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E_1929_Zeitung_Nr.021

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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />

BERN, Mittwoch 13. März <strong>1929</strong><br />

Zweite Saltota - Mumme*<br />

Nummer 20 Cts.<br />

25. Jahrgang. - N° 21<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jaden Dienstag und FrettM Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Halbjthrtich Fr. 5.—, jährlieb Fr. 10.—. Im Ausland anter Portoznsehiag,<br />

•olern nicht postamtlicb bestellt. Zusehlag für postamtliche Bestellung im<br />

ADMINISTRATION: Breltenrainstrasse 97, Bon<br />

In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Recbnung tl 1/414<br />

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Telegramm-Adresu: Autorevue, Bern<br />

Allgemeines.<br />

Die immer stärker werdende Tendenz zur<br />

Normierung im Automobilbau wird dieses<br />

Jahr am Genfer Salon ganz besonders deutlich<br />

zum Ausdruck kommen. Der Automobilbau<br />

hat eine Etappe hinter sich. Der Standpunkt,<br />

der Automobilkonstruktion nationale<br />

Gesichtspunkte zugrunde'zu legen, ist allseitig<br />

endgültig aufgegeben. Nicht darin, dass<br />

der Franzose einen spezifisch französischen,<br />

der Deutsche einen spezifisch deutschen, der<br />

Amerikaner einen spezifisch amerikanischen<br />

Wagen erhält, sieht man heute das Haupterfordernis,<br />

sondern vielmehr darin, dass ein<br />

Interessent irgendwelcher Nation sich überhaupt<br />

einen Wagen leisten kann. Die Masse<br />

ist es, die man gewinnen will, und der Liebhaber<br />

findet erst in zweitei Linie Berücksichtigung.<br />

Stärker als je betont man dabei die Eigenschaft<br />

des Autos als<br />

Maschine zum Zeitgewinn.<br />

Das Auto soll zum gefügigen Werkzeug seines<br />

Besitzers werden und muss als solches<br />

selbst anspruchslos sein. Drei Aufgaben waren<br />

damit zu erfüllen und mit einander in<br />

Einklang zu bringen.: Anspruchslosigkeit des<br />

Werkzeugs, seine leichte Bedienbarkeit und<br />

möglichst grosse Leistungsiähigkeit. Während<br />

es verhältnismässig einfach ist, den einzelnen<br />

dieser Bedingungen zu genügen, verursachte<br />

noch in den letzlen Jahren die günstigste<br />

gegenseitige Abstimmung der Bedingungen<br />

ein weit divergierendes Resultat. Erst<br />

die Industriekrisen der letzten Zeit gaben den<br />

Konstrukteuren den unerbittlichen Ansporn<br />

zur nochmaligen genauesten Nachprüfung<br />

ihrer Kalkulationen. Und fast wider Erv-arr<br />

ten genau fand man sich nachher wie verabredet<br />

auf einem gemeinsamen Standpunkt<br />

versammelt.<br />

Die Europäer wissen jetzt, dass auch Gutes<br />

aus dem amerikanischen Automobi.'bau<br />

herübergenommen werden kann. Und umgekehrt<br />

berücksichtigen die Amerikaner europäische<br />

Konstruktionserfordernisse. Selbst<br />

innerhalb der einzelnen Nationen ist eine<br />

gegenseitige Ausgleichung<br />

zu konstatieren.<br />

Nach amerikanischem Vorbild hat ein<br />

grosser Teil der europäischen Industrie die<br />

Eignung der Wagen für den Stadtbetrieb<br />

verbessert. Der moderne Verkehr verlangt<br />

vor allem ein hohes Beschleunigungsvermögen<br />

und leichte Bedienbarkeit, während die<br />

Maximalgeschwindigkeit von geringerer Bedeutung<br />

ist. Ursprünglich behalt sich dazu<br />

der Amerikaner mit grossen Motoren, leichten<br />

Karosserien und, was die leichte Bedienbarkeit<br />

betrifft, raffiniert ausgeklüge'.ten Vergaser-<br />

und Lenkungsbauarten. Dieselbe Wirkung<br />

erzielt man heute in Europa fast einzig<br />

durch Erhöhung des «Schnellaufs», d. h.<br />

indem man den Motor zur Hinterachse höher<br />

übersetzt und durch ausgedehnte Verwendung<br />

von Leichtmetallen im ganzen Wagenbau.<br />

Sofort haben aber auch die Amerikaner<br />

wieder diese neue europäische Einstellung<br />

erfasst und durch Uebernahme der kleineren,<br />

aber hochleistungsfähigen Europa-Motoren<br />

und Leichtmetallkonstruktionen von neuem<br />

zum Wettstreit herausgefordert.<br />

Vom ursprünglichen Sportgerät weicht der<br />

heutige « Durchschnitts »- und<br />

« Gebrauchswagen»<br />

ziemlich bedeutend ab. Er ist erstens einmal<br />

in mehr als 99 % aller Fälle geschlossen karossiert<br />

und erreicht nicht mehr die Geschwindigkeiten,<br />

die man sonst, seiner Grosse<br />

nach, von ihm erwartet hat. 100—110 km bilden<br />

das Maximum, dafür kann man aber aach<br />

in der « Direkten » bis zum Fussgängertempo<br />

hinunterdrosseln. Für sportliche Leistungen<br />

ist die Federung meist allzu weich, dafür aber<br />

bietet sie besondere Annehmlichkeiten, bei<br />

den Normalgeschwindigkeiten.<br />

Hinsichtlich der<br />

Motorstärk©<br />

figurieren die meisten Gebrauchswagen zwischen<br />

10 und 16 Steuer-PS. Mit besonders<br />

gepflegten Konstruktionen lässt sich aber eine<br />

genügende Dauerhaftigkeit auch noch bis 1 hinunter<br />

zu 8 Steuer-PS erzielen. Im Beschleunigungs-<br />

und Steigvermögen bestehen 'dabei<br />

zwischen grösseren und kleineren Fahrzeugen<br />

keine grossen Unterschiede mehr. Ausschlaggebend<br />

ist hier neben der Gesamtübersetzung<br />

das Verhältnis der effektiven Motorleistung<br />

(der Brems-PS) zum Wagengewicht.<br />

Im Mittel liegt dabei dieses Verhältnis bei<br />

1 :28.<br />

Wagen zwischen 2 und 4 Liter Zylinderinhalt<br />

werden nun fast ausschliesslich mit<br />

Sechszylindermotoren<br />

ausgerüstet. Diese Lösung entspricht auch<br />

Atn 12. Mai <strong>1929</strong> hat das Schweizervolk neben<br />

der sogenannten Schnapsinitiative zu-,,<br />

gleich auch über die Verkehrsinitiatiye abzustimmen.<br />

Ohne in diesem Artikel prinzipiell<br />

zur Frage Stellung zu nehmen, möchten wir<br />

in aller Kürze und objektiver Art und Weise<br />

unsern Lesern nochmals Aufschluss • über den<br />

Stand der Angelegenheiten geben.<br />

Am 15. Mai 1927 wurde das sogenannte<br />

Automobilgesetz vom Volke verworfen.<br />

Gleichzeitig mit der Bekämpfung des Gesetzes<br />

über den Automobil- und Fahrradverkehr<br />

hatte die Strassenverkehrsliga beschlossen,<br />

eine Initiative für eine teilweise Verfassungsänderung<br />

zu lancieren zur Schaffung der<br />

Grundlage für ein alle Strassenbenützer umfassendes<br />

Verkehrsgesetz. Dieses Initiativbegehren<br />

erhielt folgenden Wortlaut:<br />

«In die Bundesverfassung sind an Stelle<br />

des Artikels 37bis folgende Bestimmungen<br />

aufzunehmen:<br />

Art 37bis:<br />

Die Gesetzgebung über den Strassenverkehr<br />

ist Bundessache.<br />

Dem Kanton bleibt das Recht gewahrt,<br />

im Rahmen der eidgenössischen Strassengesetzgebung<br />

Vorschriften zu erlassen, in<br />

denen die besondern örtlichen Verhältnisse<br />

berücksichtigt werden. Der Bund ist befugt,<br />

Bau und Unterhalt von Durchgangsstrassen<br />

zu übernehmen oder sich daran zu<br />

beteiligen. Die Einnahmen, die dem Bund<br />

aus Zöllen, Steuern und andern Abgaben<br />

auf dem Betriebsstoff der Motorfahrzeuge<br />

zufliessen, sind unter die Kantone zu verteilen.<br />

Massgebend sind hierbei die Aufwendungen<br />

der Kantone für den Bau und<br />

Unterhalt solcher Strassen, die vom Bund<br />

als für den Verkehr, wichtig anerkannt<br />

werden.<br />

Der Bund ist berechtigt, einen angemessenen<br />

Teil der von ihm nach den vorstehenden<br />

Bestimmungen erzielten Einnahmen zu<br />

behalten, wenn er Bau und Unterhalt von<br />

Durchgangsstrassen •übernimmt oder sich<br />

daran beteiligt.»<br />

Im Jahre 1928 haben der Bundesrat und<br />

die eidgenössischen Räte zu dieser Verkehrsinitiative<br />

Stellung genommen. Der Bundesrat<br />

fasste bereits im August den Beschluss,<br />

es sei die Initiative dem Schweizervolke zur<br />

Ablehnung zu empfehlen, und zwar ohne Gegenvorschlag<br />

der Bundesbehörden. Die<br />

ständerätliche Kommission schloss sich der<br />

Auffassung des Bundesrates an, ebenso die<br />

nationalrätliche Kommission, immerhin mit<br />

dem Unterschiede, dass sie auf Antrag von<br />

Nationalrat Lachenal eine Motion gut hiess,<br />

folgenden Wortlautes:<br />

«Der Bundesrat wird eingeladen, einen<br />

den' theoretischen Anforderungen am besten,<br />

da man bei den dabei in Betracht kommenden<br />

Zylindergrössen den günstigsten Wirkungsgrad<br />

sowohl in thermischer wie in mechanischer<br />

Hinsicht erzielt. Durch die Anwendung<br />

der modernen Massenfabrikationsmethoden<br />

stellen sich heute Sechszylindermotoren<br />

nicht mehr wesentlich teurer als<br />

Vierzylinder. Praktisch bieten sie die grossen<br />

Vorteile eines ausgeglicnenen, erschütterungsfreien<br />

Laufes und grosser Elastizität bis<br />

zu ganz niedrigen Tourenzahlen hinunter,<br />

wodurch die Notwendigkeit zum Schalten auf<br />

ein Minimum reduziert wird.<br />

Der Vierzylinder ist mit wenigen Ausnahmen<br />

nur noch unterhalb der Zweilitergrenze<br />

anzutreffen, dürfte hier aber dank seiner<br />

Sparsamkeit nicht so bald zu ersetzen sein.<br />

Beim Ueberschreiten der Vierliter-Grenze<br />

kommen wir in das Gebiet der Achtzylinder,<br />

die sich seit dem letzten Jahr ganz unheimlich<br />

vermehrt haben. Da auch hier die Ge-<br />

Gesetzesentwurf auf der Grundlage des<br />

Artikels 37bis der eidgenössischen Bundesverfassung<br />

vorzulegen, in dem er die Ver-<br />

kehrsordriung auf alle Strassenbenützer<br />

ausdehnt, in dem Masse, als der Verkehr<br />

dieser letztern mit demjenigen der Automobilisten<br />

und Radfahrer in Zusammenhang<br />

steht.»<br />

Die ständerätliche Kommission schloss<br />

sich dieser Motion an und so stund denn auch<br />

in den Räten dafür der Weg offen. Sowohl<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2mm hohe Grundzeile odef<br />

deren Raum 45 CU. für die Schweiz; tur Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

GrOssere Inserate nach SeitentariC<br />

Imseratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen der betreffenden Hammer<br />

er Salon als Grosschau der Automobiltechnik<br />

Unsere<br />

teclxxxisolxe<br />

KilELruzs<br />

sprechung die durch die Haltung des Bundesrates<br />

geschaffene Lage zu erörtern. Am 9.<br />

Februar <strong>1929</strong> fasste sodann die Generalversammlung<br />

der Schweizerischen Strassenverkehrsliga<br />

den Entschluss, die Strassenverkehrsinitiative<br />

mit aller Energie und allen legalen<br />

Mitteln zu verfechten.<br />

Die Situation auf den kommenden 12. Mai<br />

zeichnet sich demnach schon ziemlich klar ab.<br />

Gegner der Initiative bleiben der Bundesrat<br />

und die eidgenössischen Räte. Die politischen<br />

Parteien der Schweiz haben dazu noch<br />

Ständerat als Nationalrat fassten in ihrer<br />

Dezember-Session letzten Jahres den Be-keine Stellung bezogen. Ob sie es mit einer<br />

Stimmfreigabe bewenden lassen oder es auf<br />

einen bindenden Parteibeschluss ankommen<br />

lassen werden, steht noch offen. Die Abstimmung<br />

werden sie wohl kaum zu einer Partei-<br />

Prestige-Frage stempeln wollen. Von den<br />

schluss, die Strassenverkehrsinitiative dem<br />

Volke zur Verwerfung zu empfehlen, dafür<br />

aber die Motion Lachenal gut zu heissen.<br />

Mit diesem Beschlüsse erklären sich die<br />

beiden Räte bereit, nicht nur den Motorfahrzeugverkehr,<br />

sondern auch den gesamten<br />

Strassenverkehr in bestimmter Weise in eine<br />

kommende Gesetzgebung einzubezielien. Man<br />

erinnere sich dabei, dass im Parlament seinerzeit<br />

das Recht des Bundes, weitere Vorschriften<br />

des Strassenverkehrs auf den Automobil-<br />

und Fahrradartikel der Bundesverfas-<br />

wirtschaftlichen Verbänden hat sich der<br />

Schweizerische Bauernverband mit seinen<br />

über 100,000 Mitgliedern an seiner letzten<br />

Delegiertenversammlung geschlossen hinter<br />

den Bundesrat gestellt.<br />

Wer bekennt sich zur Strassenverkehrs-<br />

sung zu stützen, angefochten wurde. Der<br />

initiative? Starke Verbände, die in ihrer Gesamtheit<br />

ebenfalls über 100,000 Mitglieder<br />

verfügen. So der Schweizerische Automobil-<br />

Club, der Schweizerische Motorlastwagenverband,<br />

der Schweizerische Radfahrerbund,<br />

der "Arbeiter-Radfahrerbund und die Union<br />

schweizerischer Motorradfahrer. Auch der<br />

Schweizerische Touring-Club hat sich seither<br />

der Strassenverkehrsliga angeschlossen und<br />

sich im Vorstande vertreten lassen. Dabei ist<br />

jedoch die Situation im Schweizerischen Touring-Club<br />

noch nicht ganz klar. Die endgültige<br />

Stellungnahme dieser bedeutenden Organisation<br />

wird am 16. März stattfinden.<br />

Augenblicklich machen sich noch verschiedene<br />

Divergenzen bemerkbar.<br />

Bundesrat war damals schon anderer Auffassung<br />

und vertrat den Standpunkt, dass die<br />

von dem Artikel gewollte Verkehrsregelung<br />

derartige Vorschriften mit umfassen könne<br />

und müsse. Der Bundesrat unterlag, die Räte<br />

siegten mit ihrer engern Auffassung und un r<br />

terlagen vor dem Volke. Die neue Motion<br />

stellt sich nun wiederum auf den Boden des<br />

Bundesrates.<br />

Zur bessern Charakterisierung der Lage<br />

muss noch beigefügt werden, dass kurz nachdem<br />

die Verkehrsinitiative zustande gekommen<br />

war, der der Liga noch nicht angehörende<br />

T. C. S. an den Bundesrat eine Denkschrift<br />

richtete, die sich im Prinzip mit Alinea I u. II<br />

der Initiative einverstanden erklärte, dagegen<br />

nicht mit der Aufnahme von Bestimmungen<br />

betreffend die Strassenunterhaltungspflicht,<br />

praktisch gesagt mit der integralen Rückvergütung<br />

des Benzinzollertrages an die Kantone.<br />

Der betreffende Verband ging somit<br />

mit der bundesrätlichen Begründung betreffend<br />

Ablehnung der Absätze 4 und 5 einig,<br />

die beide als unannehmbar bezeichnet, da sie<br />

«die Unzukömmlichkeit mit sich bringen<br />

würde, dass der Bund als interessierte Partei<br />

in dieser jetzt schon schwierigen Verteilung<br />

auftreten würde. Ebenso hätte diese Bestimmung<br />

eine Schwächung der Bundesfinanzen<br />

zur Folge, dies in einem Zeitpunkt, der wenig<br />

geeignet ist, um die Kantone von einer Aufgabe<br />

zu entlasten, die ihnen naturgemäss zufällt.<br />

* Schon im Dezember tagte alsdann<br />

der Vorstand der Schweizerischen Strassenverkehrsliga<br />

in Bern, um in eingehender Besichtspunkte<br />

des guten Wirkungsgradös und<br />

der leichten Bedienungsmöglichkeit den Ausschlag<br />

geben, darf man diesen Zustand als<br />

bleibend ansehen. Innerhalb seines eigentlichen<br />

Hubvolumenbereichs spielt der Achtzylinder<br />

heute bereits die Roüe des Sechszylinders<br />

vor zwei, drei Jahren. Seine Kinderkrankheiten,<br />

z. B. die ungünstige Gasverteilung<br />

und Torsionsschwingungen der Kurbelwelle,<br />

können als definitiv überwunden<br />

gelten.<br />

Die<br />

Leistung pro Zylinderlnhalt<br />

hat auch seit dem letzten Jahr noch zugenommen.<br />

Sehr oft übersteigt sie jetzt 20 PS<br />

pro Liter auch bei Tourenmotoren. Erzielt<br />

wurde diese Steigerung zum Teil durch das<br />

noch höher getriebene Kompressionsverhä'tnis.<br />

Bei gewissen deutschen Wagen werden<br />

Kompresionsverhältnisse bis 7 : 1 angewendet,<br />

was dann aber die Verwendung von<br />

besonderen detonationsfesten Brennstoffen,<br />

Worum dreht es sich am 12. Mai <strong>1929</strong>?<br />

*•<br />

So treffen wir im Schweizerlande auf zwei<br />

stark getrennte Auffassungen pro und kontra<br />

Strassenverkehrsinitiative. Selbst in automobilistischen<br />

Kreisen sind die Auffassungen<br />

über die Nützlichkeit eines Initiativ-Feldzuges<br />

geteilt. Diesen schwankenden Meinungen<br />

steht allerdings die klare Forderung der Radfahrerverbände<br />

gegenüber, formuliert in dem<br />

Satz: «Ein Verkehrsgesetz muss feste Normen<br />

enthalten für die Verwendung der Einnahmen,<br />

die der Bund direkt und indirekt von<br />

den Strassenfahrzeugen bezieht.» Diese<br />

Forderung wird auch durch die Motion Lachenal<br />

nicht erfüllt. Der Kampf dreht sich<br />

somit heute in erster Linie um die Verteilung<br />

der Automobil-, Benzinzölle und dgl., weniger<br />

um die schweizerische Strassenverkehrsgesetzgebung<br />

selber, in der durch die Motion<br />

Lachenal, wie gesagt, alle Strassenbenfltzer<br />

mit einbezogen werden sollen. K.


oder den Zusatz von Detonationsverhinderungsmitteln<br />

zum Brennstoff notwendig<br />

macht. Auch die Amerikaner, die bisher die<br />

niedrigsten Kompressionen anwandten, komprimieren<br />

nun fast durchwegs auf 5 : 1. Die<br />

Anregung zu dieser Entwicklung kam dabei<br />

dort von dem in den Handel gebrachten<br />

«Ethylgas» her, eines Benzins, dem das<br />

detonationsbremsende Blei-Tetra-Aethy» b 1 i-<br />

gemischt ist.<br />

Den zweiten grossen Einflussfaktor zur<br />

Steigerung der Leistung stellt die<br />

Tourenzahl<br />

dar. Auch hier geht man immer noch höher.<br />

Selbst bei ausgesprochenen Gebrauchsmoloren,<br />

bei denen auf lange Lebensdauer Gewicht<br />

gelegt wird, sind jetzt Maximaitourenzaülen<br />

von 3500 pro Minute und mehr anzutreffen.<br />

Nahezu alle Motoren Oberschreiten die Zahl<br />

3000, die man vor ein paar Jahren noch als<br />

höchstzulässige Grenze für einen Tourenmotor<br />

betrachtete.<br />

Vom Kompressorproblem<br />

haben die zahlreichen anderen Umstellungen,<br />

und vor allem die finanziellen Krisen, die<br />

kostspielige Versuche verboten, etwas abgelenkt.<br />

Die bereits bestehenden Konstruktionen<br />

bewähren sich aber im allgemeinen sehr<br />

gut. Die neuesten Kompressorformen zeigen<br />

dauer der früheren Graugusskolben. Auch<br />

zur Fertigung der Pleuelstangen ist die Verwendung<br />

von Leichtmetall im Zunehmen begriffen.<br />

Die Lagerung der Kurbelwellen<br />

erfolgt meist beidseitig jedes Kurbelzapfens,<br />

wodurch man z. B. beim Sechszylindermotor<br />

eine siebenfache Lagerung erhält. Bei teureren<br />

Fabrikaten balanciert man dabei noch jeden<br />

Kurbelzapfen für sich aus. Einige Konstrukteure<br />

vermeiden jedoch die dadurch bedingte<br />

grössere Kurbelwellenlänge, die dem<br />

Auftreten von Torsionsschwingungen Vorschub<br />

leistet, und die höheren Herstellungskosten,<br />

indem sie zu besonderen Ausbalancierungsarten<br />

schreiten. Torsions - Schwingungsdämpfer<br />

irgendwelcher Art werden<br />

trotzdem fast überall angewendet, vor allem<br />

aber an den langen Achtzylinder-in-Keihe-<br />

Motoren.<br />

AUTOMOBTL-REVl/E 1299 -<br />

Zur Vorwärmung der<br />

Frischgase münden auch<br />

die Auslassleitungen auf<br />

der Vergaserseite.<br />

Am<br />

uesamtaufbau des Motors<br />

fällt die steigende Tendenz zur Zusammenfassung<br />

des Zylinderblocks und Kurbelgehäuseoberteils<br />

in einem Gussblock auf. Diese<br />

aus Amerika stammende Bauart ergibt gleichzeitig<br />

eine Verbilligung, grössere Festigkeit<br />

und besseres, glatteres Aussehen. Allerdings<br />

stehen dem etwas grössere Schwierigkeiten<br />

bei der Revision des Motors gegenüber. Zur<br />

Verminderung des Gewichts ersetzen die<br />

Konstrukteure einiger Qualitätswagen den<br />

Eisenguss durch Aluminiumguss, wobei als<br />

Kolben - Laufbahnen Stahlbüchsen eingeschrumpft<br />

werden. Die neueste Errungenschaft<br />

besteht darin, dass man dann diese<br />

Stahlbüchsen noch durch Nitrierung härtet<br />

und ihnen so die vielfache Lebensdauer der<br />

Guss-Laufbahnen gibt. Natürlich kommt das<br />

alles nur für teure Fabrikate in Betracht<br />

N» 21<br />

In den Einzelheiten sind rund um den<br />

Motor zahlreiche Verbesserungen zu konstatieren.<br />

Das gilt ganz besonders für die<br />

Oasfiihrungen<br />

der Mehrzylinder. Durch spezielle Formen<br />

von Ansaugleitungen oder die Anwendung<br />

von Doppelvergasern vermeidet man hier,<br />

dass sich die einzelnen Zylinder stören. Die<br />

Vorwärmung ist meist regulierbar gestaltet,<br />

in einigen Fällen regelt sie sich automatisch<br />

je nach der Drosselklappenstellung. Durch die<br />

Anwendung quadratischer oder rechteckiger<br />

Querschnitte der Ansaugleitung erreicht man,<br />

dass kondensiertes Benzin rasch wieder verdampft<br />

wird. Im ganzen sind die Saugrohr-<br />

Querschnitte nach amerikanischem Vorbild<br />

verhältnismässig enger geworden, weil damit<br />

der Motor im Bereiche der niedrigen Tourenzahlen<br />

leichter zu behandeln ist.<br />

Ebenfalls nach amerikanischem Vorbild<br />

werden nun fast alle<br />

Vergaser<br />

mit verbesserten Luftabschluss-Vorrichtungen<br />

oder andern Anlassbehelfen versehen und<br />

zudem mit einer kleinen Pumpe ausgerüstet,<br />

die beim plötzlichen Oeffnen der Drossel für<br />

kurze Zeit das Gemisch bereichert und so<br />

ein «Verschlucken» des Motors verhindert.<br />

Dadurch kann man nun den Wagen, wie es<br />

der Verkehr oft erfordert, plötzlich beschleunigen<br />

und braucht nicht mehr lange am Gaspedal<br />

« herumzukitzeln ». Weitere Verbesserungen<br />

betreffen die leichte Demontierbarkeit<br />

der Vergaser. Hier könnten die Amerikaner<br />

allerdings umgekehrt von den Europäern<br />

lernen! Benzinfilter gehören meist zur<br />

normalen Ausrüstung des Wagens.<br />

(Schluss folgtJ<br />

Die Einmontierung eines Kompressors bei einem<br />

Sportwagen.<br />

grosse Vereinfachungen, so dass vielWMcht<br />

dieses wirkungsvollste Mittel zur Steigerung<br />

von Leistung und Elastizität eines Motors in<br />

absehbarer Zeit auch für billigere Wagen in<br />

Frage kommt — vorausgesetzt jedoch, dass<br />

nicht in der Zwischenzeit das Dieselprinzip<br />

auch im Personenautomobilbau Fuss ttsst.<br />

Die Steuerung<br />

der Motoren erfolgt in ungefähr gleicher Anzahl<br />

durch stehende und hängende Ventile.<br />

Bei stehenden Ventilen wird nahezu immer<br />

der Ricardo-Zyiinderkopf oder eine seiner<br />

zahlreichen Abwandlungen benützt und abnehmbar<br />

ausgebildet. Zur Betätigung hängender<br />

Ventile bedient man sich mehr und ;• ehr<br />

der obenliegenden Nockenwelle, wobei zu<br />

deren Antrieb und zum Antrieb der Nebenapparate<br />

häufig an Stelle der Morse-Zahn-<br />

Antiieb der Nockenwelle mit Doppelrollenkette. Der<br />

Schwingungsdämpfer unteT der Nockenwelle sorgt<br />

für gleichmässige Kettenspannung.<br />

kette eine doppelte Rollenkette Verwendung<br />

findet. Mit Vorliebe nimmt man dabei den<br />

Antrieb vom hinteren, gleichmässiger rotierenden<br />

Kurbelwellenende ab und erreicht damit<br />

ohne die früher beliebten Nockenwellenbremsen<br />

einen geräuschlosen Lauf. Die Schiebersteuerung<br />

ist fast ausschliesslich ein Merkmal<br />

hochqualifizierter Luxuswagen.<br />

Leichtmetallkolben<br />

sind selbstverständlich geworden. Neben den<br />

Aluminiumlegierungen kommen dabei nicht<br />

selten schon Magnesiumlegierungen in Gebrauch,<br />

deren spezifisches Gewicht noch ein-<br />

Die Form neuer Leichtmetallkolben.<br />

mal fast um die Hälfte geringer ist. Den<br />

ursprünglichen Uebelstand der Leichtmetallkolben,<br />

ihre grosse Wärmeausdehnung, hat<br />

man durch spezielle Kolbenformeii oder Einsätze<br />

von Metallen mit geringerem Ausdehnungskoeffizienten<br />

behoben. Neueste Verfahren<br />

ergeben den Kolben auch die Lebens-<br />

Das Tagesprogramm des Salons<br />

Freitag, den 15. März.<br />

12 Uhr 43: Ankunft des Zuges mit den Ehrengästen.<br />

13 Uhr: Bankett im Hotel des Bergues.<br />

15 Uhr 30: Offizielle Oeffnung des Salons.<br />

15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />

16 Uhr: Oeffnung des Salons für das Publikum.<br />

Eintritt Fr. 1.20 (Steuer inbegriffen).<br />

19 Uhr: Schliessung.<br />

Samstag, den 16. März.<br />

9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />

Im Verlaufe des Nachmittags: Ankunft der Sternfahrer<br />

vor dem Salon.<br />

15.30 bis 17.30: Konzert.<br />

19 Uhr 30: Diner in der Taverne des Salons. Vereinigung<br />

der Sternfahrer und der Konkurrenten<br />

des Kilotneter-Arrele.<br />

20.30 bis 2230: Konzert<br />

23 Uhr: Schliessung.<br />

22 Uhr 45: Beginn des zrossen Balles im Hotel<br />

des Bergues<br />

Sonntag, den 17. März.<br />

8 Uhr 30- Internationaler Kilomeler-ArrSte auf der<br />

Strecke von Eaumorte.<br />

9 Uhr- Oeffnung des Salons. Eintritt Fr. 1.20.<br />

15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />

19 Uhr 30: Dinei in der Bar des Salons. Verkündung<br />

Sternfahrt und des Kilometer-Arrlte.<br />

20 Uhr 30 bis 22 Uhr 30: Konzert.<br />

23 Uhr: Schliessung.<br />

Montag, den 18. März.<br />

der Resultate und Preisverteilung der<br />

9 Uhr: Oeffnung Eintritt Fr 1.20.<br />

15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />

19 Uhr: Schliessung.<br />

Dienstag, den 19. März.<br />

9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 250.<br />

15 Uhr 30 bis 17 Uhr SO: Konzert.<br />

19 Uhr 30. Diner in der Taverne de« Salons.<br />

Eintritt Fr 1.20.<br />

23 Uhr: Schliessung.<br />

Mittwoch, den 20. März.<br />

9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />

15 Uhr bis 17 Uhr 30: Konzert^<br />

19 Uhr: Schliessung.<br />

Donnerstag, den 21. März.<br />

Volkstag.<br />

9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20, Kinder 60 Cts.<br />

15 Uhr bis 17 Uhr SO: Konzert.<br />

19 Uhr 30 Diner in der Taverne.<br />

20 Uhr SO Volkstümlicher Abend, Konzert Eintritt<br />

60 Cts.<br />

23 Uhr: Schliessung.<br />

Freitag, den 22. März.<br />

9 Uhr: Oeffnung Eintritt Fr. 2.30.<br />

15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30 Konzert<br />

19 Uhr: Schliessung.<br />

Samstag, den 23. März.<br />

9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />

15 Uhr SO bis 17 Uhr 30: Konzert<br />

19 Uhr SO: Diner In der Taverne.<br />

Die Aussenansfoht des Salons <strong>1929</strong>.<br />

20 Uhr 30 bis 22 Uhr 30: Konzert<br />

23 Uhr: Schliessung.<br />

Sonntag, den 24. März.<br />

9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />

15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />

19 Uhr 30: Diner in der Taverne.<br />

22 Uhr: Schliessung.<br />

Konzerte.<br />

In der Taverne: Alle Tage von 12 Uhr 30 bis 14 Uhr<br />

und von 15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30 sowie alle<br />

Abende, an denen der Salon geöffnet ist<br />

Im Salon: Alle Tage von 15 Uhr bis 17 Uhr 30.<br />

Am Dirigentenpult: Herr Gabelles, Professor<br />

am Konservatorium in Genf.<br />

Der grosse Ball.<br />

Wie bereits angekündigt, organisiert die<br />

Sektion Genf des A. C. S. am Samstag, den<br />

16. März im Hotel des Bergues für die Besucher<br />

des Salons einen fashionablen Ball,<br />

wofür alle nur erdenklichen Attraktionen<br />

gesichert werden konnten. Das Jazz-Band<br />

Embassy-Club aus London wurde für diesen<br />

Abend extra verpflichtet. Eine Mode-Revue,<br />

an der sich die ersten Genfer Modehäuser<br />

beteiligen, eingeleitet durch den Prolog eines<br />

Genfer Schauspielers, wird während dem<br />

Souper die ganze Farbenglut der Frühlingsund<br />

Sommermoden entrollen. Man wird Gelegenheit<br />

haben, sich an einer Saal-Sternfahrt<br />

zu beteiligen und — sollte man hier<br />

ohne Preis ausgehen — sich am Anblick der<br />

Schönheit der «Miss France», Frankreichs<br />

schönster Frau, wieder zu trösten...<br />

Sonntag abend besass das Festkomitee<br />

bereits 200 Tischbestellungen aus allen Teilen<br />

der Schweiz. Der Ball gilt als gesellschaftliches<br />

Ereignis.<br />

Die Konkurrenten der Sternfahrt <strong>1929</strong><br />

nach Gruppen:<br />

.Start in Zürich:<br />

Paul Aebli<br />

Fiat<br />

Johann Hug<br />

Diato<br />

Emile Bebler<br />

La Saue<br />

Jules Gailloud<br />

Lorraine<br />

Karl Duttincer<br />

Röhr<br />

Dr E. Anderes<br />

La Salle<br />

Julius Meier<br />

Talbot<br />

Hermann Mäder<br />

Talbot<br />

E. 0. R. BallT Talbot<br />

Start In Luzern:<br />

Dr Alexandre Imfeid Buick<br />

Otto Ulrich<br />

Erskin«<br />

J Forbricb<br />

Farman<br />

Thomas Willy<br />

Ford<br />

Freddy W Geiser<br />

Studebat«<br />

Edouard Leimgruber Packard<br />

E. Erger-Scherer Fiat<br />

Exnest Senn<br />

Chrysler<br />

N. Fortmann<br />

W.-E. Huber<br />

Hans Brägger<br />

Walther Wehrli<br />

B, Hilfiker<br />

Waltber Merz<br />

Ernest Fankharuser<br />

Gaston Prival<br />

H. Pfister<br />

Elias Sturzpnegger<br />

Henri Schmidt<br />

Arthur Fossmann<br />

Hermann Moser<br />

E.-H. Thommen<br />

Charles-H Gossweiler<br />

Konrad Hambers<br />

Waltber Rucketuül<br />

Buchler<br />

Edouard Theilkaes<br />

Alfred Gebrig<br />

Ernest Schmid<br />

Fritz W Räz<br />

Robert Loosli<br />

Start in Bern:<br />

Farman<br />

Fiat<br />

Fiat<br />

Chrysler<br />

Hupmobile<br />

Fiat<br />

Amilcar<br />

Hupmobile<br />

Victorv<br />

Graham -Paigo<br />

HuDmobile<br />

Packard<br />

Bucatti<br />

Oskland<br />

HidDano-Soiza<br />

Citroen<br />

Voisin<br />

HuDmobile<br />

Falcon-Knight<br />

Marmon<br />

Peueeot<br />

Packard<br />

Lancia-Lambd*<br />

Start in Neuenburg:<br />

Bernard Pierrehumbert Hwpano-Sulz»<br />

Charrles Bandi<br />

Buick<br />

Pierre Kaiser<br />

Maximax<br />

Julien Levaillant<br />

Stutz<br />

Start In Lausanne:<br />

Louis de Loriol<br />

Hupmobile<br />

Emile Buri<br />

Delage<br />

John Devegney<br />

Fiat<br />

Marcel Grise:<br />

Citroen<br />

Start in Martlgny:<br />

Alphonse vanoni<br />

Willys-Knight<br />

Fritz Grandjean<br />

Benz<br />

Joseph Kluser<br />

Naeb<br />

Georges ChappuU<br />

Studebsker<br />

VorfQhrungsstrecken am Salon*<br />

(Siehe hierza Bild Seite 3.)<br />

Groupe 1, Avenue Henri Dunant:<br />

No Nom de lexpoeant Manrue Plaoes<br />

1 Ramseier Willys-Knight 6<br />

1 Raniseier Whippet 6<br />

2 Fiat Fiat 8<br />

Groupe 2, Avenue du Mail:<br />

8 Gillabert Austin 1<br />

4 Blanc & Paiche BueartÜ 4<br />

4 Blanc & Paiche Chrysler 8<br />

5 Peugeot Peueeot 10<br />

6 Maurer Lorraine-Dietrich 3<br />

6 Maurer Delaunay-Bellerillt 3<br />

7 Donnet-Zödel 8. A. Donnet 3<br />

8 Schlotterbeck Essex 2<br />

8 Schlotterbeck Hudson 1<br />

8 Schiotterbeck Horch 1<br />

8 Schlotterbeck Stutz 1<br />

8 Schlotterbeck Hwpano-Suiza. 1<br />

9 Kxtpnsion Auto S. A. Opel 8<br />

10 Ford Motor Compagny Ford 4<br />

tO Ford Motor Compagny Lincoln 2<br />

11 Adlerwerke A.-G. Adler 3<br />

12 Bianchi S. A. Bianchi t


21 - ALlOMUmL KEVUn<br />

aj<br />

v tritt •t neotone<br />

Groupe 2 Ms, Avenue An Maü. 2m« rangeo:<br />

SO Steyr-Weike A.-G, Steyr 4<br />

21 Btrliet Berliet 8<br />

22 General Motors 014-mobile 1<br />

22 General Motors La Salle 1<br />

22 General Motors Chevrolet 2<br />

23 Brennabor (Reichstein Brennabor 3<br />

Freres)<br />

Groupe 3, Boulevard Carl-Vogt, contre U Salon<br />

Automobile:<br />

24 Maurer Voisin 3<br />

24 Maurer Hotchkiss 3<br />

25 Sarbach Amilcar 4<br />

26 Rich-Werner Paekard 8<br />

27 Schmidt Rolls-Rovce 1<br />

23 Isotta-Frascbini Isottar-Fraschini 1<br />

29 Berger . Talbot 4<br />

30 Duraffour Chenard-Walcker 3<br />

31 Martini Martini 2<br />

32 Goy Delaee b<br />

33 General Motor« Cadillao 1<br />

33 General Motors Buick 3<br />

34 Renault Renault 7<br />

35 Itala Itala 3<br />

Groupe 4, Bd. Carl-Vogt, contre les Caaerne«.<br />

37 Garage Montant Ballot 1<br />

37 Garage Montant Licorne 2<br />

88 Perrot Duval S. A. Nash 6<br />

38 Perrot Duval S. A. Minerv* 8<br />

39 F. N. F. N. 8<br />

40 Schmidt Auburn 4<br />

41 Mercedes Mercedes 6<br />

42 Frazar DodRe-Victory 5<br />

43 Scnmidt Morris 1<br />

44 Marthis S. A. Mathis 2<br />

45 Mange Dhandler 2<br />

46 Imperia-Excefeior Imperia-Exceldor 2<br />

Groupe 5, Rue Bernard DuMsnd:<br />

54 Citroen Citroen 8<br />

55 S.A.V.S.A. Hupmobile 8<br />

56 Motor Import S. A. Derbv 8<br />

57 Ansaido Ansaldo 1<br />

58 D'Arcis & d'Arcia Marmon 2<br />

58 D'Arcis & d'Axels De Soto 3<br />

59 Paige-Jewett Graham-Paige 3<br />

60 Marcel Addor Studebaker 4<br />

60 Marcel Addor Erskine 4<br />

61 üto Garage S. A. Reo 2<br />

61 üto Garage S. A. Durand 2<br />

62 Roßhr Roehr 4<br />

Non-stop-Flug rund um die Erde. Der Flieger<br />

Goebel, der seinerzeit als Erster von San-<br />

Franzisko nach Hawai flog, gedenkt im kommenden<br />

Frühjahr den Erdball ohne Zwischenhalt<br />

zu umfliegen. Als Ausgangspunkt vorgesehen<br />

ist Denver City, von wo aus die<br />

Reise über den Stillen Ozean nach Japan,<br />

Korea, China, Afghanistan, Persien, die Türkei,<br />

Griechenland, Italien, Portugal geht, um<br />

schliesslich nach Ueberquerung des Atlantischen<br />

Ozeans wieder in Denver, zu enden. Di©<br />

Länge der Strecke beträgt 31,000 km, wofür<br />

Goebel 5—7 Flugtage einsetzt. Selbstverständlich<br />

kann das Flugzeug nicht die ganze<br />

erforderliche Benzinmenge mit auf die Reise<br />

nehmen: durch Tankflugzeuge muss deshalb<br />

unterwegs der Vorrat periodisch ergänzt werden.<br />

Das Flugzeug, mit dem Goebel den<br />

Flug unternehmen will, ist ein Sikorski-<br />

« Amphibium».<br />

Beim Gelingen des Unternehmens winkt<br />

dem Flieger ein Preis von 10,000 Dollar, den<br />

ein Millionär aus Denver ausgesetzt hat. m(r)<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜ-<br />

RICH. Einladung auf Freitag,<br />

den 15. März <strong>1929</strong>. 20 Uhr. im<br />

grossen Saale Zunfthaus Waag,<br />

Münsterhof, zum<br />

zweiten Vortrag<br />

mit Lichtbildern und Erklärungen<br />

über Zündung am Motor<br />

durch Herrn A. Volk, Werkmeister in Firma Robert<br />

Bosch A.-G., Filiale Zürich. Nach Vortragsschluss<br />

freie Diskussion.<br />

Zu diesem lehrreichen Anlasse laden wir alle<br />

Kollegen, Automobilführer, Freunde und Gönner<br />

freundlichst ein. Eintritt 50 Cts., Mitglieder frei.<br />

Der Vorstand.<br />

NB. Nach Vortragsschiusa werden die Jahresproeramme<br />

ausgegeben.<br />

SPORTLICHES<br />

Segrave erreicht<br />

372,56 Stundenkilometer.<br />

Das Kabel meldet, dass es dem Engländer<br />

Major Segrave mit seinem 1000-PS-Sunbeam-Wagen<br />

«Goldener Pfeil» gelungen ist,<br />

über eine englische Meile das Stundenmittel<br />

von 372,56 km zu erzielen.<br />

Dem Weltrekord des Amerikaners Ray<br />

Keech von 333 km ist kein langes Dasein beschieden<br />

gewesen. Den ausserordentlich<br />

sorgfältigen und zielbewussten Vorbereitungen<br />

des Engländers gelang es einmal mehr,<br />

den englischen Farben den umstrittenen Rekord<br />

zu sichern. In England herrscht darob<br />

eite! Freude, um so mehr, als die Leistung<br />

mit einem englischen Motor erzielt worden<br />

ist. Man wird gut tun, dem Begeisterüngstaumel<br />

mit kritischen Augen gegenüberzustehen.<br />

Die Erreichung dieses phantastischen<br />

Stundenmittels — Segrave hat den alten Rekord<br />

um 39 km geschlagen — hat schon manchem<br />

wackeren Anwärter das Leben gekostet.<br />

Die Entwicklung von Ueberrennwagen ist<br />

für die praktische Automobiltechnik von minimer<br />

Bedeutung. Man muss diesen neuen<br />

Wetrekord als das ansehen und werten was<br />

er ist: Spitzenleistung von Fahrer und Motor...<br />

Sensation! v.<br />

(Weitere Sportnachrichten S. 10.)<br />

AVI*T


Die Spanienfahrt des Zürcher T. G. S.<br />

Seit Wochen gehörte die im Rahmen des Jahresfestes<br />

vorgesehene Spanienreise zum Gesprächsstoff<br />

unter T.C.S.isten, seit Wochen arbeitete ein<br />

kleines Unterhaltungskomitee mit unermüdlichem<br />

Eifer an dessen Vorbereitungen. Wie oft mag csie»<br />

den Spiegel befragt haben, ob ihr wohl der keck<br />

über die Schulter geworfene Schal und die rote<br />

Nelke im Haar oder gar eine Mantilla stehe, wie<br />

oft mag «er» je nach Alter und Geschmacksrichtung<br />

sich gefragt haben, wie sich wohl ein" minnevolles<br />

Plauderstündchen im Orangenhain gestalten werde,<br />

oder in welcher Ecke man. den besten spanischen<br />

Tropfen gemessen könne..., bis endlich am vergangenen<br />

Samstag die Reize Spaniens in den Tonhallesälen<br />

Zürichs zur vollen Entfaltung gelangen<br />

sollten.<br />

Schon zu Beginn des Festes säumte ein unabsehbarer<br />

Autopark sämtliche Zufahrtsstrassen zum<br />

Festort, der auch dem Unbeteiligten eine Vorahnung<br />

vom gewaltigen Ausmasso der Veranstaltung geben<br />

musste. Kaum hatte man sich der Garderobe entledigt,<br />

begann die systematische «Spanisierung». der<br />

OI6 - ole!<br />

sich alle Gäste mit Vergnügen unterzogen: der<br />

Sprachführer, der jedem Einzelnen verabfolgt wurde,<br />

sollte den Verkehr im Lande der Zitronen erleichtern,<br />

prächtige Shawls, die den Damen verabroicht<br />

wurden, sollten ihnen das richtige Cachet<br />

verleihen, während der Senor erst nach der<br />

Ausrüstung mit dem Gordobes, dem spanischen<br />

Herrenhut, komplett war. Der Vollständigkeit halber<br />

seien auch gleich, an dieser Stelle noch einige<br />

der Ueberraschungen erwähnt, die im Laufe des<br />

Abends unter die zweitausendköpfige Festgemeinde<br />

verteilt wurden:. Fächer von Seidengrieder, Batschari-<br />

und Laurens-Zigaretten. ein schmackhaftes<br />

Festabzeichen von Schokolade-Tobler, gediegene<br />

Muster des berauschenden spanischen Parfüms, der<br />

seit kurzer Zeit auch in der Schweiz vertretenen<br />

Parfumfabrik Myrurgia in Barcelona, ergänzten<br />

die Ausrüstung, resp. den Reiseproviant.<br />

Ein Rundgang durch die zahlreichen Räumlichkeiten<br />

machte uns gleich mit den Reizen der spanischen<br />

Architektur und Flora bekannt, die jeder<br />

Halle ihr ganz besonderes Gepräge gaben. Der<br />

Orangenhain Valencias ist erfüllt vom Dufte tausender<br />

von Orangen, die mit ihrem reichen Blattwerk<br />

Nischen und Lauben dicht umranken und<br />

auch den Eingang zur echten spanischen Bodega<br />

zieren, die süssen Wein, erfrischenden Mandelsirup<br />

und manchen feurigen Tropfen spendet. Eifrige<br />

Dorfpolizisten in ihrer reichen Uniform überwachen<br />

den früchtereichen Hain und wehe, wenn<br />

der Vertreter der Obrigkeit die Diebe erwischt, die<br />

unerlaubt von den verbotenen Früchten naschen:<br />

sie wandern ins düstere Dorfcachot. aus welchem<br />

sie nur das Lösegeld von einem echten Schweizer-<br />

Franken befreien kann. Im grossen Saal lädt der<br />

versonnene Dorfplatz irgend eines in der Sonne<br />

schlafenden spanischen N'estea zum Verweilen ein.<br />

Dort sehen wir all die kleinen, von dichten Eisenstäben<br />

eingefassten Balkon«, von wo die Senorita<br />

den Klangen der Gitarren 1 lauscht, die Torbogen,<br />

in deren Schatten die Jungmannschaft lachend und<br />

rauchend den Tag Terbmnmelt. Die ruhige Vornehmheit<br />

der Alhambra vermittelte uns der Pavillon,<br />

wo übrigens ein nimmermüder Springbrunnen, lu-<br />

stig plätschert. Einzig die prachtvollen T.C S.-<br />

Wimpel, die das Dekorum dieses Raumes ergänzen,<br />

erinnerten, uns noch an die zürcherische Metropole.<br />

Hier hatten auch das nimmermüde Organisationskomitee,<br />

sowie das Präsidium, Herr Fehr, ihr<br />

Hauptquartier aufgeschlagen. Hier waren auch die<br />

zahlreichen Ehrengäste, die Vertreter der Behörden,<br />

Delegierte der übrigen Deutschschweizer-Sektionen,<br />

der Französisch sprechenden und der Tessiner<br />

T. C. S.-Gruppen, des A. C. S., der Aspa des Chauffeurvereins<br />

Zürich, sowie die Presse untergebracht.<br />

m<br />

weiteren prominenten Gästen seien noch der'<br />

„Die Flucht vor dem Winter in den warmen Süden". Eine Devise welcher die Sektion Zürich des T. C. S.<br />

am letzten Samstag einem selten gelungenen Fest verdankte.<br />

Vertreter des Zentralkomitees vom T. G. S., der spanische<br />

Konsul in Zürich, der Schweizer Konsul in<br />

Barcelona, sowie der Präsident der spanischen Handelskammer<br />

in der Schweiz und die Vertreter der<br />

Gesellschaft schweizerischer Spanienfreunde erwähnt.<br />

Das Doppelquartett der Sektion eröffnete den<br />

Reigen der Produktionen mit einigen prächtigen<br />

Liedern und erfreute übrigens die Anwesenden noch<br />

zu verschiedenen Malen mit ihren gediegenen Darbietungen.<br />

Ueberraschend schnell hatte sich alles<br />

in das südländische Milieu eingelebt und die sorglose<br />

Stimmung, die den Kindern des Südens eigen<br />

ist, übertrug sich wie ein zündender Funke auf die<br />

grosse «Reisegesellschaft». Ein buntes Stimmengewirr,<br />

ein ständiger Fluss in den Massen, ein steter<br />

Wechsel der Bilder nahm Aug' und Sinn gefangen.<br />

So waren die Bemühungen des Conferenciers am<br />

AUTOMÜBIL-KbVUC <strong>1929</strong> - N n 2l<br />

Lautsprecher ziemlich vergebens, denn seine launigen<br />

Mitteilungen und Spässe gingen im allgemeinen<br />

Festrummel vollständig unter. So war es auch für<br />

den Präsidenten kein leichtes Unterfangen, den Gästen<br />

seinen Willkommgruss zu entbieten. Wenngleich<br />

der Lautsprecher seine Bemühungen, sich<br />

allen verständlich zu machen unterstützte, so übertönte<br />

doch ab und zu das fröhliche Treiben der hinund<br />

herwogenden Menge seine vom traditionellen<br />

Humor gewürzten Worte. Herr Fehr entpuppte sich<br />

übrigens als ein Sprachgewandter Redner, der mit<br />

gleicher Virtuosität die Gäste aus allen drei Landesteilen<br />

in ihrer eigenen Sprache begrüsste.<br />

Die dramatische Gruppe der Sektion hatte ihren<br />

Beitrag zum Fest natürlich auch dem Thema des<br />

Abends angepasst und mit glänzender Mimik machte<br />

uns Herr Bünzli mit all den Schwierigkeiten be-<br />

kannt, die ihm sowohl das Studium der spanischen<br />

Sprache, als auch die Inszenierung eines heimlichen<br />

Rendez-vous mit einer vermeintlichen Senorita<br />

bereiteten. Die Verlobung der Tochter sowie die<br />

Aussöhnung des biederen Herrn mit seiner besseren<br />

Hälfte, die ihn bei seinem Abenteuer ertappte, bildeten<br />

den harmonischen Abschluss seines mit Komplikationen<br />

reich gespickten Seitensprunges. Auch<br />

hier wieder Hess der nimmerruhende Festbetrieb<br />

die Darbietung nicht restlos zur Geltung kommen,<br />

doch tat dies der guten Stimmung nicht den leisesten<br />

Abbruch.<br />

, AUwo man hinbummelte, überall herrschte die<br />

nämliche ungetrübte Festfreude, zu der die verschiedenen<br />

Kapellen,' die, jode an ihrem Standorte,<br />

mit rassigen Weisen zum Tanze lockte, nicht wenig<br />

beitrugen. Bald wogte im grossen Saal die tanzende<br />

Menge, bald wandelte sich der Raum zur<br />

Arena, wo ulkige Clowns, die der bekannten Zirkusfamilie<br />

Knie angehören, ihre tollen Spässe trieben.<br />

Als die Zeit für die grosse Mimosenpolonaise nahte,<br />

füllten sich Podium und Galerie bis auf den letzten<br />

verfügbaren Platz mit einer schaulustigen Gesellschaft,<br />

die sich an den wechselvollen Figuren<br />

der gut geleiteten Riesenpolonaise erfreute. Soj<br />

übertraf eine Programmnummer die andere, bis die<br />

Attraktionen in der ungeduldig erwarteten Stierkampf-Parodie<br />

ihren Höhepunkt fanden. Hier wiederum<br />

liessen die Clowns, welche die Hauptrollen<br />

des Rummels übernommen hatten, alle Register<br />

ihrer heiteren Kunst spielen. Stilgerecht und mit<br />

allem Dekorum zog der Toreador mitsamt' seinem<br />

Tross in die Arena ein. Der Stier, die die Geschicklichkeit<br />

seiner Gegner auf harte Proben<br />

stellte, war von ganz besonderer Art. Er brachte<br />

sowohl den Trompetensignaien wie auch allen übrigen<br />

Vorgängen auf dem Kampfplatz ein überraschendes<br />

Verständnis entgegen, das sogar soweit<br />

ging, dem Toreador den Degen wieder zu überreichen,<br />

den dieser in der Hitze des Gefechtes verloren<br />

hatte. Aber alle tollen Sprünge, alle Possen<br />

halfen ihm wenig: er musste dennoch, wie es das<br />

Los der Stiere will, sein Leben in der Arena lassen.<br />

Brausender Beifall belohnte den Sieger nrie<br />

auch den Besiegten, der sich übrigens nach über«<br />

standenem Schrecken zweibeinig und in bester Eintiacht<br />

mit den Kämpen aus dem Ring entfernte.<br />

Was soll die Chronik weiter n^h aus dem<br />

bunten Durcheinander all der Eindrücke festhalten,<br />

die uns der Abend vermittelte ? Dem Kampf in der<br />

Arena folgte später die harmlose Schlacht mit duftenden<br />

Veüchensträusschen, die sich zwar desha-lb<br />

nicht allzusehr auszuwirken vermochte, weil viele<br />

lieber die blühenden « Geschosse » ihrer Partnerin<br />

als Boutonniere überreichten, anstatt die Veilchen<br />

als Munition für eine möglichst bewegte Schlacht<br />

zu benützen. Der Orangenhain, der trotz der Wachsamkeit<br />

der Hermandad schon mancher leckeren<br />

Frucht beraubt worden war, wurde gegen Morgen<br />

zur Ernte freigegeben und selten wohl hat man in<br />

solchen Anlagen eine derart « arbeitsfreudige»<br />

Schar von Ernteluetigen gesehen ! Ein ganz besonderes<br />

Lob sei endlich allen jenen Damen noch gespendet,<br />

die mit soviel Grazie prächtige Mantillon,<br />

die malerischen Kämme und alle anderen Insignien<br />

der vornehmen Spanierin zu tragen verstunden und<br />

uns die Reise nach dem Land des Südens durch<br />

manche Artigkeit noch viel angenehmer und erinnerungsreicher<br />

gestalten halfen.<br />

Schon verflüchtigten sich die Schalten deT<br />

Nacht, als wir uns zur Rückkehr in die Heimat<br />

und den Alltag entschlossen, obwohl erst ganz wenige<br />

sich unserem Beispiel anzuschliessen vermochten.<br />

Und immer noch umgab eine dichte und verlassene<br />

Wagenburg jenes Eiland eruf zürcherischem Boden,<br />

auf dem bis spät in den Morgen hinein Spaniens<br />

Flagge wehte, die ein rühriges Komitee für die Zürcher<br />

T.C.isten gehisst hatte, und welche diese nur<br />

äusserst ungern und mit den besten Erinnerungen<br />

an die Spanienreise schlussendlich wieder einzogen,<br />

b.<br />

Die Baudirektion des Kantons Glarus unterbreitet<br />

dem Regierungsrat zuhanden des Landete«<br />

das Detailprojekt für die Verbesserung der<br />

3,157 Kilometer langen Strecke Bilten-Niederurnen<br />

mit einem Kostenvoranschlas von Fr. 540.000. gegenüber<br />

Fr. 480.000 im generellen Voranschlag.<br />

Die Frage der Entwässerung längs des Fährbahnkömers<br />

spielte dabei eine besondere Rolle.<br />

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N°2i<br />

II. Blatt<br />

BERN, 13 März <strong>1929</strong><br />

N°21<br />

II. Blatt<br />

BERN, 13. März <strong>1929</strong><br />

Wann ist ein Wagen überversichert?<br />

(Grobe Fahrlässigkeit beim Stehenlassen eines Wagens.)<br />

Ein Automobilbesitzer aus dem Kanton<br />

Wallis hatte anfangs 1923 einen Motorwagen<br />

Modell 1919/20 für 6500 Fr. als Occasion gekauft<br />

und dann bei der Versicherungsgesellschaft<br />

eine Kaskoversicherung abgeschlossen,<br />

wobei er den Wagen auf 10 Jahre<br />

für 8000 Fr. versicherte. Dieser Wagen wurde<br />

im November 1924 fast völlig zerstört in der<br />

Schlucht der Navizance oberhalb Chippis aufgefunden<br />

; der Besitzer hatte ihn auf der steilen<br />

ins Eifischtal führenden Strasse stehen<br />

lassen und bei der Rückkehr nicht mehr vorgefunden.<br />

Die Gesellschaft verweigerte die<br />

Zahlung der Versicherungssumme unter Berufung<br />

auf Art. 14, Absatz 1, des Gesetzes über<br />

den Versicherungsvertrag, wonach der Versicherer<br />

nicht haftet,, wenn der Versicherungsnehmer<br />

das befürchtete Ereignis absichtlich<br />

herbeigeführt hat; ferner behauptete<br />

sie, dass eine Ueberversicherung vorliege.<br />

Der Eigentümer des beschädigten Motorwagens<br />

belangte die Gesellschaft gerichtlich<br />

auf 7000 Fr. Versicherungsentschädigung und<br />

800 Fr. Schadenersatz wegen verspäteter<br />

Leistung. Das Walliser Kantonsgericht<br />

sprach dem Kläger 4500 Fr. zu. Es stellte<br />

fest, dass der Kläger beim Anhalten des Wagens<br />

nur die Bremsen angezogen hatte, dagegen<br />

weder den Rückwärtsgang eingeschaltet,<br />

noch die Räder durch unterlegte Steine<br />

oder dergleichen gesichert, noch die Steuerung<br />

gegen die Bergseite gerichtet hatte;<br />

jede dieser Vorsichtsmassregeln hätte den<br />

Verlust des Wagens verhüten können. Dass<br />

ein Dritter hinzugekommen sei und die Bremsen<br />

gelöst habe, konnte der Kläger nicht beweisen.<br />

Trotz des etwas sonderbaren Tatbestandes<br />

(der Wagen wäre binnen kurzem zur<br />

Versteigerung gekommen) verneinte das<br />

Kantonsgericht, dass der Kläger den Schaden<br />

absichtlich herbeigeführt habe. Dagegen<br />

wandte es Art 14, Absatz 2, V. V. G. an, wonach<br />

der Versicherer seine Leistung in einem<br />

dem Grade des Verschuldens entsprechenden<br />

Masse kürzen kann, wenn der Versicherungsnehmer<br />

das Schadensereignis grobfahrlässig<br />

herbeigeführt hat. Die grobe Fahrlässigkeit,<br />

wurde im Unterlassen der erwähnten<br />

miaiiiisiie<br />

Aus dem Bundesgericht.<br />

Vorsichtsmassregeln erblickt. Eine Ueberversicherung<br />

wurde nicht angenommen. Der Wert<br />

des Wagens im Augenblick des Unfalles wurde<br />

mit 5250 Fr. in Rechnung gestellt und wegen<br />

der groben Fahrlässigkeit des Klägers ein<br />

Abzug von 750 Fr. von der Leistung des Versicherers<br />

gemacht.<br />

Das Bundesgericht (II. zivilrechtliche Abteilung)<br />

hat die Berufung der Versicherungsgesellschaft<br />

teilweise gutgeheissen und die<br />

von der «Zürich» zu zahlende Versicherungsentschädigung<br />

auf bloss 1050 Fr. festgesetzt.<br />

Dabei wurde die Frage der Ueberv er Sicherung<br />

gleichfalls verneint. Eine Ueberversicherung<br />

(Art. 51, V. V. G.) liegt vor, wenn die<br />

Versicherungssumme den Versicherungswert<br />

übersteigt und der Versicherungsnehmer sich<br />

mit dem Abschluss des Versicherungsvertrages<br />

einen rechtswidrigen Vorteil verschaffen<br />

wollte ; im vorliegenden Falle ist weder<br />

das erste objektive, noch das zweite, subjektive<br />

Merkmal gegeben. Der Wagen war ein<br />

Gelegenheitskauf und konnte, wenn der Käufer<br />

dabei ein gutes Geschäft machte, einen<br />

den Kaufpreis erheblich übersteigenden Wert<br />

darstellen; dass der Kläger den Wa-cen vor<br />

Abschluss der Versicherung für 255 Fr. reparieren<br />

Hess, spricht nicht gegen diese Annahme,<br />

denn die Reparatur konnte den Wert<br />

des Wagens erhöhen und kleinere Reparaturen<br />

können sich mehr oder weniger periodisch<br />

wiederholen. Sodann konnte sich der<br />

Kläger durch eine allzu hohe Versicherung<br />

keinen rechtswidrigen Vermögensvorteil sichern,<br />

denn die 8000 Fr. bildeten ja nur das<br />

Maximum einer allfälligen Entschädigung und<br />

die zu leistende Entschädigung musste Im<br />

Schadensfalle nach dem Werte des Wagens<br />

im Augenblicke der Beschädigung oder des<br />

Verlustes ermittelt werden.<br />

Hätte das Bundesgericht die Verschuldensfrage<br />

frei beantworteni können, so hätte es<br />

wohl angensichts der recht verdächtigen Verumständungen<br />

angenommen, der Kläger habe<br />

den Schaden absichtlich herbeigeführt. Die<br />

oberste Instanz war an die tatsächlichen<br />

Feststellungen des Kantonsgerichtes gebunden<br />

und darum konnte nur grobe Fahrlässig-<br />

• keit im Sinne von Art. 14, Absatz 2, V. V. G.<br />

' angenommen werden. Grobe Fahrlässigkeit<br />

liegt vor, wenn jemand unterlässt, was jedem<br />

andern in gleicher Lage ohne weiteres einfallen<br />

würde und dies trifft beim Verhalten<br />

des Klägers zu. Hätte er wenigstens eine der<br />

drei erwähnten Vorsichtsmassregeln beobachtet,<br />

so wäre sein Verschulden ein leichtes<br />

und würde die Leistungspflicht der Versicherungsgesellschaft<br />

nicht beeinflussen. Das<br />

Unterlassen aller drei Vorkehren bedeutet<br />

dagegen eine so grobe Fahrlässigkeit, dass<br />

der vom Kantonsgericht festgesetzte Abzug<br />

von der Entschädigung, der nur 14^% ausmacht,<br />

als ungenügend erscheint und vielmehr<br />

ein Abzug von 80% gerechtfertigt ist.<br />

Nimmt man den Wert des Wagens im November<br />

1924 zu 5250 Fr. an, so sind hiervon<br />

80% = 4200 Fr. abzuziehen und die Versicherungsgesellschaft<br />

hat bloss 1050 Fr. zu leisten.<br />

W.<br />

Zurcherlsche und ostschweizerische<br />

Verkehrsprobleme.<br />

Der zürcherische Baudirektor, Regierungsrat<br />

Walter, hat in einem Vortrage im Staatsbürgerkurs<br />

Zürich die wichtigeren Verkehrsprobleme<br />

behandelt, die sich dem Kanton<br />

Zürich und weiterhin der gesamten Ostschweiz<br />

stellen, wobei er nach den vier Gruppen<br />

gliederte : Verkehr auf der Landstrasse,<br />

Eisenbahnfragen, Flussschiffahrt und Luftverkehr.<br />

Sein Vortrag bot in mehrfacher Beziehung<br />

wertvolles Material; die Leser der<br />

«Automobil-Revue» interessiert besonders,<br />

was er über den Ausbau der Landstrassen<br />

ausgeführt hat<br />

Regierungsrat Walter wies darauf hin, dass<br />

der Kanton Zürich von allen Kantonen der<br />

Schweiz das engmaschigste Strassennetz besitzt,<br />

das, soweit es für den grösseren Verkehr<br />

in Frage kommt, 1510 Kilometer an<br />

Strassen 1. Klasse und 736 Kilometer an<br />

Strassen II. Klasse umfasst. Uebertnebcne<br />

Demokratie hat dem Ausbau der Strassen in<br />

heutiger Zeit grosse Schwierigkeiten entge-<br />

. gengetürmt, da im Kanton Zürich, im Gegensatz<br />

zu manchen anderen Kantonen, jeder so<br />

nahe an die Strasse bauen durfte wie er<br />

wollte. Infolgedessen haben wir heute vielfach<br />

Engpässe, deren Beseitigung gewaltige<br />

Opfer erheischt und das Niederreissen zahlreicher<br />

Häuser erfordert.<br />

Mit Befriedigung konnte der Vortragende<br />

feststellen, dass die stets wachsenden Einnahmen<br />

aus den Motorfahrzeuggebühren, zu<br />

denen von nun an die Erträgnisse aus dem<br />

Benzinzoll hinzukommen, sowie die im allgemeinen<br />

gute Lage der Staatsfinanzen es ermöglicht<br />

haben, das Tempo der Strassenverbesserung<br />

zu beschleunigen. Soweit bisher<br />

grosse Strassenbauten durchgeführt wurden,<br />

ist man bestrebt gewesen, dem Grundsätze,<br />

dass der Verkehr ausserhalb der Dörfer sich<br />

abwickeln soll, zu folgen und breite Ueberlandstrassen<br />

zu bauen. Indessen stellen noch<br />

grosse Aufgaben bevor : so der endliche<br />

Um- und Ausbau der Seestrassen an beiden<br />

Ufern des Zürichsees, sowie der Strasse nach<br />

Winterthur. Die letztere soll eine Kronenbreite<br />

von 10 Metern, die beiden Seestrassen<br />

eine solche von 8 Metern erhalten, dazu Trottoirs<br />

von zwei bis drei Meter Breite.<br />

Wenn das Programm so weit erledigt ist,<br />

wird man an die Diagonalstrassen herangehen<br />

müssen, wie beispielsweise die Forchstrasse.<br />

Gewiss wird auch das wieder viel<br />

Geld kosten, aber es ist eine strassenbauliche,<br />

verkehrstechnische und gesundheitliche<br />

Notwendigkeit und es bedeutet zugleich Förderung<br />

und Hebung der Volkswirtschaft,<br />

denn gute Verkehrsbedingungen fördern das<br />

Erwerbsleben.<br />

Ueber die finanziellen Leistungen des Staates<br />

mögen einige Angaben orientieren : Die<br />

Ueberlandstrasse nach Dübendorf hat 1 Million<br />

286 000 Franken gekostet, die Ueberlandstrasse<br />

von Schlieren abwärts bis gegen die<br />

Kantonsgrenze (mit vier neuen Brücken and<br />

einer Bahnunterführung) 2 089 000 Fjanken,<br />

und die Strasse Wetzikon-Hinwil 1 274 000<br />

Franken, wovon ungefähr die Hälfte auf die<br />

Wildbachkorrektion entfällt; und für die<br />

Sihltalstrasse sind 2648 000 Franken ausgegeben<br />

worden, alles Ausgaben in den Jahren<br />

1922—1928. Zu diesen Aufwendungen des<br />

Staates sind noch die Beiträge der Gemeinden,<br />

der Bundesbahnen und der Privaten zu<br />

rechnen.<br />

Im Vorübergehen streifte der Vortragend«<br />

Projekte, wie die Wallenseestrasse.die Verbesserung<br />

und Verbreiterung des Rapperswiler<br />

Seedammes und die Frage der Schaf-<br />

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Hinzufügen, dass das ProSekt der « Hafraba »<br />

bei weitem nicht so ernst zu nehmen sei wie<br />

viele Leute glauben.<br />

Für diese Strassenbauten und die Durchführung<br />

der Projekte stehen dem Kanton<br />

Zürich aus den bisher im ordentlichen Budget<br />

vorgesehenen Summen, aus den Einnahmen<br />

der Motorfahrzeugkontrolle, aus dem Anteil<br />

am Benzinzoll und nach dem Abzug der an<br />

die beiden Städte Zürich und Winterthur zu<br />

leistenden Beiträge jährlich rund neun Millionen<br />

Franken zur Verfügung. Das scheint<br />

viel zu sein — aber die Kosten sind auch<br />

sehr hoch; so kostet beispielsweise die Pflasterung<br />

von einem Kilometer auf einer Breite<br />

von nur fünf Metern bereits 100000 Franken.<br />

Rechnet man alle Ausgaben zusammen, so<br />

stellt sich der Kilometer korrigierter Hauptstrasse<br />

auf 2—300 000 Franken.<br />

Der Kanton Zürich ist, wenn er diese Aufgaben<br />

erfüllen will, insofern gegenüber anderen<br />

Kantonen in einer glücklicheren Lage, als<br />

er seine Eisenbahnschmerzen bereits vor einem<br />

halben Jahrhundert durchgemacht, seine<br />

Aktienbeteiligungen an Strassenbahnunternehmungen<br />

längst abgeschrieben hat und<br />

keine Dekretsbahnen besitzt, die immer nur<br />

Sorgen bereiten. So hat er freie Bahn vor<br />

sich für die intensivere Förderung der wichtigen<br />

Verkehrsauf gaben. R.V.<br />

Sind die Messungen der<br />

bernischen fliegenden Autokontrolle<br />

zuverlässig?<br />

Die bernischen Gerichte anerkannten bis<br />

anhin die Chronometrierung durch zwei Polizeibeamte<br />

als zuverlässig und glaubten,<br />

durch dieses Kontrollsystem alle nötigen Garantien<br />

für die richtige Zeitmessung in den<br />

Händen zu haben. Ein gerichtliches Ereignis<br />

vor dem Amtsgericht des Bezirkes Laupen<br />

wirft Streiflichter auf das System der fliegenden<br />

Kontrollen, die seine Zuverlässigkeit in<br />

Zweifel setzen.<br />

In Frauenkappelen, an der Strasse Bern-<br />

Murten, notierte die vierköpfige fliegende<br />

Autokontrolle 9 Uebertretimgen, die vor dem<br />

Amtsgericht Laupen zur gerichtlichen Behandlung<br />

kamen. Nach einer Prüfung der<br />

Angaben der Polizeibeamten ordnete das Gericht,<br />

auf den Vorschlag der beiden Verteidiger<br />

der 9 Beklagten, eine Expertise über<br />

das Kontrollsystem der fliegenden Polizei an.<br />

Das Gericht' wohnte der Expertise bei und<br />

sprach in der Gerichtsverhandlung nach Anhörung<br />

der Plädoyer der Verteidiger sechs<br />

von den neun Beklagten frei. Alle von der<br />

Kontrolle gemessenen Zeiten, die sich an der<br />

obern Grenze eines Fehlerbetrages von 30%<br />

befanden, kamen für die Verurteilung als Geschwindigkeitsübertretung<br />

nicht in Betracht.<br />

Die drei andern Fahrer, deren Geschwindigkeit<br />

man innerorts an einem Sonntag mit 45<br />

bis 48 km eruierte, wurden nur deshalb verurteilt,<br />

weil die Richter die Auffassung hegten,<br />

dass die sonntägliche Ortsgeschwindigkeit<br />

von 25 km auf jeden Fall übertreten worden<br />

sei.<br />

Nach der Vernehmlassung des Urteiles legten<br />

die Verteidiger, Herr Dr. R. von Stürler<br />

für die ersten acht Beklagten und Herr Marti<br />

für den neunten Beklagten, Berufung an das<br />

bernische Obergericht ein. Dem Gerichtshof<br />

war die Berufung insofern angenehm, als die<br />

Amtsrichter einmal Klarheit zu erhalten wünschen,<br />

was sie von der Zuverlässigkeit des<br />

Kontrollsystems der bernischen fliegenden<br />

Autokontrolle zu halten haben.<br />

Die energische Tätigkeit der beiden Fürsprecher<br />

(der erstere ist der Rechtsberater<br />

der Sektion Bern des A. C. S.) ist im allgemeinen<br />

Interesse sehr zu begrüssen. go.<br />

Stf. C<br />

Notizen<br />

Bescheidenes Ergebnis! Wie wir nachträglich<br />

erfahren, fand zwischen dem Chef des<br />

kantonalen st. gallischen Polizeidepartementes<br />

und Vertretern der Lastwagenbesitzer,<br />

des st. gallischen Gewerbeverbandes, des<br />

Kaufmännischen Direktoriums und dem Sägereiverband<br />

eine Konferenz statt, die sich<br />

mit den so überaus harten Bestimmungen<br />

der neuen Verkehrsordnung befasste. Von den<br />

Vertretern der Verbände wurde u. a. eine<br />

Reduktion der Steuern für Lastwagen und<br />

Anhänger, der Taxe für Verkehrsbewilligung<br />

und der Versicherungsansätze, Zulassung einer<br />

grösseren Belastung von Dreiachswagen<br />

verlangt. Ferner wiesen die Verbände auf<br />

die unberechtigte Bevorzugung staatlicher<br />

und städtischer Betriebe auf Kosten der Privatunternehmung<br />

hin. Ein klassisches Beispiel<br />

ist ja die Post, welche die Strassen mindestens<br />

ebensosehr in Anspruch nimmt wie<br />

jeder private Transportunternehmer, die aber<br />

weder von drückenden Steuern noch von<br />

durch Benzinzoll verteuertem Benzin belastet<br />

ist. Endlich wurde auch das Nachtfahrverbot<br />

als wirtschaftsschädigend bekämpft.<br />

Der Vertreter des Regierungsrates versprach<br />

gleiche Behandlung der privaten und<br />

der staatlichen Wagen, doch bezieht sich dies<br />

nur auf Maximalbelastung und Karosserieausmasse,<br />

da die kantonalen Kompetenzen<br />

diesbezügilch nicht weiter reichen. Bezüglich<br />

des Nachtfahrverbotes wurde einzig das<br />

Zugeständnis gemacht, dass Lastwagenführer,<br />

die sich über eine eingetretene Störung,<br />

einen Unfall oder Verspätung durch Hilfeleistung<br />

etc. ausweisen können, nicht bestraft<br />

werden sollen, auch wenn sie nach der vorgesehenen<br />

Zeit noch auf Kantonsgebiet fahren.<br />

Weiter wurde eine Erklärung abgegeben,<br />

die Regierung werde die Wünsche der<br />

Interessenten im Zusammenhang mit den<br />

Ladevorschriften nach Möglichkeit berücksichtigen.<br />

Ueber eine eventuelle Aufhebung 1<br />

des Nachtfahrverbotes oder eine Erleichterung<br />

der Steuern wurde allerdings kein Wort<br />

verloren. So muss das Ergebnis dieser Verhandlungen<br />

als sehr bescheiden taxiert werden<br />

und es ist wirklich bedauerlich, dass ein<br />

Kanton wie St. Gallen, der vorab an einer<br />

ausgebildeten Verkehrswirtschaft Interesse<br />

hat, für die Bedürfnisse des modernen Verkehrs<br />

so wenig Verständnis aufbringt. Bei<br />

der fiskalischen Beanspruchung des Motorfahrzeuges<br />

ist man allerdings nicht halb so<br />

ängstlich! z.<br />

Zü»ch«~<br />

Notizen<br />

Das Podium für Verkehrspolizisten, das<br />

während wenigen Monaten auf dem Paradeplatz<br />

aufgestellt gewesen war, hat sich zweifelsohne<br />

glänzend bewährt. Der Verkehrspolizist<br />

hat einen weit besseren Ueberbllck<br />

über den Platz, der ihm, so lange er noch auf<br />

ebener Erde stand, fast ständig durch die<br />

heranfahrenden Tramways benommen war,<br />

und der Motorfahrzeugführer sowie auch der<br />

Passant (sofern er sich ein wenig bemüht),<br />

brauchen den Beamten nicht erst im Strassengetümmel<br />

zu suchen, sondern erblicken<br />

ihn schon auf weite Distanz. Wir haben in<br />

letzter Nummer davon berichtet, dass das<br />

Podium am Paradeplatz beseitigt wurde,<br />

weil es zu nahe den Strassenbahngeleisen<br />

postiert gewesen war. Die Einrichtung hat<br />

sich aber so gut eingebürgert, dass sie wohl<br />

niemand mehr missen möchte und die massgebenden<br />

Instanzen haben deshalb entschieden,<br />

den «Verkehrsturm» in anderer Form<br />

und den bestehenden Bauvorschriften gemäss<br />

wieder erstellen zu lassen. Er wird<br />

alsdann den gesetzlichen Abstand vom Tramgeleise<br />

haben und in der Form dem Podium<br />

gleichen, das jüngst auf dem Leonhardsplatz<br />

errichtet wurde und den diensttuenden Verkehrspolizisten<br />

beherbergt. Da diese Estraden<br />

auf den vorhandenen Verkehrsinseln aufgebaut<br />

worden sind, behindern sie den Verkehr<br />

in keiner Weise. Es ist erfreulich, dass sich<br />

Zürich in vermehrtem Masse die fn ausländischen<br />

Städten erprobten Institutionen zur<br />

Verkehrsregelung zu Nutze macht. Bleibt<br />

nur zu hoffen, dass man auch für wichtigere<br />

Fragen, wie Verkehrsvorschriften für Tramways,<br />

Vorfahren an Strassenbahnen, Höchstgeschwindigkeiten<br />

innerorts etc. nicht mehr<br />

allzulange am alten Zopf festhält. z.<br />

AUSLAND<br />

Zur Ausbildung der Richter im Ausland.<br />

Wie uns seinerzeit aus Wien gemeldet worden<br />

war, haben die dortigen Automobilverbände<br />

gemeinsam dem Bundesministeriüir<br />

für Justiz ein Gesuch unterbreitet, es möge<br />

den richterlichen Funktionären, die mit zivilund<br />

strafrechtlicher Rechtsprechung in Automobilsachen<br />

betraut sind, gestattet werden,<br />

sich in praktischem und theoretischem Automobilwesen<br />

ausbilden zu lassen. Das Ministerium<br />

hat die Zweckmässigkeit einer solchen<br />

Ausbildung anerkannt und dem Gesuche<br />

stattgegeben. Auf die erlassene Rundfrage<br />

meldete sich eine überraschend grosse Zahl<br />

von Richtern für die Kurse, welche von den<br />

Automobilverbänden gemeinsam durchgeführt<br />

werden. Bis jetzt haben bereits 120 Richter<br />

diesen Spezialunterricht zum Teil absolviert,<br />

teilweise begonnen. Auf alle Fälle dürfte<br />

Wien sich rühmen, in Bälde die Grossstadt<br />

zu sein, in der die grösste Anzahl von Richtern<br />

über praktische Kenntnisse im Automobilfach<br />

verfügen, was auf die künftige Erledigung<br />

der Automobilsachen vor Gericht nicht<br />

ohne Einfluss bleiben wird. z.<br />

Die amerikanische Automobilelnfuhr 1928.<br />

Die Vereinigten Staaten haben im verflossenen<br />

Jahre insgesamt 566 Automobile und Chassis<br />

im Werte von 1 201 323 Dollar aus dem Auslande<br />

bezogen, ein Rückgang gegenüber dem<br />

vorhergehenden Jahre mit einem Import von<br />

635 Einheiten im Werte von 1218938 Dollar.<br />

Eine nicht unwesentliche Zunahme der Einfuhr<br />

von Einzelteilen (ausschliesslich Automobilreifen),<br />

und zwar dem Werte nach von<br />

1 146 265 auf 1 597 729 Dollar, hat jedoch zur<br />

Folge gehabt, dass der Gesamtimport gegenüber<br />

dem Vorjahre eine Zunahme um 14 Prozent<br />

aufzuweisen hat.<br />

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Paris—Nizza.<br />

Am Montag morgen sind die Konkurrenten<br />

zur diesjährigen touristischen Prüfung Paris-<br />

Nizza in Orly bei Paris gestartet Der erste<br />

Fahrtag sah eine Halbetappe in Nevers vor<br />

(331 km). Die Tageskontrolle in Vichy (333<br />

Die Gemeinde von Marin-Epagnier befasst<br />

sich erfreulicherweise auf das intensivste mit<br />

der Förderung des Strandbades La Tene am<br />

Neuenburgersee. In einer ausserordentlichen<br />

.Gemeindeversammlung nahm sie einen Bericht<br />

über die finanzielle Beteiligung der Gemeinde<br />

entgegen. Das rührige Initiativkomitee<br />

beantragte die Bildung einer Gesellschaft<br />

mit einem Kapital von Fr. 100,000.—. Die Gemeinde<br />

beschloss mit 14 gegen 1 Stimme, sich<br />

mit Fr. 25,000.— zu beteiligen. Das vorgelegte<br />

Projekt ist, wie man schon aus den<br />

trolle eintreffende Konkurrenten ziehen sich<br />

zwei Strafpunkte pro Minute zu. Neben der<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit fallen die Funktion<br />

der elektrischen Ausrüstng des Wagens,<br />

Start- und Bremsprüfungen, ein Lancö und<br />

das Bergrennen von La Turbie für die Bewertung<br />

in Betracht<br />

Saurer, der einzige Autocar.<br />

Tatsächlich ist die berühmte «Virghiie»<br />

mit Lamberjaques der., einzige Autocar, der<br />

sich am diesjährigen Kriterium beteiligt. Bekanntlich<br />

.war die Veranstaltung in den letzten<br />

Jahren von verschiedenen Autocarmarken<br />

beschickt. Die Nichtbeteiligung anderer<br />

Marken ist auf einen Beschhiss der<br />

französischen Autocars - Konstrukteure zurückzuführen,<br />

sich von sportlichen Veranstaltungen<br />

fernzuhalten.<br />

Dieser Beschluss ist um so unverständlicher,<br />

als gerade das Kriterium Paris-Nizza<br />

den Reise-Autocar populär gemacht hat. Wie<br />

sehr diese Behauptung zutrifft, beweist die<br />

Tatsache, dass sowohl Saurer wie die französischen<br />

Marken nach jeder Paris-Nizzafahrt<br />

beträchtliche Aufträge erhielten. Mit<br />

besonderer Freude werden wir Schweizer<br />

die Leistungen unseres Saurerwagens zu<br />

verfolgen haben. v.<br />

Um das Strandbad La Tene.<br />

derurnen (und die anderen Gemeinden ? Die Red.)<br />

bereits unter Aufwendung ganz beträchtlicher Mittel<br />

seitens der betreffenden Gemeinden und des<br />

Zahlen schliessen wird, sehr grosszügig und<br />

trägt modernsten Ansprüchen Rechnung. So Kantons sehr gut und zweckmässig verbessert worden.<br />

Mehrere andere Gemeinden haben sich für die<br />

Kilometer) war von 4 Uhr 25 bis 4 Uhr 40ist die Anlage von Ankleide- und Badekabi-<br />

mit Duschen und einem Restaurationsdet,<br />

und das kantonale Ingenieurbureau hat die<br />

kommende Bauperiode bei der Baudirektion gemel-<br />

abends geöffnet Nach Schhiss der Kon-nebetrieb<br />

mit Tearoom vorgesehen, ebenso sanitäre<br />

Installationen. Die Pacht soll auf 25bereits, angefertigt. Wenn nun nicht plötzlich alle<br />

Pläne zur Korrektion dieser Dorfstrassenstrecken<br />

Gemeinden mit Unterstützung des Kantons ihre<br />

Jahre ausgedehnt werden, worauf nach Ablauf<br />

dieser Frist sämtliche Anlagen ohne wei-<br />

lange kein Grund, in Bausch und Bogen rundweg<br />

Dorfstrassenstrecken modernisieren, so ist das noch<br />

teres in den Besitz der Gemeinde Marin übergehen.<br />

Mit den neuen Anlagen soll unver-<br />

.zen Kantons, der gerade in den letzten und<br />

zu behaupten, i die Dorfstrassenstrecken eines gankom-<br />

züglich begonnen werden; man hofft, sie bis<br />

zur nächsten Badesaison fertig erstellt zu<br />

haben.<br />

Die Initiative der Gemeinde Marin-Epagnier<br />

wird in weitesten Kreisen freudigen<br />

Widerhall finden. Besonders die Automobilisten<br />

wissen den Wert von sanitären Strandbadanlagen<br />

zu schätzen, bilden doch die Ufer<br />

unserer Seen in den heissen Sommertagen<br />

das Ziel zahlloser Autbtouristen. v.<br />

Die Glarner<br />

Dorfstrassenstrecken.<br />

Unlängst erschien in der «Automobil-<br />

Revue» ein Artikel «Die Dorfstrassenstrekken<br />

im Kanton Glarus bleiben weiterhin<br />

schlecht», der sich auf Grund der Landratsverhandlung<br />

vom 20. Febr. <strong>1929</strong> in kritischem<br />

Sinne äusserte. Herr Vogel von der Motorfahrzeugkontrolle<br />

des Kantons Glarus bittet<br />

uns um Aufnahme der nachfolgenden Notiz.<br />

Auf sein besonderes Ersuchen hin stellen wir<br />

fest, dass er dem mit —v— gezeichneten Artikel<br />

in keiner Weise nahesteht, da es sich<br />

hierbei um ein redaktionelles Zeichen handelt.<br />

Herr Vogel schreibt:<br />

Der erwähnte Artikel ist derart gehalten, dass<br />

er nicht unerwidert bleiben kann. Es ist nicht<br />

richtig, dass sämtliche Dorfstrassenstrecken im<br />

Kanton Glarus weiterhin schlecht bleiben, bloss weil<br />

es Regierungsrat und Landrat abgelehnt haben, an<br />

deren Korrektion statt 50 deren 70% Subvention<br />

AUTOMOBIL-REVU1 <strong>1929</strong>— N" 21<br />

auszurichten. Es sind heute neben dem modernen<br />

Ausbau der Ueberlandstrecken die Dorfstrassenstrecken<br />

in Glarus, Mitlödi, Rüti, Netstal und Nie-<br />

menden Jahren Millionen für den Strassenbau verwendet<br />

hat und'noch verwenden wird, würden weiterhin<br />

schlecht bleiben.<br />

Schritt für Schritt, sehr überlegt und zielbewusst<br />

geht die 'Modernisierung unseres gesamten Strassenwesens<br />

(Ueberland- und Dorfstrassenstrecken)<br />

vor sich. Wer die grossen Fortschritte bei gewaltigen<br />

Kosten trotzdem bestreitet, kann sich von der<br />

Nichtigkeit seiner Behauptung an Ort und Stelle<br />

überzeugen.<br />

Man wird von den Mitteilungen der Motorfahrzeugkontrolle<br />

mit besonderer Genugtuung<br />

Kenntnis nehmen. Namentlich der gute<br />

Will© — der hier allerdings spürbarer ist<br />

als aus den Verhandlungen des Landrates!<br />

— wird nur freudig begrüsst werden. Der<br />

Betrag für die noch ausstehenden Korrektionen<br />

belauft sich immerhin noch auf<br />

624,000 Franken.<br />

Eine Meldestelle. Die Motorfahrzeugkontrolle<br />

des Kantons Graubünden teilt mit,<br />

dass vom Bau- und Forstdepartement des<br />

Kantons Graubünden, bei der Motorfahrzeugkontrolle<br />

in Chur eine Meldestelle über die<br />

Oeffnung und Schliessung der Passstrassen<br />

und andere Verkehrsunterbrüche seit dem<br />

1. März <strong>1929</strong> eingerichtet worden ist.<br />

Die obgenannte Stelle wird in der Lage<br />

sein, da ihr diesbezügliche Meldungen direkt<br />

von den kantonalen Wegmachern übermittelt<br />

werden, über etwelche Anfragen seitens<br />

der Automobilisten genaue Auskunft geben<br />

zu können.<br />

Genfer Salon<br />

Liste der Aussteller.<br />

(Ergänzungen zur Liste in Nr. 17.)<br />

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Seestrasse 100, Zürich. — Chassis und Wagen<br />

von Alfa Romeo.<br />

Stand 110. Austin Motor Cie., Birmingham, Garaga<br />

Gilabert. Genf. — Automobile Austin.<br />

Stand 108. Rosengart, L., S. A. des automobiles,<br />

35, route de la Revolte, Neuilly sur Seine. —<br />

Automobile Rosengart.<br />

Stand 288. Meroch, Ch., 7, rue Perdtemps, Nyon. —<br />

Rol's Oil.<br />

Stand 278b. Compondu, Henri, 5, rue des Cötes ds<br />

Montbenon. Lausanne.<br />

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Stand 263. Nerka, S. A., 9, rue Belidor. Paris. —<br />

Zündkerzen Nerka für Autos und Motorräder<br />

(nicht Stand 289).<br />

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Haben Si»<br />

den CH Tourine schon?<br />

S»hm«i«hl<br />

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ÖI in BIBS» U<br />

Zu Ostern will der Automobilist ein bisschen Sonne<br />

haben, kommt sie nicht zu ihm, so fährt er ihr durch<br />

Schnee und Eis entgegen. An den Gestaden südlicher<br />

Meere iinden sich jetzt schon Spuren des Frühlings.<br />

Nützen wir also die Zeit zu Reiseplänen.<br />

Europa Touring,<br />

führer schweizerischen Ursprungs, zeigt uns in seinem<br />

Textteil Reiseziele, die unbeschreibliche landschaftliche<br />

Schönheiten darstellen, in deren Umgebung Sie jetzt<br />

schon das blendende Schauspiel vornehmsten Autoverkehrs<br />

geniessen.<br />

Noch versperren die Nachwirkungen einer strengen<br />

Winterdiktatur die direkte Äutomobilstrecke ins Land<br />

der Sonne, noch müssen wir statt über der Berge<br />

Hohen, deren Eingeweide mit der Bahn durchqueren.<br />

Wer den Umlad scheut, der fährt aber jetzt zu unserem<br />

Äusfalltor an Frankreichs Grenze, besucht den Äutomobil-Salon<br />

von Genf.<br />

Die direkte Linie nach Genf und die Zufahrtsstrassen<br />

zu ihr von jedem Standort der Schweiz aus zeigt<br />

O. R. Wagners unvergleichlicher automobilistischer<br />

Reiseführer CH Touring, der sich ja in den Händen<br />

Tausender von Automobilisten befindet. Den vorteilhaitesten<br />

Weg zu den landschaftlichen Szenerien Südfrankreichs,<br />

zu den monumentalen Sehenswürdigkeiten<br />

• se ner Städte, zeigt das Kartenwerk von Europa Touring,<br />

in dem 18 Länder unseres Kontinents durch ein meisterhaftes<br />

Kartenwerk für die Zwecke des Äutotourismus<br />

dargestellt sind.<br />

Die touristisch hervorragenden Gegfenden jedes Landes,<br />

so auch die Riviera, sind sowohl im Text- als im Kartenteil<br />

besonders ausiührlich behandelt. Europa Touring<br />

ist ein europäischer Atlas von höchster Zuverlässigkeit,<br />

ein Meisterwerk kultureller und touristischer Länderbeschreibung,<br />

ein Werk, dessen Gebrauchswert das<br />

ganze Jahr bestehen bleibt.<br />

Wir haben auf den Vorfrühling die dritte Auflage unseres<br />

Europa-Führers herausgebracht. Sie ist, wie in<br />

den letztjähngen Erstausgaben, das Resultat Sorgfalt ger<br />

Arbeit der nationalen Verkehrsinstanzen. Offizielle Ausgabe<br />

des T. C. S., steht sie unter dem Patronat der<br />

Alliance Internationale de Tourisme. Preis des prächtigen<br />

Bandes in Rotleinen nur Fr. 12.—. Abonnenten<br />

erhalten 20 % Rabatt.<br />

Verlag nntomoi-Rem Bern<br />

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Europa Touring, Automobil-Führer von Europa<br />

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den<br />

ÄU<br />

Büclierzettel<br />

T. C. S.<br />

AUTO-SEKTION WALDSTATTE DES T. C. S.<br />

Sonntag, den 10. März 1029 hielt die Sektion Waldstätte<br />

des T. C. S. ihre dritte ordentliche<br />

Generalversammlung<br />

im Hotel Rössli in Luzern ab. Trotz des prächtigen<br />

Sonnenscheines waren etwa 60 Mitglieder erschienen,<br />

um die ordentlichen Jahresgeschäfte zu erledigen.<br />

Anträge aus dem Kreise der Mitglieder<br />

waren keine eingelaufen; die zweijährige Amtsdauer<br />

der Vorstandsmitglieder war noch nicht abgelaufen,<br />

und so wurde unter der schneidigen Leitung<br />

von Herrn Präsident H. Helmlin rasch ein<br />

Punkt nach dem andern ohne grosse Opposition erledigt.<br />

Um 15 Uhr wurde die Versammlung vom Präsidenten<br />

eröffnet. Vorerst wurden als Stimmenzähler<br />

gewählt die Herren Wüst und Villiger, hierauf<br />

verlas der Aktuar Herr Dr. Zeiger das Protokoll<br />

der letzten Generalversammlung, welches ohne<br />

weitere Bemerkungen genehmigt wurde.<br />

Hierauf folgte der Jahresbericht des Präsidenten.<br />

Es ergibt sich daraus, dass das verflossene<br />

Jahr ein sehr arbeitsreiches war.<br />

Der Mitgliederbestand war am 31. Dezember<br />

1928 580, während wir heute schon zirka 600 Mitglieder<br />

zählen. Die Entwicklung kann also durchaus<br />

eine erfreuliche bezeichnet werden. Wenn sich<br />

unsere Mitglieder etwas mit Werbung beschäftigen<br />

wollten, so würde sich unser Bestand leicht verdoppeln<br />

lassen.<br />

Administratives. Zur Erledigung der Vereinsgeschäfte<br />

besammelte sich der Vorstand in 12 Sitzungen.<br />

Die Durchführung des Jahresfestes wurde<br />

durch die Unterhaitungskommission in Verbindung<br />

mit dem Vorstande besorgt. Neben diesen Sitzungen<br />

beschäftigte den Vorstand eine Anzahl Zusammenkünfte,<br />

Unterredungen, Delegationen, etc., so namentlich<br />

die Gymkhana der uns befreundeten Sektion<br />

Zürich, die Beratung des neuen, nun vom<br />

Grossen Rat angenommenen Automobilgesetzes, etc.<br />

Office. Das Office hat im letzten Jahr 211 Triptyks<br />

ausgestellt, gegenüber 164 im Vorjahre.<br />

Klubfahrten und Veranstaltungen. Das abgelaufene<br />

Jahr führte die Mitglieder zu 14 Klubfahrten<br />

und Veranstaltungen zusammen; sie sind seinerzeit<br />

ausführlich in der Presse besprochen worden, so<br />

möchten wir nur kurz noch einige Namen anführen.<br />

Die Eröffnung der Fahrsaison bildete eine gut<br />

gelungene Osterfahit nach Samen und Stans. Vielleicht<br />

die pompöseste Veranstaltung war die Rundfahrt<br />

auf dem Vierwaldstättersee in Verbindung mit<br />

den beiden Schwestersektionen Zürich und Basel.<br />

Besonderer Dank gebührt den Herren Präsidenten<br />

Fehr (Zürich) und Levaillant (Basel), für den zahlreichen<br />

Besuch. Am 26. Mai hatten wir die Ehre,<br />

den Zentralschweiz. Presseverein, anlässlich seines<br />

Pfingstausfluges nach St. Urban und Willsau, zu<br />

führen. Sehr interessant war die Klnbfahrt nach<br />

Arbon mit dem Besuch der Saurerwerke in Arbon<br />

und der Luftschiffhalle in Friedrichshafen. Gut<br />

geraten war die Ausfahrt ins Oberland, mit Besuch<br />

der Trümmelbachfällo und Mittagessen in<br />

Oberdiessbach und Zobig in Schüpfheim. Der daselbst<br />

von unserm Mitglied, Herrn Grossrat F. J. Muther<br />

organisierte Empfang war geradezu grossartig,<br />

und nicht weniger freute uns der Massenaufmarsch<br />

unserer Freunde aus dem Willisau, unter<br />

Führung von Herrn Gemeindeammann Schürch.<br />

Nicht übermässig gut besucht war eine Stammtischabend-Ausfahrt<br />

nach Stansstad. — Das Haupteroignis<br />

der Klubfahrten war die zweitägige Fahrt<br />

ins Elsass mit Besuch des Ballon d'Alsace.<br />

ungeahnt zahlreiche Beteiligung wies die Stammtischausfahrt<br />

nach Eschenbach auf, wo sich über<br />

60 Mitglieder eingefunden hatten. — Die letzte<br />

Ausfahrt des Jahres führte uns nach Solothurn zum<br />

Besuche der Scintilla-Werke. Den vielen, die zum<br />

restlosen Gelingen dieser Veranstaltungen beigetragen<br />

haben, sei hier der wärmste Dank des Vorstandes<br />

ausgesprochen.<br />

Jahresfest. Das zweite Jahresfest vom 17. Nov.<br />

1928 im Hotel « Rössli » in Luzern stand ganz im<br />

Zeichen des Automobils; es war von 300 Personen<br />

besucht und wies einen sehr familiären Charakter<br />

auf.<br />

Motorenkurs. Der vom 6. bis 30. November dauernde<br />

Motorenkurs war von 33 Teilnehmern besucht<br />

und fand allseitig grosses Interesse. Besondern<br />

Dank gehört den Kursleitern, HH. Hans Güdel in<br />

Firma Ferner, Güdel & Gie. und Georges Schwerzmann<br />

für ihre grosse und uneigennützige Arbeit;<br />

es wurde vom Vorstande beschlossen, ihnen ein<br />

kleines Zeichen unserer Anerkennung zu überreichen,<br />

Vorträge und Versammlungen. Der auf den 23<br />

November 1928 im «Monopol »-Saal angesetzte<br />

Lichtbildervortrag von Hrn. Ing. Guanter: «Das<br />

Abblendproblem in der Automobilbeleuchtung » war<br />

sehr zahlreich besucht, wobei erfreulicherweise auch<br />

Vertreter der Behörden, Hr. Meyer-Burri, kant<br />

Automobilexperte, und Hr. Dr. Lienert, Adjunkt<br />

der Stadtpolizei, erschienen waren.<br />

Automobilgesetz. Nach Verwerfung des eidg.<br />

Automobilgesetzes waren die Kantone darauf angewiesen,<br />

selbst die Neuordnung des Automobilwesens<br />

an die Hand zu nehmen. Die Sektion Waldstätte<br />

wurde wiederholt eingeladen, sich zu' den verschiedenen<br />

Entwürfen ZXL äussern. In einer Eingabe<br />

vom 20. Dezember haben wir mit nachfolgenden<br />

Verbänden: Motorfahrer-Club der U.M.S., Motorport-Club,<br />

Arbeiter-Motorradfahrerverband, schwei-<br />

;erischer Radfahrerbund (Abt. Motorfahrer) und<br />

Automobil-Club der Schweiz, Sektion Luzern, sowohl<br />

zu dem geplanten N'achtfahrverbot als auch<br />

zu der Erhöhung der Gebühren Stellung genommen.<br />

Wenn man auch schliessüch mit Rücksicht auf den<br />

Nutzen der Allgemeinheit die Erhöhung der Gebühren<br />

grundsätzlich nicht mehr bekämpfen wollte<br />

und so auf diesen Punkt unseres Programms zu<br />

verzichten sich veranlasst sah, so sind wir doch<br />

andererseits mit der Verwirklichung anderer Forderungen<br />

durchgedrungen, so mit dem Fallenlassen<br />

des Nachtfahrverbotes und dem Fallenlassen des<br />

Selbstbehaltes bei Unfällen. Ein Wort des Dankes<br />

und der Anerkennung gehört Hrn. Regierungsrat<br />

Dr. Walther, Chef des Militär- und Polizeidepartementes,<br />

für seine loyale und wohlwollende Haltung<br />

gegenüber den Automobilisten bei der Beratung<br />

und Ausarbeitung des Gesetzes.<br />

Vorstand und Mitarbeiter. Der Präsident dankt<br />

den Vorstandsmitgliedern für ihre treue Mitarbeit<br />

und ihre der Sektion geleisteten treuen Dienste und<br />

erwähnt das andauernd beste Verhältnis der Vorstandsmitglieder<br />

unter sich. Dasselbe gilt für die<br />

Unterhaltungskommission. Weiterer Dank gehört<br />

dem infolgs Wegzuges ausgetretenen Vorstandsmitglied<br />

H. Chauvet. den HH. Gemeindeammann<br />

Schürch, Dr Franz Fischer und C. Mattmann für<br />

ihre Dienste anlässlich des Studiums des Automobilgesetzes,<br />

ferner Hrn. Grossrat Zemp. der im<br />

rossen Rate unsere Interessen so erfolgreich ver- I<br />

treten hat. Unser Dank gehört auch der Sektioa<br />

Luzern d«s A.C.S., dem Autosohutzgewerbeverband,<br />

Sektion Luzern, die sich unserer letzten Einsähe<br />

betreffend das Automobilgesetz angeschlossen haben<br />

und uns in der Verfechtung unserer Interessen tatkräftig<br />

unterstützt haben.<br />

Der Bericht schliefst mit den besten Wünschen<br />

für das weitere Gedeihen der Sektion Waldstätte,<br />

Der Jahresbericht wurde einstimmig angenommen<br />

und bestens verdankt.<br />

Jahresrechnung. Der Kassier, Hr. Louis Dönni,<br />

verliest den Kassabericht.<br />

Auf Antrag der Rechnungsrevisoren ersucht Hr^<br />

Bucher die Versammlung, die Rechnung unter<br />

bester Verdankung und Dechargeerteilung an den<br />

Kassier zu genehmigen.<br />

Mit grosser Mehrheit wurde sodann die Erhöhung<br />

des Jahresbeitrages auf Fr. 5.— beschlossen.<br />

An Stelle des letzten Oktober weggezogenen<br />

H. Ghauvet wurde neu in den Vorstand gewählt<br />

Hr. Heinr. Zimmermann, welchem die Funktionen<br />

eines II. Kassiers und Archivars übertragen wurden.<br />

H. Chauvet selbst wurde einstimmig zum<br />

Ehrenmitglied erwählt; er war Mitbegründer der<br />

Sektion Waidstätte und langjähriges Vorstandsmitglied.<br />

Einige Diskussion verursachte die Frage<br />

eines Nachrichtcnblattes. Der Vorstand hatte die<br />

Entscheidung hierüber dem Plenum überlassen. Mit<br />

sehr grosser Mehrheit wurde der Antrag Dr. Erni<br />

zugunsten des «Motors» verworfen und der Antrag<br />

Zuber zugunsten der « Automobil-Revue» angenommen.<br />

Im Programm <strong>1929</strong> sind folgende Veranstaltungen<br />

in Aussicht genommen: Osterfahrt nach Willisau.<br />

Pfingstfahrt nach Engelberg-Dallenwil, Lehrfilm<br />

der «Automobil-Revue», im Mai wiederum<br />

die Rundfahrt auf dem Vierwaldstättersee in Verbindung<br />

mit den Sektionen Zürich und Basel, im<br />

Juni eine Appenzeilerfahrt, im Juli eine Welschlandfahrt<br />

nach Freiburg, im August eine zwei- bis<br />

dreitägige Auslandsfahrt, voraussichtlich in den<br />

Schwarzwald, für Herbst und Winter: Motorenkurs,<br />

Familienabend und auf vielfachen Wunsch ein<br />

Fastnachtsanlass.<br />

Unter Varia wird ein Antrag Bucher einstimmig<br />

angenommen, dem Vorstand eine bescheidene Gratifikation<br />

für die geleistete grosse Arbeit zu stiften.<br />

Ebenfalls wurde die Drucklegung des Jahresberichtes<br />

des Präsidenten und des Mitgliederverzeichnisses<br />

beschlossen. — Um 17.00 wurdo der geschäftliche<br />

Teil geschlossen.<br />

Der Vorstand, setzt sich, folgendennassen zusammen:<br />

Präsident: Hr. 0. Helmlin, Spitalverwalter,<br />

Vizepräsident: Hr. Dr. Fritz Stimimann, Kinderarzt,<br />

Luzern.<br />

Aktuar: Hr. Dr. Rudolf Zeiger. Augenarzt, Luzern,<br />

1. Kassier: Hr. Louis Dönni, Wcinliändler, Luzerne<br />

2. Kassier: Hr. Heinrich Zimmermann, Prokurist,<br />

Luzern.<br />

Beisitzer: Hr. Haas Bucher, Gemeindeschreiber«<br />

Udligenswil.<br />

Hr. Josef Odermatt, Landrat, Dallenwil.<br />

Hr. Dr. Karl Real, Arzt, Schwyz.<br />

Hr. Jos. Schüren. Gemeindeammann, Willisau«<br />

Rechnungsrevisoren: HH. Bucher und Kühne.<br />

Rechtskonsulent: Hi. Dr. Franz R. Fischer. Rechts^<br />

anwalt, Luzern.<br />

Im zweiten Teil hielt Hr. Dr. C. Lienert, Adjunkt<br />

der Stadtpolizei in Luzern, ein sehr gediegenes<br />

Referat mit Lichtbildern über die<br />

Verkehrsunfälle in der Stadt Luzern im Jahre 1928.<br />

Herr Präsident Helmlin dankte dem Reforenten<br />

für seinen sehr instruktiven Vortrag. Es setzte.<br />

Eine hierauf eine längere Diskussion ein, wobei allerhand<br />

Wünsche und Meinungen von Automobilisten<br />

geäussert wurden. Einstimmig angenommen wurde<br />

der Antrag eines Mitgliedes, das« der Vorstand der<br />

Sektion Waldstätte beauftragt wird, bei den Behörden<br />

vorstellig zu werden, zwecks Gründung<br />

einer Verkehrskommission im Sinne der heutigen<br />

Besprechungen.<br />

Nach einem kurzen Schlusswort wurde die Vor-»<br />

Sammlung (19 Uhr) geschlossen. Dr. R. Z.<br />

AUTO-SEKTION GRAUBÜNDEN DES T. C. S.<br />

Letzten Samstag, den 9. März <strong>1929</strong>, feiorte die Sektion<br />

Graubünden des T. C. S. im Hotel «Drei Könige»<br />

zu Chur nach beinahf Sjähngem Bestände, ihre<br />

erste Abendunterhaltung. Bisher hatten Existenzfragen<br />

und vor allem der Kampi um die Freiheit<br />

der Bündner-Strassen ihre vollen Kräfte bean*<br />

spracht. Unterdessen ist aber der «schwarze Fleck»«<br />

der in Europas Autokarten «Graubünden» kennzeichnete,<br />

verschwunden. Erhalten haben alle Motorfahrzeuge,<br />

bis aufs Lastauto, auch im Lande der<br />

drei Bünde ihren Freiheitsbrief. Die neue Strassengesetzgebung,<br />

die den Verhältnissen entspricht, ist<br />

in Kraft ge'reten, so dass die junge Sektion an<br />

den inneren Ausbau ih^es Gebündes schreiten kariiu<br />

Ein gemütlicher Fami^pnabend mit einfachem Programm,<br />

bildete den ersten Schritt in dieser Richtung<br />

Er brachte die Mitglieder von Chur und Umgebung<br />

freundschaftlich näher. Die Teilnahme war<br />

über Erwarten gut und die Darbietungen ernteten<br />

vollen Beifall Dem Hauptgründer und ersten Präsidenten,<br />

Herrn Martin Huber, jetzt in St. Galion,<br />

der dem Heeresrufe der Bdndner Sektion Folge geleistet<br />

hatte und mit Frau Gemahlin erschienen war,<br />

wurde zunl Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung<br />

das seidene Fpnon in den Bündner- und<br />

Schweizerfarben fiberreicht. Nach der warmen Begrüssung<br />

des Präsidenten führten Witz und Humor<br />

and die schönen Künste den Herrschaftsstab. Sio<br />

erweckten in allen Gemütern und Herzen den erforderlichen<br />

Widerhall, so dass die Stunden nur<br />

allzu rasch verflogen. Männlein und Weiblein haben<br />

ihr Bestes dargebracht in Musik, Gesang und<br />

Mimik. Schlager folgte auf Schlager. Im «Heiratsbureau,<br />

der neuen Unterabteilung der Office des<br />

T. C. S. Graubünden» und «Im Kampfe um den<br />

Mann», oder «Wehe, wenn sie losgelassen», haben<br />

die mitwirkenden Damen meisterhaft verstanden,<br />

mit echtem Humor, gerade die Wägsten und Besten<br />

zu verulken, dass der ganze Saal klatschte und sich<br />

die Leute kugelten vor Lachen. Grossen Genuss<br />

bereiteten die musikalischen Produktionen, und erwähnt<br />

sei auch vor allem die Posse «Praktische<br />

Selbsthilfe eines notleidenden Bündner Bauern»,<br />

der Sense und Heugabel zum alten Eisen wirft, um<br />

mit einer alten Henne und einem Ferkel als Grundkapital<br />

ein schwunghaftes Gewerbe zu eröffnen,<br />

wobei die Automobil- und Motorfahrer die Zeche<br />

:ahlen.<br />

Erst spät nach Mitternacht setzte die Kapelle<br />

«Ranzato» mit alten und neuen Tanzweisen ein.<br />

Zwischen den Tänz&n gelangte das «Hispano-<br />

Suiza»-Grossrennen zum Aastrag, das mancher<br />

Flasche den Hals, manchem Fahrer den genossenen<br />

Ruf als Meisterif.hrer kostete. Nur das helle Tageslicht<br />

vermochte die Gesellschaft aufzulösen und alle<br />

schieden mit dem Bewusstsein, einige schöne, frohe<br />

Stunden, genossen zu haben und mit dem Willen,<br />

unter keinen Umständen den nächsten T. C. S.-Anlass<br />

zu verpassen. -11-


Was hat die Kälte gezeigt?<br />

Beobachtungen und Betrachtungen.<br />

i.<br />

4.<br />

Die .letzte Kältewelle, die härteste seit Die Wasserpumpen sind ein Kapitel für<br />

Vielen Jahren, hat viel Verwüstungen angerichtet.<br />

Unermesslich sind die Schäden auf welle gebrochen, trotzdem der Fahrer das<br />

sich. An manchem Wagen ist die Pumpen-<br />

allen Gebieten. Man braucht nur ein Teilgebiet<br />

herauszugreifen, wir brauchen uns Ablassen vergessen, die Maschine ganz zum<br />

Wasser abgelassen hatte. Es wurde beim<br />

nur in der Welt der Automobile umzusehen.<br />

Was da an Kühlern, Wasserpumpen zu lassen, um den letzten Rest Wasser her-<br />

Schluss noch einige Minuten durchlaufen<br />

und Maschinen durch den Frost ruiniert auszudrücken. Es blieb noch eine kleine<br />

wurde, schreibt K. S.-B. in der Motorsport- Menge in der Pumpe hängen und blockierte<br />

<strong>Zeitung</strong>, was da an Lackierungen und Federn<br />

zu Bruch gegangen ist, das übersteigt lassen der kalten Maschine reissen musste.<br />

die Pumpenwelle, so dass sie beim An-<br />

beinahe die vorstellbaren Zahlen.<br />

5.<br />

Bei 25 Minusgraden kann niemand einen<br />

Wagen abschmieren. Es sei denn, er taut<br />

das Fahrzeug in einer geheizten Garage auf.<br />

Da aber die wirklich gut geheizten Garagen<br />

knapp sind, und weil bei einer derartigen<br />

Aussentemperatur die Beheizung der<br />

Garagen in der gewünschten Form sich als<br />

unmöglich erwiesen hat, musste aus Notgründen<br />

die sachgemässe Pflege des Fahrgestells<br />

in den meisten Fällen unterbleiben.<br />

Die Folgen: trockene Federbolzen, sich fressende<br />

Federn, die keinerlei Bewegungsmöglichkeit<br />

in den Gelenken mehr hatten rind<br />

zu Bruch gingen. Nun kostet ja eine Federlage<br />

nicht alle Welt, aber es darf nicht<br />

übersehen werden, dass die Generalunkosten<br />

isich erst bemerkbar machen, wenn<br />

die ausgeschlagenen Federbolzen und Gehänge<br />

ausgewechselt werden müssen. Was<br />

durch den erwähnten Umstand an übernormalem<br />

Verschleiss angerichtet worden<br />

ist kann nie wieder gut gemacht werden.<br />

3.<br />

Es gibt Reinlichkeitsfanatiker, es gibt<br />

Leute, die ihre Fahrzeuge trotzdem gewaschen<br />

haben. Es ist in vielen Fällen eine<br />

Arbeit gewesen, die einige hundert Franken<br />

gekostet hat. Man sollte meinen, dass die<br />

einfachste Logik oder das einfachste Gefühl<br />

jedem sagen müsste, dass die Verwendung<br />

von Warmwasser für den Lack unbedingt<br />

schädlich sein muss. In <strong>Zeitung</strong>en ist<br />

auf die Gefahr hingewiesen worden, in den<br />

Prospekten verschiedener Automobilfirmen<br />

steht die Warnung. Und doch hat es genügend<br />

Besserwisser gegeben, die entgegen<br />

aller Erfahrung und Logik warmes<br />

Wasser vei-wendet haben. Man muss nur<br />

überlegen, dass der Temperaturunterschied<br />

zwischen Karosseriewand und dem Wasser<br />

mitunter 50 Grad betragen hat, um das Unsinnige<br />

der Reinlichkeitsfanatiker recht zu<br />

würdigen. Wer ein Auge für den Verkehr<br />

hat, wird Automobilen begegnet sein, bei<br />

denen der Lack abblättert. Wie teuer sich<br />

eine Neulackierung stellt, braucht nicht gesagt<br />

zu werden. Wer in einer derartigen<br />

Kälte die Neigung verspürt, sein Fahrzeug<br />

zu waschen, der muss e's wenigstens einen<br />

Tag lang in einem geheizten Raum stehen<br />

lassen, bevor er damit anfängt.<br />

Die Lawine.<br />

Frühe Märztage. Zwei Skifahrer stampften<br />

den Hang hinan, in steilen Kehren dem Grate<br />

zu. Tief zu ihren Füssen lagen die Täler, wo<br />

Menschen wohnten, lagen letzte Schneereste<br />

auf grau-grünen Matten. Oben aber, zwischen<br />

Gräten und ewigen Firnen, war weisse<br />

Pracht, war eisigatmender Winter. Ein Seil<br />

verband die Körper der beiden jungen Männer,<br />

die mit schweren Säcken berganspurten.<br />

Eine kurze Rast. Eisig und weiss schössen<br />

die Hänge in die Tiefe, blau gleisste fernes<br />

Eis. Die beiden blickten hinab, dann empor<br />

zum Ziel, der stolzen Kuppe, die sich vor ihnen<br />

in graues Gewölk türmte.<br />

Man mag zu den Mitteln, die dem Kühlwasser<br />

zugefügt, das Gefrieren verhüten<br />

sollen, stehen, wie man will. Sie sollen ja<br />

den Zweck haben, die Massnahme des Wa'sserablassens<br />

unnötig zu machen. Alles<br />

schön und gut, aber leider bei Temperaturen,<br />

die unter einer bestimmten Grenze<br />

liegen, nicht angebracht. Wir wollen nur<br />

den Fall setzen, der Wagen wird einige<br />

Stunden nicht gebraucht, das Wasser passt<br />

sich der Aussentemperatur an. Man kann<br />

die Maschine nur anwerfen, indem man sie<br />

anschleppen lässt. Und das ist, da das Oel<br />

in dem Falle ja vollständig steif ist, jedesmal<br />

mit der Schädigung der Maschinerie<br />

verbunden. Das beste Mittel ist noch immer<br />

in der alten Methode zu erblicken: wird<br />

das Fahrzeug ausser Betrieb gesetzt (es genügen<br />

schon wenige Stunden), so ist das<br />

Wasser abzulassen (man müsste sonst die<br />

Maschine in kurzen Intervallen laufen lassen).<br />

Soll sie wieder in Betrieb genommen<br />

werden, heisses Wasser in Kühler und Zylindermantel,<br />

eine Viertelstunde (damit<br />

sich Block und Oel etwas erwärmt) stehen<br />

lassen und dann andrehen oder anschleppen<br />

lassen.<br />

6.<br />

Viele Automobilisten wissen nicht, wie<br />

sie sich zu verhalten haben, wenn em Teil<br />

des Kühlers eingefroren ist. Sie lassen die<br />

Maschine rasen; da durch die eingefrorene<br />

Stelle die Wasserzirkulation unterbrochen<br />

oder mangelhaft ist, fängt der Kühler an<br />

zu kochen, bei welcher Gelegenheit dann<br />

die vereiste Stelle platzt. Ist ein Kühler oder<br />

ein Teil desselben eingefroren, so kann nur<br />

eins (nicht immer) retten. Nämlich Ruhe<br />

und Umsicht. Man muss die Stelle allmählich<br />

erwärmen. Hat man eine Lötlampe zur<br />

Hand, so streicht man mit der Flamme vorsichtig<br />

über die vereiste Stelle hinweg, bis<br />

sie auftaut. Das kann unter Umständen<br />

länger dauern, als einem lieb ist, aber es ist<br />

besser, als wenn durch Ueberhitzung das<br />

bestimmt eintritt, was durch Besonnenheit<br />

vielleicht noch vermieden werden kann.<br />

Eine Anzahl von Schäden an Motorfahrzeugen<br />

sind infolge Unaufmerksamkeit, andere<br />

infolge Unkenntnis aufgetreten. Es hat<br />

«Weiss der Teufel,» durchbrach der Hintermann<br />

die Stille, «weshalb ich wieder hier<br />

oben bin; wir beide haben uns doch nichts<br />

mehr zu sagen.» Sein Pickel bohrte sich eigensinnig<br />

in den brettigen Schnee.<br />

«Meinst du?» kam es zurück.<br />

«Höre, Balz, es hat wirklich verdammt<br />

wenig Sinn, dass du dich auf den Dulder herausspielst!»<br />

«Gehen wir weiter?»<br />

Der andere ging nicht auf den Vorschlag<br />

ein. Hart und eigensinnig kam es über seine<br />

Lippen: «Seit deiner Jugend bist du ein Duckmäuser<br />

gewesen, nie zu offener Rede und<br />

Antwort zu haben, alles hast du in dich liineingedrückt.<br />

Und diesmal — warum sagst<br />

du nicht, ich hätte schlecht gehandelt, ich<br />

hätte dir Lillie genommen? Warum sagst du<br />

kein Wort darüber und zeigst nur dein vermauertes<br />

Gesicht und heissest mich dazu<br />

noch, mit dir in die Berge zu gehen? Ein<br />

Esel bin ich, dass ich mitging!»<br />

«Gehen wir jetzt weiter, Josy?»<br />

Ein verbissener Schrei lag in der Aufforderung,<br />

über die der andere erschrak.<br />

Wortlos stiegen sie weiter, Balz voran, mit<br />

dem Pickel sich am steilen Hang anstemmend,<br />

die Bretter tief in den gefrorenen<br />

Schnee eingekantet. Mürrisch folgte der<br />

zweite, pflichtbewusst, früherer Bergfahrten<br />

eingedenk, handhabte er die Seilschlaufen.<br />

In jähem Aufschwung stieg die Flanke des<br />

Berges dem Gipfelkamm zu. Kein Wort wurde<br />

getauscht. Einmal wurden die Skier gelöst,<br />

sie stiegen ein kurzes Felsband hinan,<br />

um wieder auf Schnee zu gelangen. Der<br />

letzte Anstieg war harte Arbeit ; mühsam<br />

stemmten sie sich am Steilhang hoch. Gegen<br />

Mittag standen die Freunde auf dem Gipfelgrat,<br />

umflutet von Sonne, die Nebel und Gewölk<br />

verjagt hatte. Der Schnee zu ihren<br />

Füssen war weich geworden. Bei Josy brodelte<br />

Tee im Kocher, Balz schnitt Brot und<br />

Dörrfleisch.<br />

Beide schwiegen, kauten den Imbiss; dann<br />

zündete Josy eine Zigarette an, Balz studierte<br />

die Karte, sie wollten nicht auf derselben<br />

Seite des Berges hinunter...<br />

HL Blatt der „Automobil<br />

sich gezeigt, dass der bisherige Erfahrungsschatz<br />

nicht immer ausreichte. Wir wollen<br />

nicht hoffen, dass der letzte Winter nur<br />

der Anfang einer Reihe ähnlicher Winter<br />

gewesen ist. Aber wir wollen hoffen, dass<br />

er genügt hat, vielen Automobilisten zu<br />

zeigen, dass es einer Menge Sorgfalt und<br />

Ueberlegung bedarf, ein Fahrzeug gut und<br />

unversehrt durch die Kälte zu bringen.<br />

Nur 5o,ooo „anständige<br />

Amerikaner. Und bei ans?<br />

Man spricht bei uns so gern von der Europa<br />

in jeder Hinsicht nottuenden und bevorstehenden<br />

Amerikanisierung, als ob die Alte<br />

Welt auch mit ihren traditionellen Kulturwerten<br />

für immer ins Hintertreffen geraten<br />

wäre. Die Mechanisierung und Motorisierung<br />

des Lebens in den Vereinigten Staaten hat<br />

uns im Glänze der drüben aufgehäuften Goldbarren<br />

den letzten Funken von Selbstgefühl<br />

genommen. Wenn wir die Salonhelden des<br />

amerikanischen Grossfilms betrachten mit<br />

ihrem Ueberschuss an Energie auf der einen<br />

und ihrem Unterschuss an Egoismus auf der<br />

anderen Seite, nämlich auf der des Vaters,<br />

Gatten und Liebhabers, so fällt uns unwillkürlich<br />

der Kanadier Seumes ein, «der noch<br />

Europens übertünchte Höflichkeit nicht<br />

kannte». Dazu kommen noch die Ueberheblichkeiten<br />

der Yankees, die ihre Moral turmhoch<br />

über die europäische erhaben dünken,<br />

weil sie gegebenenfalls einem jungen Manne<br />

wegen eines in plötzlichem Gefühlsüberschwang<br />

verabfolgten Kusses sechs Monate<br />

Zuchthaus diktieren — ein colored Gentlemen<br />

muss natürlich beim gleichen Delikt, um<br />

das Verhältnis zu wahren, gelyncht werden—,<br />

der Yankees, die sich überhaupt als<br />

die korrektesten der Korrekten gebärden,<br />

glossiert eine führende Wiener <strong>Zeitung</strong> den<br />

amerikanischen «Thats nothing-Dünkel».<br />

Aber anscheinend doch nur nach aussen hin.<br />

In camera caritatis ist es offenbar anders,<br />

sonst gäbe es keinen Club of polite men, die<br />

Vereinigung der höflichen Leute, die es sich<br />

zum statutengemässen Ziel gesteckt haben, das<br />

gute Benehmen in europäischem Sinne zu<br />

pflegen. Dass für solche Bestrebungen ein<br />

Bedürfnis bestellt, beweist der Umstand, dass<br />

der Club ein Riesenpalais in New York, unzählige<br />

Filialen in den einzelnen Staaten und<br />

Hunderttausende von Mitgliedern besitzt. Natürlich<br />

will man sich nicht in allem den Europäern<br />

anpassen, dazu fehlt der gleiche Lebenszuschnitt,<br />

vor allem aber der Standpunkt<br />

den Frauen gegenüber. Die Frau gilt in<br />

Uebersee, aus anglikanischem Konservativismus<br />

heraus, immer noch als ein Seltenheitsobjekt,<br />

obwohl sie, rein numerisch genommen,<br />

bereits längst überwiegt. Hier unterscheidet<br />

sich die « Höflichkeit » der Neuen<br />

Welt eben ganz wesentlich von der Alten.<br />

Auch der chevalereskeste Mann Europas<br />

könnte sich zu jenen Lächerlichkeiten nicht<br />

entschliessen, die drüben täglich vorkommen<br />

und manchmal einen Grad von Exaltiertheit<br />

erreichen. Davon abgesehen, findet man in-<br />

Bis auf einmal Josy auf die Hisse sprang,<br />

breitspurig vor den Freund hinstand und ihn<br />

aus vollen Kräften an den Schultern rüttelte.<br />

«Jetzt red' einmal etwas, mach endlich<br />

dein Maul auf und sag mir die Meinung, du<br />

verdrückter Kerl!»<br />

«Hock ab!» kam aus wetterhartem Gesicht<br />

die Antwort. Der Klang der Stimme war's,<br />

der Josy zum Gehorsam zwang.<br />

Balz stopfte seine Pfeife, während Josy<br />

mit heissen Augen auf seinen Mund starrte.<br />

Balz's Pfeife brannte und blaue Wölklein<br />

stiegen in die Luft, die vorn Licht der jungen<br />

frühlingsstarken Sonne erfüllt war. Dann<br />

sprach Balz, und es war dem Kameraden, als<br />

gälten die Worte nicht ihm, sondern den fernen<br />

'Felszacken jenseits des Tales. Rings<br />

glänzte und glitzerte der nasse Schnee, der<br />

vor einigen Stunden noch glashart gefroren<br />

gewesen.<br />

«Ich soll dir meine Meinung sagen, Josy,<br />

denn sonst haben wir uns wirklich nicht mehr<br />

viel zu sagen — dies wird wohl unsere letzte<br />

Fahrt sein.»<br />

Nüchtern und sachlich klang es durch das<br />

Schneeglitzern des Mittags.<br />

«Du glaubst, ich hasse dich dafür, dass du<br />

sie mir weggenommen — du irrst, ich kann<br />

meinen Freund nicht hassen. Was uns trennt,<br />

ist weder Eifersucht noch Missgunst. Ich hätte<br />

Lillie früher oder später doch verloren; nur<br />

durch einen andern vielleicht. Schau, der<br />

Unterschied ist der : Du hast sie als Mädchen,<br />

als Weib gewollt und hast sie auch<br />

Der rasende Reporter.<br />

Von Max Kolpe.<br />

Er gibt der Zeit das Tempo an<br />

und steht mit der Welt intim:<br />

er ist ihr Mann!<br />

Und rast mit ihr —<br />

wie sie mit ihm.<br />

Wo er ist, ist auch Sensation;<br />

ohne ihn geschieht kein Mord.<br />

Sein Hirn, Aufnahmeapparat<br />

und Sendestation,<br />

reagiert akkurat<br />

und kabelt sofort<br />

Rapport.<br />

Seine Augen-Linsen<br />

sehen alles objektiv<br />

und betrachten nur die Binsenwahrheiten<br />

schief.<br />

In seinen Adern fliesst Tinte bloss.<br />

Sein Körper gleicht — ruhelos —<br />

einem Füllfederhalter-Stativ.<br />

Er äroplant sich selber fort<br />

und eisenbahnt sich jeden Weg,<br />

den er nicht kennt.<br />

Er strebt nach dem Geistesflug-Höhenrekord<br />

und befindet sich auf dem wackligsten Steg<br />

vielleicht im gleichen Moment.<br />

Er reist durch die Welt,<br />

er kreist um die Erde.<br />

Die Zeit bestellt<br />

für ihn frische Pferde.<br />

Und lässt sie auf manchen Stationen<br />

ihn auch allein...<br />

Er trifft doch auf den Redaktionen<br />

stets vor ihr ein.<br />

dessen in U. S. A., dass die europäische Höflichkeit<br />

noch immer besser fundiert sei und<br />

trachtet sie als Veredelungsmittel zu benutzen.<br />

Auf der vorjährigen, in Boston abgehaltenen<br />

Generalversammlung dieses Clubs, der<br />

zu den vornehmsten der Vereinigten Staaten<br />

gehört, wurde der Generalsekretär Mr. Thomas<br />

Gisborne beauftragt, einen «Kodex des<br />

guten Benehmens» zu schreiben, nachdem<br />

man sich tagelang mit der beispiellosen Verlotterung<br />

in der amerikanischen Höflichkeit<br />

befasst hatte. Seitenlange Beispiele von groben<br />

Taktlosigkeiten wurden verlesen, deren<br />

sich erste Kavaliere schuldig gemacht hätten<br />

und immer wieder von neuem schuldig machen,<br />

unglaubliche Verstösse gegen den guten<br />

Ton brachte man entrüstet vor und verlangte<br />

auf Grund dieser reichen Beobachtungen und<br />

statistischen Zahlen dringendste Abhilfe. Mr.<br />

Gisborne übergab sein Werk soeben der Oeffentlichkeit<br />

und — ganz U. S. A. ist verblüfft:<br />

auf manche Unrichtigkeiten, wegen derer<br />

man sich selbst an der Nase fassen wollte,<br />

war man ja vorbereitet, dass man aber ein<br />

solcher Barbar sei, hatte doch niemand gehofft.<br />

Kein Wunder, stellt doch der Verfasser<br />

die Behauptung auf, dass es in den gesamten<br />

Vereinigten Staaten höchstens 50,000 Menschen<br />

gebe, die sich in jeder Hinsicht wirklich<br />

gut benehmen. Die Moral, auf die man<br />

sich, gewiss mit Recht, soviel einbilde, habe<br />

bekommen, weil sie dazu gerade reit geworden.<br />

Es ist Begehren, das gewöhnliche zwischen<br />

Mann und Frau, das dich zu ihr hinzog.<br />

Ich aber habe sie geliebt» — hell klang<br />

das Wort — «ganz rein und leidenschaftslos,<br />

ganz wunschlos, so wie ich eine Soldanelle<br />

im Frühling liebe, so habe ich in ihr die<br />

Schönheit, die Jugend in Menschengestalt<br />

geliebt, das Reine, das Göttliche, solange es<br />

göttlich war. Das hast du mir genommen —<br />

es wäre mir auch ohne dich genommen worden,<br />

aber dass gerade du es warst — mein<br />

bester Freund...»<br />

Schweigen. Es wurde so, still, dass man<br />

den Schrei zweier Bergdohlen hörte, die jenseits<br />

des Tales durch die Luft schaukelten.<br />

Balz legte sich auf den Rücken, Josy stocherte<br />

mit der Pickelspitze im weichen<br />

Schnee. Es war warm geworden. Ueber ihnen<br />

zog faseriges, dünnes Gewölk einher : Föhn!<br />

Die unheimliche Stille, die nur durch das<br />

Paffen von Balzens Pfeife unterbrochen wurde,<br />

legte sich wie ein Schleier um Josy. Sein<br />

Kopf brannte.<br />

Ein ferner Donner erschütterte die Stille.<br />

Widerhallend kollerte das Echo an den Wänden<br />

der Berge.<br />

Die beiden fuhren auf, blickten in der Richtung<br />

des Schalles. Nichts war zu sehen, weiss<br />

und glänzend lagen die weissen Flanken der<br />

Berge.<br />

«Die erste Laue,» sagte Balz, ohne den<br />

Freund anzusehen, «es wird warm, wir sollten<br />

gehen, der Schnee ist schon breiweich.>


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nämlich mit dem korrekten Verhalten gar<br />

nichts zu tun. Sie sei für den Amerikaner<br />

einfach eine Selbstverständlichkeit.<br />

Gisborne macht sodann eine Klassifizierung.<br />

Er unterscheidet ein beruflich gutes<br />

Benehmen, das sich etwa 30,000 Menschen<br />

angeeignet hätten, und zwar mehr oder weniger<br />

schmerzlos, während es mindestens<br />

10,000 Leute, die es von zu Hause mitgebracht,<br />

durch die rücksichtslosen amerikanischen<br />

Lebensverhältnisse und böses Beispiel<br />

wieder verloren. Man dürfe allerdings<br />

nicht vergessen, dass bei IY2 Millionen Menschen<br />

das gute Benehmen eine Nervenangelegenheit<br />

bedeute. Zähle man noch den manelnden<br />

guten Willen zur Betätigung hinzu,<br />

so gelange man zu einer Ziffer von vier Millionen<br />

Menschen^ die theoretisch Höflichkeitsbolde,<br />

praktisch aber reine Lümmel seien.<br />

Manchen Erdenbürgern, und vor allem solchen,<br />

die noch nicht lange in Uebersee leben,<br />

sei die wahre Höflichkeit sozusagen angeboren.<br />

Gisborne nennt sie «Intuitiv-Höfliche».<br />

Er schätzt ihre Zahl in den Vereinigten Staaen<br />

auf etwa 600,000 Seelen. Bei 300,000<br />

Menschen führe ihr Weltbürgertum oder ihre<br />

hohe Intelligenz zur guten Form. All das<br />

unterstützt er durch reiche Belege, die ihm<br />

nur eine sehr grosse Gruppe von Mitgliedern<br />

geliefert haben kann.<br />

Die^Sünden.<br />

Interessanter, besonders für den Europäer,<br />

der ja schliesslich die Statistik nicht nachprüfen<br />

kann und die Ziffern ziemlich teilnahmlos<br />

hinnimmt, ist der zweite Teil des<br />

Werkes, der eine Art Wörterbuch darstellt<br />

und an Hand mannigfacher Situationen des<br />

Alltags die einzelnen Verstösse aufzählt.<br />

Wir hören da, dass es eine Flegelei<br />

sondergleichen sei, in einem Lift den<br />

Hut auf dem Kopfe zu behalten, wenn eine<br />

Dame, und sei sie noch so unbekannt, eintrete<br />

; oder dass man vergesse, den Handschuh<br />

abzustreifen, bevor man jemanden die<br />

Hand reiche; oder dass man dem andern die<br />

inke Hand darbiete. Ueberhaupt die Hand !<br />

Mit der sündige man vielleicht mehr als mit<br />

dem Munde. «Verbrechen» nennt es Gisborne,<br />

was man sich da oft leiste. Die schlecht erzogene<br />

Hand verrate am leichtesten den gesellshaftlichen<br />

Barbaren. Worte mögen oft<br />

aufs Temperament zurückzuführen sein, die<br />

in der Hosen- oder Rocktasche beim Sprechen<br />

belassene Hand sage jedoch viel mehr.<br />

Oder die in der Luft herumfuchtelnde obere<br />

Gliedmasse! Zur Illustration des Gesprächs<br />

habe die Zunge und die Lippe zu dienen und<br />

nicht die Hand. Das sind natürlich Dinge, die<br />

nur den Mann 'betreffen, mit dem der sittenstrenge<br />

Generalsekretär am ausgiebigsten zu<br />

Gericht geht. Er verschont aber durchaus<br />

nicht das weibliche Geschlecht. Hier findet er<br />

es einfach als abscheulich, ein Bein über das<br />

andere zu schlagen. Eine Geschmacklosigkeit,<br />

deren sich eine Lady niemals schuldig machen<br />

sollte, zumal eine solche, «tiefen<br />

Schmerz verursachende» Handlungsweise<br />

der «Nationalschande» um nicht viel nachstehe,<br />

die Beine auf den Tisch zu setzen und<br />

Gummi zu kauen (was selbstverständlich nur<br />

eine männliche Unsitte ist).<br />

Hier aber gewinnt der Europäer wieder das<br />

verlorene Selbstvertrauen. Kommt es also<br />

wirklich noch so häufig vor, dass der ameri-<br />

Sie machten sich auf. Es legte sich weich<br />

um ihre Bretter, kleine Kügelchen rollten von<br />

ihrer Spur den Hang hinunter.<br />

«Stark links halten, Josy, es ist da unten<br />

ein kleines Felsbändchen eingezeichnet, das<br />

wir umgehen sollten.»<br />

Schräg fuhren sie die Flanke hinunter.<br />

Straff spannte sich das Seil zwischen den<br />

Fahrern.<br />

Mitten im Hang fühlte Balz, dass der<br />

Schnee unter ihm wich. Ein Blick nach oben<br />

zeigte ihm, dass die ganze durchfurchte<br />

Flanke über ihnen ins Rutschen kam.<br />

«Josy — wir haben eine Laue gelöst! Abwärts<br />

— Schuss!» gellte ein Schrei. Im gleichen<br />

Augenblick warfen sie die Bretter herum,<br />

senkrecht zum Tal. Hinter ihnen war<br />

Rauschen und Rieseln.<br />

In sausender Fahrt jagten die beiden die<br />

Bergflanke hinunter, bald nebeneinander,<br />

bald hintereinander. Geduckt wie zwei fliehende<br />

Tiere fielen sie in die Tiefe. In ihrem<br />

Rücken schwoll das Donnern.<br />

«Das Felsband», jagte es durch Balzens<br />

Kopf, «wenn einer stürzt, stürzen beide —<br />

dann — erreicht sie uns!»<br />

Ein Blick nach dem Freund — der fuhr<br />

sicher, wie ein Teufel, sehnig in den Knien,<br />

das Gesicht wie in Eisen gegossen, den Pickel<br />

in beiden Händen zur Seite. So fuhr auch<br />

er<br />

Ṡchnee stob auf, schlug nass in ihre Gesichter.<br />

Kälte schnitt schneidend um ihre<br />

Ohren. Wie lange sie so dahinflogen, wusste<br />

keiner, es schienen Stunden, während es<br />

Bruchteile von Sekunden waren.<br />

Die glatte Flanke des Berges teilte sich<br />

vor ihnen. Balz sah: Links der Gletscher,<br />

die Rettung — der Auslauf dieser wahnsinnigen<br />

Schussfahrt.<br />

«Links!» gellte er. Der Freund hörte nicht.<br />

kanische Gentlemen die Füsse auf den Tisch<br />

postiert? (Das Gummikauen würden wir ja<br />

noch verzeihen.) So häufig, dass Mr. Gisborne<br />

von einer «Nationalschande» spricht? Dana<br />

ist ja wieder alles all right, dann gewinnt ja<br />

das alte, vertraute Bild vom Yankee, wie es<br />

etwa Philipp Berges in seinem «Amerikana»<br />

malte, Leben und Farbe. Dann stelt er ja wieder<br />

vor uns, der x-mal in einem Satze «Verdammt<br />

» rufende, schiessende, spuckende<br />

Kraftmensch, dessen gigantischen Aufstieg<br />

man seinerzeit nicht ahnte. Dann zerfliessen<br />

wir ja nicht mehr willen- und urteilslos vor<br />

dem edelmuttriefenden Gentlemen des modernen<br />

amerikanischen Grossfilms und denken<br />

uns bloss: «Jedes Land hat seinen Geschmack.<br />

» Dabei fahren wir Europäer aber<br />

nicht am schlechtesten. Dieser Knigge von<br />

Uebeisee war also auch für uns eine gewisse<br />

Notwendigkeit<br />

Wird der Schnurrbart wieder grosse Mode?<br />

Seit einigen Jahren versuchen massgebende<br />

Friseure in London und Paris den<br />

bisher verpönten Schnurrbart wieder zur<br />

Geltung zu bringen. Bisher sind alle diese<br />

Bestrebungen ergebnislos verlaufen; der<br />

üppige Schnurrbart und der wallende Bakkenbart<br />

passen nicht mehr zur Erscheinung<br />

des modernen Mannes. Um nun die Meinung<br />

der englischen Herrenwelt zu erforschen,<br />

hat eine grosse Londoner <strong>Zeitung</strong> eine Umfrage<br />

an ihre Leser gerichtet. Dabei hat sich<br />

herausgestellt, dass etwa 10,000 männliche<br />

Leser in der Theorie für die Einführung des<br />

Schnurrbartes sind, wenn sie ihre Ansicht<br />

auch nicht in die Praxis zu übertragen wagen.<br />

Merkwürdige Gründe werden von den<br />

, Befragten für ihre Antwort angegeben: 69<br />

wollen einen Schnurrbart haben, weil sie sich<br />

jdann nicht so häufig zu rasieren brauchen;<br />

32 sind der Ansicht, dass ein üppiger Schnurrbart<br />

das beste Vorbeugungsmittel gegen einen<br />

Schnupfen sei; 5 Herren wollen ihre<br />

schlechten Zähne hinter einem Bart verbergen;<br />

ebensoviel glauben, dass ihre Nase weniger<br />

abstossend wirken würde, wenn ein<br />

stattlicher Schnurrbart unter ihr sprösse.<br />

Wenig Nationalstolz besitzen die 24 Engländer,<br />

die einen Schnurrbart haben wollen, um<br />

nicht im Ausland als Engländer erkannt zu<br />

werden. 6 junge Leute halten den Schnurrbart<br />

für notwendig, weil sie in die Armee<br />

einzutreten wünschen; 22, tragen ihn aus Gewohnheit,<br />

weil sie beim Militär gedient haben.<br />

Weniger verständlich ist es, wenn 29<br />

Engländer einen Schnurrbart haben wollen,<br />

weil sie wie Künstler auszusehen wünschen.<br />

Eine ganze Anzahl glaubt, dass ein Bart gesundheitsfördernd<br />

wirke, und 5 Herren sind<br />

der Ueberzeugung, dass man einen Bart tragen<br />

müsse, wenn man eine schwache Lunge<br />

habe. Eigenartige Ansichten scheinen tue-<br />

29 Befragten zu haben, die einen Bart tragen<br />

wollen, um die Atmungsluft zu filtrieren.<br />

77 Herren haben sich die Antwort bequem<br />

gemacht, denn sie erklären, dass ein Bart<br />

. der Gesundheit dienlich sei. Am aufrichtigsten<br />

sind aber 475 Männer, die einen Bart<br />

tragen wollen, weil ihn die jungen Damen<br />

lieben. (Was man sehr bezweifeln kann!)<br />

Immerhin ist nicht abzuleugnen, dass der<br />

verpönte Schnurrbart in letzter Zelt selbst<br />

bei ganz jungen Männern immer häufiger zu<br />

finden ist.<br />

«Linksü» — er hörte nicht.<br />

Ein Riss am Seil, Josy stürzte. Balz sauste<br />

links vorbei, bis das Bremsen des Gestürzten<br />

auch ihn zu Boden riss. Zwanzig, vierzig,<br />

sechzig Meter flogen, überschlugen, kollerten<br />

sie. Dann wurde es still, während rechts vom<br />

teilenden Bergkamm die Laue zu Tal donnerte.<br />

_ Taumelnd und mit wirren Sinnen suchte<br />

sich Balz zu erheben, kroch zum ohnmächtigen,<br />

blutüberströmten Freund.<br />

«Josy!» — keine Antwort.<br />

«Josy!» — bleich und regungslos lag er<br />

da. Mit Schnee wusch ihm Balz Gesicht und<br />

Schläfen, flösste ihm Branntwein ein. Endlich<br />

kam schwaches Leben zurück. Aus weit aufgerissenen<br />

Augen starrte die Frage:<br />

«Die Lawine! Balz — wo ist sie?»<br />

Mit einer Bewegung deutete jener ihren<br />

Weg an; da kam ein glückliches Lächeln über<br />

Josys braunes Gesicht.<br />

Nach zwei Stunden fuhren die beiden zu<br />

Tal, langsam und vorsichtig und mit vielen<br />

Rasten.<br />

In der Talsohle reichten sich die Freunde<br />

die Hände und sahen sich in die Augen.<br />

Es war nicht ihre letzte Bergfahrt gewesen.<br />

G. R. Seh.<br />

Läkerole»<br />

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N° 21 — 1029 AUTOMOBIL-REVUE<br />

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JEFER/^X<br />

Frühling lässt sein blaues Band...<br />

Glaubt ihr's nicht? Rümpft die Naschen Note. Zu ihm passend: die kleine Wagnerkappe.<br />

Für den Tourenwagen wählen wir die<br />

in der Morgenkälte ? Natürlich müsst ihr<br />

erst zweifeln ! Wie könnte es denn ein charakteristische Autokappe mit dem Nackenschutz.<br />

Wunder sein, wenn man es nicht anzweifelte?<br />

Frühling, ja, das grösste, schönste Wunder<br />

! — Die Natur wechselt ihr Kleid und Kleid mit dem Mantel in Stil und Farbe in<br />

Stillschweigende Bedingung ist, dass das<br />

Frau Mode arbeitet fieberhaft. 0, sie hatEinklang steht. Jumperkleid aus Tweed oder<br />

schon den ganzen grimmen Winter über ihre Jersey bewährt hier von neuem seine besonderen<br />

Tugenden: das schmiegsame Gewebe<br />

Gedanken in den Mai geschickt. Und nun,<br />

da der Damenautomobilclub seine Appelle ins hinterlässt keinerlei hässliche Druckstellen<br />

Land hinausschleudert, wie sollte da eine und Falten, die so leicht einen ungepflegten<br />

Frau nicht an ihr Kostüm denken? Eindruck machen.<br />

i<br />

lei Geschlechtes als Null figurieren. Wenn<br />

es ihr gelang, eine Pluszeichenzahl zu erreichen,<br />

welche die der Minuszeichen überstieg,<br />

dann strahlte meine liebe Freundin.<br />

Dann werden sich wenigstens alle jungen<br />

Damen austanzen — sagte sie voll Zufriedenheit.<br />

Aber letzthin erlebte sie einige<br />

Male bittere Enttäuschung. Die angemeldeten<br />

Tänzer trafen wie ein Mann ein, jeder<br />

von ihnen ass wie zehn, jeder von<br />

ihnen trank wie zwanzig, aber sie tanzten<br />

nur — mit wem sie zu tanzen Lust hatten.<br />

Das heisst also selten. Alle weniger hübschen<br />

und weniger gut tanzenden jungen<br />

Damen sassen wie angeklebt in den Sesseln.<br />

Zum Uebermass alles Bösen fand einer von<br />

den Gästen jene unglückselige, mit mathematischen<br />

Zeichen versehene Gästeliste und<br />

brachte sie in Umlauf. Alle waren tödlich<br />

über die allzu weit blickende Gastgeberin Schminke berührten Teint. Sie tanzen mit<br />

und ihre guten Absichten beleidigt. Seit allen mit der gleichen Annehmlichkeit,<br />

jener Zeit veranstaltet meine Freundin freuen sich über den riesigen Erfolg und<br />

nicht mehr Tanzversammlungen und be-vergnügehauptet voll Bitterkeit, dass die Vorkriegs-<br />

Phase bleiben sie nur kurze Zeit, nicht<br />

sich ausgezeichnet. In dieser<br />

jugend bedeutend besser erzogen war. Niemand<br />

widersprach.<br />

werden sie schon ein wenig gelangweilt<br />

länger als die Hälfte des Karnevals, dann<br />

und<br />

Der Zukunftstänzer. '<br />

Ich habe den Eindruck, dass der Tag bereits<br />

nahe ist, an dem ein genialer Erfinder<br />

die Menschheit beglückt, indem er ihr das<br />

Wunder der neuzeitlichen Technik schenkt<br />

— den mechanischen Tänzer. Es wird ein<br />

grossartig gewachsener und untadelhaft<br />

angekleideter Mannequin sein. Er wird<br />

sich mechanisch verbeugen und automatisch<br />

lächeln. Er wird wundervoll tanzen,<br />

soviel und mit wem es nötig sein wird. Er<br />

wird wie ein Grammophon aufgezogen sein,<br />

er wird nichts zur Abendmahlzeit essen, er<br />

wird sich nicht betrinken (sehr wichtig für<br />

die Dame des Hauses), er wird die Tänzerinnen<br />

nicht auf das Dekolletee küssen<br />

(sehr wichtig für den Herrn), kurz, er wird<br />

alle Vorzüge und keine Fehler besitzen.<br />

Die Tänzerinnen.<br />

Die Tänzerinnen teilen sich in solche, die<br />

schon tanzen, in solche, die tanzen und in<br />

solche, die noch tanzen. Die, die schon<br />

tanzen, erkennt man an dem flimmernden<br />

Entzücken in ihrem Blick und an dem<br />

samtenen, von keinem Puder und keiner<br />

ein wenig blasiert. Tanzend glauben sie,<br />

einen Gipfel zu bilden, einen Gipfel, um<br />

den sich immer weniger Liebhaber bemühen.<br />

In der kompakten Masse der<br />

Fräcke bemühen sie Sich, ein anderes, einziges<br />

Gesicht zu entdecken. Sie finden es<br />

nicht. Oder, wenn sie es finden, dann nicht<br />

das, was sie suchten.<br />

Vitznau<br />

Eröffnung 16. März<br />

Beliebtes Week-End u. Tourenziel<br />

Brauner Sportmantel, mit Pelzgainitur,<br />

für die Uebergangszeit.<br />

Mantel aus beiger Kunstseide mit<br />

Fuchskragen, sehr elegant für den<br />

Nachmittag.<br />

Die Automobilkleidung hat ihren eigenen<br />

Scharm ; die Mode bleibt auch auf diesem<br />

Gebiete niemals müssig — sie ist unerschöpflich<br />

in neuen Einfällen und löst mit<br />

allerhand Variationen das schwierige Problem<br />

immer wieder auf reizvolle und doch zweckentsprechende<br />

Weise.<br />

Das Unentbehrlichste: der Mantel, äusserst<br />

vielseitig und vollendet in Form und<br />

Farbe. Haltbar und praktisch: aus braunem<br />

Näppaleder, den Einflüssen des Lichts am<br />

besten gewachsen. Zarter, sehr frühlingshaft:<br />

in lichtem Beige. Von bisher nie gekannter<br />

Weichheit: Gazeldaleder, eine Art verfeinerten<br />

Wildleders. Das eigenartige Plaidfutter<br />

hebt noch den Reiz dieser sportlichen<br />

Hülle.<br />

Haben wir Blau zu unserer Lieblingsfarbe<br />

erkoren, so brauchen wir dieser Königin<br />

unseres Herzens auch im Auto nicht untreu<br />

zu werden. Entzückt wenden wir uns dem<br />

Mantel aus blauem Näppaleder zu, mit<br />

Leichtes Frühlingskleidchen in<br />

beig und grau. Weicher Filzhut.<br />

letzter Blick in den Spiegel, der es uns bestätigt:<br />

sportgerecht. Schon sitzen wir am<br />

dem Kragen aus beigefarbenem Leder. DieVolant, der Motor wird angekurbelt — hinaus!<br />

Farbenbindung blau - beige kehrt noch einmal<br />

wieder an den aus schmalen Lederbändchen<br />

geflochtenen Taschen. Originell: der Verwandlungsmantel,<br />

doppelseitig zu tragen.<br />

Darf ich Sie bitten Fräulein....<br />

Innen Kasha beige, aussen braun Näppaleder.<br />

Die Innenseite ist imprägniert, trozt (Ballsaal-Silhouetten.)<br />

also auch den Launen des Wettergottes. Es<br />

1 Von J. Kiewnarska.<br />

handelt sich bei diesem kleinen schneiderischen<br />

Kunstwerk tatsächlich um zwei<br />

Die Tänzer.<br />

Mäntel, die vollkommen gleichartig gearbeitet<br />

und aufeinandergenäht sind. Im Rücken aber zunächst unter den Ballsaal-Silhouet-<br />

Ich bin eine fanatische Feministin, lasse<br />

die Sattelpasse mit Spitze und zwei lang ten, ohne zu zaudern, die Tänzer an die<br />

eingesetzte Blenden.<br />

Reihe kommen. Sie sind das Salz des Ballsaal-Lebens.<br />

Ich denke dabei nicht an die<br />

Neben diesen dekorativen Lederhüllen behaupten<br />

sich immer noch der Kamelhaarmantel<br />

im kleidsamen Havannaton, mit dem sie noch existieren. Vielleicht wird gerade<br />

Berufstänzer, denn ich bin nicht sicher, ob<br />

flotten, breiten Stoffgürtel und den grossen in dem Augenblick, wo ich diese Worte<br />

Taschen. Der Schal aus der leichten Mohairwolle,<br />

im grossen, bunten Karomuster —<br />

schreibe, der letzte von ihnen, nach dem<br />

rot,<br />

grün, gelb — gibt dem ganzen Dress, lustig<br />

im Frühlingswind flatternd, eine bewegte<br />

| Handels-Sdiule<br />

Widemann<br />

Gegr. 1876 BASEL Kohlenberg 13<br />

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Semesterbeginn: Mitte April<br />

PROSPEKTE DURCH DIE DIREKTION.<br />

raos i<br />

Unverkennbare Merkmale wahrer Eleganz<br />

der Selbstfahrerin: der feine Wollstrumpf,<br />

den man ja heute auch in den zartesten Tönungen<br />

findet — der Seidenstrumpf ist hier<br />

keinesfalls am Platze und darum auch nicht<br />

Ausdruck guten Geschmacks —, und der<br />

Schuh mit dem flachen Absatz, der kräftigen<br />

Leder- oder der Kreppgummisohle,<br />

Der Lederhandschuh, farblich abgestimmt<br />

zum Gesamtton der Kleidung —, mit Riegelverschluss.<br />

Die innere Handfläche in schmalen<br />

Rillen abgesteppt, ähnlich dem Reithandschuh.<br />

Frühlingsfahrt — die Vorbereitungen sind<br />

getroffen, alles liegt bereit, wir brauchen<br />

nur hineinzuschlüpfen in das leichte und<br />

doch wärmende Rodierkleidchen, den rassigen<br />

Mantel überzuwerfen, die kleine Kappe<br />

mit jenem winzig unnachahmlichen Etwas<br />

auf das Köpfchen zu stülpen, — noch ein<br />

Vorbild seiner Vorgänger, eine etwas exotische,<br />

berückend schöne und anwidernd<br />

reiche Fürstin heiraten, worauf er natürlich<br />

zu tanzen aufhört.<br />

Ich schreibe von den gewöhnlichen, alltäglichen<br />

Tänzern, die nur für ihre eigene<br />

Annehmlichkeit tanzen und, sofern sie gut<br />

erzogen sind, was immer seltener vorkommt<br />

— auch für die Annehmlichkeit anderer.<br />

Ich wünschte, dass ich von jenen, die<br />

zur grössten Qual ihrer Tänzerinnen tanzen<br />

und den völligen Untergang wundervoller<br />

Schuhgedichte verursachen, nicht zu schreiben<br />

brauchte. Leider erlischt das Geschlecht<br />

(jener Tänzer und nicht der<br />

Schuhgedichte) nicht.<br />

Die Tanzliste.<br />

Ich besitze eine gute Bekannte, eine Frau<br />

von früherem Zuschnitt, die bei Ballveranstaltungen<br />

die Gästeliste in der Weise anordnete,<br />

dass sie bei den Namen der tanzenden<br />

Damen ein Minus-, bei den Namen<br />

der Tänzer ein Pluszeichen machte, während<br />

die nicht tanzenden Personen beider-<br />

Bestempfohlene Institute aus der<br />

Französi&clteii Schweiz<br />

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am<br />

VlIA Kl A ly n Neuenburgersee


1« AU UMÜB UC<br />

f.'<<br />

ie Gastgeberinnen.<br />

Die Mutter auf dem Ball ist ein ausgesprochener<br />

Vorkriegsartikel. Das heisst,<br />

the Durchschnittsmutter, die geduldig auf<br />

dem Sofa döselt und sich der süssen Täuschung<br />

hingibt, dass sie auf ihre Tochter<br />

acht gibt. Die Naehkriegsmutter tanzt sich<br />

entweder leidenschaftlich auf dem Ball aus<br />

und trägt dabei ein noch kürzeres und heileres<br />

Kleid als die Tochter oder bleibt auch<br />

verständig genug zu Hause. Die nicht<br />

tanzenden, älteren Damen figurieren auf<br />

Bällen ausschliesslich als Gastgeberinnen.<br />

Dass auf dem gleichen Ball ihre Töchter<br />

tanzen — bringt eben die Gelegenheit mit<br />

sich und hat gar keine Bedeutung. Die<br />

Gastgeberinnen und Mütter haben weder<br />

Zeit noch Lust, an sie zu denken.<br />

Es gibt auch ältere Damen, die das ungehemmte<br />

Bedürfnis, Bewegung ins Geschäft<br />

zu bringen, verspüren. Die von einer<br />

solchen Manie gepackte Gastgeberin<br />

packt den ersten besten befrackten Herrn<br />

am Aermel und schleppt ihn gewaltsam zu<br />

der ersten besten, augenblicklich nicht tanzenden<br />

Dame.<br />

— Liebes, entzückendes Fräulein (die<br />

Dame ist hässlich), hier ist Herr X., er<br />

kam aus Y., nur um mit ihnen einen Foxtrott<br />

zu tanzen, (ins Ohr) ein reicher Kaufmann<br />

— und schon ist sie fort. Schweigen.<br />

Der Herr im Frack räuspert sich — Hm,<br />

ich muss Sie schon, mein Fräulein, für<br />

einige Ungenauigkeiten in der Ihnen eben<br />

gegebenen Information um Verzeihung bitten.<br />

Ich heisse nicht X., sondern Z., habe<br />

die Metropole seit meiner Geburt nicht verlassen<br />

und ... werde Ihnen sehr dankbar<br />

sein, wenn ich mit Ihnen einen — Walzer<br />

tanzen darf, sofern man einen spielen wird,<br />

denn die modernen Tänze kann ich nicht..<br />

Dumm, aber die Bewegung schaffende<br />

Matrone will von einer solchen melancholischen<br />

Beendigung der von ihr begonnenen<br />

Unterhaltung nichts wissen. Allegro con<br />

brio und in einer anderen Ecke des Saales<br />

beginnt sie da capo. Und dann spricht sie<br />

etwas über sich selbst, dass sie mehr Lebensfreude<br />

als die jungen Leute besitzt und<br />

dass sie sich besser als sie vergnügen kann.<br />

Sie hat recht. Sie amüsiert sich.<br />

(Deutsch von Leo Koszella.)<br />

Touren-Antworten<br />

T. A. 266. Riviera—Barcelona. Wir schlagen<br />

Ihnen folgende Route vor: Luzern, Langnau, Bern,<br />

Murten, Payerne, Lausanne, Genf, Anneoy, Aix-les-<br />

Bains. Chambery, Grenoble und von dort über die<br />

sogenannte Route des Alpes d'hiver, über den Col<br />

tle la Croix Haute nach St. Julien, Serres, Sisteron,<br />

Digne, Seaffards, Pugct, Nizza.<br />

Da Ihnen ja einige Zeit zur Verfügung stellt,<br />

können Sie noch bis an die italienisch-französische<br />

Grenze, also bis nach Menton, dann der Riviera<br />

entlang wieder zurück bis nach Nizza, Antibes,<br />

Cannes, Frejus, St. Tropez, Hyeres, Toulon und<br />

weiter nach Marseille. Von hier aus nun empfiehlt<br />

es sich, den bekannten und zugleich auch sehr<br />

interessanten südfranzösischen Städten einen Besuch<br />

abzustatten, und zwar nach folgender Route:<br />

Aix-en-Provence, Avignon, Nimes, Montpellier, Beziers,<br />

Narbonne, Perpignan, und von hier aus ist<br />

.^s dann nicht mehr weit, um über Figueracs und<br />

Gerona-Barcelona zu «Teichen.<br />

Die Rückfahr 1 Messe sich so bewerkstelligen,<br />

dass Sie die gleiche Route von Barcelona zurückfahren<br />

bis nach Beäers und von da die grosse<br />

Cevennenstrasse über Millau, Mende, Le Puy, St<br />

Etienne, Lyon wieder nach Genf und in die Schweiz<br />

zurückkommen.<br />

Als Führer und Kart« für diese ganze Tour<br />

empfehlen wir Ihnen « Europa Tauring », den internationalen<br />

Automobilführer, welcher alles enthält,<br />

sowohl an Text als an Karten, was Sie für diese<br />

Reise benötigen. K. T. in W.<br />

T. A. 267. Südspanien. Als empfehlenswerte<br />

Route von Appenzell nach Spanien sei folgender<br />

Vorschlag gemacht: Appenzell, St. Gallen, Winterthur,<br />

Zürich, Baden, Bern, Murten, Lausanne,<br />

Genf, Nantua, Lyon, Vienne, Valence, Ifontelimar,<br />

Avignon, Nimes, Montpellier, Beziers, Narboime,<br />

Perpignan, Figueras, Gerona, Barcelona. Von hier<br />

kommt eventuell folgende Route in Betracht: Barcelona,<br />

Lerida, Zaragoza, Medinaceli. Guadalajara,<br />

Madrid, Toledo, Oc&na, Puerto Lapiche, La Carolina,<br />

Andujar, Cordoba, Sevilla, Cadiz, Algeciras,<br />

Gibraltar, Marbella, Malaga, Loja, Granada, Guadi,<br />

Almeria, Lorca Miiicia, Alicante, Valencia, Gastellon,<br />

Tortosa. Taragona, Barcelona.<br />

Dreieinhalb Wochen Zeit sind allerdings etwas<br />

knapp gerechnet, aber es sollte bei einem Tagesdurchschnitt<br />

von 250—300 km doch möglich sein,<br />

die Tour in dieser Zeit zu machen. Benzin und<br />

Oel bekommen Sie in allen grösseren Ortschaften;<br />

der Benzinpreis entspricht den Weltmarktpreisen,<br />

und für eine Zweiliter-Kanne Gargoyl-Oel bezahlen<br />

Sie 8 Peseten. Ueber den Zustand der von Ihnen<br />

angeführten Strossen wissen wir nur soviel, dass<br />

alle gut unterhalten sind und dass nicht einer vor<br />

der andern der Vorzug gegeben werden kann.<br />

A. L. in T.<br />

T. A. 268, Hamburg. Als beste und kürzteste<br />

Route von Solothurn nach Hamburg raten wir<br />

Ihnen zu folgender Strecke: Solothurn, Balsthal,<br />

Liestal, Basel, Müllheim, Freiburg im Breisgau,<br />

Herbolzheim, Offeaburg, Appenweier, Rastatt,<br />

Karlsruhe, Durlach, Bruehsal, Heidelberg, Weinbeim,<br />

Bensheim Darmstadt, Frankfurt a. M., Bad<br />

Nauheim, Giessen, Marburg, Jesberg, Fritzlar, Kassel,<br />

Mönchehot, Karlshafen, Höxter, Bodenwerder,<br />

Hanieln, Springe Hannover, Schillerslage, Celle,<br />

Bergen, Soltau, Wolle, Harburg, Hamburg. Die<br />

Stiecke misst 930 km. P. K. in Z.<br />

T. A. 269. Bern—Bruxelles. Es sei folgende Route<br />

vorgeschlagen: Bern — &olothurn — ßalsthal—Basel<br />

(100 km); Basel (St. Ludwig)—Kembs—Bantzenheim—Neufbrisach—Marckolsheim—Strasbourg<br />

(112<br />

km); Strasbourg—Vasselonne—Saverne—Sarrebourg<br />

—Azoudange—Uhäteau Salins—Metz (150 km), (am<br />

Ausgange von Chateau Salins Strassengabelung<br />

ohne Wegweiser, links halten); Metz—Thionville—<br />

Luxembourg—Arlon—Neufchäteau—St. Hubert—Ciney—Namur—Wawre—Brüssel<br />

(2.87 km). Bern—<br />

Brüssel total ca. 649 km.<br />

Bruxelles—Wawre (25 km), Jodoigne (21), Hannut<br />

(18), Bierwart (15), Adenne (10), Ohey (8),<br />

Ciney (16), Custine (10), Halma (18), les Barraques<br />

(10), Maissin (7), Paliseul (8), Bouillon<br />

(5), Sedan (18), total 199 km; Sedan—-Donzy (8),<br />

Stenay (26), Duu s. M. (14), Verdun (37), St. Mihiel<br />

(36). Gommercy (19), Pagny s. M. (13), Toni<br />

(17), Nancy (22), total 210 km; Nancy—Epinal<br />

(68), Remiremont (27), Le Thillot (23), St Maurice<br />

(6), Ballon d'Alsace (12), Giromagny. (12), Beifort<br />

(13), Montbeliard (16), Pont de Roide (20), St. Hyppolite-<br />

(12), Maiche (11). Chaux^de-Foads (23),<br />

total 243 km. Bruxelles—Sedan—Verdun—Ch'auxde-Fonds<br />

ca. 652 km. !<br />

Abweichungen: Nancy, Luneville (27 km), Blamont,<br />

Sarrebourg (39), Saverne (24), Strasbourg<br />

(34), total 124 km; oder: Montbeliard, Pont de<br />

Roide (20), St. Hyppolite (12), Orgeans (11). Morteau<br />

(39), Pontarlier (28). total 110 km; oder: Pontarlier.<br />

Les Verrieres, Neuenburg, Bern (110 km).<br />

Die Angaben Bern—Brüssel stellen die möglichst<br />

direkte Verbindung mit möglichst guten Strassen<br />

dar, für eine zweitägigo Reise. Das üebernachten<br />

geschieht am besten in Metz, wobei dann der erste<br />

Reisetag anstrengender ist, somit die Möglichkeit<br />

gegeben ist, am zweiten Reisetage im Verlaufe des<br />

Nachmittags Brüssel zu erieichen; dies ist unbedingt<br />

ein Vorteil. Die Rückreise, für welche 3—i<br />

Tage angesetzt sind, führt durch überaus hübsche,<br />

abwechslungsreiche und speziell historisch interessante<br />

Gegenden; die Tagesetapp«n sind dabei leicht<br />

und ohne Anstrengung zu erledigen.<br />

Sollte für die Route der Rückreise auf dem Ballon<br />

d'Alsace noch zuviel Schnee liegen, so ist die<br />

Route leicht abzuändern in dem Sinne, dass man<br />

vor Anstieg auf den Ballon d'Alsace ia St. Maurice<br />

links über St. Amarin—Thann auf Mülhausen hält<br />

H. R. St. in B.<br />

Touren-Fragen<br />

T. F. 270. Col de Pillon. Ist der Col de Pillon<br />

an Ostern fahrbar? Hat der Kanton Bern da«<br />

Nachtfahrverbot für Lux>usauto eingeführt?<br />

G. K. in R.<br />

T. F. 271. Stuttgart. Welches ist die beste Route,<br />

um von Lansa-nne nach Stuttgart zu fahren und<br />

welches sind die Formalitäten für eine Einreise in<br />

Deutschland und wie kann man auf der Rückreise<br />

durch's Elsass gelangen, vor allem was füi- Formalitäten<br />

sind hierfür zu erfüllen? O. Seh. in L*<br />

T. F. 272. Karlsbad. Ich beabsichtige, per Auto<br />

zu einer Kur nach Karlsbad zu fahren und wäredankbar,<br />

wenn mir jemand die beste Route von<br />

Zürich nach Karlsbad angeben würde. Ebenso<br />

wäre mir gedient mit Angabe der Kilometerzahl<br />

zwischen den Hauptpunkton. Kämen event. für<br />

Hin- und Rückfahrt verschiedene Routen in Frage?<br />

H. F. in Z.<br />

Die verhängnisvolle Gepäck-cBlache».<br />

Das Opfer.<br />

«Haben Sie meinen Mann nicht gesehen? Er<br />

fuhr Ihnen auf dem Rad entgegen.»<br />

«Ganz recht, Frau Müller, wir stiessen an der<br />

Ecke zusammen.><br />

(Zum. unteren Bild.)<br />

— «Ueberfahren, so! Und Sie haben die Nummer<br />

des Wagens nicht festgehalten?»<br />

— «Ich hab's versucht. Aber sie war verdammt<br />

gut angemacht.» * (Zum Bild links.)<br />

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N° 21 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

Bunte Chronik aus aller Welt<br />

20000 unbezahlte Herrenanzüge.<br />

Die Budapester Herrenschneider haben<br />

gemeinsam eine Liste aufgestellt, die ergibt,<br />

dass 14 000 Budapester «Kavaliere» ihre<br />

Rechnungen in Höhe von etwa 5 Millionen<br />

Pengö nicht bezahlt haben. Sie hatten sich<br />

insgesamt 20 000 Anzüge liefern lassen.<br />

Die Heirat des Fliegers.<br />

Lindbergh, der sich bekanntlich vor kurzem<br />

mit der Tochter des amerikanischen Gesandten<br />

in Mexiko verlobt hat, legte bei der Verlobung<br />

auf Wunsch seiner zukünftigen Frau<br />

das Versprechen ab, nach seiner Verheiratung<br />

nie mehr ein Flugzeug zu besteigen. Er soll<br />

aus diesem Grunde bereits einen Verwaltungsposten<br />

in einer grossen amerikanischen<br />

Luftschiffahrtsgesellschaft abgelehnt haben.<br />

Ein Wald für Einstein.<br />

Schon einmal hat Palästina einem seiner<br />

Gönner ein wundervolles Denkmal gesetzt,<br />

das nicht nur zum Schmuck, sondern auch<br />

zum Segen des Landes dient: man hat dort<br />

einen Wald angepflanzt, der den Namen des<br />

Lord Balfour trägt. Jetzt plant man, am 14.<br />

März zur Feier des 50. Geburtstages Albert<br />

Einsteins, den «Grundstein» zu einem zweiten<br />

derartigen Denkmal zu legen und einen<br />

Wald von 1000 Bäumen anzulegen, der den<br />

Namen « Albert Einstein-Hain » führen soll.<br />

Ein Schlaf-Rekord.<br />

Im Krankenhaus in Johannesburg in Transvaal<br />

erwachte dieser Tage ein Mädchen aus<br />

einem Schlaf, in den sie infolge eines furchtbaren<br />

Schreckens im Jahre 1910 im Alter<br />

von 20 Jahren verfallen war. Während der<br />

ganzen Zeit wurde ihr künstlich Nahrung zugeführt.<br />

Die Patientin ist noch nicht imstande<br />

zu sprechen, reagiert aber deutlich auf<br />

alle äusseren Reize und versucht, wenn auch<br />

vorläufig unartikuliert, sich ihrer Umgebung<br />

verständlich zu machen.<br />

80 Jahre Student!<br />

In New York ist der 80jährige Student<br />

John Cuthil, der wohl der älteste Student<br />

der Welt gewesen ist, gestorben. Er hatte<br />

insgesamt «nur» 120 Semester studiert, indessen<br />

war diese Liebe zum Studium weniger<br />

aus Drang nach Wissen als aus dem<br />

Testament seines Onkels gegeben, der 1870<br />

testamentarisch bestimmt hatte, dass seinem<br />

Neffen eine Jahresrente von 2700 Dollars für<br />

die gesamte Dauer seiner Studien gezahlt<br />

werde.<br />

Was ist ein Backfisch?<br />

Ein Oxforder Student macht den Versuch,<br />

auf die Umfrage einer Londoner <strong>Zeitung</strong> den<br />

Begriff «Backfisch» zu definieren. Er schreibt:<br />

«•Ein Backfisch ist ein für Verlobungen sich<br />

interessierendes, mit Freundinnen spazierendes,<br />

Klavier malträtierendes, gern Dame<br />

sein wollendes, hohe Absätze tragendes, Erwachsene<br />

nachäffendes, Schokolade konsumierendes,<br />

über Quatsch konversierendes,<br />

der Konfirmation sich näherndes, für Filmhelden<br />

schwärmendes, versuchsweise kokettierendes,<br />

Klatsch referierendes, Romane studierendes,<br />

kurz gesagt — alles probierendes<br />

Wesen!<br />

Der akustikfeindlicho Damenrock.<br />

Die kurzen Röcke der Damen werden vielfach<br />

angefeindet. Nunmehr erhebt sich aber<br />

eine energische Gegnerschaft von ganz ungeahnter<br />

Seite. Der Architekt, der zurzeit<br />

Albert Hall, das imposante Londoner Konzertlokal,<br />

umbaut, ist der Ansicht, dass die<br />

modernen Damenkleider im hohen Masse die<br />

Akustik des Raumes beeinträchtigen. Der<br />

Widerhall des Tones wird durch sie verringert.<br />

Da nicht zu erwarten ist, dass die Damenwelt<br />

ohne weiteres der Kunst ein Opfer<br />

bringen würde, Hess der Baumeister die<br />

Wände von Albert Hall mit Filzgeweben, unter<br />

denen Zuckerrohr lagerte, bespannen.<br />

Die Stühle des Papstes.<br />

Als im Jahre 1870 die italienischen Truppen<br />

in Rom einmarschierten, ordneten alle<br />

Kardinale der römischen Kurie an, dass der<br />

in dem Salon eines jeden von ihnen stehende<br />

besondere Armstuhl, der für den Papst im<br />

Falle seines Besuches vorbehalten war, zur<br />

Zimmerwand umgedreht werden und in dieser<br />

Stellung verbleiben sollte, bis der Kirchenstaat<br />

einstmals wiederhergestellt und<br />

die freiwillige Verbannung des Papstes wieder<br />

aufgehoben sein würde. Nachdem iezt<br />

die Versöhnung zwischen Kirche und Staat<br />

stattgefunden hat und die Kardinale infolgedessen<br />

künftig mit dem Besuch des Papstes<br />

rechnen müssen, haben sie die Papststühle<br />

wieder umdrehen lassen.<br />

Autobanditen und Verkehrsampel<br />

Der neue Polizeichef von New York, Grover<br />

Whalen, ist auf den Gedanken gekommen,<br />

bei Ueberfällen und Raubtaten der<br />

Autobanditen die Nummer ihres Autos in den<br />

an den Strassenkreuzungen angebrachten<br />

Verkehrsampeln aufblitzen zu lassen. Dadurch,<br />

so meint Whalen, würde in allen<br />

Hauptstrassen aller Stadtteil« die Nummer<br />

des verfolgten Autos sofort bekannt werden<br />

und alle Verkehrsbeamten in die Lage versetzen,<br />

Massnahmen zur Festnahme der<br />

Autoinsassen zu ergreifen.<br />

So glänzend die Idee Whalens erscheinen<br />

mag, so werden sich die gerissenen New<br />

Yorker «gunmen» auch dagegen zu sichert<br />

wissen, etwa indem sie während der Fahrt<br />

die Autonummer schnellstens wechseln.<br />

Kritik am Menschen.<br />

Professor August Forel beantwortete eine<br />

Rundfrage «Mein Menschen-Ideal» des «Uhu»<br />

(Ullstein-Verlag, Berlin) folgendermassen:<br />

«Einen Ideal-Menschen gibt es nicht. In uns<br />

allen stecken tief erblich das Raubtier, die<br />

affektive Grausamkeit, die Heuchelei usw..<br />

Doch, dank unserer vielen Rassenkreuzungen<br />

gibt es bessere, d. h. sozialere, ethischere<br />

Menschen (sozial-ethisch), die sich nach einer<br />

unerreichbaren Vollkommenheit wirklich<br />

sehnen, wenn auch nur für die Zukunft<br />

Sie wollen eine internationale Menschheit;<br />

ohne Kriege, ohne Genussigifte unseres Gehirnes,<br />

ohne Geldkapital erreichen. Dies erlaubt<br />

uns die Eugenik, aber niemals vollständig,<br />

durch ständige Bekämpfung unserer<br />

egoistischen Triebe. Sie braucht Zeit und<br />

Geduld».<br />

Esprit francais.<br />

Eine hübsche Geschichte aus den Pariser<br />

Kältetagen erzählt die Comoedia: Ein würdiger<br />

Akademiker, den die entzückenden<br />

Beine einer jungen Dame auf dem Pont des<br />

Arts anzogen, folgte ihr allzu angelegentlich,<br />

so dass die Schöne, die wohl ihr Paris noch<br />

nicht genügend kannte, sich mit den entrüsteten<br />

Worten umwandte: «Mein Herr, unterlassen<br />

Sie es, mir zu folgen!» Da ein dikker<br />

Schal die rote Rosette des Akademikers<br />

verbarg, nahmen ein paar Vorübergehende<br />

für die Dame Partei. Aber der Herr entschuldigte<br />

sich: «Madame, es ist nur wegen des<br />

guten Zwecks.» — «Was für ein guter<br />

Zweck?» — Es ist heute so kalt. Sehen Sie<br />

die Eisschollen auf der Seine. Wenn ich hinter<br />

Ihnen hergehe, wird mir gleich wärmer.»<br />

die Da-<br />

Diese Entschuldigung entwaffnete<br />

me...<br />

Ein neues Rasierverfahren ohne Seile?<br />

Der amerikanisch© Oberst Jacob Schick<br />

soll ein Rasierverfahren erfunden haben, das<br />

radikal mit den bisher gebräuchlichen Messern<br />

und Klingen und vor allem mit der Notwendigkeit<br />

des Einseifens aufräumt Alle<br />

Einzelheiten über den neuen Rasierapparat<br />

sind leider noch nicht bekannt. Nur soviel<br />

weiss man, dass die Barthaare durch zwei<br />

sich sehr rasch gegeneinander verschiebende,<br />

mit parallelen Schlitzen versehene<br />

Stahlbleche abgeschnitten werden. Die<br />

schwingende Bewegung erhalten die Bleche<br />

natürlich durch elektrischen Antrieb, Die<br />

sehr optimistisch lautenden Berichte in amerikanischen<br />

<strong>Zeitung</strong>en behaupten ferner, dass<br />

es absolut unmöglich sei, sich mit dem neuen<br />

Apparat zu schneiden. Da auch ein Einseifen<br />

nicht mehr notwendig sei und damit die<br />

alkalische Reizung der Haarwurzeln wegfalle,<br />

wüchsen auch die Haare nicht mehr so<br />

rasch nach wie bei der bisherigen Art des<br />

Rasierens.<br />

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18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N°21<br />

Auch der Automobilist<br />

hat Freude an einem wohlgepflegten Garten, auch er hat nichts dagegen,<br />

wenn seine Obstspaliere im Herbst reiche Ernten tragen, auch er<br />

freut sieh, wenn er des Mittags aus seinem eigenen Garten ein feines Erdbeerdessert<br />

erhält, wenn überhaupt das Gemüse aus seinem eigenen Garten stammt.<br />

Freude und Entzücken bereitet es aber ihm und seiner Gattin, wenn im<br />

Garten Flieder und Rosen duften, auf dem Balkon wie auf den<br />

Fenstergesimsen die Geranienstöcke blühen. Will man aber<br />

im Obst-, Gemüse- oder Ziergarten Erfolge seiner Arbeit<br />

und Auslagen einheimsen, dann muss man auch<br />

dafür besorgt sein, sich die notwendigen,<br />

fachmännischen Kenntnisse anzueignen.<br />

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„Der Obstbau" und „Der Ziergarten"<br />

zergliedert (jeder Teil kann auch<br />

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darf wohl als das beste Gartenbuch bezeichnet werden,<br />

welches auf die schweizerischen Verhältnisse zugeschnitten ist.<br />

Werden im 1. Teil die Aussaatzeiten der Gemüsesamen angegeben, die<br />

Bearbeitung des Bodens, die Düngung desselben wie auch die einzelnen Gemüsearten<br />

behandelt, so werden im „Obstbau" das Kern-, Schalen-, Stein- und Beerenobst<br />

einer eingehenden Würdigung unterzogen. Das Anpflanzen und die Pflege<br />

der Obstbäume und besonders das Pfropfen werden in klarer, verständlicher Art<br />

erläutert. Im „Ziergarten", dem 3. Teil dieses prachtvollen Werkes, werden die<br />

Blumen im Freien, die Topf- und Zimmerpflanzen behandelt. Neben der fachmännischen<br />

Belehrung wird man durch die eingehende Beschreibung auf viele<br />

pflanzliche Schönheiten aufmerksam gemacht.<br />

Der Gartenfreund, mit seinen rund 650 Seiten und seinen einigen hundert<br />

erläuternder Illustrationen, kostet in Grünlemen gebunden nur Fr. 7.—.<br />

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Das Buchmobil.<br />

Die Buchhandlung Wilson in New York<br />

hat sich ein grosses Automobil bauen lassen,<br />

das sie für eine Rundreise durch die Staaten<br />

verwenden will. Der Wagen ist halb Personen-,<br />

halb Lastwagen und trägt mit grossen<br />

Lettern die Aufschrift «Bookmobile».<br />

Die Rundreise soll drei Jahre dauern und soll<br />

insbesondere für volkstümliche wissenschaftliche<br />

Werke Reklame machen.<br />

Warum sie alt wurde.<br />

In Boston beging dieser Tage eine alte<br />

Jungfer, Wilhelmine Robinson, in voller Rüstigkeit<br />

ihren 100. Geburtstag. Auf die Frage,<br />

worauf sie ihre Gesundheit zurückführe, erklärte<br />

sie: «Ich hasse die, Männer, und ich<br />

führe mein langes und glückliches Leben<br />

darauf zurück, dass ich nie dumm genug war,<br />

einen zu heiraten.»<br />

Tunney boxt wieder.<br />

Gene Tunney hat sich bekanntlich ganz<br />

aus dem Ring zurückgezogen und seine Zeit<br />

völlig der Philosophie gewidmet. Als er aber<br />

kürzlich in Cannes vom Dampfer an Land<br />

stieg und ein unerwünschter Photograph<br />

nicht von seiner Seite weichen wollte, da<br />

vergass der Boxer seine Grundsätze und alle<br />

Philosophie und schlug mit einem schrecklichen<br />

Schwinger den unglücklichen Kameramann<br />

knock out. Die zuschauende Menge<br />

machte in ehrfurchtsvollem Schweigen Platz<br />

und der boxende Philosoph verschwand in<br />

seinem Hotel.<br />

Woraus man sieht, was sich Boxer erlauben<br />

dürfen...<br />

Werden Bettler älter als Millionäre?<br />

In der amerikanischen Presse ist seit längerer<br />

Zeit eine Diskussion über die Statistiken<br />

der Lebensdauer der einzelnen Berufe<br />

im Gange. Gelegentlich wurde dabei auch<br />

erwähnt, dass im allgemeinen die amerikanischen<br />

Millionäre um zwanzig Jahre länger<br />

leben als ihre übrigen weniger begüterten<br />

Mitbürger. Dagegen beginnen die Millionäre<br />

sich zur Wehr zu setzen. Ein bekannter New<br />

Yorker Millionärsclub hat statistische Untersuchungen<br />

in einem Obdachlosenasyl in der<br />

Nähe von New York vornehmen lassen. Von<br />

127 untersuchten Obdachlosen waren 40 zwischen<br />

50 und 70 Jahre alt, 21 zwischen 70<br />

und 80 und 18 zwischen 80 und 90 Jahre alt;<br />

drei Insassen hatten sogar das Alter von 95<br />

Jahren erreicht. Der Statistiker zieht daraus<br />

den Schluss, dass im Durchschnitt die<br />

Besucher des Obdachlosenasyls von Hayfield<br />

mindestens zehn Jahre länger leben als im<br />

Durchschnitt die durch die Statistik untersuchten<br />

Millionäre. — Ob es wohl daraufhin<br />

einem der Millionäre einfallen wird, in das<br />

Obdachlosen-Asyl überzusiedeln?<br />

Bagatellen.<br />

Von Michael Gesell.<br />

Wider die Todesstrafe.<br />

Diese grausige Geschichte geht durch die<br />

<strong>Zeitung</strong>en: Im Jahre 1913 wurde in Amerika<br />

ein Mann namens Faltin durch das<br />

Gericht von Arizona zum Tode verurteilt.<br />

Der Verteidiger setzte durch, dass der Mann<br />

für geisteskrank erklärt und in einer Anstalt<br />

untergebracht wurde. Die Todesstrafe<br />

wurde im Staate Arizona aufgehoben, Faltin<br />

wurde begnadigt. Im Jahre 1913 wurde<br />

die Todesstrafe in Arizona wieder eingeführt.<br />

Daraufhin wurde Faltin erneut in<br />

Haft genommen. Der Verteidiger erwirkte<br />

wieder eine Unterbringung in einer Irrenanstalt.<br />

Nach zehn Jahren wurde er als<br />

•geistig normal entlassen. Jetzt wurde er<br />

daraufhin mit dem elektrischen Stuhl hingerichtet.<br />

Das klingt wie ein Märchen, das ein von<br />

allen Teufeln gehetzter Sadist erfunden hat.<br />

Sollte dieser Lebenslauf eines Unglücklichen<br />

wahr sein, könnte man nur hingehen<br />

und sich als Mitmensch von Mit-<br />

Radspeichen nicht rasch genug auffangen<br />

menschen, die so etwas zulassen, an der<br />

nächsten Gelegenheit aufhängen.<br />

Ehrenkarten.<br />

Es gibt aber noch Idealisten. Nicht nur<br />

vor Sportplätzen und Boxerhallen stauen<br />

sich die Menschen.<br />

In Stockholm sah man die grösste<br />

«Schlange», die die Stadt jemals erlebt<br />

hat, vor der Kasse des Opernhauses an<br />

dem Tage, an dem der Vorverkauf zu. der<br />

Festvorstellung für Selma Lagerlöf begann.<br />

Man berichtet, dass die Leute vom Mittag<br />

des Vortages bis zum Vormittage des nächsten<br />

Tages — also manche zwanzig Stunden<br />

— angestanden haben.<br />

Selbstverständlich wurde diese Begeisterung<br />

nicht belohnt. Es gab nur wenige<br />

Plätze zu kaufen. Die meisten Plätze wur-<br />

den durch Ehrenkarten vergeben. Die wurden<br />

solchen Leuten ins Haus getragen, die<br />

nicht eine Viertelstunde vor eineir Kasse<br />

stehen würden, wenn sie die Ehre, dieser<br />

Dichterin huldigen zu dürfen, sich erst gewinnen<br />

müssten. Aber so ist wohl der Begriff<br />

«Ehrenkarte» noch nicht gedeutet<br />

worden ...<br />

Sprachgeschichtliches.<br />

Seitdem jener Massenmörder Landru berühmt<br />

geworden ist, hat sich der Volksmund<br />

in Frankreich daran gewöhnt, Mörder,<br />

die mehrere Morde begangen haben,<br />

als Landrus zu bezeichnen.<br />

Den Trägern dieses Namens bleibt nichts<br />

anderes übrig, als sich seiner zu entledigen.<br />

Bisher sind beim französischen Innenminister<br />

siebenundzwanzig Gesuche um<br />

Namensabänderung dieser Art eingelaufen.<br />

So entsteht also Sprache. Die Gattin des<br />

Sokrates Hess sich auch nicht träumen, dass<br />

ihr Name Ällgemeinbezeichnung werden<br />

würde. Ruhm und schlechter Ruf stehen<br />

hier in einem missdeutigen Verhältnis, Hoffentlich<br />

fallen dem Leser Beispiele ein,<br />

dass auch edle Menschen für anständiges<br />

menschliches Verhalten so typologisch in<br />

die Sprache eingingen.<br />

Höchst einfach.<br />

Wir haben uns alle über die Räder geärgert,<br />

die im Film rückwärtsdrehten, während<br />

die Gefährte, zu denen sie gehörten,<br />

vorwärts rasten. Der Grund war, dass die<br />

Aufnahmeapparate die Lichtreflexe auf den<br />

konnten.<br />

Jetzt ist, wie amerikanische <strong>Zeitung</strong>en<br />

melden, das Problem gelöst. Der Zufall hat<br />

es gelöst. Man bekam ein Rad auf die Leinwand,<br />

das richtig vorwärtsdrehte. Man<br />

prüfte nach und fand, dass dieses Rad helle<br />

und dunkle Speichen hatte. Das war des<br />

Pudels Kern, auf den die Herren von der<br />

feineren Chemie nicht hatten kommen<br />

können.<br />

Spiele nicht mit Spiritismus!<br />

Louis Duc heisst ein Mann, der sich in<br />

Asnieres bei einer Geburtstagsfeier als Medium<br />

für eine spiritistische Sitzung zur<br />

Verfügung gestellt hatte.<br />

Der Hypnotiseur versetzte ihn in Trance,<br />

und um zu beweisen, dass der Louis üuc<br />

unempfindlich geworden sei, hieb er ihm<br />

eins hinter die Ohren.<br />

Verlag, Administration, Druck und Cücheriö: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />

Daraufhin erhob sich prompt Louis Duc,<br />

rannte nach Hause, holte einen Revolver<br />

und schoss in seiner Wut das Geburtstagskind,<br />

dem zu Ehren die Seance stattfand,<br />

tot und verwundete zwei weitere Teilnehmer<br />

der Sitzung, bevor man ihn entwaffnen<br />

konnte.<br />

Wäre diese Sache nicht so tragisch,<br />

könnte man sagen, hier wären endlich einmal<br />

durch den Spiritismus unwiderlegbare<br />

Tatsachen ans Licht gebracht worden.<br />

Biologisches.<br />

Professor Winifred Cullis hat den Gong<br />

gerettet. Dieses Instrument, mit dem man<br />

den Homo sapiens zum Futter ruft, ist nicht<br />

nur eine ästhetische Nettigkeit. Professor<br />

Cullis will herausgefunden haben, dass der<br />

Gongschlag die Magensäfte zum Pliessen<br />

bringe.<br />

An Hunden hat er diese Theorie erhärtet.<br />

Beim Hunde, der ja ein etwas feiner organisiertes<br />

Ohr als der Mensch hat, wirkt<br />

schon die Stimmgabel magensäftend.<br />

Jetzt weiss man auch, warum die Bevölkerung<br />

so gern der Militärmusik nachläuft.<br />

Die grosss Pauke macht ihr Appetit.<br />

Wir sind eben von Geheimnissen umgeben.<br />

Lärm wirkt nicht nur appetitanre-»<br />

gend, er wirkt auch lähmend auf die Lungen.<br />

Bei Experimenten in San Franzisko<br />

will man festgestellt haben, dass eine Stenotypistin<br />

in einem geräuschvollen Raum<br />

ungefähr 20 Prozent mehr Energie beim<br />

Ausatmen brauche als in ruhiger Umgebung.<br />

Die Geräusche scheinen sich also sozusagen<br />

wie eine Gaswolke vor die Lungen<br />

zu legen.<br />

Faust fährt Kulissen.<br />

Wir plakatieren die Namen unserer<br />

Grossen an den Strassenecken, damit sie<br />

jedermann sich einpräge. In Amerika numeriert<br />

man meistens die Strassen. Um der<br />

Unsterblichkeit der Grossen Genüge zu tun,<br />

versucht man die besten historischen Namen<br />

auf andere Gebiete zu retten. So hat die<br />

Pennsylvania Railway Company einen Rulissentransportwagen<br />

«Faust» getauft, und<br />

ein grosses Geldtransportauto fährt unter<br />

dem Namen «Richard Wagner» durch die<br />

Strassen New Yorks.<br />

Man muss den tiefen Sinn dieser Namensgebungen<br />

bewundern.<br />

(Vossische <strong>Zeitung</strong>).

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