E_1929_Zeitung_Nr.021
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Mittwoch 13. März <strong>1929</strong><br />
Zweite Saltota - Mumme*<br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jahrgang. - N° 21<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jaden Dienstag und FrettM Monatlich „Gelbe Liste"<br />
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Allgemeines.<br />
Die immer stärker werdende Tendenz zur<br />
Normierung im Automobilbau wird dieses<br />
Jahr am Genfer Salon ganz besonders deutlich<br />
zum Ausdruck kommen. Der Automobilbau<br />
hat eine Etappe hinter sich. Der Standpunkt,<br />
der Automobilkonstruktion nationale<br />
Gesichtspunkte zugrunde'zu legen, ist allseitig<br />
endgültig aufgegeben. Nicht darin, dass<br />
der Franzose einen spezifisch französischen,<br />
der Deutsche einen spezifisch deutschen, der<br />
Amerikaner einen spezifisch amerikanischen<br />
Wagen erhält, sieht man heute das Haupterfordernis,<br />
sondern vielmehr darin, dass ein<br />
Interessent irgendwelcher Nation sich überhaupt<br />
einen Wagen leisten kann. Die Masse<br />
ist es, die man gewinnen will, und der Liebhaber<br />
findet erst in zweitei Linie Berücksichtigung.<br />
Stärker als je betont man dabei die Eigenschaft<br />
des Autos als<br />
Maschine zum Zeitgewinn.<br />
Das Auto soll zum gefügigen Werkzeug seines<br />
Besitzers werden und muss als solches<br />
selbst anspruchslos sein. Drei Aufgaben waren<br />
damit zu erfüllen und mit einander in<br />
Einklang zu bringen.: Anspruchslosigkeit des<br />
Werkzeugs, seine leichte Bedienbarkeit und<br />
möglichst grosse Leistungsiähigkeit. Während<br />
es verhältnismässig einfach ist, den einzelnen<br />
dieser Bedingungen zu genügen, verursachte<br />
noch in den letzlen Jahren die günstigste<br />
gegenseitige Abstimmung der Bedingungen<br />
ein weit divergierendes Resultat. Erst<br />
die Industriekrisen der letzten Zeit gaben den<br />
Konstrukteuren den unerbittlichen Ansporn<br />
zur nochmaligen genauesten Nachprüfung<br />
ihrer Kalkulationen. Und fast wider Erv-arr<br />
ten genau fand man sich nachher wie verabredet<br />
auf einem gemeinsamen Standpunkt<br />
versammelt.<br />
Die Europäer wissen jetzt, dass auch Gutes<br />
aus dem amerikanischen Automobi.'bau<br />
herübergenommen werden kann. Und umgekehrt<br />
berücksichtigen die Amerikaner europäische<br />
Konstruktionserfordernisse. Selbst<br />
innerhalb der einzelnen Nationen ist eine<br />
gegenseitige Ausgleichung<br />
zu konstatieren.<br />
Nach amerikanischem Vorbild hat ein<br />
grosser Teil der europäischen Industrie die<br />
Eignung der Wagen für den Stadtbetrieb<br />
verbessert. Der moderne Verkehr verlangt<br />
vor allem ein hohes Beschleunigungsvermögen<br />
und leichte Bedienbarkeit, während die<br />
Maximalgeschwindigkeit von geringerer Bedeutung<br />
ist. Ursprünglich behalt sich dazu<br />
der Amerikaner mit grossen Motoren, leichten<br />
Karosserien und, was die leichte Bedienbarkeit<br />
betrifft, raffiniert ausgeklüge'.ten Vergaser-<br />
und Lenkungsbauarten. Dieselbe Wirkung<br />
erzielt man heute in Europa fast einzig<br />
durch Erhöhung des «Schnellaufs», d. h.<br />
indem man den Motor zur Hinterachse höher<br />
übersetzt und durch ausgedehnte Verwendung<br />
von Leichtmetallen im ganzen Wagenbau.<br />
Sofort haben aber auch die Amerikaner<br />
wieder diese neue europäische Einstellung<br />
erfasst und durch Uebernahme der kleineren,<br />
aber hochleistungsfähigen Europa-Motoren<br />
und Leichtmetallkonstruktionen von neuem<br />
zum Wettstreit herausgefordert.<br />
Vom ursprünglichen Sportgerät weicht der<br />
heutige « Durchschnitts »- und<br />
« Gebrauchswagen»<br />
ziemlich bedeutend ab. Er ist erstens einmal<br />
in mehr als 99 % aller Fälle geschlossen karossiert<br />
und erreicht nicht mehr die Geschwindigkeiten,<br />
die man sonst, seiner Grosse<br />
nach, von ihm erwartet hat. 100—110 km bilden<br />
das Maximum, dafür kann man aber aach<br />
in der « Direkten » bis zum Fussgängertempo<br />
hinunterdrosseln. Für sportliche Leistungen<br />
ist die Federung meist allzu weich, dafür aber<br />
bietet sie besondere Annehmlichkeiten, bei<br />
den Normalgeschwindigkeiten.<br />
Hinsichtlich der<br />
Motorstärk©<br />
figurieren die meisten Gebrauchswagen zwischen<br />
10 und 16 Steuer-PS. Mit besonders<br />
gepflegten Konstruktionen lässt sich aber eine<br />
genügende Dauerhaftigkeit auch noch bis 1 hinunter<br />
zu 8 Steuer-PS erzielen. Im Beschleunigungs-<br />
und Steigvermögen bestehen 'dabei<br />
zwischen grösseren und kleineren Fahrzeugen<br />
keine grossen Unterschiede mehr. Ausschlaggebend<br />
ist hier neben der Gesamtübersetzung<br />
das Verhältnis der effektiven Motorleistung<br />
(der Brems-PS) zum Wagengewicht.<br />
Im Mittel liegt dabei dieses Verhältnis bei<br />
1 :28.<br />
Wagen zwischen 2 und 4 Liter Zylinderinhalt<br />
werden nun fast ausschliesslich mit<br />
Sechszylindermotoren<br />
ausgerüstet. Diese Lösung entspricht auch<br />
Atn 12. Mai <strong>1929</strong> hat das Schweizervolk neben<br />
der sogenannten Schnapsinitiative zu-,,<br />
gleich auch über die Verkehrsinitiatiye abzustimmen.<br />
Ohne in diesem Artikel prinzipiell<br />
zur Frage Stellung zu nehmen, möchten wir<br />
in aller Kürze und objektiver Art und Weise<br />
unsern Lesern nochmals Aufschluss • über den<br />
Stand der Angelegenheiten geben.<br />
Am 15. Mai 1927 wurde das sogenannte<br />
Automobilgesetz vom Volke verworfen.<br />
Gleichzeitig mit der Bekämpfung des Gesetzes<br />
über den Automobil- und Fahrradverkehr<br />
hatte die Strassenverkehrsliga beschlossen,<br />
eine Initiative für eine teilweise Verfassungsänderung<br />
zu lancieren zur Schaffung der<br />
Grundlage für ein alle Strassenbenützer umfassendes<br />
Verkehrsgesetz. Dieses Initiativbegehren<br />
erhielt folgenden Wortlaut:<br />
«In die Bundesverfassung sind an Stelle<br />
des Artikels 37bis folgende Bestimmungen<br />
aufzunehmen:<br />
Art 37bis:<br />
Die Gesetzgebung über den Strassenverkehr<br />
ist Bundessache.<br />
Dem Kanton bleibt das Recht gewahrt,<br />
im Rahmen der eidgenössischen Strassengesetzgebung<br />
Vorschriften zu erlassen, in<br />
denen die besondern örtlichen Verhältnisse<br />
berücksichtigt werden. Der Bund ist befugt,<br />
Bau und Unterhalt von Durchgangsstrassen<br />
zu übernehmen oder sich daran zu<br />
beteiligen. Die Einnahmen, die dem Bund<br />
aus Zöllen, Steuern und andern Abgaben<br />
auf dem Betriebsstoff der Motorfahrzeuge<br />
zufliessen, sind unter die Kantone zu verteilen.<br />
Massgebend sind hierbei die Aufwendungen<br />
der Kantone für den Bau und<br />
Unterhalt solcher Strassen, die vom Bund<br />
als für den Verkehr, wichtig anerkannt<br />
werden.<br />
Der Bund ist berechtigt, einen angemessenen<br />
Teil der von ihm nach den vorstehenden<br />
Bestimmungen erzielten Einnahmen zu<br />
behalten, wenn er Bau und Unterhalt von<br />
Durchgangsstrassen •übernimmt oder sich<br />
daran beteiligt.»<br />
Im Jahre 1928 haben der Bundesrat und<br />
die eidgenössischen Räte zu dieser Verkehrsinitiative<br />
Stellung genommen. Der Bundesrat<br />
fasste bereits im August den Beschluss,<br />
es sei die Initiative dem Schweizervolke zur<br />
Ablehnung zu empfehlen, und zwar ohne Gegenvorschlag<br />
der Bundesbehörden. Die<br />
ständerätliche Kommission schloss sich der<br />
Auffassung des Bundesrates an, ebenso die<br />
nationalrätliche Kommission, immerhin mit<br />
dem Unterschiede, dass sie auf Antrag von<br />
Nationalrat Lachenal eine Motion gut hiess,<br />
folgenden Wortlautes:<br />
«Der Bundesrat wird eingeladen, einen<br />
den' theoretischen Anforderungen am besten,<br />
da man bei den dabei in Betracht kommenden<br />
Zylindergrössen den günstigsten Wirkungsgrad<br />
sowohl in thermischer wie in mechanischer<br />
Hinsicht erzielt. Durch die Anwendung<br />
der modernen Massenfabrikationsmethoden<br />
stellen sich heute Sechszylindermotoren<br />
nicht mehr wesentlich teurer als<br />
Vierzylinder. Praktisch bieten sie die grossen<br />
Vorteile eines ausgeglicnenen, erschütterungsfreien<br />
Laufes und grosser Elastizität bis<br />
zu ganz niedrigen Tourenzahlen hinunter,<br />
wodurch die Notwendigkeit zum Schalten auf<br />
ein Minimum reduziert wird.<br />
Der Vierzylinder ist mit wenigen Ausnahmen<br />
nur noch unterhalb der Zweilitergrenze<br />
anzutreffen, dürfte hier aber dank seiner<br />
Sparsamkeit nicht so bald zu ersetzen sein.<br />
Beim Ueberschreiten der Vierliter-Grenze<br />
kommen wir in das Gebiet der Achtzylinder,<br />
die sich seit dem letzten Jahr ganz unheimlich<br />
vermehrt haben. Da auch hier die Ge-<br />
Gesetzesentwurf auf der Grundlage des<br />
Artikels 37bis der eidgenössischen Bundesverfassung<br />
vorzulegen, in dem er die Ver-<br />
kehrsordriung auf alle Strassenbenützer<br />
ausdehnt, in dem Masse, als der Verkehr<br />
dieser letztern mit demjenigen der Automobilisten<br />
und Radfahrer in Zusammenhang<br />
steht.»<br />
Die ständerätliche Kommission schloss<br />
sich dieser Motion an und so stund denn auch<br />
in den Räten dafür der Weg offen. Sowohl<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2mm hohe Grundzeile odef<br />
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Imseratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen der betreffenden Hammer<br />
er Salon als Grosschau der Automobiltechnik<br />
Unsere<br />
teclxxxisolxe<br />
KilELruzs<br />
sprechung die durch die Haltung des Bundesrates<br />
geschaffene Lage zu erörtern. Am 9.<br />
Februar <strong>1929</strong> fasste sodann die Generalversammlung<br />
der Schweizerischen Strassenverkehrsliga<br />
den Entschluss, die Strassenverkehrsinitiative<br />
mit aller Energie und allen legalen<br />
Mitteln zu verfechten.<br />
Die Situation auf den kommenden 12. Mai<br />
zeichnet sich demnach schon ziemlich klar ab.<br />
Gegner der Initiative bleiben der Bundesrat<br />
und die eidgenössischen Räte. Die politischen<br />
Parteien der Schweiz haben dazu noch<br />
Ständerat als Nationalrat fassten in ihrer<br />
Dezember-Session letzten Jahres den Be-keine Stellung bezogen. Ob sie es mit einer<br />
Stimmfreigabe bewenden lassen oder es auf<br />
einen bindenden Parteibeschluss ankommen<br />
lassen werden, steht noch offen. Die Abstimmung<br />
werden sie wohl kaum zu einer Partei-<br />
Prestige-Frage stempeln wollen. Von den<br />
schluss, die Strassenverkehrsinitiative dem<br />
Volke zur Verwerfung zu empfehlen, dafür<br />
aber die Motion Lachenal gut zu heissen.<br />
Mit diesem Beschlüsse erklären sich die<br />
beiden Räte bereit, nicht nur den Motorfahrzeugverkehr,<br />
sondern auch den gesamten<br />
Strassenverkehr in bestimmter Weise in eine<br />
kommende Gesetzgebung einzubezielien. Man<br />
erinnere sich dabei, dass im Parlament seinerzeit<br />
das Recht des Bundes, weitere Vorschriften<br />
des Strassenverkehrs auf den Automobil-<br />
und Fahrradartikel der Bundesverfas-<br />
wirtschaftlichen Verbänden hat sich der<br />
Schweizerische Bauernverband mit seinen<br />
über 100,000 Mitgliedern an seiner letzten<br />
Delegiertenversammlung geschlossen hinter<br />
den Bundesrat gestellt.<br />
Wer bekennt sich zur Strassenverkehrs-<br />
sung zu stützen, angefochten wurde. Der<br />
initiative? Starke Verbände, die in ihrer Gesamtheit<br />
ebenfalls über 100,000 Mitglieder<br />
verfügen. So der Schweizerische Automobil-<br />
Club, der Schweizerische Motorlastwagenverband,<br />
der Schweizerische Radfahrerbund,<br />
der "Arbeiter-Radfahrerbund und die Union<br />
schweizerischer Motorradfahrer. Auch der<br />
Schweizerische Touring-Club hat sich seither<br />
der Strassenverkehrsliga angeschlossen und<br />
sich im Vorstande vertreten lassen. Dabei ist<br />
jedoch die Situation im Schweizerischen Touring-Club<br />
noch nicht ganz klar. Die endgültige<br />
Stellungnahme dieser bedeutenden Organisation<br />
wird am 16. März stattfinden.<br />
Augenblicklich machen sich noch verschiedene<br />
Divergenzen bemerkbar.<br />
Bundesrat war damals schon anderer Auffassung<br />
und vertrat den Standpunkt, dass die<br />
von dem Artikel gewollte Verkehrsregelung<br />
derartige Vorschriften mit umfassen könne<br />
und müsse. Der Bundesrat unterlag, die Räte<br />
siegten mit ihrer engern Auffassung und un r<br />
terlagen vor dem Volke. Die neue Motion<br />
stellt sich nun wiederum auf den Boden des<br />
Bundesrates.<br />
Zur bessern Charakterisierung der Lage<br />
muss noch beigefügt werden, dass kurz nachdem<br />
die Verkehrsinitiative zustande gekommen<br />
war, der der Liga noch nicht angehörende<br />
T. C. S. an den Bundesrat eine Denkschrift<br />
richtete, die sich im Prinzip mit Alinea I u. II<br />
der Initiative einverstanden erklärte, dagegen<br />
nicht mit der Aufnahme von Bestimmungen<br />
betreffend die Strassenunterhaltungspflicht,<br />
praktisch gesagt mit der integralen Rückvergütung<br />
des Benzinzollertrages an die Kantone.<br />
Der betreffende Verband ging somit<br />
mit der bundesrätlichen Begründung betreffend<br />
Ablehnung der Absätze 4 und 5 einig,<br />
die beide als unannehmbar bezeichnet, da sie<br />
«die Unzukömmlichkeit mit sich bringen<br />
würde, dass der Bund als interessierte Partei<br />
in dieser jetzt schon schwierigen Verteilung<br />
auftreten würde. Ebenso hätte diese Bestimmung<br />
eine Schwächung der Bundesfinanzen<br />
zur Folge, dies in einem Zeitpunkt, der wenig<br />
geeignet ist, um die Kantone von einer Aufgabe<br />
zu entlasten, die ihnen naturgemäss zufällt.<br />
* Schon im Dezember tagte alsdann<br />
der Vorstand der Schweizerischen Strassenverkehrsliga<br />
in Bern, um in eingehender Besichtspunkte<br />
des guten Wirkungsgradös und<br />
der leichten Bedienungsmöglichkeit den Ausschlag<br />
geben, darf man diesen Zustand als<br />
bleibend ansehen. Innerhalb seines eigentlichen<br />
Hubvolumenbereichs spielt der Achtzylinder<br />
heute bereits die Roüe des Sechszylinders<br />
vor zwei, drei Jahren. Seine Kinderkrankheiten,<br />
z. B. die ungünstige Gasverteilung<br />
und Torsionsschwingungen der Kurbelwelle,<br />
können als definitiv überwunden<br />
gelten.<br />
Die<br />
Leistung pro Zylinderlnhalt<br />
hat auch seit dem letzten Jahr noch zugenommen.<br />
Sehr oft übersteigt sie jetzt 20 PS<br />
pro Liter auch bei Tourenmotoren. Erzielt<br />
wurde diese Steigerung zum Teil durch das<br />
noch höher getriebene Kompressionsverhä'tnis.<br />
Bei gewissen deutschen Wagen werden<br />
Kompresionsverhältnisse bis 7 : 1 angewendet,<br />
was dann aber die Verwendung von<br />
besonderen detonationsfesten Brennstoffen,<br />
Worum dreht es sich am 12. Mai <strong>1929</strong>?<br />
*•<br />
So treffen wir im Schweizerlande auf zwei<br />
stark getrennte Auffassungen pro und kontra<br />
Strassenverkehrsinitiative. Selbst in automobilistischen<br />
Kreisen sind die Auffassungen<br />
über die Nützlichkeit eines Initiativ-Feldzuges<br />
geteilt. Diesen schwankenden Meinungen<br />
steht allerdings die klare Forderung der Radfahrerverbände<br />
gegenüber, formuliert in dem<br />
Satz: «Ein Verkehrsgesetz muss feste Normen<br />
enthalten für die Verwendung der Einnahmen,<br />
die der Bund direkt und indirekt von<br />
den Strassenfahrzeugen bezieht.» Diese<br />
Forderung wird auch durch die Motion Lachenal<br />
nicht erfüllt. Der Kampf dreht sich<br />
somit heute in erster Linie um die Verteilung<br />
der Automobil-, Benzinzölle und dgl., weniger<br />
um die schweizerische Strassenverkehrsgesetzgebung<br />
selber, in der durch die Motion<br />
Lachenal, wie gesagt, alle Strassenbenfltzer<br />
mit einbezogen werden sollen. K.
oder den Zusatz von Detonationsverhinderungsmitteln<br />
zum Brennstoff notwendig<br />
macht. Auch die Amerikaner, die bisher die<br />
niedrigsten Kompressionen anwandten, komprimieren<br />
nun fast durchwegs auf 5 : 1. Die<br />
Anregung zu dieser Entwicklung kam dabei<br />
dort von dem in den Handel gebrachten<br />
«Ethylgas» her, eines Benzins, dem das<br />
detonationsbremsende Blei-Tetra-Aethy» b 1 i-<br />
gemischt ist.<br />
Den zweiten grossen Einflussfaktor zur<br />
Steigerung der Leistung stellt die<br />
Tourenzahl<br />
dar. Auch hier geht man immer noch höher.<br />
Selbst bei ausgesprochenen Gebrauchsmoloren,<br />
bei denen auf lange Lebensdauer Gewicht<br />
gelegt wird, sind jetzt Maximaitourenzaülen<br />
von 3500 pro Minute und mehr anzutreffen.<br />
Nahezu alle Motoren Oberschreiten die Zahl<br />
3000, die man vor ein paar Jahren noch als<br />
höchstzulässige Grenze für einen Tourenmotor<br />
betrachtete.<br />
Vom Kompressorproblem<br />
haben die zahlreichen anderen Umstellungen,<br />
und vor allem die finanziellen Krisen, die<br />
kostspielige Versuche verboten, etwas abgelenkt.<br />
Die bereits bestehenden Konstruktionen<br />
bewähren sich aber im allgemeinen sehr<br />
gut. Die neuesten Kompressorformen zeigen<br />
dauer der früheren Graugusskolben. Auch<br />
zur Fertigung der Pleuelstangen ist die Verwendung<br />
von Leichtmetall im Zunehmen begriffen.<br />
Die Lagerung der Kurbelwellen<br />
erfolgt meist beidseitig jedes Kurbelzapfens,<br />
wodurch man z. B. beim Sechszylindermotor<br />
eine siebenfache Lagerung erhält. Bei teureren<br />
Fabrikaten balanciert man dabei noch jeden<br />
Kurbelzapfen für sich aus. Einige Konstrukteure<br />
vermeiden jedoch die dadurch bedingte<br />
grössere Kurbelwellenlänge, die dem<br />
Auftreten von Torsionsschwingungen Vorschub<br />
leistet, und die höheren Herstellungskosten,<br />
indem sie zu besonderen Ausbalancierungsarten<br />
schreiten. Torsions - Schwingungsdämpfer<br />
irgendwelcher Art werden<br />
trotzdem fast überall angewendet, vor allem<br />
aber an den langen Achtzylinder-in-Keihe-<br />
Motoren.<br />
AUTOMOBTL-REVl/E 1299 -<br />
Zur Vorwärmung der<br />
Frischgase münden auch<br />
die Auslassleitungen auf<br />
der Vergaserseite.<br />
Am<br />
uesamtaufbau des Motors<br />
fällt die steigende Tendenz zur Zusammenfassung<br />
des Zylinderblocks und Kurbelgehäuseoberteils<br />
in einem Gussblock auf. Diese<br />
aus Amerika stammende Bauart ergibt gleichzeitig<br />
eine Verbilligung, grössere Festigkeit<br />
und besseres, glatteres Aussehen. Allerdings<br />
stehen dem etwas grössere Schwierigkeiten<br />
bei der Revision des Motors gegenüber. Zur<br />
Verminderung des Gewichts ersetzen die<br />
Konstrukteure einiger Qualitätswagen den<br />
Eisenguss durch Aluminiumguss, wobei als<br />
Kolben - Laufbahnen Stahlbüchsen eingeschrumpft<br />
werden. Die neueste Errungenschaft<br />
besteht darin, dass man dann diese<br />
Stahlbüchsen noch durch Nitrierung härtet<br />
und ihnen so die vielfache Lebensdauer der<br />
Guss-Laufbahnen gibt. Natürlich kommt das<br />
alles nur für teure Fabrikate in Betracht<br />
N» 21<br />
In den Einzelheiten sind rund um den<br />
Motor zahlreiche Verbesserungen zu konstatieren.<br />
Das gilt ganz besonders für die<br />
Oasfiihrungen<br />
der Mehrzylinder. Durch spezielle Formen<br />
von Ansaugleitungen oder die Anwendung<br />
von Doppelvergasern vermeidet man hier,<br />
dass sich die einzelnen Zylinder stören. Die<br />
Vorwärmung ist meist regulierbar gestaltet,<br />
in einigen Fällen regelt sie sich automatisch<br />
je nach der Drosselklappenstellung. Durch die<br />
Anwendung quadratischer oder rechteckiger<br />
Querschnitte der Ansaugleitung erreicht man,<br />
dass kondensiertes Benzin rasch wieder verdampft<br />
wird. Im ganzen sind die Saugrohr-<br />
Querschnitte nach amerikanischem Vorbild<br />
verhältnismässig enger geworden, weil damit<br />
der Motor im Bereiche der niedrigen Tourenzahlen<br />
leichter zu behandeln ist.<br />
Ebenfalls nach amerikanischem Vorbild<br />
werden nun fast alle<br />
Vergaser<br />
mit verbesserten Luftabschluss-Vorrichtungen<br />
oder andern Anlassbehelfen versehen und<br />
zudem mit einer kleinen Pumpe ausgerüstet,<br />
die beim plötzlichen Oeffnen der Drossel für<br />
kurze Zeit das Gemisch bereichert und so<br />
ein «Verschlucken» des Motors verhindert.<br />
Dadurch kann man nun den Wagen, wie es<br />
der Verkehr oft erfordert, plötzlich beschleunigen<br />
und braucht nicht mehr lange am Gaspedal<br />
« herumzukitzeln ». Weitere Verbesserungen<br />
betreffen die leichte Demontierbarkeit<br />
der Vergaser. Hier könnten die Amerikaner<br />
allerdings umgekehrt von den Europäern<br />
lernen! Benzinfilter gehören meist zur<br />
normalen Ausrüstung des Wagens.<br />
(Schluss folgtJ<br />
Die Einmontierung eines Kompressors bei einem<br />
Sportwagen.<br />
grosse Vereinfachungen, so dass vielWMcht<br />
dieses wirkungsvollste Mittel zur Steigerung<br />
von Leistung und Elastizität eines Motors in<br />
absehbarer Zeit auch für billigere Wagen in<br />
Frage kommt — vorausgesetzt jedoch, dass<br />
nicht in der Zwischenzeit das Dieselprinzip<br />
auch im Personenautomobilbau Fuss ttsst.<br />
Die Steuerung<br />
der Motoren erfolgt in ungefähr gleicher Anzahl<br />
durch stehende und hängende Ventile.<br />
Bei stehenden Ventilen wird nahezu immer<br />
der Ricardo-Zyiinderkopf oder eine seiner<br />
zahlreichen Abwandlungen benützt und abnehmbar<br />
ausgebildet. Zur Betätigung hängender<br />
Ventile bedient man sich mehr und ;• ehr<br />
der obenliegenden Nockenwelle, wobei zu<br />
deren Antrieb und zum Antrieb der Nebenapparate<br />
häufig an Stelle der Morse-Zahn-<br />
Antiieb der Nockenwelle mit Doppelrollenkette. Der<br />
Schwingungsdämpfer unteT der Nockenwelle sorgt<br />
für gleichmässige Kettenspannung.<br />
kette eine doppelte Rollenkette Verwendung<br />
findet. Mit Vorliebe nimmt man dabei den<br />
Antrieb vom hinteren, gleichmässiger rotierenden<br />
Kurbelwellenende ab und erreicht damit<br />
ohne die früher beliebten Nockenwellenbremsen<br />
einen geräuschlosen Lauf. Die Schiebersteuerung<br />
ist fast ausschliesslich ein Merkmal<br />
hochqualifizierter Luxuswagen.<br />
Leichtmetallkolben<br />
sind selbstverständlich geworden. Neben den<br />
Aluminiumlegierungen kommen dabei nicht<br />
selten schon Magnesiumlegierungen in Gebrauch,<br />
deren spezifisches Gewicht noch ein-<br />
Die Form neuer Leichtmetallkolben.<br />
mal fast um die Hälfte geringer ist. Den<br />
ursprünglichen Uebelstand der Leichtmetallkolben,<br />
ihre grosse Wärmeausdehnung, hat<br />
man durch spezielle Kolbenformeii oder Einsätze<br />
von Metallen mit geringerem Ausdehnungskoeffizienten<br />
behoben. Neueste Verfahren<br />
ergeben den Kolben auch die Lebens-<br />
Das Tagesprogramm des Salons<br />
Freitag, den 15. März.<br />
12 Uhr 43: Ankunft des Zuges mit den Ehrengästen.<br />
13 Uhr: Bankett im Hotel des Bergues.<br />
15 Uhr 30: Offizielle Oeffnung des Salons.<br />
15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />
16 Uhr: Oeffnung des Salons für das Publikum.<br />
Eintritt Fr. 1.20 (Steuer inbegriffen).<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Samstag, den 16. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />
Im Verlaufe des Nachmittags: Ankunft der Sternfahrer<br />
vor dem Salon.<br />
15.30 bis 17.30: Konzert.<br />
19 Uhr 30: Diner in der Taverne des Salons. Vereinigung<br />
der Sternfahrer und der Konkurrenten<br />
des Kilotneter-Arrele.<br />
20.30 bis 2230: Konzert<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
22 Uhr 45: Beginn des zrossen Balles im Hotel<br />
des Bergues<br />
Sonntag, den 17. März.<br />
8 Uhr 30- Internationaler Kilomeler-ArrSte auf der<br />
Strecke von Eaumorte.<br />
9 Uhr- Oeffnung des Salons. Eintritt Fr. 1.20.<br />
15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />
19 Uhr 30: Dinei in der Bar des Salons. Verkündung<br />
Sternfahrt und des Kilometer-Arrlte.<br />
20 Uhr 30 bis 22 Uhr 30: Konzert.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Montag, den 18. März.<br />
der Resultate und Preisverteilung der<br />
9 Uhr: Oeffnung Eintritt Fr 1.20.<br />
15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Dienstag, den 19. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 250.<br />
15 Uhr 30 bis 17 Uhr SO: Konzert.<br />
19 Uhr 30. Diner in der Taverne de« Salons.<br />
Eintritt Fr 1.20.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Mittwoch, den 20. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />
15 Uhr bis 17 Uhr 30: Konzert^<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Donnerstag, den 21. März.<br />
Volkstag.<br />
9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20, Kinder 60 Cts.<br />
15 Uhr bis 17 Uhr SO: Konzert.<br />
19 Uhr 30 Diner in der Taverne.<br />
20 Uhr SO Volkstümlicher Abend, Konzert Eintritt<br />
60 Cts.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Freitag, den 22. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung Eintritt Fr. 2.30.<br />
15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30 Konzert<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Samstag, den 23. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />
15 Uhr SO bis 17 Uhr 30: Konzert<br />
19 Uhr SO: Diner In der Taverne.<br />
Die Aussenansfoht des Salons <strong>1929</strong>.<br />
20 Uhr 30 bis 22 Uhr 30: Konzert<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Sonntag, den 24. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung. Eintritt Fr. 1.20.<br />
15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30: Konzert.<br />
19 Uhr 30: Diner in der Taverne.<br />
22 Uhr: Schliessung.<br />
Konzerte.<br />
In der Taverne: Alle Tage von 12 Uhr 30 bis 14 Uhr<br />
und von 15 Uhr 30 bis 17 Uhr 30 sowie alle<br />
Abende, an denen der Salon geöffnet ist<br />
Im Salon: Alle Tage von 15 Uhr bis 17 Uhr 30.<br />
Am Dirigentenpult: Herr Gabelles, Professor<br />
am Konservatorium in Genf.<br />
Der grosse Ball.<br />
Wie bereits angekündigt, organisiert die<br />
Sektion Genf des A. C. S. am Samstag, den<br />
16. März im Hotel des Bergues für die Besucher<br />
des Salons einen fashionablen Ball,<br />
wofür alle nur erdenklichen Attraktionen<br />
gesichert werden konnten. Das Jazz-Band<br />
Embassy-Club aus London wurde für diesen<br />
Abend extra verpflichtet. Eine Mode-Revue,<br />
an der sich die ersten Genfer Modehäuser<br />
beteiligen, eingeleitet durch den Prolog eines<br />
Genfer Schauspielers, wird während dem<br />
Souper die ganze Farbenglut der Frühlingsund<br />
Sommermoden entrollen. Man wird Gelegenheit<br />
haben, sich an einer Saal-Sternfahrt<br />
zu beteiligen und — sollte man hier<br />
ohne Preis ausgehen — sich am Anblick der<br />
Schönheit der «Miss France», Frankreichs<br />
schönster Frau, wieder zu trösten...<br />
Sonntag abend besass das Festkomitee<br />
bereits 200 Tischbestellungen aus allen Teilen<br />
der Schweiz. Der Ball gilt als gesellschaftliches<br />
Ereignis.<br />
Die Konkurrenten der Sternfahrt <strong>1929</strong><br />
nach Gruppen:<br />
.Start in Zürich:<br />
Paul Aebli<br />
Fiat<br />
Johann Hug<br />
Diato<br />
Emile Bebler<br />
La Saue<br />
Jules Gailloud<br />
Lorraine<br />
Karl Duttincer<br />
Röhr<br />
Dr E. Anderes<br />
La Salle<br />
Julius Meier<br />
Talbot<br />
Hermann Mäder<br />
Talbot<br />
E. 0. R. BallT Talbot<br />
Start In Luzern:<br />
Dr Alexandre Imfeid Buick<br />
Otto Ulrich<br />
Erskin«<br />
J Forbricb<br />
Farman<br />
Thomas Willy<br />
Ford<br />
Freddy W Geiser<br />
Studebat«<br />
Edouard Leimgruber Packard<br />
E. Erger-Scherer Fiat<br />
Exnest Senn<br />
Chrysler<br />
N. Fortmann<br />
W.-E. Huber<br />
Hans Brägger<br />
Walther Wehrli<br />
B, Hilfiker<br />
Waltber Merz<br />
Ernest Fankharuser<br />
Gaston Prival<br />
H. Pfister<br />
Elias Sturzpnegger<br />
Henri Schmidt<br />
Arthur Fossmann<br />
Hermann Moser<br />
E.-H. Thommen<br />
Charles-H Gossweiler<br />
Konrad Hambers<br />
Waltber Rucketuül<br />
Buchler<br />
Edouard Theilkaes<br />
Alfred Gebrig<br />
Ernest Schmid<br />
Fritz W Räz<br />
Robert Loosli<br />
Start in Bern:<br />
Farman<br />
Fiat<br />
Fiat<br />
Chrysler<br />
Hupmobile<br />
Fiat<br />
Amilcar<br />
Hupmobile<br />
Victorv<br />
Graham -Paigo<br />
HuDmobile<br />
Packard<br />
Bucatti<br />
Oskland<br />
HidDano-Soiza<br />
Citroen<br />
Voisin<br />
HuDmobile<br />
Falcon-Knight<br />
Marmon<br />
Peueeot<br />
Packard<br />
Lancia-Lambd*<br />
Start in Neuenburg:<br />
Bernard Pierrehumbert Hwpano-Sulz»<br />
Charrles Bandi<br />
Buick<br />
Pierre Kaiser<br />
Maximax<br />
Julien Levaillant<br />
Stutz<br />
Start In Lausanne:<br />
Louis de Loriol<br />
Hupmobile<br />
Emile Buri<br />
Delage<br />
John Devegney<br />
Fiat<br />
Marcel Grise:<br />
Citroen<br />
Start in Martlgny:<br />
Alphonse vanoni<br />
Willys-Knight<br />
Fritz Grandjean<br />
Benz<br />
Joseph Kluser<br />
Naeb<br />
Georges ChappuU<br />
Studebsker<br />
VorfQhrungsstrecken am Salon*<br />
(Siehe hierza Bild Seite 3.)<br />
Groupe 1, Avenue Henri Dunant:<br />
No Nom de lexpoeant Manrue Plaoes<br />
1 Ramseier Willys-Knight 6<br />
1 Raniseier Whippet 6<br />
2 Fiat Fiat 8<br />
Groupe 2, Avenue du Mail:<br />
8 Gillabert Austin 1<br />
4 Blanc & Paiche BueartÜ 4<br />
4 Blanc & Paiche Chrysler 8<br />
5 Peugeot Peueeot 10<br />
6 Maurer Lorraine-Dietrich 3<br />
6 Maurer Delaunay-Bellerillt 3<br />
7 Donnet-Zödel 8. A. Donnet 3<br />
8 Schlotterbeck Essex 2<br />
8 Schlotterbeck Hudson 1<br />
8 Schiotterbeck Horch 1<br />
8 Schlotterbeck Stutz 1<br />
8 Schlotterbeck Hwpano-Suiza. 1<br />
9 Kxtpnsion Auto S. A. Opel 8<br />
10 Ford Motor Compagny Ford 4<br />
tO Ford Motor Compagny Lincoln 2<br />
11 Adlerwerke A.-G. Adler 3<br />
12 Bianchi S. A. Bianchi t
21 - ALlOMUmL KEVUn<br />
aj<br />
v tritt •t neotone<br />
Groupe 2 Ms, Avenue An Maü. 2m« rangeo:<br />
SO Steyr-Weike A.-G, Steyr 4<br />
21 Btrliet Berliet 8<br />
22 General Motors 014-mobile 1<br />
22 General Motors La Salle 1<br />
22 General Motors Chevrolet 2<br />
23 Brennabor (Reichstein Brennabor 3<br />
Freres)<br />
Groupe 3, Boulevard Carl-Vogt, contre U Salon<br />
Automobile:<br />
24 Maurer Voisin 3<br />
24 Maurer Hotchkiss 3<br />
25 Sarbach Amilcar 4<br />
26 Rich-Werner Paekard 8<br />
27 Schmidt Rolls-Rovce 1<br />
23 Isotta-Frascbini Isottar-Fraschini 1<br />
29 Berger . Talbot 4<br />
30 Duraffour Chenard-Walcker 3<br />
31 Martini Martini 2<br />
32 Goy Delaee b<br />
33 General Motor« Cadillao 1<br />
33 General Motors Buick 3<br />
34 Renault Renault 7<br />
35 Itala Itala 3<br />
Groupe 4, Bd. Carl-Vogt, contre les Caaerne«.<br />
37 Garage Montant Ballot 1<br />
37 Garage Montant Licorne 2<br />
88 Perrot Duval S. A. Nash 6<br />
38 Perrot Duval S. A. Minerv* 8<br />
39 F. N. F. N. 8<br />
40 Schmidt Auburn 4<br />
41 Mercedes Mercedes 6<br />
42 Frazar DodRe-Victory 5<br />
43 Scnmidt Morris 1<br />
44 Marthis S. A. Mathis 2<br />
45 Mange Dhandler 2<br />
46 Imperia-Excefeior Imperia-Exceldor 2<br />
Groupe 5, Rue Bernard DuMsnd:<br />
54 Citroen Citroen 8<br />
55 S.A.V.S.A. Hupmobile 8<br />
56 Motor Import S. A. Derbv 8<br />
57 Ansaido Ansaldo 1<br />
58 D'Arcis & d'Arcia Marmon 2<br />
58 D'Arcis & d'Axels De Soto 3<br />
59 Paige-Jewett Graham-Paige 3<br />
60 Marcel Addor Studebaker 4<br />
60 Marcel Addor Erskine 4<br />
61 üto Garage S. A. Reo 2<br />
61 üto Garage S. A. Durand 2<br />
62 Roßhr Roehr 4<br />
Non-stop-Flug rund um die Erde. Der Flieger<br />
Goebel, der seinerzeit als Erster von San-<br />
Franzisko nach Hawai flog, gedenkt im kommenden<br />
Frühjahr den Erdball ohne Zwischenhalt<br />
zu umfliegen. Als Ausgangspunkt vorgesehen<br />
ist Denver City, von wo aus die<br />
Reise über den Stillen Ozean nach Japan,<br />
Korea, China, Afghanistan, Persien, die Türkei,<br />
Griechenland, Italien, Portugal geht, um<br />
schliesslich nach Ueberquerung des Atlantischen<br />
Ozeans wieder in Denver, zu enden. Di©<br />
Länge der Strecke beträgt 31,000 km, wofür<br />
Goebel 5—7 Flugtage einsetzt. Selbstverständlich<br />
kann das Flugzeug nicht die ganze<br />
erforderliche Benzinmenge mit auf die Reise<br />
nehmen: durch Tankflugzeuge muss deshalb<br />
unterwegs der Vorrat periodisch ergänzt werden.<br />
Das Flugzeug, mit dem Goebel den<br />
Flug unternehmen will, ist ein Sikorski-<br />
« Amphibium».<br />
Beim Gelingen des Unternehmens winkt<br />
dem Flieger ein Preis von 10,000 Dollar, den<br />
ein Millionär aus Denver ausgesetzt hat. m(r)<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜ-<br />
RICH. Einladung auf Freitag,<br />
den 15. März <strong>1929</strong>. 20 Uhr. im<br />
grossen Saale Zunfthaus Waag,<br />
Münsterhof, zum<br />
zweiten Vortrag<br />
mit Lichtbildern und Erklärungen<br />
über Zündung am Motor<br />
durch Herrn A. Volk, Werkmeister in Firma Robert<br />
Bosch A.-G., Filiale Zürich. Nach Vortragsschluss<br />
freie Diskussion.<br />
Zu diesem lehrreichen Anlasse laden wir alle<br />
Kollegen, Automobilführer, Freunde und Gönner<br />
freundlichst ein. Eintritt 50 Cts., Mitglieder frei.<br />
Der Vorstand.<br />
NB. Nach Vortragsschiusa werden die Jahresproeramme<br />
ausgegeben.<br />
SPORTLICHES<br />
Segrave erreicht<br />
372,56 Stundenkilometer.<br />
Das Kabel meldet, dass es dem Engländer<br />
Major Segrave mit seinem 1000-PS-Sunbeam-Wagen<br />
«Goldener Pfeil» gelungen ist,<br />
über eine englische Meile das Stundenmittel<br />
von 372,56 km zu erzielen.<br />
Dem Weltrekord des Amerikaners Ray<br />
Keech von 333 km ist kein langes Dasein beschieden<br />
gewesen. Den ausserordentlich<br />
sorgfältigen und zielbewussten Vorbereitungen<br />
des Engländers gelang es einmal mehr,<br />
den englischen Farben den umstrittenen Rekord<br />
zu sichern. In England herrscht darob<br />
eite! Freude, um so mehr, als die Leistung<br />
mit einem englischen Motor erzielt worden<br />
ist. Man wird gut tun, dem Begeisterüngstaumel<br />
mit kritischen Augen gegenüberzustehen.<br />
Die Erreichung dieses phantastischen<br />
Stundenmittels — Segrave hat den alten Rekord<br />
um 39 km geschlagen — hat schon manchem<br />
wackeren Anwärter das Leben gekostet.<br />
Die Entwicklung von Ueberrennwagen ist<br />
für die praktische Automobiltechnik von minimer<br />
Bedeutung. Man muss diesen neuen<br />
Wetrekord als das ansehen und werten was<br />
er ist: Spitzenleistung von Fahrer und Motor...<br />
Sensation! v.<br />
(Weitere Sportnachrichten S. 10.)<br />
AVI*T
Die Spanienfahrt des Zürcher T. G. S.<br />
Seit Wochen gehörte die im Rahmen des Jahresfestes<br />
vorgesehene Spanienreise zum Gesprächsstoff<br />
unter T.C.S.isten, seit Wochen arbeitete ein<br />
kleines Unterhaltungskomitee mit unermüdlichem<br />
Eifer an dessen Vorbereitungen. Wie oft mag csie»<br />
den Spiegel befragt haben, ob ihr wohl der keck<br />
über die Schulter geworfene Schal und die rote<br />
Nelke im Haar oder gar eine Mantilla stehe, wie<br />
oft mag «er» je nach Alter und Geschmacksrichtung<br />
sich gefragt haben, wie sich wohl ein" minnevolles<br />
Plauderstündchen im Orangenhain gestalten werde,<br />
oder in welcher Ecke man. den besten spanischen<br />
Tropfen gemessen könne..., bis endlich am vergangenen<br />
Samstag die Reize Spaniens in den Tonhallesälen<br />
Zürichs zur vollen Entfaltung gelangen<br />
sollten.<br />
Schon zu Beginn des Festes säumte ein unabsehbarer<br />
Autopark sämtliche Zufahrtsstrassen zum<br />
Festort, der auch dem Unbeteiligten eine Vorahnung<br />
vom gewaltigen Ausmasso der Veranstaltung geben<br />
musste. Kaum hatte man sich der Garderobe entledigt,<br />
begann die systematische «Spanisierung». der<br />
OI6 - ole!<br />
sich alle Gäste mit Vergnügen unterzogen: der<br />
Sprachführer, der jedem Einzelnen verabfolgt wurde,<br />
sollte den Verkehr im Lande der Zitronen erleichtern,<br />
prächtige Shawls, die den Damen verabroicht<br />
wurden, sollten ihnen das richtige Cachet<br />
verleihen, während der Senor erst nach der<br />
Ausrüstung mit dem Gordobes, dem spanischen<br />
Herrenhut, komplett war. Der Vollständigkeit halber<br />
seien auch gleich, an dieser Stelle noch einige<br />
der Ueberraschungen erwähnt, die im Laufe des<br />
Abends unter die zweitausendköpfige Festgemeinde<br />
verteilt wurden:. Fächer von Seidengrieder, Batschari-<br />
und Laurens-Zigaretten. ein schmackhaftes<br />
Festabzeichen von Schokolade-Tobler, gediegene<br />
Muster des berauschenden spanischen Parfüms, der<br />
seit kurzer Zeit auch in der Schweiz vertretenen<br />
Parfumfabrik Myrurgia in Barcelona, ergänzten<br />
die Ausrüstung, resp. den Reiseproviant.<br />
Ein Rundgang durch die zahlreichen Räumlichkeiten<br />
machte uns gleich mit den Reizen der spanischen<br />
Architektur und Flora bekannt, die jeder<br />
Halle ihr ganz besonderes Gepräge gaben. Der<br />
Orangenhain Valencias ist erfüllt vom Dufte tausender<br />
von Orangen, die mit ihrem reichen Blattwerk<br />
Nischen und Lauben dicht umranken und<br />
auch den Eingang zur echten spanischen Bodega<br />
zieren, die süssen Wein, erfrischenden Mandelsirup<br />
und manchen feurigen Tropfen spendet. Eifrige<br />
Dorfpolizisten in ihrer reichen Uniform überwachen<br />
den früchtereichen Hain und wehe, wenn<br />
der Vertreter der Obrigkeit die Diebe erwischt, die<br />
unerlaubt von den verbotenen Früchten naschen:<br />
sie wandern ins düstere Dorfcachot. aus welchem<br />
sie nur das Lösegeld von einem echten Schweizer-<br />
Franken befreien kann. Im grossen Saal lädt der<br />
versonnene Dorfplatz irgend eines in der Sonne<br />
schlafenden spanischen N'estea zum Verweilen ein.<br />
Dort sehen wir all die kleinen, von dichten Eisenstäben<br />
eingefassten Balkon«, von wo die Senorita<br />
den Klangen der Gitarren 1 lauscht, die Torbogen,<br />
in deren Schatten die Jungmannschaft lachend und<br />
rauchend den Tag Terbmnmelt. Die ruhige Vornehmheit<br />
der Alhambra vermittelte uns der Pavillon,<br />
wo übrigens ein nimmermüder Springbrunnen, lu-<br />
stig plätschert. Einzig die prachtvollen T.C S.-<br />
Wimpel, die das Dekorum dieses Raumes ergänzen,<br />
erinnerten, uns noch an die zürcherische Metropole.<br />
Hier hatten auch das nimmermüde Organisationskomitee,<br />
sowie das Präsidium, Herr Fehr, ihr<br />
Hauptquartier aufgeschlagen. Hier waren auch die<br />
zahlreichen Ehrengäste, die Vertreter der Behörden,<br />
Delegierte der übrigen Deutschschweizer-Sektionen,<br />
der Französisch sprechenden und der Tessiner<br />
T. C. S.-Gruppen, des A. C. S., der Aspa des Chauffeurvereins<br />
Zürich, sowie die Presse untergebracht.<br />
m<br />
weiteren prominenten Gästen seien noch der'<br />
„Die Flucht vor dem Winter in den warmen Süden". Eine Devise welcher die Sektion Zürich des T. C. S.<br />
am letzten Samstag einem selten gelungenen Fest verdankte.<br />
Vertreter des Zentralkomitees vom T. G. S., der spanische<br />
Konsul in Zürich, der Schweizer Konsul in<br />
Barcelona, sowie der Präsident der spanischen Handelskammer<br />
in der Schweiz und die Vertreter der<br />
Gesellschaft schweizerischer Spanienfreunde erwähnt.<br />
Das Doppelquartett der Sektion eröffnete den<br />
Reigen der Produktionen mit einigen prächtigen<br />
Liedern und erfreute übrigens die Anwesenden noch<br />
zu verschiedenen Malen mit ihren gediegenen Darbietungen.<br />
Ueberraschend schnell hatte sich alles<br />
in das südländische Milieu eingelebt und die sorglose<br />
Stimmung, die den Kindern des Südens eigen<br />
ist, übertrug sich wie ein zündender Funke auf die<br />
grosse «Reisegesellschaft». Ein buntes Stimmengewirr,<br />
ein ständiger Fluss in den Massen, ein steter<br />
Wechsel der Bilder nahm Aug' und Sinn gefangen.<br />
So waren die Bemühungen des Conferenciers am<br />
AUTOMÜBIL-KbVUC <strong>1929</strong> - N n 2l<br />
Lautsprecher ziemlich vergebens, denn seine launigen<br />
Mitteilungen und Spässe gingen im allgemeinen<br />
Festrummel vollständig unter. So war es auch für<br />
den Präsidenten kein leichtes Unterfangen, den Gästen<br />
seinen Willkommgruss zu entbieten. Wenngleich<br />
der Lautsprecher seine Bemühungen, sich<br />
allen verständlich zu machen unterstützte, so übertönte<br />
doch ab und zu das fröhliche Treiben der hinund<br />
herwogenden Menge seine vom traditionellen<br />
Humor gewürzten Worte. Herr Fehr entpuppte sich<br />
übrigens als ein Sprachgewandter Redner, der mit<br />
gleicher Virtuosität die Gäste aus allen drei Landesteilen<br />
in ihrer eigenen Sprache begrüsste.<br />
Die dramatische Gruppe der Sektion hatte ihren<br />
Beitrag zum Fest natürlich auch dem Thema des<br />
Abends angepasst und mit glänzender Mimik machte<br />
uns Herr Bünzli mit all den Schwierigkeiten be-<br />
kannt, die ihm sowohl das Studium der spanischen<br />
Sprache, als auch die Inszenierung eines heimlichen<br />
Rendez-vous mit einer vermeintlichen Senorita<br />
bereiteten. Die Verlobung der Tochter sowie die<br />
Aussöhnung des biederen Herrn mit seiner besseren<br />
Hälfte, die ihn bei seinem Abenteuer ertappte, bildeten<br />
den harmonischen Abschluss seines mit Komplikationen<br />
reich gespickten Seitensprunges. Auch<br />
hier wieder Hess der nimmerruhende Festbetrieb<br />
die Darbietung nicht restlos zur Geltung kommen,<br />
doch tat dies der guten Stimmung nicht den leisesten<br />
Abbruch.<br />
, AUwo man hinbummelte, überall herrschte die<br />
nämliche ungetrübte Festfreude, zu der die verschiedenen<br />
Kapellen,' die, jode an ihrem Standorte,<br />
mit rassigen Weisen zum Tanze lockte, nicht wenig<br />
beitrugen. Bald wogte im grossen Saal die tanzende<br />
Menge, bald wandelte sich der Raum zur<br />
Arena, wo ulkige Clowns, die der bekannten Zirkusfamilie<br />
Knie angehören, ihre tollen Spässe trieben.<br />
Als die Zeit für die grosse Mimosenpolonaise nahte,<br />
füllten sich Podium und Galerie bis auf den letzten<br />
verfügbaren Platz mit einer schaulustigen Gesellschaft,<br />
die sich an den wechselvollen Figuren<br />
der gut geleiteten Riesenpolonaise erfreute. Soj<br />
übertraf eine Programmnummer die andere, bis die<br />
Attraktionen in der ungeduldig erwarteten Stierkampf-Parodie<br />
ihren Höhepunkt fanden. Hier wiederum<br />
liessen die Clowns, welche die Hauptrollen<br />
des Rummels übernommen hatten, alle Register<br />
ihrer heiteren Kunst spielen. Stilgerecht und mit<br />
allem Dekorum zog der Toreador mitsamt' seinem<br />
Tross in die Arena ein. Der Stier, die die Geschicklichkeit<br />
seiner Gegner auf harte Proben<br />
stellte, war von ganz besonderer Art. Er brachte<br />
sowohl den Trompetensignaien wie auch allen übrigen<br />
Vorgängen auf dem Kampfplatz ein überraschendes<br />
Verständnis entgegen, das sogar soweit<br />
ging, dem Toreador den Degen wieder zu überreichen,<br />
den dieser in der Hitze des Gefechtes verloren<br />
hatte. Aber alle tollen Sprünge, alle Possen<br />
halfen ihm wenig: er musste dennoch, wie es das<br />
Los der Stiere will, sein Leben in der Arena lassen.<br />
Brausender Beifall belohnte den Sieger nrie<br />
auch den Besiegten, der sich übrigens nach über«<br />
standenem Schrecken zweibeinig und in bester Eintiacht<br />
mit den Kämpen aus dem Ring entfernte.<br />
Was soll die Chronik weiter n^h aus dem<br />
bunten Durcheinander all der Eindrücke festhalten,<br />
die uns der Abend vermittelte ? Dem Kampf in der<br />
Arena folgte später die harmlose Schlacht mit duftenden<br />
Veüchensträusschen, die sich zwar desha-lb<br />
nicht allzusehr auszuwirken vermochte, weil viele<br />
lieber die blühenden « Geschosse » ihrer Partnerin<br />
als Boutonniere überreichten, anstatt die Veilchen<br />
als Munition für eine möglichst bewegte Schlacht<br />
zu benützen. Der Orangenhain, der trotz der Wachsamkeit<br />
der Hermandad schon mancher leckeren<br />
Frucht beraubt worden war, wurde gegen Morgen<br />
zur Ernte freigegeben und selten wohl hat man in<br />
solchen Anlagen eine derart « arbeitsfreudige»<br />
Schar von Ernteluetigen gesehen ! Ein ganz besonderes<br />
Lob sei endlich allen jenen Damen noch gespendet,<br />
die mit soviel Grazie prächtige Mantillon,<br />
die malerischen Kämme und alle anderen Insignien<br />
der vornehmen Spanierin zu tragen verstunden und<br />
uns die Reise nach dem Land des Südens durch<br />
manche Artigkeit noch viel angenehmer und erinnerungsreicher<br />
gestalten halfen.<br />
Schon verflüchtigten sich die Schalten deT<br />
Nacht, als wir uns zur Rückkehr in die Heimat<br />
und den Alltag entschlossen, obwohl erst ganz wenige<br />
sich unserem Beispiel anzuschliessen vermochten.<br />
Und immer noch umgab eine dichte und verlassene<br />
Wagenburg jenes Eiland eruf zürcherischem Boden,<br />
auf dem bis spät in den Morgen hinein Spaniens<br />
Flagge wehte, die ein rühriges Komitee für die Zürcher<br />
T.C.isten gehisst hatte, und welche diese nur<br />
äusserst ungern und mit den besten Erinnerungen<br />
an die Spanienreise schlussendlich wieder einzogen,<br />
b.<br />
Die Baudirektion des Kantons Glarus unterbreitet<br />
dem Regierungsrat zuhanden des Landete«<br />
das Detailprojekt für die Verbesserung der<br />
3,157 Kilometer langen Strecke Bilten-Niederurnen<br />
mit einem Kostenvoranschlas von Fr. 540.000. gegenüber<br />
Fr. 480.000 im generellen Voranschlag.<br />
Die Frage der Entwässerung längs des Fährbahnkömers<br />
spielte dabei eine besondere Rolle.<br />
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BERN, 13 März <strong>1929</strong><br />
N°21<br />
II. Blatt<br />
BERN, 13. März <strong>1929</strong><br />
Wann ist ein Wagen überversichert?<br />
(Grobe Fahrlässigkeit beim Stehenlassen eines Wagens.)<br />
Ein Automobilbesitzer aus dem Kanton<br />
Wallis hatte anfangs 1923 einen Motorwagen<br />
Modell 1919/20 für 6500 Fr. als Occasion gekauft<br />
und dann bei der Versicherungsgesellschaft<br />
eine Kaskoversicherung abgeschlossen,<br />
wobei er den Wagen auf 10 Jahre<br />
für 8000 Fr. versicherte. Dieser Wagen wurde<br />
im November 1924 fast völlig zerstört in der<br />
Schlucht der Navizance oberhalb Chippis aufgefunden<br />
; der Besitzer hatte ihn auf der steilen<br />
ins Eifischtal führenden Strasse stehen<br />
lassen und bei der Rückkehr nicht mehr vorgefunden.<br />
Die Gesellschaft verweigerte die<br />
Zahlung der Versicherungssumme unter Berufung<br />
auf Art. 14, Absatz 1, des Gesetzes über<br />
den Versicherungsvertrag, wonach der Versicherer<br />
nicht haftet,, wenn der Versicherungsnehmer<br />
das befürchtete Ereignis absichtlich<br />
herbeigeführt hat; ferner behauptete<br />
sie, dass eine Ueberversicherung vorliege.<br />
Der Eigentümer des beschädigten Motorwagens<br />
belangte die Gesellschaft gerichtlich<br />
auf 7000 Fr. Versicherungsentschädigung und<br />
800 Fr. Schadenersatz wegen verspäteter<br />
Leistung. Das Walliser Kantonsgericht<br />
sprach dem Kläger 4500 Fr. zu. Es stellte<br />
fest, dass der Kläger beim Anhalten des Wagens<br />
nur die Bremsen angezogen hatte, dagegen<br />
weder den Rückwärtsgang eingeschaltet,<br />
noch die Räder durch unterlegte Steine<br />
oder dergleichen gesichert, noch die Steuerung<br />
gegen die Bergseite gerichtet hatte;<br />
jede dieser Vorsichtsmassregeln hätte den<br />
Verlust des Wagens verhüten können. Dass<br />
ein Dritter hinzugekommen sei und die Bremsen<br />
gelöst habe, konnte der Kläger nicht beweisen.<br />
Trotz des etwas sonderbaren Tatbestandes<br />
(der Wagen wäre binnen kurzem zur<br />
Versteigerung gekommen) verneinte das<br />
Kantonsgericht, dass der Kläger den Schaden<br />
absichtlich herbeigeführt habe. Dagegen<br />
wandte es Art 14, Absatz 2, V. V. G. an, wonach<br />
der Versicherer seine Leistung in einem<br />
dem Grade des Verschuldens entsprechenden<br />
Masse kürzen kann, wenn der Versicherungsnehmer<br />
das Schadensereignis grobfahrlässig<br />
herbeigeführt hat. Die grobe Fahrlässigkeit,<br />
wurde im Unterlassen der erwähnten<br />
miaiiiisiie<br />
Aus dem Bundesgericht.<br />
Vorsichtsmassregeln erblickt. Eine Ueberversicherung<br />
wurde nicht angenommen. Der Wert<br />
des Wagens im Augenblick des Unfalles wurde<br />
mit 5250 Fr. in Rechnung gestellt und wegen<br />
der groben Fahrlässigkeit des Klägers ein<br />
Abzug von 750 Fr. von der Leistung des Versicherers<br />
gemacht.<br />
Das Bundesgericht (II. zivilrechtliche Abteilung)<br />
hat die Berufung der Versicherungsgesellschaft<br />
teilweise gutgeheissen und die<br />
von der «Zürich» zu zahlende Versicherungsentschädigung<br />
auf bloss 1050 Fr. festgesetzt.<br />
Dabei wurde die Frage der Ueberv er Sicherung<br />
gleichfalls verneint. Eine Ueberversicherung<br />
(Art. 51, V. V. G.) liegt vor, wenn die<br />
Versicherungssumme den Versicherungswert<br />
übersteigt und der Versicherungsnehmer sich<br />
mit dem Abschluss des Versicherungsvertrages<br />
einen rechtswidrigen Vorteil verschaffen<br />
wollte ; im vorliegenden Falle ist weder<br />
das erste objektive, noch das zweite, subjektive<br />
Merkmal gegeben. Der Wagen war ein<br />
Gelegenheitskauf und konnte, wenn der Käufer<br />
dabei ein gutes Geschäft machte, einen<br />
den Kaufpreis erheblich übersteigenden Wert<br />
darstellen; dass der Kläger den Wa-cen vor<br />
Abschluss der Versicherung für 255 Fr. reparieren<br />
Hess, spricht nicht gegen diese Annahme,<br />
denn die Reparatur konnte den Wert<br />
des Wagens erhöhen und kleinere Reparaturen<br />
können sich mehr oder weniger periodisch<br />
wiederholen. Sodann konnte sich der<br />
Kläger durch eine allzu hohe Versicherung<br />
keinen rechtswidrigen Vermögensvorteil sichern,<br />
denn die 8000 Fr. bildeten ja nur das<br />
Maximum einer allfälligen Entschädigung und<br />
die zu leistende Entschädigung musste Im<br />
Schadensfalle nach dem Werte des Wagens<br />
im Augenblicke der Beschädigung oder des<br />
Verlustes ermittelt werden.<br />
Hätte das Bundesgericht die Verschuldensfrage<br />
frei beantworteni können, so hätte es<br />
wohl angensichts der recht verdächtigen Verumständungen<br />
angenommen, der Kläger habe<br />
den Schaden absichtlich herbeigeführt. Die<br />
oberste Instanz war an die tatsächlichen<br />
Feststellungen des Kantonsgerichtes gebunden<br />
und darum konnte nur grobe Fahrlässig-<br />
• keit im Sinne von Art. 14, Absatz 2, V. V. G.<br />
' angenommen werden. Grobe Fahrlässigkeit<br />
liegt vor, wenn jemand unterlässt, was jedem<br />
andern in gleicher Lage ohne weiteres einfallen<br />
würde und dies trifft beim Verhalten<br />
des Klägers zu. Hätte er wenigstens eine der<br />
drei erwähnten Vorsichtsmassregeln beobachtet,<br />
so wäre sein Verschulden ein leichtes<br />
und würde die Leistungspflicht der Versicherungsgesellschaft<br />
nicht beeinflussen. Das<br />
Unterlassen aller drei Vorkehren bedeutet<br />
dagegen eine so grobe Fahrlässigkeit, dass<br />
der vom Kantonsgericht festgesetzte Abzug<br />
von der Entschädigung, der nur 14^% ausmacht,<br />
als ungenügend erscheint und vielmehr<br />
ein Abzug von 80% gerechtfertigt ist.<br />
Nimmt man den Wert des Wagens im November<br />
1924 zu 5250 Fr. an, so sind hiervon<br />
80% = 4200 Fr. abzuziehen und die Versicherungsgesellschaft<br />
hat bloss 1050 Fr. zu leisten.<br />
W.<br />
Zurcherlsche und ostschweizerische<br />
Verkehrsprobleme.<br />
Der zürcherische Baudirektor, Regierungsrat<br />
Walter, hat in einem Vortrage im Staatsbürgerkurs<br />
Zürich die wichtigeren Verkehrsprobleme<br />
behandelt, die sich dem Kanton<br />
Zürich und weiterhin der gesamten Ostschweiz<br />
stellen, wobei er nach den vier Gruppen<br />
gliederte : Verkehr auf der Landstrasse,<br />
Eisenbahnfragen, Flussschiffahrt und Luftverkehr.<br />
Sein Vortrag bot in mehrfacher Beziehung<br />
wertvolles Material; die Leser der<br />
«Automobil-Revue» interessiert besonders,<br />
was er über den Ausbau der Landstrassen<br />
ausgeführt hat<br />
Regierungsrat Walter wies darauf hin, dass<br />
der Kanton Zürich von allen Kantonen der<br />
Schweiz das engmaschigste Strassennetz besitzt,<br />
das, soweit es für den grösseren Verkehr<br />
in Frage kommt, 1510 Kilometer an<br />
Strassen 1. Klasse und 736 Kilometer an<br />
Strassen II. Klasse umfasst. Uebertnebcne<br />
Demokratie hat dem Ausbau der Strassen in<br />
heutiger Zeit grosse Schwierigkeiten entge-<br />
. gengetürmt, da im Kanton Zürich, im Gegensatz<br />
zu manchen anderen Kantonen, jeder so<br />
nahe an die Strasse bauen durfte wie er<br />
wollte. Infolgedessen haben wir heute vielfach<br />
Engpässe, deren Beseitigung gewaltige<br />
Opfer erheischt und das Niederreissen zahlreicher<br />
Häuser erfordert.<br />
Mit Befriedigung konnte der Vortragende<br />
feststellen, dass die stets wachsenden Einnahmen<br />
aus den Motorfahrzeuggebühren, zu<br />
denen von nun an die Erträgnisse aus dem<br />
Benzinzoll hinzukommen, sowie die im allgemeinen<br />
gute Lage der Staatsfinanzen es ermöglicht<br />
haben, das Tempo der Strassenverbesserung<br />
zu beschleunigen. Soweit bisher<br />
grosse Strassenbauten durchgeführt wurden,<br />
ist man bestrebt gewesen, dem Grundsätze,<br />
dass der Verkehr ausserhalb der Dörfer sich<br />
abwickeln soll, zu folgen und breite Ueberlandstrassen<br />
zu bauen. Indessen stellen noch<br />
grosse Aufgaben bevor : so der endliche<br />
Um- und Ausbau der Seestrassen an beiden<br />
Ufern des Zürichsees, sowie der Strasse nach<br />
Winterthur. Die letztere soll eine Kronenbreite<br />
von 10 Metern, die beiden Seestrassen<br />
eine solche von 8 Metern erhalten, dazu Trottoirs<br />
von zwei bis drei Meter Breite.<br />
Wenn das Programm so weit erledigt ist,<br />
wird man an die Diagonalstrassen herangehen<br />
müssen, wie beispielsweise die Forchstrasse.<br />
Gewiss wird auch das wieder viel<br />
Geld kosten, aber es ist eine strassenbauliche,<br />
verkehrstechnische und gesundheitliche<br />
Notwendigkeit und es bedeutet zugleich Förderung<br />
und Hebung der Volkswirtschaft,<br />
denn gute Verkehrsbedingungen fördern das<br />
Erwerbsleben.<br />
Ueber die finanziellen Leistungen des Staates<br />
mögen einige Angaben orientieren : Die<br />
Ueberlandstrasse nach Dübendorf hat 1 Million<br />
286 000 Franken gekostet, die Ueberlandstrasse<br />
von Schlieren abwärts bis gegen die<br />
Kantonsgrenze (mit vier neuen Brücken and<br />
einer Bahnunterführung) 2 089 000 Fjanken,<br />
und die Strasse Wetzikon-Hinwil 1 274 000<br />
Franken, wovon ungefähr die Hälfte auf die<br />
Wildbachkorrektion entfällt; und für die<br />
Sihltalstrasse sind 2648 000 Franken ausgegeben<br />
worden, alles Ausgaben in den Jahren<br />
1922—1928. Zu diesen Aufwendungen des<br />
Staates sind noch die Beiträge der Gemeinden,<br />
der Bundesbahnen und der Privaten zu<br />
rechnen.<br />
Im Vorübergehen streifte der Vortragend«<br />
Projekte, wie die Wallenseestrasse.die Verbesserung<br />
und Verbreiterung des Rapperswiler<br />
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Hinzufügen, dass das ProSekt der « Hafraba »<br />
bei weitem nicht so ernst zu nehmen sei wie<br />
viele Leute glauben.<br />
Für diese Strassenbauten und die Durchführung<br />
der Projekte stehen dem Kanton<br />
Zürich aus den bisher im ordentlichen Budget<br />
vorgesehenen Summen, aus den Einnahmen<br />
der Motorfahrzeugkontrolle, aus dem Anteil<br />
am Benzinzoll und nach dem Abzug der an<br />
die beiden Städte Zürich und Winterthur zu<br />
leistenden Beiträge jährlich rund neun Millionen<br />
Franken zur Verfügung. Das scheint<br />
viel zu sein — aber die Kosten sind auch<br />
sehr hoch; so kostet beispielsweise die Pflasterung<br />
von einem Kilometer auf einer Breite<br />
von nur fünf Metern bereits 100000 Franken.<br />
Rechnet man alle Ausgaben zusammen, so<br />
stellt sich der Kilometer korrigierter Hauptstrasse<br />
auf 2—300 000 Franken.<br />
Der Kanton Zürich ist, wenn er diese Aufgaben<br />
erfüllen will, insofern gegenüber anderen<br />
Kantonen in einer glücklicheren Lage, als<br />
er seine Eisenbahnschmerzen bereits vor einem<br />
halben Jahrhundert durchgemacht, seine<br />
Aktienbeteiligungen an Strassenbahnunternehmungen<br />
längst abgeschrieben hat und<br />
keine Dekretsbahnen besitzt, die immer nur<br />
Sorgen bereiten. So hat er freie Bahn vor<br />
sich für die intensivere Förderung der wichtigen<br />
Verkehrsauf gaben. R.V.<br />
Sind die Messungen der<br />
bernischen fliegenden Autokontrolle<br />
zuverlässig?<br />
Die bernischen Gerichte anerkannten bis<br />
anhin die Chronometrierung durch zwei Polizeibeamte<br />
als zuverlässig und glaubten,<br />
durch dieses Kontrollsystem alle nötigen Garantien<br />
für die richtige Zeitmessung in den<br />
Händen zu haben. Ein gerichtliches Ereignis<br />
vor dem Amtsgericht des Bezirkes Laupen<br />
wirft Streiflichter auf das System der fliegenden<br />
Kontrollen, die seine Zuverlässigkeit in<br />
Zweifel setzen.<br />
In Frauenkappelen, an der Strasse Bern-<br />
Murten, notierte die vierköpfige fliegende<br />
Autokontrolle 9 Uebertretimgen, die vor dem<br />
Amtsgericht Laupen zur gerichtlichen Behandlung<br />
kamen. Nach einer Prüfung der<br />
Angaben der Polizeibeamten ordnete das Gericht,<br />
auf den Vorschlag der beiden Verteidiger<br />
der 9 Beklagten, eine Expertise über<br />
das Kontrollsystem der fliegenden Polizei an.<br />
Das Gericht' wohnte der Expertise bei und<br />
sprach in der Gerichtsverhandlung nach Anhörung<br />
der Plädoyer der Verteidiger sechs<br />
von den neun Beklagten frei. Alle von der<br />
Kontrolle gemessenen Zeiten, die sich an der<br />
obern Grenze eines Fehlerbetrages von 30%<br />
befanden, kamen für die Verurteilung als Geschwindigkeitsübertretung<br />
nicht in Betracht.<br />
Die drei andern Fahrer, deren Geschwindigkeit<br />
man innerorts an einem Sonntag mit 45<br />
bis 48 km eruierte, wurden nur deshalb verurteilt,<br />
weil die Richter die Auffassung hegten,<br />
dass die sonntägliche Ortsgeschwindigkeit<br />
von 25 km auf jeden Fall übertreten worden<br />
sei.<br />
Nach der Vernehmlassung des Urteiles legten<br />
die Verteidiger, Herr Dr. R. von Stürler<br />
für die ersten acht Beklagten und Herr Marti<br />
für den neunten Beklagten, Berufung an das<br />
bernische Obergericht ein. Dem Gerichtshof<br />
war die Berufung insofern angenehm, als die<br />
Amtsrichter einmal Klarheit zu erhalten wünschen,<br />
was sie von der Zuverlässigkeit des<br />
Kontrollsystems der bernischen fliegenden<br />
Autokontrolle zu halten haben.<br />
Die energische Tätigkeit der beiden Fürsprecher<br />
(der erstere ist der Rechtsberater<br />
der Sektion Bern des A. C. S.) ist im allgemeinen<br />
Interesse sehr zu begrüssen. go.<br />
Stf. C<br />
Notizen<br />
Bescheidenes Ergebnis! Wie wir nachträglich<br />
erfahren, fand zwischen dem Chef des<br />
kantonalen st. gallischen Polizeidepartementes<br />
und Vertretern der Lastwagenbesitzer,<br />
des st. gallischen Gewerbeverbandes, des<br />
Kaufmännischen Direktoriums und dem Sägereiverband<br />
eine Konferenz statt, die sich<br />
mit den so überaus harten Bestimmungen<br />
der neuen Verkehrsordnung befasste. Von den<br />
Vertretern der Verbände wurde u. a. eine<br />
Reduktion der Steuern für Lastwagen und<br />
Anhänger, der Taxe für Verkehrsbewilligung<br />
und der Versicherungsansätze, Zulassung einer<br />
grösseren Belastung von Dreiachswagen<br />
verlangt. Ferner wiesen die Verbände auf<br />
die unberechtigte Bevorzugung staatlicher<br />
und städtischer Betriebe auf Kosten der Privatunternehmung<br />
hin. Ein klassisches Beispiel<br />
ist ja die Post, welche die Strassen mindestens<br />
ebensosehr in Anspruch nimmt wie<br />
jeder private Transportunternehmer, die aber<br />
weder von drückenden Steuern noch von<br />
durch Benzinzoll verteuertem Benzin belastet<br />
ist. Endlich wurde auch das Nachtfahrverbot<br />
als wirtschaftsschädigend bekämpft.<br />
Der Vertreter des Regierungsrates versprach<br />
gleiche Behandlung der privaten und<br />
der staatlichen Wagen, doch bezieht sich dies<br />
nur auf Maximalbelastung und Karosserieausmasse,<br />
da die kantonalen Kompetenzen<br />
diesbezügilch nicht weiter reichen. Bezüglich<br />
des Nachtfahrverbotes wurde einzig das<br />
Zugeständnis gemacht, dass Lastwagenführer,<br />
die sich über eine eingetretene Störung,<br />
einen Unfall oder Verspätung durch Hilfeleistung<br />
etc. ausweisen können, nicht bestraft<br />
werden sollen, auch wenn sie nach der vorgesehenen<br />
Zeit noch auf Kantonsgebiet fahren.<br />
Weiter wurde eine Erklärung abgegeben,<br />
die Regierung werde die Wünsche der<br />
Interessenten im Zusammenhang mit den<br />
Ladevorschriften nach Möglichkeit berücksichtigen.<br />
Ueber eine eventuelle Aufhebung 1<br />
des Nachtfahrverbotes oder eine Erleichterung<br />
der Steuern wurde allerdings kein Wort<br />
verloren. So muss das Ergebnis dieser Verhandlungen<br />
als sehr bescheiden taxiert werden<br />
und es ist wirklich bedauerlich, dass ein<br />
Kanton wie St. Gallen, der vorab an einer<br />
ausgebildeten Verkehrswirtschaft Interesse<br />
hat, für die Bedürfnisse des modernen Verkehrs<br />
so wenig Verständnis aufbringt. Bei<br />
der fiskalischen Beanspruchung des Motorfahrzeuges<br />
ist man allerdings nicht halb so<br />
ängstlich! z.<br />
Zü»ch«~<br />
Notizen<br />
Das Podium für Verkehrspolizisten, das<br />
während wenigen Monaten auf dem Paradeplatz<br />
aufgestellt gewesen war, hat sich zweifelsohne<br />
glänzend bewährt. Der Verkehrspolizist<br />
hat einen weit besseren Ueberbllck<br />
über den Platz, der ihm, so lange er noch auf<br />
ebener Erde stand, fast ständig durch die<br />
heranfahrenden Tramways benommen war,<br />
und der Motorfahrzeugführer sowie auch der<br />
Passant (sofern er sich ein wenig bemüht),<br />
brauchen den Beamten nicht erst im Strassengetümmel<br />
zu suchen, sondern erblicken<br />
ihn schon auf weite Distanz. Wir haben in<br />
letzter Nummer davon berichtet, dass das<br />
Podium am Paradeplatz beseitigt wurde,<br />
weil es zu nahe den Strassenbahngeleisen<br />
postiert gewesen war. Die Einrichtung hat<br />
sich aber so gut eingebürgert, dass sie wohl<br />
niemand mehr missen möchte und die massgebenden<br />
Instanzen haben deshalb entschieden,<br />
den «Verkehrsturm» in anderer Form<br />
und den bestehenden Bauvorschriften gemäss<br />
wieder erstellen zu lassen. Er wird<br />
alsdann den gesetzlichen Abstand vom Tramgeleise<br />
haben und in der Form dem Podium<br />
gleichen, das jüngst auf dem Leonhardsplatz<br />
errichtet wurde und den diensttuenden Verkehrspolizisten<br />
beherbergt. Da diese Estraden<br />
auf den vorhandenen Verkehrsinseln aufgebaut<br />
worden sind, behindern sie den Verkehr<br />
in keiner Weise. Es ist erfreulich, dass sich<br />
Zürich in vermehrtem Masse die fn ausländischen<br />
Städten erprobten Institutionen zur<br />
Verkehrsregelung zu Nutze macht. Bleibt<br />
nur zu hoffen, dass man auch für wichtigere<br />
Fragen, wie Verkehrsvorschriften für Tramways,<br />
Vorfahren an Strassenbahnen, Höchstgeschwindigkeiten<br />
innerorts etc. nicht mehr<br />
allzulange am alten Zopf festhält. z.<br />
AUSLAND<br />
Zur Ausbildung der Richter im Ausland.<br />
Wie uns seinerzeit aus Wien gemeldet worden<br />
war, haben die dortigen Automobilverbände<br />
gemeinsam dem Bundesministeriüir<br />
für Justiz ein Gesuch unterbreitet, es möge<br />
den richterlichen Funktionären, die mit zivilund<br />
strafrechtlicher Rechtsprechung in Automobilsachen<br />
betraut sind, gestattet werden,<br />
sich in praktischem und theoretischem Automobilwesen<br />
ausbilden zu lassen. Das Ministerium<br />
hat die Zweckmässigkeit einer solchen<br />
Ausbildung anerkannt und dem Gesuche<br />
stattgegeben. Auf die erlassene Rundfrage<br />
meldete sich eine überraschend grosse Zahl<br />
von Richtern für die Kurse, welche von den<br />
Automobilverbänden gemeinsam durchgeführt<br />
werden. Bis jetzt haben bereits 120 Richter<br />
diesen Spezialunterricht zum Teil absolviert,<br />
teilweise begonnen. Auf alle Fälle dürfte<br />
Wien sich rühmen, in Bälde die Grossstadt<br />
zu sein, in der die grösste Anzahl von Richtern<br />
über praktische Kenntnisse im Automobilfach<br />
verfügen, was auf die künftige Erledigung<br />
der Automobilsachen vor Gericht nicht<br />
ohne Einfluss bleiben wird. z.<br />
Die amerikanische Automobilelnfuhr 1928.<br />
Die Vereinigten Staaten haben im verflossenen<br />
Jahre insgesamt 566 Automobile und Chassis<br />
im Werte von 1 201 323 Dollar aus dem Auslande<br />
bezogen, ein Rückgang gegenüber dem<br />
vorhergehenden Jahre mit einem Import von<br />
635 Einheiten im Werte von 1218938 Dollar.<br />
Eine nicht unwesentliche Zunahme der Einfuhr<br />
von Einzelteilen (ausschliesslich Automobilreifen),<br />
und zwar dem Werte nach von<br />
1 146 265 auf 1 597 729 Dollar, hat jedoch zur<br />
Folge gehabt, dass der Gesamtimport gegenüber<br />
dem Vorjahre eine Zunahme um 14 Prozent<br />
aufzuweisen hat.<br />
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Genfer Salon Stand Nr. 47
Paris—Nizza.<br />
Am Montag morgen sind die Konkurrenten<br />
zur diesjährigen touristischen Prüfung Paris-<br />
Nizza in Orly bei Paris gestartet Der erste<br />
Fahrtag sah eine Halbetappe in Nevers vor<br />
(331 km). Die Tageskontrolle in Vichy (333<br />
Die Gemeinde von Marin-Epagnier befasst<br />
sich erfreulicherweise auf das intensivste mit<br />
der Förderung des Strandbades La Tene am<br />
Neuenburgersee. In einer ausserordentlichen<br />
.Gemeindeversammlung nahm sie einen Bericht<br />
über die finanzielle Beteiligung der Gemeinde<br />
entgegen. Das rührige Initiativkomitee<br />
beantragte die Bildung einer Gesellschaft<br />
mit einem Kapital von Fr. 100,000.—. Die Gemeinde<br />
beschloss mit 14 gegen 1 Stimme, sich<br />
mit Fr. 25,000.— zu beteiligen. Das vorgelegte<br />
Projekt ist, wie man schon aus den<br />
trolle eintreffende Konkurrenten ziehen sich<br />
zwei Strafpunkte pro Minute zu. Neben der<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit fallen die Funktion<br />
der elektrischen Ausrüstng des Wagens,<br />
Start- und Bremsprüfungen, ein Lancö und<br />
das Bergrennen von La Turbie für die Bewertung<br />
in Betracht<br />
Saurer, der einzige Autocar.<br />
Tatsächlich ist die berühmte «Virghiie»<br />
mit Lamberjaques der., einzige Autocar, der<br />
sich am diesjährigen Kriterium beteiligt. Bekanntlich<br />
.war die Veranstaltung in den letzten<br />
Jahren von verschiedenen Autocarmarken<br />
beschickt. Die Nichtbeteiligung anderer<br />
Marken ist auf einen Beschhiss der<br />
französischen Autocars - Konstrukteure zurückzuführen,<br />
sich von sportlichen Veranstaltungen<br />
fernzuhalten.<br />
Dieser Beschluss ist um so unverständlicher,<br />
als gerade das Kriterium Paris-Nizza<br />
den Reise-Autocar populär gemacht hat. Wie<br />
sehr diese Behauptung zutrifft, beweist die<br />
Tatsache, dass sowohl Saurer wie die französischen<br />
Marken nach jeder Paris-Nizzafahrt<br />
beträchtliche Aufträge erhielten. Mit<br />
besonderer Freude werden wir Schweizer<br />
die Leistungen unseres Saurerwagens zu<br />
verfolgen haben. v.<br />
Um das Strandbad La Tene.<br />
derurnen (und die anderen Gemeinden ? Die Red.)<br />
bereits unter Aufwendung ganz beträchtlicher Mittel<br />
seitens der betreffenden Gemeinden und des<br />
Zahlen schliessen wird, sehr grosszügig und<br />
trägt modernsten Ansprüchen Rechnung. So Kantons sehr gut und zweckmässig verbessert worden.<br />
Mehrere andere Gemeinden haben sich für die<br />
Kilometer) war von 4 Uhr 25 bis 4 Uhr 40ist die Anlage von Ankleide- und Badekabi-<br />
mit Duschen und einem Restaurationsdet,<br />
und das kantonale Ingenieurbureau hat die<br />
kommende Bauperiode bei der Baudirektion gemel-<br />
abends geöffnet Nach Schhiss der Kon-nebetrieb<br />
mit Tearoom vorgesehen, ebenso sanitäre<br />
Installationen. Die Pacht soll auf 25bereits, angefertigt. Wenn nun nicht plötzlich alle<br />
Pläne zur Korrektion dieser Dorfstrassenstrecken<br />
Gemeinden mit Unterstützung des Kantons ihre<br />
Jahre ausgedehnt werden, worauf nach Ablauf<br />
dieser Frist sämtliche Anlagen ohne wei-<br />
lange kein Grund, in Bausch und Bogen rundweg<br />
Dorfstrassenstrecken modernisieren, so ist das noch<br />
teres in den Besitz der Gemeinde Marin übergehen.<br />
Mit den neuen Anlagen soll unver-<br />
.zen Kantons, der gerade in den letzten und<br />
zu behaupten, i die Dorfstrassenstrecken eines gankom-<br />
züglich begonnen werden; man hofft, sie bis<br />
zur nächsten Badesaison fertig erstellt zu<br />
haben.<br />
Die Initiative der Gemeinde Marin-Epagnier<br />
wird in weitesten Kreisen freudigen<br />
Widerhall finden. Besonders die Automobilisten<br />
wissen den Wert von sanitären Strandbadanlagen<br />
zu schätzen, bilden doch die Ufer<br />
unserer Seen in den heissen Sommertagen<br />
das Ziel zahlloser Autbtouristen. v.<br />
Die Glarner<br />
Dorfstrassenstrecken.<br />
Unlängst erschien in der «Automobil-<br />
Revue» ein Artikel «Die Dorfstrassenstrekken<br />
im Kanton Glarus bleiben weiterhin<br />
schlecht», der sich auf Grund der Landratsverhandlung<br />
vom 20. Febr. <strong>1929</strong> in kritischem<br />
Sinne äusserte. Herr Vogel von der Motorfahrzeugkontrolle<br />
des Kantons Glarus bittet<br />
uns um Aufnahme der nachfolgenden Notiz.<br />
Auf sein besonderes Ersuchen hin stellen wir<br />
fest, dass er dem mit —v— gezeichneten Artikel<br />
in keiner Weise nahesteht, da es sich<br />
hierbei um ein redaktionelles Zeichen handelt.<br />
Herr Vogel schreibt:<br />
Der erwähnte Artikel ist derart gehalten, dass<br />
er nicht unerwidert bleiben kann. Es ist nicht<br />
richtig, dass sämtliche Dorfstrassenstrecken im<br />
Kanton Glarus weiterhin schlecht bleiben, bloss weil<br />
es Regierungsrat und Landrat abgelehnt haben, an<br />
deren Korrektion statt 50 deren 70% Subvention<br />
AUTOMOBIL-REVU1 <strong>1929</strong>— N" 21<br />
auszurichten. Es sind heute neben dem modernen<br />
Ausbau der Ueberlandstrecken die Dorfstrassenstrecken<br />
in Glarus, Mitlödi, Rüti, Netstal und Nie-<br />
menden Jahren Millionen für den Strassenbau verwendet<br />
hat und'noch verwenden wird, würden weiterhin<br />
schlecht bleiben.<br />
Schritt für Schritt, sehr überlegt und zielbewusst<br />
geht die 'Modernisierung unseres gesamten Strassenwesens<br />
(Ueberland- und Dorfstrassenstrecken)<br />
vor sich. Wer die grossen Fortschritte bei gewaltigen<br />
Kosten trotzdem bestreitet, kann sich von der<br />
Nichtigkeit seiner Behauptung an Ort und Stelle<br />
überzeugen.<br />
Man wird von den Mitteilungen der Motorfahrzeugkontrolle<br />
mit besonderer Genugtuung<br />
Kenntnis nehmen. Namentlich der gute<br />
Will© — der hier allerdings spürbarer ist<br />
als aus den Verhandlungen des Landrates!<br />
— wird nur freudig begrüsst werden. Der<br />
Betrag für die noch ausstehenden Korrektionen<br />
belauft sich immerhin noch auf<br />
624,000 Franken.<br />
Eine Meldestelle. Die Motorfahrzeugkontrolle<br />
des Kantons Graubünden teilt mit,<br />
dass vom Bau- und Forstdepartement des<br />
Kantons Graubünden, bei der Motorfahrzeugkontrolle<br />
in Chur eine Meldestelle über die<br />
Oeffnung und Schliessung der Passstrassen<br />
und andere Verkehrsunterbrüche seit dem<br />
1. März <strong>1929</strong> eingerichtet worden ist.<br />
Die obgenannte Stelle wird in der Lage<br />
sein, da ihr diesbezügliche Meldungen direkt<br />
von den kantonalen Wegmachern übermittelt<br />
werden, über etwelche Anfragen seitens<br />
der Automobilisten genaue Auskunft geben<br />
zu können.<br />
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Automobile Rosengart.<br />
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r\<br />
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ÖI in BIBS» U<br />
Zu Ostern will der Automobilist ein bisschen Sonne<br />
haben, kommt sie nicht zu ihm, so fährt er ihr durch<br />
Schnee und Eis entgegen. An den Gestaden südlicher<br />
Meere iinden sich jetzt schon Spuren des Frühlings.<br />
Nützen wir also die Zeit zu Reiseplänen.<br />
Europa Touring,<br />
führer schweizerischen Ursprungs, zeigt uns in seinem<br />
Textteil Reiseziele, die unbeschreibliche landschaftliche<br />
Schönheiten darstellen, in deren Umgebung Sie jetzt<br />
schon das blendende Schauspiel vornehmsten Autoverkehrs<br />
geniessen.<br />
Noch versperren die Nachwirkungen einer strengen<br />
Winterdiktatur die direkte Äutomobilstrecke ins Land<br />
der Sonne, noch müssen wir statt über der Berge<br />
Hohen, deren Eingeweide mit der Bahn durchqueren.<br />
Wer den Umlad scheut, der fährt aber jetzt zu unserem<br />
Äusfalltor an Frankreichs Grenze, besucht den Äutomobil-Salon<br />
von Genf.<br />
Die direkte Linie nach Genf und die Zufahrtsstrassen<br />
zu ihr von jedem Standort der Schweiz aus zeigt<br />
O. R. Wagners unvergleichlicher automobilistischer<br />
Reiseführer CH Touring, der sich ja in den Händen<br />
Tausender von Automobilisten befindet. Den vorteilhaitesten<br />
Weg zu den landschaftlichen Szenerien Südfrankreichs,<br />
zu den monumentalen Sehenswürdigkeiten<br />
• se ner Städte, zeigt das Kartenwerk von Europa Touring,<br />
in dem 18 Länder unseres Kontinents durch ein meisterhaftes<br />
Kartenwerk für die Zwecke des Äutotourismus<br />
dargestellt sind.<br />
Die touristisch hervorragenden Gegfenden jedes Landes,<br />
so auch die Riviera, sind sowohl im Text- als im Kartenteil<br />
besonders ausiührlich behandelt. Europa Touring<br />
ist ein europäischer Atlas von höchster Zuverlässigkeit,<br />
ein Meisterwerk kultureller und touristischer Länderbeschreibung,<br />
ein Werk, dessen Gebrauchswert das<br />
ganze Jahr bestehen bleibt.<br />
Wir haben auf den Vorfrühling die dritte Auflage unseres<br />
Europa-Führers herausgebracht. Sie ist, wie in<br />
den letztjähngen Erstausgaben, das Resultat Sorgfalt ger<br />
Arbeit der nationalen Verkehrsinstanzen. Offizielle Ausgabe<br />
des T. C. S., steht sie unter dem Patronat der<br />
Alliance Internationale de Tourisme. Preis des prächtigen<br />
Bandes in Rotleinen nur Fr. 12.—. Abonnenten<br />
erhalten 20 % Rabatt.<br />
Verlag nntomoi-Rem Bern<br />
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Europa Touring, Automobil-Führer von Europa<br />
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den<br />
ÄU<br />
Büclierzettel<br />
T. C. S.<br />
AUTO-SEKTION WALDSTATTE DES T. C. S.<br />
Sonntag, den 10. März 1029 hielt die Sektion Waldstätte<br />
des T. C. S. ihre dritte ordentliche<br />
Generalversammlung<br />
im Hotel Rössli in Luzern ab. Trotz des prächtigen<br />
Sonnenscheines waren etwa 60 Mitglieder erschienen,<br />
um die ordentlichen Jahresgeschäfte zu erledigen.<br />
Anträge aus dem Kreise der Mitglieder<br />
waren keine eingelaufen; die zweijährige Amtsdauer<br />
der Vorstandsmitglieder war noch nicht abgelaufen,<br />
und so wurde unter der schneidigen Leitung<br />
von Herrn Präsident H. Helmlin rasch ein<br />
Punkt nach dem andern ohne grosse Opposition erledigt.<br />
Um 15 Uhr wurde die Versammlung vom Präsidenten<br />
eröffnet. Vorerst wurden als Stimmenzähler<br />
gewählt die Herren Wüst und Villiger, hierauf<br />
verlas der Aktuar Herr Dr. Zeiger das Protokoll<br />
der letzten Generalversammlung, welches ohne<br />
weitere Bemerkungen genehmigt wurde.<br />
Hierauf folgte der Jahresbericht des Präsidenten.<br />
Es ergibt sich daraus, dass das verflossene<br />
Jahr ein sehr arbeitsreiches war.<br />
Der Mitgliederbestand war am 31. Dezember<br />
1928 580, während wir heute schon zirka 600 Mitglieder<br />
zählen. Die Entwicklung kann also durchaus<br />
eine erfreuliche bezeichnet werden. Wenn sich<br />
unsere Mitglieder etwas mit Werbung beschäftigen<br />
wollten, so würde sich unser Bestand leicht verdoppeln<br />
lassen.<br />
Administratives. Zur Erledigung der Vereinsgeschäfte<br />
besammelte sich der Vorstand in 12 Sitzungen.<br />
Die Durchführung des Jahresfestes wurde<br />
durch die Unterhaitungskommission in Verbindung<br />
mit dem Vorstande besorgt. Neben diesen Sitzungen<br />
beschäftigte den Vorstand eine Anzahl Zusammenkünfte,<br />
Unterredungen, Delegationen, etc., so namentlich<br />
die Gymkhana der uns befreundeten Sektion<br />
Zürich, die Beratung des neuen, nun vom<br />
Grossen Rat angenommenen Automobilgesetzes, etc.<br />
Office. Das Office hat im letzten Jahr 211 Triptyks<br />
ausgestellt, gegenüber 164 im Vorjahre.<br />
Klubfahrten und Veranstaltungen. Das abgelaufene<br />
Jahr führte die Mitglieder zu 14 Klubfahrten<br />
und Veranstaltungen zusammen; sie sind seinerzeit<br />
ausführlich in der Presse besprochen worden, so<br />
möchten wir nur kurz noch einige Namen anführen.<br />
Die Eröffnung der Fahrsaison bildete eine gut<br />
gelungene Osterfahit nach Samen und Stans. Vielleicht<br />
die pompöseste Veranstaltung war die Rundfahrt<br />
auf dem Vierwaldstättersee in Verbindung mit<br />
den beiden Schwestersektionen Zürich und Basel.<br />
Besonderer Dank gebührt den Herren Präsidenten<br />
Fehr (Zürich) und Levaillant (Basel), für den zahlreichen<br />
Besuch. Am 26. Mai hatten wir die Ehre,<br />
den Zentralschweiz. Presseverein, anlässlich seines<br />
Pfingstausfluges nach St. Urban und Willsau, zu<br />
führen. Sehr interessant war die Klnbfahrt nach<br />
Arbon mit dem Besuch der Saurerwerke in Arbon<br />
und der Luftschiffhalle in Friedrichshafen. Gut<br />
geraten war die Ausfahrt ins Oberland, mit Besuch<br />
der Trümmelbachfällo und Mittagessen in<br />
Oberdiessbach und Zobig in Schüpfheim. Der daselbst<br />
von unserm Mitglied, Herrn Grossrat F. J. Muther<br />
organisierte Empfang war geradezu grossartig,<br />
und nicht weniger freute uns der Massenaufmarsch<br />
unserer Freunde aus dem Willisau, unter<br />
Führung von Herrn Gemeindeammann Schürch.<br />
Nicht übermässig gut besucht war eine Stammtischabend-Ausfahrt<br />
nach Stansstad. — Das Haupteroignis<br />
der Klubfahrten war die zweitägige Fahrt<br />
ins Elsass mit Besuch des Ballon d'Alsace.<br />
ungeahnt zahlreiche Beteiligung wies die Stammtischausfahrt<br />
nach Eschenbach auf, wo sich über<br />
60 Mitglieder eingefunden hatten. — Die letzte<br />
Ausfahrt des Jahres führte uns nach Solothurn zum<br />
Besuche der Scintilla-Werke. Den vielen, die zum<br />
restlosen Gelingen dieser Veranstaltungen beigetragen<br />
haben, sei hier der wärmste Dank des Vorstandes<br />
ausgesprochen.<br />
Jahresfest. Das zweite Jahresfest vom 17. Nov.<br />
1928 im Hotel « Rössli » in Luzern stand ganz im<br />
Zeichen des Automobils; es war von 300 Personen<br />
besucht und wies einen sehr familiären Charakter<br />
auf.<br />
Motorenkurs. Der vom 6. bis 30. November dauernde<br />
Motorenkurs war von 33 Teilnehmern besucht<br />
und fand allseitig grosses Interesse. Besondern<br />
Dank gehört den Kursleitern, HH. Hans Güdel in<br />
Firma Ferner, Güdel & Gie. und Georges Schwerzmann<br />
für ihre grosse und uneigennützige Arbeit;<br />
es wurde vom Vorstande beschlossen, ihnen ein<br />
kleines Zeichen unserer Anerkennung zu überreichen,<br />
Vorträge und Versammlungen. Der auf den 23<br />
November 1928 im «Monopol »-Saal angesetzte<br />
Lichtbildervortrag von Hrn. Ing. Guanter: «Das<br />
Abblendproblem in der Automobilbeleuchtung » war<br />
sehr zahlreich besucht, wobei erfreulicherweise auch<br />
Vertreter der Behörden, Hr. Meyer-Burri, kant<br />
Automobilexperte, und Hr. Dr. Lienert, Adjunkt<br />
der Stadtpolizei, erschienen waren.<br />
Automobilgesetz. Nach Verwerfung des eidg.<br />
Automobilgesetzes waren die Kantone darauf angewiesen,<br />
selbst die Neuordnung des Automobilwesens<br />
an die Hand zu nehmen. Die Sektion Waldstätte<br />
wurde wiederholt eingeladen, sich zu' den verschiedenen<br />
Entwürfen ZXL äussern. In einer Eingabe<br />
vom 20. Dezember haben wir mit nachfolgenden<br />
Verbänden: Motorfahrer-Club der U.M.S., Motorport-Club,<br />
Arbeiter-Motorradfahrerverband, schwei-<br />
;erischer Radfahrerbund (Abt. Motorfahrer) und<br />
Automobil-Club der Schweiz, Sektion Luzern, sowohl<br />
zu dem geplanten N'achtfahrverbot als auch<br />
zu der Erhöhung der Gebühren Stellung genommen.<br />
Wenn man auch schliessüch mit Rücksicht auf den<br />
Nutzen der Allgemeinheit die Erhöhung der Gebühren<br />
grundsätzlich nicht mehr bekämpfen wollte<br />
und so auf diesen Punkt unseres Programms zu<br />
verzichten sich veranlasst sah, so sind wir doch<br />
andererseits mit der Verwirklichung anderer Forderungen<br />
durchgedrungen, so mit dem Fallenlassen<br />
des Nachtfahrverbotes und dem Fallenlassen des<br />
Selbstbehaltes bei Unfällen. Ein Wort des Dankes<br />
und der Anerkennung gehört Hrn. Regierungsrat<br />
Dr. Walther, Chef des Militär- und Polizeidepartementes,<br />
für seine loyale und wohlwollende Haltung<br />
gegenüber den Automobilisten bei der Beratung<br />
und Ausarbeitung des Gesetzes.<br />
Vorstand und Mitarbeiter. Der Präsident dankt<br />
den Vorstandsmitgliedern für ihre treue Mitarbeit<br />
und ihre der Sektion geleisteten treuen Dienste und<br />
erwähnt das andauernd beste Verhältnis der Vorstandsmitglieder<br />
unter sich. Dasselbe gilt für die<br />
Unterhaltungskommission. Weiterer Dank gehört<br />
dem infolgs Wegzuges ausgetretenen Vorstandsmitglied<br />
H. Chauvet. den HH. Gemeindeammann<br />
Schürch, Dr Franz Fischer und C. Mattmann für<br />
ihre Dienste anlässlich des Studiums des Automobilgesetzes,<br />
ferner Hrn. Grossrat Zemp. der im<br />
rossen Rate unsere Interessen so erfolgreich ver- I<br />
treten hat. Unser Dank gehört auch der Sektioa<br />
Luzern d«s A.C.S., dem Autosohutzgewerbeverband,<br />
Sektion Luzern, die sich unserer letzten Einsähe<br />
betreffend das Automobilgesetz angeschlossen haben<br />
und uns in der Verfechtung unserer Interessen tatkräftig<br />
unterstützt haben.<br />
Der Bericht schliefst mit den besten Wünschen<br />
für das weitere Gedeihen der Sektion Waldstätte,<br />
Der Jahresbericht wurde einstimmig angenommen<br />
und bestens verdankt.<br />
Jahresrechnung. Der Kassier, Hr. Louis Dönni,<br />
verliest den Kassabericht.<br />
Auf Antrag der Rechnungsrevisoren ersucht Hr^<br />
Bucher die Versammlung, die Rechnung unter<br />
bester Verdankung und Dechargeerteilung an den<br />
Kassier zu genehmigen.<br />
Mit grosser Mehrheit wurde sodann die Erhöhung<br />
des Jahresbeitrages auf Fr. 5.— beschlossen.<br />
An Stelle des letzten Oktober weggezogenen<br />
H. Ghauvet wurde neu in den Vorstand gewählt<br />
Hr. Heinr. Zimmermann, welchem die Funktionen<br />
eines II. Kassiers und Archivars übertragen wurden.<br />
H. Chauvet selbst wurde einstimmig zum<br />
Ehrenmitglied erwählt; er war Mitbegründer der<br />
Sektion Waidstätte und langjähriges Vorstandsmitglied.<br />
Einige Diskussion verursachte die Frage<br />
eines Nachrichtcnblattes. Der Vorstand hatte die<br />
Entscheidung hierüber dem Plenum überlassen. Mit<br />
sehr grosser Mehrheit wurde der Antrag Dr. Erni<br />
zugunsten des «Motors» verworfen und der Antrag<br />
Zuber zugunsten der « Automobil-Revue» angenommen.<br />
Im Programm <strong>1929</strong> sind folgende Veranstaltungen<br />
in Aussicht genommen: Osterfahrt nach Willisau.<br />
Pfingstfahrt nach Engelberg-Dallenwil, Lehrfilm<br />
der «Automobil-Revue», im Mai wiederum<br />
die Rundfahrt auf dem Vierwaldstättersee in Verbindung<br />
mit den Sektionen Zürich und Basel, im<br />
Juni eine Appenzeilerfahrt, im Juli eine Welschlandfahrt<br />
nach Freiburg, im August eine zwei- bis<br />
dreitägige Auslandsfahrt, voraussichtlich in den<br />
Schwarzwald, für Herbst und Winter: Motorenkurs,<br />
Familienabend und auf vielfachen Wunsch ein<br />
Fastnachtsanlass.<br />
Unter Varia wird ein Antrag Bucher einstimmig<br />
angenommen, dem Vorstand eine bescheidene Gratifikation<br />
für die geleistete grosse Arbeit zu stiften.<br />
Ebenfalls wurde die Drucklegung des Jahresberichtes<br />
des Präsidenten und des Mitgliederverzeichnisses<br />
beschlossen. — Um 17.00 wurdo der geschäftliche<br />
Teil geschlossen.<br />
Der Vorstand, setzt sich, folgendennassen zusammen:<br />
Präsident: Hr. 0. Helmlin, Spitalverwalter,<br />
Vizepräsident: Hr. Dr. Fritz Stimimann, Kinderarzt,<br />
Luzern.<br />
Aktuar: Hr. Dr. Rudolf Zeiger. Augenarzt, Luzern,<br />
1. Kassier: Hr. Louis Dönni, Wcinliändler, Luzerne<br />
2. Kassier: Hr. Heinrich Zimmermann, Prokurist,<br />
Luzern.<br />
Beisitzer: Hr. Haas Bucher, Gemeindeschreiber«<br />
Udligenswil.<br />
Hr. Josef Odermatt, Landrat, Dallenwil.<br />
Hr. Dr. Karl Real, Arzt, Schwyz.<br />
Hr. Jos. Schüren. Gemeindeammann, Willisau«<br />
Rechnungsrevisoren: HH. Bucher und Kühne.<br />
Rechtskonsulent: Hi. Dr. Franz R. Fischer. Rechts^<br />
anwalt, Luzern.<br />
Im zweiten Teil hielt Hr. Dr. C. Lienert, Adjunkt<br />
der Stadtpolizei in Luzern, ein sehr gediegenes<br />
Referat mit Lichtbildern über die<br />
Verkehrsunfälle in der Stadt Luzern im Jahre 1928.<br />
Herr Präsident Helmlin dankte dem Reforenten<br />
für seinen sehr instruktiven Vortrag. Es setzte.<br />
Eine hierauf eine längere Diskussion ein, wobei allerhand<br />
Wünsche und Meinungen von Automobilisten<br />
geäussert wurden. Einstimmig angenommen wurde<br />
der Antrag eines Mitgliedes, das« der Vorstand der<br />
Sektion Waldstätte beauftragt wird, bei den Behörden<br />
vorstellig zu werden, zwecks Gründung<br />
einer Verkehrskommission im Sinne der heutigen<br />
Besprechungen.<br />
Nach einem kurzen Schlusswort wurde die Vor-»<br />
Sammlung (19 Uhr) geschlossen. Dr. R. Z.<br />
AUTO-SEKTION GRAUBÜNDEN DES T. C. S.<br />
Letzten Samstag, den 9. März <strong>1929</strong>, feiorte die Sektion<br />
Graubünden des T. C. S. im Hotel «Drei Könige»<br />
zu Chur nach beinahf Sjähngem Bestände, ihre<br />
erste Abendunterhaltung. Bisher hatten Existenzfragen<br />
und vor allem der Kampi um die Freiheit<br />
der Bündner-Strassen ihre vollen Kräfte bean*<br />
spracht. Unterdessen ist aber der «schwarze Fleck»«<br />
der in Europas Autokarten «Graubünden» kennzeichnete,<br />
verschwunden. Erhalten haben alle Motorfahrzeuge,<br />
bis aufs Lastauto, auch im Lande der<br />
drei Bünde ihren Freiheitsbrief. Die neue Strassengesetzgebung,<br />
die den Verhältnissen entspricht, ist<br />
in Kraft ge'reten, so dass die junge Sektion an<br />
den inneren Ausbau ih^es Gebündes schreiten kariiu<br />
Ein gemütlicher Fami^pnabend mit einfachem Programm,<br />
bildete den ersten Schritt in dieser Richtung<br />
Er brachte die Mitglieder von Chur und Umgebung<br />
freundschaftlich näher. Die Teilnahme war<br />
über Erwarten gut und die Darbietungen ernteten<br />
vollen Beifall Dem Hauptgründer und ersten Präsidenten,<br />
Herrn Martin Huber, jetzt in St. Galion,<br />
der dem Heeresrufe der Bdndner Sektion Folge geleistet<br />
hatte und mit Frau Gemahlin erschienen war,<br />
wurde zunl Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung<br />
das seidene Fpnon in den Bündner- und<br />
Schweizerfarben fiberreicht. Nach der warmen Begrüssung<br />
des Präsidenten führten Witz und Humor<br />
and die schönen Künste den Herrschaftsstab. Sio<br />
erweckten in allen Gemütern und Herzen den erforderlichen<br />
Widerhall, so dass die Stunden nur<br />
allzu rasch verflogen. Männlein und Weiblein haben<br />
ihr Bestes dargebracht in Musik, Gesang und<br />
Mimik. Schlager folgte auf Schlager. Im «Heiratsbureau,<br />
der neuen Unterabteilung der Office des<br />
T. C. S. Graubünden» und «Im Kampfe um den<br />
Mann», oder «Wehe, wenn sie losgelassen», haben<br />
die mitwirkenden Damen meisterhaft verstanden,<br />
mit echtem Humor, gerade die Wägsten und Besten<br />
zu verulken, dass der ganze Saal klatschte und sich<br />
die Leute kugelten vor Lachen. Grossen Genuss<br />
bereiteten die musikalischen Produktionen, und erwähnt<br />
sei auch vor allem die Posse «Praktische<br />
Selbsthilfe eines notleidenden Bündner Bauern»,<br />
der Sense und Heugabel zum alten Eisen wirft, um<br />
mit einer alten Henne und einem Ferkel als Grundkapital<br />
ein schwunghaftes Gewerbe zu eröffnen,<br />
wobei die Automobil- und Motorfahrer die Zeche<br />
:ahlen.<br />
Erst spät nach Mitternacht setzte die Kapelle<br />
«Ranzato» mit alten und neuen Tanzweisen ein.<br />
Zwischen den Tänz&n gelangte das «Hispano-<br />
Suiza»-Grossrennen zum Aastrag, das mancher<br />
Flasche den Hals, manchem Fahrer den genossenen<br />
Ruf als Meisterif.hrer kostete. Nur das helle Tageslicht<br />
vermochte die Gesellschaft aufzulösen und alle<br />
schieden mit dem Bewusstsein, einige schöne, frohe<br />
Stunden, genossen zu haben und mit dem Willen,<br />
unter keinen Umständen den nächsten T. C. S.-Anlass<br />
zu verpassen. -11-
Was hat die Kälte gezeigt?<br />
Beobachtungen und Betrachtungen.<br />
i.<br />
4.<br />
Die .letzte Kältewelle, die härteste seit Die Wasserpumpen sind ein Kapitel für<br />
Vielen Jahren, hat viel Verwüstungen angerichtet.<br />
Unermesslich sind die Schäden auf welle gebrochen, trotzdem der Fahrer das<br />
sich. An manchem Wagen ist die Pumpen-<br />
allen Gebieten. Man braucht nur ein Teilgebiet<br />
herauszugreifen, wir brauchen uns Ablassen vergessen, die Maschine ganz zum<br />
Wasser abgelassen hatte. Es wurde beim<br />
nur in der Welt der Automobile umzusehen.<br />
Was da an Kühlern, Wasserpumpen zu lassen, um den letzten Rest Wasser her-<br />
Schluss noch einige Minuten durchlaufen<br />
und Maschinen durch den Frost ruiniert auszudrücken. Es blieb noch eine kleine<br />
wurde, schreibt K. S.-B. in der Motorsport- Menge in der Pumpe hängen und blockierte<br />
<strong>Zeitung</strong>, was da an Lackierungen und Federn<br />
zu Bruch gegangen ist, das übersteigt lassen der kalten Maschine reissen musste.<br />
die Pumpenwelle, so dass sie beim An-<br />
beinahe die vorstellbaren Zahlen.<br />
5.<br />
Bei 25 Minusgraden kann niemand einen<br />
Wagen abschmieren. Es sei denn, er taut<br />
das Fahrzeug in einer geheizten Garage auf.<br />
Da aber die wirklich gut geheizten Garagen<br />
knapp sind, und weil bei einer derartigen<br />
Aussentemperatur die Beheizung der<br />
Garagen in der gewünschten Form sich als<br />
unmöglich erwiesen hat, musste aus Notgründen<br />
die sachgemässe Pflege des Fahrgestells<br />
in den meisten Fällen unterbleiben.<br />
Die Folgen: trockene Federbolzen, sich fressende<br />
Federn, die keinerlei Bewegungsmöglichkeit<br />
in den Gelenken mehr hatten rind<br />
zu Bruch gingen. Nun kostet ja eine Federlage<br />
nicht alle Welt, aber es darf nicht<br />
übersehen werden, dass die Generalunkosten<br />
isich erst bemerkbar machen, wenn<br />
die ausgeschlagenen Federbolzen und Gehänge<br />
ausgewechselt werden müssen. Was<br />
durch den erwähnten Umstand an übernormalem<br />
Verschleiss angerichtet worden<br />
ist kann nie wieder gut gemacht werden.<br />
3.<br />
Es gibt Reinlichkeitsfanatiker, es gibt<br />
Leute, die ihre Fahrzeuge trotzdem gewaschen<br />
haben. Es ist in vielen Fällen eine<br />
Arbeit gewesen, die einige hundert Franken<br />
gekostet hat. Man sollte meinen, dass die<br />
einfachste Logik oder das einfachste Gefühl<br />
jedem sagen müsste, dass die Verwendung<br />
von Warmwasser für den Lack unbedingt<br />
schädlich sein muss. In <strong>Zeitung</strong>en ist<br />
auf die Gefahr hingewiesen worden, in den<br />
Prospekten verschiedener Automobilfirmen<br />
steht die Warnung. Und doch hat es genügend<br />
Besserwisser gegeben, die entgegen<br />
aller Erfahrung und Logik warmes<br />
Wasser vei-wendet haben. Man muss nur<br />
überlegen, dass der Temperaturunterschied<br />
zwischen Karosseriewand und dem Wasser<br />
mitunter 50 Grad betragen hat, um das Unsinnige<br />
der Reinlichkeitsfanatiker recht zu<br />
würdigen. Wer ein Auge für den Verkehr<br />
hat, wird Automobilen begegnet sein, bei<br />
denen der Lack abblättert. Wie teuer sich<br />
eine Neulackierung stellt, braucht nicht gesagt<br />
zu werden. Wer in einer derartigen<br />
Kälte die Neigung verspürt, sein Fahrzeug<br />
zu waschen, der muss e's wenigstens einen<br />
Tag lang in einem geheizten Raum stehen<br />
lassen, bevor er damit anfängt.<br />
Die Lawine.<br />
Frühe Märztage. Zwei Skifahrer stampften<br />
den Hang hinan, in steilen Kehren dem Grate<br />
zu. Tief zu ihren Füssen lagen die Täler, wo<br />
Menschen wohnten, lagen letzte Schneereste<br />
auf grau-grünen Matten. Oben aber, zwischen<br />
Gräten und ewigen Firnen, war weisse<br />
Pracht, war eisigatmender Winter. Ein Seil<br />
verband die Körper der beiden jungen Männer,<br />
die mit schweren Säcken berganspurten.<br />
Eine kurze Rast. Eisig und weiss schössen<br />
die Hänge in die Tiefe, blau gleisste fernes<br />
Eis. Die beiden blickten hinab, dann empor<br />
zum Ziel, der stolzen Kuppe, die sich vor ihnen<br />
in graues Gewölk türmte.<br />
Man mag zu den Mitteln, die dem Kühlwasser<br />
zugefügt, das Gefrieren verhüten<br />
sollen, stehen, wie man will. Sie sollen ja<br />
den Zweck haben, die Massnahme des Wa'sserablassens<br />
unnötig zu machen. Alles<br />
schön und gut, aber leider bei Temperaturen,<br />
die unter einer bestimmten Grenze<br />
liegen, nicht angebracht. Wir wollen nur<br />
den Fall setzen, der Wagen wird einige<br />
Stunden nicht gebraucht, das Wasser passt<br />
sich der Aussentemperatur an. Man kann<br />
die Maschine nur anwerfen, indem man sie<br />
anschleppen lässt. Und das ist, da das Oel<br />
in dem Falle ja vollständig steif ist, jedesmal<br />
mit der Schädigung der Maschinerie<br />
verbunden. Das beste Mittel ist noch immer<br />
in der alten Methode zu erblicken: wird<br />
das Fahrzeug ausser Betrieb gesetzt (es genügen<br />
schon wenige Stunden), so ist das<br />
Wasser abzulassen (man müsste sonst die<br />
Maschine in kurzen Intervallen laufen lassen).<br />
Soll sie wieder in Betrieb genommen<br />
werden, heisses Wasser in Kühler und Zylindermantel,<br />
eine Viertelstunde (damit<br />
sich Block und Oel etwas erwärmt) stehen<br />
lassen und dann andrehen oder anschleppen<br />
lassen.<br />
6.<br />
Viele Automobilisten wissen nicht, wie<br />
sie sich zu verhalten haben, wenn em Teil<br />
des Kühlers eingefroren ist. Sie lassen die<br />
Maschine rasen; da durch die eingefrorene<br />
Stelle die Wasserzirkulation unterbrochen<br />
oder mangelhaft ist, fängt der Kühler an<br />
zu kochen, bei welcher Gelegenheit dann<br />
die vereiste Stelle platzt. Ist ein Kühler oder<br />
ein Teil desselben eingefroren, so kann nur<br />
eins (nicht immer) retten. Nämlich Ruhe<br />
und Umsicht. Man muss die Stelle allmählich<br />
erwärmen. Hat man eine Lötlampe zur<br />
Hand, so streicht man mit der Flamme vorsichtig<br />
über die vereiste Stelle hinweg, bis<br />
sie auftaut. Das kann unter Umständen<br />
länger dauern, als einem lieb ist, aber es ist<br />
besser, als wenn durch Ueberhitzung das<br />
bestimmt eintritt, was durch Besonnenheit<br />
vielleicht noch vermieden werden kann.<br />
Eine Anzahl von Schäden an Motorfahrzeugen<br />
sind infolge Unaufmerksamkeit, andere<br />
infolge Unkenntnis aufgetreten. Es hat<br />
«Weiss der Teufel,» durchbrach der Hintermann<br />
die Stille, «weshalb ich wieder hier<br />
oben bin; wir beide haben uns doch nichts<br />
mehr zu sagen.» Sein Pickel bohrte sich eigensinnig<br />
in den brettigen Schnee.<br />
«Meinst du?» kam es zurück.<br />
«Höre, Balz, es hat wirklich verdammt<br />
wenig Sinn, dass du dich auf den Dulder herausspielst!»<br />
«Gehen wir weiter?»<br />
Der andere ging nicht auf den Vorschlag<br />
ein. Hart und eigensinnig kam es über seine<br />
Lippen: «Seit deiner Jugend bist du ein Duckmäuser<br />
gewesen, nie zu offener Rede und<br />
Antwort zu haben, alles hast du in dich liineingedrückt.<br />
Und diesmal — warum sagst<br />
du nicht, ich hätte schlecht gehandelt, ich<br />
hätte dir Lillie genommen? Warum sagst du<br />
kein Wort darüber und zeigst nur dein vermauertes<br />
Gesicht und heissest mich dazu<br />
noch, mit dir in die Berge zu gehen? Ein<br />
Esel bin ich, dass ich mitging!»<br />
«Gehen wir jetzt weiter, Josy?»<br />
Ein verbissener Schrei lag in der Aufforderung,<br />
über die der andere erschrak.<br />
Wortlos stiegen sie weiter, Balz voran, mit<br />
dem Pickel sich am steilen Hang anstemmend,<br />
die Bretter tief in den gefrorenen<br />
Schnee eingekantet. Mürrisch folgte der<br />
zweite, pflichtbewusst, früherer Bergfahrten<br />
eingedenk, handhabte er die Seilschlaufen.<br />
In jähem Aufschwung stieg die Flanke des<br />
Berges dem Gipfelkamm zu. Kein Wort wurde<br />
getauscht. Einmal wurden die Skier gelöst,<br />
sie stiegen ein kurzes Felsband hinan,<br />
um wieder auf Schnee zu gelangen. Der<br />
letzte Anstieg war harte Arbeit ; mühsam<br />
stemmten sie sich am Steilhang hoch. Gegen<br />
Mittag standen die Freunde auf dem Gipfelgrat,<br />
umflutet von Sonne, die Nebel und Gewölk<br />
verjagt hatte. Der Schnee zu ihren<br />
Füssen war weich geworden. Bei Josy brodelte<br />
Tee im Kocher, Balz schnitt Brot und<br />
Dörrfleisch.<br />
Beide schwiegen, kauten den Imbiss; dann<br />
zündete Josy eine Zigarette an, Balz studierte<br />
die Karte, sie wollten nicht auf derselben<br />
Seite des Berges hinunter...<br />
HL Blatt der „Automobil<br />
sich gezeigt, dass der bisherige Erfahrungsschatz<br />
nicht immer ausreichte. Wir wollen<br />
nicht hoffen, dass der letzte Winter nur<br />
der Anfang einer Reihe ähnlicher Winter<br />
gewesen ist. Aber wir wollen hoffen, dass<br />
er genügt hat, vielen Automobilisten zu<br />
zeigen, dass es einer Menge Sorgfalt und<br />
Ueberlegung bedarf, ein Fahrzeug gut und<br />
unversehrt durch die Kälte zu bringen.<br />
Nur 5o,ooo „anständige<br />
Amerikaner. Und bei ans?<br />
Man spricht bei uns so gern von der Europa<br />
in jeder Hinsicht nottuenden und bevorstehenden<br />
Amerikanisierung, als ob die Alte<br />
Welt auch mit ihren traditionellen Kulturwerten<br />
für immer ins Hintertreffen geraten<br />
wäre. Die Mechanisierung und Motorisierung<br />
des Lebens in den Vereinigten Staaten hat<br />
uns im Glänze der drüben aufgehäuften Goldbarren<br />
den letzten Funken von Selbstgefühl<br />
genommen. Wenn wir die Salonhelden des<br />
amerikanischen Grossfilms betrachten mit<br />
ihrem Ueberschuss an Energie auf der einen<br />
und ihrem Unterschuss an Egoismus auf der<br />
anderen Seite, nämlich auf der des Vaters,<br />
Gatten und Liebhabers, so fällt uns unwillkürlich<br />
der Kanadier Seumes ein, «der noch<br />
Europens übertünchte Höflichkeit nicht<br />
kannte». Dazu kommen noch die Ueberheblichkeiten<br />
der Yankees, die ihre Moral turmhoch<br />
über die europäische erhaben dünken,<br />
weil sie gegebenenfalls einem jungen Manne<br />
wegen eines in plötzlichem Gefühlsüberschwang<br />
verabfolgten Kusses sechs Monate<br />
Zuchthaus diktieren — ein colored Gentlemen<br />
muss natürlich beim gleichen Delikt, um<br />
das Verhältnis zu wahren, gelyncht werden—,<br />
der Yankees, die sich überhaupt als<br />
die korrektesten der Korrekten gebärden,<br />
glossiert eine führende Wiener <strong>Zeitung</strong> den<br />
amerikanischen «Thats nothing-Dünkel».<br />
Aber anscheinend doch nur nach aussen hin.<br />
In camera caritatis ist es offenbar anders,<br />
sonst gäbe es keinen Club of polite men, die<br />
Vereinigung der höflichen Leute, die es sich<br />
zum statutengemässen Ziel gesteckt haben, das<br />
gute Benehmen in europäischem Sinne zu<br />
pflegen. Dass für solche Bestrebungen ein<br />
Bedürfnis bestellt, beweist der Umstand, dass<br />
der Club ein Riesenpalais in New York, unzählige<br />
Filialen in den einzelnen Staaten und<br />
Hunderttausende von Mitgliedern besitzt. Natürlich<br />
will man sich nicht in allem den Europäern<br />
anpassen, dazu fehlt der gleiche Lebenszuschnitt,<br />
vor allem aber der Standpunkt<br />
den Frauen gegenüber. Die Frau gilt in<br />
Uebersee, aus anglikanischem Konservativismus<br />
heraus, immer noch als ein Seltenheitsobjekt,<br />
obwohl sie, rein numerisch genommen,<br />
bereits längst überwiegt. Hier unterscheidet<br />
sich die « Höflichkeit » der Neuen<br />
Welt eben ganz wesentlich von der Alten.<br />
Auch der chevalereskeste Mann Europas<br />
könnte sich zu jenen Lächerlichkeiten nicht<br />
entschliessen, die drüben täglich vorkommen<br />
und manchmal einen Grad von Exaltiertheit<br />
erreichen. Davon abgesehen, findet man in-<br />
Bis auf einmal Josy auf die Hisse sprang,<br />
breitspurig vor den Freund hinstand und ihn<br />
aus vollen Kräften an den Schultern rüttelte.<br />
«Jetzt red' einmal etwas, mach endlich<br />
dein Maul auf und sag mir die Meinung, du<br />
verdrückter Kerl!»<br />
«Hock ab!» kam aus wetterhartem Gesicht<br />
die Antwort. Der Klang der Stimme war's,<br />
der Josy zum Gehorsam zwang.<br />
Balz stopfte seine Pfeife, während Josy<br />
mit heissen Augen auf seinen Mund starrte.<br />
Balz's Pfeife brannte und blaue Wölklein<br />
stiegen in die Luft, die vorn Licht der jungen<br />
frühlingsstarken Sonne erfüllt war. Dann<br />
sprach Balz, und es war dem Kameraden, als<br />
gälten die Worte nicht ihm, sondern den fernen<br />
'Felszacken jenseits des Tales. Rings<br />
glänzte und glitzerte der nasse Schnee, der<br />
vor einigen Stunden noch glashart gefroren<br />
gewesen.<br />
«Ich soll dir meine Meinung sagen, Josy,<br />
denn sonst haben wir uns wirklich nicht mehr<br />
viel zu sagen — dies wird wohl unsere letzte<br />
Fahrt sein.»<br />
Nüchtern und sachlich klang es durch das<br />
Schneeglitzern des Mittags.<br />
«Du glaubst, ich hasse dich dafür, dass du<br />
sie mir weggenommen — du irrst, ich kann<br />
meinen Freund nicht hassen. Was uns trennt,<br />
ist weder Eifersucht noch Missgunst. Ich hätte<br />
Lillie früher oder später doch verloren; nur<br />
durch einen andern vielleicht. Schau, der<br />
Unterschied ist der : Du hast sie als Mädchen,<br />
als Weib gewollt und hast sie auch<br />
Der rasende Reporter.<br />
Von Max Kolpe.<br />
Er gibt der Zeit das Tempo an<br />
und steht mit der Welt intim:<br />
er ist ihr Mann!<br />
Und rast mit ihr —<br />
wie sie mit ihm.<br />
Wo er ist, ist auch Sensation;<br />
ohne ihn geschieht kein Mord.<br />
Sein Hirn, Aufnahmeapparat<br />
und Sendestation,<br />
reagiert akkurat<br />
und kabelt sofort<br />
Rapport.<br />
Seine Augen-Linsen<br />
sehen alles objektiv<br />
und betrachten nur die Binsenwahrheiten<br />
schief.<br />
In seinen Adern fliesst Tinte bloss.<br />
Sein Körper gleicht — ruhelos —<br />
einem Füllfederhalter-Stativ.<br />
Er äroplant sich selber fort<br />
und eisenbahnt sich jeden Weg,<br />
den er nicht kennt.<br />
Er strebt nach dem Geistesflug-Höhenrekord<br />
und befindet sich auf dem wackligsten Steg<br />
vielleicht im gleichen Moment.<br />
Er reist durch die Welt,<br />
er kreist um die Erde.<br />
Die Zeit bestellt<br />
für ihn frische Pferde.<br />
Und lässt sie auf manchen Stationen<br />
ihn auch allein...<br />
Er trifft doch auf den Redaktionen<br />
stets vor ihr ein.<br />
dessen in U. S. A., dass die europäische Höflichkeit<br />
noch immer besser fundiert sei und<br />
trachtet sie als Veredelungsmittel zu benutzen.<br />
Auf der vorjährigen, in Boston abgehaltenen<br />
Generalversammlung dieses Clubs, der<br />
zu den vornehmsten der Vereinigten Staaten<br />
gehört, wurde der Generalsekretär Mr. Thomas<br />
Gisborne beauftragt, einen «Kodex des<br />
guten Benehmens» zu schreiben, nachdem<br />
man sich tagelang mit der beispiellosen Verlotterung<br />
in der amerikanischen Höflichkeit<br />
befasst hatte. Seitenlange Beispiele von groben<br />
Taktlosigkeiten wurden verlesen, deren<br />
sich erste Kavaliere schuldig gemacht hätten<br />
und immer wieder von neuem schuldig machen,<br />
unglaubliche Verstösse gegen den guten<br />
Ton brachte man entrüstet vor und verlangte<br />
auf Grund dieser reichen Beobachtungen und<br />
statistischen Zahlen dringendste Abhilfe. Mr.<br />
Gisborne übergab sein Werk soeben der Oeffentlichkeit<br />
und — ganz U. S. A. ist verblüfft:<br />
auf manche Unrichtigkeiten, wegen derer<br />
man sich selbst an der Nase fassen wollte,<br />
war man ja vorbereitet, dass man aber ein<br />
solcher Barbar sei, hatte doch niemand gehofft.<br />
Kein Wunder, stellt doch der Verfasser<br />
die Behauptung auf, dass es in den gesamten<br />
Vereinigten Staaten höchstens 50,000 Menschen<br />
gebe, die sich in jeder Hinsicht wirklich<br />
gut benehmen. Die Moral, auf die man<br />
sich, gewiss mit Recht, soviel einbilde, habe<br />
bekommen, weil sie dazu gerade reit geworden.<br />
Es ist Begehren, das gewöhnliche zwischen<br />
Mann und Frau, das dich zu ihr hinzog.<br />
Ich aber habe sie geliebt» — hell klang<br />
das Wort — «ganz rein und leidenschaftslos,<br />
ganz wunschlos, so wie ich eine Soldanelle<br />
im Frühling liebe, so habe ich in ihr die<br />
Schönheit, die Jugend in Menschengestalt<br />
geliebt, das Reine, das Göttliche, solange es<br />
göttlich war. Das hast du mir genommen —<br />
es wäre mir auch ohne dich genommen worden,<br />
aber dass gerade du es warst — mein<br />
bester Freund...»<br />
Schweigen. Es wurde so, still, dass man<br />
den Schrei zweier Bergdohlen hörte, die jenseits<br />
des Tales durch die Luft schaukelten.<br />
Balz legte sich auf den Rücken, Josy stocherte<br />
mit der Pickelspitze im weichen<br />
Schnee. Es war warm geworden. Ueber ihnen<br />
zog faseriges, dünnes Gewölk einher : Föhn!<br />
Die unheimliche Stille, die nur durch das<br />
Paffen von Balzens Pfeife unterbrochen wurde,<br />
legte sich wie ein Schleier um Josy. Sein<br />
Kopf brannte.<br />
Ein ferner Donner erschütterte die Stille.<br />
Widerhallend kollerte das Echo an den Wänden<br />
der Berge.<br />
Die beiden fuhren auf, blickten in der Richtung<br />
des Schalles. Nichts war zu sehen, weiss<br />
und glänzend lagen die weissen Flanken der<br />
Berge.<br />
«Die erste Laue,» sagte Balz, ohne den<br />
Freund anzusehen, «es wird warm, wir sollten<br />
gehen, der Schnee ist schon breiweich.>
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nämlich mit dem korrekten Verhalten gar<br />
nichts zu tun. Sie sei für den Amerikaner<br />
einfach eine Selbstverständlichkeit.<br />
Gisborne macht sodann eine Klassifizierung.<br />
Er unterscheidet ein beruflich gutes<br />
Benehmen, das sich etwa 30,000 Menschen<br />
angeeignet hätten, und zwar mehr oder weniger<br />
schmerzlos, während es mindestens<br />
10,000 Leute, die es von zu Hause mitgebracht,<br />
durch die rücksichtslosen amerikanischen<br />
Lebensverhältnisse und böses Beispiel<br />
wieder verloren. Man dürfe allerdings<br />
nicht vergessen, dass bei IY2 Millionen Menschen<br />
das gute Benehmen eine Nervenangelegenheit<br />
bedeute. Zähle man noch den manelnden<br />
guten Willen zur Betätigung hinzu,<br />
so gelange man zu einer Ziffer von vier Millionen<br />
Menschen^ die theoretisch Höflichkeitsbolde,<br />
praktisch aber reine Lümmel seien.<br />
Manchen Erdenbürgern, und vor allem solchen,<br />
die noch nicht lange in Uebersee leben,<br />
sei die wahre Höflichkeit sozusagen angeboren.<br />
Gisborne nennt sie «Intuitiv-Höfliche».<br />
Er schätzt ihre Zahl in den Vereinigten Staaen<br />
auf etwa 600,000 Seelen. Bei 300,000<br />
Menschen führe ihr Weltbürgertum oder ihre<br />
hohe Intelligenz zur guten Form. All das<br />
unterstützt er durch reiche Belege, die ihm<br />
nur eine sehr grosse Gruppe von Mitgliedern<br />
geliefert haben kann.<br />
Die^Sünden.<br />
Interessanter, besonders für den Europäer,<br />
der ja schliesslich die Statistik nicht nachprüfen<br />
kann und die Ziffern ziemlich teilnahmlos<br />
hinnimmt, ist der zweite Teil des<br />
Werkes, der eine Art Wörterbuch darstellt<br />
und an Hand mannigfacher Situationen des<br />
Alltags die einzelnen Verstösse aufzählt.<br />
Wir hören da, dass es eine Flegelei<br />
sondergleichen sei, in einem Lift den<br />
Hut auf dem Kopfe zu behalten, wenn eine<br />
Dame, und sei sie noch so unbekannt, eintrete<br />
; oder dass man vergesse, den Handschuh<br />
abzustreifen, bevor man jemanden die<br />
Hand reiche; oder dass man dem andern die<br />
inke Hand darbiete. Ueberhaupt die Hand !<br />
Mit der sündige man vielleicht mehr als mit<br />
dem Munde. «Verbrechen» nennt es Gisborne,<br />
was man sich da oft leiste. Die schlecht erzogene<br />
Hand verrate am leichtesten den gesellshaftlichen<br />
Barbaren. Worte mögen oft<br />
aufs Temperament zurückzuführen sein, die<br />
in der Hosen- oder Rocktasche beim Sprechen<br />
belassene Hand sage jedoch viel mehr.<br />
Oder die in der Luft herumfuchtelnde obere<br />
Gliedmasse! Zur Illustration des Gesprächs<br />
habe die Zunge und die Lippe zu dienen und<br />
nicht die Hand. Das sind natürlich Dinge, die<br />
nur den Mann 'betreffen, mit dem der sittenstrenge<br />
Generalsekretär am ausgiebigsten zu<br />
Gericht geht. Er verschont aber durchaus<br />
nicht das weibliche Geschlecht. Hier findet er<br />
es einfach als abscheulich, ein Bein über das<br />
andere zu schlagen. Eine Geschmacklosigkeit,<br />
deren sich eine Lady niemals schuldig machen<br />
sollte, zumal eine solche, «tiefen<br />
Schmerz verursachende» Handlungsweise<br />
der «Nationalschande» um nicht viel nachstehe,<br />
die Beine auf den Tisch zu setzen und<br />
Gummi zu kauen (was selbstverständlich nur<br />
eine männliche Unsitte ist).<br />
Hier aber gewinnt der Europäer wieder das<br />
verlorene Selbstvertrauen. Kommt es also<br />
wirklich noch so häufig vor, dass der ameri-<br />
Sie machten sich auf. Es legte sich weich<br />
um ihre Bretter, kleine Kügelchen rollten von<br />
ihrer Spur den Hang hinunter.<br />
«Stark links halten, Josy, es ist da unten<br />
ein kleines Felsbändchen eingezeichnet, das<br />
wir umgehen sollten.»<br />
Schräg fuhren sie die Flanke hinunter.<br />
Straff spannte sich das Seil zwischen den<br />
Fahrern.<br />
Mitten im Hang fühlte Balz, dass der<br />
Schnee unter ihm wich. Ein Blick nach oben<br />
zeigte ihm, dass die ganze durchfurchte<br />
Flanke über ihnen ins Rutschen kam.<br />
«Josy — wir haben eine Laue gelöst! Abwärts<br />
— Schuss!» gellte ein Schrei. Im gleichen<br />
Augenblick warfen sie die Bretter herum,<br />
senkrecht zum Tal. Hinter ihnen war<br />
Rauschen und Rieseln.<br />
In sausender Fahrt jagten die beiden die<br />
Bergflanke hinunter, bald nebeneinander,<br />
bald hintereinander. Geduckt wie zwei fliehende<br />
Tiere fielen sie in die Tiefe. In ihrem<br />
Rücken schwoll das Donnern.<br />
«Das Felsband», jagte es durch Balzens<br />
Kopf, «wenn einer stürzt, stürzen beide —<br />
dann — erreicht sie uns!»<br />
Ein Blick nach dem Freund — der fuhr<br />
sicher, wie ein Teufel, sehnig in den Knien,<br />
das Gesicht wie in Eisen gegossen, den Pickel<br />
in beiden Händen zur Seite. So fuhr auch<br />
er<br />
Ṡchnee stob auf, schlug nass in ihre Gesichter.<br />
Kälte schnitt schneidend um ihre<br />
Ohren. Wie lange sie so dahinflogen, wusste<br />
keiner, es schienen Stunden, während es<br />
Bruchteile von Sekunden waren.<br />
Die glatte Flanke des Berges teilte sich<br />
vor ihnen. Balz sah: Links der Gletscher,<br />
die Rettung — der Auslauf dieser wahnsinnigen<br />
Schussfahrt.<br />
«Links!» gellte er. Der Freund hörte nicht.<br />
kanische Gentlemen die Füsse auf den Tisch<br />
postiert? (Das Gummikauen würden wir ja<br />
noch verzeihen.) So häufig, dass Mr. Gisborne<br />
von einer «Nationalschande» spricht? Dana<br />
ist ja wieder alles all right, dann gewinnt ja<br />
das alte, vertraute Bild vom Yankee, wie es<br />
etwa Philipp Berges in seinem «Amerikana»<br />
malte, Leben und Farbe. Dann stelt er ja wieder<br />
vor uns, der x-mal in einem Satze «Verdammt<br />
» rufende, schiessende, spuckende<br />
Kraftmensch, dessen gigantischen Aufstieg<br />
man seinerzeit nicht ahnte. Dann zerfliessen<br />
wir ja nicht mehr willen- und urteilslos vor<br />
dem edelmuttriefenden Gentlemen des modernen<br />
amerikanischen Grossfilms und denken<br />
uns bloss: «Jedes Land hat seinen Geschmack.<br />
» Dabei fahren wir Europäer aber<br />
nicht am schlechtesten. Dieser Knigge von<br />
Uebeisee war also auch für uns eine gewisse<br />
Notwendigkeit<br />
Wird der Schnurrbart wieder grosse Mode?<br />
Seit einigen Jahren versuchen massgebende<br />
Friseure in London und Paris den<br />
bisher verpönten Schnurrbart wieder zur<br />
Geltung zu bringen. Bisher sind alle diese<br />
Bestrebungen ergebnislos verlaufen; der<br />
üppige Schnurrbart und der wallende Bakkenbart<br />
passen nicht mehr zur Erscheinung<br />
des modernen Mannes. Um nun die Meinung<br />
der englischen Herrenwelt zu erforschen,<br />
hat eine grosse Londoner <strong>Zeitung</strong> eine Umfrage<br />
an ihre Leser gerichtet. Dabei hat sich<br />
herausgestellt, dass etwa 10,000 männliche<br />
Leser in der Theorie für die Einführung des<br />
Schnurrbartes sind, wenn sie ihre Ansicht<br />
auch nicht in die Praxis zu übertragen wagen.<br />
Merkwürdige Gründe werden von den<br />
, Befragten für ihre Antwort angegeben: 69<br />
wollen einen Schnurrbart haben, weil sie sich<br />
jdann nicht so häufig zu rasieren brauchen;<br />
32 sind der Ansicht, dass ein üppiger Schnurrbart<br />
das beste Vorbeugungsmittel gegen einen<br />
Schnupfen sei; 5 Herren wollen ihre<br />
schlechten Zähne hinter einem Bart verbergen;<br />
ebensoviel glauben, dass ihre Nase weniger<br />
abstossend wirken würde, wenn ein<br />
stattlicher Schnurrbart unter ihr sprösse.<br />
Wenig Nationalstolz besitzen die 24 Engländer,<br />
die einen Schnurrbart haben wollen, um<br />
nicht im Ausland als Engländer erkannt zu<br />
werden. 6 junge Leute halten den Schnurrbart<br />
für notwendig, weil sie in die Armee<br />
einzutreten wünschen; 22, tragen ihn aus Gewohnheit,<br />
weil sie beim Militär gedient haben.<br />
Weniger verständlich ist es, wenn 29<br />
Engländer einen Schnurrbart haben wollen,<br />
weil sie wie Künstler auszusehen wünschen.<br />
Eine ganze Anzahl glaubt, dass ein Bart gesundheitsfördernd<br />
wirke, und 5 Herren sind<br />
der Ueberzeugung, dass man einen Bart tragen<br />
müsse, wenn man eine schwache Lunge<br />
habe. Eigenartige Ansichten scheinen tue-<br />
29 Befragten zu haben, die einen Bart tragen<br />
wollen, um die Atmungsluft zu filtrieren.<br />
77 Herren haben sich die Antwort bequem<br />
gemacht, denn sie erklären, dass ein Bart<br />
. der Gesundheit dienlich sei. Am aufrichtigsten<br />
sind aber 475 Männer, die einen Bart<br />
tragen wollen, weil ihn die jungen Damen<br />
lieben. (Was man sehr bezweifeln kann!)<br />
Immerhin ist nicht abzuleugnen, dass der<br />
verpönte Schnurrbart in letzter Zelt selbst<br />
bei ganz jungen Männern immer häufiger zu<br />
finden ist.<br />
«Linksü» — er hörte nicht.<br />
Ein Riss am Seil, Josy stürzte. Balz sauste<br />
links vorbei, bis das Bremsen des Gestürzten<br />
auch ihn zu Boden riss. Zwanzig, vierzig,<br />
sechzig Meter flogen, überschlugen, kollerten<br />
sie. Dann wurde es still, während rechts vom<br />
teilenden Bergkamm die Laue zu Tal donnerte.<br />
_ Taumelnd und mit wirren Sinnen suchte<br />
sich Balz zu erheben, kroch zum ohnmächtigen,<br />
blutüberströmten Freund.<br />
«Josy!» — keine Antwort.<br />
«Josy!» — bleich und regungslos lag er<br />
da. Mit Schnee wusch ihm Balz Gesicht und<br />
Schläfen, flösste ihm Branntwein ein. Endlich<br />
kam schwaches Leben zurück. Aus weit aufgerissenen<br />
Augen starrte die Frage:<br />
«Die Lawine! Balz — wo ist sie?»<br />
Mit einer Bewegung deutete jener ihren<br />
Weg an; da kam ein glückliches Lächeln über<br />
Josys braunes Gesicht.<br />
Nach zwei Stunden fuhren die beiden zu<br />
Tal, langsam und vorsichtig und mit vielen<br />
Rasten.<br />
In der Talsohle reichten sich die Freunde<br />
die Hände und sahen sich in die Augen.<br />
Es war nicht ihre letzte Bergfahrt gewesen.<br />
G. R. Seh.<br />
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Frühling lässt sein blaues Band...<br />
Glaubt ihr's nicht? Rümpft die Naschen Note. Zu ihm passend: die kleine Wagnerkappe.<br />
Für den Tourenwagen wählen wir die<br />
in der Morgenkälte ? Natürlich müsst ihr<br />
erst zweifeln ! Wie könnte es denn ein charakteristische Autokappe mit dem Nackenschutz.<br />
Wunder sein, wenn man es nicht anzweifelte?<br />
Frühling, ja, das grösste, schönste Wunder<br />
! — Die Natur wechselt ihr Kleid und Kleid mit dem Mantel in Stil und Farbe in<br />
Stillschweigende Bedingung ist, dass das<br />
Frau Mode arbeitet fieberhaft. 0, sie hatEinklang steht. Jumperkleid aus Tweed oder<br />
schon den ganzen grimmen Winter über ihre Jersey bewährt hier von neuem seine besonderen<br />
Tugenden: das schmiegsame Gewebe<br />
Gedanken in den Mai geschickt. Und nun,<br />
da der Damenautomobilclub seine Appelle ins hinterlässt keinerlei hässliche Druckstellen<br />
Land hinausschleudert, wie sollte da eine und Falten, die so leicht einen ungepflegten<br />
Frau nicht an ihr Kostüm denken? Eindruck machen.<br />
i<br />
lei Geschlechtes als Null figurieren. Wenn<br />
es ihr gelang, eine Pluszeichenzahl zu erreichen,<br />
welche die der Minuszeichen überstieg,<br />
dann strahlte meine liebe Freundin.<br />
Dann werden sich wenigstens alle jungen<br />
Damen austanzen — sagte sie voll Zufriedenheit.<br />
Aber letzthin erlebte sie einige<br />
Male bittere Enttäuschung. Die angemeldeten<br />
Tänzer trafen wie ein Mann ein, jeder<br />
von ihnen ass wie zehn, jeder von<br />
ihnen trank wie zwanzig, aber sie tanzten<br />
nur — mit wem sie zu tanzen Lust hatten.<br />
Das heisst also selten. Alle weniger hübschen<br />
und weniger gut tanzenden jungen<br />
Damen sassen wie angeklebt in den Sesseln.<br />
Zum Uebermass alles Bösen fand einer von<br />
den Gästen jene unglückselige, mit mathematischen<br />
Zeichen versehene Gästeliste und<br />
brachte sie in Umlauf. Alle waren tödlich<br />
über die allzu weit blickende Gastgeberin Schminke berührten Teint. Sie tanzen mit<br />
und ihre guten Absichten beleidigt. Seit allen mit der gleichen Annehmlichkeit,<br />
jener Zeit veranstaltet meine Freundin freuen sich über den riesigen Erfolg und<br />
nicht mehr Tanzversammlungen und be-vergnügehauptet voll Bitterkeit, dass die Vorkriegs-<br />
Phase bleiben sie nur kurze Zeit, nicht<br />
sich ausgezeichnet. In dieser<br />
jugend bedeutend besser erzogen war. Niemand<br />
widersprach.<br />
werden sie schon ein wenig gelangweilt<br />
länger als die Hälfte des Karnevals, dann<br />
und<br />
Der Zukunftstänzer. '<br />
Ich habe den Eindruck, dass der Tag bereits<br />
nahe ist, an dem ein genialer Erfinder<br />
die Menschheit beglückt, indem er ihr das<br />
Wunder der neuzeitlichen Technik schenkt<br />
— den mechanischen Tänzer. Es wird ein<br />
grossartig gewachsener und untadelhaft<br />
angekleideter Mannequin sein. Er wird<br />
sich mechanisch verbeugen und automatisch<br />
lächeln. Er wird wundervoll tanzen,<br />
soviel und mit wem es nötig sein wird. Er<br />
wird wie ein Grammophon aufgezogen sein,<br />
er wird nichts zur Abendmahlzeit essen, er<br />
wird sich nicht betrinken (sehr wichtig für<br />
die Dame des Hauses), er wird die Tänzerinnen<br />
nicht auf das Dekolletee küssen<br />
(sehr wichtig für den Herrn), kurz, er wird<br />
alle Vorzüge und keine Fehler besitzen.<br />
Die Tänzerinnen.<br />
Die Tänzerinnen teilen sich in solche, die<br />
schon tanzen, in solche, die tanzen und in<br />
solche, die noch tanzen. Die, die schon<br />
tanzen, erkennt man an dem flimmernden<br />
Entzücken in ihrem Blick und an dem<br />
samtenen, von keinem Puder und keiner<br />
ein wenig blasiert. Tanzend glauben sie,<br />
einen Gipfel zu bilden, einen Gipfel, um<br />
den sich immer weniger Liebhaber bemühen.<br />
In der kompakten Masse der<br />
Fräcke bemühen sie Sich, ein anderes, einziges<br />
Gesicht zu entdecken. Sie finden es<br />
nicht. Oder, wenn sie es finden, dann nicht<br />
das, was sie suchten.<br />
Vitznau<br />
Eröffnung 16. März<br />
Beliebtes Week-End u. Tourenziel<br />
Brauner Sportmantel, mit Pelzgainitur,<br />
für die Uebergangszeit.<br />
Mantel aus beiger Kunstseide mit<br />
Fuchskragen, sehr elegant für den<br />
Nachmittag.<br />
Die Automobilkleidung hat ihren eigenen<br />
Scharm ; die Mode bleibt auch auf diesem<br />
Gebiete niemals müssig — sie ist unerschöpflich<br />
in neuen Einfällen und löst mit<br />
allerhand Variationen das schwierige Problem<br />
immer wieder auf reizvolle und doch zweckentsprechende<br />
Weise.<br />
Das Unentbehrlichste: der Mantel, äusserst<br />
vielseitig und vollendet in Form und<br />
Farbe. Haltbar und praktisch: aus braunem<br />
Näppaleder, den Einflüssen des Lichts am<br />
besten gewachsen. Zarter, sehr frühlingshaft:<br />
in lichtem Beige. Von bisher nie gekannter<br />
Weichheit: Gazeldaleder, eine Art verfeinerten<br />
Wildleders. Das eigenartige Plaidfutter<br />
hebt noch den Reiz dieser sportlichen<br />
Hülle.<br />
Haben wir Blau zu unserer Lieblingsfarbe<br />
erkoren, so brauchen wir dieser Königin<br />
unseres Herzens auch im Auto nicht untreu<br />
zu werden. Entzückt wenden wir uns dem<br />
Mantel aus blauem Näppaleder zu, mit<br />
Leichtes Frühlingskleidchen in<br />
beig und grau. Weicher Filzhut.<br />
letzter Blick in den Spiegel, der es uns bestätigt:<br />
sportgerecht. Schon sitzen wir am<br />
dem Kragen aus beigefarbenem Leder. DieVolant, der Motor wird angekurbelt — hinaus!<br />
Farbenbindung blau - beige kehrt noch einmal<br />
wieder an den aus schmalen Lederbändchen<br />
geflochtenen Taschen. Originell: der Verwandlungsmantel,<br />
doppelseitig zu tragen.<br />
Darf ich Sie bitten Fräulein....<br />
Innen Kasha beige, aussen braun Näppaleder.<br />
Die Innenseite ist imprägniert, trozt (Ballsaal-Silhouetten.)<br />
also auch den Launen des Wettergottes. Es<br />
1 Von J. Kiewnarska.<br />
handelt sich bei diesem kleinen schneiderischen<br />
Kunstwerk tatsächlich um zwei<br />
Die Tänzer.<br />
Mäntel, die vollkommen gleichartig gearbeitet<br />
und aufeinandergenäht sind. Im Rücken aber zunächst unter den Ballsaal-Silhouet-<br />
Ich bin eine fanatische Feministin, lasse<br />
die Sattelpasse mit Spitze und zwei lang ten, ohne zu zaudern, die Tänzer an die<br />
eingesetzte Blenden.<br />
Reihe kommen. Sie sind das Salz des Ballsaal-Lebens.<br />
Ich denke dabei nicht an die<br />
Neben diesen dekorativen Lederhüllen behaupten<br />
sich immer noch der Kamelhaarmantel<br />
im kleidsamen Havannaton, mit dem sie noch existieren. Vielleicht wird gerade<br />
Berufstänzer, denn ich bin nicht sicher, ob<br />
flotten, breiten Stoffgürtel und den grossen in dem Augenblick, wo ich diese Worte<br />
Taschen. Der Schal aus der leichten Mohairwolle,<br />
im grossen, bunten Karomuster —<br />
schreibe, der letzte von ihnen, nach dem<br />
rot,<br />
grün, gelb — gibt dem ganzen Dress, lustig<br />
im Frühlingswind flatternd, eine bewegte<br />
| Handels-Sdiule<br />
Widemann<br />
Gegr. 1876 BASEL Kohlenberg 13<br />
Fachschule<br />
für Handel und Sprachen<br />
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Semesterbeginn: Mitte April<br />
PROSPEKTE DURCH DIE DIREKTION.<br />
raos i<br />
Unverkennbare Merkmale wahrer Eleganz<br />
der Selbstfahrerin: der feine Wollstrumpf,<br />
den man ja heute auch in den zartesten Tönungen<br />
findet — der Seidenstrumpf ist hier<br />
keinesfalls am Platze und darum auch nicht<br />
Ausdruck guten Geschmacks —, und der<br />
Schuh mit dem flachen Absatz, der kräftigen<br />
Leder- oder der Kreppgummisohle,<br />
Der Lederhandschuh, farblich abgestimmt<br />
zum Gesamtton der Kleidung —, mit Riegelverschluss.<br />
Die innere Handfläche in schmalen<br />
Rillen abgesteppt, ähnlich dem Reithandschuh.<br />
Frühlingsfahrt — die Vorbereitungen sind<br />
getroffen, alles liegt bereit, wir brauchen<br />
nur hineinzuschlüpfen in das leichte und<br />
doch wärmende Rodierkleidchen, den rassigen<br />
Mantel überzuwerfen, die kleine Kappe<br />
mit jenem winzig unnachahmlichen Etwas<br />
auf das Köpfchen zu stülpen, — noch ein<br />
Vorbild seiner Vorgänger, eine etwas exotische,<br />
berückend schöne und anwidernd<br />
reiche Fürstin heiraten, worauf er natürlich<br />
zu tanzen aufhört.<br />
Ich schreibe von den gewöhnlichen, alltäglichen<br />
Tänzern, die nur für ihre eigene<br />
Annehmlichkeit tanzen und, sofern sie gut<br />
erzogen sind, was immer seltener vorkommt<br />
— auch für die Annehmlichkeit anderer.<br />
Ich wünschte, dass ich von jenen, die<br />
zur grössten Qual ihrer Tänzerinnen tanzen<br />
und den völligen Untergang wundervoller<br />
Schuhgedichte verursachen, nicht zu schreiben<br />
brauchte. Leider erlischt das Geschlecht<br />
(jener Tänzer und nicht der<br />
Schuhgedichte) nicht.<br />
Die Tanzliste.<br />
Ich besitze eine gute Bekannte, eine Frau<br />
von früherem Zuschnitt, die bei Ballveranstaltungen<br />
die Gästeliste in der Weise anordnete,<br />
dass sie bei den Namen der tanzenden<br />
Damen ein Minus-, bei den Namen<br />
der Tänzer ein Pluszeichen machte, während<br />
die nicht tanzenden Personen beider-<br />
Bestempfohlene Institute aus der<br />
Französi&clteii Schweiz<br />
ICOLE NOÜVELLE „LA CHATAIGNERA1E"<br />
COPPET bei GENF<br />
Laboratorien. — Handfertigkeit. — Sport.<br />
VERTIEFTES STUDIUM DER FRANZÖSISCHEN SPRACHE. - Direktor: E. Scuwartz-Bnys.<br />
am<br />
VlIA Kl A ly n Neuenburgersee
1« AU UMÜB UC<br />
f.'<<br />
ie Gastgeberinnen.<br />
Die Mutter auf dem Ball ist ein ausgesprochener<br />
Vorkriegsartikel. Das heisst,<br />
the Durchschnittsmutter, die geduldig auf<br />
dem Sofa döselt und sich der süssen Täuschung<br />
hingibt, dass sie auf ihre Tochter<br />
acht gibt. Die Naehkriegsmutter tanzt sich<br />
entweder leidenschaftlich auf dem Ball aus<br />
und trägt dabei ein noch kürzeres und heileres<br />
Kleid als die Tochter oder bleibt auch<br />
verständig genug zu Hause. Die nicht<br />
tanzenden, älteren Damen figurieren auf<br />
Bällen ausschliesslich als Gastgeberinnen.<br />
Dass auf dem gleichen Ball ihre Töchter<br />
tanzen — bringt eben die Gelegenheit mit<br />
sich und hat gar keine Bedeutung. Die<br />
Gastgeberinnen und Mütter haben weder<br />
Zeit noch Lust, an sie zu denken.<br />
Es gibt auch ältere Damen, die das ungehemmte<br />
Bedürfnis, Bewegung ins Geschäft<br />
zu bringen, verspüren. Die von einer<br />
solchen Manie gepackte Gastgeberin<br />
packt den ersten besten befrackten Herrn<br />
am Aermel und schleppt ihn gewaltsam zu<br />
der ersten besten, augenblicklich nicht tanzenden<br />
Dame.<br />
— Liebes, entzückendes Fräulein (die<br />
Dame ist hässlich), hier ist Herr X., er<br />
kam aus Y., nur um mit ihnen einen Foxtrott<br />
zu tanzen, (ins Ohr) ein reicher Kaufmann<br />
— und schon ist sie fort. Schweigen.<br />
Der Herr im Frack räuspert sich — Hm,<br />
ich muss Sie schon, mein Fräulein, für<br />
einige Ungenauigkeiten in der Ihnen eben<br />
gegebenen Information um Verzeihung bitten.<br />
Ich heisse nicht X., sondern Z., habe<br />
die Metropole seit meiner Geburt nicht verlassen<br />
und ... werde Ihnen sehr dankbar<br />
sein, wenn ich mit Ihnen einen — Walzer<br />
tanzen darf, sofern man einen spielen wird,<br />
denn die modernen Tänze kann ich nicht..<br />
Dumm, aber die Bewegung schaffende<br />
Matrone will von einer solchen melancholischen<br />
Beendigung der von ihr begonnenen<br />
Unterhaltung nichts wissen. Allegro con<br />
brio und in einer anderen Ecke des Saales<br />
beginnt sie da capo. Und dann spricht sie<br />
etwas über sich selbst, dass sie mehr Lebensfreude<br />
als die jungen Leute besitzt und<br />
dass sie sich besser als sie vergnügen kann.<br />
Sie hat recht. Sie amüsiert sich.<br />
(Deutsch von Leo Koszella.)<br />
Touren-Antworten<br />
T. A. 266. Riviera—Barcelona. Wir schlagen<br />
Ihnen folgende Route vor: Luzern, Langnau, Bern,<br />
Murten, Payerne, Lausanne, Genf, Anneoy, Aix-les-<br />
Bains. Chambery, Grenoble und von dort über die<br />
sogenannte Route des Alpes d'hiver, über den Col<br />
tle la Croix Haute nach St. Julien, Serres, Sisteron,<br />
Digne, Seaffards, Pugct, Nizza.<br />
Da Ihnen ja einige Zeit zur Verfügung stellt,<br />
können Sie noch bis an die italienisch-französische<br />
Grenze, also bis nach Menton, dann der Riviera<br />
entlang wieder zurück bis nach Nizza, Antibes,<br />
Cannes, Frejus, St. Tropez, Hyeres, Toulon und<br />
weiter nach Marseille. Von hier aus nun empfiehlt<br />
es sich, den bekannten und zugleich auch sehr<br />
interessanten südfranzösischen Städten einen Besuch<br />
abzustatten, und zwar nach folgender Route:<br />
Aix-en-Provence, Avignon, Nimes, Montpellier, Beziers,<br />
Narbonne, Perpignan, und von hier aus ist<br />
.^s dann nicht mehr weit, um über Figueracs und<br />
Gerona-Barcelona zu «Teichen.<br />
Die Rückfahr 1 Messe sich so bewerkstelligen,<br />
dass Sie die gleiche Route von Barcelona zurückfahren<br />
bis nach Beäers und von da die grosse<br />
Cevennenstrasse über Millau, Mende, Le Puy, St<br />
Etienne, Lyon wieder nach Genf und in die Schweiz<br />
zurückkommen.<br />
Als Führer und Kart« für diese ganze Tour<br />
empfehlen wir Ihnen « Europa Tauring », den internationalen<br />
Automobilführer, welcher alles enthält,<br />
sowohl an Text als an Karten, was Sie für diese<br />
Reise benötigen. K. T. in W.<br />
T. A. 267. Südspanien. Als empfehlenswerte<br />
Route von Appenzell nach Spanien sei folgender<br />
Vorschlag gemacht: Appenzell, St. Gallen, Winterthur,<br />
Zürich, Baden, Bern, Murten, Lausanne,<br />
Genf, Nantua, Lyon, Vienne, Valence, Ifontelimar,<br />
Avignon, Nimes, Montpellier, Beziers, Narboime,<br />
Perpignan, Figueras, Gerona, Barcelona. Von hier<br />
kommt eventuell folgende Route in Betracht: Barcelona,<br />
Lerida, Zaragoza, Medinaceli. Guadalajara,<br />
Madrid, Toledo, Oc&na, Puerto Lapiche, La Carolina,<br />
Andujar, Cordoba, Sevilla, Cadiz, Algeciras,<br />
Gibraltar, Marbella, Malaga, Loja, Granada, Guadi,<br />
Almeria, Lorca Miiicia, Alicante, Valencia, Gastellon,<br />
Tortosa. Taragona, Barcelona.<br />
Dreieinhalb Wochen Zeit sind allerdings etwas<br />
knapp gerechnet, aber es sollte bei einem Tagesdurchschnitt<br />
von 250—300 km doch möglich sein,<br />
die Tour in dieser Zeit zu machen. Benzin und<br />
Oel bekommen Sie in allen grösseren Ortschaften;<br />
der Benzinpreis entspricht den Weltmarktpreisen,<br />
und für eine Zweiliter-Kanne Gargoyl-Oel bezahlen<br />
Sie 8 Peseten. Ueber den Zustand der von Ihnen<br />
angeführten Strossen wissen wir nur soviel, dass<br />
alle gut unterhalten sind und dass nicht einer vor<br />
der andern der Vorzug gegeben werden kann.<br />
A. L. in T.<br />
T. A. 268, Hamburg. Als beste und kürzteste<br />
Route von Solothurn nach Hamburg raten wir<br />
Ihnen zu folgender Strecke: Solothurn, Balsthal,<br />
Liestal, Basel, Müllheim, Freiburg im Breisgau,<br />
Herbolzheim, Offeaburg, Appenweier, Rastatt,<br />
Karlsruhe, Durlach, Bruehsal, Heidelberg, Weinbeim,<br />
Bensheim Darmstadt, Frankfurt a. M., Bad<br />
Nauheim, Giessen, Marburg, Jesberg, Fritzlar, Kassel,<br />
Mönchehot, Karlshafen, Höxter, Bodenwerder,<br />
Hanieln, Springe Hannover, Schillerslage, Celle,<br />
Bergen, Soltau, Wolle, Harburg, Hamburg. Die<br />
Stiecke misst 930 km. P. K. in Z.<br />
T. A. 269. Bern—Bruxelles. Es sei folgende Route<br />
vorgeschlagen: Bern — &olothurn — ßalsthal—Basel<br />
(100 km); Basel (St. Ludwig)—Kembs—Bantzenheim—Neufbrisach—Marckolsheim—Strasbourg<br />
(112<br />
km); Strasbourg—Vasselonne—Saverne—Sarrebourg<br />
—Azoudange—Uhäteau Salins—Metz (150 km), (am<br />
Ausgange von Chateau Salins Strassengabelung<br />
ohne Wegweiser, links halten); Metz—Thionville—<br />
Luxembourg—Arlon—Neufchäteau—St. Hubert—Ciney—Namur—Wawre—Brüssel<br />
(2.87 km). Bern—<br />
Brüssel total ca. 649 km.<br />
Bruxelles—Wawre (25 km), Jodoigne (21), Hannut<br />
(18), Bierwart (15), Adenne (10), Ohey (8),<br />
Ciney (16), Custine (10), Halma (18), les Barraques<br />
(10), Maissin (7), Paliseul (8), Bouillon<br />
(5), Sedan (18), total 199 km; Sedan—-Donzy (8),<br />
Stenay (26), Duu s. M. (14), Verdun (37), St. Mihiel<br />
(36). Gommercy (19), Pagny s. M. (13), Toni<br />
(17), Nancy (22), total 210 km; Nancy—Epinal<br />
(68), Remiremont (27), Le Thillot (23), St Maurice<br />
(6), Ballon d'Alsace (12), Giromagny. (12), Beifort<br />
(13), Montbeliard (16), Pont de Roide (20), St. Hyppolite-<br />
(12), Maiche (11). Chaux^de-Foads (23),<br />
total 243 km. Bruxelles—Sedan—Verdun—Ch'auxde-Fonds<br />
ca. 652 km. !<br />
Abweichungen: Nancy, Luneville (27 km), Blamont,<br />
Sarrebourg (39), Saverne (24), Strasbourg<br />
(34), total 124 km; oder: Montbeliard, Pont de<br />
Roide (20), St. Hyppolite (12), Orgeans (11). Morteau<br />
(39), Pontarlier (28). total 110 km; oder: Pontarlier.<br />
Les Verrieres, Neuenburg, Bern (110 km).<br />
Die Angaben Bern—Brüssel stellen die möglichst<br />
direkte Verbindung mit möglichst guten Strassen<br />
dar, für eine zweitägigo Reise. Das üebernachten<br />
geschieht am besten in Metz, wobei dann der erste<br />
Reisetag anstrengender ist, somit die Möglichkeit<br />
gegeben ist, am zweiten Reisetage im Verlaufe des<br />
Nachmittags Brüssel zu erieichen; dies ist unbedingt<br />
ein Vorteil. Die Rückreise, für welche 3—i<br />
Tage angesetzt sind, führt durch überaus hübsche,<br />
abwechslungsreiche und speziell historisch interessante<br />
Gegenden; die Tagesetapp«n sind dabei leicht<br />
und ohne Anstrengung zu erledigen.<br />
Sollte für die Route der Rückreise auf dem Ballon<br />
d'Alsace noch zuviel Schnee liegen, so ist die<br />
Route leicht abzuändern in dem Sinne, dass man<br />
vor Anstieg auf den Ballon d'Alsace ia St. Maurice<br />
links über St. Amarin—Thann auf Mülhausen hält<br />
H. R. St. in B.<br />
Touren-Fragen<br />
T. F. 270. Col de Pillon. Ist der Col de Pillon<br />
an Ostern fahrbar? Hat der Kanton Bern da«<br />
Nachtfahrverbot für Lux>usauto eingeführt?<br />
G. K. in R.<br />
T. F. 271. Stuttgart. Welches ist die beste Route,<br />
um von Lansa-nne nach Stuttgart zu fahren und<br />
welches sind die Formalitäten für eine Einreise in<br />
Deutschland und wie kann man auf der Rückreise<br />
durch's Elsass gelangen, vor allem was füi- Formalitäten<br />
sind hierfür zu erfüllen? O. Seh. in L*<br />
T. F. 272. Karlsbad. Ich beabsichtige, per Auto<br />
zu einer Kur nach Karlsbad zu fahren und wäredankbar,<br />
wenn mir jemand die beste Route von<br />
Zürich nach Karlsbad angeben würde. Ebenso<br />
wäre mir gedient mit Angabe der Kilometerzahl<br />
zwischen den Hauptpunkton. Kämen event. für<br />
Hin- und Rückfahrt verschiedene Routen in Frage?<br />
H. F. in Z.<br />
Die verhängnisvolle Gepäck-cBlache».<br />
Das Opfer.<br />
«Haben Sie meinen Mann nicht gesehen? Er<br />
fuhr Ihnen auf dem Rad entgegen.»<br />
«Ganz recht, Frau Müller, wir stiessen an der<br />
Ecke zusammen.><br />
(Zum. unteren Bild.)<br />
— «Ueberfahren, so! Und Sie haben die Nummer<br />
des Wagens nicht festgehalten?»<br />
— «Ich hab's versucht. Aber sie war verdammt<br />
gut angemacht.» * (Zum Bild links.)<br />
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N° 21 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
Bunte Chronik aus aller Welt<br />
20000 unbezahlte Herrenanzüge.<br />
Die Budapester Herrenschneider haben<br />
gemeinsam eine Liste aufgestellt, die ergibt,<br />
dass 14 000 Budapester «Kavaliere» ihre<br />
Rechnungen in Höhe von etwa 5 Millionen<br />
Pengö nicht bezahlt haben. Sie hatten sich<br />
insgesamt 20 000 Anzüge liefern lassen.<br />
Die Heirat des Fliegers.<br />
Lindbergh, der sich bekanntlich vor kurzem<br />
mit der Tochter des amerikanischen Gesandten<br />
in Mexiko verlobt hat, legte bei der Verlobung<br />
auf Wunsch seiner zukünftigen Frau<br />
das Versprechen ab, nach seiner Verheiratung<br />
nie mehr ein Flugzeug zu besteigen. Er soll<br />
aus diesem Grunde bereits einen Verwaltungsposten<br />
in einer grossen amerikanischen<br />
Luftschiffahrtsgesellschaft abgelehnt haben.<br />
Ein Wald für Einstein.<br />
Schon einmal hat Palästina einem seiner<br />
Gönner ein wundervolles Denkmal gesetzt,<br />
das nicht nur zum Schmuck, sondern auch<br />
zum Segen des Landes dient: man hat dort<br />
einen Wald angepflanzt, der den Namen des<br />
Lord Balfour trägt. Jetzt plant man, am 14.<br />
März zur Feier des 50. Geburtstages Albert<br />
Einsteins, den «Grundstein» zu einem zweiten<br />
derartigen Denkmal zu legen und einen<br />
Wald von 1000 Bäumen anzulegen, der den<br />
Namen « Albert Einstein-Hain » führen soll.<br />
Ein Schlaf-Rekord.<br />
Im Krankenhaus in Johannesburg in Transvaal<br />
erwachte dieser Tage ein Mädchen aus<br />
einem Schlaf, in den sie infolge eines furchtbaren<br />
Schreckens im Jahre 1910 im Alter<br />
von 20 Jahren verfallen war. Während der<br />
ganzen Zeit wurde ihr künstlich Nahrung zugeführt.<br />
Die Patientin ist noch nicht imstande<br />
zu sprechen, reagiert aber deutlich auf<br />
alle äusseren Reize und versucht, wenn auch<br />
vorläufig unartikuliert, sich ihrer Umgebung<br />
verständlich zu machen.<br />
80 Jahre Student!<br />
In New York ist der 80jährige Student<br />
John Cuthil, der wohl der älteste Student<br />
der Welt gewesen ist, gestorben. Er hatte<br />
insgesamt «nur» 120 Semester studiert, indessen<br />
war diese Liebe zum Studium weniger<br />
aus Drang nach Wissen als aus dem<br />
Testament seines Onkels gegeben, der 1870<br />
testamentarisch bestimmt hatte, dass seinem<br />
Neffen eine Jahresrente von 2700 Dollars für<br />
die gesamte Dauer seiner Studien gezahlt<br />
werde.<br />
Was ist ein Backfisch?<br />
Ein Oxforder Student macht den Versuch,<br />
auf die Umfrage einer Londoner <strong>Zeitung</strong> den<br />
Begriff «Backfisch» zu definieren. Er schreibt:<br />
«•Ein Backfisch ist ein für Verlobungen sich<br />
interessierendes, mit Freundinnen spazierendes,<br />
Klavier malträtierendes, gern Dame<br />
sein wollendes, hohe Absätze tragendes, Erwachsene<br />
nachäffendes, Schokolade konsumierendes,<br />
über Quatsch konversierendes,<br />
der Konfirmation sich näherndes, für Filmhelden<br />
schwärmendes, versuchsweise kokettierendes,<br />
Klatsch referierendes, Romane studierendes,<br />
kurz gesagt — alles probierendes<br />
Wesen!<br />
Der akustikfeindlicho Damenrock.<br />
Die kurzen Röcke der Damen werden vielfach<br />
angefeindet. Nunmehr erhebt sich aber<br />
eine energische Gegnerschaft von ganz ungeahnter<br />
Seite. Der Architekt, der zurzeit<br />
Albert Hall, das imposante Londoner Konzertlokal,<br />
umbaut, ist der Ansicht, dass die<br />
modernen Damenkleider im hohen Masse die<br />
Akustik des Raumes beeinträchtigen. Der<br />
Widerhall des Tones wird durch sie verringert.<br />
Da nicht zu erwarten ist, dass die Damenwelt<br />
ohne weiteres der Kunst ein Opfer<br />
bringen würde, Hess der Baumeister die<br />
Wände von Albert Hall mit Filzgeweben, unter<br />
denen Zuckerrohr lagerte, bespannen.<br />
Die Stühle des Papstes.<br />
Als im Jahre 1870 die italienischen Truppen<br />
in Rom einmarschierten, ordneten alle<br />
Kardinale der römischen Kurie an, dass der<br />
in dem Salon eines jeden von ihnen stehende<br />
besondere Armstuhl, der für den Papst im<br />
Falle seines Besuches vorbehalten war, zur<br />
Zimmerwand umgedreht werden und in dieser<br />
Stellung verbleiben sollte, bis der Kirchenstaat<br />
einstmals wiederhergestellt und<br />
die freiwillige Verbannung des Papstes wieder<br />
aufgehoben sein würde. Nachdem iezt<br />
die Versöhnung zwischen Kirche und Staat<br />
stattgefunden hat und die Kardinale infolgedessen<br />
künftig mit dem Besuch des Papstes<br />
rechnen müssen, haben sie die Papststühle<br />
wieder umdrehen lassen.<br />
Autobanditen und Verkehrsampel<br />
Der neue Polizeichef von New York, Grover<br />
Whalen, ist auf den Gedanken gekommen,<br />
bei Ueberfällen und Raubtaten der<br />
Autobanditen die Nummer ihres Autos in den<br />
an den Strassenkreuzungen angebrachten<br />
Verkehrsampeln aufblitzen zu lassen. Dadurch,<br />
so meint Whalen, würde in allen<br />
Hauptstrassen aller Stadtteil« die Nummer<br />
des verfolgten Autos sofort bekannt werden<br />
und alle Verkehrsbeamten in die Lage versetzen,<br />
Massnahmen zur Festnahme der<br />
Autoinsassen zu ergreifen.<br />
So glänzend die Idee Whalens erscheinen<br />
mag, so werden sich die gerissenen New<br />
Yorker «gunmen» auch dagegen zu sichert<br />
wissen, etwa indem sie während der Fahrt<br />
die Autonummer schnellstens wechseln.<br />
Kritik am Menschen.<br />
Professor August Forel beantwortete eine<br />
Rundfrage «Mein Menschen-Ideal» des «Uhu»<br />
(Ullstein-Verlag, Berlin) folgendermassen:<br />
«Einen Ideal-Menschen gibt es nicht. In uns<br />
allen stecken tief erblich das Raubtier, die<br />
affektive Grausamkeit, die Heuchelei usw..<br />
Doch, dank unserer vielen Rassenkreuzungen<br />
gibt es bessere, d. h. sozialere, ethischere<br />
Menschen (sozial-ethisch), die sich nach einer<br />
unerreichbaren Vollkommenheit wirklich<br />
sehnen, wenn auch nur für die Zukunft<br />
Sie wollen eine internationale Menschheit;<br />
ohne Kriege, ohne Genussigifte unseres Gehirnes,<br />
ohne Geldkapital erreichen. Dies erlaubt<br />
uns die Eugenik, aber niemals vollständig,<br />
durch ständige Bekämpfung unserer<br />
egoistischen Triebe. Sie braucht Zeit und<br />
Geduld».<br />
Esprit francais.<br />
Eine hübsche Geschichte aus den Pariser<br />
Kältetagen erzählt die Comoedia: Ein würdiger<br />
Akademiker, den die entzückenden<br />
Beine einer jungen Dame auf dem Pont des<br />
Arts anzogen, folgte ihr allzu angelegentlich,<br />
so dass die Schöne, die wohl ihr Paris noch<br />
nicht genügend kannte, sich mit den entrüsteten<br />
Worten umwandte: «Mein Herr, unterlassen<br />
Sie es, mir zu folgen!» Da ein dikker<br />
Schal die rote Rosette des Akademikers<br />
verbarg, nahmen ein paar Vorübergehende<br />
für die Dame Partei. Aber der Herr entschuldigte<br />
sich: «Madame, es ist nur wegen des<br />
guten Zwecks.» — «Was für ein guter<br />
Zweck?» — Es ist heute so kalt. Sehen Sie<br />
die Eisschollen auf der Seine. Wenn ich hinter<br />
Ihnen hergehe, wird mir gleich wärmer.»<br />
die Da-<br />
Diese Entschuldigung entwaffnete<br />
me...<br />
Ein neues Rasierverfahren ohne Seile?<br />
Der amerikanisch© Oberst Jacob Schick<br />
soll ein Rasierverfahren erfunden haben, das<br />
radikal mit den bisher gebräuchlichen Messern<br />
und Klingen und vor allem mit der Notwendigkeit<br />
des Einseifens aufräumt Alle<br />
Einzelheiten über den neuen Rasierapparat<br />
sind leider noch nicht bekannt. Nur soviel<br />
weiss man, dass die Barthaare durch zwei<br />
sich sehr rasch gegeneinander verschiebende,<br />
mit parallelen Schlitzen versehene<br />
Stahlbleche abgeschnitten werden. Die<br />
schwingende Bewegung erhalten die Bleche<br />
natürlich durch elektrischen Antrieb, Die<br />
sehr optimistisch lautenden Berichte in amerikanischen<br />
<strong>Zeitung</strong>en behaupten ferner, dass<br />
es absolut unmöglich sei, sich mit dem neuen<br />
Apparat zu schneiden. Da auch ein Einseifen<br />
nicht mehr notwendig sei und damit die<br />
alkalische Reizung der Haarwurzeln wegfalle,<br />
wüchsen auch die Haare nicht mehr so<br />
rasch nach wie bei der bisherigen Art des<br />
Rasierens.<br />
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18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N°21<br />
Auch der Automobilist<br />
hat Freude an einem wohlgepflegten Garten, auch er hat nichts dagegen,<br />
wenn seine Obstspaliere im Herbst reiche Ernten tragen, auch er<br />
freut sieh, wenn er des Mittags aus seinem eigenen Garten ein feines Erdbeerdessert<br />
erhält, wenn überhaupt das Gemüse aus seinem eigenen Garten stammt.<br />
Freude und Entzücken bereitet es aber ihm und seiner Gattin, wenn im<br />
Garten Flieder und Rosen duften, auf dem Balkon wie auf den<br />
Fenstergesimsen die Geranienstöcke blühen. Will man aber<br />
im Obst-, Gemüse- oder Ziergarten Erfolge seiner Arbeit<br />
und Auslagen einheimsen, dann muss man auch<br />
dafür besorgt sein, sich die notwendigen,<br />
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darf wohl als das beste Gartenbuch bezeichnet werden,<br />
welches auf die schweizerischen Verhältnisse zugeschnitten ist.<br />
Werden im 1. Teil die Aussaatzeiten der Gemüsesamen angegeben, die<br />
Bearbeitung des Bodens, die Düngung desselben wie auch die einzelnen Gemüsearten<br />
behandelt, so werden im „Obstbau" das Kern-, Schalen-, Stein- und Beerenobst<br />
einer eingehenden Würdigung unterzogen. Das Anpflanzen und die Pflege<br />
der Obstbäume und besonders das Pfropfen werden in klarer, verständlicher Art<br />
erläutert. Im „Ziergarten", dem 3. Teil dieses prachtvollen Werkes, werden die<br />
Blumen im Freien, die Topf- und Zimmerpflanzen behandelt. Neben der fachmännischen<br />
Belehrung wird man durch die eingehende Beschreibung auf viele<br />
pflanzliche Schönheiten aufmerksam gemacht.<br />
Der Gartenfreund, mit seinen rund 650 Seiten und seinen einigen hundert<br />
erläuternder Illustrationen, kostet in Grünlemen gebunden nur Fr. 7.—.<br />
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Das Buchmobil.<br />
Die Buchhandlung Wilson in New York<br />
hat sich ein grosses Automobil bauen lassen,<br />
das sie für eine Rundreise durch die Staaten<br />
verwenden will. Der Wagen ist halb Personen-,<br />
halb Lastwagen und trägt mit grossen<br />
Lettern die Aufschrift «Bookmobile».<br />
Die Rundreise soll drei Jahre dauern und soll<br />
insbesondere für volkstümliche wissenschaftliche<br />
Werke Reklame machen.<br />
Warum sie alt wurde.<br />
In Boston beging dieser Tage eine alte<br />
Jungfer, Wilhelmine Robinson, in voller Rüstigkeit<br />
ihren 100. Geburtstag. Auf die Frage,<br />
worauf sie ihre Gesundheit zurückführe, erklärte<br />
sie: «Ich hasse die, Männer, und ich<br />
führe mein langes und glückliches Leben<br />
darauf zurück, dass ich nie dumm genug war,<br />
einen zu heiraten.»<br />
Tunney boxt wieder.<br />
Gene Tunney hat sich bekanntlich ganz<br />
aus dem Ring zurückgezogen und seine Zeit<br />
völlig der Philosophie gewidmet. Als er aber<br />
kürzlich in Cannes vom Dampfer an Land<br />
stieg und ein unerwünschter Photograph<br />
nicht von seiner Seite weichen wollte, da<br />
vergass der Boxer seine Grundsätze und alle<br />
Philosophie und schlug mit einem schrecklichen<br />
Schwinger den unglücklichen Kameramann<br />
knock out. Die zuschauende Menge<br />
machte in ehrfurchtsvollem Schweigen Platz<br />
und der boxende Philosoph verschwand in<br />
seinem Hotel.<br />
Woraus man sieht, was sich Boxer erlauben<br />
dürfen...<br />
Werden Bettler älter als Millionäre?<br />
In der amerikanischen Presse ist seit längerer<br />
Zeit eine Diskussion über die Statistiken<br />
der Lebensdauer der einzelnen Berufe<br />
im Gange. Gelegentlich wurde dabei auch<br />
erwähnt, dass im allgemeinen die amerikanischen<br />
Millionäre um zwanzig Jahre länger<br />
leben als ihre übrigen weniger begüterten<br />
Mitbürger. Dagegen beginnen die Millionäre<br />
sich zur Wehr zu setzen. Ein bekannter New<br />
Yorker Millionärsclub hat statistische Untersuchungen<br />
in einem Obdachlosenasyl in der<br />
Nähe von New York vornehmen lassen. Von<br />
127 untersuchten Obdachlosen waren 40 zwischen<br />
50 und 70 Jahre alt, 21 zwischen 70<br />
und 80 und 18 zwischen 80 und 90 Jahre alt;<br />
drei Insassen hatten sogar das Alter von 95<br />
Jahren erreicht. Der Statistiker zieht daraus<br />
den Schluss, dass im Durchschnitt die<br />
Besucher des Obdachlosenasyls von Hayfield<br />
mindestens zehn Jahre länger leben als im<br />
Durchschnitt die durch die Statistik untersuchten<br />
Millionäre. — Ob es wohl daraufhin<br />
einem der Millionäre einfallen wird, in das<br />
Obdachlosen-Asyl überzusiedeln?<br />
Bagatellen.<br />
Von Michael Gesell.<br />
Wider die Todesstrafe.<br />
Diese grausige Geschichte geht durch die<br />
<strong>Zeitung</strong>en: Im Jahre 1913 wurde in Amerika<br />
ein Mann namens Faltin durch das<br />
Gericht von Arizona zum Tode verurteilt.<br />
Der Verteidiger setzte durch, dass der Mann<br />
für geisteskrank erklärt und in einer Anstalt<br />
untergebracht wurde. Die Todesstrafe<br />
wurde im Staate Arizona aufgehoben, Faltin<br />
wurde begnadigt. Im Jahre 1913 wurde<br />
die Todesstrafe in Arizona wieder eingeführt.<br />
Daraufhin wurde Faltin erneut in<br />
Haft genommen. Der Verteidiger erwirkte<br />
wieder eine Unterbringung in einer Irrenanstalt.<br />
Nach zehn Jahren wurde er als<br />
•geistig normal entlassen. Jetzt wurde er<br />
daraufhin mit dem elektrischen Stuhl hingerichtet.<br />
Das klingt wie ein Märchen, das ein von<br />
allen Teufeln gehetzter Sadist erfunden hat.<br />
Sollte dieser Lebenslauf eines Unglücklichen<br />
wahr sein, könnte man nur hingehen<br />
und sich als Mitmensch von Mit-<br />
Radspeichen nicht rasch genug auffangen<br />
menschen, die so etwas zulassen, an der<br />
nächsten Gelegenheit aufhängen.<br />
Ehrenkarten.<br />
Es gibt aber noch Idealisten. Nicht nur<br />
vor Sportplätzen und Boxerhallen stauen<br />
sich die Menschen.<br />
In Stockholm sah man die grösste<br />
«Schlange», die die Stadt jemals erlebt<br />
hat, vor der Kasse des Opernhauses an<br />
dem Tage, an dem der Vorverkauf zu. der<br />
Festvorstellung für Selma Lagerlöf begann.<br />
Man berichtet, dass die Leute vom Mittag<br />
des Vortages bis zum Vormittage des nächsten<br />
Tages — also manche zwanzig Stunden<br />
— angestanden haben.<br />
Selbstverständlich wurde diese Begeisterung<br />
nicht belohnt. Es gab nur wenige<br />
Plätze zu kaufen. Die meisten Plätze wur-<br />
den durch Ehrenkarten vergeben. Die wurden<br />
solchen Leuten ins Haus getragen, die<br />
nicht eine Viertelstunde vor eineir Kasse<br />
stehen würden, wenn sie die Ehre, dieser<br />
Dichterin huldigen zu dürfen, sich erst gewinnen<br />
müssten. Aber so ist wohl der Begriff<br />
«Ehrenkarte» noch nicht gedeutet<br />
worden ...<br />
Sprachgeschichtliches.<br />
Seitdem jener Massenmörder Landru berühmt<br />
geworden ist, hat sich der Volksmund<br />
in Frankreich daran gewöhnt, Mörder,<br />
die mehrere Morde begangen haben,<br />
als Landrus zu bezeichnen.<br />
Den Trägern dieses Namens bleibt nichts<br />
anderes übrig, als sich seiner zu entledigen.<br />
Bisher sind beim französischen Innenminister<br />
siebenundzwanzig Gesuche um<br />
Namensabänderung dieser Art eingelaufen.<br />
So entsteht also Sprache. Die Gattin des<br />
Sokrates Hess sich auch nicht träumen, dass<br />
ihr Name Ällgemeinbezeichnung werden<br />
würde. Ruhm und schlechter Ruf stehen<br />
hier in einem missdeutigen Verhältnis, Hoffentlich<br />
fallen dem Leser Beispiele ein,<br />
dass auch edle Menschen für anständiges<br />
menschliches Verhalten so typologisch in<br />
die Sprache eingingen.<br />
Höchst einfach.<br />
Wir haben uns alle über die Räder geärgert,<br />
die im Film rückwärtsdrehten, während<br />
die Gefährte, zu denen sie gehörten,<br />
vorwärts rasten. Der Grund war, dass die<br />
Aufnahmeapparate die Lichtreflexe auf den<br />
konnten.<br />
Jetzt ist, wie amerikanische <strong>Zeitung</strong>en<br />
melden, das Problem gelöst. Der Zufall hat<br />
es gelöst. Man bekam ein Rad auf die Leinwand,<br />
das richtig vorwärtsdrehte. Man<br />
prüfte nach und fand, dass dieses Rad helle<br />
und dunkle Speichen hatte. Das war des<br />
Pudels Kern, auf den die Herren von der<br />
feineren Chemie nicht hatten kommen<br />
können.<br />
Spiele nicht mit Spiritismus!<br />
Louis Duc heisst ein Mann, der sich in<br />
Asnieres bei einer Geburtstagsfeier als Medium<br />
für eine spiritistische Sitzung zur<br />
Verfügung gestellt hatte.<br />
Der Hypnotiseur versetzte ihn in Trance,<br />
und um zu beweisen, dass der Louis üuc<br />
unempfindlich geworden sei, hieb er ihm<br />
eins hinter die Ohren.<br />
Verlag, Administration, Druck und Cücheriö: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />
Daraufhin erhob sich prompt Louis Duc,<br />
rannte nach Hause, holte einen Revolver<br />
und schoss in seiner Wut das Geburtstagskind,<br />
dem zu Ehren die Seance stattfand,<br />
tot und verwundete zwei weitere Teilnehmer<br />
der Sitzung, bevor man ihn entwaffnen<br />
konnte.<br />
Wäre diese Sache nicht so tragisch,<br />
könnte man sagen, hier wären endlich einmal<br />
durch den Spiritismus unwiderlegbare<br />
Tatsachen ans Licht gebracht worden.<br />
Biologisches.<br />
Professor Winifred Cullis hat den Gong<br />
gerettet. Dieses Instrument, mit dem man<br />
den Homo sapiens zum Futter ruft, ist nicht<br />
nur eine ästhetische Nettigkeit. Professor<br />
Cullis will herausgefunden haben, dass der<br />
Gongschlag die Magensäfte zum Pliessen<br />
bringe.<br />
An Hunden hat er diese Theorie erhärtet.<br />
Beim Hunde, der ja ein etwas feiner organisiertes<br />
Ohr als der Mensch hat, wirkt<br />
schon die Stimmgabel magensäftend.<br />
Jetzt weiss man auch, warum die Bevölkerung<br />
so gern der Militärmusik nachläuft.<br />
Die grosss Pauke macht ihr Appetit.<br />
Wir sind eben von Geheimnissen umgeben.<br />
Lärm wirkt nicht nur appetitanre-»<br />
gend, er wirkt auch lähmend auf die Lungen.<br />
Bei Experimenten in San Franzisko<br />
will man festgestellt haben, dass eine Stenotypistin<br />
in einem geräuschvollen Raum<br />
ungefähr 20 Prozent mehr Energie beim<br />
Ausatmen brauche als in ruhiger Umgebung.<br />
Die Geräusche scheinen sich also sozusagen<br />
wie eine Gaswolke vor die Lungen<br />
zu legen.<br />
Faust fährt Kulissen.<br />
Wir plakatieren die Namen unserer<br />
Grossen an den Strassenecken, damit sie<br />
jedermann sich einpräge. In Amerika numeriert<br />
man meistens die Strassen. Um der<br />
Unsterblichkeit der Grossen Genüge zu tun,<br />
versucht man die besten historischen Namen<br />
auf andere Gebiete zu retten. So hat die<br />
Pennsylvania Railway Company einen Rulissentransportwagen<br />
«Faust» getauft, und<br />
ein grosses Geldtransportauto fährt unter<br />
dem Namen «Richard Wagner» durch die<br />
Strassen New Yorks.<br />
Man muss den tiefen Sinn dieser Namensgebungen<br />
bewundern.<br />
(Vossische <strong>Zeitung</strong>).