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E_1929_Zeitung_Nr.030

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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />

BERN, Dienstag 2. April <strong>1929</strong><br />

Nummer 20 Cts*<br />

25. Jahrgang. — N° 30<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL -ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Halbjährlich FT. 8.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

totem nicht postamtlich bestellt Zuschlag für postamtliche Bestellung Im<br />

In- und Ausland 30 Rappen. Postcheck-Rechnnng 111/414<br />

Automobil-Haftpflicht<br />

Die Haftpflicht gehört nicht gerade zu den<br />

schönen Seiten des Automobilsportes. Man<br />

beschäftigt sich daher nicht gern mit ihr. Sie<br />

wird als etwas Ungemütliches, Unheimliches<br />

empfunden, ein Damoklesschwert, das über<br />

einem jeden Automobilisten schwebt, das<br />

plötzlich, ehe man sich's versieht, anlässlich<br />

einer Kollision, eines Unfalls etc., auf sein<br />

Opfer niedersaust. Es ist deshalb wohl angezeigt,<br />

wenn jeder Automobilist in grossen<br />

Zügen darüber im klaren ist, was unter Haftpflicht<br />

zu verstehen ist und wann und wie sie<br />

sich gegebenenfalls auswirkt.<br />

Die Grundlage für die Automobilhaftpflicht<br />

bilden die Artikel 41 und ff. des Schweiz. Obligationenrechtes.<br />

Wer einem andern widerrechtlich<br />

Schaden zufügt, sei es mit Absicht,<br />

sei es aus Fahrlässigkeit, wird ihm zum Ersätze<br />

verpflichtet; mit andern Worten die<br />

Haftpflicht entsteht durch die Zufügung eines<br />

Schadens, sei es absichtlich, sei es fahrlässig.<br />

Absichtlich wird wähl kaum ein Automobilist<br />

irgend jemandem mit seinem Fahrzeuge<br />

Schaden zufügen. Es handelt sich vielmehr<br />

bei der überwiegenden Mehrzahl von Automobilhaftpflicht-Fällen<br />

um fahrlässig verursachte<br />

Schäden, d. h. um Schäden, die man<br />

nicht gewollt hat, die man aber bei Anwendung<br />

höchster Sorgfalt hätte vermeiden können<br />

und vermeiden sollen. Für die EntScriädigungspflicht<br />

eines Automobilisten sind zwei<br />

Voraussetzungen nötig: 1 Einmal muss das<br />

Fährzeug die mechanische Ursache zur Tötung<br />

oder Verletzung einer Person oder zum<br />

Sachschaden eines Dritten geworden sein.<br />

Zweitens muss der Automobilist selbst oder<br />

eine Person, für die er als Geschäftsherr verantwortlich<br />

ist, sein Chauffeur, schuldhaft,<br />

d. h. absichtlich oder fahrlässig, diese mechanische<br />

Ursache herbeigeführt haben.<br />

Bei jedem Unfall, der die Tötung oder Verletzung<br />

einer Person oder die Beschädigung<br />

von Sachen zur Folge hatte, ist daher stets<br />

festzustellen, ob der Fahrer fahrlässig gehandelt<br />

hat, ob er es an der erforderlichen Sorgfalt<br />

hat fehlen lassen. In erster Linie wird<br />

hier untersucht werden müssen, ob der Fahrer<br />

gegen irgendwelche gesetzlichen Vorschriften<br />

verstossen hat, deren Nichteinhaltung mit<br />

Strafe bedroht ist. Hierunter fallen vor allem<br />

die Automobilfahrvorschriften, wie sie im<br />

Konkordat vom Jahre 1914 und in den verschiedenen<br />

den Automobilverkehr betreffenden<br />

Gesetzen, Gesetzchen, Dekreten, Verordnungen<br />

usw. enthalten sind. Sodann auch in<br />

U I 1. H.<br />

Der Regenbogenvogel.<br />

von Dr. R. v. Stürler, Advokat, in Bern.<br />

Erscheint Jeden Dienstag und Frrfsft , Monatlich „Gelke. Liste»<br />

ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Dero<br />

Telephon Bollwerk 39.84<br />

Ttlesjramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

schwereren Fällen das Strafgesetzbuch selbst,<br />

sowie es sich z. B. um fahrlässige Körperverletzung<br />

oder fahrlässige Tötung handelt.<br />

Liegt ein Verstoss gegen irgendwelche gesetzliche<br />

Bestimmungen, deren Nichtbefolgung<br />

mit Strafe bedroht ist, vor, findet in der<br />

Regel, sofern wenigstens der Tatbestand polizeilich<br />

festgestellt und aufgenommen worden<br />

ist, Strafanzeige und Ueberweisung an den<br />

Richter statt. In Fällen, die nur mit Busse<br />

oder mit Busse wahlweise neben Gefängnis<br />

bedroht sind, und die nicht mit schwereren<br />

Vergehen, wie z. B. fahrlässige Körperverletzung<br />

oder fahrlässige Tötung zusammentreffen,<br />

findet heute nun wohl fast ausnahmslos<br />

überall das Strafmandatsverfahren Anwendung,<br />

d. h. es wird dem Angeschuldigten, gestützt<br />

auf einen Polizeirapport oder eine Anzeige,<br />

ein Bussenurteil eröffnet, das er entweder<br />

annehmen, oder aber innerhalb einer<br />

Frist von wenigen Tagen bestreiten und die<br />

Durchführung des Gerichtsverfahrens verlangen<br />

kann. Im letztern Falle hat nun der<br />

Richter zu prüfen, ob ein Verschulden nachweisbar<br />

und seiner Ueberzeugung nach vorliegt.<br />

Ist dies der Fall, erfolgt die Verurteilung,<br />

andernfalls Freisprechung. Unterlässt<br />

ein Angeschuldigter, gegen das:Strafmandat<br />

Einsprache zu erheben, d. h. unterzieht er<br />

sieh der darin ausgesprochenen Strafe, wird<br />

dies als- Zugeständnis seines Verschuldens<br />

ausgelegt.<br />

Das Vorhandensein eines Verschuldens begründet<br />

nunmehr die Haftpflicht, d. h. die<br />

Verpflichtung des Verurteilten, den verursachten<br />

Schaden zu ersetzen.<br />

Der Artikel 53 des Schweiz. Obligationenrechtes<br />

bestimmt nun allerdings, dass bei der<br />

Beurteilung der Schuld oder Nichtschuld der<br />

Zivilrichter, sofern die Frage des Ersatzes<br />

des Schadens nicht schon durch den Strafrichter<br />

im Strafverfahren entschieden worden<br />

ist, an eine Verurteilung oder Freisprechung<br />

durch den Strafrichter nicht gebunden ist, mit<br />

andern Worten, es kann z.B. einerseits eine<br />

Verurteilung zu einer Strafe erfolgen, ohne<br />

dass deswegen unbedingt eine Verurteilung zu<br />

Schadenersatz erfolgen muss oder aber anderseits<br />

kann namentlich trotz erfolgtem Freispruch<br />

durch den Strafrichter zivilrechtliche<br />

Verurteilung zu Schadenersatz erfolgen.<br />

Es mag dies vielleicht auf den ersten Blick<br />

etwas eigenartig erscheinen, praktisch macht<br />

sich dies jedoch bedeutend einfacher, indem<br />

in der Regel, gestützt auf die strafrechtliche<br />

Von J. Kosmiez.<br />

— Man brachte die Schachtel während deiner<br />

Abwesenheit.<br />

— Prima Aprilis! Ich weiss es. Ich wette,<br />

dass der Scherz nicht gerade witzig sein<br />

wird.<br />

— Du hast stets Vorurteile und das ist das<br />

Schlimmste. Wer kann es wissen, was die<br />

verschlossene Schachtel enthält.<br />

— Aber ich weiss das eine, dass die Leute<br />

lieber boshaft als witzig sind.<br />

— Weil nicht jeder witzig sein kann. Dafür<br />

vermag aber jeder boshaft zu sein. •<br />

Die gelöste Schnur drehte sich auf der<br />

Tischplatte und der Deckel der Schachtel<br />

machte eine Halbkreiswendung.<br />

Rrrr<br />

Ein regenbogenfarbener Vogel flog empor.<br />

Er war genau so erschreckt wie sein Besitzer..<br />

Er warf sich verzweifelt von Wand<br />

zu Wand, während sein Herr nur einmal in*<br />

die Zimmerecke sprang und dort, mit erhobenen<br />

Händen, seinen Kollegen anschrie:<br />

— Wirf ihn hinaus — öffne, das Fenster —<br />

hörst du — wirf ihn hinaus!<br />

, Der Kollege konnte das Fenster nicht öffnen,<br />

weil er einen Lachkrampf hatte. Und<br />

der Vogel setzte sich auf den Rand des<br />

Schrankes.<br />

— Ich ertrage keine Vögel! Wirf ihn doch<br />

endlich hinaus.<br />

— Aber Menschenskind, schau doch wie<br />

bunt er ist!<br />

— Ich ertrage keine bunten Vögel, überhaupt<br />

keine Vögel! Das ist ein schlechter<br />

Scherz, eine raffinierte Bosheit, denn sie<br />

wusste, dass ich einen Widerwillen gegen<br />

Vögel habe.<br />

— Sie selbst hat ihn angemalt, jede Feder<br />

hat eine andere Farbe.<br />

Der Vogel schlug mit den bunten Flügeln<br />

gegen die Scheibe.<br />

— Wirf ihn hinaus!<br />

Die Passanten auf der Strasse hatten einen<br />

ungewöhnlichen Anblick: Im ersten Stock<br />

öffnete sich ein Fenster geräuschvoll und aus<br />

dem Raum flog ein vielfarbiger Vogel. Die<br />

Federn blitzten in den Sonnenstrahlen wie<br />

ein Regenbogen. Nach einer Weile verschwand<br />

er in der silbernen Luft.<br />

Die Leute richteten noch immer ihre Köpfe<br />

nach oben. Sie wunderten sich, oder sie lachten.<br />

Einige Passanten hatten dem Vogel gar<br />

keine Aufmerksamkeit geschenkt und fragten,<br />

was geschehen wäre.<br />

Ein Polizist runzelte die Stirn und betrat<br />

das Haus.<br />

Verurteilung, auch die zivilrechtliche Schadenersatzpflicht<br />

grundsätzlich festgestellt<br />

wird, so dass die Beurteilung des Zivilrichters<br />

sich höchstens nur noch auf die Höhe des<br />

Schadenersatzes, auf das Mehr oder Weniger<br />

beschränkt.<br />

Liegt ein Verschulden des Automobilisten vor,,<br />

sei es, dass' ein solches gestützt auf erfolgte<br />

Anzeige hin durch den Straf richter festgestellt<br />

worden ist, sei es, dass es ohne Durchführung<br />

eines Strafverfahrens auf dem Wege eines<br />

zivilen' Schadenersatzprozesses als erwiesen<br />

angenommen worden ist, tritt die Haftpflicht,<br />

d. h. die Verpflichtung zum Ersätze des Schadens<br />

in Kraft. Es ist also keineswegs etwa<br />

zur Begründung der Haftpflicht unumgänglich<br />

notwendig, dass ein Strafverfahren durchgeführt<br />

werden.muss, sondern es kann der Geschädigte,<br />

dem ja an der Bestrafung des<br />

Schuldigen weniger gelegen ist als am Ersätze<br />

seines Schadens, bloss auf dem Wege<br />

eines Zivilprozesses die Verschuldensfrage<br />

und damit die Frage des Schadenersatzes<br />

entscheiden lassen. In der Regel wird praktisch<br />

das Strafverfahren immer da platzgreifen,<br />

wo eine polizeiliche Tatbestandsaufnahme<br />

erfolgt ist, -während in allen denjenigen Fällen,<br />

in welchen eine behördliche Einmischung<br />

nicht stattgefunden hat, meistens bloss nur<br />

das zivilrechtliche Verfahren stattfindet, vorausgesetzt,<br />

dass überhaupt eine gerichtliche<br />

Entscheidung der Schadenersatzfrage durchgeführt<br />

werden inuss. Es ist dies natürlich<br />

nur dann der Fall, wenn sich die Beteiligten<br />

über die grundsätzliche Frage der Haftungspflicht<br />

sowie über die Höhe des Schadenersatzes<br />

nicht gütlich verständigen können.<br />

Ein Herr notierte auf seinem Notizblock<br />

die Hausnummer.<br />

Ein an die Mauer gelehnter Strassenjunge<br />

warf seine Mütze in die Luft und begann ein<br />

Lied zu pfeifen.<br />

Noch einer stand wie angewachsen da, aber<br />

da man neben ihm stehen blieb und fieberhaft<br />

fragte: «Wo ist er, wo ist er?», ging er<br />

in Gedanken verloren weiter und dachte über<br />

etwas angestrengt nach.<br />

Von Zeit zu Zeit lachte er.<br />

Es war ein Schriftsteller.<br />

Der regenbogenfarbene Vogel setzte sich<br />

auf einen Ast. Im gleichen Augenblick flüchteten<br />

alle Vögel. Einige kehrten zurück und<br />

setzten sich auf die unteren Aeste und hoben<br />

unruhig die Köpfchen.<br />

Der regenbogenfarbene Vogel hatte vor<br />

Erstaunen das Piepsen vergessen. Es wurde<br />

ihm ganz dumm zumute. Es ist sehr unangenehm,<br />

wenn man zu den Seinen heimkehrt<br />

und fühlt, dass man unnütz ist. «Was ist<br />

denn geschehen?» Das arme Vögelchen<br />

wusste nicht, dass es sich verändert hatte.<br />

Plötzlich erblickte er auf einem nahen Baume<br />

seine geliebte Uit-Uit. Er verfärbte sich in<br />

der Luft und setzte sich auf einen Zweig<br />

ganz nahe neben das geliebte Weibchen. Ihr<br />

kleines Herz schlug angstvoll, aber sie blieb<br />

INSERTIONS-PREIS: Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile ode»<br />

deren Raum 45 Cts. für dl» Schweiz; für Anzeigen ans dem Ausland 60 CU.<br />

Grösaero Inserate nach SeitentarU.<br />

tnseratensehhus 4 Tage vor Erscheinen «er befreunden Snmraer<br />

Der Automobilist kann sich nun gegen die<br />

Folgen der Haftpflicht d. h. gegen die Folgen<br />

des von ihm .verschuldeten Schadens schützen,<br />

indem er sich versichert, und zwar liegt<br />

dies nicht in seinem freien Ermessen, sondern<br />

er ist vielmehr, gestützt auf Art. 11 des Konkordates<br />

vom 31. März 1914, dazu verpflichtet,<br />

sofern es sich um Personenschaden, d. h.<br />

die Tötung oder Verletzung von Drittpersonen<br />

handelt. Fakultativ, d. h. in sein Ermessen<br />

gestellt, bleibt die Versicherung für verursachten<br />

Sachschaden. Diese Versicherungspflicht<br />

für Personenschaden und Versichermtgsmöglichkeit<br />

für Sachschaden sind nun<br />

aber keineswegs etwa in erster Linie dafür<br />

da, dem Automobilisten die Wiedergutmachung<br />

des verursachten Schadens zu erleichtern.<br />

Durch die obligatorische Versicherung<br />

für Personenschaden und die Möglichkeit,<br />

sich auch für Sachschaden zu versichern,<br />

soll vor allem der Geschädigte geschützt und<br />

Ersatz des ihm erwachsenen Schadens sichergestellt<br />

werden. Würde eine solche Versicherungspflicht<br />

nicht bestehen, müsste der Geschädigte<br />

unter Umständen Gefahr laufen, im<br />

Falle eines Unfalles nicht oder nicht genügend<br />

entschädigt zu werden, wenn z. B. dem Schadensverursacher<br />

die erforderlichen finanziellen<br />

Mittel hierfür fehlen würden.<br />

(Schluss folgt in der nächsten Kummer)<br />

Die Zusammenarbeit<br />

von Eisenbahn und Auto.<br />

Im «Confedere» lesen wir unter dem Titel<br />

«L'Uniou du Rail et du Pneu» folgende sehr<br />

richtigen Ausführungen:<br />

65 Linien und zwei Millionen Reisende,<br />

Wie man weiss, besteht zwischen der<br />

Eisenbahn und der Post eine enge Zusammenarbeit.<br />

Ebenso besteht aber auch eine<br />

Zusammenarbeit zwischen der Eisenbahn<br />

und den 65 konzessionierten Automobillmien<br />

in der Schweiz. Im letzten Jahre haben die<br />

Automobillinien zu oder von den Eisenbahnstationen<br />

über zwei Millionen Reisende befördert.<br />

Ausserdem wurde ein umfangreicher<br />

Warentransport getätigt, welcher für<br />

einzelne Linien, wie z. B. die Strecke Frutigen-Adelboden,<br />

von grösster Wichtigkeit ist.<br />

Eisenbahnlinien und Autolinien.<br />

Mehrere private Eisenbahnlinien verwenden.<br />

Autocamions; so die Montreux-Oberland-<br />

Bahn, welche einen Autopark von über 20<br />

Fahrzeugen hält und im Aktionsgebiet .der<br />

Bahn, mehrere Automobilkurse organisiert<br />

hat. Ihre Automobile fahren sogar oft bis<br />

Martigny und ins Greyerzerland, ja bis nach.<br />

Lausanne.<br />

Die Greyerzerbahnen verfügen ebenfalls<br />

über einen Park von Motorfahrzeugen. Sie<br />

betreiben etwa ein Dutzend konzessionierte<br />

Linien; man hat manchmal Gelegenheit,<br />

ihre Autobusse sogar auf dem Bahnhofplatz<br />

in Bern zu sehen. Ausserdem unterhalten<br />

sie einen starken Warenverkehr in die abgelegenen<br />

Täler des Kantons Freiburg.<br />

Die Linie Martigny-Orsiere wird mit zwei<br />

Autocamions betrieben, welche als Car Alpin<br />

für den Transport von Reisenden auf den<br />

Grossen St. Bernhard geeignet sind.<br />

Ebenso betreiben die Bahnen Solothurn-<br />

Bern, Liestal-Waldenburg und Frauenfeld-<br />

Wil Automobillinien. Auch die Strassenbahnen<br />

sind Verbindungen eingegangen mit dem<br />

Automobil. Sowohl in Zürich wie in Bern,<br />

wo im ganzen 13 Autobusse verkehren, hat<br />

diese Verbindung von Tram und Auto grosse<br />

Erfolge zu verzeichnen.<br />

In unsern grossen Güterbahnhöfen vorf<br />

Zürich und Basel ist die Zusammenarbeit<br />

würdevoll auf ihrem Platze. Nur die Krallen<br />

drückte sie kräftiger um den Zweig.<br />

— Was soll das heissen, erkennst auch<br />

du mich nicht? Du meine geliebte Uit-Uit.<br />

— Frechheit! Ich kenne Sie nicht, mein<br />

Herr, und bitte, mich nicht zu belästigen.<br />

Er wollte noch etwas piepsen, aber sie flog<br />

bereits davon und verschwand im Dickicht<br />

des nahen Parks. Er wurde traurig, aber er<br />

war mit den augenscheinlichen Beweisen der<br />

Anständigkeit seiner Uit-Uit sehr zufrieden.<br />

Der regenbogenfarbene Vogel erstaunte ob<br />

seines seltsamen Schicksals und erinnerte<br />

sich an die heutigen Ereignisse:<br />

«Ich bin zu dem Balkon einer entzückenden<br />

jungen Dame geflogen. So war es. Und dann<br />

packte mich beim Frühstück plötzlich eine<br />

weisse Hand und trug mich ins Zimmer Die<br />

junge Dajne hielt mich lange fest (und das<br />

war sehr unangenehm), sie streichelte meine<br />

Flügel mit einem haarfeinen Ding und dann<br />

(ach welch furchtbare Erinnerung!) setzte sie<br />

mich in ein dunkles Gefängnis. Der Boden<br />

wankte unter meinen Füssen, alles begann<br />

sich zu drehen, ich fühlte, dass ich fliege, und<br />

dabei bewegte ich meine Flügel nicht, und<br />

dann? Ja, man Hess mich heraus, jemand<br />

schrie furchtbar laut und ich fand endlich die<br />

Oeffnung der dunklen Welt. Und jetzt?»<br />

Ein Vogel setzte sich im Vorbeiflug neben<br />

ihn.


H AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> -<br />

Die Stellungnahme<br />

der Hauseigentümer.<br />

der Eisenbahn mit Automobilen schon lange<br />

zur Tatsache geworden.<br />

Im Surbtal.<br />

Im Surbtal hat das Automobil sogar die<br />

Eisenbahn völlig ersetzt. Um die grossen<br />

Kosten der Errichtung einer Eisenbahnlinie<br />

zu sparen, hat man an Stelle der Eisenbahn<br />

einen regelmässigen Autobusverkehr organisiert.<br />

Die Post befördert mit zehn Automobilen<br />

die Reisenden auf Rechnung der S. B. B.<br />

Entwicklung<br />

des Omnibusverkehrs.<br />

Zehn neue Wagen für eine neue Lorraine-<br />

Linle. — Bau einer grossen Garage.<br />

Ein neues Beispiel für die Ersetzung des<br />

Trambahnverkehrs durch den Omnibusverkehr<br />

ist der Beschluss des bernischen Gemeinderates,<br />

für die zukünftige Verkehrslinie<br />

vom Bahnhof über die neue Lorrainebrücke<br />

nach der Lorraine zehn Autobusse<br />

einzustellen. Die Stadt Bern hat mit ihren<br />

bereits bestehenden Omnibusverkehrslinien<br />

die besten Erfahrungen genracht, und dieser<br />

Verkehr hat sich in jeder Beziehung,,<br />

sowohl was den pünktlichen Betrieb als<br />

auch die finanziellen Einsparungen anbelangt,<br />

bestens bewährt. Vor allem im Vorortverkehr<br />

und wo es sich um Linien ohne<br />

ausgesprochen starken Spitzenverkehr<br />

handelt, ist der Autobus unbedingt dem<br />

Tram vorzuziehen.<br />

Schon in der Kreditvorlage für die Lorrainebrücke<br />

wurde der Omnibusbetrieb in<br />

Aussicht gestellt. Man muss sich nun entschliessen.<br />

ob man die eventuell ebenfalls<br />

in Betracht gezogene neue Tramlinie zugunsten<br />

des Omnibusbetriebes aufgeben<br />

will oder nicht Nach den Erfahrungen,<br />

die man bisher in allen Städten, besonders<br />

auch, wie wir kürzlich auszuführen Gelegenheit<br />

hatten (in Nr. 28 der «Automobil-<br />

Revue»), in deutschen Grossstädten gemacht<br />

hat, wird es sich je länger je mehr<br />

darum handeln, die Strassenbahnen zugunsten<br />

der Motorfahrzeuge aus den verkehrsreichen<br />

Strassen der Städte zu verbannen.<br />

Wir sind der festen Ueberzeugung,<br />

dass die ursprünglich als eventuelle<br />

Lösung in Betracht gezogene neue Strassenbahnlinie<br />

über die Lorrainebrücke nicht<br />

zur Ausführung kommt.<br />

Die Linienführung für die neue Omnibuslinie<br />

ist erst stadtseitig ganz abgeklärt.<br />

Der Ausgangspunkt der Linie soll auf dem<br />

Bahnhofplatz sein. Infolge der starken Belastung<br />

des Bahnhofplatzes und des Bollwerks<br />

können die Wagen nur bei der Einmündung<br />

der Neuengasse aufgestellt werden.<br />

Da diese Strasse nach dem Inkrafttreten<br />

der neuen Verkehrsordnung als Einitahnstrasse<br />

Richtung Waisenhausplatz<br />

vorgesehen ist, bildet das Stationieren der<br />

Wagen auf der linken Strassenseite am<br />

Trottoir vor der «Genevoise» kein Verkehrshindernis.<br />

Die Hinfahrt zur Lorrainebrücke<br />

erfolgt durch die Genfergasse und<br />

die obere Aarbergergasse; die Herfahrt von<br />

der Lorraine soll durch das Bollwerk bis<br />

zum Stationierungsplatz bei der «Genevoise»<br />

stattfinden. Als Einzugsgebiet jenseits<br />

der Aare kommt die westlich des<br />

Bahndammes gelegene Lorraine und der<br />

westlich der Wylerstrasse gelegene Teil des<br />

Breitenrains, der mit dem Dammweg mit<br />

einer Unterführung verbunden ist, in Betracht.<br />

Man glaubt, dieses Gebiet, das rund<br />

7500 Einwohner zählt, am besten zu bedienen<br />

durch wechselweises Befahren der Lorrainebrücke<br />

und des Dammweges. Vorgesehen<br />

ist auf der Strecke Bahnhofplatz-<br />

Lorrainestrasse-Dammweg ein 5 Minuten-<br />

Verkehr bei ununterbrochenem Betrieb von<br />

6 bis 20% Uhr. '<br />

Eine Taxverbindung mit der Strassenbahn<br />

ist vorläufig nicht vorgesehen. Die<br />

und ein privater Transportunternehmer besorgt<br />

den Warentransport. Die Zahl der<br />

Reisenden ist sehr beträchtlich und überschreitet<br />

manchmal im Tage die Zahl 600.<br />

Damit ist der Beweis erbracht, dass unter<br />

besondern Bedingungen das Motorfahrzeug<br />

wirtschaftlicher arbeitet als die Eisenbahn<br />

und dass es im Interesse der Bahnen<br />

liegt, mit dem Motorfahrzeug zusammenzuarbeiten.<br />

G.<br />

Bern und sein Verkehr.<br />

— Wie wunderlich! piepste er und flog<br />

weiter.<br />

Der regenbogenfarbene Vogel ärgerte sich.<br />

Seine Lage war sehr tragisch, tragischer als<br />

es Menschen erscheinen könnte. Zumal er<br />

nichts von der Wandlung seiner Kleidang<br />

und überhaupt nicht wusste, dass das Kleid<br />

den Vogel macht.<br />

Gegen Abend setzte er sich auf einen kleinen<br />

mit Blumen geschmückten Balkon. Er<br />

wollte zu den Vögeln nicht zurückkehren.<br />

Sie sprachen kein Wort mehr miteinander.<br />

Sie packte ihre Sachen und er dachte daran,<br />

dass sie ihn mit dem Augenblick ihres Wegganges<br />

für immer verlässt, denn sie wird<br />

auf die Brücke gehen und sich in den angeschwollenen<br />

Fluss stürzen. Und niemand<br />

würde sie retten können, EV sass mit der<br />

<strong>Zeitung</strong> in der Hand und verbarg sein Gesicht,<br />

damit sie sein Leiden nicht erkenne,<br />

das an den Muskeln seines Gesichtes zerrte.<br />

Aber sie verbargen das alles vor einander<br />

Taxe soll vom Bahnhof aus nach jeder beliebigen<br />

Haltestelle 20 Rappen betragen.<br />

Vorgesehen sind auch Inhaberabonnemente<br />

und Zeitkarten. Der Voranschlag sieht vor:<br />

Betriebseinnahmen Fr. 387 640.—<br />

Betriebsausgaben Fr. 207 250.—<br />

Betriebsüberschuss Fr. 180390.— '<br />

Für die Durchführung des 5 Minuten-<br />

Betriebes sind drei Wagen erforderlich.<br />

Um aber auch dem Spitzenverkehr zu genügen,<br />

der auf 400 bis 500 Personen in der<br />

Minute berechnet wird, werden im ganzen<br />

acht bis neun Wagen nötig sein. Einschliesslich<br />

eines Reservewagens steigt somit<br />

der Bedarf der Wagen auf den Zeitpunkt<br />

der Eröffnung der Linie auf zehn<br />

Stück. Die Anschaffungskosten eines Wagens<br />

betragen 56 000 Franken. Diese Wagen<br />

sind mit Rohölmotoren versehen, woüei<br />

sich infolge des billigen Preises gegenüber<br />

dem Benzin eine Brennstoffersparnis von<br />

mindestens zwei Dritteln ergibt. Der um<br />

4000 Franken höhere Anschaffungspreis<br />

der Wagen würde durch eine Ersparnis im<br />

Betrieb reichlich aufgewogen.<br />

Das Kreditbegehren des Gemeinderates<br />

für die Ausführung der projektierten neuen<br />

Verkehrslinie beläuft sich auf 1167 000<br />

Franken zu Lasten des Anlagekapitals des<br />

Stadtomnibusses. In diesem Kredit sind inbegriffen<br />

600000 Franken für die zehn<br />

Autos, 381 000 Franken für die Erstellung<br />

einer Grossgarage, ferner verschiedene<br />

Posten für Heizung, Krananlage, Vulkanisieranlage<br />

usw.<br />

Die geplante Garage soll Raum bieten<br />

für vierzig Wagen und a.uf das den Strassenbahnen<br />

gehörende Terrain am Philosophenweg<br />

zu stehen kommen. —n—<br />

Eine neue Verkehrsregelung<br />

In der Bundesstaat ist seit dem letzten<br />

Donnerstag atn untern Ausgang ider Amthausgasse<br />

eine neue Verkehrsregelung in<br />

Kraft. Der Fluss des Verkehrs soll hier einmal<br />

mit (grossstädtischen Mitteln in die richtigen<br />

Bahnen geleitet werden. Oder wenigstens<br />

will man den Versuch dazu machen. Das Publikum<br />

allerdings stand vorerst einem Bilderrätsel<br />

gegenüber. Was die blau-weissen, auf<br />

den Asphalt aufgemalten Pfeile für eine Bedeutung<br />

hatten, verstand man wohl. Aber<br />

was sollte das Gittergemälde quer über die<br />

Amthausgasse bedeuten, was der Pfeil, der<br />

vom Trottoir aus auf dieses Gitter hinweist?<br />

Was wollen die zwei neu hinzugekommenen<br />

Verkehrspolizisten, der auf dem Gitter und<br />

der weiter oben auf dem Querstrich, den<br />

Fahrzeuglenkern zu verstehen geben, indem<br />

sie ihnen dolce bis furioso zuwinken? Weshalb<br />

wurde jetzt dieser Radfahrer aufgehalten<br />

und notiert? Warum hält nun der Posten<br />

auf dem Gitter die ganze Kolonne Wagen<br />

auf, während sie doch der Dritte an der<br />

Juckerecke heranwinkt?<br />

Der vierte Polizeimann gibt gerne Auskunft,<br />

wenn man ihn fragt: Man will vermeiden,<br />

dass das Publikum planlos den Theaterplatz<br />

überschreitet. Man gibt ihm dazu<br />

eine Schutzzone, eben jenes Gitter, auf dem<br />

es sich auf dem kürzesten Weg von der Zeitglockenlaube<br />

zur Juckerlaube und umgekehrt<br />

herüberbewegen kann. Fahrzeuge dürfen die<br />

und wollten sich nicht verzeihen. Durch die<br />

offene Balkontür schauten die Blumen.<br />

Der regenbogenfarbene Vogel sass auf dem<br />

Geländer. Er piepste. Sie blickte hin and<br />

rief" freudig aus:<br />

— Wie hübsch er ist!<br />

Der Mann blickte sie höchst erstaunt an«<br />

Sie selbst erschrak vor ihrem eigenen Aufschrei,<br />

der diesem Augenblick so gar nicht<br />

entsprach. Aber der entzückende Vogel, dieser<br />

bunte Vogel, drehte das Köpfchen und<br />

piepste von neuem. Sie ging auf den Balkon<br />

und blickte den Vogel schmerzlich lächelnd<br />

an.<br />

Der Mann blickte auf: sie stand im Widerschein<br />

der untergehenden Sonne, inmitten<br />

der Blumen, schön wie der Frühling.<br />

— Und er flieht nicht!<br />

Der regenbogenfarbene Vogel flog ins<br />

Zimmer und setzte sich auf den Rand des<br />

Bettes.<br />

— Wir haben einen Vogelkäfig... flüsterte<br />

Schutzzone nur mit stark herabgesetztem<br />

Tempo passieren und jeweils nur ganz rechts<br />

dem Strassenrand entlang; als Signal zur<br />

Tempoverminderung dient jener blauweisse<br />

Querstrich 15 Meter weiter vorn.<br />

Das Publikum hört zu und lächelt. Immerhin<br />

wird zugegeben, dass das «ganz recht»<br />

und «nicht ohne» sei. Einige gehen darauf<br />

auch via Schutzzone weiter. Aber die meisten<br />

erinnern sich plötzlich der kalt werdenden<br />

Suppe, steuern in Luftlinie die Jukkerecke<br />

an und durchschneiden arglos den<br />

Platz- wie seit jeher.<br />

Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden.<br />

Um so weniger kann man erwarten, dass<br />

sich der Berner, der König der Individualisten,<br />

in einem Taig Verkehrsregeln lässt. Aber<br />

«nüt nahiah gwinnt». Und wir können schon<br />

heute verraten, dass die rührige Berner Polizeidirektion<br />

diesem ersten grösseren Versuch<br />

bald weitere wird folgen lassen. Hoffentlich<br />

erkennen dann die Fussgänger deutlicher,<br />

dass die Befolgung der polizeilichen<br />

Massnahmen in ihrem eigenen Interesse<br />

liegt.<br />

Im Zusammenhang mit diesem Thema sei hier<br />

noch eine Zuschrift veröffentlicht. Man schreibt<br />

uns:<br />

«Die stadtbernische Polizeidirektion bemüht sich<br />

mit giossem Eifer, den Anforderungen der besonders<br />

in der Bundesstaat schwierigen Verkehrsverhältnisse<br />

weitgehend zu entsprechen. An vielen<br />

ihrer Anordnungen können sich andere Schweizerstädte<br />

ein Vorbild nehmen. Auch das Verhalten<br />

der Verkehrspolizisten ist einigermassen korrekten<br />

Fahrern gegenüber durchaus taktvoll und loyal.»<br />

«Trotzdem beklagen sich auswärtige Automobilisten<br />

immer wieder darüber, dass man Bern fast<br />

nicht passieren könne, ohne irgendwie gegen eine<br />

Verkehrsverordnung zu verstossen. Wenn es dabei<br />

auch meist ohne Busse abgeht, so sind doch solche<br />

Reibungen an und für sich schon unangenehm. Ein<br />

Auswärtiger wird z. B. fast eicher auf der Kornhausbrücke<br />

dem Tram vorfahren, weil die entsprechende<br />

Verbottafel mit ihrer kleinen Schrift<br />

nachts oder bei geschlossenem Wagen fast unleserlich<br />

ist. Diese und gewisse andere Spezialvorschriften<br />

mögen nicht zu vermeiden eein. andere aber<br />

gewiss. Wäre es z. B. nicht möglich, eine einheitliche<br />

Verkehrsregelung bei den Tramhaltestellen<br />

mit Verkehrsinseln zu schaffen? Heute fährt man<br />

auf der Nordseite des «Tramhauptbahnhofes» in<br />

beiden Fahrrichtungen nur auf der einen Seite der<br />

Verkehrsinsel und soll die Tramgeleise vermeiden.<br />

Beim «Du Theätre» dagegen ist es verboten, dasselbe<br />

System anzuwenden, hier heisst es auf dem<br />

Tramgeleise zu fahren und hinter dem Tram anhalten.<br />

Beim Bärenplate könnte man rings um die<br />

Verkehrsinsel etwa vier verschiedene Wege einschlagen,<br />

von denen nur einer (aber für den Auswärtigen<br />

welcher?) der richtige ist. Bei der Verkehrsinsel<br />

an der Effingeistrasse ist wieder etwas<br />

anderes Brauch.»<br />

«Beim schrägen oder senkrechten PaiMeren am<br />

Strassenrand schreibt das Schema auf der Parkierungstafel<br />

vor, dass man den Wagen entgegen<br />

der internationalen Gepflogenheit rückwärtsfahrend<br />

einreiht, und die Polizeiorgane wachen eifrig darüber,<br />

dass diese Vorschrift eingehalten wird. Ich<br />

lasse mich gerne aufklären, wenn es einen Grund<br />

gibt, der dieses Rückwärtseinfahren praktischer<br />

erscheinen lässt Bis jetzt kenne ich aber keinen.<br />

Beim Rückwärtseinfahren muss man vorher den<br />

Wagen durch Manöverieren in die erforderliche<br />

Richtung stellen und versperrt damit oft anderen<br />

Fahrzeugen die Strasse. Das Vorwärtseinfahren erfordert<br />

zwar auch ein Manöverieren, aber erst beim<br />

Wegfahren, und da kann man einen günstigen Moment<br />

abwarten. Ganz abgesehen davon ist aber das<br />

Einreihen in eine schmale Lücke bei Rückwärtsfahrt<br />

schon an und für sich bedeutend schwieriger<br />

und riskierter als bei Vorwärtsfahrt.<br />

Von Tag zu Tag<br />

1928 <strong>1929</strong><br />

8.000 5.400 8.000 5.400 303<br />

13.500 12.000 21.500 17.400 2.281<br />

22.000 22.000 43.500 39.400 4.535<br />

7.000 7.500 50.500 46.900 2.057<br />

13.000 11.000 63.500 67.900 984<br />

8.500 7.500 72.000 65.400 1.173<br />

17.900 14.000 89.000 79.400 1.646<br />

9.000 7.500 98.000 86.900 1.045<br />

16.988 13.000 115.321* 99.900 2.294<br />

21.863 16.500 137.184* 116.400 5.130<br />

war die genaue Zahl der Eintritte nur für die zwei<br />

sie, aber ihre Stimme brach. Sie verbesserte<br />

sich: Du hast einen Vogelkäfig noch von dem<br />

Kanarienvogel, vielleicht kann man ihn fangen...<br />

er ist so ungewöhnlich.<br />

— Gut, sagte er. Es war sein erstes Wort<br />

seit Stunden.<br />

Sie näherte sich dem Vogel und deckte<br />

ihn mit der Hand. Nach einer Weile sass er<br />

im verschlossenen Bauer. Sie brachte ihm<br />

Wasser und streute ihm Körner. Sie sah auf<br />

den buntgefärbten Vogel, entzückt wie ein<br />

Kind.<br />

Bis sie sich plötzlich an alles erinnerte. Die<br />

offenen Koffer blickten sie feindselig an. Er<br />

stand drüben am Fenster. Da ging er zu ihr<br />

und umarmte sie.<br />

Den Käfig hingen sie auf den Balkon. Sie<br />

schlössen die Glastür und zogen den Vorhang<br />

vor. Der regenbogenfarbene Vogel war noch<br />

trauriger als am Tage. Man kann nicht heiter<br />

sein, wenn man allein ist. Er wollte fliegen,<br />

fort, hinaus zu den Seinen. Er breitete die<br />

Der Verband der Haus- und Grundeigentümer<br />

hat sich in einer Einsendung an die<br />

Presse gegen Artikel 126 und 132 der geplanten<br />

Verkehrsordnung für die Stadt<br />

Bern gewendet.<br />

Art 126 lautet: « Für die Benützung des Bodens<br />

in den Lauben werden folgende Bestimmungen aufgestellt:<br />

a) Der Laubendurchgang und die Bogenöffnungen<br />

der Lauben nach der Strasse sind freizuhalten und<br />

dürfen nicht mit Verkaufsständen, Warengestellen<br />

oder dergleichen belegt werden. Ausgenommen hiervon<br />

sind die von der Baudirektion II bewilligten<br />

Kellerkasten, Ausstellkasten und Abschlussgeländer<br />

sowie die von der städtischen Polizeidirektion zu<br />

Marktzwecken (Dienstag und Samstag) bezeichneten<br />

Teile einzelner Lauben.<br />

b) Der Durchpass darf nicht gehemmt werden.<br />

Warentransporte, die ein längeres Auf- oder Abladen<br />

erfordern, sind während der frühen Vormittagsstunden<br />

vorzunehmen. Auslagen in Schaufenstern<br />

dürfen nicht so beschaffen sein, dass Verkehrsstockungen<br />

durch Ansammlung von Personen entstehen.<br />

c) Bei baulichen Veränderungen ist für Laubenabsperrungen,<br />

unter Beobachtung von Art 9 der<br />

Verkehrsordnung, die Bewilligung der städtischen<br />

Baudirektion II einzuholen. Abschrankungen sind<br />

wieder zu entfernen, sobald sie für die Verkehrssicherheit<br />

entbehrlich werden. »<br />

Der Verband der Haus- und Grundeigentümer<br />

bemerkt zu diesem Artikel: Die<br />

Warenverkaufsstände in den Laubenbogen<br />

sind eine Einrichtung, die seit jeher besteht.<br />

Es werden dafür bedeutende Mietzinse<br />

bezahlt, und bei Liegenschaftsverkäufen<br />

sind bei der Wertbemessung die Einnahmen<br />

aus den Ständen stets in Rechnung<br />

gesetzt worden. Bei gutgelegenen Ständen<br />

werden mehrere tausend Franken Mietzins<br />

gelöst. Die Verkaufsstände werden von der<br />

Polizei beanstandet, da sie angeblich den<br />

Verkehr hindern. Von einem Verkehrshindernis<br />

kann absolut nicht die Rede sein<br />

usw.<br />

Es ist nun keine Frage, dass diese Stände<br />

ein Verkehrshindernis bedeuten. Bei der<br />

sehr starken Vermehrung, welche sie in<br />

den letzten Jahren genommen haben, ist es<br />

bald so weit, dass das freie Austreten aus<br />

den Lauben auf die Strasse und umgekehrt<br />

völlig behindert ist.<br />

Ausserdem spricht auch der vom ästhetischen<br />

Standpunkt aus nicht gerade wohltuende<br />

Anblick der Stände für eine Beseitigung<br />

derselben. So gut wie die Hausbesitzer<br />

in früheren Jahren auf diese Einnahme<br />

verzichten konnten, könnten sie es auch<br />

heute noch, wobei noch zu sagen ist, dass<br />

durch das Anbringen von Schaukasten<br />

(welches ebenfalls in den letzten Jahren<br />

sehr zugenommen hat) den Hausbesitzern<br />

die erwünschte Ausnützung des Raumes ermöglicht<br />

wird. — Man macht sonst im allgemeinen<br />

dem Automobil den Vorwurf,<br />

dass es durch die erforderlichen Garageund<br />

Werkstättenbauten an früher idyllischen<br />

Plätzen den Geist der neuen (materiell<br />

gerichteten!) Zeit verkörpere.<br />

Nun, hier sind es einmal andere Leute,<br />

die nicht weniger materiell gesinnt sind<br />

und die in einer krämerhaften Kleinlichkeit<br />

die Beseitigung dieser verkehrshindernden 1<br />

und unschönen Marktstände als unmöglich<br />

Total nach<br />

jedem Tag<br />

1928 <strong>1929</strong><br />

erklären. Sie mögen einmal einen wohlwollenden<br />

Fremden fragen, was er zu die-<br />

Der Besuch des Genfer Salon <strong>1929</strong> verdienen mit dem Salon 1928<br />

Tag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag . . . .<br />

Freitag<br />

Samstag*<br />

Sonntag*<br />

* Für 1928<br />

Eintrittskarten<br />

Von der 8. B. B. gestempelte Billette<br />

Von Tag zu Tag<br />

1928 <strong>1929</strong><br />

203<br />

1.961<br />

3.852<br />

1.393<br />

1.147<br />

1.042<br />

1.3S3<br />

L207<br />

1.490<br />

2.700<br />

Total nach<br />

jedem Tag<br />

1928 <strong>1929</strong><br />

303<br />

2.684<br />

7.119<br />

9.176<br />

10.160<br />

11.333<br />

12.979<br />

14.024<br />

16.318<br />

21.448<br />

letzten Tage bekannt.<br />

No 30<br />

2.164<br />

6.016<br />

7.414<br />

8.561<br />

9.603<br />

10.986<br />

12.193<br />

13.683<br />

16.383<br />

Flügel aus und schlug schmerzhaft an die<br />

Gitterstäbchen.<br />

— Wir haben den armen Vogel draussen<br />

gelassen und es regnet. Ich muss aufstehen<br />

und ihn ins Zimmer nehmen.<br />

— Ja, sagte er. Schauer überliefen sie bei<br />

dem Gedanken an den kalten Regen, der an<br />

die Scheiben schlug.<br />

— Schau dir nur meinen Vogel an. Das ist<br />

doch ein gewöhnlicher Spatz. Er war bemalt.<br />

Der Regen hat die Farben abgewaschen!<br />

Und an der Mauer entlang tropfte eine<br />

schmale blasse Spur.<br />

— Siehst du, Liebste, das Glück ist oft nur<br />

so ein gewöhnlicher Spatz, dessen Federn<br />

man regenbogenfarben bemalen kann. Er hat<br />

uns das Glück zurückgebracht. Wir werden<br />

ihn mit der Freiheit beglücken.<br />

Sie öffnete den kleinen Käfig.<br />

Und er flog so heiter und rasch, wie nur<br />

das Glück fliegen kann.


N°3 — <strong>1929</strong><br />

ser Verschandelung unserer charakteristischen<br />

Lauben sagt, und mögen dann überlegen,<br />

ob ihre Einstellung nicht auch sich<br />

wirtschaftlich für die Stadt Bern ungünstig<br />

auswirken könnte.<br />

Oster verkehr<br />

und Verkehrsunfälle.<br />

Die Tageszeitungen veröffentlichen unter<br />

besonderen Titeln wie « Bilanz der Verkehrsunfälle<br />

über Ostern » etc. eigentliche Rubriken<br />

über die Verkehrsunfälle während den Osterfeiertagen.<br />

Die Art und Weise der Gruppierung<br />

muss dem Leser ein schwarzes, vielleicht<br />

all zu schwarzes Bild der tatsächlichen<br />

Ereignisse geben. In der Tat darf nicht vergessen<br />

werden, dass der Verkehr während<br />

den Feiertagen namentlich auf den Strassen<br />

ausserordentlich intensiv war. Für viele Automobilisten,<br />

die ihre Wagen in der Garage<br />

überwintern, ist Ostern der eigentliche Auftakt<br />

zur Fahrsaison. Das schöne Wetter und<br />

der Umstand, dass die meisten Banken und<br />

viele grosse Geschäftshäuser vier Freitage<br />

einräumten, ermöglichten grossangelegte<br />

Automobiltouren. So sah man neben den kantonalen<br />

Wappen sehr viele ausländische Nummernschilder,<br />

namentlich deutsche. Bei der<br />

Beurteilung der Verkehrsunfälle wird man<br />

deshalb der enormen Verkehrsintensität in<br />

weitestem Masse Rechnung tragen müssen.<br />

Ein sehr bedauernswerter Unfall ereignete<br />

sich in der Nacht zum Sonntag zwischen Altstätten<br />

und Schlieren, wo ein Fussgänger von<br />

einem Auto derart schwer verletzt wurde,<br />

dass er noch in der gleichen Nacht starb. Dieser<br />

Unfall wird von uns aus dem Grunde aus<br />

der Reihe der übrigen herausgegriffen, weil<br />

das Verhalten der Wageninsassen den Gepflogenheiten<br />

eines verantwortungsvollen Automobilisten<br />

Hohn spricht. Wie gemeldet wird,<br />

flüchteten die Wageninsassen nach dem Unfall<br />

und Hessen das Automobil auf der Strasse<br />

stehen. Wenn auch daraus geschlossen<br />

werden muss, dass es sich nur um Strolchenfahrer<br />

handeln kann, so dürfen im allgemeinen<br />

Interesse weder Mittel noch Wege gescheut<br />

werden, die Schuldigen ausfindig zu<br />

machen und für ihr verbrecherisches Verhalten<br />

zur Rechenschaft zu ziehen. :-:<br />

Zürdier Notizen<br />

Der Omnibusbetrieb<br />

der städtischen Strassenbahn<br />

wurde in der letzten Sitzung des Grossen<br />

Stadtrates wieder einmal näher unter die<br />

Lupe genommen. Anlass dazu gab der von<br />

Fabrikinspektor Sigg im Namen der Kommission<br />

begründete Antrag, den Kraftwagenbetrieb<br />

der Staat auf den Zeitpunkt der Eröffnung<br />

der Strassenbahnlinie nach Oerlikon<br />

bis nach Wollishofen auszudehnen und auf<br />

den gleichen Zeitpunkt die Taxgemeinschaft<br />

zwischen Omnibus und Tram einzuführen.<br />

Dieser Antrag einer zur Beratung der stadträtlichen<br />

Weisung betreffend den Kraftwagenbetrieb<br />

vom 19. Januar <strong>1929</strong> formierten<br />

Kommission steht bekanntlich im Gegensatz<br />

zum Antrag des Stadtrates, von einer<br />

Taxgemeinschaft abzusehen und auch auf<br />

einen weiteren Ausbau der Kraftwagenlinie<br />

vorläufig zu verzichten.<br />

Der Kommissionsreferent unterzieht die<br />

stadtfätliche Weisung und die darin aufgestellten<br />

Berechnungen einer kritischen Betrachtung<br />

und kommt zum Schluss, dass der<br />

Omnibusbetrieb doch in einem allzu pessimistischen<br />

und ungünstigen Licht betrachtet<br />

worden sei. Die zitierten Zahlen stimmen insofern<br />

nicht, als zur Zeit der Ausarbeitung<br />

der Weisung die Betriebsergebnisse erst für<br />

elf Monate bekannt waren und somit auf einem<br />

Jahresrückschlag von 11,49 Rp. pro<br />

AUTOMOBTL-REVUE<br />

Wagenkilometer basiert wurde, während bei<br />

Berücksichtigung, des gesamten Jahresresultates<br />

dieser Rückschlag doch auf 8,96 Rp.<br />

pro Kilometer zurückgeht. Entgegen der in<br />

der Presse und anderswo geäusserten kritischen<br />

Stimmen glaubt der Referent aber,<br />

dass sonst die Berechnungen des Stadtrates,<br />

die eine wesentlich teurere Betriebsweise<br />

des Omnibusses ergeben, den wirklichen Verhältnissen<br />

entsprechen. Er findet diesen finanziellen<br />

Rückschlag aber nicht derart, dass<br />

davon die Ausdehnung des Omnibusbetriebes<br />

abhängig gemacht werden könnte. Es ist<br />

vor allem einmal zu berücksichtigen, dass<br />

durch die Führung einer Ringlinie ein beträchtlicher<br />

Verkehr vom Stadtzentrum und<br />

vor allem vom bereits stark überlasteten<br />

Bahnhofquartier ferngehalten wird und bereits<br />

diese Ableitung den etwas teureren Betrieb<br />

rechtfertigen würde. Ferner lehnt der<br />

Stadtrat die Taxgemeinschaft zwischen beiden<br />

Verkehrsmitteln u. a. mit der sonderbaren<br />

Begründung ab, die Kraftwagenlinie<br />

würde in diesem Falle eine Menge Passagiere<br />

auf kurze Strecken bis zum nächsten<br />

Strassenbahnanschluss befördern, wo auf das<br />

Tram umgestiegen werde. Da nun diese Passagiere<br />

das Tram auf alle Fälle benützen,<br />

laufe die gleichzeitige Mitbeanspruchung des<br />

Omnibusses auf eine Gratisfahrt im Kraftwagen<br />

hinaus. Die Kommission hält nun dafür,<br />

dass diese Begründung nicht genügend<br />

stichhaltig ist. Man muss den Omnibus vielmehr<br />

als verkehrsfördernd betrachten, indem<br />

er, dank seines Zubringerdienstes, dem<br />

Tram nicht zu unterschätzende Dienste leisten<br />

kann. Der Ausfall auf dem einzelnen<br />

Billett wird mehr als kompensiert durch eine<br />

voraussichtliche Zunahme an Passagieren.<br />

Obwohl Stadtrat Kluck erklärt, dass der<br />

Stadtrat nicht mehr an seinen früheren Vorschlägen<br />

festhalte und der Auffassung sei,<br />

dass, wenn eine Taxgemeinschaft vom Rate<br />

beschlossen werde, die Vorschläge der Kommission<br />

eine geeignete Basis für deren Einführung<br />

darstellen, äussern sich dennoch verschiedene<br />

Votanten zum Thema. Aus freisinnigen<br />

Kreisen machen zwei Referenten darauf<br />

aufmerksam, wie stiefmütterlich bisher<br />

die Frage des Omnibusverkehrs überhaupt<br />

behandelt worden ist und wie diesem Verkehrszweig<br />

noch nie ein© richtige Entfaltungsmöglichkeit<br />

in Zürich geboten wurde.<br />

Die zweifellos ablehnende Haltung des betr.<br />

Departementsvorstehers dem Omnibus gegenüber<br />

ist teilweise zwar erklärlich, indem<br />

der Trambetrieb nun nach mühevoller Arbeit<br />

endlich gut klappt und das Geschäft blüht und<br />

man sich nun ruhig und ungeschoren dieses<br />

Erfolges freuen möchte, anstatt sich wieder<br />

mit neuen Betriebsumstellungen befassen zu<br />

müssen. Der Omnibus ist aber in Gebieten<br />

mit unregelmässigetn Verkehr sicher das<br />

zweckmässigste Beförderungsmittel und kann<br />

als Zubringer oder als Entlastungsmittel der<br />

Strassenbahn dieser so wertvolle Dienste<br />

leisten, dass der Stadtrat die Pflicht hat, die<br />

Omnibusfrage durch eine etwas weniger<br />

srassenbahnfreundliche Brille anzusehen.<br />

Herr Dr. Haeberlki kritisiert darüber hinaus<br />

mit Recht, dass der Ausbau des Omnübusbetriebes<br />

mit der Eröffnung einer Strassenbahnlinie<br />

zusammengekoppelt wird, obwohl<br />

zwischen diesen beiden Angelegenheiten absolut<br />

kein innerer Zusammenhang besteht<br />

Die Tatsache, dass für den Strassenbahnbetrieb<br />

nach Oerlikon noch ein Teil der Konzessionen<br />

fehlt, lässt vermuten, dass es<br />

noch lange dauern wird, bis diese Angelegenheit<br />

endgültig geregelt ist und hat es<br />

deshalb fast den Anschein, als wolle man damit<br />

auch die Betriebsänderungen beim Omnibus<br />

möglichst weit hinausschieben. Die<br />

stadträtliche Weisung begründet ihren abschlägigen<br />

Bescheid in der Frage der Taxgemeinschaft<br />

u. a. damit, dass unter den veränderten<br />

Betriebsbedingungen das Einmannsystem<br />

beim Omnibus nicht mehr aufrecht<br />

erhalten werden könne. Wird ein zweiter<br />

Mann aHein für den Billettdienst benötigt, so<br />

ist doch dies ein indirektes Zugeständnis,<br />

dass mit einer Mehrfrequenz gerechnet wird<br />

und ist es doch sonderbar, wenn man dem<br />

Omnibus, gerade weil mit einer Verkehrszunahme<br />

gerechnet werden kann, die weitere<br />

Entwicklungsmöglichkeit nehmen will.<br />

Was die Berechnungen anbetrifft, so ist dagegen<br />

einzuwenden, dass sie sich in vielen<br />

Teilen hauptsächlich auf Schätzungen und<br />

Architekt Pfleghard beanstandet die zwischen<br />

Strassenbahn und Omnibusbetrieb angestellten<br />

Vergleich©. Es geht doch nicht<br />

an, den Strassenbahnbetrieb mit 15 Millionen<br />

Betriebskilometern pro Jahr dem Omnibusverkehr<br />

mit etwas über 300,000 gefahrenen<br />

Kilometern gegenüberzustellen. Wenn der<br />

Omniibusverkehr nicht auf eine ungünstige<br />

Ringünie beschränkt bliebe, dann wären auch<br />

die Betriebsergebnisse ganz andere. Zudem<br />

ist mit grösster Berechtigung in einem<br />

Presseartikel darauf hingewiesen worden,<br />

dass sich die Berechnungen bei der Strassenbahn<br />

auf die Vorkriegspreise des Wagenmaterials<br />

stützen, währenddem für das Rollmaterial<br />

für den Omnibusbetrieb die bedeutend<br />

höheren Nachkriegsansätze in Rechnung<br />

gestellt wurden. Würde für die Strassenbahnen<br />

ebenfalls mit den Preisen gerechnet, die<br />

heute für Erneuerung der Schienen, der<br />

Oberleitung und des teilweise veralteten<br />

Wagenmaterials angesetzt werden müssen,<br />

dann ergäben sich Verteuerungen bis zu 300<br />

Prozent!<br />

Da noch verschiedene Redner eingeschrieben<br />

sind, mag die Debatte, die an der kommenden<br />

Sitzung fortgeführt werden wird,<br />

noch manchen interessanten Beitrag zu dieser<br />

Frage zeitigen.<br />

Wenn wir uns auch nicht der anderswo<br />

geäusserten Auffassung, es handle sich bei den<br />

Berechnungen des Strassenbahnvorstehers<br />

um wissentlich unwahre Darstellungen, anschliessen<br />

wollen, so teilen wir doch die obenerwähnten<br />

Auffassungen, man habe sich in<br />

Zürcher v , Strassenbahnkreisen bisher nur<br />

widerwillig mit der Omnibusfrage beschäftigt<br />

Es ist erfreulich, dass im Rate auf die einseitige<br />

Einstellung der Betriebsleitung hingewiesen<br />

wird. Diese Aversion ist um so unverständlicher<br />

und kurzsichtiger, als es sich ja<br />

in Zürich gar nicht darum handelt, die Strassenbahn<br />

zu ersetzen, sondern nur in den Fällen,<br />

wo der Omnibus dem Tram unbedingt<br />

überlegen ist, diese Vorteile zugunsten des<br />

Strassenbahnbetriebes ausgenützt werden sollen.<br />

Im übrigen ist auch gar kein Grund vorhanden,<br />

warum man sich auf ewig dem Tram<br />

verschreiben soll, haben doch bereits andere<br />

schweizerische Städte mit bestem Erfolg einzelne<br />

StrassenbahnÜnien durch Omnibusse<br />

ersetzt, oder doch das städtische Verkehrsnetz<br />

durch den Anschluss von Kraftwagenlinien<br />

vorteilhaft und im Sinne der gesamten<br />

städtischen Interessen ergänzt. Bevor ein<br />

weiterer kostspieliger und vielfach den übrigen<br />

Strassenverkehr hindernder Ausbau des<br />

Trambahnnetzes vorgenommen wird, sollt©<br />

doch der Omnibusbetrieb gründlicher auf seine<br />

Eignung für zürcherische Verhältnisse geprüft<br />

werden. Dass dies bei dem heute so<br />

beschränkten und zudem denkbar ungünstigen<br />

Betriebsnetz nicht möglich ist, wird auch der<br />

eingefleischteste Anhänger der Strassenbahn<br />

nicht behaupten wollen. b.<br />

SPORTLICHES<br />

Den Instanzenweg muss die Gedenkmedaille<br />

genommen haben, die der Regierungsrat<br />

des Kantons Tessin erst in diesen<br />

Tagen dem Fahrer Divo überreichen 'i-ess,<br />

der am 18. April 1928 — also vor hübscr, einem<br />

Jähret — auf der Strecke Giubiasco-<br />

Cadenazzo mit seinem Delage einen neuen<br />

Schweizerrekord mit 231,511 km aufstellte.<br />

Brilli Perl hat di© Talbot-Rennwagen aus<br />

theoretische Erwägungen stützen. Die Praxis<br />

wird die pessimistische Rechnung wohl Louis Chiron, dessen Beteiligung am Gros-<br />

dem Nachlasse Emilio Materassis gekauft.<br />

kaum bestätigen. Uebrigens hat die Strassenbahnleitung<br />

neue Linien vorgesehen, de-<br />

ist, hat sich dieser Tage nach Amerika einsen<br />

Preis von Indianapolis gemeldet werden<br />

ren Betrieb vorläufig ebenfalls mit einem geschifft. Er wird am 30. Mai einen 1500-<br />

Defizit abschliessen wird. Bevor man aber ccm-Delage starten.<br />

neue Defizitlinien der Strassenbahn erstellt,<br />

darf füglich der Omnibusverkehr ausgebaut<br />

Madame Stewart hat in Linas-MontlhSry<br />

weden.<br />

mit einem 1100-ccm-Derby drei neue internationale<br />

Rekorde geschaffen: einen über<br />

1000 Meilen mit 104 km Stundenmittel, einen<br />

über 200 km und einen über 24 Stunden mit<br />

103 km Stundenmittel.<br />

Der Grand Prix des A. C. F. (30. Juli, Circuit<br />

du Mans) hat 16 Nennungen erhalten,<br />

worunter zwei Peugeot, drei Bugatti, zwei<br />

Aries, ein de Rovin, ein B.N.C. etc. Der Austrag<br />

des Rennens kann damit als gesichert<br />

betrachtet werden.<br />

Ein Schweizer Sieger in Antibes<br />

Eine glänzende Leistung Leporis auf Bugatti.<br />

Der grosse Preis von Antibes über 75 Runden<br />

(305,205 km) wurde von unserem Landsmann<br />

Lepori auf Bugatti in 4 Std., 09 Min.,<br />

38 Sek. gewonnen, was einem Stundenmittel<br />

von 73,400 km entspricht. Der Sieg unserer<br />

Landesfarben-ist um so beachtenswerter, als<br />

zu diesem internationalen Rennen ein starkes<br />

Fahrerkontingent angetreten war. Dies beweist<br />

schon die Tatsache, dass sich die Rennkanone<br />

Rigal auf Alfa Romeo mit 4 Std.,<br />

22 Min., 55 Sek. auf dem zweiten Platze befindet.<br />

Dritter wurde Dauvergne auf Bugatti<br />

in 4 Std., 2A Min., 28 Sek. Vierter Caron auf<br />

Amilcar in 4 Std., 32 Min., 32 Sek.<br />

Neben dem internationalen Preise gelangte<br />

am Sonntag ein Motorsportmeeting mit folgenden<br />

Resultaten zum Austrag:<br />

Generalratspreis für Automobile (101,750<br />

km). 1. Etaneelm auf Bugatti 2000 ccm. in<br />

1:28:53 (Stundenmittel 73,650 km). 2. Zanelli<br />

(Bugatti 2000 ccm.) 1:27:41. 3. Signorei<br />

(Salmson 1100 ccm.) 1:28:18. 4. Jourdan<br />

(Salmson) 1100 ccm.<br />

Autorisierte und<br />

nichtautorisierte Ausstellungen<br />

Die schweizerische Syndikalkammer der Automobil-<br />

und Fahrradindustrie teilt mit:<br />

Autorisierte Ausstellungen für <strong>1929</strong>.<br />

Lettland: Automobilsalon von Riga, 14. 24J<br />

April; Internationale Messe von Riga, 15. Juli bis<br />

Ende August.<br />

Estland : HandelsaussteLIung von Reval, Augusi-<br />

September.<br />

Schweden: Messe von Götheborg, 15. Mai bis<br />

2. Juni.<br />

Norwegen : Automobilausstellung von Oslo.<br />

Nicht autorisierte Ausstellungen:<br />

Schweiz: Occasionswagen-Ausstellung von Frauenfeld,<br />

Mai <strong>1929</strong>.<br />

Frankreich: Trouville, Salon der Luxusindustrie,<br />

15. Juli bis 31. August.<br />

Wichtige Bekanntmachung!<br />

Trotz wiederholter Avisierung sucht das Ko-><br />

miteo, das in Frauenfeld eine Occasionswagen-Ausßtellung<br />

organisiert, die Aufmerksamkeit der<br />

Konstrukteure und Markenvertreter auf sich zu.<br />

lenken und eie zur Beteiligung zu animieren.<br />

Das Komitee der Syndikal-Kammer setzt Interessenten<br />

in Kenntnis, dass jede inländische oder<br />

ausländische Firma, die eich in der Schweiz an<br />

einer niehtautorisierten Ausstellung beteiligt, Gefahr<br />

läuft, vom internationalen Bureau der Konstrukteure<br />

empfindlich gebüsst zu werden. Das internationale<br />

Bureau ist in der Lage. Firmen, die dieses<br />

Verbat missachten, von den autorisierten Sarlons<br />

auszuschliessen.<br />

NERVEUSE<br />

CONFORTABLE<br />

ELEGANTE<br />

SOCIETE ANONYME POUR LA VENTE DES AUTOMOBILES<br />

PEUGEOT EN SUISSE RUE DE LA TRUITE


T. C.<br />

AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. General-<br />

Versammlung. Der Einladung zur Generalversammlung<br />

auf Dienstag den 12. März, ins Cafe Bank,<br />

Aarau, leisteten ca. 50 Mitglieder Folge. Der Präsident,<br />

Herr Fürsprech Lehner, Lenzburg, eröffnete<br />

dio Versammlung mit dem üblichen Willkommgruss<br />

an die Erschienenen. Als eingeladene Gäste waren<br />

rschienen der Kommandant des aarg. Polizeikorps<br />

und der Präsident des aarg. Motorradfahrervereins.<br />

Da die Wahlen des Vorstandes bereits in einer<br />

ausscrordentlichen Generalversammlung vorgenommen<br />

worden waren, beschränkten sich die ordentlichen<br />

Geschäfte auf die Abnahme des Jahresberichtes,<br />

der Jahresrechnung und des Berichtes<br />

der.. »Sportkommission.<br />

Dem vom Präsidenten erstatteten Jahresbericht<br />

über das verflossene Jahr konnte mit Genugtuung<br />

entnommen werden, dass die Zahl der Mitglieder<br />

bereits 306 beträgt. Dieser erfreuliche Zuwachs<br />

beweist die Existenzberechtigung und Lebensfähigkeit<br />

unserer Sektion^ die erst vor zwei Jahren gesründot<br />

wurde. Der Vorstand hat sich während<br />

dos Jahres in sieben Sitzungen mit allen öffentlichen<br />

Fragen befasst.die mit dem Automobilismus<br />

in Zusammenhang stehen. Das Office stellte 210<br />

Triptyks aus. Die Sportkommission veranstaltete<br />

zwei wohlgelungene Clubfahrten an den Titisee und<br />

nach Engelb,erg. — Jahresbericht und Protokoll<br />

dor letzten Generalversammlung werden verdankt<br />

und ohne Diskussion genehmigt, desgleichen die<br />

Jahresrechnung, die bei Fr. 2669.90 Einnahmen<br />

und Fr. 2462.15 Ausgaben mit einem Aktivsaldo<br />

von Fr. 207.75 abschliesst.<br />

Auch das Arbeitsprogramm pro <strong>1929</strong> wurde nach<br />

Antrag des Vorstandes gutgeheissen. Es sollen zur<br />

Ausführung gelangen: Eine eintägige Bluestfahrt<br />

ins Emmental, eine lJ^tägige Clubfahrt ins Appenzellerland,<br />

eine 1 ^itägige Clubfahrt in die Freiberge<br />

und eine tägige Herbstfahrt ins Zugerland.<br />

Da:das Traktandum «allgemeine Umfrage» nicht<br />

benützt wurde, konnte der Präsident um 9 Uhr<br />

das Wort dem Tagesreferenten, Herrn Dr. Guanter,<br />

zu seinem Film Vortrag «Abblendungsproblem bei<br />

der Automobilbeleuchtung» erteilen. Der Referent<br />

verstand es, in übersichtlicher und klarer Weise<br />

uns von der. grossen Wichtigkeit des richtigen Abblendens<br />

zu überzeugen. Durch die Initiative der<br />

Polizeidirektionen verschiedener Kantone, so führte<br />

er aus, ist die Frage der .Abblendung der Automobilscheinwerfer<br />

auch in unserem Lande nunmehr<br />

in den Vordergrund getreten und es ist anzuerkennen,<br />

dass sowohl Verbände als auch die Fachpresse<br />

sich damit befassen. Heute existiert bereits eine<br />

internationale Beleuchtungskommission; darin ist<br />

auch dio Schweiz vertreten. Besonders scharfe Vorschriften<br />

über die Beleuchtung haben Deutschland<br />

und die Niederlande. In der Schweiz enthalten die<br />

Koukordatsvorschriften leider noch keine einheitlichen<br />

Bestimmungen über die Stärke der Abblendung.<br />

Einen ziemlichen Fortschritt auf diesem<br />

Gebieto bringen die Vorschriften des Kantons<br />

Bern.<br />

Infolge der Schwingungen des Wagens tanzt<br />

der Lichtfleck eines Scheinwerfers auf der Stras.se<br />

herum, liegt bald ganz in der Ferne, bald nahe<br />

am Wagen. Das Äuge des Fahrers ermüdet dabei<br />

rasch, weil es sich auf die verschiedenen Lichtstärken<br />

einstellen muss. Zudem Hegen die Ränder<br />

der Fahrstrasse in der Nähe des Wagens im Dunkel,<br />

wodurch vor allem ein sicheres Durchfahren<br />

von Kurven ausgeschlossen ist. Eine Verbesserung<br />

ist deshalb schwierig, weil man einerseits an die<br />

gesetzlichen Bestimmungen und anderseits an die<br />

Konstruktionsbedingungen des Automobils gebunden<br />

ist. Eine Verbesserung dieses Zustandes sucht<br />

man aber einmal zu erreichen durch eine planmässige<br />

Ausbildung der Glasscheiben, die das<br />

Scheinwerfergehäuse vorn abschliessen. Eine solche<br />

Scheibe ist mit Prismen ausgestattet, so dass eine<br />

gleichmässigo Fahrstrassenbeleuchtung mit ausreichender<br />

Aufhellung der Strassenränder entsteht.<br />

Damit würde aber der entgegenkommende<br />

Landstrassenbenützor immer noch geblendet. Ebenso<br />

wichtig wie die ausreichende Beleuchtung für die<br />

Fahrsicherheit ist deshalb die Abblendung. Der<br />

Geblendete verliert jedes Richtuhgsgefühl, woraus<br />

sich beim Fahrer ein Zustand höchster Gefährdung<br />

ergibt. Durch das Abblenden werden alle vom<br />

Faden austretenden Strahlen schräg nach unten<br />

geworfen. Damit ist die Möglichkeit unterbunden,<br />

dass die starken reflektierenden Strahlen das Auge<br />

des entgegenkommenden Fahrers treffen und ihn<br />

blenden. Die Blendwirkung sucht man zu beseitigen:<br />

1. Durch Verkleinerung des Spiegeldurchmessers<br />

und Herabsetzung der Lichtstärke.. In diese<br />

Kategorie gebort die ümschaltung der grossen<br />

Scheinwerfer bei Voll-Licht auf kleinere, unterhalb<br />

der grossen Scheinwerfer angeordnete Reflektoren.<br />

Diese Art der Abblendung hat sich nicht bewährt,<br />

weil von einer Fahrbabnbeleuchtung in abgeblendetem<br />

Zustande nicht mehr die Rede sein kann.<br />

2. In die grossen Automobilscheinwerfer werden<br />

ausserhalb des Brennpunktes schwächere Hilfslampen<br />

eingebaut. 3. Durch Schwächung der Glühlampenstärke,<br />

i. Durch Umwandlung des blendend<br />

weissen Lichtes in Farblicht (Gelblicht-Abblendung).<br />

5. Andere Abblendvorrichtungen vereinen zwei<br />

oder mehrere der angeführten Lösungen.<br />

In der an den Vortrag anschliessenden Diskussion<br />

teilt uns Herr Oberst Zunibrunn mit, dass<br />

im neuen Verkehrsreglement, das er in den letzten<br />

Tagen ausgearbeitet habe, der Beleuchtungsfrage<br />

die nötige Aufmerksamkeit geschenkt worden sei.<br />

Darin seien insbesondere auch Vorschriften aufgenommen,<br />

wie sich der Radfahrer auf der Strasse<br />

zu verhalten habe. Er hält dafür, dass nicht nur<br />

Geschwindigkeitskontrollen, sondern viel mehr Kontrollen<br />

des richtigen Fahrens und über den Stand<br />

der Fahrzeuge ausgeführt werden sollen. Der gute<br />

Fahrer ist bei grösserer Geschwindigkeit weniger<br />

gefährdet und gefährdet weniger als der schlechte<br />

Fahrer bei viel geringerer Geschwindigkeit. Der<br />

gespendete Applaus bestätigte, dass der Kommandant<br />

des aarg. Polizeikorps den Mitgliedern des<br />

Clubs aus dem Herzen gesprochen hat.<br />

In kurzem Schlusswort verdankt der Vorsitzende<br />

die lehrreichen Ausführungen des Referenten. An<br />

die Mitglieder richtet er den Appell, auch im kommenden<br />

Jahre sich möglichst vollzählig an den Veranstaltungen<br />

zu beteiligen. . r<br />

AUTOSEKTION ZÜRICH DES T. C. S. Osterfahrt.<br />

Bei prachtvollstem Wetter wurde die diesjährige<br />

Osterfahrt, an welcher ca. 30 Wagen und<br />

rund ISO Personen teilnahmen, durchgeführt. Am<br />

Karfreitag ging die Fahrt bis Vevey, wo bis Montag<br />

das Standquartier aufgeschlagen wurde. Am Samstag<br />

erfolgte dio projektierte Fahrt rund um den<br />

Genfersee, wobei in Genf vorerst ein kurzer Aufenthalt<br />

benutzt wurde, um dem Zentralsitz des<br />

T. C. S. einen kurzen Besuch abzustatten und dort<br />

AUtOMOBlL-rJrTVUE <strong>1929</strong> - N° 30<br />

zur Weiteren-Stärkung einen Aperitif entgegenzunehmen.<br />

Nach gelungener Rundreise versammelte sich<br />

am Samstag abend die ganze Gesellschaft zu einem<br />

Galadiner und anschliessendem Ball. Der Sonntag<br />

wurde zu kleineren Ausflügen nach der Umgegend<br />

und besonders auch nach Martigny benützt. Die<br />

Heimfahrt, die am Ostermontag angetreten wurde,<br />

erfolgte in kleinen, zwanglosen Gruppen.' Ein Bericht<br />

eines Teilnehmers steht für die nächste Nummer<br />

in Aussicht.<br />

A. C. S.<br />

A.C.S., SEKTION BERN. Der rührige Präsident<br />

der Sektion, Herr Dr. Mende, konnte letzten<br />

Mittwochabend eine grosse Versammlung im<br />

Uebungssaal des Kasino willkommen heissen, die<br />

mit Interesse den drei Filmvorführungen des Herrn<br />

Ingenieur Lawrence folgten. Der Text der Filme<br />

war von der deutschen Redaktion der «Automobil-<br />

Revue» in zuvorkommender Weise ins Deutsche<br />

übersetzt worden, so dass also zum Verständnis der<br />

trefflichen Bilder nichts mehr fehlte. Die Films selber<br />

sind Meisterstücke ihrer Art. Ganz besonders<br />

fesselte der technische Film, der ähnlich demjenigen<br />

der « Automobil - Revue » über Konstruktion und<br />

Technik des Automofoilba/ues in klarer verständlicher<br />

Weise Aufschluss gab. Ebenso interessant waren<br />

der Verkehrsfilm aus den Vereinigten Staaten<br />

und derjenige, der die wirtschaftliche Rolle des Automobils<br />

in den U. S. A. in seiner ganzen Bedeutung<br />

hervorhob. Wie sehr sich auch die Regierung um<br />

verkehrstechnische Fragen zu interessieren beginnt,<br />

zeigte die Anwesenheit der Herren Regierungsräte<br />

Dr. Guggisjberg und Stauffer. sowie diejenige der<br />

Vertreter des bernischen Baudepartements, der Herren<br />

Sekretäre Moser und Schorrer. Auch Prof. Delaquis<br />

beehrte die Versammlung durch seine Anwesenheit.<br />

Wohl jedermann ist mit dem Eindruck<br />

nach Hause gegangen, dass es nicht nur etwas Wunderbares<br />

um die Motorentechnik ist. sondern dass<br />

auch etwas Wunderbares in der Verkehrsregelung<br />

liegen kann, sofern man sie in so grosszügiger und<br />

weitsichtiger Weise zu lösen vermag, wie es die<br />

Amerikaner in den letzten Jahren getan haben.<br />

A.C. S., SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL.<br />

Am 25. März referierte Herr Dipl. Ing. J. Guanier,<br />

von der Osram A.-G., Zürich, auf Veranlassung der<br />

Sektion St. Gallen-Appenzell des A. C. S., über das<br />

Abblendprobfem bei der Auiomobilbeleuchtung. An<br />

Hand auserlesener Lichtbilder und praktischer<br />

Vorführungen der verschiedensten Abblendsysteme<br />

verstand es der Referent, in fachtechnischen, klaren<br />

Ausführungen . die Wirkungsweise der bekanntesten<br />

Scheinwerfersysteme dem allgemeinen Verständnis<br />

näherzubringen. Die Verschiedenartigkeit<br />

der Verordnungen in den Kantonen, wie auch in<br />

den angrenzenden Ländern, weisen mit aller Deutlichkeit<br />

auf die Wünschbarkeit einer einheitlichen<br />

Regelung hin, welche namentlich für die technische<br />

Beschaffenheit der Abblendvorrichtungen eine<br />

Norm aufzustellen hätte. Finnland, Norwegen,<br />

Schweden, Italien, Luxemburg und die Schweiz<br />

schreiben nur Abblendung vornüber die Stärke des<br />

abgeblendeten Lichtes werden keine Angaben gemacht.<br />

Die schweizerischen Konkordatsbestimmuncn<br />

enthalten in Artikel 30 folgende Vorschrift :<br />

Die" Strasse soll nach vorne auf-eine-genügende<br />

Strecke .hin • beleuchtet werden. Immerhin ist dor<br />

Gebrauch von stark blendenden Lichtern in Ortschaften<br />

untersagt. » Nähere Angaben über die zu<br />

beleuchtende Strecke fehlen. Ebenso mangeln Bestimmungen<br />

über die Art der Abblendung und über<br />

die zulässigen Lichtstärken bei Fern- und Nahlicht.<br />

Die zu beleuchtende Strecke bei Fernlicht ist bei<br />

einigen andern Staaten auf 100 Meter festgelegt und<br />

wird z. B. in Deutschland mit einer Lichtstärke<br />

von Vn bzw. */» mit einer bestimmten Neigung der<br />

Scheinwerfer verlangt. Lampen über 35 Watt sind<br />

nicht zulässig. Die Versammlung folgte mit Spannung<br />

den äusserst klaren Ausführungen dos Referenten,<br />

der es trefflich verstanden hat, mit praktischen<br />

Beispielen dio Vorteile der verschiedensten<br />

Abblendsysteme hervorzuheben. Für den Automobilisten<br />

ergibt sich die Forderung, mitzugehen<br />

mit den Fortschritten der Scheinwerfertechnik bei<br />

rücksichtsvoller Anwendung guter und bewährter<br />

Abblendvorrichtungen.<br />

Vom Versammlungsleiter, Herrn E. Bucher, der<br />

bei der Eröffnung des Vortrages verschiedene Vertreter<br />

unserer Behörden, wie auch die kantonalen<br />

Automobilexperten und Mitglieder des T. C. S.<br />

sowie des Lastwagenbesitzerverbandes bogrüssen<br />

konnte, wurde zum Schluss unter Hinweis auf die<br />

Gefahren, die das Nachtfahren in sich birgt, ein<br />

Appell an alle Automobilisten gerichtet Rücksichten<br />

nicht allein auf entgegenkommende Fahrzeuge*<br />

sondern insbesondere auf die übrigen Strassenbenützer<br />

bei Fahrten zur Nachtzeit zu nehmen. In der<br />

Diskussion behandelte Herr Dr. Max Ritter in einem<br />

sehr interessanten Votum das Licht im Nebel,<br />

wozu der Referent eine ebenso interessante Ergänzung<br />

gab. B-<br />

A. C. S. Sektion Basel.<br />

Das Triptyk- und Touristikbweaa der Sek'<br />

tion Basel des A. C. S. befindet sich seit dem<br />

2. April <strong>1929</strong> auf dem neuen Sekretariat der<br />

Sektion, Centralbahnplatz 13. Telephon Safran<br />

42.00.<br />

Das Opfer einer Gasvergiftung, durch das<br />

Laufenlassen des Motors in der geschlossenen<br />

Garage, wurde ein Automobilist in St. Gallen.<br />

rsm.<br />

Belastungsproben an der Seebrücke in Luzern<br />

wurden in den letzten Tagen vorgenommen. Die<br />

Dauerbelaslungsproben der verschiedenen Brückenpfeiler<br />

ergaben bisher einen äusserst günstigen<br />

Befund. r.<br />

Italien. Zufolge der durch den Automobil-<br />

Club der Schweiz bei der italienischen Zollverwaltung<br />

unternommenen Schritte haben<br />

ab 1. April <strong>1929</strong> für das Zollamt Ponte-<br />

Chiasso folgende Abfertigungszeiten Gültigkeit<br />

:<br />

Personen mit Reisepass von 7.00 bis 24.00<br />

Uhr; Personen mit Grenzpassierschein (Tessera<br />

di frontiera) von 6.00 Uhr bis 01.00 Uhr*<br />

Nach dem früheren Modus konnten Reisepassinhaber<br />

die Grenze in Ponte-Chiasso nur<br />

bis 21.30 Uhr passieren,, ';....'_, .....<br />

Agence generale pour la Suisse: ALBERT SCHMIDT S. A., GENEVE.<br />

Agents: A. MONTANT, GENfcVE. H. GAEWYLER, ZÜRICH.


N» 30 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

-A.ULtoxxxoto±lxirij?"tso<br />

Neugrundungen.<br />

Ensmann & Badertscher, Luzorn. Faul Erismann<br />

und Emil Badertsoher, beide in Luzern,<br />

haben eine Kollektivgesellschaft eingegangen.<br />

Zweck der Unternehmung ist Handel und Reparatur<br />

in Automobilen und Zubehör. Geschäftslokal:<br />

Obergrunds trasse.<br />

Stalder & Stöcklin. Basel. Ernst Stalder, mit<br />

seiner Frau in Gütertrennung lebend und Ernst<br />

ßtöcklin, beide in Basel, haben unter dieser Firma<br />

eine Kollektivgesellschaft eingegangen. Zweck der<br />

Unternehmung ist Betrieb einer Autogarage und<br />

Reparaturwerkstätte, sowie Handel in Automobilen<br />

und Zubehör. Geschäftslokal: Delsbergerallee.<br />

E. Mogenet & J. Massocco. Genf. Unter dieser<br />

Firma haben Elie Mogenet und Jacques Massocco,<br />

beide in Genf, eine Kollektivgesellschaft eingegangen.<br />

Zweck der Unternehmung: Betrieb einer Autogarage<br />

unter dem N'amen Garage des Delices. Ge-<br />

Bohäftslokal: Rue de Lyon.<br />

Kapitalerhöhung.<br />

Surmoulage S. A., Grenchen. Nach Revision der<br />

Statuten verzeigt die Unternehmung als Geschäftszweck-<br />

nunmehr: Reparatur von Autopneus, Neuguminierung<br />

abgenützter Pneus, Fabrikation von<br />

neuen Velo- und Autopneus, sowie Handel mit diesen<br />

Produkten. Das Grundkapital wird durch Ausgabe<br />

von Namensaktien von Fr; 12000.— auf Fr.<br />

36 000.— erhöht. In den Verwaltungsrat wurde<br />

neu gewählt: Gottfried Schiffmann in Crolley und<br />

Rudolf Sommerhaider in Grenchen. Diese führen<br />

de<br />

Strenge Polizei in Zürich. Man schreibt uns:<br />

Vor einiger Zeit hatte ich in einer Nebenstrasse in<br />

Zürich eine kurze, höchstens fünf Minuten dauernde<br />

Kommission zu machen. Die rechte Strassenseite,<br />

die als Parkplatz markiert ist, war voll belegt.<br />

In der Folge hielt ich meinen Wagen die kurze Zeit<br />

links vor dem betreffenden Hause an, während welcher<br />

Zeit ein Passagier beim Wagen blieb. Die<br />

Durchfahrt zwischen meinem Wagen und den auf<br />

der andern Seite parkierten war frei.<br />

Andern Tags wurde ich telephonisch angefragt,<br />

ob ich dort meinen Wagen stationiert gehabt hätte,<br />

•worauf ich in obiger Weise den Sachverhalt erklärt©<br />

und die kurze Haltezeit von wenigen Minuten<br />

betonte. Zirka zwei Wochen später erhielt ich<br />

eine Bussenverfügung wie folgt:<br />

Busse Fr. 5.—<br />

Spruchgebühr » 2.—<br />

Schreibgebühr > 1.—•<br />

Zustellung » —.40<br />

Total Fr. 8.40<br />

nebst Mitteilung (dieses Verbrechens) an die Motorfahrzeugkontrolle.<br />

Nach Verlauf eines Monats erhielt ich eine weitere<br />

Verfügung, dass bei Nichteinzahhmg des Be-<br />

mit dem bisherigen Verwaltungsrat Bohren in kollektiver<br />

Zeichnung je zu zweien die rechtsverbindliche<br />

Unterschrift.<br />

Firmenauflosungen.<br />

Paul Müller. Autogarage, Rheineck. Die Firma<br />

ist infolge Aufgabe des Geschäftes erloschen.<br />

Charles Barafelli, Garage, Genf. Die Firma ist<br />

infolge Handänderung des Unternehmens erloschen.<br />

Jahresabschluss der- Motorwagenfabrik Berna<br />

A.-G., Ölten. Anlässlich der ordentlichen Generalversammlung<br />

vom 23. März, wurde nach Genehmigung<br />

der Jahresrechnung folgende Gewinnverteilung<br />

vorgenommen: 6 Prozent Dividende an die<br />

Aktionäre gegen 5 Prozent im Vorjahre. Ueberweisung<br />

von Fr. 30 000.— an den Reservefonds und<br />

Fr. 15 000.— an den Unterstützungsfonds. Der gesamte<br />

Reingewinn stellt sich bei einem Bruttoertrag<br />

von 1,58 Millionen Franken auf 225 000.— Fr.<br />

gegenüber 160000.T-* Fr. im Vorjahre. Erfreulich<br />

ist die Tatsache, dass der Umsatz gegenüber dem<br />

Vorjahre um 20 Prozent zugenommen hat und auch<br />

die Aussichten 'für die laufende Geschäftsperiode<br />

recht befriedigende sind.<br />

Halbjahresrechnung der Aktien-Gesellschaft<br />

Adolph Saurer, Arbon. Die Halbjahresrechnung<br />

per 31. Dezember 1928 schliesst nach Abschreibungen<br />

von Fr. 419 000.— und Rückstellung von Fr.<br />

180 000.— für Reorganisationsspesen mit einem<br />

Reingewinn von Fr. 851 600.— ab. Der einzuberufenden<br />

Generalversammlung wird deshalb eine Dividende<br />

von 6 Prozent beantragt werden.<br />

Ich frage mich, ob sich der Steuerzahler, der<br />

diese Herren besoldet, eine solche Behandlung gefallen<br />

lassen muss und ob nicht eine Mahnung den<br />

Zweck besser und anständiger eifüllt hätte.<br />

Ich frage mich, ob nicht der anzeigende Vwkehrspolizist<br />

mit weniger Mühe und besserem Erfolg<br />

mich oder die beim Wagen verbliebene Persott<br />

ersucht hätte, weiterzufahren. Wahrscheinlich war<br />

mein Anhalten von so kurzer Dauer, dass er dazu<br />

nicht einmal Zeit fand.<br />

Die Eisenbahn passt sich den Verhältnissen<br />

an. So lautete der Titel eines kürzlich in<br />

Ihrem Blatte mit Gr. bezeichneten Artikels.<br />

Zeit wäre es zu dieser Anpassung, aber ein<br />

Vorkommnis letzter Tage zeugt noch nicht<br />

von Anpassung.<br />

Ich zahle der Bahn monatlich ca. Fr. 1000.—<br />

und bringe allerlei Stückgut täglich zum<br />

Versand. Mit einer Reihe anderer Artikel<br />

wollte ich dieser Tage auf meiner S. B. B.-<br />

Station zwei Eisenkoribflaschen Salzsäure<br />

aufgeben, jede zu ca. 70 kg netto und 86 kg<br />

Bruttogewicht. Die andern Sachen wurden<br />

zur Spedition angenommen, diese beiden Flaschen<br />

aber nicht, weil solche nach Reglement<br />

zu schwer seien. Wenn ich auf der<br />

trages innert zehni Tagen Betreibung, event. Umwandlung<br />

in Gefängnis erfolge. Gezeichnet: DasSpedition beharre, so müsse ich die Fracht<br />

Polizeirichtergjnt.<br />

statt für 172 kg Gesamtbruttogewicht für<br />

Ich frage mich ernstlich, ob nun dieses Verbrechen<br />

derart war, dass ich meine alten Tage hinter' 2000 kg bezahlen. Der Verkaufswert der.<br />

•'Gefängnismaüem verbringen muss.<br />

beiden Flaschen franko Station des Empfängers<br />

betrug ca. Fr. 35.— und die Frachttaxe<br />

allein wäre statt auf ca. Fr. 10.— Stückgutfracht<br />

auf ca. Fr. 134.— zu stehen gekommen.<br />

Somit blieb mir nichts anders übrig, als die<br />

Flaschen wieder nach Hause zu nehmen und<br />

per Auto zu spedieren.<br />

Nach solchen Vorkommnissen haben die<br />

Bahnen kein Recht, über Abwanderung der<br />

Güter an das Auto zu klagen; denn wenn<br />

ich gezwungen werde, die Korbflaschen per<br />

Auto zu spedieren, so kann ich auch alles<br />

andere selbst mit Lieferungswagen machen.<br />

B.<br />

BÜdaertisch<br />

Vom Kalendermann. Soeben erscheint der Fretz-<br />

Wandkalender <strong>1929</strong>, traditionsgemäss den jährlichen<br />

Kalender-Reigen abschließend, mit einem —<br />

dieses Jahr besonders willkommenen — Frühlingsgruss.<br />

Wer wollte dem frischen Wehntalermeiteli,<br />

das seinen Schlüsselblumenstrauss mit kindlicher<br />

Andacht in den Händen hält, nicht gern einen<br />

guten Platz in seiner Wohnung einräumen ? Es<br />

ist das Gemälde einer Zürcher Künstlerin, O. W-<br />

Roederstein, das hier eine vorzügliche Wiedergabe<br />

erfahren hat. Die wertvollen künstlerischen<br />

Qualitäten des Bildes, nicht zuletzt in einer lebenswahren,<br />

ungeschminkten Darstellung bestehend,<br />

werden dem Beschauer nicht verborgen bleiben.<br />

Autotechnisches Wörterbuch II. Französisch-<br />

Deutsch-Englisch-Italienisch. (= Autotechnische<br />

Bibliothek, Band 22). 175 Seiten. In Ganz!. Rm.<br />

5_. Verlag Richard Carl Schmidt & Co., Berlin<br />

W.62 <strong>1929</strong>.<br />

Nachdem bereits zwei Bände dieses bequemen<br />

Spezialworterbucb.es vorliegen, ist nunmehr auch<br />

der Band, mit Französisch als Kopfsprache erechienen.<br />

Das Erscheinen dieses Bandes wird<br />

nicht allein von Autofahrern, sondern auch von<br />

Technikern und Ingenieuren, die mit Motorwagen,<br />

Flugzeugen und aller Art von Motoren zu tun haben,<br />

freudig begrüsst werden. Bei Auslandsfahrten<br />

spart der Fahrer viel Aerger, wenn er dieses Wörterbuch<br />

mitnimmt, denn alle Spezial-Ausdrücke,<br />

die der Motorfahrer in der Garage und der Reparatur-Werkstatt<br />

braucht, sind vereint.<br />

Daa Wörterbuch ist sorgfältig und ausführlich<br />

zusammengestellt und enthalt alle<br />

Fachausdrucke auf autotechnischem<br />

alle Konstrukteure und sonstige Interessenten, die<br />

die französische Fachpresse vorfolgen, -wird das<br />

Bändchen unentbehrlich sein.<br />

Auto-Diktionär. Dreisprachen-Wörterbuch des<br />

Automobilwesens. Von Benno R. Dierfeld. Bearbeitet<br />

für den Reichsverband der Automobilindustrie.<br />

1. Band: Deutsch-Französiseh-Englisch. Dr. Ernst<br />

Valentin Verlag, Berlin-Friedenau 1, Sponholzstr. 7.<br />

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Vor uns liegt der erste Band eines Werkes des<br />

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N°30<br />

II. Blatt<br />

BERN, 2. April <strong>1929</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 2. April <strong>1929</strong><br />

Techn. Rundschau<br />

Ein Richtungskampf in der<br />

Chassiskonstruktion.<br />

Die wichtigste Aufgabe, die der Konstrukteur<br />

beim Entwurf des Chassis zu lösen hat,<br />

besteht darin, eine Konstruktion zu finden,<br />

die es verhindert, dass dieser wichtige Teil<br />

des Automobils, der alle lebenswichtigen Organe<br />

aufzunehmen hat und vor allem die<br />

Grundlage für den Aufbau der empfindlichen<br />

Karosserie bildet, sich unter den , Stössen<br />

der Strasse deformiert. Diese Deformationen<br />

sind nicht etwa gering zu achten, sie zählen<br />

auch auf Strassen durchschnittlicher Güte<br />

nach ganzen Zentimetern. Die Chassisträger<br />

werden, um möglichst viel Handarbeit zu<br />

Ebene entfernt,, ist es mit der horizontalen<br />

Steifheit vorbei.<br />

Es haben sich nun zwei Richtungen unter<br />

den Konstrukteuren herausgebildet. Die einen<br />

nehmen den Kampf mit den Deformationen<br />

auf, verwenden ein breites Chassis mit möglichst<br />

hohen Trägern und Traversen, wodurch<br />

sie gleichzeitig am Aufbau der Karosserie<br />

etwas ersparen (Dodge). Die extremste Konsequenz<br />

dieses Gedankens ist das Lanciachassis,<br />

das sogar dreidimensional ist und<br />

das Gerippe ,der Karosserie schon in sich<br />

enthält. Die andere Richtung geht dahin, ein<br />

Chassis zu konstruieren, das im Gegenteil<br />

niöglichst eng ist, weil so die Verbindungen<br />

Der zweidimensionale, einfache und enee Chassis- Der quergefederte Hinterteil eines dreidimensionalen<br />

rahmen eines Volkswagens.<br />

Rahmens mit ü-förmigen Trägern.<br />

ersparen, aus Stahlblechen in U-Form mit<br />

allen Biegungen, Ansätzen usw., die zur Aufnahme<br />

der verschiedenen Teile nötig sind,<br />

gepresst.<br />

Damit der Chassisunterbau möglichst steif<br />

bleibt, werden die Längsträger in letzter Zeit<br />

möglichst hoch genommen, wodurch sich die<br />

Festigkeit gegen vertikale Stösse erhöht. Um<br />

nun die Steifheit auch in der horizontalen<br />

Ebene zu vergrössern, greift man zu immer<br />

mehr Quertraversen. • In X-Foxm (Walter)<br />

oder in modernster Ausführung Rohre, besonders<br />

bei amerikanischen Konstruktionen. Theoretisch<br />

wird die Steifheit in horizontaler<br />

Ebene um so grösser, je weiter die Längsträger<br />

auseinanderliegen — jedoch nur solange,<br />

als sie in einer Ebene bleiben. Werden<br />

die Träger aber durch Stösse, denen sie nicht<br />

mehr Widerstand leisten können, aus ihrer<br />

infolge der Stösse die Träger weniger weit<br />

aus ihrer Normallage entfernen und die Festigkeit<br />

so eher gewahrt bleibt. Vom ökonomischen<br />

Standpunkt gesehen wird bei dieser<br />

Ausführung beim Chassis etwas gespart, dagegen<br />

wird der Karosserieaufbau komplizierter.<br />

Interessant ist, dass, während die meisten<br />

Konstrukteure, z. B. Fiat, von der erstgenannten<br />

Art zur zweiten übergehen, Citroen<br />

den umgekehrten Weg gegangen ist*)<br />

Das schmale Chassis hat in einigen Ausführungen<br />

seinen Höhepunkt erreicht, indem<br />

es nur noch aus zwei sehr hohen Trägern<br />

) Die Amerikaner verwenden meist eine Kompromisslösung,<br />

nämlich »ein vorno enges. Chassis,<br />

•das sich nach rückwärts verbreitert. Dies ist allerdings<br />

erst möglich, seitdem man gelernt, bat, die<br />

Federn schief zueinander zu stellen.<br />

Ein amerikanisches Chassis für Laras wagen: dreidimensional, breite Form, starke Traversen*<br />

besteht, die so nahe aneinandergereiht sind,<br />

dass sie schon eine Art von geschlossenem<br />

Kasten bilden, der eben die Kardanwelle enthält.<br />

Beispiele dafür finden wir bei den modernsten<br />

französischen Entwürfen Sizaire Freres<br />

und Cottin-Desgouttes. Von hier war es<br />

nur ein Schritt noch bis zum Ersatz des<br />

U-förmigen Chassis durch das Rohr. Der<br />

tschechische Konstrukteur Ledvinka ist der<br />

Ansicht, dass der U-Träger nicht das Vorteilhafteste<br />

sei; dieser hatte sich deshalb eingeführt,<br />

weil bei dem Profil die vielen Längsund<br />

Querstücke am leichtesten durch Nieten<br />

verbunden werden können. Wird aber ein<br />

einziges Rohr verwendet, so fallen diese<br />

Verbindungen ohnehin fort. Das Rohr ist vom<br />

theoretischen Standpunkt dann am vorteilhaftesten,<br />

wenn es Stössen in beliebigen<br />

Richtungen Widerstand leisten soll, wogegen<br />

das U-Profil nur in zwei Ebenen seinen<br />

Zweck erfüllt. Man kann ruhig annehmen,<br />

dass ein zentrales Rohr verwindungsfrei ist<br />

und deshalb die Karosserie von allen Ver*<br />

Ziehungen völlig entlastet wird.<br />

Wie viel gerade im Automobilbau entworfen,<br />

aber nicht durchgedacht und durchkon-i<br />

struiert wird, dafür sprechen eben auf dem<br />

Gebiete des Chassisbaues manche Konstruktionen,<br />

die uns aber, infolge des gesunden<br />

Konservativismus unserer Industrie, meistens<br />

nur von den Ausstellungen des Auslandes her<br />

bekannt sind. In Deutschland ist schon einigemal<br />

das aus einem einzigen Stück in Wannenform<br />

gepresste Chassis, das zugleich den<br />

Boden der Karosserie bildet, aufgetaucht, in<br />

diesem Jahr wieder bei dem «Röhr»-Wagen,<br />

der die «Sensation» der letzten Berliner Ausstellung<br />

war. Etwas ähnliches ist das aus<br />

Leichtmetall gegossene Chassis, wie es der<br />

französische Konstrukteur Sensamd de Lavaud<br />

Ein Chassis mittlerer Breite, vor drei Jahren erbaut, von vorn nach hinten gleichmässig breiter<br />

werdend.<br />

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gegossene Wagen der «Schwäbischen Hüttenwerke».<br />

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Frage 7128. Ersatz der Ventilfedern. Ist es nötig,<br />

dass man die Ventilfedern alljährlich ersetzt,<br />

•wie mich kürzlich ein Freund belehren wollte? Woran<br />

erkennt man, ob die Federn ausgebraucht<br />

sind? Hängen die vorkommenden Brüche mit der<br />

Gebrauchsdauer zusammen? F. Z. in G.<br />

Antwort: DU Lebensdauer der Ventilfedem<br />

Längt von ihrer Beanspruchung ab. Bei hochtourigen,<br />

obengesteuerten Motoren ist dabei diese Beanspruchung<br />

meist beträchtlich höher als bei seitlich<br />

gesteuerten Tourenmotoren. Auch leiden im<br />

ersten Fall die Federn mehr unter der Hitze. "Wenn<br />

man eine Feder, die längere Zeit im Gebrauch<br />

gestanden hat, mit einer neuen Feder bezüglich<br />

der Länge in entspanntem Zustand vergleicht, erkennt<br />

man leicht, ob sie sich schon «gesetzt» hat<br />

oder nicht Beträgt die Verkürzung mehr als etwa<br />

einen Achtel der ursprünglichen Länge, so ist ein<br />

Ersatz angezeigt.<br />

Durchschnittlich dürfte bei einem obengesteuerten<br />

Motor die Erneuerung der Ventilledern etwa<br />

alle 15 000 km angezeigt sein, bei einem seitlich<br />

gesteuerten Motor etwa alle 20000—25000 km. Ist<br />

man im Zwiefel, dann nehme man lieber den Ersatz<br />

vor, denn die dadurch verursachten Kosten<br />

sind ja gering.<br />

Von der Gebrauchsdauer hängt die Brüchgefahr<br />

der Feder nur sehr wenig ab.<br />

Uebersteht .die Feder die ersten 5.000 km, dann<br />

hält sie meist fast unbegrenzt ohne zu brechen.<br />

at.<br />

Frage 7129. Zündkerzenprüfer mit Resonanzschwingungskrels.<br />

Ich interessiere mich für den<br />

beistehend abgebildeten Zündkerzenprüfer, der nach<br />

dem Prinzip des resonanzfähigen schwingenden<br />

Stromkreises das Deberspringen von regelmässigr a<br />

Funken an der Zündkerze anzeigt. E. A. in F,<br />

Frage 7130. Vergastrdefekt Seit zwei Jahren<br />

besitze ich einen kleinen Wagen, der mich im allgemeinen<br />

fast rwüos befriedigt; nur mit dem Vergaser<br />

habe ich sehr viel Anstände. Kurz nachdem<br />

der Wagen in meinem Besitze war, musste ich die<br />

Düsen gegen kleinere vertauschen, da der Benzinverbrauch<br />

pro 100 km gegen 20 Liter betrug. Darauf<br />

sank er auf durchschnittlich 10 Liter, was nach<br />

meiner Ansicht immer noch zu viel ist. Auf einer<br />

Ausfahrt im letzten Herbst setzte der Motor plötzlich<br />

aus. Obwohl er sofort wieder ansprang, brachte<br />

der Motor den Wagen kaum zehn Meter weit. Dann<br />

setzte der Motor wieder aus, unter den gleichen<br />

Anzeichen wie bei Benzinmangel. Als Anfänger<br />

stand ich der Sache ziemlich hilflos gegenüber. Ich<br />

brachte den VergaseT zum Ueberfliessen, ich entleerte<br />

ihn, reinigte Filter und Düsen. Es nützte<br />

alles nichts, bis ich schliesslich auf den Einfall<br />

kam, die Luftklappe vollständig zu schliessen, worauf<br />

der Motor wieder sehr gut zog. Nur konstatierte<br />

ich von da an wieder einen bedeutend grösseren<br />

Benzinverbrauch. Seither hatte ich den Wagen<br />

schon oft in der Garage, ohne dasa der Fehler<br />

hätte behoben werden können.<br />

Der eine Mechaniker gab dem Benzin schuld,<br />

der andere behauptete, der Motor sauge falsche<br />

Luft an, ein dritter meinte, die Nockenwelle sei<br />

nicht gut gelagert. Es wurden wieder grössere Düsen<br />

eingesetzt und sonst alles mögliche probiert,<br />

ohne dass es etwas geholfen hätte. P. E. in B.<br />

Antwort: Aus Ihrer Schilderung können wir<br />

nur das Eine mit Sicherheit ersehen: dass das Gemisch<br />

nicht stimmt Weshalb ? Es gibt hier so<br />

viele Möglichkeiten, dass es kaum Wert hat. sie<br />

alle aufzuzählen. Auf alle Fälle glauben wir, dass<br />

der Mechaniker, der « falsche Luft» vermutet, der<br />

wirklichen Störungsursache am nächsten kommt.<br />

Wenn das Fahren mit den kleinen Düsen einmal<br />

möglich war, dann muss solange gesucht werden,<br />

bis es auch in Zukunft wieder möglich ist.<br />

Der von Danen erwähnte Fall, wobei der Motor<br />

plötzlich stillstand und den Wagen erst wieder<br />

weiterbrachte, nachdem die Luftklappe geschlossen<br />

worden war, beweist, dass ganz plötzlich eine Gemischveränderung<br />

eingetreten sein muss.<br />

Die nächstliegende Annahme war natürlich die<br />

Ihre: dass die Gemischverändsrung einer Hemmung<br />

der Benzinzufuhr zuzuschreiben s«i. Eine Verstopfung<br />

konnte aber weder in den Düsen noch in<br />

der Benzinleitung odt,r im Filter festgestellt werden.<br />

Daneben bestand aber noch eine Möglichkeit:<br />

Haben Sie untersucht, ob das Luftloch in der Benzinbehälterverstfhraubung<br />

freiliegt ?<br />

Ein plötzlicher Eintritt von falscher Luft könnte<br />

durch eine Undichtigkeit am Vergaseranschluss,<br />

durch ein steckengebliebenes Ventil oder eventuell<br />

auch durch eine Verschiebung im Nockenwellenantrieb<br />

verursacht worden sein.<br />

s P<br />

Anfrage 74. Prämienerhöhung. Wir haben<br />

laut beiliegender Versicherungspolice Nr. 96132<br />

eine Haftpflichtversicherung laufen, die allerdings<br />

mit 31. Dezember 1926 abgelaufen ist, jedoch, da<br />

bis heute nicht gekündigt, um jeweils ein Jahr<br />

weiter läuft. Nun ist von Seite der Behörden ab<br />

1. Januar <strong>1929</strong> die obligatorische Versicherungssumme<br />

für Sachschäden auf Fr. 10000 erhöht worden.<br />

Die Police muss daher entsprechend geändert<br />

bzw. die bisherige Summe von Fr. 5000 auf diesen<br />

Betrag erhöht werden. Wir wollen nun nur die<br />

Mehrprämie für diese Fr. 5000 bezahlen und sonst<br />

die alte Police als solche in Kraft lassen bis Ende<br />

dieses Jahres. Die Versicherungsgesellschaft versucht<br />

nun, diese günstige Gelegenheit benützend,<br />

die ganze Police zu erneuern und hierfür die neuen<br />

Prämiensätze in Anrechnung zu bringen.<br />

! Wir<br />

haben dieses Ansinnen strikte abgelehnt, dies um<br />

so mehr, als wir mit der VersicherungsgesellschäftT<br />

möglichst nichts mehr zu tun haben wollen. Wir<br />

fragen nun höfl. an, ob wir auf Grund der beiliegenden<br />

Police und event. der versicherungsgesetzlichen<br />

Vorschriften gezwungen werden können,<br />

trotzdem die alte Police in Kraft ist und erst<br />

auf 31. Dezember <strong>1929</strong> gekündigt werden kann, die<br />

erhöhte Prämie für den ganzen Versicherungsbetrag<br />

von Fr. 150000, 50 000, 10000 auf Grund<br />

der neuen Prämiensätze zu bezahlen. Wir sind<br />

allerdings der Meinung, dass wir hierzu keinesfalls<br />

gezwungen werden können; wir können nur dazu<br />

verhalten werden, die Mehrprämie für die Fr. 5000<br />

zu den neuen erhöhten Prämiensätzen zu bezahlen,<br />

wogegen wir uns auch nicht sträuben. Es geht<br />

u. M. nicht an, das3 eine behördliche Vorschrift<br />

seitens der Versicherungsgesellschaften dazu benützt<br />

werden darf, bestehende Verträge einfach<br />

aufzuheben, und wir können ein solches Vorgehen<br />

nur als unreelles Geschäft bezeichnen.<br />

W. in R.<br />

Antwort: Bei der Beantwortung Ihrer Anfrage<br />

ist von folgendem auszugehen:<br />

Ihr Vertrag mit der Versicherungsgesellschaft<br />

läuft bis zum 81. Dezember <strong>1929</strong>. Eine Kündigung<br />

des Vertrages ist nur auf diesen Zeitpunkt möglich<br />

Die beiden gesetzlichen Auflösungsgründe der<br />

Art. 54 (Handänderung des Versicherungsobjektes)<br />

und Art. 42 (Teilschaden) kommen hier nicht in<br />

Frage. Der Vertrag besteht also zu Recht bis<br />

Ende <strong>1929</strong>; er könnte allerdings innert der Dauer<br />

seines Bestandes abgeändert werden, wenn beide<br />

Parteien ein Uebereinkommen treffen würden.<br />

Nun haben bekanntlich seit dem 1. Januar 1928<br />

alle Versicherungsgesellschaften die Prämien erhöht.<br />

Sie können aber nicht ohne weiteres von<br />

sich aus in einem jeden Versicherungsverhältnis<br />

einfach von einem gewissen Zeitpunkt an ein Mehr<br />

an Prämien fordern! Sie sind vielmehr an ihre<br />

Verträge gebunden und natürlich auch an die<br />

darin festgelegten Bedingungen.<br />

Nun hat die Behörde eine Vorschrift erlassen,<br />

nach welcher vom 1. Januar <strong>1929</strong> an eine Erhöhung<br />

der Versicherungssumme auf. Fr. 10000<br />

stattfinden muss. Diese Vorschrift ist zwingend,<br />

sie richtet sich an den Versicherten, der ihr nachkommen<br />

muss. Dadurch wird aber das privatrechtliche<br />

Verhältnis zwischen der Versicherungsgesellschaft<br />

und dem Versicherten nicht im geringsten<br />

berührt; d. h. der bereits bestehende Versicherungsvertrag<br />

existiert weiter unter denselben<br />

Bedingungen zu Recht; er ist weder aufgehoben<br />

noch abgeändert worden durch diese öffentlichrechtliche<br />

Vorschrift. Nun muss, wie gesagt, die<br />

Versicherungssumme erhöht werden, d. h. es muss<br />

zu der bereits bestehenden Versicherung eine Zusatzversicherung<br />

abgeschlossen werden.<br />

Es besteht also bereits ein Vertrag auf die<br />

Summe von Fr. 5000. Sie haben somit bloss<br />

für Fr. 5000 eine neue Versicherung abzuschliessen.<br />

Für diese müssen Sie allerdings die neuen<br />

Tarifansätze bezahlen. Sie sind aber frei, sich<br />

unter Umständen für diese Fr. 5000 bei einer anderen<br />

Versicherung zu versichern. Die Hauptsache<br />

ist, dass Sie sich über total Fr. 10 000 Sachschadenversicherung<br />

ausweisen können.<br />

Natürlich ist nicht zu vermeiden, dass die Vorsicherung<br />

auf den 31. Dezember <strong>1929</strong> den alten<br />

Vertrag mit den für Sie günstigeren Bedingungen<br />

kündigen wird. Da alle Versicherungsgesellschaften<br />

ihre Prämien erhöht haben und da eine Versicherung<br />

obligatorisch ist, so müssen Sie von 1930 an<br />

die erhöhten Prämien bezahlen *<br />

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30 — <strong>1929</strong> ,


1!)<br />

AUTOMOBIL -REVUE <strong>1929</strong> — N° "0<br />

Die Notwendigkeit einer internationalen nordischen Land die Einfahrtsstrassen in der Vereinheitlichung der Zeichen und Regeln des<br />

nicht zu befahrenden Richtung mit roten Verkehrs hat<br />

Verkehrsunfall-Verhütung. Pfeilen bezeichnet werden. Es liegt auf der<br />

auch der Völkerbund<br />

Der gelegentlich der «Ruwo> (Reichs-Unfallverhütungs-Woch©<br />

in Berlin) mit so er-<br />

anerkannt; sein Ständiger Ausschuss<br />

Hand, dass ein Missverständnis naheliegt<br />

für<br />

freulicher Energie vertretene Gedanke der<br />

Verhütung von Verkehrsunfällen erheischt,<br />

wenn er in unserem Zeitalter wirksam werden<br />

soll, eine Verbreiterung auf internationaler<br />

Basis. Da die Reaktionen des Strass#nbenutzers<br />

auf Verkehrssignale bei der<br />

täglich fortgesetzten Uebung leicht zu Reflexwirkungen<br />

werden, entstehen bei Reisen<br />

in ein Land mit anderen Verkehrszeichen oft<br />

Gefahrquellen, die dem internationalen Strassenbenutzer<br />

ein Gefühl der Unsicherheit verleihen<br />

und auch Unfälle herbeiführen können.<br />

Als Beispiel sei erwähnt, dass in einem<br />

IlRELLi<br />

und dass ein Fahren in falscher Richtung in<br />

einer Einbahnstrasse nicht ohne Gefahr ist.<br />

Eine<br />

internationale Vereinheitlichung<br />

sämtlicher verbindlicher Verkehrszeichen<br />

und -regeln ist daher anzustreben.<br />

Die Vorarbeiten für diese Vereinheitlichung<br />

sind im<br />

Internationalen Verband Anerkannter<br />

Automobil-Clubs<br />

(A. I. A. C. R.) in Paris, in dem die Schweiz<br />

durch den A. C. S. vertreten ist, schon seit<br />

langem aufgenommen worden.<br />

Die Notwendigkeit einer internationalen<br />

Strassenverkehr hat in engster Zusammenarbeit<br />

mit den internationalen Vereinigungen<br />

und besonders mit der A. I. A. C. R. auf diesem<br />

Gebiete wertvolle Arbeit geleistet. So<br />

führt der Gedanke der Unfallverhütung zur<br />

Notwendigkeit internationaler Angleichung<br />

und damit zu fruchtbarer Zusammenarbeit<br />

der Völker.<br />

-ey.<br />

Zur Erörterung der Verbesserung der Allmendsirasse<br />

bis zur Gemeindegrenze von Thun fand<br />

kürzlich in Thun eine Konferenz der kant. bernischen<br />

Baudirektion mit dem (Jemeinderat von<br />

Thun statt. Allsteitig wurde die Notwendigkeit<br />

einer Neugestaltung des Strassenbelages dieser<br />

WUNDERVOLL!<br />

durch den gesteigerten Verkehr, vor allem aber<br />

durch eine intensive Benützung durch militärischa<br />

Fahrzeuge aller Art stark in Anspruch genommenen<br />

Strasse anerkannt und eine Mitbeteilijtung<br />

der Eidgenossenschaft an den entstehenden Auf-.<br />

Wendungen als begründet erachtet.<br />

Die kantonale Baudirektion will ein Projekt für<br />

die Strasseakorrektion ausarbeiten lassen, das als<br />

Grundlage für die Festsetzung der Kostenverteilung<br />

und zur Bestimmung der Art des neuen Strasseabelages<br />

dienen soll.<br />

Anschliessend an diese Konferenz, an welcher<br />

Herr Regierungsrat Bösiger sein Interesse am Ausbau<br />

der bernischen Strassen erneut bowiesen hat,<br />

besprach man auch noch die Korrektion der Hof«<br />

stettenstrasse in Thun. R,<br />

Ueber die hohen Ausgaben für den Sfrassenunterhali<br />

wird im Misox geklagt; so habe die Gemeinde<br />

Roveredo nach dem neuen Strassengeseta<br />

an das Defizit des Kantons einen Beitrag von 1157<br />

Franken zu tragen, gegenüber 400 bis 500 Fr. i»<br />

früheren Jahren. —i<br />

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No 30 — <strong>1929</strong><br />

Aus aller Welt<br />

Aus der kanadischen<br />

Automobilindustrie.<br />

London, 12. März <strong>1929</strong>.<br />

Nach den nunmehr vorliegenden Regierungsziffern<br />

erreichte die Automobilproduktion<br />

Kanadas im verflossenen Jahre eine neue<br />

Höchstziffer mit 242.382 Wagen mit einem<br />

Verkaufswert (fob. Fabrik) von insgesamt<br />

151826338 Dollar. Diese Produktion übertrifft<br />

diejenige des bisherigen Rekordjahres<br />

1926 der Anzahl nach um 18 Prozent und<br />

dem Werte nach um 24 Prozent. Im Jahre<br />

1926 sind insgesamt 204727 Automobile im<br />

Werte von 122 629537 Dollar hergestellt<br />

worden, gegen 178 427 Automobile im Werte<br />

von 115104228 Dollar im Jahre 1927.<br />

Ungeachtet dieser Produktionssteigerung<br />

ist ein erhebliches Anwachsen der Automobileinfuhr<br />

zu verzeichnen, und zwar von 36 630<br />

Einheiten im Jahre 1927 auf 47408 Einheiten<br />

im verflossenen Jahre, d. h. um 29 Prozent.<br />

Die kanadische Automobilausfuhr andererseits<br />

ist noch stärker gestiegen und zwar von<br />

57852 auf 79 855 Einheiten oder 38 Prozent.<br />

Aus diesen Ziffern folgt, dass vom kanadischen<br />

Markt selbst im verflossenen Jahre<br />

210035 Automobile absorbiert worden sind,<br />

im Vergleich mit 157832 Automobilen im<br />

Jahre 1926.<br />

Eine neue Höchstziffer der Monatsproduktion<br />

ist im Mai vorigen Jahres zu verzeichnen<br />

gewesen, in welchem 33942 Automobile<br />

aus den kanadischen Fabriken hervorgegangen<br />

sind. Die Einfuhr betrug im Januar 1586<br />

Einheiten, erreichte im Mai mit 8126 Einheiten<br />

den Höhepunkt und schloss im Dezember<br />

mit 1200 zum Import gelangten Automobilen.<br />

Die Ausfuhr setzte im Januar mit<br />

3526 Automobilen ein, arbeitete sich unregel-<br />

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August herauf und schloss im Dezember mit<br />

6688 Einheiten.<br />

Die gegenüber dem vorhergehenden Jahre<br />

zu konstatierende Produktionssteigerung ümfasst<br />

sämtliche Typen. Der Bau von Lastautomobilen<br />

gibt eine Zunahme von 32245 auf<br />

45 645 Stück zu erkennen. Die Anzahl der<br />

fabrizierten offenen Personenautomobile ist<br />

von 37585 auf 40673 Einheiten gestiegen, der<br />

geschlossenen Personenautomobile von 99 694<br />

auf 134M02 Einheiten und der Chassis von<br />

12 161 auf 60 795 Stück, während schliessiich<br />

44 Automobilomnibusse hergestellt worden<br />

sind, gegen 11 im Vorjahre.<br />

Unter Zugrundelegung einer schätzungsweisen<br />

Bevölkerungsziffer von 9658000 Personen<br />

im verflossenen Jahre entfällt auf je<br />

40 Bewohner ein lokal hergestelltes Automobil.<br />

Im vorhergehenden Jahre stellte sich<br />

dieses Verhältnis 1 zu 53, im Jahre 1926 auf<br />

1 zu 46 und im Jahre 1925 auf 1 zu 57. Zieht<br />

man die Ein- und Ausfuhrziffern in Betracht,<br />

so ergibt sich, dass im verflossenen Jahre<br />

je 46 Bewohnern Kanadas ein Automobil zur<br />

Verfügung .gestanden hat.<br />

Arabien als Automobilmarkt.<br />

Einem italienischen Regierungsbericht zufolge<br />

sind bislang erst bescheidene Anfänge<br />

des Automobilismus in Arabien wahrzunehmen.<br />

Derselbe spielt sich vornehmlich auf<br />

der von Mokalla nach Ash Shehr führenden<br />

Strasse ab. Mokalla ist der Haüpthafen am<br />

Arabischen Meer und das wichtigste Handels-<br />

und Verkehrszentrum des ungeheuren<br />

Landstriches von Hadhramaut im südlichen<br />

Teil der arabischen Halbinsel. Die von diesem<br />

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ungefähr 40 Meilen, * Eine Karawanenstrasse<br />

von ungefähr 850 Meilen Länge verbindet<br />

ferner Ash Shehr mit Riyadh", eine wichtige<br />

Stä'dt im Zentrum des Landes. Eine weitere<br />

Stadt von Bedeutung für den Automobilverkehr,<br />

welche von dieser Karawanenstrasse<br />

berührt wird, bevor sie in die Wüste einmündet,<br />

ist Terim im Hochlande Hadhramaut, in<br />

einer Entfernung von rund 150 Meilen von<br />

Ash Shehr.<br />

Seit kurzem wird an dem Ausbau des arabischen<br />

Strassennetzes gearbeitet. So schreitet<br />

vor allem der Bau einer Automobilstrasse,<br />

welche Ash Shehr auf kürzestem Wege mit<br />

Terim verbinden wird, rasch vorwärts. Die<br />

Warenbeförderung aus dieser äusserst fruchtbaren<br />

Gegend, die fast ausschliesslich alle<br />

Verbrauchsartikel liefert, welche auf den<br />

Markt von Mokalla kommen, ist in der Tat<br />

sehr umfangreich. Auch durch andere Gebiete<br />

des Hadhramaut geht ein lebhafter<br />

Güterverkehr nach Mokalla, um von dort<br />

aus nach Aden und anderen benachbarten<br />

Häfen weitergeleitet zu werden.<br />

Die Vollendung des Baues jener Automobilstrasse<br />

wird die Verkehrsmöglichkeiten,<br />

welche in jener Gegend 1 bereits verhältnismäßig<br />

ansehnlich sind, noch erheblich steigern<br />

und naturgemäss zu einer starken<br />

Nachfrage nach Personen, wie Lastkraftwagen<br />

führen. Zu Beginn des verflossenen<br />

Jahres zählte man in den einzelnen Gebietsteilen<br />

Arabiens insgesamt 1113 Kraftfahrzeuge.<br />

Den besten Markt hierfür gibt zurzeit<br />

Aden ab, wo zu Beginn des verflossenen<br />

Jahres 572 Personenautomobile, 80 Automobilomnibusse,<br />

38 Lastautomobile und 115<br />

Motorräder gezählt worden sind. Aden ist<br />

auch der bedeutendste Bestimmungshafen für<br />

di© Automobileinfuhr nach Mokalla, von welcher<br />

Stadt eine besonders grosse Aufnahmefähigkeit<br />

für Kraftfahrzeuge zu erwarten<br />

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steht. Zu Beginn des verflossenen Jahres<br />

sind daselbst 106 Automobile und 16 Omnibusse<br />

im Verkehr gewesen. Von geringerer<br />

Bedeutung als Markt für Automobile ist dagegen<br />

Yemen: eine Steigerung derselben ist<br />

nicht eher zu erwarten, als bis die dortigen-<br />

Strassen eine erhebliche Verbesserung erfahren<br />

haben werden. Im erwähnten Zeitpunkt<br />

waren daselbst erst 22 Automobile und<br />

neun Omnibusse registriert. Vielversprechend<br />

in dieser Hinsicht ist anderseits der<br />

Hedschas, wo heute bereits eine gute Nachfrage<br />

nach Automobilen wie Omnibussen,<br />

und zwar so gut wie ausschliesslich für die<br />

Beförderung von Pilgern zwischen Gedda<br />

und Mekka besteht. Eine grosse arabische<br />

Firma hat unlängst einen grosszügigeni<br />

Werbefeldzug zugunsten dieser modernen«<br />

Beförderungsmittel in die Woge geleitet.<br />

Obwohl keine zuverlässigen Ziffern über die<br />

Ausbreitung des Automobilverkehrs in jenem<br />

Gebietsteile zur Verfügung stehen, ist es<br />

doch sicher, dass derselbe heute bereits einen<br />

der wichtigsten Automobilmärkte Arabiens<br />

darstellt. Der Pilgerverkehf ist dort<br />

ganz gewaltig: annähernd 300,000 Pilger<br />

ziehen alljährlich in den sechs Monaten der<br />

Pilgersaison nach Mekka. Nicht unerwähnt<br />

darf schliessiich Asir bleiben, welche Stadt<br />

ebenfalls als Absatzgebiet für Kraftfahrzeuge<br />

in dem Masse an Bedeutung zu gewinnen<br />

verspricht, wie der dortigen Bevölkerung<br />

nomischen Wert derselben zu überzeugen.<br />

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Im heutigen<br />

« Autler-Feierabend »:<br />

Wenn der Frühling auf die Borge steigt . -.<br />

John Peppermints schnellstes Rennen .<br />

Der duftende Tod . . . . . . . .<br />

Sie rauchen zu viel! » . .<br />

Zuverlässigkeit über Schnelligkeit . . . .<br />

Die Seite der Frau:<br />

Ein blondes Mädel . . .<br />

Es ist modern . . . . . .<br />

Ja oder nein:<br />

Sollen Damen emeru Club angehören? . . .<br />

Bunte Chronik aus aller Welt<br />

Dialog . ,<br />

Humor . .<br />

13<br />

13<br />

14<br />

14<br />

Wenn der Frühling<br />

auf die Berge steigt<br />

Ganz am Ufer des Sees stand die gigantische<br />

Fabrik von Mac O'Dwan und wandte<br />

ihre Front den bläulichen Abhängen der<br />

Berge zu. Riesige Glasterrassen führten auf<br />

der rechten Seite weithin in blühende Plantagen,<br />

während sich auf der Wasserseite<br />

groisse zementierte Höfe befanden, auf denen<br />

hundert Autos inmitten schwüler Benzinausdünstungen<br />

und ungeheurer Stahlfässer<br />

mit duftenden Oelen summten.<br />

Die Autos fuhren keuchend und eilig die<br />

Fässer in alle vier Weltrichtungen, und die<br />

ganze Erdkugel war mit dem zauberhaften<br />

Parfümduft, des «Letzten Traums» umgeben,<br />

dessen Erfindung Dwan zum Milliardär gemacht<br />

hatte und ihm gestattete, im plötzlichen<br />

Paroxismus des Reichtums durch die<br />

lö<br />

16<br />

16<br />

17<br />

18<br />

Was weisst du, Mensch des Südens, Sohn<br />

der Alpen oder ihres Vorlandes, von der<br />

Sehnsucht? Du lebst — begnadet — im Schatten<br />

der ewigen Berge. Du hebst den Blick und<br />

trinkst die ganze Fülle unvergänglicher<br />

Schönheit in dich hinein. Im ungünstigsten Fall<br />

pilgerst du in freien Tagen zum Bahnhof, und<br />

zwei Stunden später knirscht dein Bergschuh<br />

schon auf dem Anstieg. Allzeit hast du<br />

deine — unsere Berge. Im Sommer liebkosen<br />

deine Hände den Fels, wenn deine Finger<br />

üiach Griffen tasten, und im Winter ziehen<br />

deine Bretter bläuliche Spur durch die Hänge.<br />

Aber weitab vom Glanz des Gebirges, in<br />

grauen Städten, über denen der russige<br />

'Qualm hängt wie eine trübe, verschmutzte<br />

Glasglocke, leben auch Menschen, deren ganzes<br />

Glück auf deinen Gipfeln liegt. Die Tag<br />

um Tag Heimweh tragen nach der Heimat<br />

ihrer Wahl. Die mit hungerndem Auge immer<br />

wieder ihre Alpenkalender, Photomappen und<br />

Zeitschriften durchblättern. Und von denen<br />

die Glücklicheren einmal im Jahre auf kurze<br />

Wochen dem Gefängnis entrinnen und die<br />

Wunder erleben dürfen, die dir der^Alltag bietet<br />

Du solltest darüber nicht lachen» Bergfreund.<br />

— Von meinem Feaste-r sehe ich in<br />

einen Schacht hinunter. Hof sagt man gewöhnlich.<br />

Vier Stockwerke tiefer der Steinfussboden.<br />

Da hinunter ist noch nie ein Sonnenstrahl<br />

gedrungen. Immer weht ein feuchter<br />

Dunst herauf, der erschauern macht. In der<br />

Ecke stehen vier Kehrichtkästen. Von Zeit zu<br />

Zeit hört man den Deckel mit hässlichem<br />

Klappern zufallen. Die Kinder, die an diesen<br />

Kehrichtkästen spielen, denen das da unten<br />

die Welt ist, in der sie aufwachsen, haben<br />

schon müde Augen in graufahlen Gesichtern.<br />

Und ich denke an rotbackige Buben, die über<br />

grüne. Almwiesen tollen. — Inmitten des Hofes<br />

vollzieht sich alljährlich im Frühjahr das<br />

Wunder, dass ein kleiner, kümmerlicher Kastanienbaum<br />

ein paar grüne Blätter treibt.<br />

Er reckt die dürftigen Zweige wie magere<br />

Kinderarme empor nach dem viereckigen<br />

Stück Himmel hoch über dem Hof. Vergeblich.<br />

Er kümmert in nie gestilltem Lichthunger<br />

dahin wie alles in seinem Umkreis. Ich<br />

in meinem vierten Stock habe es schon besser.<br />

Es ist heller, und man ist dem Himmel ein<br />

^J^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^J<br />

T O N<br />

Der duftende Tod.<br />

«Well», sagte Mister Wonderboom. Dabei<br />

sah er sich nach dem Kellner um. Seine<br />

Onkel Sam-Habichtsnase &tiess wie ein rotglühender<br />

Keil gegen das gefüllte Glas vor,<br />

Zweimal tanzte der Adamsapfel seines von<br />

einer grauen Bartfräse umwitterten Halses<br />

auf und ab. Dann war das Glas leer.<br />

«Well, trinken wir noch eine Flasche.»<br />

Mister Wonderboom beehrte Europa mit<br />

einem kurzen Besuch. Im allgemeinen<br />

fühlte er sich zwischen Verkehrspolizisten,<br />

Geschwindigkeitsbeschränkungen und langweiligen<br />

Backsteinfronten nicht wohl. Samuel<br />

Wpndei'bgom liebte die Freiheit. Besonders,<br />

wenn sie sich ihm in ihrer Ursprünglichsten<br />

Gestalt bot. So mit den Attributen:<br />

Savagebüchse, Motorrad — mindestens<br />

20 PS. — Buschneger, Lagerfeuer<br />

und Löwengebrüll.<br />

Nun sass er — verdammt nochmal! —<br />

in Switzerland und probierte Weinsorten.<br />

Well!<br />

Also Samuel Wonderboom strich seine<br />

Bartfräse glatt und goss die Gläser wieder<br />

voll. Der kleine Rechtsanwalt ihm gegenüber,<br />

der mit einem guten Freund und<br />

einer guten Tourenmaschine ebenfalls zum<br />

Wein probieren in das kleine Dörfchen gekommen<br />

war, verriet alle Anzeichen seelischer<br />

Erschütterung. Das war immerhin<br />

verständlich, denn Samuel spann seit drei<br />

Stunden ein «Garn», so dick wie ein fünffach<br />

zusammengedrehtes Manilatau.<br />

Die Schilderung fortgesetzt aufregender<br />

Abenteuer, zugleich mit viel Wein genossen,<br />

verlangt entschieden Nerven. In dieser<br />

Beziehung war Wonderboom seinen Tischgenossen<br />

und zufälligen Bekannten erheblich<br />

über. Wenn Samuel erzählte, wurden I<br />

Welt, die kolorierte und die schimmernde,<br />

in einer schönen Limusine zu rasen — und<br />

fürsorglich alles zu vermeiden, was ausserhalb<br />

von Reichtum und Schönheit lag.<br />

Von fern sah die Fabrik mächtig- und<br />

phantastisch aus. Glashallen, in denen gemordete<br />

Blumen komplizierte Fette mit<br />

ihrem letzten Duft tränkten, sahen in der<br />

Abcndbeleuchtung wie grosso, grell erleuchtete,<br />

quadratische Likörflaschen aus oder<br />

wie phantastische Wohnstatten von Wahrsagerinnen<br />

aus Kindermärchen. Und das<br />

sich vom hellen Himmel tiefschwarz abhebende<br />

und im See widerspiegelnde Schloss<br />

selbst! So oft auch Vincenta ihr© kleine<br />

Yacht über den See steuerte, jedesmal leuchteten<br />

ihre Augen stolzerfüllt auf, wenn sie<br />

von fern auf die Fabrik blickte — diesen<br />

neuzeitigen Hof des mächtigen O'Dwan.<br />

Der Fabrikant wiederum war stolzer auf<br />

die Fabrik als auf den Sohn, obwohl Neil<br />

bei Gott und in Wahrheit der schönste<br />

Junge war, der aus einer gar nicht wahlverwandten<br />

Verbindung zwischen einem<br />

Irländer und einer Spanierin hervorgehen<br />

konnte. Schlank und flink wie ein Mädchen,<br />

stählern und elastich, voll Phantasie,<br />

Jugend und Beweglichkeit — eine prächtige<br />

Verneinung der betäubenden und einschläfernden<br />

Flakons und der gefährlich duftenden<br />

Quelle der Reichtümer O'Dwans. Er<br />

litt keinen Haschisch. Lebenstrotzend, mied<br />

er die Fabrik von weitem und schüttelte<br />

jede Schattierung eines Widerwillens gleich<br />

einem jungen Hund nach einem unliebsamen<br />

Bade ab. Im Klappenknopfloch des<br />

Sacko trug er einen kleinen Emaille-Tennisschläger<br />

mit einem roten Ball — niemals<br />

Blumen. Sobald er seidene; raschelnde und<br />

duftende Frauen-kennen lernte, verschnaufte<br />

!<br />

Stück nälier. Die Luit ist auch besser als ganz<br />

drunten im Schacht. Es ist schon Höhenluft<br />

sozusagen. Zwar habe ich noch ein Stockwerk<br />

und das Dachgeschoss über mir, aber jetzt im<br />

April, wo die Sonne bereits höher steigt,<br />

schaut sie um die -Mittagsstunde schon über<br />

den hohen Dachfirst herüber und schüttet ihre<br />

goldene Fülle in die graue Stube, über die<br />

langen Bücherreihen und all das verstaubte<br />

Geräte. An der Wand aber, wo die Dinge<br />

hängen, die ich auch hier nicht missen kann,<br />

die ich immer vor Augen haben muss als Zeugen<br />

schönster und erhabenster Augenblicke<br />

meines Lebens: Pickel und Seil, das treue,<br />

schon ein wenig morsche Seil, die Eisen und<br />

der vielgeprüfte Berghut, auf dem verschiedene<br />

alpine Dreckkrusten schon eine geologische<br />

interessante Struktur geschaffen haben,<br />

da scheint die Sonne am liebsten zu verweilen.<br />

Da ist es wie liebkosendes Umfangen» 5<br />

wie herzliches Wiedersehen alter Freunde.<br />

Und manchmal wie ein Trost : Warte, ,der<br />

Sommer kommt wieder. Und vielleicht darfst<br />

du dann doch wieder oben auf gleissender'<br />

Firnscheide stehen, trunken von meinem<br />

Licht! — Täglich steigt die Sonne höher.<br />

Und täglich schaut sie länger herein — wenn<br />

sie scheint. Manchmal segeln schon goldgesäumte<br />

Wolken über das viereckige Stück<br />

Himmel; Und die Sehnsucht wächst Tag um<br />

Tag. Die Bücher mit ihrer staubigen, aufgeblasenen<br />

Weisheit erwecken täglich grösseren<br />

Eckel. Der ganze geschäftige Kulturbetrieb<br />

versinkt in Lächerlichkeit und Sinnlosigkeit.<br />

Erdgeruch packt mich wie ein Rausch. Ein<br />

Hass gegen diese Mauern und Schornsteine,<br />

gegen den zivilisatorischen Unrat, in dem wir<br />

ersticken. Ein leidenschaftliches Verlangen<br />

nach groben, genagelten Schuhen, die in so<br />

herrlicher Unbekümmertheit durch prachtvollen,<br />

zähbraunen Dreck stapfen. Und ich beneide<br />

jeden Sennenbuben, jeden Knecht beim<br />

Bergbauern, jeden Mulitreiber um sein göttliches<br />

Dasein. Das ist bei mir immer das<br />

sicherste Zeichen, dass es nun wirklich bald<br />

Frühling wird. Dann leckt draussen die Sonne<br />

den Schnee von den Hängen, die Krokusse<br />

kommen, die Schmelzwasser brausen, und<br />

oben ist die schönste Zeit für den Skiläufer<br />

— na ja, hier haben wir schliesslich<br />

auch etwas vom Frühling: an dem kleinen<br />

Kastanienbaum vollzieht sich wieder das alljährliche<br />

Wunder, die Kehrichtkästen stinken<br />

eindringlicher herauf, und die blinde Frau<br />

an der Strassenecke verkauft Veilchensträusse.<br />

Hans Wedelt<br />

9<br />

John Peppermints schnellstes Rennen<br />

Von G. Ä. Mulach.<br />

die stärksten Männer blass. Gegen Wonderbooms<br />

Erfahrungen hatten die Schicksale<br />

eines geschichtlich beglaubigten Störtebeckers<br />

den Wert eines Seminarzeugnisses<br />

einer Kindergärtnerin.<br />

Woraus erhellt, dass Samuel «nicht<br />

bange» war.,,Der dritte Mann der Tafelrunde;<br />

der Mediziner,-versuchte daher einen<br />

Vorstoss gegen Samuels Wahrheitsliebe.<br />

«Gut, Mister Wonderboom. Sie sagen,<br />

Ihre Maschine hat im Wüstensande eine<br />

Geschwindigkeit von 150 Meilen in der<br />

Stunde- entwickelt. Das sind beiläufig gesagt<br />

rund 240 Stundenkilometer. Ist das<br />

nicht ein bisschen viel?»<br />

Samuel Wonderboom goss sich ungerührt<br />

abermals das Glas voll..<br />

«Das ist noch gar nichts, meine Herren.<br />

Wenn Sie den grossen John Peppermint<br />

gekannt hätten, würden Sie über meine<br />

Leistung einfach lächeln.<br />

Der Mann war durch und durch Problem.<br />

Immerhin, er war auch ein Charakter.<br />

Vollblutamerikaner natürlich. Aus einem<br />

kleinen Nest am Great Northern Railway<br />

gebürtig. Sechzehn Jahre nach seinem Eintritt<br />

in diese Welt sass er im Süden, irgendwo<br />

am Trapajoz oder Xingu, und half<br />

Gummi ernten.<br />

Damals kamen die ersten Bonzinvehikel<br />

in den Urwald. John Peppermint bekam<br />

als junger Mensch einen solchen Wagen in<br />

er sich und entfloh, liebte aber die Dunstmassen<br />

auf den Wassern und den scharfen<br />

Geschmack des Bergwindes, den stark in die<br />

Nase dringenden Schweissgeruch von Pferden,<br />

wenn er auf halsbrecherische Art in<br />

die Berge raste, und den Rauch in der Nacht<br />

beim Waldesrauschen angezündeten Feuere,<br />

an dem er bei kokettem Sternentanz allein<br />

lag und vor Freude barst, gesund und kräftig,<br />

mit unter der glatten Haut pulsierendem<br />

Blute.<br />

O'Dwan wünschte sein Vermögen mit<br />

einem ähnlichen, wenn nicht noch grösseren<br />

zu vereinen und wollte Neil die Heirat<br />

mit der schönen Gloria aufzwingen, einer<br />

Sportlerin, die den Präsidentenpokal für<br />

Diskuswerfen errungen hatte. Aber wie<br />

zum Trotz war Neil schon seit Tagen in<br />

die kleine, zarte und spröde Vincenta sterblich<br />

verliebt. Er trug sie im Herzen wie<br />

eine verzehrende Flamme, wie ein heiligstes<br />

Gebet und war imstande, vor Entzücken<br />

und Ekstase zu weinen, wenn ihre kleinen<br />

und kraftlosen Hände auf den Palast des<br />

« Letzten Traums» zusteuerten. Vincenta<br />

war arm; das bedeutet, dass sie nur den<br />

zehnten Teil dessen was Dwan besass.<br />

Dennoch bezauberte sie ihn gleichsam durch<br />

ihren Blick, und er widersetzte sich dem<br />

Sohne nicht, er stellte für ihre Heirat nur<br />

geld in der Hosentasche und direkt in den<br />

Urwald hinein.<br />

Jonny tippelte zu Fuss von den Stromschnellen<br />

des Xingu nach den Fleischtöpfen<br />

Chicagos Vermutlich wird er auf dieser<br />

Wanderung zum Nachdenken gekommen<br />

sein.<br />

Als John dreissig Jahre alt war, schmetterte<br />

er das Schlagwort heraus: Die Welt<br />

ist erst dann vollkommen, wenn jede Entfernung<br />

in längstens zehn Minuten erledigt<br />

werden kann.<br />

Sehen Sie, das war John Peppermint.<br />

Ein genialer Kopf, sage ich Ihnen. Er war<br />

unvergleichlich<br />

Aber bleiben wir bei der Sache.<br />

Johns erster Erfolg war eine Latexbuttermaschine.<br />

So eine Art kleine, handbetriebene<br />

Zentrifuge, mit der John aus<br />

dem Milchsaft der Gummibäume den Kautschuk<br />

wie Fett aus der Kuhmilch herausholte.<br />

Einfach, was?<br />

Well. Leider hatte die Erfindung einen<br />

kleinen Haken, nicht eben gross, aber John<br />

war für hakende Sachen nicht zu haben.»<br />

Samuel Wonderboom brach einer neuen<br />

Flasche den schlanken Hals.<br />

«Ja, meine Herren, John Peppermint<br />

war ein sehr vorausschauender Mensch. Er<br />

ahnte Bedürfnisse und sah Möglichkeiten,<br />

wo andere schon die Vollendung sahen.<br />

Eines Tages hatte er seine grosse Idee:<br />

Den Motor der Motoren.<br />

Ohne Umschweife. John erfand den<br />

Triple-Dum-Dum-Motor mit durcheinandergesteuerten<br />

Ventilen. John tat den<br />

Sprung von der Brennstoff- zur Sprengstoffmaschine.<br />

Er konstruierte ein Motorrad,<br />

das es im wahrsten Sinne des Wortes<br />

in sich hatte. Später erfand er das glatte<br />

Schiebungsgetriebe mit nervöser Kraftübertragung<br />

hinzu.»<br />

:<br />

, Samuel Wonderboom lehnte sich zurück<br />

und steckte sein penetrantestes Grinsen auf.<br />

Der Rechtsanwalt hatte ein Schwächege-<br />

•<br />

j<br />

Ein<br />

Auto-Koffier<br />

die Hand gedrückt. Als Wagenführer.<br />

Nach vierzehn Tagen schlug er aus Aerger<br />

über einen festgefressenon Kolben die alte<br />

Kaffeemühle seines Brotherrn mit der Beilpicke<br />

zusammen.<br />

Worauf Jonny flog. Mit einigem Kloinhilft<br />

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die eine Bedingung, dass Neil sesshaft werden<br />

und die Fabrik übernehmen sollte.<br />

Die Tage waren schwül, heiss, voll der<br />

Süsse und pulsierten in Glut und Erwartung.<br />

Die Nächte, schmerzhaft und geduldig, zitterten<br />

im Lachen der Sterne, flammten im<br />

Dufthauch der riesigen, im Dunkel glühenden<br />

Fabrikhallen, der gläsernen Blumen*<br />

särge.<br />

*<br />

Als Neil Vincenta des Vaters Wunsch mit.<br />

teilte — verdüsterte sich ihr Antlitz.<br />

— Ich dachte, wir fahren sofort ab ... —•<br />

sagte sie.<br />

— Vinci! Ich muss ihm gehorchen! Sei<br />

gut, nur ein Jahr — dann bin ich reich,<br />

reicher als er. — Ich werde einen, neuen<br />

Duft erfinden — den einen einzigen — deinen<br />

Duft — den Duft deiner Haare, deiner<br />

Arme, deiner Lippen ...<br />

Neil war sterblich verliebt, Vincenta aber<br />

war hartnäckig. Sie fürchtete, es würde<br />

dasselbe werden wie mit Dwan. Neil würde<br />

die Arbeit verschlingen und sein Herz eine<br />

von exotischen ' Düften einbalsamierte,<br />

tote Wiege ihres Glücks werden. Sie will<br />

nicht! Sie will fortfahren. Sie erträgt das<br />

Parfüm'nicht — es widert sie an — sie<br />

fürchtet sich!


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fühl in den Beinen. Zur Aufmunterung würde. «Was Sie da sagen», erwiderte Dumas.<br />

«Mein Vater ist sechzig Jahre alt und<br />

trank er schnell zwei Gläser Wein leer.<br />

Worauf es ihm war, als ob er mit dreihundert<br />

Kilometer Stundengeschwindigkeit im das soll ein Argument sein?» fuhr ihn Augu-<br />

raucht noch immer den ganzen Tag.» — «So,<br />

Kreise herumgedreht würde.<br />

stine an. «Wenn er nicht so viel geraucht<br />

«Nicht zu denken, dass John Peppermint hätte, würde er jetzt noch viel älter sein.»<br />

jemals geflunkert hätte. Peppermint war<br />

die Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit selber.<br />

Er wäre sonst nicht mein bester Freund<br />

gewesen, denn Lügner — verdammt nochmal<br />

f — kann ich auf den Tod nicht aus-<br />

Sir Adam Fergusson schildert einen Mor-<br />

Walter Scott bei derA rbeit<br />

stehen.<br />

' genbesuch, den er Walter Scott in Abbotsford<br />

John Peppermint hatte Ehrgeiz. Man machte: Es war zur Zeit, in der Walter Scott<br />

könnte beinahe sagen, der Rekordfimmel sich gerade seinen schönen Landsitz an dem<br />

hatte ihn so ein bisschen in den Krallen. reizenden Ufer des Tweed ausbauen Hess. Abbotsford<br />

war noch unvollendet und wimmelte<br />

War ja eigentlich selbstverständlich bei<br />

seinem Motor, den er sich natürlich auch von Zimmerleuten, Malern und Maurern.<br />

in seine Privatmaschine hatte bauen lassen.<br />

Ich 6age Ihnen, das Biest ging los wie Besucher sass, befand sich noch in rohem Zu-<br />

Selbst das Zimmer, worin Scott mit seinem<br />

der Teufel. Hundert Meilen? Lächerliche stand. Das neue, erst halbfertige Kamin<br />

Sache. John gab Zündung und futsch rauchte unerträglich und draussen vor der<br />

war er.<br />

Tür war der ganze Raum ein Chaos von Ziegelsteinen,<br />

Schieferplatten, Mörtel und Ge-<br />

Damals telegraphierte er mir, ich möchte<br />

doch mal zu einem Trip nach Oran, das rüstbalken. Ein schwerer Nebel hüllte das<br />

liegt da oben irgendwo in der afrikanischen liebliche Tweedtal ein und tröpfelte bald als<br />

Wüste, heraufkommen. Ich sass nämlich kalter, feiner Regen herab. Maida, der Lieblingshund<br />

des Dichters, schlüpfte beständig<br />

gerade in Kapstadt und langweilte mich.<br />

In Oran treffe ich John. Er war gerade zur Türe herein und heraus. Walter Scott<br />

dabei, neue Reifen aufzuziehen. Wir sagen sass am Schreibtisch und rief alle fünf Minuten:<br />

Ei, Adam, das arme Tier möchte gern<br />

uns nett guten Tag, reden dies und das,<br />

und mit einmal kommt es heraus: hinaus! oder: Ach, Adain, das arme Geschöpf<br />

John Peppermint wollte seinen eigenen möchte gern herein! Der Besucher öffnete<br />

Rekord brechen.» '<br />

dann jedesmal die Tür, um den durchnässten<br />

«Well. Wir knobelten also eine feine Hund herein- oder hinauszulassen, wobei jedesmal<br />

die nasskalte Luft ins Zimmer strich.<br />

Rennstrecke aus. Peppermint setzte sich<br />

auf seine Maschine. Ausgemacht war eine Der Dichter sass dabei mit geschwollenem Gesicht,<br />

denn er hatte Zahnweh und hielt die<br />

Rundfahrt durch die Sahara. Ich hatte<br />

die Stoppuhr in der einen und den Revolver<br />

in der anderen Hand. Gleichzeitig rend er mit der rechten die unnachahmlich<br />

linke Hand gegen die Wange gepresst, wäh-<br />

drückte ich beide ab.<br />

humoristischen Anfangskapitel seines «Antiquars»<br />

schrieb. Blatt für Blatt füllte sich in<br />

Startschuss und erste Explosion des<br />

Dum-Dum-Motors waren ein Krach. Old<br />

rascher Folge und von Zeit zu Zeit schob er<br />

John ging ab, dass mir vor Schreck die<br />

die beschriebenen Blätter seinem Freunde zu<br />

Luft wegblieb. Die Maschine musste mindestens<br />

einen Zehnmeilensprung gemacht<br />

mit den Worten: « Nun, Adam, wie gefällt's<br />

dir, ist es gut so? »<br />

haben. John war futsch, ausradiert, weggewischt<br />

widrigsten Umständen arbeitende Dichter!<br />

Ein merkwürdiges Bild, dieser unter den<br />

Na, denke ich, lange kann es ja nicht Bauleute, Kaminraucli, Zahnschmerzen, der<br />

dauern. Brauchst dich gar nicht erst hinzusetzen,<br />

Samuel. Aber wie Peppermint luft, Besuch — und er arbeitet, arbeitet, g. s.<br />

unruhig auf und ab laufende Hund, kalte Zug-<br />

nach fünf Minuten noch nicht wieder zurück<br />

ist, werde ich unruhig.<br />

Ich will es kurz machen, meine Herren.<br />

Ausserdem möchte ich jede überflüssige<br />

Rührung vermeiden. Ich fand von Old<br />

John nur noch die Reifen. Die waren abgesprungen.<br />

John selber muss einen Riesensatz<br />

in die Stratosphäre gemacht haben.<br />

Anders kann ich mir die Geschichte nicht<br />

erklären. Ich habe meinen lieben, alten<br />

Freund Peppermint nie wiedergesehen.»<br />

Und Samuel Wonderboom wischte sich<br />

mit dem Handrücken eine herabgekullerte<br />

Träne aus der Bartfräse.<br />

„Sie rauchen zu viel! tt<br />

Mark Twain hatte soeben seine schöne<br />

neue Villa bezogen und spazierte morgens<br />

stillvergnügt vor dem Haus auf und ab, behaglich<br />

eine Zigarre rauchend. Da trat ein<br />

schwarz gekleideter Herr auf ihn zu, hielt<br />

ihm mit feierlicher Gebärde ein Schriftstück<br />

vor die Nase, auf dem zu lesen stand : « Weg<br />

mit allen Giften, welche die Volksgesundheit<br />

bedrohen!» und begann den berühmten Autor<br />

einer Art Prüfung zu unterziehen. Nach einer<br />

Weile hatte der Agitator gegen die Volksgifte<br />

die niederschmetternde Feststellung gemacht,<br />

dass Mark Twain in seinem langen<br />

Leben mindestens 50 000 Zigarren im Rauch<br />

hatte aufgehen lassen oder, wenn man die<br />

Jugendjahre abrechnete, 1000 Stück jährlich.<br />

«Tausend Zigarren jährlich,» erklärte der<br />

Mann, und das ein halbes Jahrhundert lang!<br />

Das ist entsetzlich! Stellen Sie sich einmal<br />

vor, mein Herr, was das bedeutet. Welch<br />

eine Schädigung Ihrer Gesundheit und daneben<br />

auch welch eine Geldverschwendung!<br />

Wenn Sie das viele Geld, das Sie für die<br />

Zigarren ausgegeben haben, sparsam aufbewahrt<br />

hätten, wenn Sie es auf Zinsen angelegt<br />

und von Zinsen wieder Zinsen bezogen<br />

hätten, wissen Sie, mein Herr, was Sie dann<br />

heute besitzen würden?» — «Nein, das weiss<br />

ich nicht, sagen Sie es mir», erwiderte Mark<br />

Twain. «Sie hätten», begann der andere mit<br />

viel Pathos, «Sie hätten... Sie hätten... nun<br />

zum Beispiel nicht mehr und nicht weniger<br />

können sein als der Eigentümer der prächtigen<br />

Villa, vor der wir gerade stehen.» Worauf<br />

Mark Twain, die personifizierte Liebenswürdigkeit,<br />

antwortete: «Es tut mir sehr leid,<br />

mein Herr, dass ich Ihnen eine arge Enttäuschung<br />

bereiten muss, aber als ehrlicher<br />

Mensch darf ich Ihnen nicht verschweigen,<br />

dass ich trotz der fünfzigtausend Zigarren<br />

doch der Eigentümer des von Ihnen so gepriesenen<br />

Hauses geworden bin.<br />

Eine lustige Anekdote ähnlichen Inhalts erzählt<br />

man sich von einer der berühmten<br />

Schwestern Brohan. Einmal ging Auguste<br />

Brohan in Begleitung des jüngeren Dumas ins<br />

Theater. Der Dichter rauchte eine Zigarre, die<br />

nicht mehr sehr angenehm roch. «Sie rauchen<br />

zu viel», bemerkte Augustine, in der Hoffnung,<br />

dass ihr Freund den Wink verstehen<br />

Zuverlässigkeit<br />

über Schnelligkeit<br />

Zwei entgegengesetzte Ereignisse im Auromobilwesen<br />

haben sich in den letzten Tagen<br />

mit paradoxer Gleichzeitigkeit vollzogen: Segrave<br />

fuhr 400 Kilometer in der Stunde mit<br />

seinem Auto, während am gleichen Tage der<br />

Reichsverband der deutschen Automobil - Industrie<br />

den Beschluss fasste, sich künftig<br />

nicht mehr an Automobil-Rennen zu beteiligen.<br />

Ganz richtig hebt das « Berliner Tageblatt<br />

» aus diesem Anlass hervor, dass dieser<br />

Beschluss die Zukunftswege des Automobilismus<br />

andeutet. Nicht mehr um Erzielung immer<br />

höherer Schnelligkeit handelt es sich,<br />

sondern um immer höhere Zuverlässigkeit.<br />

Nicht der schnellste, sondern der zuverlässigste<br />

Wagen wird nunmehr das Ziel sein.<br />

Was nützen 400 km Stundengeschwindigkeit,<br />

da doch auf keiner Landstrasse der Welt ein<br />

solches Tempo gefahren werden kann? Der<br />

Gebrauchswagen braucht selbst in Ländern<br />

mit idealen Strassenverhältnissen kein höheres<br />

Tempo als 90 bis 100 Kilometer, und auch<br />

dies wird nur ein Ausnahmstempo sein. Der<br />

Retinsport im Automobilwesen wird künftig<br />

zu einer Privatleidenschaft eines Kreises von<br />

Sportleuten werden, ohne seine bisherige Bedeutung<br />

für die praktische Vervollkommnung<br />

des Motorfahrzeugs aufrechtzuerhalten. An<br />

seine Stelle werden in dieser Hinsicht immer<br />

mehr die Zuverlässigkeitswettbewerbe treten<br />

— die auch den durchschnittlichen Autokäufer<br />

gewiss mehr interessieren werden als sensationelle<br />

Geschwindigkeiten.<br />

Geteilter Schmerz. Karlchen (zu einem Kameraden):<br />

«Gestern habe ich dem Onkel<br />

Stecknadeln in seinen Lehnsessel gesteckt<br />

und —»<br />

Paulchen (lachend): Könnt' er darauf sitzen?»<br />

Karlchen (seufzend): «Nein, aber ich kann<br />

jetzt auch nicht sitzen.»<br />

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Ein blondes Mädel,<br />

Von Frank Smetana.<br />

Die Dame, nicht mehr Backfisch und nicht<br />

mehr junges Mädel, sondern ein junges und<br />

scharmantes Fräulein, raucht Zigaretten,<br />

knabbert Keks und Pralinen und lässt sich im<br />

Zuge von den jungen Herren, die viel Verstand<br />

und Bildung beweisen, aufs interessanteste<br />

unterhalten.<br />

Die Herren haben erfahren, dass die Dane<br />

Ingrid mit Vornamen heisst, sie wissen, dass<br />

sie in der Hauptstadt wohnt. Beide sind entzückt<br />

von diesem Blondhaar, von diesem entzückenden<br />

Mund, der so kluge, weise und erfahrene<br />

Worte zu sagen weiss, und sie bewundern<br />

das blonde Mädel, das ihnen schön,<br />

klug und gut erscheint.<br />

Sie bitten um ein Wiedersehen, sie versichern,<br />

dass ihnen allein die Unterhaltung mit<br />

einer so entzückenden, lebenslustigen und lebensmutigen<br />

Frau ein Genuss sei. An der<br />

Aufrichtigkeit dieser Beteuerungen ist nicht<br />

zu zweifeln. Die Herren sind gebildet und<br />

taktvoll genug, nicht weiter in sie zu dringen,<br />

als sie die letzte inständige Bitte ablehnt:<br />

« Ich muss Sie enttäuschen, meine Herren, ich<br />

werde am Bahnhof abgeholt.»<br />

Sie beschränken sich für den Rest der Fahrt<br />

darauf, das Loblied der modernen Frau zu<br />

singen. Die Fahrt wird durch die gegenseitige<br />

lebhafte und vergnügliche Unterhaltung ein<br />

Genuss.<br />

Der Zug fährt in der Bahnhofhalle ein.<br />

Die Herren haben sich der zwei kleinen<br />

Koffer der blonden Dame bemächtigt und helfen<br />

ihr beim Aussteigen.<br />

Da stürzt ein hübscher junger Mann auf die<br />

Dame zu, er ist kaum über zwanzig Jahre alt<br />

und hat noch die köstliche Frische der Jugend<br />

im Gesicht, küsst ihr die Hand und begrüsst<br />

sie lebhaft: «Gott sei Dank, Mama, ich befürchtete<br />

schon, ich würde dich verpassen.»<br />

Zärtliche Ehegatten.<br />

Vor Jahren starb in London ein Mr. Dickenson.<br />

Er hinterliess seiner Frau ein Vermögen<br />

von 600,000 Pfund, aber er verdarb ihr die<br />

Freude über diese Erbschaft durch folgende<br />

Bedingung: « Wenn ich daran denke, dass die<br />

einzige glückliche Zeit in meiner Ehe die war,<br />

wenn meine Frau schmollte, so muss ich gestehen,<br />

dass ich ziemlich glücklich war, denn<br />

sie schmollte fast immer. Darum will ich auch<br />

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den Widerwillen überwinden, den mir der Anblick<br />

ihres Gesichtes stets verursachte, und<br />

ihr mein Vermögen unter der Bedingung hinterlassen,<br />

dass sie tagaus, tagein zwei Stunden<br />

an meinem Grabe zubringt. Mit diesen<br />

Besuchen soll sie zehn Jahre lang fortfahren,<br />

und zwar in Begleitung meiner Schwester, die<br />

sie noch weniger leiden konnte als mich. »<br />

Ein ähnliches Testament hinterliess William<br />

Darley in Ash, nur mit dem Unterschiede,<br />

dass es sich um ein ziemlich kleines Vermögen<br />

handelte. Er hinterliess seiner Gattin<br />

einen Schilling mit dem Bemerken: er täte<br />

das nur aus Anerkennung für die Gewandtheit,<br />

womit sie sich all die kleinen Summen<br />

aus seinen Taschen angeeignet hatte, deren<br />

sie habhaft werden konnte.<br />

Im nördlichen England teilte ein Grossgrundbesitzer<br />

sein bedeutendes Eigentum an<br />

Bodenwerten zwischen seiner Frau und seiner<br />

Schwester, die sich so schlecht miteinander<br />

vertrugen, dass sie jahrelang kein einziges<br />

Wort miteinander gesprochen hatten. Aber<br />

er velangte, dass sie in jedem Jahre einen<br />

Monat zusammenleben und sich ausserdem<br />

jährlich sechs Besuche gegenseitig abstatten<br />

sollten; ausserdem mussten sie sich bei dieser<br />

Gelegenheit dreimal umarmen und küssen.<br />

Ein anderer Herr, ein leidenschaftlicher<br />

Raucher, dessen Fau allen Tabak hasste und<br />

ihm ob seiner Leidenschaft häufige Szenen<br />

machte, hinterliess ihr die Hälfte seines beträchtlichen<br />

Vermögens unter der Bedingung,<br />

dass sie jeden Tag sechs Zigarren rauche, gs.<br />

Die Strumpfmode.<br />

In der letzten Saison kamen neue Strumpffarben<br />

auf. Man schien der hellen Beine<br />

'überdrüssig. Kanonenmetall war die besonders<br />

lancierte Farbe. Und man nahm sie an,<br />

wenigstens zum Nachmittagskleid. Damen<br />

mit etwas modellierteren Beinen sehen darin<br />

vorteilhafter aus. Die Pariserin hat diese<br />

Farbe angelehnt. Sie trägt den dunkler getönten<br />

rosenholzfarbenen Strumpf weiter zum<br />

schwarzen Kleid, sonst, je nach der Nuance<br />

des Kleides etwas heller, mehr ins Rosa oder<br />

Gelb schattierend. Dunkle Strümpfe tragen<br />

nur alte Damen, jedenfalls solche, die sich<br />

endgültig zum Alter bekennen, öder Trauernde,<br />

denen er pikanter erscheint als der<br />

tief schwarze Strumpf. Das sei festgestellt,<br />

aber nicht unbedingt nachgeahmt.<br />

Es ist modern.<br />

Es ist modern, tiefsinnige Vergleiche oder<br />

Betrachtungen aufzustellen zwischen Autos<br />

und Frauen, wenn man gerade nichts Besseres<br />

anzustellen weiss. Beide beliebten Sorten<br />

von Zeitgenossen sind ganz nach Bedarf nervös,<br />

temperamentvoll oder ohnmachtsnahe.<br />

Beide verzuckern sie uns Männern das Leben,<br />

erleichtern sie uns das Dasein, die Autos sogar<br />

das Da- und Dortsein.<br />

Es ist modern, mit schönen, gutgewachsenen<br />

Autos, die der Korso bietet, zu kokettieren,<br />

sie anzuhimmeln, mit den Augen zu streicheln,<br />

ganz so, als wären es Frauen. Ja selbst<br />

die auf Blasiertheit punzierte Riviera steht<br />

zuweilen Kopf, wenn ein neuer Rolls im Gewände<br />

von Saoutchic (Irrtum vorbehalten,<br />

dieser Pariser Autotailleur hat seine Privatorthographie)<br />

seine undefinierbar-undechiffrierbaren<br />

Farben und Formen entlang der<br />

Avenue für Snobbismus, der Promenade des<br />

Anglais in Nizza, spazierenführt Freilich, es<br />

muss schon eine ästhetische Gourmandise<br />

sein, ein Anders-als-die-anderen-Wagen, ansonsten<br />

wundert sich der Rivieraloge prinzipiell<br />

nicht<br />

Es ist modern, diese Wagen entzückend<br />

einzurichten mit allem Boudoir-Komfort: Parfümzerstäuber<br />

in den Ecken, Bonbonnieren,<br />

die sich automatisch auffüllen, Berge von Kissen.<br />

Und eine Beleuchtung darin, die beinahe<br />

keine mehr ist. Auch Seidenvorhänge, in<br />

Westindisch-Bananisch gehalten, sind de rigueur.<br />

Es ist modern, im Scheinkabriolett zu fahren<br />

als Autophilosoph des «als ob>. Ueber<br />

das wirkliche Kabriolett lacht man hierorts.<br />

Es hat seinen letzten Sinn verloren in dem<br />

Augenblick, da landschaftliche Schönheit, reizvolle<br />

Gegend, Bergspitzen, die den Himmel<br />

kitzeln, aufhörten, Bedarfsartikel zu sein für<br />

uns Luxusexpressler der Landstrasse.<br />

Es ist modern, die Taille seines Wagens zu<br />

betonen* sei es durch eine markante Farbengrenze,<br />

sei es durch einen schmalen Gürtel in<br />

zartestem Jaune, Lila, Beige, Havane. Man<br />

sieht, hier weicht die Frauenmode sanft ab<br />

von der Automode unserer Zeit<br />

Es ist modern, die Puppen, Putztiere, Fetische<br />

auf Dauerurlaub zu schicken. Nur ganz<br />

Autokulturlose lassen sie auch weiterhin vor<br />

ihrem Rückenfenster baumeln, das klar und<br />

rein zu sein hat. Gute Aussicht mithin für<br />

Karosseriefenstergticker, wie sie auf einsamen<br />

Wegen hinter zweisamen Wagen daherfahren.<br />

sind änssorst unangenehm. Dieselb. verschwinden<br />

aber nach kurzer Zeit beim Gebrauch von<br />

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36 Äi'fnvöi'fi <strong>1929</strong> — N° 30<br />

Ja oder nein<br />

Sollen Damen einem Club angehören?<br />

Eine Frage, über die man sich streiten kann.<br />

Wir erhielten am 28. März eine Einsendung,<br />

die sich zur Existenzberechtigung von Damen-<br />

Automobil-Clubs kritisch äussert. Ohne mit<br />

den Ausführungen unserer sehr geschätzten<br />

Leserin in allen Teilen einig zu gehen, erfüllen<br />

wir gerne ihren Wunsch nach Veröffentlicluing,<br />

handelt es sich doch um eine Frage<br />

prinzipieller Natur, die sicher das volle Interesse<br />

unserer Leserinnen und Leser finden<br />

wird. Wir stellen unsere Spalten gei'ne einer<br />

Diskussion zur Verfügung. Die Redaktion.<br />

Sehr geehrte Redaktion der Automobil-Revue!<br />

Man wird im Leben hie und da stutzig, nicht<br />

wahr? Besonders in unserem modernen Zeitalter,<br />

wo sich die Ereignisse nur so überstürzen und man<br />

kaum mehr zur Besinnung kommt. Das Ich verflüchtigt<br />

sich im Kino, im Sport, im Tanzsaal, im<br />

Teekränzchen, in der Organisation, im Club, in der<br />

Gesellschaft und dergleicehn mehr. Gerade das Wort<br />

Organisation ist zum allmächtigen Diktator unseres<br />

zung sein können. Wir besitzen in unserem Lande<br />

glücklicherweise zwei Organisationen, die das Interesse<br />

des Automobilisten mit grossor Zielsicherheit<br />

und Tatkraft verfechten. Es sind dies der Schweizerische<br />

Automobil-Club und der Schweizerische<br />

Touring-Club. Weitere Organisationen auf diesem<br />

Gebiete sind meiner Ansicht nach vollständig überflüssig.<br />

Die Interessen der Automobilistinnen sind<br />

die Interessen der Automobilisten im allgemeinen.<br />

Und was die gesellschaftliche und sportliche Tätigkeit<br />

anbelangt, so bin ich der Ansicht, dass eine Zersplitterung<br />

nur dem Ganzen schaden muss. Die<br />

Frau sondere sich nicht ab; viel besser wäre es, in<br />

den bestehenden Organisationen ihren Einfluss geltend<br />

zu machen und Schulter an Schulter mit dem<br />

Manne für die Interessen und für die Ausdehnung<br />

eines vernünftigen Automobilwesens zu arbeiten. Ich<br />

sehe die grosse Gefahr für uns Frauen kommen, sie<br />

liegt in der Zersplitterung, in der Bildung verschiedenster<br />

Interessengemeinschaften und in der Entfraulichung<br />

unserer Frauen.<br />

Was uns aber nottut, das sind nicht Frauenrechtlerinnen<br />

ä outrance, nicht Automobilistinnen<br />

pure sant, sondern Frauen, die entgegen dem<br />

Manne, das Ganze im Auge zu behalten vermögen.<br />

So wenig wir eine « Frauen-Automobil-Revue »<br />

benötigen, ebenso wenig brauchen wir vermehrte<br />

Frauen-Clubs. Man möge mir diese offenen Worte<br />

verzeihen, gerne lasse ich mich belehren. Ich weiss,<br />

dass die Redaktion der « Automobil-Revue * jederzeit<br />

bereit ist, dieses Thema in ihren Spalten erschöpfend<br />

behandeln zu lassen. Ich nehme an, dass<br />

sicli dazu nicht nur Frauen, sondern auch Männer<br />

Lebens geworden. Unauflässlich hämmert es auf<br />

uns ein. Dabei ist die Seele heimatlos geworden.<br />

Dieser Gedanke hat mich in letzter Zeit stark<br />

verfolgt und zwingt mich, heute an Sie zu gelangen.<br />

Mit grossem Interesse verfolge ich Ihre <strong>Zeitung</strong> und<br />

zähle ich wohl unter ihre eifrigsten Leserinnen.<br />

Und da hat mich in den letzten Tagen wieder etwas<br />

stutzig gemacht. Las ich da jüngst in Ihrem geschätzten<br />

und mir lieb gewordenen Blatte von der<br />

zum Worte melden werden.<br />

Gründung eines Damen-Automobil-Clubs, von den<br />

Statuten, dem Zwecke und den Zielen dieser Organisation.<br />

Da hätten wir also glücklich wieder eine<br />

dieser Organisationen, und zwar eine Damen-Organisation<br />

! Eine Organisation von Autlerinnen, die<br />

(»drängte, sieh zu einem eigenen Club zusammenzSicJjliesson.<br />

Darf ich Ihnen meinen Eindruck<br />

und meine Ansicht anvertrauen? Ich weiss wohl,<br />

dass ich damit, sollten Sie diese Zeilen veröffentlichen,<br />

auf Widerstand und Opposition stossen<br />

werde. Aber man spricht heutzutage so viel von<br />

uns « tapfern » Frauen. Und da meine ich, dass<br />

man auch den Mut haben sollte, an der Oeffentlichkeit<br />

eine Sache zu verurteilen, die meiner Ansicht<br />

nach wirklich zu verurteilen ist. Es ist dies viel<br />

besser, als wenn man nur in kleinen Kränzchen<br />

über die lieben Mitschwestern aburteilt. Dabei<br />

will ich die guten Absichten aller derjenigen Damen,<br />

die- sich bereits zu einem solchen Automobil-<br />

Club zusammengeschlossen haben oder im Begriffe<br />

M'n-d, « tätige » und « fördernde » Mitglieder zu werden,<br />

anerkennen. Aber einmal müssen wir Frauen<br />

uns doch Rechenschaft ablegen, ob wir mit diesen<br />

Organisationen, die wir unsern lieben Männern abgucken<br />

und nachahmen, auf dem richtigen Wege<br />

sind.<br />

Meine Zweifel darüber werden immer grösser.<br />

Die Frau kämpft heute um ihr Hecht. Sie will dem<br />

Manno auf allen Gebieten des Lebens gleichgestellt<br />

fin. Sie zeigt dies auch durch ihr äussercs Auf-<br />

Meten, durch ihro Vermännlichung. Dienen wir<br />

< ! imit unserem Gcschlechte und unserem Volke?<br />

Nach reiflicher Ueberlegung muss ich diese Frago<br />

vorneinen. Um falschen Annahmen vorzubeugen,<br />

möchte ich zugleich betonen, dass ich nicht in einem<br />

irldabgelegenen Dorfe wohne. Allein meiner Ansicht<br />

nach übertreibt die Frau auf der ganzen<br />

Linie. Mohr frauenhafte Zurückhaltung wäre besser<br />

und würde unserem Geschlechte besser dienen.<br />

Doch darauf möchte ich vorläufig nicht näher eingehen.<br />

Einen Damon-Automohil-Club jedoch empfinde<br />

ich als total überflüssig. Ich weiss wohl, dass i<br />

wir Frauen das Volant erobert haben. Ich selbst<br />

bin leidenschaftliche Fahrerin und geniesse die Bequemlichkeiten<br />

des Autos und das Gefühl, den starken<br />

Motor selbst meistern zu können, in vollen<br />

Zügen. Tausende von Frauen teilen heute bereits<br />

schon mit mir dieses Gefühl. Allein überlassen wir<br />

dem Manne, was dem Manne wohl ansteht, und<br />

beschränken wir uns auf diejenigen Aufgaben, wo<br />

wir dem Manne eino wertvolle Stütze und Ergän-<br />

Hochachtend<br />

Z., den 28. März <strong>1929</strong>.<br />

Frau J B.-S.<br />

Automobilisten und Papiergeld.<br />

Der revolutionäre Einfluss des Autos erstreckt<br />

sich auch auf Dinge, deren Zusammenhang<br />

mit ihm nicht gerade augenfällig<br />

ist. So berichtet die «Modern Mechanics»,<br />

dass früher das amerikanische Papiergeld<br />

durchschnittlich ein Jahr in Zirkulation blieb.<br />

Heute muss es schon nach einem halben<br />

Jahre durch neues ersetzt werden. Dafür ist<br />

das Auto zum grössten Teil verantwortlich.<br />

Der Autofahrer gebraucht für seine Ausgaben<br />

für Benzin, Oel, Reparaturen usw. mehr und<br />

mehr Papiergeld. Dieses geht durch beschmierte,<br />

oft ölige Hände und wird in<br />

schmutzigen Taschen aufbewahrt. (Der Amerikaner<br />

steckt meistens sein Papiergeld zusammengerollt<br />

in die Tasche.) Fett und Oel<br />

aber sind die Hauptfeinde von Papiergeld.<br />

mmer kürzer wurde dessen Umlaufzeiti<br />

Während der letzten Jahre mussten die Vereinigten<br />

Staaten jährlich nicht weniger als<br />

1200 Tonnen verbrauchtes Papiergeld durch<br />

neues ersetzen. Da gingen Papierfachleute<br />

und Chemiker an die Arbeit. Als Resultat<br />

produzierten sie Papiergeld, das gegen die<br />

inflüsse von Oel und Fett grosse Widerstandskraft<br />

hat. Dieses neue Papiergeld wird<br />

noch im Laufe des Jahres in Zirkulation gesetzt<br />

werden.<br />

Der Einbrecher. Einbrecher (in der Nacht<br />

überrascht vom heimkehrenden Ehepaar):<br />

«Diese späte Polizeistunde ist der Ruin der<br />

menschlichen Gesellschaft!»<br />

(London Opinion».)<br />

Viel Vergnügen mit den Elsässern!<br />

General Gouraud, der einarmige Gouverneur<br />

von Paris, der am Ende des Krieges<br />

als Erster mit seinen Truppen in<br />

Strassburg einzog, ist einer der populärsten<br />

Generale. Er pflegt, wie ein Pariser<br />

Wochenblatt berichtet, gern folgende Episode<br />

aus dieser historischen Zeit zu erlartinanj<br />

Viel eleganter,<br />

praktischer und billiger<br />

Bunte Chronik aus aller Welt»<br />

Amerikanische Reklame.<br />

Eine New-Yorker Schuhfirma hat eine neue<br />

Methode im Kampfe gegen überalterte Schuhe<br />

ausgebildet. Sie überschreibt nämlich ihre<br />

Inserate mit dem Satze: «Schicken Sie uns<br />

einen Ihrer alten Schuhe, und wir werden<br />

Ihnen sagen, wer Sie sind.»<br />

Pariser Strassensänger verboten.<br />

Der Moloch des Verkehrs hat abermals<br />

eine pittoreske Erscheinung im Pariser Strassenteben<br />

verschlungen. Die Strassensänger,<br />

die während der Mittagsstunden den kleinen<br />

Midinetten die modernsten Schlager beibrachten<br />

und immer einen ungeheuren Zulauf zu<br />

verzeichnen hatten, sind verboten worden.<br />

Immerhin will man ihnen gestatten, sich<br />

künftig in den Anlagen dem Unterricht ihrer<br />

Kundschaft hinzugeben.<br />

Mussolinis Polier.<br />

In einer Zuschrift aus dem Leserkreise erzählt<br />

das «Allgäuer Tageblatt», dass Mussolini<br />

in seiner Maurerzeit auch in Kempten<br />

tätig war, und zwar vor rund 25 Jahren. In<br />

der Salzstrasse wurde damals eine Schmiede<br />

gebaut, wobei 130 italienische Arbeiter beschäftigt<br />

waren, darunter Mussolini. Der noch<br />

lebende italienische Polier der Firma kann<br />

sich seines früheren Kollegen heute noch gut<br />

erinnern.<br />

Das umstrittene Herz.<br />

In Nantes wird sich demnächst ein sehr<br />

interessanter Prozess abspielen, dessen Streitobjekt<br />

das Herz der vor 400 Jahren verstorbenen<br />

Königin Anna von Bretagne, der Gemahlin<br />

Ludwigs XII., ist. Auf dem Sterbebette<br />

verfügte sie, dass ihr Herz dem Körper<br />

entnommen und nach der Bretagne entführt<br />

werde. Jahrhundertelang hat es im Museum<br />

des Departements Bas-Loire geruht. Nun hat<br />

die Stadt Nantes selbst ein Museum gebaut<br />

und will, da das Departements-Museum die<br />

Herausgabe des Herzens verweigert, vor Gericht<br />

ihren Anspruch geltend machen.<br />

Ein gesunder Präsident<br />

Mit Herbert Hoover zieht in das Weisse<br />

Haus wieder einmal ein Präsident mit gutem<br />

Appetit, wie man ihn seit Taft nichteriebt<br />

hat. Hier ist das Menü eines typischen<br />

Frühstücks: eine ganze Grape-Fruit, gehacktes<br />

Lammfleisch, gebackene Eier mit Schinken,<br />

drei Paar Würstchen, Toast, Kaffee mit<br />

Sahne. Der Chronist versäumt nicht, hinzuzusetzen,<br />

dass dieses Menü nicht nur verzehrt<br />

auch in recht beträchtlichen Portionen auf<br />

wird, sondern dass die einzelnen Gerichte<br />

den Tisch kommen.<br />

Der Gipfel der Sparsamkeit<br />

Amerika, noch immer das ölreichste Land<br />

der Welt, hat äusserste Sparsamkeit im Verbrauch<br />

seiner Oelvorräte eingeführt. Die<br />

Verwaltung der Great Western Railway hat<br />

eine Verordnung für ihre Angestellten erlassen,<br />

nach der das Maschinenpersonal wöchentlich<br />

die Arbeitskleidung an besonders<br />

eingerichtete Reinigungsanstalten abliefern<br />

muss, in denen die Kleider nach eigenem<br />

Verfahren entölt werden. Das daraus gewonnene<br />

Oel kann sodann im Betrieb wieder<br />

benutzt werden.<br />

alswandregulateure<br />

sind meine<br />

Der verbotene Pyjama.<br />

Die vor einigen Tagen vom Kremser Gericht<br />

von der Anklage des Mordes freigesprochene<br />

Hildegard Lenhart war in einer<br />

Sonderzelle in der Männerabteilung während<br />

der Untersuchungshaft untergebracht Eines<br />

Tages überraschte sie der Gefängniswachtmeister,<br />

als sie mit einem Pyjama bekleidet<br />

auf dem Bette sass und eine Zigarette<br />

rauchte. Unbeschreiblich gross war das Erstaunen<br />

des Gefängnisbeamten, dem diese<br />

Art «Sträflingskleidung» noch nicht bekannt<br />

war. Er erklärte sie für unzulässig, denn das<br />

Pyjama würde die Sittlichkeit der übrigen<br />

Häftlinge gefährden. Dagegen protestierte<br />

nun Frau Lenhart aufs heftigste und drang<br />

auch mit ihrem Protest durch, da eine im<br />

Augenblick einberufene Konferenz mit dem<br />

Sieg der Pyjama-Anhänger endigte.<br />

Haben Sie eine Stadt zu verkaufen?<br />

«Eine Million Pfund Sterling und aufwärts<br />

sind zur Anlage frei. Wir wünschen eine<br />

Stadt irgendwo in England zu kaufen.» Das<br />

ist der Text einer Anzeige, die in grossen<br />

Londoner Blättern fast tagtäglich zu lesen<br />

ist. Man glaubte zuerst an irgend eine Mystifikation,<br />

jedoch stellten Detektive von<br />

Scotland Yard fest, dass das Kapital tatsächlich<br />

bereit liegt und der Besitzer der zu kaufenden<br />

Stadt seinen Namen beilegen will.<br />

Eine Coue-Börse.<br />

In England hat sich vor einiger Zeit eine<br />

Aktiengesellschaft gebildet, die die Lehre<br />

Coues durch Bücher, Grammophonplatten,<br />

<strong>Zeitung</strong>sanzeigen und Radio verbreitet. Die<br />

Aktien sind nunmehr an der Londoner Börse<br />

zugelassen worden. Hoffentlich geht die<br />

Selbstheilungsmethode nach dem Grundsatz:<br />

«Unsere Aktien steigen von Tag zu Tag»<br />

auch in Erfüllung.<br />

Weg mit dem Smoking!<br />

In London scheint auf dem Gebiete der<br />

Abendkleidung für Mariner eine Revolution<br />

ausgebrochen zu sein. Man ist nämlich<br />

auf dem besten Wege, den Smoking<br />

einfach abzuschaffen. In den Theatern, in<br />

Kinos und in jener Art von Tanzlokalen,<br />

in die man bloss geht, um von der Galerie<br />

aus andere tanzen zu sehen, sowie an allen<br />

anderen Vergnügungsstätten, an denen ein<br />

Gentleman, der sich selbst respektiert, früher<br />

nie anders als im Smoking erschien,<br />

sieht man nun die vornehmsten Engländer<br />

in einem gewöhnlichen dunkelblauen<br />

Sakkoanzug. Sogar die Söhne des Königs<br />

und der Bruder des Königs von Spanien<br />

wurden kürzlich um 10 Uhr abends in einem<br />

der elegantesten Tanzlokale mit Galerie<br />

in einem Sakkoanzug wahrgenommen. Die<br />

ganze auf die Mode eingestellte oder für<br />

die Mode massgebende Männerwelt ist revolutioniert.<br />

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30 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

zählen: Am Abend vor dem Tag, an dem<br />

er von der elsässischen Hauptstadt Besitz<br />

ergriff, schickte er eine seiner Ordonnanzen<br />

zur deutschen Kommandatur. Der<br />

abgesandte französische Offizier trat einem<br />

preussischen Obersten entgegen, der wunderbar<br />

französisch sprach. Die Unterhaltung<br />

war ebenso höflich wie kurz, und der<br />

Abzug der deutschen Truppen ging in<br />

schnellem Tempo vor sich. Auch der Oberst<br />

machte sich zur Abreise bereit. Als er von<br />

dem französischen Offizier Abschied nahm,<br />

grüsste er diesen ironisch mit folgenden<br />

Worten: «Viel Vergnügen mit den Elsässern,<br />

meine Herren Franzosen!»<br />

Krösusse unter Schriftstellern.<br />

Eine englische <strong>Zeitung</strong> veröffentlichte kürzlich<br />

eine Liste der englischen Schriftsteller,<br />

die mit ihren Büchern das meiste Qeld verdienen.<br />

An der Spitze der Tabelle steht Hall<br />

Caine; er bezieht jedes Jahr an Autorentantiemen<br />

eine Summe, die in österreichischem<br />

Geld ungefähr zweieinhalb Millionen Schilling<br />

ausmacht. Nach ihm kommt Sir James<br />

Barrie, der sich mit der Hälfte dieses Betrages,<br />

also eineinviertel Millionen Schilling,<br />

begnügen muss. Den dritten Platz nimmt<br />

Bernard Shaw ein. Er befindet sich in noch<br />

grösserem Abstand von Hall Caine, denn er<br />

erhält durchschnittlich jährlich «bloss» etwa<br />

600000 Schilling. Man braucht ihn darum<br />

nicht zu bedauern, hat er doch ein Vermögen<br />

von fast 17 Millionen Schilling gesammelt,<br />

•das zum grössten. Teil in Häusern und Ländereien<br />

angelegt ist. An vierter Stelle ist<br />

Wells zu nennen, dessen Autorentantiemen<br />

im Jahr ungefähr 500 000 Schilling ausmachen.<br />

Besser als die Romanschriftsteller sind<br />

mehrere Bühnendichter daran, die jährlich<br />

fast 3 Millionen Schilling an Tantiemen bekommen.<br />

Ein Denkmal der Geduld.<br />

Die berühmte Skulptur des russischen Bildhauers<br />

Wrubel wurde, wie gemeldet, von<br />

einem Besucher des russischen Museums in<br />

Moskau, wo sie aufgestellt war, mit einem<br />

Hammer zerschlagen. Die meisten Sachverständigen<br />

waren der Ansicht, dass das Kunstwerk<br />

durch diese vandalische Tat, die es in<br />

einen Trümmerhaufen verwandelt hatte, so<br />

zerstört sei, dass es nicht mehr restauriert<br />

werden könne. Trotzdem gab die Regierung<br />

den Auftrag, den Versuch zu unternehmen,<br />

die Skulptur wieder herzustellen. Die Arbeit<br />

wurde dem Restaurator von Plastiken L. W.<br />

Krestkowsky zugewiesen. Sie erforderte begreiflicherweise<br />

reine schier unerschöpfliche<br />

Geduld und die brachte Krestkowsky tatsächlich<br />

auf. Das Kunstwerk, das den Kopf<br />

eines «Dämons» darstellte, war in mehr als<br />

vierhundert Stücke zerfallen, von denen viele<br />

sehr klein waren, Krestkowsky sammelte alle<br />

Bruchstücke und fügte sie zu einem einheitlichen<br />

Stück wieder zusammen. Demnächst<br />

wird der «Dämon» von einer Kommission<br />

besichtigt werden, worauf man ihn auf seinen<br />

früheren Platz im Museum zurückstellen<br />

wird. Wrubels Skulptur wird nun ein Denkmal<br />

der Geduld sein.<br />

Dialog<br />

(In einem unmöglichen Dialekt.)<br />

Nusch hat sich ein Auto gekauft und spricht<br />

darüber mit Grimsch.<br />

Grimsch meint: «Wenns nu mah nich<br />

fährd?»<br />

« Wie meensdn das ? »<br />

« Wenns gabudd iss! »<br />

« Warum solldn das gabudd sinn? »<br />

«Warum solldesdn nich gabudd gehn, ä<br />

chehds Auhdo gehd doch emah gabudd! ><br />

« Mains gehd nich gabudd. *<br />

« Das weessde doch chedsd noch nich.»<br />

« Na glahr, e neies, fungelnachelneies Auhdo<br />

— das gehd nich so leichds gabudd! »<br />

« Na chah, ahwr kesedsd dähn Fall, dassdes<br />

mah gabudd gehd, -newahr, also ich meene,<br />

wenns mah nich mähr weihdrfährd, wenns<br />

reenewegg nich vondr Schdälle ze griehchn<br />

iss —»<br />

« Nu, da gibbds immer a Middl! »<br />

« Na chah, das meen ich doch, ahwr wass<br />

issn das for e Middl? »<br />

« Das weess'ch dir doch chedsd noch nich,<br />

da mussch erschd sahn, was iehwrhaubd los<br />

iss —»<br />

«So meen ich das gahr nich! Nusch, bass<br />

doch emah off, nu schdell dir bloss emah<br />

vohr, eenes Mohrchns, wennste grahde gefriehschdiggd<br />

hassd un gommsd inde Karahsche<br />

un willsd losfahrn midn Waahchn —<br />

unn da gehdr nich! ><br />

«Mensch, was dengsdn du dir vonne Auhdo?<br />

Dass iss doch nich wie bein Fährde, dasses<br />

grangg werdd —»<br />

« Nuneh doch,, währ rehd'n vonne Fährde —<br />

ich meene bloss, wenn dei Auhdo off eemah<br />

nich gehd, wennste nich anleiern gannst, wenn<br />

nicht seifist fahren* .Wagen* und.-..-Personal unter<br />

dem nämlichen Dach unterbringen können.<br />

Für die Zimmer mit Garage wird ein<br />

Einheitspreis vorgesehen. An die Garage angeschlossen<br />

ist eine Reparaturwerkstätte<br />

und Servicestation, wo die eingestellten Wagen<br />

wieder zur Weiterreise bereitgestellt,<br />

wenn nötig auch repariert werden können.<br />

Für die in einem der drei Bau-Blöcke untergebrachte<br />

und vollkommen in sich abgeschlossene<br />

Garage sind die modernsten Sicherheitsmassnahmen,<br />

um Feuer- und Explosionsgefahr<br />

ausZ'Uschliessen, vorgesehen. Die<br />

Ein- und Ausfahrt der Wagen würde durch<br />

eine acht Meter breite und 15 Meter lange<br />

Vorfahrt erfolgen, die selbst überbaut ist. Im<br />

ersten Stock wären Reisebureaux, Gesellschaftssäle<br />

etc. vorgesehen, damit die Schlafzimmer<br />

ja gegen jeglichen Lärm aus der Garage<br />

isoliert sind. Sofern die zurzeit schwebenden<br />

Verhandlungen betr. der Finanzierung<br />

zum Abschluss kommen, wird noch dieses<br />

Jahr mit dem Bau begonnen.<br />

Der duftende Tod<br />

(Sohluss)<br />

Sie schreiten einen Borgpfad hinan iSieil<br />

wundert sich: ein so zartes, blasses Mädel,<br />

mit grossen Augen und kraftlosen Händen,<br />

hatte sein flammendes, kraftvolles,<br />

sieghaftes Herz vollkommen ausgefüllt!<br />

Der von den Bergen herabkommende<br />

Italiener Arigo geht an ihnen grüssend<br />

vorüber und sein böser Blick bohrt sieh<br />

wie ein Stilett in ihre in der Umarmung<br />

verschlungenen Hände. Vincenta hält still<br />

und presst die Hand aufs Herz. Sie ist bereits<br />

ermüdet. Und Neil, der diese in der<br />

Welt einzige Zartheit liebt, trägt die kleine,<br />

so plötzlich traurig gewordene Braut auf<br />

seinen Armen hinab.<br />

Zwei Tage später findet ihre Hochzeit<br />

statt. O'Dwan gedachte, etwas Prachtvolles<br />

zu arrangieren und in den <strong>Zeitung</strong>en<br />

bekannt zu geben, zusammen mit einer diskreten<br />

Reklame. Obwohl dies überflüssig<br />

ist. Denn der «Letzte Traum» duftet auch<br />

so in der ganzen Welt. Aber die jungen<br />

Leute wünschen es nicht. Sie lachen leise<br />

und wollen mit allen einen Schabernack<br />

spielen, die auf Gepränge und lauten Widerhall<br />

warten.<br />

Darüber hinaus lässt sich Vincenta von<br />

sichs nich vondr Schdell© riehrd — waseiner gewissen Delikatesse leiten; wozu soll<br />

machsdn da? »<br />

man die verspotten, die sie so sehr und so<br />

«Ganz eefach — da dähd'ch nich fahrn! » hoffnungslos geliebt hatten? Hatte nicht<br />

Balthasar. Arigo dort oben im Walde zu ihren Füssen<br />

geweint? Hatto er nicht Rache dafür<br />

geschworen, dass sie ihn angelächelt und<br />

Das Auto-Hotel. Zu den interessantesten doch nur getäuscht hatte, und dann fortging,<br />

um für einen anderen zu blühen?<br />

Neubauprojekten, die gegenwärtig in Berlin<br />

diskutiert werden, gehört der Vorschlag eines<br />

sogenannten Auto-Hotels, das als Monu-<br />

O'Dwan, der die Herzen der Frauen be-<br />

Das ganze Land bewunderte und hasste<br />

mentalbau in einem Vorort des Westens erstellt<br />

werden soll. Das Hotel würde im Parren<br />

und schwülen Duft seiner Parfüme entrauschte<br />

und ihre Sinne mit dem schweterre<br />

praktische und bequeme Garageräumlichkeiten<br />

für 150 Wagen bieten, so dass den<br />

flammte.<br />

Autotouristen Gelegenheit geboten ist, ihren ^- Man darf nicht in Versuchung führen,<br />

man darf nicht... — flüsterte Vin-<br />

Wagen im gleichen Hotel wo sie selbst<br />

Quartier nehmen, unterzubringen. * Daneben centa und küsste unmerklich das kleine<br />

sind ein© Reihe- der Zimmer als Chauffeurzimmer<br />

gedacht, damit auch jene Gäste, die<br />

am goldenen Kettchen am Halse hängende<br />

Kreuz.<br />

* . *<br />

Im See liegt eine Insel. Im kleinen. Pavillon<br />

sitzen Neil und Vincenta. Sie sind<br />

z.<br />

Bei Familie Schröder meldet sich eine<br />

Dame zum Besuch, deren Kommen nie grosse<br />

Begeisterung erweckt. «Sind alle zu Hause?»<br />

fragt sie das Mädchen.<br />

«Nein, gnädige Frau — sind alle aus!».<br />

«Oh, das tut mir aber leid, ich hätte wenigstens<br />

gern Fräulein Anni gesprochen.»<br />

«Bedaure, gnädige Frau, aber Fräulein<br />

Anni ist erst recht nicht zu Hause.»<br />

Vincentas Wangen glühen: in einer<br />

Stunde sinkt die Dämmerung herab.<br />

Am nächsten Tage ist ein Feiertag. Ein<br />

Gewitter zieht herauf, ein gewaltiger<br />

Sturmwind bläst und trägt ganze Vorhänge<br />

blitzender, kleiner Tropfen zum Pavillon.<br />

Er bläst vom Pestland zur Insel —<br />

wie gewöhnlich. Neil und Yincenta werden<br />

heute nicht heimkehren können. Das<br />

schadet nichts. Sie würden auch so bleiben.<br />

Wenn es O'Dwan erfährt — wird<br />

ihm keine Empörung und keine Wut helfen!<br />

Aber O'Dwan ist in diesem Äugend<br />

blick fern ujid berechnet in dem steifen Kabinett<br />

den Umsatz der ganzen Woche.<br />

Auf dem Hofe wiederum ist nur noch<br />

ein Mensch. Im schwarzen Gummimantel,<br />

denn bald werden Regenmassen herabströmen;<br />

er stemmt sich mit aller Kraft<br />

gegen den zerrenden Wind. In unbeugsamer<br />

Düsterheit hält er vor den riesigen<br />

Stahlfässern Wacht, in denen träge, das<br />

dicke, goldene Oel des «Letzten Traumes»<br />

schläft. Und als die Nacht herabsinkt und<br />

seine Augen in höllischem Schmerz aufschreien,<br />

nichts sehen, kein Licht in keinem<br />

Fenster des Pavillons auf der Insel,.<br />

— da zieht er aus der Tasche einen untrüglichen<br />

Bohrer. Er durchlöchert ein.<br />

Fass nach dem anderen und blickt mit gehässigem<br />

Zähneknirschen auf die in das<br />

Wasser hinabrinnende träge, goldene Flüssigkeit.<br />

Arigo! Er wollte Vincenta nicht töten —<br />

nein! Er wollte sich nur rächen, seinen<br />

Schmerz irgendwie betäuben und solches<br />

Unrecht tun, wie man es ihm angetan<br />

hatte. Er vergeudete nur ihren Reichtum<br />

— ihren Tod wollte er nicht, Madonna, c<br />

nein! Aber der Wind blies und es ereignete<br />

sich das Fürchterliche und Unfass<<br />

bare.<br />

Der Pavillon war wie ein kleiner Käfig<br />

auf dem Wasser die ganze Nacht hindurch<br />

vom Sturm umhüllt. Zwölf Stunden lang<br />

blies der Wind und trug mitleidlos, gram<br />

sam und unerbittlich die Woge ersticken«<br />

den Duftes zu dem Fenster des Zimmers,<br />

Der vom Glück geblendete und bewusst*<br />

aus der Kirche zurückgekehrt und nunlose Neil wusste nicht, was geschah und<br />

schon Mann und Frau. Neil sitzt am dächte, er schlafe vor Ermüdung ein. Vin-<<br />

Schreibtisch und Vincenta auf der Lehne cente aber fühlte, wie ihre Gedanken erloschen,<br />

wie die gemordeten Lungen nicht<br />

seines Sessels. Sie lachen Tränen vor Erregung<br />

und Glück und schreiben auf kleine<br />

Pergamentkärtchen an hundert fremde giftiger Düfte einzuatmen — und begann!<br />

mehr fähig waren, die furchtbare Wogo<br />

Personen und an die ganze Welt: heut um wie ein Kind zu weinen; sie streckte did<br />

fünf Uhr Nachmittag fand in der kleinen kraftlosen Hände aus und wollte mit ihnen<br />

Kapelle der Madonna della Sedia... Nur von sich und von dem schlafenden Neil das<br />

sie wissen es, der Geistliche, Zufallszeugen grausame und bezaubernde Verderben des<br />

und Arigo, der zufällig in der Kapelle war. «Letzten Traumes» verscheuchen.<br />

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berücksichtigen zu können.<br />

Panik. Zwei Damen fahren im Kleintaxi.<br />

Lizzie lenkt, Marjorie ist Fahrgast. Beide<br />

sind Anfängerinnen und aufgeregt.<br />

Plötzlich schreit Marjorie wild: «Lizzie,<br />

pass auf, gib um Gotteswillen Gas, hinter uns<br />

kommt ein Radfahrer!» (Tits-Bits.)<br />

Kind: «Baby möchte neue Schuhe haben.»<br />

Mutter: «So, möchte Baby das? Na, dann<br />

soll Baby nur ein paar süsse Sachen sagen,<br />

die man an die <strong>Zeitung</strong> verkaufen kann :<br />

sonst wird Baby barfuss gehen müssen.»<br />

(College Humor.)<br />

Verwandtschaft<br />

bei den Tonren<br />

(The Humorist)<br />

Der wahre Interessent.<br />

«Geh, tu doch nicht so, als ob du dir diese<br />

Luxuslimousine kaufen wolltest, du machst<br />

dich ja nur lächerlich.»<br />

«Aber ich bitte dich. Der Wagen interessiert<br />

mich tätsächlich.»<br />

«Ausgeschlossen, mein Lieber. Wenn du<br />

wirkliche Kauf albsichten haben würdest, 4ann<br />

fragst du doch- nach der Anzahl und Höhe<br />

der Raten, aber nicht nach der Zahl der<br />

PS!»<br />

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