E_1929_Zeitung_Nr.034
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Ausgabe; Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Dienstag 16. April <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jährgang. - N° 34<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
;<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jaden Dienstag and fMtM • Monatlich -Galhe ttoto"<br />
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Strassen-Finanzen<br />
Unter diesem Titel macht ein von der<br />
Schweizerischen Mittelpresse lancierter Artikel<br />
in einigen <strong>Zeitung</strong>en der Schweiz die<br />
Runde, auf den wir in aller Kürze zu sprechen<br />
kommen möchten.<br />
Der Artikel, der mühsam versucht, einige<br />
Argumente gegen die Strasseninitiative zusammenzustellen,<br />
ist leicht widerlegbar.<br />
Wenn in besagter Arbeit behauptet wird,<br />
dass Artikel 37 als Grundlage eines neuen<br />
Gesetzes mit allen erforderlichen Verbesserungen<br />
genüge, so ist dem entgegenzuhalten,<br />
dass diese Behauptung unrichtig ist. Wir<br />
erinnern bei diesem Anlass an die Ausführungen,<br />
die Ständerat Andermatt und die<br />
Nätionalräte Calame, Pf ister, Hunziker, Müller<br />
und Huber 1923 und 1924 in der Bundesversammlung<br />
gemacht haben. Der nationalrätliche<br />
Kommissionsberichterstatter Calame<br />
erklärte beispielsweise in seinen erläuternden<br />
Ausführungen, dass der enggefasste Text des<br />
Artikels 37 bis die Kommission daran verhindert<br />
habe, allgemeine Vorschriften über die<br />
Strassenbenützung aufzustellen und dem Automobilgesetz<br />
den Charakter eines « Code de<br />
!a Route» nach französischem Vorbild zu<br />
verleihen. Nationalrat Hunziker erklärte<br />
deutlich, dass die Bestimmungen von Artikel<br />
29, des verworfenen Automobilgesetzes, die<br />
sich auf die Regelung des Fussgängerverkehrs<br />
bezogen, verfassungsrechtlich über den<br />
Rahmen des Verfassungsartikels betreffend<br />
Bundfcsgeset2gebung über Automobil und<br />
Luftschiffahrt hinausgingen. Gerade aus diesen<br />
verfassungsrechtlichen Bedenken entsprang<br />
die Verkehrsinitiative, die im Grande<br />
genommen keinen andern Zweck verfolgt, als<br />
den Gesetzgeber vor eine klare Situation zu<br />
stellen. Was nun die finanzielle Seite der<br />
ganzen Frage anbetrifft, so ist folgendes<br />
nochmals festzustellen : Es stimmt, dass die<br />
Initiative das Ziel verfolgt, den ganzen Benzinzollertrag<br />
den Kantonen auszuschütten.<br />
Es stimmt auch, dass dadurch dem Bundeshaushalt<br />
rund 20 Millionen Franken entzogen<br />
würden. Dieser Entzug bedeutete jedoch keineswegs<br />
ein Opfer der Oeffentlichkeit, sondern<br />
läge gerade im Interesse aller Schweizerbürger,<br />
somit unseres ganzen Volkes. Dass<br />
dadurch das Schweizervolk für seinen Bundeshaushalt<br />
ohne langen Verzug irgendwie<br />
20 Millionen Franken neue Einnahmen bewilligen<br />
müsste, ist Dunst. Der Bund hat die<br />
Möglichkeit, durch verschärftere Sparmassnahmen<br />
dieses eventuelle Loch leicht auszufüllen.<br />
Da infolge des stetig zunehmenden<br />
Mustermesse — Mosaik.<br />
Von unserem V.-Sonderberichterstatter.<br />
Statt um 9 Uhr sind wir um 12 Uhr in Basel.<br />
Der auf allen gelben Plakaten angekündigte<br />
Exrtazug geruhte nicht zu fahren. «Am<br />
Sonntag mit direkten Wagen nach Basel...»<br />
Und am Werktag? Mit indirekten? Journalisten<br />
fahren immer mit Extrazügen, namentlich<br />
an Pressetagen. Wo doch schon zu Fahneneinweihungen<br />
Extrazüge geführt werden!<br />
— Mit einigen verärgerten Kollegen besteigen,<br />
wir ©inen Tramwagen. Vom Elsass her<br />
zieht ein fetziger Wolkenmantel über die<br />
bunt bewimpelte Stadt und hängt seine Zipfel<br />
bis auf die farbigen Kugeln der fröhlichen<br />
Messe-Türmchen. Kaum rumpelt der Wagen<br />
durch die dunkeln und engen Gassen und<br />
beschwört in unserem verkehrsempfindlichen<br />
Gehirne Betrachtungen über den aktuellen<br />
Basler Tram- oder Autobus-Streit, klatschen<br />
die ersten schweren Tropfen gegen die<br />
Scheiben. Ein biederer Basler Bürger —<br />
seiner Popularität nach zu rechnen gehörte<br />
er zum mindesten einem Fastnachtkomitee<br />
an, denn der ganze Wagen wieherte bei jeder<br />
seiner nicht wenigen Bemerkungen —<br />
kommentierte das himmlische Nass: «S'ganz<br />
Johr rägnets nid, nur wenn die kaibe Berner<br />
und Oschtsohwyzer kernet...»<br />
Für das Bankett der Presse war vom<br />
Automobilismus auch in den kommenden<br />
Jahren mit einer erhöhten Einfuhr von Automobilen<br />
und Zubehören zu rechnen ist, ist<br />
jedenfalls für ein Ersatz dieser 20 Millionen<br />
Franken reichlich gesorgt.<br />
Es ist richtig, dass diese 20 Millionen<br />
Franken Benzinzoll in das Strassenwesen<br />
gesteckt werden müssen. Das Geld soll ja für<br />
den Strassenbau ausgegeben werden. Das ist<br />
die kiare Zweckbestimmung der Initiative, und<br />
jedermann, der die Bedeutung des modernen<br />
Verkehrs erkennt, der weiss, wie der wirtschaftliche<br />
Aufstieg eines Volkes und Landes<br />
eng mit den Verkehrsmöglichkeiten zusammenhängt,<br />
der weiss, welche ungeheuren<br />
Anstrengungen beispielsweise unsere Nachbarländer<br />
machen, um ihr Verkehrswesen und<br />
ganz besoiiiders ihr Strassenverkehrswesen<br />
zu verbessern, den Touristenverkehr an sich<br />
zu ziehen,, der muss und kann die Forderung<br />
der Initiative nur unterstützen.<br />
Der Bund subventioniert mit mehr als 20<br />
Millionen Franken lokale und Sonderinteressen,<br />
die weit weniger bedeutend sind als<br />
unsere Strassenverkehrsfrage. Die sieben<br />
Millionen Franken, die heute der Bund den<br />
Kantonen gnädigst iüberlässt, stehen in keinem<br />
Ausmass zu den gewaltigen Opfern,, die<br />
die Kantone für ihr Strassenwesen aufzubringen<br />
haben. Der betreffende Artikel imuss<br />
dies selber zugeben.. Er betont nicht mit Unrecht,<br />
dass die • heutigen Strassenausgaben<br />
zum überwiegenden Teil durch den Motorfahrzeugverkehr<br />
verursacht worden sind. Also<br />
sollte die logische Forderung auch, heissen*<br />
wenn dem so ist, wenn die Kantone im gesamten<br />
bis zu 100 Millionen Franken für ihr<br />
Strassenwesen aufzuwenden haben, wenn an<br />
dieser Ausgabe in erster Linie der Motorfahrzeugbesitzer<br />
verantwortlich ist, dann<br />
sollen die Kantone auch wirksam durch diese<br />
letzteren in ihren Aufwendungen unterstützt<br />
werden. Dies ist auch der Fall. Die ausserordentlich<br />
hohe Zollbelastung auf Benzin,<br />
welche der Motorfahrzeugbesitzer auf sich zu<br />
nehmen hat, wandert jedoch ins Bundeshaus.<br />
Dort liegt das Geld, dort is es zu holen, und<br />
das moralische Recht, es dort zu holen, besteht<br />
eben in dem Augenblick, da der Bund<br />
über 50 Millionen Franken einstreicht, mit<br />
seinen Postautomobilen die Strassen abnützt<br />
und den Kantonen nicht gerade eidgenössisch<br />
zuvorkommend den Unterhalt dieser Verkehrswege<br />
überlässt.<br />
Es ist selbstverständlich, wie es übrigens<br />
der betreffende Artikelschreiber zugeben<br />
blauen in den roten Saal gezügelt worden.<br />
Denn sie kamen in hellen Scharen, die Männer<br />
der Feder. Offiziell und nichtoffiziell.<br />
Der Presseverein war mit seinem Vorstand<br />
vertreten, der junge Fachpresseverband<br />
stand ihm nicht nach. 300 Vertretern der<br />
Grossmacäit, deren Rangklassierung strittig<br />
ist (in der regierungsrätlichen Willkommheissung<br />
wurde uns der erste Rang zugesprochen,<br />
natürlich komplimentenhalber!),<br />
beeilte sich ein Heer von schwarzen Fräkken<br />
das zu servieren, was ein durchschnittlicher<br />
Journalistenmagen nur einmal innert<br />
vierundzwanzig Stunden bewältigen kann,<br />
das, was den «Basler Pressetag» im boshaften<br />
Basler Volksmund in einen «Basler<br />
Fresse.tag» umgewandelt hat, offiziell gesprochen:<br />
Das Bankett der Presse. Neben gastronomischen<br />
Genüssen sorgte die Bühne<br />
für Auge und Ohr. Tänze, Dialoge, Ziehharmonika-Vorträge<br />
einer strammen Kinderschar<br />
folgten sich in sprudelnder Eile: Grotesk-Tänzerinnen,<br />
rote Kosaken, holzpantinenstampfende<br />
Holländer — kurz der Vorhang<br />
Hess einen Blick frei in jene geheimnisvolle<br />
Truhe, die den beneidenswertesten<br />
baslerischen Besitz birgt: Kunst und Humor,<br />
oder Humor und Kunst, wobei ich mich über<br />
die Reihenfolge nicht schlüssig werden kann.<br />
Natürlich war das grosse Bankett keine<br />
Bestechung der Presse, aber jeder, der mit<br />
dabei war, hat für die glänzende Bewirtung<br />
und sprichwörtliche Basler Gastfreundschaft<br />
muss, dass auch die Kantone mit dem ganzen<br />
Benzinzollertrag ihre Strassenbaukosten nicht<br />
decken könnten. Aber diese Gelder würden<br />
wenigstens genügen, um nicht mehr zu umgehende<br />
Strassenbauanleihen zu verzinsen<br />
und' : zu amortisieren. Um den Ausbau ihres<br />
Strassennetzes werden aber die Kantone<br />
nicht mehr herumkommen. Die Parole ist<br />
klar und einfach, entweder Ausbau des<br />
Strassennetzes und damit Aufschwung der<br />
Wirtschaft, welcher nicht nur dem Handel<br />
und der Industrie, sondern auch dem Gewerbe<br />
und der Landwirtschaft zugute kommen<br />
wird, oder Vernachlässigung des Strassennetzes,<br />
ein gemütliches Sichaufsohrlegen,<br />
Die Schweizerische Mustermesse hat ihre<br />
Tore mit einein schönen Erfolge geöffnet.<br />
Der Eindruck, den sie auf die Besucher<br />
macht, ist im grossen und ganzen ein sehr<br />
guter. Die AusstellerzaU ist ziemlich genau<br />
die gleiche wie im Vorjahre. Die<br />
effektiv 'belegte und bezahlte Platzgrösse beträgt<br />
10-144 Quadratmeter gegenüber 10174<br />
Quadratmeter- im Vorjahre. Nach Aussage<br />
des Direktors W. Meile beträgt die ungefähre<br />
Versicherungssumme der Ausstellungsgüter<br />
2*,5 Millionen Franken. In baulicher<br />
Beziehung siad einige Ergänzungen<br />
getroffen worden. Unter anderm die<br />
Erstellung einer Vorhalle IV, die sich" zwischen<br />
Halle II und IV befindet. Ebenso<br />
hallen die technischen Installationen im Interesse<br />
der Aussteller einen weitern Ausbau<br />
erfahren.<br />
'<br />
Zum ersten Male ist dieses Jahr ein<br />
Drucksachen Preise im Gesamtwerte von<br />
der Messe durchgeführt worden. Die Direktion<br />
der Mustermesse bezweckt damit die<br />
Förderung der Qualität der Drucksache,<br />
die Förderung der Bestrebung zur Papiernormierung,<br />
sowie auch die rechtzeitige<br />
.Fertigstellung der Messe-Drucksachen. 103<br />
Aussteller haben sich an diesem Wettbewerb<br />
beteiligt. Es konnten für die besten<br />
Drucksachen-Preise im Gesamtwerte von<br />
3000 Fr. abgegeben werden. Es ist damit<br />
ein erster begrüssenswerter Versuch gemacht<br />
worden.<br />
Bereits bis zum Eröffnungstage waren<br />
38110 Einkäuferkarten verkauft, ferner<br />
58 794 Empfehlungskarten, die zum Bezüge<br />
freudig, ehrlich gedankt. Beim Weine und<br />
beim Essen werden die Zungen redselig und<br />
manch einer hat an der weissen Tafel Kollegen<br />
kennengelernt, im Scherz und im schönen,<br />
tiefen Ernst.<br />
• Während Automobile die Journalsiten der<br />
Tageszeitungen zum Flugplatz hinaustragen,<br />
eilen wir Fachjournalisten,* gezückten Stiftes,<br />
durch die Ausstellung, das Feld unserer Arbeit.<br />
Der ewig alte und ewig neue Messeodem<br />
schlägt uns entgegen, umbrandet uns<br />
und betäubt: Stimmengebraus, Schrittegetrampel,<br />
Maschinendröhnen, Grammophonklänge,<br />
Backofendämpfe, Lichtgarben und<br />
Farben, Farben. Hunderte, tausende von Artikeln<br />
neben-, hinter- und übereinander, mit<br />
unendlicher Mühe geordnet, gruppiert. Aber<br />
die katalogisierte Einheit zerschmilzt für den<br />
Beschauer zu einem fast chaotitischen Ganzen.<br />
Wo die Trennung nicht durch die räumliche<br />
Abgrenzung der Hall© gegeben, ist<br />
es beinahe unmöglich, die wünschenswerten<br />
Scheidungen zu treffen.- Alles Mögliche und<br />
zum Teil auch Unmögliche drängt sich Stand<br />
an Stand in nachbarlicher Enge, Möbel vom<br />
modernen bis zum atembeklemmenden<br />
Schnitzwerk, Hüte und Schuhe, ob für Kopf<br />
oder Fuss, und alles, was dazwischen liegt,<br />
Nähmaschinen und Bilderrahmen, Backofen<br />
und Kühlapparate, Puppen, Stempel, Teppiche,<br />
Uhren, Porzellane, Kassaschränke, Krawatten,<br />
Padelbootc, Ski, Telephone, Fässer<br />
INSERT1ONS-PREIS: Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder<br />
daran Raum 45 Cts. für
Bei den Automobilen.<br />
Der Messebesucher lenkt seine Schritte<br />
aus ganz verschiedenen Motiven nach<br />
Basel an die Schweizerische Mustermesse.<br />
Wohl die meisten unter den Messewallfahrern<br />
wollen die neuesten Leistungen sehen,<br />
sie prüfen und vergleichen mit den alten<br />
und bewährten Konstruktionen. Eine grosse<br />
Mehrheit unter ihnen aber interessiert sich<br />
im grossen und ganzen nur für die eigene<br />
Branche oder den eigenen Beruf und betrachten<br />
alle anderen Stände nur aus Interesse<br />
an der Kunst des Aussteilens. Eine<br />
dritte Schicht von Besuchern will einfach<br />
neue geschäftliche Beziehungen anbahnen<br />
oder direkt Einkäufe an den Ständen betätigen.<br />
So mannigfach die Intentionen der Besucher<br />
sind, so wenig möchten sie doch die<br />
Ausstellergemeinsamkeit der Veranstaltung<br />
missen, die einen propagandistisch wertvollen<br />
Rahmen sichert und die Besucher aus<br />
allen Teilen des Landes nach Basel lockt.<br />
In diesen Rahmen passt sich die schweizerische<br />
Automobil- und Karosserieindustrie<br />
vorzüglich ein und findet aus allen Kreisen<br />
des werktätigen Volkes eifrige Beachtung.<br />
Ein Rundgang durch die Stände der automobilen<br />
Industrien bezeugt, dass auf ganzer<br />
Linie seriöse Arbeit bis ins Detail geleistet<br />
wird und dass man mit schweizerischer<br />
Qualitätsarbeit den ausländischen<br />
Erzeugnissen das Eindringen und Verharren<br />
auf Schweizerboden schwer machen will.<br />
Da bei den meisten Marken die Vorteile der<br />
Serienarbeit nicht im ganzen Umfange zur<br />
Geltung kommen können, erhöht sich die<br />
Preislage ihrer Erzeugnisse gegenüber ausländischen<br />
Grossserienerzeugnissen, wird<br />
aber durch solide, langlebige und durchaus<br />
bewährte Konstruktionen wett gemacht. Was<br />
uns diese Industrien bieten, darf man als<br />
Teil jener vollwertigen Qualitätsarbeit ansehen,<br />
die den vorzüglichen internationalen<br />
Ruf unserer Maschinenindustrie im Auslande<br />
seit langen Jahren gesichert hat.<br />
Was ist neu in der Mustermesse? In erster<br />
Linie fällt auf, wie der Sechszlindermotor<br />
für Lastwagen und Omnibusse, besonders<br />
für schwere Wagentypen, die Oberhand<br />
gewinnt. Die Steigfähigkeit lässt sich eben<br />
durch Erhöhung der Zylinderzahl derart<br />
vermehren, dass eine geringe Zunahme der<br />
Betriebskosten nicht auf die Wagschale fallen<br />
kann. Sowohl Berna als auch Saurer<br />
und Martini bringen heute solche Sechszylindermotoren<br />
für Lastwagen und Omnibusse<br />
und Martini auch für Personenwagen<br />
heraus. Die Motorbremse, die zuerst bei<br />
Saurer bekannt geworden, bei Berna eingeführt<br />
ist, tritt nun bei Arbehz in einer Spezialkonstruktion<br />
auf (Absperren der Auspuff-<br />
Ieitung und Einlassen von Zusatzluft in die<br />
Ansaugleitung, womit dann eine Bremsung<br />
durch Kompression der zusätzlichen Frischluft<br />
erzeugt wird.)<br />
Wichtig ist ferner die Tendenz, kleiner dimensionierte<br />
Chassis herzustellen, die sich<br />
für Lieferungswagen eignen und dem industriellen<br />
und gewerblichen Kundenkreis<br />
häufig bessere Dienste zu leisten imstande<br />
sind.<br />
Das Niederrahmenchassis, als moderne<br />
Errungenschaft im Bau von Chassis für Lastwagen<br />
und Omnibusse, nimmt immer mehr<br />
eine dominierende Stellung ein. Man kommt<br />
zur Vermutung, dasselbe werde das «Hochchassis»<br />
zn 75% verdrängen. Immerhin wird<br />
die Anpassung der Chassis an die Spezialbedflrfnisse<br />
der Käuferschaft erst nach mehrjährigen<br />
Erfahrungen -beweisen, ob sich diese<br />
Entwicklungstendenz ganz durchsetzen wird.<br />
stellt und den bekannten Lastwagen. Auch<br />
Berna demonstriert mit einem Chassis, bei<br />
dem selbst das Getriebe freigelegt ist. Mächtig<br />
ist der rote Lastwagen. Di« flinken Lieierungs^Elektrokarrefl.<br />
für die Industrie sind<br />
an einem eigenen Stand vertreten. Daneben<br />
sehen wir noch einige einschlägige Stände,<br />
Karosserien der schweizerischen Waggon-<br />
Fabrik, der Firma Soller und Zubehör.<br />
Abends war erster Messe-Ball. Mit den<br />
Mustermesse-Bällen hat es, wie ich mich<br />
aufklären Hess, seine eigene Geschichte. Was<br />
ein eingesessener Basler ist, bevorzugt ausschüesslich<br />
den zweiten, der dem ersten in<br />
Wochenabstand folgt. Das ist so Tradition<br />
und Tradition gehört bekanntlich in Ballnnd<br />
Modesachen, so eklig sie einem auch<br />
sonst sein mag, zum guten Ton. Woraus<br />
man mit unbeschwerter Logik folgern kann,<br />
dass der eingesessene Basler den ersten Ball<br />
mit Antipathie und den zweiten Ball mit<br />
Sympathie besucht.<br />
Entweder waren am Samstag sehr wenige<br />
Basler am Ball, obwohl die Säle, je nach der<br />
frühen Abend- oder Morgenstunde voll, voller,<br />
am vollsten waren, oder dann haben sie<br />
Die Motorsteuerung unserer schweizerischen<br />
Lastwagen hat sich als seitliche<br />
Steuerung wie als obenliegende Steuerung<br />
bewährt. Es werden noch Jahre verfliessen<br />
bis sich unter allen Konstrukteuren eine bestimmte<br />
Bevorzugung der einen oder andern<br />
Steuerungsart für spezielle Verwendungszwecke<br />
herausschält, da eben diese konstruktionstechnische<br />
Frage bei Lastwagen<br />
und Omnibussen nicht im gleichen Masse im<br />
Vordergrund steht wie bei Personenwagen.<br />
Es ist selbstredend, dass jede unserer<br />
Fabriken ihre Chassis mit spezifischen Karosserien<br />
versehen lässt, die aber an der<br />
Mustermesse wegen Platzmangel nur an wenigen<br />
Muster-Exemplaren veranschaulicht<br />
werden können. In die Augen fallen schon<br />
bei einer flüchtigen Betrachtung: der gelbe<br />
Sechszylinder - Alpenpostomnibus von Saurer,<br />
mit typischer schweizerischer Karosserie,<br />
die sich im Alpenpostbetriebe aus jahrelanger<br />
Erprobung entwickelt hat, ferner der<br />
rote Fünftonnen-Lastwagen mit Niederrahmenchassis<br />
von Berna, ebenfalls ein Wagen,<br />
der in Konstruktion und Linie für unsere<br />
schweizerischen Lastwagentypen repräsentierenden<br />
Charakter hat.<br />
Eine Novität ist der Krankenwagen auf<br />
einem Martinichassis, der an alle Bedürfnisse<br />
angepasst ist, die sich einer Stadt ergeben.<br />
Interessant ist ein siebzehnplätziger Car<br />
alpine für Alpenpostkurse, ausgeführt als<br />
Ganzaluminiumkarosserie mit neuem soeben<br />
patentiertem Kurbelverdeck der Alummiumindustriegesellschaft<br />
Neuhausen, das hier<br />
zum ersten Male vorgeführt wird. Es handelt<br />
sich um eine Spezialkonstruktion, die von<br />
jenen Kurbelverdecken, die am Genfer Salon<br />
(erster Teil) vorgeführt wurden, in verschiedenen<br />
Punkten abweicht. Als Karosserien<br />
sind noch zu erwähnen: die Personenwagenkarosserien<br />
der Waggon- und Aufzügefabrik<br />
in Schlieren und von Soller (Karosserie<br />
Heimburger) und ein Cabriolet, das Martini<br />
bereits in Genf vorführte. Der Schweizerische<br />
Karosserieverband ist in der Halle 4<br />
der Mustermesse durch eine Anzahl von Bildern<br />
von Nutzkarosserien bis zu den feinsten<br />
Luxuskarosserien vertreten, die daran<br />
erinnern, dass der Karosseriebau eine gut<br />
entwickelte schweizerische Spezialindustrie<br />
ist.<br />
Bei der Betrachtung der Stände und in<br />
Rücksprache mit den Vertretern gewinnt<br />
man den Eindruck, dass unsere nationale<br />
Automobil- und Karosserieindustrie sich gehörig<br />
für Genf wappnet, um dort eine würdige<br />
Repräsentation unsere Schweizer Industrie<br />
mit ihren bewährten Konstruktionen<br />
wie auch mit den neuesten Fortschritten zu<br />
erreichen. Vergessen wir nicht, dass der<br />
Automobilsalon als Spezialsalon mehr als<br />
eine Mustermesse zu bedeuten hat Und wenn<br />
Saurer in seinem Stande seinen ersten.<br />
Wage mit einem Balancemotor aus dem<br />
Jahre 1898 vorführt, so will damit den Besucher<br />
nur an die jahrelange Arbeit unserer<br />
Industrieen erinnern, die notwendig war, um<br />
die heutigen hochqualifizierten Automobile<br />
auf den Markt zu bringen.<br />
Zusammenfassend muss betont werden:<br />
Die Schau der automobilen Industrie ist<br />
nicht eine umfassende, denn dafür ist ja der<br />
Genfer Salon da. Sie vermag aber ein klares<br />
Bild über die Bedeutung dieser Industrie<br />
geben und reiht sich daher würdig in den<br />
Gesamtplan der Mustermesse ein. Wichtig<br />
für den Aussteller und den Wünschen vieler<br />
Kreise entsprechend, ist die Gelegenheit der<br />
Anbahnung neuer Geschäftsbeziehungen. Und<br />
letzten Endes sollen nicht nur der gestrige<br />
und der heutige Käufer über den Stand die r<br />
ser Industrien orientiert werden, sondern<br />
auch der zukünftige Käufer, der jetzt hart<br />
arbeitet und spart, am sich später einen<br />
Wagen anschaffen zu können. La.<br />
Die neue Konzession B.<br />
Gewerbe aufgepasst!<br />
Wie man sich erinnert, kam es in den ersten<br />
Tagen dieses Jahres zu einem Konflikt<br />
der Schweiz mit Frankreich wegen der gewerbsmässigen<br />
Beförderung von Waren und<br />
Personen in der Schweiz durch französische<br />
In einem Artikel «Auto, Bund nnd Kantono<br />
hat Herr -i- im « Bund » zu der von verschiedenen<br />
automobilistischen Fachblättern aufgestellten<br />
Rechnung über den Anteil der Automobilisten<br />
an 'den Einnahmen des Bundes und<br />
der Kantone Stellung genommen. Herr -igibt<br />
zu, dass die Summe von 51 Millionen<br />
Franken, welche der Bund von den Automobilisten<br />
einnimmt, ihre Richtigkeit habe. Aber<br />
er sieht in der Sache einen Haken. Die Zolllhre<br />
Tradition in der Garderobe abgegeben.<br />
Oder lag es an den Pressevertretern, die die<br />
Stätte ihres mittäglichen Wirkens noch einmal<br />
sehen wollten? — Tatsache war, dass<br />
man sich vorzüglich unterhielt. Und das will<br />
«auf fremder Erde» nicht wenig heissen.<br />
Wer wie ich — o Beruf! — artikelshalber<br />
gekommen war, sah manch© entzückende<br />
Toilette von reizenden Schultern fliessen,<br />
manche Persönlichkeit in der illustren Runde.<br />
Eine freundliche Note in das erschütternd<br />
offizielle Schwarz brachten die in ihrem Berufsdress<br />
steckenden Journalisten, dem jüngst<br />
auftauchenden Gerücht vom Verschwinden<br />
des evening-dress Nahrung gebend.<br />
Ein Mustermesse-Ball besitzt zwei Orchester,<br />
für jeden Saal eines: im roten Saal<br />
Blech, im blauen Saal Jazz. Das ist ordentlich<br />
allen Temperamenten angepasst. Nicht<br />
zu vergessen ist, dass man auch zwischen<br />
den beiden Sälen tanzen kann, wo sich die<br />
Klangwogen von links und rechts zu einem bizarren<br />
Zukunftsjazz vereinigen. Das Zweisaalsystem<br />
brachte eine spürbare und belebende<br />
Wirkung in die Masse, das sich in einem<br />
unablässigen Hin- und Herströmen zwischen<br />
dem blauen und roten Saal äusserte. Dieses<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N°34<br />
r<br />
Autocamion-Unternehmungen. Dieser Konflikt<br />
hatte seinen Ursprung in der berüchtigten<br />
Konzession B von 1927. Trotzdem diese<br />
Konzession zu einem Streit mit Frankreich<br />
führte, hat die hohe Postverwaltung es für<br />
gut befunden, neue und schärfere Bedingungen<br />
in bezug auf den Umfang und den Erwerb<br />
der Konzession einzuführen. Wir haben<br />
in der letzten Nummer der «Automobil-Revue»<br />
eine kurze Uebersicht gegeben über<br />
die wichtigsten Bestimmungen des Bundesratsbeschlusses<br />
vom 19. März <strong>1929</strong>. Der<br />
Hauptunterschied zu den frühern Bestimmungen<br />
der Konzession B1 besteht darin,<br />
dass nach der Konzession B 2 auch für regelmässige<br />
Fahrten, durch die die Reisenden<br />
nicht zum Aasgangspunkt zurückgeführt<br />
werden, sog. Reisefahrten, eine Konzession<br />
erteilt wird. Wenn die Linien mit einer durch<br />
die Post betriebenen Linie konkurrenzieren<br />
oder mit einer Eisenbahn, muss pro Kilometer<br />
auf jeden Reisenden eine Zuschlagsgebühr<br />
von zwei Rappen bezahlt werden (Paragraph<br />
9 der Konzession B 2). Die vorsichtigen<br />
Ausdrücke der Konzession: «Für die<br />
Beförderung von Reisenden mit regelmässigen<br />
Fahrten können Konzessionen erteilt<br />
werden», täuschen uns nicht darüber hinweg,<br />
dass hier neue Gebühren auferlegt werdea<br />
Wer dies bezweifeln sollte, dem wird in<br />
Paragraph 12, Strafbestimmungen, deutlich<br />
gesagt: Wer regelmässige öffentliche und<br />
gewerbliche Ausflugsfahrten ohne Konzession<br />
betreibt oder wer im Besitze einer Konzession<br />
der Vorschrift von Paragraph 1 zuwiderhandelt,<br />
wird nach Artikel 62 des Postverkehrsgesetzes<br />
bestraft.<br />
Die Konzessionsgebähren geben deutlichen!<br />
Aufschluss über die neuen Belastungen,<br />
welche den Unternehmern auferlegt werden:<br />
1. Konzession Bl. 1) Die jährliche Konzessionsgebühr<br />
beträgt für wöchentlich eine<br />
Fahrt und einen Reiseweg bis 125 km Fr. 25,<br />
für Reisewege von über 125 bis 250 km<br />
Fr. 100 und für je weitere 50 km oder für<br />
einen Bruchteil Fr. 50 mehr. •<br />
2. Konzession B2. 2) Die jährliche Konzessionsgebühr<br />
beträgt für wöchentlich eine<br />
Fahrt und einen Reiseweg bis 125 km Fr. 50,<br />
für Reisewege von über 125 bis 250 km 100<br />
Franken und für je weiter© 50 km oder für<br />
einen Bruchteil Fr. 50 mehr.<br />
Dazu kommen die obenerwähnten Zuschlagsgebühren.<br />
Es ist also damit nicht getan,<br />
dass man diese Gebühren bezahlt, sondern<br />
wenn es der Zufall will, dass die Eisenbahn<br />
oder die Post auf derselben Linie<br />
Reisende befördert, so muss man dafür noch<br />
extra bezahlen» Und.zwar genügt es, dass<br />
die?-Verkehrsüntemehmung denselben -Ausgängspunkt<br />
nnd denselben Endpunkt der<br />
Strecke bediene.<br />
Wenn es endlich einem Unternehmer<br />
gelungen ist, eine beliebte Ausflugslinie mit<br />
grossen Kosten zu gründen und er hofft, sich<br />
für diese Kosten bezahlt machen zu können,<br />
kommt die Post und behält sich vor (siehe<br />
Konzession Paragraph 1, Alinea 4), nach den<br />
gleichen Ausflugszielen auch Fahrten durch<br />
die Postverwaltung ausführen zu lassen und<br />
weitere Konzessionen zu erteilen.<br />
Viel weiter kann man in der Einschränkung<br />
der Verkehrsfreiheit (von der Gewerbefreiheit<br />
gar nicht zu reden), wirklich nicht<br />
mehr gehen. Man muss sagen: die eidgenössische<br />
Post nützt ihre Monopolstellung weidlich<br />
aus<br />
Gr.<br />
Falsche Zahlen.<br />
Wechselspiel war derart gut durchorganisiert,<br />
dass man am Morgen im blauen Saal<br />
rot sah und im roten Saal blau.<br />
Der Tanz war mit tänzerischen Darbietungen<br />
dezent gewürzt. Im roten Saal<br />
schwangen Turnerinen ihre austrainierten<br />
Beine. Die Quodlibet-Girls entzückten durch<br />
einen zierlichen Schlager, noch zierlichere<br />
Beine und fesche Kostüme. Im blauen Saal<br />
gefiel sich die Excentric in einem händeringenden<br />
javanischen und einem hüftewindenden<br />
Vorkriegs-Tanz.<br />
Da ich mich — artikelshalber! — eingesessenen<br />
Baslern anvertraut hatte (unmittelbare<br />
Kontakte vermitteln Urgeist) flohen<br />
meine Stunden durch eine Blütenlese von<br />
Liebenswürdig- und Aufmerksamkeiten, zu<br />
denen sich die Baslersatyre in immer kräftigeren<br />
Dosen zugesellte, gleich einem Brei,<br />
der dicker und dicker wird, je länger man<br />
darin rührt. Des rühmlichen Balles Ende<br />
nahm wie allerorten seinen Weg über das<br />
Bahnhofbüffet und verlief sich irgendwie bei<br />
einem Streit um Klein- oder Grosstaxi. Was<br />
di© Heimfahrt anbelangt, war sie den Umständen<br />
angepasst, grau und nüchtern wie<br />
der junge Sonntagsmorgenhimmel.<br />
einnahmen (rund 28 Millionen Franken) könn»<br />
ten nämlich nicht als Strassenbeitrag bewertet<br />
werden. Begründung: Sie würden ja nicht<br />
zu diesem Zwecke verwendet. Sonderbare<br />
Begründung! Seit wann ist die Verwendung<br />
aufschlussgebend über die Herkunft von Einnahmen?<br />
Die Automobilisten verlangen ja,<br />
gerade, dass die Einfuhrzölle auf Motorfahrzeuge<br />
und der Benzinzoll für den Strassenausbau<br />
verwendet werden sollen. Auch bezüglich<br />
der von den Automobilisten einbezogenen<br />
Polizeibussen ist Herr -i- der Meinung,<br />
dass man sie nicht als Beiträge der Strassenbenützer<br />
ansehen könne, weil sie nicht « freiwillig<br />
» geleistet würden. Nun, gerade darin<br />
unterscheiden sie sich eigentlich wenig von<br />
den übrigen Abgaben und Steuern, denn soviel<br />
man bis jetzt vernommen, hat noch keiner<br />
aus völlig freiem Willen seine Steuern<br />
bezahlt. Man kann ja diese Summe, die übrigens<br />
nur 400000 Franken beträgt (!), als in<br />
erster Linie zur Unterstützung der bei uns<br />
ziemlich teuern (weil viel zu umständlichen)<br />
Justiz bestimmt ansehen — schliesslich ist<br />
sie ja auch nicht das Wichtigste in der Gesamtsumme<br />
von 50 Millionen Franken, um<br />
die es sich hier handelt. Auch die 809 000 Fr.,<br />
welche die jetzt aufgehobenen Durchgangsgebühren<br />
der Kantone ausmachten, scheinen<br />
Herrn -i- nicht der Erwähnung wert.<br />
Zum Schlüsse kommt der alte Einwand 1<br />
Die Auto- und Benzineinfuhr belaste die Passivseite<br />
unserer Handelsbilanz. Nun weiss<br />
Herr -i- zwar genau, dass wir in der Schweiz<br />
noch eine ganze Reihe von Rohmaterialien<br />
aus dem Auslande beziehen, u. a. auch das<br />
Eisen und Kupfer, das zur Konstruktion unserer<br />
Lokomotiven und Eisenbahnwagen verwendet<br />
wird. Es ist merkwürdig, dass von<br />
allen diesen Einfuhrgütern, welche unsere<br />
Handelsbilanz belasten, gerade das Benzin<br />
und die Motorfahrzeuge die entbehrlichsten<br />
sein sollen. Begründung : Weil die S. B. B.<br />
und die übrigen Bahnen Schulden haben, müssen<br />
die Autos eingeschränkt werden. Wobei<br />
wir aber doch betonen wollen, dass zur grossen<br />
Freude des Publikums « unsere Eisenbahnen»<br />
gerade durch die Autokonkurrenz gezwungen<br />
wurden, sich den Bahnbenützern<br />
anzupassen und ihre Fahrpläne und Taxen<br />
nach dem Bedürfnis des Volkes einzurichten.<br />
Wenn man eine Rechnung aufstellt, sollt«<br />
man auch berücksichtigen, dass die Volkswirtschaft<br />
in einem liberalen Staate ein freies<br />
Instrument ist.<br />
Alle eisenbahnfreundlichen Berechnungen<br />
täuschen aber nicht über diese Tatsache hinweg,<br />
dass der Bund im Jahre <strong>1929</strong> an Zöllen<br />
auf die Motorfahrzeuge, Reifen und Benzin<br />
rund 56 Millionen Franken einnimmt und<br />
davon ganze 8 Millionen Franken als Benzinzollviertel<br />
an die Kantone zurückvergütet.<br />
mg.<br />
Grosser Preis von Belgien. Zum ersten<br />
Meldeschluss für den am 6. und 7. Juli auf<br />
der Rundstrecke von Francorchamps zum<br />
Austrag kommenden Grossen Preis von Belgien,<br />
einem 24-Stunden-Rennen, sind sieben<br />
Nennungen eingelaufen. Minerva nannte vier<br />
Sechszylinder-Wagen für die Klasse über drei<br />
Liter und Lancia drei Vierzylinder-Fahrzeuge<br />
für die Dreiliter-Klasse.<br />
Die ersten Nennungen für den Grossen<br />
Sportwagen-Preis von Deutschland. Der<br />
Automobilclub von Deutschland gibt die eisten<br />
Nennungen bekannt, die zu dem am<br />
14. Juli auf dem Nürburgring stattfindenden<br />
Rennen um den Grossen Preis der Nationen<br />
für Sportwagen eingelaufen sind. Bis zum<br />
ersten Nennungsschluss (20. Mai) ist freilich<br />
noch reichlich viel Zeit, aber es ist doch bezeichnend<br />
und erfreulich, dass schon jetzt<br />
nicht weniger als acht Nennungen vorliegen.<br />
Wie die Ausschreibung sagt, behält sich der<br />
Veranstalter das Recht vor, bei Beteiligung<br />
von weniger als 20 Wagen beim zweiten<br />
Nennungsschluss (15. Juni) das Rennen abzusagen.<br />
Unter den Nennungen finden wir an erster<br />
Stelle Caracciola auf Mercedes-Benz,<br />
mit Werner, dem Sieger des vorjährigen Rennens<br />
auf dem Nürburgring. Der gleichfalls<br />
vom vorigen Jahr her bekannte Dr. Bittmann,<br />
der übrigens auch zur Targa Florio<br />
seine Nennung abgegeben hat, wird mit einem<br />
Bugattiwagen am Start erscheinen. Auf<br />
Bugatti beabsichtigt auch der alte Motorradkämpe<br />
Günther Burggaller zu starten, der im<br />
vergangenen Jahre ein so ausgezeichnetes<br />
Debüt auf dem Nürburgring hatte. Zwei Franzosen,<br />
Dor6 auf La Licorne und Madame<br />
Schell auf B. N. C, die beide an der diesjährigen<br />
Monte Carlo-Fahrt beteiligt waren,<br />
beschliessen die Reihe der bisher für das<br />
Rennen eingeschriebenen Herrenfahrer.<br />
Major Segrave auf der Heimreise.<br />
Dem am Freitag mit dem Dampfer « Olym^<br />
Pia» aus Amerika zurückgekehrten Major<br />
Segrave, der kürzlich in Dayton Beach mit<br />
seinem Rennwagen «Golden Arrow» den<br />
Weltgeschwindigkeitsrekord gebrochen hat,<br />
wurde in Southampton und London ein grosser<br />
offizieller Empfang bereitet. Zerstörer
N° 34 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
und Flugzeuge geleiteten die * Olympia» in<br />
den Hafen von Southampton, wo sämtliche<br />
Schiffe Flaggenschmuck trugen.<br />
Nach dorn Empfang durch die Stadtbehörde<br />
fand abends ein Bankett statt, auf dem der<br />
Transportminister die Begrüßungsrede hielt.<br />
Am Samstag fuhr Major Segrave in seinem<br />
Rennwagen in festlichem Umzug durch die<br />
Strassen von London. Auf einem im Anschluss<br />
daran stattgefundenen Bankett wurde<br />
ihm vom Prinzen von Wales ein goldenes<br />
Modell des «Golden Arrow» überreicht.<br />
Klausenrennen <strong>1929</strong>.<br />
Organisation and grosser Bergpreis.<br />
Letzte Woche hat sich in Zürich das aus<br />
Mitgliedern der drei Sektionen Zürich, Glatns<br />
und Uri zusammensetzende grosse Organisationskomitee<br />
endgültig konstituiert und<br />
die nötigen Vorarbeiten definitiv angeordnet.<br />
Das Organisationskomitee setzt sich nun wie<br />
folgt zusammen: Ausschuss : Präsident:<br />
F. Frey, Zürich; Vizepräsident: W. Badertscher,<br />
Zürich; Aktuar: Dr. H. Schmidlin,<br />
Zürich; Beisitzer: J. Jenny-Luchsinger,<br />
Hätzingen, Dr. Haas, Altdorf und E. Süssmann,<br />
Affoltern b. Zürich. Weitere Mitglieder<br />
des Organisationskomitees sind: A. Brüderlin»<br />
Zürich, M. Gassmann, Zürich, Th.<br />
Beyer, Zürich, Dr. Grüebler, Zürich, R. Steiger,<br />
Zürich, E. Ammann, Zürich, M. Jenny,<br />
Glarus, O.Ruoff, Zürich, K.Strässle, Zürich,<br />
R. Heer, Glarus, F. Zwicky-Freuler, Glarus,<br />
E. Naef, Altdorf, A. Freuler, Glarus, Dr. t.<br />
Denzler, Zürich.<br />
Die Präsidenten der einzelnen Komitees<br />
wurden wie folgt bestellt:<br />
Empfangskomitee: M. Gassmann, Zürich;<br />
Technisches Komitee: A. Brüderlin, Zürich;<br />
Off. Chronometreur: Th. Beyer, Zürich;<br />
Propagandakomitee : Dr. Grüebler, Zürich.<br />
Pressekomitee: Dr. H. Schraidlin, Zürich;<br />
Finanzkomitee : Wird später bestimmt;<br />
Gabenkomitee : R. Steiger, Zürich;<br />
Nachrichtendienst: Wird später bestimmt;<br />
Telephondienst: F. Zwicky-Freuler, Glarus;<br />
Streckenkomitee: E. Ammann, Zürich;<br />
Sanitätskomitee : Dr. E, Denzler, Zürich;<br />
Polizeikomitee: G. Ruoff, Zürich;<br />
Aibschnitts-Chefs: M. Jenny, Glarus, Dr.<br />
Haas, Altdorf, K. Strässle, Zürich;<br />
iQuartierkomitee Glarus : R. Heer, Glarus;<br />
Quartierkomitee Altdorf: E. Naef, Altdorf;<br />
Rennsekretär: Dr. H. Schmidlin, Zürich.<br />
Das Rennsekretariat befindet sich im Sekretariat<br />
der Sektion Zürich des A. C. S.,<br />
Waisenhäusstrasse 2, Zürich, Teleph. Selnau<br />
67.44, woselbst es sich bereits installiert hat<br />
Das Rennen wird wieder an zwei Tagen<br />
ausgefahren und zwar am 17. August Nachmittag<br />
und am 18. August Vormittag. Das<br />
ojiinp pun jpnjQ UIJ sjmaq JSI juauiQiSaM<br />
demnächst zur Spedition gelangen. Dem Vernehmen<br />
nach wird das Automobilrennen so<br />
ausgefahren, dass eine nationale Konkurrenz<br />
nur für Tourenwagen und eine internationale<br />
Konkurrenz nur für Sport- und Rennwagen<br />
besteht. Das Rennen wird so bedeutend an<br />
Interesse gewinnen, da es nicht mehr vorkommen<br />
wird, dass man im nationalen und<br />
internationalen Rennen die nämlichen Fahrer<br />
auf den nämlichen Wagen sehen wird.<br />
Im Uebrigen soll das Rennen auf der<br />
bisherigen bewährten Organisation aufgebaut<br />
werden. Die Abnahme der Motorräder<br />
und Sidecars wird wiederum im Linthal, dielenige<br />
der Automobile in Glarus erfolgen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit wird der Ausstattung<br />
des Gabentisches geschenkt, um so<br />
das Interesse der Automobilsportler an der<br />
Veranstaltung zu erhöhen.<br />
Es ist den Organisatoren bereits gelungen,<br />
sich den Hauptpreis, den grossen Bergpreis<br />
der Schweiz zu sichern, indem die Orion-<br />
Automobilwerkstätten. Zürich in verdankenswerter<br />
Weise beschlossen haben, hierfür einen<br />
wertvollen Preis im Werte von zirka<br />
Fr. 4000.— zu stiften.<br />
Trotz der sich etwas bemerkbar machenden<br />
Rennmüdigkeit wird man auch dieses<br />
Jahr am Klausenrennen mit einer starken<br />
Beteiligung von Auslandsfahrern rechnen<br />
dürfen. So hat sich heute schon die bekannte<br />
belgische Fabrik F. N. für Anmeldeformulare<br />
und Reglemente interessiert und es wird wohj<br />
nicht mehr lange gehen, bis die erste Ausäandsanmeldung<br />
vorliegt. Der letztjährige<br />
Ausfall des Rennens dürfte dazu beigetragen<br />
haben, das Interesse am Klansenrennen<br />
wiederum zu erhöhen. s.<br />
Der Internationale Salon für Luftschiffahrt.<br />
Die Oeffentlichkeit hat die Anzeige des<br />
aviatischen Salons sehr beifällig zur Kenntnis<br />
genommen. Das ist übrigens durchaus begreiflich;<br />
ist es ja doch das erste Mal, dass<br />
man in der Schweiz Gelegenheit haben<br />
wird, in demselben Gebäude die verschiedenen<br />
Maschinen-Typen vereinigt zu<br />
sehen, die gegenwärtig für touristische und<br />
luftsportliche Zwecke in Gebrauch sind.<br />
Dieser Salon ist auf die Zeit vom 27. April<br />
Iris 5. Mai anberaumt. Er wird im Genfer<br />
Ausstellungsgebäude gleichzeitig mit dem für<br />
Schwergewichte, Motor- und Fahrräder stattfinden.<br />
Man wird dort die meisten derzeit verwendeten<br />
Flugzeuge bewundern und derart<br />
wertvolle Vergleiche anstellen können, "denn<br />
— man vergesse nicht — dieser Salon hat<br />
eine ganz internationale Einstellung.<br />
Neben der neuzeitlichen Abteilung können<br />
die Besucher auch ihre Aufmerksamkeit der<br />
Abteilung zuwenden, die einen Rückblick auf<br />
die Entwicklung des Luftschiffwesens In<br />
der Schweiz bietet. Man spricht sogar davon,<br />
das berühmte Schraubenflugzeug der Gebrüder<br />
Dufaux kommen zu lassen, das jetzt<br />
im Pariser kunstgewerblichen Museum ruht.<br />
Hinsichtlich dieses Apparates' erinnern wir<br />
daran, dass er der erste von jenen war, die<br />
sich durch eigene Mittel in die Lüfte schwangen<br />
zu einer Zeit, da die Flugzeuge kaum<br />
begannen, sich vom Erdboden zu lösen. Dieser<br />
Versuch erfolgte damals in Genf.<br />
Von den gleichen Gebrüdern Dufaux, den<br />
Bahnbrechern auf dem Gebiete des Flugwesens<br />
in unserem Lande, werden wir den Apparat<br />
sehen, mit dem Armand Dufaux die<br />
Durchquerung des Genfersees von Noville<br />
nach Bellerive durchführte, eine Leistung,<br />
die zu jener Zeit den Weltrekord des Wasserfluges<br />
darstellte.<br />
Mit diesen beiden Abteilungen — der neuzeitlichen<br />
und der die verflossene Entwicklung<br />
veranschaulichenden — zeichnet dieser<br />
Salon in grossen Umrissen die ganze Geschichte<br />
der Aviatik.<br />
Sport vom Sonntag.<br />
Wir haben in den letzten Wochen, namentlich<br />
aber in der vorhergehetidenNummer,<br />
ausführlich Bedingungen, Strecke, Beteiligung<br />
und Art der beiden grossen und durch<br />
ihre Besonderheit interessanten Rennen des<br />
Sonntags, Mille Miglia und Grosser Preis<br />
von Monaco, dargelegt. Wir können uns deshalb<br />
heute, da die Resultate der beiden Veranstaltungen<br />
vorliegen, kurz halten.<br />
Die Mille Miglia,<br />
organisatorisch und durch die gewaltige Beteiligung<br />
von 108 Fahrern zum vorneherein<br />
zum Erfolge prädestiniert, schlug ebenso<br />
viele Erwartungen wie Rekorde. Das Ueberlandrennen<br />
durch die 30 italienischen Provinzen<br />
gestaltete sich zu einem sportlichen<br />
Grossaustrag ersten Ranges. Das Rennen<br />
wurde am Samstag, 16.15 Uhr, in Bresehia<br />
gestartet. Am Sonntag vormittag, gegen<br />
10 Uhr, genau gesprochen 18 Stunden 4 Minuten<br />
25 Sekunden später, lief Campari auf<br />
Alfa Romeo, der Favorit der Tausend Meilen,<br />
als absoluter Sieger ein. Er schlug seine<br />
letztjährige Rekordzeit um mehr als eine<br />
Stunde. 1670 km in 18 Std. 04 Min. 25 Sek.<br />
(letztes Jahr 19 Std. 14 Min. 5,8 Sek.) oder<br />
ein Stundenmittel von 89,688 km, also beinahe<br />
90 km, wären 18 Stunden auf gewöhnlichen<br />
Strassen (und man weiss, dass in Italien<br />
nicht alle Strassen Autostraden sind!),<br />
das ist eine unerhörte Leistung. Dass es aber<br />
nicht eine Einzelleistung darstellt und wie<br />
erbittert der Kampf war, belegt die Tätsache,<br />
dass nicht weniger als sechs Mannschaften<br />
dem letztjährigen Rekord Camparis das<br />
Genick brachen. Dies zeigt einmal mehr,<br />
über welch glänzende Fahrer und Wagen das<br />
heutige Italien verfügt.<br />
Der Zweite, Morandi auf O. M., verlor<br />
durch Ersetzung des Radiators 20 Minuten<br />
vor Ancona, wo er um 1.17 Uhr nachts passierte,<br />
während Campari schon um 0.31 Uhr<br />
vorbeigedonnert war. Um 1.32 Uhr folgte<br />
der Dritte, Minoia auf Alfa Romeo. Strazza<br />
auf Lancia passierte als Vierter um 1.33 Uhr<br />
Ancona. Nachstehend das Schlussklassemeht<br />
des im wahrsten Sinne des Wortes grossen<br />
Rennens :<br />
Die Resultate:<br />
Kategorie 1100 ccm: 1. Tamburi-Rlcceri (Fiat)<br />
in 24:13:22 (Stundenraittel 66,920 km): 2. Bucci-<br />
Cingolani (Fiat) 24:21:19 (66,556 km).<br />
Kategorie 1500 ccm: 1. Pirola-Guidotti (Alfa<br />
Romeo) 19:40:36,4 (82,381 km) : 2. Beretta-Fumagalli<br />
(Alfa Romeo) 20:36:16,4 (78,672 km) ; 3. Scampini-Bogani<br />
(Alfa Romeo) 20:45:57 (78.068 km).<br />
Kategorie 2000 ccm: 1. Campari-Ramponi, absoluter<br />
Sieger, auf Alfa Romeo 18:04:25. Stundenmittel<br />
89,688 km (neuer Rekord); 2. Morandi-Ross<br />
(O.M.) 18:14:14 (88,882 km); 3. Vara-Colombo<br />
(Alfa Romeo) 18:16:14,4 (88,731 km) : 4. Minoia-<br />
Marignoni (Alfa Romeo) 19:01:44 (85.186 km).<br />
Kategorie 3000 ccm: 1. Strazza-Varallo (Latacte)<br />
18:17:41,4 (88,604 km): 2. Ghersi-Guerrini<br />
(O. M.) 18:55:08 (85,681 km) ; 3. Scarfiotti-Lasagna<br />
(Lancia) 19:20:59 (83,773 km).<br />
Kategorie 5000 ccm: 1. Leonard!-Barbieri<br />
(Chrysler) 22:43:25 (71,335 km).<br />
EMIEX<br />
Grosser Preis von Monaco.<br />
Das mit Spannung erwartete erste Stadtrennen<br />
über 3180 km wurde von Williams auf<br />
Bugatti gewonnen, welcher die hundert Runden<br />
in 3 Stunden 56 Minuten 11 Sekunden<br />
erledigte. Hart hinter ihm lief Bouriano, ebenfalls<br />
auf Bugatti, in 3 Std. 57 Min. 28,8 Sek.<br />
ein. Der Deutsche Caracciola auf Mercedes<br />
folgt dem Zweiten ebenfalls in nur einer Minute<br />
Abstand, nämlich mit 3 Std. 58 Min. 33,6<br />
Sekunden. Sein grosser Wagen stellte in diesem<br />
auserordentlich engkurvigen Rennen gefindet<br />
überall die begeistertste Aufnahme aller Sechszylinder.<br />
Frühere Essexbesitzer entschliessen sich erneut für diese bewährte<br />
Marke, und die Zahl der Kenner, die jetzt zum Essex<br />
übergeht, ist überzeugend für seine Vorteile.<br />
Die Produktionshöhe, welche die Fabrik für <strong>1929</strong> projektierte,<br />
musste wiederholt bedeutend erhöht werden.<br />
Dies ist die Folge davon, dass Essex gewaltige Vorteile vor<br />
den Marken seiner Preisklasse voraus £at, ja sich sogar in<br />
vielen Punkten neben teure Marken stellen darf.<br />
Sie können daraus den Schluss ziehen, dass beim Kaufe eines<br />
Autos die Prüfung des neuen Essex und ein Vergleich mit<br />
andern Marken in Ihrem Interesse notwendig ist.<br />
Torpedo, 5pl. . . . Fr. 7450 1<br />
Coach, 5pl , 7600.<br />
Coupe, 2/4pl. . . . . „ 7800.<br />
Roadster. 2/4pl 8000.<br />
Sedan, 5pl „ 8250.<br />
Coach transformable<br />
5/2pl.,m. Gepäckraum „ 8275.<br />
Luxus Sedan, 5pL . . „ 8600.<br />
Cabriolet, 2/4pL . . . „ 8600.<br />
Stoss-Stangen vorn und hinten,<br />
vier hydraulische Stossdämpfer<br />
und komplette Ausrüstung im<br />
Preise inbegriffen.<br />
Das Modell <strong>1929</strong> des Essex-Super-Six ist<br />
das Ergebnis aus neusten technischen Fortschritten<br />
und aus den Wünschen von über<br />
einer Million von Super-Six-Besitzern. Es<br />
hat bedeutend gesteigerte Leistungsfähigkeit,<br />
Ausdauer, Dauerhaftigkeit und Sparsamkeit<br />
; es wurden ausserordentlich gros^e<br />
Bequemlichkeit, Geräumigkeit, ruhiges<br />
Fahren und Komfort erreicht, wie sie<br />
teuren Marken Ehre machen würden.<br />
genüber den viel kleineren Bugatti ein beträchtliches<br />
Handicap dar. Unser "Landsmann<br />
Lepori (Bugatti) lag bei Abbruch des<br />
Rennens sechs Runden zurück. Die weiteren<br />
Resultate:<br />
1. Williams (Bugatti) 3:56:11 (Sieger); 2. Bouriano<br />
(Bugatti) 3:57:28,8; 3. Caracciola (Mercedes)<br />
3:58:33,6; 4. Philippe (Bugatti) 4:10:44.4: 5. Ghersi<br />
(Alfa Romeo) ; 6. Etancelini (Bujratti). V.<br />
Lepori an der Targa Florio. Unser Landsmann<br />
Lepori (Bugatti), Sieger im Grossen<br />
Preis von Antibes, hat sich offiziell für die<br />
Targa Florio eingeschrieben. Er ist bis jetzt<br />
der einzige Schweizer am Start. Mario Lepori<br />
wird auch in Sizilien eine Bugatti-Maschine<br />
fahren.<br />
Zum bernischen<br />
Automobildekret.<br />
Der vorstand des kantonal-bernischen'<br />
Handels- und Industrievereins, unter Vorsitz<br />
seines Präsidenten H. Lanz in Thun, behandelte<br />
in seiner letzten Sitzung auch die neu<br />
eingetroffenen Klagen von Vereinsmitgliedern<br />
über das bernische Automobildekret,<br />
ganz besonders die angedrohten und zum<br />
Teil auch von ausserkantonakn Warenbezügern<br />
ausgeübten Boykottierungen bernischer<br />
Firmen. Der Vorstand ist nach wie<br />
vor der Auffassung, dass das bernische<br />
Automobildekret in seinen verschiedenen Bestimmungen<br />
viel zu stark übers Ziel gezogen<br />
ist und dass die Art die Handhabung nicht<br />
im Interesse des wirtschaftlichen Lebens des<br />
Kantons Bern sein kann. Er ist aber anderseits<br />
der Ansicht, dass bei ausserkantonalen<br />
Boykottierungsmassnahmen mit bernischen<br />
Gegenmassnahmen geantwortet werden<br />
müsse, wenn diese Massnahmen von ausserkantonalen<br />
staatlichen Anstalten oder von<br />
solchen wirtschaftlichen Betrieben ausgehen,<br />
die ebenfalls auf bernische Kundschaft an^<br />
gewiesen sind.<br />
In Sachen Automobildekret scheint es für<br />
den Kanton Bern nach und-nach recht ungemütlich<br />
zu werden und doch findet es, wie<br />
es scheint, der bernische Regierungsrat noch<br />
nicht an der Zeit, hier die nötige Korrektur<br />
eintreten zu lassen. Das geduldige Volk wartet,<br />
aber die Männer, die dieses Dekret geschaffen<br />
und durchgezwängt haben, tragen<br />
die Verantwortung. Ob sie das noch mit gutem<br />
Gewissen tun können? Einen Fehler eingestehen<br />
und ihn gut machen, ist unserer<br />
Ansicht nach immer besser,' als aus lauter<br />
Rechthaberei die Dinge derart ihren Lauf<br />
nehmen zu lassen, dass sie sich bitter rächen<br />
müssen. Die neuesten, im Vorstand des kan-i<br />
tonal-bernischen Handels- und Industrievereins<br />
laut gewordenen Klagen sollten doch<br />
verschiedene Herren ins Gewissen schlaeen.<br />
Beharrt die bernische Regierung auf ihrem<br />
Standpunkte, so ist doch zu hoffen, dass sich<br />
endlich ein grossrätliches Mitglied finden<br />
wird, um die ganze Frage nochmals im Rate<br />
aufzurollen und das Begehren auf Revision<br />
des ominös gewordenen bernischen Automobildekretes<br />
zu stellen.<br />
Lorraine-Autobusbetrieb<br />
In Bern.<br />
In der letzten Stadtratsitzung stand die<br />
Einführung einer Automobillinie nach der<br />
Lorraine erneut zur Diskussion. Die rege<br />
Beteiligung zeigt das ausserordentliche Interesse,<br />
das dem modernen Städteverkehr<br />
heute entgegengebracht wird. Die Stimmung<br />
ist durchaus günstig für den Autobus, hat<br />
doch Bern deren Einführung nie zu bereuen,<br />
gehabt. Es wurde der Wunsch geäussert,<br />
eine Taxeinheit für Tram und Autobus zu<br />
schaffen, oder dann ein Uebergangsbillett, wie<br />
in Zürich. Aus der Diskussion ging hervor,<br />
dass die Omnibus-Chauffeure den Tram-<br />
Kondukteuren in der Besoldung nunmehr<br />
gleichgestellt sind. In einem Schlusswort beantwortete<br />
Gemeinderat Grimm die aufgeworfenen<br />
Fragen. Er ist einer grundsätzlichen<br />
Stellungnahme, ob Autobus, ob Tram,<br />
abgeneigt; der Verkehr passe sich den Umständen<br />
an. Von einer Tarifeinheit könne<br />
noch nicht die Rede sein, solange sich beide<br />
Betriebe, unabhängig voneinander, durchzuschlagen<br />
haben. Eine grundsätzliche Abänderung<br />
der Taxen lasse sich in absehbarer<br />
Zeit nicht umgehen. Die Frequenz der 24<br />
Millionen Jahrespassagiere werde sich inskünftig<br />
auf Kosten des Trams mehr und<br />
mehr zugunsten des rascheren und bequemeren<br />
Autobus verschieben.<br />
Die zehn neu einzuführenden Autobusse<br />
werden zwei Türen besitzen. Anhängerwagen<br />
und zweistöckige Autobusse kommen für<br />
Bern vorderhand nicht in Betracht.<br />
Der Rat genehmigte Vorlage und Postulat<br />
für einen Autobusbetrieb nach der Lorraine<br />
einstimmig. «<br />
Eine Automobilfachschule ist in Chur gegründet<br />
worden! Es wird dies das erste derartige Unternehmen<br />
im Kanton Graubünden sein und es kann,<br />
richtig geleitet und geführt, eine volkswirtschaftliche<br />
Bedeutung erlangen. Das Ziel .dieser Fachschule ist,<br />
bei kurzer Eursdauer die Ausbildung der Schüler<br />
zu selbständigen Chauffeuren zu ermöglichen, ry.
TVKffniino- Hol» FsiTil*11rnPllTl9lltPn dPF Orion-Autowerkstätten verdankte Mitteilung machen, die Orion, -welche Kerenzerberg schneefrei (zwischen Mirrg and Un-«<br />
J^rOIlnUng aeP * aOriKneU Damen aer UriOn-AUlOWerK&iaiieU se. t Jg £^ immer a gr5sstes Verständnis fär die terterzen ist die Strasse wegen Bauarbeiten für dem<br />
Zürich<br />
automobilsportlichen Veranstaltungen gezeigt hatte, durchgehenden Verkehr gesperrt).<br />
. ,. ...... j. .. J r> T. • £•• J werde zur Erinnerung an die Fabrikeröffnung den Innerschweiz: Brünigstrasse bis Lungern. fahr-<br />
Die GeSChäftsleitung Stiftet bei diesem AnlaSS den GrOSSen BergpreiS für das Grossen Bergpreis für das Klausenrennen zur Ver- bar, Passhöhe eingeschneit, Bernerseite Brünig—-<br />
Klausenrennen <strong>1929</strong>. fügung stellen. Die gesamte schweizerische Auto- Brienz mit Ketten fahrbar, Brünig—Meiringen we-<br />
_ , ,, -,,... .«Ti. T.- T. • i.«- J ir i i. ii * j„- mobilsportgemeinde wird diese vornehme Geste ge- gen Rutschungen unpassierbar.<br />
Unter den auf dem Gebiete der eigentlichen Die Besichtigung der Montagehallen und der m h i e^ z° würdi gea wissen. Auch die Lieferanten, St Cotthard: Nordseite durch frische ausgiebig»<br />
Stadt Zürich etablierten Industrien, ist die Auto- dazugehörigen Abteilungen wie Malerei mit Färb- wekhe einen go bedeutenden Anteil an der vorbild- Schneefälle gegenwärtig mir bis Gurtnellen fahrbar«<br />
mobiEndustrie zwar nicht vertreten, dafür aber Spritzanlage, Akkumulatorenateher mit Ladestation Hchen Einrichtung der Werkstätten genommen ha- weiterhin Lawinengefahr. Südseite ab Airolo fahrmachen<br />
wir eine markante Entwicklung von ihr und besonderen Dynamo-und Kerzenprufmaschmen hen kgmen durch Herm G Brücher, i. Fa. «Auto- bar.<br />
zugewandten Hilfsindustrien und -gewerben mit, Waschanlagen. Schmiede und Schweisserei, belehrt metrto zum Wort der mit Recht darauf hinwies, Vierwaldstättersee: Bürgenstock schneefrei. See-,<br />
die der schweizerischen Handelsmetropole wohl uns augenscheinlich darüber, dass hier keine Mit- wie leistunffsf äbi » 'fa e Orion dank ihrer technischen lisberg von Beckenried bis Emmetten ohne Ketten*<br />
auch in dieser Hinsicht die Führung sichern wird, tel gescheut und eine weitblickende Organisation Hilfsmittel gewOrden war und heute wohl weither- weiterhin unpassierbar. Strasse nach Engelberg ge-<br />
Nachdem vor wenigen Monaten die Ad. Saurer dazu berufen wurden, um auch auf diesem Gebiete um d- besteingerichtete Unternehmung dieser genwärtig wieder passierbar, Witterung unbe-<br />
A.-G., Arbon, stattliche Montagehallen in Zürich dem erstklassiges zu leisten. Art gei stimmt<br />
Betrieb übergeben konnte, folgt nun die Orion mit Fräse-, Hobel-, Zylinaerschleifmaschinen, Dreh- Her* Has]er> Zentralpräsident der ASPA Graubünden: Prättigau bis Klosters schneefrei,<br />
der Eröffnung eines ganzen Fabrikneubaues der banke etc. stehen scheinbar bunt durcheinander ge- schätzte sich glücklich, dass die Direktion der Orion Chur — LenzeTheide — Tiefenkastei—Oberha:lbstein><br />
nicht nur für die Unternehmung selbst sondern würfelt da, doch bei näherer Beachtung erkennt im Komit seines Verbandes vertreten ist und so durchwegs ohne Ketten passierbar. Oberhalbstein;<br />
auch für weite am Automobilwesen interessierte man leicht, wie überlegt sich alles in die gesamte beweist ^ gie auoh an den wirtschaftlichen In- bis Marmels schneefrei, Marmels—Bivio mit Kct-<br />
Kreise von Bedeutung ist. Betriebsorganisation einreiht. Reich dotierte Maga- teressen der Lastwagen- und Omnibusbesitzer re- ten passierbar. Schanfigg bis Langwies ohne Ket*<br />
Der Mitte letzten Jahres begonnene Bau, dessen zme und Lagerräume vermitteln einen ungefähren gen ^«^ jümmt Er vergleicht treffend die neue ten. Italienische Strasse Thusis-Splügen—San<br />
Architektur moderner Sachlichkeit, sehr gefällt, Emdruck, welche Mengen an Rohmaterial und tr- Fab rika nlage mit einem vorzüglichen Spital, in Bernardino bis Hinterrhein sozusagen schneefrei,,<br />
konnte kürzlich dem Betrieb übergeben werden und Satzteilen aller Art benotigt werden, um all die not- dem ßg den Patiente]1 vielfach besser jg zu Hause Ketten überflüssig. Oberländerstrasse Reichenau-«<br />
nahm die Geschäftsleitung vergangenen Samstag leidenden Wagen wieder flott zu machen. Die auf , ^ m d ^ eioh wf>hl ffiM dass ^ ganz Flims_ Ilanz _ I ) is entis-Sedrun bis Sedrun sehnen<br />
die Gelegenheit wahr, um mit einer Reihe von ge- der Estrade untergebrachten Werkzeugmacher sor- gerne noch eine Zeitlang Patienten sind. frei. Variante über Bonaduz-Versam-Ilatoz pas-4<br />
ladenen Gästen dieses freudige Ereignis festlich zu gen für Ersatz und Komplettierung der zahllosen Fast dreissig Jahre Tä tigkeit in der Automobil- sierbar Nachmittagsstunden Steinschlaggefähr. Lukbegehen.<br />
Die Besichtigung der weiüäufigen Hallen Werkzeuge aller Art. branche: das ist die Geschichte der Orion. Sie manier bis Curaglia:. Schynpass fahrbar. Tiefend<br />
und zahlreichen Spezialabteilungen erfolgte noch Nur um da^ Bild zu vervo1 ständigen sei noch mutet heute eigenartig an. wenn man be- kastel-Wiesen-Davos durchgehend fahrbar. Alwährend<br />
des Betriebes, was einen um so besseren auf die Fabrikationsabteilung für Saugheber, de dmk a die Lastwag e nfabrikation damals der bulasträsse bis Bergün schneefrei, Bergün-Pred^<br />
Einblick in die wirklich modernsten Arbeitsmetho- «^SobSSÄn^hÄesen dieaUe to Hauptzweck der Unternehmung: war, die dann be- mit Ketten passierbar, Engadinerseite unpassierbar^<br />
den der Unternehmung gewahrte. Die Fabrikraum- terea AutomotalerMbrtedea hmgewiesen^die aUe_m reits lfl weitSchauender Voraussicht der kom- Engadinerstrasse Silvaplana-Schuls-Martinsbruc«<br />
lictkfflten sind nach den vorhandenen Bedürfnissen Rühmen des erweiterten Funkbetriebes ihren ^ ^ Entwfcklnng in der Schweiz eingestellt durchgehend schneefrei<br />
zweckmassig m zwei Haupthallen unterteilt, an zweckmassigen te^u°* l"*- Ei wurde. Sie flösst uns Achtung und Vertrauen ein, Be°rner Oberland: Interlaken-LanterbrunneU<br />
weM1<br />
welche sich beidseitig sowie auf einer Estrade eme Die ^ f Ruldsan? ve^ttdte konnten * die heuti S e Orion ins Au^e fassen die<br />
' schneefrei. Zweilütschinen-Grindelwald ohne K«M<br />
ti^SLS^l^'SL'^äSZi St nÄVÄs^reSSrVwrdÄ<br />
AUlüMubiL-KtVUC - N- «il<br />
seit' der Umstellung Stufe um Stufe der Erfolgs- ten fahrbar. Strafe ins Ksndertal bis KandeH<br />
unLhemmten ZuirHt und h^ieSe E^richtun! schluss an die Besichtigung ein von der Präsens ^iter erklomm and mit dem Neubau bestimmt steg schneefrei, Frutigen-Adelboden wegen Ne*<<br />
^^ÄiÄ^^älü^8«ririSK. Film-A.-G. hergestellter Film vorgeführt wurde, einer weiteren gedeihlichen Entwicklung entgegen- schnee Ketten notwendig. Simmentaistrasse durcM<br />
ra°e'n^cha1fen f °die wdt ff taXt Arbefter Eine Reihe sehr geschickter Aufnahmen hielten die seht. Die Geschäfteleitung hat sich das an die neuen gehend schneefrei. Uebergang Zweisimmen-«aan«S(<br />
u^d ^eltemen die ^nstisTten Arbeltevorbedin- Tätigkeit im früheren Bau der Orion fest. Die Bil- Gebäulichkeiten anschliessende Areal für eine spa- oane Ketten fahrbar. Strasse Riggisberg-GurnigeM<br />
SU^telSStfiÄFl der überzeugten besser als alle Worte, wie dringend tere eventuelle nochmalige Vergrößerung bereite bad ohne Ketten fairbar. Gurmgelbad-Gantristbrikition<br />
von KühleraT aller Art wo trotz wei'ge- notwendig die Vergrösserung der Fabrikations- gesichert: wir sind der festen Ueberzeugung, das gebiet unpassierbar. Freibirrg---Plaffeien-
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Oel zu geben. Sie müssen lediglich<br />
darauf achten, dass seine Ladekapazität<br />
nach den Jahreszeiten eingestelltwird.<br />
Eng verbunden mit dem elektrischen<br />
Kraftsystem ist das Zündungssystem, das<br />
bei dem neuen Ford auch neuartig konstruiert<br />
ist. Die Zündspule wird mit dem<br />
Verteiler nur durch ein Hochspannungskabel<br />
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bereiten wird. Das bedeutet aber immer<br />
noch nicht, dass es vernachlässigt werden<br />
darf. Eine gewisse geringe Pflege ist von<br />
Zeit zu Zeit notwendig.<br />
Der Batterie muss von Zeit zu Zeit Wasser<br />
nachgefüllt werden und die Kontakte<br />
müssen sauber sein. Die Ladekapazität<br />
des Generators muss auf die angegebene<br />
Weise geregelt w'erden. Die Zündkerzen<br />
sollten in regelniässigen. Abständen gesollte<br />
alle 3000 km eine leichte Schicht<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 16. April <strong>1929</strong><br />
No 34<br />
II. Blatt<br />
BERN, 16. April <strong>1929</strong><br />
Konferenz<br />
schweizerischer Privatbahnen.<br />
Laut Agentur - Meldungen haben sich<br />
kürzlich die Direktoren der schweizerischen<br />
Privatbahnen in Bellinzona versammelt zur<br />
Behandlung mehrerer wichtiger Fragen. Die<br />
Sitzung stand unter dem Vorsitz des Direktors<br />
der Strassenbahnen von Basel-Stadt,<br />
Herrn Gysin. Die Privatbahnen fühlen sich<br />
benachteiligt durch die Entschädigung, welche<br />
der Bundesrat den Bundesbahnen für<br />
die Sachlieferungen und außerordentlichen<br />
Leistungen während des Krieges zugespro-<br />
, eben hat. Sie finden, dass, wenn man den<br />
Bundesbahnen 35 Millionen Franken auszahlen<br />
könne, auch die Privatbahnen, welche<br />
• in der gleichen Zeit sehr schwere Verpflichtungen<br />
hatten, ein Recht auf Entschädigung<br />
hätten. Der Vorstand der Union Schweizerischer<br />
Transportunternehmungen wurde beauftragt,<br />
den Standpunkt dieser Gesellschaften<br />
zu prüfen.<br />
In zweiter Linie befasst© sich die Versammlung<br />
mit der Schaffung einer ständigen<br />
Kommission für Touristik, die den Zweck<br />
hätte, die Publizität der Gesellschaften zu rationalisieren.<br />
Eine besondere Kommission<br />
wurde beauftragt, die Lage zu prüfen, die den<br />
Privatbahnen aus der Konkurrenz des Autos<br />
erwächst. — Die Beschlüsse dieser Konferenz<br />
zeigen wieder einmal deutlich, wie bei uns<br />
•< die verschiedenen Verkehrsunternehmungeh<br />
aneinander vorbei arbeiten; statt dass man<br />
sich auf eine allgemeine Touristikpropaganda<br />
;<br />
VERKEHR<br />
einigt, arbeiten die S. B. B., Privatbahnen und<br />
Automobilunternehmungen gegen einander.<br />
Man kann es den Privatbahnen nicht verargen,<br />
wenn sie Massnahmen gegen die Konkurrenz<br />
des Autos ergreifen wollen. Diese<br />
Massnahmen sollten aber weniger nach der<br />
Richtung der Unterdrückung der Autokonkurrenz<br />
durch Anrufung eidgenössischer<br />
Verkehrsbeschränkungen und finanzieller Erschwerungen<br />
(wie neuerdings durch die Konzession<br />
B der eidgen. Postdirektion betreffend<br />
Autocars) erfolgen, als durch rationelle<br />
Anpassung an die Verkehrsverhältnisse und,<br />
wo dies möglich ist, Zusammenarbeit mit<br />
anderen Verkehrsunternehmungeh. gr.<br />
Wintersaison und Automobil. Die «Hotel-<br />
Revue» schreibt in einem Rückblick auf die<br />
Saison 1928/<strong>1929</strong>, dass trotz dem Kälteeinbruch<br />
und dem strengen Winter die Besucherzahl<br />
der schweizerischen Hotels eine befriedigende<br />
war. In Graubünden seien sogar<br />
die Besucherzahlen des Olympiade-Winters<br />
übertroffen worden und auch in der<br />
Zentralschweiz, dem Berner Oberland und<br />
der Westschweiz war die Frequenz'eine ber<br />
friedigende. Allerdings konnte teilweise eine<br />
Verkürzung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer<br />
festgestellt werden. Man darf in<br />
diesem Zusammenhang daran erinnern, dass<br />
auch dem Auto ein wesentlicher Verdienst an<br />
der steigenden Frequenz unserer Fremdenr<br />
plätze zukommt. Gerade in diesem Winter<br />
wurden zum ersten Mal neue Automobilver*<br />
bindungen mit ständigem Betrieb eingeführt.<br />
Wir erinnern nur an die Verbindung St. Moritz-Samaden,<br />
welche vermittelst Raupenautomobilen<br />
den ganzen Winter hindurch<br />
aufrechterhalten werden konnte. mg. \<br />
Eine deutsche Kommission zum Studium<br />
amerikanischer Verkehrsbesteuerung. Der<br />
deutsche Industrie- und Handelstag, der im<br />
Laufe dieses Monats stattfinden wird, soll<br />
eine Studienkommission ernennen, welche<br />
nach den Vereinigten Staaten entsendet wird,<br />
um an Ort und Stelle alle mit der Besteuerung<br />
des Motorfahrzeuges zusammenhängenden<br />
Fragen genau zu prüfen. Man hofft, dass<br />
die Kommission in der Lage sein wird, dem<br />
Reich und den Ländern Vorschläge über<br />
eine Umgestaltung der Besteuerung im Sinne<br />
einer Entlastung der Motorfahrzeugbesitzer<br />
unterbreiten zu können, die Aussicht auf Berücksichtigung<br />
haben. In Deutschland, wfe<br />
übrigens auch in der Schweiz, ist die Be r<br />
Steuerung der Motorfahrzeuge mehr als da?<br />
Fünffache als in einzelnen Staaten der Union;,<br />
wo die Steueransätze äusserst niedrig sind<br />
und der Fahrer nach Massgabe der Beanspruchung<br />
der öffentlichen Strassen in<br />
Form einer Verbrauchssteuer auf Benzin belastet<br />
wird. Diese Konsumationssteuer ist<br />
aber immer noch sehr bescheiden und beträgt<br />
3 bis 5 Cts. pro Liter, während bei uns<br />
schon der Einfuhrzoll auf Benzin ein Vielfaches<br />
davon ausmacht. Die Ergebnisse und<br />
Vorschläge dieser Studienkommission dürften i<br />
auch für uns. von weitgehendem Interesse<br />
sein. z.<br />
Verzichtet Graubünden auf die Ostalpenbahn?<br />
Kürzlich durchlief eine Meldung die Schweb<br />
zerpresse, wonach das kantonale Baudepartement<br />
Graubündens der Meinung Ausdruck<br />
gegeben habe, Graubünden solle auf die Ostalpenbahn<br />
verzichten u. der Bund solle kompensationsweise<br />
die Rhätische Bahn verstaatlichen<br />
und den weitern Bau des bündnerischen<br />
Eisenbahnnetzes, in erster Linie<br />
der Bergellerbahn, sichern. Die «Neue Bündner<br />
<strong>Zeitung</strong>» schreibt dazu, dass in Graubünden<br />
der Vorschlag des kantonalen Baudepartements<br />
da und dort Verwunderung erregt<br />
habe. Die Kompensation wäre allerdings für<br />
den Kanton Graubünden kein schlechtes Geschäft,<br />
denn mit dem Verzicht auf die Splügenbahn<br />
hätte der Kanton noch nichts verloren.<br />
Das Projekt könnte ohne weiteres von<br />
anderer Seite wieder aufgegriffen werden,<br />
z. B. vom Kanton St. Gallen, der sich seinerzeit<br />
nicht minder energisch für den Splügen<br />
ins Zeug legte.<br />
Der Verzicht Graubündens wäre kein Verzicht<br />
der Ostschweiz. Artikel 3 des Eisenbahngesetzes<br />
vom 23. Dezember 1872, Artikel<br />
5 des Subventionsbeschlusses vom 22.<br />
August 1878 und Artikel 49 des Rückkaufgesetzes<br />
vom 15. Oktober 1897, auf die es<br />
hier ankommt, gelten nicht nur für Graubünden,<br />
sondern t allgemein für den Osten der<br />
Schweiz. Sie verpflichten den Bund nicht,<br />
der Ostschweiz ihre Alpenbahnen zu bauen,<br />
sondern nur dieser die gleiche Förderung angedeihen<br />
zu lassen wie dem Gotthard und dem<br />
Simplon, also vorab die Konzession, zu erteilen<br />
und denjenigen Kantonen, die sieh an der<br />
Ostalpenbahn beteiligen, eine Subvention von<br />
4V£ Millionen Franken auszurichten. Die<br />
«Neue Bündner <strong>Zeitung</strong>» ist der Meinung,<br />
dass genau so wie Graubünden auch St. Gallen<br />
zum Bunde sagen könnte: «Wir verzichten<br />
auf die Ostalpenbahn, wenn du uns die<br />
Bodensee-Toggenburig-Bahn abkaufst undda-<br />
•m die Bahn von Nesslau über Wildhaus nach<br />
Buchs baust. Diese Erwägungen sollten das<br />
bftndnerische Baudepartement veranlassen,<br />
fh seinen Verzichten 1 etwas vorsichtiger zu<br />
!;sein. Im bündnerischen Grossen Rat sei übrigens<br />
vor noch nicht langer Zeit kräftig gegfen<br />
eine Aufgabe des Splügenbahnprojektes gesprochen<br />
worden und die Forderung der Bildung<br />
eines neuen Splügenbahn-Komitees erhoben<br />
worden.<br />
* Uns scheint, dass diese ganze Diskussion<br />
nicht sehr zeitgemäss ist und dass es den<br />
Herren mehr um die Ausfechtung kantonaler<br />
Rivalitäten als um einen wirklich ernsthaften<br />
Bahnbau zu tun ist. Wie machen sich solch©<br />
alte Bahnprojekte übrigens in einer Zeit, woj<br />
das Ausland grosse Automobilstrassen baut;<br />
und zu bauen beabsichtigt, und wo es sich<br />
darum handelt, für die Schweiz einen wirklich<br />
zeitgemässen Anschluss an die grosse<br />
Automobilverbindung Nord-Süd, die künftige<br />
Automobilstrasse<br />
zu finden?<br />
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Die Schweizer Künstler<br />
und das Genfer Salon-Plakat.<br />
Die Association Suisse romande de l'Art<br />
et de rindustrie hat dieser Tage an Herrn<br />
Robert Marchand einen offenen Brief gerich-i<br />
tet, der vom Präsidenten Laverriere und<br />
Generalsekretär Mangnat unterzeichnet ist<br />
und in dem zum Plakat des Genfer Auto-*<br />
mobilsalons Stellung genommen wird. Be«<br />
kanntlich hatte das Salonkomitee einen Wett^<br />
bewerb unter der schweizerischen Künstler-»<br />
schaft erlassen, keinen der eingelaufenen<br />
Entwürfe indessen der Ausführung würdig]<br />
gefunden. Das Schreiben der Künstler begründet<br />
das Fiasko des Wettbewerbes damit,<br />
dass die Zusammensetzung des Preisgerichts<br />
(mit einem einzigen Sachverständigen!) dem<br />
Künstler nicht die elementarsten Sicherheiten<br />
für die künstlerische Zuständigkeit und technischen<br />
Kenntnisse der Jury gab, weshalb<br />
jeder seriöse Künstler sich der Beteiligung<br />
enthielt. Der Künstler wolle durch Künstlet<br />
und nicht durch. Industrielle beurteilt werden,<br />
Das Schreiben der Künstlerschaft ist-voll«<br />
kommen gerechtfertigt und ist nichts als die<br />
volle Bestätigung unserer Kritik des Genfer<br />
Plakates in Nr. 16 unseres Blattes. Hoffen<br />
wir, dass es uns das nächste Jahr erspart<br />
bleibe, als Werbeplakat für unsere grosse<br />
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Frage 7143. Kippvorrichtung für Reparatur, und<br />
Rtinigungszwecke. Kann mir ein Leser der «Automobil-Revue»<br />
Bezugsquellen eingeben für Kippvor«<br />
tichtungen zu Reparaturzwecken und für Reini-<br />
Bungsarbeiten ? P. in L.<br />
Frage 7144. Entfernung von Kalkstein im Küh-<br />
Itr. Welches ist das beste Mittel, um einen seit<br />
18 Jahren in Betrieb stehenden Automotor von angesetztem<br />
Kalkstein zu befreien und wie soll es<br />
angewandt werden? Kann mir ein Leser des Blattes<br />
ein Verfahren beschreiben oder Mittel angeben ?<br />
J. H. in G.<br />
Frage 7145. Schiffsmotor. Ich besitze einen<br />
«Turi«um»-Motor mit 110 mm Hub und 74 mm<br />
• Bohrung, den ich zu einem Schiffsmotor umbauen<br />
möchte. Nun ist die dazu gehörende Friktionsecheibe<br />
als Schwungrad nicht zu gebrauchen, weil<br />
ihr Durchmesser zu gross ist. Genügt es nun, ein<br />
anderes Schwungrad zu montieren, das im Gewicht<br />
gleich ist, im Durchmesser aber bedeutend kleiner ?<br />
Können Sie mir Angaben machen über Gewicht<br />
und Durchmesser eines Schwungrades zu diesem<br />
Motor ?<br />
Können Sie mir eventuell auch angehen, wie ich<br />
In einfacher Weise aus einem Differential ein<br />
Wendegetriebe herstellen kann ? H. B. in R,<br />
Antwort: Wenn das kleinere Schwungrad<br />
iäieselbe Massenträgheit aufweisen soll wie das<br />
grosse, so muss es im gesamten schwerer sein als<br />
jenes. Wirksam sind vor allem die aussen liegenden<br />
Teile des Schwungrades. Aus diesem Grande<br />
iversieht man die Schwungräder immer mit einem<br />
massiven Kranz am Umfang.<br />
Für die Grosse der für Ihren Motor erforderlichen<br />
Schwungmassen lassen sich keine bestimmten<br />
Regeln aufstellen. Die Gleichförmigkeit der<br />
Drehbewegung spielt allerdings bei einem Sehiffs-<br />
1 xnotor eine ziemlich grosse Rolle. Es ist deshalb<br />
(ratsam, das Schwungrad eher zu schwer als zu<br />
leicht zu wählen, auch wenn dadurch das Gewicht<br />
der ganzen Anlage vergrössert wird.<br />
Soll ein Differentialgetriebe als Wendegetriebe<br />
(Verwendung finden, so ist der Motor mit der einen<br />
und die Schraube mit der andern Differentialwelle<br />
EH verbinden. Je nachdem, dass man den Satel-<br />
Jitenkäfig zum Stillstand abbremst oder mit der mit<br />
dem Motor verbundenen Differentialwelle starr verkuppelt,<br />
läuft dann die Schiaubenwelle rückwärts<br />
oder vorwärts.<br />
m(r).<br />
Frage 7146. Trübe Zelluloidscheiben. Ich besitze<br />
einen Vierzylinderwagen, der als Torpedo<br />
karossiert ist. Wie üblich bestehen die Seitenteile<br />
aus Zelluloid und Segeltuch. Ich möchte nun das<br />
Zelluloid, das durch ständigen Gebrauch im Winter<br />
trübe wurde, reinigen, bevor ich es versorge.<br />
Wie mache ich das am besten? P. F. in B.<br />
Antwort: Infolge ihrer geringen Härte leiden<br />
alle unzerbrechlichen, durchsichtigen Scheiben sehr<br />
unter den Einwirkungen des Strassenstaubes, durch<br />
Scheuern an anderen Karosserieteilen und dergleichen<br />
und aeigen in verhältnismässig kurzer Zeit<br />
trübe Stellen. Unter der Verwendung irgend einer<br />
Metallputzpasta lassen sie sich wieder auffrischen.<br />
Konsultieren Sie den Inseratenteil der letzten Nozn-<br />
. mern. Das Putzmittel wird mit einem Wattebausch<br />
auf der Scheibe verrieben, und hierauf wird mit<br />
einem weichem Woilappen nachpoliert Leichte Txü-<br />
. bangen lassen «ich auf diese Weise ziemlich rasch<br />
:'beheben. Stärkere Kratzer aber brauchen schon<br />
;• «inen grösseren Arbeitsaufwand.<br />
wlt,<br />
! Frage 7147. Hllfsinstrumint. Kann mir vielleicht<br />
ein Leser die Adresse einer Firma, mitteilen.<br />
die Hilfsinstrumente für gerauecBIasea Schalten<br />
liefert? A. K. in D.<br />
Frage 7148. Reinigung dir Reserve-Oelkannt.<br />
Ich führe ständig 1 für Notfälle eine Oelkanne mit,<br />
die ich unter der Motorhaube aufbewahre. Wie<br />
kann ich dieselbe von den Schmutzkrusten befreien?<br />
A. 6. in B.<br />
Antwort: Durch die Einwirkungen des<br />
Strassenstauibes verschmutzen die im Wagen mitgeführten<br />
Oelkannen sehr rasch. Atzsserdem bewirkt,<br />
falls man die Kannen unter der Motorhaube<br />
aufbewahrt, die vom Motor ausgestrahlte Wärme<br />
«in Vertrusten des Inhalts. Es empfiehlt sich daher,<br />
mindestens zwei- oder dreimal im Jahr den<br />
Inhalt der Kannen gänzlich zu entleeren und diese<br />
mit Hilfe von Benzin auszuwaschen. Um alle in<br />
der Kanne und deren Hals befindlichen Unreinliehkeiten.<br />
zu entfernen, füllt man die Kanne vollständig<br />
mit Benzin und lasse sie dann über Nach<br />
so stehen, wodurch alle Schmutzreste und Vertrustungen,<br />
mit Sicherheit gelöst werden. Ein rascheres<br />
Auswechseln der Reserve-Oelkannen ist aber durchaus<br />
im Interesse des Fahrers.<br />
wlt.<br />
Frage 7149. Benzinzufuhr zum Vergaser. Wenn<br />
mein Wagen längere Zeit gestanden ist. läuft er<br />
nachher nur sehr schwer wieder an. Ich habe nun<br />
herausgefunden, dasss das mit dem Benzinniveau<br />
im Vergaser zusammenhängt. Merkwürdigerweis<br />
senkt eich das Niveau bei längerem Stehen des<br />
Wagens und zwar auch dann, wenn im Vakuumförderer<br />
noch genügend Benzin vorhanden ist.<br />
Offenbar klappt da also etwas mit der Verbindungsleitung<br />
zwischen Vakuumförderer und Vergaser<br />
nicht. Aber was ? Ich haber die Leitung schon s<br />
und eo oft ausgespült und trotzdem nie einen<br />
Eremdkörper daxin gefunden. G. W. in V.<br />
Antwort: Zwei Möglichkeiten sind da vor<br />
allem in Betracht zu ziehen: Erstens, das« eich in<br />
der Verbindungsleitung eine Luftblase bildet, die<br />
den Natohfluss hemmt und zweitens, dass im Vakmunförderer<br />
das Frischluftventil hängen bleibt.<br />
Sehr wahrscheinlich handelt es sich aber um die<br />
erste Störungsursache. Die Bildung von Luftblasen<br />
in der Verbindungsleitung kann vermieden werden,<br />
indem man die Leitung vom Vakuumförderer bis<br />
zum Vergaser mit möglichst • gleichmässizem 1 , unmterbrochenem<br />
Gefälle verlegt. Wenn eine tiefste<br />
Stelle nicht zu vermeiden ist, eo könnte hier eventl.<br />
ein Hahn eingesetzt und damit vor dem Anlassen<br />
die Luft abgelassen werden.<br />
at. Neuer Welt-Rekord<br />
Frag« 7150. Zündktrztnprflfor mit Ruonanzschwingungskreis.<br />
Ich interessiere mich für den<br />
beistehend abgebildeten Zündkerzenprüfer, der nach<br />
dem Prinzip im it»on*n«fihii«n schwingenden<br />
CHRYSLER-<br />
Stromkreise» du Ueberspraien TOB regelmäßigen<br />
Funken an der Zündkerze annist E. A. in F.<br />
Frage 7151. Störende Windschutzscheiben-Kante.<br />
Mein Wagen ist noch mit einer zweiteiligen Windschutzscheibe<br />
auegerüstet, deren oberer Teil verteilt<br />
werden kann. Die Oberkant« der unteren<br />
Scheibe war bis vor kurzem mit einem Gummistreifen<br />
eingefasst, der ein Klappern der ßcheibenhäiften<br />
verhindern sollte. Da der Streifen aber<br />
die Sicht störte, beseitigte ich ihn und brachte nur<br />
kleine aufsteckbeere Gummipuffer an. Nun zeigt<br />
sich der neue Uebelstand, dass durch die Oberkante<br />
der untern Scheibe die Sonnenstrahlen reflektiert<br />
werden und einen blenden. Gibt es eine<br />
einfache Abhilfe dagegen, oder musa ich den<br />
Gummistreifen wieder anbringen ? 8. M. in U.<br />
Antwort: Sie brauchen die Kante der<br />
Scheibe nur mit schwarzem Lack einzufassen und<br />
verhindern damit auf einfachste Weise Jede Blendwirkung.<br />
Der schwarze* Lackstreifen kann so<br />
schmal sein, dass er die Sicht nicht im geringsten<br />
beeinträchtigt.<br />
at.<br />
Fragt 7152. Wie löst man alte Schlauchflicke?<br />
Man kann hie und da in den Fall kommen, alte<br />
aufgeklebte ßchlarachflicke lösen zu müssen. Wie<br />
geht man dabei am besten vor? K. A. in Z.<br />
Antwort: Das meist angewendete Verfahren<br />
besteht darin, dass man die alte Gummilösung<br />
zwischen Flick und Schla-uch fortlaufend mit Benzin<br />
auflöst. Aber damit kommt man auch nur<br />
langsam und unsicher ans Ziel. Am besten geht<br />
man vor, indem man ein leichtes Glätteisen oder<br />
einen sonstigen Metallgegenstand in kochendem<br />
Wasser erhitzt und dann einige Minuten auf die<br />
Flickstelle drückt. Der Flick lässt sich danach<br />
ohne weiteres von Hand abziehen. Ein Verbrennen<br />
des Schlauches ist nicht zu befürchten, da der<br />
MetaHgegenstand durch die Erwärmunz im Wasser<br />
ja keine höhere Temperatur als 100 Grad erreichen<br />
kann. Wer ea sehr eiEg hau, kann die<br />
gleiche Wärmebehandlung mit einem Streichholz<br />
durchführen. N*r ist dann natüräoh jrroese Vorsiebt<br />
am Platz,<br />
at<br />
Frage 7153. Fasfslfzimte Hohscfiraubtn an der<br />
Karossarit. Wie löst man dieselben am besten?<br />
A. G. in B.<br />
Antwort: Insbesondere an den Holzteilen der<br />
Karosserie, die den Einwirkungen der Luftfeuchtigkeit<br />
und des Wa«chnrassera am meisten ausgesetzt<br />
sind, kommt es häufig vor, dass einzelne Schrauben<br />
ausserondentlich fest sitzen. Die erste Vorbedin<br />
gung für deren sachjjemässe Lösung ist ein ziem<br />
lieh genau passender Schraubenzieher. Ist nämlich<br />
dessen Klinge zu klein, so gleitet er leicht ab oder<br />
verdrückt den Schlitz im Schraubenkopf, wogegen<br />
ein zu breiter Schraubenzieher die Schraube überhaupt<br />
nicht fassen kann. In beiden Fällen wird<br />
der Schraubenkopf verquetscht oder die unmittel<br />
bar angrenzenden Lackteile werden durch das abgleitende<br />
Werkzeug stark zerkratzt Sitzt die<br />
Schraub« so fest, dass eine Gewaltanwendung si<br />
nicht zur Lösung bringt, so nehme man ein dem<br />
Durchmesser des Schraubenkopfes entsprechende<br />
Stück Rundeäsen, erhitze es in einem Kohlenfeuei<br />
oder mit Hilfe einer Lötlampe bis zur Dunkelrot<br />
glut und presse dieses heisse Eisen, kräftig an den<br />
Schraufbenkopf. Dieser und die Schraubenspindel<br />
werden dadurch stark erwärmt und die hierdurc]<br />
hervorgerufene Ausdehnung bewirkt nach dem Er<br />
kalten der Schraube mit Sicherheit ein leichtei<br />
Lösen,<br />
wit.<br />
Anfrage 746. Haftung des Garagehalitrs fü<br />
Diebstahl. Wenn ich meinen Wagen in einer Gross<br />
Garage in offener Halle einstelle, ist mir der Garage-Besitzer<br />
haftbar für eventl. Teil- oder Total<br />
Diebstahl?<br />
Wie ist das Verantwortungsverhältnis, wenn ic<br />
eine abschliessbare Boxe miete, zu welcher abe:<br />
möglicherweise ansser dem mir übergebenen nocl<br />
weitere Schlüssel existieren? H. H. in A.<br />
Antwort: Die Haftung des Garagehalters ist<br />
ein Bestandteil des Mietvertrages, den dieser mit<br />
seinen Kunden Abschliesst. Das Haftungsverhältnis<br />
lässt sich aber nicht aus Mietvertragsrecht ableite<br />
oder erklären, sondern aus Hinterlegungsvertrag,<br />
im speziellen aus der Haftung für Stallwirte, 0. R.<br />
400. Der Garagehalter haftet wie der Stallwirt, d. h<br />
er haftet für die Beschädigung, Vernichtung odei<br />
Entwendung der bei ihm eingestellten Wagen und<br />
der dazu gehörigen Sachen, sofern er nicht beweist<br />
dass der Schaden durch den Einbringenden selbst<br />
oder seine Besucher, Begleiter oder Dienstleute oder<br />
durch höhere Gewalt verursacht worden ist. Wenn<br />
den Stallwirt oder Garagehalter oder seine Leute<br />
kein Verschulden trifft, so besteht diese Haftung<br />
aber nur bis zum Betrag von Fr. 1000.—.<br />
Der Garägehalter haftet also für Teil- oder Totaldiebstahl<br />
in jedem Fall auf das Ganze, wenn er<br />
daran schuldet, oder wenn er nicht geeignete Massnahmen<br />
getroffen hat, den Diebstahl zu verhindern.<br />
Trifft ihn. kein Verschulden, schliesst z. B. der Garagemieter<br />
die Garage nicht ab, so haftet der Garagist<br />
nicht, eventl. mir bis zu einem Betrag von<br />
Fr. 1000.—.<br />
Wenn Sie eine abschliessbare Boxe mieten, s><br />
ändert dies prinzipiell nichts am Haftungsverhäll<br />
nis. Aber es ist selbstverständlich, dass, wenn nur<br />
Sie die Schlüssel im Besitze haben, sich der Garagehalter<br />
unter Umständen leichter exkulpieren kann.<br />
Es kommt dann auf die speziellen Verhältnisse von<br />
Fall zu Fall an und auf die Art und Weise, wie<br />
der Diebstahl ausgeführt wurde und zustande kommen<br />
konnte.<br />
«•••••••»••<br />
Wagen und<br />
CASTRO L<br />
Der 24-Stunden-Rekord wurde in Linas-Monilhery am<br />
17. März a. c. durch Herrn E. A. D. Eldridge (abgelöst durch<br />
die Herren Kaye Don und Q, E. T. Eyston) gebrochen.<br />
Sie fuhren auf einem gewöhnlichen „CHRYSLER" 72<br />
Roadster Standard (nur das Benzin- und Oel-Reseruoir waren<br />
besonders angefertigt).<br />
Der Rekord wurde gebrochen mit 116,5 km per Stunde,<br />
die zurückgelegte Distanz betrug 2795,5 km«<br />
Der Wagen fuhr mit plombierter Haube und zwar mit<br />
C A S T R O L AA geschmiert, wie solches in den meisten<br />
Garagen erhältlich ist.<br />
Wenn Sie die für Ihren Wagen uorgesehene Sorte<br />
CftSTROC nicht bekommen können, wenden Sie sich gefl.<br />
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X. C. S.<br />
Autavia Zürich. Die Sektion Zürich des<br />
A. C. S. veranstaltet mit der Ortsgruppe Zürich<br />
der Avia Samstag den 29. Juni <strong>1929</strong> eine<br />
Autavia. Startort ist Dübendorf. Zu dieser<br />
Veranstaltung werden die Mitglieder der beiden<br />
organisierenden Sektionen zugelassen.<br />
Die Bewilligung der zuständigen militärischen<br />
Amtsstellen für dies© Veranstaltung ist<br />
letzte Woche erteilt worden, so dass mit deren<br />
Austragung definitiv gerechnet werden<br />
kann. , ,, s.<br />
Gute Occasion!<br />
LASTWAGEN<br />
Sommer-Delegiertenversammlung des A.C.S. Die<br />
SommerdelegiertenversamTnlung des A.G.S., welchfl<br />
dieses Jahr traditionsgemäss mit einem Clubfest<br />
verbunden ist, findet am 25. und 26. Mai <strong>1929</strong> in<br />
Zürich statt. Damit verbunden wird die 25. Jahresfeier<br />
der Sektion Zürich sein und ist geplant, diese<br />
Veranstaltung zu einem grossen gesellschaftlichen<br />
Ereignis auszugestalten. Die Zürcher Sektion beabsichtigt,<br />
bei diesem Anlass mit einer besonderen<br />
Ueberrasctang aufzuwarten und dürfte in Bälde<br />
das definitive Programm bekannt gegeben werden.<br />
Die Korrektion der Friedentalstrasse in Luzern<br />
schreitet in den letzten Tagen rüstig vorwärts. Es<br />
wird eine Fahrbahnbreite von 5,4 Metern und ein<br />
Trottoir von 2,5 Metern geschaffen. Die dringend<br />
notwendige Korrektion beträgt zirka einen halben<br />
Kilometer. .. r.<br />
Die Verkehrspolizei<br />
ist jedem Fahrzeuglenker dankbar, wenn er seinen Wagen<br />
mit einem wirkungsvollen, sofort auffallenden Richtungsanzeiger<br />
ausrüstet, mit dem er die Fahrtrichtung deutlich<br />
angeben kann.<br />
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ten Zustände des Dorfbachbettes in Altdorf sind<br />
an der Kantonsstrasse grosse Schädigungen ent»<br />
standen, und die Gemeinde Altdorf ist vom urn&<br />
rischen Regierungsrat ersucht worden, die Instand 1 .<br />
Stellung des Bächbettes unverzüglich an die Hand<br />
zu nehmen, da dieselbe die Vorbedingung für dia<br />
Korrektion der Kantonsstrasse sei. Vom Kantons^<br />
Ingenieur soll nun ein Projekt für die Strossen*<br />
und Dorfbachkorrektion ausgearbeitet werden, j. i<br />
Warum Lasten höher<br />
heben als notwendig?<br />
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« Autler-Feierabend »:<br />
Seite<br />
Die Geschichte eines Schwertes s « * « • : 13<br />
Der Kim des Professors . s t * » a » B 13<br />
Die Seite der Frau , » s , B a<br />
Moderne Mütter . i s a * » u<br />
Ja oder nein? s » B « 1 B I<br />
* i s<br />
i i S<br />
i ä i<br />
Carl Benz-Anektode * « •. « «<br />
a i i<br />
Bunte Chronik aus aller Welt , « 0 „ « B<br />
Unser Kreuzworträtsel , t „ » „ a « B £<br />
Touristischer Sprechsaal » * 4 * » » » «<br />
H u m o r . . - , . . s v B j s ; : < , - .<br />
»Bürgerliche"Kunst<br />
in der Literatur<br />
Thomas Mann.<br />
Väs Theater birgt immer unbürgerliche<br />
Gefahr. Tragödie ist immer Beschwörung<br />
des Schicksals. Bürgerliches Theater ist<br />
»icht möglich. Ibsen, der eine bürgerliche<br />
Welt schilderte und dabei bürgerliche<br />
Ideale vertrat, wenn auch hochbürgerliche,<br />
sprengte doch auch die Bürgerlichkeit. Der<br />
gute Bürger sah ihn immer noch mit lautem<br />
oder leisem Einspruch — wenigstens<br />
eben da, wo er wirklich mehr als bürgerlich<br />
war: Gespenster, Nora, Rosmersholm —,<br />
und seine Wirkung in die Breite verdankt<br />
er mehr als allem andern diesem Protest.<br />
Deshalb ist die Form der Kunst, die, ohne<br />
an künstlerischer Qualität dabei einzubüssen,<br />
bürgerlich werden kann, die erzählende<br />
Kunst. Sie hat dann einen nicht zu grossen<br />
Weltrahmen, ist von stillem, ernstem oder<br />
mit Humor gewürztem Rhythmus, der in<br />
reiner, bei den Besten meisterlich beherrschter<br />
Sprache dargeboten wird. Unter den<br />
altern Erzählern gehören als die bekannteisten<br />
hierher Gottfried Keller, Adalbert Stifter,<br />
unter den Zeitgenossen Wilhelm Schäfer,<br />
Jakob Schaffner und als typisches Beispiel<br />
Thomas Mann.<br />
Typisch ist Thomas Mann, weil er den<br />
Kampf des Künstlers mit dem Bürger oder<br />
vielmehr deren Aussöhnung zu seinem<br />
künstlerischen und menschlichen Problem<br />
gemacht und die Vereinigung beider in<br />
Leben und Werk zu gestalten unternommen<br />
hat. So zeigt sein Werk als markantestes<br />
Beispiel jene dem letzten Grauen und der<br />
letzten Seligkeit in gleicher Weise ausweichende<br />
Gestaltung, die, weil sie von scharfgeschliffenem<br />
Geist beherrscht und von<br />
E U I L V<br />
TON<br />
Der Film des Professors.<br />
von Franz Carl Endres.<br />
Nicht allzu weit von der Stelle, an der<br />
der Ohio in den Mississippi mündet, liegt<br />
eine mittelgrosse amerikanische Industriestadt,<br />
in der sich das Unerhörte, das Nochnichtdagewesene<br />
zutrug, das den Inhalt<br />
unserer Erzählung bildet.<br />
Diese amerikanische Industriestadt lebte,<br />
obgleich ausserordentlich reiche Menschen<br />
zu ihren Bürgern zählten, obgleich grosse<br />
Stiftungen sie mit Theatern, Bibliotheken,<br />
Instituten aller Art versehen hatten, doch<br />
gewissermassen im Schatten der Weltmeinung.<br />
In Europa kannte man kaum ihren<br />
Namen, und in Amerika selbst spielte sie<br />
keine Rolle.<br />
Mit einem Schlage aber stand sie in der<br />
Mitte des allgemeinen Interesses. Das war<br />
die Tat John Henri Bruces, des reichsten<br />
Mannes dieser Stadt, der ein König der<br />
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15<br />
15<br />
16<br />
16<br />
17<br />
17<br />
hohem künstlerischem Formwillen gelenkt<br />
ist, zwar nirgends warm werden lässt, aber<br />
überall fesselt. Eben dies hat ihm in unserer<br />
Zeit wohl die verbreitete Anerkennung<br />
und Würdigung gebracht. Es ist symptomatisch,<br />
wie im Zauberberg an der Stelle,<br />
wo der junge Hans Gastorp, von der Welle<br />
des Gefühls erfasst, auf den Höhepunkt<br />
einer Art Hingerissenheit gewirbelt, nun zur<br />
Erschütterung selber gesteigert werden<br />
könnte, wie gerade in dieser allen Gefahren<br />
•der Tiefe und des Sentiments ausgesetzten<br />
Zuspitzung der Autor sich in raffinierter<br />
Weise der letzten Ekstase seiner selbst und<br />
seines Helden durch einen Kunstgriff entzieht,<br />
der nicht eo leicht einem andern<br />
Künstler zur rechten Zeit eingefallen wäre:<br />
Er lässt ihn seine Liebeserklärung an Madame<br />
Chauchat französisch machen; er verfällt<br />
in eine fremde Sprache, zudem in eine,<br />
die klassischer, rhetorischer, kühler ist; er<br />
entwindet sich also in letzter Minute dem<br />
Arnold Höllriegel, der Weltbummler und<br />
Schriftsteller-Journalist, hat auf einem seiner<br />
Streifzüge nach Afrika in der Stadt<br />
Ondurman in einem niedrigen Hause aus<br />
getrocknetem Lehm Sir Abderrahman-el-<br />
Madhi besucht, den Sohn des grossen Mahdi,<br />
der vor vierundvierzig Jahren den Sudan<br />
mit seinen kriegerischen Horden unterworfen<br />
und den englischen General Gordon<br />
getötet hat: eine würdevolle weisse Papstgestalt<br />
mit europäischen Lackschuhen. Während<br />
dieses Besuches machte der Deutsche<br />
eine wunderliche Entdeckung.<br />
Tee trinkend sitzt der Geladene dem<br />
orientalischen Hofstaat gegenüber, und der<br />
Sohn des grossen Eroberers erzählt aus dem<br />
Leben seines Vaters. Höllriegel, immer<br />
Journalist, füllt sein Notizbuch mit Ereignissen<br />
und Daten, die sich der Sayid Seite<br />
für Seite vorlesen lässt. «Denn,» sagt er,<br />
«man weiss in Europa nicht, dass mein<br />
Vater ein 'guter" Mann war.»" Jedesmal,"<br />
wenn Höllriegel eine Seite seines Notizbuches<br />
vorgelesen hat, benützt er die Zeit<br />
des Ueberseteens, um in das Nachbarzimmer<br />
zu sehen, in dem ein mächtiger goldener<br />
Krummsäbel hängt.<br />
« Endlich bemerkt der Sayid meinen verlangenden<br />
Blick,» schreibt Höllriegel im<br />
« Berliner Tagblatt» und fährt fort:<br />
«Nein,» sagt er, «das ist nicht das<br />
Schwert, mit dem mein Vater den Sudan<br />
erobert hat. Diesen Säbel habe ich in Lon-<br />
Zugriff des Gewaltigen ... und das Sentiment<br />
und die Verzückung läuft aus in das<br />
mit verschweigender Grazie alles ins Unekstatische<br />
wendende Sätzchen: « N'oublie<br />
pas de me rendre mon crayon.» Meisterlich<br />
fürwahr und schon aus dem Bürgerlichen<br />
ins Weltmännische hinüberwechselnd. Besonders<br />
aber deshalb bewundernswert, weil<br />
der Künstler in den Gestalten der Madame<br />
Chauchat und des Holländers Peperkorn,<br />
dieses ekstatisch-viagabundischen Zweigestirns<br />
und seiner tragisch schillernden Beziehung<br />
zum Bürger Gastorp, andeutet und<br />
mehr als nur andeutet, nämlich schämen<br />
und aufglühen lässt eine andere, ganz und<br />
gar unbürgerliche Welt, um die er wohl Bescheid<br />
weiss, an die er den Leser wohl gemahnt,<br />
der er sich aber im letzten Augenblick<br />
entzieht, die nicht zum Thema wird,<br />
nicht hereinbricht, nicht Angelegenheit ist,<br />
die uns angeht, uns Bürger.<br />
(Auszug eines Aufsatzes von Otto Gmelin.')<br />
Die Geschichte eines Schwertes»<br />
don getragen, als der König von England<br />
mich dorthin eingeladen hatte. Ich habe<br />
ihm den Säbel dargeboten und er hat ihn<br />
berührt und mir zurückgegeben, damit ich<br />
ihn in seinem Namen führe. Das Schwert<br />
meines Vaters »<br />
Er gibt einen Befehl, ein alter Diener<br />
kommt nach einiger Zeit, küsst dem Sayid<br />
die Hand und hält ihm ein funkelndes<br />
Etwas hin, ein ungeheures Schwert, aussen<br />
ganz aus Gold. Es ist das Schwert, an das<br />
Slatin gedacht hat, als er schrieb: «Feuer<br />
und Schwert im Sudan.» Das Schwert des<br />
Mahdi, das halb Afrika verwüstet hat, Gordon<br />
besiegt, den Sudan fünfzehn Jahre lang<br />
von Aegypten getrennt. Mit einer grossen<br />
Bewegung in meinem Herzen betrachte<br />
ich es.<br />
*<br />
Dieses Schwert Mohammed Ahmeds sieht,<br />
jobwohl.es nicht gekrümmt .ist, yoa.ausse —<br />
Da las ich weiter, und mählich trug des<br />
Dichters Wort<br />
Uns weit von dieser Erde fort<br />
Und griff auch Dich mit seiner süssen Macht.«,<br />
Da nahmst Du meine Hand. Und sacht<br />
Hielt ich sie fest und beugte mich zu Dir<br />
Und küsste Deinen Mund. Du lächeltest: «Da.<br />
Schlimmer! » — —<br />
Weisst Du noch, jener 'Abend in dem blauen<br />
Zimmer...!<br />
Ko.<br />
diese Waffe aus grösserer Nähe sehen. Ich<br />
frage nicht mehr, beuge mich darüber. Sieht<br />
aus wie der Zweihänder eines Landsknechts!<br />
Aber ich sehe eine Inschrift in arabischen!<br />
Zeichen auf der Klinge. « Koranspruch ?»<br />
frage ich. « Nein, » sagte der Sayid, « es sind!<br />
die Namen der Sultane von Dajfur, die. die-»<br />
ses Schwert vor dem Mahdi geführt haben.»<br />
—• « Und das ?» Ich schreie beinahe.<br />
Ich habe unter dem arabischen Text auf<br />
dieser Klinge ein Wappenzeichen gesehen,<br />
den Doppeladler des alten Römischen Reiches<br />
! Und jetzt lese ich mit starrenden]<br />
Augen auf diesem Schwert des Mahdis Mo-<<br />
hammed Ahmed Buchstaben in der Fraktur*<br />
schrift der Renaissance.<br />
Unter dem Doppeladler steht, kunstvoll<br />
graviert:<br />
John Henri aus, habe auch einen Film angekündigt,<br />
sei aber darauf bestanden, dass,<br />
der Film ohne vorher geprüft zu werden^<br />
am 50. Tage nach der letzten Konkurrenz-^<br />
Vorstellung laufen solle. Er werde nur we-.<br />
unermüdlichen Menschenfreunde<br />
als ein Zeichen ihres Dankes<br />
zu genehmigen und ich bitte, dass diejenigen<br />
unter Ihnen, die anderer Ansicht sind,<br />
sich von ihren Plätzen erheben.»<br />
Das ganze Theater blieb sitzen und<br />
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Und darunter, auf deutsch:<br />
ROEMISCHE KAISER.<br />
Ich weiss sofort, was das bedeuten muss:<br />
es kann nur das Schwert eines deutschen<br />
Kriegers sein, der Karl den Fünften auf seinem<br />
unglücklichen Zug gegen die Korsaren<br />
von Algier begleitet hat. Er muss gefallen<br />
sein, der Junker, oder er hat elend als Sklave<br />
geendet, und sein Schwert ist irgendwie<br />
quer durch die Sahara bis nach Darfur gelangt.<br />
Allah! lobpreise ich. Was für ein berauschender<br />
Abenteuerroman ist deine Weltgeschichte<br />
!<br />
Gleich darauf beobachte ich mich dabei,<br />
wie ich (phantastische Situation 1) dem Sohn<br />
des mohammedanischen Messias ein Privatissimum<br />
aus deutscher Geschichte lese . Er<br />
will genau wissen, was diese Inschrift bedeutet.<br />
Sollte ich der erste Abendländer<br />
sein, der sie nach all den Jahrhunderten<br />
wieder gesehen hat? — Den Doppeladler<br />
kennt man im Sudan von den österreichischen<br />
Maria-Theresia-Talern, die noch immer<br />
im Umlauf sind. Aber « Römische Kaiser<br />
»? Warum römisch ? Ich kann es schwer<br />
erklären, sage der Kürze halber, der Papst<br />
Die verrufenen roten<br />
Haare.<br />
War da in New-York ein junger Mann,<br />
George Kleeberg mit Namen, seines Zeichens<br />
Elektrotechniker. Wollte partout Chauffeur<br />
werden, wovon ihm seine Freunde jedoch<br />
ernstlich abrieten. Die Sache ginge nicht, da<br />
er brennend rotes Haar habe, sagten sie.<br />
« Unsinn ! » dachte George Kleeberg, d. h. er<br />
dachte, seine Freunde dächten Unsinn. Liess<br />
sich deshalb nicht aus der Contenance bringen,<br />
lernte tüchtig chauffieren, machte sein<br />
Examen und bewarb sich bei der New-Yorker<br />
Yellow Cab Company um einen Posten.<br />
« Aber mein Herr !» rief der Direktor entsetzt<br />
aus, als sich George Kleeberg vorstellte,<br />
« Sie haben ja feuerrotes Haar! Wissen Sie<br />
denn nicht, dass wir Leute mit roten Haaren<br />
prinzipiell nicht engagieren?» «Aber bitte!»<br />
erwiderte George Kleeberg, «hatten etwa<br />
Julius Cäsar und Benjamin Franklin und andere<br />
grosse Männer nicht auch rote Haare? »<br />
«Zugegeben!» sagte der Direktor. «Nach<br />
unseren Erfahrungen jedoch, mögen sie auch<br />
durchschnittlich anderen Männern an Intelligenz<br />
überlegen sein, eignen sich rothaarige<br />
Männer einfach nicht zu Chauffeuren, da sie<br />
zu viel ,speed' haben und draufgängerisch<br />
veranlagt sind. Mit einem Wort — sie fahren<br />
viel zu schnell, und das ist nicht gut für einen<br />
Chauffeur.» « Jawohl! » fuhr der Direktor<br />
fort, als er das verdutzte Gesicht des jungen<br />
Mannes sah, «jawohl, wir haben statistisch<br />
festgestellt, dass 90 % aller rothaarigen<br />
Chauffeure wie die Wilden drauflosfahren!»<br />
In George Kleeberg kochte es, und resolut<br />
wie er war, wandte er sich sofort an die<br />
Oeffentlichkeit. Gleich einem Lauffeuer ging<br />
sein Fall durch die Presse. Mister Miller,<br />
Präsident der Yellow Cab Company, die über<br />
20 000 Automobile im Betrieb hat, bestätigte<br />
jedoch einem Reporter, was der Direktor gesagt<br />
hatte : «Ich stimme vollkommen mit<br />
unserem Direktor überein. Die Tatsache lässt<br />
sich nun einmal nicht bestreiten, dass Leute<br />
mit roten Haaren für den Beruf eines Chauffeurs<br />
untauglich sind. Im übrigen habe ich<br />
gewiss nicht das geringste gegen rote Haare<br />
einzuwenden. Meine eigene Frau und meine<br />
beiden Söhne sind rothaarig, die Jungens,<br />
in Rom habe diesen Titel verliehen. Das<br />
Degreift der Sayid.<br />
Mein Notizbuch ist sehr voll und es ist<br />
Zeit zu gehen. Der Hausherr hat jene Tasse 1<br />
Kaffee kommen lassen, die höfliche Entlassung<br />
bedeutet. Wie ich ihm zum Abschied<br />
die Hand drücke, eine starke, sehr<br />
schwarze Hand mit gepflegten Nägeln, empfinde<br />
ich wirkliche Dankbarkeit, ja Verehrung.<br />
Dieser Sohn eines grossen Mannes<br />
hat sicherlich ein tragisches Lebensschicksal,<br />
obwohl die englischen Sieger weise<br />
genug gewesen sind, ihn so gut zu behandeln.<br />
Ich sehe ja doch, dass er in seinem<br />
Herzen ganz an diesen Vater glaubt, den<br />
er nie gesehen hat.<br />
Ich sage höfliche Worte, von denen ich 1<br />
annehme, dass sie gut in das Ohr des Orientalen<br />
klingen.<br />
« Mit dir sei der Friede, » grüsst ernst der<br />
Sayid Sir Abderrahman el Mahdi. Er begleitet<br />
mich bis zur Schwelle.<br />
Draussen steht das Auto, das uns von<br />
Khartum hergebracht hat. Zu meinem Dragoman,<br />
der vor dem Haus seine Schuhe ausgezogen<br />
hatte und sie jetzt wieder anlegt,<br />
sage ich: «Nicht direkt zum Hotel. Ich:<br />
möchte noch einmal das Grab des Mahdi besuchen.»<br />
was ich wohl ohne Ueberhebung sagen darf,<br />
dabei sehr intelligent. Aber Chauffeur<br />
dürften sie niemals werden !» H. hl.<br />
Bekehrung zum<br />
Optimismus.<br />
Der «Omaha-World-Herald» hält es für<br />
nötig, seine pessimistischen Zeitgenossen<br />
zur gegenteiligen Lebensauffassung durch<br />
statistische Beobachtungen und Nachforschungen<br />
an einem Sonntag zu bekehren. Er<br />
teilt folgende Ergebnisse mit:<br />
42,000,000 Menschen fuhren an diesem<br />
Tag im Automobil und wurden nicht bei einem<br />
Zusammenstoss getötet.<br />
Mehr als 95,000 Liebespaare gerieten in<br />
Streit, wobei jedoch niemand ermordet<br />
wurde.<br />
Es gab in den Vereinigten Staaten mehr<br />
als 109,999,999 Männer und Frauen, die Sich<br />
nicht aus Verzweiflung das Leben nahmen.<br />
Mehr als 775,775 amerikanische Häuser<br />
brannten nicht ab und beinahe 890,991 Oefen<br />
platzten nicht, um Menschen zu töten und<br />
grossen materiellen Schaden zu stiften.<br />
Mehr als eine Million Tornados brachen an<br />
diesem Tage nicht aus.<br />
Ungefähr 32,440,440 Frauen, die ihre Rendez-vous<br />
nicht pünktlich einhielten, wurden<br />
nicht belästigt.<br />
Nach einer rohen Schätzung gingen 888,888<br />
verheiratete Kassierer nicht mit der ihnen<br />
anvertrauten Kasse durch.<br />
Es gab mehr als 109,999,999 Menschen, die<br />
nicht von der Polizei gesucht wurden.<br />
Praktisch genommen, hat die ganze Bevölkerung<br />
der Vereinigten Staaten nicht um<br />
Zulassung ins Armenhaus nachgesucht.<br />
Allein im Mississippital waren mehr als<br />
335,000 kleine Kinder vorhanden, die nicht in<br />
einem Wassertrog ertranken oder zwischen<br />
Polstern erstickten, während ihre Mütter<br />
draussen mit dem Wäscheaufhängen beschäftigt<br />
waren.<br />
Mehr als 109,999,999 Liebhaber verübten<br />
nicht Selbstmord, als ihre Geliebten untreu<br />
zu werden schienen.<br />
Wer wollte nach solchen Feststellungen<br />
noch ein Schwarzseher sein?<br />
klatschte Beifall. John Henri Bruce verliess<br />
die Bühne und Professor Allenter,<br />
herzlich begrüsst, bestieg sie. '<br />
«Es ist notwendig», sagte der Professor<br />
mit etwas zitternder und grosse innere Erregung<br />
verratender Stimme, «es ist tatsächlich<br />
notwendig, dass ich meinem Film<br />
einige Worte der Erklärung vorausschicke, j<br />
Ich bin ja kein Dichter und kein Künstler. I<br />
Ich bin nur ein Forscher im Gebiete desl<br />
Lebens und beuge mich vor dem grossen,<br />
Drama, das jedes Menschen Leben uns darbietet.<br />
Ich habe seit vollen vierzig Jahren<br />
meinen treuen Laboratoriumsdiener, der<br />
vorigen Monat starb, jeden Morgen und jeden<br />
Nachmittag in genau der gleichen Stellung<br />
photographiert. Eine von mir eigens<br />
zu diesem Zwecke erfundene Maschine gewährleistete<br />
die mathematisch genau gleiche<br />
Stellung dieses Menschen bei jeder Aufnahme.<br />
Als ich die erste Photographie<br />
machte, war er ein zwanzigjähriger, schöner<br />
und kraftvoller Jüngling. Als ich vierzig<br />
'Jahre später die letzte Aufnahme<br />
machte, war er ein seit längerer Zeit totkranker<br />
Mann. Am Tage nach dieser letzten<br />
Aufnahme starb er. Und nun verehrte<br />
Bürger dieser Stadt! Rechnen sie sich aus,<br />
wieviel Aufnahmen ich besitze. Vierzig<br />
Jahre lang jeden Tag zwei. Alle diese Aufnahmen<br />
habe ich in einem Filmstreifen an-<br />
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den ist, gehört wohl zu den modernen Zeiterscheinungen.<br />
Aber sie stammt nicht aus<br />
einer entwickelten Mütterlichkeit. Denn<br />
Man kann sich selbst für eine moderne diese ist instinktsicher. Sie weiss, dass<br />
Mutter halten. Man kann von seinen Kindern<br />
als moderne Mutter angesehen weraufdringliche<br />
Fürsorge braucht.<br />
auch die freiheitliebende Jugend eine unden.<br />
Man kann von seinen Freunden aus<br />
moderne Mutter gepriesen oder gelästert<br />
Man ist auch nicht deshalb eine moderne<br />
werden. Man kann auch eine moderne Mutter<br />
sein.<br />
Mutter, weil die Freunde schelten, dass<br />
man den eigenen Kindern erlaubt, was jene<br />
den ihren versagen.<br />
Was ist ihr Wahrzeichen? Woran kann<br />
man sie erkennen? Wie kann man eine modern©<br />
Mutter werden?<br />
die versuchen, ihren Kindern Mittler zu<br />
Moderne Mütter sind vielmehr die Frauen,<br />
Man ist nicht etwa deshalb eine moderne sein zwischen den objektiven Werten, die<br />
Mutter, weil man jede neue hygienische das junge Geschlecht begreifen soll, und<br />
und pädagogische Mode mitmacht, weil der besonderen Anlage und Eigenart jedes<br />
man Beine Kinder in Versuchs- und Reformschulen<br />
schickt, ohne sich darüber klar zu Frauen, die in der Jugend die Achtung vor<br />
Kindes, die der freien Entfaltung zustrebt;<br />
sein, ob gerade diese Kinder sich für diese dem Erbe der Vergangenheit entwickeln,<br />
Schulgattung eignen, ob es für sie gut ist, aber auch die kritisch-schöpferische Kraft<br />
barfuss zu gehen oder mit Psychoanalyse fördern, mit der die Jugend die Werke der<br />
behandelt zu werden.<br />
Vergangenheit fortbilden, dem Alten ein<br />
Neues hinzufügen solL Aeusserlich befreien,<br />
aber innerlich binden; wachsen las-,<br />
Man ist auch nicht deshalb eine moderne<br />
Mutter, weil man den Kindern jedwede<br />
sen, was an Anlagen vorhanden, aber dabei<br />
Freiheit lässt. Das kann geschehen, ^ um<br />
führen und stützen, bis die junge Kraft in<br />
sich auf der Linie des geringsten Widerstandes<br />
zu bewegen, oder auch, weil man<br />
sich ruhen kann. Das ist moderne Pädagogik,<br />
das ist moderne Mütterlichkeit.<br />
selbst das Leben noch gemessen will und<br />
die eigene Freiheit mit Nachgiebigkeit Es ist gar nicht leicht, eine solche Mutter<br />
zu werden oder zu sein in einer gegen andere bezahlt. Eine unbehütete Ju-<br />
Zeit,<br />
gend, wie sie in manchen Kreisen zu fin- in der die äusseren Mächte, Schule, Kunst,<br />
Beruf und Politik in die Familien mit<br />
fremden Einflüssen einbrechen. Es ist gar<br />
nicht leicht, unter solchen Umständen Körper,<br />
Geist und Seele der Kinder zu pflegen.<br />
Es ist schwerer geworden, als es früher<br />
war, die Beziehung zu den Kindern in den<br />
Pubertätsjahren und darüber hinaus vertrauensvoll<br />
und harmonisch zu erhalten.<br />
Man braucht dazu ein Verstehen und ein<br />
Wissen, das nur wenigen Frauen angeboren<br />
ist. Die märchenhaften Fortschritte<br />
der Wissenschaft könnten wohl das Verstehen<br />
erleichtern. Sie führen in Welten<br />
ein, die noch vor wenigen Jahrzehnten jenseits<br />
der Pforte des Erkennens zu liegen<br />
schienen. Mit den Mitteln des Verstandes<br />
reicht man heute in Bezirke der Seele, die<br />
im Grunde genommen nicht der Welt der<br />
Ratio, sondern des Gefühls, des Temperaments,<br />
des Willens angehören. Die Psychologie,<br />
die Soziologie, die Biologie, die Medizin<br />
haben in wenigen Jahrzehnten Fortschritte<br />
gebracht, die zum Rüstzeug der<br />
modernen Mutter werden könnten.<br />
Dio Mode. Das sportliche gelbe Strichkostüm für<br />
den Frühling ist mit dunklen Motiven verziert,<br />
sehr praktisch unter dem Automantel.<br />
einandergereiht, und in wenigen Minuten<br />
wird das allen äusseren Ereignissen entzogene<br />
Leben eines einfachen Menschen an<br />
Ihnen vorüberrollen. Der Mensch, den sie<br />
jetzt sehen werden, vollzieht keine Bewegung.<br />
Aber das Leben bewegt sich in ihm<br />
mit jener erschütternden Bewegung nach<br />
dem Tode zu, die allem Leben eigen ist, die<br />
wir aber an den Menschen in dieser Weise<br />
niemals beobachten können, da wir in unserem<br />
Verkehr mit ihnen stets nur Momentaufnahmen,<br />
die durch grosse Pausen getrennt<br />
sind, wahrnehmen^<br />
Der Professor stieg die Treppe von der<br />
Bühne in den Zuschauerraum hinab. Tiefes<br />
Schweigen erwartete den Beginn dieser<br />
eigentümlichen Vorstellung. Die Leinwand<br />
leuchtete auf. Man sah einen jungen Menschen,<br />
der auf einem Stuhle sass und den<br />
Beschauer anblickte. In rascher Folge krei-<br />
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Aber diese Wissenschaften führen ihr<br />
stolzes Dasein ohne nahe Berührung mit<br />
den Kreisen der gebildeten Frauen. Die<br />
Brücke von der Wissenschaft zur Mutter<br />
und Hausfrau muss geschlagen werden.<br />
Versuche sind in den letzten Jahren gemacht<br />
worden in verschiedenen Kursen, in<br />
denen Fragen aus dem Gebiete der Psychologie,<br />
der Pädagogik, der Soziologie und<br />
Biologie behandelt wurden. Erfolg können<br />
sie nur haben, wenn die Frauen selbst nach<br />
vertiefterer Bildung, nach bewusster Kulturleistung<br />
und nach einer den modernen<br />
Zeitverhältnissen angepassten Mütterlichkeit<br />
streben.<br />
Kl.<br />
sten die Bilder auf dem Streifen. Unbeweglich<br />
sass der Mensch, aber in seinen Zügen<br />
bewegte sich irgend etwas Furchtbares,<br />
etwas Grauenhaftes, etwas Entsetzliches.<br />
Die Frische der Jugend welkte. Kaum angedeutete<br />
Schatten wurden zu Runzeln und<br />
tiefen Falten. Die Fröhlichkeit der Augen<br />
wurde zu wissendem Ernst und wandelte<br />
sich endlich zu Müdigkeit und Todesahnen.<br />
Die ganze Gestalt ging aus der Schlankheit<br />
eines Jünglings durch die Straffheit und<br />
dann Behäbigkeit des Mannes in die Schwäche<br />
und Sterbenreifheit des Greises über.<br />
Und all das in wenigen Minuten. Die furchtbare<br />
Tragödie des Lebens mit ihrem unentrinnbaren,<br />
hier auf der Leinwand von jedem<br />
Kinde vorauszusehenden Aktschluss des Todes<br />
spielte sich, zeitlich zusammengedrängt,<br />
mit einer Deutlichkeit ab, der kein menschliches<br />
Gefühl gewachsen war.<br />
Stossweises Atmen der Zuschauer erfüllte<br />
den Raum, heisses Schluchzen durchdrang<br />
ihn. Gellende Schreie des Entsetzens jagten<br />
einander an die hohe Decke des Theaters.<br />
Es gab starke Männer, die sich erschüttert<br />
umwandten, weil sie dieses Drama, das wir<br />
Menschen alle spielerisch erleben, nicht länger<br />
mitansehen konnten. '<br />
Und jetzt ergriff den Menscfien dort auf<br />
der Leinwand der grinsende Tod. Jahre<br />
vor seinem Sterben. Man sah es deutlich.<br />
Dieser eigentliche Verfall der Züge! Dieser<br />
immer mehr nach innen gerichtete Blick!<br />
Diese unsagbare Traurigkeit, die auf dem<br />
abmagernden, starken Manneskörper sich<br />
ausbreitet! Diese Hände, die so sonderbar,<br />
so unsagbar sonderbar wurden!<br />
Da war nur mehr ein grosses Weinen in<br />
dem Saale.<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 34<br />
Ja oder nein ?<br />
Sollen Damen einem Club angehören?<br />
Eine Frage, über die man sich streiten kann.<br />
Heber diese, ia No. 30, -von. einer Leserin aufgeworfenen<br />
Frage, erhielten -wir noch die nachfolgenden<br />
Zuschriften.<br />
Die Red.<br />
Die Präsidentin antwortet<br />
Ohne im einzelnen auf die stark subjektiven<br />
Erörterungen von Frau J.B.S. eintreten zu<br />
wollen, möchten wir hierzu noch sachlich<br />
folgendes bemerken:<br />
1. Die Gründung von speziellen Damenoder<br />
sagen wir schweizerischen Frauen-<br />
Clubs scheint offenbar einem Bedürfnis zu<br />
entsprechen, sonst würden sie nicht in denjenigen<br />
Ländern, wo sie schon bestehen<br />
(Frankreich, England, Deutschland) so gut<br />
gedeihen und sich so gut und immer mehr<br />
entwickeln.<br />
2. Die bestehenden sportlichen Männerorganisationen<br />
sind gewiss sehr gut und niemand<br />
von uns bestreitet dies; aber wer dort<br />
nur ein wenig Einblick hat, muss zugeben,<br />
dass eine tätige Mitarbeit der weiblichen<br />
Mitglieder — von Einfluss gar nicht zu reden<br />
— auch wenn die Frauen noch viel zahlreicher<br />
wären — auf Jahre hinaus vollständig<br />
ausgeschlossen ist. Dies soll kein Vorwurf<br />
sein; die Lage ist bei uns in fast allen<br />
sportlichen und Berufsorganisationen dieselbe<br />
und hat daher ganz folgerichtig zum<br />
Zusammenschluss der Frauen geführt. Auch<br />
die Männer sind lieber « unter sich », wie das<br />
Beispiel eines lokalen Clubs beweist, von<br />
dem einige Mitglieder die Aufnahme einer<br />
Frau in den Vorstand gewünscht hätten; die<br />
bisherigen männlichen Mitglieder waren aber<br />
dagegen und die Wahl unterblieb. Und doch<br />
hätte die Frau gerade als Mutter-und Erzieherin<br />
ein bei uns vielleicht noch nicht genügend<br />
gewecktes starkes Interesse an allen<br />
Fragen des Verkehrs — wir möchten nur<br />
nebenbei daran erinnern, dass die kürzlich in<br />
Deutschland stattgefundene Reichsunfallverhütungswoche<br />
überall von den Frauenvereinen<br />
unterstützt und dass in ihrem Rahmen in<br />
Berlin eine Verkehrsausstellung speziell für<br />
Frauen und Mütter veranstaltet wurde.<br />
3. Ein Automobil-Club hat nicht nur die<br />
Interessen seiner Mitglieder nach aussen zu<br />
vertreten; er hat auch die Aufgaben der<br />
fachlichen Weiterbildung und des gesellschaftlichen<br />
Zusammenschlusses seiner Mitglieder<br />
übernommen. Bei beiden wird man<br />
es sehr begreiflich finden, dass es viele<br />
Frauen gibt, die auch hier lieber :«unter sich»<br />
sind.<br />
Der Mann hat mehr Routine auf technischem<br />
Gebiet, schon weil seine Vorfahren<br />
seit so viel längerer Zeit ein Werkzeug zu<br />
führen gewohnt waren. Er schaut daher<br />
meistens spöttisch auf den weiblichen Neuling<br />
herunter.<br />
Auch hat die Frau wirklich ein ganz besonderes<br />
Interesse an den Fortschritten der<br />
Automobiltechnik, die ihr Mühe und körperliche<br />
Kraft ersparen können. Und was das<br />
Gesellschaftliche anbetrifft, so hat es ja die<br />
verheiratete Frau leicht, Anschluss zu finden,<br />
weniger aber junge Mädchen oder die<br />
Alleinstehende und Berufstätige. Damit<br />
möchten wir keineswegs eine Kluft auftun<br />
zwischen Ledigen und Verheirateten — nein,<br />
wir hoffen gerade, in unserem Club werden<br />
sich beide in freundlicher Mitarbeit und herzlicher<br />
Kameradschaft finden.<br />
4. Jedesmal, wenn sich neben den schon<br />
bestehenden Männer - Organisationen eine<br />
Frauenvereinigung mit ähnlichen Zielen bildete,<br />
gab es einzelne Frauen, die sich zuerst<br />
temperamentvoll dagegen wandten. Frau J.<br />
B.-S. hätte von einigen Jahren, um ein Beispiel<br />
zu nennen, unter den Künstlerinnen verschiedene<br />
Gesinnungsgenossinnen gefunden,<br />
die heute — eifrige Mitglieder der Gesellschaft<br />
schweizerischer Malerinnen, Bildhauerinnen<br />
und Kunstgewerblerinnen sind.<br />
Wir fassen ihre Worte also als ein gutes<br />
Omen auf und freuen uns auf ihre zukünftige,<br />
gewiss sehr wertvolle und anregende Mitarbeit.<br />
Für den Vorstand des Schweizer. Damen-<br />
Automobil-Club: Frau G. Plüss, Präs,<br />
Bern, den 9. April <strong>1929</strong>.<br />
Nein !<br />
Ueberall weichet das Weib dem Manne;<br />
nur in dem Höchsten weichet dem weiblichsten<br />
Weib immer der männlichste Mann.<br />
(Schiller. Das weibliche Ideal.)<br />
Ja: überall weichet das Weib dem Manne,<br />
konnte Schiller noch schreiben — heute<br />
heisst es wohl eher: überall folgt dem Manne<br />
das Weib. Auf allen Gebieten wollen sie es<br />
ihm nachtun — nichts gibt es bald mehr, das<br />
der modernen Frau nicht nachahmenswert<br />
erschiene. Und doch: liegt in dieser Sucht<br />
der Nachahmung nicht ein Stück Tragik? Sind<br />
es nicht «Verdrängungsersoheinungen»—wie<br />
man im Zeitalter der Psychanalyse so gerne<br />
sagt? Es scheint mir doch. Diese Klage der<br />
Einsenderin G. M. über die Zurückstellung<br />
der unverheirateten Frau durch die verheiratete<br />
lässt uns tief blicken. Hier liegt der<br />
Hase im Peffer! Weil wir uns zurückgesetzt<br />
vorkommen, weil ihr mit Hilfe eurer Gatten<br />
eine vermeintlich höhere soziale Wertung<br />
beansprucht — deshalb wollen wir (die Ledigen)<br />
uns organisieren, deshalb wollen wir<br />
Clubs haben, dann können wir euch — und<br />
euern Männern — zeigen was wir sind —<br />
und dass wir diese Männer nicht brauchen,<br />
denn das, was sie können, können wir auch.<br />
Es ist bezeichnend für unsere Zeit, dass<br />
die Frau in einer immer weitergehenden<br />
Emanzipation ihr Glück sieht. Sie merkt<br />
nicht, dass sie sich damit immer mehr vom<br />
Manne entfernt, denn das ganze Gerede über<br />
«Kameradschaft», «Genossin im Lebenskampf»<br />
usf. ist meist blosse Phrase. Tatsächlich<br />
sucht der Mann im Weibe gar nicht<br />
den Kampfgenossen, auch nicht den Kameraden<br />
„ . . nein, er sucht eben die Frau . . .<br />
er sucht beim Weibe den Frieden, den er im<br />
Berufsleben nicht findet, denn dort ist<br />
Kampf, ist Konkurrenz, ist Unsauberes und<br />
Unerfreuliches. Die Frau aber denkt: ich<br />
muss sein wie er, nicht nur' äusserlich, auch<br />
in meinem ganzen Tätigkeitsbereich, in meinen<br />
Vergnügungen, in meinen Liebhabereien<br />
muss ich nämlich werden....denn das moderne<br />
Leben verlangt das von uns erwerbstätigen<br />
Frauen. Welcher Trugschluss! Mit<br />
dieser immer weiter um sich greifenden<br />
Preisgabe echten Frauentums sich einverstanden<br />
erklären ist modern, ist zeitgemäss.<br />
Ich weiss es wohl . . ., doch mir fehlt der<br />
Glaube an die Notwendigkeit. . . und (es sei<br />
gesagt) die Lebensfähigkeit solcher Frauen-<br />
Clubs! Wie viele unverheiratete Frauen gibt<br />
es bei uns, die ein eigenes Auto besitzen?<br />
Und die verheirateten, die im Auto ihres Gemahls<br />
fahren — oder die Unverheirateten,<br />
die das Auto ihres Vaters lenken: nun, die<br />
dürfen es doch wohl auch dem Eigentümer<br />
dieses Autos überlassen, in einem Club für<br />
ihre automobilistischen Interessen einzustehen<br />
und durch den Club die sportlichen Anlässe<br />
zu organisieren. (Das letztere wollen<br />
die Frauen ja doch nicht und für die Vorteile<br />
können sie sich ja als Damen-Mitglied<br />
und Angehörige einem bestehenden Herren-<br />
Club anschliessen. Die erste Einsenderin hat<br />
ganz recht, wenn sie sagt: «was uns not tut,<br />
das sind nicht Frauenrechtlerinnen ä outrance,<br />
nicht Automobilistinnen pur sang,<br />
sondern Frauen, die entgegen dem Manne,<br />
das Ganze im Auge zu behalten vermögen»<br />
Steckt nicht in der ganzen Damen-Club-<br />
Gründung ein bisschen Snobismus — oder<br />
auf deutsch gesagt: weibliche Eitelkeit.<br />
F. Seh.<br />
Die Einzelgängerin<br />
Mit lebhaftem Interesse habe ich die Ansichten<br />
tibor die Frage, ob Damen einem Club angehören<br />
sollen oder nicht, gelesen. Und man muss der Redaktion<br />
der «A.-R.> Dank sagen dafür, dass sie die<br />
Spalten ihres Blattes zur Klärung dieser gar nicht<br />
so nebensächlichen Frage zur Verfügung stellt.<br />
Ich bin allgemein nicht für eine Dezentralisation,<br />
denn das Leben zeigt: es uns immer deutlicher, dass<br />
nur. der Zusammenschluss stark macht! Leider handeln<br />
wir nicht immer darnach. Auch ich gehörte<br />
bisher zu dieser Kategorie: ich hatte meine Freude<br />
an meinem Wagen, fuhr allein oder mit einer lieben<br />
Freundin hinaus in Gottes schöne Welt und bekümmerte<br />
mich nicht um dm Autoclub. Ich bin schon<br />
verschiedentlich zu sportlichen oder gesellschaftlichen<br />
Anlässen eingeladen worden, habe dort gemütliche<br />
Stunden verbracht und dabei manche mir Iiebgewordeno<br />
Bekanntschaft mit anderen Autlerinnen<br />
gemacht. Und über Mangel an Galanterie seitens<br />
der Herren hätte ich nie klagen dürfen. Das ist ja<br />
nicht, von so ausschlaggebender Bedeutung, werden<br />
sich viele denken; aber ich bekenne offen, dass ich<br />
es gar nicht so ungern habe, wenn man mir vornehmlich<br />
in Herrengesellschaft Aufmerksamkeiten<br />
entgegenbringt! —<br />
Wenn sich die Frauen nun aber zu einem eige«<br />
nen Club zusammenschliessen, dann ist das noch<br />
lange nicht gesagt, dass sie etwas den Männern<br />
nachmachen. In der Politik hat heute die Frau<br />
noch keine Rechte, aber in der Gründung eines Vereins<br />
hat sie dieselben Rechte wie der Mannl Und<br />
ich glaube, dass sich die Autlerinnen ganz gut zusammenschliessen<br />
dürfen, denn auch sie werden aus<br />
diesem Zusammenschluss mannigfachen Nutzen ziehen.<br />
Neben einer gewissen Interessengemeinschaft<br />
unter Sportkameradinnen könnte sich recht bald<br />
auch die Gemütlichkeit im besten Sinne entwickele<br />
Und die kann man heutzutage, in der Hast unserer<br />
Zeit, recht wohl gebrauchenl Es würde übrigens<br />
nichts schaden, wenn man gelegentlich eine Ausfahrt<br />
mit einer Herren-Sektion vereinbaren würde,<br />
man könnte daraus nur Gewinn ziehen, dies und<br />
das vom Wagen und vom Fahren aus Teichen Erfahrungen<br />
heraus lernen, angenehme Plauderstunden<br />
erleben und vielleicht — warum denn nicht! —»<br />
einen kennen lernen, der einem mehr als nur lieber<br />
Sportkamerad sein könnte! Fräulein R. in B»<br />
Carl Benz-Anekdote.<br />
Carl Benz, der in diesen Tagen verstorbene<br />
Erfinder des Automobils, erzählt in seinen<br />
hochinteressanten Erinnerungen («Le-*<br />
bensfahrt eines deutschen Erfinders, 1844—*<br />
1924», Köhler & Amelang, Verlag, Leipzig^<br />
Ganzleinen 8 Mark) folgendes köstliche Ge«<br />
schichtchen : « Schon in den ersten Erfinderjahren<br />
erhielt ich eines Tages zu meinen<br />
Ueberraschung eine Vorladung vom Bezirks«<br />
amt Mannheim. «Wissen Sie nicht,» sagte<br />
der Amtmann Bierbaum, «dass das Fahren<br />
mit elementarer Kraft nach einem Landtags«<br />
beschluss bei uns in Baden verboten ist ? ». _<br />
Das war nun freilich für einen, der mit<br />
dem Motorwagen Zukunft und Welt erstür«<br />
men will, ein Weghindernis von der Anmut<br />
des Drahtverhaus. Sofort ging ich daran, mit<br />
allen Waffen Ciceros gegen dieses Draht*<br />
verhau anzukämpfen. Und siehe da, der Mann<br />
an der Schranke Hess sich durch Vernunft«<br />
gründe überzeugen, zog die Barriere hocH<br />
und gab den Amtsbezirk Mannheim zur<br />
Durchfahrt frei. Darüber hinaus aber musste<br />
ich die Genehmigung des Ministeriums einholen.<br />
Die Genehmigung kam, aber sie hätte<br />
sich in praxi auswirken müssen wie eine.<br />
Nichtgenehmigung. Sechs Kilometer Fahrgeschwindigkeit<br />
innerhalb und zwölf Kilometer,<br />
ausserhalb der Stadt!<br />
Da dieses Salomonische Urteil naturgemäss<br />
durch keinerlei Sachkenntnis getrübt war,<br />
versuchte ich noch einmal mit den Waifea<br />
der Vernunftgründe zu fechten. Ich lud die}<br />
Herren zu mir nach Mannheim ein, um sie<br />
von der Betriebssicherheit und Ungefährlich«<br />
keit meiner Wagen überzeugen zu können.<br />
Richtig, sie nahmen an und teilten mir den<br />
Zug mit, mit dem sie in Mannheim einzutref«<br />
fen gedachten. Fahrmeister Tum gab ich den<br />
Auftrag, die Herren an der Bahn mit der<br />
«Benzinchaise» abzuholen. Selbstverständ«<br />
lieh schärfte ich ihm ein, mit den «gefährlichen<br />
» Herren keinesfalls schneller als sechs<br />
Kilometer pro Stunde zu fahren.<br />
Die Herren kamen an, stiegen ein und freu«<br />
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34 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
Zum Tode von Carl Benz. Der erste von Benz erbaute Wagen.<br />
das behaglich-langsame Dahinfahren des<br />
pferdelosen Wagens. Mit der Zeit kommt<br />
ihnen das Tumsche Tempo doch etwas langweilig<br />
vor. Und als gar ein Milchfuhrmann<br />
mit seinem abgerackerten Gaul Miene macht,<br />
den Wagen zu überholen, ruft einer der Ministerialräte<br />
dem guten Tum zu : « He, Sie !<br />
Können Sie denn nicht schneller fahren?»<br />
«Können tu ich's schon,» sagte der Mann<br />
am Volant, «aber ich darf es nicht, es ist<br />
Ein erschütternder Rekord.<br />
Jonny Tornbeach, Alter 15 Jahre, wohnhaft<br />
in Columbia, Indiana, U. S. A., wurde<br />
zum Weltmeister im Gummikauen ernannt.<br />
Er hat es fertiggebracht, 130 Stück Kaugummi<br />
hintereinander ohne Unterbrechung<br />
zu vertilgen.<br />
Beamtenehre.<br />
Arthur Kubler, Schalterbeamter des Postamtes<br />
in Harrison (New Jersey), war ohne<br />
Fehl und Tadel im Amt ergraut. Vor einigen<br />
. Tagen meldete sich eine Revisionskommission<br />
an, worauf er seine Kasse prüfte und ein<br />
Defizit von 20 Dollar auf. Schnell legte er<br />
einen Scheck ein, der allerdings nicht gedeckt<br />
war. Die Revision fand alles in Ordnung,<br />
nicht jedoch Mr. Kubler, der diese<br />
Täuschung sich so zu Herzen nahm, dass er<br />
sich erschoss.<br />
polizeilich verboten.» «Ei was, fahren Sie<br />
mal zu, sonst fährt uns ja jede Milchkutsche<br />
vor.»<br />
Damit wurde der Bann gebrochen, und die<br />
Freizügigkeit des Wagens war in der Folge<br />
weder gebunden an die Grenzsteine des heimischen<br />
Amtsbezirks noch an die engherzigen<br />
Geschwindigkeitsvorschriften einer veralteten<br />
Kutscherepoche.»<br />
Bunte Chronik aus aller Welt<br />
Die Revision ergab, dass die Kasse nicht<br />
nur keinen Fehlbetrag, sondern sogar einen<br />
Ueberschuss von 21 Cents aufwies.<br />
Die unmoralische Antike.<br />
In einer litauischen Provinzstadt starb unlängst<br />
ein bekannter Kunstmäzen. Durch<br />
testamentarische Verfügung schenkte er seiner<br />
Heimatstadt u. a. eine Statue des griechischen<br />
Gottes Apoll, die dem städtischen.<br />
Museum einverleibt wurde. Dass der Gott<br />
die volle Pracht seines Körpers ohne jede<br />
Hülle offenbarte, reizte die jungen Damen<br />
der Stadt zu fleissiger Frequenz des Museums,<br />
während eine Schar älterer weiblicher<br />
Sittlichkeitsapostel sich zu wilden Protesten<br />
veranlasst fühlte. Angesichts der beiden<br />
feindlichen Heereslager wurde schliesslich<br />
eine salomonische Regelung getroffen. Der<br />
Magistrat ordnete an, dass Apoll mit einem<br />
Badekostüm zu bekleiden sei! Der Museumspförtner<br />
jedoch zeigt gegen Entrichtung<br />
einer bestimmten, Taxe den unverhüllten<br />
Gott.<br />
Ein päpstliches Privatauto.<br />
Bevor noch der Extrazug fertiggestellt<br />
war, mit dem der Papst künftighin seine Reisen<br />
unternehmen wird, beeilte sich eine italienische<br />
Automobilfabrik, dem Papst einen<br />
luxuriösen Sechszylinder von 45 Pferdekräften<br />
zum Geschenk zu machen. Aussen<br />
prangen die päpstlichen Wappen, das Innere,<br />
das sechs Plätze enthält, ist ganz mit<br />
venezianischer Brokatseide, die eigens zu<br />
dem Zwecke hergestellt wurde, ausgestattet.<br />
Ueber dem Sitz des Papstes befindet sich<br />
ein goldenes Medaillon mit einer plastischen<br />
Darstellung des heiligen Christoph, des<br />
Schutzpatrons der Wanderer und (seit neuester<br />
Zeit) auch der Automobilisten. Dieser<br />
Wagen soll zu Ausfahrten dienen, die mehr<br />
privaten Charakter haben; für offizielle<br />
und zeremonielle Gelegenheiten wird an der<br />
alten, mit acht Pferden bespannten Kutsche<br />
festgehalten.<br />
Der Hund als Fahrgast.<br />
Ein Luxemburger Brauereidirektor hat<br />
einen Hund, der sich mit einem Gärtner eng<br />
angefreundet hat. Dieser kümmert sich fast<br />
den ganzen Tag um das Tier, das im Hause<br />
des Besitzers sonst wenig Anschluss findet.<br />
Jeden Abend begibt sich der Gärtner in seine<br />
Wohnung, die ausserhalb der Stadt in einem<br />
Vorort liegt. Er fährt mit der Trambahn, und<br />
den Hund hatte er einige Male mitgenommen,<br />
denn das Mitführen von Hunden ist auf<br />
der vorderen Plattform gestattet. Sonntags<br />
hat der Gärtner frei, und der Hund fing an,<br />
sich an diesen Tagen zu langweilen und nach<br />
seinem Freund zu sehnen, da er allein zurückbleiben<br />
tnusste. Was tat er?... Er<br />
wartete an der Haltestelle der Trambahn,<br />
und als der Wagen hielt, stieg er mit den<br />
Leuten ein. Er fuhr bis zur Endstation, stieg<br />
aus und suchte schleunigst die Wohnung des<br />
Gärtners auf, wo er bis zum Abend blieb.<br />
Dann fuhr er auf die gleiche Weise wieder<br />
heim. Was sollten die Schaffner der Strassenbahn<br />
tun? Sie kannten den Hund, seinen<br />
Herrn und den Gärtner. Es fiel ihnen schwer,<br />
das schlaue Tier von seinem Platze zu scheuchen.<br />
Denn es ist keinem Hunde verboten,<br />
Trambahn zu fahren, wenn er sich ordentlich<br />
benimmt, und eine Bestimmung über alleinreisende<br />
Hunde gibt es ebenfalls nicht. Der<br />
^Kontrolleur musste den Fall, jedoch melden,<br />
.weil der Hund bei der Kontrolle keinen Fahrschein<br />
vorweisen konnte. Die städtische Verwaltung<br />
löste das Problem, indem sie dem<br />
Hundebesitzer eine Rechnung über diese<br />
Fahrten zukommen Hess, die von ihm prompt<br />
bezahlt wurden. Seitdem fährt der Hund als<br />
selbständiger Fahrgast in regelmässigem<br />
Abonnement.<br />
Unser Kreuzworträtsel.<br />
Auflösung der Aufgabe<br />
aus Nr. 32.<br />
Der Film des Professors. (Sohluss><br />
Einer rief laut: «Professor Allenter hat<br />
den Preis.» Hunderte riefen es nach. Tau-><br />
sende schrien es mit so dröhnender Gewalt,<br />
dass das Haus zitterte. Die Seelen<br />
dieser erschütterten Menschen machten sich<br />
durch das Schreien frei von dem gespensterhaften<br />
Druck.<br />
Angesichts dieser Einstimmigkeit des Urteils<br />
erklärte John Henri Bruce, dass Allenter<br />
den Preis errungen habe.<br />
Dieser ater richtete noch ein Wort an die<br />
Versammlung.<br />
«Menschenbrüder», sagte er, «soeben sind<br />
mir zehn Millionen Dollars für den Film<br />
angeboten worden. leb. wusste es, dass es<br />
keinen grösseren und gewaltigeren Film<br />
gibt, als das Leben. Aber mein Film ist<br />
Wahrheit und es ist besser und menschenfreundlicher,<br />
den Mensehen ihren Traum<br />
vom Leben zu lassen. Es ist unendlich grau-,<br />
sam, ihnen die Wahrheit des Lebens zu zeigen.<br />
Daher wird niemand diesen Film mehr<br />
zu sehen bekommen.»<br />
Und Professor Allenter zerriss den Film<br />
und verliess die Bühne.<br />
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Zürich, Baden, Lenzburg, Aarburg, Kreuzstrasse,<br />
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Bern, Gümmenen, Murten, Payerne. Maudon, Lausanne,<br />
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Pont d'Ain, Meximieux, Lyon. Die Strecke misst<br />
total 742 km. Von einer Verladung des Wagens in<br />
Lindau auf das Trajektschiff raten wir ab. Unseres<br />
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weshalb auch die Verbindung keine günstige<br />
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Bregenz—St. Margrethen zurückgelegt. Der einzige<br />
Nachteil ist der, dass Sie bei Bregenz noch über<br />
österreichisches Gebiet müssen, wozu Sie eines österreichischen<br />
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oben erwähnte Route eireichen. Die Strecke München—Lindau,<br />
dann Friedrichshafen, Merseburg,<br />
Konstanz, Zürich, Lyon misst 74-7 km, also ein<br />
minimer Unterschied gegenüber der ersten Route.<br />
Nach den Totalkilometerzahlen werden Sie<br />
•wohl drei Tage für die Reise rechnen müssen, wobei<br />
als Etappenorte in Frage kommen Konstanz und<br />
Lausanne. F. B. in Z.<br />
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Kolding, mit der Fähre nach Middelfart, Odense,<br />
Nyborg, mit der Fähre nach Kprsör, und von hier<br />
über Sorö, Ringsted, Kjöge.<br />
Für den Rückweg wäre die gleiche Route bis<br />
Hamburg zu wählen, von hier aber die folgende<br />
Strasse einzuschlagen:<br />
Hamburg. Harburg. Welle, Soltau, Celle, Hannover,<br />
Springe, Hameln, Paderborn, Herzfeld,<br />
Soest, Unna, Horde, Hagen, Schwelm, Wermelskirchen,<br />
Burscheid, Köln, dann, rheinaufwärts,<br />
Bonn, Godesberg, Sinzig, Andernach, Koblenz,<br />
Boppard, Bacharach, Bingen, Mainz, Wprms, Ludwigshafen,<br />
Mannheim, Heidelberg, Bruchsal, Rastatt,<br />
Offenburg, Herholzheim, Freiburg i. B., Basel,<br />
Delemont, Sonceboz, La Chaux-de-Fonds.<br />
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A. T. 285. Genf-Valence. Ich empfehle Ihnen für<br />
Ihre Fahrt nach Valence folgende Route: Geneve,<br />
Cruseilles, Annecy, Aix-les-Bains, Le Touvet, Grenoble,<br />
Moirans, St-Marzelin, Romans, Valence.<br />
Sie können diese Strecke insofern abkürzen, als<br />
Sie nicht nach Grenoble fahren, sondern von Chambery<br />
direkt nach Les Echelles, St-Lauront-du-Pont,<br />
Moirans und dann bei Moirans die obon erwähnte<br />
Route wieder erreichen. R. N. in L.<br />
Touren -Fragen<br />
T. F. 286. Tessin. Was für eine Rundfahrt schlagen<br />
Sie mir vor, um von Yverdon nach dem Tessin<br />
zu gelangen, womöglich für Hin- und Rückfahrt<br />
verschiedene Strasson, aber unter Vermeidung der<br />
Walliser Talstrasse. F. G. in Y.<br />
T. F. 287. Konstanz-Basel. Ich beabsichtige, im<br />
nächsten Monat von Montreux aus eine Fahrt nach<br />
Konstanz zu unternehmen und dann rheinabwärts<br />
über Basel und womöglich durch den Jura wieder<br />
nach Montreux zurückzukehren.<br />
Was für ein Itinerar raten Sie mir, und in<br />
wieviele Etappen soll ich die Tour einteilen ?<br />
. B. in M.<br />
T. F. 288. Gavcsslo. Wo liegt Gavessio? Vermutlich<br />
in Oberitalien, aber wie gelange ich dorthin<br />
und würde sich ein Ferienaufenthalt dort empfehlen<br />
? P. T. in Z.<br />
Bücfaevtisch<br />
Oskar Sonnlechner: Die vorletzte Liebe<br />
der schönen Frau Erzsebet. Roman. Austattung<br />
von Walter Tiemann. Verlag Philipp<br />
Reclatn jun., Leipzig.<br />
Pusstalandschaft mit schier endlosen<br />
Kornfeldern und Weideflächen und dazwischen<br />
verstaubte Akazienalleen, die auf kastellartige<br />
Gehöfte münden. Diese typisch<br />
madjarische Stimmung bildet die Begleitmusik<br />
zu dem Erlebnis eines jungen, nach<br />
Ungarn verschlagenen Oesterreichers, der<br />
die Freundschaft eines Magnaten gewinnt,<br />
aber den Freund um einer von beiden geliebten<br />
Frau willen im Duell tötet. Es ist<br />
ein leidenschaftlicher Kampf, der um die viel<br />
bewunderte schöne Frau Erzsebet entbrennt,<br />
von dem Oesterreicher als Schicksalsnotwendigkeit<br />
aufgenommen und von dem Ungarn<br />
mit dem wilden Feuer seiner Rasse bis<br />
zum unheilvollen Ende geführt. Doch melancholisch,<br />
wie die Zigeunerlieder jenes Landes,<br />
mit dem Verzicht auf die Geliebte, klingt<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />
Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
Kurhaus<br />
A. C. S.-Station-T. C.S.<br />
SchlossBrestenber<br />
Der ideale Ort für Ruhe- und Erholungskuren. Automobu-<br />
Ausflugspunkt. Garage. Tee- und Abendkonzerte. Elegantes Strandbad*<br />
Tennis. Ruder- und Angelsport. Bitte Prospekt rerlangen.<br />
Telephon Nr. 31<br />
Be«.t R. Häusermann<br />
Villmergen<br />
Gasthof zum Kossli<br />
Hltbek. Landgasthol m.vorzügl. Küche<br />
u. Keller. Qänzl. renoviert. Zimmer m.<br />
Kalt- u. Warmwasser. Billardz mmer.<br />
Heizb. Hutogarage.<br />
W. Lfcber-BllcniMira.<br />
HOCHDO RF Hotel Pott<br />
— Telephon Nr. 42 —<br />
der Roman aus. Prachtvoll gezeichnet sind<br />
die Gestalten der Nebenpersonen, die sich<br />
in die bewegte und spannende Handlung hineinranken:<br />
der Kavalier comme il faut, repräsentiert<br />
durch den alten österreichischen<br />
Oberst, und der stets behilfliche Hebräer,<br />
der aus der Geldverlegenheit des leichtsinnigen<br />
Magnaten seine lohnenden Vorteile zieht.<br />
HUMOR<br />
Der weisse Rabe. Fahrer (den eine Panne<br />
ereilt hat): «Was warten Sie die ganze Zeit da<br />
hinten?»<br />
Der Fuhrmann: «Dass Sie mir den Weg frei<br />
geben.»<br />
Die erste Frau, die sich die Haare zu schneiden<br />
beschloss.<br />
Jungverheiratete Frau: «Schau dir mal diese<br />
Rechnungen an. Ich weiss nicht wo anfangen.»<br />
• Egoistischer Ehemann: «Bezahle zuerst den<br />
Bäcker. Ich.muss jeden Tag an seiner Türe vorbei.»<br />
am Hallwilersee<br />
Administration, Druck und Cüch*ri»j BALLWAQ A>*Q, flallerscbQ Buchdruckern und Wagnerecnt yerlagwnstalt, Bern.<br />
EELS AI<br />
HERR GASTWIRT!<br />
DER AUTLER WIRD GERNE BEI IHNEN<br />
EINKEHREN, WENN SIE IHN IN SEINEM<br />
FACHBLATT DAZU EINLADEN!<br />
ueDenae roreiien.<br />
Gartenwirtschaft. Garage.<br />
M. Meyer-Tschupp.<br />
Mfiver-Tsnhiinn-<br />
Der Professor (am Radioapparat): «Falsch!<br />
Mein Herr, vollständig falsch! Mit keinem Wort<br />
gehe ich einig, mein Herr. Falsch, falsch, zum<br />
Teufel nochmal! Was ist das für eine Manier,<br />
mich nicht zu Worte kommen zu lassen!!!».<br />
«Schnell, unser Haus brennt! Ihre Frau tei<br />
noch im obersten Stock. Eilen Sie, sonst ist ßie<br />
verloren!»<br />
— «Unmöglich, ich habe einen ZeUuloidkragcnf<br />
an.»<br />
Das Girl <strong>1929</strong>. — «Er wird heute Mittag um<br />
deine Hand anhalten. — Nun, wohin willst du? <<br />
— «0, zur Maniküre.»