E_1929_Zeitung_Nr.081
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Freitag 20. September <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jährgang. - N*> 81<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden DIenstaa und Freitag "Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />
ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Bern<br />
Rappen. Postchcck-Rechnung 111/414<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
Ein Verteilungsvertrag und ein Postulat<br />
In seiner Sitzung vom 17. September <strong>1929</strong><br />
hat der Verwaltungsrat der schweizerischen<br />
Bundesbahnen die neuen, zwischen der Ge-<br />
, ueraldirektion der Bundesbahnen und der<br />
Lötschbergbahn abgeschlossenen Verteilungsverträge<br />
betreffend den Güterverkehr der<br />
Lötschbergbahn für die Strecken Thun-Spiez-<br />
Brig, Spiez-Interlaken-Ost und Münster-<br />
Lengnau genehmigt. Die kantonal-bernische<br />
Fisenbahndifektion hat der Presse über die<br />
Bedeutung der Verhandlungen und des Abischlussses<br />
ein grösseres Communique zur<br />
Verfügung gestellt. Was uns Automobilisten,<br />
ganz speziell die Berner Automobilisten* am<br />
Abschlnss der langwierigen Verhandlungen<br />
interessiert, ist kurz folgendes :<br />
Prinzipiell möchten wir erwähnen: Die<br />
Erstellung der Berner Alperibahn hat sich als<br />
©in© Notwendigkeit aufgezwängt. An ihr waren<br />
nicht nur der Kanton, sondern auch weitere<br />
(grosse Landesteile interessiert. Pflicht<br />
der Bundesbahnen wäre es gewesen, diese<br />
Verkehrslinien selbst zu erstellen. Die Zurückhaltung<br />
des schweizerischen Eisenbahndepartementes<br />
und die zunehmende Begeisterung<br />
der Berner für eine grosse Sache<br />
haben die Berner Alpenbahn' als eidgenössisches<br />
Unternehmen leider nicht erstehen lassen.<br />
Die Berner bauten ihre Bahn und luden<br />
sich damit zugleich eine ungeheure Finanz-<br />
Jast ,au! den Buckel, eine Last, welche<br />
schwere Rückwirkungen auf den Finanzhaushalt<br />
des Staates Bern zeitigte und die Steuerschraube<br />
ganz bedenklich anziehen Hess. Die<br />
erwartete Rentabilität der Lötschbengbahn<br />
setzte nicht ein und der Staat Bern hat für<br />
sein kühnes Unternehmen, wofür er ein A2-<br />
Millionen-Anleihen aufbrachte, den jährlichen<br />
'Jahreszins von 1,680,000 Franken zu entrichten,<br />
ein Betrag, der bei jährlichen Staatseinnahmen<br />
von Tund 30 Millionen Franken<br />
etwas bedeuten will!<br />
Wohl einigten sich Bundesbahnen und<br />
Lötschbergbahn auf eine gewisse Teilung<br />
des Verkehrs. So aber, wie diese Verkehrsteilungsverträge<br />
nach Artikel 21 des Tarifgesetzes<br />
vom 27. Juni 1901 abgeschlossen<br />
wurden, bedeuteten sie eine folgenschwere<br />
Hemmung der finanziellen Entwicklung der<br />
Lötschbergbahn, hatte letztere doch für den<br />
Güterverkehr auf der Strecke Scherzligen-<br />
Brig 33% Prozent des erzielten Reingewinnes<br />
und für den Güterverkehr auf der<br />
Strecke Münster-Lengnau 30 Prozent des<br />
Patent No. 2002.<br />
Kriminalroman von Ludwig Peter.<br />
(4. Fortsetzung)<br />
erzielten «Reingewinnes» an die S. B. B. zu<br />
entrichten. So hatte die Lötschbergbahn<br />
das schmerzliche Vergnügen, den Schweizerischen<br />
Bundesbahnen, nach, richtiger -Auffassung,<br />
eine eigentliche Bruttogewinnabgabe<br />
von zehn Millionen Franken abzuliefern,<br />
quasi als Dank dafür, dass der Kanton<br />
Bern für ein grösseres Gebiet der Schweiz<br />
einen Alpendurchstich erstellt hatte, dessen<br />
Erstellung, wie gesagt, Aufgabe der Bundesbahnen<br />
gewesen wäre.<br />
Nun ist es zu einer begrüssenswerten<br />
Verständigung gekommen, der die Berner<br />
jedoch nicht restlos befriedigt gegenüberstehen<br />
werden, die aber andernteils wohl nur<br />
durch die wohlwollende Haltung des eidgenössischen<br />
Eisenbahndepartementes- erreicht<br />
wurde. Nach den erzielten Ermässigungen<br />
betragen die Rückerstattungsbeträge noch<br />
ll x / 9 Prozent für den Güterverkehr auf<br />
der Strecke Thun-Brig und 10 Prozent für<br />
den Güterverkehr der Strecke Münster-<br />
Lemgnau. Für die Lötschbergbahn tritt demzufolge<br />
eine Entlastung von einer halben<br />
Million Franken ein, die aber nicht genügt,<br />
um deren Selbsterhaltung sicherzustellen.<br />
Wenn zweifellos ein Erfolg auf Berner<br />
Seite zu buchen ist, so halten wir andernteils<br />
doch dafür, dass am 17. September <strong>1929</strong> das<br />
letzte Wort über den Lötschberg und das<br />
Verhältnis zu den Bundesbahnen nicht gesprochen<br />
wurde. Auch der heutige Zustand<br />
bleibt unbedingt unbefriedigend. Eine eventuelle<br />
Verpachtung der Lötschbergbahn an<br />
die Bundesbahnen kann unserer Ansicht nach<br />
kaum in Frage kommen. Eine endgültige and<br />
saubere Lösung wird nur der Verkauf des<br />
Lötschberges an den Bund bringen. Auf dieses<br />
Ziel hinzutendieren haben nicht nur die Automobilisten,<br />
sondern sämtliche Bürger des<br />
Staates Bern allen Grund. Schwer genug lasten<br />
noch die übrigen Dekretsbahnen auf<br />
dem Berner Fiskus und auf dem Berner<br />
Volke. Die bernische Eisenbahnmisere —<br />
wir dürfen dies wohl so bezeichnen — ist<br />
der ausschlaggebende Grund der hohen<br />
Steuerlast, einer sich damit immer mehr<br />
bemerkbar machenden Kapitalabwanderung<br />
aus dem Kanton Bern und des bis zur heutigen<br />
Stunde noch nicht durchgehend hergestellten<br />
bernischen Strassennetzes.<br />
Darauf hinzuweisen ist unsere Pflicht. Neben<br />
dem Schienenwege besitzt der Kanton<br />
Bern das weitverzweigteste und grösste<br />
Strassennetz, für dessen Instandhaltung er<br />
Dr. Fischer stand vom Nachtessen auf<br />
und lud seine Frau ein, mit ihm am Radio<br />
zuerst den Vortrag über «Methoden moderner<br />
Verbrecher und deren Bekämpfung durch<br />
unsere Polizei» und nachher das Konzert der<br />
Donkosaken anzuhören. Frau Dr. Fischer läutete<br />
und*bat, den Tee um neun Uhr auf der<br />
Veranda zu servieren, vorher aber nicht zu<br />
stören, sie würden auch keine Gäste empfangen<br />
an diesem Abend. Das Mädchen möchte<br />
die Fenster schliessen, es beginne zu regnen.<br />
Dann legten sie sich voll gespannter Erwartung<br />
die Kopfhörer um.<br />
Das Mädchen tat wie befohlen und ging in<br />
die Küche, um der Köchin beim Abtrocknen<br />
zu helfen. Sie klatschten über alles mögliche,<br />
über ihre Liebhaber und wann sie heiraten<br />
könnten, über die Herrschaft und deren Vorzüge<br />
und Fehler. «Der Herr ist in letzter Zeit<br />
sehr oft gedrückt gewesen und hat sehr<br />
schlecht ausgesehen, sicherlich hat er einen<br />
Kummer. Ach, die beiden haben es eigentlich<br />
recht schön, sie sind glücklich verheiratet und<br />
reich, und doch habe ich in den letzten Wochen<br />
mich oft eines dumpfen Gefühls nicht<br />
erwehren können, als ob etwas ganz Schlimmes<br />
im Anzug sei; ich habe auch von weissen<br />
Blumen geträumt, das ist ein böses Zeichen.<br />
Ein Käuzchen hat alle Nacht im Garten geschrien.<br />
Horch, jetzt kommt das Gewitter<br />
schon unheimlich nahe, das ist ein richtiger<br />
Schlag. Marie, es ist mir so unheimlich zumute,<br />
diese Dunkelheit und das Gewitter. Die<br />
drückende schwüle Luft.»<br />
Die Uhr schlug neun.<br />
«Bring jetzt den Herrschaften den Tee,<br />
Clara.»<br />
Das Zimmermädchen nahm das Tablett und<br />
ging damit ins Esszimmer. Hier herrschte<br />
völlige Finsternis und Totenstille. Durch das<br />
offene Fenster hörte man die Regentropfen<br />
auf die jungen Blätter fallen und ein betäubender<br />
Duft von Blumen drang herein. Die<br />
Schwüle war durch den rauschenden Regen<br />
nicht gewichen. Ein matter Lichtschimmer<br />
spielte von der Strassenlaterne in die Veranda<br />
und beleuchtete undeutlich und geheimnisvoll<br />
die beiden Gestalten in den bequemen<br />
Klubsesseln.<br />
«Frau Doktor, darf ich zum Servieren das<br />
Licht anzünden?»<br />
Die Frau antwortete nicht.<br />
«Darf ich andrehen, Frau Doktor?»<br />
Wieder keine Antwort.<br />
«Frau Doktor, ums Himmelswillen!»<br />
Hell flammten die grellen Lampen auf. Das<br />
Mädchen sah die beiden blass, mit über die<br />
Lehnen herabhängenden Armen, lang ausgestreckt<br />
und unit weit aufgerissenen, däser-<br />
Im Jahre 1928 allein Fr. 6,225,827.99 auszugeben<br />
hatte. Die notwendigen Verbesserungen<br />
des bernischen Strassenwesens wären<br />
aber dem Staate rein unmöglich gewesen,<br />
wenn die Baudirektion nicht einzig aus der<br />
Motorfahrzeugsteuer 2,900,862.75 Franken<br />
gezogen hätte, um mit 90 Prozent dieses<br />
Geldes die Staubbekämpfung, den Ausbau<br />
der Hauptstrassen sowie gewisser Dorfdurchfahrten<br />
durchzuführen. An die sechs<br />
Millionen Franken betragende Gesamtaufwendung<br />
des Staates für das Strassenwesen<br />
leisten somit die Motorfahrzeugbesitzer nicht<br />
weniger als 50 Prozent, wobei zu betonen<br />
ist, dass in diesem Steuerbetrag nur derjenige<br />
Teil inbegriffen ist, welcher der Baudirektion<br />
zugesprochen wird.<br />
Die Automobilsteuern ständig zu erhöhen,<br />
auch wenn die Strassenlast von Jahr zu Jahr<br />
grösser werden sollte, geht jedoch nicht an.<br />
Der Staat Bern muss hierfür noch andere<br />
Quellen bereithalten. Eine solche Quelle erschlösse<br />
sich sofort, wenn einmal der über 1,5<br />
Millionen Franken betragende Jahreszins für<br />
die Lötschbergbahn dahinfiele. Es bedeutete<br />
dies für den Kanton Bern nicht nur eine finanzielle<br />
Erholung, sondern der frei werdende<br />
Betrag müsste, wenigstens zumgrössten<br />
Teil, wenn er fernerhin zweckentsprechend<br />
angelegt werden sollte, unbedingt der<br />
Baudirektion und dem bernischen Strassenwesen<br />
zur Verfügung gestellt werden. Heute<br />
fitesst der Betrag in einen Danaidensack;<br />
einmal die Lötschbergbahn Bundesbahn geworden,<br />
könnte der betreffende Betrag .zu<br />
"einer sich rentierenden Kapitalanlage werden.<br />
Unser Postulat muss deshalb mit aller<br />
Folgerichtigkeit dahin tendieren, die<br />
Berner Alpenbahn so rasch als möglich den<br />
Schweizerischen Bundesbahnen abzutreten,<br />
wohin sie schon lange, oder besser gesagt,<br />
von Anfang an, hingehört hätte, und wenigstens<br />
den frei werdenden Zinsenbetrag zur<br />
Instandhaltung des bernischen Strassennetzes<br />
zu verwenden. K.<br />
Aus dem Berner Grossen Rat.<br />
Nach etwas stürmischen Debatten über<br />
landwirtschaftliche und militärische Fragen<br />
glitten die Verhandlungen in ruhigere Bahnen,<br />
als bei der Behandlung des Staatsverwaltungsberichtes<br />
Fragen der Baudirektion<br />
in den Vordergrund gerückt waren.<br />
Dass im Berner Grossen Rate die Auseinandersetzungen<br />
über das Strassenverkehrswesen<br />
immer länger werden, deutet auf die<br />
nen Augen. Sie schrie vor Entsetzen, die<br />
Köchin eilte herbei, befühlte zögernd die welken<br />
Gesichter.<br />
«Sie sind tot, grosser Gott, telephoniere<br />
sofort Herrn Dr. Beck.»<br />
Clara eilte zum Apparat. Dr. Beck war<br />
nicht zu Hause. Er war zu einer Geburt weit<br />
aufs Land gerufen worden.<br />
«Dann rufen wir Herrn Dr. Ritter.»<br />
Ritter war zu Hause.<br />
«Ich komme sofort, lassen Sie die Stellung<br />
der Toten, überhaupt das ganze Zimmer unverändert,<br />
ich werde die Polizei mitbringen.»<br />
Nach einer Viertelstunde hielt der Wagen<br />
vor dem Hause. Die bestürzten Mädchen öffneten<br />
die Türe und führten die drei Herren<br />
ins Zimmer. Sofort wurde eine genaue Untersuchung<br />
vorgenommen. Die Toten hatten<br />
an den Ohren, unter den Kopfhörern, kleine<br />
aber deutliche Brandwunden.<br />
«Das Gewitter», sagte der Gerichtsarzt.<br />
Dr. Ritter und der Polizeioffizier waren<br />
der gleichen Ansicht: Tod durch Blitzschlag.<br />
Die Herren setzten sich und entwarfen gemeinschaftlich<br />
das Gutachten über den Fall<br />
Fischer; dann verliessen sie das Haus.<br />
Weithin über>die Gärten erklang der eintönige<br />
Ruf des Käuzchens.<br />
Nachdem Dr. Beck seinen Freund Kraft<br />
verlassen hatte, besuchte er die andern Patienten<br />
und kam müde um sieben Uhr nach<br />
Hause. Das Mädchen servierte ihm das<br />
Zeichen der Zeit. Schon Grossrat Weber,<br />
der im Namen der Staatswirtschaftskommission<br />
referierte, wies in einem emdrücfclichen<br />
Votum auf den gegenwärtigen Stand<br />
des bernischen Strassennetzes und seiner<br />
Verkehrsdichtiigkeit hin. Ganz besonders betonte<br />
er, dass es mit der Herstellung der<br />
Strassen nicht getan sei, sondern dass der<br />
nachherige Unterhalt ebenso bedeutungsvoll<br />
wäre. Der Kanton Bern gibt jährlich für<br />
den Unterhalt der Strassen pro Kilometer<br />
1343 Franken aus, eine bereits schöne Summe,<br />
wie wir hinzufügen wollen, die aber<br />
leider nicht langt, um alle Bedürfnisse zu<br />
befriedigen. Ganz besonders gehen wir mit<br />
dem Referenten der Staatswirtschaftskommission<br />
dahin einig, dass sich die Regierung<br />
in vermehrtem Masse mit den aus dem Verkehr<br />
entstehenden Problemen wird befassen<br />
und ihr Augenmerk in allererster Linie nun<br />
auf die Wegnahme der Bahnen von der Strasse<br />
wird richten müssen. Es ist dies eine Forderung,<br />
welche die «Automobil-Revue» schon<br />
seit Jahren unterstreicht. Die Schiene gehört<br />
nicht mehr auf die Strasse, die Bahn<br />
hat ihr eigenes Trasse zu suchen. In diesem<br />
Zusammenhange möchten wir auch unsererseits<br />
die stadtbernischc Verkehrsordnung in<br />
Erinnerung rufen. Es wäre wahrlich nicht<br />
verfrüht, wenn ihr endlich Gesetzeskraft<br />
verliehen würde.<br />
Dass von verschiedener Seite auch die<br />
Frage der Bahnübergänge in Diskussion gezogen<br />
wurde, ist mehr als erfreulich. Herf<br />
Dr. Mosimann kritisierte die unbewachten<br />
Bahnübergänge und stellte das Begehren,<br />
solche unbedingt mit elektrischen Warn-<br />
Apparaten auszurüsten. Herr Wey verlangte<br />
die örtliche Bedienung des gefährlichen<br />
Ueberganges der Gürbetalbahn bei der Hol-<br />
Iigenstrasse, die heute noch durch Fernleitung<br />
geschehe. Die Gefahr sei zu gross,<br />
dass Fuhrwerke zwischen zwei Barriere«<br />
auf dem Trasse eingeschlossen würden. In<br />
dieser Auffassung wurde er von Dr. Meyer<br />
unterstützt, der in der Lage war, aus eigener<br />
Erfahrung die Gefährlichkeit automatischer<br />
Bahnübergänge, bei denen leicht Automobilisten<br />
eingeschlossen werden können,<br />
zu belegen. Jedenfalls wird die bernische<br />
Eisenbahndirektion gut tun, sich ihrerseits<br />
des nähern mit der Frage der Bahnübergänge<br />
zu befassen und für nötige Abhilfe<br />
Sorge zu tragen.<br />
Begehren für Strassenverbesserungen blieben<br />
nicht aus. Herr Notar Keller verlangte<br />
eine- Verbesserung der Strassen im Emmental<br />
und Herr Meuri trat für das Strassennetz<br />
der Ajoie ein, deren Hauptverbindungi<br />
mit Frankreich (Strasse nach Beifort), er<br />
ganz besonders kritisierte. Herr Brahier<br />
Nachtessen. Nachher brachte sie wie jeden<br />
Abend den schwarzen Kaffee mit den Zigarren<br />
zum Diwan. Behaglich streckte sich<br />
der Arzt aus und rauchte. Wie mochte es<br />
heute abend dem Bankier ergehen? Anscheinend<br />
besser, sonst hätte er berichtet. Sie<br />
schienen in Gefahr zu sein, die vier Freunde.<br />
Das Resultat der Untersuchung des Mageninhaltes<br />
war dem Arzt bereits bekannt. Arsenik<br />
war gefunden worden. Man musste<br />
also annehmen, dass ein Anschlag auf das<br />
Leben des Bankiers durchgeführt, dass aber<br />
glücklicherweise kein nennenswerter Erfolg<br />
erzielt worden war. Ob er, Beck, wohl dem<br />
Feind erliegen würde? Es war so schwer, gegen<br />
etwas Unbestimmtes anzukämpfen, einen<br />
unbekannten Feind unschädlich zu machen.<br />
In diese Gedanken hinein schrillte das Telephon.<br />
Es war neun Uhr. Eine tiefe Männerstimme<br />
war am Apparat:<br />
«Herr Doktor, ich telephoniere im Auftrag<br />
von Dr. Auer. Er ist seit zwei Stunden schon<br />
bei meiner Frau. Die Geburt geht nicht vorwärts.<br />
Wir wohnen auf einem Gehöft. Fahren<br />
Sie bitte nach Oberkirch; bei der Wegkreuzung<br />
am Ostausgang des Dorfes erwarte<br />
ich Sie, um Ihnen den Weg zu weisen.»<br />
«In vierzig Minuten werde ich bei der Wegkreuzung<br />
sein», antwortete der Arzt und<br />
legte den Hörer zurück. Er nahm seine Geburtstasche,<br />
gab dem Mädchen die nötigen<br />
Instruktionen und holte den Wagen in der<br />
Garage. Er glitt durch die Nacht, ein Dorf
Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Freitag 20. September <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jährgang. - N*> 81<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden DIenstaa und Freitag "Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />
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Rappen. Postchcck-Rechnung 111/414<br />
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Ein Verteilungsvertrag und ein Postulat<br />
In seiner Sitzung vom 17. September <strong>1929</strong><br />
hat der Verwaltungsrat der schweizerischen<br />
Bundesbahnen die neuen, zwischen der Ge-<br />
, ueraldirektion der Bundesbahnen und der<br />
Lötschbergbahn abgeschlossenen Verteilungsverträge<br />
betreffend den Güterverkehr der<br />
Lötschbergbahn für die Strecken Thun-Spiez-<br />
Brig, Spiez-Interlaken-Ost und Münster-<br />
Lengnau genehmigt. Die kantonal-bernische<br />
Fisenbahndifektion hat der Presse über die<br />
Bedeutung der Verhandlungen und des Abischlussses<br />
ein grösseres Communique zur<br />
Verfügung gestellt. Was uns Automobilisten,<br />
ganz speziell die Berner Automobilisten* am<br />
Abschlnss der langwierigen Verhandlungen<br />
interessiert, ist kurz folgendes :<br />
Prinzipiell möchten wir erwähnen: Die<br />
Erstellung der Berner Alperibahn hat sich als<br />
©in© Notwendigkeit aufgezwängt. An ihr waren<br />
nicht nur der Kanton, sondern auch weitere<br />
(grosse Landesteile interessiert. Pflicht<br />
der Bundesbahnen wäre es gewesen, diese<br />
Verkehrslinien selbst zu erstellen. Die Zurückhaltung<br />
des schweizerischen Eisenbahndepartementes<br />
und die zunehmende Begeisterung<br />
der Berner für eine grosse Sache<br />
haben die Berner Alpenbahn' als eidgenössisches<br />
Unternehmen leider nicht erstehen lassen.<br />
Die Berner bauten ihre Bahn und luden<br />
sich damit zugleich eine ungeheure Finanz-<br />
Jast ,au! den Buckel, eine Last, welche<br />
schwere Rückwirkungen auf den Finanzhaushalt<br />
des Staates Bern zeitigte und die Steuerschraube<br />
ganz bedenklich anziehen Hess. Die<br />
erwartete Rentabilität der Lötschbengbahn<br />
setzte nicht ein und der Staat Bern hat für<br />
sein kühnes Unternehmen, wofür er ein A2-<br />
Millionen-Anleihen aufbrachte, den jährlichen<br />
'Jahreszins von 1,680,000 Franken zu entrichten,<br />
ein Betrag, der bei jährlichen Staatseinnahmen<br />
von Tund 30 Millionen Franken<br />
etwas bedeuten will!<br />
Wohl einigten sich Bundesbahnen und<br />
Lötschbergbahn auf eine gewisse Teilung<br />
des Verkehrs. So aber, wie diese Verkehrsteilungsverträge<br />
nach Artikel 21 des Tarifgesetzes<br />
vom 27. Juni 1901 abgeschlossen<br />
wurden, bedeuteten sie eine folgenschwere<br />
Hemmung der finanziellen Entwicklung der<br />
Lötschbergbahn, hatte letztere doch für den<br />
Güterverkehr auf der Strecke Scherzligen-<br />
Brig 33% Prozent des erzielten Reingewinnes<br />
und für den Güterverkehr auf der<br />
Strecke Münster-Lengnau 30 Prozent des<br />
Patent No. 2002.<br />
Kriminalroman von Ludwig Peter.<br />
(4. Fortsetzung)<br />
erzielten «Reingewinnes» an die S. B. B. zu<br />
entrichten. So hatte die Lötschbergbahn<br />
das schmerzliche Vergnügen, den Schweizerischen<br />
Bundesbahnen, nach, richtiger -Auffassung,<br />
eine eigentliche Bruttogewinnabgabe<br />
von zehn Millionen Franken abzuliefern,<br />
quasi als Dank dafür, dass der Kanton<br />
Bern für ein grösseres Gebiet der Schweiz<br />
einen Alpendurchstich erstellt hatte, dessen<br />
Erstellung, wie gesagt, Aufgabe der Bundesbahnen<br />
gewesen wäre.<br />
Nun ist es zu einer begrüssenswerten<br />
Verständigung gekommen, der die Berner<br />
jedoch nicht restlos befriedigt gegenüberstehen<br />
werden, die aber andernteils wohl nur<br />
durch die wohlwollende Haltung des eidgenössischen<br />
Eisenbahndepartementes- erreicht<br />
wurde. Nach den erzielten Ermässigungen<br />
betragen die Rückerstattungsbeträge noch<br />
ll x / 9 Prozent für den Güterverkehr auf<br />
der Strecke Thun-Brig und 10 Prozent für<br />
den Güterverkehr der Strecke Münster-<br />
Lemgnau. Für die Lötschbergbahn tritt demzufolge<br />
eine Entlastung von einer halben<br />
Million Franken ein, die aber nicht genügt,<br />
um deren Selbsterhaltung sicherzustellen.<br />
Wenn zweifellos ein Erfolg auf Berner<br />
Seite zu buchen ist, so halten wir andernteils<br />
doch dafür, dass am 17. September <strong>1929</strong> das<br />
letzte Wort über den Lötschberg und das<br />
Verhältnis zu den Bundesbahnen nicht gesprochen<br />
wurde. Auch der heutige Zustand<br />
bleibt unbedingt unbefriedigend. Eine eventuelle<br />
Verpachtung der Lötschbergbahn an<br />
die Bundesbahnen kann unserer Ansicht nach<br />
kaum in Frage kommen. Eine endgültige and<br />
saubere Lösung wird nur der Verkauf des<br />
Lötschberges an den Bund bringen. Auf dieses<br />
Ziel hinzutendieren haben nicht nur die Automobilisten,<br />
sondern sämtliche Bürger des<br />
Staates Bern allen Grund. Schwer genug lasten<br />
noch die übrigen Dekretsbahnen auf<br />
dem Berner Fiskus und auf dem Berner<br />
Volke. Die bernische Eisenbahnmisere —<br />
wir dürfen dies wohl so bezeichnen — ist<br />
der ausschlaggebende Grund der hohen<br />
Steuerlast, einer sich damit immer mehr<br />
bemerkbar machenden Kapitalabwanderung<br />
aus dem Kanton Bern und des bis zur heutigen<br />
Stunde noch nicht durchgehend hergestellten<br />
bernischen Strassennetzes.<br />
Darauf hinzuweisen ist unsere Pflicht. Neben<br />
dem Schienenwege besitzt der Kanton<br />
Bern das weitverzweigteste und grösste<br />
Strassennetz, für dessen Instandhaltung er<br />
Dr. Fischer stand vom Nachtessen auf<br />
und lud seine Frau ein, mit ihm am Radio<br />
zuerst den Vortrag über «Methoden moderner<br />
Verbrecher und deren Bekämpfung durch<br />
unsere Polizei» und nachher das Konzert der<br />
Donkosaken anzuhören. Frau Dr. Fischer läutete<br />
und*bat, den Tee um neun Uhr auf der<br />
Veranda zu servieren, vorher aber nicht zu<br />
stören, sie würden auch keine Gäste empfangen<br />
an diesem Abend. Das Mädchen möchte<br />
die Fenster schliessen, es beginne zu regnen.<br />
Dann legten sie sich voll gespannter Erwartung<br />
die Kopfhörer um.<br />
Das Mädchen tat wie befohlen und ging in<br />
die Küche, um der Köchin beim Abtrocknen<br />
zu helfen. Sie klatschten über alles mögliche,<br />
über ihre Liebhaber und wann sie heiraten<br />
könnten, über die Herrschaft und deren Vorzüge<br />
und Fehler. «Der Herr ist in letzter Zeit<br />
sehr oft gedrückt gewesen und hat sehr<br />
schlecht ausgesehen, sicherlich hat er einen<br />
Kummer. Ach, die beiden haben es eigentlich<br />
recht schön, sie sind glücklich verheiratet und<br />
reich, und doch habe ich in den letzten Wochen<br />
mich oft eines dumpfen Gefühls nicht<br />
erwehren können, als ob etwas ganz Schlimmes<br />
im Anzug sei; ich habe auch von weissen<br />
Blumen geträumt, das ist ein böses Zeichen.<br />
Ein Käuzchen hat alle Nacht im Garten geschrien.<br />
Horch, jetzt kommt das Gewitter<br />
schon unheimlich nahe, das ist ein richtiger<br />
Schlag. Marie, es ist mir so unheimlich zumute,<br />
diese Dunkelheit und das Gewitter. Die<br />
drückende schwüle Luft.»<br />
Die Uhr schlug neun.<br />
«Bring jetzt den Herrschaften den Tee,<br />
Clara.»<br />
Das Zimmermädchen nahm das Tablett und<br />
ging damit ins Esszimmer. Hier herrschte<br />
völlige Finsternis und Totenstille. Durch das<br />
offene Fenster hörte man die Regentropfen<br />
auf die jungen Blätter fallen und ein betäubender<br />
Duft von Blumen drang herein. Die<br />
Schwüle war durch den rauschenden Regen<br />
nicht gewichen. Ein matter Lichtschimmer<br />
spielte von der Strassenlaterne in die Veranda<br />
und beleuchtete undeutlich und geheimnisvoll<br />
die beiden Gestalten in den bequemen<br />
Klubsesseln.<br />
«Frau Doktor, darf ich zum Servieren das<br />
Licht anzünden?»<br />
Die Frau antwortete nicht.<br />
«Darf ich andrehen, Frau Doktor?»<br />
Wieder keine Antwort.<br />
«Frau Doktor, ums Himmelswillen!»<br />
Hell flammten die grellen Lampen auf. Das<br />
Mädchen sah die beiden blass, mit über die<br />
Lehnen herabhängenden Armen, lang ausgestreckt<br />
und unit weit aufgerissenen, däser-<br />
Im Jahre 1928 allein Fr. 6,225,827.99 auszugeben<br />
hatte. Die notwendigen Verbesserungen<br />
des bernischen Strassenwesens wären<br />
aber dem Staate rein unmöglich gewesen,<br />
wenn die Baudirektion nicht einzig aus der<br />
Motorfahrzeugsteuer 2,900,862.75 Franken<br />
gezogen hätte, um mit 90 Prozent dieses<br />
Geldes die Staubbekämpfung, den Ausbau<br />
der Hauptstrassen sowie gewisser Dorfdurchfahrten<br />
durchzuführen. An die sechs<br />
Millionen Franken betragende Gesamtaufwendung<br />
des Staates für das Strassenwesen<br />
leisten somit die Motorfahrzeugbesitzer nicht<br />
weniger als 50 Prozent, wobei zu betonen<br />
ist, dass in diesem Steuerbetrag nur derjenige<br />
Teil inbegriffen ist, welcher der Baudirektion<br />
zugesprochen wird.<br />
Die Automobilsteuern ständig zu erhöhen,<br />
auch wenn die Strassenlast von Jahr zu Jahr<br />
grösser werden sollte, geht jedoch nicht an.<br />
Der Staat Bern muss hierfür noch andere<br />
Quellen bereithalten. Eine solche Quelle erschlösse<br />
sich sofort, wenn einmal der über 1,5<br />
Millionen Franken betragende Jahreszins für<br />
die Lötschbergbahn dahinfiele. Es bedeutete<br />
dies für den Kanton Bern nicht nur eine finanzielle<br />
Erholung, sondern der frei werdende<br />
Betrag müsste, wenigstens zumgrössten<br />
Teil, wenn er fernerhin zweckentsprechend<br />
angelegt werden sollte, unbedingt der<br />
Baudirektion und dem bernischen Strassenwesen<br />
zur Verfügung gestellt werden. Heute<br />
fitesst der Betrag in einen Danaidensack;<br />
einmal die Lötschbergbahn Bundesbahn geworden,<br />
könnte der betreffende Betrag .zu<br />
"einer sich rentierenden Kapitalanlage werden.<br />
Unser Postulat muss deshalb mit aller<br />
Folgerichtigkeit dahin tendieren, die<br />
Berner Alpenbahn so rasch als möglich den<br />
Schweizerischen Bundesbahnen abzutreten,<br />
wohin sie schon lange, oder besser gesagt,<br />
von Anfang an, hingehört hätte, und wenigstens<br />
den frei werdenden Zinsenbetrag zur<br />
Instandhaltung des bernischen Strassennetzes<br />
zu verwenden. K.<br />
Aus dem Berner Grossen Rat.<br />
Nach etwas stürmischen Debatten über<br />
landwirtschaftliche und militärische Fragen<br />
glitten die Verhandlungen in ruhigere Bahnen,<br />
als bei der Behandlung des Staatsverwaltungsberichtes<br />
Fragen der Baudirektion<br />
in den Vordergrund gerückt waren.<br />
Dass im Berner Grossen Rate die Auseinandersetzungen<br />
über das Strassenverkehrswesen<br />
immer länger werden, deutet auf die<br />
nen Augen. Sie schrie vor Entsetzen, die<br />
Köchin eilte herbei, befühlte zögernd die welken<br />
Gesichter.<br />
«Sie sind tot, grosser Gott, telephoniere<br />
sofort Herrn Dr. Beck.»<br />
Clara eilte zum Apparat. Dr. Beck war<br />
nicht zu Hause. Er war zu einer Geburt weit<br />
aufs Land gerufen worden.<br />
«Dann rufen wir Herrn Dr. Ritter.»<br />
Ritter war zu Hause.<br />
«Ich komme sofort, lassen Sie die Stellung<br />
der Toten, überhaupt das ganze Zimmer unverändert,<br />
ich werde die Polizei mitbringen.»<br />
Nach einer Viertelstunde hielt der Wagen<br />
vor dem Hause. Die bestürzten Mädchen öffneten<br />
die Türe und führten die drei Herren<br />
ins Zimmer. Sofort wurde eine genaue Untersuchung<br />
vorgenommen. Die Toten hatten<br />
an den Ohren, unter den Kopfhörern, kleine<br />
aber deutliche Brandwunden.<br />
«Das Gewitter», sagte der Gerichtsarzt.<br />
Dr. Ritter und der Polizeioffizier waren<br />
der gleichen Ansicht: Tod durch Blitzschlag.<br />
Die Herren setzten sich und entwarfen gemeinschaftlich<br />
das Gutachten über den Fall<br />
Fischer; dann verliessen sie das Haus.<br />
Weithin über>die Gärten erklang der eintönige<br />
Ruf des Käuzchens.<br />
Nachdem Dr. Beck seinen Freund Kraft<br />
verlassen hatte, besuchte er die andern Patienten<br />
und kam müde um sieben Uhr nach<br />
Hause. Das Mädchen servierte ihm das<br />
Zeichen der Zeit. Schon Grossrat Weber,<br />
der im Namen der Staatswirtschaftskommission<br />
referierte, wies in einem emdrücfclichen<br />
Votum auf den gegenwärtigen Stand<br />
des bernischen Strassennetzes und seiner<br />
Verkehrsdichtiigkeit hin. Ganz besonders betonte<br />
er, dass es mit der Herstellung der<br />
Strassen nicht getan sei, sondern dass der<br />
nachherige Unterhalt ebenso bedeutungsvoll<br />
wäre. Der Kanton Bern gibt jährlich für<br />
den Unterhalt der Strassen pro Kilometer<br />
1343 Franken aus, eine bereits schöne Summe,<br />
wie wir hinzufügen wollen, die aber<br />
leider nicht langt, um alle Bedürfnisse zu<br />
befriedigen. Ganz besonders gehen wir mit<br />
dem Referenten der Staatswirtschaftskommission<br />
dahin einig, dass sich die Regierung<br />
in vermehrtem Masse mit den aus dem Verkehr<br />
entstehenden Problemen wird befassen<br />
und ihr Augenmerk in allererster Linie nun<br />
auf die Wegnahme der Bahnen von der Strasse<br />
wird richten müssen. Es ist dies eine Forderung,<br />
welche die «Automobil-Revue» schon<br />
seit Jahren unterstreicht. Die Schiene gehört<br />
nicht mehr auf die Strasse, die Bahn<br />
hat ihr eigenes Trasse zu suchen. In diesem<br />
Zusammenhange möchten wir auch unsererseits<br />
die stadtbernischc Verkehrsordnung in<br />
Erinnerung rufen. Es wäre wahrlich nicht<br />
verfrüht, wenn ihr endlich Gesetzeskraft<br />
verliehen würde.<br />
Dass von verschiedener Seite auch die<br />
Frage der Bahnübergänge in Diskussion gezogen<br />
wurde, ist mehr als erfreulich. Herf<br />
Dr. Mosimann kritisierte die unbewachten<br />
Bahnübergänge und stellte das Begehren,<br />
solche unbedingt mit elektrischen Warn-<br />
Apparaten auszurüsten. Herr Wey verlangte<br />
die örtliche Bedienung des gefährlichen<br />
Ueberganges der Gürbetalbahn bei der Hol-<br />
Iigenstrasse, die heute noch durch Fernleitung<br />
geschehe. Die Gefahr sei zu gross,<br />
dass Fuhrwerke zwischen zwei Barriere«<br />
auf dem Trasse eingeschlossen würden. In<br />
dieser Auffassung wurde er von Dr. Meyer<br />
unterstützt, der in der Lage war, aus eigener<br />
Erfahrung die Gefährlichkeit automatischer<br />
Bahnübergänge, bei denen leicht Automobilisten<br />
eingeschlossen werden können,<br />
zu belegen. Jedenfalls wird die bernische<br />
Eisenbahndirektion gut tun, sich ihrerseits<br />
des nähern mit der Frage der Bahnübergänge<br />
zu befassen und für nötige Abhilfe<br />
Sorge zu tragen.<br />
Begehren für Strassenverbesserungen blieben<br />
nicht aus. Herr Notar Keller verlangte<br />
eine- Verbesserung der Strassen im Emmental<br />
und Herr Meuri trat für das Strassennetz<br />
der Ajoie ein, deren Hauptverbindungi<br />
mit Frankreich (Strasse nach Beifort), er<br />
ganz besonders kritisierte. Herr Brahier<br />
Nachtessen. Nachher brachte sie wie jeden<br />
Abend den schwarzen Kaffee mit den Zigarren<br />
zum Diwan. Behaglich streckte sich<br />
der Arzt aus und rauchte. Wie mochte es<br />
heute abend dem Bankier ergehen? Anscheinend<br />
besser, sonst hätte er berichtet. Sie<br />
schienen in Gefahr zu sein, die vier Freunde.<br />
Das Resultat der Untersuchung des Mageninhaltes<br />
war dem Arzt bereits bekannt. Arsenik<br />
war gefunden worden. Man musste<br />
also annehmen, dass ein Anschlag auf das<br />
Leben des Bankiers durchgeführt, dass aber<br />
glücklicherweise kein nennenswerter Erfolg<br />
erzielt worden war. Ob er, Beck, wohl dem<br />
Feind erliegen würde? Es war so schwer, gegen<br />
etwas Unbestimmtes anzukämpfen, einen<br />
unbekannten Feind unschädlich zu machen.<br />
In diese Gedanken hinein schrillte das Telephon.<br />
Es war neun Uhr. Eine tiefe Männerstimme<br />
war am Apparat:<br />
«Herr Doktor, ich telephoniere im Auftrag<br />
von Dr. Auer. Er ist seit zwei Stunden schon<br />
bei meiner Frau. Die Geburt geht nicht vorwärts.<br />
Wir wohnen auf einem Gehöft. Fahren<br />
Sie bitte nach Oberkirch; bei der Wegkreuzung<br />
am Ostausgang des Dorfes erwarte<br />
ich Sie, um Ihnen den Weg zu weisen.»<br />
«In vierzig Minuten werde ich bei der Wegkreuzung<br />
sein», antwortete der Arzt und<br />
legte den Hörer zurück. Er nahm seine Geburtstasche,<br />
gab dem Mädchen die nötigen<br />
Instruktionen und holte den Wagen in der<br />
Garage. Er glitt durch die Nacht, ein Dorf
verlangt© die Verbesserung der Hauptstrasse<br />
durch die Freiberge, welche das Laufental<br />
mit dem Kanton Neuenburg verbindet. Den<br />
verschiedenen Begehren kann die Berechtigung<br />
nicht abgesprochen werden. Immerhin<br />
ist zu betonen, dass der Ausbau und die Instandstellung<br />
des bernischen Strassenwesens<br />
nur nach' Massgabe der vorhandenen Gelder<br />
durchgeführt werden kann. Mit dem Aufstellen<br />
von Begehren ist es deshalb keineswegs<br />
getan. Sie sind erst dann als ernst<br />
aufzufassen, wenn zugleich für vermehrte<br />
Mittel gesorgt wird. Die Automobilisten mit<br />
ihren mehr als drei .Millionen Franken'Automobilsteuern<br />
zahlen genug. Auch die Flut<br />
der Bussenzettel hat leider noch nicht abgenommen.<br />
Ist man nicht für ein neues Strassenanleihen<br />
zu haben, so kann eventuell nur<br />
durch einen zweckentsprechenden «Verkehrs-Verteilungsplan»<br />
innerhalb der Regierung<br />
der Baudirektion vermehrte Mittel zugeführt<br />
werden.<br />
Auch der Ruf nach einer Verkehrsregelung<br />
äst nicht ausgeblieben. Darin sind wir mit<br />
Herrn Ritter einverstanden. Wir hoffen,<br />
einmal das bernische Verkehrsamt in Funktion,<br />
dass eine bessere Verkehrsregelung,<br />
welche ganz besonders den Interessen des<br />
Automobilismus Rechnung tragen wird, Platz<br />
greifen werde. Dagegen darf die Behauptung<br />
des Herrn Ritter nicht unwidersprochen bleiben,<br />
als würden die Unglücksfälle zwischen<br />
Bahn und Automobil meistens durch Unvorsichtigkeit<br />
der Automobilisten verursacht.<br />
Richtiges Bedienen der Barrieren, gut sichtbare<br />
Verkehrstafeln, rechtzeitig funktionierende<br />
elektrische Warn-Apparate und ganz<br />
allgemein ein grösseres Anpassen der Bahn<br />
an den Strassenverkehr dürften die Zahl der<br />
Kollisionen zwischen Automobil und Bahn<br />
wesentlich mindern.<br />
Aus der Antwort des Baudirektors, Herrn<br />
Regierungsrat Bösiger, ging übrigens hervor,<br />
dass an zuständiger Stelle nach wie vor dem<br />
Ausbau des heroischen Strassenwesens die<br />
grösste Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />
Ganz besonders möchten wir die an die bernischen<br />
Vertreter im Nationalrat ergangene<br />
regierungsrätliche Aufforderung unterstützen,<br />
sie möchten ihrerseits dafür eintreten,<br />
dass an Stelle des Benzinzollviertels mindestens<br />
doch die Hälfte des Benzinzolls an die<br />
Kantone gelange. Nur durch vermehrte<br />
Mittel, die dem Kanton einzig noch aus dem<br />
stets wachsenden Benzinzoll herfliessen können,<br />
wird man den verschiedenen Begehren<br />
Folge leisten können. Den speziellen Bieler<br />
Wünschen wird übrigens in der Weise entgegengekommen,<br />
dass zwischen Biel und<br />
Neuenstadt ein Weg durch das Rebgelände<br />
als Entlastungsstrasse geplant ist. Ferner<br />
gedenkt man für bestimmte Zeiten am Bielersee<br />
den Eingangverkehr einzuführen, wie<br />
er bereits in der «Automobil-Revue» angeregt<br />
und vorgeschlagen wurde.<br />
Fussgängerwege»<br />
In der Sitzung vom 18. September des<br />
Grossen Rates begründete Dr. La Nicca seine<br />
Motion, worin er anregt, dass angesichts der<br />
durch den Automobilverkehr vollständig veränderten<br />
Verhältnisse auf den Strassen überall,<br />
wo irgend nur möglich, Fussgängerwege<br />
anzulegen seien. Der Motionär hat eine Idee<br />
aufgegriffen, die ganz besonders eingehend<br />
von Herrn Dr. Gubler in seiner Broschüre<br />
«Radfahrerwege in der Schweiz» behandelt<br />
worden ist. Jedenfalls verlangt der zunehmende<br />
Automobilverkehr, dass bei Umbauten<br />
oder neuen Anlagen von Strassen wenn<br />
immer wie möglich auf Ausscheidung von<br />
Fussgänger- und Radfahrerstreifen Bedacht<br />
genommen werde. Ist überall einmal Einsicht<br />
und Wille dazu vorhanden, so wird<br />
sich die Frage nach einheitlichen Grundsätzen<br />
lösen lassen. Jedenfalls lohnt sich am<br />
Rande der Stadtgebiete, wo der Ausflugsverkehr<br />
besonders gross ist, eine grosszügige<br />
Lösung.<br />
nach dem andern hinter sich lassend, die<br />
Ebene dehnte sich weit, in der Ferne sah man<br />
die Konturen des Gebirges; dort oben irgendwo<br />
erwartete man ihn, ein leidender Mensch<br />
brauchte ihn und ein Kollege wünschte seine<br />
Unterstützung. Da waren die Lichter von<br />
Oberkirch, schon lag das Dorf hinter ihm,<br />
hier die Wegkreuzung und der Mann, der auf<br />
ihn wartete. Er trug eine blaue Brille und<br />
einen dunkeln Vollbart. Der Arzt bat ihn, einzusteigen.<br />
Die Männer begrüssten sich. Der<br />
Fremde bedauerte, dass er den Herrn Doktor<br />
habe stören müssen, aber «meine Frau liegt<br />
in Kindeswehen und Dr. Auer möchte den<br />
notwendig gewordenen Eingriff nicht allein<br />
ausführen; so habe ich mir erlaubt, Sie herzubitten.»<br />
Dr. Beck brummte gutmütig.<br />
«Darf ich Ihnen eine Zigarette offerieren<br />
Herr Doktor?»<br />
«Sehr gern, Herr...?»<br />
«Winkler ist mein Name.»<br />
Sie waren von der grossen Strasse abgekommen<br />
und näherten sich dem Wald, der<br />
langsam gegen das Gebirge anstieg...<br />
'Fortsetzung<br />
folgtJ<br />
Herr Regierungsrat Bösiger konnte in seiner<br />
Beantwortung darauf hinweisen, dass<br />
die bernische Baudirektion bereits im Sinne<br />
der Motion vorgehe und auch den Schutz<br />
der Fussgänger nicht ausser acht lasse. In<br />
der Umgebung von Bern und von grössern<br />
Gemeinden bestünden bereits Trottoirs und<br />
auch an mehreren andern Strassen seien neben<br />
der Fahrbahn Fussgängerwege hergestellt.<br />
Was der an und für sich guten Idee<br />
am meisten im Wege steht, ist natürlich die<br />
Frage des Landerwerbes, der nicht so einfach<br />
durchzuführen ist. Die Motion La<br />
Nicca wurde vom Grossen Rate gutgeheissen;<br />
damit ist Gewähr geboten, dass man im<br />
Kanton Bern die Frage weiter verfolgen und<br />
studieren wird und dass, nach Ausführungen<br />
der zuständigen Direktion, der Staat im Rahmen<br />
der verfügbaren Mittel nach Verwirklichung<br />
dieser unbedingten Notwendigkeit<br />
trachten wird.<br />
Hervorheben möchten wir noch, dass<br />
nicht nur die grosse Automobilistengemeinde,<br />
sondern alle Strassenbenützer Herrn Regierungsrat<br />
Bösiger dafür dankbar sein werden,<br />
wenn er nach wie vor für eine zweckentsprechende<br />
Verwendung der Automobilsteuer<br />
und des Benzinzollanteils im bernischen<br />
Staatshaushalte Sorge trägt. Zusammenfassend<br />
können wir betonen, dass die<br />
Diskussion im Grossen Rat einen erfreulichen,<br />
fortschrittlichen Geist zeigte, aus dem<br />
die wachsende Erkenntnis über die Bedeutung<br />
des Strassen- und Automobilwesens<br />
deutlich hervorging.<br />
Ein Erfolg der Automobil-Revue.<br />
Die unermüdliche Aufklärungsarbeit der<br />
«Automobil-Revue» beginnt ihre guten Früchte<br />
zu zeitigen. Währenddem die allgemeine<br />
Presse bis zur Stunde an den selbstverständlichsten<br />
Postulaten vorbeigeschrieben<br />
oder blindlings darüber hinweggegangen ist,<br />
hat die Redaktion der «A.-R.» immer und<br />
immer wieder auf die wachsende Bedeutung<br />
der Strasse und die damit im Zusammenhange<br />
stehenden automobilistischen Fragen<br />
hingewiesen. Dass die augenblicklich zu<br />
Recht geltende Benzinzollverteilung gänzlich<br />
ungenügend ist, haben wir bei jeder Gelegenheit<br />
immer wieder zu betonen gewusst. Im<br />
Kampf um eine gerechtere und bessere Benzinzollverteilung<br />
werden wir nicht müde<br />
werden. Vorerst muss wenigstens die Hälfte<br />
des Benzinzolles, als Minimalforderunig, den<br />
Kantonen zufliessen. Bei steigender Verkehrsentwicklung<br />
und weiterer Erhöhung<br />
der Benzinzolleinnahmen werden wir aber<br />
den Kampf auch noch weiter vorzutragen<br />
wissen. .., :- -f.<br />
Eine hässllche Erscheinung.<br />
Eine Agenturmeldung durchlief dieser<br />
Tage die gesamte schweizerische Presse, die<br />
nicht dazu angetan ist, die Sympathien für<br />
den Automobilismus zu fördern. Nach der<br />
betreffenden Meldung wurde am Dienstag<br />
abend nach 19 Uhr in Rapperswil ein zwölf<br />
Jahre altes Mädchen von einem unbekannten<br />
Automobilisten gewaltsam entführt.<br />
Selbstverständlich konnte sich eine gewisse<br />
Presse, die für das Automobil noch nicht viel<br />
übrig hat, giftiger Bemerkungen nicht enthalten.<br />
«Schandtat eines Automobilisten»<br />
wurde fettgedruckt als Titel gewählt. Der<br />
Zweck ist klar. Ein an und für sich trauriger<br />
Einzelfall wird sofort automobilfeindlich ausgewertet.<br />
Die Gelegenheit ist günstig, greife<br />
man fröhlich zu, wenn einem sonst triftige<br />
Gründe gegen das Automobil ausgegangen<br />
sind. Solch journalistische Praxis gilt es einfach<br />
tiefer zu hängen!<br />
Der traurige Fall wird selbstverständlich<br />
von jedem anständigen Automobilisten aufs<br />
schwerste bedauert. Es wird leider immer<br />
Wüstlinge geben, die sich zur Vollführung einer<br />
Untat mit Freude und Geschick des Automobils<br />
bedienen werden. Solche Unmenschen<br />
haben in den Reihen der Automobilisten<br />
nichts zu suchen und dürfen mit ihnen<br />
nicht ohne weiteres identifiziert werden. Dagegen<br />
erneuern wir mit aller Entschiedenheit<br />
unser Begehren, die kant. Polizeidirektoren<br />
möchten nun endlich einmal ihre Organe<br />
in Uniform auf die Strasse stellen und sich<br />
weniger mit den nach den veralteten Konkordatsvorschriften<br />
zu schnell fahrenden Automobilisten<br />
als mit den Strassenrowdis befassen.<br />
Es ist ganz klar, dass eine richtige,<br />
von uniformierter Polizei durchgeführte allgemeine<br />
Strassenbewachung solche Strassendelikte,<br />
wie sie in letzter Zeit vorgekommen<br />
sind, verunmöglichen wird. Die Wiederbelebung<br />
der Landstrasse verlangt nun nach<br />
ganz anderen Gesichtspunkten geleiteten polizeilichen<br />
Ordnungsdienst, als wie er bisher<br />
hinter Büschen und Häusern in Szene gesetzt<br />
wurde.<br />
•<br />
Glücklicherweise ist es gelungen, den Verbrecher<br />
in der Person des 39jährigen Mechanikers<br />
Karl Bosshard aus Chur am Mittwoch<br />
nachmittag gegen 3 Uhr bei Rüthi zu verhaften.<br />
Während Bosshard am Vormittag auf<br />
die Ausführung einer Reparatur wartete und<br />
mit dem Mädchen spazieren ging, hatten die<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N° 81<br />
Bewohner des Ortes Verdacht geschöpft, da<br />
sie mittlererweile von der Entführung in der<br />
<strong>Zeitung</strong> gelesen hatten. Die gerichtliche Untersuchung<br />
wird über die Motive der frevelhaften<br />
Tat Aufschluss geben. Hervorzuheben<br />
ist noch, dass sich an den fieberhaften Nachforschungen<br />
nicht nur zürcherische Polizeiautomobile<br />
und die Feuerwehr, sondern auch<br />
zahlreiche Rapperswiler Automobilisten beteiligt<br />
haben.<br />
Eine neue Automobil-<br />
Durchgangsstrasse.<br />
Korr. ,Für den Ost- und Westverkehr kommen<br />
in der Ostschweiz vor allem drei Strassenzüge<br />
in Betracht. Einmal jener durch das<br />
Thurtal über Weinfe'.den-Frauenfeld-Winterthur,<br />
der in den letzten Jahren in ganz hervorragender<br />
Weise ausgebaut worden ist;<br />
dann der Strassenzug über Rorschach-St.<br />
Gallen-WH, der im Kanton St. Gallen wenigstens<br />
für die Strecke St. Margrethen-Rorschach-St.<br />
Gallen und teilweise auch bis<br />
Gossau ausgebaut ist und schliesslich die<br />
Durchgangslinie via Walensee, die heute noch<br />
über den Kerenzerberg führt, aber schliesslich<br />
in einer besondern Autostrasse am Nordufer<br />
des Sees ihre Anpassung an die neuen<br />
Forderungen des Verkehrs wird finden müssen<br />
— ein Projekt, das vorlaufig auf 7 bis<br />
10 Millionen Franken veranschlagt ist. Kurz<br />
und bündig wurde nun dieser Tage aus dem<br />
st. gallischen Regierungsgebäude gemeldet,<br />
der Regierungsrat beantrage dem Grossen<br />
Rate die Korrektion und den teilweisen Neubau<br />
der Staatsstrasse Gossau-Oberbüren-<br />
Wil im Kostenvoranschlage von insgesamt<br />
2,180,000 Franken. Wie wir von zuständiger<br />
Stelle vernehmen, handelt es sich bei diesem<br />
Projekte um die Verwirklichung eines<br />
Vorschlages, den der Regierungsrat des Kantons<br />
St. Gallen bereits vor Jahresfrist in seinem<br />
Berichte über den Ausbau des kantonalen<br />
Strassenwesens und dessen Finanzierung<br />
gemacht hat, der damals nicht ohne Kritik<br />
aufgenommen wurde, wob" vor allem eben<br />
das Verbindungsstück Gossau-Wil Gegenstand<br />
lebhafter Diskussion wurde. Zwei Routen<br />
sind es, die zwischen Gossau und Wil<br />
als Durchgangsstrasse in Frage kommen:<br />
einmal jene über Oberbüren, dann diejenige<br />
über Flawil, der namentlich aus der zunächst<br />
interessierten Gegend das Wort geredet<br />
wurde, wobei man vor allem an eine<br />
neue, ungefähr dem heutigen S. B. B.-Trasse<br />
ä Niveau folgenden Verbindungsstrassen<br />
Gossau-Flawil dachte.<br />
Von diesen beiden bestehenden Strassenzügen<br />
entspricht keiner den Anforderungen<br />
des heutigen Verkehrs, und für einen Ausbau<br />
kommt nach Meinung der technischen Berater<br />
des kantonalen Baudepartements in erster<br />
Linie die Strasse Gossau-O&er&üren-Wil<br />
in Betracht. Die Route über Flawil weist einerseits<br />
einen so grossen Lokalverkehr auf,<br />
dass es richtiger erscheine, den Durchgangsverkehr<br />
über Oberbüren zu suchen.Anderseits<br />
wäre ein Ausbau der Strasse übet Flawil viel<br />
kostspieliger und zudem würde er nicht jene<br />
Vorteile bringen, wie dies bei einer Linienführung<br />
über Oberbüren der Fall wäre. Die<br />
neu projektierte Strasse nach Wil durchschneidet<br />
von Gossau bis Wil die dazwischen<br />
liegenden Ortschaften Niederwil, Oberbüren,<br />
Sonnenthal nicht mehr, sondern berührt sie<br />
nur noch. Die Strasse erhält im allgemeinen<br />
kein grösseres Gefälle als 5 Prozent; nur<br />
zwischen Niederwil und Oberbüren ist es notwendig,<br />
ein kurzes Maximalgefälle von 6 %<br />
einzulegen. Sehr wichtig ist dabei die Beseitigung<br />
des Oberbürer- und des Brübacherstiches<br />
mit Maximalgefällen von 11 Prozent<br />
und scharfen Kurven und weiter die Umgehung<br />
der Ortschaften.<br />
Der Verwirklichung dieses wichtigen Projektes<br />
wird dann jene eines noch wichtigeren<br />
folgen müssen : der Neubau einer Sitterfahrbrücke<br />
bei Stocken. Der bauliche Zustand der<br />
heutigen Fahrbrücke mit ihrer unglückseligen<br />
Einmündudng in den steilen Stockener-Stich<br />
ruft unbedingt nach möglichst baldiger Remedur,<br />
die wohl nur in einer neuen Niveau-<br />
Brücke zwischen Stocken-Brugen und Krätzern-Winkeln<br />
gefunden werden kann. Gerade<br />
auf dieser Strecke hat der Kanton St. Gallen<br />
seinen dichtesten Automobilverkehr und<br />
schon im Jahre 1927 wurden hier 2147 Einheiten<br />
pro Tag gezählt (Tonneneinheiten),<br />
heute sind es wohl über 2500, eine Annahme,<br />
die kaum zu weit geht, hat sich doch nach<br />
amtlichen Zählungen der VeTkehr im Jahrzehnt<br />
1919—<strong>1929</strong> im Kanton St. Gallen um<br />
über 400 % vermehrt.<br />
Der alte Unfug<br />
einer hinterwäldlerischen Autokontrolle ist,<br />
wie es scheint, im lieben Schweizerland nicht<br />
umzubringen. Man schreibt uns:<br />
«Ich mache Sie hiermit auf folgende mir<br />
bekannten Automobilfallen aufmerksam:<br />
Kanton Baselland: Birsfelden, innerorts,<br />
200 Meter, Stoppuhr;<br />
Kanton Schwyz: Seewen, vom Bahnhof<br />
bis Bahnübergang, ohne Stoppuhr, zwei Mann<br />
notieren die Autonummern nach Gutdünken.<br />
Ich habe mich persönlich von der Unzulänglichkeit<br />
dieser Kontrolle überzeugt;<br />
Lowerz: Der Gemeindepolizist in Zivil, allein,<br />
notiert sich nach altem Muster die Autonummern<br />
ohne Stoppuhr.»<br />
Solches Gebaren spottet einfach jeder<br />
Beschreibung. Jeder Automobilist merke sich<br />
diese Orte und ziehe seine Konsequenzen!<br />
Ein «zuvorkommendes» Budget<br />
Der Verwaltungsrat der Schweizerischen<br />
Bundesbahnen hat in seiner Sitzung vom letzten<br />
Dienstag den Voranschlag für das Jahr<br />
1930 genehmigt. Auf Grund der letztjährigen<br />
Betriebsergebnisse weist der Betriebsvoranschlag<br />
erheblich günstigere Zahlen auf, als<br />
für das Jahr <strong>1929</strong>. An Einnahmen sind 413,7<br />
Millionen Fr., an Ausgaben 283,2 Millionen<br />
Fr. vorgesehen, so dass mit einem Einnahmenüberschuss<br />
von 130,5 Millionen Fr. gerechnet<br />
werden darf. In der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
rechnet man allerdings nur mit einem<br />
Einnahmenüberschuss von Tund 2,5 Millionen<br />
Fr. Immerhin ist die Situation derart,<br />
dass die Weiterführung der Elektrifikatlon<br />
der im zweiten Elektrifikationsprogramm zunächst<br />
genannten Linien im Betrage von<br />
rund 5,7 Millionen Fr. vorgesehen wird und<br />
dass daneben beträchtliche Anschaffungen an<br />
Rollmaterial, sowie grössere Geleisearbeiten<br />
für den Ausbau auf Doppelspur in Aussicht<br />
genommen werden können.<br />
Gestützt auf diese Tatsachen müssen wir<br />
einen diesbezüglichen Bericht im « Bund », —•<br />
ob er noch in andern Blättern erscheinen<br />
wird, wissen wir nicht — als sehr «zuvorkommend»<br />
bezeichnen, der in der Art der<br />
bekanntgegebenen Zahlen und der ganzen<br />
Aufmachung wohl offensichtlich dahin tendiert,<br />
die Lage der Bundesbahnen in keinem<br />
allzu rosigen Licht erscheinen zu lassen. Es<br />
werden merkwürdigerweise Vergleiche mit<br />
dem Jahre 1928 gezogen, die Transporteinnahmen<br />
auf 385,4 Millionen Fr. berechnet,<br />
was gegenüber dem genannten Jahre allerdings<br />
eine Minderhöhe von 6,3 Millionen Fr.<br />
ausmacht. Ebenso wird mit einem Rückgang<br />
im Personenverkehr gegenüber <strong>1929</strong> gerechnet<br />
und hervorgehoben, dass im Güterverkehr<br />
der vorgenommene Tarifabbau für Wagenladungen<br />
und Getreidetransporte einen<br />
Einnahmenausfall zur Folge habe, der gegenüber<br />
1928 auf 14 Millionen Fr. gegenüber <strong>1929</strong><br />
auf 8 Millionen Fr. geschätzt werde. Eine allfällige<br />
Reduktion der Gepäck- und Stückgut-,<br />
taxe ab 1. Januar 1930 würde einen weitern<br />
Ausfall von 2 Millionen Fr. zur Folge haben,<br />
daneben würden aber die Betriebsausgaben<br />
voraussichtlich um 14. Millionen Fr. höher<br />
zu stehen kommen, als im Jahre 1928. Rund<br />
6 Millionen Fr. sollen dabei auf wachsende<br />
Personalausgaben fallen.<br />
Man merkt die Absicht und wird nicht verstimmt.<br />
Allerdings muss hervorgehoben werden,<br />
dass das Schlagwort der «Automobilkonkurrenz»<br />
endlich von der Bildfläche zu<br />
verschwinden beginnt. Weder für Industrie,<br />
Handel, Landwirtschaft und Gewerbe noch<br />
für den simplen Bürger kann es jedoch zum<br />
Tröste gereichen, dass wir nach wie vor sozusagen<br />
die teuersten Eisenbahnen Europas<br />
unser eigen nennen dürfen. Ganz besonders<br />
belastend für die Bundesbahnen wirkt die<br />
neue Getreideverordnung, worauf wir ja bereits<br />
in Nr. 45 (<strong>1929</strong>) der «Automobil-Revue»<br />
hingewiesen haben. Das staatliche Brotmonopol<br />
von ehemals unterstützte das staatliche<br />
Frachtmonopol. Das Brotgetreide konnte<br />
zu einem hohen Einheitssatz verfrachtet werden,<br />
die Getreideverwaltung sicherte den<br />
Bundesbahnen Transporte und hohe Einnahmen.<br />
Da die S.B.B. nach wie vor dieses<br />
Frachtmonopol beizuhalten gedenken, haben<br />
sie nun auch die vermehrten Kosten zu buchen.<br />
Die Verantwortung über dieses Verlustgeschäft<br />
tragen die verantwortlichen Organe<br />
und es wäre nicht angezeigt, wenn ob einem<br />
selbstverschuldeten bedeutenden Einnahmenausfall<br />
die wirtschaftliche Notwendigkeit eines<br />
Tarifabbaues auf Jahre hinaus verzögert<br />
werden müsste.<br />
D<br />
Alpenpostkurse vom 9. bis 15. September.<br />
Die zwölfte Betriebswoche der Alpenposten<br />
schliesst mit einer Mehrtransportziffer von<br />
+ 4189 ab. Es wurden in dieser Woche<br />
.17.761 (12.147) Personen befördert Grosse<br />
Mehrfrequenzen verzeichnen die nachgenannten<br />
Strecken: Thusis-Bernhardin-Mesoeco<br />
+ 377, Chur-Tiefenkastel -f- 369,<br />
Grimsel +330, Flüela +237, Ragaz-Vättis<br />
+ 229, Reichenau-Waldhaus-Flims + 218,<br />
usw. Auf der Strecke St. Moritz ist eine<br />
Minderfreauenz von —1106 zu melden, lt
verlangt© die Verbesserung der Hauptstrasse<br />
durch die Freiberge, welche das Laufental<br />
mit dem Kanton Neuenburg verbindet. Den<br />
verschiedenen Begehren kann die Berechtigung<br />
nicht abgesprochen werden. Immerhin<br />
ist zu betonen, dass der Ausbau und die Instandstellung<br />
des bernischen Strassenwesens<br />
nur nach' Massgabe der vorhandenen Gelder<br />
durchgeführt werden kann. Mit dem Aufstellen<br />
von Begehren ist es deshalb keineswegs<br />
getan. Sie sind erst dann als ernst<br />
aufzufassen, wenn zugleich für vermehrte<br />
Mittel gesorgt wird. Die Automobilisten mit<br />
ihren mehr als drei .Millionen Franken'Automobilsteuern<br />
zahlen genug. Auch die Flut<br />
der Bussenzettel hat leider noch nicht abgenommen.<br />
Ist man nicht für ein neues Strassenanleihen<br />
zu haben, so kann eventuell nur<br />
durch einen zweckentsprechenden «Verkehrs-Verteilungsplan»<br />
innerhalb der Regierung<br />
der Baudirektion vermehrte Mittel zugeführt<br />
werden.<br />
Auch der Ruf nach einer Verkehrsregelung<br />
äst nicht ausgeblieben. Darin sind wir mit<br />
Herrn Ritter einverstanden. Wir hoffen,<br />
einmal das bernische Verkehrsamt in Funktion,<br />
dass eine bessere Verkehrsregelung,<br />
welche ganz besonders den Interessen des<br />
Automobilismus Rechnung tragen wird, Platz<br />
greifen werde. Dagegen darf die Behauptung<br />
des Herrn Ritter nicht unwidersprochen bleiben,<br />
als würden die Unglücksfälle zwischen<br />
Bahn und Automobil meistens durch Unvorsichtigkeit<br />
der Automobilisten verursacht.<br />
Richtiges Bedienen der Barrieren, gut sichtbare<br />
Verkehrstafeln, rechtzeitig funktionierende<br />
elektrische Warn-Apparate und ganz<br />
allgemein ein grösseres Anpassen der Bahn<br />
an den Strassenverkehr dürften die Zahl der<br />
Kollisionen zwischen Automobil und Bahn<br />
wesentlich mindern.<br />
Aus der Antwort des Baudirektors, Herrn<br />
Regierungsrat Bösiger, ging übrigens hervor,<br />
dass an zuständiger Stelle nach wie vor dem<br />
Ausbau des heroischen Strassenwesens die<br />
grösste Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />
Ganz besonders möchten wir die an die bernischen<br />
Vertreter im Nationalrat ergangene<br />
regierungsrätliche Aufforderung unterstützen,<br />
sie möchten ihrerseits dafür eintreten,<br />
dass an Stelle des Benzinzollviertels mindestens<br />
doch die Hälfte des Benzinzolls an die<br />
Kantone gelange. Nur durch vermehrte<br />
Mittel, die dem Kanton einzig noch aus dem<br />
stets wachsenden Benzinzoll herfliessen können,<br />
wird man den verschiedenen Begehren<br />
Folge leisten können. Den speziellen Bieler<br />
Wünschen wird übrigens in der Weise entgegengekommen,<br />
dass zwischen Biel und<br />
Neuenstadt ein Weg durch das Rebgelände<br />
als Entlastungsstrasse geplant ist. Ferner<br />
gedenkt man für bestimmte Zeiten am Bielersee<br />
den Eingangverkehr einzuführen, wie<br />
er bereits in der «Automobil-Revue» angeregt<br />
und vorgeschlagen wurde.<br />
Fussgängerwege»<br />
In der Sitzung vom 18. September des<br />
Grossen Rates begründete Dr. La Nicca seine<br />
Motion, worin er anregt, dass angesichts der<br />
durch den Automobilverkehr vollständig veränderten<br />
Verhältnisse auf den Strassen überall,<br />
wo irgend nur möglich, Fussgängerwege<br />
anzulegen seien. Der Motionär hat eine Idee<br />
aufgegriffen, die ganz besonders eingehend<br />
von Herrn Dr. Gubler in seiner Broschüre<br />
«Radfahrerwege in der Schweiz» behandelt<br />
worden ist. Jedenfalls verlangt der zunehmende<br />
Automobilverkehr, dass bei Umbauten<br />
oder neuen Anlagen von Strassen wenn<br />
immer wie möglich auf Ausscheidung von<br />
Fussgänger- und Radfahrerstreifen Bedacht<br />
genommen werde. Ist überall einmal Einsicht<br />
und Wille dazu vorhanden, so wird<br />
sich die Frage nach einheitlichen Grundsätzen<br />
lösen lassen. Jedenfalls lohnt sich am<br />
Rande der Stadtgebiete, wo der Ausflugsverkehr<br />
besonders gross ist, eine grosszügige<br />
Lösung.<br />
nach dem andern hinter sich lassend, die<br />
Ebene dehnte sich weit, in der Ferne sah man<br />
die Konturen des Gebirges; dort oben irgendwo<br />
erwartete man ihn, ein leidender Mensch<br />
brauchte ihn und ein Kollege wünschte seine<br />
Unterstützung. Da waren die Lichter von<br />
Oberkirch, schon lag das Dorf hinter ihm,<br />
hier die Wegkreuzung und der Mann, der auf<br />
ihn wartete. Er trug eine blaue Brille und<br />
einen dunkeln Vollbart. Der Arzt bat ihn, einzusteigen.<br />
Die Männer begrüssten sich. Der<br />
Fremde bedauerte, dass er den Herrn Doktor<br />
habe stören müssen, aber «meine Frau liegt<br />
in Kindeswehen und Dr. Auer möchte den<br />
notwendig gewordenen Eingriff nicht allein<br />
ausführen; so habe ich mir erlaubt, Sie herzubitten.»<br />
Dr. Beck brummte gutmütig.<br />
«Darf ich Ihnen eine Zigarette offerieren<br />
Herr Doktor?»<br />
«Sehr gern, Herr...?»<br />
«Winkler ist mein Name.»<br />
Sie waren von der grossen Strasse abgekommen<br />
und näherten sich dem Wald, der<br />
langsam gegen das Gebirge anstieg...<br />
'Fortsetzung<br />
folgtJ<br />
Herr Regierungsrat Bösiger konnte in seiner<br />
Beantwortung darauf hinweisen, dass<br />
die bernische Baudirektion bereits im Sinne<br />
der Motion vorgehe und auch den Schutz<br />
der Fussgänger nicht ausser acht lasse. In<br />
der Umgebung von Bern und von grössern<br />
Gemeinden bestünden bereits Trottoirs und<br />
auch an mehreren andern Strassen seien neben<br />
der Fahrbahn Fussgängerwege hergestellt.<br />
Was der an und für sich guten Idee<br />
am meisten im Wege steht, ist natürlich die<br />
Frage des Landerwerbes, der nicht so einfach<br />
durchzuführen ist. Die Motion La<br />
Nicca wurde vom Grossen Rate gutgeheissen;<br />
damit ist Gewähr geboten, dass man im<br />
Kanton Bern die Frage weiter verfolgen und<br />
studieren wird und dass, nach Ausführungen<br />
der zuständigen Direktion, der Staat im Rahmen<br />
der verfügbaren Mittel nach Verwirklichung<br />
dieser unbedingten Notwendigkeit<br />
trachten wird.<br />
Hervorheben möchten wir noch, dass<br />
nicht nur die grosse Automobilistengemeinde,<br />
sondern alle Strassenbenützer Herrn Regierungsrat<br />
Bösiger dafür dankbar sein werden,<br />
wenn er nach wie vor für eine zweckentsprechende<br />
Verwendung der Automobilsteuer<br />
und des Benzinzollanteils im bernischen<br />
Staatshaushalte Sorge trägt. Zusammenfassend<br />
können wir betonen, dass die<br />
Diskussion im Grossen Rat einen erfreulichen,<br />
fortschrittlichen Geist zeigte, aus dem<br />
die wachsende Erkenntnis über die Bedeutung<br />
des Strassen- und Automobilwesens<br />
deutlich hervorging.<br />
Ein Erfolg der Automobil-Revue.<br />
Die unermüdliche Aufklärungsarbeit der<br />
«Automobil-Revue» beginnt ihre guten Früchte<br />
zu zeitigen. Währenddem die allgemeine<br />
Presse bis zur Stunde an den selbstverständlichsten<br />
Postulaten vorbeigeschrieben<br />
oder blindlings darüber hinweggegangen ist,<br />
hat die Redaktion der «A.-R.» immer und<br />
immer wieder auf die wachsende Bedeutung<br />
der Strasse und die damit im Zusammenhange<br />
stehenden automobilistischen Fragen<br />
hingewiesen. Dass die augenblicklich zu<br />
Recht geltende Benzinzollverteilung gänzlich<br />
ungenügend ist, haben wir bei jeder Gelegenheit<br />
immer wieder zu betonen gewusst. Im<br />
Kampf um eine gerechtere und bessere Benzinzollverteilung<br />
werden wir nicht müde<br />
werden. Vorerst muss wenigstens die Hälfte<br />
des Benzinzolles, als Minimalforderunig, den<br />
Kantonen zufliessen. Bei steigender Verkehrsentwicklung<br />
und weiterer Erhöhung<br />
der Benzinzolleinnahmen werden wir aber<br />
den Kampf auch noch weiter vorzutragen<br />
wissen. .., :- -f.<br />
Eine hässllche Erscheinung.<br />
Eine Agenturmeldung durchlief dieser<br />
Tage die gesamte schweizerische Presse, die<br />
nicht dazu angetan ist, die Sympathien für<br />
den Automobilismus zu fördern. Nach der<br />
betreffenden Meldung wurde am Dienstag<br />
abend nach 19 Uhr in Rapperswil ein zwölf<br />
Jahre altes Mädchen von einem unbekannten<br />
Automobilisten gewaltsam entführt.<br />
Selbstverständlich konnte sich eine gewisse<br />
Presse, die für das Automobil noch nicht viel<br />
übrig hat, giftiger Bemerkungen nicht enthalten.<br />
«Schandtat eines Automobilisten»<br />
wurde fettgedruckt als Titel gewählt. Der<br />
Zweck ist klar. Ein an und für sich trauriger<br />
Einzelfall wird sofort automobilfeindlich ausgewertet.<br />
Die Gelegenheit ist günstig, greife<br />
man fröhlich zu, wenn einem sonst triftige<br />
Gründe gegen das Automobil ausgegangen<br />
sind. Solch journalistische Praxis gilt es einfach<br />
tiefer zu hängen!<br />
Der traurige Fall wird selbstverständlich<br />
von jedem anständigen Automobilisten aufs<br />
schwerste bedauert. Es wird leider immer<br />
Wüstlinge geben, die sich zur Vollführung einer<br />
Untat mit Freude und Geschick des Automobils<br />
bedienen werden. Solche Unmenschen<br />
haben in den Reihen der Automobilisten<br />
nichts zu suchen und dürfen mit ihnen<br />
nicht ohne weiteres identifiziert werden. Dagegen<br />
erneuern wir mit aller Entschiedenheit<br />
unser Begehren, die kant. Polizeidirektoren<br />
möchten nun endlich einmal ihre Organe<br />
in Uniform auf die Strasse stellen und sich<br />
weniger mit den nach den veralteten Konkordatsvorschriften<br />
zu schnell fahrenden Automobilisten<br />
als mit den Strassenrowdis befassen.<br />
Es ist ganz klar, dass eine richtige,<br />
von uniformierter Polizei durchgeführte allgemeine<br />
Strassenbewachung solche Strassendelikte,<br />
wie sie in letzter Zeit vorgekommen<br />
sind, verunmöglichen wird. Die Wiederbelebung<br />
der Landstrasse verlangt nun nach<br />
ganz anderen Gesichtspunkten geleiteten polizeilichen<br />
Ordnungsdienst, als wie er bisher<br />
hinter Büschen und Häusern in Szene gesetzt<br />
wurde.<br />
•<br />
Glücklicherweise ist es gelungen, den Verbrecher<br />
in der Person des 39jährigen Mechanikers<br />
Karl Bosshard aus Chur am Mittwoch<br />
nachmittag gegen 3 Uhr bei Rüthi zu verhaften.<br />
Während Bosshard am Vormittag auf<br />
die Ausführung einer Reparatur wartete und<br />
mit dem Mädchen spazieren ging, hatten die<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N° 81<br />
Bewohner des Ortes Verdacht geschöpft, da<br />
sie mittlererweile von der Entführung in der<br />
<strong>Zeitung</strong> gelesen hatten. Die gerichtliche Untersuchung<br />
wird über die Motive der frevelhaften<br />
Tat Aufschluss geben. Hervorzuheben<br />
ist noch, dass sich an den fieberhaften Nachforschungen<br />
nicht nur zürcherische Polizeiautomobile<br />
und die Feuerwehr, sondern auch<br />
zahlreiche Rapperswiler Automobilisten beteiligt<br />
haben.<br />
Eine neue Automobil-<br />
Durchgangsstrasse.<br />
Korr. ,Für den Ost- und Westverkehr kommen<br />
in der Ostschweiz vor allem drei Strassenzüge<br />
in Betracht. Einmal jener durch das<br />
Thurtal über Weinfe'.den-Frauenfeld-Winterthur,<br />
der in den letzten Jahren in ganz hervorragender<br />
Weise ausgebaut worden ist;<br />
dann der Strassenzug über Rorschach-St.<br />
Gallen-WH, der im Kanton St. Gallen wenigstens<br />
für die Strecke St. Margrethen-Rorschach-St.<br />
Gallen und teilweise auch bis<br />
Gossau ausgebaut ist und schliesslich die<br />
Durchgangslinie via Walensee, die heute noch<br />
über den Kerenzerberg führt, aber schliesslich<br />
in einer besondern Autostrasse am Nordufer<br />
des Sees ihre Anpassung an die neuen<br />
Forderungen des Verkehrs wird finden müssen<br />
— ein Projekt, das vorlaufig auf 7 bis<br />
10 Millionen Franken veranschlagt ist. Kurz<br />
und bündig wurde nun dieser Tage aus dem<br />
st. gallischen Regierungsgebäude gemeldet,<br />
der Regierungsrat beantrage dem Grossen<br />
Rate die Korrektion und den teilweisen Neubau<br />
der Staatsstrasse Gossau-Oberbüren-<br />
Wil im Kostenvoranschlage von insgesamt<br />
2,180,000 Franken. Wie wir von zuständiger<br />
Stelle vernehmen, handelt es sich bei diesem<br />
Projekte um die Verwirklichung eines<br />
Vorschlages, den der Regierungsrat des Kantons<br />
St. Gallen bereits vor Jahresfrist in seinem<br />
Berichte über den Ausbau des kantonalen<br />
Strassenwesens und dessen Finanzierung<br />
gemacht hat, der damals nicht ohne Kritik<br />
aufgenommen wurde, wob" vor allem eben<br />
das Verbindungsstück Gossau-Wil Gegenstand<br />
lebhafter Diskussion wurde. Zwei Routen<br />
sind es, die zwischen Gossau und Wil<br />
als Durchgangsstrasse in Frage kommen:<br />
einmal jene über Oberbüren, dann diejenige<br />
über Flawil, der namentlich aus der zunächst<br />
interessierten Gegend das Wort geredet<br />
wurde, wobei man vor allem an eine<br />
neue, ungefähr dem heutigen S. B. B.-Trasse<br />
ä Niveau folgenden Verbindungsstrassen<br />
Gossau-Flawil dachte.<br />
Von diesen beiden bestehenden Strassenzügen<br />
entspricht keiner den Anforderungen<br />
des heutigen Verkehrs, und für einen Ausbau<br />
kommt nach Meinung der technischen Berater<br />
des kantonalen Baudepartements in erster<br />
Linie die Strasse Gossau-O&er&üren-Wil<br />
in Betracht. Die Route über Flawil weist einerseits<br />
einen so grossen Lokalverkehr auf,<br />
dass es richtiger erscheine, den Durchgangsverkehr<br />
über Oberbüren zu suchen.Anderseits<br />
wäre ein Ausbau der Strasse übet Flawil viel<br />
kostspieliger und zudem würde er nicht jene<br />
Vorteile bringen, wie dies bei einer Linienführung<br />
über Oberbüren der Fall wäre. Die<br />
neu projektierte Strasse nach Wil durchschneidet<br />
von Gossau bis Wil die dazwischen<br />
liegenden Ortschaften Niederwil, Oberbüren,<br />
Sonnenthal nicht mehr, sondern berührt sie<br />
nur noch. Die Strasse erhält im allgemeinen<br />
kein grösseres Gefälle als 5 Prozent; nur<br />
zwischen Niederwil und Oberbüren ist es notwendig,<br />
ein kurzes Maximalgefälle von 6 %<br />
einzulegen. Sehr wichtig ist dabei die Beseitigung<br />
des Oberbürer- und des Brübacherstiches<br />
mit Maximalgefällen von 11 Prozent<br />
und scharfen Kurven und weiter die Umgehung<br />
der Ortschaften.<br />
Der Verwirklichung dieses wichtigen Projektes<br />
wird dann jene eines noch wichtigeren<br />
folgen müssen : der Neubau einer Sitterfahrbrücke<br />
bei Stocken. Der bauliche Zustand der<br />
heutigen Fahrbrücke mit ihrer unglückseligen<br />
Einmündudng in den steilen Stockener-Stich<br />
ruft unbedingt nach möglichst baldiger Remedur,<br />
die wohl nur in einer neuen Niveau-<br />
Brücke zwischen Stocken-Brugen und Krätzern-Winkeln<br />
gefunden werden kann. Gerade<br />
auf dieser Strecke hat der Kanton St. Gallen<br />
seinen dichtesten Automobilverkehr und<br />
schon im Jahre 1927 wurden hier 2147 Einheiten<br />
pro Tag gezählt (Tonneneinheiten),<br />
heute sind es wohl über 2500, eine Annahme,<br />
die kaum zu weit geht, hat sich doch nach<br />
amtlichen Zählungen der VeTkehr im Jahrzehnt<br />
1919—<strong>1929</strong> im Kanton St. Gallen um<br />
über 400 % vermehrt.<br />
Der alte Unfug<br />
einer hinterwäldlerischen Autokontrolle ist,<br />
wie es scheint, im lieben Schweizerland nicht<br />
umzubringen. Man schreibt uns:<br />
«Ich mache Sie hiermit auf folgende mir<br />
bekannten Automobilfallen aufmerksam:<br />
Kanton Baselland: Birsfelden, innerorts,<br />
200 Meter, Stoppuhr;<br />
Kanton Schwyz: Seewen, vom Bahnhof<br />
bis Bahnübergang, ohne Stoppuhr, zwei Mann<br />
notieren die Autonummern nach Gutdünken.<br />
Ich habe mich persönlich von der Unzulänglichkeit<br />
dieser Kontrolle überzeugt;<br />
Lowerz: Der Gemeindepolizist in Zivil, allein,<br />
notiert sich nach altem Muster die Autonummern<br />
ohne Stoppuhr.»<br />
Solches Gebaren spottet einfach jeder<br />
Beschreibung. Jeder Automobilist merke sich<br />
diese Orte und ziehe seine Konsequenzen!<br />
Ein «zuvorkommendes» Budget<br />
Der Verwaltungsrat der Schweizerischen<br />
Bundesbahnen hat in seiner Sitzung vom letzten<br />
Dienstag den Voranschlag für das Jahr<br />
1930 genehmigt. Auf Grund der letztjährigen<br />
Betriebsergebnisse weist der Betriebsvoranschlag<br />
erheblich günstigere Zahlen auf, als<br />
für das Jahr <strong>1929</strong>. An Einnahmen sind 413,7<br />
Millionen Fr., an Ausgaben 283,2 Millionen<br />
Fr. vorgesehen, so dass mit einem Einnahmenüberschuss<br />
von 130,5 Millionen Fr. gerechnet<br />
werden darf. In der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
rechnet man allerdings nur mit einem<br />
Einnahmenüberschuss von Tund 2,5 Millionen<br />
Fr. Immerhin ist die Situation derart,<br />
dass die Weiterführung der Elektrifikatlon<br />
der im zweiten Elektrifikationsprogramm zunächst<br />
genannten Linien im Betrage von<br />
rund 5,7 Millionen Fr. vorgesehen wird und<br />
dass daneben beträchtliche Anschaffungen an<br />
Rollmaterial, sowie grössere Geleisearbeiten<br />
für den Ausbau auf Doppelspur in Aussicht<br />
genommen werden können.<br />
Gestützt auf diese Tatsachen müssen wir<br />
einen diesbezüglichen Bericht im « Bund », —•<br />
ob er noch in andern Blättern erscheinen<br />
wird, wissen wir nicht — als sehr «zuvorkommend»<br />
bezeichnen, der in der Art der<br />
bekanntgegebenen Zahlen und der ganzen<br />
Aufmachung wohl offensichtlich dahin tendiert,<br />
die Lage der Bundesbahnen in keinem<br />
allzu rosigen Licht erscheinen zu lassen. Es<br />
werden merkwürdigerweise Vergleiche mit<br />
dem Jahre 1928 gezogen, die Transporteinnahmen<br />
auf 385,4 Millionen Fr. berechnet,<br />
was gegenüber dem genannten Jahre allerdings<br />
eine Minderhöhe von 6,3 Millionen Fr.<br />
ausmacht. Ebenso wird mit einem Rückgang<br />
im Personenverkehr gegenüber <strong>1929</strong> gerechnet<br />
und hervorgehoben, dass im Güterverkehr<br />
der vorgenommene Tarifabbau für Wagenladungen<br />
und Getreidetransporte einen<br />
Einnahmenausfall zur Folge habe, der gegenüber<br />
1928 auf 14 Millionen Fr. gegenüber <strong>1929</strong><br />
auf 8 Millionen Fr. geschätzt werde. Eine allfällige<br />
Reduktion der Gepäck- und Stückgut-,<br />
taxe ab 1. Januar 1930 würde einen weitern<br />
Ausfall von 2 Millionen Fr. zur Folge haben,<br />
daneben würden aber die Betriebsausgaben<br />
voraussichtlich um 14. Millionen Fr. höher<br />
zu stehen kommen, als im Jahre 1928. Rund<br />
6 Millionen Fr. sollen dabei auf wachsende<br />
Personalausgaben fallen.<br />
Man merkt die Absicht und wird nicht verstimmt.<br />
Allerdings muss hervorgehoben werden,<br />
dass das Schlagwort der «Automobilkonkurrenz»<br />
endlich von der Bildfläche zu<br />
verschwinden beginnt. Weder für Industrie,<br />
Handel, Landwirtschaft und Gewerbe noch<br />
für den simplen Bürger kann es jedoch zum<br />
Tröste gereichen, dass wir nach wie vor sozusagen<br />
die teuersten Eisenbahnen Europas<br />
unser eigen nennen dürfen. Ganz besonders<br />
belastend für die Bundesbahnen wirkt die<br />
neue Getreideverordnung, worauf wir ja bereits<br />
in Nr. 45 (<strong>1929</strong>) der «Automobil-Revue»<br />
hingewiesen haben. Das staatliche Brotmonopol<br />
von ehemals unterstützte das staatliche<br />
Frachtmonopol. Das Brotgetreide konnte<br />
zu einem hohen Einheitssatz verfrachtet werden,<br />
die Getreideverwaltung sicherte den<br />
Bundesbahnen Transporte und hohe Einnahmen.<br />
Da die S.B.B. nach wie vor dieses<br />
Frachtmonopol beizuhalten gedenken, haben<br />
sie nun auch die vermehrten Kosten zu buchen.<br />
Die Verantwortung über dieses Verlustgeschäft<br />
tragen die verantwortlichen Organe<br />
und es wäre nicht angezeigt, wenn ob einem<br />
selbstverschuldeten bedeutenden Einnahmenausfall<br />
die wirtschaftliche Notwendigkeit eines<br />
Tarifabbaues auf Jahre hinaus verzögert<br />
werden müsste.<br />
D<br />
Alpenpostkurse vom 9. bis 15. September.<br />
Die zwölfte Betriebswoche der Alpenposten<br />
schliesst mit einer Mehrtransportziffer von<br />
+ 4189 ab. Es wurden in dieser Woche<br />
.17.761 (12.147) Personen befördert Grosse<br />
Mehrfrequenzen verzeichnen die nachgenannten<br />
Strecken: Thusis-Bernhardin-Mesoeco<br />
+ 377, Chur-Tiefenkastel -f- 369,<br />
Grimsel +330, Flüela +237, Ragaz-Vättis<br />
+ 229, Reichenau-Waldhaus-Flims + 218,<br />
usw. Auf der Strecke St. Moritz ist eine<br />
Minderfreauenz von —1106 zu melden, lt
N° 81 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Automobil-Sternfahrt<br />
nach Barcelona<br />
wird von dem Königlichen Automobil-Club<br />
von Katalonien (Real Automovil Club de Cataluna)<br />
anlässlich der in Barcelona vom 18.<br />
bis 24. Oktober stattfindenden Automobilwoche<br />
ins Werk gesetzt. Man kann sich wohl<br />
zur Herbstzeit kein reizenderes Fahrtziel<br />
wünschen, als die am Meere gelegene wunderschöne<br />
Hauptstadt Kataloniens, Barcelona.<br />
Die grosse Weltausstellung zieht gegenwärtig<br />
viele Besucher an, denen sich die<br />
Rallye-Fahrer zugesellen werden. Es steht<br />
ihnen vollkommen frei, von einem beliebigen<br />
Orte, der auf der Rallye-Karte eingezeichnet<br />
ist, abzufahren, jedoch müssen sie ihre Ab-<br />
"fahrt so wählen, dass sie bei Einhaltung eines<br />
zwischen 40 und 35 Kilometer liegenden<br />
Stundendurchschnittes am 18. Oktober zwischen<br />
13 und 18 Uhr in Barcelona eintreffen.<br />
Die Teilnehmer haben sich nach der auf der<br />
Karte eingezeichneten Reiseroute zu richten<br />
und sind verpflichtet, ihre Durchfahrt an den<br />
Kontrollstellen bescheinigen zu lassen.<br />
Damit vermieden wird, dass diese Tourenfahrt<br />
zu einer Art Rennen ausajtet, sind für<br />
die Wertung der mittleren Gescnwindigkeiten<br />
im Maximum 220 Punkte vorgesehen. Ein<br />
Ueberschreiten des Durchschnittes über 43<br />
Kilometer pro Stunde in der Qesamtstrecke<br />
zieht den Ausschluss von der Wertung nach<br />
sich. Um den Zeitunterschieden zwischen Abfahrtsort<br />
und Barcelona gerecht zu werden,<br />
sind Zeitausgleichstabellen vorbereitet, nach<br />
denen die Zeitausgleiche vorgenommen werden.<br />
Die Wagen werden für die ganze Dauer<br />
der Fahrt mit Plomben am Chassis, am Motor<br />
und an der Hinterachsbrücke versehen.<br />
Besondere Massnahmen und Einzelheiten über<br />
Karosserie und ihrer Ausstattung sind in der<br />
Ausschreibung enthalten.<br />
Die Wertung erfolgt auf Grund dreier Wertungsfaktoren:<br />
1. Gefahrene Strecke. Für die ersten 1000<br />
Kilometer zurückgelegten Weges werden 45<br />
Punkte gutgeschrieben. Für jeden mehr oder<br />
weniger geleisteten Kilometer werden zu dieser<br />
Grundzahl je 0,015 Punkte hinzugerechnet<br />
bzw. abgezogen.<br />
2. Mittlere Geschwindigkeit. Für jeden<br />
Stundenkilometerdurchschnitt werden 5 P.<br />
gutgeschrieben bis zu einer Höchstzahl von<br />
200 Punkten, die einem Durchschnitt von 40<br />
Kilometer entsprechen.<br />
3. Anzahl der beförderten Personen. Die<br />
Anzahl der für jeden Fahrgast, Führer eingeschlossen,<br />
gewährten Punkte ist die folgende:<br />
Wagen bis 1500 ccm 10 Punkte (Höchstzahl<br />
der Fahrgäste zur Berechnung der Punkte 3),<br />
zusammen 30 Punkte; Wagen bis zu 3000<br />
ccm 7,50 Punkte (Höchstzahl der Fahrgäste<br />
zur Berechnung der Punkte 4), zusammen 30<br />
Punkte; Wagen über 3000 ccm 6 Punkte<br />
(Höchstzahl der Fahrgäste zur Berechnung<br />
der Punkte 5), zusammen 30 Punkte.<br />
Als Preise sind eine Anzahl Ehren- und<br />
Geldpreise, vorgesehen, die bis 10,000 Peseten<br />
(6000 Mark) reichen.<br />
Bei der der Ankunft folgenden Automobilwoche<br />
findet am 21. Oktober ein Schönheitswettbewerb<br />
und Korso der Wagen in der<br />
Weltausstellung statt und am 24. Oktober<br />
wird ein Bergrennen im Ausstellungsgelände<br />
abgehalten.<br />
Die Indianapolis-Rennformel.<br />
Sport<br />
Obschon die amerikanische Automobil Association<br />
der internationalen Association angeschlossen<br />
ist und dadurch verpflichtet ist,<br />
die im Vorjahre in Paris aufgestellte kombinierte<br />
Verbrauchs- und Gewichtsformel auch<br />
bei ihren internationalen Rennen in Indianapolis<br />
in Anwendung zu bringen, hat man in<br />
Amerika für das Indianapolis-Rennen 1930<br />
eine Formel aufgestellt, die den Pariser Beschlüssen<br />
zuwiderläuft.<br />
Die 1928 in Paris beschlossene Rennformel<br />
limitierte den Brennstoff- und Schmiermittelverbrauch<br />
auf 14 kg pro 100 km und<br />
das Mindestgewicht der Wagen auf 900 kg.<br />
Amerika wählt nun für Indianapolis eine Formel,<br />
die den Verkaufsbedürfnissen der amerikanischen<br />
Konstrukteure besser entspricht.<br />
Diese Formel lautet auf zweisitzige Wagen<br />
mit Motoren bis sechs Liter Hub-Volumen<br />
und einem Mindestgewicht von 1750 Pfund=<br />
792,5 hg. Weiter wurde für Viertaktmaschinen<br />
der Einbau von Gebläsen und Kompressoren<br />
verboten, für Zweitaktmaschmen aber<br />
erlaubt. An Ventilen dürfen pro Zylinder nur<br />
zwei vorhanden sein, die Anzahl der Vergaser<br />
wurde auf einen beschränkt, der aber<br />
ein Doppelvergaser sein darf. Ferner wurde<br />
eine minimale Spurweite von 1368 mm und<br />
eine maximale von 1520 mm vorgeschrieben.<br />
Ferner wurde beschlossen, zwei Sitze mit<br />
einer Minimalbreit© von zusammen 78,7 cm<br />
vorzuschreiben, von denen der Mechanikersitz<br />
um 12 Zoll oder 30 cm zurückgerückt<br />
sein darf.<br />
Die Amerikaner sind praktische Leute. Sie<br />
verfolgen mit den neuen Bestimmungen in<br />
erster Linie den Wunsch, den teilnehmenden<br />
Firmen und Privatfahrern die Kosten nach<br />
Möglichkeit zu verringern und in zweiter<br />
Hinsicht der heimischen Industrie durch<br />
enge Anlehnung an Konstruktionen des Serienbaues<br />
möglichst direkte Nutzanwendung<br />
und Uebertragung der im Rennen gemachten<br />
Erfahrungen auf den Gebrauchswagen zu<br />
ermöglichen. Da in U. S. A. in der Mehrzahl<br />
starke Wagen gekauft werden, weil -der<br />
Brennstoffverbrauch keine Rolle spielt, emanzipiert<br />
man sich kurzerhand von der europäischen<br />
Formel und experimentiert mit einer<br />
eigenen, im Hinblick auf die Bedürfnisse<br />
der Industrie und im Wunsche, möglichst<br />
alle grossen amerikanischen Wagen am<br />
Start zu sehen.<br />
gr.<br />
Kleine italienische Nachrichten. Di© anfänglich<br />
auf den 22. September angesetzte<br />
«Coppa del Gran Sasso» ist auf den 29. dies<br />
verschoben worden, indem der 22. dies für<br />
die Einweihung der Bahn Pescara-Penne bestimmt<br />
wurde. Die Strecke ist 498 Kilometer<br />
lang und führt durch die vier Provinzen<br />
Aquila, Chieti, Pescara und Teramo und somit<br />
durch eine den Voralpen zu vergleichende<br />
Berggegend von ausserordentlicher<br />
landschaftlicher Schönheit, wie denn auch<br />
schon Hunderte von Automobilen, die nicht<br />
konkurrieren, sondern nur den Rennern<br />
nachfahren und sich dabei einen guten Tag<br />
machen wollen, vorgemerkt sind. Dergleichen<br />
Gemütlichkeits-Raids entsprechen sehr<br />
dem italienischen Naturell und breiten sich<br />
immer mehr aus. Es fährt mit oder hinterher,<br />
wer überhaupt einen kapablen Wagen besitzt.<br />
Der sportliche Zweck des Rennens<br />
ist, grösste Regelmässigkeit des Fahrens mit<br />
grösstmöglicher Schnelligkeit zu verbinden<br />
und das Reglement ist diesem Ziel angepasst.<br />
Unter anderem wird den Teilnehmern auch<br />
der Genuss gewährleistet, den prachtvollen<br />
Nationalpark Italiens in den Abruzzen durchqueren<br />
zu können.<br />
Ein Bergrennen ist auch der Raid «Abbazia-Monte<br />
Magigiore» um die Coppa Mussolini.<br />
Das Rennen ist mit einer Festwoche<br />
verbunden, die auch Wassersport in sich<br />
schliesst.<br />
Der Italienische Automobilclub (R.A.C.I.)<br />
hat im Alto Adige mit einer Organisation<br />
von Sanitätsposten begonnen, die allmählich<br />
auf die grossen Linien des Automobilismus<br />
ausgedehnt werden soll. Es ist dies der<br />
erste Versuch in Italien.<br />
Auf einer Strecke von über 840 km sind,<br />
unter Mitwirkung des italienischen Roten<br />
Kreuzes, 70 Hilfsposten errichtet worden,<br />
und zwar an den gefährlichsten Stellen der<br />
TouristenÜnien in jener Gegend. Jeder Posten<br />
enthält einen Schrank aus Metall, der<br />
alle Medizinalien birgt, die für eine erste<br />
Hilfeleistung wichtig sind. Eine der Abteilungen<br />
ist mit besonderem Schlüssel verschlossen<br />
und enthält die Medikamente, die. nur<br />
vom Arzt vergeben werden können. Dazu,<br />
eine Tragbahre, gedruckte Anweisungen für<br />
erste Hilfeleistung sowie ein am Strassenrand<br />
festzumachender Schild mit Hinweisung<br />
auf den Sanitätsposten. Jeder Posten<br />
hat einen Gründer, der für die Kosten aufkommt<br />
und dessen Namen auf dem Schild<br />
angebracht ist. Die Posten sind einem Kustoden<br />
anvertraut, der verpflichtet ist, sich bei<br />
Unglücksfällen den Verunglückten zur Verfügung<br />
zu stellen. Die Dienstleistung sowie<br />
dieVerabfolgung von Medikamenten geschieht<br />
gratis.<br />
Rekorde einer Frau. Mme Stewart stellte<br />
am 12. September auf ihrem 1100-ccm-Morgan-Jap-Wagen<br />
auf dem Autodrom von Linas-Montlhery<br />
eine Reihe neuer Weltrekorde<br />
auf:<br />
1000 km in 9:16:35,98 (Mittel: 107,797 km).<br />
500 Meilen in 7:26:03,11 (Mittel: 108,237 km).<br />
7 Stunden: 755,741 km (107,963 km).<br />
8 Stunden: 868,636 km (108,579 km)<br />
9 Stunden: 974,247 km (108,249 km).<br />
10 Stunden: 1081,137 km (108,115 km).<br />
11 Stunden: 1175,413 km (106,855 km).<br />
12 Stunden: 1288,245 km (107,353 km). mg.<br />
An der Schwelle<br />
des Pariser Salons.<br />
Am 3. Oktober wird der diesjährige Salon<br />
mit dem Erkennungszeichen XXIII seine Eingangspforten<br />
wieder öffnen und die Errungenschaften<br />
der Automobiltechnik und die<br />
Wandlungen der Aesthetik des Automobilismus<br />
in der ganzen Welt einer sich drängenden<br />
Schar von Zuschauern, Technikern, Käufern<br />
und blossen Neugierigen offenbaren.<br />
Auch diesmal wird das grosse Pariser Ereignis<br />
sich im Grand Palais, der einzigen, nach<br />
Raum und Lage einigermassen geeigneten<br />
Halle der Weltstadt, abwickeln. Aber selbst<br />
das Grand Palais reicht immer weniger aus<br />
für eine Veranstaltung von diesem Umfang,<br />
Die Art, wie<br />
Ihre Reifen sich am Boden festklammern.<br />
kann Ihnen das Leben retten.<br />
Sie können noch so vorsichtig sein, der<br />
Bruchteil einer Sekunde kann über Ihr<br />
Leben entscheiden, wenn Sie einem rücksichtslosen<br />
Fahrer begegnen.<br />
Ein Herumreissen des Steuers, und Sie<br />
haben ein Unglück vermieden.<br />
Haben Sie dies aber nicht auch grösstenteils<br />
Ihren Reifen zu verdanken?<br />
Verwenden Sie Firestone-Reifen, so<br />
werden Sie nie etwas zu befürchten<br />
haben.<br />
Gum - Dipped - Reifen<br />
sind nicht nur die sichersten, sondern auch die<br />
sparsamsten der Welt, weil sie am meisten<br />
Kilometer pro Franken leisten.<br />
und so werden wir auch dieses Jahr nicht<br />
einen einzigen, sondern drei aufeinander folgende<br />
Salons haben. In den ersten zehn<br />
Tagen, vom 3. bis zum 13. Oktober wird der<br />
Salon nur den Ausstellern von Personenwagen,<br />
nicht karossierten Chassis und verwandten<br />
Gegenständen, wie Karosserien,<br />
Auswechslungsstücken, Pneus und anderes<br />
Zubehör, zur Verfügung stehen; in zehn weiteren<br />
Tagen, vom 23. Oktober bis zum 3. November,<br />
wird das Grand Palais gewöhnliche<br />
Fahr- und Motorräder und die sich daran<br />
anschliessenden Industrieerzeugnisse beherbergen;<br />
nach einer weiteren Pause von zehn<br />
Tagen wird nun am 14. November die<br />
schwere Artillerie des Automobilismus : Camions,<br />
Autobusse und die Ausrüstung für<br />
Garagen, die Aufmerksamkeit der Interessenten<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Die inneren Anlagen des Grand Palais erfuhren<br />
für den diesjährigen Salon manche<br />
Abänderung und zahlreiche Neuerungen, die<br />
grosse Halle auch manch angemessene Verzierung.<br />
Das Palais ist in mehrere Zonen eingeteilt<br />
worden, die auch die Höhe der von<br />
den Ausstellern zu entrichtenden Miete bestimmen.<br />
Diese Schau des Automobilismus<br />
weist, wie manch anderes Theater, Parkett-,<br />
Balkon- und weniger günstige Plätze auf, in<br />
die sich die Hocharistokratie und die bescheideneren<br />
Abstufungen des Automobilismus nun<br />
teilen werden. Von Jahr zu Jahr wiederholt es<br />
sich, dass gar manche sich anmeldenden Aussteller<br />
aus Raumgründen abgewiesen werden<br />
müssen, und diesmal suchten nun die Veranstalter<br />
des Salons eine Lösung darin, dass<br />
die Zuteilung der Ausstellungsräume in direktem<br />
Verhältnis zu der von den verschiedenen<br />
Betrieben beschäftigten Arbeiterzahl erfolgen<br />
soll: so erhält beispielsweise ein<br />
Werk mit 500 Arbeitern 40 qm, während auf<br />
einen Betrieb mit 15 000 Arbeitern 140 qrn<br />
kommen. Diese und andere Bestimmungen<br />
erstrecken sich sowohl auf französische wie<br />
auf ausländische Aussteller, mit der einzigen<br />
Ausnahme jedoch, dass die letzteren, ganz<br />
unabhängig von der Bedeutung der einzelnen<br />
Werke und der Zahl ihrer beschäftigten Arbeiter,<br />
höchstens einen Anspruch auf 80 qm<br />
haben. Die ausländischen Aussteller müssen<br />
dabei den folgenden drei Bedingungen entsprechen:<br />
an den drei letzten Salons teilgenommen<br />
zu haben; dem sogenannten «Bureau<br />
permanent des constructeurs ä"automobiles»<br />
anzugehören und — dies ein Kardinalpunkt in<br />
der internationalen Automobilindustrie — in<br />
ihren Zollansätzen auf Wagen französischen<br />
Ursprungs 15 Prozent «ad valorem» vor<br />
dem 1. August 1914 nicht überschritten zu<br />
haben.<br />
a. c., Paris,<br />
Die Zahl der ausländischen Automobile,<br />
die vorübergehend in die Schweiz kamen,<br />
betrug im Monat August <strong>1929</strong>:<br />
<strong>1929</strong> 1928<br />
Mit provisorischer Eintrittskarte 18.428 15.157<br />
Mit Freikarte 827 615i<br />
Mit Triptyk oder Grenzpassierheft 15.754 11.117<br />
Total 35.009 26.883<br />
Ballonfuchsjagd in Zürich. Die Ballon-Fuchsjagd<br />
mit Automobilverfolgung, für welche<br />
ursprünglich als erster Termin der 29. September<br />
vorgesehen war, wird nun um acht Tage verschoben.<br />
Der erste für diese Veranstaltung angesetzte<br />
Sonntag ist der 6. Oktober. Sollten an diesem<br />
Datum die Witterungsverhältnisse eine Durchführung<br />
nicht gestatten, so ist dafür als zweiter Termin<br />
der 13. Oktober bestimmt.<br />
Das Gaswerk Schlieren, in welchem die Füllung<br />
des Ballons vorgenommen wird, führt zurzeit beträchtliche<br />
Umbauten durch,, welche voraussischtlich<br />
erst Ms Ende dea Monats fertig werden. Um<br />
ein© ungestörte und prompte Füllung durchführen<br />
zu können, entschloss sich das Organisationskomitee<br />
zur vorerwähnten Verschiebung der Daten.<br />
Die geplante Autostrasse auf den Rigi beherrscht<br />
mit einem Schlage das Interesse<br />
weiter Kreise und jene Leute, die nur Sinn<br />
für Bahninteressen haben und dem Automobil<br />
nur Lärm und Gestank andichten,<br />
klagen bereits von der Verschandelung der<br />
Landschaft, die da geplant sei! Warum nicht<br />
gar?!... Wenn der Bergfrieden gestört<br />
wurde, so hat das vor langem die Bahn getan<br />
und wenn das Bergidyll verschandelt<br />
wurde, so fällt die Schuld hierfür vor allem<br />
der Bahn zu! Durch ein© Autostrassen würden<br />
weder Fussgänger noch Gäste belästigt,<br />
und auch dem Vieh auf den Weiden würden<br />
die Automobil© michts anhaben! Auf alle<br />
Fälle vermag sich heutzutage das moderne<br />
Automobil weitaus besser dem Gelände anzupassen<br />
als irgend ein anderes Verkehrsmittel.<br />
Wenn die' zwei Rigibahngesellschaften<br />
nicht gut rentieren, so kann man dafür kaum<br />
das Automobil verantwortlich machen, namentlich<br />
bis jetzt nicht, wo keine Autostrasse<br />
auf den Rigi hinaufführte. Und wenn<br />
jemand durch den Bau der geplanten Rigästrasse<br />
angebliche Sympathien für das Automobil<br />
verlieren zu müssen glaubt, so sind es<br />
wohl solche, welche die Verkehrsfrage dann<br />
zeitgemäss gelöst glauben, wenn die Bahnaktien<br />
steigen,<br />
-ey.
N° 81 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Automobil-Sternfahrt<br />
nach Barcelona<br />
wird von dem Königlichen Automobil-Club<br />
von Katalonien (Real Automovil Club de Cataluna)<br />
anlässlich der in Barcelona vom 18.<br />
bis 24. Oktober stattfindenden Automobilwoche<br />
ins Werk gesetzt. Man kann sich wohl<br />
zur Herbstzeit kein reizenderes Fahrtziel<br />
wünschen, als die am Meere gelegene wunderschöne<br />
Hauptstadt Kataloniens, Barcelona.<br />
Die grosse Weltausstellung zieht gegenwärtig<br />
viele Besucher an, denen sich die<br />
Rallye-Fahrer zugesellen werden. Es steht<br />
ihnen vollkommen frei, von einem beliebigen<br />
Orte, der auf der Rallye-Karte eingezeichnet<br />
ist, abzufahren, jedoch müssen sie ihre Ab-<br />
"fahrt so wählen, dass sie bei Einhaltung eines<br />
zwischen 40 und 35 Kilometer liegenden<br />
Stundendurchschnittes am 18. Oktober zwischen<br />
13 und 18 Uhr in Barcelona eintreffen.<br />
Die Teilnehmer haben sich nach der auf der<br />
Karte eingezeichneten Reiseroute zu richten<br />
und sind verpflichtet, ihre Durchfahrt an den<br />
Kontrollstellen bescheinigen zu lassen.<br />
Damit vermieden wird, dass diese Tourenfahrt<br />
zu einer Art Rennen ausajtet, sind für<br />
die Wertung der mittleren Gescnwindigkeiten<br />
im Maximum 220 Punkte vorgesehen. Ein<br />
Ueberschreiten des Durchschnittes über 43<br />
Kilometer pro Stunde in der Qesamtstrecke<br />
zieht den Ausschluss von der Wertung nach<br />
sich. Um den Zeitunterschieden zwischen Abfahrtsort<br />
und Barcelona gerecht zu werden,<br />
sind Zeitausgleichstabellen vorbereitet, nach<br />
denen die Zeitausgleiche vorgenommen werden.<br />
Die Wagen werden für die ganze Dauer<br />
der Fahrt mit Plomben am Chassis, am Motor<br />
und an der Hinterachsbrücke versehen.<br />
Besondere Massnahmen und Einzelheiten über<br />
Karosserie und ihrer Ausstattung sind in der<br />
Ausschreibung enthalten.<br />
Die Wertung erfolgt auf Grund dreier Wertungsfaktoren:<br />
1. Gefahrene Strecke. Für die ersten 1000<br />
Kilometer zurückgelegten Weges werden 45<br />
Punkte gutgeschrieben. Für jeden mehr oder<br />
weniger geleisteten Kilometer werden zu dieser<br />
Grundzahl je 0,015 Punkte hinzugerechnet<br />
bzw. abgezogen.<br />
2. Mittlere Geschwindigkeit. Für jeden<br />
Stundenkilometerdurchschnitt werden 5 P.<br />
gutgeschrieben bis zu einer Höchstzahl von<br />
200 Punkten, die einem Durchschnitt von 40<br />
Kilometer entsprechen.<br />
3. Anzahl der beförderten Personen. Die<br />
Anzahl der für jeden Fahrgast, Führer eingeschlossen,<br />
gewährten Punkte ist die folgende:<br />
Wagen bis 1500 ccm 10 Punkte (Höchstzahl<br />
der Fahrgäste zur Berechnung der Punkte 3),<br />
zusammen 30 Punkte; Wagen bis zu 3000<br />
ccm 7,50 Punkte (Höchstzahl der Fahrgäste<br />
zur Berechnung der Punkte 4), zusammen 30<br />
Punkte; Wagen über 3000 ccm 6 Punkte<br />
(Höchstzahl der Fahrgäste zur Berechnung<br />
der Punkte 5), zusammen 30 Punkte.<br />
Als Preise sind eine Anzahl Ehren- und<br />
Geldpreise, vorgesehen, die bis 10,000 Peseten<br />
(6000 Mark) reichen.<br />
Bei der der Ankunft folgenden Automobilwoche<br />
findet am 21. Oktober ein Schönheitswettbewerb<br />
und Korso der Wagen in der<br />
Weltausstellung statt und am 24. Oktober<br />
wird ein Bergrennen im Ausstellungsgelände<br />
abgehalten.<br />
Die Indianapolis-Rennformel.<br />
Sport<br />
Obschon die amerikanische Automobil Association<br />
der internationalen Association angeschlossen<br />
ist und dadurch verpflichtet ist,<br />
die im Vorjahre in Paris aufgestellte kombinierte<br />
Verbrauchs- und Gewichtsformel auch<br />
bei ihren internationalen Rennen in Indianapolis<br />
in Anwendung zu bringen, hat man in<br />
Amerika für das Indianapolis-Rennen 1930<br />
eine Formel aufgestellt, die den Pariser Beschlüssen<br />
zuwiderläuft.<br />
Die 1928 in Paris beschlossene Rennformel<br />
limitierte den Brennstoff- und Schmiermittelverbrauch<br />
auf 14 kg pro 100 km und<br />
das Mindestgewicht der Wagen auf 900 kg.<br />
Amerika wählt nun für Indianapolis eine Formel,<br />
die den Verkaufsbedürfnissen der amerikanischen<br />
Konstrukteure besser entspricht.<br />
Diese Formel lautet auf zweisitzige Wagen<br />
mit Motoren bis sechs Liter Hub-Volumen<br />
und einem Mindestgewicht von 1750 Pfund=<br />
792,5 hg. Weiter wurde für Viertaktmaschinen<br />
der Einbau von Gebläsen und Kompressoren<br />
verboten, für Zweitaktmaschmen aber<br />
erlaubt. An Ventilen dürfen pro Zylinder nur<br />
zwei vorhanden sein, die Anzahl der Vergaser<br />
wurde auf einen beschränkt, der aber<br />
ein Doppelvergaser sein darf. Ferner wurde<br />
eine minimale Spurweite von 1368 mm und<br />
eine maximale von 1520 mm vorgeschrieben.<br />
Ferner wurde beschlossen, zwei Sitze mit<br />
einer Minimalbreit© von zusammen 78,7 cm<br />
vorzuschreiben, von denen der Mechanikersitz<br />
um 12 Zoll oder 30 cm zurückgerückt<br />
sein darf.<br />
Die Amerikaner sind praktische Leute. Sie<br />
verfolgen mit den neuen Bestimmungen in<br />
erster Linie den Wunsch, den teilnehmenden<br />
Firmen und Privatfahrern die Kosten nach<br />
Möglichkeit zu verringern und in zweiter<br />
Hinsicht der heimischen Industrie durch<br />
enge Anlehnung an Konstruktionen des Serienbaues<br />
möglichst direkte Nutzanwendung<br />
und Uebertragung der im Rennen gemachten<br />
Erfahrungen auf den Gebrauchswagen zu<br />
ermöglichen. Da in U. S. A. in der Mehrzahl<br />
starke Wagen gekauft werden, weil -der<br />
Brennstoffverbrauch keine Rolle spielt, emanzipiert<br />
man sich kurzerhand von der europäischen<br />
Formel und experimentiert mit einer<br />
eigenen, im Hinblick auf die Bedürfnisse<br />
der Industrie und im Wunsche, möglichst<br />
alle grossen amerikanischen Wagen am<br />
Start zu sehen.<br />
gr.<br />
Kleine italienische Nachrichten. Di© anfänglich<br />
auf den 22. September angesetzte<br />
«Coppa del Gran Sasso» ist auf den 29. dies<br />
verschoben worden, indem der 22. dies für<br />
die Einweihung der Bahn Pescara-Penne bestimmt<br />
wurde. Die Strecke ist 498 Kilometer<br />
lang und führt durch die vier Provinzen<br />
Aquila, Chieti, Pescara und Teramo und somit<br />
durch eine den Voralpen zu vergleichende<br />
Berggegend von ausserordentlicher<br />
landschaftlicher Schönheit, wie denn auch<br />
schon Hunderte von Automobilen, die nicht<br />
konkurrieren, sondern nur den Rennern<br />
nachfahren und sich dabei einen guten Tag<br />
machen wollen, vorgemerkt sind. Dergleichen<br />
Gemütlichkeits-Raids entsprechen sehr<br />
dem italienischen Naturell und breiten sich<br />
immer mehr aus. Es fährt mit oder hinterher,<br />
wer überhaupt einen kapablen Wagen besitzt.<br />
Der sportliche Zweck des Rennens<br />
ist, grösste Regelmässigkeit des Fahrens mit<br />
grösstmöglicher Schnelligkeit zu verbinden<br />
und das Reglement ist diesem Ziel angepasst.<br />
Unter anderem wird den Teilnehmern auch<br />
der Genuss gewährleistet, den prachtvollen<br />
Nationalpark Italiens in den Abruzzen durchqueren<br />
zu können.<br />
Ein Bergrennen ist auch der Raid «Abbazia-Monte<br />
Magigiore» um die Coppa Mussolini.<br />
Das Rennen ist mit einer Festwoche<br />
verbunden, die auch Wassersport in sich<br />
schliesst.<br />
Der Italienische Automobilclub (R.A.C.I.)<br />
hat im Alto Adige mit einer Organisation<br />
von Sanitätsposten begonnen, die allmählich<br />
auf die grossen Linien des Automobilismus<br />
ausgedehnt werden soll. Es ist dies der<br />
erste Versuch in Italien.<br />
Auf einer Strecke von über 840 km sind,<br />
unter Mitwirkung des italienischen Roten<br />
Kreuzes, 70 Hilfsposten errichtet worden,<br />
und zwar an den gefährlichsten Stellen der<br />
TouristenÜnien in jener Gegend. Jeder Posten<br />
enthält einen Schrank aus Metall, der<br />
alle Medizinalien birgt, die für eine erste<br />
Hilfeleistung wichtig sind. Eine der Abteilungen<br />
ist mit besonderem Schlüssel verschlossen<br />
und enthält die Medikamente, die. nur<br />
vom Arzt vergeben werden können. Dazu,<br />
eine Tragbahre, gedruckte Anweisungen für<br />
erste Hilfeleistung sowie ein am Strassenrand<br />
festzumachender Schild mit Hinweisung<br />
auf den Sanitätsposten. Jeder Posten<br />
hat einen Gründer, der für die Kosten aufkommt<br />
und dessen Namen auf dem Schild<br />
angebracht ist. Die Posten sind einem Kustoden<br />
anvertraut, der verpflichtet ist, sich bei<br />
Unglücksfällen den Verunglückten zur Verfügung<br />
zu stellen. Die Dienstleistung sowie<br />
dieVerabfolgung von Medikamenten geschieht<br />
gratis.<br />
Rekorde einer Frau. Mme Stewart stellte<br />
am 12. September auf ihrem 1100-ccm-Morgan-Jap-Wagen<br />
auf dem Autodrom von Linas-Montlhery<br />
eine Reihe neuer Weltrekorde<br />
auf:<br />
1000 km in 9:16:35,98 (Mittel: 107,797 km).<br />
500 Meilen in 7:26:03,11 (Mittel: 108,237 km).<br />
7 Stunden: 755,741 km (107,963 km).<br />
8 Stunden: 868,636 km (108,579 km)<br />
9 Stunden: 974,247 km (108,249 km).<br />
10 Stunden: 1081,137 km (108,115 km).<br />
11 Stunden: 1175,413 km (106,855 km).<br />
12 Stunden: 1288,245 km (107,353 km). mg.<br />
An der Schwelle<br />
des Pariser Salons.<br />
Am 3. Oktober wird der diesjährige Salon<br />
mit dem Erkennungszeichen XXIII seine Eingangspforten<br />
wieder öffnen und die Errungenschaften<br />
der Automobiltechnik und die<br />
Wandlungen der Aesthetik des Automobilismus<br />
in der ganzen Welt einer sich drängenden<br />
Schar von Zuschauern, Technikern, Käufern<br />
und blossen Neugierigen offenbaren.<br />
Auch diesmal wird das grosse Pariser Ereignis<br />
sich im Grand Palais, der einzigen, nach<br />
Raum und Lage einigermassen geeigneten<br />
Halle der Weltstadt, abwickeln. Aber selbst<br />
das Grand Palais reicht immer weniger aus<br />
für eine Veranstaltung von diesem Umfang,<br />
Die Art, wie<br />
Ihre Reifen sich am Boden festklammern.<br />
kann Ihnen das Leben retten.<br />
Sie können noch so vorsichtig sein, der<br />
Bruchteil einer Sekunde kann über Ihr<br />
Leben entscheiden, wenn Sie einem rücksichtslosen<br />
Fahrer begegnen.<br />
Ein Herumreissen des Steuers, und Sie<br />
haben ein Unglück vermieden.<br />
Haben Sie dies aber nicht auch grösstenteils<br />
Ihren Reifen zu verdanken?<br />
Verwenden Sie Firestone-Reifen, so<br />
werden Sie nie etwas zu befürchten<br />
haben.<br />
Gum - Dipped - Reifen<br />
sind nicht nur die sichersten, sondern auch die<br />
sparsamsten der Welt, weil sie am meisten<br />
Kilometer pro Franken leisten.<br />
und so werden wir auch dieses Jahr nicht<br />
einen einzigen, sondern drei aufeinander folgende<br />
Salons haben. In den ersten zehn<br />
Tagen, vom 3. bis zum 13. Oktober wird der<br />
Salon nur den Ausstellern von Personenwagen,<br />
nicht karossierten Chassis und verwandten<br />
Gegenständen, wie Karosserien,<br />
Auswechslungsstücken, Pneus und anderes<br />
Zubehör, zur Verfügung stehen; in zehn weiteren<br />
Tagen, vom 23. Oktober bis zum 3. November,<br />
wird das Grand Palais gewöhnliche<br />
Fahr- und Motorräder und die sich daran<br />
anschliessenden Industrieerzeugnisse beherbergen;<br />
nach einer weiteren Pause von zehn<br />
Tagen wird nun am 14. November die<br />
schwere Artillerie des Automobilismus : Camions,<br />
Autobusse und die Ausrüstung für<br />
Garagen, die Aufmerksamkeit der Interessenten<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Die inneren Anlagen des Grand Palais erfuhren<br />
für den diesjährigen Salon manche<br />
Abänderung und zahlreiche Neuerungen, die<br />
grosse Halle auch manch angemessene Verzierung.<br />
Das Palais ist in mehrere Zonen eingeteilt<br />
worden, die auch die Höhe der von<br />
den Ausstellern zu entrichtenden Miete bestimmen.<br />
Diese Schau des Automobilismus<br />
weist, wie manch anderes Theater, Parkett-,<br />
Balkon- und weniger günstige Plätze auf, in<br />
die sich die Hocharistokratie und die bescheideneren<br />
Abstufungen des Automobilismus nun<br />
teilen werden. Von Jahr zu Jahr wiederholt es<br />
sich, dass gar manche sich anmeldenden Aussteller<br />
aus Raumgründen abgewiesen werden<br />
müssen, und diesmal suchten nun die Veranstalter<br />
des Salons eine Lösung darin, dass<br />
die Zuteilung der Ausstellungsräume in direktem<br />
Verhältnis zu der von den verschiedenen<br />
Betrieben beschäftigten Arbeiterzahl erfolgen<br />
soll: so erhält beispielsweise ein<br />
Werk mit 500 Arbeitern 40 qm, während auf<br />
einen Betrieb mit 15 000 Arbeitern 140 qrn<br />
kommen. Diese und andere Bestimmungen<br />
erstrecken sich sowohl auf französische wie<br />
auf ausländische Aussteller, mit der einzigen<br />
Ausnahme jedoch, dass die letzteren, ganz<br />
unabhängig von der Bedeutung der einzelnen<br />
Werke und der Zahl ihrer beschäftigten Arbeiter,<br />
höchstens einen Anspruch auf 80 qm<br />
haben. Die ausländischen Aussteller müssen<br />
dabei den folgenden drei Bedingungen entsprechen:<br />
an den drei letzten Salons teilgenommen<br />
zu haben; dem sogenannten «Bureau<br />
permanent des constructeurs ä"automobiles»<br />
anzugehören und — dies ein Kardinalpunkt in<br />
der internationalen Automobilindustrie — in<br />
ihren Zollansätzen auf Wagen französischen<br />
Ursprungs 15 Prozent «ad valorem» vor<br />
dem 1. August 1914 nicht überschritten zu<br />
haben.<br />
a. c., Paris,<br />
Die Zahl der ausländischen Automobile,<br />
die vorübergehend in die Schweiz kamen,<br />
betrug im Monat August <strong>1929</strong>:<br />
<strong>1929</strong> 1928<br />
Mit provisorischer Eintrittskarte 18.428 15.157<br />
Mit Freikarte 827 615i<br />
Mit Triptyk oder Grenzpassierheft 15.754 11.117<br />
Total 35.009 26.883<br />
Ballonfuchsjagd in Zürich. Die Ballon-Fuchsjagd<br />
mit Automobilverfolgung, für welche<br />
ursprünglich als erster Termin der 29. September<br />
vorgesehen war, wird nun um acht Tage verschoben.<br />
Der erste für diese Veranstaltung angesetzte<br />
Sonntag ist der 6. Oktober. Sollten an diesem<br />
Datum die Witterungsverhältnisse eine Durchführung<br />
nicht gestatten, so ist dafür als zweiter Termin<br />
der 13. Oktober bestimmt.<br />
Das Gaswerk Schlieren, in welchem die Füllung<br />
des Ballons vorgenommen wird, führt zurzeit beträchtliche<br />
Umbauten durch,, welche voraussischtlich<br />
erst Ms Ende dea Monats fertig werden. Um<br />
ein© ungestörte und prompte Füllung durchführen<br />
zu können, entschloss sich das Organisationskomitee<br />
zur vorerwähnten Verschiebung der Daten.<br />
Die geplante Autostrasse auf den Rigi beherrscht<br />
mit einem Schlage das Interesse<br />
weiter Kreise und jene Leute, die nur Sinn<br />
für Bahninteressen haben und dem Automobil<br />
nur Lärm und Gestank andichten,<br />
klagen bereits von der Verschandelung der<br />
Landschaft, die da geplant sei! Warum nicht<br />
gar?!... Wenn der Bergfrieden gestört<br />
wurde, so hat das vor langem die Bahn getan<br />
und wenn das Bergidyll verschandelt<br />
wurde, so fällt die Schuld hierfür vor allem<br />
der Bahn zu! Durch ein© Autostrassen würden<br />
weder Fussgänger noch Gäste belästigt,<br />
und auch dem Vieh auf den Weiden würden<br />
die Automobil© michts anhaben! Auf alle<br />
Fälle vermag sich heutzutage das moderne<br />
Automobil weitaus besser dem Gelände anzupassen<br />
als irgend ein anderes Verkehrsmittel.<br />
Wenn die' zwei Rigibahngesellschaften<br />
nicht gut rentieren, so kann man dafür kaum<br />
das Automobil verantwortlich machen, namentlich<br />
bis jetzt nicht, wo keine Autostrasse<br />
auf den Rigi hinaufführte. Und wenn<br />
jemand durch den Bau der geplanten Rigästrasse<br />
angebliche Sympathien für das Automobil<br />
verlieren zu müssen glaubt, so sind es<br />
wohl solche, welche die Verkehrsfrage dann<br />
zeitgemäss gelöst glauben, wenn die Bahnaktien<br />
steigen,<br />
-ey.
AUTOMOBIL-KhVUE - N u 81<br />
Mltdeft<br />
Oeleti<br />
Mötorrieu<br />
Sl Ä .R EDARD & CieVMÖR&ES<br />
Hn Grand Prix de Klonza<br />
le classement s'effectue comme suit:<br />
4 und 6 Zylinder<br />
Die Super-Whippet-Modelle<br />
sind eine vollendet schöne und<br />
techn. vollkommene Schöpfung!<br />
Der 6-Zyl. -Whippet hat 7mal gelagerte<br />
Kurbelwelle.<br />
Eine 7mal gelagerte Kurbelwelle arbeitet<br />
Im 6- Zyl .-Motor völlig schwingungsfrei.<br />
Die schädlichen Torsions-Schläge, wie sie<br />
bei nur 3- oder 4mal gelagerten Kurbelwellen<br />
auftreten, fallen beim 7mal gelagerten<br />
Motor weg.<br />
Der Gang eines Motors mit 7mal gelagerter<br />
Kurbelwelle ist viel ruhiger und<br />
weicher, die Abnützung der Hauptlager<br />
des Motors Oberhaupt kaum erkennbar<br />
gegenüber ungenügend, d. h. nur 3 oder<br />
4mal gelagerten 6-Zyl.-Motoren.<br />
Kein 6-Zyl.-Automobil in der bescheidenen<br />
Preislage des Whippet 6 Zyl. hat 7fach<br />
gelagerte Kurbelwelle.<br />
Eine ganz ausgezeichnete Kühlung des<br />
Motors durch hohen und tiefen, viel Wasser<br />
fassenden Kühler, mit Unterstützung<br />
einer Wasserpumpe und eines stark wirkenden<br />
Ventilators, lässt den Whippet auf<br />
höchsten Alpenetrassen nie Oberhitzen.<br />
Auaser allen qualitativen Vorzügen überrasohen<br />
sowohl 4-wie 6-Zyl.-Whippet durch<br />
phänomenal« Leistungen In Steigungen.<br />
Baslohtlgen Sie bitte unsere Ausstellung I<br />
Probleren Sie bitte die neuen Whlppet-<br />
Modellel Besichtigen Sie vor Anschaffung<br />
•Ine* neuen Wagens unser kompl. Ersatzteillager.<br />
Auf Wunsch sehr bequeme Teilzahlungs-Konditionen<br />
auf 12, 15, 18 Monate<br />
Kreditdauer.<br />
1 er Varzi sur Alfa Romeo<br />
2 me Nuvolari sur Talbot<br />
3 me Momberger sur Mercedes<br />
4 me BriUi-Peri sur Alfa Romeo<br />
Tous sur pneumatique<br />
Suivez cet exemple en exigeant des Dunlop de votre Garagiste<br />
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Th. Olstell & Cla.<br />
Ölten<br />
erste amerik. Marke, 8-<br />
Zylinder in Linie mit hydraulischen<br />
Vierradbrems.<br />
Kleg., vornehm. Wagen,<br />
nur vom jetzigen Besitzer<br />
gefahren, in jed. Beziehg.<br />
ganz einwandfrei, wird m.<br />
jeder Garantie äusserst<br />
billig abgegeben. Der Wa-<br />
«en ist mit allen modernen<br />
Schikanen ausgerüstet.<br />
Zwecks Besichtig, wende<br />
man sich unter Chiffre<br />
Z. 51342 an d. Automobil-<br />
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geschl, fast wie neu, erst<br />
5700 km gefahren, 4-P1.,<br />
4 Türen, 7,5St.-PS, 6-Zyl.,<br />
Benzinstandsanzeig., Voltmeter,<br />
Kilom.-Zähler, Uhr,<br />
sowie elektr. Anlasser und<br />
Innenbeleuchtung. Modell<br />
1928. Fahrbewilligung pro<br />
<strong>1929</strong> gelBst. Zu besichtigen<br />
bei Hans Ruf, Briefträger,<br />
Murqenthal (Aarg.). 42068<br />
~f0f Zu verkaufen *«C<br />
AutoVictorySix<br />
Sedan de Lux, erst zirka<br />
6000 km gefahren, infolge<br />
Krankheit gegen Kassa<br />
zum Preise von Fr. 9500.<br />
Off. unter Chiffre Z. 1480<br />
an die Automobil-Revue,<br />
Bureau Zürich, 42076<br />
PflanzschuIstrasse 9, am Bahnübergang Badenerstrasse<br />
F. Jenny<br />
Davos<br />
J. Christon<br />
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8t. Gallen<br />
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Karl SchUrmann 0. Plattner<br />
Wil (St. Gall.) Bern<br />
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Affoltern a. A. Wald (Zeh.) Post Glbtwll<br />
FERODO<br />
der beste Brems- und Kupptuagsbeiag<br />
StOCkisten: Bern: E. Steiner, 8oh*uplatzgM»e 37<br />
Baiel; Weckerle & Suter, Spalenrbg 162<br />
Gent: Imex 8. A., Kue Plantamour 8<br />
Lugano: E. Bsrohi, Via Nassa 60<br />
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geschlossen, mit Innensteuerung, Mod. 1926, 8 St.-FS,<br />
4/5Plätzer, Ballonpneu und Vierradbremse, mit allen<br />
Schikanen ausgerüstet, wie Amortisseurs, Scintilla-<br />
Magnet und -Beleuchtung, 6fach bereift, nur einige<br />
tausend Kilometer gefahren, Zustand absolut wie neu,<br />
umständehalber zum Preise von Fr. 3000.—. 42061<br />
J. Trüb, Horgen. Telephon Nr. 352.<br />
6 Zylinder-Limousine<br />
4/5plätzig, 10 Steuer-PS, OPEL, wie nen,<br />
Modell 1928/29, Vierradbremsen, elektr. Licht,<br />
mit Anlasser,<br />
FP. 7500.—<br />
Besichtiranj? und Probefahrt bei 8337<br />
MERCEDES-BENZ-AUTOMOBIL A.-G..<br />
ZÜRICH. Badenerstrasse 119. TeL üto 1693.<br />
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Schaffhausen<br />
Gebr. Marti<br />
Bern<br />
Amilcar<br />
Cabriolet, 2 places, 6 GV.,<br />
etat de neuf, ä vendre.<br />
Prix avantageux. 42081<br />
Offres ä Case Postale<br />
10335 La Chaux-de-Fonds.<br />
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CHRYSLER<br />
COMPTEURS ALPHA, MERCIER & Cie., LE LOCLE<br />
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Autolackiererei<br />
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Für tüchtigen Kaufmann oder Fachmann<br />
Existenz. Grössere Anzahlung erforderlich.<br />
Offerten unter Chiffre 11044 an die<br />
Automobil-Revue.<br />
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Modernste<br />
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Reparaturen — Revisionen*<br />
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DELAGE<br />
Torpedo, 11 PS, Mod. DE, 4/5-PL, Vierradbremsen,<br />
Preis Fr. 3800.—.<br />
CITROEN<br />
prima<br />
Bern.<br />
Aarbergerstrasse 9a. Telephon 30.45.<br />
Typ 65, 4tür., 5plätzig, Limousine,<br />
fabrikneu, ga-<br />
11,000 km gefahren. Preis Fr. 3500.-T. 42080<br />
B 14, Torp., Mod. 1928, 4/5-Plätzer, obengesteuert,<br />
rantiert noch keinen Kilometer<br />
gefahren, umständehalber<br />
billig abzugeben.<br />
CAMION FORD<br />
12—1500 kg Tragkraft, vollständig revidiert, mit<br />
Off. erbeten unt. Chiffre<br />
6 Moriaten Garantie, Preis Fr. 2800.—.<br />
Z 1483 an die Automobil- Offerten an W. Grimm, Schadaugässli 12c Dür-<br />
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ZÜRICH<br />
Bodenerstr. 329<br />
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EMIL GOETTI - ST. GALLEN<br />
Sohillerstrasse 1 Telephon 37.17<br />
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12—1500 kg Tragkraft, vollständig revidiert, mit<br />
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N°8t — <strong>1929</strong><br />
A. C. S.<br />
A.C.S. SEKTION BASEL. Walsenkinderfahrt.<br />
Alljährlich veranstaltet die Sektion Basel des-A.C.<br />
8., eine Ausfahrt mit den Waisenkindern der bürgerlichen<br />
Waisenanstalt, der katholischen Waisenhäuser<br />
am Lindenberit und im Vinzentiamum und<br />
der Kinderstation der Frau von Speyer. Dieses<br />
Jahr waren es 64 Wagen, welche die Kinder durch<br />
die schöne Landschaft des Baselbiets in den nordwestlichen<br />
Zipfel des Aargarus führten. Ueber<br />
Breite-Birsfclden verliesa man die Stadt, folgte dem<br />
Rhein bis nach Stein, um dort durch das Tal der<br />
Sisscl über Wegenstetten und Ergoldstal •einzubiegen<br />
und in direkter Fahrt Liestal zuzustreben,<br />
wo* im grossen Engelsaal ein stärkendes «Z'Obig»<br />
serviert wurde.<br />
Der Präsident des A. C. S., Herr Imhoff, begrüsste<br />
hier die Festgemeinde in humorvollen Worten.<br />
Er dankte auch allen Automobilisten, die ihre<br />
Wagen zu der Fahrt zur Verfügung stellten. Es<br />
eprach noch der Waisenvater der bürgerlichen<br />
Waieenamstalt, Herr Hugo Bein. Er dankte im<br />
Namen der Kinder, die sich immer so sehr auf die<br />
Fahrt freuen. Herr Vikar Schnyder vom Lindenberjr<br />
und Herr alt Waisenvater Frey richteten<br />
noch freundliche Worte dM Dankes ata die Gesellschaft.<br />
Ein Baseldytsches Theaterstückchen wurde<br />
aufgeführt und bei frohem Gespräch und Gesang<br />
ging die Zeit nur allzu schnell vorbei. Bei Hereinbrechen<br />
der Dämmerung wurde die Rückfahrt angetreten<br />
und nach imposanter Kolonnenfahrt durch<br />
die Stadt vor dem Waisenhause beendigt.<br />
A.C.S. SECTION LIECHTENSTEIN. Infolge<br />
ßtrassenbauaxbeiten ist die Durchfahrt durch<br />
Schaan zur Zeit erschwert. Eine Umfahrung der<br />
Baustrecke ist nur teilweise möglich.<br />
Desgleichen ist der Verkehr auf der Landesetrasse<br />
zwischen Nendeln und Schaan bei der sogenannten<br />
Forstrüfe durch die dort in Gang befindlichen<br />
Schotterherstellungsarbeiten stark erschwert,<br />
da zwischen den beiderseitigen Schotterhaufen nur<br />
«ine ganz enge Durchfahrt freigelassen worden ist.<br />
Für das Befahren der Buchser Auffahrtsrampe<br />
zur neuen Rheinbrücke bei Buchs-Schaan, sowie<br />
auch für die Brücke selbst, ist ein Maximaltempo<br />
von 20 km/St, vorgeschrieben. Bei Ueberschreitung<br />
von SO km/St. (Toleranzgrenze) ist Bestrafung zu<br />
gewärtigen.<br />
Verschiedene Anfragen geben Veranlassung, erneut<br />
darauf hinzuweisen, dasa das Sekretariat der<br />
Sektton sich bei der Bank in Liechtenstein A.-G.,<br />
Vaduz, Regierungegebäude Parterre links. Telephon<br />
27, befindet.<br />
Insbesondere sei festgestellt, dass auch bei vorübergehender<br />
Abwesenheit des Sekretärs die ständige_<br />
Erledigung der Sekretariatsgeschäfte keine<br />
Verzögerung oder Unterbrechung erleidet, da ein<br />
mit den laufenden Sektionsgeschäften vertrautes<br />
Vorstandsmitglied (Herr Bankdirektor F. Schredt)<br />
in solchem Falle stets erreichbar ist. c. a.-r.<br />
T. C. S.<br />
AUTOSEKTION ST.GALLEN-APPENZELL DES<br />
T. C. S. Nur noch wenige Wochen und dit Sauserfahrt,<br />
welche uns dieses Jahr nach dem Fürstentum<br />
Liechtenstein im Hotel < Adler» in ; ,VaäuiEÜsammenführen<br />
soll, kommt zur Ausführung. Da die<br />
Zeit, des Bussen Getränkes wegen, nur ganz kurz<br />
vorher bestimmt werden kann, möchten wir Sie<br />
bitten, die Sausersonntage, voraussichtlich Anfang<br />
Oktober, dem T. G. S. zu reservieren und unsere<br />
weiteren Mitteilungen in der cAutomobil-Revue» beachten<br />
zu wollen. B.<br />
AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. Clubtour.<br />
Die am 7. und 8. September organisierte<br />
Clubtour über Les Rangiers nach Pruntrut erfreute<br />
sich einer schönen Teilnahme und eines<br />
flotten Erfolges. Gemäss Tourenprogramm standen<br />
um 4 Uhr in Ölten 12 Wagen zum Start bereit.<br />
Leider musste unserm Tourenleiter bei der<br />
Hinfahrt zum Besammlungsort das - Missgeschick<br />
einer Pneupanne treffen, so dass der i. Teil des<br />
von ihm sorgfältig aufgestellten Tourenprogramms<br />
ohne Spitzenführung zurückgelegt werden musste.<br />
Die Fahrt gestaltete sich aber gleichwohl zu einer<br />
ceordneten und schönen Spazierfahrt durch das<br />
•wildromantische Dünnern- und Birstal. Die Strasse<br />
führte durch jene grossartig wilde Felsschluoht, die<br />
die Birs zwischen dem Längstal von Münster und<br />
dem Talkessel von Delsberg quer durch die Jurakämme<br />
hindurchgerissen hat. Der in Delsberg<br />
eingeschobene Halt gab dem Tourenleiter Gelegenheit<br />
zum Aufschliessen. Bei der Ankunft prangte<br />
die Altstadt im Abendsonnenglanz und zeigte in<br />
breiten Strassen währschafte alte Häuser, stattliche<br />
Brunnen und als Hauptschmuck das grossartige,<br />
ehemals bischöfliche Schloss. Heute lernt in<br />
«einen stolzen Räumen die Delsberger «Fügend.<br />
Von hier gings ' unter kundiger Führung auf<br />
schmaler und schattiger Strasse rasch aufwärts<br />
zum Soldatendenkmal auf Les Rangiers. Wie mancher<br />
von uns stand hier oben beim stummen Soldaten<br />
Wache während der Grenzbesetzung und sah<br />
vor sich zerschossene Dörfer und Höfe und verwüstete<br />
Felder, feuernde Batterien, besetzte Schützengräben<br />
und hinter sich die liebe Heimat. Wie<br />
viele schöne Erinnerungen lebten hier während<br />
des kurzen Rastes bei manchem wieder auf an<br />
köstlichen Episoden, an liebe -treue Dienstkameradschaftl<br />
Nach kleiner Irrfahrt, die auch den -besten<br />
Truppier passieren kann, landete man in Pruntrut.<br />
Man bezog — überall auf3 freundlichste aufgenommen<br />
— im Hotel Terminus und Hotel Schweizerhof<br />
Quartier. Das im Hotel Terminus eingenommene<br />
Nachtessen machte dem Wirt sowohl bezügl. Qualität<br />
als Quantität alle Ehre. Bald entwickelte sich<br />
im Kreise der T. C. S.-Familie bei Tanz und Musik<br />
eine gemütliche Abendunterhaltung. An der<br />
vom Präsidenten improvisierten Tanzkonkurrenz<br />
machten auch die schwersten Kaliber mit. Aus dem<br />
Kampfe gingen 3 preisgekrönte Paare hervor. Herr<br />
L. lismete uns mit dem Gesichte etwas vor und<br />
Herr K. erzählte aus der Serie A. So verging die<br />
Zeit nur zu rasch und es soll sogar ziemlich spät<br />
geworden sein, bis die Stärksten zur Ruhe gingeh.<br />
Wie am 1. Tag, so hatten wir auch am Sonntag<br />
herrliches Wetter, strahlende Morgensonne von der<br />
ersten Morgenstunde an. Brave Menschen haben<br />
eben Glück! Nach einer photographischen Aufnahme<br />
der startbereiten Wagen auf dem Bahnhofplatz,<br />
wurde um 10 Uhr die Fahrt über Miöcourt, Lützel,<br />
Laufen fortgesetzt. Eigenartig schön ist dieses<br />
Stück Schweiz, das erst bekannt und gewürdigt<br />
worden ist durch die Grenzbesetzung und das<br />
Automobil. Viele angenehme wie auch weniger, erfreuliche<br />
Erinnerungen sind gewiss beim Durchfahren<br />
dieser Gegend in manchem Fahrer aus der<br />
Zeit der Grenzbesetzung wachgerufen worden und<br />
mancher hat sich wohl da und dort an einen anstrengenden<br />
Marsch oder ein luftiges Kantonnement<br />
erinnert. In Mie'court, dem während der<br />
Grenzbesetzung wichtigen strategischen Punkt, wo<br />
jeder gerne Schildwache stand, vollzog sich der<br />
Grenzübertritt ohne Schwierigkeiten. Um 12 Uhr<br />
wartete uns im Hotel Löwen in Laufen ein gutes<br />
und reichliches Mittagessen. Punkt S Uhr machte<br />
man sich auf zur Heimfahrt über Grellingen, Dornach,<br />
Liestal. Ölten. Vor Grellingen wurde auf<br />
grüner Wiese ein Stundenhalt gemacht. Gross und<br />
klein vergnügte sich hier für eine Viertelstunde beim<br />
Spiel.<br />
Um 5 Uhr landeten alle wohl behalten in Ölten.<br />
So verstrichen die beiden Tage nur allzu rasch und<br />
allmählich machte sich ein Wagen nach dem andern<br />
heimwärts. Die Pruntruter Fahrt kann in<br />
allen Teilen als durchaus gelungen betrachtet werden.<br />
Auf möglichst abwechslungsreicher Fahrt<br />
haben wir einen schönen Teil unseres Berner Jura<br />
kennen gelernt, man hat gescherzt und gelacht und<br />
manch bleibende Freundschaft geschlossen. Für<br />
die tadellose Organisation gebührt speziellen Dank<br />
und Anerkennung unserem Präsidenten. Mögen bei<br />
einer weitern Clubfahrt sich auch die uns noch<br />
unbekannten Glubmitglieder anschliessen! • r.<br />
„Illustrierte Automobil-Revue<br />
heute neu!<br />
Die September-'Nummer der «-Illustrierten<br />
Automobil-Revue» lässt die eben verklungenen<br />
grossen Sporttage in einer grossen<br />
Zahl von prächtigen Bildern und Ausschnitten<br />
aus unseren Filmaufnahmen neu erstehen.<br />
Seltene Aufnahmen der internationalen<br />
Asse vom Klausen, dem Lancö-Rennen in<br />
St. Moritz und der Bernina stehen neben<br />
einer Sonderseite mit erfolgreichen Marken<br />
der Schönheitskonkurrenz.<br />
Ein wertvoller touristischer Fahrtbericht<br />
«Rund um die Adria», die übliche Fülle von<br />
Artikeln aus allen Gebieten des Automobilismus,<br />
wie «Eine neue Verkehrsordnung»,<br />
«Das Reserverad am Tourenwagen», «.Start»,<br />
«Ford» und «Einrichtung einer Privatgarage»<br />
vervollkommnen neben der beliebten kleinen<br />
Chronik der «Schmalen Spalten» die Interessante<br />
36seitige Nummer.<br />
Bezugspreis für Abonnenten der Wochenausgabe<br />
nur 6 Fr. im Jahr. Das einzelne<br />
Monatsheft 1 Fr.<br />
TONELINE<br />
Oel für Autos<br />
Der Typus ,„Toneline"-Oel, welcher für Ihren Wagen angegeben<br />
wird, ist das Resultat gründlicher Studien durch unsere<br />
Spezial-Ingenieure und streng kontrollierter Versuche. Es<br />
vereinigt die Eigenschaften, welche nötig sind, um Ihrem<br />
Motor die höchste Leistungsfähigkeit ohne Schwächeperioden<br />
und Versager zu geben.<br />
Neben der klassischen 2-Liter- Kanne können Sie „Toneline"<br />
sehr günstig in Kannen von 20 Litern oder Fässern von<br />
170 kg beziehen.<br />
Vertreter fOr die Wettaohwelz:<br />
Madame Jules Cardis, 18, Av. de Cour, Lausanne<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die neue<br />
Philips-Duplo<br />
flIIIIUUlUIUIUllUtlUIIUIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIID<br />
Besser denn je!<br />
Philips Tageslichtlampen<br />
zeigen den Weg<br />
in seiner natürlichen<br />
Farbe. .«tff> .-.VVv<br />
Ouplo • Tageslicht, die<br />
ideale Lampe.<br />
250 Meter weit können Sie vorauSMnen, anwirbt.<br />
Meter, wenn Sie Ihren amerikanischen Wagen m*<br />
Philips „Ouplo" ausrüsten.<br />
Sie blenden nicht<br />
MhoA ÄAnrlArunnAn nnviihrtnitAn<br />
••••••••••••••••••••••••••••••ÜB<br />
Wenn Sie zu jenen gehören,<br />
Vergaser<br />
die bei einem Ausflug die Fahrstrecke<br />
erhöhen möchten, ohne ihre Spesen zu<br />
vermehren, dann gibt<br />
Ihnen den guten Rat, von Ihrem Garagisten<br />
einen<br />
zur Probe zu verlangen, der speziell<br />
für Ihren Motor geeignet ist. Ob es<br />
sioh um einen 4-, 6- oder 8-Zylinder<br />
handelt, das Resultat wird immer dasselbe<br />
sein:<br />
Sie -werden sich über Ihren Entschluss freuen.<br />
Passt auf jeden Motor.<br />
SOLEX<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
Henri Bachmann<br />
Bie<br />
- unedel<br />
Tel. 4142,48«, ttU.<br />
Genf<br />
9, Man du Em-Tim<br />
Tel.Mt-Bl.25.641<br />
«•••••••••••••••••
N°8t — <strong>1929</strong><br />
A. C. S.<br />
A.C.S. SEKTION BASEL. Walsenkinderfahrt.<br />
Alljährlich veranstaltet die Sektion Basel des-A.C.<br />
8., eine Ausfahrt mit den Waisenkindern der bürgerlichen<br />
Waisenanstalt, der katholischen Waisenhäuser<br />
am Lindenberit und im Vinzentiamum und<br />
der Kinderstation der Frau von Speyer. Dieses<br />
Jahr waren es 64 Wagen, welche die Kinder durch<br />
die schöne Landschaft des Baselbiets in den nordwestlichen<br />
Zipfel des Aargarus führten. Ueber<br />
Breite-Birsfclden verliesa man die Stadt, folgte dem<br />
Rhein bis nach Stein, um dort durch das Tal der<br />
Sisscl über Wegenstetten und Ergoldstal •einzubiegen<br />
und in direkter Fahrt Liestal zuzustreben,<br />
wo* im grossen Engelsaal ein stärkendes «Z'Obig»<br />
serviert wurde.<br />
Der Präsident des A. C. S., Herr Imhoff, begrüsste<br />
hier die Festgemeinde in humorvollen Worten.<br />
Er dankte auch allen Automobilisten, die ihre<br />
Wagen zu der Fahrt zur Verfügung stellten. Es<br />
eprach noch der Waisenvater der bürgerlichen<br />
Waieenamstalt, Herr Hugo Bein. Er dankte im<br />
Namen der Kinder, die sich immer so sehr auf die<br />
Fahrt freuen. Herr Vikar Schnyder vom Lindenberjr<br />
und Herr alt Waisenvater Frey richteten<br />
noch freundliche Worte dM Dankes ata die Gesellschaft.<br />
Ein Baseldytsches Theaterstückchen wurde<br />
aufgeführt und bei frohem Gespräch und Gesang<br />
ging die Zeit nur allzu schnell vorbei. Bei Hereinbrechen<br />
der Dämmerung wurde die Rückfahrt angetreten<br />
und nach imposanter Kolonnenfahrt durch<br />
die Stadt vor dem Waisenhause beendigt.<br />
A.C.S. SECTION LIECHTENSTEIN. Infolge<br />
ßtrassenbauaxbeiten ist die Durchfahrt durch<br />
Schaan zur Zeit erschwert. Eine Umfahrung der<br />
Baustrecke ist nur teilweise möglich.<br />
Desgleichen ist der Verkehr auf der Landesetrasse<br />
zwischen Nendeln und Schaan bei der sogenannten<br />
Forstrüfe durch die dort in Gang befindlichen<br />
Schotterherstellungsarbeiten stark erschwert,<br />
da zwischen den beiderseitigen Schotterhaufen nur<br />
«ine ganz enge Durchfahrt freigelassen worden ist.<br />
Für das Befahren der Buchser Auffahrtsrampe<br />
zur neuen Rheinbrücke bei Buchs-Schaan, sowie<br />
auch für die Brücke selbst, ist ein Maximaltempo<br />
von 20 km/St, vorgeschrieben. Bei Ueberschreitung<br />
von SO km/St. (Toleranzgrenze) ist Bestrafung zu<br />
gewärtigen.<br />
Verschiedene Anfragen geben Veranlassung, erneut<br />
darauf hinzuweisen, dasa das Sekretariat der<br />
Sektton sich bei der Bank in Liechtenstein A.-G.,<br />
Vaduz, Regierungegebäude Parterre links. Telephon<br />
27, befindet.<br />
Insbesondere sei festgestellt, dass auch bei vorübergehender<br />
Abwesenheit des Sekretärs die ständige_<br />
Erledigung der Sekretariatsgeschäfte keine<br />
Verzögerung oder Unterbrechung erleidet, da ein<br />
mit den laufenden Sektionsgeschäften vertrautes<br />
Vorstandsmitglied (Herr Bankdirektor F. Schredt)<br />
in solchem Falle stets erreichbar ist. c. a.-r.<br />
T. C. S.<br />
AUTOSEKTION ST.GALLEN-APPENZELL DES<br />
T. C. S. Nur noch wenige Wochen und dit Sauserfahrt,<br />
welche uns dieses Jahr nach dem Fürstentum<br />
Liechtenstein im Hotel < Adler» in ; ,VaäuiEÜsammenführen<br />
soll, kommt zur Ausführung. Da die<br />
Zeit, des Bussen Getränkes wegen, nur ganz kurz<br />
vorher bestimmt werden kann, möchten wir Sie<br />
bitten, die Sausersonntage, voraussichtlich Anfang<br />
Oktober, dem T. G. S. zu reservieren und unsere<br />
weiteren Mitteilungen in der cAutomobil-Revue» beachten<br />
zu wollen. B.<br />
AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. Clubtour.<br />
Die am 7. und 8. September organisierte<br />
Clubtour über Les Rangiers nach Pruntrut erfreute<br />
sich einer schönen Teilnahme und eines<br />
flotten Erfolges. Gemäss Tourenprogramm standen<br />
um 4 Uhr in Ölten 12 Wagen zum Start bereit.<br />
Leider musste unserm Tourenleiter bei der<br />
Hinfahrt zum Besammlungsort das - Missgeschick<br />
einer Pneupanne treffen, so dass der i. Teil des<br />
von ihm sorgfältig aufgestellten Tourenprogramms<br />
ohne Spitzenführung zurückgelegt werden musste.<br />
Die Fahrt gestaltete sich aber gleichwohl zu einer<br />
ceordneten und schönen Spazierfahrt durch das<br />
•wildromantische Dünnern- und Birstal. Die Strasse<br />
führte durch jene grossartig wilde Felsschluoht, die<br />
die Birs zwischen dem Längstal von Münster und<br />
dem Talkessel von Delsberg quer durch die Jurakämme<br />
hindurchgerissen hat. Der in Delsberg<br />
eingeschobene Halt gab dem Tourenleiter Gelegenheit<br />
zum Aufschliessen. Bei der Ankunft prangte<br />
die Altstadt im Abendsonnenglanz und zeigte in<br />
breiten Strassen währschafte alte Häuser, stattliche<br />
Brunnen und als Hauptschmuck das grossartige,<br />
ehemals bischöfliche Schloss. Heute lernt in<br />
«einen stolzen Räumen die Delsberger «Fügend.<br />
Von hier gings ' unter kundiger Führung auf<br />
schmaler und schattiger Strasse rasch aufwärts<br />
zum Soldatendenkmal auf Les Rangiers. Wie mancher<br />
von uns stand hier oben beim stummen Soldaten<br />
Wache während der Grenzbesetzung und sah<br />
vor sich zerschossene Dörfer und Höfe und verwüstete<br />
Felder, feuernde Batterien, besetzte Schützengräben<br />
und hinter sich die liebe Heimat. Wie<br />
viele schöne Erinnerungen lebten hier während<br />
des kurzen Rastes bei manchem wieder auf an<br />
köstlichen Episoden, an liebe -treue Dienstkameradschaftl<br />
Nach kleiner Irrfahrt, die auch den -besten<br />
Truppier passieren kann, landete man in Pruntrut.<br />
Man bezog — überall auf3 freundlichste aufgenommen<br />
— im Hotel Terminus und Hotel Schweizerhof<br />
Quartier. Das im Hotel Terminus eingenommene<br />
Nachtessen machte dem Wirt sowohl bezügl. Qualität<br />
als Quantität alle Ehre. Bald entwickelte sich<br />
im Kreise der T. C. S.-Familie bei Tanz und Musik<br />
eine gemütliche Abendunterhaltung. An der<br />
vom Präsidenten improvisierten Tanzkonkurrenz<br />
machten auch die schwersten Kaliber mit. Aus dem<br />
Kampfe gingen 3 preisgekrönte Paare hervor. Herr<br />
L. lismete uns mit dem Gesichte etwas vor und<br />
Herr K. erzählte aus der Serie A. So verging die<br />
Zeit nur zu rasch und es soll sogar ziemlich spät<br />
geworden sein, bis die Stärksten zur Ruhe gingeh.<br />
Wie am 1. Tag, so hatten wir auch am Sonntag<br />
herrliches Wetter, strahlende Morgensonne von der<br />
ersten Morgenstunde an. Brave Menschen haben<br />
eben Glück! Nach einer photographischen Aufnahme<br />
der startbereiten Wagen auf dem Bahnhofplatz,<br />
wurde um 10 Uhr die Fahrt über Miöcourt, Lützel,<br />
Laufen fortgesetzt. Eigenartig schön ist dieses<br />
Stück Schweiz, das erst bekannt und gewürdigt<br />
worden ist durch die Grenzbesetzung und das<br />
Automobil. Viele angenehme wie auch weniger, erfreuliche<br />
Erinnerungen sind gewiss beim Durchfahren<br />
dieser Gegend in manchem Fahrer aus der<br />
Zeit der Grenzbesetzung wachgerufen worden und<br />
mancher hat sich wohl da und dort an einen anstrengenden<br />
Marsch oder ein luftiges Kantonnement<br />
erinnert. In Mie'court, dem während der<br />
Grenzbesetzung wichtigen strategischen Punkt, wo<br />
jeder gerne Schildwache stand, vollzog sich der<br />
Grenzübertritt ohne Schwierigkeiten. Um 12 Uhr<br />
wartete uns im Hotel Löwen in Laufen ein gutes<br />
und reichliches Mittagessen. Punkt S Uhr machte<br />
man sich auf zur Heimfahrt über Grellingen, Dornach,<br />
Liestal. Ölten. Vor Grellingen wurde auf<br />
grüner Wiese ein Stundenhalt gemacht. Gross und<br />
klein vergnügte sich hier für eine Viertelstunde beim<br />
Spiel.<br />
Um 5 Uhr landeten alle wohl behalten in Ölten.<br />
So verstrichen die beiden Tage nur allzu rasch und<br />
allmählich machte sich ein Wagen nach dem andern<br />
heimwärts. Die Pruntruter Fahrt kann in<br />
allen Teilen als durchaus gelungen betrachtet werden.<br />
Auf möglichst abwechslungsreicher Fahrt<br />
haben wir einen schönen Teil unseres Berner Jura<br />
kennen gelernt, man hat gescherzt und gelacht und<br />
manch bleibende Freundschaft geschlossen. Für<br />
die tadellose Organisation gebührt speziellen Dank<br />
und Anerkennung unserem Präsidenten. Mögen bei<br />
einer weitern Clubfahrt sich auch die uns noch<br />
unbekannten Glubmitglieder anschliessen! • r.<br />
„Illustrierte Automobil-Revue<br />
heute neu!<br />
Die September-'Nummer der «-Illustrierten<br />
Automobil-Revue» lässt die eben verklungenen<br />
grossen Sporttage in einer grossen<br />
Zahl von prächtigen Bildern und Ausschnitten<br />
aus unseren Filmaufnahmen neu erstehen.<br />
Seltene Aufnahmen der internationalen<br />
Asse vom Klausen, dem Lancö-Rennen in<br />
St. Moritz und der Bernina stehen neben<br />
einer Sonderseite mit erfolgreichen Marken<br />
der Schönheitskonkurrenz.<br />
Ein wertvoller touristischer Fahrtbericht<br />
«Rund um die Adria», die übliche Fülle von<br />
Artikeln aus allen Gebieten des Automobilismus,<br />
wie «Eine neue Verkehrsordnung»,<br />
«Das Reserverad am Tourenwagen», «.Start»,<br />
«Ford» und «Einrichtung einer Privatgarage»<br />
vervollkommnen neben der beliebten kleinen<br />
Chronik der «Schmalen Spalten» die Interessante<br />
36seitige Nummer.<br />
Bezugspreis für Abonnenten der Wochenausgabe<br />
nur 6 Fr. im Jahr. Das einzelne<br />
Monatsheft 1 Fr.<br />
TONELINE<br />
Oel für Autos<br />
Der Typus ,„Toneline"-Oel, welcher für Ihren Wagen angegeben<br />
wird, ist das Resultat gründlicher Studien durch unsere<br />
Spezial-Ingenieure und streng kontrollierter Versuche. Es<br />
vereinigt die Eigenschaften, welche nötig sind, um Ihrem<br />
Motor die höchste Leistungsfähigkeit ohne Schwächeperioden<br />
und Versager zu geben.<br />
Neben der klassischen 2-Liter- Kanne können Sie „Toneline"<br />
sehr günstig in Kannen von 20 Litern oder Fässern von<br />
170 kg beziehen.<br />
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Madame Jules Cardis, 18, Av. de Cour, Lausanne<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die neue<br />
Philips-Duplo<br />
flIIIIUUlUIUIUllUtlUIIUIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIID<br />
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zeigen den Weg<br />
in seiner natürlichen<br />
Farbe. .«tff> .-.VVv<br />
Ouplo • Tageslicht, die<br />
ideale Lampe.<br />
250 Meter weit können Sie vorauSMnen, anwirbt.<br />
Meter, wenn Sie Ihren amerikanischen Wagen m*<br />
Philips „Ouplo" ausrüsten.<br />
Sie blenden nicht<br />
MhoA ÄAnrlArunnAn nnviihrtnitAn<br />
••••••••••••••••••••••••••••••ÜB<br />
Wenn Sie zu jenen gehören,<br />
Vergaser<br />
die bei einem Ausflug die Fahrstrecke<br />
erhöhen möchten, ohne ihre Spesen zu<br />
vermehren, dann gibt<br />
Ihnen den guten Rat, von Ihrem Garagisten<br />
einen<br />
zur Probe zu verlangen, der speziell<br />
für Ihren Motor geeignet ist. Ob es<br />
sioh um einen 4-, 6- oder 8-Zylinder<br />
handelt, das Resultat wird immer dasselbe<br />
sein:<br />
Sie -werden sich über Ihren Entschluss freuen.<br />
Passt auf jeden Motor.<br />
SOLEX<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
Henri Bachmann<br />
Bie<br />
- unedel<br />
Tel. 4142,48«, ttU.<br />
Genf<br />
9, Man du Em-Tim<br />
Tel.Mt-Bl.25.641<br />
«•••••••••••••••••
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> -<br />
WS.<br />
2500 km in 5 Tagesetappen im Renntempo durch<br />
die Alpen. Über 18 der gewaltigsten Pässe Europas:<br />
den berüchtigten Katschberg (1641 m), den<br />
Jaufenpaß (2129 m), das Pordoijoch (2242 m), den<br />
Falzarego-Paß (2117 m), den Rolle-Paß (1984 m),<br />
das Stilfser-Joch (27Ö9 m)- den Gotthard - (2111 m),<br />
Furka- (2431 m) und den Simplon-Paß (2008 m).<br />
Unermüdlich Tag für Tag bergauf, bergab, darunter<br />
Tagesetappen bis zu 630 km mit allein 6 Paßhöhen.<br />
Fürwahr ein unerhört harter Prüfstein für<br />
die Maschine, die Bremsen, das Material und -<br />
für die Fahrer. Im Endergebnis wiederum ein<br />
schlagender Beweis für den überragenden Gebrauchswert<br />
unserer Wagen. Ein weiteres Ruhmesblatt<br />
in der Geschichte der Brennabor-Werke<br />
1,51, 25 PS, 4Cyl, von Fr. 6,900 an<br />
2,51, 45 PS, 6Cyl. von Fr. 9,800 an<br />
3 1, 55 PS, 6 Cyl. von Fr. 12,900 an<br />
l 1'l-iiT T-T-i RQthi (St. Gallen) EhansgM**<br />
St Gallen
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> -<br />
WS.<br />
2500 km in 5 Tagesetappen im Renntempo durch<br />
die Alpen. Über 18 der gewaltigsten Pässe Europas:<br />
den berüchtigten Katschberg (1641 m), den<br />
Jaufenpaß (2129 m), das Pordoijoch (2242 m), den<br />
Falzarego-Paß (2117 m), den Rolle-Paß (1984 m),<br />
das Stilfser-Joch (27Ö9 m)- den Gotthard - (2111 m),<br />
Furka- (2431 m) und den Simplon-Paß (2008 m).<br />
Unermüdlich Tag für Tag bergauf, bergab, darunter<br />
Tagesetappen bis zu 630 km mit allein 6 Paßhöhen.<br />
Fürwahr ein unerhört harter Prüfstein für<br />
die Maschine, die Bremsen, das Material und -<br />
für die Fahrer. Im Endergebnis wiederum ein<br />
schlagender Beweis für den überragenden Gebrauchswert<br />
unserer Wagen. Ein weiteres Ruhmesblatt<br />
in der Geschichte der Brennabor-Werke<br />
1,51, 25 PS, 4Cyl, von Fr. 6,900 an<br />
2,51, 45 PS, 6Cyl. von Fr. 9,800 an<br />
3 1, 55 PS, 6 Cyl. von Fr. 12,900 an<br />
l 1'l-iiT T-T-i RQthi (St. Gallen) EhansgM**<br />
St Gallen
II. Blatt<br />
BERN. 20. September <strong>1929</strong><br />
N«81<br />
II. Blatt<br />
BERN, 20. September <strong>1929</strong><br />
Technische Rundschau<br />
Ein schneilaufender, doppelt wirkender Motor<br />
Unsere bisherigen Automobitonotoren sind<br />
ausnahmslos einfach wirkend. Der Kolben<br />
steht nur während seines Abwärtsgehens unter<br />
dem Arbeitsdruck und muss nachher<br />
durch Schwungmassen wieder nach oben<br />
befördert werden. : Im Gegensatz dazu wirken<br />
z. B. alle Dampfmaschinen, soweit es<br />
sich um Kolbenmaschinen handelt, doppelt;<br />
der Kolben gibt in jeder seiner Bewegungsrichtungen<br />
Arbeit ab.<br />
Der Grund, weshalb man beim schnelllaufenden<br />
Verbrennungsmotor auf die doppelte<br />
Wirkung verzichtete, ist der, dass man<br />
Stopfbüchsen oder dgl. Dichtungsorgane<br />
vermeiden wollte, die beim doppelt wirkenden<br />
Motor unvermeidlich schienen. In<br />
Deutschland ist nun aber ein Versuchsmotor<br />
gebaut worden, der doppelt wirkt und trotzdem<br />
kein© schwierigen Abdichtungen erfordert.<br />
Die beistehende Skizze zeigt den. Aufbau<br />
des Motors schematisch vereinfacht. In<br />
Wirklichkeit weist er statt des einen Zylinderpaares<br />
deren drei auf.<br />
Der Erfinder, Biga, hat die Abdichtungsfrage<br />
sehr elegant dadurch gelöst, dass er<br />
sie glattweg umging. Anstatt eine- Kolbenstange<br />
durch den unteren Zylinderdeckel<br />
hinauszuführen und bei dieser Durchführung<br />
eine Störungsquelle in Kauf zu nehmen, hat<br />
er gewissennassen einfach den Kolben verlängert,<br />
den Zylinder in zwei Teile geteilt<br />
und die Pleuelstange im Spielraum zwischen<br />
den beiden Zylindern in der Mitte des Kolbens<br />
angreifen lassen. Beim Abwärtsgehen<br />
des Kolbenkörpers wirkt der obere und beim<br />
Aufwärtsgehen der unter© Zylinder.<br />
In unserer Skizze ist der Kolbenkörper<br />
mit KL V, K 2 bezeichnet, die obere Zylinderhälfte<br />
mit Z r und die untere mit Z 2 . Das<br />
Mittelstück V des Kolbenkörpers ist gleichzeitig<br />
als Kreuzkopf ausgeführt, d. h. es besitzt<br />
Gleitflächen, die zusammen mit feststehenden<br />
Widerlagerflächen dem Kolbenkörper<br />
eine einwandfreie Führung ergeben.<br />
Der Seitwärtsdruck der beiden am Kreuzkopf<br />
angreifenden Pleuelstangen überträgt<br />
sich deshalb nicht auf die Kolbenköpfe K %<br />
und K 2 , diese haben nur mehr die achsial<br />
wirkenden Explosionskräfte aufzunehmen.<br />
Wie bei den bisherigen Motoren ist das<br />
eigentliche Triebwerk, die Pleuelstangen<br />
Pi und P 2 , die Kurbelwelle, die Nockenwelle<br />
usw. in einem Gehäuse eingeschlossen, das<br />
auf der Skizze aus Gründen der besseren<br />
Schema des doppelt wirkenden Biga-Motors.<br />
Zi, Zs = Zylinderhälften; Ki, K 2 = Kalbenköpfe;<br />
V = Kreuzkopf; Pi, P 3 = Pleuelstangen;, S==<br />
Schwungrad; G = Triebwerlgehäuse; Wi, W2 =<br />
Wassermäntel.<br />
Uebersichtlichkeit, bei C jedoch nur angedeutet<br />
ist. Di© Kühlung der Zylinderhälften erfoilgt<br />
durch Wassermäntel W a und W 2 .<br />
Vom unteren Wassermantel ist auf der<br />
Skizze infolge der Aussparungen, die zur<br />
Durchführung der Pleuelstangen notwendig<br />
sind, nur ein Teil sichtbar. Die Gas-Steuerung<br />
der beiden Verbrennungsräume erfolgt durch<br />
seitlich der Zylinder angeordnete Ventile.<br />
Betätigt werden die Ventile durch eine gemeinsame<br />
Nockenwelle auf halber Zylinderhöhe.<br />
Gebaut wurden bisher drei Versuchsmotoren<br />
von 12, 20 und 45 PS, die sich über alles<br />
Erwarten gut bewährt haben sollen. Es hat<br />
sich dabei vor allem gezeigt, dass man, verglichen<br />
mit der bisher üblichen Bauart, durch<br />
die Biga-Bauart etwa 40 Prozent Gewicht<br />
ersparen kann, wenn in beiden Fällen auf<br />
Dieselmotoren auch bei kältestem Wetter<br />
gleiche Leistung abgestellt wird. Die Tou-ohnrenzahl Hess sich dabei ohne Schwierigkeinute<br />
gestartet werden können. at.<br />
Schwierigkeiten innerhalb einer Miten<br />
bis auf 2300 pro Minute steigern. Die<br />
verhältnismässig grossen Masse der Kolbenkörper<br />
scheinen also in dieser Hinsicht auch<br />
Prüfungsanlagen<br />
kein Hindernis zu bilden. Da übrigens die<br />
Kolbenköpfe von allen Seitwärtsdrücken entlastet<br />
sind, brauchen sie nur gerade so lang Die praktische Erprobung über den Wert,<br />
in der Automobilindustrie.<br />
bemessen zu werden, dass die erforderliche die Widerstands- und Leistungsfähigkeit einer<br />
Neukonstruktion ergibt weitgehende Auf-<br />
Anzahl Kolbenringe untergebracht werden<br />
kann. Als Baumaterial für sie kann man den schlüsse,: die jedoch allein für die Beurteilung<br />
leichtesten Werkstoff verwenden., Die Gesamtbauhöhe<br />
des Motors ist nicht grösser als<br />
die eines gleich starken obengesteuerten Motors<br />
bisheriger Ausführung und die Baulänge<br />
ist gegenüber diesem sogaf noch erheblich<br />
geringer.<br />
Auf den ersten Blick hat man den Eindruck,<br />
als ob die hin- und hergehenden Massen<br />
beim Biga-Motor grösser und deshalb<br />
schwieriger auszubalancieren sein müssten<br />
als die eines einfach wirkenden Typs. Bei<br />
den Versuchsausführungen soll es sich jedoch<br />
gezeigt haben, dass das nicht der Fall<br />
ist. .<br />
In Fachkreisen verspricht man sich von<br />
der Zukunft dieses Motors schon viel, besonders<br />
was seine Verwendung im -Flugzeug<br />
oder im Kleinwagen anbetrifft. Durch Anwendung<br />
des Zweitaktprinzips am gleichen<br />
Motortyp hofft man überdies, das Leistungs-<br />
Gewichts-Verhältnis nochmals verbessern zu<br />
können. m.<br />
Die Verbreitung des Diesel-Lastwagens<br />
macht gegenwärtig besonders in England<br />
grosse Fortschritte, obschon England diese<br />
Fahrzeuge zum grossen Teil aus Deutschland<br />
importiert. Die dort 'bis jetzt mit Diesel-<br />
Lastwagen gesammelten Erfahrungen sind,<br />
wie englische Fachblätter berichten, die<br />
denkbar günstigsten. Für einen 5-Tonnen-<br />
Wagen sollen sich die Brennstoffkosten pro<br />
km zwischen 25 und 30 Rp. und die Unterhaltungskosten,<br />
die im Vergleich zu denen beim<br />
Benzinbetrieb ganz besonders niedrig sind,<br />
zwischen 25 und 32 Rp. halten.<br />
Fahrer; die sich einmal an Dieselbetrieb<br />
gewöhnt haben, gehen erfahrungsgemäss nur<br />
sehr ungern wieder zum Benzinbetrieb zurück.<br />
Stark in die Wage fällt hierbei, dass die<br />
nicht ausreichen würde. Die wissenschaftlichen<br />
Prüfeinrichtungen und Untersuchungsmethoden<br />
nehmen deshalb einen immer weitergehenden<br />
Raum innerhalb des fortschreitenden<br />
Automobilbaues ein, und die darin<br />
entwickelten Methoden und Forschungen lassen<br />
klar erkennen, wo bei irgendeiner Neukonstruktion<br />
noch gewisse Fehler und Mängel<br />
im Material oder der Konstruktion stekken<br />
und beseitigt werden müssen.<br />
Für die Schaffung derartiger Prüfanlagen<br />
und Untersuchungseinrichtungen haben einige<br />
Firmen ausserordentlich zweckmässige<br />
und wertvolle elektrornechanische Aggregate<br />
geschaffen, die ständig weiter vervollkommnet<br />
und verbessert werden und heute schon<br />
einen hohen Grad der Vervollkommnung erlangt<br />
haben.<br />
Die Prüfungen können sich auf einzelne<br />
Teile des Motorfahrzeuges oder auf die gesamte<br />
Maschine hin erstrecken. Sie habert<br />
die Untersuchung über den geräuschlosen<br />
und erschütterungsfreien Gang, über die<br />
Grosse der Abnutzung, die Dauerleistung, die<br />
mögliche Ueberlastung, die Wirtschaftlichkeit<br />
und den Wirkungsgrad zum Gegenstand.<br />
Die Teilmessungen beschäftigen sich mit<br />
dem Getriebe und mit den Getriebebestandteilen,<br />
den Kupplungen, Lagerungen u. dgl.<br />
mehr. Ein weiteres Gebiet ist die Untersuchung<br />
der Bremsen, der Zündapparate und<br />
Vergaser und anderer Motorenelemente.<br />
Die grossen Preisvorteile<br />
überragende Eleganz<br />
Lebensdauer<br />
Ein Kundenservice<br />
Mitten in<br />
er ta<br />
Alleinige und offizielle Verkaufsvertretung<br />
der Hup. Corp.<br />
ZÜRICH<br />
IM BORSENGEBHUDE<br />
TELEPHON UTO 3693<br />
GENF: 10 RUE PETITOT<br />
TELEPH. STAND 241t<br />
BHinnBERGER St FORSTER<br />
Zürich<br />
Löwenstrasse 17 Telephon S. 9860<br />
U n t e p v e p t p a t o r:<br />
KESSLER & JÄGER, Seestrasse 100, ZÜRICH 2<br />
«I. WILLI, Autos, Demuthstrasse 11, ST. GALLEN<br />
OSCAR DÖBELI, RICHTERSWIL<br />
Der Kunde muss mit aller Sorgfalt bedient<br />
werden; denn er ist anspruchsvoll.<br />
Ihr Warenlager, Ihre Muster-<br />
Kollektion kann ihm kaum gross genug<br />
sein. Ihr ganzes Kapital soll Ihrem<br />
Geschäft verfügbar stehen, wenn Sie<br />
jederzeit frei sein wollen, den Notwendigkeiten<br />
entsprechend zu disponieren.<br />
Ohne Automobil kommen Sie in Ihrem<br />
Betrieb nicht mehr aus. Reisende ohne<br />
Autos sind Reisende mit beschränktem<br />
Erfolg. Warengeschäfte ohne Lieferwagen<br />
liefern langsamer als die Konkurrenz<br />
mit Autos. Kaufen Sie sich den<br />
nötigen Wagen auf Kredit.
II. Blatt<br />
BERN. 20. September <strong>1929</strong><br />
N«81<br />
II. Blatt<br />
BERN, 20. September <strong>1929</strong><br />
Technische Rundschau<br />
Ein schneilaufender, doppelt wirkender Motor<br />
Unsere bisherigen Automobitonotoren sind<br />
ausnahmslos einfach wirkend. Der Kolben<br />
steht nur während seines Abwärtsgehens unter<br />
dem Arbeitsdruck und muss nachher<br />
durch Schwungmassen wieder nach oben<br />
befördert werden. : Im Gegensatz dazu wirken<br />
z. B. alle Dampfmaschinen, soweit es<br />
sich um Kolbenmaschinen handelt, doppelt;<br />
der Kolben gibt in jeder seiner Bewegungsrichtungen<br />
Arbeit ab.<br />
Der Grund, weshalb man beim schnelllaufenden<br />
Verbrennungsmotor auf die doppelte<br />
Wirkung verzichtete, ist der, dass man<br />
Stopfbüchsen oder dgl. Dichtungsorgane<br />
vermeiden wollte, die beim doppelt wirkenden<br />
Motor unvermeidlich schienen. In<br />
Deutschland ist nun aber ein Versuchsmotor<br />
gebaut worden, der doppelt wirkt und trotzdem<br />
kein© schwierigen Abdichtungen erfordert.<br />
Die beistehende Skizze zeigt den. Aufbau<br />
des Motors schematisch vereinfacht. In<br />
Wirklichkeit weist er statt des einen Zylinderpaares<br />
deren drei auf.<br />
Der Erfinder, Biga, hat die Abdichtungsfrage<br />
sehr elegant dadurch gelöst, dass er<br />
sie glattweg umging. Anstatt eine- Kolbenstange<br />
durch den unteren Zylinderdeckel<br />
hinauszuführen und bei dieser Durchführung<br />
eine Störungsquelle in Kauf zu nehmen, hat<br />
er gewissennassen einfach den Kolben verlängert,<br />
den Zylinder in zwei Teile geteilt<br />
und die Pleuelstange im Spielraum zwischen<br />
den beiden Zylindern in der Mitte des Kolbens<br />
angreifen lassen. Beim Abwärtsgehen<br />
des Kolbenkörpers wirkt der obere und beim<br />
Aufwärtsgehen der unter© Zylinder.<br />
In unserer Skizze ist der Kolbenkörper<br />
mit KL V, K 2 bezeichnet, die obere Zylinderhälfte<br />
mit Z r und die untere mit Z 2 . Das<br />
Mittelstück V des Kolbenkörpers ist gleichzeitig<br />
als Kreuzkopf ausgeführt, d. h. es besitzt<br />
Gleitflächen, die zusammen mit feststehenden<br />
Widerlagerflächen dem Kolbenkörper<br />
eine einwandfreie Führung ergeben.<br />
Der Seitwärtsdruck der beiden am Kreuzkopf<br />
angreifenden Pleuelstangen überträgt<br />
sich deshalb nicht auf die Kolbenköpfe K %<br />
und K 2 , diese haben nur mehr die achsial<br />
wirkenden Explosionskräfte aufzunehmen.<br />
Wie bei den bisherigen Motoren ist das<br />
eigentliche Triebwerk, die Pleuelstangen<br />
Pi und P 2 , die Kurbelwelle, die Nockenwelle<br />
usw. in einem Gehäuse eingeschlossen, das<br />
auf der Skizze aus Gründen der besseren<br />
Schema des doppelt wirkenden Biga-Motors.<br />
Zi, Zs = Zylinderhälften; Ki, K 2 = Kalbenköpfe;<br />
V = Kreuzkopf; Pi, P 3 = Pleuelstangen;, S==<br />
Schwungrad; G = Triebwerlgehäuse; Wi, W2 =<br />
Wassermäntel.<br />
Uebersichtlichkeit, bei C jedoch nur angedeutet<br />
ist. Di© Kühlung der Zylinderhälften erfoilgt<br />
durch Wassermäntel W a und W 2 .<br />
Vom unteren Wassermantel ist auf der<br />
Skizze infolge der Aussparungen, die zur<br />
Durchführung der Pleuelstangen notwendig<br />
sind, nur ein Teil sichtbar. Die Gas-Steuerung<br />
der beiden Verbrennungsräume erfolgt durch<br />
seitlich der Zylinder angeordnete Ventile.<br />
Betätigt werden die Ventile durch eine gemeinsame<br />
Nockenwelle auf halber Zylinderhöhe.<br />
Gebaut wurden bisher drei Versuchsmotoren<br />
von 12, 20 und 45 PS, die sich über alles<br />
Erwarten gut bewährt haben sollen. Es hat<br />
sich dabei vor allem gezeigt, dass man, verglichen<br />
mit der bisher üblichen Bauart, durch<br />
die Biga-Bauart etwa 40 Prozent Gewicht<br />
ersparen kann, wenn in beiden Fällen auf<br />
Dieselmotoren auch bei kältestem Wetter<br />
gleiche Leistung abgestellt wird. Die Tou-ohnrenzahl Hess sich dabei ohne Schwierigkeinute<br />
gestartet werden können. at.<br />
Schwierigkeiten innerhalb einer Miten<br />
bis auf 2300 pro Minute steigern. Die<br />
verhältnismässig grossen Masse der Kolbenkörper<br />
scheinen also in dieser Hinsicht auch<br />
Prüfungsanlagen<br />
kein Hindernis zu bilden. Da übrigens die<br />
Kolbenköpfe von allen Seitwärtsdrücken entlastet<br />
sind, brauchen sie nur gerade so lang Die praktische Erprobung über den Wert,<br />
in der Automobilindustrie.<br />
bemessen zu werden, dass die erforderliche die Widerstands- und Leistungsfähigkeit einer<br />
Neukonstruktion ergibt weitgehende Auf-<br />
Anzahl Kolbenringe untergebracht werden<br />
kann. Als Baumaterial für sie kann man den schlüsse,: die jedoch allein für die Beurteilung<br />
leichtesten Werkstoff verwenden., Die Gesamtbauhöhe<br />
des Motors ist nicht grösser als<br />
die eines gleich starken obengesteuerten Motors<br />
bisheriger Ausführung und die Baulänge<br />
ist gegenüber diesem sogaf noch erheblich<br />
geringer.<br />
Auf den ersten Blick hat man den Eindruck,<br />
als ob die hin- und hergehenden Massen<br />
beim Biga-Motor grösser und deshalb<br />
schwieriger auszubalancieren sein müssten<br />
als die eines einfach wirkenden Typs. Bei<br />
den Versuchsausführungen soll es sich jedoch<br />
gezeigt haben, dass das nicht der Fall<br />
ist. .<br />
In Fachkreisen verspricht man sich von<br />
der Zukunft dieses Motors schon viel, besonders<br />
was seine Verwendung im -Flugzeug<br />
oder im Kleinwagen anbetrifft. Durch Anwendung<br />
des Zweitaktprinzips am gleichen<br />
Motortyp hofft man überdies, das Leistungs-<br />
Gewichts-Verhältnis nochmals verbessern zu<br />
können. m.<br />
Die Verbreitung des Diesel-Lastwagens<br />
macht gegenwärtig besonders in England<br />
grosse Fortschritte, obschon England diese<br />
Fahrzeuge zum grossen Teil aus Deutschland<br />
importiert. Die dort 'bis jetzt mit Diesel-<br />
Lastwagen gesammelten Erfahrungen sind,<br />
wie englische Fachblätter berichten, die<br />
denkbar günstigsten. Für einen 5-Tonnen-<br />
Wagen sollen sich die Brennstoffkosten pro<br />
km zwischen 25 und 30 Rp. und die Unterhaltungskosten,<br />
die im Vergleich zu denen beim<br />
Benzinbetrieb ganz besonders niedrig sind,<br />
zwischen 25 und 32 Rp. halten.<br />
Fahrer; die sich einmal an Dieselbetrieb<br />
gewöhnt haben, gehen erfahrungsgemäss nur<br />
sehr ungern wieder zum Benzinbetrieb zurück.<br />
Stark in die Wage fällt hierbei, dass die<br />
nicht ausreichen würde. Die wissenschaftlichen<br />
Prüfeinrichtungen und Untersuchungsmethoden<br />
nehmen deshalb einen immer weitergehenden<br />
Raum innerhalb des fortschreitenden<br />
Automobilbaues ein, und die darin<br />
entwickelten Methoden und Forschungen lassen<br />
klar erkennen, wo bei irgendeiner Neukonstruktion<br />
noch gewisse Fehler und Mängel<br />
im Material oder der Konstruktion stekken<br />
und beseitigt werden müssen.<br />
Für die Schaffung derartiger Prüfanlagen<br />
und Untersuchungseinrichtungen haben einige<br />
Firmen ausserordentlich zweckmässige<br />
und wertvolle elektrornechanische Aggregate<br />
geschaffen, die ständig weiter vervollkommnet<br />
und verbessert werden und heute schon<br />
einen hohen Grad der Vervollkommnung erlangt<br />
haben.<br />
Die Prüfungen können sich auf einzelne<br />
Teile des Motorfahrzeuges oder auf die gesamte<br />
Maschine hin erstrecken. Sie habert<br />
die Untersuchung über den geräuschlosen<br />
und erschütterungsfreien Gang, über die<br />
Grosse der Abnutzung, die Dauerleistung, die<br />
mögliche Ueberlastung, die Wirtschaftlichkeit<br />
und den Wirkungsgrad zum Gegenstand.<br />
Die Teilmessungen beschäftigen sich mit<br />
dem Getriebe und mit den Getriebebestandteilen,<br />
den Kupplungen, Lagerungen u. dgl.<br />
mehr. Ein weiteres Gebiet ist die Untersuchung<br />
der Bremsen, der Zündapparate und<br />
Vergaser und anderer Motorenelemente.<br />
Die grossen Preisvorteile<br />
überragende Eleganz<br />
Lebensdauer<br />
Ein Kundenservice<br />
Mitten in<br />
er ta<br />
Alleinige und offizielle Verkaufsvertretung<br />
der Hup. Corp.<br />
ZÜRICH<br />
IM BORSENGEBHUDE<br />
TELEPHON UTO 3693<br />
GENF: 10 RUE PETITOT<br />
TELEPH. STAND 241t<br />
BHinnBERGER St FORSTER<br />
Zürich<br />
Löwenstrasse 17 Telephon S. 9860<br />
U n t e p v e p t p a t o r:<br />
KESSLER & JÄGER, Seestrasse 100, ZÜRICH 2<br />
«I. WILLI, Autos, Demuthstrasse 11, ST. GALLEN<br />
OSCAR DÖBELI, RICHTERSWIL<br />
Der Kunde muss mit aller Sorgfalt bedient<br />
werden; denn er ist anspruchsvoll.<br />
Ihr Warenlager, Ihre Muster-<br />
Kollektion kann ihm kaum gross genug<br />
sein. Ihr ganzes Kapital soll Ihrem<br />
Geschäft verfügbar stehen, wenn Sie<br />
jederzeit frei sein wollen, den Notwendigkeiten<br />
entsprechend zu disponieren.<br />
Ohne Automobil kommen Sie in Ihrem<br />
Betrieb nicht mehr aus. Reisende ohne<br />
Autos sind Reisende mit beschränktem<br />
Erfolg. Warengeschäfte ohne Lieferwagen<br />
liefern langsamer als die Konkurrenz<br />
mit Autos. Kaufen Sie sich den<br />
nötigen Wagen auf Kredit.
Wenn auch bereits sehr viele Firmen die<br />
Notwendigkeit besonderer Prüfanlagen für<br />
ihre Erzeugnisse erkannt haben und entsprechende<br />
Sonderabteilungen unterhalten, so<br />
gibt es leider doch noch Unternehmungen,<br />
die ausreichende Prüfeinrichtungen nicht<br />
besitzen und darum sozusagen mit ihren<br />
Konstruktionen im Dunkeln tappen usw.,<br />
sich nur auf die nicht immer sehr aufschlussreichen,<br />
praktischen Erfahrungswerte stützen<br />
können. Wenn auch zugegeben werden<br />
muss, dass die Einrichtungskosten derartiger<br />
Prüfanlagen nicht unbedeutend sind, so können<br />
die Kosten für die Unterhaltung bei sachgemässer<br />
Ausführung und sorgfältiger Leitung<br />
verringert werden. Grundsätzlich sollen<br />
bei Untersuchungen, bei denen Kräfte abgebremst<br />
werden, diese Bremskräfte durch<br />
Rückgewinnung, also durch Rückleitung in<br />
das Leitungsnetz, nutzbar gemacht werden.<br />
Hierdurch werden sich nicht nur mit der<br />
Zeit die Anlagekosten amortisieren, sondern<br />
auch darüber hinaus Ersparnisse zu buchen<br />
sein. Auf verschiedene ausgeführte und in<br />
der Praxis bewährte Prüfeinrichtungen für<br />
die verschiedensten Untersuchungen soll nunmehr<br />
näher eingegangen werden.<br />
Zur Feststellung der Leistungsfähigkeit eines<br />
Verbrennungsmotors wird dieser direkt<br />
mit einer sogenannten Pendelmaschine gekuppelt.<br />
Der Motor hat weiter eine elektrische<br />
Kühlwasserpumpe, deren Funktion und<br />
Wassertemperatur durch Temperaturmessgeräte,<br />
die sich im Zu- und Abfluss befinden,<br />
überwacht werden. Die Pendelmaschine ist<br />
eine Dynamo, die über einen grossen Regelbereich<br />
auch bei geringen Belastungen eine<br />
schnelle und genaue Bestimmung der Leistung<br />
ergibt. Die Schalteinrichtungen und<br />
Belastungswiderständ© sind von der Auf-<br />
' spannvorrichtung getrennt angeordnet. Di©<br />
Aufspannvorrichtung für den zu prüfenden<br />
Motor ist so ausgebildet, dass verschiedene<br />
Typen auf der gleichen Prüfanlage untersucht<br />
werden können.<br />
Für die serienmässige Prüfung von Verbrennungsmotoren<br />
reichen Einzelprüfstände<br />
nicht aus, Es würde auch zu umständlich<br />
sein, wenn jeder zu prüfende Motor<br />
besonders geschaltet und überwacht werden<br />
müsste. Man hat für derartige, weitgehende<br />
Ansprüche langgestreckte Prüffelder<br />
vorgesehen, auf denen die zu prüfenden<br />
Verbrennungsmotoren durch Druckknopfbetätigung<br />
geschaltet werden. Auch<br />
hier wird die abgebremste Energie dem Netz<br />
und damit nutzbringendem Verbrauch wieder<br />
zugeleitet. Bemerkt sei noch, dass die<br />
Schaltgeräte, die ferngesteuert werden, sowie<br />
die Bremswiderstände ausserhalb des<br />
Prüfraumes in besonderen Kammern sind,<br />
damit jede Explosionsgefahr, die durch das<br />
Funken der elektrischen Apparate eintreten<br />
könnte, ausgeschlossen ist. Der einzelne<br />
Bremsstand ist mit einer Druckknopftafel und<br />
Schaltsäule versehen. Diese Bedienungsorgane<br />
stehen unmittelbar neben dem Bremsstand.<br />
Neben der Ermittlung der Leistungsfähigkeit<br />
durch Abbremsung des Motors kann das<br />
Prüffeld auch gleichzeitig zum Einlaufen dienen,<br />
wodurch sich eine weitere Verwendbarkeit<br />
der gesamten Prüfanlage, Verminderung<br />
ihrer Kosten und Fortfall erneuter Transportwege<br />
zu den Laufständen ergeben.<br />
Ausser der Prüfung des Motors selbst wird<br />
ebenso notwendig die Untersuchung der Getriebe,<br />
Lager, Uebertragungen und anderer<br />
Apparate wie Einzelteile sein. Der* Prüfstand<br />
gibt genauen Aufschluss über die Ursache<br />
von Geräuschen, lässt das Warmlaufen einzelner<br />
Teile beobachten und ist dadurch eine<br />
wertvolle Vorprüfung zu dem nicht zu ersetzenden<br />
Einfahren. Auch die Zündapparate<br />
und Vergaser können durch in den Fabrikationsprozess<br />
eingeordnete Prüfstände laufend<br />
kontrolliert werden. Derartige Anlagen<br />
müssen weitgehende Drehzahlregelung<br />
besitzen, damit den praktischen Anforderungen<br />
auch hierin Genüge wird. Die Bedienungsschalttafel<br />
ist auch bei diesen Einrichtungen<br />
ausserhalb des eigentlichen Versuchsstandes<br />
aufzustellen, damit Explosionsmöglichkeiten<br />
unterbunden werden.<br />
AUTUMüblL-KEVUt <strong>1929</strong> — N° 81<br />
Schwungscheibe zur Ermittlung der Anfahrund<br />
Bremsverhältnisse des fahrbereiten Wagens<br />
ergibt für die Betriebssicherheit, Leistungsfähigkeit<br />
und Widerstandsfähigkeit<br />
schon vor dem praktischen Gebrauch die<br />
wertvollsten Aufschlüsse. Es gibt hier zwei<br />
Möglichkeiten, die Anfahr- und Bremsverhältnisse<br />
festzulegen. An Stelle der Hinterräder<br />
können Kettenräder aufgesetzt werden,<br />
die auf die Bremsdynamo arbeiten, oder<br />
man setzt die Hinterräder auf Rollen, die mit<br />
der Bremsdynamo mittelbar oder unmittelbar<br />
gekuppelt sind. Das Zusatzschwungrad<br />
bei dieser Prüfeinrichtung hat den Zweck,<br />
die beschleunigenden oder verzögernden<br />
Massen zu bilden, die bei einem fahrenden<br />
Wagen beim Anfahren und Bremsen zur<br />
Wirkung kommen.<br />
Zusammengefasst werden unsere Ausführungen<br />
ergeben haben, dass sehr weitgehende,<br />
umfangreiche und nicht eben billige<br />
Kontroll- . und Prüfanlagen notwendig sind,<br />
um das Motorfahrzeug zu dem zu machen,<br />
was es ist, nämlich zu einem wirtschaftlichen<br />
und betriebssicheren Verkehrsmittel. A. Nk.<br />
Praktische<br />
nke<br />
Die Demontage einer Vertülfeder war früher<br />
bei seitlich gesteuerten Motoren nur<br />
möglich, nachdem man den Zylinderkopf abgenommen,<br />
eine Ventilversehraubung herausgeschraubt<br />
und schliesslich das Ventil herausgehoben<br />
hatte. Bei modernen Motoren<br />
mit Ricardozylinderkopf sind jedoch meist<br />
diese Vorbereitungen nicht notwendig. Meist<br />
kann hier das Ventil ohne weiteres soviel<br />
Eine interessante Prüfeinrichtung ist dergehoben werden, dass man unten mit der Feder<br />
ausfahren kann, besonders, wenn man<br />
sogenannte Dreimaschinensatz zum Prüfen<br />
von Ausgleichgetrieben. Das Getriebe wird den betreffenden Ventilstössel noch so weit<br />
an drei Motoren angeschlossen, von denen wie möglich hinunterschraubt. at.<br />
der eine, und zwar der vordere, als Antriebsmotor<br />
wirkt, während die beiden anderen einigermassen bruchfest sein sollen, aus wei-<br />
Benzin- und Oelrohre müssen, wenn sie<br />
an der Hinterachse die Belastung ersetzen. chem und nicht etwa hartgezogenem Kupfer<br />
Neben der Vorwärtsarbeit, also der Dreh-<br />
bestehen. Mit dem Kauf weicher Rohre ist<br />
richtung, die dem Vorwärtslauf des Mo-etorfahrzeuges entspricht, können die Motosorgt<br />
werden, dass das Material seine Weich-<br />
aber nicht getan. Es muss auch dafür geren<br />
auch in umgekehrter Weis© laufen, damit<br />
das Ausgleichgetriebe allen Möglichkei-<br />
verhält sich dabei umgekehrt wie Stahl. Nach<br />
heit bei der Bearbeitung beibehält. Kupfer<br />
ten beim Fahren und Bremsen begegnen einer Erhitzung wird es hart bei langsamer<br />
kann. Die Drehzahl der an den Hinterrädern Abkühlung und weich bei rascher Abkühlung.<br />
Hierauf ist beispielsweise beim Anlö-<br />
gekuppelten Bremsdynamos kann voneinander<br />
verschieden eingestellt werden, damit ten der Nippel Rücksicht zu nehmen, indem<br />
auch unter diesen ßrehverhältnissen die Eignung<br />
des zu prüfenden Getriebes festgestellt kaltes Wasserbad taucht.<br />
man die noch möglichst heissen Nippel in ein<br />
werden kana<br />
Jede Leitung sollte überdies auf ihrer ganzen<br />
Auch der Motorwagenprüfstand mit Länge auch periodisch ausgeglüht und durch<br />
rasches Abschrecken weich gemacht werden,<br />
da sie mit der Zeit durch die Vibrationen von<br />
selbst hart und brüchig wird. An und für,<br />
sich lässt sich die Wirkung der Vibrationen<br />
vermindern, indem man das Rohr in Windungen<br />
verlegt und dadurch nachgiebiger macht,<br />
at<br />
Eine billig herzustellende Vorschaltiunkenstrecke.<br />
Ueber den Wert oder Unwert der<br />
Vorschaltfunkenstrecken ist seinerzeit viel<br />
diskutiert worden. Heute darf wohl als erwiesen<br />
betrachtet werden, dass sie die Gefahr<br />
des Verölens der Kerzen< vermindert.<br />
Dass dafür die Magnetspannung beim Langsamlauf<br />
des Motors nicht mehr zur Funkenbildung<br />
ausreicht, braucht man beitden modernen<br />
Magneten nicht mehr zu befürchten.<br />
Mit sehr geringen Kosten kann man sich<br />
eine Vorschaltfunkenstrecke mit der mittleren<br />
Elektrode einer alten Zündkerze und einem<br />
Stück Fiber selbst herstellen. Man<br />
braucht dazu den Elektrodenstab nur so zu<br />
biegen und mit dem Fiberstück zu verbinden,<br />
wie es die beistehende Skizze zeigt Das Herausnehmen<br />
des zu verwendenden Elektrodenstabes<br />
ist am leichtesten bei einer Zündkerze<br />
mit Glimmer-Isolator. Die einzelnen Glimmerplättchen<br />
können hier Lage für Lage abgeschält<br />
werden. m.<br />
Das Rattern des Wagens beim Befahren<br />
holpriger Strassen rührt häufig davon her,<br />
dass die Wagenfedern auf ihren Bolzen seitliches<br />
Spiel haben. Die Federn gleiten dann<br />
auf den Bolzen hin und her und verursachen<br />
beim Anschlagen an den seitlichen Begrenzungen<br />
das unregelmässig knallende, ratternde<br />
Geräusch. Auch bei noch verhältnismässig<br />
neuen Wagen zeigt sich manchmal<br />
in der Federlagerung Spiel. Dieses Spiel äst<br />
aber fast immer sehr leicht zu beheben, indem<br />
man am einen Ende des Federbolzens<br />
eine auf die richtige Dicke zugeschliffen«<br />
oder abgedrehte Unterlagscheibe aufsetzt<br />
at<br />
MOTOR 01<br />
HEAVYXX<br />
LAMPEN<br />
STANDARD<br />
STANDARD MOTOR Olt<br />
als Vorrat auf der Fahrt<br />
Dem Automobilisten, der ein gutes Oel<br />
als Vorrat auf der Fahrt besitzen möchte,<br />
wird Standard Motor Oil in plombierten<br />
2 Liter Kannen verkauft.<br />
Der Autofahrer, der beim Tanken von<br />
Standard Benzin den Oelatand des Mo«<br />
tors überprüft, kauft sich das Standard<br />
Motor Oil in der gewünschten Menge<br />
aus der geeichten Literflasche.<br />
STANDARD MOTOR OIL<br />
der Schutz des Motors<br />
S9-L4 D,<br />
STANDARD BENZIN - ES8O -- STANDARD MOTOR OIL<br />
GARAGE EFFINGERSTRASSE<br />
BERN<br />
Moderne<br />
Schmier- u. Waschanlage<br />
Einzige Grossgarage<br />
Im Zentrum Berns<br />
mit Jederzeit freier<br />
Ein- und Ausfahrt.<br />
Kein Wagenschieben.<br />
Tag- und Nachtbetrieb.<br />
Off. General Motors Service Station<br />
A.<br />
G.
Wenn auch bereits sehr viele Firmen die<br />
Notwendigkeit besonderer Prüfanlagen für<br />
ihre Erzeugnisse erkannt haben und entsprechende<br />
Sonderabteilungen unterhalten, so<br />
gibt es leider doch noch Unternehmungen,<br />
die ausreichende Prüfeinrichtungen nicht<br />
besitzen und darum sozusagen mit ihren<br />
Konstruktionen im Dunkeln tappen usw.,<br />
sich nur auf die nicht immer sehr aufschlussreichen,<br />
praktischen Erfahrungswerte stützen<br />
können. Wenn auch zugegeben werden<br />
muss, dass die Einrichtungskosten derartiger<br />
Prüfanlagen nicht unbedeutend sind, so können<br />
die Kosten für die Unterhaltung bei sachgemässer<br />
Ausführung und sorgfältiger Leitung<br />
verringert werden. Grundsätzlich sollen<br />
bei Untersuchungen, bei denen Kräfte abgebremst<br />
werden, diese Bremskräfte durch<br />
Rückgewinnung, also durch Rückleitung in<br />
das Leitungsnetz, nutzbar gemacht werden.<br />
Hierdurch werden sich nicht nur mit der<br />
Zeit die Anlagekosten amortisieren, sondern<br />
auch darüber hinaus Ersparnisse zu buchen<br />
sein. Auf verschiedene ausgeführte und in<br />
der Praxis bewährte Prüfeinrichtungen für<br />
die verschiedensten Untersuchungen soll nunmehr<br />
näher eingegangen werden.<br />
Zur Feststellung der Leistungsfähigkeit eines<br />
Verbrennungsmotors wird dieser direkt<br />
mit einer sogenannten Pendelmaschine gekuppelt.<br />
Der Motor hat weiter eine elektrische<br />
Kühlwasserpumpe, deren Funktion und<br />
Wassertemperatur durch Temperaturmessgeräte,<br />
die sich im Zu- und Abfluss befinden,<br />
überwacht werden. Die Pendelmaschine ist<br />
eine Dynamo, die über einen grossen Regelbereich<br />
auch bei geringen Belastungen eine<br />
schnelle und genaue Bestimmung der Leistung<br />
ergibt. Die Schalteinrichtungen und<br />
Belastungswiderständ© sind von der Auf-<br />
' spannvorrichtung getrennt angeordnet. Di©<br />
Aufspannvorrichtung für den zu prüfenden<br />
Motor ist so ausgebildet, dass verschiedene<br />
Typen auf der gleichen Prüfanlage untersucht<br />
werden können.<br />
Für die serienmässige Prüfung von Verbrennungsmotoren<br />
reichen Einzelprüfstände<br />
nicht aus, Es würde auch zu umständlich<br />
sein, wenn jeder zu prüfende Motor<br />
besonders geschaltet und überwacht werden<br />
müsste. Man hat für derartige, weitgehende<br />
Ansprüche langgestreckte Prüffelder<br />
vorgesehen, auf denen die zu prüfenden<br />
Verbrennungsmotoren durch Druckknopfbetätigung<br />
geschaltet werden. Auch<br />
hier wird die abgebremste Energie dem Netz<br />
und damit nutzbringendem Verbrauch wieder<br />
zugeleitet. Bemerkt sei noch, dass die<br />
Schaltgeräte, die ferngesteuert werden, sowie<br />
die Bremswiderstände ausserhalb des<br />
Prüfraumes in besonderen Kammern sind,<br />
damit jede Explosionsgefahr, die durch das<br />
Funken der elektrischen Apparate eintreten<br />
könnte, ausgeschlossen ist. Der einzelne<br />
Bremsstand ist mit einer Druckknopftafel und<br />
Schaltsäule versehen. Diese Bedienungsorgane<br />
stehen unmittelbar neben dem Bremsstand.<br />
Neben der Ermittlung der Leistungsfähigkeit<br />
durch Abbremsung des Motors kann das<br />
Prüffeld auch gleichzeitig zum Einlaufen dienen,<br />
wodurch sich eine weitere Verwendbarkeit<br />
der gesamten Prüfanlage, Verminderung<br />
ihrer Kosten und Fortfall erneuter Transportwege<br />
zu den Laufständen ergeben.<br />
Ausser der Prüfung des Motors selbst wird<br />
ebenso notwendig die Untersuchung der Getriebe,<br />
Lager, Uebertragungen und anderer<br />
Apparate wie Einzelteile sein. Der* Prüfstand<br />
gibt genauen Aufschluss über die Ursache<br />
von Geräuschen, lässt das Warmlaufen einzelner<br />
Teile beobachten und ist dadurch eine<br />
wertvolle Vorprüfung zu dem nicht zu ersetzenden<br />
Einfahren. Auch die Zündapparate<br />
und Vergaser können durch in den Fabrikationsprozess<br />
eingeordnete Prüfstände laufend<br />
kontrolliert werden. Derartige Anlagen<br />
müssen weitgehende Drehzahlregelung<br />
besitzen, damit den praktischen Anforderungen<br />
auch hierin Genüge wird. Die Bedienungsschalttafel<br />
ist auch bei diesen Einrichtungen<br />
ausserhalb des eigentlichen Versuchsstandes<br />
aufzustellen, damit Explosionsmöglichkeiten<br />
unterbunden werden.<br />
AUTUMüblL-KEVUt <strong>1929</strong> — N° 81<br />
Schwungscheibe zur Ermittlung der Anfahrund<br />
Bremsverhältnisse des fahrbereiten Wagens<br />
ergibt für die Betriebssicherheit, Leistungsfähigkeit<br />
und Widerstandsfähigkeit<br />
schon vor dem praktischen Gebrauch die<br />
wertvollsten Aufschlüsse. Es gibt hier zwei<br />
Möglichkeiten, die Anfahr- und Bremsverhältnisse<br />
festzulegen. An Stelle der Hinterräder<br />
können Kettenräder aufgesetzt werden,<br />
die auf die Bremsdynamo arbeiten, oder<br />
man setzt die Hinterräder auf Rollen, die mit<br />
der Bremsdynamo mittelbar oder unmittelbar<br />
gekuppelt sind. Das Zusatzschwungrad<br />
bei dieser Prüfeinrichtung hat den Zweck,<br />
die beschleunigenden oder verzögernden<br />
Massen zu bilden, die bei einem fahrenden<br />
Wagen beim Anfahren und Bremsen zur<br />
Wirkung kommen.<br />
Zusammengefasst werden unsere Ausführungen<br />
ergeben haben, dass sehr weitgehende,<br />
umfangreiche und nicht eben billige<br />
Kontroll- . und Prüfanlagen notwendig sind,<br />
um das Motorfahrzeug zu dem zu machen,<br />
was es ist, nämlich zu einem wirtschaftlichen<br />
und betriebssicheren Verkehrsmittel. A. Nk.<br />
Praktische<br />
nke<br />
Die Demontage einer Vertülfeder war früher<br />
bei seitlich gesteuerten Motoren nur<br />
möglich, nachdem man den Zylinderkopf abgenommen,<br />
eine Ventilversehraubung herausgeschraubt<br />
und schliesslich das Ventil herausgehoben<br />
hatte. Bei modernen Motoren<br />
mit Ricardozylinderkopf sind jedoch meist<br />
diese Vorbereitungen nicht notwendig. Meist<br />
kann hier das Ventil ohne weiteres soviel<br />
Eine interessante Prüfeinrichtung ist dergehoben werden, dass man unten mit der Feder<br />
ausfahren kann, besonders, wenn man<br />
sogenannte Dreimaschinensatz zum Prüfen<br />
von Ausgleichgetrieben. Das Getriebe wird den betreffenden Ventilstössel noch so weit<br />
an drei Motoren angeschlossen, von denen wie möglich hinunterschraubt. at.<br />
der eine, und zwar der vordere, als Antriebsmotor<br />
wirkt, während die beiden anderen einigermassen bruchfest sein sollen, aus wei-<br />
Benzin- und Oelrohre müssen, wenn sie<br />
an der Hinterachse die Belastung ersetzen. chem und nicht etwa hartgezogenem Kupfer<br />
Neben der Vorwärtsarbeit, also der Dreh-<br />
bestehen. Mit dem Kauf weicher Rohre ist<br />
richtung, die dem Vorwärtslauf des Mo-etorfahrzeuges entspricht, können die Motosorgt<br />
werden, dass das Material seine Weich-<br />
aber nicht getan. Es muss auch dafür geren<br />
auch in umgekehrter Weis© laufen, damit<br />
das Ausgleichgetriebe allen Möglichkei-<br />
verhält sich dabei umgekehrt wie Stahl. Nach<br />
heit bei der Bearbeitung beibehält. Kupfer<br />
ten beim Fahren und Bremsen begegnen einer Erhitzung wird es hart bei langsamer<br />
kann. Die Drehzahl der an den Hinterrädern Abkühlung und weich bei rascher Abkühlung.<br />
Hierauf ist beispielsweise beim Anlö-<br />
gekuppelten Bremsdynamos kann voneinander<br />
verschieden eingestellt werden, damit ten der Nippel Rücksicht zu nehmen, indem<br />
auch unter diesen ßrehverhältnissen die Eignung<br />
des zu prüfenden Getriebes festgestellt kaltes Wasserbad taucht.<br />
man die noch möglichst heissen Nippel in ein<br />
werden kana<br />
Jede Leitung sollte überdies auf ihrer ganzen<br />
Auch der Motorwagenprüfstand mit Länge auch periodisch ausgeglüht und durch<br />
rasches Abschrecken weich gemacht werden,<br />
da sie mit der Zeit durch die Vibrationen von<br />
selbst hart und brüchig wird. An und für,<br />
sich lässt sich die Wirkung der Vibrationen<br />
vermindern, indem man das Rohr in Windungen<br />
verlegt und dadurch nachgiebiger macht,<br />
at<br />
Eine billig herzustellende Vorschaltiunkenstrecke.<br />
Ueber den Wert oder Unwert der<br />
Vorschaltfunkenstrecken ist seinerzeit viel<br />
diskutiert worden. Heute darf wohl als erwiesen<br />
betrachtet werden, dass sie die Gefahr<br />
des Verölens der Kerzen< vermindert.<br />
Dass dafür die Magnetspannung beim Langsamlauf<br />
des Motors nicht mehr zur Funkenbildung<br />
ausreicht, braucht man beitden modernen<br />
Magneten nicht mehr zu befürchten.<br />
Mit sehr geringen Kosten kann man sich<br />
eine Vorschaltfunkenstrecke mit der mittleren<br />
Elektrode einer alten Zündkerze und einem<br />
Stück Fiber selbst herstellen. Man<br />
braucht dazu den Elektrodenstab nur so zu<br />
biegen und mit dem Fiberstück zu verbinden,<br />
wie es die beistehende Skizze zeigt Das Herausnehmen<br />
des zu verwendenden Elektrodenstabes<br />
ist am leichtesten bei einer Zündkerze<br />
mit Glimmer-Isolator. Die einzelnen Glimmerplättchen<br />
können hier Lage für Lage abgeschält<br />
werden. m.<br />
Das Rattern des Wagens beim Befahren<br />
holpriger Strassen rührt häufig davon her,<br />
dass die Wagenfedern auf ihren Bolzen seitliches<br />
Spiel haben. Die Federn gleiten dann<br />
auf den Bolzen hin und her und verursachen<br />
beim Anschlagen an den seitlichen Begrenzungen<br />
das unregelmässig knallende, ratternde<br />
Geräusch. Auch bei noch verhältnismässig<br />
neuen Wagen zeigt sich manchmal<br />
in der Federlagerung Spiel. Dieses Spiel äst<br />
aber fast immer sehr leicht zu beheben, indem<br />
man am einen Ende des Federbolzens<br />
eine auf die richtige Dicke zugeschliffen«<br />
oder abgedrehte Unterlagscheibe aufsetzt<br />
at<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N° 81<br />
Tech Si»»^s«H<br />
Frage 737a Ungenügender Vakuumförderer. Bei<br />
meinem Wagen versagt an langen, stärkeren Steigungen<br />
ziemlich häufig der Vakuumförderer. Er<br />
Frage 7366. Garagebau bzw. Erweiterung. Ich vermag dann nicht mehr genügend Benzin nachzusaugen,<br />
und der Motor bleibt infolge Benzinmangel<br />
besitze ein« groese Garage für ca. 14 Wagen, speziell<br />
für Autos von Hotelgästen. Da aber nunmehr stehen. Wie kann ich diese Störung am einfachsten<br />
für die neuen wertvollen Wagen aller Marken ausschliessen? A. E. in M.<br />
AM INTERNATIONALEN<br />
gerne Boxen verlangt werden an Stelle der öffentlichen<br />
Garage, so sehe ich mich veranlasst, einige<br />
Antwort: Eine amerikanische Vakuumförderer-Fabrik<br />
stellt für Fälle, wo das normale Va-<br />
Boxen zu bauen, und zwar Reihenboxen. Da dieselben<br />
jedoch nur im Sommer, d. h. von März bis<br />
kuum nicht zu einem störungsfreien Förderbetrieb<br />
SEMMERING - RENNEN<br />
Oktober, benützt werden, so kann eine billige Bauart<br />
gewählt werden. Welches ist nun das vorteil-<br />
ausreicht, einen sogenannten her, einen<br />
Vakuumverstärker, der einfach an einen bestehenden<br />
Apparat angeschraubt werden kann. Wir bilhafteste<br />
und billigste System der Bauweise? Vorgesehen<br />
sind Boxen mit mindestens 7 Meter Tiefe,<br />
den beistehend einen solchen Verstärker ab. Bei S<br />
da eben grosse B.eisewa>gen in Fräse kommen. Ist<br />
wird die Saugleitung und bei F der Vakuumförderer<br />
angeschlossen, während die Oeffnung L mit<br />
vom 15. September fahrt<br />
Eisenbeton oder Backsteinmauer dem Wellblech<br />
oder Eternit vorzuziehen? Welche Breite wird für<br />
dem Drahtfilter davor in der freien Luft mündet<br />
5 Boxen beansprucht? Was für Tore sind die<br />
Die Wirkung dieses Verstärkers beruht darauf, dass<br />
dauerhaftesten bei Mindestpreisauslage? Ist es erlaubt,<br />
auf jeder Boxe ein Zimmer zu errichten für<br />
das rasche Durchströmen von Luft durch den düsenartigen<br />
Hauptkanal in dem die Düse umgebenden<br />
Ringraum R einen sekundären Unterdrück be-<br />
den Chauffeur? W. N.<br />
wirkt, der um ein mehrfaches höher sein kann als<br />
der die Luftströmung bewirkende Unterdrück. Der<br />
Frage 7367. Einfache Abblendvorrichtung für<br />
allen Wagen. Sie werden wohl auch gleicher Auffassung<br />
sein, wenn ich für einen Wagen älterer<br />
Konstruktion, der schon mehr als zehn Jahre zu<br />
meiner Zufriedenheit gedient hat, nicht eine neue<br />
Beleuchtungsanlage anschaffe, um im Herbst eine<br />
wirkungsvolle Abblendung zu erzielen. Es gibt sicher<br />
auch mechanische Vorrichtungen, die mein<br />
Mechaniker oder dann sogar ich selber herstellen<br />
die beste Zeit des Tages<br />
kann und die ein sicheres Abblenden erlauben. Ich<br />
(6 Minuten ÖÜ.38 Sekunden)<br />
muss nämlich im Herbst des öftern bei Nacht fahren<br />
und hege immer eine gewisse Besorgnis bei<br />
Kreuzungen, da eben das Scheinwerferlicht meines<br />
Wagens auch in abgeblendetem Zustande für<br />
den entgegenkommenden Fahrer blendend wirkt. Verstärker hat also genan die Wirkung einer<br />
Können Sie mir nun eine einfache, mechanische Ejektorpumpe. Die Unterdruckverstärkung ist dabei<br />
besonders gross, wenn im Ansaugrohr des Mo-<br />
und stellt zugleich einen neuen absoluten Streckenrekord<br />
auf. Zur Schmierung seiner<br />
z. B. beim Vollgasfahren mit schwer arbeitendem,<br />
Abblendvoirichtung empfehlen? L. M. in L.<br />
tors ein minimaler Unterdruck herrscht, gerade<br />
langsamlaufendem Motor. Nach den uns vorliegen»<br />
Maschine diente<br />
den Angaben ergibt der Verstärker hier eine vierfache<br />
Unterdrucksteigerung.<br />
Abgesehen davon, bietet sich noch eine andere<br />
Lösung. Sie können den Vakuumförderer unverändert<br />
lassen, ihn aber mit einem zusätzlichen, daneben<br />
anzubringenden Benzinbehälter verbinden.<br />
SHELL - OEL<br />
Dieser Behälter soll soviel Benzin fassen, als zum<br />
Abfahren der längsten praktisch vorkommenden<br />
Bergstrecke notwendig ist. Selbst im Fall, dass<br />
der Vakuumförderer den Bedarf des Motors nicht<br />
mehr zu decken vermöchte, können Sie dann ungestört<br />
weiter fahren. Denn die Reserve wird ja<br />
erst recht genügen, wenn der Förderer immer noch<br />
etwas, wenn auch wenig, nachliefert at<br />
Antwort« Sie und Ihr Mechaniker werden Frage 7371. Rostschutzmittel fOr Nickel. Gibt es<br />
wohl wissen, ob sich die nachstehende Vorrichtung ein einfaches, selbst herstellbares Rostschutzmittel<br />
für Ihren Wagen eignet. Die Vorrichtung besteht für Mckelteile? H. J. in O.<br />
im wesentlichen aus einem passenden zylindrischen<br />
Rahmen, in dem das, Scheinwerferglas und Antwort: Es gibt einfache Rostschutzmittel,<br />
einige vertikale Jalousien eingelassen sind. Die welche die blanken Teile sehr gut schützen und<br />
Laden sind uni einen Zapfen beweglich und können<br />
mit einem üowdenzug geschlossen werden, ge-<br />
erhält man, wenn man etwa 20 g Polierwachs in<br />
deren Nickelglanz gut konservieren. Das einfachste<br />
öffnet werden sie vermittelst einer Rückzugfeder. 150 bis 200 com Benzin oder Benzol auflöst. Das<br />
Die Zugkraft zum Oeffnen ist natürlich klein, da Wachs soll man fein geschabt in das Lösungsmittel<br />
nicht übermässig starke Federn verwendet werden geben, da hierdurch die Auflösung wesentlich beschleunigt<br />
wird. Mit der Lösung werden dann die<br />
müssen. Den Hebel für den Drahtzug bringt man<br />
am besten an der Lenksäule als einem bequem erreichbaren<br />
Ort an.<br />
hat aber den Nachteil, dass sich die damit be-<br />
Nickelteile bestrichen. Dieses allereinfachste Mittel<br />
Die Rolladen sind "ungefähr 2,5 Zentimeter tief handelten Teile fettig anfühlen, was nicht immer<br />
und etehen in normaler Stellung senkrecht zur angenehm ist, wie zum Beispiel &n den Klinken<br />
Fahrrichtung, so dass kfcine Strahleninterferenz der Wagentüren.<br />
eintritt. Bei Begegnung mit einem kreuzenden Weit besser und von dem geschilderten Nachteil<br />
Fahrzeug betätigt der Führer den Bowdenzug, frei ist ein Ueberzug der gefährdeten Nickelteile<br />
worauf sich die Jalousien zu schliessen beginnen. mit Zelluloidlaok. Irgendein alter, nicht gefärbter<br />
Fahrbare und stationäre<br />
Dadurch wird jede Blendwirkung der Scheinwerfer Zelluloidgegenstand wird zunächst in kleine Schnitzel<br />
zerschnitten. Am besten eignen sich hierzu alte<br />
aufgehoben, während das Strassenstück vor und<br />
Lade-Einrichtungen<br />
neben dem Fahrzeug genügend beleuchtet wird. photographische Filme (sie haben das reinste Material),<br />
nur müssen sie durch ein vorhergehendes<br />
Die Einrichtung kann an jedem Scheinwerfer<br />
leicht angebracht werden, da sie «ehr einfach ist Bad in kochendem Wasser von ihren Gelatineschichten<br />
befreit werden. Die Zelluloidschnitzel<br />
und leicht montiert werden kann, wlt.<br />
werden nun in Amylazetat getan, worin sie sich<br />
schnell auflösen. Die Lösung wird wieder mit Hilfe<br />
für Auto-Batterien<br />
Frag« 7368. Flettner-Lüftung bei Autobussen. eines Pinsels aufgetragen, das Amylazetat verdunstet<br />
und das Zelluloid bleibt als klarer, fast un-<br />
In einer Tageszeitung las ich, die Stadt Basel rüste<br />
ihre Autobusse mit Flettner-Rotoren aus. Soviel ich sichtbarer Ueberzug zurück. Bei all diesen Arbeiten<br />
hüte man sich nur davor, sowohl mit der Ben-<br />
auf Abbildungen sah, werden Rotoren zum Antrieb<br />
liefern als Spezialität<br />
von Schiffen gebraucht. Was soll beim Autobus zin-Wachs-Lösung als auch mit der Amylazetatangetrieben<br />
werden ? A. K. in Z. Zelluloid-Lösung den Lacküberzug des Wagens zn<br />
Antwort: Diese Flettner-Rotoren dienen der benetzen, da beide Flüssigkeiten auf diesem böse<br />
Lüftung. Auf dem Dache des Fahrzeuges befinden Flecken erzeugen können.<br />
sich Sauglüfter Bauart Flettner. Die Wirkung des<br />
Langhein-Pfanhauser-Werke<br />
Sie werden in grösseren Zubehörgeschäften auch<br />
Flettner-Lüfters beruht nicht lediglich auf einer fertige Mittel erhalten, die Ihnen gute Dienst«<br />
reinen Saugwirkung; der Lüfter stellt vielmehr eine<br />
Aktiengesellschaft<br />
leisten.<br />
wu.<br />
Lüftungsmaschine dar. bei der eine Zentrifuge<br />
durch einen besonders geformten Flettner-Rotor<br />
Sf9»e«Ia<br />
Oerlikon<br />
vom Fahrtwind angetrieben wird. Dadurch wüd die<br />
Fahrtströmung besonders günstig ausgenützt. Die<br />
Zentrifuge des Flettner-Lüfters ist unmittelbar an Anfrage 827 Busse wegen zerbrochener Lampe.<br />
der unteren Scheibe des Rotors angebracht, ebenso Ich übergebe Ihnen anbei einen Auszug aus einem<br />
der Aluminiumfuss und die Welle mit der Kugellagerung.<br />
Die Kugellager laufen in Oel. Der Flett-<br />
Polizeirapport, der am letzten Sonntag gegen mich<br />
LES MEILLEURS MOUSSEUX Mechaniker-Chauffeur<br />
aufgenommen worden ist, weil angeblich nur ein<br />
ner-Lüfter läuft auch während des Haltens der<br />
> SE DEGUSTENT<br />
routinierter Fahrer in Stadt und Gebirge, allen Reparaturen<br />
gewachsen, sucht womöglich Dauerstelle Wagen in allen Fällen weiter durch, so dass auch Zur Erklärung bemerke ich nebenbei, dass tat-<br />
Vorderlicht an meinem Wagen brannte.<br />
— au Stand 356 —<br />
auf Luxus- oder Lastwagen zu Herrschaft oder entsprechendes<br />
Etablissement. Eintritt könnte auf Lüftung des Fahrzeuges erzielt wird, desgleichen Licht während der Fahrt zerbrochen worden war.<br />
während der manchmal recht langen Haltezeit eine sächlich eine von meinen Doppellampen beim Code-<br />
1. Oktober event. sofort erfolgen. Offerten an Garage bei geringer Fahrgeschwindigkeit. wlt. Immerhin stelle ich fest, dass eine ganze Serie von<br />
BOUVIER FRERES Rigi, Vitznau, erbeten. 42024<br />
Wagen speziell französischen Ursprungs gerade als<br />
Frage 7369. Schlechte Reprisen. Mein Wagen Code-Licht eine Lampe auslöschen.<br />
la plus ancienne maison en Suisse<br />
bekommt immer bei den Reprisen zu wenig Benzin.<br />
Ich vermute die Ursache am schlechten Funk-<br />
Meine Frage geht nun dahin, ob Ihnen bekannt<br />
(FONBEE en 1811)<br />
ist, dass solche Polizeiprotokolle aufgenommen werden<br />
und, wenn ja. ob bereits Urteile gefallen sind.<br />
tionieren der Schwimmernadel. Ich finde diese zu<br />
schwer, denn bei abmontiertem Vergaser bleibt sie Ich bitte Sie noch, mir freundlichst eventuelle<br />
in jeder Lage sitzen, in die man sie bringt. Ich Argumente zu meiner Verteidigung bekanntgeben<br />
Extra-Superieurt<br />
habe versucht, durch Auflöten von Zinn auf diezu wollen. F. in B.<br />
obere Seite der kleinen Gewichte abzuhelfen, bekomme<br />
aber dadurch einen undichten, tropfenden eine Lampe während der Fahrt zerbrochen. Wurdo<br />
Antwort: Nach Ihrer Darstellung wurde die<br />
Garantie<br />
Vergaser. 0. W. in I. die Lampe erst bei hereinbrechender Nacht untauglich<br />
und können Sie durch Zeugen beweisen, dass<br />
F. BRAICHET<br />
Antwort: Wir neigen eher zur Ansicht, dass<br />
an den schlechten Reprisen die allgemeine Vergaser-<br />
oder Zündungseinstellung schuld ist undrage zu fahren, um dort den Mangel beheben zu<br />
Sie gerade im Begriffe waren, in die nächste Ga-<br />
St-Germain, 13<br />
nicht die vermeintlich zu schwere Schwimmernadel. lassen, als Sie der Polizist wahrnahm und deswegen<br />
verzeigte, so dürfte ein Prozess Aussicht<br />
Denn wenn die Schwimmernadel wirklich zu schwer<br />
wäre und den Benzinzufluss hemmte, würde sich auf Erfolg bieten; denn jedem Fahrer muss die<br />
die Benzinknappheit auch beim Vollgasfahren zeigen,<br />
besonders an Steigungen. Dass die Schwimnügend<br />
beleuchteten Fahrzeuge unter Anwendung<br />
Möglichkeit geboten werden, mit seinem nicht gemernadel<br />
bei entleerter Schwimmerkammer in indifferentem<br />
Gleichgewicht steht, schliesst ihr richsten<br />
Reparaturwerkstätte za fahren. Er ist aber<br />
aller nötigen Vorsicht (langsames Fahren) zur näch-<br />
Alfa Romeo<br />
tiges Funktionieren während des Betriebes nicht pflichtig, den Beweis hierfür zu erbringen. 4jf<br />
6plätz. Cabriolet-Coupö, Fabrikat Gastagna,<br />
aus. Denn im Betrieb kommt ja als hebende Kraft Sollten die oben beschriebenen Voraussetzungen<br />
Mailand, 6 ZyL, mit 4-Radbremsen, 75/110,<br />
noch der Druck des Benzins hinzu. Die Hauptsache in Ihrem Falle nicht zutreffen, so raten wir Ihnen<br />
23000 km gefahren, netto Kassa Fr. 8000.—<br />
ist, wenn das Benzin in der Schwimmerkammer von der Durchführung des Prozesses ab und empfehlen<br />
Ihnen, die Busse anzunehmen.<br />
abzugeben. 8337<br />
die richtige Höhe einnimmt, was leicht kontrolliert<br />
werden kann, und dass andererseits der Vergaser<br />
Angebote unter Chiffre Z 1474 an die<br />
Dass solche Polizeiprotokolle aufgenommen werden,<br />
ist uns bekannt. In letzter Zeit wird nämlich,<br />
nicht überläuft. Sollte das Benzinniveau in der<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich. BISTAHDTEILLAGIR Schwimmerkammer immer zu niedrig sein, so wäre der vorschriftsgemässen Lichterführung als wirk-<br />
4.-.. sämtlicher
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N° 81<br />
Tech Si»»^s«H<br />
Frage 737a Ungenügender Vakuumförderer. Bei<br />
meinem Wagen versagt an langen, stärkeren Steigungen<br />
ziemlich häufig der Vakuumförderer. Er<br />
Frage 7366. Garagebau bzw. Erweiterung. Ich vermag dann nicht mehr genügend Benzin nachzusaugen,<br />
und der Motor bleibt infolge Benzinmangel<br />
besitze ein« groese Garage für ca. 14 Wagen, speziell<br />
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für die neuen wertvollen Wagen aller Marken ausschliessen? A. E. in M.<br />
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Garage, so sehe ich mich veranlasst, einige<br />
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stellt für Fälle, wo das normale Va-<br />
Boxen zu bauen, und zwar Reihenboxen. Da dieselben<br />
jedoch nur im Sommer, d. h. von März bis<br />
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Oktober, benützt werden, so kann eine billige Bauart<br />
gewählt werden. Welches ist nun das vorteil-<br />
ausreicht, einen sogenannten her, einen<br />
Vakuumverstärker, der einfach an einen bestehenden<br />
Apparat angeschraubt werden kann. Wir bilhafteste<br />
und billigste System der Bauweise? Vorgesehen<br />
sind Boxen mit mindestens 7 Meter Tiefe,<br />
den beistehend einen solchen Verstärker ab. Bei S<br />
da eben grosse B.eisewa>gen in Fräse kommen. Ist<br />
wird die Saugleitung und bei F der Vakuumförderer<br />
angeschlossen, während die Oeffnung L mit<br />
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Eisenbeton oder Backsteinmauer dem Wellblech<br />
oder Eternit vorzuziehen? Welche Breite wird für<br />
dem Drahtfilter davor in der freien Luft mündet<br />
5 Boxen beansprucht? Was für Tore sind die<br />
Die Wirkung dieses Verstärkers beruht darauf, dass<br />
dauerhaftesten bei Mindestpreisauslage? Ist es erlaubt,<br />
auf jeder Boxe ein Zimmer zu errichten für<br />
das rasche Durchströmen von Luft durch den düsenartigen<br />
Hauptkanal in dem die Düse umgebenden<br />
Ringraum R einen sekundären Unterdrück be-<br />
den Chauffeur? W. N.<br />
wirkt, der um ein mehrfaches höher sein kann als<br />
der die Luftströmung bewirkende Unterdrück. Der<br />
Frage 7367. Einfache Abblendvorrichtung für<br />
allen Wagen. Sie werden wohl auch gleicher Auffassung<br />
sein, wenn ich für einen Wagen älterer<br />
Konstruktion, der schon mehr als zehn Jahre zu<br />
meiner Zufriedenheit gedient hat, nicht eine neue<br />
Beleuchtungsanlage anschaffe, um im Herbst eine<br />
wirkungsvolle Abblendung zu erzielen. Es gibt sicher<br />
auch mechanische Vorrichtungen, die mein<br />
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muss nämlich im Herbst des öftern bei Nacht fahren<br />
und hege immer eine gewisse Besorgnis bei<br />
Kreuzungen, da eben das Scheinwerferlicht meines<br />
Wagens auch in abgeblendetem Zustande für<br />
den entgegenkommenden Fahrer blendend wirkt. Verstärker hat also genan die Wirkung einer<br />
Können Sie mir nun eine einfache, mechanische Ejektorpumpe. Die Unterdruckverstärkung ist dabei<br />
besonders gross, wenn im Ansaugrohr des Mo-<br />
und stellt zugleich einen neuen absoluten Streckenrekord<br />
auf. Zur Schmierung seiner<br />
z. B. beim Vollgasfahren mit schwer arbeitendem,<br />
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langsamlaufendem Motor. Nach den uns vorliegen»<br />
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den Angaben ergibt der Verstärker hier eine vierfache<br />
Unterdrucksteigerung.<br />
Abgesehen davon, bietet sich noch eine andere<br />
Lösung. Sie können den Vakuumförderer unverändert<br />
lassen, ihn aber mit einem zusätzlichen, daneben<br />
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Abfahren der längsten praktisch vorkommenden<br />
Bergstrecke notwendig ist. Selbst im Fall, dass<br />
der Vakuumförderer den Bedarf des Motors nicht<br />
mehr zu decken vermöchte, können Sie dann ungestört<br />
weiter fahren. Denn die Reserve wird ja<br />
erst recht genügen, wenn der Förderer immer noch<br />
etwas, wenn auch wenig, nachliefert at<br />
Antwort« Sie und Ihr Mechaniker werden Frage 7371. Rostschutzmittel fOr Nickel. Gibt es<br />
wohl wissen, ob sich die nachstehende Vorrichtung ein einfaches, selbst herstellbares Rostschutzmittel<br />
für Ihren Wagen eignet. Die Vorrichtung besteht für Mckelteile? H. J. in O.<br />
im wesentlichen aus einem passenden zylindrischen<br />
Rahmen, in dem das, Scheinwerferglas und Antwort: Es gibt einfache Rostschutzmittel,<br />
einige vertikale Jalousien eingelassen sind. Die welche die blanken Teile sehr gut schützen und<br />
Laden sind uni einen Zapfen beweglich und können<br />
mit einem üowdenzug geschlossen werden, ge-<br />
erhält man, wenn man etwa 20 g Polierwachs in<br />
deren Nickelglanz gut konservieren. Das einfachste<br />
öffnet werden sie vermittelst einer Rückzugfeder. 150 bis 200 com Benzin oder Benzol auflöst. Das<br />
Die Zugkraft zum Oeffnen ist natürlich klein, da Wachs soll man fein geschabt in das Lösungsmittel<br />
nicht übermässig starke Federn verwendet werden geben, da hierdurch die Auflösung wesentlich beschleunigt<br />
wird. Mit der Lösung werden dann die<br />
müssen. Den Hebel für den Drahtzug bringt man<br />
am besten an der Lenksäule als einem bequem erreichbaren<br />
Ort an.<br />
hat aber den Nachteil, dass sich die damit be-<br />
Nickelteile bestrichen. Dieses allereinfachste Mittel<br />
Die Rolladen sind "ungefähr 2,5 Zentimeter tief handelten Teile fettig anfühlen, was nicht immer<br />
und etehen in normaler Stellung senkrecht zur angenehm ist, wie zum Beispiel &n den Klinken<br />
Fahrrichtung, so dass kfcine Strahleninterferenz der Wagentüren.<br />
eintritt. Bei Begegnung mit einem kreuzenden Weit besser und von dem geschilderten Nachteil<br />
Fahrzeug betätigt der Führer den Bowdenzug, frei ist ein Ueberzug der gefährdeten Nickelteile<br />
worauf sich die Jalousien zu schliessen beginnen. mit Zelluloidlaok. Irgendein alter, nicht gefärbter<br />
Fahrbare und stationäre<br />
Dadurch wird jede Blendwirkung der Scheinwerfer Zelluloidgegenstand wird zunächst in kleine Schnitzel<br />
zerschnitten. Am besten eignen sich hierzu alte<br />
aufgehoben, während das Strassenstück vor und<br />
Lade-Einrichtungen<br />
neben dem Fahrzeug genügend beleuchtet wird. photographische Filme (sie haben das reinste Material),<br />
nur müssen sie durch ein vorhergehendes<br />
Die Einrichtung kann an jedem Scheinwerfer<br />
leicht angebracht werden, da sie «ehr einfach ist Bad in kochendem Wasser von ihren Gelatineschichten<br />
befreit werden. Die Zelluloidschnitzel<br />
und leicht montiert werden kann, wlt.<br />
werden nun in Amylazetat getan, worin sie sich<br />
schnell auflösen. Die Lösung wird wieder mit Hilfe<br />
für Auto-Batterien<br />
Frag« 7368. Flettner-Lüftung bei Autobussen. eines Pinsels aufgetragen, das Amylazetat verdunstet<br />
und das Zelluloid bleibt als klarer, fast un-<br />
In einer Tageszeitung las ich, die Stadt Basel rüste<br />
ihre Autobusse mit Flettner-Rotoren aus. Soviel ich sichtbarer Ueberzug zurück. Bei all diesen Arbeiten<br />
hüte man sich nur davor, sowohl mit der Ben-<br />
auf Abbildungen sah, werden Rotoren zum Antrieb<br />
liefern als Spezialität<br />
von Schiffen gebraucht. Was soll beim Autobus zin-Wachs-Lösung als auch mit der Amylazetatangetrieben<br />
werden ? A. K. in Z. Zelluloid-Lösung den Lacküberzug des Wagens zn<br />
Antwort: Diese Flettner-Rotoren dienen der benetzen, da beide Flüssigkeiten auf diesem böse<br />
Lüftung. Auf dem Dache des Fahrzeuges befinden Flecken erzeugen können.<br />
sich Sauglüfter Bauart Flettner. Die Wirkung des<br />
Langhein-Pfanhauser-Werke<br />
Sie werden in grösseren Zubehörgeschäften auch<br />
Flettner-Lüfters beruht nicht lediglich auf einer fertige Mittel erhalten, die Ihnen gute Dienst«<br />
reinen Saugwirkung; der Lüfter stellt vielmehr eine<br />
Aktiengesellschaft<br />
leisten.<br />
wu.<br />
Lüftungsmaschine dar. bei der eine Zentrifuge<br />
durch einen besonders geformten Flettner-Rotor<br />
Sf9»e«Ia<br />
Oerlikon<br />
vom Fahrtwind angetrieben wird. Dadurch wüd die<br />
Fahrtströmung besonders günstig ausgenützt. Die<br />
Zentrifuge des Flettner-Lüfters ist unmittelbar an Anfrage 827 Busse wegen zerbrochener Lampe.<br />
der unteren Scheibe des Rotors angebracht, ebenso Ich übergebe Ihnen anbei einen Auszug aus einem<br />
der Aluminiumfuss und die Welle mit der Kugellagerung.<br />
Die Kugellager laufen in Oel. Der Flett-<br />
Polizeirapport, der am letzten Sonntag gegen mich<br />
LES MEILLEURS MOUSSEUX Mechaniker-Chauffeur<br />
aufgenommen worden ist, weil angeblich nur ein<br />
ner-Lüfter läuft auch während des Haltens der<br />
> SE DEGUSTENT<br />
routinierter Fahrer in Stadt und Gebirge, allen Reparaturen<br />
gewachsen, sucht womöglich Dauerstelle Wagen in allen Fällen weiter durch, so dass auch Zur Erklärung bemerke ich nebenbei, dass tat-<br />
Vorderlicht an meinem Wagen brannte.<br />
— au Stand 356 —<br />
auf Luxus- oder Lastwagen zu Herrschaft oder entsprechendes<br />
Etablissement. Eintritt könnte auf Lüftung des Fahrzeuges erzielt wird, desgleichen Licht während der Fahrt zerbrochen worden war.<br />
während der manchmal recht langen Haltezeit eine sächlich eine von meinen Doppellampen beim Code-<br />
1. Oktober event. sofort erfolgen. Offerten an Garage bei geringer Fahrgeschwindigkeit. wlt. Immerhin stelle ich fest, dass eine ganze Serie von<br />
BOUVIER FRERES Rigi, Vitznau, erbeten. 42024<br />
Wagen speziell französischen Ursprungs gerade als<br />
Frage 7369. Schlechte Reprisen. Mein Wagen Code-Licht eine Lampe auslöschen.<br />
la plus ancienne maison en Suisse<br />
bekommt immer bei den Reprisen zu wenig Benzin.<br />
Ich vermute die Ursache am schlechten Funk-<br />
Meine Frage geht nun dahin, ob Ihnen bekannt<br />
(FONBEE en 1811)<br />
ist, dass solche Polizeiprotokolle aufgenommen werden<br />
und, wenn ja. ob bereits Urteile gefallen sind.<br />
tionieren der Schwimmernadel. Ich finde diese zu<br />
schwer, denn bei abmontiertem Vergaser bleibt sie Ich bitte Sie noch, mir freundlichst eventuelle<br />
in jeder Lage sitzen, in die man sie bringt. Ich Argumente zu meiner Verteidigung bekanntgeben<br />
Extra-Superieurt<br />
habe versucht, durch Auflöten von Zinn auf diezu wollen. F. in B.<br />
obere Seite der kleinen Gewichte abzuhelfen, bekomme<br />
aber dadurch einen undichten, tropfenden eine Lampe während der Fahrt zerbrochen. Wurdo<br />
Antwort: Nach Ihrer Darstellung wurde die<br />
Garantie<br />
Vergaser. 0. W. in I. die Lampe erst bei hereinbrechender Nacht untauglich<br />
und können Sie durch Zeugen beweisen, dass<br />
F. BRAICHET<br />
Antwort: Wir neigen eher zur Ansicht, dass<br />
an den schlechten Reprisen die allgemeine Vergaser-<br />
oder Zündungseinstellung schuld ist undrage zu fahren, um dort den Mangel beheben zu<br />
Sie gerade im Begriffe waren, in die nächste Ga-<br />
St-Germain, 13<br />
nicht die vermeintlich zu schwere Schwimmernadel. lassen, als Sie der Polizist wahrnahm und deswegen<br />
verzeigte, so dürfte ein Prozess Aussicht<br />
Denn wenn die Schwimmernadel wirklich zu schwer<br />
wäre und den Benzinzufluss hemmte, würde sich auf Erfolg bieten; denn jedem Fahrer muss die<br />
die Benzinknappheit auch beim Vollgasfahren zeigen,<br />
besonders an Steigungen. Dass die Schwimnügend<br />
beleuchteten Fahrzeuge unter Anwendung<br />
Möglichkeit geboten werden, mit seinem nicht gemernadel<br />
bei entleerter Schwimmerkammer in indifferentem<br />
Gleichgewicht steht, schliesst ihr richsten<br />
Reparaturwerkstätte za fahren. Er ist aber<br />
aller nötigen Vorsicht (langsames Fahren) zur näch-<br />
Alfa Romeo<br />
tiges Funktionieren während des Betriebes nicht pflichtig, den Beweis hierfür zu erbringen. 4jf<br />
6plätz. Cabriolet-Coupö, Fabrikat Gastagna,<br />
aus. Denn im Betrieb kommt ja als hebende Kraft Sollten die oben beschriebenen Voraussetzungen<br />
Mailand, 6 ZyL, mit 4-Radbremsen, 75/110,<br />
noch der Druck des Benzins hinzu. Die Hauptsache in Ihrem Falle nicht zutreffen, so raten wir Ihnen<br />
23000 km gefahren, netto Kassa Fr. 8000.—<br />
ist, wenn das Benzin in der Schwimmerkammer von der Durchführung des Prozesses ab und empfehlen<br />
Ihnen, die Busse anzunehmen.<br />
abzugeben. 8337<br />
die richtige Höhe einnimmt, was leicht kontrolliert<br />
werden kann, und dass andererseits der Vergaser<br />
Angebote unter Chiffre Z 1474 an die<br />
Dass solche Polizeiprotokolle aufgenommen werden,<br />
ist uns bekannt. In letzter Zeit wird nämlich,<br />
nicht überläuft. Sollte das Benzinniveau in der<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich. BISTAHDTEILLAGIR Schwimmerkammer immer zu niedrig sein, so wäre der vorschriftsgemässen Lichterführung als wirk-<br />
4.-.. sämtlicher
N° 81 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
S«<br />
»nbau<br />
Ueber die Korrektion der Hofsfetienstrasse in<br />
-Tltun hat die Gemeinde am nächsten Sonntag, neben<br />
andern Vorlasen, abzustimmen. Der Stadtrat empfiehlt<br />
mit allen gegen eine Stimme das von den<br />
Staatsbehörden frenehmiffte Korrektionsprojekt, welches<br />
an Stelle des von der Gemeinde Thun am 25.<br />
Oktober 1925 angenommenen Projektes tritt. Die<br />
Kosten hierfür betragen Fr. 420 000 bzw. nach Eintreichuns<br />
eines Postens für Pläne und Bauleitung<br />
durch das städtisch© Bauamt Fr. 430 667. Das Projekt<br />
ist technisch einwandfrei. Beseitigt werden<br />
zwei Gebäude auf der Bergseite der Strasse, das<br />
Haus Gimmel und ein Gebäude der Joliettebesit-<br />
"zunj», für welche feste Offerten vorliegen. Diesem<br />
Projekt hat der Stadtrat schon wiederholt zugestimmt,<br />
ebenso auch die kantonalen Behörden,<br />
Kreisoberingenieur, Baudirektion und Regierungsrat.<br />
Der Staat sichert daran einen Beitrag von<br />
Fr. 180 000 zu unter den in der Botschaft zur Abetimmungsvorlage<br />
wiedergegebenen Bedingungen.<br />
Die Zustimmung zu diesem Projekt wird der Gemeinde<br />
ebenfalls empfohlen. Sie bringt eine gute<br />
Lösung einer seit Jahren immer dringlicher gewordenen<br />
Strassenkorrektion, welche — obwohl es sich<br />
um ein« zurzeit dem Staate gehörende Strasse handelt<br />
— vor allem für die Gemeinde Thun unumgänglich<br />
nötig geworden ist.<br />
—ey.<br />
Betonstrasse Amriswil-Arbon. Die Betonstrasse<br />
Amriswil-Neukirch-Arbon wurde Ende<br />
letzter Woche fertiggestellt. Die Arbeit wurde<br />
von der Portland E. Q. Zürich nach amerikanischen<br />
Methoden durchgeführt. Die Ausführung<br />
der Arbeiten wurde den vier Baufirmen<br />
: Uhler in Keuzlingen, Zäch und<br />
Fischer in Romanshorn und Seger in Amriswil<br />
übergeben. Die Oberaufsicht führte die<br />
E. G. Portland in der Person von Ingenieur<br />
Busch.<br />
Im letzten Teilstück konnte man den ganzen<br />
Arbeitsvorgang veTfolgen. Der eigentliche<br />
Betonbelag wurde in zwei Schichten<br />
erstellt: eine untere 10 cm starke, mit Rundeisen<br />
armierte Schicht wurde mit Kompressor<br />
gestanzt, worauf eine 6 cm dicke Oberschicht<br />
gelegt wurde, die sich direkt mit der<br />
Unterschicht verbindet. Die Strassenöbefschicht<br />
wurde mit besonderen Maschinen hergerichtet.<br />
Die Tagesleistung ergab eine fertige<br />
Strassenfläche von 380 bis 450 Quadratmeter,<br />
bei einem Zementverbrauch von rund<br />
450 Säcken. Ueber den fertigen Strassenbelag<br />
werden Schutzdächer gestellt, welche die<br />
Strasse vor Sonne und Regen schützen. 14<br />
Tage lang deckt eine fortwährend genetzte<br />
Sandschicht die Oberfläche, damit der Beton<br />
feucht bleibt. Nach der Entfernung werden<br />
die beim Betonieren hergestellten Trennfugen<br />
mit Asphaltmasse ausgefüllt. Die Fahrbahn<br />
der Strasse beträgt 5,70 Meter, dazu kommt<br />
noch ein 1,50 Meter breiter Gehweg.<br />
Man kann den Kanton Thurgau beglückwünschen<br />
zu seiner weitsichtigen Strassenpolitik,<br />
die auch vor der Eroberung moderner<br />
Verfahren nicht zurückschreckt. Neben<br />
der zurzeit auch im Bau begriffenen Betonstrasse<br />
Stein-Diessenhofe'n hat der Kanton<br />
nun eine zweite prächtige Strasse erhalten,<br />
welche ein wichtiges Teilstück der Dürchgangsroute<br />
Rorschach-Arbon-Frauenfeld-Zürich<br />
bildet.<br />
mg.<br />
Radio Bern (Welle 403). Donnerstag, den<br />
26. September <strong>1929</strong>, 20 Uhr: Rückblick auf<br />
die diesjährige schweizerische und internationale<br />
Automobil - Rennsaison, Vortrag von<br />
Herrn Redakteur Vitali, von der «Automobil-<br />
Revue», Bern.<br />
Redaktion «Auto-Revut»<br />
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Haus Gimmel und ein Gebäude der Joliettebesit-<br />
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Projekt hat der Stadtrat schon wiederholt zugestimmt,<br />
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um ein« zurzeit dem Staate gehörende Strasse handelt<br />
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Betonstrasse Amriswil-Arbon. Die Betonstrasse<br />
Amriswil-Neukirch-Arbon wurde Ende<br />
letzter Woche fertiggestellt. Die Arbeit wurde<br />
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gelegt wurde, die sich direkt mit der<br />
Unterschicht verbindet. Die Strassenöbefschicht<br />
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Die Tagesleistung ergab eine fertige<br />
Strassenfläche von 380 bis 450 Quadratmeter,<br />
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450 Säcken. Ueber den fertigen Strassenbelag<br />
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Strasse vor Sonne und Regen schützen. 14<br />
Tage lang deckt eine fortwährend genetzte<br />
Sandschicht die Oberfläche, damit der Beton<br />
feucht bleibt. Nach der Entfernung werden<br />
die beim Betonieren hergestellten Trennfugen<br />
mit Asphaltmasse ausgefüllt. Die Fahrbahn<br />
der Strasse beträgt 5,70 Meter, dazu kommt<br />
noch ein 1,50 Meter breiter Gehweg.<br />
Man kann den Kanton Thurgau beglückwünschen<br />
zu seiner weitsichtigen Strassenpolitik,<br />
die auch vor der Eroberung moderner<br />
Verfahren nicht zurückschreckt. Neben<br />
der zurzeit auch im Bau begriffenen Betonstrasse<br />
Stein-Diessenhofe'n hat der Kanton<br />
nun eine zweite prächtige Strasse erhalten,<br />
welche ein wichtiges Teilstück der Dürchgangsroute<br />
Rorschach-Arbon-Frauenfeld-Zürich<br />
bildet.<br />
mg.<br />
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26. September <strong>1929</strong>, 20 Uhr: Rückblick auf<br />
die diesjährige schweizerische und internationale<br />
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Herrn Redakteur Vitali, von der «Automobil-<br />
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12 AUTOMOBIL-REVUE<br />
s<br />
•s<br />
Ein oft gefüllter Pneu dauert lange, aber k ...<br />
Warum pumpen??<br />
Pumpen ist keine mühsame Arbeit mehr mit der<br />
w<br />
GergoDia"<br />
Pneu souvent gonfle dure longiemps, mais,,.<br />
Pourquoi pomper??<br />
Gonfler n'est plus une coruäe aoec le<br />
on<br />
eur„ ergoDia'<br />
N°St<br />
I<br />
1<br />
•S<br />
I<br />
Die „GERGOVIA" pumpt ganz allein.<br />
Sie liefert nur absolut reine Luft,<br />
Sie wird an die Stelle einer Kerze geschraubt, deren<br />
Form und Dicke sie hat.<br />
Sie kostet weniger als eine Handpumpe und füllt<br />
einen Pneu von 775/145 in 45 Sekunden,<br />
Verlieren Sie Ihre Zeit nicht damit, dass Sie uns einen<br />
Prospekt verlangen: Die „GERGOVIA" wird nur<br />
auf Probe gesandt, nie gegen Nachnahme.<br />
Bei Bestellung genau angeben:<br />
Wagenmarke,Zylinderanzahl,Gesamlzylinderinhalt.<br />
Preis:<br />
Kleines Modell für europäische Wagen Fr. 18.-<br />
Grosses Modell für europäische und<br />
amerikanische Wagen. Fr. 19.—<br />
Le gonfleur „GERGOVIA" gonfle tout seul.<br />
II ne fournit que de l air rigoureusement pur,<br />
II se visse ä la place d'une bougie dont il a /a forme<br />
et la grosseur,<br />
II coüte moins qu'une pompe ä mains et gonfle<br />
pneu de 7751145 en 45 secondes.<br />
un<br />
Ne perdez pas uotre lemps ä nous demander un<br />
prospectus, le gonfleur est toujours enuoyä ä<br />
l'essai, jamais contre remboursement,<br />
En commandant bien indiquer: Marque de la voiture,<br />
nombre de cyljndres et cyljndrge totale.<br />
Prix:<br />
Petit modele pour voiture europeenne Fr. 18.—<br />
Grand modöle pour voiture europeenne<br />
et am€ricaine. ........ *_•*». Fr. 19.—<br />
23<br />
PH<br />
I<br />
e<br />
fr<br />
1<br />
•8<br />
ID<br />
•s<br />
•E<br />
1<br />
Die Hröeilsweise der „Gergovia"-Piinp:<br />
Beim Heruntergehen saugt der Kolben durch die<br />
Oelfnungen Ä Luft ein. Da diese Oeffnungen sehr gross<br />
sind, gibt es im Zylinder keinen Unterdruck, und dies<br />
erklärt, warum kein Brennstoff angesaugt wird und<br />
kein Oel aufsteigt.<br />
Wenn der Kolben wieder steigt, so verschliesst<br />
die Platte B die Oeffnungen Ä. Die Kugel C hebt sich<br />
und lässt die Luft durch den Schlauch D nach dem<br />
Pneu ziehen.<br />
Die Einfachheit des Apparates ist verblüffend.<br />
Es gibt weder Federn, die brechen, noch einen Filter,<br />
der verstopfen könnte. Kein Bestandteil kann sich abnützen<br />
oder verstellen.<br />
Wird mit 4 m langem Schlauch geliefert.<br />
Le fonclionnement du pflenr...<br />
En descendant, le piston aspire de "air par les<br />
orifices Ä. Ces orifices 6tant tres grands, il n'y a pas<br />
de ddpression dans le cylindre, ce qui explique que<br />
l'essence ne soit pas aspirde et que l'huile ne remonte<br />
pas.<br />
Quand le piston remonte, la plaquette B vient<br />
obstruer les orifices Ä. La bille C se souleve et laisse<br />
passer l'air vers le pneu par le tuyau D.<br />
La simplicite' de l'appareil est exlre'me. II n'y a<br />
ni ressort qui risque de casser, ni filtre qui s'encrasse.<br />
Äucune piece ne peut s'user ou se delegier.<br />
Livr6 avec raccord de 4 m,<br />
S><br />
Ef—<br />
I<br />
I<br />
3hS<br />
I<br />
•8<br />
I<br />
I<br />
Der Compressionsmesser „Gergovia".<br />
Die Ursaße mantiier Pannen: Söiledite Kompression:<br />
Nichts hat auf die Leistungsfähigkeit eines Motors<br />
einen grössern Einiluss als gute Kompression in den<br />
Zylindern. Schlechte Kompression bedingt mühsames<br />
Anspringen des Motors, mangelhafte Beschleunigung<br />
und unregelmässigen Leerlauf.<br />
Oft gibt man die Schuld den Kerzen, dem Vergaser,<br />
der Zündung, während der Fehler nur am Kompressionsverlust<br />
liegt, dessen Ursache ein verbranntes<br />
Ventil oder ein gebrochener Kolbenring ist.<br />
Warum einen vervollkommneten Vergaser, einen<br />
Brennstoffsparer etc. etc. kaufen, wenn Ihr Motor<br />
schlechte Kompression hat?<br />
Der Apparat setzt sich zusammen aus einem<br />
• „Gergovia"-Pumpen-Körper, auf welchem ein Manometer<br />
mit fester Skala aufgesetzt ist.<br />
Sie schrauben den Kompressionsmesser auf den<br />
Zylinder an die Stelle einer Kerze, lassen den Motor<br />
anlaufen, und sofort können Sie den genauen Kompressionsdruck<br />
vom Manometer ablesen.<br />
Le controleur de compression „Gergovia".<br />
Une cause frequente de pannes: La mauvaise compression-<br />
Rien n'a plus d'influence sur le rendement d'un<br />
moteur que la bonne e'tanche'ite' des cylindres. Une<br />
compression ddfectueuse affaiblit les reprises, rend la<br />
mise en marche penible, le ralenti instable.<br />
Bien souvent on incrimine les bougies, la carburation,<br />
Tallumage, alors que le trouble vient uniquement<br />
d'une perte de compression caus£e par une soupape<br />
piqu£e ou un Segment brise".<br />
Ä quoi bon acheter un carburateur perfectionne",<br />
un e*conomiseur d'essence, etc. etc., si vous avez une<br />
mauvaise compression?<br />
L'appareil se compose d'un corps de gonfleur<br />
„Gergovia" sur lequel est branche" un manometre ä<br />
indication fixe.<br />
Vous vissez le controleur sur le cylindre ä la<br />
place d'une bougie et vous faites tourner le moteur,<br />
par ses propres moyens, et instantane'ment vous lisez<br />
la compression exacte sur le manometre.<br />
•"3<br />
P<br />
't?'<br />
o<br />
£<br />
•s,<br />
Die Erzielung einer guten Kompression<br />
ist die wichtigste Sparmassnahme.<br />
Preis: Fr. 18.—<br />
Passf für alle Motoren. Wird ebenfalls probeweise gesandt<br />
Bestellungen an:<br />
R. E. CUENDET, Av. Verdeil, 9 LAUSANNE<br />
Une bonne compression<br />
est la premiere economie ä realiser.<br />
Prix: Fr. 18.—<br />
S'itfapfe sur fontes voltures. Hassi expädfö ä l'essai.<br />
Toutes commandes ä:<br />
R. E. CUENDET, Av. Verteil, 9, LAUSANNE<br />
Etat, Administration, Druck and Clichtai«; BlLLWAQ A.-G. fiaüuecae Sacadrackeral and Wagnarsch» VerlafMiuuit, fiwit<br />
I
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R. E. CUENDET, Av. Verteil, 9, LAUSANNE<br />
Etat, Administration, Druck and Clichtai«; BlLLWAQ A.-G. fiaüuecae Sacadrackeral and Wagnarsch» VerlafMiuuit, fiwit<br />
I
N° 81<br />
III. Blatt<br />
BERN, 20. September <strong>1929</strong><br />
Das Monza-Rennen im Bilde.<br />
III. Blatt<br />
BERN, 20. September <strong>1929</strong><br />
.der Held -des Tages, wird von seinen begeisteiten Landsleuten gefeiert. (Photo cArgo>, Mailand./<br />
Vot> der Abfahrt der Anderhalb- bis Dreilitrigen. Von links nach rechts in vorderer Reihe: Biondetb<br />
(Bugatti), Borzacchini (Maserati), Zanelli (Bugatti), Varzi auf Alfa-Romeo; in zweiter Reihe: De Garoli»<br />
(Bugatti), Nenzioni (Maserati), Brilli Peri (Alfa-Romeo und Duray ,(Packard Gable).<br />
(Photo «Argo», Mailand.)<br />
Der Schlusskampf: Die Konkurrenten vor den Tribünen. (Photo «Arsro>. Mailand.) Ein Blick auf die Zuschauermenge. (Photo «Arffo». Mailand;)<br />
Schon heute gibt es<br />
Autofahrer, die nur<br />
noch Es so fahren<br />
Die Automobnisten, die einige Wochen mit Esso gefahren sind,<br />
wollen heute keinen anderen Brennstoff mehr, denn kein anderer<br />
gab ihren wagen jene Kräfte, wie es<br />
Esso gab.<br />
Auch Sie werden über die Riesenkraft<br />
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BERN, 20. September <strong>1929</strong><br />
Das Monza-Rennen im Bilde.<br />
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BERN, 20. September <strong>1929</strong><br />
.der Held -des Tages, wird von seinen begeisteiten Landsleuten gefeiert. (Photo cArgo>, Mailand./<br />
Vot> der Abfahrt der Anderhalb- bis Dreilitrigen. Von links nach rechts in vorderer Reihe: Biondetb<br />
(Bugatti), Borzacchini (Maserati), Zanelli (Bugatti), Varzi auf Alfa-Romeo; in zweiter Reihe: De Garoli»<br />
(Bugatti), Nenzioni (Maserati), Brilli Peri (Alfa-Romeo und Duray ,(Packard Gable).<br />
(Photo «Argo», Mailand.)<br />
Der Schlusskampf: Die Konkurrenten vor den Tribünen. (Photo «Arsro>. Mailand.) Ein Blick auf die Zuschauermenge. (Photo «Arffo». Mailand;)<br />
Schon heute gibt es<br />
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Eine Herbstfahrt ins Burgunderland<br />
Eigentlich war's noch eine Sommerfahrt, denn<br />
der Hitzegrad war ein ganz sommerlicher, anormaler,<br />
als die 17 Wagen mit ihren 50 Insassen<br />
der Sektion Zürich des A G. S. am 10. September<br />
ihre Fahrt ins gastliche Burgund antraten. Von<br />
Zürich aus ging's über Baden, Ölten, Solothurn,<br />
dem Bielersee entlang nach Neuenburg und dann<br />
die herbstlich schönen Montagnes Neuchäteloises<br />
hinauf zur aussichtsreichen Vue des Alpes und<br />
durch freundliche Juralandschaften hinüber zum<br />
grossen Uhrenmacherdorf La Chaux-de-Fonds. In<br />
den bekannten Hotels • Fleur de Lys » und « Central<br />
et de Paris» fand man gute Unterkunft, derweilen<br />
die 17 Wagen in der städtischen Reithalle<br />
untergebracht wurden.<br />
Die Sektion Montagnes Neuchäteloises des A.<br />
G. S. hatte es sich nicht nehmen lassen, den Clubkollegen<br />
und Freunden vom Limmatstrand einen<br />
besonders liebenswürdigen Empfang zu bereiten.<br />
Herr Gozel, der tatkräftige Sekretär der Sektion,<br />
überreichte den Damen silberne Menuständer mit<br />
Anschrift, derweilen sich Deutsch und Welsch zu<br />
einem von der Sektion des Montagnes Neuchlteloisea<br />
offerierten Kaffees in bester Geselligkeit fanden.<br />
Und auch nach dem Nachtessen kamen die<br />
Angehörigen der beiden Sektionen noch für etli»<br />
ehe Stunden im Hotel Fleur de Lys zusammen, wo<br />
übrigens noch ein äusserst gewichtiges Traktandum<br />
zu erledigen war: die Bestimmung des Fahrtleiters.<br />
Die Wahl fiel einstimmig und mit Akklamation<br />
auf Herrn Buchdrucker Kraut in Oerlikon,<br />
der sich in der Folge mit Aufopferung dieser Bürde<br />
unterzog und — es sei hier gleich gesagt — sich<br />
in den kommenden Tagen in vorzüglicher Weise<br />
ßeines « schweren » Amtes entledigte.<br />
Nachdem man am ersten Ta? nach 183 km<br />
langer Fahrt ins Herz des Neuenburger Jura eingedrungen<br />
war, sollte es nun am zweiten Tag hinüber<br />
nach Frankreich gehen. Das Tagespensum<br />
lautete auf 210 km, doch wurde dasselbe noch um<br />
einige Kilometer vergrössert, da die direkte Strasse<br />
La Chaux-de-Fonds—Le Locle gesperrt war und ein<br />
Umweg durchs La Sagne-Tal eingeschlagen werden<br />
musste. Wohl keiner der Fahrtteilnehmer — zu<br />
denen übrigens als «zugewanderter Ort > auch<br />
Herr Beck, der tatkräftige Präsident der Sektün<br />
Emmental des A. C. S. zählte — bereute zwar diese<br />
Reiseverlängerung nicht, führte sie doch durch ein<br />
landschaftlich prächtiges Juratal. Nach Passieren<br />
des Gol des Roches ging's hinauf zum allerdings<br />
äusserst wasserarmen Lac des Brenets. Dank den<br />
Vorkehren des Sektionssekretariates ging die Zollabfertigung<br />
in Les Brenets-Route und Villers sehr<br />
rasch von statten, und nun war die Bahn frei für<br />
die Fahrt ins Burgund. Schon die Reise durch die<br />
eigenartigen Juragegenden zwischen Pontarlier und<br />
Besangon mit ihren sonderbaren Geländekonstellationen<br />
fand bei den Zürcher Automobilisten besonderes<br />
Interesse und kann diese Gegend den schweizerischen<br />
Autotouristen für interessante, abwuchslungsreiche<br />
Touren sehr empfohlen werden. Nach<br />
Passieren von Morteau, Pontarlier, Vallee de la<br />
Loue, Ornans fanden sich die meisten Fahrtteilnehmer<br />
im Grand Hotel in Besanc.on zum gemeinsamen<br />
Mittagessen ein.<br />
Waren anfänglich die französischen Strassen<br />
nicht allzu gut in ihrer Beschaffenheit, so wurde '<br />
LEUAIÜQUEUR DU GHAHD PflEH<br />
AUTOMOBILES DE MONZA<br />
es merklich besser, als man mit den eigentlichen<br />
« Routes Nationales » Bekanntschaft mächte. Zwar<br />
Hess auch deren Zustand hin und wieder zu wünschen<br />
übrig, aber sie gestatteten doch gute Tempi,<br />
so dass man rasch vorwärts kam. Vorzüglich war<br />
vor allem die Strecke Döle-Dijon.<br />
Aber schon kurz nach Dole, m Genlis, kündigte<br />
sich die erste Fühlungnahme mit dem Automobile-<br />
Club Bourguignon an, der sich so sehr der guten<br />
Durchführung dieser Fahrt angenommen hatte und<br />
in den nächsten Tagen nichts unterliess, um den<br />
Aufenthalt der Zürcher im gastfreundlichen Burgund<br />
möglichst interessant und angenehm zu gestalten.<br />
In fünf Wagen hatten sich verschiedene<br />
Vorstandsmitglieder des A. C. Bourguignon in Genlis<br />
eingefunden. Jeder Zürcher Wagen wurde mit<br />
einem Fanion des französischen Clubs geschmückt<br />
und dann ging's unter Leitung von Herrn Daimie,<br />
Sekretär, und des Präsidenten des Verkehrsvereins<br />
Dijon, Herrn Pelletier, hinein nach Dijon, wo unter<br />
polizeilichem Ordnungsdienst eine zahlreiche<br />
Bürgerschaft die Schweizer Fahrer willkommen<br />
hiess. Im Clublokal des A. C. Bourguignon, auf<br />
der Place du TWätre, mit den schweizerischen und<br />
französischen Farben geschmückt, grosser Empfang<br />
durch Herrn Dr. Blanc, den Präsidenten des<br />
Ä. C. B., der in seiner Rede an die Fahrt nach<br />
Lausanne erinerte und sich glücklich schätzte, die<br />
Gastfreundschaft der Schweizer erwidern zu können.<br />
Nach einem angebotenen Glase Sekt entbot der<br />
Fahrtleiter, Herr Kraut, Oerlikon, in französischer<br />
Sprache den Willkommgruss der Sektion Zürich<br />
des A. C. S. tmd überreichte dem A. C Bourguignon<br />
einen silbernen Wandteller mit dem « Zürileu » als<br />
Symbol, ein Geschenk, das von den Dijoner Clubkollegen<br />
mit besonderer Freude entgegengenommen<br />
wurde.<br />
Im Hotel de la Cloche, von dessen First die<br />
Schweizerfahne weithin sichtbar wehte, bezog man<br />
Quartier und fand denn auch hier eine vorzügliche<br />
Aufnahme. Gleichen Abends noch traf ein Depeschengruss<br />
der in Dijon in den Ferien weilenden<br />
Schweizer Studenten ein: «Salutations patriotiques<br />
>.<br />
Und nun am 12. September sah man sich das<br />
als gastronomisches Zentrum Frankreichs berühmte<br />
Dijon an. In Gesellschaftswagen der « Sleepings<br />
Cars Dijonnais» unternahm man eine Rundfahrt<br />
durch die interessante Stadt, zu der Herr Pelletier,<br />
Präsident des Verkehrsvereins von Dijon, den liebenswürdigen<br />
Cicerone machte. Dijon bietet ausserordentlich<br />
viel Sehenswertes. So musste man<br />
sich denn auf die wichtigsten « Sachen » beschränken<br />
und begeisterte sich speziell an der prächtigen<br />
Puit du Moiise, der herrlichen Skulptur Claude Sutters,<br />
an der majestätischen Eglise Notre-Dame, am<br />
Palais du Justice etc. Den Abechluss dieser Vormittagsfahrt<br />
bildete eine interessante Besichtigung<br />
der Kellereien der S.A.Jules Resrnier & Co., wo<br />
deren Direktor, Herr Sirdet, die Honneurs machte.<br />
Vorher hatten sich die Zürcher noch beim Kriegerdenkmal<br />
eingefunden und dortselbst einen Kranz<br />
in den Schweizerfarben niedergelegt.<br />
Das eigentliche gastronomische Dijon sollte man<br />
dann beim Mittagessen im Restaurant des Trois<br />
Faisans (chez Racouchot) kennen lernen, wo die<br />
Dijoner Freunde alle Minen von Küche und Keller<br />
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war, dass das Essen genau 150 Minuten (auf dem<br />
Chronometer abgestoppt) dauerte und so der Nachmittagsausflug<br />
auf den benachbarten Mont Affrique<br />
leider abgesagt werden musste. Man besuchte<br />
dann noch eine weitere Sehenswürdigkeit Dijons,<br />
die Senffabrik «Amora», einen äusserst interessanten<br />
Betrieb, dann das Museum und die Gräber<br />
der Herzöge von Burgund, letztere unter der besonderen<br />
Leitung des kunstgeschichtlichen Consarvateurs.<br />
der speziell die die Schweizer interessierenden<br />
Kunstschätze zeigte. Um 17 Uhr war grosser<br />
Empfang in der « Mairie», wo der kriegsblinde<br />
Maire-adjoint, Herr Dr. Juillet, die Zürcher Reisegesellschaft<br />
im Namen der Stadtbehörden von Dijon<br />
willkommen hiess und speziell der grossen<br />
Liebestätigkeit der Schweiz im Weltkrieg gedachte.<br />
Auch die Vorstandsmitglieder des A. C. Bourguignon<br />
hatten sich zu diebem liebenswürdigen Empfang<br />
eingefunden, der vom Fahrtleiter, Herrn<br />
Kraut, in prächtiger französischer Rede verdankt<br />
wurde, wobei speziell auf die völkerversöhnende<br />
Rolle der Schweiz angespielt wurde. Unter Führung<br />
von Herrn Dr. Juillet wurde dann das Palais des<br />
Ducs de Bourgogne besichtigt und mit herzlichen<br />
Dankesworten von den Dijoner Behörden Abschied<br />
genommen.<br />
Schon mit dem zweiten Reisetag hatte sich ein<br />
enger, kameradschaftlicher Kontakt zwischen allen<br />
Fahrtteilnehmern eingestellt, die so eine einzige,<br />
grosse Familie bildeten. Dazu mag vor allem auch<br />
die äusserst liebenswürdige Aufnahme in der<br />
Hauptstadt der Cote d'Or beigetragen haben, auf<br />
deren Fleischtöpfe nun am kommenden Tag in<br />
Beaune ein weiterer Angriff unternommen werden<br />
soll. Dass die <strong>Zeitung</strong>en von Dijon mit begeisterten<br />
Worten die «Caravane zurichoise» willkommen<br />
geheissen haben, braucht wohl nicht speziell erwähnt<br />
zu werden. — s. (Schluss folgt.)<br />
Ziivdie* Notizen<br />
Zur Kennzeichnung der Einbahnstrassen.<br />
Nachdem durch die Umgestaltung verschiedener<br />
Plätze und die Neuordnung der Ver-<br />
Parkplatz. Der Automobilist erhielt von den Ordplatz<br />
versah, wies alle Automobilisten nach diesem<br />
kehrsregeln für die Bahnhofstrasse eine Reihe nern auf dem Parkplatz einen numerierten Zettel,<br />
von Strassen nur mehr in der Richtung befahren<br />
werden dürfen, fiel den Behörden auch Am Wagen wurde ein zweiter Zettel mit der<br />
der einen Passus enthielt, wonach alle Haftpflicht<br />
abgelehnt wurde.<br />
die Aufgabe zu, für entsprechende Kenntliehmachung<br />
der Fahrverbote zu sorgen. Die Gebühr von Fr 2.— erhoben.<br />
entsprechenden Nummer befestigt und dafür eine<br />
ursprünglich aufgestellten resp. aufgehängten<br />
Signalscheiben erwiesen sich nun in jeder konnte seinen Wagen (oder auch nicht den seini-<br />
Die Wagen wurden nicht bewacht, jedermann<br />
gen) ohne Vorweisen der Kontrollnummer vom Platz<br />
Hinsicht als ungenügend, indem sie entweder abholen. Die Schützengesellschaft lehnte ja auf<br />
zu hoch postiert und deshalb vorab von geschlossenen<br />
Wagen aus nicht ersichtlich waren,<br />
oder weil sie wegen ihrer geringen<br />
Grosse und Unscheinbarkeit überhaupt nicht<br />
auffielen und im übrigen Schilderwald der<br />
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Strassen einfach untergingen.<br />
Es wurden mit der Zeit Versuche mit grösseren<br />
und nachts beleuchteten Verkehrstafeln<br />
gemacht, von welchen nunmehr auch<br />
eine Anzahl bereits aufgestellt worden Ist, so<br />
an der Poststrasse, am Seilergraben etc. An<br />
verschiedenen Orten, und zwar bedauerlicherweise<br />
gerade an solchen mit sehr lebhaftem<br />
Verkehr, wie z. B. am Leonhardsplatz, stehen<br />
aber immer noch die unscheinbaren und<br />
unzwecksmässigen kleinen Scheiben, die von<br />
kaum einem Menschen beachtet werden. Eine<br />
Nachfrage beim Polizeiinspektorat ergab nun<br />
die erfreuliche Kunde, dass sich diese Instanz<br />
zurzeit mit Entwürfen für eine zweckentsprechende<br />
Signaltafel mit Beleuchtung zur<br />
Nachtzeit befasst. Es darf deshalb angenommen<br />
werden, dass die Einbahnstrassen baldigst<br />
in einheitlicher und vor allem gut sichtbarer<br />
Weise gekennzeichnet werden. Es st<br />
dies um so notwendiger, als die Nichtbeachtung<br />
dieser Tafeln zur Anzeige gebracht wird<br />
und eventuell Busse nach sich zieht. Diese<br />
Massregelung wird von ortsfremden Fahrern<br />
als hart empfunden, da diese vielfach gerade<br />
genug zu tun haben, um sicher und mit Sorgfalt<br />
stark befahrene Plätze überqueren ~u<br />
können und wirklich keine Möglichkeit 'nben,<br />
gleichzeitig noch nach irgendeiner kleinen<br />
Verbotstafel Ausschau zu halten. Es ist deshalb<br />
nur gerecht fertigt, wenn die Verkehrssignale<br />
so gehalten sind, dass sie nicht gesucht<br />
werden müssen, sondern ohne weiteres<br />
und auf gute Distanz von selbst auffallen, z.<br />
Ueberforderung bei Auto-Parkierung. Anlässlich<br />
des Knabenschiessens vom 8. und 9. September in<br />
Zürich richtete die festgebende Schützenge^ellschaft<br />
in der Nähe des Festplatzes einen Parkierunffsplatz<br />
ein. Nein, der Platz wurde nicht eingerichtet,<br />
er wurde einfach so benutzt, wie er da<br />
lag, er war nicht abgesperrt, hatte keine ordent»<br />
liehe Zufahrt, wies Gräben und Höcker auf. Dia<br />
Stadtpolizei, die den Ordnungsdienst auf dem Fest-<br />
der Quittung für das Parkgeld jede Haftpflicht<br />
ausdrücklich ab.<br />
Unter diesen Umständen erschien den Automobilisten<br />
die Taxe von Fr. 2.— stark übersetzt Hätte<br />
ein Privatmann diese Taxe verlangt, dann hätte<br />
man es seinem spekulativen Geschäftssinn zu-'<br />
schreiben können, aber es war ja die festgebende<br />
Gesellschaft, die so höbe Taxen forderte. Damit<br />
erscheint die Taxe nicht nur zu hoch, sondern<br />
direkt unlogisch, indem sie geeignet ist, Leute vom<br />
Feste= abzuhalten, oder doch ob dieser Schröpferei<br />
zu verärgern.<br />
Als Folire der hohen Parkierungstaxe konnte<br />
man beobachten, dass viele Automobilisten in den<br />
(Siehe Fortsetzung Seite 16)<br />
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der Hitzegrad war ein ganz sommerlicher, anormaler,<br />
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ihre Fahrt ins gastliche Burgund antraten. Von<br />
Zürich aus ging's über Baden, Ölten, Solothurn,<br />
dem Bielersee entlang nach Neuenburg und dann<br />
die herbstlich schönen Montagnes Neuchäteloises<br />
hinauf zur aussichtsreichen Vue des Alpes und<br />
durch freundliche Juralandschaften hinüber zum<br />
grossen Uhrenmacherdorf La Chaux-de-Fonds. In<br />
den bekannten Hotels • Fleur de Lys » und « Central<br />
et de Paris» fand man gute Unterkunft, derweilen<br />
die 17 Wagen in der städtischen Reithalle<br />
untergebracht wurden.<br />
Die Sektion Montagnes Neuchäteloises des A.<br />
G. S. hatte es sich nicht nehmen lassen, den Clubkollegen<br />
und Freunden vom Limmatstrand einen<br />
besonders liebenswürdigen Empfang zu bereiten.<br />
Herr Gozel, der tatkräftige Sekretär der Sektion,<br />
überreichte den Damen silberne Menuständer mit<br />
Anschrift, derweilen sich Deutsch und Welsch zu<br />
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Und auch nach dem Nachtessen kamen die<br />
Angehörigen der beiden Sektionen noch für etli»<br />
ehe Stunden im Hotel Fleur de Lys zusammen, wo<br />
übrigens noch ein äusserst gewichtiges Traktandum<br />
zu erledigen war: die Bestimmung des Fahrtleiters.<br />
Die Wahl fiel einstimmig und mit Akklamation<br />
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unterzog und — es sei hier gleich gesagt — sich<br />
in den kommenden Tagen in vorzüglicher Weise<br />
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Nachdem man am ersten Ta? nach 183 km<br />
langer Fahrt ins Herz des Neuenburger Jura eingedrungen<br />
war, sollte es nun am zweiten Tag hinüber<br />
nach Frankreich gehen. Das Tagespensum<br />
lautete auf 210 km, doch wurde dasselbe noch um<br />
einige Kilometer vergrössert, da die direkte Strasse<br />
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Umweg durchs La Sagne-Tal eingeschlagen werden<br />
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Herr Beck, der tatkräftige Präsident der Sektün<br />
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Reiseverlängerung nicht, führte sie doch durch ein<br />
landschaftlich prächtiges Juratal. Nach Passieren<br />
des Gol des Roches ging's hinauf zum allerdings<br />
äusserst wasserarmen Lac des Brenets. Dank den<br />
Vorkehren des Sektionssekretariates ging die Zollabfertigung<br />
in Les Brenets-Route und Villers sehr<br />
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fand bei den Zürcher Automobilisten besonderes<br />
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Touren sehr empfohlen werden. Nach<br />
Passieren von Morteau, Pontarlier, Vallee de la<br />
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so dass man rasch vorwärts kam. Vorzüglich war<br />
vor allem die Strecke Döle-Dijon.<br />
Aber schon kurz nach Dole, m Genlis, kündigte<br />
sich die erste Fühlungnahme mit dem Automobile-<br />
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Durchführung dieser Fahrt angenommen hatte und<br />
in den nächsten Tagen nichts unterliess, um den<br />
Aufenthalt der Zürcher im gastfreundlichen Burgund<br />
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In fünf Wagen hatten sich verschiedene<br />
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und dann ging's unter Leitung von Herrn Daimie,<br />
Sekretär, und des Präsidenten des Verkehrsvereins<br />
Dijon, Herrn Pelletier, hinein nach Dijon, wo unter<br />
polizeilichem Ordnungsdienst eine zahlreiche<br />
Bürgerschaft die Schweizer Fahrer willkommen<br />
hiess. Im Clublokal des A. C. Bourguignon, auf<br />
der Place du TWätre, mit den schweizerischen und<br />
französischen Farben geschmückt, grosser Empfang<br />
durch Herrn Dr. Blanc, den Präsidenten des<br />
Ä. C. B., der in seiner Rede an die Fahrt nach<br />
Lausanne erinerte und sich glücklich schätzte, die<br />
Gastfreundschaft der Schweizer erwidern zu können.<br />
Nach einem angebotenen Glase Sekt entbot der<br />
Fahrtleiter, Herr Kraut, Oerlikon, in französischer<br />
Sprache den Willkommgruss der Sektion Zürich<br />
des A. C. S. tmd überreichte dem A. C Bourguignon<br />
einen silbernen Wandteller mit dem « Zürileu » als<br />
Symbol, ein Geschenk, das von den Dijoner Clubkollegen<br />
mit besonderer Freude entgegengenommen<br />
wurde.<br />
Im Hotel de la Cloche, von dessen First die<br />
Schweizerfahne weithin sichtbar wehte, bezog man<br />
Quartier und fand denn auch hier eine vorzügliche<br />
Aufnahme. Gleichen Abends noch traf ein Depeschengruss<br />
der in Dijon in den Ferien weilenden<br />
Schweizer Studenten ein: «Salutations patriotiques<br />
>.<br />
Und nun am 12. September sah man sich das<br />
als gastronomisches Zentrum Frankreichs berühmte<br />
Dijon an. In Gesellschaftswagen der « Sleepings<br />
Cars Dijonnais» unternahm man eine Rundfahrt<br />
durch die interessante Stadt, zu der Herr Pelletier,<br />
Präsident des Verkehrsvereins von Dijon, den liebenswürdigen<br />
Cicerone machte. Dijon bietet ausserordentlich<br />
viel Sehenswertes. So musste man<br />
sich denn auf die wichtigsten « Sachen » beschränken<br />
und begeisterte sich speziell an der prächtigen<br />
Puit du Moiise, der herrlichen Skulptur Claude Sutters,<br />
an der majestätischen Eglise Notre-Dame, am<br />
Palais du Justice etc. Den Abechluss dieser Vormittagsfahrt<br />
bildete eine interessante Besichtigung<br />
der Kellereien der S.A.Jules Resrnier & Co., wo<br />
deren Direktor, Herr Sirdet, die Honneurs machte.<br />
Vorher hatten sich die Zürcher noch beim Kriegerdenkmal<br />
eingefunden und dortselbst einen Kranz<br />
in den Schweizerfarben niedergelegt.<br />
Das eigentliche gastronomische Dijon sollte man<br />
dann beim Mittagessen im Restaurant des Trois<br />
Faisans (chez Racouchot) kennen lernen, wo die<br />
Dijoner Freunde alle Minen von Küche und Keller<br />
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war, dass das Essen genau 150 Minuten (auf dem<br />
Chronometer abgestoppt) dauerte und so der Nachmittagsausflug<br />
auf den benachbarten Mont Affrique<br />
leider abgesagt werden musste. Man besuchte<br />
dann noch eine weitere Sehenswürdigkeit Dijons,<br />
die Senffabrik «Amora», einen äusserst interessanten<br />
Betrieb, dann das Museum und die Gräber<br />
der Herzöge von Burgund, letztere unter der besonderen<br />
Leitung des kunstgeschichtlichen Consarvateurs.<br />
der speziell die die Schweizer interessierenden<br />
Kunstschätze zeigte. Um 17 Uhr war grosser<br />
Empfang in der « Mairie», wo der kriegsblinde<br />
Maire-adjoint, Herr Dr. Juillet, die Zürcher Reisegesellschaft<br />
im Namen der Stadtbehörden von Dijon<br />
willkommen hiess und speziell der grossen<br />
Liebestätigkeit der Schweiz im Weltkrieg gedachte.<br />
Auch die Vorstandsmitglieder des A. C. Bourguignon<br />
hatten sich zu diebem liebenswürdigen Empfang<br />
eingefunden, der vom Fahrtleiter, Herrn<br />
Kraut, in prächtiger französischer Rede verdankt<br />
wurde, wobei speziell auf die völkerversöhnende<br />
Rolle der Schweiz angespielt wurde. Unter Führung<br />
von Herrn Dr. Juillet wurde dann das Palais des<br />
Ducs de Bourgogne besichtigt und mit herzlichen<br />
Dankesworten von den Dijoner Behörden Abschied<br />
genommen.<br />
Schon mit dem zweiten Reisetag hatte sich ein<br />
enger, kameradschaftlicher Kontakt zwischen allen<br />
Fahrtteilnehmern eingestellt, die so eine einzige,<br />
grosse Familie bildeten. Dazu mag vor allem auch<br />
die äusserst liebenswürdige Aufnahme in der<br />
Hauptstadt der Cote d'Or beigetragen haben, auf<br />
deren Fleischtöpfe nun am kommenden Tag in<br />
Beaune ein weiterer Angriff unternommen werden<br />
soll. Dass die <strong>Zeitung</strong>en von Dijon mit begeisterten<br />
Worten die «Caravane zurichoise» willkommen<br />
geheissen haben, braucht wohl nicht speziell erwähnt<br />
zu werden. — s. (Schluss folgt.)<br />
Ziivdie* Notizen<br />
Zur Kennzeichnung der Einbahnstrassen.<br />
Nachdem durch die Umgestaltung verschiedener<br />
Plätze und die Neuordnung der Ver-<br />
Parkplatz. Der Automobilist erhielt von den Ordplatz<br />
versah, wies alle Automobilisten nach diesem<br />
kehrsregeln für die Bahnhofstrasse eine Reihe nern auf dem Parkplatz einen numerierten Zettel,<br />
von Strassen nur mehr in der Richtung befahren<br />
werden dürfen, fiel den Behörden auch Am Wagen wurde ein zweiter Zettel mit der<br />
der einen Passus enthielt, wonach alle Haftpflicht<br />
abgelehnt wurde.<br />
die Aufgabe zu, für entsprechende Kenntliehmachung<br />
der Fahrverbote zu sorgen. Die Gebühr von Fr 2.— erhoben.<br />
entsprechenden Nummer befestigt und dafür eine<br />
ursprünglich aufgestellten resp. aufgehängten<br />
Signalscheiben erwiesen sich nun in jeder konnte seinen Wagen (oder auch nicht den seini-<br />
Die Wagen wurden nicht bewacht, jedermann<br />
gen) ohne Vorweisen der Kontrollnummer vom Platz<br />
Hinsicht als ungenügend, indem sie entweder abholen. Die Schützengesellschaft lehnte ja auf<br />
zu hoch postiert und deshalb vorab von geschlossenen<br />
Wagen aus nicht ersichtlich waren,<br />
oder weil sie wegen ihrer geringen<br />
Grosse und Unscheinbarkeit überhaupt nicht<br />
auffielen und im übrigen Schilderwald der<br />
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Strassen einfach untergingen.<br />
Es wurden mit der Zeit Versuche mit grösseren<br />
und nachts beleuchteten Verkehrstafeln<br />
gemacht, von welchen nunmehr auch<br />
eine Anzahl bereits aufgestellt worden Ist, so<br />
an der Poststrasse, am Seilergraben etc. An<br />
verschiedenen Orten, und zwar bedauerlicherweise<br />
gerade an solchen mit sehr lebhaftem<br />
Verkehr, wie z. B. am Leonhardsplatz, stehen<br />
aber immer noch die unscheinbaren und<br />
unzwecksmässigen kleinen Scheiben, die von<br />
kaum einem Menschen beachtet werden. Eine<br />
Nachfrage beim Polizeiinspektorat ergab nun<br />
die erfreuliche Kunde, dass sich diese Instanz<br />
zurzeit mit Entwürfen für eine zweckentsprechende<br />
Signaltafel mit Beleuchtung zur<br />
Nachtzeit befasst. Es darf deshalb angenommen<br />
werden, dass die Einbahnstrassen baldigst<br />
in einheitlicher und vor allem gut sichtbarer<br />
Weise gekennzeichnet werden. Es st<br />
dies um so notwendiger, als die Nichtbeachtung<br />
dieser Tafeln zur Anzeige gebracht wird<br />
und eventuell Busse nach sich zieht. Diese<br />
Massregelung wird von ortsfremden Fahrern<br />
als hart empfunden, da diese vielfach gerade<br />
genug zu tun haben, um sicher und mit Sorgfalt<br />
stark befahrene Plätze überqueren ~u<br />
können und wirklich keine Möglichkeit 'nben,<br />
gleichzeitig noch nach irgendeiner kleinen<br />
Verbotstafel Ausschau zu halten. Es ist deshalb<br />
nur gerecht fertigt, wenn die Verkehrssignale<br />
so gehalten sind, dass sie nicht gesucht<br />
werden müssen, sondern ohne weiteres<br />
und auf gute Distanz von selbst auffallen, z.<br />
Ueberforderung bei Auto-Parkierung. Anlässlich<br />
des Knabenschiessens vom 8. und 9. September in<br />
Zürich richtete die festgebende Schützenge^ellschaft<br />
in der Nähe des Festplatzes einen Parkierunffsplatz<br />
ein. Nein, der Platz wurde nicht eingerichtet,<br />
er wurde einfach so benutzt, wie er da<br />
lag, er war nicht abgesperrt, hatte keine ordent»<br />
liehe Zufahrt, wies Gräben und Höcker auf. Dia<br />
Stadtpolizei, die den Ordnungsdienst auf dem Fest-<br />
der Quittung für das Parkgeld jede Haftpflicht<br />
ausdrücklich ab.<br />
Unter diesen Umständen erschien den Automobilisten<br />
die Taxe von Fr. 2.— stark übersetzt Hätte<br />
ein Privatmann diese Taxe verlangt, dann hätte<br />
man es seinem spekulativen Geschäftssinn zu-'<br />
schreiben können, aber es war ja die festgebende<br />
Gesellschaft, die so höbe Taxen forderte. Damit<br />
erscheint die Taxe nicht nur zu hoch, sondern<br />
direkt unlogisch, indem sie geeignet ist, Leute vom<br />
Feste= abzuhalten, oder doch ob dieser Schröpferei<br />
zu verärgern.<br />
Als Folire der hohen Parkierungstaxe konnte<br />
man beobachten, dass viele Automobilisten in den<br />
(Siehe Fortsetzung Seite 16)<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — ff"81<br />
Ueberforderung bei Auto-Parkierung<br />
(Fortsetzung von Seite 14)<br />
dem Festplatz nahe gelegenen Strassen zu parkieren<br />
.versuchten, wodurch eine gefährliche Verstopfung<br />
dieser Strassen entstand.<br />
Die verlangte-Taxe erscheint noch in einem besonderen<br />
Lichte, wenn, wir feststellen, dass die betreffende<br />
SchützenKesellschaft nicht Eigentümerin<br />
des Parkierungsplatzes ist. Dieser gehört der Stadt<br />
Zürich, welche ihn als Schiessplatz an den Kanton<br />
Zürich weiter verpachtete, mit dem die Schützengesellschaft<br />
in Unterpacht steht. Unter diesen Umständen<br />
dürfen wohl die Bürger von Stadt und<br />
Kanton Zürich verlangen, dass ihr Eigentum von<br />
einem Pächter nicht zu Ueberforderungen missbraucht<br />
wird.<br />
Wir sind der vollen Ueberzeugung, dass 50 Rappen<br />
Taxe ausgereicht hätten, die Spesen (Belohnung<br />
der Ordner) zti decken. Bei einem Franken<br />
Taxe hätte man sich wohl noch zufrieden geben<br />
können. Wenn wir nur 4-—5000 parkierte Wagen<br />
annehmen, so ergibt si"h. dass wir Automobilisten<br />
von der betreffenden Gusellschaft um einige tausend<br />
Franken überfordert worden sind.<br />
Was sagen die automobilfahrenden Mitglieder<br />
der Schützengesellschaft dazu?<br />
Wir empfehlen dem Verein, sich anderswo umzusehen,<br />
z. B. beim P.ennverein Zürich, der anlässlich<br />
der Pferderennen ebenfalls Parkplätze<br />
einrichtet und beispielsweise für den Parkplatz ausserhalb<br />
der Umzäunung keine Taxe verlangte. Das<br />
Parkieren der Autos bfi Festen ist überhaupt eine<br />
etwas düstere Geschichte.<br />
Es ist sicher die Ansicht zahlreicher Automobilisten,<br />
dass dieser Frage von Seite der Organisationen<br />
der Automobilisten alle wünschbare Aufmerksamkeit<br />
geschenkt wird. Dr. W., Zeh.<br />
Anmerkung der Red.: Es ist nicht das erstemal,<br />
dass uns Klagen wegen übersetzten Parkierungsgebühren<br />
zugehen und die Berechtigung der meisten<br />
Reklamationen lässt erkennen, dass bei vielen<br />
festgebenden Vereinen und Gesellschaften die<br />
Tendenz besteht, das Beispiel des Staates nachzuahmen<br />
und trotz geringer Gegenleistung den Automobilisten<br />
als willkommenes Besteuerungsobjekt zu<br />
behandeln.<br />
Diese kurzsichtige Einstellung den Automobilisten<br />
gegenüber, wird sich aber bei Festveranstal-<br />
"i vous cherchez<br />
une voiture eCOdant<br />
tout le confort<br />
et la securite d'une<br />
grosse voiture de<br />
luxe, questionnez<br />
ceux qui possedent<br />
une<br />
tungen mit der Zeit bestimmt rächen. Einerseits<br />
sind die Organisationskomitees bestrebt, einen möglichst<br />
regen Besuch der Veranstaltung herbeizuführen,<br />
zu welchem Zwecke vorab auch die Automobilisten<br />
zur Festteilnahme angeregt werden, während<br />
man andererseits ein Einnahmensystem ausklügelt,<br />
das unter dieser Kategorie der Festbesucher<br />
nur Kritik und Verärgerung hervorruft.<br />
Die Automobilbesitzer sind gerne bereit, einen<br />
besonderen Obolus für die Parkierung der Fahrzeuge<br />
in unmittelbarer Nähe des Festortes zu entrichten,<br />
stellt dies doch eine geschätzte Bequemlichkeit<br />
dar. die wir heutzutage noch gar nicht<br />
gratis erwarten, wenn freilich auch die kostenlose<br />
Bereitstellung von Parkplätzen nur den Besuch<br />
ganz bedeutend begünstigen würde. Wird aber eine<br />
Gebühr erhoben, so hat der Automobilbesitzer auch<br />
das Recht, eine entsprechende Gegenleistung zu verlangen,<br />
welche in einei zuverlässigen Kontrolle<br />
und Ueberwachung der Fahrzeuge besteht. Es geht<br />
nun entschieden zu weit, wenn einfach, um den<br />
Vereinsbeutel zu füllen, ganz erhebliche Parkgebühren<br />
erhoben werden und sich die Veranstalter<br />
gleichzeitig zum vornherein jeder Verpflichtung und<br />
Haftung den berappenden Automobilisten gegenüber<br />
entziehen. Dieses System birgt — ganz abgesehen<br />
von der zu verurteilenden reinen Goldmachern bei<br />
der Sache — ein bedenkliches Risiko in sich. Es<br />
werden sich nämlich wohl die wenigsten träumen<br />
lassen, dass man eine Parkgebühr nur der zwei<br />
Franken wegen erhebt. Die per Auto herbeigekommenen<br />
Festgäste werden im guten Glauben, ihren<br />
Wagen unter Aufsicht zu wissen, diesen unverschlossen<br />
stehen lassen, vielleicht Mäntel und andere<br />
Objekte dort deponieren, um sich um so freier<br />
dem Festbetrieb widmen zu können. Nur die ganz<br />
Vorsichtigen, welche auch die Quittung einer genauen<br />
Kontrolle unterziehen, werden auf die so<br />
feile Mitteilung stossen. dass das Komitee jegliche<br />
Haftung ablehnt, während den übrigen die unangenehme<br />
Ueberraschung vielleicht noch teuer zu stehen<br />
kommt.<br />
Der oben dargelegte Missbrauch der Parkgebühr<br />
und andere uns bekannte Beispiele machen es tatsächlich<br />
wünschenswert, dass sich die Automobilisten<br />
durch ihre Verbände gegen solche Uebergriffe<br />
wehren. Die Festveranstalter sollten freilich<br />
von selbst so weitblickend sein und den Besuch der<br />
Autofahrer durch möglichstes Entgegenkommen erleichtern,<br />
da das Kontingent der per Wagen ankommenden<br />
Festteilnehmer bei allen Anlässen von<br />
Jahr zu Jahr grösser zu werden verspricht und<br />
deren Behandliing durch das Finanz- und andere<br />
Festkomitees auf die Dauer nicht ohne bemerkenswerten<br />
Einfluss auf die Freouenz bleiben kann.<br />
Die Brücke von Mauvoisin bei St Maurice.<br />
Di© Automobilisten, welche das Wallis bereist<br />
haben, kennen die gefährliche Stelle bei<br />
der Ausfahrt aus St. 'Maurice gegen Martigny<br />
bei der Brücke von Mauvoisin. Der<br />
Fremde, der zum ersten Mal diese Strecke<br />
befährt, hat im Moment, wo er die Brücke<br />
befährt, die alte Strasse zum Werke von<br />
Bois Noir vor sich. Wenn er nun, statt die<br />
Kurve der neuen Strasse zu nehmen, auf der<br />
alten Strasse weiterfährt, besteht grosse<br />
Gefahr des Zusammenstosses mit einementgegenfahrenden<br />
Fahrzeug, das auf der neuen<br />
Strasse rechtsseitig fährt. So trug sich letztes<br />
Jahr auf die eben geschilderte Weise ein<br />
schweres Unglück zu.<br />
Die Walliser Presse verlangte damals, dass<br />
eine Aenderung dieser gefährlichen Ausfahrt<br />
vorgenommen werde. Der Aufruf war nicht<br />
nutzlos und man ist gegenwärtig im Begriff,<br />
die Verbesserungsbauten vorzunehmen. Die<br />
Kurve soll verbreitert und dadurch solche<br />
Vorkommnisse wie dasjenige vom lefzten<br />
Jahr verunmöglicht werden. mg.<br />
Neue Winterautoposten in Graubänden.<br />
Im nächsten Winter soll auf den Strecken<br />
Thusis, Splügen, Ilanz, Lenzerheide, Müh-<br />
• •«••••••••Hl W»M»i«••••• i, • r>±<br />
se " r zote. Selbstlosen ausgeschlossen. Dabei reinigt<br />
tental des Goms, SOll eine neue Strasse ge- die mitlaufende Rolle bei jeder Bewegung die Elekbaut<br />
werden. Zwar führt bereits ein mit trode von etwaisrei Oxydation. Das Kabeleinziehen<br />
Mühe' fahrbares Strässchen in den Tal- ist denkbar einfach, ein Ausreissen nur gewaltsam<br />
T 1^, ^TJ*' ^<br />
LaX , U J? terh c a i b FIeSCh ""^Erfindung ist deshalb zu begrüssen. we*<br />
ab und fuhrt dann m scharfen Steigungen sie sich durch einfach* Ausführung und hohen,-'<br />
von Ernen bis Ausserbinn. Dort nimmt das praktischen Wert auszeichnet. Der Anschluss ist<br />
holprige Strässchen ein Ende. Da nun eine eänzlich isoliert; beim üblichen Kerzenreinieen können<br />
Verhesserntur di^pr Sfrncup an^T, j« militä keine Details verloren ephen. Ein sehr prakveroesserung<br />
aieser btrasse auch m nuiita- tischer Vortei] liejJ( auch dari dass bei d K<br />
riSCher Hinsicht Sehr erwünscht ist, hat der zenprobe der Kabelschub mit der Hand gefasst<br />
Bund einen Beitrag von 45 Prozent, im Ma- werden kann.<br />
ximum Fr. 277,650, an die Kosten der neuen _. Es wird auch &* Ansammlung von Oei oder<br />
Rinntaktras«» hftsrilirKicpn TV*. Ooc-init Wasser auf den Kerzeneinsätzen verhindert, welche<br />
V »•«,t i t<br />
besc . lll( ? ss^11 ül€<br />
-.. . QeSa *: bekanntlich meisten, fü- das schlechte Anlaufen iokosten<br />
belaufen sich laut Voranschlag auf folge Kurzschiuss verantwortlich ist<br />
ra • ^ 2ME.AL.HI DBS<br />
Faux cab., 3 pl.. — 3800 fr.<br />
Cond. int., 3 pl. — 4100 fr.<br />
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Spielend leicht<br />
pumpen Sie in 2 Miauten<br />
jeden Reifen<br />
auf.<br />
Preis Fr. 35.-<br />
Die<br />
LaDenrefDomne<br />
ist die sta bi Iste,<br />
kleinste, billigste n.<br />
doch leistungsfähigste<br />
TretJoftpumpe d.<br />
Weit.<br />
Generalvertreter tttr die Schweizi<br />
Max Müller, Nadeiberg 21, Basel<br />
Roadster, 2 pl. — 3690 fr.<br />
1 er au Klausen.<br />
Record battu 23' 9".<br />
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CHRYSLER. Cabriolet 72<br />
Modell 28. neu bereift, revidiert, in tadellosem Zustd<br />
Offerten unter Chiffre 42000 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Fourgon, tote 480 kg — 3700 fr.<br />
BALE<br />
NEUCHATEL<br />
VEVEY<br />
WINZEL (Vaud)<br />
TAVANNES<br />
mit kompletter Bereifung 895 X135, wegen Nichtgebrauch<br />
billig abzugeben.<br />
Anfragen sind zu richten unter Chiffre 42010<br />
an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
AGENCES:<br />
Stalder<br />
3 premieres places du<br />
classement, rallye des<br />
capitales:<br />
2300kmen46heures.<br />
& Stöcklin,<br />
7, Delsbergerallee<br />
L. A. Blano<br />
Dettwiler, 6, avenue Plan<br />
H. de Beding<br />
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Coup6i 2 plaoes — 4100 fr.<br />
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Agents serieux (Jemandes: Fribourg, Valai's, Tessfn, Berne, Lucerne, Argovfe, etc.<br />
6 Rwlge Whitworth-Räder<br />
Voisira<br />
14 eh., 1927, cond int., 20.000 km., etat de neuf,<br />
ä vendre pour cause de double emploi, fr. 13,000.—.<br />
S'adresser ä Jules Bichsei, Courtelary. 42026<br />
St<br />
Grallen.<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — ff"81<br />
Ueberforderung bei Auto-Parkierung<br />
(Fortsetzung von Seite 14)<br />
dem Festplatz nahe gelegenen Strassen zu parkieren<br />
.versuchten, wodurch eine gefährliche Verstopfung<br />
dieser Strassen entstand.<br />
Die verlangte-Taxe erscheint noch in einem besonderen<br />
Lichte, wenn, wir feststellen, dass die betreffende<br />
SchützenKesellschaft nicht Eigentümerin<br />
des Parkierungsplatzes ist. Dieser gehört der Stadt<br />
Zürich, welche ihn als Schiessplatz an den Kanton<br />
Zürich weiter verpachtete, mit dem die Schützengesellschaft<br />
in Unterpacht steht. Unter diesen Umständen<br />
dürfen wohl die Bürger von Stadt und<br />
Kanton Zürich verlangen, dass ihr Eigentum von<br />
einem Pächter nicht zu Ueberforderungen missbraucht<br />
wird.<br />
Wir sind der vollen Ueberzeugung, dass 50 Rappen<br />
Taxe ausgereicht hätten, die Spesen (Belohnung<br />
der Ordner) zti decken. Bei einem Franken<br />
Taxe hätte man sich wohl noch zufrieden geben<br />
können. Wenn wir nur 4-—5000 parkierte Wagen<br />
annehmen, so ergibt si"h. dass wir Automobilisten<br />
von der betreffenden Gusellschaft um einige tausend<br />
Franken überfordert worden sind.<br />
Was sagen die automobilfahrenden Mitglieder<br />
der Schützengesellschaft dazu?<br />
Wir empfehlen dem Verein, sich anderswo umzusehen,<br />
z. B. beim P.ennverein Zürich, der anlässlich<br />
der Pferderennen ebenfalls Parkplätze<br />
einrichtet und beispielsweise für den Parkplatz ausserhalb<br />
der Umzäunung keine Taxe verlangte. Das<br />
Parkieren der Autos bfi Festen ist überhaupt eine<br />
etwas düstere Geschichte.<br />
Es ist sicher die Ansicht zahlreicher Automobilisten,<br />
dass dieser Frage von Seite der Organisationen<br />
der Automobilisten alle wünschbare Aufmerksamkeit<br />
geschenkt wird. Dr. W., Zeh.<br />
Anmerkung der Red.: Es ist nicht das erstemal,<br />
dass uns Klagen wegen übersetzten Parkierungsgebühren<br />
zugehen und die Berechtigung der meisten<br />
Reklamationen lässt erkennen, dass bei vielen<br />
festgebenden Vereinen und Gesellschaften die<br />
Tendenz besteht, das Beispiel des Staates nachzuahmen<br />
und trotz geringer Gegenleistung den Automobilisten<br />
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behandeln.<br />
Diese kurzsichtige Einstellung den Automobilisten<br />
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tungen mit der Zeit bestimmt rächen. Einerseits<br />
sind die Organisationskomitees bestrebt, einen möglichst<br />
regen Besuch der Veranstaltung herbeizuführen,<br />
zu welchem Zwecke vorab auch die Automobilisten<br />
zur Festteilnahme angeregt werden, während<br />
man andererseits ein Einnahmensystem ausklügelt,<br />
das unter dieser Kategorie der Festbesucher<br />
nur Kritik und Verärgerung hervorruft.<br />
Die Automobilbesitzer sind gerne bereit, einen<br />
besonderen Obolus für die Parkierung der Fahrzeuge<br />
in unmittelbarer Nähe des Festortes zu entrichten,<br />
stellt dies doch eine geschätzte Bequemlichkeit<br />
dar. die wir heutzutage noch gar nicht<br />
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ganz bedeutend begünstigen würde. Wird aber eine<br />
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Jahr zu Jahr grösser zu werden verspricht und<br />
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schweres Unglück zu.<br />
Die Walliser Presse verlangte damals, dass<br />
eine Aenderung dieser gefährlichen Ausfahrt<br />
vorgenommen werde. Der Aufruf war nicht<br />
nutzlos und man ist gegenwärtig im Begriff,<br />
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Kurve soll verbreitert und dadurch solche<br />
Vorkommnisse wie dasjenige vom lefzten<br />
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L. A. Blano<br />
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