E_1929_Zeitung_Nr.079
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Ausgabe? Deutsche Schweiz.<br />
BERN. Freitag 13. September <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jahrgang. — N° 79<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag • Monatlich „Gelb* Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Bern<br />
solern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung 111/ 414<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Bundesrat Haberlin über<br />
automobilistische Tagesfragen<br />
Herr- Bundesrat Häberlin hatte erneut die<br />
Freundlichkeit, einem Vertreter der «Automobil-Revue»<br />
über verschiedene automobilistische<br />
Tagesfragen seine Ansicht kundzugeben.<br />
Was<br />
das eidgenössische Automobilgesetz<br />
anbelangt, teilte er uns folgendes mit: Die<br />
Wiederaufnahme der eidgenössischen Automobilgesetzgebung<br />
steht in voller Vorbereitung.<br />
Der Fragebogen bildet ein ziemlich umfangreiches<br />
Dokument, das ein eingehendes<br />
Vorwort enthält und auf jeden Artikel des<br />
verworfenen Gesetzes näher eintritt. Die<br />
Kantone als auch die Automobilverbände<br />
werden gebeten, über jeden Artikel ihre Meinung<br />
abzugeben, eventuell neue Redaktionsformulierungen<br />
vorzuschlagen. Das eidgenössische<br />
Justiz- und Polizeidepartement<br />
wird die gewiss zahlreich einlaufenden Vorsehläge<br />
und Anregungen soweit als irgendwie<br />
möglich in Berücksichtigung ziehen und<br />
darnach trachten, sie sowohl im Gesetzesentwurf<br />
als auch in den Vollziehungsverordnungen<br />
zu verankern. Das neue Gesetz soll<br />
weniger in die Details, eintreten, da das erste<br />
gerade daran gescheitert ist; es soll geschmeidiger<br />
werden und sich mehr auf die<br />
grossen grundlegenden Prinzipienfragen be-<br />
Patent No. 2002.<br />
Kriminalroman von Ludwig Peter.<br />
(2. Fortsetzung)<br />
schränken. Eine kürzere parlamentarische<br />
Behandlung wird übrigens eine der angenehmen<br />
Folgen sein. Zur weiteren Behandlung<br />
des Gesetzes wird wie üblich eine parlamentarische<br />
Kommission beigezogen werden, die<br />
jedoch, gestützt auf Erfahrungen, nicht so<br />
zahlreich sein wird wie das letzte Mal. Da<br />
alle Detailfragen in den Vollziehungverordnungen<br />
zu finden sein werden, wird zu deren<br />
näheren Behandlung eine grössere Expertenkommission<br />
notwendig sein. Durch dieses<br />
Vorgehen erhalten die Interessenten dreimal<br />
Gelegenheit, in verschiedenen Stadien der<br />
Gesetzesbearbeitung sich dazu äussern zu<br />
können. Auf eine Frage dahingehend, ob es<br />
nicht besser wäre, das kommende Gesetz als<br />
Verkehrsgesetz und nicht als Automobilgesetz<br />
zu bezeichnen, äusserte sich Herr Bundesrat<br />
Haberlin dahin, dass es nicht angängig sei,<br />
eine vom Volke vor wenigen Monaten verworfene<br />
Konzeption wiederum aufleben zu<br />
lassen. Es sei allerdings, zuzugeben, dass der<br />
Name «Automobilgesetz » weder der gegenwärtigen<br />
Auffassung, welche durch die Motion<br />
Lachenal geschaffen wurde, noch den<br />
Absichten des Bundesrates entspreche. Gewiss<br />
wird man eine träfere -Bezeichnung finden.<br />
Das neue Gesetz könnte als «Gesetz<br />
über eineV erkehrsordnung auf Strassen,welche<br />
dem Automobilverkehr dienen» (Loi reglant<br />
la circulation sur les routes servant au trafic<br />
automobile) umschrieben werden. Der Titel<br />
ist etwas lang, eine konzisere Formel wäre<br />
gegeben.<br />
Auf die Frage, auf welchen Zeitpunkt das<br />
Gesetz abstimmungsreif sein könnte, antwortete<br />
Herr Bundesrat Haberlin lächelnd, dass<br />
es weniger auf ihn als auf das Parlament, und<br />
die Verkehrsinteressenten ankomme. Die<br />
Antworten auf den Fragebogen müssen bis<br />
zum 31. Dezember beim Departement einge-<br />
. langt sein. Dies ist bis jetzt der einzige anzugebende<br />
Fixpunkt. Es ist übrigens nicht zu<br />
verhehlen, dass die Arbeiten, infolge der<br />
heute zahlreichen kantonalen Gesetzgebungen,<br />
sich verlängern und komplizierter werden.<br />
Vor drei Jahren hatten wir es nur mit<br />
dem interkantonalen Konkordate zutun, was<br />
die Gesetzgebung ohne Zweifel sehr vereinfachte.<br />
Auch wird man die neuen internationalen<br />
Vereinbarungen, welche sich seit drei<br />
>Jahren ebenfalls stark--vermehrt haben,;Ja<br />
Berücksichtigung ziehen müssen. Das Depari<br />
tement jedoch geht mit vollem Vertrauen und<br />
Tempo an die Arbeit. Eine Frage betreffend<br />
Autocar-KonfHkt mit Frankreich,<br />
beantwortete Herr Bundesrat Haberlin dahingehend,<br />
dass diese Angelegenheit unbedingt<br />
vor der Eröffnung der nächsten Touristensaison<br />
erledigt sein müsse. Unser Nachbar<br />
weiss, dass unser Entgegenkommen nur<br />
ein provisorisches ist und nur für das laufende<br />
Jahr gilt. Vom 1. Januar 1930 an werden<br />
wir uns wieder auf unsere volle Aktionsfreiheit<br />
berufen. Die ganze Frage muss von<br />
Grund aus eine definitive Lösung finden. Von<br />
einem neuen Provisorium für das Jahr 1930<br />
kann nicht die Rede sein. Nach dem Haagener<br />
Entscheide werden wir auch nicht dulden,<br />
dass die Autocarfrage mit dem Zonenkonflikt<br />
in Zusammenhang gebracht wird.<br />
Immerhin werden wir die Unterhandlungen<br />
im grösstmöglichsten konzilianten Geiste<br />
L<br />
führen.<br />
Der Chef der Sicherheitspolizei war damit<br />
beschäftigt, seine Anordnungen zur Ermittlung<br />
und Festnahme eines Schwerverbrechers<br />
zu treffen, der am vorigen Tag aus<br />
dem Gefängnis von Frankfurt a. M. entsprungen<br />
war und von dem man bestimmt<br />
annahm, dass er, den Nachtschnellzug benützend,<br />
am Morgen hier eingetroffen sei.<br />
Gerade war die erste Kopie des radio-te!egraphisch<br />
übermittelten Bildes über das Signalement<br />
geklebt worden. Nun war der Adjunkt<br />
damit beschäftigt, auf einem Grammophon<br />
die Stimme des Häftlings wiederzugeben,<br />
die während des Verhörs in Frankfurt<br />
aufgenommen und telephonisch hierher auf<br />
die Platte übertragen worden war. Da klopfte<br />
es und ein Unterbeamter meldete:<br />
«Herr Oberleutnant, Herr Kramer, Schiiftsteller,<br />
wünscht Sie zu sprechen.»<br />
«Ich bitte ihn, einzutreten.»<br />
Als die beiden Herren allein waren, begann<br />
Kramer den Grund seines Kommens zu schildern.<br />
Er sah übernächtigt aus, seine Sprache<br />
war stockend, nur stossweise brachte er sein<br />
Anliegen vor:<br />
«Ich habe aus den Schriftproben meinet<br />
Freunde mit aller Deutlichkeit das Herannahen<br />
eines furchtbaren Verbrechens herausgelesen,<br />
das mit schauerlich kaltem Gleichmut<br />
und scharfem Verstand vorbereitet und<br />
mit teuflischem Geschick durchgeführt werden<br />
wird. Näheres vermag ich nicht mitzuteilen,<br />
aber ich bitte Sie .dringend, die Herren<br />
Dr. Fischer, Dr. Beck und Ingenieur Keller<br />
zu beschützen.»<br />
Kramer hatte dies mit einer Erregung vorgebracht,<br />
aus der eine fürchterliche Angst<br />
sprach. Der Polizeichef hatte mit Interesse<br />
zugehört und Kramer genau beobachtet. Nun<br />
begann er: ,<br />
«Mein lieber Herr, ich sehe, dass Sie sich<br />
um das Schicksal Ihrer Freunde ängstigen;<br />
ich bemitleide Sie aufrichtig, denn ich weiss,<br />
dass Sie leiden. Vielleicht darf ich aber darauf<br />
hinweisen, dass eigentlich keine materiellen<br />
Grundlagen für Ihre Befürchtungen<br />
vorhanden sind. Oder haben die genannten<br />
Herren Feinde?... Ach so, keine Freinde,<br />
also. Sehen Sie, Herr Kramer, mir scheint,<br />
dass Sie die,Zuverlässigkeit Ihrer Eingebung<br />
doch etwas überschätzen. Denken Sie, wohin<br />
das führen würde, wenn die Polizei auf jede<br />
Anzeige mit einem Aufgebot oder mit Detektivarbeit<br />
antworten würde, selbst dann, wenn<br />
diese Anzeige rein empfindungsgemäss gemacht<br />
und nicht mit Beweismitteln gestützt<br />
wird. Nun, ich habe mir die Namen und<br />
Adressen der betreffenden Herren notiert<br />
und werde mein möglichstes tun. die Sicherheit<br />
Ihrer Freunde zu erhöhen.»<br />
Auch der<br />
internationale Fahrausweis<br />
bildete Gegenstand des Gesprächs.<br />
Herr<br />
Bundesrat Haberlin gab seiner Meinung dahin<br />
Ausdruck, dass bis zum Schluss dieser Saison<br />
es sehr schwer halten würde, irgend etwas<br />
in dieser Frage zu unternehmen. Wenn<br />
die französische Presse ihren Lesern selbst<br />
eine irrige Auffassung beigebracht hat, indem<br />
sie ihnen sagte, dass die provisorische Fünftagekarte<br />
den internationalen Fahrausweis<br />
ersetzen könne, so muss sie diesen Irrtum<br />
durch wiederholte Berichtigungen selbst wieder<br />
gutmachen. Unsererseits werden wir unsern<br />
Grenzorganen erneut die Instruktion<br />
erteilen, die französischen Automobilisten<br />
darauf aufmerksam zu machen, dass die provisorische<br />
Fünftagekarte nur ein Zollpapier<br />
ist, das den internationalen Fahrausweis als<br />
Polizeidokument nicht ersetzen kann. Sowohl<br />
die französisch-schweizerische Uebereinkunft<br />
wie auch das Konkordat verlangen vom Automobilisten<br />
den Besitz des internationalen<br />
Fahrausweises. Es ist zuzugeben, dass dieser<br />
internationale Fahrausweis sehr wohl durch<br />
den nationalen ersetzt werden könnte, da er<br />
durch die gleichen Behörden und nur bei<br />
Vorweis des nationalen Fahrausweises ausgestellt<br />
wird. Sein Vorteil beruht einzig darin,<br />
dass er in allen Sprachen redigiert ist,<br />
was einzig die Grenzkontrolle ermöglicht, da<br />
man unsern: Organen das Verständnis des<br />
Ungarischen oder, des Türkischen nicht zumuten<br />
kann?! Dagegen ist die Möglichkeit da,<br />
sich mft denjenigen Landern, deren Spräche<br />
eine- unserer Nationalsprachen ist, dahin zu<br />
einigen, dass der kantonale Fahrausweis in<br />
den betreffenden Ländern und dementsprechend<br />
derjenige dieser Länder auch bei<br />
uns in der Schweiz ohne weiteres seine Gültigkeit<br />
haben könnte. Diese im Interesse des<br />
internationalen Tourismus liegende Vereinfachung<br />
kann leider heute noch nicht durchgeführt<br />
werden, da sie nicht in der Kompetenz<br />
des Bundes, sondern einzig in derjenigen<br />
der Kantone liegt. Das verworfene Automobilgesetz<br />
enthielt übrigens einen diesbezüglichen<br />
Artikel. Das kommende neue Gesetz<br />
Kramer dankte und ging. Er irrte ziellos in<br />
den Strassen umher. Die Angst hetzte ihn<br />
weiter, Hilfe hatte er keine oder nur ungenügende<br />
bekommen; oder war er wirklich<br />
zu weit gegangen? Er war schon als Knabe<br />
ein Phantast gewesen. Sollte vielleicht doch<br />
sein seelisches Temperament ihn genarrt<br />
haben? Es konnte nicht sein. Ohne Mittagessen<br />
ging er auf sein Zimmer und warf sich<br />
auf das Bett. Ein unruhiger Schlaf überfiel<br />
den Uebermüdeten. Erst gegen Abend erwachte<br />
er.<br />
INSEPTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschlnss 4 Tage vor Erseheinen der Nummern<br />
wird diesen Artikel wiederum aufnehmen<br />
müssen. Unsere Automobilisten und die am<br />
Tourismus interessierten Kreise können versichert<br />
sein, dass wir diese Frage im Auge<br />
behalten werden.<br />
Wir möchten Herrn Bundesrat Haberlin<br />
für die Bereitwilligkeit des gewährten Interviews<br />
und für die uns gemachten Erklärungen,<br />
welche die grosse schweizerische Automobilgemeinde<br />
sicherlich mit grossem Interesse<br />
entgegennehmen wird, nochmals den besten<br />
Dank aussprechen.<br />
Unerfreuliches.<br />
Ein Grossteil der Tagespresse kann nicht<br />
umhin, jeweilige Automobilünfälle unter aufsehenerregenden<br />
Titeln, wie bespielsweise<br />
«Das mörderische Automobil», «Der Totentanz<br />
auf der Strasse» usw. ihren Lesern<br />
vorzutischen. Verkehrsunfälle unserer Bahnen<br />
werden dagegen gewöhnlich in möglichst<br />
unauffälliger Weise publiziert, trotzdem sie<br />
sich gerade in letzter Zeit in auffallender<br />
Weise häufen. Erst vor wenigen Tagen erfolgte<br />
wiederum ein Zugszusammenstoss bei<br />
Leuzingen (Kt. Bern), bei dem es ca. 25 Verletzte<br />
gab und der, nach verschiedenen Meldungen,<br />
einem Fehler des Fahrpersonals zuzuschreiben<br />
ist. Glücklicherweise müssen,<br />
wie bei den vorangegangenen Unfällen, keine<br />
Menschenopfer beklagt werden.<br />
Eine ganz besondere Rolle spielen leider<br />
noch die unbewachten Bahnübergänge, von<br />
denen bald tagtäglich zu lesen ist. So wurde<br />
kürzlich ein 67jähriger Mann beim Passieren<br />
des unbewachten Bahnüberganges in<br />
Lauperswil (Kt. Bern) durch die Lokomotive<br />
eines Personenzugs erfasst und mitgeschleppt.<br />
Der Unglückliche erlitt einen Schädelbruch<br />
und weitere Verletzungen, an deren<br />
Folgen er kürze Zeit nach Einlieferung<br />
ins Krankenhaus Langnau starb. So hat der<br />
unbewachte • Bahnübergang: wiederum ein<br />
Menschenopfer gekostet. Die Presse hat<br />
davon berichtet, ob aber wirklich Remedur<br />
geschaffen wird, ist eine andere Frage. Andere<br />
Vorfälle sind uns bekannt geworden.<br />
An einem Bahnübergang wurde ein Schnellzug<br />
signalisiert. Die Barriere aber wurde<br />
nicht geschlossen, da, wie sich nachher herausstellte,<br />
der diensttuende Streckenwärter<br />
in einem Schnapsrausch im Wärterhäuschen<br />
schlief. Der Lokomotivführer, welcher die<br />
Pflicht gehabt hätte, den Vorfall seinen Oberbehörden<br />
.anzuzeigen, unterliess jegliche<br />
Meldung. Auf Anzeige eines Privaten hin<br />
konnte der Streckenwärter gemäss Reglement<br />
nur mit Fr. 1.— Busse gestraft werden!<br />
Ein unglücklicher Zufall hätte es fügen<br />
können und an jenem Orte und zu jener<br />
Zeit hätten vielleicht mehrere Menschen die<br />
Nachlässigkeit des Angestellten mit dem.<br />
Tode büssen müssen.<br />
Ein Gegenbeispiel hierzu wirkt drastisch.<br />
In der Nähe einer andern Station befindet<br />
sich ein Privatübergang, welcher einem<br />
Mizzi Dorn, die junge, blonde Operetten-<br />
Soubrette des Stadthteaters, räckelte sich auf<br />
dem Diwan ihres elegant eingerichteten Boudoirs.<br />
Sie strampelte unzufrieden, wie ein<br />
schlecht erzogenes Kind, mit ihren schlanken<br />
Beinen, von denen des allzu kurzen Kleidrs<br />
wegen reichlich wenig unsichtbar war. Er<br />
kam wieder zu spät; ja, das Geschäft und<br />
immer wieder das Geschäft; und doch war<br />
dieses Uebel notwendig, damit ihr Freund<br />
alle ihre tausend Wünsche erfüllen konnte.<br />
Er war ja gut zu ihr; schade, dass jenes<br />
prickelnde Verlangen, das sie in den ersten<br />
drei Wochen ihrer Bekanntschaft für ihn<br />
empfunden hatte, so rasch verflogen war;<br />
oder galt etwa schon jenes süsse Hoffen<br />
mehr seiner spendenden Hand als seinem<br />
Herzen? Mizzi konnte diese Frage nicht entscheiden,<br />
sicher war nur, dass heute für sie<br />
der Freund nicht mehr als ein angenehmer<br />
Unterhalter und der Spender sehr beträchtlicher<br />
Mittel war. Wie konnte das auch so<br />
kommen? Er war hübsch, gepflegt, ein Mann<br />
in den besten Jahren; aber eben diese besten<br />
Jahre! Da war doch der junge, schnittige<br />
Fliegeroffizier viel rassiger und begehrenswerter,<br />
aber das klingende Glück war zum<br />
Teil an ihm vorbei, zum Teil längst aus seiner<br />
Hand gerollt. Ein Blick über die /ornehme<br />
Ausstattung ihrer Wohnung zeigte ! hr,<br />
dass sie den Bankier brauchte. Sie konnte<br />
ohne Luxus, ohne sehr viel Luxus, nicht<br />
leben; ihre Neigung zum jüngeren-Marin<br />
konnte ja trotzdem zu ihrem Rechte kommen.<br />
Es klopfte. Das Mädchen meldete Fritz<br />
Kraft. Er sah schlecht aus, Eine steile Falte<br />
lag zwischen seinen Augen.<br />
«Guten Abend, Mizzi.»<br />
«Guten Abend, Herr Baron, du kommst<br />
wieder zu spät und denkst nicht daran, dass<br />
ich mich zu Hause langweile.»<br />
«Ich bitte um Entschuldigung, ich hatte Arbeit.»<br />
«Ja ja, du hast immer Arbeit, wenn du bef<br />
mir sein solltest.»<br />
«Höre, Mizzi, es wäre viel angezeigter,<br />
wenn du ein einziges Mal versuchen würdest,<br />
an mich zu denken. Wenn du nicht den letzten<br />
Rest von Weiblichkeit verloren hättest,<br />
würdest du mir ansehen, dass ich heute keiner<br />
Vorwürfe, sondern eher einer sanften<br />
Hand bedarf.»<br />
«Wünschen der Herr Baron, dass 1i°se<br />
sanfte Hand mit Mütterlichkeit das
Ausgabe? Deutsche Schweiz.<br />
BERN. Freitag 13. September <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
25. Jahrgang. — N° 79<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag • Monatlich „Gelb* Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
ADMINISTRATION: Breitenrainstrasse 97, Bern<br />
solern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung 111/ 414<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Bundesrat Haberlin über<br />
automobilistische Tagesfragen<br />
Herr- Bundesrat Häberlin hatte erneut die<br />
Freundlichkeit, einem Vertreter der «Automobil-Revue»<br />
über verschiedene automobilistische<br />
Tagesfragen seine Ansicht kundzugeben.<br />
Was<br />
das eidgenössische Automobilgesetz<br />
anbelangt, teilte er uns folgendes mit: Die<br />
Wiederaufnahme der eidgenössischen Automobilgesetzgebung<br />
steht in voller Vorbereitung.<br />
Der Fragebogen bildet ein ziemlich umfangreiches<br />
Dokument, das ein eingehendes<br />
Vorwort enthält und auf jeden Artikel des<br />
verworfenen Gesetzes näher eintritt. Die<br />
Kantone als auch die Automobilverbände<br />
werden gebeten, über jeden Artikel ihre Meinung<br />
abzugeben, eventuell neue Redaktionsformulierungen<br />
vorzuschlagen. Das eidgenössische<br />
Justiz- und Polizeidepartement<br />
wird die gewiss zahlreich einlaufenden Vorsehläge<br />
und Anregungen soweit als irgendwie<br />
möglich in Berücksichtigung ziehen und<br />
darnach trachten, sie sowohl im Gesetzesentwurf<br />
als auch in den Vollziehungsverordnungen<br />
zu verankern. Das neue Gesetz soll<br />
weniger in die Details, eintreten, da das erste<br />
gerade daran gescheitert ist; es soll geschmeidiger<br />
werden und sich mehr auf die<br />
grossen grundlegenden Prinzipienfragen be-<br />
Patent No. 2002.<br />
Kriminalroman von Ludwig Peter.<br />
(2. Fortsetzung)<br />
schränken. Eine kürzere parlamentarische<br />
Behandlung wird übrigens eine der angenehmen<br />
Folgen sein. Zur weiteren Behandlung<br />
des Gesetzes wird wie üblich eine parlamentarische<br />
Kommission beigezogen werden, die<br />
jedoch, gestützt auf Erfahrungen, nicht so<br />
zahlreich sein wird wie das letzte Mal. Da<br />
alle Detailfragen in den Vollziehungverordnungen<br />
zu finden sein werden, wird zu deren<br />
näheren Behandlung eine grössere Expertenkommission<br />
notwendig sein. Durch dieses<br />
Vorgehen erhalten die Interessenten dreimal<br />
Gelegenheit, in verschiedenen Stadien der<br />
Gesetzesbearbeitung sich dazu äussern zu<br />
können. Auf eine Frage dahingehend, ob es<br />
nicht besser wäre, das kommende Gesetz als<br />
Verkehrsgesetz und nicht als Automobilgesetz<br />
zu bezeichnen, äusserte sich Herr Bundesrat<br />
Haberlin dahin, dass es nicht angängig sei,<br />
eine vom Volke vor wenigen Monaten verworfene<br />
Konzeption wiederum aufleben zu<br />
lassen. Es sei allerdings, zuzugeben, dass der<br />
Name «Automobilgesetz » weder der gegenwärtigen<br />
Auffassung, welche durch die Motion<br />
Lachenal geschaffen wurde, noch den<br />
Absichten des Bundesrates entspreche. Gewiss<br />
wird man eine träfere -Bezeichnung finden.<br />
Das neue Gesetz könnte als «Gesetz<br />
über eineV erkehrsordnung auf Strassen,welche<br />
dem Automobilverkehr dienen» (Loi reglant<br />
la circulation sur les routes servant au trafic<br />
automobile) umschrieben werden. Der Titel<br />
ist etwas lang, eine konzisere Formel wäre<br />
gegeben.<br />
Auf die Frage, auf welchen Zeitpunkt das<br />
Gesetz abstimmungsreif sein könnte, antwortete<br />
Herr Bundesrat Haberlin lächelnd, dass<br />
es weniger auf ihn als auf das Parlament, und<br />
die Verkehrsinteressenten ankomme. Die<br />
Antworten auf den Fragebogen müssen bis<br />
zum 31. Dezember beim Departement einge-<br />
. langt sein. Dies ist bis jetzt der einzige anzugebende<br />
Fixpunkt. Es ist übrigens nicht zu<br />
verhehlen, dass die Arbeiten, infolge der<br />
heute zahlreichen kantonalen Gesetzgebungen,<br />
sich verlängern und komplizierter werden.<br />
Vor drei Jahren hatten wir es nur mit<br />
dem interkantonalen Konkordate zutun, was<br />
die Gesetzgebung ohne Zweifel sehr vereinfachte.<br />
Auch wird man die neuen internationalen<br />
Vereinbarungen, welche sich seit drei<br />
>Jahren ebenfalls stark--vermehrt haben,;Ja<br />
Berücksichtigung ziehen müssen. Das Depari<br />
tement jedoch geht mit vollem Vertrauen und<br />
Tempo an die Arbeit. Eine Frage betreffend<br />
Autocar-KonfHkt mit Frankreich,<br />
beantwortete Herr Bundesrat Haberlin dahingehend,<br />
dass diese Angelegenheit unbedingt<br />
vor der Eröffnung der nächsten Touristensaison<br />
erledigt sein müsse. Unser Nachbar<br />
weiss, dass unser Entgegenkommen nur<br />
ein provisorisches ist und nur für das laufende<br />
Jahr gilt. Vom 1. Januar 1930 an werden<br />
wir uns wieder auf unsere volle Aktionsfreiheit<br />
berufen. Die ganze Frage muss von<br />
Grund aus eine definitive Lösung finden. Von<br />
einem neuen Provisorium für das Jahr 1930<br />
kann nicht die Rede sein. Nach dem Haagener<br />
Entscheide werden wir auch nicht dulden,<br />
dass die Autocarfrage mit dem Zonenkonflikt<br />
in Zusammenhang gebracht wird.<br />
Immerhin werden wir die Unterhandlungen<br />
im grösstmöglichsten konzilianten Geiste<br />
L<br />
führen.<br />
Der Chef der Sicherheitspolizei war damit<br />
beschäftigt, seine Anordnungen zur Ermittlung<br />
und Festnahme eines Schwerverbrechers<br />
zu treffen, der am vorigen Tag aus<br />
dem Gefängnis von Frankfurt a. M. entsprungen<br />
war und von dem man bestimmt<br />
annahm, dass er, den Nachtschnellzug benützend,<br />
am Morgen hier eingetroffen sei.<br />
Gerade war die erste Kopie des radio-te!egraphisch<br />
übermittelten Bildes über das Signalement<br />
geklebt worden. Nun war der Adjunkt<br />
damit beschäftigt, auf einem Grammophon<br />
die Stimme des Häftlings wiederzugeben,<br />
die während des Verhörs in Frankfurt<br />
aufgenommen und telephonisch hierher auf<br />
die Platte übertragen worden war. Da klopfte<br />
es und ein Unterbeamter meldete:<br />
«Herr Oberleutnant, Herr Kramer, Schiiftsteller,<br />
wünscht Sie zu sprechen.»<br />
«Ich bitte ihn, einzutreten.»<br />
Als die beiden Herren allein waren, begann<br />
Kramer den Grund seines Kommens zu schildern.<br />
Er sah übernächtigt aus, seine Sprache<br />
war stockend, nur stossweise brachte er sein<br />
Anliegen vor:<br />
«Ich habe aus den Schriftproben meinet<br />
Freunde mit aller Deutlichkeit das Herannahen<br />
eines furchtbaren Verbrechens herausgelesen,<br />
das mit schauerlich kaltem Gleichmut<br />
und scharfem Verstand vorbereitet und<br />
mit teuflischem Geschick durchgeführt werden<br />
wird. Näheres vermag ich nicht mitzuteilen,<br />
aber ich bitte Sie .dringend, die Herren<br />
Dr. Fischer, Dr. Beck und Ingenieur Keller<br />
zu beschützen.»<br />
Kramer hatte dies mit einer Erregung vorgebracht,<br />
aus der eine fürchterliche Angst<br />
sprach. Der Polizeichef hatte mit Interesse<br />
zugehört und Kramer genau beobachtet. Nun<br />
begann er: ,<br />
«Mein lieber Herr, ich sehe, dass Sie sich<br />
um das Schicksal Ihrer Freunde ängstigen;<br />
ich bemitleide Sie aufrichtig, denn ich weiss,<br />
dass Sie leiden. Vielleicht darf ich aber darauf<br />
hinweisen, dass eigentlich keine materiellen<br />
Grundlagen für Ihre Befürchtungen<br />
vorhanden sind. Oder haben die genannten<br />
Herren Feinde?... Ach so, keine Freinde,<br />
also. Sehen Sie, Herr Kramer, mir scheint,<br />
dass Sie die,Zuverlässigkeit Ihrer Eingebung<br />
doch etwas überschätzen. Denken Sie, wohin<br />
das führen würde, wenn die Polizei auf jede<br />
Anzeige mit einem Aufgebot oder mit Detektivarbeit<br />
antworten würde, selbst dann, wenn<br />
diese Anzeige rein empfindungsgemäss gemacht<br />
und nicht mit Beweismitteln gestützt<br />
wird. Nun, ich habe mir die Namen und<br />
Adressen der betreffenden Herren notiert<br />
und werde mein möglichstes tun. die Sicherheit<br />
Ihrer Freunde zu erhöhen.»<br />
Auch der<br />
internationale Fahrausweis<br />
bildete Gegenstand des Gesprächs.<br />
Herr<br />
Bundesrat Haberlin gab seiner Meinung dahin<br />
Ausdruck, dass bis zum Schluss dieser Saison<br />
es sehr schwer halten würde, irgend etwas<br />
in dieser Frage zu unternehmen. Wenn<br />
die französische Presse ihren Lesern selbst<br />
eine irrige Auffassung beigebracht hat, indem<br />
sie ihnen sagte, dass die provisorische Fünftagekarte<br />
den internationalen Fahrausweis<br />
ersetzen könne, so muss sie diesen Irrtum<br />
durch wiederholte Berichtigungen selbst wieder<br />
gutmachen. Unsererseits werden wir unsern<br />
Grenzorganen erneut die Instruktion<br />
erteilen, die französischen Automobilisten<br />
darauf aufmerksam zu machen, dass die provisorische<br />
Fünftagekarte nur ein Zollpapier<br />
ist, das den internationalen Fahrausweis als<br />
Polizeidokument nicht ersetzen kann. Sowohl<br />
die französisch-schweizerische Uebereinkunft<br />
wie auch das Konkordat verlangen vom Automobilisten<br />
den Besitz des internationalen<br />
Fahrausweises. Es ist zuzugeben, dass dieser<br />
internationale Fahrausweis sehr wohl durch<br />
den nationalen ersetzt werden könnte, da er<br />
durch die gleichen Behörden und nur bei<br />
Vorweis des nationalen Fahrausweises ausgestellt<br />
wird. Sein Vorteil beruht einzig darin,<br />
dass er in allen Sprachen redigiert ist,<br />
was einzig die Grenzkontrolle ermöglicht, da<br />
man unsern: Organen das Verständnis des<br />
Ungarischen oder, des Türkischen nicht zumuten<br />
kann?! Dagegen ist die Möglichkeit da,<br />
sich mft denjenigen Landern, deren Spräche<br />
eine- unserer Nationalsprachen ist, dahin zu<br />
einigen, dass der kantonale Fahrausweis in<br />
den betreffenden Ländern und dementsprechend<br />
derjenige dieser Länder auch bei<br />
uns in der Schweiz ohne weiteres seine Gültigkeit<br />
haben könnte. Diese im Interesse des<br />
internationalen Tourismus liegende Vereinfachung<br />
kann leider heute noch nicht durchgeführt<br />
werden, da sie nicht in der Kompetenz<br />
des Bundes, sondern einzig in derjenigen<br />
der Kantone liegt. Das verworfene Automobilgesetz<br />
enthielt übrigens einen diesbezüglichen<br />
Artikel. Das kommende neue Gesetz<br />
Kramer dankte und ging. Er irrte ziellos in<br />
den Strassen umher. Die Angst hetzte ihn<br />
weiter, Hilfe hatte er keine oder nur ungenügende<br />
bekommen; oder war er wirklich<br />
zu weit gegangen? Er war schon als Knabe<br />
ein Phantast gewesen. Sollte vielleicht doch<br />
sein seelisches Temperament ihn genarrt<br />
haben? Es konnte nicht sein. Ohne Mittagessen<br />
ging er auf sein Zimmer und warf sich<br />
auf das Bett. Ein unruhiger Schlaf überfiel<br />
den Uebermüdeten. Erst gegen Abend erwachte<br />
er.<br />
INSEPTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschlnss 4 Tage vor Erseheinen der Nummern<br />
wird diesen Artikel wiederum aufnehmen<br />
müssen. Unsere Automobilisten und die am<br />
Tourismus interessierten Kreise können versichert<br />
sein, dass wir diese Frage im Auge<br />
behalten werden.<br />
Wir möchten Herrn Bundesrat Haberlin<br />
für die Bereitwilligkeit des gewährten Interviews<br />
und für die uns gemachten Erklärungen,<br />
welche die grosse schweizerische Automobilgemeinde<br />
sicherlich mit grossem Interesse<br />
entgegennehmen wird, nochmals den besten<br />
Dank aussprechen.<br />
Unerfreuliches.<br />
Ein Grossteil der Tagespresse kann nicht<br />
umhin, jeweilige Automobilünfälle unter aufsehenerregenden<br />
Titeln, wie bespielsweise<br />
«Das mörderische Automobil», «Der Totentanz<br />
auf der Strasse» usw. ihren Lesern<br />
vorzutischen. Verkehrsunfälle unserer Bahnen<br />
werden dagegen gewöhnlich in möglichst<br />
unauffälliger Weise publiziert, trotzdem sie<br />
sich gerade in letzter Zeit in auffallender<br />
Weise häufen. Erst vor wenigen Tagen erfolgte<br />
wiederum ein Zugszusammenstoss bei<br />
Leuzingen (Kt. Bern), bei dem es ca. 25 Verletzte<br />
gab und der, nach verschiedenen Meldungen,<br />
einem Fehler des Fahrpersonals zuzuschreiben<br />
ist. Glücklicherweise müssen,<br />
wie bei den vorangegangenen Unfällen, keine<br />
Menschenopfer beklagt werden.<br />
Eine ganz besondere Rolle spielen leider<br />
noch die unbewachten Bahnübergänge, von<br />
denen bald tagtäglich zu lesen ist. So wurde<br />
kürzlich ein 67jähriger Mann beim Passieren<br />
des unbewachten Bahnüberganges in<br />
Lauperswil (Kt. Bern) durch die Lokomotive<br />
eines Personenzugs erfasst und mitgeschleppt.<br />
Der Unglückliche erlitt einen Schädelbruch<br />
und weitere Verletzungen, an deren<br />
Folgen er kürze Zeit nach Einlieferung<br />
ins Krankenhaus Langnau starb. So hat der<br />
unbewachte • Bahnübergang: wiederum ein<br />
Menschenopfer gekostet. Die Presse hat<br />
davon berichtet, ob aber wirklich Remedur<br />
geschaffen wird, ist eine andere Frage. Andere<br />
Vorfälle sind uns bekannt geworden.<br />
An einem Bahnübergang wurde ein Schnellzug<br />
signalisiert. Die Barriere aber wurde<br />
nicht geschlossen, da, wie sich nachher herausstellte,<br />
der diensttuende Streckenwärter<br />
in einem Schnapsrausch im Wärterhäuschen<br />
schlief. Der Lokomotivführer, welcher die<br />
Pflicht gehabt hätte, den Vorfall seinen Oberbehörden<br />
.anzuzeigen, unterliess jegliche<br />
Meldung. Auf Anzeige eines Privaten hin<br />
konnte der Streckenwärter gemäss Reglement<br />
nur mit Fr. 1.— Busse gestraft werden!<br />
Ein unglücklicher Zufall hätte es fügen<br />
können und an jenem Orte und zu jener<br />
Zeit hätten vielleicht mehrere Menschen die<br />
Nachlässigkeit des Angestellten mit dem.<br />
Tode büssen müssen.<br />
Ein Gegenbeispiel hierzu wirkt drastisch.<br />
In der Nähe einer andern Station befindet<br />
sich ein Privatübergang, welcher einem<br />
Mizzi Dorn, die junge, blonde Operetten-<br />
Soubrette des Stadthteaters, räckelte sich auf<br />
dem Diwan ihres elegant eingerichteten Boudoirs.<br />
Sie strampelte unzufrieden, wie ein<br />
schlecht erzogenes Kind, mit ihren schlanken<br />
Beinen, von denen des allzu kurzen Kleidrs<br />
wegen reichlich wenig unsichtbar war. Er<br />
kam wieder zu spät; ja, das Geschäft und<br />
immer wieder das Geschäft; und doch war<br />
dieses Uebel notwendig, damit ihr Freund<br />
alle ihre tausend Wünsche erfüllen konnte.<br />
Er war ja gut zu ihr; schade, dass jenes<br />
prickelnde Verlangen, das sie in den ersten<br />
drei Wochen ihrer Bekanntschaft für ihn<br />
empfunden hatte, so rasch verflogen war;<br />
oder galt etwa schon jenes süsse Hoffen<br />
mehr seiner spendenden Hand als seinem<br />
Herzen? Mizzi konnte diese Frage nicht entscheiden,<br />
sicher war nur, dass heute für sie<br />
der Freund nicht mehr als ein angenehmer<br />
Unterhalter und der Spender sehr beträchtlicher<br />
Mittel war. Wie konnte das auch so<br />
kommen? Er war hübsch, gepflegt, ein Mann<br />
in den besten Jahren; aber eben diese besten<br />
Jahre! Da war doch der junge, schnittige<br />
Fliegeroffizier viel rassiger und begehrenswerter,<br />
aber das klingende Glück war zum<br />
Teil an ihm vorbei, zum Teil längst aus seiner<br />
Hand gerollt. Ein Blick über die /ornehme<br />
Ausstattung ihrer Wohnung zeigte ! hr,<br />
dass sie den Bankier brauchte. Sie konnte<br />
ohne Luxus, ohne sehr viel Luxus, nicht<br />
leben; ihre Neigung zum jüngeren-Marin<br />
konnte ja trotzdem zu ihrem Rechte kommen.<br />
Es klopfte. Das Mädchen meldete Fritz<br />
Kraft. Er sah schlecht aus, Eine steile Falte<br />
lag zwischen seinen Augen.<br />
«Guten Abend, Mizzi.»<br />
«Guten Abend, Herr Baron, du kommst<br />
wieder zu spät und denkst nicht daran, dass<br />
ich mich zu Hause langweile.»<br />
«Ich bitte um Entschuldigung, ich hatte Arbeit.»<br />
«Ja ja, du hast immer Arbeit, wenn du bef<br />
mir sein solltest.»<br />
«Höre, Mizzi, es wäre viel angezeigter,<br />
wenn du ein einziges Mal versuchen würdest,<br />
an mich zu denken. Wenn du nicht den letzten<br />
Rest von Weiblichkeit verloren hättest,<br />
würdest du mir ansehen, dass ich heute keiner<br />
Vorwürfe, sondern eher einer sanften<br />
Hand bedarf.»<br />
«Wünschen der Herr Baron, dass 1i°se<br />
sanfte Hand mit Mütterlichkeit das
Bauerngute zur Bewirtschaftung der zu beiden<br />
Seiten des Trasses liegenden Grundstücke<br />
dient. Eines schönen Tages vergassen<br />
die Buben des Bauern die Barriere zu<br />
schliessen. Die Bahn erhob sofort Klage<br />
und der Grundbesitzer wurde wegen Gefährdung<br />
des Bahnbetriebes mit einer Busse<br />
von 20 Franken bestraft! Die beiden Fälle<br />
zeigen wohl mit aller Deutlichkeit, dass von<br />
einer Rechtsgleichheit nicht mehr die Rede<br />
sein kann. Es scheint, dass die Oberbehörden<br />
unserer Bundesbahnen gegen Nachlässigkeiten<br />
ihrer Untergebenen nur schwer<br />
aufzukommen vermögen und dass schärfere<br />
Bestimmungen fehlen, um diesen gefährlichen<br />
Nachlässigkeiten mit Erfolg auf den Leib<br />
rücken zu können. Unsere Bahnen und unser<br />
Bahnpersonal gemessen einen guten Ruf.<br />
Wir möchten diesem guten Rufe keineswegs<br />
zu nahe treten. Aber durch die sich in letzter<br />
Zeit häufenden Nachlässigkeiten und<br />
der dabei vorkommenden Unfälle könnte diesem<br />
guten Ruf doch einmal Abbruch geschehen.<br />
Mit dem noli me tangere, mit schönen Reden<br />
und mit Beweihräucherung ist es nicht<br />
getan. Wenn man beispielsweise die drakonischen<br />
Strafen in Erwägung zieht, denen<br />
der Automobilist tagtäglich ausgesetzt ist,<br />
wenn man an die Verschärfung der Haftpflicht<br />
denkt, so ist vielleicht die Forderung<br />
nicht so unbescheiden zu nennen, dass auch<br />
der Beamte, der seiner Pflicht nicht genügt<br />
und sich Nachlässigkeiten zuschulden kommen<br />
lässt, etwas schärfern Disziplinarstrafen<br />
unterstellt wird als es jetzt der Fall ist.<br />
Immer deutlicher zeigt es sich, dass mit der<br />
sich ändernden Struktur unseres Staates der<br />
selbständig erwerbende Bürger viel rigoroseren<br />
Strafbestimmungen ausgesetzt wurde<br />
als der im Dienst des Staates stehende Beamte,<br />
vor dessen Organisation die obern<br />
Instanzen zurückzuschrecken scheinen und<br />
sich damit in der Ausübung ihrer Funktionen<br />
lahmlegen lassen.<br />
D<br />
Neuer Zusammenstoss zwischen<br />
Bahn und Auto.<br />
Dr. med. Buob In Laupen tödlich<br />
verunglückt.<br />
Obiger Artikel war bereits niedergeschrieben,<br />
als uns die Kunde zukam, dass am<br />
11. September, morgens, beim unbewachten<br />
Bahnübergang Saanebrücke der Sensetalbahn<br />
das Automobil des Herrn Dr. med. Buob<br />
mit dem herannahenden Zug zusammengestossen<br />
sei. Der Bahnübergang, der sich<br />
durch seine Unübersichtlichkeit besonders<br />
auszeichnet und schon früher zu tödlichen<br />
Unfällen Anlass gab, hat somit wiederum<br />
ein Menschenopfer gekostet und einem hervorragenden<br />
Arzt den frühzeitigen Tod gebracht.<br />
Das Automobil wurde eine Strecke<br />
weit mitgeschleift und vollständig zerstört.<br />
Dr. med Buob war auf der Stelle tot. Er<br />
hinterlässt eine junge Frau mit vier kleineu<br />
Kindern.<br />
Man muss sich wirklich fragen, wie lange<br />
der Bund die unverständliche Tatenlosigkeit,<br />
die jährlich immer zahlreichere Menschenopfer<br />
kostet, dulden will.<br />
Der Bundesrat hat eine neue Verordnung<br />
über den Abschluss und die Signalisierung<br />
der Niveaukreuzungen der Eisenbahnen mit<br />
öffentlichen Strassen und Wegen erlassen.<br />
, Diese Verordnung ist am 1. Juni <strong>1929</strong> in<br />
Kraft getreten, es scheint jedoch, dass man<br />
ihr leider noch nicht in allen Teilen nachlebt.<br />
Zur Kennzeichnung der gänzlich unbewachten<br />
Uebergänge ist einheitlich ein<br />
Kreuzsignal, dessen Arme einen roten Rand<br />
und ein weisses Feld besitzen, vorgeschrieben.<br />
Die Praxis zeigt, dass diese Vorschrift<br />
nicht genügt und dass in Art. 3 des Bahnschwere<br />
Haupt poliere, oder ist bei dieser<br />
Tätigkeit eher mädchenhafte Schüchternheit<br />
oder rassige Teufelei erwünscht?»<br />
«Ich kann ja gleich wieder gehen.»<br />
«Nein, bleib doch, sei nicht so empfindlich,<br />
man wird dich doch necken dürfen.»<br />
«Schön, necke mich. Man kann ja von euch<br />
jungen Nachkriegsweibern nicht mehr erwarten.»<br />
«Du hör, lieber Fritz, die Rechnung des<br />
Schneiders ist gekommen; auch sonst sollte<br />
ich noch Geld haben. Bist du heute wohl der<br />
liebe Baron und schenkst mir was?»<br />
Kraft ärgerte sich diesmal über die Art seiner<br />
Freundin, wie sie ihn unmittelbar nach<br />
einem Wortgefecht um Geld bat. Er war ja<br />
allerdings etwas barsch gewesen, das war<br />
wahr. Nun gut, er gab ihr eine nette Anzahl<br />
blauer Scheine, Hess sich küssen, blieb noch<br />
eine Viertelstunde und ging dann früher als<br />
sonst heim. Er war verstimmt, nicht zuletzt<br />
aus dem Grunde, weil er klar erkannte, dass<br />
er eine unwürdige Rolle gespielt hatte. Zuerst<br />
Hess er sich gehen, dann erkaufte er die<br />
Stimmung mit Geld und empfing Küsse, die<br />
nicht ihm, sondern bloss dem freigebigen<br />
Spender galten; und was das Schlimmste<br />
war, er liebte dieses Mädchen, das ihn aus<br />
nützte.<br />
(Fortsttzant folgtJ<br />
Ein frecher Raubüberfall bei Balsthal hat<br />
die Gemüter in gerechte Aufwallung gebracht.<br />
Der Vorfall darf allen Automobilisten<br />
zur strengen Warnung dienen, ist ihm<br />
doch dabei ein angesehener Arzt und Automobilist<br />
zum Opfer gefallen. Der bekannte<br />
Spezialist in Ettingen, Dr. med. Schaub,<br />
hatte die Freundlichkeit, der Bitte dreier<br />
jungen Individuen Gehör zu schenken und<br />
sie in seinem Auto über den obern Hauenstein<br />
nach Holderbank mitzuführen. Dieses<br />
freundliche Entgegenkommen sollte jedoch<br />
der Automobilist schwer büssen. Kaum waren<br />
die drei jungen Leute eingestiegen, als<br />
der 22jährige Rohling Benjamin Ackermann<br />
sich des Volants bemächtigte und den Wagen<br />
in einen Seitenweg lenkte, wo er den<br />
Automobilführer mit einem Mrlitärmesser<br />
aufs schwerste behandelte, hernach den<br />
Ueberfallenen aus dem Auto herausriss und<br />
den Schwerverletzten etwa 50 Meter weit<br />
bis zur Hauptstrasse schleppte, um den bereits<br />
Bewusstlosen noch schwer zu misshandeln.<br />
Der in seinem Blute liegende Dr. med.<br />
Schaub wurde vom Bärenwirt in Langenbruck<br />
in die Klinik des Pistolenmeisters Dr.<br />
med. Schnyder nach Balsthal zur ersten Behandlung<br />
transportiert. Der Ueberfallene<br />
wies ein Dutzend Messerstiche im Gesicht<br />
und etwelche in der Brustgegend auf und ist<br />
auf diese Art das Opfer seiner Menschenfreundlichkeit<br />
und Wohlmeinenheit geworden.<br />
Der grauenhafte Vorfall wird ohne Zweifel<br />
allen Automobilisten zur Warnung dienen.<br />
Jeder Automobilist wird gut tun, besonders<br />
wenn er allein fährt, mit der Aufnahme<br />
von fremden Passagieren sehr vorsichtig<br />
zu sein und sich seine Leute gut anzusehen,<br />
bevor er sich in Ungewisse Gefahren<br />
begibt. Es ist leider nicht das erstemal,<br />
dass Automobilisten das Opfer ausgedachter<br />
Polizeigesetzes auch die Bahn dazu angehalten<br />
werden sollte, das ihre zur Verkehrssicherheit<br />
beizutragen.<br />
Bei etwas gutem Willen wäre es sicher<br />
möglich, die Uebergänge der S. T. B. bei<br />
Laupen und Neuenegg von den nahen Stationen<br />
aus zu bedienen und damit einem grossen<br />
Gefahrenmoment zuvorzukommen. Wenn<br />
die Bahnen nicht von sich aus zur Einsicht<br />
gelangen, dass auch sie zur Verkehrssicherheit<br />
beizutragen haben, so sind sie eben dazu<br />
gesetzlich zu zwingen. Auf alle Fälle hoffen<br />
wir, das eidgenössische Einsenbahndepartement<br />
werde dafür sorge tragen, dass den<br />
neuesten Vorschriften über die Signalisierung<br />
von Bahnübergängen strikte Folge gegeben<br />
wird.<br />
«Automobil-und Verkehrsdienst<br />
mit Italien».<br />
Unter diesem Titel durchlief eine Agenturmeldung<br />
aus Rom die Schweizer Presse,<br />
die besagte, dass zwischen einer schweizerischen<br />
und einer italienischen Delegation<br />
eine Vereinbarung über den Automobil- und<br />
Verkehrsdienst der beiden Länder getroffen<br />
worden sei. Danach sei im öffentlichen Autocars-<br />
und Automobildienst der Grundsatz<br />
der Gleichberechtigung angenommen worden.<br />
Die <strong>Zeitung</strong> «Tevere» fügte bei :<br />
«Die Schweiz hatte zuerst für alle die Grenze<br />
passierenden Automobile einen Kilometerzoll<br />
von 25 Rappen verlangt. Die italienische<br />
Delegation machte demgegenüber darauf<br />
aufmerksam, dass diese Massnahme für den<br />
Automobilverkehr und den Verkehr überhaupt<br />
schwere Beeinträchtigungen nach sich<br />
ziehen würde, da sich Italien dann seinerseits<br />
in die Notwendigkeit versetzt sehen<br />
würde, gleiche Massnahmen zu treffen.» '<br />
Weder die Agenturmeldung, noch das, was<br />
die italienische <strong>Zeitung</strong> zu schreiben weiss,<br />
treffen den Kern der Sache. Die Mitteilungen<br />
sind in der dargebrachten Form irreführend.<br />
Am 4. August haben zwischen einer italienischen<br />
und einer schweizerischen Delegation<br />
in Bern punkto Autocarverkehr Verhandlungen<br />
stattgefunden. Im neuen italienischen<br />
Automobilgesetz sind nämlich besondere Bestimmungen<br />
vorhanden, welche ausländische<br />
Autocars-Besltzer zwingen können, ihre<br />
Wagen in Mailand einer italienischen Automobilkontrolle<br />
vorführen zu müssen. Im fernem<br />
sieht das Gesetz vor, den Uebertritt<br />
fremder Autocarswagen von einer italienischen<br />
Fahrbewilligung abhängig zu machen.<br />
Diese Bestimmungen sind rigoros genug,<br />
um beispielsweise den tessinischen Autocarsbesitzern<br />
schweren Schaden zuzufügen.<br />
Auch in diesen schweizerisch-italienischen<br />
Verhandlungen erwies sich nun Paragraph 9<br />
der Post-Konzession B, welcher für ausländische<br />
Inhaber eine Zuschlaggebühr von 25<br />
Rappen pro Wagenkilometer vorsieht, als"<br />
AUTOMOBIL-REVUE 1Ö29 — N°79<br />
Eine Warnung.<br />
Raubüberfälle geworden sind. Die sich in<br />
letzter Zeit mehrenden Fälle mahnen zur<br />
Vorsicht und zum Aufmerken. Der an und<br />
für sich schöne Brauch, dann und wann müde<br />
Fussgänger, vom Felde heimkehrende Bauern<br />
usw. zum Fahren einzuladen, mag vielleicht<br />
zur Popularisierung des Automobils<br />
viel beigetragen haben. Mancher Automobilist,<br />
der sich zum Mitnehmen einer ihm<br />
fremden Person bewegen Hess, mag eine<br />
gute Tat vollbracht haben. Das Betteln um<br />
Mitfahren scheint jedoch direkt zum Unfug<br />
ausarten zu wollen. Im Interesse derStrassensicherheit<br />
und der Strassendisziplin muss<br />
deshalb vor dem Mitnehmen unbekannter<br />
Personen gewarnt werden. Nur zu oft begibt<br />
sich damit der Automobilist in persönliche<br />
Gefahr und leistet den sich ständig mehrenden<br />
Strolchenfahrten Vorschub. Es ist nicht<br />
zu verkennen, dass mit der Wiederbelebung<br />
der Landstrasse auch eine Gattung Mensch<br />
grossgezogen wurde, die die Strasse als<br />
neues Eldorado ihrer abenteuerlichen und<br />
verbrecherischen Absichten und Pläne anspricht.<br />
Es stehen nun die kantonalen Polizeidirektoren<br />
vor einer dankbaren Aufgabe. Auch<br />
der Automobilist hat Recht auf Schutz. Bis<br />
heute hatte «s die Polizei meistenteils nur<br />
auf die automobilfahrenden Strassenbenützer<br />
abgesehen und begnügte sich vor allem<br />
mit versteckten Geschwindigkeitskontrollen,<br />
um dem Fahrer seine Börse zu erleichtern<br />
und Gemeinde- und Staatssäckel zu füllen.<br />
Wir sind der Ansicht, dass den kantonalen<br />
Polizeikorps durch die Wiederbelebung der<br />
Landstrasse eine weit bedeutendere Rolle<br />
zukommt. Die kantonalen Polizeidirektoren<br />
mögen ihre Polizei in Uniform auf die<br />
Strasse stellen, ihre fliegenden Automobilkontrollen<br />
in eigentlichen Strassenkontrollen<br />
umwandeln, ihr Augenmerk nicht nur auf den<br />
Automobilisten richten, sondern auch die<br />
andern Strassenbenützer schärfer unter die<br />
Lupe nehmen. Ihre Hauptaufgabe liegt in<br />
der allseitigen Garantie der Strassensicherheit<br />
und darin, Rohlinge und Abenteurer von<br />
der Strasse fernzuhalten. Der empörende<br />
Raubüberfall bei Balsthal wird hoffentlich<br />
den PolizeioTganen ihre neue dringende Aufgabe<br />
klar vor Augen geführt haben. K.<br />
• * *<br />
geeignete Verhandlungswaffe. Die Besprechungen<br />
brachten vollständige Einigung, indem<br />
die Italiener den Verzicht aussprachen,<br />
auf schweizerische Autocarsbesitzer das italienische<br />
Automobilgesetz anzuwenden und<br />
die Schweiz dafür diese berühmt gewordenen<br />
25 Rappen gegenüber italienischen Autocarsbesitzern<br />
ebenfalls fallen Hess. Die<br />
Agenturmeldung ist wohl auf die Ratifikation<br />
dieser Vereinbarung durch den italienischen<br />
Staat zurückzuführen.<br />
Wir können verraten, dass Ende September<br />
oder anfangs Oktober zwecks Bereinigung<br />
weiterer Automobilfragen eine neue<br />
Konferenz zwischen den beiden Staaten<br />
stattfinden wird. So wrrd heute beispielsweise<br />
allen Schweizer Automobilisten in Italien<br />
ein steuerfreier Aufenthalt von 90 Tagen<br />
zugestanden. Nach dieser Dauer setzt<br />
die Steuerpflicht ein. Auch gilt die Steuerfreiheit<br />
nur für eine ununterbrochene Reihenfolge<br />
von 90 Tagen, währenddem die<br />
italienischen Fahrer diese 90 Tage auf das<br />
ganze Jahr verteilen können, beispielsweise<br />
also 90 mal die Schweizergrenze steuerfrei<br />
überschreiten dürfen. Eine genaue Vereinbarung<br />
in Form eines Staatsvertrages muss<br />
die jetzt noch ungesetzlichen Zustände festlegen,<br />
wobei selbstverständlich von Seite<br />
der Schweiz auf ein völliges Gleichheitsverhältnis<br />
gedrungen werden wird. Die Lösung<br />
weiterer Fragen ist vorgesehen» Auf sie<br />
bereits heute einzutreten, wäre aus verschiedenen<br />
Gründen verfrüht. -t.<br />
Wünsche aus der Bieler Gegend.<br />
Einer der schönsten Punkte der Schweiz ist unbestritten<br />
der Bielersee, und es ist nicht zu verwundern,<br />
wenn vom Frühling bis in den Spätherbst<br />
hinein die Zahl der Besucher der Bielerseegegend<br />
gewaltig zunimmt. Nicht nur mit der Bahn oder<br />
zu Fuss, sondern namentlich mit Motorfahrzeugen<br />
kommen die Freunde der malerischen Gestade hierher<br />
und namentlich die Automobilisten sind In den<br />
Hotels und Restaurants der verschiedenen Dörfer<br />
gern gesehene Gäste: sie bringen Leben und Verdienst<br />
in eine Gegend, die zum grossen Teil ihrsn<br />
Erwerb schwer genug aus dem so itark auf die<br />
Witterungsverhältnisse angewiesenen Ertrag der<br />
Reben herauswirtschaften muss.<br />
Jetzt, wo die Jurahänge bunter werden und der<br />
Herbst immer sichtbarer ins Land zieht, rüstet der<br />
Weinbauer zum «Leset». Wenn die Ernte dieses<br />
Jahr auch quantitativ nicht besonders Grosses erwarten<br />
lässt, so wird der Wein doch qualitativ<br />
recht hoch stehenl Sobald der Bettag vorüber ist,<br />
hebt am Bielersee ein besonders reges Leben an:<br />
die Lesetsonntage beginnen! Sieben Wochen lang,<br />
namentlich aber an Sonntagen, zieht Jung und Alt<br />
traditionsjemäss die linke Bielerseegegend hinauf<br />
und bei Wein, Fisch, Musik und Tanz lässt man es<br />
sich gütlich sein.<br />
Die linksufrige Bielerseestrasse, die täglich von<br />
vielen Hunderten von Motorfahrzeugen benutzt<br />
wird, entspricht, wenigstens was den Strassenbelag<br />
anbetrifft, den heutigen Anforderungen. Dagegen<br />
gibt es noch Stellen, die zu schmal sind und Kurven,<br />
die sohon lange übersichtlicher hätten gemacht<br />
werden sollen. Auf dieser Strasse jedoch, auf welcher<br />
die Automobilisten täglich verkehren, haben<br />
sie, die dem Staat so viele Abgaben entrichten dürfen,<br />
an den Nachmittagen der Lesetsonntage kein<br />
Recht. Und wer von auswärts mit seinem Wagen<br />
nach Biel kommt — und zahlreich sind in der<br />
ganzen Schweiz die Freunde der Bielerseegegend<br />
— der darf ihn hübsch in Biel stehen lassen und<br />
zu Fuss dem See entlang bummeln. Eine an den<br />
heutigen Verkehrsverhältnissen gemessene rückständige<br />
Verordnung will das so. Aber mit diesem<br />
Fahrverbot dürfte man ohne weiteres abfahren!<br />
Denn wenn auch zugegeben werden muss, dass die<br />
Strasse, wenigstens an einigen Stellen, für einen<br />
stark vermehrten Verkehr, wie ihn die sieben Lesetsonntage<br />
aufweisen, schmal ist, so bildet das<br />
Fahren der Automobile mit einer festgelegten und<br />
kontrollierten Maximalgeschwindigkeit von zirka<br />
25 Kilometer an den Nachmittagen weitaus weniger<br />
Gefahren als am Abend. Zudem könnte man<br />
durch das Freigeben des Verkehrs mit festgelegter<br />
Maximalgeschwindigkeit an den Sonntagnachmittagen<br />
jener anderen grossen Gefahr vorbeugen,<br />
dass durch das Warten am Abend Hunderte von<br />
Automobilen miteinander zirkulieren wollen. Wenn<br />
es kompetenten Ortes nicht an gutem Willen fehlt,<br />
so sollte man dazu kommen, dieses rückständige<br />
Fahrverbot aufzuheben. Durch das Einbahnsvstem<br />
könnte man mithelfen, Verkehrsstörungen tunlichst<br />
zu verhindern; die Autos müssten — wie das übrigens<br />
auch die meisten Bewohner der Seegegend<br />
wünschen — auf dem linken Ufer hinauf- und<br />
auf dem rechten Ufer zurückfahren. Als Parkstellen<br />
könnten sowohl in Tüscherz, als auch in<br />
Twann die Plätze beim Bahnhof dienen. —<br />
•Wenn die rechtsufrige Strasse sich auch in<br />
recht bösem Zustand befindet und ein Korrespondent<br />
im Bieler «Express» sie mit vollem Recht ala<br />
geradezu skandalös bezeichnet, so dürfte gerade<br />
ein vermehrter Verkehr vielleicht die Möglichkeit<br />
schaffen, dass sie schneller in einen würdigeren<br />
Zustand gesetzt wird. Der Kanton Bern sollte sich,<br />
sicher schämen, an einem der schönsten Schweizerseen<br />
entlang einen solchen ...Staubgraben zu<br />
haben, der vom Staat angeblich betreut werden<br />
soll. Schon im Interesse der Anwohner von Sutz,<br />
Lattrigen, Täuffelen usw. und der Volksgesundheit<br />
muss diese Strasse im kommenden Winter instandgeslellt<br />
werden! —<br />
Es ist zuzugeben, daes durch die gewaltige Entwicklung<br />
des Motorfahrzeugverkehrs nicht alles<br />
so rasch gemacht werden konnte, wie es notwendig<br />
wäre und wie es Herr Regierungsrat Bösigor<br />
sicher auch gerne ausführen lassen möchte. Aber<br />
als alter Bieler wird er sicher auch sein Möglichstes<br />
tun, damit den berechtigten Wünschen der<br />
Bewohner an beiden Seeufern Rechnung getragen<br />
wird! Ihres Dankes darf er im voraus versichert<br />
sein! — R,<br />
Karossfer Jean Gygax f.<br />
Wieder hat der Tod einem der Pioniere<br />
der schweizerischen Automobilindustrie das<br />
Lenkrad für immer aus der Hand gewunden.<br />
Jean Gygax, der Seniorchef der bekannten<br />
Bieler Karosseriewerke, ist vergangenen Montag<br />
einem Schlaganfall erlegen.<br />
Herr Gygax war Self-made-man. Drüben<br />
im Seeland war seine Heimat; in der Dorfschmiede<br />
von Seeberg hat der aufgeweckte<br />
Junge den Grundstock seines Berufes und<br />
Könnens gelegt; dort fussten die Wurzeln für<br />
Schaffen und Erfolg seiner Lebensaufgabe :<br />
unermüdlicher Fleiss, seltene berufliche Geschicklichkeit<br />
und eine durch und durch gehende<br />
Rechtschaffenheit. In den 80er Jahren<br />
zog er auf die Wanderschaft; von Neuenburg<br />
ging's nach Genf, später nach Paris.<br />
Seine meisterhafte Beherrschung des Französischen<br />
ist vor allem jenen damaligen<br />
Wanderjahren zu verdanken, die ihm auch<br />
den Horizont zu beruflicher Fortbildung weiteten.<br />
Das dem Schmiedehandwerk nahestehende<br />
Metier des Karossiers erlernte Jean<br />
Gygax in Pariser Häusern von Weltruf; dort<br />
bildete sich auch sein Formgefühl und sein<br />
hervorragendes Verständnis für die Technik<br />
des Fahrzeugbaues heran, Eigenschaften, die<br />
im Laufe der Jahre selbstschöpferisch an<br />
dem fortschreitenden Ausbau der modernen<br />
Automobilformen mitwirkten.<br />
Im Jahre 1890 machte sich Jean Gygax<br />
in Biel selbständig; er hatte es damals noch<br />
mit den Pferdekutschen zu tun; manch eleganter<br />
Landauer oder pompöse Herrschaftskutsche<br />
ist in jener Zeit aus der Werkstatt<br />
hervorgegangen, die klein aber auf gesunder<br />
Grundlage der Erstlingsjahre emporwuchs.<br />
Um die Jahrhundertwende erlebte Jean<br />
Gygax die Anfänge des Automobils; er hat<br />
hellen Auges damals schon die Bedeutung<br />
des modernen Fahrzeuges erfasst und sich<br />
demselben mit Begeisterung zugewendet.<br />
Jean Gygax war tatsächlich einer der<br />
Schweizer Pioniere des Automobils. Selbst<br />
ein leidenschaftlicher Fahrer und Probier,<br />
karossierte er sich vor mehr als 30 Jahren<br />
eines der ersten Chassis, das nach der<br />
Schweiz kam. Mit Elan nahm er diesen Zweig<br />
in sein junges Geschäft auf, emanzipierte<br />
sich bald vom Pferdefuhrwerk und schuf Automobilkarosserien,<br />
die sich hinsichtlich Form<br />
und Güte grossen Rufes erfreuten und rasch<br />
im In- und Auslande Absatz fanden. Aber<br />
auch das Nutzfahrzeug hat Herr Gygax von<br />
allem Anfang an ins Interesse gezogen; zahlreiche<br />
Last- und Lieferungswagen sind in<br />
jenem ersten Jahrzehnt schweizerischer Au«<br />
tomobilindustrie aus den sich weitenden Bieler<br />
Werkstätten hervorgegangen. Damals<br />
arbeitete Jean Gygax vielfach Hand in Hand<br />
mit der benachbarten Automobilfabrik Martini<br />
in St. Blaise; Dutzend« jener vorzügli-i<br />
chen Martini-Wagen, die ums Jahr 1910 herum<br />
entstanden und heute noch, nach bald 20<br />
Jahren, ihren Dienst versehen, tragen noch<br />
die Reste unverwüstlicher Gygax-Karosserie<br />
auf sich.<br />
In den ersten Automobil-Ausstellungen In<br />
Genf und Zürich bildeten die von Jean Gygax
Bauerngute zur Bewirtschaftung der zu beiden<br />
Seiten des Trasses liegenden Grundstücke<br />
dient. Eines schönen Tages vergassen<br />
die Buben des Bauern die Barriere zu<br />
schliessen. Die Bahn erhob sofort Klage<br />
und der Grundbesitzer wurde wegen Gefährdung<br />
des Bahnbetriebes mit einer Busse<br />
von 20 Franken bestraft! Die beiden Fälle<br />
zeigen wohl mit aller Deutlichkeit, dass von<br />
einer Rechtsgleichheit nicht mehr die Rede<br />
sein kann. Es scheint, dass die Oberbehörden<br />
unserer Bundesbahnen gegen Nachlässigkeiten<br />
ihrer Untergebenen nur schwer<br />
aufzukommen vermögen und dass schärfere<br />
Bestimmungen fehlen, um diesen gefährlichen<br />
Nachlässigkeiten mit Erfolg auf den Leib<br />
rücken zu können. Unsere Bahnen und unser<br />
Bahnpersonal gemessen einen guten Ruf.<br />
Wir möchten diesem guten Rufe keineswegs<br />
zu nahe treten. Aber durch die sich in letzter<br />
Zeit häufenden Nachlässigkeiten und<br />
der dabei vorkommenden Unfälle könnte diesem<br />
guten Ruf doch einmal Abbruch geschehen.<br />
Mit dem noli me tangere, mit schönen Reden<br />
und mit Beweihräucherung ist es nicht<br />
getan. Wenn man beispielsweise die drakonischen<br />
Strafen in Erwägung zieht, denen<br />
der Automobilist tagtäglich ausgesetzt ist,<br />
wenn man an die Verschärfung der Haftpflicht<br />
denkt, so ist vielleicht die Forderung<br />
nicht so unbescheiden zu nennen, dass auch<br />
der Beamte, der seiner Pflicht nicht genügt<br />
und sich Nachlässigkeiten zuschulden kommen<br />
lässt, etwas schärfern Disziplinarstrafen<br />
unterstellt wird als es jetzt der Fall ist.<br />
Immer deutlicher zeigt es sich, dass mit der<br />
sich ändernden Struktur unseres Staates der<br />
selbständig erwerbende Bürger viel rigoroseren<br />
Strafbestimmungen ausgesetzt wurde<br />
als der im Dienst des Staates stehende Beamte,<br />
vor dessen Organisation die obern<br />
Instanzen zurückzuschrecken scheinen und<br />
sich damit in der Ausübung ihrer Funktionen<br />
lahmlegen lassen.<br />
D<br />
Neuer Zusammenstoss zwischen<br />
Bahn und Auto.<br />
Dr. med. Buob In Laupen tödlich<br />
verunglückt.<br />
Obiger Artikel war bereits niedergeschrieben,<br />
als uns die Kunde zukam, dass am<br />
11. September, morgens, beim unbewachten<br />
Bahnübergang Saanebrücke der Sensetalbahn<br />
das Automobil des Herrn Dr. med. Buob<br />
mit dem herannahenden Zug zusammengestossen<br />
sei. Der Bahnübergang, der sich<br />
durch seine Unübersichtlichkeit besonders<br />
auszeichnet und schon früher zu tödlichen<br />
Unfällen Anlass gab, hat somit wiederum<br />
ein Menschenopfer gekostet und einem hervorragenden<br />
Arzt den frühzeitigen Tod gebracht.<br />
Das Automobil wurde eine Strecke<br />
weit mitgeschleift und vollständig zerstört.<br />
Dr. med Buob war auf der Stelle tot. Er<br />
hinterlässt eine junge Frau mit vier kleineu<br />
Kindern.<br />
Man muss sich wirklich fragen, wie lange<br />
der Bund die unverständliche Tatenlosigkeit,<br />
die jährlich immer zahlreichere Menschenopfer<br />
kostet, dulden will.<br />
Der Bundesrat hat eine neue Verordnung<br />
über den Abschluss und die Signalisierung<br />
der Niveaukreuzungen der Eisenbahnen mit<br />
öffentlichen Strassen und Wegen erlassen.<br />
, Diese Verordnung ist am 1. Juni <strong>1929</strong> in<br />
Kraft getreten, es scheint jedoch, dass man<br />
ihr leider noch nicht in allen Teilen nachlebt.<br />
Zur Kennzeichnung der gänzlich unbewachten<br />
Uebergänge ist einheitlich ein<br />
Kreuzsignal, dessen Arme einen roten Rand<br />
und ein weisses Feld besitzen, vorgeschrieben.<br />
Die Praxis zeigt, dass diese Vorschrift<br />
nicht genügt und dass in Art. 3 des Bahnschwere<br />
Haupt poliere, oder ist bei dieser<br />
Tätigkeit eher mädchenhafte Schüchternheit<br />
oder rassige Teufelei erwünscht?»<br />
«Ich kann ja gleich wieder gehen.»<br />
«Nein, bleib doch, sei nicht so empfindlich,<br />
man wird dich doch necken dürfen.»<br />
«Schön, necke mich. Man kann ja von euch<br />
jungen Nachkriegsweibern nicht mehr erwarten.»<br />
«Du hör, lieber Fritz, die Rechnung des<br />
Schneiders ist gekommen; auch sonst sollte<br />
ich noch Geld haben. Bist du heute wohl der<br />
liebe Baron und schenkst mir was?»<br />
Kraft ärgerte sich diesmal über die Art seiner<br />
Freundin, wie sie ihn unmittelbar nach<br />
einem Wortgefecht um Geld bat. Er war ja<br />
allerdings etwas barsch gewesen, das war<br />
wahr. Nun gut, er gab ihr eine nette Anzahl<br />
blauer Scheine, Hess sich küssen, blieb noch<br />
eine Viertelstunde und ging dann früher als<br />
sonst heim. Er war verstimmt, nicht zuletzt<br />
aus dem Grunde, weil er klar erkannte, dass<br />
er eine unwürdige Rolle gespielt hatte. Zuerst<br />
Hess er sich gehen, dann erkaufte er die<br />
Stimmung mit Geld und empfing Küsse, die<br />
nicht ihm, sondern bloss dem freigebigen<br />
Spender galten; und was das Schlimmste<br />
war, er liebte dieses Mädchen, das ihn aus<br />
nützte.<br />
(Fortsttzant folgtJ<br />
Ein frecher Raubüberfall bei Balsthal hat<br />
die Gemüter in gerechte Aufwallung gebracht.<br />
Der Vorfall darf allen Automobilisten<br />
zur strengen Warnung dienen, ist ihm<br />
doch dabei ein angesehener Arzt und Automobilist<br />
zum Opfer gefallen. Der bekannte<br />
Spezialist in Ettingen, Dr. med. Schaub,<br />
hatte die Freundlichkeit, der Bitte dreier<br />
jungen Individuen Gehör zu schenken und<br />
sie in seinem Auto über den obern Hauenstein<br />
nach Holderbank mitzuführen. Dieses<br />
freundliche Entgegenkommen sollte jedoch<br />
der Automobilist schwer büssen. Kaum waren<br />
die drei jungen Leute eingestiegen, als<br />
der 22jährige Rohling Benjamin Ackermann<br />
sich des Volants bemächtigte und den Wagen<br />
in einen Seitenweg lenkte, wo er den<br />
Automobilführer mit einem Mrlitärmesser<br />
aufs schwerste behandelte, hernach den<br />
Ueberfallenen aus dem Auto herausriss und<br />
den Schwerverletzten etwa 50 Meter weit<br />
bis zur Hauptstrasse schleppte, um den bereits<br />
Bewusstlosen noch schwer zu misshandeln.<br />
Der in seinem Blute liegende Dr. med.<br />
Schaub wurde vom Bärenwirt in Langenbruck<br />
in die Klinik des Pistolenmeisters Dr.<br />
med. Schnyder nach Balsthal zur ersten Behandlung<br />
transportiert. Der Ueberfallene<br />
wies ein Dutzend Messerstiche im Gesicht<br />
und etwelche in der Brustgegend auf und ist<br />
auf diese Art das Opfer seiner Menschenfreundlichkeit<br />
und Wohlmeinenheit geworden.<br />
Der grauenhafte Vorfall wird ohne Zweifel<br />
allen Automobilisten zur Warnung dienen.<br />
Jeder Automobilist wird gut tun, besonders<br />
wenn er allein fährt, mit der Aufnahme<br />
von fremden Passagieren sehr vorsichtig<br />
zu sein und sich seine Leute gut anzusehen,<br />
bevor er sich in Ungewisse Gefahren<br />
begibt. Es ist leider nicht das erstemal,<br />
dass Automobilisten das Opfer ausgedachter<br />
Polizeigesetzes auch die Bahn dazu angehalten<br />
werden sollte, das ihre zur Verkehrssicherheit<br />
beizutragen.<br />
Bei etwas gutem Willen wäre es sicher<br />
möglich, die Uebergänge der S. T. B. bei<br />
Laupen und Neuenegg von den nahen Stationen<br />
aus zu bedienen und damit einem grossen<br />
Gefahrenmoment zuvorzukommen. Wenn<br />
die Bahnen nicht von sich aus zur Einsicht<br />
gelangen, dass auch sie zur Verkehrssicherheit<br />
beizutragen haben, so sind sie eben dazu<br />
gesetzlich zu zwingen. Auf alle Fälle hoffen<br />
wir, das eidgenössische Einsenbahndepartement<br />
werde dafür sorge tragen, dass den<br />
neuesten Vorschriften über die Signalisierung<br />
von Bahnübergängen strikte Folge gegeben<br />
wird.<br />
«Automobil-und Verkehrsdienst<br />
mit Italien».<br />
Unter diesem Titel durchlief eine Agenturmeldung<br />
aus Rom die Schweizer Presse,<br />
die besagte, dass zwischen einer schweizerischen<br />
und einer italienischen Delegation<br />
eine Vereinbarung über den Automobil- und<br />
Verkehrsdienst der beiden Länder getroffen<br />
worden sei. Danach sei im öffentlichen Autocars-<br />
und Automobildienst der Grundsatz<br />
der Gleichberechtigung angenommen worden.<br />
Die <strong>Zeitung</strong> «Tevere» fügte bei :<br />
«Die Schweiz hatte zuerst für alle die Grenze<br />
passierenden Automobile einen Kilometerzoll<br />
von 25 Rappen verlangt. Die italienische<br />
Delegation machte demgegenüber darauf<br />
aufmerksam, dass diese Massnahme für den<br />
Automobilverkehr und den Verkehr überhaupt<br />
schwere Beeinträchtigungen nach sich<br />
ziehen würde, da sich Italien dann seinerseits<br />
in die Notwendigkeit versetzt sehen<br />
würde, gleiche Massnahmen zu treffen.» '<br />
Weder die Agenturmeldung, noch das, was<br />
die italienische <strong>Zeitung</strong> zu schreiben weiss,<br />
treffen den Kern der Sache. Die Mitteilungen<br />
sind in der dargebrachten Form irreführend.<br />
Am 4. August haben zwischen einer italienischen<br />
und einer schweizerischen Delegation<br />
in Bern punkto Autocarverkehr Verhandlungen<br />
stattgefunden. Im neuen italienischen<br />
Automobilgesetz sind nämlich besondere Bestimmungen<br />
vorhanden, welche ausländische<br />
Autocars-Besltzer zwingen können, ihre<br />
Wagen in Mailand einer italienischen Automobilkontrolle<br />
vorführen zu müssen. Im fernem<br />
sieht das Gesetz vor, den Uebertritt<br />
fremder Autocarswagen von einer italienischen<br />
Fahrbewilligung abhängig zu machen.<br />
Diese Bestimmungen sind rigoros genug,<br />
um beispielsweise den tessinischen Autocarsbesitzern<br />
schweren Schaden zuzufügen.<br />
Auch in diesen schweizerisch-italienischen<br />
Verhandlungen erwies sich nun Paragraph 9<br />
der Post-Konzession B, welcher für ausländische<br />
Inhaber eine Zuschlaggebühr von 25<br />
Rappen pro Wagenkilometer vorsieht, als"<br />
AUTOMOBIL-REVUE 1Ö29 — N°79<br />
Eine Warnung.<br />
Raubüberfälle geworden sind. Die sich in<br />
letzter Zeit mehrenden Fälle mahnen zur<br />
Vorsicht und zum Aufmerken. Der an und<br />
für sich schöne Brauch, dann und wann müde<br />
Fussgänger, vom Felde heimkehrende Bauern<br />
usw. zum Fahren einzuladen, mag vielleicht<br />
zur Popularisierung des Automobils<br />
viel beigetragen haben. Mancher Automobilist,<br />
der sich zum Mitnehmen einer ihm<br />
fremden Person bewegen Hess, mag eine<br />
gute Tat vollbracht haben. Das Betteln um<br />
Mitfahren scheint jedoch direkt zum Unfug<br />
ausarten zu wollen. Im Interesse derStrassensicherheit<br />
und der Strassendisziplin muss<br />
deshalb vor dem Mitnehmen unbekannter<br />
Personen gewarnt werden. Nur zu oft begibt<br />
sich damit der Automobilist in persönliche<br />
Gefahr und leistet den sich ständig mehrenden<br />
Strolchenfahrten Vorschub. Es ist nicht<br />
zu verkennen, dass mit der Wiederbelebung<br />
der Landstrasse auch eine Gattung Mensch<br />
grossgezogen wurde, die die Strasse als<br />
neues Eldorado ihrer abenteuerlichen und<br />
verbrecherischen Absichten und Pläne anspricht.<br />
Es stehen nun die kantonalen Polizeidirektoren<br />
vor einer dankbaren Aufgabe. Auch<br />
der Automobilist hat Recht auf Schutz. Bis<br />
heute hatte «s die Polizei meistenteils nur<br />
auf die automobilfahrenden Strassenbenützer<br />
abgesehen und begnügte sich vor allem<br />
mit versteckten Geschwindigkeitskontrollen,<br />
um dem Fahrer seine Börse zu erleichtern<br />
und Gemeinde- und Staatssäckel zu füllen.<br />
Wir sind der Ansicht, dass den kantonalen<br />
Polizeikorps durch die Wiederbelebung der<br />
Landstrasse eine weit bedeutendere Rolle<br />
zukommt. Die kantonalen Polizeidirektoren<br />
mögen ihre Polizei in Uniform auf die<br />
Strasse stellen, ihre fliegenden Automobilkontrollen<br />
in eigentlichen Strassenkontrollen<br />
umwandeln, ihr Augenmerk nicht nur auf den<br />
Automobilisten richten, sondern auch die<br />
andern Strassenbenützer schärfer unter die<br />
Lupe nehmen. Ihre Hauptaufgabe liegt in<br />
der allseitigen Garantie der Strassensicherheit<br />
und darin, Rohlinge und Abenteurer von<br />
der Strasse fernzuhalten. Der empörende<br />
Raubüberfall bei Balsthal wird hoffentlich<br />
den PolizeioTganen ihre neue dringende Aufgabe<br />
klar vor Augen geführt haben. K.<br />
• * *<br />
geeignete Verhandlungswaffe. Die Besprechungen<br />
brachten vollständige Einigung, indem<br />
die Italiener den Verzicht aussprachen,<br />
auf schweizerische Autocarsbesitzer das italienische<br />
Automobilgesetz anzuwenden und<br />
die Schweiz dafür diese berühmt gewordenen<br />
25 Rappen gegenüber italienischen Autocarsbesitzern<br />
ebenfalls fallen Hess. Die<br />
Agenturmeldung ist wohl auf die Ratifikation<br />
dieser Vereinbarung durch den italienischen<br />
Staat zurückzuführen.<br />
Wir können verraten, dass Ende September<br />
oder anfangs Oktober zwecks Bereinigung<br />
weiterer Automobilfragen eine neue<br />
Konferenz zwischen den beiden Staaten<br />
stattfinden wird. So wrrd heute beispielsweise<br />
allen Schweizer Automobilisten in Italien<br />
ein steuerfreier Aufenthalt von 90 Tagen<br />
zugestanden. Nach dieser Dauer setzt<br />
die Steuerpflicht ein. Auch gilt die Steuerfreiheit<br />
nur für eine ununterbrochene Reihenfolge<br />
von 90 Tagen, währenddem die<br />
italienischen Fahrer diese 90 Tage auf das<br />
ganze Jahr verteilen können, beispielsweise<br />
also 90 mal die Schweizergrenze steuerfrei<br />
überschreiten dürfen. Eine genaue Vereinbarung<br />
in Form eines Staatsvertrages muss<br />
die jetzt noch ungesetzlichen Zustände festlegen,<br />
wobei selbstverständlich von Seite<br />
der Schweiz auf ein völliges Gleichheitsverhältnis<br />
gedrungen werden wird. Die Lösung<br />
weiterer Fragen ist vorgesehen» Auf sie<br />
bereits heute einzutreten, wäre aus verschiedenen<br />
Gründen verfrüht. -t.<br />
Wünsche aus der Bieler Gegend.<br />
Einer der schönsten Punkte der Schweiz ist unbestritten<br />
der Bielersee, und es ist nicht zu verwundern,<br />
wenn vom Frühling bis in den Spätherbst<br />
hinein die Zahl der Besucher der Bielerseegegend<br />
gewaltig zunimmt. Nicht nur mit der Bahn oder<br />
zu Fuss, sondern namentlich mit Motorfahrzeugen<br />
kommen die Freunde der malerischen Gestade hierher<br />
und namentlich die Automobilisten sind In den<br />
Hotels und Restaurants der verschiedenen Dörfer<br />
gern gesehene Gäste: sie bringen Leben und Verdienst<br />
in eine Gegend, die zum grossen Teil ihrsn<br />
Erwerb schwer genug aus dem so itark auf die<br />
Witterungsverhältnisse angewiesenen Ertrag der<br />
Reben herauswirtschaften muss.<br />
Jetzt, wo die Jurahänge bunter werden und der<br />
Herbst immer sichtbarer ins Land zieht, rüstet der<br />
Weinbauer zum «Leset». Wenn die Ernte dieses<br />
Jahr auch quantitativ nicht besonders Grosses erwarten<br />
lässt, so wird der Wein doch qualitativ<br />
recht hoch stehenl Sobald der Bettag vorüber ist,<br />
hebt am Bielersee ein besonders reges Leben an:<br />
die Lesetsonntage beginnen! Sieben Wochen lang,<br />
namentlich aber an Sonntagen, zieht Jung und Alt<br />
traditionsjemäss die linke Bielerseegegend hinauf<br />
und bei Wein, Fisch, Musik und Tanz lässt man es<br />
sich gütlich sein.<br />
Die linksufrige Bielerseestrasse, die täglich von<br />
vielen Hunderten von Motorfahrzeugen benutzt<br />
wird, entspricht, wenigstens was den Strassenbelag<br />
anbetrifft, den heutigen Anforderungen. Dagegen<br />
gibt es noch Stellen, die zu schmal sind und Kurven,<br />
die sohon lange übersichtlicher hätten gemacht<br />
werden sollen. Auf dieser Strasse jedoch, auf welcher<br />
die Automobilisten täglich verkehren, haben<br />
sie, die dem Staat so viele Abgaben entrichten dürfen,<br />
an den Nachmittagen der Lesetsonntage kein<br />
Recht. Und wer von auswärts mit seinem Wagen<br />
nach Biel kommt — und zahlreich sind in der<br />
ganzen Schweiz die Freunde der Bielerseegegend<br />
— der darf ihn hübsch in Biel stehen lassen und<br />
zu Fuss dem See entlang bummeln. Eine an den<br />
heutigen Verkehrsverhältnissen gemessene rückständige<br />
Verordnung will das so. Aber mit diesem<br />
Fahrverbot dürfte man ohne weiteres abfahren!<br />
Denn wenn auch zugegeben werden muss, dass die<br />
Strasse, wenigstens an einigen Stellen, für einen<br />
stark vermehrten Verkehr, wie ihn die sieben Lesetsonntage<br />
aufweisen, schmal ist, so bildet das<br />
Fahren der Automobile mit einer festgelegten und<br />
kontrollierten Maximalgeschwindigkeit von zirka<br />
25 Kilometer an den Nachmittagen weitaus weniger<br />
Gefahren als am Abend. Zudem könnte man<br />
durch das Freigeben des Verkehrs mit festgelegter<br />
Maximalgeschwindigkeit an den Sonntagnachmittagen<br />
jener anderen grossen Gefahr vorbeugen,<br />
dass durch das Warten am Abend Hunderte von<br />
Automobilen miteinander zirkulieren wollen. Wenn<br />
es kompetenten Ortes nicht an gutem Willen fehlt,<br />
so sollte man dazu kommen, dieses rückständige<br />
Fahrverbot aufzuheben. Durch das Einbahnsvstem<br />
könnte man mithelfen, Verkehrsstörungen tunlichst<br />
zu verhindern; die Autos müssten — wie das übrigens<br />
auch die meisten Bewohner der Seegegend<br />
wünschen — auf dem linken Ufer hinauf- und<br />
auf dem rechten Ufer zurückfahren. Als Parkstellen<br />
könnten sowohl in Tüscherz, als auch in<br />
Twann die Plätze beim Bahnhof dienen. —<br />
•Wenn die rechtsufrige Strasse sich auch in<br />
recht bösem Zustand befindet und ein Korrespondent<br />
im Bieler «Express» sie mit vollem Recht ala<br />
geradezu skandalös bezeichnet, so dürfte gerade<br />
ein vermehrter Verkehr vielleicht die Möglichkeit<br />
schaffen, dass sie schneller in einen würdigeren<br />
Zustand gesetzt wird. Der Kanton Bern sollte sich,<br />
sicher schämen, an einem der schönsten Schweizerseen<br />
entlang einen solchen ...Staubgraben zu<br />
haben, der vom Staat angeblich betreut werden<br />
soll. Schon im Interesse der Anwohner von Sutz,<br />
Lattrigen, Täuffelen usw. und der Volksgesundheit<br />
muss diese Strasse im kommenden Winter instandgeslellt<br />
werden! —<br />
Es ist zuzugeben, daes durch die gewaltige Entwicklung<br />
des Motorfahrzeugverkehrs nicht alles<br />
so rasch gemacht werden konnte, wie es notwendig<br />
wäre und wie es Herr Regierungsrat Bösigor<br />
sicher auch gerne ausführen lassen möchte. Aber<br />
als alter Bieler wird er sicher auch sein Möglichstes<br />
tun, damit den berechtigten Wünschen der<br />
Bewohner an beiden Seeufern Rechnung getragen<br />
wird! Ihres Dankes darf er im voraus versichert<br />
sein! — R,<br />
Karossfer Jean Gygax f.<br />
Wieder hat der Tod einem der Pioniere<br />
der schweizerischen Automobilindustrie das<br />
Lenkrad für immer aus der Hand gewunden.<br />
Jean Gygax, der Seniorchef der bekannten<br />
Bieler Karosseriewerke, ist vergangenen Montag<br />
einem Schlaganfall erlegen.<br />
Herr Gygax war Self-made-man. Drüben<br />
im Seeland war seine Heimat; in der Dorfschmiede<br />
von Seeberg hat der aufgeweckte<br />
Junge den Grundstock seines Berufes und<br />
Könnens gelegt; dort fussten die Wurzeln für<br />
Schaffen und Erfolg seiner Lebensaufgabe :<br />
unermüdlicher Fleiss, seltene berufliche Geschicklichkeit<br />
und eine durch und durch gehende<br />
Rechtschaffenheit. In den 80er Jahren<br />
zog er auf die Wanderschaft; von Neuenburg<br />
ging's nach Genf, später nach Paris.<br />
Seine meisterhafte Beherrschung des Französischen<br />
ist vor allem jenen damaligen<br />
Wanderjahren zu verdanken, die ihm auch<br />
den Horizont zu beruflicher Fortbildung weiteten.<br />
Das dem Schmiedehandwerk nahestehende<br />
Metier des Karossiers erlernte Jean<br />
Gygax in Pariser Häusern von Weltruf; dort<br />
bildete sich auch sein Formgefühl und sein<br />
hervorragendes Verständnis für die Technik<br />
des Fahrzeugbaues heran, Eigenschaften, die<br />
im Laufe der Jahre selbstschöpferisch an<br />
dem fortschreitenden Ausbau der modernen<br />
Automobilformen mitwirkten.<br />
Im Jahre 1890 machte sich Jean Gygax<br />
in Biel selbständig; er hatte es damals noch<br />
mit den Pferdekutschen zu tun; manch eleganter<br />
Landauer oder pompöse Herrschaftskutsche<br />
ist in jener Zeit aus der Werkstatt<br />
hervorgegangen, die klein aber auf gesunder<br />
Grundlage der Erstlingsjahre emporwuchs.<br />
Um die Jahrhundertwende erlebte Jean<br />
Gygax die Anfänge des Automobils; er hat<br />
hellen Auges damals schon die Bedeutung<br />
des modernen Fahrzeuges erfasst und sich<br />
demselben mit Begeisterung zugewendet.<br />
Jean Gygax war tatsächlich einer der<br />
Schweizer Pioniere des Automobils. Selbst<br />
ein leidenschaftlicher Fahrer und Probier,<br />
karossierte er sich vor mehr als 30 Jahren<br />
eines der ersten Chassis, das nach der<br />
Schweiz kam. Mit Elan nahm er diesen Zweig<br />
in sein junges Geschäft auf, emanzipierte<br />
sich bald vom Pferdefuhrwerk und schuf Automobilkarosserien,<br />
die sich hinsichtlich Form<br />
und Güte grossen Rufes erfreuten und rasch<br />
im In- und Auslande Absatz fanden. Aber<br />
auch das Nutzfahrzeug hat Herr Gygax von<br />
allem Anfang an ins Interesse gezogen; zahlreiche<br />
Last- und Lieferungswagen sind in<br />
jenem ersten Jahrzehnt schweizerischer Au«<br />
tomobilindustrie aus den sich weitenden Bieler<br />
Werkstätten hervorgegangen. Damals<br />
arbeitete Jean Gygax vielfach Hand in Hand<br />
mit der benachbarten Automobilfabrik Martini<br />
in St. Blaise; Dutzend« jener vorzügli-i<br />
chen Martini-Wagen, die ums Jahr 1910 herum<br />
entstanden und heute noch, nach bald 20<br />
Jahren, ihren Dienst versehen, tragen noch<br />
die Reste unverwüstlicher Gygax-Karosserie<br />
auf sich.<br />
In den ersten Automobil-Ausstellungen In<br />
Genf und Zürich bildeten die von Jean Gygax
WO 00 — 1090<br />
Jean Gygax f<br />
ausgestellten Erzeugnisse stets einen besonderen<br />
Anziehungspunkt der Kenner ; schon<br />
im Jahre 1912 konnte Jean Gygax «inen<br />
grossen Erweiterungsbau in Angriff nehmen<br />
und die zu eng gewordenen Werkstätten in<br />
eine leistungsfähige Karosseriefabrik mit den<br />
modernsten Werkmaschinen umformen; seit-<br />
Jier hat sich das Geschäft trotz Kriegs- und<br />
Nachkriegszeit all die Jahre hindurch flott<br />
entwickelt und ist zu einem Unternehmen<br />
herangereift, das im ganzen Lande herum<br />
eine grosse Kundsame zufriedenstellt.<br />
Herr Jean Gygax ist trotz seiner Qegchäftserfolge<br />
der liebe, einfache und aufrechte<br />
Bürger und gütige Mensch geblieben,<br />
©in loyaler und rechtschaffener Geschäftsmann<br />
vom Scheitel bis zur Sohle, ein väterlicher<br />
Freund seiner Angestellten und Arbeiter.<br />
Jean Gygax hat für das Automobil manche<br />
Lanze gebrochen und demselben unverdrossen<br />
die Wege geebnet. Seit 1900 Mitglied des<br />
A. C. S., trat er unentwegt für die automobilistischen<br />
Interessen ein, bei der Gründung<br />
der Sektion Seeland-Jura half er kräftig mit,<br />
von jeher als eines der rührigsten Vorstandsmitglieder<br />
dieser Sektion.<br />
Seinem Stand leistete Herr Gygax als<br />
Gründer und langjähriges Komiteemitglied<br />
des schweizerischen Karossier - Verbandes<br />
treffliche Dienste;", auch der Chambre Syntiicale<br />
Suisse de l'industrie Automobile widmete<br />
sich Herr Gygax mit unermüdlichem<br />
Eifer von ihrer Gründung an; er stand bei<br />
den Mitgliedern seiner Berufsverbände als<br />
treffliches Vorbild eines schweizerischen<br />
Meisters und Geschäftsherrn in hohem Ansehen,<br />
der auch an der eigenen Fortbildung<br />
in persönlicher und beruflicher Hinsicht stetig<br />
arbeitete; über seine Studienreise nach<br />
den Vereinigten Staaten gab Jean Gygax ein<br />
Interessantes Buch heraus, das ihn als Mann<br />
von selten scharfer Beobachtung kennzeichnet.<br />
Jean Gygax wurde 66 Jahre alt; noch vor<br />
wenigen Tagen machte er mit Clubkollegen<br />
aus dem A, C, S. eine Fahrt nach Savoyen;<br />
eine dabei zugezogene Erkältung hat dieses<br />
arbeits- und erfolgreiche Leben leider zu<br />
früh zum Abschluss gebracht. Herr Gygax<br />
erlag am 9. September auf einem Ausflug<br />
nach Magglingen einem Schlaganfall.<br />
Zahlreich sind die Freunde, welche vom<br />
Tode dieses braven Mannes schmerzlich berührt<br />
werden; weit herum wird derselbe In<br />
bestem Andenken bleiben. Auch unser Blatt<br />
verliert an Jean Gygax einen warmen Freund<br />
und Förderer, einen Jener Leser, der seinem<br />
Leibblatt von der ersten Nummer an 25 Jahre<br />
Treue hielt.<br />
Ehre seinem Andenken.<br />
-r.<br />
Sperrung der Staatsstrasse Kehrsatz-Belp.<br />
Während des Einbaues eines neuen Strassenbelages<br />
zwischen der Strassenabzweigung<br />
nach Toffcn im Steinbach und der<br />
Gürbebrücke bei der Säge zu Belp ist diese<br />
Strecke für den durchgehenden Verkehr mW<br />
Fahrzeugen während ca. 14 Tagen gesperrt.<br />
Es wird auf dl© lokalen Umleitungstafeln<br />
verwiesen.<br />
Alpenpostkurse vom 2, bis 8. September.<br />
Di« reduzierten Taxen und dt© anhaltend<br />
schön© Witterung vermochten auch in dieser<br />
Woche den Alpenpostkursen eine bessere<br />
Frequenz zu sichern. Bei einer Gesamt'<br />
befördexungsziffer von 22,226 Reisendon ist<br />
gegenüber der 'entsprechenden Ziffer für das<br />
Vorjahr (17,709) eine Zunahme von 2822 beförderten<br />
Reisenden zu verzeichnen, (Wje in<br />
den früheren Bulletins, sind sechs Kurse, die<br />
voriges Jahr noch nicht im Bulletin figurierten,<br />
noch nicht in die Berechnung elnbezofeu.)<br />
Die. gröbsten Mehrfrequenzen notleren<br />
die nachstehenden Strecken: St. Moritz-<br />
MaloJa»Castasegna +778, Nesslau - Buchs<br />
4-458. Furka +317, Qrim$el £m, Qottfcard<br />
+206 waw,<br />
lt.<br />
St. Gallen. Der Regierungsrat beantragt<br />
dem Grossen Rat iie Korrektion und den<br />
teilweisen Neubau der Staatsstrasse Gossau-<br />
Oberbüren-Wil im Kostenvoranschlag von<br />
insgesamt 2,180,000 Franken, in der Meinung,<br />
dass die Ausführung des Projektes in<br />
vier Jahresetappen nach Massgabe der verfügbaren<br />
Mittel aus dem Budgetkredit zu finanzieren<br />
sei.<br />
SPORTLICHES<br />
AUTOMOBIL-KßVUi<br />
Das Oberjoch-Bergrennen.<br />
Schweizer Ford-Fahrer zeichnen sich aus.<br />
Unter grossem Zuschauerandrang nahm<br />
am Sonntag das Oberjoch-Rennen im Allgäu<br />
einen prächtigen Verlauf. Die Rennstrecke<br />
stellt mit ihren 100 Kurven, einer Höhendifferenz<br />
von 310 Metern und einer Steigung<br />
von 6—8 Prozent hohe Anforderungen. Die<br />
bestes Tageszeit wurde nicht von den Wagen<br />
aufgestellt, sondern von den Motorrädern.<br />
Der schnellste Wagen fuhr eine Zeit von<br />
6" 35".<br />
Hervorzuheben ist die ganz brillante Leistung<br />
der beiden bekannten St. Galler Ford-<br />
Fahrer Häne und Müller, die in der 3000-<br />
ccm-Klasse ihre beiden Konkurrenten, zwei<br />
Mercedes - Wagen, überlegen distanzierten<br />
und bei den zahlreichen Zuschauern für ihre<br />
bravourös© Fahrt grossen Beifall fanden.<br />
Im Rennen der Seitenwagen ereignete sich<br />
ein Unfall, wobei ein Fahrer einen Beinbruch<br />
erlitt. Im übrigen orientieren die<br />
nachstehenden Resultate über die einzelnen<br />
Leistungen:<br />
Sport- und Tonrenwagen, bis 750 cem: 1. Kulzer-Landshut<br />
(Dixl), 7-49; 2. Wochner-Leutkircb<br />
(B.M.W.), 7:68, — Bis 1100 cem: 1. Arnold-Donauwörth<br />
(Mathis), 7:11; 2. Hoffmann-München (Amiloar).<br />
7:26. — Bis 1500 cem: 1. Laiber-Ulm (Bugatti),<br />
6:52; 2. Wolf-Völklingen (Chenard-Walker),<br />
7:26. — Bis 3000 cem: 1. Dr. Fuchs-Nürnberg (Bugatti),<br />
6:51; 2. v. Raulino (Austro-Daimler), 6:58.<br />
— Bis 5000 cem: 1. Häne-St. Gallen (Ford), 7:43;<br />
2. Müller-St. Gallen (Ford), 7:49 — Rennwagen:<br />
1. KiHan-Garmlsch (Bugatti), 6:35; 2. Hohnheimer-<br />
Nürnberg (N.S.U.). 7:06.<br />
Das Gaisberg-Rennen.<br />
Zwischenfälle, aber keine Favoriten.<br />
Auf der neu eröffneten Gaisbergstrasse<br />
fand letzten Sonntag das erste vom Salzburger<br />
und Bayrischen Automobilclub gemeinsam<br />
organisierte Bergrennen statt. Die Anlage<br />
der Strecke erlaubte auf ihren 11,9 Kilometern<br />
bei einer Höhendifferenz von rund<br />
800 Metern, einer durchschnittlichen Steigung<br />
Telephon Nr, 10,80,10.81,10.82, oiten<br />
von 6 % und vielen Geraden die Entwicklung<br />
hoher Tempi. Bei den Tourenwagen wie bei<br />
den Sportwagen blieb Mercedes-Benz durch<br />
Brauchisch und Graf Arco Zinneberg siegreich,<br />
während bei den Rennwagen Prinz Christian<br />
Lobkowitz auf Bugatti mit schlechterer<br />
Zeit den ersten Platz hielt. In der 8000-ccm-<br />
Klasse der Sportwagen belegte der junge<br />
Genfer Fahrer Billwiller auf Mercedes-Benz<br />
den dritten Platz, allerdings mit nur einer<br />
halben Sekunde Abstand vor Prinz zu Leiningen,<br />
ebenfalls auf Mercedes. Billwillers<br />
Zeit ist die viertbeste absolute Tageszeit.<br />
Beim Austrag der Sportwagen ereignete sich<br />
ein Unfall: Steinweg stürzte und sperrte die<br />
Strecke, worauf die Fahrer Richter (Bugatti)<br />
und Poensgen (Bugatti) auf der Strecke anhalten<br />
müssten und dann auf einen zweiten<br />
Start verzichteten.<br />
Einen Skandal verursachte Caracciola in<br />
der Rennwagenklasse, die infolge des noch<br />
hinzukommenden Motorendefektes von Stuck<br />
um ihre Favoriten kam. Caracciola erklärte<br />
vor dem Rennen den Startverzicht der Mercedes-Benz-Fahrer<br />
als Protest gegen den<br />
Beschluss des Oesterreichischen Finanzministeriums,<br />
wonach das Einfuhrkontingent<br />
deutscher Wagen nach Oesterreich pro <strong>1929</strong><br />
nicht erhöht werden soll. Die deutsche Sportpresse<br />
ist Caracciola die Antwort für sein<br />
Ultimatum, das mit Sport keinen Deut zu tun<br />
hat, nicht schuldig geblieben. Wie festgestellt<br />
wurde, handelt es sich um ein rein privates<br />
Vorgehen des bekannten Rennfahrers, die<br />
Leitung der Mercedes-Benz-Werke hat also<br />
damit nichts zu tun. Dank den Bemühungen<br />
der Sportinstanzen konnten dann die meisten<br />
Mercedes-Fahrer doch zum Starte bewegt<br />
werden, mit Ausnahme von Caracciola. Anlässlich<br />
dieses Zwischenfalles wurden verschiedene<br />
Feststellungen gemacht, auf die<br />
wir hier nicht einzutreten brauchen. Wir hatten<br />
allerdings schon an der St. Moritzer<br />
Woche Gelegenheit, uns über gewisse sportliche<br />
Allüren Caracciolas unsere eigenen Gedanken<br />
zu machen. Wir meinen damit seinen<br />
Startverzicht am Bernina-Rennen, well<br />
die Rennleitung seinem Ansinnen, ihn von<br />
den Rennwagen zu den Sportwagen überzuteilen<br />
— wie es sich auch gehörte — nicht<br />
nachkam.<br />
t<br />
Der Lancia-Fahrer Strazza siegte am<br />
Monte S. Primo-Bergrennen, das der A. C.<br />
Como zum Austrag brachte. Er fuhr die 8,5<br />
Kilometer in 9'3" und schlug den Alfa Romeo-Kompressor<br />
von Beretta um eine halbe<br />
Minute., *<br />
U.S. ROYAL PNEUS<br />
Das unübertroffene Standard-Produkt der<br />
United States<br />
Rubber Company<br />
Bessere Reffen gibt es nicht I<br />
Erhältlich in allen guten Garagen und Spezialgeschäften<br />
ROYAL CORD IMPORT A.-G., ÖLTEN<br />
Depot BASEL: Albanvorstadt 42, Telephon Safran 58.57<br />
Depot GENFS 1, Ruo Pierre Fatlo, Telephon St^nd 40.25<br />
Depot ZÜRICH t Neue Adresse; F|ora*ti\41 f Telephon Ummat37.27<br />
Vor dem Grossen Preis von<br />
Monza.<br />
28 Nennungen. — Oilron am Start.<br />
Die Nennungsliste für den am Sonntag umstrittenen<br />
Grossen Preis von Monza hat sich<br />
im Laufe der Woche auf 28 Nennungen erhöht.<br />
Neu hinzugekommen sind: Clerici auf<br />
Salmson, Platö auf Lombard, ein weiterer<br />
Bugatti (womit sich Maserati und Bugatti<br />
nunmehr mit der gleichen Konkurrentenzahl<br />
gegenüberstehen!) und als Vierter kein geringerer<br />
als Louis Chiron. Wir haben seinen<br />
Start schon erwartet gehabt. Der französische<br />
Meister wird nicht für Bugatti, sondern<br />
für Delage starten. Die Wagentype ist<br />
eine 1500-ccm-Maschine. Bekanntlich bestritt<br />
Chiron mit einem Wagen dieser Klasse<br />
die 500 Meilen von Indianapolis und es ist<br />
interessanterweise fast die gleiche Serie, mit<br />
der Benoist 1927 den Grossen Preis von Europa<br />
auf der Monzabahn gewann. Mit Chiron<br />
erscheint der Verteidiger des gegenwärtigen<br />
Monza-Rekordes über 600 km.<br />
Wohl selten sind vor einem Rennen die<br />
Chancen so undurchsichtig gewesen. Weder<br />
auf Duray, Rosenberger, Alfieri Maserati<br />
noch auf Chiron kann man einen bestimmten<br />
Typ geben. Der starke Aufmarsch der Italiener<br />
zeugt auf alle Fälle dafür, dass sie den<br />
Sieg nicht billig ausser Lande zu geben entschlossen<br />
sind.<br />
Nachstehend die- Starterfolg© der Konkurrenten<br />
in den drei Vorläufen. In der dritten<br />
Oruppe wird, da vier Konkurrenten geaannt<br />
sind, nur ein einziger ausscheiden.<br />
I, Gruppt. 1100—1500 eem;<br />
1. Maserati Maserati E,<br />
2. Maserati Beccaria<br />
3. Maserati Rusgeri<br />
4 Talbot Arcangeli<br />
5. Talbot X<br />
6. Talbot Castelbaroo<br />
7. Packard-Cable Duray<br />
8. Bujratti Cortesa<br />
9. Delaste Chiron<br />
10. Salmson Clerici<br />
11. Lombard PlaW<br />
II. Gruppe, 1500—3000 cem:<br />
1. Maserati Borzaccbini<br />
2. Maserati Toti<br />
8. Maserati Nenzioni<br />
4 Alfa Brilli Pari<br />
5. Alfa Varzi<br />
6. Paclcard-Cable Bourlier<br />
7. BugatÜ Foresti<br />
8. Bugatti Zaaelli<br />
9. Bugatti Bionaetti<br />
10. Bugatti De Carolys<br />
11. Bugatti Pujjno<br />
12. Bugatti X<br />
13. Delage X<br />
III, Gruppe, Ober 3000 cem:<br />
'1. Maserati Maserati A.<br />
2. Mercedes Rosenberger<br />
3. Mercedes Momberger<br />
4. Mercedes Caflisch.<br />
ITIELDUNCFN<br />
ple Sitzungen der A. I. A. C. R. In Paris<br />
Die nächsten Sitzungen des internationaler]<br />
Verbandes stehen, wie wir schon berichtd<br />
haben, im Zeichen des 25jährigen Jubiläums<br />
seines Bestehens. Es sind besondere Festlichkeiten<br />
vorgesehen, so unter anderem am<br />
10. September ein Empfang durch die Stadtbehörden<br />
von Paris. Als erste Kommission<br />
tagt am 8. September die Tourismuskommission,<br />
der am 9. und 10. dl© Sportkommission<br />
und am 11. die Verkehrs- und Zollkommission<br />
nachfolgen.<br />
Vor einem Rücktritt Duf ours. Letzten Freitag<br />
abend tagte in Genf das Direktronskomitee<br />
des A. C. S. unter Vorsitz von Vizepräsident<br />
Dr. Mende. Herr Duiour, der wegen<br />
Unpässlichkelt der Sitzung fern blieb, teilte<br />
dem Direktionskomitee mit, dass er jede<br />
Wiederwahl an der nächsten Delegiertenversammlung,<br />
die entweder in Aarau oder<br />
in Solothum stattfindet, ablehnen werde. Der<br />
A. C. S. wird sich daher mit der Frage einer<br />
Neuwahl zu befassen haben.<br />
Für den nächsten Kongress derAJ.A.C.R.<br />
vom 12.- Oktober in Paris wurden die Herren<br />
Dufour, Dr. Mende, Hürlimann, Decrauzat<br />
und Prlmault delegiert.<br />
Projekt einer Autostraue auf den Rigi.<br />
Man spricht in Küssnacht, laut der «N. Z, Z.»,<br />
lebhaft von einem Autostrassenprojekt auf<br />
den Rlgl, dessen Verwirklichung für den<br />
Rigi eine nicht BU unterschätzende Bedeutung<br />
haben würde. Bereits besteht ja eine<br />
Fahrstrasse bis auf die Seebodenalp, die<br />
auch von Autos befahren werden kann und<br />
auf der schon Motorradrennen abgehalten<br />
wurden. Di© projektierte Strasse würde ungefähr<br />
in gleicher Richtung beginnen und<br />
über den Seeboden nach dem Rlgikänzeli<br />
und von da nach Rigifirst führen. Dort würde<br />
ein grosser Parkierungsplatz für einige hundert<br />
Wagen eingerichtet. Dem Projekt stehen<br />
bereits einige interessierte Kreis© wohlwollend<br />
zur Verfügung, Selbstverständlich<br />
lisst sich eine solche Strasse- nur mit ziemliehen<br />
Kosten erstellen; es müsste. daher eine<br />
Bcniltzungstaxe erhoben werden.
WO 00 — 1090<br />
Jean Gygax f<br />
ausgestellten Erzeugnisse stets einen besonderen<br />
Anziehungspunkt der Kenner ; schon<br />
im Jahre 1912 konnte Jean Gygax «inen<br />
grossen Erweiterungsbau in Angriff nehmen<br />
und die zu eng gewordenen Werkstätten in<br />
eine leistungsfähige Karosseriefabrik mit den<br />
modernsten Werkmaschinen umformen; seit-<br />
Jier hat sich das Geschäft trotz Kriegs- und<br />
Nachkriegszeit all die Jahre hindurch flott<br />
entwickelt und ist zu einem Unternehmen<br />
herangereift, das im ganzen Lande herum<br />
eine grosse Kundsame zufriedenstellt.<br />
Herr Jean Gygax ist trotz seiner Qegchäftserfolge<br />
der liebe, einfache und aufrechte<br />
Bürger und gütige Mensch geblieben,<br />
©in loyaler und rechtschaffener Geschäftsmann<br />
vom Scheitel bis zur Sohle, ein väterlicher<br />
Freund seiner Angestellten und Arbeiter.<br />
Jean Gygax hat für das Automobil manche<br />
Lanze gebrochen und demselben unverdrossen<br />
die Wege geebnet. Seit 1900 Mitglied des<br />
A. C. S., trat er unentwegt für die automobilistischen<br />
Interessen ein, bei der Gründung<br />
der Sektion Seeland-Jura half er kräftig mit,<br />
von jeher als eines der rührigsten Vorstandsmitglieder<br />
dieser Sektion.<br />
Seinem Stand leistete Herr Gygax als<br />
Gründer und langjähriges Komiteemitglied<br />
des schweizerischen Karossier - Verbandes<br />
treffliche Dienste;", auch der Chambre Syntiicale<br />
Suisse de l'industrie Automobile widmete<br />
sich Herr Gygax mit unermüdlichem<br />
Eifer von ihrer Gründung an; er stand bei<br />
den Mitgliedern seiner Berufsverbände als<br />
treffliches Vorbild eines schweizerischen<br />
Meisters und Geschäftsherrn in hohem Ansehen,<br />
der auch an der eigenen Fortbildung<br />
in persönlicher und beruflicher Hinsicht stetig<br />
arbeitete; über seine Studienreise nach<br />
den Vereinigten Staaten gab Jean Gygax ein<br />
Interessantes Buch heraus, das ihn als Mann<br />
von selten scharfer Beobachtung kennzeichnet.<br />
Jean Gygax wurde 66 Jahre alt; noch vor<br />
wenigen Tagen machte er mit Clubkollegen<br />
aus dem A, C, S. eine Fahrt nach Savoyen;<br />
eine dabei zugezogene Erkältung hat dieses<br />
arbeits- und erfolgreiche Leben leider zu<br />
früh zum Abschluss gebracht. Herr Gygax<br />
erlag am 9. September auf einem Ausflug<br />
nach Magglingen einem Schlaganfall.<br />
Zahlreich sind die Freunde, welche vom<br />
Tode dieses braven Mannes schmerzlich berührt<br />
werden; weit herum wird derselbe In<br />
bestem Andenken bleiben. Auch unser Blatt<br />
verliert an Jean Gygax einen warmen Freund<br />
und Förderer, einen Jener Leser, der seinem<br />
Leibblatt von der ersten Nummer an 25 Jahre<br />
Treue hielt.<br />
Ehre seinem Andenken.<br />
-r.<br />
Sperrung der Staatsstrasse Kehrsatz-Belp.<br />
Während des Einbaues eines neuen Strassenbelages<br />
zwischen der Strassenabzweigung<br />
nach Toffcn im Steinbach und der<br />
Gürbebrücke bei der Säge zu Belp ist diese<br />
Strecke für den durchgehenden Verkehr mW<br />
Fahrzeugen während ca. 14 Tagen gesperrt.<br />
Es wird auf dl© lokalen Umleitungstafeln<br />
verwiesen.<br />
Alpenpostkurse vom 2, bis 8. September.<br />
Di« reduzierten Taxen und dt© anhaltend<br />
schön© Witterung vermochten auch in dieser<br />
Woche den Alpenpostkursen eine bessere<br />
Frequenz zu sichern. Bei einer Gesamt'<br />
befördexungsziffer von 22,226 Reisendon ist<br />
gegenüber der 'entsprechenden Ziffer für das<br />
Vorjahr (17,709) eine Zunahme von 2822 beförderten<br />
Reisenden zu verzeichnen, (Wje in<br />
den früheren Bulletins, sind sechs Kurse, die<br />
voriges Jahr noch nicht im Bulletin figurierten,<br />
noch nicht in die Berechnung elnbezofeu.)<br />
Die. gröbsten Mehrfrequenzen notleren<br />
die nachstehenden Strecken: St. Moritz-<br />
MaloJa»Castasegna +778, Nesslau - Buchs<br />
4-458. Furka +317, Qrim$el £m, Qottfcard<br />
+206 waw,<br />
lt.<br />
St. Gallen. Der Regierungsrat beantragt<br />
dem Grossen Rat iie Korrektion und den<br />
teilweisen Neubau der Staatsstrasse Gossau-<br />
Oberbüren-Wil im Kostenvoranschlag von<br />
insgesamt 2,180,000 Franken, in der Meinung,<br />
dass die Ausführung des Projektes in<br />
vier Jahresetappen nach Massgabe der verfügbaren<br />
Mittel aus dem Budgetkredit zu finanzieren<br />
sei.<br />
SPORTLICHES<br />
AUTOMOBIL-KßVUi<br />
Das Oberjoch-Bergrennen.<br />
Schweizer Ford-Fahrer zeichnen sich aus.<br />
Unter grossem Zuschauerandrang nahm<br />
am Sonntag das Oberjoch-Rennen im Allgäu<br />
einen prächtigen Verlauf. Die Rennstrecke<br />
stellt mit ihren 100 Kurven, einer Höhendifferenz<br />
von 310 Metern und einer Steigung<br />
von 6—8 Prozent hohe Anforderungen. Die<br />
bestes Tageszeit wurde nicht von den Wagen<br />
aufgestellt, sondern von den Motorrädern.<br />
Der schnellste Wagen fuhr eine Zeit von<br />
6" 35".<br />
Hervorzuheben ist die ganz brillante Leistung<br />
der beiden bekannten St. Galler Ford-<br />
Fahrer Häne und Müller, die in der 3000-<br />
ccm-Klasse ihre beiden Konkurrenten, zwei<br />
Mercedes - Wagen, überlegen distanzierten<br />
und bei den zahlreichen Zuschauern für ihre<br />
bravourös© Fahrt grossen Beifall fanden.<br />
Im Rennen der Seitenwagen ereignete sich<br />
ein Unfall, wobei ein Fahrer einen Beinbruch<br />
erlitt. Im übrigen orientieren die<br />
nachstehenden Resultate über die einzelnen<br />
Leistungen:<br />
Sport- und Tonrenwagen, bis 750 cem: 1. Kulzer-Landshut<br />
(Dixl), 7-49; 2. Wochner-Leutkircb<br />
(B.M.W.), 7:68, — Bis 1100 cem: 1. Arnold-Donauwörth<br />
(Mathis), 7:11; 2. Hoffmann-München (Amiloar).<br />
7:26. — Bis 1500 cem: 1. Laiber-Ulm (Bugatti),<br />
6:52; 2. Wolf-Völklingen (Chenard-Walker),<br />
7:26. — Bis 3000 cem: 1. Dr. Fuchs-Nürnberg (Bugatti),<br />
6:51; 2. v. Raulino (Austro-Daimler), 6:58.<br />
— Bis 5000 cem: 1. Häne-St. Gallen (Ford), 7:43;<br />
2. Müller-St. Gallen (Ford), 7:49 — Rennwagen:<br />
1. KiHan-Garmlsch (Bugatti), 6:35; 2. Hohnheimer-<br />
Nürnberg (N.S.U.). 7:06.<br />
Das Gaisberg-Rennen.<br />
Zwischenfälle, aber keine Favoriten.<br />
Auf der neu eröffneten Gaisbergstrasse<br />
fand letzten Sonntag das erste vom Salzburger<br />
und Bayrischen Automobilclub gemeinsam<br />
organisierte Bergrennen statt. Die Anlage<br />
der Strecke erlaubte auf ihren 11,9 Kilometern<br />
bei einer Höhendifferenz von rund<br />
800 Metern, einer durchschnittlichen Steigung<br />
Telephon Nr, 10,80,10.81,10.82, oiten<br />
von 6 % und vielen Geraden die Entwicklung<br />
hoher Tempi. Bei den Tourenwagen wie bei<br />
den Sportwagen blieb Mercedes-Benz durch<br />
Brauchisch und Graf Arco Zinneberg siegreich,<br />
während bei den Rennwagen Prinz Christian<br />
Lobkowitz auf Bugatti mit schlechterer<br />
Zeit den ersten Platz hielt. In der 8000-ccm-<br />
Klasse der Sportwagen belegte der junge<br />
Genfer Fahrer Billwiller auf Mercedes-Benz<br />
den dritten Platz, allerdings mit nur einer<br />
halben Sekunde Abstand vor Prinz zu Leiningen,<br />
ebenfalls auf Mercedes. Billwillers<br />
Zeit ist die viertbeste absolute Tageszeit.<br />
Beim Austrag der Sportwagen ereignete sich<br />
ein Unfall: Steinweg stürzte und sperrte die<br />
Strecke, worauf die Fahrer Richter (Bugatti)<br />
und Poensgen (Bugatti) auf der Strecke anhalten<br />
müssten und dann auf einen zweiten<br />
Start verzichteten.<br />
Einen Skandal verursachte Caracciola in<br />
der Rennwagenklasse, die infolge des noch<br />
hinzukommenden Motorendefektes von Stuck<br />
um ihre Favoriten kam. Caracciola erklärte<br />
vor dem Rennen den Startverzicht der Mercedes-Benz-Fahrer<br />
als Protest gegen den<br />
Beschluss des Oesterreichischen Finanzministeriums,<br />
wonach das Einfuhrkontingent<br />
deutscher Wagen nach Oesterreich pro <strong>1929</strong><br />
nicht erhöht werden soll. Die deutsche Sportpresse<br />
ist Caracciola die Antwort für sein<br />
Ultimatum, das mit Sport keinen Deut zu tun<br />
hat, nicht schuldig geblieben. Wie festgestellt<br />
wurde, handelt es sich um ein rein privates<br />
Vorgehen des bekannten Rennfahrers, die<br />
Leitung der Mercedes-Benz-Werke hat also<br />
damit nichts zu tun. Dank den Bemühungen<br />
der Sportinstanzen konnten dann die meisten<br />
Mercedes-Fahrer doch zum Starte bewegt<br />
werden, mit Ausnahme von Caracciola. Anlässlich<br />
dieses Zwischenfalles wurden verschiedene<br />
Feststellungen gemacht, auf die<br />
wir hier nicht einzutreten brauchen. Wir hatten<br />
allerdings schon an der St. Moritzer<br />
Woche Gelegenheit, uns über gewisse sportliche<br />
Allüren Caracciolas unsere eigenen Gedanken<br />
zu machen. Wir meinen damit seinen<br />
Startverzicht am Bernina-Rennen, well<br />
die Rennleitung seinem Ansinnen, ihn von<br />
den Rennwagen zu den Sportwagen überzuteilen<br />
— wie es sich auch gehörte — nicht<br />
nachkam.<br />
t<br />
Der Lancia-Fahrer Strazza siegte am<br />
Monte S. Primo-Bergrennen, das der A. C.<br />
Como zum Austrag brachte. Er fuhr die 8,5<br />
Kilometer in 9'3" und schlug den Alfa Romeo-Kompressor<br />
von Beretta um eine halbe<br />
Minute., *<br />
U.S. ROYAL PNEUS<br />
Das unübertroffene Standard-Produkt der<br />
United States<br />
Rubber Company<br />
Bessere Reffen gibt es nicht I<br />
Erhältlich in allen guten Garagen und Spezialgeschäften<br />
ROYAL CORD IMPORT A.-G., ÖLTEN<br />
Depot BASEL: Albanvorstadt 42, Telephon Safran 58.57<br />
Depot GENFS 1, Ruo Pierre Fatlo, Telephon St^nd 40.25<br />
Depot ZÜRICH t Neue Adresse; F|ora*ti\41 f Telephon Ummat37.27<br />
Vor dem Grossen Preis von<br />
Monza.<br />
28 Nennungen. — Oilron am Start.<br />
Die Nennungsliste für den am Sonntag umstrittenen<br />
Grossen Preis von Monza hat sich<br />
im Laufe der Woche auf 28 Nennungen erhöht.<br />
Neu hinzugekommen sind: Clerici auf<br />
Salmson, Platö auf Lombard, ein weiterer<br />
Bugatti (womit sich Maserati und Bugatti<br />
nunmehr mit der gleichen Konkurrentenzahl<br />
gegenüberstehen!) und als Vierter kein geringerer<br />
als Louis Chiron. Wir haben seinen<br />
Start schon erwartet gehabt. Der französische<br />
Meister wird nicht für Bugatti, sondern<br />
für Delage starten. Die Wagentype ist<br />
eine 1500-ccm-Maschine. Bekanntlich bestritt<br />
Chiron mit einem Wagen dieser Klasse<br />
die 500 Meilen von Indianapolis und es ist<br />
interessanterweise fast die gleiche Serie, mit<br />
der Benoist 1927 den Grossen Preis von Europa<br />
auf der Monzabahn gewann. Mit Chiron<br />
erscheint der Verteidiger des gegenwärtigen<br />
Monza-Rekordes über 600 km.<br />
Wohl selten sind vor einem Rennen die<br />
Chancen so undurchsichtig gewesen. Weder<br />
auf Duray, Rosenberger, Alfieri Maserati<br />
noch auf Chiron kann man einen bestimmten<br />
Typ geben. Der starke Aufmarsch der Italiener<br />
zeugt auf alle Fälle dafür, dass sie den<br />
Sieg nicht billig ausser Lande zu geben entschlossen<br />
sind.<br />
Nachstehend die- Starterfolg© der Konkurrenten<br />
in den drei Vorläufen. In der dritten<br />
Oruppe wird, da vier Konkurrenten geaannt<br />
sind, nur ein einziger ausscheiden.<br />
I, Gruppt. 1100—1500 eem;<br />
1. Maserati Maserati E,<br />
2. Maserati Beccaria<br />
3. Maserati Rusgeri<br />
4 Talbot Arcangeli<br />
5. Talbot X<br />
6. Talbot Castelbaroo<br />
7. Packard-Cable Duray<br />
8. Bujratti Cortesa<br />
9. Delaste Chiron<br />
10. Salmson Clerici<br />
11. Lombard PlaW<br />
II. Gruppe, 1500—3000 cem:<br />
1. Maserati Borzaccbini<br />
2. Maserati Toti<br />
8. Maserati Nenzioni<br />
4 Alfa Brilli Pari<br />
5. Alfa Varzi<br />
6. Paclcard-Cable Bourlier<br />
7. BugatÜ Foresti<br />
8. Bugatti Zaaelli<br />
9. Bugatti Bionaetti<br />
10. Bugatti De Carolys<br />
11. Bugatti Pujjno<br />
12. Bugatti X<br />
13. Delage X<br />
III, Gruppe, Ober 3000 cem:<br />
'1. Maserati Maserati A.<br />
2. Mercedes Rosenberger<br />
3. Mercedes Momberger<br />
4. Mercedes Caflisch.<br />
ITIELDUNCFN<br />
ple Sitzungen der A. I. A. C. R. In Paris<br />
Die nächsten Sitzungen des internationaler]<br />
Verbandes stehen, wie wir schon berichtd<br />
haben, im Zeichen des 25jährigen Jubiläums<br />
seines Bestehens. Es sind besondere Festlichkeiten<br />
vorgesehen, so unter anderem am<br />
10. September ein Empfang durch die Stadtbehörden<br />
von Paris. Als erste Kommission<br />
tagt am 8. September die Tourismuskommission,<br />
der am 9. und 10. dl© Sportkommission<br />
und am 11. die Verkehrs- und Zollkommission<br />
nachfolgen.<br />
Vor einem Rücktritt Duf ours. Letzten Freitag<br />
abend tagte in Genf das Direktronskomitee<br />
des A. C. S. unter Vorsitz von Vizepräsident<br />
Dr. Mende. Herr Duiour, der wegen<br />
Unpässlichkelt der Sitzung fern blieb, teilte<br />
dem Direktionskomitee mit, dass er jede<br />
Wiederwahl an der nächsten Delegiertenversammlung,<br />
die entweder in Aarau oder<br />
in Solothum stattfindet, ablehnen werde. Der<br />
A. C. S. wird sich daher mit der Frage einer<br />
Neuwahl zu befassen haben.<br />
Für den nächsten Kongress derAJ.A.C.R.<br />
vom 12.- Oktober in Paris wurden die Herren<br />
Dufour, Dr. Mende, Hürlimann, Decrauzat<br />
und Prlmault delegiert.<br />
Projekt einer Autostraue auf den Rigi.<br />
Man spricht in Küssnacht, laut der «N. Z, Z.»,<br />
lebhaft von einem Autostrassenprojekt auf<br />
den Rlgl, dessen Verwirklichung für den<br />
Rigi eine nicht BU unterschätzende Bedeutung<br />
haben würde. Bereits besteht ja eine<br />
Fahrstrasse bis auf die Seebodenalp, die<br />
auch von Autos befahren werden kann und<br />
auf der schon Motorradrennen abgehalten<br />
wurden. Di© projektierte Strasse würde ungefähr<br />
in gleicher Richtung beginnen und<br />
über den Seeboden nach dem Rlgikänzeli<br />
und von da nach Rigifirst führen. Dort würde<br />
ein grosser Parkierungsplatz für einige hundert<br />
Wagen eingerichtet. Dem Projekt stehen<br />
bereits einige interessierte Kreis© wohlwollend<br />
zur Verfügung, Selbstverständlich<br />
lisst sich eine solche Strasse- nur mit ziemliehen<br />
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Fr. 4500.—<br />
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MERCEDES-BENZ-AUTOMOBIL A.-G.,<br />
ZÜRICH. Badenerstrasse 119. Tel. Uto 1693.<br />
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Der 6-Zyl.-Whippet hat 7mal gelagerte<br />
Kurbelwelle.<br />
Eine 7mal gelagerte Kurbelwelle arbeitst<br />
im 6-Zyl.-Motor völlig schwingungsfrei.<br />
Die schädlichen Torsions-Schläge, wie sie<br />
bei nur 3- oder 4mal gelagerten Kurbelwellen<br />
auftreten, fallen beim 7mal gelagerten<br />
Motor weg.<br />
Der Gang eines Motors mit 7mal gelagerter<br />
Kurbelwelle ist viel ruhiger und<br />
weicher, die Abnützung der Hauptlager<br />
des Motors Oberhaupt kaum erkennbar<br />
gegenüber ungenügend, d. h. nur 3 oder<br />
4mal gelagerten 6-Zyl.-Motoren.<br />
Kein 6-Zyl.-Automobil in der bescheidenen<br />
Preislage des Whippet 6 Zyl. hat 7fach<br />
gelagerte Kurbelwelle.<br />
Eine ganz ausgezeichnete Kühlung des<br />
Motors durch hohen und tiefen, viel Wasser<br />
fassenden Kühler, mit Unterstützung<br />
einer Wasserpumpe und eines stark wirkenden<br />
Ventilators, lässt den Whippet auf<br />
höchsten Alpenstrassen nie Oberhitzen.<br />
Ausser allen qualitativen Vorzügen überraschen<br />
sowohl 4-wie 6-Zyl.-Whippet durch<br />
phänomenale Leistungen in Steigungen.<br />
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Modelle! Besichtigen Sie vor Anschaffung<br />
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wie. die Standardmaschine,<br />
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Preis Fr. 4000. — Aus-zkunft erteilt A. Häberli, 90000 Fr. — M. Blättter,<br />
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79 - <strong>1929</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
überreichte Herrn Febr ein prächtiges Bündner<br />
Club-Fanion, montiert auf einem prachtvollen Bergkristall,<br />
der vom Gipfel des Piz Beverin stammt.<br />
Schon in der Morgenfrühe des «trauenden<br />
Sonntag« gab sich eine stattliche Schar der Gäste<br />
Rendez-vous beim reizvollen Bad Caumasee.<br />
In kleineren Gruppen und aufgelöster Ordnung<br />
fuhren wir über Ilanz, Versam, Bonaduz nach<br />
Churwalden, wo in der Krone das Mittagessen bereit<br />
war.<br />
Auch hier beehrten uns die Bündner Freunde<br />
mit ihren Damen wieder, und da« Jodlenpiartet<br />
Chnr erfreute alle mit seinen bodenständigen Liedervorträgen.<br />
Der Regierungsrat hatte seinen Sekretär,<br />
Herrn Diess, beauftragt, uns seine besondern<br />
Griisse und ein herzlichs Willkommen auf<br />
Bündner Boden zu entbieten, Dass die Bündner<br />
mit dem Ausbau der Strassen energisch vorwärtsmachen<br />
wollen, konnten wir den kernigen Ansprachen<br />
entnehmen. Darüber freuen wir uns und werden<br />
nicht unterlassen, uns durch mglichst viele Beeuiie<br />
ebenfalls wieder erkenntlich zu zeigen.<br />
Nur ungern trennten wir uns von den liebgewonnenen<br />
Bündnern und mit dem gegenseitigen<br />
Versprechen, sich bald wieder zu treffen, wurde Abschied<br />
genommen.<br />
Ueber Kerenzerberg oder Toggenburg ging es<br />
nach genussieicher Fahrt wieder Zürich zu, K.<br />
Fürsprecher Mühlemann,<br />
Aus unserer Handelsstatistik. Im Monat<br />
Vorsteher des bernischen Verkehrsamtes. August hat sich der Import an Automobilen<br />
Fürsprecher Mühlemann wurde 1896 invon 7,2 auf 5,5 Millionen Franken gesenkt.<br />
Meiringen geboren, wo seine Eltern das Ho-Etel Bären führten und sein Vater notarisierte. Dabei handelt es sich in überwiegendem Um-<br />
wurden 271 Stück weniger eingeführt.<br />
Nach Besuch der Primär- und Sekundärschulen<br />
kam er aufs Gymnasium nach Bern Benzin weist eine Wertverstärkung um 0,4<br />
fange um eine jahreszeitliche Bewegung.<br />
und bestand 1925 die Maturität. Er studierte auf 4,4 Millionen Franken auf.<br />
in Bern, Lausanne und Heidelberg und beschloss<br />
die Studien 1922 mit dem bernischen<br />
Fürsprecherexamen. Nach einem Jahr Praxis<br />
auf der Qerichtsschreiberei Meiringen wurde<br />
er 1923 nach Fraubrunnen als Gerichtspräsident<br />
gewählt, wo er 1926 auch das Statthalteramt<br />
zu übernehmen hatte.<br />
Dienstlich kommandiert Herr Mühlemann<br />
die Kp. H/36 als Hauptmann.<br />
\. c. s.<br />
A.C.S. SEKTION BASEL. Waisenkinderfahrt:<br />
Die Ausfahrt findet nun definitiv Samstag, den 14.<br />
September statt Es wäre dem Vorstand angenehm,<br />
noch einige Anmeldungen für Stellung von Automobilen<br />
zu erhalten.<br />
Sportliche Anlässe: Im Anschluss an die am<br />
Samstag, den 21. September, stattfindende Zuverlässigkeitsfahrt<br />
mit Hotel des Salines, Rheinfelden,<br />
als Ziel, ist für Sonntag, den 6. Oktober eine Ballonfuchsjagd<br />
mit Automobilverfolgung vorgesehen.<br />
Winterprogramm: Der Clubball findet am 2. Novomber,<br />
das Nikolausessen am 7. Dezember statt.<br />
Lehrkurs: Ab Mitte November voraussichtlich<br />
wird unter Leitung von Herrn Ing. Hottinger ein<br />
4wöchiger Lehrkurs für Club-Mitglieder — Damen<br />
und Herren — stattfinden. Ein Lehrchassis mit<br />
aufgeschnittenem Motor, Wechsel- und Differentialgetriebe<br />
steht bereits zur Verfügung; mit der Aufstellung<br />
wird demnächst begonnen werden. F.<br />
Baselland<br />
Bein<br />
Bern<br />
Bern<br />
Glarns<br />
A.C.S.. SEKTION LICHTENSTEIN. Der Vorstand<br />
schreibt uns: Bezugnehmend auf eine Ein-<br />
Lnzern<br />
sendung von Seiten des Kurhauses Gaflei oberhalb<br />
Vaduz, betr. die sogenannte Gafleistrasse, stellt die Heuenburg<br />
Sektion fest, dass die Strasse von Triesenberg über<br />
Masescha nach Gaflei von Anfang an nicht als St. Gallen<br />
. Automobüstrasse gebaut war, dass die später daran<br />
vorgenommenen Aenderungen zwar die Benutzung<br />
dieser Strasse für Automobile bei Beobach-<br />
8 t. Gallen<br />
tung grosser Vorsicht möglich gemacht haben, dass<br />
aber nach wie vor, insbesondere oberhalb Mase-<br />
8cha, der technische Ausbau dieser Strasse soviel zu St. Gallen<br />
wünschen übrig läsat (insbesondere hinsichtlich des St. Gallen<br />
Kurvenausbaus und dei Befestigung der äusseren<br />
Strassenränder), dass dieselbe der für den normalen<br />
Automobilverkehr zu fordernden Verkehrssicherheit<br />
nicht entspricht, zumal auch der von der<br />
Sektion vorgeschlagene Einbahnverkehr bisher<br />
nicht verwirklicht wur^e. Es ist gewiss bedauerlich,<br />
dass infolge der Mängel der Strasse dem<br />
Kurhaus sich der allgemeine Automobilverkehr nur Ihnigm<br />
schwer zuwenden kann. Oberster Gesichtspunkt<br />
' muss aber bei der Bewertung einer Strasse vom<br />
automobilisttschen Standpunkt der Grad ihrer Verkehrssicherheit<br />
bilden; derselbe ist in diesem<br />
Falle gering, mag auch hin und wieder ein gröseerer<br />
Wagen mit grösster Vorsicht die Strecke pas-<br />
TbUfM<br />
sieren, und es ist im Interesse des Kurhauses Gaflei<br />
nur zu hoffen, dass früher oder später ein<br />
Thargao<br />
fachmännischer Ausbau der Strasse erfolgt.<br />
Wiidt<br />
T. C. S.<br />
Zürich<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH DES T.C.S. Die Sektion<br />
hatte auf Samstag und Sonntag, den 7. und<br />
Zürich<br />
8. September, zur Clubfahrt nach Waldbaus Film«<br />
eingeladen, welchem Rufe SO Wagen mit zirkac 100<br />
Personen gerne folgten.<br />
Die Hinfahrt am Samstag war jedem Einzelnen<br />
freigestellt worden, welche Massnahme allgemein<br />
als recht zweckmäßig Anerkennung fand, insbesondere<br />
als die Staübplajje auf einzelnen Strecken direkt<br />
unerträglich war.<br />
raTJ<br />
Rsng<br />
Um 8 Uhr abends vereinigten sich die Teilnehmer<br />
im Park-Hotel in Flims zum gemeinsamen<br />
Nachte*äen. Unter der Führung de« Präsidenten Zarleb<br />
dtr Sektion Graubünden. Herrn Dr. Faller, Chur,<br />
hatte sich auch eine Delegation der Bündner Clubfreunde<br />
mit ihren Damen eingefunden.<br />
Präsident Hr. Fohr bejrüsste alle Anwesendes<br />
trad gab der besonderen Freude, die Bündner Kollegen<br />
in unserem Kreise begrüssen zu dürfen, beledten<br />
Aufdruck. In launiger Weise würdigte er<br />
noch die Beziehungen der beiden Sektionen, die sich<br />
bisher überaus freundschaftlich gestaltet haben<br />
um endlich noch auf das Bündner Strasaenwesen<br />
hinzuweisen, wobei dem Wunsche Ausdruck gegeben<br />
wurde, dass die Verbesserung des Strassennetzea<br />
im Kanton Graubünden ebenso rasch vorwärts<br />
schreiten möchte, wie dies mit der Automobilfreundlichkeit<br />
der Bevölkerung geschehen sei.<br />
Hr. Dr. Faller überbrachte die Grüsse der Sektion<br />
Graubünden und auch der Bündner Regierung,<br />
welche sich leider wegen anderweitieer Beanspruchung<br />
nicht direkt vertreten lassen konnte. Er<br />
Aargau<br />
Bern<br />
I-STP<br />
(vßrrap<br />
Zürich<br />
ZOrlab<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Kanton<br />
wrms<br />
Gesperrte Strassen<br />
Streek»<br />
IandstrasseO twischen<br />
Scnlnznaeb Bad o.<br />
Wildegg,<br />
Strasse Thenril-Baa«.<br />
Sobwarzenegg - Jiriv<br />
stresse<br />
Glfltachbaehbrueke<br />
»wischen Beutigen<br />
ud Hlederstoeksn.<br />
StraaM Meiringen<br />
Brflnig, <br />
dang In die ßrieniwller-Brünlestrasse,<br />
«regen Wasserschaden<br />
bis auf weiteres<br />
geeperrt.<br />
Strasse xwlschenStrassenabzweigung<br />
nach<br />
Toffenlm Steinbach<br />
o. der Gllrbebrücke<br />
bei der Säge In Belp<br />
Strasse Bern-Belp zwischen<br />
Kehrsatz and<br />
Belp<br />
Kantonsstrasse Nieder*<br />
uroGn*BUt6n<br />
Bernstrasse Luern-<br />
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oberhalb WUa bll<br />
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Gesperrt im September.<br />
Von der Abzweigung bei<br />
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Gesperrt vom 12. Aarast<br />
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Omieitang Ober Wieierbrück*-<br />
(Strasse lins*<br />
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umgekehrt.<br />
Für datchgebenden Verkehr<br />
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Belp.<br />
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Niederumen • Siebnen.<br />
Blebnea • Nieder»<br />
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Gesperrt. Umleitung Ober<br />
Emmenbrücke,Hellbühl,<br />
Kofwu, Wolbosen,<br />
beiden Biebtongen.<br />
Umleitung aber Lt> Sagne<br />
Gesperrt für Hötorlastwagen.<br />
Umleitang fibei<br />
\ni-0bsrbana.<br />
Ab 29. Jnll bis Mitte Bept<br />
Umleitung aber ZaU<br />
£schenbach.<br />
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Umleitunreei rar LestwagenTeriehr<br />
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leitet Ober Gemeinde,<br />
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«ettwil-Bachlftn and<br />
Gaeeaa-Rternen-Baeenaa<br />
•GeretswU-Arnegii<br />
Gesperrt. Umleitang, Ober<br />
Ealtenbacb. Etiwilen,<br />
Unt. Stanunbelm, Diessenhofen.<br />
Dnueitnng in beiden Elcfr<br />
toageo aber ICgnaoh-Anv<br />
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Bis oa. Ende September<br />
Sa ca. Mitte Septembe:<br />
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Bau. Fernwkeht JSfl.<br />
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Oesierrt Ut M. lade Ott<br />
Gesperr» an Septembei<br />
Oafpsjr» ab KAnt Sept<br />
Gesperrt Im September<br />
Gesperrt tm September<br />
Gesperrt im SeptMibN<br />
Gesperrt im September<br />
Gesperrt bei m,<br />
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Ces pistons regenerent tout moteur<br />
et aplanissent les montagnes<br />
Accroissement de puissance du moteur. Economio<br />
de combustible. Suppression des remontees d'huile.<br />
: Suppression des claquements ä frold. • -;<br />
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pite« d'nn eeul metai et sont ooncua en ontre de tacon & etn indeformablesü<br />
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Henri Bachmann<br />
Bienne Geneue<br />
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43, 18, 44.<br />
••••••••••••••••••P
79 - <strong>1929</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
überreichte Herrn Febr ein prächtiges Bündner<br />
Club-Fanion, montiert auf einem prachtvollen Bergkristall,<br />
der vom Gipfel des Piz Beverin stammt.<br />
Schon in der Morgenfrühe des «trauenden<br />
Sonntag« gab sich eine stattliche Schar der Gäste<br />
Rendez-vous beim reizvollen Bad Caumasee.<br />
In kleineren Gruppen und aufgelöster Ordnung<br />
fuhren wir über Ilanz, Versam, Bonaduz nach<br />
Churwalden, wo in der Krone das Mittagessen bereit<br />
war.<br />
Auch hier beehrten uns die Bündner Freunde<br />
mit ihren Damen wieder, und da« Jodlenpiartet<br />
Chnr erfreute alle mit seinen bodenständigen Liedervorträgen.<br />
Der Regierungsrat hatte seinen Sekretär,<br />
Herrn Diess, beauftragt, uns seine besondern<br />
Griisse und ein herzlichs Willkommen auf<br />
Bündner Boden zu entbieten, Dass die Bündner<br />
mit dem Ausbau der Strassen energisch vorwärtsmachen<br />
wollen, konnten wir den kernigen Ansprachen<br />
entnehmen. Darüber freuen wir uns und werden<br />
nicht unterlassen, uns durch mglichst viele Beeuiie<br />
ebenfalls wieder erkenntlich zu zeigen.<br />
Nur ungern trennten wir uns von den liebgewonnenen<br />
Bündnern und mit dem gegenseitigen<br />
Versprechen, sich bald wieder zu treffen, wurde Abschied<br />
genommen.<br />
Ueber Kerenzerberg oder Toggenburg ging es<br />
nach genussieicher Fahrt wieder Zürich zu, K.<br />
Fürsprecher Mühlemann,<br />
Aus unserer Handelsstatistik. Im Monat<br />
Vorsteher des bernischen Verkehrsamtes. August hat sich der Import an Automobilen<br />
Fürsprecher Mühlemann wurde 1896 invon 7,2 auf 5,5 Millionen Franken gesenkt.<br />
Meiringen geboren, wo seine Eltern das Ho-Etel Bären führten und sein Vater notarisierte. Dabei handelt es sich in überwiegendem Um-<br />
wurden 271 Stück weniger eingeführt.<br />
Nach Besuch der Primär- und Sekundärschulen<br />
kam er aufs Gymnasium nach Bern Benzin weist eine Wertverstärkung um 0,4<br />
fange um eine jahreszeitliche Bewegung.<br />
und bestand 1925 die Maturität. Er studierte auf 4,4 Millionen Franken auf.<br />
in Bern, Lausanne und Heidelberg und beschloss<br />
die Studien 1922 mit dem bernischen<br />
Fürsprecherexamen. Nach einem Jahr Praxis<br />
auf der Qerichtsschreiberei Meiringen wurde<br />
er 1923 nach Fraubrunnen als Gerichtspräsident<br />
gewählt, wo er 1926 auch das Statthalteramt<br />
zu übernehmen hatte.<br />
Dienstlich kommandiert Herr Mühlemann<br />
die Kp. H/36 als Hauptmann.<br />
\. c. s.<br />
A.C.S. SEKTION BASEL. Waisenkinderfahrt:<br />
Die Ausfahrt findet nun definitiv Samstag, den 14.<br />
September statt Es wäre dem Vorstand angenehm,<br />
noch einige Anmeldungen für Stellung von Automobilen<br />
zu erhalten.<br />
Sportliche Anlässe: Im Anschluss an die am<br />
Samstag, den 21. September, stattfindende Zuverlässigkeitsfahrt<br />
mit Hotel des Salines, Rheinfelden,<br />
als Ziel, ist für Sonntag, den 6. Oktober eine Ballonfuchsjagd<br />
mit Automobilverfolgung vorgesehen.<br />
Winterprogramm: Der Clubball findet am 2. Novomber,<br />
das Nikolausessen am 7. Dezember statt.<br />
Lehrkurs: Ab Mitte November voraussichtlich<br />
wird unter Leitung von Herrn Ing. Hottinger ein<br />
4wöchiger Lehrkurs für Club-Mitglieder — Damen<br />
und Herren — stattfinden. Ein Lehrchassis mit<br />
aufgeschnittenem Motor, Wechsel- und Differentialgetriebe<br />
steht bereits zur Verfügung; mit der Aufstellung<br />
wird demnächst begonnen werden. F.<br />
Baselland<br />
Bein<br />
Bern<br />
Bern<br />
Glarns<br />
A.C.S.. SEKTION LICHTENSTEIN. Der Vorstand<br />
schreibt uns: Bezugnehmend auf eine Ein-<br />
Lnzern<br />
sendung von Seiten des Kurhauses Gaflei oberhalb<br />
Vaduz, betr. die sogenannte Gafleistrasse, stellt die Heuenburg<br />
Sektion fest, dass die Strasse von Triesenberg über<br />
Masescha nach Gaflei von Anfang an nicht als St. Gallen<br />
. Automobüstrasse gebaut war, dass die später daran<br />
vorgenommenen Aenderungen zwar die Benutzung<br />
dieser Strasse für Automobile bei Beobach-<br />
8 t. Gallen<br />
tung grosser Vorsicht möglich gemacht haben, dass<br />
aber nach wie vor, insbesondere oberhalb Mase-<br />
8cha, der technische Ausbau dieser Strasse soviel zu St. Gallen<br />
wünschen übrig läsat (insbesondere hinsichtlich des St. Gallen<br />
Kurvenausbaus und dei Befestigung der äusseren<br />
Strassenränder), dass dieselbe der für den normalen<br />
Automobilverkehr zu fordernden Verkehrssicherheit<br />
nicht entspricht, zumal auch der von der<br />
Sektion vorgeschlagene Einbahnverkehr bisher<br />
nicht verwirklicht wur^e. Es ist gewiss bedauerlich,<br />
dass infolge der Mängel der Strasse dem<br />
Kurhaus sich der allgemeine Automobilverkehr nur Ihnigm<br />
schwer zuwenden kann. Oberster Gesichtspunkt<br />
' muss aber bei der Bewertung einer Strasse vom<br />
automobilisttschen Standpunkt der Grad ihrer Verkehrssicherheit<br />
bilden; derselbe ist in diesem<br />
Falle gering, mag auch hin und wieder ein gröseerer<br />
Wagen mit grösster Vorsicht die Strecke pas-<br />
TbUfM<br />
sieren, und es ist im Interesse des Kurhauses Gaflei<br />
nur zu hoffen, dass früher oder später ein<br />
Thargao<br />
fachmännischer Ausbau der Strasse erfolgt.<br />
Wiidt<br />
T. C. S.<br />
Zürich<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH DES T.C.S. Die Sektion<br />
hatte auf Samstag und Sonntag, den 7. und<br />
Zürich<br />
8. September, zur Clubfahrt nach Waldbaus Film«<br />
eingeladen, welchem Rufe SO Wagen mit zirkac 100<br />
Personen gerne folgten.<br />
Die Hinfahrt am Samstag war jedem Einzelnen<br />
freigestellt worden, welche Massnahme allgemein<br />
als recht zweckmäßig Anerkennung fand, insbesondere<br />
als die Staübplajje auf einzelnen Strecken direkt<br />
unerträglich war.<br />
raTJ<br />
Rsng<br />
Um 8 Uhr abends vereinigten sich die Teilnehmer<br />
im Park-Hotel in Flims zum gemeinsamen<br />
Nachte*äen. Unter der Führung de« Präsidenten Zarleb<br />
dtr Sektion Graubünden. Herrn Dr. Faller, Chur,<br />
hatte sich auch eine Delegation der Bündner Clubfreunde<br />
mit ihren Damen eingefunden.<br />
Präsident Hr. Fohr bejrüsste alle Anwesendes<br />
trad gab der besonderen Freude, die Bündner Kollegen<br />
in unserem Kreise begrüssen zu dürfen, beledten<br />
Aufdruck. In launiger Weise würdigte er<br />
noch die Beziehungen der beiden Sektionen, die sich<br />
bisher überaus freundschaftlich gestaltet haben<br />
um endlich noch auf das Bündner Strasaenwesen<br />
hinzuweisen, wobei dem Wunsche Ausdruck gegeben<br />
wurde, dass die Verbesserung des Strassennetzea<br />
im Kanton Graubünden ebenso rasch vorwärts<br />
schreiten möchte, wie dies mit der Automobilfreundlichkeit<br />
der Bevölkerung geschehen sei.<br />
Hr. Dr. Faller überbrachte die Grüsse der Sektion<br />
Graubünden und auch der Bündner Regierung,<br />
welche sich leider wegen anderweitieer Beanspruchung<br />
nicht direkt vertreten lassen konnte. Er<br />
Aargau<br />
Bern<br />
I-STP<br />
(vßrrap<br />
Zürich<br />
ZOrlab<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Kanton<br />
wrms<br />
Gesperrte Strassen<br />
Streek»<br />
IandstrasseO twischen<br />
Scnlnznaeb Bad o.<br />
Wildegg,<br />
Strasse Thenril-Baa«.<br />
Sobwarzenegg - Jiriv<br />
stresse<br />
Glfltachbaehbrueke<br />
»wischen Beutigen<br />
ud Hlederstoeksn.<br />
StraaM Meiringen<br />
Brflnig, <br />
dang In die ßrieniwller-Brünlestrasse,<br />
«regen Wasserschaden<br />
bis auf weiteres<br />
geeperrt.<br />
Strasse xwlschenStrassenabzweigung<br />
nach<br />
Toffenlm Steinbach<br />
o. der Gllrbebrücke<br />
bei der Säge In Belp<br />
Strasse Bern-Belp zwischen<br />
Kehrsatz and<br />
Belp<br />
Kantonsstrasse Nieder*<br />
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u. Mechaniker wünscht<br />
Autolicht-EIektriker Anstellung. ,— Offerten an<br />
sucht gutgehende VERTRETUNG auf dieser Branche Hauptpostfach XX20,<br />
für den Platz Luzern-Stadt zu übernehmen.<br />
Bern. 41830<br />
Schriftl. Off. sind zu rieht, unt. Chiff. 41961 an d.<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Stelle sucht durchaus solider, mehrjähriger<br />
CHAUFFEUR<br />
der keine Arbeit scheut, verheiratet, reflektiert auf<br />
Jahresstelle. Gute Erfahrung auf Saurer u. Berna.<br />
Besorge vorkommende Reparaturen selber. Ia. Zeugnisse<br />
u. Referenzen. Ansprüche bescheiden. 41963<br />
Anton Stöckli, Chauffeur, Schötz (Luzern).<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N°79<br />
Junger, tüchtiger<br />
Auto-<br />
Mechaniker<br />
sucht sofort Stelle m grössere<br />
Garage. — Anfragen<br />
GRÖSSERE LADEFLACHE<br />
GRÖSSERE NUTZLAST<br />
BESSERE RENDITE<br />
Chassisrahmen durch genau gefräste, warm eingemetete U-Ewen verlängert, Radstand bis 1 m versrrössert. — Kardanwelle aus<br />
Spezial-Chrom-Nickel-Stahl in einem" Stück. — Chassislängsträger durch nachstellbare Brücken-Zugkonstruktion gegen jede Durchbiegung<br />
gesichert. — Traglast auf beide Achsen verteilt, sichert gleichmässige Abnutzung der Hinterradpneus.<br />
Verläng erung fertig montiert .£r. 500« — bis, 60Q*rr<br />
Montage in 1 Woche.<br />
Verteilung der Nutzlast von 3000 kg auf 6 Bäder. — Pneuabnutzung daher äusserst minim. — Hintere Achse, frei beweglich,<br />
stellt sich in Kurven stets in die richtige Lage, ohne die Pneus seitlich zu belasten. — Schwinghebel zwischen den beiden Hinterfedern<br />
schafft Gewichtsausgleich, jedes Hinterrad absolut g*eich belastend. Derselbe Schwinghebel lässt Kader bei Unebenheiten<br />
:<br />
stets am Boden aufliegen.<br />
/—VVj/—\NV_VV|/i.VVf/—'—SXl'—VVl/i<br />
nnnnnnnnnhnnnnrinnnnrinnnnnnHnrinrinrinrinnni 110 n ii II inr<br />
Grande marque d'automobiles europeenne, reputation mondiale,<br />
tres bien introduite en Suisse, 41953<br />
considererait<br />
Ayence generale<br />
pour cantons de Geneve, Vaud, Valais<br />
ä maison de tout premier ordre, solvable, active, sörieuse.<br />
Offres sous- chiffre Z. P. 2561 ä Rudolf Mosse S. A.. Zürich.<br />
unt. Chiff. 41948II an die aaaaaDaaQaDüaDDaaDanuaaüauunaDDDnDDDDDaDGcoDDaDDa<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
CHEVROLET TRUCK<br />
2«Hchser für 2 Tonnen Tragkraft<br />
3 Ächser für 3 Tonnen Tragkraft<br />
(Patent Leytens) und Ladebrücke bis 4 m Länge<br />
bis 3,80 m Lange<br />
Preis des 3-Achser-Dispositivs fertig fahrbereit montiert Fr. 2080 . Lieferfrist 1—2 Wochen<br />
THOMMEN & Co. A.-G., OSTERMUNDIGEN<br />
Telephon<br />
und Ladebrücke<br />
SPEZIALWERKSTÄTTE FÜR CHEVROLET-CHASSIS-VERLÄNGERUNGEN<br />
Bern Zähringer 10.81.<br />
Gesucht<br />
ein tüchtiger, zuverlässiger<br />
Automechaniker<br />
der allen vorkommenden!<br />
Reparaturen vorstehen<br />
kann. Es wäre Gelegenheit<br />
geböten, die deutsche<br />
Sprache zu lernen Eintritt<br />
sof. Grand Garage Burri,<br />
Aarestr. 12, Thun. Telephon<br />
12.12. 41946<br />
Gesucht<br />
Chauffeur-<br />
Mechaniker<br />
auf Saurer-Lastwagen. der<br />
mit sämtl. Reparaturen<br />
vertraut und zuverlässiger,<br />
sicherer Fahrer ist, in<br />
Fuhrhalterei. — Offerten<br />
unt. Chiffre 41895 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Das Automobil<br />
ist seinem Besitzer meistens<br />
ans Herz gewachsen<br />
Es darf ihm daher<br />
nicht gleichgültig sein, in<br />
wessen Hände er es gibt<br />
Wenn Sie einen wirklich<br />
zuverlässigen, arbeitsamen,<br />
strebsamen Chauffeur<br />
einzustellen wünschen,<br />
dessen ständige<br />
Sorgs nebst sicherem Fahren<br />
in der stets sanberen<br />
Instandhaltung Ihres Waeens<br />
liegt, so machen Sie<br />
ein Inserat in der tAutomobil-Revue»,<br />
denn Sie<br />
können immer beobachten<br />
dass nnr die intelligenteren,<br />
regsameren Berufsleute<br />
die guten Fachorgane<br />
halten Schreiben<br />
Sie also im Bedarfsfalle<br />
sofort an die<br />
Automobil-Revue In Berit.<br />
Jg., will., stark. Bursche<br />
sucht Stelle, wo er unter<br />
günstig. Bedingungen den<br />
AutomectaniKer-eerui<br />
erlernen könnte. Wenn<br />
mögl. b. kath. Meister. Oft<br />
ind zu rieht, an M. Völkirt,<br />
Mooelsberg (St. Gallen).<br />
Seltene<br />
Occasionen<br />
offene und geschlossene<br />
Wagen, auch Cabriolets,<br />
wie: 8380<br />
Alfa Romeo<br />
Lancia<br />
Hupmobile<br />
Falcon Knight<br />
Ceirano<br />
Fiat<br />
Citroen<br />
Flint<br />
nan<br />
Opel<br />
Unverbindliche Besichtigung<br />
und Vorführung<br />
durch :<br />
Kessler & Jaeger,<br />
Zürich 2, Garage Enge.<br />
Seestr 100. Telephon<br />
Selnau 63 59. — Spezialreparaturwerkstättp<br />
für ALFA R0ME0. —<br />
Grosses Ersatzteillager<br />
Je cherche place de<br />
Visiteur d'Agence Auto<br />
3u CHEF-VENDEUR, bien introduit, ayant<br />
dejä oecupe poste similaire, energique, parle<br />
2 langues et peut fournir caution.<br />
Offres sous chiffre 41962 ä la<br />
Revue Automobile, Berne.<br />
Grössere<br />
Auio-Reparatur-Werkstatt In BASEL<br />
sucht<br />
ganz erstklassigen<br />
MECHANIKER<br />
speziell geübt im Einregulieren von Motoren aller<br />
Marken, in bestbezahlte Dauerstellung.<br />
Ausführliche Offerten mit Referenzen und Angabe<br />
der Gehaltsansprüche unter Chiffre 41951 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zum baldigen Eintritt gesucht<br />
m einen grösseren Automobilbetrieb m. Gesellschaftswagen<br />
einen mit kaufmännischen und womöglich<br />
auch mit automobil-technischen Kenntnissen gut ausgestatteter<br />
, 41990<br />
FACHMANN<br />
als rechte Hand des Besitzers, welcher aber auch in<br />
dessen Abwesenheit befähigt ist, einen derartigen<br />
Betrieb selbständig erfolgreich und umsichtig zu<br />
führen.<br />
Umfassende Kenntnis kaufmännischer und rationeller<br />
Betriebsführung für derartiges Unternehmen<br />
nebst soliden Sprachkenntnissen und guten Umgangsformen<br />
erforderlich.<br />
Nur tüchtige Bewerber wollen sich, melden mit<br />
handschriftlicher Offerte, Angaben über bisherige Tätigkeit,<br />
Zeugniskopien und womöglich mit Bild unter<br />
Chiffre l_ 7407 Y. an Publicitas A.-G.. Bern.<br />
urainalzeusnjsse<br />
und Photographien den Chiffre-<br />
Offerten beilegt, tut es auf<br />
eigene Verantwortung.<br />
Die Administration kann<br />
Adressen von Chiffre-Inseraten<br />
keinesfalls bekanntgeben u. auch<br />
keine Haftung für die Wiedererlangung<br />
solcher Dokumente<br />
übernehmen.<br />
Die Aoministr. der automouii-Reuue.<br />
Wir suchen für die Zentralschweiz zwei bis drei<br />
üchtige<br />
utomec<br />
an<br />
Jahresstelle (im Sommer Chauffeur). Antritt 1. oder.<br />
15 Oktober <strong>1929</strong> Zeugniskopien, Photo und Gehaltsansprüche<br />
unter Chiffre 41893 an die Automobil-<br />
Revue Bern erbeten.<br />
Offizier oder Unteroffizier des Motorwagendienstes<br />
ist Gelegenheit geboten, sich an grosser Garage mit<br />
Reparaturwerkstatt 7609<br />
aktiv zu beteiligen<br />
Nur erstklassige Mechaniker der Autobranche wollen<br />
sich melden unter Chiffre 11034 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Jfexiajj, AOinuueuauon, Druck und Uichera; HAU. W AU A.-O, Haiierecüe Buchdruciurel und Wa*nerecbe VerlagS&OBUU, Bern.
m grosse Garage per sofort oder nachüebereinkunft<br />
gelernter<br />
4i 97a<br />
Wagenwascher<br />
für Wagenwäschen und Garagedienst. — Es<br />
können nur solche Bewerber berücksichtigt<br />
werden, die schon einige Jahre solchen Dienst<br />
versehen haben. — Wenn verheiratet, schöne<br />
3-Zimmer-Wohnung im Hause.<br />
Offerten mit Ausweis bisheriger Tätigkeit<br />
an Garage Fasier, Grenchen. Tel. 295.<br />
sucht gesunder, treuer u.<br />
fleissiger Bursche.<br />
Anfragen an die liechtensteinische<br />
Wirtschaftskammer,<br />
Vaduz. 41960<br />
Karosserie-<br />
Schmied<br />
sucht Stelle in grösserem<br />
Betrieb. Zeugnisse stehen<br />
zu Diensten. Offert, sind<br />
zu rieht, an Frau Fivian,<br />
4198a<br />
Nelkenweg 5, Bern.<br />
Gesucht tüchtiger Automechaniker,<br />
für Reparaturen<br />
und Unterhalt von 8<br />
Wagen u. Camions. Kost<br />
und Logis beim Meister.<br />
Gelegenheit, Französisch<br />
zu lernen. Offerten mit<br />
Gehaltsanspr. u. Zeugn.<br />
an Taxis Valaisans in<br />
Sitten (Wallis). 41983<br />
der seine Lehre beendet,<br />
sucht zu einem ganz tüchtigen<br />
Meister Stelle in<br />
grössere Garage als<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
410481 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Chauffeur-Mechaniker<br />
mit über lOjähr. Fahru.<br />
Werkstättepraxis, sucht<br />
Anstellung. Offerten unt.<br />
0. F. 1789 Z. an, Orell<br />
Füssli-Annoncen, Zürich,<br />
Zürcherhof. 41949<br />
sucht Anstellung auf Last-,<br />
Lieferungs- oder Luxuswagen.<br />
Zeugnisse zu Diensten.<br />
Off. an And. Just,<br />
Brandis, Maienfeld (Et.<br />
Graub.). 41957<br />
Gesucht<br />
Lehrstelle<br />
als<br />
Automechaniker<br />
D«f CHAUFFEUR -»<br />
Schweizer, 30 J. alt, aus<br />
Amerika zurück, der in<br />
Zürich die Chauffeurprü<br />
fung gut bestanden, sucht<br />
Stelle zu Privat od. Gesellschaft,<br />
auf Personen- od<br />
Lastauto. Langj. Praxis<br />
mit Motorkenntnis. Zeugnis<br />
zu Diensten. Spreche<br />
Deutsch u. Engl. Off. sind<br />
zu richten an Alb. Kehrli,<br />
Rifferswil, Bez. Affoltern<br />
(Zürich). 41969<br />
Junger, tüchtiger<br />
Junger, intelligenter<br />
Automechaniker<br />
Volontär<br />
Tüchtig., solider u. starker<br />
Chauffeur<br />
Ein erfahrener.<br />
Chauffeur-niedianiher<br />
findet sofort Stelle, indem<br />
er nicht nur Offerte anf<br />
Stellenangebote einreicht,<br />
da auf solche Anzeigen<br />
sich rejelmässie zahlreiche<br />
Bewerber melden, sondern<br />
indem er selbst in der<br />
Automobil-Revue ein Inserat<br />
erscheinen lässt, das<br />
die suchenden Autobesitzer<br />
anf ihn aufmerksam<br />
macht — Viele-haben sich<br />
durch eine kleine Anzeige<br />
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erspart<br />
Tüchtiger<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N°79<br />
Junger, tüchtiger<br />
Auto-<br />
Mechaniker<br />
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gesichert. — Traglast auf beide Achsen verteilt, sichert gleichmässige Abnutzung der Hinterradpneus.<br />
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Montage in 1 Woche.<br />
Verteilung der Nutzlast von 3000 kg auf 6 Bäder. — Pneuabnutzung daher äusserst minim. — Hintere Achse, frei beweglich,<br />
stellt sich in Kurven stets in die richtige Lage, ohne die Pneus seitlich zu belasten. — Schwinghebel zwischen den beiden Hinterfedern<br />
schafft Gewichtsausgleich, jedes Hinterrad absolut g*eich belastend. Derselbe Schwinghebel lässt Kader bei Unebenheiten<br />
:<br />
stets am Boden aufliegen.<br />
/—VVj/—\NV_VV|/i.VVf/—'—SXl'—VVl/i<br />
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considererait<br />
Ayence generale<br />
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Offres sous- chiffre Z. P. 2561 ä Rudolf Mosse S. A.. Zürich.<br />
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Preis des 3-Achser-Dispositivs fertig fahrbereit montiert Fr. 2080 . Lieferfrist 1—2 Wochen<br />
THOMMEN & Co. A.-G., OSTERMUNDIGEN<br />
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vertraut und zuverlässiger,<br />
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ist seinem Besitzer meistens<br />
ans Herz gewachsen<br />
Es darf ihm daher<br />
nicht gleichgültig sein, in<br />
wessen Hände er es gibt<br />
Wenn Sie einen wirklich<br />
zuverlässigen, arbeitsamen,<br />
strebsamen Chauffeur<br />
einzustellen wünschen,<br />
dessen ständige<br />
Sorgs nebst sicherem Fahren<br />
in der stets sanberen<br />
Instandhaltung Ihres Waeens<br />
liegt, so machen Sie<br />
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denn Sie<br />
können immer beobachten<br />
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regsameren Berufsleute<br />
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sofort an die<br />
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Jg., will., stark. Bursche<br />
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wie: 8380<br />
Alfa Romeo<br />
Lancia<br />
Hupmobile<br />
Falcon Knight<br />
Ceirano<br />
Fiat<br />
Citroen<br />
Flint<br />
nan<br />
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Unverbindliche Besichtigung<br />
und Vorführung<br />
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Kessler & Jaeger,<br />
Zürich 2, Garage Enge.<br />
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Selnau 63 59. — Spezialreparaturwerkstättp<br />
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Automobil-Revue. Bern.<br />
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einen mit kaufmännischen und womöglich<br />
auch mit automobil-technischen Kenntnissen gut ausgestatteter<br />
, 41990<br />
FACHMANN<br />
als rechte Hand des Besitzers, welcher aber auch in<br />
dessen Abwesenheit befähigt ist, einen derartigen<br />
Betrieb selbständig erfolgreich und umsichtig zu<br />
führen.<br />
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Nur tüchtige Bewerber wollen sich, melden mit<br />
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Die Administration kann<br />
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Wir suchen für die Zentralschweiz zwei bis drei<br />
üchtige<br />
utomec<br />
an<br />
Jahresstelle (im Sommer Chauffeur). Antritt 1. oder.<br />
15 Oktober <strong>1929</strong> Zeugniskopien, Photo und Gehaltsansprüche<br />
unter Chiffre 41893 an die Automobil-<br />
Revue Bern erbeten.<br />
Offizier oder Unteroffizier des Motorwagendienstes<br />
ist Gelegenheit geboten, sich an grosser Garage mit<br />
Reparaturwerkstatt 7609<br />
aktiv zu beteiligen<br />
Nur erstklassige Mechaniker der Autobranche wollen<br />
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Automobil-Revue. Bern.<br />
Jfexiajj, AOinuueuauon, Druck und Uichera; HAU. W AU A.-O, Haiierecüe Buchdruciurel und Wa*nerecbe VerlagS&OBUU, Bern.
tf°79<br />
II. Blatt<br />
BERN. 13. September 1029<br />
NP 79<br />
II. Blatt<br />
BERN, 13 September IQ29<br />
Praxis des Fahrers<br />
Kontrolliert die Reifen<br />
Verletzungen der Reifenoberfläche.<br />
Anfahren an Randsteine verursacht äussere<br />
Verletzungen. Auch das häufige Fahren iängs<br />
der Tramschienen, das Fahren in hartgefrorenen<br />
Geleisen auf den winterlichen Strassen,<br />
bewirken ähnliche Schäden. Aeussere Verletzungen<br />
der Reifen zeigen sich in allen Fällen,<br />
wo Reifen und Felge nicht zueinander<br />
passen.<br />
Das Aufbinden der Schneeketten ist eine<br />
subtile Sache, die im Reifen verschleiss eine<br />
ziemlich erkennbare Rolle spielt Schneeketten<br />
müssen Spiel haben, damit sie nicht immer<br />
auf der genau gleichen Stelle aufliegen<br />
und dort schliesslich Vertiefungen und Aufschürfungen<br />
der Reifenoberfläche hervorrufen.<br />
Die Anordnung des Lenkgestänges erfordert vom<br />
Konstrukteur grosse Rücksichten, da auf den Sturz<br />
der Räder, auf ihren Einzug usw. geachtet werden<br />
muss. Falsche Konstruktionen ergeben einen hohen<br />
Reifen verschleiss.<br />
(Schluss.)<br />
Das sind alles Vorkommnisse, die mit<br />
einiger Aufmerksamkeit zu vermeiden sind.<br />
Weniger in dem Vermögen des Fahrers liegen<br />
die Verletzungen der Reifen durch<br />
scharfe Steine, Glasscherben, scharfe Metallstücke<br />
usw.<br />
Diese Schäden verlangen ein sofortiges<br />
Ausbessern durch Verkleben mit Gummilösung.<br />
Nagellöcher kann man durch Kautschukpilze<br />
verstopfen. Späterhin, wenn solche<br />
Schäden einfach belassen werden, trennt<br />
sich die Gummilauffläche los und schliesslich<br />
tritt noch das Gewebe zutage.<br />
Die Vorderräder bewegen sich beim Befahren von<br />
Kurven in verschiedenen Winkeln A zur Senkrechten<br />
der Fahrrichtung. In der Konstruktion der<br />
Lenkung muss auf diese Tatsache Rücksicht genommen<br />
werden, damit sich der Reifenverschleiss<br />
nicht zu hoch stellt.<br />
Wärmeeinflüsse und chemische Einflüsse.<br />
Es ist eine altbekannte Tatsache, dass man<br />
ein Auto der Reifenverderbnisse wegen nicht<br />
allzulange an der Sonne stehen lassen darf.<br />
Ist kein schattiger Platz zu finden, so legt<br />
man ein Tuch über die sonnseitigen Reifen<br />
und denke daran, dass auch der Reservereifen<br />
vor der Sonnenwärme geschützt werden<br />
soll, wenn er nicht bereits eine Schutzhülle<br />
hat. Der Autofahrer, der sich eine Schutz-<br />
Links: Vorderrad, bei dem sich die Mittellinie des<br />
Lenkzapfens nicht mit der Mittellinie des Reifens<br />
auf der Fahrbahn trifft, wodurch ein erhöhter<br />
Reifenverschleiss resultiert.<br />
Mitte: Vorderrad, bei dem diese Linien zusammentreffen<br />
und daher ein normaler Reifenverschleiss<br />
garantiert ist.<br />
Rechts: Die Vorderradbremsen verlangen einen<br />
Sturz der Vorderachse nach vorn. Wo dieser fehlt,<br />
ist ebenfalls ein höherer Reifenverbrauch vorhai
tf°79<br />
II. Blatt<br />
BERN. 13. September 1029<br />
NP 79<br />
II. Blatt<br />
BERN, 13 September IQ29<br />
Praxis des Fahrers<br />
Kontrolliert die Reifen<br />
Verletzungen der Reifenoberfläche.<br />
Anfahren an Randsteine verursacht äussere<br />
Verletzungen. Auch das häufige Fahren iängs<br />
der Tramschienen, das Fahren in hartgefrorenen<br />
Geleisen auf den winterlichen Strassen,<br />
bewirken ähnliche Schäden. Aeussere Verletzungen<br />
der Reifen zeigen sich in allen Fällen,<br />
wo Reifen und Felge nicht zueinander<br />
passen.<br />
Das Aufbinden der Schneeketten ist eine<br />
subtile Sache, die im Reifen verschleiss eine<br />
ziemlich erkennbare Rolle spielt Schneeketten<br />
müssen Spiel haben, damit sie nicht immer<br />
auf der genau gleichen Stelle aufliegen<br />
und dort schliesslich Vertiefungen und Aufschürfungen<br />
der Reifenoberfläche hervorrufen.<br />
Die Anordnung des Lenkgestänges erfordert vom<br />
Konstrukteur grosse Rücksichten, da auf den Sturz<br />
der Räder, auf ihren Einzug usw. geachtet werden<br />
muss. Falsche Konstruktionen ergeben einen hohen<br />
Reifen verschleiss.<br />
(Schluss.)<br />
Das sind alles Vorkommnisse, die mit<br />
einiger Aufmerksamkeit zu vermeiden sind.<br />
Weniger in dem Vermögen des Fahrers liegen<br />
die Verletzungen der Reifen durch<br />
scharfe Steine, Glasscherben, scharfe Metallstücke<br />
usw.<br />
Diese Schäden verlangen ein sofortiges<br />
Ausbessern durch Verkleben mit Gummilösung.<br />
Nagellöcher kann man durch Kautschukpilze<br />
verstopfen. Späterhin, wenn solche<br />
Schäden einfach belassen werden, trennt<br />
sich die Gummilauffläche los und schliesslich<br />
tritt noch das Gewebe zutage.<br />
Die Vorderräder bewegen sich beim Befahren von<br />
Kurven in verschiedenen Winkeln A zur Senkrechten<br />
der Fahrrichtung. In der Konstruktion der<br />
Lenkung muss auf diese Tatsache Rücksicht genommen<br />
werden, damit sich der Reifenverschleiss<br />
nicht zu hoch stellt.<br />
Wärmeeinflüsse und chemische Einflüsse.<br />
Es ist eine altbekannte Tatsache, dass man<br />
ein Auto der Reifenverderbnisse wegen nicht<br />
allzulange an der Sonne stehen lassen darf.<br />
Ist kein schattiger Platz zu finden, so legt<br />
man ein Tuch über die sonnseitigen Reifen<br />
und denke daran, dass auch der Reservereifen<br />
vor der Sonnenwärme geschützt werden<br />
soll, wenn er nicht bereits eine Schutzhülle<br />
hat. Der Autofahrer, der sich eine Schutz-<br />
Links: Vorderrad, bei dem sich die Mittellinie des<br />
Lenkzapfens nicht mit der Mittellinie des Reifens<br />
auf der Fahrbahn trifft, wodurch ein erhöhter<br />
Reifenverschleiss resultiert.<br />
Mitte: Vorderrad, bei dem diese Linien zusammentreffen<br />
und daher ein normaler Reifenverschleiss<br />
garantiert ist.<br />
Rechts: Die Vorderradbremsen verlangen einen<br />
Sturz der Vorderachse nach vorn. Wo dieser fehlt,<br />
ist ebenfalls ein höherer Reifenverbrauch vorhai
; AUTOMUBlL-KfcVUK 192» — N°79<br />
etwas kitzliger; aber eine unmittelbare Qefahr<br />
besteht auch dann noch nicht, weil sich<br />
der Wagen relativ zur Ebene nur ganz wenig<br />
in den Luftraum erhebt. Der Wagen ist<br />
dann allerdings nicht mehr geschützt, wie er<br />
es durch die Telephonleitung wäre, aber er<br />
zieht durch seine Höhe von kaum zwei Meter<br />
den Blitz praktisch auch in keiner Weis© an.<br />
Abgesehen davon ist die Zeit, während der<br />
sich der fahrende Wagen in der jeweils in<br />
Betracht kommenden Qefahrzone befindet,<br />
nur so kurz, dass man wirklich schon von<br />
einem Zufall sprechen müsste, wenn der Wagen<br />
vom Blitz getroffen würde.<br />
Zugunsten der hier vorgebrachten Theorie<br />
spricht der Umstand, dass Eisenbahnzüge,<br />
die doch grosse Eisenmassen darstellen und<br />
deren Anlage oft eine grosse Ebene dominiert,<br />
nur höchst selten vom Blitz getroffen<br />
werden.<br />
Wenn wir bisher dem Blitz mit Hilfe wissenschaftlicher<br />
Argumente fast alle Chancen<br />
abgesprochen haben, so müssen wir sie ihm<br />
in einer andern Hinsicht gerechterweise zusprechen:<br />
Man hört hie und da die Behauptung,<br />
ein Automobil sei blitzsicher, weil es<br />
auf isolierenden Gummireifen stehe. Mit dieser<br />
Isolation ist es leider nichts. Erstens werden<br />
die Reifen bei einem Gewitter meist nass<br />
und deshalb für hohe Spannungen gut leitend<br />
sein. Zweitens käme ein Isolator von der<br />
Höhe der höchstens 30 cm dicken Reifen für<br />
den Blitz als Isolator gar nicht in Betracht.<br />
Mit andern Worten: Dem Blitz macht es gar<br />
nichts aus, ob er 1000 Meter oder 1000,30<br />
Meter überspringen muss. Die Pneus würden<br />
bei einem Blitzschlag ins Auto ganz einfach<br />
übersprungen.<br />
Eine wirkliche Gefahr<br />
tritt im grossen und ganzen nur dann auf,<br />
wenn man den Wagen während eines Gewitters<br />
an einem ungeeigneten Ort unter Obdach<br />
stellt, sei es unter einem hohen, einsam<br />
stehenden Baum, neben dem Blitzableiter<br />
oder der Dachtraufe eines hochgelegenen<br />
Hauses oder andern, der Blitzgefahr selbst<br />
ausgesetzten Objekten. Trifft der Blitz den<br />
Baum oder das Haus, so treten in einem<br />
Umkreis von mehreren Metern davon meist<br />
noch sehr starke elektrische Zweigentladungen<br />
auf, die sehr wohl das Benzin in Brand<br />
setzen oder den Passagieren Schäden zufügen<br />
könnten. Dass man es vorsichtshalber<br />
unterlassen soll, den Wagen während eines<br />
Gewitters auf dem Scheitelpunkt einer Passstrasse<br />
stehen zu lassen, braucht wohj nicht<br />
besonders betont zu werden. w.<br />
T««h<br />
Desaxlerte Kurbel-<br />
welle a) Zylindermitte,<br />
b) Kurbelwellenmitte,<br />
c) entgegengesetzte Lage<br />
der Pleuelstange.<br />
s»<br />
Frage 7354. Oelmarken. Als mehrjähriger Abonnent<br />
der Automobil-Revue erlaube mir die höfl.<br />
Anfrage: Existieren auf dem schweizerischen Oeltnarkt<br />
nachstehende zwei Oelmarken: Pennsylvania<br />
World Oil Cy und Continental Rugby Oil? Wenn<br />
ja, wer verkauft dieselben ? J. B. in Z.<br />
Frage 7355. Teerspritzer auf «Duco»-Lack. Ich<br />
fuhr vor einigen Tagen über eine Strasse, auf der<br />
geteert wurde, und erhielt auf meinen hellen, mit<br />
«Duco» gespritzten Wagen verschiedene Teerspritzer.<br />
Ich möchte Sie nun anfragen, auf welche Weise<br />
man solche Teerspritzer leicht entfernen kann, ohne<br />
den Lack zu beschädieen. K in Z.<br />
Antwort' Bestreichen Sie die Flecken mit<br />
Butter, bis diese weich werden. Dann lassen sich<br />
dieselben mit einem wollenen Lappen abwischen.<br />
Im Inseratenteil unseres Blattes finden Sie auch<br />
Spezialputzmittel empfohlen, mit denen Karosserien<br />
gereinigt werden können, ohne dass dabei der Lack<br />
irgendwie in Mitleidenschaft gezogen wird.<br />
Ein zweites Mittel, mit dem man Teerflecken<br />
leicht wegschaffen kann, ist BenzoL wlt.<br />
Frage 7356. Motor mit desaxierter Kurbelwelle.<br />
In einem Prospekt begegnete ich dem Ausdruck:<br />
Desaxierter Motor und fand dort die Bemerkung,<br />
dass durch die Desaxierung des Motors seine Leistung<br />
verbessert worden sei. Was versteht man unter<br />
dieser Eigenschaft ? H. K. in O.<br />
Antwort: Desaxiert ist ein Motor, dann,<br />
wenn seine Kurbelwelle nicht genau unter der Mitte<br />
der Zylinder angeordnet ist. Bedeutet in unserer<br />
Abbildung a die Mittelebene der Zylinder, so ist b die<br />
Mittelebene der Kurbelwelle. Befindet sich nun die<br />
Pleuelstang« in der Lage, wie sie in unserer Skizze<br />
abgebildet ist, so hat sie eine geringere Neigung als<br />
in der Lage c mit der Neigung d.<br />
Mit dieser Anordnung wird in erster Linie der<br />
giosa-e seitliche Druck eliminiert, den der Kolben<br />
wählend des Explosionstaktes auf die Zylinderwand<br />
ausübt. Der Kolben und damit auch der Motor<br />
ergibt aus diesem Grunde in dieser Stellung<br />
einen bessern Wirkungsgrad. Ein grosser Teil der<br />
Motoren ist in den letzten Jahren desaxiert worden.<br />
wlt.<br />
Frag* 7357. Verwendbarkeit eines Magneten<br />
für beide Drehrichtungen. Bei meinem Wagen<br />
muss der Magnet ersetzt werden. Ich hätte nun Gelegenheit,<br />
einen gebrauchten, aber sehr guten Magneten<br />
billig zu karufen, nur ist dieser Magnet für<br />
die entgegengesetzte Drehrichtung bestimmt. Kann<br />
er trotzdem eingebaut werden, oder ist er unbrauchbar<br />
? F. G. in T.<br />
Antwort: Der Magnet ist verwendbar, muss<br />
jedoch zuerst für die neue Drehrichtung abgeändert<br />
werden. Andernfalls ist der gelieferte Zündstrom<br />
nur schwach, und es besteht die Möglichkeit, dass<br />
der Unterbrecher versagt. Aendern Sie also zuerst<br />
den Unterbrecher und seine Schleifnocken so ab.<br />
dass sich beim umgekehrten Lauf des Ankers die<br />
gleichen Vorgänge abspielen und die Anordnung<br />
der Teile die gleiche ist, wie bei der gegenwärtigen<br />
Drehrichtung. Der Unterbrecher muss dann ferner<br />
zum Anker so eingestellt werden, dass er den Primärstrom<br />
im Moment unterbricht, wo dieser sein<br />
Maximum erreicht. Auch hier können Sie einfach<br />
nach dem Vorbild der gegenwärtigen Einstellung<br />
vorgehen, mit dem Unterschied, daes nun die symetrische<br />
Anordnung anzustreben ist. Schliesslich<br />
wäre noch zu prüfen, ob bei der umgekehrten Drehrichtung<br />
der Verteiler richtig arbeitet. at.<br />
In den Zylinder gelangt somit ein starkes, intensr»<br />
zerstäubtes Gemisch, das ein sofortiges und schnei*<br />
les Anziehen des Motors vermittelt Die Wirkung<br />
der Beschleunigungspumpo stellt sich selbsttätig<br />
nach der gewünschten Beschleunigung ein, und<br />
zwar in der Weise, dass bei einem scharfen, plötzlichen<br />
Heruntertreten des Gaspedals ein starkes<br />
Gasgeben und damit ein rasches Anfahren des<br />
Wagens eintritt, während bei schwachem, allmählichem<br />
Gasgeben die Pumpe überhaupt nicht in<br />
Wirksamkeit tritt.<br />
Ei liegt nun die Vermutung nahe, dass infolge<br />
der Pumpenwirkung ein höherer Brennstoffverbrauch<br />
eintritt; das Gegenteil ist jedoch der Fall:<br />
Da die Pumpe den jeweiligen Verhältnissen entsprechend<br />
reguliert werden kann und bei den mit<br />
Beschleunigungspumpe ausgerüsteten Vergasern der<br />
Luftquerschnitt grösser und die Brennstoffdüse<br />
kleiner gewählt wird, ist vielmehr mit einer Brennstoffersparnis<br />
zu rechnen.<br />
wlt.<br />
Frage 7359. Uebertragung durch Verzahnung<br />
mit Kugeln. Einer meiner Kollegen sprach letzthin<br />
von einer Kugelverzabnun*, die von einem<br />
Engländer erfunden worden sei Wie soll ich mir<br />
die Uebertragung durch Kugeln vorstellen? leb<br />
wäre Ihnen um Auskunft dankbar. B. H. in 0,<br />
Schema der Zahnndübertragung in Verbindung mit<br />
Kugeln.<br />
Frage 7358. Vergaser und Btschleunigungspumpe.<br />
Bei meinem Wagen zeigen sich beim Anfahren<br />
häufig c Schluckerscheinungen >, die dann<br />
das Anfahren verzögern. Ein Geschäftsfreund teilte<br />
mir nun mit, dass ich durch einen Vergaser mit<br />
Beschleunigungspumpe das Uebel leicht beheben<br />
könne und dazu noch Benzin sparen werde. Welche<br />
Bewandtnis hat überhaupt eine solche Beschleunigungspumpe<br />
am Vergaser ? H. M. in N.<br />
Antwort: Diese Erscheinung lässt sich natürlich<br />
auch durch eine genaue Regulierung des<br />
Vergasers beheben. Diese sich besonders im Stadtverkehr<br />
unangenehm bemerkbar machende Eigenschaft<br />
des Vergasers ergibt sich daraus, dass bei<br />
einem plötzlichen, scharfen Gasgeben keine rasche<br />
Reprise, sondern das durch eine Unterbrechung in<br />
der Brennstoffzufuhr hervorgerufene sogenannte<br />
« Verschlucken > des Motors eintritt. Zwar besteht<br />
für den Fahrer die Möglichkeit, durch eine geschickte,<br />
langsam und vorsichtig einsetzende Akzeleration<br />
mit einer gewissen Geschwindigkeit sicher<br />
anzufahren, doch ist diese Geschwindigkeit meist<br />
nicht sehr zufriedenstellend. Es handelt sich aber<br />
hierbei auch um eine Operation, die dem weniger<br />
geübten Fahrer, insbesondere dem Anfänger, ganz<br />
ausserordentliche Schwierigkeiten bereitet.<br />
Dieses Problem ist durch einen neuen Vergaser<br />
mit Beschleunigungspumpe gelost worden. Aeusserlich<br />
unterscheidet sich der neue Vergaser von den<br />
sonst üblichen Konstruktionen dadurch, dass auf<br />
sein Schwimmergehäuse die Beschleunigungepumpe,<br />
eine kleine Luftpumpe, montiert ist, deren Betäti-<br />
Antwort: Es hat tatsächlich, wie Ihr Kollege<br />
sagte, in England ein Elfinder das Patent für<br />
Kugel-Zahnradübertragung verlangt. Wie sie au3<br />
unserer Abbildung ersehen, stellt die Erfindung<br />
einen neuen Typ der Uebertragung vor, der aus<br />
zwei spezialverzahnten Rädern besteht, die durch<br />
Kugeln in Verbindung gebracht sind. Die Kugeln<br />
selber sind zwischen Führungen eingelagert, und<br />
greifen nur auf einer ganz kurzen Strecke in die<br />
Uebertragungsbeweguns ein. Die Erfindung hat<br />
den Zweck, das Gleiten der Zahnradoberflächen gewöhnlicher<br />
Verzahnungen zu vermeiden.<br />
Wenn Sie sich ein wenig näher mit der Erfindung<br />
und unserer Abbildung befassen, so werden<br />
auch Ihnen wie uns Zweifel aufsteigen, denn die<br />
Kräfte, die durch die Zahnräder übertragen werden,<br />
sind so gross und wirken so plötzlich, dass die<br />
gung durch einen mit deT Drosselklappenachse<br />
verbundenen Hebel erfolgt und die beim Gasgeben Kugeln zwischen den Zähnen eine sichere Uebertragung<br />
eher verunmögüchen. Uns erscheint die<br />
auf das Brennstoffniveau des Schwimmerbehälters<br />
Luft druckt. Durch die auf diese Weise hervorgerufene<br />
Komprimierung der Luft im Schwimmerbewendbar.<br />
Zudem verursacht sie ziemlichen Lärm.<br />
Erfindung für Motoren La allgemeinen kaum anhälter<br />
wird der Brennstoff durch die Austrittslöcher<br />
der Spritzdüse in Form eines starken, fein gerade für die Uebertragung schwacher Kräfta<br />
Immerhin ist es möglich, daas diese Konstruktion<br />
vernebelten Strahls in die Mischkammer gespritzt. doch eine Bedeutung erlangen kann. wlt.<br />
BERGOUGNAN<br />
ME1ÄLLU<br />
AUTO<br />
LAMPEN<br />
Längere<br />
Lebensdauer<br />
Ihrer<br />
PNEUS<br />
K T I Ö R I C H<br />
DI ET IKON<br />
T E L N 97<br />
DIESER<br />
EXTRA WEICHE<br />
HOHLRAUMREIFEN<br />
IST GESETZLICH IN<br />
ALLEN KANTONEN<br />
ZUGELASSEN.<br />
R.C. BERGOUGNAN<br />
ZÜRICH: HAFNERSTRASSE 17<br />
GENF: RÜE DU LEMAN 14<br />
Todesanzeige<br />
— .«.»<br />
Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, Ihnen den<br />
Hinschied unseres verehrten Seniorchefs<br />
Herrn Jean Gygax<br />
Carrossier<br />
anzuzeigen. Er verschied heute nachmittag unerwartet an<br />
einem Schlaganfall.<br />
Biel, den 9. September <strong>1929</strong>.<br />
Garrosssrle Jean GyyaK S. A., Elel.<br />
durch den<br />
Luftdruckmesser<br />
EDCO<br />
Preis Fr. 6.50<br />
In «ll«n guten Garagen erhältlich,<br />
SCHWEIZER-FABRIKAT<br />
Bezugsquellennachweis durch<br />
Ed.Dubied&Cie.S.A.<br />
Neuchätel
; AUTOMUBlL-KfcVUK 192» — N°79<br />
etwas kitzliger; aber eine unmittelbare Qefahr<br />
besteht auch dann noch nicht, weil sich<br />
der Wagen relativ zur Ebene nur ganz wenig<br />
in den Luftraum erhebt. Der Wagen ist<br />
dann allerdings nicht mehr geschützt, wie er<br />
es durch die Telephonleitung wäre, aber er<br />
zieht durch seine Höhe von kaum zwei Meter<br />
den Blitz praktisch auch in keiner Weis© an.<br />
Abgesehen davon ist die Zeit, während der<br />
sich der fahrende Wagen in der jeweils in<br />
Betracht kommenden Qefahrzone befindet,<br />
nur so kurz, dass man wirklich schon von<br />
einem Zufall sprechen müsste, wenn der Wagen<br />
vom Blitz getroffen würde.<br />
Zugunsten der hier vorgebrachten Theorie<br />
spricht der Umstand, dass Eisenbahnzüge,<br />
die doch grosse Eisenmassen darstellen und<br />
deren Anlage oft eine grosse Ebene dominiert,<br />
nur höchst selten vom Blitz getroffen<br />
werden.<br />
Wenn wir bisher dem Blitz mit Hilfe wissenschaftlicher<br />
Argumente fast alle Chancen<br />
abgesprochen haben, so müssen wir sie ihm<br />
in einer andern Hinsicht gerechterweise zusprechen:<br />
Man hört hie und da die Behauptung,<br />
ein Automobil sei blitzsicher, weil es<br />
auf isolierenden Gummireifen stehe. Mit dieser<br />
Isolation ist es leider nichts. Erstens werden<br />
die Reifen bei einem Gewitter meist nass<br />
und deshalb für hohe Spannungen gut leitend<br />
sein. Zweitens käme ein Isolator von der<br />
Höhe der höchstens 30 cm dicken Reifen für<br />
den Blitz als Isolator gar nicht in Betracht.<br />
Mit andern Worten: Dem Blitz macht es gar<br />
nichts aus, ob er 1000 Meter oder 1000,30<br />
Meter überspringen muss. Die Pneus würden<br />
bei einem Blitzschlag ins Auto ganz einfach<br />
übersprungen.<br />
Eine wirkliche Gefahr<br />
tritt im grossen und ganzen nur dann auf,<br />
wenn man den Wagen während eines Gewitters<br />
an einem ungeeigneten Ort unter Obdach<br />
stellt, sei es unter einem hohen, einsam<br />
stehenden Baum, neben dem Blitzableiter<br />
oder der Dachtraufe eines hochgelegenen<br />
Hauses oder andern, der Blitzgefahr selbst<br />
ausgesetzten Objekten. Trifft der Blitz den<br />
Baum oder das Haus, so treten in einem<br />
Umkreis von mehreren Metern davon meist<br />
noch sehr starke elektrische Zweigentladungen<br />
auf, die sehr wohl das Benzin in Brand<br />
setzen oder den Passagieren Schäden zufügen<br />
könnten. Dass man es vorsichtshalber<br />
unterlassen soll, den Wagen während eines<br />
Gewitters auf dem Scheitelpunkt einer Passstrasse<br />
stehen zu lassen, braucht wohj nicht<br />
besonders betont zu werden. w.<br />
T««h<br />
Desaxlerte Kurbel-<br />
welle a) Zylindermitte,<br />
b) Kurbelwellenmitte,<br />
c) entgegengesetzte Lage<br />
der Pleuelstange.<br />
s»<br />
Frage 7354. Oelmarken. Als mehrjähriger Abonnent<br />
der Automobil-Revue erlaube mir die höfl.<br />
Anfrage: Existieren auf dem schweizerischen Oeltnarkt<br />
nachstehende zwei Oelmarken: Pennsylvania<br />
World Oil Cy und Continental Rugby Oil? Wenn<br />
ja, wer verkauft dieselben ? J. B. in Z.<br />
Frage 7355. Teerspritzer auf «Duco»-Lack. Ich<br />
fuhr vor einigen Tagen über eine Strasse, auf der<br />
geteert wurde, und erhielt auf meinen hellen, mit<br />
«Duco» gespritzten Wagen verschiedene Teerspritzer.<br />
Ich möchte Sie nun anfragen, auf welche Weise<br />
man solche Teerspritzer leicht entfernen kann, ohne<br />
den Lack zu beschädieen. K in Z.<br />
Antwort' Bestreichen Sie die Flecken mit<br />
Butter, bis diese weich werden. Dann lassen sich<br />
dieselben mit einem wollenen Lappen abwischen.<br />
Im Inseratenteil unseres Blattes finden Sie auch<br />
Spezialputzmittel empfohlen, mit denen Karosserien<br />
gereinigt werden können, ohne dass dabei der Lack<br />
irgendwie in Mitleidenschaft gezogen wird.<br />
Ein zweites Mittel, mit dem man Teerflecken<br />
leicht wegschaffen kann, ist BenzoL wlt.<br />
Frage 7356. Motor mit desaxierter Kurbelwelle.<br />
In einem Prospekt begegnete ich dem Ausdruck:<br />
Desaxierter Motor und fand dort die Bemerkung,<br />
dass durch die Desaxierung des Motors seine Leistung<br />
verbessert worden sei. Was versteht man unter<br />
dieser Eigenschaft ? H. K. in O.<br />
Antwort: Desaxiert ist ein Motor, dann,<br />
wenn seine Kurbelwelle nicht genau unter der Mitte<br />
der Zylinder angeordnet ist. Bedeutet in unserer<br />
Abbildung a die Mittelebene der Zylinder, so ist b die<br />
Mittelebene der Kurbelwelle. Befindet sich nun die<br />
Pleuelstang« in der Lage, wie sie in unserer Skizze<br />
abgebildet ist, so hat sie eine geringere Neigung als<br />
in der Lage c mit der Neigung d.<br />
Mit dieser Anordnung wird in erster Linie der<br />
giosa-e seitliche Druck eliminiert, den der Kolben<br />
wählend des Explosionstaktes auf die Zylinderwand<br />
ausübt. Der Kolben und damit auch der Motor<br />
ergibt aus diesem Grunde in dieser Stellung<br />
einen bessern Wirkungsgrad. Ein grosser Teil der<br />
Motoren ist in den letzten Jahren desaxiert worden.<br />
wlt.<br />
Frag* 7357. Verwendbarkeit eines Magneten<br />
für beide Drehrichtungen. Bei meinem Wagen<br />
muss der Magnet ersetzt werden. Ich hätte nun Gelegenheit,<br />
einen gebrauchten, aber sehr guten Magneten<br />
billig zu karufen, nur ist dieser Magnet für<br />
die entgegengesetzte Drehrichtung bestimmt. Kann<br />
er trotzdem eingebaut werden, oder ist er unbrauchbar<br />
? F. G. in T.<br />
Antwort: Der Magnet ist verwendbar, muss<br />
jedoch zuerst für die neue Drehrichtung abgeändert<br />
werden. Andernfalls ist der gelieferte Zündstrom<br />
nur schwach, und es besteht die Möglichkeit, dass<br />
der Unterbrecher versagt. Aendern Sie also zuerst<br />
den Unterbrecher und seine Schleifnocken so ab.<br />
dass sich beim umgekehrten Lauf des Ankers die<br />
gleichen Vorgänge abspielen und die Anordnung<br />
der Teile die gleiche ist, wie bei der gegenwärtigen<br />
Drehrichtung. Der Unterbrecher muss dann ferner<br />
zum Anker so eingestellt werden, dass er den Primärstrom<br />
im Moment unterbricht, wo dieser sein<br />
Maximum erreicht. Auch hier können Sie einfach<br />
nach dem Vorbild der gegenwärtigen Einstellung<br />
vorgehen, mit dem Unterschied, daes nun die symetrische<br />
Anordnung anzustreben ist. Schliesslich<br />
wäre noch zu prüfen, ob bei der umgekehrten Drehrichtung<br />
der Verteiler richtig arbeitet. at.<br />
In den Zylinder gelangt somit ein starkes, intensr»<br />
zerstäubtes Gemisch, das ein sofortiges und schnei*<br />
les Anziehen des Motors vermittelt Die Wirkung<br />
der Beschleunigungspumpo stellt sich selbsttätig<br />
nach der gewünschten Beschleunigung ein, und<br />
zwar in der Weise, dass bei einem scharfen, plötzlichen<br />
Heruntertreten des Gaspedals ein starkes<br />
Gasgeben und damit ein rasches Anfahren des<br />
Wagens eintritt, während bei schwachem, allmählichem<br />
Gasgeben die Pumpe überhaupt nicht in<br />
Wirksamkeit tritt.<br />
Ei liegt nun die Vermutung nahe, dass infolge<br />
der Pumpenwirkung ein höherer Brennstoffverbrauch<br />
eintritt; das Gegenteil ist jedoch der Fall:<br />
Da die Pumpe den jeweiligen Verhältnissen entsprechend<br />
reguliert werden kann und bei den mit<br />
Beschleunigungspumpe ausgerüsteten Vergasern der<br />
Luftquerschnitt grösser und die Brennstoffdüse<br />
kleiner gewählt wird, ist vielmehr mit einer Brennstoffersparnis<br />
zu rechnen.<br />
wlt.<br />
Frage 7359. Uebertragung durch Verzahnung<br />
mit Kugeln. Einer meiner Kollegen sprach letzthin<br />
von einer Kugelverzabnun*, die von einem<br />
Engländer erfunden worden sei Wie soll ich mir<br />
die Uebertragung durch Kugeln vorstellen? leb<br />
wäre Ihnen um Auskunft dankbar. B. H. in 0,<br />
Schema der Zahnndübertragung in Verbindung mit<br />
Kugeln.<br />
Frage 7358. Vergaser und Btschleunigungspumpe.<br />
Bei meinem Wagen zeigen sich beim Anfahren<br />
häufig c Schluckerscheinungen >, die dann<br />
das Anfahren verzögern. Ein Geschäftsfreund teilte<br />
mir nun mit, dass ich durch einen Vergaser mit<br />
Beschleunigungspumpe das Uebel leicht beheben<br />
könne und dazu noch Benzin sparen werde. Welche<br />
Bewandtnis hat überhaupt eine solche Beschleunigungspumpe<br />
am Vergaser ? H. M. in N.<br />
Antwort: Diese Erscheinung lässt sich natürlich<br />
auch durch eine genaue Regulierung des<br />
Vergasers beheben. Diese sich besonders im Stadtverkehr<br />
unangenehm bemerkbar machende Eigenschaft<br />
des Vergasers ergibt sich daraus, dass bei<br />
einem plötzlichen, scharfen Gasgeben keine rasche<br />
Reprise, sondern das durch eine Unterbrechung in<br />
der Brennstoffzufuhr hervorgerufene sogenannte<br />
« Verschlucken > des Motors eintritt. Zwar besteht<br />
für den Fahrer die Möglichkeit, durch eine geschickte,<br />
langsam und vorsichtig einsetzende Akzeleration<br />
mit einer gewissen Geschwindigkeit sicher<br />
anzufahren, doch ist diese Geschwindigkeit meist<br />
nicht sehr zufriedenstellend. Es handelt sich aber<br />
hierbei auch um eine Operation, die dem weniger<br />
geübten Fahrer, insbesondere dem Anfänger, ganz<br />
ausserordentliche Schwierigkeiten bereitet.<br />
Dieses Problem ist durch einen neuen Vergaser<br />
mit Beschleunigungspumpe gelost worden. Aeusserlich<br />
unterscheidet sich der neue Vergaser von den<br />
sonst üblichen Konstruktionen dadurch, dass auf<br />
sein Schwimmergehäuse die Beschleunigungepumpe,<br />
eine kleine Luftpumpe, montiert ist, deren Betäti-<br />
Antwort: Es hat tatsächlich, wie Ihr Kollege<br />
sagte, in England ein Elfinder das Patent für<br />
Kugel-Zahnradübertragung verlangt. Wie sie au3<br />
unserer Abbildung ersehen, stellt die Erfindung<br />
einen neuen Typ der Uebertragung vor, der aus<br />
zwei spezialverzahnten Rädern besteht, die durch<br />
Kugeln in Verbindung gebracht sind. Die Kugeln<br />
selber sind zwischen Führungen eingelagert, und<br />
greifen nur auf einer ganz kurzen Strecke in die<br />
Uebertragungsbeweguns ein. Die Erfindung hat<br />
den Zweck, das Gleiten der Zahnradoberflächen gewöhnlicher<br />
Verzahnungen zu vermeiden.<br />
Wenn Sie sich ein wenig näher mit der Erfindung<br />
und unserer Abbildung befassen, so werden<br />
auch Ihnen wie uns Zweifel aufsteigen, denn die<br />
Kräfte, die durch die Zahnräder übertragen werden,<br />
sind so gross und wirken so plötzlich, dass die<br />
gung durch einen mit deT Drosselklappenachse<br />
verbundenen Hebel erfolgt und die beim Gasgeben Kugeln zwischen den Zähnen eine sichere Uebertragung<br />
eher verunmögüchen. Uns erscheint die<br />
auf das Brennstoffniveau des Schwimmerbehälters<br />
Luft druckt. Durch die auf diese Weise hervorgerufene<br />
Komprimierung der Luft im Schwimmerbewendbar.<br />
Zudem verursacht sie ziemlichen Lärm.<br />
Erfindung für Motoren La allgemeinen kaum anhälter<br />
wird der Brennstoff durch die Austrittslöcher<br />
der Spritzdüse in Form eines starken, fein gerade für die Uebertragung schwacher Kräfta<br />
Immerhin ist es möglich, daas diese Konstruktion<br />
vernebelten Strahls in die Mischkammer gespritzt. doch eine Bedeutung erlangen kann. wlt.<br />
BERGOUGNAN<br />
ME1ÄLLU<br />
AUTO<br />
LAMPEN<br />
Längere<br />
Lebensdauer<br />
Ihrer<br />
PNEUS<br />
K T I Ö R I C H<br />
DI ET IKON<br />
T E L N 97<br />
DIESER<br />
EXTRA WEICHE<br />
HOHLRAUMREIFEN<br />
IST GESETZLICH IN<br />
ALLEN KANTONEN<br />
ZUGELASSEN.<br />
R.C. BERGOUGNAN<br />
ZÜRICH: HAFNERSTRASSE 17<br />
GENF: RÜE DU LEMAN 14<br />
Todesanzeige<br />
— .«.»<br />
Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, Ihnen den<br />
Hinschied unseres verehrten Seniorchefs<br />
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einem Schlaganfall.<br />
Biel, den 9. September <strong>1929</strong>.<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 79<br />
Eine neue Klopf-Theorie.<br />
Jedem Automobilisten ist das Klopfen des<br />
Motors bekannt, das bei zu viel Vorzündung,<br />
zu hoch getriebener Verdichtung oder der<br />
Verwendung gewisser Brennstoffe auftritt.<br />
Ueber die Ursache der Erscheinung haben<br />
sich schon zahlreiche Forscher den Kopf zerbrochen.<br />
Da aber die Verbrennungsvorgänge<br />
im Zylinder nur äusserst schwierig verfolgt<br />
und gemessen werden können, Hess sich eine<br />
in allen Teilen beweiskräftige Theorie bisher<br />
nicht aufstellen. Am meisten neigte man<br />
noch zu der Ansicht, das Klopfen rühre von<br />
einr sekundären Explosionswelle her, die den<br />
Zylinder direkt zu Geräuschen anrege oder<br />
den Kolben zum Anprallen an die Zylinderwand<br />
veranlasse. Das Entstehen der sekundären<br />
Explosionswelle dachte man sich so,<br />
dass die von der Zündkerze ausgehende<br />
Zündflamme bei der Bewegung andere Gasteile<br />
vor sich her treibe und schliesslich so<br />
stark verdichte, dass sie zur Selbstentzündung<br />
gelangen. Von dieser Annahme ausgehend,<br />
schuf dann Ricardo für seitlich gesteuerte<br />
Motoren den bekannten gewölbten Zylinderkopf<br />
mit möglichst geringen, zur Sekundärwellen-Bildung<br />
geeigneten Winkeln. Tatsächlich<br />
blieb das Klopfen hier auch fast ganz aus.<br />
Sonderbar blieb jedoch nach wie vor, dass<br />
die Höchstdrucke im Zylinder klopfender und<br />
nichtklopfender Motoren keine wesentlichen<br />
Verschiedenheiten voneinander aufweisen.<br />
Das Klopfgeräusch konnte also nicht eine<br />
Folge eines etwaigen plötzlichen Druckanstieges<br />
bei der Sekundärwellenbildung sein.<br />
Auf dieser Unstimmigkeit hat nun Ingenieur<br />
E. A. Weydemeyer eine neue Theorie<br />
aufgebaut und im «Motorwagen» ausführlich<br />
zur Darstellung gebracht. Weydemeyer fand<br />
durch Versuche, dass das Klopf- und Klingelgeräusch<br />
die gleiche Schwingungszahl hat<br />
wie die bei der Verbrennung im Zylinder auftretenden<br />
Druckschwankuragen. Zur Bestimmung<br />
der Schwingungszahl des Geräusches<br />
bediente er sich dabei eines Hertz'schen Resonators,<br />
während die Schwingungszahl der<br />
Druckschwankungen direkt aus den aufgenommenen<br />
Indikatordiagrammen hervorgingen.<br />
Aus dieser Feststellung folgert er, dass<br />
das Klopf- und Klingelgeräusch nichts anderes<br />
ist als eine Gasschwingung wie die eines<br />
anderen Tones oder Geräusches ebenfalls.<br />
Und dass das Geräusch mit den vermuteten<br />
schlagartigen Wirkungen einer äusserst rasch<br />
explodierenden Sekundärwelle nichts zu tun<br />
hat. Man könnte also einen Motor klopfen<br />
lassen, ohne Beschädigungen oder übermässige<br />
Beanspruchungen befürchten zu müssen.<br />
(Tatsächlich scheinen das die Erfahrungen<br />
der Praxis zu bestätigen, besonders die<br />
Erfahrungen mit den meist stark klopfenden<br />
Fahrzeug-Dieselmotoren.) Die von Ricardo<br />
angestrebte Durchwirbelung der Gasladung<br />
spielt nach Weydemeyer eine kleinere Rolle.<br />
Mit den heute meistgebräuchlichen Anordnungen<br />
dürfte es gar nicht gelingen, so rasche<br />
Gasbewegungen zu verursachen, wie<br />
sie für eine wirksame Störung der Schwingungsbildung<br />
notwendig sind. Dass der Ricardo-Kopf<br />
und andere moderne Zylinderköpfe,<br />
die im Hinblick auf Wirbelbegünstigung<br />
entworfen wurden, trotzdem eine gute<br />
klopfverhindernde Wirkung haben, beruht<br />
darauf, dass sie die Geräuschwellen schlecht<br />
reflektieren und meist fast gar nicht durch<br />
Resonanz verstärken. Im Geigensatz dazu<br />
weist z. B. der alte T-Zylinderkopf eine<br />
grosse Anzahl die Reflexion begünstigender<br />
Flächen auf und bietet zudem noch mit seinen<br />
grossen Oberflächen gewissermassen einen<br />
ausgezeichneten Resonanzboden.<br />
Weydemeyer belegt seine sehr einleuchtende<br />
Theorie noch mit zahlreichen andern<br />
Hinweisen. Die Frage, weshalb verschiedene<br />
Brennstoffe verschieden starke Klopfneigung<br />
ergeben, lässt er jedoch noch offen,<br />
ebenso die, weshalb eine Gasschwingung die<br />
Leistung und die Verbrennung im allgemeinen<br />
so erheblich beinflussen kann. m.<br />
Anfrage 825. Verlegung einer elektrischen Leitungsstange.<br />
Kann ich verlangen, dass eine elektrische<br />
Leitungsstange entfernt werden muss, die<br />
mir nachweisbar materiellen Schaden bringt durch<br />
Erschwerung der Zufahrt zum Abfüllen von Benzin<br />
für Autos und Motorräder ? (Die Stange war a n<br />
diesem Platz bevor das Geschäft eröffnet war).<br />
Wem fallen die Kosten zu, dem Eigentümer der<br />
Stange oder dem Gesuchsteller? Sind gesetzliche<br />
Bestimmungen vorhanden? F. Seh. in B.<br />
Antwort: Bei Ihrer Anfrage müssen 4 Möglichkeiten<br />
in Betracht gezogen werden:<br />
1. Es kann 6ich um eine Telephon- oder Telegraphenstange<br />
der eidgenössischen Verwaltung handeln,<br />
welche direkt an der Grenze des von Ihnen<br />
benutzten Grundstückes, aber noch auf öffentlichem<br />
Boden (Rand, oder Böschung der Gemeinde- oder<br />
Kantonsstrasse) steht.<br />
In diesem Falle müssen Sie gemäss Art 8 des<br />
Bundesgesetzes betreffend elektrische Schwacbund<br />
Starkstromanlagen vom 24. Juni 1902 durch<br />
den Eigentümer des von Ihnen benützten Grundstückes<br />
(der Sie vielleicht selbst sind) eine schriftliche<br />
Aufforderung an die betr. eidgenössische V<br />
waltung richten lassen, welche dann die Aenderung<br />
oder Beseitigung der Leitung auf eigene Kosten<br />
vorzunehmen hat.<br />
2, Die Telephon- oder Telegraphenstange steht<br />
in dem von Ihnen benutzten Grundstück, aber der<br />
Detieffende Platz zur Aufstellung wurde gemäss<br />
dem obgenamnten Bundesgesetz, Art. 12, expropriiert,<br />
das heisst gehört jetzt der Bundesverwaltung.<br />
Unter diesen umständen gibt es nur die<br />
Möglichkeit gütlicher Verhandlungen, indem Sie<br />
dem Bunde einen für Sie geeigneteren und für die<br />
Telephon- oder Telegraphenverwaltung nicht ungünstigeren<br />
Standort der Stange anbieten. Gezwungen<br />
kann aber die betreffende Verwaltung nicht<br />
werden, auf dieses Angebot einzutreten; die Kosten<br />
dürften in diesem Falle zu Ihren Lasten gehen.<br />
3 Die elektrische Leitungsstange steht, wie unter<br />
Ziff. 2. in dem von Ihnen benutzten Grundstücke,<br />
aber ihr Standort wurde gemäss Art. 42 und 43 des<br />
vorgenannten Bundesgesetzes expropriiert, da es<br />
sich um.eine private Schwach- oder Starkstromleitung<br />
handelt. Dann macht Art. 50 Abs. 3 Regel<br />
Der Grundeigentümer kann verlangen, wenn er<br />
dartun kann, danss eine Aenderung der Anlage<br />
durch die Umstände geboten erscheine, und die<br />
Aenderung des Traces ohne technische Nachteile<br />
und verhältnismässig« Mehrkosten sowie ohne<br />
Gefährdung der öffentlichen Sicherheit möglich sei.<br />
dass seinem Verlangen entsprochen werde<br />
Die Kosten werden je nach den Umständen beiden<br />
oder nur einem Teile auferlegt. Dieses Verfahren<br />
ist aber sehr kostspielig, und wir empfehlen Ihnen,<br />
wenn die unter Ziff. 3 eingangs genannten Voraussetzungen<br />
vorliegen, eine direkte gütliche Verständigung,<br />
ähnlich wie unter Ziff. 2, mit den Leitungseigentümern<br />
anzustreben.'<br />
4. Zum Schlüsse ist noch die Möglichkeit zu erwähnen,<br />
dass die Privatgesellschaft, welcher die<br />
elektrische Leitungsstange gehört, eine vertragliche<br />
Abmachung mit dem Eigentümer des von Ihnen benutzten<br />
Grundstückes über die Errichtung einer<br />
entsprechenden Dienstbarkeit getroffen hat. Wenn<br />
sich nun die Umstände, wie von Ihnen ausgeführt<br />
wurde, geändert haben, so können Sie durch den<br />
Grundeigentümer gemäss Art. 693 Zivilgesetzbuch<br />
verlangen lassen, dass die Leitung eine den Interessen<br />
des Grundstückes entsprechende Verlegung<br />
erfahre. Die Kosten der Verlegung hat in der Regel<br />
der Leitungseigentümer zu tragen, wo es aber<br />
hpsondere Umstände rechtfertigen, kann je8ocb ein<br />
angemessener Teil der Kosten dem Grundstückseigentümer<br />
auferlegt werden; in Ihrpm Falle würde<br />
aber der Grundeigentümer natürlich verlangen,<br />
dass Sie diese Kosten übernehmen. *<br />
Anfrage 826. Marraelrttae bei einem Occasionswagen.<br />
Am 9. Juni kaufte ich auf Grund eines<br />
Inserates einen Oocasions-Wagen. Fach dem Ka'if<br />
stellte sich nun nach einer Tour heraus, dass der<br />
Wagen am Berg nicht ziehen will. Ich brachte don<br />
Wagen sofort (am 2. Tag nach rlem Kauf) in eine<br />
Garage zum Nachsehen. Hier stellte sich heraus,<br />
dass die Ventile defekt, die Pleuellager geschmolzen,<br />
die Kolben angelaufen waren etc., ebenso<br />
fehlte der Werkzeug, sowie die Anlasskurbel, trotz<br />
Versicherung des Verkäufers (leider nur mündlich),<br />
dass sich alles in der Werkzeugkiste befände.<br />
Ich muss nun mit einer Reparatur von mindestens<br />
500—600 Fr. rechnen. Den Wagen habe ich bis<br />
auf einen Rest von 170 Fr. bar; bezahlt. Ich habe<br />
dem Verkäufer sofort per Charge die Mängel angezeigt<br />
und ihm mitgeteilt, dass ich ihm den Restbetrag<br />
von 170 Fr nicht bezahlen werde, da ich<br />
beim Verkauf getäuscht worden bin. Ich bin der<br />
Ansicht, das=. ein Wagen mit 10,000 Kilometer noch<br />
keine solchen Reparaturen nötig haben sollte. Dia<br />
Behauptung im Inserat «Pneus origine» stellte sich<br />
auch als Schwindel heraus. Der Wagen war mit<br />
zwei verschiedenen Pneumarken ausgerüstet Der<br />
Verkäufer teilte mir noch mit, dass der Wagen<br />
wie neu sei. Auf Grund dieser Versicherung und<br />
der Versprechungen des Inserates habe ich den<br />
Wagen gekauft. Auf meine Schreiben teilte mir<br />
der Verkäufer mit, dass er auf dem Restbetrag<br />
bestehe und er gibt mir noch bekannt, dass der<br />
Wagen bis zur völligen Bezahlung sein Eigentum<br />
sei Ein Eigentumsvorbehalt auf den Wagen besteht<br />
jedoch nicht. Für die Restsumme habe ich ein<br />
Akzept auf drei Monate unterschrieben.<br />
M. B. in B.<br />
Antwort: Beim Kauf eines Occaeions-<br />
Wagens ist stets in Betracht zu ziehen, dass man<br />
gegenüber dem Kaufobjekt nicht dieselben Anforderungen<br />
stellen kann, wie man sie bei einem<br />
fabrikneuen Wagen voraussetzen darf. Es liegt<br />
vielmehr in der Natur der Sache, dass gebrauchte<br />
Wagen gewisse Erscheinungen aufweisen, die eine<br />
Folge der Abnützung sind und als solche in Kauf<br />
genommen werden müssen. Immerhin befreien,<br />
diese Gründe den Verkäufer nicht von der GewährleistunjsMlicht<br />
für Sachmängel; hauptsächlich<br />
auch dann nicht, wenn er Ihnen versicherte, rii>r<br />
in Frage stehende Wagen sei «wie neu> Aber<br />
auch hier muss die Tatsache berücksichtigt worden,<br />
dass das betr. Automobil bereits 10,000 Kilometer<br />
gefahren ist. Der Verkäufer haftet nur für<br />
diejenigen Zusicherungen, die offensichtlich unwahr,<br />
übertrieben sind und die den Rahmen der<br />
den Occasionswagen anhaftenden Abnützungserscheinungen<br />
überschreiten. Inwieweit die3 der<br />
Fall ist, lassen Sie am besten durch einen Sachverständigen<br />
überprüfen, der sich darüber auszusprechen<br />
hat, ob die gefahrenen 10,000 Kilometer<br />
nicht Folgen gehabt haben, die, als natürliche<br />
Konsequenz der Materi.üabnützung aufzufassen<br />
sind. Diese Art der Mängel hat sich erst später,<br />
d. h. nach Kaufabschluss und Uebergabe der Sache<br />
gezeigt. Diese heimlichen Mängel sind nach Gesetz<br />
sofort nach deren Entdeckung dem Vertragsgegner<br />
anzuzeigen, ansonst die Kaufsache als genehmigt<br />
gilt Das Fehlen dss Werkzeuges, die falsche Pneumarke<br />
hätte sofort konstatiert werden können und<br />
gerügt werden sollen Immerhin mag der Anzeigepflicht<br />
Genüge geschehen sein, wenn Sie wirklich<br />
am 2. Tag nach der Uebergabe des Wagens reklamiert<br />
haben. Eventuell ist in diesem Punkt aber<br />
die Einrede der zu Lspäten Mangelanzeige zu gewärtigen.<br />
Wenn Sie sich mit dem Verkäufer nicht<br />
auf gütliche Weise einigen können, so müssen Sie<br />
deii Klageweg beschreiten und können entweder dia<br />
Rückgängigmachung des Kaufvertrages oder Ersatz<br />
für den Minderwert der Sache fordern. Im-,.-<br />
morhin machen wir Sie darauf aufmerksam, d.iss<br />
die Gerichtspraxis bei Occasionswagen ober auf<br />
Zusprechung eines Ersatzes für Minderwert, als<br />
auf Rückgängigmachung des Kaufvertrages ten-<br />
.diert; für den Klagefall empfehlen wir Ihaon, einen<br />
Anwalt beizuziehen. Was die Frage des Eigentumüberganges<br />
betrifft, so ist zu bemerken, dass das<br />
Eigentum bei Uebergabe des Objektes an den Käufer<br />
übergeht, sofern nicht Eigentumsvorbehalt stipuliert<br />
worden ist. Sie sind also Eigentümer, dia<br />
Besitz- und Eigentumsübertragung hat stattgefunden.<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 79<br />
Eine neue Klopf-Theorie.<br />
Jedem Automobilisten ist das Klopfen des<br />
Motors bekannt, das bei zu viel Vorzündung,<br />
zu hoch getriebener Verdichtung oder der<br />
Verwendung gewisser Brennstoffe auftritt.<br />
Ueber die Ursache der Erscheinung haben<br />
sich schon zahlreiche Forscher den Kopf zerbrochen.<br />
Da aber die Verbrennungsvorgänge<br />
im Zylinder nur äusserst schwierig verfolgt<br />
und gemessen werden können, Hess sich eine<br />
in allen Teilen beweiskräftige Theorie bisher<br />
nicht aufstellen. Am meisten neigte man<br />
noch zu der Ansicht, das Klopfen rühre von<br />
einr sekundären Explosionswelle her, die den<br />
Zylinder direkt zu Geräuschen anrege oder<br />
den Kolben zum Anprallen an die Zylinderwand<br />
veranlasse. Das Entstehen der sekundären<br />
Explosionswelle dachte man sich so,<br />
dass die von der Zündkerze ausgehende<br />
Zündflamme bei der Bewegung andere Gasteile<br />
vor sich her treibe und schliesslich so<br />
stark verdichte, dass sie zur Selbstentzündung<br />
gelangen. Von dieser Annahme ausgehend,<br />
schuf dann Ricardo für seitlich gesteuerte<br />
Motoren den bekannten gewölbten Zylinderkopf<br />
mit möglichst geringen, zur Sekundärwellen-Bildung<br />
geeigneten Winkeln. Tatsächlich<br />
blieb das Klopfen hier auch fast ganz aus.<br />
Sonderbar blieb jedoch nach wie vor, dass<br />
die Höchstdrucke im Zylinder klopfender und<br />
nichtklopfender Motoren keine wesentlichen<br />
Verschiedenheiten voneinander aufweisen.<br />
Das Klopfgeräusch konnte also nicht eine<br />
Folge eines etwaigen plötzlichen Druckanstieges<br />
bei der Sekundärwellenbildung sein.<br />
Auf dieser Unstimmigkeit hat nun Ingenieur<br />
E. A. Weydemeyer eine neue Theorie<br />
aufgebaut und im «Motorwagen» ausführlich<br />
zur Darstellung gebracht. Weydemeyer fand<br />
durch Versuche, dass das Klopf- und Klingelgeräusch<br />
die gleiche Schwingungszahl hat<br />
wie die bei der Verbrennung im Zylinder auftretenden<br />
Druckschwankuragen. Zur Bestimmung<br />
der Schwingungszahl des Geräusches<br />
bediente er sich dabei eines Hertz'schen Resonators,<br />
während die Schwingungszahl der<br />
Druckschwankungen direkt aus den aufgenommenen<br />
Indikatordiagrammen hervorgingen.<br />
Aus dieser Feststellung folgert er, dass<br />
das Klopf- und Klingelgeräusch nichts anderes<br />
ist als eine Gasschwingung wie die eines<br />
anderen Tones oder Geräusches ebenfalls.<br />
Und dass das Geräusch mit den vermuteten<br />
schlagartigen Wirkungen einer äusserst rasch<br />
explodierenden Sekundärwelle nichts zu tun<br />
hat. Man könnte also einen Motor klopfen<br />
lassen, ohne Beschädigungen oder übermässige<br />
Beanspruchungen befürchten zu müssen.<br />
(Tatsächlich scheinen das die Erfahrungen<br />
der Praxis zu bestätigen, besonders die<br />
Erfahrungen mit den meist stark klopfenden<br />
Fahrzeug-Dieselmotoren.) Die von Ricardo<br />
angestrebte Durchwirbelung der Gasladung<br />
spielt nach Weydemeyer eine kleinere Rolle.<br />
Mit den heute meistgebräuchlichen Anordnungen<br />
dürfte es gar nicht gelingen, so rasche<br />
Gasbewegungen zu verursachen, wie<br />
sie für eine wirksame Störung der Schwingungsbildung<br />
notwendig sind. Dass der Ricardo-Kopf<br />
und andere moderne Zylinderköpfe,<br />
die im Hinblick auf Wirbelbegünstigung<br />
entworfen wurden, trotzdem eine gute<br />
klopfverhindernde Wirkung haben, beruht<br />
darauf, dass sie die Geräuschwellen schlecht<br />
reflektieren und meist fast gar nicht durch<br />
Resonanz verstärken. Im Geigensatz dazu<br />
weist z. B. der alte T-Zylinderkopf eine<br />
grosse Anzahl die Reflexion begünstigender<br />
Flächen auf und bietet zudem noch mit seinen<br />
grossen Oberflächen gewissermassen einen<br />
ausgezeichneten Resonanzboden.<br />
Weydemeyer belegt seine sehr einleuchtende<br />
Theorie noch mit zahlreichen andern<br />
Hinweisen. Die Frage, weshalb verschiedene<br />
Brennstoffe verschieden starke Klopfneigung<br />
ergeben, lässt er jedoch noch offen,<br />
ebenso die, weshalb eine Gasschwingung die<br />
Leistung und die Verbrennung im allgemeinen<br />
so erheblich beinflussen kann. m.<br />
Anfrage 825. Verlegung einer elektrischen Leitungsstange.<br />
Kann ich verlangen, dass eine elektrische<br />
Leitungsstange entfernt werden muss, die<br />
mir nachweisbar materiellen Schaden bringt durch<br />
Erschwerung der Zufahrt zum Abfüllen von Benzin<br />
für Autos und Motorräder ? (Die Stange war a n<br />
diesem Platz bevor das Geschäft eröffnet war).<br />
Wem fallen die Kosten zu, dem Eigentümer der<br />
Stange oder dem Gesuchsteller? Sind gesetzliche<br />
Bestimmungen vorhanden? F. Seh. in B.<br />
Antwort: Bei Ihrer Anfrage müssen 4 Möglichkeiten<br />
in Betracht gezogen werden:<br />
1. Es kann 6ich um eine Telephon- oder Telegraphenstange<br />
der eidgenössischen Verwaltung handeln,<br />
welche direkt an der Grenze des von Ihnen<br />
benutzten Grundstückes, aber noch auf öffentlichem<br />
Boden (Rand, oder Böschung der Gemeinde- oder<br />
Kantonsstrasse) steht.<br />
In diesem Falle müssen Sie gemäss Art 8 des<br />
Bundesgesetzes betreffend elektrische Schwacbund<br />
Starkstromanlagen vom 24. Juni 1902 durch<br />
den Eigentümer des von Ihnen benützten Grundstückes<br />
(der Sie vielleicht selbst sind) eine schriftliche<br />
Aufforderung an die betr. eidgenössische V<br />
waltung richten lassen, welche dann die Aenderung<br />
oder Beseitigung der Leitung auf eigene Kosten<br />
vorzunehmen hat.<br />
2, Die Telephon- oder Telegraphenstange steht<br />
in dem von Ihnen benutzten Grundstück, aber der<br />
Detieffende Platz zur Aufstellung wurde gemäss<br />
dem obgenamnten Bundesgesetz, Art. 12, expropriiert,<br />
das heisst gehört jetzt der Bundesverwaltung.<br />
Unter diesen umständen gibt es nur die<br />
Möglichkeit gütlicher Verhandlungen, indem Sie<br />
dem Bunde einen für Sie geeigneteren und für die<br />
Telephon- oder Telegraphenverwaltung nicht ungünstigeren<br />
Standort der Stange anbieten. Gezwungen<br />
kann aber die betreffende Verwaltung nicht<br />
werden, auf dieses Angebot einzutreten; die Kosten<br />
dürften in diesem Falle zu Ihren Lasten gehen.<br />
3 Die elektrische Leitungsstange steht, wie unter<br />
Ziff. 2. in dem von Ihnen benutzten Grundstücke,<br />
aber ihr Standort wurde gemäss Art. 42 und 43 des<br />
vorgenannten Bundesgesetzes expropriiert, da es<br />
sich um.eine private Schwach- oder Starkstromleitung<br />
handelt. Dann macht Art. 50 Abs. 3 Regel<br />
Der Grundeigentümer kann verlangen, wenn er<br />
dartun kann, danss eine Aenderung der Anlage<br />
durch die Umstände geboten erscheine, und die<br />
Aenderung des Traces ohne technische Nachteile<br />
und verhältnismässig« Mehrkosten sowie ohne<br />
Gefährdung der öffentlichen Sicherheit möglich sei.<br />
dass seinem Verlangen entsprochen werde<br />
Die Kosten werden je nach den Umständen beiden<br />
oder nur einem Teile auferlegt. Dieses Verfahren<br />
ist aber sehr kostspielig, und wir empfehlen Ihnen,<br />
wenn die unter Ziff. 3 eingangs genannten Voraussetzungen<br />
vorliegen, eine direkte gütliche Verständigung,<br />
ähnlich wie unter Ziff. 2, mit den Leitungseigentümern<br />
anzustreben.'<br />
4. Zum Schlüsse ist noch die Möglichkeit zu erwähnen,<br />
dass die Privatgesellschaft, welcher die<br />
elektrische Leitungsstange gehört, eine vertragliche<br />
Abmachung mit dem Eigentümer des von Ihnen benutzten<br />
Grundstückes über die Errichtung einer<br />
entsprechenden Dienstbarkeit getroffen hat. Wenn<br />
sich nun die Umstände, wie von Ihnen ausgeführt<br />
wurde, geändert haben, so können Sie durch den<br />
Grundeigentümer gemäss Art. 693 Zivilgesetzbuch<br />
verlangen lassen, dass die Leitung eine den Interessen<br />
des Grundstückes entsprechende Verlegung<br />
erfahre. Die Kosten der Verlegung hat in der Regel<br />
der Leitungseigentümer zu tragen, wo es aber<br />
hpsondere Umstände rechtfertigen, kann je8ocb ein<br />
angemessener Teil der Kosten dem Grundstückseigentümer<br />
auferlegt werden; in Ihrpm Falle würde<br />
aber der Grundeigentümer natürlich verlangen,<br />
dass Sie diese Kosten übernehmen. *<br />
Anfrage 826. Marraelrttae bei einem Occasionswagen.<br />
Am 9. Juni kaufte ich auf Grund eines<br />
Inserates einen Oocasions-Wagen. Fach dem Ka'if<br />
stellte sich nun nach einer Tour heraus, dass der<br />
Wagen am Berg nicht ziehen will. Ich brachte don<br />
Wagen sofort (am 2. Tag nach rlem Kauf) in eine<br />
Garage zum Nachsehen. Hier stellte sich heraus,<br />
dass die Ventile defekt, die Pleuellager geschmolzen,<br />
die Kolben angelaufen waren etc., ebenso<br />
fehlte der Werkzeug, sowie die Anlasskurbel, trotz<br />
Versicherung des Verkäufers (leider nur mündlich),<br />
dass sich alles in der Werkzeugkiste befände.<br />
Ich muss nun mit einer Reparatur von mindestens<br />
500—600 Fr. rechnen. Den Wagen habe ich bis<br />
auf einen Rest von 170 Fr. bar; bezahlt. Ich habe<br />
dem Verkäufer sofort per Charge die Mängel angezeigt<br />
und ihm mitgeteilt, dass ich ihm den Restbetrag<br />
von 170 Fr nicht bezahlen werde, da ich<br />
beim Verkauf getäuscht worden bin. Ich bin der<br />
Ansicht, das=. ein Wagen mit 10,000 Kilometer noch<br />
keine solchen Reparaturen nötig haben sollte. Dia<br />
Behauptung im Inserat «Pneus origine» stellte sich<br />
auch als Schwindel heraus. Der Wagen war mit<br />
zwei verschiedenen Pneumarken ausgerüstet Der<br />
Verkäufer teilte mir noch mit, dass der Wagen<br />
wie neu sei. Auf Grund dieser Versicherung und<br />
der Versprechungen des Inserates habe ich den<br />
Wagen gekauft. Auf meine Schreiben teilte mir<br />
der Verkäufer mit, dass er auf dem Restbetrag<br />
bestehe und er gibt mir noch bekannt, dass der<br />
Wagen bis zur völligen Bezahlung sein Eigentum<br />
sei Ein Eigentumsvorbehalt auf den Wagen besteht<br />
jedoch nicht. Für die Restsumme habe ich ein<br />
Akzept auf drei Monate unterschrieben.<br />
M. B. in B.<br />
Antwort: Beim Kauf eines Occaeions-<br />
Wagens ist stets in Betracht zu ziehen, dass man<br />
gegenüber dem Kaufobjekt nicht dieselben Anforderungen<br />
stellen kann, wie man sie bei einem<br />
fabrikneuen Wagen voraussetzen darf. Es liegt<br />
vielmehr in der Natur der Sache, dass gebrauchte<br />
Wagen gewisse Erscheinungen aufweisen, die eine<br />
Folge der Abnützung sind und als solche in Kauf<br />
genommen werden müssen. Immerhin befreien,<br />
diese Gründe den Verkäufer nicht von der GewährleistunjsMlicht<br />
für Sachmängel; hauptsächlich<br />
auch dann nicht, wenn er Ihnen versicherte, rii>r<br />
in Frage stehende Wagen sei «wie neu> Aber<br />
auch hier muss die Tatsache berücksichtigt worden,<br />
dass das betr. Automobil bereits 10,000 Kilometer<br />
gefahren ist. Der Verkäufer haftet nur für<br />
diejenigen Zusicherungen, die offensichtlich unwahr,<br />
übertrieben sind und die den Rahmen der<br />
den Occasionswagen anhaftenden Abnützungserscheinungen<br />
überschreiten. Inwieweit die3 der<br />
Fall ist, lassen Sie am besten durch einen Sachverständigen<br />
überprüfen, der sich darüber auszusprechen<br />
hat, ob die gefahrenen 10,000 Kilometer<br />
nicht Folgen gehabt haben, die, als natürliche<br />
Konsequenz der Materi.üabnützung aufzufassen<br />
sind. Diese Art der Mängel hat sich erst später,<br />
d. h. nach Kaufabschluss und Uebergabe der Sache<br />
gezeigt. Diese heimlichen Mängel sind nach Gesetz<br />
sofort nach deren Entdeckung dem Vertragsgegner<br />
anzuzeigen, ansonst die Kaufsache als genehmigt<br />
gilt Das Fehlen dss Werkzeuges, die falsche Pneumarke<br />
hätte sofort konstatiert werden können und<br />
gerügt werden sollen Immerhin mag der Anzeigepflicht<br />
Genüge geschehen sein, wenn Sie wirklich<br />
am 2. Tag nach der Uebergabe des Wagens reklamiert<br />
haben. Eventuell ist in diesem Punkt aber<br />
die Einrede der zu Lspäten Mangelanzeige zu gewärtigen.<br />
Wenn Sie sich mit dem Verkäufer nicht<br />
auf gütliche Weise einigen können, so müssen Sie<br />
deii Klageweg beschreiten und können entweder dia<br />
Rückgängigmachung des Kaufvertrages oder Ersatz<br />
für den Minderwert der Sache fordern. Im-,.-<br />
morhin machen wir Sie darauf aufmerksam, d.iss<br />
die Gerichtspraxis bei Occasionswagen ober auf<br />
Zusprechung eines Ersatzes für Minderwert, als<br />
auf Rückgängigmachung des Kaufvertrages ten-<br />
.diert; für den Klagefall empfehlen wir Ihaon, einen<br />
Anwalt beizuziehen. Was die Frage des Eigentumüberganges<br />
betrifft, so ist zu bemerken, dass das<br />
Eigentum bei Uebergabe des Objektes an den Käufer<br />
übergeht, sofern nicht Eigentumsvorbehalt stipuliert<br />
worden ist. Sie sind also Eigentümer, dia<br />
Besitz- und Eigentumsübertragung hat stattgefunden.<br />
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N° S9 - <strong>1929</strong> AülOMÜtJiL-KcvUti 11<br />
Die Einführung des Fahrausweises<br />
In den U. S. A.<br />
Die verschiedenen Automobilistenverbände<br />
and Staatenregierungen der U. S. A. beschäftigen<br />
sich seit einigen Monaten mit dem Ent-<br />
mobilhaltung rufen und dass sich der Staat<br />
damit eine neue Einnahmequelle schaffen 10. ' Das Gesuch für Erteilung der Fahr-<br />
an Personen unter 18 Jahren<br />
wolle, haben sich nicht verwirklicht, da derbewilligung<br />
Hoover Code ausdrücklich vorschreibt, dass<br />
wurf der Regierungsbehörden der U. S. A. nur eine bescheidene Schreibgebühr verlangt<br />
für Einführung des Fahrausweises in denwerden dürfe.<br />
U. S. A. Bekanntlich fand im Jahre 1924 eine Es dürfte hierbei von Interesse sein, welche<br />
Konferenz des Nationalen Kongresses für prinzipiellen Punkte der Hoover Code für die<br />
Strassenwesen und Verkehrssicherheit unter<br />
dem Vorsitz des jetzigen Präsidenten der ten der U. S. A. vorschreibt:<br />
Einführung des Fahrausweises in den Staa-<br />
U. S. A., Herbert Hoover, statt, welcher 1. Keine Person darf ein Motorfahrzeug<br />
sich erstmals mit diesem Problem befasste lenken, ohne im Besitz eines vom «State Vehicle<br />
Department» ausgestellten Fahraus-<br />
und es haben sich nach und nach 43 Staaten<br />
der Union bereit erklärt, die Einführung des weises zu sein.<br />
Fahrausweises für alle Motorfahrzeuglenker<br />
zu prüfen. Seither ist diese Frage an verschiedenen<br />
Kongressen weiter geprüft worden,<br />
um so zu einer einheitlichen Regelung<br />
zu gelangen. Diese konzentrierte sich in dem<br />
sog. «Hoover Code», der grundsätzlich die<br />
Einführung des Fahrausweises stipulierte,<br />
Bis heute haben elf Staaten diesen Hoover<br />
Code in Kraft erklärt.<br />
Die bisherigen Erfahrungen mit diesem<br />
«Driver's License Law» zeigen, dass dadurch<br />
eine Unfallverhütungsaktion ausgelöst<br />
wurde, die beste Resultate zeigte. Denn in<br />
diesen elf Staaten, welche die Fahrbewilligung<br />
eingeführt haben, konnten die Strassenverkehrsunfälle<br />
um 20 Prozent reduziert<br />
werden. Zudem haben sich die gegen die<br />
Einführung des Fahrausweises geltend gemachten<br />
Bedenken in keiner Weise bewahrheitet.<br />
Einerseits haben sich die Einwände,<br />
dass dadurch ein unbrauchbarer, komplizierter<br />
administrativer Apparat geschaffen<br />
werde, nicht als zutreffend erwiesen, indem<br />
die Ausstellung der zahlreichen Ausweise<br />
rasch vor sich ging. Anderseits wurde geltend<br />
gemacht, dass gerade die Farmer gegen<br />
die Einführung dieser Neuerung seien, weil<br />
sie wünschen, dass auch ihre noch nicht 16<br />
Jahre alten Kinder fahren dürfen. Auch von<br />
dieser Seite sind aber in der Folge keine Beschwerden<br />
eingegangen.<br />
Auch die Bedenken, dass die Ausgabe der<br />
Fahrausweise einer Verteuerung der Auto-<br />
2. An Personen unter 16 Jahren dürfen<br />
keine Fahrausweise abgegeben werden.<br />
3. Fahrausweise werden nicht an Personen<br />
abgegeben, die nicht genügend Englisch verstehen.<br />
4. Fahrausweise dürfen nicht abgegeben^<br />
werden an Gewohnheitstrinker, an Personen,<br />
die gewohnheitsgemäss Betäubungsmittel<br />
konsumieren (Opium, Kokain, Morphium<br />
etc.), an physisch schwache oder schwach<br />
begabte Personen und an Personen mit physischen<br />
oder geistigen Gebrechen, da all diesen<br />
Personen ein ausreichendes Verantwortungsgefühl<br />
für das Wagenlenken nicht mehr<br />
zukommt.<br />
5. Alle Fahrer, die schon vor Inkrafttreten<br />
des Gesetzes ein Automobil gelenkt haben,<br />
erhalten ohne weitere Bedingung den Fahrausweis.<br />
6. Alle neuen Fahrer müssen eine Fahrprüfung<br />
bestehen, um den Fahrausweis zu<br />
erhalten.<br />
7. Die Wiederausgabe einer Fahrbewilligung<br />
kann nur einmal alle drei Jahre erfolgen.<br />
8. Die Gerichte haben dem Staatsdepartement<br />
alle wichtigen Uebertretungen der<br />
Verkehrsvorschriften bekanntzugeben und<br />
wenn nötig den Entzug der FahTbewilligung<br />
zu beantragen.<br />
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zurückgezogen worden ist, steht das<br />
Recht zu, an das Gericht zu appellieren.<br />
muss von den Eltern oder dem Vormund<br />
unterzeichnet sein, welch letztere für alle<br />
Nachlässigkeiten des Fahrers im Automobillenken<br />
verantwortlich sind.<br />
Die Vorteile der Einführung des Fahrausweises<br />
fasst Herr Jordan, Mitglied des<br />
Strassenverkehrs-Komitees, in seinem Bericht<br />
wie folgt zusammen:<br />
1. Es wird dadurch zur Verhütung von Verkehrsunfällen<br />
beigetragen.<br />
2. Es werden die unfähigen Fahrer aus<br />
dem Strassenverkehr beseitigt.<br />
3. Es hält die fremden Fahrer, die Englisch<br />
nicht verstehen, an, sich die für das Fahren<br />
in den U. S. A. notwendigen Kenntnisse im<br />
Englischen anzueignen.<br />
4. Es gibt der Polizei einen Ausweis über<br />
den Fahrer bei Unfällen und Zusammenstössen.<br />
5. Es ermöglicht eine bessere Abklärung<br />
der Unfälle, speziell was den Fahrzeuglenker<br />
anbetrifft, da der Ausweis Auskunft gibt, wie<br />
lange der Fahrer bereits fährt, ob er die<br />
Fahrprüfung gut bestanden hat etc.<br />
Herr Jordan glaubt, dass in den kleinen<br />
Staaten mit einem weniger grossen Automobilbestand<br />
vielleicht heute noch keine Notwendgikeit<br />
für die Einführung des Obligatoriums<br />
des Fahrausweises besteht, da dort<br />
das Verkehrsproblem noch nicht so akut ist<br />
wie in den automobilreichen Staaten. Doch<br />
geht sein Vorschlag dahin, dass auch dort<br />
möglichst bald der Hoover Code akzeptiert<br />
werde, damit rechtzeitig auf die rapide Entwicklung<br />
des Automobilismus und Strassenverkehrs<br />
Rücksicht genommen und den spätem<br />
Missständen vorgebeugt werden kann.<br />
Denn, so fügt Herr Jordan bei, gute Verkehrsgesetze<br />
allein tun es nicht, damit wird<br />
die Verkehrssicherheit noch nicht genügend<br />
gefördert. Wichtig ist, dass sich alle Strassenbenützer<br />
und speziell auch die Motorfahrzeügleuker,<br />
einer straffen Verkehrsdisziplin<br />
befleissen, die seiner Ansicht nach gerade<br />
durch die Einführung des obligatorischen<br />
Fahrausweises machtvoll gefördert werden<br />
könne.<br />
Es ist. von besonderem Interesse, diese<br />
Wandlung, die hinsichtlich Fahrausweis int<br />
den U. S. A. vor sich geht, zu verfolgen. Mit<br />
dem Code Hoover nähern sie sich rasch der<br />
europäischen Praxis und man hat sich somit<br />
auch im intensiv automobilisierten Amerika<br />
davon überzeugt, dass man kein Interesse<br />
hat, ohne Prüfung und Ausweis die Leutezum<br />
Autolenken zuzulassen und so eine bedeutende<br />
und verantwortungsvolle Verkehrsunsicherheit<br />
zu schaffen. s.<br />
id^I u. Indusfvie<br />
Die Schweizer Industrie in den U. S. A. Letzthin<br />
fand in Detroit eine grosse Aviatik-Ausstellung<br />
statt, an welcher alle möglichen Flugzeuge und Flugzeugmotoren<br />
ausgestellt waren.<br />
Es war für den schweizerischen Besucher sehr<br />
erfreulich, konstatieren zu können, dass mehr wie<br />
90% der ausgestellten Flugzeuge und Motoren mit<br />
Zündapparaten Scintilla ausgerüstet waren. Dieser<br />
schöne Erfolg der schweizerischen Industrie kann<br />
nur auf die überlegene Qualität dieses Produktes<br />
zurückgeführt werden, da die Präzision und Zuverlässigkeit<br />
in der Aviatik mehr als anderswo ausschlaggebend<br />
sind. Demzufolge haben auch die<br />
Armee und die Marine der U. S. A. sowie alle grösseren<br />
Handels-Luftgesellschaften diese Apparate<br />
schon seit Jahren als Standard ©ingeführt.<br />
Autofluid (Brennstoffölzusatz). Ein ruhig laufender<br />
Motor ist der Stolz des Autofahrers. Der<br />
Besitzer eines neuen oder frisch eingeschliffenen.<br />
Personen- und Lastautos sollte deshalb nicht unterlassen,<br />
nebst vorsichtigem Einfahren dem Benzin<br />
Autofluid beizugeben. Dieser Oelzusatz übt insofern<br />
einen günstigen Einfluss auf den Motor aus, als er<br />
Zylinder, Kolbenringe und Ventile vom Explosionsraum<br />
aus regelmässig mit einer leichten Oelschicht<br />
überzieht und Verbrennungsrückstände verhindert.<br />
Durch diese Schmierung von oben werden die schwer<br />
zugänglichen Zylinderteile erreicht, wodurch der<br />
Motor einen weichen, elastischen Gang erhält.<br />
Das Schneiden von Kurven im belebten<br />
Verkehr gehört zu jenen Dingen, die ein beherrschter<br />
Fahrer schon aus ästhetischen<br />
Gründen nie macht.<br />
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Die Einführung des Fahrausweises<br />
In den U. S. A.<br />
Die verschiedenen Automobilistenverbände<br />
and Staatenregierungen der U. S. A. beschäftigen<br />
sich seit einigen Monaten mit dem Ent-<br />
mobilhaltung rufen und dass sich der Staat<br />
damit eine neue Einnahmequelle schaffen 10. ' Das Gesuch für Erteilung der Fahr-<br />
an Personen unter 18 Jahren<br />
wolle, haben sich nicht verwirklicht, da derbewilligung<br />
Hoover Code ausdrücklich vorschreibt, dass<br />
wurf der Regierungsbehörden der U. S. A. nur eine bescheidene Schreibgebühr verlangt<br />
für Einführung des Fahrausweises in denwerden dürfe.<br />
U. S. A. Bekanntlich fand im Jahre 1924 eine Es dürfte hierbei von Interesse sein, welche<br />
Konferenz des Nationalen Kongresses für prinzipiellen Punkte der Hoover Code für die<br />
Strassenwesen und Verkehrssicherheit unter<br />
dem Vorsitz des jetzigen Präsidenten der ten der U. S. A. vorschreibt:<br />
Einführung des Fahrausweises in den Staa-<br />
U. S. A., Herbert Hoover, statt, welcher 1. Keine Person darf ein Motorfahrzeug<br />
sich erstmals mit diesem Problem befasste lenken, ohne im Besitz eines vom «State Vehicle<br />
Department» ausgestellten Fahraus-<br />
und es haben sich nach und nach 43 Staaten<br />
der Union bereit erklärt, die Einführung des weises zu sein.<br />
Fahrausweises für alle Motorfahrzeuglenker<br />
zu prüfen. Seither ist diese Frage an verschiedenen<br />
Kongressen weiter geprüft worden,<br />
um so zu einer einheitlichen Regelung<br />
zu gelangen. Diese konzentrierte sich in dem<br />
sog. «Hoover Code», der grundsätzlich die<br />
Einführung des Fahrausweises stipulierte,<br />
Bis heute haben elf Staaten diesen Hoover<br />
Code in Kraft erklärt.<br />
Die bisherigen Erfahrungen mit diesem<br />
«Driver's License Law» zeigen, dass dadurch<br />
eine Unfallverhütungsaktion ausgelöst<br />
wurde, die beste Resultate zeigte. Denn in<br />
diesen elf Staaten, welche die Fahrbewilligung<br />
eingeführt haben, konnten die Strassenverkehrsunfälle<br />
um 20 Prozent reduziert<br />
werden. Zudem haben sich die gegen die<br />
Einführung des Fahrausweises geltend gemachten<br />
Bedenken in keiner Weise bewahrheitet.<br />
Einerseits haben sich die Einwände,<br />
dass dadurch ein unbrauchbarer, komplizierter<br />
administrativer Apparat geschaffen<br />
werde, nicht als zutreffend erwiesen, indem<br />
die Ausstellung der zahlreichen Ausweise<br />
rasch vor sich ging. Anderseits wurde geltend<br />
gemacht, dass gerade die Farmer gegen<br />
die Einführung dieser Neuerung seien, weil<br />
sie wünschen, dass auch ihre noch nicht 16<br />
Jahre alten Kinder fahren dürfen. Auch von<br />
dieser Seite sind aber in der Folge keine Beschwerden<br />
eingegangen.<br />
Auch die Bedenken, dass die Ausgabe der<br />
Fahrausweise einer Verteuerung der Auto-<br />
2. An Personen unter 16 Jahren dürfen<br />
keine Fahrausweise abgegeben werden.<br />
3. Fahrausweise werden nicht an Personen<br />
abgegeben, die nicht genügend Englisch verstehen.<br />
4. Fahrausweise dürfen nicht abgegeben^<br />
werden an Gewohnheitstrinker, an Personen,<br />
die gewohnheitsgemäss Betäubungsmittel<br />
konsumieren (Opium, Kokain, Morphium<br />
etc.), an physisch schwache oder schwach<br />
begabte Personen und an Personen mit physischen<br />
oder geistigen Gebrechen, da all diesen<br />
Personen ein ausreichendes Verantwortungsgefühl<br />
für das Wagenlenken nicht mehr<br />
zukommt.<br />
5. Alle Fahrer, die schon vor Inkrafttreten<br />
des Gesetzes ein Automobil gelenkt haben,<br />
erhalten ohne weitere Bedingung den Fahrausweis.<br />
6. Alle neuen Fahrer müssen eine Fahrprüfung<br />
bestehen, um den Fahrausweis zu<br />
erhalten.<br />
7. Die Wiederausgabe einer Fahrbewilligung<br />
kann nur einmal alle drei Jahre erfolgen.<br />
8. Die Gerichte haben dem Staatsdepartement<br />
alle wichtigen Uebertretungen der<br />
Verkehrsvorschriften bekanntzugeben und<br />
wenn nötig den Entzug der FahTbewilligung<br />
zu beantragen.<br />
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muss von den Eltern oder dem Vormund<br />
unterzeichnet sein, welch letztere für alle<br />
Nachlässigkeiten des Fahrers im Automobillenken<br />
verantwortlich sind.<br />
Die Vorteile der Einführung des Fahrausweises<br />
fasst Herr Jordan, Mitglied des<br />
Strassenverkehrs-Komitees, in seinem Bericht<br />
wie folgt zusammen:<br />
1. Es wird dadurch zur Verhütung von Verkehrsunfällen<br />
beigetragen.<br />
2. Es werden die unfähigen Fahrer aus<br />
dem Strassenverkehr beseitigt.<br />
3. Es hält die fremden Fahrer, die Englisch<br />
nicht verstehen, an, sich die für das Fahren<br />
in den U. S. A. notwendigen Kenntnisse im<br />
Englischen anzueignen.<br />
4. Es gibt der Polizei einen Ausweis über<br />
den Fahrer bei Unfällen und Zusammenstössen.<br />
5. Es ermöglicht eine bessere Abklärung<br />
der Unfälle, speziell was den Fahrzeuglenker<br />
anbetrifft, da der Ausweis Auskunft gibt, wie<br />
lange der Fahrer bereits fährt, ob er die<br />
Fahrprüfung gut bestanden hat etc.<br />
Herr Jordan glaubt, dass in den kleinen<br />
Staaten mit einem weniger grossen Automobilbestand<br />
vielleicht heute noch keine Notwendgikeit<br />
für die Einführung des Obligatoriums<br />
des Fahrausweises besteht, da dort<br />
das Verkehrsproblem noch nicht so akut ist<br />
wie in den automobilreichen Staaten. Doch<br />
geht sein Vorschlag dahin, dass auch dort<br />
möglichst bald der Hoover Code akzeptiert<br />
werde, damit rechtzeitig auf die rapide Entwicklung<br />
des Automobilismus und Strassenverkehrs<br />
Rücksicht genommen und den spätem<br />
Missständen vorgebeugt werden kann.<br />
Denn, so fügt Herr Jordan bei, gute Verkehrsgesetze<br />
allein tun es nicht, damit wird<br />
die Verkehrssicherheit noch nicht genügend<br />
gefördert. Wichtig ist, dass sich alle Strassenbenützer<br />
und speziell auch die Motorfahrzeügleuker,<br />
einer straffen Verkehrsdisziplin<br />
befleissen, die seiner Ansicht nach gerade<br />
durch die Einführung des obligatorischen<br />
Fahrausweises machtvoll gefördert werden<br />
könne.<br />
Es ist. von besonderem Interesse, diese<br />
Wandlung, die hinsichtlich Fahrausweis int<br />
den U. S. A. vor sich geht, zu verfolgen. Mit<br />
dem Code Hoover nähern sie sich rasch der<br />
europäischen Praxis und man hat sich somit<br />
auch im intensiv automobilisierten Amerika<br />
davon überzeugt, dass man kein Interesse<br />
hat, ohne Prüfung und Ausweis die Leutezum<br />
Autolenken zuzulassen und so eine bedeutende<br />
und verantwortungsvolle Verkehrsunsicherheit<br />
zu schaffen. s.<br />
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Die Schweizer Industrie in den U. S. A. Letzthin<br />
fand in Detroit eine grosse Aviatik-Ausstellung<br />
statt, an welcher alle möglichen Flugzeuge und Flugzeugmotoren<br />
ausgestellt waren.<br />
Es war für den schweizerischen Besucher sehr<br />
erfreulich, konstatieren zu können, dass mehr wie<br />
90% der ausgestellten Flugzeuge und Motoren mit<br />
Zündapparaten Scintilla ausgerüstet waren. Dieser<br />
schöne Erfolg der schweizerischen Industrie kann<br />
nur auf die überlegene Qualität dieses Produktes<br />
zurückgeführt werden, da die Präzision und Zuverlässigkeit<br />
in der Aviatik mehr als anderswo ausschlaggebend<br />
sind. Demzufolge haben auch die<br />
Armee und die Marine der U. S. A. sowie alle grösseren<br />
Handels-Luftgesellschaften diese Apparate<br />
schon seit Jahren als Standard ©ingeführt.<br />
Autofluid (Brennstoffölzusatz). Ein ruhig laufender<br />
Motor ist der Stolz des Autofahrers. Der<br />
Besitzer eines neuen oder frisch eingeschliffenen.<br />
Personen- und Lastautos sollte deshalb nicht unterlassen,<br />
nebst vorsichtigem Einfahren dem Benzin<br />
Autofluid beizugeben. Dieser Oelzusatz übt insofern<br />
einen günstigen Einfluss auf den Motor aus, als er<br />
Zylinder, Kolbenringe und Ventile vom Explosionsraum<br />
aus regelmässig mit einer leichten Oelschicht<br />
überzieht und Verbrennungsrückstände verhindert.<br />
Durch diese Schmierung von oben werden die schwer<br />
zugänglichen Zylinderteile erreicht, wodurch der<br />
Motor einen weichen, elastischen Gang erhält.<br />
Das Schneiden von Kurven im belebten<br />
Verkehr gehört zu jenen Dingen, die ein beherrschter<br />
Fahrer schon aus ästhetischen<br />
Gründen nie macht.<br />
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N° 79<br />
III. Blatt<br />
BERN, 13. September 192Q<br />
Mit dem Auto durch Holland<br />
und Belgien.<br />
Ein Automobilist, der im August eine Autofahrt<br />
durch den Schwarzwald und das<br />
Rheinland nach Holland und zurück durch<br />
Belgien und Frankreich unternahm und dessen<br />
ständiger Begleiter «Europa Touring»<br />
gewesen ist, schreibt uns von seiner Fahrt<br />
folgendes:<br />
«In Deutschland fand ich durchgehend<br />
schöne, staubfreie Strassen; wo dies noch,<br />
nicht ganz der Fall ist, wird emsig an deren<br />
Staubireimachung gearbeitet. Die Formalitäten<br />
an der deutschen Grenze sind auf das<br />
Allernotwendigste beschränkt. Die Wegmarkierung<br />
ist überall sehr gut und übersichtlich<br />
und besonders in den Städten sind die Durchgangsstrassen<br />
sehr gut mit leicht sichtbaren,<br />
grossen gelben Tafeln bezeichnet.<br />
Das von Deutschland Gesagte gilt auch<br />
für Holland. Die Strassen sind etwas.schmäler<br />
aber fast überall staubfrei. Die schlechtesten<br />
Strassen fand ich von Dortrecht durch<br />
das Zeeland nach Vlissingen und in Nord-<br />
Brabant. Sie waren aber doch noch fast<br />
überall besser als in Belgien.<br />
Die im «Europa Touring» empfohlene<br />
Fahrt nach Enkhuizen-AIkmar ist äusserst<br />
interessant und schön, die sauberen<br />
und farbenfrohen Häuschen und<br />
Gärten und die Blumenfelder bieten tatsächlich<br />
einen herrlichen Anblick. DieStrasse<br />
geht hier teils auf dem Damm, teils hinter<br />
dem Damm der Zuidersee. Fährt man noch<br />
hinauf bis Meddenblick, so hat man Gelegenheit,<br />
die Arbeiten zur Trockenlegung der<br />
Zuidersee zu besichtigen. Schön sind bei<br />
Alkmar die Polderlandschaften.<br />
An verschiedenen Orten trifft man in Holland<br />
noch Schlagbäume, an denen man der<br />
Gemeinde einen Wegzoll bezahlen muss.<br />
Brückengebühren und Gebühren für die<br />
Uebersetzung der Kanäle sind noch verständlich,<br />
aber die Schlagbäume fast mitten<br />
in einigen Ortschaften muten nun doch etwas<br />
mittelalterlich an.<br />
Die holländische Bevölkerung ist ausserordentlich<br />
dienstfertig. Alle Auskünfte werden-einem<br />
freundlich gegeben, ganz besonders<br />
auch von den Polizisten. Das Leben für<br />
Fremde ist in Holland gar flicht ,teijf;kr als<br />
Strässenhilfsdienst bei unsern Nachbarn<br />
I S$S».t,WSfHl<br />
mmmmmmmmmsmmmm<br />
Der neue Strassenhilfsdienstwagen des A. D. A. 0.<br />
Ein Blick ins Innere mit der Ausrüstung für erste Hilfeleistung<br />
W 79<br />
III. Blatt<br />
BERN. 13. September 1029<br />
bei uns; in vielen Dingen sogar wesentlich<br />
billiger. .Angenehm fällt auf, dass man nirgends<br />
sogenannte Fremdenpreise bezahlen<br />
muss. Von Vlissingen, wo wir übrigens im<br />
besten Hotel nicht Kellner, sondern Schweizer<br />
Serviertöchter fanden — dasselbe soll auch<br />
in Scheveningen der Fall sein — setzten wir<br />
mit dem Fährschiff nach Berkens über. Hier<br />
werden nun die Strassen schon schlechter;<br />
man bekommt einen Vorgeschmack von Belgien.<br />
«Hüte dich vor den belgischen Strassen!»,<br />
war der erste Gruss eines Bekannten, der<br />
die gleiche Strecke 14 Tage vorher befuhr.<br />
Wir fanden den Gruss nur bestätigt. Die<br />
Strassen sind wirklich schlecht, zum Teil<br />
sehr schlecht. Die Fahrbahn ist schmal und<br />
die Pflasterung besteht aus grossen Quadersteinen<br />
und ist holperig wie etwa bei<br />
uns noch in einem abgelegenen Bergdorf.<br />
Neben der Fahrbahn befinden sich tiefe Karrengeleise<br />
oder Staub und Schmutz von 10<br />
bis 20 cm Höhe, so dass ein Ausweichen<br />
nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Mit<br />
Ausnahme der Strasse Knocke-Ostende und<br />
etwa 10—15 km der Strasse gegen Mons zu<br />
sind alle Strassen in oben beschriebenem<br />
Zustand. Meine Beobachtungen stützen sich<br />
auf die Strasse Knocke, Ostende, Antwerpen,<br />
Brüssel, Mons. Gleiche Beobachtungen<br />
machte ein .befreundeter Fahrer auf der<br />
Strecke über Löwen, Brüssel, Nordseestrand,<br />
Antwerpen, Brüssel, Namur.<br />
Auch das Leben in Belgien ist recht teuer.<br />
So bezahlten wir z. B. in Blankenberge für<br />
ein einfaches Mittagessen ca. 17—18 Schweizerfranken,<br />
für das man in der Schweiz maximal<br />
12—13 Franken bezahlt hätte. Ueberall<br />
sind noch Gebühren und Steuern zu entrichten.<br />
In Frankreich dagegen sind dann die<br />
Strassen wirklich ausgezeichnet und das<br />
Fahren auf ihnen ein grosses Vergnügen.<br />
Eigentümlich ist auch, dass man weder in<br />
Belgien noch in Frankreich auf einer Bank<br />
internationale Schecks wechseln konnte, nur<br />
Wechselstuben taten das. In Holland dagegen<br />
konnten wir ohne weiteres damit sogar<br />
die Hotels bezahlen.» Dr. A.<br />
Wie schon eingangs erwähnt, hat unser<br />
Berichterstatter. bei seiner Fahrt «Europa<br />
Touring », den europäischen Automobilfüh-<br />
Pour vos transports rapides<br />
Ächetcr une CamionncttcBcrliet, ce n'cst<br />
pas faire une dcpcnse, c'est faire im gain.<br />
type V.K.R.<br />
Prix du Chassis: 15,400.-<br />
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accidente's et pour tous gros<br />
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Moteurs 12 CY. Chassis tres robuste pou-<br />
jusqu'ä 2 tonnes pour ser-<br />
vant supporter<br />
vice de ville ou terrains peu accidente's.<br />
Soctäte* Anonyme pour la fabrication et 1e commerce des automobiles<br />
yJO enSuisse:
N° 79<br />
III. Blatt<br />
BERN, 13. September 192Q<br />
Mit dem Auto durch Holland<br />
und Belgien.<br />
Ein Automobilist, der im August eine Autofahrt<br />
durch den Schwarzwald und das<br />
Rheinland nach Holland und zurück durch<br />
Belgien und Frankreich unternahm und dessen<br />
ständiger Begleiter «Europa Touring»<br />
gewesen ist, schreibt uns von seiner Fahrt<br />
folgendes:<br />
«In Deutschland fand ich durchgehend<br />
schöne, staubfreie Strassen; wo dies noch,<br />
nicht ganz der Fall ist, wird emsig an deren<br />
Staubireimachung gearbeitet. Die Formalitäten<br />
an der deutschen Grenze sind auf das<br />
Allernotwendigste beschränkt. Die Wegmarkierung<br />
ist überall sehr gut und übersichtlich<br />
und besonders in den Städten sind die Durchgangsstrassen<br />
sehr gut mit leicht sichtbaren,<br />
grossen gelben Tafeln bezeichnet.<br />
Das von Deutschland Gesagte gilt auch<br />
für Holland. Die Strassen sind etwas.schmäler<br />
aber fast überall staubfrei. Die schlechtesten<br />
Strassen fand ich von Dortrecht durch<br />
das Zeeland nach Vlissingen und in Nord-<br />
Brabant. Sie waren aber doch noch fast<br />
überall besser als in Belgien.<br />
Die im «Europa Touring» empfohlene<br />
Fahrt nach Enkhuizen-AIkmar ist äusserst<br />
interessant und schön, die sauberen<br />
und farbenfrohen Häuschen und<br />
Gärten und die Blumenfelder bieten tatsächlich<br />
einen herrlichen Anblick. DieStrasse<br />
geht hier teils auf dem Damm, teils hinter<br />
dem Damm der Zuidersee. Fährt man noch<br />
hinauf bis Meddenblick, so hat man Gelegenheit,<br />
die Arbeiten zur Trockenlegung der<br />
Zuidersee zu besichtigen. Schön sind bei<br />
Alkmar die Polderlandschaften.<br />
An verschiedenen Orten trifft man in Holland<br />
noch Schlagbäume, an denen man der<br />
Gemeinde einen Wegzoll bezahlen muss.<br />
Brückengebühren und Gebühren für die<br />
Uebersetzung der Kanäle sind noch verständlich,<br />
aber die Schlagbäume fast mitten<br />
in einigen Ortschaften muten nun doch etwas<br />
mittelalterlich an.<br />
Die holländische Bevölkerung ist ausserordentlich<br />
dienstfertig. Alle Auskünfte werden-einem<br />
freundlich gegeben, ganz besonders<br />
auch von den Polizisten. Das Leben für<br />
Fremde ist in Holland gar flicht ,teijf;kr als<br />
Strässenhilfsdienst bei unsern Nachbarn<br />
I S$S».t,WSfHl<br />
mmmmmmmmmsmmmm<br />
Der neue Strassenhilfsdienstwagen des A. D. A. 0.<br />
Ein Blick ins Innere mit der Ausrüstung für erste Hilfeleistung<br />
W 79<br />
III. Blatt<br />
BERN. 13. September 1029<br />
bei uns; in vielen Dingen sogar wesentlich<br />
billiger. .Angenehm fällt auf, dass man nirgends<br />
sogenannte Fremdenpreise bezahlen<br />
muss. Von Vlissingen, wo wir übrigens im<br />
besten Hotel nicht Kellner, sondern Schweizer<br />
Serviertöchter fanden — dasselbe soll auch<br />
in Scheveningen der Fall sein — setzten wir<br />
mit dem Fährschiff nach Berkens über. Hier<br />
werden nun die Strassen schon schlechter;<br />
man bekommt einen Vorgeschmack von Belgien.<br />
«Hüte dich vor den belgischen Strassen!»,<br />
war der erste Gruss eines Bekannten, der<br />
die gleiche Strecke 14 Tage vorher befuhr.<br />
Wir fanden den Gruss nur bestätigt. Die<br />
Strassen sind wirklich schlecht, zum Teil<br />
sehr schlecht. Die Fahrbahn ist schmal und<br />
die Pflasterung besteht aus grossen Quadersteinen<br />
und ist holperig wie etwa bei<br />
uns noch in einem abgelegenen Bergdorf.<br />
Neben der Fahrbahn befinden sich tiefe Karrengeleise<br />
oder Staub und Schmutz von 10<br />
bis 20 cm Höhe, so dass ein Ausweichen<br />
nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Mit<br />
Ausnahme der Strasse Knocke-Ostende und<br />
etwa 10—15 km der Strasse gegen Mons zu<br />
sind alle Strassen in oben beschriebenem<br />
Zustand. Meine Beobachtungen stützen sich<br />
auf die Strasse Knocke, Ostende, Antwerpen,<br />
Brüssel, Mons. Gleiche Beobachtungen<br />
machte ein .befreundeter Fahrer auf der<br />
Strecke über Löwen, Brüssel, Nordseestrand,<br />
Antwerpen, Brüssel, Namur.<br />
Auch das Leben in Belgien ist recht teuer.<br />
So bezahlten wir z. B. in Blankenberge für<br />
ein einfaches Mittagessen ca. 17—18 Schweizerfranken,<br />
für das man in der Schweiz maximal<br />
12—13 Franken bezahlt hätte. Ueberall<br />
sind noch Gebühren und Steuern zu entrichten.<br />
In Frankreich dagegen sind dann die<br />
Strassen wirklich ausgezeichnet und das<br />
Fahren auf ihnen ein grosses Vergnügen.<br />
Eigentümlich ist auch, dass man weder in<br />
Belgien noch in Frankreich auf einer Bank<br />
internationale Schecks wechseln konnte, nur<br />
Wechselstuben taten das. In Holland dagegen<br />
konnten wir ohne weiteres damit sogar<br />
die Hotels bezahlen.» Dr. A.<br />
Wie schon eingangs erwähnt, hat unser<br />
Berichterstatter. bei seiner Fahrt «Europa<br />
Touring », den europäischen Automobilfüh-<br />
Pour vos transports rapides<br />
Ächetcr une CamionncttcBcrliet, ce n'cst<br />
pas faire une dcpcnse, c'est faire im gain.<br />
type V.K.R.<br />
Prix du Chassis: 15,400.-<br />
Moteur 95x140 pour grands<br />
transports rapides en terrains<br />
accidente's et pour tous gros<br />
travaux.<br />
vous offre<br />
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type V. H.A. B. F. Prix du Chassis: 8700.-<br />
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yJO enSuisse:
AUTüiVioaiL-kcVüH<br />
T^6i6^aa
AUTüiVioaiL-kcVüH<br />
T^6i6^aa
N° 79<br />
III. Blatt<br />
BERN, 13. September <strong>1929</strong><br />
Mit dem Auto durch Holland<br />
und Belgien.<br />
Ein Automobilist, der im August eine Autofahrt<br />
durch den Schwarzwald und das<br />
Rheinland nach Holland und zurück durch<br />
Belgien und Frankreich unternahm und dessen<br />
ständiger Begleiter «Europa Touring»<br />
gewesen ist, schreibt uns von seiner Fahrt<br />
folgendes:<br />
«In Deutschland fand ich durchgehend<br />
schöne, staubfreie Strassen; wo dies noch<br />
nicht ganz der Fall ist, wird emsig an deren<br />
Staubfreimachung gearbeitet. Die Formalitäten<br />
an der deutschen Grenze sind auf das<br />
Allernotwendigste beschränkt. Die Wegmarkierung<br />
ist überall sehr gut und übersichtlich<br />
und besonders in den Städten sind die Durchgangsstrassen<br />
sehr gut mit leicht sichtbaren,<br />
grossen gelben Tafeln bezeichnet.<br />
Das von Deutschland Gesagte gilt auch<br />
für Holland. Die Strassen sind etwas schmäler<br />
aber fast überall staubfrei. Die schlechtesten<br />
Strassen fand ich von Dortrecht durch<br />
das Zeeland nach Vlissingen und in Nord-<br />
Brabant. Sie waren aber doch noch fast<br />
überall besser als in Belgien.<br />
Die im «Europa Touring» empfohlene<br />
Fahrt nach Enkhuizen-Alkmar ist äusserst<br />
interessant und schön, die sauberen<br />
und farbenfrohen Häuschen und<br />
Gärten und die Blumenfelder bieten tatsächlich<br />
einen herrlichen Anblick. Die Strasse<br />
geht hier teils auf dem Damm, teils hinter<br />
dem Damm der Zuidersee. Fährt man noch<br />
hinauf bis Meddenblick, so hat man Gelegenheit,<br />
die Arbeiten zur Trockenlegung der<br />
Zuidersee zu besichtigen. Schön sind bei<br />
Alkmar die Polderlandschaften.<br />
An verschiedenen Orten trifft man in Holland<br />
noch Schlagbäume, an denen man der<br />
Gemeinde einen Wegzoll bezahlen muss.<br />
Brückengebühren und Gebühren für die<br />
Uebersetzung der Kanäle sind noch verständlich,<br />
aber die Schlagbäume fast mitten<br />
in einigen Ortschaften muten nun doch etwas<br />
mittelalterlich an.<br />
Die holländische Bevölkerung ist ausserordentlich<br />
dienstfertig. Alle Auskünfte werden<br />
einem freundlich gegeben, ganz besonders<br />
auch von den Polizisten. Das Leben für<br />
Fremde ist in Hol'and £ar $cht teujfcr als<br />
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Der neue Strassenhilfsdienstwagen des A. D. A. G.<br />
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N" 79<br />
III. Blatt<br />
BERN. 13. September <strong>1929</strong><br />
bei uns; in vielen Dingen sogar wesentlich<br />
billiger. Angenehm fällt auf, dass man nirgends<br />
sogenannte Fremdenpreise bezahlen<br />
muss. Von Vlissingen, wo wir übrigens im<br />
besten Hotel nicht Kellner, sondern Schweizer<br />
Serviertöchter fanden — dasselbe soll auch<br />
in Scheveningen der Fall sein — setzten wir<br />
mit dem Fährschiff nach Berkens über. Hier<br />
werden nun die Strassen schon schlechter;<br />
man bekommt einen Vorgeschmack von Belgien.<br />
«Hüte dich vor den belgischen Strassen!»,<br />
war der erste Gruss eines Bekannten, der<br />
die gleiche Strecke 14 Tage vorher befuhr.<br />
Wir fanden den Gruss nur bestätigt. Die<br />
Strassen sind wirklich schlecht, zum Teil<br />
sehr schlecht. Die Fahrbahn ist schmal und<br />
die Pflasterung besteht aus grossen Quadersteinen<br />
und ist holperig wie etwa bei<br />
uns noch in einem abgelegenen Bergdorf.<br />
Neben der Fahrbahn befinden sich tiefe Karrengeleise<br />
oder Staub und Schmutz von 10<br />
bis 20 cm Höhe, so dass ein Ausweichen<br />
nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Mit<br />
Ausnahme der Strasse Knocke-Ostende und<br />
etwa 10—15 km der Strasse gegen Mons zu<br />
sind alle Strassen in oben beschriebenem<br />
Zustand. Meine Beobachtungen stützen sich<br />
auf die Strasse Knocke, Ostende, Antwerpen,<br />
Brüssel, Mons. Gleiche Beobachtungen<br />
machte ein .befreundeter Fahrer auf der<br />
Strecke über Löwen, Brüssel, Nordseestrand,<br />
Antwerpen, Brüssel, Namur.<br />
Auch das Leben in Belgien ist recht teuer.<br />
So bezahlten wir z. B. in Blankenberge für<br />
ein einfaches Mittagessen ca. 17—18 Schweizerfranken,<br />
für das man in der Schweiz maximal<br />
12—13 Franken bezahlt hätte. Ueberall<br />
sind noch Gebühren und Steuern zu entrichten.<br />
In Frankreich dagegen sind dann die<br />
Strassen wirklich ausgezeichnet und das<br />
Fahren auf ihnen ein grosses Vergnügen.<br />
Eigentümlich ist auch, dass man weder in<br />
Belgien noch in Frankreich auf einer Bank<br />
internationale Schecks wechseln konnte, nur<br />
Wechselstuben taten das. In Holland dagegen<br />
konnten wir ohne weiteres damit sogar<br />
die Hotels bezahlen.» Dr. A.<br />
Wie schon eingangs erwähnt, hat unser<br />
Berichterstatter, bei seiner Fahrt «Europa<br />
Touring», den europäischen Automobilfüh-<br />
Pour vos transports rapides<br />
Moteurs 12 CV. Chassis tres robuste pou-<br />
jusqu'ä 2 tonnes pour ser-<br />
vant supporter<br />
vice de ville ou terrains peu accidente's.<br />
Acheter unc CamionnetteBcrliet, ce n'cst<br />
pas faire une depense, c'est faire ungain.<br />
Moteur 95x140 pour grands<br />
transports rapides en terrains<br />
accidente's et pour lous gros<br />
travaux.<br />
vous offre<br />
Camionnette, 3 tonnes 500<br />
type V.K.R.<br />
Prix du Chassis: 15,400.—<br />
Camionnette, 1 tonne 500<br />
type V. H. A. B. F. Prix du chässis: 8700.—<br />
SodeTe" Anonyme pour la fabrication et le commerce des automobiles<br />
. -BJE<br />
,36, GrraixdL Quai
N° 79<br />
III. Blatt<br />
BERN, 13. September <strong>1929</strong><br />
Mit dem Auto durch Holland<br />
und Belgien.<br />
Ein Automobilist, der im August eine Autofahrt<br />
durch den Schwarzwald und das<br />
Rheinland nach Holland und zurück durch<br />
Belgien und Frankreich unternahm und dessen<br />
ständiger Begleiter «Europa Touring»<br />
gewesen ist, schreibt uns von seiner Fahrt<br />
folgendes:<br />
«In Deutschland fand ich durchgehend<br />
schöne, staubfreie Strassen; wo dies noch<br />
nicht ganz der Fall ist, wird emsig an deren<br />
Staubfreimachung gearbeitet. Die Formalitäten<br />
an der deutschen Grenze sind auf das<br />
Allernotwendigste beschränkt. Die Wegmarkierung<br />
ist überall sehr gut und übersichtlich<br />
und besonders in den Städten sind die Durchgangsstrassen<br />
sehr gut mit leicht sichtbaren,<br />
grossen gelben Tafeln bezeichnet.<br />
Das von Deutschland Gesagte gilt auch<br />
für Holland. Die Strassen sind etwas schmäler<br />
aber fast überall staubfrei. Die schlechtesten<br />
Strassen fand ich von Dortrecht durch<br />
das Zeeland nach Vlissingen und in Nord-<br />
Brabant. Sie waren aber doch noch fast<br />
überall besser als in Belgien.<br />
Die im «Europa Touring» empfohlene<br />
Fahrt nach Enkhuizen-Alkmar ist äusserst<br />
interessant und schön, die sauberen<br />
und farbenfrohen Häuschen und<br />
Gärten und die Blumenfelder bieten tatsächlich<br />
einen herrlichen Anblick. Die Strasse<br />
geht hier teils auf dem Damm, teils hinter<br />
dem Damm der Zuidersee. Fährt man noch<br />
hinauf bis Meddenblick, so hat man Gelegenheit,<br />
die Arbeiten zur Trockenlegung der<br />
Zuidersee zu besichtigen. Schön sind bei<br />
Alkmar die Polderlandschaften.<br />
An verschiedenen Orten trifft man in Holland<br />
noch Schlagbäume, an denen man der<br />
Gemeinde einen Wegzoll bezahlen muss.<br />
Brückengebühren und Gebühren für die<br />
Uebersetzung der Kanäle sind noch verständlich,<br />
aber die Schlagbäume fast mitten<br />
in einigen Ortschaften muten nun doch etwas<br />
mittelalterlich an.<br />
Die holländische Bevölkerung ist ausserordentlich<br />
dienstfertig. Alle Auskünfte werden<br />
einem freundlich gegeben, ganz besonders<br />
auch von den Polizisten. Das Leben für<br />
Fremde ist in Hol'and £ar $cht teujfcr als<br />
Strassenhilfsdienst bei unsern Nachbarn<br />
mmms%®<br />
Der neue Strassenhilfsdienstwagen des A. D. A. G.<br />
Ein Blick ms Innere mit der Ausrüstung für erste Hilfeleistung<br />
N" 79<br />
III. Blatt<br />
BERN. 13. September <strong>1929</strong><br />
bei uns; in vielen Dingen sogar wesentlich<br />
billiger. Angenehm fällt auf, dass man nirgends<br />
sogenannte Fremdenpreise bezahlen<br />
muss. Von Vlissingen, wo wir übrigens im<br />
besten Hotel nicht Kellner, sondern Schweizer<br />
Serviertöchter fanden — dasselbe soll auch<br />
in Scheveningen der Fall sein — setzten wir<br />
mit dem Fährschiff nach Berkens über. Hier<br />
werden nun die Strassen schon schlechter;<br />
man bekommt einen Vorgeschmack von Belgien.<br />
«Hüte dich vor den belgischen Strassen!»,<br />
war der erste Gruss eines Bekannten, der<br />
die gleiche Strecke 14 Tage vorher befuhr.<br />
Wir fanden den Gruss nur bestätigt. Die<br />
Strassen sind wirklich schlecht, zum Teil<br />
sehr schlecht. Die Fahrbahn ist schmal und<br />
die Pflasterung besteht aus grossen Quadersteinen<br />
und ist holperig wie etwa bei<br />
uns noch in einem abgelegenen Bergdorf.<br />
Neben der Fahrbahn befinden sich tiefe Karrengeleise<br />
oder Staub und Schmutz von 10<br />
bis 20 cm Höhe, so dass ein Ausweichen<br />
nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Mit<br />
Ausnahme der Strasse Knocke-Ostende und<br />
etwa 10—15 km der Strasse gegen Mons zu<br />
sind alle Strassen in oben beschriebenem<br />
Zustand. Meine Beobachtungen stützen sich<br />
auf die Strasse Knocke, Ostende, Antwerpen,<br />
Brüssel, Mons. Gleiche Beobachtungen<br />
machte ein .befreundeter Fahrer auf der<br />
Strecke über Löwen, Brüssel, Nordseestrand,<br />
Antwerpen, Brüssel, Namur.<br />
Auch das Leben in Belgien ist recht teuer.<br />
So bezahlten wir z. B. in Blankenberge für<br />
ein einfaches Mittagessen ca. 17—18 Schweizerfranken,<br />
für das man in der Schweiz maximal<br />
12—13 Franken bezahlt hätte. Ueberall<br />
sind noch Gebühren und Steuern zu entrichten.<br />
In Frankreich dagegen sind dann die<br />
Strassen wirklich ausgezeichnet und das<br />
Fahren auf ihnen ein grosses Vergnügen.<br />
Eigentümlich ist auch, dass man weder in<br />
Belgien noch in Frankreich auf einer Bank<br />
internationale Schecks wechseln konnte, nur<br />
Wechselstuben taten das. In Holland dagegen<br />
konnten wir ohne weiteres damit sogar<br />
die Hotels bezahlen.» Dr. A.<br />
Wie schon eingangs erwähnt, hat unser<br />
Berichterstatter, bei seiner Fahrt «Europa<br />
Touring», den europäischen Automobilfüh-<br />
Pour vos transports rapides<br />
Moteurs 12 CV. Chassis tres robuste pou-<br />
jusqu'ä 2 tonnes pour ser-<br />
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vice de ville ou terrains peu accidente's.<br />
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Moteur 95x140 pour grands<br />
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vous offre<br />
Camionnette, 3 tonnes 500<br />
type V.K.R.<br />
Prix du Chassis: 15,400.—<br />
Camionnette, 1 tonne 500<br />
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SodeTe" Anonyme pour la fabrication et le commerce des automobiles<br />
. -BJE<br />
,36, GrraixdL Quai
14 AUTOMOBIL-REVUE 192» — N° 79<br />
rer, erhältlich bei der «Automobil-Revue >,<br />
benutzt und schreibt am Schluss seines Berichtes,<br />
dass ihm das Buch wertvolle<br />
Dienste erwiesen habe.<br />
A. D. A. C.-Strassenhilfsdienst. Der Allgemeine<br />
Deutsche Automobil-Club (ADAC.)<br />
hat für seinen Strassenhilfsdienst, eine<br />
Schwesterorganisation unseres T.C.S.-Hilfs-<br />
"dienstes, eine neue Wagentype angeschafft,<br />
die sich von den bisherigen Strassenhilfsdienstwagen<br />
vor allem dadurch unterscheidet,<br />
dass sie eine Tragbahre enthält, welche<br />
den Transport eines Verletzten einwandfrei<br />
"ermöglicht. Auch die technische Einrichtung<br />
des Wagens ist als mustergültig zu bezeichnen,<br />
da sie den bisherigen Erfahrungen weitgehendst<br />
Rechnung trägt.<br />
Der neue Strassenhilfsdienstwagen, welcher<br />
vorerst Versuchs- und probeweise bei<br />
der Zentrale des A.D.A.C. in München verwendet<br />
wird, soll im Laufe der Zeit auch bei<br />
allen Qauen des A. D. A. C. zur .Vermehrung<br />
der bereits vorhandenen StrassenhilfsdienstiFahrzeuge<br />
zur Einführung kommen.<br />
Sivanen<br />
Belonsfrassen. Im Laufe der letzten Monate<br />
•wurden in allen Provinzen Kanadas neue Gussmörtelstrassen<br />
gebaut, so in der Provinz Ontario allein<br />
über 320 km. Im ganzen gab es schon Ende 1928<br />
.in Kanada 2939,643 km solcher Gussmörtelstrassen.<br />
Eiserne Strassen. In Frankreich werden in<br />
letzter Zeit verschiedene Versuche durchgeführt,<br />
an Stelle der Steinpflästerung eiserne,<br />
hohle Formkörper als Strassenbeiag<br />
zu verwenden. Die Versuche haben in den<br />
verschiedensten Hinsichten befriedigt. Das<br />
Versuchspflaster, das an einzelnen Stellen<br />
nun schon zwei Jahre larig dem Verkehr unterworfen<br />
ist, nutzt sich wesentlich weniger<br />
stark ab als z. B. Basaltsteine. Die oberflächlich<br />
profilierten Formstücke geben sowohl<br />
dem Pferdehufe als auch dem Automobilreifen<br />
guten Halt gegen das Rutschen<br />
und Abgleiten. Die Formkörper werden mit<br />
einer Zementfüllung versehen, wobei eine<br />
vortreffliche Schalldämpfung beobachtet<br />
"werden konnte. Die Eisenhohlkörper sind<br />
nicht nur leichter, sondern auch billiger als<br />
die gewöhnlichen Pflastersteine, und da<br />
'keine Zwischenräume beim Verlegen der<br />
^Formstücke Übrigigelassen werden, so leidet<br />
•auch 1 das Strassenbett viel weniger als es<br />
Ein Auto das doch keines ist In London gibt es jetzt Kleinautos, mit Fahrradbetrieb, deren billige<br />
Herstellung es bald jedem ermöglichen wird, «Autobesitzer > zu spielen.<br />
bisher der Fall war. Als weitere Verbesserungen<br />
hat man die Anbringung zweier verschiedener<br />
Profile bei stark ansteigenden<br />
Strassen ins Auge gefasst. Auch soll die<br />
Frage geprüft werden, ob durch Verstählen<br />
der Oberfläche nicht eine noch grössere Widerstandsfähigkeit<br />
der Pfästerung erzielt<br />
werden kann.<br />
tigen Durchfahrtslinien des ganzen Kantons: bilbesitzer sich nicht schon längst zu einem<br />
die Strassen durch Rheintal — von Ror-flammendeschach über St. Gallen nach Wil — durchs<br />
Proteste zusammengefunden<br />
Toggenburg, über Wildhaus nach Gams und<br />
diejenige über den Ricken, sowie von Rapperswü<br />
nach Weesen. Wir stellen mit allem<br />
Nachdruck fest, dass nirgends auch nicht annähernd<br />
diese pitoyab'len Zustände herrschen,<br />
wie hier im Oberland und ganz speziell<br />
am Nebensee. Im Gegenteil, grosse<br />
Strassenverhältnlsse im Sarganserland.<br />
Der erfreuliche Beschluss der Gemeindeversammlung<br />
vom letzten Sonntag und die Ausgenburg<br />
sind geteert und im Fürstenland ge-<br />
Ausserortsstrecken im Rheintal und im Togsicht<br />
auf einen tadellosen Ausbau der Hauptstrasse<br />
unseres Städtchens veranlasst uns, Murg-Unterterzen, beinahe 3 km, seit Frühpflastert.<br />
Im Bezirk Sargans ist die Strecke<br />
die Oeffentlichkeit auch auf die Verhältnisse jahr <strong>1929</strong> der einzige künstliche Belag ausserorts.<br />
Für den einfachen Fussgänger ist es<br />
unserer Strassenverbindungen mit den Nachbarorten<br />
aufmerksam zu machen. Wer heute gänzlich unmöglich geworden, die genannten<br />
Strassen zu benüt'zen. Wohl hörten wir<br />
zu Fuss, per Velo oder per Motorfahrzeug<br />
die Strassen von Wallenstadt nach Berschis die Botschaft, dass das berühmte kantonale<br />
oder -gar nach Mols-Unterterzen benutzen Strassenbauprogramm einen künstlichen Belag<br />
vorsieht. Wir protestieren jedoch mit al-<br />
muss, dem sträuben sich die Haare buchstäblich<br />
beim Anblick des überaus erbärmlichen ler Energie dagegen, dass wir hier um Wallenstadt<br />
herum erst in den Jahren 1931-33<br />
Zustandes, in dem sich diese internationale<br />
Verkehrsader befindet — Loch an Loch, 10, berücksichtigt werden. Die Zustände, wie<br />
20 Zentimeter tief, reiht sich da, links und wir sie heute haben, dürfen unter keinen<br />
rechts bis zum Strassenbord und in derUmständen auch nächsten Sommer wieder<br />
Mitte erst recht; es ist ein Graus. Wir kennen<br />
zufällig den Zustand der meisten wichgebenden<br />
Kreise, unsere Vertreter im<br />
zu Tage treten. Wir beschwören alle mass-<br />
Gros-<br />
VERLANGT<br />
das gute Schweizerfabrikat<br />
die Marke der Kenner<br />
sen Rate, die Gemeinde- und Ortsverwaltungsräte,<br />
die Verkehrsvereine, sowie Velo-,<br />
Auto- und Motorradklubs, sich mit aller<br />
Energie und mit dem grössten Nachdruck<br />
dafür zu verwenden, dass diese meistfrequentierte<br />
Linie des Kantons nun unverzüglich<br />
und durchgängig, nicht nur per Saisonbetrieb,<br />
mit dem längsterschnten künstlichen<br />
Belag versehen werde. Das ist keine<br />
übertriebene Forderung. Andere Landesteile,<br />
die schon seit Jahren beständig und eindringlich<br />
die Sache forderten, wurden trotz<br />
geringerer Dringlichkeit schon längst berücksichtigt.<br />
Wir können oms des Eindrucks<br />
nicht erwehren, dass es sich bei solchen<br />
Dingen nur um die Art und Weise handelt,<br />
in der die betreffenden massgebenden Kreise<br />
mit Ausdauer und Beharrlichkeit für eine<br />
Sache einzustehen wissen. Und wenn einmal<br />
ein ganzer Drittel der Jahreseinkünfte des<br />
Kantons, aus Motorfahrzeugen und Benzinzoll<br />
ins Oberland fliesst, so sind wir immer noch<br />
inr Nachteil gegenüber jener Gegend, die seit<br />
Jahren eine durchgehende Pflasterung besitzt.<br />
Wir wagen auch zu behaupten, dass<br />
die grosse Entfernung der beiden Strassenmeisterdomizile<br />
unserer Gegend schon seit<br />
Jahren grossen Nachteil in dieser Hinsicht<br />
gebracht hat. Es wundert uns ausserordentlich,<br />
dass die sarganserländischen Automo-<br />
haben. Wenn einmal unsere Strassen geteert<br />
sein werden, so wird auch der riesige Autoverkehr<br />
der Anwohnerschaft der Strassebei<br />
weitem nicht mehr so lästig fallen, wie das<br />
gegenwärtig der Fall ist. Das Programm des<br />
kantonalen Baudepartementes ist kein ehernes<br />
Gesetz, das nicht um ein Jota abgeändert<br />
werden darf. Wir aber fordern eine Abänderung<br />
desselben zugunsten einer erklecklichen<br />
Beschleunigung der Teerung unserer<br />
Oberländerstrassen, speziell dem Walenseeufer<br />
entlang.<br />
Eine neue Fordfabrik in Westdeutschland.'<br />
Die Nachricht, dass die Ford-Motors-Co. im<br />
Westen Deutschlands eine zweit© Fabrik zu<br />
errichten gedenkt, bestätigt sich. Es sollen<br />
bereits Verhandlungen zwischen Ford und<br />
der Stadt Köln stattgefunden haben, die der<br />
Ford-Gesellschaft ein günstiges Gelände im<br />
Hafengebiet zur Verfügung stellt. Bis heute<br />
besass die Ford-Gesellschaft nur eine Fabrik<br />
in Berlin, die täglich etwa 65 Wagen<br />
herstellte, die Nachfrage jedoch nicht zu befriedigen<br />
vermochte.<br />
Die ncrhmale einer Garage S Ä<br />
14 AUTOMOBIL-REVUE 192» — N° 79<br />
rer, erhältlich bei der «Automobil-Revue >,<br />
benutzt und schreibt am Schluss seines Berichtes,<br />
dass ihm das Buch wertvolle<br />
Dienste erwiesen habe.<br />
A. D. A. C.-Strassenhilfsdienst. Der Allgemeine<br />
Deutsche Automobil-Club (ADAC.)<br />
hat für seinen Strassenhilfsdienst, eine<br />
Schwesterorganisation unseres T.C.S.-Hilfs-<br />
"dienstes, eine neue Wagentype angeschafft,<br />
die sich von den bisherigen Strassenhilfsdienstwagen<br />
vor allem dadurch unterscheidet,<br />
dass sie eine Tragbahre enthält, welche<br />
den Transport eines Verletzten einwandfrei<br />
"ermöglicht. Auch die technische Einrichtung<br />
des Wagens ist als mustergültig zu bezeichnen,<br />
da sie den bisherigen Erfahrungen weitgehendst<br />
Rechnung trägt.<br />
Der neue Strassenhilfsdienstwagen, welcher<br />
vorerst Versuchs- und probeweise bei<br />
der Zentrale des A.D.A.C. in München verwendet<br />
wird, soll im Laufe der Zeit auch bei<br />
allen Qauen des A. D. A. C. zur .Vermehrung<br />
der bereits vorhandenen StrassenhilfsdienstiFahrzeuge<br />
zur Einführung kommen.<br />
Sivanen<br />
Belonsfrassen. Im Laufe der letzten Monate<br />
•wurden in allen Provinzen Kanadas neue Gussmörtelstrassen<br />
gebaut, so in der Provinz Ontario allein<br />
über 320 km. Im ganzen gab es schon Ende 1928<br />
.in Kanada 2939,643 km solcher Gussmörtelstrassen.<br />
Eiserne Strassen. In Frankreich werden in<br />
letzter Zeit verschiedene Versuche durchgeführt,<br />
an Stelle der Steinpflästerung eiserne,<br />
hohle Formkörper als Strassenbeiag<br />
zu verwenden. Die Versuche haben in den<br />
verschiedensten Hinsichten befriedigt. Das<br />
Versuchspflaster, das an einzelnen Stellen<br />
nun schon zwei Jahre larig dem Verkehr unterworfen<br />
ist, nutzt sich wesentlich weniger<br />
stark ab als z. B. Basaltsteine. Die oberflächlich<br />
profilierten Formstücke geben sowohl<br />
dem Pferdehufe als auch dem Automobilreifen<br />
guten Halt gegen das Rutschen<br />
und Abgleiten. Die Formkörper werden mit<br />
einer Zementfüllung versehen, wobei eine<br />
vortreffliche Schalldämpfung beobachtet<br />
"werden konnte. Die Eisenhohlkörper sind<br />
nicht nur leichter, sondern auch billiger als<br />
die gewöhnlichen Pflastersteine, und da<br />
'keine Zwischenräume beim Verlegen der<br />
^Formstücke Übrigigelassen werden, so leidet<br />
•auch 1 das Strassenbett viel weniger als es<br />
Ein Auto das doch keines ist In London gibt es jetzt Kleinautos, mit Fahrradbetrieb, deren billige<br />
Herstellung es bald jedem ermöglichen wird, «Autobesitzer > zu spielen.<br />
bisher der Fall war. Als weitere Verbesserungen<br />
hat man die Anbringung zweier verschiedener<br />
Profile bei stark ansteigenden<br />
Strassen ins Auge gefasst. Auch soll die<br />
Frage geprüft werden, ob durch Verstählen<br />
der Oberfläche nicht eine noch grössere Widerstandsfähigkeit<br />
der Pfästerung erzielt<br />
werden kann.<br />
tigen Durchfahrtslinien des ganzen Kantons: bilbesitzer sich nicht schon längst zu einem<br />
die Strassen durch Rheintal — von Ror-flammendeschach über St. Gallen nach Wil — durchs<br />
Proteste zusammengefunden<br />
Toggenburg, über Wildhaus nach Gams und<br />
diejenige über den Ricken, sowie von Rapperswü<br />
nach Weesen. Wir stellen mit allem<br />
Nachdruck fest, dass nirgends auch nicht annähernd<br />
diese pitoyab'len Zustände herrschen,<br />
wie hier im Oberland und ganz speziell<br />
am Nebensee. Im Gegenteil, grosse<br />
Strassenverhältnlsse im Sarganserland.<br />
Der erfreuliche Beschluss der Gemeindeversammlung<br />
vom letzten Sonntag und die Ausgenburg<br />
sind geteert und im Fürstenland ge-<br />
Ausserortsstrecken im Rheintal und im Togsicht<br />
auf einen tadellosen Ausbau der Hauptstrasse<br />
unseres Städtchens veranlasst uns, Murg-Unterterzen, beinahe 3 km, seit Frühpflastert.<br />
Im Bezirk Sargans ist die Strecke<br />
die Oeffentlichkeit auch auf die Verhältnisse jahr <strong>1929</strong> der einzige künstliche Belag ausserorts.<br />
Für den einfachen Fussgänger ist es<br />
unserer Strassenverbindungen mit den Nachbarorten<br />
aufmerksam zu machen. Wer heute gänzlich unmöglich geworden, die genannten<br />
Strassen zu benüt'zen. Wohl hörten wir<br />
zu Fuss, per Velo oder per Motorfahrzeug<br />
die Strassen von Wallenstadt nach Berschis die Botschaft, dass das berühmte kantonale<br />
oder -gar nach Mols-Unterterzen benutzen Strassenbauprogramm einen künstlichen Belag<br />
vorsieht. Wir protestieren jedoch mit al-<br />
muss, dem sträuben sich die Haare buchstäblich<br />
beim Anblick des überaus erbärmlichen ler Energie dagegen, dass wir hier um Wallenstadt<br />
herum erst in den Jahren 1931-33<br />
Zustandes, in dem sich diese internationale<br />
Verkehrsader befindet — Loch an Loch, 10, berücksichtigt werden. Die Zustände, wie<br />
20 Zentimeter tief, reiht sich da, links und wir sie heute haben, dürfen unter keinen<br />
rechts bis zum Strassenbord und in derUmständen auch nächsten Sommer wieder<br />
Mitte erst recht; es ist ein Graus. Wir kennen<br />
zufällig den Zustand der meisten wichgebenden<br />
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zu Tage treten. Wir beschwören alle mass-<br />
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die Verkehrsvereine, sowie Velo-,<br />
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dafür zu verwenden, dass diese meistfrequentierte<br />
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Verkehrsfragen in Basel. Mit der baldigen<br />
Fertigstellung des Markthaltenneubaues wird<br />
endlich am Barfüsserplatz ein geordneter<br />
Verkehr möglich sein. Wie die «National-<br />
<strong>Zeitung</strong>» schreibt, sollte deswegen die Prüfung<br />
der endgültigen Platzgestaltung nicht<br />
verzögert werden. Es sollte vor allem auch<br />
eine Entscheidung über das Untergrundbahnprojekt<br />
von Architekt Mussfeld (über<br />
das die «Automobil-Revue» seinerzeit ausführlich<br />
berichtet hat), getroffen werden.<br />
Die schlimmste Stelle der Freienstrasse wird<br />
nun bald eine Verbreiterung erfahren. Leider<br />
ist dies bei der Aeschvorstadt nicht möglich<br />
und es wird notwendig sein, dort den Sens<br />
unique beizubehalten. Auch die Zustände<br />
an der Kreuzung Handelsbank werden von<br />
Woche zu Woche unhaltbarer. Eine Verlegung<br />
der Tramgeleise auf die andere Strassenseite<br />
wird unumgehbar sein. Damit würde<br />
ein Grossteil der Qeleiseüberquerung durch<br />
andere Fahrzeuge bei der Handelsbank wegfallen.<br />
Die schweizerische Städtebauausstellung,<br />
welche demnächst von Zürich nach Basel<br />
kommt, wird den Baslern zeigen, dass sie<br />
sich bezüglich Stadtplanung und Verkehrsführung<br />
im Rückstand befinden. Um so mehr<br />
ist es zu begrüssen, dass durch die oben angedeuteten<br />
Verbesserungen das Mögliche getan<br />
wird, den Verkehr in geordnete Bahnen<br />
zu leiten.<br />
gr.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Lösung: Vereinheitlichung<br />
Postautomobilroute Schuls-Landeck. Im<br />
«Freien Rätter» beschäftigt sich ein Einsender<br />
mit den Postkursen Schuls-Landeck.<br />
Diese Linie ist in der letzten Zeit zu einer<br />
ausserordentlich beliebten Reiseroute geworden,<br />
vor allem da sich die Route München-<br />
Carmisch-Landeck-Schuls von Jahr zu Jahr<br />
zu einer beliebten Zugangsstrasse von<br />
Deutschland und Oesterreich nach dem Engadin<br />
ausbildet. Es wird daher der Wunsch<br />
ausgesprochen, dass die Oberpostdirektion<br />
auch den Winterbetrieb mit PostautomobÜen Das Verkehrswesen muss darauf ausgehen, sich selbst und alles, was mit ihm in Berührung kommt,<br />
zu vereinheitlichen. Berlins Taxichauffeure tragen nunmehr einheitliche Uniform. — Unten: Die Taxameteruhr<br />
am Wagen, die jedem Fahrgast eine Quittung• über den bezahlten Betrag verabfolgt.<br />
einführen sollte. Wie man hört, hat sich<br />
nun die Oberpostdirektion entschlossen, im<br />
nächsten Winter den Postautomobilbetrieb<br />
auf der Strecke Schuls-Landeck einzuführen. Winter besorge. Es sind auch. im-Unterenga-- was vornehmlich den schlechten Verbindungen,<br />
"im "Winter" zuzusehreiben ist. Der Ein-<br />
Von der Regierung des Kantons Graubünden<br />
darf man erwarten, dass sie den berech-<br />
Anstrengungen gemacht' worden, um, eine! sender ist fest.'überzeugt, dass die Rentabi-<br />
din, in erster Linie in Schüls-Tarasp.-grossei<br />
tigten Wünschen des Unterengadins entgegenkomme<br />
und den Schneebruch im nächsten sind diese Bemühungen erfolglos geblieben,' ter nicht, ausbleiben wird.<br />
Wintersaison ins Leben zu rufen. Leider lität-der; Autoroute »Schuls-Landeck im Win-<br />
mg.<br />
Die jüngste Entwicklung<br />
des Automobilwesens in<br />
Griechenland.<br />
Nach den nunmehr vorliegenden Ziffern<br />
der Automobilabteilung des griechischen,<br />
Verkehrsministeriums sind in Griechenland!<br />
zu Beginn des laufenden Jahres inagesamt<br />
11,350 Personenkraftwagen, 3850 Lastkraftwagen<br />
und 2050 Automobilomnibusse eingetragen<br />
gewesen, eine Zunahme gegenüber<br />
demselben Zeitpunkt des verflossenen Jahres<br />
um 2255 Einheiten. Während noch vor wenigen<br />
Jahre« in Griechenland fast ausnahmslos<br />
europäische Marken anzutreffen gewesen<br />
sind, machen zurzeit die amerikanischen<br />
Automobile die Hauptmasse des griechischen<br />
Bestandes aus. Von den erwähnten 11,350<br />
Personenautomobilen entfallen 76 Prozent<br />
auf die amerikanischen Fabrikate; der Anteil<br />
der amerikanischen Industrie an den 3850<br />
Lastautomobilen beträgt rund 60 Prozent,<br />
während 75 Prozent der vorhandenen 2050<br />
Omnibusse aus den Vereinigten Staaten stammen.<br />
Sehr bemerkenswert ist hinsichtlich der<br />
jüngsten Entwicklung des Kraftfahrwesens<br />
in Griechenland, dass mit fortschreitender<br />
Verbesserung des Automobilstrassennetzes<br />
vornehmlich in den Provinzen des Landes<br />
der Bedarf an Lastkraftwagen mit 1 bis 2^<br />
Tonnen Tragfähigkeit eine besonders starke<br />
Zunahme erfahren wird. Die meisten Automobilhandelsfirmen<br />
haben, in richtiger Erkenntnis<br />
dieser Sachlage, bereits Schritte<br />
zur Befriedigung der von jener Seite aus zu<br />
erwartenden starken Nachfrage unternommen,<br />
und zwar insbesondere durch Einrichtung<br />
von Untervertretungen in den einzelnen<br />
Provinzstädten von Bedeutung. Die wachsende<br />
Bedeutung der Provinzialgebiete als<br />
Markt für Automobile* geht auch schon daraus<br />
hervor, dass im verflossenen Jahre rund<br />
69 Prozent der erfolgten Neueintragungen<br />
auf Rechnung der Provinzen entfallen, während<br />
noch im vorhergehenden Jahre<br />
53 Prozent aller registrierten Automobile<br />
auf Athen und die nächste Umgebung der<br />
Hauptstadt entfa'len sind.<br />
Interessant ist die Feststellung, dass die<br />
in Griechenland zurzeit in Umlauf befindlichen<br />
Automohilomnibusse sich zu fast 95<br />
Prozent aus Fahrzeugen zusammensetzen,<br />
die aus lokal hergestellten Karosserien bestehen,<br />
die auf gewöhnliche Lastwagenchassis<br />
ausländischer Herkunft aufmontiert<br />
worden sind. Nur eine sehr beschränkte<br />
Beipstrasse 24<br />
Modern elngerlcht. Reparatur-Werkstatte.<br />
AUTO-GARAGE. PRIVAT. BOXtN.<br />
Vertretung von Fiat und Chevrolet.<br />
Zu beziehen durch Auto • Reparaturwerkstätten<br />
und vom<br />
GENERAL-VERTRETER:<br />
STAUFFACHERSTRASSE 54,<br />
Telephon Selnau 65.30<br />
C.Schaefei*<br />
Elektr. Auto- u. Motorrad-Zubehör<br />
Wolfer<br />
Reparatur- Werkstätten ZÜrtCh 2<br />
Lade-Station Gulenbetgstrasse 10<br />
Lucas "Service Station<br />
„North-East" Servicestation<br />
French- Willard"-Batterien<br />
Iff<br />
von Jakob Iff)<br />
Langentbai und Kaltenherberge<br />
fERODO<br />
-Bremsen wirken Sicher auf dem<br />
höchsten Alpenpasse<br />
PAUL LANDIS, Ingenieur, ZÜRICH 4<br />
LANCIAKAPPA<br />
Torpedo, 5- oder 7-Plätaer, ist gegen Täusch mit<br />
einem kleinen Torpedo, 4-Plätzer, 11 PS;, gesucht.•'«<br />
Sich wenden an: Case Maupas 15397, Lausanne:<br />
PEUGEOT<br />
18 CY<br />
Pour cause de deöes, a. vendrevune-. magnifap<br />
voiture PEUGEOT, 18 CV; torpedo deluxe, cönstruit<br />
par Gangloff, 6 plaees. Parfait 6tat "de-zriarche et<br />
d'entretien. Essais sur demande — S'adresser<br />
Ad. Siauss, Loge, 6, La Chaux-de-Fonds. öO°.3<br />
nuesc<br />
aller Art liefern in sauberer Ausführung<br />
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4plätzig,' 15 Steuer-PS, BENZ, mit elektr.<br />
Licht und Anlasser Bosch, 6fach-bereift, in<br />
•denkbar bestem Zustand, mit Garantie,<br />
-• "Besichtigung und s Probefahrt bei- 8337<br />
MERCEDES-BENZ-AUTOMOBIL A.-G.,<br />
ZÜRICH, Badenerstrasse 119. TeL Uto 1693.<br />
Einzige Grossgarage<br />
im Zentrum Berns<br />
mit Jederzeit freier<br />
Ein- und Ausfahrt.<br />
Kein Wagenschieben.<br />
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Off. Genera! Motors Service Station<br />
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verzögert werden. Es sollte vor allem auch<br />
eine Entscheidung über das Untergrundbahnprojekt<br />
von Architekt Mussfeld (über<br />
das die «Automobil-Revue» seinerzeit ausführlich<br />
berichtet hat), getroffen werden.<br />
Die schlimmste Stelle der Freienstrasse wird<br />
nun bald eine Verbreiterung erfahren. Leider<br />
ist dies bei der Aeschvorstadt nicht möglich<br />
und es wird notwendig sein, dort den Sens<br />
unique beizubehalten. Auch die Zustände<br />
an der Kreuzung Handelsbank werden von<br />
Woche zu Woche unhaltbarer. Eine Verlegung<br />
der Tramgeleise auf die andere Strassenseite<br />
wird unumgehbar sein. Damit würde<br />
ein Grossteil der Qeleiseüberquerung durch<br />
andere Fahrzeuge bei der Handelsbank wegfallen.<br />
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welche demnächst von Zürich nach Basel<br />
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sich bezüglich Stadtplanung und Verkehrsführung<br />
im Rückstand befinden. Um so mehr<br />
ist es zu begrüssen, dass durch die oben angedeuteten<br />
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Carmisch-Landeck-Schuls von Jahr zu Jahr<br />
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auch den Winterbetrieb mit PostautomobÜen Das Verkehrswesen muss darauf ausgehen, sich selbst und alles, was mit ihm in Berührung kommt,<br />
zu vereinheitlichen. Berlins Taxichauffeure tragen nunmehr einheitliche Uniform. — Unten: Die Taxameteruhr<br />
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Die jüngste Entwicklung<br />
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Griechenland.<br />
Nach den nunmehr vorliegenden Ziffern<br />
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11,350 Personenkraftwagen, 3850 Lastkraftwagen<br />
und 2050 Automobilomnibusse eingetragen<br />
gewesen, eine Zunahme gegenüber<br />
demselben Zeitpunkt des verflossenen Jahres<br />
um 2255 Einheiten. Während noch vor wenigen<br />
Jahre« in Griechenland fast ausnahmslos<br />
europäische Marken anzutreffen gewesen<br />
sind, machen zurzeit die amerikanischen<br />
Automobile die Hauptmasse des griechischen<br />
Bestandes aus. Von den erwähnten 11,350<br />
Personenautomobilen entfallen 76 Prozent<br />
auf die amerikanischen Fabrikate; der Anteil<br />
der amerikanischen Industrie an den 3850<br />
Lastautomobilen beträgt rund 60 Prozent,<br />
während 75 Prozent der vorhandenen 2050<br />
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Sehr bemerkenswert ist hinsichtlich der<br />
jüngsten Entwicklung des Kraftfahrwesens<br />
in Griechenland, dass mit fortschreitender<br />
Verbesserung des Automobilstrassennetzes<br />
vornehmlich in den Provinzen des Landes<br />
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Tonnen Tragfähigkeit eine besonders starke<br />
Zunahme erfahren wird. Die meisten Automobilhandelsfirmen<br />
haben, in richtiger Erkenntnis<br />
dieser Sachlage, bereits Schritte<br />
zur Befriedigung der von jener Seite aus zu<br />
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hervor, dass im verflossenen Jahre rund<br />
69 Prozent der erfolgten Neueintragungen<br />
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noch im vorhergehenden Jahre<br />
53 Prozent aller registrierten Automobile<br />
auf Athen und die nächste Umgebung der<br />
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N° 79 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVim 17<br />
Anzahl von fertigen Automobilomnibussen<br />
ist bisher zum Import gelangt, und ihr Gebrauch<br />
beschränkt sich ganz auf den Verkehr<br />
zwischen Athen und einigen der .vornehmsten<br />
Vororte wie Phaleron und Kephissia.<br />
Nicht unerwähnt mag schliesslich bleiben,<br />
dass die letzten paar Monate eine rasche<br />
Entwicklung auf dem Gebiete der Finanzierung<br />
von Automobildetailkäufen mit sich gebracht<br />
haben. Diese Entwicklung ist derartig<br />
rasch vor sich gegangen, dass das Abzahlungsgeschäft<br />
gegenwärtig schon fast allgemein<br />
und überall üblich ist, mag es sich<br />
um den Automobflverkauf an Privatpersonen<br />
oder an Behörden und andere öffentliche<br />
Institutionen handeln. Im allgemeinen<br />
kommt der Handel mit den festgesetzten<br />
Monatsraten gut aus, da dieselben in der Regel<br />
pünktlich entrichtet werden. P.<br />
Gute Aussichten für den Absatz<br />
von Traktoren nach Indien.<br />
In der jüngsten Nummer der «Review of<br />
Agricultural Operations in British India»<br />
wird darauf hingewiesen, dass die indische<br />
Landwirtschaft im Zeitraum der letzten<br />
paar Jahre durchschnittlich 350—400,000<br />
Rupien für Traktoren und Einzelteile solcher<br />
ausgegeben hat. Erwähntes Blatt nimmt an,<br />
dass diese Ziffer in wenigen Jahren eine Verdoppelung,<br />
wenn nicht gar eine Verdreifachung<br />
erfahren wird.<br />
Die ersten Motortraktoren, welche auf den<br />
indischen Markt gekommen sind, waren von<br />
so geringer Leistungsfähigkeit, dass sie ausschliesslich<br />
für leichte und untiefe Arbeiten<br />
auf den grossen landwirtschaftlichen Gütern<br />
verwendet werden konnten, wo zu gewissen<br />
Saisons in möglichst kurzer Zeit sehr ausgedehnte<br />
Felder zu bestellen sind. Sobald man<br />
aber versucht hat, auch schweren Boden mit<br />
Pflügen mit drei Pflugscharen zu bearbeiten,<br />
konnten diese Traktoren es nicht mehr schaffen<br />
und waren in der Regel schon in kurzer<br />
Zeit gänzlich gebrauchsunfähig geworden.<br />
Diese Sachlage hat lange Zeit auf die indische<br />
Nachfrage nach Traktoren für landwirtschaftliche<br />
Zwecke überhaupt sehr ungünstig<br />
eingewirkt.<br />
Nachdem aber in letzter Zeit Zugmaschinen<br />
auf den indischen Markt eingeführt worden<br />
sind, die den oben geschilderten Anforderungen<br />
geradezu mühelos entsprechen, hat<br />
ihre Verwendung bereits eine ziemlich starke<br />
Verbreitung gefunden, wozu übrigens auch<br />
die Tatsache nicht wenig beigetragen hat,<br />
dass die vor einiger Zeit mit den neuen Modellen<br />
in den wichtigsten Verbrauchszentren<br />
wie Bihar, Bombay, Punjab usw. gemachten<br />
Versuche sich als sehr erfolgreich herausge^<br />
stellt haben. Wie heute in indischen Land?-<br />
Wirtschaftskreisen schon fast allgemein zugegeben<br />
wird, arbeiten diese Zugmaschinen<br />
billiger als irgendeine andere Triebkraft, wie<br />
sie auch verhältnismässig leicht in arbeits-,<br />
fähigem Zustande gehalten werden können. .;<br />
Obwohl nun von Indien bereits eine an*<br />
sehnliche Nachfrage nach Traktoren in den<br />
schweren Gewichtsklassen ausgeht,<br />
eine allgemeine Einbürgerung dieser Maischinen<br />
erst zu erwarten, wenn Reparatur--<br />
Werkstätten in ausreichender Anzahl in den<br />
einzelnen Verbrauchsmittelpunkten wenig r<br />
stens eingerichtet sein werden, die mit allen<br />
erforderlichen Ersatzteilen ausgerüstet sind,.<br />
Auch durch die seitens des «Imperial Def<br />
partment of Agriculture» in Pusa betriebene<br />
Propaganda zugunsten der Zugmaschinen:<br />
sind die Pflanzer von Bihar und der angrenizenden<br />
Gebiete von der alles überragenden<br />
Leistungsfähigkeit dieser Maschinen überjzeugt<br />
worden, und es wird nicht lange dau><br />
ern, bis alle grösseren landwirtschaftlichen<br />
Betriebe in jenen Gegenden mit solchen aus^<br />
gerüstet sein werden. Nicht minder lässt<br />
die Regierung der Zentralprovinzen es sich<br />
angelegen sein, den Gebrauch von Traktoren<br />
nach Möglichkeit zu fördern und kann gleichfalls<br />
bereits sehr beachtliche Erfolge in dieser<br />
Hinsicht buchen. Sehr beachtenswert ist<br />
schliesslich noch, dass einige landwirtschaft^liche<br />
Organisationen in Indien zurzeit erwägen,<br />
den Gebrauch von Zugmaschinen auf<br />
dem platten Lande auf kooperativer Grundlage<br />
einzuführen, um auf diese Weise auch<br />
den Kleinbetrieben das moderne Zugmittel<br />
nutzbar ztf machen. Zu diesem Zweck sind<br />
die Vertreter Sef ausländischen Lieferanten<br />
unlängst aufgefordert worden, Maschinen<br />
probeweise zur Verfügung zu stellen, wel-;<br />
chem Ersuchen einige derselben auch be"-<br />
reits nachgekommen sind. Auch diese Bemühungen<br />
werden sicherlich gute Früchte tragen<br />
und viel zur Eroberung der indischen<br />
Landwirtschaft durch die Zugmaschinen beitragen.<br />
Pi.<br />
Hoteller und Chauffeur. Man schreibt uns: Das<br />
schweizerische Hotel- und Gastwirtschaftsgewerbe<br />
geniesst einen vortrefflichen Ruf in der ganzen<br />
Welt. Tausende von Automobilisten, Schweizer und<br />
Ausländer, bereisen unser -Land und bringen Verdienst<br />
und Arbeit - überall und werden auch demnach<br />
von unsern Hoteliers behandelt.<br />
Wie steht es aber mit den Führern der Autoberran.<br />
mit ihren Chauffeuren? Ich wage es direkt<br />
herauszusagen: Sehr oft äusserst schlecht! Und damit<br />
meine ich nicht besonders die Behandlung im<br />
allgemeinen, sondern die Verpflegung, die viele<br />
Hoteliers in vollständiger Verkennung ihres eigenen<br />
Vorteils, ihnen angedeihen' lassen. In manchem<br />
Hotel oder Restaurant scheint man nämlich der<br />
Meinung zu'sein, für den Chauffeur der eben angekommenen<br />
Herrschaften seien die Fleischresten<br />
oder sonst etwas Aufgewärmtes .gut genug. Er<br />
wird nicht als Gast, geschweige als vollwertiger<br />
Gast betrachtet, sondern als minderwertiger<br />
steht Mensch!<br />
.' Wie oft ist es in meiner schon langen Chauf-<br />
Teurlaufbahn vorgekommen, dass mir schlechte<br />
Kartoffeln, verdorbenes Gemüse, übelriechendes<br />
Fleisch aufgetragen wurde! Wie oft schon bezahlte<br />
meine Herrschaft als Diner, ein «Essen», welches<br />
ich" mit dem besten Willen nicht hinunterwürgen<br />
'konnte!<br />
Solljich zum Beweise einige auf diesem Gebiete<br />
jüngst gemachte Erfahrungen zum besten geben ?<br />
Vor einiger Zeit machte ich als Chauffeur eine<br />
Hochzeit mit, an der ungefähr dreissig Personen<br />
mit der Verpflegung stellt es öfters mit dem Zim-"<br />
mer, wenn übernachtet werden muss. Viele unserer<br />
Hoteliers sind offenbar der Meinung, dass die<br />
elendeste Bude oder Dachkammer immer noch gut<br />
genug ist für einen Chauffeur! Es scheint mir, dis<br />
Zeit ist gekommen, es öffentlich zu sagen: Wir<br />
Chauffeure sind auch Menschen. Wir verlangen;<br />
nicht zwei oder drei Gänge für unsere Hauptmann<br />
zeit und kein Luxu?zimmer zum Schlafen, aber<br />
wir verlangen in jeder Beziehung auch anständig<br />
behandelt zu werden. Ein Chauffeur, der um 7 Uhr<br />
von zu Hause abfährt, 200 bis 300 km zurücklegt<br />
und seine Kerven beständig zusammenhalten muss,<br />
hat das Recht, ein einfaches, aber reichliches Esseni<br />
zu bekommen. Das ist eine Hauptbedingung für<br />
sicheres Fahren! Manches Unglück schon ist auf<br />
die schlechte Verpflegung des Chauffeurs zurückzuführen.<br />
Auch davon könnte ich ein Musterehen,<br />
und zwar ein schreckliches, erzählen!<br />
Was mich immer erstaunt, ist folgendes: Ich<br />
verstehe nicht, dass so viele unserer Hoteliers nicht<br />
einsehen können, dass es in ihrem eigenen Interesse<br />
liegt, die Autochauffeure anständig zu verpflegen<br />
und zu behandeln. Ich schweige aber lieber<br />
darüber und erkenne gerne an, dass auch viele<br />
Gastwirte und Hoteldirektoren wohl wissen, wo<br />
ihr Vorteil ist. So viel ich erfahren habe, kommt<br />
^teilnähmen. Ausdrücklich wurde auch für unsdies besonders in der welschen Schweiz und auch<br />
Wagenlenker ein «gutes Ess,en» bestellt. Die Mahlzeit<br />
zu Mittag war miserabel genug, und am Abend nen, dass eine gute Behandlung der Chauffeure die<br />
im Emmental vor. Dort weiss man im allgemei-<br />
betamen wir, trotz wiederholten Reklamationen, beim beste Reklame für ein Haus ist, sei es ein Hotel,<br />
betreffenden Wirt, überhaupt nichts. Er habe, be-<br />
ein Restaurant, eine Auberge oder sogar eina<br />
hauptete er frech, nichts 'mehr übrig für unssimple Pinte! F. K.<br />
Chauffeurs, und dabei hatte ein Blick von uns genügt,<br />
um in der Küche volle Platten von Herrlichkeiten<br />
zu entdecken! Aber eben, für diesen Wirt in<br />
T. waren wir Chauffeure ja nicht einmal Menschen<br />
zweiter Ordnung!<br />
Geschäftsauflösung:<br />
Einige Zeit später in A. bestellte ich ein bescheidenes<br />
Essen und bitte dringend, mich so rasch Firma hat sich aufgelöst; sie tritt in<br />
Guyer & Stäussi, Autobetrieb, Oerlikon. Dieso<br />
Liijuidation^<br />
wie möglich zu bedienen. Eine Stunde nachher<br />
hatte ich noch nichts bekommen, und ich musste<br />
mit leerem Magen abfahren! Dabei erklärte mir<br />
rmein Dienstherr — und mein Dienstherr lügt nicht<br />
— er habe mein «Mittagessen» mitbezahlt. Unglaublich<br />
und doch wahr!<br />
Soll ich mit meinen schönen Erfahrungen noch<br />
weiterfahren? In einem grossen Berghotel in G. erwarte<br />
ich mein Essen. Man scheint mich zu vergessen!<br />
Da die Zeit der Abfahrt naht, läute ich<br />
nochmals, und zwar ziemlieh kräftig. «Was ist denn<br />
hier los?», fragt mich die darauf erscheinende Servjertochter<br />
in nicht gerade freundlichem Ton,<br />
«fetzt ist doch Table d'Höte und Sie können doch<br />
nicht verlangen, dass man die Chauffeure im Restaurant<br />
serviert!» Auch diesmal musste ich mit<br />
knurrendem Magen mein Lenkrad ergreifen! Wenn<br />
ich, von Schwindel befallen, meinen Wagen samt<br />
Insassen in den Abgrund geführt hätte, so hätte<br />
man wohl behauptet, der Chauffeur wäre betrunken<br />
gewesen!<br />
In G., wo meine Herrschaft doch des öftern einkehrt,<br />
tischt man mir neulich so übelriechendes<br />
Fleisch auf, dass ich reklamiere. Mit welchem Ergebnis?<br />
Der Wirl überhäuft mich mit Grobheiten!<br />
So ein Stinkwagenlenker hatte es gewagt, zu reklamieren!<br />
Zum Glück konnte sich mein Dienstherr<br />
selber von der Qualität des «Gerichtes» überzeugen,<br />
und seitdem meiden wir das liebliche Gasthaus<br />
in G.<br />
Und so könnte ich manches Stücklein noch erzählen!.<br />
Dien genügt aher wohl. Und gerade wie<br />
Als Liquidator ist bestellt: Hans Graf von Heiden,<br />
in Oerlikon. Der Genannte zeichnet allein namens<br />
der Firma Guyer & Stäussi in Lief. Die Prokura<br />
von Marie Guyer-Hauser ist erloschen.<br />
Odermatt & Cie., Autotransporte, HerglswII. Dia<br />
Firma wird infolge Konkurses von Amtes wegen im<br />
Handelsregister gestrichen.<br />
Personelles:<br />
Motor AG. für Automobilhandel, Zürich. Louis<br />
Groschupf und Emil Lechner sind aus dem Verwaltungsrat<br />
ausgeschieden; deren Unterschriften sind<br />
erloschen. Erloschen ist ferner die Unterschrift<br />
des Geschäftsführers Ernst Groschupf. Das nunmehr<br />
einzige Verwaltungsratsmitglied Karl Seliner<br />
führt an Stelle der bisherigen Kollektivunterschrift<br />
Einzelunterschrift.<br />
Bern<br />
Nenenburg<br />
Nidwaiden<br />
Obwalden<br />
äcnwya<br />
Kontrollierte<br />
Ligerz. Donausgang, vom<br />
Bahnhof Eishtung Blei<br />
Chesard<br />
Emmetten. Zwischen<br />
gehützenhsos und Post,<br />
200 m<br />
Langern, vom Bltwcb auf<br />
250 m Ina Dorl<br />
Lowerz<br />
Strassen<br />
Kanton Strecke Bemerkungen<br />
vtnrteekte Kontrolle<br />
Venteckt« Kontrolle<br />
auf 200 Meter<br />
Stoppuhr-Kontrolle<br />
StoppnhrkontroD«<br />
durch ZITUUMD<br />
Aasserart» versteckt*.<br />
Stoppuhr kontroüe<br />
SUISSE ROMANDE<br />
co<br />
T*<br />
Q.<br />
rt<br />
(Hüin tai<br />
Söhne guter Familien, die zwecks Sprachbildung<br />
oder anderweitigem Stadium einen Autenthalt<br />
ID LAUSANNE machen, rinden daselbst ente Aufnahme<br />
in der Familie von Frau M. Hartmann,<br />
„Melrose", Chemin Mornex 6, Lausanne.<br />
Beste Referenzen ans dem Kreise dieses<br />
Blattes zur Verfügung.<br />
BUICK<br />
Master 1927<br />
coaen, 1927, 12000 kilometre, etat neiif, ä vendre<br />
pour cause de double emploi, fr. 6500.—. 8033<br />
fr 3 75<br />
LE NOUVEL AIGÜISOIR<br />
affile ä merveille tous les couteaux<br />
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Les Menagöres en sont enchantees<br />
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Pour le gros s'adresser i<br />
POCHON, Coutance3Ü, GENEVE<br />
voir au Comptoir Suisse Stand 280<br />
O)<br />
£<br />
*<br />
8<br />
v:<br />
CD<br />
55<br />
A<br />
ÖIGLE - li<br />
l'hötellerie hors serie<br />
«es gpecialites — cuisine fameuse<br />
Prix modere* — parc-garage autos<br />
Centre d'excursions: col du Pillon.<br />
col des Mosses, Interlaken. Simplon<br />
O.C.S.<br />
T.C.S.<br />
Aigle - Victoria Ghernexs. Montreux<br />
Chateau d'OeK<br />
restaurant soignö, bonsvlns,<br />
vue snle dide sur le lac.<br />
Bellerive<br />
«La Reserve»<br />
dans son parc ombrage, en face la gare,<br />
«le coin de la bonne chere et du bon<br />
vin», eau courante dans toutes les chambres,<br />
garages, lünch fr. 4.-, diner fr. 4.50<br />
terrasse,<br />
T
N° 79 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVim 17<br />
Anzahl von fertigen Automobilomnibussen<br />
ist bisher zum Import gelangt, und ihr Gebrauch<br />
beschränkt sich ganz auf den Verkehr<br />
zwischen Athen und einigen der .vornehmsten<br />
Vororte wie Phaleron und Kephissia.<br />
Nicht unerwähnt mag schliesslich bleiben,<br />
dass die letzten paar Monate eine rasche<br />
Entwicklung auf dem Gebiete der Finanzierung<br />
von Automobildetailkäufen mit sich gebracht<br />
haben. Diese Entwicklung ist derartig<br />
rasch vor sich gegangen, dass das Abzahlungsgeschäft<br />
gegenwärtig schon fast allgemein<br />
und überall üblich ist, mag es sich<br />
um den Automobflverkauf an Privatpersonen<br />
oder an Behörden und andere öffentliche<br />
Institutionen handeln. Im allgemeinen<br />
kommt der Handel mit den festgesetzten<br />
Monatsraten gut aus, da dieselben in der Regel<br />
pünktlich entrichtet werden. P.<br />
Gute Aussichten für den Absatz<br />
von Traktoren nach Indien.<br />
In der jüngsten Nummer der «Review of<br />
Agricultural Operations in British India»<br />
wird darauf hingewiesen, dass die indische<br />
Landwirtschaft im Zeitraum der letzten<br />
paar Jahre durchschnittlich 350—400,000<br />
Rupien für Traktoren und Einzelteile solcher<br />
ausgegeben hat. Erwähntes Blatt nimmt an,<br />
dass diese Ziffer in wenigen Jahren eine Verdoppelung,<br />
wenn nicht gar eine Verdreifachung<br />
erfahren wird.<br />
Die ersten Motortraktoren, welche auf den<br />
indischen Markt gekommen sind, waren von<br />
so geringer Leistungsfähigkeit, dass sie ausschliesslich<br />
für leichte und untiefe Arbeiten<br />
auf den grossen landwirtschaftlichen Gütern<br />
verwendet werden konnten, wo zu gewissen<br />
Saisons in möglichst kurzer Zeit sehr ausgedehnte<br />
Felder zu bestellen sind. Sobald man<br />
aber versucht hat, auch schweren Boden mit<br />
Pflügen mit drei Pflugscharen zu bearbeiten,<br />
konnten diese Traktoren es nicht mehr schaffen<br />
und waren in der Regel schon in kurzer<br />
Zeit gänzlich gebrauchsunfähig geworden.<br />
Diese Sachlage hat lange Zeit auf die indische<br />
Nachfrage nach Traktoren für landwirtschaftliche<br />
Zwecke überhaupt sehr ungünstig<br />
eingewirkt.<br />
Nachdem aber in letzter Zeit Zugmaschinen<br />
auf den indischen Markt eingeführt worden<br />
sind, die den oben geschilderten Anforderungen<br />
geradezu mühelos entsprechen, hat<br />
ihre Verwendung bereits eine ziemlich starke<br />
Verbreitung gefunden, wozu übrigens auch<br />
die Tatsache nicht wenig beigetragen hat,<br />
dass die vor einiger Zeit mit den neuen Modellen<br />
in den wichtigsten Verbrauchszentren<br />
wie Bihar, Bombay, Punjab usw. gemachten<br />
Versuche sich als sehr erfolgreich herausge^<br />
stellt haben. Wie heute in indischen Land?-<br />
Wirtschaftskreisen schon fast allgemein zugegeben<br />
wird, arbeiten diese Zugmaschinen<br />
billiger als irgendeine andere Triebkraft, wie<br />
sie auch verhältnismässig leicht in arbeits-,<br />
fähigem Zustande gehalten werden können. .;<br />
Obwohl nun von Indien bereits eine an*<br />
sehnliche Nachfrage nach Traktoren in den<br />
schweren Gewichtsklassen ausgeht,<br />
eine allgemeine Einbürgerung dieser Maischinen<br />
erst zu erwarten, wenn Reparatur--<br />
Werkstätten in ausreichender Anzahl in den<br />
einzelnen Verbrauchsmittelpunkten wenig r<br />
stens eingerichtet sein werden, die mit allen<br />
erforderlichen Ersatzteilen ausgerüstet sind,.<br />
Auch durch die seitens des «Imperial Def<br />
partment of Agriculture» in Pusa betriebene<br />
Propaganda zugunsten der Zugmaschinen:<br />
sind die Pflanzer von Bihar und der angrenizenden<br />
Gebiete von der alles überragenden<br />
Leistungsfähigkeit dieser Maschinen überjzeugt<br />
worden, und es wird nicht lange dau><br />
ern, bis alle grösseren landwirtschaftlichen<br />
Betriebe in jenen Gegenden mit solchen aus^<br />
gerüstet sein werden. Nicht minder lässt<br />
die Regierung der Zentralprovinzen es sich<br />
angelegen sein, den Gebrauch von Traktoren<br />
nach Möglichkeit zu fördern und kann gleichfalls<br />
bereits sehr beachtliche Erfolge in dieser<br />
Hinsicht buchen. Sehr beachtenswert ist<br />
schliesslich noch, dass einige landwirtschaft^liche<br />
Organisationen in Indien zurzeit erwägen,<br />
den Gebrauch von Zugmaschinen auf<br />
dem platten Lande auf kooperativer Grundlage<br />
einzuführen, um auf diese Weise auch<br />
den Kleinbetrieben das moderne Zugmittel<br />
nutzbar ztf machen. Zu diesem Zweck sind<br />
die Vertreter Sef ausländischen Lieferanten<br />
unlängst aufgefordert worden, Maschinen<br />
probeweise zur Verfügung zu stellen, wel-;<br />
chem Ersuchen einige derselben auch be"-<br />
reits nachgekommen sind. Auch diese Bemühungen<br />
werden sicherlich gute Früchte tragen<br />
und viel zur Eroberung der indischen<br />
Landwirtschaft durch die Zugmaschinen beitragen.<br />
Pi.<br />
Hoteller und Chauffeur. Man schreibt uns: Das<br />
schweizerische Hotel- und Gastwirtschaftsgewerbe<br />
geniesst einen vortrefflichen Ruf in der ganzen<br />
Welt. Tausende von Automobilisten, Schweizer und<br />
Ausländer, bereisen unser -Land und bringen Verdienst<br />
und Arbeit - überall und werden auch demnach<br />
von unsern Hoteliers behandelt.<br />
Wie steht es aber mit den Führern der Autoberran.<br />
mit ihren Chauffeuren? Ich wage es direkt<br />
herauszusagen: Sehr oft äusserst schlecht! Und damit<br />
meine ich nicht besonders die Behandlung im<br />
allgemeinen, sondern die Verpflegung, die viele<br />
Hoteliers in vollständiger Verkennung ihres eigenen<br />
Vorteils, ihnen angedeihen' lassen. In manchem<br />
Hotel oder Restaurant scheint man nämlich der<br />
Meinung zu'sein, für den Chauffeur der eben angekommenen<br />
Herrschaften seien die Fleischresten<br />
oder sonst etwas Aufgewärmtes .gut genug. Er<br />
wird nicht als Gast, geschweige als vollwertiger<br />
Gast betrachtet, sondern als minderwertiger<br />
steht Mensch!<br />
.' Wie oft ist es in meiner schon langen Chauf-<br />
Teurlaufbahn vorgekommen, dass mir schlechte<br />
Kartoffeln, verdorbenes Gemüse, übelriechendes<br />
Fleisch aufgetragen wurde! Wie oft schon bezahlte<br />
meine Herrschaft als Diner, ein «Essen», welches<br />
ich" mit dem besten Willen nicht hinunterwürgen<br />
'konnte!<br />
Solljich zum Beweise einige auf diesem Gebiete<br />
jüngst gemachte Erfahrungen zum besten geben ?<br />
Vor einiger Zeit machte ich als Chauffeur eine<br />
Hochzeit mit, an der ungefähr dreissig Personen<br />
mit der Verpflegung stellt es öfters mit dem Zim-"<br />
mer, wenn übernachtet werden muss. Viele unserer<br />
Hoteliers sind offenbar der Meinung, dass die<br />
elendeste Bude oder Dachkammer immer noch gut<br />
genug ist für einen Chauffeur! Es scheint mir, dis<br />
Zeit ist gekommen, es öffentlich zu sagen: Wir<br />
Chauffeure sind auch Menschen. Wir verlangen;<br />
nicht zwei oder drei Gänge für unsere Hauptmann<br />
zeit und kein Luxu?zimmer zum Schlafen, aber<br />
wir verlangen in jeder Beziehung auch anständig<br />
behandelt zu werden. Ein Chauffeur, der um 7 Uhr<br />
von zu Hause abfährt, 200 bis 300 km zurücklegt<br />
und seine Kerven beständig zusammenhalten muss,<br />
hat das Recht, ein einfaches, aber reichliches Esseni<br />
zu bekommen. Das ist eine Hauptbedingung für<br />
sicheres Fahren! Manches Unglück schon ist auf<br />
die schlechte Verpflegung des Chauffeurs zurückzuführen.<br />
Auch davon könnte ich ein Musterehen,<br />
und zwar ein schreckliches, erzählen!<br />
Was mich immer erstaunt, ist folgendes: Ich<br />
verstehe nicht, dass so viele unserer Hoteliers nicht<br />
einsehen können, dass es in ihrem eigenen Interesse<br />
liegt, die Autochauffeure anständig zu verpflegen<br />
und zu behandeln. Ich schweige aber lieber<br />
darüber und erkenne gerne an, dass auch viele<br />
Gastwirte und Hoteldirektoren wohl wissen, wo<br />
ihr Vorteil ist. So viel ich erfahren habe, kommt<br />
^teilnähmen. Ausdrücklich wurde auch für unsdies besonders in der welschen Schweiz und auch<br />
Wagenlenker ein «gutes Ess,en» bestellt. Die Mahlzeit<br />
zu Mittag war miserabel genug, und am Abend nen, dass eine gute Behandlung der Chauffeure die<br />
im Emmental vor. Dort weiss man im allgemei-<br />
betamen wir, trotz wiederholten Reklamationen, beim beste Reklame für ein Haus ist, sei es ein Hotel,<br />
betreffenden Wirt, überhaupt nichts. Er habe, be-<br />
ein Restaurant, eine Auberge oder sogar eina<br />
hauptete er frech, nichts 'mehr übrig für unssimple Pinte! F. K.<br />
Chauffeurs, und dabei hatte ein Blick von uns genügt,<br />
um in der Küche volle Platten von Herrlichkeiten<br />
zu entdecken! Aber eben, für diesen Wirt in<br />
T. waren wir Chauffeure ja nicht einmal Menschen<br />
zweiter Ordnung!<br />
Geschäftsauflösung:<br />
Einige Zeit später in A. bestellte ich ein bescheidenes<br />
Essen und bitte dringend, mich so rasch Firma hat sich aufgelöst; sie tritt in<br />
Guyer & Stäussi, Autobetrieb, Oerlikon. Dieso<br />
Liijuidation^<br />
wie möglich zu bedienen. Eine Stunde nachher<br />
hatte ich noch nichts bekommen, und ich musste<br />
mit leerem Magen abfahren! Dabei erklärte mir<br />
rmein Dienstherr — und mein Dienstherr lügt nicht<br />
— er habe mein «Mittagessen» mitbezahlt. Unglaublich<br />
und doch wahr!<br />
Soll ich mit meinen schönen Erfahrungen noch<br />
weiterfahren? In einem grossen Berghotel in G. erwarte<br />
ich mein Essen. Man scheint mich zu vergessen!<br />
Da die Zeit der Abfahrt naht, läute ich<br />
nochmals, und zwar ziemlieh kräftig. «Was ist denn<br />
hier los?», fragt mich die darauf erscheinende Servjertochter<br />
in nicht gerade freundlichem Ton,<br />
«fetzt ist doch Table d'Höte und Sie können doch<br />
nicht verlangen, dass man die Chauffeure im Restaurant<br />
serviert!» Auch diesmal musste ich mit<br />
knurrendem Magen mein Lenkrad ergreifen! Wenn<br />
ich, von Schwindel befallen, meinen Wagen samt<br />
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man wohl behauptet, der Chauffeur wäre betrunken<br />
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tischt man mir neulich so übelriechendes<br />
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Der Wirl überhäuft mich mit Grobheiten!<br />
So ein Stinkwagenlenker hatte es gewagt, zu reklamieren!<br />
Zum Glück konnte sich mein Dienstherr<br />
selber von der Qualität des «Gerichtes» überzeugen,<br />
und seitdem meiden wir das liebliche Gasthaus<br />
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Und so könnte ich manches Stücklein noch erzählen!.<br />
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Groschupf und Emil Lechner sind aus dem Verwaltungsrat<br />
ausgeschieden; deren Unterschriften sind<br />
erloschen. Erloschen ist ferner die Unterschrift<br />
des Geschäftsführers Ernst Groschupf. Das nunmehr<br />
einzige Verwaltungsratsmitglied Karl Seliner<br />
führt an Stelle der bisherigen Kollektivunterschrift<br />
Einzelunterschrift.<br />
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