E_1929_Zeitung_Nr.104
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Freitag 6. Dezember <strong>1929</strong><br />
Nummer 20 Cfs.<br />
25. Jährgang. — N° 104<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Zum kommenden Strassenverkehrsgesetz<br />
Wie erinnerlich, hat das eidgenössische<br />
Justiz- und Polizeidepartement zur Vorbereitung<br />
des neuen Automobilgesetzes, oder wie<br />
•wir es lieber benennen möchten, Strassenverkehrsgesetzes,<br />
einen Fragenbogen an alle<br />
Interessenverbände gesandt, dessen Beantwortung<br />
es auf Ende dieses Jahres erwartet.<br />
Zum Studium dieses Fragebogens hat die<br />
Schweizerische Strassenverkehrsliga einen<br />
Unterauschuss ernannt, bestehend aus den<br />
Herren Dr. von Stürler, Monteil und Dr.<br />
Gubler, welcher das weltschichtige Material<br />
sorgfältig und gewissenhaft durchgearbeitet<br />
hat und heute in der Lage ist, einen fertigen<br />
Gesetzesentwurf mit entsprechendem Kommentar<br />
der zuständigen Behörde einzureichen.<br />
Es wäre unseres Erachten« verfrüht, bereits<br />
heute auf alle Details dieses Entwurfes<br />
einzutreten, immerhin wird es unsere grosse<br />
Lesergemeinde interessieren, ,dle wesentlichen<br />
Grundsätze, auf die sich die Kommission<br />
geeinigt hat, zu vernehmen. Wir folgen<br />
dabei den klaren Ausführungen des Herrn<br />
Dr. von Stürler im Schosse, des A. C. S. Bern<br />
vom letzten Montag, den 2. Dezember <strong>1929</strong>,<br />
wobei wir noch hinzufügen möchten, dass<br />
der Zentralvorstand des A. C. S. mit allen<br />
grundlegenden Erwägungen und Formulierungen<br />
der genannten Subkommission einig<br />
geht<br />
Das allgemeine Gesetz über den Strassenverkehr,.$o<br />
wie es von den genannten Herren,<br />
redigiert wurde, zerfällt in einen allgemeinen<br />
Teil und in besondere Abschnitte<br />
über das Motorfahrzeug, die Fahrräder, andere<br />
Fahrzeuge, Reiter und Fussgänger,<br />
Strafbesrimmungen etc. Der allgemeine Teiil<br />
des Entwurfes behandelt den Geltungsbereich<br />
des Gesetzes, wobei es denselben auf alle<br />
Strassen und Plätze ausdehnen möchte. Für<br />
Automobilstrassen verlangt es besondere<br />
Vorschriften. Das Hauptpostuilat geht wohl<br />
dahin, dass der Bundesrat Durchgangsstrassen<br />
öffnen muss und dass einschränkende<br />
Bestimmunigen der Kantone nur mit Genehmigung<br />
des Bundes, solche von Gemeinden<br />
nur mit derjenigen der kantonalen Regierung<br />
gestattet werden. Im ferneren werden die<br />
Kantone und Gemeinden verpflichtet, die<br />
Strassen, zu unterhalten und verkehrserschwerende<br />
Gegenstände zu beseitigen.<br />
An grundsätzlichen Postulaten werden weiter<br />
aufgestellt: die Pflicht der Strassenmarkierung,<br />
die Verpflichtung der Bahngesellschaften,<br />
ihre Niveauübergänge zweckentsprechend<br />
zu bezeichnen, ebenso die klare<br />
Bezeichnung der Strassenkreuzung unter<br />
deutlicher Angabe der Hauptstrassen und<br />
Nebenstrassen.<br />
An<br />
Ausweisen<br />
werden genannt der Fahrzeugausweis und<br />
der Führerausweis. Die Gesellsehaftswagenbesitzer<br />
sollen besondere Ausweise erhalten.<br />
Sie werden verpflichtet, ihre Wagen jedes<br />
Jahr einer Prüfung unterziehen zu lassen.<br />
Für gewerblichen Personentransport muss<br />
der Führer das 22. Altersjahr zurückgelegt<br />
haben.<br />
Was den Entzug der Ausweise anbelangt,<br />
so soll er sich nur auf diejenigen Fälle beschränken,<br />
da der Führer infolge gröblichen<br />
Verstosses der Verkehrsvorschriften gerichtlich<br />
bestraft werden musste. Nur die administrative<br />
Behörde soll zum Entzüge des Ausweises<br />
befugt sein. Dabei soll der Grundsatz<br />
festgelegt werden, dass der Entzug des<br />
Ausweises nur nach gründlichem Studium<br />
der wirtschaftlichen Folgen vorgenommen<br />
werden darf. Zugleich wird ein Beschwerdeweg<br />
an eine spezielle Instanz vorgesehen,<br />
in denen auch die Automobilisten ihre Vertretung<br />
hätten.<br />
Bei den<br />
Verkelirsvorschriften<br />
wurden nur die allgemeinen Grundsätze des<br />
Verkehrs berücksichtigt, alle weitern Detailfragen<br />
der Vollziehungsverordnung überwiesen.<br />
Im Gesetz selbst werden Betriebssicherheit,<br />
betriebssichere Führung, die<br />
Uebermüdung des Führers, die Anordnung<br />
der Verkehrspolizei näher stipul&rt. Ganz<br />
allgemein wird die Zeichenigebung da verlangt,<br />
wo es die Sicherheit erfordert. Auch<br />
die Warnsignale sollen nur dort Verwendung<br />
finden, wo es unbedingt nötig ist, wobei die<br />
Entscheidung beim Fahrer selbst liegen soll.<br />
Für die Lastwagen wird die Luftbereifung<br />
vorgesehen, sofern die Ladefähigkeit unter<br />
drei Tonnen ist. Der Zeitpunkt des Verbotes<br />
der Volligummibereifung wird dem Bundesrate<br />
überlassen. Die Bestimmungen über<br />
das maximale Gewicht und über die Höchstgeschwindigkeiten<br />
werden den Vollziehungsverordnungen<br />
schwindigkeit ganz allgemein anbelangt, so<br />
wird im Gesetze niedergelegt, dass die Fahrzeuiglenker,<br />
den Verhältnissen entsprechend,<br />
vorsichtig zu fahren haben und den Wagen<br />
jederzeit beherrschen sollen. An den Bestimmungen<br />
des Ausweichens und Vorfahrens<br />
wurde nichts geändert.<br />
Was die<br />
Haftpflicht<br />
anbelangt, so sieht der Gesetzesentwurf<br />
grundsätzlich das Verursachungsprinzip oder<br />
die Ursachhaftung vor, lehnt dagegen die<br />
verschärfte Elektrizitätsverursachungshaftung<br />
entschieden ab. Der Automobilist darf<br />
auf jeden Fall nicht schwerer behaftet werden<br />
als die Eisenbahn. Die Anlehnung an die<br />
Eisenbahnhaftpflicht hätte den Vorteil, dass<br />
bereits eine grosse bundesrichterliche Praxis<br />
vorliegt und dass die Gerichte hierüber<br />
orientiert sind. Die in Aussicht stehende erhöhte<br />
Versicherungsprämie würde bei dieser<br />
Regelung einigermassen limitiert. Alls<br />
Gerichtsstand ist der Wohnsitz des Automobilisten<br />
vorgesehen, für den Ausländer der<br />
Tatort des Unfalles, Selbstverständlich sollen<br />
auch bei der Ursachhaftung gewisse Ausnahmefälle<br />
stipuliert werden. Die Kommission<br />
erklärt sich übrigens mit den vorgeschlagenen<br />
Versicherungssummen einverstanden.<br />
Diverses.<br />
Erwähnenswert ist bei dieser Gelegenheit,<br />
dass die. Radfahrer weder vom Kontrollschilde<br />
noch von Abgaben mehr etwas wissen<br />
wollen. Bleiben ihre Begehren unerhört,<br />
so drohen sie mit dem Referendum.<br />
Die Verkehrsbestimmungen für die Radfahrer,<br />
für die übrigen Fuhrwerke, für Reiter<br />
ete,..sind die gleichen wie für die Automobilisten.<br />
Dass jedes Fuhrwerk seine gut funktionierende<br />
Bremse und bei einbrechender<br />
Dunkelheit sein Schlusslicht mitführen soll,<br />
ist selbstverständlich.<br />
Den .Fussgängern wird vorgeschrieben, die<br />
Fahrbahn tunlichst zu vermeiden, und wo<br />
keine Trottoirs oder besondere Fussgängerstreifen<br />
vorhanden sind, die äusserste Strassenseite<br />
zu benützen und dabei sich ebenfalls<br />
allen Verkehrsbestimmungen zu unterziehen.<br />
Im Kapitel «Strafbestimmungen» werden<br />
besondere bis heute noch fehlende Bestimmungen<br />
über Automobil-Diebstähle ins Auge<br />
gefasst. Das Fehlen eines Ausweises soll<br />
nicht zur Busse führen, wenn der Führer<br />
ihn innerhalb nützlichster Frist den Behörden<br />
vorweisen kann. Nur die grobfahrlässige<br />
Handlung soll bestraft werden, überwiesen. Was die Ge-<br />
wobei<br />
der bedingte Straferlass vorgesehen ist. Die<br />
Kommission stellt zum Schlüsse das Postulat,<br />
es sei zur Prüfung der aktuellen technischen<br />
und Verkehrsfragen eine beständige<br />
schweizerische Fachkommission zu ernennen.<br />
Aus der Bundessession<br />
Anlässlich der Eröffnung des Nationalstes<br />
hat der abtretende Präsident, Nationalrat<br />
Walther, leider auch das Demissionsschreiben<br />
des Herrn Bundespräsidenten Haab verlesen<br />
müssen. Er hat dabei die Gelegenheit benützt,<br />
um dem abtretenden Magistraten für die<br />
grosse geleistete Arbeit den Dank des Parlamentes<br />
und des Landes auszusprechen. Die<br />
mächtige Ovation, die der Rat Herrn Bundesrat<br />
Haab darbrachte, war wohl in allen Teilen<br />
verdient. Die Kriegs- und Nachkriegsjahre<br />
vor allem, sodann auch andere hier nicht näher<br />
zu erörternde Momente haben die Bundesbahnen<br />
in schwere Verschuldung gebracht.<br />
Es ist das hohe Verdienst des derzeitigen<br />
Bundespräsidenten, die notwendige Sanierung<br />
mit Zielsicherheit und Weitblick eingeleitet<br />
zu haben.<br />
Zum letzten Male hat Herr Bundesrat Haab"<br />
in einem meisterhaften Votum den Voranschlag<br />
seiner Bundesbahnen verteidigt. Ohne<br />
Phrase, mit feinem Humor und wie immer<br />
mit grosser Sachlichkeit hat er dies getan.<br />
Der Bauvoranschlag der Bundesbahnen umfasst<br />
für das Jahr 1930 79,3 Millionen Franken,<br />
d. h. 28 Millionen mehr als im Jahre<br />
<strong>1929</strong>. Dieser Mehrbedarf an Baukapital rührt<br />
von dem seit dem Jahr 1927 um 10 % angestiegenen<br />
Personen-, Güter- und Zugsverkehr<br />
her, der ja natürlich einen entsprechenden<br />
Ausbau der Bahneinrichtungen bedingt. Der<br />
Betriebsvoransehlag sieht Einnahmen von<br />
413,7 Millionen Franken und Ausgaben von<br />
283,2 Millionen Franken vor, so dass der mutmassliche<br />
Betriebsübersehuss demjenigen des<br />
Jahres 1927 entsprechen dürfte.<br />
Der Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
weist 152,9 Millionen Franken Einnahmen<br />
und 150,3 Millionen Franken Ausgaben<br />
auf, budgetiert also mit einem Ueberschuss<br />
von 2,6 Millionen Franken. Die Zahlen<br />
beweisen, dass die Schweizerischen Bundesbahnen<br />
aus dem Dunkel ins Licht fahren und<br />
dass demzufolge ihre weitere Entwicklung<br />
sichergestellt sein dürfte. Die Zahlen beweisen<br />
aber auch, dass für die Eisenbahnen nicht<br />
in erster Linie das Automobil, sondern die<br />
wirtschaftliche Lage des Landes und des Kontinents<br />
ausschlaggebend sind. Der Aufschwung<br />
des Automobils in den letzten Jahren<br />
hat die Reiselust und den Verkehr in der<br />
Bevölkerung derart vermehrt, dass er unbedingt,<br />
wenn auch nur indirekt, den Bahnen<br />
zugute gekommen ist. Heute sind wir soweit,<br />
dass ohne das Automobil der grosse Verkehr<br />
gar nicht bewältigt werden könnte.<br />
Nach den vielen vorgekommenen Unfällen<br />
Die Tarnmaschine<br />
Unveröffentlichter Roman von<br />
Paul Gerhard Lau.<br />
(7. Fortsetzung und Sohluss)<br />
9. KAPITEL.<br />
Dr. Boreis Ende.<br />
Doch Dr. Borel kam nicht zur Ausführung<br />
seines Vorhabens. Vor seiner Villa hielten<br />
knatternd mehrere Kraftwagen.<br />
Dr. Borel sprang zum Fenster und sah im<br />
Schein der Strassenlaternen die blitzenden<br />
Knöpfe und Waffen der Polizei.<br />
«Das gilt mir!> schrie er und humpelte<br />
zum Lichtschalter. Eine Drehung und die<br />
Villa lag in völlige Dunkelheit gehüllt. Mit<br />
einem Satz sprang er zu einem breiten<br />
Schaltbrett, riss einen Hebel herunter und<br />
ein ohrenbetäubendes Klingeln setzte im<br />
ganzen Hause und im Garten ein. Wiederum<br />
stürzte er zum Fenster zurück. Der Garten<br />
war völlig dunkel. Nur der Zaun, der die<br />
Villa umschloss, war taghell erleuchtert. Ein<br />
riesiger Scheinwerfer, der sich auf dem Dache<br />
des Hauses befand, warf seine Lichtfülle<br />
gleichsam wie ein Schutzwall den Angreifern<br />
entgegen. Und in dieser blendenden<br />
Helle sah Dr. Borel mehrere Polizeibeamte,<br />
die den Zaun zu überklettern versuchten,<br />
wie vom Blitz getroffen zusammenbrechen.<br />
«Ein Glück, dass die Stromleitung funktioniert!»<br />
rief er. «Es wird eine Weile<br />
dauern, bis sie diese Leitung zerstört<br />
haben.»<br />
Wie ein Wahnsinniger riss er sich die<br />
Kleider vom Leib und sprang in die Tarnmaschine.<br />
Mit zitternder Hand führte er die<br />
Kanüle in seinen Körper. Nach einigen Minuten<br />
sprang er aus der Maschine heraus.<br />
Ein Blick genügte, um festzustellen, dass er<br />
tatsächlich unsichtbar war. Er stürzte an<br />
das Fenster. Laute Kommandos ertönten,<br />
Schüsse krachten, die Polizeibeamten suchten<br />
das Schloss des Gartentores zu zerstören.<br />
Gleichzeitig wollten sie den Scheinwerfer<br />
durch heftiges Schiessen vernichten. Dr.<br />
Borel stellte durch einen Blick fest, dass<br />
noch niemand in den Garten eingedrungen<br />
war.<br />
Krächzend eilte er in sein Schlafzimmer<br />
und öffnete den Geldschrank. Ein guter Teil<br />
seines Vermögens befand sich hier in barem<br />
Gelde aufgespeichert. Hastig stopfte er die<br />
Scheine in eine Ledertasche und hing sie<br />
um seine Schulter. Dann stürzte er wieder<br />
in das Laboratorium zurück. Ein rasendes<br />
Feuer hatte inzwischen auf die Villa eingesetzt.<br />
Die Angreifer hatten bisher nicht vermocht,<br />
den Gartenzaun zu übersteigen. Krachend<br />
zersprangen die Fensterscheiben. Dr.<br />
Borel konnte sich nur noch gebeugt in seinem<br />
Laboratorium bewegen, da die einschlagenden<br />
Geschosse ihn sonst getroffen hätten.<br />
Schon wollte er an die Tarnmaschine<br />
Feuer legen, als sein Blick auf Hilde Kley<br />
fiel.<br />
«Und wenn alles zum Teufel geht,» schrie<br />
er wild auf, «so musst du doch mit mir gehen,<br />
du, um die ich alles wagte.»<br />
Er warf sich zu Boden und suchte aus seinen<br />
Kleidern, die zerstreut herumlagen, den<br />
Schlüssel zu Hilde Kleys Käfig. Und während<br />
unten das laute Knattern der Kraftwagen<br />
und das durchdringende Klingeln der Feuerwehr<br />
Verstärkung ankündigte, zerrte er seine<br />
Gefangene aus dem Käfig heraus, riss ihr die<br />
Kleider vom Leibe und schleppte sie in die<br />
Tarnmaschine.<br />
«Noch drei Minuten Zeit,» ächzte er, «dann<br />
sind wir beide unsichtbar.»<br />
Und der Versuch glückte ihm. Nach wenigen<br />
Minuten schleifte er, am Boden kriechend,<br />
Hilde Kley aus dem Laboratorium her-<br />
.aus bis zum Treppenhaus. Dann eilte er<br />
zurück und legte an mehreren Stellen Feuer<br />
an. Zuletzt riss er den Hebel am Schaltbrett<br />
wieder hoch und in demselben Augenblick<br />
krachten drei Maschinengewehre, die in den<br />
Keller eingebaut waren, auf die Angreifer. Doch<br />
das währte nur einige Sekunden, dann verlosch<br />
der Scheinwerfer, das ohrenbetäubende<br />
Klingeln der Alarmglocken verstummte und<br />
die Villa lag still und tot da. Einen Augenblick<br />
waren die Polizeimannschaften überrascht,<br />
doch dann stürzten sie auf die Eingangspforte<br />
des Gartens. Die elektrische<br />
Stromleitung wirkte nicht mehr und nach einigen<br />
wuchtigen Hieben gegen das Schloss,<br />
sprang die Pforte auf.<br />
Inzwischen hatte Dr. Borel seine Gefangene<br />
bis in den Keller geschleppt. Hier riss er<br />
eine schwache Holztür auf und zerrte Hilde<br />
Kley bis an ein kleines Fenster. : Unter Aufgebot<br />
seiner ganzen Kraft schob er sie durch<br />
das Fenster hinaus und kletterte dann ebenfalls<br />
nach.<br />
Einige Schritt von ihm entfernt stürmten die<br />
Polizeibeamten in das Haus. Noch einmal<br />
nahm Dr. Borel seine ganze Kraft zusammen<br />
und lud Hilde Kley auf seinen Rücken. Keuchend<br />
unter der Last schwankte er über die<br />
Blumenbeete bis zu dem Haupteingang. Die<br />
Tore waren aufgesperrt und von Polizisten<br />
besetzt. Ratlos hielt er einen Augenblick an,<br />
doch da war ihm das Glück noch einmal hold.<br />
Denn im nächsten Augenblick schlugen die<br />
Flammen hell aus seiner Villa heraus. Die Polizeimannschaften<br />
wichen erschreckt zurück<br />
und unbemerkt drängte sich Dr. Borel auf die<br />
Strasse hinaus. Doch ein neues Hindernis<br />
stellte sich ihm entgegen. In einer bestimmten<br />
Entfernung hatte die Polizei die Strasse gesperrt.<br />
Sollte er es wagen sich auch hier<br />
durchzudrängen? Unmöglich! In seiner höchsten<br />
Not wolte er schon versuchen, seine Gefangene<br />
über einen Gartenzaun zu setzen und<br />
nachzuklettern, als er den Kraftwagen des<br />
Polizeimajors erblickte. Er überlegte: die<br />
Nachbarhäuser waren sicher auch alle besetzt
an den Niveauübergängen war es zu erwarten,<br />
dass auch im Nationalrat bei Anlass der<br />
Budgetberatung diese Frage zur Sprache<br />
käme. Herr Zraggen aus Basel hat die Ersetzung<br />
der unbewachten durch bewachte<br />
Bahnübergänge in Diskussion geworfen und<br />
dabei Herrn Bundespräsident Haab Gelegenheit<br />
gegeben, sich darüber des nähern auszusprechen.<br />
Der Vorsteher des Eisenbahndepartements<br />
hat die Prüfung der vorgelegten<br />
Frage zugesichert, indem er dabei die sich<br />
ereigneten Autounfälle auch im Namen der<br />
Schweizerischen Bundesbahnen bedauerte<br />
und betonte, dass keine Kosten gescheut würden,<br />
um auch die Verkehrssicherheit von<br />
Seite der Bahnen zu fördern. Eine Verordnung<br />
betreffend Niveauübergänge ist in Vorbereitung,<br />
dagegen betonte Herr Bundesrat<br />
Haab, dass die radikale Beseitigung der unbewachten<br />
Bahnübergänge nicht möglich sei.<br />
Bis heute hätten die Bundesbahnen dafür bereits<br />
80 Millionen Franken ausgegeben, weitere<br />
Arbeiten würden fortgesetzt. Persönlich<br />
huldigt Herr Bundesrat Haab deT Auffassung,<br />
dass die bewachten Barrieren entfernt<br />
werden sollten, denn erfahrungsgemäss haben<br />
die Unglücksfälle überall da abgenommen,<br />
wo statt der Barrieren offene Uebergänge mit<br />
Signalen vorhanden sind.<br />
Wir gehen mit Bundesrat Haab darin einig,<br />
dass, solange Niveauübergänge bestehen, wenigstens<br />
deren Signalisierung, wie sie in der<br />
Verordnnug vom 7. Mai <strong>1929</strong> festgelegt worden<br />
ist, nun unverzüglich und an allen Stellen<br />
angebracht werden sollten.<br />
In kurzer Zeit wird Herr Bundesrat Haab<br />
seinen Regierungsstab niederlegen. Damit<br />
verlieren nicht nur Eisenbahndepartement<br />
und Bundesbahnen ihren markanten Führer,<br />
sondern auch die Automobilisten einen weitsichtigen<br />
Staatsmann, der die Bedeutung des<br />
Automobils schon dadurch anerkannte, dass<br />
er auch den neuen Postverkehrsvorschriften<br />
seine Zustimmung gegeben hat. K.<br />
Das Auto<br />
Im Dienste der Volkserziehung.<br />
Dieses Jahr hat in Italien eine faszistische<br />
Gruppe den alten Thespiskarren mit bestem<br />
Erfolg wieder in das moderne Leben eingeführt.<br />
Es wurden einfach zwei riesige Autobusse<br />
für diesen Zweck hergerichtet. Der eine<br />
trug ein komplettes Theater, inbegriffen<br />
Klappsitze für mehrere hundert Personen,<br />
elektrisches Licht und natürlich eine Bühne<br />
zum Aufstellen, binnen drei Stunden, mit allen<br />
Requisiten eines modernen Theaters.<br />
Der zweite Wagen führte eine Gruppe von<br />
vorzüglichen und auf einige bestimmte Stücke<br />
eingespielten Schauspielern. Dieser bizarre<br />
Zug durchfuhr nach einer in Rom erfolgten<br />
Einweihung durch Mussolini selber erst die<br />
Abruzzen, dann Apulien und Kalabrien, um<br />
an der Südspitze, in Catanzaro, die diesjährige<br />
Tour abzuschliessen, weil der Winter<br />
dem Theate* im Freien auch in Italien ein<br />
Ende macht. Der Erfolg war riesig, namentlich<br />
in den entlegenen Bergstädtchen des<br />
Apennin, die meist nicht einmal das elektrische<br />
Licht, geschweige denn ein Theater, haben,<br />
und die Leute strömten auch wohl stundenweit<br />
herbei, um das Weltwunder anzustaunen.<br />
Um so mehr, als der Eintritt gänzlich<br />
frei war. Zweck der Unternehmung, di©<br />
nächstes Jahr mit grössern Mitteln und über<br />
die ganze Halbinsel weg weitergeführt werden<br />
soll, ist nämlich, auch auf diesem Weg<br />
für die Volkserziehung zu sorgen, diesen<br />
meist weltfremden Berglern, die vom modernen<br />
Leben wenig berührt sind, einen Begriff<br />
von Theater und Schauspielkunst zu<br />
geben. Die Wagen sind so konstruiert, dass<br />
sie auch durch die primitiven Strässchen des<br />
Gebirges passieren konnten. Rühmend wird<br />
noch besonders hervorgehoben, dass die<br />
Truppe ihr zum voraus in Rom festgelegtes<br />
Programm pünktlich innegehalten habe, so<br />
dass von Rom bis Catanzaro immer am be-<br />
und wenn er wieder sichtbar werden würde,<br />
dann würde er auch bald entdeckt sein. Nein,<br />
besser wäre es, den Kraftwagen zu benutzen.<br />
Der Chauffeur stand neben dejn Wagen und<br />
unterhielt sich erregt mit eÖiem Kollegen.<br />
Kurz entschlossen Hess Dr. Borel Hilde Kley<br />
in den Wagen gleiten, sprang mit einem Satz<br />
an die Kurbel und wart den Motor an. Erschreckt<br />
traten die Polizeibeamten einen<br />
Schritt zurück. Und mit dem nächsten Satz<br />
sass Dr. Borel am Steuerrad und fuhr direkt<br />
auf die Menschenmenge zu, die entsetzt auseinanderstob.<br />
Schon glaubte sich Dr. Borel gerettet, als<br />
mehrere Schüsse hinter ihm her krachten. Ein<br />
Ruck — der Wagen schleifte und rannte im<br />
nächsten Moment gegen einen Laternenpfahl.<br />
Mit ungeheurer Macht flog Dr. Borel nach<br />
vorn.<br />
Einen Augenblick verlor er die Besinnung,<br />
doch durch einen stechenden Schmerz am<br />
Halse gewann er rasch sein Bewusstsein<br />
zurück. Er sah, wie sich Menschen um den<br />
Wagen herumdrängten. Ein grosser Mann<br />
war ihm dabei auf den Hals getreten. Quer<br />
über seinen Rücken fühlte er eine Last auf<br />
Die rührige Sektion Born des A.C.S. hatte vergangenen<br />
Montag so etwas wie einen Grosstag.<br />
Zuerst nahm der Vorstand einen Vortrag des Hrn.<br />
Baudirektors Bösiger über das Strassenbauprogramm<br />
des Jahres 1930 entgegen; ihm folgte in der<br />
eigentlichen Monatsversammlung ein klares und<br />
übersichtliches Referat des Herrn Dr. von Stürler<br />
eidgenössische Strassenver-<br />
über das zukünftige<br />
kehrsgesetz.<br />
Herr Regierungsrat Bösiger führte über seine<br />
beabsichtigten Strassenbauten im Jahre 1930 zusammengefasst<br />
folgendes aus:<br />
Der Voranschlag des Kantons Bern sieht an<br />
Totalaufwendungen für das Strassenwesen des Kantons<br />
die Summe von 7 618 000 Fr. vor. Davon entfallen<br />
auf den ordentlichen Budgetkredit 3 718000<br />
Fr., nämlich 1940 000 Fr. für •Wegmeisterbesoldungen.<br />
1050 000 Fr. für den Strassenunterhalt noch<br />
nicht ausgebauter Strassen. 350000 Fr. für Wasserschaden<br />
und SchweUenbautea, 250 000 Fr. für neue<br />
Strassen und Brückenbauten und 146 000 Fr. für<br />
Verwaltungskosten. Die Automobilsteuer im Betrage<br />
von 3 200000 Fr. und der- mutmassliche Ertrag des<br />
Benzinzolles von 700000 Fr. ergeben im Total eine<br />
Summe von 3,9 Millionen Fr., welche für die wichtigeren<br />
Neuhauten und Verbesserungen vorgesehen<br />
ist. —<br />
Das Strassenbauprogramm legt das Hauptgewicht<br />
auf den<br />
Ausbau unserer nauptdurchgangsstrassen.<br />
Im alten Kantonsteil soll die Murtenstrasse von<br />
Rizenbach bis zur Kantonsgrenze fertiggestellt werden;<br />
dabei ist bei Bibern eine durchgreifende Korrektion<br />
vorgesehen, indem die Strasse nördlich des<br />
Dorfes verlegt werden soll. Damit fällt nicht nur<br />
die starke Steigung im Dorfe dahin, sondern auch<br />
die beiden scharfen und gefährlichen Kurven unten<br />
bei der Brücke über die Bibern und beim Wirtshaus.<br />
Zwischen Bern und Betlehem ist die Weiterführung<br />
der Pflasterung vorgesehen, soweit dies<br />
wegen des Bahnhofumbaues Weyermannshaus der<br />
S.B.B, möglich ist. Parallel damit sollen die Kurven<br />
beim Brünaeogut und am Gäbelbach ausgebaut<br />
werden.<br />
Die Strasse Bern-Luzern soll zwischen Ried und<br />
ganz natürlich ein langsameres Vorgehen im Stras-<br />
bedingt.<br />
Grosshöchstetten ihren Belag erhalten. Auf dersenausbau<br />
Strecke Zäziwil-Signau werden die Korrektionsund<br />
Entwässerungsarbeiten fortgeführt. Zwischen dass er stets bereit gewesen sei, mit den Strassen-<br />
Herr Regierungsrat Bösiger betonte zum Schluss,<br />
Schüpbach und Langnau wird an der Strassenverbreiterung<br />
weiter gearbeitet. Die Pflasterung im engstem Kontakte und unter bestmöglicher Wahbenützem,<br />
ganz speziell mit den Automobilisten, in<br />
Dorf Trubschachen soll zu Ende geführt werden. rung ihrer Interessen zu arbeiten. Er gab seiner<br />
Zwischen Bärau und Trubschachen wird die fehlende<br />
Entwässerung durchgeführt.<br />
arbeit auch von seiten der Automobilisten erwünscht<br />
Hoffnung dahin Ausdruck, dass diese Zusammen-<br />
Die Strasse Bern-Neuenburg soll auf der im laufenden<br />
Jahre verbreiterten Strecke Müntschemierwerde.<br />
Ins ihren endgültigen Belag erhalten, womit sie<br />
Was den Benzinzoll anbelange, habe er bereits<br />
zwischen Zihlbrücke und der Freiburger Grenze fertigerstellt<br />
sein wird.<br />
bei der Baudirektorenkonferenz die Hälfte für die<br />
Kantone postuliert; die Baudirektorenkonferenz<br />
Im Zuge der Bern-Zürich- bzw. Bern-Biel-<br />
Strasse sollen die schon seit geraumer Zeit begonnenen<br />
Anstrengungen zur Beseitigung des Engpasses<br />
bei der Station Zollikofen weitergeführt werden.<br />
Man hofft, mit den interessierten Gemeinden<br />
und den Anstössern zu einem erspriesslichen Resultate<br />
zu kommen.<br />
Auf der Strasse Biel-Pierre-Pertuis-Delsberg gedenkt<br />
man, auf der Südseite weitere unübersichtliche<br />
Kurven zu verbessern und einseitige GffaHe<br />
anzulegen. Auf der Strasse DelsbergPruntrut-Delle<br />
soll auf der Südseite der Strassenausbau bis und<br />
mit Develier weitergeführt werden. In verschiedenen<br />
Gemeinden gedenkt man, an die Erstellung<br />
des Belages heranzugehen und verschiedene Korrektionen<br />
durchzuführen.<br />
Was die<br />
nauptverbindungsstrassen<br />
anbelangt, so sollen auf dem Strassenzug Interlaken-Brienz-Meiringen<br />
die Strecken Goldiwil-Ringgenberg<br />
und Ringgenberg-Moosrain fertig ausgebaut<br />
werden. Auch auf der Simmentalstrasse sind namhafte<br />
Arbeiten besonders in den Ortschaften in Aussicht<br />
genommen.<br />
stimmten Nachmittag das von Anfang festgesetzte<br />
Stück gespielt wurde. Also Pünktlichkeit,<br />
wie sie sonst nur auf der (nachfaszistischen)<br />
italienischen Eisenbahn zu finden<br />
ist.<br />
Jetzt soll das gleiche Propagandamittel<br />
verwendet werden für die «Schlacht um das<br />
Getreide», die dieses Jahr zu entschiedenen<br />
Erfolgen geführt hat, aber nun noch intensiver<br />
fortgesetzt werden soll. Demnächst wird<br />
Mussolini selber in Rom das «Los!» kommandieren<br />
für die Abfahrt eines kleinen Zuges<br />
von Lastautomobilen, jedes etwa zehn<br />
Meter lang, welche alle Objekte führen, die<br />
für die italienische Bauernsame von Interesse<br />
sein können für die Intensifizierung des<br />
sich liegen und langes blondes Goldhaar ringelte<br />
sich um seinen Kopf.<br />
Es war Hilde Kley.<br />
«Schert euch zum Teufel», schrie Dr. Borel<br />
die Umstehenden an. «Geht zur Hölle!»<br />
Er versuchte, sich aufzurichten, doch seine<br />
Kraft versagte. Wütend schlug er mit den<br />
Händen um sich. Entsetzt wich die Menschenmenge<br />
zurück und starrte verwundert auf<br />
eine Fülle blonden Haares und eine braune<br />
Ledertasche, die sich anv Boden bewegte.<br />
Dr. Borel versuchte jetzt, sich etwas aufzurichten.<br />
Er fühlte, wie ihm über die Augen<br />
eine klebrige Flüssigkeit rann.<br />
Und zitternd glitt seine Hand über eine<br />
grosse Stirnwunde.<br />
«So helft doch!» rief er verzweifelt, «helft<br />
doch, ich muss sonst verbluten!»<br />
In starrem Entsetzen flüchteten die Umstehenden<br />
zurück.<br />
«Verbluten muss ich!» schrie Dr. Borel<br />
noch einmal auf. Ein Fieber schüttelte seinen<br />
verkrüppelten Körper. Er fühlte, dass es mit<br />
ihm zu Ende ging.<br />
Behutsam tastete er nach Hilde Kleys<br />
Kopf.<br />
AUTOMOBIL-REVUI» <strong>1929</strong> — N° 104<br />
Das bernische Strassenbauprogramm für das Jahr 1930<br />
In der nähern Umgebung von Bern sind ebenfalls<br />
verschiedene Arbeiten vorgesehen, so an der<br />
Neuen Könizstrasse, an der Ostermundigenallee<br />
und in der Ortschaft Worblaufen selbst. Einen weitern<br />
Ausbau sollen erhalten die Strasse Bern-Solothurn<br />
in Grafenried und auf der Strecke Bätterkinden-Krailigen,<br />
die Strassen von Lyss über Buren<br />
nach Solothurn, Sonceboz - St. Inner - La Chaux-defonds,<br />
Burgdorf-Gommerkinden-Thun, Ramsei - Sumiswald-Huttwil,<br />
Ramsei-Zollbrücke-Langnau, Burgdoxf-AlchenflüB,<br />
Aarwangen-Langenthal-Huttwil und<br />
die Pichoustrasse vornehmlich durch den Ausbau<br />
des Dorfes Undervelier.<br />
Neben diesen erwähnten Arbeiten auf den Hauptstrassenzügen<br />
sind Ausbesserungen verschiedener<br />
Strassen vorgesehen, die nicht in diese Kategorie<br />
eingereiht werden können.<br />
Die bernische Baudirektion hat die<br />
Fräse eines Anleihens<br />
zur schnellern Durchführung des Ausbaues des bernischen<br />
Strassennetzes eingehend geprüft Sie ist<br />
dabei aber zur Auffassung gelangt, dass von einem<br />
solchen Anleihen abgesehen werden müsse, da das<br />
Geld nur den Bankiers ausgeliefert würde, technisch<br />
die Instandstellung der Strassen in einem<br />
Jahre nicht durchführbar wäre und das Strassenbauverfahren<br />
in stetiger Entwicklung begriffen sei.<br />
Die Baudirektion huldigt deshalb der Auffassung,<br />
dass die Aufwendung der jährlich zur Verfügung<br />
stehenden Kredite für den Ausbau zweckdienlicher<br />
und der beständige Unterhalt der einmal hergestellten<br />
Strassen, der weit höher zu stehen kommt als<br />
derjenige der nicht ausgebauten, zweckentsprechender<br />
sei. Heute liegen aus allen Landesteilen Begehren<br />
für über 20 Millionen Fr. vor; ihnen zu entsprechen<br />
ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Ausbau<br />
des Strassennetzes muss nach einer bestimmten<br />
Richtlinie geschehen, die sich aus der Summe der<br />
vorhandenen Interessen (Dichte des Verkehrs, Gefahrenmoment,<br />
Interesse der Anwohner) zusammensetzt.<br />
Dabei ist zu erwähnen, dass die Deformierung<br />
der Längs-profile durch die vermehrte Benutzung<br />
direkt beängstigend ist und dass der moderne Belag,<br />
der pro Kilometer auf 40 000 Fr. zu stehen kommt,<br />
habe sich seiner Auffassung angeschlossen und dem<br />
Bundesrat eine diesbezügliche Eingabe eingereicht,<br />
ohne bis heute auf Gegenliebe gestossen zu sein.<br />
Herr Dr. Mende verdankte das vorzügliche Referat<br />
bestens, indem er seinerseits im Namen des<br />
A. G. S. den Willen zur Zusammenarbeit unterstrich.<br />
An der<br />
Diskussion<br />
beteiligten sich Herr Oberst Hamberger, der besonders<br />
für grössere Uebersichtlichkeit der Kurven plädierte;<br />
Herr Hostettler, Vizepräsident der ASPA,<br />
der dem Ausbau der Trottoirs das Wort sprach;<br />
Herr von Bonstetten, der die Aufmerksamkeit auf<br />
die bestehenden Lücken innerhalb der ausgebauten<br />
Strassenstücke lenkte, und Herr Dr. Mende selbst,<br />
der die Notwendigkeit des Ausbaues der Murtenstrasse<br />
bei Biebern unterstrich und der Hoffnung<br />
Ausdruck gab, dass endlich auch der Kanton Freiburg<br />
sich seiner Durchgangsstrassen besser annehmen<br />
und diesbezüglich zum Rechten sehen möge.<br />
Die Aussprache hat jedenfalls dazu beigetragen,<br />
das gute Einvernehmen zwischen der bernischen<br />
Baudirektion und dem A. C.S. Bern wesentlich zu<br />
festigen.<br />
—t.<br />
Getreidebaues, der in Italien zum Teil noch<br />
mit primitiven Methoden betrieben wird, und<br />
dann auch von weiteren Branchen der Landwirtschaft.<br />
Auch diese Wagen sind so konstruiert,<br />
das sie noch auf Bergsträsschen<br />
fortkommen können. Von Jedem Wagen können<br />
beide Seitenflächen dachartig gehoben<br />
werden, so dass man bequem das Innere<br />
mustern kann, und im Falle von Regen werden<br />
die Wagen nebeneinandergestellt, so<br />
dass man unter diesen Dächern wie in einer<br />
geschlossenen Ausstellung hin und her gehen<br />
kann. Die Wagen führen vor allem<br />
Körner sowie Aehren auserlesener Fruchtsorten,<br />
di© der Bauernsame durch di© den<br />
Zug leitenden Fachmänner expliziert werden,<br />
«Ich muss sterben,» murmelte er leise,<br />
«sterben — und tat doch alles nur für Dich!»<br />
Er küsste sie auf das Haar. «Und du wirst<br />
vielleicht weiterleben — ein anderer wird<br />
dann deinen Mund küssen und deine Augen<br />
— nicht ich!»<br />
Dieser Gedanke riss ihn noch einmal auf.<br />
«Aber ich will es nicht haben!» schrie er<br />
gellend. «Ich will es nicht. Wenn ich schon<br />
sterben muss, so musst du mitgehen.» Er<br />
griff nach ihrem Hals — aber seine Kraft<br />
versagte. Mit einem stöhnenden Laut sank<br />
er vornüber.<br />
«Hilde », murmelte er. Ein Blutstrom<br />
quoll aus der Stirnwunde und schloss seine<br />
Augen<br />
Wochen waren vergangen. Der Detektiv<br />
Müller sass im Kreise der Familie Kley.<br />
«Schmerzt Ihre Schulter noch, Herr Müller?»<br />
fragte die junge Frau Weidlar.<br />
«Nicht sehr,» antwortete Müller, «nur so<br />
hin und wieder bei Witterungswechsel.<br />
Kommerzienrat Kley beugte sich zu dem<br />
Detektiv herüber. «Ein Glück, dass meine<br />
Tochter keine Erinnerungen an all die<br />
schrecklichen Ereignisse hat», sagte er leise.<br />
sowie systematische Darstellung der besten<br />
Methoden des Getreidebaues; ferner die verschiedenen<br />
jetzt auf dem Markt zu beziehenden<br />
approbierten Düngersorten. Dann die<br />
landwirtschaftlichen Maschinen in einem<br />
langen Zug. Weiter die verschiedenen empfehlenswerten<br />
künstlichen Futter für das<br />
Vieh, und nicht zuletzt ein Kinemaapparat für<br />
die Projektionen.<br />
Der Zug wird von Rom nach Apulien fahw<br />
ren, dann Calabrien und die Basilicata aufsuchen,<br />
alsdann nach Sizilien übersetzen, dann<br />
umkehren und über Campanien nach den<br />
Abruzzen, den Marken, Toscana bis Sardinien<br />
und endlich Norditalien von Turin bis Triest<br />
durchstreifen. Die ganze Fahrt ist auf vier<br />
Monate berechnet. Was die Sache aussichtsreicher<br />
macht, als sie vielleicht in andern<br />
Ländern wäre, ist, dass, wie übrigens auch<br />
beim Thespiskarren, die Behörden klein und<br />
gross das Unternehmen auf alle Weise fördern<br />
werden und dass in jedem winzigsten<br />
Städtchen eine Faszistengruppe existiert, die<br />
den Zug freundschaftlich aufzunehmen bereit<br />
ist.<br />
SPORTLICHES<br />
Zweimal um die Erde! Der Chrysler-Se'-<br />
dan hat auf der Avus seinen 80,000sten km<br />
zurückgelegt, dies ist di© Distanz des doppelten<br />
Erdumfanges. Der Wagen, der unentwegt,<br />
ohne den Motor je abgestellt zu haben,<br />
weiterfährt, hat auf seiner Monsterfahrt<br />
schon 11,000 Liter Brennstoff geschluckt.<br />
Die Coppa del Garda. Das sportliche Italien<br />
hat auch in der toten Saison seine Veranstaltungen:<br />
Am 7. Dezember kommt die<br />
über 125 km führende Coppa del Garda zum<br />
Austrag, eine Zielfahrt, die von Mailand<br />
nach Gardone führt und in deren Mittelpunkt<br />
ein Radiowettbewerb steht.<br />
Ein neues Reglement für die Mille Miglia.<br />
Die seit 1927 mit beispiellosem Erfolge<br />
durchgeführte Rundfahrt um Italien, das<br />
grösste Strassenrennen, das der Automobilsport<br />
gegenwärtig kennt, erhält für 1930 ein<br />
neues Reglement. Der grundlegende Zug<br />
der neuen Ausschreibung ist die Trennung<br />
der Fabrikfahrer oder Fabrikequipen von<br />
den Amateurfahrern, Beide Kategorien werden<br />
getrennt klassiert und prämiert werden*<br />
Bei den Fabrikfahrern rechnet man mit ungefähr<br />
30 Namen aus Italien, hierzu kämen<br />
noch die offiziell konkurrierenden ausländischen<br />
Marken. Alle übrigen Fahrer konkurrieren<br />
in einer besondern Kategorie, für die,<br />
ausser den Preisen des Generalklassementes,<br />
zehn Speziaipreise zur Verfügung stehen.<br />
Das neue Reglement wird für die weitere<br />
Entwicklung der Mille Miglia von grösster<br />
Bedeutung sein.<br />
England wirbt für seine Tourist-Trophy.<br />
Der britischen Auto-Cycling-Union ist dieser<br />
Tage von dem Gouvernement der Isle of<br />
Man ein Betrag von 5000 englischen Pfund<br />
zur Erleichterung der Beteiligung ausländischer<br />
Konkurrenten an dieser alljährlich<br />
stattfindenden bedeutendsten, englischen Automobilrennveranstaltung<br />
zur Verfügung gestellt<br />
worden. Die Summe soll als Beitrag an<br />
die Reise- und Aufenthaltsspesen Verwendung<br />
finden.<br />
Die grosszügige Schenkung zeigt uns, wie<br />
sehr England den Wert von automobilistischen<br />
Veranstaltungen einzuschätzen weiss.<br />
Für unser Klausenrennen wird die Tege<br />
Werbetätigkeit der T. T. nicht ohne Benachteiligung<br />
bleiben, beteiligte sich doch schon<br />
in der letzten Saison der Klausen-Routinier<br />
Caracciola an dem grossen englischen Rennen,<br />
was zur Folge hatte, dass er an unserer<br />
internationalen Bergmeisterschaft fehlte.<br />
«Man muss diesem Schurken Dr. Borel noch<br />
dankbar sein, dass er sie seit ihrem Raub<br />
bewusstlos hielt. Der seelische Eindruck wäre<br />
kaum zu verwischen gewesen.»<br />
«Und ein Glück ist es auch,» sagte der ma-i<br />
terielle Detektiv Müller, «dass in dem Geldschrank,<br />
der allein bei dem Brande der Villa<br />
nicht zerstört wurde, sich unwiderlegbare<br />
Beweise vorfanden, dass Dr. Borel Sie bestöhlen<br />
hatte.» Er klopfte dabei behaglich auf<br />
seine Brieftasche. «Dieser Dr. Borel ist<br />
aber ein teuflischer Hexenmeister gewesen»,<br />
setzte er gedankenversunken hinzu.<br />
«Denn nach den Berichten von Augenzeugen<br />
muss es schrecklich gewesen sein, wie sich<br />
allmählich aus dem Nichts neben dem Kraftwagen<br />
die blutüberströmten, nackten Gestalten<br />
ihrer Tochter und des Dr. Borel bildeten.<br />
Ich habe auf seine Dummheit gelauert. Er ist<br />
daran zugrunde gegangen. Hätte er Hilde unsichtbar<br />
gefangen gehalten, wäre alle menschliche<br />
Kunst vergebens gewesen. So aber erreichte<br />
ihn sein Schicksal. Er hatte Macht<br />
über unlösliche Geheimnisse. Das eine Geheimnis<br />
hat er nicht zu meistern gewusst:<br />
das Schicksal.» ENDE.
N' 104 - <strong>1929</strong><br />
Italienisch-schweizerische<br />
Verhandlungen.<br />
Nach einer Meldung des «Ambrosiano» sollen<br />
am 12. Dezember in Mailand Verhandlungen<br />
stattfinden zwischen Vertretern der<br />
Schweiz, Frankreich und Italien über die<br />
Frage des Transitverkehrs mit Automobilen<br />
und Autocars. Es handelt sich darum, die<br />
Formalitäten beim Grenzübertritt zu vereinfachen<br />
und damit den Touristikverkehr zwischen<br />
den drei Ländern zu fördern. Die Konferenz<br />
von Mailand schliesst sich an diejenige<br />
von Bern an, welche am 4. August dieses<br />
Jahres stattfand.<br />
Die Konferenz von Bern beschäftigte sich<br />
nur mit der Frage der Autocars. Es handelte<br />
sich für uns nicht, wie bei den Verhandlungen<br />
in Frankreich, um die Aufhebung der Tagesgebühren,<br />
da Italien diese nicht nennt. Jedoch<br />
machte uns Italien zur Kompensation der zugebilligten<br />
Aufhebung der Zusatzgebühren,<br />
wie sie in der Konzession B. vorgesehen sind,<br />
folgenden Vorschlag: Italien verzichtet der<br />
Schweiz gegenüber auf das von Ausländern<br />
verlangte besondere Examen der Autocarführer.<br />
Dieser Verzicht auf eine besondere Fahrprüfung<br />
vor den italienischen Instanzen<br />
kommt unsern tessinischen Autocarbesitzern<br />
zugute.<br />
Die Konferenz von Mailand wird sich ausserdem<br />
mit einer Frage beschäftigen, welche<br />
der Beseitigung folgender Differenzen gewidmet<br />
ist. Wenn ein italienischer Autofahrer<br />
in die Schweiz kommt, so kann er sich 90<br />
Tage steuerfrei in unserem Lande aufhalten.<br />
Er kann diese 90 Tage im gleichen Jahre<br />
nacheinander verbringen oder auch verschiedene<br />
Male die Grenze überschreiten, bis die<br />
in der Schweiz zugebrachte Zeit im gesamten<br />
90 Tage ausmacht. Wenn er unser Land<br />
vor Ablauf der neunzigtägigen Frist verlässt<br />
und sich im selben Jahr an einem andern<br />
Orte aufhält, wo man von seinem ersten Aufenthalt<br />
nichts weiss, so kann er sogar ein<br />
zweites Mal, ohne Steuer zu bezahlen, bis zu<br />
drei Monaten in unserem Lande bleiben. Anderseits<br />
handhabt Italien die Kontrolle über<br />
die Toleranzzeit von drei Monaten sehr<br />
streng. Der Schweizer, der nach Italien fährt,<br />
muss diese 90 Tage nacheinander dort verbringen.<br />
Wenn er nur 10 Tage oder auch<br />
nur einen einzigen Tag nach Italien fährt und<br />
wieder nach der Schweiz zurückkehrt, kann<br />
er diese Vergünstigung für das laufende Jahr<br />
nicht noch einmal beanspruchen. Ueberschreitet<br />
er die Grenze in diesem Jahre ein<br />
zweites Mal, so muss er die Steuer bezahlen.<br />
In diesem Punkte wünscht die Schweiz die<br />
Gleichheit herbeizuführen.<br />
Ferner wird an den Verhandlungen von<br />
Mailand die gegenseitige Anerkennung des<br />
nationalen Fahrausweises zur Sprache kommen.<br />
Der nationale Fahrausweis soll in beiden<br />
Ländern als gleichwertig mit dem internationalen<br />
Fahrausweis erklärt werden, gr.<br />
Aus dem Gerichtssaal.<br />
Scharfe Bestrafung fahrlässiger Automobilisten.<br />
Die in letzter Zeit sich häufenden Unfälle,<br />
welche durch betrunkene Automobilisten verursacht<br />
werden und auf grober Fahrlässigkeit<br />
beruhen, sind, wie zu erwarten war, nicht<br />
ohne Einfluss auf die Strafpraxis der Gerichte<br />
geblieben. Dies zeigt ein Urteil, das die Strafkammer<br />
des Zürcher Obergerichts laut<br />
«Neuer Zürcher-<strong>Zeitung</strong>» am letzten Dienstag<br />
über einen fehlbaren Chauffeur verhängte.<br />
Der Tatbestand ist kurz folgender:<br />
Am 19. Oktober vorigen Jahres fuhr der<br />
Chauffeur B. um die Mittagszeit einen Lastwagen<br />
stadtwärts durch die Röntgenstrasse<br />
in Zürich. Er bog mit etwa 30 Kilometer Geschwindigkeit<br />
nach links in die Josefstrasse<br />
ein. Dabei schnitt er die linke Kurve und geriet<br />
in die Fahrbahn des von der andern Seite<br />
auf einem Motorvelo herankommenden Monteurs<br />
Hugo Richter. Der Motorradfahrer wurde<br />
durch den Zusammenstoss vom Rad geschleudert<br />
und schwer verletzt. Er starb nach<br />
einigen Tagen an seinen Verletzungen. B.<br />
wollte zunächst den Verunglückten für den<br />
Zusammenstoss verantwortlich machen. Die<br />
Zeugenaussagen ergaben jedoch seine Schuld,<br />
und auch der fachmännische Experte kam<br />
zum Schluss, dass die Ursache des Unfalls<br />
im rücksichtslosen und vorschriftswidrigen<br />
Fahren des Angeschuldigten liege. Das zu<br />
schnelle Fahren, das Erzwingen der Durchfahrt<br />
vor dem Geschädigten und das Schneiden<br />
der Linkskurve wurden als grobe Fehler<br />
bezeichnet<br />
Vor Obergericht erklärte sich B. schliesslich<br />
der fahrlässigen Tötung für schuldig und<br />
wurde gemäss dem Antrag des Staatsanwalts<br />
zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Eine<br />
Minderheit des Gerichtes wollte auf sechs<br />
Wochen erkennen im Hinblick auf ein früher<br />
ergangenes Urteil. Die strengere Strafe wurde<br />
aber von der Mehrheit damit begründet, dass,<br />
«wie die Dinge im Motorfahrzeugverkehr sich<br />
allmählich auswachsen, sie zu einer erheblichen<br />
Verschärfung der Praxis führen müssen».<br />
Dabei wurde bedauert, dass die Gerichte<br />
nicht die Entziehung der Fahrbewilligung aussprechen<br />
können.<br />
gr.<br />
Am 27. November 1926 wurde in Le Locle<br />
ein fünfjähriger Knabe von einem Lastauto<br />
überfahren, wobei er als bleibenden Nachteil<br />
die Möglichkeit späterer epileptischer Störungen<br />
davontrug. Sein Vater klagte gegen den<br />
Chauffeur und den Besitzer des Wagens auf<br />
1000 Fr. Ersatz für die Heilungskosten und<br />
9000 Fr. Schadenersatz für die von den<br />
Aerzten auf 15 % angegebene Einbusse des<br />
Knaben an Arbeitsfähigkeit<br />
Der Unfall hatte sich in der Weise ereignet,<br />
dass der Knabe hinter einem in der<br />
Strasse stationierenden Auto hervorkam, um<br />
die Strasse zu kreuzen. Das Kantonsgericht<br />
Neuenburg wies die Klage ab, indem es annahm,<br />
weder ein schlechter Zustand der<br />
Bremsen des Wagens noch eine übersetzte<br />
Geschwindigkeit seien nachgewiesen, und<br />
zur Abgabe von Signalen sei der Chauffeur<br />
nicht verpflichtet gewesen, da er den Weg<br />
vor sich zunächst frei sah und der Knabe<br />
erst auf wenige Meter Entfernung in den Weg<br />
trat. Somit sei kein Verschulden des Chauffeurs<br />
gegeben.<br />
Das Bundesgericht ergänzte die Feststellungen<br />
der kantonalen Behörde in einigen<br />
entscheidenden Punkten. Daraus, dass einem<br />
über den Unfall abgegebenen Polizeirapport<br />
zufolge den Bremsspuren nach nur das rechte<br />
Rad gebremst worden war, schloss es auf<br />
einen schlechten Zustand der Bremsen im<br />
Zeitpunkte des Unfalles. (Der Experte im<br />
Zivilprozess erklärte gleichfalls, dass die<br />
Bremsen nicht richtig nachgestellt seien, doch<br />
wurde sein Befund erst 18 Monate nach dem<br />
Unfall abgegeben.) Die Verwendung eines<br />
Wagens mit ungenügend funktionierenden<br />
Bremsen bedeutet aber ein Verschulden sowohl<br />
des Chauffeurs als des Wagenbesitzers.<br />
Die internationale Lützelstrasse<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
AutohaftpSlicht<br />
In Ergänzung der kantonalen Feststellungen<br />
ging das Bundesgericht ferner davon aus,<br />
dass der Chauffeur den Knaben schon auf<br />
8—10 Meter gesehen haben müsse, bei dem<br />
unter den Umständen angemessenen Tempo<br />
von 18 km somit rechtzeitig hätte bremsen<br />
können, und dass sein Tempo eher gegen<br />
30 km betragen habe. Dies bedeutet aber<br />
eine Fahrlässigkeit, denn der Umstand, dass<br />
ein Teil der Strasse durch einen andern Wagen<br />
versperrt war, hätte ihn zur Verlangsamung<br />
des Tempos veranlassen sollen. Kein<br />
Verschulden liegt dagegen im Unterlassen<br />
von Signalen, denn es wäre unzweckmässig<br />
und würde zu einer unerträglichen Steigerung<br />
des Strassenlärms führen, wollte man den<br />
Autofahrer wegen jedes an der Strasse stationierenden<br />
Wagens zur Abgabe von Signalen<br />
verpflichten. Der Chauffeur haftet somit<br />
grundsätzlich für sein Verschulden; der Ei-<br />
verfallen wie vor dreissig und mehr Jahren, wo<br />
gentümer des Wagens ist nicht nur für denman Häuser in die Kurven baute, welche heute ein<br />
Zustand der Bremsen verantwortlich, sondern Hindernis bedeuten und wieder entfernt werden<br />
haftet auch aus Art. 55 des Obligationenrechts,<br />
weil er einen mehrfach wegen Ueberkehr<br />
ein gewaltiges Hindernis bilden. Auch im<br />
müssen. Jeder einsichtige Bürger erkennt heutzutage,<br />
dass spitze Kurven beim jetzigen grossen Vertretungen<br />
vorbestraften Chauffeur eingestellt kommenden Jahrzehnt wird sich der Verkehr immer<br />
hatte. Bei dem Unfall hat auch die Unvorsichtigkeit<br />
des Knaben als Ursache mitge-<br />
dass das, was wir heute als fortschrittlich betrach-<br />
mehr entwickeln, und es ist sehr wohl möglich,<br />
ten, in zehn oder zwanzig Jahren als veraltet<br />
wirkt, sie kann zwar dem erst Fünfjährigen taxiert wird.<br />
nicht als Verschulden angerechnet werden, ist Im Siggental freut man sich allgemein, dass<br />
aber ein Grund zur Herabsetzung des Schadenersatzes.<br />
Das Gericht trug diesen Umbau<br />
getan wird, denn die Leute haben lange unter<br />
nun auch in den Dörfern etwas für den Strässenständen<br />
in der Weise Rechnung, dass es den<br />
der Staubplage gelitten. Man erwartet eine rasche<br />
Durchführung der Korrektion, und es wäre sehr zu<br />
Beklagten 600 Fr. Heilungskosten und denwünschen, dass auch die Ausserortsstrassen sobald<br />
halben Schadenersatz für den bleibenden<br />
Nachteil überband.<br />
In einstimmiger Gutheissung der Berufung<br />
des Klägers wurden die beiden Beklagten<br />
solidarisch zur Zahlung von 5000 Franken<br />
Schadenersatz verurteilt W.<br />
ist kürzlich offiziell dem Verkehr übergeben worden.<br />
Dieser Eröffnungsfeier wohnten verschiedene<br />
offizielle Persönlichkeiten des Kantons Bern und<br />
aus dem Elsass bei.<br />
Anlässlich eines Bankettes hielt Herr alt Natioualrat<br />
Choquard aus Pruntrut einen historischen<br />
Vortrag, in welchem er viele interessante Einzelheiten<br />
über diese internationale Verkehrsstrasse bekanntgab.<br />
Ihre grosse internationale Bedeutung als Hauptstrasse<br />
für die Verproviantierung des ganzen Pruntratertales<br />
ging mit dem Jahre 1870, als die Jurabahn<br />
gebaut wurde, verloren. Im Jahre 1900 wurde<br />
dann eine schöne Gelegenheit verpasst, diese Strasse<br />
wieder in einen guten, brauchbaren Zustand zu versetzen:<br />
Die deutschen Behörden, die damals das<br />
Elsass verwalteten und die Notwendigkeit einer Verbesserung<br />
dieser Strassenvenbindung erkannten, hatten<br />
ein Korrektionsprojekt im Betrage von 120000<br />
Franken ausarbeiten lassen. Von der Schweiz wurde<br />
ein Beitrag von 24000 Fr. an die Kosten erwartet,<br />
aber unbegreiflicherweise von den schweizerischen<br />
Behörden verweigert. Erst in den Jahren 1920/21,<br />
nachdem das Elsass wieder in französischen Besitz<br />
übergegangen war, konnten von den Behörden<br />
neuerdings diplomatische Schritte getan werden, damit<br />
der internationale Charakter dieser Strasse neu<br />
anerkannt und gewahrt wurde, was dann erfreulicherweise<br />
in aller Form erreicht worden ist<br />
Die Strasse wurde im Jahre 1927 in Angriff<br />
genommen, nach Verhandlungen, die zwischen<br />
Frankreich und der Schweiz nahezu drei Jahro<br />
Der Welt<br />
grösster Gummiproduzent<br />
UNITED STATES<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
Trade<br />
RUBBER COMP.<br />
lanciert seinen neuen<br />
u.s. ROYAL<br />
Der Reifen von heule<br />
für den Wagen von heute!<br />
ROYAL CORD IMPORT A.-G., ÖLTEN<br />
Mark<br />
Talaphon; 10.80, 10.81, 10.82<br />
DEPOTS: Basel, Telephon Safran 13.88<br />
Genf, Telephon 44.025<br />
Zürich. Telephon Lltrtmat 37.27<br />
gedauert hatten. Ihr Ausbau kam auf zirka 210 000<br />
Franken zu stehen, wovon laut Vereinbarung die<br />
eine Häifte von der Schweiz und die andere von<br />
Frankreich getragen wird. Die Strasse kann erst<br />
seit kurzem wieder benützt werden, aber sie hat<br />
bereits einen wesentlichen Verkehr an sich gezogen.<br />
Es wäre noch za wünschen, dass die kleine Teilstrecke<br />
von Klösterli bis Kleinlützel ein wenig erweitert<br />
und übersichtlicher gemacht würde. Diese<br />
Strasse kann der ganzen Talschaft wirtschaftlich,<br />
grossen Vorteil bringen, und sie wird sicher auch<br />
dazu dienen, die Bewohner des Pruntruter- und des<br />
Birstales sowie einer weitern Umgebung einander<br />
näher zu bringen. Zur Hebung und Vermehrung<br />
des Verkehrs, des Handels und der Industrie kann<br />
die internationale Lützelstrasse viel beitragen. R.<br />
Au« den K<br />
Nach dem Bauprogramm der aargauischen Baudirektion<br />
soll die in diesem Programm vorgesehene<br />
Korrektion und Asphaltierung der Strasse im Siggental<br />
im kommenden Jahre wenigstens innerorts<br />
begonnen werden. Damit ergibt sich die Notwendigkeit,<br />
sich darüber klar zu werden, wie die<br />
Strasse gebaut werden soll.<br />
Die Gemeinde Siggental hat bereits gezeigt, dass<br />
ihr daran gelegen ist, etwas Rechtes zu machen,<br />
denn man will nicht wieder in den gleichen Fehler<br />
als möglich instandgestellt würden. R.<br />
Die Frage der Passwangstrasse kam an der letzten<br />
Sitzung des eolothurnischen Kantonsrates erneut<br />
zur Sprache. Es sind bekanntlich diesbezügliche<br />
Petitionen eingegangen, und der Referent der<br />
Petitionskommission gab ein klares Bild von dem<br />
gegenwärtigen Stand der Frage und stellte den Antrag,<br />
es möchten die beiden Passwang-Petitionen,<br />
wovon die eine bekanntlich die Ausführung des<br />
«untern» und die andere des «obern» Projektes verlangt,<br />
der Regierung überwiesen werden mit dem<br />
Antrag, das Problem der Passwangstrasse durch<br />
ausserkantonale Fachmänner untersuchen und begutachten<br />
zu lassen.<br />
Der kantonale Baudirektor, Herr Regierungsrat<br />
voaArx, gab das Einverständnis der Regierung mit<br />
diesem Antrag bekannt und sprach die Hoffnun?<br />
aus, im nächsten Frühjahr dem Kantonarat ein Projekt<br />
vorlegen, zu können, von dem er erwarte, dass<br />
es die Zustimmung der gesamten Bevölkerung um<br />
den Paeswang 1 herum finden möge. Gleichzeitig gab<br />
er bekannt, dass echon auf nächsten Herbst das<br />
zweite Strassenatisbauprogramm. vorgelegt werden<br />
soll und auf demselben würden, auch wenn die<br />
Passwangstrasse erstellt wird, mehrere Strassen-,<br />
strecken im Schwarzbubenland, (u. a. KleinlützelJ<br />
Leimentalerstrasse, Nuglar-Gempen) vorgemerkt. 1<br />
Es ist zu hoffen, dass über die Passwangstrassg<br />
im nächsten Jahr© nicht mehr diskutiert za werden<br />
braucht, sondern dasa eie itt Terkehrsgünstigstem'<br />
Sinne ausgebaut wird, 1<br />
-ey.<br />
lieber den Stand des Bröcktnprojektes Walds-)<br />
hut-Koblenz erfährt man, dass auf Ersuchen der<br />
aargauischen kantonalen Baudirektion die badische<br />
Walser- und Strassenbaudirektion das gesamte<br />
Planwerk für den Brückenbau hergestellt und ebenso<br />
die nötigen. Berechnungen vorgenommen hat,<br />
Diese Arbeiten -waren sehr umfangreich und kamen<br />
am Anfang dieses Jahres zum Abschluss. lieberraschenderweise<br />
wurden sie aber von der aargauischen<br />
Regierung mit dem Hinweis beanstandet,<br />
dass ihr der errechnete Kostenbetrag von 800000<br />
Mark sehr hoch erscheine, und dass sie glaube, mit.<br />
konstruktiven Aenderungen geringere Herstellungskosten<br />
zu erreichen. Zur Prüfung dieser aargauisch-kantonaJen<br />
Gegenvorschläge hat sich die<br />
badisoho Wasser-Baubehördo deren schriftliche-<br />
Foz-mulierung erbeten. Sie hat die erforderlichen<br />
Unterlagen im September dieses Jahres erhalten.<br />
Diese Nachrechnungen sind nun derartig umfangreich<br />
ausgefallen, dass sie einer völligen Neuprojektierung<br />
fast gleichkommen. Trotzdem hofft<br />
die badische Wasserbaudirektion noch auf Ende<br />
dieses Jahres mit den erforderlichen Prüfungsarbeiten<br />
fertig zu werden. Welches Ergebnis dieselben,<br />
zeitigen werden, weiss man noch nicht. Ea ist möglich,<br />
dass sie den Vorschlag anerkennt, aber es ist<br />
auch nicht ausgeschlossen, dasa sie auf dem ursprünglichen<br />
Projekt beharrt. Es sind auch Gegenvorschläge<br />
möglich, welche von der Regierung des<br />
Kantons Aargau wieder monatelang geprüft werden<br />
müssen und neue Vorschläge- zur Folge haben<br />
könnten. Diese Taktik des Ballzuwerfens ist aus der<br />
langjährigen Brückenges«hichte nur allzu bekannt.<br />
Es liegen nun zwei Entwürfe, ein badischer und<br />
ein aargauischer, vor und diese sollten eine völlig<br />
ausreichende Grundlage für einen Entscheid der<br />
beidseitigen- Regierungen und ihrer Parlamente<br />
sein. Badens Entscheidung liegt schon vor und es<br />
wäre sehr zu begrüssen, wenn auch die aarjrauischc<br />
Regierung endlich definitiv zur, Sacho Stollunnehmen<br />
würde. „ e -<br />
Zuvdae* Notizen<br />
Das Automobil Im Zürcher Grosstn Stadtrat.<br />
In der Mittwochsitzung vom 4. Dezember begründete<br />
Herr Stadtrat Huber peine Anregung, die<br />
ausgesprochenen Waldstrassen des Adlisberg-, Zurichberg-<br />
und Käferberggebietea während der Zeit<br />
vom Samstagnachmittag bia Sonntagabend für den<br />
Motorfahrzeugverkehr zu echliessen. Er wurde da*<br />
bei von verschiedenen Votanten unterstützt. So<br />
von Stadtrat Bertschinger, der eine Prüfung der<br />
Frage wünscht, welche Waldetrassen im Interesseder<br />
Jugend und der erholungsbedürftigen Erwachsenen<br />
für den Motorfahrzeugverkehr gänzlich gesperrt<br />
werden können. In der Diskussion wurda<br />
hervorgehoben, dass der A. G. S. schon vieles zur<br />
Besserung der Verhältnisse beigetragen habe und:<br />
dass man ihn deshalb in dieser Frage begrüssea<br />
sollte. Herr Stadtrat Gassmann erklärte als Automobilist<br />
das Einverständnis der Automobilverbända<br />
mit den gefallenen Anregungen. Sein Postulat eines<br />
völligen Verbotes des Autoverkehrs auf den<br />
Nebenwegen, wurde vom Rate mit grrossem BeifaÜ<br />
quittiert.
Die schweizerische Automobilgesetzgebung<br />
und ihre Reform.<br />
Ein Vortragsabend in Zürich.<br />
v Der zürcherische Staatsanwalt Dr. Eugster<br />
li;il inn Mittwoch auf Einladung der freisinnigen<br />
Siudlpuitoi einen überaus interessanten Vortrag<br />
i.bfi- die Aulomobilgesetzgebung gehalten, die ihn<br />
;*•- iiioilciiK'n Menschen mit gutem Verständnis für<br />
dir 1 Vt'i'kehrsentwicklimg und die VorkehrsbedürfniM-f<br />
zeigte, als einen Mann, der aus der Praxis<br />
seines Berufes heraus Erkenntnisse gewonnen hat.<br />
Kiiili'itond betonte er als Zweck des Vortrages, die<br />
Stimmung im Volke kennen zu lernen, bei Fuss-<br />
Kiingern und Automobilisten, und darin erwies er<br />
Mcb als ein Mann, dem unsere schweizerische Demokratie<br />
lebendiger im Blute steckt als manchem<br />
Schein-Demokraten.<br />
Alle grossen Erscheinungen, so führte der Vortragende<br />
dann weiter aus, müssen grosse Veränderungen<br />
im Bechtsleben nach sich ziehen. Die Einführung<br />
des Motorfahrzeuges brachte ganz allgemein<br />
gewaltige Umwandlungen, indem überall, nicht nur<br />
im Strasscnverkohr, ein rascheres Tempo eingeschlagen<br />
wurde. In der Folge hat sich die Struktur<br />
— 192S AUTOMOBIL-REVUE<br />
A. C. S.<br />
Das Strassenverkehrsgesetz vor dem<br />
A. C.S. Bern.<br />
In. dor A. G. S.->Sektion Bern refeiicrto Herr<br />
Dr. von Stürlcr letzten Montag, wio bereits angeführt,<br />
über dieses hochinteressante und bedeutungsvolle.<br />
Thema. In klarer und überzeugender Weise<br />
vei mochte er die Grundsätze des neuen Entwurfes<br />
auseinanderzusetzen und die zahlreich Anwesenden,<br />
wobei auch mit grosser Genugtuung die Anwesenheit<br />
des Vorstehers des bernischen Verkehrsamtes,<br />
Herr Fürsprecher Mühlemann, konstatiert<br />
wurde, dafür zu interessieren. Der rührige Präsident<br />
der Sektion, Herr Dr. Mende verdankte die<br />
Ausführungen aufs wärmste. Es folgte eine ausgiebige<br />
Diskussion, an der sich die Herren Grossrat<br />
Baumgartner in Köniz, Roth. Leuenberger,<br />
Monteil, Dr. Mühlemann, Dr. Mende. Wiesmann<br />
und Geresolc beteiligten. Grossrat Baumgartner<br />
wies auf einige Punkte hin, die in der Volksabstimmung<br />
eine gewisse Opposition erwecken<br />
könnten, Herr Roth kam auf das Verhalten der<br />
Velofahrer zu sprechen, Herr Leuenberger berührte<br />
die Frage des Selbstbehalt und der vierteljährlichen<br />
Zahlung der Automobilsteuer, Herr Dr. Mende<br />
kam besonders auf das Fussgängerproblem zu sprechen,<br />
Herr Wiesmann betonte auf eine Anfrage<br />
Dr. Mendes hin, dass praktisch der theoretischen<br />
Prüfung keine grosso Bedeutung beizumessen sei<br />
und sie deshalb füglich gestrichen werden könnte,<br />
"währenddem Herr Dr. Mühlemann auf gewisse<br />
Punkte zu sprechen kam, die auch in der kommenden<br />
bernischen Verkehrsordnung von Bedeutung<br />
sein werden. Festgehalten zu werden verdient,<br />
dass die Ansichten des Vorstehers des bernischen<br />
Verkehrsamtes sich im wesentlichen mit denjenigen<br />
der Verkehrsliga decken. Für verschiedene<br />
Punkte, z. B. Abschaffung der Radfahrerkontrolle,<br />
Entzug der Fahrbewilligung, vierteljährliche Zahlung<br />
der Automobilsteuer macht er sich dagegen<br />
seine Vorbehalte.<br />
Herr Dr. Mende nahm den Anlass wahr, den<br />
Vorsteher des Automobilamtes inmitten des A. C. S.<br />
Bern wärmstens zu begrüssen und ihn der Mitarbeit<br />
der Aceisten zu versichern. Er gratulierte<br />
der Kommission für ihre grundlegende und zielsichere<br />
Arbeit und gab der Hoffnung Ausdruck,<br />
dass die niedergelegten Grundsätze auch von. den<br />
Behörden angenommen würden.<br />
Die Sektion A. C. S. Bern hat eine -wichtige<br />
Sitzung hinter sich. Nicht nur ist der Kontakt<br />
mit den Berner Behörden enger gefasst worden,<br />
sondern in klarer und unzweideutiger Weise hat<br />
der Club zum neuen Strassenverkehrsgesetzo Stellung<br />
genommen. Gewiss wird dieses Verhalten auf<br />
die Behörden nicht ohne Eindruck bleiben. -t.<br />
A.C.S., SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL.<br />
Am 14. Dezember, abends 8 Uhr, wird die Sektion<br />
St. Gallen-Appenzell des A. C. S. in den Räumen<br />
des «Schützengarten» in St. Gallen die Feier ihres<br />
25jährigen Bestehens begehen, womit ein Clubball<br />
mit Unterhaltungsprogramm verbunden sein wird.<br />
Dio Sektion, die einst, am 4. Mai 1904 gegründet<br />
wurde, steht heute als eine über 1000 Mitglieder<br />
starke Sektion des A. G. S. da, und darf auf eine<br />
erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Ein Jubi-<br />
läumsbericht, der den Mitgliedern anfangs nächster sigen, oder ihnen den Beitrag zinsfrei zu<br />
Woche zugehen wird, zeigt die Entwicklung, die<br />
die Sektion im ersten Vierteljahrhundert genommen<br />
hat. An der Feier selbst wird es Gelegenheit den folgenden fünf Jahren durch jährliche<br />
stunden, wenn die Gemeinde den Beitrag in<br />
geben, einen Rückblick und Ausblick zu bieten, Raten abzahlt. Die Kosten für die Erstellung<br />
und Ehrungen vorzunehmen. Es ist nicht beabsichtigt,<br />
lange Reden zu halten, und es soll der<br />
neuer und die Anpassung bestehender Schalen<br />
bei Walzarbeiten trägt der Staat. Auch<br />
Hauptteil des Abends der Unterhaltung und Geburtstagsfreude<br />
gewidmet sein. Die Anmeldungen Reparaturen an Belägen gehen zu Lasten des<br />
der Mitglieder mit ihren Angehörigen und Gästen<br />
sind bis spätestens am 11. Dezember an das Sektionssekretariat<br />
zu richten. Von den benachbarten<br />
Sektionen werden Delegationen erwartet. B.<br />
Schneebrucharbeiten und Beiträge der Gemeinden<br />
an Verbesserungen von Hauptstrassen.<br />
Es ist erst kürzlich an dieser Stell©<br />
darauf hingewiesen worden, wie wünschenswert<br />
es wäre, wenn der Frage der Schneeräumungsarbeiten<br />
auf den Hauptstrassen von<br />
den verschiedenen kantonalen Baudirektionen<br />
erhöhtes Interesse entgegengebracht würde.<br />
Es könnte so die Fahrbarkeit mancher<br />
Strasse im Winter verbessert und dadurch<br />
mancher Unfall vermieden werden. Wenn bis<br />
anhin auf diesem Gebiet nichts Besseres erzielt<br />
werden konnte, so spielte hiebei das finanzielle<br />
Moment zwischen Kanton und Gemeinden<br />
oft eine gewichtige Rolle.<br />
Im Kanton Zürich ist nun diese Angelegenheit<br />
durch einen Regierungsbeschluss vom 14.<br />
November <strong>1929</strong> dadurch abgeklärt worden,<br />
dass inskünftig auf sämtlichen Hauptstrassen<br />
der mit motorischer Kraft ausgeführte<br />
Schneebruch durch den Staat auf Rechnung<br />
des Fonds für Hauptverkehrsstrassen erfolgt.<br />
Die Gemeinden haben die Hülfsarbeiter zu<br />
stellen und dieselben zu bezahlen. Dadurch<br />
ist nun einmal diese Frage für Hauptstrassen<br />
zwischen Kanton und Gemeinden abgeklärt<br />
worden.<br />
Durch den nämlichen Regierungsratsbeschluss<br />
sind auch die Leistungen der Gemeinden<br />
für die Hülfsarbeiten bei grösseren Bekiesungen,<br />
sowie ihre Beitragspflicht an die<br />
Kosten für besondere Beläge mit rückwirkender<br />
Gültigkeit ab 1. Januar <strong>1929</strong> neu festgelegt<br />
worden. Was die Beiträge für grössere<br />
Bekiesungen anbetrifft, so richten sich die<br />
Beiträge des Kantons an die Gemeinden für<br />
die Stellung von Hilfsarbeitern nach den Gemeindesteueransätzen,<br />
während die Beiträge<br />
der Gemeinden an die Kosten besonderer<br />
Fahrbahnbeläge per Quadratmeter fixiert<br />
wurden, wobei es dem Regierungsrat zusteht,<br />
in ganz besonderen Fällen Gemeinden mit<br />
über 150 % Gesamtsteuern den Beitrag an die<br />
Kosten besonderer Fahrbahnbeläge zu ermäs-<br />
Kantons, während bei gänzlichem Ersatz von<br />
Belägen die Gemeinden ihre Beiträge zu entrichten<br />
haben. Bauen die Gemeinden bei der<br />
Erstellung besonderer Beläge auch noch Trottoirs,<br />
die mit Randsteinen versehen werden,<br />
so leistet ihnen der Kanton hieran einen Beitrag<br />
von 6 Fr. per Meter Trottoir oder «Gehweg»,<br />
wie es im Regierungsratsbeschluss so<br />
schön heisst. s.<br />
Autofähre Romansborn - Friedrichshafen.<br />
Der Betrieb ist seit einigen Tagen wieder<br />
aufgenommen worden.<br />
svz.<br />
Drei Millionen Wagen jährlich altes Eisen.<br />
In Amerika hat man festgestellt, dass die<br />
Zahl der jährlich auf den Alteisenhaufen<br />
wandernden Automobile immer mehr zunimmt.<br />
Im Jahre 1923 fand auf dem Gebiet<br />
der Vereinigten Staaten etwa 1 Million Wagen<br />
©in solches Ende. 1926 betrug die entsprechende<br />
Zahl schon 1.580.000 Wagen,<br />
1927 waren es 2.400.000 und 1928 rund<br />
2.750.000 Wagen, die auf diese Weise ausgeschieden<br />
wurden.<br />
Mindestens drei Millionen neue Wagen<br />
vermag also der amerikanische Markt jährlich<br />
ohne weiteres zu schlucken. In Wirklichkeit<br />
kann aber die Produktion ohne Gefahr<br />
von Absatzschwierigkeiten noch weit<br />
höher sein, da immer mehr Personen zum<br />
Betrieb von zwei oder mehr Wagen übergehen,<br />
at.<br />
Interessante ausländische Strassenbau-Tagung.<br />
Die Studiengesellschaft für Automobilsfrassenbau<br />
lädt zu einer am 17. Dezember<br />
in Berlin stattfindenden Hauptversammlung<br />
ein, an welcher wiederum eine Reihe kompetenter<br />
Persönlichkeiten über Fragen, die<br />
mit dem Strassenbau im Zusammenhang stehen,<br />
referieren werden. Die Tagesordnung<br />
sieht u. a. ein Referat über die Verwaltung<br />
und Finanzierung der Landstrassen in den<br />
Vereinigten Staaten, vor. Ferner wird sich<br />
Herr Dr. Fisch von der Reichskreditgesellschaft<br />
über das Thema «langfristige Strassenbauanleihen»,<br />
äussern und ein weiterer<br />
lai<br />
AUSLAND<br />
•••••••<br />
zu glauben, dass nur ein Wagen,<br />
der schon lange Dienst getan hat,<br />
den Ersatz des Vergasers durch einen<br />
Vortragender über «Das deutsche Automobilstrassennetz<br />
im Rahmen Mitteleuropas»<br />
sprechen. Die zur Behandlung., stehenden<br />
Themen bieten ein über die Landesgrenze<br />
hinausgehendes Interesse und werden u. W.<br />
auch schweizerische Strassenfachmänner die<br />
Tagung besuchen. z.<br />
Rückstrahler für alle Fahrzeuge. Nachdem<br />
nun in Deutschland das Vorhandensein eines<br />
Rückstrahlers für Fahrräder und Motorräder<br />
obligatorisch erklärt worden ist, will man<br />
nun noch weiter gehen und denselben für alle<br />
Fahrzeuge, die auf den Strassen verkehren,<br />
als vorgeschrieben erklären. In diesem Sinne<br />
hat nämlich die Reichsarbeitsgemeinschaft<br />
der Fahrzeugbesitzerverbände Deutschlands<br />
eine Eingabe an das Verkehrsministerium des<br />
deutschen Reichsgerichts gerichtet Es wird<br />
darin angeregt, dass mit den einzelnen Länderregierungen<br />
sofort darüber Fühlung genommen<br />
werden soll, dass alle Strassenbenützer,<br />
ausgenommen die Fussgänger — an<br />
diese hat man sich auch in Deutschland noch<br />
nicht herangewagt ! — mit einem Rückstrahler<br />
versehen sein müssen. Das Reichsverkehrsministerium<br />
hat sich zur Prüfung dieser<br />
Frage bereit erklärt und auch bereits die nötigen<br />
Verhandlungen angebahnt. Es glaubt<br />
jedoch, dass vorerst noch die nötigen Erfahrungen<br />
darüber gesammelt werden müssen,<br />
ob ein allzu starkes Ueberhandnehmen der<br />
Rückstrahler (Katzenauge) eventuell nicht<br />
unerwünschte Konsequenzen zur Folge haben<br />
könnte. s.<br />
Der Motorwagenbestand<br />
Rumäniens.<br />
Nach einer telegraphischen Meldung des<br />
Handelsattaches an der französischen Gesandtschaft<br />
in Bukarest an seine Regierung<br />
sind in Rumänien, wie seitens der rumänischen<br />
Regierung festgestellt worden ist, am<br />
1. Juli <strong>1929</strong> insgesamt 30327 Motorwagen<br />
eingetragen gewesen, welche Anzahl sich in<br />
den einzelnen Kategorien auf die Hauptstadt<br />
und die Provinz wie folgt verteilt:<br />
., Bukarest Provinz Insges.<br />
Tourenwagen 4838 14 962 19 860<br />
Lastkraftwagen 577 2 295 2 872<br />
Lieferwagen 987 2210 3197<br />
Tank- und Sprengwagen 79 — '79<br />
Automobilomnibusse . 291 863 1154<br />
Sanitätswagen 43 2 45<br />
Zugmaschinen 3 253 256<br />
Stadttaxen 2102 12 2114<br />
Ueberlandtaxen 643 — '543<br />
Insgesamt 9831 20 496 30327<br />
EIN IRRTUM<br />
•HMHäSt<br />
nötig habe.<br />
Früher nannte man es Luxusauto und<br />
dachte an etwas Überflüssiges, das sich<br />
nur die Reiohsten leisten können. Heute<br />
sagt man Personenauto und denkt an<br />
ein Werkzeug, das weiten Kreisen im<br />
Beruf unentbehrlich geworden ist. Ein<br />
Reisender schleppt auf sonniger Strasse<br />
seine schweren Musterkasten. Warum<br />
kauft er sioh kein Auto? Er hat das<br />
Geld nicht dazu, doch will er sparen, in<br />
zwei Jahren hat er genug beisammen.<br />
Klüger wäre, er würde sich sagen: Kaufe<br />
ich ein Auto, kann ich doppelt, ja dreimal<br />
so viel verdienen wie ohne. Mit<br />
einem Teil des Mehrgewinnes zahle ich<br />
die Raten, und nach einem Jahr ist der<br />
Wagen, der mir letzt schon verdienen<br />
hilft, mein eigen. — Er kauft sich das<br />
Auto auf Kredit.<br />
ZÜRICH<br />
IM BORSENGEBKUDE<br />
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Montierung eines SOLBX bringt, ist immer<br />
derselbe. Ob es sich bei Ihrem Wagen oder<br />
Camion um Marke X oder Y handle, Sie<br />
werden immer zufrieden sein . . .<br />
denn früher oder später müssen Sie sich doch<br />
dazu entschliessen.<br />
Warum zuwarten und vor allem,<br />
warum bis in den Winter warten?<br />
Bestellen Sie ihn heute noch bei Ihrem<br />
Garagisten und der kommende Winter wird<br />
Sie nicht mehr in Verlegenheit bringen wie<br />
der letzte.<br />
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»••••••••••••••••••^
6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> —<br />
Die nachfolgenden Rekorde sind von der obersten internationalen Sportbehörde homologiert. Bei den Rekorden ist, was hervorgehoben sei, zwischen Weltrekorden<br />
(Höchstgeschwindigkeit auf einer abgegrenzten Strecke ohne Berücksichtigung des Zylinderinhaltes) und internationalen Rekorden unter Berücksichtigung<br />
des Zylinderinhaltes zu unterscheiden.<br />
Zeit<br />
Stundenkilometer<br />
Distanz oder Zeit Start Fahrer Marke<br />
oder Distanz<br />
Ort Datum<br />
in km in Meilen<br />
1 Km.<br />
1 Mille<br />
5 Km.<br />
6 Milles<br />
10 Km.<br />
10 Milles<br />
1 Km.<br />
1 Mille<br />
50 Km.<br />
50 Milles<br />
100 Km.<br />
100 Milles<br />
200 Km.<br />
200 Milles<br />
500 Km.<br />
500 Milles<br />
1.000 Km.<br />
1.000 Milles<br />
2.000 Km.<br />
2.000 Milles<br />
3.000 Km.<br />
3.000 Millea<br />
4.000 Km.<br />
4.000 Milles<br />
5.000 Km.<br />
6.000 Milles<br />
10.000 Km.<br />
10.000 Müles<br />
15.000 Km.<br />
15.000 Müles<br />
20.000 Km.<br />
20.000 Millea<br />
25.000 Km.<br />
25.000 Milles<br />
30.000 Km.<br />
30.000 Milles<br />
35.000 Km.<br />
40.000 Km.<br />
45.000 Km.<br />
1 Heure<br />
3 Heures<br />
6 Heures<br />
12 Heures<br />
24 Heures<br />
48 Heures<br />
3 Jours<br />
4 Jours<br />
£ Jours<br />
6 Jours<br />
7 Jours<br />
8 Jours<br />
9 Jours<br />
10 Jours<br />
11 Jours<br />
12 Jours<br />
13 Jours<br />
14 Jours<br />
15 Jours<br />
16 Jours<br />
Offizielle Liste der Geschwindigkeitsweltrekorde<br />
Lance<br />
Arrete<br />
Major Sir Henry Segrave<br />
Capt. Malcolm Campbell<br />
M. Eldridge<br />
Leon Duray<br />
J.-G.-P. Thomas<br />
Kaye Don<br />
M. Eldridge<br />
Breton<br />
Marchand<br />
Kaye Don<br />
Marchand et Morel<br />
Marchand, Morel et Kiriloff<br />
Marchand, Morel, Kirüoff, de Presale<br />
Marchand, Morel et Kiriloff<br />
Marchand, Morel, Kiriloff, de Presale<br />
Stewart, Gleason et Winnai<br />
Marchand, Morel, Kiriloff, de Presale<br />
Gulotta, Kreiger et Bergere<br />
Stewart, Gleason et Winnai<br />
Marchand<br />
Marchand et Morel<br />
n<br />
Marchand, Morel et Kiriloff<br />
Marchand, Morel, Kiriloff, de Presale<br />
de Corvaia, Delgutte, Tchernouski, Vasselle<br />
Irving-Napier-Leon-Special<br />
Irving-Napier-Leon-Special<br />
Napier-Arrol-Aster<br />
Napier-Arrol-Aster<br />
Miller<br />
Packard-Cable-Speeial<br />
Thomas-Special<br />
Sunbeam<br />
Miller<br />
Panhard-Levassor<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Sunbeam<br />
Sunbeam<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Studebaker<br />
Voisin<br />
Studebaker<br />
Studebaker<br />
Studebaker<br />
Studebaker<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
"Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Voisin<br />
Hotchkiss<br />
Hotchkiss<br />
Hotchkiss<br />
Hotchkiss<br />
Hotchkiss<br />
Hotchkiss<br />
H. M. S. '/.«•<br />
9" 665<br />
15" 56<br />
51" 77<br />
1' 25" 11<br />
2' 39" 45<br />
4' 26" 01<br />
25" 74<br />
35" 72<br />
14' 12" 74<br />
23' 08" 26<br />
29' 13" 08<br />
46' 40" 41<br />
1 h. 01' 39" 86<br />
1 h. 43' 28" 63<br />
2 h. 38' 48" 69<br />
4 h. 14' 49" 95<br />
5 h. 20" 53" 33<br />
8 h. 54' 05" 11<br />
11 h. 04' 13" 26<br />
17 h. 43' 08" 38<br />
16 h. 29' 42" 90<br />
26 h. 31' 00" 52<br />
21 h. 58' 53" 95<br />
43 h. 32* 45" 99<br />
27 h. 30' 39" 85<br />
54 h. 50' 27" 78<br />
67 h. 68' 23" 05<br />
116 h. 28' 51" 27<br />
105 h. 52' 27" 24<br />
175 h. 26' 09" 60<br />
146 h. 03' 08" 92<br />
241 h. 43' 40" 90<br />
181 h. 16' 29" 75<br />
365 h. 06' 26" 05<br />
224 h. 39" 58" 78<br />
438 h. 47' 27" 63<br />
317 h. 28' 23" 03<br />
363 h. 00' 41" 50<br />
409 h. 29' 06" 24<br />
206 Km. 558<br />
568 Km. 758<br />
1.120 Km. 569<br />
2.178 Km. 917<br />
4.383 Km. 851<br />
7.037 Km. 008<br />
10.258 Km. 989<br />
13.803 Km. 850<br />
16.575 Km. 022<br />
19.698 Km. 721<br />
23.234 Km. 895<br />
25.846 Km. 427<br />
28.794 Km. 058<br />
31.965 Km. 101<br />
28.809 Km. 144<br />
31.177 Km. 832<br />
33.356 Km. 217<br />
35.763 Km. 771<br />
38.375 Km. 328<br />
40.726 Km. 066<br />
372.478 231.44<br />
372.340 231.362<br />
347.691 216.04<br />
340.359 211.49<br />
225.776 140.29<br />
217.791 135.33<br />
139.860 86.90<br />
162.173 100.77<br />
211.084 131.16<br />
208.667 129.66<br />
205.352 127.60<br />
206.880 128.55<br />
194.601 129.19<br />
186.619 115.96<br />
188.903 117.37<br />
189.451 117.72<br />
186.980 116.18<br />
180.793 112.34<br />
180.662 112.25<br />
181.646 112.87<br />
181.870 113.00<br />
182.064 113.13<br />
181.969 113.07<br />
147.816 91.85<br />
181.744 112.93<br />
146.728 91.17<br />
147.117 91.41<br />
138.161 85.25<br />
141.677 88.03<br />
137.600 85.50<br />
136.937 85.08<br />
133.151 82.73<br />
137.912 85.69<br />
110.191 68.47<br />
133.531 82.97<br />
110.014 6S.36<br />
110.245 68.50<br />
110.189 68.46<br />
109.894 68.28<br />
206.558 128.34<br />
189.586 117.80<br />
186.761 116.04<br />
181.576 112.82<br />
182.660 113.49<br />
146.604 91.09<br />
142.485 88.53<br />
143.790 89.34<br />
138.125 85.82<br />
136.796 85.00<br />
138.302 85.93<br />
134.616 84.88<br />
133.305 82.83<br />
133.187 82.75<br />
109.125 67.80<br />
108.256 67.26<br />
106.910 66.43<br />
106.439 66.13<br />
106.598 66.23<br />
106.057 65.90<br />
Daytona Beach. U. S. A.<br />
Verneuk-Pan<br />
Montlhery<br />
>»<br />
Brooklands<br />
«<br />
Montlhery<br />
Brooklands<br />
Montlhery<br />
Atlantic-CHty<br />
Montlhery<br />
Atlantic-CSty<br />
Montlhery<br />
11/ 3/29<br />
26/4/29<br />
19/10/26<br />
10/ 8/29<br />
26/ 5/26<br />
1/ 7/29<br />
22/10/26<br />
27/ 9/26<br />
13/ 4/27<br />
23/9/29<br />
16/ 4/29<br />
12/ 7/27<br />
26-27/ 9/27<br />
M<br />
M<br />
17-20/ 9/29<br />
26-27/ 9/27<br />
17-20 9/29<br />
17-21/ 9/29<br />
17-22/ 9/29<br />
17-23/ 9/29<br />
17-25/ 9/29<br />
21/7-8/8,28<br />
17-25/ 9/29<br />
21/7-8/8/28<br />
27/<br />
12/ 7/27<br />
26-27" 9/27<br />
17-19/ 9/29<br />
17-20/ 9/29<br />
17-21 9/29<br />
17-22 9/29<br />
17-23, 9/29<br />
17-24, 9'29<br />
17-25/ 9/29<br />
17-26/ 9/29<br />
17-27/ 9/29<br />
12-23/ 9/29<br />
12-24/ 9/&9<br />
12-25/ 9/29<br />
12-26/ 9/29<br />
12-27/ =0/29<br />
12-28/ 9/29<br />
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Oelfrage im Winter<br />
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flüssig sein, damit der Motor beim ersten Druck auf den Anlasser<br />
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giessen Diathenn-Kolben in Coquillen aus<br />
sten steht, somit Einbauspiel der Diatherm- chanische Festigkeiten, Härte und grösses<br />
Kolben entsprechend gering und demjenigen Wärmeleitvermögen sind gerade tür den<br />
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.Verlas. Administration, Druck and Clicherie: HALL WAG A.-G. Hailersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern,
tflOi<br />
II. Blatt<br />
BERN, 6. Dezember <strong>1929</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 6. Dezember <strong>1929</strong><br />
- Wer Gelegenheit hat, viel mit verschiedenen<br />
Wagen zu fahren, weiss, dass das Lenken<br />
o$t ganz verschiedene Anforderungen stellt,<br />
selbst dann, wenn die betreffenden Wagen<br />
gleich schwer, die Fahrgeschwindigkeit gleich<br />
hoch und die Strassen in gleichem Zustand<br />
sind. Der eine Wagen läuft bei ruhig gehaltenem<br />
Lenkrad schnurgeradeaus, während der<br />
andere beständig nach einer Seite ausbrechen<br />
will, wenn man nicht ununterbrochen korrigiert.<br />
Wiederum gehorcht der eine Wagen<br />
einem Lenkradausschlag sofort und haarscharf<br />
genau, während ander© «schwimmen».<br />
Praxis des Fahrers<br />
Günstige Strassenhaltung<br />
Jede kleinste Fahrtabweichung erfordert hier<br />
schon einen merklichen Radeinschlag, der<br />
dazu noch sehr rasch erfolgen muss. Strassenwölbungen,<br />
die den Wagen nach der abfallenden<br />
Seite hinüber zu ziehen versuchen,<br />
machen sich schon stark bemerkbar, indem<br />
sie ebenfalls einen wesentlichen Gegeneinschlag<br />
des Lenkrades notwendig machen.<br />
Beim raschen Einfahren in Kurven möchte<br />
man oft eine Kurbel am Lenkrad haben, um<br />
der erwünschten raschen Drehbewegung besser<br />
nachkommen zu können, und beim Aus-<br />
Auch bei den Amerikanerwagen wird das abgekröpfte (dreidimensionale) Chassis immer mehr Standard-Chassis<br />
verwendet, da dessen Strassenhaltung vorzüglich ist.<br />
Die Lenkübersetzung.<br />
Als eine der ersten Ursachen* für dieses<br />
verschiedene Verhalten kommt die Verschiedenheit<br />
der angewandten Lenkgetriebeübersetzungen<br />
in Betracht. Ist eine Lenkung niedrig<br />
übersetzt, dann genügt schon ein geringer<br />
Lenkradausschlag, um die Vorderräder<br />
in der gewünschten Richtung einzuschlagen.<br />
Bei Gradausfahrt werden die Lenkradausschläge<br />
so klein, dass sie dem Fahrer überhaupt<br />
nicht mehr zum Bewusstsein kommen,<br />
der Wagen lenkt sich scheinbar von selbst.<br />
Beim Einfahren in eine Kurve genügt ein<br />
kurzer Zug nach der betreffenden Seite, und<br />
nach der Kurve braucht man das Lenkrad<br />
nur loszulassen, damit es von selbst wieder<br />
in seine Gradausstellung zurückgeht.<br />
Anders bei der stark übersetzten Lenkung.<br />
(Schluss)<br />
fahren aus der Kurve, bei dem die stark übersetzte<br />
Lenkung meist nicht mehr von selbst<br />
zurückgeht, erst recht.<br />
Zugunsten der stark übersetzten Lenkung<br />
spricht nur der Umstand, dass mit dem Zunehmen<br />
des Uebersetzungsverhältnisses die<br />
vom Fahrer zur Bedienung des Lenkrades<br />
aufzuwendende Kraft abnimmt. Bei schweren<br />
Wagen ist man deshalb wohl oder übel<br />
auf diesen Ausweg angewiesen, besonders<br />
dann, wenn der Wagen auch von Damen gefahren<br />
werden können soll.<br />
Für ausgesprochen schnelle Wagen und<br />
alle Sportwagen bedeutet jedoch die stark<br />
übersetzte Lenkung unbedingt eine Gefahr.<br />
Gerät ein solches Fahrzeug mit stärk übersetzter<br />
Lenkung einmal ins Schleudern, so<br />
findet der Fahrer meist keine Zeit mehr, um<br />
rasch genug genügend viel Gegendrehungen<br />
mit dem Lenkrad auszuführen und so das<br />
Schleudern abzufangen.<br />
Das selbsttätige Zurückgehen der Lenkung<br />
in die Geradeausstellung, nachdem eine Kurve<br />
umfahren worden ist, hängt, abgesehen vom<br />
Uebersetzungsverhältnis, noch von der<br />
Schiefstellung der Lenkbolzen, um die sich<br />
die Achszapfen der Räder drehen, ab. Je stärker<br />
dabei die Bolzen nach hinten geneigt sind,<br />
um so grösser ist die Rückstellkraft.<br />
Zeigt es sich, dass der Wagen der Lenkung<br />
schlecht gehorcht, dass er mit dem Vorderteil<br />
« schwimmt», so liegt der Grund entweder in<br />
einer anormalen Nachgiebigkeit des Lenkgestänges<br />
oder, mehr noch, in einem schlechten<br />
« Liegen » der Vorderräder. Wie weiter oben<br />
bereits dargestellt, kann am schlechten « Liegen<br />
» ein übermässig hoher Luftdruck in den<br />
Reifen schuld sein. Andererseits wird der<br />
seitliche Widerstand der Räder aber auch<br />
durch einen zu geringen Reifenluftdruck herabgesetzt.<br />
Wo das Hüpfen der Vorderräder<br />
mit einer allgemein ungünstigen Konstruktion<br />
zusammenhängt, kann es oft durch Einbau<br />
von Stossdämpfern oder stärkeres Anziehen<br />
schon bestehender Dämpfer abgeschwächt<br />
werden.<br />
Als weitere Ursache für ein schlechtes<br />
Wirken der Lenkung kommt eine ungenaue<br />
Einstellung der Spurstange in Betracht,<br />
Die schlimmste Erscheinung in dieser<br />
Hinsicht stellt endlich das «Flattern» der<br />
Vorderräder dar, das immer bei ganz gewissen<br />
Geschwindigkeiten auftritt und dann<br />
den Wagen fast unlenkbar macht. W.M.<br />
Ein praktisches neues Zubehör. In Deutschland<br />
hat ein findiger Kopf eine neue Reifen-<br />
Schutzhülle geschaffen, die nicht nur ihren<br />
Hauptzweck besser versieht als die bisherigen<br />
Hüllen, sondern auch nebenbei noch das<br />
Radwechseln sehr zu erleichtern geeignet<br />
ist. Die Hülle besteht aus einer ^rossen Stahldose<br />
mit abnehmbarem Deckel. Sie wird<br />
hinten oder seitlich festgeschraubt und nimmt<br />
bequem zwei Reifen auf.<br />
Die Erleichterung des Radwechseins ergibt<br />
sich daraus, dass der Deckel der Hülle<br />
gleichzeitig als Werkzeughalter eingerichtet<br />
ist. Alle für das Montieren und Demontieren<br />
notwendigen Werkzeuge sind sofort zur<br />
Hand, und man braucht nicht mehr alle Insassen<br />
aus dem Wagen zu vertreiben, um<br />
zum bisher meist unter den Sitzen untergebrachten<br />
Werkzeug zu gelangen. Der Deckel<br />
und Werkzeughalter besitzt zudem eine Vorrichtung,<br />
die gestattet, dass man ihn direkt<br />
neben dem Arbeitsplatz aufstellen kann. Der<br />
Platz jedes Schlüssels, jeder Zange, des<br />
Hammers, der Pneupumpe usw. ist unter<br />
dem entsprechenden Halter im Innern des<br />
Deckels mit roter Farbe vorgezeichnet. Nach<br />
beendigter Arbeit genügt ein Blick, um sofort<br />
erkennen zu lassen, ob man alles Werkzeug<br />
versorgt hat.<br />
Schnitt durch die Reserveräder mit der neuen<br />
Schutzhülle.<br />
Als Reifensohutzhülle hat die vorliegende<br />
gegenüber den bisherigen Wachstuchhülleni<br />
einmal den Vorteil, dass sie leichter abzunehmen<br />
und aufzuziehen ist. Der Deckel wird<br />
einfach auf einen zentralen Dorn gesteckt<br />
und mit einem Schloss gesichert, während<br />
man im Gegensatz dazu eine Wachstuchhülle<br />
oft trotz grösster Mühe nicht mehr faltenlos<br />
und gerade aufziehen kann, sich dabei<br />
aber auf alle Fälle beschmutzt. Besser als bei<br />
der Wachstuchhülle ist bei der neuen Hülle<br />
auch die Abdichtung gegen Feuchtigkeit und<br />
Strassenschmutz. Aber auch sengende Sonnenstrahlen<br />
werden durch die neue Hülle<br />
weit besser vom Reifen abgehalten, da der.<br />
Luftzwischenraum isolierend wirkt.<br />
Es ist unnötig und töricht, etwas zu riskieren.<br />
Das Motto jedes verständigen AutontO'<br />
büisten muss « Safety first» heissen.<br />
Durch Umänderung oder Anbringen irgendeiner Vorrichtung<br />
werden Scheinwerfer nicht besser. Vergleichen<br />
Sie deshalb vorher die Ausgaben dafür mit dem Preis<br />
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schneefreien Durchgangsstrassen an<br />
Schneeketten gestellt werden, gewachsen<br />
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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N" 104<br />
Erfordernisse<br />
an die elektr. Lichtanlage.<br />
Unter die grosse Zahl der Ansprüche, die<br />
der Automobilist an die Ausstattung seines<br />
Wagens stellt, fällt nicht zuletzt die Forderung<br />
nach einer Lichtanlage, die es ermöglicht,<br />
ohne jede umständliche Wartung, ohne<br />
Abhängigkeit von irgend welchen Zufällen<br />
ihr Funktionieren zu gewährleisten. Dieser<br />
Forderung wird heute von den in Frage kommenden<br />
Automobilbeleuchtungen mit Ausnahme<br />
der elektrischen Lichtanlage nur teilweise,<br />
aber immer besser entsprochen.<br />
Der Leistungsverbrauch.<br />
Wenn wir uns zum Einbau einer elektrischen<br />
Lichtanlage entschliessen, müssen wir<br />
uns klar sein, wieviel und was für Lampen<br />
gebrannt werden sollen und welche Apparate,<br />
Instrumente usw. noch zur Sicherung, Regelung<br />
und Kontrolle des Betriebes in den elektrischen<br />
Stromkreis eingeschaltet werden<br />
müssen. Nehmen wfr eine möglichst komplette<br />
Anlage an, so gehören dazu: die beiden<br />
Scheinwerfer, deren jeder die Lichtstärke<br />
von 25-50 Kerzen haben möge, die beiden<br />
Seitenlampen mit je 8-12 Kerzen, die Schlusslaterne<br />
mit 4-6 Kerzen und ein Steckkontakt<br />
für Hupe oder Ableuchtelampe. Nehmen wir<br />
den Leistungsverbrauch pro Kerze mit etwa<br />
2 Watt an, so würden sich für die Lampen<br />
und die Hupe, die wir mit 8 Watt einsetzen<br />
wollen, insgesamt 160-300 Watt ergeben.<br />
Dynamo und Batterie in Zusammenarbeit.<br />
Ausser dem selbstverständlichen Strom liefernden<br />
Dynamo gehört zur kompletten Anlage<br />
eine Akkumulatorenbatterie, deren<br />
Grosse nach dem Leistungsverbrauch der<br />
angeschlossenen Beleuchtungsanlage und der<br />
etwaigen Anlassanlage zum Ingangsetzen des<br />
Motors zu bemessen ist, ferner ein Reglerkasten<br />
mit selbsttätigem Schalter, der den Ankerstrom<br />
des Dynamos ausschaltet, sobald<br />
dieser so weit in seinen Touren gefallen ist,<br />
dass seine Spannung nicht mehr ausreicht,<br />
die Batterie aufzuladen, die ja dann an Stelle<br />
des Dynamos in Tätigkeit treten soll, und einem<br />
selbsttätigen Spannungsregler, der die<br />
Spannung des Dynamos so regelt, dass erstens<br />
die Spannung des Dynamos ihren<br />
Höchstwert erreichen und so die Batterie bei<br />
ausgeschalteter Beleuchtungsanlage vollständig<br />
aufgeladen werden kann, zweitens eine<br />
Ueberlastung des Dynamos bei eingeschalteter<br />
Beleuchtungsanlage und entladener Batterie<br />
ausgeschlossen bleibt, drittens bei Nor-<br />
malleistung des Dynamos die Spannung<br />
konstant gehalten wird.<br />
Hilisapparate.<br />
Ferner gehört zur Anlage ein Schalterkasten,<br />
der zweckmässig mit dem Reglerkasten<br />
vereint geliefert wird. Der Schaltkasten dient<br />
zur Aufnahme der einzelnen Schalter sowie<br />
der Messinstrumente, wie Voltmeter zur Messung<br />
der Spannung mit Hebelausschlag, Amperemeter<br />
zur Messung der Strohistärke, wobei<br />
der Hebelausschlag beispielsweise nach<br />
links den Ladestrom, der Ausschlag nach<br />
rechts den Entladestrom der Batterie angibt<br />
Während der Fahrt soll der Strommesser<br />
in der Regel immer eingeschaltet sein. Ein<br />
dauerndes Arbeiten des Voltmessers ist nicht<br />
nötig. In die Leitung zwischen Klemme der<br />
Batterie und der Klemme des Schalterkastens<br />
wird zur Vermeidung plötzlicher Stromstösse,<br />
die der Batterie schädlich wären, eine<br />
zweckmässig am Führersitz angebrachte<br />
Batteriesicherung eingefügt.<br />
Berechnung des Verbrauches.<br />
Nachdem wir uns über die zur Anlage nötigen<br />
Apparate usw. orientiert haben, gehen<br />
wir nun an eine nähere Berechnung, die natürlich<br />
nur oberflächlich gehalten ist und lediglich<br />
zum besseren Verständnis des Ganzen<br />
dienen soll. Wir sahen, dass wir für die Beleuchtungsanlage<br />
minimal ca. 170 Watt brauchen.<br />
Rechnen wir nun für Stromverluste,<br />
Widerstände, Reserven usw. noch mit einer<br />
Gesamtleistung von 240 Watt, so ist unsere<br />
nächste Aufgabe, die Klemmenspannung unseres<br />
240 Watt leistenden Dynamos zu bestimmen.<br />
Nehmen wir nun an, dass jeder<br />
Scheinwerfer 6 Volt, die übrigen Lampen<br />
ebenfalls je 6 Volt erfordern, beachten wir<br />
weiter, dass wir die einzelnen Lampen parallel<br />
schalten, um einen zuverlässigen, von<br />
dem Ausschalten einzelner Lampen unabhängigen<br />
Betrieb der übrigen zu gewährleisten,<br />
so müsste unsere Akkumulatorenbatterie, die<br />
im Bedarfsfalle an Stelle des Dynamos Strom<br />
liefern muss, 6 Volt Spannung besitzen, um<br />
alle Lampen zum hellen Leuchten zu bringen.<br />
Da jede Akkumulatorenzelle von Natur aus<br />
2 Volt Spannung besitzt, wären 3 Zellen nötig,<br />
deren Grosse so zu bemessen wäre, dass<br />
jede 30 Ampere Stromstärke liefert, was einer<br />
Gesamtleistung von 30,6 = 180 Watt entsprechen<br />
würde, die wir ja zu unserer Beleuchtungsanlage<br />
brauchen. Dabei muss auch darauf<br />
Rücksicht genommen werden, dass die<br />
Batterie ein dauerndes Laden von 30 Ampere<br />
verträgt, dass sie ferner die Leistung von 180<br />
Watt für mindestens 5 Stunden ohne Nachladung<br />
abgibt.<br />
Beachten wir, dass die Ladespannung pro<br />
Zelle des Akkumulators bis zu 2,75 Volt beträgt,<br />
so wäre für die Ladung der drei Zellen<br />
eine Gesamtspannung von 3 X 2,75 = etwa<br />
8 Volt nötig.<br />
Günstige Leistungsverhältnisse.<br />
Der Antrieb des Dynamos sollte nun so<br />
gehalten sein, dass er bei der Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von etwa 25 St/ktn seine<br />
volle Leistung abgibt. Bei geringerer Geschwindigkeit<br />
würde die Batterie in Tätigkeit<br />
treten. Ausserdem könnterl die Scheinwerfer<br />
im Stadtverkehr, wo eine geringere Geschwindigkeit<br />
als 25 St./km in Frage käme,<br />
ausgeschaltet werden, so dass auch hier der<br />
Dynamo ohne Hilfe der Batterie die Lichtanlage<br />
speisen könnte. Da nun unsere Lampen<br />
nur 6 Volt benötigen, so müsste der Spannungsregler<br />
so eingerichtet sein, dass er bei<br />
eingeschalteter Beleuchtungsanlage 2 Volt<br />
des Dynamos verzehrt, bei ausgeschalteter<br />
Beleuchtungsanlage aber den Dynamostrom<br />
mit 8 Volt Spannung in die zu ladende Batterie<br />
schickt, bei zu hoher Tourenzahl des Dynamos,<br />
die zuweilen das Drei- und Vierfache<br />
der normalen erreicht, trotzdem die Spannung<br />
konstant erhält. Bei niedrigerer Tourenzahl<br />
als der normalen müsste eine Vorrichtung<br />
getroffen sein, die den Ankerstrom<br />
ausschaltet, sobald der Dynamo so weit in<br />
seinen Touren gefallen ist, dass seine Spannung<br />
nicht mehr ausreicht, die Batterie aufzuladen.<br />
R5.<br />
Beleuchtete Hausnummern erleichtern dem<br />
Autofahrer das Suchen. Seit einiger Zeit<br />
wird vielerorts erwogen, die Strassenbeleuchtung<br />
dadurch zu ergänzen, dass sowohl Strassenschilder<br />
wie auch Hausnummern mit besonderer<br />
Beleuchtung ausgestattet werden,<br />
um eine schnellere Orientierung zu ermöglichen<br />
und überdies die Verkehrssicherheit zu<br />
erhöhen. Zur Untersuchung der dabei sich<br />
ergebenden Einzelfragen wurde vor mehreren<br />
Jahren in Deutschland eine Studiengesellschaft<br />
gegründet, die es sich zur Aufgabe<br />
machte, beleuchtete Strassenschilder und<br />
Hausnummern in einer Anzahl grösserer<br />
Städte des In- und Auslandes mit eigenen<br />
Mitteln derart einzuführen, dass die Gesellschaft<br />
die gesamten Anlagen schafft und für<br />
eine Reihe von Jahren in eigener Regie unterhält,<br />
wogegen lediglich je Haus und Monat<br />
eine geringe Mietspauschalgebühr zu entrichten<br />
ist. Ein derartiges Vorgehen erschien von<br />
vornherein wesentlich aussichtsreicher als<br />
der Versuch, die Beleuchtungsfrage von Fall<br />
zu Fall zu lösen, zumal von den Hauseigentümern<br />
ein gewisser Widerstand gegen die<br />
geplante Neuerung besteht, da die Frage der<br />
Finanzierung noch ungeklärt und die materielle<br />
Lage der Althausbesitzer im allgemeinen<br />
nicht besonders günstig ist.<br />
Die Versuche, die mit beleuchteten Hausnummernschildern<br />
zur Zeit in einer Reihe<br />
deutscher Städte gemacht werden, sind, wie<br />
die «Frankfurter <strong>Zeitung</strong>» meldet, zur völligen<br />
Zufriedenheit aller Beteiligten ausgefallen,<br />
und einzelne Stadtverwaltungen tragen<br />
sich bereits mit der Absicht, event. auf dem<br />
Verordnungswege eine generelle Einführung<br />
der Hausnummernbeleuchtung zu versuchen.<br />
Sie gehen vor allen Dingen auch mit gutem<br />
Beispiel voraus, indem sie ihre eigenen öffentlichen<br />
Gebäude mit beleuchteten Strassen-<br />
und Hausnummernschildern versehen.<br />
Für die beleuchteten Hausnummernschilder<br />
werden kleine dreieckige Transparente mit<br />
aufgemalter Nummer und Richtungspfeil, doppelseitig<br />
leuchtend, verwendet, und zwar stehen<br />
die zwei Scheiben in einem Winkel von<br />
90 Grad zueinander, so dass vor allem die<br />
beleuchtete Hausnummer auch bei der Anfahrt<br />
von den Seiten aus schon sichtbar ist.<br />
Die Ausleuchtung erfolgt durch eine 15-Watt-<br />
Lampe. Man kann auch den Boden dieser<br />
Transparente durch eine Glasscheibe ersetzen,<br />
um gleichzeitig auch den betreffenden<br />
Hauseingang mitzubeleuchten. Für die Strassenschilder<br />
ist ebenfalls eine einheitliche<br />
Form zunächst zur Anbringung an der Hausfront,<br />
einseitig leuchtend, mit 2 bis 3 Lampen<br />
ausgeleuchtet, vorgesehen. Es wird ferner<br />
erwogen, einzelne Strassenzüge bzw. Häuserblocks<br />
in der Zuleitung zusammenzufassen<br />
und auf diese Weise die Hausnummern- und<br />
Strassenschilder durch eine gemeinsame<br />
Schaltuhr automatisch ein- und ausschalten<br />
zu lassen.<br />
S P<br />
Anfrage 851. Unverlangte Zustellungen. Ich<br />
erhalte in letzter Zeit mehrfach mit der Post unverlangte<br />
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und Geräte. Manchmal ist Rückporto beigefügt,<br />
stets aber die Aufforderung zur Einzahlung<br />
des Gegenwertes; gewöhnlich sende ich diese Sachen<br />
ohne weiteres zurück, was aber meist Umstände<br />
und Kosten verursacht. Voriges Jahr behauptete<br />
ein Geschäft, ich hätte eine Sendung nicht<br />
zurückgesandt, von deren Eintreffen mir indessen<br />
nichts bewusst wax; ich hatte deshalb langwierige<br />
Scherereien.<br />
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Es liegt im Interesse zahlreicher Autoraobmahrer,<br />
wenn der rechtliche Standpunkt betr. unverlangter<br />
Zusendungen erörtert würde und bitte um<br />
Auskunft. H. R. in 0.<br />
Antwort: Solche unverlangte Zustellungen<br />
von Gegenständen stellen sich rechtlich als Offerten<br />
dar. Eine Offerte kann entweder ausdrücklich oder<br />
stillschweigend abgelehnt oder angenommen werden.<br />
Für die stillschweigende Annahme einer Offerte stellt<br />
das schweizerische Obligatkmenrocht eine Vermutung<br />
in Axt. 6 auf:<br />
«Ist wegen der besonderen Natur des Geschäftes<br />
oder nach den Umständen eine ausdrückliche Annahme<br />
nicht zu erwarten, so gilt der Vertrag als<br />
abgeschlossen, wenn der Antrag nicht binnen angemessener<br />
Frist abgelehnt wird.»<br />
Als Geschäfte der ersten Art werden nach der<br />
Gerichtspraxis diejenigen behandelt, welche infolge<br />
obrigkeitlicher Konzession, öffentlicher Auskünduns<br />
oder Rewerbsmässig vom Antragsempfänger betrieben<br />
werden. Diese Kategorie scheidet für die Beantwortung<br />
der gestellten Frage au», wo es sich nur<br />
um Privatpersonen handelt.<br />
Es bleibt noch zu prüfen, ob bei der unverlangten<br />
Zusendung die Umstände eine ablehnende Antwort<br />
erheischen.<br />
Es ist ohne weiteres einleuchtend, dass solche<br />
Umstände wie sie Art. 6 des schweizerischen Obligationenrechtes<br />
im Auge hat, nicht in einseitig gesetzten<br />
Bedingungen bestehen können. Eine solche<br />
einseitige Bedingung ist auch die Aufforderung, binaien<br />
einer gewissen Frist die eingesandten Gegenstände<br />
zurückzusenden, ansonst der Versender annehme,<br />
der Adressat wolle sie käuflich erwerben.<br />
Eine Ausnahme bilden hier Geschäfte, die ständig<br />
miteinander im Verkehre stehen; da wird nach<br />
allgemeiner Praxis angenommen, dass, wenn die<br />
'Sendung -während bestimmter Frist nicht abgelehnt<br />
•wird, sie stillschweigend angenommen worden ist,<br />
idenn hier liegen die vom Gesetze angeführten besonderen<br />
Umstände vor.<br />
In allen andern Fällen kann aber eine stiüischwoigende<br />
Annahme der unverlangt zugestellten<br />
Gegenstände nicht vermutet weiden, wenn binnen<br />
•der «inseitig angesetzten Ablehnungsfrist die Ablehnungserklärung<br />
oder die Rücksendung der Sache<br />
nicht erfolgt; andererseits darf die Ablehnung auch<br />
nicht ungebührlich lange verzögert werden.<br />
Liegt «inor solchen Offerte mit beigefügten Gegenständen<br />
das Rückporto bei, so darf der Versender<br />
verlangen, dass ihm die Offertensendung beförderlichst<br />
wieder zurückgesandt werde. Wird hingegen<br />
die Ansichtssendung ohne Rückporto verschickt,<br />
so eröffnen sich für den Empfänger zwei<br />
Möglichkeiten: a) Ex sendet die unverlangt zugestellten<br />
Gegenstände anfrankiert zurück; b) oder er<br />
teilt dem Versender mit, er möge dafür besorgt eein,<br />
dass die unverlangt zugestellten Gegenstände raschestens<br />
abgeholt werden. (Dies kann allerdings nur<br />
verlangt werden, wenn die Sendung aus dem Ortsrayon<br />
stammt.) Dann muss der Empfänger die Verantwortung<br />
übernehmen, dass die Sache, bis sie<br />
abgeholt wird, nicht beschädigt, verschlechtert (z. B.<br />
durch Rosten) wird oder verloren geht<br />
Im allgemeinen dürfte eich die sofortige Rücksendung<br />
empfehlen, da dadurch der Empfänger weiterer<br />
Verpflichtungen enthoben ist. *<br />
Anfrage 852. Mangelhafter Occasionswagen.<br />
Ende August sah ich in der Garage X. in 0. einen<br />
4-Pl.-Personenwagen. 9,4 St-Pf., 1926, Allwetterkarosserie,<br />
der gut erhalten war und den ich zu<br />
kaufen beabsichtigte, sofern er den Anforderungen<br />
an den Militärdienst gewachsen sei. Am 2. September<br />
gegen Mittag führte der Vertreter des Herrn X.,<br />
Herr A-, diesen Wagen in B. vor. Es wurde eine<br />
Fahrt gemacht, an der neben mir und A. noch zwei<br />
Herren teilnahmen. Ich wiederholte dem Vertreter<br />
A., dass ich den Wagen nur kaufen würde, wenn<br />
er den Anforderungen des Militärdienstes entspreche.<br />
Der Motor machte bei der Fahrt einen gewissen<br />
Lärm, was mich veranlasste. den Vertreter<br />
darauf aufmerksam zu machen. Er wiederholte<br />
mehrere Male, der Lärm komme von den oben gesteuerten<br />
Ventilen, die man nicht einstellen könne.<br />
Nach seiner Aussage sei der Wagen motorisch<br />
durchrevidiert und unbedingt in Ordnung, er gebe<br />
den Wagen mit aller Garantie.<br />
Nach all diesen Versicherungen entschloss ich<br />
mich zum Kauf des Wagens. Der Vertreter nahm<br />
ihn gleichen Tages wieder mit nach 0.. um noch<br />
verschiedene Kleinigkeiten an demselben in • Ordnung<br />
zu bringen. Donnerstag, den 5. September<br />
brachte ihn A. wieder nach B.. und ich fuhr mit<br />
ihm und in Begleitung eines Kameraden in die<br />
Karosseriefabrik, um noch zwei Notsitze einbauen<br />
zu lassen. Bevor ich den Wagen dann am 6. September<br />
wieder holte, liess ich den Motor durch den<br />
Automobilschadenexperten einer Unfallversicherung<br />
untersuchen, der sich sofort äusserte. der Lärm<br />
komme nicht von den Ventilen, sondern im Motor<br />
sei unbedingt ein Lager defekt. Wie lange der Motor<br />
so halte, sei für ihn fraglich.<br />
Für den Wagen hatte ich ein Aufgebot zum<br />
Stellen in den Militärdienst auf 7. September. Am<br />
7. September, 6 Uhr, fuhr ein Hilfsfahrer in M.<br />
weg. 7 Uhr 15 telephonierte er mir von S.. der Motor<br />
mache einen solchen Lärm, dass er sich nicht<br />
mehr weiterzufahren getraue. Ich eab ihm darauf<br />
den Auftrag, mit aller Sorgfalt nach M. zurückzufahren.<br />
Gleichzeitig telephonierte ich an X. in 0. und<br />
sagte ihm, der Wagen stehe in M. zu seiner Verfügung,<br />
da aller Wahrscheinlichkeit nach ein Lager<br />
im Motor defekt sei. X. liess gegen Mittag den Wagen<br />
in M. holen, fuhr mit eigener Kraft bis A. und<br />
liess von dort den Wagen nach 0. schleppen.<br />
Am 9. September erhielt ich von 0. telephonisch<br />
den Bericht, dass der Motor auseinandergenommen<br />
sei und dass tatsächlich ein Lager defekt sei, das<br />
jedoch sofort ersetzt werde. Der Wagen werde am<br />
Morgen des nächsten Tages wieder betriebsbereit<br />
sein.<br />
Am 11. September begab ich mich nach 0., um<br />
den Wagen wieder zu holen. Er war bereit, und<br />
der Sohn des Herrn X. sagte mir, dass er jetzt unbedingt<br />
aushalten werde, man könne mit ihm fahren,<br />
wie man wolle. Ich machte neuerdings darauf<br />
aufmerksam, dass ich nur einen Wagen kaufen<br />
werde, wenn er militärtauglich sei. Ich fuhr den<br />
Wagen dann von 0. nach M. und liess ihn in der<br />
Garage stehen.<br />
Für den Wagen hatte ich in der Zwischenzeit<br />
ein weiteres Aufgebot erhalten, und zwar auf den<br />
14. September. Ich liess am 12. September den Wagen<br />
in einer Garage gründlich reinigen und instandstellen.<br />
Nachdem ich an jenem Orte mit dem<br />
Garagier die vorzunehmenden Arbeiten besprochen<br />
hatte, liess ich mich mit dem Wagen mit drei anderen<br />
Herren noch nach M. führen. Unterwegs<br />
machte aber der Motor wieder solchen Lärm, dass<br />
an eine Weiterfahrt nicht »u denken war und wir<br />
uns auf der Strecke entschlossen, den Wagen wenn<br />
möglich wieder nach 0. zurückzubringen. Zur<br />
Heimfahrt von 0. stellte uns X. seinen Wagen zur<br />
Verfügung.<br />
Der Motor wurde dann aim 13. September in 0.<br />
neuerdings auseinandergenommen und konstatiert,<br />
dass das gleiche Lager wieder ausgeschlagen war<br />
(nach ca. 50 km). Da ich aber auf den 14. September<br />
unbedingt einen Wagen stellen musste, verlangte<br />
ich von X. einen anderen Wagen. Er sagte<br />
allerdings, der defekte Wagen sei am 14. September,<br />
morgens, wieder marschbereit. Da ich aber am 14.<br />
September, morgens, nicht wagte, den Wagen in<br />
Dienst zu stellen, stellte mir X. seinen Wagen zur<br />
Verfügung. Ich liess den alten Wagen also in 0.<br />
und habe ihn bis heute nicht übernommen. Statt<br />
jenem steht nun der Wagen des Herrn X. auf meinen<br />
Namen im Dienst. An Entschädigung für diesen<br />
Wagen wird 60 Rappen pro gefahrenen km ausbezahlt,<br />
wovon X 20 und ich 40 Rappen beziehen.<br />
Nach diesen gemachten Erfahrungen steigen bei<br />
mir Zweifel ob der Leistungsfähigkeit »tes Wagens<br />
auf, so dass ich ihn nicht mehr übernehmen möchte.<br />
Der Motor scheint an einem Konstruktionsfehler zu<br />
leiden.<br />
Für den Kaufpreis von Fi. 3000.— stellte ich<br />
zwei Akzepte aus, eines im Betrage von Fr. 1000.—<br />
per 15. Oktober und den Rest von Fr. 2000.— per<br />
Ende Dezember.<br />
Fragen:<br />
1. Ich habe den Wagen unter dem ausdrücklichen<br />
Vorbehalt (jedoch nur mündlich, aber unter<br />
Zeugen) gekauft, dass er militäxdiensttauglich sei.<br />
Wegen den fortwährenden Defekten hat aber der<br />
Wagen bis heute keinen Dienst leisten können. Da<br />
die verschiedenen Lagerdefekte bekannt geworden<br />
sind, dürfte ich ihn auch künftig nicht mehr in den<br />
Dienst geben können.<br />
Kann ich deswegen vom Kauf zurücktreten?<br />
2. Der Vertreter des X., Herr A., erklärte verschiedene<br />
Male unter Zeugen, dass der Wagen motorisch<br />
durchrevidiert und unbedingt in Ordnung<br />
sei. Das stellt sich nach den Mängeln als bewusste<br />
Unwahrheit heraus.<br />
Genügt das, um den Kauf zu annullieren?<br />
3. Von mir wurde Versicherung und Fahrbewilligung<br />
für den Wagen gelöst. Kann ich diese Beträge<br />
von X. zurückverlangen?<br />
4. Wegen Nichtsteilenkönnen des Wagens beinn<br />
ersten Aufgebot zum Militärdienst ist mir folgender<br />
Schaden entstanden: Der von anderer Seite gestellte<br />
Ersatzwagen hat im ganzen ca. 1400 km zurückgelegt,<br />
ergibt ä 45 Rappen pro km Fr. 630.—. Im<br />
Falle ich den Wagen übernehmen nrass. kann ich<br />
diesen Betrag von X. geltend machen?<br />
5. Kann ich im Falle, dass ich'den Wagen übernehmen<br />
muss, den Einbau eines neuen Motors verlangen?<br />
Oder welche Vorkehren habe ich zu treffen?<br />
6. Wie habe ich mich wegen den ausgestellten<br />
Akzepten zu verhalten? Soll ich solche bei Fälligkeit<br />
bezahlen?<br />
Antwort: Da der Occasionswagen bedeutend<br />
billiger ist als ein fabrikneuer Wagen, eo dürfen<br />
an ihn auch nicht dieselben Anforderungen gestellt<br />
werden wie an ein neues Auto.<br />
Frage 1. In Ihrem Falle war aber eine Voraussetzung<br />
für den Verkaufsabschluss. dass der<br />
Occasionswagen militärdiensttauglich sei. Dieses<br />
Erfordernis wurde Ihnen vom Vertreter des Verkäufers<br />
unter Zeugen zugesichert. Auch als Sie Vici<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 104<br />
der Probefahrt das verdächtige Geräusch des Motors<br />
hörton, Wurden Sie vom Vertreter des Verkäufers<br />
beruhigt. Sie durften sich also auf die Zusicherung<br />
des verkäuferischen Vertreters verlassen.<br />
Die Vorfälle vom 7. und 12. September <strong>1929</strong><br />
zeigten aber zur Genüge, dass der Wagen keineswegs<br />
die zugesicherten Eigenschaften besass, nämlich<br />
nicht militärdiensttauglich war.<br />
Unter diesen Umständen haben Sie das Recht,<br />
denn Garagisten gegenüber die sog. Wandelungsklage<br />
anzustrengen, d. h. Rückgängigmachung des<br />
Kaufes zu verlangen. Allerdings steht es dem Rich-<br />
•ter frei, bloss auf eine Herabsetzung des Kauf-<br />
J)leises zu erkennen, sog. Minderungsklage, wenn<br />
der gekaufte Wagen auch mit dem Mangel für den<br />
Käufer brauchbar ist. Dies dürfte aber nach Ihrer<br />
Darstellung, für welche Sie bewoispilichtig sind, bei<br />
Ihnen kaum zutreffen.<br />
Frage 2: Entweder hat der Vertreter Ihnen<br />
Zusicherungen gemacht, die ihm selbst vom Geschäfte<br />
gemacht worden sind oder er hat Ihnen wider<br />
besseres Wissen die Zusicherungen abgegeben.<br />
Im letztern Falle liegt zweifellos absichtliche<br />
Täuschung vor. Hier wird der Richter fast immer<br />
auf Wandelung des Kaufes und sehr selten auf<br />
Minderung, d. h. auf Preisreduktion, erkennen. Allerdings<br />
sind Sie pflichtig, den Beweis zu erbringen<br />
dass die Täuschungsabsicht auf der verkäufe-<br />
Tischon Seite bestand, was unter Umständen nicht<br />
leicht sein dürfte.<br />
Ist hingegen die Zusicherung die Folge unrichtiger<br />
Information des Vertreters, so trifft aber dessen<br />
Geschäftsherrn ein Verschulden, dass er nicht<br />
dafür besorgt war, dass solch unrichtige Abgaben<br />
vermieden werden. Er muss deshalb auch die Folgen<br />
auf sich nehmen, auch wenn sie gewisse Härten<br />
für ihn haben.<br />
Frage 3: Die für die Versicherung und Fahrbcwilligung<br />
für den Wagen (d. h. die Verkehrsbewilligung)<br />
ausgelegten Summen könnten Sie nur<br />
dann von der Gegenpartei als Schaden einfordern,<br />
wenn Sie überhaupt keinen Wagen mehr anschaffen<br />
wollten. Aus Ihrer ganzen Darstellung geht aber<br />
das Gegenteil hervor. Sie können die Versicherung<br />
und die Verkehrsbewilligung nach vorgängiger Verständigung<br />
mit Versicherung und Autobehörden auf<br />
den neuen Wagen überschreiben lassen. Ist das<br />
neue Auto stärker, so müssen Sie allerdings die<br />
Differenz der Steuer erlegen. Die Kosten, welche die<br />
Umschreibung verursachen, dürfen Sie vom Verkäxifer<br />
einfordern.<br />
Fragen 4, 5 und 6: Im allgemeinen haben<br />
ditf Gerichte bei Occasionswagen die Neigung, nur<br />
auf Preisminderung und nicht auf Wandelung (d.<br />
h. Rückgängigmachung des Kaufes) zu erkennen.<br />
Da für Sie aber nur ein militärdiensttauglicher<br />
Wagen in Frage kämmt und Ihnen nach unserer<br />
Ansicht billigerweise nicht zugemutet werden darf,<br />
jeweils einen andern Wagen für den Dienst zu stellen,<br />
so erscheint uns die Wandelungsklage hier als<br />
Segcbon. Sie haben' deshalb das Recht, vom Verkäufer<br />
sei es durch gütliche Verhandlungen, sei es<br />
im Prozesswego, zu verlangen, dass er Ihnen den<br />
Kaufpreis samt Zinsen zurückerstatte, in Ihrem<br />
Falle die zwei Akzepte oder aber deren Gegenwert.<br />
Sie hingegen müssen sioh einen angemessenen Absug-<br />
für dio Benutzung des Wagens gefallen lassen,<br />
ferner dürfen Sie Ersatz verlangen für allfällig auf<br />
dem Wagen gemachte Verwendungen (,z. B. Einbau<br />
eines Richtungszeigers etc.). Der Verkäufer muss<br />
Ihnen für den Schaden aufkommen, der Ihnen effektiv<br />
entstanden ist dadurch, dass Sie einen Ersatzwagen<br />
stellen mussten. Auch dürfen Sie allfälligen<br />
weitern Schaden, welcher Ihnen durch die<br />
Auflösung des Vertrages entstanden ist, verlangen,<br />
sofern der Verkäufer nicht beweist, dass<br />
ihm keinerlei Verschulden zur Last falle. Dies dürfte<br />
ihm aber nach Ihrer Darstellung und den daraus<br />
in Beantwortung Ihrer Frage 2 gezogenen Schlüssen<br />
ziemlich schwer fallen.<br />
Auf Ihre Frage 5 fügen wir der Vollständigkeit<br />
halb,er bei, dass sie, wenn der Vertrag durch die<br />
Wandelungsklage rückgängig gemacht würde, dahinfällt;<br />
würde aber der Vertrag als zu recht bestehend<br />
erkannt, so könnten Sie trotzdem vom Verkäufer<br />
nicht den Einbau eines neuen Motors verlangen,<br />
da durch die Preisminderungsklage resp<br />
Urteil die Kaufsumme derart herabgesetzt werden<br />
soll, dass sie dem tatsächlichen Werte des Kaufsobjektes<br />
entspricht. Diese Preisreduktion ermöglicht<br />
es dem Käufer, für die als Reduktion erhaltene<br />
Differenzsumme Verbesserungen am Auto vornehmen<br />
zu lassen. *<br />
Tedin. Sp»*c»«h*si«al<br />
Frage 7445. Gelbscheiben bei Nebel. Für Fahrten<br />
bei Nebelwetter sowie, bei Schnee und Regen<br />
wird von den Händlern die Verwendung von Gelbscheiben,<br />
die über den Scheinwerfern anzubringen<br />
sind, empfohlen. Ich bin mir nun im Unklaren, inwiefern<br />
die Sicht eine bessere sein kann, als mit<br />
dem weissen Licht, und bitte um Aufklärung über<br />
diesen Punkt. M. in A.<br />
Frage 7446. Anordnung der Bedienungsorgane<br />
und der Instrumente im Führersitz. Ich habe seinerzeit<br />
gelesen, dass beim Automobilbau die Tendenz<br />
herrscht, die Bedienungsorgarne um das Lenkrad<br />
zu gruppieren und die Instrumente auf den<br />
Mittelteil des Instrumentenbrettes zu konzentrieren.<br />
Wie ist das gedacht und welche Vorteile sind von<br />
diesen Anordnungen zu erwarten ? P. F in B.<br />
bremse usw Auf unserer Abbildung 1 sehen Sie<br />
ein Muster der zentralen Anordnung der Bedienungsorgane<br />
um das Lenkrad. Der Führer muss<br />
sein Äuget nur für kurze Momente von der Fahrbahn<br />
ablenken.<br />
Abbildung 2: Fünf Instrumente geschmackvoll und<br />
leicht kontrollierbar zentral auf einer Instrumententafel<br />
angeordnet.<br />
Sind iiiur wenige Instrumente vorhanden, so<br />
werden dieselben aus Gründen der Uebersichtlich-<br />
tungsgraden gewachsen wären, nicht aber die Zylinder.<br />
Wenn ihr Motor zu heiss wird —- was aber<br />
bei dem Typ, den Sie fahren, im allgemeinen nicht<br />
der Fall ist — so müssen Sie den Verdichtungsgrad<br />
etwas verringern. Im übrigen ist reichliche Oeluns<br />
das beste, was einen luftgekühlten Motor kühl erhält.<br />
Haben Sie den Vertreter Ihrer Marke, von<br />
dem man Auskünfte in dieser Sache erwarten darf,<br />
auch befragt ?<br />
wlt.<br />
Frage 7448. Reinigung des Chassis. Wissen Sie<br />
mir einen Rat? Ich habe das Postauto viel zu waschen.<br />
Die Karosserie wird natürlich schon mit<br />
dem Schwamm gewaschen , aber das Chassis, wie<br />
soll ich das gründlich reinigen? Wir haben schon<br />
laufende Brunnen, aber gar kein Druckwasser. Dio<br />
Gemeinde hat noch keine Hydranten. Was kann ich<br />
machen? H. W in E.<br />
Antwort Die Frage läuft hier darauf hinaus,<br />
wieviel es sich auszulegen lohnt, um eine bessere<br />
Reinigungsanlage zu schaffen. Wenn Ihre Zeit<br />
kostbar ist, wird sich eine teurere leistungsfähige<br />
Reinigungsanlage natürlich besser rentieren als ein<br />
Notbehelf, der jedoch wiederum dann am Platze<br />
ist, wenn Ihnen die Arbeitszeit nichts kostet. Den<br />
Entscheid darüber müssen wir mangels näherer<br />
Kenntnis der Verhältnisse Ihnen überlassen.<br />
Als leistungsfähigste Anlage käme eine durch<br />
Elektromotor angetriebene Pumpenanlage in Be-<br />
keit auf einer besonderen Instrumententafel in der tracht. Derartige Druckpumpen, die 15 Atmosphären<br />
und mehr Druck liefern, und die speziell für<br />
Mitte der Spritzwand zusammengefasst. Unsere<br />
Abbildung zeigt Ihnen ein Modell einer solchen rasche Wagemeinigung geschaffen sind, kommen<br />
Tafel, die natürlich in den verschiedensten Variationen<br />
anzutreffen ist. Auf einen Blick kann man ist an und für sich billig, aber die Anschaffungs-<br />
als fertige Aggregate in den Handel. Ihr Betrieb<br />
den Kilometerzähler, die Uhr, den Benzinstandsanzeiger,<br />
das Amperemeter und den Oeldruckmesser Franken.<br />
kosten botragen doch mindestens einige hundert<br />
kontrollieren, was speziell in voller Fahrt wichtig<br />
Daneben existieren aber auch handbetriebene<br />
ist.<br />
wlt.<br />
Pumpen, welche die Reinigung schon sehr erleichtern.<br />
Solche Pumpen gestalten auch noch die An-<br />
Frage 7447. Heisse Zylinder in luftgekühltem<br />
Motor. Ich fahre einen 5,9/12-Wagen mit luftgewendung<br />
rotierender Bürsten und and erer mecha-<br />
kühltem 4-Zylindermotor und möchte jetzt die Zy-nischelinder ausschleifen lassen. Eine Reparaturwerkmals<br />
beschrieben haben. Bezugsquellen finden Sie<br />
Reinigungsmittel, wie wir sie fichon mehrstätte<br />
am hiesigen Platz empfiehlt den Einbau von im Inseratenteil unseres Blattes.<br />
Leichtmetallkolben zwecks besserer Wärmeablei-<br />
Damit alle Stellen des Chassis leichli zugänglich<br />
tung. Ein Mechaniker machte mich auch auf zu-sindsammengesetzte Kolben aufmerksam, die nur einen tung beschaffen, die den Wagen genügend hoch zu<br />
.sollten Sie sich auf alle Fälle erae Vorrich-<br />
Aluminiumboden haben, bei denen die Laufflächen heben oder zu kippen gestattet. Eine Putegrube ist<br />
jedoch aus Grauguss bestehen. Ich wäre Ihnen dagegen schon weniger vorteilhaft, weil sie erstens<br />
sehr verbunden, wenn Sie mir freundlichst mitteilen<br />
würden, ob beide Kolbenarten gut verwendbequemer<br />
Stellung gestattet. Zudem wfirde bei<br />
mehr kostet und dann doch nur ein Arbeiten in un-<br />
der<br />
bar sind.<br />
H. S. in F<br />
A n t w o r t: Mit zusammengesetzten Kolben<br />
sind gute Erfahrungen gemacht worden, und zwar<br />
speziell bei Lastwagenmotoren, wo man durch die<br />
bessere Wärmeleitungsfähigkeit des Kolbenbodens<br />
die Leistung erhöhen kann, ohne da-ss die Drehzahlen<br />
so hoch werden, dass das hohe Gewicht des<br />
zusammengesetzten Kolbens bereits störend wäre.<br />
Auch die Leichtmetallkolben versehen in vorzüglicher<br />
Weise ihren Dienst und sind sehr verbreitet.<br />
Sie lassen sich über die Vorteile der Kolbenarten<br />
am besten durch einen Fachmann an Hand vorgelegter<br />
Muster beraten.<br />
Ihr Fall liegt jedoch anders. Sie fahren einen<br />
ziemlich alten, luftgekühlten Wagen, bei dem sich<br />
nicht die Kolben überhitzen, sondern dio Zylinder<br />
zu heiss werden. Die bessere Wärmeleitfähigkeit<br />
eines Aluminiumkolbens nutzt Ihnen also wenig,<br />
da ja die Wärme vom Kolben in die Zylinder-<br />
Putzgrube wohl der Wasserablauf Schwierigkeiten<br />
machen. Am billigsten kommen Sie weg, wenn Sie<br />
ein Gerüst von etwa Mannshöhe erstellen, auf das<br />
der Wagen hinaufgefahren werden kann.<br />
Allgemein können Sie die Müht» und Kosten<br />
der Chassisreinigung vermindern, wenn Sie das<br />
Chassis periodisch mit einer starken Farbschicht<br />
neu streichen. Mit dem damit erreichten guten Rostschutz<br />
ist dann eine gründliche Rfjdnigung weniger<br />
oft notwendig. Wenn aber schon einmal eine Reinigung<br />
vorgenommen wird, dann soll auch die unterste<br />
Schmutzschicht entfernt wejrden. Andernfalls<br />
verhärtet sich der Schmutz mit der Zeit immer<br />
mehr und verursacht so schlicslich doch nur mehr<br />
Mühe.<br />
Abbildung 1: Zentrale Anordnung der Bcdienungsorgane<br />
im Führersitz. Die Pfeile deuten auf die<br />
wichtigsten Bedienungsgriffe und Pedale hin.<br />
Antwort. Im Automobilbau herrscht heute<br />
die Tendenz, auch für den einfachen Gebrauchswagen<br />
ein Maximum an Komfort für die Insassen<br />
zu bieten. Auf den Fahrer angewendet, heisst das:<br />
möglichst rationelle und mühelose Bedienung des<br />
Lenkrades, der Gas- und Zündungseinstellung, des wände fliesst und dort vom Kühlwind abgeleitet<br />
Schalthebels und der Handbremse, sowie der Si-werdegnale und Pedale für die Kupplung und die Fuss- zielen, da z-war Aluminiumkoiben höheren Verdich- muss. Mehr Leistung ist auch nicht zu er-<br />
kann entsprechend leichter u-nd rascher<br />
•werden.<br />
Nach jeder Reinigung solle:« die Chassisteüe<br />
mit einer Ool-Petrol-Mischung 'oder einem der im<br />
Handel befindlichen Spezialpräparate abgepinselt<br />
oder eingestäubt werden. Der «ich im Betrieb ansammelnde<br />
Schmutz haftet danja weniger stark und<br />
entfernt<br />
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In Beantwortung Ihrer Anfrage vom 11. November <strong>1929</strong> kann ich Ihnen<br />
mitteilen, dass ich mit meinem, im Mai ds. J. gehäuften Alfa Romeo, 6 G.<br />
1750 Sport, in jeder Beziehung restlos zufrieden bin. Punkto Qualität, Steuerung,<br />
Federung, Reprise, Service der Generalvertretung, habe ich nicht das<br />
Geringste zu tadeln. Ich habe den Wagen in jeder Hinsicht, sowohl als<br />
Sport- und Tourenwagen in der Ebene und auf unsern Bergpässen, wie auch<br />
als Stadiwagen ausprobiert und kann sagen, dass er nach meiner Ueberzeugung<br />
auch für unsere schweizerischen Verhältnisse der ideale Wagen ist.<br />
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(Das Original kann beim Generalvertreter eingesehen werden)<br />
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Londoner Verkehrsfragen. Nach einem Te- unter anderem die obligatorische Automobillegramm<br />
der «United Press» ist eine grund- Versicherung gegen Drittpersonen enthält,<br />
legend© Aenderung der englischen Verkehrs- Der Minister des Verkehrswesens, Herbert<br />
Ordnung in Sicht. Nach einem Gesetzesent- Horrison, hat gestern im Unterhaus einen<br />
wurf, der in den nächsten Tagen zur Ab- Zusammenschluss der Londoner Verkehrsstimmung<br />
gelangt, soll in Zukunft für alle mittel angeregt. Er führte aus, dass die In-<br />
Motorfahrzeuge dio Geschwindigkeit auf 30 teressen des Publikums besser gewahrt wer-<br />
Meilen (etwa 49 Kilometer) in der Stunde den würden, wenn an Stelle der zahlreichen<br />
angesetzt werden. Ueberschreitungen wer- Einzelinteressen eine einzig© zusammenden<br />
bestraft.<br />
geschlossene Gesellschaftsform den öffentli-<br />
Das Verkehrsministerium hat dem Unter- chen Besitz vertreten würde. Wie man bishaus<br />
ein© Transportbill vorgelegt, welche her hört, gilt es als ausgeschlossen, dass im<br />
jetzigen Parlament eine Mehrheit für die Verstaatlichung<br />
der Londoner Verkehrsmittel<br />
zustandekäme.<br />
mg.<br />
Zum Renovationsprogramm der Seestrasse in<br />
Romanshorn machto der Chef des thurjrauischen<br />
Baudepartementes in einer der letzten Grossratssitzungen<br />
einige kurze Ausführungen. Für das Jahr<br />
1930 ist folgender Ausbau vorgesehen:<br />
Am Untersee: Ausbau in Steckborn. Berlingen,<br />
Mannenbach und Ermatingen und in der Gegend<br />
von Romanshorn der Ausbau vom Scheidweg bei<br />
Arbon über Frasnacht. Egnaoh bis zur Gemeindegrenze<br />
Salmsach. Dann von der Gemeindegrenze<br />
11<br />
Romanshorn bis und mit Gemeinde Uttwil und endlich<br />
das Strassengebiet auf der Gemeinde Güttingen.<br />
Nicht ausgebaut wird die Seestrasse in den Gemeinden<br />
Salmsach und Kesswil.<br />
Herr Grundbuchverwalter Rutschmann wünschte<br />
in seinem Votum den beschleunigten Ausbau der<br />
Seestrasse und äusserte den Wunsch, dass der Gemeindeanteil<br />
von Romanshorn an diesem Strassenausbau<br />
möglichst klein ausfallen werde. Diese Anregungen<br />
wurden vom Regierungstisch dahin beantwortet,<br />
dass die Gemeinde Romanshorn nicht<br />
schlechter, aber auch nicht besser behandelt werden<br />
könne als andere Ortschaften.<br />
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III. Blatt<br />
BERN, 6. Dezember <strong>1929</strong><br />
M<br />
III. Blatt<br />
BERN, 6. Dezember <strong>1929</strong><br />
Verkehrsunfälle und ihre Ursachen<br />
London, Dezember <strong>1929</strong>.<br />
Seit dem Jahre 1926 verarbeitet die statistische<br />
Abteilung der englischen Safety First<br />
Association ein höchst interessantes und einzigartiges<br />
Material, das ihr von den englischen<br />
Gerichtshöfen zur Verfügung gestellt<br />
wird und eine aufschlussreiche Untersuchung<br />
über die Ursachen von Strassenverkehrsunfällen<br />
ermöglicht. Wir haben die Ergebnisse<br />
der jeweiligen Statistik, welche je zwei<br />
Sommermonate umfasste und sich nur mit<br />
den schwersten Fällen mit tödlichem Ausgang<br />
befasst, in diesem Blatte veröffentlicht<br />
(pro 1927: in Nr. 55, Jahrgang 1928, pro<br />
1928: Nr. 13, Jahrgang <strong>1929</strong>). Inzwischen haben<br />
freilich die statistischen Aemter einzelner<br />
Schweizer Städte angefangen, dieser Materie<br />
gleichfalls ihre besondere Aufmerksamkeit<br />
zu widmen und haben recht brauchbare Zusammenstellungen<br />
publiziert (siehe beispielsweise<br />
«Die Zürcher Strassenverkehrsunfälle<br />
1926—1928» in Nr. 88 der « A.-R.»). Wenn<br />
wir es aber trotzdem als zweckmässig erachten,<br />
auch auf die Ergebnisse einer ausländischen<br />
Untersuchung hinzuweisen, so<br />
deshalb, weil einmal die englische Arbeit sich<br />
auf die Unfälle des ganzen Landes (mit Ausnahme<br />
von Schottland und Wales) und nicht<br />
nur auf einzelne Städte bezieht. Zudem ist<br />
die Analyse auf die schwersten Unfälle mit<br />
gerichtlichem Nachspiel beschränkt, wo die<br />
Ursachen mit grösster Genauigkeit und Sorgfalt<br />
in einer umfangreichen Untersuchung<br />
eruiert werden, währenddem die schweizerischen<br />
Statistiken auch die leichtesten Fälle<br />
mitberücksichtigen, deren Klassierung zu einem<br />
beträchtlichen Prozentsatz auf Grund<br />
eines einfachen Polizeirapportes erfolgte.<br />
Endlich mögen die Zahlen auch deshalb für<br />
ausländische Leser interessant sein, als England<br />
doch eine mächtigere Verkehrsintensität<br />
aufweist als beispielsweise gerade die<br />
Schweiz, weshalb den Statistiken auch eine<br />
entsprechende Bedeutung zukommt.<br />
Für das Jahr <strong>1929</strong> sind die Erhebungen in<br />
England auf breitere Basis gestellt worden,<br />
indem einmal sämtliche Verkehrsunfälle,<br />
gleichviel, ob ein Motorfahrzeug daran beteiligt<br />
war oder nicht, in Betracht gezogen<br />
werden und sich die Periode der Beobachtung<br />
auf sechs anstatt wie bisher nur auf<br />
zwei Monate bezieht. Das gesammelte Material<br />
ist aber bis zur Stunde erst teilweise<br />
verarbeitet worden und ist die Veröffentlichung<br />
der gesamten Untersuchung erst an-<br />
tracht gezogenen Fälle durch Fehler im Ver-<br />
der gesamten Strassenbenützer, seien<br />
lässlich des nächstjährigen Strassen- und Verursachung von Kollisionen ist, als ge-haltemeinhin angenommen wird. Dieses Re-<br />
es nun Motorfahrzeugführer, Fuhrleute, Rad-<br />
Transportkongresses vorgesehen.Mittlerweile<br />
sind aber die Resultate der beiden für die sultat ist um so bedeutungsvoller, als ge-fahrerade in der Hauptstadt London mit ihrem sind, und nur die verbleibenden 13 Prozent<br />
oder Fussgänger, verursacht worden)<br />
früheren Statistiken ebenfalls massgebenden<br />
Monate Juli und August zusammemgefasst Riesenverkehr von der Forderung nach einer liegen mehr oder weniger ausserhalb des<br />
und im Journal des Safety First-Verbandes gesetzlich festgelegten Maximalgeschwindigkeit<br />
bisher immer abgesehen worden ist und<br />
menschlichen Einflusses. Das sogenannte<br />
publiziert worden. Wir beziehen uns auf diese<br />
Zahlen, und zwar um so eher, als sie am besten<br />
einen Vergleich mit früheren Jahren gen England mit Berechtigung ins Auge ge-<br />
die Aufhebung einer solchen Limite im übri-<br />
gestatten.<br />
fasst wird. Bekanntlich kennt Grossbritanhien<br />
auch nicht die obligatorische Führer-<br />
Zur Berücksichtigung gelangten 781 Verkehrsunfälle<br />
mit tödlichem Ausgang, wovon prüfung und ist es um so interessanter, dass<br />
736 oder 94,2 Prozent auf Unfall© mit Motorfahrzeugen<br />
entfallen, die insgesamt den Tod auf mangelnde Fahrpraxis zurückzuführen<br />
keine zwei Prozent der schweren Unfälle<br />
von 815 Personen zur Folge hatten. Von diesen<br />
Unfallereignissen gehen 315 oder 40,31<br />
Prozent zu Lasten der Führer von mechanisch<br />
betriebenen Fahrzeugen und verteilen<br />
sich auf die einzelnen Fahrzeugkategorien<br />
wie folgt:<br />
Motorräder 188 24,06%<br />
Personenautos 80 10,24%<br />
Last- u. Lieferungswagen 25 3,20%<br />
Omnibusse 16 2,05%<br />
Taxameter 4 0,51%<br />
Trainways 2 0,25%<br />
315 40,31%<br />
(1928: 39,1%)..<br />
Die den Führern zur Last gelegten hauptsächlichsten<br />
Verschulden lassen sich wie<br />
folgt gruppieren :<br />
zu schnelles Fahren<br />
ungenügende Aufmerksamkeit<br />
Fälle<br />
113<br />
<strong>1929</strong><br />
1446%<br />
an Kreuzungen 54 6,91%<br />
Fahren auf der falschen<br />
1928<br />
15,1%<br />
5,8%<br />
3,1%<br />
Strassenseite 38 4,87%<br />
unvorsichtiges Ueberholen anderer<br />
Fahrzeuge 32 4,10%<br />
Befahren des Trottoirs 18 2,3 %<br />
mangelnde Fahrpraxis 12 1,54%<br />
kein oder ungenügendes Signalisieren<br />
12 1,54%<br />
übrige Ursachen, (ungeblendete<br />
Scheinwerfer, physiial. Gebrechen,<br />
Trunkenheit etc.) 20 2,56% 2,7%<br />
4,0%<br />
ü%<br />
1,0%<br />
II ne se discute pas<br />
Garanti conforme au nouveau reglement de police entrant en vigueur le<br />
1 er janvier 1930. Le seul dispositif qui evite l'extinction des phares aux<br />
croisements.<br />
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En outre, pour facmter les automobilistes la maison s'est adjointe un departeconditions.<br />
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Die Ueberschreitung des den obwaltenden<br />
Umständen angepassten Tempos bleibt also<br />
nach wie vor das hauptsächlichste Vergehen<br />
der Führer. Erfreulicherweise für England<br />
hat diese Unfallursache aber wenigstens<br />
nicht zugenommen, sondern einen leichten<br />
Rückgang zu verzeichnen. Wichtig aber ist<br />
die Feststellung, dass das zu schnelle Fahren<br />
in weit geringerem Masse die primäre<br />
sind. Es soll dies keineswegs als ein Argument<br />
gegen eine Prüfung, die sicherlich ihre<br />
verdienstlichen Seiten hat, geltend gemacht<br />
werden, aber das Resultat mag doch dartun,<br />
dass mit einem sorgfältigen und strengen<br />
Fahrexamen noch nicht alles gewonnen ist.<br />
Ungenügendes Signalisieren führte auch nur<br />
in wenigen Fällen zu einer Katastrophe, obwohl<br />
in England viel weniger mit akustischen<br />
Signalen «gearbeitet» wird als beispielsweise<br />
in der Schweiz. Es ist dies auf eine<br />
viel ausgeprägtere Disziplin und Verkehrsverständnis<br />
bei Fahrern und Passanten zurückzuführen<br />
und beweist, wie viel hier mit<br />
einfachen Mitteln und einiger gegenseitiger<br />
Aufmerksamkeit erreicht werden kann. Zum<br />
besseren Verständnis der Sammelrubrik<br />
«übrige Ursachen» sei noch beigefügt, dass<br />
physikalische Gebrechen nur zu drei, Trunkenheit<br />
nur zu zwei Kollisionen mit tödlichem<br />
Ausgang geführt haben, was sicherlich für<br />
einen hohen Standard des Verantwortlichkeitsgefühls<br />
bei den Fahrzeuigführern spricht.<br />
Nach den Erläuterungen von Oberst J. A. A.<br />
Pickard, welcher für die ganze Publikation<br />
verantwortlich ist, sind die verhältnismässig<br />
häufigen Unfallereignisse an Strassenkreuzungen<br />
hauptsächlich auf die Unsicherheit in<br />
den Regeln betr. des Kreuzens von Fahr-<br />
Automob ilistes, attention!<br />
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zeugen zurückzuführen. Die Verhältnisse in<br />
der Schweiz dürften hier ziemlich ähnlich©<br />
sein, wo in den verschiedenen Kantonen ebenfalls<br />
die abweichendsten Interpretationen der<br />
diesbezüglichen Vorschriften Geltung haben«<br />
Primär für die Bestrebungen zur Hebung<br />
der Verkehrssicherheit ist die Beobachtung,<br />
dass nicht weniger als 87 Prozent der in Be-<br />
«human element», der menschliche Faktor,<br />
spielt bei all diesen unglücklichen Ereignis*<br />
sen eine überragende Rolle, weshalb es gilt,<br />
die Schwerkraft der Bemühungen auf dieses<br />
Element zu verlegen, um dessen Einfluss so<br />
viel wie immer möglich zu reduzieren. Nutein<br />
Prozent der 781 fatalen Unfälle wurdo<br />
von den Richtern als für unvermeidlich angesprochen,<br />
so dass es Mittel und Wege geben<br />
muss, um den übrigen 99 Prozent zu<br />
Leibe rücken zu können.<br />
Von den Motorfahrzeugführern abgesehen,<br />
fallen den übrigen Strassenbenützern 46,66<br />
Prozent aller Unfälle zur Last. Ihr Schuldkonto<br />
ist also schwerer beladen als dasjenige<br />
der Fahrer, was diese zwar keinesfalls zu<br />
falschem Hochmut hinreissen darf, aber anderseits<br />
auch den „Mitmenschen, welche inl<br />
irgendeiner anderen Eigenschaft die Strasse<br />
benützen, zeigen soll, wie wenig ihre pharisäerhafte<br />
Gewohnheit, immer und überall<br />
den Fahrzeugführer verantwortlich machen<br />
zu wollen, berechtigt ist. Ueber die Verteilung<br />
der Verantwortlichkeit orientieren folgende<br />
Zahlen :<br />
Zahl der Unfalls<br />
Unfallsuraaehe absolut in %<br />
Fuhrleute 4. o.51<br />
Radfahrer 83 10,63<br />
Fahrzeugpassagiere S 1,15<br />
Fohler erwachsener Fussgänger 136 17,44<br />
Fehler jugendlicher Fussgänger 132 16,93<br />
46.66<br />
(1928: 43%)'.<br />
Die geringe Beteiligung der Fuhrleute ist<br />
natürlich grösstenteils der ständig zurückgehenden<br />
Zahl von Pferdefuhrwerken zuzuschreiben.<br />
Anderseits muss aber auch zur<br />
Ehre der Fuhrleute gesagt werden, dass sie<br />
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gerade in den Städten der Verkehrsordnung<br />
im allgemeinen weit mehr Beachtung schenken,<br />
als man dies auf dem Kontinent gewöhnt<br />
ist. Im Vergleich mit den Ergebnissen<br />
des Vorjahres schneiden die Radfahrer<br />
weitaus am schlechtesten ab, ist doch ihre<br />
schuldhafte Beteiligung an Unfällen um ganze<br />
drei Prozent, d. h. um 17 Fälle, gestiegen.<br />
Welche Fehler dabei hauptsächlich begangen<br />
worden sind, geht aus der vorläufigen Zusammenstellung<br />
nicht hervor, ist aber auch<br />
für unsere Betrachtung irrelevant. Sicher<br />
aber ist, dass durch geeignete Massnahmen<br />
und Selbsterziehung der Radfahrer bezüglich<br />
der Verkehrssicherheit noch vieles verbessert<br />
werden kann. Es liegt dies übrigens<br />
um so mehr im ureigensten Interesse der<br />
Velofahrer, sind sie doch in viel höherem<br />
Masse selbst Opfer des Unfalles, als dies bei<br />
den übrigen Strassenbenützern der Fall ist.<br />
So büssten von 132 an Kollisionen beteiligten<br />
Radfahrern, wovon 83 die Schuld an dem<br />
Unglück trugen, nicht weniger als 98 ihr Leben<br />
ein und haben ihre Unvorsichtigkeit also<br />
furchtbar teuer bezahlt. Ein ähnliches und<br />
ebenso tragisches Verhältnis ergibt sich bei<br />
den Motorradfahrern, wo 199 von 326 in<br />
Verkehrsunfälle verwickelte Fahrer den Fehler<br />
mit dem Leben quittieren mussten. Am<br />
besten kommen die Automobilisten weg, indem<br />
bei 127 ihnen zur Last gelegten Unfällen<br />
36 der beteiligten Führer getötet wurden.<br />
Wenn die Ueberschreitung des den Umständen<br />
angepassten Tempos als eines der<br />
hauptsächlichsten Vergehen der Motorfahrzeugfahrer<br />
gebucht wird, so weist die Statistik<br />
bei den erwachsenen Fussgängern das<br />
achtlose Betreten und Ueberschreiten der<br />
Fahrstrasse als häufigste Ursache von Kollisionen<br />
nach. 107 Fälle- oder 13,7 Prozent<br />
aller Ereignisse sind auf diesen Mangel an<br />
Verkehrsdisziplin bei den Passanten zurückzuführen,<br />
ein Ergebnis, das ebensosehr zum<br />
Aufsehen mahnt wie die von den übrigen<br />
Strassenbenützern begangenen Fehler. Dabei<br />
ist nicht ausser acht zu lassen, dass die Verhältnisse,<br />
dank der vorbildlichen Verkehrsregelung<br />
in England, noch günstig liegen.<br />
Zufolge des an den meisten bedeutenderen<br />
Strassenkreuzungen praktizierten Go-and-<br />
Stoppverkehrs ist dem Fussgänger die Möglichkeit<br />
genommen, sich achtlos in den Fahrzeugstrom<br />
zu mischen. Durch die polizeiliche<br />
Obhut wird ihm der Zeitpunkt angegeben,<br />
wann die Strasse gefahrlos passierbar ist.<br />
In der Schweiz dagegen ist der Verkehrspolizist<br />
vorläufig nur für den Motorfahrzeuigfahrer<br />
da. Weder bei den Passanten noch<br />
bei den Trams hat er zu intervenieren. Der<br />
freie Schweizerbürger hat das besondere<br />
Vorrecht, die Strasse zu queren, wo und<br />
wann es ihm passt und wenn die Sache<br />
schief geht, dann hätte eben der andere aufpassen<br />
sollen! Wenn also selbst im verkehrsgewohnten<br />
England der Fussgänger<br />
noch ein derart hohes Schuldenkonto in<br />
Strassenverkehrssachen aufweist, wieviel<br />
mehr wird er in der Schweiz zur Gefährdung<br />
der Verkehrssicherheit, beitragen, wo ihn<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N r 104<br />
Die Baronin d Eiern siegte im Grand Prix der Tourenwagen von Tunis<br />
über die<br />
lie gesamte<br />
gesamte<br />
männliche<br />
männliche<br />
Gegnerschaft<br />
Gegnerschaft<br />
noch keine gesetzliche Bestimmung zu ganz<br />
präzisem Verhalten auf der Strasse zwingt.<br />
Wie richtig die gewaltigen Anstrengungen<br />
der Safety First-Organe sind, mit der Verkehrserziehung<br />
hauptsächlich bei der Schuljugend<br />
und so früh als möglich einzusetzen,<br />
ergibt die tragische Tatsache, dass etwas<br />
mehr als die Hälfte der getöteten Fussgänger<br />
Jugendliche unter 15 Jahren sind. In 47 Fällen<br />
spielten die betroffenen Kinder achtlos<br />
auf der Strasse, sprangen mit ihrem Spielzeug<br />
direkt in ein Vehikel hinein und holten<br />
sich so den Tod auf dem für sie völlig ungeeigneten<br />
Spielplatz. Diese Zahlen verpflichten<br />
nicht nur die Eltern, ihre Kinder<br />
von der Strasse fern zu halten, sondern stellen<br />
auch die Stadtbehörden vor die notwendige<br />
Aufgabe, für die Bereitstellung geeigneter<br />
Spielplätze zu sorgen, damit die Jugend<br />
doch zu ihrem Recht kommt und nicht auf<br />
Der Sieger des Grand Prix von Tunis, der erfolgreiche Italiener Brilli<br />
Peri (rechts) au/ Alfa Romeo und Lehoux (Bugatti)<br />
die Strasse angewiesen ist. Wie vorbildlich<br />
das Strassenwesen geregelt ist, illustriert<br />
die Statistik ebenfalls, wurden doch nur 4,7.<br />
Prozent aller Unfälle oder fast 2 Prozent<br />
weniger als im Vorjahre wegen ungünstigen-,<br />
Strassenverhältnissen veranlasse Ebenfalls<br />
im Rückgang befindlich sind die durch technische<br />
Fehler und- Mängel der Motorfahrzeuge<br />
heraufbeschworenen Unfälle, indem<br />
diese von sieben Prozent im letzten Jahre<br />
auf rund drei Prozent pro <strong>1929</strong> zurückgegangen<br />
sind. Wir sehen daraus auch, welch<br />
hohen Grad der Zuverlässigkeit das moderne<br />
Strassenfahrzeuig aufweist und wie sich die<br />
technischen Verbesserungen auch in der Unfallstatistik<br />
vorteilhaft auswirken.<br />
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N" 104 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Wenn dieser interessanten Zusammenstellung<br />
der Safety First-Association noch der<br />
Vorwurf gemacht werden kann, dass sich die<br />
Zeit der jewieiligen Erhebungen auf zwei Monate<br />
beschränkt — ein Mangel, der übrigens<br />
durch die für <strong>1929</strong> erstmals durchgeführte<br />
sechsmonatliche Beobachtungperiode vollständig<br />
aufgehoben wird — so zeigt doch ein<br />
Vergleich der nunmehr vorliegenden vier<br />
Jahresstatistiken, dass es sich nicht um Zufallresultate<br />
handeln kann. Von kleinen Bewegungen<br />
im einen oder anderen Sinne abgesehen,<br />
ist sich nämlich die prozentuale Bedeutung<br />
der verschiedenen Unfallursachen<br />
gleichgeblieben. Es ist übrigens auch erfreulich<br />
zu sehen, welches Verständnis die Qerichtsorgane<br />
den Bemühungen um dieStrassensicherheit<br />
entgegenbringen, indem sie<br />
die zeitraubende Arbeit der Sammlung und<br />
ersten Schichtung des Materials freiwillig<br />
übernommen haben und unverdrossen durchführen.<br />
So wird der ganzen Bewegung der<br />
Erfolg nicht fehlen, nachdem alle, die dazu<br />
berufen sind, das ihrige zur Lösung des Problems<br />
beizutragen, mit gutem Willen zur Sache<br />
halten und unverdrossen dafür einstehen,<br />
bi.<br />
Eisenbahn und Automobil in Deutschland.<br />
Wie bei uns die S. B. B. mit der « Sesa », so<br />
kämpft in Deutschland die Reichsbahn gegen<br />
das Vordringen des privaten Güterbeförderungsdienstes<br />
durch die Automobile. Die<br />
deutsche Reichsbahn hat denn auch den Einnahmeausfall<br />
durch den privaten Automobiltransport<br />
auf 250 Mill. Reichsmark berechnet<br />
und für 1932 sogar eine Steigerung dieses<br />
Ausfalls bis zu 500 Millionen Reichsmark prophezeit.<br />
Es wurde deshalb, nach einer Meldung<br />
der « Kölnischen <strong>Zeitung</strong> », ein Sachverständigen-Ausschuss<br />
einberufen, der sich aus<br />
Verkehrsspezialisten zusammensetzt, die objektiv<br />
die Wirkungen der bisherigen Verhältnisse<br />
zu untersuchen haben und auf Grund<br />
ihrer Untersuchungen ein Votum ausarbeiten<br />
sollen. Man hofft, dass sich bei fortschreitender<br />
Arbeit eines solchen Ausschusses ergeben<br />
wird, dass die Schwierigkeiten einer Verständigung<br />
bzw. Zusammenarbeit von Reichsbahn<br />
und Automobil, was die technische Seite anbelangt,<br />
doch geringer sind, als es bisher den<br />
Anschein machte.<br />
sr.<br />
Sei dir bewusst, dass ein neuer Motor so<br />
empfindlich ist wie ein Neugeborener. Erst<br />
nach 1500 Kilometern darf er auf die volle<br />
Leistung beansprucht werden.<br />
^eMstefett<br />
Die Berner Bahnhof-Frage<br />
Am verflossenen 18. November haben die<br />
S. B. B. das Projekt der Verlegung des<br />
Stückgüterbahnhofes vom Areal an der Laupenstrasse<br />
nach Weyermannshaus genehmigt.<br />
Damit ist die Berner Bahnof-Frage<br />
von neuem in den Brennpunkt des öffentlichen<br />
Interesses gerückt. Die bundesstädtische<br />
Bürgerpartei ergriff diesen Anlass, um<br />
in einer öffentlichen Versammlung den ganzen<br />
Fragenkomplex einmal durch einen<br />
Fachmann zur Darstellung und Diskussion<br />
bringen zu lassen. Es (gelang ihr dabei, als<br />
Redner den Berner Stadtpräsidenten, Herrn<br />
H. Lindt, zu gewinnen, womit die denkbar<br />
beste Gewähr für eine richtige Beleuchtung<br />
der teilweise divergierenden Standpunkte,<br />
vor allem der Standpunkte der Gemeinde<br />
Bern und der S. B. B., geboten wurde.<br />
Einleitend schilderte der Redner in einem<br />
kurzen Rückblick die<br />
Geschichte des bundesstädtischen Bahnanschlusses<br />
:<br />
Die Entstehung, des ersten Bahnhofes auf<br />
dem Wyler im Jahre 1857, als Endstation<br />
der Linie Olten-Bern, die Inangriffnahme der<br />
«Roten Brücke» im darauffolgenden Jahr,<br />
die Einweihung eines Kopfbahnhofen auf dem<br />
heutigen Areal, in der Stadt selbst, im Jahre<br />
1860, die Umwandlung dieses Kopibahnhofes<br />
in einen durchgehenden Bahnhof im Zeitraum<br />
1889—1892, die anno 1897 vorgenommene<br />
Erweiterung des Güterbahnhofes durch<br />
Inanspruchnahme von Gelände bei Weyermannshaus,<br />
die drei Jahre später begonnenen<br />
Abgrabungen an der Grossen Schanze<br />
zum Zweck der Platzgewinnung für die neu<br />
eingeführte Gürbetal-Linie; 1911 wurde in<br />
Weyermannshaus ein neuer Rangierbahnhof<br />
erbaut, 1913 auf dem Areal des frühern<br />
Aebigutes das heutige Lokomotivdepot ausgeführt.<br />
Die Anlage als Ganzes erwies sich aber<br />
schon im Jahre 1912 als den gesteigerten<br />
Verkehrsverhältnissen nicht mehr genügend.<br />
Es wurde ein allgemeines Umbauprojekt ausgearbeitet,<br />
das dann aber bei Kriegsausbruch,<br />
z. T. wegen eingetretener Finanizierunigsschwierigkeiten,<br />
wieder eingestellt werden<br />
musste. Immerhin wandte man sich<br />
1914/15 zur Ausarbeitung eines Gutachtens<br />
noch an den Hamburger Ingenieur Gleitn.<br />
Seitdem ist aber während 17 Jahren, nichts<br />
weiter geschehen.<br />
Die hauptsächlichsten<br />
Mängel der heutigen Zufahrt<br />
sind:<br />
Das ungünstige Profil auf der Nordost-<br />
Seite. Die Strecke verläuft bis zur Lorraine<br />
im Gefälle, um dann von hier bis zum<br />
Wyler stark zu steigen.<br />
Die Rote Brücke ist dem Verkehr mit den<br />
schweren elektrischen Lokomotiven nicht<br />
mehr gewachsen. Trotz zweigeleisiger Anlage<br />
der Linie darf auf ihr nicht gekreuzt<br />
werden, wodurch der Verkehr erschwert<br />
und verzögert wird.<br />
Ein- und Ausfahrt des Bahnhofes liegen in<br />
einer starken Kurve, die jede Uebersicht<br />
ausschliesst und deshalb eine starke Gefährdung<br />
bedeutet.<br />
Die zweigeleisige Anlage nach dem Wyler<br />
genügt nicht mehr, es müssen für die vier<br />
Linien Bern-Biel, Bern-Olten, Bern-Luzera<br />
und Bern-Thun total unbedingt vier Geleise<br />
erstellt werden.<br />
Der eigentliche Bahnhof<br />
'lässt nicht weniger zu wünschen übrig:<br />
Seine Geleisezahl ist zu klein, was die Abfertigung<br />
erschwert und Anlass zu Verspätungen<br />
gibt. Reservegeleise fehlen. Die zu<br />
hohe Verkehrsdichte steigert das Gefahrmoment<br />
in unzulässiger Weise. Die Perrons<br />
sind zu schmal und zu kurz. Ihr Zugangstunnel<br />
ist zu eng. Für den Gepäck- und Postverkehr<br />
fehlen Zugangstunnels zu den Perrons<br />
vollständig, es muss über die Geleise<br />
gefahren werden, wodurch wiederum Verzögerungen<br />
und Gefahren entstehen. Das<br />
Billetausgabe-Chälet hindert den Verkehr<br />
und die Uebersicht in der Bahnhofhalle. Zudem<br />
wird der Personenverkehr in der Halle<br />
und auf den Perrons durch den Verkehr mit<br />
Gepäckkarren und ganzen Karrenzügen empfindlich<br />
gestört. Ganz schlimm steht es mit<br />
den Dependenzen: Die Diensträume und<br />
Wartesäle sind teils zu klein, teils zu dunkel,<br />
teils fast nicht auffindbar, wenn nicht alles<br />
miteinander. Die Toiletten sprechen jeder<br />
modernen Hygiene Hohn. Bäder und andere<br />
Bedarfsanstalten) für den Reisenden fehlen<br />
überhaupt.<br />
An eine Verbesserung der bestehenden<br />
Verhältnisse durch blosse Umbauarbeiten ist<br />
nicht mehr zu denken. Es kommt nur noch<br />
ein Neubau in Frage.<br />
Vorgängig des Neubaues muss jedoch die<br />
Linienzuführung<br />
korrigiert werden. Die Stadt hat sich hier<br />
mit den S. B. B. über drei Projekte zu einigen<br />
:<br />
1. Das Projekt der verbesserten Lorrainelinie.<br />
2. Das Projekt der Engehaldelinie.<br />
3. Das Projekt der Lorrainehaldelinie.<br />
(Näheres hierüber siehe «A.-R.» Nr. 101.)<br />
Bei der Beurteilung dieser drei Projekte<br />
sind sowohl bahntechnische wie finanzielle,<br />
ästhetische und städtebauliche Momente zu<br />
berücksichtigen.<br />
Hauptsächlich aus finanziellen Rücksichten<br />
haben die S. B. B. das Projekt I zur Ausführung<br />
vorgeschlagen. Der bernische Gemeinderat<br />
lehnt diese Lösung jedoch ab, da<br />
der Nachteil der unübersichtlichen Kurve bei<br />
der Einfahrt in den Bahnhof bestehen bleibt,<br />
weil weiter der die Lorraine durchquerende<br />
Damm oder Viadukt die Entwicklung dieses<br />
Quartiers stört, weil die Lösung auch ästhetisch<br />
zu wünschen übrig lässt und weil während<br />
des Umbaues mit einer empfindlichen<br />
Hemmung des Bahnverkehrs gerechnet werden<br />
tnüsste.<br />
Die S. B. B. sind nur dann mit einer Verlegung<br />
der Linie einverstanden, wenn die<br />
Gemeinde Bern die Mehrkosten übernimmt.<br />
Diese betragen, den von der Gemeinde ohnehin<br />
aufzubietenden Anteil von 374,000 Franken<br />
eingerechnet, für das Lorrainehaldeprojekt<br />
2,024,000 Fr. und für das Engehaldeprojekt<br />
3,034,000 Franken. Von den übrigbleibenden<br />
Projekten hält der Gemeinderat das<br />
Engehaldeprojekt als am geeignetsten, trotzdem<br />
es das teuerste ist. Er begründet diese<br />
Stellungnahm© damit, dass durch den Wegfall<br />
der Linie in der Lorraine und auf der<br />
Schützenmatte wertvoller Platz gewonnen<br />
wird, was die Mehrkosten zum Teil schon<br />
ausgleicht, und dass die Befreiung der Lorraine<br />
von der Bahn auch städtebaulich,<br />
hauptsächlich im Hinblick auf die künftige<br />
Entwicklung dieses Quartiers, angezeigt ist.<br />
Der Nachteil der unübersichtlichen Linieneinführung<br />
in den Bahnhof bleibt dabei allerdings<br />
bestehen. Das Lorrainehaldeprojekt,<br />
das als einziges diesen Mangel nicht aufweist,<br />
bietet, abgesehen davon, keine wesentlichen<br />
Vorteile. Auch bei ihm bliebe<br />
durch den Viadukt die Entwicklung der Lorraine<br />
gehemmt oder doch wenigstens gestört.<br />
Die Schützenmatte ginge durch die<br />
Ueberquerung der Bahnlinie verloren und<br />
auch ästhetisch liess© die Lösung zu wünschen<br />
übrig.<br />
(Schluss folgt.)<br />
Die Merkmale einer Garage<br />
fähigen Stils sind diese zweiarmigen, hydraul., drehbaren<br />
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c
16<br />
AUTüMüblL-KtVUE<br />
Versteckte Kontrolle. Man schreibt uns: Ich<br />
möchte die Herren Automobilisten vor einer versteckten<br />
Kontrolle zwischen Horgen und Kilohberg<br />
warnen.<br />
Soeben erhalte ich nämlich durch unsern Polizeiposten<br />
ein Schreiben, dass ich Ende letzter Woche<br />
mit dem Auto zwischen Horgen und Kilchberg<br />
mit 48 km durchgefahren sei. Die Angaben waren<br />
suf Grund gut funktionierender Uhren gemacht<br />
•worden. Von einer Kontrolle habe ich mit dem<br />
besten Willen nichts sehen können und bin auf der<br />
genannten Strecke nicht angehalten worden. Der<br />
Polizeiposten Horgen schreibt von einer regierungslütüchen<br />
Verordnung, wonach auf einer beidseitig<br />
bebauten Straese nicht über 25 km gefahren werden<br />
dürfe. Wäre dieser Fall im Kanton Schwyz<br />
passiert, wäre der Zürcherblätterwald wieder voll<br />
von Raubritter- und Piratentum. Welchen Namen<br />
man dem mir passierten Fall geben will, überlasse<br />
ich der Autokontrolle von Horgen, während der<br />
Zeit da nichts zu kontrollieren ist. G. D. in S.<br />
Noms des cols<br />
Pass-Namen<br />
Albulapass<br />
Apnca, Colle d . .<br />
Aravis, Col des . .<br />
Arlbergpass . . . .<br />
Balmberg<br />
Ballon d'Alsace . .<br />
Bernardino, S. . . .<br />
Berninapass . . . .<br />
Brünigpass<br />
Etroits, Col des . .<br />
Faucille, Col de la .<br />
Finstermünzpass . .<br />
Flüelapass<br />
Forclaz, Col de la .<br />
Furkapass<br />
Galibier, Col du . .<br />
Gavia, Passo di . .<br />
Givrine, Col de la .<br />
Glandon, Col du . .<br />
Gotthard. St. . . .<br />
Grand St-Bernard .<br />
Grimselpass . . . .<br />
Hauensteinpass . . .<br />
Hulftegg<br />
Jaunp. (C.d.Bellegar.)<br />
Jnlierpass<br />
Klausenpass . . . .<br />
Lenzerheide . . . .<br />
MStres o =<br />
sur mer ouvert, oilen<br />
farestolie<br />
tarre, gesperrt<br />
2315<br />
1181<br />
1498<br />
1802<br />
1085<br />
1242<br />
2063<br />
2329<br />
1011<br />
1153<br />
1323<br />
1168<br />
2386<br />
1528<br />
2431<br />
2556<br />
2652<br />
1228<br />
1951<br />
2114<br />
2473<br />
2144<br />
635<br />
955<br />
1511<br />
2287<br />
1952<br />
1551<br />
Pente<br />
B 10%<br />
O 10%<br />
B 10%<br />
B 12%<br />
B 22%<br />
B 10%<br />
B 9%<br />
B 10%<br />
O 8%%<br />
O 7%<br />
O 10%<br />
B 8%<br />
B 10%<br />
B 9%<br />
B 10%<br />
B 18%<br />
B 13%<br />
O 9%<br />
B 11%<br />
B 10%<br />
B 11%<br />
B 8,5%<br />
O 7%<br />
O 10%<br />
B 10%<br />
B 10%<br />
B 12%<br />
O 10%<br />
Ouvert ä la eirculation<br />
Schneefrei<br />
de — vom — ä — bis<br />
ca.<br />
1. VI.—1. X.<br />
1. V.—13. X.<br />
1. VI.—15. X.<br />
I. VI.—15. Vin,<br />
1. V.—15. X.<br />
1. V.—15. X.<br />
1. VI.—15. X.<br />
1. VI.—1. X.<br />
15. IV.—20. X.<br />
1. IV. — 15. X.<br />
1. IV.—15. X.<br />
15. V.—1. X.<br />
5. VI.—1. X.<br />
15. V.—1. X.<br />
15. VI.—1. X.<br />
1. VII.—30. IX.<br />
15. VI.—1. X.<br />
15. IV.—15. XI.<br />
1. VII.—30. X.<br />
10. VI.—1. X.<br />
15VVI.—LX.<br />
15. VI.—1. X.<br />
1.1. —31. XU.<br />
5. IV.—20. X.<br />
1. V.—15. X.<br />
15. VI.—15. X.<br />
15. VI.—1. X.<br />
1.1.—31. xn.<br />
Gebühren für Autoniobilausweise.<br />
In Nr. 101 vom 26. November <strong>1929</strong> wilrd erneut<br />
darauf hingewiesen, dass die Gebühren, die im<br />
Kanton Zürich für die Erneuerung der Führerbewilligung<br />
verlangt wird, übersetzt und gesetzwidrig<br />
ist. Eine Gebühr soll stets in angemessenem Verhältnis<br />
zur Gegenleistung des Staates sein, jeder<br />
Mehrbetrag fällt unter den Begriff der Steuer und<br />
muss gesetzlich besonders fundiert sein. Im Prinzip<br />
ist daher die Eingabe der Sektion Zürich des<br />
A. C. S. wohl begründet, speziell weil sie mit ankämpft<br />
gegen die in den Amststuben verbreitete<br />
Auffassung, der Automobilist sei einer, dem es auf<br />
den Franken nicht ankomme.<br />
Es fragt sich aber doch, ob es durchaus im<br />
Interesse der Autofahrer ist, dass diese Gebühr reduziert<br />
wird. Es wurde mit Recht in einem vor<br />
wenigen Wochen in der «A.-R.» erschienenen Artikel<br />
dargetan, dass eine etwas hohe Gebühr zu einem<br />
wesentlichen Teil den Zweck der «Erneuerung» der<br />
Führerbewilligung ausmacht. Warum muss man die<br />
Führerbewilligung überhaupt alljährlich «erneuern»<br />
lassen, was wird denn damit für ein neues Jahr<br />
bescheinigt? Nicht dass der Betreffende wirklich<br />
des Fahres kundig ist, denn er wird ja nicht neu<br />
geprüft, sondern dass er ernstlich gesonnen ist,<br />
seine Fahrpraxis für das neue Jahr fortzusetzen,<br />
also seine Kunst nicht verlernen wird! Diese Vermutung<br />
darf man aber erst dann hegen, wenn der<br />
Führer sich wirklich besinnen muss, ob er die Bewilligung<br />
erneuern will oder nicht, und dies tut er<br />
eben dann, wenn es einen fühlbaren Betrag kostet.<br />
Die «Schaltjahrfahrer», wie man jene nennen kann,<br />
die einmal in freier Zeit fahren gelernt haben und<br />
die Bewilligung alle Jahre erneuern, weil man «nie<br />
wissen kann», diese Sorte Führer wird durch eine<br />
etwas hohe Gebühr einigermassen ausgeschieden.<br />
Wir haben wirklich kein Interesse daran, diese<br />
Distances en kilometres<br />
Kilometer = Entfernungen<br />
Col — Passhöhe<br />
Tiefenkastei 31 • 9 Ponte "<br />
Tresenda 13 • 14 Edolo<br />
St-Jean de Sixt 10 • 12 Plumet<br />
Stuben 5 A 7 St. Anton<br />
Solothurn 9 A 17 Münster<br />
Giromagny 14 A 12 St-Maurice<br />
Hinterrhein 9 A 43 Roveredo<br />
Pontresina 17 A 17 Poschiavo<br />
Meiringen 8 A 20 Sachsein<br />
Yverdon 17 A 20 Pontarlier<br />
Gez 10 A 28 St-Claude<br />
Martinsbruck 15 A 6 Kajetanbrücke<br />
Davos . 13 A 12 Süs<br />
Martigny 12 A 26 Chamonix<br />
Gletsch 10 A 13 ReaJp<br />
St-Michel de Maur. 39 A 14 Mondtier<br />
Sta. Caterina 12 A 11 Ponte di Legno<br />
Morez 13 A 18 Nyon<br />
La Chambre 23 A 25 Allemond<br />
Hospenthal 11 A 14 Airolo<br />
Orsieres 28 A 32 Aosta<br />
Innertkirchen >• 26 A 6 Gletsch<br />
Ölten 6 A 13 Sissach<br />
Wald 16 A 11 Bütschwil<br />
Eeidenbach 10 A 22 Broc<br />
Mühlen 17 A 7 Silvaplana<br />
Altdorf 25 A 23 Linthal<br />
Chur 18 A 10 Tiefenkastei<br />
Fahrer mit dämmerhaften Fahrkunstresten im Verkehr<br />
ohne weiteres zuzulassen.<br />
Die Erneuerungsgebührt ist auch nicht so sehr<br />
übersetzt wie es dem Nichteingeweihten scheinen<br />
mag. Zur Abstempelung der roten Büchlein gehört<br />
auch der Unterhalt einer grossen Kartothek. Diese<br />
erfordert das ganze Jahr hindurch die Präsenz und<br />
die Arbeit mehrerer Kanzleibeamter (es sei nur auf<br />
die rege Auskunfterteilung hingewiesen). Wenn ein<br />
neues Gesetz den alljährlichen Januar-Stossverkohr<br />
beseitigen könnte, so Hesse sich darin allerdings viel<br />
ersparen.<br />
Die Diskrepanz zwischen Gebühreneinnahmen<br />
(ca. 500 000 Fr.) und den wirklichen Spesen (ca,<br />
200 000 Fr.) rührt sicher zu einem grösseren Teil<br />
von den übersetzten Prüfungsgebühren her. Ein<br />
Experte macht im Tag durchschnittlich mindestens<br />
2—3 Fahrprüfungen oder 5—6 Wagenabnahmen,<br />
für welche Verrichtungen der Staat 40—60 Fr.<br />
an Gebühren einnimmt. Das macht im Monat (25<br />
Arbeitstage) 1000 bis 1500 Fr., während laut Besoldungsreglement<br />
die Experten ca. 500—600 Fr.<br />
Monatsgehalt erhalten. Hier aber ist kein tieferer<br />
Grund für irgend einen Zuschlag einzusehen. Eine<br />
Reduktion auf ca. zwei Drittel der heutigen Ansätze<br />
dürfte ruhig verlangt werden, als den gesetzlichen<br />
Gebührenvorschriften entsprechend. Gleichzeitig<br />
wäre es auch möglich, das Gehaltsregulativ für die<br />
Experten im Sinne einer Besserstellung zu revidieren.<br />
Bei den heute geltenden Ansätzen wird es<br />
immer schwer halten, wirklich geeignete Leute mit<br />
der notwendigen Bildung zu finden.<br />
Noms des cols<br />
Pass-Namen<br />
1917<br />
1817<br />
1450<br />
1185<br />
2084<br />
559<br />
1461<br />
1375<br />
1488<br />
2048<br />
2155<br />
997<br />
2188<br />
1550<br />
805<br />
919<br />
1250<br />
1139<br />
1014<br />
200S<br />
2118<br />
2756<br />
1883<br />
1288<br />
1283<br />
1633<br />
2505<br />
B 9%<br />
O 9%<br />
B 16%<br />
OBOBB 10%<br />
2%<br />
8%<br />
8%<br />
8%<br />
B 8% BBOBBO 10%<br />
9%<br />
10%<br />
10%<br />
8,5%<br />
O 9%<br />
OOOB 7%<br />
8%<br />
9% »0/<br />
9%<br />
B 9%<br />
B 11%<br />
B 9%<br />
O 9%<br />
B 26%<br />
O 9%<br />
B 10%<br />
Ouvert ä la eirculation<br />
Schneefrei<br />
de — vom — ä — bis<br />
ca.<br />
15. VI.—15. X.<br />
1.1. —31. XII.<br />
15. V.—15. X.<br />
1. V.—15. X.<br />
15. V.—1. XI.<br />
1.1. —3i. xn.<br />
15. V.—15. X.<br />
15. V.—15. X.<br />
15. V.—15. X.<br />
10. VI.—15. X.<br />
1. VI.—15. X.<br />
1. IV.—20.X.<br />
1. VI.—15. X.<br />
15. V.—15. X.<br />
1.1. —31. XII.<br />
1.1.—31. XII.<br />
1. IV.—20. X.<br />
1. IV—15. X.<br />
1. IV.—15. X.<br />
5. VI.—10. X.<br />
5. VI.—10. X.<br />
20. VI.—30. IX.<br />
10. VI.—10. X.<br />
15. IV.—15. X.<br />
1. IV.—15. X.<br />
15. V.—15. X.<br />
15. VI.—1. X.<br />
Weniger wegen des Betrages als wegen der<br />
«Rupf-Mentalität» in den Amtsstuben sei darauf<br />
hingewiesen, das» der \ erkaufspreis der Aulomobilnummernschilder<br />
von 14 Fr. per Paar dem Ankaufspreis<br />
sicherlich nicht entspricht. Dabei ist<br />
aber die Behörde nach § 10 des Gesetzes verpflichtet,<br />
die «Benutzungsgebühr» nach den Erstellungskosten<br />
der Schilder zu bemessen, d. h. sie einigermassen<br />
zum Selbstkostenpreis abzugeben. So wie<br />
der Kanton Zürich möchte noch mancher Kaufmann<br />
kalkulieren! P.<br />
Die Alpenpässe und die durchschnittliche Zeit ihrer Passierbarkeit.<br />
Lukmanierpass . . .<br />
Malojapass<br />
Marohairuz, Col du .<br />
Mollendruz, Col du .<br />
Mont Cenis<br />
Monte Cenen • • .<br />
Montets, Col des . .<br />
Morgins, Col de . . .<br />
Mosses,€!oldes.. . .<br />
Oberalppass . . . .<br />
Ofenpass<br />
Passwang<br />
Petit St-Bernard . .<br />
Pillon, Col de . . .<br />
Ricken<br />
Boches, Col des . .<br />
Scheltenpass . . . .<br />
Schlucht, Col de la .<br />
Schyn<br />
bimplonpass . . . .<br />
Splügenpass . . . .<br />
Stilfserjoch . . . .<br />
Tonale, Passo del<br />
Vue d.Alpes(C.d.Log.)<br />
Weissenstein . . . .<br />
WoJfgang<br />
Wormserjoch (Umbr.)<br />
Metres u =<br />
ouvert, ollen<br />
sur mer<br />
ieeresiobe B =<br />
rar«, gesperrt<br />
Pente<br />
Ueber die Weiterführung der Ueberlandbahn<br />
von Pratteln nach Liestal ist vom basellandschaftlichen<br />
Regierungsrat bei Herrn<br />
Braun, Direktionspräsident der Emmenthal-<br />
Bahn in Burgdorf, ein Gutachten eingeholt<br />
worden. Derselbe spricht sich für die Verwirklichung<br />
des Projektes aus, und zwar mit<br />
Rücksicht auf den stark gesteigerten Verkehr.<br />
Die Erstellungskosten werden im Gutachten<br />
Braun auf 1,71 Millionen Franken berechnet,'<br />
während der Kostenvoranschlag der<br />
Basler Strassenbahn - Verwaltung dieselben<br />
auf 1,62 Millionen berechnete. Auch Herr<br />
Prof. Studer in Zürich hat sich schon früher<br />
zugunsten des Teilstückes ausgesprochen.<br />
Distances en kilometres<br />
Kilometer = Entfernungen<br />
Col — Passhöhe<br />
Disentis 21<br />
Silvaplana 11<br />
Biere 11<br />
Cossonay 19<br />
Lanslebourg 10<br />
Bellinzona 13<br />
Vallorcme 3,5<br />
Monthey 17<br />
Chäteau-d'Oex 17<br />
Andermatt 10<br />
Zernez 22<br />
Balsthal 11<br />
Bourg-St-Maurice 29<br />
Saanen 20<br />
Uznaoh 8<br />
Chaux-de-Fonds 10<br />
Balsthal<br />
Gerardmer<br />
Thusis<br />
Bria<br />
Splügen-Dorf<br />
Bormio<br />
Ponte di Legno<br />
Neuchätel<br />
Solothurn<br />
Klostera<br />
Sta. Maria i. M.<br />
16<br />
15<br />
A 18 Okvone<br />
A 23 Castasegna<br />
A 6 Le Brassus<br />
A 4 Le Pont<br />
A 28 Susa<br />
A 18 Lugano<br />
A 3 Argentiere<br />
A 15 Abondanee<br />
A 19 Aigle<br />
A 23 Disentis<br />
A 14 Sta. Maria<br />
A 18 Laufen<br />
A 23 Pre-St-Didier<br />
A 25 Aigle<br />
A 6 Wattwil<br />
A 10 Morteau<br />
A 21 Delemont<br />
A 18 Munster<br />
A 2 Tiefenkastei<br />
A 18 Gondo<br />
A '-S Chiavenna<br />
A 27 Neuspondinig<br />
A 27 Dimaro<br />
A 7 Chaux-de-Fonds<br />
A 4 Gänsbrunnen<br />
A 4 Davos<br />
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Beachten Sie nicht nur<br />
die Wagen im Schaufenster u. in Ausstellungen,<br />
sondern diejenigen im Betriebe,<br />
auf der Strasse. Dabei ist Ihnen<br />
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«Ob der Wagen ruhig geht?»<br />
«Ich sage Ihnen, der ist so geräuschlos, dass<br />
Sie nie wissen, ob der Motor läuft oder nicht! Passen<br />
Sie mal auf, wenn ich jetzt den Anlasser einschalte,<br />
dann hören Sio rein nichts ...<br />
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altersschwachen Gondel<br />
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durch den Fussboden der<br />
fällt. — «He. Chauffeur! Sorgen der KleinwagenbesHzer: Alois. iss bitte<br />
den Spazierstock aus dem nicht zu viel, sonst haben wir wieder alle Mühe bis<br />
(Sondagsnisse Strix) der Wagen anläuft 1<br />
Nach dem Automobilunfall; «Mir ist es, wie wenn wir uns schon irgendwo begegnet wären?»<br />
— «Stimmt, sonst wären wir wohl nicht hier.*.<br />
«Herr Richter, ich möchte Sie fragen, ob wir nicht geschieden werden könnten!»<br />
(Judge)<br />
— «Wie fanden Sie seinen Punch ?»<br />
«Hm, ein Gitronade wäre mir lieber gewesen.»<br />
(Zeichnung von Monier.)<br />
Herr Sans Blague zu seinem Schneider: «Wie,<br />
Sie sprechen noch von jener Rechnung ? Wollen Sie<br />
denn wirklich mit aller Gewalt das gute Verhältnis<br />
zwischen uns zerstören ?»<br />
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de livraison actives ou bien lorsque le Chauffeur,<br />
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bausend Ursachen<br />
gibt es das Jahr hindurch, die Nachforschungen<br />
nach dem Eigentümer eines bestimmten Wagens<br />
nötig machen. Bald will man wissen, wer nicht ausgewichen<br />
ist, wer nicht abgeblendet hat oder wer<br />
vorgefahren ist. Und wie man sich früher unwillkürlich<br />
nach dem Eigner schöner Pferdegespanne<br />
umsah, will man heute den Besitzer einer Motor-<br />
Limousine auf der Landstrasse oder im Hotel<br />
kennen lernen. Auch geschäftliche u. verkehrstechnische<br />
Informationsgründe treten jeden Tag auf;<br />
bald ist es eine Schadenklage, bald eine Mitteilung,<br />
die man dem Besitzer eines bestimmten Wagens<br />
zukommen lassen will, ohne zunächst die Polizei<br />
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enthält das Werk ausserdem das<br />
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Kalendarium bis zur<br />
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