E_1930_Zeitung_Nr.004
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Dienstag 14. Januar <strong>1930</strong><br />
Plummer 20 Cts.<br />
26. Jährgang. — N°4<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
Halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />
sofern nicht postamtlich bestellt. „ r<br />
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Nachtfahrverbot<br />
Anfangs Dezember hat der Verband der<br />
Gesellschaftswagenbesitzer der Zentral- und<br />
Westschweiz, in Verbindung mit dem Hotelierverein<br />
des Kantons Bern, dem Wirteverein<br />
des Kantons Bern und dem Hotelierverein<br />
Biet und Umgebung dem hohen Regierungsrat<br />
des Kantons Bern betreffend Nachtfahrverbot<br />
eine Eingabe eingereicht, die infolge<br />
der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Problems<br />
auch weitere Kreise interessieren dürfte<br />
und die wir gerne, auf vielseitigen Wunsch,<br />
in der «Automobil-Revue» veröffentlichen.<br />
Das Begehren obgenannter Verbände wurde<br />
durch eine Sondereingabe des Verkehrsvereins<br />
der Stadt Bern warm unterstützt. Die<br />
Eingabe an die Regierung selbst lautet:<br />
«Der Verband der Gesellschaftswagen-<br />
Besitzer der Zentral- und Westschweiz, der<br />
Hotelierverein des Kantons Bern und der<br />
Wirteverein des Kantons Bern gestatten<br />
sich, Ihre Aufmerksamkeit neuerdings auf<br />
die Frage des Nachtfabrverbotes im Kanton<br />
Bern zu lenken.<br />
Bereits während der Vorbehandlung des<br />
bernischen Automobildekretes vom Herbst<br />
1927 haben die Organe des genannten Verbandes<br />
darauf hingewiesen, dlass einzelne<br />
Bestimmungen des Dekretes in die wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse verschiedener Gewerbebetriebe<br />
allzutief einschneiden und'geeignet<br />
sind, deren Inhaber m ihrer Existenz<br />
zn gefährden. , L ,.. > , .,<br />
Heute können wir bereits auf die «weü§hrige<br />
Erfahrung in bezug auf die Auswirkung<br />
des Nachtfahrverbotes zurückblicken. Es<br />
stellt sich dabei heraus, dass vor allem die<br />
Besitzer von Gesellschaftswagen durch das<br />
Verbot ganz empfindlich getroffen werden.<br />
Da die eigentliche Saison eine sehr kurze ist<br />
und die Wagen infolge unserer langen Winter<br />
fast während eines halben Jahres zur<br />
Untätigkeit verurteilt sind, empfinden die<br />
Besitzer der Gesellschaftswagen dieses<br />
Nachtfahrverbot als besonders drückend.<br />
Während des Winters können diese Gesellschaftswagen<br />
hauptsächlich nun bei Nacht<br />
verwendet werden, da die Gesellschaften<br />
diese meistens nur zu der Zeit benutzen, da<br />
die Bahnen stille stehen 1 .<br />
Erscheint jeden Dienstag, und Freltng<br />
Monatlich „Gelbe Liste"<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Wie Sie, hochgeehrte Herren, wohl wissen,<br />
hat das Nachtfahrverbot schon zu zahlreichen<br />
ausserkantonalen Verwahrungen und<br />
Protesten geführt. Viele ausserkantonale Geschäftsleute<br />
haben ihre geschäftlichen Beziehungen<br />
im Kanton Bern abgebrochen und<br />
werden sie solange nicht mehr aufnehmen,<br />
als dieses Verbot aufrechterhalten wird.<br />
Das Nachtfahrverbot wirkt sich zudem für<br />
den Kanton Bern um so schwerer aus, da<br />
andere Kantone dem Beispiel Berns nicht gefolgt<br />
sind. Wenn auch ohne weiteres zugegeben<br />
sei, dass die Bewilligungen zu Nachtfahrten<br />
heute leichter zu erhallten sind als<br />
vor kurzer Zeit und damit die zuständigen<br />
Direktionen ihre Bereitwilligkeit bewiesen<br />
und sich vor wirtschaftlichen Notwendigkeiten<br />
nicht verschlossen haben, so ist doch zu<br />
betonen, dass die bernischen Gesellschaftswagen^Besi'tzer<br />
durch das Nachtfahrverbot<br />
gegenüber ausserkantonalen Kollegen wirtschaftlich<br />
schwer benachteiligt werden. Der<br />
ausserkantonale Gesellschaftswagenbesitzer<br />
kann längere Ausfahrten im Kt. Bern unternehmen,<br />
um noch rechtzeitig die Kantonsgrenze<br />
zu passieren. Schwerer fällt dies dem berniseben<br />
Gesellschaftswagen-Besitzer, der ausserkantonale<br />
Fahrten unternehmen will, da<br />
er, um dem Nachtfahrverbot zu genügen; für<br />
die Teünebmer zn früh die Heimkehr antreten<br />
muss.<br />
Wemt das Ifachtfahrverbot wirklich aur<br />
im Interesse der Ruhe erlassen worden ist,<br />
so müssen wir neuerdings feststellen,' dass<br />
die GeseHschaftswagen als lärmende Objekte<br />
nicht mehr in Frage kommen können. Infolge<br />
der technischen Fortschritte, insbesondere<br />
durch die eingeführte Pneubereifung,<br />
verursachen die Gesellschaftswagen nicht<br />
mehr Lärm als irgendein modernes Personenautomobil.<br />
In bezug auf die Arbeitszeit<br />
der Chauffeure ist hervorzuheben, dass auch<br />
bei einer Aufhebung des Nachtfahrverbotes<br />
die Vorschriften über die Arbeitszeit genau<br />
eingehalten werden können.<br />
Auch ist wohl ganz klar, dass durch dieses<br />
Nachtfahrverbot nicht nur unsere bernische<br />
Hotellerie, sondern das ganze Geschäftsleben<br />
beeinträchtigt wird, indem entweder<br />
das Territorium des Kantons Bern einfach<br />
umgangen oder kurzerhand durchfahren<br />
wird. Zahlreiche Erfahrungen beweisen, wie<br />
stark eine grosse Zahl Hotels von der Bedienung<br />
durch die Geselschaftswagen geradezu<br />
abhängig ist. Es kann zahlreichen Hotelbesitzern<br />
nicht gleichgültig sein, ob ihre<br />
Etablissemente durch Gesellschaften vermittelst<br />
Automobile erreicht werden können<br />
oder ob sie von dieser Kundschaft wegen<br />
dieses Nachtfahrverbotes absehen müssen.<br />
Es ist zweifellos, dass durch das Nachtfahrverbot<br />
besonders die im Kanton Bern<br />
ansässigen Gesellschaftswagen-Besitzer in<br />
ihrer Gewerbefreiheit ausserordentlich eingeschränkt<br />
werden. Aber nicht nur dies. In<br />
Anbetracht der ohnehin hohen Steuern und<br />
besondern Abgaben erschwert man diesen<br />
Leuten heute ihre Existenz ohne stichhaltige<br />
Gründe. Es scheint uns deshalb in Erwägung<br />
aller angeführten Punkte im Interesse der<br />
bernischen Volkswirtschaft zu liegen, wenn<br />
die Behörden auf diese Bestimmung des Dekretes<br />
zurückkommen und für die Gesellschaftswagen-Besitzer<br />
eine Milderung eintreten<br />
lassen können.<br />
Aus diesem Grunde erlauben wir uns,<br />
hochgeehrte Herren, Ihnen neuerdings das<br />
Gesuch zu unterbreiten, Sie möchten nochmals<br />
den ganzen Fragenkomplex einer wohlwollenden<br />
Prüfung unterziehen und Mittel<br />
und Wege erwägen, um für die Kategorie<br />
Gesellsobaftswagen-fiesitzer das Nachtfahr-<br />
„ verbot aufzuheben* Wir glauben & der Ariftahine<br />
nicht fehl zu gehen, dass sie J&C Notwendigkeit<br />
einer Revision des Berner Dekretes<br />
einsehen und dass Sie bereit sind,<br />
nicht nur dieser Schicht unseres Gewerbestandes<br />
zu helfen, sondern auch eine Barriere<br />
aus dem Wege zu schaffen, die bis dahin<br />
dem Kanton Bern nur wirtschaftlichen<br />
Schaden zufügen konnte, ohne unsern Dekretsbahnen,<br />
deren missliche Lage wir voll<br />
und ganz verstehen, irgendwelche namhaften<br />
Vorteile zu verschaffen.<br />
Der Weg, der in die Zukunft weist, heisst<br />
Zusammenarbeit zwischen Eisenbahn und<br />
Automobil. Wir sind davon überzeugt, dass<br />
das Automobil den Dekretsbahnen zu einem<br />
guten Helfer in der Not werden könnte, sofern<br />
man auch von bahnamtlicher Seite diese<br />
Zusammenarbeit wünscht und dem freien<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
Gewerbe die Fessel des Nachtfahrverbotes<br />
weggenommen werden könnte.»<br />
Wir glauben, dass die h. Regierung des<br />
Kantons Bern an dieser Eingabe nicht achtlos<br />
wird vorbeigehen können. Es ist anzunehmen,<br />
dass ihre Antwort den betreffenden<br />
Verbänden in Bälde zugestellt wird.<br />
Autounglück und Strassenbau.<br />
Das sich am Neujahrsabend auf der Strasse<br />
zwischen Landhof und Reinach bei Basel<br />
zugetragene Automöbilunglück veranlasst<br />
mich, einem längst gehegten Vorsatze folgend,<br />
den unhaltbaren Zustand einer der<br />
wichtigsten Zufahrtsstrassen Basels näher<br />
zu beleuchten.<br />
Die Frequenz der von Basel durch das<br />
Birstal in den Jura führenden Strasse hat<br />
mit der Entwicklung des Automobilismus einen<br />
ungeahnten Umfang angenommen. Zwei<br />
Faktoren sind es vornehmlich, die in dieser<br />
Beziehung ihren Einfluss geltend machen.<br />
Erstens hat die Strasse den Durchgangsverkehr<br />
aufzunehmen, von Basel nach dem<br />
Bernbiet und nach der ganzen Westschweiz.<br />
Während der Fremdensaison wird sie von<br />
Ausländern, besonders von Deutschen, Engländern<br />
und Holländern sehr viel befahren.<br />
Zweitens bildet diese Strasse die einzige<br />
Verbindung des nördlichen Jura, des<br />
Schwarzbubenlandes, des ganzen Birstales,,<br />
der Ajoie und der Freiberge mit Basel und!<br />
da alle diese Gebiete wirtschaftlich mit der<br />
Stadt eng rerbitndeii sind, ist der Auto- und<br />
FtÖirwednrerRefar em sehr intensiver. Der<br />
KäötOTBesrnihäfdenlntuch die Wichtigkeit<br />
dieser Verkehrsader längst erkannt und hat<br />
dieselbe im Laufe der letzten Jahre der vermehrten<br />
Inanspruchnahme angepasst. Das<br />
Trasse wurde an vielen Orten verbreitert und<br />
korrigiert, die Kurven wurden ausgebaut und<br />
die ganze Strecke bis Münster gewalzt und<br />
geteert Von Angenstein weg ist die Strasse<br />
heute wirklich* in gutem, zum Teil sogar in<br />
vorzüglichem Zustande. Leider kann dies<br />
von dem der Stadt zunächst liegenden Strassenstück<br />
im Kanton Baselland nicht gesagt<br />
werden und wer vom Jura kommend gegen<br />
Basel fährt, macht schon in Aesch, der ersten<br />
basellandschaftlichen Gemeinde, ganz unliebsame<br />
Beobachtungen. Bevor die Strasse auf<br />
den Hauptplatz einmündet, führt sie zwischen<br />
zwei nahe zusammentretenden Häu-<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
(7. Fortsetzung)<br />
*Ich wusste darauf nichts zu erwidern,<br />
denn er hatte wirklich das Richtige getroffen.<br />
Ein Wagen machte gerade jetzt draussen auf<br />
dem Wege halt. Der Detektiv warf einen<br />
Blick aus dem Fenster.<br />
«Das ist der Amtsvorsteher, der mich abholt<br />
Sie dürfen mitkommen.»<br />
«Wohin denn?»<br />
«Nach dem Edelhof. Dort bin ich noch nicht<br />
gewesen. Haben Sie keine Lust?»<br />
Ich überlegte.<br />
«Sie werden verstehen,» sagte ich, «dass<br />
ich von den gestrigen Ereignissen einigermassen<br />
mitgenommen bin. Ich möchte mich nicht<br />
gern neuen Aufregungen aussetzen.»<br />
«Was für Aufregungen sollten das wohl<br />
sein?» fragte der Detektiv lächelnd. «Ich will<br />
mit dem Besitzer auf Qjaernaes sprechen und<br />
nur etwas über den letzten Besuch des Unglücklichen<br />
daselbst hören. Sie erweisen mir<br />
einen Dienst, wenn Sie mitkommen.»<br />
«Aber ich interessiere mich durchaus nicht<br />
so sehr für die Sache. Nehmen Sie doch lieber<br />
den Mediziner mit.»<br />
Der Detektiv nahm entschlossen ineinen<br />
Arm. ,<br />
«Kommen Sie nur,» sagte er,.»Sie haben<br />
ja nichts zu versäumen.»<br />
Der Amtsvorsteher behandelt«) den fremden<br />
Detektiv mit ausgesuchter Höflichkeit.<br />
Er bürstete sogar noch an dem Sitz im Wagen<br />
herum, obgleich dieser gar nicht schmutzig<br />
war. Als wir abfuhren, stand ein Teil der<br />
Hotelgäste auf der Veranda und betrachtete<br />
uns mit grösster Neugier; der Mediziner kam<br />
im blendendweissen Sportkleid herunter, voller<br />
Begier mitgenommen zu werden, aber wir<br />
fuhren an ihm vorüber. Enttäuscht blieb er<br />
stehen und sah uns nach, indem er die Hand<br />
über die Augen legte. Ich winkte ihm ironisch;<br />
er war mir nicht gerade sympathisch, dazu<br />
war er zu hübsch. Sein Knebelbart war zu gut<br />
gepflegt, und unter dem Bart verbarg sich<br />
stets ein höhnisches Lächeln. Als wir nach<br />
der Sandgräberhütte kamen, hielt der Amtsvorsteher<br />
auf Asbjörn Krags Veranlassung<br />
an. Krag brachte seinen photographischen Apparat<br />
in Ordnung und bat den Amtsvorsteher,<br />
das Häuschen zu öffnen.<br />
«Was wollen Sie da drinnen?» fragte ich.<br />
«Haben Sie den Toten nicht bereits gesehen?»<br />
«Jawohl,» antwortete der Detektiv, «aber<br />
da hatte ich nicht genug Licht.»<br />
«Nicht genug Licht?»<br />
«Ja, um ihn zu photographieren. Verstehen<br />
Sie denn nicht?»<br />
«Aber damit verstossen Sie gegen die Abmachung,»<br />
wandte ich ein. «Sie versprachen<br />
mir ja Fernhaltung neuer Aufregungen.»<br />
Der Amtsvorsteher war inzwischen damit<br />
beschäftigt, den Riegel zurückzuziehen. Asbjörn<br />
Krag und ich standen allein beim Wagen.<br />
Wieder bekam das Gesicht des Detektivs<br />
den unangenehmen Ausdruck von verkniffenem<br />
Misstrauen.<br />
«Haben Sie Furcht, ihn zu sehen?» fragte<br />
er. «Dann können Sje ia draussen bleiben.<br />
Ich zwinge Sie nicht, mit hereinzugehen.»<br />
Ohne zu antworten, schritt ich .rasch auf<br />
die Hütte zu. Asbjörn Krag kam hinterher,<br />
noch immer mit seinem Apparat beschäftigt.<br />
Die kleine Sandgräberhütte ähnelt den<br />
winzigen Häuschen, die bei Bahnbauten in<br />
unbewohnten Gegenden errichtet werden.<br />
Die Hütte diente früher zur Aufbewahrung<br />
von Spaten, Hacken und anderen Geräten<br />
für die Sandgräberei. An den Wänden stand<br />
noch ein Teil dieser Werkzeuge, die jetzt<br />
mit einer Kruste von eingetrockneter Erde<br />
und Lehm bedeckt waren. Es war nur ein<br />
Raum in dem Häuschen vorhanden.<br />
Der Detektiv öffnete die Fenster, damit<br />
die frische Luft hereindringen konnte. Mitten<br />
im Raum stand ein breiter, unbehobelter<br />
Tisch. Auf diesen hatte man den Toten gelegt.<br />
Ich trat an ihn heran und sah ihm ins<br />
Gesicht. Nun erinnerte ich mich auch dessen,<br />
was der Mediziner tags vorher gesagt hatte,<br />
und musste ihm stillschweigend recht geben.<br />
Es war, als ob der Tote lächelte, und in diesem<br />
Lächeln lag ein gewisser Hohn, eine<br />
Art Triumph.<br />
Plötzlich fuhr ich ein wenig zusammen, da<br />
ich ein Knacken im Apparat des Detektivs<br />
hörte. Als ich mich umsah, bemerkte ich,<br />
dass der Detektiv mich scharf fixierte.<br />
«Ich dachte, Sie wollten den Toten photographieren,»<br />
sagte ich.<br />
«So ist es auch,» antwortete der Detektiv,<br />
«aber ich musste zugleich Ihr Gesicht aufnehmen.<br />
Sie zeigten einen unverkennbaren<br />
Ausdruck von Verwunderung und Grauen.<br />
Es ist geradezu eine Manie von mir, Gefühlsausdrücke<br />
auf die Platte zu bannen.»<br />
Der Detektiv lagerte den Toten anders,<br />
so dass das Tageslicht auf sein Gesicht fiel.<br />
Der Forstmeister sah jetzt ganz so aus, als<br />
ob er noch lebte; seine Wangen zeigten<br />
noch die Röte des Lebens. Ich stand vor<br />
ihm und sah bewundernd auf das scharfgeschnittene<br />
Profil mit der hohen Stirn. Sein<br />
Haar war dicht und braun, ich bemerkte<br />
deutlich, dass es nach der rechten Seite hinübergekämmt<br />
war. Sein Bart schimmerte<br />
leicht rötlich.<br />
«Wollen wir nicht seinen Schlips wieder<br />
in Ordnung bringen?» sagte ich zu dem Detektiv.<br />
Der Schlips hatte sich beim Fall nach<br />
hinten verschoben, so dass der Knoten auf<br />
einem Ohr sass, und der gestärkte Kragen<br />
war an zwei Stellen geknickt.<br />
«Nein,» erwiderte der Detektiv, «lassen<br />
Sie ihn nur so, wie er ist.»<br />
Es kam mir vor, als ob der Detektiv gar<br />
nicht damit fertig werden konnte, den Toten<br />
zu photographieren. Die Luft in dem Räume<br />
wurde immer drückender, mir wurde<br />
schlecht, aber ich wollte den Detektiv nur<br />
ungern meine Schwäche merken lassen. Endlich<br />
war er fertig, aber als er den Apparat<br />
zusammenklappte, war ich nahe daran, ohnmächtig<br />
zu werden. Asbjörn Krag öffnete die<br />
Tür, so dass der Luftzug durch den Raum<br />
hindurchstrich. Das tat mir wohl. Ich konnte<br />
bemerken, dass der Amtsvorsteher ein wenig<br />
blass geworden war, er hatte niemals<br />
vorher mit einer solchen Sache zu tun gehabt.<br />
Asbjörn Krag hingegen war ebenso<br />
ruhig und unerschüttert wie zuvor. Er versah<br />
den Apparat mit neuen Platten und pfiff währenddessen<br />
vor sich hin. Der Tote da vor ihm<br />
auf dem Tisch schien ihm nur ein interessantes<br />
photographisches Motiv zu sein.<br />
ForteetJnrnf siehe Autler-Feierabend.
2 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N» 4<br />
serrei'hen hindurch, und da zufällig rechts<br />
ein Gasthaus steht, vor dem gewöhnlich ein<br />
grasser Wagenpark stationiert und links ein<br />
Wagenschmied mit Vehikeln aller Art die<br />
Fahrbahn verstellt, muss der Automobilist<br />
froh sein, wenn er sich im Schneckentempo<br />
mit Mühe und Not, und ohne Gefährdung der<br />
Fussgänger, hindurchschlängeln kann.<br />
Wer alsdann den schmalen Dorfplatzausgang<br />
glücklich hinter sich hat und glaubt,<br />
alle Schwierigkeiten überwunden zu haben,<br />
nähert sich der Tramhaltestelte. Auf zwei<br />
Tramgeleisen, die fast die ganze Strassenbreite<br />
in Anspruch nehmen, manöverieren die<br />
Wagen und versperren zusammen mit den<br />
ein- und aussteigenden Leuten den Durchgang,<br />
dass es, während den Haltezeiten besonders,<br />
kaum möglich ist, die Stelle zu passieren,<br />
ohne mit dem Publikum in Konflikt<br />
zu geraten.<br />
Die Strassenstrecke zwischen Aesch und<br />
Dornach bildet eine Gerade und ist in gutem<br />
Zustande, aber das die Strasse entlangführende<br />
Bahntrasse bildet eine stete Gefahrenquelle.<br />
Ich habe beobachtet, dass alle<br />
jene, die zu ihrer Rechten das Tramgeleise<br />
haben, seien es nun Fussgänger, Wagen oder<br />
Autos, beim Kreuzen weniger nach rechts<br />
ausweichen als anderswo oder als die in umgekehrter<br />
Richtung Fahrenden, weil sie sich<br />
aus psychologisch leicht erklärlichen Gründen<br />
sträuben, dem Bahnunterbaue zu nahe<br />
zu kommen.<br />
Beim Eingang ins Dorf Reinach führt das<br />
Tramgeleise in langem, schleifendem Schnitt<br />
von einer Strassenseite auf die andere,<br />
trennt sich in zwei verschiedene Stränge und<br />
bildet für den aus Basel kommenden Automobilisten<br />
eine stete Gefahr, da er beim<br />
Herannahen eines Tramwagens bis im letzten<br />
Augenblick nicht wissen kann, auf welcher<br />
Schiene der Wagen ins Dorf einfahren<br />
wird. Mitten im Dorf© macht die Strasse eine<br />
fast rechtwinklige Biegung und ausgerechnet<br />
in dieser vollständig unübersichtlichen<br />
Kurve befindet sich die Tramhaltestelle.<br />
Bald nach Reinach fängt sozusagen schon<br />
ein Vorort Basels an, jene Gegend, die vor<br />
15 Jahren nur einige alleinstehende Häuser<br />
aufwies, wo sich heute Neubau an Neubau<br />
reiht, meistens Einfamilienhäuser von Leuten,<br />
die ihrem Verdienst in der Stadt nachgehen<br />
müssen und so die Strecke mehrmals<br />
im Tage zurücklegen. Der Verkehr auf diesem<br />
letzten Strassenstücke hat denn auch in<br />
letzter Zeit gewaltig zugenommen, aber die<br />
Strasse ist dieser erhöhten Inanspruchnahme<br />
nicht genügend angepasst* worden, so dass<br />
Iheute diese Zufahrt die weitaus schlechteste<br />
ist, die Basel besitzt.., Di© Strasse »ist^ztt<br />
schmal, die Kurven sind nicht, überhöht und<br />
sind auch in den letzten Jahren nirgends korrigiert<br />
worden. Trottoiranlagen, die dem oft<br />
sehr intensiven Fussgängerverkehr sehr zu<br />
statten kämen, sind keine vorhanden, so dass<br />
sich der auf der rechten Strassenseite landwärts<br />
gehende Fussgänger, besonders<br />
abends, beim Kreuzen zweier Automobile,<br />
auf den Schienenstrang der Ueberlandbahn<br />
begeben muss, um die nicht sehr breite<br />
Strasse den kreuzenden Autos zu überlassen.<br />
Man wundert sich und es ist ein glücklicher<br />
Zufall, dass unter diesen Umständen nur selten<br />
ein Unglück passiert.<br />
In einem unglaublichen Zustande befindet<br />
sich das letzte Strassenstück zwischen Gartenstadt<br />
und Zollfreilager, denn hier ist faktisch<br />
die grosse Zufahrtsstrasse zunächst<br />
der Stadt am schmälsten, da wo sie am breitesten<br />
sein sollte. Daneben ist der Strassenkörper<br />
überall stark beschädigt und voller<br />
Löcher, das Profil ist zu überhöht, so dass<br />
bei nassem Wetter — besonders in den zwei<br />
starken Kurven der «Neuen Welt», wo der<br />
äussere Kurvenrand bedeutend tiefer liegt<br />
als der innere — jedes Ausweichen eine<br />
grosse Gefahr bedeutet. Auch das Trottoir,<br />
das keine Randsteine aufweist, ist in einem<br />
liederlichen Zustande.<br />
Wenn wir verlangen, dass wenigstens die<br />
grossen Verkehrs- und Durchgangsstrassen<br />
in kürzester Zeit den Anforderungen des modernen<br />
Verkehrs angepasst werden, so ist<br />
dies nicht nur im Interesse der Automobilisten,<br />
sondern im Interesse aller Strassenbenützer.<br />
Solange aber diese Forderung<br />
nicht erfüllt wird, werden wir immer und<br />
immer wieder von Verkehrsunfällen hören,<br />
die auf den schlechten Zustand einzelner<br />
Strassen zurückzuführen sind. Die Verantwortung<br />
für diese Unfälle aber tragen jene<br />
Instanzen, die aus Nachlässigkeit oder aus<br />
Interesselosigkeit die Forderungen der Neuzeit<br />
nicht genügend berücksichtigen. Kann es<br />
etwas anderes sein als Interesselosigkeit,<br />
wenn der Kanton Baselland, der im allgemeinen<br />
über ein sehr gut ausgebautes Strassennetz<br />
verfügt, ein kurzes Strassenstück, das<br />
an der Grenze seines Gebietes als Durchgangsstrasse<br />
vornehmlich anderen Kantonen<br />
dient, auf diese Art und Weise vernachlässigt.<br />
Wie gut wäre es möglich, von der Gartenstadt<br />
aus die Strasse als Automobilstrasse<br />
direkt hinter dem Zollfreilager in die Stadt<br />
einmünden zu lassen, unter Umsrehune der<br />
Der Ausbau der Zuger Kantonsstrassen<br />
Der kleine Kanton Zug besitzt einige sehr<br />
wichtige Durchgangsstrassen, welche den<br />
Verkehr zwischen Zürich und Luzern einerseits<br />
und Zürich-Gotthard-Bellinzona anderseits<br />
vermitteln. Während die erste Verbindungsstrasse<br />
zum grössten Teil fertig ausgebaut<br />
ist, harrt das zweite Stück von Zug<br />
bis zur Kantonsgrenze in St. Adrian noch des<br />
Ausbaues. Es ist dies ein Teilstück der wichtigen<br />
Verbindungsstrasse Zug-Altdorf.<br />
Am 26. Dezember 1929 wurde dem Kantonsrat<br />
ein Gesetz betreffend die Korrektion und<br />
den Ausbau der Kantonsstrassen vorgelegt.<br />
Dieses Gesetz beschliesst in neun Paragraphen<br />
den Ausbau der wichtigsten Strassen,<br />
sowie die Pflasterung der Strassen in den<br />
Ortschaften ObeTägeri, Unterägeri, Menzingen,<br />
Cham, Hünenberg, Steinhausen, Risch<br />
und Neuheim. Im Berichte des Regierungsrates<br />
an den Kantonsrat wird für die Strasse<br />
am Ostufer des Zugersees von Zug bis St.<br />
Adrian eine Verbreiterung bis Oberwil auf<br />
8 Meter und von Oberwil bis St. Adrian auf<br />
6 Meter vorgesehen. Als Belag wird Kleinsteinpflaster<br />
vorgeschlagen. Diese Pflasterung<br />
ist wohl teurer, aber auch bedeutend<br />
haltbarer als jede andere. Besonders ist sie<br />
im vorliegenden Fall angebracht, da sich an<br />
der Strasse St. Adrian-Zug Kurve an Kurve<br />
reiht. Die Kosten der Pflasterung betragen<br />
für diese Strasse 17 Franken für den Quadratmeter<br />
oder im ganzen 1038 190 Franken.<br />
In seinem Bericht nimmt der Regierungsrat<br />
auch Stellung zu der Frage einer Betonstrasse.<br />
Er kommt zum Schluss, dass man<br />
in der Schweiz noch nicht genügende Erfahrungen<br />
über Betonstrassen habe. Die Versuche<br />
damit will der Kanton Zug lieber jenen<br />
Kantonen überlassen, bei denen das Strassenbudget<br />
weniger ins Gewicht fällt.<br />
Die übrigen Strassenbeläge: Walzasphalte,<br />
Hartgussasphalt, Aeberli-Makadam und Schot-,<br />
terdecken mit Tränkungen werden ebenfalls<br />
einer Prüfung unterzogen, wobei aber der<br />
Kleinsteinpflästerung von allen Belägen der 1<br />
Vorzug gegeben wird. *;<br />
Auch das Strassenstück Cham-Honau alsi<br />
Teilstück der wichtigen Durchgangsstrasse,<br />
Luzern-Zürich soll von 4,5 Meter Breite auf*<br />
6 Meter Breite gepflastert werden, da bei dem,<br />
heutigen Zustand die Fahrzeuge immer mit;<br />
zwei Rädern ausserhalb der Pflasterung fah- ;<br />
ren müssen. Dieser Zustand ist besonders::für<br />
den Radfahrerverkehr unhaltbar. Der Fnss-;<br />
\faeg längs dieser Strasse soll; mit einem Teer^,<br />
kiesbelag versehen werden.- ; ?-:<br />
Paragraph 2 des kleinen Gesetzes sieht vor,<br />
dass an der Strasse nach Oberwil ein Trottoir<br />
von 4 Meter Breite erstellt werden soll.,<br />
Das Trottoir soll bis Oberwil seeseitig geführt<br />
werden.<br />
Der Kostenbetrag dieser Arbeiten beläuft i<br />
Wohnquartiere in der «Neuen Welt». Heute,<br />
da dieses hintere Gebiet noch wenig überbaut<br />
ist, wäre es möglich, eine grosszügige<br />
Lösung zu finden, aber es sollte nicht zugewartet<br />
werden,, bis eine intensive Bebauung<br />
jede vernünftige Strassenverlegung verunmöglicht.<br />
In wahrhaft grosszügiger Weise haben die<br />
Zürcher die Strasse Baden-Zürich von Dietikon<br />
aus, unter Umgehung sämtlicher Vororte<br />
über das rechte Limmatufer in das Herz<br />
der Stadt eingeführt. Mustergültig ist die<br />
Anlage der Strasse, die Breite und die Markierung.<br />
Mit Verkehrsvorschriften und Gesetzen allein<br />
sind, das steht nun einmal fest, die Verkehrsunfälle<br />
nicht aus der Welt zu schaffen.<br />
Erst dann wird eine wirkungsvoll© Beschränkung<br />
dieser Unfälle möglich sein,<br />
wenn die Strassen allen Strassenbenützern,<br />
was Anlage und Unterhalt anbelangt, ein sicheres<br />
Zirkulieren gewährleisten.<br />
Unsere Strassen müssen den Bedürfnissen<br />
des modernen Verkehrs angepasst werden<br />
und da sollte man füglich mit den verkehrsreichsten<br />
Zufahrten zu unseren Städten den<br />
Anfang machen. G.<br />
O weh..<br />
Der Berner Polizei ist ein Malheurchen<br />
passiert. Offen gestanden, wir müssen eine<br />
gewisse Schadenfreude, die sich über unser<br />
Gesicht legen will, mit» ziemlicher Anstrengung<br />
unterdrücken. Der Vorsteher des stadtbernischen<br />
Polizeiwesens wird es uns-jedoch;<br />
nicht verübeln können, wenn wir mit wenigen<br />
Sätzen und ganz sachlich auf das Malheurchen<br />
eines Berner Polizeigefreiten zu sprechen<br />
kommen. Vom Verkehrsunfall, der dem<br />
betreffenden Funktionär zugestossen ist, war<br />
in der Tagespresse nichts zu lesen, trotzdem<br />
die städtische Polizei in minutiöser Kleinarbeit<br />
sämtliche Verkehrsunfälle zusammenstellt<br />
und sie jeweils der Tagespresse zur<br />
Veröffentlichung übergibt.<br />
Ueber den Zusammenstoss des polizeilichen<br />
Kontrollautos 1300 A mit einem Baume,<br />
der leider auch vor der polizeilichen Autorität<br />
stehen blieb und nicht ins Wanken kam,<br />
sich auf 3 050 000 Franken und setzt sich aus<br />
folgenden Einzelposten zusammen:<br />
Franken<br />
Strassenerweiterung vom Rost bis Südausgang<br />
Oberwil 398 250.—<br />
Pflasterung vom Kasino Zug bis Südausgang<br />
Oberwil 262 990.—<br />
Trottoir vom Rost bis Südausgang<br />
Oberwil 86 560.—<br />
Strassenerweiterung Südausgang Oberwil<br />
bis St. Adrian, einschliesslich<br />
Tieferlegung der Sagenbrücke 852 000.—<br />
Pflasterung Oberwil bis St. Adrian auf<br />
6 Meter Breite 775 200.—<br />
Pflasterung der Kantonsstrasse in:<br />
Oberägeri Fr. 96 000.—<br />
Unterägeri » 36 000.—<br />
Menzingen ;> 60 000.—<br />
Hünenberg > 60 000.—<br />
Steinhausen :• 58 000.—<br />
Risch >• 26 000.—<br />
Neuheim » 24000.— 360 000.—<br />
Ersatz der Grosssteinpflästerung im<br />
Dorfe Cham durch Kleinsteinpflästerunsr 60 000.—<br />
Ausbau der Pflasterung Cham-Honau,<br />
Stellsteine, Teerkiesbelag auf<br />
dem<br />
Trottoir Total 3 255 050000.— 000.—<br />
Die Verzinsung dieser Summe ist wie folgt<br />
gedacht: In erster Linie sollen die Fahrbewil-<br />
. ligungsgebühren für Motorfahrzeuge und<br />
Fahrräder Verwendung finden; es wird dafür<br />
eine jährliche Nettoeinnahme von 180 000 Fr.<br />
ins Budget eingesetzt. Ferner soll das ganze<br />
Benzinzollbetreffnis für diesen Zweck verwendet<br />
werden; der Regierungsrat rechnet<br />
mit einer jährlichen Einnahme von 70 000 Fr.<br />
Weiter soll aus der Verkehrsrechnung ein<br />
jährlicher Beitrag von 50 000 Franken genommen<br />
werden. Damit steht im ganzen ein Betrag<br />
von 300 000 Fr. zur Verfügung für die<br />
Verzinsung und Abzahlung der Bauschuld.<br />
Der Amortisationsplan sieht auf dieser<br />
Grundlage eine Amortisation der gesamten<br />
Strassenbauschuld bis zum Jahre 1947 vor.<br />
Die Bauarbeiten sollen innerhalb drei Jahren<br />
ausgeführt werden. Zuerst sollen die<br />
Korrektionsarbeiten an der Strasse Rost-<br />
St. Adrian vorgenommen werden. Im zweiten<br />
Jahr ist auf dieser Strecke der Belag zu erstellen;<br />
im dritten Jahr der Belag in den<br />
;Gemeinden und die Erweiterung der Strecke<br />
Cham-Honau.<br />
Der Regierungsrat ist sich bewusst, dass<br />
die Vorlage eine ausserordentliche Belastung<br />
ides Kantons bedeutet. Aber mit Rücksicht auf<br />
die zentrale Verkehrslage des Kantons und<br />
den im Steigen begriffenen Motorfahrzeugverkehr<br />
werden diese Ausgaben zu einer<br />
Notwendigkeit. Der Regierungsrat hofft, dass<br />
mit der Unterstützung aller Kreise die<br />
schwere. Last für den .Kanton tragbar werde.<br />
Die Automobilisten werden mit Freude und<br />
Anerkennung von den Anstrengungen des<br />
Kantons Zug vernehmen. Es besteht kein<br />
Zweifel, dass sich diese Ausgaben in jeder<br />
Beziehung rechtfertigen.<br />
Gr.<br />
wurde, wie erwähnt, nichts gemeldet. Wir<br />
begreifen dies menschlich sehr wohl, auch<br />
wir muten der Polizei nicht zu, übeT eigene<br />
Schwächen zu berichten. Dagegen sehen wir<br />
uns verpflichtet, diese Unterlassungssünde<br />
gutzumachen. Wir wollen dabei absolut und<br />
in keiner Weise den betreffenden Polizisten,<br />
dem das Unglück zugestossen ist, ans Kreuz<br />
schlagen, sondern möchten im Gegenteil über<br />
ihn den Mantel christlicher Nächstenliebe<br />
werfen und ihn dem Wohlwollen des obersten<br />
Polizeigewaltigen, Herrn Schneeberger,<br />
anempfehlen. Wir wissen auch, dass der sozialistische<br />
Herr Gemeinderat, der je und je<br />
für Geistesfreiheit und damit auch für die<br />
Pressfreiheit eingetreten ist, nichts gegen<br />
unser© Bekanntgabe wird einzuwenden haben.<br />
Wenn auch eventuell die Behandlung<br />
dieser Angelegenheit in der Presse für die<br />
städtische Polizei'direktion aus begreiflichen<br />
Gründen äusserst unangenehm sein könnte,<br />
so wird Herr Schneeberger uns doch auch<br />
in diesem Fall© das Recht der Pressfreiheit<br />
einräumen wollen, sintemal seine eigene<br />
Presse nach Massgabe ihres zur Verfügung<br />
stehenden Raumes stets reichlich davon Gebrauch<br />
macht.<br />
Nun, was ist denn geschehen?, Freitag,<br />
den 3. Januar fuhr ein neu ernannter Polizeigefreiter,<br />
der früher der Verkehrskontrolle<br />
zugeteilt war, gegenwärtig als Chauffeur den<br />
Dienst versah und der wieder der Verkehrspolizei<br />
zugeteilt werden sollte, abends um<br />
23 Uhr dem Burgernziel bei Bern zu. Da er<br />
in ziemlich gutem' Tempo — wir wollen vorläufig<br />
das schöne Stundenmittel nicht verraten<br />
-*- mit seinem schweren Wagen die<br />
Kurve gegen die Thunstrasse nicht nehmen<br />
konnte, schleuderte es ihn mit ziemlicher<br />
Wucht gegen einen Baum. Glücklicherweise<br />
kam der Polizeigefreite ohne Verletzungen<br />
davon, wogegen das Automobil sich leider<br />
in einen bessern Trümmerhaufen verwandelte<br />
und zwecks polizeilicher Automobilkontrolle<br />
für die nächsten Wochen nicht mehr<br />
in Betracht fallen dürfte. Es wird sich dabei<br />
seine eigenen Gedanken machen<br />
Der Herr Polizeigefreite und Ausüber der<br />
polizeilichen Gewalt des Herrn Schneeberger<br />
wird die Uehertretung der 18-Kilometer-<br />
Vorschrift zu verantworten haben. Strafanzeige<br />
soll erfolgt sein, an einem disziplinarischen<br />
Nachspiel wird es nicht fehlen.<br />
Wie uns mitgeteilt wurde, hatte der betreffende<br />
polizeilich© Funktionär wohl nicht nur<br />
als « Chauffeur», sondern in seiner Eigenschaft<br />
als Polizeigefreiter einen dienstlichen<br />
Auftrag, nämlich einen Irrsinnigen ins Oberland<br />
zu verbringen. Dabei muss er sich irgendwo<br />
verspätet haben. Um die verlorene<br />
Zeit einzuholen, setzte er sein Tempo auf<br />
über 18 Kilometer.<br />
Wir möchten zum Schlüsse mit aller Deutlichkeit<br />
betonen, dass es sich um den Fehler<br />
eines Einzelnen handelt, wofür selbstverständlicherweis©<br />
weder der Herr Polizeidirektor<br />
noch das städtische Polizeikorps<br />
an und für sich verantwortlich gemacht<br />
werden können. Dass der Fehler dieses<br />
Einzelnen das Ansehen des städtischen Polizeikorps<br />
schmälern wird, glauben wir nicht.<br />
Wir unsererseits plädieren auf Gnade. Ein<br />
Polizeigefreiter muss ein tüchtiger und braver<br />
Dienstbeflissener sein. Das Malheur ist<br />
geschehen, möge es ihn nicht so hart treffen.<br />
Dabei hoffen wir jedoch, dass aus diesem<br />
Vorfall auch die Polizeiorgane, und besonders<br />
die Funktionäre der Verkehrskontrolle, ihr©<br />
Lehren ziehen werden.<br />
D<br />
Das englische Strassenwesen.<br />
London, Januar <strong>1930</strong>.<br />
Das Transportministerium, als Verwalter<br />
des Strassenfonds, legt in einem umfangreichen<br />
Bericht Rechenschaft über die Verwendung<br />
der aus der Besteuerung der Motorfahrzeuge<br />
erzielten Einnahmen. Es konnten dem<br />
Fonds aus dieser Einnahmequelle im abgelaufenen<br />
Jahre 21,29 Millionen Pfund oder die<br />
stattliche Summe von 632,25 Millionen<br />
Schweizerfranken überwiesen werden, was<br />
gegenüber dem Vorjahre ein Mehr von 949 897<br />
Pfund Sterling ergibt. Für das Strassenwesen<br />
wurden dem Fonds nicht weniger als 17,56<br />
Millionen Pfund entnommen. 1927 wurden ihm<br />
zwar 31 Millionen entnommen, allein damals<br />
machte der Finanzminister Churchill seinen<br />
vielkritisierten Beutezug auf den Strassenfonds<br />
und verwendete bare 12 Millionen<br />
Pfund für allgemeine Staatszwecke, obwohl<br />
der Fonds eine ganz besondere Zweckbestimmung<br />
kennt.<br />
Es stehen in England dank diesem Fonds<br />
nun ganz gewaltige Mittel für das Strassenwesen<br />
zur Verfügung; die Leistungen halten<br />
ihnen aber auch die Waage. Nach Kriegsschluss<br />
verfügte Grossbritannien über ein<br />
Netz von Staatsstrassen, sogenannten- public<br />
highways, von rund 177000 Meilen. In den<br />
vergangenen zehn Jahren sind nun 2100 Meilen<br />
an neuen, modernen Strassen erstellt<br />
worden. Es entfallen demnach heute in England<br />
auf je eine Quadratmeile an Fläche<br />
etwas über 2 Meilen an für den Autoverkehr<br />
geeigneten Strassen zur Verfügung. Neben<br />
der Neukonstruktion wurden Hunderte von<br />
bereits bestehenden Strassenzügen verbreitert<br />
und mit neuen Belägen versehen. 408<br />
Projekte für Brückenneubauten und Erweiterungen<br />
von vorhandenen Brücken wurden im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr genehmigt und<br />
die für den Bau notwendigen Mittel aus dem<br />
Fonds zur Verfügung gestellt. Unter den<br />
letztes Jahr dem Verkehr übergebenen Brükken<br />
finden sich zwei imposante Bauwerke,<br />
welche die Verbindung von Südengland mit<br />
Schottland durch die bekannte Great North<br />
Road erleichtern und wovon die eine die<br />
Newcastle-Cateshead-Brücke, die grösste<br />
Spannweite aller englischen Brücken aufweist.<br />
Ferner wurden beträchtliche Mittel dem<br />
nationalen Physikalischen Laboratorium zur<br />
Verfügung gestellt, das gemeinsam mit dem<br />
Transportministerium sorgfältige und weitverzweigte<br />
Versuche über die geeignetsten<br />
Baustoffe für Strassenoberflächen und über<br />
die Schleudergefahr der verschiedenen Strassendecken<br />
unternimmt.<br />
Die dem Strassenfonds zugewiesenen Mittel<br />
ergaben sich aus den Steuern für 2,036<br />
Millionen Motorfahrzeuge und 2,527 Millionen<br />
Verkehrsbewilligungen. Es entfällt demnach<br />
heute auf jeden 22. Einwohner Grossbritanniens<br />
ein Motorfahrzeug und auf jede 18.<br />
Person eine Verkehrsbewilligung. bi.<br />
Motoriastwagentaxen<br />
Erhöhung dpr Gebühren für Motorlasffahrzeuge<br />
ist geplant. Für Lastwagen mit<br />
Pneus sind 10% Erhöhung, mit Hohlgummi<br />
30%, mit Vollgummi 40% vorgesehen.<br />
Diese Abstufung ergäbe einen Zuschlag<br />
zur Luftbereifungsgebühr von rund<br />
18% für Luftkammerbereifung und rund<br />
27% für Vollgummibereifung. Die aargauische<br />
Handelskammer, in allen Teilen<br />
unterstützt von der Sektion Aargau des<br />
Verbandes schweizerischer Motorlastwaganbesitzer,<br />
unterbreitet dem Grossen Rat ablehnende<br />
Erwägungen.<br />
Vom Standpunkt des Strassenschutzes<br />
aus ist deshalb die Erschwerung des Verkehrs<br />
vor allem mit Vollgummireifen und<br />
auch mit Luftkammerreifen durch stärkere<br />
finanzielle Belastung dieser Bereifungs-
4 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
arten gerechtfertigt. Dementsprechend hat<br />
denn auch die Handelskammer in ihrer<br />
Vernehmlassung vom Oktober letzten Jahres<br />
zu einem Vorentwurf der Polizeidirektion<br />
betr. eine umfassende Revision der geltenden<br />
kantonalen Vorschriften über den<br />
Verkehr mit Motorfahrzeugen eine Erhöhung<br />
der Verkehrsgebühr bei Vollgummibereifung<br />
um 40% und bei Hohlgummi-<br />
(Luftkammer-) bereifung um 20% befürwortet.<br />
Ferner bat sie zugunsten des gänzlichen<br />
Verbotes neuer, sowie einer nur<br />
noch zeitlich beschränkten Duldung bereits<br />
im Verkehr stehender Motorlastwagen mit<br />
Vollgummibereifung ausgesprochen.<br />
Was dagegen die Gebührenerhöhung<br />
auch für Lastwagen mit Luftbereifung betrifft,<br />
scheint der Aargauischen Handelskammer<br />
hierfür ein zureichender Grund<br />
nicht vorzuliegen. Es handelt sich dabei<br />
um eine rein fiskalische, den Strassenschutz<br />
nicht berührende Massnahme. Schon<br />
mit seinen heutigen Gebührenansätzen für<br />
Motorlastwagen steht der Kanton Aargau<br />
— im gleichen Rang mit Zürich — im Vordergrund<br />
der Rangordnung nach Kantonen.<br />
Die Handelskammer stellt deshalb an<br />
den Grossen Rat das auch im weitern wohlbegründete<br />
Gesuch, er möge den Entwurf<br />
der Staatsrechnungskommission in dem<br />
Sinne abändern, dass die Erhöhung der bestehenden<br />
Verkehrsgebühren auf Motorlastfahrzeuge,<br />
die nicht mit Luftbereifung versehen<br />
sind, beschränkt und dabei für solche<br />
mit Luftkammerbereifung in der Höhe<br />
von 20% und für solche mit Vollgummibereifung<br />
in der Höhe von 40% angesetzt<br />
wird.<br />
Zuidief Notizen<br />
- Zürichs automobilistische Entwicklung<br />
spiegelt sich jeweilen in den von der kantonalen<br />
Motorfahrzeugkontrolle publizierten<br />
Verzeichnissen der erteilten Verkehrsbewilligungen<br />
wieder. Dieser Tage erschien das<br />
Nachtragsverzeichnis, welches die Monate<br />
Oktober, November und Dezember 1929 umfasst.<br />
Der Uebersicht ist zu entnehmen, dass<br />
im Verlaufe des ganzen Jahres total 20,596<br />
Verkehrsbewilligungen ausgegeben worden<br />
sind, wovon 7425 Motorräder und 13,171 auf<br />
Automobile entfallen. Die gelösten Bewilligungen<br />
verteilen sich wie folgt auf die einzelnen<br />
Fahrzeuggruppen:<br />
81.Dez.1928 31.Dez.1929 Zunahme In •/,<br />
Personenwagen 8507 9681 13.8<br />
Gesellschaitswagen 96 108 12,4 Die Mitglieder der Nationalen Sportkommission,<br />
die für die neue Amtsperiode <strong>1930</strong>-<br />
Lieferungs-wagen. 964 1124 16,6<br />
Lastwagen 1801 2097 16,4 1931 durch die letzte Delegiertenversamm-<br />
des Automobil-Clubs der Schweiz er-<br />
Traktoren 143 161 12,6lung<br />
Total 11511 13171 14.4<br />
Die gesamte Zunahme bewegt sich demnach<br />
ständig in normalen Bahnen, ohne aber<br />
auch irgendwelche Anzeichen einer Verlangsamung<br />
zu geben. Die Bewegungen für<br />
Nutzfahrzeuge scheinen besonders begehrt<br />
gewesen zu sein, da die beiden Kategorien<br />
mit 16,6- und 16,4prozentiger Zunahme an<br />
der Spitze aller Wagengattungen stehen. Die<br />
Bewilligungen für Personenwagen stehen<br />
nicht viel nach, obwohl ihr absoluter Bestand<br />
weitaus der grösste ist und eine langsamere<br />
Progression deshalb nicht überraschen<br />
könnte. Auch mit den Traktoren geht's langsam<br />
aber sicher vorwärts. Die Zunahme<br />
wird wohl grösstenteils auf das Konto von<br />
Fahrzeugen zu buchen sein, welche in industriellen<br />
Betrieben und Transportanstalten<br />
Verwendung finden, da deren Gebrauch in<br />
landwirtschaftlichen Kreisen, entsprechend<br />
der vorwiegend mittleren und kleineren Betriebe<br />
im Kanton, eher limitiert sein dürfte.<br />
Mit den Kontrollschildern ist die Verwaltung<br />
bei Nr. 712 W angelangt, während auf<br />
Ende 1928 Nr. 988 T als letzte Plakette abgegeben<br />
worden war. Es bleiben demzufolge<br />
noch drei Buchstaben des Alphabetes,<br />
die wohl im Laufe dieses Jahres alle werden<br />
herhalten müssen. Die Bewilligungen für Anhängewagen<br />
sind von 313 auf 387 gestiegen.<br />
Die Anschaffung von Anhängern zwecks rationellster<br />
Ausnützung der Zugkraft wäre<br />
wohl noch eine grössere, wenn nicht verschiedene<br />
Kantone eine den Lastwagenverkehr<br />
eher einschränkende Verkehrsgesetzgebung<br />
kennen würden. z.<br />
Tramzusammenstoss.<br />
Am Freitag kurz nach 1 Uhr mittags ereignete<br />
sich an der Universitätsstrasse-Tannenstrasse<br />
in Zürich ein schwerer Tramzusammenstoss.<br />
Ein die Universitätsstrasse abwärts<br />
fahrender Wagen der Linie 10 mit Anhänger<br />
kam bei der Haltestelle Haldenbach in<br />
schnellen Lauf und konnte nicht mehr gebremst<br />
werden. Kurz vor der Haltestelle Polytechnikum<br />
fuhr das Tram in voller Wucht<br />
von hinten in einen Wagen der Linie 8, und<br />
beide zusammen stiessen dann bei der Haltestelle<br />
auf einen stillstehenden Wagen der Linie<br />
21, der eine Strecke weit in die Tannenstrasse<br />
geschoben wurde, bis die Wagen noch<br />
vor dem Einbiegen in die stark abfallende<br />
Leonhardstrasse zum Stehen kamen. Der<br />
Anhänger des 10er Trams war schon vorher<br />
durch Kupplungsbruch vom Motorwagen losgelöst<br />
und durch die Handbremse angehalten<br />
worden.<br />
Mehrere Passagiere wurden verletzt, meist<br />
durch Glassplitter. Ein Fräulein aus Zürich<br />
erlitt Quetschungen am Rücken und befindet<br />
sich im Kantonsspital. Ein weiteres Fräulein,<br />
das Schürfungen an der rechten Hand davontrug,<br />
konnte bereits wieder aus dem Spital<br />
entlassen werden. Der Materialschaden ist<br />
gross.<br />
Warum wir diesen Vorfall in der «Automobil-Revue»<br />
veröffentlichen? Um zu zeigen,<br />
dass das Automobil nicht das einzige<br />
Vehikel ist, das zu Verkehrsunfällen führt.<br />
Auch einem Zürcher Tram passiert eben dann<br />
und wann ein Missgeschick, in letzter Zeit<br />
leider ziemlich häufig. Man wird deshalb,<br />
gestützt auf die Vorkommnisse, auch in Zürich<br />
darin vorsichtiger werden, nur das Automobil<br />
einseitig auf die Anklagebank zu setzen.<br />
s„<br />
vtlaclm<br />
Der Automobilsport In der<br />
Schweiz.<br />
nannt wurden, traten unter dem Vorsitz des<br />
Herrn J. Decrauzat zu ihrer ersten Sitzung<br />
in diesem Jahre, am 10. Januar in Bern zusammen.<br />
Es waren anwesend die Herren A.<br />
Töndury, Vize-Präsident, A. Chantre, R.<br />
Geissbühler, B. Pierrehumbert, E.H.Thommen,<br />
O. Zwahlen und E.G. Brieger, Sekretär.<br />
In dieser Sitzung hat die N.S.K. u. a. folgende<br />
wichtige Angelegenheiten behandelt:<br />
Sportreglementierung, neue Bestimmungen,<br />
Schweiz. Meisterschaft, Sportkalender <strong>1930</strong>.<br />
Es wurde gute Arbeit geleistet und es ist<br />
vorauszusehen, dass auch im neuen Jahre<br />
der Automobilsport neue Erfolge in der<br />
Schweiz erzielen wird.<br />
Sportkalender <strong>1930</strong>.<br />
Internationale Rennen:<br />
23. März: Kilometerrennen mit stehendem Start in<br />
Genf, veranstaltet von der Sektion Genf.<br />
9.—10. August: VIII. Klausenrennen, von den Sektionen<br />
Zürich, Glarus und Uri.<br />
17.—23. August: II. St. Moritzer Automobilwoche,<br />
von der Sektion Graubünden.<br />
Nationale Rennen:<br />
1. Juni: Bergrennen Develier-Les Rangiers, von Les<br />
Rangiers.<br />
D<br />
8. Juni: Bergrennen Kriens-Eijrenthal, von Luzern.<br />
29. Juni: Bergrennen Rheineck-Walzenhausen-Lachen,<br />
von St. Gallen-Appenzell.<br />
13. Juli: Coupe de la Gruyere. von Freibarg.<br />
Das neue nationale Sportreglement wurde<br />
dem Zentralkomitee vorgelegt. Es wurde in<br />
Uebereinstimmung gebracht mit dem internationalen<br />
Sportreglement.<br />
Für die schweizerische Meisterschaft <strong>1930</strong><br />
ist das Reglement dasselbe wie für das letzte<br />
Jahr. Die vier nationalen Rennen zählen<br />
für diese Meisterschaft.<br />
Eine Kommission wurde eingesetzt (bestehend<br />
aus den Herren Decrauzat, Ghantreund<br />
Brieger) zum Studium eines Reglementes,<br />
das die Minimalanforderungen für Sektionsrennpreise<br />
enthalten soll. Auch ist beabsichtigt,<br />
eine gewisse Einheitlichkeit der Preise<br />
(Kunstgegenstände) für die ganze Schweiz<br />
zu schaffen.<br />
Die nächste Sitzung der nationalen Sportkommission<br />
wird wahrscheinlich anlässlich<br />
des Kilometer-Arrete im März in Genf stattfinden,<br />
mg.<br />
Sternfahrt nach Monte-Carlo.<br />
Die deutschen Teilnehmer.<br />
Nach einem Bericht der « B. Z.» werden von<br />
142 Teilnehmern an der Sternfahrt 70 Wagen<br />
auf ihrer Fahrt die Berliner Kontrolle beim<br />
Automobil-Club von Deutschland berühren.<br />
Eine grosse Zahl von Konkurrenten starten im<br />
Norden, wobei Tallinn (Reval) von 29 Bewerbern<br />
als Startort gewählt wurde. Es ist dies<br />
die längste Strecke in Westeuropa, beträgt<br />
sie doch 3474 Kilometer. Die weiteste Rally-<br />
Strecke überhaupt ist die von drei Konkurrenten<br />
angemeldete Strecke Athen-Monte Carlo<br />
(3756 Kilometer). Nach den Erfahrungen im<br />
letzten Jahr werden diese Konkurrenten auf<br />
den griechischen Strassen allerlei Schwierigkeiten<br />
begegnen. In Athen startet auch ein<br />
deutscher Fahrer, Carl Kappler auf Wanderer.<br />
15 Sternfahrer werden in Jassy (Rumänien)<br />
starten; von dort bis zum Ziel sind es<br />
3518 Kilometer. Unter andern werden die<br />
Fahrer Bernet und Burggaller auf Wanderer<br />
und der vorjährige Sieger Dr. Sprenger-van<br />
Eyck auf Graham-Paige dort starten. Unter<br />
den in Reval abfahrenden 29 Bewerbern befinden<br />
sich 9 Deutsche: Fürst zu Schaumburg-Lippe<br />
(Röhr), Frau Seeliger-Stettin<br />
(Mercedes-Benz), Rudolf Caracciola-Berlin<br />
(Mercedes-Benz), Hans Stuck-Villiez (Steyr),<br />
Frau L, Bahr-Berlin (Steyr), M, Rudat-Berlin<br />
(B.M.W.), H. Simons-Berlin (D.K.W.), Major<br />
Gutknecht-Berlin (Simson-Supra) und<br />
Frau H. Schultze-Stettm (Stoewer).<br />
Von Riga über Berlin-Brüssel-Paris starten<br />
die Fahrer Doerschlag-Berlin (Mercedes-<br />
Benz), E. Valentin-Berlin (Mercedes-Benz),<br />
M. Killing (N. A. G.), Frau Krause-Rastnussen<br />
(D.K.W.) und K. May-Stuttgart (D.K.W.).<br />
Aus John O'Groats in Schottland, dem<br />
Hauptstartort der englischen Teilnehmer,<br />
kommen zwei Mercedes-Benz mit den Engländern<br />
W. Widengren und Captain Howey<br />
am Steuer.<br />
In Königsberg startet das Hanomag-Team,<br />
bestehend aus Butenuth, L. von Raffay und<br />
Frau Dr. Voss.<br />
Von Berlin begeben sich vier Bewerber:<br />
Geradts (Lancia), Graf von Königsdorff<br />
(Buick), Cramer (Cadillac) und von Wedelstaedt<br />
(N. S. U.) auf die Fahrt Die Abfahrt<br />
erfolgt, je nach Länge der Strecke, vom 24.<br />
Januar hinweg. Kontrollschluss ist am 29. Januar<br />
nachmittags.<br />
Nach der Marke steht Steyr mit acht Wagen<br />
an der Spitze. An zweiter Stelle steht<br />
Mercedes (sieben Wagen). Sieben deutsche<br />
Kleinwagen, drei Hanomag, drei D. K. W. und<br />
ein B.M.W, beteiligen sich an der Sternfahrt.<br />
Ferner zwei Wanderer und je ein Austro-<br />
Daimler, N.A. G., Röhr, Simson-Supra, Steiger,<br />
Stoewer und N. S. U.<br />
er.<br />
:<br />
Die Verkehrsbedürfnisse des<br />
Surbtales<br />
könnten, so wurde kürzlich in der aargauischen<br />
Presse von bahnfreundlicher Seite behauptet, nur<br />
durch den Bau einer Sürbtalbahn befriedigend gelöst<br />
werden. An der derzeitigen Autobusverbindung<br />
wurde scharfe Kritik geübt: sie beschädige, so<br />
wurde behauptet, nicht nur die Verkehrsstrassc,<br />
sondern genüge dein grossen Verkehr nicht. In<br />
N'ummer 3 der «Automobil-Revue> haben wir festgestellt,<br />
da&ä diese Behauptungen entschieden<br />
Uebertreibungen seien, denn der Autobetrieb werde<br />
sich, wenn die Strasse in richtigen Zustand gesetzt<br />
sei und mehr Wagen und vermehrte Kurse eingeführt<br />
würden, besser rentieren als eine Bahn, dio<br />
sicher auch, wie übrigens anderwärts, immer Defizite<br />
zeitigen müsste.<br />
Nun haben Informationen bei verschiedenen;<br />
Bevölkerungsklassen und Schichten des Surbtalcs<br />
übereinstimmend ergeben, dass der Personenverkehr<br />
der Autoverbindung Döttingen, Surbtal—Niederweningen,<br />
Baden, in jetziger Weise vollauf befriedigt.<br />
Es wird.hier auch keine Aenderung gewünscht,<br />
wie gewisse Kreise in der aargauischon<br />
Presse behaupteten; dagegen hat der Güterverkehr,<br />
namentlich im letzten Herbst, zu wünschen übrig<br />
gelassen, obschon es auch hier bedeutend besser<br />
geworden ist, als es etwa vorher war. Dieser Verkehrszweig<br />
kann den Bedürfnissen mit Leichtigkeit<br />
besser angepasst werden.<br />
Worüber man aber allgemein klagt, das ist der<br />
derzeitige Zustand der Strasse durch das Surbtal.<br />
Der Verkehr der grossen schweren Wagen verlangt,<br />
dass diese Strasse gründlich instand gestellt wird.<br />
Mit Flickwerk kann ihr nicht geholfen werden. Der<br />
jetzige Autobetrieb im Surbtal wird voraussichtlich<br />
weiter ausgebaut werden und das bedingt, dass<br />
auch die Strasse in einen Stand gestellt wird, der<br />
dem vermehrten Verkehr vollauf genügt. Jedenfalls<br />
hätte aber auch ohne den Autobetrieb diese Verkehrsstrasse<br />
den jetzigen Verhältnissen nicht mehr<br />
genügt. Die S. B. B. wird in nächster Zeit kaum<br />
dem Wunsche einiger Interessenten wegen eine<br />
Bahn einführen und so ist es nötig, dass der jetzige<br />
Verkehr den Verhältnissen entsprechend ausgebaut<br />
und vervollkommnet wird. R.<br />
Sf<br />
*aba<br />
Eine Bergstrasse bei Lugana Oberhalb Lugano<br />
liegt ein langgestreckter Bergrücken, an dem sich<br />
in einer Höhe von 1000 m über Meer das kleine<br />
Bergdörflein Monte Bre befindet. Nun soll in<br />
diese Gegend eine neue, für den Fremdenverkehr<br />
wichtige Bergstrasse gebaut werden, die auch für<br />
Automobile fahrbar ist.<br />
Das Dörfchen Monte Bre soll ein neuer Kurort<br />
werden und man wird in Bälde mit den als Voraussetzung<br />
dazu wichtigen Güterzusammenlegungsarbeiten<br />
in jenem Gebiet beginnen. —ey.<br />
Von der Axenstrasse. Wir haben im letzten<br />
Sommer mehrmals von Klagen berichtet,<br />
welche über die Staubplage an der Axenstrasse<br />
ergangen waren. Nun hat sich der<br />
Verkehrsverein der Zentralschweiz an die<br />
Regierungen der Kantone Uri, Schwyz, Unterwaiden,<br />
Zug und Luzern gerichtet mit einer<br />
Eingabe, die Axenstrasse solle staubfrei<br />
gemacht werden und durch ein seeseitiges<br />
Trottoir ergänzt werden. Als noch bessere<br />
Lösung wird die Erstellung eines Fussweges<br />
von Brunnen bis Flüelen vorgeschlagen.<br />
Zur Begründung dieses Vorschlages wird<br />
n. a. gesagt: Die Axenstrasse, die als kühn<br />
angelegte Felsstrasse. Weltruhm geniesst, sei<br />
in der letzten Zeit für Fussgänger nicht mehr<br />
begehbar gewesen. Die Hotelinhaber mussten<br />
den Fremden, die sich für die Axenstrasse<br />
interessierten, vom Begehen derselben<br />
abraten.<br />
Es wird angeregt, da die Urkantone durch<br />
den Strassenbau schon sehr stark belastet<br />
sind, für die Verbesserung der Axenstrasse<br />
die Hilfe des Bundes anzurufen, um die romantische<br />
Strasse wieder zum Nationalgut<br />
zu erheben.<br />
Ferner ersuchte der Verkehrsverein der<br />
Zentralschweiz die Regierungen im Gebiete<br />
des Vierwaldstättersees, Schritte zu tun zur<br />
Bekämpfung des ausserordentlichen Lärms<br />
einiger Motorboote, durch welche die Ruhe<br />
der Uferbewohner und der zur Erholung am<br />
See weilenden Kurgäste gestört werde, gr.<br />
Schwyz. Die Volksabstimmung über das<br />
Gesetz betr. den Ausbau der Kantonsstrasr<br />
sen und dasjenige betr. Erhebung eines Anleihens<br />
ist auf den 23. Februar angesetzt<br />
worden.
Eine federnde<br />
Eisenbetonstrasse.<br />
Als Folgeerscheinung der ständigen Steigerung<br />
des modernen Strassenverkehrs hat sich<br />
mehr und mehr eine frühzeitige Baufälligkeit<br />
von Gebäuden durch die starken Erschütterungen<br />
herausgestellt, denen die Häuser ausgesetzt<br />
sind. In den letzten Jahren sind deshalb<br />
Fachkreise ernstlich bemüht, Mittel und<br />
Wege zu finden, die diesem Uebelstand Abhilfe<br />
bringen, das Mass der Erschütterungen<br />
auf ein Minimum herabzusetzen. Grundsätzlich<br />
geht man hierbei darauf aus, besondere<br />
Strassentypen zu konstruieren, die in der<br />
Lage sind, die Erschütterungen möglichst abzuschwächen<br />
oder die Erschütterungswellen<br />
so abzulenken, dass sie für die angrenzenden<br />
Häuser nicht mehr gefährlich werden.<br />
Im vergangenen Sommer fand in Leipzig<br />
eine internationale Tagung der Strassenbau-<br />
Fachmänner statt, die sich eingehend mit dem<br />
Problem der Ablenkung der Erschütterungs-<br />
•wellen befasste. Ein badischer Strassenbauer<br />
hat sich neuerdings die dort gemachten Erfahrungen<br />
zunutze gemacht und ein System<br />
für den erfolgversprechenden Bau erschütterungsfreier<br />
Strassen geschaffen. Es sind mit<br />
Unterstützung der badischen Regierung, der<br />
Technischen Hochschule in Karlsruhe Erschütterungsmessungen<br />
vorgenommen worden,<br />
die dem System als Grundlage dienen.<br />
Auf Grund der Ergebnisse in Leipzig hat<br />
man bei Karlsruhe nunmehr eine Versuchsstrasse<br />
gebaut, die aus einer Eisenbetonkonstruktion<br />
besteht und sich aus der Fahrbahnplatte<br />
und einer besonderen Unterkonstruktion,<br />
den sogenannten Erdtorpedos, zusammensetzt.<br />
Die letztere Vorrichtung der Erdtorpedos<br />
erfüllt die Aufgabe, parallel zur<br />
Fahrtrichtung gelegt, die Erschütterungswellen<br />
zu brechen und sie nach oben abzuleiten,<br />
von wo sie sich an der. Strassendeckenplatte<br />
auswirken können. Man hat diese neuartige<br />
Konstruktion statisch errechnet und sie in<br />
Felder-Abschnitte von 10 Meter in sich gelenkig,<br />
beweglich" und federnd eingeteilt. Es<br />
Iässt sich die Verwendung dieser interessanten<br />
Strassenkonstruktion auf jeder Art von<br />
Untergrund anwenden, wie sie auch praktisch<br />
eine unbegrenzte Dauerhaftigkeit besitzen<br />
soll, die Reparaturen in absehbarer Zeit so<br />
gut wie ausschliesst.<br />
Einerlei, ob dieser Optimismus in vollem<br />
Umfange angebracht ist, stellt diese neuartige<br />
Konstruktionsform unbedingt etwas Fortschrittliches<br />
und Erprobenswertes dar.<br />
A. C. S><br />
A.C.S. SEKTION ZÜRICH. Am 9. Januar <strong>1930</strong><br />
führte die Sektion Zürich des A. G. S. an ihrer von<br />
über 300 Personen besuchten Monatsversammlung<br />
im Grand Hotel cDolder» die automobiltechnischen<br />
Films der Nationalen Automobilhandelskammer der<br />
U. S. A. vor. Nach Begrüssung der anwesenden<br />
Gluhmitglieder durch den Vorsitzenden, Hrn. Heinrich<br />
Hürlimann (Zürich), hielt Herr Ingenieur A.<br />
Brüderlin (Zürich) einen kurzen geschichtlichen<br />
Rückblick über die Automobilkonstruktion. um dann<br />
speziell auch noch der Bedeutung des Autos in<br />
der Verkehrs- und Volkswirtschaft zu gedenken.<br />
Mit einigen knappen Zahlen beleuchtete Herr<br />
Brüderlin u. a. die enorme Bedeutung, die heute<br />
dem Automobilwesen in der ganzen Welt zukommt.<br />
Die Jahresproduktion an Automobilen betrug 1929<br />
über 5 500 000 Stück. Hiervon entfallen rund drei<br />
Viertel auf die U. S. A. Nimmt man den Durchschnittswert<br />
der amerikanischen Automobilproduktion<br />
mit 800 Dollar pro Auto und denjenigen der<br />
europäischen Produktion mit zirka Fr. 8000.— pro<br />
Stück an, so ergibt sich für die 1929er Produktion<br />
ein Wert von mehr als 30 Milliarden Franken.<br />
In diese Produktion teilen sich 45 amerikanische<br />
Firmen, konzentriert auf neun Konzerne, mit rund<br />
100 Fahrgestellen und zirka 230 europäische Firmen<br />
mit etwa 500 Fahrgestellen, auf welche durchschnittlich<br />
vier verschiedene Karosserietypen montiert<br />
werden. Der heutige Käufer hat daher die<br />
Möglichkeit, seine Wahl unter zirka 2500 verschiedenen<br />
Modellen zu treffen.<br />
Was nun den Jahresumsatz des Automobilgewerbes<br />
anbetrifft, so erklärte Herr Brüderlin. dass<br />
beim heutigen Automobilwelthestand von rund 30<br />
Millionen Stück und einem Durchschnitt von 4000<br />
Franken jährlicher Betriebsspesen pro Auto mit<br />
einem Totalumsatz von 120 Milliarden Franken gerechnet<br />
werden könne. Dazu kämen noch die obigen<br />
30 Milliarden für Automobilherstellung, so dass<br />
ein Total von 150 Milliarden angenommen werden<br />
könne.<br />
An das interessante einleitende Referat schloss<br />
sich die Vorführung des automobiltechnischen' Films<br />
der Nationalen Automobilhandelskammer derU.S.A.<br />
an, über die an dieser Stelle bereite berichtet worden<br />
ist<br />
Den Beschluss des Abends bildete ein Tanzvergnügen<br />
in froher Gesellschaft, quasi als «Vorübung»<br />
auf den am 25. Januar stattfindenden Ball, der<br />
sich zum grossen Ereignis gestalten dürfte. Die<br />
Vergnügungskommission hat verschiedene erstklassige<br />
Darbietungen vorgesehen. s.<br />
¥. C.<br />
AUTOSEKTION BERN DES T.C.S. Einladung<br />
ZUT Jahresfeier des Touring-Club der Schweiz. Sektion<br />
Bern, Samstag, den 18. Januar <strong>1930</strong>. abends<br />
20 Uhr, in den Sälen des Casino in Bern.<br />
AUTOMOBTL-REVUC <strong>1930</strong> — N»<br />
Sehr geehrte Damen und Herren! Unsere<br />
letzte Jahresfeier im grossen Saale des Casino in<br />
Bern hat Anklang gefunden. Wir haben es gewagt,-<br />
auch diesen Winter uns im Casino unser<br />
Stelldichein zu geben. Da der groese Saal des Casino<br />
sich als zu eng erwiesen hat, nehmen wir<br />
auch den Burgerratssaal, das Foyer und die Galerien<br />
in Anspruch. Das Bankett wird im grossen<br />
Saale abgehalten; zum Tanzen steht der Burgerratssaal<br />
und — so man will — daa Foyer zur Verfügung.<br />
Aus beiliegendem Programm, für das sich der<br />
Chef des Geselligen, wie gewohnt, alle Mühe gegeben<br />
hat, wollen Sie ersehen, dass auch den<br />
Nicht-Tänzern Unterhaltung wartet. Wer sich der<br />
stillen Beschaulichkeit ergeben will, der darf sich<br />
sogar auf die Galerien hinauf verzienen.<br />
In der Hoffnung, den vielgestaltigen Wünschen<br />
und Neigungen unserer verehrten Clubmitglieder<br />
nach Möglichkeit entsprochen zu haben, heissen<br />
wir Sie, Ihre Angehörigen und Freunde zu unserem<br />
Anlasse der Geselligkeit und der Gemütlichkeit<br />
herzlich willkommen und zeichnen mit Clubgrussl<br />
Der Vorstand.<br />
Aus *****<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜ-<br />
RICH. Einladung auf Sonntag,<br />
den 19. Januar <strong>1930</strong>, nachmittags<br />
14 Uhr, im Vereinslokal,<br />
Restaurant «Du Pont». 1. Stock,<br />
zur 4. ordentlichen Generalversammlung.<br />
Die Geschäftsleitung<br />
hat eine vielversprechende Traktandenliste<br />
zur Verhandlung aufgestellt,<br />
die aus dem versandten Zirkular ersichtlich<br />
ist. Während den Pausen wird unser rassiges<br />
Vereinsorchester konzertieren. Auch wird jedem<br />
Versammlungsteilnehmer der traditionelle Z'Obig<br />
gratis verabfolgt. Nach der Versammlung, ca. 20<br />
Uhr, gemütliches Rendez-vous mit Angehörigen,<br />
Freunden, Gönnern und Gspusi in beiden Sälen.<br />
Für Unterhaltung und Tanz ist gesorgt. Die Verhandlungen<br />
erheischen vollzähligen und pünktlichen<br />
Besuch. Für Aktivmitglieder obligatorisch.<br />
Unentschuldigtes Nichterscheinen 1 Fr. Busse.<br />
Passivmitglieder herzlich willkommen; ebenso<br />
freuen wir «uns, neue Kollegen begrüssen zu können<br />
Ẇir hoffen auf vollzähliges Erscheinen aller Vereinskollegen.<br />
• . *<br />
Bitte an die Mitglieder betreffs Einzug der Beiträge.<br />
Um einen regehnässigen monatlichen Rechnungsabschluss,<br />
der von unserm Kassier Gottlieb Urech,<br />
Hotzesteig 2, Zürich 6, besorgt wird, zu ermöglichen,<br />
richten wir an unsere verehrten Mitglieder<br />
die höfliche Bitte, dem Kassier durch prompte und<br />
pünktliche Einzahlungen resp. Einlösungen von<br />
Vereinsbeiträgen und Nachnahmen die zeitraubende<br />
Arbeit zu erleichtern. Um beidseitige unnötige Kosten<br />
und -Material zu sparen, empfehlen wir Benützung<br />
unseres Postcheck-Kontos VIII14747.<br />
Der Vorstand.<br />
Stand der Alpenstrassen.<br />
Touristikbulletin des A. C. S. vom 10. Januar <strong>1930</strong>.<br />
Die immer noch anhaltende warme Witterung<br />
hat die Befahrbarkeit der Strassen in der vergangenen<br />
Woche weiterhin verbessert. Situation vom<br />
10. Januar <strong>1930</strong>, morgens.<br />
Appenzellerland: Die Mitnahme von Schneeketten<br />
ist nach vollständiger Aperung der Hauptstrassen<br />
nicht mehr notwendig.<br />
Toggenburg: Strasse Lichtensteig-Unterwasser-<br />
Wildhaus-Gams sozusagen schneefrei. Ketten vorsichtshalber<br />
mitführen. Ricken schneefrei.<br />
Schwyz: Durchgangsstrasse Rapperswil-Schindellegi-Schwyz<br />
und übrige Zufahrtestrassen von<br />
Zürich her schneefrei. Strasse Einsiedeln-Lbergerskigebiet<br />
ab Eutal mit Ketten bis Oberiberg gut<br />
fahrbar. Wäggital schneefrei.<br />
Glarnerland: Talstrasse bis Linthal fahrbalr.<br />
Ketten bei Frost ab Schwanden empfohlen. Strasse<br />
im Sernftal bis Elm, Ketten ab Schwanden. Kerenzerberg,<br />
im Strassenzug Rapperswil-Ghur, schneefrei.<br />
Graubünden: Strasse Landtjuart - Davos mit<br />
Ketten fahrbar bis Klosters (Bahnung ungenügend<br />
ab Küblis). Strasse Chur-St Moritz über Lenzerheide,<br />
JulieT, fahrbar bis Mühlen im Oberhalbstein,<br />
Ketten. Albulastrasse fahrbar für kleinere<br />
Wagen mit Ketten bis Filisur, gTosse Wagen bis<br />
Tiefencastel. Schynpass vereist, Ketten empfohlen.<br />
Strasse Landeck-St. Moritz fahrbar von Schuls abwärts,<br />
Strecke Sohuls-St. Moritz eingeschneit.<br />
Strasse Chur-Flims-Oberalp gut bis Hanz, Ketten<br />
zwischen Flims und Hanz empfohlen. Strasse üanz-<br />
Disentis wegen frischem Schneefall gegenwärtig<br />
nur schwer fahrbar. Malojai, 30 cm Schnee, fahrbar<br />
mit Ketten.<br />
Gotihard: Gotthardstrasse auf der Nordseite<br />
schneefrei bis oberhalb Wassen, mit Ketten gut<br />
fahrbar bis Göschenen, Südseite sind Ketten für<br />
das Befahren der Strasse Airolo-Piotta (Stalvedrw<br />
Schlucht) empfohlen, weiter südwärts schneefrei.<br />
Innerschweiz: Strasse Luzem - Sarnen-Interlaken<br />
über den Brünigpass wieder fahrbar; ab<br />
Lungern aufgetaut, Ketten vorsichtshalber mitnehmen.<br />
Strasse Luzern-Engelberg bis Grünenwald<br />
unterhalb Engelberg, schneefrei, Grünenwald-Engelberg<br />
mit Ketten fahrbar.<br />
Berner Oberland: Interlaiken-Lauterbrunnen-<br />
Trümmelbachfälle und Interlaken-Grindelwald mit<br />
Ketten gut fahrbar. Frutigen-Adelboden und Frutigen-Kandersteg<br />
nach Neuschnee Ketten notwendig,<br />
Strassen gebahnt. Strasse Spiez-Zweisimmen-<br />
Chäteau d'Oex schneefrei bis Zwei&immen, dünne<br />
Schneelage üJber Saaneninöser. Gurnigelbad von<br />
Riggisberg und Schwarzenburg her erreichbar,<br />
Ketten ab Dürrbach notwendig.<br />
Berner Jura: Sämtliche Häuptstrassen sind<br />
schneefrei.<br />
Neuenburger Jura: Mit Ketten überall passierbar.<br />
Wallis: Talstrasse schneefrei bis Mörel oberhalb<br />
Brig, Simplem, Nordseite offen bis Ried, Südseite<br />
fahrbar ab Simplon-Dorf.<br />
Oesterreich. Es sind noch mit Ketten fahrbar:<br />
Brenner, Fernpass, Lueg, Obdaohersattel. R&schenscheideck,<br />
Scharnitz, Schober bei Aflenz, Semmering,<br />
Strub, Zirlerberg,<br />
Italien: Dem Automobilverkehr sind geöffnet:<br />
Aprica, Fugazze, Mendola, Ospetale, Tenda, Tonale.<br />
Verkehrsvorschriften; Deutschland. Die Vorschrift,<br />
wonach parkende Automobile nachts durch<br />
die üblichen Parklichter beleuchtet werden müssen,<br />
ist jüngst für das Land Bayern in folgendem Sinne<br />
abgeschafft worden: «Mangelnde Eigenbeleuchtung<br />
von parkenden Kraftfahrzeugen ist dann nicht<br />
zu beanstanden, wenn die Kraftfahrzeuge im<br />
Scheine anderer Lichtquellen stehen, die das Fahrzeug<br />
und Kennzeichen im gleichen Masse erhellen,<br />
wie dies durch eigene Beleuchtung möglich wäre.><br />
Somit können nun in Bayern Fahrzeuge auf beleuchteten<br />
Parkplätzen oder Strassen parkieren, ohne<br />
dass sie verpflichtet sind, die die Akkumulatorenbatterie<br />
schwer belastenden Parklichter anzuzünden.<br />
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- <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Mitverantwortung<br />
des Fussgängers.<br />
Laut <strong>Zeitung</strong>sbericht wurden in der Neujahrswoche<br />
in der Umgebung von Lörrach<br />
zwei junge Männer nachts von einem Arzt,<br />
der einen Krankenbesuch zu machen hatte,<br />
mit dem Auto angefahren und getötet. Aus<br />
dem betr. Bericht geht hervor, dass der Fahrer<br />
wegen eines entgegenkommenden Velos<br />
abblendete und dann plötzlich aus dem Dunkel<br />
eine Gruppe von Fussgängern vor dem<br />
Auto auftauchen sah. Da diese Leute, auf der<br />
rechten Strassenseite gehend, ihm den Rücken<br />
zukehrten und so die ihnen drohende Gefahr<br />
nicht gewahrten, war das Unglück nicht mehr<br />
zu vermeiden.<br />
Zwei Tage später ereignete sich bei Reinach<br />
(Baselland) ein ähnlicher Unfall, bei dem ein<br />
am rechten Strassenrand gehender Knabe von<br />
einem angeblich geblendeten Autofahrer ebenfalls<br />
von hinten angefahren und getötet wurde.<br />
Bei diesen beiden Unglücksfällen (die Zahl<br />
der Beispiele Hesse sich übrigens leicht beliebig<br />
vermehren) mag die Untersuchung<br />
noch diesen und jenen Faktor, der mitgewirkt<br />
hat, eruieren, dies oder jenes Verschulden des<br />
Autofahrers aufdecken, wesentlich bleibt bei<br />
allen diesen Fällen, dass der Fussgänger im<br />
Bewusstsein seines Gehens auf der rechten<br />
Strassenseite nicht daran denkt, auch seinerseits<br />
das Vorfahren eines Autos zu beachten<br />
und seelenruhig die gesamte Verantwortung<br />
dem Auto- oder Motorfahrer überlässt.<br />
Dabei weiss jeder Autofahrer, wie unendlich<br />
schwierig es auch für den gewissenhaften<br />
Fahrer sein kann, bei Nacht und Regen und<br />
der so häufigen Blendung durch Lampen oder<br />
Scheinwerfer die Fahrstrecke deutlich zu<br />
übersehen oder seinen Wagen zwischen einem<br />
entgegenkommenden Fahrzeug und den oft zu<br />
spät entdeckten Fussgängern durchzulenken.<br />
Gewiss lastet eine grosse Verantwortung<br />
auf dem Autofahrer und der gewissenhafte<br />
Fahrer wird sich derselben gerade unter den<br />
obigen erschwerenden Umständen bewusst<br />
bleiben; aber auch dem Fussgänger, der zudem<br />
leichter die Fahrbahn eines Autos beobachten<br />
kann, soll klargemacht werden, dass<br />
auch er für die Sicherheit seiner Person mitverantwortlich<br />
ist. Ist es nicht eine unglaubliche<br />
Fahrlässigkeit — nur durch das bisherige<br />
Nichtwissen von der Gefahr verständlich<br />
—•, wenn erwachsene Menschen beim unsichtigsten<br />
Wetter dem Vorfahren eines Autos,<br />
dessen Lenker vielleicht unachtsam geblendet,<br />
nicht die geringste Beachtung schen-<br />
ken, obwohl sie sich auf einem Strassenstück<br />
aufhalten, das auch das Auto befahren darf?<br />
Zeigen wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit<br />
dem Fussgänger die Sichtschwierigkeiten<br />
des Fahrers, die Grosse der Gefahr, und er<br />
wird sein Schicksal nicht mehr nur in die<br />
Hand eines ihm unbekannten Fahrers legen,<br />
sondern auch sich selbst nach der Gefahr umsehen,<br />
um ihr nötigenfalls auszuweichen.<br />
Diese so nötige Mitkontrolle ergibt sich aber<br />
in den meisten Fällen von selbst, wenn wir<br />
den Fussgänger veranlassen, auf der linken<br />
Strassenseite zu gehen. Dann werden die<br />
Fahrzeuge, die auf seiner Strassenhälfte, d. h.<br />
dicht neben ihm vorbeifahren, ihm von vorne<br />
entgegenkommen und er wird auch bei einem<br />
Versagen des Autofahrers meist die Möglichkeit<br />
haben, sich in Sicherheit zu bringen. Die<br />
Wagen aber, die in der gleichen Richtung wie<br />
er fahren, also von hinten kommen, benützen<br />
vorschriftsmässig die andere Strassenseite<br />
und werden den Fussgänger so sehr viel weniger<br />
gefährden.<br />
Unsere jetzige Lehre vom starren Rechtsgehen<br />
bedeutet psychologisch für den Fussgänger<br />
eine Erziehung zum Fatalismus, eine<br />
Abstumpfung seines angeborenen Selbstschutzempfindens<br />
und wird deshalb jährlich<br />
in Hunderten von Fällen alleinige oder meistens<br />
mitwirkende Ursache von Unglückfällen<br />
sein.<br />
Denn letztlich kommt es nicht nur darauf<br />
an, ob den Autofahrer ein Verschulden treffe,<br />
sondern ebenso sehr, ob der Fussgänger durch<br />
seine Aufmerksamkeit sein Verhalten, eine<br />
ihm durch Zufall oder Schuld drohende Gefahr<br />
vermeiden könne.<br />
Der Fussgänger, der im fatalistischen Vertrauen<br />
auf die Auto-Verkehrsvorschriften auf<br />
der event. möglichen Fahrbahn eines Autos<br />
herumspaziert, ohne sich nach einem auf seiner<br />
Strassenseite von hinten kommenden<br />
Fahrzeug umzusehen, begeht eine Fahrlässigkeit<br />
und ist, ganz unabhängig von der event.<br />
Schuld des Fahrers, mitverantwortlich für ein<br />
Unglück, das er durch ein anderes Verhalten<br />
hätte vermeiden helfen können.<br />
deutung zukommt. Das statistische Reichsamt<br />
in Berlin hat für die deutsche Automobilindustrie<br />
im Jahre 1928 eine Statistik<br />
veröffentlicht, die um so interessanter<br />
ist, als es sich auch darum handelt, festzustellen,<br />
welcher Art die wirtschaftliche Position<br />
ist, die einzelne europäische Produktionsländer<br />
der Automobilindustrie gegenüber<br />
Amerika noch einnehmen.<br />
Nach dieser Statistik sind im Herbst 1928<br />
in der deutschen Automobilindustrie insgesamt<br />
86 500 Personen beschäftigt gewesen.<br />
An Löhnen und Gehältern hat diese Kraftfahrzeugindustrie<br />
im Jahre 1928 insgesamt<br />
225 Millionen RM. ausbezahlt. Dabei muss<br />
darauf aufmerksam gemacht werden, dass<br />
bei dieser Erhebung lediglich die Herstellung<br />
von Kraftwagen und Motorrädern, sowie<br />
die Fabrikation von Motoren in Betracht<br />
fielen, während beispielsweise das<br />
ganze Garagewesen selbstverständlich ausser<br />
Zählung wegfiel. Es ist interessant,<br />
dass die Automobilfabriken in stärkerem<br />
Masse als bisher die Karosserien bei Spezialfirmen<br />
herstellen Hessen und ebenso<br />
auch der Einbau von anderwärts bezogenen<br />
Motoren stark zugenommen hat. Von der<br />
Gesamtzahl der Beschäftigten entfallen<br />
rund 59 000 auf reine Automobilfabriken.<br />
Die deutsche Erhebung hat interessanterweise<br />
auch den Charakter einer Produktionsstatistik.<br />
Darnach erreichte die Automobilindustrie<br />
in Deutschland im vergangenen<br />
Jahre eine Produktion von nahezu<br />
150 000 Stück, das sind 20% mehr als im<br />
Vorjahre. Eingeschlossen sind hierin auch<br />
die in Deutschland montierten Wagen der<br />
deutschen Niederlassungen ausländischer<br />
Auiomobilfirmen.<br />
Der Gesamtwert der Produktion erreichte<br />
im Jahre 1928 rund 1,1 Milliarden RM.<br />
gegen 874 Millionen im Vorjahre, was einer<br />
Steigerung von 25% entspricht. Von diesem<br />
Gesamtproduktionswert entfielen 141<br />
Millionen RM. auf die Motorfabriken, 215<br />
Millionen RM. auf die gemischten Werke,<br />
die sowohl Kraftwagen als auch Motorräder<br />
herstellen und 721 Millionen RM. auf<br />
E. Lejeune.<br />
den reinen Autoinobilbau einschliesslich<br />
Die deutsche<br />
der Montagewerkstätten. Für die reinen<br />
Automobil-Industrie. Motorenfabriken ergab sich ein Produktionswert<br />
von 12 Millionen RM.<br />
Die in den letzen Jahren erfolgte Entfaltung<br />
des Automobilwesens hat mit der Im Erhebungsjahr wurden 162 000 Motorräder<br />
hergestellt, fast doppelt so viel wie<br />
zunehmenden Motorisierung des modernen<br />
Verkehrswesens dazu geführt, dass auch im Vorjahre. Den Hauptanteil an dieser<br />
der Automobilindustrie mancher Lander im Steigerung hat das in Deutschland steuerfreie<br />
Kleinmotorrad, das dem Gesamtbild der Wirtschaft steigende Be-<br />
Fahrrad<br />
immer schärfere Konkurrenz macht.<br />
Die Zahl der hergestellten Personenwagen<br />
stieg von 91 000 auf 108 000 Stück. Automobil-Omnibusse<br />
wurden rund 2000 gebaut,<br />
mehr als die Hälfte der Omnibusse<br />
wurden von besonderen Karosseriefabriken<br />
mit Aufbauten versehen, weil dadurch eine<br />
bessere Anpassung an die Anforderungen<br />
der örtlichen Verhältnisse erzielt wurde.<br />
An Liejerungs- und Lastwagen sind im<br />
Erhebungsjahr 27 750 Stück hergestellt<br />
worden. Die Typisierung durch Herstellung<br />
von Serien-Karosserien ist sehr stark.<br />
Von 3900 Lieferungskraftwagen sind nur<br />
900 und. von 23 000 Lastkraftwagen nur<br />
6800 unkarossiert abgeliefert worden.<br />
Die Produktion an Kraftfahrzeugen mit<br />
besondern mechanischen Arbeitseinrichtungen,<br />
also Feuerlöschautos, Traktoren usw.,<br />
ist auf 11 230 Stück angestiegen. Die Elektrokarren-Industrie<br />
hat 2700 Fahrzeuge<br />
hergestellt. In den Motorenfabriken sind<br />
rund 18 000 Motoren für Automobile, Motorräder<br />
und sonstige Zwecke erzeugt worden.<br />
Der Absatz der Kraftfahrzeugindustrie<br />
belief sich 1928 auf 921 Millionen RM. gegenüber<br />
742 Millionen RM. im Vorjahr.<br />
Der Wert des Auslandsabsatzes ist von &%•<br />
der Gesamtsumme auf 8% gestiegen. Wenn<br />
daraus auch hervorgeht, dass der Auslandabsatz<br />
der deutschen Automobilindustrie<br />
einen gewissen Fortschritt aufzuweisen hat,<br />
so ergibt sich daraus doch ebenso eindeutig,<br />
dass die ausländische Konkurrenz, besonders<br />
die amerikanische, der deutschen<br />
Automobilindustrie noch grosse Schwierigkeiten<br />
entgegenstellt. An Personenkraftwagen<br />
allein sind 1928 im Inland rund<br />
97 000 mit einem Produktionswert ab Fabrik<br />
im Betrage von 431,7 Millionen RM.<br />
abgesetzt worden, während dem es 3862<br />
Stück mit einem Produktionswert ab Fabrik<br />
von 18,2 Millionen RM. sind, die ins<br />
Ausland exportiert wurden.<br />
Gleichzeitig führte das deutsche Reiclisamt<br />
auch eine Produktionserhebung für die<br />
Bereifungsindustrie durch. Insgesamt wurden<br />
23 Betriebe gezählt mit rund 9000 Beschäftigten.<br />
Die Erzeugung hatte einen<br />
Gesamtproduktionswert von rund 204 Mill.<br />
Reichsmark ab Fabrik. Es ist klar, dass<br />
die fortschreitende Entwicklung des Automobilwesens<br />
auf die Bereifungsindustrie<br />
produktionserhöhend wirkte. Vom Gesamtabsatz<br />
entfallen nahezu 10% auf den ausländischen<br />
Export.<br />
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Strassen<br />
Die Staatsstrasse in Muttenz (Baselland)<br />
kann beim Restaurant Warteck wegen Grabarbeiten<br />
nur langsam befahren werden.<br />
E. Seh.<br />
Zur Bekämpfung der Staubplage Hess das<br />
Baudepartement der Stadt Basel durch seine<br />
Arbeiter letzthin erneut Chlorkalzium auf<br />
die Fahrbahn der Hauptverkehrsadern<br />
ihr Fahrzeug auf dem Kopf stand und alle<br />
streuen. Dieses weisse Pulver hat die Eigenschaft,<br />
dass es sich bei feuchtem Nebel-<br />
vier Räder in die Luft streckte, waren sie<br />
wetter auflöst und die Staubmassen auf den<br />
Strassen bindet, wodurch ein lästiges Aufwirbeln<br />
vermieden wird.<br />
rm.<br />
Die Unterführung bei der sogenannten<br />
«Konserve», östlich des Bundesbahnhofes in<br />
Lenzburg, ist leider noch immer nicht ausgeführt<br />
worden und so müssen, namentlich<br />
um die Mittags- und Abendzeit, Scharen der<br />
passierenden Arbeiter oft zehn Minuten lang<br />
darauf warten, bis sie das Geleise passieren<br />
können. Das bedeutet eine Plage, nicht nur<br />
für Fussgänger, sondern auch für Fahrzeuge,<br />
und es wäre an der Zeit, hier Remedur zu<br />
schaffen, ehe Unfälle zu beklagen sind. ry.<br />
Eine gefährliche Strasse. Verschiedener<br />
Mitteilungen zufolge sollen letzte Woche an<br />
einem Vormittag auf der Strecke Zürich-<br />
Basel sieben defekte Autos stehengeblieben<br />
sein, die alle wegen Nebel und glatt gefrorenem<br />
Strassenbelag verunglückt waren.<br />
Zwei Automobile waren unterhalb Dietikon<br />
iiifeinandergestossen bei Neuenhof fuhr eine<br />
Limousine an einen Baum, während ein Lastwagen<br />
mit einem Pferdefuhrwerk kollidierte.<br />
Das Auto eines Seidenfabrikanten drehte sich<br />
Die Strasse St. Adrian-Waldwil-Zug soll, beim Stoppen und stiess mit einem Last-<br />
zusammen. Ein Citroen rutschte beim<br />
nach einem vorliegenden Projekt des Kan-wagetonsingenieurs<br />
von Zug, mit einer Kleinsteinpflästerung<br />
in der Breite von 6 m ausgebaut vor Baden ein Lanciawagen zertrümmert im<br />
Abbremsen in eine Wiese und endlich lag<br />
werden.<br />
-ey. Bach. Wahrlich eine nette Verlustliste ! Was<br />
sagen die Behörden, denen die Verantwortung<br />
für die Fahrbarkeit dieser Strasse obliegt,<br />
dazu ?<br />
gr.<br />
Eine gefährliche Kurve. Laut einer Mitteilung<br />
in den «Basler Nachrichten» konnten<br />
vier Autofahrer, die am ersten Sonntag des<br />
Jahres durch die Kurve von Riehen fuhren,<br />
von besonderem Glück reden; denn obschon<br />
ohne Verletzung davongekommen.<br />
Wie hatte sich der Unfall zugetragen? Das<br />
Auto, worin ausser dem Chauffeur drei Jäger<br />
und ein Hund sassen, kam in raschem<br />
Tempo von Basel her und näherte sich dem<br />
Pfaffenloh. Bei einer gefährlichen Kurve,<br />
die schon manchem Fahrer Unglück gebracht<br />
hat, geriet der Wagen auf der mit Reif bedeckten<br />
Strasse ins Schleudern. Der Lenker<br />
bremste, der Wagen fuhr gegen die Randsteine<br />
des innern Kurvenrandes, stellte sich<br />
quer zur Strasse, überschlug sich seitwärts<br />
und blieb auf dem Verdeck stehen, die Räder<br />
nach oben. Die Insassen wurden erst aus<br />
ihrer misslichen Lage befreit, als herbeieilende<br />
Passanten die Türen öffneten. Niemand<br />
war ernstlich verletzt.<br />
Da jene Kurve schon mehrere Unglücksfälle<br />
verursacht hat und die Strasse auch<br />
noch von einer Strassenbahn benutzt wird,<br />
wäre es an der Zeit, entweder die Kurve zu<br />
verbessern oder doch wenigstens eine Warnungstafel<br />
in genügender Distanz von der<br />
gefährlichen Stelle anzubringen. Gr.<br />
V«-*».U«e»h-><br />
Autoverbindung Frauenfeld - Diesserihofen.<br />
Es sind gegenwärtig Bestrebungen für eine<br />
Autoverbindung Frauenfeld-Diessenhofen im<br />
Gange. Die Verbindung soll hergestellt werden<br />
durch die Fortsetzung der bestehenden<br />
Autokurse Fratienfeld-Stammheim bis nach<br />
Diessenhofen mit täglich drei Fahrten in jeder<br />
Richtung. Man wird es sowohl in Diessenhofen<br />
wie in Frauenfeld begrüssen, wenn<br />
der etwas abgelegene Bezirk am Rhein mit<br />
der Kantonshauptstadt in nähere Verbindung<br />
gebracht wird.<br />
Das Projekt eines Brückenbaues über die<br />
Sense für die Staatsstrasse Sohwarzenburg-<br />
Freiburg, bei der sogenannten Wannhalte,<br />
wird in Sckwarzenburg erneut erörtert. Das<br />
jetzige Strassentrasse, welches an Sandsteinfelsen<br />
vorbei zur Sohle der Sense hinabführt,<br />
ist durch Felsstürze, Steinschläge,<br />
Abrutschungen von Eisblöcken usw. gefährdet.<br />
Sowohl für Schwarzenburg und Zumholz<br />
als auch für die abgelegenen freiburgischen<br />
Gemeinden Plaffeyen, Brünisried, Alterswil<br />
und Heitenried würde der Bau einer<br />
Hochbrücke über die Sense eine ganz fühlbare<br />
Verkehrsverbesserung bedeuten, -ey.<br />
Ausstellung für Verkehrswesen und Tou-<br />
mein gebräuchliche Spritzdüsenvergaser, di«<br />
seinerzeitige freie Glührohrzündung, das<br />
ristik in Polen. Die für <strong>1930</strong> geplante Aus-währenstellung in Posen wird einen ausgesprochestand<br />
verschiebbare Zahnradwechselwerk,<br />
des Ganges in ausgerücktem Zunen<br />
internationalen Charakter besitzen. Anmeldungen<br />
liegen jetzt schon seitens folgenrühmte<br />
Mercedes-Konstruktion im Jahre<br />
Scheiden- und Bienenkorbkühler, die beder<br />
Staaten vor: Deutschland, England, 1900 und schliesslich den bekannten Flugzeugmotor<br />
für das Zeppelin-Luftschiff, der<br />
Frankreich, Belgien, Vereinigte Staaten,<br />
Schweiz, Oesterreich, Balkan- und Baltische den Ruhm der Maybach-Motoren in der ganzen<br />
Welt begründete. DieseT Zeppelinmotor,<br />
Staaten, Tschechoslowakei, Ungarn, Schweden,<br />
Norwegen, Dänemark, Russland, Japan ein überaus leistungsfähiger Zwölizylinder<br />
usw. Die internationale Eisenbahnsektion<br />
wird durch Frankreich, Belgien, Oesterreich<br />
und Japan beschickt werden.<br />
Viele internationale Organisationen, so der<br />
Völkerbund, der internationale Verband für<br />
das Transportwesen und die internationale<br />
Handelskammer werden sich an der Ausstellung<br />
beteiligen. Die internationale Vereinigung<br />
der Automobilindustrie wird während<br />
der ganzen Ausstellungsdauer (29. Juni ins<br />
30. Juli) einen Automobilsalon geöffnet halten.<br />
Ein internationales Autorennen wird das<br />
Programm ergänzen. Die Zahl der angemeldeten<br />
Touristen beläuft sich jetzt schon aui<br />
15.000.<br />
Wilhelm Maybach.<br />
<strong>1930</strong> - IM' i<br />
Wir haben bereits von dem am 29. Dezember<br />
erfolgten Hinschied des Dr. tag.a. 9»<br />
W. Maybach berichtet, der 84 Jahre alt geworden<br />
ist.<br />
Maybach war einer der berühmtesten<br />
deutschen Automobilkonstrukteure. ET war<br />
von Anfang an Mitarbeiter bei Gottlieb<br />
Daimler, mit dessen Ruhm sein Name eng<br />
verknüpft ist. Von 1872 bis 1882 war Maybach<br />
Chefkonstrukteur der Gasmotorenfabrik;<br />
Deutz. Vom Jahre 1882 bis 1907 war er<br />
technischer Leiter der Daimler Motorengesellschaft<br />
in Cannstadt. Von den besonderen<br />
Konstruktionen Maybachs seien angeführt:<br />
ein Karburator, der noch heute allge-<br />
von 150 PS, dient auch dem neuen Maybach-<br />
Wagen, der in diesen Tagen sein öffentliches<br />
Debüt begeht, als Kraftquelle. Z.<br />
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N°4<br />
— <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUU<br />
u. Industrie<br />
Die Itala-Werke fusionieren mit «Fiat». Die<br />
»Gazzetta del Popolo» meldet, dass die Automobilfabrik<br />
Fiat die Uebernahme der Itala-Werke<br />
beschlossen hat. Nach einem bereits abgeschlossenen<br />
Uebereinkommen werden die 1500 Arbeiter<br />
ider Itala-Werke von «Fiat» übernommen. Hierzu<br />
erwähnt das Blatt, dass die Itala-Werke bereits<br />
wor 25 Jahren gegründet wurden und zeitweise zu<br />
Erfolg und Ansehen gelangten. Noch im Jahre<br />
1928 stellten sie monatlich 150 Waffen her.<br />
An Aktiven sind vorhanden Immobilien und<br />
Fabrikeinrichtungen im Werte von 30 Millionen,<br />
fertige oder im Bau begriffene Autos für 24 Millionen,<br />
Material und Rohmaterial für 30 Millionen;<br />
an Passiven: 35 Millionen für Obligationen und 35<br />
(Millionen für verschiedene Verpflichtungen.<br />
Absatzförderung durch die Beschickung der<br />
Schweizer Mustermesse. Die scharfe wirtschaftliche<br />
Konkurrenz zwingt immer mehr auch zu grösßeier<br />
Systematik im Verkamt Fortschrittlich geführte<br />
Betriebe sind bemüht, den Zufall mach Möglichkeit<br />
zu begrenzen. Sorgfältig werden die fremden<br />
Einflüsse auf dem Markt studiert und in günstigem<br />
Sinne für den Betrieb verwendet, um direktor<br />
der europäischen Exportabteilung der<br />
Staaten zurückkommt. M. St. D. Brigga, der Direkt<br />
oder indirekt den Umsatz zu erhöhen und das Chrysler Corporation, der kürzlich zum Vizepräsidenten<br />
der Chrysler Export Corporation gewählt<br />
lAbsatzgebiet zu erweitern.<br />
A's moderne Wirtschaftsinstitution ist die wurde, hat in einem Rundschreiben an seine Mitarbeiter<br />
sich über die schwebenden Fragen wie<br />
Schweizerische Mustermesse berufen, dem Fabrikanten<br />
ein nützliches Hilfsmittel zur Absatzförde-<br />
folgt geäussert: «Die Meldungen eines Teiles der<br />
rung zu sein. Die Messebeteiligung gibt die Möglichkeit<br />
plammässiger Arbeit. Die ökonomische Eignung<br />
der Messe liegt in der Zusammenfassung<br />
ihrer bewegenden und treibenden Kraft.<br />
Dass unsere Schweizer Mustermesse der wirt-<br />
sem «Sens unique» beglückt, so dass sich dann im<br />
vom Dezember, ergab, dass gegenüber dem Vor-Laufe bedeutend weniger unverkaufte Lagervorräte für die ganze Strasse ergibt. Wenn das Tempo in<br />
der Zeit ein Fahrverbot in einer Richtung<br />
schaftlichen Praxis dient, unabhängig von derjahre<br />
Konjunkturläge, das beweist die sehr ansehnliche<br />
dieser Weise anhält, so wird man in der Iimmatstadt<br />
bald so weit sein, dass alle wichtigern Stras-<br />
Zahl der seit 1917 regelmässig ausstellenden Firmen<br />
verschiedenster Branchen. Jeder Fabrikationszweig<br />
hat also Messeinteressen, mindestens im<br />
Und dabei glauht man, hierdurch der<br />
sen zu Einbahnstrassen gemacht sind.<br />
reibungs-<br />
Hinblick auf Propaganda-Aktionen. Gross ist<br />
flie Zahl der Betriebe, die von der Zweckmässigkeit<br />
der Mustermesse überzeugt sind, ohne sich alljährlich<br />
an der Veranstaltung zu beteiligen; sie sind<br />
immer wieder als Aussteller da. wenn Neuheiten<br />
auf den Markt gebracht werden sollen. Die Messe<br />
ist ganz besonders geeignet, neue Fabrikate und<br />
Verbesserungen rasch einem grossen Interessenkreise,<br />
bekanntzumachen. Hier wird ja bereits traditionell<br />
der Fortschritt gesucht.<br />
Die Schweizer Mustermesse ist jedes Jahr für<br />
unser ganzes Land eine neue wirtschaftliche Attraktion<br />
ersten Ranges. Jede Messeveranstaltung<br />
bedeutet wiede- gesteigerte Aktivität des volkswirtschaftlichen<br />
Getriebes, Gewinnung neuer Absatzmöglichkeiten,<br />
Werbeerfolge, Ansporn zu produktiven<br />
und organisatorischen Bestleistungen.<br />
Das Gerücht der Preissenkungen in der amerikanischen<br />
Automobilindustrie zirkuliert hartnäckig<br />
weiter, obwohl die jüngsten Ankündigungen<br />
verschiedener massgebender Automohilunternehmungen<br />
gerade das Gegenteil beweisen, und mit<br />
Wirkung ab Neujahr eine Erhöhung der Verkaufspreise<br />
brachten. Die Meldung von den zu erwartenden<br />
Preisreduktionen sind samt und sonders<br />
auf die vielen unkontrollierbaren Gerüchte zurückzuführen,<br />
die anlässlich der Börsenpanik in Amerika<br />
ausgeboten wurden, und zwar meistens von<br />
oberflächlichen Kennern amerikanischer Verhältnisse.<br />
Es ißt deshalb doppelt interessant, die Ansicht<br />
einer Autorität auf automobilindustrieltem Gebiete<br />
zu vernehmen, die um so maasgebender sein dürfte,<br />
als der Betreffende vor einigen Tagen van einem<br />
mehrwöchentlichen Aufenthalt in den Vereinigten<br />
euiopäischen Presse, wonach die amerikanische<br />
Automobilindustrie unter einer Ueberproduktion<br />
zu leiden hätten, entbehren jeder Begründung.<br />
Eine Rundfrage der Nationalen Handelskammer<br />
bei .Generalvertretungen und Agenten vorhanden<br />
waren. Die Mitteilungen, von einem beträchtlichen<br />
zeitweisen Rückgang der Produktion entsprechen<br />
den Tatsachen, indem während den Monaten<br />
Oktober, November und Dezember die Fabrikation<br />
eingeschränkt wurde, um eine Uebersättigung des<br />
Marktes und ein Ueberangebot zu verhindern.<br />
Die Auffassung, dass die Mehrzahl der Fabriken<br />
die Verkaufspreise reduzieren würden, ist durch<br />
die Tatsache, dass die meisten Unternehmungen, u.<br />
a. auch Chrylser ihre Ansätze erhöhten, praktisch<br />
widerlegt worden. Ich hege die bestimmte Meinung,<br />
dass gleichzeitig mit der Ankündigung neuer<br />
Modelle auch deren Verkauspreise im Sinne einer<br />
Steigerung geändert werden, indem das kaufkräftige<br />
Publikum immer anspruchsvoller wird und<br />
die Mehrleistung es Produzenten bei gleichbleibender<br />
Qualität nur bei einer entsprechenden Preiseihöhung<br />
möglich ist. Ebenso entsprechen auch<br />
die Gerüchte über ein in Europa beabsichtigtes<br />
Preisdumping der amerikanischen Automobilfabriken<br />
jeglicher Grundlage. Wenn zur Abstossung<br />
grosser Lagermengen ein Preissturz vorgesehen<br />
wäre, so Hesse man ihn doch auf dem grössten<br />
Markte sich auswirken, weil dort auch die meiste<br />
Aussicht auf schlanken Verkauf besteht. Dieser<br />
aufnahmefähigste Markt bleibt doch nach wie vor<br />
Amerika. Sicher wird kein kaufmännisch denkender<br />
Fabrikant die Risiken und Kosten des Exportes<br />
auf sich nehmen, um dann im Auslande mit<br />
Verlust seine Ware abzusetzen. Was die Aussicht<br />
pro <strong>1930</strong> anbetrifft, so ist wohl möglich, dass die<br />
geradezu phantastischen ProduktionszaHen von<br />
1929 nicht erreicht werden. Sicher aber wird<br />
<strong>1930</strong> ebenfalls ein geschäftlich erfolgreiches und<br />
aussichtsreiches Jahr werden.»<br />
A.U9K «I«<br />
Einbahnstrassen. Es ist meist so, dass. wenn<br />
wieder eine verkehrstechnische Neuerung aus dem<br />
Ausland bei uns auftaucht, solche als Allheilmittel<br />
angesehen wird und für alle möglichen und unmöglichen<br />
Zwecke verwendet werden soll. In Zürich<br />
hat man dieses Allheilmittel in den Einbahnstrassen<br />
gefunden. Es vergeht fast keine Woche,<br />
dass nicht wieder eine neue Strasse als Einbahnstrasse<br />
erklärt wird; oft werden sukzessive verschiedene<br />
Abschnitte der nämlichen Strasse mit die-<br />
losen Verkehrsabwicklung einen grossen Dienst zu<br />
erweisen und sieht nicht, dass Einbahnstrassen<br />
immer nur einen Notbehelf bedeuten und nur angewendet<br />
werden sollten, wo überhaupt kein anderer<br />
Ausweg mehr möglich ist und wo die Verkehrsdichte<br />
es unbedingt erfordert. Alles andere<br />
ist eine vollständige Verkennung der Bedeutung<br />
der Eisenbahnstrasse.<br />
Vollständig unzulässig ist es aber, wenn man<br />
glaubt unübersichtliche Kreuzungsstellen mit dem<br />
billigen Mittel der Einbahnstrassen verbessern zu<br />
können. Eine solche Einstellung zeugt von wenig<br />
Verständnis für eine rationelle Lösung der modernen<br />
Verkehrsprobleme und ist nur zu bedauern,<br />
wenn von zuständiger behördlicher Seite aus. diese<br />
Tendenz anhaltend gefördert wird.<br />
Schon mit der Augustinergasse, d. h. mit deren<br />
Bestimmung als Einbahnstrasse, hat man sich in<br />
Zürich lächerlich gemacht. Denn die Strasse weist<br />
in der verbotenen Fahrtrichtung überhaupt keinen<br />
wesentlichen Verkehr auf und ist weder Stationsnoch<br />
Parkierungsstrasse. — Nun soll aber auch<br />
die Absicht bestehen, die Zürichbergstrasse zwischen<br />
Platten- und Bergstrasse zur Einbahnstrasse<br />
mit verbotener Fahrtrichtung bergwärts zu machen,<br />
und zwar auf Grund eines Antrages der<br />
Strassenbahnen, deren die Kreuzungsstelle an der<br />
Plattenstrasse unangenehm ist und die glauben, auf<br />
solch billige Weise zu einer rationellen Lösung<br />
dieses Verkehrsproblema zu gelangen, anstatt dass<br />
man einmal mit der Beseitigung der vorspringenden<br />
Häuserecken Ernst macht.<br />
Die Sektion Zürich des A. G. S. hat nun in<br />
einer Eingabe an den Polizeivorstand gegen diese<br />
drohende Verfügung opponiert, indem sie geltend<br />
machte, dass gar keine Notwendigkeit für die Einführung<br />
des Einbahnverkehrs für die Zürichbergstrasse<br />
vorliege und die Sanierung der Verkehrsverhältnisse<br />
an der Plattenstrasse auf anderem,<br />
besserem Wege gesucht werden müsse. Es ist sehr<br />
zu wünschen, dass dem Drängen der Strassenbahn<br />
nicht Folge gegeben und diese Einbahnverordnung<br />
nicht zur Durchführung gelangt. Dies um<br />
so mehr, als die Tafeln für diese Einbahnstrassen<br />
oft derart hoch und ungünstig angebracht sind,<br />
dass sie vom geschlossenen Wagen aus überhaupt<br />
nicht sichbar sind. Und wie bereits betont, finden<br />
sich diese Einbahnstrassen bereits derart zahlreich<br />
in Zürich vor, dass man den Motorfatazeug-<br />
Ienker nicht zumuten darf, dass sie diese Sammelliste<br />
stets im Kopf haben und sich gegenwärtig<br />
sind, wo sie eigentlich noch fahren dürfen. Zürich<br />
wird, wenn es so weiter geht, zur charakteristischen<br />
Einbahnstadt werden und sich so den besonderen<br />
Ruhm, wenn man dies so nennen darf,<br />
sicher, die einbahnreichste Stadt der Schweiz zu<br />
sein. Oder will es etwa Paris punkto Zahl der<br />
Einbahnstrassen in den Schatten und so einen<br />
neuen Rekord für Europa aufstellen?<br />
Beachte die Verkehrssignale. Unkenntnis<br />
schätzt nicht vor Strafe.<br />
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N°4<br />
II. Blatt<br />
BERN. 14. Januar <strong>1930</strong> Automobil-Revue<br />
Wir haben im verflossenen Jahr schon automatische<br />
Kupplungen beschrieben, darunter<br />
eine solche, bei der zur Erzeugung einer<br />
Servokraft der im Ansaugrohr des Motors<br />
herrschende Unterdruck herangezogen wurde.<br />
Die heute vorliegende neueste Konstruktion<br />
wirkt ebenfalls im Zusammenhang mit<br />
dem Ansaugrohr-Unterdruck, stellt aber in<br />
verschiedener Hinsicht eine VervoMkommtoung<br />
und Weiterentwicklung der schon bestehenden<br />
Systeme dar.<br />
Praktisch wird bei einem mit dem neuen<br />
Automaten ausgerüsteten Wagen die Bedienung<br />
des Kupplungspedals vollkommen übeTflüssig.<br />
Steht der Wagen bei laufendem<br />
Motor stül, so rückt sich die Kupplung selbsttätig<br />
aus. Will man anfahren, so braucht<br />
man nur auf das Gaspedal zu drücken und<br />
gleichzeitig mit der Zunahme der Motortourenzahl<br />
greift die Kupplung ein. Muss plötzlich<br />
ausgehalten werden, so braucht man<br />
nur die Bremse zu betätigen, das Auskuppeln<br />
erfolgt von selbst. Der Kupplungsautomat<br />
lässt sich weiter wie ein Freilauf verwenden<br />
: Lässt man bei in Fahrt befindlichen<br />
Wagen das Gaspedal ganz zurückkommen,<br />
idan wird auch hier die Kupplung ausgerückt.<br />
Anderseits schliesst das aber eine Benützung<br />
Öes Motors als Zusatzbremse nicht aus. Die<br />
Freilaufwirkung lässt sich nämlich aufheben,<br />
Indem man das Gaspedal einige Zentimeter<br />
von der Endstellung entfernt anhält. Schliesslich<br />
ist sogar ein Schalten ohne Betätigung<br />
des Kupplungspedales möglich.<br />
Die ganze automatische Wirkungsweise<br />
8er Kupplung kommt durch einen Servoapparat<br />
zustande, der auch nachträglich an<br />
federn Wagen noch leicht einzubauen ist. Die<br />
beistehenden Skizzen zeigen den Apparat<br />
Bchematisch vereinfacht. Er besteht, zur<br />
Hauptsache aus zwei Teilen, dem Zylinder<br />
nnd dem Steuerorgan. Der Zylinder hat halbkreisförmige<br />
Form und rechteckigen Querschnitt<br />
In seinem Innern bewegt sich als<br />
Kolben ein an den Wandflächen genau abdichtender<br />
Flügel, der auf. einem zentralen<br />
II. Blatt<br />
BERN, H.Januar <strong>1930</strong><br />
Rundschau der Technik<br />
Noch eine automatische Kupplung<br />
Drehzapfen sitzt Die eine Stirnseite des<br />
Zylinders ist an das Steuerorgan angeschlossen,<br />
während die andere dauernd offen<br />
bleibt. Der Drehzapfen des flügelförmigen<br />
Kolbens trägt eine Seilrolle und diese ein<br />
Drahtseil, das mit dem Kupplungspedal in<br />
Verbindung steht.<br />
Das Steuerorgan wirkt mit zwei Ventilen,<br />
einem Ansaugventil Ha und einem auf der<br />
gleichen Schubstange sitzenden Aussenluft-<br />
Ventil Hb. Die Arbeitsweise der Ventile ist<br />
eine solche, dass der linke vom Flügelkolben<br />
befindliche Raum des Servozylinders entweder<br />
mit dem Ansaugrohr des Motors oder<br />
mit der Aussenluft verbunden ist. Entsprechend<br />
der jeweiligen Stellung der Ventile<br />
wird dann auch der Flügelkolben mehr oder<br />
weniger stark nach links herübergesaugt<br />
Fig. 1. Eingekuppelt. I =AnsangTohT-Zweigleitiiiig.<br />
Ila = Ansaugrohr-Ventil. Ilb = Aussenluft-Ventil.<br />
III = Flügelkolben. IV = Seiltrommel. V = Kipphebel.<br />
VI == Gasgestänge - Unterbrechung. K =<br />
Kupplungshebel. G = Gashebel. F = Feder. A =<br />
Verschiebbarer Anschlag.<br />
Die Stellung der Ventile hängt von derjenigen<br />
des Gaspedals ab. Bei vollständig ge-,<br />
schlossenem Gaspedal ist das Ansaugventil<br />
Ila offen, während das Aussenluftventil<br />
Ilb die Verbindung nach aussen ab-'<br />
schliesst. Läuft der Motor, so überträgt sich<br />
deshalb der Unterdruck des Ansaugrohres<br />
auf dfen linken Raum des Servozylinder.5, der<br />
Flügelkolben wird nach links herübergesaugt,<br />
das Drahtseil auf der Trommel aufgewickelt<br />
und das Kupplungspedal abwärts gezogen.<br />
Der Unterdruck beträgt bei ganz ge^<br />
schlossener Drosselklappe ein Maximum, die<br />
Kupplung wird also vollständig ausgerückt.<br />
Dieser Zustand dauert solange an, als der<br />
Motor läuft und die Drosselklappe geschlossen<br />
bleibt. Oeffnet man jedoch die Drosselklappe,<br />
indem man das Gaspedal niederdrückt,<br />
indem man als «Gas gibt», dann vermindert<br />
sich der Unterdruck im Ansaugrohr;<br />
entsprechend nimmt auch der Unterdrück im<br />
Servozylinder ab, der Flügelkolben kann sich<br />
deshalb etwas nach rechts verschieben, der<br />
Seilzug wird vermindert und die Kupplung<br />
greift ein.<br />
Bei nur schwachem Gasgeben erfolgt dabei<br />
der Eingriff der Kupplung ganz langsam.<br />
Da nämlich das Gestänge des Gaspedals<br />
nicht starr mit der Steuerstange der Ventile<br />
verbunden ist, sondern — wie aus der<br />
Zeichnung ersichtlich — lediglich über eine<br />
nachgiebige Feder F, bleibt das Aussenluftventil<br />
vorläufig unter der Belastung des<br />
Aussenluftdruckes noch geschlossen. Bei<br />
schwachem Gasgeben herrscht deshalb im<br />
Servozylinder immer noch der gleiche Unterdruck<br />
wie im Ansaugrohr.<br />
Erst wenn das Gaspedal voll durchgetreten<br />
wird, erfolgt eine zwangsläufige Oeffnung<br />
des Aussenluftventlls. Dann verschwindet<br />
aber auch der Unterdruck im Servozylinder<br />
vollständig und die Kupplung greift<br />
mit ganzer Gewalt ein.<br />
Ist' der Wagen in volle Fahrt gekommen<br />
und wünscht man ihn nun im Freilauf ausrollen<br />
zu lassen, dann lässt man das Gaspedal<br />
in seine Ausgangsstellung zurück. Die<br />
Drosselklappe \ wird dadurch geschlossen,<br />
der Unterdruck steigt und da gleichzeitig<br />
zwangsläufig auch das Aussenluftventil des<br />
Steuerorgans geschlossen worden ist, bildet<br />
sich auch wieder im Servozylinder ein hoher<br />
Unterdrück. Der Flügelkolben bewegt<br />
sich also von neuem nach links, das Drahtseil<br />
wird angespannt und die Kupplung ausgerückt.<br />
Die Verwendung des Motors als Zusatzbremse<br />
wird durch die lose Gestängeveribmdung<br />
bei VI ermöglicht. Das Gasgestänge<br />
weist hier einen Unterbruch auf, der gestattet,<br />
dass sich die Drosselklappe schon vor<br />
lftVSjM A A if n ftnl>n nviAl4<br />
klappe geschlossen, das Aussenluftventil!<br />
aber noch offen ist, dann bleibt die Kupplung<br />
eingerückt.<br />
Beim Aufwärtsschalten ist ein Betätigen<br />
des Kupplungspedals deshalb unnötig, weil<br />
jedes vollständige Zurücknehmen des Gaspedals,<br />
wie man es ja auch beim gewöhnlichen<br />
Fahren übt, die automatische Entkupplung<br />
in Tätigkeit treten lässt Auch das Abwärtsschalten<br />
soll ohne Benützung des Kupplungspedals<br />
leicht möglich sein; hier muss<br />
dann jedoch etwas Gas gegeben werden,<br />
damit die Motortourenzahl steigt und die<br />
Kupplung schwach zu greifen beginnt.<br />
Alle Funktionen des Apparates können<br />
übrigens einzeln einreguliert und den mechanischen<br />
Erfordernissen des betreffenden<br />
Wagens entsprechend angepasst werden.<br />
Auf Wunsch lässt sich der Servoapparat aber<br />
auch durch Abschliessen eines einzigen Hahnes<br />
ausser Funktion setzen, so dass dann<br />
das Kupplungspedal wie bisher üblich bedient<br />
werden kann.<br />
Die Erfahrung lehrt immer wieder, dass<br />
die Sicherheit des Automobilverkehrs stark<br />
von der Einfachheit der Automobilbedienung<br />
abhängt. Unzählige Unfälle hätten schon<br />
vermieden werden können, wenn der betreffende<br />
Fahrer im kritischen Moment nicht einen<br />
Missgriff in den Bedienungsorganen gemacht<br />
hätte oder wenn die Bedienung einfacher<br />
gewesen wäre und deshalb um Bruchteile<br />
einer Sekunde rascher hätte erfolgen<br />
können. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet<br />
haben Vorrichtungen wie die vorliegend©<br />
zweifellos grosse Bedeutung. Man<br />
kann mit Sicherheit darauf zählen, dass die<br />
gegenwärtigen drei Pedale eines Automobils<br />
in ein paar Jahren auf zwei, wenn nicht gar<br />
auf ein einziges reduziert werden. N.<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> -<br />
•»»»Ittisdie»<br />
Das Kreischen der Bremsen rührt manchmal<br />
von Strassenschimutz her, der sich in den<br />
Bremsbelag eingebettet hat. Um es zu beseitigen,<br />
genügt deshalb oft ein gründliches<br />
Auswaschen der Bremsbeläge mit Benzin. Petrol<br />
eignet sich weniger als Reinigungsflüssigkeit,<br />
da es längere Zeit in den Poren des<br />
Belages zurückbleibt und durch seinen Oelgehalt<br />
die Bremswirkung beeinträchtigt. Wo<br />
mit Benzin allein keine genügende Reinigung<br />
erzielt werden kann, weil vielleicht der<br />
Schmutz schon verkrustet und festgebacken<br />
ist, behandle man den Belag mit einem Gemisch<br />
von Harz und Rizinusöl. at.<br />
Improvisierte Rohrschlüssel. Wenn man<br />
ein Rohr oder ein Rundeisen von grösserem<br />
Durchmesser drehen muss, ohne eine spezielle<br />
Rohrzange zu besitzen, kann man sich mit<br />
einem passenden Gabelschlüssel und einer<br />
Fiachfeile behelfen. Die Maulweite des<br />
Schlüssels muss etwas grösser sein als der<br />
Durchmesser des Rohrs, so dass die' Feile<br />
zwischen dem einen Kiefer des Schlüssels<br />
und dem Rohr noch eingeschoben werden<br />
kann. Wenn der Schlüssel zum Drehen des<br />
Rohres aufwärts bewegt werden muss, muss<br />
die Feile dabei auf dem unteren Kiefer liegen.<br />
Man erkennt dann bald selbst, wie man es<br />
einzurichten hat, dass sich der Schlüssel beim<br />
Anziehen von selbst mit dem Rohr verklemmt.<br />
Eine andere Variante dieses Verfahrens<br />
besteht darin, dass man einen Streifen<br />
Schmirgeltuch mit der Schmirgelseite<br />
nach innen um das Rohr wickelt und dann<br />
den Schlüssel ohne die Feile ansetzt. Schliesslich<br />
kann man ein Stück Lederriemen an einem<br />
Hartholzhebel festschrauben und das<br />
freie Ende des Riemens um das Rohr wikkeln<br />
und zuletzt unter das Ende des Hebels<br />
legen. Beim Anziehen des Hebels klemmt<br />
sich dann der Riemen von selbst fest.<br />
Wenn du das Signal eines Verkehrspolizisten<br />
nicht verstehst, so warte,, bis da sicher<br />
bist, was er von dir, will.<br />
Wink« Tedi S P<br />
Si><br />
Frage 7498. Gelbscheiben bei Nebel. Für Fahrten<br />
bei Nebelwetter sowie, bei Schnee und Regen<br />
wird von den Händlern die Verwendung von Gelbscheiben,<br />
die über den Scheinwerfern anzubringen<br />
sind, empfohlen. Ich bin mir nun im Unklaren, inwiefern<br />
die Sicht eine bessere sein kann, als mit<br />
dem weissen licht, und bitte um Aufklärung über<br />
diesen Punkt. M. in A.<br />
Frage 7499. Kleinauto Rosengart Ich beabsichtige<br />
für meinen Beruf ein Kleinauto anzuschaffen<br />
Dasselbe muss neben rassigem Motor, der überall<br />
duichhält, eine solide Chassis- und Karosseriekonstruktion<br />
aufweisen, neben Ballonpneus und<br />
Vierradbremsen. Ich halte speziell viel auf einen<br />
robusten Wagenaufbau, weil ich mit dem bisherigen<br />
Sportmodell einer bekannten Marke an<br />
Chassis und Karosserie die denkbar schlechtesten<br />
Erfahrungen gemacht habe. Nur der Motor hat<br />
sechs Jahre sozusagen ohne Störung und Reparatur<br />
tadellos funktioniert. Neben den bekannten<br />
Marken ist mir auch cRosengart» zu Ohren gekommen.<br />
Kann mir ein Leser der Automobil-Revue<br />
mitteilen, ob diese Marke den oben besagten. Anforderungen<br />
entspricht? H. in N.<br />
Frage 7500. Lebensdauer von Automobilen. Wie<br />
hoch schätzen Sie die durchschnittliche Lebensdauer<br />
der Automobile? Es soll dabei nicht eine bestimmte<br />
Marke in Frage kommen oder auch nicht die Marken<br />
eines Landes, sondern ganz allgemein sollte die<br />
Lebensdauer eines Autos festgelegt werden.<br />
H. G. in B.<br />
Antwort: Es ist nur auf dem Wege einer umfassenden<br />
Statistik möglich, verwertbare Daten zu<br />
nennen. Ueber die Lebensdauer eines Autos gehen<br />
die Meinungen sehr weit auseinander und auch oft:<br />
falsche Wege. Bei oberflächlicher Betrachtung<br />
glaubt man mit 4—5 Jahren die Zeit recht angesetzt<br />
zu haben. Doch ergibt sich aus der Statistik,<br />
dass dies für die Praxis nicht richtig ist. Denn<br />
selbst Amerika, das für solche Betrachtungen günstig<br />
als Ausgangspunkt herangezogen werden kann,;<br />
weist andere Verhältnisse auf. wie nachstehende<br />
Statistik zeigt:<br />
Von 100 Wagen waren nach<br />
1% Jahren noch im Gebrauch 98 Prozent<br />
2% > » » • 91<br />
3% » » » » 83<br />
4J£ » » » » 79<br />
bVi » > 68 ><br />
6H » » » » 58<br />
VA » » • » 43 »<br />
8H, • » » 32 »<br />
9K » » » » 21 »<br />
10K » » » » 15 »<br />
11K » » » 7 »<br />
123^ » » » » 4^ »<br />
In Europa ist unseres Wissens bis heute keine<br />
derartige Statistik durchgeführt worden; immerhin<br />
dürften die europäischen Zahlen nicht allzu sehr,<br />
differieren, trotzdem hier mehr Wert auf langlebige<br />
Wagen gelegt wird.<br />
lt.<br />
parallel zur Kurbelwelle angeordneten Zylindern<br />
ist. Woher kommt aber die erwähnte Bezeichnung?<br />
Wie wirken die Kolben auf die Kurbelwelle?<br />
G. T. in E. .<br />
Antwort: Ein Taumelscheiben-Motor ist ein<br />
Motor, bei dem anstatt der Kurbelwelle eine Taumelscheibe<br />
benützt wird. Und eine Taumelscheibe<br />
Anfrage 865. Haftung für Mängel aus Werkvertrag.<br />
Ich brachte meinem Automobilreparateur<br />
meinen Wagen zur Anbringung eines Scheibenreinigers<br />
Den Wagen fuhr ich vorher mindestens<br />
ist eine Scheibe, die auf einer windschief durch ihr<br />
Zentrum gesteckten Achse rotiert und deren Umfang<br />
bei der Rotation deshalb «taumelnde» Bewe-<br />
Befestigung des Reinigers wurde die Scheibe in<br />
zwei Jahre ohne irgendwelchen Scheibenbruch. Zur<br />
gungen ausführt.<br />
kurzen Abständen dreimal durchbohrt und zwar<br />
kaum drei Ceatimeter unter dem Rahmen.<br />
Der unrunde Lauf des Scheibenumfanges ersetzt<br />
dann die Exzentrizität der Kröpfungen einer Kurbelwelle.<br />
Lässt man Verlängerungsstangen der Kol-<br />
zwei Brüche direkt durch die Bohrungen;<br />
Ca. 4—5 Tage später brach die Scheibe durch<br />
ben auf dem Rand der rotierenden Taumelscheibe Bei der nächsten Scheibe wurde ein anderes<br />
gleiten, so werden die Kolben abwechslungsweise System Scheibenreiniger eingebaut und zwar wieder<br />
gehoben und gesenkt. Umgekehrt kann man durch mittels drei Bohrungen durch die Scheibe, mit dem<br />
eine Hin- und Herbewegung der Kolben die Taumelscheibe<br />
in Umdrehung<br />
Erfolg, dass diese Scheibe brach, kaum 5 Minuten<br />
versetzen.<br />
Die beistehende Skizze zeigt Ihnen einen solchen<br />
Motor in absichtlich vereinfachter schematisierter<br />
Form. In der Mitte ist die Achse, von welcher der<br />
Antrieb abgenommen wird. Die Taumelscheibe ist<br />
auf der Achse verkeilt und, durch die oben und unten<br />
sichtbaren Kugellager nur vertikal gegen das<br />
Gehäuse abgestützt. Anstatt der zwei gezeichneten<br />
Zylinder würde der Motor in Wirklichkeit deren<br />
vier oder mehr aufweisen.<br />
., Der.Vorteil eines solchen Motors besteht in seiner<br />
gedrängten Bauart. Dagegen fällt aber stark<br />
nachteilig in Betracht, dass die Uebermittlung der<br />
Kolbenstangenkräfte auf die Taumelscheibe mit<br />
grossen Reibungsverlusten verbunden ist. In der<br />
durch die erste Skizze dargestellten Ausführungsform<br />
kann man weiter leicht erkennen, dass zahlreiche<br />
Gelenk- und Reibstellen notwendig sind, um<br />
die Kolbenstangen zwangsläufig mit dem Scheiben-<br />
Frage 7501. Taumelscheiben-Mofor. Von Zeit zu rand zu verbinden. Dadurch kann auch leichter<br />
Zeit stosst man in der Fachliteratur auf die Be-Spiezeichnung €Taumelscheiben>-MotoT. Ich habe bis bei den allerletzten Ausführungen ist es anschei-<br />
eintreten als bei der bisherigen Bauart. Erst<br />
jetzt nur herausgebracht, dass das ein Motor mit nend gelungen, die Schwierigkeiten zu umgehen, at.<br />
>UHrf.<br />
nachdem ich die Garage verlassen hatte. Bei der<br />
dritten Scheibe wurde dann der Scheihenrainiger<br />
auf den Metallrahmen aufgesetzt ohne die Scheibe<br />
zu durchbohren. Der Misserfolg war derselbe, die<br />
Scheibe brach nach zurückgelegten 15 Kilometern.<br />
Der Garagist Hess alle diese Scheiben beim gleichen<br />
Spezialglaser in meinen Rahmen einbauen^<br />
Er selbst befestigte jeweils nur den Scheibenreiniger<br />
und die Windschutzscheibe samt Rahmen an<br />
dem Wagen. Mit der zuletzt eingebauten Scheibe<br />
samt aufgesetztem (auf den Rahmen) Scheibenreiniger,<br />
fahre ich nun schon wieder 4 Monate. Frage:<br />
Wer muss diese Scheiben bezahlen? G. in W<<br />
Antwort: In Direm Falle muss geprüft werden,<br />
ob die Sprödigkeit des Glases Ihrer ersten<br />
Scheibe so gross war, dass Bohrungen, um einen<br />
Scheibenreiniger anzubringen, überhaupt nicht gemacht<br />
werden konnten, auch wenn noch so sorgfältig<br />
verfahren wurde, dann müssen Sie den Schaden<br />
allein tragen. Kann hingegen nachgewiesen<br />
werden, dass unsorgfältige Arbeit schuld am Scheibenbruche<br />
ist, so muss derjenige für die Scheiba<br />
aufkommen, welcher nicht sachgemäss gearbeitet<br />
hat.<br />
Für die beiden folgenden Scheiben wurde offenbar<br />
ein besonderes Glas gewählt, da die Scheiben,<br />
durch einen Spezialglaser in den Rahmen eingebaut<br />
worden sind. Es wird hier untersucht werden<br />
müssen, ob die gelieferte Glasart den Bohrungen<br />
nicht genügte, oder ob die Bohrungen unsachge-'<br />
mäss gemacht worden sind, dann müsste der Glaser<br />
den Schaden tragen oder ob beim Befestigen<br />
des Scheibenreinigers und der Windschutzscheiba<br />
samt Rahmen am Wagen durch den Garagisten<br />
nicht sorgfältige Arbeit geleistet worden ist, sofern<br />
Sie nicht die Vornahme der Arbeiten in dieser<br />
Weise ausschliesslich verlangten. Unter diesen<br />
Voraussetzungen müsste der Garagier für den Schaden<br />
aufkommen. Wenn aber der Schaden infolge<br />
Ihrer Anordnungen trotz Abmahnens des Garagisten<br />
oder Glasers eintrat, so fällt er zu Ihren<br />
Lasten.<br />
Es wird sich allerdings fragen, wem gegenüher<br />
Sie die .Zahlung der Rechnungen ablehnen können,<br />
sofern den Garagisten oder den Glaser ein<br />
Verschulden trifft.<br />
Haben Sie die Vornahme der Arbeiten dem Gä-<br />
Tagisten allein übertragen, so können Sie es nur<br />
ihm gegenüber tun. Haben Sie hingegen den Spezialglaser<br />
selbst beauftragt für seine Arbeiten und<br />
den Garagier für die seinigen, so können Sie sich<br />
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Bern t Dienstag 14. Januar <strong>1930</strong> „Automobil-Revue" No. 4<br />
Im heutigen<br />
„Äutler-Feierabend":<br />
Seit«<br />
Radikale Verkehrsregelung 11<br />
Herr Sowieso und das Leben 11<br />
Bunte Chronik aus aller Welt 12<br />
Die Seite der Frau:<br />
Werden Sie geschäftstätig t 13<br />
Die Mode 13<br />
Unser Kreuzworträtsel 14<br />
Touren-Sprechsaal 14<br />
Radikale<br />
Verkeh rsregelung<br />
Clement Vautel, der berühmte Chroniqueur<br />
des Pariser «Journal», äussert sich soeben<br />
über die Pariser Verkehrskalamitäten.<br />
Paris, diese uralte und entsprechend unmodern<br />
gebaute, seit langem räumlich kaum<br />
mehr wachsende Stadt, ist heute zum grossen<br />
Teil mit Autos so überfüllt, dass ein Stillstand<br />
des Verkehrs droht. Natürlich sind die verkehrstechnischen<br />
Köpfe voller Projekte. Projektemacher<br />
sind bekanntlich immer grosszügige<br />
Leute und geben sich mit Kleinigkeiten<br />
nicht ab. Nichts Bequemeres und zugleich<br />
Eindrucksvolleres als radikale Ideen. Und<br />
das sind ja in der Tat die widerstandsfähigsten<br />
Köpfe, die durch die Wand gehen und<br />
dabei ganz bleiben. Man hat zum Beispiel<br />
vorgeschlagen, die ganze innere Stadt einfach<br />
niederzureissen und mit anständigen<br />
Autostrassen versehen wieder aufzubauen.<br />
Praktische Schwierigkeiten, Sache der subalternen<br />
«Ausführungsorgane»!<br />
Clement Vautel lässt nun einen Mann, dem<br />
Sinne nach, etwa so sprechen:<br />
Die Verkehrsmisere ist eine Krankheit<br />
Sam Körper der Stadt, nicht wahr? Wie heilt<br />
man aber Krankheiten? Indem man ihre Ursachen<br />
entfernt. Was verursacht Verkehrsstörungen?<br />
Die Autos. Also schränke man<br />
ihre Zahl ein. Dieser Gedanke sei rückständig?<br />
Er ist im Gegenteil äusserst modern. In<br />
einer Weltstadt kann der einzelne so wenig<br />
einen eigenen Wagen für sich beanspruchen,<br />
wie eine eigene Villa. Der echte Grossstädter<br />
ist kein Einsiedler, kein Absonderung, kein<br />
Monomane und kein Menschenfeind. Er ist<br />
seiner Natur nach sofort bereit, das Privatleben,<br />
wenn nötig, zugunsten des allgemeinen<br />
Lebens zurückzustellen. Wer anders denkt,<br />
ist kein Grossstädter, sondern ein versprengter<br />
Waldmensch, und man soll ihm sein Hifthorn<br />
wegnehmen. Unmöglich, dass auf engem<br />
Raum Millionen Menschen zusammen leben<br />
können, von denen jeder einzelne die Existenz<br />
eines grossen Herrn führt! Es gibt bei<br />
weitem zu wenig öffentliche Verkehrsmittel<br />
ond zn viel private. Es ist klar, dass 50 Wa-<br />
gen, in denen je ein Mensch sitzt, die Strasse<br />
mehr belasten als ein Wagen, in dem 50<br />
Menschen sitzen.<br />
Winterliche Heinzelmännchen am Hahnenmoos<br />
An irgendeinem Tage seiner Existenz<br />
hatte Herr Sowieso beschlossen, ohne das<br />
auszukommen, was die Leute «Leben» nennen.<br />
Sei es Angst davor oder einfach die<br />
Annahme einer grösseren Bequemlichkeit<br />
in der 1 neu und selbstgewählten Form (eben<br />
diese verbot ihm, näher darauf einzugehen):<br />
Herr Sowieso teilte seine Existenz in Punktionen<br />
ein, brachte sie in ein gewisses System,<br />
nach dem seine Tage und Nächte,<br />
diese Nuancen der Zeit, sich abspielten. Denn<br />
was war dieses «Leben»? Freude und Leid,<br />
Glück und Jammer, was sollte er mit diesen<br />
nicht fasslichen Dingen beginnen? Also<br />
ging er, wie schon erwähnt, dem. Leben<br />
aus dem Wege. Das Leben seinerseits<br />
schien auf die Person des Herrn Sowieso<br />
auch keinen Wert zu legen, und so weit<br />
war alles gut und schön. Eines Tages aber<br />
geschah folgendes:<br />
Herr Sowieso kam nach einer durchzechten<br />
Nacht erst um neun Uhr früh in seine<br />
Ergo: fort mit Privatwagen!<br />
Komische Anschauungen...! Ich weiss<br />
nicht, wer mich verhindern sollte, einen Palast<br />
zu kaufen, ihn abreissen zu lassen und<br />
mir ein Wochenendhäuschen zu bauen, mit<br />
zwei Bäumen davor und einer Hängematte,<br />
•und dies mitten in der Stadt. Oder, wenn ich<br />
es mir leisten kann, auf meinem Lieblingselephanten<br />
dauernd die Hauptstrasse auf und<br />
ab zu traben!, schreibt die «B. Z. am Mittag»<br />
zur Verkehrsregelung des Spötters.<br />
So wünsche ich auch weiterhin mir und<br />
jedem meiner Nebenmenschen das eigene<br />
Auto. Denn wenn wir das geschafft haben<br />
werden, geht's uns allen so gut, dass die lumpigen<br />
zwei Stunden, die wir an den Kreuzungen<br />
brauchen werden, gar keine Rolle<br />
mehr spielen.<br />
Nur keine Nervosität. Und vor allem keine<br />
Ironie!<br />
Herr Sowieso und das Leben<br />
Wohnung. Sem Kopf war so benommen,<br />
wie er das nach etlichen Flaschen Rotwein<br />
und einer gehörigen Portion Whisky zu sein<br />
hat.<br />
Als er nun in sein Zimmer trat, sah er in<br />
der Mitte des Raumes einen Mann im Sessel<br />
sitzen.<br />
Herr Sowieso bekam ein sonderbar mulmiges<br />
Gefühl in der Gegend des Magens.<br />
Er wäre gerne aus dem Zimmer gegangen.<br />
Aber da erhob sieh der Mann und trat drei<br />
Schritte auf ihn zu.<br />
«Ich heisse Leben», sagte er. «Ich warte<br />
auf Sie.»<br />
Herr Sowieso war empört. Das war denn<br />
doch zu viel. Er hatte ja annehmen müssen,<br />
dass dieses verfluchte Leben sich auch ihm<br />
einmal nähern- würde, um ihn zu verleiten,<br />
an es zu glauben, und er hatte sich für diesen<br />
Fall eine sehr hübsche Rede zurechtgelegt.<br />
Aber ihn bis in seine Wohnung zu<br />
verfolgen, fand er, wie gesagt, «denn doch».<br />
(Ich habe Sie nicht gerufen. Wenn Sie etwas<br />
von mir wollen, können Sie sich doch<br />
in irgendeiner Form melden. Die Mittel<br />
dazu stehen Ihnen, weiss Gott, zur Verfügung.)<br />
Es muss bemerkt werden, dass Herr Sowieso<br />
dies nur dachte. Der Anblick der<br />
Erscheinung hatte ihn stumm gemacht. Er<br />
konnte nur schauen. Der Mann sah aus<br />
wie ein Staatsbeamter etwa. Er trug einen<br />
grauen, ein wenig schäbigen Anzug, war<br />
klein und dürftig und musste masslos langweilig<br />
sein. Sein Mund war sehmal, seine<br />
Nase uninteressant und seine Augen .<br />
Mit den Augen, da war etwas los. Die 1<br />
waren gross und blau und gehörten gar<br />
nicht in. dieses alltägliche Gesicht. Herr Sowieso<br />
musste beim Blick dieser Augen an<br />
einen Bergsee in Bayern denken, der ihn<br />
schon einmal wütend geärgert hatte. (Lilly,<br />
die damals mit ihm gewesen, war beim Anblick<br />
dieses süssen Blaus in Tränen ausgebrochen,<br />
was ihn sehr peinlich berührt<br />
hatte. Er hatte zwar die Reise ohne sie<br />
fortgesetzt, aber das Richtige war es nicht<br />
mehr gewesen.) So waren diese Augen.<br />
'Ausserdem hatte der Mann eine komische<br />
nervös© Gewohnheit. Von Zeit zu Zeit<br />
warf er den Kopf zurück, gleichsam als<br />
wolle er sich grösser machen, als wolle er<br />
durch diese Bewegung die sonstige Dürftigkeit<br />
seines Wesens vergessen lassen.<br />
Es war sehr, sehr unerquicklich.<br />
Herr Sowieso beschloss, der Situation ein<br />
Ende zu machen.<br />
«Was wollen Sie?» fragte er.<br />
«Ich heässe Leben», sagte der Mann.<br />
«Aber hier? Was wollen Sie hier? IcH<br />
brauche Sie nicht. Ich habe meine Funktionen.<br />
Ich habe meine Einteilungen. Da)<br />
sehen Sie —». Er führte ihn an einen<br />
Wandschrank. Da lag in verschiedenen Fächern<br />
Mappe auf Mappe. «Hier ist alles geordnet<br />
und alles vorausgesehen: Freunde,<br />
Gläubiger, Verwandte, Schuldner, Frauen —<br />
Sie sehen mich an mit Ihren blauen Bergseen?<br />
(Warum hat Lilly gerade damals<br />
i weinen müssen?) Sie sehen mich an? Warum?<br />
Weil Sie glauben, dass das mit Ihnen<br />
zu tun hat, die Frauen. Natürlich, das halten<br />
Sie ja für Ihre grösste Attraktion —».<br />
«Ich möchte Sie versichern —» sagte hier<br />
der Mann in eine Atempause hinein, aber<br />
Herr Sowieso unterbrach ihn:<br />
«Erstens heisst es «Ihnen versichern» und<br />
zweitens lehne ich Sie ab, das wissen Sie<br />
ja. Frauen! Frauen! Glauben Sie nur nicht,<br />
dass ich ihnen mehr Raum gebe als allem<br />
anderen. Ich habe hier auch Verzeichnisse<br />
meiner Weine und eine Reihe auserlesener<br />
Kochrezepte. Könnte ich auch Frauen nach<br />
meinem Geschmack zubereiten, musste ich<br />
nicht immer wechseln.»<br />
«Wenn Sie aber an Krankheit und Tod<br />
denken — —», begann der Mann wieder.<br />
«Auch das tue ich. Natürlich tue ich das<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
Deutsches Recht beim Verlag Georg Müller<br />
in München.<br />
Fortsetzung aus dem Hauptblatt.<br />
«Können wir nun weiterfahren?» fragte<br />
ich.<br />
«Noch nicht,» erwiderte er. «Ich will mir<br />
erst noch den Hut ansehend<br />
Er nahm den Hut des Toten, setzte ihn auf<br />
seine Fingerspitzen und betrachtete ihn nachdenklich,<br />
als ob ex An einem Herrengarderobetnagazin<br />
stände und sich eine Kopfbedeckung<br />
aussuchen wollte.<br />
«Erinnern Sie sich,» wandte er sich fragend<br />
an mich, «wie er den Hut trug, als Sie ihn<br />
zuletzt sahen?»<br />
«Wie man eben einen grünen Jagdhut stets<br />
zu tragen pflegt, anders nicht,» antwortete<br />
ich.<br />
Der Detektiv übersah augenscheinlich meinen<br />
Unmut darüber, dass er hier in dem Räume<br />
bei dem Toten soviel Zeit vertrödelte.<br />
«Lassen Sie mich mal sehen,» brummte er,<br />
während er den grünen Jagdhut ohne weiteres<br />
mir auf den Kopf drückte.<br />
«Also auf diese Weise,» fuhr er in seinem<br />
Selbstgespräch fort. Er rückte den Hut ein<br />
wenig zurecht. «So muss er gesessen haben...<br />
Das ist sehr interessant. Ist Ihnen etwa<br />
schlecht?» fragte er.<br />
«Ich habe keine Nerven aus Stahl,» sagte<br />
ich. «Sehen Sie nur den Amtsvorsteher an,<br />
ihm scheint auch nicht gerade wohl zu sein.»<br />
«Oh, doch,» beeilte sich dieser zu bemerken.<br />
«Mir kommt nur die Luft hier drinnen...<br />
etwas schwül und drückend vor.»<br />
«Ja, nun sind wir aber auch fertig. Entschuldigen<br />
Sie nur meine Langsamkeit.»<br />
Der Detektiv legte die Hand auf meine<br />
Schulter und sagte, indem seine Augen zu<br />
den beiden schwarzen Strichen hinter dem<br />
Kneifer wurden:<br />
«Sie haben recht; Ihre Nerven sind nicht<br />
von Stahl.»<br />
Er legte den grünen Jagdhut auf die Brust<br />
des Toten zurück; dann verliessen wir die<br />
Sandgräberhütte. Der Amtsvorsteher schob<br />
den Riegel wieder vor.<br />
Ich empfand es wie eine mächtige Befreiung,<br />
als ich draussen über die Heide gehen<br />
und die frische Luft unter dem hohen, blauen<br />
Himmel atmen konnte. Das Pferd hatte in unserer<br />
Abwesenheit weiter und weiter vom<br />
Wege fort gegrast und den Wagen in einen<br />
Graben gezogen; es bedurfte der Anstrengung<br />
von uns dreien, um das Fuhrwerk wieder<br />
auf den Weg zurückzubringen. Dann fuhren<br />
wir weiter gen Gjaernaes; mittlerweile<br />
war es zwei Uhr geworden. Der Detektiv<br />
schien aber auch Sinn für die Schönheit der<br />
Gegend zu besitzen, denn er zeigte auf den<br />
Waid und die Weiher, etwa so, als ob er ein<br />
Bild einrahmte, und meinte :<br />
«Welch ein Motiv für einen Maler!»<br />
Es war geradezu verwunderlich, dass er an<br />
solche Dinge in einem Augenblick denken<br />
konnte, wo seine Gedanken eigentlich ganz<br />
mit dem unheimlichen und seltsamen Rätsel<br />
beschäftigt sein sollten, dessen Lösung er<br />
sich zur Aufgabe gesetzt hatte.<br />
(Fortsetzung siehe folgende Seite)<br />
Ist Kaffee<br />
gesund?<br />
Ja, wenn er coffeinirei ist, dann unbedingt<br />
für alle« Das Coffein im Kaffee<br />
macht durch die Reizwirkungen auf Herz,<br />
Nerven und Nieren vielen Menschen das<br />
KaiFeetrinken zu einem zweischneidigen<br />
Schwert.<br />
Nur coffeinfreier Kaffee Hag verbindet<br />
ungeschmälerten KafFeegenuss mit absoluter<br />
Unschädlichkeit für Gesunde wie für<br />
Leidende, denn er ist Qualität durch und<br />
durch und coffeinfreL<br />
K A F E E E H A G
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> -<br />
Hier finden Sie die Krankheiten und die<br />
Todesarten verzeichnet, mit denen ich zu<br />
rechnen habe. Ich beschäftige mich oft damit<br />
und kenne deshalb «Furcht» nicht.<br />
Auch einer Ihrer lächerlichen Begriffe wie<br />
«Liebe» und ähnliches. Was sollte ich also<br />
mit Ihnen anfangen? Ich überlasse es den<br />
Philosophen und derartigen Leuten, sich<br />
mit Ihrer Existenz auseinanderzusetzen. Es<br />
gibt Sie ja in Wirklichkeit gar nicht, Sie<br />
Hochstaplerl»<br />
Bei diesen Worten zog er einen Vorhang<br />
zur Seite, hinter welchem in natürlicher<br />
Grosse ein gläserner Menschenkörper stand.<br />
In verschiedenen Farben waren darin alle<br />
Organe deutlich erkennbar.<br />
«Das ist der Mensch. Wo sehen Sie hier<br />
eine Seele? Wo gibt es hier Freude? Wo<br />
gibt es hier Trauer? Nur Schmerz gibt es,<br />
in den Zähnen oder an den Knochen oder<br />
sonstwo. Dagegen habe ich Mittel. Alles<br />
andere existiert doch nur in der Einbildung<br />
der meisten, zu denen ich aber nicht gehöre,<br />
denn ».<br />
An dieser Stelle ertappte sich Herr Sowieso<br />
beim Denken. Auch das war in seinem<br />
Daseinsplan nicht vorgesehen.<br />
«Wozu spreche ich denn überhaupt mit<br />
Ihnen?» brüllte er. «Ich werde ja sehen,<br />
wer von uns beiden stärker ist!»<br />
Damit packte er den anderen bei den<br />
Schultern und drängte ihn zur Türe hinaus.<br />
Als er wieder allein war, überkam Herrn<br />
Sowieso ein merkwürdiges Gefühl. Mechanisch<br />
brachte er das Zimmer in Ordnung.<br />
In der Mitte des Raumes stand der Sessel,<br />
in dem kurz vorher noch der andere gesessen<br />
hatte, und Herr Sowieso versuchte auf<br />
einmal, fast gegen seinen Willen, sich die<br />
Augen des Mannes vorzustellen.<br />
Wie blaue Bergseen, dachte er wieder,<br />
aber diesmal mit einer warmen Regung.<br />
Wir näherten uns Gjaernaes. Draussen auf<br />
dem Lande war die Arbeit in vollem Gange,<br />
die Leute richteten sich auf und hielten die<br />
Hände über die Augen, als wir vorüberfuhren.<br />
Asbjörn Krag bewunderte auch den hübschen<br />
Laubengang, der zum Edelhof hinführte. Am<br />
Ende des duftenden Gewölbes sah man die<br />
weisse Front des Hauses. Als wir am Garten<br />
vorbeifuhren, stach uns eine bunte Farbenpracht<br />
in die Augen: violette Blütendolden<br />
schauten zwischen den schneeweissen Latten<br />
des Zaunes heraus. Im Hauptgelände standen<br />
alle Türen und Fenster offen, der Wind<br />
strich frei durch das Haus und trieb mit den<br />
Gardinen sein Spiel; Es duftete kräftig nach<br />
Heu und blühendem Klee — kurzum, es war<br />
ein lichter Sommertag unter Gottes weitem<br />
Himmel.<br />
Der Amtsvorsteher brachte den Gaul mit<br />
einem Ruck zum Stehen, so dass der Kies<br />
unter den Hufen knirschte und Funken aufsprühten.<br />
Wir blieben im Wagen sitzen und<br />
blickten nach dem Eingangstor, ob von dort<br />
wohl jemand herauskäme. Endlich erschien<br />
ein barhäuptiger Mann in weisser Sommerjacke<br />
im Türrahmen. Es war der Verwalter;<br />
Ich nickte ihm zu und sprang herab.<br />
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PLATTEN<br />
«Wie blaue Bergseen», sagte er vor sich<br />
hin, und seine Stimme klang warm.<br />
Warm klang seine Stimme, als er kurz<br />
darauf Lilly anläutete. Obwohl sie eigentlich<br />
schon in der Mappe der vergangenen<br />
Frauen war.<br />
Am Abend desselben Tages sagte Herr<br />
Erst die Krawatte macht den Amerikaner.<br />
Ohne Krawatte kann man nicht Amerikaner<br />
werden, wenigstens nicht in dem Einbürgerungsbezirk,<br />
dem der Oberiustizbeamte Walter<br />
Perley Hall vorsteht. Als kürzlich ein Italiener<br />
in diesem Bezirk vor der Behörde erschien,<br />
um den feierlichen Einbürgerungsakt<br />
über sich ergehen zu lassen, widersetzte man<br />
sich seinem Begehren mit dem Hinweis, dass<br />
er keine Krawatte trage. Erst als der Mann<br />
sich dann im Spezereiladen nebenan einen<br />
Schlips gekauft hatte, durfte er seine Papiere<br />
in Empfang nehmen.<br />
Auch das noch;<br />
Der italienische Forscher Santi Paladino<br />
hat etwas Neues entdeckt. Er will auf<br />
Grund langjähriger Untersuchungen festgestellt<br />
haben, dass der Name Shakespeare<br />
ein Pseudonym sei, hinter dem sich ein in<br />
der Schweiz geborener Italiener Giovanni<br />
Florio verborgen habe. Dieser habe vor der<br />
Inquisition flüchten müssen und sich im<br />
Jahre 1586 in London niedergelassen im<br />
gleichen Hause mit einem Kornhändler William<br />
Shakespeare, der seinen Namen als<br />
Pseudonym für die von Florio geschriebenen<br />
Dramen überlassen habe.<br />
Siegfried Leben, Agent der «Universum»<br />
Versicherungs-AG. zu seiner Frau:<br />
«Man erlebt ja manchmal unglaubliche<br />
Sachen bei unserem Beruf. Da war ich zum<br />
Beispiel heute morgens ».<br />
Die Tatsachen sind dem Leser bekannt.<br />
(Steffy Landt in der Vossischen <strong>Zeitung</strong>.)<br />
Bunte Chronik aus aller Welt<br />
FRÄTELUCbRn<br />
Erschütternde Leistungen.<br />
Josuah Washington Buttom in Marshaltown<br />
(U.S.A.) ist über Nacht zu einem der<br />
berühmtesten Bürger der Vereinigten Staaten<br />
geworden. Das heisst über Nacht ist<br />
nicht ganz richtig, denn er hat 82 Stunden<br />
dazu gebraucht — nämlich zur Eroberung<br />
des Dauerrekords im ununterbrochenen<br />
Anhören des Rundfunks. Er hat sich mit<br />
dieser Leistung zum Dauerrundfunkhörerweltmeister<br />
qualifiziert. Von annähernd<br />
gleicher Wichtigkeit für die Kunst ist die<br />
Leistung Anton Lenuzzis in Raon lTUappe in<br />
den Vogesen, der 30 Stunde lang ohne Unterbrechung<br />
Violine gespielt hat und damit<br />
den bisher mit einer 24stündigen Leistung<br />
in österreichischem Besitz gewesenen Dauerrekord<br />
im Geigenspiel für Frankreich errungen<br />
hat.<br />
«Sind die Herrschaften zu Hause?» fragte<br />
ich.<br />
«Jawohl.»<br />
Der Mann-rührte sich nicht vom Flecke; er<br />
stand da mit den Händen in den Hosentaschen<br />
und glotzte uns neugierig an.<br />
«Wir möchten gern mit Herrn Gjaernaes<br />
selbst sprechen,» sagte ich im Weitergehen.<br />
«Dann müssen Sie ins Haus gehen,» erwiderte<br />
der Verwalter, ohne in der Türöffnung<br />
Platz zu machen.<br />
Ich sah ihn mir nun genauer an. Es war<br />
der Mann von vorgestern abend, der Verwalter,<br />
der mir den Zutritt zum Hause verwehrt<br />
hatte. Ich konnte ganz deutlich erkennen,<br />
dass er noch immer sehr blass war. Das<br />
zeitweise Blinzeln seiner Augen sprach dafür,<br />
dass er schlaflose Nächte gehabt hatte;<br />
seine Blässe paarte sich mit einem fahlen,<br />
gelblichen und spitznäsigen Aussehen, wie es<br />
kräftige, robuste Menschen zeigen, wenn sie<br />
von schwerer Sorge oder heftigem Schreck<br />
befallen werden.<br />
Endlich kam etwas Leben in den langsamen<br />
Menschen; er geleitete uns in eine der Stuben.<br />
Der Detektiv stellte seinen phptographischen<br />
Kasten auf den Tisch und beschäftigte<br />
sich dann ohne weiteres damit, den Verwalter<br />
eingehend zu mustern. Lange Zeit blickte<br />
er ihn an, so dass sich dieser über seine Neugier<br />
wunderte und mich fragte:<br />
«Wer ist der Mensch?»<br />
«Ich bin aus Christiania,» antwortete Krag,<br />
«und bin Detektiv.»<br />
Krag sah ihn wiederum forschend an und<br />
setzte hinzu:<br />
«Und Sie sind hier Verwalter, nicht wahr?»,<br />
«Jawohl.»<br />
Der Verwalter drehte sich um und brummte<br />
dabei etwas von Benachrichtigung seiner<br />
Herrschaft. Er war sichtlich verlegen geworden<br />
und wandte sich an der Tür nochmals<br />
um; als er aber Asbjörn Krags Blick begegnete,<br />
verschwand er schleunigst<br />
Ein eigentümliches Lächeln spielte ntn den<br />
Mund des Detektivs. Er hatte sich an das<br />
Fenster gesetzt, mit dem Rücken gegen das<br />
Licht. Seine Augen waren halb gesenkt, als<br />
ob er den Strohhut auf seinen Knien mit<br />
grösster Aufmerksamkeit zu betrachten<br />
schien. Dabei rührte er sich nicht. Der Amtsvorsteher<br />
stand am Fenster und hielt ein<br />
Auge auf das Pferd. Ab und zu ertönte im<br />
Hause eine heftige Frauenstimme, draussen<br />
vom Wege klang der Laut einer Fahrradglocke,<br />
aber niemand Hess sich sehen.<br />
Kaugummi ein Nahrungsmittel?<br />
Mit grosser Spannung sieht jeder Gummikauer<br />
in den Vereinigten Staaten der Entscheidung<br />
der Zwischenstaatlichen Handelskommission<br />
entgegen, ob Kaugummi als<br />
Nahrungsmittel oder als gewöhnliche Ware<br />
anzusehen sei. Nach den von der Kommission<br />
erlassenen Vorschriften müssen Nahrungsmittel<br />
zu einem ermässigten Tarif befördert<br />
werden, während für andere Waren<br />
der höchste genehmigte Frachtsatz in Anwendung<br />
kommt Die Möglichkeit, dass Kaugummi<br />
als «Ware» bestimmt wird, hat, bereits<br />
einen scharfen Protest des Verbandes |<br />
der Kaugummifabrikanten veranlasst.<br />
Ein Problem, das uns Europäer nicht ins<br />
Grab bringen wird!<br />
Eine rätselhafte Odyssee.<br />
Eine geradezu fanatische Irrfahrt hat ein<br />
kleines Segelboot hinter sich, das hier seit<br />
Mitte November vermisst wurde. Das Boot<br />
— es handelt sich um einen zwölf Meter<br />
langen Segelkutter — ist jetzt in Pago-<br />
Pago auf den Samoa-Inseln aufgetaucht<br />
An Bord befanden sich zwei Männer, eine<br />
Frau und zwei Kinder. Sie hatten im November<br />
die Segeljacht heimlich dem Besitzer<br />
aus dem Boothause des Jachtclubs in Auckland<br />
entwendet, um damit eine kurze Vergnügungsfahrt<br />
zu unternehmen. Sie gerieten<br />
aber in einen Sturm, der sie weit auf das<br />
Meer hinaustrieb. Da sie keine nautischen<br />
Kenntnisse besassen, trieben sie fast zwei<br />
Monate lang hilflos umher, wobei sie sich<br />
in der Hauptsache von Fischen ernährten,<br />
die sie mit dem auf dem Schiffe vorhandenen<br />
Geräte fangen konnten. Wahrend der<br />
ganzen Zeit hat es aber nur zweimal geregnet,<br />
sie fingen das Wasser auf, mussten<br />
aber mit dem Trinkwasser ausserordentlich<br />
sparsam sein. Die unfreiwilligen Seefahrer<br />
sind zwar sehr stark abgemagert im übrigen<br />
aber gesund. Die Strecke von Auckland<br />
bis Pago-Pago beträgt fast 3500 Kilometer.<br />
Im ganzen haben sie aber fast den doppelten<br />
Weg zurückgelegt, da sie immer wieder<br />
vom Kurs abgingen. Der Eigentumer des<br />
Bootes hat sie wegen Diebstahl verklagt<br />
und sein Fahrzeug beschlagnahmen lassen*<br />
Die aussergewöhnliche Seereise hat in Auckland<br />
grösstes Interesse hervorgerufen und<br />
man empfing die Seefahrer mit grossem<br />
Enthusiasmus, als man von ihrer ungewollten<br />
Seeleistung hörte.<br />
«Haben Sie den Verwalter beobachtet?*<br />
fragte ich.<br />
«Ja?» erwiderte der Detektiv fragend, etwa<br />
als wollte er sagen: «Na und?»<br />
«Haben Sie sein Gesicht beobachtet? Mir<br />
kam es vor, als ob er sehr unglücklich wäre.».<br />
«So — so —»<br />
«Sie sollten mit öim reden.»<br />
»So — so, warum denn?»<br />
»Vielleicht weiss er etwas.»<br />
«Was sollte er denn wissen?»<br />
Diese Frage verwirrte mich; ich brach das<br />
Gespräch ab. Endlich, nachdem wir über zehn<br />
Minuten gewartet hatten, Uessen sich im an-<<br />
stossenden Zimmer Schritte hören, und<br />
schweren Fusses trat «in Mensch bei uns ein.<br />
Es war Gjaernaes, ein vierschrötiger Mann<br />
in den Vierzigern. Er nickte mir freundlich<br />
zu, drückte mir die Hand und hiess uns allesamt<br />
willkommen, nachdem ich ihm Asbjöra<br />
Krag vorgestellt hatte.<br />
Sogleich fragte er den Detektiv:<br />
«Sie kommen vermutlich in Sachen des*.<br />
Mordes.»<br />
Asbjörn Krag bestätigte das. Gjaernaes<br />
nickte nachdenklich and murmelte halb für<br />
sich:<br />
«Ja, ja; man kann seltsame Dinge erleben.*<br />
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N« 4 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Eine echt amerikanische Idee, eine Idee,<br />
von der sich unsere europäische Schulweisheit<br />
nichts träumen lassen kann, ist kürzlich<br />
von einer Frau verwirklicht worden. Die<br />
Idee, für Frauen eine. Schule der Geschäftswissenschaft<br />
zu eröffnen. Diese Schule wurde<br />
in Washington gegründet und ihre Gründerin<br />
ist — wieder echt amerikanisch — eine Frau,<br />
die aus den Tiefen zu den Höhen des Lebens<br />
emporgestiegen ist. Eine Frau, die als Kind<br />
bitterste Armut litt und die sich nun als Besitzerin<br />
vieler selbst erworbener Dollarmillionen<br />
allen Genüssen der Welt hingeben<br />
könnte, wenn in ihr nicht ein unbändiger<br />
Tätigkeitsdrang weiter glühen würde.<br />
Wenige Jahrzehnte ist es her, da stand an<br />
wirbeligen Strassenecken ein unansehnliches,<br />
dürftig gekleidetes, junges Mädchen. Es bot<br />
Elisabeth (Vsay,<br />
die die zweite<br />
Frau ist, die sich<br />
auf diesem Gebiet<br />
spezialisiert.<br />
Sie ist eine Gasmaskenmstrukteurin<br />
und gilt<br />
als Expertin in<br />
ihrer Branche.<br />
angetrieben, als sie sich zur Musik hingezogen<br />
fühlte und Stunden nehmen wollte. Konnte<br />
sie von ihrer so schwer sich abrackernden<br />
Mutter verlangen, dass sie diese Stunden bezahle?<br />
Der Zwang zum Gelderwerb liess sie<br />
später Buchbinderin und Maniküre werden.<br />
Aber immer erübrigte sie Zeit und Geld, um<br />
Klavier spielen zu lernen. Nach ihrer Verheiratung<br />
mit einem irischen Sänger, dem «lächelnden<br />
Tom Cummings», bewährte sie sich<br />
als dessen Begleiterin. Doch ihr Eheglück<br />
war nur von kurzer Dauer. Tom starb nach<br />
langer Krankheit und liess Edith unversorgt<br />
mit zwei kleinen Knaben zurück. Und nun —<br />
nun hiess es alle Kräfte anspannen, um mit<br />
den Kindern und der alten, invalid gewordenen<br />
Mutter nicht zu verhungern. Was sollte<br />
sie unternehmen? Das Buchbinden und auch<br />
Schuhcreme an. Dieses Mädchen war diedas Maniküren waren zu wenig einträglich,<br />
Tochter einer Witwe, die als Bedienerin und und auch mit der Musik konnte sie sich nicht<br />
Wäscherin in benachbarten Häusern arbeitete durchbringen. Da Schwerarbeit besser bezahlt<br />
wird, entschloss sich Edith, in eine Fa-<br />
und auch Kostgänger verpflegte, um sich und<br />
ihre sechs Kinder kümmerlich ernähren und brik zu gehen. Zunächst bediente sie eine<br />
die Kinder überdies in die Schule schicken zu Schweisstnaschine. Dann kam sie<br />
können.<br />
Edith Mae, die kleine Schubcremeverkäuferin,<br />
wurde frühzeitig um so mehr zum Verdienen<br />
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Werden Sie geschäftstüchtig!<br />
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Eine Schule für amerikanische Frauen.<br />
I Frauen<br />
I von<br />
heute<br />
PochonSilber<br />
als Hilfsarbeiterin in ein Autounternehmen,<br />
in dem sie zur Bureauangestellten avancierte.<br />
Und nun ging es von Stufe zu Stufe aufwärts,<br />
und eines Tages landete die so vielfach sich<br />
Erprobende im Bureau eines Realitätenvermittlers.<br />
Hier erst sollte ihr Stern aufgehen.<br />
Hier erst gelang ihr die volle Entfaltung ihrer<br />
Tüchtigkeit. Sie wurde zur Direktorin ernannt,<br />
aber als ihr gar die Agenden eines<br />
Generaldirektors anvertraut werden sollten,<br />
da wurde sie nachdenklich und sagte sich:<br />
«Wenn ich meinem Chef soviel wert bin, dann<br />
kann ich auch für mich soviel wert sein.» Mit<br />
8500 ersparten Dollar etablierte sie sich in*<br />
derselben Branche. Das Glück war ihr hold.<br />
Schon im ersten Jahre konnte sie einen Gewinn<br />
von 100 000 Dollar buchen. Musste diese<br />
Bilanz nicht zur Erwerbung von Dollanmillionen<br />
anspornen?<br />
Die Millionärin als Vorkämpferin.<br />
Edith Ma« Cummings wurde nicht nur<br />
reich, sie wurde auch vielwissend, vielerfahren.<br />
Sie, die von der Pike auf gearbeitet hat,<br />
konnte insbesondere ermessen, wie der Kampf<br />
ums Dasein namentlich den Frauen erschwert<br />
wird. Welche Vorurteile, welches Misstrauen<br />
sie zu überwinden haben. Sie hatte aber auch<br />
wahrgenommen, wie die Frauen sich durch<br />
diese Vorurteile und dieses Misstrauen einschüchtern<br />
lassen, wie sie an ihren eigenen<br />
Fähigkeiten irre werden, wie sie durch diese<br />
handgetrieben in eigenem<br />
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Entmutigung im Wettbewerb mit Männern<br />
fast immer ins Hintertreffen gelangen, wie<br />
sie schliesslich das Vertrauen zu sich selbst<br />
verlieren. Ja, die Scharfäugige und Hellhörige<br />
hatte noch mehr festgestellt: dass jene<br />
Frauen, die ein auffälligeres Goal erreichen,<br />
sich als Geschlechtsausnahme betrachten. So<br />
tief durchdrungen ist das weibliche Geschlecht<br />
vom Minderwertigkeitsgefühl, das<br />
ihm durch ein jahrtausendalte, von Männern<br />
beherrschte Kulturentwicklung eingeimpft<br />
wurde, dass selbst hochbegabte und erfolgreiche<br />
Frauen ihre persönlichen Fähigkeiten<br />
als Geschlechtsanomalie werten.<br />
Von diesen Erkenntnissen erfüllt, schuf sich<br />
die rührige Self-made-Frau eine neue Plattform<br />
für ihr Streben. Sie stellte sich die Aufgabe,<br />
die Frauen, die ihr Glück in der geschäftlichen<br />
Domäne versuchen wollen, zu<br />
beraten. Zunächst verkündete sie ihre Ratschläge<br />
in verschiedenen Abhandlungen, deren<br />
Tenor, wie ihre Biographin Ruby A.<br />
Black in «Equal Rights» mitteilt, die Lehre<br />
ist, dass nur der Glaube an sich selbst die<br />
Tore des Erfolges erschliesst So sehr diese<br />
Publikationen auch beachtet wurden, ihre<br />
Verfasserin fand, dass sie andere Mittel anwenden<br />
müsse, um den Frauen wirklich zu<br />
helfen. Sie errichtete die National School of<br />
Business for Women, in deren Namen sie<br />
auch ein Buch «Pots, Pans, and Millions»<br />
(Töpfe, Pfannen und Millionen) herausgab,<br />
das jetzt von den amerikanischen Frauen, die<br />
in der Welt der Geschäfte «Arrivierte» werden<br />
wollen, verschlungen wird. Einige Thesen<br />
aus diesem Buche dürften erhellen, welche<br />
Prinzipien Edith Mae Cummings in ihrer<br />
Schule vertritt.<br />
Die Geheimnisse des Erfolges.<br />
Sehr dezidiert erklärt sie: «Das Geschlecht<br />
ist eine persönliche Angelegenheit, nur das<br />
private Leben des Menschen wird davon berührt.»<br />
Oder: «Armut ist ein Zustand, der<br />
von keiner Frau hingenommen werden sollte.»<br />
Oder: «Wo es keine Freiheit gibt, da<br />
kann es auch kein Glück geben, ohne Gleichberechtigkeit<br />
aber gibt es keine Freiheit.»<br />
Oder: «Nichts unterstützt den Glauben, dass<br />
die Natur der Frau ein starkes Pflichtgefühl<br />
als Ersatz für Denkkraft gegeben habe.» Dass<br />
Edith Mae Cummings eine unverfälschte Amerikanerin<br />
ist, die inmitten ihres von grossen<br />
Geschäften bewegten Daseins die Pflege ihrer<br />
äusseren Erscheinung nicht vergessen hat,<br />
wird durch ihren Rat bewiesen, «die Frauen<br />
mögen trachten, wie eine Million Dollar auszusehen.»<br />
So anziehungskräftig, so erfoilgverbürgend!<br />
Auch höchste Ziele sich setzende<br />
geschäftliche Aspirationen sollen nicht daran<br />
hindern, dass die Frau — Frau bleibt. Die uralte<br />
Evastochter, die dem Manne zu gefallen<br />
wünscht. Und weise fügt die Lehrrneisterin,<br />
wie Gisela Urban im «Neuen Wiener Journal»<br />
erzählt, hinzu: Die es aber auch versteht,<br />
dem Erwählten ihres Herzens, den sie ohne<br />
jeden Gedanken an Versorgung heiraten<br />
HIHIHI)<br />
Das vertrauenswürdige Haus!<br />
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Die Mode<br />
Das Nachmittagskleid<br />
beginnt im Schnitt da G<br />
grosse Abendkleid auf der<br />
ganzen Linie nachzuahmen.<br />
Der einzigeUnterschied<br />
liegt bald nur noch<br />
in den Aermeln und in<br />
der Art der Stoffe.<br />
kann, und ihren Kindern ein glückliches Heim<br />
zu bereiten.<br />
Die Mode für Schnee<br />
and Eis<br />
Das weiss Jeder, der diese Dinge aus der<br />
Praxis kennt: kein Schwimmen und kein Rudern,<br />
kein Tennis, kein Segeln erfrischt so<br />
von Grund auf den Körper, stärkt die Nerven,<br />
macht Kopf und Sinne klar wie der Sport im<br />
Schnee, in der brennenden Wintersonne. Und<br />
nirgends steht die Mode zur Landschaft in so<br />
reizvollem Kontrast wie hier — die bunten<br />
Schals und Pullover leuchten lustig auf den<br />
weiten, sonneüberfluteten Schneefeldern.<br />
Wirklich, diese Ski- und Rodelanzüge, die<br />
Eislaufkostüme, die Ledermäntel verbinden<br />
alle guten Eigenschaften, die ein Kleidungsstück<br />
nur überhaupt haben kann: sie sind<br />
praktisch und bequem, einfach und doch luxuriös,<br />
warm und doch leicht und schmiegsam,<br />
wetterfest, dauerhaft — kurz, sie wissen alle<br />
scheinbaren Gegensätze meisterhaft in sich<br />
zu verbinden, sind einwandfrei zweckmässig<br />
und vollendet in Linie und Farbe.<br />
Die sportlichen Grundformen<br />
sind die gleichen geblieben: die langen Hosen,<br />
der Jumper, das Lumberjack, die Baskenmütze<br />
— lauter alte Bekannte. Sie sind es<br />
und sie sind es nicht — betörende Variationen<br />
des Bisherigen, des Vertrauten! Breeches —<br />
ein Wort, das längst im Schosse der Vergangenheit<br />
ruht — man hat sich endgültig, eindeutig<br />
für die lange Hose entschieden, bald<br />
Bei Kreuzweh<br />
ist SLOAN'S LINIMENT das<br />
Heilmittel! . Mit der Hand auftragen<br />
und die Schmerzen vergehen fast<br />
augenblicklich! SLOAN'S LINI-<br />
MENT dringt ohne Reiben ein und<br />
bringt Rahe und Linderung bei Hexen«<br />
schuss, Ischias, Kreuzweh, Verstau*<br />
chungen und allen Muskelschmerzen.<br />
Die Flasche kostet Fr. 2.50 in der<br />
Apotheke und reicht monatelang.<br />
SLOAN'SLINIMENT<br />
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Wohin gehen wir?<br />
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#fKO/AFFOLTER - CATHOMAS<br />
K*Lf TEATERPLATZ ST.GAUEN TEL
italienisch, bald norwegisch im Stil — eng<br />
oder weit, geknöpft oder lose... Ueberraschend<br />
die neuen Sportstoffe: Pelz- und<br />
Lederimitationen wetteifern miteinander (Izarme<br />
heisst der neue Stoff in Wildlederart),<br />
daneben immer noch imprägnierte Wolle,<br />
leichter Filz und Burah-Kascha, ein neuer Beweis<br />
für die unermüdliche Regsamkeit des<br />
modischen Erfindungsgeistes! Das farbliche<br />
Bild: der Sportanzug selbst ist einfarbig,<br />
Dunkelblau, Schwarz überwiegen auch in diesem<br />
Winter; dagegen Schärpen, Mützen,<br />
Handschuhe, Pullover, Jumper, die Umschläge<br />
der Söckchen und Hosen und selbst die Skibänder<br />
dürfen sich schrankenlos austollen in<br />
Rot, Grün und Gelb. Wie man sie wählt, wie<br />
man sie zusammenstellt, das gibt dem modisch<br />
normierten Kostüm seinen persönlichen<br />
Schwung. — Ueber dem Sportanzug trägt<br />
man gerne farbige Ledermäntel mit den passenden<br />
Baskenmützen, das Mantelfutter aus<br />
Schaffell oder Wildkatze. Diese Mäntel sind<br />
nur halb- oder dreiviertellang und lassen die<br />
Sporthosen sehen.<br />
Eine kleine Sensation: der Pelzhandschuh,<br />
passend zur Pelzmütze — man wählt zu diesem<br />
Zweck kleinlockige Felle, Astrachan,<br />
Breitschwanz und die flachen Arten: Gazelle<br />
und Fohlen.<br />
Der vorbildliche Bobsleigh-Anzug?<br />
Hochgeschlossener Jumper, Norwegerhose<br />
in braunem Filz mit gelben und braunen Streifen,<br />
darüber die braune Jacke aus Wildlederstoff,<br />
gelb gefüttert. Beim Skisport muss sie<br />
aus Zweckmässigkeitsgründen fortfallen, also<br />
nur: Lederanzug, der Jumper blusenartig<br />
eingesteckt unter dem hochsitzenden Gürtel.<br />
Darunter statt aller umständlichen Einzelheiten<br />
die Ein-und-Alles-Kombination aus Seide,<br />
die vom Hals bis zu den Füssen reicht. Natürlich<br />
muss es nicht unbedingt Seide sein —<br />
es genügt auch das gleiche in feiner Wolle<br />
oder Kunstseide.<br />
Zum Eislauf:<br />
Ueber der kurzen Sporthose der weite,<br />
glockige Rock, zweiseitig gearbeitet, seitlich<br />
geknöpft, ein wenig unter die Knie reichend.<br />
Entzückend ist ein Modell in schwarzem Velour<br />
mit Pelzbesatz, die Glocken des Rockes<br />
hell abgefüttert; die Jacke in « brandenburgii>cher<br />
Stickerei» erinnert ein wenig an ein<br />
i Schwarzwälderkostüm. Wer diese Art nicht<br />
fliebt, wählt als Garnitur der Jacke Inkrustationen<br />
aus geschorenem Pelz oder weichem<br />
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Gerste. 9 Blume. 10 Stadt in England.<br />
12 Italienischer Dichter des 18. Jahrh. 13 Beim<br />
Fussball gebräuchlicher Ausdruck. 14 Insel im<br />
Adriatischen Meer. 16 Ein in Genf gefeiertes Volksfest.<br />
17 Optisches Instrument 18 Chemisches Zei-<br />
'chen. 19 Herrscherfamilie. 21 Form eines poetischen<br />
Werkes. 22 Englisch: Tee. 23 Woraus eine<br />
Pflanze entsteht. 25 Französisch: und. 27 Portugiesisch:<br />
Heilig 28 Englisch: Adler. 35 Männlicher<br />
Vorname. 36 Englisches Bier. 38 Europ. Hauptstadt.<br />
39 Zahlwort. 41 Englischer Titel. 43 Sagenhafte<br />
Wesen. 44 Französisch: er. 45 Opferstätte.<br />
46 Strom in Russland. 47 Der erste Mensch. 49<br />
Heiligtum des Islams. 50 Getrocknetes Gras. 51<br />
Name einer Zeitschrift. 52 wegnehmen. 53 Wundmal.<br />
Senkrecht: 1 Wohltat. 2 Kurort in der Schweiz.<br />
3 Staat in U. S. A. 4 Fromme Erzählung. 5 Männlicher<br />
Vorname. 6 Gestalt aus einem Drama von<br />
Schiller. 7 Stadt in Italien. 8 Schmuck. 10 Englischer<br />
Titel. 11 Stadt in Nord-Deutschland. 14 Verkaufslokal.<br />
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erstenmal auf der Landstrasse anzutreffen<br />
sein und gleich dem gewaltigen Heer von<br />
60,000 Wagen des bisherigen Bestandes aus<br />
den mannigfachsten Gründen Veranlassung<br />
zu Nachforschungen nach Nam' und Art ihrer<br />
Besitzer geben werden. In alten Verzeichnissen<br />
nachschlagen zu wollen, ist nicht nur<br />
zwecklos, sondern vielfach irreführend. Vollige<br />
Sicherheit über die Eigentümer der zur<br />
Zeit kursierenden Wagen gibt Ihnen nur das<br />
auf amtlicher Grundlage revidierte und nachgetragene<br />
neue Verzeichnis des Äutomobil-<br />
Kalendörs <strong>1930</strong>. Tausende haben ihn, sei es<br />
wegen dieser Besitzerliste, sei es wegen den<br />
täglich auftretenden fahrtechnischen Notizund<br />
Nachschlage-Bedürfnissen, schon vor<br />
Wochen bestellt, so dass zur Zeit der ganze<br />
Inventar-Bestand ausverkauft ist. Die grosse<br />
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