E_1930_Zeitung_Nr.006
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Aasgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERN, Dienstag 21. Januar <strong>1930</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
26. Jahrgang. — N° 6<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
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Glossen<br />
Wir haben in der Schweiz ein sogenanntes<br />
Äutomobilkonkordat. Vor Jahren geschaffen,<br />
ist es schon ziemlich alt und von Wind und<br />
Wetter, von kantonalen Einschränkungen<br />
und neuen Bestimmungen arg durchlöchert.<br />
Aber es lebt noch und ist trotz seiner Gebrechlichkeit<br />
stark genug, um dem aufstrebenden<br />
Automobil Hindernisse in den Weg<br />
zu legen und es in seiner Auswirkung zu<br />
hemmen. Auch der Richter greift noch gerne<br />
nach ihm, um gestützt auf Paragraph so und<br />
so Bussen und Strafen zu verfügen.<br />
In diesem Automobilkonkordat sind auch<br />
Bestimmungen über die Höchstbelastungsgrenze<br />
von Lastwagen enthalten. Diese Bestimmungen<br />
lauten so, dass der schwere<br />
Lastwagen Mühe hat, aufzukommen. Sie kamen<br />
wohl nicht von ungefähr in das Konkordat<br />
hinein. Es lag eine gewisse Absicht<br />
darin, eine Absicht, die sich leider Gottes<br />
erfüllte und die, wie man es bezweckte,<br />
zum Radschuh des schweren Automobil-<br />
Lastwagens wurde. Das Totalgewicht<br />
voilbelasteter Lastautos darf nämlich, laut<br />
Konkordat die neun Tonnen nicht überschreiten,<br />
ansonst der Inhaber mit" einem<br />
ziemlich hohen Bussenzette) zu rechnen<br />
hat. Eine rentable Traktion ist damit<br />
beinahe ausgeschlossen. Da ja das Lastautomobil<br />
selbst 5—6 Tonnen Eigengewicht aufweist<br />
und es damit dem Besitzer genommen<br />
ist. .sein Auto voll und ganz auszunützen, um<br />
das vorgeschriebene Gewichtsmaximum nicht<br />
iu überschreiten, muss er sich, je nach Bestand<br />
und Beschaffenheit des Materials, mit<br />
einer halben oder Dreiviertelladung begnügen.<br />
Erfreulicherweise hat deshalb die Gruppe<br />
Kanton Zürich des Verbandes schweizerischer<br />
Motorlastwagenbesitzer beschlossen,<br />
dem .'Regierungsrat zu befürworten, es sei das<br />
tolerierte Gesamtgewicht für Kippwagen auf<br />
zwölf Tonnen zu erhöhen. Wir nehmen an,<br />
dass die sonst fortschrittliche Regierung des<br />
hohen Standes Zürich diese Eingabe voll und<br />
ganz würdigen und sich bereit erklären<br />
•wird, entgegen den Bestimmungen des vera'teten<br />
Konkordats den wirtschaftlichen Bedürfnissen<br />
der modernen Zeit entgegenzukommen.<br />
Wir wollen heute das Thema «Eisenbahn<br />
und Motorlastwagen» nicht neu aufrupfen,<br />
müssen aber bei dieser Gelegenheit<br />
neuerdings darauf hinweisen, dass der Motorlastwagen<br />
seine Daseinsberechtigung<br />
längst erwiesen hat und er> aus dem Wirtschaftsleben<br />
gar nicht mehr wegzudenken<br />
ist. Ein wirtschaftliches Hilfsmittel im. wahrsten<br />
Sinne des Wortes, wie der Motorlastwagen<br />
eines ist,, sollte nicht mehr durch<br />
Bussen in seiner Entwicklung retardiert,<br />
sondern eher durch weitsichtiges Entgegenkommen<br />
gefördert werden.<br />
Verkehrsordnung.<br />
Wir stehen auf dem Barfüsserplatz in Basel.<br />
Seit 1. Januar hat die schöne Stadt am<br />
Rheinknie eine neue Verkehrsordnung. Ellenlang<br />
ist sie geworden, mit beinahe 200<br />
Paragraphen. Wer hat sie gelesen? Wohl<br />
nur ein kleiner Prozentsatz der städtischen<br />
Bevölkerung; von den übrigen fremden Automobilisten,<br />
die in der Stadt Basel verkehren,<br />
von den fremden Besuchern wohl niemand.<br />
Es wird deshalb kein Mensch verlangen<br />
können, dass etwa die neue Verkehrsordnung<br />
bereits funktioniere, und es wäre<br />
tatsächlich verfrüht, heute schon darüber ein<br />
Urteil abgeben zu wollen. Der Basler muss<br />
nun erst regelrecht zur Verkehrsdisziplin er-<br />
:t6g§riwer4en. Es fällt ihm dies vielleicht<br />
nicht so leicht, ist er doch von Natur aus an-<br />
Selbständigkeit, an eigenes Handeln und<br />
•freie individuelle Entwicklung gewöhnt Aber<br />
auch der Basler lässt sich erziehen. Bei richtiger<br />
Anleitung und Führung sogar mit den<br />
besten Erfolgen... So sind wir denn auch<br />
gewiss, dass in kürzester Frist die verschiedenen<br />
Strassenbenützer sich auf den Richtungspfeil<br />
des Autos und auf die ausgestreckte<br />
Hand des Verkehrspolizisten eingestellt<br />
und die schönste Harmonie wenigstens<br />
auf diesem nicht politischen Boden erreicht<br />
haben werden. Die Fussgänger werden sich<br />
daran gewöhnen müssen, weder auf dem<br />
Trottoir noch auf der Fahrbahn in Gruppen<br />
zusammenzustehen und grosse politische Diskussionen<br />
abzuhalten, und die Velofahrer<br />
werden dessen eingedenk sein, dass auch<br />
sie Zeichen zu geben und auf diejenigen der<br />
Verkehrspolizisten zu achten haben. Die Automobilisten<br />
sind nicht immer die unschuldig-<br />
sten Engel. Der Fussgänger, der plötzlich ein<br />
Volant sein eigen nennt, ist noch kein Automobilist<br />
und die sogenannten «geborenen» Automobilisten<br />
sind auch in Basel sehr selten.<br />
Woran der Automobilismus heute noch<br />
ganz allgemein krankt, das ist sein grosses<br />
Lärmemachen. Es gibt nur zu viele Neu-<br />
( linge, die glauben, mit der Tute und der<br />
Hupe ihre schlechten Fahrereigenschaften<br />
verdecken zu müssen. Es wird gut sein, wenn<br />
sowohl die Behörden ais auch die Strassenbenützer<br />
alle dazu beitragen, dass das heute<br />
noch, grassierende Warnsignalisieren langsam<br />
zum Verschwinden gebracht wird. Wir<br />
hoffen, dass an Stelle des Lärmsignals mehr<br />
und mehr das optische treten wird.<br />
Basels Autoritäten, nicht die Strassen, ermöglichen<br />
unbegrenzte Geschwindigkeiten.<br />
Es ist ein Experiment, das sich hoffentlich<br />
bewähren wird. < Wir haben keine übersetzten<br />
Geschwindigkeiten beobachten können.<br />
99 Prozent der Automobilisten fahren in einem<br />
Tempo, das der Sicherheit der Strassenbenützer<br />
und dem Bedürfnis des ungehemmten<br />
Verkehrs entspricht. Das hat uns<br />
gefreut.<br />
Eine Frage, die vielleicht noch nicht ganz<br />
gelöst ist, betrifft das Stationieren oder Parkieren.<br />
Der betreffende Paragraph 22, der<br />
ein Rechtsstationieren vorschreibt, ist jedenfalls<br />
noch nicht durchgedrungen. Allein auch<br />
die Basler Polizisten, nicht nur die Berner,<br />
verfügen über Visitenkarten, die einer An-<br />
"ieige gleichkommen. Wir können daröb der<br />
'Basler Polizei keinen Vorwurf machen* denn<br />
nur eine strikte Handhabe der Verkehrsordnung<br />
wird die gewünschte Erleichterung im<br />
Verkehr selbst nach sich ziehen. Im übrigen<br />
sind wir der Auffassung, dass vielleicht der<br />
oder der andere Paragraph der neuen Ordnung<br />
nicht so präzis gefasst ist, dass er nicht<br />
individuell interpretiert werden könnte Da<br />
denke die Basler Polizei daran, dass es<br />
schliesslich nicht nur auf den Paragraphen,<br />
sondern auf die menschliche Vernunft ankommt.<br />
Wenn jedermann — und dies betrifft<br />
natürlich nicht nur Basel allein — sein Gewissen<br />
schärft, sich seiner Verantwortung<br />
bewusst bleibt und an seinem Orte zur Sicherheit<br />
des Verkehrs beiträgt, wozu wir besonders<br />
das kopflose Laufen oder Rennen<br />
und das unnötige Lärmmachen bezeichnen<br />
möchten, dann werden bald einmal die Zahlen<br />
der Unfallstatistik kleiner und das Automobil<br />
um so populärer werden. K.<br />
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Steigende Automobileinfuhr<br />
im Jahre 1929.<br />
Im vergangenen Jahr konnte um diese Zeit<br />
mit Genugtuung eine Abnahme der Eintuhr<br />
und eine bedeutende Steigerung der Ausfuhr<br />
registriert werden. Das Jahr 1929 war weniger<br />
günstig für unsern Aussenhandel. Die<br />
Einfuhr beläuft sich total auf 77 324 479 Fr.,<br />
gegen 75 293 035 Fr. im letzten Jahr. Die Zunahme<br />
der Einfuhr beläuft sich auf 2 031444<br />
Franken.<br />
Auf Seite der Ausfuhr wird eine schwache<br />
Abnahme konstatiert. Während 1929 für<br />
18017 583 Fr. Automobile und Bestandteile<br />
ausgeführt wurden, waren es im Jahre 1928<br />
für 18 763156 Fr. Die Abnahme beläuft sich<br />
also auf 745 573 Fr. Das Resultat zeigt uns,<br />
dass unsere einheimische Industrie ihre Anstrengungen<br />
für den Export aufrecht erhalten<br />
hat.<br />
Im folgenden sollen die Ausfuhr- und Einfuhrziffern<br />
für das Jahr 1921 vergleichsweise<br />
wiedergegeben sein.<br />
Die Erhöhung der Einfuhr 1929 rührt<br />
hauptsächlich von der Kategorie Automobile<br />
und Chassis von 800—1200 kg, 1200—1600 kg<br />
und über 1600 kg her.<br />
Kategorien 1929 1928<br />
a) Motorräder mit zwei oder<br />
drei Rädern, ohne Sättel 6101486 7161653<br />
b) Motorräder mit Ledersätteln<br />
191944 301138<br />
c) Automobile und Chassis<br />
unter 800 kg 2100 877 21900*4<br />
d) id., von 800—1200 kg 26470074 25 721173<br />
e) id., von 1200—1600 kg 25159 954 23311002<br />
f) id.. von mehr *U 1600 kg 16 474 905 16159 368<br />
g) Karosserien aller Art für<br />
Automobile 127 524 % 113187<br />
h) Elektrische Automobile 53 256 64 904<br />
i) Traktoren ohne Karosserie 644 459 370 566<br />
Total 77 324 479 75 293 035<br />
Es ist interessant, festzustellen, dass diejenigen<br />
Kategorien, die die Zunahme der Einfuhr<br />
ausmachen, auch die leichte Abnahme<br />
der Ausfuhr 1929 bedingen. Es sind dies Automobile<br />
und Chassis von 800—1200 kg, von<br />
1200—1600 kg und über 1600 kg, zu welchen<br />
sich die Kategorie Motorräder mit Ledersätteln<br />
gesellt. Auf der untenstehenden Tabelle<br />
bemerkt man, dass das Jahr 1929 zum erstenmal<br />
die Ausfuhr von elektrischen Wagen und<br />
Traktoren ohne Karosserie aufweist.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
(9. Fortsetzung)<br />
Ich weiss nicht, ob Asbjörn Krag die Veränderung<br />
im Benehmen unseres Wirtes auffiei,<br />
jedenfalls schien sie nicht den geringsten<br />
Eindruck auf ihn zu machen. Seine Gedanken<br />
weilten wieder bei dem Morde. Als wir durch<br />
die Zimmer langsam denselben Weg. zurückgingen,<br />
den wir gekommen waren, fragte er:<br />
«Haben Sie keine Ahnung, wer der Mörder<br />
ist?»<br />
Gjaernaes blieb stehen und stützte sich mit<br />
der Hand auf eine Stuhllehne.<br />
«Ich kann es noch immer nicht fassen,» erwiderte<br />
er. i<br />
«Und ihre Sc.hwester?><br />
«Auch für sie ist es ein Rätsel.»<br />
«Und Sie können uns keine Anhaltspunkte<br />
geben, die für weitere Nachforschungen von<br />
.Wert sein könnten?»<br />
«Nein, ganz> und gar nicht. Alles, was ich<br />
über den Besuch des Unglücklichen hier mitteilen<br />
kann, dient ja nur dazu, die ganze<br />
Sache noch rätselhafter erscheinen zu lassen.»<br />
«Sie haben | recht,* meinte Asbjörn Krag.<br />
Als wir uns von Gjaernaes verabschieden<br />
wollten, sagte der Detektiv:<br />
«Aber da bleibt noch der Wagen.»<br />
Gjaernaes verstand nicht.<br />
«Der Wagen?» fragte er.<br />
«Ja, wissen Sie das nicht?» erwiderte Asbjörn<br />
Krag. «Man hat den eisernen Wagen in<br />
der Mordnacht gehört.»<br />
Unser Wirt lächelte — ein seltsames, gezwungenes<br />
Lächeln.<br />
«Die alte Geschichte,» murmelte er. «Natürlich<br />
ist die alte Geschichte nun wieder in<br />
der lebhaften Phantasie der Leute aufgetaucht.<br />
Was halten Sie von dem eisernen<br />
Wagen, Herr Detektiv?»<br />
«Ich glaube nicht an Spuk,» antwortete<br />
Asbjörn Krag, «aber man hat einen Wagen<br />
über die öde Heide rollen hören, das ist ganz<br />
sicher.»<br />
«Ja, und was weiter?»<br />
«Dann ist es natürlich ein Wagen gewesen,<br />
nicht ein Spukwagen, sondern ein wirkliches<br />
Gefährt. Im Umkreise von Meilen haben nur<br />
Sie, der Pfarrer und der Amtsvorsteher<br />
Pferde. Die Gäule des Pfarrers waren nicht<br />
unterwegs, ebensowenig die des Amtsvorstehers.»<br />
«Und meine auch nicht,» fügte Gjaernaes<br />
sehr rasch hinzu.<br />
Im selben Augenblick erblickte er durch<br />
das offene Fenster den Verwalter, der noch<br />
immer draussen stand und dem Pferde des<br />
Amtsvorstehers die Fliegen abwehren half.<br />
Er fasste sich an die Stirn und war mit<br />
einem Male sehr erregt.<br />
«Sie haben einen weiten Weg,» murmelte<br />
er, obgleich wir in Wirklichkeit gar nicht weit<br />
zu fahren hatten. «Da ist es wohl das beste,<br />
Ihrem Pferd etwas Hafer zu geben.»<br />
Der Amtsvorsteher widersprach verblüfft<br />
und meinte, das sei durchaus nicht notwendig.<br />
Aber Gjaernaes ging rasch auf den Hof<br />
hinaus und wir hinterher.<br />
Jeder konnte nun sehen, dass das mit dem<br />
Hafer, eine Ausrede gewesen war — Gott<br />
weiss warum, jedenfalls war sie ausserordentlich<br />
durchsichtig. Gjaernaes ging auf den<br />
Verwalter zu und flüsterte einige hastige<br />
Worte, während er das Pferd nervös am<br />
Maule kraute, so dass es den Kopf hob und<br />
die weissen Zähne zeigte.<br />
Wir sahen es beide, der Amtsvorsteher und<br />
ich, nur Asbjörn Krag war mit einem Male<br />
von etwas anderem gefesselt. Er betrachtete<br />
lächelnd einen kleinen, schwarz und weiss<br />
gefleckten Rattler, der knurrte und uns sichtlich<br />
verärgert mit offenem Maule anstarrte,<br />
so dass es rund und schwarz wie die Mündung<br />
eines Büchsenlaufes erschien.<br />
Endlich stiegen wir auf. Asbjörn Krag<br />
winkte Gjaernaes zum Abschied zu.<br />
«Leben Sie wohl,» rief er, «ich hoffe, wir<br />
sehen uns wieder. Ich wohne im Hotel.»<br />
Aber zu gleicher Zeit sah er den Verwalter<br />
an, der die Augen niederschlug.<br />
Als wir durch die Allee fuhren, bemerkte<br />
ich:<br />
«Ich begreife nicht, dass Sie nicht auch den<br />
Verwalter ausfragten.»<br />
«Worüber?»<br />
«Natürlich darüber, ob einige von Gjaernaes'<br />
Pferden in der Nacht fortgewesen waren.»<br />
«Das schien mir ganz unnötig zu sein,» erwiderte<br />
der Detektiv.<br />
Wir fuhren über die Heide. Asbjörn Krag<br />
drückte den Strohhut in die Augen, um sich<br />
gegen die unbarmherzig herniederbrennende<br />
Sonne zu schützen. Vor ihm auf den Knien<br />
schaukelte der unvermeidliche schwarze photographische<br />
Apparat.<br />
Er schwieg lange, aber ich hatte die Empfindung,<br />
dass er unter seinem Strohhut nachdachte,<br />
während eT so dasass.<br />
Endlich fragte er:<br />
«Woran starb er?»<br />
«Wer?»<br />
«Der alte Mann, sein Vater.»<br />
«Er ertrank.»<br />
«Er wurde also nicht getötet?» fragte der<br />
Detektiv.<br />
«Nein,» erwiderte ich.<br />
IV.<br />
Der Verwalter.<br />
Mehrere Tage lang geschah nichts von Bedeutung.<br />
Das unheimliche Rätsel von der<br />
Heide verbreitete Grauen in dem kleinen<br />
Platz, so dass mehrere Sommergäste das Hotel<br />
verliessen.<br />
Eigentlich musste auch ich abreisen, aber<br />
Asbjörn Krag bat mich dringend, zu bleiben,<br />
mit der Behauptung, ich könnte ihm helfen.<br />
Der Student der Medizin, der einen heimlichen<br />
Schwärm für die Künste der Polizei<br />
hatte, wurde beinahe grün vor Neid, denn<br />
Asbjörn Krag wollte von ihm nichts wissen.<br />
Aber wie geTade ich ihm von Nutzen sein<br />
konnte, begriff ich wirklich nicht. Bisher hatte<br />
ich ihm jedenfalls noch nicht geholfen. Im<br />
Gegenteil! Ich hatte mich hie und da ironisch<br />
über seine Art zu arbeiten geäussert, denn sie<br />
schien mir befremdlich und eines energischen
Kategorien 1929 1928<br />
a) Motorräder mit 2 und 3<br />
Rädern, ohne Ledersättel 4511802 3879 222<br />
b) Motorräder mit Ledersätteln 15 721 29 161<br />
c) Automobile und Chassis<br />
von weniger als 800 kg —• —<br />
d) id., von 800—1200 kg 40 000 55 869<br />
e) id., von 1200—1600 kg — 15 000<br />
f) id., von mehr als 1600 kg 13 289 781 14 744 454<br />
g) Karosserien aller Art für<br />
Automobile 56 746 39 450<br />
h) Elektrische Wagen 96 242 —<br />
i) Traktoren ohne Karosserie 7 291 —<br />
Total 18 017 583 18 763 156<br />
Wir werden in einem folgenden Artikel die<br />
Details der Statistik für das vierte Quartal<br />
1929 geben. Gr.<br />
Um die Surbtalbahn.<br />
Die Direktion der Schweizerischen Bundesbahnen<br />
schreibt dem «Aargauer Tagblatt»:<br />
«Der Artikel in Nr. 2 Ihres geschätzten<br />
Blattes vom 4. Jan. d. J.: «Um die Surbtalbahn»,<br />
der nachzuweisen versucht, dasssich<br />
die Bundesbahndirektion mit dem Automobilbetrieb<br />
im Surbtal verrechnet habe, veranlasst<br />
uns zu folgenden Feststellungen:<br />
1. Der seit zwei Jahren im Surbtal eingeführte<br />
Automobilbetrieb hat jedenfalls den<br />
Vorteil, dass er genauere Anhaltspunkte über<br />
den bei einem Eisenbahnbetrieb zu erwartenden<br />
Verkehr zu liefern vermag. Von den<br />
Reisenden, die im Jahre 1929 die Automobile<br />
benutzten, wurden 120,822 im _ Surbtal selbst<br />
befördert, während auf die Seitenlinien Baden-Schneisingen<br />
und Oberendingen-Siggenthal<br />
249,318 entfielen. Aehnlich verhält es<br />
sich bei den Einnahmen, die für das Jahr<br />
1929 für die einzelnen Teilstrecken noch<br />
nicht ausgeschieden werden konnten, im<br />
Jahr 1928 sich dagegen wie folgt verteilten:<br />
Baden-Schneisingen:<br />
VoIlzaWende Reisende Fr. 39,736<br />
Arbeiter und Schüler > 12,434<br />
Gepäck > 800<br />
Zusammen Fr. 58,020<br />
Oberendingen-Siggental :<br />
Vollzahlen-de Reisende Fr. 7,303<br />
Arbeiter und Schüler » 1,201<br />
Gepäck » 115<br />
Zusammen Fr. 8,619<br />
Niederweningen-Döttinoen :<br />
Vollzahlende Reisende Fr. 18,728<br />
Arbeiter und Schüler » 7,103<br />
Gepäck » 493<br />
Zusammen Fr. 26,324<br />
Auf die Seitenlinien (Surbtal-Baden und<br />
Surhtal-Siggental) entfallen also 70,1 Prozent<br />
der Gesamteinnahmen, auf die eigentliche<br />
Surbtalstrecke dagegen nur 29,9 Prozent<br />
Von den 380 ausgegebenen Arbeiterabonnementen<br />
läuten 250 für die Fahrt nach Baden,<br />
50 für die Fahrt nach Siggental, 50 nach Döttingen<br />
und' 30 nach Niederweningen, Weitaus<br />
die grösste Zahl der Reisenden, die mit<br />
dem Automobil fuhr, war somit auf den<br />
Strecken zu befördern, die mit dem Bau der"<br />
Surbtalbahn keine Bahnverbindung erhalten.<br />
2. In der Offerte, die die Bundesbahnen<br />
mit Schreiben vom 2. Juli 1926 den beiden<br />
Kantonen Zürich und Aargau unterbreitet<br />
haben, war die Generaldirektion davon ausgegangen,<br />
dass die Surbtalbahn eine Einnahme<br />
von 90.000 Fr. im Personenverkehr<br />
und 50.000 Fr. im Güterverkehr erwarten<br />
lasse. Statt dessen ergab der Personenverkehr<br />
auf der mit Automobilen bedienten<br />
Surbtalbahnstrecke nur eine Einnahme von<br />
26.324 Fr. und der Güterverkehr eine solche<br />
von 9460 Fr., zusammen 35.800 Fr. statt<br />
140.000 Fr. Die Betriebsrechnung der Surbtalbahn<br />
würde daher mit einem wesentlich<br />
grösseren Defizit abschliessen, als die Generaldirektion<br />
seinerzeit angenommen hat.<br />
3. Im Jahre 1928 belief sich das Defizit<br />
des Automobilbetriebes (Personen und Gü-<br />
Detektivs wenig würdig. Er verbrachte die<br />
Zeit durchaus träge, schlief bis weit in den<br />
Vormittag hinein, ass tüchtig bei allen Mahlzeiten,<br />
badete und machte Fusstouren, kurzum,<br />
er benahm sich ganz und gar wie ein<br />
Mensch, der Ferien hat.<br />
Wenn ihn jemand auszufragen suchte, antwortete<br />
er ausweichend oder überhaupt nicht<br />
und sah nur mit zugekniffenen Augen die<br />
Frager sarkastisch an. Völlig gleichgültig verhielt<br />
er sich gegenüber den vielen Deutungen<br />
über die Gründe des Verbrechens, wobei es<br />
ihm nichts ausmachte, ob sich Sommergäste<br />
oder Ortsansässige oder gar die Polizei<br />
hierüber äusserten. Er hörte gelassen zu, aber<br />
sobald die Redner dann zu dem Schlüsse kamen:<br />
«Ich glaube das oder das», so antwortete<br />
Asbjörn Krag mit völlig gleichgültiger<br />
Stimme:<br />
«So — so —><br />
Oder er sagte:<br />
«Ja ja, hm, jawohl.»<br />
Aber wenn ihn jemand fragte:<br />
«Was ist denn nun eigentlich Ihre Meinung,<br />
Herr Detektiv?» dann antwortete er, wie erstaunt<br />
über die Frage:<br />
«Ich? — Ach, ich habe schlechterdings<br />
noch nicht Zeit gefunden, mir eine eigene<br />
Meinung zu bilden.»<br />
Fortsetzung siehe Autler-Feierabeni<br />
ter), das die S.B.B. zu decken haben, auf<br />
112.626 Fr. im Jahre 1929 wird es 118.000<br />
betragen. Die neuen Wagen, die inzwischen<br />
angeschafft wurden, gestatten einen rationelleren<br />
Betrieb, so dass im Jahre <strong>1930</strong> das<br />
Defizit den Betrag von 100.000 Fr. nicht<br />
mehr überschreiten wird. Zu diesen Ausgaben<br />
kommen noch jährlich 70.000 Fr. als<br />
Beitrag an den Strassenunterhalt und 30.000<br />
Fr. für die Verzinsung der Kosten der Verlegung<br />
der Station Niederweningen. Die<br />
Bundesbahnen haben daher für das Surbtal<br />
jährlich Fr. 200.000 aufzubringen. Dieses Defizit<br />
ist aber nur deshalb so gross, weil die<br />
Bundesbahnen die Eisenbahntaxen, einschliessüch<br />
der Schul- und Arbeiterabonnemente,<br />
auch für die Verbindungslinien des<br />
Surbtales mit Baden und Siggenfal, die weitaus<br />
den grössten Verkehr aufweisen, zugestanden<br />
haben.<br />
4. In der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Surbtalbahn rechneten die Bundesbahnen<br />
nicht, wie irrtümlich angenommen<br />
wird, mit einer Bauausgabe von 7 Millionen<br />
Franken, sondern nur von 4,5 Millionen, wovon<br />
700,000 an Subventionen der Kantone in<br />
Abzug kommen. Trotzdem ergab die Gewinn-<br />
und Verlustrechung ein zu erwartendes<br />
jährliches Defizit von Fr. 331,900, das<br />
sich auf Grund der beim Automobilbetrieb<br />
gemachten Erfahrungen, die in Ziffer 3 näher<br />
umschrieben sind, auf mindestens Fr. 400,000<br />
erhöht. Das Defizit des Automobilbetriebes<br />
ist demnach um Fr. 200,000 kleiner als das<br />
Defizit des Bahnbaues und Bahnbetriebes<br />
wäre.<br />
5. Wie bereits erwähnt, entfallen 70 Prozent<br />
des Verkehrs auf die Seitenlinien (Surbtal-Baden<br />
und Surbtal-Siggental). Nun ist<br />
aber ohne weiteres klar, dass der Verkehr<br />
auf der Bahnstrecke ohne die Anschlussstrecken<br />
noch geringer wäre, da ein Teil der<br />
Reisenden, um nach Baden zu gelangen, wieder<br />
wie früher zu andern Verkehrsmitteln<br />
greifen müsste.<br />
Mit der Eröffnung der Bahn fallen die<br />
grossen Vergünstigungen, die diese beiden<br />
Linien, Surbtal-Baden und Surbtal-Siggental,<br />
heute bezüglich der Kurse, der Fahrpreise,<br />
sowie der Schüler- und Arbeiterabonnemente<br />
geniessen, dahin, da niemand mehr da<br />
sein wird, der das Defizit des Automobilbetriebes<br />
deckt und die Postverwaltung diese<br />
Linie nicht anders behandeln kann als alte<br />
übrigen schweizerischen Poststrecken.<br />
6. Neben der sehr billigen Beförderung<br />
nach Baden und Siggental hat der Automobilbetrieb<br />
auch noch den Vorteil, dass er gegenwärtig<br />
21 Haltestellen bedient, während<br />
für die Bahn nur sechs Stationen vorgesehen<br />
sind. Schwere Gütersendungen werden heute<br />
in den an der Fahrstrasse gelegenen Häusern<br />
direkt abgeholt bzw. abgeliefert, was<br />
nach Eröffnung der Bahn nicht mehr der Fall<br />
wäre.<br />
Wir enthalte uns eines weitern Kommentars<br />
über die Leistungen, die die Bundesbahnen<br />
schon heute für das Surbtal übernommen<br />
haben, bitten aber bei der künftigen<br />
Diskussion über die Frage des Baues der<br />
Surbtalbahn die vorstehend erwähnten Feststellungen<br />
nicht ausser acht zu lassen.»<br />
D^T* Ein wichtiges Dokument, in welchem<br />
zum ersten Mal, unseres Wissens, von<br />
bahnamtlicher höchster Stelle aus die Ueberlegenheit<br />
des Autos über die Bahn, wenigstens<br />
in einem typischen und wichtigen Falle,<br />
zugegeben wird.<br />
Zweierlei Recht.<br />
Die kant-bernische Baudirektion schreibt<br />
uns:<br />
In Nr. 3 Ihres geschätzten Blattes wird in<br />
einem Leitartikel, betitelt: «Zweierlei<br />
Recht?», zur Verkehrsordnung auf der Frutigen-Adelboden-Strasse<br />
in einer Weise Stellung<br />
genommen, die uns veranlasst, Sie zu<br />
ersuchen, folgende Erklärung der kantonalen<br />
Baudirektion in Ihrem Blatte zu veröffentlichen:<br />
«In Nr. 3 der «Automobil-Revue» vom<br />
10. Januar abhin wird in einem Leitartikel,<br />
betitelt: «Zweierlei Recht?», die Verkehrsordnung<br />
auf der Frutigen-Adelbodenstrasse,<br />
insbesondere aber deren Handhabung durch<br />
den Regierungsrat und das Bundesgericht in<br />
einer Weise kritisiert, dass sich die kantonale<br />
Baudirektion zu nachstehender öffentlicher<br />
Erklärung veranlasst sieht:<br />
1. An die Bewilligung der Kredite für den<br />
im Jahre 1919 notwendig gewordenen Aus<br />
bau der Strasse knüpfte der Grosse Rat aus<br />
drücklich die Bedingung, es müsse eine Ordnung<br />
des Verkehrs dafür sorgen, dass die<br />
Strasse nicht nach kurzer Zeit wieder in<br />
einen unbrauchbaren Zustand versetzt werde<br />
2. Diese Verkehrsordnung ist erlassen<br />
worden und sieht heute folgende Regelung<br />
vor:<br />
Die Strasse ist für Personenautomobile bis<br />
zu 8 Sitzplätzen vollständig geöffnet, wobei<br />
jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km<br />
zu beobachten ist.<br />
Der Lastwagenverkehr ist grundsätzlich<br />
gesperrt mit nachstehenden Ausnahmen:<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N°6<br />
Die konzessionierte, den öffentlichen Verkehr<br />
zwischen Frutigen und Adelboden vermittelnde<br />
Automobilgenossenschaft darf mit<br />
behördlich zugelassenen Fahrzeugen fahren.<br />
Den Unternehmern der Schieferbrüche für<br />
hre Transporte bis maximal 8 Tonnen Gesamtgewicht<br />
und Ortsbewohnern von Adelboden<br />
für eine Nutzlast bis 2,5 Tonnen kann .<br />
das kantonale Strassenverkehrsamt den re- I<br />
gelmässigen Verkehr gestatten. Ferner kann ,<br />
privaten Automobilunternehmungen der Per- I<br />
sonentransport auf Zusehen hin gestattet<br />
werden.<br />
Auf besonderes Gesuch hin wird auch den<br />
übrigen Lastwagenbesitzern, wenn ein Maximalgesamtgewicht<br />
von 8 Tonnen innegehalten<br />
wird und eine andere Transportart untunlich<br />
wäre, das Befahren der Strasse aus-<br />
"Thmsweise gestattet.<br />
3. Es ist somit durchaus nicht ausgeschlossen,<br />
mit einem Lastwagen nach Adelboden<br />
gelangen zu dürfen. Die Verkehrseinschränkung<br />
wird aber mit zwingender Notwendigkeit<br />
verlangt durch die bauliche Anlage der<br />
Strasse. Sie ist schmal, stellenweise nur<br />
3,5 m, und weist zahlreiche Brücken auf, die<br />
nur mit erheblich reduziertem Gewicht und<br />
nur ganz langsam befahren werden dürfen.<br />
Die Tatsachen gebieten, im Interesse der<br />
Verkehrssicherheit eine tunlichste Einschränkung<br />
der Strassenbenützung durchzuführen.<br />
Naturgemäss muss die Einschränkung in erster<br />
Linie den Lastwagen treffen, der wegen<br />
seinem Gewicht und seiner Ausdehnung auf<br />
dieser Strasse die grösste Gefahrenquelle<br />
darstellt.<br />
Bei der geringen Breite der Strasse und<br />
mit Rücksicht auf die zahlreichen und engen<br />
Kurven kann ein uneingeschränkter Verkehr<br />
von Personenauto und Lastauto auf der Frutigen<br />
- Adelboden - Strasse nicht bestehen.<br />
Schwere Unglücke müssten vorausgesehen<br />
werden und man möge sich die Wirkung<br />
einer Katastrophe auf den Fremdenplatz<br />
Adelboden, auf die Hotellerie im Oberland<br />
überhaupt, vor Augen halten. Fraglos würde<br />
die Verantwortung derjenigen Behörde zugeschoben,<br />
die die Einschränkung des Verkehrs<br />
unterliess und damit die Verkehrssicherheit<br />
gröblich gefährdete zum Schaden<br />
der direkt Betroffenen und nicht zuletzt der<br />
Landesgegend.<br />
4. Die geltende Ordnung nimmt auf die<br />
beteiligten Interessen nach Möglichkeit Bedacht.<br />
Dies gilt auch für die Automobilgenossenschaft<br />
Sie dient dem unentbehrlichen<br />
öffentlichen. Verkehr, ,, sie konzentriert die<br />
Transporte und dient somit samt dem erfahrenen<br />
und mit der Strecke vertrauten Personal<br />
der Verkehrssicherheit<br />
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat<br />
die geltende »Verkehrsordnung in der Erkenntnis<br />
ihrer unbedingten Notwendigkeit und<br />
im Bewusstsein seiner Verantwortlichkeit<br />
sanktioniert. Es konnte -auch nie einem<br />
Zweifel unterliegen, dass das hohe Bundesgericht<br />
eine andere Haltung einnehmen<br />
würde.<br />
Dazu schreibt der Verfasser des Artikels<br />
«Zweierlei Recht: «Die Leser der «A.-R.»<br />
als auch die industriellen und gewerblichen<br />
Kreise des Kantons Bern gehen wohl mit uns<br />
einig, wenn wir nur kurz hervorheben, dass<br />
die Ausführungen der kantonalen Baudirektion<br />
unsere Behauptungen nicht zu widerlegen<br />
vermögen.<br />
Anmerkung der Red. Damit schliessen wir<br />
für einmal die Diskussion über die angezogene<br />
Frage. Sie ist von prinzipieller Natur.<br />
Eines müssen wir unterstreichen: Dem freien<br />
Gewerbe ist bei der heutigen Wirtschaftslage,<br />
gleich der Landwirtschaft, auch in Verkehrsfragen,<br />
weitmöglichst Rücksicht zutragen.<br />
Sp<br />
Sternfahrt nach Reims. Der diesjährige<br />
Grand Prix de la Marne, der am 29. Juni<br />
stattfindet, wird mit einer Sternfahrt nach<br />
Reims und einer Schönheitskonkurrenz verbunden.<br />
Der L internationale Rallye der Sahara.<br />
Dieser Rallye, über dessen Zulassungsbestimmungen<br />
bereits in Nr. 108 berichtet wurde,<br />
verspricht, nach den vorliegenden Einschreibungen<br />
zu urteilen, ein voller Erfolg<br />
zu werden. Zehn Equipen zu je vier Wagen<br />
haben sich bis jetzt angemeldet. -o-<br />
Der Tausend-Meilen-Becher. Auf nächsten<br />
April bereitet der A. C. Brescia ein Tausend-<br />
Meilen-Rennen vor. Die Teilnehmer werden<br />
in zwei Klassen «Experten» u. «Gentlemen»<br />
eingeteilt. (Nach Ansicht der Organisatoren<br />
ist also ein Berufsrennfahrer kein Gentleman!)<br />
Die Preise erreichen einen Gesamtbetrag<br />
von 55.000 Lire, wovon 10.000 Lire<br />
auf den ersten entfallen.<br />
Auto-Rennen und Totalisator? Der «International<br />
Sporting Club» und der «Automobilclub<br />
von Monaco» wollen bei der am<br />
6. April in Monaco zum Austrag gelangenden<br />
Geschwindigkeitsprüfung um den «Grossen<br />
Preis von Monaco» einen Totalisatorbetrieb<br />
einrichten. Falls dieser genügend Zuspruch<br />
erhält, plant man den Totalisator in<br />
Frankreich allgemein bei Automobilrenneo.<br />
einzuführen.<br />
Eine Winterfahrt des A.-C. Mailand. Eine in-»<br />
teressante Winterfahrt, genannt «Stella Alpina»,<br />
sieht der A.-C. Mailand für die ersten Februartage<br />
vor. 'Der Ausgangspunkt der Fahrt ist Maialnd, der<br />
Endpunkt ist noch nicht fest bestimmt: es kommen<br />
Gortina d'Ampezzo, Gourmayeur und S. Martino di<br />
Castrozza in Betracht. Die Strecke soll teilweise<br />
per Auto, teilweise per Ski zurückgelegt werden.<br />
Die Klassifikation erfolgt auf Grund dreier Prüfungen:<br />
1. Regelmässigkeitsprüfung Mailand-Sportzentrum,<br />
2. eine kombinierte Auto-Skifahrt über 4—5 I<br />
Kilometer und zurück über unwegsames verschneites<br />
Gebiet, und 3. ein Ausriistungswettbewerb fü*<br />
Wintertouristik.<br />
—c—<br />
Der Raid Algier-Dakar. Die Gruppe von<br />
vier Peugeot-Wagen, unter der Führung von<br />
Proust, ist vor einigen Tagen in Dakar angelangt<br />
und hat somit die 8000 km lange<br />
Strecke Algier-Dakar mit einer mittleren Tagesleistung<br />
von 450 km zurückgelegt und einen<br />
neuen Beweis für die Leistungsfähigkeit<br />
moderner Automobile in der Wüste erbracht.<br />
Auf der Fahrt wurden eine Anzahl kinematographischer<br />
Aufnahmen gemacht. Die Expedition<br />
kehrt auf einer ähnlichen Route wieder<br />
nach Algier zurück.<br />
-o-<br />
Zum Ausfall der Alpenfahrt.<br />
Wir haben bereits in Nr. 5 über die Beschlüsse<br />
der Internationalen Sportkommission<br />
vom 14. Januar berichtet Wie zu erwarten<br />
stand, wurde beschlossen, die Alpenfahrt<br />
dieses Jahr fallen zu lassen. Die<br />
Gründe, die zu diesem Entscheid führten,<br />
wurden bereits in Nr. 2 auseinandergesetzt<br />
Niemand, der die ganze Frage überblicken<br />
konnte, wird den Entschluss als unüberlegt<br />
bezeichnen, so bedauerlich er auch sonst<br />
sein mag. Eine Alpenfahrt wäre in diesem<br />
Jahr kaum ein voller Erfolg geworden, da<br />
besonders Frankreich und Italien ihre besten<br />
Kräfte dafür nicht festlegen konnten. Auch,<br />
Deutschland sagte diesmal ab. Diese Unter-,;;<br />
brechung wird gestatten, die Kräfte auf 1931<br />
besser zu konzentrieren und die nächste Alpenfahrt<br />
gründlich vorzubereiten. Wie man<br />
sich erinnert, ist die letzte Alpenfahrt allzu -<br />
sehr zu einem Alpenrennen geworden, für<br />
das die neugeschaffene Bergmeisterschaft<br />
einen vollwertigen Ersatz bietet. Da nun dieses<br />
Jahr diese Meisterschaft zum erstenmal<br />
ausgetragen wird, ergibt sich die Möglichkeit,<br />
nach den gemachten Erfahrungen das<br />
Reglement für die nächste Alpenfahrt in ak<br />
ler Ruhe vorzubereiten.<br />
Das Jahr <strong>1930</strong> wird also keine Alpenfahrt<br />
sehen und auch der Grosse Preis von<br />
Deutschland wird für diesmal fallen gelassen.<br />
Dafür organisiert Deutschland, wie bereits<br />
berichtet, eine 10,000-Kilometerfahrt<br />
durch Europa, an der auch Omnibusse und<br />
Lastwagen teilnehmen werden, und Frankreich<br />
rüstet sich auf ein Sechstagerennen für<br />
Motorräder.<br />
-o-<br />
Alte Neujahrswünsche.<br />
0 Eigenlob hat üblen Geruch. Aber wahr<br />
ist es trotzdem, dass es der Schweiz in achtunggebietender<br />
Weise gelungen ist, ihr<br />
Hauptstrassennetz — Ausnahmen bestätigen<br />
die Regel — dem neuzeitlichen Verkehr anzupassen,<br />
trotzdem die Kantone bis dahin auf<br />
sich selber gestellt waren und nun bloss zu<br />
einem Viertel am Ertrag des Benzinzolles beteiligt<br />
sind. Vollständig verlotterte Strassenstücke<br />
sind sehr selten, im Gegensatz zu<br />
einem Teil des Auslandes, da die Formel gilt:<br />
entweder ganz gut oder ganz schlecht. In<br />
einer Hinsicht aber herrschen bei uns beschämende<br />
Zustände: Unzählige Bahnübergänge<br />
wirken auf das Automobil wie die schlimmsten<br />
Schlaglöcher. Im Ausland dagegen hat<br />
man fast überall einej befriedigende Lösung<br />
gefunden mit der Verwendung von<br />
Doppelschienen.<br />
Es sind reichlich zwe* Jahrzehnte, dass der<br />
Schreiber dieser Zeilen in der «Automobil-<br />
Revue > auf das fremde Vorbild hingewiesen<br />
hat Dagegen wurde der Einwand erhoben, in<br />
den Doppelschienen könlnte ein Zug- oder<br />
Reittier mit den Hufen stecken bleiben und<br />
dadurch die Sicherheit des Bahnbetriebes gefährden.<br />
Nun könnte man mit etwelchem Recht darauf<br />
hinweisen, dass der tierische Strassenverkehr<br />
heute in einem ganz andern Verhältnis<br />
steht zum motorischen als vor zwei Jahrzehnten.<br />
Aber so gut wie früher können wir<br />
auf dieses Argument verzichten. Denn die<br />
Doppelschiene ist längst auch in den Ländern<br />
eingeführt worden, in denen die Zugsgeschwindigkeit<br />
erheblich gröjsser ist als in<br />
der Schweiz. Wir erinnern uns aber nicht,<br />
jemals gelesen zu haben, dass durch ein in<br />
den Doppelschienen steckengebliebenes Zugtier<br />
ein Unglück veranlasst worden ist.<br />
Wenn wir nun wieder einmal den alten<br />
Wunsch wiederholen, so sind die Vorbedingungen<br />
für Erfüllung ein wenig anders, ein<br />
wenig günstiger geworden, da. die S. B. B.<br />
dem Automobil nicht mehr vöSlig weltfremd<br />
gegenüberstehen. Die Fahrzeugs der « Sesa ><br />
werden fürderhin. unter demselben Vandalismus<br />
zu leiden haben wie die Privatautomobile.<br />
Auf den hervorstehenden ßinzelschienen
N°6 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE _ 2.<br />
tot sich schon manches Motorfahrzeug denBeispielen exemplifizieren, sondern beharren ^ Ä A ^ / S S ffÄSÄ^h££°^S^Ä^iES 3£t!w. - 8<br />
hat sich schon manches Motorfahrzeug den<br />
ersten Bruch geholt. Ueberdies wird durchdarauf, dass bei uns möglich sein sollte, was £ggw £ CLu^g einera»W?Siri-wurde von Polly (bm Schloß und William<br />
den len Sprung über Über die einfache Schiene diein Frankreich als selbstverständlich gut: es schen Kommission für Verkehrsfragen. Möge ihrSturm (Herr Kugler) bestritten, und fui•die Drinks<br />
Strassenoberfläche ätrassenoberfläche viel rascher abgenützt. abgenützt,ist mir auf allen meinen Fahrten in Frank- Erfolg besohieden sein. — So üess der Präsidentzeigte Adolar Schmittehen (Rudolf Ott) verstand-<br />
Die Diskrepanz zwischen Schiene und Strassereich nicht ein einziges Mal vorgekommen, w die wichtigen Ereignfese im ica Revue. Der Polest ^ « ^ Ä *^Si Sa<br />
vergrössert .ergrössert sich rasch, und im circulus vitio-dass ich - außerhalb von Ortschaften - g» E^chloss mü dem Wunsch^ emen^^^tflnand^erks,^<br />
$us sus potenziert sich die unheilvolle Wirkung.wegen Strassenerneuerung zu einer umiei- d^Tan> dasg jiber nundertfiinfzis p er sonen nichtDie Heiterkeitsausbrüche und der Beifall mö-<br />
Selbst aber dann, wenn das Gefährdungs-tung argument irgument bei Doppelschienen D&ppelschienen einen Schim-Wohl sagen, dass die neu erstellten französi- stand konnte eine solche Entwicklung nicht ahnen,ben, dass er mit seinem Sketsch an die richtige<br />
gezwungen wurde. Und man kann nicht mehr Platz ^ Bankett gefunden haben. Der Vor-gen unsenn Kollegen, Herrn Vitali. bewiesen hamer<br />
aier von Berechtigung hätte, müssten wir so-sehen fortige iortige und vollständige Remedur wenigstensschweizerischen. N$h ^ / ^ s B h e^j^„g^ B e g rü S -*'« die duroh kein8 Ti SC nreden unliebsam gestört lauten Gaudi aller A n w e s e n d e n .<br />
Kabarettkomiker erster Klasse (im Neanerkennen,<br />
DUnkt aber ist,<br />
dass<br />
um<br />
vielerorts<br />
Busch ZU<br />
auf<br />
variieren,<br />
Industriegeleiseinprlffflwn<br />
die Doppelschiene Hase vipWnrt« endlich auf TnHiistriPsrpmarsch eingeführt ansetzte, stand auch der Präsident, Herr nen. Da war vor allem der Tanz im Burgerrate-dächtnis des Referenten. Tanz, Lieder, Mehlsuppe,<br />
heutewurde — wie der Berichterstatter mit Genugtuung Nun wird es dem Berichterstatter schwer, in»enamt) gezeigt hat.<br />
tein Standpunkt mehr und Wenn Wir auchregistriert Als aber das Orchester zum Schluss- wenige Sätze die Fülle des reichen Abends zu ban-Von da an aber wird's nebelhaft... im Ge-<br />
wurde, iiieriitnnen so gibt Uds>s es leider vieieruris» doch aui noch iimusuicsc- unzählige Baumgarlner> au| und erö£faete de n Abend mit saal. Zu den Klängen des Ochesters Avereano wid-Lachen, Witze und Madame Pompadour schwirren<br />
Gegenbeispiele, eisen die Doppelschiene und dass diese endlich im emgeiunrt Laufe des eiMr Ansprache. Er begrüsste vor allem die Dele- mete sich jung und alt — sogar auffallend vieldurcheinander. Schuld daran: das herrliche Trink-<br />
Jahres (VUrde, SO verschwinden, gibt es leider ist doch nicht noch der Unzähligegierten einzige der befreundeten Sektionen des T.C.S., ältere Semester — dem Tanae. Moderne Stepslied, das Herr Huber in vorgerückterer Stunde<br />
Wunsch. Gegenbeispiele, Sondern und bei dass wohlwollender diese im Laufe Prüfung desallen voran das Fähnlein der sieben Aufrechten wechselten mit dem schönen Walzer und die un-sang. Wer wollte da nicht mitmachen?<br />
der Jahres Frage verschwinden werden vielleicht ist nicht auch die der S. einzige B. B.<br />
Zürich. Ferner die Delegierten der Sektionen ermüdlichen Musiker müssten immer wieder auf-Beim Morgendämmern rascher Abschied, denn<br />
sich IX/imeMi der Einsicht SnnHom nicht koi'wnWwnlUH*, verschliessen PrüfungWaldstätte, und bei<br />
Neuenburg und Seeland. Alle andern spielen. Bunte Mützen und Bänder belebten dieschon warteten die langen Bretter. Ueber den<br />
Erneuerungsarbeiten vvunsen. oonaern oei mit woniwoiienuer der Zeit überall i/"'""*-Sektionen an<br />
hatten Glückwünsche gesandt. Vom feierlichen Gesellschaftskleider und es nahm keinglitzernden Schnee zu gleiten und dabei einen Kaler<br />
Trage Niveauübergängen werden vielleicht die auch Einzelschienen<br />
die b. D. D. A. C.S. überbrachten die Herren Dr. Perlet und Ende Dazwischen aber musste der Presse-ter im «Stadium nascendi» zu unterdrücken, das<br />
den<br />
durch<br />
Sich der<br />
Doppelschienen<br />
Einsicht nicht<br />
ersetzen.<br />
verschliessen<br />
Und wenn<br />
und<br />
wir<br />
beiDir. Wagner den Grusa der befreundeten Vereini- mann auch alle die Produktionen auf der Bühnewar die Tat der kommenden Stunden. Wer mehr<br />
Erneuerungsarbeiten mit der Zeit Überall anging- Auch die Vetreter des kantonalen Automo- des grossen Saales (mehr oder weniger kritisch)wissen will, der hätte eben kommen sollen und<br />
einen den Niveauübergängen zweiten Wunsch anfügen die Einzelschienen dürfen, so bureaus: Herr Fürsprecher Mühlemann und betrachten. Und da war nun eine Fülle, dass demdiese glänzende Jahresfeier des T. C. S. wäre auch<br />
kommen Inr^v. nrmn«icMi£«.Ji wir gleichfalls ^M* auf etwas llnH Altes m» nn zurück,<br />
:urch Uoppeiscnienen um das uns das ersetzen. Ausland Und keineswegs wenn Wir fenlten nich t. Der Agent Lack des Strassenhilfs- kann — man verzeihe de gütigst — E i n g e l e i t e t g r .<br />
wi, Herr 'Experte Wiesmann, sowie Herr Wenger besten Chronisten eine Unterlassung passierenihm zu einem freudigen Erlebnis geworden. Dixi. w<br />
beneidet. 3inen zweiten Es betrifft Wunsch die anfügen dürfen, SOdienstes des T C. S. wurde vom Präsidenten den wurde die Folge durch zwei italienische Gesangs-<br />
•COmmen Wir gleichfalls auf etwas Altes ZU-T. C. S.lern vorgestellt..., denn man kann nie wis- vortrage von Herrn Huber, Tenor aus Zürich undM^Bne IT1B##«£1M»»5£««»<br />
rück um das uns das Ausland keineswegs sen - Schliesslich widmete Herr Baumgartner auch begleitet von Herrn Gilroy. Vor allem die Can-mmj^^mamm^t^Bsiag^^^^^^^^^^^^^^^^m<br />
Strassensperrungen e n<br />
aeneidet Fi hptr'fft H > ^<br />
Herren der Presse freundliche Worte. — Der zoetta aus «Rigoletto» war mit warmer Stimme^^•^^^^^^B* OBi^^B" 1^^^^^^^^^^^^<br />
bei<br />
jtiieiuci.<br />
Erneuerungs-<br />
Li, oeirilH<br />
und<br />
d<br />
Verbesserungsarbeiten.<br />
i e z a h l r e i c h e Aufmarsch beweist das Interesse der und Gefühl vorgetragen. Dann das «Schäfer- undAutomobilgesetz. Der Bundesrat hat auf<br />
Wir 'sind die<br />
StrassensperrungenMitglieder<br />
Ersten, die die Arbeit unserer<br />
am Club. Er ist für uns ein Grund zur Schäferinnen-Ballett», getanzt von acht jungen Da-Antrasr des Justiz- und PolizeideDartementes<br />
Strassenbautechniker schätzen und würdigen.<br />
Aber<br />
, . p<br />
muss wirklich wochenlang<br />
, ' ,<br />
eine wichtige<br />
...Freude. Und mit Freude kann der T. C. S. auch men unter der Leitung von Herrn du Bois. «Här-^ * S Justiz- und r-ouzeiaepariernenics<br />
Hauptstrasse<br />
bei Erneuerungsgesperrt<br />
und<br />
bleiben,<br />
Verbesserungsarbeiten.<br />
weil der Belag zulüc kblicken auf das vergangene Jahr. Es hat zig», «graziös», «entzückend» waren so die be-wun-beschlossen, einen besondern juristischen<br />
Wir 'sind die Ersten, die die Arbeit unserer<br />
erneuert wird? In Frankreich z. B. pflegt man U ns Erfolge gebracht. So die Wahl unseres demden Ausrufe, die man vernehmen konnte. UndBeamten für die Behandlung von Automobil-<br />
Strassenbautechniker schätzen und Würdigen.Zentralpräsidenten zum Vorsitzenden der AI- wirklich ... mit einer Charme, die nicht mehr ein-fragen und für die Mitarbeit bei der Vorbekber<br />
muss die linke Wirklich oder wochenlang rechte Hälfte eine der Wichtige}??,?«?. Strasse internationale du Tourisme. Der Strassen- studiert wirkte und einer Anmut der Bewegungen,reitung des Automobilgesetzes anzustellen.<br />
bloss<br />
neu<br />
Hauptstrasse<br />
einzuwalzen<br />
gesperrt<br />
und zu<br />
bleiben,<br />
teeren;<br />
weil<br />
die<br />
der<br />
andere<br />
Belag^T%^^«^£^1L^ *Z S^^f^^jSfSZS? £Diese neue Stelle hat nur provisorischen<br />
Hälfte bleibt dem Verkehr offen. Es wird<br />
dabei<br />
3rneuert<br />
nichts<br />
Wird?<br />
anderes<br />
In rrankreich<br />
verlangt,<br />
Z.<br />
als<br />
B. pflegt<br />
dass der<br />
man so ll er auch auf die beliebte Strecke Bern- schlug höher... Nach den Liedervorträgen vonCharakter.<br />
Automobilfahrer 3l0SS die linke oder auf rechte diesen Hälfte Strecken der StrasseThun sein - Interlaken ausgedehnt werden. Das neue Fräulein Schiffmann, die mit drei Liedern «Au_ T T • ja J • o -<br />
Tempo<br />
neu einzuwalzen<br />
massige, und<br />
und<br />
niemand<br />
zu teeren;<br />
wird<br />
die<br />
behaupten,<br />
andereVerkehrsgesetz ist in Vorbereitung. Der T.C.S. Printemps», «Rosen, rote Rosen» und «Blumen-Ersatzbrennstoffe. Im Juni findet inBrus-<br />
Hälfte bleibt dem Verkehr offen F«; wird hat eine umfangreiche Eingabe gemacht. Herr Orakel» erfreute (wovon besonders das neckischeSei ein internationaler Kongress betr. Ersatziabei<br />
deswegen nichts anderes die Neuerstellung verlaust ak der daU andern der, Baum * ar ' ne Mer auf<br />
dass f ,***<br />
.^e, d f7 "**" ^ e gefiel), musste man sich schon auf eine neuebrennstoff für die Vergasermotoren Statt, an<br />
Hälfte aaoei nicnis weniger anderes gut gelinge. verlangt, Man als hat dass sogar dertigsten Postufete zu sprechen: Abschaffung der Nummer im Programm gefasst machen: «DieH P n H P r Rnn^crpt ah^nH^t Iiaf HP« flirf<br />
schon Automobilfahrer Betonstrassen auf angelegt diesen Strecken und dabei seinGeschwindigkeitsmaxima die<br />
— Kausalhaft — Recht- Panne», Sketsch in einem Aufzug mit Musik in^ .J B " ndesrat abgeordnet hat den Uiet<br />
eine Fempo Hälfte massige, der Strasse und niemand für den Wird Verkehr behaupten,«Prechung. freigelasseiass<br />
deswegen (was die allerdings Neuerstellung bloss möglich der andern ist,<br />
Automobilbureau gebracht (Er- Drinks, Liebe und Witze. Besonders die letztemInspektor Aubert in Rolle und Dr. Schlepfer,<br />
Im Kanton Bern bat uns das letzte einer Bar am Klausen wurde allerlei gemixt • d e r eldg - Forstabteilung Pefatmermet, FOTSt-<br />
wo Hälfte es sich weniger um gut Betonstrassen gelinge. Man von hat einer sogar bestimmteschön<br />
Betonstrassen Minimalbreite angelegt handelt). und dabei diei ~ " ^^Prüfungsanstalt in Zürich.<br />
stens kam es anders...). Auch dlejcantonale Ver- fehlten nicht, und was da unser Champion RudolfVizedirektor der eidgenössischen Material-<br />
Als oberster Grundsatz hat zu gelten, dass<br />
die SSgSaJ-SB Strasse für den Strassenbenützer da ist,<br />
nicht für die Arbeit des Strassenbauers. Mag<br />
m OXICMAL-MOTOR DESAgSäSjg^B<br />
r (<br />
s e n<br />
sein, Als dass oberster die Neuerstellung Grundsatz hat bloss zu gelten, einer dseit-<br />
lichen 3ie Strasse Hälfte für weniger den Strassenbenützer bequem ist für da ist,APfeMV"<br />
den<br />
" • • " • % ! % • • • • AIUnterweserorten vollendet. Der Strasse die<br />
a s s f T<br />
?<br />
Autostrasse von Bremen nach den<br />
Strassenbauer.<br />
ücht für die Arbeit<br />
Aber<br />
des<br />
es<br />
Strassenbauers.<br />
widerspricht<br />
MagflDAEl<br />
allen<br />
7 t D iJ t I IMkünftig im Nordseegebiete als Vorbild gelten<br />
vernünftigen<br />
sein, dass die<br />
Grundsätzen,<br />
Neuerstellung<br />
dass<br />
bloss<br />
eine<br />
einer<br />
Durchgangsstrasse<br />
seit-I] II H T L L I T C L I Hsoll kommt grosste Bedeutung für die Anlichen<br />
Hälfte<br />
von<br />
weniger<br />
z. B.<br />
bequem<br />
100 Kilometer<br />
ist für dnure n * * • • « • •• •• • • •• •• • IIfahrt zur Nordsee zu.<br />
wenige Wochen im Jahre ohne Umleitung<br />
zu Strassenbauer. befahren ist. Aber Stand es früher widerspricht die Fachpresse a l l e n O r g a n i s a t i o n der Fussgänger. Lord Robert<br />
allein reraüntigen mit der Grundsätzen Forderung, dass dass die eine Strassensperren<br />
2 Tauf V h ° das ' Z Allernotwendigste ' ?\ 00 , K l l zu be-<br />
T e t t r n u r<br />
D u r c h - c n u m ? nriT AH7IWQTV CruKDVTJATrCecil eröffnete dieser Tage als Präsident die<br />
. t SOWIE DIE NEUESTE SCHÖPFUNGerste Sitzung der «Organisation der Fussnfffih<br />
seien, foso J f. setzt £ sich °5 ne erfreulicher-<br />
U m l e i t u n g _ g a n g e r Qrossbritanniens und Irlands*. Zum<br />
schränken<br />
weise u befahren dafür heute ist Stand auch früher die Tagespresse die F a ein. c h p r e s s e D L b AU 1 UMUBILBAULb, DLREhrenkomitee des neuen Vereins gehören<br />
"Wer 5S?J?<br />
üsüHtlMAYBACH<br />
letztes » f'/ Jahr AT^'* wiederholt !v dK die ; S Strecke f " - l<br />
12<br />
a<br />
CYL.ssssssss^<br />
u t e r Leute, die entweder Autos besitzen<br />
Brugg-Aasau befahren musste, dem ist ein<br />
Artikel des «Brugger Tagblattes» aus dem<br />
Herzen geschrieben, in dem es u. a. heisst:<br />
«Nach der grossen Kälte (des letzten Jahres)<br />
Ärf wird die TStrasse fflU Äzwischen demiSt Rupperswil / in 1WMÄ-» • B^M-MW •• BOB * * • • • • i n t e r n a t i o n a l e r Automobil-Salon in<br />
und Artikel Rohr des fertig «Brugger korrigiert Tagblattes» und genau aus gewalzt, d<br />
um... einen dauernden Belag zu erhalten.<br />
e m G e n f f21 30 Mary 1Q3f)Wn der Spktinnder<br />
Im August, zirka drei Monate nach Beendigung<br />
?ung der Walzarbeit, erfolgt die Ausschrei-bung eines Teerasphaltbelages... Im Septem-<br />
u s s c h r e i - P K I I T F N II H I I a * ° n V °" ^Karosseriewerken, 19Lastber<br />
erfolgt die Vergebung fünf Wochen nach<br />
Ablauf \blauf der FinraWrist Eingabefrist... FEnde nr i« n Oktober\ r + r , h J r f i r m e n und etwa 100 Ausstellern von Motowird<br />
!£d die Strasse Stra^^rt"DJr^m2^MEINES gesperrt. Der Sommerverkehr<br />
sehr hat hat ihr ihr so so zugesetzt, zugesetzt, dass dass eine neue n e u e W e r k z e u g e n usw. beschickt werden.<br />
AUSSTELLUNGS-LOKALES^Bestandteilen Rädern, Bindungen,<br />
Walzung notwendig ist. Neun Wochen dauert<br />
das Fahrverbot, um erst nach Weihnachten<br />
aufgehoben Ä zu Äwerden. Was ^geschah Iin den M FAIKFN^P.Hin^^BD i ieBe D kämpf T des R A k utod ; ebsta Is in<br />
J<br />
zwei aufgehoben Monaten? zu werden. Zirka 15 Was Prozent geschah der Strecke in d e n l l f l i H L l l L l l O U n L U O U ? r Die<br />
" \ wirksame Bekämpfung der in<br />
sind fertig, weitere 50 sind neu gewalzund<br />
fertig, und das weitere übrige 50 ist Prozent in einem sind trostlosen neu g e - D V T M STADT T H F A T F R t o d i e b s t a h l e erfordert außergewöhnliche<br />
B e<br />
r<br />
h<br />
swei Monaten? Zirka 15 Prozent der S t r e c k e<br />
,<br />
.<br />
"<br />
er we ! tex um sich<br />
; «reifenden Au-<br />
/ M<br />
Zustand... valzt und das Im übrige nächsten ist Frühjahr in einem tnach r Beendigung<br />
o s t l o s e n ^ Ü1AU1 - lHZAllLKMassnahmen. Die Polizei, die des weitvermals<br />
Zustand... des Im Frostes nächsten wird Frühjahr die Strasse nach noch-<br />
B e - z w e i g t e n Systems der Rauber- und Hehler-<br />
für Monate gesperrt werden; wenn im<br />
b a n d e n<br />
jndigung des Frostes wird die Strasse n o c h - 4 0 W A ^ ^ k<br />
T " ! ? ht aIlein Herr werde n kann ' m uss<br />
gleichen<br />
«als für<br />
Tempo<br />
Monate<br />
wie<br />
gesperrt<br />
bisher<br />
werdengearbeitet<br />
wenn<br />
wird,<br />
i m W • • • v o m Publikum unterstützt werden. Zu diesem<br />
sogar<br />
deichen<br />
für<br />
Tempo<br />
den ganzen<br />
wie bisher<br />
Sommer...»<br />
gearbeitet w i r d , M MjLM^ji€^mJL.^JL % Z w e c k e organisiert der Deutsche Auto-Club<br />
Wgar In dem für den genannten ganzen Blatt S owird m weiter m edamit<br />
r . . . » m . ' J M H I ^ W i g H l P f iC m P a t r o u i l l e n aus ehemaligen Kriminalbeamten,<br />
gerechnet, In dem genannten dass Winter Blatt und wird Verkehr weiter deine<br />
a m i t « ^ ^ • • • W M ^ B ^ m m m y ^ m d i e parkende Wagen aus Verstecken beobdritte<br />
?erechnet, Walzung dass nötig Winter machen, und bevor Verkehr der endgültige<br />
Iritte Walzung Belag auf nötig die machen, Strasse bevor gebracht der wer-<br />
e n d -<br />
Prämien von 200 Mark<br />
e i n e W V a c h t e n und auftauchende Diebe festnehmen<br />
u n d setzt<br />
den gültige kann. Belag Das auf dürfte die Strasse vor allem gebracht den wer-HHBi aargauischen<br />
Steuerzahler interessieren. Für die<br />
• • • • ••1^^ §• . ^ ^ ^ ^ Di Bi f ü r 3&den fcstÄ ' stcIltc und<br />
" gerichtlich beübrigen<br />
Jen kann.<br />
Automobilisten<br />
Das dürfte<br />
ist<br />
vor<br />
lediglich<br />
allem<br />
die<br />
den<br />
übermässig<br />
jauischen lange Steuerzahler Zeit der Sperrung interessieren das Lästige. Für d i e ^ ^ H. • HBH^ B B. ^. ^P^* 40 ° Mark erhöht > wenn es sich um einen Wa "<br />
a a r - ^ ^ ^ WT TH ^T^Bl H ^ ^ ^ ^ B^^^llangten Autoräuber aus. Die Summe wird auf<br />
gen eine5 Mit?liedes dcs<br />
Ganz ibrigen isoliert Automobilisten stehen die ist Schweizer lediglich die ja über- nicht WMKM ^^j^ß •^•L B ^ ^ ^ ^ B B<br />
Winterbetrieb der Autoposten - A -<br />
in -<br />
den<br />
handelt<br />
Alpen<br />
-f.<br />
da mit ihren Klagen. Wer deutsche Fachblätter<br />
FREIE, UNVERBINDLICHE BESICHTIGUNG vom 6.—12. Januar. Die vierte Kurswoche zeigte<br />
zur Hand nimmt, begegnet auch dort immer<br />
eine Frequenz von 9428 Personen, gegenüber 9002<br />
wieder Klagen über den «Umleitungsunfug».<br />
Personen in der entsprechenden Woche des Vorjahres.<br />
Dabei sind die Angaben von vier Linien,<br />
So schlimm wie in der Schweiz ist es freilich<br />
nicht Wir wollen aber nicht mit ungünstigen<br />
dde zum ersten Male Winterbetrieb mit Automobilen<br />
haben, ausser acht gelassen.
Au<br />
unter der energischen und geschäftskundigen<br />
Leitung des Vorsitzenden<br />
stattfand, erfreute sich<br />
eines regen Besuches. Mehr als<br />
40 Mitglieder, worunter ein stattliches Trüpplein von<br />
Schaffhauser Kollegen, hatten sich eingefunden, um<br />
gemeinsam die reich beladene Traktandenliste in<br />
Angriff zu nehmen und in einer arbeitsreichen Sitzung<br />
glücklich zu bewältigen. Der Appell 6owie das<br />
Verlesen der fälligen Protokolle ging rasch vor sich;<br />
ebenso gab die Wahl der Stimmenzähler keine besondern<br />
Beschwerden. Der Präsident konnte eine<br />
erfreuliche Zahl von Gesuchen für Neueintritte bekanntgeben,<br />
und nachdem festgestellt worden war,<br />
dass sämtliche Kandidaten genehm waren, erfolgte<br />
deren Aufnahme. Es sind dies: Aktivmitglieder:<br />
Hs. Müller, Zürich; J. Haller, Meilen; Zeno Gavigelli,<br />
Seth bei Ilanz; W. Bolt, Uster; W. Duperret,<br />
Zürich; E. Peter, Zürich; M. Wälti. Zürich; 0.<br />
Baumberger, Schaffhausen; Fr. Schneider. Schaffhausen;<br />
G. Stoll, Schaffhausen; H. Huber. Schaffhausen;<br />
P. Wipf, Zürich. Passivmitglieder: Dr. H.<br />
Bueler. Advokat, Zürich, Rechtskonsulent; Frau<br />
Siebenmann, Restaurant «Neuer Werdhof». Zürich.<br />
Dagegen waren nur drei Austritte zu verzeichnen,<br />
nämlich als Aktiv: J. Riederer (Uster), F.<br />
Schelling (Zürich) und als Passiv: P. Blättler (Zürich).<br />
Ausgeschlossen wurden K. Karpf (Zürich)<br />
und 0. Frey (Oerlikon), die entweder den Verpflichtungen<br />
nicht nachkamen oder sonstwie dem Verein<br />
keine Ehre machten. Es ist erfreulich, festzustellen,<br />
dass es der Verein eben nicht auf eine möglichst<br />
hohe Mitgliederzahl abgesehen hat, sondern die persönliche<br />
Eignung jedes Einzelnen in den Vordergrund<br />
stellt und sich damit einen währschaften<br />
Mitgliederstamm schafft, der dem Verein eine günstige<br />
Weiterentwicklung gewährleistet.<br />
Durch Versammlungsbeschluss erfolgt die Ernennung<br />
von zwei Freimitgliedern, nämlich A. Walder,<br />
Vizepräsident und Mitgründer des Vereins, sowie<br />
A. Zeitz, Pneumatikgeschäft, Zürich. Beide<br />
haben nach Kräften den Verein gefördert und die<br />
Ehrung voll und ganz verdient. Als Vereinslokal<br />
für Monatsversammlungen und Stammtisch wird das<br />
Restaurant «Du Pont» bestimmt Versuchsweise soll<br />
jeden Donnerstagabend ein Stamm abgehalten werden,<br />
der nur bei genügendem Besuch aufrechterhalten<br />
werden kann.<br />
Die Festsetzung der Beiträge gab zu einem<br />
freundschaftlichen Meinungsaustausch Anlass. indem<br />
der gewissenhafte Kassier in zwei geschickten<br />
Voten die Erhöhung von bestimmten finanziellen<br />
Leistungen beantragte und auch die Unterstützung<br />
der Versammlung fand. Das Eintrittsgeld verbleibt<br />
auf dem bisherigen Ansatz von Fr. 5.—; der ordentliche<br />
Jahresbeitrag wird um Fr. 2.— ajif Fr. 26.—<br />
erhöht, wobei der Mehrerlös vom Verein an die Ausgaben<br />
für das Vereinsorgan verwendet wird, das den<br />
Aktivmitgliedern ja bekanntlich auf Kosten des Vereins<br />
zugestellt wird. Die Passivmitglieder entrichten<br />
einen Beitrag von Fr. 12.— per Jahr und den Orchestermitgliedern<br />
wird der halbe Jahresobolus erlassen,<br />
da sie durch die häufigen Proben etc. be-<br />
einsabzeichen anzuschaffen, die wie bisher zum<br />
Preise von Fr. 5.— abgegeben werden. Das Traktandum<br />
Vereinsorgan findet ebenfalls eine prompte<br />
Erledigung. Nachdem der Vorsitzende dem anwesenden<br />
Redaktionsvertreter die Wünsche des Vereins<br />
zur besondern Berücksichtigung empfohlen und<br />
dieser seine Unterstützung zugesagt hatte, wurde<br />
einstimmig die «Automobil-Revue» als obligatorisches<br />
Vereinsorgan bestätigt. Die Mitglieder werden<br />
erneut darauf aufmerksam gemacht, dass die Publikationen<br />
des Vorstandes, Einladungen zu Anlässen<br />
und Versammlungen etc. ausschliesslich im Vereinsorgan<br />
erfolgen und keine persönlichen Zirkulare<br />
mehr versandt werden.<br />
Das vorgelegte Projekt für das Jahresprogramm<br />
wird genehmigt und dessen endgütlige Bereinigung<br />
dem Vorstande überlassen. Es sind folgende Veranstaltungen<br />
neben den regulären Monatsversammhingen<br />
vorgesehen: ein Familienabend mit Tombola,<br />
eine Exkursionsfahrt nach Schaffhausen zum Besuch<br />
der dortigen Kollegen, eine Bluestfahrt. ein<br />
Herrenabend, sowie Durchführung von etwa vier<br />
Vorträgen von verschiedenen Fachleuten der Autobranche.<br />
Das definitive Programm wird seinerzeit<br />
jedem Mitglied gedruckt zugestellt werden.<br />
Die Stellenvermittlung ist auch für das neue Jahr<br />
amtlich bewilligt worden und soll weiterhin ausgebaut<br />
werden. Der Rechtsschutz wird einem neuen<br />
Rechtskonsulenten, Herrn Dr. jur. H. Bueler, übertragen,<br />
der in einem kurzen Referat die Ausgestaltung<br />
desselben darlegt und über die bisher mit<br />
dem Vorstand gepflegten Unterhandlungen berichtet.<br />
Der Rechtskonsulent wird nachträglich noch<br />
einstimmig bestätigt.<br />
Für das laufende Jahr werden vorläufig noch<br />
die bisherigen gedruckt vorliegenden Statuten abgegeben.<br />
Dagegen wird den Mitgliedern ein Anhang<br />
ausgeliefert werden, der einen Zusatz betr. Organisation<br />
und Funktion des Rechtsschutzes, sowie der<br />
Stellenvermittlung und ein Reglement für das Orchester<br />
enthält.<br />
Den Berichten des Orchesterdirigenten, sowie des<br />
Stellenvermittlers ist zu entnehmen, dass beide Aemter<br />
sich noch im Stadium der Entwicklung befinden,<br />
dass aber berechtigte und gute Aussichten, auf<br />
eine erfolgreiche Tätigkeit bestehen.<br />
Zur allgemeinen Entspannung und Erholung<br />
wurde abends 6 Uhr der obligatorische Schöbling<br />
von recht beträchtlicher Dimension samt schmackhaftem<br />
Salat serviert, der allen trefflich mundete<br />
und Kräfte zu weiterer Beratung förderte. Das<br />
Orchester erfreute gleichzeitig mit Tafelmusik und<br />
legte Zeugnis von seinem musikalischen Können ab..<br />
Als Dessert folgte dann mit Wiederaufnahme<br />
der Verhandlungen der ausführliche und recht instruktive<br />
Jahresbericht des Präsidenten, der alle<br />
Veranstaltungen nochmals Revue passieren liess und<br />
einen flotten Geist und gesunden Fortschritt im Verein<br />
feststellen konnte. Kassier Urech unterbreitete<br />
alsdann seinen mit Zahlenmaterial reich versehenen,<br />
sehr gewissenhaft ausgearbeiteten Kassabericht,<br />
der bei einem Umsatz von über 5000 Fr.,<br />
viel Arbeit, aber auch einen kleinen Vermögens-1<br />
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7CV,<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N» 6<br />
reits genügend verpflichtet sind. Eine Kundgebun vorschuss brachte. Nach Bekanntgabe des Revisorenberichtes<br />
wird dem Kassier vollständige De-<br />
AV ATI<br />
****** Verbänden<br />
der gegenseitigen Hilfsbereitschaft und Solidarität<br />
war der Beschluss, den Beitrag an die Sterbekasse<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜ- pro Mitglied auf Pr. -4.— pro Sterbefall zu erhöhen,<br />
RICH. Die IV. ordentliche Generalversammlung,<br />
welche verdern<br />
doch eine sehr beachtenswerte finanzielle Un-<br />
wodurch den durch Todesfall betroffenen Mitglie-<br />
Die zwei schweizerischen<br />
gangenen Sonntag im neuen Vereinslokal,<br />
Restaurant «Du Pont» Es wird der Vorstand ermächtigt, 100 neue<br />
terstützung gewährt werden kann.<br />
Ver-<br />
charge erteilt. Gleichzeitig wird beschlossen, dem<br />
Präsidenten, dem Kassier und Aktuar eine Gratifikation<br />
als klingendes Zeichen der Anerkennung des<br />
Vereins für die zeitraubende Arbeit dieser Vereinsfunktionäre<br />
zu verabreichen. Die Wahlen gingen<br />
rascher vonstatten, als es den Anschein haben<br />
mochte. Durch Rücktritte waren gleichzeitig einige<br />
Neuwahlen vorzunehmen und ist der Vorstand für<br />
das laufende Vereinsjahr wie folgt zusammengestellt:<br />
Präsident. A. Nägeli; Vizepräsident: J.<br />
Saxer; Protokollführer: F. Weber; Kassier: G.<br />
Urech; Archivar: F. Britt; 1. Beisitzer: J. Söhner;<br />
2. Beisitzer: A. Gastl; Orchesterdirigent: R. Schwarz;<br />
Vereinsweibel: E. Griesser; Rechtskonsulent: Dr. jur.<br />
H. Bueler; 1. Revisor: J. Beck; 2. Revisor: R.<br />
Schnitzler.<br />
Der Vorstand und die Vereinsfunktionäre sind<br />
wiederum beitragsfrei.<br />
Unter Anträge und Diversem wird beschlossen,<br />
den seiner Zeit aufgenommenen Passus betreffend<br />
Aufnahme von Chauffeusinnen als Mitglieder wieder<br />
zu streichen. Ferner wird ein Kredit bewilligt für<br />
die Anschaffung einer Schreibmaschine, welche dem<br />
Schriftführer zur Verfügung steht. Dann wird noch<br />
die Einführung einer schwarzen Liste besprochen,<br />
um ähnlichen Vereinen ausgeschlossene Mitglieder<br />
bekanntgeben zu können.<br />
Kaum war der geschäftliche Teil zu Ende, so<br />
setzte auch schon die Musik mit ihren Tanzweisen<br />
ein, und männiglich suchte Erholung und Abwechslung<br />
in zarter Gesellschaft, die sich in der<br />
Zwischenzeit recht zahlreich eingestellt hatte. So<br />
klang die Generalversammlung in bester Stimmung<br />
und Gesellschaft aus und lässt ein ersnriessliches<br />
Jahr <strong>1930</strong> erwarten. b.<br />
AUTOSEKTION ST. GALLEN - APPENZELL<br />
DES T. C. S. Einladung zur Generalversammlung<br />
auf Sonntag den 2. Februar, 14 Uhr, im cßchützengarten»<br />
(Frobsinnsaal), St. Gallen.<br />
Traktanden:<br />
1. Begrüssung durch den Sektionspräsidenten.<br />
2. Wahl der Stimmenzähler.<br />
3. Vorlage des Protokolls der letzten Generalversammlung.<br />
4. Jahresbericht pro 1929.<br />
5. Jahresrechnung pro 1929w<br />
6. Bericht der Kontrollstelle.<br />
7. Festsetzung der Sitzungsgelder VTO <strong>1930</strong>.<br />
8. Abkommen mit der «Automobil-Revue» betreffend<br />
KdUektivabonnement <strong>1930</strong>/32.<br />
9. Beitrag an die Ortsgruppen pro <strong>1930</strong>.<br />
10. Festsetzung des Jahresbeitrages pro <strong>1930</strong>.<br />
11. Budgetvorlage pro <strong>1930</strong>.<br />
12. Wahlen : a) Kommission; b) Kontrollstelle.<br />
13. Allgemeine Umfrage.<br />
Wir erwarten recht zahlreichen Aufmarsch unserer<br />
Mitglieder von Stadt und Land.<br />
Der Vorstand.<br />
(Weitere T. C. S.-Meldungen Seite 7)<br />
Oel und Fett sind' billiger als neue Lager.<br />
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Der Schweizerische Luftverkehr im Jahre 1929.<br />
Luftverkehrsgesellschaften<br />
können auf ein Jahr steter und von keinem<br />
Unfall getrübter Entwicklung zurückschauen. Die<br />
Ad Astra AG., die mit der letztjährigen Saison ihr<br />
zehnjähriges Jubiläum feierte, bediente zwei internationale<br />
und drei interne Linien von einer Gesamtlänge<br />
von 1504 km. Sie beförderte 3985 zahlende<br />
Passagiere, zirka; 26 Tonnen Brief- und Paketpost,<br />
25 Tonnen Frachtgüter und 7,3 Tonnen<br />
Ueberfracht, was einer durchschnittlichen Aus-;<br />
nützung der Tonnage von 40,6 Prozent entspricht.<br />
Dem vielversprechenden Gebiet der Lufttouristik<br />
wurde von der Ad Astra mit Erfolg besondere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt. 5410 zahlende Passagiers<br />
haben im letzten Jahre Vergnügungsflüge unternommen.<br />
Elfmal wurde dabei der Tödi. zehnmal<br />
das Matterhorn und zweimal der Mont-Blanc besucht.<br />
Nicht minder beachtenswert ist die Leistung<br />
des Fluges Zürich-Nairobi, wobei die Gipfel des<br />
Kilimandscharo und des Kenia) zum ersten Male<br />
überflogen wurden.<br />
Die Baiair AG., beflog ausschliesslich die internationalen<br />
Linien nach Wien. Amsterdam und<br />
Marseille in Verbindung mit ausländischen Gesellschaften.<br />
Auf ihTem Streckennetz von 2034 km. befördete<br />
die Unternehmung 2758 zahlende Passagiere,<br />
24 Tonnen Post, 89 Tonnen Fracht und 15,8<br />
Tonnen Uebergepäck. Die Ausnützung des Fassungsvermögens<br />
betrug durchschnittlich, 31,5 Prozent.<br />
Ausserdem beförderte die Baiair noch 1324<br />
Passagiere in Rund- und Sonderflügen. Für <strong>1930</strong><br />
sollen vier neue dreimotorige Flugzeuge eingestellt<br />
werden, so dass dieses Jahr eine wesentliche Steigerung<br />
der Durchschnittsgeschwindigkeit bei grösster<br />
Verkehrssicherheit zu erwarten ist. f.<br />
Der Segelflugsport in England. Bis jetzt war<br />
der Segelflugsport auf Deutschland und die angrenzenden<br />
Länder beschränkt geblieben. Nun hat<br />
sich in England die «British Gliding Associaüon»<br />
gebildet, die eine ganz energsche Propaganda für<br />
den neuen Sport entfaltet. Mehrere deutsche Segelflieger<br />
und bekannte Spezialisten, wie Professor<br />
Walter Georgi von 'Darmstadt, werden in nächster<br />
Zeit in London eintreffen und unter dem Patrone!<br />
der «Royal Aeronautical Society» Vorträge und<br />
Demonetrationsflüge veranstalten. Vorläufig werden<br />
die Segelflugzeuge aus Deutschland bezogen<br />
und auch die Instruktoren werden Deutsche sein,<br />
doch rechnet man damit, bald auch englische Ap^<br />
parate verwenden zu können. Bei der Leidenschaft,<br />
die gerade jetzt in England für das Sportfliegen<br />
herrscht, hat der neue und billigere Sport grossa<br />
Aussichten. Mr. Howard Flanders. der Sekretär<br />
der Gliding Association und selbst ein bekannter<br />
Flugzeugkonstrukteur, rechnet damit, dass der Segelflugsport<br />
schon in wenigen Jahren hunderttausend<br />
Anhänger in Grossbritannien zählen wird. f.<br />
Je besser einer fährt, desto weniger be-><br />
nützt er die Bremsen. Ein guter Fahrer regelt<br />
die Geschwindigkeit des Wagens fast ausschliesslich<br />
mit dem Gaspedal. Jede über'<br />
flüssige Bremsung bedeutet Benzinverlast<br />
und Abnützung des Materials.<br />
CHRYSLER SAGT<br />
Einmoderner Wagen braucht ein<br />
VIELGANGGETRIEBE<br />
Getrieberader mit Innenverzahnung—lautloser und einfacher<br />
zu schalten. Einen Gang für hohes Tempo, wenn<br />
die Straße frei und übersichtlich ist.<br />
Ohne Geräusch oder Pause auf den lautlosen dritten Gang<br />
zu schalten, unheimliches Anzugsmoment—vom Schritttempo<br />
auf 100 Stundenkilometer!<br />
Der nächste Gang ist für samtweichen Start — oder für<br />
stärkste Steigungen. Und nun noch ein Gang—ein unerhört<br />
kräftiger Gang für den Fall der Not. Um die<br />
Kader weich aber nachdrücklich aus knietiefem Schmutz<br />
oder Schnee herauszuwinden.<br />
Das Chrysler-Vielganggetriebe. Es ist da! — In zwei<br />
berühmten neuen Wagen. Chrysler 77 und Chrysler 70.<br />
Um ein niegekanntes Hochgefühl kennenzulernen, die<br />
Freude, einen genau passenden Gang für alle Straßenverhältnisse<br />
zu haben — brauchen Autofahrer ein<br />
solches Getriebe!<br />
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Autostrasse Turin-Mailand. Um der infolge<br />
des Winters immer grösser werdenden Erwerbslosigkeit<br />
zu begegnen, wird der seit längerem<br />
geplante Bau der Autostrasse Turin-<br />
Mailand bereits sofort begonnen werden. Die<br />
Arbeiten nehmen ihren Anfang in Turin.<br />
Autounglück und Strassenbau. (Korr.) Der<br />
Verfasser des in Nummer 4 der «A.-R.» erschienenen<br />
Artikels «Autounglück und Strassenbau»<br />
hat mir in mehr als einem Punkte<br />
aus dem Herzen gesprochen. So gut im allgemeinen<br />
der Kanton Baselland seine Durchgangs-<br />
und teilweise sogar Nebenstrassen<br />
ausgebaut hat und unterhält, so stiefmütterlich<br />
werden sie von den Gemeinden behandelt,<br />
besonders im Birseck. Ich habe dabei<br />
besonders die Gemeinden Ariesheim und<br />
Münchenstein im Auge, die schüchterne Versuche<br />
für Trottoiranlagen zwischen Ariesheim<br />
und Münchenstein, zwischen letzterem<br />
und dem Freilager in Basel (Kantonsgrenze)<br />
gemacht haben. Diese sogen. Trottoirs sind<br />
weder gewalzt noch geteert, so dass dem<br />
Fussgänger kein Vorwurf zu machen ist,<br />
wenn er die glatte, geteerte Strasse dem kiesigen,<br />
unebenen und bei schlechtem Wetter<br />
kotigen Trottoir vorzieht. Es entzieht sich<br />
meiner Kenntnis, ob diese Trottoirs ausschliesslich<br />
Sache der Gemeinden sind oder<br />
ob der Staat sie zu unterhalten hätte, aber<br />
im Interesse der Sicherheit von Fussgänger<br />
und Automobilist sollte da eine Aenderung<br />
eintreten. Und dann noch eines: die Anlage<br />
der Kurven ist wohl verfehlt. Für Pferdefuhrwerke<br />
mag sie recht sein, aber dass die<br />
Kurven auf der äusseren Seite stark abfallen,<br />
wie z. B. in der starken S-Kurve unter<br />
dem Bahndurchgang zwischen Neue Welt<br />
und Ruchfeld, wo der Bahndamm die Sicht<br />
hindert und die Strasse ohnehin für den starken<br />
Verkehr zu schmal ist, das sollte so bald<br />
wie möglich geändert werden. Di© verantwortlichen<br />
Stellen sollten einmal selbst fahren,<br />
sie würden dann bald dafür sorgen, dass<br />
solche böse Stellen geändert würden. Aber<br />
freilich, so lange der Baudirektor des Kantons<br />
Baselland auf dem Standpunkte steht,<br />
den er im Landrate anlässlich der Interpellation<br />
wegen des nächtlichen Eisenbahnungliikkes<br />
bei Pratteln einnahm: die Unfälle seien<br />
eben hauptsächlich den Automobilisten und<br />
deren Unvorsichtigkeit zuzuschreiben, so<br />
lange kann man nicht auf verständnisvolles<br />
Eingehen auf die Bedürfnisse der Automobilisten<br />
(die doch meist auch die Allgemeinheit<br />
•ngehen) rechnea M.<br />
Um die<br />
Beatenberg-Staatsstrasse.<br />
Man schreibt uns:<br />
In oberländischen Srrassenverkehrsfragen<br />
scheint unsere hohe bernische Regierung keine<br />
glückliche Hand zu haben. Wenn auch die<br />
Verdienste des Baudirektors im schrittweisen<br />
Schaffen und periodischen Unterhalt von<br />
Strassenzügen, die dem modernen Verkehr<br />
genügen, rückhaltlos anerkannt werden, versteht<br />
es der einzelne Steuern und Abgaben<br />
zahlende Handel- und Gewerbetreibende weniger,<br />
wenn solche Staatsstrassen, wie im<br />
Falle Frutigen-Adelboden, für den Lastwagenverkehr<br />
einem einzelnen privaten Konsortium<br />
ausgeliefert werden oder, wie im Falle der<br />
Beatenbergstrasse, unverständliche Polizeimassnahmen<br />
die gesunde Entwicklung der<br />
Volkswirtschaft hemmen.<br />
Der im letzten, Sommer erstmals eingeführte<br />
offizielle Autokurs Beatenberg-Inter-<br />
Jaken kam einem tatsächlichen Bedürfnisse,<br />
die natürlichen Beziehungen zwischen den<br />
beiden Kurorten zu fördern, erfreulicherweise<br />
entgegen. Weniger zweckmässig hat sich aber<br />
die drastische Verfügung der kant.-bernisch.<br />
Polizeidirektion erwiesen, die die besagte<br />
Strasse während den zwei wichtigsten Sommermonaten<br />
tagsüber für den privaten Lastwagen-<br />
und Autobusverkehr kurzerhand<br />
sperrte. Indirekt mutete man damit den Lieferantenfirmen<br />
zu, frühmorgens ihre Camions<br />
nach Beatenberg fahren, dann Auto samt<br />
Chauffeur den ganzen Tag oben feiern zu<br />
lassen bis der Bürokratismus nach 19 Uhr<br />
den Heimweg wieder freigab. Abgesehen von<br />
der Unwirtschaftlichkeit eines solchen Betriebes,<br />
steht in gewissem Sinne diese Zumutung<br />
direkt in Widerspruch zu den einschlägigen<br />
Bestimmungen des Berner Autodekretes<br />
über die Arbeitszeit der Chauffeure!' Anderseits<br />
war durch dieses Verbot dem privaten<br />
Autobus-Geschäft die Möglichkeit abgesprochen,<br />
Ausflügler, die erfahrungsgemäss<br />
eine Vorliebe für den billigen, bequemen Autobus<br />
zeigen, nach Beatenberg zu führen.<br />
Die Praxis wirkte sich indes auch anders<br />
aus, indem mehrere Firmen ihre Lastfuhren<br />
tagsüber nach Bedarf ohne Belästigung ausführten,<br />
wobei sie bloss die Vorsichtsmass.-<br />
regel walten Hessen, direkt hinter den offiziellen<br />
Kursen zu fahren, um Begegnungen<br />
(die übrigens keine unüberwindliche Schwierigkeiten<br />
bieten) zu vermeiden. Die Polizeiorgane<br />
haben also Gelegenheit gehabt, sich<br />
zu überzeugen, dass dieser Modus vollkommen<br />
genügt, um die soviel umsorgte Verkehrssicherheit<br />
zu gewährleisten.<br />
Die Begründung der in Handel-, Hotellerieund<br />
Gewerbekreisen unverständlichen Polizeiverfügung<br />
ist vielleicht dadurch gegeben<br />
dass ein höherer Staatsbeamter und Stras<br />
senfachrnann in den Verwaltungsrat der Bea<br />
tenbergbahn gewählt wurde. Daran wird<br />
ernstlich niemand Anstoss nehmen, wenn<br />
Handel und Gewerbe die Gewähr haben, dass<br />
die öffentlichen Strassenverkehrsadern wirk<br />
lieh dem allgemeinen Verkehr erhalten bleiben,<br />
dass Einschränkungen, soweit solche<br />
überhaupt nötig sind, wirklichen Bedürfnissen<br />
angepasst und durchführbar sind, und dass<br />
die allgemeinen Interessen nicht dem Zweckmässigkeitszwange<br />
einer privaten Bahngesellschaft<br />
geopfert werden.<br />
Vom neu geschaffenen kant, Strassenverkehrsamt<br />
erwarten Handel- und Gewerbe,<br />
dass es künftig ganz allgemein in Strassenverkehrsfragen<br />
zweckdienlichere Lösungen<br />
finde, die nicht — wie z. B. das letzt jährige<br />
Beatenberger-Experiment — die Gemeindebehörde<br />
zum intervenieren veranlassen.<br />
VSeHeicht ist es bei dieser Gelegenheit<br />
noch nicht zu spät, der Eidg, Postverwaltung<br />
den Wunsch der beteiligten Wirtschaftskreise<br />
auszudrücken, sie möchte prüfen, ob<br />
nicht im Zusammenhange mit dem offiziellen<br />
Autokurs die Postvermittlung zwischen Beatenberg<br />
und Interlaken wenigstens während<br />
den Sommermonaten könnte verbessert und<br />
beschleunigt werden.<br />
Es kommt leider in der Saison täglich vor,<br />
dass gewisse Postkurse ihren Umweg über<br />
Thun nehmen müssen, während doch sicher<br />
lieh niemand bestreiten wird, dass Beatenberg<br />
geographisch und wirtschaftlich enger mit<br />
Interlaken verbunden ist. M.<br />
Verschifhtng von Automobilen über den<br />
Kanal. Seit letzten Mittwoch ist der Trajektverkehr<br />
für Autos und Wagen zwischen<br />
Dover und Calais eingestellt worden. Die<br />
Fahrzeuge werden jetzt mit den Güterschiffen<br />
befördert, die jede Nacht, ausgenommen<br />
in der vom Samstag auf den Sonntag, verkehren.<br />
Die Abfahrt in Dover erfolgt um<br />
Mitternacht, während die Schiffe in umgekehrter<br />
Richtung Calais um 4 Uhr morgens<br />
verlassen. Die Ueberfahrt dauert etwas<br />
über zwei Stunden.<br />
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M<br />
Notizen<br />
Von der Sihltalbahn. Ein für zahlreiche<br />
Automobilisten, besonders Lastwagenführer<br />
und andere Fahrzeuglenker bekannter Eogpass<br />
ist die Unterführung an der Kanalstrasse<br />
zwischen Giesshübel und Brunau.<br />
Diese Strasse ist heute zu einer bedeutenden<br />
Verkehrsader vom Sihl- nach dem Limmattal<br />
geworden und hatte wegen ihrer<br />
geringen lichten Höhe immer wieder zu Unzukömmlichkeiten<br />
geführt. Da die Sihltalbahn<br />
in einigen Monaten schwerere Motorwagen<br />
in Dienst stellen wird, musste die<br />
dortige Bahnbrücke verstärkt werden, und<br />
es wurde dabei die Gelegenheit wahrgenommen,<br />
das Lichtraumprofil von 2 m 60 auf 2<br />
m 80 zu erhöhen; die Breite wurde auf 5 m<br />
belassen.<br />
Eine Eigentümlichkeit besitzt die Sihltalbahn<br />
sodann in der Barrierenbedienung im<br />
Rahmen bestimmter Morgen- und Nachtstunden.<br />
Während üblicherweise^ sonst bei<br />
allen Bahnen die Züge das Vorrecht besitzen,<br />
an unbewachten Bahnübergängen, die<br />
als solche kenntlich gemacht und der Oeffentlichkeit<br />
bekanntgegeben worden sind,<br />
ohne weiteres vorüberzufahren und der<br />
Fahrzeuglenker und Fussgänger selber für<br />
seine Sicherheit zu sorgen hat, besteht bei<br />
der Sihltalbahn bie Bestimmung, dass der<br />
Bahnbetrieb auf den Fussgänger- und Fahrverkehr<br />
weitestgehende Rücksicht nimmt.<br />
Dies gilt für die Bahnübergänge vom Giesshübel<br />
sihlta'aufwärts; für die Uebergänge<br />
im Sood und Sihlwald gilt diese Anordnung<br />
auch teilweise tagsüber. Ueber das Befahren<br />
dieser mit Abschluss oder Warnsignalen<br />
versehenen, aber offenen Strassenübergänge<br />
gilt die Vorschrift, dass jeder Zug vor dem<br />
Uebergang kurz anzuhalten und die Ueberfahrt<br />
erst vollziehen darf, wenn der Motorwagen-<br />
oder Lokomotivführer sich von der<br />
freien Bahn überzeugt hat. Das Anfahren<br />
wird durch ein Pfeifensignal angezeigt. Es<br />
ist also nicht möglich, dass irgend ein Fahrzeuglenker<br />
bei einem unbewachten Bahnübergang<br />
im Sihltäl wegen des Bahnbetriebes<br />
in Gefahr gerät, da der Führer die strikte<br />
Weisung hat, vor dem Uebergang anzuhalten<br />
und vor dem Weiterfahren ein Signa! zu<br />
geben, wenn er sich von der freien Bahn<br />
überzeugt hat. Es ist festzustellen, dass sich<br />
seit der Einführung dieser Art der Barrierenbedienung<br />
im Sommer 1924 kein Unfall<br />
irgend einer Art ereignet hat. Diese Anordnung<br />
der Dinge wurde seinerzeit von der<br />
Verwaltung der Sihltalbahn im Einvernehmen<br />
mit dem eidgenössischen Eisenbahndepartement<br />
und den zuständigen kantonalen<br />
und städtischen Instanzen getroifen. bo.<br />
s*<br />
Für die Autostrassen. Eine Vereinigung zur<br />
moralischen und finanziellen Unterstützung<br />
der projektierten Autostrassen Holland-Belgien-Casse!-Basel<br />
und Rotterdam-Amsterdam-Arnhem<br />
hat sich in Holland gebildet.<br />
-f.<br />
Ueber den schlechten Zustand der Distelbergstrasse<br />
in Aarau wird in der dortigen<br />
Presse Klage geführt. Wer darauf angewiesen<br />
ist, diesen Verkehrsweg, d. h. den Teil<br />
der Entfelderstrasse, welche die nördliche<br />
Rampe des Distelbergs bildet, mehrere Male<br />
im Tag zu befahren, schätzt sich jedesmal<br />
glücklich, wenn er die Strecke hinter sich<br />
hat und alles gut abgelaufen ist! Es ist eine<br />
nicht wegzuleugnende Tatsache, dass die<br />
Strasse einfach zu eng ist und dazu noch als<br />
Fahrdamm der Surbtalbahn benützt wird.<br />
Mit diesem unerquicklichen Zustand muss<br />
leider noch für längere Zeit gerechnet wer-<br />
AUTOMOBlL-REVUß<br />
den. Dass es aber noch möglich ist, den Verbindungsweg<br />
zwischen der Nationalstrasse<br />
und einer schweizerischen Kantonshauptstadt<br />
in einem solchen Zustand zu belassen, erscheint<br />
wohl den meisten Strassenbenützern<br />
vollständig unbegreiflich. Es sollte nicht geduldet<br />
werden, dass vor den Toren einer<br />
Kantons'hauptstadt ein solches schlechtes<br />
Stück Weg existiert. Das besagte Strassenstück<br />
ist zwar anlässlich des letzten eidgenössischen<br />
Schützenfestes ein wenig geflickt<br />
worden. Seither sind aber bereits sechs<br />
Jahre verstrichen und heute stellt der Fahrdämm<br />
ein Wirrwarr von Schotter, Sumpf<br />
und ausgeschwemmten Geleisen dar. Die Gefahr<br />
eines Verkehrsunglücks ist an dieser<br />
Stelle sehr gross und es entspräche einem<br />
dringenden Gebot, wenn diese Strasse ohne<br />
Verzug in einen flotten Zustand gesetzt<br />
würde. R.<br />
Eine einzige gute Automobilstrasse<br />
könnte unzählige Tausende von Menschen vor<br />
dem sicheren Tod retten. Dieser Satz steht<br />
in dem Bericht der Gesellschaft zur Bekämpfung<br />
der Hungersnot in China; nach diesem<br />
Bericht sind bereits 6 Millionen Chinesen im<br />
vergangenen Jahr am Hunger zugrunde gegangen,<br />
weitere Millionen müssen in diesem<br />
Jahre unweigerlich Hungers sterben. China<br />
und die übrige Menschheit wird sich mit dieser<br />
Tatsache abfinden; es besteht, so heisst<br />
es in dem erwähnten Bericht, keinerlei Möglichkeit<br />
der Hilfeleistung; die chinesischen<br />
Bahnen sind ungenügend oder verlottert,<br />
Rollmaterial von Bedeutung existiert nicht.<br />
Will man Nahrungsmittel in die vom Hunger<br />
bedrohten Provinzen bringen, ist man auf den<br />
Ochsenkarren aus Urvaters Zeiten über weglose,<br />
unendlich lange Strecken angewiesen.<br />
China hat, dem Beispiel Europas und Amerikas<br />
folgend, gewaltige Summen für militärische<br />
und marine Zwecke aufgebracht, der<br />
Strassenbau, als Schlüssel zu Wohlstand und<br />
friedlicher Aufbauarbeit, ist — wenige Beispiele<br />
abgerechnet — in jenem Land sozusagen<br />
unbekannt. Die Erkenntnis, dass eine<br />
gute Strasse dem heimgesuchten Land gewaltiges<br />
Elend ersparen könnte, kommt leider<br />
zu spät. Wie leicht hätte gerade China es<br />
gehabt, sich gegen eine derartige Katastrophe<br />
zu schützen. Millionen von Kulis lungern unbeschäftigt<br />
herum, andererseits sind Fleiss<br />
und Intelligenz der Chinesen einzigartig; hätten<br />
führende Männer nur einen Bruchteil der<br />
Energien und Mittel, die sie in immerwährender,<br />
gegenseitiger Bekriegung aufwenden, für<br />
friedliche Kulturzwecke herangezogen, so<br />
könnte eine chinesische Provinz um die andere<br />
zu dauerndem Wohlstand kommen.<br />
Auch draussen im fernen Osten zeigt sich,<br />
was wir in der Schweiz seit 25 Jahren predigen:<br />
Die gute Strasse ist der Weg zum<br />
Wohlstand eines Volkes.<br />
A<br />
A. C. $.<br />
A. C. S.-SEKT1ON GENF. Die jährliche Generalversammlung<br />
ist auf den 28. Januar festgesetzt<br />
worden.<br />
A. C. S.-SEKTION WAADT. Der traditionelle<br />
Loltomatch der Sektion wurde auf Samstag, den<br />
25. Januar, festgesetzt. — Gleichzeitig wird gemeldet,<br />
da-ss die Generalversammlung am 1. März<br />
im Lausanne-PaJace stattlinden wird.<br />
A.C.S. DIE SEKTION LUZERN hält am 25 Januar<br />
im Hotel «St. Gotthard» ihren offiziellen Ball<br />
ab, wozu alle Clubmitglieder der eigenen sowie<br />
auch aller andern Sektionen herzlichst eingeladen<br />
sind. Das Vergnügungskomitee, das schon seit vielen<br />
Wochen an der Arbeit ist. wartet bei dieser Gelegenheit<br />
mit einem sorgsam vorbereiteten Programm<br />
auf, das am Gelingen dieses vornehmen gesellschaftlichen<br />
Anlasses keinen Zweifel lässt. Dia<br />
Ballmusik wird von einem original englischen Orchester<br />
betraut, das alle Gewähr dafür bietet, dass<br />
an diesem Balle fleissig getanzt wird.<br />
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!*T' 6 - <strong>1930</strong><br />
ÄUTOMOBTL-REVUE<br />
Ferner verlautet, dass eine «Garase-Bar» eingerichtet<br />
werden soll, wo jeder müde Automobilist<br />
sich Stärkung und Betriebsstoff aller Art holen<br />
kann. Füi die nötige Tankanlage ist gesorgt.<br />
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des A. C. S. Sektion Luzern. Löwenstr. 3,<br />
Tel. 170, woselbst auch Tische zum voraus reserviert<br />
werden. Man bittet, vom Vorverkauf ausgiebigen<br />
Gebrauch zu machon. Abendkasse ab 21 Uhr.<br />
torradfahrer, sondern auch für Radfahrer und Fussgänger<br />
von Wichtigkeit ist Ganz speziell aber soll<br />
Vortrag über Finnland. Die Sektion Bern lies<br />
A. C. S. bemüht sich nach Kräften, ihren Mitgliedern<br />
durch anregende Vorträge. Belehrung und und beherrschen. Unser Rechlskonsulent. Herr Dr<br />
der Automobilist die Verkehrsvorsehriften kennen<br />
Unterhaltung zu bieten. Der kürzlich von Felix Walter Wellauer. der die Beratungen über die Verkehrsordnung<br />
intensiv verfolgte, wird uns über<br />
Moeschlin gehaltene Lichtbilder-Vortrag über Automobilfahrten<br />
in Amerika steht noch in bester Erinnerung.<br />
Montag, den 27 Januar <strong>1930</strong>. abends 8 Uhr, das<br />
diese referieren. Zu diesem Zwecke haben wir für<br />
Am Montag, den 3. Februar wird nun neuerdings<br />
ein interessanter Vortrag stattfinden; dies-<br />
um gleichzeitig einen interessanten Verkehrs-Film<br />
Odeon-Theater (früheres Cinema Wittlin) gemietet<br />
mal geht die Reise nach Finnland. Herr Dr. E vorzuführen, der unter Mitwirkung des T. C. S in<br />
Wegmann, ein ostschweizerischer Gelehrter, wird den Städten Zürich, Basel Bern und Genf aufgenommen<br />
worden ist. Wir empfehlen unseren Mit-<br />
über dieses hochinteressante, nordische Gebiet in<br />
Wort und Bild berichten Dr. Wegmann wohnt gliedern den Vortrag zu besuchen, damit sie. wenn<br />
seit einigen Jahren in Helsingfors; seine Forschungen<br />
als Geologe haben ihn in Norwegen. Schweden, rung der neuen Verkehrsordnung übergehen wer-<br />
die Polizeiorgane nächstens zur strikten Durchfüh-<br />
Lappland und Finnland herumgeführt. Dr. Weg-denmann hat in den Jahren 1927 28 und 29 insbeson-<br />
bleiben. Zu dem Vortrag ist. soweit die Plätze nicht<br />
von Bussen und Unannehmlichkeiten verschont<br />
dere Finnland bereist; da er die skandinavischen für unsere Mitglieder benötigt werden, jedermann<br />
Sprachen beherrscht und jahrelang unter den nor-eingeladendischen Einwohnern lebte, so ist er am besten in liegt, alle Strassenbenützer an eine richtige Benüt-<br />
da es im Interesse der Automobilisten<br />
der Lage, über Sitten und Gebräuche. Kultur und zung der Strasse zu gewöhnen.<br />
Industrie des hohen Nordens zu berichten.<br />
Für unsere Mitglieder werden Plätze reserviert<br />
Für seine Reisen hat Dr. Wegmann vielfach das und wir bitten um Abholung der Eintrittskarten<br />
Automobil benützt, kreuz und quer, auf guten und auf unserem Sekretariat, Steinenvorstadt 1; auf telephonisches<br />
Verlangen werden diese auch per Post<br />
weniger guten Strassen ist er durch interessante<br />
Landstriche gefahren Finnland ist vom autotou-<br />
zugestellt.<br />
ristischen Standpunkt aus ein Zukunftsland, ein<br />
Neuland für den Mitteleuropäer, das einmal zu<br />
besuchen, vieler Fahrer Wunsch ist.<br />
Wir machen unsere Leser jetzt schon auf diesen<br />
Vortrag aufmerksam, damit sich jeder den Abend<br />
für diesen interessanten Anlass reservieren können<br />
Der Vortrag findet im Uebungssaal des Kasino<br />
um 20 Uhr statt.<br />
A. C. S. SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL.<br />
Der Reigen der diesjährigen Anlässe der Sektion<br />
St. Gallen-Appenzell wird mit einem Filmvortrag<br />
am 27 Januar, abends 8 Uhr, in der Konzerthalle<br />
Uhler eröffnet. Gezeigt werden die automobiltechnischen<br />
Filme der Nationalen Filmhandelskammer<br />
der U. S. A., die gegenwärtig durch Vermittlung des<br />
Zentralsekretafiates in einer Reihe von Sektionen<br />
vorgeführt werden. Herr Ingenieur A. Brüderlin<br />
aus Zürich wird die Freundlichkeit haben, das einleitende<br />
Referat zu halten und die nötigen Erläuterungen<br />
zu den Bildern zu geben. Die Veranstaltung<br />
ist für die Mitglieder und deren Angehörige frei.<br />
Die gute Aufnahme, die diese Filme bisher gefunden<br />
haben, berechtigt zu der Erwartung, dass sich<br />
auch bei uns eine recht zahlreiche Clubgemeinde<br />
an diesem lehrreichen Abend einfinden werde. B.<br />
A.C.S. SEKTION LUZERN. Lichtbilder-Abend.<br />
Donnerstag, den 13. Februar <strong>1930</strong>, abends 8 Uhr,<br />
wird in unserem Clubheim ein Lichtbilder-Abend<br />
veranstaltet. Es stehen uns hierzu drei amerikanische<br />
Filme zur Verfügung : 1. Der Aufbau des<br />
Automobils, ein sehr interessanter und lehrreicher<br />
Film. 2. Das Automobil im Wirtschaftsleben Amerikas.<br />
3. Der Verkehr auf den Strassen Amerikas.<br />
Offizielle Club-Abende. Jeden Donnerstagabend<br />
ist offizieller Club-Abend. Wir möchten unsere<br />
verehrten Mitglieder ersuchen, diesen Abend für<br />
den Club zu reservieren und mit ihren Angehörigen<br />
jeweilen recht zahlreich zu erscheinen. Man<br />
fühlt sich so wohl und heimelig in unsern Clubräumen,<br />
dass ein regelmässiger Besuch sehr zu<br />
empfehlen ist. Die Clubräume sind täglich geöffnet<br />
von vormittags 10 Uhr bis Mitternacht und<br />
können daher jederzeit besucht werden.<br />
Der Vorstand bittet die verehrten CUubmitglieder,<br />
die vorerwähnten Anlässe, die Ernstes und<br />
Heiteres bieten, recht zahlreich zu besuchen. Alle<br />
mögen sich die verschiedenen Daten vormerken.<br />
Besonders richten wir diese Bitte an die verehrten<br />
Frauen und Töchter.<br />
Um unserm Sekretariate die grosse Arbeit des<br />
Einzuges der bis 15. Januar <strong>1930</strong> fälligen Jahresbeiträge<br />
von Fr. 40, Damen-Mitglieder (Frauen<br />
und Töchter von Mitgliedern) Fr. 10, zu ersparen,<br />
bitten wir um gefl. baldige Einsendung auf das<br />
Postscheck-Konto Nr. VII/2637. A. R.<br />
T. C. S.<br />
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DES T. C. S. Unter dem Vorsitz des Sektionsprasidenten,<br />
Herrn E. Lutz in Flawil, trat der Gesamtvorstand<br />
am 10. Januar im «Löchlebad» in St.<br />
Gallen zu einer Sitzung zusammen.<br />
Die Abrechnungen der Sauserfahrt und der<br />
Abendunterhaltung, für welch<br />
trittskarten verkauft wurden, fanden Genehmigung.<br />
Für beide Anläsea wurde der von der Kommission<br />
in Aussicht genommene Kredit nicht voll beansprucht.<br />
Bei Behandlung der Mutationen muss die er-<br />
Garage et Ateliers des Jordils S.A., Lausanne, mit<br />
einem Aktienkapital von Fr. 150 000.—. wovon<br />
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II. Blatt<br />
BERN 21. Januar 1Q30<br />
II. Blatt<br />
BERN, 21. Januar <strong>1930</strong><br />
Technische Rundschau<br />
Gegen die Motorabnützimg<br />
Betriebsdauer und Abnutzung.<br />
Das Gespenst, das jeden Autofahrer • bedroht,<br />
ist die Entwertung seines Wagens<br />
durch die Abnutzung. Dabei machen sich die<br />
wenigsten Fahrer völlig klar, wie kurzlebig<br />
auch der beste Wagen ist. Unter sonst gleichen<br />
Umständen sind die kleinen Wagen am<br />
schlechtesten daran, weil alle Teile bis zur<br />
Grenze der Festigkeit des Materials beansprucht<br />
sind und weil der Motor zur Erreichung<br />
der nötigen Leistung eine äusserst<br />
hohe Drehzahl haben muss. Bei einem Wageif<br />
von vier Steuerpierden und den heutigen<br />
Bauarten ist nach einer Fahrstrecke von<br />
20 000 km eine gründliche Ueberholung nötig.<br />
Dies entspricht bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 30 km die Stunde etwa<br />
650 Stunden Betriebszeit. Je stärker der<br />
Wagen, desto mehr steigt die erreichbare<br />
Betriebsdauer; sie dürfte heute bei ganz erstklassigen<br />
Fabrikaten von Personen- und Lastwagen<br />
bei 50 000 km oder reichlich 1500<br />
Stunden liegen. Natürlich bestehen grosse Unterschiede,<br />
da es darauf ankommt, wer den<br />
Wagen fährt. Aber ungefähr stimmen diese<br />
Zahlen im Durchschnitt. Hat nun einmal die<br />
erste grössere Reparatur stattgefunden, so<br />
erreicht der Wagen niemals mehr seinen vollen<br />
Wert, und nach etwa dreimaliger vollständiger<br />
Ueberholung hat er nur noch einen verschwindend<br />
kleinen Verkaufswert.<br />
Wo sitzt nun die Abnutzung beim Motor<br />
und was tun die Motorenkonstrukteure, um<br />
dessen Lebensdauer zu verlängern? Hierauf<br />
kann man antworten, dass dieses Gebiet gegenwärtig<br />
sehr eifrig bearbeitet wird und<br />
dass diese Arbeit in Kürze viele Neuerungen<br />
ergeben dürfte.<br />
Schwierigkeiten der Kolbenschmierung.<br />
Noch nicht in allen Punkten gelöst ist die<br />
Kolbenfrage. Der gusseiserne Kolben hat den<br />
Vorzug der Billigkeit, er leitet aber die Wärme<br />
nicht gut ab. Dagegen hat der Leichtmetallkolben<br />
den Vorteil, dass er bei geringem<br />
Gewicht weniger Erschütterungen hervorruft<br />
und die Wärme gut ableitet. Bei allen<br />
Kolben tritt aber eine sehr schwierige Frage<br />
auf. Der Kolben soll nämlich einerseits recht<br />
reichlich geschmiert werden, damit er sich<br />
nicht abnutzt und gut dichtet, andererseits<br />
soll er aber wieder möglichst sparsam geschmiert<br />
werden, damit nicht zuviel Oel in<br />
den Verbrennungsraum gelangt und dort verkokt.<br />
Eine gute Lösung bringen heute noch<br />
die nach Ricardos Vorgehen eingeführten<br />
Kolben aus zweierlei Metallen, bei denen man<br />
verwirklichen kann, nämlich, dass sie gut<br />
dichten, eine Ueberölung des Verbrennungsraumes<br />
verhüten und leidlich gut halten. Es<br />
ist wichtig zu wissen, dass auch Kolben aus<br />
nur einem Leichtmetall vorzügliche Dienste<br />
leisten, wenn sie speziell konstruiert sind.j<br />
Der Wärmeabteilung wird dabei besondere'<br />
Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
Aber, wie gesagt, auch gute Kolben und<br />
damit wiederum die Zylinder halten noch<br />
viel zu kurze Zeit. Dabei ist man kürzlich,<br />
wie ein Fachmann in der «B. Z.» schreibt,<br />
einer Tatsache auf die Spur gekommen, die<br />
für die rasche Abnutzung der Motoren eine<br />
grosse Bedeutung hat. Ein grosser Teil der<br />
Motoren hat nämlich folgende Schmiereinrichtung:<br />
Eine Druckpumpe saugt das Oel aus<br />
ganz kurzer Zeit möglich, weitgehende Zerstörungen<br />
anzurichten.<br />
Zusatzschmierung für das Anlassen.<br />
Es muss deshalb dafür Sorge getragen<br />
werden, und zwar durch eine Zusatzschmierung,<br />
dass die Kolben während des Anlassens<br />
Oel bekommen. Eine Düsseldorfer Lastwagenfabrik<br />
baut seit vielen Jahren eine Schmierung<br />
ein, die in dieser Weise wirkt, indem die<br />
Pleuelköpfe durch besondere Düsen mit Oel<br />
bespritzt werden und dieses sofort nach dem<br />
Start gegen die.Kolben und Zylinder spritzt.<br />
Die Firma Daimler (englisch) baut neuerdings<br />
eine Zusatzschmierung, die nur beim Anlassen<br />
in Tätigkeit gesetzt wird, und alle Werke,<br />
denen an der guten Erhaltung und hohen Lebensdauer<br />
ihrer Fabrikate liegt, werden folgen<br />
oder die Kolbenfrage in anderer Weise<br />
lösen müssen.<br />
Die richtige Arbeitstemperatur.<br />
Ebenso wichtig ist die Frage der Arbeitstemperatur.<br />
Viele Automobilisten haben noch<br />
eine übertriebene Angst vor der Ueberhitzung<br />
des Motors. Dabei kommt es bei den<br />
heutigen Konstruktionen nur noch in seltenen<br />
Ausnahmefällen vor, dass ein Motor so<br />
heiss wird, dass Gefahren entstehen. Dagegen<br />
werden dauernd viele Maschinen schneller<br />
oder langsamer dadurch zerstört, dass sie<br />
Die Lagertemperaturen.<br />
Doch auch an den bestgebauten Wagen<br />
gibt es noch eine Reihe von ungelösten Problemen.<br />
Vor allen Dingen ist es noch nicht<br />
bekannt, welche Temperaturen in den Lagern<br />
der Motoren, zum Beispiel in den Pleuellagern,<br />
herrschen. Man nimmt vorläufig an, dass<br />
hier bei langen Fahrten im Sommer Temperaturen<br />
bis zu 150 Grad Celsius auftreten.<br />
Dies ist etwa die Temperatur, bei der das<br />
beste Lagermetall anfängt, seine Festigkeit<br />
zu verlieren. Auch die handelsüblichen Oele,<br />
mit denen man beim Bau der Motoren rechnen<br />
muss, werden hier so dünnflüssig, dass<br />
sie nicht mehr recht schmieren; durch beide<br />
Faktoren wird die Lebensdauer der Maschinen<br />
natürlich herabgesetzt. Man möchte also<br />
auf keinen Fall höhere Temperaturen haben<br />
und kühlt deshalb die Motoren und gegebenenfalls<br />
noch besonders das Oel so stark,<br />
dass dieses im Winter überhaupt nicht recht<br />
flüssig wird. Hierdurch — und genaue Beobachtungen<br />
sind merkwürdigerweise erst<br />
in der allerletzten Zeit gemacht worden —<br />
nimmt die Reibung in unverhältnismässiger<br />
Weise zu. Bei genauen Versuchen hat sich<br />
ergeben, dass ein Motor 35 Prozent mehr<br />
Brennstoff brauchte, um dieselbe Leistung<br />
hervorzubringen, wenn er auf dieselbe Weise<br />
im Winter gefahren wurde als im Sommer.<br />
Die Einrichtungen sind nämlich jetzt so getroffen<br />
— und zwar gerade an den besten<br />
Motoren —, dass das Oel bei kühler Witterung<br />
erst nach 30 km strammer Ueberlandfahrt<br />
die Temperatur hat, bei der der Wirkungsgrad<br />
günstig wird. Dieser Fall ist aber<br />
sehr selten; meistens wird ein Motor nach<br />
ganz kurzer Zeit wieder gedrosselt.<br />
zu kalt laufen. Motoren ohne Temperaturregelung<br />
(Thermostat) laufen den ganzen<br />
Winter über, trotz Jalousien, und noch einen<br />
dem Kurbelgehäuse des Motors und drückt guten Teil des übrigen Jahres viel zu kalt,<br />
es durch die Lager, worauf es der Pumpe l Die Schäden, die durch einen zu kalt laufenden<br />
Motor entstehen, sind vielfältiger Na-<br />
wieder zufliesst. Die Kolben erhalten nur das<br />
Oel, das von den Lagern abspritzt, in Form tur, Vor ailem läuft ständig unvergaster<br />
eines feinverteilten Nebels. Während der Brennstoff am Kolben herunter, so dass die<br />
Fahrt genügt diese Oelmenge auch überreichlich,<br />
nur ist leider der Uebelstand vor-<br />
vergrössert wird. Möglich ist dies, weil bei Sehr wichtig ist auch die Oelfrage, Ein-<br />
Schmierung verschlechtert und die Abnutzung<br />
Das zweckmässige Oel.<br />
handen, dass während des Anlassens die Kolben<br />
überhaupt kein Oel erhalten. Aber nicht geführt, die Motoren falsch in die Hauben ein-<br />
Oele noch zu verschieden untereinander sind,<br />
vielen Fabrikaten die Ansaugrohre unrichtig zelne Konstrukteure beklagen sich, dass die<br />
nur das. Selbst wenn noch etwas Oel an dem gebaut und andere Konstruktionsfehler vorhanden<br />
sind, so dass sich das Gemisch auf klärung zu erlangen ist, welches die mass-<br />
und dass von den wenigsten Oelfirmen Auf-<br />
Kolben haften bleiben sollte, so wird dies<br />
beim Anlassen durch unvergasten Brennstoff kürzeren Fahrten überhaupt nicht richtig ausbilden<br />
kann. Bei besser gebauten Wagen tritt Aber auch hier scheint sich eine Aenderung<br />
geblichen Eigenschaften ihrer Fabrikate sind.<br />
weggespült, da durch Benutzung der Starter*<br />
klappe immer zu viel Benzin in die Zylinder allerdings diese schlechte Vergasung nur anzubahnen, und es werden immer mehr<br />
gelangt. Wird das Anlassen noch in unvernünftiger<br />
Weise vorgenommen,, indem, die Dann sorgt die Vergaserheizung und diebei niedrigeren Temperaturen nicht zu dick<br />
noch in den ersten Minuten der Fahrt auf. Oele geliefert werden, die vor allen Dingen<br />
Starterklappe falsch benutzt wird und man durch die Temperaturregelung rasch anstel-<br />
gende Wasser temperatur dafür, dass die Ge-<br />
Temperaturen jedoch noch, zähe, und zuver-<br />
sind und viel Reibung verzehren, bei hohen<br />
den Motor, wenn er noch kalt ist, gleich mitle<br />
grosser Drehzahl laufen lasst,;iso.'.ist 'es*in f nt&cHbfldung einwandfrei wird. '; • lässig bleiben.<br />
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Zusammenfassend kann man über die Probleme,<br />
die von den gewissenhaften Motoren-<br />
Bauern jetzt hauptsächlich bearbeitet werden,<br />
folgendes sagen: Es muss gelingen, die<br />
Frage der Kolbenschmierung besonders in<br />
der Anfahrperiode zu lösen, wozu eine<br />
Zusatzschmierung erforderlich sein wird.<br />
Es muss dafür gesorgt werden, dass die Oeltemperatur<br />
auch im Winter schneller ansteigt<br />
als bisher, wozu wahrscheinlich eine<br />
veränderliche Oelkühlung erforderlich sein<br />
wird. Schliesslich müssen die Temperaturen<br />
in den Lagern festgestellt werden.<br />
Erst dann wird es gelingen, was angestrebt<br />
wird, Fahrstrecken von 300,000 km oder Betriebszeiten<br />
von 10,000 Stunden ohne wesentliche<br />
Reparaturen zu erreichen. Zum<br />
Vergleich sei angeführt, dass Dampflokomotiven<br />
eine Lebensdauer von 2 Millionen<br />
Kilometer mit mehrmaliger Ueberholung haben,<br />
und dass stationäre Maschinen oft<br />
40,000 Betriebsstunden ohne jede Reparatur<br />
durchhalten müssen. Selbstverständlich muss<br />
man immer berücksichtigen, dass keine Maschine<br />
einem solchen Wechsel von Leerlauf<br />
auf Voll-Last sowie anderen Beanspruchungen<br />
durch ungleichmässige Fahrbahn und<br />
schlachte Bedienung ausgesetzt ist, wie der<br />
Automobilmotor.<br />
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I. Antwort 7485. Garagenproblem. Seit 3 Jahren<br />
besitze ich eine Eternit-Garage, mit welcher ich<br />
iehr zufrieden bin. Nachdem die Garagenfrage<br />
durch diese Eternit-Garagen in finanzieller wie bautechnischer<br />
Beziehung wirklich gelöst ist, möchte<br />
ich meine Erfahrungen den Garage-Interessenten<br />
nicht vorenthalten.<br />
Dass sich Eternit als Bedachungs- und Wandverkleidungsmaterial<br />
seit bald 20 Jahren bestens bewährt,<br />
habe ich an eigenen Bauten erfahren. Aber<br />
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war stets fahrbereit. Die Garage ist ständig trocken<br />
geblieben, die Lüftung .durch die beiden Klappfenster<br />
erwies sich als genügend. Eine Verlegung der<br />
Garage kommt für mich kaum in Betracht, wer aber<br />
in Miete wohnt oder den Boden, worauf die Garage<br />
steht, in Pacht nehmen muss, kann in einem Tag<br />
die Garage dislozieren, was von Wichtigkeit ist.<br />
Alles in allem finde ich die Garage sehr praktisch.<br />
A. A. in G.<br />
Frage 7499. Kleinauto RosengarL Zuschriften<br />
weitergeleitet.<br />
Eed.<br />
Frage 7498. Gelbscheiben bei Nebel. Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Frage 7491. Zugwindschutz bei Limousinen.<br />
Wir ersuchen Sie hb'fl., in den Fragekasten folgendes<br />
aufzunehmen :<br />
Ist eine Vorrichtung oder ein Patent bekannt.<br />
welches den Zugwind bei Motorfahrzeugen auch<br />
bei geöffneten Fenstern ausscbjiesst?<br />
H.'S.<br />
Frage 7492. Garagen-Problem. Mit Recht würde<br />
kürzlich in diesem Blatte darauf hingewiesen, dass<br />
die Garagenfrage es manchem Interessenten verunmögliche,<br />
einen Wagen zu kaufen. Bei dieser<br />
Gelegenheit möchte ich die Frage an unsere Garagenbesitzer<br />
stellen, wie sich die Eternit-Garagen<br />
bewähren. Weitere Antworten durch die Redaktion<br />
erwünscht. w.<br />
Fraae 7504. Vorderadantrieb an Lastwagen.<br />
Der Vorderradantrieb ist meiner Auffassung nach<br />
im Kommen. Der erste Personenwagen dieser Art<br />
war ja am letzten Pariser Salon zu sehen. Wie<br />
steht es aber mit dem Vorderradantrieb für Lastwagen?<br />
Bietet derselbe nicht noch mehr Vorteile?<br />
A. G. in B.<br />
Antwort: Der Gedanke, beim Lastwagen mit<br />
vorn liegendem Motor den Antrieb nicht von der<br />
Hinterachse, sondern von der Vorderachse aus<br />
vorzunehmen, ist naheliegend, da auf diese Weise<br />
die erhebliche Energiemengen durch Reibung verzehrende<br />
Kardanwelle überflüssig wird. Welche<br />
grosse Bedeutung diesem Wegfall der Kardanwelle<br />
beigemessen wird, geht aus der Tatsache<br />
hervor, dass wiederholt der Versuch gemacht worden<br />
ist, den Motor nach hinten zu verlegen ; doch<br />
stehen dieser Lösung Nachteile gegenüber, so die<br />
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ungenügende Kühlluftzuführung und die grössere<br />
Gefahr für die Insassen, welch letztere sich bei<br />
Unfällen mannigfacher Art, insbesondere bei Zusammeostössen<br />
daraus ergibt, dass der schwere<br />
Motor infolge der Trägheit der Miassen nach vorn<br />
geschleudert wird.<br />
Derartige Nachteile sind beim Vorderradantrieb<br />
nicht zu verzeichnen, vielmehr ist man längst zu<br />
der Erkenntnis gelangt, dass der gezogene Wagen<br />
günstigere Fahreigenschaften<br />
schobene Wagen, ausserdem infolge Wegfalls der<br />
Kardanwelle eine bessere Energieausnutzung mit<br />
sich bringt und sonst noch Vorteile zeitigt.<br />
Daher hat man auch Personenwagen mit Vorderradantrieb<br />
herausgebracht. In neuerer Zeit<br />
sind nun auch mit Lastwagen mit Vorderantrieb<br />
Versuche gemacht worden, und es hat sich gezeigt,<br />
dass sich hierbei noch einige weitere Vorteile<br />
ergeben. Insbesondere ergibt sich durch den<br />
Wegfall der Kardanwelle ein günstigerer Laderaum,<br />
und zwar kann der Laderaum so niedrig<br />
gelegt werden, dass das Ein- und Ausladen der<br />
Güter bedeutend erleichtert wird,<br />
lt.<br />
Frage 7505. Lichtmaschinen-Regelung durch<br />
dritte Börste. Wie kommt die Stromregelung bei<br />
solchen Lichtmaschinen, die mit einer sogenannten<br />
dritten Bürste ausgerüstet sind, zustande ?<br />
R. G. in Z.<br />
Antwort: An Hand der beiden bestehenden<br />
Skizzen, von denen die erste eine Dynamo ohne<br />
dritte Bürste und die zweite eine solche mit dritter<br />
Bürste zeigt, werden Sie die Wirkungsweise der<br />
Regelung ohne weiteres verstehen.<br />
In beiden Fällen erfolgt die Erregung der Feldmagnete<br />
im Nebenschluss, d. h. unabhängig vom<br />
Verbrauchs-Stromkreis.<br />
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Autler-Feierabend":<br />
Seite<br />
Die Jagd nach den Rekorden 11<br />
Die kleine Zettlerin 12<br />
Bunte Chronik 12<br />
Die Seite der Frau 13<br />
Tourenspreohsaal 14<br />
Ein neues Tonfilm-Auto<br />
In der deutschen Zeitschrift «Kinotechnik»<br />
wird eine fahrbare Tonaufnahmestation eingehend<br />
beschrieben, welche soeben in einem<br />
Berliner Werk fertiggestellt worden ist. Es<br />
handelt sich um ein geräumiges Automobil<br />
mit fast geräuschlos laufendem Motor, so<br />
dass auch während der Fahrt vom glatten<br />
Dach des Wagens aus Tonfilmaufnahmen<br />
möglich sind. Der Motor hat 70 PS, die mittlere<br />
Fahrgeschwindigkeit beträgt 55 km/Std.<br />
Ausser der gesamten für Ton- und Film-<br />
Aufnahmen benötigten Apparatur werden<br />
sechs bis zehn Personen befördert. Somit<br />
ist auch während der Aufnahme genügend<br />
Platz im Wagen vorhanden, so dass jeder<br />
seine Arbeiten ungehindert verrichten kann.<br />
Das Innere ist dreigeteilt: Führersitz mit Gepäckraum,<br />
Dunkelkammer und — am grössten<br />
— der Tonaufnahme-Raum. Seitlich<br />
zwischen den Rädern sind Akkumulatoren-<br />
Batterien, an der Rückseite Kabeltrommeln<br />
mit 200 m Kabel für Kameras und Mikrophone<br />
eingebaut. Die Kabel enthalten die<br />
Stromzuführungs- sowie Fernsprech- und<br />
Signalleitungen. Durch Anstecken der Reservekabel<br />
werden 300 m Gesamtlänge erreicht.<br />
Alle empfindlichen Apparate sind<br />
auf Schwammgummi gelagert. Probeentwicklungen<br />
werden mit besonderer Einrichtung<br />
für Bänder bis 15 m Länge vorgenommen.<br />
Die Ausrüstung mit den am Aufnahmeort<br />
erforderlichen Geräten besteht in<br />
zwei Bild-Aufnahme-Apparaten und vier Mikrophonen.<br />
Drei bis vier Minuten nach Ankunft<br />
ist alles aufnahmebereit.<br />
Gerade die Aufnahmen im Freien bedürfen<br />
keiner ängstlichen Fernhaltung von Nebengeräuschen,<br />
die der Zuschauer vielleicht<br />
noch sogar als Verstärkung der Natureindriicke<br />
empfindet. Die Mannschaft des Wagens,<br />
geleitet vom Erbauer Ing. Dustmann,<br />
•wird voraussichtlich rasch aufeinander eingespielt<br />
sein, worauf es ja bei der uns noch<br />
vollkommen neuen Tonaufnahme-Technik<br />
wesentlich ankommt.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
Fortsetzung aas dem Hauptblatt.<br />
Gott mag wissen, was er eigentlich trieb!<br />
Soweit ich sehen konnte, beschäftigte er sich<br />
auch nicht im geringsten mehr mit Nachforschungen.<br />
Wenn er zufällig den Eigentümer<br />
Gjaernaes auf seinen Spaziergängen traf,<br />
sprach er mit ihm über die Ernteaussichten.<br />
Eines Tages erschienen schwarze Gestalten<br />
zwischen den lichten Schwärmen der Sommergäste.<br />
Die Familie des Toten war angelangt,<br />
um die Ueberführung der Leiche zu<br />
regeln. Aber die Leute mit den Kreppschleiern<br />
und den weissen Taschentüchern in<br />
den schwarz behandschuhten Händen verschwanden<br />
bald wieder. Krag hatte sich nicht<br />
einmal bemüht, die Familie zu begrüssen, und<br />
alles blieb wie zuvor<br />
Inzwischen arbeiteten der Amtsvorsteher<br />
und die übrige Ortspolizei unabhängig von<br />
dem Detektiv. Der Amtsvorsteher radelte,<br />
fuhr hin und her und hatte schrecklich viel<br />
zu laufen. Aber er kam der Lösung des Rätsels<br />
deshalb doch nicht um Haaresbreite näher.<br />
Der Gedanke, dass es sich doch um einen<br />
Raubmord handeln mochte, war nicht länger<br />
von der Hand zu weisen, denn es verbreitete<br />
sich die Kunde, dass der Forstmeister zu<br />
jener Zeit im Besitze eines Geldbetrages von<br />
einigen hundert Kronen gewesen war und<br />
Ein dunkler Blick in die Zukunft!<br />
Mr. Sidney Dark, Herausgeber der Church<br />
Times, hielt auf einer Tagung des Soroptimist<br />
Club im Criterion Restaurant in Lon- anmassender sein, als sie es bisher schon<br />
don eine Rede, in der er den schrecklichsten ist, und das vielleicht so weit treiben, dass<br />
Befürchtungen über die zukünftige Ent- sie die Ueberhand über die männliche Hälfte<br />
Wicklung der Frau zum Ausdruck verhalf, gewinnen wird. Mr. Darks Stimme über-<br />
Nach seiner Ansicht wird sie noch ungemein schlug sich bei Schluss seiner Ausführungen.<br />
Die Jagd nach den Rekorden<br />
Eine Galerie des Blödsinns<br />
Wir leben im Zeitalter der heftigsten Konkurrenzen,<br />
die Freude am Superlativ begeistert<br />
und verführt die Massen dazu, immer<br />
neue Höhen-, Spitzen- und Gipfelleistungen<br />
aufzustellen. Jeder erste beste will der beste<br />
Erste werden, und so schiessen an allen Ecken<br />
und Enden die eigenartigsten Kampfveranstaltungen<br />
aus dem Boden, aus den ungeahntesten<br />
Dingen werden Wettbewerbe, deren<br />
Ausgang die darauf wartende Welt mit<br />
einem neuen Rekord beglückt. Flugs trägt<br />
der Draht den Namen und die Tat des stolzen<br />
Helden um den Erdball, aber bei so manchem<br />
derartigen Rekord fragt man sich<br />
kopfschüttelnd, ob da nicht schon der Psychiater<br />
zuständig sei. Das abgelaufene Jahr<br />
brachte uns eine Unzahl solch kurioser Weltmeisterschaften,<br />
und es soll gleich gesagt<br />
sein, dass Europa diesbezüglich nicht hinter,<br />
sondern ebenbürtig neben Amerika marschiert.<br />
Vor allem gilt dies für die<br />
Ess- oder besser Fressrekorde.<br />
Louis Karansky, ein biederer Einwohner<br />
Chicagos, ist zwar im Lexikon noch nicht<br />
verzeichnet, aber im Buche der Rekorde<br />
prangt seine Name golden als unbestrittener<br />
Meister im Eieressen; er bewältigte 40 rohe<br />
Eier in 79 Sekunden. Vor drei Zeugen, deren<br />
einer sogleich den neuen Champion in die erforderliche<br />
ärztliche Behandlung nahm. Der<br />
Neger Washington Hartem in Boston blieb<br />
Weltmeister im Austern schlürfen, und in<br />
dem Wettbewerb der Pfannkuchenesser, der<br />
zwischen den Städten New York und Philadelphia<br />
ausgefochten wurde, blieb nach<br />
scharfem Endspurt New York Sieger. Ein<br />
Wiener hält bis auf weiteres den Rekord im<br />
Knödelessen; er brachte es bei einer wohlkontrollierten<br />
Veranstaltung in einem Vorstadtgasthaus<br />
auf gut gezählte 69 Stück. Sein<br />
letzter Partner gab kurz vorher wegen<br />
Bauchgrimmens auf. Den Rekord in der Teilnahme<br />
an Banketten beansprucht Mr. Chair,<br />
der Präsident des Touring Club de France,<br />
für sich. Nach dem Jahresbericht des Clubs<br />
hat er an mehr als 400 Banketten teilgenommen<br />
und dabei auch jedesmal geredet.<br />
Die «Kochkönigin»<br />
aber weist Deutschland auf; Frau Elis<br />
Geissler-Berlin erhielt auf dem Reichswettkochen<br />
als schnellste Köchin den ersten Preis.<br />
Die im<br />
Wettrauchen<br />
des Deutschen Raucherbundes aufgestellte<br />
Bestleistung im Langsamrauchen wurde jedoch<br />
bald von einem _ Wiener übertroffen,<br />
der an seinem Glimmstengel fünf Stunden<br />
dass er ein. grünes Taschentuch von gepresstem<br />
Krokodilleder besass. Weder das Taschentuch<br />
noch das Geld waren aber bei der<br />
Leiche gefunden worden. Andererseits sprach<br />
gegen die Annahme eines Raubmordes doch<br />
auch wieder, dass seine goldene Uhr und<br />
seine Ringe bei ihm gefunden worden waren.<br />
Immerhin wurden Steckbriefe hinter Zigeunern<br />
erlassen, die sich etwa um jene Zeit in<br />
der Nachbarschaft aufgehalten haben konnten.<br />
Aber Asbjörn Krags Trägheit und Gleichgültigkeit<br />
wirkte beruhigend auf die Stimmung.<br />
Die Erregung und Nervosität legte sich<br />
nach und nach, und das Sommerleben trat<br />
wieder in seine alten Rechte. Das düstere<br />
Geflüster, das leise, heimliche Geraune wich<br />
herzlichem Lachen und Schwatzen auf allen<br />
Wegen, und vom Meere herauf klangen wieder<br />
die ungeübten Ruderschläge der Badegäste.<br />
Der Leser wird sich erinnern, dass ich an<br />
jenem Morgen, als Asbjörn Krag auftauchte,<br />
um ein anderes Zimmer gebeten hatte. Durch<br />
reinen Zufall entdeckte ich damals, dass die<br />
Wände den Schall wie ein Fernsprecher wiedergaben,<br />
und der Umstand, dass ich in<br />
einem Zimmer kein Wort sprechen konnte,<br />
ohne dass man es links und rechts davon<br />
hörte, regte mich beständig auf. Da aber' zur<br />
Zeit nur wenige Zimmer im Hotel frei waren,<br />
machte die Wirtin für mich ein solches ausfindig,<br />
das wenige Minuten Weges vom Hotel<br />
auf einer kleinen Landzunge,' der sogenannten<br />
Seehunds-Odde, lag. Dort wohnte ich in einem<br />
kleinen Häuschen ganz allein, doch nahm<br />
17 Minuten ziehen konnte und gleichzeitig<br />
so nebenbei noch den ersten Preis für die<br />
längste Zigarrenasche gewann.<br />
17,131 Worte auf eine Postkarte hat der<br />
Belgier August Meunier geschrieben und damit<br />
den<br />
Weltrekord für Kleinschrift<br />
gebrochen, der bisher mit «nur» 11,000 Worten<br />
von einem amerikanischen Schneider<br />
gehalten worden war. Dieser Rekord hat<br />
noch eine zweite Seite. Das grosse Kleinwerk<br />
wurde nach einer mühevollen Arbeit<br />
von 14 Jahren fertiggestellt, was wohl die<br />
längste Zeit sein dürfte, die zum Schreiben<br />
einer Postkarte benötigt wurde.<br />
Die schnellste Maschinenschreiberin<br />
Europas wurde Frl. Odette Piau mit 96 (französischen)Worten<br />
in der Minute,während ihre<br />
amerikanische Kollegin im Fach, die New<br />
Yorker Stenotypistin Germaine Bajot, bei<br />
einem von der Gesamtheit der New Yorker<br />
Künstler Veranstalteten Wettbewerb um<br />
die schönsten Frauenhände<br />
der Welt als Siegerin hervorging. Das<br />
grösste Juweliergeschäft am Broadway hat<br />
sie daraufhin als «Mannequin» für Ringe und<br />
Armbänder mit einem Monatsgehalt von 2500<br />
Dollar engagiert, was Fräulein Bajot veranlasste,<br />
ihre Hände auf 100,000 Dollar versichern<br />
zu lassen. Amerika! Da war Miss Edna<br />
Aselin, eine siebzehnjährige Haustochter, die<br />
bei einem<br />
Fegewettbewerb<br />
in Los Angeles die Palme erhielt, weil sie<br />
ihren acht Meter langen Bodenstreifen in 38<br />
""Sekunden am saubersten fegte. Der achtjährige<br />
Sonny Albany aber hat<br />
die Meisterschaft von Philadelphia im<br />
Murmelspiel<br />
gewonnen, worüber ihm eine in Leder gebundene<br />
Ehrenurkunde ausgestellt wurde.<br />
Natürlich schützt auch drüben Alter nicht<br />
vor Torheit und so hat Mr. Wilfred Buckins<br />
aus Chicago<br />
einen Dauerrekord im Tanzen für<br />
Achtzigjährige<br />
aufgestellt, indem er es auf 6 Stunden 11 Minuten<br />
brachte.<br />
Den<br />
Weltrekord im Tanzen<br />
hat der Wiener Willi Gagavzuk mit 79V£<br />
Stunden aufgestellt. Um den<br />
Rekord im Klavierspiel<br />
wurde das ganze Jahr hindurch heftig geklimpert.<br />
Der Amerikaner Kemp war auf<br />
ich meine Mahlzeiten nach wie vor im Hotel<br />
ein.<br />
Einen Tag nach meinem Umzug fragte mich<br />
der Detektiv:<br />
«Haben Sie keine Angst, so ganz allein zu<br />
wohnen?»<br />
«Nein,» antwortete ich, «warum sollte ich<br />
Angst haben?»<br />
«Noch sind die Nächte ja hell,» sagte Asbjörn<br />
Krag und blickte zum Himmel empor,<br />
«aber später kommen auch dunkle Nächte.»<br />
«Ich verstehe Sie nicht.»<br />
«Das unheimliche Vorkommnis hat also<br />
Ihre Nerven nicht angegriffen?»<br />
«Nein.»<br />
«Das ist gut; Sie sind gerade der Mann, der<br />
mir helfen kann. Ich hoffe, Sie geben noch<br />
einige Tage zu.»<br />
«Ich bleibe gern noch einige Tage,» unterbrach<br />
ich, «und glaube, dass es mir keine<br />
Schwierigkeiten bereiten wird, Ihnen zu helfen.»<br />
«Nanu?»<br />
«Weil ich nicht sehen kann, dass Sie selbst<br />
irgend etwas tun.»<br />
Asbjörn Krag lächelte und sagte etwas, das<br />
mich in diesem Augenblick in Erstaunen<br />
setzte, an das ich mich aber bei späterer Gelegenheit<br />
wieder erinnerte. Er erwiderte nämlich:<br />
«Aber Sie müssen doch zugeben, dass die<br />
Zeit vergeht.»<br />
«Womit beschäftigen Sie sich eigentlich<br />
während des Tages?» fragte ich.<br />
«Ich schreibe Briefe,» antwortete er. «Ei-<br />
seine 64 Stunden recht stolz, bis der Engländer<br />
Max Bridge in Manchester es auf 65<br />
Stunden brachte. Das liess den Wiener Pianisten<br />
Geza Ledovsky aber nicht ruhen, er<br />
setzte sich hin und spielte 75 S A Stunden, womit<br />
er auf längere Zeit hinaus einen Vorsprung<br />
gewonnen zu haben glaubte. Aber<br />
der Pianist Delhess in Mülheim an der Ruhr<br />
vermochte 76K Stunden auf die Tasten zu<br />
schlagen, so dass sich Ledovsky zu 77 H<br />
Stunden aufschwang. Da kam der Fleischhauergehilfe<br />
Otto Braun-Novak, der mit80J^'<br />
Stunden die zünftigen Klavierspieler in den<br />
Schatten stellte. Als er sich auf die gewinnverheissende<br />
amerikanische Tournee begeben<br />
wollte, zwang sich Ledovsky zu 82 Stunden,<br />
mit welchem er nun Weltrekordinhaber ist. In<br />
diese Kategorie zu reihen ist der Nerveuathlet<br />
John Barrington aus Ontario, der<br />
eine volle Woche Violinspielen<br />
— zuhörte, wobei Dilettanten und junge Anfänger<br />
den Bogen führten, der wiederholt die<br />
übrigen Zuhörer in die Flucht jagte.<br />
Meisterküsserin!<br />
Mit diesem anziehenden Titel darf sich die<br />
bildhübsche Choristin Elise Laureton aus<br />
Delmar schmücken. Auf Grund wissenschaftlicher<br />
Experimente, die die Beschleunigung<br />
des Herzschlages beim Küssen registrierten,<br />
ist sie aus dem Wettbewerb um die Meisterschaft<br />
der Vereinigten Staaten als Siegeria<br />
hervorgegangen. Fünfzehnmal öfter als das<br />
ihrer Rivalinnen, die es nur auf eine Vermehrung<br />
von fünf bis dreizehn Schlägen<br />
brachten, schlug ihr Herz beim Küssen ihres<br />
Partners. Ganz aus dem Rahmen fiel wohl<br />
der<br />
Vornehmheitswettbewerb,<br />
der in der C6te d'Azur die internationale<br />
vornehme Welt — und was sich dazu zählte<br />
~ vereinigte. Während des Galadiners wurde<br />
von einer Geheimjury die Marquise Anna<br />
d'Angelos di Bertolini aus Palermo als vornehmste<br />
Dame der Welt bezeichnet<br />
Zwischen Paris und Boston tobt derzeit<br />
ein heftiger Streit darüber, ob ein Franzose<br />
oder ein Amerikaner der<br />
Ozeanweltrekordfafirer<br />
ist Vor einiger Zeit hat man diese Auszeichnung<br />
dem Präsidenten der französisch-amerikanischen<br />
Handelskammer, Herrn James,<br />
zugesprochen, da er unter Beweis stellte,<br />
dass er insgesamt fünfundfünfzigmal drüben<br />
war, somit hundertzehnmal den Ozean überquert<br />
hat. Da regte sich aber der Amerikaner<br />
Mr. Peadbody und meldete nach Paris,<br />
dass er hundertneunzehnmal das Meer hinter<br />
sich gebracht habe, dass also er der Weltrekordler<br />
sei. Daraufhin erklärte der siebenundsiebzig<br />
Jahre alte James, der nun zu einem<br />
ganz einfachen Ozeanreisenden degradiert<br />
wurde, dass er es doch noch zuwege<br />
bringen werde, den Ozeanfahrerweltrekord<br />
zurückzuerobern. Da aber auch Mr. Peadbody<br />
den schönen Titel nicht verlieren will,<br />
wird wohl in Bälde ein einzigartiges Wettfahren<br />
zwischen den beiden stattfinden.<br />
nigen Agenten in Christiania habe ich ziem-*<br />
lieh viel zu schaffen gemacht mit meinen Auf«*<br />
trägen, Erkundigungen einzuziehen, und nun<br />
warte ich — auf etwas, das sich erst ereignen<br />
wird.»<br />
«Ereignen wird?».<br />
«Jawohl.»<br />
Ich war bei diesem Gespräch gerade im<br />
Begriff, nach meinem kleinen Häuschen auf<br />
der Landzunge zurückzukehren; Asbjörn<br />
Krag begleitete mich, denn er hegte ein auffallendes<br />
Interesse für dieses Häuschen. Er<br />
sagte unter anderem, es erinnere ihn an ein<br />
kleines Leuchtturmwärterhaus, wie es so da 1<br />
draussen auf der Landzunge lag.<br />
Als wir uns dem Hause näherten, zeigte er<br />
darauf und meinte:<br />
«Sehen Sie nun, wie einsam Sie wohnen?«<br />
«Ja, gewiss wohne ich einsam.»<br />
«Hier ist das letzte Haus, und von hi«r bis<br />
zu Ihrer Wohnung geht man noch mehrere<br />
Minuten.»<br />
«Gewiss — so ist es.»<br />
Der Detektiv schüttelte bedächtig den<br />
Kopf und ging weiter.<br />
Er verliess mich erst an meiner Haustür.<br />
Ehe er sich verabschiedete, fragte ich ihn:<br />
«Was halten Sie von der Annahme, dass<br />
es Zigeuner gewesen sein sollen?»<br />
«Sie werden begreifen,» antwortete er,<br />
«dass sich Forstmeister Blinde kaum herbeigelassen<br />
haben dürfte, irgendeinen Zigeuner<br />
zu grüssen, der ihm in jener Nacht begegnete.»<br />
/Fnrtsotmno itJnt I
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N° 6<br />
Könfe der Geldzähler Schemel aus hatte sie den beiden Männern die Rindfleisch. Und die kleine blonde Marie Andre fühlte sich einer Ohnmacht nahe,<br />
• . J o t. « u * n *• M OWTAH zornigen Worte vom Munde gelesen, gehört, Stauber suchte nach dem richtigen Worte: sein Gang wurde mit jedem Schritt unsiche-<br />
«t der Schalterbeamte Greanfield^e nei_Lon- ^ e X ^ 4 ^ ^ schnappigerStimme «je nun, das sei jetzt einmal so, wie es halt rer, sein Herz sank mit jedem Schritt tiefer<br />
doner Bankier tausend Münzen ir. knap- e ae^wemuMer mit app s j ^ ^ ^ ^ ^ s}ch ^ ^ ^ ^ ^ Q]flck ^ ^<br />
pen neun Minuten zahlen und gleichzeitig ^ l u J* h °£ ^e Straubinger den Arm gleich geschlagen zu geben. Er werde halt zu seinen Gunsten auf. Ja noch mehr: Der<br />
ordnen konnte. Schlage hob ihn fallen liess, sich um- am Montag anderswo anklopfen. Gute Ma- Beamte machte ihn darauf aufmerksam, dass<br />
Dieser kleine Ausschnitt zeigt w» das zum ^cmag^o££ J siesichgedacht, war . schinisten seien immer gesucht, und wenn es er die Fesseln als sein Eigentum betrachten<br />
«Neue Wiener Journal» kommentiert wie ^ ü ^ \ ^ ^ md si i , du h' ab est hier nicht gehe, so gehe es dort. Vorgesetzte könne, wenn sich innerhalb eines Jahres nieeintrachtich<br />
die Volker den Kampf um den re« I^KUK:araüj u J nf * h Freude# Vor gebe es in der ganzen Welt, und den Mund zu mand melde, der sich als Eigentümer der<br />
2 SummLif 'aSSLÄ Sch^ 2 S war dann" eint' gekommen Chatte halten müsse man früher oder später doch Stahlschel.en legitimiere Ob Andre Billat<br />
Ä * hSZ^ nrFnScSun? wird so von der Saaltüre aus gerufen: Straubinger, lernen. Besser früher.» ' nach diesem Missgeschick noch Wert darauf<br />
t2hi^Tälle? denf de? RekorXnge? auf die Direktion! Und da hatte ihr Herz ge- Straubinger schlückelte still an seinem Bier legt, verschweigt der cMatm*.<br />
^^:ģī -"* ganz stark, ganz schmerzlich, jjd - g ^ ^ - g hm^sJe ^ ^ ^<br />
sättigt zu sein.<br />
t$00@Sr<br />
B ub nörte er zu * nickte zur Zustimmung Der neuerbaute 17.000-Tonnen-Dampfer<br />
T\» Lf * *7 **f * «lÜ^ff mit dem Kopf oder rieb sich nachdenklich das «Sud Americano» war aui seiner Jungfern-<br />
Dte kleitie /jettleflii WM ^ Kinn, fühlte sich etwas gescholten, aber sonst fahrt von Deutschland nach New York be-<br />
T-X- c- J D u M +• • « ior.n.o-0 *f&\ Jr ean7 7ufrieden griffen, wo er als das Schwesterschiff des<br />
Die Sirene der Fabrik stiess einen langge- ^—XtfivraÄjflT .7 ZUI e • . „ .., ,. ~. ,... . j#jti_Tywj,Nf^jjgi!~A AI<br />
aen. *> i • H C otif Aam HpiTTiwpcrp 7iim Quartier die «5UQ espreso» m aen<br />
v^rk-Phr<br />
verKenr<br />
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sndame-<br />
»ntrpnpn hpicprpn Tnn iihpr nie Ziegeldächer «i«j^i IWAVHIÖ^^ —••—. "'•* " UI uern ncimwcsc /.um yuai uti UIK . . . , ,, , ,,. ,<br />
ouuainc-<br />
/-., .<br />
def Vorstadtdurchdte gesteckten Zeilen J^lvSW / N äß&L beiden eine Zeitlang schweigend nebeneinan- rika eingefügt werden soll. In Kiel war 01 ar<br />
kahler Häuser über den pappifen K ot de r / ÄttifflR/ A \ V W<br />
de die Stufen des<br />
'<br />
Bubenbergrains hinange- an Bord gekommen ein grosser gelber Kater,<br />
SrtretenäStrasse hin B'war Samstag- / / m M & m \ i^Jw stritten waren, blieb das Mädchen auf ein- ein erprobter Seefahrer, der sich in kurzer<br />
zertretenen oiraaae mn. a> war OOUUMS* nj «*rßiivw>Ail*Npn5^'ft ^j&Vwifw tiUf mal. . , ... , . r— i i« rr Vati AoarUrr /ia
N»6 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
HDBIE S BE. B TT BE<br />
EDEEDQ EFDP^OJ<br />
Aber Madame, Sie sollen ...<br />
niemals bei Tisch Ihr Haar ordnen. Selbst<br />
die hübschesten Locken mit dem zierlichsten<br />
Kamme nicht. Sie sollten nie die uralte<br />
Idiosynkrasie vergessen, die die Kombination<br />
Speise und Haar in jedem Menschen<br />
weckt. Mit dem Pudern und Lippenschminken<br />
ist's eine andere Sache. Eigentlich<br />
dürfte auch dies nicht geschehen, aber man<br />
hat sich einfach daran gewöhnt und diese<br />
Frauen von heute<br />
Dit sechzehnjährige Dorothy Reid hat einen Weltxek«rd<br />
im Gehen, von den Vereinigten Staaten<br />
nach Kanada, von der Ambassador-Brücke, Ont.<br />
errungen. Sie ging diese 2% Meilen lange Strecke<br />
in 36 Minuten und 40 Sekunden und gewann dabei<br />
einen Preis von 250 Dollar.<br />
Verschönerungsmanöver werden bereits<br />
ohne jegliche Assoziation und Animosität<br />
akzeptiert, mögen sie auch angesichts des<br />
Suppentellers oder mit der Zigarette in der<br />
Hand vor sich gehen.<br />
Achten Sie stets darauf,<br />
den Eindruck ihres Anzuges nicht durch die<br />
letzten Details zunichte zu machen. Leider<br />
geschieht dies abeT allzuoft. Das crimen<br />
laesae dieses Gesetzes pflegen die Handschuhe<br />
zu sein. Ein eleganter Mantel, ein<br />
kostspieliger Hut, die Schuhe tadellos zu<br />
diesem Ensemble abgestimmt und dazu<br />
schmutzige Handschuhe, mit abgerissenen<br />
Knöpfen, manchmal noch schlimmeres. Oder<br />
eine Handtasche, die jegliche Fasson bereits<br />
verloren hat, oder, schrecklichster der<br />
Schrecken, eine Strumpfnaht, die anstatt<br />
schnurgerade rückwärts in verzwickten<br />
Windungen an der äusseren Wadenseite<br />
entlang läuft. Genau so, als fänden wir an<br />
einer anscheinend einwandfreien Keramik<br />
plötzlich einen Sprung.<br />
Sie werden niemals<br />
sich jener Destruktivität von Dingen und<br />
Kleidern überlassen, die vielleicht besondere<br />
Erhabenheit und Vornehmheit vertreten soll.<br />
Ein anständiger Schuh gehört auf gute Leisten,<br />
jedes Kleid gehört auf einen Kleiderbügel.<br />
Das sind Dinge, gegen die sich auch<br />
nicht das kleinste Argument aufbringen lässt<br />
Die burschikose Geste der Destruktion hat<br />
mit der vollendeten Dame nichts Gemeinsames.<br />
Höchstens als Schlager der Peripherie.<br />
Sie wissen<br />
stets genau, wie Sie die Einladungsliste zusammenzustellen<br />
haben, um eine möglichst<br />
zusammenpassende und angeregte Gesellschaft<br />
bei sich zu sehen. Sie werden nie<br />
vergessen, zu überlegen, ob Frau X. und<br />
Fräulein N. einander etwas zu sagen haben<br />
werden, ob Herr Y. ein guter Partner für<br />
den Bridgetisch oder Herr N. geneigt ist,<br />
geduldig die Vorführung der neuesten Grammophonplatten<br />
über sich ergehen zu lassen.<br />
Und Sie werden ganz sicher darüber informiert<br />
sein, ob die Tischordnung und die<br />
Speisekarte keine Klippen enthalten. Denn<br />
Sie wissen nur zu gut, welch geringfügige<br />
Kleinigkeiten manchmal die besten Absichten<br />
umstossen können.<br />
Die kultivierte Frau kann<br />
auch durch den überraschendsten Besuch<br />
nicht aus der Fassung gebracht werden,<br />
wenn sie ihr Hausgewand richtig wählt Der<br />
Schlafrock gehört nur in die Abgeschlossenheit<br />
des Schlaf- und Badezimmers. Statt des<br />
Hauskleides kann auch, wie die «Prager<br />
Presse» festhält, ein Pyjama mit halblanger<br />
Jacke getragen werden, das niemals salopp<br />
wirken muss und darf.<br />
Die Woge der Barette<br />
Sie galten seit jeher als künstlerische Kopfbedeckung.<br />
Schon vor vielen Jahren tauchte<br />
hie und da eine «künstlerisch veranlagte»<br />
Dame auf, die es wagte, eine Wagnerkappe<br />
mit grösserem oder kleinerem Erfolg aufzusetzen.<br />
Und da diese kühnen Damen zumeist<br />
aus den Reihen der Blaustrümpfe stammten,<br />
war das arme Barett eine geraume Zeit hindurch<br />
diskreditiert.<br />
Dessenungeachtet aber geht das Barett<br />
gleich einem roten Faden durch Jahre hindurch<br />
in den verschiedensten Wandlungen<br />
durch die Geschichte der Hutmode. Einmal<br />
sind es Riesenbarette, deren Kopf in einer<br />
einzigen schmalen Leiste zusammen errafft<br />
ist, die knapp der Stirne anliegt, ein andermal<br />
sind sie reichgefältet. Einmal sind sie durch<br />
Unterlagen versteift, das nächstemal weich,<br />
einmal tief in die Stirne gezogen, um sie das<br />
nächstemal fast freizulassen. Aber immer hat<br />
das Barett eine Grundeigenschaft: es fällt tief<br />
in den Nacken hinein, ob nun natürlich oder<br />
gekünstelt<br />
Die Gegenwart hat ein Barett geschaffen,<br />
das zu den anmutigsten und reizvollsten<br />
Kopfbedeckungen zu zählen ist, — allerdings<br />
dann, wenn es ein Haupt bedeckt, das berechtigt<br />
ist, es zu tragen. Das Barett von heute,<br />
mag es aus Samt oder weichem Filz gefertigt<br />
sein, schmiegt sich der Stirne und fast dem<br />
ganzen Kopfe eng an; rückwärts fällt es verhältnismässig<br />
tief in den Nacken und oftmals<br />
weicht es von der klassischen Form darin ab,<br />
dass es seitlich oder rückwärts durch eine<br />
Schlupfe bereichert ist Es ist schwer zu sagen,<br />
ob solch ein Plus nicht manchmal ein Minus<br />
bedeutet. Das hängt von verschiedenen<br />
Bedingungen ab.<br />
Wesentlich und notwendig ist es vor allem,<br />
dass Barette nur Köpfe zieren, die sie zu tragen<br />
berufen sind. Die Form des Gesichtes<br />
Das Mode-Barett<br />
und die Proportion des Kopfes sind ausschlaggebend.<br />
Vor allem sollten niemals<br />
Frauen mit banalem oder allzu rundem Gesicht<br />
Barette tragen, noch solche, die eine<br />
niedere Stirne haben. Aber ganz sicher niemals<br />
Frauen, die einen kurzen Hals und einen<br />
allzu runden, gedrungenen Kopf haben. Das<br />
aus der Stirne geschobene, weit in den Nakken<br />
reichende Barett setzt eine gewölbte,<br />
reichlich hohe Stirne und vornehmlich eher<br />
einen längeren als einen kürzeren Hals voraus.<br />
Nur bei ganz langem, schlankem Halse<br />
sehen die verschiedenen Enden und Schlupfen<br />
anmutig aus und bedeuten das oberwähnte<br />
Plus.<br />
Am wirksamsten sind die allereinfachsten<br />
Barette. Wie ja die Mehrzahl der wirklich<br />
hübschen Dinger ihre raison d'etrein der Qualität<br />
des Materials und in der Linie haben;<br />
deshalb müssen wir dieser Formlosigkeit,<br />
schreibt die für ihre feinfühlige kulturelle Einstellung<br />
bekannte Zdenka Wallerson in der<br />
Pragerpresse, das nötige Skelett selbst liefern.<br />
«Sie» darf lügen.<br />
«Eine Frau hat das Recht zu lügen, wenn<br />
sie durch eine Unwahrheit ihre Ehre retten<br />
kann und vermeidet, dass ihr Ruf leidet»<br />
Dieses Urteil hat ein Chicagoer Richter,<br />
Marcus Kavanaugh, jüngst ausgesprochen.<br />
Es handelte sich um eine Meineidsklage gegen<br />
eine Frau Leontine Foley, die angeklagt<br />
war, ein falsches Zeugnis bei der Nichtigkeitserklärung<br />
ihrer Ehe mit einem gewissen<br />
Gilbert abgelegt zu haben. Der Richter<br />
führte in seinem Urteil aus: «Ich kümmere<br />
mich nicht darum, ob Frau Foley im Verlauf<br />
des Prozesses die Unwahrheit gesagt<br />
hat Wenn die Wahrheit eine Erniedrigung<br />
oder eine Entehrung für das ganze Leben<br />
einer braven Frau bedeutet und wenn sie<br />
durch eine Lüge niemanden ein Unrecht zufügt,<br />
so vertrete ich die Anschauung, dass<br />
diese Lüge gerechtfertigt ist.»<br />
schreibt Ihnen 1<br />
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T. A. 399. Südfrankreich-Spanien. Am angenehmsten<br />
reisen Sie im März oder April. Die Strassenverhältnisse<br />
sind Ihnen, was die Schweiz anbetrifft,<br />
wahrscheinlich bekannt, was Frankreich<br />
anbelangt, kann ich Ihnen zu Ihrer Reise nur gratulieren,<br />
da die Strassen von Genf, Lyon, Valance,<br />
Avignon, Ntmes, Montpellier bis Perpignan ausgezeichnet<br />
sind. Avignon können Sie ohne weitere<br />
Umwege besuchen, da Sie ja von Orange her direkt<br />
nach dorten kommen. Ferner haben Sie herrlich<br />
Gelegenheit, zwischen Avignon und Nimes die alten<br />
römischen Wasserleitungen Pont du Gard zu<br />
besichtigen. Die Abzweigung über Pont du Gard ist<br />
ca. 23 km von Avignon, mitten im Dorfe Remollens,<br />
und halten Sie sich dann rechte, anstatt links über<br />
die Hängebrücke. Direkt von der spanischen<br />
Gienze Le Puthus weg haben Sie wundervolle<br />
Strasse über Figueras, Gerona, Lars Planas, Mataro<br />
bis Barcelona.<br />
Was Unterkunftsverhältnisse anbelangt, kann<br />
ich sagen, dass es auf der ganzen Strecke gut ist.<br />
Die Strasse Barcelona-Madrid ist, richtig ausgedrückt,<br />
eine Musterstrasse, gleichzeitig können Sie<br />
auf jener Strecke einen wunderbaren Abstecher<br />
nach Monserat maichen, der sich lohnen wird. Was<br />
die Sprache anbelangt, kommen Sie mit Französich<br />
schon durch, w«ms Ihnen vielleicht hie und<br />
da etwas Spanisch vorkommt.<br />
T. F. 400. Fähpen in Portugal. Kann mir jemand<br />
Auskunft geben, welche Fähre man benützt,<br />
um im Süden von Portugal zwischen Bajadoz und<br />
Villa Real de Santo Antonio ins Land einzureisen?<br />
Sind die Fähren Tag und Nacht im Betrieb und<br />
wo übernachtet man am besten in der Nähe derselben,<br />
wenn dieselben z. B. abends nicht mehr benützt<br />
werden können? L. S. in B.<br />
T. F. 401 Riviera : Es stehen mir für einen Aufenthalt<br />
an der Riviera, mit Hin- und Rückreise,<br />
14—16 Tage zur Verfügung. Wer kann mir einen<br />
Ort für den Aufenthalt empfehlen ? — Ich ziehe<br />
einen Ort an der französischen Riviera vor. aber<br />
nahe der italienischen Grenze. Ich nehme an,<br />
dass der Grenzübertritt sich leicht bewerkstelligen<br />
lässt. Für Hin- und Rückreise von Zürich aus<br />
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möchte ich nicht gerne mehr als 5—6 Tage verwenden,<br />
dabei möglichst je eine sepaiate Route<br />
wählen, und zwar eine solche, die vom Standpunkt<br />
des Automobilisten und Naturfreundes aus, möglichst<br />
dankbar ist. Es muss nicht unbedingt die<br />
kürzeste Route sein, aber ich. lege Wert aiuf guten<br />
Strassenzustand.<br />
Wie hoch sind Fahrsteuern in Frankreich und<br />
Italien? Ich denke, das Triptyk, Freipass, Internationaler<br />
Fahrausweis und persönlicher Pass genügen.<br />
Ich besitze einen Sechszylinder, 4—5 Plätzer<br />
und wäre bereit, ein bis zwei Gäste, vorzugsweise<br />
Ehepaar, gegen zu vereinbarende Kilometer-Entschädigung,<br />
mitzuführen. Welche Kilometer-Entschädigung<br />
kann ich pro Person verlangen, wenn<br />
neben mir noch meine Frau mitfährt ?<br />
E. 0. in Z.<br />
T. F. 402. Beaulieu : Ich beabsichtige, anfangs<br />
Februar, eine vierzehntägige Reise nach der französischen<br />
Riviera zu machen und möchte wissen,<br />
ob ich da mit einem geschlossenen oder offenen<br />
Wagen fahren soll. Wie teile ich mir die Strecke<br />
für die Hinreise ein. und wo fahre ich am besten<br />
durch? Ausgangspunkt der Tour ist Basel. Für<br />
nähere Auskünfte wäre ich dankbar. E. C. in B.<br />
Unser Kreuzworträtsel<br />
Losung aus Nr. 4.<br />
Wagrecht: 1 Samos. 6 Malz. 9 Erika. 10 Leeds.<br />
12 Bondi. 13 Goal. 14 Lagosta. 16 Escalade. 17<br />
Fernrohr. 18 Na. 19 Dynastie. 21 Ode. 22 Tea.<br />
23 Samen. 25 et. 27 Sao. 28 Eagle. 35 Alfred.<br />
36 Ale. 38 Roma. 39 Elf. 41 Lord. 43 Sirenen.<br />
44 il. 45 Altar. 46 Ob. 47 Adam. 49 Kaaba. 50<br />
Heu. 51 Uhu. 52 entfernen. 53 Narbe.<br />
Senkrecht: 1 Segen. 2 Arosa. 3 Oklahoma. 4<br />
Legende. 5 Leo. 6 Moor. 7 Ancona. 8 Zierde. 10<br />
Lady. 11 Stettin. 14 Laden. 15 Ariel. 17a Neapel.<br />
17b Haarlem. 20 Anton. 21a Deo. 24 Aster. 26<br />
Egal. 29 Afrika. 30 Gral. 31 Edenhall. 32 Aosta.<br />
33 Starr. 34 Tenor. 37 London. 40 Lebrun. 42<br />
Dampf. 47 Ale. 48 Alt. 49 Kur.<br />
Richtige Lösung: Herr Alfred Weinbeck. Maler,<br />
Zürich.<br />
Eine zähe Schönheit.<br />
Bei einem Schönheitswettbewerb für Frauen<br />
über 60 Jahren, der nach einem Diner alter<br />
Damen in Nottingham veranstaltet wurde,<br />
ging die 82 Jahre alte Frau Marie White als<br />
Siegerin hervor.<br />
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Kalte und warme Speisen zu ieder lageszeit<br />
Auskunft über Fahr- und Iransportverhaltnisse,<br />
lei. li. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />
Hfiflicbf Fmnfehlune Steiaer & Gurtner.<br />
Ja gewies' polizeiliche Verhöre und Rapporte,<br />
Menschenansammlungen und all das Drum und<br />
Dran sind mir sehr peinlich. Ich gehe diesen Dingen<br />
aber aus dem Wege, indem ich immer gleich<br />
für Schadendeckung sorge. Aus diesem Grund gehört<br />
auch dieser Laternenpfahl zu meinem ständigen<br />
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Bündnerstube - Spezialitätenküche<br />
eine Tugend<br />
oder eine Untugend?<br />
Brillat-Savarin, der Autor der „Psychologie du Goüt" hat den Satz<br />
geprägt, dass die Zusammensetzung eines neuen Speiserezeptes für das<br />
Glück der Menschheit eine viel grössere Bedeutung habe, als die Entdeckung<br />
eines neuen Gestirns. Nun braucht man keineswegs ein hochkultivierter<br />
Franzose zu sein, der, die Feinschmeckerei als geistige<br />
Funktion bewertend, von jedem Schriftsteller die Schöpfung mindestens<br />
eines der französischen Esskultur würdigen Gerichtes erwartet, um den<br />
Einfluss einer sich über Lieblosigkeit und Eintönigkeit erhebenden<br />
Küche auf die Kultur im allgemeinen und das Lebensgefühl im besondern<br />
festzustellen. Auch in unsern Gauen verfügen wir über berühmte<br />
Zubereitungsarten, die aus den Früchten des Landes und dem Fleisch<br />
seiner Tiere lukullische Leckerbissen entstehen lassen, wenn man sie<br />
kennt. Unsere Rezept-Sammlung<br />
macht Sie mit ihnen in geeigneter Darstellungsform bekannt. Das Wasser<br />
läuft Ihnen schon bei der Lektüre der Rezepte zusammen, die nach<br />
ihnen bereiteten Gerichte aber rufen stets neuen, herrlichen Genüssen.<br />
Damit allein ist schon die Frage gelöst, ob man, ohne üppig zu sein,<br />
einer seinen Verhältnissen entsprechenden Esskultur huldigen dürfe. Die<br />
Weckung des Appetites ist die beste Vorausbedingung für eine störungsfreie<br />
Verarbeitung der Nahrungszufuhr durch den Körper. Grund genug,<br />
die „234 fini Plättli" kennen zu lernen. Preis des elegant gebundenen<br />
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6 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Auch eine wichtige Frage:<br />
Der Weltkampf um Petroleum und Benzin!<br />
Wie z. B. im Kohlenbergbau, so haben sich<br />
auch in der Erdölindustrie während der letzten<br />
Jahre Spannungen eingestellt, die neuerdings schärfere<br />
Formen anzunehmen drohen. Es ist bei der<br />
allgemeinen Aufwärtsbewegung der Weltwirtschaft<br />
auffallend, dass gerade die beiden wichtigsten<br />
Energiequellen der Welt Entwicklungsschwierigkeiten<br />
ausgesetzt sind. Wenn diese sich auch in beiden<br />
Fällen als Missverhältnis zwischen Produktionsfähigkeit<br />
und Bedarf äussern. so sind sie doch in<br />
der Erdölindustrie grundsätzlich anders zu beurteilen<br />
als im Kohlenbergbau. Während dieser in den<br />
vergangenen Jahren um die Erhaltung einer einmal<br />
erreichten Absatzhöhe zu kämpfen hatte, erfuhr<br />
der Erdölbedarf der Welt eine ständige und<br />
schnelle Steigerung, deren Ausmass folgende Uebersicht<br />
über die Entwicklung der Hauptverbraucher<br />
flüssiger Brennstoffe veranschaulicht:<br />
Welthandelstonnage<br />
1. Juli 1925 1. Juli 1929<br />
WU. »/.der M1U. •/, der<br />
Mit Dampfantrieb Br.-B..-T. Weit Br.-R.-T. Welt<br />
davon mit Kohle geheizt 41,9 64.71 40,4 59,29<br />
davon mit Oel geheizt 17,9 27,51 19,4 28.53<br />
Mit Motorenantrieb (Treiböl) 2,7 4,17 6,6 9,73<br />
Motorfahrzeugbestand der Welt<br />
(in 1000 Stück)<br />
Anfang 1925 Anfang 1928 Anfang 1929<br />
21 285 29 540 31 912<br />
Die Absatzschwierigkeiten, mit denen die Erdölindustrie<br />
der Welt zu kämpfen hat. rühren daher<br />
Amtliche Anzeigen<br />
dass die Produktion schon seit längerer Zeit dem<br />
Verbrauch vorausgeeilt ist. Dazu kommt, dass durch<br />
technische Verbesserungen in der Rohölverarbeitung,<br />
besonders durch vermehrte Anwendung des<br />
Crackens, eine Steigerung der Benzinausbeute je<br />
Einheit verarbeiteten Rohöls erzielt worden ist, wodurch<br />
der wachsende Benzinbedarf mit einer relativ<br />
geringeren Rohölmenge befriedigt werden konnte.<br />
Seit 1927 hat der Abstand zwischen Produktion<br />
und Verbrauch sich immer mehr vergrössert, so<br />
dass die nicht absetzbaren Rohölmengen bis zu<br />
einer Höhe aufgelaufen sind die selbst für die an<br />
grosse Vorräte gewöhnte Erdölindustrie bedenklich<br />
wird.<br />
Vorräte an Roherdöl In den Vereinigten Staaten<br />
(in 1000 Tonnen).<br />
Ende Januar Ende Dezember<br />
1925 57 089 61664<br />
1926 60 435 57 471<br />
1927 50 851 66 214<br />
1928 67 726 69 343<br />
1929 70113 76 729<br />
Insgesamt hat sich die Welt-Erdölproduktlon<br />
von 1925 bis 1928 um fast 25% vergrössert, wobei<br />
der Hauptteil der Zunahme auf die Vereinigten<br />
Staaten entfällt Verhältnismässig hat sich allerdings<br />
die Ausbeute in Venezuela und Columbien am<br />
stärksten erhöht. Venezuela ist heute nächst den<br />
Vereinigten Staaten der bedeutendste Erdölproduzent<br />
der Welt. Auch die russische Erdölindustrie<br />
hat wieder einen grossen Aufschwung genommen<br />
Das gleiche gilt für Rumänien, das seine Förderung<br />
seit 1925 mehr als verdoppelt hat. Ebenso<br />
haben die erdölfündigen Gehipte Asiens besonders<br />
Persien, steigende Produktionsziffern aufzuweisen<br />
Angesichts der zunehmenden Automobilisierung und<br />
Motorisierung der Welt dürfte es keinem Zweifel<br />
unterliegen, dass eine vorübergehende Drosselung<br />
der Förderung und vor allem eine allgemeine Einstellung<br />
neuer Bohrungen genügen würde, um<br />
schnell einen Ausgleich zwischen Produktion und<br />
Verbrauch herbeizuführen. Die Vereinigten Staaten,<br />
die nicht allein die grösste Erdölförderung haben,<br />
sondern als Land mit der leistungsfähigsten Raffinierungsindustrie<br />
auch die grösste Rohöleinfuhr der<br />
Welt aufweisen, haben naturgemäss ein vornehmliches<br />
Interesse an einer internationalen Produktionsregelung,<br />
zumal sie bei der bisher betriebenen<br />
Bohrwirtschaft eine vorzeitige Erschöpfung ihrer<br />
Erdölvorräte befürchten müssen. Indessen hat sich<br />
die Lösung des Restriktionsproblems als recht<br />
schwierig erwiesen. Immer wieder sind Versuche,<br />
die Förderung einzuschränken, gemacht worden,<br />
jedesmal aber wurden sie schon nach kurzer Zeit<br />
von einer um so lebhafteren Bohrtätigkeit abgelöst.<br />
Dabei dürfte bis zu einem gewissen Grade die<br />
Macht der mittleren und kleinen Produzenten, auf<br />
die besonders in den Vereinigten Staaten ein nicht<br />
unerheblicher Teil der Produktion entfällt, bisher<br />
unterschätzt worden sein. Die neueste Massnahme,<br />
die in Amerika seitens einer der grössten Erdölgesellschaften<br />
getroffen wurde und in einer plötzlichen,<br />
starken Preisherabsetzung bestand, dürfte<br />
die weniger kapitalkräftigen Unternehmungen einer<br />
Restriktion geneigter machen. Wie weit die Aktion<br />
durch einen Gegensatz zwischen amerikanischen<br />
und englisch-holländischen Gruppen mit veranlagst<br />
ist, lässt sich nicht klarlegen, wie überhaupt die<br />
Wir suchen<br />
für unsere Ersatzteil-<br />
Abteilung einen branchekundigen<br />
Lage auf dem Welterdölmarkt zur Zeit noch ganz<br />
undurchsichtig ist<br />
-f-<br />
Das Automobil in Oesterreich. Nach dem<br />
soeben erschienenen Wirtschaftsbericht für<br />
1928 der Kammer für Handel, Gewerbe und<br />
Industrie in Wien hat jenes Jahr einen steten<br />
Anstieg der Anzahl der Automobile und Motorräder<br />
gebracht, der 22 Prozent ausmachte.<br />
An diesem Prozentsatz haben die Lastwagen<br />
einen viel grösseren Anteil als die Personenwagen.<br />
Ende 1928 war die Anzahl der<br />
erstem achtmal so gross wie 1919, die der<br />
letztern 3,6 mal. Oesterreichs Autoindustrie<br />
deckte 1928 60 Prozent des Inlandbedarfs,<br />
der 5187 Autos betrug, während 40 Prozent<br />
der Produktion, vor allem nach Deutschland<br />
und den Randstaaten, ausgeführt wurden.<br />
Im Vergleich mit andern Ländern ist der<br />
Prozentsatz der Motorräder ein hoher. Die<br />
Zunahme betrug 1928 nicht weniger als 7916<br />
Stück, wovon 53 Prozent aus dem Auslande<br />
eingeführt wurden. Im gleichen Zeitraum<br />
wurden in Oesterreich 8500 Maschinen erzeugt,<br />
davon wurden über 4000 ausgeführt<br />
Für 1929 liegen erst einige kurze Angaben<br />
über die erste Jahreshälfte vor. In diesem<br />
Zeitraum betrug die Zunahme der Personenwagen<br />
3008 Stück, die der Lastwagen 1514,<br />
die der Motorräder 5895.<br />
• * *<br />
-o-<br />
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Theoretischer Unterricht sollte erteilt werden können. Stadt Pensionskasse.<br />
Antritt 28. April <strong>1930</strong>.<br />
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Der Automobilkalender hat mit seiner Zusammenfassung<br />
der betriebswirtschaftlichen Gegebenheiten<br />
des Automobilbetriebes seine Notwendigkeit<br />
als Nachschlagewerk seit über einem Dezennium<br />
bewiesen. Er gehört heute zum eisernen<br />
Bestand jedes Wagens. Dieses<br />
allgemeine Bedürfnis machte<br />
die Schaffung einer besondern<br />
französischen Ausgabe zur unumgänglichen<br />
Notwendigkeit. Beide<br />
Ausgaben enthalten alle nur erdenklichen<br />
Vordrucke u. Ablesetabellen<br />
für Fahrpraxis und Kontrolle<br />
und sind mit einer Rekapitulation<br />
des technischen Wissens<br />
vom Automobil versehen. Wie<br />
bei jedem Kalenderwerk ist auch<br />
bei ihnen der Verkauf an die beiden<br />
Monate Dezember und Januar<br />
gebunden. — Eine Lieferungsgarantie<br />
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Verlag, Adiaiiiietraü.qii, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagneische Verlagsaaslalt, Bern,