E_1930_Zeitung_Nr.017
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 28. Februar <strong>1930</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
26. Jährgang. - N° 17<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
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Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Ein gutes Omen<br />
Wie wir bereits in der letzten Nummer der<br />
« Automobil-Revue » mitteilen kannten, hat<br />
über der kantonalen Volksabstimmung in<br />
Schwyz ein guter Stern geleuchtet. Mit 6206<br />
gegen 2556 Stimmen ist das Gesetz über den<br />
Strassenausbau angenommen worden. Es<br />
wäre unrecht, wollten wir der tapfern<br />
Schwyzer Bevölkerung für ihren grosszügigen<br />
Entscheid nicht ein wohlverdientes<br />
Kränzlein winden. Man weiss, dass gerade<br />
unsere kleinen Kantone mit Qlücksgütern<br />
nicht gesegnet sind und dass ihre Finanzsäckel<br />
gewöhnlich eine bedenkliche Leere<br />
aufweisen. Wird in Zukunft mit der in der<br />
ganzen Schweiz lange Zeit wohl bekannten<br />
Bussenpraxis im kleinen Ländchen Schwyz<br />
endgültig aufgeräumt, so dürfte sicherlich der<br />
Entscheid vom 23. Februar dem Ländchen<br />
Schwyz und damit seiner Bevölkerung in erfreulichem<br />
Masse zugute kommen.<br />
Das Strassenverkehrsgesetz ermächtigt den<br />
Regierungsrat, die Kantonsstrassen den Verkehrsbedürfnissen<br />
entsprechend auszubauen.<br />
In allererster Linie sollen die wichtigsten<br />
Durchgangsstrassen an die Reihe kommen,<br />
haben sie doch den grössten Verkehr auszuhalten.<br />
Die Kostendeckung ist durch eine Anleihe<br />
vorgesehen. Zwei Millionen sollen flüssig<br />
gemacht werden, um an den Ausbau der<br />
Durchgangsstrassen Meggen-Küssnacht-Arth-<br />
Brjwnen-Urnergrenze und Richterswil-Pfäffi-.<br />
kon-Keichenburg schreiten zu können. Die<br />
jährlichen Benzinzollerträgnisse, die in steigender<br />
Kurve begriffen sind, sowie der Ertrag<br />
der Motorfahrzeuggebühren und der<br />
Baggereibewilligungsgelder sollen das Anleihen<br />
verzinsen und in kurzer Frist amortisieren-<br />
Nach 8 Jahren soll das Loch wieder gestopft<br />
sein.<br />
Ferner ist vorgesehen, dass eine weitere<br />
Million flüssig gemacht wird, sobald die Autömobiltaxen<br />
eine Erhöhung erfahren haben<br />
werden und zwei weitere Millionen sollen gewährt<br />
werden, wenn das veraltete Vermögenssteuersystem<br />
durch ein modernes Einkommensteuergesetz<br />
ersetzt sein wird.<br />
Also die Schwyzer haben es brav gemacht;<br />
wie ihre Altvordern haben sie einen kühnen<br />
Wurf gewagt und haben vor einer Aussähe<br />
von 5—6 Millionen nicht' zurückgescheut,<br />
um ihre Strassen den modernen Bedürfnissen<br />
' anzupassen. Sie werden es sicherlich<br />
nicht zu bereuen haben, wird doch der Ausbau<br />
des schwyzerischen Strassennetzes eminent<br />
dazu beitragen, den einheimischen wie<br />
auch den fremden Touristenverkehr in ihr<br />
Land zu führen. Wenn auch nicht jedes Automobil<br />
im Kanton Schwyz stationieren wird,<br />
so darf doch mit aller Bestimmtheit damit<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
(20. Fortsetzung)<br />
In dieser Sache haben wir es nun zuerst<br />
mit dem belastenden Auftreten des jungen<br />
Gjaernaes zu tun, das geradezu auf eine Teilnahme<br />
an der Ermordung des Forstmeisters<br />
hindeutet, dann mit dem Morde, und dann.mit<br />
dem eisernen Wagen, der auch mit der Sache<br />
im Zusammenhange zu stehen scheint. Solange<br />
ich bei meinen Schlussfolgerungen von<br />
der Voraussetzung ausging, dass diese drei<br />
Vorgänge zusammengehörten, stiess ich immer<br />
nur auf Wirrwarr und wieder auf Wirrwarr,<br />
aber sowie ich begann, die einzelnen<br />
Dinge auszuscheiden, die Verwicklungen des<br />
Rätsels zu entwirren, wurde das Ganze<br />
durchsichtiger. Lieber Freund, wir haben es<br />
nicht nur mit einer Sache zu tun — sondern<br />
mit drei verschiedenen Dingen. Die Saohe<br />
von dem jungen und alten Gjaernaes ist eine<br />
Angelegenheit für sich, der eiserne Wagen ist<br />
auch eine Angelegenheit für sich.»<br />
«Und dann die Morde,» warf ich ein.<br />
«Der Mord.» berichtigte der Detektiv, «denn<br />
gerechnet werden, dass vom grossen Goldstrom,<br />
der in die Schweiz fliesst, auch ein<br />
Nebenflüsslein den Kanton Schwyz erreicher<br />
wird. Ebenso bedeutungsvoll ist das mit. dem<br />
ersten in Zusammenhang stehende Stmssensubventionsgesetz,<br />
das eine Erhöhung der<br />
Subventionssumme an die Gemeinden von<br />
jährlich 30,000 Fr. vorsieht. Es ist.dies ein<br />
Gesetz, das wesentlich dazu beitragen wird,<br />
um der Staubplage energischer auf den Leib<br />
rücken zu können. Der Schwyzer Souverän<br />
hat es mit 6315 gegen 2398 Stimmen angenommen.<br />
Darnach leistet der Kanton in Zukunft<br />
pro Kilometer an die in drei Klassen<br />
eingeteilten Strassen 150 Franken für erste<br />
Klasse bis 80 Franken dritter Klasse, was für<br />
die kleinen finanzschwachen Gemeinden immerhin<br />
von einiger Bedeutung sein dürfte.<br />
Der Abstimmungstag vom 23. Februar hat<br />
gezeigt, dass der Kanton Schwyz gewillt ist,<br />
auf neuen Wegen und bessern Strassen zu<br />
marschieren. Seien wir dessen froh und hoffen<br />
wir, dass es nicht mehr allzu lange gehe,<br />
bis durch Einführung eines neuen Steuergesetzes<br />
noch ein weiterer Schritt vorwärts getan<br />
werden kann. Das Schwyzer Volk hat<br />
am letzten Sonntag im Interesse seiner, wirtschaftlichen<br />
Selbsterhaltung einen recht klugen<br />
und fortschrittlichen Entscheid gefällt.<br />
x<br />
Strassenpolltik Im Süden.<br />
Man weiss, dass im Reiche Mussolinis tüchtig<br />
gearbeitet wird und dass der italienische<br />
Diktator alles daran setzt, um sein Land einer<br />
bessern wirtschaftlichen Zukunft entgegenzuführen.<br />
Man kann sich zu diesem Manne politisch<br />
einstellen wie man will, eines ist sicher:<br />
mit klarem Auge hat er die fundamentale<br />
Wichtigkeit eines wohlausgebauten Strassennetzes<br />
erfasst. Italien ist heute das Land, das<br />
nicht nur mehr über geordnete Eisenbahnverhältnisse<br />
verfügt, sondern sich ein Strassennetz<br />
aneignet, das in wenigen Jahren für alle<br />
übrigen Länder vorbildlich sein dürfte. Auf<br />
dem Gebiete der Automobilstrassen ist es<br />
bahnbrechend vorangegangen.<br />
Mussolini verbindet aber mit seinem wirtschaftlichen<br />
Ziele auch militärpolitische Bestrebungen.<br />
Wenn auch die italienischen Diplomaten<br />
an keiner internationalen Konferenz<br />
fehlen, da über sogenante Abrüstung gesprochen<br />
wird, so verfolgt Mussolini doch den alten<br />
lateinischen Wahrspruch, dass nur ein gewappnetes<br />
Land den Frieden garantieren<br />
kann. Es ist deshalb ganz klar, dass der fortwährende<br />
Ausbau der italienischen Gebirgsstrassen<br />
nicht nur dem Verkehr, sondern auch<br />
der militärischen Bereitschaft des Landes<br />
es handelt sich nur um einen. Der alte Gjaernaes<br />
wurde nicht ermordet, nur der Forstmeister.»<br />
«Aber ahnen Sie denn nicht, wer den Forstmeister<br />
erschlagen hat?» fragte ich.<br />
«Jawohl, doch,» erwiderte Asbjörn Krag,<br />
«ich könnte noch heute hingehen und mit Fingern<br />
auf ihn zeigen.»<br />
Der Detektiv verliess rasch mein Zimmer<br />
und rief zu mir hinein:<br />
«Ich sitze hier und warte auf Sie. Sie müssen<br />
sich nun beeilen, denn wir haben um sechs<br />
Uhr Ebbe.»<br />
«Versprechen Sie mir also, dass ich den'<br />
eisernen Wagen zu sehen bekomme?» fragte<br />
ich neugierig.<br />
«Ich will tun, was ich kann,» erwiderte er.<br />
Ich glaube, Sie können so manches, was andere<br />
Menschen nicht vermögen,» rief ich zu<br />
ihm hinaus.<br />
«Sie sind ja ein reiner Zauberkünstler.»<br />
«Ich bin nur ein Mensch,» antwortete<br />
Asbjörn Krag, «aber ich irre mich selten.<br />
Beeilen Sie sich bitte.»<br />
Rasch zog ich mich an. Ich fieberte förmlich.<br />
War dies die Spannung infolge der Erzhlung<br />
des Detektivs oder war es die Reaktion<br />
nach der Ohnmacht? Sicher trug alles<br />
beides die Schuld daran. Jedenfalls war es<br />
dient. Uebrigens wird unsere Ansicht durch<br />
einen Aufsatz des Generals Bobbio in der<br />
« Rivista Militare Italiana » bestätigt, wo die<br />
betreffende massgebende militärische Persönlichkeit<br />
auf die ausserordentliche Wichtigkeit<br />
gut ausgebauter Gebirgsstrassen für<br />
einen Gebirgskrieg und die ersten einleitenden<br />
Operationen hinweist. Der italienische<br />
General hat nicht unrecht. Die Kriegsgeschichte<br />
aller Zeiten lehrt uns, dass die ersten<br />
Stunden eines beginnenden Krieges, der<br />
erste glückliche Sprung in Feindesland alle<br />
spätem Operationen vorbereiten und dem<br />
Waffengang die entscheidende Wendung geben<br />
können. Deshalb kommt der betreffende<br />
General in seinem Aufsatz auch zur Schlussfolgerung,<br />
dass es gelte, die Alpen militärisch<br />
für den Krieg derart vorzubereiten,<br />
dass die Manövrierfähigkeit der Truppen aufs<br />
höchste ausgenützt werden könne.<br />
Der kontinuierliche Ausbau der italienischen<br />
Gebirgsstrassen bis an unsere Grenze<br />
und die mutmassliche offizielle Kundgebung<br />
des Generals Bobbio sollten für uns aufklärend<br />
genug wirken. Es hat keinen Sinn —<br />
man gestatte uns, darauf hinzuweisen — den<br />
Kopf in den Sand zu stecken, um den Friedensapostel<br />
spielen zu wollen. Es hätte jedoch<br />
auch keinen Sinn, über die italienischen<br />
Massnahiren deswegen das Herz zu verlieren.<br />
Aber es ist notwendig, dass man auch<br />
bei uns darüber offen spreche und dass die<br />
Behörden die Vorgänge in Italien genau verfolgen<br />
und sich entsprechend einrichten. Die<br />
«Äntomobil-Revue» hat zu verschiedenen<br />
Malen die Gelegenheit wahrgenommen, im<br />
Interesse der Selbsterhaltung unseres Landes<br />
auf die Wichtigkeit des Ausbaues unseres<br />
Alpenstrassennetzes hinzuweisen. Wir wissen<br />
genau, dass der Ausbau solcher Strassen gewaltige<br />
Summen verschlingt. Wir wissen<br />
auch, dass unsere Bahnen ängstlich darüber<br />
wachen, dass ihnen ja keine Konkurrenz entstehe.<br />
Aber Aengstlichkeit und egoistische Interessen<br />
waren noch nie leitende Gedanken<br />
staatspolitischer Natur. In militärpolitischer<br />
Hinsicht war die Festlegung unserer Eisenbahnschienen<br />
auf rein elektrische Kraft ein<br />
gewagtes Unternehmen. Elektrische Leitungen<br />
können in einem eventuellen Kriege<br />
sofort zerstört werden. Wir brauchen deshalb<br />
als Ersatz die Strasse. Die Strasse, welche<br />
für die Manövrierfähigkeit unserer Truppen<br />
und für deren Nach- und Rückschub<br />
sorgt. Strassenprobleme wie Sanetsch, Pragel,<br />
Segnes und andere mehr sind deshalb<br />
nicht Hirngespinste einiger weniger Männer,<br />
sondern Projekte, die dazu dienen würden,<br />
nicht nur in volkswirtschaftlicher Hinsicht allen<br />
grössten Nutzen zu bringen, sondern auch<br />
die Schlagfertigkeit unserer Armee wesentlich<br />
zu steigern. Man vergesse dies in unsern<br />
obersten Behörden nicht. Ein offenes Wort<br />
mir klar, dass ich mich sehr freute, aus dem<br />
Zimmer herauszukommen. Asbjörn Krags<br />
ewiges, aufregendes Gerede von dem alten<br />
toten Manne, von dem Morde, vom eisernen<br />
Wagen hatte mich nach und nach stark niedergedrückt.<br />
So kam es, dass es in meinem<br />
Zimmer nach Kampfer duftete, während die<br />
See draussen durch mein Fenster hellblau<br />
hereinleuchtete.<br />
Endlich war ich fertig. Asbjörn- Krag sass<br />
auf einem Stein am Wege und wartete...<br />
...Es kam schliesslich darauf hinaus, dass<br />
ich den eisernen Wagen nicht zu sehen bekam,<br />
und auch das Geheimnis, das dieses Unglück<br />
bringende Fuhrwerk umgab, nicht gelöst<br />
wurde. Aber es war mir doch ein Trost,<br />
dass Asbjörn Krag anscheinend ebenso enttäuscht<br />
war wie ich selber.<br />
Der Detektiv führte mich über die Heide hin<br />
zu der Stelle, wo wir in der vorhergehenden<br />
Nacht den eisernen Wagen zum Meere hinunterrollen<br />
gehört hatten. Es war ganz ruhig<br />
geworden. Vor dem Strande lagen einige<br />
kleine Boote, mittels deren man das Meer unter<br />
Zuhilfenahme von langen Stangen und<br />
Lotleinen untersuchte.<br />
«Suchen sie den eisernen Wagen?» fragte<br />
ich.<br />
Asbjörn Krag nickte. «Er ist hier heruntergefallen.»<br />
INSERT1O\S-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ctj.<br />
Grössere Inserate nach Seitentaril.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
über diese wenn auch ein wenig heikle Frage<br />
wäre einmal gegeben.<br />
©•<br />
Verbesserung<br />
der Niveau-Uebergänge.<br />
In Nummer 4 der Zeitschrift für Strassenwesen<br />
nimmt sich Ing. C. Kirchhofer, St. Gallen,<br />
in verdankenswerter Weise eines sonst<br />
recht vernachlässigten Problems an. Des<br />
Problems der Verbesserung der Strassenfahrbahn<br />
bei Niveaukreuzungen mit der Eisenbahn.<br />
Jeder Automobilist weiss, dass es in,<br />
dieser Hinsicht an unzähligen Stelle unseres<br />
Landes noch zu verbessern gibt und dass<br />
solche Verbesserungen ein unbedingtes Erfordernis<br />
des modernen Verkehrs darstellen,<br />
solange man sich nicht dazu entschliessea<br />
kann, die Niveauübergänge überhaupt abzuschaffen.<br />
Dass es nicht unmöglich ist, Niveaukreuzungen<br />
von Strassen mit der Eisenbahn<br />
wirklich eben zu gestalten, haben die Ingenieure<br />
des Aus'andes längst bewiesen. Bei<br />
uns aber trifft man noch auf jeder Tagestour<br />
auf Uebergänge mit geradezu Hindernis-Charakter.<br />
Die Warnungstafel, die einen<br />
auf das zu erwartend© Hindernis aufmerksam<br />
macht, ist ja an und für sich recht und<br />
gut. Ebensowenig wie man eine Wunde<br />
durch ein aufgelegtes Plästerchen zum Verschwinden<br />
bringen kann, darf man aber das<br />
Verkehrshemmnis des holprigen Ueberganga<br />
damit als behoben und erledigt betrachten»<br />
Schon vor vielen Jahren haben die kantd*<br />
nalen Baudirektoren an Konferenzen 4te Forderung<br />
aufgestellt, dass auch das zwischen<br />
den Eisenbahngeleisen liegende und beidsei-":<br />
tig an diese anschliessende Strassenfahrbahnstück<br />
mit einem harten Belag zu versehen<br />
und auf die Höhe der Schienenoberkante<br />
einzuebnen sei. Eine solche Einebnung:<br />
bedingt aber die Anwendung einer Leitschiene<br />
auf der Innenseite der Geleise, weil<br />
sonst der zwischen den Ge'eisen befindliche<br />
Fahrbahnbelag nach und nach an die Schienen<br />
herangewalzt wird und dabei, wie die<br />
Eisenbahnfachleute befürchten zu müssen<br />
glauben, die Fahrsicherheit der Eisenbahn<br />
beeinträchtigen könnte. Aber auch die Leitschiene,<br />
die den Spurkränzen der Eisenbahnfahrzeuge<br />
eine Rille freihalten soll,<br />
scheint den massgebenden Stellen der Bundesbahnen<br />
noch ein Dorn im Auge zu sein.<br />
Es wird gegen sie ins Feld geführt, dass der<br />
dann zwischen der Fahrschiene und der Leitschiene<br />
entstehende Zwischenraum für Tiere<br />
und eventuell auch Menschen zur Falle werden<br />
könnte, dass ferner die Möglichkeit be-*<br />
stehe, dass sich in der so erzeugten Spurrille<br />
Eis fc-lde oder Steine einklemmen, was<br />
die Fahrsicherheit der Eisenbahnfahrzeuge<br />
wiederum unzu'ässig vermindere. Schliess-<br />
Asbjörn Krag leitete die Untersuchung etwa<br />
eine Stunde. Allmählich wurde er missmutig,<br />
denn er fand nichts. Dabei fing das<br />
Wasser wieder an zu steigen, und der Detektiv<br />
war gezwungen, die Arbeiten für diesen<br />
Tag einzustellen.<br />
«Schlechte Geräte,» brummte er ärgerlich,<br />
«ich bin genötigt, nach Christiana zu telegraphieren.»<br />
Er schrieb ein Telegramm und sandte einen<br />
Boten damit nach der Haltestelle.<br />
Dann gingtn wir nach dem Hotel zurück.<br />
Es begann bereits zu dämmern.<br />
Asbjörn Krag, der während des ganzen<br />
Nachmittags so ausserordentlich und auffallend<br />
redselig gewesen war, wurde nun wortkarg.<br />
Inzwischen bekam ich doch zu erfahren,<br />
dass die Leiche des alten Gjaernaes nach dem<br />
Edelhof gebracht war und dass der Sohn bereits<br />
morgen nach der Hauptstadt reisen<br />
wollte, um die Sache mit der Versicherungsanstalt<br />
in Ordnung zu bringen.<br />
Als wir auf die Veranda des Hotels-kamen,<br />
die von Gästen wimmelte, flüsterte ich Asb-<br />
Jörn Krag ins Ohr:<br />
«Wollen Sie mir nicht den Verbrecher zeigen?»<br />
Aber der Detektiv schüttelte nur den Kopf.<br />
«Noch nicht,» sagte er.<br />
(Fortsetzung toigtj
••<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - 17<br />
Gemeinden haften für fehlerhafte<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
Nach Art. 58 des Obligationenrechts hat<br />
-der Eigentümer eines Gebäudes oder eines<br />
andern Werkes den Schaden zu ersetzen, den<br />
diese infoige von fehlerhafter Anlage oder<br />
Herstellung oder von mangelhafter Unterhaltung<br />
verursachen. In einem grundsätzlichen<br />
.Entscheide vom 20. Februar hat das Bundesgericht<br />
auf Grund dieser Gesetzesbestimmung<br />
•eine Schadenersatzklage gegen die Einwohnergemeinde<br />
Biel gutgeheissen, weil ein da-<br />
.selbst an der Ecke Mühlestrasse-Poststrasse<br />
erfolgter Zusammenstoss zwischen einem<br />
•Lastauto und einem Tramwagen nur zum Teil<br />
-der Fahrlässigkeit des Chauffeurs, zum Teil<br />
•aber der verfehlten Strassen- und Tramanlage<br />
an jener Stelle zugeschrieben wurde.<br />
Das die Mühlestrasse durchziehende Tramgeleise<br />
näherte sich nämlich — die Stelle ist<br />
nach dem Unfall korrigiert worden — bei der<br />
Einmündung in die Poststrasse dem Trottoir<br />
bis auf 1 m 60, so dass ein Fuhrwerk nicht<br />
.zwischen einem Tramwagen und dem Trottoir<br />
durchfahren kann; auch ist die Uebersicht<br />
an jener Stelle durch die Mauer eines<br />
-Schuppens behindert. Der Lastwagenchauffeur<br />
fuhr mit 12—15 km Geschwindigkeit in<br />
die gefährliche Strassenbiegung, sah sich auf<br />
wenige Meter Entfernung einem'entgegenfahrenden<br />
Tramwagen gegenüber, gab »Gas, anstatt<br />
anzuhalten, und der Zusammenstoss er-1<br />
lieh verursache der Umbau der Niveauübergänge<br />
derartige Kosten, dass er nur bei Mithilfe<br />
der Kantone durchzuführen sei.<br />
Immerhin hat sich die Qeneraidirektion<br />
der Bundesbahnen im Jahr 1926 grundsätzlich<br />
zur Einebnung der Uebergänge einverstanden<br />
erklärt, unter der Bedingung der<br />
Kostenverteilung und mit dem Vorbehalt,<br />
dass der Umbau nur bei solchen Uebergängen<br />
verlangt wird, bei denen die Strasse<br />
beidseitig der Geleise mindestens auf 50 m<br />
Entfernung einen harten Belag aufweist, der<br />
die Bildung loser Rollsteine, die in die Spurrille<br />
gelangen könnten, ausschliesst. Ob der<br />
Respekt vor einer eventuellen Verstopfung<br />
der Spurrille wirklich so gerechtfertigt ist,<br />
wo'len wir hier nicht beurteilen. Hingegen<br />
erscheint uns ein weiterer Vorbehalt schon<br />
fadenscheiniger, der nämlich, dass in Kurven<br />
unter 400 m Radius die Einebnung nicht<br />
möglich ist, weil die Kurven zur Anwendung<br />
einer so breiten Spurrille zwingen, dass<br />
eine Gefährdung von Menschen und Tieren<br />
denkbar wäre. Sicher wird doch die Spurrille-nicht<br />
so breit wie ein normaler Menschenfuss<br />
lang ist. Höchstwahrscheinlich<br />
auch nicht einmal derart, dass ein Pferdehuf<br />
sich darin verfangen könnte. Wenn aber gelegentlich<br />
eine Ziege oder ein Hund drein<br />
treten sollten, so werden sie sicher ihr kostbares<br />
Bein rechtzeitig wieder an sich ziehen,<br />
ohne dass sich die Bahn um sie zu bekümmern<br />
braucht. Jedenfalls überwiegen<br />
heute die Verkehrsinteressen der Fahrzeugbesitzer<br />
diejenigen von Kleinvieh oder.Selbstmordlustigen<br />
genügend, um die Bedenken<br />
gegen die breite Spurrille zu zerstreuen.<br />
Die durchaus nicht boshaft sein sollenden<br />
Bemerkungen sind nicht etwa auf Konto von<br />
Ing. Kirchhofer zu buchen, sondern auf das<br />
unsere. Aus dem Artikel in der « Zeitschrift<br />
für Strassenwesen » sei jedoch noch die erfreuliche<br />
Nachricht entnommen, dass die<br />
Bundesbahnen bereits verschiedene Uebergänge<br />
für stossfreies Befahren umgebaut<br />
haben. Hoffen wir, dass aus den « verschienen»<br />
bald «viele-» und in absehbarer Zeit<br />
« alle » werden. y*<br />
Zürich projektiert neue Strassen<br />
Der Heimplatz soll durch die Einmündung<br />
'der verlängerten Zähringerstrasse und Beseitigung<br />
einer kleinen Nebenstrasse umgebaut<br />
und erweitert werden; für den Bellevueplatz<br />
liegt ein ziemlich fertiges Projekt mit einer<br />
grossen Trottoirinsel und Kreiselverkehr vor,<br />
über den Umbau des Bahnhofplatzes, wie er<br />
nun erfolgen soll, ist an dieser Stelle bereits<br />
"berichtet worden. Die Anlage separater Fahr-<br />
• bahnen, die Abgrenzung der Strassenbahn<br />
; durch Erhöhungen, besondere Sicherung des<br />
Fussgängerverkehrs etc. werden dem umgebauten<br />
Platz eine besondere Note geben. Für<br />
"den Leonhardsplatz liegt noch kein neues<br />
Projekt vor, da dieser Umbau nur im Zusammenhang<br />
mit der Verbreiterung der Bahnhofbrüeke<br />
gelöst werden kann. Vorläufig ist<br />
-nur die Verlegung des Geleises der Öerlikoner<br />
Strassenbahn von der Stampfenbachstrasse<br />
in den Neumühlequai geplant.<br />
- Herr Hippenmeyer schloss seine interessanten<br />
Ausführungen mit der Vorführung einiger<br />
interessanter Lichtbilder von Strassen-<br />
- Verbesserungen in Köln, Frankfurt a. M.,<br />
Hamburg, Leipzig und Stockholm.<br />
Nachdem der Vorsitzende, Herr Gassmann-<br />
. Harrimann, das Referat' bestens verdankt, hat-<br />
.-te, wies er speziell daraufhin, dass, das Projekt<br />
'Utqquai-Seefeldguai der Erweiterung<br />
- der BeiUerivestrasse, weil verkehrssicherer,<br />
„unbedingt vorzuziehen ist und wie nötig es<br />
•sei, dass nun die von der Sektion Zürich des<br />
ACS angeregten Orientierungstafeln, für die<br />
sie seinerzeit ein fertiges Projekt eingereicht<br />
hat, nun endlich zur Aufstellung gelangen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit sei auch der Beschaffung<br />
weiterer Parkplätze zu schenken,<br />
wofür besonders das alte Tomhalleareal und<br />
das ehemalige SBB-Trasse in der Enge zu<br />
verwenden seien.<br />
Die Diskussion wurde durch die Angelegenheit<br />
der Bellerivestrasse, wo sich besonders<br />
die dortigen Hauseigentümer zum Wort<br />
meldeten, etwas in die Länge gezogen. Herr<br />
Stadtrat Baumann brachte dann die nötige<br />
Abklärung, indem er ausdrücklich betonte,<br />
dass die Ansetzung neuer Baulinien für diesen<br />
Strassenzug noch keineswegs bedeute,<br />
dass nun die Strasse sofort verbreitert werden<br />
soll. Für dieses Jahr ist nur die Inangriffnahme<br />
des Ausbaues des äussersten,<br />
noch fehlenden Teiles, von der Hornbach-<br />
(Schluss.)<br />
strasse weg, vorgesehen, während die<br />
Strasse in ihrer jetzigen Breite (8 m) noch<br />
für einige Jahre genügen dürfte. In der Festlegung<br />
der Baulinien aber müsse man heute<br />
etwas grosszügig vorgehen, damit auch alle<br />
Möglichkeiten für die später notwendigen<br />
Verbreiterungen gegeben sind. Er fügte auch<br />
bei, dass die Verbreiterung der Bahnhofstrasse<br />
wohl kommen müsse, indem die<br />
Trottoirs um je einen Meter verbreitert, die<br />
Bäume beseitigt und hinter denselben neue<br />
angepflanzt werden müssen. Der Umbau des<br />
Bellevueplatzes werde ganz unabhängig<br />
vom spätem Ausbau der BeMerivestrasse<br />
(auf vorläufig Um) kommen. Hinsichtlich<br />
der zu schaffenden Parkplätze führte Herr<br />
Stadtrat Baumann aus, dass die Anlage eines<br />
solchen in der Enge geprüft werden, dann<br />
duch beim Bellevueplatz. Die Liromat dürfte<br />
später zwischen Müh'esteg und Bahnhofbrücke<br />
zugedeckt und "dort ebenfalls ein<br />
Parkplatz errichtet werden. Geplant ist auch<br />
die Einführung bewachter Parkplätze, wobei<br />
es dann darauf ankommt, wie sich die Automobilisten<br />
zu dieser Neuerung stellen. Für<br />
die Strassenbeläge gebe es keinen Birrheitsbeläg,<br />
da diese an die ^einzelnen Verhält-<br />
nisse angepasst werden - müssen.<br />
In seinem SchiTusswort wies Herr Stadtrat<br />
Baumann darauf hin, dass es sein Bestreben<br />
sei, bei allen Strassenfragen auf die Ratschläge<br />
der Praktiker Rücksicht zu nehmen,<br />
weshalb er stets alle ausgearbeiteten Projekte,<br />
bevor sie dem Stadtrat zur Genehmigung<br />
vorgelegt werden, in gemeinsamer Besprechung<br />
mit den Delegierten der Automobüistenverbände<br />
eingehend prüfe. Die<br />
ihm hierbei gemachten Anregungen und Ratschläge<br />
seien der Bauverwaltung von besonderem<br />
Werte.<br />
Gegen Mitternacht konnte Herr Kantonsrat<br />
Gassmann die interessante Tagung<br />
Strassenanlap<br />
' JA<br />
schliessen. Sie dürfte aufs neue dargetan<br />
haben, wie Zürich heute vor den mannigfachsten<br />
Strassenprojekten steht, die Millionen<br />
von Summen verschlingen und reiflich<br />
überdacht sein wollen. Der Anlass bewies<br />
aber auch, wie sehr die Sektion Züridh des<br />
A. C. S. gewillt ist, bei all diesen Projekten<br />
durch tatkräftige Mitarbeit an einer guten<br />
Lösung mitzuhelfen. s.<br />
folgte mit solcher Wucht, dass an dem Lastwagen<br />
grosser Sachschaden entstand.<br />
Die Firma, welcher der Lastwagen gehörte,<br />
klagte gegen die Gemeinde Biel auf Schadenersatz<br />
und das bernische Obergericht sprach<br />
ihr 3800 Fr., drei Fünftel des festgestellten<br />
Schadens zu. Das Bundesgericht hat den von<br />
der Stadt zu leistenden Schadenersatz wegen<br />
des von ihm schwerer bewerteten Verschuldens<br />
des Chauffeurs auf einen Dritte] des<br />
Schadens = 2130 Fr. herabgesetzt, die Haftbarkeit<br />
der Stadt aus Art. 58 O.R. aber<br />
gleichfalls grundsätzlich bejaht hat.<br />
Art. 58 O. R. setzt voraus, dass die Beklagte<br />
Eigentümerin eines Werkes sei. Als<br />
Werk im Sinne dieser Bestimmung ist nach<br />
der bundesgerichtlichen Rechtsprechung auch<br />
die Strasse zu betrachten. Im vorliegenden<br />
Falle kommt freilich nicht die Strasse allein<br />
als Unfallursache in Betracht, sondern ihre<br />
Gestaltung in Verbindung mit dem Tramgeleise,<br />
die ein Ganzes, eine einheitliche Verkehrsanlage<br />
bildet. Da sowohl Strasse als<br />
Tram im Eigentum der Gemeinde stehen, erscheint<br />
diese hier als Werkeingentümerin im<br />
Sinne von Art. 58.<br />
Die Mängel dieser Anlage bestanden darin,<br />
dass der sich dem Trottoir nähernde Geleisebogen<br />
keinen Raum mehr für die Fahrbahn<br />
übrig Hess. Es wird im einzelnen Falle jeweilen<br />
zu untersuchen sein, ob ein Ge,mein<br />
wesen eine derartige verkehrsgefährdende<br />
Anlage nur mit unverhältnismässig grossen<br />
Opfern hätte vermeiden können oder ob eine<br />
bessere Gestaltung ohne übermässigen Kostenaufwand<br />
hätte erzielt werden können; wo<br />
das letztere zutrifft, liegt eine fehlerhafte Anlage<br />
im Sinn von Art. 58 vor und es ergib<br />
sich daraus die Haftung der Gemeinde. Hier<br />
hätte es genügt, an der betreffenden Stelle<br />
das Trottoir zuzuspitzen, zu verschmälern<br />
um dem Fahrverkehr zwischen Tram und<br />
Trottoir hinreichenden Raum zu lassen und<br />
schon der Umstand, dass dies seither geschehen<br />
ist, zeigt, dass die Stadt ohne grosse<br />
Opfer der Strassenkreuzung von Anfang an<br />
eine bessere Gestaltung hätte geben können.<br />
Ebenso wäre es möglich gewesen, dem Bogen<br />
des Geleises einen. kleineren Radius zu<br />
geben und ihn damit näher an die eigentliche<br />
Strassenkreuzung zu verlegen. Auf alle Fä!l<br />
wären die Mängel der Anlage leicht zu vermeiden<br />
gewesen. Der Umstand, dass das<br />
eidg. Eisenbahndepartement seinerzeit das<br />
Trambahnprojekt genehmigt hat, entband die<br />
Organe des städtischen Strassenbaues nicht<br />
von .der Pflicht, bei der Erstellung der Anlage<br />
die Erfordernisse des Strossen Verkehrs<br />
zu berücksichtigen. Da die fehlerhafte Anlage<br />
den Unfall mitverursacht hat, ergibt sich<br />
daraus die Verantwortlichkeit der Stadtgemeinde<br />
als Werkeigentümerin. W.<br />
Der Basler Bebauungsplan und<br />
der Ingenieur- und Architekten-<br />
Verein.<br />
Der Basler Ingenieur- und Architekten-<br />
Verein hatte letzte Woche seine Mitglieder<br />
zu einer Versammlung- eingeladen, um über<br />
die Frage der Schaffung eines Stadtplanbureaus<br />
und über den Behauungsplan von Ingenieur<br />
Riggenbach Beschluss zu fassen. Der<br />
Präsident, Herr Architekt Christ, gab einen<br />
Ueberblick über die bisherige Stellungnahme<br />
des Ingenieur- und Architektenvereins. Er kam<br />
auch auf die Forderungen des Heimatschutzes<br />
zur Ausschreibung eines allgemeinen<br />
Wettbewerbes zu sprechen, wies auf das<br />
Tunnelprojekt Musfeld und auf die Vorschläge<br />
von Baupolizeiinspektor Eichenberger<br />
Irin. An Hand von Lichtbildern gab Architekt<br />
Christ eine Orientierung über den vorliegenden<br />
generellen Bebauungsplan.<br />
Zu diesem Plan hat sich bereits die Stadtplan-Delegation<br />
ausgesprochen, -"Si&'kimm<br />
folgenden •Vorschlägen zu:<br />
1. Es niuss eine Entlastungsstrasse geschaffen<br />
werden, die einen reibungslosen Verkehr<br />
ermöglicht, wobei eine Fahrbahn von 11 m<br />
Breite und je 3 m Trottoirs erwünscht ist.<br />
2. Die Verbindung vom Markt zum Westplateau<br />
durch Verbreiterung des Spalenber-<br />
^es erscheint nicht als endgültige Lösung.<br />
Der Ratschlag der Regierung enttäuscht<br />
insofern, als er auf eine weitere Begründung<br />
verzichtet und keine Kostenberechnungen<br />
enthält. Dafür sollte ein Stadtplanbureau eingesetzt<br />
werden. Der Vorstand schlägt vor,<br />
erneut die sofortige Einrichtung des Stadtplanbureaus<br />
zu fordern und beantragt, den<br />
generellen Bebauungsplan als verbindliche<br />
Grundlage der weiteren Arbeiten zu erklären.<br />
In der Diskussion<br />
stellt Prof. H. Bernoulli fest, dass der Ingenieur-<br />
und Architektenverein mit seiner Forderung<br />
auf Errichtung eines Stadtplanbureaus<br />
heute schon viel besser dasteht als vor drei<br />
Jahren. Er ist der Meinung, dass durch das<br />
Stadtplanbureau ein<br />
allgemeiner Wettbewerb<br />
vorbereitet werden sollte. Baupolizeiinspektor<br />
Eichenberger weist auf die mannigfachen<br />
Schwierigkeiten finanzieller, technischer und<br />
baugesetzlicher Natur hin, die der Durchführung<br />
des Planes Riggenbach entgegenstehen.<br />
Er glaubt, dass der Plan diesen Details<br />
zu wenig Beachtung schenke.<br />
Ingenieur Riggenbach jun. macht im Auftrage<br />
des abwesenden Planverfassers darauf<br />
aufmerksam, dass die inoffiziell auf 100 Millionen<br />
Franken geschätzten Kosten viel zu<br />
hoch gegriffen seien. Die vorgesehenen Korrektionen<br />
kämen auf höchstens einen Viertel<br />
dieser Summe zu stehen.<br />
Arn Schlüsse der Diskussion erläutert Regierungsrat<br />
Dr. Brenner den Standpunkt der<br />
Behörden. Der Plan Riggenbach erfüllt alle<br />
Anforderungen, die an diesen Auftrag gestellt<br />
worden sind. Die Ausschreibung eines<br />
Wettbewerbes ist damit überflüssig gewor-i<br />
den. Ebenso kann von der Errichtung eines<br />
Stadtplanbureaus Umgang genommen werden,<br />
da es genügt, wenn die Behörden von<br />
Fall zu Fall an private Fachleute einen nebenamtlichen<br />
Auftrag erteilen. Nachdem sich<br />
noch mehrere Herren an der Diskussion beteiligt<br />
hatten, wurde beschlossen, durch eine<br />
erneute Eingabe an den Grossen Rat die<br />
sofortige Errichtung des Stadtplanbureaus<br />
zu fordern. Der generelle Bebauungsplan von<br />
Ingenieur Riggenbach soll als unverbindliche<br />
Grundlage und "als Vorprojekt zu weiteren<br />
Arbeiten dienen.<br />
Gr<br />
Eine mildbestrafte<br />
Strolchenfahrt.<br />
Nach einem kürzlich gefällten Entscheid<br />
werden im Kanton Zürich in Zukunft Strolchenfahrten<br />
strenger bestraft werden. f;s<br />
wird in Berücksichtigung gezogen, dass die<br />
Strolchenfahrer meist ungeübte und gleichzeitig<br />
rücksichtslose Automobilisten sind.<br />
Die Strafe für die widerrechtliche Wegnahme<br />
von Autos ist regelmässig Gefängnis<br />
und die bedingte Verurteilung wird nur aus«<br />
nahmsweise gewährt.<br />
Eine solche Ausnahme wurde in einem<br />
Fall gemacht, der die Strafkammer des Zürcher<br />
Obergerichtes beschäftigte. Der Angeklagte<br />
Z., ein noch nicht 20jähriger Mann,<br />
verstand vom Autofahren so gut wie nichts.<br />
Als er mit einigen andern Jünglingen an einem<br />
Novembersonntag vor einem Hotel in<br />
Winterthur einen vornehmen Chrysler-Wagen<br />
stehen sah, überkam ihn die Lust zum<br />
Autofahren. Eine erste 1 Fahrt verlief ohne<br />
besondere Ueberraschung. Darauf verliessen<br />
die Gäste des Z. das Auto und dieser<br />
steuerte unternehmungslustig die Limousine<br />
ins Tösstal hinauf, bis er spät in der Nacht<br />
in einem Feldweg bei Illnau stecken blieb.<br />
Dort Hess er das Auto stehen und 'kam darin<br />
gegen 3 Uhr früh zu Fuss nach Hause. Das<br />
Auto wurde drei Tage später mit zwei Pferden<br />
und Hebematerial geborgen. Der Eigentümer<br />
des Wagens, der sich mit seiner Familie<br />
auf der Reise befunden hatte und in<br />
Winterthur nur einen kurzen Halt machen<br />
wollte, musste in später Stunde noch eine<br />
Unterkunft suchen.<br />
Das Bezirksgericht Winterthur hatte Z.<br />
wegen ausgezeichneten Diebstahls im Betrag<br />
von Fr. 13.— (Wert des verbrauchten<br />
Benzins und Oels) zu 14 Tagen Gefängnis<br />
verurteilt. Der Angeklagte Z. appellierte und<br />
verlangte Zubilligung des Strafaufschubes.<br />
Der Verteidiger machte geltend, dass Z. nach<br />
Möglichkeit dazu beigetragen habe, den dem<br />
Eigentümer des Autos erwachsenen Schaden<br />
in der Höhe von ca. Fr. 400.— zu ersetzen.<br />
Auch die Jugendlichkeit des Angeklagten<br />
wurde geltend gemacht. So kam das Gericht<br />
dazu, dem Angeklagten «ausnahmsweise»<br />
den Strafaufschub zu gewähren.<br />
Wenn man sich in die Lage des Automobilisten<br />
versetzt, wird man es nicht verstehen,<br />
dass das Gericht zu einer bedingten<br />
Verurteilung kam. Die Wegnahme eines<br />
fremden Autos durch einen unerfahrenen<br />
Fahrer ~ der damit auch seine Mitmenschen<br />
gefährdet-— ist eine'so' leichtfertige'uBd.-fF'eche<br />
Tat, -dass sie unbedingt eine Strafe' verdient.<br />
Man kann sich auch in diesem Fall<br />
fragen, ob die Wohltat der bedingten Verurteilung<br />
am Platze war.<br />
Gr.<br />
Die zürcherische Unfallstatistik zeigt Unerfreuliches.<br />
Die Rubrik < Strassenverkehrsunfälle<br />
» der Zürcher Statistischen Nachrichten<br />
weist für das dritte Quartal 1929 nicht<br />
gerade ein sehr erfreuliches Bild auf. Die<br />
UnfäHe aller Art haben leider auf der ganzen<br />
Linie zugenommen, was zwar zu einem<br />
bestimmten Teil mit der wachsenden Verkehrsintensität<br />
begründet werden kann, zu<br />
einem andern Teil aber doch einer vielfach<br />
lückenhaften Verkehrsdisziplin der Beteiligten<br />
zugeschrieben werden muss. Es ergibt<br />
sich daraus die Pflicht für die Verkehrsverbände,<br />
in ihren bisherigen Bemühungen um<br />
Aufklärung und Erziehung ihrer Mitgliedenicht<br />
zu erlahmen und die Forderung an d o<br />
Behörden, ihrerseits in vermehrtem Masse<br />
zur Aufklärung des Publikums beizutragen.<br />
An Mitteln zu diesem Zwecke fehlt es ja<br />
nicht und sind andere Städte und Länder<br />
mit Verkehrswochen, Verkehrsfilmen, obligatorischem<br />
Verkehrsunterricht in Schulen<br />
usw. mit gutem Beispiel vorangegangen.<br />
Die Unfälle mit Sachschaden sind um 27<br />
Ereignisse auf 557 angestiegen, haben aber<br />
gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres<br />
bedeutend geringeren Schaden zur<br />
Folge gehabt, indem dieser um 56,000 Fr.<br />
auf 175,700 Fr. zurückgegangen ist. Die Kollisionen<br />
mit Personenverletzungen weisen<br />
aber eine Zunahme von 102 Fäl'en auf'und<br />
beziffern sich auf 375, wobei total 413 Personen<br />
in Mitleidenschaft gezogen wurden.<br />
8 Verunfallte mussten leider mit dem Leben<br />
büssen. Die Fussgänger machen mit 143<br />
etwa ein Dritte] der Verletzten aus.<br />
Was die Beteiligung an de n Unfällen anbetrifft,<br />
so hat diese bei allen Fahrzeugkategorien<br />
mit Ausnahme der Strassenbahn und<br />
auch bei den Fussgängern zugenommen. Bemerkenswert<br />
ist, dass bei den Autos und<br />
Fuhrwerken die Kollisionen mit Sachschaden<br />
die Unfälle mit Personenverletzungen<br />
beträchtlich überwiegen, während das Verhältnis<br />
bei Motorrädern und Velos gerade<br />
umgekehrt ist. Es ist dies wohl darauf zurückzuführen,<br />
dass bei diesen beiden Fahrzeugkategorien<br />
die Fahrer und Passagiere<br />
bei Unfällen in bedeutend stärkerem Masse<br />
selbst in Mitleidenschaft gezogen werden,<br />
während der Prozentsatz an verletzten<br />
Drittpersonen entsprechend geringer ist.
N« 17 — 1980 AUTOMORIL-RrfVUE<br />
An den gesamten Unfallereignissen waren<br />
1505 (1928: 1365) Fahrzeuge und 153 (1928:<br />
1D7) Fussgänger beteiligt, welche Zusammenstellung<br />
bekanntlich über das Verschulden<br />
der Betreffenden noch keine Auskunft<br />
zibt. z-<br />
Nationale<br />
Brennstoffversorgung.<br />
Am 25. Februar reichte im Nationalrat<br />
Herr Vallotton, Ehrenpräsident der Sektion<br />
Waadt des T. C. S., eine Interpellation ein,<br />
in der er darauf aufmerksam macht, dass<br />
nach den Gutachten berühmter Geologen sich<br />
die Petrolvorräte der Erde rasch dem Erschöpfungszustand<br />
nähern. Eines unter diesen<br />
Gutachten berechnet die Erschöpfung<br />
des Petrolvorkommens innert 20 Jahren.<br />
Die Frage des einheimischen oder nationalen<br />
Brennstoffes, welcher die Aufgabe hat,<br />
das Benzin als Autobrennstoff zu ersetzen<br />
und den Autoverkehr von ausländischen<br />
Brennstoffen unabhängig zu machen, stehe<br />
daher dringend vor der Türe.<br />
In der Schweiz könne die Brennstoffversorgung<br />
durch nationale Produkte auf verschiedene<br />
Weise gelöst werden. Im Vordergrund<br />
ständen die Verwendung von Holz und<br />
von Kohle. Der Bundesrat wird nun durch<br />
die Interpellation von Herrn Vallotton ersucht,<br />
über die bisherigen Massnahmen und über die<br />
zukünftigen Absichten zur Versorgung unseres<br />
Landes mit nationalen Brennstoffen zu<br />
berichten. Als Motiv der Interpellation wird<br />
die wirtschaftliche Unabhängigkeit in Friedenszeiten<br />
wie jn Kriegszeiten vorangestellt.<br />
Die Interpellation verdient besondere Beachtung,<br />
wenn man sich daran erinnert, welch<br />
grossen Widerständen die Lösung des nationalen<br />
Brennstoffproblems in den verschiedenen<br />
Amtsstuben begegnet.<br />
lt.<br />
Bernischer Strassenverkehr<br />
Am letzten Montag den 24. Februar hielt<br />
der Vorstand der kantonal-bernischen Strassenverkehrsliga<br />
im «Kornhauskeller» in Bern<br />
eine Vorstandssitzung ab, an der verschiedene<br />
wichtige Verkehrsfragen zur Sprache kamen.<br />
Nach den vom Vorsitzenden, Herrn Fritz<br />
Hostettler, gegebenen Auskünften zeigte es<br />
sich, dass das Bureau fleissig an der Arbeit<br />
ist und den Behörden die Wünsche und Interessen<br />
der verschiedenen Verkehrsgruppen<br />
unterbreitet. So war man' unter anderem<br />
auch bei der stadtbernischen Baudirektion<br />
vorstellig geworden, wo man erfreulicherweise<br />
recht grossem Verständnis für die verschiedenen<br />
vorgebrachten Verkehrsangelegenheiten<br />
begegnete. Die Bereitwilligkeit<br />
dieser Instanz, begründete Wünsche immer<br />
gerne zur Prüfung und weitgehendster Be^<br />
rücksichtigung entgegennehmen zu wollen,<br />
dürfte auch in andern Amtsstuben Schule machen!<br />
Verschiedene strassenbauliche Fragen der<br />
Bundesstadt sollen demnächst in einem zu<br />
veranstaltenden öffentlichen Vortrag besprochen<br />
werden. Bei diesem Anlass soll auch die<br />
Frage des Umbaues des Bubenbergplatzes<br />
sowie, des Güterbahnhofes zur Sprache kom-<br />
Sternfahrt nach Genf<br />
Start der Sternfahrt an den Genfer Salon ist die Gabelung Murlenstrasse-Freiburgstrasse in Bern.<br />
men. Dieser Vortrag wird in der zweiten<br />
Woche März stattfinden.<br />
In der Angelegenheit der Einsetzung einer<br />
aüsserparlamentarischen Kommission, die dem<br />
neugeschaffenen kantonalen Strassenverkehrsamt<br />
beigegeben werden soll, hatte Herr Präsident<br />
Hostettler eine Unterredung mit dem<br />
bernischen Regierungspräsidenten, Herrn Guggisberg,<br />
welcher ihm die Auskunft gab, dass<br />
diese Frage noch diese Woche vom Regierungsrat<br />
besprochen werden soll. Der Vorstand<br />
der Liga war einstimmig der Ansicht,<br />
dass eine solche Kommission nur nutzbringend<br />
für die Besserung der Verkehrsverhältnisse<br />
wirken könnte und es wurde befürwortet,<br />
dass auch die Delegierten der Liga von<br />
der Regierung bezahlt werden sollten, wie<br />
das übrigens auch bei anderen ähnlichen<br />
Kommissionen der Fall ist. Der Vorstand<br />
der kantonal-bernischen Strassenverkehrsliga<br />
will nun zuerst das Resultat dieser regierungsrätlichen<br />
Aussprache abwarten und das<br />
weitere Vorgehen später zur Diskussion stellen.<br />
Auch die Frage des Parkierungsverbotes<br />
auf dem Bundesplatz wurde besprochen.<br />
Nach den erhaltenen Auskünften weiss man<br />
zwar noch nicht, was in dieser Frage geschehen<br />
soll. Immerhin wurde befürwortet, den<br />
Gemeinderat eventuell mit einem Schreiben<br />
zu unterstützen, damit dieses Parkierungsverbot,<br />
bei dem es sich einzig und allein um<br />
eine Eitelkeit gewisser Herren im Bundeshaus<br />
handelt, aufgehoben wird. Der Bundesplatz<br />
sei in Anbetracht der ohnehin misslichen<br />
Parkierungsverhältnisse in der inneren Stadt<br />
als Parkplatz dringend notwendig.<br />
Der Brunnen an der Marktgasse bildet entschieden<br />
ein grosses Verkehrhindernis, da die<br />
Fahrbahn beidseitig viel zu schmal ist. Es<br />
ist möglich, dass die Verkehrsverhältnisse<br />
dort bessere werden, wenn einmal der Senstmique-Verkehr<br />
(von oben her) und ein Parkierungsverbot<br />
in dieser Strasse eingeführt<br />
weiden. Es wurde beschlossen, in dieser Angelegenheit<br />
zuzuwarten und gelegentlich bei<br />
der städtischen Polizeidirektion anzufragen,<br />
auf wann d:eser Sens-unique-Verkehr eingeführt<br />
werden soll. 4<br />
Das Bureau wurde ferner beauftragt, bei<br />
den Behörden mit Nachdruck die Schaffang<br />
vermehrter Parkierungsgelegenheiten anzuregen,<br />
weil sonst durch mangelnde Parkierungsgelegenheiten<br />
in der Bundesstadt immer<br />
grössere Kalamitäten entstehen.<br />
Es war keineswegs verwunderlich, dass<br />
auch die Frage der Geländer auf der Kornhaus-<br />
und Kirchenfeidbrücke zur Sprache<br />
kam, nachdem sich erst vor kurzem wieder<br />
ein Verkehrsunfall auf der Kirchenfeldbrücke<br />
zugetragen hat. Die Kirchenfeldbrücke<br />
gehört bekanntlich dem Staat, während für<br />
die Kornhausbrücke die städtischen Behörden<br />
zuständig sind. Von der kantonal-bernischen<br />
Baudirektion soll nun, wie man erfahren hat,<br />
geplant sein, ein schmiedeeisernes Geländer<br />
aufzustellen. Allgemein war der Vorstand der<br />
Liga der Ansicht, dass das beste Abwehrmittel<br />
gegen weitere solche Unfälle, die einmal<br />
schlimm enden können, recht hohe Randsteine<br />
wären; sie sollten mindestens einen<br />
halben Meter hoch sein. Dazu müssten die<br />
gusseisernen Geländer durch schmiedeeiserne<br />
ersetzt werden. Man will auch in dieser Angelegenheit<br />
an die städtischen sowie kantonalen<br />
Behörden gelangen, mit dem Hinweis,<br />
dass es notwendig sei, in dieser Sache raschestens<br />
etwas zu tun. Die Verhältnisse<br />
sind namentlich auf der Kornhausbrücke bei<br />
Regenwetter auch für die Fussgänger äusserst<br />
unangenehme, und es ist sicher kein<br />
. Luxus, wenn hier weitere Verbesserungen geschaffen<br />
werden! , <<br />
ist eine<br />
Der Vorsitzende wies ebenfalls darauf hin,<br />
dass es für die Sanierung der Verkehrsverhältnisse<br />
nur von Nutzen sein könnte, wenn<br />
die gesamte Presse über die Wünsche und<br />
die Arbeit der kantonal-bernischen Strassenverkehrsliga<br />
recht oft unterrichtet würde.<br />
Herr Redakteur Riesenmey wurde beauftragt,<br />
hiezu die nötigen Schritte zu unternehmen.<br />
Die Unterführung an der Freiburgstrasse<br />
zeigt immer noch bedenkliche Missstände für<br />
den Verkehr, weshalb auch in dieser Sache<br />
mit einer Eingabe an die Regierung gelangt<br />
werden soll.<br />
Die Nachlässigkeit verschiedener Amtsstellen,<br />
welche nicht einmal den Empfang gemachter<br />
Eingaben dieses oder jenes Verbandes<br />
bestätigen, wurde kritisiert und die Leitung<br />
der Liga will nun diesbezüglich beim<br />
Herrn Regierungspräsidenten vorstellig werden.<br />
Auch das Traktandum Wahlen, dem in Anbetracht<br />
der bevorstehenden Erneuerungswahlen<br />
des bernischen Regierungs- und Grossen<br />
Rates grosse Bedeutung zukommt, wurde<br />
kurz gestreift und man beschloss. wohlüberlegt<br />
vorzugehen, aber alles zu tun. damit die<br />
Verkehrsinteressen inskünftig in den Behörden<br />
besser berücksichtigt werden.<br />
Die Liga wird ebenfalls bei den kantonaien<br />
Behörden für die Eliminierung der gefährlichen<br />
Kurve in Heimberg (bei der weissen<br />
Mauer) vorstellig werden.<br />
Man sieht aus all diesen verschiedenen Angelegenheiten,<br />
die behandelt wurden, dass<br />
die kantonal-bernische Strassenverkehrsliga<br />
den vielen Verkehrsfragen grösste Beachtung<br />
schenkt und nichts versäumt, um bessere Zustände<br />
herbeizuführen.<br />
Ry.<br />
Der neue<br />
HORCH 8<br />
Spitzenleistung.<br />
Wie seine neuen Karosserien<br />
durch gediegene Schönheit<br />
auffallen, so erfreuen<br />
auch<br />
seine vortrefflichen Fahreigenschaften.<br />
Das Tiefrahmenchassis<br />
verleiht ihm neue Behendigkeit<br />
und Kurvensicherheih<br />
GENERALVERTRETUNG C SCHLOTTERBECK<br />
BASEL - ZÜRICH - BERN<br />
s»<br />
••«lieh«<br />
Die Sternfahrt nach Genf. Ein recht einzackiger<br />
Stern ist es dieses Jahr geworden,<br />
da ja nur Bern als Ausgangspunkt in Betracht<br />
kommt. Gerade diese einfache Formet<br />
aber erweist sich schon jetzt als ein glücklicher<br />
Wurf, -der manchen zur Beteiligung<br />
veranlasst. Bereits laufen., von allen Seite»<br />
die Anmeldungen ein, nicht nur aus Bern,<br />
sondern auch aus entfernten Teilen der.<br />
Schweiz, wie Davos.<br />
Besondere Vorkehrungen sind getroffen,<br />
damit Wagen, die am Kilometerrennen teilnehmen,<br />
sich auch für die Sternfahrt einschreiben<br />
können. Da die Sternfahrer schon<br />
kurz nach 15 Uhr in Genf eintreffen, bleibt<br />
genügend Zeit, die Maschinen für das Rennen<br />
abnehmen zu lassen, amtet doch die Abnahmekommission<br />
den ganzen Nachmittag<br />
in der Kaserne Plainpalais, die nur einige<br />
hundert Meter vom Endpunkt der Sternfahrt<br />
entfernt liegt.<br />
Die Sternfahrtstrecke wird am Morgen<br />
des 22. März von den Herren Brieger, Sekretär<br />
der Nationalen Sportkommission, und<br />
Villars, Mitglied der Sektion Genf des A.C.S.,<br />
zur Prüfung durchfahren werden.<br />
Zu besonderem Dank sind die Organisatoren<br />
auch der Fabrik Nardin in Le Locle<br />
verpflichtet, die sich anerboten hat, acht<br />
Chronographen höchster Präzision an den<br />
verschiedene Kontrollstellen anzubringen.<br />
-o-<br />
Parls-Nizza. Seit 6 Jahren wird jeden Frühling<br />
diese Tourenfahrt abgehalten, an der<br />
das sportliche Publikum ein stets wachsendes<br />
Interesse zeigt. Die Preise erreichen<br />
diesmal die Gesamtsumme von 160,000 fr.<br />
Franken, wobei die vier wertvollen Becher<br />
nicht inbegriffen sind. Die Fahrt führt über<br />
Vichy und Grenoble nach Nizza und zurück.<br />
Bei Grenoble wird auf einer Strecke vom<br />
3 Kilometern eine Höchstgeschwindigkeit<br />
verlangt (3 Kilometer mit fliegendem Start),<br />
während die übrige Fahrt als Regelmässig«<br />
keitsprüfung gedacht ist.<br />
-o-<br />
Die Grosse Saharafahrt — durch den<br />
Schnee! Während wir in der Schweiz fast<br />
überall ohne Ketten fahren können, haben<br />
die Gruppen 9 und 10 schon am ersten Tage<br />
nach ihrer Abfahrt von Algier in den Bergen<br />
soviel Schnee angetroffen, dass Gruppe 9<br />
beispielsweise für eine Strecke von 25 km<br />
AV-s Stunden benötigte. Die frische Schneeschicht<br />
war 60 cm hoch. Da beide Gruppen<br />
infolgedessen zwei Tage im Rückstand sind,<br />
hat die Kommission der Fahrt beschlossen,<br />
die Fristen um je zwei Tage zu verschieben.<br />
Nach den neuesten Meldungen ist Gruppe 9<br />
am 25. Februar in EI Golea angekommen,<br />
während man von Gruppe 10 augenblicklieb<br />
ganz ohne Nachricht ist.<br />
-o-<br />
Auf der Autorennbahn von Alexandria<br />
wird am 20. April ein grosses Rennen abgehalten,<br />
für das Preise im Gesamtbetrag von<br />
150,00 Lire ausgesetzt sind, wovon 50,000<br />
auf den ersten Preis entfallen. -o-<br />
Die Sternfahrt nach Pau.<br />
Die Resultate dieser interessanten sportlichen<br />
Veranstaltung sind bekanntgegeben<br />
worden. Erster wurde Roberts auf einer<br />
Gardner, den zweiten Platz belegte Stoffel<br />
(Chrysler), und den dritten Lumberjack (Bu«<br />
gatti).<br />
Ausser der Fahrt nach Pau hatten die<br />
Teilnehmer noch 2 Prüfungsfahrten zu bestehen.<br />
Die eine bestand im Anlassen des<br />
kalten Motors innerhalb kürzester Frist. Die<br />
genauen Bedingungen waren folgende : Auf<br />
ein Zeichen stürzte sich der Konkurrent in<br />
seine Maschine, setzte den Motor in Gang<br />
und fuhr zehn Meter. Der erste wurde hier<br />
Heliot, der mit seiner Mathis das ganze<br />
Manöver in der erstaunlich kurzen Zeit von<br />
67 5 Sekunden fertig brachte. Rene auf Alfa-<br />
Romeo und Roberts auf Gardner belegten<br />
den 2. bezw. 3. Platz.<br />
Die zweite Prüfung bestand im Langsamfahren<br />
und plötzlicher Geschwindigkeitssteigerung.<br />
Auf einer Strecke von 200 m durften<br />
die Konkurrenten nur mit einer Geschwindigkeit<br />
von 4 km fahren, sobald aber<br />
die Endlinie erreicht war, mussten sie auf<br />
einer weitern 200 m langen Strecke die<br />
grösstmöglichste Geschwindigkeit erreichen.<br />
Hier war Stoffel auf Chrysler der erste, Roberts<br />
auf Gardner der zweite. -o_<br />
t Der Altdorfer Fastnachtsumzug verulkt den<br />
Benzinzoll. Nächsten Sonntag findet in Altdorf ein<br />
origineller Fastnachtaumzug in 17 Gruppen statt. Es<br />
werden im Umzug, der allen Automobilfahrern zum<br />
Besuche empfohlen sei, unter anderem vorgeführt:<br />
Der Bund als Benzinzollkuh mit drei vermachten<br />
Zitzen, die Kantone als Säuglinge, wobei die Städtekantone<br />
einen Löwenanteil erhalten. Basel, Zürich<br />
und Genf bauen öffentliche Gebäude, während die<br />
Gebirgskantone gezwungen sind, ihre Steuern zu<br />
erhöhen. Der Fastnachtsumzug verspricht allen Zuschauern<br />
grosses Vergnügen.<br />
IL
Die Sonne sei stets<br />
Ihre Begleiterin!<br />
Dampf und drückend empfinden Sie da« Fahren im<br />
Sommer in Ihrer Limousine und doch, wie **ind Sie<br />
als Geschäftsmann und Tourist über das wind- und<br />
regengeschützte Geborerensem froh, wenn Sie im<br />
Winter und Herbst tagtäglich Ihren Wagen fahren<br />
müssen.<br />
Forfan sollen Sie im Sommer die herrlichen<br />
Eigenschaften eines „Sunsatoon"<br />
geniessen können und im Winter oder<br />
bei sdiledifer Witterung sich in einem<br />
geschlossenen Wagen wohl fühlen.<br />
Dazu verhilft Ihnen das<br />
ARBENZ-SUNSALOON-ROLL-VERDECK<br />
Blick aus der geöffneten Limousine mit<br />
Arbenz-Sunsaloon-Roll-Verdeck<br />
das Sie bei nacherwähnten Carross'ers und Autosattlern<br />
in Ihre Limousine einbauen lassen können.<br />
Vollständige Abdichtung, absolute Geräuschlosigkeit,<br />
leichteste Handhabung auch während der Fuhrt.<br />
Beschädigung des Verdecks» off es durch Falten oder<br />
Einklemmen unmöglich! Jedes Fnigereinklemmen<br />
ausgeschlossen.<br />
Lassen Sie in Ihre jetzige Limousine ein<br />
Arbenz-Sunsaloon-Roll-Verdeck einbauen.<br />
Otto Kutterer, Autosattlerei, Zürich 8 Carrosseriewerke Bern, Ramseier. Streun & Ca., Bern<br />
Gangloff S.A., Carrosserie,<br />
Zürich Müller & Marti, Autosattlerei, Bern<br />
A. Müller, Autosattlerei, Zürich 3 Otto Dietrich, Garrosserie,<br />
Basel<br />
Jean Gygax A.-G., Carrossier, Blei K. Egli, Carrosserie, Basel<br />
Alb. Ruckstuhl, Carrossier, Luzern<br />
Elektr. Licht und ttsseranlagen<br />
System „BOSCH" oder „EISEtlANN" "*<br />
Umänderung Vertretung und für Reparaturen die Schweiz an der bestehenden „Nortti-Eesf-Fabrika'e An'agen. — Modernste fai Rochester" und berte<br />
Abblendvorrichtungen- — Kostenlose und unverbindliche Beratung Jurob bewährte<br />
Fachleute. — Ständiges Lager in: Magnetapparaten, Lichtmaschinen,<br />
Anlassern, Scheinwerfern, Akkumulatoren, elektr. Hupen und Klaxons, Schaltapparaten,<br />
Sicherungen, Glühlampen. Zündkerzen, Leitungs- und Installationsmaterial<br />
usw. — Preislisten und Utierlen ant Verlängern<br />
REPARATUD WERKSTÄTTEN für Magnetapparate<br />
'und für elektr. licht* und AnLasseranlagen aller Systeme.<br />
ZÜRICH 3<br />
GutenDerotlr 10<br />
AUTOMOBIL-REVUE 195*0 —<br />
Dänische Autoschau.<br />
Der diesjährige dänische Autosalon in Kopenhagen<br />
dauert vom 21. Februar bis zum<br />
2. März. Es werden in Kopenhagen in der<br />
Hauptsache nur die marktgängigen Typen<br />
gut eingeführter Firmen zur Schau gestellt.<br />
Der Interessent findet am dänischen, genau<br />
wie an andern Salons, verschiedene Neuheiten,<br />
obschon die dänische Autoschau zeitlich<br />
nicht so günstig liegt, wie die kommende<br />
schweizerische Autoschau in Genf. In Kopenhagen<br />
sind immerhin ein paar von den<br />
letzten amerikanischen Modellen zu sehen.<br />
Die Neuerungen betreffen vor allem das<br />
Aeussere der Karosserie, die Kühler und<br />
Haubenformen, die Form der Kotflügel, die<br />
Scheinwerfer, die Armaturen und die Lenkradausrüstungen<br />
neben andern weniger sichtbaren<br />
Veränderungen am Motor oder Chassis.<br />
Neue Modelle.<br />
Unter den amerikanischen Konstruktionen<br />
nennen wir, ohne abschüessend zu sein, die<br />
neuen Achtzylindermodelle von Hudson,<br />
Dodge Brothers, Nash, Marmon (alle Reihenmotoren)<br />
sowie der neue Oakland mit V-<br />
Motor. Neue Typen finden sich auch bei<br />
Reo, Peerless und Elcar.<br />
Unter den europäischen Wagen findet man<br />
das Modell « Umberto », den neuesten Kleinwagen<br />
von Fiat, dann die Nervasteüa zu<br />
4,2-Liter-Achtzylinder von Renau.t und<br />
schlieslich einen Wagen aus dem hohen Norden,<br />
den «Volvo», welcher aus der einzigen<br />
Automobüfabrik Schwedens stammt.<br />
Die deutsche Industrie ist zahlreich vertreten.<br />
Wir erwähnen darunter Adler, mit<br />
neuen Karosserie-Typen, Mercedes-Benz,<br />
ebenfalls mit neuen Karosserieschöpfungen,<br />
dann Brennabor, mit dem verbesserten Juwel,<br />
ferner Opel und N. S. U., beide mit<br />
<strong>1930</strong>er-Modellen. Horch führt ein neues Tiefrahmen-Modell<br />
vor, bei dem die Federn ausserhalto<br />
des Rahmens angeordnet sind. Die<br />
neue Konstruktion verspricht eine Erhöhung<br />
der Fahrsicherheit.<br />
Neuerungen in den Details.<br />
Eine Fülle von Neuschöpfungen und Weinen<br />
Details erfreut auch in Kopenhagen den<br />
Besucher. Bei Packard und Peerless erkennt<br />
man beispielsweise an der Karosserie<br />
B'endschirme zum Schütze des Führers und<br />
der Insassen, welche aus Stoff verfertigend<br />
durch einen gelenkigen Arm in jeder gewünsc<br />
hten Stellung fixierbar sind. Interessant<br />
sind bei Hudson und Essex die schmälen<br />
Stahlsäulen der Karosserie, welche das<br />
Blickfeld ebensowenig beeinträchtigen wie<br />
die Säulen der Ganzstahllimousinen. Eine<br />
kluge Kombination bietet der «Wunderknopf»<br />
am Lenkrad bei Marmon und Perrless,<br />
mit dem die gesamte elektrische Anlage<br />
bedient werden kann. Am gleichen Knopf<br />
'assen sich Hupe, Lampenanlage und Anlasser<br />
bedienen, wobei besonders auch die<br />
Möglichkeit der Abblendung hervorgehoben<br />
sei. Der Knopf ist im Zentrum des Lenkrades<br />
angebracht.<br />
Eine Pariser Karosseriefirma beweist, dass<br />
auch kurze Wagen mit vier Türen versehen<br />
werden können, wenn die seitlichen Armlehnen<br />
für die hintern Sitze an der Türe befestigt<br />
werden. Beim schwedischen Wagen<br />
« Volvo > sind die Werkzeuge in einem besonderen<br />
Behälter, der mit den Kotflügeln<br />
kombiniert ist, eingelassen.<br />
Wirtschaftliches.<br />
Di^ Amerikaner behaupten auch in Dänemark<br />
eine Vormachtstellung. Sechzig Prozent<br />
der Aussteller sind amerikanische Firmen.<br />
Ford und Chevrolet stehen im Absatz<br />
von Volksautomobilen in Dänemark an erster<br />
Stelle. Die Position dieser Firmen ist<br />
gefestigt. Für andere europäische Staaten<br />
kommt bloss der Absatz von Wagen mittlerer<br />
Klasse und höchster Klasse in Betracht.<br />
La.<br />
S«h<br />
5,8 Millionen Fr. Betriebsüberschuss der<br />
Schweizerischen Bundesbahnen. Die Schweizerischen<br />
Bundesbahnen haben erfreulicherweise<br />
im ersten Monat dieses Jahres wiederum<br />
einen günstigen Abschluss zu verzeichnen.<br />
Der Ueberschuss der Betriebseinnahmen<br />
beläuft sich auf 5,8 Millionen Franken.<br />
Befördert haben die S. B. B. 10,5 Millionen<br />
Personen, während im Januar 1928, da<br />
das Betriebsergebnis bedeutend schlechter<br />
war, rund 10,2 Millionen Personen zur Beförderung<br />
gelangten. Der Gütertransport<br />
des verflossenen Monates stellte sich auf 1*39<br />
Millionen Tonnen gegenüber 1,33 Millionen<br />
Tonnen im Jahre 1928. Die Einnahmen aus<br />
dem Personenverkehr ergaben ein Total von<br />
10,7 Millionen Franken (10,3 Millionen). Eigenartigerweise<br />
sind die Einnahmen im Güterverkehr,<br />
trotz erhöhter Transportmenge,<br />
'eicht gesunken (16,80 gegen 16,87 Millionen<br />
Franken). Das Total der Betriebseinnahmen<br />
ergibt 29,91 Millionen Franken (29,61 Millionen).<br />
Die Betriebsausgaben sind von 23.2<br />
Millionen Fr. auf 24 Millionen Fr. gestiegen.'<br />
Als Ueberschuss der Betriebseinnahmen<br />
wurden daher 5,8 Millionen Fr. festgestellt.<br />
Wenn dieser Betriebsüberschuss vor allem<br />
aus einer besseren Verkehrsgestaltung und<br />
aus rationellen Betriebsmassnahmen herrührt,<br />
so ist der Automobilist nicht der letzte<br />
Mann im Volke, der die Bestrebungen der<br />
S. B. B. anerkennt. Er hofft aber auch, die<br />
Bundesbahnen werden im Hinblick auf diese<br />
günstigen Betriebsergebnisse weitere defensive<br />
Massnahmen unterlassen, die Veranlassung<br />
wären, den Kampf zwischen Eisenbahn<br />
und Auto in wirtschaftlich ungesunder Weis«<br />
zu verschärfen.<br />
It.<br />
Zur Ausbildung der Automechaniker in<br />
Winterthur. Die Abteilung für Automechaniker<br />
an der Metallarbeiterschule Winterthur,<br />
welche diesem Institut dieses Jahr angeschlossen<br />
werden soll, bedingt die Bereitstellung<br />
entsprechender Lehrwerkstätten.<br />
Für den Bau und die Einrichtung einer Werkstatt<br />
ist im November bereits ein erster Kredit<br />
von 17,000 Fr. bewilligt worden. Einer<br />
Weisung des Stadtrates an den Gemeinderat<br />
ist nun zu entnehmen, dass ein weiterer<br />
Kredit von 17,000 Fr. nachgesucht wird,<br />
indem es dringend wünschenswert erschien,<br />
das erste Bauprojekt auszudehnen. Ursprünglich<br />
war beabsichtigt gewesen, die Abteilung<br />
nur mit dem Allernorwendigsten auszurüsten<br />
und eine Erweiterung erst dann vorzunehmen,<br />
wenn die Frequenz der Kurse dies erfordere.<br />
Nach Besichtigung von modern eingerichteten<br />
Garagen und Reparaturwerkstätten ist<br />
der Schulvorstand aber zur Ansicht gekommen,<br />
dass um gewisse Einrichtungen, wie<br />
Hebevorrichtungen usw., welche grössere<br />
bausche Veränderungen bedingen, nicht herumzukommen<br />
ist. Deren sofortige Ausführung<br />
ist auch umso empfehlenswerter, als<br />
ihre nachträgliche Verwirklichung ohne Unterbruch<br />
und Beeinträchtigung des Unterrichtes<br />
gar nicht mög'ich wäre. Die Werkstätte<br />
würde eine Grundfläche von 130<br />
Quadratmetern erhalten und würde so eingerichtet,<br />
dass sie jederzeit für einen andern<br />
Betrieb Verwendung finden könnte, sofern<br />
eine Uumstellung später notwendig wäre.<br />
Da Aufsichtskommission, Schulrat und Stadtrat<br />
die Bewilligung des Ergänzungskredites<br />
empfehlen, ist anzunehmen, dass sich der<br />
Rat diesen Vorschlägen ansohliesst z.<br />
Das Unglück am Niveaufibersang in Bassersdorf.<br />
Wir haben in Nr. 16 der « A.-R. ><br />
das Unglück am Niveauüfoergang. in. Bassersdorf,<br />
das sich am 21. Februar, um 20.40<br />
Uhr, ereignet© und den Tod des vierzigjährigen<br />
Kaufmanns Oskar Brunner zur Folge<br />
hatte, bereits kurz beschrieben. Aus Erkundigungen,<br />
die an Ort und Stelle unternommen<br />
worden sind, geht, wie die « N. Z. Z. ><br />
meldet, folgendes hervor: Die Bahn kreuzt<br />
ungefähr 1,5 Kilometer von der Station Bassersdorf,<br />
in der Richtung naoh Effretikon<br />
gemessen, die breite Ueberlandstrasse Zürich-Winterthur.<br />
Der Niveauübergang darf<br />
als übersichtlich bezeichnet werden. Die<br />
Strasse fällt hingegen in der Fahrtrichtung<br />
des Verunglückten. Die Barrieren waren<br />
zwei Minuten vor der Durchfahrt des Zuges<br />
geschlossen. Nach Angaben des einzig authentischen<br />
Zeugen, des Barrierenwärters,<br />
kam das Automobil in normalem Tempo angefahren.<br />
Die rote Signallampe der Barriere<br />
muss intakt gewesen sein. Es scheint<br />
auch keinerlei Verhinderung der Fahrbahn<br />
zwischen dem Auto und dem Niveaufibergang<br />
in Frage zu kommen. Die Nacht war<br />
klar, so dass eine Sichtbehinderung des Fahrers<br />
nicht ohne weiteres in Frage kommt<br />
Der Hergang des Unglücks ist, wie aus diesen<br />
ersten Erkundigungen entnommen werden<br />
kann, noch rätselhaft. Hatte ein Unwohl»<br />
sein den Fahrer befallen ?<br />
Di© Bezirksanwaltschaft Bülach hat die<br />
weitere Untersuchung des Falles in die<br />
Hände genommen, während die Leiche am<br />
Gerichtlich-Medizinischen Institut in Zürich<br />
einer Obduktion unterzogen wird. lt.<br />
Die « Hafraba» geht nach Zürich ? Das<br />
Mitteilungsblatt des Hafraba-Vereins zur<br />
Vorbereitung der Autostrasse Hansastädte-<br />
Frankfurt-Basel (Mailand) bespricht ein<br />
Autostrassenprojekt Hansastädte - Schweiz,<br />
das in Abänderung des bisherigen Projektes<br />
nicht mehr bei Basel in die Schweiz mündet,<br />
sondern auf der Linie Singen-Zürich und daher<br />
in der Schweiz, weder im Osten noch<br />
im Westen, unbeachtet bleiben dürfte. Nach<br />
diesem, von Stadtbaurat Golder (Wetzlar)<br />
verfassten Projekt erfährt die bisherige<br />
Nord-Süd-Linie in ihrem südlichen Teile eine<br />
starke Abweichung. Die Autostrasse biegt<br />
bei Bruchsal nach Osten aus. um an dem<br />
in der Nähe Stuttgarts gelegenen Flugplatz<br />
Böblingen vorbei nach Süden in der Richtung<br />
gegen Zürich weiterzulaufen. Was die<br />
Rheintalstrecke Karlsruhe-Basel betreffe, so<br />
würde diese im Gesamtnetz mehr befriedigen,<br />
wenn sie von Basel aus über Lyon nach<br />
Marseille weiterzulaufen hätte. RF.
«itn «*t<br />
4n*n<br />
Autofahren als Beruf<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Berufsschulen für Autofahrer. Wir haben zu verschiedenen Malen den Berufsschulen für Autofahrer<br />
das Wort gesprochen. In Berlin befindet sich eine derartige Schule, die musterhaft ausgerüstet und<br />
unterhalten wird. Die zukünftigen Fahrer haben vorerst strenge Aufnahmsprüfungen zu bestehen, bei<br />
denen nicht nur die Fahrkenntnisse, sondern auchdie technische Fortbildung geprüft wird. Oben<br />
Eine Schulklasse beim technischen Unterricht am Chassis. Eine reichhaltige Sammlung von Model.-<br />
motoren, Vorführungsapparaten, grossen schematischen Tabellen sowie Unterrichtswagen stehen der<br />
Berufsschule der Autofahrer zur ständigen Verfügung.<br />
AVIATIK<br />
Ausbau des Zivilfiugplatzes Zürich-Dubendorf.<br />
Der Regierungsrat des Kantons Zürich<br />
überwies vor einigen Tagen dem Kanionsrat<br />
einen Antrag, der für Zürich und in<br />
einem weitern Sinne auch für die ganze Ostund<br />
Zentralschweiz von grosser Bedeutung<br />
ist. Es handelt sich um die geplante Anlage<br />
und den Betrieb eines privaten Flugplatzes<br />
mit den dazu gehörigen Einrichtungen in<br />
Dübendorf. Man ist in massgebenden Kreisen<br />
von der Notwendigkeit geregelter Flugverbindungen<br />
für den Schnellverkehr mit dem<br />
Auslande überzeugt und man verschliesst sich<br />
keineswegs der Tatsache, dass Handel<br />
und Industrie im heutigen Existenzkampf«<br />
ohne dieses Verkehrsmittel schwer geschädigt<br />
werden können. Die Schweiz als wichtiges<br />
Exportland darf auf keinen Fall ohne<br />
gut© Verbindungen mit dem europäischen<br />
Hauptflugnetz bleiben. Abgesehen von dem<br />
Interesse weitester Kreise an diesem Schnellverkehrsmittel<br />
zeigt auch die, Statistik eine<br />
stark© Zunahm© der fahrplanmässigen Luftfransporte.<br />
Dabei konnten fast alle Kurse<br />
reibungslos geflogen werden, und die Sicherheit<br />
darf sich sehr wohl sehen lassen. Der<br />
Staat hat deshalb alles Interesse an dem<br />
weitern Gedeihen des zivilen Luftverkehrs.<br />
Der Regierungsrat gelangt, wie die «N.<br />
Z. Z.» berichtet, an den Kantonsrat mit einem<br />
ausserordentlichen Kreditbegehren von<br />
3,600,000 Fr. Der Kredit ist erforderlich für<br />
die Erstellung der erforderlichen Hochbauten<br />
auf dem Zivilflugplatz. Die Bauten sind<br />
auf einem ungefähr 50 Hektar umfassenden<br />
Gebiet des Gemeindebannes Wangen, das<br />
der Kanton bereits erworben hat, zu erstellen.<br />
Das Projekt umfasst nur die absolut<br />
notwendigen Bauten. Die Gesamtanlage<br />
schliesst u, a. in sich : ein Stationsgebäude<br />
mit WirtschaftSTäumen, je eine Halle für inund<br />
ausländische Fluggesellschaften, eine<br />
Halle für Flugzeugbau und für Privatflugzeuge<br />
und einen Motorenprüfstand.<br />
Der nachgesuchte Kredit ist hoch, er verzinst<br />
sich aber z. T. schon in kürzester Frist.<br />
Nach vorsichtigen Berechnungen glaubt man<br />
zum Beginn jährlich 75.000 Fr. an Einnahmen<br />
voraussetzen zu dürfen. y.<br />
Nobile.<br />
Die grösste der Polartragödien hat mit der<br />
moralischen Vernichtung ihres Führers durch<br />
die amtliche Untersuchungskommission ihren<br />
Abschluss gefunden. Dieser Abschluss, will<br />
es uns scheinen, bedeutet gleichzeitig auch<br />
den dramatischen Höhepunkt. Der Befund<br />
der Untersuchungskommission durchläuft die<br />
Presse der ganzen Welt: Nobile hat als Führer<br />
vollkommen versagt. Nobile war eitel<br />
und ehrgeizig. Nobile war feig und egoistisoh,<br />
er hat seine Kameraden schmählich verlassen.<br />
Er ist unbedingt und in jedem Punkt<br />
am Scheitern des ganzen Unternehmens<br />
schuld.<br />
Vor einigen Monaten erschien im Brockhaus-Verlag<br />
in Buchform das erste zusammenhängende<br />
Dokument über die unglückselige<br />
Italia-Expedition. Professor Behounek,<br />
sein Verfasser, hat die Expedition bekanntlich<br />
als Wissenschafter selbst mitgemacht,<br />
war bei der Katastrophe selbst dabei und<br />
hat die furchtbaren sieben Wochen auf der<br />
immer mehr in sich zerschmelzenden Eisscholle<br />
selbst erlebt. Es wäre deshalb zu<br />
erwarten gewesen, dass er auch als Erster<br />
Anklage gegen Nobile erhoben hätte. Aber<br />
weder offen dargestellt, noch zwischen den<br />
Zeilen heraus liest man in den «Sieben W#<br />
chen auf der Eisscholle» irgendwelchen Vorwurf<br />
tresren den Führer. Im fWpntoIl R
T. C. S.<br />
AUTOSEKTION AARGAU DES T. C. S. Wir<br />
möchten nicht unterlassen, die Mitglieder und<br />
Freunde unserer Sektion nochmals auf den künftigen<br />
Samstag, den 1. März, in den Sälen des Hotel<br />
Füchslin in Brugg stattfindenden Maskenball aufmerksam<br />
zv machen. Die Räume des Hotels sind zu<br />
diesem Zwecke mit einer gediegenen und festlichen<br />
Dekoration versehen worden. Der grosse Saal ist in<br />
einen Blumengarten mit diskreten Champagner-<br />
Ecken umgewandelt worden und wird dem Besucher<br />
Erholung von der Hatz des Alltags und Freude an<br />
den Bos n und andern Blumen bringen. Unterm<br />
Fliederbaum und Rosenbusch wird sich der Fastnaehtsnarr<br />
zu gastlichem Mahl und frohem Trunke<br />
niedersetzen können, üass für eine gute, den modernen<br />
Anforderungen entsprechende Tanzmusik gesorgt<br />
ist, wird nicht im besondern betont werden<br />
müssen. Die Masken sind in der Wahl ihrer Kostüme<br />
vollkommen frei Die Autos werden die Nacht<br />
hindurch beim Bahnhof unter polizeiliche Bewachung<br />
gestellt.<br />
Wenn nicht alle Anzeichen trügen, dürfte der<br />
2. Maskenball unserer Sektion gediegen werden<br />
Herzliches Frohsoin soll an diesem Abend unser<br />
Losungswort sein. An alle unsere Mitglieder und<br />
Freunde unserer Sektion, besonders aber an die<br />
'ebensfrohe lustige Jugend, ergeht daher der Ri;<br />
Auf nach Brugg, an den T. C S.-Maskenball! r.<br />
AUTOSEKTION THURGAU DES T.C.S. Wir<br />
machen nochmals auf unsern grossen Maskenball<br />
aufmerksam, der Samstag den 1 März, ab 20 Uhr<br />
in sämtlichen Räumen des Hotels «Krone» in Weinfelden<br />
staltfindet. Der offizielle und polizeilich bewachto<br />
Autopark ist auf dem Viehmarktplatz.<br />
AUTOSEKTION SOLOTHURN DES T.C.S.Ortsgruppe<br />
Ölten. Samstag, den 1. März, wird unser<br />
erster Maskenball im grossen Saal des Hotel Emmental<br />
in Ölten stattfinden. Angehörige und<br />
Freunde, Damen und Herren, sind herzlich willkommen.<br />
Die Sportkommission mit ihrem rührigen<br />
Präsidenten. Herrn Vosseier, hat grosse Ueberraschungen<br />
vor. Parkplatz für Automobile vorhanden,<br />
Anweisung im Hotel.<br />
AUTOSEKTION GENF DES T.C.S. Letzten<br />
Samstag abend fand die Generalversammlung statt.<br />
Herr Präsident Desert verlas den Jahresbericht und<br />
gab das Programm für <strong>1930</strong> bekannt. Beim nachfolgenden<br />
Bankett wurde die Frage einer Versuchsstrasse<br />
Lancy—Certoux für Automobile, sowie das<br />
Strassenproblem der Genfer Innerstadt besprochen.<br />
AUTOSEKTION NEUENBURGER JURA DES<br />
T. C. S. Die kürzlich stattgefundene Jahresversammlung<br />
war sehr gut besucht. Präsident L. Droz<br />
gab in seinem Bericht einen Ueberblick über die<br />
mannigfaltige Tätigkeit und die etete VoTwärtsent-<br />
•wicklung der Sektion. Er verdankte im besondern<br />
auch die wertvollen Dienste, die die « Revue Automobile<br />
» durch ihre Bereitwilligkeit, die Sektionsnachrichten<br />
zu veröffentlichen, der Sektion leiste<br />
und ermunterte die Mitglieder zum Abonnement.<br />
A. C. S.<br />
A.C.S., SEKTION BERN. Wir verweisen auf<br />
den interessanten Vortrag aber «Die Erfahrungen<br />
in der Rechtsauskunftsstelle», von Dr R v Stnrler.<br />
der Montag., den 3. März, 20 Uhr. im Clublokal<br />
stattfinden wird.<br />
A.C.S., ORTSGRUPPE CHUR. Die Ortsgruppe<br />
Chur des A. C. S. versammelte eich kürzlich •unter<br />
dem Vorsitz von Herrn A. Ehrismann und behandelte<br />
das Tourenprogramm für <strong>1930</strong>. Vorgesehen ist<br />
als erste Veranstaltung für den 6. April eine Glubtour<br />
nach Rapperswil.<br />
Die Generalversammlung soll am 6. Mai stattfinden.<br />
Eine Anregung auf Veranstaltung eines<br />
Automarktes in Chur wurde dem Vorstand zum<br />
Studium überwiesen. Dieser wird die Frage prüfen.<br />
Herr Nationalrat Dr Meuli. Sekretär der Sektion,<br />
spricht über die Beziehungen der Sektion<br />
Graubünden zu den übrigen Sektionen und zum<br />
Zentralvorstand Ein weiteres Referat hatte Regierungssekretär<br />
Disch übernommen Er sprach übei<br />
das Verhalten der Automobilisten bei Verkehrsunfällen.<br />
In der Diskussion machte Dr Kunz darauf<br />
aufmerksam, dass bei Verkehrsunfällen sofort die<br />
Radspur festgestellt und aufgezeichnet werden soll<br />
Radspur festgestellt und aufgezeichnet werden soll,<br />
wobei die Bremsspurenlänge gemessen werden muss<br />
Ingenieur Endcrlin bedauerte, dass trotz der Vorschrift<br />
immer noch so viele Fuhrwerke ohne Licht<br />
fahren. Es wurde auch der Wunsch ausgesprochen,<br />
dass bei Strassenreparaturen dem Verkehr<br />
besser Rechnung gelragen werden sollte. mg.<br />
A. C.S.. SEKTION ZÜRICH. Am 24. Februar<br />
hielt im Restaurant «Wartmann» in Winterthur die<br />
Ortsgruppe der Sektion Zürich des A. G S. ihre erste<br />
ordentliche Generalversammlung, unter dem<br />
Vorsitz von Herrn F Hoerni, Oberwinterthur, ; ab<br />
Der Sektionsvorstand war durch Herrn Vizepräsident<br />
M Gassmann vertreten. Nach Verlesung des<br />
Protokolls durch Herrn Ruckstuhl, Aktuar, erstattete<br />
der Vorsitzende Bericht über das Clubjahr 1929. Am<br />
24. Juni konstituiert, hat die Ortsgruppe Winterthur<br />
der Sektion Zürich rasch eine sehr rege Tätigkeit<br />
entfaltet und konnte in den sechs Monaten ihres<br />
Bestehens bereits sehr schöne Erfolge verzeichnen.<br />
Die Mitgliederzahl ist von 191 am 24 Juni auf 210<br />
per Ende 1929 angewachsen, auseerdem konnte in<br />
Winterthur, an der Bankstrasse 20, ein Touristikbureau<br />
geschaffen werden, das Triptyks und Grenzpassierscheinhefto<br />
ausstellt, den Verkauf von Führern<br />
und Karten vornimmt, Itineraires vermittelt<br />
und touristische Auskünfte gibt. Für zahlreiche<br />
Strassen- und Verkehrsfragen wurden Eingaben an<br />
die zuständigen Behörden veranlasst. wobei speziell<br />
das kantonale Tiefbauamt diesen Anregungen grösstes<br />
Wohlwollen entgegenbrachte und auch bereits<br />
diverse gewünschte Verbesserungen ausgeführt hat.<br />
Der mit Dank und Akklamation entgegengenommene<br />
Bericht wurde einstimmig genehmigt und als<br />
Rechnungsrevisoren die Herren Lüssi und Weilenmann<br />
bezeichnet Anschliessend referierte Herr<br />
Anderes über das Strassenbauprogramm des Kantons<br />
pro <strong>1930</strong>. der Vorsitzende über eine Eingabe<br />
ah die kantonale Polizeidirektion betreffend Ablegung<br />
der Führerprüfung und Abnahme der Motorfahrzeuge<br />
in Winterthur. Die Versammlung beschloss<br />
ferner grundsätzlich, in politischen Fragen<br />
AUTOMOBIL-REVUt <strong>1930</strong> - N°17<br />
offiziell keine Stellung zu nehmen, hingegen in Verkehrsfragen,<br />
die zur Abstimmung gelangen. Stellung<br />
zu beziehen. So hat sich denn die Generalversammlung<br />
vom 24. Februar einstimmig für die<br />
Schaffung eines Autobusbetriebes nach dem Rosenbergquartier<br />
ausgesprochen und damit gegen den<br />
Bau einer Strassenbahnlinie.<br />
Anschliessend an diesen geschäftlichen Teil der<br />
Generalversammlung wurde durch Herrn Ingenieur<br />
Brüderlin. Zürich, der amerikanische automobiltechnische<br />
Film -vorgeführt, der grossem Interesse<br />
begegnete und der besonders durch die Ausführungen<br />
de6 Herrn Brüderlin erst recht anschaulich und<br />
interessant wurde. s.<br />
A. C.S.. SEKTION GENF. Die Eintrittskarten<br />
für Diner und Ball, vom 22. Mäiz (Salonball), werden<br />
den Mitgliedern der Sektion zum Preise von<br />
33 Franken abgegeben.<br />
S. D. A. C.<br />
SCHWEIZERISCHER DAMEN AUTOMOBIL-<br />
CLUB. Sektion Bern. Freitag, den 28 Februar<br />
<strong>1930</strong>. abends von 8 bis 11 Uhr, gemütliche Vereinigung<br />
im Clublokal in Bern, Hotelgasse 10.<br />
SCHWEIZER. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB. Sektion<br />
Zürich. Jeden Dienstag von 5 Uhr an zum<br />
Tee-Bndge im Clublokal des A. C. S. Haus «Du<br />
Pont» (1 Stock); abends 8 Uhr: gemütliche Zusammenkunft.<br />
E.<br />
SCHWEIZER DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB,<br />
Sektion Zürich. Neu-Aufnahmen laut letzter Vorstandssitzung:<br />
Frau Dir. R. Lüscher. Zürich; Frau<br />
R Schlotterbeck. Zürich; Fräulein F Schweizer,<br />
Basel; Frau Gossweiler, Zürich.<br />
Aus d^ra Verbanden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN<br />
ZÜRIC.H.<br />
Vortrag mit Lichtbildern,<br />
Freitag den 28. Februar <strong>1930</strong>.<br />
20 Uhr, im grossen Saale des<br />
Restauramt Du Pont. I. Stock,<br />
über : Die Automobil - Beleuchtung'S.-Ausrüstung<br />
Scintüla. Mitglieder<br />
frei. Nichtmitglieder 50<br />
Rappen. Zu diesem interessanten Vortrag ladet<br />
freundlichfit ein<br />
Der Vorstand.<br />
Programm für die Exkursionsfahrt am 2. März<br />
nach Schaffhausen.<br />
7 Uhr 30 : Sammlung du Pont.<br />
8 Uhr 00 • Abfahrt über Lotstetten nach Schaffhausen-MühJetal.<br />
9 Uhr 30: Ankunft in Schaffhausen-Mühletal, anschliessend<br />
Besichtigung der Stahlund<br />
Eisenwerke A.-G. Fischer Georg.<br />
12 Uhr 00: Mittagessen im Wohlfahrtshaus der<br />
Stahl- und Eisenwerke A.-G.<br />
2 Uhr 30: Abfahrt nach Neuhausen. Besuch der<br />
Schaffhauserkollegen, gemütl. Zusammenkunft<br />
mit Produktionen und Tanz.<br />
6 Uhr 30 • Fischschmaus.<br />
9 Uhr 00: Abfahrt von Schaffhausen über Winterthur.<br />
11 Uhr 00: Ankunft in Zürich.<br />
In Ghaux-de-Fonds feiert am 1. März Poüzeueutnant<br />
Liechti sein lOjähriges Jubiläum als Polizeikommandant.<br />
Er hat sich auch bei den Automobi-»<br />
listen Anerkennung errungen, indem er alle modernen<br />
Verkehrsmassnalimen stets energisch durch-«<br />
führte. Oben: Die Neuuniformierung der Verkehrspolizei<br />
von La Chaux-deFonds (rechts).<br />
Das Mittagessen wird von der verehrten Fabrikleituag<br />
gespendet. Den Fischschma.us übernimmt<br />
die Vereinskasse.<br />
Preis für Vereinsmitglieder Fr. 6; für Nichtmitglieder<br />
Fr. 9.<br />
Da wir jetzt schon drei Car-Alpin benötigen,<br />
sind weitere Anmeldungen umgehend erwünscht.<br />
Sie worden noch bis 28. Februar und an unserem<br />
Vortrage im Du Pont entgegengenommen. Es sollten<br />
alle mitmachen, die dienstfrei und irgendwie ab«<br />
köinmlich sind.<br />
Der Vorstand.<br />
N.B.<br />
Neue Polizeiuniformen<br />
Vereinsaijzeichen obligatorisch.<br />
3. internationaler Kongress für Normansterung<br />
des Automobiles. Vom 23. bis 26.<br />
April findet in Mailand bei Anlass des Italienischen<br />
Autosalons und der Internationalen<br />
Mailänder Mustermesse der 3. international©<br />
Kongress zur Normalisierung des Autos statt.<br />
Das französische Verbandsbureau in Paris<br />
hat bis heute die Normalisierungsstudien geleitet<br />
und bereits umfangreiche Einzelarbeiten<br />
veröffentlicht.<br />
lt.<br />
Anhänger<br />
in jeder Ausführung<br />
für leden Zweck I<br />
E. MOSER, BEIM<br />
Schwarztorstrasse 93<br />
DER NEUE<br />
FAHRTRICHTUNGS-<br />
ANZEIGER<br />
ERHÖHTE SICHTBARKEIT<br />
DURCH BLINKEN,<br />
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Vorübergehende Einfuhr von Motorfahrzeugen<br />
im Monat Januar. Nach den Angaben<br />
der Oberzolldirektion wurden im Monat<br />
Januar folgende Frequenzen notiert:<br />
Mit provisorischer Eintrittskarte 1730<br />
Mit Passavants 455<br />
Mit Triptyks oder Passierscheinheft 899<br />
Mit Kontrollzeugnis 271<br />
Einführung des Rechtsfahrens in ganz<br />
Oesterrelch. Di© Ausführungsbestimmungen<br />
zum neuen Verkehrsgesetz sehen vor,<br />
dass das Rechtsfahren im Nordtiroler Gebiet<br />
mit Ausnahme der Bezirkshauptmannschaft<br />
Lienz bis 2. Apri! <strong>1930</strong> eingeführt werden<br />
soll. Im übrigen Oesterreioh ist die Frist<br />
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Zukunftsmusik<br />
Wie wir schon oft dargelegt haben, ist<br />
8er Automobilbau auch annähernd noch<br />
nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt.<br />
Wenn zwischen einem modernen Automobil<br />
und einer Pferdekutsche in der Jahrhundertwende<br />
auch nur mehr eine geringe<br />
'Aehnlichkeit festzustellen ist, so kann doch<br />
eine solche Aehnlichkeit nicht vollständig in<br />
Abrede gestellt werden. Mit andern Worten<br />
bedeutet das, dass der gegenwärtige Automobilbau<br />
sich immer noch an die Konvention<br />
anlehnt und dass der rein logische Aufbau,<br />
der sonst die ganze Maschinenkonstruktion<br />
beherrscht, noch nicht allein den Ausschlag<br />
gibt<br />
1<br />
Eine Spekulation darüber, was herauskäme,<br />
wenn man rein nach logischen Gesichtspunkten<br />
Automobile baute, dürfte deshalb-<br />
nicht uninteressant sein.<br />
Bessere Raumausnützung.<br />
Bei konsequentem Konstruieren nach rein<br />
logischen Gesichtspunkten Hesse sich vor<br />
allem das Automobil bedeutend geräumiger<br />
gestalten. Heute nimmt die Majestät Motor<br />
im Wagen noch ganz unverhältnismässig<br />
viel Platz weg, und zwar besonders wertvolfen<br />
Platz. Selbst die modernste der Bauformen,<br />
das Automobil mit Vorderradantrieb,<br />
hat darin keine Wandlung gebracht,<br />
im Gegenteil : Der Motorraum ist auf Kosten<br />
des Passagierraumes noch üppiger geworden.<br />
Technisch besteht aber absolut<br />
keine Notwendigkeit für die Unterbringung<br />
des Motors an der wertvollsten Stelle des<br />
Wagens. Man kann den Motor ebensogut<br />
über der Hinterachse anordnen, was auch in<br />
einigen Ausführungsbeispielen • bereits bewiesen<br />
wurde. Ein grosser Vorteil einer<br />
so'chen Anordnung im Vergleich zur konvefttionellen<br />
Bauart besteht einmal darin, dass<br />
so alle Sitze weiter nach vorn gerückt und<br />
damit in besser abgefederte Zonen gebracht<br />
werden können. Weiter hat der Führer auf<br />
dem vordem Sitz einen viel bessern Ueberbiick'<br />
auf die Strasse.<br />
Baut man den Motor im Hinterteil des<br />
Wagens .quer ein, wie es in der ersten bei-<br />
Steheaden Skizze veranschaulicht ist» danij<br />
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gewinnt man nochmals wertvollen Raum-<br />
Das Automobil macht dann sofort nicht mehr<br />
den Eindruck einer auf Rädern gesetzten<br />
Maschinenanlage mit angeklebtem Personenanteil<br />
; es wird vielmehr zur rollenden_<br />
Behausung, bei welcher der Motor nur mehr<br />
Mittel''zum Zweck ist. Dass sich trotzdem<br />
die mechanischen Probleme einwandfrei lösen<br />
lasseh, steht über allem Zweifel. Der<br />
im Hinterteil des Wagens in einem beson--<br />
dern Raum untergebrachte Motor wäre jedenfalls<br />
sogar noch besser zugänglich und<br />
der kompakte Zusammenbau der Antriebsorgane<br />
böte vielleicht noch höhere Garantien<br />
für Störungsfreiheit.<br />
Niedriger Bau.<br />
Der Karosserieboden Hesse sich fast unbeschränkt<br />
niedrig anordnen. Seine Breite<br />
würde nur mehr durch verkehrsteohnische<br />
Ansprüche begrenzt. Die ganze Karosserieform<br />
könnte mit Leichtigkeit auf geringen<br />
Luftwiderstand hin gebaut werden, wobei<br />
ein spitzzulaufendes Motorabteil hinten den<br />
Luftabfluss ergeben würde. Eventuelles Ge^<br />
pack brächte man zwanglos vorne im Wägen<br />
unter.<br />
Ein solches Fahrzeug erhielte sehr wahrscheinlich<br />
keinen eigent'ichen Chassisrahmen<br />
mehr. Da die Karosserie mit dem Dach von<br />
den Vorder- bis zu den Hinterrädern eine<br />
annähernd gleichbleibende Höhe aufweist,<br />
Hesse sie sich sehr gut als starrer, leichter<br />
Gitterträger, ausbi'den-, , D.er, bisher<br />
UirrGEJflJHLTCR MOTOR<br />
MOTEUR REFROlDl<br />
PAR L' AIR<br />
Abb. 1. Wie das Automobil bei logischer Weiterentwicklung in einigen Jahren ausseben könnte<br />
wandte Chassisrahmen stellt gewissermassen<br />
nur eine plumpe Verdoppelung des durch<br />
die Karosserie gebildeten Tragkörpers dar.<br />
Die durchgehend gleich hohe, als Gitterträger<br />
durchkonstruierte Karosserie Hesse<br />
sich sehr billig aus Stahlblech pressen, eventuell-<br />
sogar aus einer Leichtmetallegierung<br />
giessen.<br />
Gewiehtsverteilung.<br />
In einer Hinsicht erscheint allerdings diese<br />
ganze neue Anordnung einer Kritik zugänglich:<br />
In derjenigen der Gewichts Verteilung.<br />
Durch den Zusammenbau des Motors, des<br />
Getriebes und der Hinterradantriebsorgane<br />
zu einer Einheit entstände im Hinterwagen<br />
eine Gewichtskonzentration, die wohl nicht<br />
ohne weiteres zulässig wäre. Teilweise<br />
müsste man einen Ausgleich dadurch zu<br />
schaffen suchen, dass man, wie erwähnt,<br />
Gepäck, Werkzeug" und Reservematerial im<br />
Wagenvorderteil unterbrachte. Ein weiteres<br />
Mitte* zum Gewichtsausgleich bestände in<br />
der Anwendung eines luftgekühlten anstatt<br />
wassergekühlten Motors. Auch hierin sind<br />
kaum grössere technische Schwierigkeiten<br />
zu erwarten. Wenn sich die Grosszahl der<br />
Geräuschlosigkeit nur mehr eine untergeordnete<br />
Bedeutung.<br />
Luftkühlung.<br />
Durch die Luftkühlung würde auch das<br />
Kühlungsproblem als solches sehr einfach<br />
gelöst. Nötigenfalls könnte man, um die Zylinder<br />
dem Luftstrom besser zugänglich zu<br />
machen, anstelle der Reihenanordnung der<br />
Zylinder zur Sternanordnung greifen. Es<br />
böte sich.so zudem noch der Vorteil einer<br />
weiteren Gewichtseinsparung. Bei dieser<br />
Gelegenheit sei erwähnt, dass ein Wagen<br />
mit hinten über der Achse angeordnetem<br />
Sternmotor und senkrechter Kurbelwelle<br />
schon vor einigen Jahren in England gebaut<br />
worden ist. Eine der beistehenden, dem<br />
« Autocar» entnommenen Skizzen zeigt das<br />
gesamte Antriebsaggregat dieses interessanten<br />
Fahrzeuges.<br />
Bei Motoren mit Wasserkühlung würde<br />
eine der zahlreichen Kühlerformen und Küh-<br />
•eranordnungen, wie sie im Flugzeugbau<br />
üblich sind, angewandt.<br />
Der vorn angeordnete Motor hat eigentlich<br />
nur einen grossen Vorteil, nämlich den,<br />
dass er bei Zusammenstössen gewissermassen<br />
als Puffer wirkt und durch seine Länge<br />
den Wageninsasseti einigen Schutz verleiht.<br />
Bei hinten angeordnetem Motor dagegen<br />
könnte sich der Wagenkasten unter der Wirkung<br />
der nachdrängenden grossen Massen<br />
bei einem Zusammenstoss eventuell zusammenschieben<br />
oder der Motor selbst könnte<br />
sich lösen und dabei die Wageninsassen,<br />
ernsthaft gefährden. Diese Betrachtungsweise<br />
kann jedoch nicht ausschlaggebend<br />
sein. Denn wenn um jeden Preis einer Gefahr<br />
ausgewichen werden müsste, könnte<br />
man überhaupt auf jeden Automobilverkehr<br />
verzichten.<br />
Immerhin Hesse sich noch eine Zwischenlösung<br />
finden. Man könnte, wie es von Lancester<br />
vor vie'en Jahren bereits gemacht<br />
wurde, den Motor zwischen die Vordersitz©<br />
Automobilkonstrukteure heute noch vor derverlegen. Die vie'zylmdrigen modernen Mo-<br />
sind ja so schmal, dass durch sie nur<br />
Anwendung der Luftkühlung scheut, ist dertoren<br />
Hauptgrund der, dass solche Motoren schwerer<br />
zu geräuschlosem Arbeiten zu bringen für das Sitzen in Betracht kommenden Ka-<br />
eine ganz unwesentliche Verminderung der<br />
sind. Da aber der Motor unseres Zukunftsfährzeuges<br />
hinter dem Passagierraum in eiraum<br />
dagegen wäre vie' grösser als jetzt<br />
rosseriebreite eintreten würde. Der Beinner<br />
eigenen Kabine Hegt, hat die Frage.- der An unbestreitbaren " Nachteilen blieben nur<br />
General-Vertreter<br />
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Komfort ist eine Hauptsache für Fahrvergnügen und wieder ist es Graham-Paige, der einen<br />
Erfolg davonträgt, in Bezug auf äusserste Verfeinerungen, die Fahrkomfort geben. Graham-Paige<br />
baben nicht nur verstellbare Vorder- und Rücksitze, sondern ebenfalls verstellbare Brems- und<br />
Kuppelungs-Pedale. Diese Einrichtungen können leicht in viele verschiedene Positionen gebracht<br />
werden, die dem Fahrer und den Passagieren den höchstmöglichen Komfort geben. Diese<br />
und manche andere Merkmale und Vorteile sind alles Erhöhungen des Gegenwertes, die den<br />
Graham-Paige iür Ihre ernste Inbetrachtziehung wert machen. Ueberzeugen Sie sich selbst,<br />
indem Sie einen Wagen Wüfeu und fahren.<br />
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Abb. 2. Schnitt durch den Zukunftswagen» der die<br />
Raumersparnis zeigt, die durch Rückverlegung deä<br />
Motors erzielt werden kann.<br />
übrig: das geräuschvollere Arbeiten der Maschinenanlage<br />
und die Trennwand zwischen<br />
den beiden Vordersitzen.<br />
Es ist klar,, dass jedes dieser hypothetischen<br />
Zukunftsprojekte Kompromisse in sich<br />
schliesst. Vom Gesichtspunkt der Herstellungskosten<br />
aus gesehen ist jedoch keines<br />
ungünstig. Ganz bestimmt vollends kann<br />
von einem solchen Fahrzeug ein besseres<br />
Verhältnis zwischen der Motorleistung und<br />
dem toten Gewicht erwartet werden.<br />
Abb. 3. Das Hinterachsaggregat des T»'orth Lucas-<br />
Versuchswagens. Zur Kühlung der sternförmig angeordneten<br />
Zylinder ist das Schwungrad mit Propellerschaufeln<br />
versehen.<br />
Die Geschichte der Technik lehrt, dass alle<br />
Neuerungen, angefangen vom kompletten<br />
Automobil bis zum Scheibenwischer, zuerst<br />
den Eindruck des Spleenigen und Unnötigen<br />
machten. Dass aber immer, sobald mehrere<br />
Ausführungsbeispiele des betreffenden Gegenstandes<br />
vorhanden waren, die grosse<br />
Masse sofort nachfolgte und nun die Neuerung<br />
zur Selbstverständlichkeit erhob, y.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Ein neues Oelkühlungs-System. Moderne<br />
Wagen mit Hochleistungsmotoren werden Schema des neuen Kühlsystems. A =? Ausp'uffstutzen;<br />
B = Vorwärmebehälter für das Schmieröl;<br />
immer häufiger mit künstlicher Oelkühlung D ;= direkte Hilfsschmierleitung; K *= Oelkühler;<br />
ausgerüstet. Das gekühlte Oel hat eine \freit N — normale SchmierleiUinifj L ==, Varteihittesleitungen<br />
zu den Lagern; V = tfeberdrückveritil bessere Schmierfähiekeit und gestattet .des-<br />
.<br />
halb die Anwendung hoher Tourenzahlen und<br />
starker Lagerdrücke, ohne dass die in Frage<br />
kommenden Teile sich übermässig abnützen.<br />
Eine dauernde Rückkühlung des zirkulierenden<br />
Oeles müsste sich natürlich auch bei<br />
jedem gewöhnlichen Gebrauchsmotor günstig<br />
auswirken und käme allein schon in der<br />
Verminderung des Oelverbrauchs deutlich<br />
zur Geltung. Den Vorteilen der künstlichen<br />
Oelkühlung steht aber der Nachteil der dann<br />
teureren Schmieranlage gegenüber. Bisher<br />
war man dabei zur Anwendung von zwei<br />
separaten Pumpen gezwungen, von denen<br />
die eine das Oel durch die Lager trieb,<br />
während die andere einen getrennten Oelkreislauf<br />
durch einen Oelkühler aufrecht erhielt.<br />
Mit nur einer Pumpe glaubte man<br />
nicht auszukommen. Denn Hess man diese<br />
Pumpe zum Beispiel das Oel zuerst durch<br />
den Kühler und dann in die Lager drücken,<br />
so bestand die Gefahr, dass bei kaltem Wetter<br />
das Oel im Kühler erstarrte und nur in<br />
ungenügenden Mengen in die Lager gelangte.<br />
Durch die vorliegende, mit einer einzigen<br />
Pumpe arbeitende, Oelkühlung ist nun dieses<br />
Risiko beseitigt. Das Oel strömt hier von<br />
der Pumpe zuerst in einen kleinen, am Auspuffstutzen<br />
des Motors angegossenen Behälter,<br />
von dem zwei Leitungen abzweigen: eine<br />
zum Oelkühler und die andere zu den Lagern.<br />
Die Oelleitung zu den Lagern ist am Eingang<br />
mit einem Ueberdruckventil versehen, das<br />
sich erst öffnet, wenn in der Leitung zum<br />
Oelkühler eine stärkere Stauung entsteht.<br />
Befindet sich der Motor schon längere Zeit<br />
in Betrieb und ist das Wetter nicht allzu<br />
kalt, dann durchströmt das im Behälter am<br />
Auspuffrohr noch vorgewärmte Oel den Kühler<br />
ohne grossen Widerstand. Das Rückschlagventil<br />
bleibt deshalb geschlossen. Nach<br />
dem Kühler fliesst das Oel durch die eingezeichnete<br />
Leitung ebenfalls den Lagern zu.<br />
Wird dagegen der kalte Motor erst angelassen,<br />
dann bewirkt der Widerstand in der<br />
Oelkühlerleitung ein Nachgeben des Ueberdruckventils<br />
und das Oel strömt den Lagern<br />
durch die abwärtsführende Leitung direkt<br />
zu. Schon kurze Zeit nach dem Anlaufen des<br />
Motors findet aber im Behälter am Auspuffstutzen<br />
eine starke Vprwärmung des Oels<br />
statt Das warme Oel wird nun, wenn es die<br />
Lager passiert hat, abgetropft, von der<br />
Pumpe wieder aufgesaugt und von neuem in<br />
den Behälter hinauf gefördert worden ist,<br />
auch den Kühler erwärmen und die in diesem<br />
befindlichen erstarrten Oelreste weitertreii>en.<br />
Der Druck in der Kühlerleitung lässt<br />
deshalb nach. Das Ueberdrucksventil in der<br />
direkten Lagerleitung schliesst sich und der<br />
Oelumlauf geht fortan durch den Kühler<br />
vonstatten. y.<br />
Der Sun-Saloon, eine neue Form der AHwetterkarosserie.<br />
Mit der Popularisierung<br />
der grossen Autotouren und der durchgehenden<br />
Verwendung des Wagens während<br />
des ganzen Jahres, hat sich immer mehr das<br />
Bedürfnis naoh einer weitgehenden Anpassung<br />
der Karosserie an die jeweilige Witterung<br />
geltend gemacht. Bezeichnend war<br />
zum Beispiel die Tatsache, dass nach dem<br />
ungewöhnlich warmen Sommer 1927 an den<br />
im Herbst folgenden Automobilausstellungen<br />
eine Reihe neuer Lösungen des AHwetterproblems<br />
gezeigt wurden, weil gerade<br />
nach dieser Hitzeperiode bei zahlreichen Besitzern<br />
geschlossener Wagen der Wunsch<br />
nach einem veränderlichen Oberbau entsprechend<br />
lebhafter geworden war. Die Karosseriefirmen<br />
aller automobilfahrenden Nationen<br />
haben eine ihrer wichtigsten Aufgaben<br />
in der Konstruktion eines Wagens gesehen,<br />
der Schutz gegen Kälte, Wind und Regen<br />
gewährt, aber auch den ungehemmten<br />
Genuss von Licht und Sonne ermöglicht,<br />
wenn die Schönen Tage anbrechen. Man ist<br />
in den letzten Jahren von der anfänglich beliebten<br />
Einrichtung des zarücklegbaren<br />
Daches und den beweglichen Seitenteilen<br />
aus allem möglichen Material stark abgenommen,<br />
;weil keinmal auf',. diese , ^feise, .
WO 17 _ 1QSA AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
anderseits aber gleichzeitig auch wie eine<br />
Arretierung, weswegen das Dach in jeder<br />
beliebigen Lage belassen werden kann. Sollen<br />
z. B. nur die beiden Vordersitze freien<br />
Ausblick haben, so steht dem nichts im<br />
Wege, indem eben einfach das Dach nur um<br />
die entsprechende Länge zurückgeschoben<br />
wird. Paralel zur metallenen Führung<br />
läuft an beiden Längsrahmen eine kleine<br />
Rinne, welche in die äussere Dachrinne<br />
übergeht. Sollte also, trotz der sehr reich-<br />
Hohen und sorgfältigen Gummiabdichtung<br />
des Daches, doch bei anhaltendem Regen<br />
etwas Wasser nach innen dringen, so wird<br />
es in dieser Rinne unbedingt gesammelt und<br />
der Dachrinne zugeführt. Ein Nasswerden<br />
des Wageninnern oder auch nur eine Beschädigung<br />
des Materials durch eindringende<br />
Feuchtigkeit ist deshalb vollkommen<br />
ausgeschlossen. Die Konstruktion kann nun<br />
ganz nach Wunsch des Wageninhabers so<br />
ausgeführt werden, dass entweder die Rückwand<br />
dauernd fest bleibt und nur das eigentliche<br />
Dach verschoben wird oder dass sich<br />
auch noch die obere Hälfte der rückwärtigen<br />
Wand versenken lässt, wodurch auch<br />
der Ausblick nach der im Hintergrund liegenden<br />
Umgehung vollständig frei ist. In-<br />
zwischen 10 PS Ford und 5 PS Rosengart. Ich<br />
möchte als Pfarrer einen Wagen, mit dem ich<br />
nicht schon bald Reparaturen habe. Ich interessiere<br />
mich für einen mittelgrossen Wagen, zuteressant<br />
ist auch die Anordnung, wonach<br />
sich die DachhüHe immer gleichmässig in mal, da ich dann und wann in die Lage kommen<br />
die nämlichen Falten tegt und bei der Va-werderiante « offene Rückwand» au oh das hin-gart mitteilen ? Meine Kirchgemeinde ist. im gan-<br />
Gemeindeglieder zum Mitfahren einzuladen.<br />
Kann mir ein Leser Erfahrungen mit Rosentere<br />
Fenster ständig schön in eine Lage zen flach, doch iet eine Strecke mit 100 na Höhendifferenz<br />
vorhanden. Erwünscht wäre mir ver-<br />
zwischen zwei Falten eingebettet wird. Die<br />
Befestigung des Daches an der vorderen gleichende Kostenberechnung (Rosengart—Ford):<br />
Stirnwand erfolgt durch zwei einfache Riegel<br />
versohl üsse, so dass das Oeffnen oder sein, wenn ich alles trage, ausser dem Ankauf des<br />
a) Wie hoch muas meine Autozulage pro Jahr<br />
neuen Wagens?<br />
ScMiessen des Daches zur einfachsten Manipulation<br />
wird, die ohne Bedenken während und nichts aus eigenem Sack verlieren will?<br />
b) Wie hoch, wenn ich den Wagen selbst kaufe<br />
der Fahrt ausgeführt werden kann.<br />
(Amortisation in 4 Jahren; was ist ein Wagen<br />
nach dieser Zeit noch wert bei durchschnittlicher<br />
Der Einbau dieses neuartigen Rolldaches Jahresfahrt von zirka 15.000 km ?)<br />
kann in wenigen Tagen bei den mit der Lizenz<br />
versehenen Firmen erfolgen und ist in verglichen mit 5 PS. Rosengart bei jährlich<br />
Wie hoch ist die Lebensdauer eines 10 PS Ford<br />
15.000<br />
jede bestehende Limousine möglich. Sehr<br />
interessant ist die Anwendung der Lösung<br />
auch für Omnibusse, indem, dank dieser Bauart,<br />
den Omnibuspassagieren die nämliche<br />
Möglichkeit geboten ist, sich bei weiten Reisen<br />
ebenfalls dem Wetter anzupassen und<br />
bei günstiger Witterung Luft und Sonnenschein<br />
uneingeschränkt zu gemessen, z.<br />
Praktisch«»<br />
W^nke<br />
Beim Demontieren der Ventilfedern zeigt<br />
das dazugehörige Ventil meist die Neigung,<br />
sich zu erheben, was dann das Herausnehmen<br />
des Federkeüs verhindert Der vielfach<br />
angewandte einfache Behelf besteht darin,<br />
den Ventilteller durch einen zwischen ihn<br />
Setzt man nun das offene Ende der Fettpresse<br />
über das Loch und drückt mit ihr<br />
auf die Blechplatte, so wird das darunterliegende<br />
Fett durch das Loch hinauf und in<br />
die Presse hineingedrückt,, ohne dass man<br />
damit mit den Fingern in Berührung zu<br />
kommen braucht<br />
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Frage 7533. Leichte Rohölmotoren. Wer liefert<br />
leichte Rohölmotoren von 10—15 PS für Autos und<br />
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Frage 7534. Luftbefeuchter. In Ihrer <strong>Zeitung</strong> Gebr. Stierll, Auto-Abbruch<br />
und Verwertung von<br />
sind die Entrusser Alkiba beschrieben worden, deren<br />
Wirkungsweise auf dem Prinzip der Gasbefeuchtung<br />
beruht. Ich habe mich überzeugt, dasa iingerstrasse Tel 1011<br />
Bestandteilen. Baden, Mel<br />
die Motoren entrusst werden und dass man Benzin<br />
spart. Nun möchte ich gerne wissen, ob diese beständige<br />
Befeuchtung nicht durch Rostbildung im<br />
Motor auf die Dauer schädlich wirken kann. Viel<br />
leicht hat einer Ihrer Loser diesbezügliche Erfah<br />
rangen gemacht ? K. M. in B.<br />
Frage 7535. Seelsorge mittelst Auto in ausgedehnten<br />
Landgemeinde. Ich beabsichtige zwecks<br />
besserer Seelsorge für meine 5000 Seelen zählende<br />
ausgedehnte Kirchgemeinde ein Auto zuzutun. Dasselbe<br />
soll jährlich 10—20,000 km fahren, und zwar<br />
bei jedem Wetter und fast jeden Tag. Ich schwanke<br />
km ? Was versteht man unter «Wirtschaftlichkeit»<br />
eines Wagens ? W. H. in A.<br />
Antwort 7523. Blechkoffer Kari-Keen. Zuschrift<br />
weitergeleitet. • Red.<br />
11. Antwort 7530. Befeuchtung des Gasgemisches<br />
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II. Antwort 7531. Verbranntes Ventil. Zuschrift Thermobug Fiat verziert<br />
weitergeleitet.<br />
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II. Antwort 7285. Hydraulische Bremsen. Wir<br />
werden von geschätzter Seite darauf aufmerksam Elektr. Signalhupen<br />
gemacht, dass das Kreischen der Bremse fast sicher Kühlerjalousien für Fiat<br />
mit einem Versagen des einen Ventils im Hauptbremszylinder<br />
zusammenhängt. Dieses Ventil läss Diverse Schutzstangtn<br />
501. 509 und 520<br />
das Oel beim •Loslassen des Pedals nicht mehr in und vieles andere mehr<br />
den Bremszylinder zurücktreten. Infolgedessen können<br />
die Bremsauslösefedern die Bremsbacken nicht<br />
all z. Liquidationspreisen<br />
mehr oder nur noch ungenügend stark von der Bahnpostfach A 15477,<br />
«"• Zürich.<br />
Bremstrommel abziehen. Durch das fortwährende<br />
Schleifen der Bremsbacken auf der oder den Bremstrommeln<br />
-bildet eich, dann das kreischende Geräusch.<br />
T<br />
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erneute Tribute zollen an das fortschrittliche<br />
Können der REO-Ingenieure.<br />
In den REO Werken, welche nun 30000m*<br />
Bodenfläche übersteigen, wurde nie — und<br />
wird auch nie — Qualität zu Gunsten der<br />
Quantität geopfert. ,<br />
Trotzdem ist die Produktion von<br />
REO-Wagen genügend gross, um<br />
niedrigste Herstellungskosten, verbunden<br />
mit höchster Qualität zu<br />
verbürgen.<br />
Jedes schöne REO-Modell ist eine sichere<br />
Anlage in „zuverlässiger Beförderung modernster<br />
Art".<br />
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Eine einfache Vorrichtung znm raschen Demontierender<br />
Ventilfedern.<br />
und die Ventilverschraubung geklemmten<br />
Holzblock am Emporsteigen zu hindern. Das<br />
zeitraubende Einsetzen und Weiterversetzen<br />
des Holzblockes beim aufeinanderfolgenden<br />
Demontieren mehrerer Federn kann man jedoch<br />
ebenfalls sehr einfach umgehen, indem<br />
man an einem gemeinsamen starken Brett<br />
gleich von Anfang an die für alle Ventile<br />
notwendigen Holzklötze anbringt und dann<br />
das ganze am Zylinderblock befestigt. Die<br />
obenstehende Skizze zeigt ein Ausführungsbeispiel<br />
einer solchen Hilfsvorrichtung. y.<br />
Wie füllt man Fettpressen? Fast jeder<br />
moderne Wagen wird jetzt mit einer Fettpresse<br />
zur Schmierung der Chassisgelenke<br />
ausgerüstet, aber ein passendes Instrument<br />
zum Auffüllen der Presse ist selten unter<br />
dem Werkzeug vorzufinden. Nimmt man<br />
diese Arbeit mit einem Schraubenzieher vor,<br />
so verliert man viel Zeit und beschmutzt<br />
sich unnötigerweise die Hände, während die<br />
Presse zuletzt doch nur halbvoll ist.<br />
Weit besser ist das folgende Verfahren:<br />
Man schneidet sich einen Blechstreifen von<br />
solcher Breite, dass er in die Presse hineingeschoben<br />
werden kann. Mit diesem Blechstreifen<br />
entnimmt man das Fett dem Aufbewahrungsbehälter,<br />
indem man ihn ins<br />
Fett hineinsticht und dann um seine Längachse<br />
dreht. Zieht man jetzt das Ganze heraus,<br />
so bildet das Fett um den Blechstreifen<br />
herum einen Zylinder, den man in die Fettpresse<br />
einführen und mit zwei Fingern abstreifen<br />
kann, während man den Blechstreifen<br />
herauszieht.<br />
Noch sauberer lässt sich die Arbeit bei<br />
folgendem Vorgehen ausführen: Man lässt<br />
sich eine starke Blechtafel herstellen, die<br />
genau in den Behälter hineinpasst, in dem<br />
man das Fett aufbewahrt. Die Blechtafel<br />
muss ferner in der Mitte ein Loch aufweisen,<br />
dessen Durchmesser etwas kleiner ist<br />
als der Innen-Durchmesser der Fettpresse.<br />
Anfrage 879. Garantie (2. Antwort).<br />
geschätzte Antwort vom 31. Oktober 1929 bestens<br />
verdankend, muss ich leider als Lade meine Verwunderung<br />
dahinstehend aussprechen, dass für den<br />
vorliegenden Tatbestand gesetzlich keine Möglich-,<br />
keit vorgeßehen sein soll, um mit Erfolg rechtlich<br />
noch vorgehen zu können. Denn nach meinem Dafürhalten<br />
gibt es doch sicherlich nicht nur «heimliche»<br />
Mängel an einem Kaufobjekt, sondern auch<br />
— wie in meinem Falle — bei einer grossen Ersatzteil-Reparatur<br />
(Werkvertrag), die nachträglich<br />
noch gerügt werden können, da nicht gleich zu<br />
Beginn erkennbar, selbst nicht für den Fachmann.<br />
Eventuell sollte gesetzlich die Möglichkeit gegeben<br />
sein, wegen Vornahme einer unsachgemässen Reparatur<br />
nachträglich noch für den dadurch entstandenen<br />
Minderwert des Autos einen entsprechenden<br />
Abzug an der bereits bezahlten Rechnung (resp.<br />
Rückvergütung) vorzunehmen.<br />
Wie wäre nun z. B. die Sachlage, wenn infolge<br />
einer unsachgemässen Reparatur resp. eines dadurch<br />
entstandenen heimlichen Mangels in der späteren<br />
Folge ein Unfall entsteht?<br />
Der Beweis der unsachgemäss vorgenommenen<br />
Reparatur kann auch heute noch, d. h. nach drei<br />
Jahren, leicht erbracht werden. V. M. in Seh.<br />
Antwort: Wir müssen unsere, Ihnen unterm<br />
31. Oktober 1929 abgegebene Antwort bestätigen.<br />
'Sie entspricht der allgemein üblichen gerichtlichen<br />
Praxis. Bezüglich Mängel verhält es sich<br />
wie folgt: Leidet das Werk an so erheblichen Mängeln<br />
oder weicht es sonst so sehr vom Vertrage ab,<br />
dass es für den Besteller unbrauchbar ist. oder<br />
dass ihm die Annahme billigerweise nicht zugemutet<br />
werden kann, so darf er dieso verweigern<br />
und bei Verschulden des Unternehmens Schadenersatz<br />
fordern. Sind die Mängel oder die Abweichungen<br />
vom Vertrage minder erheblich, so kann<br />
der Besteller einen dem Minderwerte des Werkes<br />
entsprechenden Abzug am Lohne machen oder<br />
auch, sofern dieses dem Unternehmer nicht übermässige<br />
Kosten verursacht, die unentgeltliche Verbesserung<br />
des Werkes und bei Verschulden Schadenersatz<br />
verlangen. Wird das abgelieferte Werk<br />
vom Besteller ausdrücklich oder stillschweigend<br />
genehmigt, so ist der Unternehmer von seiner<br />
Haftpflicht befreit, soweit es sich nicht um Mängel<br />
handelt, die bei der Abnahme und ordmmgsmässigen<br />
Prüfung nicht erkennbar waren oder vom Unternehmer<br />
absichtlich verschwiegen wurden. Treten<br />
die Mängel erst später zu Tage, so muss die Anzeigo<br />
sofort nach der Entdeckung erfolgen, widrigenfalls<br />
das Werk auch rücksichtlich dieser Mängel<br />
als genehmigt gilt. — *<br />
Autoposten in den Alpen. In der Woche vom<br />
17; bis 23. Februar beförderten die zwölf alpinen<br />
Postautokurse 9186 Personen, wovon mehr als ein<br />
Drittel auf St. Moritz (Ortsdienst) entfällt. Wenn<br />
man von den fünf Kursen absieht, die dieses Jahr<br />
zum erstenmal geführt werden, so beträgt die Zunahme<br />
gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres<br />
immer noch 588 Personen, woran die Iinie<br />
Chur—Lenzerheide allein mit 407 Personen mehr<br />
beteiligt ist.<br />
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12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N» 17<br />
Ein automobilfeindlicher<br />
Landrat<br />
scheint Herr Furrer in Silenen zu sein. Das<br />
zeigt sich, wenn man die Berichte über die<br />
letzte Landratssitzung in der urnerischen<br />
Presse verfolgt.<br />
Es kamen im Landrat u. a. auch verschiedene<br />
Fragen des Strassenunterhaltes<br />
zur Sprache, über die wir an anderer Stelle<br />
dieses Blattes berichten. Bei der Diskussion<br />
derselben zeigte sich dann so recht die<br />
rückständige Gesinnung des Herrn Landrat<br />
Furrer. An gar vielem wusste er zu<br />
nörgeln, und jeder Franken, der für Stras-<br />
.senausbau oder -unterhalt ausgegeben werden<br />
sollte, war ihm für diese Zwecke zu viel!<br />
Vom Dorf Amsteg bis zur Station soll es<br />
Oberflächenteerung geben. Aber Herr<br />
Landrat Furrer war nicht dafür, denn nach<br />
dem Bericht im «Urner "Wochenblatt» sagte<br />
er, dass, bevor in Ursern die Wasserleitungen<br />
in Ordnung seien, die Strassenpflästerung<br />
in Andermatt nicht gemacht<br />
werde. Dann sei die Furkastrasse auch<br />
nicht als Automobilstrasse gebaut worden,<br />
und wegen den Postautos allein mache man<br />
nichts. Wenn diese immer etwas Neues gemacht<br />
haben wollen, dann mögen sie es<br />
selbst bezahlen, meinte der Herr Landrat,<br />
und fuhr in seiner nicht gerade autofreundlichen<br />
Rede fort:' «wir würden gut daran<br />
tun, den Steinbrecher etwas in Ruhestand<br />
zu versetzen und wieder Bollen in die Fahrbahn<br />
hineinzustützen, da würde die Autoraserei<br />
am ehesten aufhören. Es hätte nichts<br />
zu sagen, wenn die Autos von einer Seite<br />
auf die andere gigampfen»...<br />
Auch die Furkastrasse gab an dieser Sitzung<br />
ordentlich zu reden, und auch hier<br />
zeigte sich Herr Landrat Furrer von einer<br />
ganz bedenklichen .Seite, denn er möchte,<br />
wie er sagte, am liebsten verlangen, dass<br />
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Autozölle und Steuerformel<br />
in England<br />
Sir William Morris sprach kürzlich über die<br />
englische Automobilindustrie und die Frage<br />
der Zölle. Der bekannte englische Fabrikant<br />
ist der Meinung, dass die englische Automobilindustrie<br />
in Uebersee nur ein Absatzgebiet<br />
linden kann, wenn sie die Preise niedrig hält.<br />
Das wird ihr ermöglicht durch einen hohen<br />
Schutzzoll auf eingeführte Auslandswagen.<br />
Morris gab bekannt, dass mit Einrechnung der<br />
Zubehörindustrie die Morris-Werke jährlich<br />
70000 Personen beschäftigen. Jeder Käufer<br />
eines ausländischen Wagens solle deshalb<br />
sich überlegen, dass er dadurch einen Engländer<br />
auf zwölf Monate brotlos mache. Nur<br />
durch Schutzzölle könne die britische Industrie<br />
ihre einstige führende Stellung zurückerlangen.<br />
Auch in England hat man den Vorschlag<br />
gemacht, Sondergerichtshöfe für Automobilisten<br />
einzuführen. Man ist der Meinung,<br />
dass solche Fachgerichte die allgemeinen Gerichtshöfe<br />
stark entlasten würden. Es besteht<br />
aber nicht viel Aussicht auf Verwirklichung<br />
lieses Postulates. Schliesslich rriüsste man<br />
tuch in konsequenter Anwendung dieses<br />
Grundsatzes für jeden Zweig von Oesetzesibertretungen<br />
ein Sondergericht haben.<br />
Der Kampf um eine neue Steuerformel geht<br />
veiter. Der Fabrikanten verband hat es der<br />
Regierung nahegelegt, sich darüber mit seilen<br />
Vertretern zu beraten. Die PS-Steuer<br />
oll — nach dem Vorschlag der Fabrikanten<br />
- auf 10 Mark pro 100 cem festgesetzt werlen.<br />
Eine etwaige Verringerung der direkten<br />
Abgaben könnte durch indirekte Einkünfte<br />
Lompensiert werden, und zwar durch erhöhte<br />
Produktion in allen mit der Motorindustrie<br />
'erwandten Gebieten. Die neue Steuer würde<br />
ür die kleineren und mittleren Wagen eine<br />
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Reparaturen aller<br />
Gummiwar^n —<br />
Auswahisendung<br />
Steuerverringerung von 33% bis 50 % zur<br />
Folge haben.<br />
Aus Händlerkreisen wird geltend gemacht,<br />
dass die vorgeschlagene Kubikzentimeter-<br />
Steuer sich für die Auslandswagen günstig<br />
auswirken würde und dass z. B. die amerikanischen<br />
Wagen besser dabei wegkämen wie<br />
die gleichen englischen Marken. Die jetzige<br />
PS-Steuer hätte den englischen Markt gegen<br />
das Ausland geschützt, was bei der neuen<br />
Steuer nicht der Fall sei.<br />
Ueberhaupt macht sich in England in allen<br />
Kreisen eine Antipathie gegen den Freihandel<br />
geltend. England, welches jahrelang das Boll-<br />
AUTDMOBTL-RrVUE<br />
Grossgarage aus Glas<br />
Einblick in die verschiedenen Stockwerke<br />
werk des Freihandels war, ist gezwungen, immer<br />
mehr seine Rettung in Schutzzöllen zu<br />
suchen. Die iibermässige Arbeitslosenfürsorge<br />
belastet das steuertragende Volk ausserordentlich.<br />
Englands Ausfuhr steht in keinem<br />
Verhältnis zur Einfuhr. Der englische<br />
Fabrikant hat höhere Steuern zu tragen als<br />
irgend ein Konkurrent im Auslande. Da die<br />
andern Nationen meistens sehr rigorose Zölle<br />
zum Schütze ihrer eigenen Industrien haben,<br />
findet die englische Ware kein genügendes<br />
Exportgebiet.<br />
Der englische Automobilclub hat nach<br />
neuesten Nachrichten eine neue Abteilung gegründet,<br />
die, sich nur mit Verkehr, Strassenanlagen,<br />
vStrassenverbesserungen, Zeichengebung,<br />
Warnungstafeln etc. beschäftigen vird.<br />
Als Vorsitzender dieser Abteilung wurde Sir<br />
Henry Mayburg gewonnen, der während des<br />
Krieges im Verkehrsministerium eine ähnliche<br />
Tätigkeit ausführt«.<br />
Gr.<br />
Radio im Dienste des Automobilisten. Det<br />
französischen Automobilindustrie liegt gegenwärtig<br />
wieder ein Projekt auf Verwertung<br />
der drahtlosen Telegraphie für Automobilisten<br />
vor. Alle Automobilisten sollen mit<br />
leicht anzubringenden kleinen Sendegeräten<br />
versehen werden, die bei Unfällen oder<br />
Brennstoffmangel mit der nächstgelegenen<br />
Hilfsstation in Verbindung treten können.<br />
Jeder Wagenführer erhält ausserdem ein©<br />
besondere, in numerierte Quadrate eingeteilte<br />
Karte, so dass es genügt, wenn die<br />
Nummer des Quadrates, in dem sich der<br />
hilfesuchende Wagen befindet, angegeben<br />
wird. +<br />
Die schweizerischen Postautomobile als<br />
Muster für polnische Autobusse. Die polnische<br />
Regierung setzte kürzlich einen bedeutenden<br />
Kredit zur Anschaffung von Automobilen<br />
und Lastwagen fest. Bis anhin war der<br />
Autotransport für Personen und für Lasten<br />
in Polen nur einigen wenigen konzessionierten<br />
Gesellschaften überlassen worden. Di©<br />
polnische Regierung hat nunmehr das Auto-<br />
Transportwesen in eigene Regie genommen.<br />
Bevor jedoch weitere Typen von Omnibussen<br />
und Lastwagen zur Anschaffung kommen,<br />
entsandte die Regierung einen hoben<br />
Funktionär in die Schweiz, der nun den Postautomobildienst,<br />
speziell auch den Winterdienst,<br />
auf unsern Alpenstrassen zu studieren<br />
hat.<br />
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Postfach 13.
Deutsche Reichsbahn<br />
gegen Motorwagenverkehr.<br />
Wie die Bundesbahnen ,• in der Schweiz, so<br />
führt auch die Deutsche Reichsbahngesellschaft<br />
einen scharfen Kampf gegen die Autokonkurrenz.<br />
Sie erliess« Ende Januar eine<br />
Denkschrift, in welcher die Mindereinnahmen,<br />
welche durch den Wettbewerb des Automobils<br />
entstanden seien, auf nicht, weniger<br />
als 410 Millionen Mark beziffert werden.<br />
Im dritten Kapitel der Denkschrift wird<br />
der Standpunkt der Reichsbahn näher umschrieben<br />
und darin vor allem betont, dass<br />
die Autokonkurrenz die Basis des deutschen<br />
Gütertarifsystems unterwühle. Nun ist aber<br />
zu sagen, dass man wohl nicht von einem<br />
eigentlichen Tarifsystem reden kann. Denn<br />
ein solches Tarifsystejn müsste wie folgt<br />
lauten : Man würde ohne Rücksicht auf die<br />
Warengattung zu den Selbstkosten pro<br />
Tonne 10 Prozent als Verdienst zuzählen<br />
und hätte somit den Tarifansatz.<br />
Das deutsche «System» ist aber ausserordentlich<br />
kompliziert und von mancherlei<br />
sozia en Gesichtspunkten beeinflusst: Untertarifierung<br />
von lebenswichtigen Massengütern<br />
und von Produkten aller Industrien, die<br />
wirtschaftlich ungünstig gelegen sind. Die<br />
hochwertigen Stückgüter werden dagegen<br />
übertarifiert. Die Erfahrung zeigt, dass eine<br />
Konkurrenz zwischen Auto und Bahn zur<br />
Hauptsache nur bei den übertarifierten Gütern<br />
stattfindet. Würde nun die Reichsbahn<br />
vom Uebertarif zum natürlichen Tarif zurückgehen,<br />
so würde das umstürzende Folgen<br />
haben, denn eine Tariferhöhung für die<br />
heute untertarifierten Lebensmittel und Baustoffe<br />
wäre nicht zu umgehen, wenn die<br />
Reichsbahn nicht mit grossen Verlusten arbeiten<br />
sollte. Auch die Sonderstellung, welche<br />
einzelnen ungünstig gelegenen Industrien<br />
geboten wird, Hesse sich bei Herabsetzung<br />
der Uebertarife für hochwertige Stückgüter<br />
nicht länger halten, was wiederum Störungen<br />
im deutschen Wirtschaftsleben zur Folge<br />
hätte.<br />
Die Denkschrift der Deutschen Reichsbahngesellschaft<br />
ist teilweise so abgefasst,<br />
dass die « bewährte Eisenbahn » dem « Neuling<br />
Auto» vergleichsweise gegenübergestellt<br />
wird. Es ist wirtschaftlich unklug, in<br />
einem solchen Tone die beiden Verkehrsmittel<br />
einander gegenüberzustellen, denn jedes<br />
findet innerhalb der Volkswirtschaft eines<br />
Landes seinen Platz, der ihm nach seinen<br />
Leistungen zukommt. Die Eisenbahn hat<br />
Wir nahen seinerzeit über einen Riesen-Bau einer<br />
stände ist. Die Autos werden mittels elektrischen<br />
aufbefördert. Ausblick aus der Pariser Garage<br />
seinerzeit die Postkutsche verdrängt. Heute<br />
versucht das Automobil im Verkehr sich seinen<br />
gebührenden Platz zu erobern, ohne<br />
dass es in seiner Absicht liegt, die Eisenbahn<br />
ganz zu verdrängen. Abgesehen von<br />
der Unmöglichkeit eines derartigen Unterfangens,<br />
muss doch jedem vernünftigen Menschen<br />
klar sein, dass ein Vergleich für jedes<br />
der beiden Verkehrsmittel eine spezifische<br />
Eignung ergibt. Der Grossstrecken-Transport<br />
und der Massentransport bleibt nach<br />
wie vor beinahe ausschliessliches Monopol,<br />
der Eisenbahn. Hingegen wird man dem<br />
Automobil eine besondere Eignung für den<br />
Kurzstreckendienst, für den Dienst in bahnlose<br />
Gegenden, sowie für den Stückgüterverkehr<br />
von Haus zu Haus zusprechen müssen.<br />
Das Schlagwort « Auto gegen Eisenbahn<br />
» entbehrt also einer tiefern wirtschaftlichen<br />
Begründung.<br />
Aus der Denkschrift geht weiter hervor,<br />
wie eigentlich die Fragestellung heissen soll:<br />
« Natürliches Tarifsystem » oder «sozial differenziertes<br />
Tarifsystem ? » So könnte für<br />
die deutschen Verhältnisse die Kernfrage<br />
gestellt werden. Die Eisenbahn kann nun<br />
AUTOMOBTL-RCVDC <strong>1930</strong> - N» 17<br />
Grossgarage aus Glas<br />
Garage berichtet, die 5000 Wagen zu fassen im-<br />
Aufzügen in die verschiedenen Stockwerke hindurch<br />
die crossen Glasfenster auf die Strasse.<br />
das sozial differenzierte Tarifsystem, welches<br />
gegenwärtig in Anwendung steht, nicht ohne<br />
weiteres in ein natürliches Tarifsystem umändern,<br />
wie es beispielsweise für den Verkehr<br />
von Stückgütern mit Automobilen gehalten<br />
wird. Es ist aus dem Gesagten die<br />
Unterbietung der übertarifierten Stückgüteransätze<br />
der Eisenbahnen durch das Auto ersichtlich.<br />
Auf der andern Seite erkennt man<br />
ohne weiteres, wie die Eisenbahnen für<br />
Fern- und Massentransporte das Automobil<br />
durch Untertarife in den Nachteil versetzen.<br />
Verschiedentlich wurden gleiche Rechte und<br />
gleiche Lasten für Automobil und Eisenbahn<br />
verlangt. Es würde für beide Verkehrsmittel<br />
die Annahme neuer Tarifsysteme nach<br />
sich ziehen. Bis zum Zeitpunkte, da Auto<br />
und Eisenbahn gelernt haben, einander in die<br />
Hände zu arbeiten, wird wohl kaum an eine<br />
Aenderung des Tarifsystems bei den Eisenbahnen<br />
zu denken sein.<br />
Einen wesentlichen Einfluss auf diese<br />
Kernfrage hat die technische Ueberholung<br />
des Automobils gegenüber der Eisenbahn<br />
(auch umgekehrt) ausgeübt. Die grössere<br />
Ueberlegenheit des Automobils zeigt sich<br />
durch grössere Beförderungsbequerrüichkeiten,<br />
grössere Häufigkeiten der Kurse, direktes<br />
Erreichen eines Endzieles, Vermeidung<br />
des Umladens oder Umsteigens. In vielen<br />
Fällen ist die Bahn in ihrer Verkehrsgestaltung<br />
zurückgeblieben. Hat da das Auto nicht<br />
das natürliche Recht, die Lücke in der Verkehrsgestaltung<br />
der Eisenbahn auszufüllen<br />
und Verkehrsmöglichkeiten zu schaffen, die<br />
allgemeinen Wünschen entsprechen ? Die<br />
Eisenbahnen müssen für ihre Unterlassungssünden<br />
büssen. Das ist nicht mehr als angebracht.<br />
Wenn das Automobil heute in vielen<br />
Gegenden populärer ist als die Eisenbahn,<br />
darf es nicht weiter verwundern. Es<br />
ist auch verständlich, wenn eine Eisenbahngesellschaft<br />
nicht alle Verkehrswünsche erfülien<br />
oder Linien in schwach bevölkerte<br />
Gegenden bauen will, die zum vorneherein<br />
Defizite vermuten lassen. Es ist aber sinnlos,<br />
dem Auto das Vordringen zu hemmen<br />
oder dasselbe für Ausfälle verantwortlich zu<br />
machen, wie es die deutsche Reichsbahngesellschaft<br />
in ihrer Denkschrift versucht.<br />
Der Ausfall von 410 Millionen Reichsmark 1<br />
darf daher nicht mit seinem vollen Betrag<br />
in das Schuldkonto des Automobils verbucht<br />
werden. Statt sich auf einen zum Teil recht<br />
aussichtslosen Kampf zu versteifen, würde<br />
die Deutsche Reichsbahn zweckmässiger versuchen,<br />
fortschrittlichen Geist zu beweisen,<br />
mit alten Gewohnheiten aufzuräumen und hi<br />
aüen Beziehungen sich einer grössern Beweglichkeit<br />
zu bestreben. Die negative Bekämpfung<br />
des Automobils durch die Deutsche<br />
Reichsbahn, durch Denkschriften und automobilfeindliche<br />
Massnahmen, zeugt nicht von<br />
weittragender Klugheit. Viel günstiger erachten<br />
wir im Interesse der gesamten Volkswirtschaft<br />
die positive Bekämpfung vor allem<br />
durch neue Versuche zur Verbesserung<br />
des Verkehrs, durch Organisationsänderungen<br />
innerhalb der Bahngesellschaft selber.<br />
Dann wird die Gesamtheit des Volkes Nutzen<br />
tragen und die Bahn zweifellos nicht<br />
schlechter abschneiden. Wir wünschen einen,<br />
Kampf durch Angriff, statt durch Abwehr,<br />
durch fortschrittliche Massnahmen, nicht<br />
durch Erdrosselung.<br />
La.<br />
Ein Seefussweg von RichterswÜ nach Bach<br />
soll geplant sein. Dieser Spazierweg, der<br />
eine prächtige Fortsetzung der zu erstellenden<br />
Quaianlagen in Richterswil wäre, dürfte<br />
nicht nur eine geradezu ideale Fussverbindung<br />
zwischen Richterswil und Bach darstellen,<br />
sondern würde auch sehr zur Entlastung<br />
der Hauptstrasse beitragen. rsm.<br />
SÄ«<br />
Auch an<br />
VERLAG TECHNISCHE RUNDSCHAU. BERN
N°17 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Indusfvie unefl<br />
Das Beleuchtungsproblem jehört, wie wir an<br />
dieser Stelle erst kürzlich auszuführen Gelegenheit<br />
hatten, noch nicht zu den vollständig abgeklärten<br />
Fragen im Automobilbau. Beachtenswert sind aber<br />
die Anstrengungen, welche auf der ganzen Linie<br />
unternommen werden, um auch die Beleuchtung<br />
des Wagens seiner übrigen Vollkommenheit anzupassen.<br />
Seit mehr als Jahresfrist ist eino Zürcher<br />
Unternehmung mit der Ausarbeitung eines neuen<br />
Bcieuchtungssystems beschäftigt, für das sie die<br />
nötigen Patente in aen meisten europäischen<br />
Gtaaten besitzt. Das Prinzip ist verblüffend in<br />
seiner Einfachheit. Die Scheinwerfer werden über<br />
«"»•••••i<br />
der Sehlinie des Fähiers; nämlich 'aÜ der' vorderen'<br />
Dachkante, montiert. Mittels eines in unmittelbarer<br />
Nähe des Steuerrades befindlichen Hebels "können<br />
nun die beiden Lampen nach jeder beliebigen<br />
Richtung abgedreht werden. Auf diese Weise Vereinigt<br />
das eine Scheinwerferpaar : in sich dte • Funk*<br />
tionen aller übrigen Hilfslampen. Die Abblendung<br />
zum Beispiel erfolgt einfach. ao. dass die beiden<br />
Lichtquellen mehr nach vorn geneigt Werden und'<br />
dabei die vordere Struktur des Wagene so gut beleuchten,<br />
dass jedes entgegenkommende Fahrzeug<br />
schon auf weite Distanz die genaue Breite und Position<br />
des betreffenden Autos auf der Strasse beurteilen<br />
kann. Zudem wird durch die höher gelegene<br />
Lichtquelle die Strasse in genügender Weite<br />
vor dem Fahrzeug in ihrer gesamten Breite gleiehmaesig<br />
gut beleuchtet Und erst .die Augen! Wir<br />
wissen, dass der plötzliche Wechsel von ere!l»r Beleuchtung<br />
auf Dunkel die ' Sehnerven 'übermässig<br />
beansprucht und der Fahrer im ersten Moment<br />
überhaupt nichts sieht, bis sich das Auge wieder<br />
an die neue Umgebung gewöhnt hat. Da beim<br />
Frey-Licht die Abblendung aber durch Kippen der<br />
Scheinwerfer erfolgt, so bleibt die Lichtstärke die<br />
nämliche, an welche sich das Auge schoa gewöhnt<br />
-bat. Bei der Befahrung von Kurven kann das<br />
Licht mit mathematischer Genauigkeit immer dem<br />
Radius des betreffenden Strassenbogens angepasst<br />
werden, wirkt also gleichzeitig als Hauptscheinwerfer<br />
und Kurvenlampe.<br />
Wesentlich ist bei dieser Konstruktion auch der<br />
Umstand, dass bereits bestehende Lichtanlagen in<br />
kurzer Zeit' umgebaut werden können und dabei<br />
,die bisherigen Lampen zur Verwendung gelangen<br />
an<br />
Das System ist also Srn kein bestimmtes Lampenfabrkat<br />
gebunden, da ja die versi-hipflfnen Beleuchtungseffektc<br />
nicht durch die Lampe. sondern<br />
einfach durch deren verschiedenartige Position erj<br />
wirkt werden. Für den einen oder andern ist dia<br />
neuartige Lage der Scheinwerfer am Dach gegenüber<br />
der bisherigen Standardmontage beidseitig<br />
der Kühlerfront vielleicht etwas ungewohnt. Wen«<br />
wir aber bedenken, -welche Wandlungen die Karosserieform<br />
schon durchgemacht hat. so wird dies«<br />
verhältnistnässig unbedeutende Abweichung vom bisher<br />
Ueblichen kaum in die Waagschale fallen, ins«<br />
besondere als damit doch wesentliche Vorteile verbunden<br />
sind. Wie wir erfahren, haben Behörden<br />
und Verwaltungen diese Neuerung an Personenund<br />
Lastwagen schon vielfach ausprobiert unii<br />
werden demnächst verschiedenerorts städtisch«<br />
Omnibusse und im öffentlichen Dienst stehend«<br />
Personenfahrzeuge mit der neuartigen Beleuchtungsanlage<br />
ausrüsten.<br />
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Di.: Schülervorstellung.<br />
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Sa.: abends 8Vi Uhr:<br />
Geschält mit Amerika.<br />
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wie eine Kirchenmaus.<br />
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Weekend im Paradies.<br />
Mo,: abends 8 1 /, Uhr:<br />
Geschäft mit Amerika.<br />
Di.: abends 8'/i Uhr: Weh<br />
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mit sehr schöner, grosser Einfahrt, 11 Boxen,<br />
grosser Werkstatt mit Feuerrecht, einer Autoreparaturwerkstätte<br />
mit 175 qm. mit sehr<br />
grossein Hof unä schönem Waschplatz, zwei<br />
günstigen Läden für Auto-Ausstellungen und<br />
noch andern Werkstätten mit Feuerrecht. Gas,<br />
Licht, Wasser und Kraft. Anzahlung 25 000<br />
bis 30 000 Fr. Der Käufer hat über 5000 Fr.<br />
Ueberschuss. — Offerten unt. Chiffre 43915<br />
an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu vermieten<br />
in ZÜRICH, Nähe Güterbahnhof,<br />