E_1930_Zeitung_Nr.018
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag, 4. März <strong>1930</strong><br />
Nummer 20 Cts.,<br />
2ß. Jährgang. — N° 18<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
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Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Die letzte Tagung des bernischen Grossen<br />
Rates liegt hinter uns. Die Herren haben<br />
ihre Pulte ausgeräumt und harren dem<br />
Volksverdikte, das am 11./12. Mai stattfinden<br />
wird. Dass jede Partei darnach trachtet,<br />
mit einer Motion oder einer Anfrage<br />
die Aufmerksamkeit des Populus auf sich<br />
zu lenken, ist begreiflich. Uns Automobilisten<br />
interessiert in allererster Linie eine<br />
kleine Anfrage des jurassischen Abgeordneten<br />
Strahm, der den Regierungsrat dahin<br />
interpelliert, ob<br />
1. es nicht möglich wäre, in Anbetracht<br />
der Arbeitslosigkeit, die gegenwärtig<br />
teilweise bei der Uhrenindustrie<br />
Es war wirklich ein sonderbarer Mensch.<br />
Zu manchen Zeiten wusste er sich vor Geschwätzigkeit<br />
nicht zu lassen, und dann<br />
wurde er plötzlich, anscheinend ohne besondere<br />
Veranlassung, schweigsam und verschlossen.<br />
Ich hatte den bestimmten Eindruck,<br />
dass dieser Zustand im Grunde genominen<br />
der natürlichere bei ihm war und dass er nur<br />
drauflos schwatzte, wenn er damit irgendeine<br />
mir unverständliche Absicht verband.<br />
Aber gleichgültig, ob er sprach oder stumm<br />
war — stets trug er einen spöttischen Zug um<br />
den Mund, und seine Augen hatten immer einen<br />
forschenden, inquisitorischen Ausdruck.<br />
Er konnte bisweilen die sonderbarsten,<br />
überrumpelnden, oder offenbar sinnlose Fragen<br />
stellen. So auch an diesem Abend. Es<br />
war bereits halb elf. Ich hatte mit einigen von<br />
meinen Freunden unter den Gästen geplaudert,<br />
da ich noch nicht das Bedürfnis fühlte,<br />
zur Ruhe zu gehen. Ein Kartenspiel wurde<br />
vorgeschlagen und ich wollte mitspielen. Zu<br />
erstere schwer beschädigt wurde. Das<br />
Bundesgericht hat die Klage des Automobilbesitzers<br />
wenigstens zum Teil geschützt<br />
und damit zugleich auch unserer Auffas-<br />
Nicht nur im Kanton Schwyz und andernorts,<br />
sondern sogar auch in Bern.<br />
Zwar nicht mit dem Nachtfahrverbot. An<br />
diesem scheinen die Behörden ganz speziell Instandstellungsarbeiten zu beschleunigen,<br />
damit einige Bauplätze für die<br />
zu hängen. Wie man hört, hatte die Eingabe<br />
des kantonal-bernischen Hoteliervereins,<br />
des kantonal-bernischen Wirtever-<br />
könnten und<br />
arbeitslosen Arbeiter eröffnet werden<br />
eins, des Gesellschaftswagenbesitzer-Verbandes<br />
der Zentral- und Westschweiz, sotion<br />
der Strasse Cortebert—Courtelary<br />
2. ob es nicht möglich wäre, die Korrekwie<br />
des Verkehrsvereins Bern keinen Erfolg.<br />
Das Nachtfahrverbot sei einem Ruhe-<br />
welche Studien gegenwärtig im Gange<br />
oder der Strasse Pierre—Pertuis, für<br />
bedürfnis unseres Volkes entsprungen, sind, energisch an die Hand zu nehmen<br />
und ob die Baudirektion die da-<br />
schädige die bernische Volkswirtschaft in<br />
keiner Weise und — bleibe.<br />
herigen Studien nicht derart fördern<br />
Dafür soll der Bubenbergplats in Bern könnte, dass wenigstens eine dieser<br />
ein anderes moderneres Gesicht erhalten. Arbeiten zum guten Teil im Laufe dieses<br />
Sommers ausgeführt werden<br />
Adrian von Bubenberg hat mit ausgestreckter<br />
Hand dem Berner Volk seinen Segen könnte.<br />
gegeben und sucht sich eine neue Heimstätte.<br />
Man spricht von Murten und anbauten<br />
zu. verwenden, ist nicht neu. Vor<br />
Der Gedanke, Arbeitslose zu Strassenderswo.<br />
Den Gedanken, ihn am Zeitglockenturm<br />
aufzuhängen, hat man aufge-<br />
Neubestellung der englischen Regierung,<br />
nicht gar langer Zeit, anlässlich der<br />
geben.<br />
hat der englische Liberale Lloyd Georges<br />
Jedenfalls ist die Frage der Umgestaltung<br />
des Bubenbergplatzes eines der wichsenbau<br />
durch Arbeitslose abgestellt. Die<br />
sein ganzes Wahlprogramm auf den Strastigsten<br />
und aktuellsten Verkehrsprobleme Idee ist ihm dann glücklich vorbeigelungen.<br />
Berns. Der Verkehr, wie er sich heute auf Heute besitzt England mehr Arbeitslose<br />
diesem Platz abspielt, ist unhaltbar. Deshalb<br />
ist dem bernischen Gemeinderat für Vertreter aufgenommen hat, ist unter-*<br />
denn je. Der Gedanke, den der jurassische<br />
seine Initiative zu gratulieren. Das Projekt<br />
des Gemeinderates sieht in erster Linie gehen wir im Jura einer Krise entgegen,<br />
stützungswert. In zunehmendem Masse<br />
die Niederlegung der Vorhalle zum Bahnhofgebäude<br />
vor, ferner soll das alte Tram-<br />
wird. Wenn es uns auch ganz klar ist,<br />
die eine stärkere Arbeitslosigkeit bedingen,<br />
häuschen abgebrochen werden und einem dass gerade die an feinere Arbeit gewohnten<br />
Uhrenmacher nicht ohne weiteres zu<br />
Neubau weichen. Diese neue Tramwartehalle<br />
soll so placiert werden, dass sie als Erdarbeitern und Betonmischern verwandelt<br />
Haltestelle sämtlicher Strassenbahnlinien werden können, so ist immerhin die Frage<br />
in Frage kommen kann und nicht mehr ein mehr im Interesse des Automobilverkehrs<br />
ausgesprochenes Verkehrshindernis bildet. und des zunehmenden Autotourismus prüfungswert.<br />
Da sich jedoch die Baudirek-<br />
Es ist wirklich nicht mehr zu früh, wenn<br />
diese beständige grosse Gefahrenquelle, als tion an das seinerzeit im Grossen Rat gutgeheissene<br />
Bauprogramm hält und der<br />
der sich der Platz zwischen Bahnhof—Loeb<br />
iund Hotel Jura auswies, aufgehoben wird. Kanton nicht über grosse Mittel verfügt,<br />
wird es wohl bei der kleinen Anfrage bleiben;<br />
die Antwort des Regierungsrates wird<br />
voraussichtlich negativ ausfallen.<br />
•<br />
Es geht vorwärts<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
(21. Fortsetzung)<br />
Nur zu oft hat der Laie Gelegenheit, über<br />
die Urteile des Bundesgerichtes den Kopf<br />
zu schütteln. Ganz besonders der Automobilist,<br />
der beim Bundesgericht nur schwer<br />
Gehör findet, da die Erkenntnis des wirtschaftlichen<br />
Wertes des Automobils von<br />
unten nach oben scheints nur schwer zum<br />
Durchbruch gelangt. Um so erfreulicher<br />
ist das Urteil, das dieses Bundesgericht<br />
letzthin über einen Fall gesprochen hat, der<br />
sich in Biel zwischen einem Autocamion<br />
und der Strassenbahn zutrug, wobei das<br />
diesem Zwecke wollte ich in eines der Zimmer<br />
gehen, um die Karten zu holen; während<br />
ich die Tür öffne, stehe ich plötzlich Angesicht<br />
zu Angesicht Asbjörn Krag gegenüber,<br />
den ich während der letzten Stunden nicht<br />
gesehen hatte. Ich fuhr zusammen, denn man<br />
stutzt ja unwillkürlich, wenn man einen Menschen<br />
in einem Zimmer findet, von dem man<br />
geglaubt hat, dass es leer sei.<br />
«Ich glaubte, Sie wären nach Hause gegangen.»<br />
«Wie Sie sehen,» erwiderte ich, «bin ich<br />
noch nicht gegangen. Ich blieb noch etwas<br />
sitzen.»<br />
Asbjörn Krag verzog sein Gesicht zu einem<br />
Grinsen, seine grossen weissen Zähne leuchteten<br />
förmlich durch die Dunkelheit.<br />
«Sie scheinen doch Ihre einsame Hütte<br />
nicht sehr zu lieben,» sagte er.<br />
Darauf wusste ich nichts zu erwidern. Ich<br />
war nur erstaunt, denn es war nicht das erstemal,<br />
dass der Detektiv — beinahe drohend —<br />
von der einsamen Lage meiner kleinen Hütte<br />
gesprochen hatte.<br />
Asbjörn Krag fasste mich am Rock und<br />
fuhr fort:<br />
«Hören Sie, ich möchte Sie etwas fragen.<br />
Sie haben ein einziges Fenster in der Stube,<br />
nicht wahr?»<br />
herrscht, die Inangriffnahme der fürsung endlich einmal Recht gegeben, dass<br />
die Jahre <strong>1930</strong> und 1931 im Jura vorgesehenen<br />
Strassenkorrektions- und der Automobilist, sondern auch der andere<br />
bei einem Verkehrsunfall nicht nur immer<br />
Teil schuldig sein kann und dass auch der<br />
Tramwagenführer von sich aus dazu beitragen<br />
soll, Verkehrsunfälle soweit als möglich<br />
zu verhindern. Das Urteil spricht<br />
aber auch den verschiedenen Gemeindebehörden<br />
ins Gewissen, die für die ungünstige<br />
Anlage von Strassen, Trottoirs und<br />
Tramgeleisen verantwortlich gemacht werden<br />
und deshalb alle Ursache haben, durch<br />
einen modernen Strassenbau die Verkehrssicherheit<br />
auch innerhalb der Städte zu<br />
schützen. Wir geben uns der Hoffnung<br />
hin, das der bundesgerichtliche Entscheid<br />
in allen Beziehungen seine guten Folgen<br />
nach sich ziehen werde. X<br />
Das Auto hat seine<br />
besondere Krankheit<br />
«Im Leitartikel der Nr. 14 Ihres geschätzten<br />
Blattes schenkte einer Ihrer Mitarbeiter<br />
meiner sonderbaren Betrachtung im «Aipenhorn»<br />
des «Emmentaler Blattes» seine ganze<br />
Aufmerksamkeit. Die aufrichtige « Täubi»<br />
des Dischen Einsenders ist entschieden unnötig<br />
verpufft, und mein Artikel hätte wohl<br />
ebensogut in empfehlendem Sinne den Weg<br />
in die « Revue» finden können, freilich dann<br />
ofrtae Weglassungen, die ihm auch diese giftige<br />
Zuspitzung gegeben haben. Wir wollen uns<br />
daher bemühen, nicht aneinander vorbeizureden.<br />
Zuerst stelle ich mich der « Revue» als<br />
aufrichtigen Freund des Automobils vor und<br />
danke vielen ihrer Abonnenten aus meinem<br />
Bekanntenkreise, die mir den grossen Genuss<br />
kleinerer und grösserer Fahrten ermöglicht<br />
haben. In weitgehendem Masse<br />
stellen mir Gemeindeglieder ihre Wagen zur<br />
Verfügung, um mir den beruflichen Dienst in<br />
der weitverzweigten Gemeinde zu ermöglichen.<br />
Ja. gerne verrate ich, dass sich mir<br />
die Anschaffung eines eigenen Wagens<br />
schon oft genug aufgedrängt hat und es unversehens<br />
dazu kommen kann, dass ich mit<br />
dem Herrn Einsender auf der gleichen Linie<br />
stehe. Also: Ich bin nichts weniger als<br />
ein Autohasser und sehe alle Vorteile der<br />
Erfindung voll und ganz ein !<br />
Wozu dann meine beanstandete Betrachtung?<br />
Ihr Ausgangspunkt liegt nicht im dahinfahrenden<br />
Kraftwagen, sondern im Wörtlein<br />
«Auto». Dieses lernte ich einst auf der<br />
Schulbank mit andern griechischen Vokabeln<br />
und wusste nun, dass es « von selbst»<br />
«Jawohl, aber das ist ziemlich gross. Warum<br />
fragen Sie mich danach?»<br />
«Gehört nicht ein Rouleau zu dem Fenster?»<br />
«Jawohl.»<br />
«Pflegen Sie dieses Rouleau herunterzulassen?»<br />
Ich lachte. «Ich verstehe diesen Witz<br />
nicht,» sagte ich.<br />
«Ich scherze nicht.»<br />
' n r ~~"l<br />
«Gut. Also wenn Sie sich dafür so interessieren,<br />
will ich Ihnen gern erzählen, dass ich<br />
das Rouleau herunterlasse, wenn die Sonne<br />
auf meinem Fenster steht.»<br />
«Aber am Abend?» fragte er, «wenn Sie die<br />
Lampe angesteckt haben, wie dann?»<br />
«Wie dann? Nun ich habe kein Gegenüber,<br />
sondern nur das Meer gerade vor meiner<br />
Hütte. Darum lasse ich- nicht immer die Gardine<br />
herunter, wenn ich die Lampe anstecke.»<br />
Asbjörn Krag grinste wieder mit seinen<br />
weissen Zähnen.<br />
«Aber, wenn Sie das Fenster nicht verhüllen,»<br />
sagte er, «dann ist das Fenster gewissermassen<br />
gegen die Finsternis offen und<br />
es kann jemand da draussen sein, der hineinblickt.»<br />
Der Detektiv Hess meinen Rock los. Ich trat<br />
einen Schritt zurück.<br />
«Sie versuchen mich in merkwürdiger<br />
Weise zu ängstigen,» sagte ich. «Glauben Sie,<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeilei ode*<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschlnss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
heisst. Aus diesem «von selbst» spintisierte<br />
ich jene besondere Gefahr heraus, die uns<br />
Menschen eben dann verhängnisvoll wird,<br />
wenn im Leben alles von selbst gehen soll!<br />
Diese menschliche Gefahr auf das vierräderige<br />
«Auto» übertragen, zeigt jene Missstände,<br />
die der Einsender selbst zugegeben<br />
hat. Ich habe sie als Krankheit bezeichnet,<br />
hätte sie auch Kinderkrankheit nennen können,<br />
weil sie offenbar durchgemacht und<br />
überwunden werden muss!. In anerkennenswerter<br />
Weise ist die « Revue » selbst energisch<br />
gegen jene Missstände aufgetreten, um<br />
das Autofahren in gesunde Bahnen zu lenken.<br />
Ob es nun gleich als ein skrupelloses<br />
Elaborat bezeichnet werden darf, wenn ein<br />
armer Laie, von unten betrachtet, etwas<br />
über jene Autokrankheit zu sagen wagt? Dieser<br />
sitzt weder in Hinterpommern noch in<br />
Hinterfürigen auf seinem gepolsterten Lehnstuhl,<br />
wo er sein Leben in stiller Behaglichkeit<br />
verträumt, sondern wird auf der be*<br />
rühmten Autostrasse Bern-Thun zu seinen<br />
besondern Betrachtungen genötigt. Wieviel<br />
Erlebtes Hesse sich ganz ohne Gehässigkeit<br />
und Uebertreibung der «Revue» anvertrauen<br />
! Wer es vom Auto aus bezweifelt,<br />
lade ich als stillen Weggenossen zu mir ein.<br />
Ich zeige ihm die vielen angefahrenen Bäum©<br />
und Telegraphenstangen, eingestossen©<br />
Mauerpfosten, überrannte Kilometersteine.<br />
Von Allmendingen bis Wichtrach genügt die<br />
Wanderschaft, um Beispiele schlimmer Rücksichtslosigkeiten<br />
zu erleben. Unschuldig an*<br />
und überfahrene Fussgänger können ge^iüg*<br />
sam vorgeführt werden! Bedenkliche Vorkommnisse<br />
selbst bei Beerdigungen sind nicht<br />
ausgeblieben. Wer abends auszugehen genötigt<br />
ist, kann die anständigen Fahrer, die<br />
sich selbst einem simplen Fussgänger gegen*<br />
über die Mühe nehmen abzublenden, leicht<br />
von den andern unterscheiden. Alle diese Aus*<br />
wüchse, gegen die auch die «Revue» mutig<br />
ankämpft, wage ich als Krankheit zu bezeichnen,<br />
und glaube auch, dass sie heilbar<br />
sei, sobald alle guten Kräfte dagegen mobil<br />
gemacht werden. Von selbst, d. h. auto,<br />
kommt die Heilung nicht. Sollte einst der geschätzte<br />
Einsender Gelegenheit finden, mich<br />
unterwegs aufzugabeln, können wir in aller<br />
Müsse unsere Ansichten weiterspinnen, auch<br />
wenn wir beide noch auf keinem « Seigel %<br />
der Himmelsleiter stehen.»<br />
Münsingen, den 20. Februar <strong>1930</strong>.<br />
Rudolf Müller, Pfarrer.<br />
Wir danken Herrn Pfarrer Müller für seine<br />
zweite Vernehmlassung, die, wie jeder unbefangene<br />
Leser sofort wird beurteilen können,<br />
von seiner ersten Sonntags-Betrachtung im<br />
«Alpenhorn» des Emmentaler Blattes ganz<br />
wesentlich absticht. Herr Pfarrer Müller<br />
nimmt in seiner Entgegnung ganz positiv für<br />
das Automobil Stellung, was uns besonders<br />
dass ich ein Kind bin? Ich habe keine Angst<br />
im Dunkeln.»<br />
«Entschuldigen Sie,» erwiderte er freundlich,<br />
«es war nicht meine Absicht, Sie zu<br />
kränken, aber wenn ich herumgehe und über<br />
etwas nachdenke, kommt es vor, dass ich<br />
ganz gedankenlos die sonderbarsten Fragen<br />
stelle. Sie können mir übrigens einen Dienst<br />
erweisen.»<br />
«Heute abend?» fragte ich missbilligend,<br />
während ich die Kartenpresse emporhob, um<br />
ihn darauf aufmerksam zu machen, dass ich<br />
etwas anderes vorhatte.<br />
«Ich bin gerade jetzt mit einem schriftlw<br />
chen Berichte beschäftigt,» sagte er, «und bin<br />
bis zur Beschreibung der Leiche gekommen.»<br />
Es gab mir durch und durch einen Ruck.<br />
Mir war es, als wenn ein unheimlicher Hauch<br />
durch das halbdunkle Zimmer ginge, in dem<br />
wir beide allein waren.<br />
«Die Leiche?» stammelte ich, «schreiben<br />
Sie etwas von der Leiche?»<br />
«Gewiss, ich muss ja meine Berichte erstatten.<br />
Wie sah nun die Leiche aus? Bitte, überlegen<br />
Sie es sich.»<br />
«Dunkelbraune Haare,» begann ich unwillkürlich.<br />
Asbjörn Krag klopfte mir leicht auf die<br />
Schulter.<br />
siebe Autler-FeierabeniL
freut. Wir wünschen ihm nur, dass ihm recht<br />
bald die Gemeinde zur Anschaffung eines<br />
eigenen Wagens verhelfe, damit er auch<br />
praktisch die Vorteile der Erfindung an sich<br />
und an allen seinen Kirchgenossen erfahren<br />
kann. Auch wir haben uns je und je gegen<br />
Auswüchse ausgesprochen. Vielleicht ist<br />
dem Herrn Pfarrer die Bewegung des « Weissen<br />
Sterns» nicht bekannt, die darauf ausgeht,<br />
• auch auf Seite der Automobilfahrer alles zu<br />
Schon seit Jahren kämpft die Sektion Zürich<br />
des A. C. S. in unermüdlicher Weise für<br />
die Reduktion der viel zu hoch angesetzten<br />
Gebühr, die alle Motorfahrzeuglenker alljährlich<br />
für die Erneuerung ihrer Führerbewilligung<br />
in der Höhe von Fr. 10— zu bezahlen<br />
haben. Wiederholt wurde in Eingabe«<br />
an die kantonale Polizeidirektion und<br />
den Regierungsrat darauf hingewiesen, dass<br />
diese Gebühr viel zu hoch angesetzt sei,<br />
dass man es hierbei nicht mehr mit einer eigentlichen<br />
Gebühr, sondern mit einer verdeckten<br />
Steuer zu tun habe, die vom Kanton<br />
neben der Motorfahrzeugsteuer für die<br />
Verkehrsbewilligung bezogen werde. Bis anhin<br />
war aber all diesen Demarchen noch<br />
kein Erfolg beschieden; die letzte Eingabe ist<br />
erst anfangs dieses Jahres von der kantonalen<br />
Polizeidirektion ohne stichhaltige<br />
Gründe abgewiesen worden. Es veran'.asste<br />
dann dies Herr M. Gassmann, Präsident der<br />
Verkehrskommission der Sektion Zürich des<br />
A. C. S., kürzlich im Kantonsrat erneut in<br />
dieser Sache einen Anlauf zu nehmen, wobei<br />
aber vom Regierungsratstisch aus nur eine<br />
«Prüfung» des Verlangens in Aussicht gestellt<br />
wurde.<br />
Die Sektion Zürich des A. C. S. ist nun<br />
aber gewillt, es bei der bisherigen ablehnenden<br />
Stellungnahme der kantonalen Polizeidirektion<br />
nicht bewenden zu lassen und die<br />
Sache diesmal weiter zu ziehen. Um nun<br />
über die rechtliche Seite der Frage die nötige<br />
Aufklärung zu erhalten, wurde Herr<br />
Professor Dr. F. Pleiner, Zürich, der bekannte<br />
Rechtsgelehrte, ersucht, ein Gutachten<br />
hierüber zu verfassen und darin festzulegen,<br />
ob es sich bei dieser jährlichen Abgabe<br />
von Fr. 10.— noch um eine Gebühr<br />
oder vielmehr um eine versteckte Steuer<br />
handle. Das Gutachten lautet nun vernichtend<br />
für die bisherige Stellungnahme der<br />
kantonalen Polizeidirektion. Herr Professor<br />
Fleiner führt darin aus, dass die Grundlage<br />
für die Erhebung einer Erneuerungstaxe für<br />
die Führerbewilligung nicht das Automobilgesetz<br />
vom 18. Februar 1923 biete, sondern<br />
vielmehr die züreherische, Gebührenordnung<br />
für die Verwaltungsbehörden vom 11. Dezember<br />
1922, da es sich hier nach Konkordat,<br />
Art. 20, nicht um eine Steuer, sondern<br />
um eine Gebühr handelt. Für letztere sei<br />
nun aber der Entgeltscharakter massgebend,<br />
d. h., die Gebühr darf den Kostenbetrag der<br />
staatlichen Leistung nicht übersteigen, sonst<br />
wird sie eben zu einer Steuer. Die zürcherische<br />
Gebührenordnung legt speziell fest,<br />
dass die Höhe der Gebühr jeweils zu bemessen<br />
sei nach dem Zeitaufwand und der Bedeutung<br />
des Geschäftes.<br />
Was nun den letzteren Punkt anbetrifft,<br />
so führt das Gutachten aus, dass der Standpunkt<br />
der Polizeidirektion, wonach die Führerbewilligung<br />
dem Inhaber einen Freipass<br />
im gesamten Konkordatsgebiet verschaffe,<br />
eine rechtswidrige Auslegung darstelle, besonders<br />
wenn man die Gebührenhöhe festsetzen<br />
möchte im Hinblick auf die subjektive<br />
Bedeutung, welche der Führerbewilligung<br />
für den einzelnen Motorfahrzeuglenker<br />
zukomme. Denn nach Konkordat hat jeder<br />
Fahrer, der die Prüfung bestanden hat, Anspruch<br />
auf die Bewilligung, mit der die kantonale<br />
Motorfahrzeugkontrolle dem Fahrer<br />
kein Privileg erteilt.<br />
Es kann somit bei der Bemessung der<br />
höhe der Gebühr nur auf den Aufwand an<br />
Arbeit ankommen, der durch die Erneuerung<br />
der Bewilligung, resp. deren Ausstellung,<br />
entsteht. Diese Arbeit, eine reine Schreibund<br />
Registrierarbeit, rechtfertigt aber keineswegs<br />
eine Gebühr von Fr. 10.—. Aber<br />
auch nicht die Frage der Deckung der Kosten<br />
für diese Arbeit kann zur Rechtfertigung<br />
der Gebühr von Fr. 10.— herangezogen<br />
werden. Die gesamten Ausgaben der<br />
kantonalen Motorfahrzeugkontrolle haben<br />
1928 Fr. 162,900 für Besoldungen und Bureauauslagen<br />
betragen, während die Einnahmen<br />
aus Staats- und Schreibgebühren 225,800<br />
Franken einbrachten, die Ausgaben also<br />
mehr als deckten. Dabei sind die andern<br />
Einnahmen ganz ausser aoht gelassen. Es<br />
ergibt sich somit, dass diese Staats- und<br />
Schreibgebühren die Auslagen des Kantons<br />
für den Apparat der Motorfahrzeugkontrolle<br />
bei weitem übersteigen, so dass auch von<br />
diesem Gesichtspunkt aus nicht mehr von<br />
einer Gebühr gesprochen werden kann.<br />
tun, was Aergernis und Verkehrsunfälle verhüten<br />
kann. Gegen das Automobil oder gegen<br />
die Auswüchse nicht organisierter Automobilfahrer<br />
schreiben, ist aber zweierlei, und<br />
da der betreffende Artikel im «Alpenhorn»<br />
zweifellos sich überhaupt gegen die Automobilisten<br />
richtete und vielleicht in einem<br />
Augenblick der Verärgerung geschrieben<br />
wurde, sahen wir uns veranlasst, nicht den<br />
Herrn Pfarrer aufzugabeln, wohl aber seine<br />
Uebertreibungen ganz gehörig zu stutzen.<br />
Er möge uns verstehen, so wie wir ihm nach<br />
seinem mea culpa verzeihen wollen. D<br />
* * *<br />
Versteckte Steuern in der Führerbewilligungsgebühr<br />
Das Gutachten kommt zum Schlüsse, dass<br />
die kantonalen zürcherischen Behörden diese<br />
Erneuerungsgebühr für die Führerbewilligungen<br />
in unzulässiger Weise bemessen haben<br />
und dass es sich nicht mehr um eine<br />
Gebühr, sondern um eine versteckte Steuer<br />
handle. Es weist auch den Weg, der zur<br />
Beseitigung dieses unzulässigen Zustandes<br />
zu begehen ist.<br />
Es dürfte wohl ausser Zweifel stehen, dass<br />
die Sektion Zürich des A. C. S. nun diese<br />
Angelegenheit mit allem Nachdruck weiterverfo'gt<br />
und auch vor einem staatsrechtlichen<br />
Rekurs an das Bundesgericht nicht zurückschrecken<br />
wird. Es dürfte sich aber<br />
fragen, ob die Regierung im Hinblick auf<br />
das Fleinersche Gutachten nicht einlenken<br />
und eine starke Reduktion der unhaltbaren<br />
Gebühr von sich aus vornehmen sollte;<br />
denn es berührt eigenartig, dass eine Regierungsbehörde,<br />
die auf genaue Einhaltung der<br />
gesetzlichen Vorschriften zu achten hat, es<br />
offensichtlich duldet, dass in diesem einen<br />
Falle — vielleicht gibt es auch noch andere!<br />
— den Vorschriften der kantonalen Gebührenordnung<br />
nicht nachgelebt wird.<br />
Dem Vorgehen der Sektion Zürich des<br />
A. C. S., die sich für die Interessen der Motorfahrzeugbesitzer<br />
einsetzt, kommt aus dem<br />
Grunde erhöhte Bedeutung .zu, weil durch<br />
die notwendig werdende Reduktion der Gebühr<br />
ein interessanter Präjudizfall für andere<br />
Kantone geschaffen werden dürfte.<br />
Grosse Strassenzüge und breite<br />
Ausfallstrassen in Zürich.<br />
Die Bauverwaltung: der Stadt Zürich hat<br />
es sich zur sehr schätzenswerten Aufgabe<br />
gemacht, jeweils die in Beratung stehenden<br />
Bauprojekte für Strassenverbesserungen in<br />
der Stadt Zürich einex allgemeinen. Besprechung<br />
mit den Strassenverkehrsinteres^entenverbänden<br />
zu unterziehen. So hat wiederum<br />
am 24. Februar eine solche Konferenz<br />
stattgefunden mit den Vertretern der Zürcher<br />
Sektionen des A. C. S., T. C. S., der<br />
Aspa etc., wobei folgende Projekte zur Besprechung<br />
kamen :<br />
/. Verlängerung der Gloriastrasse.<br />
Das vorliegende Projekt, das eine bessere<br />
Zufahrt zum Quartier Fluntern bezwecktest<br />
derart gut ausgearbeitet worden, dass keinerlei<br />
Aussetzungen zu machen waren. Die<br />
neue Strasse wird von der Rämistrasse<br />
durch die Wässerwiese hinauf und hinter<br />
der Kantonsschule durch zur Gloriastrasse<br />
führen und auch die Strassenbahnlinie aufnehmen,<br />
die jetzt durch die untere Zürichbergstrasse<br />
und Plattenstrasse führt. Dadurch<br />
wird die bisherige gefährliche Kreuzung<br />
Plattenstrasse - Zürichbergstrasse in<br />
der Zufahrt nach. Fluntern vollständig beseitigt.<br />
Ausserdem erhält die Freiestrasse eine<br />
Verlängerung bis zur Plattenstrasse, wodurch<br />
sich ein zusammenhängender Strassenzug<br />
Forchstrasse-Freie Strasse-Plattenstrasse-Sonneggstrasse<br />
- Scheuchzerstrasse<br />
auf dem rechten Limmatufer ergibt.<br />
2. Verlängerung der Mythenquaistrasse. ?<br />
Schon längst stand die Weiterführung des<br />
Mythenquai als linksufrige Ausfallstrasse auf<br />
dem Papier. Das Projekt soll nun aber auch<br />
zur Ausführung gelangen, und zwar in der<br />
Weise, dass der Mythenquai in leichtem Bogen<br />
landeinwärts und an der Schiffswerft<br />
vorbei gegen den Niveauübergang bei der<br />
Station Wollishofen geführt wird. Diese<br />
neue Strasse wird die grosse, vielbefahrene<br />
AusfallstrasSe nach dem linken Seeufer und<br />
auch nach dem Sihltal (via Albisstrasse)<br />
werden. Da sie keine Nebenstrassen aufweisen<br />
wird, dürfte sie eine sehr hohe<br />
Verkehrssicherheit besitzen, zumal ausser<br />
den Trottoirs auch Radfahrerstreifen vorgesehen<br />
sind. Von den Verkehrsinteressenten<br />
wurde gewünscht, dass die Fahrbahhbreite<br />
durchgehend auf 9 m als Minimum belassen<br />
werde und dass der Ausbau der Alfred<br />
Escher-Strasse, die mit der Tunnelstrasse<br />
die grosse Entlastungsverbindung nach dem<br />
Ummattal und nach Winterthur-Schaffhausen<br />
darstellen wird, gleichzeitig erfolge.<br />
Ferner wurde eine möglichst vorteilhafte<br />
Lösung der Strassenunterführung gegen die<br />
Albisstrasse gewünscht, da sich dieser Verkehr<br />
sehr ausgestalten dürfte. Begrüsst<br />
wurde auch die Anlegung von Parkplätzen<br />
längs der Alfred Escher-Strasse.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - W 18<br />
Wenn man bedenkt, dass der Niveauübergang<br />
Wollishofen täglich bis zu 119 Mal<br />
durch Barrieren geschlossen wird, wird die<br />
Entlastung durch den ausgebauten Mythenquai<br />
eine überaus begrüssenswerte Lösung<br />
biejen, da dadurch dieser Niveauübergang an<br />
der Seestrasse vollständig ausser Betracht<br />
fiele, auch wenn die kostspielig© Strassenunterführung<br />
der Seestrasse erst später erfolgt.<br />
3. Ausbau des Bleicherweges.<br />
Diese Strasse wird als Ausfallstrasse nach<br />
der Enge hin sehr viel befahren. Die zwischen<br />
Schanzengraben und Stookerstrasse<br />
vorstehenden Häuser haben aber bis anhin<br />
eine fliessende Verkehrsabwicklung, d. h.<br />
eine Verbreiterung der Strasse, verunmöglicht.<br />
Es ist nun für später ins Auge gelasst,<br />
dieses Strassenstück durch teilweise Beseitigung<br />
der vorstehenden Häuser zu verbreitern,<br />
wofür ein sehr gut ausgearbeitetes Projekt<br />
bereits vorliegt, dessen Ausführung von<br />
allen Strassenbenützern günstig begrüsst<br />
werden dürfte. Dasselbe gab denn auch zu<br />
keinen Einwänden oder Anregungen Anlass;<br />
ob aber dessen Ausführung, aus finanziellen<br />
Gründen, so rasch möglich ist, dürfte noch<br />
eine offene Frage sein.<br />
Diese Besprechung mit den Strassenverkehrsinteressenten-Verbänden<br />
hat aufs neue<br />
gezeigt, wie sehr solche Aussprachen mit<br />
den Behörden berufen sein dürften, wichtige<br />
Verkehrs- und Strassenfragen einer vorteilhaften<br />
Lösung entgegenzuführen. s.<br />
Geländer-Fahrten, also nicht etwa Gelände-Fahrten,<br />
sind insbesondere in Bern<br />
üblich. Unseres Erinnerns ist es nun kürzlich<br />
schon zum neunten Male passiert, dass<br />
sowohl auf der Kornhaus- als auch auf der<br />
Kirchenfeldbrücke Automobile über das<br />
Trottoir abrutschten oder schleuderten und<br />
das gusseiserne Brückengeländer durchschlugen.<br />
Wie durch ein Wunder haben alle<br />
diese Geländer-Fahrten einen glimpflichen<br />
Verlauf genommen; weder wurden Personen<br />
stark verletzt, noch ist jemals ein Fahrzeug<br />
über die 40—50 m hohe Brücke in den<br />
Abgrund gestürzt.<br />
Die Ursachen derartiger Vorfälle sind verschiedenartig,<br />
unbestritten ist, dass hierbei<br />
auch ein gesetzwidriges Fahren mitverantwortlich<br />
ist; anderseits bietet aber die Anlage<br />
der Brücken selbst: starkes Gefälle,<br />
viel zu enge Fahrbahn, glitschige Holzpflästerung,<br />
Vereisung etc. Anlass zu solchen<br />
Geländer-Fahrten. Die Geländer selbst bestehen<br />
aus Gusseisen, sie bieten wohl Fussgängern,<br />
Handwagen und vielleicht gegenüber<br />
den Seitensprüngen eines Droschkengauls<br />
einigen Schutz, vor der Schleuderkraft<br />
eines Automobils aber reissen sie durch wie<br />
ein hölzerner Lattenhag.<br />
Es ist erfreulich, dass die neugegründete<br />
bernische Strassenverkehrs-Liga sich der<br />
Sache annimmt und mit den Behörden in<br />
Fühlung tritt, um eine etwas bessere Sicherung<br />
des Verkehrs auf den Brücken zu erreichen;<br />
die neue Lorraine-Brücke weist<br />
glücklicherweise keinen der Uebelstände der<br />
beiden andern Brücken auf, sie eignet sich<br />
für den modernen Verkehr vorzüglich. Diese<br />
Brücke ist schon seit einigen Monaten fix<br />
und fertig, viele Monate zu früh, denn bis<br />
die Zufahrtsstrassen und was da drum und<br />
dran hängt, betriebsbereit sind, wird noch<br />
eine lange Frist verstreichen. A<br />
Gute und schlechte Statistiken.<br />
Mit dem anwachsenden Verkehr in unsern<br />
Städten und auf dem Lande wächst auch naturgemäss<br />
die Zahl der Unfälle. Wenn man<br />
allein auf die Meldungen in den Tageszeitungen<br />
abstellen wollte, so müsste man den<br />
Eindruck erhalten, dass die Zahl der Unfälle<br />
unverhältnismässig stark anwächst. Die<br />
<strong>Zeitung</strong>en sind täglich voll von Unfällen der<br />
verschiedensten Art. Dabei wird meistens<br />
von « Automobilunfällen» gesprochen, auch<br />
wenn es sich z. B. deutlich um einen 'Eisenbahnunfall<br />
handelt, d. h-, bei den meisten<br />
Unfällen an Niveauübergängen ist die Eisenbahn<br />
die Ursache des Unfalles. Hier kann<br />
eine richtige Statistik viel Gutes bewirken<br />
und zur Aufklärung beitragen. Nackte Zahlen,<br />
sofern sie richtig sind, sprechen immer<br />
eine klare und deutliche Sprache. Für die<br />
Schweiz darf auf die Statistik der Stadt<br />
Bern hingewiesen werden, die besonders in<br />
den letzten «Beiträgen zur Statistik der<br />
Stadt Bern >, Heft 13, das Muster einer guten<br />
Unfallstatistik vorgelegt hat. Es wurde in<br />
der erwähnten Zusammenstellung (die wir<br />
bereits früher ausführlich besprochen haben)<br />
in verschiedenen Tabellen festgestellt-<br />
1. Die Zahl der Unfälle.<br />
2. Die Art der Unfälle (Zusammenstösse,<br />
Anprall, Ausgleiten von Fus'sgängern etc.).<br />
3. Die Beteiligten an den Unfällen.<br />
4. Zeit und Ort der Unfälle.<br />
5. Folgen der Unfälle.<br />
6. Verschulden.<br />
7. Kinderunfällfe I<br />
In ähnlicher Weise hat auch das Berliner<br />
Polizeipräsidium in vier Tabellen die Beteiligung<br />
an Unfällen, die Umstände, unter denen<br />
sich die Unfälle ereigneten, die Ursachen<br />
der Unfälle und endlich ihre Verteilung auf<br />
die Stunden des Tages festgestellt. Interessant<br />
ist in dieser Statistik zu sehen, dass die<br />
weiblichen Fahrer relativ weniger an den<br />
Unfällen beteiligt sind als die männlichen.<br />
Während im Juli 1929 in Berlin 267 männliche<br />
Fahrer einen Unfall durch zu schnelles<br />
Fahren verursachten, sind nur zwei Unfäilo<br />
zu verzeichnen, bei denen weiblichen Fahrern<br />
die Schuld zuzumessen war.<br />
Etwas skeptisch muss man sich verhalten<br />
zu einer Statistik, welche die Sehuldfrage<br />
festzustellen versucht. Da es meistens Polizeibeamte<br />
sind, die über einen Verkehrsunfall<br />
rapportieren, wird die Beantwortung<br />
der Schuldfrage durch die Polizeibeamteu<br />
geschehen. Diese sind aber nicht immer objektive<br />
Urteiler. Die Statistik des Verschuldens<br />
an den Unfällen hat nur einen relativen<br />
Wert und muss mit grosser Vorsicht betrachtet<br />
werden.<br />
Im allgemeinen ist zu sagen, dass besonders<br />
die städtischen Unfallstatistiken grosse-<br />
Fortschritte aufzuweisen haben. gr.<br />
Zürchei 1 Notizen<br />
Eine Sammlung der Zürcher verkehrspolizeilichen<br />
Erlasse. Eine sehr praktische<br />
und für die Motorfahrzeugführer willkommene<br />
Publikation ist die «Sammlung der<br />
Erlasse der Stadt Zürich über Verkehrspolizei»,<br />
welche in neuer Auflage dieser Tage<br />
herausgekommen ist. Unseres Wissens erschien<br />
diese Zusammenstellung der städtischen<br />
Verkehrsvorschriften erstmals im<br />
Jahre 1927 als bescheidenes Bändchen von<br />
ca. zehn Seiten und ist im neuen Gewände<br />
nun auf den stattlichen Umfang von 45 Seiten<br />
angewachsen.<br />
Die Sammlung enthält, neben den allgemeinen<br />
Vorschriften, die besonderen Bestimmungen,<br />
welche für den Verkehr beim<br />
Stadttheater, bei der Tonhalle und beim<br />
Bahnhof Enge bestehen. Eine Reihe Illustrationen<br />
zeigen die von der Verkehrspolizei<br />
gegebenen Zeichen sowie die nach den Normalien<br />
des Städteverbandes bereinigten Verkehrstafeln.<br />
Auf einem übersichtlichen Stadtplänchen<br />
sind die Parkplätze, die Einbahnstrassen<br />
und diejenigen Strassen, für welche<br />
ein Fahrverbot gilt, besonders eingezeichnet.<br />
Zur Ergänzung des Planes dienen eine Anzahl<br />
von Tabellen, in welchen die Einbahnund<br />
die Parkierungsstrassen und -piätze<br />
in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt<br />
sind.<br />
Dieses Vademecum für den stadtzürcherischen<br />
Verkehr wird anlässlich der Erneuerung<br />
der Fahrbewilligungen jedem Motorfahrzeugbesitzer<br />
gratis abgegeben und wird<br />
erfreulicherweise auch den verschiedenen<br />
Verkehrsverbänden und -Clubs zuhanden ihrer<br />
Mitglieder zur Verfügung gestellt.. Die<br />
aufschlussreiche Schrift verdient gelesen und<br />
ab und zu zur Auffrischung des Gedächtnisses<br />
konsultiert zu werden. Bei genauer<br />
Kenntnis der geltenden Vorschriften ist viel<br />
eher eine reibungslose Verkehrsabwicklung<br />
möglich und wird die Publikation auch zum<br />
besseren gegenseitigen Verständnis zwischen<br />
den Fahrern und den Behörden, vorab der<br />
Verkehrspolizei, beitragen. b.<br />
AUSLAND<br />
Plan einer Produktionsteilung der Autoindustrie<br />
in Skandinavien. Neben den ungünstigen<br />
Verhandlungen der in Genf tagenden<br />
Zollfriedenskonferenz, wie sie die<br />
neuen Zollerhöhungen und die Alarmrufe der<br />
protektionistischen Kreise in einzelnen Ländern<br />
darstellen, fehlt es glücklicherweise<br />
auch nicht an erfreulicheren Anzeichen zur<br />
Schaffung eines grösseren Marktes durch<br />
rationelle Arbeitsteilung zwischen den verschiedenen<br />
Staaten.<br />
So hat der norwegische Staatsminister<br />
Nowinksl einem dortigen Blatt gegenüber<br />
den Plan einer industriellen Zusammenarbeit<br />
in Skandinavien entwickelt, der nach seiner<br />
Ueberzeugung heute zur praktischen Verwirklichung<br />
reif ist. Danach hätte die Verteilung<br />
der Arbeit zwischer der Grossindustrie<br />
der nordischen Länder so zu erfolgen,<br />
dass Waren, die in einem Staate produziert<br />
werden, einen anerkannten Markt in den<br />
übrigen Ländern bekommen könnten. Man<br />
müsste sich daher darauf einigen, dass ein<br />
gewisser Zweig der Industrie in diesem, ein<br />
anderer in jenem Lande produzieren würde.<br />
Damit würde ein Ziel, das die Zollfriedensaktion<br />
für ganz Europa erstrebt, zunächst<br />
auf dem beschränkteren Gebiet derskandinavischen<br />
Staaten verwirklicht. Dass die Idee<br />
der Produktionsteilung überhaupt in den nordischen<br />
Ländern Boden gefasst hat, darf<br />
schon aus der einsichtsvollen Entscheidung<br />
Schwedens geschlossen werden, auf d5e<br />
Hochzüchtung einer eigenen Automobilindustrie<br />
zu verzichten und seine Kapitalien<br />
nutzbringender zu investieren. H. B. G.
N» 18 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Umgestaltung des Bubenbergplatzes in Bern<br />
Der Gemeinderat der Stadt Bern stellte Strassenzwecken verwendet werden. Die<br />
in seiner letzten Sitzung dem Stadtrat die teilweise Niederlegung der Bahnhofhalle ist<br />
Kreditbegehren zu über die Umgestaltung die einzige Möglichkeit einer vorläufigen<br />
des Bahnhof- und Bubenbergplatzes. Der annehmbaren Lösung. Die grüne Linie der<br />
Gemeinderat fordert für die Ausführung Strassenbahn wird bis zum Anschluss an<br />
der Umbauarbeit der Baudirektion I einen die bestehenden Geleise auf den Bahnhofplatz<br />
geführt, um später beim Vollausbau<br />
Kredit von 361 000 Franken als Kapitalvorschuss<br />
und für den Umbau der Geleise in gerader Linie nach der grossen Perroninsel<br />
geführt zu werden. Bei der vorge-<br />
und Stationsanlagen einen Kredit von<br />
536 000 Franken zu Lasten des Anlagekapitals<br />
der Strassenbahn.<br />
beidseitig der Geleise noch je 5 m breite<br />
sehenen provisorischen Lösung verbleiben<br />
Die Umgestaltung des Bubenbergplatzes Fahrbahnstreifen zur Aufnahme des Fahrzeugverkehrs.<br />
Das hoohliegende Trottoir<br />
ist bedingt durch die Veränderung der Verkehrsverhältnisse,<br />
insbesondere durch den auf der Westseite der Heiliggeistkirche<br />
sehr stark angewachsenen Automobilverkehr.<br />
Die Unfallstatistik zeigt, wie die Zahl brochen zur Verbreiterung der Fahrbahn.<br />
wird niedergelegt und im Norden unter-<br />
der Unfälle dauernd im Steigen ist. Der Fussgängerverkehr wird dort nach dem<br />
Umgesralfung DuDenöerg-Bahnho/plarz<br />
•f<br />
Diese Verhältnisse veranlassten den Ge-Bahnhomeinderat, in Verbindung mit der Generalausgabe<br />
entsteht eine grosse Trottoirzunge,<br />
hinübergeleitet. Vor der Gepäckdirektion<br />
der Bundesbahnen einen Ideenwettbewerb<br />
auszuschreiben zur Erlangung von und zum Bahnhof, wie auch dem übri-<br />
die sowohl dem starken Personenverkehr<br />
von Entwürfen zu einem Alignements- und gen Fussgängerverkehr dient.<br />
Bebauungsplan für den Bahnhof- und den Die Trottoirs auf dem Bubenbergplatz<br />
Bubenbergplatz. Dieser Wettbewerb ergab bleiben in ihrer bisherigen Breite. Später,<br />
gute Grundlagen für eine Umgestaltung des bei einem Um- oder Neubau auf dem Areal<br />
Strassenbahn- und Omnibusverkeb/s. Die des Burgerspitals, wird dieses Trottoir um<br />
städt. Strassenbahnen erstellten auf Grund<br />
der Ergebnisse des Wettbewerbes und nach<br />
eigenen Studien definitive Pläne für eine<br />
neue Geleiseanlage auf dem Bubenbergplatz.<br />
1<br />
Die Geleiseführung.<br />
Die neuen Geleiseanlagen der S. S. B.<br />
kommen in die Mitte des durchschnittlich<br />
42 m breiten Platzes zu liegen und beanspruchen<br />
einen Streifen von 18 m. Für<br />
den Fahrzeug- und Fussgängerverkehr<br />
bleiben noch 24 m zu beiden Seiten der Geleiseanlagen.<br />
Die Geleise selbst befinden<br />
sich innerhalb grosser Schutz- und Verkehrsinseln,<br />
welche eine zwangsläufige Abwicklung<br />
des Fahrverkehrs garantieren.<br />
Die langgestreckte Insel zwischen Laupenstrasse<br />
und Eilgutstrasse wird beim<br />
Hirschengraben durch eine 6 m breite<br />
Fahrbahn durchbrochen zur Aufnahme des<br />
Verkehrs von der Monbijoustrasse-Hirschengraben<br />
nach der Schanzen- und Laupenstrasse.<br />
Vor den jetzigen Bureaus der<br />
Firma Kehrli & Oeler wird eine grosse<br />
birnenförmige Schutzinsel projektiert, welche<br />
gleichzeitig als Haupthaltestelle für<br />
sämtliche Tramlinien dienen soll. Auch<br />
hier ist zwischen dieser Perroninsel und<br />
der langgestreckten Insel des Bubenbergplatzes<br />
eine 8 m breite Fahrbahn für den<br />
Durchgangsverkehr vorgesehen.<br />
Bei der Einmündung der Schanzenßtrasse<br />
in die Laupenstrasse wird zur Regelung<br />
des gefährlichen Verkehrs an diesem<br />
Kreuzungspunkte eine dreieckförmige Insel<br />
von je 10 m Seitenlänge vorgesehen.<br />
Zwischen der grossen Perroninsel vor dem<br />
alten Bahnhofgebäude am obern Ende der<br />
Spitalgasse und der Eidg. Bank ist ebenfalls<br />
eine längliche Schutzinsel vorgesehen,<br />
die einerseits den Fussgängerverkehr aufnehmen,<br />
anderseits als Haltestelle für den<br />
Stadtomnibusdienst dienen soll. Ferner ist<br />
zur Ueberleitung des Fussgängerverkehrs<br />
vor dem Studerhaus und den beiden vorgenannten<br />
Inseln eine kleinere Dreieckinsel<br />
vorgesehen.<br />
Umgestaltung des Bahnfaofplatzes.<br />
Die definitive Umgestaltung des Bahnhofplatzes<br />
wird erst mit der Neugestaltung des<br />
Aufnahmegfibäudes erfolgen können. Im<br />
Zusammenhang mit der Korrektion des<br />
Bubenbergplatzes müssen aber bei der Heiliggeistkirche<br />
einige dringend notwendige<br />
Verbesserungen vorgenommen werden. Um<br />
dort Platz zu schaffen, soll die BahnhofhaMe<br />
bis zur heutigen Gepäckausgabe abgebrochen<br />
und der gewonnene Platz zu<br />
ßubenberqplate _^_^_*^-- r 7<br />
nauptbahnhof<br />
die alle Weltrekorde für Sicherheit,<br />
Dauerhaftigkeit und<br />
Leistung halten<br />
ca. 3 m nordwärts zurückgesetzt, so dass<br />
daselbst ein Platz entsteht für die Aufstellung<br />
des Stadtomnibusses Bern-Bümpliz.<br />
Die Fahrbahnen auf dem Bubenbergplatz<br />
haben durchwegs eine Minimalbreite von<br />
8 m. Vor der Eidg. Bank und zwischen der<br />
Insel und dem grossen Inselperron ist eine<br />
Verbreiterung der Fahrbahn auf 11 m vorgesehen,<br />
damit das Stationieren der Omnibusse<br />
ohne Hinderung des durchgehenden<br />
Fahrverkehrs erfolgen kann.<br />
Die vorgesehene Platzaufteilung erlaubt<br />
die Durchführung des Einbahnverkehra.<br />
Die Fahrbahnen auf dem Bubenbergplatz<br />
gestatten, dass drei Fahrzeuge bequem in<br />
der gleichen Fahrriohtung nebeneinander<br />
verkehren können.<br />
Die Umbauarbeiten.<br />
Die beschriebene Neugestaltung des Verkehrs<br />
erfordert grosse Umbauarbeiten. Infolge<br />
der Verlegung der Strassenbahnanlage<br />
muss die vor drei Jahren neuerstellte<br />
westliche Hälfte des Bubenbergplatzes, von<br />
der Laupenstrasse bis zum Bubenbergdenkmal,<br />
wieder umgebaut werden. Der Asphaltbelag,<br />
bestehend aus Hartguss- und<br />
Stampfasphalt, sowie die armierte Betonunterlage<br />
müssen aufgebrochen und teilweise<br />
neu eingebaut werden. Auf der Osthälfte<br />
des Platzes bis zur Spitalgasse-<br />
Schauplatzgasse wird die vorhandene<br />
Grosssteinpflästerung durch einen modernen<br />
Asphaltbelag mit Betonunterlage ersetzt.<br />
Die Neugestaltung des Platzes erfordert<br />
auch die Beseitigung des Bubenbergdenkmals.<br />
Das Denkmal muss vom Bubenbergplatz<br />
weggenommen werden und an einem<br />
für den Verkehr nicht hinderlichen Standort<br />
neu aufgestellt werden. Ueber den<br />
neuen Platz für das Denkmal konnte man<br />
sich bisher nicht einigen. Am besten wäre<br />
es vielleicht — wie ein Architekt vorschlug<br />
—, das Denkmal der Stadt Murten zu<br />
schenken.<br />
An die Asphaltiörung des Platzes müssen<br />
die Anstösser gemäss der Beitragsverordnung<br />
vom 3. April 1910 50% zahlen.<br />
Die Verlegung der Strassenbahnlinien.<br />
Im grossen ganzen wird die bisherige<br />
Linienführung beibehalten. Eine neue Führung<br />
erhält die Linie Weissenbühl-Breitenrain<br />
(weisse Linie). Sie wird von der<br />
Christoffelgasse weggenommen und durch<br />
den Hirschengraben und von da über den<br />
Bubenbergplatz nach der Spitalgasse geführt.<br />
Damit wird der Durchgangsverkehr<br />
3 Champions ihrer Klasse<br />
Firesfone wird morgen auch Ihre Marke sein<br />
von der Christoffelgasse nach dem Bahnhofplatz<br />
entlastet. Die vom Hirschengraben,<br />
der Laupenstrasse und der Schanzenstrassc<br />
auf den Bubenbergplatz einmündenden<br />
Linien werden in der Mitte des Platzes auf<br />
zwei doppelspurigen Geleisesträngen nach<br />
der Spitalgasse geführt, wo sie nach Passieren<br />
der zentralen Haltestelle in zwei Geleise<br />
zusammengezogen werden. Bei dorn<br />
grossen Inselperron zwischen der Eidg.<br />
Bank und dem alten Bahnhofgebäude zweigen<br />
überdies jene Linien ab, die durch die<br />
Christoffel- und Bundesgasse nach Wabern<br />
und über den Bahnhofplatz und das Bollwerk<br />
nach dem Brückfeld führen. Die<br />
blaue Linie soll auf der Nordseite des Bubenbergplatzes<br />
durchgeführt werden, 'um<br />
damit die bisherige Kreuzung am Hirschengraben<br />
zu vermeiden.<br />
Der Omnibusverkehr wird selbstverständlich<br />
ebenfalls in die Neuregelung einbezogen.<br />
Um das Stationieren der Omnibusse<br />
zu erleichtern, wird vor der Eidg.<br />
Bank eine 20 m lange und 2,5 m breite<br />
Perron-Insel erstellt. Die bisherigen Haltostellen<br />
in der Christoffelgasse bleiben bestehen.<br />
Nach der Neuüberbauung des Borgefspitalareals<br />
wird dort eine Haltestelle<br />
für den Omnibusverkehr nach Bümpliz errichtet.<br />
Das neue Stationsgebäude der Strassenbahn<br />
kommt etwas weiter westlich als das<br />
bisherige zu stehen. Wahrscheinlich wird<br />
man diesmal von der Errichtung eines Heimatschutzbaues<br />
mit grossem Dach absehen,<br />
dafür dürfte der neue Pavillon etwas weniger<br />
kostspielig werden als der bestehende.<br />
Die Amortisation des neuen Pavillons soll<br />
durch den Mietvertrag mit den <strong>Zeitung</strong>skiosks<br />
ermöglicht werden. Der neue Pavillon<br />
wird dreiteilig, mit zwei 4,5 m breiten<br />
offenen Durchgängen. Stadtabwärts 'st<br />
ein <strong>Zeitung</strong>skiosk untergebracht, auf der<br />
Westseite ein Dienstraum für das Aufsichtspersonal.<br />
Der Pavillon soll außerdem<br />
6 Telephonkabinen enthalten. gr.<br />
Si»<br />
cfiwtf<br />
Das Kilometerrennen von Eaumorte. Am<br />
Sonntag, den 23. März, finden bekanntlich<br />
zwei Rennen auf der Strasse nach Eaumorte<br />
statt: am Morgen für Automobile, am Nachmittag<br />
für Motorräder. Die Sektion Genf<br />
des A. C. S. Jiat die Organisation des ersteren<br />
übernommen, während das zweite vom<br />
Moto-Sporting-Club Genf veranstaltet wird*<br />
Letzten Montag hielten nun die beiden Organisationskomitees<br />
miteinander eine Sitzung<br />
ab, in der beschlossen wurde, soviel als<br />
möglich zusammenzuarbeiten. Es werden<br />
im besondern die Polizei, die Kassa- und die<br />
Presselkommission aus Vertretern beider<br />
Clubs zusammengesetzt sein, wodurch bedeutende<br />
Ersparnisse erzielt werden.<br />
Kaye Dons Rennwagen auf der Reise.<br />
Kaye Don hat sich am 26. Februar, wie vorgesehen,<br />
mit seinem 4000-PS-Sunbeam-<br />
Rennwagen « Silbern© Kugel » in Southampton<br />
an Bord der «Berengia» nach Amerika<br />
eingeschifft. Um den ausserordentlich langen<br />
Wagen auf das Schiff verladen zu können,<br />
musste man alle Radio- und Signaldrähte<br />
des Schiffes entfernen. Kaye Don hat<br />
einen Reifen-Vorrat von beinahe drei Tonnen<br />
Gewicht und ausserdem sechzehn grosse<br />
Kisten mit Einzelteilen mitgenommen. Er<br />
äusserte sich vor seiner Abreise ausserordentlich<br />
optimistisch. Er ist überzeugt, dass<br />
es ihm eine Leichtigkeit sein werde, mit<br />
«Silver Bullet» die Stundengeschwindigkeit<br />
von 400 km zu erreichen.<br />
Neues von den Mille Miglia. Die Erwartung<br />
der Italiener hat sich erfüllt: die englische<br />
Fabrik Bentley hat zwei ihrer neugebauten<br />
Rennwagen zur Teilnahme an den<br />
Mille Miglia angemeldet, wodurch dieses<br />
Rennen einen internationalen Charakter bekommt.<br />
Fahren werden u. a. D. W. Paget<br />
und Birkin. Letzterer hat zweimal im Rennen<br />
von Mans erste Preise geholt und wird<br />
von den italienischen Sportzeitungen als ein<br />
den italienischen Fahrern mindestens ebenbürtiger<br />
Konkurrent betrachtet. Die Bentleywagen<br />
haben vier Zylinder von 4500 cem<br />
Inhalt. Sie werden mit ihren Fahrern schon<br />
in den nächsten Tagen in Italien eintreffen,<br />
wo sich die letztern einen Monat lang auf<br />
das Rennen vorbereiten wollen.<br />
Ein Erfolg Im schweizerischen Flugzeugbau.<br />
Letzter Tage fand auf dem Flugplatz<br />
Dübendorf die erste Flugprobe mit einem<br />
neuen schweizerischen Flugzeugtyp statt. Es<br />
handelt sich um eine Konstruktion der Flugzeugwerkstätten<br />
Alfred Comte, die vor allem<br />
durch ihre Dimensionen auffällt. Die beiden<br />
Motoren sind oberhalb des Rumpfes hintereinander<br />
liegend angeordnet. Das Flugzeus<br />
ist ein verstrebter Hochdecker von 26 m<br />
Spannweite und 18 m Länge. Die Maschine<br />
wird in einer kleinen Serie für einen südamerikanischen<br />
Staat als Grosskampf-, Bomben-<br />
und Transportflugzeug gebaut und stellt<br />
zur Erfüllung dieser Aufgaben eine der modernsten<br />
Konstruktionen dar. mb.
^usstellun^^n<br />
Fahrvergünstigungen für Salonbesucher.<br />
Die Qeneraldirektion der Schweizerischen<br />
Bundesbahnen hat soeben einen Beschluss<br />
gerasst. der wieder einmal mehr die Wichtigeit,<br />
die von dieser Seite in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht dem Automobilsalon entgegengebracht<br />
wird, dokumentiert.<br />
Um Jedem den Besuch dieser Ausstellung<br />
zu erleichtern, haben die Bundesbahnen auf<br />
ihrem Netz die Vergünstigung für freie Rückfahrt<br />
(einfache Billette gelten für Hin- und<br />
Rückfahrt vom 19. bis 30. März, spätestens<br />
1. April) eingeführt. Die Billette müssen jedoch<br />
vom Salon abgestempelt sein. Das<br />
letzte Jahr galt diese Vergünstigung nur für<br />
einen Aufenthalt von vier Tagen. Das Publikum<br />
wird daher den S. B. B. sehr dankbar<br />
sein, dass diese die Qültigeit der Rückfahrt<br />
auf zehn Tage ausgedehnt haben.<br />
Die meisten Privatbahnen sind bereits diesem<br />
sehr zuvorkommenden<br />
S. B. B. gefolgt.<br />
Beispiel der<br />
Die schweizerische Zivilluftfahrt 1929. Soeben<br />
werden die Totalergebnisse der schweizerischen<br />
gewerbsmässigen und privaten<br />
Luftfahrt bekannt, die wiederum gegenüber<br />
dem Vorjahre ganz erhebliche Fortschritte<br />
aufweisen.<br />
Die Fiugscihulen, besonders diejenigen der<br />
Sektionen des Schweizerischen Aero-Clubs,<br />
haben ihren Betrieb annähernd verdoppelt,<br />
indem die Zahl der Flüge von 6442 auf<br />
11,860 stieg.<br />
Im allgemeinen Flugbetrieb, der einerseits<br />
die Rund-, Photo- und Touristenflüge gewerbsmässiger<br />
Unternehmungen, anderseits<br />
den Betrieb ausgebildeter Privatflugzeugbe-<br />
sitzer umfasst, stieg die Zahl der Flüge von<br />
4651 (1928) auf 7419 (1929) und der beförderten<br />
Passagiere von 6461 (1928) auf 13,373<br />
(1929).<br />
Rechnet man hierzu den Verkehr auf den<br />
schweizerischen Luftverkehrslinien sowie<br />
denjenigen ausländischer Unternehmungen<br />
über Schweizergebiet, so wird der bedeutende<br />
Aufschwung der zivilen Luftfahrt aus<br />
der folgenden<br />
sichtbar :<br />
Gegenüberstellung deutlich<br />
1928 1929<br />
Anzahl der Flüge 18 845 28 062<br />
Flugstunden 13 596 14 810<br />
Flugkilometer 1 769 800 1 967 080<br />
Passagiere 31001 42 050<br />
Post in kg 85 200 102 950<br />
Fracht in kg 278 500 334 390<br />
Zahlendes Gepäck in kg 46 400 48 220<br />
AM« den Behöraen<br />
Das kommende Waadtländer Strafgesetz<br />
verpflichtet jeden Fahrer zum Beistand bei<br />
Verkehrsunfällen. Der Entwurf zum neuen<br />
waadtländischen Strafgesetz versucht, in Ermangelung<br />
entsprechender eidgenössischen<br />
Vorschriften eine Hilfs- und Beistandspflicht<br />
zu statuieren, die speziell bei Verkehrsunfällen<br />
das Ausreissen schuldiger Fahrer verhindern<br />
soll.<br />
In Art. 107 des Gesetzes wird jedem Beteiligten<br />
eines Unfalles, der einem andern, welcher<br />
in Todesgefahr schwebt, nicht zu Hilfe<br />
eilt, eine Busse von mindestens 500 Fr. oder<br />
eine Minimalstrafe von einem Monat Gefängnis<br />
zugedacht. Bedingung ist dabei, dass dem<br />
Beteiligten oder Zuschauer nach vernünftigen<br />
Ueberlegungen eine Hilfeleistung zugemutet<br />
werden kann. Das Gesetz fügt ferner bei, dass<br />
in Fällen, wo das Verlassen eines Verletzten<br />
seinen Tod zur Fole hatte, der schuldige Fahrer<br />
oder Unfallbeteiligte zu Zuchthaus verurteilt<br />
werden kann. Das Gericht kann in<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N°18<br />
solchen Fällen den Tatbestand des Mordes<br />
zugrunde legen.<br />
Der Gesetzesentwurf behandelt ferner in<br />
Art. 109 das Delikt der Flucht nach einem<br />
Verkehrsaniall und stellt den Autofahrer, den<br />
Motorradfahrer, wie auch den Radfahrer unter<br />
eine Busse von mindestens 500 Fr. oder<br />
eine minimale Gefäng»sstrafe von einem<br />
Monat, wenn er eine verletzte Person verlässt,<br />
ohne derselben Hilfe zu bringen. Diese<br />
Strafen können kumuliert werden.<br />
In einem weitern Artikel, der Art. 110, wird<br />
sogar das Obligatorium der Hilfeleistungspflicht<br />
bei Verkehrsunfällen ausgesprochen<br />
und auf Widersetzungen wiederum obige<br />
Strafen ausgesetzt.<br />
Der Versuch, im Strafgesetzbuch die obligatorische<br />
Hilfeleistung festzulegen, muss<br />
vom Standpunkt eines jeden Strassenbenützers<br />
anerkannt werden, denn auf diese Weise<br />
kann eine bessere Verkehrsdisziplin unterstützt<br />
werden.<br />
Aus den Verbänden<br />
SCHWEjZERISCHER DAMEN - AUTOMOBIL-<br />
CLUB. Sektion Zürich. Jeden Dienstag Zusammenkunft<br />
im Glublokal des A. G. S.-Haas cDu Pont»,<br />
1. St., 20.15 Uhr; zum Tee von 17 Uhr an.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜ-<br />
RICH. Monatsversammlung: 5.<br />
März <strong>1930</strong>. abends 8 Uhr, im<br />
Vereinslokal «Du Pont» (1. St.).<br />
Eingang Limmatseite. Jahresprogramm-Ausgabe.<br />
Kein Vereinskollege<br />
fehle! Neue Berufskollegen<br />
erwünscht, auch solche<br />
mit musikalischen Kenntnissen<br />
sind willkommen. Pünktliches und vollzähliges Erscheinen<br />
erwartet<br />
Der Vorstand.<br />
Zur Kenntnis der Mitglieder. Alle Mitglieder,<br />
die an den Versammlungen nicht teilnehmen können,<br />
sind höflichst ersucht, den fälligen finanziellen<br />
Verpflichtungen vor dem 10. eines jeden Monats<br />
nachzukommen und die Beiträge auf unsern Postscheck<br />
14 747 VIII (kostenlos) einzuzahlen, ansonst<br />
diese per Nachnahme inkl. Porti erhoben werden.<br />
Wir bitten unsere verehrten Mitglieder, unserem<br />
Wunsche zu entsprechen und danken zum voraus<br />
sperrte Strassen<br />
Kanton Strecke Bemerkungen<br />
Aargan Landstrasse B zwl- Ab 3. Februar tür ca. 6<br />
sehen Stein und Wochen gesperrt. Dm«<br />
Sisseln<br />
leitung über E'ken.<br />
Aargau<br />
Bozbergstrassezwiscn. Gesperrt vom 17. März bia<br />
Umiken u. Vieriin- 12. April,<br />
den und zwischen<br />
Steinbruch Barnegghalde<br />
und Effingen.<br />
Bern ArenbrucK» uei isuieo Für Lutwagen über g Tona,<br />
A. neo Die auf weitere« gesperrt.<br />
Bern Burgdorf-KIrchbers- Die Baustrecke Ist umgstrasse.<br />
Korrektion sam und vorsichtig zu<br />
der Kurve von Ai- belabren. Bauzeit ab<br />
ohenf lüh.<br />
10. Dez., ca 3 Monate.<br />
Bern Spiez, Verbindung* Gesperrt,<br />
wen Hondrichstrasse<br />
bis Gärtnerei Spiest<br />
Bern Spiezwiier. „Spiez- Getptrrt.<br />
wtlerstutz"<br />
Bern Spiez. Verbindnngs- Gesperrt;<br />
weg Bahnhoi Spieiunt.<br />
Batinbofstrasse<br />
(„Bärengraben')<br />
Bern Bern. Murtenstrasse Für durchgehenden Fahr<br />
zwischen Fabrik- zeugverketu gesperrt,<br />
strasse und Bühlstrasse<br />
Bern Köniz. KOnizstrasse Gesper-t. Darchgangsverzwischen<br />
Waldegg- kehr Fischermätteli-Köstrasse<br />
und Konsum niz Omieit. über Waid*<br />
Köniz. egg- and Schwarzenburgstrasse.<br />
Bern<br />
Bern. Wangenstrasse Bis auf weiteres für den<br />
zwischen Bümpliz- durchgehenden Fanrund<br />
Freiburgstrasse zeugverkehr gesperrt.<br />
Bern Staatsstrasse in Gesperrt ab 24. Februars<br />
Laupen<br />
Verkehrsamleitung über<br />
Bahnhofstr.-Marktpiatz-<br />
Freiburgtor, und ameekehrt.<br />
Lastwagenverkehr<br />
nach Laupen übet<br />
Gümmenen.<br />
St. Gallen Ragaz-Landquartubei Umieituott ütierllalenfeldj<br />
Thurgau<br />
Cardiebrücke<br />
Staatsstraße Dfessen- Ab 26. Februar gesperrt;<br />
hoten-Scblattingen Verkehrsumleitung von<br />
Diessenhofen über Basadingen<br />
n. Schlattingen<br />
und umgekehrt.<br />
Waadt<br />
Strasse zwischen No- Gesperrt. Umleitung über<br />
ville und Chessei Rennaz.<br />
Wallis<br />
Strasse im Val d'Annl- Gesperrt vom 10. Mira<br />
viers zwischen Vis- 12Uhrbisl2.Märzl7Uhr<br />
soie and Niouc.<br />
Zürich Hjrueu AI..- „mastr. Gesperrt ab 20. November<br />
zwischen Gasfabrik bis auf weiteres,<br />
und Bahnübergang<br />
Zürich Bubikon: Strasse Gesperrt wegen Kanall-<br />
Hombrechtikon- sationsar betten.<br />
Rüti in Wolfhausen<br />
Zürich Uüti: Strasse v.Kirche<br />
Büti bis Kütiwald<br />
Gesperrt bis ca. Mitt«<br />
März.<br />
Zürich Strasse Dnterwetzikon-Oberwetzikon<br />
Gesperrt bis ca. Ende<br />
Juni<br />
Jamals, jusqu'ici, il n'avait ete construit une voiture presentant:<br />
8 cylindres en ligne<br />
vilebrequin 9 paliers<br />
soupapes en tete<br />
double allumage<br />
une seule voiture<br />
au<br />
ces<br />
monde • possede<br />
diverses caracte'ristiques, la<br />
qui se reVele actuellement comme une voiture<br />
presentant im veritable caractere d'individualite" et<br />
GENEVE: S. A. Perrot. Duval & Cie., ZÜRICH: Schmoht & Clt.<br />
Grand Garage de l'Athenee. S.A. KRIENS (Luzern): Walt. Uenhard.<br />
LAUSANNE: Garage Wirth & Cie. BERN: Lanz & Huber.<br />
LA CHAUX-DE-FONDS: C. Peter SOLOTHURN: E. Schnetz & Cie.<br />
& Cie.. S. A.<br />
FRIBOURG: Garagt de Perolles.<br />
LUGANO: Garage Central.<br />
LOCARNO: J. Rinadi.<br />
8cyl. <strong>1930</strong><br />
UNIQUE AU MONDE<br />
SCHAFFHAUSEN: Hürllmann<br />
& Guyan.<br />
LIESTAL (Baselland): C. Peter<br />
& Cie.. A.-G.<br />
BIENNE: Conrad Peter<br />
ZUG:<br />
Th. Klaus. Baar.<br />
THUN: Rud. Volz.<br />
BRUGG: A. Schüren.<br />
CHUR: Dosch et Meier.<br />
ROHRBACH: Hans Lanz.<br />
&Cie..A.-G. FLAWIL (st Gallen): Hans<br />
Strasser.<br />
Wie beim Menschen<br />
eine sohlechte Verdauung die Lebensenergie lihmt,<br />
so auch bei Ihrem Motor verschlechtert<br />
die unvollkommene Benzinverbrennung seine<br />
ursprüngliche Leistung. Die unverbrannten Rückstände<br />
schlagen sich als Russkrusten aut Kolben,<br />
Ventilen, Zylinderkopf and Zündkerzen nieder.<br />
Die beweglichen Teile Ihres Motors werden durch<br />
diese fortgesetzteSchlackenbildungansgesobmirgelt,<br />
Ihr Motor wird frühzeitig alt, klapprig<br />
und reparaturbedürftig.<br />
Ihr hiefür angelegtes Kapital nimmt ab,<br />
Sie verlieren Geld.<br />
Mit dem auf wissenschaftlicher Grundlage und<br />
langjähriger Erfahrung aufgebauten<br />
DAO-ENTRUSSER<br />
beheben Sie, mit nur einer einmaligen geringen<br />
Ausgabe, in allerkürzester Zeit genannt« schädlichen<br />
Debelstände. — Sämtliche Russbildungen<br />
verschwinden. Der Motor wird<br />
wieder sauber. — Durch die dauernde<br />
Entrussung verlängern Sie die Lebensdauer<br />
Ihres Motors. Ihr Motor springt<br />
bei ieder Jahreszeit leicht an. Ihr Wagen<br />
wird wieder rassig, elastisch und<br />
schnell. Ihr Motor hört aut zu klopfen.<br />
Der Kühler kocht nicht mehr, und Sie<br />
sparen ausserdem noch 15—30*/,<br />
Benzin.<br />
AlKiBa macht sich somit In ganz kurzer<br />
Zeit bezahlt, ieder weitere Tag ohne<br />
AlKiBa heisst tür Sie Geld verlieren.<br />
Der AlKiBa kann mit LeiohtigKeit an ledern Fahrieuc,<br />
ob Personenauto, Camion oder Traktor, von<br />
edem Fachmann innert 2 Standen montiert werden.<br />
Verlangen Sie heule noch Prospekt*, Gutachten<br />
u. Ueferenzentiste direkt Dom alleinigen<br />
Fabrikanten<br />
ALFRED KIESER, BASEL<br />
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lohnender Verdienst, kein Risiko.<br />
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Typ T. F, 24/25. — Wir haben von diesem Typ<br />
verschiedene Ersatzteile zu verkaufen: Räder, Chassis,<br />
Kühler, Pneumatik 880 X 120 und anderes, zu niedrigen<br />
Preisen. Ev. den ganzen Wagen: reparaturbedürftig,<br />
mit Brücke und 6pl. Torpedo-Karosserie.<br />
Gebr. Martr, Eigerplatz 2. Bern. Tel. Bw. 3941.
N° 18 - AUTOMOBIL-REVUE<br />
St vioisse n<br />
Ueber den solothurnischen Strassenkonfükt<br />
haben wir in der « A.-R.» bereits berichtet.<br />
Es fand nun inzwischen eine zweite<br />
Versammlung der freisinnigdemokratischen<br />
Partei der Stadt Ölten statt, weiche zu der<br />
neuen Sachlage in diesem Strassenstreit<br />
Stellung bezog. — Herr Ingenieur Moll<br />
orientierte die Versammlung über das, was<br />
in der Angelegenheit seit der ersten Versammlung<br />
gegangen ist und betonte, dass<br />
der Kampf mit verfassungsmässigen Mitteln<br />
gegen ein gesetzwidriges Privileg und für<br />
die Gleichberechtigung aller Gemeinden geführt<br />
werden soll. Der Rekurs ist von Herrn<br />
Dr. Dietschi entworfen worden und es<br />
wurde mitgeteilt, dass auch Herr Professor<br />
Dr. Burckhardt in Bern die Rechtsauffassung<br />
der freisinnigen Partei Oltens teile. Im Rekurs<br />
soll verlangt werden, dass das Bundesgericht<br />
dem solothurnischen Regierungsrat<br />
verbiete, der Stadt Solothurn irgendwelche<br />
Leistungen auf Grund des Kantonsratsbeschlusses<br />
vom 28. Januar zukommen zu<br />
lassen, bis der hängende Rekurs erledigt<br />
sei.<br />
rsm.<br />
Biel—Ncuenburgstrasse<br />
wird ausgebaut.<br />
Wie aligemein bekannt, sind die Strassenverhältnisse<br />
an der Neuenburgstrasse von<br />
Biel bis Twann für die derzeitigen Verkehrsverhältnisse<br />
immer noch vollkommen ungenügende.<br />
Wohl befinden sich die Strassen,<br />
was anerkannt werden muss, in einem gute»<br />
Zustande, aber z. B. in Vingelz wie in Alfermee<br />
und Tüscherz, aber auch in Twann ist<br />
die Strasse, die einen besonders starken<br />
Durchgangsverkehr aufweist, viel zu schmal.<br />
Es war schon lange ein Programmpunkt<br />
des Vingelzer-Leistes, bessere Strassenver-,<br />
hältnisse anzustreben. Letzte Woche fand<br />
nun, nach langen Verhandlungen mit den Gemeinde-<br />
und Kantonsbehörden, wieder eine<br />
Besichtigung der Strasse statt, welcher eine<br />
orientierende Versammlung voranging, welche<br />
durch Herrn Regierungsrat Bösiger,<br />
Bern, einberufen worden war. Neben den<br />
Vertretern des Kantons waren auch solche<br />
der Bundesbahnen, sowie der Gemeinde Biel<br />
und des Vingelzer-Leistes anwesend. In seiner<br />
Aussprache im Hotel « Bielerhof» in Biel<br />
skizzierte Herr Regierungsrat Bösiger das<br />
Tagesprogramm und er betonte, dass es sich<br />
vorläufig nur um eine freie Aussprache handle,<br />
in welcher die grossen Linien einer kommenden<br />
Strassenkorrektion festgelegt werden<br />
sollen. Die Voraussetzung einer solchen sei<br />
aber die Abklärung der Doppelspur der Bundesbahnen,<br />
sowie die Linienführung.<br />
Herr Kreisdirektor Savari von den S.B.B.<br />
bestätigte die Gefährlichkeit der Niveauübergänge<br />
an der Neuenburgstrasse und er gab<br />
bekannt, dass die S. B. B. schon heute sowohl<br />
bei der Tessenbergstrasse, als auch bei dem<br />
berüchtigten Uebergang beim Restaurant<br />
« Schlössli» Ueberführungen erstellen würde,<br />
wenn dadurch für die Zukunft nichts präjudiziert<br />
würde.<br />
Den Standpunkt der Stadt Biel verfocht<br />
Herr Gemeinderat Bourquin, welcheT darauf<br />
hinwies, dass die Stadt Biel dem ganzen Fragenkomplex<br />
seit langem grösste Aufmerksamkeit<br />
geschenkt habe, worauf Herr Stadtbaumeister<br />
Schaub über die bis dahin ausgearbeiteten<br />
vier Projekte berichtete.<br />
Die Interessenten nahmen anschliessend<br />
von der Unterführung ausserhalb de's Restaurants<br />
«Seefels» bis zum Restaurant «Schlössli»<br />
in Vingelz einen Augenschein vor, wobei<br />
die verschiedenen provisorischen Verbesserungen<br />
klargelegt wurden. Das Ergebnis dieser<br />
im Interesse einer dringend notwendigen<br />
Verkehrsverbesserung liegenden Aussprache<br />
wurde von Herrn Regierungsrat Bösiger dahin<br />
zusammengefasst, dass es vor allem notwendig<br />
sei, die Bahnfrage abzuklären und die<br />
massgebenden Kreise durchwegs ihre Bereitschaft<br />
erklärten, an deT Beseitigung bestehender<br />
Missstände mitzuarbeiten. Der Kanton<br />
Bern werde nun die Initiative ergreifen zu<br />
Verhandlungen mit den Bundesbahnen und<br />
der Gemeinde Biel.<br />
Dieses Bestreben des Herrn Regierungsrat<br />
Bösiger, bessere Verhältnisse auf dieser vielbefahrenen<br />
Strasse zu schaffen, ist sehr zu<br />
begrüssen. — Es ist nur zu hoffen, dass auch<br />
die Korrektion der misslichen Strassenverhältnisse<br />
in Alfermee, Tüscherz und Twann<br />
baldmöglichst geprüft und an Hand genommen<br />
wird.<br />
Ry.<br />
Das österreichische Strassenprogramm<br />
<strong>1930</strong>. Das Budget sieht für das laufende Jahr<br />
eine voransohlagsmässig© Ausgabe des Staates<br />
für das Strassenwesen von 36,6 Millionen<br />
Schilling vor. Es bedeutet diese eine Erhöhung<br />
gegenüber dem Vorjahre um etwas<br />
mehr als drei Millionen. In diesem Betrage<br />
ist eine weitere Summe von 11 Millionen<br />
Schilling als jährliche Rate für die planmässige<br />
neuzeitliche Instandstellung der Bundesstrassen<br />
nicht enthalten, da hierfür ein besonderer<br />
Kredit besteht. Es geht schon aus<br />
diesen wenigen Angaben hervor, wie sehr<br />
sich Oesterreich betrebt, sein Strassennetz<br />
den Forderungen des Straßenverkehrs und<br />
des internationalen Autotourismus anzupassen,<br />
z.<br />
Sportliches<br />
Eine Rennstrecke in Tripolis? Die einzige<br />
Weltrekordstrecke für Geschwindigkeitsrennen<br />
auf gerader Strecke war bis jetzt der<br />
Strand von Daytona, in Florida. Nun teilt<br />
der A.C. Tripolis mit, tlass in der Nähe dieser<br />
Stadt, zwischen Zuara und Pisida, sich<br />
eine mächtige sandige Ebene ausdehnt, die<br />
sich ausgezeichnet für solche Rennen eignen<br />
soll. Der englische A. C, der ja bereits die<br />
Erstellung einer Rennbahn in Lincolnshire<br />
plant, interessiert sich lebhaft für die neuen<br />
Möglichkeiten in Tripolis und wird die vorgeschlagene<br />
Strecke prüfen lassen. -o-<br />
Die Mitglieder der Internationalen Sportkommission<br />
erhalten auf die kommende Saison<br />
eine neue Armbinde, die aus Leder hergestellt<br />
ist und auf blauem und rotem<br />
Grunde die Aufschrift «Commission Sportive<br />
Internationale» in Goldbuchstaben trägt. Die<br />
Armbinde gilt als Ausweis bei allen sportlichen<br />
Anlässen und Sitzungen. Jedes Land<br />
hat bekanntlich einen Vertreter in der I.S.K.,<br />
für die Schweiz amtet Herr Jules Decrauzat,<br />
Präsident der Nationalen Sportkommission<br />
des A.C.S.<br />
V«»!««-»!*»<br />
Die Autogenossenschait Steffisburg-Heimenschwand-Oberdiessbach<br />
kann, laut ihrer<br />
Abrechnung, die an der letzten Generalversammlung<br />
vorgelegt wurde, auf ein recht erfreuliches<br />
Geschäftsjahr zurückblicken. Die<br />
Bilanz schliesst mit einem Reingewinn von<br />
6150 Fr. ab. -ey.<br />
Das Geheimnis im Vierwaldstättersee.<br />
Ueber das Auto, das vor einiger Zeit zwischen<br />
Sisikon und Brunnen von der Axenstrasse<br />
aus in den See gestürzt sein soll,<br />
herrscht immer noch Unklarheit. Die Polizeiorgane<br />
forschen noch täglich nach demvermissten<br />
Wagen, dessen Besitzer sich bereits<br />
gemeldet hat. Es unterliegt keinem Zweifel,<br />
dass es sich hier um das gestohlene Auto<br />
handelt. „Man vernimmt auch, dass der miiU<br />
massliche Autodieb kürzlich aus einer Anstalt'•entlassen<br />
worden und im Autolenken<br />
bewandert gewesen sei. Da er Epileptiker<br />
war, muss man annehmen, dass er in einem<br />
solchen Anfall in den See hinausfuhr, f'ie<br />
beträchtliche Tiefe des Sees — gegen 200 m<br />
— behält unter Umständen dieses grausige<br />
Geheimnis noch lange für sich. Ein Mensch<br />
hat sich hier selbst gerichtet, ein furchtbares<br />
Strafgericht des Schicksals... mb.<br />
fornvol»<br />
Personelles •<br />
Novalin A.-G., Sissach. Als einziges Mitglied<br />
des VeorwaJtungsrates ist Dr. Max Stutz zurückgetreten<br />
und dessen Unterschrift erloschen. An dessen<br />
Stelle' wurde gewählt A. Kern, Kaufmann in<br />
Basel, welcher rechtsverbindlich für die Gesellschaft<br />
zeichnet.<br />
Bremer & Handschin, Munotgarage, Schaffhausen.<br />
Zwischen dem Gesellschafter K. Handschin<br />
und dessen Ehefrau besteht vertragliche Gütertrennung.<br />
Geschäftsänderung:<br />
Stalder, Stöcklin & Co., Autogarage Basel. Die<br />
frühere KoUektivgeseltechaft Stalder & Stöcklin ist<br />
in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt \vor-><br />
den. Unbeschränkt haftende Gesellschafter sind<br />
die bisherigen Gesellschafter E. Stalder und EJ<br />
Stöcklin. Als Kömmanditärin mit dem Betrage<br />
von Fr. 15,000 tritt in die Firma: Anna Stalder,<br />
Ehefrau des E. Stalder.<br />
E. Meier-Gerzner & Cie., Autos. Winterthur.<br />
Diese Kommanditgesellschaft, gegründet von E-<br />
Meier und Hs. Kunz, beide in Winterthur, über-'<br />
nimmt Aktiven und Passiven der erloschener»<br />
Firma E. Meier. Unbeschränkt haftender Gesellschafter<br />
ißt Emil Meier. Kominanditär mit 3000<br />
Franken ist Hs. Kunz. Zweck der Unternehmung:<br />
nach wie vor: Handel in Autos und Motorrädern,<br />
Betrieb einer mechanischen Werkstatt. Geschäfts*<br />
domizil: Metzgasse.<br />
Firmenauflösung:<br />
Alfr. Bosshard, Automechanik. Zürich. Dia<br />
Firma ist zufolge Konkurs von Amtes wegen gelöscht<br />
worden.<br />
Automobil-Vertretungen A.-G., St Gallen. Di»<br />
Firma hat sich aufgelöst. Die Liquidation wird!<br />
unter der Firma Automobil-Vertretungen A.-G. in<br />
liq. durch den bisherigen Verwaltunfrsratßpräsidenten<br />
L. -Charles d'Arcis und A. G. Huber mit Einzel-<br />
Unterschrift besorgt Die Unterschriften von PJ<br />
Müller, Glaxa Guthrie und A. Marx sind erloschen..<br />
Kollokationsplan :<br />
O.. Goppelsröder, Autos. Anfechtungsfrist innert<br />
10 Tagen von der amtlichen Publikation an.<br />
Schluss des Konkursverfahrens:<br />
Müller & Söhne, Autos, Romanshorn. Konkurs<br />
achluss : 10. Februar.<br />
Tarif-Auszug: Fr.<br />
27x4« 43.—<br />
29X4 10<br />
45.—<br />
31X4«<br />
61.—<br />
28X4" 61.—<br />
29X5 00<br />
52.—<br />
30X5 00<br />
60.—<br />
31X6 00<br />
65.—<br />
32x6°° 66.—<br />
28 X5 25<br />
70.—<br />
30x5 M<br />
76.—<br />
31x5« 78.-<br />
30 X6 00<br />
verst. 118.—<br />
32X6 00<br />
verst. 124.—<br />
33 X6 00<br />
verst. 128.—<br />
32 X6 20<br />
verst. 121.—<br />
33 X6 75<br />
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835X135 129.<br />
895X135 133.<br />
935x135 143.<br />
740X140 76.<br />
780X150 107.<br />
895X150 161.<br />
855X155 174.<br />
955X155 197.<br />
860X160 119.<br />
STOCKS: Bern: Garage Central, Brugg: Anner, Baden: Zarattini, Basel: Roth, Hammerstrasse<br />
20. Buchs (St. Gallen): Kuhn. ChSne-Bourg: Laperouza, Fribourg: Spycher & Co.,<br />
Geneve: Pneu-House Goerner, Spreuer, 49, Bd. Pont d'Arve, Combepine, 13 Monthoux,<br />
Fax, Arquebuse 26, Grenchen: Surmoulage, llanz: Fontana, Lausanne: Pasche, Rapin,<br />
Lenzerheide: Caspar, Luzern: Steffen, Lampart & Brast, Lyss: Fischer & Willimann,<br />
Landeron: Oestreicher, Mflnsingen: Hofer & Sommer, Oerlikon: Baumann, Peseux:<br />
Rothacher & Co., Porrentruy: Hoffarth, Riedholz: Vögtli; SL Gallen: Germann, Solothurn:<br />
Fauser, Seebach: Skag, Sirnach: Ruckstuhl, Sion: Pachoud, Tageiswangen: Keller & Co.,<br />
Villmergen: Furrer, Vevey: Bovay, Windisch: Stutz, Wolhusen: Zemp,- Zürich: Stierli<br />
& Gehrer, Horber, Hauser, Kreuzgarage, Duttlinger, Haldenbach, Zuoz: Salzgeber.<br />
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N°18<br />
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Revue<br />
N»18<br />
II. Blatt<br />
BERN. 4. März W30<br />
T««h<br />
Ein origineller Vorschlag zur Lösung des<br />
Abblendproblems. Die Mehrzahl aller nächtlichen<br />
Automobilunfälle ist auf die Blendwirkung<br />
zu starker Scheinwerfer oder die<br />
mangelnde Sicht beim Abbienden dieser<br />
Scheinwerfer zurückzuführen. Wohl haben<br />
die neueren Abblendsysteme, vor allem die<br />
Zweifaden-Beleuchtung, gegenüber früher<br />
schon bedeutende Verbesserungen mit sich<br />
gebracht. Ganz ausgeschlossen sind aber<br />
Blendwirkungen auch hier noch nicht.<br />
Damit man auch bei Anwendung der Abblendschaltung<br />
noch genügend weit sieht,<br />
darf das vom Scheinwerfer ausgestrahlte<br />
Lichtbündel nicht zu stark nach unten gerichtet<br />
werden. Gewöhnlich richtet man bei<br />
Zweifaden-Beleuchtungen die Scheinwerfer<br />
so ein, dass bei eingeschaltetem Hauptlicht<br />
das Lichtbündel horizontal verläuft, während<br />
es bei Abblendschaltung in einer Entfernung<br />
von etwa 40 m vom Wagen auf den Boden<br />
auftrifft. Die so nur geringe Abwärtsneigung<br />
des Abblendlichtes wird dann eventuell ganz<br />
aufgehoben oder gar in eine Aufwärtsrichtung<br />
umgewandelt, wenn man den Wagen<br />
hinten anormal stark belastet oder wenn man<br />
den Buckel einer welligen Strasse überfährt.<br />
Wie auch durch geneigtes Licht Blendung entstehen<br />
kann.<br />
Der eingangs erwähnte Vorschlag zielt<br />
nun auf eine Lösung des Abblendproblems<br />
ganz unabhängig von der Einstellung der<br />
Lichtstrahlen ab. Das ihm zugrunde liegende<br />
Prinzip lässt sich am besten durh ein Beispiel<br />
veranschaulichen.<br />
Es sei vorgeschrieben, dass auf einer gegebenen<br />
Strecke Wagen, die in der Richtung<br />
A fahren, nur gelbes Schemwerferlicht führen<br />
dürfen, Wagen, die in der umgekehrten<br />
Richtung B sich bewegen, jedoch nur<br />
grünes Lioht. Der in Richtung A fahrende<br />
Autler trägt eine Brille, die nur gelbes Licht<br />
Ein Tieflade-Anhänger, dessen Brücke durch Vorschieben<br />
der Hinterräder hinten bis auf den Boden<br />
gesenkt werden kann.<br />
und fährt mit dem Zugwagen rückwärts. Die<br />
Hinterachse schiebt sich dadurch selbsttätig<br />
nach vorn zur Vorderachse und die Wagenbrücke<br />
senkt sich hinten auf den Boden. Mit<br />
einer an der Vorderwand des Anhängers angebrachten<br />
Seilwinde kann nun das Ladegut<br />
leicht auf die Brücke gezogen werden. Steht<br />
passieren lässt, der Autler B dagegen eine<br />
solche, die nur für grünes Licht durchlässig<br />
ist.<br />
Jeder Fahrer kann deshalb das von seinen<br />
Scheinwerfern ausgesandte Licht ohne weiteres<br />
sehen. Was er aber nicht sieht, weil<br />
die Brille es zurückhält, ist das Licht des in<br />
entgegengesetzter Richtung sich bewegenden<br />
Wagens. Die nur Grün durchlässige Brille<br />
hält das gelbe Licht zurück und macht es<br />
sozusagen unsichtbar, während die gelbe<br />
Brille alles Grün zurückhält und gewissermassen<br />
das grüne Licht verschluckt.<br />
Die Anwendung reiner Farben käme allerdings<br />
nicht in Frage, da die wirtschaftliche<br />
Ausnützung des ganzen von der Lampe ausgestrahlten<br />
Spektrums sonst viel zu klein<br />
wäre. Aber auch dann, wenn man dieder Wagenzug in einem engen Hof, wo mit<br />
Farbfiltration nur teilweise vornimmt, würde<br />
dieses originelle Abblendsystem für den den kann oder bietet dieses Rückwärtsfahren<br />
dem Anhänger nicht rückwärts gefahren wer-<br />
Automobilverkehr noch Vorteile bieten. sonstige Schwierigkeiten, so kann die hintere<br />
Mit der praktischen Anwendung des Prinzips<br />
wird man allerdings so lange warten gezogen werden.<br />
Achse mit Hilfe dieser Seilwinde nach vorne<br />
müssen, bis sich aller Automobilverkehr auf Ist das Gut aufgeladen, so schiebt sich die<br />
speziellen Automobilstrassen abspielt, denn Hinterachse selbsttätig nach hinten, sobald<br />
es ist kaum zu erwarten, dass anders als so der Zugwagen anfährt. Sie ist dann lediglich<br />
nicht für die übrigen Strassenbenützer neue mit der Klinke zu sichern. Mit Hilfe der Seilwinde<br />
und einer Rolle kann die Achse auch<br />
Blendgefahren entständen. y.<br />
ohne Fahrbewegung in ihre Normalstellung<br />
Interessante Spezial-Anhänger. Im Ver-gebrachlauf des letzten Jahres wurden, veranlasst Für ganz grosse Lasten hat die Fowler Lo-<br />
werden.<br />
durch die vielseitigen Anwendungsarten der komotivfabrik einen Anhänger gebaut, der<br />
Lastwagentraktion eine ganze Reihe vonnicht weniger als 130 Tonnen zu tragen ver-<br />
(Abb. 2). Der gekröpfte Rahmen ruht<br />
Spezialanhängern entwickelt. Zwei der be-mag<br />
vorn auf einem Drehschemel, dessen Unterbau<br />
aus zwei Längsachsen mit je vier Rädern<br />
besteht. Hinten sind ebenfalls zwei Achsen<br />
mit je vier Rädern, nur sind sie fest mit dem<br />
Rahmen verbunden. Das Gestell läuft somit<br />
auf 16 mit Zwillings-Vollgummireifen versehenen<br />
Rädern.<br />
• Der Rahmen selbst bildet ein Gitter aus<br />
gepressten Trägern, wobei die einzelnen<br />
Teile vernietet sind. Am ganzen Fahrzeug<br />
sind nicht weniger als 4000 versenkte Nieten.<br />
Die Konstruktion der Achsen ist aus Abb. 3<br />
ersichtlich. Jedes Räderpaar läuft frei und<br />
merkenswertesten Sonderbauarten seien hier<br />
kurz beschrieben.<br />
Die erste Skizze zeigt einen Spezialanhänger,<br />
der ein besonders leichtes Auf- und Abladen<br />
der Güter erlaubt. Die Längsträger des<br />
Rahmens sind aus sehr starken U-Eisen gebildet.<br />
Die vordere Tragachse ist in gewohnter<br />
Weise mit Halbelliptikfedern und Laschen<br />
am Rahmen befestigt. Die Hinterachse dagegen<br />
hängt an zwei Federböcken, die ihrerseits<br />
mit Rollen am Längsträger aufgehängt<br />
sind. Dadurch kann die Hinterachse verschoben<br />
werden. Normal, das heisst im Fahrzustand,<br />
wird der hintere Federbock durch eine<br />
Klinke in seiner Lage festgehalten, während<br />
sich der vordere bewegen kann und damit als<br />
Lasche dient.<br />
Müssen mit diesem Wagen schwere Güter<br />
geladen werden, so löst der Fahrer die Klinke<br />
Ein Tieflafde-Anhänger für Lasten bis zu 130 t.<br />
unabhängig von den anderen auf einem Achsstummel,<br />
der so mit der Längsachse verbunden<br />
ist, dass sich die Räder auf- und abwärts<br />
bewegen und den Bodenunebenheiten anpassen<br />
können.<br />
Je'des Radpaar ist mit einer Innenbackenbremse<br />
ausgerüstet. Die Betätigung der<br />
Bremsen geschieht durch ein aussen am<br />
Rahmen leicht zugänglich angeordnetes Handrad.<br />
Der Anhänger hat eine Länge von 11,28 m,<br />
eine Breite von 2.36 m, einen Bodenabstand<br />
von 28 cm und eine Ladehöhe von 60 cm. Er<br />
Eines der einzeln einstellbaren Radpaare des 130-<br />
Tonnen- Anhängers.<br />
dient in der Hauptsache für den Transport<br />
von Transformatoren und Dynamos für Elektrizitätswerke,<br />
wird aber auch schon zum<br />
Lokomotivtransport verwendet. +<br />
Rückschlagsichere Andrehvorrichtung in<br />
Deutschland obligatorisch. Vor einigen Wochen<br />
erwirkte der Verband der Deutschen<br />
Berufsgenossenschaften beim Reichsversicherungsamt<br />
die Vorschrift, dass alle neuen<br />
Automobile und alle neu angeschafften a:ten<br />
Automobile mit einer rückschlagsicheren Andrehkurbel<br />
auszurüsten seien. Er stützte<br />
sich dabei auf einen bisher nicht zur Durchführung<br />
gelangten Unfallverhütungsparagraphen.<br />
Gegen diesen Erlass erhob aber die<br />
gesamte deutsche Automobilindustrie und<br />
die Verbraucherschaft schärfsten Protest,<br />
nachdem Einsprachen ergebnislos geblieben<br />
waren. Nicht mit Unrecht wurde angeführt,<br />
dass der Einbau der geforderten rückschlagsicheren<br />
Andrehkurbeln für die schwerringende<br />
Automobilindustrie eine gefährliche<br />
Mehrbelastung bedeute, eine Mehrbelastung<br />
überdies, die durchaus überflüssig<br />
sei, sind doch gerade die modernen Motoren<br />
mit ihren Anlassern, ihren automatisch sich<br />
verstellenden Zündungen und den guten<br />
Vergasern weniger zu Rückschlägen nei-<br />
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können heute nur mehr vorkommen,<br />
wenn ganz unsachgemass und unvorsichtig<br />
vorgegangen wird. Solche Nachlässigkeiten<br />
bedürfen aber keines Schutzes und rechtfertigen<br />
vor allem die eine ganze Industrie<br />
hemmenden Vorschriften nicht.<br />
In letzter Stunde hat sich nun der Verband<br />
der Berufsgesellschaften dem Druck<br />
der gegnerischen Meinung zugänglich gezeigt.<br />
Der angefochtene Paragraph wurde<br />
hinsichtlich seines Anwendungsbereiches abgeschwächt,<br />
anerkennt nun auch Vorrichtungen<br />
als genügend rückschlagsicher, die ohne<br />
direkte Rückschlaghemmung in der Andrehkurbel<br />
selbst wirken.<br />
Als rückschlagsicher gelten jetzt bei :<br />
I. Magnetzündung.<br />
a) Magnetapparate ohne oder mit Handverstellung,<br />
sofern sie mit einer der Zylinderzahl entsprechenden<br />
Vorrichtung (z. B. Abschnappkuppelung)<br />
ausgerüstet sind, durch welche die Zündung frühestens<br />
im Totpunkt erfolgt.<br />
b) Magnetapparate mit selbsttätiger Zündmoment-Verstellung,<br />
sofern der selbsttätige Verstellbereich<br />
so gross ist, dass bei Vorzündung die volle<br />
für das Fahrzeug vorgesehene Motorleistung erzielt<br />
wird und dabei beim Andrehen die Zündung nicht<br />
früher als 15 Grad (an der Motorwelle) vor Totpunkt<br />
erfolgt.<br />
c) Magnotapparate ohne Zündmoment-Verstellung,<br />
sofern die Zündung nicht früher als 15 Grad<br />
(an der Motorwelle) vor Totpunkt erfolgt.<br />
d) Magnetapparate mit selbsttätiger Zündmoment-Verstellung<br />
von ungenügendem Verstellbereich<br />
und mit Handverstellung, sofern das Einführen<br />
oder Drehen der Andrehkurbel durch eine Vorrichtung<br />
erst bei Verdrehen des Zündverstellhebels gegen<br />
« Spätzündung > bis mindestens 15 Grad (an<br />
der Motorwolle) oder « Totpunkt» freigegeben wird,<br />
oder wenn auf irgend eine andere Art verhindert wird,<br />
dass die Zündun? erfolgt, oder dass der Motor gedreht<br />
werden kann, wenn nicht der Zündverstellhebel<br />
auf mindestens 15 Grad (an der Motorwelle)<br />
vor « Totpunkt » gegen « Spätzündung » zurückgestellt<br />
ist.<br />
e) Magnotapparate mit Handverstellung, sofern<br />
das Einführen oder Drehen der Andrehkurbel durch<br />
eine Vorrichtung erst bei Verdrehen des Zündver-<br />
Polsfer-Uoerzilge ersparen<br />
teure ßeupoisierung<br />
Halb Rennwagen — halb Flugzeug. Hinteransicht<br />
der «Silberkugel» Kaye-Dons mit den verstellbaren<br />
Sohwanzflächen, die zum Führen und rascheren<br />
Abbremsen des Wagens dienen.<br />
Stellhebels gegen « Spätzündung > bis mindestens<br />
15 Grad (an der Motorwelle) vor Totpunkt freigegeben<br />
wird, oder wenn auf irgend eine andere Art<br />
verhindert wird, dass die Zündung erfolgt oder dass<br />
der Motor gedreht werden kann, wenn nicht der<br />
Zündverstellhebel auf mindestens 15 Grad (an der<br />
Motorwelle) vor «Totpunkt» gegen «Spätzündung»<br />
zurückgestellt ist.<br />
II. Batteriezündung.<br />
a) Batteriezünder mit reiner selbsttätiger Zündmoment-Verstellung,<br />
sofern der Verstellbereich<br />
gross genug ist, die volle für"das Fahrzeug vorgesehene<br />
Leistung des Motors zu erzielen, wenn die<br />
Zündung beim Andrehen des Motors frühestens im<br />
Totpunkt erfolgt und wenn der Batteriezünder in<br />
dieser Stellung festgeklemmt ist.<br />
b) Batteriezünder mit selbsttätiger und Handverstellung,<br />
bei denen der Verstellbereich der selbsttätigen<br />
Verstellung so gross ist wie bei a) und<br />
wenn die Zündung am Motor so eingestellt ist, dass<br />
sie beim Andrehen frühestens im Totpunkt erfolgt,<br />
trotzdem der Handverstellhebel auf «Frühzündung»<br />
gestellt ist.<br />
c) Batteriezünder mit Handverstellung und mit<br />
selbsttätiger Verstellung von verkleinertem Verstellbereich,<br />
wenn durch eine Vorrichtung das Einführen<br />
oder Drehen der Handkurbel oder das Zünden<br />
verhindert ist, solange nicht dio Handverstellung<br />
so weit auf < Spätzündung » zurückgedreht ist, dasa<br />
die Zündung beim Andrehen frühestens im Totpunkt<br />
erfolgt.<br />
d) Batteriezünder mit reiner Handverstellung,<br />
wenn durch eine Vorrichtung das Einführen oder Drehen<br />
der Handkurbel oder das Zünden so lange verhindert<br />
wird, bis der Zündverstellhebel so weit auf<br />
« Spätzündung » zurückgedreht ist, dass die Zündung<br />
beim Andrehen frühestens im Totpunkt erfolzt.<br />
y.<br />
Produktion von Benzin nach dem Bergius-<br />
Verfahren. In einer Unterredung mit dem<br />
Vertreter der « Chicago Dailly Tribun© »<br />
machte Herr Dr. Bergius bei seinem Aufenthalt<br />
in Chicago einige Mitteilungen über den<br />
bisher erreichten Fortschritt in der Benzingewinnung<br />
aus Kohle. Danach betrug die<br />
deutsche Produktion im Jahre 1928 auf diesem<br />
Gebiete 70,000 Tonnen, und wurde im<br />
Laufe des Jahres 1929 auf 250,000 Tonnen<br />
erhöht. Dr. Bergius glaubt, dass Deutschland<br />
innerhalb von 5—6 Jahren seinen Benzinbedarf<br />
aussohliesslich auf diesem Wege<br />
würde decken können. +<br />
Fah<br />
Die gefährliche Langholziuhre. Bei einem<br />
bedeutenden Prozentsatz von schweren Verkehrsunfällen<br />
ist immer wieder das Langholzfuhrwerk<br />
im Spiel. Die so verhängnisvollen<br />
Zusammenstösse zwischen Automobil<br />
und Langholzfuhrwerk ereignen sich dabei<br />
fast immer nachts oder bei einbrechender<br />
Dämmerung. Das Automobil fährt in den<br />
meisten Fällen von hinten auf die herabhängenden<br />
Stämme auf und die betreffenden<br />
Fahrer erklären fast übereinstimmend, es<br />
sei ihnen vollständig unmöglich gewesen, die<br />
Stämme rechtzeitig zu sehen.<br />
Bei der heute gebräuchlichen Beleuchtungsart<br />
von Langholzfuhren trifft das voll<br />
und ganz zu. Vom Automobil aus erkennt<br />
man durch die Scheibe hindurch meist nur<br />
die. vorn an der Fuhre angebrachte Laterne,<br />
während die gefährlichen, nach hinten überhängenden<br />
Stämme im Dunkeln bleiben.<br />
Blendet man dann auch noch rücksichtsvoll<br />
Seiten- rund Vorderansicht des in Deutschland zut<br />
Kenntlichmachung von Langholzfuhren benutzten<br />
Katzenauges.<br />
ab, weil man eventuell im ersten Moment<br />
nicht weiss, ob man es mit einem entgegenkommenden<br />
oder in der gleichen Richtung<br />
rollenden Gefährt zu tun hat, so ist das Unglück<br />
geschehen, bevor man auch nur die<br />
Gefahr vermutet. Der Wagen rennt plötzlich<br />
auf das hintere Ende der Langholzfuhre auf.<br />
Man muss deshalb unbedingt eine bessere<br />
Kenntlichmachung der überhängenden Stämme<br />
verlangen. Das Anbringen einer zweiten<br />
Laterne wird allerdings nicht in Frage kommen,<br />
da diese durch die Schwankungen und<br />
Erschütterungen wahrscheinlich ausgelöscht<br />
würde. Dagegen könnten die Enden der<br />
Hölzer mindestens mit weissem Stoff oder<br />
Papier umwunden oder behangen werden.<br />
Noch besser wäre eine Vorschrift, derzufolge<br />
der Fuhrmann am hintersten überhängenden<br />
Stamm eines der «Katzenaugen» anzubringen<br />
hätte, wie sie die Radfahrer benützen.<br />
In Deutschland wurde ein solcher Reflektor,<br />
der speziell für den Gebrauch anLan?:-<br />
holzfuhren bestimmt ist, bereits eingeführt<br />
und patentiert. Seine einfache, zweckmässige<br />
Form ist in der obigen Skizze dargestellt, y.<br />
Zürich - Z&üriclisee<br />
Der Stoff der Polsterung bleibt<br />
darunter wie neu. Abgeschabte<br />
Stellen, Schmutzflecken werden<br />
verhütet und damit mancher<br />
Aerger. Für das Anpassen brauchen<br />
wir den Wagen nur kurze<br />
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mehr als diese Attraktion neu ist.<br />
Zur Sternfahrt Bern-Genf sind bereits zahlreiche<br />
Anmeldungen eingetroffen. Dabei hat<br />
die Waadt die Zahl ihrer Konkurrenten gegenüber<br />
dem letzten Jahr schon verdoppelt.<br />
Ein Kunststück war es allerdings nicht, denn<br />
vor einem Jahr sandte dieser Kanton nur<br />
einen Kämpfer ins Treffen !<br />
Anmeldungen für den Salonball. Noch sind<br />
die Eintrittskarten nicht gedruckt, noch die<br />
Pläne entworfen, und schon liegen 60 Bestellungen<br />
vor. Also auch hier hat es den Anschein,<br />
als sollten alle Rekorde gebrochen<br />
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in Sachen des Anspruches auf den Aus-ugleichfonds aufmerksam • gemacht und um<br />
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Der urnerische Regierungsrat hat den Vor-desteher des eidgenössischen Departementes gelaufenen Jahres in jeder Beziehung berücksich-<br />
eidgenössischen Räte und Gerichte, das in seiner<br />
13. Ausgabe vorliegt, hat die Aenderungen des ab-<br />
des Innern, Herrn Bundesrat Meyer, mit ei- tigt. Das Buch entspricht einem allgemeinen Be-<br />
Wer sich in der <strong>Zeitung</strong> je und je für die öffentlichen<br />
Fragen interessiert, wird im Jahrbuch der<br />
eidgenössischen Räto verlässliche Auskunft finden.<br />
Der Rätespiegel gibt Aufzeichnungen und Antworten<br />
auf folgende Fragen: Wie sind die Behörden<br />
zusammengesetzt? Wie sehen die leitenden Männer<br />
aus (Photo)? Welches ist ihr Lebensgang ? Wie alt<br />
sind sie ? Welche Aemter haben sie bereits bekleidet<br />
? — Im Anhang des Buches findet sich noch<br />
ein Verzeichnis der Fraktionen der Bundesversammlung,<br />
eine Verteilungsliste der Parteien in beiden<br />
Räten sowie Angaben über das Sekretariat der Bundesversammlung.<br />
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V
No 18 — <strong>1930</strong><br />
• dia<br />
- Spvechsaal<br />
Frage 7536. Schwerölvergaser. Kann mir jemand<br />
Näheres über den Sekwerölversaser «Heavyrator»<br />
mitteilen und angeben, wie sich dieser Vergaser<br />
bewährt ? F. B. in Z.<br />
Frage 7537. Lärmende Hinterachse. Ist das<br />
sogenannte Singen oder Heulen bei einem kleinen<br />
Sportwagen, der kein Differential hat, zu beheben?<br />
Sind eventuell die Zahnräder stark abgenutzt oder<br />
könnte dies von den Drucklagern herrühren ? Falls<br />
es ein Konstruktionsfehler wäre, wie und_ wo<br />
könnte das eventuell behoben werden ? E. H. in L.<br />
Antwort: Das heulende Geräusch deutet an,<br />
dass die Zahnräder des Winkeltriebes nicht mehr<br />
genau ineinandergreifen. Hierfür kommen als Ursachen<br />
in Betracht: eine Abnützung der Zahnräder<br />
selbst, Abnützung der Schublager, falsche Einstellung<br />
der Schublager oder Abnützung der Rardial-<br />
Jagcr. Wo die Schublager nachstellbar sind oder<br />
unterlegt werden können, lässt sich das Heulen<br />
verhältnismässig leicht zum Verschwinden bringen,<br />
manchmal selbst dann, wenn eine Abnützung der<br />
Verzahnungen die Ursache darstellt. Wo aber keine<br />
Nachstellmög-lichkeit vorhanden ist oder die Verzahnungen<br />
und Lager sehr stark abgenützt sind,<br />
bleibt nur der Ersatz der betreffenden Teile übrig.<br />
Wir nehmen natürlich an. dass die Schmierung<br />
fler Hinterachse in Ordnung ist, denn auch davon<br />
hängt die Geräuschlosigkeit des Winkeltriebes ab.<br />
Als Schmiermittel wird, sofern die Fabrik des Wagens<br />
nichts anderes vorschlägt, am besten dickflüssiges<br />
Oel verwendet.<br />
y<br />
Frage 7533. Durchbrennen der Lamptn. Worauf<br />
ist es zurückzuführen, dass alle Lampen der Beleuchtungsanlage<br />
meines Wagens seit einiger Zeit<br />
viel mehr zum Durchbrennen neigen als früher? Es<br />
ist auch schon vorgekommen, dass zwei oder drei<br />
Lampen gleichzeitig miteinander durchbrannten.<br />
N. E. in T.<br />
Antwort: Vorausgesetzt, dass die verwendeten<br />
Lampen der Spannung der Beleuchtungsanlage<br />
angepasst sind, deutet die Störung entweder auf<br />
einen schlechten Anschluss der Batterie oder einen<br />
Defekt des Dynamoreglers.<br />
Was die erste Störungsmöglichkeit betrifft, sei<br />
noch bemerkt, dass bei gewissen Beleuchtungssystemen<br />
ein lockerer oder verschmutzter Kontakt<br />
im Anschluss der Batterie genügt, um die Spannung<br />
momentan stark anwachsen zu lassen. Die<br />
Puffer- und Ausgleichswirkung der Batterie bleibt<br />
Ersatzteile für amerik. Automobile<br />
Pieces detachees pour automobiles americaines<br />
dann eben, weil die Verbindung schlecht ist. zeitweise<br />
aus.<br />
Sollten sich jedoch im Anschluss der Batterie<br />
keine Anormalitäten finden lassen, so müsste der<br />
Wagen zur Untersuchung des Dynamoreglers zu<br />
einem Spezialisten gebracht werden. Selbst etwas<br />
herausfinden zu wollen hat hier keinen Sinn, da<br />
ein solcher Regler ziemlich kompliziert und empfindlich<br />
ist. y.<br />
Frage 7539. Nachspannen von Stossdämpfern.<br />
Wie geht man vor, um Stossdämpfer der bekannten<br />
Band-Bauart, die mit der Zeit locker geworden<br />
sind, stärker anzuspannen? Genügt es. wenn man<br />
einfach die das Band an der Achse haltende Bride<br />
löst und dann durch Ziehen am Bandende eine<br />
stärkere Spannung beizuführen versucht?<br />
L. K. in T.<br />
Antwort: Auf die vorgeschlagene Art erreichen<br />
Sie keine genügende Spannung, weil das Nachziehen<br />
des Bandes sehr grosse Kräfte erfordert.<br />
Richtig geht man vor, indem man zuerst das Chassis<br />
aufbockt und dann mit einem Spezialschlüssel,<br />
wie er aus der beistehenden Skizze ersichtlich ist,<br />
das Band unter Hebelwirkung aus der Trommel<br />
herauszieht. Damit es beim Nachlassen des Hebeldruckes<br />
sich nicht wieder aufrollt, wird in die Oeffnung<br />
der Trommel ein Holzkeil eingetrieben. Nlin<br />
kann das untere Bandende durch Abschrauben der<br />
Bride gelost und mit Leichtigkeit beliebig weit nachgezogen<br />
werden. Schliesslich spannt man die Bride<br />
wieder fest und entfernt den Holzkeil, worauf die<br />
Arbeit beendigt ist. ' y-<br />
AUTOMOBIL-REVUC 11<br />
Frage 7540. Lastwagenbetrieb. 1. Wieviel Abnützung<br />
muss man pro Jähr für einen B-Tonnen-<br />
Lastzug bei einer Inanspruchnahme von 40 000 bis<br />
50 000 km (Ueberlandfahrten) rechnen?<br />
2. Was muss man bei obiger Kilometerzahl und<br />
35 000 Fr. Anschaffung pro Kilometer berechnen ?<br />
Für zwei Äfann Bedienung wird an auswärtigen<br />
Spesen etwas vergütet, um etwas erübrigen zu können.<br />
30 bis 35 St.-PS. K. W in B.<br />
Antwort: 1. Die Kostenberechnungen können<br />
nicht schematisch aufgestellt werden. Bei jedem<br />
einzelnen Betriebe sind die Verhältnisse verschieden.<br />
Daher kann mit den gegebenen Angaben keine<br />
einwandfreie Abnützungsberechnung aufgestellt werden.<br />
Die jährliche Kilometerleistung von 40 000 bis<br />
50000 km ist hoch. Rechnet man mit einer Lebensdauer<br />
des Lastzuges von 250- bis 300 000 km, so<br />
sind die Fahrzeuge in fünf bis sechs Jahren abzuschreiben.<br />
Es ist somit mit einer jährlichen Amortisation<br />
von min. 15—20% zu rechnen. Zu erwähnen<br />
ist, dass, soweit die finanziellen Erträgnisse<br />
es erlauben, im ersten Abschreibungsjahr ein höherer<br />
Prozentsatz angesetzt' werden sollte, da nach<br />
der Inbetriebsetzung der Fahrzeuge deren Wert erheblich<br />
sinkt.<br />
2. Für die Berechnung der Gesamtbetriebskosten<br />
für Motorlastwagen sind, wie oben angedeutet, auch<br />
die einzelnen Verhältnisse massgebend. Im vorliegenden<br />
Falle ergeben sich für einen 9—10-Tonnen-Lästzug<br />
bei 40 000 km Jahresleistung an Kilometqrkosten<br />
Fr. 1.05 bis 1.20. Vorausgesetzt sind<br />
bei diesen Kilometerkösten folgende Annahmen:<br />
Luftbereifung, Benzinverbrauch des Lastzuges von<br />
50 Liter pro 100 km, Reifenkosten 17 Cts. pro km<br />
(mittlere Leistung einer Reifengarnitur mit 20 000<br />
km berechnet), Reparatur- und Revisionskosten<br />
13 Cts. pro km. . B.<br />
(I. Antwort 7532. Verölende Zündkerzen. Ich<br />
hatte mit meinem Vierzylinder-Sportwagen genau<br />
die gleiche Kalamität. Nicht nur beim Bergabfahren<br />
verölte die eine oder andere Kerze, sondern sogar<br />
plötzlich auf gerader Strecke. Zudem verbrannte<br />
der Motor sehr viel Oel, und wenn ich ihn<br />
stehend laufen liess, rauchte er wie ein Fabrikkamin.<br />
Ich war drauf und dran, den Motor auseinanderzureissen,<br />
um neue Kolben und Ringe einzusetzen,<br />
da ich annahm, dass diese zu viel Oel<br />
idurchlassen.<br />
Ein ganz einfaches Kunststück habe ich angewandt,<br />
es kostete keinen' Centime und ist in einer<br />
halben Minute gemacht, und alles Vorerwähnte ist<br />
behoben.<br />
Nennen Sie mir, bitte, Ihren Motor und ich<br />
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oiien-<br />
[6M1*1<br />
ager<br />
kann Ihnen eventuell sagen^ ob Sie das aucli machen<br />
können." J. F in B.<br />
P«a •»•»#»<br />
s P<br />
Anfrage 880. Ferienkauf eines Automobils. Als<br />
Abonnent bitte ich Sie um Auskunft, welches der<br />
billigere Weg ißt, um während meinen Europaferien<br />
ein Automobil zu kaufen und nachher nach<br />
Uebersee zu nehmen. Ich denke einen italienischen<br />
oder französischen Wagen zu kaufen und<br />
möchte die Zahlung des Schweizerzolles vermeiden.<br />
Ich besitze hiesige Fahrbowilligung. welche<br />
jedoch in Europa nicht gültig ist, müsste also, firihs<br />
ich den Wagen in Italien oder Frankreich kaufe,<br />
zuerst noch die Fahrprüfung machen und auch dort<br />
die Steuern zahlen. Oder ist es besser, den Wagen<br />
in der Schweiz zu kaufen und durch Vermittlung<br />
des ßchweäzeragenteai die Pahrprüfun? zu<br />
machen und den Wagen in der Fabrik abzuholen<br />
mit einer Schweizernummer ? Kann der Schweizoi -<br />
zoll in einem solchen Falle nur hinterlegt werden<br />
zwecks Rückvergütung bei definitiver Ausreise ?<br />
Welches sind die Steuern in Italien oder Frankreich<br />
für einen 1 1%- oder 2 Liter-Wagen? E.B.<br />
Antwort: Wenn Sie in der Schweiz ein Automobil<br />
kaufen, so müssen Sie, da) die Schweiz nur<br />
ausländische Marken führt, bereits den Einfuhrzoll<br />
in die Schweiz im Kaufpreis inbegriffen bezahlen.<br />
Aus diesem Grunde ist Ihnen zu empfehlen,<br />
in Frankreich oder Italien einen Wagen zu kaufen<br />
und Fahrbewilligung und Nummer dieses Landes<br />
zu erwerben. Mit einem Triptyk können Sie dann<br />
in die Schweiz fahren, ohne Einfuhrzoll zu bezahlen.<br />
Sie können auch mit der ausländischen Nummer<br />
während 3 Monaten in der Schweiz zirkulieren,<br />
vorausgesetzt, dass Sie im Besitze eines internationalen<br />
Fahrausweises sind. Dieser Fahrausweis<br />
wird Ihnen da ausgestellt, wo Sio die Fahrbcwilligung<br />
machen. Wir würden Ihnen oher empfehlen,<br />
in Frankreich einen Wagen zu kaufen, da<br />
dio Formalitäten in Italien zur Erlangung der<br />
Fahrbewilligung ziemlich langwierig und kompliziert<br />
sind. Bezüglich Steuern sind uns die genauen<br />
Ansätze von Frankreich und Italien nicht bekannt.<br />
Oel und Fett sind billiger als neue Lager,<br />
Berücksichtige das bei der Pflege des Wagens.<br />
Mach dir zur Regel, vor jeder Ausfahrt<br />
den Oelstand des Motors zu kontrollieren.<br />
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Chrysler sagt: Autofahrer brauchen all dies in einem Wagen<br />
zu einem wirklich mäßigen Preis!<br />
Chrysler hat einen solchen Wagen gebaut, den Chrysler 66!<br />
Seine Leistungen müssen selbst die in Erstaunen setzen, die<br />
genau wissen, was ein Chrysler leisten kann. Besichtigen Sie<br />
ihn. Lenken Sie ihn. ;<br />
Besichtigen Sie sofort die Chrysler 65
über die schlechten Wege. Es ist die alte<br />
Geschichte in Amerika: eine Industrie, die<br />
auf Privatinitiative beruht, blüht — was der<br />
Staat übernimmt, kommt nicht vorwärts.<br />
Riesensummen werden ausgesetzt, aber so<br />
viele Pfoten werden geschmiert, so viele<br />
Leute machen sich «gesund», dass von der<br />
grössten Summe für ihren Zweck nichts<br />
mehr übrig bleibt. So gibt es prachtvolle Autos<br />
und und nur zu oft miserable Wege...<br />
dazu kommt das Missvergnügen, dass man<br />
in Amerika fährt, fährt und fährt und doch<br />
immer nur wieder dasselbe sieht. Was hat<br />
man schon vom Kilometerfressen?! Was hat<br />
Amerika schon von seiner tollen Herumraserei?<br />
Lasst euch nichts vorschwätzen :<br />
Der einzelne Amerikaner ist durchaus nicht<br />
glücklicher als der Europäer im fadenscheinigen<br />
Röckchen. Der Glücksvogel lässt sich<br />
nicht Dollar auf den Schwanz streuen und<br />
an den blauen Wunderblümchen rasen die<br />
amerikanischen Autos vorbei...<br />
EI Golea.<br />
Wenn man von einer Durchquerung der<br />
Sahara liest (es gibt ja jetzt sogar regelmässige<br />
Autobuskurse), so liest man auch meistens<br />
von El Golea. El Golea («die Festung»)<br />
ist ein Dorf inmitten der Sahara, eine prachtvolle<br />
Oase 800 km südlich von Algier, an den<br />
grossen Routen nach Timbuktu, Gao, Tunis<br />
und Algier gelegen. In den hundert Jahren<br />
da Golea zu Frankreich gehört, hat es sich<br />
mächtig entwickelt, so mächtig dass man<br />
nicht mehr weiss, was mit dem Ueberfluss an<br />
Datteln und Orangen anfangen.<br />
El Golea beging die Jahrhundertfeier auf<br />
seine eigene Art. Der Generalgouverneur<br />
und seine Gäste kamen in einer Reihe von<br />
Im Fach. Sieh dir mal den Kerl da an. -wie unsinnig<br />
er sein Messer hält.<br />
Autos abends an. Schon war die Sonne untergegangen<br />
und die Lichtkegel der Scheinwerfer<br />
tasteten die hohen weissen Steine, die die<br />
Strasse einfassen, in rascher Folge ab. Die<br />
Karawane wurde durch Salven begrüsst. Araber,<br />
Berber und Sudanesen erwarteten die<br />
Gäste, die einen zu Fuss, andere zu Pferd<br />
oder zu Kamel. Statt Feuerwerk schössen die<br />
Jungen wir die Alten unaufhörlich ihre Vorladergewehre<br />
ab. Ein Freiheitsbaum, mit französischen<br />
Flaggen behangen, erhob sich auf<br />
dem Marktplatz. Dort fand dann die Zeremonie<br />
statt, eine Zeremonie, die zu sehen<br />
mancher 100 km weit gekommen war: die<br />
Uebergabe eines Gewehres an den gefürchteten<br />
Caid von In-Salah. Mit eigenen Augen<br />
wollten sie sich überzeugen, dass das unglaubliche<br />
geschehen, dass der Caid tatsächlich<br />
mit drei andern Häuptlingen von dem<br />
«verschleierten» Tuareg heruntergekommen<br />
war. 800 km war der Caid gereist, denn sein<br />
AUTOMOBIL-'REVUE <strong>1930</strong> — 18<br />
Autostrasse<br />
Die Strasse, heisst es, verbindet die Ortschaften.<br />
Die Sprache will es so, aber der<br />
Automobilist denkt anders; für ihn liegen die<br />
Ortschaften an der Strasse. Sie ist im Vorrecht,<br />
und sie macht es geltend; ist sie<br />
schlecht, ist er traurig; ist sie gut, kann er<br />
nur einverstanden sein; und ist sie herrlich,<br />
ist er froh. Das Land ist weit und ewig; soviel<br />
Stadt es gibt, immer noch mehr Land<br />
kann man finden, rechts und links fällt es in<br />
gleichen Stücken von der Strasse ab, und das<br />
Auge freut sich über die Weite. Ein schmaler<br />
Reif ist dem Land um die Stirn gelegt, der<br />
seine Weichheit zusammenpresst, aber daneben<br />
quillt es üppig auf, schreibt Erik Wickenburg<br />
im Bäderblatt.<br />
Frisch genährt, hat das Auto einen grossen<br />
Mut, die Strassen unter sich zu nehmen; es<br />
sieht mit seinen Telleraugen die Strasse lang<br />
und unerschöpflich vor sich liegen: bekommt<br />
den rechten Hunger, sich darüber herzumachen.<br />
Der Mensch drinnen fühlt die leichten<br />
Federstösse voraus, er ist bereit, sich im<br />
Sattel zu wiegen; der Motor, an seiner Aufgabe<br />
erwachsen, zieht kräftig an, die Steine<br />
hüpfen wie die Frösche weg, kleine Flöhe<br />
prasseln an die Scheiben, ein ungeschlachter<br />
Bursche springt gegen das Blech. Die Gräser<br />
auf der Seite biegen sich weg und die Bäume<br />
zucken hin und her. Der Blick des Fahrers<br />
ist in der Ferne zu Hause; irrt er ab, so kehrt<br />
er nicht, in die Ferne zurück, ohne die Kühlerhaube<br />
seines Wagens, die da laufend steht,<br />
rechts und links abschüssig, in der Mitte ein<br />
Grat und mit einem Gipfelkreuz vorne, väterlich<br />
gestreift zu haben. Die Kotflügel auf<br />
beiden Seiten sieht er, wie sie ein wenig vor<br />
dem Weg zittern. Der Wagen selber nickt<br />
dazu.<br />
Schon fällt die Dunkelheit; da erwachen die<br />
runden Augen des Autos, strahlen, und die<br />
Strasse ist endlos hell. Sie sehen alles zuerst,<br />
die geweissten Bäume, die drohende Wand,<br />
den unbeleuchteten Wagen; und strahlen immer<br />
stärker, bis der Fahrer selbst auch sehend<br />
wird. Das viele Schauen macht ihn<br />
müde; die letzte Ortschaft an der Strasse ist<br />
lang zurückgeblieben, die nächste mit ihren<br />
Lichtern kennt noch keiner. Wir wollen rasten;<br />
zwei Kilometer von der letzten Siedlung<br />
entfernt. Die Strasse hat sich hier über<br />
einen Hügel gelegt; nachdem wir alles verdunkelt<br />
haben, beginnen unsere Augen in der<br />
Nacht zu sehen. Dieser Hügel ist ein kleines<br />
Firmament, das grosse steht darüber, es hat<br />
einige Laternen, aber die Bogenlampe fehlt.<br />
Unabsichtlich, scheint es, sendet es uns zerstäubte<br />
Regen macht es noch stiller; die<br />
Dunkeln sitzen und um uns sehen. Menschen<br />
gibt es keine, wir sind von aller Welt verlassen,<br />
mitten in ihr. So einsam ist kein Wald,<br />
denn er flüstert, und so einsam ist kein Berg,<br />
denn er lebt. Es rührt sich nichts, Hunde sind<br />
alle ausgestorben, die Landstreicher, die die<br />
Strassen bevölkern, haben sich in die Büsche<br />
zurückgezogen. Es ist ganz still, der zerstäubte<br />
Regen macht es noch stiller; die<br />
Sterne geben keinen Ton, und auch die Steine<br />
sind erstarrt.<br />
Stamm bewohnte die Berge von Hoggar, die<br />
so hoch sind, dass sie sich im Winter oft mit<br />
Schnee bedecken. Sonst, wenn er gekommen<br />
war, hatte er Schrecken und Tod gebracht.<br />
Diesmal hiess es nicht: Rette sich wer kann!<br />
Der Caid und seine drei Begleiter kamen in<br />
friedlicher Absicht, als ein Freund der<br />
« Rumi», der Europäer. Es hatte lange Unterhandlungen<br />
von seiten der Franzosen gebraucht,<br />
bis er sich entschlossen hatte, sich<br />
auf die Reise zu machen.<br />
«Der Weg ist weit, wir werden wochenlang<br />
auf dem Wege sein und unsere Stämme<br />
werden keine Führer haben », hatten der Caid<br />
und seine Häuptlinge gesagt.<br />
« Der Weg ist kurz im Automobil», hatten<br />
die Franzosen erwidert.<br />
«Welche Belohnung erhalten wir für die<br />
fteise ? »<br />
«Der Caid erhält ein Gewehr und seine<br />
Begleiter Bargeschenke.»<br />
« Was für ein Gewehr und mit wieviel<br />
Munition ? »<br />
« Das Gewehr wird ein ganz neues Modell<br />
sein und Munition dazu gibts soviel ihr tragen<br />
könnt. ><br />
Da Hess sich der Caid und seine Häupptlinge<br />
überreden und alle vier bestiegen, immer<br />
noch ein wenig misstrauisch das Auto.<br />
Auf dem sandigen Marktplatz erfolgte die<br />
Uebergabe des Gewehres, auf das tausende<br />
begehrliche Augen gerichtet waren. In feierlichem<br />
Schweigen hielt es der Caid eine<br />
Weile in der Hand und gab es dann einem<br />
Diener. Dann folgte eine Rede des Gouverneurs,<br />
die Häuptlinge wurden mit den versprochenen<br />
Geschenken bedacht, den Abschluss<br />
bildete ein Galopprennen der Kamele.<br />
Uns mag das recht einfach dünken, aber<br />
für die Zuschauer waren das Ereignisse, über<br />
die noch monatelang diskutiert werden wird.<br />
So regiert Frankreich in Algerien, mit Geschenken<br />
und ... Automobilen. To.<br />
Seltsame Operation auf der Strasse.<br />
Kürzlich wurde in Bristol der 76jährige<br />
Kaufmann Henry Brooks so unglücklich überfahren,<br />
dass von dem herbeigerufenen Arzt<br />
die Verantwortung für einen Abtransport in<br />
ein Krankenhaus nicht übernommen werden<br />
konnte. Innerhalb weniger Minuten war indes<br />
ein Operationstisch zur Stelle geschafft<br />
und Arm- und Beinoperation wurde unter<br />
freiem Himmel vorgenommen.<br />
...und au! hoher See.<br />
Der Dampfer « Tosari» vom Rotterdamer<br />
Lloyd befand sich vor kurzem auf der Heimreise<br />
nach Holland mitten im Indischen<br />
Ozean, als einer der Matrosen plötzlich einen<br />
so starken Anfall von Blinddarmentzündung<br />
bekam, dass der Eintritt des Todes befürchtet<br />
werden musste, wenn man nicht sofort<br />
zur Operation schritt. Es war jedoch<br />
keine Gelegenheit vorhanden, um rechtzeitig<br />
einen Hafen anzulaufen. An Bord des Dampfers<br />
befand sich der junge Arzt Dr. J. G-<br />
Wisse, der für die Reise als Schiffsarzt mitgenommen<br />
worden war. Er entschloss sich,<br />
die Operation auszuführen. Der Matrose<br />
wurde auf den Tisch im Schiffssalon gelegt,<br />
drei Mann der Besatzung, die noch nie in<br />
ihrem Leben einer Operation beigewohnt<br />
hatten, wurden als Assistenten bestimmt und<br />
mit ihrer Unterstützung vollbrachte der energische<br />
junge Arzt das Werk: eine gefährliche<br />
Operation auf dem Speisetisch des Salons<br />
eines schwankenden Schiffes mitten auf<br />
hoher See mit sehr fragwürdigen Instrumenten<br />
und Hilfsmitteln. Die Operation gelang<br />
ausgezeichnet und bereits nach wenigen Tagen<br />
war der Patient ausser Gefahr.<br />
geschehen sollte. Ich dachte: Wenn nun ein<br />
Mensch drinnen in der Hütte sässe und auf<br />
dich wartete? Ich hatte einen alterschwachen<br />
Schaukelstuhl in meinem Zimmer und konnte<br />
den Gedanken nicht loswerden, dass vielleicht<br />
ein Mensch in dem Stuhle sässe. Dabei hatte<br />
ich auch eine Vorstellung, wie dieser Mensch<br />
aussehen könnte . . . eine schneeweise Stirn<br />
. . . bei meinem Eintreten würde der Mensch<br />
ganz ruhig im Schukelstuhl liegen, die weisse<br />
Stirn würde durch die Dunkelheit leuchten, er<br />
aber würde nichts sagen ... Ich ging rascher<br />
und rascher. Ich jagte förmlich, um vorwärtszukommen,<br />
damit mich die sonderbare Angst,<br />
die wuchs und wuchs, nicht übermannen<br />
sollte. Ehe ich es gewahr wurde, stand ich<br />
mitten im Zimmer, der Schaukelstuhl war<br />
leer, ich schloss die Tür hinter mir.<br />
Aber während ich nach den Zündhölzern<br />
herumtastete, hörte ich ganz deutlich eine<br />
Uhr ticken, aber das war nicht meine Uhr.<br />
Ich fühlte, wie sich eine eisige Furcht um<br />
mein Herz legte und war nahe daran, wieder<br />
zur Tür hinaus zu laufen. Da fiel mir<br />
die Totenuhr ein, jenes kleine Insekt, das in<br />
alten Häusern sein Lied singt. Es war nur<br />
die Totenuhr, die ich hörte. Ich fuh'r fort,<br />
nach den Zündhölzern zu suchen, konnte es<br />
aber nicht lassen, nach dem intensiven Tikken<br />
zu horchen, das anscheinend den Platz<br />
wechselte und mich verfolgte; in meiner verwirrten<br />
Phantasie glaubte ich, dass ein<br />
Mensch lautlos hinter mir her wäre, ein<br />
Mensch, den ich nicht sehen konnte, dessen<br />
Taschenuhr ich aber hörte. Endlich fand ich<br />
die Zündhölzer. Ich nahm den Zylinder von<br />
der Lampe —er war warm. Der Lampenzylinder<br />
war warm.<br />
Ich blieb wie gelähmt stehen; in der einen<br />
Hand hatte ich den Zylinder, in der anderen<br />
ein brennendes Streichholz. Das Streichholz<br />
brannte, bis mir die Flamme die Finger versengte,<br />
dann löschte ich es aus "und alles lag<br />
im Dunkeln. Das einzige Gefühl, das mich danach<br />
beherrschte, war ein massloses Verlangen,<br />
die Dunkelheit zu verjagen, Licht um<br />
mich her zu bekommen. Ich erinnere mich<br />
nicht, wie es zuging, aber plötzlich hatte ich<br />
die Lampe angesteckt, und meine Augen<br />
glitten unwillkürlich hinüber zum Fenster.<br />
Es war ein grosses altmodisches FensteT mit<br />
acht Scheiben. Draussen vor diesen acht<br />
Scheiben lagerte die Dunkelheit und machte<br />
das Fenster schwarz wie Ebenholz... Das<br />
Rouleau!... Ich erhob mich, um es herunterzulassen.<br />
Ich zitterte vor Angst...<br />
Da sah ich draussen im Dunketa ein Gesicht,<br />
das mich anstierte, es war der Ermorderte...<br />
die hohe Stirn... die hellroten<br />
Lippen •.. der geteilte Bart, der wie eine<br />
offene Wunde klaffte... Das Gesicht stand<br />
zum Greifen deutlich in der kohlschwarzen<br />
Dunkelheit. Nun kam es näher, und ich<br />
konnte auch den Hals sehen, den geknickten<br />
Kragen, den Schlips, der schief auf dem<br />
rechten Ohre sass. Der Tote war im Begriff,<br />
in mein Zimmer hineinzusteigen!<br />
VI<br />
Der Hand.<br />
Ich wankte vom Fenster fort, wandt©<br />
mein Gesicht gegen die Wand und blieb<br />
mehrere Minuten auf den Knien liegen, indem<br />
ich mich mit den Armen auf die Bettkante<br />
stützte. Mit einer Stimme, die merkwürdig<br />
entfernt klang, rief ich mehrere Male, vor<br />
Schrecken fast atemlos:<br />
«Nein, nein, nein!»<br />
Nicht um alles in der Welt konnte ich die<br />
Augen zum Fenster wenden. Aber ich fühlte<br />
im Nacken, dass das schreckliche Gesicht<br />
draussen im Dunkeln näher kam. Nun drang<br />
es herein durch die grüne Scheibe, glitt<br />
durch das Glas wie eine Leiche, die durch<br />
das Wasser treibt — langsam und schrecklich,<br />
still und stetig näher kommend. IcH<br />
konnte nicht dorthin blicken, nicht um alles<br />
in der Welt. Plötzlich drehte ich dennoch den<br />
Kopf. —<br />
Da stand das Gesicht wieder, weiss und<br />
gleich es windstill war. Aber die Luft selbst<br />
war schwer und drang ins Zimmer hinein ;<br />
sie war erfüllt von Seegeruch, leuchtete<br />
blau von den Reflexen der hellen Sommerwolken<br />
und trug zugleich mit sich den herrlichen<br />
Duft des Sommers, der von den weiten,<br />
frischgemähten Wiesen, den trockenen<br />
sonnenbeglänzten Heidehügeln, den Tannenwäldern<br />
kam. Hier hatte sich die Luft mit<br />
dem würzigen Geruch von Harz und modernden<br />
Kieferzapfen gesättigt, nachdem sie<br />
zuerst sicherlich auf vielen geheimnisvollen<br />
Halden, den Kehrichthaufen des Sommers,<br />
geweilt hatte, wo Himbeeren und Erdbeeren<br />
üppig zwischen trockenem Reisig wachsen<br />
und feuchte Nattern unter den Steinen hervorkriechen.<br />
Unter dem grauen Wolkenschleier schien<br />
die Luft drückend zu sein; dann aber kam<br />
mit Sonnenaufgang der Wind und schob die<br />
Decke über dem Horizont fort, dort im Osten<br />
brachen schon lichtblaue Lanzen durch den<br />
Wolkenflor, es blinkte und glänzte goldig in<br />
der Luft, gerade als ob tausend blitzende<br />
Schwerter in Bewegung waren. Ledig von<br />
der Last der Finsternis und des Schreckens,<br />
konnte ich nun in Ruhe überlegen, was eigentlich<br />
geschehen war. Ich begann, mich<br />
selbst wegen meines Mangels an Mut und<br />
Beherrschung zu hassen. Das Ganze war<br />
eine Sinnestäuschung gewesen, eine Erscheinung,<br />
die in meinen erregten Sinnen ihren<br />
Ursprung hatte. Aber wessen Nerven konnten<br />
auch wohl unerschüttert bleiben in Zeiten<br />
wie diesen, in denen ich das Gefühl<br />
hatte, als wäre ich in Blut umhergewatet.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
grässlich, mit hoher Stirn und hellroten Lippen,<br />
wie die eines Kindes. Ich warf mich<br />
über das Bett und verbarg meine Augen,<br />
aber ich fühlte den Hauch eines eisigen<br />
Schreckens im Nacken, eine Kälte wie ein<br />
geisterhafter Schein des Mondes.<br />
... Endlich erwachte ich aus einer Betäubung,<br />
die Qtwa eine Stunde gedauert haben<br />
mochte. Das fahle Morgenlicht schien ins<br />
Zimmer. Noch immer vermochte ich nicht,<br />
zum Fenster zu blicken, aber ich wusste,<br />
dass es draussen von Minute zu Minute heller<br />
wurde. Ich hatte ein Gefühl, als läge ich<br />
in der Kajüte eines kleinen Fahrzeugs, in<br />
dem ich durch die Finsternis dahingefahren<br />
wäre, und nun kämen der Tag und das Licht<br />
herauf. —<br />
In dem Masse, wie ich anfing, die Gegenstände<br />
um mich deutlicher zu erkennen,<br />
wich das Entsetzen von mir; als ich die alte<br />
gemütliche Wanduhr sah, die seit einem<br />
Menschenalter nicht in Gang gewesen war,<br />
die kleinen Oeldruckbildef, das Bild der Nationalhelden<br />
von 1905, die Blumenvasen, die<br />
weissen Papiere auf dem Tisch, alles zusammen<br />
so heimisch und friedlich, war ich mit<br />
mir sofort im reinen, darüber, dass ich mich<br />
eigentlich ziemlich würdelos benommen<br />
hatte. Ich war nun schon zum zweiten Male<br />
ohnmächtig geworden, war also schwächer<br />
als ein hysterisches Weib. Nun sah ich nach<br />
dem Fenster...<br />
Draussen reckten sich die Bäume gegen<br />
einen feuchten, grauen Himmel empor. Ich<br />
öffnete das Fenster. Sofort wehten die Gardinen<br />
wie bauchige Segel ins Zimmer, ob-<br />
Schweizer! sehe £!iclcreiiossen schaft<br />
X Eidgenössische Anleihe, <strong>1930</strong>, v. Fr. 2S0.000.000<br />
zur teilweisen Konversion bezw. Rückzahlung der am 1. September <strong>1930</strong> fälligen<br />
5V 2 % Eidgenössischen Anleihe, 1922, von Fr. 300,000,000.<br />
Enrissionspreis für Konversionen und Barzeichnnnjron: 98,90%, zuzüglich 0,6% eidg. Titelstempel. Rückzahlung: 1948.<br />
Eonversionssoalte: Fr. 9.90 per Fr. 1000 konvertierten Kapitals.<br />
Konversionsanmeldnngen und Barzeichnnngen werden vom 26. Februar bis 7. März <strong>1930</strong>, mittags, entgegengenommen bei sämtlichen<br />
Banken, Bankfirmen und Sparkassen der Schweiz, die im ausführlichen Prospekt als Zeichnungsstellen aufgeführt sind.<br />
Bern und Basel, den 24. Februar <strong>1930</strong>.<br />
Kartell schweizerischer Banken.<br />
Verband Schweizerischer Kantonalbanken.
jjfo 18 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 1,1<br />
Eine Autoreih© hält, die Bahn ist gesperrt.<br />
Endlich! Freie Fahrt, los! Aber es geht nicht<br />
los. Der erste Wagen fährt nicht an, der<br />
zweite und der dritte hupen; aber es hilft<br />
nichts. Die Passanten werden aufmerksam.<br />
Aha, eine Dame am Volant. Schadenfroh<br />
grinsend bleibt man stehen. Die Dame wird<br />
nervös, lächelt verlegen zum Verkehrsposten<br />
hinüber. Der aber winkt nur heftig mit dem<br />
Arm: weshalb fährt sie denn nicht?! Sie<br />
schaltet, drückt und tritt: der Wagen rührt<br />
sich nicht. Der Hintergrund flucht und<br />
schimpft. Die Mitmenschen grinsen jetzt<br />
frech und schamlos. Da lässt sie den Wagen<br />
in Ruhe und — lächelt. Lächelt zum Publikum,<br />
lächelt zum Schupo, der nun eilig<br />
herbeikommt. Zauberhaft wirkt das Lächeln<br />
der schönen Frau: von allen Seiten strömen<br />
die Männer herbei und schieben den Wagen<br />
zur Seite.<br />
Haben Sie solch einen Vorfall nicht auch<br />
schon einmal erlebt? Und dachten Sie nicht:<br />
Nun ja, eine Frau am Volant!? Ist dieses zufällige<br />
Ueberlegenheitsgefühl Ihre feste<br />
Ueberzeugung?<br />
Ich habe einen Verkehrsposten gefragt:<br />
«Wie ist Ihr Urteil über die Frau am Volant?<br />
Welche Erfahrungen haben Sie darüber sammeln<br />
können? Macht Ihnen ihr Fahren<br />
Schwierigkeiten?»<br />
Der erste Polizist sagt:<br />
«Die Frau fährt gut. Im Verhältnis zu den<br />
Männern sind es ja bisher nur wenige Frauen<br />
am Volant. Sie fahren sogar besser als<br />
die Männer. Ein Fall, wie Sie ihn eben<br />
schilderten, kommt wohl mal vor. Aber das<br />
halte ich für eine Ausnahme. Es wird eine<br />
Anfängerin gewesen sein. Vielleicht hat auch<br />
der Motor mal seine Mucken gehabt... Ist<br />
doch nicht ausgeschlossen.»<br />
«Hm, sio fahren doch eigentlich nur neue<br />
Wagen.. .><br />
«Sehen Sie, dann ist es sicher eine Anfängerin<br />
gewesen, die ihren neuen Wagen spazierenfuhr,<br />
um ihn ihren Bekannten zu zeigen,<br />
um sich in ihm ihren Bekannten zu zeigen.<br />
Denn ich kenne fast alle Damen und<br />
ihre Wagen, die hier vorüberfahren. Und<br />
die fahren gut.»<br />
Der Wachtmeister begann, mir einige Namen<br />
aufzuzählen, die er turmhoch über alle<br />
Herrenfahrer stellte. Es waren bekannte<br />
Rennfahrerinnen. Ich fragt© ihn, ob er irgendwelche<br />
Schwierigkeiten mit «der> Dame<br />
habe.<br />
«Nein, ich kann Ihnen nur sagen, dass sie<br />
es besser als der Herr macht. Sie hält rechtzeitig,<br />
sie fährt rechtzeitig an. Die Herren<br />
dagegen wollen immer noch .gerade rüber*,<br />
die haben es all© viel zu eilig. Dann sitzen<br />
si© natürlich am ehesten fest. Mit denen<br />
habe ich dann Scherereien. Die Dame dagegen<br />
beachtet korrekt alle Verkehrssignale.<br />
Ich kann Ihnen nur sagen, dass sie wirklich<br />
besser fährt als der Herr.»<br />
Ich dankte dem Schupo, der sich so galant<br />
über die Frauen am Volant ausgesprochen<br />
Reparaturen aller<br />
Gummiwaren —<br />
Auswahlsendung<br />
Madame, Sie fahren gut!<br />
oa<br />
DDE<br />
Galoschen, Schneeschuhe!<br />
NAEF & SPECKER, GUMMI A.-G.<br />
SihIstrasse 38 Zürich 1 Handelshot<br />
vis-ä-vis „Glockenhof"<br />
hatte und ging zu einem zweiten. Ein Urteil<br />
ist doch immerhin subjektiv, besser ist es,<br />
noch jemand zu hören. Und... ?<br />
Der zweite Polizist sagt:<br />
Die Frau fährt gut. Sie fährt ebensogut<br />
wie der Mann. Ich habe auf meinem Posten<br />
keinen Fall erlebt, dass man der Dame zu<br />
Hilfe kommen musste. Sie fährt im allgemeinen<br />
vorsichtiger als « er ». Bei Neulingen "ist<br />
es manchmal nicht geheuer, doch das geht<br />
allen so. Zu verwarnen brauch© ich « sie ><br />
nie.»<br />
Zwei Urteile aus berufenem Mund. Das<br />
eine war herzlich, freundlich und galant, das<br />
andere knapp, militärisch und korrekt.<br />
« Madame, Sie fahren wirklich gut.»<br />
Stehen sich da zwei Meinungen gegenüber?<br />
Die Beobachtung, die man selbst gemacht<br />
hat, und das Urteil der Verkehrsposten?<br />
Wer hat recht? Was ist die Ausnahme,<br />
was ist die Regel ?<br />
Der Fahrlehrer sagt:<br />
«Im allgemeinen ist die Auffassung beim<br />
Fahrenlernen bei den Damen besser als bei<br />
den Herren», belehrte mich der Leiter einer<br />
Fahrschule. «Selbstverständlich gibt es<br />
überall Ausnahmen. Die Frauen sind gewissermassen<br />
zum Fahren «prädestiniert». Man<br />
fährt mit dem Gefühl. Man darf nicht<br />
lange über ein© Situation nachdenken, man<br />
muss instinktiv handeln, fahren. Diese Eigenschaft<br />
bringt die Frau in hohem Grad mit.<br />
So erklärt sich auch die scheinbar paradoxe<br />
Tatsache, dass intellektuelle Menschen —<br />
ich mache täglich die Erfahrung an Akademikern<br />
und auch sonst hochgebildeten Leuten,<br />
dass diese vielzuviel überlegen —<br />
schlecht fahren. Ja, ich möchte fast sagen,<br />
dass die Fahrkunst im umgekehrten Verhältnis<br />
zur Intelligenz steht. Gefühlssicherheit<br />
ist das Haupterfordernis zum Autofahren.<br />
Und dies© hat die Frau.»<br />
Wi© steht die Frau zur Theorie?<br />
«Si© ist ganz und vollkommen bei der Sache.<br />
In kürzester Zeit beherrscht sie die<br />
Theorie. Vielleicht gerade aus dem Grund,<br />
weil der Stoff ihr fremd ist, spröde und trokken,<br />
darum stürzt si© sich mit grossem Eifer<br />
darauf. Di© Herren — glauben, alles nicht<br />
nötig zu haben.»<br />
«Wie verhält sich die Dam© bei den ersten<br />
Ausfahrten?»<br />
«Sie fährt sehr vorsichtig und macht kaum<br />
Fehler. Wie gesagt, sie ist mit ganzer Seele<br />
dabei, sei es nun in Theorie oder in Praxis.»<br />
«Wie erklären Si© sich den Fall, dass ein©<br />
Dam© mit ihrem Wagen gerade oft an wichtigsten<br />
Verkehrspunkten steckenbleibt?»<br />
«Das kann sehr leicht vorkommen . Die<br />
Frau hat das beste Zeug, ein guter Fahrer<br />
zu sein — aber ihr mangelt manchmal die<br />
Entschlusskraft. In jenen Augenblicken, in<br />
denen es auf den Bruchteil einer Sekunde<br />
ankommt, versagt si© schon einmal. Ich habe<br />
oft diese Erfahrung gemacht. An jeder Strassenkreuzung<br />
kommt sie leicht vorbei; trifft<br />
sie aber auf einen Verkehrsposten, der Verkehr<br />
mag noch so ruhig sein, fühlt sie sich sofort<br />
unsicher. Die Uniform! Ein falscher Griff,<br />
sogleich folgen drei andere ebenso falsche.<br />
Und der Wagen bleibt stehen. Das Publikum<br />
grinst. Die Verwirrung wächst. Doch glaube<br />
ich, dass dieses Unheil kein© erfahrenen Fahrer<br />
trifft Meistens wird es in der ersten<br />
Zeit nach dem Erwerb des Führerscheins<br />
sein. Die Gründe für solche glorreiche Ausfahrten<br />
können Sie sich wohl denken: ein<br />
neuer Wagen und ©in ganz klein wenig Eitelkeit<br />
...»<br />
Haben die Männer wirklich ein Recht,<br />
fragt sich Kurt Fischer in der «Kölnischen<br />
<strong>Zeitung</strong>», höhnisch zu grinsen oder überlegen<br />
die Nase zu rümpfen, wenn eine Dame mit<br />
ihrem Wagen steckenbleibt? Wie klein ist<br />
doch noch immer die Zahl der fahrenden<br />
Damen im Vergleich zu den Herren — und<br />
ihren Unfällen!<br />
Es hilft nichts, wir müssen gestehen: Madame,<br />
Sie fahren gut.<br />
Neue Frauenberufe<br />
Es ist nicht jedermanns Sache, einen neuen<br />
Beruf zu ersinnen, der eine sichere Existenz<br />
ermöglicht, aber es kommt doch öfter vor,<br />
dass neue Berufe kreiert werden, öfter, als<br />
man bei oberflächlicher Betrachtung anzunehmen<br />
geneigt ist. Die grosse Kunst, etwas<br />
herauszufinden, was einem wirklichen Bedürfnis<br />
entspricht, ist speziell in Amerika<br />
einer nicht geringen Zahl von Frauen eigen,<br />
die originelle Erwerbszweige geschaffen haben.<br />
Wohl die bekannteste unter ihnen ist die<br />
Mutter der « gift shops», jener Geschäfte, in<br />
denen Rat bei der Auswahl von Geschenken<br />
erteilt und dem individuellen Geschmack des<br />
Schenkenden und der Persönlichkeit des Beschenkten<br />
entsprechende Geschenke vermittelt<br />
oder aus eigener Werkstätte verkauft<br />
werden.<br />
Die Verkaufsberaterin für Geschenke.<br />
Der erste «gift shop» wurde von der<br />
Tochter eines grossen Antiquitätenhändlers<br />
in Montreal vor einigen Jahren eröffnet und<br />
erfreute sich nach wenigen Monaten des Interesses<br />
der halben Stadt. Die junge Frau<br />
verfiel auf diese originelle Idee, weil sie beobachtet<br />
hatte, dass die meisten Leute nie<br />
wussten, was sie bei einer bestimmten Gelegenheit<br />
schenken sollten; die Folge dieses<br />
Unverständnisses und dieser Unschlüssigkeit<br />
war stets, dass für teures Geld wertloser<br />
Plunder oder Dinge, die dem Beschenkten<br />
nicht die geringste Freude machten, erworben<br />
wurden. In den zumeist in Teestuben installierten<br />
«gift shops» — das Beispiel der<br />
Tochter des Antiquitätenhändlers haben natürlich<br />
viele andere Frauen nachgeahmt —<br />
wird jedoch der Spender belehrt und auf die<br />
richtige Spur geleitet. Man lässt sich von ihm<br />
allerlei Details aus dem Leben, über den<br />
Charakter, die Lebensgewohnheiten und die<br />
Lebensverhältnisse der zu beschenkenden<br />
Persönlichkeiten erzählen und richtet danach<br />
die Ratschläge ein. Anderseits steht dem<br />
Käufer eine Sammlung der verschiedenartigsten<br />
Dinge zur Verfügung. Das Hübscheste<br />
an der Sache ist, dass ein erstrangiger « gift<br />
shop » seine Ehre dreinsetzt, bloss Waren anzubieten,<br />
die sonst nirgends anderswo zu<br />
haben sind. Häufig sind mit einem solchen<br />
Geschäft grosse Ateliers verbunden, in denen<br />
Entwürfe, die das Eigentum der Firma sind,<br />
ausgeführt werden. Auf jeden Fall achtet die<br />
Das schönste<br />
modernste u. praktischste<br />
Grammophon des Weltmarktes<br />
ist unbestreitbar<br />
das neue elektrische<br />
Frauen und Sport<br />
Die 20jährige Australierin Calrico Keanedyn. dia<br />
mit 12/4 Sekunden den Weltrekord für Frauen im<br />
80-Meter-Hürdenlaufen gebrochen hat.<br />
Beraterin der « gift shop » darauf, dass der<br />
Schenker mit einer Gabe, die den Anspruch<br />
erheben kann, als originell bezeichnet zu werden,<br />
vor der zu beschenkenden Person erscheint.<br />
Hunderte Frauen in Amerika verdienen<br />
heutzutage mit «gift shops» ihren<br />
Unterhalt und es soll ihnen allen sehr gut<br />
gehen.<br />
Der Spielzeugsalon.<br />
Aehnlich liegen die Dinge auf dem Gebiete<br />
des Spielzeuges. Hier kam eine Amerikanerin<br />
auf die gute Idee, Eltern und anderen Leuten,<br />
die Kindern gern Freude bereiten, beim<br />
Ankauf von Spielzeug hilfreich an die Hand<br />
zu gehen. Anfangs beschränkte sie sich darauf,<br />
gegen eine massige Vergütung dasjenige,<br />
was nach ihrer Ansicht für ein bestimmtes<br />
Kind am zweckmässigsten war, auszusuchen<br />
und es in den vorhandenen Geschäften zu<br />
bestellen. Je mehr sie sich aber einarbeitete,<br />
desto mehr Lücken und Mängel nahm sie<br />
wahr, die in der Spielzeugbranche bestanden^<br />
Sie setzte sich deshalb mit Spielzeugfabrikanten<br />
in Verbindung, denen sie neue und oft<br />
ausserordentlich gute und originelle Gedan-<<br />
ken für die Erzeugung von Spielsachen zuc<br />
Ausführung überliess. Aus dieser Zusammen-»<br />
arbeit entwickelte sich im Laufe der Zeit ein<br />
sogenannter « Spielzeugsalon ». Eine Art Ausstellung<br />
und zugleich Beratungsstelle, also<br />
eine permanente Spielwarenmesse, in den<br />
sich nicht allein Eltern, sondern auch Vereine<br />
der verschiedensten Art informieren lassen,<br />
wenn es sich darum handelt, Kindern<br />
Beschäftigungsmaterial zu bieten oder Vergnügen<br />
zu verschaffen.<br />
Das Obstrestaurant.<br />
In Europa gibt es abeT auch Frauen mit<br />
originellen Ideen. Aus Skandinavien kam der<br />
Plan eines Restaurants, in dem ausschliesslich<br />
Früchte und Speisen, die aus Obst hergestellt<br />
werden, aufgetischt werden. Die*<br />
Stockholmer Dame, die diesen Gedanken zum<br />
erstenmal verwirklichte, hat ihre Initiative<br />
nicht zu bedauern. Die Leute, die ihr Lokal<br />
besuchen, schätzen ihr Etablissement als eine<br />
erstrangige Gelegenheit, in dem man sich bei<br />
den Klängen eines ausgezeichneten Orchesters<br />
in einer mondänen Umgebung sowohl<br />
an dem erlesensten Obst als auch an den<br />
• ••'• •l«:»l»l« •;•,••;•••-•.•!•.••<br />
Magenschmerzen<br />
sind äusserrt unangenehm, DiMAlb. verschwinbeim<br />
Gebrauch den aber nach kurzer Zeit<br />
von<br />
Columba-Magenpulver<br />
Es ist ein unschädliches, sicher wirkendes<br />
Mittel gegen Verdauungsstörungen jeder Art.<br />
gegen Appetitlosigkeit, Magenschmerzen. Magenkrampf,<br />
Uebelkeit, Erbrechen, Magendrücken,<br />
Sodbrennen, Blähungen. Aufstossen,<br />
übelriechenden Atem. Preis pro Schachtel<br />
Fr. 3.—. Machen Sie einen Versuch and Sie<br />
werden von dessen Güte, wie schon hundert<br />
andere Kunden, überzeugt sein. Einzig erhältl<br />
bei der Apotheke zur Täubt. Schaffhausen 7.<br />
In Truhenform, Nussbaum poliert, oder anderes Holz auf Wunsch,<br />
automatische Ein- und Ausschaltung, Motor u. Werk mit 5 Jahren<br />
Garantie, alles Schweizer Qualitätsarbeit, kein Spielzeugmotor. Dieses<br />
Grammophon ist ein Schmuckkästchen für jeden Wohnraum, Sa.on<br />
oder Wohnstube. Eint ach, gediegen und vornehm, dem man das<br />
Grammophon nicht sofort ansieht.<br />
Infolge Verkaufes von der Fabrik an die Kunden direkt gelangt der<br />
Fabrikpreis zur Berechnung. Sie erhalten einen erstklassigen elektrischen<br />
Apparat tür Fr. 650.- für den beim Händler etwa Fr. 1500.-<br />
bezahlt werden musste. Keine Vertreter. Besuchen Sie mich bitte<br />
in der Fabrik und lassen Sie sich zuerst einen Prospekt kommen.<br />
J.Tfi. Fontana, Igis (Graubunden)<br />
El-Sol Grammophon- und Violette-Strahlen-Apparate-Fabrikation<br />
Q R EDIG'S<br />
GRAND CAFE ASTORIA<br />
Bahnbolstrass« ZÜRICH Peterstrasss<br />
Bündtierstube - Spezialitätenkfiche
illigsten Früchten gütlich tun kann. Man<br />
sieht dort die köstlichsten Primeurs, die in<br />
der appetitlichsten Weise zur Schau gestellt<br />
werden, es locken die Früchte und die würzigen<br />
Salate, die aus ihnen zubereitet werden,<br />
in allen möglichen Farben und Sorten.<br />
Das eigenartige Restaurant ist immer gut besucht<br />
und die energische Frau, die aus der<br />
modernen Vitaminentheorie solchen Vorteil<br />
zu ziehen verstand, ist auf dem besten Wege,<br />
ein weiblicher Krösus zu werden.<br />
Welches sind die meistgelesenen<br />
Autoren ?<br />
Eine interessante Statistik.<br />
An der Spitze der meistgelesenen lebenden<br />
deutschen Autoren stehen heute, wenn wir die<br />
bis Januar <strong>1930</strong> erreichten Zifffern zugrunde<br />
legen und die Unterhaltungsliteratur ausschalten:<br />
Thomas Mann, Hermann Hesse, Wassermann,<br />
Bonseis, Kellermann, Feuchtwanger<br />
und Emil Ludwig. Unter ihnen wiederum<br />
nimmt eine Sonderstellung Waldemar Bonseis<br />
ein; er ist in bezug auf Auflagerekorde<br />
der unbestrittene Spitzenmann in der Reihe<br />
der lebenden Autoren. Mit drei Werken, allerdings<br />
seinen meistgelesenen, hat er bis Anfang<br />
<strong>1930</strong> ^ine Auflage von zusammen 820,000<br />
erzielen können; «Indienfahrt» hat heute das<br />
320. Tausend erreicht, der «Vagabunden »-<br />
Zyklus das 361. Tausend, «Anjekind» das<br />
137. Tausend. Thomas Mann hat nicht erst<br />
mit der neuen, billigen «Buddenbrook »-Volksausgabe,<br />
die freilich einen Sonderrekort darstellt<br />
und bereits zwischen dreiviertel und<br />
einer Million angelangt ist, Höchstauflagen<br />
erzielt. Auch die teure, zweibändige Ausgabe<br />
des Werkes hat im Laufe der Jahre, bis zum<br />
heutigen Tag, trotz ihres hohen Preises schon<br />
das 185. Tausend hinter sich bringen können.<br />
Der « Zauberberg » hat bekanntlich schon im<br />
Jahre seines Erscheinens das 100. Tausend<br />
überschritten und auch die andern Werke des<br />
Dichters haben überdurchschnittliche Auflagen<br />
erzielt — «Königliche Hoheit» mit 85,000,<br />
«Tod in Venedig» mit 68,000 Exemplaren.<br />
Zu überraschend hohen Ziffern sind die Auflagen<br />
der Romane Hermann Hesses, zum Teil<br />
freilich schon fast klassischer Bestandteil der<br />
deutschen Romanliteratur, angeschwollen;<br />
«Peter Camenzind» sieht heute auf eine Auflage<br />
von 120,000, « Unterm Rad » hat bereits<br />
das 146. Tausend erreicht, « Knulp » das 125.<br />
Tausend, «Demian», mit dem Fontanepreis<br />
ausgezeichnet, das 80. Tausend.<br />
Zu den Büchern der höchsten, Jemals fei<br />
Lebzeiten des Autors in Deutschland erreichten<br />
Auflagen gehört Bernhard Kellermanns<br />
« Tunnel »; über die Anfangsziffern des einstigen<br />
Sensationserfolges hinaus ist das Buch<br />
bis heute beim 258. Tausend angekommen.<br />
Von andern Werken des Dichters haben<br />
Weisflo*<br />
I Der seit mehr denn 5OJahren ärztlich I<br />
[empfohlene - gesunde - Magenbitter<br />
GASTHOFSTERNEN<br />
vis-ä-vis Bahnhof<br />
empfiehlt sich den Herren Automobilisten bestens.<br />
Ia. Butterküche — Bachforellen — Burespeck.<br />
Garage. — Tel. 6. E.Däster-Meier.<br />
eine alte Arche,<br />
Als niemand Interesse zeigte, versuchte er vergeblich,<br />
sie an einer Eiche zu beerdigen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Es war einmal...<br />
Nach verrichteter Arbeit wurde dem Versicherungsagent<br />
zu Protokoll gegeben, dass durch Vergaserbrand<br />
Explosion entstanden sei.<br />
Rheumatische Schmerzen?<br />
die Herr Schlau als «wirkliche Occasion» verkaufen<br />
wollte.<br />
Da entschloss er sich zum letzten: Sie mussto mit<br />
Dynamit in die Stratosphäre.<br />
SLOAN'S LINIMENT auf die<br />
leidende Stelle auftragen und die<br />
Schmerzen vergehen fast augenblicklich.<br />
SLOAN'S LINIMENT<br />
dringt ohne Reiben ein und heilt<br />
Rheumatismus, Hexenschuss,<br />
Ischias, Kreuzweh, Verstauchungen<br />
und Quetschungen. Die Flasche kos<br />
tet Fr. 2. 50 in der Apotheke und<br />
reicht monatelang.<br />
SLOAN'S UN IMENTm<br />
Schmerzstillend<br />
strahlend wieder an Herr Schlau zurück.<br />
(Ric et Rac.)<br />
<strong>1930</strong> — N° IS<br />
« Ingeborg » mit 128,000 und das « Meer » mit<br />
annähernd 100,000 Höchstauflagen erreicht.<br />
Jakob Wassermann ist in die Gruppe der Autoren<br />
sechsstelliger Auflageziifern mit dem<br />
«Fall Maurizius» aufgerückt; das Buch hatte<br />
die 100,000-Qrenze innerhalb weniger Monate<br />
nach dem Erscheinen überschritten. An die<br />
Grenze nahe herangekommen ist bis Anfang<br />
des Jahres auch schon des Dichters « Gänsemännchen<br />
» mit 91,000 Exemplaren; «Christian<br />
Wahnschaffe» ist bei 60,000, «Laudin<br />
und die Seinen » bei 55,000 angelangt. In die .<br />
Reihe der Meistgelesenen ist sehr früh Lion<br />
Feuchtwanger eingetreten; seine «Hässliche<br />
Herzogin > hält beim 140. Tausend, «Jud<br />
Süss» beim 100. Tausend. Emil Ludwigs Gesamtauflage<br />
beträgt 1,5 Millionen; «Wilhelm<br />
der Zweite » und « Juli 14» blicken auf Auflagen<br />
von 150,000 und 140,000. GeThart Hauptmann<br />
gehört in die Spitzengruppe mit dem<br />
«Ketzer von Soana», der der 150,000-Auflage<br />
entgegengeht.<br />
Hohe Zahlen erzielten auch die Romane<br />
Franz Werfeis; «Abituriententag» steht beim<br />
50. Tausend, «Verdi» beim 65. Tausend und<br />
« Barbara oder die Frömmigkeit» ist sofort<br />
in einer Anfangsauflage von 50.000 herausgekommen<br />
(vergleichsweise Hauptmanns «Buch<br />
der Leidenschaft» nur in einer Auflage von<br />
20,000). In gleicher Höhe, zwischen 50,000<br />
und 100,000, schwanken ferner die Auflageziffern<br />
einiger Bücher Stephan Zweigs, Schnitzlers<br />
und R. G. Bindings — etwa Zweigs «Verwirrung<br />
der Gefühle» (85,000) und «Amok»<br />
(65,000), Schnitzlers «Casanovas Heimfahrt»<br />
und «Fräulein Else», Bindings «Unsterblichkeit»<br />
und «Legenden der Zeit». Unterdurchschnittliche<br />
Auflagen haben heute auch Eulenburgs<br />
«Schattenbilder» mit 90,000 und Emil<br />
Strauss' Romane, besonders « Kreuzungen »<br />
mit 62,000 Exemplaren, erreicht. Rathenaus<br />
« Von kommenden Dingen » steht im 73.<br />
Tausend.<br />
Das Ausland hat in den letzten Jahren einige<br />
ausserordentliche Rekordauflagen in<br />
deutscher Sprache erzielen können. Die<br />
meistgelesenen Ausländer sind in Deutschland<br />
heute Galsworthy, Jack London, die Undset<br />
und Romain Roland; in einigem Abstand folgen<br />
Hamsun und Timmermans. Jack Londons<br />
Gesamtauflage in Deutschland hat bekanntlich<br />
die Million überschritten. Galsworthys<br />
Gesamtauflage, zudem in kürzester<br />
Zeit erzielt, hält beim 400. Tausend. Sigrid<br />
Undsets « Christian Lawranstochter»-Zyklus<br />
ist in 291,000, « Olaf Audunssohn > in 142,000<br />
Bänden verbreitet. Rollands deutsche Auflagen<br />
schwanken zwischen 70,000 und 90,000.<br />
Der Stand der Kriegsbücher-Aüflagen:<br />
«Jahrgang 1902» 80,000; «Krieg» 150,000;<br />
«Sergant Grisha» 300,000; «Im Westen<br />
nichts Neues» 975,000.<br />
Schliesslich seien zwei tote Dichter mit<br />
Sonderrekorden erwähnt: Löns mit dem<br />
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Tausend der « Galgenlieder ».<br />
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Die besten der Welt, nach Tilden.<br />
Nachdem von verschiedenen Prominenten<br />
des Tennissports Welt-Ranglisten der Tennisspieler<br />
aufgestellt worden sind, hat auch<br />
William Tilden eine solche Liste aufgestellt.<br />
Tildens Liste weicht auf den ersten Plätzen<br />
nur wenig von den bisherigen Aufstellungen<br />
ab. Vom sechsten Platze an aber bringt sie<br />
Frau des Kleinwagenbesitzers: cAlfons. jetzt<br />
Die Frau des Geretteten.<br />
manchen neuen Namen. Nach Tildens Ansicht<br />
gruppieren sich die zehn besten Spieler er jetzt den Wej» nicht freigibt, fährst du ihn ein-<br />
«Ein Stück Motorradpneu im Gulasch: man sieht, tWenn Sie doch im'<br />
habe ich das Staubschlucken einfach satt. Wenn<br />
der Welt in folgender Reihenfolge:<br />
fach an; das wird den Chauffeur schon zur Raison wie das Pferd immer mehr vom Motorfahrzeug verfischen<br />
können.»<br />
Wasser waren, hätten Sie<br />
1. Cochet-Frankreich, 2. Lacoste-Frankreich, bringen.»<br />
drängt wird.»<br />
auch den Hut heraus-<br />
3. Tilden-Amerika, 4. Borotra-Frankreich,<br />
5. Hunter-Amerika, 6. de Morpurgo-Italien, langte Zeugnis und wiesen ihn an die höhere heiratete. Nach Monaten tauchte Mr. Broker<br />
wieder auf, der einen Jagdausflug nach<br />
7 Moldenhauer - Deutschland, 8. Prenn- Instanz in Paris. Unerschrocken fuhr der<br />
Deutschland, 9. Austin-England, 10. vonTapfere mit seinem Auto nach Paris, wo er Südamerika in angenehmster Gesellschaft<br />
rVehrling-Ungarn.<br />
den nicht unerheblichen Hindernissen im gemacht hatte, ohne jedoch davon seiner<br />
Verkehr der Metropole, selbst in den verkehrsreichsten<br />
Strassen, geschickt auswich.<br />
Es genügte den anspruchsvollen Behörden<br />
auch noch nicht, zu sehen, wie Lautus mit<br />
Das « Götz »-Zitat.<br />
Ein tschechischer Anwalt, der einen bäuerlichen<br />
Klienten wegen einer Zahlung moniert<br />
hatte, erhielt von diesem auf offener<br />
Karte die folgende Antwort: «Sehr geehrter<br />
Herr Doktor! «Götz von Berlichingen», dritter<br />
Akt, Szene auf Jaxthausen. Götz... Ihr<br />
ergebener N. N.» Vor Gericht in Eger sah<br />
man sich wieder. Der Bauer hatte seinen<br />
Göthe dabei, schlug die fragliche Stelle auf<br />
und las vor: «Wir werden uns verteidigen,<br />
so gut wir können.» Das Gericht lächelte,<br />
der Amtsanwalt lachte, das Publikum brüllte.<br />
Aber der klägerische Advokat führte aus,<br />
dass allein die Zitierung des «Götz vonBer-<br />
seinen Kunsthänden, nachdem er seinen<br />
Rock ausgezogen hatte, einen Reifen auswechselte;<br />
sie verlangten erst noch weitere<br />
Proben einer Geschicklichkeit von dem Armlosen,<br />
die sie unter normalen Bedingungen<br />
von einem Chauffeur keineswegs gefordert<br />
hätten. Es mag allerdings im Interesse der<br />
öffentlichen Verkehrssicherheit liegen, dass<br />
ein Geschwächter mehr Garantien bieten<br />
muss als der körperlich Unbehinderte.<br />
Die entlastete Bigamistin.<br />
lichingen», insbesondere auf offener Postkarte,<br />
derart eindeutig beleidigende Wirkung gender sensationeller Prozess statt. Mr. John<br />
Vor kurzem fand in Philadelphia nachfol-<br />
habe, dass eine Verurteilung auf jeden' Fall Broker erhob gegen seine Gattin Anklage<br />
am Platze sei. Und das Gericht schloss sich, wegen Doppelehe. Die Dame erklärte vor<br />
wenngleich lächelnd, den Ausführungen des Gericht, dass sie eines Tages die Nachricht<br />
Klägers an und verurteilte das Bäuerlein zu vom Tode ihres Gatten durch Ertrinken erhalten<br />
habe. Als sie sich in das Leiohen-<br />
einer Strafe von 500 Kronen.<br />
schauhaus begab, um die Identität ihres Mannes<br />
festzustellen, erklärte ihr der anwesende<br />
Der armlose Chauffeur.<br />
Ein französischer Lehrer, Lautus, der im Polizeibeamte, dass sich die Besichtigung erübrige,<br />
da die Ueberreste ihres Gatten be-<br />
Kriege beide Vorderarme verloren hatte,<br />
hatte, trotz seiner Verstümmelung, mit Hilfe reits als solche von Mr. Broker erkannt<br />
von Prothesen eine grosse Geschicklichkeit worden seien. Die Beisetung fand unter<br />
im Chauffieren erlangt und verlangte infolgedessen<br />
nach der erfolgreich abgelegten darauf lernte Mrs. Broker in einem Seebade-<br />
grosser Beteiligung statt. Wenige Wochen<br />
Prüfung den nötigen Führerschein. Die Heimatbehörden<br />
verweigerten ihm das ver-<br />
Kavalier, kennen, den sie nach kurzer<br />
ort Mr. John Harrington, einen scharmanten<br />
Zeit<br />
Frau Kenntnis zu geben. Nach den Strapazen<br />
des Jägerlebens sehnte sich Mr. Broker<br />
verständlicherweis© nach seinem schönen<br />
Heim zurück. Er fand jedoch seinen Platz<br />
anderweitig besetzt und erhob entrüstet Anklage<br />
gegen seine Gattin wegen Bigamie.<br />
Das Gericht erkannte den Entlastungsbeweis<br />
der Angeklagten voll an und die Verhandlung<br />
endete mit einem Freispruch. Das<br />
Erkenntnis stützte sich auf die merkwürdig<br />
anmutende These: ein Verstorbener ist verpflichtet,<br />
wenn er verheiratet war und nicht<br />
als tot gelten will, seiner Gattin mitzuteilen,<br />
dass er noch am Leben ist!<br />
Wie ein Filmrezensent Bürgermeister wurde.<br />
Der Filmkritiker der grössten <strong>Zeitung</strong> von<br />
Cdncinnati in den Vereinigten Staaten, der<br />
«Cincinnati Times», Russeli Wilson, war bis<br />
vor kurzer Zeit ein Mann, den viele Bewohner<br />
seiner Stadt wegen seiner aussergewöhnlich<br />
scharfen Feder fürchteten. Durch<br />
seine Rezensionen zog er sich insbesondere<br />
den Hass der Filmkünstler und der Kinobesitzer<br />
zu. Eddie Cantor zum Beispiel, einer<br />
der populärsten Varietekünstler Amerikas,<br />
der ab und zu auch für den Film spielt,<br />
war über die Schreibweise dieses Journalisten<br />
sehr empört. Bei seinem Auftreten in<br />
einem Variete Cincinnatis versuchte er, das<br />
Publikum gegen Wilson einzunehmen, aber<br />
er erzielte damit das gefade Gegenteil dessen,<br />
was er beabsichtigt hatte.<br />
Wie der Gleichsrewichtsakrobat<br />
seine Geliebte entführt<br />
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(Judze.)<br />
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Das Publikum pfiff Cantor aus und ergriff<br />
Partei für Wilson. Ja, noch mehr. Wilson<br />
wurde von diesem Tage an ein Volksheld<br />
und seine Beliebtheit wurde so gross, dass<br />
sich eine einflussreiche Gruppe fand, die ihn<br />
als Kandidaten für die bevorstehende Bürgenmeisterwahl<br />
aufstellte. Russell Wilson<br />
nahm die Kandidatur an. Nun änderten die<br />
Kinobesitzer plötzlich ihre Haltung. Sie fragten<br />
Wilson, ob er, wenn er gewählt werden<br />
sollte, seine Rezensententätigkeit fortsetzen<br />
würde. «Keine Spur,» lautete die Antwort,<br />
«denn dafür werde ich wohl kaum Zeit haben.»<br />
Schon am nächsten Tag begannen alle<br />
Kinos und Varietes eine gewaltige Propaganda<br />
für Wilson. Jetzt war er ein Mann mit<br />
hervorragenden Eigenschaften und besonders<br />
mit Scharfblick und starkem kritischen<br />
Verstand, kurzum ein Mann, wie man sich<br />
ihn für den Bürgermeisterposten nicht besser<br />
wünschen konnte. Ueberall erschien sein<br />
Bild auf der Leinwand, begleitet von den besten<br />
Empfehlungen. Und wirklich wurde<br />
Wilson mit grosser Stimmenmehrheit gewählt<br />
Vor einigen Tagen hat der ehemalige<br />
Filmrezensent sein neues Amt angetreten.<br />
Der Untersuchungsrichter im Flugzeug.<br />
Im Osten des polnischen Landes gibt es<br />
nur wenige Eisenbahnen. Selbst die Landstrassen<br />
sind selten. Die Menschen wohnen<br />
weithin zerstreut in Dörfern mit Holzhütten.<br />
Allmonatlich brennt das eine oder andere<br />
Dorf ab, ohne dass man sich darüber<br />
sehr aufregt. Früher, d. h. noch vor einigen<br />
Jahren, war diese weite, von Wäldern<br />
durchzogene Sumpfgegend besonders gefährlich,<br />
da von Zeit zu Zeit sich die benachbarten<br />
Bolschewisten und Ukrainer einen<br />
Einfall leisteten, wobei nach Herzenslust<br />
geraubt, gesengt und auch gemordet<br />
wurde, und erst seitdem die Polen einen<br />
kräftigen Grenzschutz eingerichtet haben,<br />
ist es sicherer im polnischen Sumpfland geworden.<br />
Aber stets noch geschehen die wildesten<br />
Morde dort in den Wojwodschaften<br />
an der Ostgrenze, und nicht selten liest<br />
man, dass eine bewaffnete Bande eine ganze<br />
Familie niedermacht, um in den Besitz von<br />
einigen hundert Zloty zu kommen.<br />
Nun brannte in der Einsamkeit der Umgebung<br />
von Pinsk, etwa in 80 Kilometer<br />
Entfernung von dieser Stadt, eine Hütte ab.<br />
Sie gehörte dem Waldhüter Mielniak, und<br />
bei dem Brand fanden die Frau und das<br />
einzigen Szene als Marmontel mit seiner<br />
ganzen langweiligen Tragödie. Am nächsten<br />
zweijährige Kind des Mielniak den Tod.<br />
Tag schrieb über die Tragödie ein witziger<br />
Also eigentlich nichts Besonderes für diesen<br />
Landstrich. Als jedoch dem Richter<br />
Kritiker, seine Leser an das Zischen de*<br />
Schlange erinnernd, die kernigen Worte:<br />
Rakowiecki in Pinsk gemeldet wurde, dass<br />
«Ich sehliesse mich der Ansicht der Schlange<br />
sieh das Feuer um 6 Uhr nachmittags ereignete,<br />
also zu einer Zeit, als noch nie-<br />
an.»<br />
mand schlafen gegangen war, und Frau Der lange Rock macht angeblich alt<br />
und Kind hätten gerettet werden können,<br />
wurde er misstrauisch. Bei dem Mangel an<br />
Wegen aber hätte es zwei Tage gedauert,<br />
bis der Richter an Ort und Stelle gelangt<br />
wäre. Der Kommandant von Pinsk stellte<br />
daher zwei Flugzeuge zur Verfügung, und<br />
der energische Richter nahm in dem einen,<br />
der Untersuchungsbeamte in dem zweiten<br />
Platz. Nach einer halben Stunde waren<br />
beide an Ort und Stelle. Kein Mensch hätte<br />
das erwartet, auch Mielniak nicht. Und so<br />
fand der Richter die Leiche der Frau noch<br />
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und rasche Bedienung bekannte Firma<br />
mit einem Knebel im Munde. Mielniak<br />
hatte sie erstickt und das Kind getötet, um<br />
mit seiner Geliebten zusammenleben zu<br />
können. Die Hütte hatte er in Brand gesetzt,<br />
um die Tat zu verwischen. In tiefster<br />
Seele erschüttert über die unbegreiflich rasche<br />
Ankunft des Richters schoss er sich<br />
eine Kugel in den Mund, und noch bevor<br />
er starb, legte er ein volles Geständnis ab.<br />
Ein Denkmal für den Grossmeister der Mechaniker.<br />
Im Quartier Latin in Paris ist dieser Tage<br />
eine Büste des berühmten französischen Mechanikers<br />
Jacques Vaucanson enthüllt worden.<br />
Es ist die Vereinigung der Mechaniker<br />
Frankreichs, die diese Büste errichten Hess,<br />
um damit den berühmtesten Kollegen zu ehren.<br />
Vaucanson, der einst, vor der französischen<br />
Revolution, als eines der kühnsten Qenies<br />
seines Heimatlandes gefeiert wurde, war<br />
ein Zeitgenosse von Voltaire und Diderot und<br />
lenkte die- allgemeine Aufmerksamkeit schon<br />
als Knabe auf sich.<br />
Mit acht Jahren hat er bereits, fast ohne<br />
Werkzeuge, eine prachtvolle Musikuhr konstruiert.<br />
Dieser ersten Probe folgten dann<br />
allerlei mechanische Wunderdinge, die das<br />
Erstaunen der Zeitgenossen derart erregten,<br />
das Vaucanson sogar zum Mitglied der Akademie<br />
der Wissenschaften gewählt worden 1<br />
ist Einen grossen Publikumserfolg — im<br />
buchstäblichen Sinne des Wortes — errang<br />
eine Menschenschlange Vaucansons, die der<br />
Meister zum Zwecke einer Theateraufführung<br />
konstruiert hatte. Der bekannte Fabeldichter<br />
Marmontel hat eine Tragödie geschrieben,<br />
die das Schicksal der ägyptischen<br />
Königin Kleopatra auf die Bühne brachte. Im<br />
fünften Akt sollte die Königin, der geschichtlichen<br />
Ueberlieferung getreu, ihrem Liebesleid<br />
durch Selbstmord ein Ende bereiten, indem<br />
sie sich von einer giftigen Schlange<br />
beissen lässt Diese Szene war nicht leicht<br />
auf der Bühne darzustellen und die Theaterdirektion<br />
nahm zu der bewährten Findigkeit<br />
Vaucansons Zuflucht. Der Mechaniker konstruierte<br />
tatsächlich eine fürchterliche Klapperschlange,<br />
die kriechen, zischen und die<br />
Zunge ausstrecken konnte. Es gab geradezu<br />
einen frenetischen Applaus, als sich die eiserne<br />
Schlange Vaucansons zischend auf die<br />
Schauspielerin stürzte. Die Schlange trug<br />
sogar die Palme jener Premiere davon; sie<br />
errang einen viel grösseren Beifall mit ihrer<br />
Die Pariser Schneider wollen den langen<br />
Rock jetzt auch wieder für Strassenkleider<br />
einführen. Ausserdem spricht man von weiten<br />
Röcken und komplizierten Krausegarnie»<br />
rungen um die Taille. Die Schauspielerin<br />
Edna Best erklärte: «Ich werde diese Mode<br />
nicht mitmachen, und sollte ich auch die<br />
einzige altmodische Frau in London sein.»<br />
Die Schauspielerin Irene van Brugh sagte:<br />
«Niemand wird mich dazu bringen, eine so<br />
lächerlich unbequeme und altmachende Mode<br />
mitzumachen.»<br />
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Titel im Verlage von Karl Gabriel in Grossschönau<br />
(Sachsen) erscheint Wenn es richtig ist, dass der<br />
eiste Eindruck entscheidet, so kann man wohl sagen,<br />
dass das neue Blatt nach Textgehalt und Bildschmuck<br />
künstlerisch wertwoll und reichhaltig ist.<br />
Nachdem die Fraru den Befähigungsnachweis<br />
erbracht hat, im Wettbewerb mit dem sogenannten<br />
starken Geschlecht gleichberechtigt das Auto zu<br />
steuern, ist auch eine Zeitschrift durchaus am<br />
Platze, die in konzentrierter Form die Interessen<br />
der autofaiirenden Damenwelt vertritt. «Die Dame<br />
am Volant» behandelt unter der Leitung des zuverlässigen<br />
Fachmannes erschöpfend nicht nur alle<br />
einschlägigen technischen Fragen, sondern ist auch<br />
mit Erfolg bemüht, den geistigen Bedürfnissen der<br />
autofahrenden Dame in den Mussestnnden entgegenzukommen.<br />
Der fachliche Inhalt des Blattes wird durch gute<br />
belletristische Arbeiten erster Schriftsteller in<br />
schätzenswerter Weise ergänzt Auch der Lyriker<br />
und der Humorist kommen angemessen zum Wort<br />
Die neue Zeitschrift dürfte sich rasch in allen<br />
Fachkreisen einen Platz als unentbehrlicher<br />
Freund und Berater sichern. Die <strong>Zeitung</strong> erscheint<br />
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T. A. 416. Freiburg i. B. - Waldshut - Zürich.<br />
Wenn Sie von Freiburg quer durch den Sohwarzwald<br />
nach Waldshut und Zürich gelangen wollen,<br />
ra:te ich Ihnen zu folgender Route:<br />
Freiburg, Zarten, Falkensteig, HöBsteig, Titisee,<br />
Altglashütto, Schluchsee, Höohenschwand, Tiefenhäusern<br />
Waldkirch., Waldshut. dann eine kurze<br />
Strecke dem Rhein entlang, worauf eine Fähre hinüber<br />
nach Koblenz führt Von Koblenz dann weiter<br />
über Klingnau, Turgi, Baden nach Zürich.<br />
Der Klaueenpass ist am 15. April für den Autoanobilverkehr<br />
noch nicht geöfmet. Der allerfrübeste<br />
Termin für seine Oeffnung dürfte der 1&. Juni<br />
sein. H. L. in B.<br />
Zu dieser Frage ist uns noch folgende Antwort<br />
eingegangen:<br />
Es ist allgemein viel zu wenig bekannt, dass<br />
in Zurzach seit fast 30 Jarhren eine gute Rheinbrücke<br />
besteht, die von allen Seiten sehr gut erreichbar<br />
ist (Zürich 34 km. Winterthur 40 km, Baden<br />
20 km, Brugg 15 km), in unmittelbarer Nähe<br />
der Eingänge zu den schönsten Sohwarzwaldtälern.<br />
Von Waldshut 10 km dem Rhein entlang über Kadelburg<br />
nach der RheinbTÜcko von Zurzach und<br />
von dort, teilweise noch dem Rheinufer entlang,<br />
nach Zürich (34 km). F. M. in Z.<br />
T. A. 417. Tirol und Dolomiten. Für eine Fahrt<br />
ins Tirol durch die Dolomiten möchte ich Ihnen<br />
folgende Route empfehlen, die die grossartigsten<br />
Eindrücke vermittelt und zugleich durchgehend<br />
über gute Straesen führt: Davos. Flüela-Pass, Süs,<br />
Zernez, Ofenpass, S. Ifaria, Uimbrail, Sülfser-Joch,<br />
Wenn<br />
der<br />
Frühüng<br />
kommt,<br />
zieht die<br />
Autlerfamilie<br />
wieder<br />
hinaus zum<br />
Picknick<br />
und zur<br />
Weekendfahrt.<br />
Büchertisch<br />
Touren -Sprechsaal<br />
Touren 'Antworten<br />
ZÜRICH<br />
Grand Cafe Esplanade<br />
Tabann - Bar Grosse Konzerte<br />
Konzerthaus Uhler<br />
St. Gallen<br />
Modernst eingerichtetes Gesellschaftshaus am Platz,<br />
ff. Küche und Keller. Zürcher Löwenbräu. Günstieei<br />
Aufsteliungsplatz. Täglich Künstler-Konzerte.<br />
Mit höflicher Empfehlung:<br />
Telephon 31.36 A. Bommer-Ledergcrbcr.<br />
NtUVEVILLE<br />
Trafen, Spondigna, Silaadro, Laces, Gastelbello,<br />
Naturno, Heran, Postal, Gargazzone, Viliano,<br />
Gries, Bolzano (Bozen), Costalunga-Pass, Vigo di<br />
Fassa, Pordoi-Pass, Arabba, Pieve. Andraz, Falzsrego-Pass,<br />
Cortina d'Ampezzo, Carbonin, Dobbiaco,<br />
Monguelfo. Brunico, San Loronzo. Foxtezza,<br />
Vipiteno, Colle all' IsaTCO. Brenner, Steinach, Matrei,<br />
Innsbruck, Tclfs, Imst, Landeck, Kajetanbrücke,<br />
Martinsbruck, Schuls, Tarasu, Davos. Ich<br />
würde Ihnen anraten die Reise vielleicht eher gegen<br />
Ende Juni hin zu unternehmen, da die Pässe erst<br />
um Mitte Juni herum schneefrei werden. Der FrühsOmmer<br />
ist überhaupt für Dolomitenfahrten die am<br />
besten geeignete Jahreszeit. Unentbehrlich für eine<br />
Dolomitenfahrt ist 0. R. Wagners Dolomitenführer,<br />
der Ihnen über jede Frage rasch und sicher Aufschluss<br />
gibt. Erhältlich beim Verlag der Automobil-<br />
Revue. , E. G. in B.<br />
T. A. 418. Italien. Die von Ihnen vorgesehene<br />
Route ist gut gewählt und lässt sich cut durchführen.<br />
Was die Ueberquerung des «Stiefels» nacH<br />
der Adriaseite, von Sorrent aus, anbetrifft, ist o|<br />
am vorteilhaftesten, wenn Sie zunächst bis Neapel<br />
zurückfahren und von dort über Aveliino (oder a>-x-\i<br />
über Capua), Benevent, Vinchiaturo. Sulmona, Po«<br />
poli, Chieti, nach Pescara fahren. Foggia berühret<br />
Sie dabei nicht Venedig selbst ist per Auto nich|<br />
erreichbar, man lässt den Wagen in Mestre ocM<br />
Fusina zurück. Die Strassenverhältnisse sind au|<br />
der ganzen Strecke sehr gute. J. St. in B.<br />
Auflösung:<br />
Senkrecht: 1 Fasnacht. 2 Uhu. 3 Dik. 6 Pony«<br />
7 Ella. 9 Bristol. 10 Anker. 11 Del. 12 Paul. 13 Elsa,<br />
15 Ano. 16 Vagant 20 Saldo. 22 Aida. 24 Junker*<br />
28 De. 31 Dollar. 32 Rest. 34 Pia. 35 Ennend**<br />
36 Tau. 37 Tulpe. 39 Osram. 41 Grement 42 Uau<br />
44 Diele. 48 Mai. 49 Japan. 50 Preis. 53 Leer. 54<br />
Sinn. 55 Rue. 58 Sea. —<br />
Wagrecht: 2 Und. 4 Hai. 5 Spucken. 8 NataL.<br />
9 Bad. 14 Karneval. 17 Niklaus. 18 Rose. 19 Glas«<br />
21 Bau. 23 Tria. 25 Aas. 26 No. 27 Und. 29 Flinte,<br />
30 Rad. 32 Rot. 33 Operette. 38 Polin. 40 Rausch«<br />
43 Island. 45 Ultra. 46 Eid. 47 Ei. 48 Marine. 50<br />
Perm. 51 Adler. 52 Oel. 54 Späher. 56 Mia. 51<br />
Juste. 59 Anna. 60 See. 61 Aal.<br />
Richtig gelöst von: Frau N'aef. Trimbach.<br />
Neue eidgenössische Konversionsanleihe von<br />
250 Millionen Franken. Zur teilweisen Konversion<br />
beziehungsweise Rückzahlung der am 1. September<br />
1830 fälligen 5(/4% eidgenössischen Anleihe von<br />
1922 von 300 Millionen Franken nimmt der Bund<br />
eine 414% eidgenössische Anleihe im Betrage voa<br />
250 Millionen Franken auf.<br />
Das eidgenössische FinanzdepartenieTit hat sich<br />
von dieser Anleihe für Spezialfonds 25 Millionen<br />
reserviert. Der Restbetrag von 235 Millionen ist<br />
ven den schweizerischen Banken fest übernommen<br />
worden. Die Anleihe wird zum*'Kurse von 98,90<br />
Prozent, zuzüglich 0,6% eidgenössischen Effekten*<br />
Stempel, vom 26. Februar bis 7. März <strong>1930</strong>, mittags,<br />
zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt.<br />
Wenn die Konversionsanmelduuson den Betrag<br />
von 225 Millionen übersteigen, so werden sie entsprechend<br />
reduziert. Dio durch Konversion nicht<br />
beanspruchten Titel werden zum gleichen Kursa<br />
zur öffentlichen Zeichnung gegen bar aufgelegt.<br />
Im Jahre 1929 erfolgte die Rückzahlung der?<br />
hVifo Amerikaanleihe von 1919 von ursprünglich<br />
30 Millionen Dollar. Am 1. Januar 1931 wird der<br />
Saldo von 19 Millionen Dollar der 8% Amerikas<br />
anleihe vom 1920 von ursprünglich 25 Millionen<br />
Dollar zurückbezahlt Das eidgenössische Finanzdepartement<br />
hat bereits dio nötigen Devisen aus<br />
eieenen Mitteln beschafft.<br />
ECOLE de COMMERCE<br />
0>fiz. Handelsschule<br />
Kaufmännische Abteilung für Janerlinge und löehter<br />
Abteilung für Sprachen u Hauehaltung für Töchter.<br />
Gründliche Et lernung der französischen Sprache<br />
-lorgiältige Erziehung und Aufsicht Neues v chulcebäudo.<br />
— Aus-kanft, Prospekt, Adressen von Familienpeas'onen<br />
durch die Direktion.<br />
GöscheneneuTFEi<br />
Umladestelle tür die Autos nach und von Airolo.<br />
Kalte und warme Speisen zu ledei lajreszeit.<br />
Auskunft über Fahr- und I ransportverhfiltnisse.<br />
lel. li. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />
Höfliche Empfehlung Steloer tt Gurtner.<br />
Was haben Sie ihr alles<br />
anzubieten?<br />
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Edition, Administration, impression et paoto-gravure: flaüwag S. A, (imprimerie flauer tt edition» Wajner xiiiniesj, Berne.<br />
Touren 'Fragen<br />
T. F. 421. Schweiz - Pyrenäen - Biarrifz * Schweia<br />
Ich gedenke, im Juni folgende Reise, deren Rout«<br />
ich hier in grossen Zügen andeute, zu machen<br />
La Ghaux-de-Fonds, Genf, Albertville, Route der<br />
Alpes, Barcelonnette. Hier möchte ich die Rouö<br />
des Alpes verlassen, um in Richtung Vauclusq<br />
Arles, Nimes, Montpellier, Cette, Narbonne. Per«<br />
pignan, Tarbes, Lourdes, Biarritz zu erreichen<br />
Können Sie mir die wichtigsten Pyrenäenpasse an«<br />
geben, die wirklich interessant zu befahren sind)<br />
Von Biarritz aus habe ich einen kleinen Absteche!<br />
vorgesehen nach Spanien über San Sebastian. Pan»<br />
plona und über die Pyrenäen zurück nach Bayonna<br />
Biarritz. Dann Rückfahrt entweder über Pau, Ton<br />
louse, Gorges de Tarne, L'Ardeche, Lyon, Genf, odci<br />
über Bordeaux, Perigueux, Limoges, Clermont-For<br />
rand, Lyon, Genf wieder in die Schweia<br />
Wer kann mir ein genaueres Reiseprogramm auf»<br />
stellen ? Ich rechne mit einer Tagesleistung von 35(1<br />
bis 400 km. Können Sie mir den Ankauf eine»<br />
«EuTopa-Touring» für diese Reise empfehlen ? y<br />
E. P. in La Ch.-de-F< I<br />
T.F. 422. Esch s. Alzette (Luxemburg). Icf<br />
möchte anfangs April von Basel aus eine FahrJ<br />
nach Esch s. Alzette unternehmen und bitte SU<br />
um. gefL Angabe der Route auf nur guten Stras«<br />
sen. Hinfahrt über Strassbnrg, Rückfahrt auf kür-«<br />
zestem Weg. Angabe der Kilometerzahl erwünscht<br />
Ist ausser dem deutschen und französischen TripJ<br />
tyk auch noch das belgische notwendig ? Welch«)<br />
Gebühren und Vorschriften bestehen für fremda<br />
Autos in Luxemburg und Frankreich? J. S. in B»<br />
Das letzte Rätsel<br />
BÜFFET<br />
WochennroEjaran<br />
J hie 0 Uäri<br />
BERN:<br />
STADTTHEATER:<br />
Di.: abends: Maschlnis'<br />
Hopkins.<br />
Mi.: abends: Die fünf Verehrer.<br />
Do.: abends: Faust, öffent<br />
liehe Volksvorsteil.<br />
Fr.: abends: Die Heilige<br />
Flamme.<br />
Sa.: abends: Rosenkanller,<br />
Tombola Vorstellung,<br />
So.: nachm.: Meistersinger,<br />
abends: Die {Wfne<br />
Meisterin.<br />
ZÜRICH:<br />
STADTTHEATER:<br />
Mi.: abends 8 Uhr: Rietletto,<br />
Oper v.G.Verdi.<br />
Do.: abends 8 Uhr: Hans<br />
Heiline, Oper von H.<br />
&1 arschner.<br />
Fr.: abends 8 Uhr: Othello<br />
(neu einstud.), Opei<br />
von G. Verdi.<br />
Sa.j abends 8 Uhr:<br />
Schülervorstellung.<br />
SCHAUSPIELHAUS:<br />
Mi.: abends 8V, Uhr: Geschart<br />
mit Amerika.<br />
Do.: abends SV« Uhr: Pygmalion<br />
FT.: abends 8Vi Uhr: Weh<br />
dem, sei lügt<br />
Sa.: abends 8'/i Uhr:<br />
Weektnd im Paradies.<br />
CORSO:<br />
Täglich abends 8 Uhr:<br />
Ito, no, Nanette.