E_1930_Zeitung_Nr.026
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag 24. März <strong>1930</strong><br />
Fünfte Salotmummei*<br />
Nummer 20 Cts.<br />
2fi. Jährgang, - N° 26<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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ie<br />
Ein Fahrtbericht.<br />
Genf, Samstag den 22. März.<br />
Die vom A. C. S. alljährlich veranstaltete<br />
Sternfahrt ist eine Oeschicklichkeits- und<br />
Fahrprüfung, welche nicht geringe Anforderungen<br />
an die Teilnehmer stellt. Mit den in<br />
letzter Stunde eingetroffenen Anmeldungen<br />
hatten sich in diesem Jahre genau gleich<br />
viele Teilnehmer gemeldet wie letztes Jahr,<br />
nämlich 53. Der plötzliche Witterungsumschlag<br />
der letzten Tage, der mit einem Rückfall<br />
in den tiefsten Winter einsetzte — am<br />
Donnerstag hatte es in Bern noch den ganzen<br />
Tag geschneit — hatte offenbar die Freude<br />
an der Sternfahrt nicht beeinträchtigen können.<br />
Besonders von der Sektion Zürich hatten<br />
sich in den letzten Tagen noch mehrere<br />
Teilnehmer angemeldet.<br />
Die Sternfahrt ist für den Fahrer kein Vergnügen<br />
wie etwa eine Tourenfahrt. Die Landschaft,<br />
die durchfahren wird, kann der Sternfahrer<br />
nicht voll geniessen, denn er muss<br />
seine Aufmerksamkeit der verlangten Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
widmen.<br />
In diesem Jahre war die Fahrt (wie wir<br />
bereits mitteilten) in drei Etappen eingeteilt,<br />
die mit verschiedener öeschwindigkeit befahren<br />
werden mussten. Alle Fahrer starteten<br />
in Bern. Wie sich herausstellte, waren zwei<br />
Routen gewählt, für die geraden Nummern<br />
die eine, und eine andere für die ungeraden.<br />
Die Sternfahrttechnik.<br />
Die Organisation unserer Equipe — bestehend<br />
aus drei Mann — gestaltete sich folgendennassen:<br />
Am Volant sass Herr Huber<br />
als Kapitän und Oberstkommandierender.<br />
Seine Aufmerksamkeit galt der Strasse und<br />
dem Kilometerzähler. Hinten im Wagen sass<br />
der Hauptrechner und geographische Leiter.<br />
Er hatte auf der Karte die ganze Strecke der<br />
Sternfahrt abzustecken und an Hand der<br />
Kilometerzahlen und der gegebenen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
die Zeitspannen —<br />
Zwischenzeiten genannt — zwischen den einzelnen<br />
Ortschaften der Fahrtstrecke anzugeben.<br />
Neben dem Mann am Volant sass der<br />
Berichterstatter. Seine Aufgabe war diejenige<br />
einer Kontrollinstanz. Er hatte vorerst die<br />
Zeitangaben, die ihm der Geograph machte,<br />
auf einer Tabelle fortlaufend zu notieren und<br />
von Etappe zu Etappe dem Fahrer die verfügbare<br />
Zeit und die Ankunftszeit mitzuteilen.<br />
Ferner gehörte die Kontrolle des Kilometerzählers<br />
auch zu seinen Pflichten. Aus<br />
der tatsächlichen Ankunftszeit und der errechneten<br />
ergab sich die Differenz, welche<br />
in der nächsten Etappe'(zwischen den nächsten<br />
Ortschaften) korrigiert werden musste.<br />
Da dieses Jahr auf der Strecke von Bern<br />
bis Genf drei verschiedene Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
verlangt wurden, ergibt sich,<br />
dass die ganze Berechnung dreimal auf anderer<br />
Grundlage erfolgte. Aus diesen kurzen<br />
Erläuterungen ersieht der Leser, dass eine<br />
Sternfahrt keine sehr einfache Sache ist,<br />
Die Abfahrt.<br />
So können wir denn starten. — Am Samstag<br />
gegen 11 Uhr versammelte sich am Startort,<br />
der Strassenkreuzung an der Laupenstrasse-Murtenstrasse<br />
in Bern, eine Menge<br />
Volk, das dem Start der Sternfahrer beiwohnen<br />
wollte. Diese selbst plauderten etwas<br />
erregt untereinander und warteten auf das<br />
Zeichen zum Start. 11 Uhr vorüber. Die ersten<br />
Fahrer sind schon gestartet. Wir haben<br />
Startnummer sieben und machen uns bereit.<br />
11 Uhr 12 Minuten Abfahrt. Herr Brieger gibt<br />
das Zeichen zum Start und wünscht uns gute<br />
Fahrt. Unser Routenheft gab uns als Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
für die erste Etappe:<br />
37,3 km. Lange Gesichter! Auf Dezimalstellen<br />
war man nicht vorbereitet. Doch unverzagt<br />
macht sich unser Geograph an die Arbeit.<br />
porttage am Genfer Salon<br />
Die Sternfahrt Bern-Genf<br />
(Von unserem Gr-Berichterstatter)<br />
Die Route.<br />
führte über Gümmenen, Ins, Gampelen, St-<br />
Blaise, Neuenburg. Bis dahin verliess alles<br />
programmgemäss. Nach Neuenburg wurde es<br />
brenzlich, denn jetzt war mit Sicherheit eine<br />
Kontrolle zu erwarten. Rechnen, rechnen.<br />
Halt, etwas langsamer — 20 Sekunden zu<br />
früh. Gut. Weiter! So tönte es zum Kommandositz<br />
und der Fahrer kontrollierte beständig<br />
am Chronometer seine Fahrt.<br />
Dem Neuenburgersee entlang Hess ich hie<br />
und da verstohlen einen Blick in die Landschaft<br />
schweifen. Grau liegt der See und<br />
leichter Rieselregen taucht das ganze Landschaftsbild<br />
in einen einförmigen Nebel. Schade...<br />
es gab wirklich nichts Besseres als die<br />
ganze Aufmerksamkeit auf die Fahrt zu konzentrieren.<br />
Es naht Yverdon. Wir durchfahren<br />
das Städtchen und wundern uns schon,<br />
dass noch immer keine Kontrolle auftaucht.<br />
Da plötzlich, bei der Ausfahrt aus dem Städtchen<br />
eine Ansammlung Leute und ein weisses<br />
Band über die Strasse.<br />
Die erste Kontrolle!<br />
Herr Decrauzat winkt, und hart stoppt unser<br />
Wagen. Uhren vergleichen. Unsere Zeit<br />
stimmt, aber die Stoppuhr der Kontrolle zeigt<br />
zwei Minuten mehr an als unsere Uhr. Auch<br />
stimmen die Uhren der beiden Kontrolleure<br />
nicht genau überein. Sonderbar. Kopfschüttelnd<br />
und etwas verärgert starten wir zur<br />
Weiterfahrt. Zweite Etappe. Durchschnittsgeschwindigkeit:<br />
37 km. Die Fahrt geht weiter<br />
über Cressy, Vuarens, Echallens, Chesaux<br />
gegen Lausanne. Das fruchtbare Waadtiand,<br />
mit seinen grünen Weiden, seinen alten<br />
Schlössern und seinen Weinbergen fliegt an<br />
uns vorüber. Hie und da erfasst ein rascher<br />
Blick einen Zipfel der Landschaft. Doch<br />
meist sitzen Geograph und Kontrolleur über<br />
ihre Karten und Tabellen gebeugt und der<br />
Fahrer hat genug zu tun auf Strasse, Kilometerzahl<br />
und Uhr zu schauen. Manchmal<br />
begegnen wir einem Fahrer, der mit Interesse<br />
unsern Rallye-Wimpel betrachtet. In den Dörfern<br />
hat die Jugend schon gemerkt, dass etwas<br />
los ist und empfängt uns mit Hallo.<br />
Schon nahen wir<br />
Lausanne<br />
und noch immer keine Kontrolle. In Lausanne<br />
geht es um eine scharfe Ecke — Richtungsänderung<br />
— und weiter westwärts gegen den<br />
See hinab. St-Sulpice. 2 Uhr 31. Langsam<br />
fängt der Magen an zu knurren — aber zum<br />
Essen hat keiner Zeit. Bald muss wieder eine<br />
Kontrolle fällig sein. Da — kaum gedacht,<br />
ist sie schon da. In<br />
Morges<br />
stehen die Kontrolleure und übergeben uns<br />
Routenkarte Nr. 3. Durchschnitt: 40,5 km.<br />
Diesmal sind wir genau zur errechneten Zeit<br />
eingefahren und unsere Uhr stimmt auf die<br />
Sekunde mit der Kontrolluhr überein. Befriedigt<br />
fahren wir weiter. Auf der schönen<br />
Strasse dem See entlang ist die Fahrt weniger<br />
anstrengend, denn man braucht keine<br />
Angst zu haben, dass man sich verfährt. Nur<br />
immer rechnen. Ja nicht zu schnell, aber<br />
auch nicht zu langsam fahren. Rolle, Nyon<br />
ziehen vorüber. Keine Kontrolle. Nun atmen<br />
wir auf, den kurz vor Genf wird wohl nichts<br />
mehr zu befürchten sein. Wagen um Wagen<br />
überholt uns auf dieser breiten Strasse. Auch<br />
einige Sternfahrer sausen grüssend vorbei —<br />
die müssen wahrscheinlich verlorene Punkte<br />
einholen.<br />
Pünktlich in Genf.<br />
Schon nahen die ersten Häuser Genfs. Jetzt<br />
noch etwas Vorgabe, denn in der Stadt muss<br />
man mit Hindernissen rechnen. Zuletzt sind<br />
wir doch fast zu früh und gemächlich fahren<br />
wir — genau zur errechneten Sekunde: 3 Uhr<br />
(Schluss siehe Seite 2)<br />
Der Kilometer arrete<br />
(Von unserm Bi-Berichterstatter)<br />
Trotz Ungunst der Witterung zahlreiches Publikum. — Zwimpfer (Zürich) auf Chrysler<br />
fährt in glänzendem Stil die beste Zeit der Tourenwagen (87,17 km). — W. Escher<br />
(Zürich) erreicht auf Bugatti beste Zeit der Sportwagen (110,09 km). — Stuber (Bern)<br />
auf Bugatti fährt bei den Rennwagen, mit 122,04 km, die beste Tageszeit und stelllt<br />
damit den neuen Streckenrekord auf. — Bedauerlicher Unfall der Genfers Sarbach.<br />
wohlverdiente Sieg in der Kategorie der Tou-i<br />
renwagen zu. Dem Genfer Maurer, der als<br />
Solofahrer in der Klasse 5000—8ÖO0 ccm<br />
startete, und der nach unseren Aufzeichnungen<br />
als einziger für beide Fahrten genau die<br />
nämliche Zeit beanspruchte, begleitete als<br />
Passagier die internationale Rennkanone<br />
Marchand. Sicher haben es die meisten bedauert,<br />
dass man nicht Gelegenheit hatte,<br />
auch diesen Meister der Rennkunst selbst am<br />
Volant zu sehen. Wie wir übrigens erfahren<br />
haben, besteht die Möglichkeit, dass Marchand<br />
im April die Rekordversuche auf der dazu<br />
bestgeeigneten Strecke im Tessin wieder aufnehmen<br />
wird.<br />
Genf, 23. März.<br />
Grau in grau hub der Sonntag an, an welchem<br />
die wichtigste sportliche Veranstaltung<br />
des Salons durchgeführt wurde, deren Organisation<br />
seit Jahren in den Händen der Sektion<br />
Genf des A. C. S. liegt. Obwohl ein unfreundlicher,<br />
wolkenverhängter Himmel, der<br />
zeitweise unwillkommene Regengüsse spendete,<br />
keine Aussicht auf eine Besserung der<br />
trostlosen Witterung Hess, setzte doch frühzeitig<br />
am Morgen die Wanderung nach der<br />
Rennstrecke ein, wo, den Umständen angemessen,<br />
ein zahlreiches Publikum die Strasse<br />
säumte und die Tribüne füllte. Der Genfer<br />
« Kilometer-Arrete» ist immer auch ein gesellschaftliches<br />
«event», wo sich ein auserwähltes<br />
Publikum Rendez-vous gibt. Eine<br />
elegante Damenwelt und zahlreiche Offiziere<br />
:dßs M. W, D., , welche als Gäste am Salon<br />
weilten, gaben der Tribüne eine besonders<br />
lebhafte Note. An Prominenten aus Sportsund<br />
A. C. S.-Kreisen fehlte es nicht, bemerkten<br />
wir doch unter den Anwesenden die Herren<br />
Dr. Mende, Zentralpräsident des A. C. S.,<br />
die Herren Decrauzat, Präsident der nationalen<br />
Sportkommission, Chantre, Präsident<br />
der Sektion Genf, Hürlimann, der Vorsitzende<br />
des Zürcher Clubs, Böhmer vom Basler Vorstand<br />
des A. C. S. u. a. m. Herr Oberstdivisionär<br />
Grosselin, sowie Herr Oberst Labhart,<br />
Chef der Sektion des M. W. D. im Generalstab,<br />
vertraten die Spitzen des Militärs.<br />
Rennen der Tourenwagen.<br />
Von den 34 Nennungen blieb nur eine dem<br />
Start fern, dafür wurde der Ausfall durch<br />
eine Nachnennung wettgemacht. Dank einer<br />
guten Organisation, die mit den denkbar einfachsten<br />
Mitteln arbeitete, konnte das Rennen<br />
rechtzeitig aufgenommen werden.. Den Reigen<br />
eröffneten in der Kategorie der Tourenwagen<br />
zwei Militärfahrer, die je in einer<br />
Klasse solo starteten. Beide brachten in<br />
Anbetracht der Stärke der Wagen sehr respektable<br />
Zeiten heraus, die auch die erprobte<br />
Fahrtechnik der beiden Vertreter des M.W.D.<br />
erkennen Hessen. Der Zürcher Keller legte<br />
sich mit seinem Alfa-Romeo in der nächsten<br />
Klasse gleich von Anfang an tüchtig ins Zeug<br />
und erreichte auch mit beträchtlichem Vorsprung<br />
die beste Zeit. So beachtenswert an<br />
und für sich die Leistungen auch in den Klassen<br />
mit kleineren Motordimensionen sind, so<br />
bringen doch naturgemäss erst die grösseren<br />
Kaliber den nötigen Schwung in den Rennbetrieb<br />
und mit der weiteren Entwicklung des<br />
Rennens steigerte sich das Interesse und die<br />
lebhafte Anteilnahme des Publikums zusehends.<br />
Sehr gut vertreten war die Klasse<br />
C (3000—5000 ccm), in der sich der Zürcher<br />
Zwimpfer auf einem flotten Chrysler-Cabriolet<br />
einen überlegenen Sieg sicherte. Der saubere<br />
Start und sichere Fahrweise fanden allgemeine<br />
Beachtung und so musste sich selbst<br />
der sieggewohnte « Stallgenosse » Duval beugen<br />
und mit einem allerdings sehr ehrenvollen<br />
zweiten Platz vorlieb nehmen. Auch<br />
Guebelin, der dritte im Bund der Chryslerfahrer,<br />
legte für die Marke Ehre ein und ist<br />
seine Zeit mit 81,4 km Durchschnitt recht<br />
achtunggebietend, wenn berücksichtigt wird,<br />
dass es sich hier um einen geschlossenen Wagen<br />
handelte. Das von Zwimpfer erreichte<br />
Mittel von 87,17 km sollte auch in der letzten<br />
Klasse, die durch Maurer auf Voisin allein<br />
vertreten war, nicht mehr überboten werden,<br />
und so fiel dem Zürcher gleich auch der<br />
Das Rennen der Sportwagen<br />
brachte verschiedene in Autokreisen bestbekannte<br />
Sportleute auf den Plan, und Hess die<br />
interessante Besetzung einen spannenden<br />
Kampf erwarten. Ein Gast des Auto-Clubs<br />
du Midi holte sich vor zwei Mitkonkurrenten<br />
die Siegespalme in der untersten Klasse. Der<br />
populäre Bugattifahrer Escher, Zürich, der,<br />
sich immer mit grösster Ruhe und dem nämlichen<br />
jovialen Lächeln dem Starter zur Verfügung<br />
stellt, steigerte in imponierendem<br />
Stil das Tempo als Erster über den « Hundert<br />
ter » hinaus und belegte bei einem Mittel von<br />
110,09 den ersten Platz seiner Klasse. Als<br />
Zweiter folgte Kessler, der erprobte Kämpe<br />
auf Alfa-Romeo. Obwohl sich die Spedition<br />
des direkt von der Fabrik kommenden neuen<br />
Wagens derart verzögerte, dass der Wagen<br />
vor dem Rennen kaum recht ausgepackt werden<br />
konnte, so Hess sich Kessler als echter<br />
Sportmann nicht abhalten, seine Nennung<br />
aufrecht zu erhalten und überraschte noch<br />
mit einer Stundenleistung von 101,41 km.<br />
Nach der ersten provisorischen Zusammenstellung<br />
der Resultate wäre der Kategoriepreis<br />
dem später startenden Graf Arco auf<br />
Mercedes zugefallen. Allein die technische<br />
Kommission entschied, dass der Wagen den<br />
Bestimmungen des Reglementes für Sportwagen<br />
nicht entspreche, weshalb eine Versetzung<br />
zu den Rennwagen erfolgte. So<br />
blieb Eschers Zeit weitaus die beste und trug<br />
ihm die flotte Fahrt den Kategoriesieg ein.<br />
Escher nahm den Kampf in der folgenden<br />
Klasse nochmals auf und blieb auch dort Sieger,<br />
obwohl er seine erste Zeit nicht mehr<br />
erreichte. Bei den Wagen von 3000—5000 ccm<br />
beschränkte sich die Konkurrenz auf eine<br />
Chrysler-Familienangelegenheit, an der sich<br />
wiederum Zwimpfer und Duval beteiligten.<br />
Diesmal Hess sich der Genfer nicht unterkriegen<br />
und blieb mit knappem Vorsprung<br />
Erster. Den Abschluss sollte die Fahrt zweier<br />
Mercedes-Benz-Wagen bilden, die, obwohl<br />
glänzend absolviert, noch zu einem kleinen<br />
Inermezzo führte. Beim Wagen Rosensteins<br />
hatte sich auf unerklärliche Weise an der<br />
Zündung irgend ein Kabel oder ein Schräubchen<br />
gelockert, so dass der Anlasser einfach<br />
nicht funktionieren wollte. Darob anfänglich<br />
etwas Unsicherheit beim Organisationskomitee,<br />
was nun geschehen solle. Rasch wird<br />
das internationale Sportreglement pro <strong>1930</strong><br />
konsultiert, worauf Herr Decrauzat in Beachtung<br />
der geltenden Bestimmungen entschied,<br />
dass der Wagen ausscheiden müsse, indem<br />
intakter Anlasser vorgeschrieben ist. Rosenstein<br />
fügte sich ohne weiteres, gab das Spiel<br />
aber noch nicht verloren und während das<br />
Rennen seinen Fortgang nahm, arbeitete er<br />
mit seinem Mechaniker fieberhaft, um die Ursache<br />
des Schadens festzustellen und ihn zu
Der Kilometer-Arrete.<br />
(Schluss.)<br />
beheben. In der Zwischenzeit war das Publikum,<br />
das den Grund der Unterbrechung nicht<br />
kannte, schon etwas unruhig geworden und<br />
gab der Ungeduld, dem welschen Temperament<br />
entsprechend, hörbaren Ausdruck. Als<br />
aber der zweite Mercedeskämpe, Graf Max<br />
Arco Zinneberg, auf den Plan trat, legten sich<br />
die Wellen gleich wieder und eine ungeteilte<br />
spannende Aufmerksamkeit nahm die Zuschauer<br />
in ihren Bann. Trotz einem durch<br />
die nasse Strasse begründeten, schwierigen<br />
Start hatte der Wagen bald ein beträchtund<br />
sauste liches Tempo erreicht<br />
pfeilgeschwind<br />
über die Strecke. Bei der Rückfahrt<br />
kam der Fahrer neuerdings wegen dem eisglatten<br />
Strassenbelag in einige Schwierigkeit,<br />
da der Wagen wegen einer zeitweisen<br />
Schleuderwirkung der Räder beträchtlich von<br />
der Strassenmitte abkam. Mit sicherer Hand<br />
und flotter Technik brachte der junge Graf<br />
seinen Mercedes aber innert Sekundenbruchteilen<br />
wieder in seine Kontrolle und erreichte<br />
trotz allen Fährnissen ein Stundenmittel von<br />
111,80 km und wurde zufolge der nachträglich<br />
erfolgten Einteilung zu den Rennwagen als<br />
Sieger in der dortigen Klasse 5000—8000 ccm<br />
erklärt. Kurz darauf meldete sich Rosenstein<br />
wieder und nahm das Rennen auf, nachdem<br />
sich die Kommission von der einwandfreien<br />
Funktion des Starters überzeugt hatte.<br />
Er vermochte aber seinen Markenkollegen<br />
nicht mehr zu schlagen, obwohl auch er sich<br />
mit einem durchschnittlichen Tempo von<br />
107,14 km tüchtig ins Zeug gelegt hatte.<br />
«Chiron est lä!» Die Mitteilung machte<br />
wie ein Lauffeuer die Runde und in der Tat<br />
begegneten wir bald dem französischen Meisterfahrer,<br />
der, von allen Seiten lebhaft begrüsst,<br />
dem Komitee seine Aufwartung<br />
machte. Er hatte anfänglich beabsichtigt, am<br />
Rennen mit dem am Pariser Salon erstmals<br />
gezeigten Bugatti-Sechzehn-Zylinder teilzunehmen.<br />
Der ungünstige Zustand der Strasse,<br />
sowie auch die für sehr hohe Geschwindigkeiten<br />
wenig geeignete Ausfahrt der Rennstrecke,<br />
die beidseitig in eine Kurve übergeht,<br />
bewog ihn, von seinem Vorhaben abzusehen,<br />
da er unter den obwaltenden Umständen doch<br />
nicht die vom Wagen zu erwartenden 200 km<br />
Geschwindigkeit hätte erreichen können, ohne<br />
sich oder das Fahrzeug beträchtlich zu ge-<br />
loser Weise vorgestellt, eine kleine artige<br />
Szene, die den Besuchern sicher in bester Erinnerung<br />
bleiben wird.<br />
Während Chiron seine Vorbereitungen traf,<br />
startete Frau J. Spiegl als einzige Damenfahrerin<br />
und eröffnete damit auch die<br />
Konkurrenz der Rennwagen<br />
an der sich allerdings nur 4 Fahrer beteiligten.<br />
Leider handikapierten Zündungsstörungen<br />
die Fahrt der Amazone, die aber dennoch<br />
bei der Durchfahrt vor den Tribünen mit<br />
chevalereskem Beifall begrüsst wurde.<br />
E. Friedrich, dessen Wagen auch nicht<br />
ganz in Form zu sein schien, stellte zwar ein<br />
besseres Stundenmittel auf, doch schien der<br />
Sieg der Klasse seinem Markenkollegen Sarbach<br />
zuzufallen. Der im folgenden erwähnte<br />
Unfall verhinderte diesen aber an der Beendigung<br />
des Rennens, wodurch Friedrich die<br />
Auszeichnung des Klassensieges zufiel.<br />
In Sarbach, der sich mit seinem Amilcar<br />
schon in manchem Rennen einen Namen gemacht<br />
hatte, sah man allgemein den sicheren<br />
Ersten der Klasse, und die prächtige Hinfahrt<br />
schien auch keinen Zweifel darüber zu lassen.<br />
Aber man erwartete mit steigender Unruhe<br />
und vergeblich die Rückfahrt und bald meldete<br />
auch das Streckentelephon, dass dem<br />
in Genf sehr geschätzten Sportmann ein bedauerlicher<br />
Unfall zugestossen war. In der<br />
Tat verfing sich ein Rad des Wagens in der<br />
Kurve des Auslaufes in der Tramschiene, was<br />
den sich noch in voller Fahrt befindliehen<br />
Amilcar zum Ueberschlagen brachte. Der<br />
Lenker kam, den Umständen nach gemessen,<br />
noch glimpflich davon, erlitt aber doch einen<br />
Beinbruch und eine Kopfverletzung. Das<br />
Krankenauto des Sanitätsdienstes war samt<br />
dem Arzt rasch an der Unfallstelle und in<br />
kürzester Zeit wurde der Verletzte abtransportiert.<br />
Eine eigenartige Fügung will es,<br />
dass gerade Sarbach vor einiger Zeit in unserer<br />
französischen Ausgabe eine Kampagne<br />
gegen die Strecke bei Eaux-Mortes eröffnet<br />
hatte, indem er auf die verschiedenen Unzulänglichkeiten<br />
des Trasses verwies und die<br />
Organisatoren warnte. Nun ist er leider<br />
selbst der Beweis für die Richtigkeit seiner<br />
Feststellungen geworden. Wir wünschen dem<br />
beliebten Rennfahrer und Autofachmann<br />
prompte Genesung und nehmen gerne an,<br />
dass seine Propositionen für eine andere<br />
AUTOMOBIL-REVUE 1929 - 26<br />
fährden. In liebenswürdiger Weise erklärte<br />
er sich aber zu einer Demonstrationsfahrt bereit,<br />
welche Mitteilung auch vom Publikum<br />
mit grosser Genugtuung aufgenommen wurde.<br />
Chiron wurde übrigens dem Publikum der<br />
Tribüne durch ein Komiteemitglied in zwanggens<br />
das Preiskomitee den von der «Automobil-Revue»<br />
gestifteten goldenen Chronometer<br />
zu.<br />
Wie sehr übrigens die in Sarbach gesetzten<br />
Erwartungen berechtigt gewesen waren, illustriert<br />
die Tatsache, dass er für die Hinfahrt<br />
nur 29 Sekunden beanspruchte, was<br />
einer Stundengeschwindigkeit von 124 km<br />
entspricht<br />
Als letzter und aussichtsreichster Konkurrent<br />
startete nun Stuber, Bern, der sich ja bereits<br />
in der letztjährigen Saison durch verschiedene<br />
prächtige Tagessiege einen Namen<br />
gemacht hatte. In tadellosem Start und eindrucksvollstem<br />
Spurt führte er seinen mit<br />
einem reizenden kleinen Mascot versehenen<br />
Bugatti über die Strecke. Man sah es dem<br />
Wagen an, dass hier ein Meister den Volant<br />
führte, der zu siegen gewohnt ist Kaum<br />
hatte er übrigens in der Rückfahrt die Tribünen<br />
passiert, die noch ganz unter dem Eindruck<br />
dieses Augenblicksbildes standen, da<br />
löste sich aus der am Streckenrand geballten<br />
Menschenmenge ein in blauem Kittel steckender<br />
Mann, sah dem Wagen, der eben im Dunst<br />
verschwand, noch nach und machte einen tollen<br />
Freudensprung: es war Stubers Mechaniker,<br />
der seiner Freude über die brillante<br />
Leistung seines Meisters Ausdruck geben<br />
musste; eine Geste, die vom Publikum mit<br />
verständnisvollem Beifall aufgenommen<br />
wurde.<br />
Zu guter Letzt stand noch Chiron zu der<br />
in Aussicht gestellten Fahrt bereit. Ruhig<br />
und elegant sass er im blauen Rennkostüm,<br />
mit einem blauen Sturzhelm ausgerüstet, in<br />
seinem Rennkoloss, dessen Aeusseres in der<br />
Farbnüance harmonisch mit der Toilette seines<br />
Herrn in Einklang stand. Tatsächlich<br />
war der Start infolge der nassen Strasse, auf<br />
welchen die Hinterräder schleuderten, nicht<br />
so einfach, aber in verblüffender Reprise war<br />
der Wagen im Nu auf hoher Geschwindigkeit.<br />
Imposant war eigentlich erst die Rückfahrt,<br />
bei welcher der Bugatti blitzartig und<br />
trotzdem weit ruhiger als seine übrigen Markenbrüder<br />
vorbeiflitzte.<br />
Vom Standpunkt des sportfreudigen Publikums<br />
aus gesehen bietet das Kilometerrennen<br />
mit stehendem Start nicht denselben Reiz,<br />
wie ein fliegender Kilometer, bei welchem<br />
die Konkurrenten schon in vollster Fahrt über<br />
den Start und an den Tribünen vorbeifegen.<br />
Der «Kilometer-Arrete» ist aber für den<br />
Fachmann und Autointeressenten weit instruktiver,<br />
vermittelt er doch die beste praktische<br />
Demonstration der Reprisenfähigkeit<br />
eines Wagens, wie auch der Fahrtechnik des<br />
Führers. Gerade in letzterer Beziehung ergab<br />
das Rennen vom Sonntag ein recht ab-<br />
Resultate des Kilometer-Arrete vom 23. März <strong>1930</strong>.<br />
Strecke doch einer näheren und baldigen<br />
Prüfung unterzogen werden, wenn auch das<br />
jetzige Trasse wegen dieses einen Unfalles<br />
nun nicht in Bausch und Bogen verdammt<br />
werden soll. In Anerkennung seiner in der<br />
Hinfahrt erreichten Leistung sprach ihm übriwechslungsreiches<br />
Bild. Nicht alle Teilnehmer<br />
konnten sich einer einwandfreien Schalttechnik,<br />
verbunden mit genauester technischer<br />
Kenntnis der Leistungsfähigkeit des<br />
Wagens in den verschiedenen Uebersetzungen<br />
rühmen. Manche waren freilich durch<br />
den Strassenzustand, der zufolge der Nässe<br />
viel zu wünschen übrig liess, beträchtlich behindert.<br />
Am eindrucksvollsten und sauber^<br />
sten eröffneten nach allgemeiner Auffassung<br />
wohl Zwimpfer, Kessler und Stuber ihr Rennen,<br />
deren Start für den mit der Fahrpraxis<br />
vertrauten Zuschauer ein wahres Vergnügen<br />
war.<br />
Die Preisverteilung.<br />
Die Preisverteilung, für welche ein wohldotierter<br />
Gabentisch bereitgestellt worden<br />
war, fand erst am Abend in der Taverne des<br />
Salons statt, wo sich neben den preisbedachten<br />
Konkurrenten eine stattliche Zahl weiterer<br />
Gäste eingefunden hatte. Unter lebhaftem<br />
Beifall der Anwesenden erfolgte die<br />
Proklamation der Resultate, die allen erfolg"<br />
reichen Teilnehmern wertvolle Andenken<br />
brachte. Neben den Auszeichnungen für die<br />
Klassen- und Kategoriesieger wurden auch<br />
eine ganze Reihe von Speziaipreisen verteilt<br />
Sehr originell und begrüssenswert war u. a.<br />
die Bereitstellung eines solchen für den Mechaniker<br />
des besten Fahrers, wissen doch<br />
alle, die mit dem Rennsport bekannt sind,<br />
wie sehr auch die im Stillen geleistete Arbeit<br />
dieser treuen Gehilfen mit für einen schlussmdlichen<br />
Erfolg ausschlaggebend ist. Die<br />
Auszeichnung betraf Hrn. Schneider, Zürich,<br />
der seine eigenen praktischen Kenntnisse und<br />
Erfahrungen als Rennfahrer dieses Mal in den<br />
Dienst des Berner Champions Stuber gestellt<br />
hatte.<br />
Ein animierter Tanzabend in der gemütlichen<br />
Taverne beschloss den flotten Anlass,<br />
der dem Salon und dem A. C. S., Sektion<br />
Genf, als Veranstalter zur Ehre gereicht, b.<br />
Sternfahrt Bern—Genf.<br />
(Schluss.)<br />
55 auf der Plaine de Plainpalais ein. Am Ziel<br />
begrüssen uns in liebenswürdiger Weise Herr<br />
Dr. Guillermin und seine Helfer. Jeder Fahrer<br />
erhält eine Karte für den Salon und einen<br />
kleinen Führer durch die Salon-Stadt. Mit<br />
Genugtuung strecken wir die etwas steif gewordenen<br />
Glieder. Eine anstrengende, aber<br />
gerade deshalb schöne und interessante<br />
Sternfahrt ist zu Ende. Hoffen wir, dass unter<br />
den 53 Mitkonkurrenten einen ehrenhaften<br />
Platz einnehmen. Das wird die morgige<br />
Preisverteilung an den Tag bringen.<br />
Die Resultate siebe auf Seite 7.<br />
Marke<br />
Zeit<br />
-I<br />
Konkurrent Fahrer des<br />
Bohrung Hub<br />
Wagens<br />
mm mm<br />
SS<br />
Uli? Her Mittel<br />
A<br />
3<br />
Stundenmittel<br />
Bemerkungen<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2<br />
1<br />
|l 2<br />
i> 3<br />
Classe H (500 a 750 cmc)<br />
Sergent-Major Markiewicz | Sergent-Major Markiewicz<br />
Classe G (750 ä 1.100 eme.)<br />
Kleiner, Hans jun. I Kleiner, Hans jnn.<br />
Classe F (1.100 a 1.500 cmc)<br />
Keller, Alfred<br />
I Keller, Alfred<br />
Ag. Salmson,Chäteau-d'O. I „Hastor Monvio"<br />
Demole, Ch.-R.<br />
Demole, Ch.-R.<br />
Classe E (1.500 a 2.000 eme.)<br />
Mme A. Schreiber<br />
Petle, Ch. R.-C.<br />
Classe D (2.200<br />
Blano & Faiohe<br />
de Rham, Jacques<br />
Ruedi, Herbert<br />
Classe C (3.000<br />
Zwimpler, Oskar<br />
Ciasse G (750 ä 1.100 cmc)<br />
Schlumbeiger, Andrö I Schhimberger, Andre 1<br />
Schneider, Ernat I Schneider, Ernst<br />
Classe E (1.500 ä 2.000 cmc.)<br />
Escher, William<br />
Escher, William<br />
Alfa-Romeo, Milano<br />
Classe D (2.000<br />
Escher, William<br />
Blano & Paiche<br />
Friedrich, Ernst<br />
Spiegl, Max<br />
Sarbach, Theo<br />
Classe E (1.500<br />
Stuber, Hans<br />
| Martinet, Louis<br />
Petley, Ch. B.-C.<br />
a 3.000 eme.)<br />
Blano, William<br />
de Rham, Jaoqnes<br />
Ruedi, Herbert<br />
5.000 cmc)<br />
Zwimpler, Oskar<br />
Duval, Raymond Duval, Raymond<br />
Leutenegger, Emile Leutenegger, Emile<br />
Gubeün, Jean<br />
Gubeün, Jean<br />
Berli, Eugene<br />
Berli, Eugene<br />
Freuler, Ch.-H.<br />
Freuler, Ch.-H.<br />
Roth, Jean Roth, Jean<br />
Classe B (5.000 ä 8.000 cmc)<br />
Garage Maurer<br />
I Maurer, Ernest<br />
Classe G (3.000<br />
Duval, Raymond<br />
Zwimpfer, Oskar<br />
Kessler, Josef<br />
'a 3.000 cmc.)<br />
Escher, William<br />
Blanc, William<br />
5.000 cmc.)<br />
I Duval, Raymond<br />
I Zwimpfer, Oskar<br />
Classe B (5.000 a 8.000 cmc.)<br />
Rosenstein, Willy | Rosenstein, Willi<br />
Classe G (750 ä 1.100 cmc)<br />
Friedrich, Ernst<br />
Mme Spiegl, Ida<br />
Sarbach, Theo<br />
2.000 cme.)<br />
Staber, Hans<br />
•<br />
T. C. S.<br />
Zttrioh<br />
T.C. a<br />
Geneve<br />
GenÄve<br />
Vandoise<br />
Genfcre<br />
Vaudoise<br />
Tessin<br />
Zürich<br />
Genftre<br />
T. G. S.<br />
Zürich<br />
Bale<br />
Zarioh<br />
Geneve<br />
Geneve<br />
A.-C.Midi<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zarioh<br />
Zürich<br />
Geneve<br />
Geneve<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Exnmenth.<br />
Genöve<br />
Beme<br />
Amilcar<br />
Fiat<br />
Bugatti<br />
Classe B 5.000 ä 8.000 cmc)<br />
Comte Mas Arco Zinne berg 1 Comte Max Aroo ZinnebergA.-C.Bav.<br />
Mercedes<br />
DuvaJ, der bestklassierte<br />
Den Preis vom Cafe de Couronne für den Mechaniker des<br />
A - Tourenwagen<br />
Rosengart 4 68 78 747 3200 1-1 — 56,2 58,8 57.5 82.71<br />
Derby 4 80 97 1095 4500 2-2 — 48.6 49.2 48.9 73.62<br />
Alfa-Romeo 6 62 82 1487 4500 2-2 — 44.6 45.2 44.9 80.37<br />
Salmson 4 65 98 1300 4000 2-2 — 49.8 53 50.4 71.42<br />
Th. Schneider 4 63 94 1172 4000 2-2 — 62.2 66.8 64.5<br />
Impena 6 69 80 1794 3500 2-3 — 48.4 48.8 48.6 74.07<br />
Lagonda 4 72 120 1955 3300 2-3 — 48 51 49.5 72.73<br />
Bugatti 8 60 100 2992 3450 2-4 — 41 42.8 42.4 84.90<br />
Lancia-Lftmbda 4 75 120 2120 2800 2-4 — 46.6 47 46.8 76.92<br />
Lancia 4 79 120 2370 2800 2-4 — 59.8 45.8 48.3 74.53<br />
Chrysler 6 85,7 137 4398 3000 2-4 — 41 41.6 «1.3 87.17<br />
Chrysler 6 82,8 127 4077 2900 2-4 — 40.8 42 41.4 86.95<br />
Martini 6 88 120 4379 3000 2-4 — 43 43.8 43.4 82.95<br />
Chrysler 6 82,5 127 4079 3000 2-4 — 44 44.4 44.2 81.44<br />
Martini 6 — — 4380 — 2-4 — 45.2 45.4 45.3 79.46<br />
La Salle 8 79,3 125,4 4970 3000 2-4 — 46 47.2 46.6 77.25<br />
Studebaker 8 77 107 4101 — 2-4 — 47.4 48.8 48.2 74.84<br />
Voisin 6 94 140 5850 — 2-4 — 48.4 48.4 48.4 74.38<br />
B - Sportwagen<br />
Rally 4 63 85 1083 — 1-1 420 40 43 41.5 86.74<br />
Derby 4 62 90 1090 4000 1-1 420 40.4 43.4 41.9 85.92<br />
Bugatti 8 60 88 1992 — 2-2 780 32.6 32.8 32.7 110.09<br />
Alfa-Romeo 6 65 88 1750 4400 2-2 780 35 36 35.5 101.41<br />
Bugatti 8 60 100 2264 — 2-2 860 35.2 35.8 35.5 101.41<br />
Bugatti 8 69 100 2992 3450 2-2 860 41 42 41.5 86.74<br />
Chrysler 6 82,5 127 4077 2900 2-4 1200 40.4 42 41.2 87.38<br />
Chrysler 6 85,7 127 4398 3000 2-4 1200 41 42 41.5 86.74<br />
Mercedes-Benz 6 100 150 7068 3500 2-4 1680 33.8 33.4 33.6 107.14<br />
C - Rennwagen<br />
6 66 74 1095 6700 — — 42 43 42.5 84.70<br />
4 57 97 990 5000 — — 49.4 59.4 54.4 66.17<br />
6 66 70 1097 — —<br />
8 60 88 1992 — — — 29 30 29.5 122.04<br />
6 100 150 7068 3300 2-4 — 32 32.4 32.2 111.8<br />
Genfer, erhielt den Prix Trabold.<br />
Fahrers der besten Tageszeit erhielt Steiger, der Mechaniker von. Stuber.<br />
Prix (Preis) dn garage Gor<br />
Prix dn garage Perrot-Duval<br />
Prfs des maiflons do eoutura<br />
Prix dn Comit* dn Salon<br />
.Prix Philippossian<br />
Prix dn Moto-Sporting-Club<br />
Prix de 1* maison Mngnier<br />
Prix de rAosodatton Hotelier»<br />
Prix dn Club suisse d'aviatdon<br />
Prix Philipposaion<br />
Prix dn Comite dn Salon, beste Touren -<br />
wagenzeit<br />
Prix de la maison Golay-Stahl<br />
Prix de l'Ass. Nie et du Colonel Grosseün,<br />
Prix de la maison Zenith<br />
Prix da Cafe de la Couronne<br />
Prix Philippossian<br />
Prix de la maison Thermex<br />
Prix de la maison Tnrner<br />
Prix du Journal de Geneve<br />
Prix de la Section genevoise<br />
Prix de la Section genevoise, besteSportwagenzeit<br />
(prix du Comite' du Saion)<br />
Prix de la maison Bomand<br />
Prix de 1» Ville de Geneve<br />
Prix du Conseil d'Etat<br />
Prix du ComitS dn Salon<br />
Prix dn Comite' dn Salon<br />
Prix de la Section de Geneve<br />
Prix de la Section de Geneve<br />
Prix de la Section de Genäve, bester<br />
Damenpreis (prix Bandit)<br />
Preis der Automobil-Revue<br />
Preis der Assoo. des Int. de Geneve.<br />
beste Zeit der Rennwagen (Preis des<br />
Salon-Komitees, beste Tageszeit und<br />
absoluter Rekord (Preis des A.C. S.)<br />
Prix dn Comifcö du Salon
N° 26 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Strolchen fahrten<br />
Nun sind wir gespannt. Der Fall Müller hat<br />
die Geister und Gewissen im Kanton Zürich<br />
doch wachgerufen. Während die Polizei eifrig<br />
nach dem Verbrecher und seiner Komplicin<br />
fahndet, ohne dass es ihr gelingen will,<br />
der beiden erbärmlichen Subjekte haftbar zu<br />
werden, hat im zürcherischen Kantonsrat<br />
Herr von Werder eine Interpellation eingereicht,<br />
welche den Regierungsrat anfragt,<br />
welche Massnahmen er zu treuen gedenke,<br />
damit dem immer mehr zunehmenden widerrechtlichen<br />
Gebrauch von Automobilen (sogenannte<br />
Strolchenfahrten) wirksam entgegengetreten<br />
werden könne.<br />
Die Interpellation kommt tatsächlich nicht<br />
zu früh. Allein wir sind froh, dass sie wenigstens<br />
gestellt wurde und vom Rate die nötige<br />
Unterstützung fand. Die Interpellation wird<br />
vielleicht auch dahin führen, dass die zürcherischen<br />
Gerichte ihre Hefte in dieser Beziehung<br />
revidieren werden. Die in letzter Zeit<br />
gefällten milden Urteile gegenüber Strolchenfahrern<br />
mahnten zum Aufsehen. Es geht nicht<br />
an, die Gerichte in Schutz nehmen zu wollen<br />
mit der Behauptung, dass, «wer wie jener<br />
Totschläger den schussbereiten Revolver in<br />
der Tasche trägt», sich nicht durch eine<br />
strengere Praxis von seinem Vorhaben hätte<br />
abhalten lassen und die Waffe wohl auch bei<br />
einer anderen Gelegenheit gezogen hätte.<br />
Eine solche Logik fällt auf.<br />
Wenn wirklich unsere Rechtsgelehrten und<br />
vor allem unser Volk so denken würden,<br />
dann könnten wir überhaupt mit der Gerichtspraxis<br />
und der Rechtsprechung unverzüglich<br />
aufhören, denn diese haben wohl<br />
nicht nur den Zweck, dass ein begangener<br />
Fehler seine Sühne finden soll, sondern auch<br />
wohl den, zu Verbrechen und Vergehen veranlagte<br />
Personen vor gesetzwidrigen Handlungen<br />
zu warnen. Tatsache ist, dass nicht<br />
nur das zürcherische, sondern auch die andern<br />
kantonalen Gesetze (mit Ausnahme desjenigen<br />
Basels) der Entwicklung nicht angepasst<br />
sind und als gänzlich veraltet betrachtet<br />
werden müssen. Die allzu milden Strafen<br />
gegenüber Automobilstrolchen mussten dieses<br />
System der Strolchenfahrten direkt<br />
grossziehen und alle gefährlichen Elemente,<br />
wie sie ganz besonders eine Grossstadt zu<br />
bergen imstande ist, zu ihren abenteuerlichen<br />
Fahrten locken. Wir dürfen wohl behaupten,<br />
dass die stets grösser werdende Clique der<br />
Atitomobilstrolche durch die heutige rechtliche<br />
Lage grossgezogen wurde. Der Fall<br />
Müller hat sie abgeschreckt. Aus Furcht und<br />
Angst, einmal richtig am Ohr gefasst zu<br />
werden, haben sie plötzlich ihr Handwerk<br />
•wohl nnr vorübergehend stillgelegt.<br />
Um so unverständlicher wirkt deshalb ein<br />
neuerlicher Entscheid des zürcherischen Obergerichtes<br />
der letzten Woche, nach dem ein<br />
35jähriger Mechaniker, der bereits dreimal<br />
kurz nacheinander stationierende Automobile<br />
entwendet hatte, dann aber in einem vierten<br />
Falle erwischt wurde, sage und schreibe zu<br />
14 Tagen Gefängnis verurteilt wurde, während<br />
das Bezirksgericht wenigstens den Angeklagten<br />
zu drei Wochen Gefängnis verurteilt<br />
hatte. Die Ausführungen des Referenten des<br />
Obergerichts muten einen merkwürdig an;<br />
wenn auch das verworfene Automobilgesetz,<br />
•wofür man, wie es scheint, heute die Automobilisten<br />
strafen will, den Tatbestand der<br />
Strolchenfahrt vorsah und man nur mit dem<br />
Notbehelf eines Benzindiebstahls praktizieren<br />
kann, so ist nicht gesagt, dass einer unklaren<br />
rechtlichen Lage wegen noch so und<br />
so viele Automobilisten Avirtschaftlich schwer<br />
geschädigt oder niedergeschossen werden<br />
müssen, bevor die gnädige Justitia ihre Binde<br />
von den Augen zu nehmen gedenkt.<br />
Im übrigen wäre auch das neue Automobilgesetz<br />
mit seinem Artikel 57 nicht dazu angetan<br />
gewesen, den Automobilisten vor solchen<br />
Strolchenfahrern zu schützen, da die<br />
darin vorgesehene Strafe « Gefängnis bis zu<br />
einem Monat oder dann Busse bis zu 1000 Fr.»<br />
vorsah. «In schweren Fällen oder bei Rückfall<br />
> war Gefängnis bis zu drei Monaten<br />
oder Busse bis auf 3000 Franken vorgesehen.<br />
Zudem darf wohl hervorgehoben werden,<br />
dass es schlussendlich immer auf die Interpretierung<br />
eines Gesetzes ankommt. Wir<br />
sind der Auffassung, dass es sich bei den<br />
Strolchenfahrten um einen ausgezeichneten<br />
Diebstahl handelt, der nach dem zürcherischen<br />
Strafgesetzbuch bedeutend strengere<br />
Bestrafung erlauben würde, als sie heute das<br />
zürcherische Obergericht praktiziert. Gegenüber<br />
betrunkenen oder fahrlässigen Automobilisten<br />
wird mit Recht in aller Schärfe<br />
vorgegangen. Mit Bussenerteilungen für falsches<br />
Parkieren, für gesetzwidriges Halten,<br />
für sogenanntes zu schnelles Fahren wird<br />
nicht zurückgehalten. Nicht nur die einfache<br />
Gerechtigkeit, sondern auch die Rücksicht<br />
auf die Verkehrssicherheit und auf den notwendigen<br />
Schutz der wehrlosen Automobilisten<br />
vor diesen Strolchenfahrern, die gewöhnlich<br />
auf ihren «Vergnügungsfahrten »<br />
mit zweifelhafter Gesellschaft Strasse und<br />
Publikum in schwerster Art gefährden, verlangen,<br />
dass die Gerichte das bis heute diesen-<br />
Plan des Stadtzentrums von Genf,<br />
beiden Ausstellungssrebäude: Palais<br />
Das International© Bureau für Normalisation,<br />
d. h. das Bureau, das sich mit der Normalisation<br />
der Automobilindustrie beschäftigt,<br />
hat den Salon von Genf für seine Sitzungen<br />
in diesem Frühjahr gewählt. Dieses<br />
Bureau, in dem die grössten Konstruktionsfirmen<br />
vertreten sind: Fiat, Daimler, Minerva,<br />
kam am Donnerstag, mittags 14 Uhr,<br />
in einem der Säle des Palais Electoral zusammen.<br />
Die Sitzung wurde eröffnet durch<br />
Herrn Megevet, Präsident der Schweizerischen<br />
Syndikalkammer für Automobile und<br />
Fahrräder. Darauf entspannen sich die Debatten<br />
unter dem Vorsitz von Herrn Beyer,<br />
Direktor des Internationalen Bureaus für<br />
Normalisierung.<br />
Man hat wohl von der riesigen Arbeit dieser<br />
Kommission keinen richtigen Begriff; die<br />
ganze Diskussion vom Donnerstag drehte sich<br />
um die Frage der geriffelten Wellen und<br />
nach dem Unterbruch vom Freitag nahmen<br />
die Mitglieder Samstag früh ihre Arbeit wieder<br />
auf, die sich wieder auf die Diskussion<br />
über das gleiche Thema beschränken musste.<br />
Und wenn man bedenkt, dass es gegen 6000<br />
Stück zu standardisieren gibt, so kann man<br />
sich eine Vorstellung von den Ausmassen<br />
dieser Verhandlungen machen, und man vernimmt,<br />
dass diese Arbeiten ohne Unterbruch<br />
seit vier Jahren dauern und noch lange währen<br />
werden, auch wenn alles gut geht.<br />
Die Vorschläge dieser Konferenzen, die<br />
festgelegt und registriert sind, werden durch<br />
das Sekretariat des Bureaus an sämtliche<br />
nationale Bureaus der Branche und an alle<br />
der internationalen Institution angehörenden<br />
Sonnenquai 3<br />
Von Cornavin zum Salon<br />
Ganz links ist der Bahnhof Cornavin, rechts in Fettdruck die<br />
Electoral (Motorradausstellung) und Palais des Expositions (Automobilausstellung).<br />
ProSilsm<br />
um den Salon<br />
Sie verlangt keine teuren Oeiprodukte,<br />
noch geheimnisvollen Rezepte. — Sie verwenden<br />
dafür<br />
der altbekannten Marke<br />
Trade Mark<br />
welche Ihnen bekanntlich alle Gewähr<br />
bietet für einwandfreie Bedienung u. Preise.<br />
Kosten pro 100 Liter Benzin nur Fr. 1.25.<br />
Produzenten gesandt, die angehalten werden,<br />
nur noch nach den getroffenen Anordnungen<br />
zu fabrizieren. So konnte man Modelle<br />
mit 540 Variationen auf 70 herabvermindern.<br />
Damit eine Normalisierung ihr Ziel<br />
erreicht, bedarf es Reduktion des Preises auf<br />
ein Minimum durch die Fabrikation von<br />
möglichst vielen Wagen. Das Bureau für<br />
Normalisierung im Automobilbau verdient<br />
deshalb grosses Interesse.<br />
Verstärkter Tramverkehr in Genf. Während<br />
der Dauer der Ausstellung wird von<br />
14 Uhr ab bis zur Schliessungszeit des Salons<br />
zwischen Place Cornavin und dem Palais<br />
des Expositions der 10-Minutenbetrieb<br />
durchgeführt. An den Sonntagen vom 23.<br />
und 30. März geht die Tramgesellschaft von<br />
9 bis 11 Uhr, sowie von 14 Uhr an zum Fünfminutenbetrieb<br />
auf vorgenannter Strecke<br />
über.<br />
Fahrtvergünstigungen für Saloribesncher.<br />
Die Bundesbahnen sowie die meisten privaten<br />
Transportunternehmungen (siehe unsere Liste<br />
in Nr. 22) gewähren den Salonbesuchern eine<br />
Vergünstigung in dem Sinne, dass ein einfaches<br />
Billett nach Genf innerhalb sechs Tagen<br />
auch für die Rückfahrt gilt, falls es im<br />
Ausstellungspalast (Bureau der S. B. B.) oder<br />
an der Motorradausstellung im Bätiment Electoral<br />
(Sekretariat) abgestempelt wurde. Ein<br />
kleines Häkchen ist dabei: die Benutzer von<br />
Schnellzügen müssen einen neuen Schnellzugszuschlag<br />
für die Rückfahrt lösen, denn<br />
auf diesen erstreckt sich die Vergünstigung<br />
nicht.<br />
1868<br />
ist gelöst!<br />
UAUfOLINE OEL Ä.-G<br />
ZÜRICH<br />
Bellevu*<br />
Strolchenfahrten.<br />
(Schluss)<br />
Elementen gegenüber praktizierte milde<br />
Strafverfahren aufgeben.<br />
Es ist Zeit, dass sich die Ober- und Kantonsgerichte<br />
über ihre hohe Verantwortung<br />
in dieser Frage klar werden. Wir wollen auch<br />
nicht daran zweifeln, trotzdem uns die bisherigen<br />
Gerichtsurteile zu keinen grossen<br />
Hoffnungen berechtigen. Wir verlangen jedoch,<br />
dass auch auf diesem Gebiete der<br />
Rechtsprechung der anständige, seiner Arbeit<br />
nachgehende Bürger, auch wenn er Automobilbesitzer<br />
ist, vor der hartnäckigen Diebsbande,<br />
mit der wir es hier zu tun haben, endlich<br />
geschützt werde.<br />
©•<br />
Zu den überhandnehmenden<br />
Strolchenfahrten<br />
die sich besonders in Zürich ereigneten (dort<br />
wurden in den letzten Monaten ca. 70 Automobile<br />
entführt) hat die Sektion Zürich des<br />
A. C. S. in ihrer letzten Generalversammlung<br />
Stellung genommen und eine Resolution<br />
an die Behörden verfasst, die wir unter den<br />
Sektionsnachrichten veröffentlichen. Näheres<br />
siehe Seite 14.<br />
Die Schweiz im Hintertreffen.<br />
Im Ausbau ihrer Alpenstrassen kann sich<br />
die Schweiz nicht nur an Italien und an<br />
Frankreich, sondern auch an dem viel finanzschwachem<br />
Oesterreich ein Vorbild nehmen.<br />
Nach längeren Verhandlungen ist nun zwischen<br />
der steirischen Landesregierung und<br />
der Bundesregierung in Wien ein Einvernehmen<br />
über den Bau einer neuen Alpenstrasse<br />
zustandegekommen. Diese wird von Graz<br />
quer über die Stubalpe führen und die kürzeste<br />
Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt<br />
bilden. Der Bau dieser « Packerstrasse »<br />
soll bereits in diesem Sommer in Angriff genommen<br />
werden.<br />
Bei uns studiert man Projekte, um sie dann<br />
in irgend einer Schublade wieder versenken<br />
zu lassen. Mit unserem Kantönligeist und den<br />
zahlreichen widerstreitenden Interessen haben<br />
wir es schwer. Sie hemmen den Fortschritt<br />
und hängen sich wie ein Bleigewicht<br />
an jedes initiative Vorgehen an. Weil das<br />
Projekt einer Sanetschstrasse wirklich fix<br />
und fertig vorliegt, wird nun auch mit aller<br />
Vehemenz am Projekt einer Rawylstrasse<br />
gearbeitet. Es soll in diesen Tagen den Behörden,<br />
speziell dem Gemeinderat von Sierra,<br />
unterbreitet werden. Es schadet ja nichts,<br />
wenn alle Uebergangsmöglichkeiten, die eine<br />
Verbindung zwischen den Kantonen Bern<br />
und Wallis herstellen könnten, genau geprüft<br />
und abgewogen werden. Dagegen ist eine<br />
allzu weitgehende Zersplitterung im Interesse<br />
des Ganzen zu vermeiden, ansonst der<br />
lachende Dritte die Bahn sein wird. Schon<br />
manchmal haben sich die schönsten Projekte<br />
am Kantönligeist und an deT in der Schweiz<br />
bekannten Kirchturmpolitik zerschlagen; die<br />
Scherben zusammenzuflicken hält jeweils<br />
schwer. In der Frage eines Alpenüberganges<br />
Bern-Wallis sollte man alle lokalen Interessen<br />
beiseite schieben und nur den einen grossen<br />
Gedanken zu realisieren trachten, die<br />
volkswirtschaftlich und militärisch so wichtige<br />
Verbindung beider Wirtschaftszentren<br />
durch den Bau einer neuen Alpenstrasse so<br />
rasch als möglich zu erreichen. Q<br />
Betriebsstoffbesteuerung<br />
in Deutschland.<br />
Die Verzollung von Benzin, Benzol und<br />
allen Schmierölen, die in Deutschland eingeführt<br />
werden soll, kommt begreiflicherweise<br />
vor allem den grossen deutschen Verkehrsunternehmen<br />
sehr unangenehm. Als die<br />
Hauptleidtragende dieser neuen Bestimmung<br />
wird die Reichspost genannt, welche mit<br />
9500 Wagen insgesamt 2200 Kurslinien mit<br />
der respektablen Streckenlänge von 42 000<br />
Kilometer betreibt und für die Landpostbestellung<br />
ausserdem Automobile besitzt, die<br />
eine Strecke von 12000 km zurücklegen. Das<br />
Reichspostministerium muss deshalb jährlich<br />
gegen zwei Millionen Mark rechnen, die es<br />
als Betriebsstoffzölle in die Unkosten aufnehmen<br />
muss. Weniger stark wird diese<br />
Massnahme der finanzgeschwächten Regierung<br />
von der Reichsbahn empfunden, da die<br />
Zubringerautos meist private Besitzer haben.<br />
Die Lufthansa rechnet mit einer jährlichen<br />
Mehrausgabe von 600 000 Mark. Sie reichte<br />
bereits ein Gesuch an das Finanzministerium<br />
ein, wonach sie um Erlassung der Steuer<br />
nachsucht, da ja ein grosser Teil der Zölle<br />
Strassenbauten finanzieren soll, und an denen<br />
hätte sie begreiflicherweise höchst geringe<br />
Interessen! Als Beispiel weist sie auf<br />
Schweden und unser Land hin, wo die Luftfahrtgesellschaften<br />
ebenfalls van der Steuer<br />
befreit sind.<br />
Für ihren Fuhrpark muss die Stadt Berlin<br />
nun pro Monat 2500 Mark mehr rechnen, der<br />
Autobusbetrieb erfordert ein Plus von 2100<br />
Mark und die Berliner Taxibesitzer müssen<br />
pro Jahr und Wagen ebenfalls mit einer<br />
Unkostenerhöhung von 530 Mark rechnen.<br />
Diese Summen müssen sich unbedingt hemmend<br />
auf den deutschen Automobilismus auswirken,<br />
mh.
Rundgang durch die Stände<br />
Ertgl. Daimler.<br />
Die englische Daimler-Organisation besteht<br />
nun seit 30 Jahren und hat die ganze Entwicklungsgeschichte<br />
des Automobilbaues mitgemacht.<br />
Ihre Produkte stellten dabei immer<br />
höchste Klasse dar. Daimler-Wagen gehören<br />
seit jeher zu den bevorzugten Fahrzeugen<br />
des gesamten englischen Adels. Da die Organisation<br />
die grundlegenden und wichtigsten<br />
Patente besitzt, hat sie sich auch von allem<br />
Anfang an an der Spitze des technischen<br />
Fortschrittes gehalten.<br />
Am diesjährigen Salon finden wir den berühmten<br />
Daimlerwagen zum erstenmal vertreten,<br />
und zwar durch den neuen « Twentyfive»,<br />
einen Sechszylinder, der sich würdig<br />
in das übrige Produktionsprogramm, zwei<br />
Zwölfzylinder und zwei weitere Sechszylinder<br />
einreicht. Das ganze Fahrzeug ist gespickt<br />
mit exklusiven technischen Neuerungen.<br />
Wie alle Daimler-Motoren seit 1908 besitzt<br />
auch der vorliegende Schiebersteuerung.<br />
Ganz ungewöhnlich ist jedoch deren Einbau.<br />
Um Gewicht zu sparen und die bestmögliche<br />
Wärmeableitung zu erzielen, und weiter eine<br />
rasche Durchwärmung des Motors nach dem<br />
ersten Anlassen zu erreichen, wurden der Zylinderblock<br />
und Zylinderkopf aus Leichtmetall<br />
gegossen. Der äussere Schieber läuft<br />
direkt auf der Leichtmetall-Zylinderblockwand,<br />
eine Anordnung, die grosse Vorteile<br />
ergibt. Die Schieber selbst bestehen aus<br />
Stahl und sind praktisch unabnützbar. Die<br />
Art der Steuerung und das gute Wärmeableitvermögen<br />
der Leichtmetallwände rings um<br />
den Verbrennungsraum ermöglichen eine<br />
hohe Kompression und damit eine hohe spezifische<br />
Motorleistung.<br />
Die Schmierung arbeitet mit einem besonderen<br />
Oelkühler. Die Kolben wurden nach<br />
einem neuen System so aufgebaut, dass das<br />
notwendige Spiel ein Minimum beträgt und<br />
ein Klappern ausgeschlossen ist Die Zündung<br />
geschieht durch Batterie tmd Zündspule.<br />
Am Chassis verdient besonders hervorgehoben<br />
zu werden die neue Leichtmetall-Vorderachse,<br />
ferner der charakteristische Daimler-Schneckenantrieb<br />
und die Ausrüstung der<br />
Federgehänge und andern Gelenke mit geräuschlosen,<br />
keinerlei Wartung mehr bedürfenden<br />
« Silentbloc » - Büchsen. Einer der<br />
Ausstellungstagen ist mit einer traumhaft<br />
schönen vierplätzigen Cabriolet-Karosserie<br />
von «Van den Pias» versehen, die allein<br />
schon eine Sehenswürdigkeit darstellt.<br />
Chevrolet - Oakland.<br />
Auch diese Angehörigen der grossen<br />
General-Motors-Familie halten einen gemeinsamen<br />
Stand besetzt.<br />
Den Chevrolet finden wir in zwei Ausführungen<br />
als Sedan karossiert. Was dabei<br />
im letzten Jahr unmöglich erschien, ist<br />
eingetreten: Der Wagen ist noch preiswerter<br />
geworden. Für den bekannten erstaunlich<br />
niedrigen Preis erhält man jetzt<br />
einen Sechszylinder, dem man in keinerlei<br />
Weise mehr das billige Fahrzeug anmerken<br />
kann. Die Linienführung der Karosserie<br />
ist formvollendet und ihre Ausführung entspricht<br />
den strengsten Anforderungen.<br />
Durch mechanische Verbesserungen konnte<br />
auch die Leistungsfähigkeit des Wagens<br />
nochmals gesteigert werden. Eine Vergrösserung<br />
der Ventile hat bewirkt, dass die<br />
Bremsleistung des Motors jetzt bei 2600<br />
Touren pro Minute volle 50 PS beträgt. Die<br />
Bremsen arbeiten nach einem neuen System<br />
teilweise mit Gestängen und dort, wo<br />
eine bewegliche Uebertragung notwendig<br />
ist, mit in biegsamen Hüllen laufenden Kabeln.<br />
Hydraulische Stossdämpfer gehören<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - aj<br />
Links: das Gesicht des neuen Chevrolet. Rechts: Der neue<br />
ren Neuerungen sei noch erwähnt, dass<br />
auch die Motorschmierung verbessert, die<br />
Hinterachse verstärkt und die Kolben erleichtert<br />
wurden. Alles in allem: Ein fabelhafter<br />
evalue for money»,<br />
Der Oakland zeigt ebenfalls starke Weiterentwicklung.<br />
Er ist zum Achtzylinder<br />
geworden, wobei der V-förmige, kompakte<br />
Motor nicht weniger als 85 PS leistet, d. h.<br />
ungefähr 1 PS pro 16 kg Wagengewicht.<br />
Dass man unter diesen Umständen vom<br />
Oakland alles an Rasse und Steigvermögen<br />
herausbringt, was man auch als verwöhnter<br />
Fahrer sich wünschen kann, versteht<br />
sich von selbst. Hervorgehoben zu werden<br />
verdient aber auch der ausgezeichnete<br />
Langsamlauf dieses Motors, der auch im<br />
engen Verkehrsgewühl der Grossstadt und<br />
direkt geschaltetem Getriebe noch sicher und<br />
elastisch durchzieht. Bei alledem arbeitet<br />
der Motor aber sehr wirtschaftlich, was<br />
zum grossen Teil dem für amerikanische<br />
Begriffe ziemlich hohen Kompressionsverhältnis<br />
von 5: 1 zu verdanken sein dürfte.<br />
Oakland 8 Zylinder-Motor.<br />
Abgesehen vom Motor weist der Oakland<br />
<strong>1930</strong> ebenfalls neue Bremsen<br />
der Oakland <strong>1930</strong> ebenfalls neue Bremsen<br />
auf, die dem oben beim Chevrolet beschriebenen<br />
System entsprechen, er besitzt<br />
hydraulische Stossdämpfer als Standardausriistung<br />
und hat ein sehr ansprechendes<br />
neues «Gesicht», nämlich einen breiteren,<br />
tiefer heruntergezogenen Kühler erhalten.<br />
Hupmobile,<br />
In der Schweiz erfreut sich die amerika-<br />
zur Standard-Ausrüstung. Die Wagenräder<br />
sind kleiner geworden, haben aber<br />
breitere Reifen erhalten. Von den kleinenische<br />
Marke Hupmobile einer grossen Ver-i<br />
breitung, denn in diesem Luxus- und Ge-»<br />
brauchswagen sind alle Vorteile, die ein aiti<br />
spruchsvoller Fahrer sich wünschen kann»<br />
in technisch vollkommener und ästhetisch-«<br />
gediegener Weise vereinigt Zwei Vorzüge»<br />
stechen in die Augen, einmal die hohe Lei-»<br />
stungsfähigkeit des Motors, dann aber diä<br />
Gesamtkonstruktion des Wagens, wobei die<br />
äussere Erscheinung ein Maximum an Ele-,<br />
ganz zu bieten vermag. |<br />
Hupmobile gehört zu jenen amerikanJ-i<br />
sehen Luxuswagen, welche durch eine grossa (<br />
Reihe günstiger mechanischer Eigenschaft<br />
ten sich den speziellen Anforderungen unn<br />
serer Bergstrassen in erstaunlicher Weis«<br />
anzupassen wussten.<br />
Im Fabrikationsprogramm dieses Jahres<br />
finden wir wieder den berühmten Sechszylinder<br />
Typ S, dann aber nicht weniger ala<br />
drei Achtzylindermodelle.<br />
Der Sechszylinder ist gekennzeichnet<br />
durch einen Zylinderinhalt von 3460 cem,<br />
18 PS Steuerleistung und 80 PS Bremslei-i<br />
stung. Beim Achtzylinder-Modell «C> betragen<br />
diese Daten 4400 cem, bzw. 22,3 PS,<br />
bzw. 100 PS; beim Achtzylinder-Modell «H»<br />
6000 cem, 30,6 PS und 133 PS und beim<br />
Modell cU» 6000 cem, 30,6 PS und 120<br />
Brems-PS.<br />
Alle diese Modelle sind auf dem Stand<br />
vertreten. Von den durchs Band weg<br />
höchst geschmackvollen Qualitätskarosserien<br />
erweckt die blaue «Train bleu»-Karosserie<br />
eines Achtzylinders vollends Bewunderung.<br />
Besonders hervorgehoben sei, dass die<br />
Custon-Ausrüstung sechs bereifte Räder<br />
umfasst, wobei die zwei Reserveräder in den<br />
vorderen Muldenkotflügeln befestigt sind*<br />
Die Maximalgeschwindigkeit der Hupmobile-Wagen<br />
ist durchwegs sehr hoch und<br />
steigt beim Achtzylindermodell «H» sogar<br />
bis 150 Stundenkilometer. Trotzdem lassen,<br />
sich aber die Wagen auch im direkten,<br />
Gang bis zum Fussgängertempo hinunter-!<br />
drosseln.<br />
Amilcar.<br />
Die Marke gehört in der Schweiz zu den!<br />
alten Bekannten. Ihre sorgfältige, allem<br />
Exzentrischen abholde Konstruktionsweisö<br />
ist bekannt. Der Kenner sieht sofort, dasa<br />
er es mit einer Firma zu tun hat, die eine<br />
lange, nicht zuletzt durch stete Teilnahme<br />
an anspruchsvollen Rennen geförderte Tra-»<br />
dition nnd Erfahrung besitzt.<br />
Sehen wir uns zum Beispiel diesen Acht*<br />
Die neuesten<br />
Typen<br />
sehen Sie am Genfer Automobil-Salon<br />
nicht<br />
Sie ruhig noeh<br />
es ist ja ein „INTERNATIONAL«, demdürfen<br />
Sie mehr zumuten. Und mit seiner<br />
International-Spezial-Federung federt er<br />
immer gleich gut, bei geringer wie bei<br />
grösster Last. Fahren Sie ihn auf den<br />
holprigsten Wegen, bei Regen und Schnee<br />
und auf grossen Steigungen, da zeigt er,<br />
war er kann.<br />
„INTERNATIONAL"-WAGEN<br />
sind Strapazier-Wagen<br />
„INTERNATIONAL"-<br />
Schnell-Lastwagen, robust a.<br />
wirtschaftlich, werden in verschiedenen<br />
Modellen gebaut:<br />
6-Gang Spezial, l % l t Tonnen<br />
Tragfähigkeit, 3150 mm Radstand,<br />
6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge.<br />
Modell SL 36 mit 6-zgl. Motor,<br />
2-2 x^Tonnen Tragfähigkeit,<br />
Radstand 4064 mm, Tiefrahmen<br />
- Chassis.<br />
Modell SF 46 mit 6-zyl Motor,<br />
3 Tonnen Tragfähigkeit,<br />
Radstand 4165 mm.<br />
Alle Modelle mit 4-Rad-<br />
Innenbackenbremsen.<br />
Stand Nr. 101<br />
BEßNA<br />
Stand Nr. 88<br />
A. & E. Hess<br />
BERNA-Lastwagen 5-61 Tragkraft<br />
Type G5d mit Rohöldieselmotor<br />
BERNA-Dreiachserchassis<br />
Type N3 für schwere Omnibusse<br />
BERNA-Car Alpin, Luxusausführung<br />
Type E5 mit Halbniederrahmen<br />
international Harvester Company A.- G.<br />
Hohlstrasse 100 Zürich Tel. Sein au 6760<br />
Wir stellen am Internationalen Automobil-Salon (21.-30. März <strong>1930</strong>) in Genf, Stand 103, aus:<br />
1 Schnell-Lastwagen-Chassis „International-Spezial", 6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge,<br />
für 1 1 /, Tonnen Nutzlast ; 1 Schnell-Lastwagen-Chassis SL 36 für<br />
2—2/2 Tonnen Nutzlast; 1 Camion SF 46 för 3 Tonnen Nutzlast; 1 Industrie-<br />
Traktor „International" ; 1 Landwirtschafts-Traktor „International".<br />
MOTOR-<br />
WAGEN-<br />
FABRIK<br />
ÖLTEN
N* 2« - AUTOMOBIL-REVUE<br />
Amilcar<br />
zylinder an. Vor zwei Jahren wurde das<br />
Chassis zum erstenmal gebaut, seither ist<br />
es stark vervollkommnet worden. Es ist<br />
sehr niedrig und besitzt lange, flache Federn.<br />
Alle unnötigen Biegungen sind vermieden.<br />
Di« Bremsen sind aussergewöhnlich stark<br />
und entsprechen den Geschwindigkeiten,<br />
die dies« Maschine erreichen kann.<br />
Was aber das Chassis erst zu einem Glanzstack<br />
der Automobiltechnik macht, ist seine<br />
bemerkenswert« Einfachheit. Wenn man<br />
die Motorhaube aufmacht, so sieht man<br />
einen fein proportionierten Motor. Da gibt<br />
es nichts, das nicht vollkommen ins Ganze<br />
hineinpasst, nichts, das die Harmonie der<br />
Linien und des Konstruktionsplanes stört.<br />
Man hat unwillkürlich den Eindruck, dass<br />
ein technisch so schön abgewogener Motor<br />
auch ausgezeichnet arbeiten müsse.<br />
Dynamo und Magneteiabati beim Amilcar 1000<br />
ocm-Sp ort-Motor.<br />
Der 13-PS-Achtzylinderwagen ist einmal<br />
durch ein Chassis und dann noch durch<br />
eine Limousine vertreten, die sehr elegant<br />
wirkt. Daneben findet man aber auch den<br />
volkstümlichen 8-PS- Vierzylinder, der in der<br />
Schweiz sehr verbreitet ist. Das Cabriolet<br />
im Stand 33 präsentiert sich äusserst vorteilhaft,<br />
sowohl was die Parbengebung als<br />
die schnittige Linie anbetrifft.<br />
De Soto.<br />
Die Fabrik dieses Wagens, ein Zweigunternehmen<br />
Chryslers, hatte, wie alle Chrysler-<br />
Werke, einen selbst für amerikanischn Begriffe<br />
erstaunlich raschen Aufstieg zu verzeichnen.<br />
Diese Tatsache allein bildet einen<br />
schlagenden Beweis für die Güte ihrer Produkte.<br />
Dass man aber selbst unter diesen Umständen<br />
noch nicht auf den Lorbeeren auszuruhen<br />
gedenkt, geht daraus hervor, dass der Stand<br />
von De Soto einen neuen Achtzylinder aufweist,<br />
der alles Bisherige noch übertrifft.<br />
Dieser De Soto-Achtzylinder stellt damit<br />
gleichzeitig auch den ersten Achtzylinder<br />
Chryslerscher Produktion dar. Bereits am<br />
New Yorker Salon wurde ihm ein begeisterter<br />
Empfang zuteil. Unsere Automobilisten und<br />
Techniker halten mit ihrem Lob nicht weniger<br />
zurück. Der Wagen besitzt tatsächlich alle<br />
Neuerungen, die sich in den letzten Jahren<br />
als günstig erwiesen haben. Dabei trifft man<br />
aber auch auf zahlreiche Einzelheiten, die<br />
hier zum erstenmal angewandt werden, weil<br />
nur Produktionszahlen und Produktionsmittel<br />
eines solchen riesigen amerikanischen Unternehmens<br />
ihre Anwendung erlauben.<br />
Der Achtzylinder-Motor des neuen De Soto<br />
ist ein Linienmotor mit 73 mm Bohrung, 101<br />
mm Hub, 17 Steuer/PS und 70 Brems-PS.<br />
Die Gasführung erfolgt nach dem neuen<br />
Chrysler-System von oben nach unten, so<br />
dass die Zylinder auch bei der niedrigsten<br />
Motortourenzahl gleichmässige Ladungen erhalten.<br />
Luftfilter, Benzinfilter, thermostatische<br />
Kühlwassertemperaturregelung, Druckschmierung<br />
usw. stellen Vervollkommnungen<br />
dar, die man bei einem Wagen dieser Klasse<br />
schon fast als selbstverständlich voraussetzt.<br />
Wie die De Soto-Sechszylindertypen, die<br />
übrigens weiter fabriziert werden, weist auch<br />
der neue Achtzylinder eine Aufhängung der<br />
Halbelliptikfedern in Gummipolstern auf, deren<br />
Vorteile hinsichtlich der Wartung des<br />
Wagens und seiner Strassenhaltung längst<br />
bekannt sind und hochgeschätzt werden.<br />
Dodge-Brothers.<br />
Der Name dieser alten Firma ict in den<br />
letzten Jahren durch das fabelhaft« Victory-<br />
Mod«ll wieder zu höchstem Ansehen gelangt.<br />
Neu eingeführt wurden dieses Jahr<br />
«in kleinerer Sechszylinder in sehr günstiger<br />
Preislage und ein Achtzylinder in Linie,<br />
dessen Preis zwischen dem des kleinen und<br />
Praktische Reserveradbefestigung am neuen<br />
Dodge-Wagen.<br />
des grossen Sechszylinders liegt. Alle Modelle<br />
zeigen die Charakteristiken, die dem<br />
Victory-Modell zu so grossem Erfolg verholfen<br />
haben, nämlich die tiefgehebame,<br />
doppelwandig ausgeführte, mit dem Chassisrahmen<br />
praktisch zu einem Stück vereinte<br />
Stahlblechkarosserie.<br />
Von den ausgestellten vier Wagen bean-><br />
sprucht das Hauptinteresse natürlich der<br />
neue Achtzylinder. Der Motor dieses auch<br />
äusserlich sehr ansprechenden Wagens hat<br />
bei einer Bohrung von 73,024 mm und<br />
einem Hub von 107,95 mm einen Zylinderinhalt<br />
von 3700 ccm und leistet bei 3200<br />
Touren 76 Brems-PS. Zu versteuern sind 1<br />
jedoch nur 18 PS. Der Zylinderkopf weist<br />
die bekannte klopfhemmende Ricardo-Form<br />
auf. Die Ventile werden seitlich von unten<br />
gesteuert. Die Kurbelwelle läuft in fünf Laj<br />
gern und besitzt an ihrem vordem Ende<br />
einen Torsionsschwingungsdämpfer. Die<br />
Gaszuführung erfolgt im Ansaugrohr von<br />
oben nach unten, und der oben angeordnete<br />
Vergaser hat eine besonders einstellbare Be-i<br />
schleunigungspumpe.<br />
Der neu« ebenfalls seitlich gesteuerte<br />
Sechszylinder hat bei Zylinderabmessung<br />
von 72 XlO4,7 mm einen Zylinderinhalt von<br />
2561 ccm, eine Steuerleistung von 13 PS<br />
und eine Bremsleistung von 60 PS. Sein<br />
allgemeiner Aufbau entspricht im übrige«<br />
ungefähr demjenigen des Achtzylinders.<br />
Zusammen mit den bisher schon bekann'--<br />
ten Modellen machen die beiden neuen Er-*<br />
Zeugnisse einen vorzüglichen Eindruck.<br />
Lorraine-Dietrich.<br />
Die Automobilfabrik Lorraine-Dietrich ist<br />
eine der ältesten der Welt und hat zu jeder<br />
Zeit eine grosse Rolle gespielt. Ihre Erzeugnisse<br />
werden vom Sportmann und Tourenfahrer<br />
gleich hoch geschätzt, zeichnen sie'<br />
sich doch durch eine überaus glückliche<br />
Vereinigung von Höchstleistung, Dauerhaft<br />
tigkeit und Zuverlässigkeit aus. An Automobilrennen<br />
sind Lorraine-Waffen unzäh-<br />
CHRYSLER<br />
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aucun ä coup et sans bruit; cette manceuvre procure une<br />
Sensation tcUcment agräable que changer de vitesse devient<br />
un plaisir. De plus, en 4me vitesse, la d
Lorraine-Dietrich (Schluss)<br />
lige Male als Sieger hervorgegangen. Einer<br />
der schönsten Triumphe war dabei das 24-<br />
Stunden-Rennen von Le Mans, das der<br />
nachher danach benannte Sechszylindertyp<br />
mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />
106 km hinter sich brachte.<br />
Das heute aufliegende Produktionsprogramm<br />
umfasst nur Sechszylinderwagen,<br />
die aus dem Typ LeMans herausentwickelt<br />
wurden. Der Motor dieser Wagen hat Zylmderabmessungen<br />
von 75 X 130 mm, hängende<br />
Ventile mit Stossstangen- und Kipphebelsteuerung<br />
und in der Sportausführung<br />
zwei Vergaser und besonders hohe Kompression.<br />
Mit dieser bis ins Detail vollendeten<br />
Kraftquelle werden alle gegenwärtig<br />
produzierten Chassis ausgerüstet, nämlich<br />
das kurze und das lange Tourenchassis und<br />
das Sportchassis. Gemeinsame Charakteristiken<br />
dieser Chassis sind die Zentralschmierung,<br />
die Servobremsen, Halbelliptikfedern<br />
vorn und Cantileverfedern hinten, wobei die<br />
Hinterfedern eine charakteristische • Schrägstellung<br />
aufweisen, Trockenplattenkupplung,<br />
Vierganggetriebe bei den Touren- und<br />
Dreiganggetriebe bei den Sporttypen. Beim<br />
Sportchassis finden wir als besondere Kennzeichen<br />
eine intensive Oelkühlung und Anwendung<br />
von Doppelzündung. Der Motor<br />
des Sportchassis leistet volle 90 Brems-PS,<br />
trotzdem sein Inhalt nur 3% Liter beträgt.<br />
Ausgestellt sind zwei von den Lorraine-<br />
Dietrich-Werken selbst karossierte, durch<br />
ihre schlichte Gediegenheit angenehm auffallende<br />
Innenlenker, ein vierplätziger<br />
Sportwagen, Typ «Le Mans», und ein<br />
prachtvolles blankes Chassis.<br />
Steyr.<br />
Die varbiJcfiliche, bewähtrte 'iSteyr-.Schwingachse.<br />
Wenn es uns auch nicht vergönnt ist, den<br />
auf den bisherigen ausländischen Ausstellungen<br />
so über alle Massen gerühmten<br />
neuen Achtzylinder vorzufinden, so bietet<br />
der Steyr-Stand doch noch des Schönen genug,<br />
um einen zu längerem Verweilen einzuladen.<br />
Die als Cabriolets, Innenlenker<br />
und Tourenwagen karossierten Zweiliter-<br />
Sechszylinderchassis sind wahre Bijoux<br />
zum Ansehen und vollendete Meisterwerke<br />
in technischer Hinsicht.<br />
Die Schwingachse, die Steyr bei diesem<br />
Chassistyp nun schon seit mehreren Jahren<br />
zur Anwendung bringt, gibt dem Wagen<br />
ausgezeichnete Strassenhaltung und ruhigen<br />
Lauf. Trotzdem keine Stossdämpfer mehr<br />
notwendig sind, fällt jede Tendenz des Hinterwagens<br />
zum Schwingen dahin. Durch<br />
die fortwährenden Spurveränderungenj welche<br />
die Schwingachse beim Ueberfahren<br />
von Bodenunebenheiten ausführen muss,<br />
werden die Stösse gewissennassen von der<br />
Achse selbst verarbeitet.<br />
Als besten Beweis für die Fortschrittlichkeit<br />
und Güte der Steyr-Schwingachse kann<br />
man jedoch die Tatsache betrachten, dass<br />
verschiedene andere Firmen nun ebenfalls<br />
den Bau von Schwingachstypen ganz ähnlicher<br />
Konstruktion aufgenommen haben.<br />
Mit ihren serienmässig gelieferten vierplätzigen<br />
Cabriolets stehen die Steyr-Werke<br />
gegenwärtig wohl in der ganzen Welt einzigartig<br />
da. Genau so sieht der Idealwagen<br />
aus, der uns und sicher einem Grossteil anderer<br />
Automobilisten vorschwebt, wenn<br />
man an ein wirtschaftliches Allround-Gebrauchsfahrzeug<br />
denkt.<br />
Mathis.<br />
Der grosse Stand dieser Firma umfasst<br />
bemerkenswerte Beispiele aus dem ganzen<br />
Produktionsprogramm, wobei vor allem der<br />
rassige, 2—4püätzig karossierte Sportwagen<br />
allgemeine Bewunderung erregt. Flinkheit<br />
und Wendigkeit sind allen diesen fortschrittlichen<br />
Mathis-Wagen auf den ersten<br />
Blick anzusehen. Daneben lehrt aber die<br />
Erfahrung, dass man es hier auch mit einem<br />
ganz erstaunlich dauerhaften und widerstandsfähigen<br />
Fabrikat zu tun hat. Auf unseren<br />
Strassen verkehren Hunderte von<br />
Mathis-Wagen fast unbekannten Herstellungsdatums,<br />
die dem Urteil ihrer Besitzer<br />
nach «einfach nicht umzubringen sind».<br />
Solche Zeugnisse sind es, welche die Beliebtheit<br />
der Marke von Jahr zu Jahr noch<br />
steigern.<br />
Der Grundsatz der Mathis-Konstrukteure,<br />
alles überflüssige Gewicht strengstens zu<br />
vermeiden und alle Anstrengungen auf die<br />
li.uS liWO —<br />
bestmögliche Durchbildung der wesent- düng ausgerüsteten Nash-Motoren kerne<br />
liehen Organe zu richten, kommt bei allen Spur von Klopfneigung.<br />
Modellen klar zur Geltung. In vielen Kon- Die Grössenabmessungen der neuen Typen<br />
struktionsgebieten ist Mathis dabei dem können ebenfalls als sehr glücklich gewählt<br />
Durchschnitts-Automobilbau bedeutend vor- bezeichnet werden. Die diesbezüglichen<br />
aus. So finden wir z. B. hier im Leicht- Hauptdaten sind folgende: Nash «Single<br />
wagenbau zum erstenmal serienmässig Bat- Six»- Zylinderinhalt 3255 cem, 16,6 Steuer-*<br />
teriezündung angewandt und als Hinter- PS, 59 Brems-PS; «Twin Ignition Six»: Zy-<<br />
achsantrieb eine Winkeübertragung mit lindermhalt 3900 cem, 19 Steuer-PS, 80<br />
Hypoidverzahnung. Bei einer der Typen Brems-PS, «Twin Ignition Eight»: 4808 cem^<br />
wird sogar das Getriebe mit zwei geräusch- 24,52 Steuer-PS, 100 Brems-PS. Die bei-«<br />
losen Gängen gebaut, so dass man hier den Sechszylindermotoren sind dabei seiteigentlich<br />
alle Vorzüge des modernen gros- lieh gesteuert, während der Achtzylinder<br />
sen Luxuswagens vereint findet.<br />
hängende Ventile aufweist. Alle Chassis be-t<br />
Das gegenwärtige Produktionsprogramm sitzen drei Gänge, mechanische Vierrad-><br />
enthält zwei Vierzylinder und einen Sechs- bremsen und Halbelliptikfederung.<br />
zylinder, deren allgemeiner Aufbau aller-<br />
Marmnn<br />
dings schon gut bekannt ist. Bei den Vierm<<br />
m u<br />
"<br />
n *<br />
Seit mehr als drei<br />
zylinderwagen handelt es sich um die Typen<br />
Jahren hat sich diesd<br />
QM (72 X 100 mm Bohrung und Hub) und fc rr0SSö amerikanische Firma auf den Bau<br />
MY (60 X 105 mm), von denen die erste sei- von Achtzylinderwagen spezialisiert, wobei<br />
nerzeit innert 30 Tagen mit plombiertem es lhr deutliches Betreben war, diesen idea-.<br />
len<br />
Motor die berühmten 30 000 km zurück-<br />
T yP auch den niedriger gestellten Rudgelegt<br />
hat. Der Sechszylindertyp «Emysix» ° ets zugänglich zu machen. Die nach diehat<br />
ebenfalls schon verblüffende Proben sei- _ _,-- ~—~ "___-Zr^^^<br />
ner Leistungsfähigkeit abgelegt, z. B. da- """ • ——-%5^^^^^^ÜT*V<br />
durch, dass er im letzten Jahr während 24 _—'Av^^^~^^3^^^^»\<br />
Stunden eine Durchschnittsgeschwindigkeit
N»26 - <strong>1930</strong> SDTOMOB1L-REVUE<br />
die ihr Fahrzeug ausschliesslich als Verkehrsmittel<br />
zu verwenden genötigt sind.<br />
Zu allem hinzu erhält man aber noch eine<br />
selten schöne und praktische Ausführung<br />
der Karosserie. Die ausgestellten Marmon-<br />
Wagen scheinen sich an Reinheit der Linienführung<br />
und vollendeter Eleganz ge-><br />
genseitig überbieten zu wollen.<br />
Ihre zu versteuernden Motorleistungen<br />
betragen 18, 25 und 26 PS. Auch mit dieser<br />
Klassierung haben die Marmon-Ingenieure<br />
einen guten Griff getan. Durch die reichliche<br />
Bemessung der Motoren wurden diese<br />
auch für angestrengtesten Alltagbetrieb unempfindlich<br />
und praktisch unabnützbar.<br />
Der Besuch des Marmon-Standes ist ein<br />
Ding, das man sich als Automobilist und<br />
als Techniker unbedingt schuldet.<br />
Peugeot.<br />
Diese Marke gehört zu den bekanntesten<br />
Frankreichs, sowohl was ihre langjährige<br />
Bewährung wie die Güte ihrer vielseitigen<br />
Produktion anbelangt. Schon anlässlich<br />
des Pariser Salons hatten wir Gelegenheit,<br />
auf den Erfolg hinzuweisen, den das kleine<br />
neue 6-PS-Modell Nr. 201, ein. kleines mechanisches<br />
Wunder, erzielte. Die Sauberkeit<br />
und Konsequenz der Technik auch an<br />
den übrigen Modellen fordert unerbittlich<br />
zu eingehenderer Betrachtung auf. Wir finden<br />
da die ganze Reihe der Vier- -und Sechszylinder<br />
von 5—12 PS, mit Ventil- und<br />
Schiebersteuerung.<br />
Ventilator, Dynamo und Wasserpumpenantrleb des<br />
kleinen Peugeot^Motors.<br />
Die neue Type 201 ist durch drei Modelle<br />
vertreten: ein Cabriolet, eine Conduite Interieure<br />
und einen Lieferwagen. Eine Probefahrt<br />
lehrt, dass das oft angewandte Schlagwort<br />
vom «Zwerg im Aussehen, aber Riesen<br />
in der Leistung! hier tatsächlich angebracht<br />
ist. Hervorgehoben sei, dass der<br />
kleine Vierzylindermotor eine Wasserpumpe<br />
besitzt und deshalb gegen Ueberhit-<br />
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kleinen Gang gefeit ist Alle Organe des<br />
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Motors sind musterhaft zugänglich ange- __^___ rami ,<br />
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hafte, geschlossene Karosserie mit auf- ;,_ % . u> , , „_ Jg3***?j?3S£#*.Ä ,-. "** • •.-? •HBP^S^fe'<br />
klappbarem Dach zu sehen, wobei sowohl ^g« * • "•.*>**• £^$?*'I.Jf*<br />
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die Linienführung wie die Ausarbeitung fc^^jt,', ••».. ',$ %*'; • '" " ' '"•' > ' t ~r'' * * jjrjwflllmt^*-- •*^MfeM&<br />
selbst beim Fachmann Aufsehen, erregen, s£^-*^A».'"- 4 ' - V-«?" '" "^ ^lifHIfc' "" **ffi«IKffir<br />
Sternfahrt-Resultate. (£$£& "".f /** , „.< » - M B ! ~4SP1<br />
Der InterclubWettbewerb. ®'»i&~*ffl ~ .•:*«: ^-V)";.. ^J 4** .'I ^PHwraT' 4 " 4?' *<br />
Die Resultate der einzelnen Clubs sind ?$&'&*. *s.- % *- f * * * •*«--«*" TL "*• • A^aflmK ^5 ' **i -*<br />
noch nicht ausgerechnet» Feststeht, dass die • {•WSSäfr- "'^ 3'^', '• «fe*^ fl» *# W ^Ss^tMÄ Je • *A '<br />
Sektion Bern allen andern Sektionen weit' " 'ff *•*"«" '• «* '• W 1 t m<br />
> \\ H f H "" J'*<br />
überlegen war. Der Wanderbecher geht da- -\>$ t ? t -\ auf Re0> bel te ex. aega0 den ersten R Rechts . Hm. Theflk^ auf Falcao.<br />
und einer im vierten Rang (Ruckstuhl). Die<br />
KnigEt, ebenfalls Erster ex-*ent Aer<br />
Die Resultate der diesjährigen Sternfahrt 30. Niederhäuser A. Solota (Lancia-Lambda), S S I l Präsident der<br />
;." V -i^Ä^^'Hil^JöS* 1 * "• ll IS^^Sf^S?!!?<br />
12. Forbrich J., Luzern (Farman), 8,41 Strafp. ll4^^»0'^Ä-4* J?*'•/'- • • > ' ^I^*'iiSnÄ£%* :VJ IPSsTrl* • '-'H "5<br />
13. Wyss J.. & Cie., Bern (Pontiac), 8,52 Strafe.<br />
14. ex aequo: Huber W. Ed., Bern (Fiat), 8.74 Stp.<br />
l^ülr^^rSi&<br />
*f ~f • Ä- ''oNf^'MlnHK^ '^1 " ^;J:: 1j * 111« 0<br />
t ^*M ^?^i
REVUE AUTOMOBILE <strong>1930</strong> — N° 26<br />
Um mit dem<br />
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der Sicherheits - Einrichtung<br />
Schweizerisches Patent 137 369<br />
und ausländische Patent«<br />
— €$ tut mir UtO, ©oftor, iä) t>ahe gar<br />
feine 3eit, Öiefe ^uöftettung 3U befugen.<br />
N» 28<br />
äff<br />
BERN, 24. März <strong>1930</strong><br />
W» 26<br />
II. Blatt<br />
BERN. 24. März 1Q30<br />
Von Stand zu Stand<br />
Minerva.<br />
Das prachtvolle neue Achtzylinderchassis,<br />
das in polierter Ausstellungsausführung<br />
neben karossierten Sechszylindermodellen<br />
zu sehen ist, stellt eine der Sensationen des<br />
diesjährigen Salons dar. Die Minerva-<br />
Konstruktionen galten seit jeher als ungemein<br />
sauber und gesund. Im vorliegenden<br />
neuesten Fall haben sich die belgischen<br />
Werke noch selbst übertroffen. Allein schon<br />
der Motor mit den zum grössten Teil versenkt,<br />
aber doch ausgezeichnet zugänglich<br />
eingebauten Nebenapparaten stellt ein<br />
Meisterstück dar. Man beachte sodann die<br />
einfache, fast als selbstverständlich anmutende<br />
Anordnung und Ausführung der<br />
Uebertragungsorgane, den robusten, aber<br />
dennoch leichten Bau des Chassis, die klassische<br />
Hinterachsabfederung mit Halbelliptikfedern<br />
und Stabilisator. Der Motor<br />
ist übrigens wie alle Minerva-Motoren ein<br />
Schiebermotor der weltbekannten Knight-<br />
Type, die ihre absolute Zuverläsigkeit und<br />
Unempfindlichkeit seit Jahren erwiesen<br />
hat. Da somit auch die letzte Geräuschursache<br />
wegfällt und in Anbetracht der<br />
grossen Dauerhaftigkeit eines Schiebermotors<br />
eignet sich das vorliegende Achtzylinderchassis<br />
hervorragend für Luxuszwecke.<br />
Die oben erwähnten andern Modelle zeigen<br />
ebenfalls alle Kennzeichen der fast sprichwörtlichen<br />
Minerva-Qualitätsarbeit.<br />
Maybach.<br />
Der Maybach 12 ist das neueste der in<br />
jeder Beziehung über den Durchschnitt weit<br />
hinausragenden Produkte der Friedrichshafener<br />
Werke. Der kürzlich verstorbene<br />
Leiter dieses berühmten Hauses, das auch<br />
in der Laienwelt durch seine Zeppelinmotoren<br />
allgemein bekannt geworden ist,<br />
war einer der Pioniere und Erfinder des<br />
Explosionsmotors. Die Meisterhaftigkeit,<br />
mit der man am Maybach 12 jedes Detail<br />
behandelt findet, hat deshalb ihre guten<br />
Gründe.<br />
Um hier<br />
wenigstens die wichtigsten<br />
Das au spuffgeheizte Ansaugrohr<br />
des 8 Zylinder<br />
Minerva-Motors<br />
Punkte dieses aussergewöhnlichen Wagens<br />
berühren zu können, müssen wir uns<br />
ganz kurz fassen: Die Hauptmerkmale<br />
des Motors: zwei in V-Stellung nebeneinander<br />
aufgebaute Sechszylinderreihen aus<br />
Leichtmetallguss, in die Laufbüchsen aus<br />
Grauguss eingepresst sind. Eylinderausmasse<br />
86X100 mm, Gesamtzylinderinhalt<br />
6922 ccm, Bremsleistung des Motors<br />
150 PS. Je zwei Pleuelstangen gegenüberliegender<br />
Zylinder greifen am gleichen<br />
Kurbelzapfen an. Ventileinbau hängend,<br />
Ventilbetätigung durch Stossstangen und<br />
Kipphebel. Druckumlauf-Oelpumpe von der<br />
Nockenwelle angetrieben, bruchsichere Verlegung<br />
aller Oelleitungen. Nebenantriebe<br />
durch geräuschlose schrägverzahnte Zahnräder.<br />
Torsionsschwingungsdämpfer im<br />
Kühlluftstrom. Dreipunktlagerung des Motors<br />
in Gummimuffen. Je ein Verteiler für<br />
jeden Zylinderblock, je ein Solex-Doppelvergaser<br />
für jede Zylinderreihe. Kurbelgehäuseentlüftung<br />
mit teilweiser Frischluftzuleitung<br />
zum Vergaser durch das Kurbelgehäuse,<br />
Gemischvorwärmung durch Auspuffgase,<br />
Brennstofförderung durch Unterdruckapparat<br />
und Taumelscheiben-Pumpe.<br />
Kraftübertragung durch trocken arbeitende<br />
Einscheibenkupplung, ausserdem —<br />
Chassis des neuen Zwölfzylinder-Maybach-Wagens.<br />
dies bei Maybach besonders beachtenswert<br />
— ein normales Dreiganggetriebe<br />
in Verbindung mit dem bekannten<br />
Schnellganggetriebe. Der Schnellgang<br />
wird dabei auf pneumatischem Wege<br />
| durch einen kleinen Hebel am Lenkrad eingerückt.<br />
Doppelte Ritzellagerung, Schubaufnahme<br />
durch ein Kardanrohr, Halbelliptikfedern<br />
mit hydraulischen Stossdämpfern,<br />
tieferer Rahmen, mechanische<br />
Vierradbremsen und viele andere Details<br />
wären noch zu nennen. Im Schnellgang<br />
150 km/Std. Endgeschwindigkeit, im direkten<br />
Getriebegang ein Beschleunigungsvermögen,<br />
das fast alle Alpenstrassen schaltungsfrei<br />
befahren lässt, dies sind die Fahreigenschaften<br />
des neuen Maybach 12, der<br />
auch karosserietechnisch ein Spitzenpro-,<br />
dukt darstellt.<br />
Horch.<br />
Der Horch-Stand bietet einen der Glanz--<br />
punkte der Schau. Neben dem schon vom<br />
letzten Jahr her bekannten Achtzylinder-,<br />
wagen zieht ein neuer «Horch 8 in Sonderausführung»<br />
das Interesse auf sich. Dieser<br />
Typ unterscheidet sich vom gewöhnlichen<br />
durch eine Reihe konstruktiver Neuerung<br />
gen sowie durch vollständig neu entworfene<br />
Karosserien. Beide Typen werden<br />
nebeneinander hergestellt. — Während der.<br />
Motor des neuen Horch 8 bis auf einige De-><br />
tails der gleiche geblieben ist, hat das Fahr-:<br />
gesteil u. a. folgende Aenderungen erfahren:<br />
Niederrahmenkonstruktion mit Ver-:<br />
legung der Federn (aus Chromvanadium-!<br />
stahl) an die Aussenseite der Rahmenträger<br />
sowie grösserer Abstand der Federn<br />
voneinander, grössere Spurweite vorn und<br />
hinten, höheres Rahmenprofil, kräftige X-.<br />
förmige Mitteltraverse. Der Wert dieser<br />
Aenderungen besteht in noch wieder ver-:<br />
besserter Strassen-, speziell Kurvenlage,<br />
somit erhöhter Fahrsicherheit. Ferner hat<br />
der Wagen eine neue Lenkung mit paten-.<br />
tiertem Lenkungsstossdämpfer und einen,<br />
auf 100 Liter vergrösserten Tank erhalten,«<br />
während Kuppelung, Getriebe, Hinterachse^,<br />
Zentraldruckschmierung, Saugluftbremse'<br />
keiner wesentlichen Aenderungen bedurf-.<br />
ten. Zu den äusserlich sichtbaren Verfeme^<br />
rungen gehören: neues Kühlerzeichen (Kugel<br />
mit kleinen Flügeln), grössere Scheinwerfer,<br />
vordere Rahmenverkleidung (aus<br />
einem Stück gefertigt), dreifach ausgeführte<br />
mächtige Stossstange, Räder mit<br />
grossen Radkappen sowie zahlreiche Verfeinerungen<br />
der Hauben-, Schutzblech- und.<br />
Karosserielinienführung.<br />
Ausser der Pullman-Limousine wird die<br />
Sonderausführung des Horch 8 auch als<br />
6—7sitziges Phaethon gebaut, ferner mit<br />
Spezialkarosserie als 4—5sitziges Sportkabriolett<br />
(2 Türen, 2 Fenster), als 4 bis!<br />
ösitziges Sedan-Kabriolett (4 Türen, 4 Fen-J<br />
(Fortsetzung siehe Seite 14)<br />
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Diese Firma hat sich auf den Bau von<br />
Cabriolets spezialisiert. Auf ihrem Stand<br />
sehen wir zwei dieser eleganten und durchaus<br />
zweckmässigen Cabriolets auf Chassis<br />
Amilcar 8 Zyl. und Bugatti 5 1 8 Zyl.<br />
Als interessante Einzelheit erweist sich<br />
die schöne Aussicht aus den Wagen, trotz<br />
der sehr nieder gehaltenen Karosserie. Die<br />
vordem Windschutzscheibenstützen sind<br />
aus Metall und so schmal gehalten, dass die<br />
Aussicht und die Fahrsicherheit nicht im<br />
geringsten beeinträchtigt werden.<br />
Das Verdeck kann von einer Person ohne<br />
Kraftaufwand in einer halben Minute geöffnet<br />
oder geschlossen werden. Bei geöffnetem<br />
Cabriolet verläuft die Linie des Verdeckes<br />
schön mit der Linie der Karosserie.<br />
Das 2—4plätzige Cabriolet auf dem Amilcar-Achtzylinder-Chassis<br />
ist schwarz mit<br />
grauen Leisten und grauem Verdeck, der<br />
Innenausschlag aus hellrotem Leder. Die<br />
Beschläge sind verchromt. Ein geräumiger<br />
Koffer hinten verleiht dem Wagen ein schönes<br />
Aussehen.<br />
Das Ideal des Herrenfahrers dürfte das<br />
4-5plätzige Sportcabriolet auf dem Bugatti-<br />
Achtzylinder darstellen. Dieses Cabriolet<br />
bietet eine Transformationsmöglichkeit, die<br />
jedem Sportsmann einleuchten wird, können<br />
doch nämlich mit Leichtigkeit die<br />
schweren Cabriolettüren durch leichte<br />
Sporttüren ausgewechselt werden. Dadurch<br />
besitzt man dann den schönsten offenen<br />
Sportwagen für den Sommer.<br />
Pirelli.<br />
Neben Luftreifen für alle Motorfahrzeuggattungen<br />
und -grössen, vom Leichtmotorrad<br />
bis zum schweren Lastwagen, finden<br />
wir auf dem Stand dieser altbekannten<br />
italienischen Fabrik eine Spezialität, den<br />
«Pneumatico»-Vollgummireifen. Es handelt<br />
sich dabei um einen Vollgummireifen für<br />
Lastwagen, der jedoch im Innern eine<br />
durchlaufende Luftkammer aufweist. Mit<br />
dieser seit Jahren bewährten Anordnung<br />
werden praktisch in vielen Fällen die<br />
Vorteile des Luftreifens, seine grosse Elastizität<br />
und sein Stoss-Absorptionsvermögen<br />
mit denen des Luftreifens, vor allem dessen<br />
Unempfindlichkeit gegenüber Verletzungen,<br />
vereinigt. Da die Luftkammer im innersten<br />
Teil der Reifen angeordnet ist und also erst<br />
nach beinahe vollständiger Abnützung der<br />
mehrere Zentimeter starken Vollgummischicht<br />
blossgelegt wird, ist die Lebensdauer<br />
der «Pneumaticoö-Bandagen ausserordentlich<br />
hoch.<br />
Die Pirelli-Luftreifen für Personenwagen<br />
und Lastwagen zeichnen sich durch guten<br />
Gleitschutz aus, ganz abgesehen davon, dass<br />
sie auch, da für die schlechten italienischen<br />
Strassen berechnet, eine ungewöhnliche<br />
Dauerhaftigkeit aufweisen.<br />
Sim.<br />
Wenn dieser Stand schon hauptsächlich<br />
auf den Techniker und Reparaturfachmann<br />
eingestellt ist, so bietet er andererseits doch<br />
vieles, das auch den gewöhnlichen Automobilisten<br />
interessieren dürfte. Der Werdegang<br />
der weltbekannten «Simdural»-Kolben,<br />
Ventile, Kolbenringe und andern Spezialitäten<br />
der «Sim» erlaubt manchen tiefern<br />
Einblick in die Geheimnisse des Motorenbaues<br />
und fördert das Verständnis mit<br />
der Seele des Automobils.<br />
Beim Aufbau des «Simdural»~Kolbens<br />
ging man vom Grundgedanken aus, das<br />
Einbauspiel möglichst gering zu halten.<br />
Erreicht wurde das durch Anwendung einer<br />
besonderen, eben der «Simdural»-Leichtmetallegierung<br />
und durch eine sogenannte<br />
«Faltung» des Kolbenmantels, die dem Kolben<br />
Elastizität verleiht ohne ihn zu schwächen.<br />
Dank des minimalen Einbauspieles<br />
laufen die «Simdurak-Kolben auch bei kaltem<br />
Motor vollkommen geräuschlos und mit<br />
vorzüglicher Abdichtung. Da aber andererseits<br />
das Metall sich beim Warmwerden nur<br />
wenig ausdehnt und die Faltung des Kolbenmantels<br />
eine gewisse Nachgiebigkeit besitzt,<br />
sind Klemmungen bei heissem Motor<br />
trotzdem ausgeschlossen.<br />
Die Ventile zeichnen sich durch überaus<br />
hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber allen<br />
vorkommenden Beanspruchungen aus.<br />
Diese ihre Eigenschaft ist z. T. auf das verwandte<br />
Material, hochwertigen, legierten<br />
Stahl, z, T. auf das Herstellungsverfahren<br />
zurückzuführen. Bei der Herstellung erhalten<br />
die Ventile ihre Rohform in einem<br />
einzigen Arbeitsvorgang durch Pressen in<br />
ein Gesenk. Abgesehen, dass dadurch an<br />
Nacharbeit ausserordentlich gespart werden<br />
kann, bietet dieses Verfahren den grossen<br />
Vorteil, dass das Materialgefüge gewissermassen<br />
verdichtet und in seiner Festigkeit<br />
erhöht wird, im Gegensatz, zu Drehverfahren,<br />
bei dem oft die Hauptfasern auf Kosten<br />
der Festigkeit durchschnitten werden.<br />
Auch die Kolbenringe werden von der<br />
«Sim> nach Spezialverfahren hergestellt, die<br />
höchste Gewähr für rationelle und qualitativ<br />
hochstehende Produktion bieten.<br />
Einen untrüglichen Beweis für die Güte<br />
der <br />
unserem Land ebenfalls nicht mehr unbekannt<br />
ist. Als besonders praktisches Zube-t<br />
hör muss ein Suchscheinwerfer mit Fern-«<br />
betätigung durch biegsames Kabel bezeich-r<br />
net werden. Sicher findet diese Neuerungrasch<br />
Eingang. Schliesslich sei auf die<br />
sauber ausgeführten, gut sichtbaren «Duo»-<br />
Richtungsanzeiger hingewiesen.<br />
Shell,<br />
An ästhetisch-künstlerischer Aufmachung<br />
dürfte dieser Stand kaum zu übertreffen<br />
sein. Eine silbergraue, unaufdringliche<br />
Wand, einige Nischen mit den weltberühmt<br />
ten Shell-Oelen und ein paar sachliche Mitteilungen,<br />
die auf die mit Shell-Benzin und<br />
Shell-Oel erzielten Rennerfolge hinweisen<br />
— das ist alles, und doch fühlt man sich:<br />
von diesem Stand unwillkürlich in den'<br />
Bann gezogen.<br />
Bei dem anerkannten hohen Wert der<br />
Shell-Erzeugnisse wäre jede andere Art der<br />
Reklame ja auch überflüssig gewesen. Sei-»<br />
nem Herkommen nach eignet sich Shell-»<br />
Benzin für die modernen hochkomprimie-»<br />
renden Motoren ganz besonders. Es ist aus-»<br />
giebig, weil von hohem Kaloriengehalt, und<br />
dank seiner chemischen Zusammensetzung<br />
sozusagen «von Natur aus» sehr klopffest.<br />
Shell-Oel, besonders das weltberühmt«<br />
«Golden Shell», entspricht mit seiner hohen<br />
Schmierkraft den schwersten Anforderungen.<br />
Nicht umsonst wird es von vielen<br />
Rennfahrern und Fliegern bevorzugt.<br />
Bei alledem kommt dem Verbraucher dia<br />
Riesenorganisation der Shell in ungewohnt<br />
Mixtrol.<br />
Am Stand 210bis sieht man aus einem*<br />
schwebenden Herz das blutrote Mixtrol unaufhörlich<br />
in den Brennstoffbehälter eines<br />
Motors fliessen. Treffend wird so veranschaulicht,<br />
wie dieses besondere, unverbrennbare<br />
Oel dem Brennstoff beigemischt<br />
wird. Dabei genügen schon ganz kleine<br />
Mengen. Am Stand ist sogar eine hübsch 1<br />
verpackte Probe dieses Oberschmiermittels<br />
zu haben, die jeder in die Tasche stecken)<br />
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Die Sparsamkeit im Betrieb ist erstaunlich, der niedrige Brennstoffverbrauch<br />
bei der relativ grossen Motorstärke ist bemerkenswert.<br />
Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit des Hudson 8 gestatten<br />
ihm tagelanges Fahren im 100 km-Tempo, ohne geringsten<br />
Schaden zu nehmen.<br />
In diesen und noch anderen Eigenschaften stellt Hudson 8 einen<br />
neuen Wertbegriff des modernen Autos auf, und dies zu einem<br />
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12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N" 26<br />
Von Stand zu Stand<br />
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£ann und doch für 50 Liter Brennstoff ausreicht.<br />
Der altarmässige Aufbau des Standes der<br />
Mixtrol Agency, Zürich, ist künstlerisch gut<br />
gelungen und orientiert mit Bild und Schrift<br />
über die nicht zu unterschätzende Bedeutung<br />
der sogenannten Obenschmierung bzw.<br />
das wirksame Obenschmiermittel Mixtrol,<br />
das sich bereits in ca. 40 Ländern glänzend<br />
bewährt hat.<br />
Esso.<br />
Um mit der enormen Entwicklung der<br />
Äutomobilindustrie Schritt zu halten, ist<br />
von der Standard-Mineralölprodukte AG.<br />
ein Betriebsstoff auf den Schweizer Markt<br />
gebracht worden, der den Bedürfnissen dei<br />
heutigen Automobilindustrie in jeder Weise<br />
entspricht.<br />
Dieser Betriebsstoff, der «Esso» genannt<br />
wird, weist zahlreiche vorteilhafte Eigenschaften<br />
auf, die sich dem Automobilisten<br />
u. a. in folgender Weise zeigen:<br />
Bei Verwendung von «Esso> wird das<br />
Fahren gegenüber der Verwendung von<br />
Benzin angenehmer und weicher, denn zur<br />
Erreichung einer gewünschten Beschleunigung<br />
braucht man das Gaspedal und den<br />
Zündhebel nicht mit besonderer Finesse zu<br />
betätigen; die Explosionswirkung ist weich<br />
und dennoch stark. Dieser Vorteil von<br />
«Esso» tritt besonders voll in Erscheinung<br />
bei dem modernen Hochleistungsmotor, bei<br />
dem durch die hohe Kompression ein kompressionsfester<br />
Betriebsstoff bedingt wird.<br />
«Esso» lässt sich also in jedem Motor verwenden,<br />
der mit gewöhnlichen Betriebsstoffen<br />
einigermassen normal funktioniert.<br />
International.<br />
Die Traktoren dieser Marke sind bei uns<br />
seit vielen Jahren verbreitet und auch die<br />
Lastwagen bürgern sich immer mehr ein.<br />
Von beiden Fahrzeugarten finden wir auf<br />
dem Stand in der Vorhalle des Salons mehrere<br />
Typen vertreten. Allen gemeinsam ist<br />
ein sehr auf Zweckmässigkeit eingestellter,<br />
robuster Aufbau und ein« überaus geschickte<br />
Materialausnützung.<br />
Dem Bau des International-Traktor gingen<br />
gründliche, sich über das «nnze Verwendungsgebiet<br />
erstreckend« Stadien TOTaus,<br />
die hauptsächlich über die notwendig«<br />
Motorleistung und das geeignetste Traktorgewicht<br />
Aufschluss zu geben hatten. Ungünstige<br />
Erfahrungen mit andern Traktoren<br />
waren vielfach auf zu grosse Bescheidenheit<br />
in der Wahl dieser beiden Werte<br />
zurückzuführen. Gewicht und Motorleistung<br />
des Internati onal-Traktors wurden<br />
dann so gross gewählt, dass praktisch den<br />
höchsten vorkommenden Anforderungen<br />
noch mit Leichtigkeit genügt werden kann.<br />
Trotzdem wird der Betrieb durch diese<br />
Ueberdimensionierung nicht verteuert. Der<br />
Motor arbeitet mit billigem Petroleum. Sein<br />
Verbrauch verläuft dabei in engen Grenzen<br />
proportional zur geforderten Motorleistung.<br />
Aus der robusten Bauart ergibt sich ausserdem<br />
eine grosse Dauerhaftigkeit, die sich<br />
ihrerseits in niedriger Amortisationsquote<br />
auswirkt.<br />
Der International-Traktor wird in zwei<br />
Typen hergestellt, als Industrie- und als<br />
Landwirtschaftstraktor. Beide Typen sind<br />
auf dem Stand vertreten.<br />
Von den weiteren Ausstellungsobjekten<br />
interessiert vor allem der grosse International-Lastwagentyp<br />
SF 46 für 3 Tonnen<br />
Nutzlast, sowie der Typ International Special<br />
mit 6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgängen,<br />
der die Beweglichkeit eines Personenwagens<br />
mit der Tragfähigkeit eines l 1 /^-<br />
Tonnen-Lastwagens vereint.<br />
+ GF +Simplex-Räder.<br />
Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
sind Hauptbedingungen für gute Nutzfahrzeuge.<br />
Während bis vor einigen Jahren<br />
alle Schwerlastwagen mit Vollgummibereifung<br />
ausgerüstet waren, verkehren heute<br />
auf unseren Strassen fast nur noch Fahrzeuge<br />
auf Pneumatikreifen, deren Leistungen<br />
bedeutend gesteigert sind.<br />
Diese Entwicklung setzte besonders stark<br />
ein, als die AG der Eisen- und Stahlwerke<br />
vorm. Georg Fischer in Schaffhausen das<br />
+ GF + Simplex-Rad auf den Markt<br />
brachte. Seine bekannten Vorzüge, wie<br />
leichte Montage und Demontage, Betriebssicherheit,<br />
Reifenschonung, erlaubten, die<br />
Vorteile der Luftbereifung voll auszunützen.<br />
Diese Ueberlegenheit andern Radkonstruktionen<br />
gegenüber wurde Ton den Fachleuten<br />
bald erkannt, so dass sie bei Umbauten<br />
auf Luftbereifung und bei Neukonstruktionen<br />
+ GF + Simplex-Räder bevorzugten.<br />
Anlässlich der diesjährigen AutomobQ-<br />
Ansstelhing in Genf werden wieder die modernsten<br />
Fahrzeuge der Firmen wie Saurer,<br />
Berna etc. auf + GF + Simplex-Rädern<br />
zur Schau gebracht. Auch die Reifen und<br />
Zubehörindustrie, soweit sie an dieser Ausstellung<br />
teilnimmt, wird einige ihrer Erzeugnisse<br />
in Verbindung mit ;+• GF + Simplex-Rädern<br />
zeigen.<br />
Zenith.<br />
Die die ganze Welt umspannende Zenith-<br />
Organisation hat bis jetzt rund 11 Millionen<br />
Zenith-Vergaser abgesetzt. Eines deutlicheren<br />
Beweises für die Güte dieser Vergaser<br />
bedarf es deshalb kaum. Dennoch<br />
ist man gewöhnt, alljährlich am Genfer<br />
Salon auf dem Zenith-Stand Neukonstruktionen<br />
anzutreffen, welche die vorhergehenden<br />
immer an Wert noch überbieten.<br />
Das jetzt soeben herausgekommene Modell<br />
U stellt jedoc*h unzweifelhaft den grössten<br />
Fortschritt seit vielen Jahren dar. Hier<br />
zum Beispiel einige seiner Eigenschaften:<br />
Der Vergaser lässt sich innerhalb fünf<br />
Stoppuhr-Sekunden ohne jedes Werkzeug<br />
soweit zerlegen, dass alle Düsen, der<br />
Schwimmer, das Schwimmerventil und die<br />
Schwimmerkammer vollständig freiliegen.<br />
Die Düsen selbst sind ebenfalls ohne Anwendung<br />
eines fremden Werkzeuges demonstrierbar:<br />
Man nimmt einfach die<br />
Flügelmutter zu Hilfe, die vorher den Vergaserunterteil<br />
an Ort und Stelle festgehalten<br />
hat; sie weist sowohl eine Sechskantöffnung<br />
wie einen Vierkantansatz auf, die genau in<br />
die betreffenden Düsen-Abschlussteile passen.<br />
Der Vergaser ist weiter mit einer besonderen<br />
Startvorrichtung ausgerüstet, bei<br />
welcher eine separate Düse, die sonst nicht<br />
im Betrieb steht, ein genau bemessenes Zusatzquantum<br />
Benzin abgibt und damit das<br />
Gasgemisch um einen genau bestimmten<br />
und immer gleichbleibenden Betrag bereichert.<br />
Andere wertvolle neue Eigenschaften des<br />
Vergasers, Type U sind der absolute Synchronismus<br />
zwischen Pedalbewegung und<br />
Motorleistung, sowie der niedrige, immer<br />
mit der erforderlichen Leistung proportionelle<br />
Brennstoffverbrauch.<br />
Rud. Haag, Zürich.<br />
Diese Firma stellt allerlei Weekend-Dfeoweckt<br />
der Koffer-Tisch « Kias-Plr ». Ri Ist<br />
silien aus, die alle Automobilisten interessieren<br />
dürften. Besondere Beachtung er-<br />
das eine komplette Garnitur Ton rier xn-<br />
sammenlegbaren Sitzen und einem Tische«<br />
der aus dem aufgeklappten Koffer und vier<br />
eingesteckten Beinen besteht. Der Koffert<br />
enthält ausserdem noch alles, was zum<br />
Kampieren im Freien notwendig ist, wie<br />
Isolierflaschen, Teller, Besteck usw. Dieses<br />
Tischlein-deck-dich wird in verschiedenen,<br />
Grossen verfertigt; die Ausmasse des klein*<br />
sten Modells (für vier Personen) sind 57 >Q<br />
34 X 13 cm. Ferner bringt die Firma noch!<br />
zusammenlegbare Möbel, die überall mitzu*<br />
nehmen und zu gebrauchen sind. Eine Gar*<br />
nitur für vier Personen (vier Feldstühle<br />
und ein Tisch) hat zusammengelegt nun<br />
einen Platzbedarf von 74 X 14 X 14 cm. Dia<br />
Möbel sind aus Eisen, das rot emailliert ist.<br />
Die Stoffe sind stark und lichtecht.<br />
Vokehi»<br />
Verkehrskonlerenz in Paris. Vom 26. bis<br />
29. März findet in Paris die ordentliche Generalversammlung<br />
des Conseil Central du<br />
Tourisme International statt. Die schweizerischen<br />
Behörden sind an dieser Konferenz<br />
durch den Chef der Polizeiabteilung des eidg.<br />
Justiz- und Polizeidepartements, Dr. Heinrich<br />
Rothmund, vertreten. Da die Zollorgan©<br />
beauftragt sind, das Vorhandensein der Triptyks<br />
usw. zu kontrollieren, werden an dec<br />
Tagung Fragen zur Behandlung kommen, dio<br />
für die Zollverwaltung von Interesse sind«<br />
Der Bundesrat hat deshalb weiter an dio<br />
Konferenz abgeordnet S. Häusermann, Oberzollinspektor<br />
und Stellvertreter des OberzolldiTektors,<br />
und P. Girardin, technischer<br />
Experte der Oberzolldirektion.<br />
Eine vielsagende Statistik aus Paris. Die<br />
Pariser Verkehrspolizei veröffentlicht die<br />
Statistik über die Verkehrsunfälle im Jahre<br />
1929. Dabei ergibt sich die- bemerkenswerte<br />
Tatsache, dass ein sehr grosser Prozentsatz:<br />
der Opfer an Fussgängern selber schuldig<br />
war. Während dem ganzen Jahr wurden 639<br />
Personen tödlich verletzt. 67 Prozent aller,<br />
Opfer waren Fussgänger, 15 Prozerrt Velofahrer<br />
und 18 Prozent Benutzer von allen<br />
möglichen Vehikeln. Zwei Drittel aller verunglückten<br />
Fussgänger •wurden das Opfer<br />
ihrer eigenen UirrorsJcrrtitkeJt Von alled<br />
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Wie im Flugwesen die Hispano-Suiza-<br />
Motoren in ihrer Art unerreicht sind, so<br />
.stellt im Automobilbau der Hispano-Suiza-<br />
Wagen seit Jahren ebenfalls eine ganz einzigartige<br />
Erscheinung dar. Das ausgestellte<br />
grosse Chassis wurde in seinen Grundzügen<br />
«chon bald nach Kriegsende geschaffen.<br />
Trotzdem ist es heute der Durchschnittskonstruktion<br />
immer noch um viele Jahre<br />
voraus. Manche Einzelheiten, sofern sie<br />
nicht unter dem Schutz eines der unzähligen<br />
Patente des Chefkonstrukteurs Birkigt,<br />
eines Schweizers, Standen, haben allerdings<br />
Schule gemacht und sind von andern<br />
übernommen worden. Trotzdem wurde dasßelbe<br />
Resultat in keinem andern Fall erzielt;<br />
ist doch das Hispano-Suiza-Chassis<br />
nicht eine Zusammenstellung guter Einzelheiten,<br />
sondern ein geniales technisches<br />
Kunstwerk, das erst als Ganzes seinen<br />
überragenden Wert besitzt.<br />
Wie seinerzeit Birkigt mit grösstem Erfolg<br />
als erster das Wagnis unternahm, in<br />
serienmässig hergestellten Flug- und Automobilmotoren<br />
Zylinderblöcke aus Aluminiumguss<br />
anzuwenden und in diese Blöcke<br />
Laufbüchsen für die Kolben einzusetzen,<br />
so ist er jetzt auch wieder den andern voraus<br />
zur Anwendung nitrierter Stähle an<br />
den besonders hoch beanspruchten Stellen<br />
geschritten. Durch die Nitrierung erhalten<br />
die betreffenden Teile, z. B. die Zylinderlaufbahnen,<br />
eine ausserordentliche Härte<br />
und Widerstandsfähigkeit gegen Abnützung.<br />
Praktisch fällt die Abnützung<br />
überhaupt fast ganz dahin. Welch grosser<br />
Wert der Neuerung deshalb beizumessen<br />
ist, vermag jeder Automobilist selbst abzuschätzen.<br />
Das Zentralkomitee des A. C. S.<br />
und der Klausen.<br />
An der letzten Sitzung des Zentralkomitees,<br />
die Samstag den 22. März in Genf stattfand,<br />
wurde u.a. auch die Frage des Klausenrennens<br />
besprochen. Bekanntlich hat das Organisationskomitee<br />
dieser grossen Veranstaltung<br />
bereits die nötigen Schritte unternommen,<br />
um von den Urner Behörden die Bewilligung<br />
für das diesjährige Klausenrennen zu<br />
erhalten. Die Verhandlungen gestalteten sich<br />
ziemlich schwierig, da der Urner Kantonsrat<br />
und die Urner Korporation geradezu drakonische<br />
Bedingungen stellten und 20 Prozent<br />
der Einnahmen und die vollständige Instandstellung<br />
der Strasse verlangten.<br />
Das Zentralkomitee hat nun beschlossen,<br />
den zwei Urner Instanzen zu schreiben und<br />
ihnen mitzuteilen, dass es die äussersten Bedingungen,<br />
die vom Organisationskomitee bereits<br />
angeboten wurden, zu den seinigen<br />
macht und unmöglich darüber hinausgehen<br />
kann. Ausserdem verlangt es, dass die Bedingungen<br />
für drei Jahre festgesetzt werden,<br />
damit man die nötigen Massnahmen jeweils<br />
zur Zeit treffen kann und keine unliebsamen<br />
Ueberraschungen zu gewärtigen hat. Die Urner<br />
Behörden wurden gebeten, innerhalb 15<br />
Tagen zu antworten, ansonst das Zentralkomitee<br />
einen Bericht über die Verhandlungen<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N» 26<br />
veröffentlichen und gleichzeitig mitteilen<br />
wird, dass das Klausenrennen dieses Jahr<br />
abgesagt werden müsse. Es ist bereits die<br />
Möglichkeit in Aussicht genommen, das internationale<br />
Bergrennen der Schweiz auf der<br />
Berninastrasse abzuhalten.<br />
-a-<br />
A. C. S.<br />
A.C.S. SEKTION ZÜRICH. An der ordentlichen<br />
Generalversammlung der Sektion, die am<br />
20. März stattfand, wurde eine scharfe Resolution<br />
gefasst, die eich gegen die milde Behandlung von<br />
Autostrolchen vor Gericht wendet. Unter anderm<br />
heisst es: «Die Zunahme der Autodiebstähle in<br />
letzter Zeit, und zwar in einer Grosszahl der<br />
Fälle durch Leute, die überhaupt nicht im Besitze<br />
einer Führerbewilligung sind, bedeutet, abgesehen<br />
von dem schweren Vennögensschaden. der dem Eigentümer<br />
fast regebnässig zugefügt wird, eine ganz<br />
unverantwortliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.»<br />
Die Generalversammlung hat denn auch<br />
den Vorstand der Sektion beauftragt unverzüglich<br />
dem Kantonsrat eine Initiative einzureichen, wonaoh<br />
im zürcherisehen Strafgesetzbuch das Deäikt<br />
der Strolchenfahrt definiert und mit schweren<br />
Strafen, nicht blossen Bussen, bedroht werden soll.<br />
Nähere Mitteilungen folgen in der nächsten Nummer.<br />
T. C. S.<br />
AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL DES<br />
T. C.S. Der Verkehrsfilm in St. Gallen. Die Kommission<br />
der Sektion St. Gallen-Appenzell des T.C.S.<br />
hat keine Kosten gescheut, um auch den Mitgliedern<br />
in der Ostmark den interessanten, unter Mitwirkung<br />
des T. G. S. erstellten<br />
Verkehrsfilm<br />
Dienstag, den 25. März <strong>1930</strong>, abends 8 Uhr, im<br />
grossen Saal des «Schützengarten», St. Gallen, vorzuführen.<br />
Wir möchten erneut auf diese Veranstaltung<br />
hinweisen. Alle Automobilisten sollten durch ihr<br />
Erscheinen das erforderliche Interesse an den wichtigsten<br />
Verkehrsfragen bekunden.<br />
Nur wem alles «schnuppe» ist, bleibt fern !<br />
Polizeilich bewachter Autopark hinter dem<br />
•Schützengarten» (ohne Gebühr).<br />
Das Sekretariat.<br />
Touristikbulletin des A. C. S.<br />
vom 21. März <strong>1930</strong>.<br />
Starke Schneefälle haben die Befahrbarkeit der<br />
Strassen in den Voralpen und im Jura vorübergehend<br />
schwierig gestaltet. Im Mittelland ist die<br />
Lage ohne Aenderung. Mit dem Eintreten der wärmeren<br />
Witterung dürfte die gegenwärtige Schneelage<br />
auf den Strassen in wenigen Tagen geschmolzen<br />
sein. Situation vom 21. März, morgens :<br />
Appenzellerland : Der Schnee ist bereits im<br />
weichen, für einige Tage ist die Mitnahme von<br />
Schneeketten empfohlen, ohne gerade notwendig zu<br />
sein.<br />
Toggenburg: schneefrei. Ricken, Rutschig, Personenwagen<br />
zirkulieren ohne Ketten.<br />
Schwyz: Die wichtigeren Strassenzüg© tragen<br />
stellenweise eine Schneeschicht von 10 bis 20 cm,<br />
momentan ist das Mitnehmen von Ketten notwendig.<br />
Glarnerland : Talstrasse Niederurnen - Linthal<br />
ohne Ketten befahrbar bia Linthal (Schneelage im<br />
oberen Teil zirka 15 cm). Kerenzerberg, echneehart,<br />
Ketten vorläufig notwendig.<br />
Graubünden: Strasse Landcpiart - Dafvos mit<br />
Ketten bis Klosters, Reststück über den Wolfgang<br />
bei 30 cm Neuschnee nicht empfehlenswert. Strasse<br />
Chur-St. Moritz über Lenzerheide-Oberhalbstein.<br />
mit Ketten bis Mühlen. Strasse Tiefencastel-Davos<br />
via Wiesen, 30 cm Neuschnee, unpassierbar (Lawinengefahr).<br />
Albula.strasse, Tiefencastel-Bevers,<br />
aper bis Filisur, schwieriges Fahren, mit Ketten bis<br />
Bergün. Strasse Landeck-S. Moritz ohne Ketten bis<br />
Schuls, weiterhin unpassierbar. Maloja. für einige<br />
Tage unpassierbar (Schneehöhe auf der Passhöhe<br />
1 m). Chur-Arosa, offen bis Langwiese. Strasse<br />
Chur-Disentis-Oberalp, offen bis Rueras, Ketten<br />
ab Flims. Lukmanierstrasse bis Acla (Lawinengefahr).<br />
Gotthard: Wegen starken Schneefalls ist die<br />
Gotthardstrasse auf der Nordseite ab Amsteg ungeeignet;<br />
Südseite mit Ketten ab Airolo befahrbar.<br />
Innerschweiz : Brünig, nur mit Ketten passierbar.<br />
Zufahrt nach Engelberg nur mit Ketten möglich.<br />
Strasse auf den Seelisberf: ab Emmeten unpassierbar.<br />
Berner Oberland: Interlaken-Lauterbrunnen<br />
fast schneefrei. Zweilütschinen-Grindelwald mit<br />
Ketten. Spiez-Adelboden genfadet ohne Ketten<br />
befahrbar. Frutigea-Kandersteg 10 cm Schneehöhe,<br />
Ketten erwünscht. Strasse im Simmental<br />
ohne Ketten fahrbar bis Lenk. Saanenmöser<br />
Uebergang mit Ketten passierbar. Zufahrt nach<br />
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26 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-KEVUfi 15<br />
Kurze Nachrichten vom Salon<br />
Der Besuch<br />
des Salons am Eröffnungstage war sehr bedeutend,<br />
besonders wenn in Betracht gezogen<br />
wird, dass die Ausstellung nur von 16<br />
bis 19 Uhr offen stand. Nicht weniger als<br />
6000 Eintrittskarten wurden abgegeben. Es<br />
wurden 229 Bahnbillette zur Abstempelung<br />
vorgewiesen.<br />
Am Samstag<br />
wurde die Ausstellung von 10000 Personen<br />
besucht, 2200 Bahnbillette wurden abgestempelt.<br />
Am Morgen bemerkte man unter<br />
den Anwesenden auch Herrn Flandin, Handelsminister<br />
von Frankreich, der besonders<br />
den französischen Firmen seine Aufmerksamkeit<br />
schenkte, und den französischen Generalkonsul,<br />
Herrn Aimg Leroy. Ferner befand<br />
sich unter den Besuchern der Direktor der<br />
Alfa Romeo-Werke, Herr Qianferrari Er<br />
war von Ingenieur Janomin begleitet, der bekanntlich<br />
die Pläne der Alfa Romeo-Motoren<br />
entwirft.<br />
Bundespräsident Musy<br />
entbot dem Ständigen Komitee des Automobilsalons<br />
Genf seine Glückwünsche in einem<br />
Telegramm, das lautete: «Gratuliere aufrichtig<br />
zum steigenden Erfolg des Automobilsalons.<br />
Patriotische Glückwünsche den mutigen<br />
Initianten dieser prachtvollen Veranstaltung,<br />
welche Genf die grösste Ehre<br />
macht.»<br />
Ein Missverständnis,<br />
das einer gewissen Komik nicht entbehrt,<br />
passierte kurz vor der Eröffnung. Nach Beendigung<br />
des Banketts im Hotel des Bergues<br />
begaben sich die Eingeladenen in den zur<br />
Verfügung gestellten Martiniwagen zum Bätiment<br />
Electoral, wo das Publikum noch keinen<br />
Eintritt hatte. Auf dem Wege durch die<br />
Stadt wurde die Wagenkolonne durch Zu-<br />
Ausdehnung des Omnibusdienstes in Bern.<br />
Seit letzten Samstag verkehren in Bern<br />
neue Antobuskurse. Ausgangspunkt ist der<br />
Bundesbausplatz und Endziel das Quartier<br />
Brunnadern. Die Linie ist festgelegt: Bundeshausplatz,<br />
alte Stadt, Muristalden, Umweg<br />
nach der Elfenau bis zum Egghölzliweg<br />
und zurück in gleicher Richtung.<br />
Die Wünsche des Schweiz. Hoteliervereins<br />
an die S. B. B. Der Schweiz. Hotelierverein<br />
richtete an die Generaldirektion der S.B.B.<br />
eine Eingabe, in der er von den Bundesbahnen<br />
verschiedene Reiseerleichterungen ver-<br />
fälle des Verkehrs getrennt So kam es, langt. Die Zuschrift fordert Herabsetzung<br />
dass die braven Polizisten, die die Pforten oder Beseitigung der Schnellzugszuschläge,<br />
des Salons wie ein Cerberus bewachten, nur Reduzierung der Transporttaxen für Reisegepäck,<br />
Verlängerung der Gültigkeitsdauer<br />
die Insassen der ersten 14 Wagen in das Gebäude<br />
hineinliessen. Als dann etwas später der achttägigen Qeneralabonnemente oder<br />
der Rest der Kolonne nachfolgte, verweiger-<br />
ihre Abschaffung, Erweiterung der in diesem<br />
te die Polizeimannschaft standhaft den Eintritt,<br />
und es kam sogar zu einem kleinen den Sommer, Einbeziehung des Montags in<br />
Winter ausgegebenen Sportbillette auch auf<br />
Handgemenge, in dessen Verlauf ein Dreh-<br />
dieselben, Neuordnung des Portier- und<br />
Dienstmännerwesens und der Reisebureaus.<br />
Der Pariser Salon <strong>1930</strong>. Für den diesjährigen<br />
Pariser Salon liegen nach der soeben,<br />
bekanntgegebenen Liste rund 230 Meldungen<br />
von französischen-und ausländischen Firmen;<br />
vor. Mit Erstaunen wird auf den schwachen<br />
automat weggeschoben wurde. Erst die Ankunft<br />
von Herrn Ma]or Recordon klärte das<br />
Missverständnis auf. Die Gesellschaft nahm<br />
dann ihren<br />
Rundgang dureb die Motorradausstellung<br />
auf. Natürlich konnten in der kurzen Viertelstunde<br />
nicht alle Stände besichtigt werden.<br />
Herr Rohn begrüsste die sechs technischen<br />
Direktoren der Motosacoche und<br />
Condor sowie den Rennfahrer CerSsole und<br />
Herrn Moser.<br />
Im Eilschritt<br />
ging es darauf durch die- Automobilausstellung.<br />
Der erste Halt galt unserer nationalen<br />
Marke, dann wurde noch vor den Ständen<br />
Rolls-Royce, Delage, Rosengart, Whippet<br />
Aufmarsch der deutschen Automobilindustrie<br />
hingewiesen, von der bis heute- erst ein<br />
Vertreter sich angemeldet hat.<br />
St. Moritzer Automobilwoche <strong>1930</strong>. In Anwesenheit<br />
des Präsidenten der Sektion Qraubünden<br />
des A. C. S., Herrn Cottinelli sowie<br />
des Sekretärs, Herrn Nationalrat Dr. Meuli,<br />
und des Vizepräsidenten der Nationalen<br />
Sportkommission, Herrn A. Töndury, fand<br />
vergangenen Donnerstag in St. Moritz eine<br />
Zusammenkunft von Mitgliedern des Organisationkomitees<br />
der St. Moritzer Automobilwoche<br />
1929 statt. Den Hauptgegenstand der<br />
und Willys-Knight angehalten. Der ZugVerhandlungen bildete der Entscheid über<br />
die Frage, ob die II. Internationale St. Moritzer<br />
Automobil woche <strong>1930</strong> durchgeführt<br />
werden solle, sowie die Bestellung eines engern<br />
Komitees, das die Vorarbeiten an die<br />
Hand zu nehmen und dem eigentlichen Organisationskomitee<br />
konkrete Vorschläge zu<br />
unterbreiten hat Ihm gehören an die Herren<br />
Dr. Amstutz, Hans Bon, P. Conrad,<br />
P. Lareida und C. Troeger; das Präsidium<br />
führte dann zu der Ausstellung des A. C. S.<br />
und der A. I. A., wo Herr Empeyta die ausgestellten<br />
Miniaturmodelle früherer Konstruktionen<br />
erklärte. Im Bureau de Normalisation<br />
gab Herr Megevet die nötigen Aufschlüsse.<br />
Ferner wurde auch der Stand des<br />
T. C S. besucht, dessen Touristikausstellung<br />
grosse Beachtung fand. Dann ging es<br />
weiter zu den Karosserien, wo Ramseyer,<br />
Brichet und Gangloff die Aufmerksamkeit auf<br />
sich lenkten, und von da zu den Lastwagen.<br />
Saurer wurde zuerst besucht, dann Berna<br />
und F.B.W, und von den ausländischen<br />
Marken Rochet-Schneider und Federal. Einige<br />
Minuten wurden noch der Galerie gewidmet,<br />
wo bei Bosch, Scintüla, Shell und<br />
einigen andern kurz angehalten wurde.<br />
MELDUNGEN<br />
liegt in den Händen von Herrn Oberst<br />
H. Bon. Im übrigen wird die Schaffung einer<br />
Genossenschaft für die Durchführung der<br />
Automobilwoche in Erwägung gezogen. Damit<br />
wäre eine Möglichkeit gegeben, das Organisationskomitee<br />
finanziell zu entlasten.<br />
Erinnern wir noch daran, dass die II. Internationale<br />
St. Moritzer Automobilwoche im<br />
Internationalen Sportkalender für die Tage<br />
vom 18.—24. August eingetragen worden ist.<br />
Ir.<br />
Genfer-Salon<br />
Das allgemeine Programm<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15—17.80: Konzert.<br />
19.80: Diner in der Taverne des AussteUnnKspaJastes.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15.30—17.30: Konzert.<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
(Volkstag).<br />
9 Uhr Oeffnung. (Eintritt für Kinder 60 Cts.)<br />
15.30—17.30: Konzert.<br />
19.30: Diner in. der Taverne des Ausstellungspalastes.<br />
20.30: Volksabend mit Konzert. Eintritt 60 Cts.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15.80—17.30: Konzert.<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Dienstag, den 25. März.<br />
Mittwoch, den 26. März.<br />
Donnerstag, den 27. März.<br />
Freitag, den 28. März.<br />
Samstag, den 29. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15.30—17.30: Konzert.<br />
19.30: Diner in der Taverne des Ausstellungspalastes.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
In der Taverne: täglich, von 12.30 bis 14 Uhr<br />
und von 15.80 bis 1730 sowie nachts, wenn die<br />
Ausstellung bis 23 Uhr offen bleibt.<br />
Im Ausstellungspalast und im Bätiment Electoral:<br />
täglich von 15.30 bis 17.30.<br />
Aargau<br />
Barn<br />
Bua<br />
Ben»<br />
Bern<br />
Ben»<br />
Btim<br />
Bttn<br />
Graubtodaa<br />
Twrin<br />
Thargtu<br />
Wudt<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zttrich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Kanton<br />
Sonntag, den 30. März.<br />
Konzerte.<br />
Gesperrte Strassen<br />
Strecke<br />
9 Uhr: Oeffnuns. - •-;•••:•>- .-.-<br />
15.30—17.30: Konzert.<br />
19.30: Diner in der Taverne des Ausstellungspalastes.<br />
20.30—22.30: Konzert.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Landitrasse K IWiimd<br />
sehen Stern<br />
Sineln<br />
BSzbMgrtrane zwlsch.<br />
Pmlken a. Vierlinden<br />
and zwUchen<br />
Steinbruch Barnegghalde<br />
and £f£tn<br />
Henzikcn-Oberdorf:<br />
Itndstrasse H.<br />
Anhbracke tel Buren<br />
a.A.<br />
Btm. Maitenstrute<br />
iwlfChn Fabrikstrasse<br />
und Bühlttrasse<br />
ECnls. EOnlzstrasse<br />
EWlichen WaldeggstrasBoond<br />
Konsam<br />
Küniz.<br />
Beim wangwtiasse<br />
iwlKhen Bümpltiond<br />
Freibuigstxasse<br />
Staatsstrasse In<br />
Laupen<br />
Hmuücerbrücke Ober<br />
die Au* iwbcben<br />
Berp und Kabigen<br />
Bern: Rehbagstr. zwischen<br />
Bottigenstr.<br />
und Moosweg.<br />
Strosse JgtVZixen<br />
dl QQ&rtioo<br />
cwischen Gordola<br />
und Quartino<br />
Staatsstrasse Diesaenhofen>Scblattingen<br />
Strasse iwlachen Koville<br />
and Ohessei<br />
Horttn: »lte Landstr.<br />
iwitchen Oasfabrik<br />
und Bahnübergang<br />
Bubikon: Straise<br />
Hombnchtlkan-<br />
EDti In Wolfturasen<br />
Strasse Unterwetiikon-Oberwetzikon<br />
B8U: Strecke von<br />
" Kirche RflU bU<br />
mm Eütiwald.<br />
Strau* Wald-Laupan.<br />
Hinan: Strasse Thalmfihle-Ottlkon.<br />
Bemerkunsren<br />
Ab 8. Februar iür ca. 6<br />
Wochen gesperrt. Umleltnng<br />
über Eilten.<br />
Gesperrt für Lastwagen<br />
vom 11. März an nnd für<br />
Jeden Verkehr gesperrt<br />
vom 17. März bis 12:<br />
April. Umleitungen über<br />
Hanenstein-Olten-<br />
Aarau-Baden, respektiv<br />
Leibstadt-Dättingeu.<br />
Gänzlich gesperrt ab 18;<br />
März für ca. 3 Monate.<br />
Umleitung des Nord-<br />
Südverkehrs durch Suhren-<br />
and Seetal.<br />
Für Laitwagen aber 8 Tonnen<br />
bis auf weiteres gesperrt.<br />
Für durchgehenden Fahrreugverkenr<br />
getpirrti<br />
Geiperrt. Darchjitnprrw<br />
kehr Fischermatteli-Körüz<br />
Umleit. über Waldegg-<br />
nnd Schwarzenbnrgitraue.<br />
Bis auf wtltem für den<br />
durchgehend« Fahrzeogverkehr<br />
gesperrt.<br />
Gesperrt ab 24. Februar»<br />
Verkebrsnmleitttng übet<br />
Bahnhofstr.-Marktplati-<br />
Frelburgtor and umgekehrt.<br />
Lastwagen verkehl<br />
nach Laapen aber<br />
Gümmenen.<br />
da. 14 Tage gesperrt für<br />
Fahrzeuge von 5 Tonnen<br />
and mehr.<br />
Ab 18. März für durchgehenden<br />
Fahrzeugverkthr<br />
gesperrt bis auf<br />
weiteres.<br />
Gesperrt wegen Bnickenombau,<br />
Umleitung<br />
durch Dorf Zizere.<br />
Qapcrrt bis 27. Mir*<br />
Ab 2& Febraar gesperrt)<br />
Verkehnomleltong von<br />
Diessenhofen über Baiadlngen<br />
n. Schlattingen<br />
nnd umgekehrt.<br />
Gesperrt. Cmldtnngübai<br />
Bennaz.<br />
GMperrt ab 20. November<br />
bis auf weiteres.<br />
Geiperrt wegen Kanall"<br />
satloniubeiten.<br />
Gesperrt bis ca. Ende<br />
Juni<br />
Bis ca. 10; April für Jeden<br />
Fahrrerkthr gesperrt.<br />
Gesperrt wegen Walzung<br />
nnd Bituminierang.<br />
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