E_1930_Zeitung_Nr.032
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
Nummer 20 Cts.<br />
BERN, Dienstag, 8. April <strong>1930</strong> . 26. Jährgang. - N" 32<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Auto und Eisenbahn<br />
Dio Direktion der Eisonbahnabtoilunpr des<br />
eidgenössischen Eisenhahnciepai-ternentes übermittelt<br />
uns ein Schreiben betreffend Signalisierung<br />
der Bahnübergänge, das wir nachstehend<br />
gerne veröffentlichen. Wir möchten dabei ausdrücklich<br />
betonen, dass «ich fraglicher Artikel<br />
•keineswegs gegen die Direktion der Eiseubahnabteilung<br />
richtete, da wir genau wissen,, in<br />
welch hohem Masse gerade von dieser Instanz<br />
aus die Interessen der Automobilisten zu •wahren<br />
und die Sicherheiten des Verkehrs zu heben<br />
gesucht werden.<br />
In Nummer 25 Ihrer verehrlichen <strong>Zeitung</strong><br />
weisen Sie in einem «Auto und Eisenbahn»<br />
überschriebenen Artikel auf die bundesrätliche<br />
Verordnung betreffend den Abschluss<br />
und die Signalisierung der Niveaukreuzungen<br />
vom 7. Mai 1929 hin und<br />
schreiben mit Bezug auf die Durchführung<br />
der vorgeschriebenen Massnahmen: «Am<br />
1. Juni <strong>1930</strong> wird die erste Frist abgelaufen<br />
sein. Soweit wir orientiert sind, ist<br />
aber im Vollzug dieser näheren Bestimmungen<br />
noch nicht sehr viel realisiert worden.»<br />
Gestatten Sie mir hierzu einige kurze<br />
Bemerkungen, da der Verfasser des fraglichen<br />
Artikels von einer irrtümlichen Annahme<br />
auszugehen scheint.<br />
Art. 9 der Verordnung schreibt vor, dass<br />
die Bahnverwaltungen der Aufsichtsbehörde<br />
innert einer Frist von 3 Monaten vom Inkrafttreten<br />
der Verordnung an gerechnet<br />
ein Verzeichnis der zu signalisierenden Niveaukreuzungen<br />
vorzulegen haben, in wclcliem<br />
für jeden einzelnen Uebergang die<br />
gegenwärtige Art des Bahnabschlusses und<br />
•die in Aussicht genommene Signalisierung<br />
anzugeben sei. Dieses Verzeichnis unterliegt<br />
nach Anhörung der zuständigen Kantonsregierung<br />
der Genehmigung der Aufsichtsbehörde.<br />
Die Durchführung der Signalisierung<br />
nach diesen Verzeichnissen hat zu erfolgen:<br />
bei Strassen mit erheblichem Motorfahrzeugverkehr<br />
bis spätestens 1 Jahr,<br />
bei den übrigen Strassen und wichtigeren<br />
Wegen bis spätestens 2 Jahre und<br />
bei den Nivoauübergängen von untergeordneter<br />
Bedeutung bis spätestens 5<br />
Jahre nach Genehmigung.<br />
Die Verordnung ist am 1. Juni 1929 in<br />
Kraft getreten Von diesem Zeitpunkt an<br />
blieb also den Bahnen die, angesichts des<br />
zum T#i] sehr grossen Umfanges der aufzustellenden<br />
Verzeichnisse, knapp bemessene<br />
Frist von 3 Monaten (1. September)<br />
zur Einreichung ihrer Vorschläge an die<br />
Aufsichtsbehörde. Die Grosszahl der Bahnen<br />
hat, das ist anerkennend hervorzuheben,<br />
diese Frist eingehalten; Nachzügler<br />
gibt es überall, und so kamen eben auch<br />
verschiedentlich Verzeichnisse mit Verspätung<br />
in unsern Besitz. Die Bahnen gingen<br />
auch nicht gerade darauf aus, mit ihren<br />
Vorlagen zu pressieren, da deren Verwirklichung<br />
für sie ganz erhebliche Kosten im<br />
Gefolge hat, Kosten, die zudem in der<br />
Hauptsache im Interesse des sie konkurrenzierenden<br />
Motorfahrzeuges gelegen sind.<br />
Die eingehenden Verzeichnisse mussten<br />
zunächst daraufhin überprüft werden, ob<br />
sie alle in Betracht fallenden Uebergängp<br />
enthielten; das nahm für die zahlenmässig<br />
wenigen Kontrollingenieure des Eisenbahndepartementes<br />
ebenfalls gewisse Zeit in Anspruch<br />
und erforderte in verschiedenen<br />
Fällen weitere Korrespondenz mit den<br />
Bahnen oder sogar Rücksendung von Verzeichnissen<br />
zur Ergänzung. Die richtig<br />
befundenen oder bereinigten Verzeichnisse<br />
mussten nun gemäss den Bestimmungen<br />
der Verordnung den Kantonsregierungen<br />
als den Strasseneigentümern und Strassenaufsichtsbehörden<br />
zur Vernehmlassungübermittelt<br />
werden. Da in den Verzeichnissen<br />
nicht allein Staatsstrassen, sondern<br />
auch Bezirks- oder Gemeindestrassen enthalten<br />
und für die Signalisierung gemäss<br />
Verordnung vorgesehen waren, mussten die<br />
Kantonsbehörden ihrerseits vielfach auch<br />
dio betreffenden Lokalbchörden anhören.<br />
Diese Prüfung, die sich auf jeden einzelnen<br />
Uebergang erstrecken musste, erforderte<br />
naturgemäss ebenfalls gewisse Zeit. Vielfach<br />
sind dann neben den in der Grosszahl<br />
zustimmenden Antworten der Kantonsbehörden<br />
auch Begehren um geänderte oder<br />
weitergehende Signalisierung einzelner<br />
Uebergänge geäussert worden, über deren<br />
Erfüllung es notwendig war, wiederum mit<br />
den Interessenten zu verhandeln, die Bahn<br />
anzuhören, ihre allfälligen Gegenvorschläge<br />
zu diskutieren und vielfach auch Verhandlungen<br />
am Uebergang selber vorzunehmen.<br />
Erst dann, wenn alle diese Verhältnisse abgeklärt<br />
und im allgemeinen Uebereinstimmung<br />
vorhanden war, konnte die Eisenbahnabteilung<br />
die Genehmigung des betreffenden<br />
Vorschlages der Bahn aussprechen.<br />
Und nun läuft die Frist zur Durchführung<br />
wohlverstanden vom Zeitpunkt der<br />
Genehmigung ab. Es ist also falsch, wenn<br />
geglaubt wird, die erste Jahresfrist, die sich<br />
auf die Strassen mit erheblichem Motorfahrzeugverkehr<br />
bezieht, d. h. auf die Strassen,<br />
die den Automobilisten in allererster<br />
Linie, interessieren, laufe am 1. Juni<br />
nächsthin ab. Diese Frist wird im allgemeinen<br />
das laufende Jahr in Anspruch<br />
nehmen. Es ist mir aber bekannt, dass die<br />
Bahnen von sich aus danach trachten, nach<br />
erfolgter Genehmigung ihrer Vorschläge die<br />
Signalisierung so rasch als möglich durchzuführen,<br />
dass sie also keineswegs die Absicht<br />
haben, die ganzjährige Frist in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
Sie ersehen aus dem Vorstehenden, dass<br />
die Behandlung der ganzen Angelegenheit<br />
eine umfangreiche ist und einen erheblichen<br />
Zeitaufwand erfordert, bis eine in allen<br />
Teilen klare Situation geschaffen ist<br />
und die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde<br />
erteilt werden kann.<br />
Von rund 130 Bahnen, die Vorlagen einzureichen<br />
hatten, haben bis heute 71 die<br />
Genehmigung ihrer Verzeichnisse erhalten.<br />
Ueber insgesamt 81 Vorlagen haben sich<br />
die Kantonsbehörden bereits geäussert, und<br />
über den verbleibenden Rest sind die Verhandlungen<br />
im Gange. Wir werden dieselben<br />
auch weiterhin im Rahmen des Möglichen<br />
beschleunigen, müssen jedoch für<br />
eine genaue Behandlung immerhin die erforderliche<br />
Zeit beanspruchen. Die kommende<br />
Fahrsaison wird deshalb noch nicht<br />
die lückenlose Signalisierung der Niveauübergänge<br />
vorfinden, doch wird mit dem<br />
Fortschreiten des laufenden Jahres auch<br />
die Zahl der nach Verordnung gekennzeichneten<br />
Uebergänge stetig zunehmen. Wir<br />
wissen, dass die Sache dringlich ist und<br />
tun alles, um die Zeit nach Möglichkeit<br />
auszunützen.<br />
Asphaltstrasse und<br />
Fahrvorschrift.<br />
In unserem famosen Konkordat betreffend<br />
den Verkehr mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern<br />
steht der Passus, dass überall da, wo<br />
die Behörde eine verminderte Geschwindigkeit<br />
vorschreibt, das Tempo so herabgesetzt<br />
werden muss, dass das Fahrzeug «sofort»<br />
angehalten werden kann. Dieses « Sofort»<br />
ist schon manchem Automobilisten zum Verhängnis<br />
geworden. Für noch allzumanchen<br />
Richter hat es nur die Bedeutung von höchstens<br />
Sekunden, es ist eine ein für allemal<br />
für « gut » befundene subjektive Zeitspanne,<br />
einerlei, welche äusseren Umstände dabei<br />
noch im Spiel waren.<br />
Als Mittel zum sofortigen Anhalten stehen<br />
aber dem Automobilisten nur die Bremsen<br />
zur Verfügung, deren Wirkung wieder von<br />
der Griffigkeit des Strassenbelags in hohem<br />
Masse abhängt. Für den betriebssichern Unterhalt<br />
der Bremsorgane ist der Führer verantwortlich,<br />
den jeweiligen Zustand der<br />
Strassendecke kann er aber nicht ändern, er<br />
muss daher damit rechnen können, dass die<br />
Strecke in einem den Anforderungen des<br />
Strassenverkehrs entsprechenden Zustand gehalten<br />
wird und dass er jederzeit seine Bremsen<br />
so stark anziehen darf, wie es die Umstände<br />
erheischen. Obwohl die Griffigkeit,<br />
oder auch anders ausgedrückt, die Reibung<br />
zwischen der Gummibereifung und den Strassendecken,<br />
z. B. Steinpflaster, Makadam und<br />
Asphalt, verschieden gross ist, ist sie dennoch<br />
bei allen Strassenarten unbedingt ausreichend,<br />
um ein seitliches Gleiten bei trockenem<br />
Wetter zu verhindern. Bei feuchter Witterung<br />
dagegen sinkt die Radreibung ziemlich<br />
stark, sie beträgt dann z. B. auf feuchtem<br />
Asphalt nur etwa ein Fünftel und unter ungünstigen<br />
Umständen sogar nur ein Zehntel<br />
der Reibung auf trockener Asphaltdecke. Bei<br />
etwas scharfem Bremsen schon können die<br />
Räder daher zwar zum Stillstand kommen,<br />
aber sie gleiten zunächst in der Fahrtrichtung<br />
weiter, wodurch in dieser Richtung ein<br />
starker Gleitwiderstand entsteht. Nun äussert<br />
sich nach einem physikalischen Gesetz bei<br />
einem gleitenden Körper der Reibungswiderstand<br />
stets nur in einer Richtung ; daher<br />
finden die in Fahrtrichtung gleitenden und<br />
durch Bremsen blockierten Räder gegen seitliches<br />
Abgleiten keinen Widerstand mehr.<br />
Die geringste Zufälligkeit genügt alsdann, um<br />
den Wagen aus seiner Bahn abzudrängen, er<br />
gerät ins « Schleudern ».<br />
Nun ist die Schleudergefahr aber nicht aus*<br />
schliesslich auf die Asphaltdecke zurückzuführen;<br />
eingehende Untersuchungen haben<br />
vielmehr erwiesen, dass auf trockenem oder<br />
nassem, aber reingewaschenem AsphaltbelagJ<br />
ausreichende Griffigkeit besteht und dass die<br />
Schlüpfrigkeit hauptsächlich durch die auf<br />
der Strassendecke liegende Schmutzschicht<br />
verursacht wird. Als Vorbeugungsmittel gegen<br />
die Schleudergefahr schien daher eine öftere<br />
und gründliche Reinigung der Asphaltstrassen<br />
zu genügen; allein die Erfahrungen in den<br />
Grossstädten zeigten sehr bald, dass die üblichen<br />
Reinigungsverfahren dieser Aufgabe<br />
nicht gewachsen waren. Die vielen von den<br />
Motorfahrzeugen verlorenen Oeltropfen und<br />
die übrigen dem Strassenschmutz anhaftenden<br />
fettigen Bestandteile verhindern eine ausgiebige<br />
Benetzung des Asphaltes durch das<br />
Wasser der Sprengwagen. Die Reinigung ist<br />
daher nur oberflächlich, da die in den zahlreichen<br />
kleinen Vertiefungen oder Poren<br />
festhaftenden Schmutzteile nicht entfernt<br />
werden.<br />
Der fugenlose Asphalt kann deshalb trotz<br />
seiner vielen Vorteile für den neuzeitlichen,<br />
äusserst regen Motorfahrzeugverkehr in den<br />
Grossstädten nicht mehr als einwandfreier<br />
Strassenbelag angesehen werden. Den Stras-<br />
U I L I*<br />
T O N<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
(28. Fortsetzung)<br />
Der Detektiv trat an den Tisch und hob<br />
meinen Revolver empor.<br />
« Sie werden natürlich diesen kleinen Gegenstand<br />
mitnehmen», sagte er.<br />
« Warum? »<br />
« Der Sicherheit wegen. Ich glaube, dass<br />
Sie etwas Angst haben. Sie könnten zum<br />
Beispiel einen Hund unterwegs treffen! »<br />
Ein höhnisches Lächeln leuchtete wieder<br />
in seinem Gesicht auf. Der Detektiv zeigte<br />
die Zähne.<br />
« Ich habe keine Angst », sagte ich, « lassen<br />
Sie den Revolver ruhig liegen.»<br />
Er betrachtete den Revolver genauer.<br />
« Wirklich eine hübsche Waffe », brummte<br />
er und öffnete das Magazin.<br />
«Alle Läufe geladen, wie ich sehe.»<br />
«Selbstverständlich ist er geladen. Welchen<br />
Nutzen könnte mir sonst die Waffe<br />
bringen? »<br />
«Sie könnten damit schlagen», antwortete<br />
der Detektiv. « Sie glauben gar nicht,<br />
•wie weit man damit kommen kann, wenn<br />
man jemanden schlägt! »<br />
Ich öffnete die Tür.<br />
« Gehen wir also •», sagte ich.<br />
Der Detektiv legte den Revolver auf den<br />
Tisch zurück und folgte mir.<br />
Als wir uns einige Schritte von der Hütte<br />
entfernt hatten, hörte ich, dass der Detektiv<br />
lachte — ein trockenes, unangenehmes Lachen.<br />
« Worüber lachen Sie? »<br />
« Ueber die Lampe », sagte er, « nun steht<br />
die Lampe wieder und brennt in Ihrem Zimmer.»<br />
« Ja, das war reine Unachtsamkeit.»<br />
« Zum zweiten Mal. Na, es ist ja ganz gut,<br />
dass sie brennt; dann haben Sie keine Scherereien,<br />
sie anzuzünden, wenn Sie heimkommen.<br />
»<br />
Ich wollte den Weg einschlagen, der am<br />
Hotel vorbeiführte, aber Asbjörn Krag hielt<br />
mich zurück.<br />
« Nicht hier», sagte er, «es ist kürzer, über<br />
die Höhe zu gehen.»<br />
Er wollte denselben Weg gehen, den wir<br />
am Morgen eingeschlagen hatten. Ich erinnerte<br />
mich seines unheimlichen Geschwätzes<br />
während dieser Spaziertour — und schauderte.<br />
Es war jetzt ganz dunkel, kein Mensch war<br />
zu sehen; wir gingen rasch an den kleinen,<br />
wie tot daliegenden Häusern vorbei und kamen<br />
auf den Bergweg.<br />
« Da sehen Sie nun selbst», sagte Asbjörn<br />
Krag; «hier ist niemand, der uns beide zusammen<br />
gesehen hat. Wenn nun einer von<br />
uns verschwände... »<br />
Unwillkürlich muss ich wohl eine Bewegung<br />
gemacht haben, denn der Detektiv<br />
brach ab.<br />
« Sie hören das nicht gern.»<br />
« Nein, es scheint mir unsinnig, so zu reden.<br />
»<br />
Der Detektiv schob seinen Arm unter den<br />
meinigen und wurde beinahe kameradschaftlich<br />
einschmeichelnd, als er sagte :<br />
« Lieber Freund, wir sprechen jetzt schon<br />
so lange über diese Dinge; nun müssen Sie<br />
mir auch einmal gestatten, etwas taktlos zu<br />
werden. Ich habe ein persönliches Interesse<br />
daran, Sie zu überzeugen. Wir kommen nun<br />
bald an den Platz, wo ein solcher Mord<br />
ausgeführt werden kann. Man braucht seinem<br />
Begleiter nur einen Stoss zu geben —<br />
und er stürzt in den Abgrund. Das ist sehr<br />
leicht, nicht wahr? Und niemand erfährt etwas<br />
davon! Selbst wenn die Leiche gefunden<br />
wird, kommt nicht einmal das Gerede<br />
von einem Mord auf, denn es liegt ja klar<br />
zutage, dass es einzig und allein ein Unglücksfall<br />
gewesen sein kann.»<br />
Ich versuchte wieder, ihn zu unterbrechen,<br />
aber es glückte mir nicht. Er fuhr unbeirrt<br />
fort :<br />
« Haha, nun werden Sie natürlich lachen,<br />
aber der Vergleich erscheint mir zu gut, als<br />
dass ich ihn unterdrücken sollte: Nehmen<br />
Sie einmal an, dass ich Sie aus irgendeinem<br />
Grunde hasste — — können Sie sich das<br />
nicht denken? »<br />
«Ich kann mir dies kaum vorstellen»,<br />
murmelte ich. Meine Gedanken waren weit<br />
fort, und ich wünschte, wieder in meiner<br />
friedlichen Hütte zu sein. Es kam mir vor,<br />
als ob dies Abenteuer bereits unheimlich zu<br />
werden begönne.<br />
« Ja, gewiss kann man sich das denken >,<br />
fuhr Asbjörn Krag fort. « Man hat Beispiele<br />
der verschiedensten Art. So kann man sich<br />
zum Beispiel ganz gut vorstellen, dass ich<br />
Sie aus dem einen oder andern Grunde<br />
hasse- Ich setze den Fall, dass Sie etwas<br />
von mir wüssten, was mir sehr schaden<br />
könnte, wenn Sie es jemand anderem erzählten.<br />
Wie dann? Glauben Sie dann nicht,<br />
dass ich Sie hassen würde? Ich würde Sie<br />
ganz sicher so hassen, dass ich Ihren Tod<br />
wünschte. Dann müssen Sie mir einräumen,<br />
dass ich leicht darauf verfallen könnte. Sie<br />
während eines Spaziergangs wie dieser in<br />
einen Abgrund zu stossen.»<br />
« Sie sprechen so wunderlich », sagte ich,<br />
«nun kann ich Sie schlechterdings wieder<br />
nicht verstehen.»
senbauverwaltungen sind seine Gefahren ja<br />
auch nicht verborgen geblieben, und die vielen<br />
Versuche, wie künstliches Aufrauhen des<br />
Von geschätzter Seite gehen uns nachfolgende<br />
Ausführungen zu, welche einen schweren<br />
Uebelstand im deutschen Automobilhandel<br />
beleuchten und die im grossen und<br />
ganzen wohl auch für schweizerische Verhältnisse<br />
ihre Gültigkeit haben.<br />
«Im Geschäftsleben bezeichnet man wechselnden<br />
Umsatz mit dem sinnigen Wort «Aufblühen».<br />
Wollte man dieses Wort aber auf<br />
den Automobilhandel anwenden, der in seiner<br />
Gesamtheit zweifellos von Jahr zu Jahr<br />
steigende Umsatzziffern zu verzeichnen hat,<br />
so könnte das leicht als eine ironische Wendung<br />
aufgefasst werden, denn von «Aufblühen»<br />
ist trotz gesteigertem Umsatz beim<br />
Automobilhandel nicht zu reden. Im Gegenteil<br />
ist mit dem Umsatz etwas gewachsen,<br />
das man als das « Kreuz » des Autohandels<br />
bezeichnet. Und dieses Kreuz überschattet<br />
heute drohend die Existenz dieses wichtigen<br />
Zweiges unserer Wirtschaft. Der Autohändler<br />
geht mit einem quälenden Gedanken zu<br />
Bett, der ihn in seinen Träumen in Gestalt<br />
eines alten Vehikels verfolgt und morgens<br />
steht er wieder mit ihm auf. Das ist der<br />
«alte Wagen», den er beim Verkauf eines<br />
neuen in Tausch nehmen soll und meist für<br />
einen Preis, den er nicht wieder erzielen<br />
kann, der ihm den Verdienst am neuen Wagen<br />
böse anfrisst, ja als gefrässiges Tier oft<br />
ganz aufzehrt. Der Händler befindet sich in<br />
einer furchtbaren Klemme. Verkaufen muss<br />
qr und möchte es auch brennend gern. Weist<br />
er aber die Forderungen eines Reflektanten<br />
auf einen neuen Wagen zurück, die dieser<br />
f r ir den gebrauchten Wagen stellt, weil sich<br />
'er Händler an den Fingern abzählen kann,<br />
lass ihm bei Anerkennung des Preises kein<br />
Verdienst mehr bleibt, dann läuft er Gefahr,<br />
den Kunden zu verlieren. Er bleibt einfach<br />
auf seinen fabrikneuen Wagen sitzen, weil<br />
ein anderer Händ'er, vielfach in der Hoffnung<br />
auf die kommende gute Verkaufssaison und<br />
in dem Gedanken, einen neuen Kunden zu<br />
gewinnen, der ihm schliesslich später etwas<br />
einbringt, das « Geschäft » macht. Dieser Zustand<br />
zehrt am Mark des Autohandels.<br />
Asphalts, Ersatz durch Reihensteinpflaster<br />
mit Fugenverschluss usw., zeugen von den<br />
Bemühungen, Abhilfe zu schaffen. Zu einer<br />
einheitlichen Auffassung sind die Fachleute<br />
aber noch nicht gelangt, der weitaus grösste<br />
Teil aller Hauptverkehrsstrassen besteht<br />
noch weiter aus Asphalt, und selbst wenn<br />
irgend eine neue Strassendeckenart überall<br />
ungeteilten Beifall finden sollte, wird der<br />
Umbau grosser Strassennetze wirtschaftlich<br />
nur selten tragbar sein, während die planmässige<br />
Erneuerung der Beläge nur langsam<br />
fortschreiten kann. Das bedeutet aber nicht,<br />
dass die Verwaltungen in der Zwischenzeit<br />
dem Asphaltpflaster nicht weitere Beachtung<br />
schenken sollen; die Verkehrssicherheit erfordert<br />
vielmehr dringend geeignete Massnahmen<br />
gegen die Schleudergefahr. Man begnügt<br />
sich noch viel zu viel mit den etwas<br />
veralteten und unzulänglichen Strassenreinigungsmethoden,<br />
indem man die Fahrbahn<br />
einfach mit Wasser berieselt, bestenfalls, indem<br />
man durch rotierende Walzenbesen oder<br />
Gummischaber den Schmutz zu entfernen<br />
sucht oder mit Pumpen ausgerüstete Tankwagen<br />
gebraucht, die das Wasser mit kräftigem<br />
Strahl auf die Strasse schleudern.<br />
Alle diese Verfahren greifen aber das Uebel<br />
nicht an der Wurzel an ; der ölige fette<br />
Schmutz ist von den vielen Wagenrädern<br />
fest in die unzähligen Poren und kleinen Vertiefungen<br />
der Asphaltdecke eingewalzt worden,<br />
weder Besen noch Wasserstrahl vermögen<br />
ihn daraus zu entfernen : die Borsten<br />
gleiten meist über die kleinen Unebenheiten<br />
hinweg, und der Wasserstrahl hat auf dem<br />
öligen Schmutz viel zu wenig Benetzungsfähigkeit.<br />
Zudem hat das meist harte, durch<br />
die Karbonate des Kalziums und Magnesiums<br />
verunreinigte Leitungswasser noch ein weit<br />
geringeres Lösungsvermögen als das fast<br />
reine Regenwasser, das zudem meist noch<br />
längere Zeit auf der Fahrbahn liegen bleibt<br />
und allein aus diesem Grund schon mit grösserem<br />
Erfolg arbeitet. Es gilt daher, zunächst<br />
die ungünstigen Eigenschaften des Leitungswassers<br />
aufzuheben, indem man ihm durch<br />
geeignete alkalisch wirkende Stoffe, wie<br />
zum Beispiel das aus Kalium und Natronsilikat<br />
bestehende Kaliwasserglas, Natronlauge<br />
oder Soda, ein grösseres Lösungs- und Benetzungsvermögen<br />
verschafft. Doch genügt<br />
dies noch nicht allein; dem alkalischen Wassergemisch<br />
muss auch -genügend Zeit gelassen<br />
werden, um seine lösende Wirkung ausüben<br />
zu können. Man hat daher schon vorgeschlagen,<br />
das eigentliche Lösungswasser<br />
nur regenartig auf die Strassenbahn niederrieseln<br />
zu lassen und erst nach genügender<br />
Zeitspanne mit kräftigem Wasserstrahl den<br />
gelösten Schmutz wegzuspülen.<br />
Angesichts der Schleudergefahr müssen<br />
jedenfalls die Städte eifriger, als es bis jetzt<br />
geschieht, auf Abhilfe bedacht sein; als Forderungen,<br />
die sich durchführen lassen, bleiben:<br />
Bei Neuanlagen von Strassen Verwendung<br />
eines griffigeren Belages, Aufrauhung<br />
der vorhandenen alten Asphaltstrecken und<br />
Verbesserung der Reinigungsmethoden.<br />
Die stete Wiederholung der Motorfahrzeugunfälle<br />
durch Schleudern auf schlüpfriger<br />
Strasse zwingt dazu, die Ursachen und Abhilfemöglichkeiten<br />
erneut aufzuzeigen und von<br />
den massgebenden Stellen zu fordern, dass<br />
mit allem Nachdruck das wirtschaftlich<br />
Mögliche zur Beseitigung der Gefahr getan<br />
wird.<br />
rl~<br />
Das Kreuz des Automobilhandels<br />
Gewiss hat man auf Abhilfe gesonnen. Man<br />
hat dies und jenes versucht, so z. B. sich<br />
überhaupt nicht mehr auf den Eintausch alter<br />
Wagen einzulassen. Das Resultat ist aber<br />
wenig ermutigend. Es sind meist die grossen<br />
Händlerfirmen, die sich von den ruinösen<br />
Geschäften freihalten, weil es ihnen leichter<br />
fällt, einmal auf den Verkauf unter diesen<br />
ungünstigen Umständen zu verzichten. Mit<br />
dem Ruf nach radikalen Massnahmen, die<br />
von den Händlerorganisationen durch Beschlüsse<br />
festzulegen wären und die dann<br />
schliesslich doch nur auf dem Papier ständen,<br />
ist auch nichts gewonnen. Zu tief ist<br />
dieses Uebel schon eingewurzelt. Eine Besserung<br />
kann nur durch behutsames Vorgehen<br />
erzielt werden.<br />
Die Propagierung der Trennung des Althandels<br />
von dem Handel mit fabrikneuen Erzeugnissen,<br />
mit anderen Worten: die Ablehnung<br />
der alten Fahrzeuge beim Verkauf<br />
AUTOMOBIL-REVUE 1980 — N° 32<br />
neuer Wagen scheidet als zweckmässige<br />
Massnahme aus den vorhin angeführten<br />
Gründen aus. «Majestät Kunde» geht zum<br />
Konkurrenten, der es schliesslich macht. Ein<br />
reeller Althandel kann sich zunächst gar<br />
nicht entwickeln, weil der Kunde dem Althändler<br />
gegenüber nicht das herrliche Druckmittel<br />
des Kaufverzichtes auf den neuen Wagen<br />
in der Hand hat. Er wird immer zu dem<br />
Händler gehen, der ihm seinen alten Wagen<br />
zum Ueberpreis abnimmt, und das wird ein<br />
Althändler nicht tun, weil er am An- und<br />
Verkauf eines alten Wagens verdienen<br />
müsste und keinen Trugschlüssen unterliegt.<br />
Brauchbar und entwicklungsfähig scheint<br />
der Gedanke der Taxstelle für alte Wagen<br />
zu sein. Er ist nicht neu. In mehreren Städten<br />
Deutschlands bestehen derartige Taxstellen<br />
schon. Es handelt sich hierbei um<br />
Sachverständige, die von den zuständigen<br />
Handelskammern vereidigt und von keiner<br />
Seite abhängig sind.. Ueber den Befund wird<br />
ein Taxbrief ausgestellt, für den der Wagenbesitzer<br />
25 RM. zu zahlen hat, die aber vom<br />
Händler vergütet werden, sobald der alte<br />
Wagen in Tausch genommen wird. Die notwendigen<br />
Reparaturen und deren Preise<br />
werden ebenfalls taxiert. Das letztere ist für<br />
den Käufer des alten Wagens, der ihn als<br />
« gebraucht » vom Händler kauft, von Wichtigkeit.<br />
Verlangt er den Taxbrief beim Kauf<br />
des gebrauchten Wagens, so kann ihm nichts<br />
vorgemacht werden. Sofern sich die Käufer<br />
gebrauchter Wagen regelmässig auf den<br />
Taxbrief berufen würden — was in ihrem<br />
ureigensten Interesse läge — wäre der ganzen<br />
Misere schnell abgeholfen, denn dann<br />
könnte kein Händler es wagen, ohne<br />
Taxbrief einen alten Wagen in Tausch zu<br />
nehmen. Dieser Brief ist gleichzeitig ein<br />
Schutz für die Händler, denn er enthält die<br />
Preisfestsetzung nach dem wirklichen Wert<br />
des Fahrzeuges, so dass Ueberforderungen,<br />
wie sie heute an den Händler gestellt werden,<br />
nicht mehr in Frage kämen.<br />
Es ist ja nicht der alte Wagen, der dem<br />
Händler das Leben schwer macht, sondern<br />
der für denselben geforderte Ueberpreis.<br />
Der Taxpreis braucht nicht unbedingt als<br />
feststehend für den Händler bei Uebernahme<br />
des alten Wagens zu gelten. Der Handel<br />
muss Spielraum haben. Denkt ein Händler<br />
etwas mehr oder nur weniger geben zu können,<br />
so ist das seine Sache. Das ist dann ein<br />
kleiner Schönheitsfehler, der in der Gesamtbeurteilung<br />
keine Rolle spielt. Es könnte aber<br />
nicht mehr vorkommen, dass man bei Uebernahme<br />
eines alten Wagens von einer Verhandlungsbasis<br />
von beispielsweise 3500 RM.<br />
ausginge, wenn der Wagen nur 1500 RM.<br />
wert ist, wie das heute oft geschieht. Auf<br />
die Taxstellen sollte sich der Handel ohne<br />
weiteres einigen können. Hat sich dieses<br />
Verfahren erst einmal eingebürgert, womit<br />
zur Gesundung des Automobilhandels ein<br />
wesentlicher Schritt vorwärts getan wäre,<br />
so läge einer späteren vollständigen Trennung<br />
von Neu- und Althandel nichts mehr im<br />
Wege, denn Taxe ist Taxe, ob sie der<br />
Händler mit Neu- oder Altwagen bezahlt,<br />
kann dem Wagenbesitzer schliesslich gleich<br />
sein.»<br />
Im Anschluss an Vorstehendes mag darauf<br />
hingewiesen sein, dass sich nun auch in<br />
schweizerischen Händ'erkreisen Bestrebungen<br />
zur Schaffung von Taxstellen geltend<br />
machen. Insbesondere befasst sich der zürcherische<br />
Verband der Autovertretungen mit<br />
diesem Projekt, das in seinen grossen Linien<br />
bereits ausgearbeitet vorliegt. Es ist einer<br />
eingehenden Prüfung durch die Interessenten<br />
wohl wert und wird bestimmt zu einer Sanierung<br />
des Geschäftes beitragen, wenn sich<br />
die grosse Mehrzahl der am Platze etablierten<br />
Firmen durch Vermittlung des Verbandes<br />
an der Aktion beteiligt.<br />
S»<br />
Das 10. Wiesbadener Autoturnier. Von<br />
den vier international zugelassenen deutschen<br />
Automobilveranstaltungen macht Wiesbaden<br />
mit seinem nun schon traditionell gewordenen<br />
Turnier vom 24.—29. Mai den Anfang.<br />
Anlässlich der 10. Austragung sind besonders<br />
umfangreiche Vorbereitungen zu einer<br />
grosszügigen Ausgestaltung des Turniers<br />
getroffen worden. Im sportlichen Mittelpunkt<br />
steht wie alljährlich am Dienstag, 27.<br />
Mai, das Bergrennen « Hohe Wurzel » um<br />
den Pokal der Stadt. Wiesbaden, zu dem<br />
serienmässige Tourenwagen sowie Sportund<br />
Rennwagen zugelassen sind. Die ersten<br />
beiden Kategorien wurden in fünf, die Rennwagen<br />
in drei Wertungsgruppen eingeteilt.<br />
Während die Sport- und Rennwagen nach<br />
der absolut schnellsten Zeit gewertet werden,<br />
findet für die Tourenwagen ein Leistungsvergleich<br />
statt, welcher dergestalt<br />
durchgeführt wird, dass die Fahrzeuge der<br />
verschiedenen Wertungsgruppen unter Berechnung<br />
eines Gewichtshandikaps gleichgestellt<br />
werden. Weiter verzeichnet das umfangreiche<br />
Programm noch eine Sternfahrt,<br />
für welche die Zieikontrolle am 24. Mai<br />
nachmittags 4 Uhr geöffnet wird, eine Geschicklichkeitsprüfung<br />
am 25. Mai, eine<br />
Trainings- u. Gesellschaftsfahrt am 26. Mai,<br />
eine Flugzeugverfolgung am 28. Mai und<br />
ine Schönheitskonkurrenz am Schlusstage,<br />
29. Mai.<br />
Kaye Don gibt nicht nach.<br />
Aus London wird gemeldet, dass Kaye Don<br />
am 3. April telephoniert habe, er gebe den<br />
Versuch, den Weltrekord zu schlagen, nicht<br />
auf und werde so lange warten, bis der<br />
Strand in günstigem Zustande sei. Die Behörden<br />
haben die Frist auf unbestimmte Zeit<br />
verlängert. Wie wir schon gemeldet haben,<br />
hat er bereits einige Versuche unternommen,<br />
bei denen er aber infolge des schlechten Zustandes<br />
der Rennstrecke keine Höchstgeschwindigkeiten<br />
erreichen konnte. Seine beste<br />
Leistung blieb immer noch um rund SO<br />
Kilometer hinter derjenigen Segraves zurück.<br />
Die Bahn war so uneben, dass Kaye<br />
Don bei Einschaltung der höchsten Geschwindigkeit<br />
befürchten musste, herausgeschleudert<br />
zu werden. Sobald das Wetter<br />
sich bessert und der Wind die Fläche wieder<br />
ebnet, wird Kaye Don endlich aus seinem<br />
Wagen herausholen können, was darin<br />
steckt. Bis es aber so weit kommt, kann es<br />
noch Wochen gehen. Unterdessen hat der<br />
Rennfahrer bereits seine Kabine, die er in<br />
einem am 16. April nach England abfahrenden<br />
Schiff belegt hatte, abbestellt. -o-<br />
Eine Anekdote von Daytona. Von dem<br />
letztjährigen Rennen in Daytona, an dem Sir<br />
Henry Segrave den Weltrekord aufstellte, erzählt<br />
eine englische <strong>Zeitung</strong> folgende Geschichte:<br />
Die Bahn wurde mit allem ausgestattet,<br />
was dem Rennfahrer vermehrte Sicherheit<br />
bieten konnte. Unter anderm wurden<br />
mit einem Kostenaufwand von 1500 Dollar<br />
elektrische Leitungen gelegt und Bogenlampen<br />
in gewissen Abständen aufgestellt.<br />
Die Lampen waren besonders stark, damit<br />
ihr Licht auch am hellen Tage sichtbar sei.<br />
Als nun Segrave zum Rennen startete, das<br />
ihm den Sieg bringen sollte, war der Elektriker<br />
so ausser Rand und Band vor Aufregung,<br />
dass er das Licht erst einschaltete,<br />
als Segrave bereits am andern Ende der Bahn<br />
angelangt war!<br />
-o-<br />
Vierzig Maschinen am Grossen Preis von<br />
Marokko. Bis zum ersten Meldeschluss sind<br />
genau 40 Anmeldungen eingetroffen, wovon<br />
24 Renn- und 16 Sportwagen. Es werden in<br />
der Rennkategorie starten: Lehoux, Clercx,<br />
Foc, Hiercourt, de Maleplane, Etancelih, Frau<br />
Derancourt, Baron deP Espee, Boucly, Frl.<br />
Helle Nice, Decaroli, Brunni* Grimaldi, Bychawski,<br />
Benoit (die vorstehenden alle auf<br />
Bugatti), Frau Ithier de Tliuisy, Dourel (Raily),<br />
Doumi (Mercedes), Namon, Mario, Jorioz<br />
(Salmson), Benitah, Kotchine (Amilcar).<br />
In der Sportkategorie, wo nur Serienwagen<br />
zugelassen sind, ist besonders Renault gut<br />
vertreten, dann auch Graham-Paige, Delage,<br />
Chenard-Walckcr, Citroen, Bugatti. Die Namen<br />
der Fahrer sind leider noch nicht bekanntgegeben<br />
worden. Das Rennen findet<br />
bekanntlich am 13. April, also zu gleicher<br />
Zeit wie die Mille Miglia, statt. Die ideale-<br />
Rennstrecke von 710 km Länge hat, nach<br />
den zahlreichen Anmeldungen zu schliessen,<br />
ihre Anziehungskraft, trotz der weiten Entfernung<br />
und der Konkurrenz der italienischen<br />
Veranstaltung, nicht verloren. Marokko<br />
darf seinem Grossen Preis mit Befriedigung<br />
entgegensehen.<br />
-o-<br />
Grosser Preis von Frankreich. Diese jä! r -<br />
liche Veranstaltung ist für <strong>1930</strong> auf di-n<br />
21. September festgesetzt worden. Dieses<br />
Jahr ist die Formel die gleiche wie letztes<br />
Jahr, doch ist bereits beschlossen wordti-,<br />
sie für 1931 fallen zu lassen, da sie grosser<br />
Opposition ruft. Sie sieht nämlich einen maximalen<br />
Brennstoffverbrauch vor, der nicht<br />
überschritten werden darf. Die Folge ist, dass<br />
viele Sportwagen wegen zu hohem Brennstoffverbrauch<br />
nicht an dem Anlass teilnehmen<br />
können.<br />
-o-<br />
« Mir scheint, als ob ich die Sache sehr<br />
klar darstelle. »<br />
« Oder auch allzu deutlich », erwiderte ich.<br />
«Lieber Asbjörn Krag, leugnen hiift hier<br />
nichts; ich bin jetzt davon überzeugt, dass<br />
Sie mit Ihrem ganzen Auftreten eine bestimmte<br />
Absicht verfolgen.»<br />
Da lachte er wieder — dasselbe trockene,<br />
unsympathische Lachen.<br />
« Welche Absicht sollte ich dabei wohl<br />
haben? » fragte er.<br />
«Das weiss ich wirklich nicht.»<br />
Aber ich wusste es, ich wusste es nur<br />
allzu gut, denn ich ahnte den ganzen Zusammenhang.<br />
Wir näherten uns dem Abgrunde — wo<br />
man nur einen Menschen anzustossen<br />
brauchte, den man gern los sein wollte.<br />
Der Abgrund lag an der linken Seite des<br />
Weges, aber ich hielt mich die ganze Zejt<br />
über rechts von Asbjörn Krag.<br />
« Hier ist es », sagte er und blieb stehen.<br />
Ein kalter Hauch schlug aus dem Abgrund<br />
und vom Meere zu uns herauf.<br />
« Wollen wir nicht weitergehen? » fragte<br />
ich.<br />
Statt zu antworten, zeigte Asbjörn Krag<br />
herab auf das Meer, wo zwei grüne Laternen<br />
wie zwei Katzenaugen durch die Dunkelheit<br />
schienen.<br />
«Da unten liegt nun der eiserne Wagen<br />
an den Strand heraufgezogen, und auf dem<br />
Deck des Bergungsfahrzeugs liegt eingewickelt<br />
in Segeltuch der tote Passagier.<br />
Sieht das mit den grünen Lampen nicht unheimlich<br />
aus?... Dabei ist es hier ganz still,<br />
nicht ein Laut klingt von dort unten zu uns<br />
herauf... Ja, ja... da unten liegt er, der<br />
Tote.»<br />
« Kennen Sie ihn? » flüsterte ich.<br />
«Nein, Sie auch nicht. Es ist ein Ausländer.<br />
»<br />
« Das ist doch seltsam.»<br />
« Wenn Sie den Wagen sehen, werden<br />
Sie finden, dass alles recht verständlich ist. »<br />
« Der Fremde ist es, der nachts im eisernen<br />
Wagen umhergefahren ist? »<br />
« Ja, aber nur in den letzten Tagen; er ist<br />
kaum mehr als vier- oder fünfmal über die<br />
Heide gefahren.»<br />
« Das ist ein Rätsel. Aber fuhr er auch<br />
in jener Nacht über die Heide, als... der<br />
Forstmeister starb? »<br />
«Ja, das tat er. Als der Forstmeister<br />
erschlagen wurde, war er nicht weit entfernt.<br />
Aber all das werden Sie verstehen,<br />
wenn Sie den eisernen Wagen sehen. »<br />
Kurz darauf fragte ich :<br />
« Waren Sie dabei, als man den Passagier<br />
fand? »<br />
« Ja; ich sah, wie er aus dem Wasser<br />
gezogen wurde. Es war gerade kein angenehmer<br />
Anblick. Sein Gesicht war so sonderbar<br />
bleich im Wasser, es glich... ja,<br />
wem glich es eigentlich? Haben Sie einmal<br />
eine Leiche hinter einer grünen Glasscheibe<br />
gesehen?»<br />
Die letzten Worte des Detektivs erschütterten<br />
mich gewaltig.<br />
Auf einmal war es mir, als ob ich wieder<br />
vor mir das Angesicht des Toten hinter dem<br />
Fenster sah... die weisse Stirn... die hellroten<br />
Lippen... ein starkes Entsetzen schüttelte<br />
mich, und ich erlebte wieder in dem<br />
Bruchteil einer Sekunde den Schrecken der<br />
letzten Nacht. Gleichsam weit fort hörte ich<br />
Asbjörn Krags Stimme:<br />
«Wollen wir nicht weitergehen? Dann<br />
können Sie ihn in einem Augenblick selbst<br />
zu Gesicht bekommen.»<br />
Aber nun wollte ich um keinen Preis der<br />
Welt da hinunter. Die grünen Lichter erinnerten<br />
mich an den Phosphorschein in den<br />
Augenhöhlen eines Totenkopfs.<br />
Ich wandte mich um.<br />
«Ich gehe nicht da hinunter; ich will wieder<br />
nach Hause, in meine Hütte.»<br />
Nachdem ich einige Schritte gegangen<br />
war, blieb ich plötzlich stehen.<br />
Weit draussen im Dunkeln hörte ich den<br />
Hund wieder, ein lautes, kläffendes Hundegebell,<br />
dann ein langes Heulen und darauf<br />
ein drohendes, langgezogenes Gebell.<br />
«Der Jagdhund!» rief Asbjörn Krag. «Hören<br />
Sie den Jagdhund?»<br />
Fortsetzung sieho Autler-Feierabend,
ÖZ -<br />
Unser Hilfsdienst<br />
für Familie Müller<br />
bringt immer noch neue Zuwendungen, die<br />
Summe von 10 000 Fr. ist nahezu erreicht.<br />
Wie bereits in letzter Nummer angekündet,<br />
soll die Sammlung auf 15. April zum Abschluss<br />
gelangen; das Ergebnis wird-Familie<br />
Müller auf Ostern übermittelt. Wer also noch<br />
irgend eine Gabe einsenden will, möge dies<br />
in Bälde tun (Postcheckkonto HI/5890.<br />
Die Redaktion.<br />
Liste 8.<br />
Vortrag von Liste 7 Fr. 8157.—<br />
W. Streif, Z i m m c r w a l d > 5.—<br />
G. Pestalozzi, A a r a u > 10—<br />
H. Bremer, B i e ! > 10—<br />
Prof. Stoll, A r i e s h e i n i • 5<br />
P. G., Z ü r i c h • 20—<br />
F. A. Seh.. Zürich •» 30.—<br />
Kollekte unter dem Personal der Lumina, Zürich •> 17.—<br />
E. Anderwert, Basel ;> 10—<br />
Max Felchlin, S c h w y z • 5.—<br />
H. Roth, Z ü r i c h • 20—<br />
H. Wiederkehr. Z ü r i c h • 5<br />
A. Nidegger. B i e l . 5.—<br />
E. Bischoffberger, Rehetobel •> 2.—<br />
F Baer-Aklin. Wintcrthur ;10—<br />
M. Gautschy-Amstcin. B a s e l • 10—<br />
Ein Bäckermeister. Bc.-n :• 10—<br />
H. Egli. H e c r b r u K K . 4<br />
II Sclunuziger. A l t s t ä t t e n . 20.—<br />
Müller-Schoder, Brugs ;> 10<br />
C. Grossmann. W o u e r a u . 1.—<br />
A. Weiss, Z ü r i c h . 10.—<br />
K. Gachnang, Zürich i. 5.—<br />
A. Winandy, L a u s a n n e • 5.—<br />
Ph. Nicolas. La Tour de Peilz :• 2<br />
Urne L. Tissot, Bassl :• 100<br />
A. Kunstli, Zürich ;• 5<br />
..[. Wenk, Oberburg :10<br />
L. Spinner, Zürich :• 10.—<br />
Dir. A. Engler, Ennutbadcn :. 10—<br />
P. Roth S.A.. Lv:.s :. 5<br />
L. Carbonnier, Neuchätel :. 5.—<br />
G. Fehrlin, St. GalUn :• 10—<br />
Ed. Obrecht, Hilterfingen :• 5.—<br />
Sauerstoff- und Wasserstoffwerke A.-G., Luzern :• 10.—<br />
A. Schwarz. Luzern : 5<br />
C. Stiefel, Glarus : 5 —<br />
E. Schmid. Biel :, 20<br />
Dr. A. WaUher, Basel : 5 —<br />
H. Siebert, Arosa :20.<br />
Unbekannt. Cassarate :100<br />
G. Girod, Delemont : 3 —<br />
Lehmann, Flawil : 5<br />
H. Roth, Frick :• 5—<br />
F. Morlet, Zürich : 5 —<br />
E. Brettauer, Zürich :20<br />
Anonym. Bern :10.—<br />
Dr. K. E. B.. Beinwil :20<br />
Frau Blattner, Luzern :10.<br />
K. Kronenberger, Luzern :10.—<br />
L. Thormann, Bern :20.<br />
Ernst Neher, Bern :. 5<br />
Dr. Blanc, Buchs : 5<br />
C. Erb-Sutz. Herisau : 5 . —<br />
E. Schönholzer Steffisburg :, 10—<br />
Dr. H. Escher, Zürich :20—<br />
Immob. Gen. Freya. Zürich :20.<br />
E. Vogel, Lyss : 5 —<br />
E. Schlund. Altste'itn :20—<br />
L. Schmidlin. Langnau :50<br />
O. Rabus. Bern :, 5—<br />
Gerber & Co.. A.-G.. Thun<br />
•.20<br />
Ungenannt :20.<br />
Guilber. Chaux-de-Fonds :• 5<br />
H. Stahl, St. Moritz :10—<br />
A. Haeberli, jun., St. Moritz i. 10—<br />
G. Mauerhofer. Trubschacben : 5 .<br />
Dr. F. Sidler. Willisau : 5 . —<br />
S. Scheidegger, Bern ;. 20.<br />
P. Bauer, D a v o s - P l a t z , 5_<br />
F. Zimmerlin, Ziefen ,, 5<br />
Kegel-Club Düdingen :, 10<br />
Ad. Sommer, Bern ;, 5.<br />
Dr. C. Dubois. Bern :10<br />
Dr. H. Staub. Oerlikon :, 5<br />
A. Ccresol, Lausanne :, 5<br />
W. E. Diethelm, Zollikou ., 50—<br />
L. W., Flawil :10 —<br />
H. Göldi. Altstetten :, 5._<br />
E. Baerlocher, Rheineck ;10.<br />
Ungenannt, Glarus :, 20<br />
Frau Jost-Fischer. Basel :. 5.<br />
H. A. Richardet, Chaux-de-Fouds :. 5<br />
Hch. Peter, Stäfa ;. 10.—<br />
A. Bammert, St. Gallen : 5<br />
E. S.-A.. Z ü r i c h . 10<br />
C. A. Gaeng. Zürich ;. 20.<br />
Burckhardt, Basel :. 5—<br />
Ungenannt, Winterthnr :. 20.<br />
A. Steinemann, Chaux-de-Fondt :. 10.<br />
E. Picard, Chaux-de-Fonds : 5 .<br />
Koch & Söhne, Luzern •. 10 —<br />
V. H., Basel :. 5—<br />
Sandherr. Zürich :. 10.<br />
Garage Thunerhof. Thnn :. 10.<br />
O. Hugentobler, Jegenstorf :• 5.—<br />
W. Wyser, Chaux-de-Fonds :. 7.<br />
W. Affoltcr, Davos-Platz •, 6<br />
J. Charmillot, C o u r g e n a y > 2.—<br />
A. Storchler, Ölten •. 2<br />
.1. Kambli, Frutigen ;, 10<br />
Fritz Urfer. Chaux-de-Fonds :• 5<br />
Dr. J. Auer, Zürich ;20—<br />
P A. Bourgeois. Zürich :• 5.—<br />
Dr. F. Spfeler. Laufen : 1 0<br />
Dr. L. G., Zürich •10<br />
Dr. H Kobelt. Rebstein ;. 10.—<br />
Dr. A. Berger, Aarau :10<br />
V. Rüegg. Cham :. 10.—<br />
E. Schaffner, Laufenburs :' 5.—<br />
Dr. Grossmann. Z f i n c a . 10.—<br />
Dir. H. G., B a s e l , 10<br />
O. Steinlin. St. Gallen :, 5<br />
.1. Suter, St. Gallen :, lo._<br />
E. Moser. F r u t i g e n . 10.—<br />
Redaktion der Auto-Revue, B e r n • 20.—<br />
Drogerie Burgunder, L a n g e n t h a i . 5.—<br />
Brasserie de la Comete, Chaux-de-Fonds' 10.—<br />
Prof. de Ouervain. B e r n . ]0<br />
R. H. Stehli. Z ü r i c h . 10—<br />
C. R. Ziegler. Wädenswil . 50—<br />
Ed. Weibel & Co., Oberburg .. 10—<br />
Die Stadt Bern beginnt, wie wir bereits in<br />
Nummer 28 berichteten, mit der Durchführung<br />
des Einbahnverkehrs auf bestimmten<br />
Strassenstrecken des Stadtinnern. Sobald die<br />
offiziellen Publikationen erfolgt sind, werden<br />
die notwendigen Verkehrstafeln installiert.<br />
Der genaue Zeitpunkt des Inkrafttretens wird<br />
in ca. vier Wochen zu erwarten sein.<br />
In Verbindung mit dem beistehenden Plane<br />
geben wir nochmals die Richtung des Einbahnverkehrs<br />
für Fahrzeuge und Reiter an:<br />
Neuengasse in der Richtung West-Ost.<br />
Aarbergergasse in der Richtung Ost-West.<br />
Teilstück der Genlergasse zwischen Aarbergergasse<br />
und Neuengasse in der Richtung<br />
Neuengasse.<br />
Waaghausgasse in der Richtung Marktgasse-Waisenhausplatz.<br />
Predigergasse in der Richtung Nägeligasse-<br />
Zeughausgasse.<br />
Zeughausgasse, Teilstück Durchfahrt zwischen<br />
Feuerwehrgebäude und Kornhaus in<br />
der Richtung Zeughausgasse-Nägeligasse.<br />
Schauplatzgasse in der Richtung Ost-West<br />
(erst später).<br />
Dr. A. Bosshard, Arbon<br />
Dr. H. Streuli, Thun<br />
S. Tribolet. Bern<br />
E. Dick, Bern<br />
Schweiz. Stuag, Bern<br />
G. Läderach. Bern<br />
Dr. H. Finsteetwald. Monreaux<br />
Dr. A. Rickli, Langenthai<br />
J. A. Soramr. Langenthai<br />
J. Schwab, Vevey<br />
K. Eberle, St. Gallen<br />
R. Scheibel-Reiniger, Frenkendorf<br />
F Wecker, Zürich<br />
E. Streiff. Zürich<br />
W. Haas & Co., Frauenfeld<br />
E. Staub, Basel<br />
Dr. E. Hahnloser. Zürich<br />
E. Groschupf, Zürich<br />
F. Moor, Niederlenz<br />
Unbekannt, Vevey<br />
Schachtler & Co., Altstätten<br />
MO<br />
Einbahnverkehr in Bern im Werden<br />
aussichtlich mit der Durchführung des allgemeinen<br />
Planes weitergefahren werden.<br />
Momentan ist die Kornhausbrücke die einzige<br />
Verbindung zwischen der Innerstadt und<br />
den Quartieren Lorraine und Breitenrain, die<br />
von Motorfahrzeugen benützt werden kann.<br />
Die Nydeckbrücke bedeutet für den Verkehr<br />
nach diesen Quartieren in den meisten Fällen<br />
ein bedeutender Umweg. Fährt man aus<br />
den genannten Quartieren in die Stadt, so<br />
wird meistens die Nägeligasse benutzt* Nach<br />
Eröffnung der Lorrainebrücke hofft man die<br />
Kornhausbrücke um rund 70 % zu entlasten,<br />
Keine Regel ohne Ausnahme.<br />
Bei der Schauplatzgasse wurde eine Ausnahme<br />
gemacht, indem vorläufig diese Strasse<br />
in beiden Richtungen befahren werden<br />
kann. Der Qemeinderat der Stadt Bern kann<br />
aber, sobald das Bedürfnis sich einstellt, auf<br />
jeden Fall nach dem Umbau des Bubenbergplatzes<br />
den Einbahnverkehr ohne weiteres<br />
anordnen.<br />
Das System der neuen Verkehrsleitung beruht<br />
auf einem allgemeinen Plane, von dem<br />
nun das oben erwähnte erste Teilgebiet mit<br />
dem Einbahnverkehr belegt wird. Es ist daher<br />
nicht weiter erstaunlich, dass an der<br />
Zeughausgasse und an der Nägeligasse besondere<br />
Bestimmungen in Kraft treten. Mit<br />
der Eröffnung der Lorrainebrücke kann vorwobei<br />
der Verkehr durch die Nägeligasse in<br />
beinahe gleichem Masse entlastet werden<br />
dürfte. Gegen die Durchführung des Einbahnverkehrs<br />
spricht auch der Einwand, dass besonders<br />
das Polizeigebäude von beiden Seiten<br />
zugänglich sein müsse.<br />
Die obere Zeughausgasse ist ziemlich breit<br />
und vermag ohne besondere Mühe den Verkehr<br />
in zwei Richtungen aufzunehmen. Das<br />
mag der Grund sein, dass man in der Mitte<br />
der Zeughausgasse einen Parkstreifen errichtete,<br />
der die Strasse in zwei Verkehrsadern<br />
teilt.<br />
Zukünftiges.<br />
Der Umbau des Kasinoplatzes wird in<br />
nächster Zeit ausgeführt werden müssen. Dabei<br />
plant man, die Theodor-Kochergasse mit<br />
dem Kasinoplatz zu verbinden. Von diesem<br />
Zeitpunkt an würde auch für die Schauplatzgasse,<br />
die Amthausgasse, die Christoffelgasse<br />
und den Strassenzug Bundesgasse-<br />
Theodor-Kochergasse der Einbahnverkehr in<br />
Kraft erklärt.<br />
Mit der Eröffnung der Lorrainebrücke<br />
werden sich zwischen dem Bubenbergplatz<br />
und der Brücke, bzw. der Einmündung der<br />
Strasse vom Brückfeld her, neue Verkehrsverhältnisse<br />
ergeben, die dann weitere Entscheidungen<br />
nach sich ziehen werden. La.<br />
E. Junker. Basel<br />
W Zins, Zürich<br />
H. Gualino, Martigny<br />
R. Trüb. Hombrechükon<br />
Paul Zürrer, Noranco<br />
Frau C. Meyer, Zürich<br />
Dierauer. Tailor, Bern<br />
Dr W N., Baden<br />
W Hergel. Bern<br />
Chs. Bauer, Basel<br />
Ungenannt. Bern<br />
Fr. 9897.—<br />
Der Bubenbernplatz wird umgebaut. Letzten<br />
Sonntag wurde die Vorlage betreffend Umbau des<br />
Bubenbergplatzes in Bern mit grossem Mehr angenommen.<br />
Am Montan lasen schon die Bäume gefällt<br />
am Boden ! Die sprichwörtliche Langsamkeit<br />
der Bcniei- scheint also doch nicht so schlimm zu<br />
.sein, wie manche glauben.<br />
—f.<br />
Sdiw<br />
Um das Klausenrennen. Der Regierungsrat<br />
des Kantons Uri, der, wie uns aus Altdorf<br />
mitgeteilt wird, dem Rennen gar nicht<br />
ablehnend gegenübersteht, hat beschlossen,<br />
die von dem Organisatiouskomitee vorgeschlagenen<br />
Bedingungen dem Landtag zu<br />
unterbreiten. Dieser wird noch diese Woche<br />
zusammentreten und die Angelegenheit entscheiden,<br />
-o-<br />
Die Alkoholvorlage ist angenommen! Dies<br />
war die frohe Nachricht, die am Sonntagabend<br />
von Mund zu Mund flog und jeden<br />
Freund unserer Demokratie mit aufrichtiger<br />
Freude erfüllen musste. Ein unsichtbarer<br />
aber um so gefährlicherer Feind ist durch<br />
Einsicht und Vernunft geschlagen worden. Das<br />
Resultat mit den 17 annehmenden gegen 5<br />
verwerfenden Ständen spricht deutlich. Gegen<br />
490,000 Stimmen sind für die Initiative<br />
eingetreten, die Neinsager wurden um mehr<br />
als 160,000 Stimmen überflügelt. So hat<br />
denn in schicksalsschwerer Stunde der demokratische<br />
Staatsgedanke gesiegt.<br />
Auch für die Automobilisten ist dieser<br />
Entscheid von grosser Wichtigkeit. Die<br />
schwankenden Helden der Pinten werden<br />
die Fahrbahn nicht mehr so oft unsicher<br />
machen und den Automobilisten gefährden,<br />
und die gesetzlichen Grundlagen, aus Alkohol<br />
Betriebsstoffe zu schaffen, sind jetzt<br />
vorhanden. Aus allen diesen Gründen darf<br />
man der Genugtuung über das gelungene<br />
grosse Werk Ausdruck geben. Ein grosser<br />
Tag liegt hinter uns.<br />
mb.<br />
$4iaisen<br />
Ausbau der Ibergstrasse. Eine zahlreich<br />
besuchte Versammlung in Schwyz sprach<br />
sich für den baldigen Ausbau der Ibergstrasse<br />
aus. Man beauftragte den Verkehrsverein,<br />
sich mit Bund, Kantonen und Korporationen<br />
in Verbindung zu setzen, um die<br />
notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen.<br />
Man schätzt die Kosten auf ungefähr<br />
120,000 Franken.<br />
Autostrasse durch das Isonetal. Das Isonetä!<br />
im Tessin, dessen beide Dörfer Isone und<br />
Mediglia zusammen etwa 1200 Bewohner<br />
zählen, soll eine Autostrasse erhalten. Die<br />
Strasse ist dringend notwendig, da sie die<br />
längst erwartete bessere Verbindung mit<br />
Beilinzona bringt. Man will die Orte durch<br />
einen Autopostdienst mit der Ebene verbinden,<br />
gleichzeitig erhofft man auch eine Zunahme<br />
des Touristen- und Autoverkehrs.<br />
mb.<br />
1 V
ie<br />
onne sei<br />
re 11<br />
Dumpf und drückend -empfinden Sie das Fahren im<br />
Sommer in Ihrer Limousine und doch, wie sind Sie<br />
als Geschäftsmann und Tourist über das wind- und<br />
regen geschützte Geborgensein froh, wenn Sie im<br />
Winter und Herbst tagtäglich Ihren Wagen fahren<br />
müssen.<br />
Forfan sollen Sie im Sommer die herrlichen<br />
Eigenschaften eines „Sunsaloon"<br />
gemessen können und im Winter oder<br />
bei schlechter Witterung sich in einem<br />
geschlossenen Wagen wohl fühlen.<br />
Dazu verhilft Ihnen das<br />
ARBENZ-SUNSALOON-ROLL-VERDECK<br />
Slick aus der geöffneten Limousine mit<br />
Arbenz-Sunsaloon-Roll-Verdeck<br />
das Sie bei nacherwähnten Carrossiers und Autosattlern<br />
in Ihre Limousine einbauen lassen können.<br />
Vollständige Abdichtung, absolute Geräuschlosigkeit,<br />
leichteste Handhabung auch während der Fahrt.<br />
Beschädigung des Verdeckstoffes durch Falten oder<br />
Einklemmen unmöglich! Jedes Fingereinklemmen<br />
ausgeschlossen.<br />
Lassen Sie in Ihre jetzige Limousine ein<br />
Arbenz-Sunsaloon-Roll-Verdeck einbauen.<br />
Otto Kusterer, Autosattlerei, Zürich 8<br />
Gangloff S.A., Carrosserie,<br />
Zürich<br />
A. Müller, Autosattlerei, Zürich 3<br />
Jean Gygax A.-G., Carrossier, Biel<br />
Alb. Ruckstuhl, Carrossier, Luzern<br />
Nr. 1<br />
Nr. 2<br />
Nr. 3<br />
Nr. 4<br />
Carrosseriewerke Bern, Rainseier. Streun 5 Co.. Bern<br />
Müller & Marti, Autosattlerei, Bern<br />
Otto üietrich, Carrosserie,<br />
Basel<br />
K. Egli, Carrosserie, Basel<br />
in Eternit<br />
doppelwandig, heizbar, demontabel, seit 15 Jahren bewährte Bauart<br />
Länge<br />
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kLCI Uli n. U af liBvtfSvl II i BsUll<br />
AUTOMOBIL-KEVUE <strong>1930</strong> —<br />
Den Mille Miglia entgegen.<br />
Nur zwei ausländische Rennfahrer.<br />
Das Fernbleiben Caracciolas vom Qrossen<br />
Preis von Monaco hat seinen Grund in den<br />
umfassenden Vorbereitungsarbeiten, die für<br />
seine Teilnahme am 1000-Meilen-Rennen von<br />
Brescia, für das er gemeldet hat, notwendig<br />
sind. Caracciola, der am Rennen mit seinem<br />
Mercedes-Benz-SSK-Wagen teilnimmt,<br />
wird zusammen mit Werner in diesen Tagen<br />
das Training auf der grossen italienischen<br />
Rundstrecke aufnehmen.<br />
Das 1000-Meilen-Rennen ist ein© Veranstaltung<br />
im Stil der grossen klassischen<br />
Rennen von Stadt zu Stadt, wie sie um die<br />
Jahrhundertwende zur Durchführung gelangten.<br />
Paris-Wien, Paris-Berlin waren Veranstaltungen<br />
dieser Art. Sie wurden durch die<br />
Rennen auf kurzen Rundstrecken, deren Organisation<br />
einfacher ist, abgelöst. Bei den<br />
Fernfahrten konnte natürlich der Rennkurs<br />
nicht so wie bei Rundenrennen gesichert<br />
werden.<br />
>«»i»<br />
Auch das 1000-Meüen-Rennen findet auf<br />
nicht gesicherter Strecke statt, und die Teilnahmebedingungen<br />
schreiben vor, dass während<br />
des Rennens die ortspolizeilichen Vorschriften<br />
eingehalten werden müssen. Dass<br />
der Wettbewerb dennoch im Renncharakter<br />
durchgeführt wird, ist der Sportfreudigkeit<br />
des italienischen Publikums zuzuschreiben,<br />
die von den Alpenfahrten her bestens bekannt<br />
ist.<br />
Das 1000-Meilen-Rennen wird vom königl.<br />
Automobil-Club von Brescia veranstaltet.<br />
Zugelassen sind nur Sportwagen, die dem<br />
internationalen Sportwagenreglement, Anhang<br />
C, entsprechen. Bemerkenswert ist<br />
der Punkt der Ausschreibungen, demzufolge<br />
Wagen, die vor 1925 gebaut sind, nicht zugelassen<br />
sind.<br />
Die Konkurrenz gelangt bekanntlich von<br />
Samstag den 12. auf Sonntag den 13. April<br />
zur Austragung. Als Startzeit ist 11 Uhr<br />
vormittags festgelegt. Der etwa 1618 km<br />
lange Rennkurs führt in Achterform von<br />
Brescia über Parma nach Bologna, überquert<br />
dort auf dem.Pass Futa den Appenin,<br />
führt weiter nach Florenz, Siena und Rom<br />
und weiter über Perugia nach Ancona. lieber<br />
Rimini geht es zurück nach Bologna und von<br />
dort über Padua, Treviso in die südlichen<br />
Ausläufer der Alpen und über Vicenza, Verona<br />
zurück nach Brescia.<br />
Das Rennen gelangt in diesem Jahr zum<br />
viertenmal zur Austragung. Die<br />
bisherigen Sieger<br />
waren 1927 Minoja und Morandi (O.M.) und<br />
1928 und 1929 die Mannschaft Campari-<br />
Ramponi (Alfa-Romeo). Der erreichte mittlere<br />
Durchschnitt betrug im letzten Jahr bei<br />
einer Gesamtfahrzeit von 18:04 etwa 90 km.<br />
Wird der diesjährigen Veranstaltung der gleiche<br />
Durchschnitt zugrunde gelegt, so ist<br />
mit dem Eintreffen der Teilnehmer nach ununterbrochener<br />
Tag- und Nachtfahrt ab 5<br />
Uhr morgens am Ziel in Brescia zu rechnen.<br />
Rom dürfte um 5 Uhr nachmittags, Ancona<br />
um 11 Uhr abends passiert werden. Der<br />
Sieger des 1000-Meilen-Rennens erhält 55,000<br />
Lire. Interessant ist bei der Veranstaltung<br />
auch, dass eine eigene Klassifizierung mit<br />
reichen Sonderpreisen für den Rennfahrernachwuchs<br />
vorgesehen ist.<br />
Ausländische Rennfahrer.<br />
Caracciola, der in diesem Jahre an allen<br />
Veranstaltungen auf eigene Rechnung teilnimmt,<br />
hat sich als Ablösung bei diesem<br />
Mannschaft auf dem Mercedes-Benz-SS-<br />
Typ. Ihre Meisterschaft im Strassenfahren<br />
haben beide in der letztjährigen Alpenfahrt<br />
bewiesen, wo sie trotz hoher Startnummer<br />
selbst gegen die stärksten Maschinen mit<br />
den beiden Mercedes-Benz-Typen 10/50 und<br />
Nürburg vom dritten Fahrtage ab die Spitze<br />
der Alpenfahrtkolonne innehielten. Von Caracciola<br />
ist ferner bekannt, dass er nicht nur<br />
ein ausgezeichneter Fahrer bei Regenwetter,<br />
sondern auch bei Nachtfahrt sehr schnell ist.<br />
Auf diese Weise dürfte das deutsche Paar<br />
zu den aussichtsreichsten Bewerbern des<br />
sonst ausschliesslich von Italienern bestrittenen<br />
Rennens zählen.<br />
Wie hoch das Rennen ausserhalb Italiens<br />
eingeschätzt wird, ist schon daraus ersichtlich,<br />
dass <strong>Zeitung</strong>en und Zeitschriften wie<br />
das französische « Auto », die englischen<br />
« Autocar », « Tempi© Press » und « Daily<br />
Mail» Sonderberichterstatter senden werden.<br />
Die Flut der Anmeldungen<br />
steigt weiter. Bis Samstag waren 134 Meldungen<br />
verzeichnet. Wir geben hiermit die<br />
Fortsetzung der Liste, soweit sie nicht bereits<br />
in unserem Blatte erschien und soweit<br />
sie bereits bekannt ist:<br />
92. Franoesconi-X Fiat<br />
93. Leonardi-X X<br />
94. Bianchi-Pelle
N° 32 — <strong>1930</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
25. Generalversammlung<br />
der Sektion Bern des A. C. S.<br />
Gegen 80 Mitglieder landen sich zu der in den<br />
«Sternen» nach Muri einberufenen Generalversammlung<br />
ein. Der Präsident, Herr Dr. Monde,<br />
eröffnete die Versammlung mit einem Hinweis auf<br />
das in Aussicht stehende 25jährigo Jubiläum der<br />
Sektion Bern. Man hat für diesen Anlass eine<br />
Trennung des geschäftlichen und festlichen Teils<br />
vorgesehen. Der festliche Teil beginnt am 17. Mai<br />
mit einer Zusammenkunft der Mitglieder und Gäste<br />
und ihrer Damen im Kornhauskeller. Mit _ Bewusstsein<br />
hat der Vorstand dieses typisch bornischo<br />
Lokal gewählt und er ist gewiss, dass allo Teilnehmer<br />
eine schöne Erinnerung an diese Zusammenkunft<br />
mit nach Hause nehmen werden. Am<br />
Tage darauf findet im Kasino dio Dolegiertenversammlung<br />
und das Bankett der Delegierten statt,<br />
zu welchem auch die Mitglieder der Sektion Born<br />
eingeladen sind.<br />
Nach diesen einleitenden Bemerkungen des Präsidenton<br />
schritt man zur Erledigung der Traktanden<br />
•<br />
1. Das Protokoll der letzten Generalversammlung<br />
wird verlesen. Es wird ohne Bemerkungen<br />
genehmigt.<br />
2. Nach der Verlesung des Protokolls erstattete<br />
der Präsident den Jahresbericht, den wir in Nummer<br />
33 veröffentlichen -worden.<br />
Der Jahresbericht wurde von den Mitgliedern<br />
mit Beifall entgegengenommen und von Herrn von<br />
Bonstetten verdankt.<br />
3. Verlesung des Kassaberichtes. Unter Traktandum<br />
3 verlas der Kassier, Herr Leuonbergcr, den<br />
Kassabcricht. Die Einnahmen belaufen sich im<br />
Berichtsjahre auf total Fr. 20 698.20. Die Ausgaben<br />
auf Fr. 20 639.17. Es ergibt sich ein Aktivüberschuss<br />
von Fr. 59.03.<br />
Das Vermögen belauft sich auf Fr. 20 895.59.<br />
Die Revisoren haben den Kassabcricht geprüft und<br />
empfehlen ihn zur Genehmigung unter bester Vcrdankung<br />
an den Kassier. Herr Thommen gibt noch<br />
Aufschluss über das finanzielle Ergebnis des Gurnigolronnens.<br />
Der Kredit von Fr. 4000.—, welchen<br />
dio Sektion sprach, wurde nicht angegriffen. Er<br />
soll nun als Fonds für sportliche Veranstaltungen<br />
angelegt werden. Der Kassabcricht wird einstimmig<br />
genehmigt.<br />
Das Budget <strong>1930</strong> balanciert mit Fr. 24 200.—.<br />
4. Ernennung von Ehrenmitgliedern. Der Präsident,<br />
Herr Dr. Mende, schlägt vor, als Anlass der<br />
25. Jahresfeier folgende Herren, dio sich um den<br />
A. G. S. verdient gemacht haben, zu Ehrenmitgliedern<br />
zu ernennen:<br />
1. Oberst Hamberger, Bern.<br />
2. Direktor Hunziker, Bern.<br />
3. Dh-cktor O Wagner, Bern<br />
Zu diesen drei Vorgeschlagenen fügt Hr. Oberst<br />
Marbach, Vizepräsident der Sektion Bern, Herrn<br />
Dr. Mendo. Er erinnert mit wenigen Worten an<br />
die grossen Verdienste Herrn Dr. Mendes um die<br />
Sektion Bern, die durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />
verdankt werden sollen. Die Versammlung<br />
stimmt durch Erheben von den Sitzen<br />
den Vorschlägen des Vorstandes zu. Die anwesenden<br />
Ehrenmitglieder, Dr. Mende und Direktor Wagner,<br />
danken der Versammlung für die erwiesene<br />
Ehre.<br />
5. Erneuerungswahlen. Zur Erleichterung der<br />
Wahlen erhalten alle Mitglieder eine gedruckte Liste<br />
der bisherigen Vorstandsmitglieder. Der Präsident<br />
gibt bekannt, dass Herr Thommen endgültig eine<br />
Wiederwahl als Präsident der Sportkommission ablehnt.<br />
Der Vorstand entspricht diesem Wunsche<br />
mit Bedauern. Auch Herr Dr. Mendo sieht sich<br />
gezwungen, eino Wiederwahl abzulehnen, da er als<br />
Zcntralpräsident des Schweizer. Automobil-Clubs<br />
nicht weiterhin Sektionspräsident sein kann. Er<br />
schlägt als Nachfolger in die Präsidentschaft vor<br />
Herrn Oberst Marbach. Oberst Marbach hat seit<br />
Jahren mit grossem Interesse für den Club gearbeitet<br />
und sich das Vertrauen der Mitglieder erworben.<br />
Herr Dr. Mende ist bereit, seinen Sitz im<br />
Vorstände beizubehalten. (Beifall.) Es wird ferner<br />
beantragt, nach Thun drei Sitze im Vorstände zu<br />
vergeben. Der Vorstand soll die Kompetenz haben,<br />
diese Mitglieder später zu bestimmen. Neu in den<br />
Vorstand vorgeschlagen wird Herr W E. Huber<br />
als Präsident der Sportkommission. Herr Huber<br />
hat sich als Präsident der Finanzkommission des<br />
Gurnigel-Rennens grosse Verdienste erworben. Weitere<br />
Vorschläge werden keine gemacht. Als neue<br />
Mitglieder de3 Vorstandes werden in offener Wahl<br />
dio bisherigen Herren einstimmig bestätigt. Anstello<br />
des demissionierenden Herrn Thommen tritt<br />
Herr W. E. Huber. Thun soll nach Beschluss mit<br />
drei Herren im Vorstand vortreten sein.<br />
Herr Oberst Marbach dankt für seine Wahl zum<br />
Präsidenten. Er appelliert an die Unterstützung<br />
aller Mitglieder. Es ist schwer, das Erbe von Dr.<br />
Mende anzutreten, der so erfolgreich gearbeitet hat.<br />
— Grosser Beifall verdankt die Worte des neuen<br />
Präsidenten.<br />
Als Delegierte in die Sitzungen jder Delegierten-<br />
Versammlung werden die bisherigen sechs Vertreter<br />
wieder gewählt, ausserdem als siebenter Dele<br />
gierter Herr Ruckstuhl (Langenthai).<br />
Dio 15 Delegierten in den Kantonalvorstand werden<br />
auf eine neue Amtsdauer bestätigt. Neu hinzu<br />
gewählt werden die Herren Huber (Bern) und<br />
Moser (Kanderbrück).<br />
Dio Sport- und Tourenkommission soll vereinigt<br />
werden. Zu ihrem Präsidenten wird Herr Huber<br />
gewählt. Der Präsident bestimmt die weitere Zusammensetzung<br />
der Kommission.<br />
Damit sind die Wahlen abgeschlossen und Dr<br />
Mende gibt bekannt, dass das Gurnigol-Rennen 1931<br />
wieder abgehalten werden soll. Diq Versammlung<br />
ist damit einverstanden. Auf dem Sportprogramm<br />
dieses Jahres figurieren weiter: im Mai eine Autavia,<br />
im Oktober eine Ballonverfolgung.<br />
Der nächste grosso Anlass wird die Jubiläumsfeier<br />
der Sektion sein. Der Präsident ersucht, sich<br />
zum Fest im Kornhauskeller « festlich zu kleiden»<br />
Es werden einige Reden gehalten, Produktionen<br />
aller Art sind in Vorbereitung und für eine flotte<br />
Tanzmusik ist gesorgt. Die Mitglieder werden eingeladen,<br />
recht zahlreich teilzunehmen und auch am<br />
Bankett im Kasino nicht zu fehlen.<br />
Zum Schlüsse der Verhandlungen erhebt sich<br />
der neue Präsident, Oberst Marbach, und gibt den<br />
Mitgliedern einen<br />
Ruckblick auf die Tätigkeit von Dr. Mende.<br />
Der heute abtretende Präsident ist 1905 in den<br />
Automobil-Club eingetreten. 1911 wurde er in den<br />
Vorstand gewählt, 1920 Präsident der Sektion Bern<br />
1929 Zentralpräsident des A. G. S. In diesen Daten<br />
verkörpert sich die jahrelange hingebende Arbei<br />
von Dr. Edwin Mende für den A. G. S. und besonders<br />
für dio Sektion Bern. Diese hat unter der<br />
Leitung Dr. Mendes einen grossen Aufschwung ge<br />
nommen, sowohl in touristischer, sportlicher wi(<br />
geselliger Hinsicht. Dr. Mende selbst war von<br />
jeher ein begeisterter Automobilist. ET hat in frühern<br />
Jahren persönlich an verschiedenen Konkurrenzen<br />
teilgenommen und schöne Siege davongetragen.<br />
Mit den Behörden pflegte der scheidende Präsident<br />
die besten Beziehungen. Dio Gründung des<br />
bernischen Kantonalverbandes ist sein Werk.<br />
Wir sind unserem abtretenden Präsidenten und<br />
Ehrenmitglied zu grossem Danke verpflichtet. Sein<br />
Weggang als Präsident ist für uns ein grosser Verlust,<br />
aber auch eino grosso Ehre, da Herr Dr.<br />
Mendo zum Zcntralpräsidenten des Gesamtclubs gewählt<br />
wurde. — Der Vorstand hat beschlossen, dem<br />
zurücktretenden Präsidenten als kleine Anerkennung<br />
und Dank für seine Dienste ein Geschenk zu<br />
machen. Nach langem Ueberlegen hat er sich lüi<br />
ine Wappenscheibe entschlossen, deren Entwurf<br />
vorliegt. Die Zeichnung ist ein Werk des bekannten<br />
Künstlers und Architekten Bernhard von Rodt. Die<br />
Sektion Bern dankt noch einmal für alles, was<br />
Herr Dr. Mende für sie "geleistet hat und hofft, ihn<br />
auch weiterhin als tätiges* Vorstandsmitglied in<br />
ihrer Mitte zu sehen. Herr Dr. Mende lebe hoch !<br />
Ein dreifaches schallendes Hoch zeigte dem<br />
scheidenden Präsidenten, welch grosse Anerkennung<br />
und Freundschaft er sich in der Sektion Bern erworben<br />
hat.<br />
Daraufhin ergriff Dr. Mende das Wort. Mit<br />
sympathischen, einfachen Worten dankte er für die<br />
Ehrung. « Ich habe getan, was mir Freude bereitete.<br />
Die Aufgabe wurdo mir leicht gemacht, denn<br />
ich hin unter einem guten Stern in die Präsidentschaft<br />
gekommen. Nach der 15jährigen Präsidentschaft<br />
Herrn von Bonstettons war der Boden zu<br />
weiterer glücklicher Entwicklung bereitet. Auch<br />
habe ich jederzeit tüchtige Mitarbeiter gefunden<br />
und auch mit den Behörden im grossen ganzen erfolgreich<br />
arbeiten können. Der neue Baudirektor<br />
zeigte sich den Wünschen des A. C. S. immer zugänglich,<br />
und auch der Polizeidirektor lässt mit<br />
sich reden. Im städtischen Kommissär Müller hatten<br />
wir von jeher einen uns wohlgesinnten Mitarbeiter.<br />
> Dr. Mende dankt für das schöne Geschenk,<br />
das ihm grosso Freude boreitet. In sinniger<br />
Weise ist darauf das Familienwappon der<br />
Mende mit den Emblemen des Automobilismus verbunden.<br />
Dr. Mende schloss mit der Versicherung, auch<br />
als Zentralpräsident der Sektion Bern treu zu bleiben<br />
und nach Kräften an ihrer Weiterentwicklung<br />
mitzuarbeiten. Lang anhaltender grosser Beifal<br />
verdankte die Rede des scheidenden Präsidenten<br />
Unter diesem Traktandum wurde auch der Wanderbecher,<br />
den die 18 Teilnehmer der Sektion Bern<br />
in diesem Jahre endgültig erobert haben, den Mitgliedern<br />
vorgezeigt. Zwei Berner, die Herren Theilkäs<br />
und Fortmann, waren im ersten Rang, Herr<br />
Thommen im vierten Rang unter den diesjährigen<br />
Siegern der Sternfahrt. Dank gebührt vor allem<br />
dem Sportpräsidenten, Herrn Thommen, für die<br />
vorzügliche Organisation der Sternfahrt (Beifall)<br />
Ein Vorschlag von Herrn Meyer, dem Schweizerischen<br />
Aeroclub zu der zu gleicher Zeit stattfindenden<br />
Tagung in Bern ein Begrüssungstelegramm zu<br />
senden, wird einstimmig angenommen.<br />
Zum Schlüsse der langen Verhandlungen antwortete<br />
Herr Ing. von Bonstetten auf die freundlichen<br />
Worte von Dr. Mende. Er erinnerte an die<br />
Gründung der Sektion Bern im Jahre 1905. Eine<br />
Anzahl der damaligen Mitgründor der Sektion sind<br />
schon gestorben. Zu ihrer Erinnerung und als Zeichen<br />
an die 25jährige glückliche Entwicklung der<br />
Sektion stiftet Herr von Bonstotten ein prächtiges<br />
Geschenk. Es ist ein silbernes Plateau mit Widmung:<br />
1905—<strong>1930</strong>.<br />
Zum 25jährigen Jubiläum der Sektion Bern<br />
des Schweiz. Automobilclubs,<br />
gestiftet von<br />
Arthur von Bonstetten.<br />
Ein prächtig graviertes Bernorwappen schmück<br />
dio Platte.<br />
Unter nicht endenwollendem Applaus konnte der<br />
Präsident das Geschenk Hrn. von Bonstettens ver<br />
danken. Damit schloss die lange Reihe der Traktanden<br />
und der geschäftliche Teil des Abends.<br />
Im schönen renovierten Saal des Gasthofes Ster<br />
non versammelte man sich zu einem festlichen Ban<br />
kett. Im zweiten Teil des Abends ging das Szepte<br />
über an Herrn Dr. Perlet, der es verstand, durch<br />
eine fast ununterbrochene Reihe von musikalischen<br />
und heitern Darbietungen die Anwesenden zu er<br />
freuen. Es zeigte sich, dass Dr. Perlet grosse Fä<br />
higkeiten besitzt, in der Heranziehung von tüchti<br />
gen Mitarbeitern, so dass die Sektion sich zu die<br />
som neuen Vizepräsidenten gratulieren kann. Ei<br />
ist uns unmöglich, hier alle die Taten (und Unta<br />
ten!) des zweiton Teiles aufzuzählen, dieser Borich<br />
ist schon lange genug geworden. Wir erinnern nu<br />
an die Vortragskanono, Herr Brügger, dessen mi<br />
mische und komische Vorträge donnernden Beifa<br />
fanden. Ernsterer Art waren die Gesangsvorträg<br />
von Herrn Ochsenbein, der von Kapellmeister Gilro<br />
am Klavier begleitet wurde. Wenn ich verrate, das<br />
ein Mitglied des Damen-Automobilclubs eine Redi<br />
hi'elt — «und e so», dass ein Bauersmann «Lumpeliedli<br />
abem Land» zum Besten gab, dass Herr Dr<br />
Mende selbst als Filmoperateur einen Tonfilm vorführte<br />
(wobei die Töne von den Anwesendon stamm<br />
ten), dass Herr Oberst Marbach den Stornfahrt<br />
Becher in einem Zuge leerte, so habe ich nur einig<br />
Andeutungen gemacht über den Verlauf dieses<br />
prächtig gelungenen Herrenabends. Nicht zu<br />
gessen das persönliche Auftreten eines Bernei<br />
«Tschuggers» und einige Festtelegramme, worunte<br />
eines von Bundesrat Musy über den Verbleib des<br />
Verteilungsschlüssels zum Benzinzoll und ein Telegramm<br />
von Dr. Eckener an Bankdirektor Christen<br />
Was weiterhin noch geschehen ist, entzieht sich dei<br />
Kenntnis des Berichterstatters. Nach dem Verlaufs<br />
dieser 25. Generalversammlung zu schliessen, musi<br />
man jedenfalls der Jubiläumsfeier im Mai den be<br />
sten Verlauf voraussagen.<br />
Gr.<br />
Aus<br />
dra Clubs<br />
A. C.S. SEKTION EM MENTAL. Generalver<br />
Sammlung vom 26. April im Hotel Sonne in Her<br />
zogenbuchsee. Dio Mitglieder werden aufgefordert<br />
sich dieses Datum zu merken and eich den Aben<br />
freizuhalten. Die Einladungen werden in den näcl<br />
steE Tagen verschickt.<br />
Gerichtsverhandlungen über den Unfal<br />
am Niveau-Uebergang von St-Leonard. I<br />
Sierre beginnen nächsten Donnerstag de<br />
10. April, 9 Uhr 30, die Verhandlungen zum<br />
Unglück am Niveau-Uebergang von St-Leonard.<br />
Der stellvertretende Stationschef, Hr.<br />
Qaillard, wird durch den Advokaten Eschei<br />
in Brieg verteidigt.<br />
Lt.<br />
Nichts<br />
pass/ert<br />
Sie werden das Leistungsvermögen<br />
Ihres Wagens<br />
erst dann erkennen können,<br />
wenn Ihr Wagen durch<br />
Esso mehr als früher leistet.<br />
Tanken Sie Esso bei den sij-<br />
• | bernen Pumpen, oder aus der | •<br />
geeichten io-Literkanne.<br />
\<br />
S3O.I0O«<br />
STANDARD MOTOR OIL • £s& • STANDARD BENZIN
M AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — 32<br />
A.C.<br />
A. C.S. SEKTION ZÜRICH. Die Monatsversammlung<br />
vom 10. April <strong>1930</strong> im BahnhofbiifeU in<br />
Winterthur scheint sich eines starken Interesses<br />
zu erfreuen, was wohl in erster Linie dem Lic-htbildervortrag<br />
des Herrn Dr. Wilhelm Müller, Zürich,<br />
über «Die Peruanischen Gordilleren», der<br />
sehr viel Interessantes vorspricht, zu verdanken ist.<br />
An don Vortrag schliesst sich ein ücselliger Teil<br />
an.<br />
Die Vorbereitungen zur Friihlingstahrt nach<br />
Öberitalien, die die Teilnehmer ab 17 April für 11<br />
Tago nach den interessanten oberitalienischcn<br />
Orten führen wird, sind nun abgeschlossen. Das<br />
vorliegende Detailprogramm verspricht eine reiche<br />
Füllo schönster Reiseerlebnisse. Der. Transport der<br />
Autos durch den Gotthard kann dank dem Entgegenkommen<br />
der S. B. B. beide Marie, sowohl auf<br />
3er Hin- wie auf der Rückfahrt per Extrazug erfolgen.<br />
Der Italienische Aulomobil-Club, dem bekanntlich<br />
in Italien ein halbamtlicher Charakter<br />
zukommt, hat der Durchführung der Fahrt tatkräftigste<br />
Unterstützung in Aussicht gestellt. Dank seinen<br />
Demarchen wird es möglich sein. Sehenswürdigkeiten<br />
zu besichtigen, zu denen der Einzelrei-<br />
«ende sonst keinen Zutritt hat. Empfänge sind<br />
durch die Automobil-Clubs von Bologna und Montccatini<br />
in Aussicht gestellt, und Baron Ricasoli hat<br />
die Teilnehmer zu einem Besuch auf seinem<br />
Schloss im Chiantiwcinland eingeladen, wo unter<br />
anderm auch seine Kellereien — Hicasolc liefert<br />
bekanntlich den feinsten und besten Chianti —<br />
besichtigt werden sollen. Offizielle Führungen<br />
sind in der Ccrtosa di Pavia. in Bologna, Ferrara,<br />
Ravenna, Florenz, Fiesole usw vorgesehen. Mit<br />
einer besonderen Attraktion können die Organisatoren<br />
am drittletzten Reisetag «aufwarten. Herr<br />
Hess, Sektionsmitglied, der grosse Marmorwerke in<br />
Carrara besitzt, hat die Teilnehmer zu einer Besichtigung<br />
derselben eingeladen. Mit Extrazug<br />
wird man von Massa aus hinauf in die ausgedehnton<br />
Marmorbrüche fahren, um sich dort den Betrieb<br />
anzusehen und dann das Mittagessen an einem<br />
der schönsten Punkte der italienischen Riviera,<br />
Das Begräbnis von Theo Sarbach<br />
Behörden über verschiedene Verkehrsprobleme waren<br />
grösstenleils von Erfolg begleitet.<br />
Nach dem mit Beifall aufgenommenen Jahresbericht<br />
verlas der Kassier die Jahresrechnung, welche<br />
eine Vermögensvermehrung von 1593 Fr. ausweist.<br />
Der Antrag des Vorstandes auf Beibehaltung<br />
des bisherigen Jahresbeitrages von 40 Fr. wird<br />
stillschweigend angenommen.<br />
Als Delegierte an die Genoralversammlung des<br />
A. G. S. werden wiedergewählt: die Herren T. Brugger.<br />
H. Wächter, A. Meier und als Ersatz H. Chessex,<br />
R. Ruoss und 0. Stähelin.<br />
herrlicher Art abgewickelte Groppenfastnacht die<br />
Mitglieder an die historische Stätte des «Groppenreichtums»<br />
gelockt haben, ist schwer zu sagen. Nicht<br />
zuletzt hat auch das Interesse der Mitglieder, der<br />
Rechenschaftgebung des Vorstandes beizuwohnen,<br />
nicht versagt.<br />
Für. den Vorstand war es ein ehrendes Gefühl.<br />
Die statutengomässen Jahresgeschäfte fanden eine<br />
rasche Abwicklung. Der trefflich abgefasste Jahresbericht,<br />
der Zeugnis ablegte für die bekannte zielbewusste<br />
Leitung, wurde mit Applaus genehmigt<br />
und herzlichst verdankt. Die übrigen Berichte des<br />
Sekretärs und der Rechtsauskunftsstelle wurden<br />
diskussionslos entgegengenommen. Die Jahresrechnung,<br />
erstattet vom Kassier Hr L. Wild, Strasseninspektor,<br />
wurde ebenfalls sanktioniert. Herr Wild,<br />
als bewährter, sparsamer Haushalter, versteht es<br />
wie kein Zweiter, die Finanzen zu regeln und sorgt<br />
immer wieder, dass das Vermögen treu verwaltet<br />
wird. Der Vorstand hatte sich zu ergänzen. Der<br />
Vorschlag des Vorstandes fiel auf die N'omination<br />
des Herrn Robert Ernst. Fabrikant in Kradolf, dessen<br />
Wahl einstimmig erfolgte. Die Versammlung<br />
darf sich gratulieren, einen talkräftigen Mitarbeiter<br />
gefunden zu haben.<br />
Den Höhepunkt des imposanten Abends bildete<br />
die Ernennung zweier Ehrenmitglieder. Es sind<br />
Sommerprogramm <strong>1930</strong>:<br />
Der Präsident der Sportkommission, Hans Vogel,<br />
Ingenieur, wird in den erweiterten Vorstand auf-<br />
in Portovenere bei Spezia einzunehmen, wo in einem<br />
"uralten Ristoranto die bekannten «Frutte di<br />
genommen.<br />
Das Sommerprogramm sieht vor: 7 Mai: Vortrag<br />
Mare» gekostet werden sollen. s.<br />
Mittelholzer. Im Mai: Blucstfahrt. 22. Juni: Kilometer-Lance<br />
zusammen mit der Sektion Thurgau<br />
(unter Voraussetzung der Bewilligung durch die<br />
A.C.S., SEKTION SCHAFFHAUSEN. Generalversammlung<br />
vom 29. März <strong>1930</strong>. Unter dem abond. Im August: Ausflug ins Weissbad. Im<br />
kantonale Strasseninspektion). Im Juli: Herren-<br />
Vorsitz von Präsident T. Brugger fand im Hotel September- Ausfahrt mit den Waisenkindern; dreitägige<br />
Vogescnfahrt. Im Oktober: Besichtigung der<br />
Bellevue zu Neuhausen die ordentliche Generalversammlung<br />
statt, welche von 50 Mitgliedern besucht<br />
war. Alis dem Jahresbericht geht hervor Nach der Generalversammlung hörte man einen<br />
Knorr-Fabrik in Thayngen.<br />
dass die Tätigkeit aus dem vergangenen Jahre einb Vortrag von Herrn E. Rampinelli über «Die Entwicklung<br />
des Automobils von 1883 bis heute> Der das langjährige Vorstandsmitglied Herr Obering.<br />
dies dio Herren Hippolyt Saurer. Industrieller, und<br />
rege war. Das Sekretariat hat im ganzen 280<br />
Triptyks und Grenzpassierscheinhofte abgegeben. interessante Vortrag, welcher durch hübsche Lichtbilder<br />
illustriert wurde, erregte grossen Beifall, gr. Jahre bei der Firma Saurer tälig. In erhabener<br />
Heinrich Mayer, beide in Arbon, letzterer bald 30<br />
Es fanden folgende Veranstaltungen statt:<br />
11. Mai: Generalversammlung mit Lichtbildervortrag;<br />
24. Juli: Empfang der Sektion Los Ran-<br />
A. C. S. SEKTION THURGAU. Generalversamm- Ehrenmitgliedschaft, und in dem fein durchdachten<br />
Stille verkündete Präsident Dr. J Rietmann die<br />
giers; 31. August: Empfang des Automobilclubs lung, Samstag, den 5. April <strong>1930</strong>, abends 8 Uhr, Geleitwort gab er die Gründe zu dieser Ehrung bekannt.<br />
von Marseille; 2. September: Abendschoppen in im Hotel «Adler> in Ermatingen. Mit berechtigtem<br />
Stein am Rhein; 20. September: Besichtigung der Schmunzeln konnte Präsident Herr Dr. J. Rietmann Erste und vornehmste Zweckbestimmung unseres<br />
Betonstrasse Schlatt-Diessenhofen; 10. September: die selten grosse Teilnehmerzahl begrüssen. In launigen<br />
Worten suchte der Herr Präsident nach den sonen, welche sich um dieses Ziel in hervorragen-<br />
Clubs ist die Förderung des Automobilismus. Per-<br />
Besichtigung der Maschinenfabrik Rauschenbuch<br />
und der G. F, Simplexrädcrfabrik; 16. Januar: Gründen. Mag es wohl das offerierte «kalte Büffet» der Weise verdient gemacht haben, können nach<br />
Filmvortrag.<br />
oder vielleicht das Referat des Herrn Dr. Rudolf § 5 unserer Statuten auf Vorschlag des Vorstandes<br />
Dio Rechtsauskunftsstelle wurde mohrfach in Huber gewesen sein, das eine solche Anziehungskraft<br />
ausübte, oder mochte dio vor acht Tagen in Vorstand in einmütigem Beschlüsse diese zwei<br />
zu Ehrenmitgliedern ernannt -werden. Wenn der<br />
Anspruch genommen. Die Besprechungen mit den<br />
Herren<br />
als Khre.nmitgJirdcr des Clubs in Vorschlag<br />
bringt, so geschieht dies in Erfüllung einer bewussten<br />
Pflicht, zwei Männer zu ehren, welche im engen<br />
Heiuiatlande. in der ganzen Schweiz und in aller<br />
Welt sich einen unvergesslichen Namen gemacht<br />
und damit auch bleibende Verdienste erworben<br />
haben. Herr Hippolvt Saurer, geb. den 15. August<br />
1878, erhielt seine theoretische Ausbildung an der<br />
Eidgrn. Technischen Hochschule in Zürich mit dem<br />
ausgezeichneten Diplom als Maschineningenieur.<br />
Aufenthalte in Frankreich und England erweiterten<br />
.seine Kenntnisse und legten auch den Grundstock<br />
für sein späteres schöpferisches Wirken. Im Jahre<br />
1903 erfolgte sein Eintritt in das väterliche Geschäft,<br />
die Maschinenfabrik Adolph Saurer Dieses<br />
Jahr bildete den Anfang einer glänzenden Laufbahn<br />
als Ingenieur und Industrieller Dio Begeisterung<br />
des Herrn Saurer für den Automobilismus, dessen<br />
Anfänge er in Paris miterlebt hatte, und seine<br />
grosso Schaffensfreude bewogen ihn. den bereits<br />
früher begonnenen Bau von Benzinmotoren für<br />
Automobile mit neuer Energie zu verfolgen und<br />
auch zu fördern. Die Arbeitskraft wurde auf den<br />
Bau von Lastautoraobilen konzentriert, über deren<br />
Ruf alle Leser der «A.-R.» orientiert sind.<br />
Nicht weniger gross sind die Verdienste des<br />
Herrn Oberingenieur Heinrich Mayer, der als Konstrukteur<br />
und treuer Mitarbeiter grossen Anteil an<br />
den Erfolgen der Weltfirma für sich beanspruchen<br />
darf. Geb. 1869 als Bürger von Arbon, studierte er<br />
1895 bis 1898 an der Eidgen. Technischen Hochschule<br />
in Zürich. Seine Studien schloss er mit<br />
bestem Erfolge, um dann 1902 als Oberingenieur<br />
in die Dienste der Firma Saurer zu treten. Die<br />
ganze Epoche der Entwicklung des Lastautomobils<br />
hat Herr Mayer richtungbestimmend durchgemacht<br />
als erfolgreicher Pionier im internationalen Automobilbau<br />
und sein Namo ist unzertrennlich mit den<br />
Schöpfungen der Firma Saurer. Auch als langjähriges<br />
Vorstandsmitglied erwarb er sich bleibende<br />
Verdienste.<br />
Als äusseres Zeichen überreichte der Herr Präsident<br />
den Geehrten den grossen A. C. S.-Becher<br />
mit entsprechender Widmung und zwei prächtige<br />
Blumensträusse Die Sanktionierung hat noch an<br />
der nächsten Delegiertenversammlung zu erfolgen.<br />
Herr Hippolyt Saurer dankte in schlichten Worten<br />
für die Ehrung und nimmt die Ernennung mit<br />
Rührung entgegen, verspricht weiterhin treu zur<br />
Sektion Thurgau zu stehen. Diese Ehrung bedeute<br />
für ihn den würdigen Abschluss einer grossen<br />
Epoche. Herr Oberingenieur Mayer schloss<br />
sich mit den Dankesworten au und wird auch in<br />
Zukunft regen Anteil nehmen an den Geschicken<br />
der Sektion.<br />
Anschliessend folgte ein kurzes Referat dos<br />
Herrn Dr. Rudolf Huber zum Entwürfe für das<br />
neue Automobügcsetz. Die verschiedenen Eingaben<br />
der Interessenverbändo. als Antwort auf den<br />
versandten Fragebogen wurden kurz skizziert. Man<br />
kam zur Ueberzeugung, dass noch eine Riesenarbeit<br />
zu leisten ist, bis der Entwurf den Räten<br />
vorgelegt werden kann.<br />
Diese Ausführungen wurden vom Präsidium bestens<br />
verdankt und als letzter Teil folgte nun das<br />
«Kalte Büffet» von Frau Heer kredenzt. Was da<br />
an Fülle geboten wurde, kann kaum beschrieben<br />
werden. Das war auch in der Tat ein würdiger<br />
Abschluss dieses herrlichen Abends. Nun Glück<br />
auf ins neue Verein sjahr. Auf zu neuer Tat. zum<br />
Wohle der Sektion Thurgau und des Gesamt-A. C. S.<br />
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N° 32 - <strong>1930</strong> !AUTOMOBIL-REVUE<br />
Etwas vom Irren.<br />
Unsere Aprilscherze.<br />
Man hat ein Wörtlein geprägt, mit dem<br />
man sich Entschuldigung erbitten will; das<br />
ist das ominöse, kleine « Irren ist menschlich<br />
». Ein Notventil, an dem man zieht,<br />
wenn's schief geht.Wir sind allzumal Menschen<br />
und Sünder und können uns der Blamage<br />
des Irrtums nicht entziehen. Wir glauben<br />
Dinge, die dicke Lüge sind, wir geben für<br />
die Wahrheit die rechte Hand, und nachher<br />
ist alles Essig. Lieber Leser — wir gebrauchen<br />
dieses Wort, um gut Wetter zu machen<br />
— man hat dich ganz bös hinter das<br />
Licht geführt, man hat dich aufs schwerste<br />
angeschwärzt — nicht wahr, das wirst du<br />
uns nicht mehr verzeihen? Wir kriechen zu<br />
Kreuz und bekennen: Der Frühling ist uns in<br />
die Beine gefahren und hat uns gestochen,<br />
und weil der 1. April mit Sonne und Frühlingsverheissung<br />
einherzog, konnten wir nicht<br />
den Lockungen widerstehen. Schlimm für<br />
uns...<br />
Wenn das Kaye Don wüsste, dass er<br />
Schweizer sein soll! Falls er in die Lage<br />
kommt, am Strande von Florida die «A.-R.><br />
«u lesen, so wird er uns sicher einen dicken<br />
Liebesbrief schreiben, voll Freude, Sohn Wilhelm<br />
Teils sein zu können, immerhin wird<br />
er bemerken, dass er wenigstens nichts von<br />
einem Besuch in der Schweiz wisse, was<br />
uns jedoch nicht hindere, es eben besser zu<br />
wissen. Sonst gehe es ihm gut !<br />
Was nun den Bundesplatz mit seinem<br />
Gartenhag anbetrifft, so soll vorläufig noch<br />
zugewartet werden. Wahrscheinlich befürchtet<br />
man offene Rebellion, dagegen ist zu bedauern,<br />
dass die Schwingfeste nicht vor dem<br />
Bundeshaus abgehalten werden, denn* dies<br />
hätte doch eminent patriotisch gewirkt. Man<br />
denke! Vorläufig lässt man also über diese<br />
Sache noch Gras wachsen ...<br />
Das Geländer aus Gummi an der Kirchenfeldbrücke<br />
hat diverse Leser auf den Gummi<br />
geführt. Die S. B. B. sgll ebenfalls dankend<br />
auf den Vorschlag der Einführung von<br />
Gummibarrieren verzichtet haben. Wir bedauern<br />
diese Haltung ganz ausserordentlich.<br />
Ganz schlimm ausgegangen ist es mit den<br />
Zürcher Verkehrspolizistinnen. Die Zürcher<br />
Frauen scheinen sonst schon ein wenig Aerger<br />
gehabt zu haben; wie verlautet, sollen<br />
Protestkundgebungen mit Resolutionen auch<br />
in den letzten Tagen stattgefunden haben,<br />
die sich gegen die beleidigte Ehre der Frau<br />
richteten. Wir scheinen da in ein schönes<br />
Wespennest gestochen zu haben, und es ist<br />
doch unser höchstes Bestreben, die Leser<br />
von allen Neuerungen möglichst rasch zu unterrichten.<br />
Der Pfeil ist an uns vorbeigeflogen<br />
und traf wo anders, immerhin hat man<br />
uns auch schon Angst gemacht, denn die<br />
Energie, die von den Frauen im Züribiet entwickelt<br />
wird, hat etwas Beängstigendes an<br />
sich. Vorläufig llattern also noch die Handschuhe<br />
von männlichen Polizisten an den<br />
wichtigen Strassenkreuzungen im Frühlirigswind.<br />
Womit unsere Aprilscherze denn gebüsst<br />
wären...<br />
mb.<br />
AutoLuvse<br />
Autoverkehr Thun-Stocken-Gürbetal. Dem<br />
Jahresbericht ist zu entnehmen, dass der<br />
Verkehr sich im abgelaufenen Jahr in normaler<br />
Weise abwickelte. Die Fahrleistungen<br />
der Kursstrecken betrugen für Blumenstein-<br />
Thun 40,000 km und für Oberstocken-Burgistein<br />
22,000 km. Der Thuner Autobus, der<br />
annähernd ca. 300,000 km hinter sich hat,<br />
wird nächstens ausser Betrieb kommen und<br />
durch einen modernen \utobus ersetzt. Der<br />
neue, dreissigplätzige Wagen hat als Vorbild<br />
den Berner Stadtomnibus. Im abgelaufenen<br />
Jahr wurde auch die Alters- und Invalidenversicherung<br />
des Fahrpersonals geregelt.<br />
Nach eingehender Befürwortung und Begründung<br />
durch den Präsidenten hat die Genossenschaft<br />
beschlossen, die beiden jüngeren<br />
Chauffeure der städtischen Pensionskasse<br />
von Thun anzuschliessen und für die beiden<br />
älteren Chauffeure eine Sparversicherung zu<br />
schaffen. Die Genossenschaft opferte hierfür<br />
ihren ganzen Pensionsfonds und wird<br />
auch inskünftig die ihr auffallenden Leistungen<br />
übernehmen. Damit steht die Genossenschaft<br />
mit dieser Fürsorgeeinrichtung an der<br />
Spitze ähnlicher Betriebe.<br />
Die Gesamteinnahmen betrugen 88,588.60<br />
Franken, die Betriebsausgaben 63,418.35 Fr.,<br />
die Zinsen und die Resteinzahlung in den<br />
Pensionsfonds Fr. 5518.10, die ordentlichen<br />
Abschreibungen Fr. 19,558.05. Der Saldo von<br />
Fr. 94.10 wird auf neue Rechnung vorgetragen.<br />
Das Genossenschaftskapital wird, wie<br />
letztes Jahr, zu 5 Prozent verzinst. Die Garantiegemeinden<br />
'haben keine Zuschüsse zu<br />
leisten. Das Ergebnis ist um so erfreulicher,<br />
als die Genossenschaft für die langen. Strecken<br />
sehr niedere Taxen erhebt.<br />
AUTO-SEKTION ST. GALLEN - APPENZELL<br />
DES T. C. S. Generalversammlung: Samstag den<br />
12. April, 18 Uhr 30, im Konzertsaal des Konzerthauses<br />
«Uhler» St. Gallen. Den Verhandlungen<br />
über statutarische Traktanden folgt um 20 Uhr ein<br />
gemeinsames Nachtessen mit anschliessendenl gemütlichem<br />
Teil. Für Unterhaltung ist auch dieses<br />
Jahr gesorgt und es sollen einige Stunden frohen<br />
Geniessens folgen. Wer die Anmeldung zum Nachtessen<br />
noch nicht eingesandt hat, ist gebeten, dies<br />
ehestens zu tun.<br />
AUTOMOBILSEKTION WALDSTAETTE DES<br />
T. C. S. Generalversammlung. Donnerstag, den 10.<br />
April <strong>1930</strong>, abends 7.30 Uhr, im Clublokal Hotel<br />
Engel in" Luzern findet die Generalversammlung<br />
statt.<br />
Traktanden :<br />
1. Protokoll der letzten Generalversammlung.<br />
2. Jahresbericht des Präsidenten.<br />
3. Jahresrechnung.<br />
4. Budget für <strong>1930</strong>.<br />
5. Programme für <strong>1930</strong>.<br />
6. Sektionsbeitrag.<br />
7. Sekretarial.<br />
8. Wahl des Vorstandes.<br />
9. Wahl der Rechnungsrevisoren.<br />
10. Varia.<br />
Nach Abwicklung des geschäftlichen Teiles<br />
folgt ein kurzer Lichtbildervortrag von Herrn Dr.<br />
K. Lienert, Adjunkt bei der Stadtpolizei in Luzorn.<br />
über das Thema • Die Untersuchung von Vorkehrsunfällen<br />
auf der Strasse» Der Vorstand.<br />
Aus d«<br />
T. C. S«<br />
SL«<br />
Automobildiebstähle, ein Vorschlag. Die ruchlose<br />
Mordtat des Automobilstrolchs an der Talstrasse<br />
in Zürich dürfte "wenigstens die eine gute<br />
Folge zeitigen, dass nun auch das grosse Publikum<br />
recht eindringlich auf die Gemeingefährlichkeit<br />
dieser Sorte Verbrecher aufmerksam geworden ist.<br />
Drei Wege kommen da vor allem in Frage. Zuerst<br />
denkt die öffentliche Meinung an die Abschreckung<br />
durch entsprechende Bestrafung<br />
Es ist zu hoffen, dass die beteiligte Juristenwelt<br />
endlich den «Rank» finden wird, sei es durch geeignete<br />
Auslegung bestehender, sei es durch Veranlasung<br />
neuer Vorschriften, um dieser berechtigten<br />
Forderung der Allgemeinheit zu entsprochen.<br />
Damit kann man sich aber nicht begnügen. Es ist<br />
eine bekannte Tatsache, dass eine grosso Gruppe<br />
von Verbrechern sich nicht um dio Grosso der<br />
Strafdrohung kümmert, zumal wenn sie. wie in diesen<br />
Fällen, mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit<br />
nicht erwischt werden können und darum auf ihr<br />
Glück vertrauen.<br />
Eine erhebliche Besserung ist von geeigneten<br />
technischen Diebstahls Sicherungen a-n<br />
den Fahrzeugen zu erwarten. Mit der blossen Unterbrochung<br />
der Zündung durch Herausziehen des<br />
Schlüsselchons wird man sich je länger je weniger<br />
begnügen dürfen, weil sich die Strolche für wenige<br />
Rappen jene Allerweltschlüsselchen für die wichtigsten<br />
Zündungsmarkcn beschaffen können, womit<br />
ihnen der Grossteil aller Wagen zugänglich ist.<br />
Auch ohne diese Schhlüssel bringt es ein sachverständiger<br />
Gauner im Handumdrehen fertig (mit<br />
einem Draht, oder mit einem provisorischen Kabc 1 !-<br />
ansehluss), den Wagen flottzumachen. Die Verriegelung<br />
der Türen oder eines mechanisch wichtigen<br />
Teils (Lenkung, Getriebe) durch ein kompliziert«'?-<br />
Schloss, dessen Beseitigung allein dem Gauner yiel<br />
Zeit kosten würde, dürfte im allgemeinen genügt».<br />
Wie lange wird es a-ber dauern, bis alle Wuyt'ii<br />
derart genügend gesichert sind! Abgesehen vcw<br />
den vielen Vorgesslichen und Nachlässigen, deren<br />
Wagen in den Händen von Strolchen dem Publikum<br />
eben gleich gefährlich würden wie heute die<br />
ungesicherten Fahrzeuge.<br />
Eine wesentliche Ergänzung dieser Massnahmen<br />
wäre eine Verbesserung der Verfolgungsmöglichkeiten<br />
vermisster Wagen. Man sollte<br />
einen gestohlenen Wagen steckbrieflich verfolgen<br />
und durch Polizeiorga-no aufhalten können. Vor<br />
einem schussbereiton Polizisten wird auch fiu<br />
Strolch anhalten und nicht eine Kugel in den<br />
Kopf oder eine tödliche Panne durch die Beschiessung<br />
riskieren. Dies ist in verschiedenen Fällen<br />
schon möglich gewesen, nämlich dann, wenn der<br />
Diebstahl bei hellem, heiterem Tag ausgeführt<br />
wurde, weil Signalement des Wsrgens und vor<br />
allem dio Nummer für die alarmierte Polizei leinlit<br />
erkennbar waren. Mit dieser Möglichkeit rechnen<br />
die Strolche in hohem Masse, weshalb die Diebstähle<br />
zur Hauptsache nachts ausgeführt werden.<br />
Dann versagt aber eine solche Verfolgung völlig,<br />
weil der Wagen fast gar nicht erkennbar ist und<br />
die Nummer nur auf ga-nz kurze Distanz, wenn<br />
überhaupt, abgelesen werden kann (und erst, wenn<br />
der Wagen schon vorbei ist). Eine wertvolle Verbesserung<br />
wären daher transparente Nummernschilder,<br />
wie einer in solider Konstruktion seit einiger<br />
Zeit an einem in Zürich zirkulierenden Personenwagen<br />
zu sehen ist. Diese Nummer, welche offenbar<br />
auf Anregung der Behörden ausprobiert wird,<br />
ist auf 50—100 Meter Distanz gut lesbar, also eher<br />
weiter als am Tage. Manche Autobesitzer wevd'v.i<br />
mit einer solchen Nummer vermehrte Polizeiscbikanen<br />
befürchten, doch ist dem zu erwidern, ..dass<br />
diese mit der Verbesserung der Strassen je länger<br />
je mehr und mit der bevorstehenden sicher liberalen<br />
eidgenössischen Regelung gänzlich verschwinden<br />
werden. Fast überall hat es die Polizei eingesehen,<br />
dass auf den leeren nächtlichen Strassen<br />
etwas schneller als mit Trab- oder Tramgeschwindigkeit<br />
gefahren werden kann. Bedenken solcher<br />
Art dürften vor den unbestreitbaren' Vorteilen einer<br />
transparenten Nummer zweifellos zurücktreten.<br />
Es wäre daher zu wünschen, dass die Behörden<br />
dio Frage näher studieren würden. Zunächst<br />
könnte ja vorgesehen werden, die Führung solcher<br />
Nummern auf Wunsch zu gestatten; gründliche<br />
Ahhilfo böte allerdings nur die allgemeine Einführung<br />
von Staates wegen. Dr. E. P:<br />
England wünscht Herabsetzung der Autosteuern.<br />
Nach einer in London stattgefundenen<br />
Konferenz der führenden atitomobilistischen<br />
Organisationen wurde dem britischen<br />
Schatzkanzler ein Memorandum zugesandt,<br />
welches die sofortige Herabsetzung 1<br />
der Automobilsteuer um ein Drittel fordert.<br />
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44532 an die Automobil-Revue, Bern.
N°32<br />
II. Blatt<br />
BERN, 8. April <strong>1930</strong><br />
«hn, Rund<br />
Chrom,<br />
das neue Veredlungsmetall.<br />
Bei Fahrzeugen aller Art, Automobilen,<br />
Transporträdern, Fahrrädern usw., die einerseits<br />
einem kräftigen Verschleiss, andererseits<br />
den Unbilden der Witterung dauernd<br />
ausgesetzt sind, hat die sogenannte<br />
Oberflächenveredlung eine sehr grosse Bedeutung.<br />
Abgesehen davon, dass eine glatte<br />
und glänzende Oberfläche gefällig für das<br />
Auge wirken soll, müssen auch die aussenliegenden<br />
Beschlag- und Maschinenteile zuverlässig<br />
gegen Rost und sonstige Korrosionserscheinungen<br />
geschützt werden. Aus<br />
Gründen möglichster Gewichtsersparnis<br />
pflegen diese Teile nur so stark dimensioniert<br />
zu werden, dass sie gerade ausreichend<br />
sind, die Beanspruchungen aufzunehmen.<br />
Werden diese Konstruktions- und<br />
Beschlagteile durch Rostbildung angefressen,<br />
kommt es daher leicht zu Brüchen, die<br />
unter Umständen schwere Unglücksfälle im<br />
Gefolge haben könnten.<br />
Bis vor kurzer Zeit kannte man eigentlich<br />
nur Nickel als Veredlungsmetall. Infolge<br />
seiner Oxydationsfreiheit eignet es sich unter<br />
normalen Verhältnissen auch in hohem.<br />
Masse dazu. Leider haften ihm aber auch<br />
Eigenschaften an, die den Wert einer Vernicklung<br />
erheblich herabmindern, so dass der<br />
Wunsch nach einem anderen Veredlungsmetall<br />
immer stärker wurde.<br />
Das Nickel läuft leicht an, besonders bei<br />
Karosserien, die sich der Automobilist wünscht<br />
Welches ist Ihrer Ansicht nach die idealste<br />
Karosserie ?<br />
Dieses war der Wortlaut einer Rundfrage,<br />
die die englische Fachzeitschrift « The Motor<br />
» ihren Lesern vorlegte. Es trafen darauf<br />
eine Unmenge Entwürfe ein, die zum grössten<br />
Teil in der genannten Zeitschrift veröffentlicht<br />
wurden. Wir haben aus den vielen<br />
Vorschlägen die interessantesten ausgewählt<br />
und überlassen es nun unserseits un-<br />
Ein Dreiachsei 1 ,<br />
päckraum oder<br />
Fenster Nebensache !<br />
Coupe für einen rassigen<br />
der als Coupe<br />
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kann.<br />
Sportwagen.<br />
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Noch ein Reisemodell mit eleganten Linien.<br />
mit mächtigem Geausgeführt<br />
werden<br />
erhöhten Temperaturen. Das macht sich<br />
gerade bei Automobilkühlern störend bemerkbar;<br />
denn diese nehmen sehr bald<br />
einen rötlichen bis bräunlichen Schein an,<br />
der die Schönheit der ursprünglichen Farbe<br />
stark beeinträchtigt. Der Hauptfehler des<br />
Nickels ist aber seine Weichheit und geringe<br />
Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen<br />
Verletzungen. In kurzer Zeit bilden<br />
sich Schrammen und Kratzer, die vielfach<br />
die ganze Nickelschicht durchdringen und<br />
das Grundmetall in diesen Rissen freilegen.<br />
Schon öfteres Abreiben mit nicht ganz weichen<br />
Lederlappen führt zu solchen Beschädigungen.<br />
An diesen zunächst nur unsern<br />
Lesern, sich den passendsten Typ herauszusuchen.<br />
Was a.i den Modellen auffällt,<br />
sind die originellen Lösungen der Frage<br />
der Kotflügel, der Gepäckunterbrmgung und<br />
der Türenbreite, die im Vergleich zu der<br />
Kleinheit der Fenster geradezu übertriebene<br />
Ausmasse annimmt. Gerade in diesen Tendenzen<br />
kommt zum Ausdruck, was der Automobilist<br />
von heute als das Wichtigste ansieht.<br />
Vorschlag für ein Invicta-Coupe.<br />
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Ein Modell für lange Reisen, mit grossom Gepäckraum<br />
übor und hinter der Hinterachse.<br />
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Ein Sport-Coupe mit möglichst, reduziertem<br />
Kopfraum.<br />
Ein anderes originelles Coupe mit grossen Fenstern<br />
und Türen.<br />
W32<br />
II. Blatt<br />
BERN, 8. April <strong>1930</strong><br />
ter dem Vergrösserungsglas erkennbaren<br />
Einbruchsstellen beginnt eine Rostbildung<br />
die unterhalb der Nickelschicht weiterfrisst<br />
und zu einem allmählichen Abblättern den<br />
Nickelhaut Anlass gibt.<br />
Endlich ist das Nickel auch nicht säurefest.<br />
Durch den Strassenkot kalkhaltiger<br />
Strassen, durch Spülen mit sehr hartem<br />
Wasser wird der Nickelüberzug schnell<br />
blind. Durch Aufbringen sehr starker<br />
Nickelüberzüge lassen sich diese Schwächen<br />
zwar mildern, aber- nicht völlig beseitigen.<br />
Das elektrolytische Verchromungs-Verfah-*<br />
ren wurde zuerst in Amerika zu seiner heutigen<br />
technischen und wirtschaftlichen<br />
Brauchbarkeit entwickelt. — Das Chrom<br />
muss geradezu als ideales Veredelung**<br />
metall angesprochen werden. Es ist ausserordentlich<br />
hart und widerstandsfähig<br />
gegen mechanische Beschädigungen, es ist<br />
säurebeständig und läuft erst bei der den<br />
Verwendungszwecken entsprechend ungewöhnlich<br />
hohen Temperatur von 800 Grad<br />
an. Salzsäure bzw. Clorionen enthaltende<br />
Flüssigkeiten wirken allerdings auf das<br />
Chrom ein. Diese Chemikalien finden sich<br />
aber unter normalen Verhältnissen nicht<br />
und schränken den Wert des Chromes nur<br />
bei dauernder Berührung mit Seewasser<br />
etwas ein. Neben diesen guten Eigenschaften<br />
hat das Chrom ein sehr ansprechendes<br />
Aussehen. Hochglänzend ähnelt es in seinem<br />
bläulichen Schimmer dem Platin, matt<br />
zeigt es einen satten, grauen Farbton von<br />
eigenartiger Schönheit.<br />
Zunächst machte das Aufbringen der<br />
Chromschicht Schwierigkeiten. Aber eingehende<br />
Versuchsarbeit, gepaart mit regem,<br />
Erfahrungsaustausch massgebender Firmen<br />
haben die Schwierigkeiten jetzt überwunden.<br />
Durch Einhalten der richtigen<br />
Temperaturen der Chrombäder und geeignete<br />
Zusammensetzung der Elektrolyten ist<br />
es heute möglich, einwandfreie Chromübei><br />
züge zu erzielen.<br />
Es hat sich dabei als zweckmässig erwiesen,<br />
die zu verchromenden Gegenstände,<br />
z. B. solche aus Kupfer, Messing und Rotguss,<br />
vorerst zu vernickeln oder — bei Eisen)<br />
als Grundmetall — dieses erst zu verkupfern,<br />
dann zu vernickeln, um schliesslich!<br />
die Chromschicht darauf niederzuschlagen«<br />
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haften sicher auf dem Grundmetall und<br />
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Verschrammen, Verrosten und andere<br />
Korrosionser^cheinungen und laufen nicht<br />
an. Trotz der mehrfachen elektrolytischen<br />
Behandlung bleiben die Kosten in wirtschaftlichen<br />
Grenzen.<br />
Verchromt werden können alle Gegenstände<br />
und Beschlagteile vom Schraubenkopf<br />
und der Schraubenmutter bis zum<br />
Automobilkühler. Für Kühler und Hohlspiegel<br />
der Scheinwerfer eignet sich das<br />
Chrom ganz besonders, weil es infolge seiner<br />
Hitzebeständigkeit nicht anläuft.<br />
s»,<br />
Frage 7551. Destilliertes Wasser und Regenwasser.<br />
In Bchandlungsvorschriften für Akkumulatoren<br />
steht immer zu lesen, dass nur destilliertes Wasser,<br />
nie aber Brunnenwasser nachgefüllt werden<br />
darf, selbst wenn dieses noch so rein ist. Könnte<br />
mm an Stelle des destillierten Wassers nicht einfach<br />
auch nur sauberes Regenwasser verwendet<br />
werden? R. B. in L.<br />
A ntwort Re^enwasser ist auch dann, wenn<br />
es mit denkbar srösster Sorgfalt aufgefangen wird,<br />
weder chemisch noch physikalisch rein genug, um<br />
als Ersatz für destilliertes Wasser in Akkumulatoren<br />
dienen zu können. Chemisch entstehen für<br />
den Akkumulator schädliche Verunreinigungen<br />
schon, wenn sich der Regentropfen noch in der<br />
Luft befindet. Ausserdem ist man ja, um praktisch<br />
genügende Mengen Regenwasser auffangen zu können,<br />
gezwungen, das Wasser an der Dachrinne oder<br />
dem Abzug einer andern grossen Fläche abzuzapfen.<br />
Ganz abgesehen davon, dass das Regenwasser<br />
so immer Schmutz und Staub enthält, finden sich<br />
in ihm auch Lösungen und chemische Bindungen<br />
der Metall, oder Holzflächen, mit denen es in<br />
Berührung gekommen ist.<br />
Immerhin ist natürlich Regenwasser. das möglichst<br />
rein gewonnen wurde, für einen Akkumulator<br />
noch bedeutend weniger schädlich, als Brunnenwasser.<br />
Im Notfall kann man sich deshalb seiner<br />
schon etwa bedienen. y.<br />
Touristikbulletin des A. C. S.<br />
Vom 4. April.<br />
Schweiz. Situationsbericht vom 4. April, morgens:<br />
Weitere Karosserievorschläge<br />
Entwurf für eine englische Luxus-Limousine.<br />
IÄ6637J<br />
Vorschlag für einen italienischen Luxuswagen.<br />
Noch ein Coupe mit interessanten Ideen<br />
Ein im Vergleich zum vorhergehenden recht orthodox<br />
anmutender Entwurf.<br />
Coupe von weniger exzentrischem Charakter. Man<br />
beachte die Hilfslampo auf dem Dach.<br />
Ganz originelle Linien zeichnen diesen Entwurf aus.<br />
Ein Stromlinienmodell mit ausgezeichneten Kotflügeln.<br />
Der Motor ist hinten. Die Insassen sitzen<br />
zwischen den Achsen. Der Schwanz soll das Schleudern<br />
bei grossen Geschwindigkeiten verhindern.<br />
Eine exzentrische Lösung, deren Linienführung<br />
allein schon den Eindruck der Geschwindigkeit erwecken<br />
soll. Das Ding auf dem Dach ist ein nach<br />
allen Richtungen drehbarer Scheinwerfer.<br />
befahrbar bis Marmels. Albulastrasse fast schneefrei<br />
Appenzellerland und Toggenburg: Schneefrei. bis Bergiin (Ketten überflüssig). Italienische Strasse<br />
Schwyz: Etzelstrasse ohne Ketten befahrbar.<br />
Reichcnau-Thusis-Splügen-San Bernardino befahrbar<br />
bis Hinterrhein, Mitnahme von Ketten empfoh-<br />
Strasse Kinsiedeln-Ibergeregg, schneefrei bis Oberiberglen.<br />
Strasso Landeck-Schuls-St. Moritz schneefrei<br />
Glarnsrland : Zufahrt zum Klöntalersee, offen<br />
bis Zernez, Strecke Zernez-Zuoz schwach vereist,<br />
bis Vorauen (wegen Unpassierbarkeit der Strasse schmale Fahrspur, Ketten erforderlich. Ab Zuoz ist<br />
Schwammhöhe - Klöntalersee, muss vorläufig die<br />
die Strasse schneefrei bis Maloja. Malojastrnsse in<br />
Ihn- und Rückfahrt über die Strasse Riedernden<br />
Kehren oberhalb Casaccia vereist (Kelten).<br />
Stal dengarten-Klön talersee erfolgen).<br />
Strasse Chur-Disontis-Oberalp ohne Ketten befahrbar<br />
bis Rueras, Lukmanierstrasse auf der Nordseite<br />
Graubünden : Strasse Landquart-Klosters-Davos<br />
schneefrei bis unterhalb Laret, Schlussstrecke über schneefrei bis Acla.<br />
den Wolfgang stellenweise schneebedeckt und vorsichtig<br />
zu befahren. Landwasserroute Davos-Wiesen- Gotthard : Gotthardslrasse auf der Nordseite<br />
Lcnz/Ticfcncastol schneefrei. Lenzerheide sehneesliick<br />
bis Arosa mit Schneeketten befahrbar (Bob-<br />
Airolo.<br />
offen bis Hospontal, Abzweigung zur Furka befahrbar<br />
bis Realp, Südseite schneefrei ab Verladestelle<br />
frei. Chur-Arosa schneefrei bis Lüzirüti, Schlussbahn<br />
aussei- Betrieb). Julierstrasse m Oberhalbstein Berncr Oberland : Schneefrei sind: Interlaken-<br />
Grindolwald, Interlaken-Beatenberg, Spiez-Kandersteg,<br />
Spiez-Zweisimmen-Saanen und Abzweigung<br />
Zweisimmcn-Lenk. Grimsolstrasse im Haslital ohne<br />
Ketten befahrbar bis Zentrale Handeck. Schallenberg<br />
offen. Zufahrt zum Gurnigelbad schneefrei von<br />
Riggisberg her, auf Freiburgorseite ist die Strasse<br />
offen bis Zollhaus re.sp. Schwarzsee. Jaunpass unpassierbar.<br />
Innortkirchon-Gadmen schneefrei. Col<br />
du Pillon-Strasse im Sa.inetal schneefrei bis hinter<br />
Gsteig, Südseite offen bis Los Diablerets.<br />
Wesfschweiz : Col des Etroits schneefrei. Molcndruz,<br />
schneefrei. La Faucille, offen. Col des Mosscs,<br />
schneefrei bis Comballaz, Schlussstück mit Ketten<br />
befahrbar. Grosser St. Bernhard mit Ketten befahrbar<br />
bis Bourg St. Pierre. Pas du Morgins schneefrei<br />
bis zur Passhöhe, Savoierseitc unpassierbar. Fordaz<br />
und Col des Montets geschlossen.<br />
Wallis: Talstrasse offen bis Fiesch.. Simploustrasse<br />
Ms Berisal.<br />
Deutschland. Transport von Automobilen.<br />
Dio Deutsche Reichsbahngesellschaft hat ab<br />
1. April <strong>1930</strong> auf der Strecke Basel-Frankfurt-Katsel-Hannover-Bremen<br />
bzw Hamburg versuchsweise<br />
die Beförderung von Personenautomobilen zur halben<br />
Tariftaxo eingeführt. Anrecht zur Beförderung<br />
solcher Fahrzeuge haben Personen, die eine gewöhnliche<br />
Fahrkarte für mindestens 200 Tarifkilometcr<br />
gelöst und dio Fracht für die gleiche Anzahl Kilometer<br />
bezahlt haben. Zur Abfertigung sind folgende<br />
Bahnhöfe zugelassen : Basel - Badiscehr Bahnhof,<br />
Freiburg (Breisgau), Baden-Baden-West, Baden-<br />
Baden, Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Darinstadt-Hbf.,<br />
Frankfurt-Main-Süd, Frankfurt-Main-<br />
Hbf., Bad Nauheim, Marburg, Kassel-Hbf., Göttingen,<br />
Kreiensen, Hannover-Hbf., Bremen-Hbf., Hamhurg-Han.<br />
Es ist dafür gesorgt, dass dio Verladung an diesen<br />
Abfertigungsstellcn ohno besondere vorherige<br />
Wagenbestellung jederzeit erfolgen kann, immerhin<br />
muss der Verlad im allgemeinen VA Stunden vor<br />
Abfahrt des Zuges geschehen. Die Abfertigung erfolgt<br />
gegen Vorlage einer Fahrkarte nach dem Bahnhof,<br />
nach dem der Kraftwagen abgefertigt werden<br />
soll oder nach einem darüber hinaus gelegenen<br />
Bahnhof. Pro Fahrausweis darf höchstens 1 Automobil<br />
abgefertigt werden. Ein- und Auslad ist Sache<br />
des Aufgebers.<br />
Louis Renault, der Gründer und Leiter der<br />
Usines Renault in Billancourt, Frankreich, hat<br />
jüngst seinen 53. Geburtstag gefeiert. Bei diesem<br />
Anlass erinnerten viele französische Blätter an die<br />
außergewöhnliche Laufbahn dieses Mannes, dessen<br />
eiserner Wille ihm den Namen «Der Kämpfer»<br />
eingetragen hat. Schon als Neunzehnjähriger<br />
rr.achta er sich selbständig, und man zeigt in dor<br />
Nähe von Billancourt» noch seine erste mechanische<br />
Werkstätte, die in einem Schuppen von wenigen<br />
Quadratmetern Bodenfläche untergebracht<br />
war. Mit seiner Hände Arbeit hat er sich von da<br />
aus seinen Weg gebahnt. Besucher wissen von der<br />
Lebhaftigkeit und von dem Temperament des 53-<br />
jähngen zu erzählen. Slets ist er an der Arbeit.<br />
In seiner Fabrik vergisst er alles andere. Sogar<br />
am Sonntag reisst er sich nur ungern los. Man hat<br />
ihn einige Male bei der Jagd gesehen. Aber nur<br />
einige Male. Gewöhnlich arbeitet er in seiner Werkstatt.<br />
Er kennt keine Ruhe und keine Erholung<br />
und wenn ihm ein Frfrand davon spricht, dann<br />
winkt er mit einer Handbowegung ab und sagt:<br />
«Ich kann alle meine Mitarbeiter nicht allein laa-<br />
Keine Fusion Hapag-Lloyd. Durch dio<br />
Presse gingen vor einigen Tagen Nachrichten,<br />
nach denen sich die Hapag und der<br />
Norddeutsche Lloyd mit Fusionierungsabsichten<br />
tragen sollten. Wie nun aber allgemein<br />
bekannt wird, entbehren diese Gerüchte<br />
teilweise der Grundlage. Die beiden<br />
grossen deutschen Gesellschaften vereinbarten<br />
in einer Arbeitsgemeinschaft enges Zusammenwirken,<br />
jedoch mit zwei Aufsichtsräten.<br />
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Bern, Dienstag & April <strong>1930</strong> f Automobil-Revue' 1 No. 32<br />
Das Auto der Freunde<br />
Der wahrhaft feine Mann besitzt kein Auto,<br />
sondern die Autos seiner Freunde...<br />
Das ist die Weisheit, die Pierre Benoit, der<br />
französische Romanschriftsteller, in einem<br />
kleinen Büchlein mit voller Ueberzeugung<br />
verteidigt.<br />
Wozu die Sorge um das eigene Auto, fragt<br />
er, wenn die guten Freunde anständige Wagen<br />
haben? Es ist nicht nur billiger, bequemer<br />
und vornehmer, kein Auto zu haben,<br />
sondern es ist auch ein Werk der Nächstenliebe.<br />
Man beglückt seine Freunde, wenn man<br />
sich von ihnen fahren lässt. Jeder Autobesitzer<br />
braucht Mitfahrer als Ventil seiner Besitzesfreude.<br />
-> Man hüte sich aber, auch nur die geringsten<br />
technischen Kenntnisse zu verraten. Nur<br />
echte oder gut gespielte Ahnungslosigkeit<br />
gestattet es einem dann, bei einer Panne seelenruhig<br />
dazusitzen, während der Autobesitzer<br />
öltriefend unter den Wagen kriecht,<br />
pumpt, füllt, dreht.<br />
Wenn die guten Freunde einen Chauffeur<br />
haben, soll man sich ganz besonders gut mit<br />
ihm stellen und seine grösseren Kenntnisse<br />
immer wieder vor dem Autobesitzer herausstreichen;<br />
z. B.: «Wenn Alfred nicht so geistesgegenwärtig<br />
gewesen wäre, hätten wir<br />
vorhin einen hübschen Zusammenstoss gehabt!»<br />
Oder: «Fabelhaft, wie er die Kurven<br />
nimmt.» Oder: «Wie recht hatte er wieder,<br />
dass dieser Weg der beste und kürzeste ist.»<br />
Nur kein eigenes Auto haben. Aber nur mit<br />
Autobesitzern verkehren.<br />
Die Hände der Gioconda<br />
Um dein Antlitz wird seit jeher gerätselt,<br />
schöne Florentinerin! Schleier sucht man<br />
fortzuziehen, obwohl dein Gesicht in deutlicher<br />
Klarheit strahlt. Um dein mystisches<br />
Lächeln, deine sammetweichen Augen geht<br />
in Kunstkreisen fortwährender Streit, flaut<br />
an und ab wie Meeresbrausen.<br />
Deine Hände werden als vorbildlich gerühmt,<br />
ihre Form gepriesen. Niemand<br />
scheint aber zu bemerken, dass ihre Plastik<br />
gerade den Schlüssel zu deinem Wesen darstellt.<br />
Leonardo hat — indem er sie den<br />
Originalen nachbildete — dort deinen Charakter<br />
widerspiegelnd angedeutet, ihn so für<br />
Wissende uns enthüllend.<br />
Schon manche werden, so liest man im<br />
« Schwab. Merkur », — gleich mir — vor<br />
diesen sprechenden Händen gestanden haben,<br />
dich in deiner sanften, anschmiegenden<br />
Art erfassend, von deinen kleinen Koketterien<br />
träumend. Auch deinen geringen<br />
Widerstand gegen heftige äussere Einflüsse<br />
verrät deine Rechte. Du warst zu gewinnen!<br />
Du hattest ein starkes seelisches Innenleben,<br />
ganz im Gefühl begründet. Bewusst<br />
•erlebtest du dein Fraueutum. Du versenktest<br />
dich in Ideale und gabst dich zugleich<br />
den Schönheiten dieser Welt mit Entzücken<br />
hin. Deine Konstitution war zart, deine physischen<br />
Kräfte gering. Arbeit liebtest du nicht,<br />
ausser in künstlerischem Sinne. Vielleicht<br />
konntest du deine Phantasie — auf schimmernde<br />
Seide gestickt — verwirklichen,<br />
oder du führtest eine dichterische Sprache<br />
und machtest Verse, die deine Freunde beglückt<br />
hätten, wenn du nicht so verschwiegen<br />
gewesen wärest. Man spürte ja auch<br />
nie deine volle Sinnlichkeit, weil du scheu<br />
und sensitiv diese verbärgest. Du wurdest<br />
dadurch kastbarer noch in deiner Schönheit<br />
und schlichten Anmut (schlicht — weil du<br />
dich ohne jeden Schmuck malen Messest).<br />
Psychologische Dokumente.<br />
Mecislas Charrier war einer der gefährlichsten<br />
Verbrecher, die die französische Kriminalgeschichte<br />
der Nachkriegszeit 1 kennt.<br />
Er trat immer elegant auf, war ein gebildeter<br />
und äusserst höflicher Mensch und diese<br />
Qualitäten trugen ihm in Apachenkreisen den<br />
Beinamen des «Banditen mit den Glacehandschuhen»<br />
ein. In Begleitung zweier anderer<br />
Verbrecher überfiel er eines Nachts einen<br />
Schnellzug und forderte den Reisenden die<br />
Brieftaschen ab. Ein Offizier, der Leutnant<br />
Ceravelli, der sich den Räubern widersetzte,<br />
wurde von Charrier durch einen Revolverschuss<br />
getötet.<br />
Er war im Smoking erschienen<br />
Als der «Bandit mit den Glacehandschuhen»<br />
später wegen Mordes vor dem Pariser<br />
Schwurgericht stand, lenkte er durch sein<br />
Verhalten die besondere Aufmerksamkeit<br />
auf sich. Er war im Smoking erschienen.<br />
Die Methode seiner Verteidigung stand jedoch<br />
in völligem Gegensatz zu der Art seiner<br />
Kleidung. Charrier entpuppte sich als Anarchist<br />
und gab Antworten, wie man sie sonst<br />
nicht von der Anklagebank zu hören bekommt.<br />
Als der Vorsitzende ihn nach seinem<br />
Du, Mona Lisa, warst keine Philosophin<br />
— die Wissenschaften blieben dir in geheimnisvolles<br />
Dunkel gehüllt. Du warst ein Weib<br />
voll Charme, Kultur, Bildung, Ethik und deshalb<br />
begehrenswerter als eine Göttin.<br />
Und Leonardo malte dich.<br />
Wie er dich malte! Er muss dich sehr geliebt<br />
haben, da er dich so wiedergab, dass<br />
dich nun alle Schauenden lieben müssen!<br />
Tagebuch eines zum Tode Verurteilten<br />
Beruf fragte, erwiderte er: « Sklave der Gesellschaft!<br />
» Als Wohnung gab er an: «Heute<br />
das Gefängnis, morgen das Nirwana!» Dieses<br />
Verhalten behielt Charrier bis zur letzten<br />
Minute vor seiner Hinrichtung bei. Während<br />
der siebzig Tage, die er in der Todeszelle<br />
verbrachte, schrieb er seine Gedanken in<br />
Form eines Tagebuches nieder, das in der<br />
Bibliothek des Pariser Sante-Gefängnisses<br />
aufbewahrt wird. Dieses Dokument, das für<br />
das Studium der Psychologie eines zum Tode<br />
Verurteilten von grosser Bedeutung ist, wurde<br />
vor kurzem zum erstenmal in einer französischen<br />
Zeitschrift veröffentlicht. Das « Neue<br />
Wiener Journal» veröffentlicht eine autorisierte<br />
Uebersetzung dieser interessanten Dokumente.<br />
Ein Auszug darauf sei hier wiedergegeben<br />
:<br />
« Der Bandit mit den Glacehandschuhen.»<br />
Charrier, der « Bandit mit den Glacehandschuhen<br />
» schreibt: «Mein Leben als Gefangener<br />
hat sich sehr geändert, seit das Todesurteil<br />
als die Folge meiner Tat ausgesprochen<br />
ist. Jetzt lebe ich nicht mehr in der peinigenden<br />
Ungewissheit, unter der ich die<br />
Nächte meiner Untersuchungshaft zubrachte.<br />
Damals quälten mich zwei Gedanken: Lebenslängliches<br />
Zuchthaus oder Todesstrafe?<br />
Todesstrafe oder lebenslängliches Zuchthaus?<br />
Jetzt sehe ich klar, und so schwarz auch<br />
meine Zukunft sein mag, sie erscheint mir<br />
weniger schrecklich als damals, da die Ungewissheit<br />
aus den Ecken meiner Zelle in<br />
mich hineinkroch. Die drückende Angst ist,<br />
wie mir scheint, weniger beschwerlich geworden.<br />
Mein Herz ist entspannt. Ich erwarte<br />
nichts, ich habe nichts zu erhoffen.<br />
Leben? Leben ist nur Berechnung, ein Akrobatenkunststück,<br />
Schwierigkeit ohnegleichen.<br />
Leben ist der Kampf in jeder Minute. Leben<br />
bedeutet, einen Schritt nach rückwärts<br />
machen, es ist eine Wiederholung von Handlungen,<br />
die keinen Sinn haben und immer wieder<br />
die GröSse des Nichts beweisen.<br />
Ich habe nur noch einige Tage zu leben.<br />
Ich habe keine Zeit zu denken, zu kritisieren,<br />
zu lieben, auch nicht „zu hassen. Ach,<br />
wenn ich nur nicht in diesem armseligen<br />
Körper steckte, der feige vor dem Tode zittert!<br />
Genie und Irrsinn.<br />
Man kann sich denken, dass das Leben im<br />
Gefängnis und die Einsamkeit keinen günstigen<br />
Einfluss auf das Seelenleben ausüben.<br />
Man kann auch glauben, dass die Zersetzung<br />
des menschlichen Gehirns noch verhängnisvoller<br />
sich auswirken muss, wenn sein Träger<br />
nicht ein einfacher Gefangener, sondern,<br />
wie ich, ein zum Tode Verurteilter ist. Und<br />
doch gibt es ein Hilfsmittel dagegen. Ich<br />
Ein Buchhalter schreibt<br />
seiner Mutter<br />
Heute erhielt ich die Wäsche, du Gute.<br />
Und unter Brüdern, es wurde Zeit.<br />
Der Postbote kam in letzter Minute.<br />
Was sagst du, mir werden die Kragen zu<br />
weit.<br />
Kein Wunder, fortwährend die Sache mit<br />
Hilde.<br />
Ich heirate nicht bei diesem Gehalt.<br />
Ich hab's ihr erklärt. Und nun ist sie im<br />
Bilde.<br />
Sie wartet nicht länger, sonst wird' sie zu<br />
alt.<br />
Du schreibst, dass ich deine Briefe nicht läse<br />
und du nur noch Postkarten schicken wirst.<br />
] Du schreibst, dass du denkst, dass ich dich<br />
vergässe.<br />
Wie du dich irrst...<br />
Wie gern ich dir öfter gründlicher schriebe<br />
und nicht bloss den ewigen Wochenbericht!<br />
Ich dachte, du wüsstest, dass ich dich liebe.<br />
Im letzten Briefe, da weisst du es nicht.<br />
Da sitz' ich nun ständig und rechne und buche<br />
fünfstellige Zahlen und werde kaum satt.<br />
Ob ich mir vielleicht mal was anderes suche?<br />
Am besten, in einer andern Stadt?<br />
Ich bin doch nicht dumm, doch ich komm<br />
nicht vom Flecke.<br />
Ich lebe, aber man merkt es nicht sehr.<br />
Ich lebe auf einer Nebenstrecke.<br />
Das ist nicht nur traurig. Es fällt auch<br />
schwer.<br />
Du schreibst, dass am Sonntag die Verwandten<br />
kommen.<br />
•Wie ist das denn übrigens, hast du dir,<br />
ich bat dich darum, eine Waschfrau genommen?<br />
Und wenn sie kommen, dann grüsse von mir.<br />
Und schick zum Geburtstag nicht wieder Geschenke!<br />
Du sparst es dir ab. Denn ich kenne das<br />
schon.<br />
Und schreib ich zu wenig l so glaub' mir, ich<br />
denke<br />
fast immer an dich! Viele Grüsse. Dein Sohn.<br />
(Erich Kästner in der « Vossischen.)<br />
habe den Gegenständen, die um mich sind,<br />
Leben gegeben. In meiner Zelle habe ich mir<br />
im Traum eine Bibliothek eingerichtet. Sechsundzwanzig<br />
Bände habe ich in nichtvorhandene<br />
Regale gestellt. Dort: Viktor Hugo.<br />
Hier: die Bibel. Auf meinem Tisch: Rimbaud.<br />
Und dort am Fenster, gleich einem Schrei<br />
nach Freiheit: Baudelaire. Vigny, der gute<br />
alte Vigny, steht an der Wand, wo die gebrauchten<br />
Bücher liegen. Die herrliche Madame<br />
de Noailles ist auch da, Madame de Scvigne<br />
schnurrt wie ein Kätzchen in einer<br />
Ecke der Zelle. Und dort stehen die Werke<br />
von Rostand, Zamacois.<br />
« Die Stadt des Todes. »<br />
An der Decke meiner Zelle breitet sich die<br />
Karte eines zauberhaften Landes. Es ist das<br />
Land, in das ich fliehe. Der Norden liegt am<br />
Fenster, der Süden an der Tür. Osten ist<br />
über dem Tisch und Westen über meinem<br />
FEUILLETON<br />
Der eiserne Wagen<br />
Kriminal-Roman von Sven Elvestad.<br />
Fortsetzung aus dem Hauptblatt.<br />
Das Gebell hielt an.<br />
Es tönte so unendlich weit fort, als käme<br />
es aus der Dunkelheit selbst hinten am Horizont.<br />
Ich horchte darauf; es nahm zu, klang<br />
rauh und klagend, aber ständig drohender.<br />
Schliesslich schien das Gebell den ganzen<br />
Himmel im Osten zu erfüllen... Es schien<br />
mir, als ob der Schrecken selbst aus der Finsternis<br />
auf mich losführe. Zugleich aber<br />
schien es zu rufen, zu befehlen, dieses dumpfe<br />
Hundegebell... Ich ging ihm nach.<br />
Da hörte ich Asbjörn Krags Stimme dicht<br />
neben mir.<br />
«Folgen Sie dem Laut nicht!» rief er.<br />
Dennoch ging ich ihm nach.<br />
Das rauhe Bellen legte sich um mich wie<br />
ein dichter Nebel und verwirrte mich vollständig.<br />
Ich fühlte, dass der Schrecken selbst<br />
in der Luft lag und auf mich mit warmem<br />
Brodem losfuhr ...<br />
... Ohne es zu wissen, schritt ich auf den<br />
Laut los. Als ich 'bis zu den Häusern gekommen<br />
war, schien es mir, als ob sich das Gebell<br />
wieder entfernte und hinten unter den<br />
Horizont untertauchte. Bald hörte ich es<br />
wieder ganz deutlich. Dabei war ich ganz allein;<br />
Asbjörn Krag hatte mich verlassen und<br />
war nach dem eisernen Wagen hinabgegangen,<br />
hinunter zu dem grünen Toten. Ich<br />
schritt rascher aus, um in meine Hütte zu<br />
kommen.<br />
Als ich in ihre Nähe bis zu der Stelle gelangt<br />
war, wo sich die Meerenge vor meinen<br />
Blicken auftat, sah ich ein weisses, fremdes<br />
Licht auf dem Meere schwimmen. Es war<br />
etwas Gespenstisches in diesem Lichte, das<br />
in der Stille und dem schwarzgrauen Dunkel<br />
ringsumher einen seltsamen Eindruck machte.<br />
Es fiel mir gar nicht ein, dass es der erste<br />
weisse Streifen der Tagesdämmerung war,<br />
der sich auf dem Meere widerspiegelte.<br />
Die Lampe stand noch da und brannte —<br />
Ich war fürchterlich aufgeregt, meine Nerven<br />
brannten mit tausend kleinen, glühenden<br />
Nadelstichen überall an meinem ganzen Körper.<br />
Ich freute mich darüber, dass das Rouleau<br />
heruntergelassen war; damit war mein Zimmer<br />
gewissermassen von der Welt abgeschnitten.<br />
Nachdem ich kurze Zeit in meinen<br />
Papieren planlos gewühlt hatte, setzte ich<br />
mich in den Schaukelstuhl. Das beruhigte<br />
mich etwas. Der Schaukelstuhl war leer<br />
und dennoch hatte ich das Gefühl, dass da<br />
jemand darin sass, wenn ich mein Gesicht<br />
fortwandte. Darum wollte ich den Platz einnehmen.<br />
So sass ich kurze Zeit, schaukelt© und<br />
dachte nach, während mein Auge unausgesetzt<br />
auf dem Revolver haftete, der vom Tische<br />
zu mir herüberblinkte. Ich dachte verwundert<br />
darüber nach, wieviel Stunden ich<br />
wohl noch auf diese Weise leben könnte,<br />
ehe ich wahnsinnig werden würde ...<br />
Da hörte ich wieder die Totenuhr.<br />
Diesmal erschrak ich nicht, obgleich der<br />
Laut ständig den Platz wechselte und um<br />
mich her summte wie ein zudringliches Insekt.<br />
Es war gerade so, als ob ein unsichtbarer<br />
Mensch um mich hertappte, ein<br />
Mensch, den ich nicht sah, dessen Taschenuhr<br />
ich aber hörte. Nun steht er hier...<br />
nun geht er langsam nach rechts, nun steht<br />
er wieder bei der Lampe still. Mir kommt es<br />
so vor, als ob einen Augenblick lang der<br />
Glanz meines Revolvers nachlässt, als ob<br />
ein Schatten auf ihn fällt, dann aber blinkt<br />
der Revolver wieder stählern wie vorher und<br />
ich höre die Totenuhr weiter entfernt. Nein,<br />
das erschreckt mich nicht im geringsten; im<br />
Gegenteil, ich werde ruhiger, denn ich kenne<br />
die Ursache, für diese Erscheinung.<br />
Warum legte Asbjörn Krag so besonderes<br />
Gewicht darauf, mich gerade in dieser Nacht<br />
zum eisernen Wagen und dem toten Fremden<br />
hinzuführen? Ich entsinne mich seines<br />
sonderbaren Geschwätzes unterwegs, wie er<br />
mich zwingen will, seinen Mitteilungen über<br />
das richtige Auftreten eines Mörders Gehör<br />
zu schenken. Wieder und wieder hat er mich<br />
an diesen Platz hinbringen wollen, wo man<br />
bloss jemanden einen Stoss zu geben braucht<br />
— eine ganz kleine, unerwartete Bewegung,<br />
um einen unbequemen Mitmenschen in die<br />
andere Welt hiniiberzubefördern ... Warum<br />
verliess er mich, als ich das Gesicht nach<br />
Osten wandte und auf den Laut zuging?<br />
Aul den Laut zuging ... nun erinnerte ich<br />
mich des Gebells wieder, und alle meine<br />
Sinne zitterten schreckhaft, wenn ich an das<br />
Echo dieser rauhen, schrecklichen Tierstimme<br />
dachte... Natürlich war es ein Hund auf<br />
einem der Höfe; ja, ich war dessen ganz sicher,<br />
aber trotzdem musste ich immer wie<br />
der an den getöteten Jagdhund des Forstmeisters<br />
denken. Ich sah ihn vor mir mit<br />
seinem langen, seidenweichen Haar und seinen<br />
grossen, verwunderten Augen. In diesem<br />
Augenblick konnte ich wohl verstehen,<br />
dass das Gebell von mir wie ein Ruf und eine<br />
Warnung: aufeefasst wurde!<br />
CFortsetzunz folstJ
12<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N°32<br />
Bett. Die Flecken an der Wand sind die<br />
Wälder, die Risse die Strassen in dem Lande<br />
der Phantasie. Auch eine Hauptstadt ist da:<br />
ein Haufen Fliegenschmutz an der Kreuzung<br />
zweier Strassen. Ich habe ihr auch einen<br />
Namen gegeben. Sie heisst « Stadt des Todes».<br />
Nun besitze ich eine Welt, eine Welt<br />
für mich. Ich gehe in ihr spazieren, durchwandere<br />
ihre Strassen, durchfahre ihre<br />
Meere. Ich habe mir auch einen neuen Na-<br />
men gegeben: ich heisse Pedro. Ich bin<br />
Schmuggler und liebe Carmen. Einen Eisberg<br />
sollte ich ihr aus dem Polarmeer holen.<br />
Lange war ich unterwegs in meinem<br />
Traumlande, schwamm durch die See und<br />
kam endlich zum Ziel. Rittlings fuhr ich auf<br />
dem Eisberg durch das Meer. Dann war ich<br />
ein Zöllner, ein Bandit in den Bergen. Ich<br />
lebte tausend Leben in meinem Lande. Einmal<br />
war ich eine Fliege. Der Drang nach<br />
Freiheit trieb mich hinaus. Ich flatterte, wie<br />
es mir gefiel, durch die grünen Täler des<br />
Landes, als ich mich plötzlich von allen Seiten<br />
umstrickt fühlte — ich war in das Gewebe<br />
einer Spinne geraten. Die Spinne kroch<br />
heran, ihr unheimlicher samtener Kopf schob<br />
sich näher. Gleich zwei blutroten Fackeln<br />
trug sie auf ihrem Haupt zwei grausame Augen.<br />
Bei jedem ihrer Schritte fühlte ich, wie<br />
sich das Netz um mich enger zog. Einer ihrer<br />
langen Füsse stiess auf meine Flügel und<br />
brach sie ab.<br />
«Ich wartete auf dich,» sagte sie.<br />
« Bist du der Henker? » schrie ich auf.<br />
«Was geht das dich an! Ich bin die<br />
Spinne. Erwache, Charrier! Sieh' um dich.<br />
Betrachte dein Fenster mit den zwölf Gitterstäben.<br />
Fühlst du nicht die eiserne Pritsche<br />
unter deinem Körper? Erwache aus deinem<br />
Traum. Dort ist die Tür, der Tisch, das<br />
Das Mikroskop<br />
zeigt Ihnen deutlich die<br />
Wirkung<br />
des Klinaenschärfers<br />
Allegro<br />
Herr K. N. in<br />
Sp. schreibt uns<br />
wie folgt: Seit<br />
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Hörst du nicht die Hammers'chläge<br />
der Männer, die das Schafott aufschlagen?<br />
Erwache, Charrier! »<br />
«An diesem Tage,» fährt das Tagebuch<br />
fort, « brach die Welt der Hirngespinste, die<br />
ich mir aufgebaut hatte, zusammen. Die<br />
nackte, schreckliche Wirklichkeit stand vor<br />
mir. War es nicht, als ob die Hände der Henkersknechte<br />
schon nach mir griffen? Ein<br />
So lebte Mecislas Charnor zwischen Wahnsinn, Genialität und Angst<br />
Echtes Henniez Mineralwasser<br />
kindlicher Gedanke schoss mir durch den<br />
Kopf und ich schrie: Mutter — Mutter —»<br />
Das Ende...<br />
So lebte Mecislas Charrier, zwischen<br />
Wahnsinn, Genialität und Angst hin und her<br />
taumelnd, die siebzig Tage, die ihm bis zum<br />
Tode blieben. Als ihn am Morgen des Hinrichtungstages<br />
die Henkersknechte weckten,<br />
war er scheinbar ruhig und gefasst. Aber er<br />
begrüsste den Henker in einer Weise, dass<br />
man glauben konnte, der gefürchtete «Bandit<br />
mit den Glacehandschuhen» habe unter den<br />
Einwirkungen der durchgemachten geistigen<br />
Folter den Verstand verloren. Als der Staatsanwalt<br />
ihn nach seinem letzten Wunsch<br />
fragte, bestellte er eine Tasse Kaffee und<br />
zwei Hörnchen. Er verschlang das Frühstück<br />
und rief dann: «Nun will ich mein Lieblingslied<br />
singen! » — Und Charrier stimmte die<br />
« Carmagnole », das berühmte revolutionäre<br />
Lied, an, während die Henkersknechte ihn<br />
fiinausschleppten...<br />
Im Restaurant. «Herr Wirt, vor dem<br />
Gänsebraten ziehe ich den Hut!»<br />
«Freut mich, wenn es Ihnen so gut<br />
schmeckt!»<br />
«Das gerade nicht, aber das Alter soll man<br />
ehren!»<br />
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W. Häusler-Zcpf, Ölten.<br />
Ford ladet zum Souper.<br />
Die amerikanischen Blätter bringen die<br />
Schilderung eines märchenhaften Soupers,<br />
das in New York stattfand. Wir entnehmen<br />
der Zeitschrift «Die herrschaftliche Küche»<br />
den folgenden Bericht: Der Gastgeber des<br />
Mahles war Henry Ford. Er hatte, ausser<br />
ein paar Geschäftsfreunden Vertreter der<br />
Universität Columbia, der Handelskammer<br />
und der Vereinigung der Grossindustriellen<br />
zu sich gebeten. Ausser den ersteren waren<br />
bloss Milliardäre anwesend. Zur Rechten<br />
des Automobilkönigs sass ein relativ armer<br />
Mann, nämlich Thomas Edison. Links<br />
hingegen sass Jules Rosenwald, der grösste<br />
Konfektionsinhaber von Amerika, neben diesem<br />
Harvey F. Firestone, der amerikanische<br />
Kautschukkönig, es' folgten dann E. Thomas<br />
Wilson, Präsident des Schlächtertrusts, und<br />
Karl M. Schwab, den man als den Kupferkönig<br />
der Welt ansehen kann. Unter den<br />
Anwesenden sah man noch George Eastman,<br />
den Kodakpatentinhaber, der in Amerika wegen<br />
seiner Wohltätigkeit besonders beliebt<br />
ist. Er stiftete an diesem Abend 300 Millionen<br />
Dollar «für diejenigen, denen es nicht<br />
vergönnt sei, so gut zu tafeln». Herr Lipton<br />
und Herr Wight waren auch da. Man sass<br />
an einem Tische, der aus Marmor besteht<br />
und die Form eines Pferdes (!) aufweist.<br />
Was man tafelte, darüber schweigen sich<br />
die Blätter aus, und was man trank, darf im<br />
Lande der Prohibition ebenfalls nicht verraten<br />
werden. Es dürfte aber nicht schlecht<br />
gewesen sein.<br />
Amtssprache im achtzehnten Jahrhundert.<br />
Ein hübsches Muster schwülstigen Amtsstiles<br />
bietet das folgende Schreiben des luzernischen<br />
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An Ihro Gnaden, und Herrlichkeiten Meine<br />
gnädig-gebietende Herren und Obere nemme<br />
die freyheith Einliegendes Allerunterthänigste<br />
Bitt- und Vorstellungsschreiben abzusenden,<br />
welches allhiesig-getreuiste Gemeindten Sargans,.Mels,<br />
Flumbs, Wallenstath, Warthauw,<br />
Vilters, Bärschis, und Tscherlach zu Möglichster,<br />
und demüthigister Beantwortung des §<br />
57 letstjährigen Abscheydts zu verfassen für<br />
gut erachtet haben. Da nun diesere Ehrfurchtsvolle<br />
schrift alleine die Reine Wahrheith<br />
enthaltet, so werden Ihro Gnaden, und<br />
Herrlichkeithen, Meine Gnädig-gebietende<br />
Herren und Obere gnädigst erlauben, das<br />
Meine Wenigkeith obige getreue Gemeindt<br />
sambt ihrer so trefen anligenheith Ihro Gnaden,<br />
und Herrlichkeiten, Meinen Gnädig-gebiethenden<br />
Herren und Oberen zu Mildvätterlicher<br />
Huldvollm aufnam, und Wohlgefallen<br />
underthänigst, wie hiermit beschichtet,<br />
anempfehlen dörfe. Der Allmächtige erhalte<br />
in ewiger Dauer das Höchste Wohl Ihro<br />
Gnaden, und Herrlichkeiten Meiner Gnädiggebietenden<br />
Herren und Oberer, Höchstweichen<br />
meine geringfügige demüthigist Empfehle,<br />
under Göttlichem schütz in alltiefister<br />
underwerfung geharrend.<br />
Ihro Gnaden und Herrlichkeiten, Meiner<br />
Gnädig-gebietender Herren, und Oberer!<br />
Underthänigster Diener Mohr, Landvogt.<br />
Schloss Sargans d. 27. Marty 1787.<br />
Welcher Titel sich der Herr Landvogt<br />
beim Oberländer im Gespräch über seine<br />
Gnädigen Herren bediente, wenn diese einem<br />
seiner demüthigst underthänigst angebrachten<br />
Wünsche nicht entsprachen, steht<br />
nicht geschrieben...<br />
Ein Hundepalast.<br />
Die Budapester Hunde gehen herrlichen<br />
Zeiten entgegen: die ungarische Gesellschaft<br />
für Tierschutz hat einen der schönsten Paläste<br />
der Hauptstadt, den Cziraky-Palast,<br />
erworben, um ihn in ein Krankenhaus für<br />
Hunde umzuwandeln. Jeder der prachtvollen<br />
Staatsräume, die hier in langer Flucht<br />
liegen, wird für einen bestimmten Zweck eingerichtet,<br />
um den vierfüssigen Bewohnern<br />
alle Bequemlichkeiten zu bieten. Zentralhei-*<br />
zung und marmorne Bäder sind vorgesehen.<br />
Es gibt auch eine besondere Barbierstube für<br />
Hunde, in denen das Haarschneiden mit den<br />
modernsten Maschinen und ebenso das Ohrreinigen<br />
besorgt wird. Eine eigene Anlage<br />
sorgt für Desinfizierung, und am Nachmittag<br />
sind für besonders elegante Hunde Ausfahrten<br />
im Kraftwagen vorgesehen. Auch die<br />
Hunde ärmerer Leute finden Unterkunft im<br />
«Sanatorium», wenn sie krank und erholungsbedürftig<br />
sind; man kann hier schon<br />
Tiere für 25 Rappen den Tag unterbringen,<br />
Eine Ziege, die Banknoten frisst.<br />
In einem Dorf des französischen Departements<br />
der Somme erschien der Eigentümer<br />
eines Bauernhofes, um mit seinem Pächter<br />
abzurechnen. Der Pächter bezahlte und<br />
hatte hundert Franken Rest zu bekommen. Er<br />
ging in den Stall, wohin ihm der Verpächter<br />
nachkam, eine zusammengefaltete Hundertfrankennote<br />
in der Hand. «Hier, da hast du<br />
das Geld», sagte dieser. Aber im selben Augenblick<br />
schnappte eine Ziege nach der Note,<br />
riss sie dem Mann aus der Hand und frass sie<br />
auf. Zuerst waren die beiden Bauern sprachlos<br />
vor Staunen. Dann begannen sie heftig<br />
zu disputieren. «Es tut mir leid,» erklärte der<br />
Verpächter schliesslich, «aber ich habe dir<br />
schon gezahlt.» — «Was! Du hast mir gezahlt!<br />
Nicht schlecht!... Ich habe doch nichts<br />
bekommen!» — So, du hast nichts bekommen?<br />
Und die Ziege da?.-. Ist das nicht<br />
deine Ziege? ... Die hat's gefressen, folglich<br />
ist es in dein Eigentum übergegangen. » —<br />
«Schon recht! Aber du musst einsehen, dass<br />
sie mir die Note nicht geben wird... Also<br />
musst du nochmals zahlen! Du hast das Geld<br />
an die unrichtige Stelle gegeben... Dafür<br />
kann ich nichts.» Die zwei einigten sich nicht<br />
und nun wird sich das Gericht mit der Sache<br />
beschäftigen müssen.<br />
Ein Hut ist kein Regensckirm!<br />
Also mute man ikm audi nlciit so viel zu.<br />
Mit besonderem "Wohlgefallen werden Sie<br />
unsere neuen Modelle igSo betrachten,<br />
denn es lieifjt ja: Ein sdiöner Hut ziert<br />
den ganzen Mann!<br />
MMATnilAt 71 7MDiru iiuuiTn II A I
WO 32 — 1030 AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
Frauenberuf und Heiratskarriere<br />
Welch interessante Perspektiven! Eine<br />
amerikanische Zeitschrift kam auf diese originelle<br />
und sicher vielbeachtete Idee, an mehrere<br />
berufstätige Frauen die Frage zu richten,<br />
ob ihr Beruf Chancen für eine Heirat<br />
biete. Die beneidenswertesten Damen scheinen<br />
die Kellnerinnen zu sein, die den Rekord<br />
an Verheirateten ihres Berufes für sich beanspruchen<br />
dürfen. Schlimm steht es mit den<br />
Telegraphistinnen, die am wenigsten Möglichkeiten<br />
zu haben scheinen, in den Hafen der<br />
Ehe zu segeln. In der «Münchn. Telegramm-<br />
<strong>Zeitung</strong>» erfährt man über die Rundfrage interessante<br />
Einzelheiten:<br />
Eine junge hübsche Stenotypistin, die befragt<br />
wurde, erklärte:<br />
«Für uns ist es überhaupt nicht schwer,<br />
einen Heiratskandidaten zu finden, denn eine<br />
hübsche, Junge Bureauangestellte braucht<br />
nicht weit zu gehen, um einen Mann zu finden.<br />
Die einfachste Gelegenheit zu heiraten<br />
findet sich in ihrem Beruf, wenn der Chef<br />
noch kein Ehemann oder Bräutigam ist. Ich<br />
habe viele Kolleginnen, die auf diese Art und<br />
Weise Heiratskarriere gemacht haben. Ausserdem<br />
ist es auch für uns nicht schwer, ausserberuflich<br />
einen Gatten zu finden, denn die<br />
Männer schätzen ja eine berufstätige Frau,<br />
noch dazu, wenn sie intelligent, gebildet und<br />
selbständig ist.»<br />
Weniger Aussichten zu heiraten bestehen<br />
für die Aerztinnen. Eine Aerztin, die ich interviewte,<br />
erklärte :<br />
«Ich weiss nicht, woran es liegt, aber alle<br />
meine Kolleginnen beklagen sich, dass sie<br />
keinen Mann finden. Unser Beruf ist zu ernst<br />
und schliesslich will auch kein Mann eine<br />
Frau haben, die klüger ist als er. Wir müssen<br />
unsere Männer unter den leichtsinnigen<br />
jungen Leuten oder in Künstlerkreisen suchen.<br />
Es kommt sehr oft vor, dass der Mann<br />
einer Aerztin nur ein armer Musiker ist.»<br />
Eine Sportgrösse erzählt:<br />
« Heute ist der Sport so modern geworden,<br />
dass auch Damen, ebenso wie Männer, durch<br />
gute sportliche Leistungen berühmt werden<br />
können. Eine Schwimmerin, Tennisspielerin,<br />
Biskunstläuferin oder Fechterin findet sehr<br />
leicht einen Mann, um so mehr, als sie viel<br />
reist und dadurch viele Menschen kcntien<br />
.ernt, unter denen sich fast immer ein Heiratslustiger<br />
befindet.<br />
Ein Girl beantwortete meine Fragen mit<br />
einer Gegenfrage :<br />
«Haben Sie schon einmal ein Girl gesehen,<br />
das verheiratet war? Wir können uns das<br />
wohl leisten, aber wir wollen nicht. »<br />
Eine Filmschauspielerin antwortete mir :<br />
«Wir müssen heiraten. Glücklich oder unglücklich,<br />
ganz gleich. Zu unserem Beruf gehört<br />
es, dass wir einen Mann haben. Es ge-<br />
zu meinem Bad niemals irgendwelche Toi-<br />
Fichtennadel usw. verwendet,<br />
nügt auch nicht, dass die Welt von unslettewasser,<br />
spricht, sie muss auch von unserem Mann ich habe auch niemals in Kuh- oder Eselsmilch<br />
gebadet und erkläre hiermit feierlich,<br />
sprechen. Der Mann einer Schauspielerin ist<br />
meistenteils ein Boxermeister, ein berühmter dass alle noch so sensationellen Nachrichten,<br />
Schauspieler, ein Dollarmillionär oder ein dass ich mir zum Beispiel zwei junge Eselinnen<br />
halte, die nur die Milch für mein tägli-<br />
Fürst. Wir brauchen solche Männer. Sie müssen<br />
für uns Reklame machen.»<br />
ches Bad zu liefern haben, erfunden sind.<br />
Die Kellnerin dagegen erklärte mir folgendes<br />
:<br />
Wilde Orchideen...<br />
«Jeder Mann wünscht sieh eine Frau, die Und doch wurde ich in Amerika zum<br />
ihn vor allen Dingen zu Hause gut bedient, Parfüm bekehrt. Ich bekam natürlich Tag<br />
denn nichts geht über die Bequemlichkeit, für Tag Mustersendungen grosser amerikanischer<br />
und Pariser Firmen mit den erlesen-<br />
und ausserdem geht Liebe ja bekanntlich<br />
durch den Magen. Kellnerinnen finden sehr sten Wohlgerüchen in den herrlichsten geschliffenen<br />
Flakons. Ich gestehe, dass ich<br />
leicht einen Mann, auch wenn sie nicht schön<br />
sind. Wir werden von Freiern regelrecht bestürmt.»<br />
Die arme Telephonistin hingegen erklärte<br />
mir :<br />
Wir werden von den Männern gehasst, denn<br />
keine von uns kann die Männer bedienen,<br />
dass sie nur einmal mit der von uns hergestellten<br />
Verbindung zufrieden wären. Ich<br />
möchte wohl gerne heiraten, aber hört ein<br />
Mann, dass ich Telephonistin bin, sucht er<br />
sofort das Weite, denn er glaubt, mit mir<br />
könne er nur höchstens eine falsche Verbindung<br />
eingehen.»<br />
Parfüms<br />
Von Greta Garbo.<br />
In vielen Filmen konnte man die Schwedin<br />
Greta Garbo schon bewundern, nicht nur<br />
weil sie die ideale. Blondine ist, sondern weil<br />
ihr Spiel vor allem das Spiegelbild eines äusserst<br />
sensiblen und feinen Menschen ist, dessen<br />
geistige Fälligkeiten erheblich über das<br />
Starniveau sich erheben. Sie erzählt hier von<br />
ihrer Bekehrung zum Parfüm:<br />
Macht Parfüm unpersönlich?<br />
Es mag der hübsche Gedanke eines Dichters<br />
gewesen sein, die Frau in Blumenduft<br />
einzuhüllen, ihr die «Seele der Blume» zu<br />
geben, sicherlich war es aber der Gedanke<br />
eines Menschen, dem die Seele einer Frau<br />
nicht genügte. Das waren meine ersten « Bedenken»<br />
gegen Parfüms im allgemeinen.<br />
Mein erster Auflehnungsgedanke gegen die<br />
verlockenden Erzeugnisse französischer Firmen,<br />
die ich in Kristallflakons in den Schaufenstern<br />
grosser Firmen meiner Heimatstadt<br />
sah, entsprang der Angst, durch die Verwendung<br />
solcher Parfüms «unpersönlich» zu<br />
wirken, und das war etwas, wovor ich mich<br />
seit jeher fürchtete.<br />
Man versuchte manchmal, mich zu überzeugen,<br />
dass gerade das Gegenteil zutreffend<br />
sei, dass Parfüms, «individuell» erwählte<br />
Parfüms, die Persönlichkeit der Frau nur<br />
unterstreichen, ich fand aber (und finde es<br />
?<br />
noch heute), dass eine echte Frau die Unterstreichung<br />
ihrer Persönlichkeit einfach nicht<br />
notwendig habe und blieb nach wie vor eine<br />
Gegnerin der Parfüms. Ich bin also lange<br />
Zeit ohne Parfüm ausgekommen. Selbst zur<br />
Körperpflege hielt ich es nicht für notwendig,<br />
da ich der Ansicht bin, dass klares, möglichst<br />
kaltes Wasser immer am besten sei. Ich habe<br />
durch all diese funkelnde Herrlickeit nicht<br />
zu rühren war, bis eines Tages die Etikette<br />
eines einfachen Fläschchens mir auffiel.<br />
«Wild Orchids» stand darauf. Wilde Orchideen<br />
... Ich hatte bis dahin gar nicht gewusst,<br />
so erzählt Greta Garbo weiter im<br />
«N. W. J.», dass Orchideen auch riechen können.<br />
Aus Neugierde öffnete ich also das Flakon,<br />
um den Geruch meiner Lieblingsblumen,<br />
denn das sind Orchideen immer gewesen, zu<br />
spüren. Ich muss gestehen, dass der Eindruck<br />
faszinierend war. Es war ein Duft,<br />
der sich nicht brutal vordrängt, sondern der<br />
erst langsam aufsteigt. Ein eigentümlich<br />
fremder, süss-herber Geruch, der eine gewisse<br />
Traurigkeit und Sehnsucht vermittelte.<br />
In meiner Heimat wachsen keine wilden<br />
Orchideen, und dennoch gab mir dieser Duft<br />
irgendwie etwas Vertrautes, längst Vergessenes<br />
wieder. Vielleicht gibt es bei uns zu<br />
Hause, auf den endlosen, rostroten Wiesenflächen<br />
irgendwelche Blumen, den wilden Orchideen<br />
verwandt. Jedenfalls wusste ich,<br />
dass ich diesen Duft schon einmal gespürt<br />
hatte, wenn ich im Herbst über eine meiner<br />
Heimatwiesen ging, und der Wind mir den<br />
Duft der Blumen zutrug.<br />
Vielleicht ist auch mein Heimweh unterbewusst<br />
so stark, dass es durch ganz flüchtige<br />
Assoziationen zum Emporflammen gebracht<br />
werden kann. Vielleicht liebe ich in<br />
dem Duft von «Wild Orchids», irgendetwas<br />
Unbekanntes, Fernes ... Vielleicht sind Parfüms<br />
doch die unerfüllten Wünsche der Frau,<br />
wie irgendein Dichter behauptet hat. Meine<br />
unerfüllten Wünsche werde ich nie verraten,<br />
ich finde, dass ich schon genug getan habe,<br />
wenn ich mein Lieblingsparfüm verraten<br />
habe...<br />
•<br />
Empfindlich. «Als ich ihn fragte, wie alt<br />
er mich schätzte, sagte er dreissig. Da kehrte<br />
ich ihm doch natürlich den Rücken zu.»<br />
«Sehr richtig, mein Fräulein, auch ich<br />
hasse die Schmeichler.»<br />
Frau und Sport<br />
Die .jugendliche Schwimmerin Fräulein Bonnie<br />
Mcaliiig stellte in Sidney mit 1:20,6 einen neueu<br />
Weltrekord über 100 Meter Rücken auf.<br />
Rekorde von drüben<br />
Der Schaukelstuhlrekord.<br />
In Amerika hat man bekanntlich für allerlei<br />
Dinge Zeit, die wir uns nur aus der Ferne<br />
ansehen können. So hat man jetzt in Decatur<br />
im Staate Illinois einen Schaukelstuhl-<br />
Weltrekord ausgetragen. Es fanden sich 38<br />
Personen jeglichen Alters und Geschlechts<br />
ein, setzten sich in ebensoviel Stühle und<br />
liessen sich schaukeln. Sie assen, tranken,<br />
schliefen, rauchten und machten noch allerlei<br />
andere Dinge auf diesen Stühen, bis nach 252<br />
Stunden, also zehn und einem halben Tag,<br />
ein junges Mädchen namens Evelyne Baker<br />
als Siegerin hervorging. Den andern war<br />
es vorher schlecht geworden. Sie darf sich<br />
also nun Weltmeisterin nennen, wurde photographiert,<br />
abgebildet und bekam an die<br />
hundert Heiratsanträge. Hoffentlich braucht<br />
ihr zukünftiger Mann nicht den ganzen Tau<br />
mit ihr um die Wette zu schaukeln.<br />
Der Weltmeister des Bananenessens.<br />
Sam Hart, ein ehrsamer Hotelbesitzer d ~r<br />
Stadt Key West in Florida, rühmt sich, cL"<br />
Weltmeister im Bananenessen zu sein un.l<br />
kann darauf hinweisen, dass- noch nierrian l<br />
auch nur annähernd den Rekord erreic :<br />
hat, der er vor 40 Jahren bereits aufstell .,<br />
als er in genau einer Stunde 168 grosse B..-<br />
nanen verzehrte. Damals war er ein Anfänger.<br />
Die Methode, die er anwendet, macht<br />
es jedem andern Sterblichen unmöglich, aitf<br />
diesem Gebiete mit ihm in Wettbewerb zu<br />
treten. «Ich kaue die Bananen nicht >, sagt<br />
er, « sondern ich schlucke sie nur hinunter.<br />
Wenn ich mich darauf eingelassen hätte, d : e<br />
Dinger erst zu kauen, dann würde' ich es niemals<br />
zum Weltmeister gebracht haben. »<br />
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Rheinbrücke bei Zurzach, die nach Rheinheim führt<br />
und von Zürich aus »bor Seebach, Dielsdorf,<br />
Schneisingen. Baldingcn, »sowie von Baden und von<br />
Brugg aus leicht erreichbar ist. Zürich-Zurzach<br />
31 km. Baden-Zurzach 20 km. Biugg-Zurzach 15 km.<br />
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Kreuzworträtsel<br />
<strong>1930</strong> - N°S2<br />
Touren-Antworten<br />
T. A. 436. Automobilführer. Sie tun am besten, wenn<br />
Sie sieb' das prachtvolle, im Verlas; der Automobil-<br />
Bevue erscheine!)de Werk «GH-Tourins» mit genau<br />
kilometrierten Karten aller Landesteile (23 Hauptiarten,<br />
über 80 Nebenkarten, Stadtpläne, Panoramen)<br />
anschaffen. «CH-Tominj»» ist auch mit einem<br />
eingehenden, vorzüglich redigierten Textteil verschon,<br />
-der alle« enthält, was ein Auto-Tourist wissen<br />
muss. Der Preis des Werkes ist Fr. 12.—<br />
Abonnenten der Autojnobüe-Revue gemessen einen<br />
Rabatt von 20%. E. Gh. in B.<br />
• T. A. 439. Griechenland. Bas griechische Strassennetz<br />
kann sich zwar weder in seiner Dichte,<br />
noch in seinem Zustand mit dem schweizerischen<br />
messen, doch ist in den letzten Jahren viel verbessert<br />
worden. Da auch die internationale Zufahrtsstrasso<br />
nach Athen in recht sutom. Zustand<br />
ist, kann heute eine Griechenlandfahrt ohne Bedenken<br />
unternommen werden. Nachstehend die<br />
Route nach Athen unter Berücksichtigung der<br />
besten Strassen: Zürich, Winterthur. St. Gallen,<br />
Biegenz, Wangen, Leutkirch. Memminpren, Laiidsberg,<br />
München, Haag. Braunau, Lambach, Linz.<br />
Amstetten, Melk, St. Polten, Wien. Bratislava, Moson,<br />
Gyor, Komarno, Esztergom, Budapest, Adouy,<br />
Duna-Földvar, Szekszard, Mohacs, Osijck, Vukovar,<br />
Tovernik Kuzmin, Sr..Mitrovica, Ruma, Ba-novci, Beograd,<br />
Smederevo, Vcl. Ora-.sje, Markovac. Jagochina.<br />
Paracin, Prascovce, Aleksinac, Nisch. Bela Palania,<br />
Pirot, Caribrod, Slivnica, Sofia. Radomir, Dupnica,<br />
Simitli, Jpniköj, Kula, Sklerokastron, Serrai,<br />
Thessaloniki, Gida, Verroia, Dzidzilar, Servia, Elassotia,<br />
Larissa, Phar-salos, Lamia, Dadion. Leva-dia,<br />
T. A. 442. Düsseldorf, Ich rate Ihnen zu der<br />
Strasse über Mülhausen-Koltnar, wenn Sio über<br />
fetrassburg fahren wollen, da die linksrheinische<br />
Strasse über Markolheim nicht sehr gut und recht<br />
schmal ist. Die Route von Lausanne bis Basel<br />
setze ich ah bekannt voraus. Wenn Sie die Strecke<br />
in nur 2 Tagen zurücklegen wollen, müssen Sio mit<br />
folgenden Etappen rechnen.<br />
1. Tag: Lausanne, Basel. Napoleonsinsel. Ensishoim,<br />
Kolmar, Solfistat, Strassburg, Haguenau,<br />
Soultz (370 km).<br />
2. Tag: Soultz, "Wisscmbourg, Landau, Nexistadt,<br />
Dürkheim, Kaiserslautern, Kreuznach, Bingen,<br />
Goar, Boppard. Koblenz, Nnuenahr, Bonn. Köln,<br />
Düsseldorf (308 km). Es ist dies die kürzeste Strecke<br />
nach Düsseldorf über Strassburg. Zur Rückfahrt<br />
benützen Sie dann die Route über Bonn, Koblenz,<br />
Bingen, Mainz, Frankfurt, Darmstadt, Bensheim,<br />
Heidelberg, Bmchsal, Vaihingen, Stuttgart. Tübingen,<br />
Baiingen. Rottweil, Donaueschingen. Schaffhausen.<br />
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Budapest-Belgrad, 442 km; Belgrad-Sofia, 401 km,<br />
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geöffnet? Wie gelange ich am besten dorthin, wenn<br />
keine solche Strasse existieren sollte? C.R. in L.<br />
T. A. 440. Rheiniibergänge. Um von Zürich aus<br />
nach dem Schwarzwald zu gelangen, kommen die<br />
folgenden Uebergänge in Betracht: Fähre Konstanz-<br />
Meersburg; von Wagenhausen, Eschenz oder Kaltenbao.h<br />
nadi Stein a. Rhein, der bekannte TJebergang<br />
Fciierthalen-Scliaffliausen. die Autofähre bei<br />
Koblenz (Waldsbut. Tiejjgen), die Brücke zwischen<br />
Laufenburg und Klein-Laufeitburg sowie der Ueber-<br />
•jjaiijf von"" Stein" nach Siwkinsen. Aussevdcm existiert<br />
aber auch noch eine viel zu wnh» bekannte<br />
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T. A. 441. Montauban. Die meisten Strassen<br />
im wasseiscschiidigten Ocbiet sind schon jetzt wiedci<br />
1 für Autos befahrbar so dass ein Besuch dieser<br />
Gegenden an Ostern keine Schwierigkeiten mit sich<br />
bringen dürfte. Um Montauban zu erreichen, benützen<br />
Sie am besten folgende Route: Genf, Bellegarde,,<br />
Nantua, Pont d'Ain, Meximieux, Lyon, Givoi's,<br />
St. Etienne, Monistrol, Yssingeaux. Lc Puy,<br />
Sauvetaz. Chäteauneuf de Randon, Mende. La<br />
Mothe, Severac. MilJau, La Gavalerie, St. Affrique,<br />
St. Somin, Albi, Gaillae, Montauban (695 km) Zur<br />
Rückfahrt können Sie die Route über Caussade,<br />
Caylus, Villefranche, Figcac. Maurs. Aurillac. Murat,<br />
St. Flour, Massiac, Lompd&s, Issoire. Clermont-<br />
Fcrranr), Thiers, Bocn s. L.. Ste. Foy, Lyon, Pont<br />
d'Ain, Genf (088 km.). R. L. in K.<br />
T. F. 444. Bayrische Seen. Ich möchte über<br />
Ostern das Gebiet der bayrischen Seen und Schlösser<br />
besuchen. Welcher Leser kann mir eine lohnende<br />
Route angeben? Ich habe 4 Tage zur Vorf<br />
«S"»«-<br />
R. V "in Zürich.<br />
T. F. 445. Toulouse-Agen. Kann mit- einer der<br />
Leser nähere Angaben über den besten Weg nach<br />
Toulouac-Agen machen ? Zum voraus besten Dank.<br />
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wagrecht: 3 Bewohner einer Gegend in Spanien.<br />
7 Männlicher deutscher Vorname. 10 Bekannter<br />
schweizerischer Eisenbahnknotenpunkt.<br />
lt Auf die Erde gefallenes Stück eines Planeten.<br />
13 Fluss in Frankreich. 14 Abscheu, die Uebelkeit<br />
verursachen kann (mit ck). 15 Gewürz. 10 Deutseher<br />
Fluss, 17 Bund zweier Menschen. 19 Versuch.<br />
21 Bezeichnung für Bergspitzo. 24 Gericht, Speise.<br />
25 Altes deutsches Mass.<br />
9 6 Tier aus der Gattung<br />
5or Vielfüssler, 27 Zustimmendes Wort. 28 Adliger<br />
Herr. 30 Die eine Hälfte des unter 17 gemeinten<br />
Bundes. 31 Weinwirtsehüft im Tessin. 3;.' Weiblicher<br />
deutscher Vorname. 35 Ein dem Gericht vorgelegter<br />
Ausweis. 37 Einfall, Gedanke. 38 Familienname<br />
einer bekannten englischen Lady 40 Italienische<br />
Bezeichnung für die höchste Persönlichkeit<br />
eines Landes. 42 Eine Art Gesang. 44 WerK<br />
des Architekten. 45 Siehe 30 wagrecht. 40 Französisch<br />
• von. 47 Epoche.<br />
Senkrecht: 1 Fanggerät. 2 Verkehrsfahrzoug. 3<br />
Englische Abkürzung für grosso Schlitten. 4 Berg<br />
des Bcrner Oberlandes. 5 Adjektiv, das eino<br />
menschliehe Eigenart bezeichnet. 6 Grosskind. 7<br />
Bezeichnung einer bestimmten Sticktechnik. 8.<br />
Französische Stadt. 9 Gebäck. 12 Siehe unter 40<br />
wagrocht. 17 Ein weiblicher Erbe 18 Flaches Land.<br />
20 Nahrungsmittel. 21 Edelmetall. 22 Gestreifos<br />
wildes Pferd. 23 Jude. 25 Gefrorenem Wai-ser. 20<br />
Oper von Verdi. 33 Bekannter italienischer Badestrand.<br />
34 Verstorbener deutscher Rpichtspräsidi'iiL<br />
.'SO Fremdwort für Glfichni.s-, Erzählung. 30 Ifiilienisehe<br />
Bezeichnung für eine Tageszeit. 41 Was<br />
vom Korn fliegt. 43 Israelit. Itl Siehe 40 wagrecht<br />
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n QO in*;«» AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
AKTUELLES<br />
Rinaldo Rusca t. Aus Chiasso ereilt uns<br />
die traurige Kunde von dem plötzlichen Hinschiede<br />
Rinaldo Ruscas, der sich um den<br />
\utomobilismus höchst verdient gemacht<br />
hat. Der T.C.S. verliert in ihm einen der<br />
tätigsten Delegierten des Verwaltungsrates.<br />
Die Sektion Tessin betrauert in Rusca den<br />
gewesenen Sekretär, der stets mit grösster<br />
Bereitwilligkeit überall seine Person einsetzte.<br />
Der Verstorbene war auch Konsul<br />
des T.C. von Italien und bis vor wenigen<br />
Wochen Vizepräsident der U. M. S. Zahlreiche<br />
Verbände betrauern in Rusca einen<br />
der tätigsten und sympathischsten Mitarbeiter.<br />
Zur Besteuerung der Betriebsstoffe in<br />
Deutschland. Der deutsche Automobilist<br />
muss gegenwärtig keine Wegebauzuschläge<br />
zahlen, da der Steuerausschuss des Reichstages,<br />
der sich mit der Frage zu befassen<br />
hatte, diese vorläufig vertagte. Die Finanzämter<br />
wurden darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass der Zuschlag nicht mehr erhoben werden<br />
dürfe; immerhin wurde dazu noch erklärt,<br />
unter Umständen sei die Steuer nachzuzahlen.<br />
Die Frage der Erhebung eines<br />
Wegebauzuschlages wird in Zusammenhang<br />
mit der Erhöhung der Betriebsstoffbesteuerung<br />
behandelt werden. mb.<br />
den Bau dieser Brücke besser miteinander bildliches Strassennetz, ciua den Motorfahrzeugverkehr<br />
anzieht. Nun wächst damit<br />
verbunden werden.<br />
mb.<br />
Verkehrswünsche der Riehener. In denaber auch die Gefahr für die Fussgänger.<br />
Basler <strong>Zeitung</strong>en wird gegenwärtig die Verbesserung<br />
des Verkehrs nach Riehen disku-<br />
Grosse Rat die Erstellung von Gehwegen<br />
Um ganze Arbeit zu leisten, beschloss der<br />
längs der Hauptverkehrsstrassen. An Strekken<br />
innerorts leistet der Staat 40—60 Prozent<br />
der Baukosten, für Aussenortsstrecken<br />
beträgt der Beitrag mindestens 60 Prozent.<br />
Automobilsalon in Marseilles. Letzten<br />
tiert. Ein Einsender ist der Meinung, dass<br />
Samstag wurde in Marseiiles der von der<br />
die projektierte Autobuslinie in Parallelführung<br />
bis nach Riehen ein Fehler wäre.<br />
Chambre Syndicale de 1'Automobile veranstaltete<br />
Salon eröffnet. Es sind alle bekannten<br />
Marken<br />
Es hat keinen Zweck, Tram und Autobus auf<br />
vertreten.<br />
Verkeh><br />
Eine neue Brücke in Basel. Das Basler<br />
Baudepartement legte dem Regierungsrat<br />
das Programm vor, das einen internationalen<br />
Wettbewerb für die sog. Dreirosenbrücke<br />
vorsieht. Die zwei wichtigen Industriequartiere,<br />
das Horburg- und das St. Johannquartier<br />
sowie die auf den beiden Ufern des<br />
Rheins liegenden Hafenanlagen sollen durch<br />
der gleichen Linie zu haben. Auch sei dieIm Laufe der nächsten 6 Jahre sollen nicht<br />
Fahrdichte mit 48 Minuten (für den Autobus) weniger als 100 km Gehwege erstellt werden.<br />
Der aargauische Staat zahlt hieran die<br />
viel zu weitmaschig, um den Ansprüchen der<br />
Summe von 2 Millionen Franken. -f<br />
Zum Säntisbahnprojekt. In Appenzell fand<br />
vor einigen Tagen eine stark besuchte öffent-<br />
Die neuen Berner Autobuslinien. An der<br />
Bettinger Bevölkerung Rechnung tragen zu<br />
nächsten Sitzung des Berner Stadtrates,<br />
können.<br />
Freitag den 11. April, wird auch die Motion<br />
Als weiterer Wunsch wird dem Baudepartement<br />
nahegelegt, sich mit dem Studium der liche Versammlung statt, die zum Projekt des<br />
Dr. Steinmann betreffend Einführung von<br />
Baues einer Bahn nach dem Säntis Stellung<br />
Autobuskursen im Kirchenfeld und Brunnadernquartier<br />
zur Behandlung kommen, fer-<br />
Kurvenerweiterung beim Pfaffenloch zu bener<br />
die Motion Brenni betreffend Fertigstellung<br />
von Stiassen im Kirchenfeld.<br />
fassen, damit den zahlreichen Unglücksfällen<br />
an dieser Stelle ein Ende gesetzt wird. Es<br />
ist dies besonders deshalb wünschenswert,<br />
weil die projektierte Umführungsstrasse noch<br />
Jahrzehnte auf sich warten lassen wird. gr.<br />
Der Aargau geht mit dem guten Beispiel<br />
voran. Der Aargau ist einer der verkehrsreichsten<br />
Kantone der Schweiz. Der Durchgangsverkehr<br />
ist in den letzten Jahren stark<br />
angewachsen. Der Ausbau der Strassen hielt<br />
mit den wachsenden Anforderungen Schritt<br />
und heute verfügt der Aargau über ein vor-<br />
nahm. Sie beschloss nach Anhörung eines<br />
von Ingenieur Tobler in St. Gallen gehaltenen<br />
Vortrages einstimmig, für die Ausführung<br />
des Planes auf Innerrhoder Boden einzutreten.<br />
Der Verkehrsverein von Appenzell<br />
wurde gebeten, an die Regierung mit der<br />
Bitte um Prüfung dieser Landesfrage zu gelangen,<br />
und die eventuelle Finanzierung in<br />
die Wege zu leiten.<br />
mb.<br />
Die Eröffnung der Autofähre Beckenried-<br />
Gersau wird späterhin bekanntgegeben, da die Betriebsaufnahme<br />
nioht, wie vorgesehen, erfolgen<br />
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