28.02.2018 Aufrufe

E_1930_Zeitung_Nr.048

E_1930_Zeitung_Nr.048

E_1930_Zeitung_Nr.048

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag. 3. Juni <strong>1930</strong><br />

mit Autler-Pf ingsten<br />

Nummer 20 Cts.<br />

26. Jährgang. - N° 48<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozaechlag,<br />

tolem nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30 REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Rappen. Posteheck-Rechnung III/414.<br />

Telephon Bollwerk 39.84<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Was die Kantone für ihre Strassen auslegen<br />

Benzinzollanteile und Strassenauhvendungen.<br />

Die Aufwendungen der Kantone für das<br />

Strassenwesen im Jalire 1928 sind durch das<br />

Sekretariat der Vereinigung schweizer. Strassenfachmänner<br />

in der « Schweiz. Zeitschrift<br />

für Strassenwesen» zusammengestellt worden.<br />

Wer Zahlen zu lesen versteht, wird<br />

sich daraus ein Bild über den gegenwärtigen<br />

Stand des Strassenunterhaltes und der Strassenverbesserungen<br />

machen können. Er wird<br />

sich aber auch sofort darüber klar werden,<br />

dass die Einnahmen der Kantone aus dem<br />

Benzinzoll einfach noch zu niedrig sind und<br />

dass sie in keinem Verhältnis zu den gewaltigen<br />

Ausgaben stehen, welche heute die Kantone<br />

für ihr Strassennetz aufzubringen haben.<br />

Die Einnahmen aus dem Benzinzoll für die<br />

Jahre 1925—1928, ohne die Anteile aus der<br />

Ausgleichssumme, betrugen für die Kantone<br />

genau 19,757,407 Fr. 95 Rp. Dem gegenüber<br />

steht eine Gesamtaufwendung für den Strassenunterhalt<br />

und für Strassenneubauten von<br />

51,960,283 Fr. 15 Rp.<br />

Zürich macht die grössten Gesamtaufwendungen.<br />

Bei der Beurteilung der verschiedenen Leistungen<br />

sind natürlich die sehr verschieden<br />

.gearteten Verhältnisse in den Kantonen mit<br />

in Berücksichtigung zu ziehen. Immerhin mögen<br />

einige Zahlen interessieren. Was die Ausgaben<br />

für den Unterhalt und für Strassen-<br />

Neubauten anbelangt, steht Zürich mit einem<br />

Staatsstrassennetz von 2442 km mit einer<br />

Gesamtaufwendung von 7,95 Millionen Fr.<br />

an der Spitze, wobei sich 817,897 Fr. 10 Rp.<br />

für Strassenneubauten und Beiträge an solche<br />

befinden.<br />

Bern steht an zweiter Stelle.<br />

An zweiter Stelle steht der Kanton Bern<br />

mit einer Staatsstrassenlänge von 2208 km<br />

und einer Gesamtaufwendung von 6,98 Millionen<br />

Franken. Der Kanton Bern leistete<br />

für den Unterhalt seiner Strassen 3,7 Millionen<br />

Franken und steht diesbezüglich von allen<br />

Kantonen an der Spitze, währenddem er<br />

für eigentliche Verbesserungen vom Kanton<br />

Zürich um rund zwei Millionen Franken überflügelt<br />

wird und für Strassenneubauten nur<br />

103,214 Fr. verausgabte gegenüber 817,000<br />

Franken des Kantons Zürich, 285,000 Franken<br />

des Kantons Solothurn, 263,000 Fr. des Kantons<br />

Baselstadt, 177,000 Fr. des Kantons Baselland,<br />

202,000 Fr. des Kantons Graubünden<br />

und 236,000 Fr. des Kantons Wallis.<br />

Waadt folgt nach.<br />

An dritter Stelle in den Gesamtaufwendungen<br />

steht der Kanton Waadt mit einem Strassennetz<br />

von 2114 km und mit einem Total<br />

der Ausgaben von 5,445,955 Fr. 80 Rp. Der<br />

Kanton leistete für den Strassenunterhalt<br />

2,79 Millionen Fr., für Verbesserungen 2,39;<br />

Millionen Fr. Ueber zwei Millionen Franken 1<br />

für ihr Strassenwesen haben ausgegeben die<br />

Kantone St. Gallen, Graubünden, Aargau,<br />

Solothurn, Baselstadt, Tessin und Genf, welches<br />

beispielsweise für den Unterhalt der<br />

Strassen 1,13 Millionen Fr. und für Verbesserungen<br />

827,883 Fr. aufwendete.<br />

Weitere erkleckliche Bausummen.<br />

Ueber eine Million Franken verausgabten<br />

die Kantone Luzern und Zug, letzterer mit<br />

142 km und 857,161 Fr. einzig für Unterhaltungsarbeiten<br />

des Staates, im fernem Baselland<br />

mit einem Strassennetz von 373 km,<br />

wobei ein beträchtlicher Posten für Strassenneubauten<br />

in der Rechnung steht, ähnlich wie<br />

bei den Kantonen Baselstadt und Solothurn,<br />

die ebenfalls für Strassenneubauten Erkleckliches<br />

geleistet haben. In den Ausgäben überschreiten<br />

ebenfalls die Kantone Wallis und<br />

Neuenburg die Million, indem ersterer Kanton<br />

beinahe zwei Millionen Fr. erreicht und<br />

für Strassenneubauten 236,000 Fr. verausgabte.<br />

Die übrigen Kantone stehen in ihren<br />

•Ausgäben unter einer Million Fr., wobei jedoch<br />

Glarus mit 987,000 Fr., Nidwalden mit<br />

654,000 Fr., Schwyz mit 681,000 Fr. und<br />

Schaffhausen mit 757,000 Fr. noch besonders<br />

erwähnt werden dürften. Auch Appenzell<br />

A.-Rh. hat mit einem Posten von 610,000 Fr.<br />

ein schönes Quorum erreicht.<br />

Die genannten Zahlen beweisen, und es sei<br />

•dies an dieser Stelle vollauf anerkannt, dass<br />

eigentlich sämtliche Kantone im Verhältnis<br />

ihrer Kräfte und ihrer zur Verfügung stehenden<br />

Summen für ihr Strassennetz das geleistet<br />

haben, was sie zu leisten imstande<br />

waren. Da aber dem eingeschossenen Eisenbahnpolitiker<br />

diese Zahlen etwelchermassen<br />

in die Nase stechen könnten, sei mit aller<br />

Deutlichkeit hervorgehoben, dass die Ausgaben<br />

der Kantone ungefähr den Einnahmen,<br />

welche sie für das Strassenwesen und aus<br />

den Verkehrsabgaben erzielen, gleichkommen.<br />

So stehen im Kanton Zürich den 7,9 Millionen<br />

Fr. Gesamtausgaben 6,7 Millionen Fr.<br />

Gesamteinnahmen gegenüber, wobei einzig<br />

3,5 Millionen Fr. aus Verkehrsausgaben<br />

stammen. Im Kanton Bern stehen den 6,9<br />

Millionen Fr. Gesamtaufwendungen 6 Millionen<br />

Fr. Einnahmen gegenüber mit einer<br />

Netto-Einnahme aus den Verkehrsabgaben<br />

von 2,7 Millionen Fr. Das gleiche trifft ungefähr<br />

bei den übrigen Kantonen zu. Den 5,4<br />

Milionen Fr. Ausgaben des Kantons Waadt<br />

stehen rund 4 Millionen Fr. Einnahmen gegenüber.<br />

Kantone, die ein Geschäft machen.<br />

Andere Kantone machen mit den Einnahmen<br />

der Automobilisten direkt ein Geschäft.<br />

So zum Beispiel der Kanton Genf, der im gesamten<br />

3 Millionen Fr. eingenommen und<br />

Der Beginn der autotouristischen Saison<br />

lässt sich für gewöhnlich durch die Ostertage<br />

fixieren. Dies ist der Zeitpunkt, um<br />

erstmalig den Wagen zu grösseren Touren<br />

aus der Garage zu holen. Freilich, dies<br />

Jahr sind die Osterfahrten wohl den meisten<br />

gründlich verregnet worden. Der eine oder<br />

andere mag sogar in milden Klimagebieten<br />

gefroren haben. Viele allerdings haben die<br />

geplanten Touren gar nicht unternommen<br />

•und haben sie auf bessere Zeiten verschoben.<br />

Und die Zeit kommt nun mit den Pfingstferien.<br />

Zwei, drei Tage stehen wohl fast<br />

jedem zur Verfügung, und es ist nur zu hoffen,<br />

dass diesmal der Himmel sowohl südlich<br />

wie nördlich der Alpen ein freundlicheres<br />

Gesicht mache als zu Ostern. Lange genug<br />

hat's ja jetzt geregnet, und von som-i<br />

merlicher Wärme hat man bis jetzt auch:<br />

nicht viel gespürt, so dass doch die Hoffnung<br />

besteht, dass wenigstens die Pfingstferien<br />

Tage strahlenden Sonnenscheins werden.<br />

Aber: Wohin die Fahrt? das ist die Frage<br />

so manchen Autlers, der bei der grossen<br />

Auswahl der Ausflugspunkte kaum weiss,<br />

was er unternehmen soll. Einige Winke<br />

und Ratschläge für die Festtage mögen hier<br />

folgen:<br />

Zuerst das, was man nicht unternehmen<br />

kann! Für grosse Alpentouren ist der Moment<br />

noch nicht gekommen. Von allen den<br />

vielen Passstrassen, die kreuz und quer unsere<br />

Alpen durchziehen und im Sommer das<br />

beliebteste Ausflugsziel unserer Automobilisten<br />

sind, sind nur ganz wenige dem Verkehr<br />

geöffnet. Im Bündnerland ist es die<br />

uralte, römische Heerstrasse über den Julier,<br />

die dies Jahr dank tatkräftigen Unternehmungsgeistes<br />

recht frühzeitig schon dem<br />

Automobilverkehr geöffnet wurde, somit die<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; tür Anzeigen aus dem Ausland 60 Ct».<br />

Grössero Inserate nach Seitentarif.<br />

Insetatensehluss 4 Tane vor Erscheinen der Nummern<br />

2 Millionen Fr. vrausgabt hat. Es ist derjenige<br />

Kanton, der mit dem heute zu Recht bestehenden<br />

Benzinzoll-Verteilungsschlüssel am<br />

besten wegkommt.<br />

Auf weitere Details einzutreten, wäre belanglos.<br />

Das Studium der Tabelle weist jedenfalls<br />

wiederum auf die Tatsache hin, dass<br />

die bestehende Benzinzollregelung auf die<br />

Länge unhaltbar ist und dass die Kantone<br />

und die Interessenten dazu gelangen werden<br />

müssen, dem Bunde mindestens die Hälfte<br />

des Benzinzolles abzuverlangen, um all' ihren<br />

Ansprüchen gerecht werden zu können.<br />

•<br />

Wohin an Pfingsten?<br />

erste Verbindung darstellend zwischen dem<br />

Norden und Süden; denn die Fortsetzung<br />

des Juliers liegt im Malojapass, der ganzjährig<br />

fahrbar ist und aus dem Engadin<br />

hinunter ins Bergeil und weiter nach Chiavenna<br />

und den Comersee führt. So ist also<br />

das Engadin dies Jahr schon zu Pfingsten<br />

mit der übrigen Schweiz in direkter Verbindung.<br />

Aus dem Unterengadin ist es der<br />

Ofenpass, der, von Zernez ins Münstertal,<br />

auch schon seit Wochen für den Verkehr<br />

geöffnet ist. Vom Engadin westwärts aber<br />

sind die übrigen Pässe noch alle tief im<br />

Schnee begraben und kaum zu Pfingsten<br />

fahrbar. Im der Zentralschweiz ist es einzig<br />

der Brünig, der als Voralpenpass begreiflicherweise<br />

schon früh fahrbar ist.<br />

Seine weitere Fortsetzung über die Grimsel<br />

kommt als Verbindung jetzt noch nicht in<br />

Frage. Dafür ist sein voralpiner Kollege,<br />

der Jaunpass, auch schon länger für den<br />

Verkehr geöffnet, sowie auch Gol des<br />

Mosses und Col de Pillon, die vom Berner<br />

Oberland aus die Verbindung mit dem untern<br />

Rhonetal herstellen. Der wichtigste<br />

Uebergang aus dem Wallis, die napoleonische<br />

Heerstrasse, der Simplon, ist alter Tradition<br />

gemäss an Pfingsten offen, wobei er<br />

besonders für die Westschweiz die direkte<br />

Verbindung mit den beliebten Kurorten des<br />

Tessins via Centovalli herstellt, Auch der<br />

Col de la Forclaz und Pas de Morgins, die<br />

beiden Pässe, die ins Savoyische führen,<br />

sind fürs Rad geöffnet. Diese Angaben zeigen,<br />

wie wenig reichhaltig also noch die<br />

Möglichkeiten für Passfahrten in der<br />

Schweiz zu Pfingsten sind.<br />

Doch deswegen braucht sich kein Automobilist<br />

Sorgen zu machen, denn an schönen<br />

Ausflugszielen, auch alpiner Art, fehlt<br />

es ihm sicherlich nicht. Beginnen wir wie-<br />

Die blaue Wand<br />

Von Richard Washburn Child.<br />

Antorisierte Uebersetztmg anvs dem Amerikanischen<br />

von läse Landau. (Engelhorns Romanbibliothek.)<br />

(5. Fortsetzung)<br />

Bisheriger Inhalt: Der Arzt der Mayburys<br />

•wird an das Krankenlager der kleinen, zarten<br />

Virgina geTufen, die an einer Hirnhautentzündung<br />

schwer krank darniederliegt. Nach<br />

der Kleinen und ihrem Verhalten zu urteilen,<br />

muss hinter der Wand des Krankenzimmers<br />

ein Geheimnis ruhen. Jenseits dieser Wand<br />

wohnt das harmlose junge Ehepaar der Estabrooks.<br />

Der Arzt sieht im Garten des Hauses<br />

eine unheimliche Gestalt huschen und läutet<br />

an der Hausglocke, um über die rätselhafte<br />

Erscheinung Klarheit zu bekommen.<br />

Dieser kurze Bescheid schien unsre Unterredung<br />

zu beenden. Ich war im Begriff<br />

kehrt zu machen und davonzugehen, als sie<br />

noch einmal begann, indes' in Hhreri Augen<br />

wieder der sonderbare Ausdruck von Angst<br />

und Unruhe trat. Sie kam ein wenig näher<br />

auf mich zu und fragte mit zaghaftem,Ton:<br />

«Wollen Sie irgendeinen Bescheid zurücklassen?<br />

Wollen Sie wiederkommen? Wollen<br />

Sie vielleicht »<br />

Die Stimme versagte ihr. Da sagte ich<br />

rasch und schroff, indem ich sie scharf ansah<br />

:<br />

«Jawohl, ich will etwas! Im zweiten Stock<br />

des Marburyschen Hauses ist ein Zimmer,<br />

dessen eine Mauerwand an dieses Haus<br />

stösst. Ich kam hierher, um Mrs. Estabrook<br />

zu fragen, was sich auf ihrer Seite dieser<br />

Mauerwand befindet.»<br />

Meine Worte wirkten wie eine Dynamitbombe.<br />

Es war, als hätten sie irgendein<br />

Lebensorgan der alten Dienerin in Stücke<br />

gerissen. Jede Spur von Farbe wich aus<br />

ihrem Gesicht.<br />

«Das ist furchtbar!» stiess sie hervor. «Oh,<br />

wie entsetzlich! Wer sind Sie? Wer können<br />

Sie nur sein? Jemand hat sie hergeschickt!»<br />

Sie fasste die Tür und drängte mich hinaus.<br />

«Ich weiss schon, wer Sie sind!» rief sie<br />

dabei. «Sie sind einer, den er hergeschickt<br />

hat!»<br />

Mit einem letzten Ruck schloss sie den<br />

offen gebliebenen Türspalt; die Riegel wurden<br />

wieder vorgeschoben, das Licht im Vestibül<br />

erlosch, und ich stand allein auf der<br />

Haustreppe.<br />

Das war der Erfolg meines Versuches,<br />

eine Antwort auf MaoMechems Frage zu finden<br />

— das Rätsel der blauen Wand zu lösen.<br />

Aber ich empfand mit Gewissheit, während<br />

ich dastand und zu dem grauen Nachthimmel<br />

emporblickte, an dem der Wind die Wolken<br />

jagte, dass die Existenz irgendeiner absonderlichen<br />

Wesenheit in diesem Hause,<br />

mochte sie nun Gutes oder Schlimmes bedeuten,<br />

nicht länger in Zweifel zu ziehen war.<br />

Die kleine Virginia hatte mit all der sensitiven<br />

Empfänglichkeit des Kindes und der<br />

Kranken durchaus richtig empfunden ! Mac<br />

Mechem, der als wahrer Arzt das Unbekannte<br />

nicht einfach als unmöglich verwerfen<br />

wollte, war gerechtfertigt; und es sah<br />

wieder einmal so aus, als gäbe es Dinge, die<br />

unsere mangelhafte Lebenskenntnis tief beschämen.<br />

Dies alles sind nur reine Tatsachen. Ich<br />

mache nicht den Versuch, irgend etwas beweisen<br />

zu wollen.<br />

Als ich die Stufen des Estabrookschen<br />

Hauses hinabging und die Richtung nach<br />

dem Park einschlug, der wohl ein wenig in<br />

jedem Menschen schlummernde Instinkt des<br />

Detektivs erwachte in mir. Infolgedessen<br />

mochte es geschehen, dass ich mich umwandte,<br />

nachdem ich zwischen dem Tuten<br />

und Aufleuchten zweier Autos die Strasse<br />

überschritten hatte.<br />

Das Haus, das ich eben verlassen hatte,<br />

lag still und wie verödet da. Mein beobachtender<br />

Blick wanderte bis zum Dach hinauf<br />

und wieder hinunter zum Boden, und da<br />

erst gewahrte ich, jetzt zum zweitenmal, die<br />

halb verborgene Gestalt eines Mannes.<br />

«Er hat mich von Anfang an beobachtet,»<br />

sagte ich zu mir. «Offenbar hat er auch<br />

meine kleine Kriegslist vorhin bemerkt.»<br />

Meine erste Regung war, sofort über den<br />

Damm zurückzukehren, ihn zu stellen und zu<br />

fragen, was er hier zu suchen habe. Dana<br />

aber .schien mir das unklug, und ich zog es<br />

vor, im Schatten der raschelnden Bäume<br />

meinen Weg fortzusetzen.<br />

Es ist ein peinliches Gefühl, sich verfolgt<br />

zu glauben. Ich empfand es, ohne dass ich<br />

jemanden sah oder einen Laut vernahm —<br />

aber ich wusste, dass mir jemand im Dunkeln<br />

nachschlich. Ich merkte an dem gelegentlichen<br />

stärkeren Aufrascheln der Blätter,<br />

am Knacken eines Zweiges, dass jemand<br />

hinter mir her war.<br />

Ich gestehe ganz offen, ich hielt es für<br />

durchaus möglich, dass mein Verfolger mich<br />

berauben, vieleicht sogar ermorden wollte.<br />

Das war eine böse Situation! Der Park lag<br />

ganz verödet da. Um Hilfe zu rufen, ehe<br />

man sich von einer bestimmten Gefahr überzeugt<br />

hat, ist immer eine missliche Sache.<br />

Daher entschloss ich mich, zu laufen, so rasch<br />

es meine nicht mehr ganz behenden Glieder<br />

erlaubten.<br />

Der andere hinter mir schien sofort zu<br />

bemerken, dass ich vor ihm davonlief. Ich<br />

hörte das hastige Aufschlagen seiner Stiefel,<br />

und zwanzig Schritte weiterhin vernahm ich<br />

auch seine Stimme. Sie klang nicht laut,<br />

sondern eher verhalten; aber sie schien mir<br />

unheimlich wild.<br />

«Halt!» rief sie. ^«Gleich hab' ich Sie!<br />

Stehen bleiben!»<br />

(Fortsetzung folgt.)


der im Osten unseres Landes, so mag nur<br />

darauf hingewiesen werden, dass sich im<br />

Bündnerland auch jetzt recht hübsche<br />

Rundfahrten .zusammenstellen lassen, sei es,<br />

dass man durch die Herrschaft ins Prättigau<br />

und aufwärts nach Davos fährt und<br />

von dort durch die Zügenstrasse wieder<br />

hinunter nach Tiefencastel, Thusis und<br />

Ghur, oder dass man die eingangs erwähnte<br />

Julierroute zu einem Besuch ins Engadin<br />

benützt.<br />

Auch das freundliche Appenzellerland, mit<br />

seinen blitzblanken, heimeligen Bauernhäusern<br />

und seiner Menge Ferienorte, ladet<br />

zum Besuche ein, gleich wie das Toggenburg<br />

und das St. Galler Rheintal und Oberland.<br />

Mancher wird «einen Wagen auch hinein<br />

ms Glarnerland lenken, oder er wird diese<br />

Tour mit einer Fahrt über den Kerenzerberg<br />

verbinden.<br />

Auch die Kantone Schwyz, Uri und das<br />

ganze Vierwaldstätterseegebiet überhaupt<br />

verdienen einen regen automobilistischen<br />

Besuch, bleiben einem doch ein paar sonnige<br />

Tage am Vierwaldstättersee unvergesslich,<br />

wenn an seinen Ufern alles grünt und<br />

blüht und von oben herab sich noch die verschneiten<br />

Berggipfel in den Fluten spiegeln.<br />

Die Möglichkeiten, seinen Pfingstausflug<br />

abwechslungsreich zu gestalten, sind so<br />

gross, dass man neben dem Vierwaldstätterseegebiet<br />

via Brünig auch dem Berneroberland<br />

mit seinen beiden Seen einen Besuch<br />

abstatten kann. Hier Namen aufzuführen<br />

ist überflüssig. Man mag eine Strasse wählen,<br />

wie man will, man wird selten nur<br />

5 km weit fahren können,, ohne nicht an<br />

einen hübschen Aufenthaltsort zu gelangen.<br />

Unerschöpflich sind die Kombinationsmöglichkeiten,<br />

wenn wir unsere Touren<br />

noch ausdehnen, hinüber in die Westschweiz,<br />

sei es ins Gebiet der Freiburgeralpen,<br />

an den Genfersee, oder ins sonnige<br />

Wallis. Und wer sich zum Beispiel für keines<br />

der zuletzt genannten Hauptgebiete wie<br />

Vierwaldstättersee, Berneroberland, Genfersee<br />

allein entschiessen kann, der besuche<br />

eben gleich alle drei zusammen, in dem er<br />

sie von Ost nach West oder West nach Ost<br />

durchfährt.<br />

Noch auf ein Gebiet sei nicht vergessen<br />

hinzuweisen, dass leider noch zu wenig bekannt<br />

und geschätzt wird, das ist der Jura,<br />

in seiner ganzen grossen Ausdehnung von<br />

Südwesten nach Nordosten. Was sich da<br />

für schöne Touren machen lassen, weiss<br />

nur der, der es einmal unternommen hat und<br />

dann sicherlich genussreiche Tage in jenen<br />

Bergen verleben durfte.<br />

Alpen und Jura haben wir genannt und<br />

dürfen in diesem Falle auch ihres Verbindungsgebietes<br />

nicht vergessen, des Mittellandes,<br />

das mit seiner Menge bezaubernder<br />

Seen jetzt zu bald beginnender Badesaison<br />

sicher viel besucht wird, besonders, da es<br />

immer und auf alle Fälle durchfahren werden<br />

muss, fahre man in die Alpen oder<br />

nach dem Jura.<br />

Für Pfingstfahrten also etwas mehr Wetterglück<br />

als an Ostern, so dass nur strahlender<br />

Sonnenschein alle Automobilisten<br />

begleite auf ihren Fahrten in alle Ecken des<br />

Schweizerlandes. L.<br />

Bergrennen Develier-Les Rangiers<br />

Stuber auf Bugatti stellt am 1. Meisterschaftsrennen der Saison einen neuen<br />

Streckenrekord auf — Dr. Karrer auf Bugatti fährt bei den Sportwagen<br />

eine neue Bestzeit — Zwimpfer auf Chrysler unterbietet den alten<br />

Tourenwagenrekord.<br />

Ein grosser Sportsonntag ist zu Ende. Das<br />

Rennen von Les Rangiers hat die Serie der<br />

Meisterschaftsrennen glänzend eröffnet. Nicht<br />

weniger als 17,000 Zuschauer säumten die<br />

Rennstrecke, und sie kamen nicht zu kurz.<br />

Man bekam einige grossartige Leistungen zu<br />

sehen. Bewundert wurde vor allem die<br />

Fahrt Stubers auf Bugatti, welcher den Rekord<br />

von Les Rangiers um volle 22 Sekunden<br />

schlagen konnte. (Ebenso wurden in der<br />

Sport- und Tourenwageriklasse prachtvolle<br />

Leistungen erzielt. Dr. Karrer auf Bugatti<br />

(Sport) und Zwimpfer auf Chrysler (Tourenwagen)<br />

stellten beide neue Rekorde auf.<br />

Am Morgen fragte man sich, ob das Rennen<br />

nicht unter Regenwetter zu leiden haben<br />

werde. Platzregen um Platzregen ging hernieder,<br />

was aber das Publikum nicht hinderte,<br />

in mächtigen Scharen anzurücken.<br />

Auch die sorgfältig vorbereitete Strasse, die<br />

mit Bisulfit getränkt worden war, widerstand<br />

den Einflüssen der Witterung vollkommen.<br />

Gegen Nachmittag wurde das Wetter übrigens<br />

besser, wenn auch die Schleusen des<br />

Himmels von Zeit zu Zeit geöffnet wurden.<br />

Der Start.<br />

Am Start präsentierten sich 27 Teilnehmer.<br />

Wittwer, welcher bei dem Versuchsrennen<br />

am Vortage einen Defekt an seiner<br />

Maschine erlitten hatte, schied aus. ebenso!<br />

Caspar bei den Tourenwagen und Fröhlich<br />

bei den Sportwagen. Punkt 14 Uhr wurde<br />

das erste Startzeichen gegeben und nun<br />

folgten sich die Abfahrten in regelmässigen<br />

Abständen. Dank des Feldtelephons, welches<br />

von Hauptmann Borer installiert worden<br />

war, konnten die Starter die Fahrt der Wagen<br />

genau verfolgen und mit dem Startzeichen<br />

für den nachfolgenden Wagen-zuwarten,<br />

bis der vorhergehende Fahrer bereits<br />

alle gefährlichen Kurven hinter sich hatte.<br />

Die Rennstrecke wurde durch 28 Polizisten<br />

von den Zuschauermassen freigehalten, die<br />

übrigens recht undiszipliniert waren. Die 7,5<br />

Kilometer lange Strecke war durch kleine<br />

Schilder in Kilometer eingeteilt. Wie zu erwarten<br />

war, sammelten sich die Zuschauer<br />

bei den interessantesten Punkten, besonders<br />

bei der Kreuzung von Montavon, beim sogenannten<br />

Hufeisen, und von da weg bis zum<br />

Ziel. Man glaubte zuerst, dass die nasse<br />

Strasse es nicht erlauben würde, neue Rekorde<br />

aufzustellen, musste aber bald einsehen,<br />

dass auch diese Nachteile die Fahrer nicht<br />

verhinderten, Höchstleistungen aus ihren Maschinen<br />

herauszuholen. Besonders bei den<br />

Kurven war die Geschicklichkeit der Fahrer<br />

auf die schärfste Probe gestellt und es muss<br />

als eine glänzende Tatsache gebucht werden,<br />

dass kein einziger Unfall dieses Rennen<br />

trübte.<br />

AUTOM OBTL-Rf? VUE <strong>1930</strong> — N° 48<br />

Die - !<br />

Tourenwagen<br />

kamen wie gewöhnlich zuerst an die Reihe.<br />

Es startete zuerst die wohlbekannte kleine<br />

Rosengart von Markiewicz, welcher mit<br />

9' 6,6" den Rekord seiner Klasse aufstellte,<br />

ein Rekord, welcher nun als erster nationaler<br />

Rekord gilt. Die Klasse 1100 ccm wurde von<br />

einem einzigen Fahrer, Spälty auf Amilcar,<br />

gebildet, welcher die Rennstrecke in 7'43"<br />

hinter sich brachte, ohne aber den im Jahre<br />

1928 aufgestellten Rekord Kirchhofers zu erreichen.<br />

Allerdings war der letztere ein Berufsfahrer.<br />

Man sieht nicht oft bei einem Rennen einen<br />

Organisator, welcher selbst am Rennen<br />

teilnimmt. Bei Les Rangiers war das der<br />

Fall. Der sportliche Dr. Houlmann brachte<br />

das fertig. Am Morgen leitete er die Wagenabnahme<br />

und am Nachmittag stellte er die<br />

beste Zeit der Amateure in der Klasse der<br />

1500 ccm auf,, indem er mit seinem Citroen<br />

die Strecke in 10'6,2" bewältigte. Die Berufsfahrer<br />

der gleichen Klasse unterboten<br />

alle drei den bestehenden Rekord zum Teil<br />

ganz beträchtlich. Keller stellte mit seinem<br />

Alfa Romeo mit 6' 14,6" den neuen Rekord<br />

auf. (Der alte Rekord betrug 8'21"). Die<br />

gleiche Marke fuhr Kessler, welcher etwas<br />

über sechs Sekunden mehr brauchte. In der<br />

Klasse 2000—3000 ccm startete dieses Jahr<br />

kein Berufsfahrer. Um so besser war die<br />

Klasse der 3000—5000 ccm besetzt Im Jahre<br />

1928 wurde der erste Platz der Amateure<br />

mit einem Martini-Wagen belegt. Gestern<br />

erschienen nicht weniger als drei Fahrer auf<br />

unserer einheimischen Marke und errangen<br />

die drei ersten Plätze der Klassierungen !<br />

Als einziger Berufsfahrer dieser Klasse startete<br />

Zwimpfer auf Chrysler, welcher in glänzender<br />

Fahrt mit 5'46,8" den bestehenden<br />

Rekord der Tourenwagen um volle 27 Sekunden<br />

unterbot.<br />

Sportwagen<br />

erwartete man natürlich noch höhere Leistungen.<br />

Schon der erste Konkurrent, Gloggner<br />

auf Bugatti, 1100 ccm, stellte mit 6' 6,2" einen<br />

Klassenrekord auf. Der alte, von Zbinden<br />

aufgestellte Rekord wurde damit um nicht<br />

weniger als 24 Sekunden geschlagen. Aber<br />

Zbinden •revanchierte sich glänzend, indem<br />

er, allerdings in der nächsthöhern Klasse,<br />

mit 5'38" einen neuen Rekord aufstellte.<br />

Diese Zeit war vorderhand die beste Zeit des<br />

Tages, die aber nur drei Minuten bestand.<br />

Denn nun fuhr Dr. Karrer auf Bugatti. Seine<br />

glänzende rapide Fahrt erweckte die Bewunderung<br />

aller, und die Begeisterung stieg auf<br />

den Höhepunkt, als man vernahm, dass er<br />

auf einem Sportwagen sogar den bestehenden<br />

Rennwagen-Rekord um 6 Sekunden geschlagen<br />

hatte. In der Klasse 3000 bis 5000 ccm<br />

fuhr als Amateur Pedrazzini, welcher bei der<br />

Kreuzung von Montavon in die Wiese hineinfuhr<br />

und infolgedessen in den Rückstand kam.<br />

Noch grösseres Pech hatte dann der Berufsfahrer<br />

dieser Klasse, Freuler auf Steyr, welcher<br />

Anstände mit seinen Zündkerzen hatte<br />

und infolgedessen ebenfalls eine verhältnismässig<br />

lange Zeit zum Zurücklegen der<br />

Strecke brauchte. Noch schlimmer erging es<br />

Schweingruber (Klasse 1500 ccm), welcher infolge<br />

Vergaserschwierigkeiten zum Aufgeben<br />

gezwungen wurde.<br />

Und nun sah man mit voller Erwartung dem<br />

Rennen der<br />

Rennwagen<br />

entgegen. Diese wurden in zwei Klassen eingeteilt.<br />

In der Klasse 750 bis 1100 ccm<br />

stellte Bouele auf Salmson mit 6'23,8" einen<br />

neuen Rekord auf. Nur eine Sekunde mehr<br />

brauchte Glanzmann auf einem Wagen der<br />

gleichen Marke.<br />

Und nun kam<br />

der Clou des Tages.<br />

Zwei Bugatti-Rennwagen, 1989 ccm, Achtzylinder,<br />

bis in alle Details genau gleich,<br />

stellten sich am Start. Der eine Wagen war<br />

von Hans Stuber, der andere von Walter Obi<br />

besetzt. Obi fuhr zuerst. Sein Rennen machte<br />

einen sehr guten und schnellen Eindruck, aber<br />

man wusste, dass unser Berner Champion,<br />

Hans Stuber, uns noch eine ganz andere<br />

Ueberraschung bereiten würde. Und so geschah<br />

es denn wirklich. Es war ein sportlicher<br />

Genuss, zu beobachten, was dieser<br />

Meister des Volants aus seiner Maschine herauszuholen<br />

verstand. Diese rassige und donnernde<br />

Fahrt durch die Gefilde, dieses Schauspiel<br />

einer von Menschenhand aufs feinste<br />

gezügelten und doch aufs äusserste angepeitschten<br />

unbändigen Kraft war der Höhepunkt<br />

der ganzen Veranstaltung. Als dann<br />

gleichzeitig auch noch das Donnern aus den<br />

heranstürmenden Gewitterwolken sich mit<br />

dem Grollen des Motors vermischte, da war<br />

der Eindruck ganz überwältigend. Wie ein<br />

Blitz fuhr der weiss-rote Wagen durch Kurven<br />

und über Gerade und flitzte schon nach<br />

4 Minuten und 34 Sekunden durch das ZieL<br />

Das war ein Jubel! Hunderte umzingelten<br />

den Sieger und seine Maschine vor der Auberge<br />

des Rangiers und selbst den Pressephotographen,<br />

die sich sonst auf Ellbogenarbeit<br />

verstehen, war es fast nicht möglich,<br />

mit ihren startbereiten Apparaten in Schussweite<br />

des Helden des Tages zu kommen.<br />

Schluss.<br />

Ein grosser Tag war vorüber. Die Massen<br />

der Zuschauer verliefen sich in allen<br />

Richtungen, während die Organisatoren sofort<br />

die Resultate feststellten. Der Organisation<br />

muss unumschränktes Lob zuteil werden.<br />

Das ganze Rennen klappte mit einer<br />

Präzision, die allgemein bewundern musste.<br />

Und nicht nur das Rennen selbst, auch die<br />

Nacharbeiten. Schon kurz nach 18 Uhr waren<br />

alle Interessenten, im besondern die<br />

Presse, im Besitze der maschinengeschriebenen<br />

Resultate, was auch als ein Schnelligkeitsrekord<br />

gebucht werden kann.<br />

Am Abend fand im Hotel du Soleil in Delsberg<br />

die Rangverkündung und die Preisverteilung<br />

statt Die Sektion « Les Rangiers»<br />

des A. C. S. erledigte auch diese Aufgabe zur<br />

vollen Zufriedenheit der Teilnehmer. Der<br />

Gabentisch war mit Preisen im Werte von<br />

mehr als 3000 Franken dotiert. Ein Bankett<br />

vereinigte sodann die Offiziellen des Rennens,<br />

die Teilnehmer und die Mitglieder der<br />

Sektion.<br />

Damit wäre das erste nationale Rennen dieser<br />

Saison zu Ende. Es ist trotz des drohenden<br />

Himmels zu einem glänzenden Erfolg geworden.<br />

In doppeltem Sinne: zu einem Erfolg<br />

für die Veranstalter und zu einem Erfolg<br />

für den Berner Meisterfahrer Hans Stuber,<br />

der sich wiederum von Beginn der Saison an<br />

in die vorderste Linie unserer schweizerischen<br />

Rennfahrer stellt.<br />

Resultate des 4* Develieivles Rangiers, 1. Juni <strong>1930</strong><br />

(6) Klassen- und Kategorie-Rekord geschlagen. Beste Zeit der Sportwagen.<br />

(7) Rekord aufgestellt.<br />

(8) Klassen- und Kat*gorie-Rekord geschlagen. Neuer absoluter Rekord. Beste Tageszeit.<br />

(9) Damenpreis.<br />

Bohr ng<br />

Kategorie und Klasse Fahrerklasse Bang Konkurrent Wohnort Fahrer<br />

Zylinder- Toureninhatt<br />

zahl<br />

Sektion Marke Zyl. und nah<br />

Zeit<br />

Bei den<br />

Tourenwagen<br />

Klasse H, 500-750 ccm<br />

Klasse O, 750-1100 ccm<br />

Klasse F, 1100-1500 ccm<br />

Klasse D, 2000-3000 ccm<br />

Klasse C, 3000-5000 ccm<br />

Sportwagen<br />

Klasse F, 1100-1500 ccm<br />

Klasse £,1500-2000 ccm<br />

Klasse D, 2000-3000 ccm<br />

Klasse C, 3000-5000 cem<br />

Experten Solo<br />

Amateure Solo<br />

Amateure 1.<br />

2.<br />

Experten 1.<br />

2.<br />

3.<br />

Amateure 1.<br />

2.<br />

Amateure 1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

Experten Solo<br />

Amateure<br />

Experten<br />

Experten<br />

Amateure<br />

Experten<br />

Solo<br />

Solo<br />

Solo<br />

Solo<br />

Solo<br />

Ed. Markiewicz<br />

Spälty, Kurt<br />

Houlmann, Ed.<br />

Catte, Georges<br />

Keller, Alfred<br />

Kessler u. Jäger<br />

Agence Salmson<br />

Studer, Jean<br />

Piffaxetti, J.<br />

Leutenegger, Em.<br />

Bueche, Louis<br />

Kocher, Jean<br />

Hirt, Gottfr.<br />

Zwimpfer, Oscar<br />

Gloggner, Ed.<br />

Zbinden, Charles<br />

Escher, Will" 1111<br />

Pedrazzini, Jean<br />

Freuler, Ch.<br />

Gen&ve<br />

Glarus<br />

Porrentruy<br />

Epauvillers<br />

Zürich<br />

Zürich<br />

Neuohatel<br />

Bern<br />

Tavannes<br />

Schinznach<br />

Court<br />

Delemont<br />

Bienne<br />

Zürich<br />

Luzem<br />

Delemont<br />

Zürioh<br />

Paris<br />

Zürich<br />

Ed. Markiewicz<br />

Spälty, Kurt<br />

Houlmann, Ed.<br />

Cattö, Georges<br />

Keller, Alfred<br />

Kessler, Jos.<br />

Beuohat, Jos.<br />

Studer, Jean<br />

Piffaretti, J.<br />

Leutenegger, Em.<br />

Bueche, Louis<br />

Kocher, Jean<br />

Hirt, Gottfr.<br />

Zwimpfer, Oscar<br />

Gloggner, Ed.<br />

Zbinden, Charles<br />

Karrer, Dr. J.<br />

Pedrazzini, Jeaa<br />

Freuler, Charl.<br />

Geneve<br />

Glarus<br />

Rangiers<br />

Rangiers<br />

Zürich<br />

Zürich<br />

TCS<br />

Bern<br />

Rangiers<br />

Aargau<br />

Rangiers<br />

Rangiere<br />

Rangiers<br />

Zürich<br />

Luzern<br />

Rangiers<br />

Zürich<br />

Tessin<br />

Zürich<br />

.Rosengart<br />

Amilcar<br />

Citroen<br />

Fiat<br />

Alfa Romeo<br />

Alfa Romeo<br />

Salmson<br />

Essex<br />

Lancia<br />

Martini<br />

Martini<br />

Martini<br />

Chrysler<br />

Chrysler<br />

Bugatti<br />

Bugatti<br />

Bugatti<br />

Cord<br />

Steyr<br />

56/76<br />

68/951<br />

4 68/100<br />

4 65/110<br />

66 62/82<br />

62/82<br />

4 65/98<br />

6 70/114<br />

4 79/120<br />

6 88/120<br />

6 88/120<br />

6 88/120<br />

6 82/127<br />

6 86/127<br />

4 69/100<br />

S886 60/88<br />

60/88<br />

83/114<br />

88/134<br />

747 3200<br />

1003 3000<br />

1456 2500<br />

1460 3000<br />

1487 4500<br />

1487 4400<br />

1300 4000<br />

2620 2400<br />

2400 3500<br />

4380 3000<br />

4380 3000<br />

4380 3000<br />

4112 3000<br />

4398 3000<br />

1490 4000<br />

1989 4000<br />

1989 4500<br />

4980 4000<br />

4980 3500<br />

9' 06" 3 / 5 (1)<br />

T 43"<br />

10' 06" Vs<br />

10' 12" */s<br />

6' 14" 3 /s<br />

6' 21" 2 2)<br />

/s<br />

7' 10"<br />

7' 23"<br />

7' 29" */,<br />

6' 28" 3<br />

•/.<br />

V 07'<br />

7' 20" "<br />

8' 07" V«<br />

5' 46" */ S (3)<br />

6' 06" Vs (4)<br />

5' 38" (5)<br />

4' 50" Vs (6)<br />

6' 02" Vs<br />

6' 34"<br />

Rennwagen<br />

Klasse G, 750-1100 ccm<br />

Klasse E, 1500-2000 ccm<br />

Spezielle Damenrangliste<br />

1;<br />

2.<br />

3.<br />

1.<br />

2.<br />

1.<br />

Bouele, Ulysse<br />

Glanzmann, Jos;<br />

Wyüi, Gustave<br />

Stuber, Hans<br />

Obi, Walter<br />

Glanzmann, Yvonne<br />

St-TJrsanne<br />

Porrentruy<br />

Zürich<br />

Bern<br />

Münsingen<br />

Porrentruy<br />

(1) Rekord aufgestellt.<br />

(2) Rekord geschlagen.<br />

(3) Klassen- und Kategorie-Rekord geschlagen and beste Zeit der Tourenwagen.<br />

(4) Rekord geschlagen.<br />

(5) Rekord aufgestellt.<br />

Bpuele, Dlysse<br />

Glanzmann, Jos«<br />

Wylli, Gustave<br />

Stuber, Hans<br />

Obi, Walter<br />

Glanzmann, Yvonne<br />

Rangiers<br />

Rangiers<br />

Zürich<br />

Bern<br />

Bern<br />

Rangiers<br />

Salmson<br />

SalmsoD<br />

Rally<br />

Bugatti<br />

Bugatti<br />

Salmson<br />

4<br />

4<br />

4<br />

8<br />

8<br />

4<br />

62/90<br />

62/90<br />

62/91<br />

60/88<br />

60/88<br />

62/80<br />

1085 3200<br />

1085 3200<br />

1090 3000<br />

1989 4500<br />

1989 4500<br />

1085 3200<br />

6 f 23" Vs C0<br />

6' 24" «/s<br />

7' 35" =/.<br />

4' 34"<br />

5' 17" Vs (8)<br />

6' 50" Vs (9)


N° 48 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Stuber (Bern), auf Bugatti, eröffnete seinen Meisterschaftskampf mit einem neuen Rekord der<br />

Bergstreoke von Les Bangiers. Die Aufnahme erfolgte kurz nach seinem Siege.<br />

(Photo: «Automobil-Revue>)<br />

In vier Wochen folgt dann die zweite Nummer<br />

unserer nationalen Veranstaltungen, das<br />

Bergrennen Rheineck-Walzenhausen-Lachen,<br />

dem wir heute schon den Erfolg wünschen,<br />

Der Grosse Preis<br />

von Indianapolis.<br />

Ein junger Aussenseiter siegt.<br />

In den zwei letzten Jahren war dieses<br />

grösste aller amerikanischer Rennen jedesmal<br />

von einem Outsider gewonnen worden.<br />

Auch dieses Jahr machte keine Ausnahme.<br />

Die Geschichte des Sieges von Billy Arnold<br />

hört sich wie ein amerikanischer Sensationsfilm<br />

an. Auf der vollständigen Meldeliste,<br />

die wir in Nummer 46 veröffentlichten, war<br />

Harry Hartz eingetragen. Dieser Hess sich<br />

dann in letzter Stunde durch den 23jährigen,<br />

unbekannten Automechaniker Arnold ersetzen,<br />

der seit Jahren auf dieses Rennen Geld<br />

gespart hatte und nun über Nacht als Auto-<br />

Lindbergh berühmt geworden ist<br />

Auch in anderer Beziehung blieb das Rennen<br />

seiner Tradition treu, indem sich verschiedene<br />

schwere Unfälle ereigneten. In der<br />

zwanzigsten Runde stiessen zwei Wagen zusammen,<br />

drei weitere Maschinen konnten<br />

nicht mehr rechtzeitig anhalten und fuhren in<br />

den Knäuel hinein. Glücklicherweise stellte<br />

es sich bald heraus, dass kein Fahrer schwer<br />

verletzt war. Immerhin musste das Rennen<br />

für 20 Minuten unterbrochen werden, um die<br />

Bahn von den Trümmern zu säubern. Kurz<br />

vor Schluss kam ein neuer Wagen zu Fall.<br />

Der Lenker C. I. Marshall wurde mit einem<br />

Schädelbruch hervorgeholt, während sein<br />

Beifahrer tot war. Von den 38 gestarteten<br />

Maschinen konnten nur vier dieses schwere<br />

Rennen beendigen.<br />

Unter den Fahrern, die aufgeben mussten,<br />

befand sich auch der einzige Europäer, Borzachini<br />

auf Maserati, der in der 18. Runde<br />

Motordefekt erlitt.<br />

Dem Rennen wohnte eine gewaltige Zuschauermenge<br />

bei, die auf 165,000 Personen<br />

geschätzt wurde. Die zahlreichen Zwischenfälle<br />

und Ausscheidungen machten die Veran-<br />

den der « Klausen des Jura » am Sonntag gehabt<br />

hat.<br />

-o-<br />

(Die genauen Resultate sind aus der Tabelle<br />

Seite 2 ersichtlich.)<br />

Sportnachrichten<br />

staltung ungeheuer spannend. Interessant<br />

ist, dass der Sieger, der übrigens sehr regelmässig<br />

und sicher fuhr, einen Miller-Wagen<br />

steuerte, der mit Vorderradantrieb ausgerüstet<br />

ist. Billy Arnold fuhr die 200 Runden<br />

(500 Meilen = 804,67 km) mit einem Stundenmittel<br />

von 167,260 km. Seine Gesamtzeit<br />

betrug in der Tat nur 298 Minuten und 39 Sekunden!<br />

Die zahlreiche Beteiligung der Duesenberg<br />

vermochte dagegen nicht, diese<br />

Marke vor einer schweren Niederlage zu bewahren.<br />

Das Rennen war auch deshalb interessant,<br />

weil zum erstenmal das neue amerikanische<br />

Reglement angewendet wurde, dessen Bestimmungen<br />

zu einem grossen Teil auch in<br />

das neue Sportreglement der A. I. A. C. R.<br />

aufgenommen wurden, das mit 1931 in Kraft<br />

tritt und das unter anderm keinen Kompressor<br />

zulässt.<br />

Die Resultate:<br />

1. Billy Arnold auf Miller Hartz, legte die 500<br />

Meilen in 4 Stunden 48 Min. 52 Sek. zurück CStundenmittel<br />

100,446 Leilen = 167,26 km); 2. William<br />

S. Cantlon (Miller Spead) 4:52:34; 3. Louis F.<br />

Schneider (Daves); 4. Louis Meyer (Sampson).<br />

Der Grosse Preis Bugatti. Das von der<br />

Bugattifabrik am Sonntag veranstaltete Rennen<br />

auf der Rundstrecke in Le Mans verlief<br />

programmässig. Unfälle haben sich keine ereignet,<br />

dafür gab es um so mehr Ausscheidungen,<br />

da die Fahrt sehr schwer war. Von<br />

13 Angemeldeten konnten nur zwei das Rennen<br />

beendigen, und zwar waren es gerade<br />

die Favoriten, die auf der Strecke zurückblieben.<br />

Zanelli (Bugatti 2300 ccm) wurde mit<br />

3 Std. 47'21,8" Erster, Max de Fourmy mit<br />

3 Std. 50' 56" Zweiter. Die Fahrer hatten 32<br />

Runden, also eine Strecke von 525 km, zurückzulegen.<br />

Es waren übrigens nurBugattl-<br />

Wagen zugelassen.<br />

-o-<br />

Dle Formel des Monza-Preises. Gegenwärtig<br />

wird das Reglement für den diesjährigen<br />

Grossen Preis von Monza, der am 7. September<br />

ausgetragen werden soll, von den<br />

Organisatoren bereinigt und für den Druck<br />

vorbereitet. Es soll in Kürze erscheinen. Unterdessen<br />

sind bereits folgende Einzelheiten<br />

bekanntgegeben worden: Es handelt sich um<br />

eine offene Schnelligkeitsprüfung für Rennwagen,<br />

für welche Preise im Gesamtbetrage<br />

von 420,000 Lire zur Verfügung stehen. Das<br />

Rennen wird in zwei Teile zerfallen: zuerst<br />

ein Ausscheidungsrennen zwischen Vierergruppen<br />

gleicher Klassen und dann das eigentliche<br />

Rennen zwischen den Bestklassierten.<br />

Für das Ausscheidungsrennen muss die(bis 1500 ccm) und die vier Bestklassierten<br />

Di© zwei Bestklassierten der Klassen G und r<br />

Rundstrecke zwanzigmal durchfahren werden.<br />

(Da jede Runde 5 1 / 2 Kilometer misst, Kilometer oder mehr erreicht haben, dürfen<br />

der Klassen über 1500 ccm, soweit sie 120<br />

macht das 110 Kilometer.) Beim Endrennen daran teilnehmen, die andern sind ausgeschieden,<br />

werden 30 Runden gefordert, d. h. 165 km.<br />

-o-<br />

Festliche Tage<br />

Zika-Eröffnung.<br />

Die «Zürcher Internationale Kochkunst-<br />

Ausstellung» ist nun am Samstag in feierlicher<br />

Form eröffnet worden. Der Presse ist<br />

am Tage zuvor Gelegenheit geboten worden,<br />

einen Einblick zu erhalten in das, was die<br />

Ausstellung erstrebt und will. Man wurde<br />

unter sachkundiger Führung durch die weiten<br />

Hallen geführt, an den Ständen vorbei, die<br />

allerdings nicht, wie die Ausstellungsleitung<br />

es gerne gesehen hätte, den Eindruck erweckten,<br />

als sei die Ausstellung «fix und<br />

fertig» (ein unvorsichtigerweise nicht rechtzeitig<br />

wieder entferntes Plakat verriet, dass<br />

die Ausstellungsleitung, um diesen Eindruck<br />

zu erwecken, vollständige Arbeitsruhe während<br />

des Pressebesuches gerne gesehen<br />

hätte!). Da die Pressemannen bereits einen<br />

Tag vor der offiziellen Eröffnung erschienen,<br />

war das ja eigentlich auch gar nicht zu erwarten.<br />

Trotzdem gab es rühmenswerte<br />

Ausnahmen, Firmen, die so rechtzeitig vorgesorgt<br />

hatten, dass sie schon vor der Eröffnung<br />

wirklich fertig waren.<br />

Was zu sehen war, machte einen vertrauenerweckenden<br />

Eindruck. Man wird<br />

wohl annehmen dürfen, dass die'« Zika » ein<br />

grosser Erfolg sein wird. Das Uebel aller<br />

Ausstellungen haftet natürlich auch ihr an:<br />

es ist schwer, die Grenze zu ziehen, und wenn<br />

eine Bekleidungsfirma Livreen ausstellt, die<br />

für Gastwirtschaftsangestellte bestimmt sind,<br />

so kann man daraus ermessen, wie weit der<br />

Rahmen gespannt ist, innerhalb dessen etwas<br />

als zur Kochkunst gehörig betrachtet werden<br />

kann. Eine gewisse Aehnlichkeit mit der<br />

Gastwirtsgewerbeausstellung vor drei Jahren<br />

drängt sich auf; diese war jedoch eine rein<br />

schweizerische, und jetzt haben wir eine internationale<br />

Ausstellung; der Rahmen ist also<br />

in gewisser Beziehung enger, in anderer weiter<br />

gespannt als damals.<br />

Sieht man sich nach Dingen um, die besonders<br />

den Automobilisten interessieren, so<br />

kann man auf der einen Seite sagen: eigentlich<br />

alles, denn eine gute Kochkunst schätzt<br />

der Automobilist mindestens ebensosehr wie<br />

jeder andere Sterbliche. Man findet jedoch<br />

auch einige Einzelheiten, die gerade vom<br />

Standpunkte des Automobilfahrers aus ein<br />

über das allgemeine erhöhtes Interesse beanspruchen<br />

dürfen. Anpassungen an die Bedürfnisse<br />

auf der Reise und alles, was mit<br />

Reiseausrüstung zu tun hat, ist natürlich<br />

heute für den Automobilfahrer von besonderer<br />

Wichtigkeit.<br />

Die Hauptsache wird man aber eigentlich<br />

doch erst sehen, wenn die Ausstellung in vollem<br />

Betriebe ist, wenn die Restaurants der<br />

verschiedenen Nationen ihre Besonderheiten<br />

zur Geltung bringen, wenn die Kochkunst<br />

praktisch zur Wirkung gebracht wird. Das<br />

Interesse wird wohl allenthalben hierfür gross<br />

sein. V.<br />

Narzissenfest in Montreux.<br />

Grosser Erfolg auf der ganzen Linie, das<br />

ist das summarische Ergebnis der zwei<br />

prächtigen Tage von Montreux. Herrliches<br />

Wetter, ein harmloses Gewitter, das leichte<br />

Abkühlung und feuchte Lüfte brachte, hervorragende<br />

Darbietungen und ein gewaltiger<br />

Aufmarsch der Besucher trugen dazu bei, das<br />

17. Narzissenfest in Montreux zu einem<br />

grossen Erlebnis werden zu lassen. Das Ballett<br />

der Wiener Staatsoper, das für Montreux<br />

engagiert war, begeisterte am Samstag<br />

die Zuschauer, die dicht gedrängt auf der<br />

Tribüne den einzigartigen Darbietungen beiwohnten.<br />

Inmitten dieser schönen Umfassung<br />

von Berg und See und Frühling entfaltete<br />

das Ballett unter der Leitung Sascha<br />

Leontiews seine ausgezeichneten künstlerischen<br />

Fähigkeiten. Die einzelnen Nummern<br />

verrieten alle grossen Geschmack in der<br />

Farbenzusammenstellung und der rhythmischen<br />

Gliederung. Das Orchestre Romand<br />

hielt mit der Bühne steten sichern Kontakt,<br />

unter der Leitung von Prof. Josef Klein entstand<br />

eine prächtige Zusammenarbeit mit<br />

dem Ballett.<br />

Der Korso zeigte, was Montreux auch aus<br />

eigener Kraft leisten kann. Der lange Zug<br />

von mit Blumen übersäten Autos und Wagen<br />

stand unter verschiedenen Zeichen; die einen<br />

widmeten ihre Dekoration der Vergangenheit,<br />

beschworen irgendeine vergangene Zeitepoche<br />

zu farbigem Leben herauf, andere bekannten<br />

sich zur modernen Zeit und zeigten<br />

neue und eigenartige Themen. Kaum dass der<br />

Zug vorüber war, widerhallte an den Hängen<br />

der langersehnte Kanonenschuss, der das<br />

Zeichen zum Beginn der Konfettischlacht<br />

gab. Ein weicher Teppich von kleinen farbigen<br />

Papierblättchen bedeckte bald den<br />

Boden, es wirbelte und stob durch die Lüfte<br />

ins Gesicht... Das grosse Feuerwerk sprühte<br />

am Abend in den klaren Himmel, es funkelte<br />

über dem See, donnerte und strahlte. Montreux<br />

kannte keine Nacht vom Samstag auf<br />

den Sonntag. Man huldigte dem Tanz. Der<br />

Sonntag brachte weitere gesellschaftliche<br />

Anlässe und eine Zusammenkunft der internationalen<br />

Presse. Der Verkehr war an beiden<br />

Tagen ausserordentlich stark. mb.<br />

Kalender<br />

der Motorfahrzeugausstellungen<br />

für das Jahr <strong>1930</strong>.<br />

29. Juni bis 13. Juli: Int. Automobilausstellung<br />

in Poznan.<br />

9. bis 18. August: 7. Automobil- und Fahrrad-<br />

Ausstellung in Luxemburg.<br />

2. bis 12. Oktober: 24. Int. Automobilausstellung<br />

in Paris.<br />

2. bis 12. Okt.: 5. Automobilmesse in Paris,<br />

16. bis 25. Oktober: 24. Int. Automobilausstellung<br />

in London.<br />

6. bis 16. November: Internationale Kraft-<br />

. Wagenausstellung in Berlin.<br />

7. November: Automobile Show in Philadelphia.<br />

22. November bis 3.Dezember: 24. Int. Automobilausstellung<br />

für Fahrräder, Schifffahrt<br />

und Radio.<br />

November-Dezember: 13. Int. Automobilsalon<br />

in Buenos-Aires.<br />

November: Ausstellung für Automobilausrüstung<br />

in Chicago.<br />

November: 22. Int. Automobil- und Fahrradausstellung<br />

in Prag.<br />

Beachten Sie unsern neuen Photowettbewerb<br />

in Nr. 4 der « Illustrierten Automobil-Revue »,<br />

die Ende dieser Woche erscheint und beim<br />

Verlag gratis bezogen werden.<br />

MJZ-.b


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — NO 48<br />

NEUE OFFIZIELLE FORD-VERTRETUNG<br />

AUTOTRAKT A.-G.<br />

Telephon Bollwerk 73.55 BERN Moserstr. 52 (Breitenrainpl.)<br />

neuen Modelle<br />

sind eingetroffen. Besuchen<br />

Sie unsere Ausstellung<br />

Moserstr. 52 (Breitenrainpl.),<br />

Bern - Probefahrten jederzeit<br />

unverbindlich<br />

für Landwirtschaft und Industrie.<br />

Neues Modell. Verlangen<br />

Sie bitte Kataloge, sowie<br />

unverbindliche Offerte<br />

und Vorführung<br />

Die neu« gediegene Kühlerform<br />

Innensteuerung* 2 Türen, Fr# 5650.-<br />

WEITERE MODELLE:<br />

TORPEDO,<br />

2 Personen<br />

Fr. 5200.-<br />

Innensteuerung, 4 Türen<br />

Fr. 6300.-<br />

Luxus-Innensteuerung,<br />

4 Türen, 3 Fenster Fr. 6550.-<br />

Die Preise verstehen sich mit<br />

kompletter Ausrüstung<br />

nach den kantonal-bernischea<br />

Polizei-Vorschriften<br />

Offener 5-PIätzer, 4 Türen, Fr« 5350,-<br />

»»••••»••»•»»»»»•»^••••••••••••»••»•••»•••»•»'»•••••••^••••»»•••••»•••••••»••••»•••••••••••»•••••»»•••••••»»•»••••»•»•••»»••••••»^<br />

MEHR KILOMETER<br />

WENIGER BENZIN<br />

Geringeren Benzinverbrauch per 100 km und gleichzeitig Erhöhung<br />

der Stundengeschwindigkeit ist das, was Sie mit Ihrem Wagen<br />

erreichen wollen. Dies bietet Ihnen der neue Zenith. Die erzielte<br />

Ersparnis deckt rasch die AnEchaffungskosten; überdies macht<br />

Ihnen die erhöhte Geschwindigkeit Freude.<br />

DER NEUE<br />

MODELE;U<br />

-VERGASER<br />

Unerreicht leichte Montierung ohne jedes Werkzeug. — Rapides Anziehen in<br />

allen Gängen, selbst mit dem Vierzylinder. — Sicheres Anfahren auch bei<br />

kaltem Wetter. — Geringerer Verbrauch. — Illustrierte Broschüre<br />

Verlangen Sie bitte, bei untenstehender Adresse, die Gratiszusendung<br />

der illustrierten Broschüre<br />

Alle Garagen montieren daa neue Modell!<br />

CARBURATEUR ZENITH<br />

SOCIETE ANONYME, KAPITAL 15.000,000 FRANKEN<br />

39.51, CHEMM FEUILLAT, LYON<br />

PARIbi 26-32, RUE DE VTLUERS<br />

LEVALLOIS-PERRET<br />

Sagen Sie nicht, dass Sie ZENITH kennen, bevor<br />

Sie nieht mit dem Modell<br />

„U" gefahren and.<br />

Wer eine höhere<br />

Leistung von seinem<br />

Motor verlangt, dem<br />

wird Esso, der Super-<br />

Brennstoff, erfolgreich<br />

helfen<br />

I Tanken Sie Esso bei den sü- I<br />

• I bernen Pumpen, oder aus der I •<br />

I geeichten 10 Litcrkannc. |<br />

S384M2<br />

GENERALVERTRETUNG FÜR DIE SCHWEIZ:<br />

S. A. F. I. A., 8, Avenue Pictet de Rochemont, GENF<br />

STANDARD MOTOR OIL • &s» • STANDARD BENZIN


A. C. S.<br />

A.G.S. SEKTION BERN. Pfingsifahri in den<br />

Schwarzwald. Die Sportkommission der Sektion<br />

Bern des A. G. S. hat sich alle Mühe gegeben, um<br />

für Pfingsten ein hübsches Programm für eine<br />

Sfchwarzwaldfahrt zusammenzustellen. Es sei hier<br />

ganz besonders nochmals darauf aufmerksam gej»acht<br />

und kuaz rekapituliert:<br />

Samstag, den 7. Juni, 13.45 Uhr: Besammlung<br />

an der Pa'piermüblestrasse Bern; 14.00 Uhi: Abfahrt<br />

Zwischen 16 und 17 Uhr: Grenzübertritt. wo~<br />

b»ei ein Mitglied der Sportkommission zur Verfügung<br />

der Tahrtteilnehmer steht. Auf verschiedenen<br />

Varianten kann dann zum Feldberg gefahren<br />

werden, wo man so einzutreffen hat. dass man<br />

rechtzeitig zum Nachtessen um 20 Uhr erscheint;<br />

nachher Taaz.<br />

! Sonntag, den 8. Juni, halb- oder sanztägiga<br />

Touren nach freiem Ermessen, eventuell unter Leitung<br />

ortskundiger Clubmitglieder. Am Abend gemeinsames<br />

Nachtessen.<br />

; Montag, den 9. Juni Rückfahrt durchs Höllental<br />

öder über Notschrei nach Freiburg, daselbst oder in<br />

der N'ähe gemeinsames Mittagessen; nachher Heimfährt<br />

durch die Badischen Weingegenden.<br />

: Die Sportkommission war eicher gut beraten, als<br />

sie nicht eine durchgehende Tour arrangierte, sondern<br />

sich entschloss, den Feldbergerhof auf dem<br />

Feldberg als Standquartier zu wählen, um von hier<br />

aus den Schwaxzwald kennenzulernen. Es stehen<br />

aher auch eine Unzahl von Ausflugs-Möslichkeiten<br />

von diesem zentralen Punkt aus zur Verfügung,<br />

man denke nur an den Besuch der bekannten Orte<br />

in der Nähe wie St. Blasien, Schluchsee. Titisee.<br />

Hinterzarten und dann an die Menge weiterentlegener<br />

Orte, deren Besuch sich aber auch ausserordentlich<br />

lohnt, wie Donaueschingen, Villingen, Rottweil,<br />

Freudenstadt, Peterstal, Hausach, Wolfach. Hornberg,<br />

Triberg, Furtwangen und wie diese Orte alle<br />

heia&en mögen. Und vor allem sei auch erinnert<br />

aa die prachtvolle Höhenstrasse, die sich fast ununterbrochen<br />

über den ganzen Schwarzwald hinzieht<br />

und wundervolle landschaftliche Einblicke in<br />

das reizvolle Gebiet des Sckwarzwaldes gewährt.<br />

; Wer sich also noch nicht angemeldet, der hole<br />

dies noch raschaatens nach. Sportkommission und<br />

Sekretariat des A. C. S. stehen zu allen weiteren<br />

Auskünften gerne jederzeit zur Verfügung.<br />

A. C. S., SEKTION ZÜRICH. Sommerfahr«<br />

Schwarzwald. Die zum Versand gelangte Einladung<br />

zur Sommerfahrt in den Schwarzwald vom 14. bis<br />

17. Juni verspricht den Teilnehmern ein sehr interessantes<br />

Programm. Es soll nicht nur landschaftlich<br />

viel Sehenswertes geboten werden, sondern auch das<br />

automobilistische Moment soll durch den Besuch der<br />

Mercedes-Benz-Automobilfabriken in Untertürkheim<br />

und Sindelfingen seine besondere Note erhalten. Das<br />

Fahrtprogramm lautet:<br />

;<br />

14. Juni: Fahrt Zürich, Schaffhausen, Donauäschingen,<br />

Rottweil, Baiingen, Tübingen, Böblingen,<br />

Stuttgart. Daneben wird noch eine landschaftlich<br />

etwas schönere Route wie folgt vorgesehlagen : Zürich,<br />

Schaffhausen, Singen, Tuttlingen, SigmaTingen,<br />

frochtelfingen, Reutlingen, Tübingen, Böblingen,<br />

Stuttgart.<br />

' 15. Juni: Vormittags Besichtigung von Stuttgart<br />

im Autocar, nachmittags Fahrt nach der Solitude,<br />

ScWosa Ludwigsburg, Monrepos und zurück nach<br />

Stuttgart, wo für den Abend eine Zusammenkunft<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

mit dem befreundeten Automobilclub von Württemberg<br />

vorgesehen ist.<br />

16. Juni: Fahrt nach Untertürkheim, woselbst<br />

Begrüssung durch den Vorstand der Daimler-Benz<br />

A.-G. mit anschliessender Besichtigung der Fabrik.<br />

Nach dem von der Daimler-Benz A.-G. offerierten<br />

Mittagessen Fahrt über Stuttgart, Vaihingen nach<br />

Sindelfingen, wo die dortige Karosseriefabrik der<br />

Mercedes-Benz besichtigt wird. Gegen Abend Weiterfahrt<br />

über Horb, Dornstetten nach Freudenstadt,<br />

wo im Hotel Waldeck Quartier bezogen wird.<br />

17. Juni: Vormittags, Fahrt Freudenstadt,<br />

Alpirsbach, Schramberg, St. Georgen, Triberg, Furtwangen,<br />

Titisee, woselbst Mittagessen. Nachmittags<br />

Heimfahrt Titisee, Lenzkirch, Bonndorf, Steinatal,<br />

Eglisau, Zürich.<br />

Die Fahrtleitung hat Herr Kantonsrat M. Gassmann-Hanimann,<br />

Zürich, übernommen. s.<br />

A.C.S., SEKTION ZÜRICH. Wohl manches<br />

Sektionsmitglied dürfte sich, nachdem ihm die Einladung<br />

zur Maifahrt auf den Buchserberg zugekommen<br />

ist,, gefragt haben, wo denn eigentlich dieser<br />

Aussichtspunkt liegt, da er den meisten Zürcher<br />

Fahrern bis anhin noch unbekannt war. Es hat sich<br />

dann am 24. und 25. Mai gezeigt, dass der Vorstand<br />

sehr wohl beraten war, als er die schöne Aussichtswarte<br />

des Kurhotels Buchserberg, hoch über<br />

dem st. gallischen Rheintal, als Ausflugsziel auserkoren<br />

hatte. Die Beteiligung war eine so zahlreiche,<br />

dass die Anmeldungen von gegen fünfzig Personen<br />

leider nicht mehr angenommen werden konnten.<br />

Schon am Vorabend, am 24. Mai, machten sich<br />

zirka 60 Teilnehmer auf den Weg, um über Rapperswil<br />

und den Kerenzerberg, das st. gallische<br />

Rheintal zu erreichen. Man konnte hierbei die<br />

schöne Strasse bewundern, die der Kanton St. Gallen<br />

zwischen Murg und Sargans instand gestellt<br />

hat. Vom Dorf Buchs aus fuhr man in zahllosen<br />

Kehren das Strässchen zum Kurhaus Buchserberg<br />

hinauf, wo es galt, auf einer Strecke von zirka<br />

7 km eine Höhendifferenz von nicht weniger als<br />

700 m zu bewältigen. Es war daher nicht zu verwundern,<br />

dass der eine oder andere Motor etwas<br />

warm bekam. Immerhin gelangten alle Teilnehmer<br />

wohlbehalten ans Tagesziel, dem Kurhaus Buchserberg,<br />

wo man eine sehr gastfreundliche Aufnahme<br />

fand.<br />

Beim gemeinsamen Nachtessen hiess Herr Kantonsrat<br />

M. Gassmann, Zürich, die Clubmitglieder<br />

und deren Angehörige willkommen und schuf durch<br />

seine Begrüssungsrede rasch den nötigen Kontakt<br />

zwischen den einzelnen Teilnehmern. Das bekannte<br />

Werdenberger Gesangsterzett «Rheintaler Nachtigallen»,<br />

trug mit seinen schönen Vorträgen ein<br />

Vieles zum Gelingen des Anlasses bei. Auch eine<br />

rassige Tanzmussik fehlte nicht.<br />

Am Sonntag Morgen lichteten sich die tief hängenden<br />

Wolken, so dass sich gegen Mittag hin die<br />

herrliche Aussicht über das st. gallische Rheintal<br />

und die Appenzeller- und Vorarlbergerberge in<br />

ihrer ganzen Schönheit darbot. Die Fahrtteilnehmer<br />

verwendeten den Morgen für kurze Spaziergänge<br />

in den prächtigen Waldungen.<br />

Nach 11 Uhr zogen nach und nach die erst am<br />

Sonntag gestarteten Wagen den Buchserberg hinauf<br />

und bald herrschte ein emsiger Betrieb im<br />

und um das Kurhaus herum. Jedes Plätzchen<br />

musste für das Parkieren der Wagen benutzt werden,<br />

hatten sich doch total zirka 45 Autos Rendezvous<br />

gegeben. Auch die Sektion St. Gallen-Awpenzell<br />

des A.C.S. hatte eine Delegation zu ihren Zürcher<br />

Clubkollegen entsandt. Am gemeinsamen Mittagessen<br />

konnte der Fahrtleiter, Herr Kantonsrat<br />

Gassmann, Zürich, die Anwesenheit von gegen 150<br />

Teilnehmern registrieren.<br />

Herr Kantonsrat Weyermann, Vorstandsmitglied<br />

der Sektion St. Gallen-Appenzell des A. C. S. hiess<br />

die Zürcher auf dem Gebiet seines Heimatkantons<br />

willkommen.<br />

Das Gesangsterzett «Rheintaler Nachtigallen»<br />

bot auch am Sonntag seine schönen Gesangsvorträge.<br />

Nach dem Mittagessen fand man sich noch<br />

zu einem kleinen Tanzvergnügen, oder man sass<br />

draussen im herrlichen Sonnenschein vor dem Hotel<br />

bei einem Kaffee und erfreute »sich an der schönen<br />

Aussicht.<br />

Gegen 16 Uhr lichteten sich nach und nach die<br />

Reihen der Autos. Es ging wieder hinab nach<br />

Buchs und von Garns das malerische Toggenburg<br />

hinauf und hinunter und über den Ricken nach<br />

Rapperswil und Männedorf, wo man sich im Hotel<br />

«Wilden Mann» noch ein letztes Rendez-vous gegeben<br />

hatte.<br />

Ohne jeden Unfall und äusserst befriedigt von<br />

der schönen Autotour kehrten die Teilnehmer nach<br />

Zürich zurück. Dem Sektionsvorstand aber war<br />

man dankbar dafür, dass man als Ziel der diesjährigen<br />

Maifahrt nicht einen der bekannten Ausflugspunkte<br />

gewählt hatte, sondern den Mitgliedern<br />

durch die Wahl eines prächtig gelegenen Ausflugsortes<br />

abseits der grossen Heerstrasse etwas Neues<br />

und überaus Lohnendes geboten hatte. e.<br />

S. 1K A. C.<br />

SCHWEIZERISCHER DAMEN-AUTOMOBIL-<br />

CLUB. 1. Delegiertenversammlung in Bern. Am<br />

31. Mai versammelten sich zum erstenmal die Delegierten<br />

der Sektionen Bern, Zürich und Basel und<br />

wählten einen schweizerischen Zentralvorstand. Der<br />

schweizerische Damenautomobilciub ist damit aus<br />

dem ersten Stadium der einzigen Sektion herausgetreten<br />

und besteht zu Recht als schweizerischer<br />

Verband. Dieser Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Frau G. Plüss, Bern, Präsidentin; Frau<br />

Dr. Suter-Schlotterbeck, Basel, Vizepräsidentin;<br />

Frau G. Tschumi, Bern, 1. Sekretärin; Frau Mäder,<br />

Zürich, 2. Sekretärin; Fräulein G. Messerli. Bern,<br />

1. Kassierin; Frau Thurneysen, Basel, 2. Kassierin;<br />

Frau Ehrismann, Zürich, Fräulein Rode, Basel und<br />

Frau Gysin, Basel, Beisitzerinnen. Im übrigen<br />

wickelte sich die Versammlung in erfreulicher Kürze<br />

ab; neben administrativen Geschäften stand im<br />

Mittelpunkt das Thema der Mitgliederwerbung.<br />

Um so «länger» gestaltete sich die Fortsetzung am<br />

Abend im Bürgerhaus, wo über 60 Personen sich<br />

eingefunden hatten — von Zürich allein waren<br />

20 gekommen — die, fröhlichste Laune, witzige Reden<br />

und Tanz gesellig verband. (Siehe Schluss.)<br />

Zwei Transparente mit den Clubabzeichen, vergnügte<br />

Verse prangten an den Wänden, auf den<br />

Tischen Fähnchen mit folgerüdem, vom Bären offerierten<br />

Menü: Allerlei Essbares aus dem Innern<br />

von Blecbkarosserien und Auspuffrohren mit Oelrückstandsauce<br />

(vulgär ausgedrückt: Hors d'oeuvre<br />

varie) — Vorfärndriges Kühlwasser mit Splinten<br />

und Unterlagsscheiben (Consomme Royal) .— Unbefugte<br />

Strassenbenützer, gebraten mit Zutaten und<br />

sauren Bremsbändern (Poulets!). — Anmutige<br />

Schwungräder mit süssem Belag (Erdbeerkuchen).<br />

Ein prächtiger Blaupunktapparat, freundlichst von<br />

Frl. Messerli zur Verfügung gestellt, sorgte für<br />

abwechslungsreiche Musik. Liebenswürdige Reden<br />

<strong>1930</strong> — N° *<br />

wurden gewechselt, kurz aber herzlich: die Präsidentin,<br />

Frau Plüss, begrüsste die Gäste und führte<br />

aus, wie bei der Gründung des Damenautomobilclubs<br />

am 15. Februar 1929 sich 9 Mitglieder zusammengefunden<br />

hatten, heute zählt er 72! Die Arbeit<br />

der ersten Zeit war schwer, wurde doch der<br />

Club als Eindringling in alte angestammte Rechte<br />

angesehen, aber nun hat sich seine Stelle gefestigt,<br />

und die Präsidentin hofft auf beste Zusammenarbeit<br />

zwischen Sektionen und Zentralvorstand. Frau Dr.<br />

Joss, Bern, Chef des Geselligen, Hess eine humoristische<br />

Begrüssungsrede vom Stapel, und im Namen<br />

der Sektionen Zürich und Basel dankten Frl.<br />

Dr. Wertheimer und Frau Dr. Suter. Dann amüsierte<br />

man sich so vortrefflich und wurde so gut<br />

freund, dass hier unmöglich (obschon es mitten in<br />

der Nacht war) , abgebrochen werden konnte, sondern<br />

man fuhr am folgenden Morgen, noch nach<br />

Münsingen zum «Aperitif» und zum Mittagessen<br />

nach Hilterfingen, von wo die auswärtigen Delegierten<br />

über den Brünig heimsausten. — Die nächste<br />

Delegiertenversammlung wird in Zürich stattfinden.<br />

We üs d'Hushaltig afaht gruse.<br />

De nähme mir der Wage-n-use.<br />

0 schöni Strass, o Bluest im Mai,<br />

Wie gärn gö mir de wieder hei!<br />

Wi mänge rümpft sy N'ase trotzig.<br />

Dass Dame fahre tüecht ne protzig;<br />

Dr Husfrou wird kes Blüemli gstreut.<br />

Oh, Iaht üs doch das Bitzli Freud I<br />

So, jitze hei mr Sitzig gha<br />

U wie dr Chopf nüm hange Iah!<br />

Oh schlafet nit bir Suppe-n-y,<br />

Jitz wei mir no chly luschtig sy!<br />

SCHWEIZ. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB. SEK-<br />

TION ZÜRICH. Am Dienstag, den 20. Mai, folgte<br />

die Sektion Zürich des ß. D. A. C, einer Einladung<br />

ihres Mitgliedes, Frau Schlotterbeck, zu einer technischen<br />

Stunde in der Garage Schlotterbeck. Aus<br />

dieser Stunde wurden zwei und einhalb Stunden,<br />

reichsten technischen Genusses, denn es gibt tatsächlich<br />

auf diesem sonst so trockenen Gebiete so<br />

etwas wie Genüsse. Wir bekamen zu hören,' von einem<br />

improvisierten Katheder stus, und angesichts<br />

zweier langer Tische voll von Anschauungs-Material,<br />

was man alles tun soll, und nicht tun darf,<br />

wenn die präzise und fein ausgedachte Maschinerie<br />

des Autos nicht leiden soll. Wir hörten vom<br />

feinen Gefühl des Fahrers und sahen, o Graus, abgemurkste<br />

Zahnräder, die die Folgen brüsken und<br />

gewaltsamen Anfahrens und Changierens waren.<br />

Wir hörten vom Wechseln des Oeles. vom aufmerksamen<br />

Ueberwachen des Motorgeräusches, vom<br />

Schmieren und Salben, vom Anwerfen des Motors<br />

im Winter, und von der Wartung der Batterie, von<br />

Kerzen und vom Magnet, von Zünduns, Cardan,<br />

Differenzial, und sahen immer wieder die Folgen<br />

aller Unterlassungssünden, an angefressenen Kolben,<br />

heiss gelaufener Kupplungsscheiben und Lamellen,<br />

an zerfressenen Batterie Zellen u.s.w., und<br />

wir staunten und fühlten uns für die Zukunft sehr<br />

mit Verantwortung beladen, angesichts der Verheerungen,<br />

die man an seiner Maschine anrichtet,<br />

wenn man keine technische Einsicht hat. Die ganze<br />

Fülle des Gebotenen aufzuzählen fehlt der Platz,<br />

der Gewinn dieses Anschauungsunterrichtes war<br />

für uns technisch noch schwach bewanderte<br />

Frauen ganz enorm, und wir sprechen dem Chef<br />

der Firma in Zürich unsern wärmsten Dank aus,<br />

ganz besonders auch für das liebenswürdige Arrangement<br />

des Ganzen. E.<br />

PALLAS-COR<br />

A la Course de Cöte<br />

Develier-Les Rangiers<br />

la fameuse voiture<br />

ROSENGART<br />

obtient un nouveau succes en enlevant la categorie 750 eme,<br />

classe tourisme, en 9 min., 6 sec. 3/5 avec Markiewicz sur<br />

une voiture strictement de serie.<br />

Voitures depuis fr. 3850.—<br />

ist der Pneu, dem Sie auf Personen- und Lastautos immer mehr<br />

begegnen.<br />

Nicht nur seine Stellung als einziger Schweizerreifen bewirkt das,<br />

sondern namentlich -die immer weitergreifende Erkenntnis der Konkurrenzfähigkeit<br />

in Leistung und Preis.<br />

Benützen Sie die nächste Gelegenheit, um sich hiervon zu überzeugen.<br />

Jede Auskunft erteilen gerne die Fabrikanten:<br />

Aktien-Gesellschaft R. & E. HUBER<br />

Schweiz. Gummiwerke<br />

PFAFFIKON-Zcfi.<br />

Distributeurs directs pour la Suisse:<br />

GARAGE MONDIAL S. A. GENEVE<br />

rue Rothschild prolongee teleph. 23 000<br />

A G E N C E S:<br />

Bäle: Stalder-Stockhn; Zürich: Garage Bally;<br />

Lucerne:GarageW.I_ienhard;Romanshorn: Franz Müller;<br />

Neuchätel: Garage Patthey; Tavannes: Garage Pethoud;<br />

Sion: Garage Favre; Argovie:Garage Hohl ä Mur-<br />

Lausanne: Garage Zweigart; genthal et Garage Hans<br />

Arosa: Garage Meisser: FurnkranzäOthmarsingen


No 48 — <strong>1930</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ong!nal*FIAT-Be$tandteiIe 5 niemals andere!<br />

NUT diejenigen ETSSKTCHB fcStmeaSie vOOstSn&g<br />

&ZS htsnr"^l! !t '^n<br />

VüiscblittED enn tnil Mitte<br />

•TfrHn-'gyftiT<br />

gsn, wetete


ÄMTOMOBIL-REVöE<br />

^/£/*"*• 't*<br />

e VI I<br />

/ I<br />

Suisse<br />

Schweiz<br />

Svizzera<br />

Nr.<br />

3:<br />

Schweiz.<br />

Nr. 10: Italien. Nr. 5: Skandinavien. Nr. 2: Belgien-Holland. Nr. 13: Finnland.<br />

Das grösste autotouristische Werk der Gegenwart!<br />

üllllllllllllllilllllllllllllllllllllUJllllll<br />

Alle Länder Europas unter einer Flagge:<br />

Europa Touring<br />

Nr. 4: Deutschland.<br />

Nr. 6: Spanien-Portugal.<br />

Nr. : Desterreich -Tschechoslowakei- Ungarn.<br />

R o m a n i a<br />

Äusser dem Gesamtband, der innert zwei Jahren m 7 Auflagen<br />

erschienen ist, erscheinen nunmehr noch<br />

14 Landes-Ausgaben<br />

bestehend aus einer Äutomobilkarte und einem knapp gefassten<br />

Führer. Die Karte ist auf Grund der neuesten touristischen Angaben<br />

aufgebaut Der Text enthält alles, was der fremde Automobilist<br />

bei der Einreise über Zoll- und Verkehrsvorschriften, Strassenund<br />

Unterkunftsverhältnisse, Land und Leute wissen muss. —<br />

Äusserdem ist jeder Ausgabe ein Ortsverzeichnis beigegeben,<br />

das auf alle Sehenswürdigkeiten in den verschiedenen Städten<br />

hinweist. Jede Landesausgabe erscheint im Einheitsformat 24 mal<br />

14 cm und kostet Fr. 5.-. Das Format der Karten beträgt je nach<br />

Gestaltung des Landes 48x70 bis 72x98 cm.<br />

Touring-Clab Suisse, Genfeve.<br />

Deutscher Touring-Club, München.<br />

Allgemeiner Deutscher Äütomobildub, München.<br />

Touring-Club de France, Paris.<br />

Automobile Ässociation, London.<br />

Touring-Club Italiano, Milano.<br />

Oesterreichischer Touring-Club, Wien.<br />

Touring-Club de Belgique, Bruxelles.<br />

Motor Touring-Club pro Cescoslovensko, Praha.<br />

Liga Csl. Motoristu, Praha.<br />

Automobile Club Royal de Bulgarie, Sofia.<br />

Danziger Verkehrszentrale, Danzig.<br />

Suomi Touring-Club, Helsinki.<br />

Eesti Äuto-Klub, Tallina.<br />

An diesem Werk haben mitgearbeitet:<br />

Redaktion: O.R.WAGNER, Bern.<br />

Forenede Danske Motorejere, Kjöbenhavn.<br />

Ä. N. W. B. Toeristenbond voor Nederland, Amsterdam.<br />

Motormännens Riksiörbund, Göteborg.<br />

Norges Äutomobil-Förbund, Oslo.<br />

Automobile- et Touring-Club de Grece, Äthfenes.<br />

Magyar Touring-Club, Budapest<br />

Latvijas Republikas Auto Klubs, Riga.<br />

Lietuyos Hutomobiliu Klubas, Kaunas.<br />

Touring-Club de Portugal, Lisboa.<br />

Polski Touring-Club, Warszawa.<br />

Touring-Club Romana, Bucuresti.<br />

Irish Tourist Ässociation, Dublin.<br />

Jugoslaveneska Touring-Club, Beograd.<br />

Touring-CIüb Türe, Constantinople.<br />

Europa Touring-Äuskunftsdienst.<br />

Das Zentralbureau von Europa Touring in Bern (Tel. Bollw. 39.84)<br />

erteilt allen Automobilisten unentgeltlich Auskunft über die Reiseverhältnisse<br />

in Europa. — Die Landesausgaben sind in allen<br />

grossen Buchhandlungen Europas, sowie bei den Sekretariaten<br />

der automobilistischen Verbände erhältlich.<br />

HHLLWÄG BERN, Äbt. TOURING-VERLAG<br />

Bücherzettel.<br />

(Als Drucksache 5 Bp. Porto.)<br />

3*<br />

r-fZ<br />

^=^A


N°48<br />

II. Blatt<br />

BERN, 3. Juni <strong>1930</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 3. Juni 1Q30<br />

Tc^dvn. Rundschau<br />

Spezial- und Rennbrennstoffe.<br />

Was auch immer gegen die gegenwärtigen<br />

Automobilrennen ins Feld geführt werden<br />

mag, eines ist technisch nicht zu widerlegen:<br />

dass diese Rennen bei der bisherigen Entwicklung<br />

der Motorfahrzeuge den stärksten<br />

treibenden Faktor dargestellt haben. Wohl<br />

haben auch andere Faktoren mitgewirkt, und<br />

touristischer Erfahrung ist manche Verbesserung<br />

zu verdanken. Aber nichtsdestoweniger<br />

wären wir heute ohne Rennen erst halb<br />

so weit.<br />

Jedes Rennen ist eine Zerreissprobe. Was<br />

sich hier als brauchbar erweist, kommt früher<br />

oder später auch dem Tourenfahrer zugute.<br />

Im Bestreben, die Motorleistung auf<br />

das Aeusserste zu treiben, dachte man schon<br />

sehr früh an die Verwendung von Spezialbrennstoffen.<br />

Hauptsächlich setzte man dabei<br />

grosse Hoffnungen auf Brennstoffe, deren<br />

chemisch gebundene Energie, in Kalorien gemessen,<br />

höher war als die des Benzins. Man<br />

glaubte, damit eine aussergewöhnlich grosse<br />

Explosionswirkung, eine Art Sprengwirkung<br />

zu erzielen. Tatsächlich fanden auch Versuche<br />

mit mehr oder weniger grossen Zusätzen<br />

von Aether, Pikrinsäure, Azetylen<br />

usw. statt, und die Sprengwirkungen machten<br />

sich auch bemerkbar, aber selten zugunsten<br />

der Leistungsfähigkeit eines Motors.<br />

Heute beschreitet man einen prinzipiell andern<br />

Weg. Nicht den Höchstdruck oder die<br />

Verbrennungsgeschwindigkeit der Explosion<br />

sucht man mehr zu steigern, sondern den<br />

Durchschnittsdruck und die Gleichförmigkeit.<br />

Man will die Verbrennungsvorgänge im Zylinder<br />

gewissermassen unter Kontrolle bekommen<br />

und in die günstigsten Bahnen leiten.<br />

Während beim früheren Verfahren einer<br />

Steigerung der nutzbaren Drücke die Selbstzündungsgefahr<br />

der Gasladung im Wege<br />

stand, sieht die moderne Motörenbrennstoff-<br />

Chemie ihre Hauptaufgabe in der Zubereitung<br />

von Brennstoffen, die möglichst wenig<br />

zu Selbstzündungen neigen.<br />

Einfluss des Kompressionsverhältnisses.<br />

Die Gefahr von Selbstzündungen tritt bekanntlich<br />

dann ein, wenn man die Gasladung<br />

über einen gewissen Grad hinaus komprimiert.<br />

Direkt erfolgt die Entzündung dann<br />

durch die entwickelte Kompressionswärme.<br />

So entzündet sich z. B. ein Benzin-Luftgemisch,<br />

wenn es beim Hochgehen des Kolbens<br />

im Zylinder auf weniger als einen Fünftel<br />

seines ursprünglichen Volumens zusammengedrängt<br />

wird. Das «Kompressionsverhältnis»<br />

5:1 stellt somit die Grenze der Verwendbarkeit<br />

von Benzin zum Motorenbetrieb dar.<br />

Gelingt es, ein höheres Kompressionsverhältnis<br />

anzuwenden, so besteht Aussicht auf<br />

einen höheren mittleren Arbeitsdruck und<br />

besseren thermischen Wirkungsgrad, damit<br />

also auch höhere Leistung. Nun braucht man<br />

gar nicht weit zu suchen, um einen Brennstoff<br />

zu finden, der auch ein beträchtlich höheres<br />

Kompressionsverhältnis aushält. Ein<br />

solcher Brennstoff ist z. B. das bei der Steinkohle-Verkokung<br />

entstehende Benzol.<br />

Benzol<br />

erlaubt eine Steigerung des Kompressionsverhältnisses<br />

auf 7 ; /, ohne dass die Gefähr<br />

von Selbstzündungen auftritt. Damit wird<br />

die Leistung des Motors um rund 20 % verbessert.<br />

Die damit parallel laufende Verbesserung<br />

des thermischen Wirkungsgrades ergibt<br />

eine bis 20% ige Verringerung des Verbrauchs.<br />

Diese beiden Vorteile des Benzolbetriebes<br />

heben denn auch den ihm anhaftenden<br />

Nachteil des höheren Benzolpreises zum.<br />

guten Teil auf. Kann sich ein Konstrukteur<br />

nicht ganz zur Anwendung des für Benzol<br />

höchstzulässigen Kompressionsverhältnisses<br />

entschliessen, weil dies den gelegentlichen<br />

Gebrauch von Benzin verbietet, so beschreitet<br />

er häufig einen Mittelweg: Ein Kompressionsverhältnis<br />

von 6:1 erlaubt dann noch<br />

ausnahmsweise den Benzihbetrieb, während<br />

für den Normalfall ein Benzin-Benzol-Gemisch<br />

von ungefähr gleichen Volumenteilen<br />

das Passende ist.<br />

Beim Kompressionsverhältms 7:1 hat es<br />

aber die Rennpraxis nicht bewenden lassen. 1<br />

Im reinen<br />

Alkohol<br />

(85—100%lg) und Alkohol-Benzol-Gemisch<br />

fand man zuerst das Mittel, das eine weitere<br />

Steigerung bis 8:1 mit nochmaligem Leistungsgewinn<br />

gestattete. In Frage kommt dar<br />

bei Aethyl-Alkohol, und zwar muss speziell<br />

darauf geachtet werden, dass dieser möglichst<br />

säurefrei ist.<br />

Zürn Anlassen des Motors ist noch Benzin<br />

oder Benzol notwendig. Da die Verbrennung<br />

weniger Luft erfordert, müssen die Düsen<br />

im Vergaser gegenüber Benzinbetrieb um ca.<br />

70 % grösser gewählt werden, was wieder<br />

die Verbrauchsmenge ausserordentlich steigert.<br />

Die hohen, durch das Monopol verursachten<br />

Alkoholpreise machen einen rationellen<br />

Betrieb erst recht unmöglich.<br />

Alle diese Nachteile hat das<br />

Alkohol-Benzol-Gemisch<br />

nicht, oder doch nur in vermindertem Masse.<br />

Die Mischungsverhältnisse können dabei ganz<br />

verschieden sein, im allgemeinen kommen<br />

solche zwischen 1 : 10 bis 3 :10 zur Anwendung,<br />

wobei die kleinere Zahl den Benzolanteil<br />

darstellt Ein höherer Wassergehalt des<br />

Alkohols wirkt hier im Gegensatz zum oben<br />

Gesagten bei den benzolarmen Mischungen<br />

direkt vorteilhaft. So darf beim Gemisch von<br />

1 :10 der Alkohol bis 15 % Wasser enthalten,<br />

während er aber beim Gemisch von<br />

3 : 10 wieder 100%ig sein soll. Bei den Zwischenstufen<br />

im Benzol-Alkohol-Gemisch sind<br />

dann auch die entsprechenden Zwischenstufen<br />

im Wassergehalt des Alkohols erwünscht.<br />

Mit Benzin mischt sich Alkohol nur in ganz<br />

wasserfreiem Zustand; die Mischung ist aber<br />

zu unstabil, als dass sie praktisch in Frage<br />

käme. Auch nur ein Tropfen zufällig dazukommendes<br />

Wasser führt nämlich eine Entmischung<br />

herbei. In der letzten Zeit hat man<br />

allerdings herausgefunden, dass durch eine<br />

Zugabe von 5 % Rizinusöl bei 45 % Alkohol<br />

und 50 % Benzin die Entmischung verhindert<br />

werden kann. Urteile über die Bewährung<br />

dieses Brennstoffes in der Praxis stehen<br />

aber noch aus.<br />

Von den komplizierten Alkohol-Benzol-<br />

Mischungen ist am längsten eine solche bekannt,<br />

in der als dritter Stoff Schwefeläther<br />

enthalten ist. Angewandt wurden dabei Proportionen<br />

von 65 % Alkohol, 25 % Benzol und<br />

10 % Schwefeläther. Der Schwefeläther steigert<br />

in diesem Gemisch die Verbrennungsgeschwindigkeit.<br />

Da man dabei aber leicht die<br />

Kontrolle über die Verbrennungsvorgänge aus<br />

der Hand verliert, hat dieser Brennstoff nur<br />

.beschränkte Verwendung gefunden. Durch<br />

kleinere Zugaben von Schwefeläther, normal<br />

1 %, hat man hingegen das erwünschte Mittel<br />

gefunden, das die Anlassschwierigkeiten eines<br />

Motors beim Benzol-Alkohol-Betrieb beseitigt.<br />

Die Benzol-Alkohol-Mischung mit<br />

kleinem Schwefelätherzusatz stellt somit<br />

heute eine der brauchbarsten Mischungen für<br />

den Allgemeingebrauch dar. Sie ist detonationsfest,<br />

an und für sich nicht allzu teuer,<br />

lässt den Motor leicht anspringen und hat<br />

dazu, wie alle Alkoholmischungen, die gute<br />

Eigenschaft, ohne Verrussung des Motors zu<br />

verbrennen und sogar bestehende Russansätze<br />

zu beseitigen.<br />

Ein Brennstoff, der von der Pariser Taxi-<br />

Gesellschaft lange Jahre hindurch benützt<br />

wurde, bestand aus 50 % Alkohol, 25 % Benzol<br />

und 25 % Benzin. Dieser Brennstoff hatte<br />

hier nur hauptsächlich den Zweck, das knapp<br />

gewordene Benzin zu sparen, nicht aber<br />

etwa, die Anwendung hoher Kompressionsverhältnisse<br />

zu ermöglichen. Natürlich ist er<br />

aber auch schon kompressionsfester als Benzin<br />

allein. Speziell erwähnt wiTd er hier, tun<br />

zu zeigen, dass auch Benzin den Alkohol verträgt,<br />

sobald nämlich noch Benzol beigemischt<br />

wird. Das Benzol nimmt dann den<br />

eventuellen Wassergehalt in sich auf.<br />

Die im vorletzten Jahr an Rennen benützten<br />

« nationalen » Brennstoffe der Armee und<br />

der Martini-Brennstoff bestanden ebenfalls im<br />

wesentlichen aus Benzol-Alkohol-Mischungen.<br />

Beim Martini-Brennstoff kam dabei noch eine<br />

absichtliche Beimischung von Wasser hinzu,<br />

ferner wies dieser Brennstoff noch Oel auf,<br />

sowie einen Stoff, der die Verbrennungsgeschwindigkeit<br />

steigert, der. aber nicht öffentlich<br />

bekanntgegeben wurde.<br />

Rennbrennstoffe.<br />

Von allen Rennbrennstofien ist das englische<br />

«Dtscol» am bekanntesten geworden.<br />

Auch hier handelt es sich zur Hauptsache um<br />

einen Alkoholbrennstoff. Weitere Beimischungen<br />

sind jedoch noch Aceton, Benzol und<br />

Wasser. Die Verhältniszahlen der vier Bestandteile<br />

sind: 60 : 20 : 10 : 10. Das Aceton<br />

hat hier den Zweck, die Detonationsfestigkeit<br />

nochmals zu steigern. Tatsächlich lässt<br />

«Discol> Kompressionsverhältnisse bis 10:1<br />

zu.<br />

Auch bei den höchsten Kompressionen ist<br />

dabei kein Ueberhitzen des Motors zu be-<br />

D i a S o B w e i i , d a s U o o d d e r A o f o » T o o c d O<br />

Etablissements BOStfielÜ, ruedesGirondins4, Lyon VII«<br />

Murten<br />

Kanton Freiburg<br />

Kanton an der deutsdifranzösisdien<br />

Sprachgrenze<br />

mit historisch interessantem<br />

Städtchen. Freiburg, alte<br />

Zähringerstadt mit Mauern,<br />

Türmen und Hängebrücke.<br />

Murten — mittelalterliches<br />

Städtchen am Murtensee, mit<br />

ßut erhaltenen Ringmauern<br />

und Türmen, Schloss aus<br />

Öem 11 Jahrhundert. Ausflüge<br />

in das Greyerzer<br />

Gebiet und in die Broye<br />

Gegend.Hauptsirasse Bern-<br />

Murten-Payerne-Lausanne.<br />

Auf ollen Strossen sind<br />

grünen Standard Pumpen/<br />

die dem Motor die Kraft zur<br />

Fahrt verleihen<br />

Dauerhaft - Leicht - Wasserdicht<br />

Praktisch und ELEGANT<br />

dls Kraft des Motors 9 30-9<br />

STANDARD MOTOR Oll • £s$0 . STANDARD BENZIN<br />

Verlangen Sie von<br />

Ihrem Garagisten oder Karossier ausdrücklich<br />

BOSCHETTI AUTO-KOFFER


10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> -<br />

fürchten, sobald Alkohol im Brennstoff in genügender<br />

Menge enthalten ist, denn der Al-<br />

,kohol verlangt zur Verdampfung eine sehr<br />

grosse "Wärmemenge und übt damit indirekt<br />

eine starke Kühlwirkung auf den Motor aus.<br />

Schliesslich sei auf Stoffe hingewiesen,<br />

welche die Anwendung hoher Kompressionsverhältnisse<br />

ermöglichen, ohne dass sie aber<br />

selbst als Brennstoffe an der Verbrennung<br />

teilnehmen. Ein solcher Stoff ist z. B. das<br />

vieldiskutierte Tetra-Aethyl-Blei. Schon nur<br />

Spuren dieses Stoffes (praktisch 0,05 %) üben<br />

bei ihrer Anwesenheit im Brennstoff eine<br />

deutlich * detonationsbremsende > Wirkung<br />

aus. Leider ist Tetra-Aethyl-Blei äusserst<br />

giftig und kann auch noch in den Auspuffgasen<br />

festgestellt werden, was dazu geführt<br />

hat, dass seine Verwendung in verschiedenen<br />

Staaten, so auch bei uns, verboten worden<br />

ist. Nach neueren Versuchen soll jedoch feststehen,<br />

dass Mischungen von der Konzentration,<br />

wie sie z. B. in Amerika unter der Bezeichnung<br />

«Ethyl Gas » in grossem Umfang<br />

in den Handel kommt, als unschädlich betrachtet<br />

werden können. Neben dem Tetra-<br />

Aethyl-Blei findet hauptsächlich in Deutschland<br />

ein weniger giftiger, aber auch weniger<br />

wirksamer Anti-Klopf-Stoff, das Eisenkarbonyl,<br />

vielfach Anwendung.<br />

Die zukünftige Entwicklung führt unaufhaltsam<br />

zum hochkomprimierenden, wirtschaftlicher<br />

arbeitenden Motor und damit zur<br />

Notwendigkeit der Anwendung von Spezialbrennstoffen.<br />

Welcher dieser Brennstoffe<br />

schliesslich die Oberherrschaft gewinnen<br />

wird, lässt sich jedoch heute noch nicht voraussagen,<br />

y.<br />

Pr, in die Zündleitungen eingeschaltet<br />

werden. Haben diese Stromwandler wirklich<br />

einen praktischen Wert, oder nützen sie nur ihrem<br />

Fabrikanten? G. U. in Z.<br />

Antwort: Bei der normalen Zündung fliesst<br />

dem eigentlichen Zündfunken ein Lichtbogen von<br />

geringer Spannung nach, der die Oeliohlebildung<br />

•erleichtert. Mit. der Anwendung eines Stromwandlers<br />

tritt jedoch dieser Lichtbogen, nicht mehr auf.<br />

N°48<br />

der Stromwandler unterteilt den Zündfunken in eine<br />

grosse Anzahl starker, schlagartiger Funken. Eine<br />

günstige Wirkung ist also zweifellos vorhanden.<br />

Einen merklichen Energieverbrauch haben die<br />

Stromwandler, die äusserlich die Form eines grösseren<br />

Kabelschuhes haben und auch wie diese eingeschaltet<br />

werden, nicht zur Folge. y.<br />

Frage 7610. Vorteile des Drahtreifens. Welche<br />

Vorteile bietet der sog. Drahtreifen gegenüber dem<br />

Wulstreifen? Besteht zwischen einem Drahtreifen<br />

und einem «SS»-Reifen oder «Straight-Side>-Reifen<br />

ein Unterschied? A. R. in Z.<br />

Antwort: Der Drahtreifen (auch «SS»-,<br />

«Straight-Side»-Reifen genannt) hat als früherer<br />

ausgesprochener Rennwagenreifen den Vorteil, dass<br />

er bei ungenügendem oder ganz fehlendem Luftdruck<br />

nicht von der Felge abspringen kann wie der<br />

Wulstreifen. Beim Wulstreifen dagegen hört die<br />

Hakenwirkung der Wülste sofort auf, wenn der<br />

Luftdruck unter ein gewisses Minimum gesunken<br />

ist Unter der Wirkung der Zentrifugalkraft können<br />

sich dann die Wulste bei höheren Geschwindigkeiten<br />

so stark dehnen, dass sie über die Felgenränder<br />

hinausgleiten. Aber auch schon beim sehr<br />

raschen Durchfahren, von. Kurven kann ein nicht<br />

ganz prall aufgepumpter Wulstreifen gelegentlich<br />

aus der Felge gedrückt werden.<br />

Beim Drahtreifen dagegen haben die Innenränder<br />

des Reifens eine undehnbare Drahtseileinlage.<br />

Der Drahtreifen sitzt deshalb unbedingt fest.<br />

Allerdings macht er die Anwendung besonderer Felgen<br />

notwendig, weil er sonst auch zu Reparaturen<br />

u. dgl. kaum abgenommen oder montiert werden<br />

könnte. Während in Amerika hauptsächlich die geteilte<br />

oder teilbare Felge benützt wird, ziehen die<br />

meisten europäischen Konstrukteure die Drahtreifen<br />

auf sog. Tiefbettfelgen auf, über die wir schon eingehend<br />

berichtet haben.<br />

Die beistehende Skizze zeigt Danen den Unterschied<br />

im Verhalten eines Drahtreifens und eines<br />

Wulstreifens, die beide ungenügend aufgepumpt<br />

seien, beim Durchfahren einer Kurve.<br />

Frage 7611, Vorteile der Verchromunfl. Welche<br />

Vorteile bietet die Verchromungr gegenüber der Vernicklung?<br />

"Warum werden bei den neueren Wagen<br />

die glänzenden Teile fast immer verchromt?<br />

G. I. in Z.<br />

Antwort: Die Verchromung besitzt eine mechanisch<br />

und chemisch viel grössere Widerstandskraft<br />

als die Vernicklung. Infolge ihrer Härte bleiben<br />

hier die feinen Kratzer, welche mit der Zeit<br />

ein Mattwerden vernickelter Teile verursachen, auch<br />

bei unsachgemässer Behandlung vollkommen aus.<br />

Der verchromte Gegenstand «läuft auch nicht an»,<br />

da infolge der erwähnten hohen chemischen Widerstandsfähigkeit<br />

die Oxydation durch die Atmosphäre<br />

ausbleibt. (Fortsetzung Seite 12.)<br />

TO^eil<br />

-Weil<br />

IVeil<br />

EIN<br />

zum ersten Mal ein Wagen mit so wenig Steuerpferden (6 Steuer-HP) IM. allen •Teileix (Rasse, Beschleunigung,<br />

Lautlosigkeit, Geschmeidigkeit, Bremsen, Federung, Strassenhaltung, Komfort) den Vergleich mit Wagen<br />

von viel grösserem Zylinderinhalt aushält.<br />

er nebst diesen Vorteilen auch diejenigen eines Kleinwagens besitzt. Geringer Anschaffungspreis, geringer Brennstoffverbrauch,<br />

minimale Unterhaltungskosten.<br />

seine gute Lenkbarkeit und das Vergnügen, das seine Führung verschaffen, alle diejenigen unwiderstehlich verführen,<br />

die ihn probieren, und seine Besitzer über ihn entzückt sind.<br />

„ m m m m m „ M S.A. POUR LA VENTE DES<br />

AUTOMOBILES PEUGEOT<br />

GENEVE-JONCTION.<br />

Versuchsfahrten und Auskünfte<br />

durch aite unsere Agenten.<br />

LASTWAGEN<br />

OMNIBUSSE<br />

In unöbertroffener<br />

BESUCH IN UNSEREN WERKEN WIRD SIE UEBERZEUGEN<br />

AffiQf • BASEL • «ÖRGES * ZÜRICH<br />

Warum hat Überall der<br />

einen so grossen Erfolg?<br />

AutoHesitzer, Achtung!<br />

Bin fortwährend Käufer von! Automobilen «amtlicher<br />

italienischer Marken, auch<br />

Unfall- und Abbruch-Wagen<br />

Offerten an Postfach 13625. Zürich.<br />

Camion Opel<br />

tonnes<br />

6 cylindres, eclairage et demarr. electr., freins sur<br />

4 roues, etat de neuf, prix tres avantageux.<br />

Garage Mercier, Av. Lachenal, Promenades-Carouge,<br />

Geneve. 45323<br />

Karosserie-<br />

Sattler-, Spengler-Arbeiten<br />

Kristallglas-Seitenteile<br />

Verdecke, UeberzQge, Seitenteile diverser Systeme, Gummi- und<br />

Velours-Teppiche, Tuch- und Leder-Polsterung, Pneuhüllen, Staubdecken,<br />

Kühlerdecken, sowie alle einschlägigen Arbeiten bei<br />

Neu: ciii oov«t<br />

„Arbenz Sunsalou 4 *<br />

2V 2<br />

Otto KllSterer, Karosserie, Zürich 3<br />

Rei n hardstrasse 11. Telephon Hott. 37.16<br />

Fillili Wintirtbor, Tösstalstnssi 29b — Telephon 22.58


48 - <strong>1930</strong> REVUE AUTOMOBILE 11<br />

GebrüderTuschen & Co. Zürich, Hardturnnstn. 201. QualitätsarbeitenffürjedenfZweck,<br />

Reparaturen: eigene SattlereLWagnerelSpenglepei und Schmiede. Allwettep-Karossem'en.<br />

n<br />

Wichtig<br />

^ Fabrikvertretung der<br />

f Seefeldqual 1<br />

zu Herrschaft Suchender<br />

ist bewandert in sämtl.<br />

Reparaturen. Prima Zeugnisse<br />

und Referenzen stehen<br />

zu Diensten. — Offerten<br />

sind zu richten unter<br />

Chiffre 45120 an die<br />

Automobfl-Revue. Bern.<br />

Chauffeur-<br />

Mecanicien<br />

parlant francais, allemand<br />

et anglais, cherche place<br />

dans maison privee, äge<br />

28 ans, plusieurs anndes de<br />

pratique et l'habitude des<br />

grands voyages. Certificats<br />

ä disposition. Faire offres<br />

sous chiffre 45264 ä la<br />

Revue Automobile, Berne.<br />

auf Lastwagen od. Car Alpin.<br />

Hat mehrjähr. Fahrpraxis<br />

auf demselben, mit<br />

Saurer u. F. B. W., 4 u. 6<br />

Zyl. Auf gute Jahresstelle<br />

würde Kaution geleist. Off.<br />

unt. Chiffre 45319 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Auto-<br />

Mechaniker<br />

ev. für Dauerstellung.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

45829 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

für Bangeschäfte, Kies- nnd Sandgruben-<br />

Begitzer, Kohlenhandlungen etc.<br />

für raschen nnd sparsamen Transport von Kies,<br />

Sand, Kohlen etc. sofort lieferbar in solider,<br />

prakt. Ausführung. Preis franko verzollt Zürich von<br />

Fr. 8500.- bis 9800.-<br />

Chauffeur<br />

22jährig, in noch ungekündeter<br />

Stellung,<br />

bei hohem<br />

45343<br />

sucht Stellung<br />

Solider, selbständiger<br />

Chauffeur<br />

sucht Stelle<br />

Gesucht<br />

per sofort tüchtiger<br />

Chevrolet - Kipper<br />

UTO GARAGE -AUTOMOBIL A.-G.<br />

Gesucht<br />

ein durchaus erfahrener, tüchtiger<br />

Automobil-Mechaniker<br />

Lohn.<br />

— In Frage kommt nur erste Kraft.<br />

Garage Central, Interlaken.<br />

Zu sofortigem Eintritt gesucht<br />

bestempfohlener<br />

jüngerer, ganz<br />

45337<br />

KAUFMANN<br />

Deutsch, Franz. u. Engl. perfekt, für die Spedition<br />

und Ladenservice in Autozubehör-Geschäft. NUT<br />

Branchenkenner können berücksichtigt werden. —<br />

Handgeschriebene Offerten mit Zeugnissen, Referenzen<br />

nnd Gehaltsansprüchen sind zu richten an<br />

Postfach 119, Bern.<br />

Gesucht<br />

zu sofortigem Eintritt<br />

tüchtiger<br />

Auto-Mechaniker<br />

zu mehreren Wagen und für längere Fahrten<br />

im In- und Ausland. Für zuverlässige, selbständige<br />

.Kraft gutbezahlte Dauerstellung.<br />

Offerten mit Referenzen, Zeugnisabschriften<br />

u. Gehaltsansprüchen unter Chiffre 45365<br />

an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Junger, selbständiger<br />

AUTOMECHANIKER<br />

der schon in Autofabrik gearbeitet hat, sucht Stelle in<br />

Autogarage od. Transportgeschäft. Dauerstelle wird<br />

bevorzugt. Lohnanspr. n. Uebereink. Off. unt. Chiffre<br />

45362 an die Automobil-Revue, Bern.<br />

In soloth. Stadt wird zu baldigem Antritt ein<br />

zuverl., gelernt. Auto-Mechaniker gesucht, welcher<br />

2 Last- u. 2 Luxuswagen selbständ. in Stand halten<br />

kann u. auch zeitweise fahren muss. Es kann nur<br />

absolut erfahrene und wirklich tüchtige Kraft fn<br />

Frage kommen. Off. m. Zeugnisabschr. u. Angabe d.<br />

Lohnford, sowie des Eintritts unt. Chiff. 11321 an die<br />

6990 Automobil-Revue. Bern.<br />

c<br />

General Motors Co.<br />

Tel. Hott. 60.60<br />

On demande<br />

Mecanicien<br />

(ou ev. apprenti), connaissant<br />

ä fond la partie automobile.<br />

Entree de suite.<br />

S'adr. en indicruant relerences<br />

et salaire, ä<br />

Scierie de Crassier S. A.,<br />

Crassier (Vaud). 45279<br />

Herrschafts-<br />

Gärtner-<br />

Chauffeur<br />

gesetzten Alters, mit langjährigen<br />

Zeugnissen und<br />

prima Referenzen, sucht<br />

Dauerstelle zu besserer<br />

Herrschaft in Stadt oder<br />

Land. Ist in beiden Berufen<br />

gut ausgebildet und<br />

mit Zentralheizung vertraut.<br />

Besitzt auch gute<br />

Kenntnisse in d. Behandlung<br />

von besseren Pferden<br />

(Fahren und Reiten).<br />

Offerten erbeten unter<br />

Chiffre 45340 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Chauffeur<br />

auf Last- od. Lieferungswagen,<br />

ev. als Mitfahrer.<br />

ev. würde Werkstatt mit<br />

Inventar vermietet werden.<br />

Für soliden Mann prima<br />

Walt. Christen, Aeugsten-<br />

Existenz. — Offerten unt.<br />

Linden b. Oberdiessbach. Chiffre 45325 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Ostschweizer, mit Führerscheinen<br />

Schweiz und<br />

Deutschland, guter, solider<br />

Fahrer, sucht Vertrauensstellung.<br />

Unter sehr günstigen<br />

Bedingungen werden<br />

zwei hochwertige Neuheiten<br />

z. Ausbeutung mitgebracht.<br />

— Gefl. ausführliche<br />

Offerten unter Chiffre<br />

Z. 1678 an die Aufomobil-Revue,<br />

Bur. Zürich.<br />

Chauffeur<br />

gesucht<br />

zu Herrschaft n. Luzern,<br />

der selbständig Reparaturen,<br />

ferner auch Haus- u.<br />

Gartenarbeiten besorgen<br />

kann. — Offert, m. Zeugniskopien,<br />

Lohnansprüch.<br />

unt. Chiffre 45327 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Junger<br />

Chauffeur<br />

zuverlässiger Fahrer, mit<br />

kleineren Reparaturen vertraut,<br />

sucht Stelle auf<br />

Personenautomobil oder<br />

Lastwagen. Eintritt sofort<br />

oder später. Photo und<br />

Zeugn. zu Diensten. Off.<br />

ferten mit Gehaltsansprüchen<br />

sind zu richten an<br />

E. Gugger, Mühlematt,<br />

Wangelen bei Oberdiessbach<br />

(Bern). 45361<br />

Junger, zuverlässiger<br />

Automechaniker<br />

sucht Stelle in grössere<br />

Garage. Gute Zeugnisse<br />

zu Diensten.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

45363 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Junger, tüchtiger u. solid.<br />

Chauffeur-<br />

Mechaniker<br />

DIE AUTOMATISCHE<br />

ZYLINDERSCHLEIFMASCHINE<br />

macht sich in jeder Werkstatt<br />

in kurzer Zeit bezahlt<br />

Vertreter von Mayer & Schmidt<br />

Schleifmaschinen und Schmirgelwerke A.-O,<br />

Offenbach a.Main<br />

sucht Stelle in Privathaus<br />

oder in Geschäft. Würde<br />

nebenbei auch andere Arbeiten<br />

verrichten. Prima<br />

Zeugnisse und Referenzen m grdsseres Karosserie-Unternehmen der<br />

stehen zu Diensten. Offerten<br />

sind zu richten an<br />

Schweiz zu baldmöglichstem Eintritt<br />

Eugen Bossard, Mech. gesucht<br />

Kölliken. 45360<br />

29jähr., solider, absolut<br />

sicherer und zuverlässiger<br />

Fahrer sucht Stelle als<br />

Chauffeur<br />

auf Last od. Lieferungsauto,<br />

in grösseren Betrieb<br />

Zeugnisse sowie beste Referenzen<br />

zu Diensten. —<br />

Gefl. Offerten an 45359<br />

Emil Stüssi, Chauffeur,<br />

Abläsch, Glarus.<br />

Tüchtiger, ganz selbständ.<br />

Auto-<br />

Mechaniker<br />

im Alter von 25 Jahren<br />

sucht Stelle in Garage.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

45358 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

UV" CHAUFFEUR<br />

guter- Fahrer, solid u. arbeitsam,<br />

mit Reparaturen<br />

gut vertraut, sucht Stelle<br />

per sol, würde nebenbei<br />

auch andere Arbeiten verrichten.<br />

Offerten erb. an<br />

Chauffeur - Stellenvermitfungsbureau,<br />

Marbach (St.<br />

Gallen). Tel. 102. 45368<br />

Junger, solider u. zuverlässiger<br />

Bursche sucht Gesucht<br />

Stelle als 45339 per sofort selbständiger<br />

Automechaniker<br />

Chauffeur-Mecanicien<br />

Jeune homme de 23 ans,<br />

sobre, ayant fait un stage<br />

d'une annee dans un garage,<br />

possedant permis de<br />

conduire depuis 3 ans,<br />

cherche place de Chauffeur<br />

pour Service prive ou<br />

autre. Bons certificats ä<br />

disposition. — Offres sous<br />

P 1839 N ä Publicitas,<br />

Neuchäfel.<br />

Oü irons-nous le 9 juin?<br />

Aux Moulins,<br />

dans le Pays d'Enhaut, ä la<br />

organisee par les habitants de ce petit village<br />

alpestre, pour payer le pavage de sa nie,<br />

rendu obligatoire pour detruire la poussiere<br />

que notre passage soulevait naguere.<br />

Büffet, chaud et froid. Creme fraiche de<br />

montagne. Jeux divers: tir au flobert, tonneau,<br />

jeu de quilles (ä l'allemande), bazar, etc.<br />

Tous seront les bienvenus pour cette ceuvre<br />

d'entre-aide sociale. 45406<br />

Anfragen unter Chiffre 11198 an die 8441<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Chauffeurcaviste<br />

West-<br />

45397<br />

Verlangt wird Fähigkeit, alle vorkommenden Garaiturarbeiten<br />

an sämtl. Luxus-Karosserie-Typen selbständig<br />

nnd tadellos ausführen zu können. — Gefl.<br />

detaillierte Offerten mit Zeugniskopien und Gehaltsansprüchen<br />

unter Chiffre F. 21593 U. an Publicitas,<br />

Biel.<br />

zum Teil mit Kipper, revidiert, mit Garantie,<br />

günstigen Bedingungen<br />

On demande de suite un<br />

chauffeur-eaviste, fort et<br />

robuste, ou Chauffeur pouvant<br />

s'aider ä tous les travaux<br />

de cave dans commerce<br />

de vins et biere. —<br />

Offres et pretentions en<br />

francais ä Cesar Eug.<br />

Junod, vins, Ste-Croix<br />

(Vaud). 45386!<br />

la. REFERENZEN<br />

Unverbindliche Offerte durch t<br />

ZIEGLER & Cie., WINTERTHUR<br />

Sattler «Vorarbeiter<br />

AUTOMOBILISTES!<br />

VENTE-KERMESSE<br />

0 C C A S 10 N l<br />

LASTWAGEN<br />

von 2, 3, 4 und 5 Tonnen<br />

zu verkaufen<br />

Gesucht<br />

TORPEDO<br />

7-PI.<br />

zu<br />

Occasionswagen, guter Zustand,<br />

Motor 6 oder 8 Zyl.<br />

Offerten mit genauen Angaben<br />

des Modells u. äusserstem<br />

Preis unt. Chiffre<br />

11322 an die 7191<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Junger, tüchtiger Bursche<br />

sucht Stelle als<br />

Chauffeur<br />

auf Last- oder. Luxuswagen.<br />

Zeugn. zu Diensten.<br />

Offerten sind zu rieht, an<br />

Hans Rolli, Rüedtligen<br />

Kirchberg (Bern). 45379<br />

Mecanicien-<br />

Electricien<br />

sur auios, experimentc,<br />

cherche place dans garago<br />

Suisse romande ou Suisse<br />

allemando. — Adr. offres<br />

sous chiffre 45376 ä la<br />

Revue Automobile, Berne.<br />

Gesucht<br />

per sofort ein<br />

Chauffeur<br />

C<br />

45380<br />

auf 2-t-Lieferungswagen.<br />

Verlangt wird Fahrausweis<br />

über mindestens 2—3jährige<br />

Fahrzeit. Persönliche<br />

Vorstellung erwünscht.<br />

J. Oeschger, Fuhrhalterei,<br />

Wetfingen bei Baden.<br />

Gesucht<br />

Chauffeur<br />

Solider<br />

f. Personenwagen. Nebenbeschäftigung<br />

Magaziner.<br />

Anmeld.: Postfach 26.896,<br />

Biel 1. 45388<br />

Chauffeur-<br />

Mechaniker<br />

sucht Stelle auf Luxusoder<br />

Lastwagen. Militärfahrer.<br />

Zeugnisse zu Diensten.<br />

Offerten mit Lohnangaben<br />

an Hans Zierjen,<br />

Gsteig-Gstaad. 45377<br />

Mechaniker-<br />

Chauffeur<br />

nach der Zentralschweiz<br />

gesucht<br />

Abstinent bevorzugt. Off.<br />

unter Chiffre 45390 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

«,EG. TRADE MARK<br />

MOTOR OIL<br />

REG. TRADE MAß*


12 AUTOMOBIL-RCVUE <strong>1930</strong> - N°<br />

Schliesslich wäre noch der erhöhte, durch die<br />

Verchromung gewährleistete Rostschutz hervorzuheben,<br />

der indirekt dadurch zustandekommt, dass<br />

der Chrom-Niederschlag nur auf sorgfältig präparierten,<br />

meist zuerst verkupferten und vernickelten<br />

Unterlagen hält, die ihrerseits schon nahezu rostsicher<br />

sind. y.<br />

Frage 7612. Auto mit Zweitaktmotor. Was ist<br />

prinzipiell von den Kleinautomobilen mit Zweitaktmotor<br />

zu halten, wie sie in den letzten Jahren auf<br />

den Markt gebracht worden sind? Kann ein solches<br />

Kleinauto abgesehen vom Preis die Konkurrenz mit<br />

einem Viertakter aushalten? Ist der Zweitaktmotor<br />

beim Automobil überhaupt lebensfähig? K. H. in L.<br />

Antwort: Der beste Beweis der Lebensfähigkeit<br />

des Zweitaktmotors bei Automobilen ist dadurch<br />

geliefert, dass immer mehr Fabriken solche<br />

Wagen mit Erfolg bauen und vertreiben. Mehrere<br />

tausend Zweitaktautos sind schon längere Zeit anstandslos<br />

im Betriebe. Selbst ohne Kompressor, im<br />

einfachen Dreikanalsystem arbeitend, bei theoretisch<br />

unvollkommener Zylinderladung, hat der Zweitaktmotor<br />

den Viertaktern gleichen Inhalts gegenüber<br />

den Vorteil eines grösseren Anzugsmomentes, eine<br />

sehr wertvolle und vielgesuchte Eigenschaft. Praktisch<br />

genommen, ist al30 die Zylinderladung hinreichend.<br />

Es ist wahr, dass der Motor bei Leerlauf<br />

etwas unregelmässig; nicht aber hart läuft —<br />

aber welcher praktische Wagenbesitzer lest dieser<br />

Eigenschaft Wert bei, wenn er hierfür durch die<br />

ureinfache Konstruktion und Bedienung der Maschine<br />

sowie auch deren relativ geringen Brennstoffverbrauch<br />

und das unverhältnisrnässijr höhere<br />

Anzugsmoment reichlich entschädigt ist? Im Bereiche<br />

der kleinen Wagen bis zu 1000 com Inhalt<br />

kann der Zweitaktmotor ohne Kompressor ruhig<br />

mit dem Viertakter in Konkurrenz treten; praktisch<br />

genommen, ist er ihm unter manchen Umständen<br />

sogar übejlegen.<br />

at.<br />

Frage 7613. Feuchte Garage. Ich erstellte vor<br />

einigen Jahren einen Garageneubau, vollständig in<br />

Peton, und zwar an einem Abhang. Als Dach dient<br />

eine flache Decke aus armiertem Beton, mit einem<br />

aussern. Verputz aus einer undurchlässigen Mischung.<br />

Bei kaltem Wetter setzt sich nun an der Decke<br />

im Innern sogenannter Duft oder Reif an, welcher<br />

dann bei warmem Wetter in Form von Wassertropfen<br />

auf den Wagen hinuntertropft, auch jetzt<br />

bei dem milden, aber feuchten Wetter. Diese Tropfen<br />

sind dann am Wa-gen fast nicht mehr wegzubringen.<br />

Ich muss noch beifügen, dase die Garage<br />

im Innern nur, einen Zementverputz hat.<br />

Wie könnte ich dieses Tropfen von der Decke<br />

wegbringen ? D. H. in S.<br />

Antwort: Die Feuchtigkeit der Decke rührt<br />

von Sickerwassßr her, das aus dem Boden des Abhanges<br />

kommt, sioh an der bergseitigen Wand der<br />

Garage staut, in dieser Wand hochsteigt und<br />

schliesslich in die Decke gelangt. Um die Decke<br />

trockenzulegen, wird am besten die bergseitige<br />

Wand der Gara-ge gegen Wasseraufnahme isoliert.<br />

Hinter der Wand muss dazu ein Schlitz gegraben<br />

und dann die Wand selbst mit Dachpappe oder einem<br />

ähnlichen wasserdichten Material belegt werden.<br />

Die Decke selbst erfordert wahrscheinlich<br />

keine besondere Isolation nach oben, wenn sie nicht<br />

sehr tief •mit Erde bedeckt ist. Das Sickerwasser<br />

hält sich nämlich meist nur in tieferen Erdschichten<br />

auf und durchdringt Beton in der hier in<br />

Frage kommenden Stärke nur dann, wenn es unter<br />

einem gewissen Druck steht, wie er hier durch die<br />

Stan-wirkung der Garagen-Bergwand entsteht.<br />

Eine andere Lösung bestände daiin. die Decke<br />

auf der Innenseite zu isolieren. Wenn der Erfolg<br />

ebensogut sein soll, wie beim oben angegebenen<br />

Verfahren, entstehen, jedoch hierbei wahrscheinlich<br />

bedeutend grössere Kosten.<br />

Kolben Im Kraftfahrzeugbau. <strong>1930</strong>. Von DipL-<br />

Ing. Ernst Mahle, Stuttgart. Verlag Deutsche Motor-Zeitschrift,<br />

Dresden-A 19. Preis M. 1.60 (Voreinsendung)<br />

bezw. M. 1.50 (Nachnahme). — Diese<br />

soeben erschienene Schrift über Kolben, im Kraftfahrzeugbau<br />

bietet allen Interessenten eine gute<br />

Gelegenheit, eich kurz und klar über den augenblicklichen<br />

Stand der Kolbenmaterie zu unterrichten.<br />

Der Aufsatz ist geteilt in die Forderungen an<br />

einen Kolbenwerkstoff, und zwar: geringes Gewicht,<br />

gute Laufeigenschaft, gute Wärmeleitfähigkeit,<br />

ruhiger Ganig, und in eine Beschreibung der<br />

augenblicklich verwendeten Kolbenarten, nämlich:<br />

Grauguss-, Elektron- und Aluminumkolhen, Ferner<br />

werden ausführlich die drei Wege beschrieben,<br />

die zur Beseitigung des Kolbenklaipperns beachritten<br />

wurden, und zwar: hochprozentige Aluminium-<br />

Silicium-Legierungen, Konstruktion der sog. Sßhlitzmantelkolben<br />

und Entwicklung der Leichtmetallkolben<br />

mit Invaxstreifen. Dann wird noch kurz<br />

auf einige Sonderkonstruktionen hingewiesen, ferner<br />

auf die Zusammenhänge eines Ruten Kolbenlaufs<br />

mit den andern Motorteilen, wobei auch auf<br />

die Bedeutung der eogenannlten Oberschmierung<br />

hingewiesen wird.<br />

Die Reparaturwerkstatt. Von In«, Alfred Nauck.<br />

Preis 6.60 Rm. Dr. Max Jänecke Verlagsbuchhandlung,<br />

Leipzig <strong>1930</strong>.<br />

Die Motorisierung des Verkehrs einerseits und<br />

die Mechanisierung der Landwirtschaft anderseits<br />

haben zu der wachsenden Bedeutung der Reparaturwerkstätten<br />

geführt. Die Entwicklung dieser<br />

Betriebe geht dahin, sie mehr und mehr zu selbständigen,<br />

der Art und dem Wesen der Reparaturen<br />

angepassten Unternehmungen einzurichten und<br />

zu betreiben.<br />

Diesen Aufgaben sucht das vorliegende Werk<br />

gerecht zu werden. Es behandelt runächst die<br />

Betriebstechnik und die Betriebswirtschaft einer<br />

Reparaturwerkstatt, umschreibt die Richtlinien, die<br />

im Verkehr mit der Kundschaft anzuwenden sind<br />

und gibt fachliche Ratschläge für die beste Ausgestaltung<br />

einer Werkstatt. Hier finden wir die Kapitel<br />

: Aufgaben der Reparaturwerkstätten. — Die<br />

Reparaturwerkstatt. — Gang einer Reparatur<br />

durch die Werkstatt, — Reparaturkosten. — Die<br />

Leitung einer Reparaturwerkstatt. — Reparaturwerkstatt<br />

und Kundschaft. —cDienst am Kunden».<br />

— Amortisation der Reparaturwerkstatt. — Elektrizität<br />

in der Reparaturwerkstatt. — Heizung, Beleuchtung<br />

und Lüftung der Werkstatt. — Berechnung<br />

von Riementrieben. — Werkzeug und Arbeitsmaschinen.<br />

— Zeitgemässe Messwerkzeuge. —<br />

Aggregate zur Prüfung von Verbrenntmüsmotoren.<br />

— Technische Tabellen für die Werkstau.<br />

Der zweite Teil stellt die für jede Reparaturwerkstatt<br />

hochwichtigen, autogenen und elektrischen<br />

Schweissverfahren dar. Im letzten Abschnitt<br />

werden beaner(ken®weTte Ausführungen über das<br />

weite Gebiet der Werkstattpraxis gemacht. Hier<br />

findet der Fachmann wertvolle Arbeitsverfahren,<br />

Werkstattwinke und dergleichen mehr, nach den<br />

Gesichtepunkten der praktischen Nutzanwendung<br />

ausgewählt und zusammengestellt.<br />

Touristik-Bulletin des A. C. S.<br />

vom 30. Mai <strong>1930</strong>.<br />

Strassen.<br />

Schweiz. In der Schweiz offene Alpenstrassen :<br />

Brünig, Etroits, Finstermünz, Forclaz. Jaun, Julier,<br />

Lenzerheide, Maloja, Marchairuz. Molendruz,<br />

Montets, Morgins, Mosses, Ofen. Pillon. Saanenmöser,<br />

St. Gergue, Schelten, Sohyn, Simplon, Vue<br />

des Alpes, Weissenstein, Wolfgang.<br />

In der Befahrbarkeit der übrigen schweizerischen<br />

Alpenstrassen ist gegenüber der Vorwoche<br />

keine nennenswerte Aenderung zu verzeichnen. Am<br />

Simplon mussten die Schneeräumungsarbeiten wegen<br />

grosser Lawinengefahr in der Kaltwasserzone<br />

unterbrochen werden. Heute und morgen werden<br />

die Durchschlagsarbeiten mit verstärkten Mannschaften<br />

wieder aufgenommen und dürfte die<br />

durchgehende Oeffnung Sonntag, den 1. Juni, bestimmt<br />

erwartet werden.<br />

Im Gantrisch ist die Strasse Gurnigelbad-<br />

Schwefelbergbad schneefrei geworden, der Wagenverkehr<br />

jedoch auf der Zufahrtsstrecke Zollhaue-<br />

Schwefelbergbad wegen Rutschungen bis zirka<br />

15 Juni gesperrt.<br />

Frankreich. Offene Alpenstrassen: Axavis,<br />

Bayard, Bleyne, Braus, Cabre, Croix-Haute, Cucheron,<br />

Frene, Gets, Lautaret, Madeleine, Maure,<br />

Megeve, Mont-Cenis, Mont-Genevre. Ornon, Plainpalais,<br />

Porte, Rousset, St-Jean. Toutes Aures.<br />

Oesterreich. Sämtliche, dem Automobilverkehr<br />

offene, Hoohstrassen. sind schneefrei.<br />

Italien. Im Dolomitengebiet offene Strapsen:<br />

Andalo bei MoJveno, Aprica, Brennero (wegen<br />

SprengungsaTbeiten auf Italienerseitö sehr vorsichtig<br />

zu befahren), GimaJbanohe bei Schluderbach,<br />

Pian delle Fugme, Karer, Mauria. Mendola,<br />

Monte Croce di Comelico, Resia, Tonale.<br />

Verkehrsvorschriften. — Oesterreich.<br />

Zu den jüngst erfolgten Mitteilungen über d;e<br />

neue Besteuerung ausländischer Kraftwagen in Tirol<br />

ist ergänzend nachzutragen, dass die Art der<br />

Airolo ab: 6.16 7.54*8.45 9.23*11.46 13.50*<br />

Göschenen an- 6.31 8.22 9.00 9.51 12.01 14.19<br />

14.58 15.10* 16.56* 19.27 20.40<br />

15.13 15.38 17.25 19.42 20.56<br />

S. Transport als Frachtgut:<br />

Göschenen ab: 8.37* 15.1a*<br />

Airolo an: 9.08 15.45<br />

Adrolo ab : 7.54* 15.10*<br />

Göschenen an : 8.22 15.38*<br />

Die Genossenschaft «Autoverkehr Signau-Egglwil-<br />

Besteuerung der längeren Aufenthalte zu 5, 15, 30<br />

Röthenbach» hielt Sonntag den 4. Mai in Röthenbach<br />

ihre 11. Generalversammlung ab. Nach der<br />

und 60 Tagen keine Aenderung erfahren hat. Bei<br />

vorgelegten Jahresrechnung pro 1929 wurden auf<br />

kürzeren Aufenthalten, im sogenannten Ausflugsverkehr,<br />

löst man jetzt die neu eingeführte Tages-<br />

tind 23 700 Personen befördert. Die Gesamt-Betriebs-<br />

der konzessionierten Strecke 31490 km gefahren<br />

steuer zu S. 5 für Automobile oder .S. 3 für Motorräder<br />

mit und ohne Beiwagen.<br />

wagenbetrieb betrugen Fr. 58 531.30. Nach Abzug<br />

einnahmen, Personenverkehr, Lustfahrten und Last-<br />

Transport von Automobilen durch den St. Gotthard- der Ausgaben und üblichen Abschreibungen verbleibt<br />

laut Gewinn- und Verlustrechnung noch ein<br />

Tunnel.<br />

Ab 15. Mai <strong>1930</strong> hahen folgende An- und Abfahrtzeiten<br />

Gültigkeit:<br />

1. Tramsport als Eilgut:<br />

Göschenen ab: 8.37*9.14 14.351 15.15*17 42 20.09<br />

Airolo an: 9.08 9.29 14.51 15.45 17.58 20.25<br />

Airolo ab : 6.16 7.54* 8.45 9.23* 13.50* 14.58<br />

Aktivsaldo von Fr. 6408.15. Es wurden daraus<br />

Fr. 2000.— dem Alters- und Invalidenfonds zugewiesen,<br />

Fr. 2125.— zu 5%iger Verzinsung des Genossenschaftskapitals<br />

verwendet, und der Rest wird<br />

auf neue Rechnung vorgetragen. Am 15. Mai wurde<br />

der Betrieb -dahin erweitert, dass die Strecke<br />

Göschenen an: 6.31 8.22 9.00 9.51 14.19 15.13Schüpbach-Langnau auf eigene Rechnung, durch<br />

15.10* 16.56*20.40<br />

drei tägliche Kurse, geführt wird. Ferner wird zwischen<br />

Signau und Eggiwii ein Vormittagskurs ein-<br />

15.38 17.251 20.56<br />

2. Transport als Gepäckgut:<br />

gereiht. Die Genossenschaft besitzt heute drei Omnibusse<br />

und einen Lastwagen mit Anhänger. Göschenen ab: 7,18 8.37*9.14 10.56 14.36 15.15*<br />

Anfang<br />

Airolo an: 7.34 9.08 9.29 11.12 14.51 15.45<br />

A 17.42 . 20.09<br />

' 17.58 20.25<br />

• nur an Werktagen.<br />

Aus<br />

«Ben Veibänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZU-<br />

RICH. Monatsversammiung:Mittwoch,<br />

den 4. Juni <strong>1930</strong>. abends<br />

8 Uhr, im Vereinslokal. Restaurant<br />

du Pont (1. Stock). In Erwartung<br />

eines vollzähligen Besuches<br />

grüsst Sie Der Vorstand.<br />

Die Probebilder der Schwarzwaldfahrt<br />

liegen zur Einsicht<br />

Auf und können bei unserem Aktivmitglied Gantenbein<br />

Joseph, Otelfingen, bestellt werden. (Die Bilder<br />

sind sehr gut ausgefallen, wir gratulieren.)<br />

Wir erinnern unsere verehrten Mitglieder auch<br />

noch an unser Gartenfest am 15. bzw. 22. Juni <strong>1930</strong><br />

in der schön gelegenen Alhambra, Albisrieden. und<br />

rechnen heute schon auf einen Massenbesuch unserer<br />

Aktiv- und Passivmitglieder sowie der werten<br />

Angehörigen, Freunde und Gönner.<br />

Ortsgruppe Schaffhausen. Wir laden alle unsere<br />

Mitglieder zu unserer ordentlichen Monatsversammlung<br />

am 5. Juni a. c, abends 8% Uhr. im Hotel<br />

«Löwen», Schaffhausen, ein. Unser neuer Obmann<br />

Albert Landert wird den Vorsitz führen.<br />

Einige Haupttraktanden erfordern ein recht zahlreiches<br />

u. pünktl. Erscheinen. Im -weitem soll sich ein<br />

jedes Mitglied zur Pflicht machen, seine Arbeitskollegen<br />

über die Vorteile der Mitgliedschaft des<br />

Chauffeurvereins Zürich, Ortsgruppe Schaffhausen,<br />

aufzuklären und an der Monatsversammlung einzuführen.<br />

»tisdiafift dies<br />

Juni wird ein ganz neuer, komfortabler, mit den<br />

letzten Neuerungen versehener 26-Plätzer Car Alpin<br />

eingestellt.<br />

in Eternit<br />

doppelwandici, heizbar, demontabel, seit 15 Jahren bewahrte Bauart<br />

Längt Breite Hohe Preii<br />

cm cm om Fr.<br />

Nr. 1 360 240 250 900.—<br />

Nr. 2 430 240 250 1100.-<br />

Nr. 3 480 300 250 1200.—<br />

Nr. 4 600 300 250 140O.-<br />

Preise ab Fabrik<br />

Lieferbar sofort.<br />

Nähere Auskünfte doroh<br />

Eternit A.G., Niederurnen<br />

en.<br />

Stxi<br />

La S. A. pour le Commerce dea Automobiles FIAT en<br />

Suisse, informe sa Dombreuse clientele et les lecteurs de la<br />

„Revue Automobile", que le celebre coureur FELICE<br />

NAZZARO, sera ä l'entiere disposition de tous ceux qui<br />

de'sireront faire un essai avec lui, dans les villes suivantes:<br />

Bienne mardi<br />

3 Juin Herisau mardi 10 Juin<br />

Grangea » 3 Glaris mercredi 11 »<br />

Neuch&tel mercredi et jeudi 4-5 Coire jeu., ven., sam. 12,13,14 Juin<br />

Bern«<br />

Friberarg<br />

vendredi<br />

eamedi<br />

6<br />

7<br />

Lausanne<br />

Sion<br />

lundi<br />

mardi<br />

16<br />

17<br />

Weinfelden lundi 8 Genöve mercredi<br />

IQ<br />

ßt-Gall mardi 10<br />

se<br />

1 solche Unze<br />

auf 10 Liter<br />

Benzin.<br />

J'ai le plaisir de vous informer que pour ce qui concerne ma voiture, une Willys-<br />

Knight 6 cyl. sans soupapes, les resultats obtenus sont vraiment etonnants. Voulant xne<br />

rendre compte le l'effet de cette huile apres un parcours da 15 000 kilometres en six<br />

mois, j'ai demonte mon moteur et constate avec plaisir ce qui suit:<br />

Toutcs les pieces intactes et aueun jeu quelconque; partio superieure de3 chemises<br />

et des pistons absolument bien lubrifiees, ce qui n'est pas le cas en employant de la<br />

benzine sans « Miracle Oil» ou en y ajoutant seulement de l'huile ordinaire. Ce dernier<br />

procede que le representant des Willys-Knight a Geneve m'avait recommandö a du reste<br />

donne de mauvais resultats, ayant pu constater qu'il provoquait un encrassement anormal<br />

du moteur.<br />

Avec l'emploi de votre huile j'ai en outre constatS que mon moteur ne chauffe pas<br />

du tout, meme en escaladant les cols Suisses les plus difficiles et qa'il en resulte une<br />

economie appreciable d'essence.<br />

Das Original kann eingesehen werden.<br />

Wollen Sie den Hochgenuss eineT Autofahrt,<br />

Wollen Sie Ihren Motor schonen und<br />

Wollen Sie praktisch sparen!<br />

Dann fahren Sie nie ohne «MIRACLE OIL».<br />

Le maximum de securite<br />

avec les garnitures de<br />

freins et d'embrayages<br />

ZÜBICHi P.Landis, Ing.Dir.<br />

54, Stauffacherstr. Tel. Sei. 65.30<br />

ETABLISSEMENTS<br />

ru PIIRIIT<br />

GENEVE i 19,ruePlantamour.<br />

Tel. 25.996. Teiegr. Ferodo Geneve<br />

Rat tigeb & Offner, zürich-woiiishofen<br />

bringen Ihre Auto-Rep.-Werkstätte in empfehlende Erinnerung.<br />

Grosses Ersafzteillager für<br />

Martini 4 und 6 Zylinder<br />

Offizielle Reparatur-Werkstätte der BRENNABOR-Vertretung<br />

in Zürich. Beste Referenzen. Lieferung von Pneumatiks.<br />

Telephon Uto 45.02.<br />

O:T£.FM&I.S>S<br />

Zu verkaufen:<br />

Möbelkasten<br />

mit grossem Vorbau, in tadellosem Zustand, preiswert,<br />

Mass 6 X 2.40 X 2.20 m. — Gebr. Wuhrmann,<br />

Fubxhalterei, Stäfa. Telephon 19. 45348<br />

Gebr. Gf*e31, Rlaeinfelden<br />

Spezialwerkstätte für Automobil-Zahnräder. Telephon 99


N» 48 — <strong>1930</strong> AUTOMöBlC-RBVüfi<br />

meeamerem<br />

er-Ausilugsziele aus derMiiielschweiz<br />

Basel<br />

Speil-lHIte<br />

uesbergferttrasse IS<br />

E.SchwarZ Telephon B. 66.13<br />

Quitte diron hinter dem BarennratCB<br />

Reparaturen<br />

Einstcllliallo<br />

- Benzin und<br />

Oele. - Telephon Ch. 46.54<br />

E. Meyer * Sohn.<br />

Bärengraben 6<br />

Unser Stolz: Zufriedene Kunden<br />

BERN: Grand Garage Burgernziel<br />

Schöne, helle, geheizte Räume. Modern eingerichtete<br />

Werkstätten. Peugeot-Vertretung für den Kanton Bern.<br />

Platz für 80 Wagen. Einzige Grossgarage im Kirchenfeld.<br />

AVENUE DE UM GARE. - TEL. 118<br />

GARAGE VISCARDI & CIE.<br />

Atelier meeanique, service de depannage. — Box<br />

particuliers. Toutes fourriitures et pneua eu stock<br />

Agence PEUGEOT<br />

m. Spezial-<br />

Reparatur-Werkstätte.<br />

Telephon 105.<br />

Lanz G Co.<br />

Bern<br />

Biel nur unterer Quai 10<br />

CHAUFFEUR.SCHULE<br />

en face de l'Hötel de Villa<br />

Stocks Michelin, ddpannaga<br />

TflXIS, T«äphone No 8<br />

E. SCHMID<br />

Eeparatur-Werkstätte, Auto-Servioe<br />

GARAGE DU LAG<br />

Telephon<br />

Estavayer-Ie-Lac<br />

Garage de la Poste<br />

23.78<br />

Meiringen<br />

Spez.-Bep.'Werkstatte<br />

Revisionen<br />

Good-Year'Stock<br />

Autoboxen<br />

Bigler, Seiler


REVUE AUTOMOBILE <strong>1930</strong> -<br />

PFINGSTFAHRT nach<br />

Thun, Palace-Hotel Thunerhof<br />

am Thunersee. A.C.S. T.C.S.<br />

ERÖFFNUNG: 8. JUNI<br />

Herrliche Lage. Grosser Park. Rest.-Terrasse.<br />

Idealer Aufent- Exquisite Küche. Orchester,<br />

haltsort. Dancing. Golf. Tennis. Wassersport.<br />

Pension von Fr. 16.—.<br />

Gleiche Häuser Bellevue u. Park. Pension von Fr. 12.-.<br />

Veitilitions-Snlap<br />

für<br />

Auto-Garagen<br />

efetellt in zweckmässiger und bestbewährter<br />

Ausführung<br />

VE NT ILATOREIM FABRIK<br />

Ulanner & Co. A.-G-, Horgen<br />

Magazin- oder Ersatzteil-<br />

Gestelle<br />

6 ZyL, 17 FS, Torpedo, 4/5-PL, mit Kusterer-Glas-<br />

•eitentellen, vorzüglich erhalten, mit Garantie,<br />

FIAT-Automobile-Handels-A.-G. für die Schweiz,<br />

Zürich, Utoqruai 47. Telephon 47.40. 45285<br />

!••"• A vendre "•C<br />

CHENARD & WALCKER, conduite inter., 7 places,<br />

6 cyl., 14 CV, mod. <strong>1930</strong>, roule 2500 km, garantie<br />

d'usine, tous accessoiree.<br />

CHENARD & WALCKER, conduite inter., 5 places,<br />

4 cyl., 9 CV, mod. <strong>1930</strong>, tous accessoires, pas<br />

encore sortie du garage.<br />

Cause depart presse 1 — Faire offees sous chiffre<br />

45393 ä la Revue Automobile, Berne.<br />

4-PL, Torpedo, Zustand wie Heu, 6 bereifte Räder,<br />

wovon 2 vorn in den Kotflügeln sind,<br />

Fr. 4800.—<br />

2/4-P1., Roadster, 28 000 km gefahren, mit Firestone<br />

bereift, Verkehrsbewilligung und Taxe für<br />

<strong>1930</strong>, Fr. 6400.—<br />

Auskunft erteilt: HUPMOBILE LUZERN, Moos-<br />

•trasse 18. Telephon 2524. 45367<br />

Vorzüglich<br />

Drucke<br />

Spezial-Werkstätte<br />

für die Reparaturen von Magneten, Dyund<br />

Licht-<br />

namos, Anlasser, Batterien<br />

anlagen.<br />

TOBEN & HÄHNLE Ä 4<br />

WTNTF.RTHUÄ<br />

T"Ä1 nQ tA<br />

Gelegenheit!<br />

Zu verkaufen 6 verstellbare 45385<br />

3 m X 2,10 m X 0,80 m. — Ernst Diggelmann,<br />

Mühlebachstrasse 174, Zürich 8.<br />

••••••••••••••••<br />

IB-LLicls.<br />

Fr. 4200.—<br />

••••••••••••••••!<br />

PRIMA OCCASIONEN!<br />

SUPER FIAT 519<br />

Ab Lager lieferbar<br />

Achenbach-<br />

Schuppen jeder Art,<br />

Angebote und Prospekte<br />

kostenlos.<br />

Gebr. Achenbach<br />

G. m. b. H.<br />

Eisen- u. Wellblechwerke<br />

Weidenau/Sieg, Postf. 19<br />

Vertr.: E. Jost, Basel<br />

Dornacherstrasse 117<br />

Telephon Birsie 29.36<br />

AMILCAR, Cabriolet, 3<br />

pl., eleg., rassiger Wagen,<br />

6,5 Steuer-PS, billig im SchafFhausen<br />

Brennstoffverbr., Steuer u.<br />

Vers., erst 25000 km gefahren,<br />

neues Modell, in<br />

gar. prima Zustand, preis Nähe Bahnhol<br />

wert. Offerten an Postfach<br />

266, Basel 2.<br />

Telephon 22<br />

45373<br />

Torpedo, 6-P1., mit Ballon demontable, und in belle mach., 4/5 pl., mod<br />

sehr gutem Zustand, mit Verkehrsbewilligung für 1929, ä vendre de suiti<br />

<strong>1930</strong>, Fr. 9500.— avant. S'adr. Case posl<br />

10563, Chaux-de-Fonds.<br />

2-Pl., offen, mit Spider, la. Zustand, Fr. 2300.—<br />

FIAT 509<br />

ANSALDO<br />

MARMON<br />

Ttafanhnn Roffto. l<br />

Garagen<br />

a. Stahl. Wellblech o. Beton<br />

ESSEX<br />

Zu verkaufen<br />

FIAT<br />

6-Plätzer, m. Ballonpneus,<br />

4-B.adbremsen, 28 000 km<br />

gefahren. Tausch an klei<br />

neren Wagen. — Adresse<br />

E. Rebmann, Zuchwil<br />

(Sol.). Tel. 11.65. 45375<br />

Zu verkaufen "^PC<br />

Occasions-<br />

Wagen<br />

Marke PIC-PIC, in seh:<br />

gutem Zust., mit Bosch<br />

Licht u. 2 Reserverädern<br />

versehen, 15 St.-PS, mi<br />

6-Pl.-Karosserie sowie mi<br />

neuer Ladebrücke, Trag<br />

kr. 950 kg. Zu besieht, be:<br />

G. Wenger, Schreinerei<br />

Wabern (Bern). 4537<br />

Zu kaufen gesucht<br />

1—1 Js-Tonrien-<br />

Anhängewagen<br />

der sich als Viehtransportwagen<br />

umbauen lässt. —<br />

Offerten an Hans Rieben,<br />

Blatti-Zweisimmen. 45364<br />

BO3<br />

dürtelstrasse 206, beim Bahnhof, Telephon 6.91<br />

Reparaturen, Benzin, Oel, Pneu<br />

Spezial-Reparatur-Werkstätte für Autos u. Motos<br />

Pneu-Stock. Batterie-Stock. Abschleppdienst Tag u. Nacht<br />

Telephon 85. Es empfiehlt sich H. Löhrer, Mecta.<br />

Arbon<br />

MODERN!GARAGE<br />

Mechanische Reparatur - Werkstätte, Revisionen,<br />

Goodyear-, Dnnlopstock, Mobiloil. Fachmännische<br />

Bedienung, Mietfahrten, Massige Preise. Tel. 182<br />

Amerikanisches Spritzverfaliren<br />

Telephon 848<br />

U. Dilller.<br />

Buchs (St.<br />

Ostschweiz<br />

Empfehlenswerte Garagen<br />

Chur CENTRAL-GARAGE<br />

Appenzell beim 1<br />

ENGEL-GARAGE<br />

Konrad Schaar-Krapf.<br />

ciossau (St. Gallen)<br />

Auto-Lackieranstalt<br />

Crossau (St. Gallen)<br />

Spezial-Reparatur-Werkstätte<br />

Tel. 145. F. Klingi Garage, Haldenstrasse<br />

UNION-GARAGE<br />

Telephon 116<br />

A. Sulser.<br />

Mitglied A.CS.<br />

Kreuz<br />

ngen<br />

St. Gallen W<br />

Spezial-Reparatur-Werkstatte<br />

Fürstenlandstr. 31<br />

Telephon 53.15<br />

Oebr. Eberbardt.<br />

Hauptstrasae 118<br />

CENTRAL-GARAGE<br />

Gross-Garage mit Keparaturwerkstätte<br />

Vertretung für Chrysler und Citroen<br />

Telephon 600.<br />

E. LANG.<br />

Katersclien TELEPHON 29.26<br />

GrAJEl.A.i&'EM<br />

Reparatur-Werkstätte. Spezialität: „Essex*<br />

empfiehlt<br />

Pneu Stock Michelin. ALBERT KUHN<br />

Garage Tivoli<br />

Keparatur-Werkatitte<br />

HUrllmann «t Gnyan<br />

St. «allen<br />

Moosbrückstr 5<br />

Paff age- Garage<br />

Tel. 51 05 Tag u.Nacht offen Hrch. Schseppi.<br />

Gross-Garase mit Reparaturwerkstatt«<br />

Winterthur<br />

modern eingerichtete<br />

-Reparatur -Werkstätte<br />

Ed. S«k.i.£ecl<br />

ZOrcherstraase 77<br />

l'P'Anhnn 'iR7':\<br />

la. Occasion! 0. M., 8 HP, 4 Zyl., Typ 469 (Mo<br />

dell 1926/27), in prima Zustand, Bosch-Licht- und<br />

Anlasseranlage, Duplo-Bel., 6fach bereift, mit Ein<br />

lagen, Stossstangen, Stoplicht, mit allen Schikanen<br />

ausgerüstet, offen und geschlossen zu fahren, ausge<br />

zeichneter, ausdauernder Bergsteiger, Verkehrsbewil<br />

ligung pro <strong>1930</strong> gelöst, aus Privathand äusserst billig<br />

abzugeben. — Anfragen unter Chiffre 45369 an dii<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

HDlo-Schei<br />

reparieren prompt<br />

mir. GiBsbrechl % Co., Bern<br />

Kirchenfeld Helvetiastrasse 17<br />

Telephon BoUwerk 18.97<br />

tUtkflumt,<br />

ist das Urteil der Berna-Fahrer<br />

über ihren Lastwagen. Mit seinem<br />

Ritzel-Antrieb bietet er die grösste<br />

Sicherheit?<br />

MOTORWAGEN- FABR j K<br />

7-Plätz., 11 PS, Kusterer-<br />

Verdeck, mit Brücke und<br />

Aufsatz. — Ausk. Tel. 313,<br />

Lüchingen-Altstätten. 45383<br />

»••••••••••••••••<br />

AUTO PEUGEOT, torpedo,<br />

9 HP, 7 ä l'impöt, roule<br />

12 000 km seulement,<br />

excellent etat, ä vendre ä<br />

bas prix. — S'adresser:<br />

Michoud, institut., Sergey<br />

sur Orbe. 45381<br />

1 Karosserie Torpedo, 5<br />

Plätze, pass. auf Chassis<br />

Delage, Typ D.J.<br />

1 Karosserie Torpedo, 6<br />

Plätze, pass. auf Chassis<br />

Benz,<br />

3V zu verkaufen<br />

Beide Karosserien sind in<br />

la. Zustd., echt Lederpolsterung,<br />

mod. Linie, kpl.<br />

Ausrüstung. Preis 350 Fr.<br />

pro Stück. — Gefl. Anfrag,<br />

an Karosserie Gygax<br />

A.-G., Biel.<br />

S&efrna<br />

ÖLTEN<br />

ROLLSYNOL<br />

MOTOR OIL<br />

das Oel mit der Kanne<br />

höchste Schmierkraft<br />

rassiger Antrieb<br />

ERNST HÜRLIMANN, WÄDENSWIL<br />

Zu verkaufen<br />

F.N.<br />

Zu kaufen gesucht<br />

FIAT 507<br />

ABTEILUNG OELE UND BENZINE<br />

SELTENE OCCASION! |<br />

TALBOT, Allwetter, 4 Zyl., 11 HP, 6plätz., 4-Radbremsen,<br />

Steuer f. <strong>1930</strong> bez. Preis sehr vorteilhaft.<br />

J. Plattner, Automobiles, Murtenstr. 16, Bern.<br />

Walter Iff<br />

(Nachlolser von Jakob Uf)<br />

Langenthai und Kaltenherberge<br />

Modern elngerlcht. Reparatur-Werkttätte.<br />

AUTO-GARAGE. PRIVAT-BOXEN.<br />

Vertretung von Fiat und Chevrolet.<br />

DELAGE<br />

Vierzylinder, 11 PS, Innenstcuer-Limousine, 6/7-<br />

plätzig, ca. 13 Liter per 100 km, Baujahr 1926,<br />

45403<br />

zu verkaufen<br />

A. Specken, Böeklinstr. 16, Zürich 7.<br />

Erhältlich<br />

in<br />

Garagen<br />

in gutem Zustand, event.<br />

Tausch an F. N. f 7-Plätz.,<br />

25er, mit Brücke, 11 PS.<br />

Auskunft: Telephon 313, Baumwoll Industrie A.G., Dietikon (Zeh.)<br />

Lüchingen-Altstätten.


N° 48 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

IUEI DUNGEN<br />

Zeppelinfahrt des A. C. S.<br />

Für die vom Automobil-Club der Schweiz<br />

geplante Zeppelinfahrt nach Spitzbergen sind<br />

schon verschiedene Anmeldungen eingegangen,<br />

und es macht sich nach und nach immer<br />

grösseres Interesse für die Fahrt geltend.<br />

Das Luftschiff ist nun definitiv gechartert<br />

worden und ist die Abfahrt auf den 8. Juli<br />

angesetzt. Die Fahrt wird vier Tage dauern<br />

und über Deutschland, Dänemark, Norwegen<br />

und die Bäreninsel nach Spitzbergen führen<br />

und auf der Rückfahrt über Schweden,<br />

land und Deutschland gehen. Der Fahrpreis<br />

ist auf 3000 Mark angesetzt, wobei die Unfallversicherung,<br />

Verpflegung etc. mit inbegriffen<br />

ist. An Gepäck können 15 kg pro Person<br />

mitgenommen werden. Die maximale<br />

Passagierzahl ist auf 20 angesetzt.<br />

Es ist dies das erste Mal, dass das Luftschiff<br />

« Qraf Zeppelin » diese nordischen Gebiete<br />

aufsucht, und bildet die Fahrt wohl für<br />

alle Teilnehmer ein einzigartiges Erlebnis an<br />

herrlichen Reiseeindrücken.<br />

Das Touristikbureau der Sektion Zürich<br />

des A. C. S. ist bereit, allen Interessenten<br />

erschöpfende Auskunft über die Fährt und die<br />

gesamte Organisation zu geben und werden<br />

dortselbst die' Anmeldungen entgegengenommen.<br />

Im Grossen Rat von Graubünden ist eine<br />

Motion eingereicht worden, wonach der<br />

Kleine Rat eingeladen wird, die Frage zu<br />

prüfen und darüber Bericht und Antrag einzubringen,<br />

wonach das kantonale Strassengesetz<br />

in dem Sinne abzuändern sei, dass der<br />

Verkehr mit Lastautomobilen auf sämtlichen<br />

Strassen des Kantons gestattet wird. bi.<br />

Ausbau der Kantonsstrassen in Arosa und<br />

Davos. Die Gemeinden Arosa und Davos<br />

projektieren den Ausbau ihrer wichtigen<br />

Strassenzüge. Arosa plant die Korrektion<br />

der Dorfstrasse. Sie soll verbreitert und mit<br />

modernen, staubfreien und schalldämpfenden<br />

Belägen versehen werden. Der Grosse Rat<br />

bewilligte an den Kostenvoranschlag von 1,3<br />

Millionen Franken einen Extrakredit von<br />

390,000 Fr. Davos will die Kantonsstrasse<br />

vom Krankenhaus Davos bis zum Bahnhofplatz<br />

Davos-Dorf umbauen lassen. Die Kosten<br />

für diesen Umbau, der ebenfalls neue<br />

Beläge vorsieht, betragen 1,759,000 Fr. Der<br />

Grosse Rat bewilligte hier einen Kredit von<br />

maximal 355,400 Fr.<br />

mb.<br />

* * *<br />

Ce pneu<br />

et sa bände<br />

de<br />

roulement<br />

KRAFT LAUTLOSIGKEIT<br />

UND KDMFDRTin<br />

einem<br />

Acht-Zylinder mit<br />

einem berühmten<br />

Namen<br />

Zu verkaufen<br />

ein schönes<br />

Viktoria-Coupe<br />

ERSKINE<br />

6 Zylinder, wie neu, umständehalber<br />

gegen Kassa<br />

Fr. 4500. — Anfragen unt.<br />

Chiffre 453491 an die<br />

Automobil-Revue, Bern,<br />

od. Telephon Luzern 34.44.<br />

FRANZ. UNTERRICHT<br />

wird vielfach von anerkannt<br />

tüchtigen Lehrkräften<br />

erteilt, beharren Sie<br />

indessen bei Ihrem Lehrer<br />

oder ihrtr Lehrerin darauf,<br />

dass Ihrem Unterricht<br />

die Methode von<br />

Prof. Grand zugrunde gelegt<br />

wird, si» bringt Sie<br />

am schnellsten in den vollständigen<br />

Besitz der französischen,<br />

englischen oder<br />

italienischen Sprache. Verlangen<br />

Sie kostenfreie<br />

Probelektionen von Französisch,<br />

Englisch oder Italienisch<br />

(gewünschte Sprache<br />

genau angeben) dieser<br />

für Sie ausserordentlich<br />

wichtigen Unterrichtsmethode.<br />

Verlag: Hallwag<br />

A.-Q. In Bern. Breitenrainstrasse<br />

97.<br />

Le poids estportipar la Bands de roulement et ue<br />

ipaides quise mettent sur le mbnepld.ru Observea<br />

la facon dont la bände de roulement « comportt<br />

a bände de roulement da pneu<br />

L Goodrich n'est pas une simple caracteristiquc<br />

de son profil, eile assure<br />

un roulement extremement doux.<br />

Ce resultat est obtenu par la pr6-<br />

sence d'un coussin de gomxne plus<br />

resistante sur la partie en contact<br />

avec le sol. La forme elüptique<br />

Auto-Anhänger für jeden Bedarf, in jeder Ausführung, kurzfristig<br />

und preiswert. - Offerte und Beratung zu Diensten.<br />

„POUP tous les gouts<br />

Pour toutes les boursesM<br />

de 300 frs. ä 14.000 frs.<br />

La forme elHpttque des toutons, sur lesbordsdeUt<br />

bände de roulement, evite tu dirapaga, Let du-<br />

•liuKi catrala rendent k Pneu tris äastime.<br />

un tout<br />

homogene<br />

des bontont de la bände de roulement<br />

a 6t& speaalement concue pour eviter<br />

que k pneu ne s'aplatisse. Les<br />

cannelures centrales lui donneöt une<br />

grande elasticite.<br />

La bände de roulement du pneu<br />

Goodrich merite toute votre attention,<br />

eile est votre securite.<br />

Goodrich<br />

1850. — Goodrich. — Journain fnncais, 5 Juület 23 X 16.<br />

forment<br />

Traktor-* Anhänger<br />

KARL MULLER - THUN<br />

(Spezial-Fabrikation für Anhänger)<br />

©CCASI0NS<br />

iiiiiiiiiiiiiiii<br />

GARAGE MAJESTIQL AUSANNE<br />

Avenue de Morges 149 Telephone 23.247<br />

FIAT 503<br />

Limousine, in tadelL Zust.,<br />

4türig, Lederpolsterung, 2<br />

Reserveräder, verkaufen<br />

sehr preiswert Emil Edels moderner,<br />

Erben, Davos-Platz. 46332<br />

Zu verkaufen ein CAR<br />

ALPIN, 20 Plätze, 13000<br />

km gefahren, für <strong>1930</strong> gelöst.<br />

Ev. wird ein kleinerer<br />

in Zahlung genomm.<br />

— Offerten unter Chiffre<br />

Z. C. 1429 befördert Rudolf<br />

Mosse A.-G., Zürich.<br />

Kaufe<br />

neuen od. wenig gebraucht.<br />

Wagen<br />

offen od. geschlossen, nur<br />

letzte Modelle, wenn ein<br />

CITROEN, 10 PS, Limousine,<br />

mit Vierradbremsen,<br />

sowie 1 Camion MERCE-<br />

DES, 1 Tonne, elektr. Licht<br />

u. Anlasser, an Zahlung<br />

gegeben werden kann, —<br />

Preis beider Wagen 4500<br />

Fr. — Offert, mit Angabe<br />

der Steuer-PS, Marke u.<br />

Preis u. Chiff. 11326 a. d.<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Tausch<br />

oder Verkauf.<br />

Lastwagen<br />

(Internacional)<br />

DODJSE<br />

BRDTHER5<br />

4 ZyL, 10% HP, Baujahr<br />

2 T. Tragkraft, revidiert, 1914, gut erhalten, mit<br />

ev. Tausch an 1-T.-Lastwagen.<br />

— Offerten an gen ist in gutem Zustand.<br />

Brücke, Preis 800 Fr. Wa-<br />

G. Zurlinden,Landesprod., Off. u. Chiff. 45101 an d.<br />

Attlswll (Bern), 45372 Automobil-Revue. Bern.<br />

S. A. FRAZAR A.-G., SEEHOFSTRASSE 16, ZÜRICH<br />

GEBRÜDER MARTI, EIGERGARAGE, BERN<br />

HANS DIEBOLD, HOCHHAUS AESCHENPLATZ, BASEL<br />

WIDLER & HÜRSCH, AUTOMOBILE Z. STAHL, ST. GALLEN<br />

FR. HÜBSCHER, RHEINGARAGE, SCHAFFHAUSEN<br />

Zu verkaufen<br />

FIAT 501<br />

Mod. 1925, Torpedo, 4/5-<br />

plätzig, in la. Zustand,<br />

Ballonpneu, prima Verdeck<br />

und Seitenteile. Offerten<br />

unt. Chiffre 45370 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

AUTO<br />

geschlossener<br />

amerik. Wagen, 6 ZyL, 2<br />

Res.-Räder, Gepäckträger,<br />

in sehr gutem Zustande,<br />

weil renoviert, wegen wegen<br />

Platzm. zu nur 5000 Fr.<br />

Heitzmann, Kreuzstr. 19,<br />

Zürich 8. 45371<br />

BUICK<br />

••••••»••••••M«<br />

5-Plätzer, 6 ZyL, Master,<br />

in gutem Zustande und<br />

Ausrüstung, aus Privatbesitz<br />

sofort abzugeben.—<br />

Vorteilhafte Occasion!<br />

Offerten unter Chiffre<br />

45135 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

A vendre AUTO TOR-<br />

PEDO GAR, 6 CV, 4 pl.,<br />

marche parfaite, ayant peu<br />

roule, se transforme en<br />

camionnette au moyen d'un<br />

petit pont s'adaptant sur<br />

la partie arriöre. Offres<br />

sous Chiffre G 1225 ä la<br />

Revue Automobile, Geneve,<br />

Zu verkaufen<br />

FIAT<br />

irr<br />

20pläfzig, in<br />

Anfragen<br />

Dodge Brothers '8 — blitzartiges Anzugsmoment<br />

im direkten Gang, sichert<br />

hohe Durchschnitts-Geschwindigkeiten<br />

— acht Zylinder in einer Linie—<br />

i Fallstromvergaser — mechanisch be-<br />

I triebene Brennstoffpumpe.<br />

" Dodge Brothers '8* — niedriger<br />

Rahmen, der bis zur vollen Breite der<br />

einteiligen Karosserie nach außen<br />

gekröpft ist — Chassis;und Rahmen<br />

bilden eine so ungewöhnlich kräftige<br />

Einheit, daß nach vielen Jahren härtesten<br />

Gebrauchs, hoher Geschwindigkeit<br />

über die schlechtesten Straßen die<br />

• Karosserie ebenso lautlos und stabil<br />

ist wie am ersten Tag.<br />

Dodge Brothers '8* — hydraulische<br />

Innenbackenbremsen — geräuschlose<br />

Block-Federlaschen — und 100 andere<br />

Eigenschaften (das Ergebnis einer<br />

15 jährigen Erfahrung),die diesen neuen<br />

I Wagen lautlos und geschmeidig, ge-<br />

I räumig und so unvergleichlich leicht<br />

I lMifchni» mapfiPTi.<br />

J.Gütting'er<br />

Teteohon Uta 29.75<br />

3^* Zu verkaufen<br />

Niehtgebrauch<br />

CAR ALPIN<br />

sehr gutem Zustand. Billig,<br />

unter Chiffre 45378 an die<br />

Automobil-Revue. Bern'.<br />

BUICK<br />

4 ZylindeT, 14 PS, 4/5-Plätzer, offen, in sehr<br />

gutem Zustand und prima Beleuchtung» ist<br />

umständehalber zu günstigem- Preise<br />

zu verkaufen<br />

nrninnnnra<br />

Offerten unter Chiffre Z. 1682 an die<br />

Automobil-Revue. Bureau Zürich.


1«<br />

Er gibt Ihnen<br />

jede gewünschte<br />

Kilometer-Leistung<br />

' Kilometerleistung — Gleitsicherheit — Komfort — vertrauen<br />

— und selbst das Vergnügen, ihn zu besitzen. Was<br />

Immer für Eigenschaften Sie von einem Pneu verlangen<br />

müssen, können Sie stets In vollem Masse vom Dual-Balloon<br />

entnehmen. Sie mögen ihn aus diesem oder jenem Grunde<br />

bevorzugen und er wird Sie mit all seinen hervorragenden<br />

Eigenschaften bedienen, die In Ihm aufgespeichert wurden.<br />

General Pneu A.-G., Zürich 8<br />

Vertreter:<br />

Loufs Meill, 10, Av. Ruchonnet, Lausanne. E. Möschlnger, Garage, Weinfelden.<br />

Gebr. Müller, Garage National, Luzern. Jean Stöckli, Mühlemattstr. 53, Bern.<br />

Rud. Strobel. Garage. Birrwil. A. Zeitz. Pneumatikhaus, Dufourstr. 5, Zürich.<br />

GENERAL<br />

Duaf'Balloon S<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

HAENSLI AUF ZEHNDER<br />

Erster der Kategorie 125 cem<br />

BOURQUIN AUF ALLEGRO<br />

Erster der Kategorie 175 con in neuer<br />

Rekordzeit<br />

GRANDJEAN AUF ALLEGRO<br />

Zweiter der Kategorie 350 cem .<br />

ZUBER AUF CONDOR<br />

Zweiter der Kategorie 500 cem<br />

Zweitbeste Zeit des Tages<br />

HARD AUF SCOTT<br />

Erster der Kategorie 750 cem<br />

CERESOLE AUF HARLEY D'SON<br />

Zweiter der Kategorie 1000 cera<br />

MÜHLEMANN AUF RALEK3H<br />

Erster der Kategorie 350 cem Seitenwagen<br />

Alle diese glänzenden Erfolge wurden<br />

unier ausschliesslicher Verwecidong<br />

<strong>1930</strong> — No<br />

Resultate vom Bergrennen<br />

NEUENBURG-CHAUMONT<br />

STUBER AUF BUGATTI<br />

fährt die beste Zeit des Tages mit neuem<br />

STRECKENREKORD<br />

Resultat vom Bergrennen<br />

DEVELIER-LES RANGIERS<br />

SHELL-OEL<br />

ID dlessr Rubrik nrBRentlichto Okjekto zahlen rint Cabflbr von<br />

Fr. 10.— für ein einspaltig» 60 mm höhn Feld; DtfMlfeltV,<br />

anli|MlH(, Fr. 20.-, dreispaltig Fr. 30.—, grtfsere InnriUtiOU.<br />

pro elnttalUp 2-mm-Zello. Bei «ralmalTftr WMwkolne der<br />

nämlichen Aimin 10% Rltatt<br />

Zu verkaufen<br />

an sehr verkehrsr. Staatskreuzstrasse in gross. Industrieort,<br />

die einzig seit mehreren Jahren eingeführte<br />

AUTO-GARAGE<br />

mit Reparaturwerkstatt, samt mech. Einrichtungen,<br />

reichhalt. Werkzeug, Waschraum mit Druckwasser.<br />

In der Garage Platz für 14 Wagen, Benzintank, gr.<br />

Vorplatz. Gebäude hat 3 Seiteneinfahrten. Prächtige<br />

5-Zimmerwohmmg, mit gr. Terrasse, Waschküche u.<br />

Bad. Anzahlung 35 000 Fr. Antritt n. Uebereinkunft.<br />

Offerten unter Chiffre 45314 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Auto-Karosserie-<br />

Werkstätteii<br />

In der Gemeinde BERN, an sehr gutem Platz<br />

und verkehrsreicher Durchgangsstrasse, ist einzig<br />

aus Altersrücksichten zu verkaufen eine Besitzung<br />

mit Wohnhaus, separatem Werkstattgebäude etc. u.<br />

mit einem Flächeninhalt ton ca. 18 Ar. Branche:<br />

Wagnerei, Schmiede und Spenglerei, mit allen modernen<br />

Maschinen und Werkzeugen, nebst grossen,<br />

gut gelagerten Holzvorräten. Benötigtes Kapital ca.<br />

Fr. 30 0000.— bis 50 000.—.<br />

Auskunft erteilt der Beauftragte: 45225<br />

Notar Freiburghaus. Bern.<br />

A venilre<br />

belle VILLA<br />

7 pieces de maitres, grand<br />

confort, 2 salles de bains,<br />

eau courante eh. et fr. dans<br />

eh. ä coucher, toutes dop.,<br />

garage, jardin, vue £tendue,<br />

eituee dans un des<br />

plus beaux quartiere de<br />

Lausanne. — Prix avantageux.<br />

S'adr. Banque Galland<br />

& Co., Services des<br />

gerancee, 3, PL St-Francois.<br />

Lausanne. 8645a<br />

hua mit Garage<br />

zu kaufefi gesucht<br />

Besitzer von Villen, Herrschaftsgütern<br />

u. andern Liegenschaften<br />

finden durch<br />

*tu> cett» nkricm IM t*Jeh tont iwfcfa u prlx panrUon<br />

an Mds de 10%.<br />

Zu verkaufen<br />

EArenditßDbaus<br />

Bauparzellen zu verkaufen<br />

(Thunersee) BAUPLATZ<br />

für Weekend-Häuschen' trefflich geeignet, zwischen 3370 qm haltend, an der Baarerstrasse in ZUG ge-schöner, mit Anstoss an das Ausladegeleise der S. B. B., mit alkoholfreiem Restaurant, Coiffeurgeschäft, Ga-<br />

moderner Bau, prima Lage, Kreis 3, Zürich,<br />

Gwatt und Dürrenast seeseitig gelegen, Fr. 4.— bislegen,<br />

8.— per qm. Idealer Badestrand. — Nähere Auskunft<br />

durch Postfach Transit 368, Bern; 45321<br />

derner Komfort, umständehalber sofort zu verkaufen<br />

sehr geeignet für Auto-Importfirma,<br />

rage und sehr schönen Wohnungen ä 3 Zimmer, mo-<br />

Autogarage u. Reparaturwerkst. mit ca. Fr. 40 000.— Anzahlung. Tadelloser Zustand,<br />

flotte Rendite. — Offert, unt. Chiffre Z 1680 an die<br />

45330 Automobil-Revue, Bureau Zu rieh.<br />

In verkehrsreicher Stadt mit groesem Einzugsgebiet<br />

ist modern eingerichtete und gutgehende<br />

GARAGE<br />

umgehend sofort zu vermieten<br />

Einrichtung muss käuflich übernommen werden. Für<br />

Fachmann sichere Existenz. Wohnung vorhanden.<br />

Offerten unter Chiffre 45387 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

In grösserer Ortschaft im Kanton Luzern ist eine<br />

AUTOGARAGE<br />

m. schöner Reparaturwerkstätte<br />

ein Inserat im Liegenschaftsmarkt<br />

der € Auto-<br />

Schmiede- und Schlossereibetrieb, inklusive Ge-<br />

mit solidem Dreifamilien-Haus, mit besteingeführtem<br />

mobil-Revue > rasch geeignete,<br />

zahlungsfähige und Reparaturwerkstätte, dazu gehörendes Inventar,<br />

schäftsinventar, sowie guter Garage für 10 Autos<br />

Liebhaber. In vielen Fällen<br />

hat sich die Ankündireicher<br />

Strasse. — Jahresbetrieb auch für Autos.<br />

Remise, gr. Garten, Bauland, Benzintank an verkehrsgung<br />

derartiger Objekte — Alle Gebäuliohkeiten sind in sehr gutem Zustand,<br />

für beide Teile mit bestem teilweise neu. — Für kapitalkräftigen Fachmann<br />

Erfolg bewährt. Schreiben<br />

Sie sofort an den Verlag<br />

der € Automobil-Revue ».<br />

etc. — Anfragen unter Chiffre 45392 an die<br />

v Automobil-Revue. Bern.<br />

Huto-Gant<br />

Freitag, den 6. Juni <strong>1930</strong>, nachmittags von 2 Uhr<br />

an, gelangen in den Lokalen der GRAND GARAGE<br />

A.-G., ZÜRICH 8, Ufoquai 49 — Eingang Ecke<br />

Färberstrasse — in Zürich 8 gegen Barzahlung auf<br />

(keine Konkurrenz am Platze), zu günst. Bedingungen<br />

zu verkaufen. Für guten Fachmann absolut sich. Exi-<br />

1 CADILLAC, 8 Zyl., Touring, 5pl., mit Ballon dem.<br />

stenz. — Schriftl. Offerten unt. Chiffre 45299 an die1 CADILLAC, 8 Zyl., Limousine, 5pl.<br />

Automobil-Revue, Bern. 1 LA SALLE, 8 Zyl., Touring, Sport, 5pl.<br />

1 LA SALLE, 8 Zyl., Roadster, SpoTt, 2/4pl.<br />

1 BUICK M., 6 Zyl., Limousine, 5pl., fabrikneu.<br />

In zentral gelegener grosser Ortschaft des Eng» 1 BUICK M., 6 Zyl., Limousine, 5pL<br />

dins, an guter, freier Lage ist<br />

1 BUICK M., 6 Zyl., Touring, 5pl.<br />

1 BUICK M., 6 Zyl., Touring, Sport, 5pL<br />

zu verkaufen<br />

1 DELAGE, 6 Zyl., Touring, 5pl., mit Ballon dem.<br />

1 DELAGE, 6 Zyl., Touring, 7pl.<br />

1 PAIGE-JEWETT, 6 Zyl., Touring, 5pL<br />

Liegenschaft 1 STEYR, ß Zyl., Renn-Sport-Wagen.<br />

1 STEYR, 6 Zyl., Sport.<br />

1 MINERVA, 6 Zyl., Allwetter, 7pL<br />

1 PANHARD, 4 Zyl., Allwetter, 7pl.<br />

1 HOTCHKISS, 4 Zyl., Touring-AUwetter.<br />

Die Autos können Mittwoch, den 4. Juni, von<br />

nachmittags 2 Uhr an, in den Ausstellungsräumen<br />

Utoqai 49, besichtigt werden. 7632<br />

oder A.-G. prima Existenz und Erweiterungsmöglichkeit<br />

des Geschäftes.<br />

Offerten unter Chiffre 45394 an die<br />

Automobil-Revue, Bern*.<br />

Administration, Druck und Qicheriej HALL3ZA.Q tM3< Hri'woha<br />

freiwillige, öffentliche<br />

Steigerung:<br />

Zürich, den 28. Mai <strong>1930</strong>.<br />

Stadtammannamt Zürich<br />

Er. AeppIi.<br />

BT.l<br />

8:<br />

Wenn Ihre Carrosserie durch<br />

Unglücksfall<br />

defekt geworden ist,<br />

repariert diese billig<br />

A.WYSS, Carrosserie<br />

WETZIKON<br />

Uebernahme aller Spengler»,<br />

Sattler- und Halerarbeiten.<br />

Zu verkaufen<br />

CITROEN<br />

25/26, 3-Plätzer, elektr.<br />

Licht und Anlasser, 5fach<br />

fast neu bereift, Kurvenlampe,<br />

neues Verdeck, m.<br />

Seitenteilen, ganz verschliessbar,<br />

Schneeketten,<br />

alles in prima Zustand, f.<br />

Fr. 1300 gegen Kassa. Ev.<br />

Tausch an Zweiplätzer.<br />

Gefl. Offerten unt. Chiffre<br />

45404 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

oder in Tausch flottes<br />

Segel- und<br />

Ruderboot<br />

(Platz für 5 Personen)*<br />

wie neu (aus Eichenholz).<br />

In Tausch wird ein AUTO<br />

genommen (Limousine od.<br />

Allwetterkarosserie), zweioder<br />

mehrplätzig. Offerten<br />

mit näheren Angaben unt<br />

Chiffre 45391 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.


Bern, Dienstag 3. Juni <strong>1930</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue"No. 48<br />

Weise Sonnenuhr*)<br />

Das Dorf liegt wie hingewürfelt zwischen<br />

Tannendunkel und Wiesengrün. Hingewürfelt<br />

wie von einem Riesenkind. Die Kirche<br />

hockt wie eine alte, graue Gluckhenne am<br />

Dorfrand, wo ein glitzernder Bach aufgeregt<br />

dahineilt, und wo der Schäfer, im langen<br />

Mantel und Wolkenhut, gleich einer Sagengestalt,<br />

mit seiner Herde daran vorüberzieht.<br />

Sein Hund huscht wie ein flitzender Schatten<br />

um die Schafe.<br />

Und diese Kirche hat wahrhaftig nichts<br />

von kältet Heiligkeit. Sie ist eher eine Brautkammer<br />

des Herzens. Alles an ihr hat einen<br />

leise lustigen Zug. Die Wetterfahne zeigt<br />

den Heiland, wie er auf einem Esel reitet.<br />

Mit froher Handwerkerandacht hingezaubert.<br />

In den offenen, kleinen Turm fliegen Tauben<br />

und Sperlinge. Die Glocke sitzt drinnen wie<br />

ein altes, graues Greisenweiblein, das vor<br />

sich hinträumt und Geschichten ersinnt und<br />

gespannt auf die Abendschatten wartet, um<br />

dann freudig erschrocken ihre Träume und<br />

Geschichten über Dorf und Felder hinzujubeln.<br />

Und dann ist da noch, an der Sonnenseite,<br />

eine Uhr, eine richtige Sonnenuhr.<br />

Der Zeiger ist verrostet. Das Zifferblatt etwas<br />

verlöscht. Eine Uhr, die nur hieher<br />

passt, weil sie eben unmittelbar mit den ewigen<br />

Gesetzen in Verbindung steht. Man hat<br />

die Empfindung: diese Sonnenuhr zeigt nicht<br />

nur für die Bauern die Stunden an. Nein,<br />

auch für die Tiere, für den Bach und für die<br />

Bäume misst sie die Zeit. Sie ist ja so naturverbunden.<br />

Nun hat aber der Maler, der vor zwanzig<br />

Jahren wieder einmal der Kirche einen sauberen,<br />

weissen Kittel machte, eine wunderbare<br />

Idee gehabt. Als er zur Sonnenuhr kam,<br />

tauchte er seinen Pinsel tief in einen blauen<br />

Farbentopf und malte, gleichlaufend mit dem<br />

Zifferblatt, in leuchtendem Blau einen Satz<br />

hin, der nur so klingt voll lustiger Weisheit.<br />

Und der Satz gibt der Sonnenuhr eine kichernde,<br />

philosophische Würde: « Die glücklichsten<br />

Stünden zeige ich nicht an!» Wie<br />

aus der Liedertruhe von Paul Gerhard geholt,<br />

so mutet dieser Satz an. Sie hat ja tausendmal<br />

recht, die Sonnenuhr im Dorf. Die glücklichsten<br />

Stunden haben mit der Zeit nichts<br />

zu tun. Auch nichts mit einer Zeit, die die<br />

Sonnenuhr anzeigt. Die glücklichsten Stunden<br />

fallen von den Sternen und vertropfen<br />

wie funkelnde Perlen in die grüngoldene<br />

Schale der Ewigkeit.<br />

*) Aus dem „N. W, J,"<br />

Fünfzehn Minuten Trambahnfahrt vom<br />

Zentrum der Stadt aus — und «das: Land»<br />

nimmt einem auf! Nicht das Land des<br />

Sportsman oder des Ausflüglers, sondern,<br />

der Acker, die Scholle, die Erde. Vor einem<br />

wankt das Mistfass, das lächerliche und unentbehrliche<br />

ur uralte Möbel, ein Gaul zieht es,<br />

und ein Gaul zieht auch die Egge neben mir<br />

auf dem schon staubigen Feldweg, ein Bauer<br />

hält die Zügel und geht langsam hinterher,<br />

Ebene gegangen, so setzt man sich — endlich<br />

einmal wieder — in einen Feldgraben.<br />

Noch ist die Erde kalt, aber man vergisst<br />

die leichte Nässe des Bodens; • denn was<br />

kommt der Seligkeit gleich, nach Monaten<br />

wieder über die erwachende Fruchtbarkeit<br />

des Landes zu schauen? Drüben im Dunst<br />

liegen die Gaskessel der grossen Stadt, blau<br />

und voll von zartem Rhythmus liegen die<br />

Schornsteine, die niedrigen Dächer der Ziein<br />

dem merkwürdigen ehrwürdigen Schritt<br />

des Bauern von anno dazumal. Man 1 kommt<br />

sich im Stadtmantel lächerlich und recht<br />

erbärmlich vor in dieser Begleitung und erwidert<br />

beschämt den Gruss, dessen man sich<br />

nicht würdig fühlt. Und ist froh und erlö&t,<br />

wenn beide Fahrzeuge sich von einem entfernen<br />

und in dem riesigen Gelände kleiner<br />

werden. So ist man denn allein mit der<br />

Weite. Und der Acker nimmt einem buchstäblich<br />

auf. Die Sonne wärmt, wenn auch<br />

der Wind noch etwas weh tut. Vollkommen<br />

blau und voller Schwermut spannt sich<br />

der Himmel. Ein Vogel singt irgendwo<br />

ohne Pause — und man weiss als verkommener<br />

Städter seinen Namen nicht! Und<br />

ist man eine Stunde lang über die Unendlichkeit<br />

der aufgeworfenen, fast baumlosen<br />

Über Äcker<br />

Spaziergang<br />

geleien. Links gegen den Horizont steht .die<br />

erschütterndste Silhouette der Welt: der<br />

Bauer, der den Pflug führt, die beiden<br />

Gäule, die schwer nach vorn im Geschirr<br />

liegen und ziehen — hin und her und hin<br />

.und her. 0 Tut-ench-Amon und Hans<br />

Thoma und wir, wir assen und essen alle<br />

das gleiche,- mühsam heraufbeschworene<br />

Brot. Erst, wenn der letzte Ackergaul durch<br />

den Dampfpflug ersetzt sein wird, dann<br />

erst beginnt in Wahrheit 8ie «neue Zeit».<br />

Glückselig wir. die wir immer noch zur<br />

«Antike» gehören.<br />

Trotzdem kann man nicht ewig im feuchten<br />

Lehm sitzen. Man sucht am Horizont<br />

nach einem Dorf, nach einem Wirtshaus.<br />

Und findet eine Kirchturmspitze und wandert<br />

darauf zu. Alle zunächst liegenden<br />

Pfingsten<br />

Ein heiliger Sonntag, ein altes Fest<br />

Tief ist die Deutung und schwer:<br />

Geist kam vom Himmel her,<br />

Und auf alle lässt<br />

Er sich nieder: Erneurer<br />

Des Lebens durch Kraft und Feuer.<br />

Wir feiern das Fest...<br />

Und beugen uns einem heiligen Geist<br />

Der allein noch aufwärts weist. Ko.<br />

Dörfer haben die Eigentümlichkeit, dass sie<br />

aussehen wie zwanzig Minuten entfernt,<br />

und dann braucht man einein viertel Stunde,<br />

um hinzukommen. Mittlerweile bilden sich<br />

merkwürdige Schollen an den zarten Schuhsohlen,<br />

die nicht nur schwer, sondern auch<br />

schwermütig machen, und man überlegt<br />

sich, was man essen will, wenn man erst<br />

«dort» ist. Es wird wohl bis dahin drei Uhr<br />

werden, und der Bauer hat schon um zwölf<br />

Uhr Mittag, der Schmorbraten wird dann<br />

schon alle sein, oder wird aus Prinzip nic'ht<br />

mehr gewärmt werden. Das kennt man!<br />

Bleibt Kaffee — süsser, langgestreckter<br />

Hebammenkaffee, mit viel Zucker, ein Leberwurstbrot<br />

hineingetaucht — nun, kommt<br />

Zeit, kommt Rat. Und schliesslieh und<br />

endlich latscht man durch einen holprigen,<br />

ihalb dörflichen Weg, schnickt Konservendosen<br />

mit der Fussspitze in den Strassengraben.<br />

(Konservendosen sind übrigens immer<br />

die Verkünder der Nähe menschlicher<br />

Siedlungen.) Das Glöckchen vom Kirchturm<br />

bimmelt; bimmelt es, weil Samstagnachmittag<br />

ist, oder wird einer begraben?<br />

Glückliche und anständige Menschen, die<br />

noch Zeit und Geduld haben, zu läuten,<br />

wenn einer gestorben ist! Bei uns in der<br />

Stadt kommt ein dunkler Autobus — ritsch^<br />

ratsch — Türen zu —• bitte, der Nächst©!<br />

Und unter dem Läuten begegnen-einem<br />

die ersten Häuser und die ersten Sanastagsbesen.<br />

Es liegt, etwas unendlich Feierliches<br />

und auch etwas Beschämendes in der Art,<br />

wie Bauern Samstags ihre Strassen kehren.<br />

Gross, sinnvoll und unaufhaltsam ist diese<br />

Bewegung der gebückten Bücken; schrittweises<br />

Hin und Her und Hin und Her —<br />

genau die gleiche Bewegung wie das<br />

schwere, sich ewig wiederholende Trotten<br />

der pflügenden Ackerpferde. Auf allen<br />

Gassen trifft einem das mundoffene Staunen<br />

der Bauernkinder über den zwecklos wan-<br />

Heimkehr<br />

Eine Pfingst-Novelle.<br />

Sem Wagen rast durch die Landschaft. Er<br />

durchjagt Dörfer und Städte. Das Grün der<br />

hohen reifen Wiesen verschwimmt zu einem<br />

zusammenhängenden Farbenstreifen. Blütenblätter<br />

taumeln von Bäumen und streifen<br />

dem Wagen entlang zu Boden. Die Strasse<br />

dehnt sich weiss bis an den Horizont. Sein<br />

schmales Auto trägt ihn mühelos über Höhen,<br />

die Blick in die Tiefen des Landes gewähren.<br />

Dan Gras wiegt sich im Winde, wie Wellen<br />

flutet es. Blumen stehen am Strassenrand.<br />

Das ist Pfingsten — denkt er. Sonne und<br />

Stille im Herzen, lächelnde, braune Gesichter<br />

der Bauern. Manchmal macht er Halt, sitzt<br />

in eine kleine Wirtschaft, die ihm Kühle entgegenträgt,<br />

und trinkt, mit vertrocknetem<br />

Hals, während die Wirtin sich vertraulich<br />

über den Tisch neigt. Dann fährt er weiter,<br />

der Heimat zu. Zwei Tage will er wieder<br />

nach Hause, er versucht es, zu seinen Eltern,<br />

müde zu seinen Leuten. Kaum kann er sich<br />

noch erinnern. Jahrelang blieb er fern.<br />

Schwer lastet die Erinnerung an die Jugend.<br />

Nicht schwach werden!<br />

Gegen Abend fährt das Automobil, überstaubt,<br />

in die engen Gassen des kleinen<br />

Städtchens ein. Die Sonne wirft rote Streifen<br />

an den alten Häusern entlang. Leute stehen<br />

und sehen sich erstaunt um. Der Brunnen<br />

mit dem Heiligen plätschert, sprüht feinen<br />

Wasserdunst in die klare Luft. Ueber die<br />

gepflasterten Strassen fährt der Wagen dahin.<br />

Häuser drängen sich bei Kurven hervor,<br />

mit überhängenden Gabeln, mit Blumen<br />

vor den Fenstern. Gesichter überall. Schnörkel<br />

an die Hauswände gemalt. Der alte Turm<br />

des Städtchens mit der Sonnenuhr. Die Zahlen<br />

sind nur undeutlich zu erkennen. Und die<br />

zwei Eichen in der Anlage stehen immer<br />

noch da, mit den grün gestrichenen Bänken.<br />

Und im Bahnhof läuft ein Zug ein. Und die<br />

Gassen duften von Kaffee, von den Läden<br />

der Bäcker, der Metzger, der Tuchhändler.<br />

Er hat seinen Wagen auf langsame Fahrt<br />

abgebremst. Wie gut das tut. Reine Luft,<br />

Ruhe, Stille! Ein lachendes Gesicht nickt<br />

ihm zu. Und dann steht er vor dem Haus<br />

seiner Eltern. Er ist daheim.<br />

Noch immer ist das Gartentor nicht in Ordnung.<br />

Da muss man doch einmal nachsehen...<br />

Und die Treppe ist einladend, er<br />

ersteigt sie. Mit der bestaubten Hand drückt<br />

er die Klingel, die das Haus durchschrillt.<br />

Die Mutter gibt ihm die Hand:<br />

« Gut, dass du wieder da bist...»<br />

Der Vater sitzt vor ihm und schweigt,<br />

sieht ihn an. Die Stube ist voll vom Lichte<br />

der untergehenden Sonne. Die Fenster sind<br />

offen. Grüne Bäume stehen im Garten. Der<br />

Kaffee dampft. Das Brot knistert. Die Uhr<br />

tickt leise. Er steht auf, geht umher. Wirft<br />

sich in einen Sessel, atmet und schweigt<br />

lange.<br />

Geht durch alle Zimmer, streicht über die<br />

Wände, bleibt in den Räumen seiner Jugend<br />

lange versunken, tritt an den Bücherschrank.<br />

'Seine Märchenbücher sind da. Sauber in<br />

einer Reihe. Und an der Wand die Erinnerung<br />

an die Studienzeit. Die Mütze. Das<br />

Band. Die verdorrten Zweige und die Blumen.<br />

Die Tapeten sind blumig. Draussen<br />

hört man die Kinder lachen. Er sitzt am<br />

Fenster und sie lassen ihn allein.<br />

Später kommt seine Mutter wieder. Sie<br />

bleibt im Zimmer stehen und sieht zu Boden.<br />

Er tritt auf sie zu und schüttelt den Kopf.<br />

« Warum kommst du nie nach Hause? »<br />

«Ich weiss es nicht.»<br />

« Fürchtest du dich? »<br />

« Ja, Mutter.»<br />

« Sie ist unten.»<br />

«Vielleicht muss ich heute schon wieder<br />

gehen.»<br />

Seine Jugendfreundin steht im Garten, sie<br />

spielt mit dem Hund. Er tritt zu ihr und<br />

grüsst sie. Sie errötet. Verzweifelt reisst er<br />

an dem grünen Laub des jungen Baumes.<br />

Dann gehen sie durch den Garten, bleiben<br />

lange stehen. Sie spricht wenig und ist verlegen.<br />

Ihr Gesicht ist schmal und krankhaft<br />

blass.<br />

Es wird kühl. Man muss ins Haus. Die<br />

ersten Lichter erglühen. Ihre Augen weiten<br />

sich, die Lippen werden weiss, der Körper<br />

bäumt sich auf, macht eine halbe Drehung<br />

und dann weint sie lautlos in das Taschentuch.<br />

Er geht ins Haus, reicht der Mutter die<br />

Hand. Der Wagen donnert auf, die weissen<br />

Lichtkegel stürmen in die einbrechende<br />

Nacht hinaus. Fahren, rasen, vergessen...<br />

Max Bolliger.<br />

Vierw<br />

NEUE, GROSSE RESTAUR/lTIONS-TERRftSSE<br />

GRILL — Lebende Forellen zu jeder Zeit — BAR — TEA — KONZERT — TANZ<br />

An der Axenstrasse mit modernster grosser Garage.<br />

CrBAID HOTE1L & JPAI


18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N» 48<br />

dernden Städter. Man steuert nach der<br />

Kirche, denn nahe bei der Kirche pflegt das<br />

Wirtshaus zu sein. Wenn man dann die<br />

Klinke niederdrückt an der Tür «Zum Adler»<br />

oder «Zum Taunusblick» und über einem<br />

eine missratene Schelle scheppert, dann ist<br />

man daheim und wieder einmal geborgen.<br />

Was die Kulturhistoriker auch sagen mögen<br />

— alle Landwirtshäuser sind einander<br />

ähnlich. Gegenüber der Tür hängt lächerlich<br />

hoch der längliche Spiegel, von Mücken<br />

besudelt. Knöchern und hellbraun sind die<br />

Tische, knöchern und hellbraun die nach<br />

hinten ausgebuchteten Stuhllehnen der<br />

Stühle, auf denen man schlecht, aber dauerhaft<br />

sitzt. Bleiben immer noch am behaglichsten<br />

die schmalen Bänke der Wand entlang.<br />

Ueberall grüsst das Grammophon,<br />

Ich möchte mal in einem Packard sitzen...<br />

Zu gleicher Zeit in einem Strassengraben<br />

stehn...<br />

Und dann gelangweilt an mir selbst vorüberflitzen.<br />

Und mich recht lässig grüssen. Das war<br />

schön.<br />

Das kleinste Baby lernt schon 'Autofahren.<br />

(Der liebe Gott fährt sicher nur Rolls-Royce)<br />

Ich fange nun auch sachte an zu sparen<br />

Und hab' in vierzehn Jahren sicher schon<br />

die Pneus.<br />

Es gilt den Zeitgeist durch das Ziel zu jagen,<br />

Der Führerschein wird langsam zum<br />

Komplex...'!<br />

Die Stadt ertrinkt in blanklackierten Wagen —<<br />

Ein Pferd wirkt lediglich als ungraziöser<br />

Klecks.<br />

Der 'Asphalt dampft. Man frisst sich durch<br />

die Gasse.<br />

Das Auto hält die Menschheit auf dem Trab —<br />

Nun sei betankt, mein lieber Ford! Ich haue<br />

Gemütlich mit 'ner halben Ponystärke ab.<br />

C*Ulk»).<br />

Als der Kellner sich vom Tisch, an dem Wilm<br />

und Ralph in einer Ecke des kleinen Restaurants<br />

Platz genommen haben, entfernt hat, lehnt sich<br />

Wilm zurück und sagt: «Ich suche eine Frau für<br />

den Sommer, will von Juni bis September verreisen,<br />

habe wahnsinnig gearbeitet, jetzt lass ich den Kram<br />

mal liegen. Sie soll mit.»<br />

Ralph macht eine Grimasse: cVier Monate lang<br />

ein und dieselbe Frau? Du hast Mut — lass nur<br />

nichts Lebenslängliches draus werdenl»<br />

Wilm lächelt unmerklich.<br />

«Und wie ist die Wahl ausgefallen?» fragt<br />

Ralph.<br />

«Ich war im Golfklub, sie fiel mir. auf, weil sie<br />

ganz bescheiden von ihrem «bisschen» Sport sprach.<br />

Such das mal bei einer modernen Frau!»<br />

cWie sah sie- aus?»<br />

«Blond. Stimmt — blond. Und lacht sehr<br />

'hübsch ... heisst Barbara.»<br />

Er schaut auf das Glas vor sich, er hält seine<br />

ruhigen, grossen, gutgeformten Hände vor sich auf<br />

dem Tisch und schiebt sie langsam ineinander. «Sie<br />

muss damit rechnen, dass wir Launen haben, was<br />

übrigens riesig bequem ist... Selbstverständlich<br />

muss sie sich gut anziehen, sehr gut, ;aber sie darf<br />

.nicht davon reden. Und praktisch. Vernünftiges<br />

Schuhwerk. Oelzeug. Fliegen will ich auch. Seekrank<br />

darf sie nicht werden.> Und er denkt wieder<br />

— mit einer schmerzhaften Intensität denkt es<br />

plötzlich in ihm: Aber vor allem soll sie still sein<br />

und einfach. Muss sich schon mit Männern auskennen.<br />

Anschmiegsam, aber kein Efeu!<br />

Nun, so still, wie er sich das wünscht, ist diese<br />

Barbara gar nicht. Er trifft sie im Theater — wie<br />

sie im Foyer auf ihn zukommt, hat er Lampenfieber,<br />

richtiges albernes Lampenfieber. Er geht<br />

neben ihr auf und ab, sie plaudert, er schweigt. Sie<br />

hat eine so helle, unbeschwerte Energie, eine mühelose<br />

Zielsicherheit — er sieht, dass sie gut gewachsen<br />

ist, zu den lichtblonden Haaren aber hat sie<br />

eine gebräunte Haut, ganz südlich.<br />

Nach zwei Wochen bittet sie ihn zum Tee. Das<br />

wird eine finstere Stunde,'eine ganz unerwünschte.<br />

Sie will «das Geschäftliche» besprechen. Sie will<br />

nicht sein Gast sein. Das Auto will sie gern benutzen,<br />

aber im Hotel, auf der Bahn zahlt sie selber.<br />

Er sagt «verdammtes Zartgefühl» — wie es heraus<br />

ist, tut' ihm leid, aber er denkt: nur nicht merken<br />

lassen, dass so was imponiert. Recht hat sie; damit<br />

sie mir fortlaufen kann, wenn es ihr nicht mehr<br />

passt. Eigentlich recht vernünftig und nicht kurzsichtig.<br />

Eine Woche später erfährt er, dass sie bereits<br />

zwei Jahre verheiratet gewesen und seit einem<br />

Jahr geschieden ist. Sie lächelt etwas nachsichtig,<br />

als sie das erzählt.<br />

Wie alt ist sie eigentlich? denkt Wilm.<br />

Abreise. Sie fahren zuerst nach Sils Maria,<br />

das Bierplakat, der merkwürdige silberne<br />

Alkoholspender auf dem hohen Schanktisch.<br />

Stumm und monumental lehnt die<br />

angejahrte Wirtin als Büste über dem<br />

sem Wort los; als ob ein Unglück darin verborgen<br />

durchlöcherten Blech der Theke: «Warmes<br />

sei. Es ist wie ein Schatten auf dem Tag. Später...<br />

Essen sei nicht mehr da.» Ich war darauf<br />

Eines Nachts geht ein Wolkenbruch nieder und<br />

gefasst. «Aber Speck'mit Eier?» «Ja, und<br />

reisst eine Ecke des Hauses glatt weg. Am nächsten<br />

Tag werden Leute aus dem Dorf beordert, die<br />

Kaffee!» Stille Seligkeit des Müdseins,<br />

Stieren auf den Aschenbecher, der unter<br />

aus roh behauenen Feldsteinen mit grossem Geschick<br />

die Lücke wieder auffüllen. Wilm arbeitet<br />

Glas einem das beste Waschmittel ins Gehirn<br />

hämmert. 0 wohlbekannter Senftopf, lich fühlt sich Wilm ganz allein; manchmal sieht sen an die Baustelle, sie lachen wie Kinder, die<br />

wechseln bald nach Maloja. Merkwürdig: eigent-<br />

mit, es macht ihm Spass; Braa bringt ihm das Es-<br />

leicht schmutziger und spruchgeschmückter er mit Erstaunen diese Frau an seiner Seite. Nun, Maurer spielen. Und nun geschieht doch ein kleines<br />

da der Plan sich erfüllt, läuft alles ganz anders. Unglück: Braa schleppt mit Steine — alle sind ja<br />

Bieruntersatz, Salzfass ans gepresstem Glas Wenn sie allein mit ihm zusammen ist, hat sie mit solchem Eifer dabei —, und sie lässt einen<br />

mit hartgewordenem Salz. Nebenan höre manchmal ihre Schweigetage. Wilm findet sich da Stein auf Wilms Fuss fallen. Einige Tage liegt er<br />

ich die Wirtin die Eier aufschlagen, ein zuerst nicht zurecht. Spart sie sich für eine Zeit fest. Sie ist ganz verstört, sie ist viel tiefer erschrocken<br />

als er — er begreift nicht, wie sie sich<br />

Hahn kräht in das mittäglich ausgestorbene auf, die noch kommt? Aber es tut ihm wohl, wenn<br />

sie so Vor sich hinschweigt; es steckt ihn behaglich-an.<br />

- -.; ;._.. ._. J .„..„„. . = •-•-.,*!.»„«wollte dir »nicht weh turn,» sagt sie, and es klingt,<br />

den kleinen Unfall so zu Herzen nehmen kann. «Ich<br />

Dorf, von dem ich — hallelujah — nicht den<br />

Namen weiss. Ein Ausrufer schellt durch Nach vierzehn Tagen brechen sie in die Kar- ä ,als wolle sie sich für etwas ganz anderes entschuldigen.<br />

Sie ist von einer so schmerzlichen Zärtlich-<br />

die Gassen, ruft monoton Dinge a/us, die pathen auf, nachdem der Wagen _gröindlich überholt<br />

ist.<br />

keit zu ihm, dass er sie manchmal zurückhält und<br />

wohl jeder Eier weiss und die mich nichts<br />

angehen. Leer und totenstill liegt die Wirtsstube.<br />

Eine Fliege surrt um das Gebäck, hinein in die 'kläffenden Täler, er ist wie vom Dann kommt der letzte Tag im Gebirge;' die<br />

Berge — Berge! Wilm dringt immer höher hinauf<br />

siu den mächtigen Bergrücken, immer tiefer er eigentlich sagen möchte.<br />

fragen will; aber es ist ihm nicht recht klar, was<br />

das auf handtuchbedeckten Brettern rund Rausch erfasst; das Gewaltsame seiner Natur, dieser<br />

Kontrast von Beherrschtheit und Heftigkeit Esel satteln. Der Tag ist warm und hell wie jeder<br />

Koffern sind schon gepackt, bald wird man die<br />

um den Ofen liegt und aufgehen soll, weil<br />

morgen Sonntag ist. Müd streckt man die scheint sich zu lösen.<br />

andere vor ihm gewesen, und wird zurücksinken in<br />

Beine auf den gestrichenen Holzboden; die Auf einer freien sonnigen Höhe steht ein kleines die Nacht wie jeder andere nach ihm. Wilm hat<br />

Hotel, da ruhen die beiden für einige Tage. Sie sich vorgenommen — nein, es ist nicht nötig, etwas<br />

Schuhe hängen an den Füssen. fremd und haben Zeit zum Denken, zum Nichtdenken. Sie zu' sagen ; Braa gehÖTt ihm so ganz, es wäre- Anmassung,<br />

Mangel an Zartgefühl. Er lässt die Stun-<br />

schwer von feuchter Erde.<br />

gehen über eine Halde. Ueber ihnen hängt eine<br />

Felswand, rissig, feucht, bereit niederzustürzen. Die den entgleiten, da er noch einsam mit ihr ist.<br />

- (*Frkf. Ztg.») Sonne blendet so stark, dass sie die Lider gesenkt Sie reiten nach Spalato und schiffen sich direkt<br />

halten müssen; sie schreiten hintereinander und sehen<br />

nur den braunen Boden zu ihren Füssen. Aber Berlin an der Arbeit sein.<br />

nach Venedig ein. In zwei Tagen wird er wieder in<br />

sie fühlen die duftende Stille und die Wärme ringsum.<br />

Wilm sieht die Schritte der Frau vor sich, die Die letzten Stunden ihrer Reise verbringen sie<br />

Beine, den Rücken — er macht -plötzlich ein paar in einem gleichgültigen Hotelzimmer. Sie schwei-<br />

Die Polizei dichtet.<br />

Die Polizeiverwaltung des Städtchens<br />

Lauenburg a. d. Elbe liefert einen bemerkenswerten<br />

Beitrag zur Frage der Verkehrsformen<br />

zwischen Polizei und Publikum. Sie<br />

wendet sich in einer Bekanntmachung, unter<br />

gänzlicher Vernachlässigung des sonst üblichen<br />

Befehlstons, mit folgenden freundlichen<br />

Versen an die Bevölkerung :<br />

Willst du liebe Nachbarn nicht verdriessen,<br />

Vergiss jetzt nicht, die Hühner einzuschliessen!<br />

Sie scharren, picken in der grünen Saat,<br />

Und hinterher folgt gleich das Strafmandat!<br />

Der Amtsschimmel ist tot. Es lebe der Pegasus<br />

!<br />

Automeditation<br />

Barbara reist in den<br />

rasche Schritte, ist bei ihr und legt seine Hände<br />

um ihre Hüften. Es ist das erste Mal, dass er sie<br />

so anrührt.<br />

Noch immer, wenn er später daran zurückdenkt,<br />

spürt er die Erschütterung, die dieser Augenbick<br />

ihm gab: sie wehrt sich nicht, sie schmiegt sich mit<br />

einer reifen gelassenen Zärtlichkeit an ihn, als<br />

warte sie schon lang auf ihn und sei bereit.<br />

Und in diesen ersten Tagen der Beglückung erfindet<br />

Wilm einen neuen Namen für sie, Barbara<br />

ist ihm zu umständlich, zu feierlich, er nennt sie<br />

Braa — das ist ihm wie braune Sonne, wie warmes<br />

tiefes Atmen; aber man kann, es auch hell und<br />

scharf sagen wie Vogelruf. Dann reisen sie weiter,<br />

einige Strecken auch mit der Bahn; kurzer Aufenthalt<br />

in Wien. Zu Schiff geht es von Triest über<br />

Fiume nach Spalato. Die Seefahrt gibt ihnen Ruhe<br />

ins Blut, sie machen kleine Bekanntschaften mit<br />

allerlei Merkwürdigkeiten an Bord, mit Menschen,<br />

Tieren, Maschinen — alles in solch einem schwimmenden<br />

Staat hat seine Bedeutung und Wichtigkeit.<br />

Von Spalato aus geht es mit Eselskräften ins<br />

Land hinauf, das Meer versinkt allmählich, die<br />

Berge tun sich wieder auf.<br />

Plötzlich kommandiert Braa: «Stop, hier bleiben<br />

wir, vier Wochen lang; wir sind genug herumgereist.»<br />

Wilm widerspricht zuerst, er findet nichts<br />

Besonderes an dem Flecken. Aber dann muss er<br />

zugeben: Sie hat recht, gerade dies haben sie gesucht.<br />

Sie wohnen in einem abgelegnen Häuschen,<br />

aus allen Fenstern sieht man weithin in die Berge<br />

hinein. Ringsum schweigt die Stille des Sommers,<br />

und gegen Abend riecht man sogar die Meeresluft.<br />

Braa ist lebhaft wie nie auf der Reise, Sie kauft<br />

handgefertigte Geräte im Dorf für den «Haushalt»;<br />

manchmal kocht sje sogar selber, und er sieht zu,<br />

empfindet fast Andacht dabei.<br />

Am meisten imponiert ihm, dass sie Orientierungssinn<br />

hat, Wege — die in dieser Einsamkeit<br />

eigentlich gär keine sind — wiedererkennt, rechts<br />

und links nicht verwechselt; darin waren ihm sonst<br />

Frauen absolut unzuverlässig erschienen.<br />

Er fragt sie: «Findest du es nicht schade, dass<br />

wir nicht Golf spielen können?» (Er findet es nämlich<br />

gerade angenehm, dass er nicht zu spielen<br />

braucht, er mag die Wichtigtuerei mit dem Sport<br />

nicht.) Sie lacht ihn aus: «Das bisschen Sport kann<br />

man später nachholen.»<br />

Später — später, er kann plötzlich nicht von die-<br />

Bei der Arbeit,<br />

im Geschäftsleben, die ganze Woche hindurch<br />

sei Ihre Kleidung praktisch und 'solid!<br />

Veston-Anzüao Fr. 60.-70.- 80.- 90,- bis 130.-<br />

Regen-Mäntel Fr. 58.- 80.- bis 190.-<br />

Zum Vergnügen,<br />

Sport, für die Freizeit, die Ferien, das Weekend:<br />

Golf-Anzüge Fr. 110.- 130.- bis 170.-<br />

Flanell-AnzGgo Fr. 120.- 130.- bis 160.-<br />

Flanelihosen und Blazers<br />

P<br />

K<br />

In jeder Stadt am richtigen Platz!<br />

Sommer...<br />

Basel, Bern, Biel, Davos-Platz, Geneve, Lausanne, Lugano,<br />

Luzern, Neuchätel, St.Gallen, Winterthur, Zürich 1 und Zürich 4<br />

«UJ<br />

gen; vier Sommermonate haben sie zusammen genossen.<br />

Er steht endlich auf, tritt dicht vor die Frau<br />

hin und greift sie an den Handgelenken: «Braa<br />

— wir werden uns nicht trennen, bleib' bei mir in<br />

Berlin.»<br />

Aber im Augenblick, wo er dies sagt, hat er schon<br />

das lähmende Gefühl, dass sie sich ihm entziehen<br />

wird ; er hat es geahnt, die ganze Zeit, seit ihrem<br />

Wort: «... Später...» —• aber er hat es sich,<br />

nicht eingestehen wollen.<br />

«Nein», sagte sie, «wir wollen heute ein Ende<br />

machen. Der Sommer ist vorbei. Du hast doch nur<br />

eine Frau für den Sommer gesucht. Dazu war ich<br />

bereit.» So sagt sie mit ihrer hellen festumrissenen<br />

Stimme. Sie hält den Kopf zurückgelehnt und<br />

schaut ihn ruhig an. Ihre Hände ruhen in den seinen<br />

; sie spricht weiter: «Wir haben es bisher gut<br />

gemacht, wir wollen nicht alles haben müssen —<br />

vielleicht kennst du das Leben nicht so gut wie ich:<br />

wir haben alles gehabt. Besseres kann nicht kommen.»<br />

Plötzlich überfällt es ihn, er kann nicht begreifen,<br />

er will kein Ende, er will diese Frau, gerade<br />

diese soll mit ihm — er reisst sie hoch, er verletzt<br />

sie fast, so hart packt er zu. Sie schreit leise auf ;<br />

sie bäumt sich zurück — ganz bleich ist ihr Gesicht,<br />

wie zeitlos. Er sieht es vor sich, dicht vor<br />

sich und doch wie weit entfernt: Die Bogen der<br />

Augenbrauen, die flachen Wangen, den Mund —•<br />

da lässt er sie los.<br />

Sein Gefühl ist wie taub, er spürt sich selbst<br />

nicht. Er bringt sie zum Zug, er hebt selbst ihren<br />

kleinen Koffer ins Gepäcknetz, er reicht ihr die<br />

Hand. Nur eines tut ein ganz wenig wohl: dass<br />

sie selber das Ende dieses Sommers bestimmt hat.<br />

Mitten in der Arbeit der nächsten Zeit überkommt<br />

ihn manchmal ein Bild, eine Farbe, ein<br />

Duft aus diesem Sommer; und dann glaubt er allmählich<br />

begreifen zu lernen, weshalb sie sich trennen<br />

mussten: Diese vier Monate waren vollendet<br />

in sich, ein Geschenk von Braa an ihn, schön und<br />

gesund von Anfang bis Ende, und voll tiefer Ruhe.<br />

Ihr kluger Verzicht bewahrte sie beide davor, dies<br />

Glück in den Alltas binüberzunehmen,,, («B. Z.»)<br />

Verkehrsunfall...<br />

<strong>Zeitung</strong>snotiz: Beim Uebcrholen unier, die<br />

Räder gekommen. Ecke ... ßtrasse und ...<br />

Strasse ereignete sich heute vormittac ein Unfall.<br />

Ein Motorradfahrer kam bei dem Versuch,<br />

einen Pferdelastwagen zu überholen, zu Fall und<br />

geriet unteT die Räder. Er erlitt an beiden Beinen<br />

schwere Verletzungen und musste ins Krankenhaiua<br />

verbracht werden.<br />

Montag, morgens 11 Uhr, Ecke und ...-<br />

— Ein zweispänniger Lastwagen fährt besonnen<br />

und vernünftig seines Weges, er hält<br />

sich, wie die Polizei es will, auf der rechten<br />

Strassenseite und rückt, als das bellende Signal<br />

eines Motorrades ertönt, ganz nah an<br />

dasTrottoir. Ruhige, verkehrsgewohnte Pferde,<br />

solider, nüchterner Kutscher. An der<br />

Strassenkreuzung will das Motorrad kühn<br />

und wendig den Zweispänner überholen und<br />

anscheinend aus der „.~ in die .....strasse ein-<br />

.. biegen. Aber jetzt kommt von links ein Personenwagen,<br />

und das Motorrad gerät in Ge-><br />

fahr, überrannt zu werden. Der Fahrer "reisst<br />

mit einem Ruck die Lenkstange herum, aber<br />

der Wagen streift trotzdem sein Hinterrad,<br />

er gerät ins Schleudern, die Maschine wankt<br />

und stürzt, der Fahrer schlägt lang auf die<br />

Strasse, die Maschine liegt unbemannt und<br />

unbeschädigt in der schmalen Lücke zwischen<br />

Fuhrwerk und Auto, der Kutscher<br />

reisst überrumpelt den Kopf herum, die Pferde<br />

springen erschreckt vor, und dann klettern<br />

die Räder des Fuhrwerks mit einem<br />

Hopser über die Beine des Gestürzten. Es<br />

knirscht stumpf und mahlend. Und ein Mensch<br />

schreit, brüllt, stöhnt und wimmert. Armer<br />

junger Mann von etwa 28 Jahren mit dem<br />

klugen, sympathischen und kühnen Gesicht<br />

— was ist jetzt mit deinem schlanken Körper,<br />

den der Sport stählte ? Verblutendes<br />

Tier im Dschungel schreit so seine Pein, sein<br />

Leid hinaus wie du jetzt... Die Beine hängen<br />

an dem Körper, als ob sie nicht dazugehörten.<br />

Kutscher nnd Chauffeur halten an, spring<br />

gen ab, bemühen sich um den Verunglückten.<br />

Leute stürzen aus den Häusern, Passanten<br />

halten inne, die eben noch ruhige Strassenecke<br />

wird von Menschen überflutet, Mutmassnngen<br />

schwirren, Urteile, Berichte, «...und<br />

da kam der also um die Ecke...», «... sag<br />

ich ja immer, sollen sie doch vernünftig fahren<br />

...»,»... das ging verdammt schnell... ><br />

Ein Polizist erscheint, drängt sich durch den<br />

Menschenwall. Protokollaufnahme, Personalienfeststellung.<br />

Sie tragen den Verunglückten<br />

in ein benachbartes Geschäft Die nicht<br />

mithineindürfen, stauen sich vor der Tür,<br />

warten geduldig, der Klatsch grassiert, bei<br />

den Frauen feiert das Mitleid Orgien. Drinnen<br />

wird telephoniert, und ein paar Minuten<br />

später erscheint das Krankenauto des städtischen<br />

Rettungsdienstes, per Motorrad trifft<br />

der Polizeispezialdienst für Verkehrsunfälle<br />

ein. Alles wickelt sich bewunderungswürdig<br />

schnell ab. Die Geschäitstür wird aufgeschlossen,<br />

die Sanitäter gehen mit einer<br />

Tragbahre hinein, es dauert zwei Minuten<br />

und sie tragen den Verletzten hinaus, schieben<br />

ihn behutsam in den Wagen. Sein Gesicht<br />

ist vor Schmerz verzerrt und fahlgrün,<br />

aber ist stumm, er schreit nicht, und er wimmert<br />

nicht. Er ist ein Mann... Die Wagentür<br />

rällt ins Schloss, der Motor zieht an und gleitet<br />

leise um die Ecke... Einsam steht das Unglücksmotorrad<br />

am Strassenbord, die Menschen<br />

erregen sich noch eine kurze Weile<br />

und verlaufen sich... Ein Spuk um Mittag<br />

ist zerronnen.


48 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />

Mein Garten<br />

Von Rene Schickele.<br />

Rene Schicke!^ der bekannte clsässische Dichter,<br />

muss zu den Führern der Gegenwartsliteratur<br />

gezählt -werden. Sein Romanzyklus «Das Erbe<br />

am Rhein» ist eines der bedeutendsten Werke,<br />

das aus der elsässisehen Gegend den "Weg zu einer<br />

internationalen Leserschaft fand. Schickele<br />

ist, bedingt durch seine Geburt schon, ein Kämpfer<br />

um Annäherung und Verständigung zwischen<br />

Frankreich und Deutschland. In der «Frankfurter<br />

<strong>Zeitung</strong>» veröffentlicht Schicket die folgende<br />

Skizze «Mein Garten».<br />

Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich eine<br />

private Geschichte erzähle. Seht, ich ziehe<br />

den Hut, verneige mich in die künde und<br />

bitte um Entschuldigung. Besonders tief verneige<br />

ich mich vor den öffentlichen Eselchen,<br />

auf denen, frei nach Hegel, derWeltgeist reitet.<br />

Sie sind grau und hartnäckig und schlagen<br />

aus, dass im Feuilleton die Funken stieben.<br />

Nicht eine Spur vom Sturm der Zeit<br />

werdet ihr in den folgenden Zeilen verspüren,<br />

oder, wenn doch, dann nicht mehr, als das<br />

Winken eines Haselnusskätzchens an der<br />

Spitze des Zweiges, den ein Spaziergänger<br />

streift.<br />

Vor vielen Monaten kam ein Fräulein in<br />

wilden Haaren und fragte, ob es hier oben<br />

zeichnen dürfe. Benno Reifenberg, der einmal<br />

durch meinen Garten gegangen war,<br />

hatte sie geschickt, ich fühlte mich geschmeichelt.<br />

(Wer mir schmeicheln will, braucht<br />

nur meinen Garten zu loben.) Es war eine<br />

husche junge Dame, aber so scheu, als befände<br />

sie sich dauernd auf panischer Flucht<br />

durch Wälder und Wiesen, und nur unter besonders<br />

günstigen Umständen zu zähmen, etwa<br />

wie eine Meise, die dem Menschen notgedrungen<br />

traut, wenn hoher Schnee liegt<br />

oder klarer Frost die Erde mit ihren Schätzen<br />

verschliesst. Ich führte sie durch den Garten<br />

und Hess sie allein. Sie zeichnete von morgens<br />

bis abends. Das war in der Zeit strotzender<br />

Gartenfülle, wenn ringsum auf dem<br />

Land schon der kahle Glanz der Tag- und<br />

Nachtgleiche liegt.*<br />

Inzwischen war Winter — ein Winter wie<br />

ein einziger April. Das Knospen im Garten<br />

hörte nicht auf. Der Riesenmohn zeigte im<br />

Dezember frisches Laub, im Januar prahlte<br />

er mit dicken Knospen. Dann verbrannte ihn<br />

der Schnee. Den Schnee trank die Erde,<br />

gleich schlug die Pflanze unter den schwarzen<br />

Blättern wieder aus. In den Polstern von<br />

Sedum, Steinbrech, Sempervivum kam und<br />

ging ein farbiges Gewimmel, die Blätter einer<br />

Art von Donnerwurz behielten ihren perlmutternen<br />

Schimmer selbst unter dem Schnee.<br />

Wenn die Sonne schien, lagen sie im Steingarten<br />

wie irisierende Leuchtbojen für Käfer<br />

und Würmer.<br />

Heute zeigt mir der erste Blick aus dem<br />

Fenster ein Meer von weissen Maulwurfshügeln.<br />

Das sind aber keine Maulwurfshügel,<br />

sondern die umgelegten Aecker, und daran<br />

erkenne ich,, dass es taut, bevor noch die<br />

Sonne da ist.<br />

Jetzt scheint sie auf den Hof. Dem angeketteten<br />

Wolfshund zergeht der Schnee unter<br />

den ungeduldigen Pfoten, die Sonne<br />

wärmt, auf der Waldstrasse fahren Wagen<br />

mit Langholz vorbei, die Enden der geschälten<br />

Stämme, die hinten über die Räder hinausragen,<br />

schwingen und versenden flache<br />

Blitze, und auch die Mähne der Pferde leuchtet<br />

zwischen den beschneiten Bäumen. Die<br />

Vögel jubeln, weil tiefer unten die Maulwurfshügel<br />

auf den Wiesen schon die braune,<br />

nasse Erde zeigen, richtige Maulwurfshügel,<br />

eine reichbesetzte Tafel von Plumpuddings,<br />

mit Regenwürmern gespickt, statt mit Rosinen.<br />

Die Amseln zumal schmettern vor Appetit.<br />

Und der Hund kann nicht vom Fleck,<br />

niemand lässt ihn von der Kette, er zürnt<br />

und fleht. Und dann saust er davon, um an<br />

alledem teilzunehmen, was in der veränderten<br />

Welt geschieht.<br />

Am Nachmittag kommen die ersten Wanderburschen.<br />

Während der Schneezeit waren<br />

sie wie begraben. Nicht ein einziges Mal ging<br />

die Gartentür auf, um eine dieser entschlossenen,<br />

frischen Gestalten durchzulassen, wie<br />

sie jetzt wieder mit Knüppel und forschendem<br />

Blick auf das Haus losgehen.<br />

«Wo waren Sie denn während des<br />

Vorsommer<br />

Schnees?» frage ich den ersten. Es ist ein<br />

zwanzigjähriger Bursche mit leuchtend blauen<br />

Augen.<br />

«Ha, da habe mir halt bei die Bauern Holz<br />

gehackt», antwortet er.<br />

Glänzend! Auch bei mir gibt es Holz zu<br />

hacken, Lehmringe an die Obstbäume zu<br />

legen und sonst noch allerhand Arbeit. Aber<br />

der Junge verzieht das Gesicht, sein Blick<br />

schweift in die Weite, durch die blaue Weite,<br />

bis zu den Vogesen. Die Sonne wärmt, die<br />

Vögel singen Sieg — sie haben die Zeit überlebt<br />

wo das Futter unerreichbar unter dem<br />

Schnee lag und die Maden sich vor der Kälte<br />

verkrochen. Auf den Strassen knallen die<br />

Peitschen, am Gartenzaun steht der Hund<br />

auf den Hinterpfoten und bellt ein Eichhörnchen<br />

an.<br />

«Nee,» sagt er, «nee, lieber Herr. Jetzt ist<br />

die Zeit zum Reisen. Ich bin nur ein Durchreisender,<br />

verstehn Se?»<br />

Und nun folgt ein Durchreisender dem andern.<br />

Tag um Tag, und wenn der Hund frei<br />

und unbeaufsichtigt herumläuft, bleiben sie<br />

am Gartenzaun stehen und warten, bis sich<br />

jemand von uns im Hof zeigt! Sie wandern!<br />

Sie wandern! Als ich endlich einen erwische,<br />

der arbeiten will, ist es ein armer alter Mann<br />

— er kommt mit den Jungen nicht mit, sie<br />

betteln ihm alles vor der Nase weg, sie betteln<br />

die Welt leer und lachen dazu.<br />

Da fasse ich einen Beschluss. Die Jungen<br />

bekommen zu essen und, wenn sie wollen, ein<br />

Buch. Geld gibt es nur für die Alten.<br />

Irre ich mich? Haben die Bleistiftzeichen<br />

auf der Aussenseite des Gartentors, diesem<br />

amtlichen und geheimen Verkündigungsorgan<br />

der Tippler, sich verändert? Die Zahl der<br />

Durchreisenden nimmt zu, doch dies ist es<br />

nicht, was mich veranlasst, an den Zeichen<br />

draussen am Tor herumzuraten. Sobald man<br />

ihnen entgegentritt, fragen nämlich die Barschen<br />

seit einiger Zeit nach einem Buch. Sie<br />

wollen kein Geld, sie wollen einen Teller<br />

Suppe und ein Buch. Es kommt sogar vor,<br />

dass sie nach der Suppe, wenn sie ein wenig<br />

im Buch geblättert haben, plötzlich fragen,<br />

ob es vielleicht nicht auch zu arbeiten gäbe<br />

hier/oben. Die Lage, die Aussicht gefällt ihnen,<br />

sie erzählen dies und das.<br />

Die meisten machen sich nichts aus der<br />

Politik. Sie haben genug davon, erklären sie.<br />

Es schaut nichts dabei heraus, sagen sie. Und<br />

dann gibt es noch die Alten, die suchen einfach<br />

«ein Bett und eine gute Frau»; dafür<br />

also laufen sie die Länder ab.<br />

Bevor sie weitergehen, stellen sie sich einen<br />

Schritt vor dem Hund auf und sprechen<br />

freundlich mit ihm. Manche halten das Buch<br />

in der Hand. Es ist aber auch ganz etwas<br />

Neues, mit so einem Buch in die Dörfer einzumarschieren!<br />

Der Pfarrer, der Lehrer<br />

steckt den Kopf durch die Tür oder sonst<br />

einer, der in einem geräumigen Haus wohnt,<br />

PochonSÜber<br />

Berner Trompeten« kenchter<br />

handgetrieben in eigenem<br />

Atelier nach alten<br />

REHFUSS-Mustern u.<br />

Original - Zeichnungen<br />

Gebr. Pochon £ / Bern<br />

55 Marktgasse 55<br />

GeerOndet Im Jahre 1801<br />

Badeanzüge<br />

aus Spezialwolle in erprobten licht- und<br />

wasserechten Farben.<br />

Schön, farbenfreudig u.von gutem Sitz<br />

gibt Ihnen erneute Energie und verschafft Nervösen einen<br />

ruhigen, erquickenden Schlaf, wenn an der Badewanne<br />

Weber'» Sprudelbad - Apparat<br />

angebracht wird.<br />

Verlangen Sie Gratisprospekt 12<br />

E. WEBER, Sprudelbadfabrik, ZÜRICH 7<br />

Telephon Hottingen 62.17 Forchstrasse 138<br />

Grösste Auswahl in jeder Preislage<br />

Die Wucht der Berner Alpen,<br />

ihre erhabene Schönheit,<br />

gemessen Sie nie besser<br />

als auf einem<br />

Fabrikdepöts Ryff & Co. A.-G., Ba r<br />

Kornhausplatz 3 und Gurtengasse 3<br />

„Lama" Neuengasse 44<br />

Tricosa A.-G. Rennweg 12<br />

Geneve Tricosa S.A. Place Molard 11<br />

Chaux-de-Fonds Tricosa S.A. Leopold-Robert 9<br />

neue gestrickte Putzlappen, */a kg-Paket Fr. 1.80<br />

Von unserm Flugplatz Belpmoos aus fahren w»<br />

Bem-Thun • Splez-lnUrlaken-Lauterbrannen-<br />

Kl. Scheidegg-Grindelwald-<br />

Interlaken-Splez-Thun- Bern<br />

Flugdauer ca. 50 Min.<br />

Flugstrecke ca. 120 km<br />

Preis pro Person Fr. 75.-<br />

Hunderte haben letztes Jahr<br />

unsern Alpenflug mitgemacht<br />

und waren des Lobes voll<br />

Bern-Gürbethal - Stoekhorn • Niesen -<br />

Kienthal • Gspaltenhorn • Jungfrau •<br />

gruppe mit Schleifenflug Kl. Scheid-<br />

egg-Faulhorn-Brienzersee-Interlaken-<br />

Thunersee-Bern<br />

Flugdauer ca. 80 Min.<br />

Flugstrecke ca. 180 km<br />

Preis pro Person Fr. 100.4<br />

Auch Sie werden begeistert sein<br />

Unser Auto erwartet Sie am Bahnhof Transitpost In Bern<br />

Bern<br />

REISE ARTIKEI<br />

Telephonische Auskunft durch Zahr. 40.44 oder Belp 101


Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />

CH Tourlng, Führer für AutomobiJfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />

Besucher den einzigartigen<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N°48<br />

und da steht wahrhaftigen Gottes ein Handwerksbursche<br />

— mit einem Buch in der<br />

Hand! «Mit dem Buch in der Hand kommst<br />

u durch das ganze Land.» Eine grossartige<br />

'ntdeckung.<br />

Und dann kann man ja das Buch in den<br />

Rucksack stecken und durch die Wälder laufen.<br />

Holz zum Feuer gibt es genug und an<br />

jeder Ecke eine Schutzhütte, die wochenlang<br />

leer steht und die ein junger, kräftiger Bursche<br />

leicht bezwingt.<br />

Auf den Bauerngärten hatte der Krieg keine<br />

einzige Blume verdrängt. Im Gegenteil, damals<br />

erfuhren die Blumen auf dem Land erhöhte<br />

Liebe. Man sammelte ihren Samen und<br />

'ermehrte sie. Statt viel Worte über das<br />

Heldentum der Gefallenen und das ökonomische<br />

Gebot der Stunde zu verlieren, pflanzten<br />

die Frauen Blumen auf die Gräber, die<br />

ärmsten wenigstens eine für jede Jahreszeit:<br />

eine Primel, eine Lilie, eine Aster, eine<br />

•hristrose.<br />

Wie aber verrieten die Schrebergärten der<br />

Städte das Elend der Zeit! Jahrelang nach<br />

dem Krieg wiesen die meisten Parzelle^ nicht<br />

eine einzige Blume auf, in zehn von hundert<br />

stand eine Sonnenblume, die sich selbsi ausgesät<br />

hatte, ganz selten eine Dahlie, ein©<br />

hohe Staudenaster.<br />

Plötzlich, vom Frühling 1925 an, sät» es<br />

in den Schrebergärten ein grosses Auferstehen.<br />

Damals fuhr ich quer durch Deutschland;<br />

am Eingang aller Städte grüssten die<br />

kleinen Qärten mit Akelei und fliegendem<br />

Herz und Lupinen, Rittersporn und Eisenhat,<br />

Mohn und Margueriten, und das letzte, was<br />

man von dem noch immer krätzigen und<br />

abbröckelnden Häuserwirrwarr sah, war wiederum<br />

die Farbenparade der neuen Zuversicht,<br />

womit die Aermsten ihre Städte umgaben.<br />

Seitdem schaue ich mit einer Freude,


N°48 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Märchen<br />

Der feinsinnige Dichter und Schilderer der Natur<br />

zeigt eich in diesem «Märchen», das wir der<br />

«Köln. Ztg.» entnehmen, wieder in ergreifender<br />

Schlichtheit. Reinheit der Sprache und Tiefe des<br />

Gefühls machen Hesses Werke allein schon wertvoll.<br />

Wir glauben, unseren Lesern hier eine ruhevolle<br />

Pfingstlektüre bieten zu können.<br />

«Hier,» sagte mein Vater und übergab mir eine<br />

kleine beinerne Flöte, «nimm das und vergiss deinen<br />

alten Vater nicht, wenn du in fernen Ländern<br />

die Leute mit deinem Spiel erfreust. Es ist jetzt<br />

hohe Zeit, dass du die Welt siehst und etwas lernst.<br />

Ich habe dir diese Flöte machen lassen, weil du<br />

doch keine andere Arbeit tun und immer nur singen<br />

magst. Nur denke auch daran, dass du immer<br />

hübsche und liebenswürdige Lieder vorträgst, sonst<br />

wäre es schade um die Gabe, die Gott dir verliehen<br />

hat.»<br />

Mein lieber Vater verstand wenig von der Musik,<br />

er war ein Gelehrter; er dachte, ich brauchte nur in<br />

daa hübsche Flötchen zu blasen, so werde es schon<br />

gut sein. Ich wollte ihm seinen Glauben nicht nehmen,<br />

darum bedankte ich mich, steckte die Flöte<br />

ein und nahm Abschied.<br />

Unser Tal war mir bis zur grossen Hofmühla<br />

bekannt; dahinter fing dann also die Welt an, und<br />

sie gefiel mir sehr wohl. Eine müdegeflogene Biene<br />

hatte sich auf meinen Aermel gesetzt, die trug ich<br />

mit mir fort, damit ich später bei meiner ersten<br />

Rast gleich einen Boten hätte, um Grüsse in die<br />

Heimat zurückzusenden.<br />

Wälder und Wiesen begleiteten meinen Weg, und<br />

der Fluss lief rüstig mit; ich sah, die Welt war von<br />

der Heimat wenig verschieden. Die Bäume und<br />

Blumen, die Kornähren und Haselbüsche sprachen<br />

mich an, ich sang ihre Lieder mit, und sie verstanden<br />

mich, gerade wie daheim; darüber wachte<br />

auch meine Biene wieder auf, sie kroch langsam<br />

bis auf meine Schulter, flog ab und umkreiste mich<br />

zweimal mit ihrem tiefen süssen Gebrumme, dann<br />

steuerte sie geradeaus rückwärts der Heimat zu.<br />

Da kam aus dem Walde hervor ein junges Mädchen<br />

gegangen, das trug einen Korb am Arm und<br />

einen breiten, schattigen Strohhut auf dem blon'den<br />

Kopf. „..:<br />

«Grüss Gott,» sagte ich zu ihr, «wo willst denn<br />

du hin?»<br />

«Ich musa den Schnittern das Essen bringen,»<br />

sagte sie und ging neben mir. «Und wo willst du<br />

heut* noch hinaus?»<br />

«Ich gehe in die Welt, mein Vater hat mich<br />

geschickt. Er meint, ich solle den Leuten auf der<br />

Flöte vorblasen, aber das kann ich noch nicht richtig,<br />

ich musa es erst lernen.»<br />

«So, so. Ja, und was kannst du denn eigentlich?<br />

Etwas muss man doch können.»<br />

«Nichts Besonderes. Ich kann Lieder singen.»<br />

«Was für Lieder denn?»<br />

«Allerhand Lieder, weisst du, für den Morgen<br />

und für den Abend und für alle Bäume und Tiere<br />

und Blumen. Jetzt könnte ich zum Beispiel ein<br />

hübsches Lied eingen von einem jungen Mädchen,<br />

das kommt aus dem Wald heraus und bringt den<br />

Schnittern ihr Essen.»<br />

«Kannst du das? Dann sing's einmal!»<br />

«Ja, aber wie heisst du eigentlich?».<br />

(«Brigitte.*<br />

Da blieb 1 sie stehen und sah mir nach, still, wie<br />

ein Bild.<br />

Da sang ich daa Lied von der hübschen Brigitte<br />

mit dem Strohhut, und was sie im Korbe hat, und<br />

wie die Blumen ihr nachschauen, und die blaue<br />

Winde vom Gartenzaun langt nach ihr, und alles,<br />

was dazu gehörte. Sie passte ernstlich auf und<br />

sagte, es wäre gut. Und als ich ihr erzählte, dass<br />

ich hungrig sei, da tat sie den Deckel von ihrem<br />

Korb und holte mir ein Stück Brot heraus. Als ich<br />

da hineinbiss und tüchtig dazu weitermarschierte,<br />

sagte sie aber: «Man muss nicht im Laufen essen.<br />

Eins nach dem andern.» Und wir setzten uns ins<br />

Gras, und ich ass mein Brot, und sie schlang die<br />

braunen Hände um ihre Knie und sah mir zu.<br />

«Willst du mir noch etwas singen?» fragte sie<br />

dann, als ich fertig war.<br />

«Ich will echon. Was soll es sein?»<br />

«Von einem Mädchen, dem ist sein Schatz davongelaufen,<br />

und es ist traurig.»<br />

«Nein, das kann ich nicht. Ich weiss ja nicht,<br />

wie das ist, und man soll auch nicht eo traurig sein.<br />

Ich soll immer nur artige und liebenswürdige Lieder<br />

vortragen, hat mein Vater gesagt. Ich singe dir<br />

vom Kuckucksvogel oder vom Schmetterling.»<br />

«Und von der Liebe weisst du gar nichts?»<br />

fragte sie dann.<br />

«Von der Liebe? Oh doch, das ist ja das Aller-<br />

•chönste.»<br />

Alsbald fing "ich an und sang von dem Sonnenstrahl,<br />

der die roten Mohnblumen lieb hat, und wie<br />

er mit ihnen spielt und voller Freude ist. Und vom<br />

Finkenweibchen, wenn es auf den. Finken wartet,<br />

und wenn er kommt, dann fliegt es weg und tut<br />

erschrocken. Und sang weiter von dem Mädchen<br />

mit den braunen Augen und von dem Jüngling, der<br />

daher kommt und singt und ein Brot dafür geschenkt<br />

bekommt; aber nun will er kein Brot mehr<br />

haben, er will einen Kuss von der Jungfer und will<br />

in ihre braunen Augen sehen, und er singt so lange<br />

Von Hermann Hesse,<br />

fort und hört nicht auf, bis sie anfängt zu lächeln<br />

und bis sie ihm den Mund mit ihren Lippen<br />

echliesst.<br />

Da neigte Brigitte sich herüber und schloss mir<br />

den Mund mit ihren Lippen und tat die Augen zu<br />

und tat sie wieder auf, und ich sah in die nahen<br />

braungoldenen Sterne, darin war ich selber gespiegelt<br />

und ein paar weisse Wiesenblumen.<br />

«Die Welt ist sehr schön,» sa?te ich, «mein Vater<br />

hat recht gehabt. Jetzt will ich dir aber tragen<br />

helfen, dass wir zu deinen Leuten kommen.»<br />

Ich nahm ihren Korb, und wir gingen weiter,<br />

ihr Schritt klang mit meinem Schritt und ihre Fröhlichkeit<br />

mit meiner gut zusammen, und der Wald<br />

sprach fein und kühl vom Berg herunter; ich waT<br />

noch nie so vergnügt gewandert. Eine ganze Weile<br />

sang ich munter zu, bis ich aufhören musste, vor<br />

lauter Fülle; es war allzu vieles, was vom Tal und<br />

vom Berg und aus Gras und Laub und Fluss und<br />

Gebüschen zusammenrauschte und erzählte.<br />

Da musste ich denken: wenn ich alle diese tausend<br />

Lieder der Welt zugleich verstehen und singen<br />

könnte, von Gräsern und Blumen und Menschen und<br />

Wolken und allem, vom Laubwald und vom Föhren-<br />

Der Mann, am Steuer eang vom; Tode...<br />

wald und auch von allen Tieren, und dazu noch<br />

alle Lieder der fernen Meere und Gebirge, und die<br />

der Sterne und Monde, und wenn das alles zugleich<br />

in mir innen tönen und singen könnte, dann wäre<br />

ich der liebe Gott, und jedes neue Lied musste als<br />

ein Stern am Himmel stehen.<br />

Aber wie ich eben so dachte und davon ganz<br />

still und wunderlich wurde, weil mir das früher<br />

noch nie in den Sinn gekommen war, da blieb<br />

Brigitte stehen und hielt mich an dem Korbhenkel<br />

fest.<br />

«Jetzt muss ich da hinauf,» sagte sie, «da droben<br />

sind unsere Leute im Feld. Und du, wo gehst<br />

du hin? Kommst du mit?»<br />

«Nein, mitkommen kann ich nicht. Ich muss in<br />

die Welt. Schönen Dank für das Brot, Brigitte, und<br />

für den Kuss; ich will an dich denken.»<br />

Sie nahm ihren Esskorb, und über dem Korb<br />

neigten sich ihre Augen im braunen Schatten noch<br />

einmal zu mir, und ihre Lippen hingen an meinen<br />

und ihr Kuss war so r gut und lieb, dass mir vor<br />

lauter Wohlsein beinah traurig werden wollte. Da<br />

rief ich schnell Lebewohl und marschierte eilig die<br />

Strasse hinunter.<br />

Das Mädchen stieg langsam den Berg hinan,<br />

und unter dem herabhängenden Buchenlaub am<br />

Waldrand blieb sie stehen und sah herab und mir<br />

nach, und als ich ihr winkte und den Hut überm<br />

Kopf schwang, da nickte sie noch einmal und verschwand<br />

still wie ein Bild in den Buchenschatten<br />

hinein.<br />

Ich aber ging ruhig meine Strasse und war in<br />

Gedanken, bis der Weg um eine Ecke bog.<br />

Da stand eine Mühle, und bei der Mühle lag ein<br />

Schiff auf dem Wasser, darin sass ein Mann allein<br />

und schien nur auf mich zu warten, denn als ich<br />

den Hut zog und zu ihm in das Schiff hinüberstieg,<br />

da fing das Schiff sogleich zu fahren an und lief<br />

den Fluss hinunter. Ich sass in der Mitte des<br />

Schiffs, und der Mann sass hinten am Steuer, und<br />

als ich ihn fragte, wohin wir führen, da blickte er<br />

auf und sah mich aus verschleierten grauen Augen<br />

an.<br />

«Wohin du magst,» sagte er mit einer gedämpften<br />

Stimme. «Den Fluss hinunter und ins Meer,<br />

oder zu den grossen Städten, du hast die WahL<br />

Es gehört alles mir.»<br />

«Es gehört alles dir? Dann bist du der König?»<br />

«Vielleicht,» sagte er. «Und du bist ein Dichter,<br />

wie mir scheint? Dann singe mir ein Lied zum<br />

Fahren!»<br />

Ich nahm mich zusammen, es war mir bange<br />

vor dem ernsten .grauen Mann, und unser Schiff<br />

schwamm so schnell und lautlos den Fluss hinab.<br />

Ich sang vom Fluss, der die Schiffe trägt und die<br />

Sonne spiegelt und am Felsenufer stärker aufrauscht<br />

und freudig seine Wanderung vollendet.<br />

Des Mannes Gesicht blieb unbeweglich, und als<br />

ich aufhörte, nickte er still wie ein Träumender.<br />

Und alsdann begann er zu meinem Erstaunen selber<br />

zu singen, und auch er sang vom Fluss und von<br />

de3 Flusses Reise durch die Täler, und sein Lied<br />

war schöner und mächtiger als meines, aber es<br />

klang alles ganz anders.<br />

Der Fluss, wie er ihn sang, kam als ein taumelnder<br />

Zerstörer von den Bergen herab, finster<br />

und wild; knirschend fühlte er sich von den Mühlen<br />

gebändigt, von den Brücken überspannt, er<br />

hasste jedes Schiff, das er tragen musste, und in<br />

seinen Wellen und langen grünen Wasserpflanzen<br />

wiegte er lächelnd die weissen Leiber der Ertrunkenen.<br />

Das alles gefiel mir nicht und war doch so schön<br />

und geheimnisvoll von Klang, dass ich ganz irre<br />

wurde und beklommen schwieg. Wenn das richtig<br />

war, was dieser alte, feine und kluge Sänger mit<br />

seiner gedämpften Stimme sang, dann waren alle<br />

meine Lieder nur Torheit und schlechte Khabenspiele<br />

gewesen. Dann war die Welt auf ihrem Grund<br />

nicht gut und licht wie Gottes Herz, sondern dunkel<br />

und leidend, böse und finster, und wenn die<br />

Knotenpunkt der schönsten Alpenstrassen<br />

Prättigau— Fiüelapass—Zügenstrasse- Albulapass—Julierpass<br />

Illllllllllllll Haus I. Ranges<br />

Schönste Lage. Restaur.-Terrasse. . Bat\ Orchester.<br />

Tennisplätze. Seebad. Fisch- und 'Ruder-Sport.<br />

Park. Auto-Qarage. Benzintank. Telephon Nr. 1.<br />

1480 m ü. M An der Route Chur-St Moritz.<br />

Direktion: CHS. BURHOF.<br />

Fein bürgert. Haus. Appart mit Bad und sämtliche<br />

Zimmer mit fliessendem Kalt- und Warmwasser. —<br />

Restaurant direkt an der Auto-Route. Massige Preise<br />

Grosse Gesellschaftsräume. Tea-Room. Orchester<br />

Boxen. Benzintank^ Tel. 4. Das ganze Jahr geöffnet. F. BRENN, Prop. und Dir.<br />

• •<br />

A.C.S.<br />

Altbekanntes Haus. - Privatbäder. - Vorzügliche Küche.<br />

Forellen. — Benzin-Tank, Garage, Oele.<br />

J. RAQETH-KIENBEROER.<br />

A.C.S.<br />

Angenehme Mittags-, Uebernacht- und Ausflugsstation<br />

zwischen Viamala und Rofflaschlucht an der Splügen-<br />

Bernhardin-Route. Gute, preiswerte Küche und Weine.<br />

Garage — Benzin — Oel.<br />

Alle Zimmer mit fliessendem Wasser. — Privatbäder. — Saison Juni — September.<br />

Bestgelegene Uebergangstsation am Berninapass, zwischen St. Moritz und dem Veltlin.<br />

IIICIBMTIC BAHNHOF HOTEL<br />

l/ljCnllü KRONE T. C. S.<br />

Gutgeführtes bürgerliches Haus. Aussichtsreiche<br />

Restaurationsterrasse. Kaltes u. warmes Wasser.<br />

Bad. Moderne Garage. Benzintank. Tel. Nr. 6.<br />

A. GADOLLA, Bes.<br />

Grand Hotel & Belvedere<br />

GÜAÜD HOTEL KURHilliS<br />

U.U. Hotel Schweizerhof IU<br />

Hotel Bodenhaus<br />

Aa Ca Sa ffifHHf!l.Blllw.^^ TB Ca Sa<br />

Hotel SpSügen T.CS.<br />

Bestbekanntes Haus. Jahresbetneb. Terrassen - Restaurant. Ausgezeichnete<br />

Butterküche. "Bachforellen. BÜNDNER-SPEZIALITÄTf<br />

Garage. Benzintank-Oele. Tel. 3. A.. HUBEK-TREPP, Bes.<br />

mm bvm<br />

yniBU 1480 m II.Meer "•<br />

Hotel Fravi T.CS<br />

HOTEL PIANTA<br />

JULIER-<br />

RO U TE<br />

Beste Mittags- und Uebernachtstation zwischen Ragaz-Chur-<br />

Thusis und dem Engadin. — Lebende Forellen. Bündner<br />

Spezialitäten. Erstklassige Weine. Massige Preise. Grosse<br />

Garage. Telephon Nr. 5. Alfons Pianta, Bes.<br />

Altbekanntes, komfortables Kur- u. Passantenhaus in prächtiger, romantischer Gegend. Gedeckte<br />

Speiseterrassen. Butterküche. Bachforellen. Grosse Garage. Benzin. Zimmer ab 4 Fr., volle<br />

Pension ab Fr. 9 — Direktion : J. G'REGORI, bisher Alvaneu-Bad. Mitgl. des A.C.S. u. T.C S.<br />

Hotel L@ Prese<br />

HSTJTiTVI Fusclilaversee<br />

Fü<br />

Week-Endu.<br />

Fe en<br />

200 Betten. — Führendes Haus. — Das ganze<br />

Jahr geölfnet.<br />

• Grand Garage.<br />

A. C. S. CH. ELSENER, Dir. T. C. S.<br />

Ideales Strandbad<br />

GROSSER PARK<br />

Alles für das Auto<br />

VALS<br />

• Hotel Adula<br />

Herrlicher Ausflugspunkt. Interess., gute Bergstrasse.<br />

Pensionspreis v.Fr. 8.50 an. Das ganze<br />

Jahr offen. Autogaragre. Thermalbäder in der<br />

Nähe. Tel. Nr. 1. Ph, Schnyder, S.A.C.<br />

GRAUBÜNDEN<br />

rm JUlIBrFUSIIB<br />

Hotels in<br />

jeder<br />

Preislage<br />

SPORT<br />

UNTERHALTUNG<br />

Das alpine See- und Strandbad<br />

Auf einer guten, 32 Kilometer langen Strasse, die ihresgleichen an Ausblicken<br />

und Ueberraschungen sucht, erreichbar. Mechaniker, Oel, Benzin, Boxen am<br />

Platze.<br />

Näheres durch die Kurverwaltung.


22 AUTOMOBIL-REVUE -<strong>1930</strong><br />

xoooocxxcxoorxxxxxxiaoooooccococaoccaxxaetx^^<br />

Für die Dame<br />

für den Herrn<br />

rCbmdßw 1 /<br />

Filmen ist einfacher, dankbarer und kaum<br />

teurer als Photographieren.<br />

Die starre Photographie hält einen Augen*<br />

blick fest, einen einzigen Augenblick unter<br />

den Millionen Augenblicken des Lebens,<br />

eine zufällige Stellung, einen einmaligen<br />

Ausdruck. Die Filmaufnahme gibt das<br />

lebendige Leben wieder.<br />

der schweizerischen Prä'zisionssCine'Camerafür 16mm<br />

Schmalfilm (Welt=


NO 48 - <strong>1930</strong><br />

"Wälder ramschten, so war «s nicht aas Last, sondern<br />

aus Qual.<br />

Wir fuhren dahin, und die Schatten wurden<br />

lang, und jedesmal, wenn ich zu eingen anfing,<br />

tönte es weniger hell, und meine Stimme wurde leiser,<br />

und jedesmal erwiderte der fremde Sänger mir<br />

ein Lied, das die Welt noch rätselhafter und<br />

schmerzlicher machte und mich noch befangener<br />

und trauriger.<br />

Mir tat die Seele weh, und ich bedauerte, dasa<br />

ich nicht am Lande und bei den Blumen geblieben<br />

war oder bei der schönen Brigitte, und um mich<br />

in der -wachsenden Dämmerung zu trösten, fing ich<br />

mit lauter Stimme wieder an und sang durch, den<br />

roten Abendschein das Lied von Brigitte und ihren<br />

Küssen.<br />

Da begann die Dämmerung, und ich verstummte,<br />

und der Mann am Steuer sang, und auch er sang<br />

von der Liebe und Liebeslust, von braunen und von<br />

blauen Augen, von roten feuchten Lippen, und es<br />

war schön und ergreifend, was er leidvoll über<br />

dem dunkelnden Fluss sang, aber in seinem Lied<br />

war auch die Liebe finster und bang und ein tödliches<br />

Geheimnis geworden, an dem die Menschen<br />

irr und wund in ihrer Not und Sehnsucht tasteten,<br />

und mit dem sie einander quälten und töteten.<br />

Ich hörte zu und wurde so müde und betrübt,<br />

als sei ich schon Jahre unterwegs und sei durch<br />

lauter Jammer und Elend gereist. Von dem Fremden<br />

her fühlte ich immerzu einen leisen, kühlen<br />

Strom von Trauer und Seelenangst zu mir herüber<br />

und in mein Herz schleichen.<br />

«Also ist denn nicht das Leben das Höchste und<br />

Schönste,» rief ich endlich bitter, «sondern der Tod.<br />

Dann bitte ich dich, du trauriger König, singe mir<br />

ein Lied vom Tode!»<br />

Der Mann am Steuer sang nun vom Tode, und<br />

er san? schöner, als ich je hatte singen hören. Aber<br />

auch der Tod war nicht das Schönste und Höchste,<br />

es war auch bei ihm kein Trost. Der Tod war Leben,<br />

und das Leben war Tod, und sie waren ineinander<br />

verschlungen in einem ewigen Tasenden Liebeskampf,<br />

und dies war das Letzte und der Sinn<br />

der Welt, und von dorther kam ein Schein, .der<br />

alles Elend noch zu preisen vermochte, und von<br />

dorther kam ein Schatten, der alle Lust und alle<br />

Schönheit trübte und mit Finsternis umgab. Aber<br />

aus der Finsternis brannte die Lust inniger und<br />

schöner, und die Liebe glühte tiefer in dieser Nacht.<br />

Ich hörte zu und war ganz still geworden, ich<br />

hatte keinen Willen mehr in mir als den des fremden<br />

Mannes. Sein Blick ruhte auf mir, still und<br />

ERHALT<br />

KÖRPER<br />

UND<br />

GEIST<br />

GESUND<br />

UND<br />

FRISCH<br />

Halbinsel Bachau<br />

am, Zürichsec<br />

Beliebtes Ausflugsziel für Automobilisten<br />

BAUERN-SPEZIALITATEN<br />

Vorzflgl. Küoho und Edler. Mitglied A.O.S. Garage.<br />

Zivile Preise. Tel. Bäoh 10; Mit höfl. Empfehlung<br />

0. Gassmtnn-Müller.<br />

am Albis<br />

Marguerite schenkt<br />

mir eine Landschaft<br />

Von Peter Scher.<br />

Zwischen Feldern und Schloten<br />

ging ich händeringend umher:<br />

Was soll man hier als: sich töten —<br />

lebt hier irgendwer ?<br />

Schweflige Atmosphäre,<br />

Nebel, Erde, Stein;<br />

wenn ich noch töter, als icht tot bin, wäre —*<br />

nicht hier begraben sein 1<br />

Heut ging ich auf dem alten<br />

Weg durch das tödliche Gebiet,<br />

von deinen Händen gehalten,<br />

Marguerite —<br />

Und die Landschaft blühte<br />

vom Ton deiner Stimme, und<br />

alle Dinge waren von deiner Güte<br />

hell, hoch, rund.<br />

Der Bauer und die Pferde,<br />

Wind, Himmel, Roggenstrich,<br />

wurden durch deine Gebärde<br />

ein Geschenk an mich.<br />

Ein sturmzerrauftes kleines<br />

Bäumchen streichelte deine Hand,<br />

als wär's dein Kind und meines — —<br />

du bezauberst das Land. («Voss. Ztg.»)<br />

mit einer gewissen traurigen Güte, und seine grauen<br />

Augen waren voll vom Weh und von der Schönheit<br />

der Welt. Er lächelte mich an, und da fasste ich<br />

mir ein Herz und bat in. meiner Not: «Ach, lass<br />

uns umkehren, du! Mir ist angst hier in der Nacht,<br />

und ich möchte zurück und dahin gehen, wo ich<br />

Brigitte finden kann, oder heim zu meinem Vater.»,<br />

Der Mann etand auf und deutete in die Nacht,<br />

und "seine Laterne schien, hell auf sein mageres und<br />

festes Gesicht. «Zurück geht kein Weg,» sagte er<br />

ernst und freundlich, «man muss immer vorwärts-<br />

Die Hochsaison beginnt! Sie werden mit<br />

Ihrem Wagen wieder die Schönheiten des<br />

Sommers erleben, durch grüne Täler, in die<br />

Regionen des ewigen Eises oder weit weg<br />

von Ihrer Heimat fahren, und überall werden<br />

Sie frische Eindrücke sammeln und neue Bilder<br />

werden sich täglich vor Ihren Augen auftun.<br />

Die Berge, das Strandbad, die Weekendplätze,<br />

das Meer, die Täler und Höhen,<br />

sie alle werden nun wieder in der Hochsaison<br />

bevölkert. Alle die Erlebnisse, die in den<br />

Ferien oder bei einer schönen Tour auf Sie<br />

einstürmen, wären dazu verurteilt, wieder der<br />

Vergessenheit anheim zu fallen, führten Sie<br />

nicht einen treuen Begleiter mit sich, der<br />

alle die vielen Bilder, die sich Ihnen eröffnen,<br />

für stille Stunden aufbewahrt. Dann kehren<br />

Sie heim, ein wenig müde und sehr glücklich<br />

von der grossen Reise, von den herrlichen<br />

Ferien, und nehmen die Bilder wieder hervor,<br />

die Ihre Kamera aufgenommen hat. Die<br />

schönen Sommertage werden in der Erinnerung<br />

nochmals in all ihrem Glänze aufleben.<br />

Unser Photowettbewerb vom letzten Jahre,<br />

zu welchem über 500 Aufnahmen eingingen,<br />

hat gezeigt, dass die Leser der mAutomobiU<br />

Revue » ein gutes Auge besitzen. Die grosse<br />

Zahl von Einsendungen konnte als sprechender<br />

Beweis für das Interesse an unserer Konkurrenz<br />

gewertet werden. Wir möchten<br />

auch dieses Jahr wieder einen ähnlichen photographischen<br />

Wettstreit veranstalten, um<br />

die Kunst des richtigen Sammeins von Erinnerungen<br />

weiter zu fördern und zu heben.<br />

Den Siegern winken wiederum eine Reihe<br />

hübscher und praktischer Preise. Für das<br />

Thema und die 'Ausführung der Aufnahmen<br />

legen wir keine Grenzen. Die angesetzten<br />

Speziaipreise weisen indessen schon in bestimmte<br />

Gebiete: Es sind Speziaipreise für<br />

die besten Sport-, Touren- und Strandbad-<br />

gehen, wenn man die Welt ergründen will. Undbilder ausgeschrieben.<br />

von dem Mädchen mit den braunen Augen hast du<br />

das Beste und Schönste schon gehabt, und je weiter<br />

du von ihr bist, desto besser und schöner wird die photographisch-technische Ausgestaltung<br />

Bei der Beurteilung wird nicht nur Wert auf<br />

es werden. Aber fahre du immerbin, wohin <br />

Chauffeur gondelt los, hält vor einem Poliizisten:<br />

«Bitte, einzusteigen.»<br />

Rast mit dem erstauntem Trio zur nächsten<br />

Polizeiwache.<br />

Dort werden die Pakete ausgepackt. Photographische<br />

Apparate, soeben gestohlen. Die<br />

beiden Fahrgäste werden gleich dabehalten<br />

— haben wenigstens einen Gewinn, brauchen<br />

keine Taxe za zahlen.<br />

Alle Herren sagen das<br />

gleiche:<br />

BARBEX<br />

(et Tlt*


Automobilisten!<br />

Pharm. Spezialitäten, Medikamente und sämtliche<br />

Sanitätsartikel beziehen Sie vorteilhaft in der modern<br />

und neuzeitlich eingestellten<br />

STRAüSS-APOTHEKE,Pharmacie Internationale<br />

Löwenstrasse 59. •• Nähe Hauptbahnhof.<br />

Autohaltestelle.<br />

ZÜRICH 1.<br />

Ideale<br />

ftEVtTE AUTOMOBILE <strong>1930</strong> —<br />

omanshorn<br />

Herrliche Lage direkt am See; groase Terrassen mit<br />

Blick auf See und Gebirge, in unmittelbarer Nähe<br />

von Bahnhof und Schiff. Vorzügliche Küche nnd<br />

Keller bei bescheidenen Preisen. Zimmer mit fliessendem<br />

Wasser. Grosse Garage. Telephon 6. Das<br />

ganze Jahr offen.<br />

H. Oberlaender.<br />

SEEHOTEIS<br />

SCHWE (ZERHAU<br />

Für die Pfingsf-Tour<br />

und sommerliche<br />

Passfahrfen<br />

montieren Sie in Ihrem Wagen einen<br />

gehört der rassige Hut. Keine Disharmonie<br />

darf Ihren Genuss stören.<br />

Sie finden immer die sportlichsten<br />

Modelle bei<br />

Fein-Kaller, Zürich<br />

Bahnhofstrasse 84 Limmatquai 2<br />

BUCHDRUCKEREI<br />

VERLAG<br />

HALLWAG A.G.<br />

5BERN:<br />

führt nach<br />

STEISEBBKBOob Goldau<br />

welcher Ihnen<br />

jederzeit die<br />

erreichte Höhenlage<br />

meldet.<br />

— Das<br />

Instrument<br />

dient gleichzeitig<br />

als<br />

Barometer.<br />

Prospekt durch das Spezialgeschäft<br />

E. F. BÜCHI SÖHNE<br />

BERN Optiker Spitalg. 18<br />

ÜODDDDDDDDDULJUDDDDDDDDIZ<br />

Eine lohnende AUTOTOUR<br />

iheo<br />

Messer<br />

ins Hotel Rössl<br />

Tel. 56. - Leb. Fische. Spezialitäten,<br />

Sep. Lokalitäten Silvertone-Konzerte.<br />

X. J. WYSS, Küchenchef.<br />

BELL & HOWELL<br />

Gameras und'Projektoren<br />

für 16 mm - Schmalfilm, das<br />

Fabrikat, das Weltruf geniesst.<br />

Frei von den Alltagssorgen, In Gottes freier Natar, fern vom Grossstadt*<br />

lärm.<br />

Nach einer Woche angestrengtem Schaffen wartet das Wochenende. Mit<br />

dem RUDA-ZELT, mit dem KISS PLY-KOFFER vergessen Sie die Sorgen;<br />

ungetrübt verweilen Sie schone Stunden mit Ihrer Familie, mit Ihren<br />

Freunden.<br />

RUDA-SPORT verhilft Ihnen zu einer kompletten Weekend-Einrichtung<br />

und gibt Ihnen anverbindlich Rat Ober alles Wissenswerte.<br />

Die Kosten sind nicht so hoch wie Sie glauben, verlangen Sie gratis<br />

den illustrierten General-Katalog. Versand überall.<br />

Langstrasse 213<br />

Rud. Haag der KornhausbrQcke Zürich 5<br />

Weekend-Zelte, Picknick-Koffer eto.<br />

Eigene Fabrikation und en gros.<br />

Blumenhaus<br />

GEORG PANELLA<br />

MARKTPLATZ ST. GALLEN Telephon 28.87<br />

Besorgung von Blumenspenden für jeden Anlass, In allen<br />

grösseren Orten der Welt durch die „FLEUROP". (Europäische<br />

und amerikanische Blumenspenden -Vermittlung).<br />

•Hill<br />

Der „McMiehael"<br />

Vier -Lampenapparat<br />

wird Thn«n auch bei AUTOTOUREN ein erheiternder Begleiter,<br />

dann er spielt ÜBERALL für Sie, Er brauch»<br />

keine Antenne keine Erdung<br />

keinen Netzanschluss!<br />

Grosse Selektivität im Wellenbereich von 200-2000 Metern;<br />

Nähere Auskunft durch den Generalvertreter für die Sohweizi<br />

BAUMANN-FREY, ZÜRICH 7<br />

Sophienstr&sse 2 Telephon Hottingen 22.60<br />

Kantonsvertreter gesucht.<br />

Die Bell & Howell Company stellt schon<br />

seit 23 Jahren ausschliesslich kinematographische<br />

Präzisionsapparate her und<br />

verfügt daher über die grössten Erfahrungen<br />

im Bau solcher Apparate.<br />

Der anspruchsvolle Amateur wählt<br />

die Marke, die den grössten Anforderungen<br />

genügt.<br />

Verlangen Sie Katalog Nr. 135.<br />

Bezugsquellennachweis durch die<br />

General-Vertretung<br />

Filmo A.-G. für Central-Europa, Zürich<br />

Talacker 45<br />

Stets Eingang in<br />

NEUHEITEN<br />

Hemden nach Mats<br />

Deuts<br />

Autokarte mit Führer.<br />

Das Land der Dichter und Denker, der Tatkraft und Energie,<br />

das Land der breiten Ströme und der rauchenden Schlot«,<br />

der Industrie und des Handels, der Wissenschaft und Kunst, —<br />

wer empfand es nicht schon als eine Notwendigkeit, es za besuchen<br />

und seine Kultur zu studieren? Grosse Städte mit modernen<br />

Einrichtungen, gewaltige Anlagen des Geistes und des<br />

Willens sind in diesem Lande überall anzutreffen. Dabei ist in<br />

der Landschaft die Weichheit des Südens mit der Strenge des<br />

Nordens vereint, so dass in diesem Land die weiten stillen Wälder,<br />

die grünen Höhen und silbernen Flüsse, das Meer den Besucher<br />

fesseln und entzücken.<br />

Die Automobilkarte von Deutschland mit Führer ist der<br />

treueste Helfer und Auskunftgeber für jeden Fahrer, der das<br />

• Land mit dem Auto bereisen will. "Ein handlicher Führer enthält<br />

alles Wissenswerte und Notwendige für eine Reise in ein<br />

fremdes Land; er orientiert über die Strassenverhältnisse, über<br />

die Ein- und Durchreise, er enthält kurze Besprechungen über<br />

die vielen Städte, den Bewohnern ist ein Abschnitt gewidmet,<br />

dabei kann sich der Automobilist auch beraten lassen, welche<br />

landschaftlich oder historisch interessanten Gegenden oder welche<br />

Städte er besuchen soll. Die Karte ist im Massstabe<br />

1:1.500.000 hergestellt, ihr sind noch einige Stadtpläne beigefügt.<br />

Das ganze deutsche Strassennetz ist in sorgfältiger Weise<br />

für den Automobilisten aufgezeichnet. Die Zusammenstellung<br />

von Karte und Führer stellt dem Verlag das beste Zeugnis aus.<br />

Der Automobilist bereite sich beizeiten auf seine Reise vor und<br />

verlange: Autokarte von Deutschland mit Führer.<br />

Diese Karte erübrigt das Mitnehmen einer andern Karte oder<br />

eines andern Führers, denn sie reicht bis weit in die Nachbarländer<br />

hinein.<br />

Droic Fr R<br />

BOCHERZETTEL<br />

riClorl.d.' ».-r» r> -i *<br />

g^a^^HBMH (als Drucksache 5 Kp. Porto)<br />

Abonnent«<br />

der<br />

lch bestelle Exemplare<br />

DEUTSCHLAND<br />

^A 0^0^"?!!"" Autokarte mit Führer Fr. 5.—*<br />

80 /„ Babatt. mit 200/)) Babatt als Abonnent aoj<br />

••MI •••(HA AUTOMOBIL-REVUE<br />

HALLWAG<br />

BERN<br />

Edition, «dmixriatratioB. imprMaion «t ffcoto-gnwvn: Hallwac S. JL (imprinMri* Halter «t «dräow Wacwr xfcmtM), BMS*


Bern, Dienstag 3. Juni <strong>1930</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" No. 48<br />

Sommer<br />

Ich wollt', es war immer Sommerszeit.<br />

O überglückliche Seligkeit!<br />

Wo die Menschen hell dahergehn,<br />

Wo die Lüfte frisch weiher wehn...<br />

Uni wenn den Hut man nimmt von der<br />

heissen Stirn<br />

Das sprengt die eisernen Ringe ums Hirn!<br />

Wenn die Frauen die Mäntel ausziehen,<br />

Das löst die edelsten Energien...<br />

Und wenn der Regen rauscht und träumt,<br />

Dann bin ich erst recht aufgeräumt<br />

Und sitze am Fenster und starre weithin<br />

Und hob' einen guten und freien Sinn!<br />

Der Herr vis-ä-vis<br />

Dämon der Eisenbahn.<br />

Plötzlich sitzt er da, breit und dampfend,<br />

mit Gepäck und Gelärm. Er macht sich zurecht,<br />

beginnt mit seinen Hantierungen, die<br />

für den Unbeteiligten, der das zweifelhafte<br />

Glück hat, neben diesem Menschen zu sitzen,<br />

etwas Dämonisches an sich haben. Dämon<br />

der Eisenbahn — das Gespenst der Selbstverständlichkeit,<br />

dies ist das Thema, das Anton<br />

Kuh in der « Vossischen » mit unerhörter<br />

Schärfe des Ausdruckes behandelt:<br />

— Seine Augen sind feucht, seine Wimpern<br />

glänzen vom Morgentau der Schläfrigkeit,<br />

sein Atem faucht odolig, sein Körper gibt in<br />

Gähndämpfen die letzten Reste der Bettwärme<br />

ab. Das ist er! — Achtung! Wir<br />

fahren ein Stück der Lebensstrecke mit ihm,<br />

sechs oder acht oder vierzehn Stunden lang,<br />

und er wird sich die ganze Zeit über nicht<br />

Dämon der Eisenbahn<br />

aus unserem Auge lassen, so wie er es ja sofort<br />

verstand, uns an sein kompaktes, reisebereites,<br />

in allen nötigen Bestandteilen vorhandenes<br />

Ich zu fesseln. Er hat nichts daheim<br />

vergessen: nicht die Nase, noch den Zigarrenabschneider,<br />

noch die Goldplombe<br />

rechts oben, den Fahrplan für Mitteleuropa,<br />

die harten Eier, den Papiermundbecher und<br />

das linke Ohrläppchen. Er ist mit solcher<br />

Uebersichtlichkeit am Leben, dass seine unentwegte<br />

Beflissenheit, sich von der Gegenwart<br />

jedes Einzelgliedes, bald des Ellbogens,<br />

bald der Zigarettentasche, bald des rechten<br />

Knies oder der Handtasche im Gepäcknetz<br />

durch Nachschau oder Abtastung zu überzeugen,<br />

wundernimmt.<br />

Noch ist er nicht zerlegt! Aber Geduld —<br />

es coram publico zu tun, das ist seine Reisefunktion.<br />

Alles, was er mit sich führt, hat's gut und<br />

schön warm: der Kneifer ruht in der Kneifertasche,<br />

der Koffer in der Leinwandhülle,<br />

der Schirm im Ueberzug; Schutz gegen Erkältung<br />

scheint ihnen vor Gebrauchtheit zu<br />

gehen; sie sollen da sein, ohne sich abzunützen.<br />

Das ist auch sein Standpunkt sich selber<br />

gegenüber. Er reist, der Koffer seiner selbst,<br />

eingepackt in persönliche Gerüche, warm<br />

umhüllt von Kommoditäten, und geht niemals<br />

aus sich heraus, nicht einmal, wenn er herausgeht.<br />

Seine Beschäftigung besteht vielmehr<br />

darin, die mitgebrachten Gegenstände<br />

der Reihe nach zum Gebrauch heranzuziehen.<br />

Zunächst wird der Hut abgelegt, die Handtasche<br />

geöffnet, eine Kappe daraus entnommen,<br />

die Kappe kreisrund übers Hinterhaupt<br />

gestülpt. Das Gesicht erhält einen Zug von<br />

kurzstirniger Stupidität, die Brauen schnuppern<br />

neugierig nach Zustimmung.<br />

Ein hernach umständlich herausgeschältes,<br />

vierfach belegtes Brot reizt die Zuschauer<br />

nicht so sehr als Zeichen des Besitzes, denn<br />

der kulinarischen Voraussicht. Er verspeist<br />

es, wiewohl durch die gegnerischen Blicke<br />

auf ein Podium gehoben, ohne jedes Lampenfieber<br />

— er tritt in dieser Rolle seit Jähren<br />

erfolgreich auf.<br />

Sodann wird zur Abwechslung die Zigarre<br />

dem Etui, Seitentasche links, hierauf der Abschneider<br />

der Enveloppe, Westentasche<br />

rechts, entnommen; die Spitze, die ihrer beider<br />

Begegnung zum Opfer fällt, fliegt nicht<br />

ins Unbegrenzte, sie gibt vielmehr Arilass,<br />

eine Luftklappe oberhalb des Kupeefensters<br />

zu öffnen und wieder zu schliessen.<br />

Die Erledigung einer Apfelsine nimmt folgenden<br />

Weg: Schlüssel aus der Hosentasche,<br />

Koffer abgehoben, Schloss auf, Hemdeinlage<br />

heraus, ein Papiersack gesichtet, der Papiersack<br />

heraus, die Apfelsine heraus, das Taschenmesser<br />

aus dem Etui, die Apfelsine zerteilt,<br />

geschält, gegessen, die Kerne gesammelt,<br />

Luftklappe auf, Kerne hinaus, Luftklappe<br />

zu, Serviette aus dem Koffer, Finger<br />

getrocknet, Serviette zurück, Messer ins Etui,<br />

Etui in die Tasche, Papiersack zurück, Hemd-<br />

einlage hinein, Koffer zu,<br />

Tasche.<br />

Der Blick der Brillenschlange kann das<br />

Kaninchen nicht so festbannen wie die<br />

exakte, unumstössliche Reihenfolge dieser<br />

Tätigkeiten unser Auge. Er aber, • der Unhold,<br />

dessen absolut logisches, in seiner Eingeteiltheit<br />

mustergültiges Gebaren keiner<br />

Minute Raum für Unvorgesehenheiten gönnt<br />

— er sitzt nun voll blödäugiger Zufriedenheit,<br />

einem neuen Werk entgegensinnend...<br />

Wehe — schon haben's ihm die Reisepantoffel<br />

angetan, dann ein Pickel am Kinn<br />

(Spiegel, Pinzette, Reisenecessaire!), dann<br />

die Morgenzeitung!<br />

ist ein geplagter Mann. Oeine täglichen Kundenbesuche<br />

lassen inm "wenig Zeit übrig. Kann er Zeitverluste und<br />

Verteilen angesagter Besticke vermeiden, so bedeutet das<br />

für ihn grossen Ge-winn. Dazu benötigt er aber einen<br />

praktischen und zuverlässigen Zeitmesser.<br />

Aus diesem Grunde tauft er nur<br />

DIE HARWOOD<br />

ARMBANDUHR<br />

die sich von selbst aufzieht, ganz staubdicht ist und deshalb<br />

fast teiner Reparaturen bedarf. Ihr "Wert gehört<br />

zu den Höchstleistungen der «ch-weiz. Uhrmacherkunst<br />

und bürgt für Genauigkeit. Zudem tostet sie nicht mehr<br />

-wie jede andere Armbanduhr gleicher Güte.<br />

Harwood-Uhren sind bei allen guten Uhrmachern Lautlich.<br />

die sich<br />

vonselbsf «fufziefir<br />

Begegnung auf der PRngstfahrt<br />

Schlüssel m die<br />

OrmhanTruh n<br />

Muss ich hinzufügen, dass er über einen<br />

Patentbleistift verfügt? Dass er damit soeben<br />

eine Eintragung vornimmt, die an Bedeutsamkeit<br />

gewiss dem letzten Satz Pasquals<br />

nicht nachsteht?<br />

Ein Blick aufs Zifferblatt seiner Uhr belehrt<br />

mich, dass es radioaktiv aufleuchtet.<br />

Kaum darauf verwiesen, bekommt unsere<br />

Aufmerksamkeit einen Ruck nach der Reiseapotheke,<br />

die ihn jetzt zur Stärkung mit Kolalecithin<br />

versorgt.<br />

Wenn wenigstens lustige Varietemusik zu<br />

dieser Nummer erklänge! Aber dies Schweigen,<br />

diese stumme Rastlosigkeit in der An-r<br />

einanderreihung von Handlungen, die keinen<br />

anderen Zweck verfolgen, als sich zu bewei-<br />

-sem dass sie nicht-vergessen wurden — es<br />

ist unerträglich. ; L , M<br />

Ich möchte wissen r was dir Novalis bedeutet,<br />

Schurke!<br />

Hast du keinen ^Aberglauben, am Ende<br />

doch etwas vergessen zu haben, wenn nicht<br />

die Nagelfeile, so vielleicht den Lebenssinn?<br />

Wehe, wehe, wenn dir's jetzt nach einem<br />

Reisegespräch gelüstet! Wir warten, fünf<br />

Mann hoch, nur auf diesen Augenblick: wir<br />

wollen so einsilbig sein, dass du dich sofort<br />

verlegen auf eine neue Apfelsine oder den<br />

Reiseplaid im Netz stürzest; wir wollen nicht<br />

zusehen, wie du mit dem Wortschlüssel einen<br />

Gesinnungskoff'er aufknackst, Laute aus dem<br />

Munde wickelst, das Etui deiner goldplombierten<br />

Zähne öffnest, um ihm Einstellungen<br />

und Mentalitäten zu entnehmen.<br />

Im übrigen soll es passieren, dass der Lokomotivführer<br />

das «Halt.'»-Signal überfährt...<br />

Schienen werden manchmal bei Hochwasser<br />

locker... ich meine, hast du wirklich keine<br />

Angst, so vollständig und für alles vorgesehen<br />

uns vis-ä-vis zu sitzen, uns dein Gesicht<br />

aufzudrängen ohne menschlich-romantischen<br />

Gegenwert — du — du Glanzpunkt<br />

einer künftigen Verlustliste?!<br />

Frühlingsnacht<br />

Spuk um Mitternacht.<br />

Spät, abends .komme ich nach Hause, mit<br />

schwerem Kopfe und müden Gliedern. Stosse<br />

die Fensterladen auf und lasse die laue Nächtluft<br />

herein. Dunkel ist das Zimmer. Ruhig.<br />

Weit lehne ich mich hinaus und sehne mich<br />

nach dem Mond, der sentimental dort oben<br />

am nachtblauen Himmel klebt...<br />

Es funkelt von Sternen, die über das ganze<br />

Himmelsgewölbe hin ausgestreut sind. Wenn<br />

man lange zu ihnen emporblickt, verliert man<br />

das Gefühl der Erdenschwere, man glaubt,<br />

empörzugleiten. Hinan, hinan ! Herrlicher<br />

Gedanke, in das Dunkel und die Süsse dieser<br />

einsamen Nacht zu sinken. Weich muss sie<br />

sein wie Sammt. Und glitzernd und sprühend<br />

ausgebreitet liegen darauf die Edelsteine.<br />

Das Blut wird unruhig und pulst erregt.<br />

Der Geist lehnt sich auf. Nützt alles nichts.<br />

Warum ist die Nacht so schön ? Und die<br />

Sterne so weit ? Und die Welt so fern ? Der<br />

Kopf schmerzt.<br />

Das sind Kulissen, hingestellt von einer<br />

böswilligen Hand, diese Häuser mit den<br />

Schnörkeln, weiss angestrahlt von den Strassenlampen.<br />

Was dahinterliegt ist nicht zu<br />

sehen. E gibt nur eine Nähe. Die Ferne muss<br />

erträumt werden. Ihr gilt der Gedanke. Jener<br />

Dunkelheit, der blauen Nacht, die spinnt


hinter dem Kitsch der beleuchteten Häuser.<br />

Oben, sich verlierend in die Himmel.<br />

Da weht der Wind eine weiche Welle Fliederduft<br />

herüber. Aus dem Park unten. Wenn<br />

der weisse Flieder wieder blüht. Sentimentaler<br />

Kater ! Und ich werde schwach. Ziehe<br />

leise fluchend den Duft ein, ertrinke in ihm,<br />

grinse und weine...<br />

Zirkus — dieses Wort hat immer fiöph romantischen<br />

Klang. Ein (redaktioneller Mitarbeiter<br />

und unser Zeichner haben, dem bekannten Schweizer<br />

Zirkus Knie einen Besuch abgestattet. Wir veröffentlichen<br />

nun hier ihre Eindrücke:<br />

Die eifrig arbeitende Dampfmaschine stösst<br />

weissen, dicken Rauch in den grauen Abendhimmel.<br />

Manchmal fährt ein Windstoss darein<br />

und schleift weisse Fahnen über den Eingang<br />

hin. Dann verschwinden die Pferde<br />

und der Römer, die über der Pforte aufgemalt<br />

sind, und die wilden Landschaften und<br />

drohenden Tiere sind, nicht mehr da. Farbige<br />

Zäune sind aus dem nassen Boden emporgewachsen.<br />

Männer in Livreen stehen feierlich<br />

herum und drehen würdevoll den Kopf. Sie<br />

knipsen mit Bedächtigkeit die Billets, heben<br />

die Hand und sagen ein Wort, das die ehrfurchtsvoll<br />

eintretenden Leute zum Eingang<br />

weist. Man geht auf Sägespänen, der Fuss<br />

versinkt in angenehmer Weichheit. Sammt<br />

und Vorhänge überall, Schnörkel und Zierat.<br />

Es ist noch nicht Zirkus !<br />

Aber plötzlich bricht die Erinnerung auf,<br />

wenn man das grosse Zelt betritt, das sich in<br />

gewaltigem Bogen hoch über einem schliesst.<br />

Die Lampen brennen gelb und müde, lange<br />

Reihen Köpfe wogen langsam hin und her,<br />

die Arena dehnt sich sauber geputzt, die<br />

Bühne ist von Tüchern überhängt. Man lebt<br />

plötzlich wieder in dieser Welt des Glanzes,<br />

des Rausches, und man hat wieder jene herrliche<br />

Naivität, ohne die es nun einmal nicht<br />

geht!.<br />

Gefährlich ist der Kitsch dieser Nächte, er<br />

macht klein und dumm. Fern blüht die Nacht,<br />

duften die Blüten, rauschen die Flüsse, hupen<br />

die Autos, trommelt der Jazz. Und man<br />

hängt sich aus dem Fenster und saugt die<br />

' Süsse ein, verwirrt und betäubt und glücklich.<br />

Das Licht verjagt den Spuk...<br />

mb.<br />

fühl im Herzen. Die Bajazzos lachten wild,<br />

herrliche Mädchen in Kleidern aus Gold und<br />

Silber jagten auf schlanken Pferden umher<br />

und machten das Herz klopfen... Die Orgel<br />

dudelte, weinte, schluchzte, jubelte, und der<br />

Mozart vorne dran taktierte eifrig hinten<br />

nach. Nacht war es, sommerlich schwüle<br />

Nacht, und man ging nach Hause, mit Tränen,<br />

die über das Bubengesicht rannen, während<br />

in der Ferne der letzte Ton verhallte<br />

und nur noch Ruhe war...<br />

Der Zirkus hat eine Eigenschaft, die ich<br />

vor allem an ihm liebe. Und das ist sein<br />

Duft, der entgegenschlägt, wenn man das<br />

grosse Zelt betritt. Er hat etwas Wildauf-<br />

Wann war es doch? Einmal stand man als<br />

Kind vor den Wundern des Wanderzirkus,<br />

der im Scheine der Dorflampen seine Künste<br />

produzierte, hinter jenen Fetzen mit verschnörkelten<br />

Initialen, die das Glück bargen.<br />

Und da stand man davor und hatte Eltern, die<br />

den Eintritt verboten, mit einem wehen Gereizendes<br />

und ; Erregendes,das unruhfgt stimmt.<br />

Das ist das Gemisch aus Sägemehl, von ge-i.»<br />

trockneter, Zeltbahn, von. Pferden, Pfeffers<br />

minzen und andern Dingen, die man nicht."<br />

erklären kann, die aber einfach durch, ihren-<br />

Duft da sind. Das Orchester hat bereits ein-;;<br />

gesetzt, es. hat Mühe, sich in dem grossen<br />

Raum zu behaupten.'Der Dirigent wirft seine<br />

Hände wild umher, bald schmeicheln sich die<br />

Töne sanft unter seinen Händen hervor,<br />

dann wieder hackt er die Fortissimos aus,,<br />

seinem Orchester. Es sieht wie eine Arena<br />

aus mit den grossen Bogen der Bänke, die<br />

sich rund um die Arena schlingen und das ;<br />

Publikum aufnehmen, das bescheiden sich in"<br />

die engen Gassen klemmt. Die vorn© haben<br />

es besser, sie setzen sich in die rotausgeschlagenen<br />

Logen und lassen die Welt schön»<br />

sein. Kellner mit weissen Röcken und Damen<br />

mit intensiven Blicken und roten Wangen<br />

gleiten umher und rufen von Zeit zu Zeit<br />

ein. Wort. Langsam füllt sich der Raum. Es<br />

wird hell. Die Musik setzt ein. Räuspern,<br />

Husten, Scharren der Füsse — Zeichen des<br />

Beginnes. Und wirklich, da sind sie schon...<br />

AUTOMOBIL-REVUE 1980 - N« 48<br />

Lachend, mit etwas verzerrten Gesichtern<br />

eilen sie auf die Bühne. Drei Herren, das<br />

heisst, zwei, einer ist noch ein Junge. Guten<br />

Abend ! Warum habe ich so Angst für sie ?<br />

Sie müssen die Ersten sein, und das ist<br />

schwer. Sie haben die schwierigste Nummer<br />

des Abends, auch wenn sie nur dastehen<br />

müssen. Wir sind weit vorn und sehen<br />

ihre Gesichter. Mit Schrecken nehme ich<br />

wahr — sie beben. Der Mund zittert schwach,<br />

man kann es unter dem Weiss der Schmink©<br />

nicht gut sehen. Aber es ist da, in seiner Tragik.<br />

Jetzt arbeiten sie, sie überschlagen sich,<br />

flüstern. Im Drehen und Wirbeln ihrer<br />

schlanken und trainierten Körper sprechen<br />

sie leise, abgerissen. Dann verneigen sie sich<br />

vor dem Publikum, das zögernd zu klatschen<br />

beginnt, lächeln vor Verzweiflung und wissen<br />

nicht, wo die Hände hinstecken. Und so<br />

rasen sie über die Bühne, hasten nach dem<br />

Beifall, suchen sich zu erwärmen, das Publikum<br />

zu begeistern, das noch faul und tot in<br />

den Bänken sitzt und noch zu viel vom Tag©<br />

in sich aufgenommen hat. Die Blick© schweifen<br />

umher. Niemand will beginnen. Niemand<br />

will bravo rufen. Die Nummer ist gut. Aber<br />

die Distanz ist weit. Kunst des Anfangs...<br />

Der Beifall zerrinnt im Dröhnen des Orchesters.<br />

Und so sitzt man da, lässt alles über sich<br />

ergehen. Flitter und Glanz — Worte jener alten<br />

Journalistenschule bekommen wieder<br />

Wahrheit. Es flimmert und gleisst über di©<br />

Bühne, schwingt und turnt und tanzt, lächelt<br />

und verneigt sich, weht wie der Wind über<br />

reif© Kornfelder, donnert schwer und gewaltig<br />

daher, ist Kampf um den Beifall, ist Fieber<br />

und Taumel, ist.Rausch und Vergessen.<br />

Hoch und hell brennen di© Lampen, glühen<br />

die Lichter; steil steigen die Wogen der<br />

Freude, der Hingegebenheit. Die Scheinwerfer<br />

streuen blaue, rote, grün© Lichter über<br />

uns hinweg, nackte Beine von Girls schwingen<br />

in ihnen, funkelnde Mädchenblicke gleis-<br />

sen uns entgegen, Tieraugen sehen uns an,<br />

Pferdegeruch steigt auf, die Peitschen knallen,<br />

und der Zylinder sitzt untadelig, di©<br />

Schuh© spiegeln vor Glanz, die Clowns lassen<br />

riesige Hosenbeine schlottern, die Musik<br />

singt Walzer, Foxtrott, Tango... Duft und<br />

Geschrei, Beifall und Jubeln, und wir haben<br />

jene schöne Naivität wieder, die man für den<br />

Zirkus braucht...<br />

Man führt die Tiere herein, di© an den<br />

Zauber der M&nege gewöhnt sind. Die einen<br />

brüllen, die andern sind resigniert und gehorchen<br />

den liebevollen Winken der langen<br />

Peitsche. Ihr© Blick© sind nicht abgrundtief,<br />

wie man gern© sagt, sie sind stumpf und<br />

leer. Die Tiere drehen sich im Kreise, heben<br />

sich auf di© Hinterbeine, tragen den Meister,<br />

trotten im weichen, stäubenden Holzmehl, mit<br />

einem kleinen geringschätzigen Blick nach<br />

der beweglichen schwarzen Masse ausserhalb<br />

des Ringes, der für das Tier die Welt<br />

bedeutet. Di© Elefanten schwingen ihre<br />

Rüssel in gefährliche Nähen, grunzen und<br />

trompeten voll Sehnsucht nach einem Stück<br />

Zucker, lassen sich geduldig umherführen,<br />

horchen auf das Wort des Herrn, treten<br />

über ihn hinweg, machen das Männchen,<br />

stemmen die gewaltige, ungefügige Last ihres<br />

Körpers auf einem Bein und sind ganz<br />

©ingegangen in di© Atmosphäre und das Milieu<br />

des Zirkus und haben nichts von jener<br />

stürmenden Gewaltigkeit, jener Urwüchsigkeit,<br />

die wir ihnen gerne andichten möchten.<br />

Der Urwald wich, Scheinwerfer belecken di©<br />

Haut der Riesen, sie sind kultivierter, entwurzelt,<br />

resigniert wie russische Adelige als<br />

Tellerspüler. Und darum erledigen<br />

sie ohne zu murren<br />

ihre Pflicht, schliesslich verdienen<br />

sie sich auf ehrliche<br />

Weise ihr Brot. Und hinten,<br />

stelle ich mir vor, rinnt jener<br />

jungen Dame mit dem<br />

interessanten blonden Bubikopf<br />

ein unartiger Schauer<br />

über den Rücken, weil sie<br />

erschüttert ist von der Gewalt<br />

der Natur...<br />

In engen Trikots, in farbiger Beleuchtung,<br />

kommen die Helden der Lüfte gesprungen,<br />

getanzt, gehüpft. Graziös. Elegante Gest©!<br />

Und das klettert und eilt über Seile und<br />

Netz©, fliegt über Tiefen, schwingt sich höher,<br />

hält sich leicht an eisernen Stangen, und<br />

wenn man hinaufsieht, hängen oben im Raum<br />

ein paar Menschen, in roten Kleidern, mit<br />

verzerrten Gesichtern lächelnd. Von schwingenden<br />

Stäben werfen sich ihr© Körper los,<br />

durchschwirren eine Sekunde den gefährlich<br />

drohenden leeren Raum, dann packen sich<br />

Hände, umkrampfen sich innig — nie freuen<br />

sich Menschen mehr über Hände, .die sich<br />

fassen ! — pendeln in schwerem Rhythmus<br />

hoch oben weiter. Ein leichter Schrei löst<br />

sich und während die Musik erstirbt, ihr der<br />

Atem ausgeht, wagt ein Mensch eine grosse<br />

Leistung, die das Publikum rasend applaudiert,<br />

weil es sich seiner Angst enledigen<br />

muss. Und dann turnt es herunter, gleitet es<br />

an Seilen hinab, uns entgegen, stapft es durch<br />

Netze und federt sich leicht auf den Boden —<br />

und rote Figuren mit prall anliegenden Trikots<br />

neigen sich. Der Mund ist überglänzt<br />

von einem süssen Lächeln, das zwei Schritte<br />

hinter dem Vorhang erstirbt...<br />

Ein kleiner Junge kommt, auf einem Pferde.<br />

Gravitätisch sitzt er oben und hält di© Zügel<br />

des Tieres, das leicht dahintanzt. Aber wir<br />

sehen, wie sich das feine Gesicht langsam<br />

(Sehlnss Seite 28)<br />

SOlgen fcincö ClusfriieiöcnS fiuetr) flen üotseitig crfolgcnöcn 3tod formen<br />

Zum 'Seil flurd| eine ßekntföttfaftcaing aufeefiobm tottöau<br />

ßutcf) Sircftion und' Ücrtrctcc


No 48 — <strong>1930</strong><br />

Eine interessante Rundfrage ist an Männer<br />

verschiedener Berufe ergangen, ob und<br />

in welchem Masse ihre Frauen ihnen eine<br />

Hilfe oder eine Behinderung sind. Die Antworten<br />

geben ein ganz gutes Bild von der<br />

allgemeinen Lage.<br />

Ein berühmter Schauspieler: « Meine Frau<br />

hilft mir sehr, da sie meine Fähigkeiten klug<br />

zu kritisieren versteht. Ihre Anwesenheit im<br />

Theater ist für mich eine Anregung, mein Bestes<br />

zu geben, denn ich weiss, dass sie immer<br />

irgend einen Fehler entdeckt, und wenn ich<br />

mich noch so bemühe. Und immer hat sie<br />

recht! In hundert kleinen technischen Dingen<br />

der Sprache, der Bewegung, des Ausdrucks<br />

macht meine Frau mich auf Mängel<br />

aufmerksam und verbessert mich. Sie weiss<br />

immer das Wesentliche herauszuholen; auf<br />

diese Weise hat sie ganz erheblich zu meinem<br />

Erfolg beigetragen.»<br />

vernünftig genug, sich nicht in die Arbeit im<br />

Atelier einzumischen.»<br />

Ein berühmter Flieger: «Viele verheiratete<br />

Männer werden mir zustimmen, wenn ich<br />

sage, dass eine Frau dem Leben den letzten<br />

Reiz gibt, den es für so viele Junggesellen<br />

nicht hat. Kameradschaft ist alles in dieser<br />

Welt und ohne sie ist das Leben sehr arm.<br />

Ich erkläre, dass meine Frau, da sie der beste<br />

aller Kameraden ist, mir körperlich und geistig<br />

sehr geholfen hat.»<br />

Ein Geschäftsmann: «Es ist nicht vollkommen<br />

klar ersichtlich, dass fast jede Frau<br />

ihrem Manne hilft, zunächst indem sie ihm<br />

eine Frau ist, dann, indem sie eine Mutter<br />

ist, und drittens, indem sie eine ungewöhnliche<br />

Mischung von Haushälterin, Kinderpflegerin<br />

und Privatsekretärin darstellt? Ich bin<br />

meiner Frau für alle diese Dinge wirklich<br />

dankbar, und hundert andere Männer sind es<br />

mit mir! Sie hat zum Beispiel eine Tugend:<br />

sie spricht nie vom «Geschäft», wenn ich<br />

nicht davon sprechen möchte! Für einen<br />

arbeitsamen Mann ist es schwierig, den aufregenden<br />

Dingen des Tages zu entrinnen,<br />

und es wäre verhängnisvoll, sie mit nach<br />

Hause zu tragen. Wenn ich über geschäftliche<br />

Angelegenheiten sprechen möchte, ist<br />

meine Frau interessiert Wenn ich es nicht<br />

tun möchte, scheint sie, durch irgend ein<br />

Wunder der Weiblichkeit, alles über das Geschäft<br />

vergessen zu haben.»<br />

Der Filmstar Douglas Fairbanks: «Im allgemeinen<br />

ist die Frau in jeder Weise nützlich,<br />

im besonderen ist sie es als vollendete<br />

Gastgeberin und als eine ständige Quelle der<br />

Inspiration. Mein Wunsch, Hollywood in kulturellen<br />

Kreisen einen Namen zu geben, ist<br />

Ein Filmmagnat: «Meine Frau hat mir<br />

wesentlich geholfen, weil ich mit ihr meine<br />

durch Mary (Pickford) erfüllt worden, die<br />

der ganzen Nachbarschaft ein gutes Beispiel<br />

Pläne für künftige Filme besprechen kann,<br />

gegeben hat. Und die Inspiration? Die kommt<br />

und sie mir von ihrem weiblichen Standpunkt<br />

auf tausenderlei Weise.»<br />

aus sagt, welche Aussichten ein Bild haben<br />

wird. Es gibt wenig, was sie nicht von mir Ein Romanschriftsteller: «Frauen helfen<br />

weiss, und umgekehrt. Aber obgleich wir uns berufstätigen Männern nur, wenn sie im Hin-<br />

gegenseitig vollkommen verstehen, ist sie<br />

lassen will. So sagt sie lächelnd und freut<br />

tergrunde bleiben. So schwach ist diesich heimlich, dass vor allem für Haushalt<br />

menschliche Natur. Man frage einmal einen und Kinder etwas dabei herauskommt.<br />

Dorfgeistlichen, der Junggeselle ist, wie es Oder man fragt eine Dame, was das Chauffieren<br />

bei dem schönen Wetter jetzt macht.<br />

mit seiner Arbeit im Kirchspiel aussehen<br />

würde, wenn er sich verheiratet oder verlobte.<br />

Das Interesse aller alten Jungfern, mir solchen Spass, dass ich viele unserer Be-<br />

«Bitte, ich fahre auch bei Regen. Es macht<br />

die ihm so eifrig bei seiner Arbeit helfen, kannten täglich zum Bureau fahre und nachmittags<br />

wieder abhole!» Das ist achtens-<br />

würde vergehen wie das Blatt im tötenden<br />

Frost. Oder der Arzt, der Junggeselle ist! wert und klärt einen sehn'-" auf. My com-<br />

Oder der Schauspieler, den weibliche Jugend<br />

und Nichtjugend anbetet! Nein, nein — solange<br />

er allein bleibt, ist noch Hoffnung! »<br />

Ein Politiker: «Wenn ich ausführlich erzählen<br />

sollte, in welcher Weise meine Frau<br />

mir geholfen hat, würde ich die ganze <strong>Zeitung</strong><br />

für mich brauchen!»<br />

BASLER-<br />

OEL<br />

AUTOMOBIL-REVUE 27<br />

HDB06 SEHTE Capricen Neue Sommermode <strong>1930</strong><br />

EFILR/O&IU<br />

ÜDEIP<br />

Männer, die ihre Frauen loben<br />

UJaiiui<br />

Die Frau von heute... Was tut sie, wenn<br />

die Zeiten schwer werden, wenn die Familie<br />

in Bedrängnis gerät? In der heutigen Zeit<br />

gibt es Konkurse, • Bankkrache, Abbau,<br />

schlechter Geschäftsgang, Schwindelkompagnons<br />

und dergleichen. Wie sich die Frau<br />

hier kleine Nebenerwerbe verschafft, entsprechend<br />

ihrer Kultur und Bildung, die finanziell<br />

helfend sich auswirken, weiss Louise<br />

Diel im « Berliner Tageblatt» anzugeben.<br />

Man sieht immer so viele Familien, die gut<br />

leben und scheinbar doch kein Einkommen<br />

haben. Das sieht man sich ein Weilchen an.<br />

und fragt dann: aber wie machen es denn<br />

all diese Männer und ihre Familien, wovon<br />

leben sie nur? Denn — das ist nämlich das<br />

Allererstaunlichste — weder die Preise sinken<br />

noch verschwinden diese Leidtragenden<br />

aus dem geselligen Gesichtskreis. Vielleicht<br />

sieht man sie eine kurze Zeit nicht, aber dann<br />

tauchen sie wieder auf, und es scheint alles<br />

beim alten.<br />

Bei näherem Beobachten findet man auch<br />

bald des Rätsels Lösung. Vielleicht ergibt<br />

sie sich auch aus einem Gespräch — « Spielen<br />

Sie Bridge?» «Ich lerne es jetzt, Frau<br />

Y. gibt mir Unterricht, sie hält mehrere Kurse<br />

ä zehn Stunden.» — Wie geschickt, zeitgemäss,<br />

und so naheliegend, dass nicht jeder<br />

darauf kommt! Gnädige Frau verdienen so<br />

ein bisschen nebenbei? Ein kleines Taschengeld<br />

— versteht sich — seidene Strümpfe<br />

und dergleichen, wo überhaupt die Mode so<br />

kostspielig und man sich doch nicht lumpen<br />

pliment, aus der Not eine 'i ^end zu machen<br />

denn dass das nicht umsonst geschieht,<br />

braucht nicht erst gesagt zu werden, zumal<br />

wenn einem die Visitenkarte für Bedarfsfall<br />

sachlich-empfehlend beim Abschied überreicht<br />

wird.<br />

Doch ein Auto lässt auch noch andere Möglichkeiten<br />

zu. Erstklassige, langerfahrene<br />

Autlerinnen reizt es, Anfänger, die frisch von<br />

Strandensemble, bestehend aus Strandanzug,<br />

Kappe und Mantel.<br />

der Prüfung kommen, fortzubilden, und mit<br />

dem Betriebe der Grossstadt vertraut zu machen.<br />

Jeder junge Herrenfahrer begrüsst<br />

diese Hilfsaktion mit offenem Portemonnaie<br />

und grosser Dankbarkeit.<br />

Aber nicht jeder Frau ist es gegeben, motorknatternd<br />

in die Bresche zu springen. Bei<br />

vielen liegen die Talente mehr auf künstlerisch-geselligem<br />

Gebiete. Sie verstehen es,<br />

grosse Feten, Empfänge und Bälle zu arrangieren.<br />

Mit weicher Hand dirigieren sie unmerklich,<br />

immer werden sie mit ihrer Persönlichkeit,<br />

Erfolg und Stimmung magnetisch<br />

anziehen und als Mittelpunkt dominieren.<br />

Hauptsächlich gilt das für die Dame von<br />

gewissem gesellschaftlichen Format, deren<br />

Kein Autofahrer ohne dieses Hellöll Schützt vor Infektionen, heilt Erkrankungen der Atmungsorga" 8<br />

vortreffliches Einreibemittel bei Muskel-Rheumatismen, auch als Badezusatz gegen diesen zu verwenden,<br />

. IN ALLEN APOTHEKENI = = = = = = = =<br />

Hotel Jakobshof<br />

Kendez-vous der Automobilisten.<br />

Spezialität: Bachforellen. Bekannt gute<br />

Küche und Keller. — Garage. — Tel. 82.<br />

J. BOSSARD, A.C.S. und T. C. S.<br />

Früher Guegital ob Zus*.<br />

Die bestbekannten<br />

weich und schmiegsam l|<br />

ist das fein» (jswebB,


28<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />

CH Tourlng, Führer für Automobilfahrer, offizieile Ausgabe des T. C. S.<br />

Neue deutsche Kegelbahn (Morgenthaler)<br />

Zimmer mit fliessendem Wasser<br />

Vollständig der Neuzeit entsprechend renoviert Flletsea<br />

des Kalt- und Warmwasser in allen Zimmern. Gediegene<br />

öffentl. Räume, grosse Halle, Caf<br />

«Quatsche nicht, eine Grammophon-<br />

19S0 — N« 48<br />

erst nach Schluss der Vorstellung: dann flattert<br />

eine Weinofferte oder sonstiges Erinnerangsbriefchen<br />

in der werbenden Sprache<br />

unserer Zeit auf den Tisch. Ob Waschoder<br />

Schreibmaschine, chaeun ä sa chaeune.<br />

— Es ist auch nichts dabei, dass man absolut<br />

als Liebhaber eine Zucht von Edelhunden betreibt<br />

und die Jungen ihrem Werte entsprechend<br />

abgibt. Oder Teppiche knüpft und sich<br />

sonstwie kunstgewerblich betätigt — wer will<br />

das tadeln?<br />

Soweit waren schon die Fortschrittlichen<br />

der Vorkriegszeit. Lampenschirme, Sofakissen<br />

und Wandbehänge tauchten auf, wie die<br />

feinstichligen Decken und Taschentücher verschwanden.<br />

Auch Sprach- und Klavierunterricht<br />

gehörte schon damals zu den anerkannten<br />

Hilfsmitteln gegen Portemonnaieschwund<br />

— vom Zimmervermieten ganz zu schweigen.<br />

Davon spricht man heute überhaupt nicht, ob<br />

man's dennoch tut, ist eine andere Sache.<br />

Wer fragt nach so Naheliegendem, wo Bridge,<br />

Auto, Gymnastik Sterne und Kosmetik<br />

als verwönhnte Lieblinge ihr jugendliches<br />

Dasein gemessen. Wen schon die Not zwingt,<br />

und die Frauen ungewohnt und rasch vorbereitet<br />

einspringen, dann lasst ihnen die kleinen<br />

Capricen und das Mäntelchen, das so viei<br />

Tragisches und Erschütterndes milde verhüllt,<br />

— es bleibt ohndies genug Wermut im<br />

Becher, auch wenn sie ihn prostend lächelnd<br />

schlürfen.<br />

(Schluss von Seite 28)<br />

Neger brüllen, Afrika singt, die Inder tanzen,<br />

überschlagen sich, Haremsfrauen hüllen sich<br />

schamhaft in seidene Tücher und sehen, wieviel<br />

Publikum da ist, Artisten fliegen durch<br />

die dunstige Luft, tanzen über den Boden,<br />

Zirkusgirls machen in Sex-Appeal, Direktoren<br />

stehen gross und gewaltig da und halten<br />

die weissbehandschuhten Hände auf farbiges<br />

dem<br />

Rücken, Diener kriechen ehrfurchtsvoll eifrig<br />

umher und ordnen ohne Aufsehen, die<br />

Clowns lieben sich und schlagen einander<br />

Bengel um die Ohren, Lachen schüttert durch<br />

das gewaltige Zelt, die Musik spielt unermüdlich,<br />

das Sägemehl riecht, und die Wärme<br />

kriecht in dunstigen Wellen durch dio<br />

Massen.<br />

Farben tmd FHmmern flberal, ein bissdien<br />

Rausch, ein bisschen Vergessen, ein •wenig<br />

Kind, ein wenig jrlückBch. Heiss und müde<br />

gesessen treten wir ins Freie, ins Licht der<br />

elektrischen Lampen; Ober uns ist dtmkler,<br />

unendlicher Himmel, vor uns Oestalten, mit<br />

zwinkernden Augen, leise tuschemd, nnd<br />

dann schreiten wir in die Nacht und den<br />

Frühling, während hinter nns das Brüllen der<br />

wilden Tiere verhallt...<br />

nib.<br />

Die humoristische Ecke<br />

Der Schneider: (plötzlich seinen Kunden erkennend):<br />

«Dürfte ich mir erlauben, da ich nie das<br />

Glück habe, Sie zu treffen, Ihnen meine neuest«<br />

Musterkollektion zu zeigen?»<br />

3. Jim, der Strassenbauer, macht seine Liebeierklärung<br />

mit dem pneumatischen Bohrer.<br />

(London Opinion.)<br />

Das Ausland lacht.<br />

Im Hotel. «Was kostet bei Ihnen ein Zimmer?!<br />

«In der ersten Etage 15 Mark. Jede Etage<br />

höher 5 Mark wenigere<br />

«Gut geben Sie mir ein Zimmer im vierten<br />

Stock.><br />

*<br />

Der Märtyrer. «Gnädige Frau, der Herr<br />

liegt ohnmächtig im Wohnzimmer! Neben<br />

ihm steht eine gross© Schachtel mit einer<br />

Rechnung.»<br />

«Welch© Freude, mein neuer Hut ist ge-


N» 48 — <strong>1930</strong> AÜTOMOBIL-RCVUC 29<br />

Blausee.<br />

Seien wir ehrlich, so ganz im Innersten ist<br />

jeder noch ein ganz klein bisschen Romantiker<br />

geblieben. Alle haben wir etwas herübergerettet<br />

aus goldenen Jugendjahren, aus<br />

der Zeit, da wir unser© kleine Welt belebten<br />

mit Feen und Zwergen, die in prächtigen<br />

Schlössern wohnten, Schlössern von prächtigen<br />

Gärten und Parks umgeben, wo heimliche<br />

Wege, duftende, leuchtende Blumen und<br />

kristallklare Seen im bunten Wechsel sich<br />

folgten. Ein Paradies der Kinderphantasie.<br />

Und wenn Jahre vergangen sind, und<br />

kaum eine Erinnerung an das Kinderreich<br />

geblieben ist, und man dann urplötzlich aÜ<br />

das vor Augen erstehen sieht, was Kinderphantasie<br />

einst erträumte: ein tief, tiefblauer<br />

zauberhafter See mit silbernen Fischen<br />

und rätselhaftem Grund, lauschige<br />

Uferpartien im wechselnden Farbenspiel<br />

jungen Laubes, Felsen und kleine Schluchten,<br />

Höhlen und Aussichtspunkten, dann greift<br />

man erst an die Stirn um ganz sicher zu<br />

sein, ob das alles auch Wirklichkeit sei. Und<br />

es ist Wirklichkeit. Und sie all© können<br />

dies© märchenhafte Wirklichkeit erleben,<br />

droben am Blausee.<br />

Räumen des modern umgebauten Hotels<br />

prächtige Ferientage zu verleben. Lr.<br />

Schon die Zufahrt ist lohnend. Sei es von<br />

Interlaken oder Thun oder aus dem Simmental,<br />

hoch über dem Thunerse© am Ausgang in das allgemeine Gejammer über das schlechte<br />

Schlechtes Wetter. Wer glaubt, dass ich etwa<br />

des Kandertals treffen sich all diese Strassen,<br />

di© dann als einzige hineinführt ins Tal<br />

Wetter einstimmen, -werde, der täuscht sich diesmal<br />

sehr. Es nützt ja auch gar nichts, im Gegenteil,<br />

das Jammern zieht den Regen nur noch- mehr<br />

der Ränder, immer mit prächtigem Ausblick an. Man muss eich nur nicht verblüffen lassen,<br />

anf di« majestätisch© Kette von Balmhorn, selbst vom grimmen. Herrn Petrus nicht. Denn einmal<br />

muss ja doch die Sonne siegen, vielleicht schon<br />

Doldenhorn und Blümiisalp. Wenn nach<br />

morgen, vielleicht schon übermorgen, aber ganz<br />

Kandergrund die Strass© ansteigt und man<br />

sicher bald, und dann zieht der Wagen wieder<br />

durch schattig© Waldpartien ein Stück aufwärts<br />

gefahren ist, tritt plötzlich rechter Pläneschmieden hat man ja in der Regenzeit Müsse<br />

freudig durchs sonnenbeglänzte Schweizerland. Zum<br />

Hand der Wald zurück, eine weite Lichtung genug. Wie viele schön© Möglichkeiten liegen doch<br />

entsteht und ein neues schön gepflegtes<br />

Strassenstück scheint in den Wald hineinzuverschwinden.<br />

Hier wird der Wagen zurückgelassen.<br />

Ein grosser Parkplatz, Garage<br />

und Boxen stehen zur Verfügung.<br />

Eine Meng© verschlungener Pfade führen<br />

zum eigentlichen Wunder der Bergwelt, zum<br />

Blausee, der plötzlich, wie man um einen<br />

Felsen aus dem Waldsaum heraustritt, in<br />

seiner wunderbaren Bläue zu Füssen liegt.<br />

Tourismus<br />

Sein© Farbe ist sein Wunder und wenn<br />

man im Boot durch das kristallklare Wasser<br />

fährt so staunt man, wie sich auch an seinen<br />

tiefsten Stellen in vollendeter Klarheit jede<br />

Einzelheit am Grunde erkennen lässt. Seit<br />

Jahrhunderten, vielleicht Jahrtausenden liegen<br />

Baumstämme auf seinem Grund, die uns<br />

zeigen, wie langsam Leben zu Stein wird.<br />

Hart neben dem Boot vorbei flitzen durch<br />

das helle Wasser bunte Forellen im- wechselnden<br />

Spiel. Unter Blausee verstehen wir<br />

heute nicht mehr nur den See allein, sondern<br />

der Begriff ist zu erweitern auf seine ganze<br />

grosse Umgebung, die durch Fels und Wald<br />

ein Ferien- und Weckendparadies darstellt.<br />

Und um eine Sehenswürdigkeit noch ist<br />

Blausee in den letzten Jahren reicher geworden.<br />

Wenige Schritte nur unterhalb des<br />

Sees ist eine Anlage lauter aneinandergereihter<br />

hübscher kleiner Seen. Auch sie malerisch<br />

in die Natur eingebettet und, wo<br />

Freunde. Doch auch das soll und wird anders werden,<br />

denn in Berücksichtigung des modernen Verkehrs<br />

hat nun auch die Braunwaldbahn an ihrer<br />

künstlich erstellt, mit feinem Gefühl für das Talstation moderne Garagen eingerichtet, und auch<br />

Natürliche angegliedert. Hier werden zu Parkplätze stehen zur Verfügung. Darum, ihr Autler<br />

in der ganzen Schweiz, wenn ihr dies 1 ' Jahr<br />

tausenden und abertausenden Forellen gezüchtet,<br />

di© heut© schon zu einer Berühmtheit<br />

des Blausees geworden sind. Von der liegen. In 20 Minuten führt die Bergbahn hinauf<br />

über den Klausen fährt — und ihr tut es ja fast<br />

alle einmal — dann lässt Braunwald nicht links<br />

Forellenkinderstube, wo die kleinen, stecknadelgrossen<br />

Fischchen ihr© ersten Lebens-<br />

jeder, der hinauf kommt, denn überwältigend ist<br />

in die Visitenstube des Glarnerlandes. Erstaunt ist<br />

wochen verbringen, reiht sich Teich an der -Blick auf die Berge, die in weiter Runde ein<br />

einziges Panorama bilden. Aus den markanten Gestalten<br />

dieses Kreises seien nur die bekanntesten,<br />

Teich mit immer grösser werdenden Bewohnern,<br />

bis dann Becken kommen in denen wie Kärpfstock, Hausstock, BifeTtenstock. Tödi und<br />

die nun für di© Tafel bestimmten Portionsforellen<br />

ihres wenig romantischen Schick-<br />

Braunwalds, der steil in den Himmel aufragende<br />

Glaridenstock, erwähnt und dann das Wahrzeichen<br />

Ortstock. Das Charakteristikum Braunwalds sind<br />

sales warten. Und hier, gleich wie in der seine Ahorngruppen und seine dunklen Tannenwälder.<br />

Prächtige Spazierwege durchziehen ganzen Anlage um den Blause© ein© muster-<br />

die<br />

hafte Ordnung. Tadellos angelegte Were<br />

überall, wo eine Narbe im Boden entstand,<br />

sogleich wieder bepflanzt mit Blumen und<br />

Sträuchern. Ein Blick in das hübsche Bernerhäuschen<br />

neben der Fischzuchtanstalt<br />

zeigt ein© nach modernsten Grundsätzen eingerichtet©<br />

Küche, in der für die hunderttausende<br />

von. Forellen fachgemäss ihre Nahrung<br />

gekocht wird.<br />

Es ist wohl nicht verwunderlich, dass an<br />

einem Ort, wo die Delikatessen so in nächster<br />

Näh© sind, auch gastliche Unterkunft<br />

und Verpflegung zu haben ist. Ueber dem<br />

See mit prachtvollem Blick auf die schneeigen<br />

Berge, dem grünen Wald und dem<br />

blauen See steht das Hotel, das neurenoviert<br />

sich schmuck in di© Landschaft einfügt. Ein<br />

schöner Vorplatz, eine grosse Glasveranda<br />

laden zum Rasten, und keiner wird sich die<br />

Gelegenheit entgehen lassen, hier zu weilen,<br />

so lange als nur möglich. Denn eines ist<br />

sicher : Schwer wird es für jeden, sich aus<br />

'diesem Idyll, di© heut© ja leider so selten<br />

geworden sind, loszureissen. Denn ein© Ruh©<br />

und Schönheit liegt um den Blausee, wie<br />

man sie sich eindrücklicher nicht wünschen<br />

kann.<br />

Wir können der Blause© A.-G. nur dankbar<br />

sein, dass sie dies© Perl© des Oberlandes<br />

so fein gefasst hat, und in den Rahmen<br />

einfügte, den sie verdient. Dass eine .Unsumme<br />

von Arbeit, gepaart mit einem tiefen<br />

Verständnis für die Natur ausgeführt wurde,<br />

ist augenfällig. Und dass bei der Leitung<br />

des Wirtschafts- und Hotelbetriebes durch<br />

di© Gfeller-Rindlisbacher A.-G. auch die materielle<br />

Seite bei einem Besuch nicht vernachlässigt<br />

wird, ist begreiflich.<br />

Ob ihr ihn kennt oder nicht kennt, fahrt<br />

diesen Sommer alle einmal hinauf zum Blause©,<br />

sei es für ein paar Stunden, um dem<br />

Getriebe der Stadt zu entfliehen, oder sei es<br />

auch um für längere Zeit in den heimeligen<br />

vor uns: Wir können von Bern aus über Thun,<br />

Wimmis und Sannenmöser nach Saanen. Gstaad<br />

und Gsteig fahren, dem bekannten Dreisestira im<br />

obern Saanetal. Für eine Nachmittagsfahrt lockt<br />

das so schön gelegene Faulensee, wo wir unser<br />

Zvieri angesichts des Thunersees einnehmen können,<br />

oder wir folgen dem See bis Interlaken und<br />

lassen dann den Wagen über Mülinen und Zweilütscbinen<br />

nach Grindelwald klettern, wo wir schon<br />

recht nahe « den Gletschern by > sind. Wir können<br />

auch Zürich als Ausgangspunkt nehmen und dem<br />

See entlang über Horgen, Lachen, Näfels und Glariis<br />

nach Linthal fahren, den Wagen in den neuen<br />

Garagen der Bergbahn einstellen und mit dieser<br />

nach dem freundlichen Braunwatd gelangen. Vielleicht<br />

aber halten wir über Winterthur und Wil auf<br />

St. Gallen zu, von wo aus in kürzester Zeit das<br />

saubere Appenzellerländchen erreicht werden kann,<br />

mit seinen schmucken Dörfern und Bädern, wie<br />

Waldstatt, Wasserauen, Gais, Herisau, Speicher,<br />

Weissbad, Urnäsch, Walzenhausen, Jakobsbad. Gontenbad.<br />

Immer lohnend ist eine Fahrt dem Wallensee<br />

entlang nach dem schönen Ragaz oder dem<br />

rechten- Zürichseeufer entlang über Wattwil nach<br />

Unterwasser und über Gams nach Grabs und hinauf<br />

zum Grabserberg. Diese wenigen Andeutungen<br />

für Ausflugsziele, die aus .zwei 'verschiedenen Gegenden<br />

der Schweiz herausgegriffen sind, sind ja nur<br />

ein Bruchteil der Hunderte von Möglichkeiten, doch<br />

je grösser die Auswahl, desto grösser die Qual.<br />

Darum lassen wir es heute mit dem Plänemachen<br />

bis auf weiteres bewenden. Ich wünsche schönes<br />

Wetter und eine frohe Pfingstfahrt. br.<br />

Braunwald. Sie ist nicht mehr unbekannt unter<br />

den schweizerischen Fremdenorten, die sonnige<br />

Bergterrasse von Braunwald. Nur hatte sie bis<br />

jetzt leider in Automobilistenkreisen noch zu wenig<br />

höchste und interessanteste Aussichtswarte<br />

am Vierwaldstättersee.<br />

Pilatus-Kulm wird von Alpnachstad ah<br />

der Brünigstrasse mit der kühnsten und<br />

steilsten Bergbahn der Welt in 70 Minuten<br />

bequem erreicht. Garagen in Alpnachstad.<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. Ft. Wagners<br />

CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />

ll GI ä£ B O vif II<br />

Grosse Parkanlagen mit Strandi^""<br />

J^"""^" bad, Paddelboote, günstige<br />

Wochenend-Arrangement. Feinste<br />

Butterküche. Fisch-Spezialitäten.<br />

Volle Pension ab Fr. 8.—.<br />

in schönster Lage am Sarnersee. — Grosse Terrasse.<br />

Garten. Restaurant Kegelbahn. Vorzüglich geführte<br />

Küche. Forellen. Garagen. Benzin. Oel.<br />

M. ROGGER-KATHRINER, Propr. Telephon 192.<br />

HOTEL<br />

NATIONAL<br />

Weekend-Arrangements. Kutomobilisten-Spezialprelse,<br />

ruhig» Lage,<br />

Ia Küche, billige Preise<br />

MitgLH.CS. Ü1T.C.S.<br />

S. Eucbler, neuer Besitzer.<br />

sind gute Kunden!<br />

Gewinnen Sie dieselben<br />

durch den<br />

Autler-Feierabend<br />

Ruder- and Angelsport, Strandbad, Bergtouren<br />

Schöne Spazierwege and Ausflöge<br />

Bevorzugter Aufenthalt für Erholungsbedürftige<br />

HfltOl KrOI17 Telephon 5. Gut<br />

HUlcl IllClIfc, bürgert. Haus, in erhöhter<br />

Lage, drosseltest auxation<br />

Tel. 2O. Nähe<br />

• Ortsgarage; —<br />

Geeignete Räumlichkeiten für Vereine<br />

Ui Gesellschaften.<br />

tarn<br />

Direkt beim Bahnhof. Frankenstr. 6.<br />

Ruhice Loge. Zimmer von 4-8 Fr.<br />

Fliessendes Wasser. Günstiger Parkplatz.<br />

QUST. WOLFLISBERQ. Propr.<br />

Hotel fllpina<br />

& moderne<br />

LüZERn Hotel MOQopoi-Metrop&i<br />

260 Betten. Gegenüber dem Haupfcbahnnof<br />

u.in allernächster Nähe dar<br />

DampfBohiffländen. Post u. Telegj.<br />

GrosBes Cafe-Rest. Appartements<br />

m. Bad. Zimmer mit fliess. Wasser.<br />

Telephon 801 und 802. Garasr«.<br />

A. G. S. T. C. S. Dir.: E.WAQNESR.<br />

Erstes Haus am Platz. 100 Betten. Fliessendes Wass-er.<br />

Privatbäder. Gartenanlagen und Kestauration direkt am<br />

See. Autogarage, Benzin, Oel. — Telephon Nr. 1.<br />

An der Brünig-Ronie direkt «m See. Schön» Zimmer. VowttgL<br />

Küche und Keller. Forellen. Pentiompreia Fr. 8.—. Schöne<br />

Terrasse. Auto-Garage. Tel. Nr. 18.02. X. WEBER, Besitzer.<br />

Hotel Adler<br />

Hotel Bauernhof<br />

Hotel du Lac (Seehof)<br />

Hotel Rigi-Seebodenalp<br />

Idealer Kuraufenthalt. Pension von Fr. 8.— an.<br />

Qtosses Strandbad. Vorzügliche Küche und Keller.<br />

Restauration am Seeufer. Fische. Tel. 25, Vitznau.<br />

Komfortabel eingerichtetes<br />

Haus. Zimmer mit fliessendem<br />

Wasser. Grosse<br />

Restaurants.<br />

und Umgebung<br />

Das beliebte<br />

Week-End und Tourenziel<br />

ist<br />

Garaglermöglichkeit für ca. 60 Wagen<br />

Hotel WSLERBAD b. Samen<br />

Engelberg<br />

Automobilisten<br />

KUSSNACHT AM RiGi<br />

Die berühmte klassische Stätte der Urschwelz<br />

RIGI-SEEBODENALP, 1030 M. U.M.<br />

HORW-WINKEL<br />

Guts Fahntrusa ab KQssnacht Wunderbar« 8ae- and Alpansicht<br />

Hof el Älbana<br />

WEGQIS<br />

Fliessendes Wasser. Garage.<br />

In erhöhter Aussichtslage.<br />

Zum WEEKEND und zum feinen<br />

Diner bestempfohlen. Farn.WOLF.<br />

Weggis<br />

HQS<br />

lS^i H Tjf^S m vfiwflV flC9 B'wLvfl v3lv 8L^CH HL VLHjCS H ^^ ^£2r t^^5 V|Q5<br />

U *viAiRi11<br />

zum goldenen Löwen<br />

'Kreuzpunkt der Gotthard- und Furkastrasse. Haus II. Banges,<br />

mit allem modernen Komfort Feine Butterküche und<br />

prima Keller. Sorgfältige Bedienung. Garage für 10 Wagen.<br />

erms<br />

HOTEL KRONE<br />

Hotel-Kurhaus Believue-Rössli<br />

Vitznauerhof,<br />

verand<br />

»Item da: ( Bot — KUche J£ SU und Keller von<br />

Fliessendes Wasser;<br />

Platz. — Grosser Parkj — Boxen.<br />

Hotel Hlpanrose.<br />

GISWIL HOTEL BAHNHOF A.C.S.<br />

Hotel Bad<br />

Hinterlützelau<br />

HOTEL<br />

T.C.S<br />

aa der Brünigroute.<br />

Schönes Ausflugsziel!<br />

Gepflegte Küche u. Keller.<br />

Restauration zu<br />

jeder Tageszeit.<br />

Grosse 'gedeckte Speise-<br />

Terrasse.<br />

Forellen. Garage. Shell-<br />

Station. Telephon Nr. 2.<br />

JOS. ZUMSTEIN-HESS<br />

Besitzer.<br />

Tel. 25. Ausflugsziel. Stets<br />

leb. Forellen. Fertige Menüs.<br />

Pension ab Fr. 7.-. Prospekte.<br />

Tel. 78. Qr. Terrasse. Prachtv.<br />

Rundsicht. Mod. Muslkappar.<br />

Garage. Eigene Landwirtsch.<br />

Vorz. Küche. Lebende Fische.'<br />

Pens, ab Fr. 7.—. Prospekte.<br />

Tel. 12. Qross. schart. Garten<br />

direkt am See. Spez. In Fisch<br />

and Geflügel. Massige Preise.<br />

Tel. 2. Prachtv. Auss., vorz.<br />

Küche. Autogarage. Pens, ab<br />

Fr.T.50. W.Seeholzer, gel.Koch.<br />

Post Hotel Terminus<br />

140 Betten, fliess. Wasser. Garage.<br />

— «BAND BESTAlTKAXT. -<br />

Täglich 2 Konzerte oder Dancing.<br />

Soignierte Küche. Spez. Forellen.<br />

HNDERuiHTT<br />

Hotel 3 Königen<br />

und Post<br />

Altbekanntes, gutbürgerliches<br />

Haus mit massigen<br />

Preisen. — Den Herren<br />

Automobilisten bestens<br />

empfohlen. — Garage im<br />

Hause. Telephon Nr. 3.<br />

LUDWIG MEYER.<br />

Göschenen Hotel Bahnhof<br />

Nenrenoviert, gut bürgerliches Hans, direkt an der-Gotthardstrasse.<br />

Gute Butterküche und Keller. Lebende<br />

Bachforellen. Garage. Benzin. Telephon Nr. 1.<br />

Nicht zn verwechseln mit Bahnbnffet.<br />

Hotel-Pension Snvretta<br />

Neues Hans, Sonnige aussichtsreiche Lage,<br />

Fliessendes kaltes und warmes Wasser.<br />

Diät nach Wunsch. Butterküche. Pensionspreis<br />

von Fr. 10.— an. Garage. Auto an der<br />

Tel. 18.13. Bes.: Farn. SCHOENO.<br />

Schönster Aussichtspunkt der ganzen Strasse. Garage, Oel, Benzin.<br />

Telephon 4 Unterschächen.<br />

Bes.: Familie Schillig.<br />

hb<br />

Vitznau, jssra<br />

HOTEL MÜLLER<br />

Hotel und<br />

STERNEN<br />

Klausen-Passhöhe-^."Station, Hotel


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - NT" 48<br />

In meiner reichen Auswahl<br />

findet jeder Geschmack und<br />

jede Figur etwas Passendes.<br />

Seit Jahrzehnten kommen<br />

zufriedene Kunden<br />

Jahr für Jahr wieder. Auch<br />

Sie werden finden was Sie<br />

sich wünschen.<br />

Wo nicht erhältlich,<br />

zu beziehen bei i<br />

Rfill A ß Racnl<br />

Picriic<br />

BELL<br />

Uihüberl'refflich<br />

7(hSzumerf(hfodrunn,<br />

{jebempender<br />

Sinsfwie heufe: 1,<br />

Quef/derkenner'i \<br />

B- Brändli<br />

'Z721M<br />

Zum Leonhardseck 2|ÜfiCl) 1 Zum Leonhardseck<br />

E cke Sei lergraben-Zähringerstrasse, beim Central<br />

Ihre Korrespondenz ist Wichtig genug, um sie nur auf einer erstklassigen<br />

Schreibmaschine zu schreiben. Versäumen Sie deshalb<br />

nicht, sich «ERIKA», die Königin der Klein-Schreibmaschinen,<br />

unverbindlich vorfahren zu lassen. Sie schreibt stets tadellos<br />

sauber und besitzt alle Vorzüge einer grossen Büro-Maschine.<br />

Preis Fr. 375.— auf Abzahlung, bei bar 5% Skonto.<br />

Verlangen Sie ausführlichen Gratis-Prospekt vom Generalvertreter<br />

W. HÄUSLBR-ZBPF, OLTERT<br />

Pumps- um<br />

Sßiipisehuie<br />

sind die grosse Mode. —<br />

Wir zeigen die neuesten<br />

Modelle in<br />

Eidechs,<br />

Krokodil,<br />

uiasserschlanoe<br />

Schuhhaus z. Bischoff<br />

Rutishauser-Blsohoff<br />

Telephon 1090 Kugelgasse 3<br />

St. Gallen<br />

Das grosse Spezialgeschaft für elegante<br />

Fussbekleidung<br />

Bestaun<br />

SEBSTOtK<br />

Spezialität: Hors d'cettYres, ff. Bachforellen<br />

n. Qualitäts-Weine. Ziyile Preise.<br />

Tel. 1.01. K. SCHNEEBELI.<br />

Es isr DIE PERLE GRAÜBÜNDEM<br />

Das Beste für Picknicks<br />

sind<br />

SUPPEN<br />

HEK1SAU<br />

Gasthof drei Könige<br />

Fisch-Butterküche. Qualitätsweine. Gesellschaftssaal.<br />

Garage. Tel. 245. Massige Preise. Car-<br />

Alpins-Haltestelle. A. Voney-Koch.<br />

Herisou<br />

Bahnhof-<br />

Büffet<br />

Selbstgeführte Butterküche. Ia. Qualitatsweme.<br />

Leb. Bachforellen. Der neue Inhaber:<br />

G. BÄCHINGER-FISCHER.<br />

' • • : ' : " ' C > ••>;••'" •••-••- ' " I<br />

:<br />

- - ^ ••'-• . - f : i - \ f ••;... •'.•^'.••-.^; i ;v •;,-u. i^y,:<br />

Alle grauen Haare verschwinden<br />

unauffällig u.<br />

dauernd durch Roya 303<br />

Von Spezialisten anerkannt<br />

und als garantiert<br />

unschädlich, unverwaschbar<br />

u. absolut zuverlässig<br />

empfohlen. Einf. Anwendung,<br />

kein Abfärb. Zahlr.<br />

Dankschr. Diskr. Versand<br />

portofr. Gr. Fl. Fr. 4.50 d.<br />

Lahor. Guldenmann, Gelterkinden-Basel<br />

11.<br />

Irrlgateura<br />

leihbinden, Verbandstoffe,<br />

fiebermesser n. alle übrig.<br />

sanitätsartikeL Preisliste<br />

nr. 51 verschloss. gummiwaren<br />

P. Hübscher. Wfihx«<br />

DT. 17. Zürich.<br />

Gontenüad<br />

884 Meter über Meer..<br />

Inmitten herrlicher Linie: Parkanlagen. St. Oallen-Appenzell.<br />

— Waldungen. — Bestbekannte Heil-<br />

Quelle radioaktives Eisenwasser für Trink- u. Badekuren). — Sehenswerter<br />

Gesellschaftssaal. — Bachforellen. — Butterküche. — Qualitäts-<br />

Weine. — Zentralheizung. — Geöftnet das ganze Jahr. — Zivile Preise.<br />

Telephon 2 Gonten. Mitcfhed des T.C.S. -<br />

Neuer Besitzer: J. SCHMIDIGER-GSCHWEND.<br />

Merisau<br />

Hotel Storchen<br />

Bekannt für reelle, gute Bedieuung<br />

ans Küche und Keller. —<br />

Schöne Gesellschaftsräume. Ga<br />

rasre Tf>l


48 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

panzo Borgtcrrasso kreuz und quer, und eine Menge<br />

Hotels sind dafür besorgt, dass bei allen Naturgonüssen<br />

auch das leibliche Wohl nicht zu kurz<br />

kommt. Zu Glarnerland und Klausenstrasso. den<br />

für .den Automobilisten heute bekannten Gebieten,<br />

inuss noch Braunwald dazukommen. —ex.<br />

Gontenbadl Fast mitten im Appenzellerländchen,<br />

zwischen Appenzell und dem ßchönen Pfarrdorf<br />

Gonten, liegt Gontenbad, ein beliebtes Ziel für Automobilisten,<br />

sei es nun, um die Ferien dort zuzu-<br />

Solothurn. Wenn wir von Bern her dems. S., Chätillon s. S., Baigneux, Dijon, Dole. Poligny,<br />

schmucken Kantonshauptstädtchen am Fusse des<br />

Jura zuholpern (um etwas Schönes zu sehen, darf<br />

man halt einige Strapazen nicht scheuen: wer von<br />

Basel, Ölten oder Biel herkommt, hat es übrigens<br />

besser), dann taucht bei Ammannsegg, gerade da,<br />

wo die Strasse wieder besser wird, plötzlich vor uns<br />

eine freundlich grüssende Zwiebelkuppel auf. verschwindet<br />

und erscheint wieder, daneben eine<br />

zweite. Es ist der St. Ursenturm, das Wahrzeichen<br />

der alten Stadt, und der markante, modernere daneben<br />

ist der Turm der neuen reformierten Gute Zu-<br />

Kirche.<br />

bringen oder als Sonntagsausflugsziel.<br />

fahrtsstrassen rücken es auch den ^ Automobilisten<br />

des Mittellandes und der Westschweiz näher, und<br />

niemand wird den Besuch im hochgelegenen Tal bereuen,<br />

ob er nun durch die heilkräftige Eisenquelle<br />

Gesundheit suche oder ob er an einem schönen<br />

Fleckchen Erde von des Tages Müh und Arbeit ausruhen<br />

-will,<br />

—ch—<br />

Grabserberg. Nicht weit von dort, wo sich zwei<br />

grosse Auto-Durchgangsstrassen kreuzen, nämlich<br />

die Arlbergroute, die über Zürich und Basel Frankreich<br />

zustrebt, und die Strasse, die nach, der Vereinigung<br />

von Splügen- und Julierroute in Chur<br />

über Sargans und Bregenz gen München zieht, liegt<br />

über dem betriebsamen Dorf Grabs der Kurort<br />

Grabserberg. Ein Strässchen führt bis hinauf in<br />

dio Höhe, so dass mit den genannten grossen Routen<br />

die Verbindungen nach Grabserberg die denkbar<br />

besten sind. Drum sollte, wer wieder einmal gesunde<br />

Höhenluft atmen und trotzdem sein leibliches<br />

Wohl nicht zu kurz kommen lassen möchte, als<br />

aächstea Ferien- oder Ausflugsziel GrabseTberg<br />

wählen. B.<br />

Rheinau. Wenn man von Zürich nach Schaffbausen<br />

fährt, benutzt man für gewöhnlich entweder<br />

die grosse Strasse über Winterthur und Andelfingen<br />

oder dann diejenige über Bülaoh, Eglisau, Rafz,<br />

und denkt dabei gar nicht daran, dass man einen<br />

der reizvollsten Punkte jenes Gebietes immer auf<br />

der Seit© liegen lässt. Wer also Zeit hat. der soll<br />

sich die Mühe nehmen und einmal den Abstecher<br />

von einer der beiden Strassen aus nach der Rheinau<br />

machen. In einer der scharfen Biegungen des<br />

Rheins gelegen, grüsst ihre Kirche weit ins Land<br />

hinaus. Die alten Klosteranlagen erzählen aus vergangenen<br />

Tagen, und die kühlen Fluten des Rheins<br />

wecken die Erinnerung an Sagen und Lieder, die<br />

mit diesem Fluss aufs innigste verknüpft sind. In<br />

der heutigen Hast der Zeit tut es.doppelt gut. einen<br />

Ort wie die Rheinau zu finden, wo die sonntägliche<br />

Stille einen auch Werktags wohltuend umfängt, -th-<br />

Pilafus. Die Schönheit einer Autofahrt über den<br />

Brünig durfte allen Automobilisten bestens bekannt<br />

sein. Sie gehört zu den abwechslungsreichsten<br />

der Schweiz. Den Höhepunkt einer solchen<br />

genussreiohen Fahrt über den Brünig bildet aber<br />

ein Besuch des wildromantischen Pilatus mit seinen<br />

zum Himmel emporragenden Felswänden. Einzigartig<br />

ist die Fahrt mit der Pilatusbahn, der<br />

steilsten Zahnradbahn der Welt, die mit unerhörter<br />

Kühnheit die Felswände bezwingt. Die Aussicht<br />

vom Pilatus-Kuhn (2132 m über M.) bietet<br />

ein unvergleichliches Panorama und die Tiefblicke<br />

auf Luzern und den Vierwaldstättersee eind weltberühmt.<br />

Prachtvoll ist es, dem Sonnenunter- und<br />

Aufgang auf dem Pilatus beizuwohnen.<br />

Die Automobile können in Alpnachstad bequem<br />

garagiert und unter Aufsicht geparkt werden, so<br />

dass eine Pilatusfahrt allen Automobilisten bestens<br />

, empfohlen werden kann.<br />

Jetzt liegt ja auch schon das Städtchen vor uns,<br />

6onnüberglänzt, durchflössen vom breiten Silberband<br />

der Aare. Ein Bild, das der, der es einmal gesehen,<br />

nicht mehr vergessen wird. In der Stadt drin, wird<br />

der Wagen abgestellt und dann streifen wir zu,Fuss<br />

durch Gassen und Gässlein, immer Neues entdekkend.<br />

Und sollte jemand — was ja vorkommen soll<br />

— Hunger oder gar Durst haben, er wird eewiss<br />

nicht zu kurz kommen. Bevor wir das gastliche<br />

Städtchen verlassen, statten wir noch dem prächtig<br />

im Wald gelegenen Attisholz, das per Auto in<br />

einigen Minuten zu erreichen ist, einen Besuch ab.<br />

Dann kehren wir zurück und wenden den Wagen<br />

heimwärts, um eine schöne Erinnerung reicher und<br />

mit dem stillen Versprechen, noch oft wiederzukommen,<br />

ebw<br />

Touren-Antworten<br />

T. A. 476. Wien-Budapest-Prag. Für Ihre Ferienreise<br />

sei Ihnen die folgende Route empfohlen:<br />

Ölten, Aarburg, Lenzburg, Baden. Zürich, Winterthur,<br />

St. Gallen, Bregenz, Isny, Kempten, Kaufheuiren,<br />

Landeberg, Inning, München, 384 km. Haag,<br />

Mühldorf, Braunau, Ried, Wels, Linz, Amstetten,<br />

Melk, ßt. Polten, Wien, 405 km. Bratislava, Moson,<br />

Szöny, Dorog, Budapest, 249 km. Zurück über Kapolnasnyek,<br />

Szekes-Fejervar (Stuhlweissenburg),<br />

Kisber,. Györ, Moson, Brück, Schwechat. Wien, 280<br />

km. Wien, Stockerau, Guntersdorf, Znaim, Mor.<br />

Budejowice, Jihlava, Kosetice, Benesov. Prag, 286<br />

km. N. ßtraseci, Lubenec, Karlsbad, Eger, Gefrees,<br />

Bayreuth, Pegnitz, Gräfenberg, Nürnberg, 313 km.<br />

Ansbach, Feuchtwangen, Grailsheim., Hall, Backnang<br />

Stuttgart, 190 km. Tübingen, Hechingen, Balingen,<br />

Rottweil, Schwenningen, Donauesohingen,<br />

Zollhaus-Blumberg, Stühlingen, Waidshut, Säckin^<br />

gen, Rheinfelden, Liestal, Ölten, 250 km. Sie orientieren<br />

sich am besten an Hand der Auto-Karte von<br />

Oesterreich, Ungarn und der Tschechoslowakei,<br />

erschienen im Verlag der «Automobil-Revue» und<br />

dort zum Preise von Fr. 5, für Abonnenten zu<br />

St Laurent, La Faucille, Ges, Genf. 503 km. Sie<br />

benötigen für die Reise Triptik oder Carnet de paseages<br />

en douane für Frankreich und Belgien, Pass,<br />

GH-Schild und den internationalen Fahrausweis.<br />

Für Frankreich wird ausserdem verlangt, dass am<br />

Wagen (am besten auf dem Armaturenbrett) ein<br />

Täfelchen mit Namen und genauer Adresse des Besitzers<br />

angebracht sei. Gebühren: In Frankreich<br />

pro Tag Fr. 10.— plus eine einmalige Stempelsteuer<br />

von Fr. 3.60; Belgien erhebt während drei Monaten<br />

keine Gebühren. Die im Verlag der Automobil-<br />

Revue erschienene Automobilkarte von Frankreich<br />

und den angrenzenden Gebieten wird Ihnen auf<br />

dieser Reise sehr zustatten kommen. Preis Fr. 5.—,<br />

für Abonnenten der A.-R. Fr. 4.—. S. B. in F.<br />

T. A. 479. Hamburg, Ich schlage Ihnen vor. folgenden<br />

Weg einzuschlagen: Basel, Müllheim. Freiburg,<br />

Herbolzheim, Offenburg, Bühl Rastatt, Karlsruhe,<br />

Bruchsal, Wiesloch, Heidelberg, Weinheim,<br />

Bensheim, Darmstadt, Langen, Frankfurt. Friedberg,<br />

Butzbach, Giessen, Marburg, Jesberg, Fritzlar,<br />

Kassel, Hofgeismar, Karlshafen, Höxter. Bodenwerder,<br />

Hameln, Springe, Hannover, Schillerslage,<br />

Celle, Bergen, Soltau, Schneverdingen, Welle,<br />

Trelde, Harburg, Hamburg, 869 km. — Rückfahrt::<br />

Hamburg, Winsen, Lüneburg, Uelzen, Breitenhees,<br />

Gr. Oesingen, Gifhorn, Braimsehweig, Immendorf,<br />

Lutter, Seesen, Northeim, Göttingen, Witzenhausen,<br />

Eschwege, Wanfried, Eisenach, Barchfeld. Meiningen,<br />

Neustadt, Poppenhausen, Werneck, Würzburg,<br />

Tauiberbischofsheim, Dörzbach, HaE, Backnang,<br />

Stuttgart, Tübingen, Hechingen, Rottweil. Donaueschingen,<br />

Stühiingen, Waldshut, Säckingen, Basel,<br />

969 km. Die Automobilkarte von Deutschland (Verlag<br />

Automobil-Revue) wird Ihnen gute ßienste leisten.<br />

Zu beziehen zum Preis von Fr. 5.—. Abonnenten<br />

Fr. 4.—, beim Verlag. E. K. in S.<br />

Touren -Fragen<br />

T. F. 480. Strasburg. Ist es ratsam, von Le<br />

Noirmont (Franches-Montagnes) über 'die Gaquexelle,<br />

Pruntrut und Altkirch nach Strasburg zu<br />

fähren, oder sollte man besser für Hin- und Rückfahrt<br />

den Weg über DelemonUBasel benützen?<br />

HB.inL.<br />

T. F. 481. Mannheim. Ich möchte über Pfingeten<br />

nach Mannheim fahren um einen Besuch auszuführen,<br />

Welches ist von hier aus die geeignetste,<br />

kürzeste Route dorthin? Wieviele Kilometer sind es<br />

und wieviel Fahrzeit werde ich benötigen?<br />

E. W. in Rorschach.<br />

T. F. 482. Ostalpenfahrt. Ich beabsichtige Anfangs<br />

Juli eine Ostalpenfahrt zu unternehmen und<br />

gedenke nachfolgende Route einzuschlagen: Zürich,<br />

Wildhaus, Arlberg, Innsbruck, Lofer, Salzburg,<br />

Fr. 4, erhältlich. N.<br />

IsoKl, Gmunden, Michelsdorf, Liezen. Trieben,<br />

Scheifling, Klagenfurt, Pörtschach, Toblach. Schlu-<br />

. ,. derb ach, Misurina-See, Gortina, Pordoi-Pass. Ca-<br />

T. A, 478. Genf-Lieae-Paris-Genf. Sie schlagen aazei, Vigo, Kalter See, Bozen, Verona, Mailand,<br />

am besten die nachstehende Route ein: Genf. Nyon,: Zürich. Kann mir einer der geschätzten Leser diese<br />

Lausanne, Yverdon, Neuenburg, Biel, Moutier. Dele- ; f Fahrt empfehlen, sowohl was die Güte,der Strassen<br />

mont, Porrentruy, Delle, Beifort, St. Amarin. Re-" anbetrifft, als auch die Schönheit der durchfahrenen<br />

miremont, Epinal, Charmes, Nancy, Pont-ä-Mous-,: Gegend ?, Für VeTbesseTungsvorschläge wäre ich<br />

eon, Metz, Thionville, Luxembourg, Arlon. Bastogne.f" recht,'dankbar. Wie hoch ist die österreichische<br />

Manhay, Avwaille, Liege, 717 km. Dann Huy,* : Straäsentaxe, oder hält Oesterteieh für Schweizer<br />

Namur, CharleToi, Mons, .V*lenciennes. ...Gambrai,,,^Gegeorecht? , . ., ,.,•. • .- ^;A.» B, in B.<br />

Peronne, Roye, Estrees, St. Denk; Senlis, Paris,,;> '' , „. „,<br />

374 km. Guignes, Nangis, Romilly, Troyes, Bar'- 'r- *<br />

:<br />

Bunte Chronik<br />

Riechen Sie!<br />

Eine Erinnerung des Arztes Dr. E. Keller<br />

an Wilhelm Busch. Es war im August des<br />

Jahres 1854. Bissige Zungen hatten in <strong>Zeitung</strong>snotizen<br />

behauptet: ich würde einige<br />

meiner homöopathischen Kügelchen von der<br />

Ludwigsbrücke in München in die Isar werfen<br />

und sie einem Patienten nach Wien<br />

schicken mit den Worten: «Schöpfet Wasser<br />

aus der Donau, trinkt und Ihr werdet genesen!<br />

»<br />

Um diese Zeit besuchte mich der Student<br />

Wilhelm Busch, ein besonderer Witzbold. Er<br />

klagte über einen anhaltenden Kopfschmerz.<br />

Ich hörte aufmerksam seinen Darlegungen<br />

zu, nahm dann ein Fläschchen und hielt es<br />

dem Studio mit den Worten unter die Nase:<br />

»Riechen Sie! » Dieser roch auch tief daran.<br />

Als ich sah, dass er den Inhalt ordentlich in<br />

sich aufgenommen hatte, korkte ich das Gefäss<br />

zu und sagte : « Gut, Sie sind geheilt! »<br />

Jetzt blickte Wilhelm Busch überrascht auf<br />

und fragte mich ganz verwirrt: .«Was bin<br />

ich schuldig?*<br />

Im Glauben, einen reichen Engländer vor<br />

mir zu haben, antwortete ich zerstreut: «30<br />

Rtlr.»<br />

Und richtig, der Spassvogel zog das geforderte<br />

Geld aus der Tasche, hielt es mir<br />

unter die Nase und sagte trocken: .«Riechen<br />

Sie! — Gut. Sie sind geheilt!».<br />

Sprach's und verschwand.<br />

Ein Irrtum. »Mein grösster Fehler ist<br />

meine Eitelkeit. Ich kann Stunden vor dem<br />

Spiegel zubringen und meine Schönheit bewunderau<br />

»<br />

« Aber Lisbeth, das ist doch nicht Eitelkeit,<br />

das ist Einbildungskraft!»<br />

Gewissenhaft.<br />

Ein Beamter erhielt den Auftrag, einen<br />

Stoss Akten aus dem Jahre 1700 auf die Seite<br />

zu legen, da sie eingestampft werden sollten.<br />

Er blätterte darin und entdeckte zu seiner<br />

Entrüstung, dass viele Zahlenkolonnen nicht<br />

addiert waren. Nach sechs Wochen emsiger<br />

Tätigkeit hatte er endlich alles fein säuberlich<br />

abgeschlossen. Am nächsten Tage holte<br />

der Spediteur die Akten zur Vernichtung ab.<br />

Die Dame am Steuer. Nacht, Ein Auto<br />

hält in denv kleinen Dorfe, eine Dame, einzige<br />

Insassin des Wagens, steigt aus und öffnet<br />

die Türe des Kolonialwarenlädchens.<br />

«Ach, Verzeihung,» stottert sie, könnte ich<br />

wohl etwas rotes Oel bekommen?»<br />

« Rotes Oel ? » fragt der dicke Verkäufer.<br />

«Ach.ja, ich "brauche es, meine Schlusslampe<br />

ist ausgegangen.*<br />

par excellence Ist das<br />

gesunde, erfrischende,<br />

alkoholfreie Tafelgetränk<br />

„MATTA",<br />

Aerztlich empfohlen.<br />

Verlangen Sie<br />

überall<br />

Alte Bayerische Bierhalle<br />

steinenüerg Qj)S(}| Steinenvorstadt<br />

Prima Küche und Keller<br />

Mitglied des A.C.S.<br />

Göschenen<br />

Bahnhof<br />

BÜFFET<br />

Umladestelle für die Autos nach und von Airolo.<br />

Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit.<br />

Auskunft über Fahr- nnd Transportverhältnisse.<br />

Tel. 11. (Nicht zn verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />

Höfliche Empfehlung Steiger - Gurtner.<br />

DEN SCHWARZWAK.D<br />

HOTEL SOLBAD<br />

SCHÜTZEN<br />

DONAUESGHINGEN<br />

Nächst aller Sehenswürdigkeiten<br />

gelegen. 120 Betten.<br />

Grosser Park, Tennis, Terrassen.<br />

Altdeutsche Bier- u.<br />

Weinstube. Forellen. Autohallen.<br />

— Telephon 302<br />

Besitzer: I. BLRI<br />

TITISEE HOTEL BÄREN<br />

fl. Wasser. Zimmer mit Privatbad<br />

und W. C, Tanzdiele<br />

Boxen, Tankstelle, Parkplatz<br />

Tel. Neustadt (SchwJ 223<br />

Wolfs Hotel Titisee<br />

Das bevorzugte neuzeitliche, preiswerte<br />

Haus I Kanges in schönster<br />

Seelage. Treffpunkt der Schweizer<br />

Automobilisten.<br />

Tel. Neustadt (Schw.)227<br />

Biasca HOTEL-PENSION<br />

fSXJI<br />

TSISSIN<br />

Altbekanntes Geschäft, an der Gotthardstrasse gelegen.<br />

.Gute Küche. Prima Weine. Gr. Vereinssaal.<br />

Besitzer: A. läenhard-Snter.<br />

Wald<br />

(Zürich) 910 m Ü. M.<br />

Gasthaus z. Lauf<br />

SchönsterAnstlngsort des Zürcher<br />

Oberlandes. — Bauern - Spezialitäten.<br />

VorzügL Küche. Reelle Weine. Neu renoviert.<br />

Telephon 722.<br />

H. EIHOLZER.<br />

Schlössli Bottigkofen bei Kreuzungen<br />

Strandhotel — Pension<br />

Täglich mittags und abends Konzerte der beliebten<br />

Schützenregimentskapelle Wien Nr. 1. — Grosser<br />

Garten am See. — Ausflugsziel für Gesellschaften und<br />

Vereine. — Schöne Lokalitäten für Hochzeiten. — Ia.<br />

französische Butterküche. —* Auserlesene Weine. —<br />

Pension von Fr. 8.— an. — Garage. — Telephon 48.<br />

45115 Der Besitzer: Ad. Gairinn.<br />

Isolier»<br />

Haschen<br />

PATENT-HARTGLASund<br />

Speisegefässe<br />

Spezial-Fabrikatefür<br />

Automobilisten<br />

Telephon 47<br />

Hotel 3 Könige<br />

Restauration — Qaragen<br />

A.C.S. A. SPIEQELHALDER. T.C.S.<br />

FRATELÜODRH<br />

A/H MOÜ//EUX<br />

NEBIoLo<br />

LACRIMAE-CHR1/T1<br />

BARoLo<br />

BARBARESCo<br />

FALERNo<br />

«APRI<br />

Villmergen Gasthof z. Ochsen<br />

Altbekannter Landgasthof, direkt an der Strasse<br />

Zürichi-Bremgarten-Luzern. Vorzügliche Küche<br />

und Keller. Schöne Lokalitäten für Vereine.<br />

Garage. Tel. Nr;211. Geschw. Hoffmann.


32 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N» 48<br />

Gas||iausznr Soniu<br />

SCHIERS<br />

empfiehlt sich den Auto-Reisenden bestens<br />

Schöne Zimmer von Fr. 3.— an. 12 Betten.<br />

Schöne, heimelige Bündnerstube. — Gute<br />

bürgerliche Küche und Ia. Weine.<br />

Auto-Garage. Hs. ÄLIESCH-JECKLIN.<br />

Wenn Sie mit der ————————<br />

Minute rechnen müssen,<br />

dann wählen Sie<br />

eine elektrische<br />

ImÄuto durd<br />

die Öslschwei<br />

7flnrii Hotel Ochsen<br />

141111151 Kreuzplatz Hott 13.15<br />

Kleiner und grosser Saal für Sitzungen und Anlässe<br />

— Ia. Weine. — Butterküche. — Moderne<br />

Musik. — Parkplatz. FRAU NIEDERHÄUSER.<br />

"J3ulle-Clöck<br />

gebaut für jahrzehntelangen präzisen Gang<br />

Für das zeitgem&sse Bureau halten<br />

wir besondere Modelle bereit 1<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />

CH Tourlng. Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. O. S.<br />

DER INT-ERNATIONAL£ Ffi£MD£NPLATZ<br />

Dürfen wir Ihnen nähere Auskunft erteilen I<br />

Eugene Meylan, La Chaux-de-Fonds<br />

dacob-Brand-Strasse 61 Telephon 317<br />

Route Wildhaus-Buchs innn m Ü./M.<br />

Kurhaus Grabserberg<br />

(St. Galler-Oborland)<br />

Herrlicher Ausblick a. Rheintal—Alpsteingebirge.<br />

Bntterküche, Qualitätsweine. Zivile Preise.<br />

»Tel. Garns 84. P. GANTENBEIN.<br />

AlFREDiCHMID<br />

FEINE LEDERWAREN u. REISEARTIKEL<br />

ST.GALLEN<br />

SPEISERGASSE 11<br />

Konzerthaus Uhler<br />

St. Gallen<br />

Modernst eingerichtetes Gesellschaftsbaus am Platz,<br />

ff. Küche und Keller. Zürcher Löwenbräu. Günstiger<br />

Aufstellangsplats. Täglich Künstler-Konzerte.<br />

Mit höflicher Empfehlung«<br />

Telephon 31.36 A» Bommer-Ledeigerber.<br />

w<br />

Von den Automobilisten bevorzugtes Haus.<br />

Autoboxen. — Zimmer mit fMessendem Wasser.<br />

BAD RACA2<br />

PAS S£Hft £Mff£rrL£NSW£ftT£ AUSFLUGSZIEL<br />

BSP Lft^i<br />

Ragaz<br />

Hotel Krone<br />

Outbürgerliches Haus — Altbekannt für gute<br />

Küche u. Quälitätsweine. Garage. Telephon 3-<br />

Besitzen Familie Müller.<br />

Ermatingen am Untersee<br />

TOBLER<br />

Feinste Spezialitäten<br />

Oedieg. Erfrischungs-Raum<br />

Prächtiger Ausflugsort und Kuraufenthalt. Küche und Keller bekannt sorgfältig gepflegt<br />

Grösste Garagen am Untersee. Reparaturwerkstätte. Tankanlagen. Elektr. Pneupumpe.<br />

Herrliche Strandbäder u.Gärten. Tel.13. Best: Frau B. Heer, Mitgl. des A.C.S.u.T.C.S.<br />

— -r.rH<br />

Hrhnn Hotel Lindenhoi<br />

• •• U l i I I mit sehr schönen Restaurations-<br />

I I I H V U räumen. — RENDEZ-VOUS DER<br />

HUTOMOBILISTEN. — Neuerstellte heizbare Boxen —<br />

Reparaturwerkstatt© 2 Minuten entfernt. — KUchenspezialitäten.<br />

— Präzisionskegelbahnen. Bes. H. HELLER.<br />

Kurhaus Tannenheim<br />

1300 Meter. In herrlicher Lage der Flumserberge.<br />

— Schönster Ausflugspunkt für<br />

Automobilisten. Massige Pensionspreise.<br />

Telopbon 2a Bes. Mich. Wüdhaber.<br />

WaftWil HOTEL STEFANI<br />

Nähe Bahnhof. Vollständig neu renoviert. I. Haus am Platze.<br />

Zimmer mit Bad u. fliess. Wasser. Terrasse u. grosses Garten-<br />

Restaurant. Vorzügl. Küche u. Keller. Grosser Parkplatz. Garage.<br />

Telephon 87. Prospekte durch den Besitzer: E. STEFANI.<br />

Cafe - Conditorei<br />

KUEHAUS HOTEL<br />

ADLER<br />

Gasthof und Familienpension<br />

Riethllsli<br />

Bevorzugt von Automobilisten, vereinen<br />

und Gesellschaften, liegt inmitten prächtiger<br />

Waldpartien und bietet jeden schönen<br />

Sonntag in reizenden Gartenanlagen (Dancing<br />

im Freien; gemütl. Unterhaltungen,<br />

ist bekannt durch seinen mod. Komfort<br />

und seine vorzügliche Küche und Keller<br />

(lebende Forellen). Tel. 943.<br />

E. Gartenmann, Mitgl. v. A.C.S. u. T.C.S.<br />

AUSFLÜGSZIEL<br />

Hotel & Kurhaus Buchserberg<br />

1120 mii.iL auf aussichtsreicher Bergterrasse. Mit<br />

Auto von Buchs (St. Gall.) 25 Minuten (8 km) auf neuer<br />

Bergstrasse durch herrlichen Buchenwald und im<br />

oberen Teil wunderbares Panorama. Prima Verpflegung,<br />

massige Preise. Autogaraee. Telephon 2.65.<br />

HERR GASTWIRT!<br />

Der Autler wird gern«<br />

bei Ihnen einkehren,<br />

wenn Sie ihn<br />

dazu einladen<br />

rj<br />

Dir<br />

• l<br />

Vättis<br />

Genussr. Autotour durchs romantische Taminatal<br />

nach Vattis mit schönen Fusstouren in die Alpentäler<br />

Kunkels u. Calfeisen. Gr. schattiger Gartm.<br />

Auto-Garage. Tel. 429. Geschw. Zimmenmam.<br />

Das Mikroskop<br />

zeigt Ihnen deutlich die<br />

Wirkung<br />

de« Klingenichirfen<br />

Allegro<br />

Herr K.N. m<br />

Sp. schreibt uns<br />

wie folgt: Seit<br />

mehr als l 1 /,<br />

Jahren tcharft<br />

der AUegro mir<br />

die gleiche<br />

Klinge derart<br />

ausgezeichnet,<br />

dass ich mich<br />

jedesmal beim<br />

Rasieren Ober<br />

die Vorzüglichkeit<br />

des Appa-<br />

Eleganter; kleiner ]<br />

Apparat,in "prrlilirhlririti*»<br />

u. Abziehleder. Vernickelt F*.<br />

18.—, ichwarz Fr.12,— inMesserschmiede-,<br />

Eisenwaren- u.<br />

allen andern einschlagigen<br />

Geschäften. Prospekt gratis<br />

durch<br />

Indtttrle A.-Q. ;;Allegr*li<br />

Emmenbrüoke 98 (Lozsrn)<br />

bei Ragaz<br />

HOTEL LERCHE<br />

GÜGGELI-WIRTSCHAFT<br />

Im Restaurant „Oertll"<br />

meilen<br />

TCIlTigW<br />

iMtdh dem KkBBKn<br />

dMKiaof den<br />

Ailegroge«5hliff««<br />

Zwischen Meilen und Obermeilen, an der Seestrasse<br />

gelegen. Fortwährend warme und kalt«<br />

Güggeli in fernster Zubereitung. Butterküche,<br />

Extra SpeisesäJi. Bequeme Zufahrt, grosser Autopark.<br />

—Der neue Besitzer: Heinr. Oertli-Bärtsehi,<br />

Telephon Meilen 32S.<br />

(Kf. Glarus)<br />

Ideal als Ausflugsziel<br />

und Ferienort.<br />

Moderne Garagen<br />

bei der Talstation<br />

der Braunwald*<br />

Bahn,<br />

Grand-Hotel<br />

Hotel Alpenblick<br />

Hotel Niederschlagt<br />

Hotel Alpina<br />

»ist ein wirklicher Genuk<br />

den man der Welt verkünden muffe<br />

Mit Zephyrseife sich rasieren<br />

das sollte jeder Mann probieren.<br />

Adminütration, Druck rlT }' 1<br />

CSliobiri*; BAIXWAQ A*4&, Hilluacha BnchdnukaMi mi

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!