E_1930_Zeitung_Nr.076
E_1930_Zeitung_Nr.076
E_1930_Zeitung_Nr.076
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag. 9. September <strong>1930</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
26. Jährgang. — N° 76<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlieh -Gelbe Liste«<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Porto*tnchlag,<br />
«olern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414.<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
EisenbahnerzurAutokonkurrenz<br />
- Vor wenigen Tagen trafen sich 900 Fachmänner<br />
aus allen Erdteilen zum diesjährigen<br />
internationalen Eisenbahnkongress in Madrid,<br />
um die vielen Fragen der Gegenwart und<br />
Zukunft auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens<br />
miteinander zu diskutieren.<br />
Dabei ist ganz klar, dass auch die Eisenbahn-<br />
und Automobilkonkurrenz zur Sprache<br />
kommen musste. Man hat über dieses Thema<br />
nach uns zugekommenen Berichten in eingehender<br />
und ausgiebiger Weise diskutiert.<br />
Ueber das Ergebnis der Diskussion darf man<br />
nicht verwundert sein.<br />
Die Eisenbahnfachmänner kamen zum<br />
Schlüsse, dass die heute unbefriedigende<br />
Lage für die Eisenbahnen als das Ergebnis<br />
eines ganz ungleichen Kampfes zwischen<br />
Auto und Eisenbahn bewertet werden müsse.<br />
Die Eisenbahn sei an weitgehende gesetzliche<br />
Verpflichtungen und schwere volkswirtschaftliche<br />
Rücksichten gebunden. Der<br />
Automobilverkehr dagegen sei frei. Ungleiche<br />
Lasten, ungleiche Rechte, sowie allerhand<br />
öffentliche Ansprüche hemmen die Bahnen,<br />
troztdem sie sich auf das moderne Verkehrsleben<br />
umgestaltet und zu durchgreifenden<br />
Reformen gegriffen hätten.<br />
Die Kongressvertreter fassten daher die<br />
ihnen gutscheinenden Beschlüsse. Sie gingen<br />
darin einig, dass Konzessionserteilungen an<br />
Automobillinien nach Ortschaften, die bereits<br />
mit einer Bahn verbunden seien, abzulehnen<br />
wären, sofern der Autoverkehr keine besonderen<br />
Vorteile zu bieten vermöge. Der Ausflugsverkehr<br />
durch die Bahnen sei intensiver<br />
auszugestalten. Die Zusammenarbeit von<br />
Bahn- und Automobilbetrieb für rascheren<br />
Warentransport, eventuell von Haus zu Haus,<br />
sei auszubauen. Die Zugsanschlüsse, der<br />
Fahrplan, die Gepäckabfertigung von Haus<br />
zu Haus müssten verbessert werden. Die<br />
Stückgüterabfertigung sei durch eine schnellere<br />
Beförderungsart zu reformieren. Der<br />
Behältertransport müsse einzuführen versucht<br />
werden. Im fernem seien die starren<br />
Tarifgesetze für die Bahn zu mildern und<br />
Sonntagszüge zu ermässigten Fahrpreisen in<br />
weitgehender Weise zu organisieren.<br />
Diese Beschlüsse liefern wohl den eindeutigen<br />
Beweis, dass kraft des Automobilismus<br />
in unseren Eisenbahnverwaltungen neues<br />
Leben erwacht ist. Wir wissen dies übrigens<br />
aus den Anordnungen und Bemühungen unserer<br />
Schweizerischen Bundesbahnen. Zur<br />
FEUILLETON<br />
Die blaue Wand<br />
Von Richard Washburn Child.<br />
Antarisierte Uebersetzunjr aus dem Amerikanischen<br />
von Lisa Landau. (Engelborns Romanbibliothek.)<br />
(31. Fortsetzung)<br />
Der windgepeitschte Regen fegte noch<br />
immer durch die Strasse unter dem schillernden<br />
Schein der Bogenlampen dahin;<br />
mein Auto stand noch immer wie verloren<br />
und vergessen am Fahrdamm. Nach der<br />
einen Richtung hin bot der Ausblick in die<br />
regenfeuchte Strasse ein so lebloses Bild wie<br />
eine gemalte Dekoration auf einem Bühnenvorhang.<br />
Als ich aber den Blick nach der<br />
entgegengesetzten Richtung wandte, erschrak<br />
ich nicht wenig. Jenseits des Eisengitters<br />
stand ein Schutzmann.<br />
Vom Welteisenbahnkongress <strong>1930</strong>.<br />
Er war da stehen geblieben, um, wie es<br />
schien, eben diese Tür, hinter der ich mich<br />
befand, zu beobachten. Ich konnte seine beiden<br />
nackten Hände auf der eisernen Barriere<br />
erkennen. Sie kamen gross und derb<br />
aus dem nassen, glänzenden Gummimantel<br />
hervor, der seine behäbige Gestalt umschloss;<br />
er hatte sie aufgestützt und wiegte<br />
sich gemächlich hin und her. Mir schien, als<br />
überlege er, wie er jetzt vorzugehen habe;<br />
und ich glaube, jetzt zum erstenmal begriff<br />
Belebung des Güter- als auch des Personenverkehrs<br />
leisten sie heute das Menschenmögliche;<br />
an Zuvorkommenheit und geschäftlichem<br />
Sinn fehlt es nicht mehr. Heute<br />
kann man von den Bahnen haben, was man<br />
will. Die Tarife haben bereits ihre Starrheit<br />
verloren; Staffeltarife sind zur Geltung gekommen,<br />
zu geschäftlichen Abschlüssen sind<br />
die Verwaltungen stets gerne bereit.<br />
Wir können mit all diesen Vorkehren nur<br />
einverstanden sein. Einverstanden mit den<br />
Bahnen sind wir aber in dem Augenblicke<br />
nicht mehr, da sie glauben, das Automobil<br />
durch Zwangsbestinrmungen in seinen Auswirkungen<br />
schädigen zu können. Es gibt<br />
hier nur die eine klare Einsicht, dass die<br />
Volkswirtschaft die bestmöglichste, rascheste,<br />
zuverlässigste und billigste Beförderung zur<br />
Verfügung haben muss. Hat das Automobil<br />
hierin gegenüber der Eisenbahn Vorteile zu<br />
Kürzlich ging durch die Presse die Notiz,<br />
dass anlässlich der Generalversammlung der<br />
ostschweizerischen Verkehrsvereinigung auch<br />
von der Wallenseestrasse gesprochen wur«<br />
de. Es soll bei jenen Verhandlungen die Mitteilung<br />
gemacht worden sein, dass die Ausarbeitung<br />
der Projekte für eine Wallenseestrasse<br />
in vollem Fluss sei und ihre Fertigstellung<br />
wahrscheinlich noch dieses Jahr erfolge.<br />
Es ist eigentümlich, wie still es sonst<br />
um die Wallenseestrasse geworden ist, nachdem<br />
eine Zeitlang die Gemüter recht heftig<br />
aufeinanderplatzten und ein lebhaftes pro<br />
und contra für die verschiedenen Projekte<br />
einsetzte.<br />
Die ganze Sache scheint uns aber doch zu<br />
wichtig, als dass man sie auch nur für kürzere<br />
Zeit einschlafen lassen könnte. Eine Sanierung<br />
der Strassenverhältnisse im Gebiete<br />
des Wallensees ist eine dringende Notwendigkeit.<br />
Seien wir uns klar, dass die Strassenverbindung<br />
Zürich-Chur von internationaler<br />
Bedeutung ist, nicht nur ein Teilstück<br />
einer schweizerischen Durchgangsstrasse,<br />
sondern auch als ein wichtiger Bestandteil<br />
einer internationalen Durchgangsroute angesprochen<br />
werden muss. Der Verkehr, der<br />
sich denn auch heute auf dieser Strasse besonders<br />
in den Sommermonaten abwickelt,<br />
ich, während ich dastand und hinausspähte,<br />
bis zu welchem Grad unsere Phantasie durch<br />
das Bewusstsein einer Schuld und durch die<br />
Freude an Abenteuern gesteigert werden<br />
kann.<br />
Ich bemerke das, weil ich nämlich in dem<br />
Augenblick, als ich glaubte, jetzt müsse er<br />
direkt auf mich zukommen, gewahrte, dass<br />
mir nicht seine Vorderseite, sondern sein<br />
Rücken zugekehrt war, dass er die Hände<br />
nach hinten hielt, und dass er sich nur einen<br />
Augenblick gegen das Gitter gelehnt hatte,<br />
vielleicht um sich das grüne Arztabzeichen<br />
auf meinen Autolaternen näher anzusehen.<br />
Im nächsten Moment duckte er den Kopf wieder<br />
unter dem peitschenden Regen und verschwand,<br />
weitergehend, im Dunkel der<br />
Seitenstrasse.<br />
Es war mir klar, dass ich keine Zeit zu<br />
verlieren hatte. Ich war aufgehalten worden;<br />
Margaret Murchie konnte sehr bald wieder<br />
zur Besinnung kommen. Und doch —<br />
während ich Estabrook ein Zeichen gegeben,<br />
während er mir wortlos gehorcht hatte, und<br />
während ich mich in angespanntester Erregung<br />
befand, kam mir weniger die Erfordernis<br />
des Augenblickes, als die seltsame<br />
Komik unserer Situation zum Bewusstsein.<br />
«Fassen Sie sie um die Knie,» gebot ich,<br />
und ihn dann leise beim Arm nehmend, fügte<br />
ich hinzu: «Estabrook — merken Sie wohl!<br />
verzeichnen, so liegt es im Interesse unseres<br />
wirtschaftlichen Blühen und Gedeihens, dass<br />
dieses wichtige Hilfsmittel in seiner Hilfsarbeit<br />
nicht geschädigt werde. Wir können<br />
und dürfen den Automobilismus nicht in die<br />
starren Fesseln der Eisenbahn einzwängen.<br />
Vermögen die Eisenbahnen ihre Bilanzen<br />
nicht auszugleichen, so haben sie da einzusetzen,<br />
wo wirklich noch etwas zu holen<br />
ist. Mit dem Rationalisieren dürfte es allerdings<br />
sein Bewenden haben. Dagegen ist es<br />
nicht gesagt, dass man im Ausbau des Transportmaterials,<br />
der Stationen und Bahnhöfe<br />
sich eines allzu grossen Luxus befleisse.<br />
Zudem hat wohl das gesamte im Dienste der<br />
Bahnen stehende Personal kein Interesse<br />
daran, dass dieser öffentliche Wirtschaftskörper<br />
durch eine zu eingeengte Arbeitszeit<br />
und durch ein vielfach zu weitgehendes Lohnregulativ<br />
zu stark belastet werde. Wir müssen<br />
den Finger leider immer wieder auf diese<br />
Stelle legen, solange man von Bahnseite .aus<br />
versucht, durch Fesselung des Automobilverkehrs<br />
sich kleinliche Vorteile ergattern<br />
zu wollen.<br />
D<br />
Wo bleibt die Wallenseestrasse?<br />
ist ein ganz enormer. Für diesen Verkehr<br />
ist die heutige Kerenzerbergstrasse mit ihren<br />
reichlich' engen Kurven und ihrer nicht sehr<br />
grossen Breite tatsächlich ungenügend. Die<br />
Glarnerische Regierung hat nun allerdings<br />
Kredite bereitgestellt, um den Ausbau dieser<br />
Strasse mächtig zu fördern, und zum<br />
Teil sind auch die schlimmsten Stellen einer<br />
recht erheblichen Verbesserung unterzogen<br />
worden. Durch diese Verbesserungsarbeiten<br />
aber ist das Projekt einer Wallensee-Uferstrasse<br />
noch nicht hinfällig geworden, denn<br />
um dies zu erreichen, hätte die heutige Kerenzerbergstrasse<br />
in noch viel grosszügigerer<br />
Art und Weise ausgebaut werden müssen.<br />
Ob dies zweckmässig gewesen wäre, ist<br />
freilich eine andere Frage.<br />
— So etwas geschieht in einer Hauptstadt<br />
des zwanzigsten Jahrhunderts!»<br />
Er gab keine Antwort, denn die alte Dienerin,<br />
deren aufwärts gerichtetes Gesicht<br />
eine tüchtige kalte Dusche vom Dachsims<br />
her bekommen hatte, begann jetzt unter leisem<br />
Stöhnen die Arme zu bewegen.<br />
«Rasch,» gebot ich. «Lassen Sie sie los<br />
und öffnen Sie den Wagenschlag. Das übrige<br />
besorge ich.»<br />
Wortlos gehorchte er.<br />
Ich schleppte das beträchtliche Gewicht<br />
meines Opfers, wenn man es so nennen will,<br />
weiter und beförderte es in das Innere unseres<br />
Wagens. Estabrook hatte seinen Platz<br />
auf dem Chauffeursitz schon wieder eingenommen;<br />
die Maschine ratterte und wir<br />
flogen auf dem nassen, glatten Pflaster davon.<br />
Beim Aufblitzen einiger Lichter erkannte<br />
ich, dass Margaret Murchies Augen<br />
nicht mehr bewusstlos starrten.<br />
«Margaret,» begann ich, «Sie sind gut aufgehoben.<br />
Seien Sie vernünftig. Da vorn sitzt<br />
Mr. Estabrook.»<br />
Sie schüttelte sich krampfhaft, als wollte<br />
sie den letzten Rest der Betäubung loswerden.<br />
Dann packte sie mich beim Aermel.<br />
«Ach, es ist zu schrecklich,» jammerte sie.<br />
«Nu haben Sie mich von meiner Julie weggeholt!<br />
Bringen Sie mich wieder zurück zu<br />
EVSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile ode»<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
Erinnern wir uns, dass in erster Linie zwei<br />
Projekte für eine Wallenseestrasse einander<br />
gegenüberstehen, und zwar 1. dasjenige für<br />
den Bau einer Strasse am Nordufer, und<br />
2. dasjenige für den Bau einer Strasse am<br />
Südufer des Sees. Für beide Projekte sind<br />
sehr gewichtige Gründe ins Feld geführt<br />
worden, und die Befürworter des einen wie<br />
des andern haben auch nicht hinter dem<br />
Berg zurückgehalten, um die Nachteile des<br />
jeweiligen Gegenprojektes besonders hervorzuheben.<br />
Sicher ist, dass sowohl der Ausbau<br />
der einen wie der andern Seeuferstrasse<br />
grosse Vor- und Nachteile besitzt. Bei welchen<br />
Projekten ist dies aber nicht der Fall ?,<br />
Für die linksufrige (Südufer) Strassenfüh-»<br />
rung bestehen, soviel uns bekannt ist, heute<br />
schon drei Projektvarianten. Ob dies für die»<br />
Lösung der ganzen Frage von Vorteil ist»<br />
dürfte recht zweifelhaft sein. Je mehr Projekte<br />
entstehen, sei es nun für die Nordoder<br />
Süduferstrasse, umso weniger rasch<br />
wird eine definitive Lösung zu erwarten sein.<br />
Uns scheint es viel wichtiger zu sein, dass<br />
man sich überhaupt in nächster Zeit für ein<br />
Projekt entschiiesst, und dasselbe zur Ausführung<br />
bringt, denn an der NotwendigkeäS<br />
einer direkt dem See entlang führenden, gtrU<br />
ausgebauten und dem heutigen Verkehr ge-»<br />
recht werdenden Autostrasse zweifelt sicher<br />
niemand. Weil dieses Strassenstück, wie win<br />
eingangs schon erwähnten, von internationaler<br />
Bedeutung ist und hineingehört in das<br />
Netz der grossen europäischen Durchgangsstrassen,<br />
darf nicht mehr länger gezögert<br />
werden um den Ausbau der Wallenseestrasse,<br />
sei es nun auf diese oder jene Art*<br />
möglichst rasch in Angriff zu nehmen. Lr«<br />
Güterstrasse oder Durchgangs^<br />
strasse über den Pragel?<br />
Ueber die Frage des Baues einer Güter»<br />
strasse als Vorläufer der Prageistrasse haben<br />
wir uns in Nr. 35 ausgesprochen und da-»<br />
mals mitgeteilt, dass bis zum Herbst fertige<br />
Pläne für den Bau der neuen Strasse, die das<br />
Muotatal mit dem Klöntal und damit auch<br />
Schwyz und Brunnen mit Glarus verbinden<br />
würde, vorliegen werden. Wir erhalten nun<br />
von einem Mitglied der Sektion Schwyz des<br />
A. C. S., das über die neuesten Vorbereitungen<br />
für den Bau der Prageistrasse orientiert<br />
ist, die nachstehenden Ausführungen :<br />
«Die Oberallmeind-Korporation Schwyz hat,<br />
wie den Lesern der « A.-R.» bereits, bekannt<br />
sein dürfte, das Studium einer Güterstrasse<br />
über den Pragel an die Hand genommen. Am<br />
21. Juli abhin fand eine Begehung des für die<br />
Strasse in Frage kommenden Geländes und<br />
eine Aussprache über den Kostenvoranschlag<br />
und die Verteilung von Bau- und Unterhaltskosten<br />
etc. statt, wobei die Oberallmeind als<br />
Initiantin, sowie der Bezirk Schwyz, die Genossamen<br />
Muotatal, Ingenbohl und Sattel als<br />
Interessenten vertreten waren.<br />
Die Strasse würde, wie bekannt wird, nA-><br />
nimal 8600 m lang, 3 m breit und wäre mit<br />
genügenden Ausweichstellen, Kehren und<br />
Ueberbrückungen zu versehen. .Die Erstel-<br />
ihr — hören Sie ? Sie und Mr. Estabrookl<br />
Ja, was wollen Sie denn eigentlich von mir?»:<br />
«Immer Ruhe,» entgegnete ich. «Wir wollen,<br />
dass Sie uns alles sagen, was Sie wissen!»<br />
«Ich soll Ihnen das sagen? Nach all den!<br />
Jahren? Und ich* hab' doch keine Schuld —><br />
und sie erst recht nicht!»<br />
Dann begann sie sich wieder aufzuregen*<br />
«Bringen Sie mich nach Hause!» schrie<br />
sie. «Sie wissen ja nicht, was Sie tun! Bringen<br />
Sie mich zu meiner Julie! Sie braucht<br />
mich vielleicht sehr nötig!»<br />
«Nehmen Sie doch Vernunft an,» sagte ich<br />
eindringlich. «Wir müssen jetzt Klarheit in<br />
die Angelegenheit bringen. Sie müssen alles<br />
erzählen — alles, von Anfang an bis zu<br />
Ende!» ><br />
Sie blieb ein paar Augenblicke still, indes<br />
wir der Nordseite der Stadt zufuhren.<br />
«Es ist schrecklich,» begann sie endlich<br />
wieder. «Aber nun soll's auch genug davon<br />
sein! Es war schon mehr, als ich aushalten<br />
konnte! Es is nu Zeit, dass ich davon rede!<br />
Wenn Sie, wer Sie auch sind, und Mr. Estabrook<br />
zuhören wollen, dann sollen Sie alles;<br />
erfahren — die wahrhaftige Wahrheit —•<br />
alles bis auf den Grund, was ich selbsf<br />
weiss!»<br />
«Schön,» erwiderte ich. «Und jetzt fahren<br />
wir in meine Wohnung.»<br />
(Fortsetzung im «Äutler-Feierabenä>.J
2 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N» 76<br />
lungskosten würden sich unter diesen Voraussetzungen<br />
auf zirka 500,000 Franken belaufen.<br />
Herwärts des Prageis (auf Muotataler<br />
Seite) wären reichliche Entwässerungen<br />
nötig; jenseits (gegen Glarus zu)<br />
müssten fast neun Zehntel des Trasses entwässert<br />
werden. Die Oberallmeind-Korporation<br />
soll nun zum Schluss gekommen sein,<br />
die Hauptinteressenten vorerst auf nächsten<br />
Vorwinter zu einer Besprechung über Beteiligung<br />
an Bau und Unterhalt einzuladen und<br />
dieselben zu ersuchen, auf diesen Anlass bezügliche<br />
Vorschläge vorzubereiten. An dieser<br />
Sitzung soll alsdann auch der Bauherr<br />
bestimmt werden. Erst nach Regelung dieser<br />
Hauptfragen wäre in der Folge mit den interessierten<br />
Subvenienten und Pflichtigen<br />
eine endgültige Trassebestämmung vorzunehmen,<br />
um den event. unnötigen Planierungskosten<br />
etc. auszuweichen.<br />
Es fragt sich nun, ob dieses Strassenprojekt,<br />
wenn es auch nur eine Strassenbreite<br />
von 3 m vorsieht, bei Schaffung von zahlreichen<br />
Ausweichstellen, was ja vorgesehen ist,<br />
und bei Erstellung genügend starker Ueberbrückungen<br />
und modernem Ausbau aller Kurven,<br />
nicht doch von ganz eminenter militärischer<br />
und touristischer Bedeutung und nicht<br />
einfach als Güterstrasse zu taxieren ist. Es<br />
wäre interessant, hierüber die Ansicht der<br />
Militärs und der Autotouristen zu vernehmen.<br />
Sollte einmal die militärische und touristische<br />
Bedeutung dieser projektierten<br />
Strasse feststehen, so dürfte vom Bund füglich<br />
über den Rahmen der für Güterstrassen<br />
"bisher gesprochenen Subventionsbeträge hinausgegriffen<br />
werden.<br />
Auch die grossen Automobilistenverbände<br />
hätten allen Grund, sich hiefür einzusetzen<br />
und eventuell, nebst der Propaganda, dem<br />
Unternehmen sogar materielle Unterstützung<br />
zukommen zu lassen. Es ist nämlich zu erwägen,<br />
dass die finanziellen Verhältnisse der<br />
Initianten keine rosigen sind und ohne besonders<br />
hohe Subventionen von Bund und Kanton<br />
dürfte es wahrscheinlich nicht einmal zur<br />
Erstellung einer gewöhnlichen Güterstrasse<br />
Thtcn, 7. September <strong>1930</strong>.<br />
Es war kein schlechter Gedanke des<br />
Städteverbandes, seine diesjährige Jahresversammlung<br />
nach Thun zu verlegen, dem<br />
Tore zu jener an wirkungsvollen Bildern so<br />
reichen Gegend, die von den Bernern nicht<br />
ohne Grund «d's Visitestübli» genannt worden<br />
ist. Zumal im September, wo das gedämpfte<br />
Licht die Schönheit und den Liebreiz dieser<br />
Gestade um einen unserer schönsten Seen<br />
noch ganz besonders hervorhebt. Wie hätte<br />
man nach langen Reden und Diskussionen<br />
über ernste und gewichtige Dinge, nach den<br />
köstlichen und reichen Bernerplatten (im<br />
engeren und weiteren Sinne), die abendlichen<br />
Stunden dieser milden, zwitterhaften Tage<br />
zwischen Sommer und Herbst besser verwenden<br />
können, als zu einer kleinen Spazierfahrt,<br />
sei es auf dem See (wie am Samstag),<br />
sei es in eines der sternförmig ausstrahlenden<br />
Täler, die lang hingestreckt bis an die Felswände<br />
der bernischen Schneealpen führen<br />
(wie am Sonntag).<br />
Aber nicht nur wegen der Schönheit, der<br />
Umgebung, noch aus einem anderen Grunde<br />
eignete sich Thun ganz besonders für den<br />
Städtetag: Thun ist einer jener alten Orte<br />
der Schweiz, die noch sehr viel vom Begriff<br />
der alten Stadt an sich haben. Wohl sind<br />
die Stadttore und Befestigungstürme schon<br />
zu Ende des letzten Jahrhunderts abgebrochen<br />
worden, wohl hat auch es sich in<br />
den letzten Jahren ungeheuer entwickelt,<br />
haben sich die modernen Quartiere mit<br />
Fabrikanlagen und Neubauten im Stilmischmasch<br />
der letzten fünf Dezennien weit in das<br />
Land hineingefressen und auch hier um das<br />
Weichbild jenen hässlichen Vorstadtring gelegt,<br />
den wir heute überall treffen, wo die<br />
Zehntausend-Einwohnergrenze überschritten<br />
worden ist. Aber immer noch beherrscht den<br />
Gesamteindruck das von allen Seiten her<br />
weit sichtbare Wahrzeichen der Stadt, das<br />
mächtige alte Kyburgerschloss mit den vier<br />
Türmen auf dem Schlossberge. Und immer<br />
noch sind die Hauptstrassen mit ihren malerischen<br />
Lauben und den hohen Fussgängersteigen<br />
und der Rathausplatz, wunderbar in<br />
seiner einheitlichen Geschlossenheit, den Anforderungen<br />
des modernen Verkehrs nicht<br />
zum Opfer gefallen. Dank des .Städtetages<br />
hat man sich das wieder einmal etwas näher<br />
angeschaut, nachdem man seit vielen Jahren,<br />
immer in später Stunde, immer in Eile, sich<br />
im Auto durch die engen Gassen geschlängelt<br />
hat. Nicht ohne — gestehen wir es offen<br />
— sich durch kräftiges und beständiges<br />
Hupen seinen Weg zu bahnen: Balken im<br />
eigenen Auge. Immerhin: Einsicht... Die<br />
Thuner, an ihrer Spitze der Stadtpräsident<br />
Herr Amstutz, haben sich aber nicht auf die<br />
natürlichen Reize der Stadt verlassen, sie<br />
haben nichts unterlassen, um den 130 Gästen<br />
kommen, nicht zu reden vom Bau von Ausweichstellen<br />
und der Führung des Trasses in<br />
automobilistisch korrekter Weise.<br />
Dem Bezirk Schwyz ist es unmöglich, entsprechend<br />
seinem Interesse am Pragelstrassenbau<br />
mitzuwirken, solange er durch den<br />
Muotaperimeter dermassen drückend belastet<br />
ist. Auch die O. A. ist nicht in der Lage,<br />
grosse Gelder beizutragen, wenn nicht zu<br />
diesem Zwecke eine spez. Auflageerhöhung<br />
für die Viehsömmerung oder eine Herabsetzung<br />
des Korporationsnutzens vorgenommen<br />
würde, was heute, in Anbetracht der Not der<br />
Bergbauern, jedenfalls nicht ins Auge gefasst<br />
werden darf.<br />
Schliesslich wird auch der Kanton, in Berücksichtigung<br />
des momentan vorzunehmenden<br />
Ausbaues der Talstrassen, nicht allzuviel<br />
Geld für eine Prageistrasse zur Verfügung<br />
haben. Es wäre aber doch zu untersuchen,<br />
ob er nicht moralisch dazu verpflichtet werden<br />
könnte, nebst einer seinen finanziellen<br />
Verhältnissen angepassten maximalen Subvention<br />
den zukünftigen Unterhalt der Strasse<br />
zu übernehmen, nachdem dieselbe doch vorzüglich<br />
auch für den Durchgangsverkehr der<br />
Motorfahrzeuge dienen wird, die Gebühren<br />
aus den Auto-, Motorrad- und Velotaxen und<br />
dem Benzinzoll aber auf keinen Fall an eine<br />
Genossenschaft fliessen.<br />
Auf alle Fälle dürfen wir unter den heutigen<br />
Verhältnissen wünschen, dass wenigstens<br />
in Bälde eine 3 m breite Strasse automobilistisch<br />
korrekt angelegt werde. War<br />
sind bei Verwirklichung dieses Projektesalsdann<br />
der grossen Prageistrasse um ein gutes<br />
Stück näher gekommen.<br />
Es geht auch in diesem Falle nicht an, das<br />
Kind mit dem Bade auszuschütten. Im Gegenteil<br />
ist den Initianten, die, wie die Vergangenheit<br />
lehrt, den heute einzig ausführbaren<br />
Weg unter die Füsse genommen haben, recht<br />
viel Glück und der Erfolg auf die Fahrt mitzugeben.<br />
Die Automobilisten und ihre Presse aber,<br />
Augen auf und Unterstützung dem ersten<br />
Pragelfahrer!»<br />
Städteverband zur Lärmbekämpfung<br />
Zwei interessante Referate<br />
die zwei Tage so angenehm als möglich zu<br />
machen.<br />
Die Versammlungen fanden im modernen<br />
Gebäude des Neuen Gymnasiums statf, auf<br />
dessen quadratischem Turme die rorv^eissrote<br />
Fahne einladend im Winde flatterte.<br />
Vortrag von Polizeihauptmann<br />
Müller.<br />
Kurz nach neun Uhr übergab der Präsident das<br />
Städteverbandes, Herr Syndic Chappuis, Bürgermeister<br />
von St. Immer, das Wort Herrn W. Müller.<br />
Als sich die kräftige und unbedingt martialische<br />
Gestalt erhob, konnte man feststellen, dass<br />
dem ehemaligen Polizeikommissär von Bern, die<br />
jüngst erworbene Würde eines Polizeihauptmanns<br />
auch äueserlich sehr wohl steht. Und als — seltsam<br />
sinnvolles Zwischenspiel— mitten, in seinen Vortrag<br />
über die Lärmbekämpfung, da-s Wirbeln einiger<br />
halb Dutzend Trommeln durch die erstaunliche<br />
Breite der Fenster in die Aula drang, hatten wir<br />
überdies Gelegenheit, die Fülle und Kraft seiner<br />
Stimme zu bewundern.<br />
Der Referent erörterte zuerst, in einigen einleitenden<br />
Ausführungen, die schädliche Wirkung, die<br />
der heutige Stadtlärm auf den menschlichen Organismus<br />
ausübt. Vor allem leidet das gesamte Nervensystem<br />
unter dem manigfaltigen und unaufhörlichen<br />
Lärm, dem die heutigen Stadtbewohner ausgesetzt<br />
sind, was sich dann in einer ganzen Reihe<br />
von Beschwerden äussern kann. Aber auch etliche<br />
Leiden und Störungen der Gehöiorgane müssen<br />
auf die ständige und namentlich gleichmässige Einwirkung<br />
von Geräuschen (Betriebslärm) zurückgeführt<br />
werden (nebenbei bemerkt, der Referent verriet<br />
in diesen Darlegungen eine solch erstaunliche<br />
fachmännische Kenntnis und Gewandtheit in Spezialausdrücken,<br />
dass der Berichterstatter beschloss,<br />
in Zukunft einen medizinischen Berater mitzunehmen).<br />
Der erste Teil des Vortrages behandelte Gebiete<br />
Die Bekämpfung des Betriebslärma (in Fabriken)<br />
und des Wohnlärms, die nicht in den Interessenbereich<br />
unserer <strong>Zeitung</strong> fallen und auf die wir<br />
deshalb nicht näher einzugehen brauchen. Immerhin<br />
hat es uns gefreut, dass Hr. Hauptmann Müller<br />
ebenso ausführlich und mit demselben Nachdruck,<br />
wie auf den Verkehrslärm, auch auf diese zwei<br />
andern Hauptquellen der wirren und mörderischen<br />
Symphonie, von der heutzutage die zivilisierte Welt<br />
erfüllt wird, hingewiesen hat. Es hat uns gefreut,<br />
weil es immer" noch Leute gibt, die wie von der<br />
Tarantel gestochen, nervös zusammenfahren, wenn<br />
zufällig ihre zarte Membran von dem Ton einer<br />
Autohupe getroffen wird, es aber als ihr unantastbares<br />
bestes Recht betrachten, bei offenem Fenster<br />
ihr Radio bis auf die letzte der Möglichkeiten auszunützen<br />
oder, überzeugt, damit nur ihrer Muse<br />
gegenüber die Pflicht zu erfüllen, 365mal im Jahr<br />
zwei bis drei Stunden dieselbe Sonate zu üben<br />
(überflüssig hinzuzufügen: um nach diesen tausend<br />
Stunden genau an denselben Stellen auszugleiten).<br />
Im dritten Teile seines Vortrages ging der Referent<br />
zur Behandlung der Frage über, die unsere<br />
"besondere Aufmerksamkeit verdient: Durch welche<br />
Massnahmen lägst sich der Verkehrslärm einschränken?<br />
Herr Müller hat uns auch in diesem Abschnitt<br />
seines Vortrages reichlich Gelegenheit gegeben, uns<br />
zu freuen. Wenn er auch nicht vergass, gewisse<br />
Gewohnheiten der Automobilisten — und mit Recht<br />
— an den Pranger zu stellen, so nahm er doch<br />
diese ewigen Sündenböcke unserer Zeit in manchen<br />
Punkten in Schutz und zeigte für viele<br />
ihrer Nöte ein weitgehendes Verständnis. Er machte<br />
die Vertreter der Gemeinden darauf aufmerksam<br />
(Fortsetzung siehe Seite 5)<br />
Autokurse ersetzen unwirtschaftliche Eisenbahnlinien<br />
IV.<br />
Von grösserer Tragweite als der bisher behandelte<br />
Gegenstand wird sich zweifellos<br />
das Problem der Möglichkeit des Ersatzes<br />
bestehender unwirtschaftlicher Eisenbahnlinien<br />
durch Automobilbetriebe erweisen. Sogenannte<br />
«Transitlinien», d. h. Normalbahnlinien,<br />
die an beiden Enden direkt in andere<br />
Normalbahnlinien übergehen und auf denen<br />
sich ein bedeutender Durchgangsverkehr abwickelt,<br />
dürfen aus den weiteren Erörterungen<br />
angeschlossen werden. Für diese Klasse<br />
von Eisenbahnlinien muss die uns beschäftigende<br />
Frage von vorneherein kategorisch<br />
verneint werden. Betreffend die übrigen<br />
Normalbahnlinien, die auch «Stumpenbahnen»<br />
genannt werden, ist allgemein zu bemerken,<br />
dass in der Regel ausschlaggebende technische<br />
oder organisatorische Schwierigkeiten<br />
für deren Ersatz durch Automobilbetriebe<br />
heute nicht mehr bestehen. Wenn wir von<br />
eigentlichen Gebirgsgegenden absehen, bilden<br />
in den wenigsten Fällen die Witterungsverhältnisse<br />
und topographischen Bedingungen<br />
ein Hindernis. Das Problem erweist<br />
sich also in erster Linie als ein solches wirtschaftlicher<br />
Natur.<br />
Für bestehende Normalbahnlinien, die<br />
nicht unter den Begriff «Transitlinien»<br />
fallen, die aber bezüglich der Beförderungspreise<br />
zu den gleichen Bedingungen arbeiten<br />
wie die Schweiz. Bundesbahnen (bei denen<br />
die Beförderungspreise auf Grund der effektiven<br />
Streckenlänge berechnet werden) muss<br />
im allgemeinen die Frage der Möglichkeit<br />
des Ersatzes durch Automobilbetrieb im Hinblick<br />
auf die Erfahrungen beim Surbtalbetrieb<br />
ebenfalls verneiht werden. Beim Abbruch<br />
einer Bahnlinie hat man damit zu<br />
rechnen, dass das in den festen Anlagen investierte<br />
Kapital zum grössten Teil verloren<br />
ist. Das Rollmaterial kann unter Umständen<br />
an andere Bahnverwaltungen veräussert<br />
werden, auf alle Fälle aber bringt<br />
der Uebergang zum Kraftwagenbetrieb einen<br />
bedeutenden Kapital-Verlust mit sich. Der<br />
Automobilbetrieb aber verlangt neue Investitionen.<br />
Sobald jedoch die tarifarischen<br />
Verhältnisse sich ändern, d. h. wenn auf<br />
Normalbahnlinien durch sogenannte Tarifzuschläge<br />
die Beförderungspreise pro<br />
Streckeneinheit eine Verteuerung erfahren,<br />
steigen die wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />
eines Automobilersatzbetriebes im Vergleich<br />
zurrt Bahnbetrieb.<br />
Allgemein gesprochen dürfte der Grundsatz<br />
sich Geltung verschaffen, dass die Möglichkeit<br />
des Ersatzes bestehender Normalbahnlinien,<br />
die nicht unter die Kategorie<br />
«Transitlinien-» fallen, durch .Automobübetrieb<br />
erst dann bejaht werden kann, wenn<br />
einerseits die Einnahmen der Bahn nicht<br />
mehr ausreichen, die reinen Betriebskosten<br />
— also die Kosten ohne Verzinsung und Tilgung<br />
der Anlagekapitalien — zu decken und<br />
wenn andererseits in den Ertragsberechnungen<br />
für einen Automobilbetrieb der Nachweis<br />
erbracht werden kann, dass die ZuscMsse,<br />
die dieser erfordert, geringer sein werden<br />
als beim Bahnbetrieb. Weil die Verkehrsmengen,<br />
sowie die einschlägigen besonderen<br />
Verkehrsverhältnisse auf Grund der Erfahrungen<br />
beim Bahnbetrieb bekannt sind,<br />
können die für den Automobilbetrieb notwendigen<br />
Aufwendungen mit ziemlicher Sicherheit<br />
vorausbestimmt werden.<br />
Für die Frage des Ueberganges zum<br />
Strassenbetrieb kann aber auch der Umstand<br />
von entscheidender Bedeutung werden, dass<br />
ein Bahnbetrieb zu einem gewissen Zeitpunkt<br />
unvermeidliche neue Kapitalaufwendungen<br />
für Erneuerung des Rollmaterials oder der<br />
festen Anlagen erfordern kann, wobei mit,<br />
Sicherheit anzunehmen ist, dass diese Kapitalaufwendungen<br />
den Betrieb in einem unerträglichen<br />
Masse belasten würden.<br />
Die grossen Schmalspurbahnsysteme in<br />
den Gebirgsgegenden scheiden aus unserer<br />
Untersuchung aus, weil die meisten derselben<br />
in keiner Weise als unwirtschaftliche Eisenbahnlinien<br />
bezeichnet werden dürfen. Ausserdem<br />
würde bei diesen grosszügig ausgebauten<br />
Bergbahnen die Prüfung der Möglichkeit<br />
des Ersatzes durch Automobilbetriebe bald<br />
Halt machen vor den Schwierigkeiten der<br />
topographischen und klimatischen Verhältnisse.<br />
Aber auch die meisten der übrigen<br />
wichtigeren Schmalspurbahnen, bei denen<br />
def Verkehr sich über bahneigenes Trace<br />
abwickelt, können ganz ansehnliche Ueberschüsse<br />
der Betriebseinnahmen über die<br />
Betriebsausgaben ausweisen, so dass mindestens<br />
ein Teil des Kapitals verzinst werden<br />
kann. Zufolge der tarifarischen Verhältnisse,<br />
d. h. zufolge der im Vergleich zu den<br />
Bundesbahnen und den wichtigeren andern<br />
Normalbahnen zum Teil bedeutend höheren<br />
Beförderungspreise pro Streckeneinheit der<br />
meisten Schmalspurbahnen, liegt allerdings<br />
bei diesen die wirtschaftliche «Schnittlinie»<br />
zwischen Bahn- und Automobilbetrieb wesentlich<br />
höher als bei Normalbahnea Bei allen<br />
siehe auch No. 71, 73 und 75.<br />
Schmalspurbahnen fällt ausserdem für den<br />
Bahnbetrieb erschwerend in Betracht, dass<br />
der Reisendenverkehr zwischen ihnen und<br />
den Normalbahnen nicht durchgehend ausgebildet<br />
werden kann und dass die Güter an<br />
den Anschlusstellen umgeladen werden müssen.<br />
Die kleineren Schmalspurbahnen sind<br />
auch bezüglich des Stossverkehrs nicht so<br />
leistungsfähig wie Normalbahnen, weil keine<br />
oder nur beschränkte Möglichkeit besteht,<br />
von andern Linien Rollmaterial zur vorübergehenden<br />
Verstärkung des eigenen Lokomotiv-<br />
und Wagenparkes heranzuziehen.<br />
Besonders kritisch für als unwirtschaftlich<br />
zu bezeichnende Schmalspurbahnen kann die<br />
Situation dann werden, wenn es sich um<br />
Strassenbahnen handelt, welche für ihren<br />
Schienenstrang einen Teil vorhandener Strassen<br />
benützen. Erfordert die immer mächtiger<br />
anschwellende Entwicklung des auf<br />
diesen Strassenzügen sich abwickelnden<br />
Automobilverkehrs eine Verbreiterung der<br />
Fahrbahn, die zufolge der eingebauten<br />
Strassenbahngeleise in vielen Fällen, namentlich<br />
in den Ortschaften und Kurven, bedenklich<br />
schmal ist. so kann sich die zwingende<br />
(Schluss siehe Seite 6)<br />
Automobil-Transporte und<br />
Gewerbefreiheit.<br />
Aus informierten Kreisen des Autogewerbes<br />
erhalten wir die nachstehende Vernehmlassung:<br />
Unter diesem Titel Hess ich seinerzeit<br />
in Ihrer geschätzten <strong>Zeitung</strong> einen Notschrei<br />
ertönen über die mittelalterlich anmutende<br />
Tortur, der private Transportunternehmer<br />
ausgesetzt sind, seitens jener amtlichen<br />
Organe, die den staatlichen Schienenweg<br />
als alleinberechtigt glauben schützen zu<br />
müssen. Es hat uns ja fern gelegen anzunehmen,<br />
dass mit einer solchen Veröffentlichung<br />
die Qual, das Unrecht, beendet werde.<br />
Eine solch' köstliche Naivität, die an das<br />
Walten einer Vernunft glaubt, ist einem<br />
durch diese Machthaber schon längst gründlich<br />
«verloren gegangen worden».<br />
Wir können also vorläufig nichts anderes<br />
tun, als immer wieder die Oeffentlichkeit<br />
daran erinnern, dass das Kräutlein Willkür<br />
in unserem gesegneten Lande, auch bei<br />
schlechtestem Wetter, glänzend weitergedeiht,<br />
und von den behördlich angestellten<br />
Gärtnern mit Liebe gehegt wird. Kantonsdekret<br />
und Sesa schaffen, was in ihren<br />
Kräften steht. Die Berner Kontrollorgane<br />
haben nun drei Personenautos im Aufpassdienst.<br />
Letzthin fuhren diese, wie uns berichtet<br />
wurde, einem Warentransport sogar<br />
in den Kanton Freiburg hinein nach, um die<br />
Ladung nachzusehen. Es wurde ihnen dann<br />
allerdings bedeutet, dass sie auf jenem Boden<br />
nichts zu tun hätten. In Bussen für jedes<br />
Mehrgewicht bewegt man sich nur noch so<br />
um Fr. 100.— herum.<br />
Die Sesa — S. B. B. hat den Käufern von<br />
Zucker aus der Tschechoslowakei einen derartigen<br />
Ausnahmefrachtsatz ab Eingangsstation<br />
Basel, Schaffhausen, Singen gemacht,<br />
dass kein Auto mehr konkurrieren kann. Ob<br />
solche Transporte für die S. B. B. noch irgend<br />
einen Verdienst bringen, geht ja den «Allgemeinschweizer»<br />
nichts an; denn, wenn<br />
auch mit Verlust, wenn nur der Automobilgewerbetreibende<br />
so oder so getötet wird. —•<br />
Die Sesa offeriert ferner Transporte Basel-<br />
Emmental weit unter Tarifsatz und vergütet<br />
dem Importeur noch 30 Rp. pro 100 kg für<br />
Abfuhr ab seinem Bahnhof ins Magazin. Kein<br />
Mittel wird also unterlassen.<br />
Man muss sich wirklich an den Kopf greifen<br />
und fragen, ob denn diese Bahnschienenverteidiger<br />
glauben, das moderne, freie<br />
Strassentransportmittel könne auf die Dauer<br />
ganz einfach unterdrückt, aufgehoben, gestrichen<br />
werden?<br />
Wo nimmt man eigentlich die Berechtigung<br />
her, gewisse Waren gewissen Einzelbezügern<br />
zu Verlustfrachtsätzen zu besorgen,<br />
während anderen, weniger glücklich gelegenen,<br />
tausendfach beteuert und bewiesen<br />
wird, man könne und dürfe nicht unter die<br />
«heiligen Normaltaxen» gehen?<br />
Es kommt ja immer ein wenig ungeschickt<br />
heraus, wenn eine starre, staatliche Verwaltung<br />
sich «plätzweise» kaufmännisch gebärden<br />
will. Man weiss das. Man könnte sogar<br />
lächelnd zusehen. Wenn aber bei diesen vom<br />
allgemein rechtlichen Standpunkt aus fraglichen<br />
Praktiken — fraglich wegen der verfassungsmässig<br />
garantierten Gleichheit aller<br />
Bürger vor dem Gesetz — unter Schädigung<br />
des Staatsdienstes nichts anderes beabsichtigt<br />
und gewollt ist, als das Verderben eines<br />
anderen modernen, tüchtigen Gewerbes, so<br />
hört eben das lächelnde Zusehen auf. Für<br />
solche Ideen, solches Vorgehen und solch'<br />
finstere Gewalt ist der Staat nicht da.<br />
Wunder nimmt einem nur, ob das Eidg.<br />
Automobilgesetz den Mut und namentlich<br />
das Rechtsgefühl aufbringt, mit solchem<br />
Mittelalter in Bund und Kanton aufzuräumen,<br />
oder ob das Gesetz mehr der Bahn als dem<br />
Auto hilft?
76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
*i<br />
Der grosse Tag von Monza<br />
Varzi auf Maserati beendet den gigantischen Kampf als Sieger. — Zweiter Arcangeli auf<br />
Maserati, — Die beiden Schweizer Caflisch und Pedrazzini fahren ein sebr gutes Rennen.<br />
— Hoher Autosport im Königlich Italienischen Park von Monza.<br />
Der gewaltige, einzigartige Kampf um den<br />
Grossen Preis von Monza in Italien, der den<br />
Namen dieses italienischen Ortes in der<br />
ganzen Welt bekannt gemacht hat, brachte<br />
schon mehrere Tage vor dem Rennen Hochbetrieb<br />
in dem grossen königlichen Park von<br />
Monza. Die ganze automobilistische Welt<br />
Italiens promenierte auf den Tribünen, Fahrer<br />
kamen an und probten mit ihren Mechanikern<br />
eifrig an den Wagen, die ersten Maschinen<br />
brüllten auf und schössen in rasenden<br />
Läufen davon und versuchten die Rundstrecke.<br />
Ganz Italien hat in den letzten Tagen<br />
wieder sein Interesse auf Monza gerichtet,<br />
denn das Gelingen dieses gewaltigen sportlichen<br />
Anlasses hängt irgendwie mit dem<br />
italienischen Nationalstolz zusammen. Die<br />
Presse schwelgte in Hymnen über den gloriosen<br />
Kampf von Monza, die ganze fieberhafte<br />
Atmosphäre, die vor grossen Sportereignissen<br />
herrscht, war überall anzutreffen.<br />
Plan von Monza: Die Piste wurde gegenüber dem letzten Jahre abgeändert, so dass die Rennbahn<br />
im ganzen acht Kurven aufweist<br />
bis zum späten Vormittag, als sich die ersten<br />
Unterdessen trainierten die Teilnehmer mit<br />
verbissener Zähigkeit; vom frühen Morgen<br />
an lagen ganze Rudel im harten Training,<br />
vor den Boxen und auf den Tribünen war<br />
alles in Bewegung. Die schnellste Runde im<br />
Training fuhr Nuvolari mit dem neuen Alfa<br />
Romeo-Rennwagen. Er erledigte die Strecke<br />
mit der phantastischen Schnelligkeit von<br />
159 km Stundendurchschnitt. Sein Markenkollege<br />
Borzacchini blieb nicht zurück und<br />
erreichte ebenfalls ein äusserst scharfes<br />
Tempo, Arcangeli auf Maserati erprobte den<br />
neuen 16 Zylinder Maserati-Rennwagen —<br />
und er fuhr im Training ebenfalls die bemerkenswert<br />
gute Zeit von 158 Stundenkilometern.<br />
Campari, der Heldentenor, der<br />
mit der gleichen Sicherheit Rennfahrer wie<br />
Opernsänger ist, legte sich auf der Bahn<br />
noch ziemliche Zurückhaltung an. Er debütierte<br />
vor wenigen Tagen in einem ligurischen<br />
Operntheater. Noch schien er so<br />
unter dem Eindruck seines Gastspiels zu<br />
stehen, dass er sich während den Pausen,<br />
da die Maschinen ruhig vor den Boxen lagen,<br />
dem Publikum als Sänger vorstellte, das den<br />
Rennfahrer mit brausendem Beifall überschüttete...<br />
Caracciola brachte mit Mühe<br />
seinen schweren Mercedes in den richtigen<br />
Spurt, erzielte nachher dann aber bemerkenswert<br />
hohe Geschwindigkeiten.<br />
Noch am letzten Tag vor dem Rennen gingen<br />
die Wagen über die Rundstrecke, Varzi<br />
stellte sich vor, Fagioii legte unheimlich<br />
scharf los, die Schweizer Pedrazzini und<br />
Caflisch tauchten auf, überall letzte Vorbereitungen<br />
Zuschauermassen schon am<br />
Samstag, fieberhaftes Raten über die Chancen<br />
der grossen Champions, die vor den<br />
Boxen sich zu schaffen machten — und dann<br />
legte sich die Nacht nochmals über den Park,<br />
aber die Ruhe kehrte nicht mehr ein, der<br />
Grosse Preis von Monza stand bevor, vor<br />
den Ständen irrlichterte es, und schon der<br />
erste grauende Tag sah Gestalten umherhuschen<br />
...<br />
Der Tag des Rennens.<br />
Er kam mit strahlender Sonne und blauem<br />
italienischem Himmel. Vom frühesten Morgen<br />
an strömten riesige Zuschauermengen<br />
nach der Rennbahn, es war ein chaotisches<br />
Durcheinander von Automobilen, Fahrrädern,<br />
Fussgängern, eine Begeisterung, die aus<br />
allen Augen leuchtete, Namen schwirrten<br />
durcheinander, und dieser Rummel hielt an<br />
Wagen dem Starter stellten. 100 000 Zuschauer<br />
haben dem gewaltigen Kampf beigewohnt,<br />
jubelten den Siegern zu, und während<br />
den sieben Stunden, da die Massen in<br />
der Hitze ausharren mussten, gab es keine<br />
tote Stelle. Wer einen Moment lang sich<br />
nicht dem Kampf auf der glatten Bahn widmete,<br />
beobachtete die Gesellschaft, die dem<br />
Rennen von Monza beiwohnte.<br />
Unter den prominenten Tribünenbesuchern<br />
bemerkte man den Chef für das Sportwesen<br />
Italiens, Augusto Turati, den italienischen<br />
Kriegsminister, sehr viele repräsentative<br />
Behördenvertreter, Spitzen des italienischen<br />
Autosportes, unter den Delegierten der automobilistischen<br />
Vereinigungen auch Herrn<br />
Dr. Mende, Präsident des A. C. S., in Begleitung<br />
der Herren Dr. von Stürler, Mitglied<br />
des Direktionskomitees, und Jules Decrauzat,<br />
Präsident der Nationalen Sportkommission.<br />
Die Italiener waren in ihrer Begeisterung<br />
nicht mehr zu halten, als nachmittags das<br />
Kronprinzenpaar erschien und Kronprinz<br />
Umberto mit seiner Frau Gemahlin auf der<br />
Rennbahn sich vorstellte. Das Volk schrie<br />
sich heiser vor Entzücken, als die Frau Gemahlin<br />
den Fahrern die Hand reichte! Vincenzo<br />
Florio, der Gewaltige von Monza, war<br />
von einem ganzen Stab von Organisatoren<br />
und leitenden Persönlichkeiten umgeben.<br />
Man hatte in Monza ganze Arbeit geleistet,<br />
das musste unumwunden anerkannt werden.<br />
Das Rennen.<br />
Um 10 Uhr eröffnet der Starter, Augusto<br />
Turati, unter brausendem Jubel den Kampf<br />
um den Grossen Preis von Monza. In der<br />
Kategorie 1100—2000 ccm fahren elf Teilnehmer.<br />
Sie legen alle scharf los und lassen<br />
ihre Motoren zur grossen Ouvertüre aufheulen.<br />
Bei der ersten Runde liegt von Morgen<br />
an der Spitze. Er schafft es gut, der<br />
Bugatti-Fahrer vom Schauinsland und vom<br />
Gaisberg! Hinter ihm liegt der französische<br />
Tuchhändler Etancelin. Pedrazzini ist ganz<br />
am Schluss der fliegenden Karawane. Sie<br />
pfeilt mit ungeheurer Wucht über die Strecke.<br />
Die zweite Runde weist in der Mitte kleine<br />
Verschiebungen auf, die dritte und vierte<br />
bleiben unverändert. Schnellste Runde fährt<br />
von Morgen mit dem höllischen Tempo von<br />
151 km. Die fünfte Runde sieht den Berliner<br />
immer noch an der Spitze. Doch sieh — Pedrazzini,<br />
der Schweizer, arbeitet sich vor,<br />
schon liegt er an 5. Stelle. — Zur Freude<br />
der anwesenden Schweizer triumphiert Pedrazzini<br />
mit der schnellsten Runde von<br />
152 km Stundendurchschnitt. Die achte<br />
Runde sieht an der Spitze eine Aenderung<br />
vor sich gehen, Etancelin überholt den Deutschen,<br />
doch es dauert nur eine Runde, da hat<br />
von Morgen schon wieder Etancelin den<br />
ersten Platz abgeknöpft. In der elften Runde<br />
gibt Brivio auf Talbot auf, in der dreizehnten<br />
Runde scheidet Tabacchi auf Bugatti aus.<br />
Das Duell zwischen dem Franzosen und dem<br />
Berliner bringt in den nächsten Runden noch<br />
verschiedene spannende Situationen, v. Morgen<br />
hat das Pech, seine Siegerstellung am<br />
Schluss zu verlieren, so dass Etancelin Erster<br />
wird.<br />
Pedrazzini hat sich von der fünften zur<br />
vierten Runde vorgekämpft und kommt somit<br />
in den Schlusslauf.<br />
Schlussklassement für den ersten Vorlauf:<br />
1. Etancelin (Bugatti) in 38'30"<br />
(Stundenmittel 149.694 km)<br />
2. von Morgen (Bugatti) in 38'32%"<br />
3. Minozzi (Bugatti) in 39' 1%'<br />
4. Pedrazzini (Maserati) in 39'27% n<br />
Fünfter wird bei der Gesamtklassierung<br />
Biondetti auf Talbot, Sechster Sartorio auf<br />
Maserati. Auch Max Fourny, der talentierte<br />
Bugattifahrer, muss sich mit einem mittleren<br />
Platz begnügen.<br />
Auch die zweite Runde, die vielerwartete<br />
Fahrt der Klasse 2000—3000 ccm, wird von<br />
Turati eröffnet. Zehn hervorragende Fahrer<br />
biesteigen ihre Wagen. Die Spannung des<br />
'Publikums nimmt rasch zu. Alle die grossen<br />
italienischen Lieblinge, Nuvolari, Campari,<br />
Borzacchini, Varzi, Arganceli und Fagioii,<br />
machen mit. Die erste Runde sieht Arcangeli<br />
an der Spitze. Hinter ihr rasen Varzi<br />
und Nuvolari. Schon in der zweiten Runde<br />
verliert Arganceli an Boden. Varzi schwingt<br />
sich an erste Stelle. Nuvolari schiebt sich<br />
knapp hinter den Maserati-Fahrer. Bis zur<br />
fünften Runde ändert sich die Situation nicht<br />
mehr. Die sechste Runde sieht Arcangeli in<br />
hervorragender Zeit über die Strecke hinjagen.<br />
Er fährt die fabelhafte Durchschnittszeit<br />
von 165 km. Seine hervorragende Geschwindigkeit<br />
bringt ihn wieder an die Spitze,<br />
die er Nuvolari und Varzi nach scharfem<br />
Kampfe abgerungen hat. Varzi hält bei der<br />
zehnten Runde beim Maserati-Stand und verliert<br />
somit an Zeit Nuvolari kommt wieder<br />
an die Spitze. Aber kaum ist er an Arcangeli<br />
vorüber, so muss er ebenfalls anhalten. In<br />
der dreizehnten Runde erleiden Campari und<br />
Borzacchini Pneudefekte. Varzi arbeitet sich<br />
zäh vor, und es entsteht einen Augenblick<br />
lang ein hartes, ein geradezu verzweifeltes<br />
Ringen zwischen Varzi und Nuvolari um den<br />
vierten Platz, der noch eine Teilnahme am<br />
Schlusslauf erlaubt. Varzi siegt, und Nuvolari<br />
beendet deprimiert das Rennen. Noch<br />
bleibt ihm ein Ausweg : der Hoffnungslauf.<br />
Erster ist Arcangeli geblieben.<br />
Schlussklassement für den zweiten Vorlauf:<br />
1. Arcangeli (Maserati) in 36' 36^"<br />
(Stundenmittel 157 km)<br />
2. Borzacchini (Alfa Romeo) in 37' 19%. M<br />
3. Fagioii (Maserati) in 37' 39%",<br />
4. Varzi (Maserati) in 38' 5%"<br />
Unterdessen ist es Mittag geworden, als<br />
der Starter den dritten Vorlauf freigibt. In<br />
der Klasse über 3000 ccm sind nur fünf<br />
Fahrer gemeldet. Erster ist bei Beginn des<br />
Rennens E. Maserati. Hinter ihm liegen Caracciola<br />
und Babe Stapp. In der zweiten<br />
Runde fährt Maserati die beste Rundenzeit<br />
mit dem Durchschnitt von 150 km. Nach<br />
einigen Minuten gelingt es Caracciola, seinen<br />
Mercedes an Maserati vorbei an die Spitze<br />
zu schieben, und Babe Stap benützt den Moment,<br />
um ebenfalls an dem Italiener vorbeizukommen,<br />
so dass Maserati plötzlich hinten<br />
liegt. Der italienische Fahrer lässt indessen<br />
nicht locker und ringt scharf mit seinen<br />
beiden Konkurrenten. Bereits ist der<br />
Amerikaner wieder eingeholt. Wieder fährt<br />
Maserati eine neue Rundenbestzeit, diesmal<br />
mit 152 km Durchschnitt, um sodann gleich<br />
in triumphaler Fahrt seine eigene Rekordschnelligkeit<br />
mit dem neuen Durchschnitt<br />
Sp»o<br />
(Schluss siehe Seite 4)<br />
r.rr.<br />
Internationale Autosporttagung. Die internationale<br />
Sportkommission wird am 17. September<br />
in Paris zu einer Tagung zusammentreten.<br />
Die sehr umfangreiche und wichtige<br />
Tagesordnung sieht unter anderem auch die<br />
Behandlung des Protestes von Caracciola<br />
gegen den engliscnen Automobilclub vor,<br />
der bekanntlich den deutschen Fahrer von<br />
der Teilnahme an der Ulster-Tourist-Trophy<br />
ausschloss. Die Kommission wird ferner die<br />
Aufstellung des Terminkalenders für die<br />
grossen Automobilrennen des nächsten Jahres<br />
vornehmen. Unter anderem sollen auch<br />
die Vorschläge zur Abänderung des Reglementes<br />
für die Europa-Bergmeisterschaft<br />
und des internationalen Sportkodexes zur<br />
Behandlung kommen.<br />
bo.<br />
Autosternfahrt ins Ruhrland. Der Automobilclub<br />
Ruhrland des A. v. D. veranstaltet am<br />
20. und 21. September in Essen den zweiten<br />
ruhrländischen Automobilwettbewerb. Die<br />
für Renn-, Sport- und Tourenwagen offene<br />
Veranstaltung zerfällt in eine grosse Sternfahrt,<br />
eine 48stündige Kreuz- und Querfahrt,<br />
eine 24stündige Kreuz- und Querfahrt und<br />
eine Plakettenfahrt. Für die grosse Sternfahrt<br />
wurden drei Ehrenpreise ausgesetzt,<br />
die den Fahrern zufällt, die zwischen dem<br />
Startort und Essen die grösste Luftlinienentfernung<br />
zurückgelegt haben. Der Start<br />
zur Sternfahrt darf frühestens vier Tage vor<br />
der vorgeschriebenen Abfahrtszeit stattfinden,<br />
bo.<br />
24-Stundenfahrt Hamburg-Holland-Hamburg.<br />
Eine Gruppe des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs,<br />
die Automobilsportvereinigung,<br />
veranstaltet am 20. und 21. September eine<br />
originelle 24-Stunden-ohne-Halt-Fahrt für Automobile.<br />
Die Strecke für Wagen bis 1500<br />
ccm geht ununterbrochen über 1000 km von<br />
Hamburg über Bremen, Köln, Hannover und<br />
dann nach Hamburg zurück. Di© stärkern<br />
Fahrzeuge haben noch einen Abstecher nach<br />
Amsterdam zu machen, im ganzen also 1200<br />
km zurückzulegen. Die Bewertung wird getrennt<br />
in Fahrer ohne und mit Beifahrer. Für<br />
die Tourenwagen bis 1575 ccm beträgt der<br />
verlangte Durchschnitt 43, für die grössern<br />
Wagen 49 Stundenkilometer. Die interessante<br />
Fahrt wird mit Unterstützung des Niederländisch-Königlichen<br />
Automobil-Clubs sowie<br />
des Automobilclubs von Nijmegen durchgeführt,<br />
bo.
Der grosse Tag von Monza<br />
153 km zu überbieten. Diesem Elan ist<br />
der schwere Sportwagen von Caracciola<br />
nicht gewachsen und Maserati wird, lebhaft<br />
applaudiert von seinen Landsleuten, Sieger<br />
des Rennens. Der Schweizer Caflisch hält<br />
während dem ganzen Rennen durch und vermag<br />
sich mit seinem Mercedes eine bemerkenswert<br />
gute Zeit zu sichern. Bei Babe Stap<br />
sind die Wunderdinge, die man sich versprach,<br />
nicht in Erfüllung gegangen :<br />
Schlussklassement des dritten Vorlaufes:<br />
1. E.Maserati (Maserati) in 39'25%'*<br />
(Stundenmittel 146 km)<br />
2. Caracciola (Mercedes) in 39'49%"<br />
3. Babe Stap (Dusenberg) in 41'5%"<br />
4. Caflisch (Mercedes) in 43' 19^"<br />
Um den Eliminierten noch eine letzte<br />
Möglichkeit zu bieten, ihre Scharte auszuwetzen<br />
und sich um die Teilnahme am<br />
Schlusslauf zu bewerben, findet ein Hoffnungslauf<br />
statt, der über acht Runden führt.<br />
Dem Starter Turati stellen sich fünf Fahrer,<br />
die ihren Lauf zu einer Zeit ausgetragen, als<br />
hunderttausend Menschen daran denken,<br />
dass es ausser Automobilen noch knurrende<br />
Magen gibt, und so wird diesem Rennen ein<br />
geringeres Interesse entgegengebracht. Nuvolari<br />
liegt gleich am Anfang vorn. Der<br />
«Neger » Campari kann ihn bei der zweiten<br />
Runde überholen, doch Nuvolari weiss, um<br />
was es geht und ist schon in der vierten<br />
Runde wieder Erster. Lehoux auf Bugatti<br />
fährt in der vierten Runde* über das Strassenbord<br />
hinaus und muss definitiv aufgeben. Nuvolari<br />
legt ein unheimliches Tempo an den<br />
Tag. Mit 154 km jagt er an den Tribünen<br />
vorüber. Das Schlussklassement sieht Nuvoilari<br />
und Campari an der Spitze, sie können<br />
sich, somit am Endlauf dennoch beteiligen.<br />
Schiassklassement des Hoffnungslaufes:<br />
DP. Nuvolari (Alfa Romeo) in 20' 1" (Stundenmittel<br />
143 km);<br />
2. Campari (Alfa Romeo) in 20' 1 2/5".<br />
Der nun folgende Kampf des Grossen Preises<br />
des Kleinwagen begegnet wieder starkem<br />
Interesse. Die hunderttausend Zuschauer<br />
widmen, nachdem sie ihren leiblichen Bedürfnissen<br />
entsprochen haben, wieder ihr<br />
volles Interesse der Rennbahn. Der Italiener<br />
Premoli, der als Favorit der 16 Startenden<br />
(Fortsetzung von Seite 3)<br />
ins Rennen geht, liefert eine hervorragend<br />
gute Fahrt. Schon bei der ersten Runde<br />
sieht man ihn an der Spitze liegen und alle<br />
die nächsten Runden behält er die Führung<br />
für sich. Der Belgier Scaron auf Amilcar<br />
lässt nicht locker und will dem Italiener seine<br />
Stellung streitig machen. Aber es gelingt ihm<br />
bei dem sehr scharfen Tempo des Italieners<br />
nicht. Die neunte Runde erledigt Premoli mit<br />
Varzi (Maserati) wurde wiederum Sieger im Monza-<br />
Rermen.<br />
dem Durchschnitt von 133 km. Der Kampf<br />
der Kleinwagen bringt mehrere Ausfälle.<br />
Pratesi auf Salmson, Romano auf Bugatti,<br />
Bisighini auf Maserati, Bucci auf Lombard,<br />
De Caroli auf Salmson und Carnevali auf<br />
Rally scheiden während des Rennens aus.<br />
Premoli beendet das Rennen als Erster.<br />
Schlussklassement der Kleinwagen :<br />
1. Premoli (Salmson) in 43' 37" (Stundenmittel<br />
132 km);<br />
2. Scaron (Amilcar) in 43'42 2/5";<br />
3. Klinger (Maserati) in 45'54 3/5";<br />
4. A. Maserati (Maserati) in 46' 4".<br />
Simons auf D. K. W. wurde Achter, Clerici<br />
auf Salmson Sechster. Nach dem Reglement<br />
kommen die zwei ersten Fahrer der Kleinwagen,<br />
sofern sie ein Stundenmittel über 120<br />
km aufweisen, für den Schlusslauf in Betracht.<br />
Premoli und Scaron klassifizieren<br />
sich für das Hauptrennen.<br />
Der Schlusskampf.<br />
Schluss der Vorläufe! Der Menge bemächtigt<br />
sich höchste Spannung, es iolgt der gewaltige<br />
Abschluss von Monza. Das Ringen<br />
um den vielumworbenen Grossen Preis von<br />
Monza. Nur die Besten jeder Klasse treten<br />
zum Starte an. Je die ersten Vier der drei.<br />
Vorklassen, die ersten Zwei der Kategorie<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - 76<br />
Kleinwagen und des Hoffnungslaufes. Kronprinz<br />
Umberto erscheint mit seiner Gattin<br />
auf der Rennbahn. Unter ohrenbetäubendem<br />
Beifallsgeschrei gibt er den Start zu dem<br />
gigantischen Finale. Premoli, der vielversprechende<br />
Sieger der Kleinwagen, kann<br />
nicht teilnehmen, da ihn eine körperliche<br />
Indisposition an der Beendigung des Rennens<br />
verhindert. 15 Fahrer schiessen in jagender<br />
Fahrt über die Rundstrecke von Monza davon.<br />
Als die Wagen nach der ersten Runde<br />
an den Tribünen vorbeipfeilen, liegt Arcangeli<br />
an der Spitze.<br />
Bei der fünften Runde ist Arcangeli noch<br />
immer mit höllischem Tempo an der Spitze.<br />
Hinter ihm her jagt der Tourist-Trophy-Sieger<br />
Nuvolari. Varzi und Borzacchini belegen<br />
die nächsten Plätze. Bewegung geht durch<br />
die riesigen Massen, als Nuvolari bei der<br />
nächsten Runde abstoppt und vor den Boxen<br />
hält. Schon nach wenigen Minuten sieht man<br />
auch die beiden andern Alfa Romeo-Fahrer<br />
aus den Wagen steigen. Pneudefekte geben<br />
bei dem Kampfe zwischen Alfa Romeo und<br />
Maserati den unerwarteten Ausschlag. Die<br />
Pneus konnten bedauerlicherweise beinah©<br />
überhaupt nicht ausprobiert werden, so dass<br />
die ganze Alfa Romeo-Equipe auf gut Glück<br />
ins Rennen gegangen ist.<br />
Die Maserati-Equipe scheint über das Ausscheiden<br />
ihres schärfsten Konkurrenten nicht<br />
sehr unglücklich zu sein, im Gegenteil, Arcangeli<br />
donnert mit rasender Geschwindigkeit<br />
dahin. Hinter ihm liegen Varzi und Maserati.<br />
Mehrere Runden hindurch ist die<br />
Reihenfolge gleich, die ganze Maserati-<br />
Equipe an der Spitze, hinter ihr das Rudel<br />
der übrigen Fahrer. Pedrazzini vermag sich<br />
sehr günstig zu plazieren. In der zwölften<br />
Runde stoppt Varzi bei den Ständen ab, er<br />
verliert etwas an Platz, jagt aber gleich<br />
darauf wieder davon. Pedrazzini vermag<br />
Caracciola in der vierzehnten Runde zu überholen.<br />
Varzi arbeitet wie toll sich nach vorne.<br />
Er hat durch seinen Halt ziemlich viel<br />
Zeit verloren und liegt nun an fünfter Stelle.<br />
Seinem scharfen Tempo vermögen die vor<br />
ihm Liegenden nichts anzuhaben. Schon nach<br />
einigen Augenblicken ist' der französische<br />
Fahrer Etancelin überrundet und bald ist<br />
Varzi wieder an dritter Stelle. Die siebzehnte<br />
Runde bringt ein dramatisches Zwischenspiel,<br />
als der Schweizer Pedrazzini in unerhört<br />
scharfem Tempo das linke Hinterrad<br />
verliert. Der «vorzügliche Fahrer versteht es<br />
indessen, sich ahne Gefährdung aus der kritischen<br />
Situation zu retten. Sein Ausscheiden<br />
wird viel bedauert.<br />
Das Hauptinteresse richtet sich nun auf<br />
die Spitzenfahrer Arcangeli, Maserati und<br />
Varzi. Arcangeli führt noch immer als Erster.<br />
Maserati liegt knapp hinter Arcangeli und<br />
Varzi folgt mit unheimlich scharfer Geschwindigkeit.<br />
Man verspricht sich immer<br />
mehr von ihm. Eine gewaltige Spannung bemächtigt<br />
sich des Publikums, es jubelt,<br />
schreit, pfeift dem letztjährigen Sieger von<br />
Monza zu. In der 33. Runde hat Varzi sein<br />
vorläufiges Ziel erreicht: der Zweite des<br />
Rennens, Maserati, ist überrundet. Eine Sekunde<br />
lang liegen die beiden Wagen nebeneinander,<br />
und Maserati verzichtet zugunsten<br />
seines hervorragenden Markenkollegen. Das<br />
Ende wird zu einem prachtvollen Kampf zwischen<br />
Arcangeli und Varzi. Keiner will nachgeben,<br />
sie vollenden ihre Fahrten unter dem<br />
brausenden Jubel von hunderttausend hingerissenen<br />
Zuschauern. Schon eine Runde später<br />
hat der draufgängerische Varzi Arcangeli<br />
eingeholt. Noch sind wenige Minuten zu fahren,<br />
es folgt der Spurt, ein Endspurt von<br />
einer Spannung ohnegleichen.<br />
Zwei ebenbürtige Fahrer liegen auf gleicher<br />
Höhe und rasen über die Bahn, und erst<br />
wenige Sekunden vor dem Ziel entscheidet<br />
sich das Duell. Varzi vermag sich vorzuschieben<br />
und er gewinnt mit 3 Metern Vorsprung<br />
den Grossen Preis von Monza. Er<br />
taumelt trunken aus seinem Wagen. Ein riesiges<br />
Geschrei umgischtet ihn. Zum zweiten<br />
Male sieht ihn der königliche Park von Monza<br />
als Sieger.<br />
Die beiden andern Maseratifahrer Arcangeli<br />
und Maserati belegen die zwei nächsten<br />
Plätze. Der Grosse Preis von Monza ist zu<br />
einem Triumph dieser italienischen Fabrik<br />
geworden. Caracciola hält ebenfalls bis zum<br />
Schlüsse durch und beendet das Rennen an<br />
siebenter Stelle. Caflisch vermag sich an die<br />
neunte Stelle zu legen.<br />
bo.<br />
Das Endklassement des Grossen Preises<br />
von Monza:<br />
1. Varzi (Maserati), 1:35:46,2 (150,444 km><br />
2. Arcangeli (Maserati), 1:35:46,4.<br />
3. Maserati (Maserati), 1:36:10,4,<br />
4. Minozzi (Bugatti). 1:39:23,2.<br />
5. Fagioli (Maserati), 1:39:23,6.<br />
6. Etanceliiv (Bugatti), 1:39:49,8. '<br />
7. Caracciola (Mercedes), 1:43:00.<br />
8. Babe Stapp (Duesenberg) nach 34 Runden<br />
in 1:42:00,8.<br />
9. Caflisch (Mercedes) nach 33 Runden In<br />
1:44:36,2.<br />
10. Scaron (Amilcar) nach 32 Runden in<br />
1:44:06,4.<br />
Haltet den Dieb!<br />
„HADIE"<br />
Die genialste Erfindung seit Bestehen des Automobiles in<br />
Auto Diebstahl Sicherung<br />
Dem Kunden ins Haus<br />
Rascherer Warenumsatz erfordert promptere Hilfsmittel.<br />
Der unverwüstliche Ford-Lieferungswagen<br />
paßt in jeden Betrieb: Der kleine braucht einen<br />
Ford, der große mehrere — Sie können morgen<br />
schon vom guten Dienste dieses praktischen Instrumentes<br />
moderner Geschäftsmethoden profitieren.<br />
Ford räumt Ihr Lager<br />
Garage Orell<br />
Tel. Selnau 26.13<br />
Füßli-Hof A.-G., Bahnhofstraße 31<br />
Zürich<br />
„HADIE" arbeitet vollständig automatisch u.ist in einfachster<br />
Weise an jedem Automobil anzubringen.<br />
„HADIE" das Daueralarm-Signal Ihrer Hupe.Diebstahl<br />
und unbefugtes Benutzen wird ganz unmöglich durch<br />
„HADIE"-Patent Preis Fr. 65.- inklusive Installation<br />
mit 10-jähriger Garantie<br />
• Generalvertretung für die Schweiz:<br />
J. SENN, ZÜRICH 1, Bahnhofstr. 63, Tel. 56.404<br />
N.B.<br />
unverbindliche Vorführungen durch den Bezirksvertreter<br />
von Zürich inklusive Winterthur:<br />
H. KUHN, ZÜRICH 6, n. Beckenhofstr. 55, Tel. 42.450<br />
Rayonvertreter für die Kantone Bern und Wallis:<br />
E. ZÜRCHER, BERN, Gewerbestrasse 29<br />
Bezirks-Vertreter mit zirka 3—4000 Fr. Barkapital gesucht
76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUF<br />
Städteverband zur Lärmbekämpfung<br />
dass auch durch eine ganze Reihe ausserpolizeilicher<br />
Massnahmen, der Strassenlärm erfolgreich nach den paar Worten oder gar Monaten^ die meist<br />
druck, dass ja die Töne den eventuellen Zeugen<br />
bekämpft werden kann. Vor allem sei die Herstellung<br />
geräuschloser Fahrbeläge, Verbreiterung der noch in den Ohren liegen. Wer will es den Fah-<br />
Ereignis und Termin der Verhandlung trennen,<br />
Strassen, Schaffung guter Uebersicht an Strassenkreuzungen<br />
und Einmündungen erwähnt. Ebenurteilt<br />
zu werden) und Charybdis (unnötig Lärm<br />
rern verargen, dass sie ewig zwischen Scylla (verfalls<br />
sollten die Gesetze der Ordnungen und Dekrete,<br />
den durch das Material, durch lose sitzende gehen lassen. Der Fussgänger stumpft sich aber<br />
zu machen), den guten Willen verlieren und sich<br />
Bestandteile, durch unpackte Ladung usw. erzeugten auf diese Weise immer mehr ab. Im Gegenteil:<br />
Lärm energischer zu unterdrücken versuchen. Je weniger man hupt, desto besser erzieht man<br />
Der Hauptlärm wird aber ohne Zweifel von den auch den Fussgänger, nicht mehr hemmungslos in<br />
Signalapparaten erzeugt. Der Referent beantragt, den Strassen herumzuirren.<br />
die Lautstärke zu begrenzen und in Stadt- und Auch in Deutschland wird ein erbitterter Kampf<br />
Ortsverkehr nur das Hörn von tiefem Ton zuzulassen.<br />
Sobald wie möglich sollte eine einheitliche Wiesbaden sind organisierte Lärmabwehrbewegun-<br />
gegen den Lärm geführt. In Berlin, Frankfurt,<br />
internationale Regelung der Signalisierung angestrebt<br />
werden. Am besten wäre es, mehrtönige des Kraftverkehrgesetzes ist besser redigiert als der<br />
gen entstanden. Die betreffenden Bestimmungen<br />
Hupen, Klaxons mit durchdringendem Ton, Motorpfeifen,<br />
Auspuffhorne und dergleichen gänzlich wohl wird auch in Deutschland immer noch viel zu<br />
zitierte Artikel 31 unseres Konkordates, aber gleich-<br />
zu verbieten. Während heute sämtliche Errungenschaften<br />
der Technik auf diesem Gebiete in Gemacht,<br />
Sicherheit des Verkehrs mit Lärmabgabe zu<br />
viel gehupt. Auch dort wird noch der Fehler gebrauch<br />
sind, sollte bloss noch eine Einheitshupe identifizieren. Versuche haben gezeigt, dass man<br />
zugelassen werden. Es genügt vollständig, wenn<br />
diese auf 50 Meter hörbar ist. Wenn andere Fahrer<br />
und Strassenbenützer beständig starke Signale<br />
hören, ohne die betreffenden Wagen zu sehen, so<br />
bringt dies nichts als Verwirrung. (Gegen diese<br />
These nahm in der Diskussion Herr Nationalrat<br />
Naine, der schon gegen die Abschaffung des Klaxons<br />
war, als in Genf diese Frage diskutiert<br />
wurde, Stellung. Er sei ganz damit einverstanden,<br />
dass so wenig Signale als möglich gegeben werden<br />
sollen. Wenn sie aber schon gegeben werden, so<br />
müssen sie wirksam sein. Die dumpfe Hupe habe<br />
den Nachteil, dass sie die dreifache Zeit eines Klaxons<br />
beanspruche und dass — gerade wegen ihres<br />
gerühmten milden Tones — das Publikum absolut<br />
nicht darauf reagiere. (Der Einwand von Herrn<br />
Naine scheint uns ganz begründet zu sein).<br />
Der Referent bemerkte sodann mit grossem<br />
Recht, dass sowohl das Gesetz, wie die Praxis der<br />
Gerichte den Fahrer geradezu veranlassen, masslos<br />
Warnsignale zu geben. Der Artikel 31 des Konkordates<br />
schreibt vor: «Der Führer soll die Warnvorrichtung,<br />
so oft es zur Sicherheit des Verkehrs<br />
als nötig erscheint, namentlich auch bei scharfen<br />
Kurven und immer dann zur Anwendung bringen,<br />
•wenn er von einer Strasse in eine andere einbiegt.»<br />
Es ist klar, dass der Wortlaut dieser Bestimmung<br />
die Ansicht unterstützt, zu der ohnehin viele Fahrer<br />
und besonders die Anfänger neigen: Wichtigste<br />
Pflicht des Führers und erste Regel der Vorsicht<br />
sei möglich«! oft und lang und laut zu lärmen.<br />
Eine ganz logische Wirkung, die ein deutlicher Fingerzeig<br />
für das kommende Gesetz sein sollte. Auch<br />
die Gerichte haben die verderbliche Tendenz, bei<br />
der Beurteilung von Kollisionen und Unglücksfällen<br />
zu allererst die Frage zu stellen: hatte der<br />
Fahrer Signal gegeben oder nicht? Behaupten die<br />
Zeugen das Nein, so wird sehr oft glatt verurteilt,<br />
ohne noch irgendwie nachzuprüfen, ob die Führung,<br />
trotzdem oder ausserdem, technisch richtig war.<br />
Es ist klar, dass Fahrer, die diese Einstellung kennen,<br />
ausgiebig von ihren Hupen und Klaxons<br />
Gebrauch machen, und zwar mit solchem Nach-<br />
Fortsetzung von Seite 2)<br />
sozusagen ohne Warnsignale auskommen kann. In<br />
Berlin ist es verschiedenen Experten gelungen, durch<br />
den dichtesten Verkehr und in normalem Tempo zu<br />
fahren, ohne je ein Zeichen gegeben zu haben. In<br />
Finnland hat man, zuerst versuchsweise, in der<br />
Stadt Abo ein Signalverbot erlassen. Man hat damit<br />
so gute Erfahrungen gemacht, dass das Verbot nicht<br />
nur in Abo beibehalten, sondern auch in der Hauptstadt<br />
Helsingfors eingeführt wurde. Ueberhaupt<br />
zeigen die Nordländer eine erstaunliche Strässendisziplin.<br />
In Oslo und selbst in Stockholm, wo der<br />
Verkehr im Zentrum sehr dicht ist, hört man sozusagen<br />
keine Signale, obwohl, für unsere Begriffe,<br />
rasch gefahren wird. Die Zahl der Unfälle ist gleichwohl<br />
nicht grösser als anderswo. Auch in London<br />
fliesst der Strom des Verkehrs den ganzen Tag,<br />
ohne dass gellende Signale nötig wären. (Allerdings<br />
braucht es in London schon anglosächsische<br />
Fridigidät und Geduld, um nicht nervös zu werden.<br />
Der Berichterstatter.) Auch für Paris schreibt die<br />
Polizeiverordnung von 1928 vor, dass die Geschwindigkeit<br />
so weit herabzusetzen sei, bis Hupensignale<br />
überflüssig werden. Tatsächlich spielt sich der Riesenverkehr<br />
dieser Stadt sehr ruhig ab. (Eine Meinung,<br />
die der Berichterstatter nach langen wiederholten<br />
und gründlichen Erfahrungen nicht unterstreichen<br />
kann. Der Zauber dieser unvergleichlichen<br />
Stadt scheint Herrn Hauptmann Müller, was ihm<br />
sicher niemand verübeln wird, nicht nur Wind, sondern<br />
auch leicht taub gemacht zu haben.)<br />
Wenn schon am Tage ein Fahren ohne Warnsignale<br />
möglich ist. so natürlich noch viel mehr bei<br />
N'acht, wo die Scheinwerfer zu optischen Signalen<br />
verwendet werden können. Der Referent glaubt<br />
nicht, dass kurze Lichtsignale in gefährlichem<br />
Masse blenden können.<br />
Die Mehrzahl der Unglücksfälle erfolgt bei<br />
Strassenkreuzungen und Strassenmündungen. Gesetz<br />
und Publikum verlangen deshalb heute noch<br />
Zeichen bei jeder Kreuzung und Einmündung.<br />
Regelmässiges Auskuppeln und Abbremsen ersetzt<br />
aber manches Signal. Auch in dieser Beziehung<br />
können die Gemeinden viel dazu beitragen, ein<br />
«stummes» Fahren zu ermöglichen. Vor allem muss<br />
eine klare Regelung des Vortrittes getroffen werden:<br />
der Vortritt für die Führer zur Rechten. In<br />
der Stadt ist es ganz unzweckmässig, zwischen<br />
Haupt- und Nebenstrassen zu unterscheiden. Es<br />
versteht sich von selbst, dass immer Unklarheiten<br />
bestehen bleiben und dass die Fahrer durch ein<br />
ausgiebiges Konzert die Strasse, auf der gerade<br />
sie sich befinden, in den Rang einer Hauptstrasse<br />
zu erheben suchen. In besonderen Fällen, wo eine<br />
Abstufung wünschbar erscheint, sind die Einmündungen<br />
von Nebenstrassen in die Haüptstrassen als<br />
solche zu kennzeichnen.<br />
Auch eine Reihe meistens aus andern Gründen<br />
aufgestellter Verkehrsregeln können eine starke Verminderung<br />
der Signalabgabe bewirken. So z. B.<br />
die Einführung des Einbahnverkehrs, bei dem ein<br />
Kreuzen der Fahrzeuge nicht mehr vorkommt; das<br />
Einzeichnen von sogenannten Sicherheitslinien, was<br />
natürlich die Möglichkeit des stets mit Signalen<br />
verbundenen Vorfahrens beschränkt; Kreiselverkehr<br />
auf Plätzen, Rechtsverkehr ohne Kreuzungen, infolgedessen<br />
reibungsloses Ineinanderfliessen des<br />
Verkehrs usw. usw Für die Nachtruhe ist selbstverständlich<br />
eine einwandfreie Beleuchtung von<br />
Vorteil. Ferner sollte es sich die Polizei zur Pflicht<br />
machen, die Ruhe in der Nähe von Spitälern sicherzustellen.<br />
In der N'acht müssen deshalb die zur<br />
Kennzeichnung der Spitäler verwendeten Signaltafeln<br />
beleuchtet werden.<br />
Auf alle Fälle ist Ordnung und Strassendisziplin,<br />
und zwar bei allen Strassenbenützern, die Grundlage<br />
eines reibungslosen, ruhigen Verkehrs. Während<br />
die Jugend jetzt zum richtigen Verhalten auf<br />
der Strasse erzogen wird, fehlt den heute Erwachsenen<br />
in dieser Beziehung allen zusammen die Kinderstube.<br />
Einzig so lässt sich erklären, dass so<br />
viele Leute, die im übrigen Leben die personifizierte<br />
Korrektheit sind, auf der Strasse nicht das geringste<br />
Anstandsgefühl beweisen. Es ist oft erstaunlich,<br />
zu sehen, wie Kavaliere, die sonst lieber<br />
sterben würden als gegen die Regeln der Courtoisie<br />
zu verstossen, sobald sie am Lenkrad sitzen, ohne<br />
irgendwelche Hemmung einer Dame oder einem<br />
Greise in die Ohren gellen.<br />
Es ehrt uns, dass der Herr Referent zur Bekämpfung<br />
des Lärms unter anderem (Strassenverkehrsliga,<br />
Automobil-Club, Touring-Club, Chauffeurgewerkschaften<br />
usw.) auch an die Presse, speziell<br />
an die Fachpresse appelliert hat. Er soll unserer<br />
Mithilfe gewiss sein.<br />
Nachdem der Vortrag von Herrn Hauptmann<br />
Müller verdankt worden war, schob der Präsident<br />
eine kleine Pause ein, eine Pause, die bei uns bis<br />
zum Freitag dauern wird. W;<br />
St.<br />
ima<br />
Eine Umgehungsstrasse in Wohlenschwil<br />
(Aargau). Man schreibt uns: Anlässlich des<br />
Neubaues der Brücke Meilingen wurde die<br />
Anregung gemacht, die Engpässe von Meilingen<br />
zu umgehen und etwa 500 m unterhalb<br />
der Brücke Mellingen eine neue Reussbrücke<br />
zu erstellen mit direkter Fortsetzung bis zum<br />
Nordausgang von Wohlenschwil. Im aarg.<br />
Grossen Rat fand sich leider keine Mehrheit<br />
für diese grosszügige Lösung, so dass es beim<br />
Ersatz der hölzernen Brücke durch eine<br />
eiserne blieb. Mehr und mehr zeigt sich,<br />
dass diese Lösung auf die Dauer nicht befriedigt.<br />
Inzwischen ist es aber gelungen,<br />
wenigstens den unbefriedigenden Verhältnissen<br />
in Wohlenschwil durch eine Umgehungsstrasse<br />
auszuweichen. Den unübersichtlichen'<br />
Kurven am östlichen Dorfausgang mit dem<br />
berüchtigten Strassengraben wird wohl kaum<br />
ein Automobilist eine Träne nachweinen. Die<br />
neue Strasse führt nun nordöstlich um das;<br />
Dorf Wohlenschwil herum. Die Strasse ist<br />
ungefähr 1000 m lang, sehr übersichtlich, mit<br />
einer fahrbaren Breite von 7 m. Die Kurvenradien<br />
sind mindestens 150 m gross,. Der<br />
ganze Bau soll gegen Fr. 200,000.— kosten.<br />
Mit Rücksicht auf die teilweise recht hohen<br />
Anschüttungen, die sich vorerst gründlich<br />
setzen müssen, konnte der endgültige Belag<br />
noch nicht aufgebracht werden. Dem Vernehmen<br />
nach soll dies aber im Frühling 1931 erfolgen,<br />
w.<br />
Tiefer hängen! Der Bezirksrichter votr<br />
Merenschwand schreibt uns :<br />
In Nr. 70 der «Automobil-Revue» ärgert<br />
sich ein Einsender über einen Beschluss der<br />
Gemeinde Merenschwand, der auf Antfaz.<br />
des Unterzeichneten gefasst worden ist<br />
Einsender scheint nun nicht richtig orientiert<br />
zu sein, oder entstellt absichtlich-<br />
An fraglicher Kurve soll eine alte Scheune'<br />
an der Kantonsstrasse umgebaut werden.<br />
Die aargauische Baudirektion beabsichtigt<br />
nun, der Uebersichtlichkeit wegen, Ankauf,<br />
resp. Abbruch der Scheune, ohne die schon<br />
längst nötige Korrektion nördlich und südlich<br />
dieser Scheune vorzunehmen. Hiegegen wurde<br />
protestiert und die Zahlung eines Beitrages<br />
verweigert, weil die Gemeinde gar kein<br />
Interesse hat, sondern nur der durchgehende<br />
Verkehr, und weil man befürchtet, die schon<br />
vor Jahrzehnten versprochene Korrektion<br />
dieses Strassenstückes werde dann nochmals<br />
Jahrzehnte auf sich warten lasseh. Verkehrsverbesserungen,<br />
die nur dem •Automobil<br />
dienen, soll der Staat bezahlen, der die sowieso<br />
im Aargau unsinnigen Automobilgebühren<br />
bezieht, ohne den Gemeinden an die.<br />
ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Ortsverbindungsstrassen<br />
etwas abzuliefern. Wenn<br />
es daher den aargauischen Strassenbauorganen<br />
ernst ist, sollen sie einen ganzen Korrektionsentwurf<br />
vorlegen, dann wird der Unteiv<br />
zeichnete und vermutlich auch die Gemeind«,-<br />
dafür eintreten, vorher aber nicht.<br />
Der neue<br />
S.A.<br />
pour le commerce des Automobiles FIAT en<br />
FIAT Automobil Handels A.-O., für die Schweiz.<br />
nous ont amenes. par 1 expertence<br />
acquise et l'effort que sans cesse<br />
tnous. ayori? fait pour suivre les<br />
fexigences et Ics go^ta de k £lifißt$lc,<br />
A prganiser un :<br />
"SERVICE"<br />
qtu, par saöompdtence, saprompbtude<br />
et son efücacite, vous donjisra<br />
«atisfaction. Cela «gnifie J<br />
Securite de fonctionnement<br />
Parfgite conserration de 1* voitore<br />
Facilite de revente,<br />
Faible depreciitioa<br />
Suisse, 30, Rue Plantamour. Geneve<br />
Verkaufsstelle Zürich, Utoquai 47<br />
r/<br />
ein normalerweise<br />
SUPER-Spezialreifen<br />
ohne Aufschlag<br />
General-Vertretung :<br />
SERVA-DEFAG A.-G<br />
7BiItSff*ll Pelikanstrasse 9<br />
20% teurerer<br />
QT fäHi I Fit Unt.Graben 11<br />
Q l m yMLLCtll Telenhnn 52.91<br />
AGENCES OFFICIELLES FIAT:<br />
AatunoMI TtiktMi A^t., lerne Zeughau»-aaraf«A.Q.,Aarau Ka*aar Milt, Glarii<br />
Salon «t rAnlomrtllt. MM<br />
Ed. Koch, Lactna<br />
j. Willi Sohn * Co., Colre<br />
P. Muller, Rheineck Moral & Cie, Lugano «ed-8tarAnnrltaiiQar«£e,UmaniM<br />
i. Minikus, Weinleiden Segessuninn&Perret, Neuehit A, Cartagia, Gene»e<br />
W. Clarer-Laifely, (Worte»
Autokurse ersetzen unwirtschaftliche Eisenbahnlinien<br />
Notwendigkit ergeben, das Problem aufzugreifen<br />
vom gemeinsamen Standpunkt der<br />
Bahn und der Strasse. Da ist es dann sehr<br />
•wohl möglich, dass ein Automobilbetrieb an<br />
Stelle des Strassenbahnbetriebes für die betreffenden<br />
Strassen direkt eine Entlastung<br />
bedeuten und, von höherer Warte aus betrachtet,,<br />
sich ohne weiteres als die wirtschaftlichere<br />
Einrichtung erweisen würde.<br />
Digse Tage ist die Meldung durch die<br />
Presse gegangen, dass vom 16.—18. Juni der<br />
Strassenbahnbetrieb auf der Strecke Zollikofen-Bern<br />
eingestellt und probeweise durch<br />
einen Omnibusbetrieb ersetzt werde. Dieser<br />
Versuch soll insbesondere zur Abklärung der<br />
Frage dienen, ob der Automobilbetrieb imstande<br />
sei, die Leistungen des Eisenbahnbetriebes<br />
namentlich auch mit Rücksicht auf<br />
den Stossverkehr auf der genannten Strecke<br />
zu übernehmen. Der Grund zur Umstellung<br />
liege in dem Umstand, dass die Bern-Zollikofen-Bahn<br />
das gesamte Schienenmaterial<br />
mit einem Aufwand von ungefähr K Million<br />
Franken erneuern müsste, damit annehmbare<br />
Strassenverhältnisse auf der verkehrsreichen<br />
Strecke geschaffen werden könnten.<br />
Im Oktober des vergangenen Jahres hat<br />
der Stadtrat von Luzern dem Grossen Stadtrat<br />
die Erstellung einer Autobuslinie Lido-<br />
Halde-Bahnhof-Steghof beantragt. Es sollen<br />
sieben grosse Omnibusse mit einem Kostenaufwand<br />
von Fr. 448,000 angeschafft werden.<br />
Anläss zu dieser Umstellung von der<br />
Strassenbahn zum Autobus gab in erster<br />
Linie die sehr notwendige Korrektion der<br />
Haldenstrasse. Beim Studium dieses Korrektionsprojektes<br />
hat es sich nun ergeben, dass<br />
(Schluss von Seite 2)<br />
eine doppelspurige Strassenbahnlinie ohne<br />
schwere und unzulässige Behinderung des<br />
übrigen Verkehrs in der Haldenstrasse nicht<br />
möglich ist. Durch die Haldenstrasse geht<br />
während der ganzen Sommerzeit der sehr<br />
grosse Automobilverkehr Luzern-Brunnen-<br />
Gotthard und umgekehrt. Dazu kommt noch<br />
der starke Verkehr, der jeweilen durch den<br />
bekannten «Concours hippique» veranlasst<br />
wird. Nun bietet nur die äussere Haldenstrasse<br />
Verbreiterungsmöglichkeiten und das<br />
auch nur in begrenzter Weise; die innere<br />
Haldenstrasse nicht. Der Stadtrat ist daher<br />
zum Antrage gekommen, es sei die bisherige<br />
Strassenbahnlinie zu entfernen und vom<br />
Steghof durch die Stadt bis zur äussern<br />
Halde und im Sommer bis zum Lido eine<br />
Autobuslinie einzurichten. Die bisher mit<br />
dem Autobusbetrieb gemachten Erfahrungen<br />
sind gut. Durch die neue Linie werden auch<br />
gewisse Teile der Stadt dem Motorwagenverkehr<br />
erschlossen, die ohne Strassenbahnverbindung<br />
gewesen sind. Der Antrag ist<br />
genehmigt und der Autobusbetrieb inzwischen<br />
eingeführt worden.<br />
Auch in der Umgebung Zürichs stellen<br />
sich ähnliche Probleme. Nr. 1225 vom 21. Juni<br />
<strong>1930</strong> der «Neuen Zürcher <strong>Zeitung</strong>» enthält<br />
folgende Meldung:<br />
«Im Zusammenhang mit der Betriebsübernahme<br />
der Oerlikoner- und Limmattal-<br />
Strassenbahn gedenkt die Stadt, einige weniger<br />
rentable Tramlinien durch den Automobilbetrieb<br />
zu ersetzen und im Zusammenwirken<br />
mit den Aussengemeinden neue Autobusverbindungen<br />
herzustellen. Beabsichtigt<br />
ist die Aufhebung der Tramlinien Oerlikon-<br />
Schwamendingen, Seebach-Glattbrugg und<br />
Schlieren-Weiningen, während die bereits<br />
früher abgebrochene Strecke Schlieren-Dietikon<br />
nicht wieder hergestellt werden soll.»<br />
Vor die gleichen oder ähnlichen Fragen<br />
werden früher oder später sich noch andere<br />
Strassenbahn-Unternehmen gestellt sehen.<br />
Es wird sehr aufschlussreich sein, die Ergebnisse<br />
dieser Versuche und deren Auswirkungen<br />
zu erfahren. Der Stein kommt'<br />
ins Rollen.<br />
Es scheint gegenwärtig noch ausgeschlossen,<br />
schärfer abgegrenzte Richtlinien zu umschreiben,<br />
welche für den Ersatz bestehender<br />
unwirtschaftlicher Bahnlinien durch<br />
Automobilbetrieb als massgebend zu betrachten<br />
sind. In jedem einzelnen Falle sind<br />
vielmehr die besonderen Eigentümlichkeiten<br />
des Verkehrs und der einschlägigen Verhältnisse<br />
zu prüfen und zu berücksichtigen. In<br />
den Vergleichsberechnungen für den Automobilbetrieb<br />
ist den Verkehrsbedingungen,<br />
welche durch den in Frage stehenden Bahnbetrieb<br />
geschaffen worden sind, genauest<br />
Rechnung zu tragen.<br />
Betrachten wir zum Schlüsse das Problem<br />
vom allgemeinen volkswirtschaftlichen Standpunkte<br />
aus, so drängen sich ungefähr folgende<br />
Tatsachen auf:<br />
In der kurzen Zeitspanne seiner, immer<br />
steiler ansteigenden Entwicklung aus bescheidenen<br />
Anfängen bis zur heutigen imponierend<br />
AUTOMOBIL.REVUE 19S0 - N° 76<br />
den Machtstellung hat der motorisierte<br />
Strassentransport umwälzend gewirkt auf<br />
dem Gebiete des Ueberlandverkehrs. Die<br />
Eisenbahnen sind zwar immer noch die mächtigeren<br />
Träger des heutigen Transportwesens<br />
auf dem Lande, auch bei ihnen<br />
machen Technik und Organisation ständig<br />
weitere Fortschritte. Es ist auch bei den<br />
Eisenbahnen noch nicht das letzte Wort gesprochen!<br />
Immer mehr wird sich aber die<br />
Erkenntnis aufdrängen, dass die Dispositionen<br />
bezüglich des einen oder anderen Verkehrsmittels<br />
so getroffen werden müssen, dass<br />
aus den insgesamt im Ueberlandverkehrswesen<br />
zur Bewältigung der vorhandenen<br />
Verkehrsaufgaben investierten Kapitalien das<br />
Maximum an Nutzen gezogen werden kann.<br />
Gebieterischer denn je liegt auf unserem Zeitalter<br />
der Zwang zu wirtschaftlich höchst entwickelter<br />
Arbeitsweise. Dieser wird auch<br />
bestimmend wirken auf die Lösungen des<br />
Problems des Ersatzes unwirtschaftlicher<br />
Eisenbahnlinien durch Motorwagenbetriebe.<br />
A. C.S. SEKTION ZÜRICH. Am nächsten Mittwoch,<br />
den 10. September <strong>1930</strong>, werden die ca. 35<br />
Autos, welche an der Herbstfahrt der Zürcher Sektion<br />
des A. C. S. an die Donau teilnehmen, ihre<br />
Reise antreten. Die stattliche Kolonne, die über 120<br />
Teilnehmer zählen wird, steht unter der I^eitung<br />
von Herrn A. Töndury, Zürich. War anfänglich<br />
vorgesehen, Wien als Endziel festzulegen, so haben<br />
sich nun alle Pahitteilnehmer, auf die erlassene<br />
Einladung hin, für die Einbeziehung von Budapest<br />
in die Reiseroute erklärt. Damit wurde die Fahrtdauer<br />
um zwei Tage verlängert. Von jeder Kolonnenfahrt<br />
wird abgesehen, dagegen sind in den grössern<br />
Städten und an die sonstigen Sehenswürdigkeiten<br />
gemeinsame Führungen vorgesehen. Die<br />
österreichischen und ungarischen Automobil-Clubs<br />
lassen es sich zudem nicht nehmen, ihren Schweizer<br />
Freunden einen besonders freudigen Empfang zu<br />
bereiten und ihnen so ihre Reise möglichst angenehm<br />
und interessant zu gestalten. Damit die Fahrtteilnehmer<br />
auch sonst von allem Unangenehmen<br />
verschont bleiben, wird ein Reparaturwagen die Kolonne<br />
auf der ganzen Fahrt begleiten und so bei<br />
allen Pannen zur Verfügung der Wagenführer stehen.<br />
Für Hotels und Garagen ist überall vorgesorgt,<br />
fÜT die Abrechnung werden die sich wiederholt<br />
bewährten Hotelcoupons-Hefte des Sektionssekretariates<br />
verwendet. Ein vom Sekretariat ausgearbeiteter<br />
Itineraire, der nicht nur über die Reiseroute,<br />
sondern auch über alle Sehenswürdigkeiten,<br />
empfehlenswerten Hotels, Restaurants, Theater, Reparaturwerkstätten<br />
etc. orientiert, wird den Fahrtteilnehmern<br />
nützliche Dienste leisten.<br />
Am 10. September wird die Reisegesellschaft<br />
von Zürich über Konstanz, Meersburg, Lindau,<br />
Kempten, Buchloe nach München fahren, um am<br />
Abend den befreundeten Bayrischen Automobil-Club<br />
zu begrüssen. Am 11. September wird über Lands-<br />
.hut die alte Donaustadt Passau erreicht, wo Mittagsrast<br />
gehalten wird. Nach Besichtigung der<br />
Stadt Weiterfahrt nach Linz, wo die Kolonne vom<br />
Oberösterreichischen Automobil-Club empfangen und<br />
zu Gast geladen wird. Der 12. September ist der<br />
Tag der eigentlichen Donaufahrt. Von Linz geht's,<br />
stets der Donau entlang, durch den Strudengau<br />
nach Emmersdorf, wo die Autos parkiert werden,<br />
um nach Passieren der Donau mit der Fähre dem<br />
prächtigen Stift Melk einen kurzen Besuch abzustatten.<br />
Dann zurück über die Donau und per Auto<br />
durch die'lachende Wachau, vorüber an all den<br />
malerischen alten Orten wie Spitz, Dürnstein, Stein<br />
und wie sie alle heissen. Abends Ankunft in Wien,<br />
wo der Oesterreichisehe Automobil-Club die Zürcher<br />
Clubfreunde willkommen heissen wird.<br />
Der 13. und 14. September sind der Besichtigung<br />
von Wien gewidmet, wobei auch Gelegenheit besteht,<br />
dem am 14. September stattfindenden Semmeringbergrennen<br />
oder der Automobilfabrik Austro-<br />
Daimler in Wiener Neustadt einen Besuch abzustatten.<br />
Für den 14. September ist zudem ein Empfang<br />
durch den Oesterreichiscben Automobil-Club<br />
vorgesehen, und auch ein Abstecher nach Grienzing<br />
oder Nussdorf zum cHeurigen» wird nicht fehlen.<br />
So wird man am 15. September nicht so leichten<br />
Herzens von dem schönen Wien scheiden, um<br />
über Heimburg, Gyöx und dann auf der kürzlich<br />
vollendeten prächtigen Zementstrasse Györ-Budapest<br />
die ungarische Metropole zu erreichen. Der lfi. und<br />
17. SeptembeT sind alsdann dem Aufenthalt in dem<br />
schönen Budapest gewidmet, wo der Ungarische<br />
Automobil-Club für einen angenehmen Empfang und<br />
Aufenthalt besorgt sein wird.<br />
Für den 18. September ist ein gehöriges Fahrtpensum<br />
vorgesehen, nämlich von Budapest via<br />
Balatonsee, Könnend, nach Graz, der steierischen<br />
Hauptstadt. Dann am 19. September Weiterfahrt<br />
durch landchaftlich prächtige Gegenden, über Leoben,<br />
Liezen, Bad Aussee, Bad Ischl nsreh dem schönen<br />
Salzburg, wo wiederum eine Begrüssung durch<br />
den Salzburger Automobil-Club vorgesehen ist.<br />
Am 20. September erfolgt, sofern nicht noch in<br />
Salzburg ein Ruhetag zur Besichtigung der Stadt<br />
und Ausflug nach Berchtesgaden und dem Königsee<br />
eingeschoben wird, die Weiterfahrt über Reichenhall,<br />
Lofer, Wörgl. nach Innsbruck, wo der<br />
befreundete Tiroler Automobil-Club die Zürcher<br />
Clubfreunde zu einem geselligen Abend eingeladen<br />
hat, um ihnen die 1929 in Zürich empfangene Gastfreundschaft<br />
zu erwidern. Dann am 21. September<br />
Rückfahrt über den Arlbere nach Zürich.<br />
Gymkhana in Bülach. Die Sektion Zürich des<br />
A. C. S. wird Sonntag, den 5. Oktober <strong>1930</strong>, wiederum<br />
ihre traditionelle Gymkhana im Kasernenhof in<br />
Bülach abhalten. Da die Veranstaltung als geschlossener<br />
Wettbewerb unter Ausschluss der Oeffentlichkeit<br />
ausgefahren wird, wird allen Clubmitgliedern<br />
beste Gelegenheit geboten, ihre Fahreigenschaften<br />
einer interessanten Uebung zu unterziehen.<br />
Die Gesehicklichkeitsprüfung wird so angelegt,<br />
dass die zu bewältigenden Aufgaben zu einem grossen<br />
Teil dem täglichen Verkehr entnommen werden,<br />
wobei auch der humoristische Einschlag nicht fehlen<br />
wird. Im Gegensatz zum letzten Jahr sollen<br />
aber diesmal die zu absolvierenden Aufgaben vorher<br />
nicht bekannt gegeben werden.<br />
Die Kantinenwirtschaft wird für die nötigen<br />
Speisen und Getränke sorgen und die Musikgesellschaft<br />
Bülach wird mit ihren Weisen den Anlass<br />
verschönern helfen.<br />
RUSSISCHES BENZIN<br />
Automobilisten!!!<br />
Für Ihre Sicherheit<br />
verwenden Sie ausschliesslich<br />
Brems- und Kupplungs-Beläge<br />
KRAFTVOLL<br />
SPARSAM<br />
NOBA S. A<br />
. Verkauf von Petroleumprodukten<br />
. russischer Herkunft für die Schweiz:<br />
Automobilistes!!!<br />
Pour votre söcuritö<br />
n'employez que les<br />
Garnitures de Freins et d'Embrayage<br />
5, Quai du Mont-Blanc Telephon 23.575<br />
Prompte Lieferung in Zisternenwagen FRANKO<br />
SÄMTLICHE SCHWEIZERSTATIONEN<br />
ZU BILLIGSTEN PREISEN<br />
FÜR GARAGISTEN UND HÄNDLER<br />
Etablissements Ch. Rubie<br />
Geneve:<br />
19, Rue Ph. Plantamour<br />
Telephone 25.996<br />
Adr. T
N° 76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
T. C. S.<br />
Auto-Sektion Waldstätte.<br />
Munchener-Fahrt. Zur Münchener-Fahrt haben<br />
•ich bereits ein Dutzend Wagen angemeldet. Es<br />
scheint aber, aus zahlreichen Anfragen arus Mitfliederkreisen<br />
zu schliessen, noch sehr viel Unsicherheit<br />
zu herrschen. Wir hatten daher unsere<br />
Mitglieder, sich rasch zu entschliessen und sich<br />
umgehend anzumelden. Von einzelnen Mitgliedern<br />
ist gewünscht worden, dass mit der Münchener-<br />
Fahrt auch ein Besuch der Obörammergauer Passionsspiele<br />
kombiniert werde.<br />
Allen Wünschen Rechnung tragend, hat der<br />
Vorstand nun zwei Varianten ausgearbeitet, und<br />
gibt sie nachfolgend bekannt:<br />
Variante 1: Abfahrt Samstag, den 20. September<br />
<strong>1930</strong>, morgens 6 Uhr. Fahrt über Zürich, Winterthur,<br />
Wil, St. Gallen nach Bregenz, daselbst Mittagessen.<br />
Nachmittags Weiterfahrt na«h Oberammergau;<br />
Ankunft zirka 19 Uhr. Fahrleistune: 324 km.<br />
Sonntag, den 21. September: Passionsspiel von<br />
8—IS Uhr und 14—17.30 Uhr. Preise: Klasse Ia:<br />
Fr. 93.—, Ib: Fr. 88.—; Klasse II: Fr. 75.—;<br />
Klasse III: Fr. 60.—. Darin sind inbegriffen; Eintrittskarte,<br />
Quartier und Verpflegung von Samstag<br />
abend bis Montag morgen, 10% Servicegebühr und<br />
die offizielle Einschieibegebühr — Montag morgen<br />
Weiterfahrt nach München, Besichtigung des Starnbergersees,<br />
Mittagessen und Quartierbezue in München.<br />
Fahrleistung zirka 90 km. Montag abend:<br />
offizieller Abend in München. Dienstag: Besichtigung<br />
der Stadt, Museen, usw. Mittwoch: Rückfahrt<br />
über Memmingen, Meeresburg (Autofähre), Konstanz<br />
Zürich, Luzern. Fahrleistung zirka 360 km.<br />
Variante 2: Wie Variante 1, jedoch Samstag<br />
abends Ankunft in München, und Abreise: Dienstag,<br />
den 23. September. — Erfordernisse: für den<br />
Wagen: internationaler Fahrausweis, österreichisches<br />
und deutsches Triptyk, CH.^Sch'ild, Freipass;<br />
für die Insassen: Pass ohne Visum.<br />
Kosten: pro Person und pro Tag zirka 20 Fr.,<br />
unter entsprechender Berücksichtigung beim Besuch<br />
in Oberammergau. Wie bei frühern Auslandsfahrten,<br />
wird die Sektionskasse pro Wagen einen<br />
Beitrag leisten. Da die Nachfrage nach den Plätzen<br />
für die Passionsspiele stets eine sehr rege ist, müssen<br />
wir uns für dieselben so rasch wie möglich<br />
anmelden. Wer ich bis zum 14. September nicht<br />
angemeldet hat, reist auf eigene Gefahr.<br />
Teilnehmer und Interessenten sind in ihrem<br />
eigenen Interesse ersucht, sich raschestene zu entgchliessen<br />
und sich unverzüglich, womöglich<br />
schriftlich, anzumelden beim Aktuar. Dr. B, Z.<br />
S. O. A. C.<br />
SCHWEIZ. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB, Sektion<br />
Basel. Es wurde in der letzten Donnerstags-<br />
Zusammenkunft beschlossen, am nächsten Mittwoch,<br />
den 10. September, eine Nachmittags-Ausfahrt nach<br />
Badenweiler zu machen.<br />
Wir laden alle Mitglieder, sowie auch Damen,<br />
die sich für unsern Club interessieren, hiermit herzlich<br />
ein, an dieser Fahrt teilzunehmen.<br />
Die gemeinsame Abfahrt findet pm 14 Uhr vom<br />
deutschen Zollamt Otterbach (Freiburgerstrasse)<br />
aus statt oder direkter Treffpunkt um 15 Uhr vor<br />
dem Hotel Römerbad (Parkplatz) in Badenweiler.<br />
Bade-Utensilien nicht vergessen!<br />
Rückkehr ca. 19 Uhr.<br />
Aufomobilwivfsihaft<br />
Kollokationsplan:<br />
Hofer Hans, Automechaniker, Münsingen. Sommer<br />
Willy, Autohändler, Münsingen, beide Kollektivgesellschafter<br />
der Firma Hofer und iSommer,<br />
Autogarage und Reparaturwerkstätte Münsingen:<br />
Summarisch geführter Konkurs. Kollokationsplan<br />
liegt den beteiligten Gläubigern beim Konkursamt<br />
zur Einsicht auf.<br />
Einstellung des Konkursverfahrens:<br />
Kölliker Otto, Autotransportgeschäft Schaffhauserstrasse<br />
93, Zürich, Datum der Einstellungsverfügung:<br />
9. August <strong>1930</strong>.<br />
Statutenänderung und Reduzierung des Kapitals:<br />
Airtoga rage, Charles Ramuz A.-G.. Lausanne,<br />
hat in der Generalversammlung vom 21. Juli <strong>1930</strong><br />
seine Statuten geändert und das Gesellschaftskapital<br />
von 700 000 Franken in Inhaberaktien zu<br />
1000 durch Annullation von 200 Apportaktien auf<br />
500 000 Franken reduziert.<br />
Löschungen:<br />
Etablissements Charles Ramuz S.A., Lausanne,<br />
Filiale Montreux-Planches. Auf Grund eines Beschlusses<br />
der ausserordentlichen Generalversammlung<br />
der Aktiengesellschaft vom 20. August <strong>1930</strong><br />
aus dem Handelsregister von Vevey gestrichen worden.<br />
Otto Köhliker, Autotransporte, Zürich 6, infolge<br />
Konkurses.<br />
Grand Garage des Remparts S. A., Yverdtm, infolge<br />
Konkurses.<br />
Hans Sulgaj, Zürich 4, infolge Aufgabe des Geschäftes.<br />
TOURISTIK<br />
Gründung:<br />
Mahler & Cie., Kommanditgesellschaft, Willisau-<br />
Stadt. Beginn: 1. September. Unbeschränkt haftender<br />
Gesellschafter: Otto Mahler, von Vordemwald<br />
(Kt. Aargau). Kommanditär mit dem Betrage von<br />
Fr. 20000.—: Luigi Macchi, italien. Staatsangehöriger,<br />
wohnhaft in Willisau-<br />
Wallis : Einbahn-Bergstrassen. Duron Verfügung<br />
des Regierungsrates des Kantons<br />
Wallis wird der Verkehr auf folgenden<br />
Strassen nach dem Einbahnstrasse-System<br />
(Aufwärts- und Abwärtsfahrt nur zu bestimmten<br />
Zeiten) geregelt : Vallette, Champex,<br />
Lourtier, Fionnay, Vex, Mayens de Sion,<br />
Vex, Heremence.<br />
Deutsches Zollaasschlussgebtet Jestetten-<br />
Lottstetten : Internationaler Fahrauswels Hir<br />
Fahrer mit nationalem Fahrausweis in deutscher<br />
Sprache nicht mehr notwendig. Für<br />
die Durchfahrt durch das deutsche Zollausschlussgebiet<br />
Jestetten-Lottstetten auf der<br />
Strasse Zürich, Eglisau, Rafz, Schaffhausen<br />
ist nun der internationale Fahrausweis nicht<br />
mehr nötig, sofern der betreffende Motorfahrzeuglenker<br />
im Besitze eines in deutscher<br />
Sprache ausgestellten nationalen Fahrausweises<br />
ist. Für Fahrer mit einem in anderer<br />
Sprache ausgefertigten Fahrausweis ist der<br />
internationale Fahrausweis jedoch immer<br />
noch notwendig.<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
vom 5. September <strong>1930</strong>.<br />
I. Strassensperren.<br />
1. Arbon-Romanshorn, Umleitung über Neukirch,<br />
resp. Amriswil.<br />
2. St. Gallerstrasse in Arbon, lokale Umleitung<br />
über die Bleiche bei Arbon.<br />
3. Kaltbrunn-Uznach, im Strassenzug Rapperswil-Chur,<br />
Umleitung in beiden Richtungen über<br />
Gommiswald bis ca. 13. September.<br />
4. Rickenstrasse in Eschenbach vom «Adler» bis<br />
zum «Kreuz» und vom «Sternen» bis zur Obergasse<br />
bis zirka Mitte September. Umleitung des Durchgangsverkehrs<br />
über Ricken-Uznach-Jona und umgekehrt.<br />
5. Richterswil-Bäch ab 8.. September bis voraussichtlich<br />
18. November. Umleitung über Richterswil-Wylen-Freienbach.<br />
Die Strassen Freienbach bis<br />
Bach und Wollerau bis Bach sind für den Verkehr<br />
offen.<br />
6. Lachen-Galgenen-Siebnen offiziell ab Montag,<br />
den 8. September. Die Strassenbau-Unternehmer<br />
empfehlen heute schon Benützung der Umleitung<br />
Lachen-Wangen-Siebnen, da die vorausgesagte<br />
Strassensperxe bereits aufgerissen ist. — Galgenen<br />
kann bis auf weiteres von Siebnen her erreicht werden.<br />
7. Riseh-Küssnacht in Oberrisch. Umleitung über<br />
Meierskappel-Rothkreuz resp. Stockeri für Fahrzeuge<br />
in Richtung Bisch. Die Zufahrt Holzhäusern-<br />
Buonas-Risch ist durchgehend offen.<br />
8. Luzernerstrasse bei Zofingen (Route Luzern-<br />
Basel) bis ca. 20. September. Verkehrsumleitung<br />
über Altachen-Brittnau.<br />
9. Gotthardstrasse «wischen Altdorf nnd Erstfeld.<br />
Lokale Umleitung.<br />
10. Solothurn-Riedholz. Umleitung des West-<br />
Ost-Verkehrs über Attisholz, in umgekehrter Richtung<br />
über Wangen a. A.<br />
II. Steuern.<br />
Die deutschen Zollbehörden geben bekannt, dass<br />
die bis anhin auf den direkten schweizerisch-deutschen<br />
Kraftverkehr beschränkte Steuerbefreiung<br />
schweizerischer Fahrzeuge bis 14 Tage, vom 1. Oktober<br />
d. J. ab, auch beim Eintritt nach Deutschland<br />
über andere Grenzen gewährt wird. Diese Erleichterung<br />
bedeutet, dass beispielsweise ein schweizerisches<br />
Fahrzeug, das über Oesterreich nach<br />
Deutschland einreist, ebenfalls eine vierzehntägige<br />
Steuerfreiheit geniesst. Die Bestimmung<br />
dass bei Ausdehnung des temporären Aufenthaltes<br />
über 14 Tage die ganze Zeit zur Besteuerung lierangezogen<br />
wird, bleibt bestehen.<br />
KLEINE CHRONIK<br />
Geheimnis um ein Automobil. Am 6. Februar<br />
dieses Jahres wurde bekanntlich einem<br />
Luzerner in Brunnen sein Automobil gestohlen.<br />
Man vermutete in einem in der Gegend<br />
sich herumtreibenden Autostrolch den Dieb.<br />
Zu ihrem grossen Entsetzen machten dann<br />
Passanten bei Sisifcon die Feststellung, dass<br />
Räderspuren deutlich gegen den See hinausführten,<br />
und wie nachher konstatiert wurde,<br />
handelte es sich dabei ohne Zweifel um das<br />
geraubte Automobil. Der See ist an jener<br />
Stelle sehr tief, so dass die Bergungsarbeiten,<br />
über die wir berichtet haben, sehr langsam<br />
vor sich gingen. Die erfolglosen Nachforschungsarbeiten<br />
wurden nun kürzlich eingestellt.<br />
Mit dem Abschluss der Bergungsversuche<br />
bleibt das Rätsel um das verschwundene<br />
Automobil nun bestehen, und<br />
niemand wird je die grauenhafte Tragödie,<br />
die einen Schuldigen schwer strafte, enthüllen<br />
können. ho.<br />
Grieben - Reiseführer Paris <strong>1930</strong>. Auch vom<br />
Reiseführer fordert unsere Zeit eine tiefgreifende<br />
Umgestaltung, sie fordert die zeitgemässe Antwort<br />
auf die Frage: was interessiert den modernen Reisenden<br />
wirklich? Es kommt uns heute •weniger auf<br />
vieles Einzehvissen als vielmehr auf echtes Verständnis<br />
des Wesens einer Sache an. Wenn, wir in<br />
eine fremde Stadt kommen, suchen wir durch, die<br />
äusseren, sichtbaren Gegebenheiten hindurch za<br />
jenem ideelen Punkt vorzudringen, von dem aus<br />
sich das zufällige Nebeneinander zu einem gesetzmässigem<br />
Zusammenhang ordnet.<br />
Im neuen Parisführer ist diese Aufgabe bis zu<br />
einem gewissen Grade gelöst. Die Bearbeitung<br />
wurde einem Autor übergeben; der neben gediegenem<br />
Wissen vor allem eine künstlerische Fähigkeit<br />
des Anschauen« und Darstellens besitzt. So ist<br />
in der neuen Fassung an die Stell© des üblichen,<br />
etwas trockenen. Reiseführerstils ein anreg-ender,<br />
eleganter Vortrag getreten. Da der Fremde mit der<br />
Stadt Paris bekannt gemacht werden, soll, durfte<br />
man sich nicht auf das steinerne Paris beschränken.<br />
Wenn irgendwo in einer historischen: Stadt<br />
der Geist noch lebt, aus dem die grossen Baudenkmäler<br />
geschaffen wurden, dann ist es Paris. So<br />
"wurde ia Verfolg 1 der Bemühungen um den neuen<br />
Reiseführer, statt der üblichen schematisohen Aufzählung<br />
von Theatern, Kabaretts, Restaurants,<br />
Kunstausstellungen usw., ausführliche und sachkundige<br />
Schilderungen gewidmet, die diesen Teil<br />
des Buches gleichberechtigt neben die Führung<br />
durch die Stadt stellen. Zusammenlassend ist zu<br />
sagen, dass der neu© Reiseführer sa einem Buch<br />
umgestaltet worden ist, das allen praktischen: Anforderungen<br />
auf der Reise genügt und! sich, doch<br />
angenehm liest.<br />
UG PARIS-NEW-YORK<br />
6200 Km<br />
COSTES und BELLONTE<br />
MOTOR HISPANO SUIZA<br />
MIT MAGNETOS<br />
ZHHN<br />
ENEäR<br />
FÜR Alte AMERi-<br />
KRHiSCHENWAbE<br />
Komplette Garage-Einrichtungen<br />
Benzintankanlagen - Wagenheber - Luftsäulen<br />
Fettpressen - Rotor-Kompressoren System Weber usw.<br />
Albisrieden-ZQrich Letzigrabenstrasse 16<br />
Verlangen Sie kostenlose Beratung und unverbindliche OfferteI<br />
• iiliiiiMiiiiliiiaiiliiiiitliMKri<br />
durch die<br />
— \m a«IBIBIB;.:.:«» m H\m almiMinIalä[«l.lJ<br />
Schmutzige Polsterung<br />
im wagen haben, wenn so<br />
leicht abgeholfen werden<br />
kann? Nein! Polsterüberzüge<br />
gehören heute zur<br />
Ausrüstung des geschlossenen<br />
Wagens. Die Originalpolsterung<br />
iat darunter<br />
geschützt TOT Beechmutzung<br />
u. Abnützung,<br />
nnd die Ueberzüge können<br />
nach Bedarf gewaschen<br />
werden. — Holen Sie unsere<br />
Offerte ein. Den<br />
Wagen brauchen wir zum<br />
Anpassen nur kurze Zeit<br />
MÜllerS Marti, Autosattlerei<br />
Tel. Bw.21.06 tSEKN Eigerplatz 13<br />
PolsterüberzGge schonen mehr, als sie kosten
8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - No 76<br />
Empfehlenswerte Garagen<br />
JS2 S<br />
Gürtelstrasse 206, beim Bahnhof, Telephon 6.91<br />
Reparaturen, Benzin, Oel, Pneu<br />
Spezial-Reparatur-Werkstätte für Autos u. Motos<br />
Pneu-Stock. Batterie-Stock. Hbschleppdienst Tag u. Nacht<br />
Telephon 85. Es empfiehlt sich II. Löhrer, Mech.<br />
Telephon 116<br />
A. Sulser,<br />
Mitglied A.CS.<br />
CENTRAL-GARAGE<br />
Appenzell beim Landsgemeincfeplatz<br />
ENGEL-GARAGE<br />
(St. Gallen)<br />
Auto-Lackieranstalt<br />
Amerikanisches »pritsverialiren<br />
Telephon 348<br />
U. Dilller.<br />
Bachs (St.<br />
UNION-GARAGE<br />
Räterschen<br />
Gossau(St.Gall.)<br />
TAXI-GARAGE<br />
Chauffeur-Schule<br />
Tel. 66. P. Eiser.<br />
TELEPHON 29.26<br />
MOTOR OIL<br />
INDUSTRIE!,<br />
disposant d un atelier de mecanique, de<br />
locaux spacieuz et d'ouvriers en suffisance,<br />
desire entrer en relations avec<br />
personne ayant commandes ä sortir dans<br />
un article concernant la petite mecanique,<br />
ou ä dtfaut, s'interesserait ä une nouveaute<br />
se rattachant ä la petite mtcanique<br />
et ainsi qu'ä la galvanoplastie<br />
Faire öftre sous chin.46661 Reime AutomoDile, Berne<br />
SUIS ACHETEUR<br />
d'autos occasion,<br />
modales r&5ents. — Oifies avec dermers<br />
prix sous chiffre 11395 ä la<br />
Revue Automobile, Berne.<br />
FIAT 509<br />
Limousine<br />
4plätzig, durchrevidiert,<br />
in gutem Zustand, zu<br />
Fr. 2700.—<br />
zu verkaufen<br />
Unverbindl. Besichtig,<br />
u. Vorführung b.<br />
Kessler & Jaeger,<br />
Zürich-Enge, Generalvertr.<br />
f. ALFA ROMEO,<br />
Seestr. 100. Tel. 36.359.<br />
Zu kaufen gesucht<br />
kleines<br />
4-Plätzer-<br />
AUTO<br />
geschlossen, 10—14 PS. —<br />
Nur günstige Occasion, v.<br />
Geschäftsmann. 7659<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 1739 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Klrohenfeld Helvetiastrasse 17<br />
Telephon Bollwerk 18.97<br />
2 Blockmotore,<br />
heit.<br />
reparieren prompt<br />
Hlir. Giesbrecht * Co.. Bern<br />
'- Zu verkaufen<br />
HOTEL-OMNIBUS<br />
Marke SAURER 40740<br />
4 Zylinder, 31 PS. Günstige Gelegen-<br />
Hotel Splendide, Lugano.<br />
Sofort zu kaufen gesucht<br />
LIMOUSINE<br />
REG. TBADE ö».»aa<br />
Modell <strong>1930</strong>, 4—6plätzig, nicht über 15 PS. An<br />
Zahlung -würden neue Maschinen und Werkzeuge geliefert.<br />
— Offerten unter Chiffre 46737 aa die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Kaufe<br />
AUTO<br />
An Zahlung müsste neues<br />
Piano oder Flügel genommen<br />
werden. — Offerten<br />
m. Angabe der Marke,<br />
Alter und Preis unter<br />
Chiffre Z 1740 an die<br />
Automobil-Revue, Bureau<br />
Zürich.<br />
7659<br />
OCCASION!<br />
A vendre CAMION<br />
ZA- CHEVROLET '"•C<br />
6cyL, lH-2tonnes, comme<br />
neuf. — S'adresser sous<br />
chiffre 46654 ä la<br />
Revue Automobile, Berne.<br />
mit Bewachung, zum Parkieren<br />
von Autos, Motoren<br />
und Velos, empfiehlt angelegentl.<br />
Alfred Grätzer,<br />
z. Gotthard, Einsiedeln.<br />
Reparatur-Werkstätte. Spezialität: „Essex*<br />
empfiehlt<br />
Pneu Stock Michelin. ALBERT KUHN<br />
St. Gallen<br />
Moosbrüokstrasse 5<br />
Rep.- Werkstatte - Abschleppdienst<br />
Tag- und Nacht-Betrieb<br />
Telephon 5105 Hrch. Schaeppi<br />
Ischanfliaasen<br />
Garage Tivoli<br />
Nähe Bahnhof<br />
Telephon 22<br />
Wer einen wagen sucht<br />
oder einen solchen anzubieten<br />
hat, konsultiert<br />
in erster Linie die „Auto«<br />
mobil-Revue"<br />
Reparatur- Werkstätte<br />
HUrlimann A Guyan<br />
Winterthur<br />
modern eingerichtete<br />
ßeparatur-Werkstätte<br />
Ed. Sdhmted<br />
Zürcher strasse 77<br />
28.7S<br />
Der Wagen des Fortschritts<br />
4, 6 und 8 Zylinder<br />
4 Geschwindigkeiten<br />
W.enn Sie also<br />
Ihren Wagen verkaufen oder<br />
sich einen Occasionswagen<br />
anschaffen wollen.<br />
dann füllen Sie nachstehenden Coupon<br />
and senden ihn uns ein.<br />
Hier abtrennen I<br />
aus<br />
An die Administration der<br />
„Automobil-Revue", Bern<br />
Nehmen Sie nachstehenden Text ein-,<br />
zwei-, dreimal (Nichtzutreffendes bitte<br />
streichen) in Ihrem Blatte auf. Betrag<br />
folgt anbei - per Postcheck 111/414 • ist<br />
per Nachnahme zu erheben (Nichtzutreffendes<br />
bitte streichen).<br />
MATHISist in seinem beständigen Streben nach<br />
dem Fortschritt belebt vom modernen Sportgeist,<br />
der den Rennfahrer zum Siege führt.<br />
Ein kraftvoller und rassiger Motor, ein Getriebe mit 4<br />
Gängen, ein extra tiefgelagertes Chassis erlauben dem<br />
MATH IS-Wagen die Realisation von hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
und das Nehmen stärkster Steigungen<br />
in Rekordzeit<br />
PROBEFAHRTEN UND ALLE AUSKÜNFTE BEI UNSERN VERTRETERN:<br />
(Ort and Dstom)<br />
(Adresse)<br />
von Arx, Garages Modernes, Peseux<br />
J. Brulhardt, Garage, Freiburg<br />
Nicolas Egger, Automobile, Kerns<br />
(Obwalden)<br />
Grand Garage de l'Athen6e S. A.,<br />
Chemin Malombre", Genf<br />
Grand Garage Günthardt, Müllerstrasse<br />
16, ZÜRICH<br />
P.Hercod & Co., Garage de Montchoisi,<br />
Lausanne<br />
Ernest Hirt, Av. de Rumine, Lausanne<br />
Dr. C. R. Jacob. Belpstrasse 25, Bern<br />
Walter Lienhard, Automobile, Kriens<br />
(Luzern)<br />
W. Obrist, Automobile, Windisch<br />
(Aargau)<br />
Enrico Pini, Bellinzona (Tessin)<br />
Adolf Scherz, Velo-Zentrale, Monbijoustrasse<br />
10, Bern<br />
Paul Stähli, Seevogel-Garage, Hardstrasse<br />
92, Basel<br />
Hans Strasser, Gross-Garage, Flawil<br />
(St. Gallen)<br />
S. Urwyler, Garage Eiger, Bern<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-Q. Hallersche Buchdruckerei und Wamersche .VerlagsanetaiL Ben.
N° 76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Technische N<br />
Von der Pflege<br />
der Auto-Karosserie.<br />
Niemand wird bestreiten wollen, dass das<br />
Gesamtbild eines Automobils in der Hauptsache<br />
von dem Aussehen der Karosserie abhängig<br />
ist. Und doch! Wie wenig wird gar teilen.<br />
häufig die Karosserie gepflegt. Wir treffen<br />
verhältnismässig neue Wagen, die durch eine<br />
schlechte Pflege schwer an ihrem Aussehen<br />
gelitten haben. Mit wenig Mühe und Sorgfalt<br />
ist es aber möglich, der Karosserie auf<br />
lange Zeit hinaus ein gutes Aussehen zu erhalten.<br />
In Nachfolgendem seien die wichtigsten<br />
Leitsätze angeführt, die zur Pflege<br />
einer Auto-Karosserie eingehalten werden<br />
sollen, wenn man dieser ihr gutes Aussehen<br />
bewahren will.<br />
In der Garage sollen die Wagen gegen<br />
Sonnenstrahlen geschützt sein, weil unter<br />
ihnen die Lackierung leidet. Ebenso schädlich<br />
für die Lackierung des Wagens sind<br />
Ausdünstungen von Pferdeställen u. dgl.<br />
Ferner sorge man für eine gute Ventilation<br />
der Garage und im Winter für eine ausreichende<br />
Heizung. Als Heizung empfiehlt<br />
sich besonders die Warmwasserheizung.<br />
Pflege der Lackierung.<br />
Jede Lackierung erfordert eine ausreichende<br />
Zeit, um vollständig zu erhärten.<br />
Man hat daher besonders in den ersten Monaten<br />
auf die Lackiernug eine besondere<br />
Sorgfalt zu verwenden. Man vermeide jedes<br />
Parken im direkten Sonnenlicht. Man wische<br />
eine verstaubte Karosserie niemals mit einem<br />
trockenen Lappen ab, sondern verwende<br />
stets reichlich Wasser. Man benützt zum<br />
Abspritzen kaltes, reines und möglichst weiches<br />
Wasser. Heisses Wasser ist unter allen<br />
Umständen zu vermeiden. Je öfter die Karosserie<br />
abgewaschen wird, desto besser ist<br />
es für die Lackschicht. Seine besondere<br />
'Aufmerksamkeit hat man darauf zu richten,<br />
dass jeglicher Schmutz so rasch wie möglich<br />
abgespritzt wird. Neue oder neulackierte<br />
Wagen dürfen unter gar keinen Umständen<br />
Im Schmutz stehen bleiben, besonders dann<br />
nicht, wenn der Schmutz kalkhaltig isi<br />
Wenn eine gründliche Reinigung nicht sofort<br />
möglich ist, so sorge man wenigstens<br />
für eine gründliche Abspritzung. Das Waschen<br />
der Wagen darf nie im Sonnenlicht<br />
oder im stark geheizten Raum stattfinden,<br />
ebensowenig bei Frost im Freiea Am besten<br />
wird das Waschen in einem massig temperierten<br />
Raum erfolgen. Alle Beschläge und<br />
Nickelteile hat man nach dem Reinigen der<br />
Karosserie gut abzutrocknen. Spritzt man<br />
den Wagen mittelst Schlauch ab, so verwendet<br />
man am besten ein Mundstück mit brauseartigem<br />
Kopf, um den starken Druck des<br />
Wasserstrahles nach Möglichkeit zu ver-<br />
Wie man eine Steigung messen kann. Als<br />
Automobilist möchte man hie und da eine<br />
bestimmte Strassensteigung kennen. Nach<br />
der Karte lassen sich anhand der Höhenangaben<br />
und der Distanzen nur Durchschnitte<br />
errechnen, nicht aber beispielsweise auch<br />
kurze steile Streckenstücke, die den Wagen<br />
vielleicht zum Stehen gebracht haben. Ein<br />
Steigungsmesser am Instrumentenbrett könnte<br />
in einem Fall, wie dem letztern, nützlich<br />
sein. Wir wollen aber annehmen, dass er<br />
nicht zu unserer Ausrüstung gehört.<br />
Allgemein drückt man eine Steigung in<br />
Prozenten aus. Man misst die Höhe, die der<br />
Weg auf einer bestimmten Horizontaldistanz<br />
steigt. In unserer Skizze 1 betrage z.B. der<br />
Höhenunterschied zwischen B und C anderthalb<br />
Meter und die Horizontaldistanz C—A<br />
5 Meter. Auf eine Distanz von 100 m umgerechnet,<br />
ergibt sich dann ein Höhenunterschied<br />
von 20X1,5 = 30 m, d.h. die Steigung<br />
beträgt 30 Prozent.<br />
Wie kann man nun aber den Höhenunterschied<br />
B—C bestimmen ? Steht einem eine<br />
Wasserwage zur Verfügung, dann kommt<br />
man wohl selbst darauf: Man braucht die<br />
Wasserwage nur auf einen Stock oder eine<br />
Latte zu legen, den Stock oder die Latte am<br />
Vorsicht beim Wagenwaschen.<br />
Viel gesündigt wird noch beim Abspritzen<br />
und Waschen gegen den Motor. Dieser ist<br />
nämlich peinlichst vor Wasser zu schützen.<br />
Dies erreicht man, indem man über den Motor,<br />
Verteiler und Vergaser ein Oeltuch legt,<br />
so dass, wenn beim Waschen Wasser durch<br />
die Haube dringt, diese Motorteile keinen<br />
Schaden erleiden. Die Fenster hat man vor<br />
dem Abspritzen hochzukurbeln, so dass sie<br />
gut schliessen. Der Wasserstrahl soll nicht<br />
direkt in die Fensterecken und die Scheibenführung<br />
gespritzt werden, weil sonst Wasser<br />
in das Innere dringt. Ist ein verschliessbarer<br />
Aussengriff vorhanden, so umwickelt<br />
man denselben/so dass beim Abspritzen der<br />
Wasserstrahl keinen Schmutz in das empfindliche<br />
Zylinderschloss hineinpressen kann.<br />
Neue Schwämme und Wischleder müssen<br />
vor ihrem Gebrauch gut gespült werden, da<br />
Abb. 1. Oben: Die für die Bestimmung einer<br />
Strassensteigung wesentlichen Bistanzen.<br />
•Abh. 2. Rechts: Ein einfaches Gerät zum •wagrechten<br />
Anvisieren eines Strassenpunktes.<br />
sie stets Sand- und Muschelreste enthalten,<br />
die zuerst entfernt werden müssen.<br />
Wasser oder Wassertropfen dürfen nicht<br />
auf den Lackflächen stehen bleiben und eintrocknen,<br />
denn hierdurch entstehen sogenannte<br />
Wasserflecken, die erst mit der Zeit<br />
wieder verschwinden. Nach dem Waschen<br />
muss der Wagen gut abgeledert werden»<br />
Die Motorhaube soll man im warmen Zustande<br />
möglichst nicht waschen, da das Wasser<br />
auf der erhitzten Fläche so rasch trocknet,<br />
wodurch die Lackierung an Farbe und<br />
Qlanz verliert. Sind durch Oel oder Strassenschmutz<br />
Flecken entstanden, so dass die<br />
Lackierung teilweise oder ganz matt gewor-<br />
einen Ende auf den Boden zu legen und mittels<br />
der Wasserwage wagrecht zu richten<br />
und schliesslich die Höhe des freischwebenden<br />
Stock- oder Lattenendes vom Boden und<br />
seinen Abstand vom andern Ende zu bestimmen,<br />
um die nötigen Berechnungs-Anhaltspunkte<br />
zu erhalten. Wie jedoch, wenn auch<br />
die Wasserwage fehlt ?<br />
Dann stellt man sich den in Skizze 2 dargestellten<br />
« Teodoliten » her. Notwendiges<br />
Materia! : Ein Stück Papier von ungefähr<br />
Quartformat, ein 20 cm langes Stück Schnur;<br />
erforderliches Werkzeug : eine Schere oder<br />
ein Messer und ein Bleistift. Aus dem Papierblatt<br />
schneidet man zuerst das links<br />
punktiert eingezeichnete drachenförmige Viereck<br />
aus, durchsticht die Ecken (gleich weit<br />
vom Rand entfernt und genau auf dem wagrechten<br />
Bleistiftstrich) mit je einem Loch,<br />
falzt die durchlöcherten Lappen rechtwinklig<br />
-r- und wieder genau gleichmässig — um<br />
und schneidet auf der senkrechten Geraden<br />
bei X und Y zwei dreieckförmige Oeffnungen.<br />
Durch die obere Dreieck-Oeffnung wird<br />
sohliesslich eine Schnurschlaufe gezogen, an<br />
welcher man den « Teodoliten » halten kann,<br />
während eine zweite, durch die untere Oeffnung<br />
gezogene Schlaufe zum Anhängen eines<br />
Schlüsselbundes oder anderweitigen Gewichtes<br />
dient.<br />
Bei freihändigem Gerät werden nun die<br />
Löcher Z und W immer genau wagrecht einander<br />
gegenüber liegen. Visiert man deshalb<br />
durch die Löcher hindurch, so wird ein<br />
dahinter sichtbarer, also auf der «Visierlinie<br />
» liegender Strassenpunkt ebenfalls genau<br />
auf der Augenhöhe des Beobachters liegen.<br />
Nun sollte man noch die Distanz B—D<br />
kennen, um die ein für allemal gleiche Höhe<br />
A—-iD damit in Verbindung zu bringen. Praktisch<br />
kann es jedoch genügen, wenn man die<br />
B—D als gleich lang wie B—A annimmt.<br />
Diese letztere Distanz lässt sich dann leicht<br />
durch Messen oder Abschreiten genau genug<br />
feststellen.<br />
Beträgt die Strecke B—A beispielsweise<br />
20 m und hat der Beobachter eine Augenhöhe<br />
von- 1,6 m, so beträgt die Steigung<br />
5X1,6 = 8 Prozent. Wir wiederholen : Ganz<br />
genau ist das Resultat nicht, kann es wegen<br />
der schwindelhaften Vertauschung von B—A<br />
und B—D auch nicht sein. Auf Bruchteile<br />
von Prozent wird es aber den wenigsten<br />
Autlern ankommen. m.<br />
erWogen, welcher seine Vorzüge<br />
dank seinen «mssergenuöhnlichen technischen Eigenschaften<br />
bewiesen hat.<br />
bei:<br />
KrShenbühl et de<br />
Hans Stuber<br />
Viscard! et Cle<br />
F. Zulauf<br />
Guttmann et Gacon<br />
L. A. Dosch<br />
J. Heintz<br />
L Divorne<br />
Egglmann et Baaders<br />
A. Fleury '<br />
E. Ryffel-Altmann<br />
0. Fischer<br />
Moser et Meier<br />
Sie mttssen eine Probefahrt machen<br />
BASEL<br />
BERN<br />
BEX<br />
BRUGG<br />
LA CHAUX-DE-FONDS<br />
CHUR<br />
DAVOS<br />
DOMDIDIER<br />
FRIBOURG<br />
GENEVE<br />
GLARUS<br />
SRENCHEN<br />
LANGENTHAL<br />
E. Wirih et Cie LAUSANNE<br />
E. Sangalli LOCARNO<br />
Ferrari, Bernasconi & Cie. LUGANO<br />
J. Haas-Meyer LUZERN<br />
Auto-Stand S.A. MONTREUX<br />
H. Robert NEUCHATEL<br />
0. Lerch OENSINGEN<br />
J. Schlachter PORRENTRUY<br />
H. Simonot SOLOTHURN<br />
Binder & Hübscher ST. GALLEN<br />
Ch. Pauli<br />
SI0N<br />
Auto-Stand S.A. VEVEY<br />
Studag A.-G.<br />
ZÜRICH<br />
Sehr minime Unterhaltungskosten (6 Steuerpferde)<br />
E.WEWERKA<br />
TEL.LIMMAT 41.626<br />
DUFOUR5TRA5SE24<br />
ZÜRICH<br />
Amerikanische/<br />
Zahnräder/Kupplungen<br />
CAMIONS<br />
OMNIBUS<br />
CARS ALPINS<br />
les meilleurs<br />
UNE VISITE DANS NOS USINES VOUS CONVAINCRA<br />
SAURE<br />
ARBON + BÄLE + MORGES + ZÜRICH<br />
Demandez la brochure: „Le nouveau moteur Saurer-Diesel pour automobiles".<br />
£••••••••••••••••<br />
Medectns<br />
Represenfanfs<br />
Hommes d'af faires e*.<br />
vous tous qm ßtes presses et dont<br />
l'automobile estTun preoieux outil de<br />
travail. Sachez que<br />
F. BRICHET<br />
CARROSSIER<br />
CHEMIN FERRIER<br />
peut en 24—48 heures remettre votre<br />
auto en etat et par un procede nouveau<br />
lui redonner l'aspect du neuf.<br />
Plus de taches, plus de goudron, un<br />
beau brillant.<br />
Email ä froid.<br />
TRANSFORMATIONE<br />
Conditions avantageuses.<br />
Telephone 24.646.<br />
••••••a<br />
£•••••••••••••••••••••••?
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N° 76<br />
Zu kaufen gesucht<br />
ein guterhaltener<br />
Lastwagen-<br />
5!.<br />
2% Tonnen Tragkraft, mit<br />
Pneubereifg., guter Bergsteiger.<br />
— Offerten mit<br />
Preisangabe und näheren<br />
Angaben sind zu richten<br />
unt. Chiffre 46705 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Billig, bequem und im Zentrum<br />
Garage<br />
Effffingerstrasse Ä.-G.<br />
m pap<br />
mit Luftbereifung und elektrischer Beleuchtung, ist<br />
zu vorteilhaften Bedingungen abzugeben.<br />
Offerten unter Chiffre Z 1734 an die 8952<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Verkauf oder<br />
Tausch!<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R.Wagners<br />
CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
Vollständig der Nenzeit entsprechend renoviert. Filetsen<br />
des Kalt- und Warmwasser in allen Zimmern. Gediegene<br />
öffentl. Bäume, grosse Halle, Cafe, Salon, Sitzungszimmer,<br />
Festsäle, Afternoon-Tea, Orchester. Bekannt für<br />
seine vorzügl, Küche und Keller. Garage.<br />
Telephon Nr. 10.<br />
W. Neuenschwander-Schaffer.<br />
Prima Keller — Feine Küche — Neue Morgenthaler-Kegelbahn<br />
— Grosse Garage mit Zentralheizung.<br />
Tel Nr. 28. F. MEISTER, Küchenchef.<br />
Rendezvous der Automobilisten! <<br />
Im Zentrum der Ortschaft* Gesellschaftssäle. Schöne<br />
offene und gedeckte Veranda. Stets Forellen und Güggeli.<br />
Prima Weine. Garage, Benzin, Oel. Telephon Nr. 11.<br />
F. Steuri-Zesiser<br />
Altbekannter Landgasthof. Schattige Gartenanlagen. Vorzügliche Küche u. Keller. Lebende Porellen,<br />
Benzin-u. Oel-Station. Garage u. Reparaturwerkstätte. Telephon 51.19, Roggwil, R. Grütter, Besitzer<br />
JLCS, HOTEL LSONNE<br />
K<br />
Ji'orellen, Berner Spezialitäten.<br />
'Zimmer mit messendem Wasser.<br />
Grosso heizbare Garage.<br />
Telephon 17.<br />
OTTO IMHOOF, Besitzer.<br />
Für Autos 15 Min von Bern. Gute<br />
Küche. Wein-Spezialitäten. Gröss.<br />
und kleinere Lokalitäten. Telephon<br />
Nr. 17. Höfl. empfiehlt sich:<br />
J. MICHEL.<br />
UfliRR Hotel Löwen<br />
nUnil Gr. Gesellschaftssaal.<br />
Zimmer mit laufendem kaltem und<br />
warmem Wasser, Bäder, Zentralheizung.<br />
Bachlorellen. Grosser Garten.<br />
Geheizte Garage. Oel, Benzin.<br />
H. Bernhard, Besitzer.<br />
Bern<br />
Gebrauchter<br />
A.C.S.<br />
Madiswil, Bären<br />
fln der Bern-Solothurn-Strasse. flnrenommiertes<br />
Haus. Prima Küche u.<br />
Keller. Stets Forellen. Geräumige Der gute Landgasthof<br />
Lokalitäten lür Vereine und Gesellschaften.<br />
Tel. 17. Höfl. empfiehltsich LebendeForellen, Güggeli, Bauern-<br />
an der Strasse Langenthal-HuttwiL<br />
R. BRÖNNIMHNN, Mitgl. des H. C. S. schinken. Nidleplatte. Garage.<br />
Telephon Nr. 1. OTTO INGOLD.<br />
nun Gasthof zum<br />
UBIl Bären<br />
A.C.S.<br />
Bestbekannter viasthof des Bernerlandes.<br />
Spezialitäten in Küche u.<br />
Keiler. Krebse-Saison 1. Jini bis<br />
1. Oktober. Garage. Oel- u. Benzin-<br />
Reserve. Teleph. 1. Mit höflicher<br />
Empfehlung ERNST SCHMIDT.<br />
Schöne Fetien am Bielersee<br />
bietet jedem der altrenommierte<br />
Gr. Saal. Garten u. Terrasse. Stets lebende<br />
Fische. Bauernschinken. Garage. Eig. badanst.<br />
Motorboot. Prosp. Tel.5. R.Teutsch.<br />
Station Oberdicssbach. 1000 m ü. M<br />
Tel.l. Saison 15. Mai bis 15. Okt. Eisenquelle,<br />
grosseWälder, renomm.Küche,<br />
lllustr. Prospekte. 3maligeHutopost n.<br />
Oberdlessbach und Steffisburg. Höfl.<br />
empf. sich Fr.Matthys-Mauerhofer.<br />
Bereits neuer, geschlossener,<br />
schöner 4/5pl. Wagen,<br />
14 PS, in einwandfreiem der Polsterstoff<br />
Zustand, mit Garantie, ev.<br />
Tausch an kleinen 2—4-<br />
Plätzer-Wagen. — Offert.<br />
unt. Chiffre 46699 II an d.<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
BÄREN T.G.S.<br />
Restaurant Bahnhot „Chez Fritz"<br />
T.CS. Hotel Kreuz T.CS.<br />
A.C.S. GASTHOF ZUR KÄLTENHERBERGE T.CS.<br />
üeraogenbuduee<br />
Tftö<br />
stiaus<br />
toei LAMGrEMTHAL<br />
„ßären" Urteilen<br />
Gasthof zum Kreuz<br />
Worbenbad bei Lyss<br />
Hotel Worbenbad T. O. S.<br />
QutbUrgerl. Haus, direkt ander fluto-<br />
StrasseLy ss-Biel.Vorz.Küche u.Keller.<br />
Stets Forellen. Qi.schatt,Garten.Bader<br />
Ruto-Qarage. Oel, Benzin. Tel. Nr.55.<br />
O. KBniff-Wüthrlch, Mitgl. des T. C. S.<br />
M<br />
Gasthof zum<br />
Hirschen T.n<br />
AltbekannterLandgasthol. Bekannfür<br />
prima Kücue und Keller. Berner<br />
Spezialitäten. Frische Bachforellen.<br />
Bauernschinken. TeL<br />
Zähr. 4004. Fr. Walther, Besitzer.<br />
Sdilegwegbod ivasen i./£. Gasthof zum Rössli<br />
uestbekannter Landgasthol. — Neu<br />
eingerichtete Fremdenzimmer.<br />
Spezialität t Forellen, GUggeli, Bauernschinken.<br />
— Garage. — Telephon Nr. 2<br />
Paul Muster-Schütz. Besitzer.<br />
den ist, so wird der neue Wagen, wenn er<br />
nicht sofort gereinigt wird, diesen Ubelstand<br />
behalten, während ein durchgehärteter Lack<br />
eines älteren Wagens sich durch Polierwasser<br />
im Glanz wieder herstellen lässt.<br />
Man verwende aber das Polierwasser nur im<br />
wirklichen Bedarfsfalle. Das Polieren selbst<br />
hat man folgendermassen vorzunehmen:<br />
Reine Watte wird im Politur getränkt, hiermit<br />
die Fläche eingerieben und sofort mit<br />
einem anderen trockenen Wattebausch trokken<br />
poliert. Hierbei darf man keine runden<br />
Bewegungen ausführen, sondern hat von<br />
rechts nach links und von oben nach unten<br />
zu reiben. Zuletzt poliert man mit einem<br />
weichen, sauberen, staub- und sandfreien<br />
Wollappen nach.<br />
Das Innere der Karosserie.<br />
Die Lederpolsterung reinigt man durch<br />
Abwaschen des Leders mit einem in Sattel-<br />
Seifenwasser getränkten Schwamm und durch<br />
nachheriges gutes Abwaschen mit reinem<br />
Wasser. Nach dem Abwaschen reinigt man<br />
das Leder mit einem in Knochenöl getränkten<br />
Lappen und reibt mit einem reinen Lappen<br />
nach. Sorgfältig und vorsichtig sind<br />
Polsterstoffe zu behandeln. Das Reinigen<br />
solcher Stoffe darf nur durch Bürsten erfolgen,<br />
und zwar dürfen keine zu harten Bürsten<br />
verwendet werden. Von Zeit zu Zeit<br />
empfählt es sich, einen Staubsauger zur Entfernung<br />
der eingedrungenen Staubteilchen<br />
zu benutzen, wobei man aber das Metall-<br />
Mundstück flach aufsetzen muss. Flecken in<br />
den Polsterstoffen und Teppichen reibt man<br />
mit einem Lappen von gleicher Farbe wie<br />
vermittelst Spektrol aus,<br />
wobei man darauf zu achten hat, dass sich<br />
keine Fleckenränder bilden. Um dies zu erreichen,<br />
nehme man stets nur geringe Mengen<br />
von Spektrol und reibe nur in der Richtung<br />
des Gewebes. Zur Vermeidung der Einnistung<br />
von Motten in der Karosserie müssen<br />
die Stoff- und Teppichbezüge öfters vorsichtig<br />
geklopft werden. Soll ein Wagen längere<br />
Zeit unbenutzt stehen bleiben, so empfiehlt<br />
sich auch die Verwendung von Mottenpulver.<br />
Der Dachbezug bedarf ebenso der üblichen<br />
Reinigung, wie der ganze Wagen. Die Reinigung<br />
des Daches erfolgt unter Vermeidung<br />
von säurehaltigen Flüssigkeiten oder scharfer<br />
Bürsten, lediglich mit reinem Wasser.<br />
Nach dem Waschen darf das Dach keiner<br />
starken Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.<br />
Von Zeit zu Zeit kann nach dem<br />
Waschen das getrocknete Dach mit Wasser<br />
und säurefreiem Oel abgerieben werden.<br />
Periodische Instandhaltungsarbeiten.<br />
Ist es nicht zu umgehen, dass ein Wagen<br />
immer wieder längere Zeit in intensiver<br />
Sonnenbestrahlung stehen muss, so werden<br />
sich unter dem Dachbezug in der äusseren<br />
Schicht des Bezugstoffes leicht kleine Risse<br />
bilden. Bei nicht rechtzeitiger Behandlung<br />
vergrössern sich diese Risse und führen letzten<br />
Endes zur Undichtigkeit des Daches. Wo<br />
sich solche' Risse zeigen, schreite man zu<br />
einer sofortigen Konservierung des Daches.<br />
Man säubere das Dach zunächst mit Terpentin,<br />
auf. keinen Fall mit Benzin, Benzol,<br />
Spiritus, Petroleum oder sonstigen scharfen<br />
Mitteln und lässt es dann völlig trocknen.<br />
Hierauf wird das Konservierungsmittel zweimal<br />
nicht zu dick aufgestrichen, wobei darauf<br />
zu achten ist, dass der zweite Anstrich<br />
erst dann erfolgt, wenn der erste vollständig<br />
getrocknet ist. Es genügt in den meisten<br />
Fällen, wenn eine derartige Konservierung<br />
des Daches in Abständen von je sechs Monaten<br />
vorgenommen wird. Der richtige Zeitpunkt<br />
ergibt sich natürlich aus der genauen<br />
Beobachtung des Dachbezuges.<br />
Zur Pflege der Türen beachte man folgendes:<br />
Der Schliessbolzen und der Schnapper<br />
an den Türen sind von Zeit zu Zeit zu ölen;<br />
die Schwalbenschwanztürenteile reibe man<br />
ab und zu mit einem mit Oel befeuchteten<br />
Tuch ab; den Scharnieren gebe man immer<br />
wieder einige Tropfen Oel und öffne und<br />
schliesse dabei die Türen einigemal. Etwa<br />
überflüssiges Oel ist dabei mit einem Tuch<br />
wieder abzureiben; das Sicherheitsschloss<br />
endlich öle man ebenfalls alle paar Monate,<br />
indem man auf den Sicherheitsschlüssel<br />
einige Tropfen Oel gibt, dann den Schlüssel<br />
in das Zylinderschloss einführt und einige<br />
Male hin und her schliesst.<br />
Wer diese Anweisungen für die Karosseriepflege<br />
befolgt, dessen Wagen wird stets ein<br />
tadelloses Aussehen zeigen. A.T.K.<br />
Neue Windschutzscheiben-Anordnung. Zu<br />
den zahlreichen bisher auf der Bildfläche erschienenen<br />
Windschutzscheiben-Anordnungen<br />
ist eine neue hinzugekommen, die zugleich<br />
für den Fahrer bessere Sicht gewährleisten<br />
und das Problem der zugluftfreien Ventilation<br />
des Wageninnern lösen soll. Unsere Skizze<br />
zeigt die Anordnung im Querschnitt.<br />
Die gewöhnliche, über dem Instrumentenbrett<br />
sich erhebende Scheibe reicht mit ihrer<br />
Oberkante nur bis etwas unter die normale<br />
Augenhöhe des Lenkers. Vom Dach herab<br />
hängen jedoch, in einer ganz bestimmten<br />
Schräglage, zwei weitere Scheiben, vo*- ' -<br />
[A 70091<br />
Die neue Windschutzscheiben-Anordnung im<br />
Querschnitt.<br />
nen die vordere als Blendschutz gefärbt ist.<br />
Zwischen den obern und der untern, in der<br />
Höhe um einige Zentimeter verstellbaren<br />
Scheibe wird normalerweise ein Spalt von<br />
6—8 cm offen gelassen, durch den hindurch<br />
der Lenker nun absolut freie Sicht hat, und<br />
zwar — hierauf ist es dem Erfinder angekommen<br />
— auch im Winter, wenn sich die<br />
Scheiben beschlagen, oder bei stark staubigen<br />
Strassen. Infolge der besondern Anordnung<br />
der obern Scheiben, die den Fahrtwind<br />
über das Dach hinweg ableiten, dringt jedoch<br />
kein Luftzug durch den Spalt in das Wageninnere<br />
hinein, im Gegenteil, es wird sogar<br />
Luft aus dem Wageninnern durch den Spalt<br />
hinaus abgesaugt. m.<br />
T«ecS»n. Spvedisaal<br />
Antwort 7689. Solex-Vergaser. Aus meinen<br />
Ferien zurückgekehrt, finde ich in Nr. 66 der Automobil-Revue<br />
Ihre Frage und möchte Ihnen, etwas<br />
verspätet, meine Erfahrungen mitteilen. Ich besitze<br />
ebenfalls ein Fiat 501, Jahrgang 1925, mit dem ich<br />
immeT noch sehr zufrieden bin, -wobei ich. allerdings<br />
beifüge, dass ich stes auf guten Unterhalt<br />
bedacht bin. Schon im ersten Jahre machte ich die<br />
Erfahrung, dass ich etwas viel Benzin brauchte,<br />
und ich Hess daher auf Anraten eines Freundes<br />
den Vergaser durch einen Solex ersetzen, mit dem<br />
ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Ich rechnete<br />
damals aus, dass ich bei einem normalen Verbrauch<br />
von ca. 10 Liter die Anschaffungskosten<br />
bald herausgeschlagen haben •würde, was tatsächlich<br />
auch der Fall war. Letztes Jahr haiie ich<br />
durchschnittlich 9,6 Liter per 100 km gebraucht.<br />
während anfänglich je nach Tour und Höhendifferenz<br />
bis 14 Liter nötig waren. Abgesehen davon,<br />
kann ich meinen Bedarf quasi ohne Kontrolle, nar<br />
auf die Kilometerzahl hin, eindecken, ohne in Verlegenheit<br />
zu kommen, während ich beim ursprünglichen<br />
Vergaser ohne vorherige Kontrolle nicht<br />
ausfahren konnte. Ich komme soeben von einer<br />
Autotour zurück, wo ich mehrere Bergpässe ohnedie<br />
geringsten Anstände passierte, was sicher auch<br />
meinem Vergaser mitzuverdanken ist, und ich<br />
glaube. Ihnen also die Anschaffung eines Solex-<br />
Vergasers empfehlen zu können, wie es vor Jahren<br />
mein Freund mir gegenüber tat. J. K. in B.<br />
Frage 7027. Demontage der Kolbenbolzen. Ich<br />
sollte bei einem Motor die Kolben von den Pleuelstangen<br />
abnehmen. Mit dem üblichen Vorgehen<br />
gelange ich aber nicht ans Ziel. Die Kolbenbolzen<br />
sind so stark in die Kolben hineingepresst,<br />
dass man sie auch mittels Hammer und Durchschlag<br />
nicht herausbekommen kann. Die Sicherung,<br />
die den Bolzen normalerweise festhält, habe<br />
ich hinausgenommen. Können Sie mir ein Verfahren<br />
angeben, das unschädlich ist, aber trotzdem<br />
eine Demontage der Bolzen ermöglicht?<br />
J. D. in N.<br />
Antwort: Durch starkes Klopfen auf den Kolbenbolzen<br />
ofler überhaupt irgendwelchen hohen Druck<br />
auf diesen, kann sich der Kolben verziehen. Sie<br />
haben deshalb sehr gut getan, vor weiteren Versuchen<br />
in dieser Hinsicht Abstand zu nehmen.<br />
Richtig ist es, den Kolben zuerst zu erwärmen,<br />
damit sich die Kolbenbolzenaugen etwas ausdehnen,<br />
und erst danach mit den Austreib-Versuchen<br />
zu beginnen. Die Erwärmung soll aber wennmöglich<br />
nicht mit einer Flamme vorgenommen werden,<br />
da hierbei örtliche Ueberhitzungen schwer zu vermeiden<br />
sind. Man bringt den Kolben am besten in<br />
ein Bad siedenden Wassers oder erhitzten Oels. Der<br />
Kolbenbolzen soll dabei aber möglichst kühl bleiben,<br />
ist also nicht auch einzutauchen. at.<br />
Frage 7028. Alkohol als Motorbrennstoff. Man<br />
spricht oft von der Verwendung von Alkohol für<br />
Verbrennungsmotoren. Ist es möglich, statt Benzin<br />
Alkohol zu verwenden, und muss man dabei den.<br />
Vergaser ändern? Läuft der Motor überhaupt in<br />
dieser Weise an? In welchem Verhältnis kann<br />
man Alkohol mit Benzin gemischt verwenden? Bietet<br />
überhaupt eine solche Mischung Vorteile in<br />
bezug auf Leistung des Motors? Kann man auch<br />
Benzol-Alkoholgemische verwenden und bietet es<br />
einen Vorteil bei hochkomprimierenden Motoren?<br />
H. D. in B.<br />
Antwort: >- Unvermischter Alkohol kommt für<br />
den Fahrzeugmotor-Betrieb kaum in Frage, wenn<br />
man nicht, z. B. durch absolutes Fehlen anderer<br />
Brennstoffe, dazu gezwungen ist. Bei reinem Alkoholbetrieb<br />
würden die Motoren in kaltem Zustand<br />
nur schwer anspringen, bei Winterkälte überhaupt<br />
nicht. Man wäre also mindestens gezwungen, cAnlassbrennstoffe»<br />
zu verwenden. Der Verbrauch an<br />
Alkohol wäre sehr gross und — da der in Betracht<br />
kommende Alkohol teurer ist als die üblichen<br />
Brennstoffe — prohibitiv teuer. Zudem besteht die<br />
Möglichkeit einer schädlichen Einwirkung des Alkohols<br />
auf den Motor. Als Streckmittel — mit andern<br />
Brennstoffen vermischt — ist Alkohol dagegen durchaus<br />
brauchbar. Direkt erwünscht und schon jetzt<br />
'in beträchtlichem Umfang angewandt wird er dort.<br />
wo man dem Brennstoff eine besonders hohe Kompressionsfestigkeit<br />
verleihen will. z. B. bei Rennbrennstoffen.<br />
Allerdings ist auch dann der Betrieb<br />
noch teurer als mit Benzin oder Benzol, selbst<br />
wenn man die durch die höhere Kompression bedingte<br />
bessere Brennstoffausnützung in Anrechnung<br />
bringt. Bei diesen Rennbrennstoffen ist aber der<br />
Hauptzweck nicht Wirtschaftlichkeit, sondern<br />
Höchstleistung des Motors, und diese lässt sich mit<br />
alkoholhaltigen Gemischen tatsächlich erzielen.<br />
Sollte unser Benzinvorrat einmal knapp werden,<br />
so wird man ihn sofort mit Alkohol zu strecken<br />
suchen. Die diesbezüglichen Versuche sind vollkommen<br />
abgeschlossen. Eine Mischung" von Benzin<br />
mit Alkohol ist möglich, sofern der A&ohol genügend<br />
entwässert ist. Bei zu grossem ^Ikoholanteil<br />
und Verwendung zu wenig entwässerten Äi'.k
N° 76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
hols (z. B. des «Inidustriesprits») ist jedoch die steht aber nicht nur mit dem Signal in Zusammenhang,<br />
sondern .es ist auch eine Verbindung mit den<br />
Mischung unstabil, der Alkohol sucht sich vom Benzin<br />
zu trennen. Schon viel stabiler und weniger Bremsen, der Schaltung, den Türen, der Motorhaube<br />
hergestellt, so dass jede fremde "•asserempfindlich sind Benzol-Alkohol-Gemische.<br />
Betätigung<br />
Allerdings sind sie auch teurer. Rennbrennstoffe<br />
bestehen vielfach aus Benzol-Alkoholgemischen.<br />
Da Alkohol pro Liter weniger Wärmeeinheiten<br />
enthält und weniger Sauerstoff zur Verbrennung benötigt,<br />
müssen jeweils bei der Umstellung eines<br />
Motors auf Alkoholgemischbetrieb die Düsen grösser<br />
gewählt oder der Lufttrichter entsprechend kleiner<br />
gemacht werden. Unter Umständen ist auch eine<br />
stärkere Vorwärmung des Ansaugrohres notwendig.'<br />
Grössere Abänderungen sind jedoch nicht notwendig,<br />
m.<br />
Frage 7029. Einfluss von Zusatzluft. Der Scheibenwischer<br />
an meinem Fiat 503 wird vom Vergaser<br />
aus betätigt. Wenn ich nun den Verbindungsschlauch<br />
vom Vergaser wegnehme, so macht der Motor sofort<br />
eine viel grösser Tourenzahl. Ich brauche<br />
weniger Gas zu geben, um die gleiche Schnelligkeit<br />
zu haben, und auch bei einer Steigung fällt die Leietung<br />
nicht ab.<br />
Ist die Einwirkung auf den Motor durch diese<br />
Luftzufuhr schädlich? G. H. in Z.<br />
Antwort: Der beobachtete bessere Lauf des<br />
Motors beim Abnehmen des Verbindungsschlauches<br />
zeigt, dass Ihr Vergaser gewöhnlich ein zu benzinreiches<br />
Gemisch liefert. Durch die Zusatzluft, die<br />
dann aber der Motor von der Scheibenwischer-<br />
Zweigleitung her erhält, wird die Gemischbildung<br />
korrekt. Dabei kann es sich noch nicht um einen<br />
Ueberschuss an Luft handeln, sonst würde der Motor<br />
wohl im Leerlauf rascher drehen, aber an den<br />
Steigungen eher schlechter ziehen.<br />
Natürlich brauchen Sie jetzt dem Motor die erwünschte<br />
Luft nicht immer von der Scheibenreinigerleitung<br />
her zuzuführen und so auf den Scheibenreiniger<br />
selbst zu verzichten. Schliessen Sie im Gegenteil<br />
die Leitung wieder an und korrigieren Sie<br />
das Gemisch durch Einsetzen kleinerer Düsen in<br />
den Vergaser. Ein organischer Schaden für den<br />
Motor kann dadurch, dass Sie das Gemisch luftreicher<br />
gestalten, auf keinen Fall entstehen. Höchstens<br />
wird bei einem Ueberschuss an Luft das Anlassen<br />
des MotoTS schwerer und sein Beschleunigungs-<br />
und «Durchzieh>-Vermögen etwas geringer.<br />
Anderseits wird aber bei luftreicher Vergasereinstellung<br />
der Brennstoffverbrauch kleiner und die<br />
Verrussung der Zylinder geringer, während bis zu<br />
einem gewissen Grad von Luftanreicherung die<br />
Maximaltourenzahl des Motors sogar noch steigen<br />
kann.<br />
Anstatt oder gleichzeitig mit ein«r Verkleinerung<br />
'der Düsen ist vielleicht auch das Einsetzen eines<br />
grössereh Lufttrichters im Vergaser am Platz. Zu<br />
weit darf aber der Lufttrichter auch nicht gewählt<br />
werden, weil sonst das «Durchziehen» des Motors<br />
bei niedriger Tourenzahl schlechter wird. Die günstigste<br />
Vergasereinstellung kann deshalb nur durch<br />
Versuche ermittelt werden. m.<br />
Frage 7030. Anlassschwierigkeiten. Habe einen<br />
Vderzyäinderwagen, der eohoa bei ganz geringer<br />
Kälte nur mit der grössten Mühe in Gang zu bringen<br />
ist, entweder durch Anstossen oder durch halbstundenJanges<br />
zu schliessen,<br />
das andere an den umlaufenden Teil des Verteilers.<br />
Zwischen dem umlaufenden Teil des Verteilers<br />
und der Sekundärwicklung des Magneten<br />
müsste aber vorher die Verbindung gelöst werden<br />
(etwa durch Wegnehmen der Schleifkohle, die den<br />
Magnetsekundärstrom vom Ankerschleifring abnimmt),<br />
weil sonst wahrscheinlich die beiden Sekundärströme<br />
einander stören würden.<br />
Wir glauben jedoch nicht, dass dieses abgeänderte<br />
System wesentlich bessere Resultate ergäbe,<br />
als Sie jetzt erzielen. Ihre Beobachtung, dass<br />
der Motor in warmem Zustand leicht anspringt<br />
und nur in kaltem Zustand Anlaufschwierigkeiten<br />
macht, last nämlich vermuten, dass eher die Vergasereinstellung<br />
schlecht ist. Machen Sie vor allem<br />
einen Versuch mit benzinreicherer Einstellung des<br />
Leerlaufgemisches. Wenn das nichts hilft, wäre es<br />
immer noch sehr zu empfehlen, vor Abänderung<br />
des Zündsystems einmal den Motor mit einem andern<br />
Magneten auszuprobieren. Wenn dieser Magnet<br />
zuverlässig ist, weiss man dann am Verhalten<br />
des Motors wenigstens mit Sicherheit, ob die Anlaufschwierigkeiteai<br />
wirklich mit der Zündung zusammenhängen<br />
oder nicht.<br />
m<br />
Bosch - Zündung am Klausenrennen. Der 16-<br />
Zylinder Bugatti-Wa-gen, mit dem Chiron am Klausen<br />
die beste Tageszeit und den neuen Klausenrekord<br />
aufstellte, war mit Bosch-Zündung ausgerüstet.<br />
Ferner gewann Bullus den absoluten Klaueenrekord<br />
und neuen Kategorierekord auf einem<br />
ebenfalls mit «Bosch» gerüsteten Motorrad. Interessant<br />
ist in diesem Zusammenhang, dass sämtliche<br />
31 gestarteten und mit Bosch-Zündung ausgerüsteten<br />
Wagen, sowie 25 von 27 mit Bosch-Zündung<br />
gestarteten Motorräder das Ziel erreichten.<br />
Von den 7 Rennwagenklassen wurden 5, von den<br />
7 Sportwagenklassen 6 und von den 6 Tourenwagenklassen<br />
4 erste Plätze belegt. Alle diese<br />
Wagen hatten Bosch-Zündung! Und schliesslich<br />
•wurden von den 7 neu aufgestellten Wagen —<br />
bzw. von den 7 Motorräder-Rekorden 5 bzw 6 erste<br />
Plätze mit Bosch-Zündung gewonnen.<br />
Autodiebstahl-Sicherungen müssen in unseren<br />
Tagen, da der Autodiebstahl als unerfreuliche Zeiterscheiming<br />
in allen Städten grassiert, bald zur<br />
obligaten Standardausrüstung des Wagens gerechnet<br />
werden. Es hat zwar an Vorschlägen und Experimenten<br />
für solche Apparate bis dato nicht gefehlt,<br />
aber wenige haben bisher allen Anforderungen<br />
zu entsprechen vermocht. Eine zweifellos interessante<br />
Proposition stellen die Sicherungen<br />
«Hadie» dar, welche kürzlich in Zürich den kompetenten<br />
Polizeiinstanzen vorgeführt worden ist<br />
Das Prinzip dieses Schutzapparates beruht auf der<br />
Benützung des Signalhornes oder Klaxons als permanentes<br />
Alarmins-trument, solange sich jemand<br />
am Wagen zu schaffen macht, der dazu in keiner<br />
Weise berechtigt ist. Die Sicherungsvorrichtung<br />
dieser Wagenteile und Betriebsorgane unfehlbar<br />
das ominöse Signal auslöst. Der Apparat wird so<br />
eingebaut, dass dies für einen unbeteiligten Dritten<br />
gar nicht äusserlich erkennbar und ersichtlich<br />
wäre, womit auch eine Ueberlastung des Spritzbrettes<br />
oder des Wageninnern mit Apparaturen<br />
aller Art vermieden wird. Die zur Vorführung<br />
eingeladenen Fachleute haben sich sehr anerkennend,<br />
über diese Neuerung ausgesprochen. ph.<br />
SB»<br />
Anfrage 927. Anhängen von Fahrzeugen an<br />
Motorräder. Ich bin am 17. Mai mit meinem Motorrad,<br />
ein anderes Motorrad ohne Kontroll9child<br />
nachziehend, durch thurgauisches Gebiet gefahren.<br />
Ich bin, weil, ich keine Bewilligung zum Anhängen<br />
von Fahrzeugen besitze, vom Bezirksamt Frauenfeld<br />
mit einer Busse von Fr. 10.— gebüsst worden.<br />
Die Bestimmungen der Kantone sind aber in bezug<br />
auf das Anhängen von Fahrzeugen verschieden.<br />
Bin ich an die Bestimmungen des Kantons Thurgau<br />
gebunden und sind diese nach dem Konkordat<br />
über die Motorfahrzeuge überhaupt zulässig?<br />
H. G. in Z.<br />
Antwort: Sind Anhänger an Motorfahrzeuge<br />
im Kanton Thnrgau ohne Bewilligung gestattet?<br />
§ 13, Abs. 1 der Vollziehungsverordnung des<br />
Regierungsrates des Kantons Thurgau zum Konkordat<br />
über eine einheitliche Verordnung betr. den<br />
Verkehr mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern vom<br />
13. November 1928 bestimmt ausdrücklich: Ohne<br />
Bewilligung der kantonalen Autokontrolle dürfen<br />
an Motorfahrzeuge und Fahrräder keinerlei Fahr-<br />
;euge angehängt werden.<br />
Nach dem Inhalte des -uns von Ihnen übersandten<br />
Bussenerkenntnisses haben Sie zweifellos<br />
dieser Vorschrift nicht genügt. Wenn Sie antönen,<br />
dass die Bestimmungen über das Anhängen von<br />
Fahrzeugen an Motorfahrzeuge in den einzelnen<br />
Kantonen verschieden sind, so pflichten wir Ihnen<br />
bei, müssen aber erwähnen, dass dies nicht konkordatswidrig<br />
ist, da das Konkordat über das Mitführen<br />
von Anhängern keine Bestimmungen enthält.<br />
Jeder Kanton kann diese Materie, wie das<br />
Bundesgericht bei der Behandlung des gegen das<br />
bernische Autodekret vom 24. Nov. 1927 eingereichten<br />
staatsrechtlichen Rekurses entschied, ordnen<br />
wie er will. Die zitierte thurgauische Verordnung<br />
verstösst deshalb nicht gegen das Konkordat über<br />
die Motorfahrzeuge.<br />
Art. 44 des Motorfahrzeugkonkordates kommt in<br />
Ihrem Fall nicht zur Anwendung, da es sich offenbar<br />
nicht um das Abschleppen eines in Panne befindlichen<br />
Fahrzeuges handelt, denn dann hätte<br />
das angehängte Motorrad einen Nummernschild getragen,<br />
sondern wahrscheinlich um den Transport<br />
eines neuen oder zu verkaufenden Fahrzeuges.<br />
Unter diesen Umständen muss aber das transportierte<br />
Fahrzeug als Anhänger gewertet werden,<br />
weshalb wir Ihnen empfehlen müssen, die Busse<br />
anzunehmen.<br />
Anfrage 928. Formalitäten für ein Gesellschaftsauto<br />
für die Frankreich-Reise. Innert, kurzer Zeit<br />
sind wir in der Lage, mit unsern neuen Gesellschaftswagen<br />
eine Reise nach Paris-Le Havre zu<br />
machen. Was müssen- hierzu für Formalitäten erfüllt<br />
werden. W. L. in K.<br />
Antwort: Alle Teilnehmer müssen einen gültigen<br />
Pass besitzen. Bei ausländischen Teilnehmern<br />
ist noch die Frage zu prüfen, ob sie auf dem zuständigen<br />
französischen Konsulate nicht noch ein<br />
Visum einholen müssen.<br />
2. Der Führer muss den internationalen Fahrausweis<br />
besitzen, welcher ihm das Recht zum Befahren<br />
aller denjenigen Staaten gibt, die der internationalen<br />
Uebereinkunft vom 11. Oktober 1909 beigetreten<br />
sind. Er entbindet den Fahrer von jeder<br />
weitem Fahrprüfung in den andern Staaten. Dieses<br />
Dokument wird von der Behörde ausgestellt,<br />
die die Fahrbewilligung und die Verkehrsbewilligung<br />
für das Fahrzeug erteilt. Neben einer Beschreibung<br />
des Wagens enthält er eine Photographie<br />
des oder der Fahrer. Dieser Fahrausweis ist<br />
von den Zollbehörden des Ein- und Ausreise-Staates<br />
zu visieren.<br />
Der Wagen muss ausser der Polizeikontrollnummer<br />
mit einem seine Nationalität anzeigenden<br />
Kontrollschild versehen sein, der die Buchstaben<br />
des Herkunftslandes trägt.<br />
3. Zollpapiere für den wagen:<br />
a) Freipass: Der Automobilist muss, bevor er<br />
sein Land verlässt, sich mit einem Freipass versehen.<br />
Dieses Dokument dient zur Identifizierung<br />
des Wagens auf der Rückreise und berechtigt zur<br />
zollfreien Einreise. Der Freipass kann von einer<br />
Kreiszollbehörde oder von der Direktion der Zollverwaltung<br />
auf Verlangen ausgestellt werden. Der<br />
Wagen ist hierbei vorzuführen.<br />
Wenn das Automobil ausländischer Herkunft<br />
ist, wird der Freipass erst nach Vorweisung der<br />
Quittung für die bezahlten Zollgebühren ausgestellt.<br />
Bei jeder Ausreise und bei jeder Rückreise<br />
ist der Freipass von der Zollbehörde visieren zu<br />
lassen.<br />
b) Triptyk: Das Triptyk gestattet das Passieren<br />
der Grenzen ohne Entrichtung der Zollgebühren. Es<br />
kann nur für touristische Zwecke verwendet und<br />
nur auf den Namen des einzelnen Fahrers ausgestellt<br />
werden.<br />
Ob eine Reise, mit einem Gesellschaftsauto noch<br />
unter den .Begriff der touristischen Zwecke fällt,<br />
wird von den Reisebedingungen abhängen. Sie wenden<br />
sich deshalb am besten so schnell als möglich<br />
an die regionale Sektion des Automobil-Clubs oder<br />
Touring-Clubs und lassen sich von diesen beraten.<br />
BUdietfisck<br />
Kraftomnibusse und Kraftomnihusverkehr. Von<br />
Rudolf Haller. (Autotechnische Bibliothek Band<br />
94). 172 Seiten mit 85 Abbildungen und Tabellen<br />
Berlin <strong>1930</strong>. Richard Carl Schmidt & Co.. Berlin<br />
W 62. Ganzleinen Rm. 4.— Mit vorliegendem Band<br />
wird unter Vermeidung der Weitschweifiekeit eines<br />
orrossen Werkes eine Zusammenstellung aller jener<br />
Fragen gegeben, die für jeden, der sich mit Autoomnibussen<br />
zu beschäftigen hat, von Bedeutung<br />
sind. Dabei sind Kenntnisse des konstruktiven Aufbaues<br />
der Fahrzeuge im allgemeinen und ihrer<br />
Aggregate als "selbstverständlich vorausgesetzt. Auf<br />
diese Weise wurde eine Uebersicht über den heutigen<br />
Stand des Kraftomnibus-Baus und -Verkehrs<br />
gegeben, wie sie von vielen Seiten benötigt und freudig<br />
begrfisst •wird.<br />
Cosfes und Bellonte<br />
mit dem „Fragezeichen" (Hispano-Suiza Motoren) haben den<br />
Ozean bezwungen<br />
Sie haben die Fahrt<br />
Paris-New<br />
in einem<br />
einzigen Etappenf I ug in 37 Stunden, 18 Minuten<br />
Erstmals ist ein Osf-Wesfflug wirklich<br />
einwandfrei zu Ende geführt worden,<br />
erstmals haben Ost-Westflieger das gesteckte<br />
Ziel erreicht<br />
Fliegende Kilometer-220,995 km p. Stunde mit CASTROL<br />
Fliegende Meile -218,627 km p. Stunde mit CASTROL<br />
Europäer-<br />
Marken<br />
eignen sich sehr gut<br />
für Lieferungswagen,<br />
weil sehr stark gebaut.<br />
Die Wagen sind in<br />
sehr gutem Zustand u.<br />
werden zu Spottpreisen<br />
verkauft.<br />
Unverbindl. Besichtig,<br />
u. Vorführung b.<br />
Kessler & Jaeger,<br />
Zürich-Enge, Generalvertr.<br />
f. ALFA ROMEO,<br />
Seestr. fOO. Tel. 36.359.<br />
6 Zyl., 10 St.-PS, eeschl.,<br />
6/7pl., 4 Türen, 6 gutbereifte<br />
Drahtspeichenräder,<br />
Duplo-Boschlicht, Anlass.,<br />
Blendscheibe, Kurvenlampe,<br />
Scheibenreiniger, Richtungsanzeiger,<br />
Stossstangen,<br />
gut geeignet als Taxi,<br />
da verschiebbare Glaszwischenwand,<br />
Umständehalber<br />
für Fr. 4800.— zu verkaufen<br />
(neu Fr. 16000.-).<br />
Rud. Enli, Rheinfelden.<br />
mit dem englisohen Motorenöl<br />
ausgeführt<br />
WELT-REKORDE ÄRPÄJÖN<br />
31. August <strong>1930</strong><br />
Der schnellste Zweiradmann der Weif Whright auf einer<br />
Temple-Spezialmaschine hat folgende neueWeltrekorde aufgestellt:<br />
Diese wunderbaren Resultate sind wiederum ein<br />
glänzender Beweis für die ausgezeichnete<br />
Qualität des englischen Motorenöls Casfrol<br />
Generalvertretung für die Sohweiz:<br />
BÜBKE & Co., ZÜRICH<br />
Telephon 34.677<br />
AUTO-GARAGEN<br />
in Eternit<br />
doppelwandig. heizbar, demoniabel, seit 15 Jahren bewährte Bauart<br />
m «reite cm Höhe cm ±*reis £'r.<br />
Hr. 1 360 240 250 800.—<br />
Hr. 2 480 240 250 1100.—<br />
Hr. 3 4*0 300 250 1200.—<br />
Hr. 4 600 300 230 1400.—<br />
Preise ab Fabrik — Lieferbar sofort — Nähere Auskünfte durch<br />
ETERNIT A.-G. f NIEDERURNEN 1O<br />
2 Torpedo<br />
Maschinen, Werkzeuge und<br />
Transmissionsorgane<br />
O. M.<br />
für<br />
Automobilwerkstätten<br />
in neu, sowie auch in gebraucht<br />
in grosser Auswahl zu billigen Preisen<br />
Heinrich wertSieimet 1<br />
Zürich<br />
50 Limmatstrasse 50<br />
or<br />
TALBOT<br />
Typ Sport D.D., 10 PS,<br />
4 Zyl., 28, wunderhübsches,<br />
vierplätziges<br />
CABRIOLET<br />
neueste, moderne Karosserie,<br />
in rassiger Form, nur<br />
12000 km gefahren,<br />
zu verkaufen<br />
Auf Wunsch Photo.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
11390 an die 7692<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
W.Jenny, Zürichs<br />
Auto- Reparaturwerkstatt<br />
Seefeldstrasse 311<br />
.... . Tel. L. 94.34<br />
81«
ÄUTOMOBITJ-FEVUE —- REVUE AUTOMOBILE<br />
76 - <strong>1930</strong><br />
Eine Woche mit Esso fahren<br />
• * • beweist Ihnen, wieviel<br />
grösser das Startvermögen, die<br />
Kraft und die Schnelligkeit des<br />
Wagens durch den Superbrennstoff<br />
Esso ist. »<br />
Tanken Sie Esso bei den silbernen<br />
Pumpen, oder aus der<br />
geeichten i o - Literkannc.<br />
STANDARD MOTOR OH •l&Vf» STANDARD BENZIN<br />
tahren schon mit der an<br />
.'rkannt erstklassigen<br />
P.A.G.-Batterie<br />
veil solche beste Gewähi<br />
Jietet für gutes Licht und<br />
uverlässiges Anlassen de.-<br />
Viotors. Dieses grundsoide<br />
Schweizer Fabrikat<br />
*ird mit Garantieschein<br />
,'eliefert, passend für jelen<br />
Wagen. Prompter<br />
Versand ab Magazin.<br />
Reparaturen<br />
Leihbatterien<br />
Ladestation.<br />
Preisliste zu Diensten.<br />
FRANZ A.-G., ZÜRICH<br />
Vbt. Elektro - Werkstätte,<br />
iadenerstr. Tel ü. 26.07<br />
Umständehalber<br />
zu verkaufen<br />
DERBY<br />
6 Zyl., Mod. 1929. noch<br />
wie neu, erst 4000 km gefahren.<br />
— W. Hurter, Dufourstr.<br />
143, Zürich 8. Telephon<br />
29.452, während d.<br />
Geschäftszeit Tel. 49.173<br />
Zu verkaufen:<br />
Lastwagen<br />
JIRBENZ<br />
2 Tonnen<br />
in bestem Zustande, zu<br />
Fr. 1800. — An Zahlung<br />
werden Kohlen od. Benzin<br />
genommen. 8340<br />
Postfach 15, Zürich 20.<br />
ist das Urteil der Berna-Fahrer<br />
über ihren Lastwagen. Mit seinem<br />
Ritzel-Antrieb bietet er die grosste<br />
Sicherheit!<br />
MOTORWAGEN- FABRIK<br />
Rathgeb & Offner, zürich-woiiishofen<br />
Dringen Ihre Auto-Rep.-WerKstatte In empfehlende Erinnerung.<br />
Grosses Ersatzteillager für<br />
Martini 4- und 6-ZyIinder<br />
Offizielle Reparatur- Werkstatte der<br />
BRENNABOR-Vertretunq<br />
in Zürich. Beste Referenzen. Lieferung von Pneumatiks.<br />
Telephon Uto 45.02.<br />
ZahnrciclGi*<br />
Gebr. Grell, Rhein&elden<br />
Spezialwerkstätte für Automobil-Zahnräder, Telephon 99<br />
Kilometerzähler<br />
Reparaturen<br />
lassen Sie nur in der Spezialwerkstätte<br />
Adolf KUSTERER, Zimmers. 9, Zürich 3<br />
ausführen. — Vertreter der Stewart Warner-, A. C—, WaStham-<br />
NorthEastAOta-Kilometerzähler. Alle Original-Ersatzteile am Lager<br />
iür das richtige Funktionieren<br />
von Anlasser<br />
und Beleuchtung trägt<br />
die Auto-Batterie. —<br />
Fabrikate, die den Ansprüchen<br />
auf Höchstleistung<br />
gewachsen sind,<br />
die unübertroffen<br />
in bester Konstruktion,<br />
baut die<br />
AccümulatBren-Fahrik<br />
Jbweaux una Wa-icgtätten<br />
tür die französische Schweiz:<br />
LAUSANNE: Passage de Montriond 14<br />
fiENEVE: Rue Gourgas 18<br />
Verlangen Sie die Preisliste.<br />
Sorgiältiee Reparaturen aller Systeme.<br />
Oeru koner Batterien erbalten Sie in<br />
allem einschlägigen Geschäften.<br />
Auto-<br />
Occasionen!<br />
Geschlossene Wagen:<br />
EU ICK, 6 Zyl., 17 PS,<br />
4/opl., 2türig, Schweizer<br />
Karosserie, Fr. 4300.—<br />
STUOEBAKER, 6 Zyl., 20<br />
PS, 4türig, sehr wenig<br />
gefahren, 4/5pl.ätzig,<br />
Fr. 5500.—<br />
ERSKINE, 6 Zyl., 12 PS,<br />
4türig, so gut wie neu,<br />
4/5plätzig, Fr. 4600.—<br />
CITROEN, 4 Zyl., 8 PS,<br />
Coupe, 2/4plätzig, Mod.<br />
B. 14, Fr. 2900.—<br />
ANSALDO, Cabriolet, 2/4-<br />
plätzig, vollständig revidiert,<br />
Fr. 3500.—<br />
STEYR, 6 Zyl., 8 PS, in.<br />
Ballon dem., 4pl., sehr<br />
gut erhalten, Fr. 3200.—<br />
WILLYS KNIGHT, 6 Zyl.,<br />
15 PS, 4türig, in bereits<br />
neuem Zustande,<br />
Fr. 5200.—<br />
CHANDLER, 6 Zyl., 15<br />
PS, 4türig, tadellose Oocasion,<br />
Fr. 3800.—<br />
Offene Wagen:<br />
FIAT 509, prima Zustand,<br />
4plätzig, Fr. 1800.'<br />
OAKLAND, 6 Zyl., 15PS,<br />
4/5plätzig, Fr. 900.—<br />
AUSTRO-DAIMLER, 4<br />
Zyl., 18 PS, 6/7pl.,<br />
Fr. 1800.—<br />
RENAULT, 4 Zyl., 10 PS,<br />
4plätzig, sehr reelle Occasion,<br />
Fr. 1800.—<br />
Sämtliche Wagen sind<br />
in ganz vorzüglichem Zustande<br />
und können unverbindlich<br />
besichtigt u. Probe<br />
gefahren werden.<br />
Paul Döbeli<br />
mit<br />
gut.<br />
Automobiles. »688<br />
Zürich 8<br />
Seefeldstrasse all.<br />
FIAT 503<br />
Limousine<br />
nur 7 PS, in<br />
Zust., zu Fr. sehr<br />
3700<br />
zu verkaufen<br />
Unverbindl. Besichtig,<br />
u. Vorführung b.<br />
Kessler & Jaeger,<br />
Zürich-Enge, Generalvertr.<br />
f. ALFA ROMEO,<br />
Seestr. 100. Tel. 36.359.<br />
Kern<br />
Garage direkt Unter dsm Bämnnralicn<br />
Einstellhalle<br />
Reparaturen - Benzin und<br />
Oele. - Telephon Ch. 45.54<br />
K. Meyer
NO 76<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. September <strong>1930</strong><br />
Auto Im Ausland<br />
Die Automobil-Weltproduktion<br />
1929.<br />
Vom Fachreferat der Automobilabteilung<br />
Eine Zunahme ihrer Erzeugung haben ausser<br />
diesen beiden Staaten namentlich noch England<br />
und Frankreich, sowie die weniger bedeutenden<br />
Produktionsländer Tschechoslo-<br />
Schweiz und Schweden zu verzeich-<br />
des amerikanischen Handelsamtes ist diewakei,<br />
nachstehende Uebersicht über die 'Weltproduktion<br />
von Automobilen innerhalb der lien, Oesterreich und Belgien weniger Kraftnen,,<br />
während andererseits Deutschland, Ita-<br />
beiden letzten Jahre veröffentlicht worden. wagen hervorgebracht haben als im vorhergehenden<br />
Jahre.<br />
PL<br />
1928<br />
Personenautos Lastautos Insgesamt<br />
u. Omnibusse<br />
Der Ausbau des österreichischen<br />
Ver. Staaten 3 827 849 530 910 •4358 759<br />
Kanada<br />
196 741 45 641 242 382 Strassensystems.<br />
Frankreich 155 000 55 000 210 000 Der österreichische Finanzminister als dessen<br />
England<br />
165 352 46 525 211 877<br />
Deutschland) 67 750 22 200 89 950 Förderer. — Schwierigkeiten der Realisierung.<br />
Italien<br />
41 710 13 300 55 010 — Eine einheitliche Benzinsteuer und Autoabgabe<br />
geplant. — Grosszügige Strassen-<br />
Tschechoslowakei 10 360 2 790 13150<br />
Oesterredcli 6 740 2 670 9 410<br />
projekte.<br />
Belgien<br />
6000 1000 7 000<br />
Schweiz<br />
400 1300 1700 Im Verlauf eines Interviews, das der<br />
Schweden<br />
*) *) 1362<br />
Russland<br />
39 760 799<br />
Ungarn<br />
201 259 460<br />
Spanien<br />
l ) *) 325<br />
Polen<br />
20 300 320<br />
Japan<br />
470 470<br />
Dänemark<br />
115 165<br />
Insgesamt — — 5 230139<br />
1929<br />
Ver. Staaten 4 603 610 745 804 5 358 414<br />
Kanada 207 498 55 797 263 295<br />
Frankreich 215 000 45 000 260 000<br />
England 182 256 57 576 239 832<br />
Deutschland 56 500 24 000 80 500<br />
Italien 44000 10000 54100<br />
Tschechoslowakei 12 210 2 530 14 740<br />
Oesterreich 5 960 ' 3150 9110<br />
Belgien 6 000 • 1000 7 000<br />
Schweiz 150 2 850 3 000<br />
Schweden 500 1258 1758<br />
Russland 152 1554 1706<br />
Ungarn 381 251 632<br />
Spanien 190 260 450<br />
Polen — 450 450<br />
Japan *-» 215 215<br />
Dänemark = 150 150<br />
Insgesamt 5 334407 960 945 6 295 352<br />
*5 Nicht getrennt aufgeführt.<br />
Gegenüber dem Vorjahre hat die Automobil-Weltproduktion<br />
im verflossenen Jahre<br />
somit eine Steigerung um 20,9 Prozent erfahren.<br />
Von der Gesamterzeugung 1929 entfallen<br />
nicht weniger als 89 Prozent (gegen<br />
88 Prozent im Vorjahre) auf Rechnung der<br />
amerikanischen und kanadischen Industrie.<br />
gegenwärtige österreichische Finanzminister<br />
Dr. Juch Ihrem Mitarbeiter gewährte, hat<br />
sich dieser Staatsmann, dessen Geschicklichkeit<br />
und zäher Ausdauer der Abschluss der<br />
neuen Investitionsanleihe Oesterreichs zu<br />
verhältnismässig günstigen Bedingungen<br />
trotz der schwierigen Marktlage gelungen<br />
ist, auch zu dem interessanten Kapitel des<br />
Ausbaues der Strassen seines Landes näher<br />
ausgesprochen. Wie bekannt, ist der Reinerlös<br />
der erwähnten Anleihe ausschliesslich"<br />
Wie parkt man In Budapest? In Budapest hat die Polizei die Parkplätze für Autos in schräger Ja*»<br />
Ordnung einzeln vorzeichnen lassen, da die Hauptstrassen sehr schmal sind.<br />
entgegenstehen. Zurzeit unterscheidet man<br />
in Oesterreich zunächst die Bundesstrassen,<br />
deren Bau und Unterhalt Sache des Bundes<br />
ist (sie haben eine Gesamtlänge von rund<br />
4000 km). Die übrigen, unter dem missverständlichen<br />
Sammelbegriff «autonome Strassen»<br />
zusammengefassten Verkehrswege, gliedern<br />
sich in Landesstrassen (ca. 1700 km),<br />
wurden. Trotzdem hofft Finanzminister<br />
Juch, der selbst einer der eifrigsten Befürworter<br />
eines Ausbaues des österreichischen<br />
Strassensystems ist, auch auf diesem Gebiete,<br />
infolge der durch die Anleihe geschaffenen<br />
Entlastung, noch mehr tun zu können<br />
als bisher, wobei zu sagen ist, dass bereits<br />
in diesem Jahr die Sache der Bundesstrassen<br />
beträchtlich gefördert wurde und dass auch<br />
die Länder den besten Willen haben, für ihre<br />
Strassen ein gleiches zu tun.<br />
Wer aber die Verhältnisse näher kennt,<br />
wird die Schwierigkeiten nicht unterschätzen,<br />
die einer raschen Entwicklung dieser Frage<br />
für wertvermehrende Arbeiten bei denBezirks- und Konkurrenzstrassen (zusammen<br />
Bundesbahnen, sowie bei der Post-, Telegraphen-<br />
und Telephonverwaltung bestimmt, Kilometer). Für die Finanzierung von Bau<br />
ca. 20,000 km) und Gemeindestrassen (57,000<br />
während schon zu Beginn der Verhandlungen und Unterhalt dieser Strassen hat freilich die<br />
die Durchführung von Strassenbauten von erwähnte Klassifizierung nichts zu bedeuten.<br />
diesem Verwendungsbereich ausgeschlossen Sie vollzieht sich vielmehr nach einem äusserst<br />
komplizierten und von Land zu Land<br />
verschiedenen System gemäss lokaler Gesetzgebung<br />
und Regelung. Im Prinzip wird diese<br />
Finanzierung in gewissem Umfang erleichtert<br />
durch die Erhebung von örtlichen Verkehrsabgaben<br />
(Automobil-Abgaben, Mauten<br />
und Strassenunterhaltsbeiträgen). Diese können<br />
nicht ohne Entschädigung beseitigt werden.<br />
Vielmehr gedenkt der Bund, zunächst<br />
lediglich' die Automobil-Abgaben, wozu er<br />
kompetent ist, zu gemeinschaftlichen za erklären,<br />
die Automobil-Abgaben der Länder<br />
aufzuheben und dann die Ersatzleistung an<br />
diese aus einer zu schaffenden einheitlichen<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. September <strong>1930</strong><br />
Benzinsteuer und Automobil-Abgabe u.a. an<br />
die Bedingung zu knüpfen, dass die Landet!<br />
ihre Mauten und Strassenunterhaltsbeiträge<br />
beseitigen. Grundsätzlich wäre die Vertei-»<br />
lung der neuen Einnahme so gedacht, das*<br />
ein Fünftel auf den Bund und vier Fünftel<br />
auf die Länder entfallen würden.<br />
Von den verschiedenen zurzeit in der EuS<br />
liegenden besonderen Strassenprojekten, wie<br />
z.B. der Bau der sogenannten «Nibelungen*<br />
strasse» Passau-Linz, also einer Donatn<br />
Uferstrasse, der Strasse zum Dachstein, der<br />
Hochalpenstrasse über den Felbertauern, der<br />
Verbindung zwischen Steiermark und Känw<br />
ten über den Packsattel oder der Grosso<br />
glockner-Hochalpenstrasse, sind diejenige«<br />
der Packstrasse und der Grossglockner*<br />
strasse bereits sichergestellt. Welche Be-t<br />
deutung man in Oesterreich dem modernen!<br />
Ausbau des Strassensystems, nicht zuletzt<br />
im Hinblick auf die Entwicklung des Touristenverkehrs,<br />
beimisst, ergibt sich schon<br />
aus einer Vergleichung der für diesen Zweck<br />
ausgesetzten Kredite im Bundesvoranschlag»<br />
deren Betrag von 2,9 Millionen Schillinge im<br />
Jahre 1923 auf 36,6 Millionen für <strong>1930</strong> an-?<br />
gestiegen ist<br />
Dr. Hans Beerli.<br />
Der Pneu jedes Automobilisten, der gute einheimische<br />
Arbeit in den Vordergrund stellt, sei<br />
PALLAS<br />
das einzige Schweizerprodukt dieser Art. Seine<br />
vorzüglichen Eigenschaften verdienen volles Vertrauen,<br />
Bodenerstr. 329<br />
I Grosswerkstätte Tel<br />
526.07<br />
„PALLAS CORD" ist bekanntlich ein Erzeugnis<br />
der<br />
vertausche meinen neuen<br />
Studebaker 8 Cyl., 4-5 Pl-<br />
Limousine, Mod. 1929, noch<br />
•wie neu, an offenen Cadillac,<br />
Packard, La Salle, Alfa Romeo<br />
oder sonst gute Marke<br />
nicht unter Modell 1928,<br />
•wenn möglioh auch 4-5-pl.<br />
nicht unter 20 PS.<br />
Aktien-Gesellschaft R. & E. HUBER<br />
Schweizer. Gummiwerke, PFÄFFIKON-ZÜRICH<br />
und wird von den meisten Wiederverkäufern vermittelt.<br />
BaldmOgliohste Offerten sind zu richten an<br />
Chillre Z. 1742 der Automobil-Revue, Zürich<br />
BUICK<br />
Cabriolet<br />
HOTCMKBSS<br />
Neuanfertigungen<br />
Abänderungen<br />
Reparaturen<br />
prompt tmd fachgemäss durch die<br />
Carosseriebauwerkstätte FR. RÜTIIMANN<br />
Affoltern bei Zürich, Tel. 26<br />
2/4plätzig, sehr eleganter<br />
Wagen, wie neu,<br />
Modell 1929, Anschaffungspreis<br />
Fr. 19 000.-,<br />
ist zum Spottpreis von<br />
Fr. 7000.— abzugeben.<br />
Unverbindl. Besichtig,<br />
u. Vorführung b.<br />
Kessler & Jacger,<br />
Zürich-Enge, Generalvertr.<br />
f. ALFA ROMEO,<br />
Seestr. 100. Tel. 36.359.<br />
0 C C A S 10 N!<br />
Chrysler 70<br />
6 Zylinder, Limousine, 4/5-Plätzer, mit Ciel-<br />
Ouvert u. 4 Türen, Mod. 1926, 18 St.-PS, ist<br />
in wie neuem Zustande und mit Garantie bei<br />
sofortiger Abnahme äusserst preiswürdig zu<br />
verkaufen bei 8955<br />
Rathgeb-Ofner, Garage Wollishofen, Zürich,<br />
Mööslistrasse 1. — Telephon 54.502.<br />
Spezialkarrosserie<br />
5-Pl., neuer Wagen mit Koffer. Einer der schönsten<br />
Wagen in der Schweiz, 1400 km gefahren.<br />
Ankaufspreis Fr. 22,000.—, umständehalber zu<br />
Fr. 15,000.— abzugeben oder Tausch.<br />
Case 132 Stand, Geneve.
u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - No 76<br />
Schützen<br />
Sie Ihren Motor gegen<br />
vorzeit. Abnützung m.<br />
Speedoil<br />
SPEZIAL-OEL FÜR OBEN-<br />
Importeur: F. BRAICHET, Pruntrut<br />
Agenturen: M.WIRZ, Serre 62,<br />
La Chaux-de-Fonds<br />
H. aus der AU, Ing., Püntenstrasse<br />
9, Höngq-Zürich.<br />
Steigern Sie die<br />
Motoren-Leistung<br />
durch<br />
SCHMIERUNG<br />
Getriebe-Oel. - Bessere<br />
Abdichtung der Kolbenringe,<br />
verminderte Abnutzung<br />
der gleitenden Flächen.<br />
— Verringerte Betriebskosten.<br />
— Beratung<br />
und Prospekte durch:<br />
Das bestbekannte Schweizerfabrikat<br />
für alle Verwendungszwecke<br />
vorm. Attorfer-Lehmann 4 Cie.<br />
DE HAEN'S<br />
AUTO-KOILAG<br />
Zusatz zum Motor- und<br />
Robert L Steheün & Cie., Basel<br />
Günstige Gelegenheit!<br />
Zu verkaufen<br />
1 « Antilcar » - Innenlenker<br />
Modell <strong>1930</strong>, 4 ZyL, 6,4 St-PS, 4 Türen, 4-Plätzer,<br />
nur 2000 km gefahren, Fr. 6500.—<br />
1 «Amilcar»-CabrioBet<br />
Modell 193a •* ZyL, 6,4 St-PS, 3-Plätzer, nur<br />
1000 km gefahren, Fr. 6000.<br />
Die Preise sind weit imter Katalogpreis gehalten,<br />
nnd die Wagen werden mit Fabrikgarantie abgegeben.<br />
Excelsior-Garage, Löwenstra'sse 19, Zürich 1.<br />
-Zelluloselacke, sofort trocken, schnell<br />
verarbeitet, äusserst haltbar, besonders<br />
schön glänzend, gibt dazu bei einfacher<br />
Bearbeitung eine Oberfläche von seltener<br />
Pracht, Glätte und Gleichmässigkeit<br />
als von der gewandtesten Malerhand.<br />
Radabzieher<br />
Kupplungsringe<br />
Wagenheber<br />
E. J.WALTER<br />
ZÜRICH 1<br />
Anlasserkränze<br />
Kesselund<br />
Apparatebau<br />
für alle<br />
amerik. Wagen<br />
in grösster<br />
Auswahl<br />
Luttpumpen<br />
Zylinderkopfdichtungen<br />
beziehen Sie sehr vorteilhaft bei der<br />
Krma<br />
de diverses marques,<br />
neufs, la plupart dans<br />
jusqu'ä. epuisement du<br />
760/90 40.—<br />
765/105 58.—<br />
815/105 '• 55.-^-<br />
815/120 70.—<br />
820/120 75.—<br />
880/120 85.-1<br />
895/135 90.—<br />
895/135 105.—<br />
935/135 90.-1<br />
955/155 165.—<br />
715/115 35.—<br />
715/115 40.—<br />
730/130 55.—.<br />
775/145 55.—<br />
SPRITZEN SIE IHR AUTO SELBST<br />
BROOKLAND<br />
avec profil<br />
l'emballage<br />
stock:<br />
12/45 40.—<br />
13/45^ 55 _i<br />
14/45 '58.—<br />
27/4.40 35.—<br />
29/4.40 38.—<br />
30/4.50 45,—!<br />
30/4.50 50.—<br />
28/4.75 58.—<br />
29/4.75 58.—<br />
30/5.25 60.—<br />
31/5.25 60.—<br />
28/5.50 65,-H<br />
32/5.00 65.—<br />
30/6.00 80.—<br />
Grand stock de pneus rechappes.<br />
Vente au comptant (montago gratuit dans nos<br />
ateliers) ou envoi contre remboursement.<br />
Pneugummierungs- nnd Handels-A.-G., Seefeldstrasse<br />
305, Zürich 8, pres de la gare de Tiefenbrunnen,<br />
Telephone 49.387.<br />
F.-Cabriolet, 6 Zyl., 4/5-PL, elegant, Koffer, 6 Räder,<br />
Bosch-Licht, preisw. zu verkaufen. Kleiner Wagen<br />
wird ev. an Zahlung genommen.<br />
Offerten unter Chiffre 46704 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Smistr. 65-69<br />
Autozubehör en gros 46757<br />
neus a<br />
Farbspritzpistole kompl. Fr. 17.50<br />
&Cie<br />
Steiner,<br />
as<br />
PAGEARD<br />
Schreibe<br />
HALLWAG BERN<br />
Zofingen<br />
Bern<br />
Einzigartige<br />
Occasion!<br />
COUPE, 2/3plätzig, äusserst<br />
rassig, 46758<br />
1929, 8 St.-PS, absolut wie<br />
neu, 12 000 km, prächtige<br />
Lederkaross. von Graber.<br />
Fr. 5000 bar. M. Buser,<br />
Basel, Solothurnerstr. 35.<br />
AMILCAR<br />
Cabriolet<br />
2/3plätzig, Mod. 1929,<br />
zu Fr. 4200 —<br />
zu verkaufen<br />
Unverbindl. Besichtig.<br />
TI. Vorführung b.<br />
Kessler & Jaeger,<br />
Zürich-Enge, Generalvertr.<br />
f. ALFA ROMEO,<br />
Seestr. 100. Tel. 36.359.<br />
St Gallen • Bern - Lazern<br />
nx<br />
de l'an dermer,<br />
d'origine, ä c^der<br />
31/600 78.—<br />
82/600 65.—<br />
32/600 Oft—<br />
33/600 75.—<br />
35/600 100.—<br />
32/650 95,tt<br />
33/675 80.—<br />
33/675 105!—<br />
32/4^ 75,—<br />
33/4^ 75.—<br />
35/5 80 —<br />
36/6 200.—<br />
34/7 210.—<br />
38/7 230.—<br />
40/8 300.—<br />
Bifigaffi<br />
Zu verkaufen<br />
spottbillig AUTO<br />
Chevrolet<br />
off. 4/5-P1., 14 PS, sehr<br />
gut erhalten u. fahrbereit,<br />
Steuer u. Vers, pro <strong>1930</strong><br />
bezahlt, ev. zu vertauschen<br />
an gutes Pferd u. Bockwagen.<br />
— Offerten an:<br />
Fuhrhalierei von Känel,<br />
Frutigen. 46715<br />
Zu verkaufen<br />
wegen Nichtgebrauch ein<br />
DA MUER<br />
Lleferungswagen, m. 6-P1.-<br />
Karosserie, für das Jahr<br />
<strong>1930</strong> noch versieh. Preis<br />
2000 Fr. — Joh. Baumgartner,<br />
Hinterburg, Montiingen.<br />
Oberriet (St. Gall.).<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagner»<br />
CH Tourlng, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. O. 3.<br />
Hochzeiten. HeimeligesJäeerstübli. Butterküche.<br />
Keelle Weine. Bauern-SpeziaTitäten. Gesellschaftssäle.<br />
Telephon 15.<br />
A. Bader.<br />
STEIN a. Rh.<br />
Hotel Bheinfels<br />
Anerkannt gute Küche und Keller.<br />
Spezialität: Fischküche. Telephon<br />
24. K, Vetterll-Graf.<br />
Rendez-Dous der »uiomoDiiuten<br />
Das prächtig gelegene Ausflugsziel am rechten<br />
Zürichseeufer, wo Sie zu massigen Preisen erstklassigbedientwerden.<br />
Jeden Sonntag-Nachmittag<br />
KONZERT. — Telephon 5 — GARAGEN.<br />
ST£IK a. Rhein<br />
Gasthaus zur „Obern Stabe"<br />
(Zunfthaus z. Rose) Eig. Metzgerei.<br />
Vorzügl. Küche. la. Steinen Weine<br />
(eig. Gewächs). Grosse Lokalitäten<br />
für Vereine, Schulen u. Hochzeiten.<br />
Schöne Gartenwirtschaft.<br />
Bes. ERNST SCHNEWLIN. Tel. 55.<br />
esuchtl Toggenburg<br />
Ideale Sonntags-Ausflüge. Beliebte Wochenend- und Ferienorte.<br />
Berücksichtigen Sie bitte die nachstehenden führenden Hotels:<br />
WATTW1L:<br />
EBUAT:<br />
STESSIJAIJ<br />
BIETBAD:<br />
Spezialwerkstätte für<br />
Reparaturen und Revisionen<br />
Tel. 21.41<br />
Luzern-Kriens<br />
In den summarisch geführten Konkursen gegen: 1. Hans Hofer, Automechaniker<br />
in Münsingen, 2. Willy Sommer, Autohändler in Münsingen, beide Kollektivgesellschafter<br />
der Firma Hofer & Sommer, Autogarage und Reparaturwerkstätte<br />
in Münsingen, bringt das Konkursamt Konolfingen Mittwoch, deri<br />
10. September <strong>1930</strong>, nachmittags 2 Uhr, im Gasthof zum Klösterli in Münsingen,<br />
an eine einmalige Steigerung:<br />
Die den Gemeinschuldnern eigentümlich zustehende Autogarage-Besitzung<br />
im Dorfe Münsingen, enthaltend: 46639<br />
1. Wohnhaus mit Autogarage und Reparaturwerkstätte, unter Nr. 25 A,<br />
seit 1925 für Fr. 22 900.— brandversichert<br />
2. 5 Ar 92 qm Hauseinschlag, bestehend in Hausplatz, Hofraum nnd Garten,<br />
Flur B, Blatt 12, Parzelle Nr. 865, neu 554.<br />
Die Grundsteuerschatzung beträgt Fr. 31060.—.<br />
Die konkursamtliche Schätzung beträgt Fr. 45 000.—<br />
Die Steigerungsgedinge liegen vom 30. August <strong>1930</strong> hinweg im Bureau de*<br />
Konkursamtes Konolfingen in Schlosswil zur Einsicht auf.<br />
Es wird speziell darauf aufmerksam gemacht, dass nur eine Steigerung<br />
stattfindet und dass an derselben der Zuschlag an den Höchstbietenden erfolgt«<br />
Schlosswil, den 27. August <strong>1930</strong>.<br />
Konkursamt Konolfingen: Wyler.<br />
Hotel Jakobshot.<br />
Hotel ltoessle.<br />
Hotel Steffani.<br />
Hotel<br />
Kurhaus Bellerne.<br />
Hotel Bahnhof.<br />
Hotel Traube.<br />
Kurhaus Mineralbad. Mitglied des A.CS. Prächtige,<br />
ruhige Lage. Radioaktive Schwefelquelle.<br />
ÜNTEK^VASSEK: Säntls, Hotels Sternen.<br />
Die führenden Kur- und Passantenhotels.<br />
Schwimm- u. Sonnenbad. Forellen-Fischerei.<br />
Kur-Kapelle. Saison: Mai — Oktober.<br />
WIJLDHAUS:<br />
Hotel Pension Hirschen. Passhöhe. Garage.<br />
Schwimmbad. Jahresbetrieb.<br />
Hotel Sonne.<br />
Kurhaus Tannenheim Automobilisten<br />
1300 Meter. In herrlicher Lage der Flnmserberge.<br />
— Schönster Ausflugspunkt für Gewinnen Sie die-<br />
sind gute Kunden.<br />
Automobilisten. Massige Pensionspreise. selben durch den<br />
Telephon 28. Bes. Wich. Wildhaber.<br />
Autler-Feierabend<br />
Prächtiger Austlugsort und Kuraufenthalt. Küche und Keller bekannt sorgfältig gepflegt<br />
Grösste Garagen am Untersee. Reparaturwerkstätte. TanUanlagen. Elektr. Pneupumpe.<br />
Herrliche Strandbäder u. Gärten. Tel.13. Bes.: Frau E. Heer, Mitgl. des A.C.S. u. T.C.S.<br />
pH Hotel Lindenhof<br />
MANNENßACH<br />
Kestaurations-<br />
• in M<br />
Gasthaus u. Pension z, Sdilff<br />
yl y B mit sehr schönen Kcstaurationsdirekt<br />
am See. Schattige Parkanlagen. Orosser<br />
JlUTOMOBILISTEN. Vaa<br />
— räumen. Neuerstellte — RENDEZ-YOUS heizbare Boxen DER —<br />
Reparaturwerkstätte 2 Minuten entfernt. — Küchenspezialitäten<br />
— Präzisionskegelbahnen. Bes. H. HELLER.<br />
Schelling-Fehr,<br />
Saal. Spezialität Fischküche. Prospekte durch<br />
Besitzer.<br />
9<br />
SBSirseLtzsteile<br />
Eonkurssteigerung (einmalige Steigerung).<br />
DpopncHorf<br />
KegenSOOrr Hirschen<br />
Wellblech- und Stahlbauten<br />
Jeder Art<br />
Gebr. Achenbach
N»76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Die Disziplin der Strasse.<br />
Wir stehen vor der Diskussion der<br />
neuen Auflage des neuen Verkehrsgesetzes,<br />
das vor allem ein «Automobilgesetz»<br />
ist und auch im Volke so genannt wird.<br />
Die Frage, inwieweit das bestehende Recht<br />
dem Bund das Recht gibt, Vorschriften<br />
über den Strassenverkehr aufzustellen, ist<br />
umstritten. Der Bund hat verfassungsgemäss<br />
das Recht, den gesamten Verkehr<br />
der Motorfahrzeuge und Fahrräder zu<br />
regeln.<br />
Da aber auf der Strasse noch andere<br />
Fahrzeuge verkehren, und auch die Fussgänger<br />
die Strasse benützen, liegt auf der<br />
Hand, dass auch diese in die kommende<br />
Regelung einbezogen werden müssen, soll<br />
nicht bloss halbe Arbeit geleistet werden.<br />
Wenn z. B. der Bund eine ausreichende<br />
Beleuchtung der Motorfahrzeuge und<br />
Fahrräder vorschreibt, es daneben aber<br />
nicht in der Hand hat, dem Unfug der ungenügend<br />
oder gar nicht beleuchteten<br />
Fuhrwerke zu steuern, so entsteht ein Zustand,<br />
der dem Prinzip der Rechtsgleichheit<br />
geradezu ins Gesicht schlägt.<br />
Das gleiche gilt auch für den Fussgänger,<br />
dessen Verkehrserziehung immer<br />
noch bedenklich zu wünschen übrig lässt<br />
und der so Anlass zu Unfällen wird, bei<br />
denen nicht er, sondern der Automobilist<br />
am meisten geschädigt wird. Es ist schon<br />
oft genug vorgekommen, dass ein Fahrer<br />
einen Fussgänger meiden wollte und<br />
dann über die Strasse hinausfuhr. Die landläufige<br />
Ansicht, dass der Fussgänger nur<br />
sich selbst in Gefahr bringen könne, ist<br />
eben unhaltbar.<br />
Wenn das kommende Gesetz den Anforderungen<br />
entsprechen soll, die man heutzutage<br />
zu stellen* gezwungen ist, so muss<br />
es vor allem die Disziplin der Strasse<br />
durch geeignete Massnahmen sicherstellen.<br />
Wer immer diese Disziplin nicht hält,<br />
der ist schuldig, und gegen den muss sich<br />
die Strafandrohung richten. Es ist also<br />
klar, dass man auch den Fussgänger und<br />
die Pferdefuhrwerke einbeziehen muss, soweit<br />
sie sich auf Strassen bewegen, die<br />
den Motorfahrzeugen und Fahrrädern<br />
dienen, weil sie hier für den Verkehr der<br />
letztern zur Gefahr werden können und<br />
oft genug auch werden. Ein Gesetz, das<br />
sich bloss auf die Motorfahrzeuge und<br />
Fahrräder bezöge und die andern Strassenbenützer<br />
vollständig ignorierte, wäre<br />
schon am Tage des Inkrafttretens in wesentlichen<br />
Punkten veraltet, und die<br />
ganze Arbeit müsste von neuem begonnen<br />
werden.<br />
Ein Verkehrsgesetz zerfällt grundsätzlich<br />
in zwei Abschnitte. Einerseits stellt<br />
solch ein Gesetz die Grundsätze fest, welche<br />
für die Strassenbenützer allgemein<br />
verbindlich sind, und deren Durchführung<br />
die grösstmöglichste Sicherheit auf der<br />
Strasse gewährleistet, anderseits enthält<br />
es die Strafbestimmungen, die vor Verletzungen<br />
der obigen Vorschriften abschrecken<br />
sollen und die nötigen Sanktionen<br />
im Falle der Widerhandlung genau<br />
festlegen.<br />
Hier soll nur von den Sicherheitsvorschriften<br />
die Rede sein. Der oberste<br />
Grundsatz ist natürlich, dass der einzelne<br />
sich dem Gesamtinteresse unterzuordnen<br />
habe. Was ist nun aber das Gesamtinteresse<br />
?<br />
Im Gesamtinteresse liegt vor allem (hier<br />
runzelt der Fussgänger die Stirn) eine<br />
gute Disziplin. Die Disziplin der Strasse<br />
zu fördern und nötigenfalls zu erzwingen,<br />
muss der Grundsatz eines jeden Verkehrsgesetzes<br />
sein. Disziplin besteht vor allem<br />
in der Einhaltung gewisser allgemein<br />
verbindlicher Regeln. Dadurch wird erzielt,<br />
dass jeder Fahrer in jedem Fall genau<br />
weiss, was andere Strassenbenützer<br />
beabsichtigen und sich darnach einrichten<br />
kann. Nichts ist gefährlicher als das<br />
Unvorhergesehene, deshalb wird jede Sicherheitsmassnahme<br />
darauf tendieren, das<br />
Unvorhergesehene und das Unvorzusehende<br />
auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Technische Einrichtungen, wie Richtungszeiger,<br />
Stopplicht (zu denen übrigens in<br />
absehbarer Zeit noch ein Zeichen zum<br />
Vorfahren, etwa ein grünes Licht, kommen<br />
dürfte) haben mehr zur Sicherheit<br />
auf der Strasse beigetragen, als polizeiliche<br />
Vorschriften, und es sollte denn auch<br />
die Unterlassung dieser Zeichen gegebenenfalls<br />
als grobe Fahrlässigkeit ausgelegt<br />
werden. Ihre ganze Wirksamkeit<br />
werden solche Zeichen aber erst haben,<br />
wenn alle Strassenbenützer sie verwenden<br />
und darauf achten. Noch heute wollen<br />
viele Fussgänger sich nicht daran gewöhnen,<br />
am Richtungszeiger eines sich nähernden<br />
Wagens dessen Richtung abzulesen<br />
und sich danach einzurichten.<br />
selbst (dazu noch eine Hauptverkehrs-<br />
in einem gefährlichen Zustand<br />
Eine behördliche Regelung der Ver-strasse!kehrszeichen<br />
würde nun gerade den grossen<br />
Vorteil haben, dass jene Einheitlich-<br />
belassen wird.<br />
keit und Eindeutigkeit der Zeichen erzielt Die Schaffung grösstmöglichster Sicherheit<br />
auf der Strasse ist nur dann möglich»<br />
würde, die nottut.<br />
wenn alle drei Forderungen: Disziplin auf<br />
Eine andere Sicherheitsmassnahme, die der Strasse, Signalisierung aller gefährlichen<br />
Punkte und verkehrssicherer Zu-<br />
wenn möglich überall in den Städten eingeführt<br />
werden sollte, bestände darin, die stand von Fahrzeug und Strasse, erfüllt<br />
beiden Richtungen des Verkehrsstromes werden. Das kommende Verkehrsgesetz<br />
deutlich zu trennen. Es ist ja gut undzweiter Fassung wird wenigstens einem<br />
recht, wenn in den Schulen gelehrt wird:<br />
Erst links, dann rechts sehen! Die Regel<br />
stimmt aber nur, wenn man auch weiss,<br />
wann man den Kopf drehen soll. Wenn<br />
in der Mitte der Strasse in Abständen<br />
von etwa 50 Metern Inseln angebracht<br />
würden (mit langen, spitz auslaufenden<br />
Enden), schiede sich der Verkehr von<br />
selbst deutlich in zwei Teile. Der Fussgänger<br />
brauchte dann nicht mehr sozusagen<br />
nach zwei Seiten auf einmal<br />
schauen zu müssen. Auch könnte er sich<br />
vielleicht dazu bewegen lassen, die Strasse<br />
nur noch dort zu überschreiten, wo solche<br />
Inseln sind.<br />
In dem Masse, wie technische Verbesserungen<br />
das Motorfahrzeug immer betriebssicherer<br />
machen, wächst die Pflicht<br />
der Behörden, auch ihrerseits neben dem<br />
Verbindlichmachen der Sicherheitsregeln<br />
des Verkehrs auch dafür zu sorgen, dass<br />
das Medium selbst, auf dem sich der Verkehr<br />
abspielt, in verkehrssicherem Zustande<br />
ist. Man denke an Unfälle, wie<br />
der jenes Berner Chauffeurs, der in frostheller<br />
Nacht auf der Kirchenfeldbrücke<br />
ins Schleudern kam und am Rande der<br />
Brücke zwischen Himmel und Erde hängen<br />
blieb, nachdem das Gusseisen geländer<br />
wie Karton nachgegeben hatte! Dem<br />
Chauffeur konnte keine Schuld nachgewiesen<br />
werden. Das Automobil war in<br />
bestem Zustand. Aber was nützt ein betriebssicheres<br />
Auto und das Einhalten aller<br />
Verkehrsregeln, wenn die Strasse<br />
Teil dieser Notwendigkeiten Rechnung<br />
tragen. Mf. -<br />
V«->»l««-»h»<br />
Ermässigte Flugpreise nach Basel. Die cAlpar-<br />
Bern» gewährt bis zum Schlüsse der «Woba> auf<br />
Retourbilletten für die Fluglinie Bern-Biel-Basel<br />
(Bern ab 7.45, Basel an 8.45 Uhr; Basel ab 16.15,<br />
Bern an 17.15 Uhr) einen Sonderrabatt. Das Retourbillett<br />
kostet darnach Fi. 45.— statt nach Normaltarif<br />
Fr. 5i7—. Diese Preisermässieung wird<br />
sicherlich die Besucher der "Wohnbau-Ausstellung<br />
in Basel interessieren, doch wird ausdrücklich darauf<br />
aufmerksam gemacht, dass die Billette nicht<br />
zum Besuche der «Woba» verpflichten.<br />
Vemilations-Hnlap<br />
für<br />
torpddo, 5 plac, Standard,<br />
modele 1929, parfait etat<br />
de neuf, encore sous galantie.<br />
Prix interessant,<br />
pcrar cause de depart. —<br />
Garaga Fleury, Av. de<br />
Frontenex, Geneve. 46670<br />
Herrenfahrer verkauft<br />
seinen 11/35 DELAGE-<br />
WAGEN, Modell D.I.S.,<br />
4-Plätzer, Cabriolet, 4 Türen,<br />
mit allen Schikanen<br />
versehen, weg. Versetzung<br />
ins Ausland z. günstigen<br />
Preise von Fr. 6000.—.<br />
Kompl. "Werkzeugkasten,<br />
1 Garnitur neue Reservepneus.<br />
Wagen im Frühjahr<br />
in d. Delage-Werken<br />
generalrevidiert. Günstige<br />
Gelegenheit f. Sportsmann.<br />
Nähere Einzelheiten und<br />
Auto-Garagen<br />
erstellt in zweckmässiger und bestbewährter<br />
Ausführung<br />
VENTILATORENFABRIK<br />
Wanner & Co. A.-G., Horgen<br />
BUICK<br />
Photo d. Chiffre 467351 d.<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
OCCASION!<br />
DD 1928<br />
BUICK Standard Six, A vendre par particulier,<br />
conduite Interieure,<br />
parfait etat, 13000 km, ä<br />
vendre pour cause de depart.<br />
Prix avantageux. 9 HP impots, parfait etat<br />
carross. "Weymann, 4 cyl.<br />
Weidmann, 27, Faub. du de marche et d'entretien,<br />
Lac, Neuchatel. 46741 occasion interessante, intermediaires<br />
s'abstenir.<br />
Seltene<br />
Offres sous chiffre<br />
46589 ä la<br />
Revue Automobile, Berne.<br />
6 Zylinder<br />
Modell 1926, Limousine, 4<br />
Türen, in ganz prima Zu-<br />
TALBOT<br />
OCCASION!<br />
OAKLAND Hausen a. A.<br />
Gasthof zum Löwen<br />
T. C. S. Direkt an der<br />
Strasse Zug, Albis, Zürich.<br />
Grosser Gesellschafts-<br />
stand, 6 Zylinder, mit<br />
neuen Bohnalite - Aluminium-Kolben,<br />
neu bereift, Eig. Landwirtschaftsbetr,<br />
saal, heimel. Nebensäli.<br />
15 St.-PS, Preis gegen bar Stets leb. Fische, Güggeli,<br />
Fr. 4000.—.<br />
Bauernschinken. Garage.<br />
Offerten gefl. unt. Chiffre<br />
11396 an die Farn. R. Bachmann-<br />
Tel. 6. Höfl. Empfehlung<br />
Automobil-Revut, Bern, Kupferschmid.<br />
Seltene Occasion!<br />
BERLIET, Lieferungswagen<br />
2 Tonnen, mit Blachenverdeck, 1928, Fr. 2900.—<br />
BERLIET, Kastenwagen<br />
2 Tonnen, 1928, Fr. 2800.—<br />
CHRYSLER Imperial<br />
Mod. 80, 4/5-PL, mit all. Schikanen, Fr. 3700.—<br />
Alle Wagen befinden sich in einwandfreiem Zustand,<br />
sind durchrevidiert und neu gespritzt.<br />
Gebr. Thumfger, Hardplatz 21, Zürich 4.<br />
Telephon 31.108. 46754<br />
F* zu verkaufen in prima ausfiihrung: "WC<br />
herrenzimmer<br />
Schlafzimmer<br />
ess- und Wohnzimmer<br />
an Zahlung wird ein lastwagenchassis, 2-2/4 tonnen<br />
und 1 perfonenwagen, 5-plätzer, geschlossen, angenommen,<br />
marke «ford» und «Citroen» erhalten als<br />
Personenwagen den vorzug. — Offerten unt. chiffre<br />
46739 an die Automobil-Revue, Bern.<br />
Konkursamt Signau in Langnau.<br />
Beweglichkeitensteigerung.<br />
Im Konkurse über Hans Sommer, Mechaniker, in<br />
Lauperswil, gelangen Donnerstag, den 25. Sept. <strong>1930</strong>,<br />
von nachmittags 1 Uhr, beim Hause des Gemeinschuldners<br />
an eine Konkurssteigerung:<br />
Div. Maschinen, wie elektr. betriebene Drehbank<br />
mit Nortonkasten, 1 Bohrmaschine,<br />
1 Schmirgelmaschine, 1 kompl. Schweissanlage,<br />
1 Dynamo, 1 Werkzeugbank, 1 Transmission,<br />
ferner Bestandteile zu Autos, Motorrädern<br />
und Fahrrädern, ferner versch. Fahrräder,<br />
1 Nähmaschine etc.<br />
L a n g n a u , den 3. September <strong>1930</strong>.<br />
46750 Konkursamt Signau: B u r n.<br />
OCCASION!<br />
Landaulet<br />
8plätz., ganz neu karossiert, in elegantester u.<br />
modernster Ausführung, auf Chassis<br />
HISPANO-SUIZA<br />
sehr geräumiger und vornehmer Wagen, komplett<br />
ausgerüstet, Steuer und Versicherung<br />
für <strong>1930</strong> bezahlt, wird sehr billig und zu vorteilhaften<br />
Bedingungen abgegeben.<br />
Offerten unter Chiffre 11392 an die<br />
5010 Automobil-Revue, Bern.<br />
LANCIA-LAMBDA, Ballon<br />
demontabel, 6fach bereift,<br />
in prima Zustand,<br />
äuss. billig zu verkaufen.<br />
BUICK-Sfandard, sechs<br />
Zyl., 17 HP, Sedan, viertürig,<br />
Polsterüberzüge etc.,<br />
sofort zu verkaufen.<br />
VICTORY-Six, Sedan-<br />
Luxe, Sport, wie neu, nur<br />
10 000 km gefahren, sechs<br />
Drahtspeichenräder u. Gepäckträger,<br />
Polsterüberzüge,<br />
Ciel ouvert etc., wegen<br />
Anschaff. eines grösseren<br />
Wagens sofort billig<br />
zu verkaufen. 46748<br />
Offerten unter Chiffre<br />
M 2027 Z beförd. Wermelinger<br />
& Schmid, Annoncen,<br />
Zürich 1. 46748<br />
Herrenfahrer verkauft<br />
aus seiner Privatgarage<br />
noch neue<br />
Werkbank<br />
und div. Werkzeug etc.,<br />
Michelin-Schläuche, 120<br />
X820 n.v. a. m. Offerten<br />
unt. Chiff. 46735II an d.<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
FIAT<br />
Typ 520<br />
Modell 1929, 6 Zylinder,<br />
Allwetter, 4/5-Plätz., Scintilla-Scheinwerfer,<br />
6fach<br />
neu bereift, mit 6 Monaten<br />
Garantie, zu Fr. 6500.—.<br />
Offerten gefl. unt. Chiffre<br />
11397 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen:<br />
ä 3 roues, meine en mauvais<br />
etat, marqueaCyklon». BUICK 1929<br />
1 Auto<br />
S'adresser ä F. Lachat, süperbe conduite int., complete<br />
6 roues, pare-choca*<br />
motos, Montsevelier (Jura<br />
bernois). 46760 avant et arriere, malle et<br />
tous les access., modele<br />
luxe, roulSe 5000 km, comme<br />
neuve, garantie une<br />
4/5-Plätzer, Torpedo, wenig<br />
gefahren, prima Mo-<br />
On demande ä louer<br />
tor, Bosch-Licht, 2 Reserveräder,<br />
alles in bestem Remorque emploi. — Offres sous<br />
pour 4 a 6 semaines une annöe, ä vendre hon march6<br />
pour cause double<br />
Zustand, billig, bei imn<br />
H. Fehler, Karosserie, avec epondes p. camion. chiffre 46747 ä la<br />
Bümpliz, Bernstrasse 40. Adresser offres ä 46712! Revue Automobile, Birne.<br />
Omnibushalt Stöckacker. Natale Girola, entrepreneur,<br />
La Coudre-Neuchätel.<br />
Fiat509<br />
neuve, conduite mterieure,<br />
4 places, avec garantie de<br />
l'usine ä ceder; prix reduit<br />
sera accorde.<br />
Case postale 121 ä<br />
Neuchatel. 8789<br />
CHRYSLER 70,<strong>1930</strong><br />
Wegen Abreise zu verkaufen neuer Wagen, 4 Geschwindigkeiten,<br />
Innensteuerung, 4 Türen.<br />
Offerten unter Chiffre 11394 an die<br />
Automobfl-Revue, Bern.<br />
Stock in<br />
neugummierten Reifen<br />
alle Marken und Dimensionen. Halber Preis<br />
neuer Reifen, inbegriffen Decke. Garagen spez.<br />
Bedingungen. Nur ausgewählte Decken.<br />
Ebenfalls grosser Stock in<br />
neuen Occasions-Reifen<br />
zu aussergewöhnlich vorteilhaften Preisen.<br />
Pneugummierungs- und Handels-A.-G.,<br />
Seefeldstrasse 305, Zürich 8, beim Bahnhof<br />
Tiefenbrunnen, Tel. 49.387.<br />
Gesucht<br />
kleineres, gut erhaltenes<br />
Occasions-Automobil<br />
Limousine, 4pl., neueres<br />
Modell. — Detaillierte Offerten<br />
mit äuss. Preis gegen<br />
Kassa unter Chiffre<br />
11398 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
On demande ä acheter<br />
d'occasion un 46760<br />
CYCLECAR<br />
Auto-Occasion!<br />
Zu kaufen gesucht<br />
AUTO<br />
4-P1. (5-7 PS), geschloss,<br />
Fiat oder Citroen, gegen<br />
Kassa, — Offerten unter<br />
Chiffre JH 833 SL an die<br />
Schweizer-Annoncen A.-G.,<br />
St. Gallen. 46742
ÄUTOMOBir-REVUE 1950 - N
Bern, Dienstag 9. September <strong>1930</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 76<br />
Die «mit Recht so beliebte Autorin» schildert<br />
den Start des bekannten Rennfahrers<br />
Graf Udo Knatterbusch so:<br />
Stahlhart blitzten Graf Udos blaugraue<br />
Augen unter den dichten Wimpern, als seine<br />
nervige Rechte Hildes zarte, schmale Hand<br />
umfasste: «Entwefler Sieg — oder Tod!»<br />
sagte er. Eiserne Entschlossenheit lag in<br />
seinen Worten, und Hilde erschauerte.<br />
«Graf,» flüsterte sie, «denken Sie daran, dass<br />
ein Mädchenherz um Sie zittert!» Ihre schönen,<br />
braunen Rehaugen unter den hochgewölbten<br />
Brauen schimmerten feucht, und<br />
ihr schwellender Busen hob sich unter tiefen<br />
Atemzügen. Eine leise Röte war ihr ins liebliche<br />
Antlitz gestiegen, und als Graf Udo<br />
jetzt ihre Hand rittedich an seine Lippen<br />
führte, da wusste er, dass keine Macht der<br />
Erde ihn mehr trennen konnte von diesem<br />
süssen Geschöpf an seiner Seite, das gekommen<br />
war, um inbrünstig Segen auf seine<br />
Fahrt um den Grossen Preis der Nation herabzuflehen.<br />
«Hilde!» Es wurde Graf Udo schwer, sich<br />
zu beherrschen, nicht die Herrliche, Holde<br />
an seine sieggewohnte breite Brust zu ziehen<br />
und die blühenden roten Lippen zu küssen.<br />
Tief atmend stand er vor ihr, vergeblich<br />
nach einem Wort ringend, das ihr heitere<br />
Zuversicht geben sollte, denn er selbst<br />
fühlte sich seltsam bedrückt; war das nur<br />
die Aufregung vor dem nahenden Wettkampf,<br />
war es die Vorahnung einer Gefahr,<br />
die ihm drohte?... Aber nur einen kurzen<br />
Augenblick gab der Graf sich solcher Empfindung<br />
hin. Entschlossen straffte er seine<br />
sehnige Gtstalt.<br />
«Es wird Zeit,» sagte er. «Ich muss an den<br />
Start.» Noch einmal berührten seine Lippen<br />
den Rücken ihrer aristokratisch schmalen,<br />
blassen Hand, dann wandte er sich und begab<br />
sich mit elastischen, federnden Schritten<br />
zum Startplatz, wo die Menge bereitwillig<br />
und achtungsvoll vor ihm Platz machte.<br />
«Graf Udo ...» ging es flüsternd von Mund<br />
zu Mund, und bewundernde Blicke folgten<br />
dem hochgewachsenen Mann, da er seinen<br />
Rennwagen bestieg, die Sturzhaube über das<br />
blonde Kraushaar stülpte und sich mit Adlerblick<br />
festsog an der roten Fahne in der Hand<br />
des Starters. Ein kurzer Druck auf den Anlasser<br />
— und der Motor begann sein donnerndes<br />
Lied. Noch zwei Sekunden... noch<br />
eine Sekunde..." da... da senkte sich die<br />
rote Flagge, und wie ein Pfeil schoss Graf<br />
Udos grauer Wagen die Bahn entlang.<br />
Unter der atemlosen Menge stand ein bleiches,<br />
zitterndes Geschöpf: Hilde. Ihre Blicke<br />
folgten dem Geliebten, und von ihren bebenden<br />
Lippen löste es sich wie ein Gebet:<br />
(Fortsetzung folgt).<br />
Beim modernen Dichter löst das gleiche<br />
Geschehnis andere Empfindlinsen aus:<br />
Der Graf, überlegen lächelnd, weltmännisch,<br />
fand die Situation vertraut. Vor ihm<br />
da das junge Ding — weiss Gott, er war<br />
I ^ ^M !• I<br />
Das Erlebnis<br />
Was sie bei einem Autorennen sahen und empfanden.<br />
T O N<br />
Die blaue Wand<br />
Von Richard Washburn Child.<br />
Autorisierte Uebersetzuag ans dem Amerikanischen<br />
von läse Landau. (Engelhorns Romanbibliothek.)<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />
«Nein, nich doch!» rief sie heftig. «Das is<br />
gar nich nötig. Ich möcht' nich so lange von<br />
ihr fortbleiben — weiss Gott, was derweil<br />
passieren kann! Nein,» nein, lieber Herr! Lassen<br />
Sie den Wagen wieder vor unser Haus<br />
fahren, und dann will ich, hier auf diesem<br />
Platz, die Augen auf das schreckliche Haus<br />
gerichtet, und nich so in Sorge, was passieren<br />
mag — Ihnen alles von Anfang bis zu<br />
Ende erzählen!»<br />
In ihrem Ton lag eine ehrliche Erregung,<br />
die Vertrauen einflösste.<br />
«Also gut,» meinte ich, «es bleibt dabei.»<br />
Ich rief Estabrook durch das Sprachrohr<br />
Bescheid zu. Er riss den Wagen herum, und<br />
fünf Minuten später hielten wir, nach meiner<br />
Weisung, nicht direkt vor Estabrooks Tür,<br />
sondern unter den breiten Aesten der Eichen,<br />
gegenüber dem eleganten Haus der Marburys.<br />
«Da, nehmen Sie einen Schluck, junger<br />
Mann,» sagte ich, als er nass und fröstelnd<br />
in das Innere des Wagens kletterte. «Es<br />
sich nicht darüber im klaren, ob es wirklich<br />
sein Geschmack war — schien in Aufregungen<br />
verliebt. Zitternde Erwartung durchlief<br />
den schlanken Leib, und die Augen brannten<br />
wie in wilder Liebesstunde. Sie ist eine<br />
Katze, dachte der Graf, und er ertappte sich<br />
bei dem Gedanken, ihr die Krallen zu schneiden,<br />
sie gefügig in seine Arme zu zwingen. „<br />
wie die vielen anderen vorher... aber dann<br />
lächelte er bloss. «Sehen wir uns nachher?»<br />
fragte er leichthin, schon mit halber Körperwendung.<br />
«Sie müssen mir sagen, wie meine<br />
Fahrtechnik Ihnen zusagt.»<br />
Sie nickte stumm, nahm seine Hand. Eine<br />
Sekunde schlug Blut an Blut.<br />
Die rote Fahne sank, einer dunklen<br />
Flamme gleich. Erregung löste kleine Schreie<br />
aus der Menge. Helles Lied sang der Motor,<br />
da er die Strecke ansprang, in sie sich verbiss.<br />
beiderseits der Bahn.<br />
Ssssssssssssst!...<br />
Das Atmen stockte den Menschen<br />
*<br />
Der Herr Karl Meier, Kommis, der zum<br />
erstenmal dabei ist, fasst seine Eindrücke<br />
in diesem Bericht zusammen:<br />
Als es 2 Uhr 30 Minuten war, bestieg der<br />
Herr Graf sein Auto. Dasselbe ist ein grauer,<br />
länglicher Wagen und beinhaltet mehr als<br />
5000 (in Worten: fünftausend) Kubikzentimeter,<br />
wie man sagte. Ich erfuhr, dass der<br />
Herr Graf schon fünf solcher Rennen hinter<br />
sich hat, ohne dass demselben hierbei ein<br />
grösseres Unglück zugestossen wäre. Es<br />
waren viele Menschen am Startplatz erschienen.<br />
Auch an der Rennstrecke entlang<br />
hatten sie sich aufgestellt. Endlich wurde<br />
das Abfahrtszeichen gegeben und fuhr der<br />
Herr Graf los. Wer denselben bei diesem<br />
Rennen gesehen hat, der vergisst niemals die<br />
fesselnden Augenblicke, an denen der lebensgefährliche<br />
Sport überaus reich zu sein<br />
scheint, und^verstehe ich.,wohl, dass die Vor-^<br />
aussetzung hierfür vor allem gute Nerven,<br />
sind.<br />
Ein Backfisch vertraut seinem Tagebuch<br />
an:<br />
0, er war göttlich, der Graf! Wie prächtig<br />
er aussah im Lederwams, und wie wundervoll<br />
ihm der Sturzhelm zu Gesicht stand!<br />
Wie ihn die Leute anstarrten! Wer mag<br />
übrigens das Gänschen sein, mit dem er sich<br />
so lang unterhalten hat? Er, ein Graf, hat<br />
das doch wirklich nicht nötig! Als wenn es<br />
nicht andere, viel hübschere Mädchen gäbe,<br />
die sich für ihn erwärmen könnten! Nicht,<br />
als ob ich eifersüchtig wäre auf die Kleine<br />
in dem unmöglichen Kleid. Aber der Graf<br />
tut mir leid, ja, wirklich, er tut mir schrecklich<br />
leid! Sie hat ihn angeguckt, als wenn<br />
er in den Tod ginge! Da soll der Mann mit<br />
Zuversicht das Rennen fahren! Ich... wenn<br />
er mich gefragt hätte, ich würde ihm gesagt<br />
haben: «Herr Graf,» hätte ich gesagt, «ich<br />
bin überzeugt, dass Sie das Rennen machen!»<br />
Nun, er hat es gemacht, aber eben nur darum,<br />
weil meine Gedanken bei ihm waren und<br />
wird Ihnen gut tun; und Ihnen auch, Margaret!»<br />
«Ach, Mr. Estabrook!» rief sie aus, nachdem<br />
sie einen kräftigen Zug aus der Whiskyflasche<br />
getan hatte, «ich habe Sie belogen!<br />
Ich habe Sie einmal niederträchtig belogen<br />
— das werden Sie gleich erfahren!»<br />
«Genug — genug!» rief er heftig. «Wie<br />
steht's mit ihr — mit meiner Frau? Ist sie<br />
noch am Leben?»<br />
«Aengstigen Sie sich nich.» entgegnete die<br />
Alte. «Den Tod haben wir nich zu fürchten,<br />
denk' ich!»<br />
Der arme Bursche rang die Hände.<br />
«Aber bei allen Heiligen, was ich Ihnen<br />
jetzt erzählen will, is wahr,» sagte sie, indem<br />
sie ihre beiden Hände erst auf Estabrooks<br />
und dann auf meine Knie legte. «Da<br />
gucken Sie mir ins Gesicht! Das Licht<br />
scheint drauf, und Sie können alles davon<br />
ablesen, wenn Sie Lust haben! Und ich bitte<br />
zu Gott, dass Ihnen alles, was Sie hören werden,<br />
dazu helfen möge, unsere junge Frau<br />
und uns alle «zu retten!»<br />
«Fangen Sie an!» sagte der junge Mann<br />
mit heiserem Ton.<br />
Und nun erzählte sie, so ungeübt und<br />
stockend, wie ich es in meiner Wiedergabe<br />
nur schwach anzudeuten vermag, eine Geschichte,<br />
die ein seltsames Durcheinander<br />
von Gutem und Bösem bildete. Hier ist sie...<br />
Der Ueberland-Omnibus-<br />
Chauffeur auf der<br />
Hochzeitsreise<br />
Mit Dir allein auf einer<br />
einsamen Insel...<br />
weil ich ihm den Sieg gewünscht habe. Ich<br />
glaube, er hat mich auch gesehen, wie er an<br />
mir vorbeigefahren ist. Uebrigens hat er entzückende<br />
Augen, viel schönere und seelenvollere<br />
noch wie die Alfreds. Alfred ... ein<br />
Mann, der noch nie ein Autorennen gefahren<br />
hat, was ist das schon für ein Mann? ...<br />
Mit den Auslassungen eines Lyrikers<br />
seien die Berichte über die Auswirkungen<br />
der gräflich Knatterbusch'schen Fahrt abgeschlossen:<br />
Aufdonnert des Motors berauschendes Lied<br />
in sieghaft beglückender Melodie.<br />
Blitzschnellem und fliegendem Pfeile gleich<br />
flieht<br />
der Wagen über die Strecke, die sie,<br />
(die Geliebte) mit brennenden Augen misst,<br />
die wie ein gestreckter und schwarzer Wurm<br />
in Kilometern die Kräfte frisst<br />
des Motors. Aus Brausen wird heulender<br />
Sturm,<br />
aus dem Donnern wird brechender Welten<br />
Schall!<br />
Sind Flammen des wirbelnden Rauches<br />
Väter?<br />
In der Sekunden lautlosem Fall<br />
braust jubelnd das Lied Hinker Räder...<br />
Hei, Windstoss, so saust dieser peitschende<br />
'?•;." ' Krieg<br />
um den tausendstimmigen Jubelruf: «Sieg!»<br />
Geoswald Bayer.<br />
Weibliche Athleten<br />
in der Vergangenheit<br />
Die Geschichte erzählt uns von Männern,<br />
deren ungewöhnliche Kraft das Attribut ihrer<br />
Persönlichkeit war. August der Starke, der<br />
Mann mit dem Riesenappetit, hat sich im<br />
Andenken des Volkes nicht zuletzt aus dem<br />
Grunde so unvergesslich erhalten, weil er<br />
einen Mann von normaler Grosse und Körperbeschaffenheit<br />
mit der rechten Hand zum<br />
Fenster hinaushalten konnte und ihn wieder<br />
in das Zimmer zurückbringen, als wäre nichts<br />
gewesen. Doch nicht nur Männer, sondern<br />
auch Frauen der Vergangenheit haben über<br />
so ungewöhnliche Kräfte verfügt, dass sie<br />
ihre Mitmenschen in Staunen und Verwunderung<br />
versetzten, und dass die Vergangenheit<br />
ihrer noch mit einer gewissen Scheu gedenkt,<br />
Vierter Teil.<br />
Eine Schülerin der grossen Welstoke.<br />
I.<br />
Im Cafe «Les Trois Folies».<br />
Ich bin auf der Isle of Wight geboren.<br />
Mein Vater fuhr zur See. Er hatte ein eignes<br />
Schiff — einen Briggschoner, mit dem er von<br />
der Themse bis nach Südafrika segelte und<br />
manchmal auch um das Kap'der guten Hoffnung<br />
nach Madagaskar hin.<br />
Wo er meine Mutter kennen gelernt hat,<br />
das hab' ich nie erfahren. Er war Schotte,<br />
und sie war eine irische Schönheit! Wenn<br />
ich mich recht erinnere, so war sie aus einem<br />
reichen und stolzen Hause, und ihre Familie<br />
hatte sie verstossen, weil sie so unbekümmert<br />
einen Mann geheiratet hatte, der nicht sehr<br />
nobel aussah und nicht fein reden konnte,<br />
wenn auch sein Herz brav war. Sie war<br />
ebenso zart, fein und schüchtern, wie er<br />
stattlich und derb, und furchtlos allem gegenüber,<br />
ob Mensch oder Meeressturm. Und<br />
doch war sie's, die zähe festhalten konnte<br />
an einer Sache, als ob hinter ihrem schmalen,<br />
mädchenhaften Gesicht sich die Natur<br />
einer Bulldogge verbarg, während er bald<br />
dies, bald jenes im Kopf hatte und wild wie<br />
ein Stier auf das Leben losging.<br />
Ich sehe die beiden noch vor mir, wie sie<br />
Arm in Arm durch den Garten an den alten<br />
Hecken entlang spazierten, wenn er von der<br />
See zurückgekommen war, oder wenn sie<br />
jener Scheu, die man eben allem Ungewöhnlichen<br />
gegenüber empfindet. Elisabeth von<br />
Pommern, die Gemahlin Karls IV., war eine<br />
so starke Frau, dass sie Eisenstangen wie<br />
Holz zerbrechen konnte. Die Geschichte erzählt,<br />
dass Elisabeth einst einen Ritter bestrafen<br />
wollte. Der Mann schien unangreifbar,<br />
denn er trug einen Ringpanzer, der<br />
jedem Angriff standhielt. Elisabeth zerriss<br />
diesen Panzer wie Leinwand, und damit<br />
hatte sie dem Ritter die schwerste Schmach<br />
zugefügt, die er überhaupt erleiden konnte.<br />
Auch die persische Sage weiss von einer<br />
Königin zu berichten, die über übermenschliche<br />
und übermännliche Kräfte verfügte. Sie<br />
soll eine kühne Löwenjägerin gewesen sein,<br />
und einen Löwen, den ihre Kugel nicht getroffen<br />
und der sich ihr angreifend gegenüberstellte,<br />
mit den Händen erwürgt haben.<br />
Diese Frau, Banu Gaschap, soll einen zudringlichen<br />
Freier eines Tages mit dem Säbelentzweigespalten<br />
haben, als er sich ihr mit<br />
Gewalt nähern wollte. Man wird vielleicht<br />
bedauernd sagen, dass der Typus der starken<br />
Frau in der heutigen Zeit der Nervosität<br />
ausgestorben zu sein scheint. Ein Beispiel<br />
gibt dem aber Unrecht. Madame Gauthier,<br />
die berühmte Schauspielerin vom Theater<br />
francais, soll Kräfte gehabt haben, mit denen<br />
sich kein Mann messen kann. Als sich einst<br />
mit einem Riesen kein Mann in einen Zweikampf<br />
einlassen wollte, trat Madame Gauthier<br />
diesem Riesen entgegen und schlug<br />
ihn zu Boden. Sie war imstande, einen sil-<br />
Die<br />
Cigaretten<br />
»?<br />
HORTH STATE<br />
ä Fr. 1.— per 20 Stück-Paket<br />
zeichnen sich aus durch ihr<br />
hochfeines, unaufdringliches<br />
Aroma und ihregrosse Milde.<br />
unter dem Strohdach unseres Häuschens<br />
sassen, das den Kanalstürmen schon länger<br />
standgehalten hatte, als irgend ein Bewohner<br />
von Bolanbywick sich erinnern konnte. Wie<br />
ein Kind sah sie neben ihm aus, denn er war<br />
in den Schultern wohl dreimal so breit wie<br />
sie. Von ihm hab' ich auch meine Figur, die<br />
früher mal die Blicke der Männer auf sich<br />
gezogen hat, weil sie sehen wollten, was für<br />
ein Gesicht zu der Gestalt gehörte — 's<br />
klingt vielleicht komisch, wenn ich das jetzt<br />
erzähle. Aber von ihr habe ich manche Eigenschaft,<br />
die nicht gut für mich war; denn<br />
Schlauheit, Eigensinn und eine gute Portion '<br />
Empfindsamkeit und dergleichen gehören<br />
besser in einen kleinen Körper, der mit so<br />
was fertig werden kann. ,<br />
Die beiden haben einander sehr lieb gehabt,<br />
jedes auf seine Weise; aber es war gut,<br />
dass sie weiter keine Kinder hatten. Es war'<br />
vielleicht auch gut, dass ich mit siebzehn<br />
Jahren kräftig und flink wie ein Jagdhund<br />
geworden war. Damals ging meine Mutter<br />
wieder zum erstenmal seit ihren Flitterwochen<br />
mit ihm aufs Meer, und da hab' ich<br />
sie auch zum letztenmal gesehen, sie und das<br />
einzige Gut, das wir hatten, unser Schiff, das<br />
Baumwollwaren geladen hatte, die an der<br />
Goldküste verkauft werden sollten. Ja -~mitunter<br />
tut sich die See auf und schliesst<br />
ihren Rachen wieder, und weg is alles!<br />
(Fortsetzung siehe Seite 20.)
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N° 76<br />
bernen Teller wie ein Stückchen Papier zusammenzudrücken.<br />
Sie zerbrach spielend ein<br />
Geldstück und gewann dadurch in einer<br />
Wette 10 000 Francs, und es ist noch gar<br />
nicht lange her, dass Madame Gauthier diese'<br />
Kraftprobe abgelegt hatte. Die Männer freilich<br />
werden diese überstarken Frauen nicht<br />
mit allzu grosser Zärtlichkeit betrachten, namentlich<br />
dann nicht, wenn kein Mann einen<br />
Händedruck einer solchen Frau zu ertragen<br />
vermag, wie das bei Madame Gauthier der<br />
Fall gewesen sein soll. Freilich hatte die<br />
Schauspielerin trotz und alledem schöne<br />
Hände, sie schienen so zierlich und so klein,<br />
dass sie wenigstens äusserlich einen angenehmen<br />
Eindruck hervorbrachten.<br />
Von der Höflichkeit auf<br />
der Landstrasse<br />
Schluss der Diskussion<br />
Wir schliessen mit den folgenden zwei<br />
Einsendungen unsere Diskussion über die<br />
« Höflichkeit aui der Landstrasse» ab. Der<br />
Tinte ist genug geflossen — die verschiedenen<br />
Stimmen haben sich alle mit einer<br />
Promptheit gemeldet, die der Redaktion<br />
ebenso grosse Freude wie Ueberraschung bereitete,<br />
und wir glauben wohl annehmen zu<br />
dürfen, dass die anregende Diskussion für<br />
das künftige Verhalten der Automobilisten auf<br />
der Landstrasse in unserm Lande geradezu<br />
wegleitend ist. Die Aussprache hat mit einem<br />
Kompromiss geendet, die beiden Parteien,<br />
Fussgänger und Automobilisten, die sich —<br />
wie es die Diskussion mit aller Deutlichkeit<br />
zeigte, viel weniger als zwei verschiedene<br />
Strassenbenützer, sondern vielmehr als Gegner<br />
auf der gleichen Strasse betrachten —<br />
diese zwei Parteien müssen beide voneinander<br />
noch lernen.<br />
Der Automobilist warf in den Spalten unserer<br />
Rundfrage dem Fussgänger Rücksichtslosigkeit<br />
und Unachtsamkeit vor, der Fussgänger<br />
seinerseits klagte mit der gleichen<br />
Bestimmtheit ! Es genügt aber nicht, dass<br />
man in der Fachzeitung seinem Aergerüber<br />
zufällige Erlebnisse Luft macht. Der Kompromiss<br />
darf nicht nur in diesem Blatte geschlossen<br />
werden, die Hauptsache bleibt<br />
letzten Endes doch, dass man für die Wirklichkeit<br />
die Konsequenzen zieht 1<br />
Verhängnisvolle<br />
Höflichkeit<br />
Zu Ihrer Diskussion über die «Höflichkeit auf<br />
dqr Landstrasse» kann ich Ihnen folgendes mitteilen:<br />
Die Höflichkeit ist ein schönes Wort und<br />
eine schöne Tugend, — wenn sie ausgeübt wird...<br />
Ich habe auf meinen Fahrten schon allerlei Erfahrungen<br />
gemacht, und ich war auch früher der Ansicht;<br />
init dem Auto Dienste nach Möglichkeit erweisen<br />
zu müssen, aber ich sollte eines andern belehrt<br />
werden.<br />
Einmal auf meiner Heimfahrt führte mich der<br />
Weg durch einen grössern Wald. Ungefähr in der<br />
Mitte desselben begegnete ich einer Frau mit einem<br />
Kinde; da diese den gleichen Kurs hatten<br />
wie ich, hielt ich an, fragte sie nach ihrem Reiseziel<br />
und beantragte ihnen, in meinem Auto Platz<br />
zu nehmen. Aber o weh! — Mit einem Hagel von<br />
Scheltworten wurde meine Höflichkeit beantwortet.<br />
Ich fuhr eilends davon!<br />
Ein andermal befand ich mich wieder auf einer<br />
freien Strasse. Ein Frauchen ging des gleichen<br />
Weges. Ich hielt wieder an, fragte sie nach ihrem<br />
Reiseziel und anerbot ihr einen Platz zum Mitfahren;<br />
wieder wurde ich aber ebenso höflich wie bestimmt<br />
abgewiesen, mit den Worten: «Nein, danke,<br />
ich kenne Sie nicht, und wenn ich im Wagen drin<br />
bin, so fahren Sie mit mir, wohin Sie wollen!»<br />
Die bei diesen Worten aufgesetzte Miene sagte mir<br />
noch mehr!<br />
Mit dem Laufe der Zeit hat sich vieles geändert,<br />
jedoch nie zum Vorteil oder Nutzen des Automobilisten.<br />
Fälle von Höflichkeit und Dienstbereitschaft<br />
des Automobilisten haben ihr böses Nachspiel erhalten,<br />
das jeden Fahrzeuginhaber zum denken<br />
veranlasst, wobei aber das Höfliohkeitsgefühl erheblich<br />
erkaltete, ja sogar dem Fussgänger gegenüber<br />
zum Vergessen kam.<br />
Mit dem heutigen Verkehr weiss jeder Automobilist,<br />
welchen Gefahren er ausgesetzt ist. Hat<br />
er zufälligerweise dem Höflichkeitsgefühl wieder<br />
einmal «gefrönt» und einen Fussgänger in seinen<br />
Wagen eingeladen und ein Unfall passiert ihm —<br />
schuld oder nicht schuld! — der Passagier wird<br />
verletzt, der Automobilist ist Hängemann! Unglücklicherweise<br />
hat er vielleicht keine Fahrgastversicherung,<br />
nun kann eT seine Höflichkeit, sein Entgegenkommen,<br />
seine Dienstbereitschaft mit einigen hundert<br />
oder einigen tausend Franken — je nach der<br />
Schwere der Verletzungen und dem Urteil der Gerichte<br />
— an seinen mitgenommenen Fussgänger (der<br />
dann inzwischen unhöflich geworden ist) bezahlen,<br />
dem Höflichkeitsdrang nicht allzu stark nachzu-<br />
Aus all diesen Erfahrungen heraus ist es klüger,<br />
geben.<br />
W G. in Rombach.<br />
Möge der Fussgänger endlich jenes oft<br />
uneingestandene Ressentiment gegenüber<br />
dem Automobilisten fallen lassen, und möge<br />
der Automobilist dankbar die Rücksichten<br />
des Fussgängers dadurch anerkennen, dass er<br />
mehr als bis jetzt Personen, die ihm auf offener<br />
Landstrasse begegnen, den langen und<br />
vielleicht beschwerlichen Weg angenehm<br />
verkürzen.<br />
Fälle von überängstlichen Frauen, in deren<br />
Köpfen Geschichten von Entführungen und<br />
Gewalttaten spuken, die mit erhobenen<br />
Händen ihren Abscheu dokumentieren zu<br />
müssen glauben und von gelegentlicher Mit-<br />
Das Ei des Kolumbus hat eine junge amerikanische Schriftstellerin gefunden, die _ sich in ihr Auto<br />
einen Schreibmaschinentisch konstruierte. Der Reporter kann in Zukunft, sofern jemand am Lenkrad<br />
sitzt, auf der Fahrt eeine Berichte klopfen.<br />
ich ihn aussteigen Hess. Ich habe schon Leute<br />
. . eingeladen, die das Autoinnere, je nachdem, in<br />
•Die von Ihnen eingeleitete Diskussion über das oin viclleicht 2 km entfernte Ortschaft zu führen,<br />
zeit grosse Freude, da und dort jemand mitfahren obschon 6s weder regnete, noch die Sonne derart<br />
zu lassen und sogar selbst die Initiative zu or^ brannt6i dass der Gang zu Fuss so unangenehm<br />
greifen, um einem geplagten Mitmenschen einen g ewesen wäre<br />
Dienst zu erweisen. Es scheint mir jedoch, dass Von Zürich bis Winterthur hatte ich einmal<br />
sich seither die Leute etwas verändert haben und morgeng ej nen Mann mitgenommen, der mich dann<br />
ich habe mich entsprechend eingestellt. Allem- abends in entgegengesetzter Richtung wieder aufgehende<br />
Frauen lasse ich, nach einigen _abschlagi- hielt Ich wagte darauf im R ückweg die beschei-<br />
punkt gen und einigermassen sogar abschätzigen begreifen. Antworten seit längerer done Anfrage, ob er mich wieder erkannt habe<br />
Zeit «unbehelligt., und ich kann sogar ihren Stand- rj arauf erzählte er mir, dass dies nicht der Fali<br />
sei, da er eben mit gar vielen Automobilfahrern<br />
Ueberhaupt veranlasse ich heute niemand mehr in Berührung komme, da er seit längerer Zeit tagzum<br />
Einsteigen,<br />
gungsart wünschen»,<br />
sondern<br />
dass<br />
erwarte<br />
sie sich<br />
von<br />
offen<br />
Personen, «die täglich die Strecke Zürich-Winterthur und zurück<br />
und ehrsie<br />
schon tung erscheine, murmelte er etwas von reichen<br />
merkung, dass mir dieses Vorgehen als eine Zumu-<br />
lieh<br />
offenbar<br />
zu ihrem<br />
eine schnellere<br />
Wunsch bekennen,<br />
und mühelosere<br />
indem<br />
Fortbewe-; in angehaltenen Autos absolviere. Auf meine Beauf<br />
längere Distanz die Hand aufhalten. Es gibt Leuten, die es wohl vermöchten... etc.<br />
nahmp nanme verlangenden Verbrechern verorecnern verdop-v e w Leute. sich die Sache sehr bequem<br />
mach indem si sioh sobald von hinten ein Auto<br />
peln die Aufmerksamkeit des Automobilisten naht> ganz oder halb umdrehen> und glauben, dass<br />
— aber es gibt auf der Welt doch immer der Automobilist verpflichtet sei, ihnen den Wunsch<br />
noch einen sehr grossen Prozentsatz von in den Augen abzulesen. Das sind meistens Allein-<br />
Menschen die keinen bösen Gedanken haben, s än ger. Wenn der Automobilist dann anhält (nach-<br />
, 5. . , ., . , < „„ /-Jof;;v,i ;« dem er sich während der Fahrt unter Vernachsondern<br />
die sich mit dankbarem üefunl in lässigung der Sicht au{ die Landstrasse erst eindie<br />
Polstern drücken und irgendwie im tief- gehend davon überzeugen musste, dass tatsächlich<br />
sten Herzen eine leise Begeisterung für den eine Mitfahrt erwünscht sei), muss e r meist als<br />
guten Menschen haben, der Sie zur Mitfahrt Bittsteller höflich fragen, ob es genehm sei. eine<br />
. , , , , Strecke wert sein Vehikel zu besteigen. Mittelst<br />
eingeladen nat.<br />
dieser Taktik vermeidet es der Fussgänger offen-<br />
Die Höflichkeit auf der Landstrasse ist sichtlich, eine Bitte zu stellen, da es bequemer ist,<br />
kein leerer Begriff. Sich in die Mentalität, den Automobilisten sprechen zu lassen<br />
die Lage des andern Menschen ZU versetzen Ignoriert man solche versteckten Wünsche, so<br />
j j- TT *•• J -„A ^«^a^+o^on c;+no kann man öfters genug beim Vorbeifahren wenig<br />
und die Umstände jeder momentanen Situa- schmeichelhafte AS 8dr ücke zu hören bekommen!<br />
tion richtig ZU erfassen — dies Wird sowohl Auch hapert es vielfach mit dem Dank. Der Autodem<br />
von Takt Automobilisten das Richtige wie weisen. dem Fussgänger mobilist wird kaum ein Entgelt für den geleisteten<br />
Dienst erwarten, aber schliesslich ist ein Dankeswort<br />
am Platze. Statt dessen ist es mir schon passiert,<br />
z. B. einmal zwischen Ravensburg und Ulm,<br />
Der richtige Standpunkt dass der Mitfahrende solange von seinem eigenen<br />
Wagen, den er zu Hause besitze, renommierte, bis<br />
sehr<br />
viele<br />
dle<br />
B. B. L MOTOR<br />
LAUTSPRECHER<br />
Generallizenz der B. B. L. Laboratories II. S. A., in Europa erzeugt<br />
Machtvolle, unvergleichlich reine<br />
Wiedergabe.<br />
Enorme Lautstärke.<br />
Ersatz für dynamisches System.<br />
Keine Felderregung.<br />
Günstige Preise.<br />
Gefälligst Prospekte verlangen!<br />
GENERALVERTRETER:<br />
J. Kastl, Dietikon bei Zürich, Telephon Nr. 97<br />
Auto und Schreibmaschine<br />
Gewohnheitsmässige Belästiger von yorbeifahrenden<br />
Autos sind vielfach Schulkinder und. Fabrikarbeiterinnen.<br />
Ich habe schon von beiden das Auto<br />
zum Bersten voll gekriegt, denn wenn man die<br />
Türe öffnet, so drängt sich herein, -wer irgendwie<br />
noch kann.<br />
In Deutschland nehme ich neuerdings überhaupt<br />
niemanden mehr mit Es ist ja überaus traurig,<br />
dass dieses Land infolge der Krisis und Arbeitslosigkeit<br />
so dicht begangene Landstrassen aufweist,<br />
aber es ziehen da Kerle mit Gesichtern herum, die<br />
einem kein übermässige3 Vertrauen einflössen. Ich<br />
für meinen Teil verzichte auch in der Schweiz in<br />
einsamen Gegenden und nachts auf Dienstfertigkeit<br />
und Risiko. Eine Zeitlang habe ich auch im Kanton<br />
Schwyz niemand mehr mitgenommen, jedoch<br />
den winkenden Leuten den Grund meiner Hartherzigkeit<br />
anständig auseinandergesetzt.<br />
Summa summarum suche ich mir also meine<br />
« Kundschaft» sorgfältig aus, und es wird yielen<br />
Kollegen gleich ergehen. Wenn sich ein alter<br />
Mann, eine gebrechliche Frau, ein Reisender mit<br />
schweren Koffern, eine Mutter mit ihrem Kind auf<br />
endloser Landstrasse, auf steiler Bergstrasse oder<br />
bei Regen vorwärtsmüht, dann zeigt jeder Fahrer,<br />
dass er ein Herz hat. Bei Notfällen, z. B. wenn<br />
ein anderer Automobilist eine Panne hat, oder<br />
wenn ein Unglück passiert ist und jemand auf der<br />
Strasse nach dem Doktor rennt, oder wenn jemand<br />
auf der Strasse ohnmächtig geworden ist, werden<br />
sich die betroffenen Leute dem heranfahrenden<br />
Automobilisten besonders gut bemerkbar machen,<br />
und ich möchte 100 • 1 gegen F. B. wetten, dass<br />
keine Fehlbitte getan wird.<br />
Der Einsender muss aber anderseits verstehen,<br />
dass ein grosser Teil der die Strassen befahrenden<br />
Leute Geschäftsreisende sind, die entweder grosse<br />
Strecken zu absolvieren haben oder dann, mitten<br />
in ihrer Tournee stehend, nur bis zum nächsten<br />
Kunden fahren müssen, und von denen nicht gut<br />
verlangt werden kann, dass jeder Spaziergänger,<br />
der sich zuviel zugetraut hat oder sich verrechnete,<br />
persona grata sei.<br />
Man halte einen Wagen nur an, wenn es notwendig<br />
ist, wenn die Strecke gross genug ist, um<br />
einen zweimaligen Halt zu rechtfertigen und wenn<br />
man genügend Taktgefühl besitzt, seinen Wunsch<br />
höflich sichtbar zu machen und ebenso höflich zu<br />
danken.<br />
E. H., Zürich.<br />
Der neue Niagara-Kanal.<br />
Ein Jahrhundert nachdem die Fälle und<br />
Stromschnellen des Niagara für die Schifffahrt<br />
durch einen kleinen Kanal umgangen<br />
wurden, steht ein Riesenbau vor der Vollendung,<br />
der die grössten Flussschiffe den 100<br />
Meter betragenden Unterschied im Wasserstand<br />
zwischen dem Erie- und dem Ontariosee<br />
in wenigen Stunden überwinden lassen.<br />
Dieser Kanal, der Welland-Kanal, ist möglicherweise<br />
der grösste seiner Art und deswegen<br />
besonders bemerkenswert, weil trotz<br />
der starken Niveaudifferenz der Bau auf einer<br />
verhältnismässig kurzen Entfernung ausgeführt<br />
werden musste. Die Gesamtlänge<br />
des Kanals ist rund 40 km. Er kostet ungefähr<br />
550 Millionen Fr.<br />
Wann sind die meisten Frauen zu Hause ?<br />
Das New Yorker Warenhaus R. H. Macy<br />
& Co. hat zur Feststellung, wann eine Rundfunkpropaganda,<br />
die sich an die Frauen richtet,<br />
am besten durchzuführen ist, eine Umfrage<br />
bei 6000 Hausfrauen in allen Teilen<br />
New Yorks veranstaltet. Es wurde dabei<br />
festgestellt, dass die Hausfrauen zwischen<br />
halb 9 und 9 Uhr morgens am meisten zu<br />
Hause sind. Erschütternde Feststellung!<br />
ES Fr.t-<br />
AROMATISCH, MILD<br />
mQUE,SAVOUREUX<br />
'ÄTSCÜAR
MV 7ß — tn;;n<br />
Unglückliches Wiedersehen,<br />
Viele Wochen warst da mir entschwunden.<br />
Hohlheit lag in allen meinen Tagen. —<br />
Heute hob ich dich zurückgefunden,<br />
Und doch ist dein Bild in mir zerschlagen.<br />
Lang ging ich durch dunkle Wege;<br />
Mächtig stieg dein Bild in mir stets höher.<br />
Nie doch sah ich dich, du Rege :<br />
Stets entwischtest, Leichte, du mir eher.<br />
Als ich aber einmal dich erblickte...<br />
Oh, wie ist so kühl dein Lächeln mir gekommen!<br />
Alles, was seit langem mich entzückte<br />
Ist dahin, in grauer Nacht verschwommen.<br />
Ko.<br />
„Zwei Herzen<br />
im Dreivierteltakt.."<br />
Beauty-Miss heiratet!<br />
Miss Universe, die schöne Wienerin, die<br />
als erstes Mädchen Europas auf einer internationalen<br />
Konkurrenz in Amerika zur schönsten<br />
Frau der Welt erklärt wurde, wollte es<br />
so: von einem jungen Mann geheiratet werden.<br />
Noch war sie — am Tage ihrer Hochzeit,<br />
im August <strong>1930</strong> — Miss Universe. Noch<br />
ist die neue Miss Universe in Amerika nicht<br />
gewählt Aber Lisl Goldarbeiter will, wie<br />
man im «Berliner Tageblatt» liest, nicht, dass<br />
die Welt von ihr sagen soll: Miss Universe,<br />
die Schönste der Welt, hat sich herabgelassen,<br />
einen jungen Wiener Fabrikantensohn<br />
namens Fritz Spielmann zu heiraten. Sondern<br />
sie will als schlichtes, zufällig hübsches<br />
Wiener Mädel von einem ernsten, jungen<br />
Menschen, der sie und den sie lieb gewann,<br />
geheiratet worden sein. Sie will eine brave<br />
Gattin und Hausfrau sein. Bürgerliches Ideal.<br />
Wenn das die Welt interessiert, bitte, dann<br />
mag es die Welt immerhin zur Kenntnis<br />
nehmen. Als vollendete Tatsache. Wenn<br />
Herr Fritz Spielmann mit seiner jungen Gattin<br />
Lisl bereits irgendwo, unauffindbar,<br />
ydftlU<br />
zwischen Frankreich und Italien, Hochzeitsreise<br />
macht (gerade wo Sie, liebe Leserin,<br />
voller Rührung davon Kenntnis nehmen).<br />
Und dann: Szene auf dem Wiener Westbahnhof.<br />
Es ist 8 Uhr 52 morgens. In drei<br />
Am hellen Mittag, Schlag zwölf Uhr, hat<br />
Miss Universe mitten auf der Wiener Ringstrasse<br />
das gotische Wiener Rathaus be-<br />
In diesen letzten drei Minuten erscheint eine<br />
Minuten geht der Express ab. Nach Paris.<br />
treten, um sich standesamtlich mit ihrem hübsche, junge Frau mit ihrem gestern mit-<br />
angetrauten Gatten und mit ihren Fritz trauen zu lassen. Und Wien hat estag Eltern.<br />
nicht gewusst und nicht gesehen. An derDrei Minuten ganz unauffälliger Abschied.<br />
Trauung nahmen acht Personen teil. Und Unbemerkt unter hundert anderen Abreisenden.<br />
Dann besteigen die beiden jungen Leute<br />
gerade das hat Wien nicht gewusst, dass an<br />
dieser kleinen, intimen Hochzeit im Rathaus die rückwärtige Plattform des letzten Waggons.<br />
Nicht vorne unter der Masse. Nicht<br />
Miss Universe «teilnahm» Die berühmteste<br />
Wienerin des Schönheitsjahres 1929/<strong>1930</strong>. Miss Universe.<br />
Wer ist Fritz? Ein junger Mann aus gutem Ein junger Mann hat ein schönes Mädchen<br />
Hause. Der Vater Seiden- und Kravattenfabrikant,<br />
die Firma führend in der Branche. Sie fahren auf die Hochzeitsreise!<br />
geheiratet.<br />
Weltexport. Gute Gesellschaft. Eines der Und Wien ist eine Sensation entgangen.<br />
guten Bürgerhäuser. Es gibt viele solche.<br />
AUTOMOBIL-REVUE 19<br />
sten der Welt. Uebertrumpft Europa und<br />
Amerika zusammen.<br />
Kommt nach einer Weltreise nach Wien<br />
zurück. Wird in etliche Hauptstädte Europas<br />
eingeladen und gefeiert. Wenn sie<br />
zwischendurch in Wien ist, stellt sich bei ihr,<br />
still und beharrlich werbend, der junge<br />
Wiener vom Pariser Opernball ein.<br />
Wir sind up-to-date...<br />
«Die beiden jungen Damen da haben so<br />
viel Stil, dass sie letzten Endes keinen<br />
haben,» stellten wir fest, als wir zwei junge<br />
todschicke Damen beobachteten.<br />
Die jungen Damen waren erschreckend<br />
mondän, unter den zur Schau gestellten<br />
Kleidern und Mänteln hatten sie just die rich-<br />
Ein Fraraenkopf aus dem russischen Filmepos «Die<br />
Erde», das der höchst begabte ukrainische Regisseur<br />
Dowchenko inszenierte. Meisterhafte Charakterisierung<br />
jedes Typs ist das Kennzeichen dieser •wundervoll<br />
sauberen künstlerischen Arbeit. Das hier gezeigte<br />
Bild stellt den hervorragenden russischen<br />
Typ einer intelligenten jungen Bäuerin von grosser<br />
Gemütstiefe dar.<br />
nur einen einzigen Gedanken hinter diesen<br />
entblössten Stirnen: wir sind entsetzlich<br />
tige Gestalt der Mannequins <strong>1930</strong>, ihr Ge-chirippe folgte genauest den Krümmungen und produkt der Modesalons und wehe uns bei-<br />
und up-do-date, wir sind das Höchstden,<br />
wenn uns jemand darin übertrumpfen<br />
würde.<br />
Lockerungen, die von der ästhetischen Tanzschule<br />
<strong>1930</strong> vorgeschrieben werden, alles<br />
übrige war aber 1931. Beklemmend einwandfrei,<br />
vom höchsten Gipfel des Baretts, das<br />
genau unter dem richtigen Winkel auigesetzt<br />
Frauen im Film<br />
Es gibt viele mondäne Frauen, die unbewusst<br />
ihre Persönlichkeit durch eine derart<br />
unbescheidene Uebervollkommenheit erdrükken.<br />
Sie sind allzu modisch, allzu korrekt und<br />
namentlich allzu frisch gebügelt. Wenn wir<br />
von der Voraussetzung ausgehen, dass die<br />
Kleidung genau wie die Behausung des Menschen<br />
dazu da ist, damit man darin lebe, dass<br />
ihre Leistung in Zusammenhang steht mit<br />
ihrer Zweckmässigkeit, dann sind diese weib-<br />
Dies ist der Anfang dieser Liebesgeschichte.<br />
Pariser Opernball. Schönheitsköniginnen<br />
aller Länder des Kontinentes werden von erhöhter<br />
Stelle dem glänzenden Parkett, den<br />
von Toiletten und Frauenblumen überhängenden<br />
Logen gezeigt. Brausender Beifall. Akklamation<br />
der Schönsten unter den Schönen.<br />
«Miss Austria» wird aus tausend Mündern<br />
als eine der Schönsten gerufen. Man adressiert<br />
ihr gleichsam einen Hauptteil des Beifalls.<br />
Im festlichen Parkett ein junger Mann.<br />
Ein Wiener. Auf Urlaub in Paris. Unterlässt<br />
es nicht, sich der schönsten Vertreterin seines<br />
Landes vorzustellen, ihr seine jungweltmännische<br />
Huldigung darzubringen. Das gehört<br />
sich einfach für einen Wiener jungen als die Gesetze der Mode es vorgeschrieben<br />
war und genau so viel freie Stirn sehen Hess,<br />
Mann auf diesem Opernball.<br />
haben. Ihre Tweedmäntel umwandeln sie<br />
Aber Amor will mehr als weltmännische schmeichelnd und die hauchfeinen Strümpfe<br />
Höflichkeit. Schiesst ein Pfeilchen. Hier, Hessen die zarten Aederchen und die Ahnung<br />
auf dem Pariser Opernball, müssen zwei des Schienbeines durchschimmern.<br />
Herzen zusammenschlagen. Ein echter Streich<br />
des kleinen Amor. Miss Austria konkurriert Jeden Tag waren sie neu und die Entwürfe<br />
als einzige ernsthaft mit Hungaria um denihrer Farbenkombinationen waren des Pin-lichesels eines grossen und diskreten Meisters sen Aeusserlichkeiten, die ihnen Zweck und<br />
Dandies absurde Bekenner der blos-<br />
Titel der Miss Europa. Bekommt ihn nicht.<br />
Aber sie bekommt, ein paar Wochen später, würdig. Sie hatten alles, aber sie hatten keine Ziel geworden.<br />
in Galveston einstimmig den Titel der Schön-<br />
ausgesprochene Persönlichkeit. Man fühlte<br />
(Fortsetzung siehe Seite 21)<br />
Alte Bayerische Bierhalle<br />
Slelnenuorslaül<br />
Sfelnenberg BflSßl<br />
Prima Küche und Keller<br />
Mitglied des A. C. S.<br />
NACHEN SIE EINE<br />
iHERBSTFAHRT<br />
NACH DEM<br />
fSCHONENHEIMEÜGEN<br />
nns*« nFLsve . fiClkj.%/CBI/EUDebMDeAtl<br />
JA»j»|»enzellei | lflincl<br />
HERISAU<br />
Gasthof drei Könige Herisau<br />
Fisch-Butterküche. Qualitätsweine. Qesellschaftssaal.<br />
Garage. Tel. 245. Massige Preise. Car-<br />
Alpins-Haltestelle. A. Voney-Koch.<br />
Weissbad<br />
Bekannt für reelle, gute Bedienung<br />
ans Küche und Keller. —<br />
Schöne Gesellschaftsräume. Garaa-e.<br />
Telephon 65. B. SEEMANN.<br />
Bahnhof-<br />
Büffet<br />
Selbstgeführte Bulterküche. Ia. Qualitätsweme.<br />
Leb. Bachforellen. Der neue Inhaber:<br />
O. BÄCHINQER.FISCHER.<br />
820 ü. M. Telephon 21. 120 Betten<br />
Bekanntes Familienhotel. Ausflugsziel.<br />
Appenzellerland. Alpines Schwimm- und Strandbad,<br />
5000 m s . Parkanlagen? Tennis. Rendez-vous der Herren Automobilisten. Qr. Gartenterrasse.<br />
Pension von Fr. 10.— an. Spez. Bachforellen. Zimmer mit fl. Kalt- u. Warmwasser.<br />
Zentralheizung. Tank u. Garage im Hotel. Jahresbetrieb. Dir. H. GRUNEWALD-SIMON.<br />
Herisau<br />
Hotel Storchen<br />
Schöner, schattiger Garten. Starkton-Grammophon.<br />
His Masters Voice.<br />
Gut bürgerliches Hans. Selbstgeführte Küche,<br />
Qualitätsweine. - Bachforellen. •, Automobilisten<br />
bestens empfohlen. Grosse Autogarage. - Mit<br />
höflicher Emptehluns Der Bes A.SUTER<br />
llfalrlf+aM (appenzelerland)<br />
Bendez - der Wasserauen (APPBNZELL)<br />
WCll Ulld II Automobilisten. Rendez-vous cRe-<br />
nommierte Küche u. E. MANSKK-DOKIG. Ia. Butterküche. Spez.:<br />
Bahnhottiulißl<br />
Hote sehen<br />
Keller. Spez. Forellen.<br />
Garaffe. Tanks. H. DUBACHER-MAYER.<br />
Neuer<br />
Lebende Bachforellen. Ia. Krügli-Wein.<br />
Pächter.<br />
KURHAUS<br />
Linie:<br />
Appenzell-Urnäsch-St.Gallen<br />
Walzenhausen<br />
Hotel-Pension<br />
Frohe Aussicht<br />
Altbekannt gutbürgerliches Haus. Herrliche<br />
Aussicht auf ßodensee. Neue Terrasse.<br />
Saal für 200 Personen.<br />
Telephon Nr. 31. J. Kanzler.<br />
Botel Kurhaus<br />
Cafe-Conditorei Kürsteiner.<br />
Appenzell-A.-Rh.<br />
930 m U. M..<br />
Hotel zur Krone<br />
Gut soigmerte Küche und Keller. Spezialität:<br />
JBachforellen. Gartenwirtschaft. Autogarage.<br />
AKOBSBAD<br />
Tel. 3, Gonten<br />
Bes. JOH. BLSER-DORIG.<br />
UmäSCh Hotel Krone<br />
Zmmmmmmmmmm TELEPHON NR. 1<br />
Bekannt gutgetfihrte Küche. Stets lebende Bachforellen.<br />
Spezialität: Ia Oberländerweine. Ideale<br />
Autohaltestelle. U.ALDER, Mitgl. d. A. G. S.<br />
884 Meter über Meer.<br />
Linie: St. Crallen-Appenzell<br />
Inmitten herrlicher Parkanlagen. — Waldungen.—Bestbekannte Heil-<br />
Quelle (radioaktives Eisenwasser für Trink- u. Badekuren). — Sehenswerter<br />
Gesellschaftssaal. — Bachforellen. — Butterküche. — Qualitäts-<br />
Weine. — Zentralheizung. — Geöffnet dasganze Jahr. — Zivile Preise.<br />
Telephon 2 Konten. — Mitglied des T.C.S. —<br />
HEIDEN<br />
Week-End und Ferien<br />
Gasthaus Frohburg<br />
Besitzerin: Frau Gaisbachgrabner<br />
Telephon 215. Früher: Zürich 3 (Rest. Mohren).<br />
Speicher<br />
Neuer Besitzer: J. SCHMID1GER-GSCHWBND.<br />
Automobilisten<br />
sind gute Kunden.<br />
Gewinnen Sie dieselben<br />
durch den<br />
Autler- Feierabend<br />
ALPIN-A KÄSES B U R G D 0 R F<br />
Thaluril Restaurant<br />
HldlWll REBSTOCK<br />
Spezialität: Hors d'oeuvres, ff. Bachforellen<br />
u. Qnalitäts-Weine.ZlTile Preise.<br />
Tel. 1.01. K. SCHNEEBELI.<br />
Besuchen Sie bei Ihren Ausflügen da«<br />
Strand-Hotel<br />
in Ueberlingen, beim Ostbahnhof, direkt am<br />
See. Sie finden dort den schönsten Wirteohaftegarten<br />
am ganzen Bodensee. Badegelegenheit.<br />
Jeden Sonntag Konzert<br />
Der Besitzer f L. Kees, Tel. 302.<br />
ALHREDJCHMID<br />
FFINE LEDERWAREN u. REISEARTIKEL<br />
ST.GAUEN<br />
SPEISERGASSE 11
20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N" 76<br />
Feuilleton: Die blaue<br />
(Fortsetzung von Seite 1<br />
Aus war's mit meiner Erziehung! Vaters<br />
Schwester hatte eine Familienpension in London.<br />
Ich war zu der Zeit bei ihr zu Besuch;<br />
und als unser Rechtsanwalt herausgefunden<br />
hatte, dass keinerlei Versicherung da war,<br />
weder eine für Vater, noch fürs Schiff, noch<br />
für die.Ladung, da musste ich gleich am<br />
nächsten Morgen anfangen, der Tante im<br />
Hause zu helfen. Die Arme! Sie hat sich ihr<br />
Leben lang abgequält mit Staub und Schwaben<br />
und so gewissen Paaren, die ohne Ausweis<br />
Zimmer bei ihr mieten wollten; und dabei<br />
ist ihr Merz hart geworden; Als sie starb,<br />
hinter Hess sie den grössten Teil der achttausend<br />
Pfund einer Hellseherin und Kartenlegerin,<br />
die sie schon seit zehn Jahren Woche<br />
um Woche ausgeplündert hatte.<br />
Ich nahm eine Stellunng als Gesellschafterin<br />
bei einer alten Dame an, die nach<br />
Odymi in Ungarn reiste. Da war's,, wo mir<br />
ein Arzt, der zufällig meine nackten Arme<br />
gesehen hatte, klar machte, dass ich mich,<br />
wo ich doch so kräftig war', ausgezeichnet<br />
als Masseuse für eine Badeanstalt eignen<br />
würde; und dabei sei 'ne Menge Geld zu verdienen.<br />
Na, ich war froh, dass ich von der<br />
alten Dame weg konnte. Ich hatte nicht viel<br />
für sie übrig gehabt, war oft grob und ungeduldig<br />
mit ihr geworden und alle Augenblicke<br />
hatte es einen Zank gegeben. Freilich,<br />
mit der Zeit wird man geduldiger; das<br />
können die Herren glauben!<br />
In dem Badehaus lernte ich dann Frau<br />
Welstoke kennen. Sie war eine schlechte<br />
Person, eine von der ganz schlechten Sorte,<br />
weil man's zuerst nämlich gar nicht merkte,<br />
und bis man dahinter kam, hatte man sich<br />
an ihre Teufeleien so gewöhnt, dass man für<br />
alles, was sie tat, 'ne Entschuldigung fand.<br />
Ja, dass einem das, was sie gestern Schlimmes<br />
getan hatte, heute nichtig erschien und<br />
man schon wieder für morgen was Neues<br />
von ihr erwartete.<br />
Hauptsächlich heilte sie allerlei Krankheiten<br />
durch Auflegen der Hände; und das<br />
beste, was man dabei von ihr sagen kann, is,<br />
dass sie nur die Reichen ausplünderte und<br />
keine Patienten annahm, die sich nich wenigstens<br />
fünfzig Pfund für ihren Hokuspokus<br />
und ihre Schnurrpfeifereien leisten konnten.<br />
Sie redete immer in sehr sanftem Ton mit<br />
den Leuten, die sie in ihrem Netz hatte!<br />
Wand<br />
des Autler-Feierabend)<br />
Ueber das Fluidum der Lebenskraft und von<br />
dem Einfluss positiver und negativer Ströme<br />
auf die Herzklappen und die Blutzirkulation.<br />
ich mein junges Gesicht wegwandte von allen<br />
Männern, gerade als ob die guten, feinen und<br />
die schlechten aus demselben Holz geschnitzt<br />
wären.<br />
Als wir mal in Paris waren, da Hess sie<br />
mich in ihre Karten sehen, und komischerweise<br />
war das gerade, als wir durchs Bois<br />
fuhren, wo es so viel elegant gekleidete<br />
Leute zu sehen gab, dass man nur immer<br />
Sie schlug die Augen gen Himmel und klagte,<br />
wie diese Behandlung, die darin bestand,<br />
dass sie einer Person die Finger an diehingucken wollte.<br />
Schläfen und Handgelenke legte, sie an-<br />
«Es is ein rechtes Malheur, Margaret,»<br />
meinte sie da, «dass unsere Berühmtheit uns<br />
immer schon voranläuft. Hier in Paris ist's<br />
dasselbe wie in Wien oder Rom — wir haben<br />
viel mehr Patienten, als ich behandeln kann.<br />
Ich kann doch meine Hände nicht zwei Narren<br />
zugleich auflegen; und da ich nun mal<br />
strengte; und anfangs glaubte ich, ihr wär's<br />
ernst damit, und wenn sie das gute, alte<br />
mütterliche Gesicht abwandte, dann lachte<br />
ich gar manches Mal über sie. Aber als ich<br />
dann sah, wie es ihren Patienten besser ging,<br />
und sie schliesslich ganz geheilt wurden, da<br />
hörte ich auf zu lachen, denn da waren Beweise,<br />
die sich nicht wegleugnen Hessen.<br />
Ob sie nun wirklich die Macht hatte, zu<br />
heilen oder nicht, ich war' nicht fortgegangen<br />
von ihr. Ihr Einfluss war wie eine langsame<br />
Fäulnis, und der Keim dazu sass in<br />
einem schon tief drin, eh* man noch recht<br />
merkte, dass es an der Zeit war, sich dagegen<br />
zu wehren. Zuerst war ich nur im<br />
Privatleben ihre Zofe; und vor den Leuten,<br />
die wir überall trafen — in Paris, Wien, Berlin,<br />
Monte Carlo, und wo wir sonst noch<br />
waren, — da galt ich für ihre Tochter, die<br />
aus New York zu ihr gekommen war. Mir<br />
konnt's gleich sein; ich bezog ein feines Gehalt<br />
und lebte nobel und merkte wohl, dass<br />
Mrs. Welstokes Name und Beruf ihren reellen<br />
Wert hatten.<br />
Das alles war natürlich lang, ehe ich noch<br />
den Herrn Richter gekannt hab'.. Vorläufig<br />
war ich in der Lehre, und ich merkte, wie<br />
leicht man zu Gelde kommen kann, durch<br />
ein paar Mätzchen hier und ein bisschen Er-<br />
fühlten den frischen Lebensstrom, und gingen<br />
dann heil und vergnügt ihrer Wege, wo sie<br />
Amerikanerin von Geburt bin, was ich dirvorher, eh' sie zu uns gekommen waren,<br />
nie gesagt habe — so tut mir's immer leid,<br />
wenn ich seh', dass mir fünf Dollar «vorbeigehen»,<br />
wie wir drüben sagen.»<br />
«Zu schade,» meinte ich, «aber da ist doch<br />
nichts zu machen!»<br />
«Na,» sagte sie, «das weiss ich doch nicht<br />
so geau! Umsonst hab' ich dich nicht zu<br />
meiner Tochter gemacht. Und ich denke<br />
dran, dir die Patienten zu übergeben, die ich<br />
nicht behandeln kann.»<br />
«Mir!» ruf ich erstaunt. «Sie wissen doch<br />
ganz genau, dass ich die Gabe nicht hab'!»<br />
Da lehnte sie sich zurück in die Kissen, so<br />
dass sie beinahe Midget, ihr Schosshündchen,<br />
zerquetscht hätte, und warf den Kopf zurück<br />
und lachte, aber ihr natürliches Lachen, das<br />
so derb war wie von einem Fischweib, und<br />
ganz verschieden von dem zierlichen Gekicher,<br />
das man von ihr hörte, wenn jemand<br />
dabei war.<br />
«Die Gab© ? > wiederholte sie. « Menschenskind!<br />
Als ob ich die ,Gabe' hätte!<br />
pressung da, und dadurch dass man beiWenn ich ihnen meine Hände an ihre albernen<br />
Köpfe lege, ist's gerade so gut, als ob ich<br />
Gelegenheit die eine Gesellschaftsklasse mit<br />
der andern bekannt machte. Mein Gewissen sie auf einem mit Sand gefüllten Nadelkissen<br />
war leicht zu beruhigen, wenn ich sah, wie in der Sahara ruhen liesse ! »<br />
die alte Abenteuerin tatsächlich so manchen « Und die gelungenen Kuren ? » fragte ich<br />
armen Teufel heilen konnte, der an Schlaf-<br />
und guckte vorsichtig aus, ob der Kutscher<br />
losigkeit oder Rheumatismus litt, und deruns auch nicht zuhörte.<br />
Geld wie Heu dafür ausgab. Und dann war<br />
auch die Alte furchtbar nett zu mir, wenn<br />
ich mir den Grund auch nicht erklären konnte;<br />
sie passte aber auf wie ein Schiesshund,<br />
dass ich nicht irgendeinem Manne begegnete,<br />
der mir nachstellte. Ja, sie redete mir<br />
so viel vor von der Gemeinheit der Männer<br />
und den Schrecken der Ehe, dass ich schliesslich<br />
alles glaubte, was sie sagte, und dass<br />
ßei dieser Frage hörte sie auf zu lachen<br />
und macht© ein ganz ernsthaftes Gesicht.<br />
« Manch liebes Mal, wenn ich mich abends<br />
zu Bett lege, denk' ich selbst drüber nach »,<br />
sagt sie dann und streichelt meine Hand.<br />
« Wie ich diese Heilungen fertig bringe, das<br />
weiss ich ebensowenig wie du! Aber das<br />
weiss ich gewiss, dass ich selbst nichts dazu<br />
tue. Nein ! Ich glaub', es liegt an ihrem eignen<br />
Willen. So ein bisschen Hokuspokus<br />
bringt sie dazu, dass ihr Geist den Körper<br />
zwingt —, gerad so wie im Gegensatz dazu<br />
die Furcht vor Schwäche schon Schwäche<br />
selbst wird. « Ja, Kind, so dreht sich die<br />
Welt in der Runde ! ><br />
Was sie da gesgt hat, das hab' ich niemals<br />
vergessen können. Schon aus dem einen<br />
Grunde nicht, weil ich es selbst beobachten<br />
konnte, das mit der «Suggestion». Denn<br />
wenn ich mit der Behandlung der Patienten<br />
anfing und ihnen all die Flausen vormachte,<br />
und sie knetete und strich und sie auch noch<br />
dazu kriegte, dass sie reichlich zahlten, da<br />
wurden viele wirklich besser und sagten, sie<br />
Aerzte und Bäder und weiss Gott wie viel<br />
Medizin ganz umsonst gebraucht hatten. Ich<br />
hab' sehr viele gekannt, die sogar darauf geschworen<br />
hätten, dass die Tochter der berühmten<br />
Welstoke mehr Heilkraft besass als<br />
die berühmte Welstoke selbst, und darunter<br />
waren reiche und sehr gebildete Damen, die<br />
manchmal verschleiert in geschlossenen Wagen<br />
angefahren kamen, weil sie Angst hatten,<br />
dass ihr© Männer etwas davon erfahren<br />
könnten. Wenn sie dann di© vorgelegten<br />
Rechnungen nicht bezahlten, dann braucht©<br />
man ihnen nur mit 'nem Prozess zu drohen,<br />
und sie kriegten gleich einen furchtbaren<br />
Schreck und beeilten sich, uns zu schicken,<br />
was wir haben wollten. Es ist ganz seltsam,<br />
wie schnell ein Mensch neue Ansichten darüber<br />
annimmt, was recht und anständig ist,<br />
sowie er in ein© ander© Umgebung kommt.<br />
Und noch eines is seltsam — nämlich di©<br />
Tatsache, dass ich, die ich da bei Ihnen sitze,<br />
ich, die alte, abgearbeitete Haushälterin, einmal<br />
die elegantesten Kleider getragen und ein<br />
feines Leben geführt hab' und alles, ohne<br />
dass ich je einen Pfennig aus einem Erbteil<br />
oder von einem Liebhaber bekommen hätf !<br />
« Es geht alles gut mit uns >, pflegt© Mrs.<br />
Welstoke zu sagen, « und alles wird so bleiben,<br />
so lang© du nicht so närrisch bist, auf<br />
solch einen heuchlerischen Kerl hereinzufallen,<br />
der von dir immer das Schlimmste glaubt<br />
und dabei selbst jedem molligen, blonden<br />
Frauenzimmer, dem ©r zwischen Benares<br />
und Buffalo begegnet, verliebte Augen macht.<br />
Nebenbei, meine Liebe, hat's unter der Bande<br />
noch nie einen gegeben, der nicht schnarchte.<br />
Denk' daran, und du bist gefeit! »<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Auüei Ausflugsziele aus derHinelschweiz<br />
bie ja fdjIiefjIidEj jeber fennt,<br />
bodj nur einen StHeStmffer.<br />
ben man „kleiner Berber nennt<br />
Der Kleine Herder ist ein Lexikon in einem Bande: das vollkommenste<br />
und brauchbarste. Über 50000 Artikel. 4000 Bilder und<br />
Karten. Gründlich. Praktisch. Handlich. Jedermann verständlich.<br />
SO Mark. Teilzahlungen. Prospekt umsonst in allen Buchhandlungen<br />
oder beim Herder Verlag in Freiburg im Breisgau.<br />
****** *** ••••»•••»•••••••»••«•«»•»»<br />
Ihre Söhne und Töchter<br />
erhalten eine gute kaufmännische :<br />
Ausbildung in der<br />
Widemannschen Handelsschule<br />
"""'iiiiiiiiiiiiiliiiiillliiliiiii<br />
Kursbeginn: Oktober. Verlangen Sieden Prospekt.<br />
•••••••••••••••••«•••••• ******<br />
Wir möchten jene Dame kennen,<br />
die nicht schöne Kleider wünscht! Nicht allen reicht<br />
ihr Budget zu einer grossen Garderobe. Was machen?<br />
Prüfen Sie, was Sie besitzen. Wir reinigen oder färben<br />
guterhaltene Kleider um. Dann ist wieder alles wie neu,<br />
zur grössten Freude, für wenig Geld.<br />
Schonende Behandlung. Solide Farben.<br />
Leidsachen in kürzester Frist.<br />
Färb erei ROTH USB ERG ER SCie., BASEL 11<br />
Chemische Waschanstalt<br />
Kurhaus<br />
mit kaltem Wasser<br />
löst jeden Schmutz,<br />
wäscht und desinfiziert<br />
im Handumdrehen<br />
die Händel<br />
Minatolwerke A.-G.<br />
Luzern<br />
PIANOS<br />
mit Fabrikgarantie in<br />
Vorzügliche<br />
Occasionsden<br />
Preislagen<br />
Fr. 500.-, 650.-,<br />
Fr. 800.-<br />
Fr.900.-, 1100.-,<br />
Fr. 1400.-<br />
BequemeTeilzahlung<br />
Pianobau Bachmann<br />
Zürich 8, Kreuzstr.39<br />
Solilos* Brestenberg*<br />
am Hallwilersee<br />
Idealer Ferien- und Kurort, die Perle am Hallwilersee. Behaglich<br />
familiäres Haus mit modernen hydro- und elektrotherapeutischen<br />
Einrichtungen, die angenehme und erfolgreiche<br />
Kur sichern. Physikalisch-diätetische Heilmethode. Rudersport,<br />
Fischerei. Tennis. — See- und Sonnenbäder.<br />
Neues, elegantes Strandbad<br />
Pensionspreis von Fr. 11.— an. — Gefl. Prospekt verlangen.<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O.R.Wagners<br />
OH Tourlng, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
Basel<br />
Unser Ausflugsziel<br />
das wunderbar gelegene<br />
Gute Küche und Keller. — Benzin,<br />
Oei. — Fremdenzimmer. Tel.Vierlinden<br />
Nr. 7. Höfl. empfiehlt sich:<br />
.1. Oaetwyler-lleinkel.<br />
Restaurant Kunsthalle<br />
Stadtzentrum, im off. Kunstgebäude. Grosser, schattiger<br />
Garten. Praktischer Wagenpark. Küche, Keller erstklassig.<br />
Pilsner Urquell. Restaurant im Freien. 2 Konzerte täglich<br />
HOIELSOLBAD<br />
UNO KURHAUS<br />
i.e.8. Hotel Ochsen T.6.J.<br />
Bekannter Gasthof. Prima Küche<br />
und Keller. — Den Automobilisten<br />
bestens empfohlen. Telephon Nr. 1.<br />
J. Stnher-Hanni, Bes.<br />
I3^bfk jLebende Forellen.<br />
Hotel m^^9%m Garterrsrirtschaft. Garage,<br />
— Tel ephon Nr. 42 — M. Meyer-Tschupp.<br />
Mever-Tsc!<br />
Anwil<br />
Gasthof<br />
Gasthof<br />
zum Jägersfübli Lutiiern zur SONNE<br />
Gute Fahrstrasse zwischen Huttwil-Willisau<br />
(Abzweigung Hüswil).<br />
Altbekannter Landgasthof. VorzttgL Küche u. Keller. Bauernschinken.<br />
Gügeeli. Heimelige Gastzimmer. Schattiger Warten. Spezialit: stets lebende Bachforellen.<br />
Bescheidene Preise.<br />
Während der Jagdsaison Spezialität: Beb-, und Hasenpfeffer.<br />
Telephon Nr 16.<br />
Farn. GALLMANN. Tel Nr. 9. Kam. BIRRBK.<br />
•<br />
OCHDO RF<br />
Gewinnen Sie den<br />
Autler zum Kunden durch den<br />
«Autler-Felerabend»<br />
inbi am Hüein<br />
Terrassen-Restaurant. Tea-Room.<br />
Ausgezeichnete Butterküche. —<br />
Tagesplatten. Bachforellen.<br />
Ben. Kneubuhler & Fischlnger.<br />
Im Hotel zum Rofen Haus<br />
Langenbruck<br />
trinken Sie den »/, Liter 29er Waadtländer zu 80 Cfs. Die 29er Spezialweine<br />
in Flaschen wie: Neuenburger, Twanner, Schaffisser, Fürst Bischoff, Vully,<br />
Lavaux, Clos du Soleil (Fendant) u. Kasteier zu Fr. 3.— die Flasche.<br />
Mit höflicher Empfehlung K. MAURER.<br />
Grosir, scüaltipr Untopirk. — Eigene Metzgerei — forzügllcbe KOdie. — Siels lebende Forellen.<br />
Harun<br />
HOTEL<br />
KRONE<br />
Bestbekanntes Haus in zentraler Lage<br />
Nähe Auto-Garage. Schöne Zimmer.<br />
Prima Küche u. Keller. Bescheid. Preise<br />
Tel-6.72 Albin Burch, Küchenchef<br />
HOTEL SCHWANEN<br />
Rendez-vous der Automobilisten.<br />
Soignierte Küche. Spezialität: Bachforellen.<br />
Cafe" Espresso. Garage.<br />
H. SÜSS<br />
Chef de cuisine. Mitgl. A.C.S. u. T.CS.
76 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />
iSchlass «Seite der Frcta*.)<br />
Was durchaus nicht besagen will, dass ich<br />
empfehlen würde, elegante Frauen sollten<br />
zerdrückt und unordentlich herumgehen. Es<br />
ist aber ein gewaltiger Unterschied zwischen<br />
«gebügelt» und «geschniegelt», genau so wie<br />
zwischen gutem Schminken, das man sich<br />
gefallen lässt, und Malen, das qualvoll wirkt<br />
Genau solch ein Unterschied wie zwischen<br />
Wasserwellen und Ondulation. Mit anderen<br />
Worten: sie ertöten ihre eigene mögliche<br />
Persönlichkeit durch Uebertreibung und Verkünstelung<br />
all des, was notwendig ist, um<br />
sie wahrhaft elegant erscheinen zu lassen<br />
und bei aller Eleganz frisch und lebensfähig<br />
zu wirken. Uebrigens mag auch die Frau<br />
sein wie sie will, sobald ihr die natürliche<br />
TINY FIERZ<br />
Am Strand begann es, am Strand hat es sein<br />
Ende genommen. Inmitten sonnenbrauner, verbindlicher<br />
Menschen, zwischen Farben. Licht und<br />
tausendfältigem Schrei. Zwischen wichtigen Männern<br />
aus der Welt der polternden Ereignisse und<br />
«chmalschultrigen, zarten Dozenten, die salzlose<br />
Spässe mit Damen machten.<br />
Viele Meter abseits vom stärksten Trubel lag<br />
Anna Brest. Es war drei Uhr am Mittag, eine<br />
weisse Stunde.<br />
Als Schritte hinter ihr knirschten, ergoss sich<br />
lähmendes Erschrecken ihr ins Blut. Dann kehrte<br />
ihr rasch die etwas melancholische Sicherheit jener<br />
Frauen zurück, die eine lange Erfahrungskette<br />
darüber belehrt hat, dass sie vor Ueberraschungen<br />
sicher sind.<br />
Anna Brest hässlich zu nennen, wäre falsch<br />
oder Messe * sich zu dem geistlosen Schönheitskonservatismus<br />
bekennen, der Schönheit in der<br />
Variante eines klarlinigen, verantwortungsdurchätzten,<br />
nachdenklichen und mütterlich, hochgewachsenen<br />
Franenwesens nicht begreift.<br />
Aber vielleicht sind die weiblichen Möglichkeiten,<br />
hässlich zu sein, in des Mannes Augen vielfältiger,<br />
aus eine Frau zu ihrem Glück ahnt.<br />
Anna wandte sich, als die Schritte erstarben,<br />
zurück, und sah den Mann Alexander Moll, hager,<br />
fcnpferbraun, im weissen Sand hingeschleudtrt.<br />
ßie sah, da er höher lag als sie, gegen seine harten,<br />
glatten, glühenden Fussohlen, der Zehen enggegliederte<br />
Staffelung. Er trug um die Hütten ein<br />
leuchtendes rotes Trikot. Kurz vor dem Gesicht<br />
machten ihre Augen halt, zogen sich jäh zurück,<br />
schlössen sich leicht beunruhigt. Wohl geschah es,<br />
dass des Tages.oft Männer hinter ihr. um sie her<br />
lagen. Deshalb sann sie geschlossenen Auges unbeweglich<br />
dem Grund ihres Erschreckens nach.<br />
Dann sah sie plötzlich, ehe sie in den kurzen, fiebrigen<br />
Halbschlaf eines Sonnenbades im Mittag fiel,<br />
QREDI G'S<br />
GRAND CAFE ASTORIA<br />
Bahnhofstrasse ZÜRICH Peterstrassa<br />
Bündnerstube - Spezialitätenküche<br />
^Autohandschuhe^<br />
Herren- und Damenwäsche<br />
Reichhaltige Auswahl<br />
« n<br />
bedienen sich vorteilhaft im Vertrauenshans<br />
Spezialgeschäft für Unterkleider und Strumpfwaren<br />
Ungezwungenheit fehlt, was ebenso für ihre<br />
geistigen und körperlichen Eigenschaften,<br />
wie für ihr Aeusseres gilt, verliert sie enorm.<br />
Sie sollte stets so aussehen, dass sie ohne<br />
Todesqualen 1. sich niedersetzen, 2. im Bedarfsfälle<br />
laufen kann, 3. mit der Hand in<br />
die Haare fahren, 4. auf einen Stein treten<br />
kann (nicht nur auf Asphalt), 5. ihr Gesicht<br />
ein wenig nass werden lassen und 6. im Kino<br />
den Hut abnehmen darf, 7. die Handtasche<br />
auf den Schoss legen und 8. im Auto zu dritt<br />
auf dem Rücksitz sitzen kann, ohne in tausend<br />
Aengsten zu schweben, dass etwas aus<br />
der Form gerät und man aufhört, elegant<br />
zu sein. Im Gegenteil, es ist durchaus unelegant<br />
und unmondän, immer und ewig nur<br />
an seine tadellose Fassade denken zu müssen.<br />
wie in einem Guckkasten die mattgefärbten, sehr<br />
verkleinerten Bilder ihres Lebens. Hörte fern die<br />
Kurkapelle blasen und roch den Sand. Spröde,<br />
heiss und sonderbar. Dann summte tief in ihr eine<br />
Schlagermelodie, gegen die sie nicht ankonnte.<br />
Plötzlich stieg ihr der Verdacht auf. diese verschiedenen<br />
und unruhvollen Bemühungen seien eine<br />
List gegen sich selber, gegen das starke, durchdringende<br />
Bewusstsein, dass ein Mann hinter ihr<br />
liege, ein grosser, brauner, hingeacheuderter Mann<br />
mit leuchtendem Lendentuch.<br />
«List gleich Schwäche» definierte Anna schlicht<br />
und bezwang klopfenden Herzens den Wunsch,<br />
aufzustehen.<br />
Die Sonne ist der gute Gott, an den ich glaube,<br />
solange ich ihn fühle — im Winter bin ich mürrisch<br />
und gottlos», sprach eine Stimme hinter ihr<br />
rauh, halblaut, ein wenig nachlässig, halb in den<br />
Sand hinein.<br />
«Ja», sagte die Lehrerin Anna tief erschrocken,<br />
•und lag mit hämmerndem Blutschlag am Boden.<br />
«Wenn Sie Veilchenpastillen mögen, so fühlen<br />
Sie einmal in die linke Tasche meines Bademantels<br />
da.»<br />
«Nein — wirklich — ich esse nämlich keine<br />
Veilchenpastillen.»<br />
«Warum ? fragte der Fremde gedankenlos.<br />
Anna schwieg da, und es schien, als sei der<br />
Mann hinter ihr plötzlich eingeschlafen. Sie sah<br />
ratlos und gross, ohne ihre Lage zu verändern,<br />
in den Himmel, hielt eine Weile den Atem an.<br />
Ueber ihr durchschossen Vögel das Blau. Nun<br />
wehte Musik wieder herüber. Eine uralte Oper.<br />
«Fasching war's, und ich korrigierte Hefte»,<br />
dachte Anna verwundert, «Januar-Ausverkäufe<br />
lockten mit bunten Tischen, ich habe mir den Griff<br />
an meiner Aktentasche reparieren lassen, und aus<br />
Mutter? Jacke schneiderte ich mir einen Rock. Am,<br />
Besenmontag aber, da schulfrei, war. sass Mutter<br />
I am Hauptbahnhol<br />
1 HOTEL HOFER<br />
Neu renoviert. 50 Zimmer<br />
mit fliessendem Wasser.<br />
75 Betten. Appartements<br />
mit Bad und W. C.<br />
Garage. — Zivile Preise.<br />
Besitzer: A. R. CÜSTER.<br />
GÜGGELI-WIRTSCHAFT<br />
im Restaurant „Oertll"<br />
Meilen<br />
Zwischen Meilen und Obermeilen, an der See-<br />
Btrasse gelegen. Fortwährend wärme und kalte<br />
Güggeli in feinster Zubereitung, Butterküche.<br />
Extra Speisesäli. Bequeme Zufahrt, grosser Autopark.<br />
— Der neue Besitzers Heinr. Oertli-Biirtecui,<br />
Telephon Meilen 328.<br />
•weiss und schweigend hinter der Gardine, eine<br />
einzige Anklage. Ich. Hieb und las Hölderlin.<br />
Später weinte ich.»<br />
Die Mädchen um Anna haben vieles gemeinsam<br />
mit ihr ohne das Unausgesprochene. Den strengen<br />
Scheitel, das grosse, .korrekte, zurückhaltende Gesicht,<br />
im Hintergrund den kühlen, morschen Dämon<br />
Mutter und die Spaziergänge manchmal zu<br />
sechsen, achten, einer nahegelegenen Mühle zu oder<br />
stundenlang Wanderlieder eingend durch den<br />
SWald.<br />
Hinter Anna knirschte leise der Sand. Sie<br />
zuckte auf, wandte sich zurück Welch edeläugiger<br />
Mann, wie strahlend, wie sehr nahe.<br />
Er sah überrascht ihr breites, zuverlässiges Gesicht,<br />
dessen grossporige, von der Sonne leicht ent-<br />
Es war drei Uhr nachmittags, sie lagen beide<br />
an der Sonne ...<br />
zündete Haut, das schüttere, glänzende Haar, bestürzte,<br />
verbindliche, rührende Augen, unter breiten,<br />
buschigen Brauen. Die Frau im Trikot da vor<br />
ihm, so wenig bekleidet wie die andern hier, war<br />
völlig angezogen. Daran änderten auch nichts die<br />
vollen, mattweissen Arme, die grossen. redlichen<br />
Zehen, die, ordnungsmässig beschnitten, offensichtlich<br />
nackt waren.<br />
Gefangen, ertappt und verstört saih sie ihm von<br />
unten herauf in die dunkeln, glänzenden Augen.<br />
Nun lösten sich ihre etwas fleischigen Lippen zögernd,<br />
in verlegener Eile dann, da es Gesetz der<br />
Wohlanständigkeit war, jetzt zu lächeln. Moll sah<br />
längliche, engstehende, starke Zähne. Aus dem<br />
Haarknoten löste sich eine grosse Nadel, fiel stumm<br />
ja den Sand.<br />
Da sprang Moll plötzlich ein grosses Vergnüjgen<br />
an. Er Hess sich Übergangsjos sehr geschmeidig<br />
' zurückfallen und grinste fröhlich in den Himmel.<br />
Anna sass noch eine bestürzte Weile hoch, dann<br />
legte sie sich ebenfalls wieder zur Erde.<br />
Am Abend gingen Alexander Mall und Anna<br />
Brest am Strand auf und ab. Er trug einen hellen,<br />
hervorragend geschnittenen Mantel und die Frau<br />
eins jener Konfektionsstücke, die dem oberflächlichen<br />
Beschauer ein Gefühl von Solidität und guter<br />
Bürgerlichkeit vermitteln und die ein rascher<br />
Griff ins Material, der erste Regentropfen restlos<br />
entlarvt.<br />
Anna ging schwer von wortloser Ueberraschung.<br />
Hatte das Schicksal sich vertan, sie verwechselt<br />
mit einer der vielgewandten turniertanzenden<br />
Frauen ?<br />
Schon verloren an das gTOsse Intermezzo ihrer<br />
Tage, behielt sie noch die überlegene Maske dessen<br />
bei, der einen schlechten Scherz fürchtet. Doch<br />
schon bald im leuchtenden Dunkel des Strandes<br />
ergriff sie ein selbstaufgebender, unwiderstehlicher<br />
Mitteilungs drang. Ganz tief in ihr sagte etwas leise<br />
und atemlos entsetzt; «Aber Annal» Doch schon<br />
begann es aus ihr:<br />
«Ich bin neununddreissig Jahre und die Tochter<br />
des Studienrates Brest aus Dresden. Er starb,<br />
als der Krieg kam. Wir waren fünf Geschwister:<br />
Justus fiel vor Ypern, die Mädchen starben fa*t<br />
hintereinander an schläfrigen Zufällen. Manchmal<br />
abends tut mir das Herz weh. Aber Mutter lebt,<br />
ist stets krank und überlebt uns alle. Sie sitzt sehr<br />
gedunsen und ganz weiss im Fahrstuhl und fragt<br />
begierig nach allem draussen. Zu meiner Trauer<br />
empfinde ich weniger warm für eie. als ich sollte.<br />
Als ich mein Studium ...»<br />
Alexander Molls Interesse entschlief unter dieser<br />
langweiligen Biographie und wachte erst •wieder<br />
auf, als ein Mondstrahl auf Anna la«;.<br />
«So — oh», machte er nun erschrocken und<br />
nachträglich. Das sollte der Rollstuhlmutter, dem<br />
gefallenen Bruder, dem armen, aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach sehr geplagten Fräulein überhaupt<br />
gelten. Dann gähnte er leise, aber Anna hatte ea<br />
gehört.<br />
Verzweifelt und beschämt ihrer Geschwätzigkeit<br />
wegen, die ihr nichts genutzt, ihm nichts vermittelt<br />
hatte, ging sie ebenfalls schweigend an seiner<br />
Seite. Seine Müdigkeit verflog, als er die Frau<br />
gross und breithüftig schreiten sah. Ein neues,<br />
merkwürdiges Wohlbefinden hüllte ihn ein, behaglich<br />
und vielversprechend, das den •prickelnden<br />
Reiseverliebtheiten normalerer Umstände kaum<br />
glich.<br />
Sie trennten sich mit einem festen Händedruck<br />
vor Annas Haus. Anna sass bis gegen Morgen<br />
auf der Bettkante, geschlossenen Auges.<br />
Bald, nachdem er sich von der Lehrerin verabschiedet,<br />
ging auch Moll ins Haus, setzte sich<br />
nieder und schrieb angeregt und köstlich belebt an<br />
seine Frau, Ditta Moll, über die Reise, den Strand,<br />
die Preise, und über eine Seite von Anna:<br />
«Diese Mädchen sind von tragischer Erloschenheit.<br />
Sie waren nie jünger als augenblicklich traid<br />
werden kaum merklich altern. Ihr bescheidener<br />
Standpunkt ist aus Eisen, lockt aber merkwürdigerweise<br />
den Mann nicht, ihn zu lookern. Diese<br />
Mädchen haben alles wie ihr: Zähne, Finger,<br />
Brüste und Haar; sie sind so nahe, dass man sie<br />
riecht, und dennoch erschüttern sie nicht. Es sei<br />
denn, unser Gemüt und ein Wunsch, gut und hilfreich<br />
zu sein, verpflichte uns. Di© Liebe ist ihnen<br />
eine abstrakte Vision, und da sie nichts wissen<br />
von ihr, wagen sie nicht, ihr die Einsamkeiten<br />
und Sehnsüchte ihres Bluts zur Last zu. legen.<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />
Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
Hotel Le Prese<br />
Alle Zimmer mit fliessendem Wasser. — Privatbäder. — Saison Juni — September,<br />
Bestgelegene Uebergangsstation am Bernin pass, zwischen St. Moritz und dem Veltlin.<br />
a<br />
BAHNHOF HOTEL<br />
KRONE T. C. S.<br />
Gutgeführtes bürgerliches Haus. Aussichtsreiche<br />
Restaurationsterrasse. Kaltes u. warmes Wasser.<br />
Bad. Moderne Garage. Benzintank. Tel. Nr. 6.<br />
A. GADOLLA, Bes.<br />
Ideales Strandbad<br />
GROSSER PARK<br />
Alles für das Auto<br />
Automobilisten<br />
sind gute Kunden.<br />
Gewinnen Sie dieselben<br />
durch den<br />
Autler- Feierabend<br />
E<br />
fl.t.S. Hotel Schweizerhof Tu.<br />
Fein bürgert. Haus. Appart mit Bad und sämtliche<br />
Zimmer mit fliessendem Kalt- und Warmwasser. —<br />
Restaurant direkt an der Auto-Route. Massige Preise.<br />
Grosse Gesellschaftsräume. Tea-Room. Orchester.<br />
Boxen. Benzintank. Tel. 4. Das ganze Jahr geöffnet. F. BRENN, Prop. und Dir.<br />
reini<br />
schnell<br />
mühelos<br />
gründlich<br />
Krisit schont die Haut — erhält sie weirh und ge»<br />
schmeidig. Nur 40 Cts. kostet Krisit im handlichen<br />
Streuflacon!<br />
HENKEUCieA.G.. BASEL<br />
Krisif
22 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> -<br />
Er traf sie in Hut und Mantel...<br />
Kurhaus Grabserberg<br />
(8t. Galler-Oberland)<br />
Herrlicher Ausblick a. Rheintal—Alpsteingebirge.<br />
Butterküche, Qualitätsweine. Zivile Preise.<br />
Tel. Garns 84. P. GANTENBEIN.<br />
Die von mir entdeckte Anna ist die vollendete Repräsentantin<br />
dieses erstaunlichen Typs.><br />
Am andern Morgen, als Anna den Strand betrat,<br />
übernächtig und scheu, platschte Alexander<br />
Moll mit aufgekrempelten Hosen, die Schuhe in<br />
der Hand haltend, aus dem Wasser. Das Mädchen<br />
erschrak, glühend bis ins Herz, und Ergriffenheit<br />
"warf sie fast zurück. Er brachte ihr, mit leuchtenden<br />
Zähnen lächelnd, eine rosige Muschel. Anna<br />
nahm sie ungeschickt dankend und verbarg ihre<br />
Augen. Erzählte hastig und seltsam lachend.<br />
Später schwammen sie. Ihr Kopf, an dem nasse<br />
Strähnen klebten, schien über Wasser zu gross,<br />
etwas nackt. Der stille, entrückte Ausdruck ihrer<br />
Augen, in Verbindung mit den grossen, stossenden<br />
Schwimmbßwegungen. wirkte überraschend grotesk.<br />
Am Abend tanzte man. Anna hatte am Nachmittag<br />
eine Aenderung ihres einzigen besondern<br />
Kleides vorgenommen, das Haar gewellt und in die<br />
Ohren schlechtes Kunstgewerbe getan. Des Falles<br />
Ausserordentlichkeit schminkte ihr Wangen, Ohren<br />
und Hals oiit einem etwas verheulten Rosa.<br />
Alexanders bizarres Epikureertum fand eine<br />
Lust darin, diese grosse, hilflos geschmückte Frau<br />
pomphaft zu begrüssen. Blicke von allen Seiten<br />
ruhten aml dem überraschenden Paar. Sie tanzte<br />
nicht, und Alexander nahm sie mutig in den Arm.<br />
Schwer und verlegen stolperte sie dauernd, kehrte<br />
mit verzweifeltem Herzen zum Platz zurück.<br />
Alexander kämpfte die Verstimmung tapfer nieder<br />
und lachte ihr zutraulich in die Augen. Sie tanzten<br />
noch einmal. Dann erzählte er ihr von einer<br />
Katze, die Pabel hiess. Die einer schönen, geschmeidigen<br />
Frau gehörte. Es war seine und<br />
Dittas Katze. Anna wurde klein und zitternd unter<br />
ihrem gestickten Kleid. Sah, herabblickend an<br />
sich, die mühselige Arbeit der Wollgirlande, roch<br />
sich selbst, ein wenig versengtes Haar. Blumenseife<br />
und frische Wäsche, wie man die Armut, die<br />
Kümmerlichkeit riecht. Erst unter dem Himmel<br />
sprach sie wieder freier.<br />
Am sechsten Tag ging aufrecht ein knabenhaftes<br />
Mädchengesohöpf in stahlblauem Trikot durch<br />
den Sand, einen Pudel zur Seite. Auf dem straffen<br />
schwarzen Haar sass ein schräger, weisser<br />
Fes. Alexander, der mit Anna sich sonnte, sah ihm<br />
mit ausserordentlichem Vergnügen entgegen.<br />
Der rote Ball eines Knaben rollte ihm vor die<br />
Füsse. Er bückte sich gutgelaunt und wollte ihn<br />
nach dem Pudel mit dem hübschen Mädchen werfen.<br />
Da legte sich die grosse heisse Hand Annas<br />
auf seine. Er erschrak ob der Grosse ihres Blicks.<br />
Der Ball entglitt ihm. Von ganz fern her begann<br />
er das Pathos der Minute, die Ungeheuerlichkeit<br />
dessen, -was eich vor ihm abspielte, zu erfassen.<br />
Neben ihm erhob sich Anna, er blieb ohne Rat,<br />
sah übers Meer und entzündete eine Zigarette.<br />
Am Abend trieb eine Leiche ans Land. Fischer<br />
luden sie auf eine Bahre. Die Gäste schnatterten<br />
wild durcheinander.<br />
Alexander, der in weisser Hose auf Anna wartete,<br />
hob instinktiv die Hand, als der Zug vorbeischwankte.<br />
Die Männer bogen zu ihm hinüber,<br />
setzten scheu staunend und erwartungsvoll die<br />
Versdichtungen nicht zu erteilen, da geeig-<br />
Anwärter, die einer Auszeichnung wür-<br />
Bahre vor ihm nieder. Moll kniete und zog dasnete<br />
Tuch vom Antlitz der Toten. Ein kleines, verkniffenes<br />
Frauengesicht wurde sichtbar, verkrampfte dig seien, nicht vorhanden sind. Für das<br />
Finger mit vielen Steinen. Anna war es nicht. nächste Jahr soll nunmehr kein bestimmtes<br />
«Ein Irrtum, danke», sagte Moll und sah denThema vorgeschrieben, vielmehr alles in Betracht<br />
gezogen werden, «was wenigstens<br />
Männern ins Gesicht. Wispernd zerstreuten sich<br />
die andern. Die Männer gingen mit der Toten<br />
davon.<br />
100 und höchstens 300 Verse aufweist >.<br />
In Alexander stürzte eine grossartige Konstruktion<br />
zusammen. Heute nacht hätte er geschrieben,<br />
dem Mädchen Anna Brest ein unzerstörbares Dokument,<br />
geschaffen. Gezittert, gebebt und gerungen bei<br />
hätte er mit ihm* Gegen Morgen dann wäre er<br />
geneigt gewesen, in der toten Anna die Verkörperung<br />
des Liebesgedankens überhaupt zu sehen.<br />
Wo war sie, wenn nicht tot? Warum zeigte sie<br />
sich nicht, wenn sie schon lebte ? Wenn ihre Nerven<br />
schon wie Taue waren ?<br />
Er traf sie in Hut und Mantel, ein Köfferchen<br />
in der Hand. Entsetzt sah sie ihn an. Dann streckte<br />
sie sich und sah an ihm vorbei, eich muss nenn,<br />
Herr Moll — meine Mutter —>.<br />
«Reisen Sie gut, Fräulein Brest!» antwortete<br />
der Schriftsteller noch grollend. «Unten haben sie<br />
eine Frau herausgefischt, scheint Selbstmord zu<br />
sein.»<br />
«Es ist tapferer zu leben», sagte Anna magisterhaft<br />
Ȧlexander verbeugte sich, und beide empfanden,<br />
dass sie sich getäuscht hatten. Das erleichterte<br />
und straffte ihr Selbstbewusstsein zurück.<br />
Alexander blieb verstimmt, bis das stahlblaue<br />
Trikot auftauchte, das ein Pudel fröhlich umsprang.<br />
Es gibt keine Versdichter mehr.<br />
Die französische Akademie der Wissenschaften<br />
hat beschlossen, wie im Vorjahr<br />
die ihr zur Verfügung stehenden Preise für<br />
Genussr. Autotour durchs romantische Tammatal<br />
nach Vättis mit schönen Fusstouren in die Aipentäler<br />
Knnkels u. Calfeisen. Gr. schattiger Garten.<br />
Auto-Garage. Tel. 429. Geschw. Zimmermann.<br />
Aus den Herbstnebeln der Tiefe führt Sie Walter Mltteltiolzer<br />
mit unsern sichern dreimotorigen Flugzeugen von Dübendorf<br />
aus über die<br />
ß l - - . . . AI•»**•• (Tödi-Clariden) ca. l 1 /, Std.<br />
valarner - Aipen<br />
HOTEL LERCHE<br />
Fixpreis Fr. eo— pro<br />
D *»«.«««%,. A !•>«•• (Finsteraarhorn-Jungfrau) ca. 2 Std.<br />
Die Flüge werden nur bei schönem, ruhigen Wetter ausgeführt. Derner-Aipen<br />
Walliser-Alpen Flugpreis & no.- pro p<br />
Anmeldungen und Auskunft durch sämtliche Reisebureaux und durch das Luftreisebureau der Ad Astra, Walcheplatz 19, Zürich (Telephon 42.656)*<br />
Llizn-GrieUDrichB<br />
SILBERSCHMIED<br />
HERME»<br />
Sportpreise<br />
Route Wildhaus=Buchs 1000 m a./M.<br />
• •<br />
Vättis<br />
No 76<br />
Feldegqstrasse 58 — Tel. Hottingen 74.64<br />
Si vous devez mesurer I'emploi<br />
de votre ternps ä la minute,<br />
choisissez une horloge<br />
electrique<br />
"Jküe-Clock,<br />
constrmte pour des dScades de marche precise.<br />
Nons tenons ä disposition des modeles<br />
speciaux pour les bureaux modernes.<br />
Devons-nous vons fournir de plus amples<br />
renseignements t<br />
Eugene Meylan, La Chaux-de-Fonds<br />
Rue Jacob-Brand, 61 Tgläphone 317<br />
lumenhaus<br />
GEORG PANELLA<br />
MAR KTPLATZ ST. GALLEN Telephon 28.87<br />
Besorgung von Blumenspenden für jeden Anlass, in allen<br />
grösseren Orten der Welt durch die „FLEUROP". (Europäische<br />
und amerikanische Blumenspenden -Vermittlung).<br />
las Beste für Picknicks<br />
sind<br />
HÄGGI S<br />
SUPPEN<br />
Es ist ein wirklicher Genuß,<br />
den man der Welt verkünden mußs<br />
Mit Zephyrseife sich rasieren<br />
das sollte jeder Mann probieren.<br />
[fesan<br />
Kopfwehpulver<br />
Dr. Bruckner, Apoth.,Spiez.<br />
hilft sieber geg. Kopfweh,<br />
Fieber, Neuralgien, Migräne.<br />
Schachtel Fr. 2.—.<br />
— Erhältlich in allen<br />
Apotheken.<br />
Ausländerinnen<br />
reiche, wünschen glückliche<br />
Heirat. Einheiratungen.<br />
Herren, auch .ohne<br />
Vermögen, sofort Auskunft.<br />
— Stabrey, Berlin,<br />
Stolpischestrasse 48.<br />
Unterstützt die wohltätige<br />
Lotterie^Bezirksspit<br />
N'Bipp durch<br />
LOSE<br />
(Serien<br />
bis 2<br />
Kauf einiger<br />
ä Fr. 10.— mit 1<br />
sicheren Treffern.)<br />
Fr.ZO QQQ.tO.OOO. 5.000<br />
eto. in bar. Versand gegen<br />
Nachnahme duroh die<br />
DI e Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />
IllM A.C.S. Hotels Bellevue u. Park T.C.S.<br />
IIIII Rendez-Vous der Automobilisten. Gediegene<br />
• lIBI Restaurationsterrasse. — Exquisite Küche.<br />
IHIl Weekend • Arrangements — Orchester —<br />
Thnnersee) Autoboxen. Direktion: W. BRÄNDL1N.<br />
tarn<br />
Brienzwiler<br />
onori<br />
BALMHOF<br />
Beliebt<br />
es Ausflugsziel,<br />
Sehenswerte Forellenzucht.<br />
Grosser, schattiger Auto-Park. Auto-Oarage.<br />
BLAU SEE, Telephon 12<br />
Für Ferien - Aufenthalt verlangen Sie Prospekt<br />
Herrliche Aussicht. Garten. Zimmer<br />
mit fliessendem Wasser. Massige<br />
Preise. Garage.<br />
E. WIDMER. Bes.<br />
IIS.<br />
Hm Fusse des Brünig und der Strasse<br />
nach Meiringen-Qrimsel. Oute Küche<br />
Gutbürg. Haus. Pension Fr. 7.50 bis<br />
und Keller bei bescheidenen Preisen.<br />
8.50. Spezialität: Prima Zvieri, Bauernschinken<br />
und Wurst. Prachtvolle Aussicht auf See und Alpen.<br />
Gartenrestaurant, Garage. Oel.<br />
Benzin. Telephon Nr. 303.<br />
Kam. fl.URFER. Bes. Renoviert. Garage. Neuer Besitzer: H. EGGIMANN. Tel. 19.<br />
Briinin Pacc GBRNOHOTEL & KIÜDS<br />
Bestbekanntes Haus. Schöner Garten. Am Kreuzpunkt der .Strassen Adelboden-Blausee-Kandersteg.<br />
Selbst-<br />
Ausgezeichnete Verpflegung. Pensions-<br />
JJ"** preis von Fr. 7.— an. — Stets frische geführte Küche. Spezialität: Lebende<br />
Forellen. Bauernschinken.<br />
Forellen IIIU|l — Bauernschinken Bestbekanntes — Garage Haus. Schöner — Reparaturwerkstätte<br />
IIJKII — Oel — Benzin. Ausgezeichnete Tel. 1. L. Verpflegung. Rieder-Hirschi, Pensions- Bes. Tel. Nr. 4. F. BETTSCHEN, Bes.<br />
Garten. Pensionspreis von Fr. 7.— an.<br />
aanenmöser^^'M"»<br />
' —•>J"J^0"»"" nreis von Fr. 7.— an. — Stpts frische<br />
• •<br />
• Keller.<br />
Spezialität: Forellen. — Autogarage.<br />
Telephon 23. R. WEHREN, Besitzer.<br />
Zweisimmen<br />
Rendez-Vous der Automobilisten — Bekannt gute Küche und<br />
Keller — ; Forellen — Garten — Auto-Garage - Tel. Nr. 1.<br />
«I'SM«»<br />
P. Boegli, Küchenchef.<br />
Station<br />
der LÖlschberg bahn<br />
Das Kleinod derBerner-Alpen<br />
LEITUNG:<br />
J. Gfeller-Rindiisbacher Ä.-G.<br />
Palace - Hotel Thunerhof u. Interls&ken<br />
Motel Beau-Site<br />
Hl llllllfcil Illl<br />
U l tilllll 1 Illlll<br />
O<br />
IIMM<br />
i- c - s - HOTEL SlßlMEMM T.CS<br />
Kulminationspunkt an dir Strasse Interlaken-Genfersee<br />
Besucher den einzigartigen<br />
ob Spiez: TOI,HIRSCHEN JLCS.<br />
Zimmer mit Bad. Boxen. Afternoon-<br />
Tea. Zimmer — mit Dancing. Bad. — Restaurant. Boxen. — Afternoon- — Lunch<br />
Tea. von 4.50. — Dancing. — Pensionspreis — Restaurant. von — 12.— Lunch an.<br />
FRUTIGEN, Hotel Adler<br />
Automobilisten<br />
sind gute Kunden.<br />
Gewinnen Sie dieselben<br />
durch den<br />
Autler-Feierabend
N°76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die meisten von uns haben ein wenig Abenteuerlust<br />
im Blut. Früher, als man noch klein<br />
war, konnte sich das beim «Indianerlen»<br />
auswirken. Jetzt, wo man ein sogenannter<br />
vernünftiger erwachsener Mensch ist (oder<br />
wenigstens sein sollte), wo man mit gestrenger<br />
Qeschäftsmiene tagtäglich ins Bureau<br />
geht, jetzt darf man nicht mehr indianerlen<br />
— sagen wir ruhig: leider. Aber die Abenteuerlust<br />
ist eben immer noch da und meldet<br />
sich hie und da recht heftig. Da gibt es nur<br />
ein Mittel: man setzt sich in den Wagen und<br />
— schiesst ja nicht etwa in rasender Fahrt<br />
tiavon, sondern rollt fein gemütlich und leise<br />
ab mit unbekanntem Ziel, auf einen — Indianer-Streifzug.<br />
Das gibt dann oft gar wunderliche und<br />
frohe Ueberraschungen und manch einer,<br />
der glaubte, die Schweiz auswendig zu kennen,<br />
hat da seine Wunder erlebt. Zuletzt landet<br />
man wohl in einem heimeligen fremden<br />
Dorf, in das man durch irgendein Neben-<br />
Strässchen gelangt ist und stellt dann zu seiner<br />
ungeheuren Verwunderung fest, dass man<br />
sich in einem längst « bekannten» Ort befindet.<br />
Man hat halt nur die Hauptstrassenfassade<br />
gekannt.<br />
Wir wollen doch mal ein paar solcher Orte<br />
aussuchen! Nehmen wir einmal Hochdorf.<br />
W5r kennen es ja, es liegt an der Strasse Luzern-Lenzburg-Aarau,<br />
etwas südlich des<br />
schönen Baldegger-Sees. Hochdorf besitzt<br />
übrigens auch ein interessantes Denkmal.<br />
Denkmal? Nie gesehen! Schon möglich,denn<br />
es befindet sich in der Kirche des Dorfes. Errichtet<br />
wurde es dem Grossrat Leu von<br />
Ebersol. Nun — sagen wir lieber nicht mehr<br />
so schnell, wir kennen diesen oder jenen Ort,<br />
wenn wir ein paarmal durchgefahren sind.<br />
Nehmen wir Hunzenschwil. Wo liegt es<br />
auch schon? Ach, richtig, zwischen Aarau<br />
und Lenzburg, an der Strecke Bern-Zürich.<br />
Wie oft sind wir wohl dort durchgefahren,<br />
jetzt müssen wir uns dieses Hunzenschwil<br />
doch mal näher ansehen.<br />
Ferner ist da Lauterbach, prächtig am<br />
Südhang des Engelberges gelegen, das<br />
schöne Bad. Nicht umsonst ist es bei den Umwohnern<br />
von Ölten und Aarau als Sommer-<br />
Nicht verwechseln mit<br />
Mineralwasser-Limonadel<br />
!»chönsterAn«tlngsort des Zürcher<br />
Oberlandes. — Bauern - {Spezialitäten.<br />
Vorzügl. Küche. Reelle Weine. Äleu renoviert.<br />
Telephon 722.<br />
H. EIHOLZER.<br />
weise gewählt. Die Zufahrtsstrassen nach<br />
Interlaken sind, hauptsächlich von der Bern-<br />
Spiez-Seite her, vorzüglich, aber auch über<br />
den Brünig wird die Fahrt, trotz der weniger<br />
guten Strasse am Brienzersee, zufolge seiner<br />
landschaftlichen Reize gerne gemacht.<br />
Nachdem von Interlaken aus die verschiedenen<br />
Automobil-Ausflüge wie Trümmelbach,<br />
Grindelwald, Giessbach usw. per Auto unternommen<br />
sind, wird bei jedem Fahrer einmal<br />
der Wunsch nach der Höhe, nach dem freien<br />
Blick in die Gletscherwelt und der wunderbaren<br />
Rundschau über den schönsten .Teil<br />
der Alpenwelt unwiderstehlich, und da Ist die<br />
Kombination von Automobil und Bergbahn<br />
wohl nirgends einfacher und günstiger zu bewerkstelligen,<br />
als beim Besuch der Schynigeiiü!<br />
(1 Hotel.) SEEHOTEL<br />
SCHWEIZERHAUS<br />
Romansbern<br />
Herrliche Lage direkt am See; grosse Terrassen mit<br />
Blick auf See und Gebirge, in unmittelbarer Näh«<br />
von Bahnhof und Schiff. Vorzügliche Küche und<br />
Keller bei bescheidenen Preisen. Zimmer mit fliessendem<br />
Wasser. Grosse Garage. Telephon 6. Das<br />
ganze Jahr offen.<br />
H. Oberlaender<br />
Weekend-<br />
Fahrt<br />
frische so beliebt, wir werden es auch noch<br />
kennenlernen müssen.<br />
Menzberg: kennen wir nicht! Es soll aber<br />
sehr schön sein dort. In Menznau, zwischen<br />
Wolhusen und Willisau, zweigt das Strässchen<br />
ab, das da hinaufführt, also los!<br />
Und nun machen wir einen grossen Sprung.<br />
Sechzehn Kilometer von Schwyz liegt inmitten<br />
herrlicher, sanft gewellter Alpweiden<br />
Oberiberg. Wohl nicht umsonst haben sich<br />
die von Schwyz und die von Einsiedeln vier<br />
Jahrhunderte lang um dieses Kleinod gezankt.<br />
In einer ganz andern und doch auch reizvollen<br />
Gegend liegt Schnottwil, ein Dorf, das<br />
man nur zu entdecken braucht, um immer<br />
wiederzukehren. Es liegt nicht weit vom stillen<br />
Städtchen Buren an der Aare, im äussersten<br />
Zipfel des Bucheggberges.<br />
Oberhofen am Thunersee: Als kleiner Bub<br />
bin ich einmal auf dem Schiff vorbeigefahren<br />
und lange nachher, wenn ich in Büchern von<br />
Schlössern las, tauchte in meiner Phantasie<br />
das Schloss Oberhofen auf (die prächtig geflammten<br />
Fensterläden hatten mir's besonders<br />
angetan).<br />
Bönigen, auf dem «Bödeli», gegen den<br />
üetschern aus. Nordwärts liegt im grünen 15 oktober nehmen> g0 werden Sie voraussichtlich<br />
Brienzersee zu, ist ein prächtiges Endziel für Wiesengrunde Interlaken. Ueber den Bnenzer- noch f o ig en( i e pisse offen finden: Lukmanier, San<br />
einen Streifzug ins Thuner- und Brienzerseegebiet.<br />
Es geht zwar ein Gerücht um, dass<br />
See hinaus reicht der Blick zum Pilatus und Bernardino, Maloja-Julier, die alle gewöhnlich geüber<br />
den Thunersee hinab ins fruchtbare gen Ende Oktober geschlossen werden (Maloja ganz-<br />
Mittpilanri his an rlip hinnen Schatten de«? Jährig offen). Simplon, Grimsel, Gotthard, Splügen<br />
das Vorrecht für Schildburgerstreiche von<br />
Mittellana ms an die blauen behalten des und Albula kämen nur bei besonders günstigen Ver-<br />
Merligen an Bönigen übergegangen sei — Jura und des Schwarzwaldes. hältnissen noch in Frage. L.v. A.inB.<br />
was natürlich erst recht ein Grund wäre, hinzufahren.<br />
Eines ist sicher: «Z'Benigen ist's<br />
Bedenkt man dabei, dass die Hin- und<br />
scheen.»<br />
Rückfahrt ab Wilderswil auf die Schynige- 7V»#*../M» Pvnrron<br />
Und nun noch ein Ort, der zwar kein unbekannter<br />
ist, der aber dieses Jahr in vieler mobilist, der ins Berner Oberland kommt, T F 552> NaUtmaIpark. Ich m5cMe gerne Un-<br />
Platte nur Fr. 8.— kostet, so wird der Auto- * vuren-ä rugan<br />
Hinsicht zu kurz gekommen ist (nur Wasser Sich einmal doppelt gerne diese abwechs- serem schweizerischen Nationalpark einen näheren<br />
gab es übergenug). Das ist Lenk, der schöne<br />
Kurort ganz hinten im Simmental. Jetzt ist<br />
es dort hinten wieder so Idyllisch, wie es vor<br />
den Ueberschwemmungen war; die Sonne<br />
sucht den Schaden noch etwas gutzumachen,<br />
und wir wollen ihr dabei helfen, indem wjr<br />
diesen Herbst auf alle Fälle noch einmal einen<br />
Streifzug nach der Lenk unternehmen. —<br />
Gute Fahrt!<br />
eb.<br />
Automobilfahrten ins Berner Oberland werden<br />
gerade im Herbst, nachdem sich die<br />
grosse Schar der fremden Gäste etwas gelichtet<br />
hat, mit Vorliebe gemacht; dabei wird<br />
Interlaken wegen seiner einzigartigen Lage<br />
und wunderbaren 'Ausflugsgebieten Vorzugs-"<br />
Rendez-vous der Automobilisten. Butterküche.<br />
Stets lebende Fische Qualitätsweine.<br />
Gesellschaftssaal, üarage (Einzelboxen).<br />
Schattiger Garten direkt am See.<br />
Zimmer mit fliessendem Wasser.<br />
E. Guggenbühl-Heer Telephon 4.<br />
Angenehme<br />
Kuraufenthalte<br />
und<br />
Ausflugsziele<br />
Baar (Höllgrotten)-Zug-Zugorberg-Aegerltal-IVIen2ingen-Walchwll-Rl80h-Buon*a<br />
QntgefUhrte Hotels, Pensionen and Kinderheime.<br />
Auskünfte und Prospekte durch das kant. Verkehrsbnrean Zog.<br />
Menzingen<br />
Knrgebiet and Ausflugsziel,<br />
unie<br />
Streifzüge<br />
Wald (Zürich) 910 m ü. M.<br />
Gasthaus z. Lauf<br />
HiT?<br />
Tourismus<br />
Route:<br />
GuggäSal ob Zug<br />
Herrlicher Ausblick auf Zugersee.<br />
Grosse Gartenterrasse. Lebende^<br />
Forellen. Tel. 20. Bes.: F. Moser.<br />
MÄSVMMI Untal Aarrapihnf Lebende Forellen. Butterküche, Qualität».<br />
r3£Cn "Oiei AegerinOT weine. Garage; Telephon xeiepnon xsr. Nr. 8.<br />
**O W —«TTIHH1MMWMHII ••MM Rio- TTßinrir«.V. Mi'fcrl P! S<br />
Sig. Heinrich, Mitgl. T C. S.<br />
Lebende Forellen. Butterküche. Qualitätsweme.<br />
Hotel Löwen Telephon 128.<br />
Ede. Nussbaumer,<br />
Oberäger<br />
EdlibaCh GaSth0f Z. POSt<br />
Küsnacht<br />
am Zürichsee<br />
Zug-Nidfarren-Edlibaeh-Menzingen*<br />
ßappeiwU-Sehindellegi-'Htttten-Menzliigeil-Edlibaeh"<br />
Zug oder Sihlbrngg-Zürich.<br />
fl^ÄKU<br />
Hotel Sonne<br />
kommt wieder!<br />
I.UIIMUVII — — Telephon 6-2. J Zürcher.<br />
Platte. Der Wagen kann in Interlaken, Mat- s und Tschechoslowakei und Nr 14 Jugoten,<br />
Wilderswil oder Gsteig remisiert bleiben,<br />
slawien > Bul =« ien ' Griechenland und Turke^<br />
überall bieten sich zweckmässige Ab- oder<br />
Einstell-Möglichkeiten. Fahrgelegenheiten für . J.A..WO. Grotten von H an. Diese Grotten liegen<br />
. , ... , , ., j„_rt,„n „.,{ in der Nahe von Rochefort, einer fö>km südöstlich<br />
einen reichlich bemessenen Aufenthalt auf yon Namur gelegenen stad' t) die auoh von Luxem .<br />
Bergeshöhe bietet der Fahrplan in genügen- burg ( 12 6 km) oder Sedan (75 km) gut zu erreichen<br />
der Zahl, auch für Uebemachtgelegenheit ist. Von Rochefort fährt man noch bis Han-surauf<br />
prächtiger Bergeshöhe ZU massigem Lesse, einem Dorf direkt unterhalb der Grotten.<br />
Preis ist gesorgt. Wer Zeit hat, einen Abend ^^Z^Z^J^ ^ ^ ^ ^ "<br />
dort Oben ZU Verleben, Wird eine der schon- Ein Besuch der Grotten ist wirklich ausser-<br />
Sten Erinnerungen mit nach Hause nehmen, ordentlich lohnend. Für die Durchwanderung der<br />
Die elektrische Zahnradbahn auf die vielen sich aneinanderreihenden riesigen Hohlräume<br />
Schynige-Platte braucht auf: die 2000 Meter ^<br />
Fischstube zum<br />
WEISSEN KREUZ<br />
im<br />
Toggenburger Stil<br />
Butterküche<br />
Labende Bachforellen, Hechte.<br />
Fischfilet und Blauleichen,<br />
Thomae Meyer-Funk.<br />
Restaurant Waldbaus<br />
L d. Hardt. — Schönster Ausflugspunkt mit<br />
prächtiger Rhein - Terrasse. — Gut geführte<br />
Küche u. Keller. — Schöne Fremdenzimmer.<br />
Tel. ö. 52.46. Garage. Frau 0. HABLÜTZEL.<br />
Alle Herren sagen das<br />
gleiche:<br />
BARBEX<br />
ist zum Rasieren idealt<br />
Barrwx m dl« gltnzend bewinrte, ideale Buderoreme<br />
ohne Pinsel und Seife für starken Bart and<br />
empfindliche Hant, Tobe » Fr. %*— in Apotheken.<br />
Drogerien etc. Muatertabe gnttia.<br />
Generalvertretung!<br />
Bratsart, Pharmazeutlca A.-Q.. Zürich.<br />
ÄJrÄ2nÄnSr£<br />
Höhe etwa eine Stunde. Schon die Auffahrt j e n i g e n von Adelsberg (Postumia) zu stellen.<br />
bietet dem Reisenden unvergessliche Aus- Ganz in der Nähe befindet sich die ebenfalls<br />
blicke Und macht ihm die Fahrt zum Erleb- sehr interessante Grotte von Rochefort.<br />
nis. Oben aber steht er den gewaltigen Berg- JI?^*^<br />
^ Luxemburg, Arlon, Neufchäteau, Wellin. Hier<br />
hörn Und Wetterhorn gegenüber und miSSt Abzweigung nach Rochefort, während die grosse<br />
Staunenden Auges ihr Aufragen vom tiefen Strasse weiter nach Namur und Bruxelles führt.<br />
Talesgrunde bis zur imposanten Höhe von F.B.-m .<br />
über 4000 Meter. Zur Rechten zieht tief unten x. A. 551, Schweizerpässe. Es wird natürlich,<br />
das Silberband der Weissen Lütschine durchs stark von den Witterungsverhältnissen Ende Sep-<br />
Lauterbrunnental, von dessen steilen Berg- tember-Anfang Oktober abhängen, wie viele Pässa<br />
Sie bei Ihrer<br />
ipTitiPti tnepnr» rite Wa«(>r HPQ Stinhrmrhps<br />
Rückfahrt in di e Schweiz noch offen<br />
lehnen tosend die Wasser des btaubbaches, fjnden Es wäre jedenfalls zu empfehlen, die Rück-<br />
Trümmelbaches und Schmadnbaches stürzen. reise möglichst vor Ende Oktober zu machen, da<br />
Zur Linken breitet Sich das prächtige Tal von dann gewöhnlich auch die letzten Pässe für den<br />
Grindelwald mit den talwärts StOSSenden Durchgangsverkehr geschlossen werden.<br />
niAtcr.Vio.rn smo KWrhvSrtc 1ioo4 im «rrflnpn Wenn wir als Datum Ihrer Alpenuberfanrt den<br />
lungsreiche Höhentour ins Programm setzen.<br />
A<br />
Besuch abstatten. Wie viel Zeit muss ich wohl berechnen,<br />
um zu Fuss die schönsten Teile au durchstreifen?<br />
Wenn ich nicht irre, fährt man mit dem<br />
Wagen bis Zernez. Welche Route ist von. Solothurn<br />
«£& *^lfeg5*<br />
l^f^ dorthin zu empfehlen? Ich möchte am 13. Septemi|^'<br />
nn<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N" 76<br />
eine schau guter und preiswerter Wohnungseinrichtungen für jeden geschmack<br />
Weissüngen<br />
(Kt. Zürichi<br />
BrauereiWeisslingen<br />
Beliebfes Ausflugsziel. Erreichbar in '/, Stunde von<br />
Winterthür und I Stunde von Zürich. Inmitten von prachtvollen<br />
Waldungen. — See. — Vorzügliche Butterküche —<br />
Keller. — Qisellschaltssaal. — TtL b. — Zivile Preise.<br />
FHMILIE KURY-FINK.<br />
und Umgebung<br />
LAUSANNE Port de Pully<br />
Lycee Jaccard<br />
(Gegr. 1900.) Internat für Jünglinge von 10—18 Jahren.<br />
Vorbereitunsr für alle Examen. Sorgfältige Erziehung.<br />
Sport. Athletik. Körperpflege Ferienkurse (Französisch.<br />
Sport. Berge) vom 15. Juli bis 15. September.<br />
Wo nicht erhältlich,<br />
zn beziehen beir<br />
Roll 1 C Docol<br />
Villmergen Gasthof z. Ochsen<br />
Altbekannter Landgasthof, direkt an der atrasse<br />
ZürichrBremgarten-Lnzern. Vorzügliche Küche<br />
und Keller. Schöne Lokalitäten für Vereine<br />
Garage. Tel. Nr 211. Geschw. Hoff mann.<br />
Verlangen Sie bei<br />
Ihrem Lieferanten<br />
die<br />
Neuenburger Weine<br />
in<br />
II I Freundl.<br />
Zimmer, aner-<br />
II * kannt \ vorzügl. Küche.<br />
Massige Preise. - Garage.<br />
ist EPTINGER. Seit Jahrhunderten<br />
als gesundheitsfördernd<br />
bekannt und von<br />
Aerzten mit Erfolg angewandt.<br />
„Eptinger" gereicht<br />
jedermann zum Wohle.<br />
wffi-inftt fl&titi+rlhnwt<br />
CHATENAY<br />
if Gasttt<br />
nni-7<br />
OLE UM<br />
llTA^tinfill/IAm<br />
Die Zutahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />
CH Touring, Führer für Automobiltahrer, offiziell« Ausgabe des T. C. S.<br />
Hofei Albana<br />
Fliessendes Wasser. Garage.<br />
In erhöhter Aussichtslage.<br />
Zum WEJEKENI» und zum feinen<br />
Diner bestempfohlen. Farn. WOLF<br />
140 Betten, Jliess. Wasser. Garage.<br />
— GRAND RESTAURANT. —<br />
Täglich 2 Konzert« oder Dancing.<br />
^oienierte Küche Snez. Forellen.<br />
idealer Kuraufenthalt. Pension von Fr. 8.— an. Direkt beim Bahnhol. Frankenstr. 6.<br />
Grosses Strandbad. Vorzügliche Küche und Keller.<br />
Ruhige Lage Zimmer von 4—8 Fr.<br />
Fliessendes Wasser. Günstiger Parkplatz.<br />
OOST WOLFLIS J .ERQ. Restauration am Seeuler. Fische Tel.25, Vitznau.<br />
Propr.<br />
Ruder- und Angelsport. StrandDad, Bergtouren<br />
Schöne Spazierwege und Ausflüge v<br />
Bevorzugter Aufenthalt für Erholungsoedürftlge<br />
Hotel 3 Königen<br />
und Post<br />
Altbekanntes, gutbürgerliches<br />
Haus mit massigen<br />
Preisen. — Den Herren<br />
Automobilisten bestens<br />
empfohlen. —Oarage im<br />
Hause. Telephon Nr. 3.<br />
LUDWIG MEYER.<br />
Hotel-Restaurant Victoria<br />
Rendez-vous der Automobilisten.<br />
Erstklassige Menüs. Weekendarrangements.<br />
Schattiger Parkplatz.<br />
Tel. Nr. 10. W DURRER.<br />
HOTEL<br />
NATIONAL<br />
Weekend-Arrangements. Automobilisten<br />
~ Speziaipreise, ruhiee Lage,<br />
Ia Küche, billige Preise<br />
Mitg].aCS.ii.T.C.S.<br />
S. Knchler. neuer Besitzer:<br />
Hofei Monopoi-Meiropüt<br />
iöü Betten. Uegenüber dem Hauptbahnhol'<br />
u.tn allernächster Nähe der<br />
Damptschlfflanden. Post u. Telegr.<br />
Grosses Cal'e-Kest. Appartements<br />
m. Bad. Zimmer mit fliess. Wasser;<br />
Telephon 801 und 802. Garass-<br />
A. >' < I' C S Dir K WAONER<br />
Hotel Bad<br />
Hinterlützelau<br />
KUSSRACHT AM RIGI<br />
Die berühmte Klassische Stätte der Urschwelz<br />
RIGI-SEEBODENALP, 1030 M. ü.M.<br />
time f ahrttraise an Küssnacti'<br />
Engelhevg<br />
Engelberg<br />
Neyi<br />
^^^^^fc ^v^H ^B^ ^j Sl pp^ BH BB rB\ Jja<br />
WunderDarc See- gno Aipeosiclii<br />
Hotel Adler<br />
Hotel Bauernhof<br />
Hotel du Lac (Seehof)<br />
Hotel Rigi-Seebodenalp<br />
fei. 25. Ausflugsziel. Statt<br />
ieb. Forellen. Fertige Menüs.<br />
Pension ab Fr. 7.-. Prospekte.<br />
Tel. 76. Qr. Terrasse. Prachtv.<br />
Bundsicht. Mod. Muslkappar.<br />
Garage. Eigene Landwirtsch.<br />
Von. KOche. Lebende Fische.<br />
Pen», ab Fr. 7.—. Prospekte.<br />
Tel. 12. Grass, «chatt. Garten<br />
direkt am See. Spez. in Fisch<br />
und Geflügel. Massige Preise.<br />
Tel. 2. Prachtv. Aus»., von.<br />
KOcha. Autogarage. Pens, ab<br />
Pr.7.50. W.SMUOII«. gel.Koch.<br />
Hotel Knrhaus<br />
Fürigen<br />
Bergbahn<br />
Strandbad<br />
Fürieen<br />
Angenehme Autozufahrt, sowohl oben zum Hotel als auch<br />
unten znm Strandbad. - Pensions-Preis von Fr. 9 — an. Bergbahn<br />
Hin- u. Rückf. 70 Cts. Fttr Kurgaste billige Wochen-<br />
Abonnements. Besitzer: P. Odermatt-SIosmann.<br />
Neues Haus. Sonnige aussichtsreiche Lage.<br />
Fliessendes kaltes und warmes Wasser<br />
Diät naen Wunsch. Butterküche. Pensionspreis<br />
von Kr. 10.— an. Garage. Auto an der<br />
Bahn. Tel. 18.1B. Bes.. tarn. SOHORNO<br />
Nfic 'St Salvatorcbahn. ste-~u.Strandbad<br />
Freundl sonnige Zimmer Butterküche<br />
Pensionspreis Hr. 8.— u. 9.—<br />
Urosse Garagen in nächster Nähe.<br />
Ulephon Nr 2265<br />
Endstation. Anerkannt prima Butterküohe und Keller. Spezialitäten. Stets<br />
lebende Forellen. Telephon Nr. 30 Meiringen. H. ULRICH, Bes.<br />
Neurenoviert, gut bürgerliches Haus, direkt an der Gotthardstras^se.<br />
Gute ßutterküche und Keller. Lebende<br />
Bachforellen. Garage. Benzin. Telephon Nr. 1.<br />
Nicht zn verwechseln mit Bahnbuffet.<br />
Post Hotel Terminus<br />
AM VIEKWALDSL'ATi'ERSEE BEI STANSSTAD<br />
üotei-Fession Suvrelta<br />
ISIILKI D & moderne<br />
IFlLJMI€3cIE-N<br />
LUGANO-PARttDISO<br />
PENSION DIETSCHI<br />
Strasse Br ün 9- Hasiiberg dem Automob • •*__« i_ r ab 1 . Sept. geöffnet!<br />
A.C.S. Hotel des Alpes u. Conf iserie T.C.S.<br />
Warum nicht mai einen Halt in Amsteg?<br />
im Hotel Weisses Kreuz "<br />
Telephon 505. - Garage. - Lebende Forellen. - fi. Alpenkäse.<br />
Gesehenen ttotei Baünhoi Automobilisten<br />
sind gute Kunden.<br />
GewinnenjSie dieselben<br />
durch den<br />
Autler-Feierabend<br />
Magenleiden.<br />
Die bewahrten<br />
Magenpulver von D. Schüepp<br />
sind ein sicheres Mittel zur Beseitigung selbst veralteter<br />
Fälle von Magenleiden.<br />
Verdauungsstörung oder chronischen Magenkatarrh<br />
bezeichnet man gewöhnlich als Magenleiden, und die<br />
meisten Menschen sind heutzutage damit belastet. Die<br />
vorkommenden Beschwerden äussern sich verschiedenartig.<br />
— Nach dem Essen werden die meisten<br />
voll gegen die Brust hin, es liegt ihnen schwer auf<br />
dem Magen, bekommen Kopfweh über den Augen,<br />
Schwindel, manche glauben, sie könnten einen<br />
Schlag bekommen, sind überdrüssig, sehr schnell bös<br />
und aufgeregt, so dass sich Herzklopfen einstellt. In<br />
der Regel ist wenig Appetit vorhanden, hat man aber<br />
nur weniges genossen, so bringt man nichts mehr<br />
hinunter. Auch gibt es solche, welche alle 2 Stunden<br />
Hunger haben, und doch nehmen ihre Kräfte ab.<br />
Auch kommt öfters Erbrechen vor. — Gewöhnlich ist<br />
harter Stuhlgang, auch Durchfall vorhanden, saures<br />
Aufstossen oder Magenbrennen, manchmal Rückenund<br />
ünterleibsschmerzen und gewöhnlich kalte Füsse.<br />
Viele glauben irrtümlich, sie seien lungenleidend, indem<br />
ihnen das vorhandene Magengas das Atmen erschwert.<br />
Durch diese Verdauungsstörungen werden die genossenen<br />
Speisen unverdaut fortbefördert, so dass das<br />
Blut zu wenig Nährstoffe erhält und hiedurch Blutarmut<br />
und Bleichsucht entsteht. Auch die vielen<br />
Schlaganfälle, welche ein frühes Ableben herbeiführen,<br />
rühren von diesen Verdauungsstörungen her.<br />
Die Mittel sind ohne Berufsstörung zu nehmen.<br />
Preis per Dosis Fr. 6.75.<br />
Erhältlich durch das Generaldepot:<br />
Apotheke J. Frey, Heiden 34 (Kt. Appenzell).<br />
esta<br />
HOTEL BAHHHOF<br />
empfiehlt seinen neu eingerichteten<br />
GS-X%XXJXJ<br />
sowie seine vorzügliche<br />
Küche.<br />
Sie bezweifeln, dass<br />
eine Armbanduhr<br />
Erschütterungen<br />
ertragen kann —<br />
dann kennen Sie die<br />
Omega Präzisionsuhr<br />
nicht.<br />
Inseriert im „Autler-Feierabend"<br />
ft A C| FD., Kein Autofahrer ohne dieses Heilöt» täcfiOtz> vor Infektionen, neu- ErkranKungen der Atmungsorgane<br />
_ _. vortreffliches Einreibemitte' oei MusKel-Rheumatismen, auch als Badezusatz sesen diesen zu verwenden,<br />
OLL _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ IN ALLEN APOTHEKEN' = = ^ = = = =<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallerscne Buchdruckerei und Wagnerscho VerlagsansUlt, Bern.