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E_1930_Zeitung_Nr.076

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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag. 9. September <strong>1930</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

26. Jährgang. — N° 76<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlieh -Gelbe Liste«<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Porto*tnchlag,<br />

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REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />

Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414.<br />

Telephon Bollwerk 39.84<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

EisenbahnerzurAutokonkurrenz<br />

- Vor wenigen Tagen trafen sich 900 Fachmänner<br />

aus allen Erdteilen zum diesjährigen<br />

internationalen Eisenbahnkongress in Madrid,<br />

um die vielen Fragen der Gegenwart und<br />

Zukunft auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens<br />

miteinander zu diskutieren.<br />

Dabei ist ganz klar, dass auch die Eisenbahn-<br />

und Automobilkonkurrenz zur Sprache<br />

kommen musste. Man hat über dieses Thema<br />

nach uns zugekommenen Berichten in eingehender<br />

und ausgiebiger Weise diskutiert.<br />

Ueber das Ergebnis der Diskussion darf man<br />

nicht verwundert sein.<br />

Die Eisenbahnfachmänner kamen zum<br />

Schlüsse, dass die heute unbefriedigende<br />

Lage für die Eisenbahnen als das Ergebnis<br />

eines ganz ungleichen Kampfes zwischen<br />

Auto und Eisenbahn bewertet werden müsse.<br />

Die Eisenbahn sei an weitgehende gesetzliche<br />

Verpflichtungen und schwere volkswirtschaftliche<br />

Rücksichten gebunden. Der<br />

Automobilverkehr dagegen sei frei. Ungleiche<br />

Lasten, ungleiche Rechte, sowie allerhand<br />

öffentliche Ansprüche hemmen die Bahnen,<br />

troztdem sie sich auf das moderne Verkehrsleben<br />

umgestaltet und zu durchgreifenden<br />

Reformen gegriffen hätten.<br />

Die Kongressvertreter fassten daher die<br />

ihnen gutscheinenden Beschlüsse. Sie gingen<br />

darin einig, dass Konzessionserteilungen an<br />

Automobillinien nach Ortschaften, die bereits<br />

mit einer Bahn verbunden seien, abzulehnen<br />

wären, sofern der Autoverkehr keine besonderen<br />

Vorteile zu bieten vermöge. Der Ausflugsverkehr<br />

durch die Bahnen sei intensiver<br />

auszugestalten. Die Zusammenarbeit von<br />

Bahn- und Automobilbetrieb für rascheren<br />

Warentransport, eventuell von Haus zu Haus,<br />

sei auszubauen. Die Zugsanschlüsse, der<br />

Fahrplan, die Gepäckabfertigung von Haus<br />

zu Haus müssten verbessert werden. Die<br />

Stückgüterabfertigung sei durch eine schnellere<br />

Beförderungsart zu reformieren. Der<br />

Behältertransport müsse einzuführen versucht<br />

werden. Im fernem seien die starren<br />

Tarifgesetze für die Bahn zu mildern und<br />

Sonntagszüge zu ermässigten Fahrpreisen in<br />

weitgehender Weise zu organisieren.<br />

Diese Beschlüsse liefern wohl den eindeutigen<br />

Beweis, dass kraft des Automobilismus<br />

in unseren Eisenbahnverwaltungen neues<br />

Leben erwacht ist. Wir wissen dies übrigens<br />

aus den Anordnungen und Bemühungen unserer<br />

Schweizerischen Bundesbahnen. Zur<br />

FEUILLETON<br />

Die blaue Wand<br />

Von Richard Washburn Child.<br />

Antarisierte Uebersetzunjr aus dem Amerikanischen<br />

von Lisa Landau. (Engelborns Romanbibliothek.)<br />

(31. Fortsetzung)<br />

Der windgepeitschte Regen fegte noch<br />

immer durch die Strasse unter dem schillernden<br />

Schein der Bogenlampen dahin;<br />

mein Auto stand noch immer wie verloren<br />

und vergessen am Fahrdamm. Nach der<br />

einen Richtung hin bot der Ausblick in die<br />

regenfeuchte Strasse ein so lebloses Bild wie<br />

eine gemalte Dekoration auf einem Bühnenvorhang.<br />

Als ich aber den Blick nach der<br />

entgegengesetzten Richtung wandte, erschrak<br />

ich nicht wenig. Jenseits des Eisengitters<br />

stand ein Schutzmann.<br />

Vom Welteisenbahnkongress <strong>1930</strong>.<br />

Er war da stehen geblieben, um, wie es<br />

schien, eben diese Tür, hinter der ich mich<br />

befand, zu beobachten. Ich konnte seine beiden<br />

nackten Hände auf der eisernen Barriere<br />

erkennen. Sie kamen gross und derb<br />

aus dem nassen, glänzenden Gummimantel<br />

hervor, der seine behäbige Gestalt umschloss;<br />

er hatte sie aufgestützt und wiegte<br />

sich gemächlich hin und her. Mir schien, als<br />

überlege er, wie er jetzt vorzugehen habe;<br />

und ich glaube, jetzt zum erstenmal begriff<br />

Belebung des Güter- als auch des Personenverkehrs<br />

leisten sie heute das Menschenmögliche;<br />

an Zuvorkommenheit und geschäftlichem<br />

Sinn fehlt es nicht mehr. Heute<br />

kann man von den Bahnen haben, was man<br />

will. Die Tarife haben bereits ihre Starrheit<br />

verloren; Staffeltarife sind zur Geltung gekommen,<br />

zu geschäftlichen Abschlüssen sind<br />

die Verwaltungen stets gerne bereit.<br />

Wir können mit all diesen Vorkehren nur<br />

einverstanden sein. Einverstanden mit den<br />

Bahnen sind wir aber in dem Augenblicke<br />

nicht mehr, da sie glauben, das Automobil<br />

durch Zwangsbestinrmungen in seinen Auswirkungen<br />

schädigen zu können. Es gibt<br />

hier nur die eine klare Einsicht, dass die<br />

Volkswirtschaft die bestmöglichste, rascheste,<br />

zuverlässigste und billigste Beförderung zur<br />

Verfügung haben muss. Hat das Automobil<br />

hierin gegenüber der Eisenbahn Vorteile zu<br />

Kürzlich ging durch die Presse die Notiz,<br />

dass anlässlich der Generalversammlung der<br />

ostschweizerischen Verkehrsvereinigung auch<br />

von der Wallenseestrasse gesprochen wur«<br />

de. Es soll bei jenen Verhandlungen die Mitteilung<br />

gemacht worden sein, dass die Ausarbeitung<br />

der Projekte für eine Wallenseestrasse<br />

in vollem Fluss sei und ihre Fertigstellung<br />

wahrscheinlich noch dieses Jahr erfolge.<br />

Es ist eigentümlich, wie still es sonst<br />

um die Wallenseestrasse geworden ist, nachdem<br />

eine Zeitlang die Gemüter recht heftig<br />

aufeinanderplatzten und ein lebhaftes pro<br />

und contra für die verschiedenen Projekte<br />

einsetzte.<br />

Die ganze Sache scheint uns aber doch zu<br />

wichtig, als dass man sie auch nur für kürzere<br />

Zeit einschlafen lassen könnte. Eine Sanierung<br />

der Strassenverhältnisse im Gebiete<br />

des Wallensees ist eine dringende Notwendigkeit.<br />

Seien wir uns klar, dass die Strassenverbindung<br />

Zürich-Chur von internationaler<br />

Bedeutung ist, nicht nur ein Teilstück<br />

einer schweizerischen Durchgangsstrasse,<br />

sondern auch als ein wichtiger Bestandteil<br />

einer internationalen Durchgangsroute angesprochen<br />

werden muss. Der Verkehr, der<br />

sich denn auch heute auf dieser Strasse besonders<br />

in den Sommermonaten abwickelt,<br />

ich, während ich dastand und hinausspähte,<br />

bis zu welchem Grad unsere Phantasie durch<br />

das Bewusstsein einer Schuld und durch die<br />

Freude an Abenteuern gesteigert werden<br />

kann.<br />

Ich bemerke das, weil ich nämlich in dem<br />

Augenblick, als ich glaubte, jetzt müsse er<br />

direkt auf mich zukommen, gewahrte, dass<br />

mir nicht seine Vorderseite, sondern sein<br />

Rücken zugekehrt war, dass er die Hände<br />

nach hinten hielt, und dass er sich nur einen<br />

Augenblick gegen das Gitter gelehnt hatte,<br />

vielleicht um sich das grüne Arztabzeichen<br />

auf meinen Autolaternen näher anzusehen.<br />

Im nächsten Moment duckte er den Kopf wieder<br />

unter dem peitschenden Regen und verschwand,<br />

weitergehend, im Dunkel der<br />

Seitenstrasse.<br />

Es war mir klar, dass ich keine Zeit zu<br />

verlieren hatte. Ich war aufgehalten worden;<br />

Margaret Murchie konnte sehr bald wieder<br />

zur Besinnung kommen. Und doch —<br />

während ich Estabrook ein Zeichen gegeben,<br />

während er mir wortlos gehorcht hatte, und<br />

während ich mich in angespanntester Erregung<br />

befand, kam mir weniger die Erfordernis<br />

des Augenblickes, als die seltsame<br />

Komik unserer Situation zum Bewusstsein.<br />

«Fassen Sie sie um die Knie,» gebot ich,<br />

und ihn dann leise beim Arm nehmend, fügte<br />

ich hinzu: «Estabrook — merken Sie wohl!<br />

verzeichnen, so liegt es im Interesse unseres<br />

wirtschaftlichen Blühen und Gedeihens, dass<br />

dieses wichtige Hilfsmittel in seiner Hilfsarbeit<br />

nicht geschädigt werde. Wir können<br />

und dürfen den Automobilismus nicht in die<br />

starren Fesseln der Eisenbahn einzwängen.<br />

Vermögen die Eisenbahnen ihre Bilanzen<br />

nicht auszugleichen, so haben sie da einzusetzen,<br />

wo wirklich noch etwas zu holen<br />

ist. Mit dem Rationalisieren dürfte es allerdings<br />

sein Bewenden haben. Dagegen ist es<br />

nicht gesagt, dass man im Ausbau des Transportmaterials,<br />

der Stationen und Bahnhöfe<br />

sich eines allzu grossen Luxus befleisse.<br />

Zudem hat wohl das gesamte im Dienste der<br />

Bahnen stehende Personal kein Interesse<br />

daran, dass dieser öffentliche Wirtschaftskörper<br />

durch eine zu eingeengte Arbeitszeit<br />

und durch ein vielfach zu weitgehendes Lohnregulativ<br />

zu stark belastet werde. Wir müssen<br />

den Finger leider immer wieder auf diese<br />

Stelle legen, solange man von Bahnseite .aus<br />

versucht, durch Fesselung des Automobilverkehrs<br />

sich kleinliche Vorteile ergattern<br />

zu wollen.<br />

D<br />

Wo bleibt die Wallenseestrasse?<br />

ist ein ganz enormer. Für diesen Verkehr<br />

ist die heutige Kerenzerbergstrasse mit ihren<br />

reichlich' engen Kurven und ihrer nicht sehr<br />

grossen Breite tatsächlich ungenügend. Die<br />

Glarnerische Regierung hat nun allerdings<br />

Kredite bereitgestellt, um den Ausbau dieser<br />

Strasse mächtig zu fördern, und zum<br />

Teil sind auch die schlimmsten Stellen einer<br />

recht erheblichen Verbesserung unterzogen<br />

worden. Durch diese Verbesserungsarbeiten<br />

aber ist das Projekt einer Wallensee-Uferstrasse<br />

noch nicht hinfällig geworden, denn<br />

um dies zu erreichen, hätte die heutige Kerenzerbergstrasse<br />

in noch viel grosszügigerer<br />

Art und Weise ausgebaut werden müssen.<br />

Ob dies zweckmässig gewesen wäre, ist<br />

freilich eine andere Frage.<br />

— So etwas geschieht in einer Hauptstadt<br />

des zwanzigsten Jahrhunderts!»<br />

Er gab keine Antwort, denn die alte Dienerin,<br />

deren aufwärts gerichtetes Gesicht<br />

eine tüchtige kalte Dusche vom Dachsims<br />

her bekommen hatte, begann jetzt unter leisem<br />

Stöhnen die Arme zu bewegen.<br />

«Rasch,» gebot ich. «Lassen Sie sie los<br />

und öffnen Sie den Wagenschlag. Das übrige<br />

besorge ich.»<br />

Wortlos gehorchte er.<br />

Ich schleppte das beträchtliche Gewicht<br />

meines Opfers, wenn man es so nennen will,<br />

weiter und beförderte es in das Innere unseres<br />

Wagens. Estabrook hatte seinen Platz<br />

auf dem Chauffeursitz schon wieder eingenommen;<br />

die Maschine ratterte und wir<br />

flogen auf dem nassen, glatten Pflaster davon.<br />

Beim Aufblitzen einiger Lichter erkannte<br />

ich, dass Margaret Murchies Augen<br />

nicht mehr bewusstlos starrten.<br />

«Margaret,» begann ich, «Sie sind gut aufgehoben.<br />

Seien Sie vernünftig. Da vorn sitzt<br />

Mr. Estabrook.»<br />

Sie schüttelte sich krampfhaft, als wollte<br />

sie den letzten Rest der Betäubung loswerden.<br />

Dann packte sie mich beim Aermel.<br />

«Ach, es ist zu schrecklich,» jammerte sie.<br />

«Nu haben Sie mich von meiner Julie weggeholt!<br />

Bringen Sie mich wieder zurück zu<br />

EVSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile ode»<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Erinnern wir uns, dass in erster Linie zwei<br />

Projekte für eine Wallenseestrasse einander<br />

gegenüberstehen, und zwar 1. dasjenige für<br />

den Bau einer Strasse am Nordufer, und<br />

2. dasjenige für den Bau einer Strasse am<br />

Südufer des Sees. Für beide Projekte sind<br />

sehr gewichtige Gründe ins Feld geführt<br />

worden, und die Befürworter des einen wie<br />

des andern haben auch nicht hinter dem<br />

Berg zurückgehalten, um die Nachteile des<br />

jeweiligen Gegenprojektes besonders hervorzuheben.<br />

Sicher ist, dass sowohl der Ausbau<br />

der einen wie der andern Seeuferstrasse<br />

grosse Vor- und Nachteile besitzt. Bei welchen<br />

Projekten ist dies aber nicht der Fall ?,<br />

Für die linksufrige (Südufer) Strassenfüh-»<br />

rung bestehen, soviel uns bekannt ist, heute<br />

schon drei Projektvarianten. Ob dies für die»<br />

Lösung der ganzen Frage von Vorteil ist»<br />

dürfte recht zweifelhaft sein. Je mehr Projekte<br />

entstehen, sei es nun für die Nordoder<br />

Süduferstrasse, umso weniger rasch<br />

wird eine definitive Lösung zu erwarten sein.<br />

Uns scheint es viel wichtiger zu sein, dass<br />

man sich überhaupt in nächster Zeit für ein<br />

Projekt entschiiesst, und dasselbe zur Ausführung<br />

bringt, denn an der NotwendigkeäS<br />

einer direkt dem See entlang führenden, gtrU<br />

ausgebauten und dem heutigen Verkehr ge-»<br />

recht werdenden Autostrasse zweifelt sicher<br />

niemand. Weil dieses Strassenstück, wie win<br />

eingangs schon erwähnten, von internationaler<br />

Bedeutung ist und hineingehört in das<br />

Netz der grossen europäischen Durchgangsstrassen,<br />

darf nicht mehr länger gezögert<br />

werden um den Ausbau der Wallenseestrasse,<br />

sei es nun auf diese oder jene Art*<br />

möglichst rasch in Angriff zu nehmen. Lr«<br />

Güterstrasse oder Durchgangs^<br />

strasse über den Pragel?<br />

Ueber die Frage des Baues einer Güter»<br />

strasse als Vorläufer der Prageistrasse haben<br />

wir uns in Nr. 35 ausgesprochen und da-»<br />

mals mitgeteilt, dass bis zum Herbst fertige<br />

Pläne für den Bau der neuen Strasse, die das<br />

Muotatal mit dem Klöntal und damit auch<br />

Schwyz und Brunnen mit Glarus verbinden<br />

würde, vorliegen werden. Wir erhalten nun<br />

von einem Mitglied der Sektion Schwyz des<br />

A. C. S., das über die neuesten Vorbereitungen<br />

für den Bau der Prageistrasse orientiert<br />

ist, die nachstehenden Ausführungen :<br />

«Die Oberallmeind-Korporation Schwyz hat,<br />

wie den Lesern der « A.-R.» bereits, bekannt<br />

sein dürfte, das Studium einer Güterstrasse<br />

über den Pragel an die Hand genommen. Am<br />

21. Juli abhin fand eine Begehung des für die<br />

Strasse in Frage kommenden Geländes und<br />

eine Aussprache über den Kostenvoranschlag<br />

und die Verteilung von Bau- und Unterhaltskosten<br />

etc. statt, wobei die Oberallmeind als<br />

Initiantin, sowie der Bezirk Schwyz, die Genossamen<br />

Muotatal, Ingenbohl und Sattel als<br />

Interessenten vertreten waren.<br />

Die Strasse würde, wie bekannt wird, nA-><br />

nimal 8600 m lang, 3 m breit und wäre mit<br />

genügenden Ausweichstellen, Kehren und<br />

Ueberbrückungen zu versehen. .Die Erstel-<br />

ihr — hören Sie ? Sie und Mr. Estabrookl<br />

Ja, was wollen Sie denn eigentlich von mir?»:<br />

«Immer Ruhe,» entgegnete ich. «Wir wollen,<br />

dass Sie uns alles sagen, was Sie wissen!»<br />

«Ich soll Ihnen das sagen? Nach all den!<br />

Jahren? Und ich* hab' doch keine Schuld —><br />

und sie erst recht nicht!»<br />

Dann begann sie sich wieder aufzuregen*<br />

«Bringen Sie mich nach Hause!» schrie<br />

sie. «Sie wissen ja nicht, was Sie tun! Bringen<br />

Sie mich zu meiner Julie! Sie braucht<br />

mich vielleicht sehr nötig!»<br />

«Nehmen Sie doch Vernunft an,» sagte ich<br />

eindringlich. «Wir müssen jetzt Klarheit in<br />

die Angelegenheit bringen. Sie müssen alles<br />

erzählen — alles, von Anfang an bis zu<br />

Ende!» ><br />

Sie blieb ein paar Augenblicke still, indes<br />

wir der Nordseite der Stadt zufuhren.<br />

«Es ist schrecklich,» begann sie endlich<br />

wieder. «Aber nun soll's auch genug davon<br />

sein! Es war schon mehr, als ich aushalten<br />

konnte! Es is nu Zeit, dass ich davon rede!<br />

Wenn Sie, wer Sie auch sind, und Mr. Estabrook<br />

zuhören wollen, dann sollen Sie alles;<br />

erfahren — die wahrhaftige Wahrheit —•<br />

alles bis auf den Grund, was ich selbsf<br />

weiss!»<br />

«Schön,» erwiderte ich. «Und jetzt fahren<br />

wir in meine Wohnung.»<br />

(Fortsetzung im «Äutler-Feierabenä>.J


2 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N» 76<br />

lungskosten würden sich unter diesen Voraussetzungen<br />

auf zirka 500,000 Franken belaufen.<br />

Herwärts des Prageis (auf Muotataler<br />

Seite) wären reichliche Entwässerungen<br />

nötig; jenseits (gegen Glarus zu)<br />

müssten fast neun Zehntel des Trasses entwässert<br />

werden. Die Oberallmeind-Korporation<br />

soll nun zum Schluss gekommen sein,<br />

die Hauptinteressenten vorerst auf nächsten<br />

Vorwinter zu einer Besprechung über Beteiligung<br />

an Bau und Unterhalt einzuladen und<br />

dieselben zu ersuchen, auf diesen Anlass bezügliche<br />

Vorschläge vorzubereiten. An dieser<br />

Sitzung soll alsdann auch der Bauherr<br />

bestimmt werden. Erst nach Regelung dieser<br />

Hauptfragen wäre in der Folge mit den interessierten<br />

Subvenienten und Pflichtigen<br />

eine endgültige Trassebestämmung vorzunehmen,<br />

um den event. unnötigen Planierungskosten<br />

etc. auszuweichen.<br />

Es fragt sich nun, ob dieses Strassenprojekt,<br />

wenn es auch nur eine Strassenbreite<br />

von 3 m vorsieht, bei Schaffung von zahlreichen<br />

Ausweichstellen, was ja vorgesehen ist,<br />

und bei Erstellung genügend starker Ueberbrückungen<br />

und modernem Ausbau aller Kurven,<br />

nicht doch von ganz eminenter militärischer<br />

und touristischer Bedeutung und nicht<br />

einfach als Güterstrasse zu taxieren ist. Es<br />

wäre interessant, hierüber die Ansicht der<br />

Militärs und der Autotouristen zu vernehmen.<br />

Sollte einmal die militärische und touristische<br />

Bedeutung dieser projektierten<br />

Strasse feststehen, so dürfte vom Bund füglich<br />

über den Rahmen der für Güterstrassen<br />

"bisher gesprochenen Subventionsbeträge hinausgegriffen<br />

werden.<br />

Auch die grossen Automobilistenverbände<br />

hätten allen Grund, sich hiefür einzusetzen<br />

und eventuell, nebst der Propaganda, dem<br />

Unternehmen sogar materielle Unterstützung<br />

zukommen zu lassen. Es ist nämlich zu erwägen,<br />

dass die finanziellen Verhältnisse der<br />

Initianten keine rosigen sind und ohne besonders<br />

hohe Subventionen von Bund und Kanton<br />

dürfte es wahrscheinlich nicht einmal zur<br />

Erstellung einer gewöhnlichen Güterstrasse<br />

Thtcn, 7. September <strong>1930</strong>.<br />

Es war kein schlechter Gedanke des<br />

Städteverbandes, seine diesjährige Jahresversammlung<br />

nach Thun zu verlegen, dem<br />

Tore zu jener an wirkungsvollen Bildern so<br />

reichen Gegend, die von den Bernern nicht<br />

ohne Grund «d's Visitestübli» genannt worden<br />

ist. Zumal im September, wo das gedämpfte<br />

Licht die Schönheit und den Liebreiz dieser<br />

Gestade um einen unserer schönsten Seen<br />

noch ganz besonders hervorhebt. Wie hätte<br />

man nach langen Reden und Diskussionen<br />

über ernste und gewichtige Dinge, nach den<br />

köstlichen und reichen Bernerplatten (im<br />

engeren und weiteren Sinne), die abendlichen<br />

Stunden dieser milden, zwitterhaften Tage<br />

zwischen Sommer und Herbst besser verwenden<br />

können, als zu einer kleinen Spazierfahrt,<br />

sei es auf dem See (wie am Samstag),<br />

sei es in eines der sternförmig ausstrahlenden<br />

Täler, die lang hingestreckt bis an die Felswände<br />

der bernischen Schneealpen führen<br />

(wie am Sonntag).<br />

Aber nicht nur wegen der Schönheit, der<br />

Umgebung, noch aus einem anderen Grunde<br />

eignete sich Thun ganz besonders für den<br />

Städtetag: Thun ist einer jener alten Orte<br />

der Schweiz, die noch sehr viel vom Begriff<br />

der alten Stadt an sich haben. Wohl sind<br />

die Stadttore und Befestigungstürme schon<br />

zu Ende des letzten Jahrhunderts abgebrochen<br />

worden, wohl hat auch es sich in<br />

den letzten Jahren ungeheuer entwickelt,<br />

haben sich die modernen Quartiere mit<br />

Fabrikanlagen und Neubauten im Stilmischmasch<br />

der letzten fünf Dezennien weit in das<br />

Land hineingefressen und auch hier um das<br />

Weichbild jenen hässlichen Vorstadtring gelegt,<br />

den wir heute überall treffen, wo die<br />

Zehntausend-Einwohnergrenze überschritten<br />

worden ist. Aber immer noch beherrscht den<br />

Gesamteindruck das von allen Seiten her<br />

weit sichtbare Wahrzeichen der Stadt, das<br />

mächtige alte Kyburgerschloss mit den vier<br />

Türmen auf dem Schlossberge. Und immer<br />

noch sind die Hauptstrassen mit ihren malerischen<br />

Lauben und den hohen Fussgängersteigen<br />

und der Rathausplatz, wunderbar in<br />

seiner einheitlichen Geschlossenheit, den Anforderungen<br />

des modernen Verkehrs nicht<br />

zum Opfer gefallen. Dank des .Städtetages<br />

hat man sich das wieder einmal etwas näher<br />

angeschaut, nachdem man seit vielen Jahren,<br />

immer in später Stunde, immer in Eile, sich<br />

im Auto durch die engen Gassen geschlängelt<br />

hat. Nicht ohne — gestehen wir es offen<br />

— sich durch kräftiges und beständiges<br />

Hupen seinen Weg zu bahnen: Balken im<br />

eigenen Auge. Immerhin: Einsicht... Die<br />

Thuner, an ihrer Spitze der Stadtpräsident<br />

Herr Amstutz, haben sich aber nicht auf die<br />

natürlichen Reize der Stadt verlassen, sie<br />

haben nichts unterlassen, um den 130 Gästen<br />

kommen, nicht zu reden vom Bau von Ausweichstellen<br />

und der Führung des Trasses in<br />

automobilistisch korrekter Weise.<br />

Dem Bezirk Schwyz ist es unmöglich, entsprechend<br />

seinem Interesse am Pragelstrassenbau<br />

mitzuwirken, solange er durch den<br />

Muotaperimeter dermassen drückend belastet<br />

ist. Auch die O. A. ist nicht in der Lage,<br />

grosse Gelder beizutragen, wenn nicht zu<br />

diesem Zwecke eine spez. Auflageerhöhung<br />

für die Viehsömmerung oder eine Herabsetzung<br />

des Korporationsnutzens vorgenommen<br />

würde, was heute, in Anbetracht der Not der<br />

Bergbauern, jedenfalls nicht ins Auge gefasst<br />

werden darf.<br />

Schliesslich wird auch der Kanton, in Berücksichtigung<br />

des momentan vorzunehmenden<br />

Ausbaues der Talstrassen, nicht allzuviel<br />

Geld für eine Prageistrasse zur Verfügung<br />

haben. Es wäre aber doch zu untersuchen,<br />

ob er nicht moralisch dazu verpflichtet werden<br />

könnte, nebst einer seinen finanziellen<br />

Verhältnissen angepassten maximalen Subvention<br />

den zukünftigen Unterhalt der Strasse<br />

zu übernehmen, nachdem dieselbe doch vorzüglich<br />

auch für den Durchgangsverkehr der<br />

Motorfahrzeuge dienen wird, die Gebühren<br />

aus den Auto-, Motorrad- und Velotaxen und<br />

dem Benzinzoll aber auf keinen Fall an eine<br />

Genossenschaft fliessen.<br />

Auf alle Fälle dürfen wir unter den heutigen<br />

Verhältnissen wünschen, dass wenigstens<br />

in Bälde eine 3 m breite Strasse automobilistisch<br />

korrekt angelegt werde. War<br />

sind bei Verwirklichung dieses Projektesalsdann<br />

der grossen Prageistrasse um ein gutes<br />

Stück näher gekommen.<br />

Es geht auch in diesem Falle nicht an, das<br />

Kind mit dem Bade auszuschütten. Im Gegenteil<br />

ist den Initianten, die, wie die Vergangenheit<br />

lehrt, den heute einzig ausführbaren<br />

Weg unter die Füsse genommen haben, recht<br />

viel Glück und der Erfolg auf die Fahrt mitzugeben.<br />

Die Automobilisten und ihre Presse aber,<br />

Augen auf und Unterstützung dem ersten<br />

Pragelfahrer!»<br />

Städteverband zur Lärmbekämpfung<br />

Zwei interessante Referate<br />

die zwei Tage so angenehm als möglich zu<br />

machen.<br />

Die Versammlungen fanden im modernen<br />

Gebäude des Neuen Gymnasiums statf, auf<br />

dessen quadratischem Turme die rorv^eissrote<br />

Fahne einladend im Winde flatterte.<br />

Vortrag von Polizeihauptmann<br />

Müller.<br />

Kurz nach neun Uhr übergab der Präsident das<br />

Städteverbandes, Herr Syndic Chappuis, Bürgermeister<br />

von St. Immer, das Wort Herrn W. Müller.<br />

Als sich die kräftige und unbedingt martialische<br />

Gestalt erhob, konnte man feststellen, dass<br />

dem ehemaligen Polizeikommissär von Bern, die<br />

jüngst erworbene Würde eines Polizeihauptmanns<br />

auch äueserlich sehr wohl steht. Und als — seltsam<br />

sinnvolles Zwischenspiel— mitten, in seinen Vortrag<br />

über die Lärmbekämpfung, da-s Wirbeln einiger<br />

halb Dutzend Trommeln durch die erstaunliche<br />

Breite der Fenster in die Aula drang, hatten wir<br />

überdies Gelegenheit, die Fülle und Kraft seiner<br />

Stimme zu bewundern.<br />

Der Referent erörterte zuerst, in einigen einleitenden<br />

Ausführungen, die schädliche Wirkung, die<br />

der heutige Stadtlärm auf den menschlichen Organismus<br />

ausübt. Vor allem leidet das gesamte Nervensystem<br />

unter dem manigfaltigen und unaufhörlichen<br />

Lärm, dem die heutigen Stadtbewohner ausgesetzt<br />

sind, was sich dann in einer ganzen Reihe<br />

von Beschwerden äussern kann. Aber auch etliche<br />

Leiden und Störungen der Gehöiorgane müssen<br />

auf die ständige und namentlich gleichmässige Einwirkung<br />

von Geräuschen (Betriebslärm) zurückgeführt<br />

werden (nebenbei bemerkt, der Referent verriet<br />

in diesen Darlegungen eine solch erstaunliche<br />

fachmännische Kenntnis und Gewandtheit in Spezialausdrücken,<br />

dass der Berichterstatter beschloss,<br />

in Zukunft einen medizinischen Berater mitzunehmen).<br />

Der erste Teil des Vortrages behandelte Gebiete<br />

Die Bekämpfung des Betriebslärma (in Fabriken)<br />

und des Wohnlärms, die nicht in den Interessenbereich<br />

unserer <strong>Zeitung</strong> fallen und auf die wir<br />

deshalb nicht näher einzugehen brauchen. Immerhin<br />

hat es uns gefreut, dass Hr. Hauptmann Müller<br />

ebenso ausführlich und mit demselben Nachdruck,<br />

wie auf den Verkehrslärm, auch auf diese zwei<br />

andern Hauptquellen der wirren und mörderischen<br />

Symphonie, von der heutzutage die zivilisierte Welt<br />

erfüllt wird, hingewiesen hat. Es hat uns gefreut,<br />

weil es immer" noch Leute gibt, die wie von der<br />

Tarantel gestochen, nervös zusammenfahren, wenn<br />

zufällig ihre zarte Membran von dem Ton einer<br />

Autohupe getroffen wird, es aber als ihr unantastbares<br />

bestes Recht betrachten, bei offenem Fenster<br />

ihr Radio bis auf die letzte der Möglichkeiten auszunützen<br />

oder, überzeugt, damit nur ihrer Muse<br />

gegenüber die Pflicht zu erfüllen, 365mal im Jahr<br />

zwei bis drei Stunden dieselbe Sonate zu üben<br />

(überflüssig hinzuzufügen: um nach diesen tausend<br />

Stunden genau an denselben Stellen auszugleiten).<br />

Im dritten Teile seines Vortrages ging der Referent<br />

zur Behandlung der Frage über, die unsere<br />

"besondere Aufmerksamkeit verdient: Durch welche<br />

Massnahmen lägst sich der Verkehrslärm einschränken?<br />

Herr Müller hat uns auch in diesem Abschnitt<br />

seines Vortrages reichlich Gelegenheit gegeben, uns<br />

zu freuen. Wenn er auch nicht vergass, gewisse<br />

Gewohnheiten der Automobilisten — und mit Recht<br />

— an den Pranger zu stellen, so nahm er doch<br />

diese ewigen Sündenböcke unserer Zeit in manchen<br />

Punkten in Schutz und zeigte für viele<br />

ihrer Nöte ein weitgehendes Verständnis. Er machte<br />

die Vertreter der Gemeinden darauf aufmerksam<br />

(Fortsetzung siehe Seite 5)<br />

Autokurse ersetzen unwirtschaftliche Eisenbahnlinien<br />

IV.<br />

Von grösserer Tragweite als der bisher behandelte<br />

Gegenstand wird sich zweifellos<br />

das Problem der Möglichkeit des Ersatzes<br />

bestehender unwirtschaftlicher Eisenbahnlinien<br />

durch Automobilbetriebe erweisen. Sogenannte<br />

«Transitlinien», d. h. Normalbahnlinien,<br />

die an beiden Enden direkt in andere<br />

Normalbahnlinien übergehen und auf denen<br />

sich ein bedeutender Durchgangsverkehr abwickelt,<br />

dürfen aus den weiteren Erörterungen<br />

angeschlossen werden. Für diese Klasse<br />

von Eisenbahnlinien muss die uns beschäftigende<br />

Frage von vorneherein kategorisch<br />

verneint werden. Betreffend die übrigen<br />

Normalbahnlinien, die auch «Stumpenbahnen»<br />

genannt werden, ist allgemein zu bemerken,<br />

dass in der Regel ausschlaggebende technische<br />

oder organisatorische Schwierigkeiten<br />

für deren Ersatz durch Automobilbetriebe<br />

heute nicht mehr bestehen. Wenn wir von<br />

eigentlichen Gebirgsgegenden absehen, bilden<br />

in den wenigsten Fällen die Witterungsverhältnisse<br />

und topographischen Bedingungen<br />

ein Hindernis. Das Problem erweist<br />

sich also in erster Linie als ein solches wirtschaftlicher<br />

Natur.<br />

Für bestehende Normalbahnlinien, die<br />

nicht unter den Begriff «Transitlinien»<br />

fallen, die aber bezüglich der Beförderungspreise<br />

zu den gleichen Bedingungen arbeiten<br />

wie die Schweiz. Bundesbahnen (bei denen<br />

die Beförderungspreise auf Grund der effektiven<br />

Streckenlänge berechnet werden) muss<br />

im allgemeinen die Frage der Möglichkeit<br />

des Ersatzes durch Automobilbetrieb im Hinblick<br />

auf die Erfahrungen beim Surbtalbetrieb<br />

ebenfalls verneiht werden. Beim Abbruch<br />

einer Bahnlinie hat man damit zu<br />

rechnen, dass das in den festen Anlagen investierte<br />

Kapital zum grössten Teil verloren<br />

ist. Das Rollmaterial kann unter Umständen<br />

an andere Bahnverwaltungen veräussert<br />

werden, auf alle Fälle aber bringt<br />

der Uebergang zum Kraftwagenbetrieb einen<br />

bedeutenden Kapital-Verlust mit sich. Der<br />

Automobilbetrieb aber verlangt neue Investitionen.<br />

Sobald jedoch die tarifarischen<br />

Verhältnisse sich ändern, d. h. wenn auf<br />

Normalbahnlinien durch sogenannte Tarifzuschläge<br />

die Beförderungspreise pro<br />

Streckeneinheit eine Verteuerung erfahren,<br />

steigen die wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

eines Automobilersatzbetriebes im Vergleich<br />

zurrt Bahnbetrieb.<br />

Allgemein gesprochen dürfte der Grundsatz<br />

sich Geltung verschaffen, dass die Möglichkeit<br />

des Ersatzes bestehender Normalbahnlinien,<br />

die nicht unter die Kategorie<br />

«Transitlinien-» fallen, durch .Automobübetrieb<br />

erst dann bejaht werden kann, wenn<br />

einerseits die Einnahmen der Bahn nicht<br />

mehr ausreichen, die reinen Betriebskosten<br />

— also die Kosten ohne Verzinsung und Tilgung<br />

der Anlagekapitalien — zu decken und<br />

wenn andererseits in den Ertragsberechnungen<br />

für einen Automobilbetrieb der Nachweis<br />

erbracht werden kann, dass die ZuscMsse,<br />

die dieser erfordert, geringer sein werden<br />

als beim Bahnbetrieb. Weil die Verkehrsmengen,<br />

sowie die einschlägigen besonderen<br />

Verkehrsverhältnisse auf Grund der Erfahrungen<br />

beim Bahnbetrieb bekannt sind,<br />

können die für den Automobilbetrieb notwendigen<br />

Aufwendungen mit ziemlicher Sicherheit<br />

vorausbestimmt werden.<br />

Für die Frage des Ueberganges zum<br />

Strassenbetrieb kann aber auch der Umstand<br />

von entscheidender Bedeutung werden, dass<br />

ein Bahnbetrieb zu einem gewissen Zeitpunkt<br />

unvermeidliche neue Kapitalaufwendungen<br />

für Erneuerung des Rollmaterials oder der<br />

festen Anlagen erfordern kann, wobei mit,<br />

Sicherheit anzunehmen ist, dass diese Kapitalaufwendungen<br />

den Betrieb in einem unerträglichen<br />

Masse belasten würden.<br />

Die grossen Schmalspurbahnsysteme in<br />

den Gebirgsgegenden scheiden aus unserer<br />

Untersuchung aus, weil die meisten derselben<br />

in keiner Weise als unwirtschaftliche Eisenbahnlinien<br />

bezeichnet werden dürfen. Ausserdem<br />

würde bei diesen grosszügig ausgebauten<br />

Bergbahnen die Prüfung der Möglichkeit<br />

des Ersatzes durch Automobilbetriebe bald<br />

Halt machen vor den Schwierigkeiten der<br />

topographischen und klimatischen Verhältnisse.<br />

Aber auch die meisten der übrigen<br />

wichtigeren Schmalspurbahnen, bei denen<br />

def Verkehr sich über bahneigenes Trace<br />

abwickelt, können ganz ansehnliche Ueberschüsse<br />

der Betriebseinnahmen über die<br />

Betriebsausgaben ausweisen, so dass mindestens<br />

ein Teil des Kapitals verzinst werden<br />

kann. Zufolge der tarifarischen Verhältnisse,<br />

d. h. zufolge der im Vergleich zu den<br />

Bundesbahnen und den wichtigeren andern<br />

Normalbahnen zum Teil bedeutend höheren<br />

Beförderungspreise pro Streckeneinheit der<br />

meisten Schmalspurbahnen, liegt allerdings<br />

bei diesen die wirtschaftliche «Schnittlinie»<br />

zwischen Bahn- und Automobilbetrieb wesentlich<br />

höher als bei Normalbahnea Bei allen<br />

siehe auch No. 71, 73 und 75.<br />

Schmalspurbahnen fällt ausserdem für den<br />

Bahnbetrieb erschwerend in Betracht, dass<br />

der Reisendenverkehr zwischen ihnen und<br />

den Normalbahnen nicht durchgehend ausgebildet<br />

werden kann und dass die Güter an<br />

den Anschlusstellen umgeladen werden müssen.<br />

Die kleineren Schmalspurbahnen sind<br />

auch bezüglich des Stossverkehrs nicht so<br />

leistungsfähig wie Normalbahnen, weil keine<br />

oder nur beschränkte Möglichkeit besteht,<br />

von andern Linien Rollmaterial zur vorübergehenden<br />

Verstärkung des eigenen Lokomotiv-<br />

und Wagenparkes heranzuziehen.<br />

Besonders kritisch für als unwirtschaftlich<br />

zu bezeichnende Schmalspurbahnen kann die<br />

Situation dann werden, wenn es sich um<br />

Strassenbahnen handelt, welche für ihren<br />

Schienenstrang einen Teil vorhandener Strassen<br />

benützen. Erfordert die immer mächtiger<br />

anschwellende Entwicklung des auf<br />

diesen Strassenzügen sich abwickelnden<br />

Automobilverkehrs eine Verbreiterung der<br />

Fahrbahn, die zufolge der eingebauten<br />

Strassenbahngeleise in vielen Fällen, namentlich<br />

in den Ortschaften und Kurven, bedenklich<br />

schmal ist. so kann sich die zwingende<br />

(Schluss siehe Seite 6)<br />

Automobil-Transporte und<br />

Gewerbefreiheit.<br />

Aus informierten Kreisen des Autogewerbes<br />

erhalten wir die nachstehende Vernehmlassung:<br />

Unter diesem Titel Hess ich seinerzeit<br />

in Ihrer geschätzten <strong>Zeitung</strong> einen Notschrei<br />

ertönen über die mittelalterlich anmutende<br />

Tortur, der private Transportunternehmer<br />

ausgesetzt sind, seitens jener amtlichen<br />

Organe, die den staatlichen Schienenweg<br />

als alleinberechtigt glauben schützen zu<br />

müssen. Es hat uns ja fern gelegen anzunehmen,<br />

dass mit einer solchen Veröffentlichung<br />

die Qual, das Unrecht, beendet werde.<br />

Eine solch' köstliche Naivität, die an das<br />

Walten einer Vernunft glaubt, ist einem<br />

durch diese Machthaber schon längst gründlich<br />

«verloren gegangen worden».<br />

Wir können also vorläufig nichts anderes<br />

tun, als immer wieder die Oeffentlichkeit<br />

daran erinnern, dass das Kräutlein Willkür<br />

in unserem gesegneten Lande, auch bei<br />

schlechtestem Wetter, glänzend weitergedeiht,<br />

und von den behördlich angestellten<br />

Gärtnern mit Liebe gehegt wird. Kantonsdekret<br />

und Sesa schaffen, was in ihren<br />

Kräften steht. Die Berner Kontrollorgane<br />

haben nun drei Personenautos im Aufpassdienst.<br />

Letzthin fuhren diese, wie uns berichtet<br />

wurde, einem Warentransport sogar<br />

in den Kanton Freiburg hinein nach, um die<br />

Ladung nachzusehen. Es wurde ihnen dann<br />

allerdings bedeutet, dass sie auf jenem Boden<br />

nichts zu tun hätten. In Bussen für jedes<br />

Mehrgewicht bewegt man sich nur noch so<br />

um Fr. 100.— herum.<br />

Die Sesa — S. B. B. hat den Käufern von<br />

Zucker aus der Tschechoslowakei einen derartigen<br />

Ausnahmefrachtsatz ab Eingangsstation<br />

Basel, Schaffhausen, Singen gemacht,<br />

dass kein Auto mehr konkurrieren kann. Ob<br />

solche Transporte für die S. B. B. noch irgend<br />

einen Verdienst bringen, geht ja den «Allgemeinschweizer»<br />

nichts an; denn, wenn<br />

auch mit Verlust, wenn nur der Automobilgewerbetreibende<br />

so oder so getötet wird. —•<br />

Die Sesa offeriert ferner Transporte Basel-<br />

Emmental weit unter Tarifsatz und vergütet<br />

dem Importeur noch 30 Rp. pro 100 kg für<br />

Abfuhr ab seinem Bahnhof ins Magazin. Kein<br />

Mittel wird also unterlassen.<br />

Man muss sich wirklich an den Kopf greifen<br />

und fragen, ob denn diese Bahnschienenverteidiger<br />

glauben, das moderne, freie<br />

Strassentransportmittel könne auf die Dauer<br />

ganz einfach unterdrückt, aufgehoben, gestrichen<br />

werden?<br />

Wo nimmt man eigentlich die Berechtigung<br />

her, gewisse Waren gewissen Einzelbezügern<br />

zu Verlustfrachtsätzen zu besorgen,<br />

während anderen, weniger glücklich gelegenen,<br />

tausendfach beteuert und bewiesen<br />

wird, man könne und dürfe nicht unter die<br />

«heiligen Normaltaxen» gehen?<br />

Es kommt ja immer ein wenig ungeschickt<br />

heraus, wenn eine starre, staatliche Verwaltung<br />

sich «plätzweise» kaufmännisch gebärden<br />

will. Man weiss das. Man könnte sogar<br />

lächelnd zusehen. Wenn aber bei diesen vom<br />

allgemein rechtlichen Standpunkt aus fraglichen<br />

Praktiken — fraglich wegen der verfassungsmässig<br />

garantierten Gleichheit aller<br />

Bürger vor dem Gesetz — unter Schädigung<br />

des Staatsdienstes nichts anderes beabsichtigt<br />

und gewollt ist, als das Verderben eines<br />

anderen modernen, tüchtigen Gewerbes, so<br />

hört eben das lächelnde Zusehen auf. Für<br />

solche Ideen, solches Vorgehen und solch'<br />

finstere Gewalt ist der Staat nicht da.<br />

Wunder nimmt einem nur, ob das Eidg.<br />

Automobilgesetz den Mut und namentlich<br />

das Rechtsgefühl aufbringt, mit solchem<br />

Mittelalter in Bund und Kanton aufzuräumen,<br />

oder ob das Gesetz mehr der Bahn als dem<br />

Auto hilft?


76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

*i<br />

Der grosse Tag von Monza<br />

Varzi auf Maserati beendet den gigantischen Kampf als Sieger. — Zweiter Arcangeli auf<br />

Maserati, — Die beiden Schweizer Caflisch und Pedrazzini fahren ein sebr gutes Rennen.<br />

— Hoher Autosport im Königlich Italienischen Park von Monza.<br />

Der gewaltige, einzigartige Kampf um den<br />

Grossen Preis von Monza in Italien, der den<br />

Namen dieses italienischen Ortes in der<br />

ganzen Welt bekannt gemacht hat, brachte<br />

schon mehrere Tage vor dem Rennen Hochbetrieb<br />

in dem grossen königlichen Park von<br />

Monza. Die ganze automobilistische Welt<br />

Italiens promenierte auf den Tribünen, Fahrer<br />

kamen an und probten mit ihren Mechanikern<br />

eifrig an den Wagen, die ersten Maschinen<br />

brüllten auf und schössen in rasenden<br />

Läufen davon und versuchten die Rundstrecke.<br />

Ganz Italien hat in den letzten Tagen<br />

wieder sein Interesse auf Monza gerichtet,<br />

denn das Gelingen dieses gewaltigen sportlichen<br />

Anlasses hängt irgendwie mit dem<br />

italienischen Nationalstolz zusammen. Die<br />

Presse schwelgte in Hymnen über den gloriosen<br />

Kampf von Monza, die ganze fieberhafte<br />

Atmosphäre, die vor grossen Sportereignissen<br />

herrscht, war überall anzutreffen.<br />

Plan von Monza: Die Piste wurde gegenüber dem letzten Jahre abgeändert, so dass die Rennbahn<br />

im ganzen acht Kurven aufweist<br />

bis zum späten Vormittag, als sich die ersten<br />

Unterdessen trainierten die Teilnehmer mit<br />

verbissener Zähigkeit; vom frühen Morgen<br />

an lagen ganze Rudel im harten Training,<br />

vor den Boxen und auf den Tribünen war<br />

alles in Bewegung. Die schnellste Runde im<br />

Training fuhr Nuvolari mit dem neuen Alfa<br />

Romeo-Rennwagen. Er erledigte die Strecke<br />

mit der phantastischen Schnelligkeit von<br />

159 km Stundendurchschnitt. Sein Markenkollege<br />

Borzacchini blieb nicht zurück und<br />

erreichte ebenfalls ein äusserst scharfes<br />

Tempo, Arcangeli auf Maserati erprobte den<br />

neuen 16 Zylinder Maserati-Rennwagen —<br />

und er fuhr im Training ebenfalls die bemerkenswert<br />

gute Zeit von 158 Stundenkilometern.<br />

Campari, der Heldentenor, der<br />

mit der gleichen Sicherheit Rennfahrer wie<br />

Opernsänger ist, legte sich auf der Bahn<br />

noch ziemliche Zurückhaltung an. Er debütierte<br />

vor wenigen Tagen in einem ligurischen<br />

Operntheater. Noch schien er so<br />

unter dem Eindruck seines Gastspiels zu<br />

stehen, dass er sich während den Pausen,<br />

da die Maschinen ruhig vor den Boxen lagen,<br />

dem Publikum als Sänger vorstellte, das den<br />

Rennfahrer mit brausendem Beifall überschüttete...<br />

Caracciola brachte mit Mühe<br />

seinen schweren Mercedes in den richtigen<br />

Spurt, erzielte nachher dann aber bemerkenswert<br />

hohe Geschwindigkeiten.<br />

Noch am letzten Tag vor dem Rennen gingen<br />

die Wagen über die Rundstrecke, Varzi<br />

stellte sich vor, Fagioii legte unheimlich<br />

scharf los, die Schweizer Pedrazzini und<br />

Caflisch tauchten auf, überall letzte Vorbereitungen<br />

Zuschauermassen schon am<br />

Samstag, fieberhaftes Raten über die Chancen<br />

der grossen Champions, die vor den<br />

Boxen sich zu schaffen machten — und dann<br />

legte sich die Nacht nochmals über den Park,<br />

aber die Ruhe kehrte nicht mehr ein, der<br />

Grosse Preis von Monza stand bevor, vor<br />

den Ständen irrlichterte es, und schon der<br />

erste grauende Tag sah Gestalten umherhuschen<br />

...<br />

Der Tag des Rennens.<br />

Er kam mit strahlender Sonne und blauem<br />

italienischem Himmel. Vom frühesten Morgen<br />

an strömten riesige Zuschauermengen<br />

nach der Rennbahn, es war ein chaotisches<br />

Durcheinander von Automobilen, Fahrrädern,<br />

Fussgängern, eine Begeisterung, die aus<br />

allen Augen leuchtete, Namen schwirrten<br />

durcheinander, und dieser Rummel hielt an<br />

Wagen dem Starter stellten. 100 000 Zuschauer<br />

haben dem gewaltigen Kampf beigewohnt,<br />

jubelten den Siegern zu, und während<br />

den sieben Stunden, da die Massen in<br />

der Hitze ausharren mussten, gab es keine<br />

tote Stelle. Wer einen Moment lang sich<br />

nicht dem Kampf auf der glatten Bahn widmete,<br />

beobachtete die Gesellschaft, die dem<br />

Rennen von Monza beiwohnte.<br />

Unter den prominenten Tribünenbesuchern<br />

bemerkte man den Chef für das Sportwesen<br />

Italiens, Augusto Turati, den italienischen<br />

Kriegsminister, sehr viele repräsentative<br />

Behördenvertreter, Spitzen des italienischen<br />

Autosportes, unter den Delegierten der automobilistischen<br />

Vereinigungen auch Herrn<br />

Dr. Mende, Präsident des A. C. S., in Begleitung<br />

der Herren Dr. von Stürler, Mitglied<br />

des Direktionskomitees, und Jules Decrauzat,<br />

Präsident der Nationalen Sportkommission.<br />

Die Italiener waren in ihrer Begeisterung<br />

nicht mehr zu halten, als nachmittags das<br />

Kronprinzenpaar erschien und Kronprinz<br />

Umberto mit seiner Frau Gemahlin auf der<br />

Rennbahn sich vorstellte. Das Volk schrie<br />

sich heiser vor Entzücken, als die Frau Gemahlin<br />

den Fahrern die Hand reichte! Vincenzo<br />

Florio, der Gewaltige von Monza, war<br />

von einem ganzen Stab von Organisatoren<br />

und leitenden Persönlichkeiten umgeben.<br />

Man hatte in Monza ganze Arbeit geleistet,<br />

das musste unumwunden anerkannt werden.<br />

Das Rennen.<br />

Um 10 Uhr eröffnet der Starter, Augusto<br />

Turati, unter brausendem Jubel den Kampf<br />

um den Grossen Preis von Monza. In der<br />

Kategorie 1100—2000 ccm fahren elf Teilnehmer.<br />

Sie legen alle scharf los und lassen<br />

ihre Motoren zur grossen Ouvertüre aufheulen.<br />

Bei der ersten Runde liegt von Morgen<br />

an der Spitze. Er schafft es gut, der<br />

Bugatti-Fahrer vom Schauinsland und vom<br />

Gaisberg! Hinter ihm liegt der französische<br />

Tuchhändler Etancelin. Pedrazzini ist ganz<br />

am Schluss der fliegenden Karawane. Sie<br />

pfeilt mit ungeheurer Wucht über die Strecke.<br />

Die zweite Runde weist in der Mitte kleine<br />

Verschiebungen auf, die dritte und vierte<br />

bleiben unverändert. Schnellste Runde fährt<br />

von Morgen mit dem höllischen Tempo von<br />

151 km. Die fünfte Runde sieht den Berliner<br />

immer noch an der Spitze. Doch sieh — Pedrazzini,<br />

der Schweizer, arbeitet sich vor,<br />

schon liegt er an 5. Stelle. — Zur Freude<br />

der anwesenden Schweizer triumphiert Pedrazzini<br />

mit der schnellsten Runde von<br />

152 km Stundendurchschnitt. Die achte<br />

Runde sieht an der Spitze eine Aenderung<br />

vor sich gehen, Etancelin überholt den Deutschen,<br />

doch es dauert nur eine Runde, da hat<br />

von Morgen schon wieder Etancelin den<br />

ersten Platz abgeknöpft. In der elften Runde<br />

gibt Brivio auf Talbot auf, in der dreizehnten<br />

Runde scheidet Tabacchi auf Bugatti aus.<br />

Das Duell zwischen dem Franzosen und dem<br />

Berliner bringt in den nächsten Runden noch<br />

verschiedene spannende Situationen, v. Morgen<br />

hat das Pech, seine Siegerstellung am<br />

Schluss zu verlieren, so dass Etancelin Erster<br />

wird.<br />

Pedrazzini hat sich von der fünften zur<br />

vierten Runde vorgekämpft und kommt somit<br />

in den Schlusslauf.<br />

Schlussklassement für den ersten Vorlauf:<br />

1. Etancelin (Bugatti) in 38'30"<br />

(Stundenmittel 149.694 km)<br />

2. von Morgen (Bugatti) in 38'32%"<br />

3. Minozzi (Bugatti) in 39' 1%'<br />

4. Pedrazzini (Maserati) in 39'27% n<br />

Fünfter wird bei der Gesamtklassierung<br />

Biondetti auf Talbot, Sechster Sartorio auf<br />

Maserati. Auch Max Fourny, der talentierte<br />

Bugattifahrer, muss sich mit einem mittleren<br />

Platz begnügen.<br />

Auch die zweite Runde, die vielerwartete<br />

Fahrt der Klasse 2000—3000 ccm, wird von<br />

Turati eröffnet. Zehn hervorragende Fahrer<br />

biesteigen ihre Wagen. Die Spannung des<br />

'Publikums nimmt rasch zu. Alle die grossen<br />

italienischen Lieblinge, Nuvolari, Campari,<br />

Borzacchini, Varzi, Arganceli und Fagioii,<br />

machen mit. Die erste Runde sieht Arcangeli<br />

an der Spitze. Hinter ihr rasen Varzi<br />

und Nuvolari. Schon in der zweiten Runde<br />

verliert Arganceli an Boden. Varzi schwingt<br />

sich an erste Stelle. Nuvolari schiebt sich<br />

knapp hinter den Maserati-Fahrer. Bis zur<br />

fünften Runde ändert sich die Situation nicht<br />

mehr. Die sechste Runde sieht Arcangeli in<br />

hervorragender Zeit über die Strecke hinjagen.<br />

Er fährt die fabelhafte Durchschnittszeit<br />

von 165 km. Seine hervorragende Geschwindigkeit<br />

bringt ihn wieder an die Spitze,<br />

die er Nuvolari und Varzi nach scharfem<br />

Kampfe abgerungen hat. Varzi hält bei der<br />

zehnten Runde beim Maserati-Stand und verliert<br />

somit an Zeit Nuvolari kommt wieder<br />

an die Spitze. Aber kaum ist er an Arcangeli<br />

vorüber, so muss er ebenfalls anhalten. In<br />

der dreizehnten Runde erleiden Campari und<br />

Borzacchini Pneudefekte. Varzi arbeitet sich<br />

zäh vor, und es entsteht einen Augenblick<br />

lang ein hartes, ein geradezu verzweifeltes<br />

Ringen zwischen Varzi und Nuvolari um den<br />

vierten Platz, der noch eine Teilnahme am<br />

Schlusslauf erlaubt. Varzi siegt, und Nuvolari<br />

beendet deprimiert das Rennen. Noch<br />

bleibt ihm ein Ausweg : der Hoffnungslauf.<br />

Erster ist Arcangeli geblieben.<br />

Schlussklassement für den zweiten Vorlauf:<br />

1. Arcangeli (Maserati) in 36' 36^"<br />

(Stundenmittel 157 km)<br />

2. Borzacchini (Alfa Romeo) in 37' 19%. M<br />

3. Fagioii (Maserati) in 37' 39%",<br />

4. Varzi (Maserati) in 38' 5%"<br />

Unterdessen ist es Mittag geworden, als<br />

der Starter den dritten Vorlauf freigibt. In<br />

der Klasse über 3000 ccm sind nur fünf<br />

Fahrer gemeldet. Erster ist bei Beginn des<br />

Rennens E. Maserati. Hinter ihm liegen Caracciola<br />

und Babe Stapp. In der zweiten<br />

Runde fährt Maserati die beste Rundenzeit<br />

mit dem Durchschnitt von 150 km. Nach<br />

einigen Minuten gelingt es Caracciola, seinen<br />

Mercedes an Maserati vorbei an die Spitze<br />

zu schieben, und Babe Stap benützt den Moment,<br />

um ebenfalls an dem Italiener vorbeizukommen,<br />

so dass Maserati plötzlich hinten<br />

liegt. Der italienische Fahrer lässt indessen<br />

nicht locker und ringt scharf mit seinen<br />

beiden Konkurrenten. Bereits ist der<br />

Amerikaner wieder eingeholt. Wieder fährt<br />

Maserati eine neue Rundenbestzeit, diesmal<br />

mit 152 km Durchschnitt, um sodann gleich<br />

in triumphaler Fahrt seine eigene Rekordschnelligkeit<br />

mit dem neuen Durchschnitt<br />

Sp»o<br />

(Schluss siehe Seite 4)<br />

r.rr.<br />

Internationale Autosporttagung. Die internationale<br />

Sportkommission wird am 17. September<br />

in Paris zu einer Tagung zusammentreten.<br />

Die sehr umfangreiche und wichtige<br />

Tagesordnung sieht unter anderem auch die<br />

Behandlung des Protestes von Caracciola<br />

gegen den engliscnen Automobilclub vor,<br />

der bekanntlich den deutschen Fahrer von<br />

der Teilnahme an der Ulster-Tourist-Trophy<br />

ausschloss. Die Kommission wird ferner die<br />

Aufstellung des Terminkalenders für die<br />

grossen Automobilrennen des nächsten Jahres<br />

vornehmen. Unter anderem sollen auch<br />

die Vorschläge zur Abänderung des Reglementes<br />

für die Europa-Bergmeisterschaft<br />

und des internationalen Sportkodexes zur<br />

Behandlung kommen.<br />

bo.<br />

Autosternfahrt ins Ruhrland. Der Automobilclub<br />

Ruhrland des A. v. D. veranstaltet am<br />

20. und 21. September in Essen den zweiten<br />

ruhrländischen Automobilwettbewerb. Die<br />

für Renn-, Sport- und Tourenwagen offene<br />

Veranstaltung zerfällt in eine grosse Sternfahrt,<br />

eine 48stündige Kreuz- und Querfahrt,<br />

eine 24stündige Kreuz- und Querfahrt und<br />

eine Plakettenfahrt. Für die grosse Sternfahrt<br />

wurden drei Ehrenpreise ausgesetzt,<br />

die den Fahrern zufällt, die zwischen dem<br />

Startort und Essen die grösste Luftlinienentfernung<br />

zurückgelegt haben. Der Start<br />

zur Sternfahrt darf frühestens vier Tage vor<br />

der vorgeschriebenen Abfahrtszeit stattfinden,<br />

bo.<br />

24-Stundenfahrt Hamburg-Holland-Hamburg.<br />

Eine Gruppe des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs,<br />

die Automobilsportvereinigung,<br />

veranstaltet am 20. und 21. September eine<br />

originelle 24-Stunden-ohne-Halt-Fahrt für Automobile.<br />

Die Strecke für Wagen bis 1500<br />

ccm geht ununterbrochen über 1000 km von<br />

Hamburg über Bremen, Köln, Hannover und<br />

dann nach Hamburg zurück. Di© stärkern<br />

Fahrzeuge haben noch einen Abstecher nach<br />

Amsterdam zu machen, im ganzen also 1200<br />

km zurückzulegen. Die Bewertung wird getrennt<br />

in Fahrer ohne und mit Beifahrer. Für<br />

die Tourenwagen bis 1575 ccm beträgt der<br />

verlangte Durchschnitt 43, für die grössern<br />

Wagen 49 Stundenkilometer. Die interessante<br />

Fahrt wird mit Unterstützung des Niederländisch-Königlichen<br />

Automobil-Clubs sowie<br />

des Automobilclubs von Nijmegen durchgeführt,<br />

bo.


Der grosse Tag von Monza<br />

153 km zu überbieten. Diesem Elan ist<br />

der schwere Sportwagen von Caracciola<br />

nicht gewachsen und Maserati wird, lebhaft<br />

applaudiert von seinen Landsleuten, Sieger<br />

des Rennens. Der Schweizer Caflisch hält<br />

während dem ganzen Rennen durch und vermag<br />

sich mit seinem Mercedes eine bemerkenswert<br />

gute Zeit zu sichern. Bei Babe Stap<br />

sind die Wunderdinge, die man sich versprach,<br />

nicht in Erfüllung gegangen :<br />

Schlussklassement des dritten Vorlaufes:<br />

1. E.Maserati (Maserati) in 39'25%'*<br />

(Stundenmittel 146 km)<br />

2. Caracciola (Mercedes) in 39'49%"<br />

3. Babe Stap (Dusenberg) in 41'5%"<br />

4. Caflisch (Mercedes) in 43' 19^"<br />

Um den Eliminierten noch eine letzte<br />

Möglichkeit zu bieten, ihre Scharte auszuwetzen<br />

und sich um die Teilnahme am<br />

Schlusslauf zu bewerben, findet ein Hoffnungslauf<br />

statt, der über acht Runden führt.<br />

Dem Starter Turati stellen sich fünf Fahrer,<br />

die ihren Lauf zu einer Zeit ausgetragen, als<br />

hunderttausend Menschen daran denken,<br />

dass es ausser Automobilen noch knurrende<br />

Magen gibt, und so wird diesem Rennen ein<br />

geringeres Interesse entgegengebracht. Nuvolari<br />

liegt gleich am Anfang vorn. Der<br />

«Neger » Campari kann ihn bei der zweiten<br />

Runde überholen, doch Nuvolari weiss, um<br />

was es geht und ist schon in der vierten<br />

Runde wieder Erster. Lehoux auf Bugatti<br />

fährt in der vierten Runde* über das Strassenbord<br />

hinaus und muss definitiv aufgeben. Nuvolari<br />

legt ein unheimliches Tempo an den<br />

Tag. Mit 154 km jagt er an den Tribünen<br />

vorüber. Das Schlussklassement sieht Nuvoilari<br />

und Campari an der Spitze, sie können<br />

sich, somit am Endlauf dennoch beteiligen.<br />

Schiassklassement des Hoffnungslaufes:<br />

DP. Nuvolari (Alfa Romeo) in 20' 1" (Stundenmittel<br />

143 km);<br />

2. Campari (Alfa Romeo) in 20' 1 2/5".<br />

Der nun folgende Kampf des Grossen Preises<br />

des Kleinwagen begegnet wieder starkem<br />

Interesse. Die hunderttausend Zuschauer<br />

widmen, nachdem sie ihren leiblichen Bedürfnissen<br />

entsprochen haben, wieder ihr<br />

volles Interesse der Rennbahn. Der Italiener<br />

Premoli, der als Favorit der 16 Startenden<br />

(Fortsetzung von Seite 3)<br />

ins Rennen geht, liefert eine hervorragend<br />

gute Fahrt. Schon bei der ersten Runde<br />

sieht man ihn an der Spitze liegen und alle<br />

die nächsten Runden behält er die Führung<br />

für sich. Der Belgier Scaron auf Amilcar<br />

lässt nicht locker und will dem Italiener seine<br />

Stellung streitig machen. Aber es gelingt ihm<br />

bei dem sehr scharfen Tempo des Italieners<br />

nicht. Die neunte Runde erledigt Premoli mit<br />

Varzi (Maserati) wurde wiederum Sieger im Monza-<br />

Rermen.<br />

dem Durchschnitt von 133 km. Der Kampf<br />

der Kleinwagen bringt mehrere Ausfälle.<br />

Pratesi auf Salmson, Romano auf Bugatti,<br />

Bisighini auf Maserati, Bucci auf Lombard,<br />

De Caroli auf Salmson und Carnevali auf<br />

Rally scheiden während des Rennens aus.<br />

Premoli beendet das Rennen als Erster.<br />

Schlussklassement der Kleinwagen :<br />

1. Premoli (Salmson) in 43' 37" (Stundenmittel<br />

132 km);<br />

2. Scaron (Amilcar) in 43'42 2/5";<br />

3. Klinger (Maserati) in 45'54 3/5";<br />

4. A. Maserati (Maserati) in 46' 4".<br />

Simons auf D. K. W. wurde Achter, Clerici<br />

auf Salmson Sechster. Nach dem Reglement<br />

kommen die zwei ersten Fahrer der Kleinwagen,<br />

sofern sie ein Stundenmittel über 120<br />

km aufweisen, für den Schlusslauf in Betracht.<br />

Premoli und Scaron klassifizieren<br />

sich für das Hauptrennen.<br />

Der Schlusskampf.<br />

Schluss der Vorläufe! Der Menge bemächtigt<br />

sich höchste Spannung, es iolgt der gewaltige<br />

Abschluss von Monza. Das Ringen<br />

um den vielumworbenen Grossen Preis von<br />

Monza. Nur die Besten jeder Klasse treten<br />

zum Starte an. Je die ersten Vier der drei.<br />

Vorklassen, die ersten Zwei der Kategorie<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - 76<br />

Kleinwagen und des Hoffnungslaufes. Kronprinz<br />

Umberto erscheint mit seiner Gattin<br />

auf der Rennbahn. Unter ohrenbetäubendem<br />

Beifallsgeschrei gibt er den Start zu dem<br />

gigantischen Finale. Premoli, der vielversprechende<br />

Sieger der Kleinwagen, kann<br />

nicht teilnehmen, da ihn eine körperliche<br />

Indisposition an der Beendigung des Rennens<br />

verhindert. 15 Fahrer schiessen in jagender<br />

Fahrt über die Rundstrecke von Monza davon.<br />

Als die Wagen nach der ersten Runde<br />

an den Tribünen vorbeipfeilen, liegt Arcangeli<br />

an der Spitze.<br />

Bei der fünften Runde ist Arcangeli noch<br />

immer mit höllischem Tempo an der Spitze.<br />

Hinter ihm her jagt der Tourist-Trophy-Sieger<br />

Nuvolari. Varzi und Borzacchini belegen<br />

die nächsten Plätze. Bewegung geht durch<br />

die riesigen Massen, als Nuvolari bei der<br />

nächsten Runde abstoppt und vor den Boxen<br />

hält. Schon nach wenigen Minuten sieht man<br />

auch die beiden andern Alfa Romeo-Fahrer<br />

aus den Wagen steigen. Pneudefekte geben<br />

bei dem Kampfe zwischen Alfa Romeo und<br />

Maserati den unerwarteten Ausschlag. Die<br />

Pneus konnten bedauerlicherweise beinah©<br />

überhaupt nicht ausprobiert werden, so dass<br />

die ganze Alfa Romeo-Equipe auf gut Glück<br />

ins Rennen gegangen ist.<br />

Die Maserati-Equipe scheint über das Ausscheiden<br />

ihres schärfsten Konkurrenten nicht<br />

sehr unglücklich zu sein, im Gegenteil, Arcangeli<br />

donnert mit rasender Geschwindigkeit<br />

dahin. Hinter ihm liegen Varzi und Maserati.<br />

Mehrere Runden hindurch ist die<br />

Reihenfolge gleich, die ganze Maserati-<br />

Equipe an der Spitze, hinter ihr das Rudel<br />

der übrigen Fahrer. Pedrazzini vermag sich<br />

sehr günstig zu plazieren. In der zwölften<br />

Runde stoppt Varzi bei den Ständen ab, er<br />

verliert etwas an Platz, jagt aber gleich<br />

darauf wieder davon. Pedrazzini vermag<br />

Caracciola in der vierzehnten Runde zu überholen.<br />

Varzi arbeitet wie toll sich nach vorne.<br />

Er hat durch seinen Halt ziemlich viel<br />

Zeit verloren und liegt nun an fünfter Stelle.<br />

Seinem scharfen Tempo vermögen die vor<br />

ihm Liegenden nichts anzuhaben. Schon nach<br />

einigen Augenblicken ist' der französische<br />

Fahrer Etancelin überrundet und bald ist<br />

Varzi wieder an dritter Stelle. Die siebzehnte<br />

Runde bringt ein dramatisches Zwischenspiel,<br />

als der Schweizer Pedrazzini in unerhört<br />

scharfem Tempo das linke Hinterrad<br />

verliert. Der «vorzügliche Fahrer versteht es<br />

indessen, sich ahne Gefährdung aus der kritischen<br />

Situation zu retten. Sein Ausscheiden<br />

wird viel bedauert.<br />

Das Hauptinteresse richtet sich nun auf<br />

die Spitzenfahrer Arcangeli, Maserati und<br />

Varzi. Arcangeli führt noch immer als Erster.<br />

Maserati liegt knapp hinter Arcangeli und<br />

Varzi folgt mit unheimlich scharfer Geschwindigkeit.<br />

Man verspricht sich immer<br />

mehr von ihm. Eine gewaltige Spannung bemächtigt<br />

sich des Publikums, es jubelt,<br />

schreit, pfeift dem letztjährigen Sieger von<br />

Monza zu. In der 33. Runde hat Varzi sein<br />

vorläufiges Ziel erreicht: der Zweite des<br />

Rennens, Maserati, ist überrundet. Eine Sekunde<br />

lang liegen die beiden Wagen nebeneinander,<br />

und Maserati verzichtet zugunsten<br />

seines hervorragenden Markenkollegen. Das<br />

Ende wird zu einem prachtvollen Kampf zwischen<br />

Arcangeli und Varzi. Keiner will nachgeben,<br />

sie vollenden ihre Fahrten unter dem<br />

brausenden Jubel von hunderttausend hingerissenen<br />

Zuschauern. Schon eine Runde später<br />

hat der draufgängerische Varzi Arcangeli<br />

eingeholt. Noch sind wenige Minuten zu fahren,<br />

es folgt der Spurt, ein Endspurt von<br />

einer Spannung ohnegleichen.<br />

Zwei ebenbürtige Fahrer liegen auf gleicher<br />

Höhe und rasen über die Bahn, und erst<br />

wenige Sekunden vor dem Ziel entscheidet<br />

sich das Duell. Varzi vermag sich vorzuschieben<br />

und er gewinnt mit 3 Metern Vorsprung<br />

den Grossen Preis von Monza. Er<br />

taumelt trunken aus seinem Wagen. Ein riesiges<br />

Geschrei umgischtet ihn. Zum zweiten<br />

Male sieht ihn der königliche Park von Monza<br />

als Sieger.<br />

Die beiden andern Maseratifahrer Arcangeli<br />

und Maserati belegen die zwei nächsten<br />

Plätze. Der Grosse Preis von Monza ist zu<br />

einem Triumph dieser italienischen Fabrik<br />

geworden. Caracciola hält ebenfalls bis zum<br />

Schlüsse durch und beendet das Rennen an<br />

siebenter Stelle. Caflisch vermag sich an die<br />

neunte Stelle zu legen.<br />

bo.<br />

Das Endklassement des Grossen Preises<br />

von Monza:<br />

1. Varzi (Maserati), 1:35:46,2 (150,444 km><br />

2. Arcangeli (Maserati), 1:35:46,4.<br />

3. Maserati (Maserati), 1:36:10,4,<br />

4. Minozzi (Bugatti). 1:39:23,2.<br />

5. Fagioli (Maserati), 1:39:23,6.<br />

6. Etanceliiv (Bugatti), 1:39:49,8. '<br />

7. Caracciola (Mercedes), 1:43:00.<br />

8. Babe Stapp (Duesenberg) nach 34 Runden<br />

in 1:42:00,8.<br />

9. Caflisch (Mercedes) nach 33 Runden In<br />

1:44:36,2.<br />

10. Scaron (Amilcar) nach 32 Runden in<br />

1:44:06,4.<br />

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76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUF<br />

Städteverband zur Lärmbekämpfung<br />

dass auch durch eine ganze Reihe ausserpolizeilicher<br />

Massnahmen, der Strassenlärm erfolgreich nach den paar Worten oder gar Monaten^ die meist<br />

druck, dass ja die Töne den eventuellen Zeugen<br />

bekämpft werden kann. Vor allem sei die Herstellung<br />

geräuschloser Fahrbeläge, Verbreiterung der noch in den Ohren liegen. Wer will es den Fah-<br />

Ereignis und Termin der Verhandlung trennen,<br />

Strassen, Schaffung guter Uebersicht an Strassenkreuzungen<br />

und Einmündungen erwähnt. Ebenurteilt<br />

zu werden) und Charybdis (unnötig Lärm<br />

rern verargen, dass sie ewig zwischen Scylla (verfalls<br />

sollten die Gesetze der Ordnungen und Dekrete,<br />

den durch das Material, durch lose sitzende gehen lassen. Der Fussgänger stumpft sich aber<br />

zu machen), den guten Willen verlieren und sich<br />

Bestandteile, durch unpackte Ladung usw. erzeugten auf diese Weise immer mehr ab. Im Gegenteil:<br />

Lärm energischer zu unterdrücken versuchen. Je weniger man hupt, desto besser erzieht man<br />

Der Hauptlärm wird aber ohne Zweifel von den auch den Fussgänger, nicht mehr hemmungslos in<br />

Signalapparaten erzeugt. Der Referent beantragt, den Strassen herumzuirren.<br />

die Lautstärke zu begrenzen und in Stadt- und Auch in Deutschland wird ein erbitterter Kampf<br />

Ortsverkehr nur das Hörn von tiefem Ton zuzulassen.<br />

Sobald wie möglich sollte eine einheitliche Wiesbaden sind organisierte Lärmabwehrbewegun-<br />

gegen den Lärm geführt. In Berlin, Frankfurt,<br />

internationale Regelung der Signalisierung angestrebt<br />

werden. Am besten wäre es, mehrtönige des Kraftverkehrgesetzes ist besser redigiert als der<br />

gen entstanden. Die betreffenden Bestimmungen<br />

Hupen, Klaxons mit durchdringendem Ton, Motorpfeifen,<br />

Auspuffhorne und dergleichen gänzlich wohl wird auch in Deutschland immer noch viel zu<br />

zitierte Artikel 31 unseres Konkordates, aber gleich-<br />

zu verbieten. Während heute sämtliche Errungenschaften<br />

der Technik auf diesem Gebiete in Gemacht,<br />

Sicherheit des Verkehrs mit Lärmabgabe zu<br />

viel gehupt. Auch dort wird noch der Fehler gebrauch<br />

sind, sollte bloss noch eine Einheitshupe identifizieren. Versuche haben gezeigt, dass man<br />

zugelassen werden. Es genügt vollständig, wenn<br />

diese auf 50 Meter hörbar ist. Wenn andere Fahrer<br />

und Strassenbenützer beständig starke Signale<br />

hören, ohne die betreffenden Wagen zu sehen, so<br />

bringt dies nichts als Verwirrung. (Gegen diese<br />

These nahm in der Diskussion Herr Nationalrat<br />

Naine, der schon gegen die Abschaffung des Klaxons<br />

war, als in Genf diese Frage diskutiert<br />

wurde, Stellung. Er sei ganz damit einverstanden,<br />

dass so wenig Signale als möglich gegeben werden<br />

sollen. Wenn sie aber schon gegeben werden, so<br />

müssen sie wirksam sein. Die dumpfe Hupe habe<br />

den Nachteil, dass sie die dreifache Zeit eines Klaxons<br />

beanspruche und dass — gerade wegen ihres<br />

gerühmten milden Tones — das Publikum absolut<br />

nicht darauf reagiere. (Der Einwand von Herrn<br />

Naine scheint uns ganz begründet zu sein).<br />

Der Referent bemerkte sodann mit grossem<br />

Recht, dass sowohl das Gesetz, wie die Praxis der<br />

Gerichte den Fahrer geradezu veranlassen, masslos<br />

Warnsignale zu geben. Der Artikel 31 des Konkordates<br />

schreibt vor: «Der Führer soll die Warnvorrichtung,<br />

so oft es zur Sicherheit des Verkehrs<br />

als nötig erscheint, namentlich auch bei scharfen<br />

Kurven und immer dann zur Anwendung bringen,<br />

•wenn er von einer Strasse in eine andere einbiegt.»<br />

Es ist klar, dass der Wortlaut dieser Bestimmung<br />

die Ansicht unterstützt, zu der ohnehin viele Fahrer<br />

und besonders die Anfänger neigen: Wichtigste<br />

Pflicht des Führers und erste Regel der Vorsicht<br />

sei möglich«! oft und lang und laut zu lärmen.<br />

Eine ganz logische Wirkung, die ein deutlicher Fingerzeig<br />

für das kommende Gesetz sein sollte. Auch<br />

die Gerichte haben die verderbliche Tendenz, bei<br />

der Beurteilung von Kollisionen und Unglücksfällen<br />

zu allererst die Frage zu stellen: hatte der<br />

Fahrer Signal gegeben oder nicht? Behaupten die<br />

Zeugen das Nein, so wird sehr oft glatt verurteilt,<br />

ohne noch irgendwie nachzuprüfen, ob die Führung,<br />

trotzdem oder ausserdem, technisch richtig war.<br />

Es ist klar, dass Fahrer, die diese Einstellung kennen,<br />

ausgiebig von ihren Hupen und Klaxons<br />

Gebrauch machen, und zwar mit solchem Nach-<br />

Fortsetzung von Seite 2)<br />

sozusagen ohne Warnsignale auskommen kann. In<br />

Berlin ist es verschiedenen Experten gelungen, durch<br />

den dichtesten Verkehr und in normalem Tempo zu<br />

fahren, ohne je ein Zeichen gegeben zu haben. In<br />

Finnland hat man, zuerst versuchsweise, in der<br />

Stadt Abo ein Signalverbot erlassen. Man hat damit<br />

so gute Erfahrungen gemacht, dass das Verbot nicht<br />

nur in Abo beibehalten, sondern auch in der Hauptstadt<br />

Helsingfors eingeführt wurde. Ueberhaupt<br />

zeigen die Nordländer eine erstaunliche Strässendisziplin.<br />

In Oslo und selbst in Stockholm, wo der<br />

Verkehr im Zentrum sehr dicht ist, hört man sozusagen<br />

keine Signale, obwohl, für unsere Begriffe,<br />

rasch gefahren wird. Die Zahl der Unfälle ist gleichwohl<br />

nicht grösser als anderswo. Auch in London<br />

fliesst der Strom des Verkehrs den ganzen Tag,<br />

ohne dass gellende Signale nötig wären. (Allerdings<br />

braucht es in London schon anglosächsische<br />

Fridigidät und Geduld, um nicht nervös zu werden.<br />

Der Berichterstatter.) Auch für Paris schreibt die<br />

Polizeiverordnung von 1928 vor, dass die Geschwindigkeit<br />

so weit herabzusetzen sei, bis Hupensignale<br />

überflüssig werden. Tatsächlich spielt sich der Riesenverkehr<br />

dieser Stadt sehr ruhig ab. (Eine Meinung,<br />

die der Berichterstatter nach langen wiederholten<br />

und gründlichen Erfahrungen nicht unterstreichen<br />

kann. Der Zauber dieser unvergleichlichen<br />

Stadt scheint Herrn Hauptmann Müller, was ihm<br />

sicher niemand verübeln wird, nicht nur Wind, sondern<br />

auch leicht taub gemacht zu haben.)<br />

Wenn schon am Tage ein Fahren ohne Warnsignale<br />

möglich ist. so natürlich noch viel mehr bei<br />

N'acht, wo die Scheinwerfer zu optischen Signalen<br />

verwendet werden können. Der Referent glaubt<br />

nicht, dass kurze Lichtsignale in gefährlichem<br />

Masse blenden können.<br />

Die Mehrzahl der Unglücksfälle erfolgt bei<br />

Strassenkreuzungen und Strassenmündungen. Gesetz<br />

und Publikum verlangen deshalb heute noch<br />

Zeichen bei jeder Kreuzung und Einmündung.<br />

Regelmässiges Auskuppeln und Abbremsen ersetzt<br />

aber manches Signal. Auch in dieser Beziehung<br />

können die Gemeinden viel dazu beitragen, ein<br />

«stummes» Fahren zu ermöglichen. Vor allem muss<br />

eine klare Regelung des Vortrittes getroffen werden:<br />

der Vortritt für die Führer zur Rechten. In<br />

der Stadt ist es ganz unzweckmässig, zwischen<br />

Haupt- und Nebenstrassen zu unterscheiden. Es<br />

versteht sich von selbst, dass immer Unklarheiten<br />

bestehen bleiben und dass die Fahrer durch ein<br />

ausgiebiges Konzert die Strasse, auf der gerade<br />

sie sich befinden, in den Rang einer Hauptstrasse<br />

zu erheben suchen. In besonderen Fällen, wo eine<br />

Abstufung wünschbar erscheint, sind die Einmündungen<br />

von Nebenstrassen in die Haüptstrassen als<br />

solche zu kennzeichnen.<br />

Auch eine Reihe meistens aus andern Gründen<br />

aufgestellter Verkehrsregeln können eine starke Verminderung<br />

der Signalabgabe bewirken. So z. B.<br />

die Einführung des Einbahnverkehrs, bei dem ein<br />

Kreuzen der Fahrzeuge nicht mehr vorkommt; das<br />

Einzeichnen von sogenannten Sicherheitslinien, was<br />

natürlich die Möglichkeit des stets mit Signalen<br />

verbundenen Vorfahrens beschränkt; Kreiselverkehr<br />

auf Plätzen, Rechtsverkehr ohne Kreuzungen, infolgedessen<br />

reibungsloses Ineinanderfliessen des<br />

Verkehrs usw. usw Für die Nachtruhe ist selbstverständlich<br />

eine einwandfreie Beleuchtung von<br />

Vorteil. Ferner sollte es sich die Polizei zur Pflicht<br />

machen, die Ruhe in der Nähe von Spitälern sicherzustellen.<br />

In der N'acht müssen deshalb die zur<br />

Kennzeichnung der Spitäler verwendeten Signaltafeln<br />

beleuchtet werden.<br />

Auf alle Fälle ist Ordnung und Strassendisziplin,<br />

und zwar bei allen Strassenbenützern, die Grundlage<br />

eines reibungslosen, ruhigen Verkehrs. Während<br />

die Jugend jetzt zum richtigen Verhalten auf<br />

der Strasse erzogen wird, fehlt den heute Erwachsenen<br />

in dieser Beziehung allen zusammen die Kinderstube.<br />

Einzig so lässt sich erklären, dass so<br />

viele Leute, die im übrigen Leben die personifizierte<br />

Korrektheit sind, auf der Strasse nicht das geringste<br />

Anstandsgefühl beweisen. Es ist oft erstaunlich,<br />

zu sehen, wie Kavaliere, die sonst lieber<br />

sterben würden als gegen die Regeln der Courtoisie<br />

zu verstossen, sobald sie am Lenkrad sitzen, ohne<br />

irgendwelche Hemmung einer Dame oder einem<br />

Greise in die Ohren gellen.<br />

Es ehrt uns, dass der Herr Referent zur Bekämpfung<br />

des Lärms unter anderem (Strassenverkehrsliga,<br />

Automobil-Club, Touring-Club, Chauffeurgewerkschaften<br />

usw.) auch an die Presse, speziell<br />

an die Fachpresse appelliert hat. Er soll unserer<br />

Mithilfe gewiss sein.<br />

Nachdem der Vortrag von Herrn Hauptmann<br />

Müller verdankt worden war, schob der Präsident<br />

eine kleine Pause ein, eine Pause, die bei uns bis<br />

zum Freitag dauern wird. W;<br />

St.<br />

ima<br />

Eine Umgehungsstrasse in Wohlenschwil<br />

(Aargau). Man schreibt uns: Anlässlich des<br />

Neubaues der Brücke Meilingen wurde die<br />

Anregung gemacht, die Engpässe von Meilingen<br />

zu umgehen und etwa 500 m unterhalb<br />

der Brücke Mellingen eine neue Reussbrücke<br />

zu erstellen mit direkter Fortsetzung bis zum<br />

Nordausgang von Wohlenschwil. Im aarg.<br />

Grossen Rat fand sich leider keine Mehrheit<br />

für diese grosszügige Lösung, so dass es beim<br />

Ersatz der hölzernen Brücke durch eine<br />

eiserne blieb. Mehr und mehr zeigt sich,<br />

dass diese Lösung auf die Dauer nicht befriedigt.<br />

Inzwischen ist es aber gelungen,<br />

wenigstens den unbefriedigenden Verhältnissen<br />

in Wohlenschwil durch eine Umgehungsstrasse<br />

auszuweichen. Den unübersichtlichen'<br />

Kurven am östlichen Dorfausgang mit dem<br />

berüchtigten Strassengraben wird wohl kaum<br />

ein Automobilist eine Träne nachweinen. Die<br />

neue Strasse führt nun nordöstlich um das;<br />

Dorf Wohlenschwil herum. Die Strasse ist<br />

ungefähr 1000 m lang, sehr übersichtlich, mit<br />

einer fahrbaren Breite von 7 m. Die Kurvenradien<br />

sind mindestens 150 m gross,. Der<br />

ganze Bau soll gegen Fr. 200,000.— kosten.<br />

Mit Rücksicht auf die teilweise recht hohen<br />

Anschüttungen, die sich vorerst gründlich<br />

setzen müssen, konnte der endgültige Belag<br />

noch nicht aufgebracht werden. Dem Vernehmen<br />

nach soll dies aber im Frühling 1931 erfolgen,<br />

w.<br />

Tiefer hängen! Der Bezirksrichter votr<br />

Merenschwand schreibt uns :<br />

In Nr. 70 der «Automobil-Revue» ärgert<br />

sich ein Einsender über einen Beschluss der<br />

Gemeinde Merenschwand, der auf Antfaz.<br />

des Unterzeichneten gefasst worden ist<br />

Einsender scheint nun nicht richtig orientiert<br />

zu sein, oder entstellt absichtlich-<br />

An fraglicher Kurve soll eine alte Scheune'<br />

an der Kantonsstrasse umgebaut werden.<br />

Die aargauische Baudirektion beabsichtigt<br />

nun, der Uebersichtlichkeit wegen, Ankauf,<br />

resp. Abbruch der Scheune, ohne die schon<br />

längst nötige Korrektion nördlich und südlich<br />

dieser Scheune vorzunehmen. Hiegegen wurde<br />

protestiert und die Zahlung eines Beitrages<br />

verweigert, weil die Gemeinde gar kein<br />

Interesse hat, sondern nur der durchgehende<br />

Verkehr, und weil man befürchtet, die schon<br />

vor Jahrzehnten versprochene Korrektion<br />

dieses Strassenstückes werde dann nochmals<br />

Jahrzehnte auf sich warten lasseh. Verkehrsverbesserungen,<br />

die nur dem •Automobil<br />

dienen, soll der Staat bezahlen, der die sowieso<br />

im Aargau unsinnigen Automobilgebühren<br />

bezieht, ohne den Gemeinden an die.<br />

ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Ortsverbindungsstrassen<br />

etwas abzuliefern. Wenn<br />

es daher den aargauischen Strassenbauorganen<br />

ernst ist, sollen sie einen ganzen Korrektionsentwurf<br />

vorlegen, dann wird der Unteiv<br />

zeichnete und vermutlich auch die Gemeind«,-<br />

dafür eintreten, vorher aber nicht.<br />

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Autokurse ersetzen unwirtschaftliche Eisenbahnlinien<br />

Notwendigkit ergeben, das Problem aufzugreifen<br />

vom gemeinsamen Standpunkt der<br />

Bahn und der Strasse. Da ist es dann sehr<br />

•wohl möglich, dass ein Automobilbetrieb an<br />

Stelle des Strassenbahnbetriebes für die betreffenden<br />

Strassen direkt eine Entlastung<br />

bedeuten und, von höherer Warte aus betrachtet,,<br />

sich ohne weiteres als die wirtschaftlichere<br />

Einrichtung erweisen würde.<br />

Digse Tage ist die Meldung durch die<br />

Presse gegangen, dass vom 16.—18. Juni der<br />

Strassenbahnbetrieb auf der Strecke Zollikofen-Bern<br />

eingestellt und probeweise durch<br />

einen Omnibusbetrieb ersetzt werde. Dieser<br />

Versuch soll insbesondere zur Abklärung der<br />

Frage dienen, ob der Automobilbetrieb imstande<br />

sei, die Leistungen des Eisenbahnbetriebes<br />

namentlich auch mit Rücksicht auf<br />

den Stossverkehr auf der genannten Strecke<br />

zu übernehmen. Der Grund zur Umstellung<br />

liege in dem Umstand, dass die Bern-Zollikofen-Bahn<br />

das gesamte Schienenmaterial<br />

mit einem Aufwand von ungefähr K Million<br />

Franken erneuern müsste, damit annehmbare<br />

Strassenverhältnisse auf der verkehrsreichen<br />

Strecke geschaffen werden könnten.<br />

Im Oktober des vergangenen Jahres hat<br />

der Stadtrat von Luzern dem Grossen Stadtrat<br />

die Erstellung einer Autobuslinie Lido-<br />

Halde-Bahnhof-Steghof beantragt. Es sollen<br />

sieben grosse Omnibusse mit einem Kostenaufwand<br />

von Fr. 448,000 angeschafft werden.<br />

Anläss zu dieser Umstellung von der<br />

Strassenbahn zum Autobus gab in erster<br />

Linie die sehr notwendige Korrektion der<br />

Haldenstrasse. Beim Studium dieses Korrektionsprojektes<br />

hat es sich nun ergeben, dass<br />

(Schluss von Seite 2)<br />

eine doppelspurige Strassenbahnlinie ohne<br />

schwere und unzulässige Behinderung des<br />

übrigen Verkehrs in der Haldenstrasse nicht<br />

möglich ist. Durch die Haldenstrasse geht<br />

während der ganzen Sommerzeit der sehr<br />

grosse Automobilverkehr Luzern-Brunnen-<br />

Gotthard und umgekehrt. Dazu kommt noch<br />

der starke Verkehr, der jeweilen durch den<br />

bekannten «Concours hippique» veranlasst<br />

wird. Nun bietet nur die äussere Haldenstrasse<br />

Verbreiterungsmöglichkeiten und das<br />

auch nur in begrenzter Weise; die innere<br />

Haldenstrasse nicht. Der Stadtrat ist daher<br />

zum Antrage gekommen, es sei die bisherige<br />

Strassenbahnlinie zu entfernen und vom<br />

Steghof durch die Stadt bis zur äussern<br />

Halde und im Sommer bis zum Lido eine<br />

Autobuslinie einzurichten. Die bisher mit<br />

dem Autobusbetrieb gemachten Erfahrungen<br />

sind gut. Durch die neue Linie werden auch<br />

gewisse Teile der Stadt dem Motorwagenverkehr<br />

erschlossen, die ohne Strassenbahnverbindung<br />

gewesen sind. Der Antrag ist<br />

genehmigt und der Autobusbetrieb inzwischen<br />

eingeführt worden.<br />

Auch in der Umgebung Zürichs stellen<br />

sich ähnliche Probleme. Nr. 1225 vom 21. Juni<br />

<strong>1930</strong> der «Neuen Zürcher <strong>Zeitung</strong>» enthält<br />

folgende Meldung:<br />

«Im Zusammenhang mit der Betriebsübernahme<br />

der Oerlikoner- und Limmattal-<br />

Strassenbahn gedenkt die Stadt, einige weniger<br />

rentable Tramlinien durch den Automobilbetrieb<br />

zu ersetzen und im Zusammenwirken<br />

mit den Aussengemeinden neue Autobusverbindungen<br />

herzustellen. Beabsichtigt<br />

ist die Aufhebung der Tramlinien Oerlikon-<br />

Schwamendingen, Seebach-Glattbrugg und<br />

Schlieren-Weiningen, während die bereits<br />

früher abgebrochene Strecke Schlieren-Dietikon<br />

nicht wieder hergestellt werden soll.»<br />

Vor die gleichen oder ähnlichen Fragen<br />

werden früher oder später sich noch andere<br />

Strassenbahn-Unternehmen gestellt sehen.<br />

Es wird sehr aufschlussreich sein, die Ergebnisse<br />

dieser Versuche und deren Auswirkungen<br />

zu erfahren. Der Stein kommt'<br />

ins Rollen.<br />

Es scheint gegenwärtig noch ausgeschlossen,<br />

schärfer abgegrenzte Richtlinien zu umschreiben,<br />

welche für den Ersatz bestehender<br />

unwirtschaftlicher Bahnlinien durch<br />

Automobilbetrieb als massgebend zu betrachten<br />

sind. In jedem einzelnen Falle sind<br />

vielmehr die besonderen Eigentümlichkeiten<br />

des Verkehrs und der einschlägigen Verhältnisse<br />

zu prüfen und zu berücksichtigen. In<br />

den Vergleichsberechnungen für den Automobilbetrieb<br />

ist den Verkehrsbedingungen,<br />

welche durch den in Frage stehenden Bahnbetrieb<br />

geschaffen worden sind, genauest<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Betrachten wir zum Schlüsse das Problem<br />

vom allgemeinen volkswirtschaftlichen Standpunkte<br />

aus, so drängen sich ungefähr folgende<br />

Tatsachen auf:<br />

In der kurzen Zeitspanne seiner, immer<br />

steiler ansteigenden Entwicklung aus bescheidenen<br />

Anfängen bis zur heutigen imponierend<br />

AUTOMOBIL.REVUE 19S0 - N° 76<br />

den Machtstellung hat der motorisierte<br />

Strassentransport umwälzend gewirkt auf<br />

dem Gebiete des Ueberlandverkehrs. Die<br />

Eisenbahnen sind zwar immer noch die mächtigeren<br />

Träger des heutigen Transportwesens<br />

auf dem Lande, auch bei ihnen<br />

machen Technik und Organisation ständig<br />

weitere Fortschritte. Es ist auch bei den<br />

Eisenbahnen noch nicht das letzte Wort gesprochen!<br />

Immer mehr wird sich aber die<br />

Erkenntnis aufdrängen, dass die Dispositionen<br />

bezüglich des einen oder anderen Verkehrsmittels<br />

so getroffen werden müssen, dass<br />

aus den insgesamt im Ueberlandverkehrswesen<br />

zur Bewältigung der vorhandenen<br />

Verkehrsaufgaben investierten Kapitalien das<br />

Maximum an Nutzen gezogen werden kann.<br />

Gebieterischer denn je liegt auf unserem Zeitalter<br />

der Zwang zu wirtschaftlich höchst entwickelter<br />

Arbeitsweise. Dieser wird auch<br />

bestimmend wirken auf die Lösungen des<br />

Problems des Ersatzes unwirtschaftlicher<br />

Eisenbahnlinien durch Motorwagenbetriebe.<br />

A. C.S. SEKTION ZÜRICH. Am nächsten Mittwoch,<br />

den 10. September <strong>1930</strong>, werden die ca. 35<br />

Autos, welche an der Herbstfahrt der Zürcher Sektion<br />

des A. C. S. an die Donau teilnehmen, ihre<br />

Reise antreten. Die stattliche Kolonne, die über 120<br />

Teilnehmer zählen wird, steht unter der I^eitung<br />

von Herrn A. Töndury, Zürich. War anfänglich<br />

vorgesehen, Wien als Endziel festzulegen, so haben<br />

sich nun alle Pahitteilnehmer, auf die erlassene<br />

Einladung hin, für die Einbeziehung von Budapest<br />

in die Reiseroute erklärt. Damit wurde die Fahrtdauer<br />

um zwei Tage verlängert. Von jeder Kolonnenfahrt<br />

wird abgesehen, dagegen sind in den grössern<br />

Städten und an die sonstigen Sehenswürdigkeiten<br />

gemeinsame Führungen vorgesehen. Die<br />

österreichischen und ungarischen Automobil-Clubs<br />

lassen es sich zudem nicht nehmen, ihren Schweizer<br />

Freunden einen besonders freudigen Empfang zu<br />

bereiten und ihnen so ihre Reise möglichst angenehm<br />

und interessant zu gestalten. Damit die Fahrtteilnehmer<br />

auch sonst von allem Unangenehmen<br />

verschont bleiben, wird ein Reparaturwagen die Kolonne<br />

auf der ganzen Fahrt begleiten und so bei<br />

allen Pannen zur Verfügung der Wagenführer stehen.<br />

Für Hotels und Garagen ist überall vorgesorgt,<br />

fÜT die Abrechnung werden die sich wiederholt<br />

bewährten Hotelcoupons-Hefte des Sektionssekretariates<br />

verwendet. Ein vom Sekretariat ausgearbeiteter<br />

Itineraire, der nicht nur über die Reiseroute,<br />

sondern auch über alle Sehenswürdigkeiten,<br />

empfehlenswerten Hotels, Restaurants, Theater, Reparaturwerkstätten<br />

etc. orientiert, wird den Fahrtteilnehmern<br />

nützliche Dienste leisten.<br />

Am 10. September wird die Reisegesellschaft<br />

von Zürich über Konstanz, Meersburg, Lindau,<br />

Kempten, Buchloe nach München fahren, um am<br />

Abend den befreundeten Bayrischen Automobil-Club<br />

zu begrüssen. Am 11. September wird über Lands-<br />

.hut die alte Donaustadt Passau erreicht, wo Mittagsrast<br />

gehalten wird. Nach Besichtigung der<br />

Stadt Weiterfahrt nach Linz, wo die Kolonne vom<br />

Oberösterreichischen Automobil-Club empfangen und<br />

zu Gast geladen wird. Der 12. September ist der<br />

Tag der eigentlichen Donaufahrt. Von Linz geht's,<br />

stets der Donau entlang, durch den Strudengau<br />

nach Emmersdorf, wo die Autos parkiert werden,<br />

um nach Passieren der Donau mit der Fähre dem<br />

prächtigen Stift Melk einen kurzen Besuch abzustatten.<br />

Dann zurück über die Donau und per Auto<br />

durch die'lachende Wachau, vorüber an all den<br />

malerischen alten Orten wie Spitz, Dürnstein, Stein<br />

und wie sie alle heissen. Abends Ankunft in Wien,<br />

wo der Oesterreichisehe Automobil-Club die Zürcher<br />

Clubfreunde willkommen heissen wird.<br />

Der 13. und 14. September sind der Besichtigung<br />

von Wien gewidmet, wobei auch Gelegenheit besteht,<br />

dem am 14. September stattfindenden Semmeringbergrennen<br />

oder der Automobilfabrik Austro-<br />

Daimler in Wiener Neustadt einen Besuch abzustatten.<br />

Für den 14. September ist zudem ein Empfang<br />

durch den Oesterreichiscben Automobil-Club<br />

vorgesehen, und auch ein Abstecher nach Grienzing<br />

oder Nussdorf zum cHeurigen» wird nicht fehlen.<br />

So wird man am 15. September nicht so leichten<br />

Herzens von dem schönen Wien scheiden, um<br />

über Heimburg, Gyöx und dann auf der kürzlich<br />

vollendeten prächtigen Zementstrasse Györ-Budapest<br />

die ungarische Metropole zu erreichen. Der lfi. und<br />

17. SeptembeT sind alsdann dem Aufenthalt in dem<br />

schönen Budapest gewidmet, wo der Ungarische<br />

Automobil-Club für einen angenehmen Empfang und<br />

Aufenthalt besorgt sein wird.<br />

Für den 18. September ist ein gehöriges Fahrtpensum<br />

vorgesehen, nämlich von Budapest via<br />

Balatonsee, Könnend, nach Graz, der steierischen<br />

Hauptstadt. Dann am 19. September Weiterfahrt<br />

durch landchaftlich prächtige Gegenden, über Leoben,<br />

Liezen, Bad Aussee, Bad Ischl nsreh dem schönen<br />

Salzburg, wo wiederum eine Begrüssung durch<br />

den Salzburger Automobil-Club vorgesehen ist.<br />

Am 20. September erfolgt, sofern nicht noch in<br />

Salzburg ein Ruhetag zur Besichtigung der Stadt<br />

und Ausflug nach Berchtesgaden und dem Königsee<br />

eingeschoben wird, die Weiterfahrt über Reichenhall,<br />

Lofer, Wörgl. nach Innsbruck, wo der<br />

befreundete Tiroler Automobil-Club die Zürcher<br />

Clubfreunde zu einem geselligen Abend eingeladen<br />

hat, um ihnen die 1929 in Zürich empfangene Gastfreundschaft<br />

zu erwidern. Dann am 21. September<br />

Rückfahrt über den Arlbere nach Zürich.<br />

Gymkhana in Bülach. Die Sektion Zürich des<br />

A. C. S. wird Sonntag, den 5. Oktober <strong>1930</strong>, wiederum<br />

ihre traditionelle Gymkhana im Kasernenhof in<br />

Bülach abhalten. Da die Veranstaltung als geschlossener<br />

Wettbewerb unter Ausschluss der Oeffentlichkeit<br />

ausgefahren wird, wird allen Clubmitgliedern<br />

beste Gelegenheit geboten, ihre Fahreigenschaften<br />

einer interessanten Uebung zu unterziehen.<br />

Die Gesehicklichkeitsprüfung wird so angelegt,<br />

dass die zu bewältigenden Aufgaben zu einem grossen<br />

Teil dem täglichen Verkehr entnommen werden,<br />

wobei auch der humoristische Einschlag nicht fehlen<br />

wird. Im Gegensatz zum letzten Jahr sollen<br />

aber diesmal die zu absolvierenden Aufgaben vorher<br />

nicht bekannt gegeben werden.<br />

Die Kantinenwirtschaft wird für die nötigen<br />

Speisen und Getränke sorgen und die Musikgesellschaft<br />

Bülach wird mit ihren Weisen den Anlass<br />

verschönern helfen.<br />

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Auto-Sektion Waldstätte.<br />

Munchener-Fahrt. Zur Münchener-Fahrt haben<br />

•ich bereits ein Dutzend Wagen angemeldet. Es<br />

scheint aber, aus zahlreichen Anfragen arus Mitfliederkreisen<br />

zu schliessen, noch sehr viel Unsicherheit<br />

zu herrschen. Wir hatten daher unsere<br />

Mitglieder, sich rasch zu entschliessen und sich<br />

umgehend anzumelden. Von einzelnen Mitgliedern<br />

ist gewünscht worden, dass mit der Münchener-<br />

Fahrt auch ein Besuch der Obörammergauer Passionsspiele<br />

kombiniert werde.<br />

Allen Wünschen Rechnung tragend, hat der<br />

Vorstand nun zwei Varianten ausgearbeitet, und<br />

gibt sie nachfolgend bekannt:<br />

Variante 1: Abfahrt Samstag, den 20. September<br />

<strong>1930</strong>, morgens 6 Uhr. Fahrt über Zürich, Winterthur,<br />

Wil, St. Gallen nach Bregenz, daselbst Mittagessen.<br />

Nachmittags Weiterfahrt na«h Oberammergau;<br />

Ankunft zirka 19 Uhr. Fahrleistune: 324 km.<br />

Sonntag, den 21. September: Passionsspiel von<br />

8—IS Uhr und 14—17.30 Uhr. Preise: Klasse Ia:<br />

Fr. 93.—, Ib: Fr. 88.—; Klasse II: Fr. 75.—;<br />

Klasse III: Fr. 60.—. Darin sind inbegriffen; Eintrittskarte,<br />

Quartier und Verpflegung von Samstag<br />

abend bis Montag morgen, 10% Servicegebühr und<br />

die offizielle Einschieibegebühr — Montag morgen<br />

Weiterfahrt nach München, Besichtigung des Starnbergersees,<br />

Mittagessen und Quartierbezue in München.<br />

Fahrleistung zirka 90 km. Montag abend:<br />

offizieller Abend in München. Dienstag: Besichtigung<br />

der Stadt, Museen, usw. Mittwoch: Rückfahrt<br />

über Memmingen, Meeresburg (Autofähre), Konstanz<br />

Zürich, Luzern. Fahrleistung zirka 360 km.<br />

Variante 2: Wie Variante 1, jedoch Samstag<br />

abends Ankunft in München, und Abreise: Dienstag,<br />

den 23. September. — Erfordernisse: für den<br />

Wagen: internationaler Fahrausweis, österreichisches<br />

und deutsches Triptyk, CH.^Sch'ild, Freipass;<br />

für die Insassen: Pass ohne Visum.<br />

Kosten: pro Person und pro Tag zirka 20 Fr.,<br />

unter entsprechender Berücksichtigung beim Besuch<br />

in Oberammergau. Wie bei frühern Auslandsfahrten,<br />

wird die Sektionskasse pro Wagen einen<br />

Beitrag leisten. Da die Nachfrage nach den Plätzen<br />

für die Passionsspiele stets eine sehr rege ist, müssen<br />

wir uns für dieselben so rasch wie möglich<br />

anmelden. Wer ich bis zum 14. September nicht<br />

angemeldet hat, reist auf eigene Gefahr.<br />

Teilnehmer und Interessenten sind in ihrem<br />

eigenen Interesse ersucht, sich raschestene zu entgchliessen<br />

und sich unverzüglich, womöglich<br />

schriftlich, anzumelden beim Aktuar. Dr. B, Z.<br />

S. O. A. C.<br />

SCHWEIZ. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB, Sektion<br />

Basel. Es wurde in der letzten Donnerstags-<br />

Zusammenkunft beschlossen, am nächsten Mittwoch,<br />

den 10. September, eine Nachmittags-Ausfahrt nach<br />

Badenweiler zu machen.<br />

Wir laden alle Mitglieder, sowie auch Damen,<br />

die sich für unsern Club interessieren, hiermit herzlich<br />

ein, an dieser Fahrt teilzunehmen.<br />

Die gemeinsame Abfahrt findet pm 14 Uhr vom<br />

deutschen Zollamt Otterbach (Freiburgerstrasse)<br />

aus statt oder direkter Treffpunkt um 15 Uhr vor<br />

dem Hotel Römerbad (Parkplatz) in Badenweiler.<br />

Bade-Utensilien nicht vergessen!<br />

Rückkehr ca. 19 Uhr.<br />

Aufomobilwivfsihaft<br />

Kollokationsplan:<br />

Hofer Hans, Automechaniker, Münsingen. Sommer<br />

Willy, Autohändler, Münsingen, beide Kollektivgesellschafter<br />

der Firma Hofer und iSommer,<br />

Autogarage und Reparaturwerkstätte Münsingen:<br />

Summarisch geführter Konkurs. Kollokationsplan<br />

liegt den beteiligten Gläubigern beim Konkursamt<br />

zur Einsicht auf.<br />

Einstellung des Konkursverfahrens:<br />

Kölliker Otto, Autotransportgeschäft Schaffhauserstrasse<br />

93, Zürich, Datum der Einstellungsverfügung:<br />

9. August <strong>1930</strong>.<br />

Statutenänderung und Reduzierung des Kapitals:<br />

Airtoga rage, Charles Ramuz A.-G.. Lausanne,<br />

hat in der Generalversammlung vom 21. Juli <strong>1930</strong><br />

seine Statuten geändert und das Gesellschaftskapital<br />

von 700 000 Franken in Inhaberaktien zu<br />

1000 durch Annullation von 200 Apportaktien auf<br />

500 000 Franken reduziert.<br />

Löschungen:<br />

Etablissements Charles Ramuz S.A., Lausanne,<br />

Filiale Montreux-Planches. Auf Grund eines Beschlusses<br />

der ausserordentlichen Generalversammlung<br />

der Aktiengesellschaft vom 20. August <strong>1930</strong><br />

aus dem Handelsregister von Vevey gestrichen worden.<br />

Otto Köhliker, Autotransporte, Zürich 6, infolge<br />

Konkurses.<br />

Grand Garage des Remparts S. A., Yverdtm, infolge<br />

Konkurses.<br />

Hans Sulgaj, Zürich 4, infolge Aufgabe des Geschäftes.<br />

TOURISTIK<br />

Gründung:<br />

Mahler & Cie., Kommanditgesellschaft, Willisau-<br />

Stadt. Beginn: 1. September. Unbeschränkt haftender<br />

Gesellschafter: Otto Mahler, von Vordemwald<br />

(Kt. Aargau). Kommanditär mit dem Betrage von<br />

Fr. 20000.—: Luigi Macchi, italien. Staatsangehöriger,<br />

wohnhaft in Willisau-<br />

Wallis : Einbahn-Bergstrassen. Duron Verfügung<br />

des Regierungsrates des Kantons<br />

Wallis wird der Verkehr auf folgenden<br />

Strassen nach dem Einbahnstrasse-System<br />

(Aufwärts- und Abwärtsfahrt nur zu bestimmten<br />

Zeiten) geregelt : Vallette, Champex,<br />

Lourtier, Fionnay, Vex, Mayens de Sion,<br />

Vex, Heremence.<br />

Deutsches Zollaasschlussgebtet Jestetten-<br />

Lottstetten : Internationaler Fahrauswels Hir<br />

Fahrer mit nationalem Fahrausweis in deutscher<br />

Sprache nicht mehr notwendig. Für<br />

die Durchfahrt durch das deutsche Zollausschlussgebiet<br />

Jestetten-Lottstetten auf der<br />

Strasse Zürich, Eglisau, Rafz, Schaffhausen<br />

ist nun der internationale Fahrausweis nicht<br />

mehr nötig, sofern der betreffende Motorfahrzeuglenker<br />

im Besitze eines in deutscher<br />

Sprache ausgestellten nationalen Fahrausweises<br />

ist. Für Fahrer mit einem in anderer<br />

Sprache ausgefertigten Fahrausweis ist der<br />

internationale Fahrausweis jedoch immer<br />

noch notwendig.<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

vom 5. September <strong>1930</strong>.<br />

I. Strassensperren.<br />

1. Arbon-Romanshorn, Umleitung über Neukirch,<br />

resp. Amriswil.<br />

2. St. Gallerstrasse in Arbon, lokale Umleitung<br />

über die Bleiche bei Arbon.<br />

3. Kaltbrunn-Uznach, im Strassenzug Rapperswil-Chur,<br />

Umleitung in beiden Richtungen über<br />

Gommiswald bis ca. 13. September.<br />

4. Rickenstrasse in Eschenbach vom «Adler» bis<br />

zum «Kreuz» und vom «Sternen» bis zur Obergasse<br />

bis zirka Mitte September. Umleitung des Durchgangsverkehrs<br />

über Ricken-Uznach-Jona und umgekehrt.<br />

5. Richterswil-Bäch ab 8.. September bis voraussichtlich<br />

18. November. Umleitung über Richterswil-Wylen-Freienbach.<br />

Die Strassen Freienbach bis<br />

Bach und Wollerau bis Bach sind für den Verkehr<br />

offen.<br />

6. Lachen-Galgenen-Siebnen offiziell ab Montag,<br />

den 8. September. Die Strassenbau-Unternehmer<br />

empfehlen heute schon Benützung der Umleitung<br />

Lachen-Wangen-Siebnen, da die vorausgesagte<br />

Strassensperxe bereits aufgerissen ist. — Galgenen<br />

kann bis auf weiteres von Siebnen her erreicht werden.<br />

7. Riseh-Küssnacht in Oberrisch. Umleitung über<br />

Meierskappel-Rothkreuz resp. Stockeri für Fahrzeuge<br />

in Richtung Bisch. Die Zufahrt Holzhäusern-<br />

Buonas-Risch ist durchgehend offen.<br />

8. Luzernerstrasse bei Zofingen (Route Luzern-<br />

Basel) bis ca. 20. September. Verkehrsumleitung<br />

über Altachen-Brittnau.<br />

9. Gotthardstrasse «wischen Altdorf nnd Erstfeld.<br />

Lokale Umleitung.<br />

10. Solothurn-Riedholz. Umleitung des West-<br />

Ost-Verkehrs über Attisholz, in umgekehrter Richtung<br />

über Wangen a. A.<br />

II. Steuern.<br />

Die deutschen Zollbehörden geben bekannt, dass<br />

die bis anhin auf den direkten schweizerisch-deutschen<br />

Kraftverkehr beschränkte Steuerbefreiung<br />

schweizerischer Fahrzeuge bis 14 Tage, vom 1. Oktober<br />

d. J. ab, auch beim Eintritt nach Deutschland<br />

über andere Grenzen gewährt wird. Diese Erleichterung<br />

bedeutet, dass beispielsweise ein schweizerisches<br />

Fahrzeug, das über Oesterreich nach<br />

Deutschland einreist, ebenfalls eine vierzehntägige<br />

Steuerfreiheit geniesst. Die Bestimmung<br />

dass bei Ausdehnung des temporären Aufenthaltes<br />

über 14 Tage die ganze Zeit zur Besteuerung lierangezogen<br />

wird, bleibt bestehen.<br />

KLEINE CHRONIK<br />

Geheimnis um ein Automobil. Am 6. Februar<br />

dieses Jahres wurde bekanntlich einem<br />

Luzerner in Brunnen sein Automobil gestohlen.<br />

Man vermutete in einem in der Gegend<br />

sich herumtreibenden Autostrolch den Dieb.<br />

Zu ihrem grossen Entsetzen machten dann<br />

Passanten bei Sisifcon die Feststellung, dass<br />

Räderspuren deutlich gegen den See hinausführten,<br />

und wie nachher konstatiert wurde,<br />

handelte es sich dabei ohne Zweifel um das<br />

geraubte Automobil. Der See ist an jener<br />

Stelle sehr tief, so dass die Bergungsarbeiten,<br />

über die wir berichtet haben, sehr langsam<br />

vor sich gingen. Die erfolglosen Nachforschungsarbeiten<br />

wurden nun kürzlich eingestellt.<br />

Mit dem Abschluss der Bergungsversuche<br />

bleibt das Rätsel um das verschwundene<br />

Automobil nun bestehen, und<br />

niemand wird je die grauenhafte Tragödie,<br />

die einen Schuldigen schwer strafte, enthüllen<br />

können. ho.<br />

Grieben - Reiseführer Paris <strong>1930</strong>. Auch vom<br />

Reiseführer fordert unsere Zeit eine tiefgreifende<br />

Umgestaltung, sie fordert die zeitgemässe Antwort<br />

auf die Frage: was interessiert den modernen Reisenden<br />

wirklich? Es kommt uns heute •weniger auf<br />

vieles Einzehvissen als vielmehr auf echtes Verständnis<br />

des Wesens einer Sache an. Wenn, wir in<br />

eine fremde Stadt kommen, suchen wir durch, die<br />

äusseren, sichtbaren Gegebenheiten hindurch za<br />

jenem ideelen Punkt vorzudringen, von dem aus<br />

sich das zufällige Nebeneinander zu einem gesetzmässigem<br />

Zusammenhang ordnet.<br />

Im neuen Parisführer ist diese Aufgabe bis zu<br />

einem gewissen Grade gelöst. Die Bearbeitung<br />

wurde einem Autor übergeben; der neben gediegenem<br />

Wissen vor allem eine künstlerische Fähigkeit<br />

des Anschauen« und Darstellens besitzt. So ist<br />

in der neuen Fassung an die Stell© des üblichen,<br />

etwas trockenen. Reiseführerstils ein anreg-ender,<br />

eleganter Vortrag getreten. Da der Fremde mit der<br />

Stadt Paris bekannt gemacht werden, soll, durfte<br />

man sich nicht auf das steinerne Paris beschränken.<br />

Wenn irgendwo in einer historischen: Stadt<br />

der Geist noch lebt, aus dem die grossen Baudenkmäler<br />

geschaffen wurden, dann ist es Paris. So<br />

"wurde ia Verfolg 1 der Bemühungen um den neuen<br />

Reiseführer, statt der üblichen schematisohen Aufzählung<br />

von Theatern, Kabaretts, Restaurants,<br />

Kunstausstellungen usw., ausführliche und sachkundige<br />

Schilderungen gewidmet, die diesen Teil<br />

des Buches gleichberechtigt neben die Führung<br />

durch die Stadt stellen. Zusammenlassend ist zu<br />

sagen, dass der neu© Reiseführer sa einem Buch<br />

umgestaltet worden ist, das allen praktischen: Anforderungen<br />

auf der Reise genügt und! sich, doch<br />

angenehm liest.<br />

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N° 76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Technische N<br />

Von der Pflege<br />

der Auto-Karosserie.<br />

Niemand wird bestreiten wollen, dass das<br />

Gesamtbild eines Automobils in der Hauptsache<br />

von dem Aussehen der Karosserie abhängig<br />

ist. Und doch! Wie wenig wird gar teilen.<br />

häufig die Karosserie gepflegt. Wir treffen<br />

verhältnismässig neue Wagen, die durch eine<br />

schlechte Pflege schwer an ihrem Aussehen<br />

gelitten haben. Mit wenig Mühe und Sorgfalt<br />

ist es aber möglich, der Karosserie auf<br />

lange Zeit hinaus ein gutes Aussehen zu erhalten.<br />

In Nachfolgendem seien die wichtigsten<br />

Leitsätze angeführt, die zur Pflege<br />

einer Auto-Karosserie eingehalten werden<br />

sollen, wenn man dieser ihr gutes Aussehen<br />

bewahren will.<br />

In der Garage sollen die Wagen gegen<br />

Sonnenstrahlen geschützt sein, weil unter<br />

ihnen die Lackierung leidet. Ebenso schädlich<br />

für die Lackierung des Wagens sind<br />

Ausdünstungen von Pferdeställen u. dgl.<br />

Ferner sorge man für eine gute Ventilation<br />

der Garage und im Winter für eine ausreichende<br />

Heizung. Als Heizung empfiehlt<br />

sich besonders die Warmwasserheizung.<br />

Pflege der Lackierung.<br />

Jede Lackierung erfordert eine ausreichende<br />

Zeit, um vollständig zu erhärten.<br />

Man hat daher besonders in den ersten Monaten<br />

auf die Lackiernug eine besondere<br />

Sorgfalt zu verwenden. Man vermeide jedes<br />

Parken im direkten Sonnenlicht. Man wische<br />

eine verstaubte Karosserie niemals mit einem<br />

trockenen Lappen ab, sondern verwende<br />

stets reichlich Wasser. Man benützt zum<br />

Abspritzen kaltes, reines und möglichst weiches<br />

Wasser. Heisses Wasser ist unter allen<br />

Umständen zu vermeiden. Je öfter die Karosserie<br />

abgewaschen wird, desto besser ist<br />

es für die Lackschicht. Seine besondere<br />

'Aufmerksamkeit hat man darauf zu richten,<br />

dass jeglicher Schmutz so rasch wie möglich<br />

abgespritzt wird. Neue oder neulackierte<br />

Wagen dürfen unter gar keinen Umständen<br />

Im Schmutz stehen bleiben, besonders dann<br />

nicht, wenn der Schmutz kalkhaltig isi<br />

Wenn eine gründliche Reinigung nicht sofort<br />

möglich ist, so sorge man wenigstens<br />

für eine gründliche Abspritzung. Das Waschen<br />

der Wagen darf nie im Sonnenlicht<br />

oder im stark geheizten Raum stattfinden,<br />

ebensowenig bei Frost im Freiea Am besten<br />

wird das Waschen in einem massig temperierten<br />

Raum erfolgen. Alle Beschläge und<br />

Nickelteile hat man nach dem Reinigen der<br />

Karosserie gut abzutrocknen. Spritzt man<br />

den Wagen mittelst Schlauch ab, so verwendet<br />

man am besten ein Mundstück mit brauseartigem<br />

Kopf, um den starken Druck des<br />

Wasserstrahles nach Möglichkeit zu ver-<br />

Wie man eine Steigung messen kann. Als<br />

Automobilist möchte man hie und da eine<br />

bestimmte Strassensteigung kennen. Nach<br />

der Karte lassen sich anhand der Höhenangaben<br />

und der Distanzen nur Durchschnitte<br />

errechnen, nicht aber beispielsweise auch<br />

kurze steile Streckenstücke, die den Wagen<br />

vielleicht zum Stehen gebracht haben. Ein<br />

Steigungsmesser am Instrumentenbrett könnte<br />

in einem Fall, wie dem letztern, nützlich<br />

sein. Wir wollen aber annehmen, dass er<br />

nicht zu unserer Ausrüstung gehört.<br />

Allgemein drückt man eine Steigung in<br />

Prozenten aus. Man misst die Höhe, die der<br />

Weg auf einer bestimmten Horizontaldistanz<br />

steigt. In unserer Skizze 1 betrage z.B. der<br />

Höhenunterschied zwischen B und C anderthalb<br />

Meter und die Horizontaldistanz C—A<br />

5 Meter. Auf eine Distanz von 100 m umgerechnet,<br />

ergibt sich dann ein Höhenunterschied<br />

von 20X1,5 = 30 m, d.h. die Steigung<br />

beträgt 30 Prozent.<br />

Wie kann man nun aber den Höhenunterschied<br />

B—C bestimmen ? Steht einem eine<br />

Wasserwage zur Verfügung, dann kommt<br />

man wohl selbst darauf: Man braucht die<br />

Wasserwage nur auf einen Stock oder eine<br />

Latte zu legen, den Stock oder die Latte am<br />

Vorsicht beim Wagenwaschen.<br />

Viel gesündigt wird noch beim Abspritzen<br />

und Waschen gegen den Motor. Dieser ist<br />

nämlich peinlichst vor Wasser zu schützen.<br />

Dies erreicht man, indem man über den Motor,<br />

Verteiler und Vergaser ein Oeltuch legt,<br />

so dass, wenn beim Waschen Wasser durch<br />

die Haube dringt, diese Motorteile keinen<br />

Schaden erleiden. Die Fenster hat man vor<br />

dem Abspritzen hochzukurbeln, so dass sie<br />

gut schliessen. Der Wasserstrahl soll nicht<br />

direkt in die Fensterecken und die Scheibenführung<br />

gespritzt werden, weil sonst Wasser<br />

in das Innere dringt. Ist ein verschliessbarer<br />

Aussengriff vorhanden, so umwickelt<br />

man denselben/so dass beim Abspritzen der<br />

Wasserstrahl keinen Schmutz in das empfindliche<br />

Zylinderschloss hineinpressen kann.<br />

Neue Schwämme und Wischleder müssen<br />

vor ihrem Gebrauch gut gespült werden, da<br />

Abb. 1. Oben: Die für die Bestimmung einer<br />

Strassensteigung wesentlichen Bistanzen.<br />

•Abh. 2. Rechts: Ein einfaches Gerät zum •wagrechten<br />

Anvisieren eines Strassenpunktes.<br />

sie stets Sand- und Muschelreste enthalten,<br />

die zuerst entfernt werden müssen.<br />

Wasser oder Wassertropfen dürfen nicht<br />

auf den Lackflächen stehen bleiben und eintrocknen,<br />

denn hierdurch entstehen sogenannte<br />

Wasserflecken, die erst mit der Zeit<br />

wieder verschwinden. Nach dem Waschen<br />

muss der Wagen gut abgeledert werden»<br />

Die Motorhaube soll man im warmen Zustande<br />

möglichst nicht waschen, da das Wasser<br />

auf der erhitzten Fläche so rasch trocknet,<br />

wodurch die Lackierung an Farbe und<br />

Qlanz verliert. Sind durch Oel oder Strassenschmutz<br />

Flecken entstanden, so dass die<br />

Lackierung teilweise oder ganz matt gewor-<br />

einen Ende auf den Boden zu legen und mittels<br />

der Wasserwage wagrecht zu richten<br />

und schliesslich die Höhe des freischwebenden<br />

Stock- oder Lattenendes vom Boden und<br />

seinen Abstand vom andern Ende zu bestimmen,<br />

um die nötigen Berechnungs-Anhaltspunkte<br />

zu erhalten. Wie jedoch, wenn auch<br />

die Wasserwage fehlt ?<br />

Dann stellt man sich den in Skizze 2 dargestellten<br />

« Teodoliten » her. Notwendiges<br />

Materia! : Ein Stück Papier von ungefähr<br />

Quartformat, ein 20 cm langes Stück Schnur;<br />

erforderliches Werkzeug : eine Schere oder<br />

ein Messer und ein Bleistift. Aus dem Papierblatt<br />

schneidet man zuerst das links<br />

punktiert eingezeichnete drachenförmige Viereck<br />

aus, durchsticht die Ecken (gleich weit<br />

vom Rand entfernt und genau auf dem wagrechten<br />

Bleistiftstrich) mit je einem Loch,<br />

falzt die durchlöcherten Lappen rechtwinklig<br />

-r- und wieder genau gleichmässig — um<br />

und schneidet auf der senkrechten Geraden<br />

bei X und Y zwei dreieckförmige Oeffnungen.<br />

Durch die obere Dreieck-Oeffnung wird<br />

sohliesslich eine Schnurschlaufe gezogen, an<br />

welcher man den « Teodoliten » halten kann,<br />

während eine zweite, durch die untere Oeffnung<br />

gezogene Schlaufe zum Anhängen eines<br />

Schlüsselbundes oder anderweitigen Gewichtes<br />

dient.<br />

Bei freihändigem Gerät werden nun die<br />

Löcher Z und W immer genau wagrecht einander<br />

gegenüber liegen. Visiert man deshalb<br />

durch die Löcher hindurch, so wird ein<br />

dahinter sichtbarer, also auf der «Visierlinie<br />

» liegender Strassenpunkt ebenfalls genau<br />

auf der Augenhöhe des Beobachters liegen.<br />

Nun sollte man noch die Distanz B—D<br />

kennen, um die ein für allemal gleiche Höhe<br />

A—-iD damit in Verbindung zu bringen. Praktisch<br />

kann es jedoch genügen, wenn man die<br />

B—D als gleich lang wie B—A annimmt.<br />

Diese letztere Distanz lässt sich dann leicht<br />

durch Messen oder Abschreiten genau genug<br />

feststellen.<br />

Beträgt die Strecke B—A beispielsweise<br />

20 m und hat der Beobachter eine Augenhöhe<br />

von- 1,6 m, so beträgt die Steigung<br />

5X1,6 = 8 Prozent. Wir wiederholen : Ganz<br />

genau ist das Resultat nicht, kann es wegen<br />

der schwindelhaften Vertauschung von B—A<br />

und B—D auch nicht sein. Auf Bruchteile<br />

von Prozent wird es aber den wenigsten<br />

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den ist, so wird der neue Wagen, wenn er<br />

nicht sofort gereinigt wird, diesen Ubelstand<br />

behalten, während ein durchgehärteter Lack<br />

eines älteren Wagens sich durch Polierwasser<br />

im Glanz wieder herstellen lässt.<br />

Man verwende aber das Polierwasser nur im<br />

wirklichen Bedarfsfalle. Das Polieren selbst<br />

hat man folgendermassen vorzunehmen:<br />

Reine Watte wird im Politur getränkt, hiermit<br />

die Fläche eingerieben und sofort mit<br />

einem anderen trockenen Wattebausch trokken<br />

poliert. Hierbei darf man keine runden<br />

Bewegungen ausführen, sondern hat von<br />

rechts nach links und von oben nach unten<br />

zu reiben. Zuletzt poliert man mit einem<br />

weichen, sauberen, staub- und sandfreien<br />

Wollappen nach.<br />

Das Innere der Karosserie.<br />

Die Lederpolsterung reinigt man durch<br />

Abwaschen des Leders mit einem in Sattel-<br />

Seifenwasser getränkten Schwamm und durch<br />

nachheriges gutes Abwaschen mit reinem<br />

Wasser. Nach dem Abwaschen reinigt man<br />

das Leder mit einem in Knochenöl getränkten<br />

Lappen und reibt mit einem reinen Lappen<br />

nach. Sorgfältig und vorsichtig sind<br />

Polsterstoffe zu behandeln. Das Reinigen<br />

solcher Stoffe darf nur durch Bürsten erfolgen,<br />

und zwar dürfen keine zu harten Bürsten<br />

verwendet werden. Von Zeit zu Zeit<br />

empfählt es sich, einen Staubsauger zur Entfernung<br />

der eingedrungenen Staubteilchen<br />

zu benutzen, wobei man aber das Metall-<br />

Mundstück flach aufsetzen muss. Flecken in<br />

den Polsterstoffen und Teppichen reibt man<br />

mit einem Lappen von gleicher Farbe wie<br />

vermittelst Spektrol aus,<br />

wobei man darauf zu achten hat, dass sich<br />

keine Fleckenränder bilden. Um dies zu erreichen,<br />

nehme man stets nur geringe Mengen<br />

von Spektrol und reibe nur in der Richtung<br />

des Gewebes. Zur Vermeidung der Einnistung<br />

von Motten in der Karosserie müssen<br />

die Stoff- und Teppichbezüge öfters vorsichtig<br />

geklopft werden. Soll ein Wagen längere<br />

Zeit unbenutzt stehen bleiben, so empfiehlt<br />

sich auch die Verwendung von Mottenpulver.<br />

Der Dachbezug bedarf ebenso der üblichen<br />

Reinigung, wie der ganze Wagen. Die Reinigung<br />

des Daches erfolgt unter Vermeidung<br />

von säurehaltigen Flüssigkeiten oder scharfer<br />

Bürsten, lediglich mit reinem Wasser.<br />

Nach dem Waschen darf das Dach keiner<br />

starken Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.<br />

Von Zeit zu Zeit kann nach dem<br />

Waschen das getrocknete Dach mit Wasser<br />

und säurefreiem Oel abgerieben werden.<br />

Periodische Instandhaltungsarbeiten.<br />

Ist es nicht zu umgehen, dass ein Wagen<br />

immer wieder längere Zeit in intensiver<br />

Sonnenbestrahlung stehen muss, so werden<br />

sich unter dem Dachbezug in der äusseren<br />

Schicht des Bezugstoffes leicht kleine Risse<br />

bilden. Bei nicht rechtzeitiger Behandlung<br />

vergrössern sich diese Risse und führen letzten<br />

Endes zur Undichtigkeit des Daches. Wo<br />

sich solche' Risse zeigen, schreite man zu<br />

einer sofortigen Konservierung des Daches.<br />

Man säubere das Dach zunächst mit Terpentin,<br />

auf. keinen Fall mit Benzin, Benzol,<br />

Spiritus, Petroleum oder sonstigen scharfen<br />

Mitteln und lässt es dann völlig trocknen.<br />

Hierauf wird das Konservierungsmittel zweimal<br />

nicht zu dick aufgestrichen, wobei darauf<br />

zu achten ist, dass der zweite Anstrich<br />

erst dann erfolgt, wenn der erste vollständig<br />

getrocknet ist. Es genügt in den meisten<br />

Fällen, wenn eine derartige Konservierung<br />

des Daches in Abständen von je sechs Monaten<br />

vorgenommen wird. Der richtige Zeitpunkt<br />

ergibt sich natürlich aus der genauen<br />

Beobachtung des Dachbezuges.<br />

Zur Pflege der Türen beachte man folgendes:<br />

Der Schliessbolzen und der Schnapper<br />

an den Türen sind von Zeit zu Zeit zu ölen;<br />

die Schwalbenschwanztürenteile reibe man<br />

ab und zu mit einem mit Oel befeuchteten<br />

Tuch ab; den Scharnieren gebe man immer<br />

wieder einige Tropfen Oel und öffne und<br />

schliesse dabei die Türen einigemal. Etwa<br />

überflüssiges Oel ist dabei mit einem Tuch<br />

wieder abzureiben; das Sicherheitsschloss<br />

endlich öle man ebenfalls alle paar Monate,<br />

indem man auf den Sicherheitsschlüssel<br />

einige Tropfen Oel gibt, dann den Schlüssel<br />

in das Zylinderschloss einführt und einige<br />

Male hin und her schliesst.<br />

Wer diese Anweisungen für die Karosseriepflege<br />

befolgt, dessen Wagen wird stets ein<br />

tadelloses Aussehen zeigen. A.T.K.<br />

Neue Windschutzscheiben-Anordnung. Zu<br />

den zahlreichen bisher auf der Bildfläche erschienenen<br />

Windschutzscheiben-Anordnungen<br />

ist eine neue hinzugekommen, die zugleich<br />

für den Fahrer bessere Sicht gewährleisten<br />

und das Problem der zugluftfreien Ventilation<br />

des Wageninnern lösen soll. Unsere Skizze<br />

zeigt die Anordnung im Querschnitt.<br />

Die gewöhnliche, über dem Instrumentenbrett<br />

sich erhebende Scheibe reicht mit ihrer<br />

Oberkante nur bis etwas unter die normale<br />

Augenhöhe des Lenkers. Vom Dach herab<br />

hängen jedoch, in einer ganz bestimmten<br />

Schräglage, zwei weitere Scheiben, vo*- ' -<br />

[A 70091<br />

Die neue Windschutzscheiben-Anordnung im<br />

Querschnitt.<br />

nen die vordere als Blendschutz gefärbt ist.<br />

Zwischen den obern und der untern, in der<br />

Höhe um einige Zentimeter verstellbaren<br />

Scheibe wird normalerweise ein Spalt von<br />

6—8 cm offen gelassen, durch den hindurch<br />

der Lenker nun absolut freie Sicht hat, und<br />

zwar — hierauf ist es dem Erfinder angekommen<br />

— auch im Winter, wenn sich die<br />

Scheiben beschlagen, oder bei stark staubigen<br />

Strassen. Infolge der besondern Anordnung<br />

der obern Scheiben, die den Fahrtwind<br />

über das Dach hinweg ableiten, dringt jedoch<br />

kein Luftzug durch den Spalt in das Wageninnere<br />

hinein, im Gegenteil, es wird sogar<br />

Luft aus dem Wageninnern durch den Spalt<br />

hinaus abgesaugt. m.<br />

T«ecS»n. Spvedisaal<br />

Antwort 7689. Solex-Vergaser. Aus meinen<br />

Ferien zurückgekehrt, finde ich in Nr. 66 der Automobil-Revue<br />

Ihre Frage und möchte Ihnen, etwas<br />

verspätet, meine Erfahrungen mitteilen. Ich besitze<br />

ebenfalls ein Fiat 501, Jahrgang 1925, mit dem ich<br />

immeT noch sehr zufrieden bin, -wobei ich. allerdings<br />

beifüge, dass ich stes auf guten Unterhalt<br />

bedacht bin. Schon im ersten Jahre machte ich die<br />

Erfahrung, dass ich etwas viel Benzin brauchte,<br />

und ich Hess daher auf Anraten eines Freundes<br />

den Vergaser durch einen Solex ersetzen, mit dem<br />

ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Ich rechnete<br />

damals aus, dass ich bei einem normalen Verbrauch<br />

von ca. 10 Liter die Anschaffungskosten<br />

bald herausgeschlagen haben •würde, was tatsächlich<br />

auch der Fall war. Letztes Jahr haiie ich<br />

durchschnittlich 9,6 Liter per 100 km gebraucht.<br />

während anfänglich je nach Tour und Höhendifferenz<br />

bis 14 Liter nötig waren. Abgesehen davon,<br />

kann ich meinen Bedarf quasi ohne Kontrolle, nar<br />

auf die Kilometerzahl hin, eindecken, ohne in Verlegenheit<br />

zu kommen, während ich beim ursprünglichen<br />

Vergaser ohne vorherige Kontrolle nicht<br />

ausfahren konnte. Ich komme soeben von einer<br />

Autotour zurück, wo ich mehrere Bergpässe ohnedie<br />

geringsten Anstände passierte, was sicher auch<br />

meinem Vergaser mitzuverdanken ist, und ich<br />

glaube. Ihnen also die Anschaffung eines Solex-<br />

Vergasers empfehlen zu können, wie es vor Jahren<br />

mein Freund mir gegenüber tat. J. K. in B.<br />

Frage 7027. Demontage der Kolbenbolzen. Ich<br />

sollte bei einem Motor die Kolben von den Pleuelstangen<br />

abnehmen. Mit dem üblichen Vorgehen<br />

gelange ich aber nicht ans Ziel. Die Kolbenbolzen<br />

sind so stark in die Kolben hineingepresst,<br />

dass man sie auch mittels Hammer und Durchschlag<br />

nicht herausbekommen kann. Die Sicherung,<br />

die den Bolzen normalerweise festhält, habe<br />

ich hinausgenommen. Können Sie mir ein Verfahren<br />

angeben, das unschädlich ist, aber trotzdem<br />

eine Demontage der Bolzen ermöglicht?<br />

J. D. in N.<br />

Antwort: Durch starkes Klopfen auf den Kolbenbolzen<br />

ofler überhaupt irgendwelchen hohen Druck<br />

auf diesen, kann sich der Kolben verziehen. Sie<br />

haben deshalb sehr gut getan, vor weiteren Versuchen<br />

in dieser Hinsicht Abstand zu nehmen.<br />

Richtig ist es, den Kolben zuerst zu erwärmen,<br />

damit sich die Kolbenbolzenaugen etwas ausdehnen,<br />

und erst danach mit den Austreib-Versuchen<br />

zu beginnen. Die Erwärmung soll aber wennmöglich<br />

nicht mit einer Flamme vorgenommen werden,<br />

da hierbei örtliche Ueberhitzungen schwer zu vermeiden<br />

sind. Man bringt den Kolben am besten in<br />

ein Bad siedenden Wassers oder erhitzten Oels. Der<br />

Kolbenbolzen soll dabei aber möglichst kühl bleiben,<br />

ist also nicht auch einzutauchen. at.<br />

Frage 7028. Alkohol als Motorbrennstoff. Man<br />

spricht oft von der Verwendung von Alkohol für<br />

Verbrennungsmotoren. Ist es möglich, statt Benzin<br />

Alkohol zu verwenden, und muss man dabei den.<br />

Vergaser ändern? Läuft der Motor überhaupt in<br />

dieser Weise an? In welchem Verhältnis kann<br />

man Alkohol mit Benzin gemischt verwenden? Bietet<br />

überhaupt eine solche Mischung Vorteile in<br />

bezug auf Leistung des Motors? Kann man auch<br />

Benzol-Alkoholgemische verwenden und bietet es<br />

einen Vorteil bei hochkomprimierenden Motoren?<br />

H. D. in B.<br />

Antwort: >- Unvermischter Alkohol kommt für<br />

den Fahrzeugmotor-Betrieb kaum in Frage, wenn<br />

man nicht, z. B. durch absolutes Fehlen anderer<br />

Brennstoffe, dazu gezwungen ist. Bei reinem Alkoholbetrieb<br />

würden die Motoren in kaltem Zustand<br />

nur schwer anspringen, bei Winterkälte überhaupt<br />

nicht. Man wäre also mindestens gezwungen, cAnlassbrennstoffe»<br />

zu verwenden. Der Verbrauch an<br />

Alkohol wäre sehr gross und — da der in Betracht<br />

kommende Alkohol teurer ist als die üblichen<br />

Brennstoffe — prohibitiv teuer. Zudem besteht die<br />

Möglichkeit einer schädlichen Einwirkung des Alkohols<br />

auf den Motor. Als Streckmittel — mit andern<br />

Brennstoffen vermischt — ist Alkohol dagegen durchaus<br />

brauchbar. Direkt erwünscht und schon jetzt<br />

'in beträchtlichem Umfang angewandt wird er dort.<br />

wo man dem Brennstoff eine besonders hohe Kompressionsfestigkeit<br />

verleihen will. z. B. bei Rennbrennstoffen.<br />

Allerdings ist auch dann der Betrieb<br />

noch teurer als mit Benzin oder Benzol, selbst<br />

wenn man die durch die höhere Kompression bedingte<br />

bessere Brennstoffausnützung in Anrechnung<br />

bringt. Bei diesen Rennbrennstoffen ist aber der<br />

Hauptzweck nicht Wirtschaftlichkeit, sondern<br />

Höchstleistung des Motors, und diese lässt sich mit<br />

alkoholhaltigen Gemischen tatsächlich erzielen.<br />

Sollte unser Benzinvorrat einmal knapp werden,<br />

so wird man ihn sofort mit Alkohol zu strecken<br />

suchen. Die diesbezüglichen Versuche sind vollkommen<br />

abgeschlossen. Eine Mischung" von Benzin<br />

mit Alkohol ist möglich, sofern der A&ohol genügend<br />

entwässert ist. Bei zu grossem ^Ikoholanteil<br />

und Verwendung zu wenig entwässerten Äi'.k


N° 76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

hols (z. B. des «Inidustriesprits») ist jedoch die steht aber nicht nur mit dem Signal in Zusammenhang,<br />

sondern .es ist auch eine Verbindung mit den<br />

Mischung unstabil, der Alkohol sucht sich vom Benzin<br />

zu trennen. Schon viel stabiler und weniger Bremsen, der Schaltung, den Türen, der Motorhaube<br />

hergestellt, so dass jede fremde "•asserempfindlich sind Benzol-Alkohol-Gemische.<br />

Betätigung<br />

Allerdings sind sie auch teurer. Rennbrennstoffe<br />

bestehen vielfach aus Benzol-Alkoholgemischen.<br />

Da Alkohol pro Liter weniger Wärmeeinheiten<br />

enthält und weniger Sauerstoff zur Verbrennung benötigt,<br />

müssen jeweils bei der Umstellung eines<br />

Motors auf Alkoholgemischbetrieb die Düsen grösser<br />

gewählt oder der Lufttrichter entsprechend kleiner<br />

gemacht werden. Unter Umständen ist auch eine<br />

stärkere Vorwärmung des Ansaugrohres notwendig.'<br />

Grössere Abänderungen sind jedoch nicht notwendig,<br />

m.<br />

Frage 7029. Einfluss von Zusatzluft. Der Scheibenwischer<br />

an meinem Fiat 503 wird vom Vergaser<br />

aus betätigt. Wenn ich nun den Verbindungsschlauch<br />

vom Vergaser wegnehme, so macht der Motor sofort<br />

eine viel grösser Tourenzahl. Ich brauche<br />

weniger Gas zu geben, um die gleiche Schnelligkeit<br />

zu haben, und auch bei einer Steigung fällt die Leietung<br />

nicht ab.<br />

Ist die Einwirkung auf den Motor durch diese<br />

Luftzufuhr schädlich? G. H. in Z.<br />

Antwort: Der beobachtete bessere Lauf des<br />

Motors beim Abnehmen des Verbindungsschlauches<br />

zeigt, dass Ihr Vergaser gewöhnlich ein zu benzinreiches<br />

Gemisch liefert. Durch die Zusatzluft, die<br />

dann aber der Motor von der Scheibenwischer-<br />

Zweigleitung her erhält, wird die Gemischbildung<br />

korrekt. Dabei kann es sich noch nicht um einen<br />

Ueberschuss an Luft handeln, sonst würde der Motor<br />

wohl im Leerlauf rascher drehen, aber an den<br />

Steigungen eher schlechter ziehen.<br />

Natürlich brauchen Sie jetzt dem Motor die erwünschte<br />

Luft nicht immer von der Scheibenreinigerleitung<br />

her zuzuführen und so auf den Scheibenreiniger<br />

selbst zu verzichten. Schliessen Sie im Gegenteil<br />

die Leitung wieder an und korrigieren Sie<br />

das Gemisch durch Einsetzen kleinerer Düsen in<br />

den Vergaser. Ein organischer Schaden für den<br />

Motor kann dadurch, dass Sie das Gemisch luftreicher<br />

gestalten, auf keinen Fall entstehen. Höchstens<br />

wird bei einem Ueberschuss an Luft das Anlassen<br />

des MotoTS schwerer und sein Beschleunigungs-<br />

und «Durchzieh>-Vermögen etwas geringer.<br />

Anderseits wird aber bei luftreicher Vergasereinstellung<br />

der Brennstoffverbrauch kleiner und die<br />

Verrussung der Zylinder geringer, während bis zu<br />

einem gewissen Grad von Luftanreicherung die<br />

Maximaltourenzahl des Motors sogar noch steigen<br />

kann.<br />

Anstatt oder gleichzeitig mit ein«r Verkleinerung<br />

'der Düsen ist vielleicht auch das Einsetzen eines<br />

grössereh Lufttrichters im Vergaser am Platz. Zu<br />

weit darf aber der Lufttrichter auch nicht gewählt<br />

werden, weil sonst das «Durchziehen» des Motors<br />

bei niedriger Tourenzahl schlechter wird. Die günstigste<br />

Vergasereinstellung kann deshalb nur durch<br />

Versuche ermittelt werden. m.<br />

Frage 7030. Anlassschwierigkeiten. Habe einen<br />

Vderzyäinderwagen, der eohoa bei ganz geringer<br />

Kälte nur mit der grössten Mühe in Gang zu bringen<br />

ist, entweder durch Anstossen oder durch halbstundenJanges<br />

zu schliessen,<br />

das andere an den umlaufenden Teil des Verteilers.<br />

Zwischen dem umlaufenden Teil des Verteilers<br />

und der Sekundärwicklung des Magneten<br />

müsste aber vorher die Verbindung gelöst werden<br />

(etwa durch Wegnehmen der Schleifkohle, die den<br />

Magnetsekundärstrom vom Ankerschleifring abnimmt),<br />

weil sonst wahrscheinlich die beiden Sekundärströme<br />

einander stören würden.<br />

Wir glauben jedoch nicht, dass dieses abgeänderte<br />

System wesentlich bessere Resultate ergäbe,<br />

als Sie jetzt erzielen. Ihre Beobachtung, dass<br />

der Motor in warmem Zustand leicht anspringt<br />

und nur in kaltem Zustand Anlaufschwierigkeiten<br />

macht, last nämlich vermuten, dass eher die Vergasereinstellung<br />

schlecht ist. Machen Sie vor allem<br />

einen Versuch mit benzinreicherer Einstellung des<br />

Leerlaufgemisches. Wenn das nichts hilft, wäre es<br />

immer noch sehr zu empfehlen, vor Abänderung<br />

des Zündsystems einmal den Motor mit einem andern<br />

Magneten auszuprobieren. Wenn dieser Magnet<br />

zuverlässig ist, weiss man dann am Verhalten<br />

des Motors wenigstens mit Sicherheit, ob die Anlaufschwierigkeiteai<br />

wirklich mit der Zündung zusammenhängen<br />

oder nicht.<br />

m<br />

Bosch - Zündung am Klausenrennen. Der 16-<br />

Zylinder Bugatti-Wa-gen, mit dem Chiron am Klausen<br />

die beste Tageszeit und den neuen Klausenrekord<br />

aufstellte, war mit Bosch-Zündung ausgerüstet.<br />

Ferner gewann Bullus den absoluten Klaueenrekord<br />

und neuen Kategorierekord auf einem<br />

ebenfalls mit «Bosch» gerüsteten Motorrad. Interessant<br />

ist in diesem Zusammenhang, dass sämtliche<br />

31 gestarteten und mit Bosch-Zündung ausgerüsteten<br />

Wagen, sowie 25 von 27 mit Bosch-Zündung<br />

gestarteten Motorräder das Ziel erreichten.<br />

Von den 7 Rennwagenklassen wurden 5, von den<br />

7 Sportwagenklassen 6 und von den 6 Tourenwagenklassen<br />

4 erste Plätze belegt. Alle diese<br />

Wagen hatten Bosch-Zündung! Und schliesslich<br />

•wurden von den 7 neu aufgestellten Wagen —<br />

bzw. von den 7 Motorräder-Rekorden 5 bzw 6 erste<br />

Plätze mit Bosch-Zündung gewonnen.<br />

Autodiebstahl-Sicherungen müssen in unseren<br />

Tagen, da der Autodiebstahl als unerfreuliche Zeiterscheiming<br />

in allen Städten grassiert, bald zur<br />

obligaten Standardausrüstung des Wagens gerechnet<br />

werden. Es hat zwar an Vorschlägen und Experimenten<br />

für solche Apparate bis dato nicht gefehlt,<br />

aber wenige haben bisher allen Anforderungen<br />

zu entsprechen vermocht. Eine zweifellos interessante<br />

Proposition stellen die Sicherungen<br />

«Hadie» dar, welche kürzlich in Zürich den kompetenten<br />

Polizeiinstanzen vorgeführt worden ist<br />

Das Prinzip dieses Schutzapparates beruht auf der<br />

Benützung des Signalhornes oder Klaxons als permanentes<br />

Alarmins-trument, solange sich jemand<br />

am Wagen zu schaffen macht, der dazu in keiner<br />

Weise berechtigt ist. Die Sicherungsvorrichtung<br />

dieser Wagenteile und Betriebsorgane unfehlbar<br />

das ominöse Signal auslöst. Der Apparat wird so<br />

eingebaut, dass dies für einen unbeteiligten Dritten<br />

gar nicht äusserlich erkennbar und ersichtlich<br />

wäre, womit auch eine Ueberlastung des Spritzbrettes<br />

oder des Wageninnern mit Apparaturen<br />

aller Art vermieden wird. Die zur Vorführung<br />

eingeladenen Fachleute haben sich sehr anerkennend,<br />

über diese Neuerung ausgesprochen. ph.<br />

SB»<br />

Anfrage 927. Anhängen von Fahrzeugen an<br />

Motorräder. Ich bin am 17. Mai mit meinem Motorrad,<br />

ein anderes Motorrad ohne Kontroll9child<br />

nachziehend, durch thurgauisches Gebiet gefahren.<br />

Ich bin, weil, ich keine Bewilligung zum Anhängen<br />

von Fahrzeugen besitze, vom Bezirksamt Frauenfeld<br />

mit einer Busse von Fr. 10.— gebüsst worden.<br />

Die Bestimmungen der Kantone sind aber in bezug<br />

auf das Anhängen von Fahrzeugen verschieden.<br />

Bin ich an die Bestimmungen des Kantons Thurgau<br />

gebunden und sind diese nach dem Konkordat<br />

über die Motorfahrzeuge überhaupt zulässig?<br />

H. G. in Z.<br />

Antwort: Sind Anhänger an Motorfahrzeuge<br />

im Kanton Thnrgau ohne Bewilligung gestattet?<br />

§ 13, Abs. 1 der Vollziehungsverordnung des<br />

Regierungsrates des Kantons Thurgau zum Konkordat<br />

über eine einheitliche Verordnung betr. den<br />

Verkehr mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern vom<br />

13. November 1928 bestimmt ausdrücklich: Ohne<br />

Bewilligung der kantonalen Autokontrolle dürfen<br />

an Motorfahrzeuge und Fahrräder keinerlei Fahr-<br />

;euge angehängt werden.<br />

Nach dem Inhalte des -uns von Ihnen übersandten<br />

Bussenerkenntnisses haben Sie zweifellos<br />

dieser Vorschrift nicht genügt. Wenn Sie antönen,<br />

dass die Bestimmungen über das Anhängen von<br />

Fahrzeugen an Motorfahrzeuge in den einzelnen<br />

Kantonen verschieden sind, so pflichten wir Ihnen<br />

bei, müssen aber erwähnen, dass dies nicht konkordatswidrig<br />

ist, da das Konkordat über das Mitführen<br />

von Anhängern keine Bestimmungen enthält.<br />

Jeder Kanton kann diese Materie, wie das<br />

Bundesgericht bei der Behandlung des gegen das<br />

bernische Autodekret vom 24. Nov. 1927 eingereichten<br />

staatsrechtlichen Rekurses entschied, ordnen<br />

wie er will. Die zitierte thurgauische Verordnung<br />

verstösst deshalb nicht gegen das Konkordat über<br />

die Motorfahrzeuge.<br />

Art. 44 des Motorfahrzeugkonkordates kommt in<br />

Ihrem Fall nicht zur Anwendung, da es sich offenbar<br />

nicht um das Abschleppen eines in Panne befindlichen<br />

Fahrzeuges handelt, denn dann hätte<br />

das angehängte Motorrad einen Nummernschild getragen,<br />

sondern wahrscheinlich um den Transport<br />

eines neuen oder zu verkaufenden Fahrzeuges.<br />

Unter diesen Umständen muss aber das transportierte<br />

Fahrzeug als Anhänger gewertet werden,<br />

weshalb wir Ihnen empfehlen müssen, die Busse<br />

anzunehmen.<br />

Anfrage 928. Formalitäten für ein Gesellschaftsauto<br />

für die Frankreich-Reise. Innert, kurzer Zeit<br />

sind wir in der Lage, mit unsern neuen Gesellschaftswagen<br />

eine Reise nach Paris-Le Havre zu<br />

machen. Was müssen- hierzu für Formalitäten erfüllt<br />

werden. W. L. in K.<br />

Antwort: Alle Teilnehmer müssen einen gültigen<br />

Pass besitzen. Bei ausländischen Teilnehmern<br />

ist noch die Frage zu prüfen, ob sie auf dem zuständigen<br />

französischen Konsulate nicht noch ein<br />

Visum einholen müssen.<br />

2. Der Führer muss den internationalen Fahrausweis<br />

besitzen, welcher ihm das Recht zum Befahren<br />

aller denjenigen Staaten gibt, die der internationalen<br />

Uebereinkunft vom 11. Oktober 1909 beigetreten<br />

sind. Er entbindet den Fahrer von jeder<br />

weitem Fahrprüfung in den andern Staaten. Dieses<br />

Dokument wird von der Behörde ausgestellt,<br />

die die Fahrbewilligung und die Verkehrsbewilligung<br />

für das Fahrzeug erteilt. Neben einer Beschreibung<br />

des Wagens enthält er eine Photographie<br />

des oder der Fahrer. Dieser Fahrausweis ist<br />

von den Zollbehörden des Ein- und Ausreise-Staates<br />

zu visieren.<br />

Der Wagen muss ausser der Polizeikontrollnummer<br />

mit einem seine Nationalität anzeigenden<br />

Kontrollschild versehen sein, der die Buchstaben<br />

des Herkunftslandes trägt.<br />

3. Zollpapiere für den wagen:<br />

a) Freipass: Der Automobilist muss, bevor er<br />

sein Land verlässt, sich mit einem Freipass versehen.<br />

Dieses Dokument dient zur Identifizierung<br />

des Wagens auf der Rückreise und berechtigt zur<br />

zollfreien Einreise. Der Freipass kann von einer<br />

Kreiszollbehörde oder von der Direktion der Zollverwaltung<br />

auf Verlangen ausgestellt werden. Der<br />

Wagen ist hierbei vorzuführen.<br />

Wenn das Automobil ausländischer Herkunft<br />

ist, wird der Freipass erst nach Vorweisung der<br />

Quittung für die bezahlten Zollgebühren ausgestellt.<br />

Bei jeder Ausreise und bei jeder Rückreise<br />

ist der Freipass von der Zollbehörde visieren zu<br />

lassen.<br />

b) Triptyk: Das Triptyk gestattet das Passieren<br />

der Grenzen ohne Entrichtung der Zollgebühren. Es<br />

kann nur für touristische Zwecke verwendet und<br />

nur auf den Namen des einzelnen Fahrers ausgestellt<br />

werden.<br />

Ob eine Reise, mit einem Gesellschaftsauto noch<br />

unter den .Begriff der touristischen Zwecke fällt,<br />

wird von den Reisebedingungen abhängen. Sie wenden<br />

sich deshalb am besten so schnell als möglich<br />

an die regionale Sektion des Automobil-Clubs oder<br />

Touring-Clubs und lassen sich von diesen beraten.<br />

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zu beschäftigen hat, von Bedeutung<br />

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der Fahrzeuge im allgemeinen und ihrer<br />

Aggregate als "selbstverständlich vorausgesetzt. Auf<br />

diese Weise wurde eine Uebersicht über den heutigen<br />

Stand des Kraftomnibus-Baus und -Verkehrs<br />

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NO 76<br />

II. Blatt<br />

BERN, 9. September <strong>1930</strong><br />

Auto Im Ausland<br />

Die Automobil-Weltproduktion<br />

1929.<br />

Vom Fachreferat der Automobilabteilung<br />

Eine Zunahme ihrer Erzeugung haben ausser<br />

diesen beiden Staaten namentlich noch England<br />

und Frankreich, sowie die weniger bedeutenden<br />

Produktionsländer Tschechoslo-<br />

Schweiz und Schweden zu verzeich-<br />

des amerikanischen Handelsamtes ist diewakei,<br />

nachstehende Uebersicht über die 'Weltproduktion<br />

von Automobilen innerhalb der lien, Oesterreich und Belgien weniger Kraftnen,,<br />

während andererseits Deutschland, Ita-<br />

beiden letzten Jahre veröffentlicht worden. wagen hervorgebracht haben als im vorhergehenden<br />

Jahre.<br />

PL<br />

1928<br />

Personenautos Lastautos Insgesamt<br />

u. Omnibusse<br />

Der Ausbau des österreichischen<br />

Ver. Staaten 3 827 849 530 910 •4358 759<br />

Kanada<br />

196 741 45 641 242 382 Strassensystems.<br />

Frankreich 155 000 55 000 210 000 Der österreichische Finanzminister als dessen<br />

England<br />

165 352 46 525 211 877<br />

Deutschland) 67 750 22 200 89 950 Förderer. — Schwierigkeiten der Realisierung.<br />

Italien<br />

41 710 13 300 55 010 — Eine einheitliche Benzinsteuer und Autoabgabe<br />

geplant. — Grosszügige Strassen-<br />

Tschechoslowakei 10 360 2 790 13150<br />

Oesterredcli 6 740 2 670 9 410<br />

projekte.<br />

Belgien<br />

6000 1000 7 000<br />

Schweiz<br />

400 1300 1700 Im Verlauf eines Interviews, das der<br />

Schweden<br />

*) *) 1362<br />

Russland<br />

39 760 799<br />

Ungarn<br />

201 259 460<br />

Spanien<br />

l ) *) 325<br />

Polen<br />

20 300 320<br />

Japan<br />

470 470<br />

Dänemark<br />

115 165<br />

Insgesamt — — 5 230139<br />

1929<br />

Ver. Staaten 4 603 610 745 804 5 358 414<br />

Kanada 207 498 55 797 263 295<br />

Frankreich 215 000 45 000 260 000<br />

England 182 256 57 576 239 832<br />

Deutschland 56 500 24 000 80 500<br />

Italien 44000 10000 54100<br />

Tschechoslowakei 12 210 2 530 14 740<br />

Oesterreich 5 960 ' 3150 9110<br />

Belgien 6 000 • 1000 7 000<br />

Schweiz 150 2 850 3 000<br />

Schweden 500 1258 1758<br />

Russland 152 1554 1706<br />

Ungarn 381 251 632<br />

Spanien 190 260 450<br />

Polen — 450 450<br />

Japan *-» 215 215<br />

Dänemark = 150 150<br />

Insgesamt 5 334407 960 945 6 295 352<br />

*5 Nicht getrennt aufgeführt.<br />

Gegenüber dem Vorjahre hat die Automobil-Weltproduktion<br />

im verflossenen Jahre<br />

somit eine Steigerung um 20,9 Prozent erfahren.<br />

Von der Gesamterzeugung 1929 entfallen<br />

nicht weniger als 89 Prozent (gegen<br />

88 Prozent im Vorjahre) auf Rechnung der<br />

amerikanischen und kanadischen Industrie.<br />

gegenwärtige österreichische Finanzminister<br />

Dr. Juch Ihrem Mitarbeiter gewährte, hat<br />

sich dieser Staatsmann, dessen Geschicklichkeit<br />

und zäher Ausdauer der Abschluss der<br />

neuen Investitionsanleihe Oesterreichs zu<br />

verhältnismässig günstigen Bedingungen<br />

trotz der schwierigen Marktlage gelungen<br />

ist, auch zu dem interessanten Kapitel des<br />

Ausbaues der Strassen seines Landes näher<br />

ausgesprochen. Wie bekannt, ist der Reinerlös<br />

der erwähnten Anleihe ausschliesslich"<br />

Wie parkt man In Budapest? In Budapest hat die Polizei die Parkplätze für Autos in schräger Ja*»<br />

Ordnung einzeln vorzeichnen lassen, da die Hauptstrassen sehr schmal sind.<br />

entgegenstehen. Zurzeit unterscheidet man<br />

in Oesterreich zunächst die Bundesstrassen,<br />

deren Bau und Unterhalt Sache des Bundes<br />

ist (sie haben eine Gesamtlänge von rund<br />

4000 km). Die übrigen, unter dem missverständlichen<br />

Sammelbegriff «autonome Strassen»<br />

zusammengefassten Verkehrswege, gliedern<br />

sich in Landesstrassen (ca. 1700 km),<br />

wurden. Trotzdem hofft Finanzminister<br />

Juch, der selbst einer der eifrigsten Befürworter<br />

eines Ausbaues des österreichischen<br />

Strassensystems ist, auch auf diesem Gebiete,<br />

infolge der durch die Anleihe geschaffenen<br />

Entlastung, noch mehr tun zu können<br />

als bisher, wobei zu sagen ist, dass bereits<br />

in diesem Jahr die Sache der Bundesstrassen<br />

beträchtlich gefördert wurde und dass auch<br />

die Länder den besten Willen haben, für ihre<br />

Strassen ein gleiches zu tun.<br />

Wer aber die Verhältnisse näher kennt,<br />

wird die Schwierigkeiten nicht unterschätzen,<br />

die einer raschen Entwicklung dieser Frage<br />

für wertvermehrende Arbeiten bei denBezirks- und Konkurrenzstrassen (zusammen<br />

Bundesbahnen, sowie bei der Post-, Telegraphen-<br />

und Telephonverwaltung bestimmt, Kilometer). Für die Finanzierung von Bau<br />

ca. 20,000 km) und Gemeindestrassen (57,000<br />

während schon zu Beginn der Verhandlungen und Unterhalt dieser Strassen hat freilich die<br />

die Durchführung von Strassenbauten von erwähnte Klassifizierung nichts zu bedeuten.<br />

diesem Verwendungsbereich ausgeschlossen Sie vollzieht sich vielmehr nach einem äusserst<br />

komplizierten und von Land zu Land<br />

verschiedenen System gemäss lokaler Gesetzgebung<br />

und Regelung. Im Prinzip wird diese<br />

Finanzierung in gewissem Umfang erleichtert<br />

durch die Erhebung von örtlichen Verkehrsabgaben<br />

(Automobil-Abgaben, Mauten<br />

und Strassenunterhaltsbeiträgen). Diese können<br />

nicht ohne Entschädigung beseitigt werden.<br />

Vielmehr gedenkt der Bund, zunächst<br />

lediglich' die Automobil-Abgaben, wozu er<br />

kompetent ist, zu gemeinschaftlichen za erklären,<br />

die Automobil-Abgaben der Länder<br />

aufzuheben und dann die Ersatzleistung an<br />

diese aus einer zu schaffenden einheitlichen<br />

II. Blatt<br />

BERN, 9. September <strong>1930</strong><br />

Benzinsteuer und Automobil-Abgabe u.a. an<br />

die Bedingung zu knüpfen, dass die Landet!<br />

ihre Mauten und Strassenunterhaltsbeiträge<br />

beseitigen. Grundsätzlich wäre die Vertei-»<br />

lung der neuen Einnahme so gedacht, das*<br />

ein Fünftel auf den Bund und vier Fünftel<br />

auf die Länder entfallen würden.<br />

Von den verschiedenen zurzeit in der EuS<br />

liegenden besonderen Strassenprojekten, wie<br />

z.B. der Bau der sogenannten «Nibelungen*<br />

strasse» Passau-Linz, also einer Donatn<br />

Uferstrasse, der Strasse zum Dachstein, der<br />

Hochalpenstrasse über den Felbertauern, der<br />

Verbindung zwischen Steiermark und Känw<br />

ten über den Packsattel oder der Grosso<br />

glockner-Hochalpenstrasse, sind diejenige«<br />

der Packstrasse und der Grossglockner*<br />

strasse bereits sichergestellt. Welche Be-t<br />

deutung man in Oesterreich dem modernen!<br />

Ausbau des Strassensystems, nicht zuletzt<br />

im Hinblick auf die Entwicklung des Touristenverkehrs,<br />

beimisst, ergibt sich schon<br />

aus einer Vergleichung der für diesen Zweck<br />

ausgesetzten Kredite im Bundesvoranschlag»<br />

deren Betrag von 2,9 Millionen Schillinge im<br />

Jahre 1923 auf 36,6 Millionen für <strong>1930</strong> an-?<br />

gestiegen ist<br />

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N»76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Die Disziplin der Strasse.<br />

Wir stehen vor der Diskussion der<br />

neuen Auflage des neuen Verkehrsgesetzes,<br />

das vor allem ein «Automobilgesetz»<br />

ist und auch im Volke so genannt wird.<br />

Die Frage, inwieweit das bestehende Recht<br />

dem Bund das Recht gibt, Vorschriften<br />

über den Strassenverkehr aufzustellen, ist<br />

umstritten. Der Bund hat verfassungsgemäss<br />

das Recht, den gesamten Verkehr<br />

der Motorfahrzeuge und Fahrräder zu<br />

regeln.<br />

Da aber auf der Strasse noch andere<br />

Fahrzeuge verkehren, und auch die Fussgänger<br />

die Strasse benützen, liegt auf der<br />

Hand, dass auch diese in die kommende<br />

Regelung einbezogen werden müssen, soll<br />

nicht bloss halbe Arbeit geleistet werden.<br />

Wenn z. B. der Bund eine ausreichende<br />

Beleuchtung der Motorfahrzeuge und<br />

Fahrräder vorschreibt, es daneben aber<br />

nicht in der Hand hat, dem Unfug der ungenügend<br />

oder gar nicht beleuchteten<br />

Fuhrwerke zu steuern, so entsteht ein Zustand,<br />

der dem Prinzip der Rechtsgleichheit<br />

geradezu ins Gesicht schlägt.<br />

Das gleiche gilt auch für den Fussgänger,<br />

dessen Verkehrserziehung immer<br />

noch bedenklich zu wünschen übrig lässt<br />

und der so Anlass zu Unfällen wird, bei<br />

denen nicht er, sondern der Automobilist<br />

am meisten geschädigt wird. Es ist schon<br />

oft genug vorgekommen, dass ein Fahrer<br />

einen Fussgänger meiden wollte und<br />

dann über die Strasse hinausfuhr. Die landläufige<br />

Ansicht, dass der Fussgänger nur<br />

sich selbst in Gefahr bringen könne, ist<br />

eben unhaltbar.<br />

Wenn das kommende Gesetz den Anforderungen<br />

entsprechen soll, die man heutzutage<br />

zu stellen* gezwungen ist, so muss<br />

es vor allem die Disziplin der Strasse<br />

durch geeignete Massnahmen sicherstellen.<br />

Wer immer diese Disziplin nicht hält,<br />

der ist schuldig, und gegen den muss sich<br />

die Strafandrohung richten. Es ist also<br />

klar, dass man auch den Fussgänger und<br />

die Pferdefuhrwerke einbeziehen muss, soweit<br />

sie sich auf Strassen bewegen, die<br />

den Motorfahrzeugen und Fahrrädern<br />

dienen, weil sie hier für den Verkehr der<br />

letztern zur Gefahr werden können und<br />

oft genug auch werden. Ein Gesetz, das<br />

sich bloss auf die Motorfahrzeuge und<br />

Fahrräder bezöge und die andern Strassenbenützer<br />

vollständig ignorierte, wäre<br />

schon am Tage des Inkrafttretens in wesentlichen<br />

Punkten veraltet, und die<br />

ganze Arbeit müsste von neuem begonnen<br />

werden.<br />

Ein Verkehrsgesetz zerfällt grundsätzlich<br />

in zwei Abschnitte. Einerseits stellt<br />

solch ein Gesetz die Grundsätze fest, welche<br />

für die Strassenbenützer allgemein<br />

verbindlich sind, und deren Durchführung<br />

die grösstmöglichste Sicherheit auf der<br />

Strasse gewährleistet, anderseits enthält<br />

es die Strafbestimmungen, die vor Verletzungen<br />

der obigen Vorschriften abschrecken<br />

sollen und die nötigen Sanktionen<br />

im Falle der Widerhandlung genau<br />

festlegen.<br />

Hier soll nur von den Sicherheitsvorschriften<br />

die Rede sein. Der oberste<br />

Grundsatz ist natürlich, dass der einzelne<br />

sich dem Gesamtinteresse unterzuordnen<br />

habe. Was ist nun aber das Gesamtinteresse<br />

?<br />

Im Gesamtinteresse liegt vor allem (hier<br />

runzelt der Fussgänger die Stirn) eine<br />

gute Disziplin. Die Disziplin der Strasse<br />

zu fördern und nötigenfalls zu erzwingen,<br />

muss der Grundsatz eines jeden Verkehrsgesetzes<br />

sein. Disziplin besteht vor allem<br />

in der Einhaltung gewisser allgemein<br />

verbindlicher Regeln. Dadurch wird erzielt,<br />

dass jeder Fahrer in jedem Fall genau<br />

weiss, was andere Strassenbenützer<br />

beabsichtigen und sich darnach einrichten<br />

kann. Nichts ist gefährlicher als das<br />

Unvorhergesehene, deshalb wird jede Sicherheitsmassnahme<br />

darauf tendieren, das<br />

Unvorhergesehene und das Unvorzusehende<br />

auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Technische Einrichtungen, wie Richtungszeiger,<br />

Stopplicht (zu denen übrigens in<br />

absehbarer Zeit noch ein Zeichen zum<br />

Vorfahren, etwa ein grünes Licht, kommen<br />

dürfte) haben mehr zur Sicherheit<br />

auf der Strasse beigetragen, als polizeiliche<br />

Vorschriften, und es sollte denn auch<br />

die Unterlassung dieser Zeichen gegebenenfalls<br />

als grobe Fahrlässigkeit ausgelegt<br />

werden. Ihre ganze Wirksamkeit<br />

werden solche Zeichen aber erst haben,<br />

wenn alle Strassenbenützer sie verwenden<br />

und darauf achten. Noch heute wollen<br />

viele Fussgänger sich nicht daran gewöhnen,<br />

am Richtungszeiger eines sich nähernden<br />

Wagens dessen Richtung abzulesen<br />

und sich danach einzurichten.<br />

selbst (dazu noch eine Hauptverkehrs-<br />

in einem gefährlichen Zustand<br />

Eine behördliche Regelung der Ver-strasse!kehrszeichen<br />

würde nun gerade den grossen<br />

Vorteil haben, dass jene Einheitlich-<br />

belassen wird.<br />

keit und Eindeutigkeit der Zeichen erzielt Die Schaffung grösstmöglichster Sicherheit<br />

auf der Strasse ist nur dann möglich»<br />

würde, die nottut.<br />

wenn alle drei Forderungen: Disziplin auf<br />

Eine andere Sicherheitsmassnahme, die der Strasse, Signalisierung aller gefährlichen<br />

Punkte und verkehrssicherer Zu-<br />

wenn möglich überall in den Städten eingeführt<br />

werden sollte, bestände darin, die stand von Fahrzeug und Strasse, erfüllt<br />

beiden Richtungen des Verkehrsstromes werden. Das kommende Verkehrsgesetz<br />

deutlich zu trennen. Es ist ja gut undzweiter Fassung wird wenigstens einem<br />

recht, wenn in den Schulen gelehrt wird:<br />

Erst links, dann rechts sehen! Die Regel<br />

stimmt aber nur, wenn man auch weiss,<br />

wann man den Kopf drehen soll. Wenn<br />

in der Mitte der Strasse in Abständen<br />

von etwa 50 Metern Inseln angebracht<br />

würden (mit langen, spitz auslaufenden<br />

Enden), schiede sich der Verkehr von<br />

selbst deutlich in zwei Teile. Der Fussgänger<br />

brauchte dann nicht mehr sozusagen<br />

nach zwei Seiten auf einmal<br />

schauen zu müssen. Auch könnte er sich<br />

vielleicht dazu bewegen lassen, die Strasse<br />

nur noch dort zu überschreiten, wo solche<br />

Inseln sind.<br />

In dem Masse, wie technische Verbesserungen<br />

das Motorfahrzeug immer betriebssicherer<br />

machen, wächst die Pflicht<br />

der Behörden, auch ihrerseits neben dem<br />

Verbindlichmachen der Sicherheitsregeln<br />

des Verkehrs auch dafür zu sorgen, dass<br />

das Medium selbst, auf dem sich der Verkehr<br />

abspielt, in verkehrssicherem Zustande<br />

ist. Man denke an Unfälle, wie<br />

der jenes Berner Chauffeurs, der in frostheller<br />

Nacht auf der Kirchenfeldbrücke<br />

ins Schleudern kam und am Rande der<br />

Brücke zwischen Himmel und Erde hängen<br />

blieb, nachdem das Gusseisen geländer<br />

wie Karton nachgegeben hatte! Dem<br />

Chauffeur konnte keine Schuld nachgewiesen<br />

werden. Das Automobil war in<br />

bestem Zustand. Aber was nützt ein betriebssicheres<br />

Auto und das Einhalten aller<br />

Verkehrsregeln, wenn die Strasse<br />

Teil dieser Notwendigkeiten Rechnung<br />

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ÄUTOMOBir-REVUE 1950 - N


Bern, Dienstag 9. September <strong>1930</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 76<br />

Die «mit Recht so beliebte Autorin» schildert<br />

den Start des bekannten Rennfahrers<br />

Graf Udo Knatterbusch so:<br />

Stahlhart blitzten Graf Udos blaugraue<br />

Augen unter den dichten Wimpern, als seine<br />

nervige Rechte Hildes zarte, schmale Hand<br />

umfasste: «Entwefler Sieg — oder Tod!»<br />

sagte er. Eiserne Entschlossenheit lag in<br />

seinen Worten, und Hilde erschauerte.<br />

«Graf,» flüsterte sie, «denken Sie daran, dass<br />

ein Mädchenherz um Sie zittert!» Ihre schönen,<br />

braunen Rehaugen unter den hochgewölbten<br />

Brauen schimmerten feucht, und<br />

ihr schwellender Busen hob sich unter tiefen<br />

Atemzügen. Eine leise Röte war ihr ins liebliche<br />

Antlitz gestiegen, und als Graf Udo<br />

jetzt ihre Hand rittedich an seine Lippen<br />

führte, da wusste er, dass keine Macht der<br />

Erde ihn mehr trennen konnte von diesem<br />

süssen Geschöpf an seiner Seite, das gekommen<br />

war, um inbrünstig Segen auf seine<br />

Fahrt um den Grossen Preis der Nation herabzuflehen.<br />

«Hilde!» Es wurde Graf Udo schwer, sich<br />

zu beherrschen, nicht die Herrliche, Holde<br />

an seine sieggewohnte breite Brust zu ziehen<br />

und die blühenden roten Lippen zu küssen.<br />

Tief atmend stand er vor ihr, vergeblich<br />

nach einem Wort ringend, das ihr heitere<br />

Zuversicht geben sollte, denn er selbst<br />

fühlte sich seltsam bedrückt; war das nur<br />

die Aufregung vor dem nahenden Wettkampf,<br />

war es die Vorahnung einer Gefahr,<br />

die ihm drohte?... Aber nur einen kurzen<br />

Augenblick gab der Graf sich solcher Empfindung<br />

hin. Entschlossen straffte er seine<br />

sehnige Gtstalt.<br />

«Es wird Zeit,» sagte er. «Ich muss an den<br />

Start.» Noch einmal berührten seine Lippen<br />

den Rücken ihrer aristokratisch schmalen,<br />

blassen Hand, dann wandte er sich und begab<br />

sich mit elastischen, federnden Schritten<br />

zum Startplatz, wo die Menge bereitwillig<br />

und achtungsvoll vor ihm Platz machte.<br />

«Graf Udo ...» ging es flüsternd von Mund<br />

zu Mund, und bewundernde Blicke folgten<br />

dem hochgewachsenen Mann, da er seinen<br />

Rennwagen bestieg, die Sturzhaube über das<br />

blonde Kraushaar stülpte und sich mit Adlerblick<br />

festsog an der roten Fahne in der Hand<br />

des Starters. Ein kurzer Druck auf den Anlasser<br />

— und der Motor begann sein donnerndes<br />

Lied. Noch zwei Sekunden... noch<br />

eine Sekunde..." da... da senkte sich die<br />

rote Flagge, und wie ein Pfeil schoss Graf<br />

Udos grauer Wagen die Bahn entlang.<br />

Unter der atemlosen Menge stand ein bleiches,<br />

zitterndes Geschöpf: Hilde. Ihre Blicke<br />

folgten dem Geliebten, und von ihren bebenden<br />

Lippen löste es sich wie ein Gebet:<br />

(Fortsetzung folgt).<br />

Beim modernen Dichter löst das gleiche<br />

Geschehnis andere Empfindlinsen aus:<br />

Der Graf, überlegen lächelnd, weltmännisch,<br />

fand die Situation vertraut. Vor ihm<br />

da das junge Ding — weiss Gott, er war<br />

I ^ ^M !• I<br />

Das Erlebnis<br />

Was sie bei einem Autorennen sahen und empfanden.<br />

T O N<br />

Die blaue Wand<br />

Von Richard Washburn Child.<br />

Autorisierte Uebersetzuag ans dem Amerikanischen<br />

von läse Landau. (Engelhorns Romanbibliothek.)<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

«Nein, nich doch!» rief sie heftig. «Das is<br />

gar nich nötig. Ich möcht' nich so lange von<br />

ihr fortbleiben — weiss Gott, was derweil<br />

passieren kann! Nein,» nein, lieber Herr! Lassen<br />

Sie den Wagen wieder vor unser Haus<br />

fahren, und dann will ich, hier auf diesem<br />

Platz, die Augen auf das schreckliche Haus<br />

gerichtet, und nich so in Sorge, was passieren<br />

mag — Ihnen alles von Anfang bis zu<br />

Ende erzählen!»<br />

In ihrem Ton lag eine ehrliche Erregung,<br />

die Vertrauen einflösste.<br />

«Also gut,» meinte ich, «es bleibt dabei.»<br />

Ich rief Estabrook durch das Sprachrohr<br />

Bescheid zu. Er riss den Wagen herum, und<br />

fünf Minuten später hielten wir, nach meiner<br />

Weisung, nicht direkt vor Estabrooks Tür,<br />

sondern unter den breiten Aesten der Eichen,<br />

gegenüber dem eleganten Haus der Marburys.<br />

«Da, nehmen Sie einen Schluck, junger<br />

Mann,» sagte ich, als er nass und fröstelnd<br />

in das Innere des Wagens kletterte. «Es<br />

sich nicht darüber im klaren, ob es wirklich<br />

sein Geschmack war — schien in Aufregungen<br />

verliebt. Zitternde Erwartung durchlief<br />

den schlanken Leib, und die Augen brannten<br />

wie in wilder Liebesstunde. Sie ist eine<br />

Katze, dachte der Graf, und er ertappte sich<br />

bei dem Gedanken, ihr die Krallen zu schneiden,<br />

sie gefügig in seine Arme zu zwingen. „<br />

wie die vielen anderen vorher... aber dann<br />

lächelte er bloss. «Sehen wir uns nachher?»<br />

fragte er leichthin, schon mit halber Körperwendung.<br />

«Sie müssen mir sagen, wie meine<br />

Fahrtechnik Ihnen zusagt.»<br />

Sie nickte stumm, nahm seine Hand. Eine<br />

Sekunde schlug Blut an Blut.<br />

Die rote Fahne sank, einer dunklen<br />

Flamme gleich. Erregung löste kleine Schreie<br />

aus der Menge. Helles Lied sang der Motor,<br />

da er die Strecke ansprang, in sie sich verbiss.<br />

beiderseits der Bahn.<br />

Ssssssssssssst!...<br />

Das Atmen stockte den Menschen<br />

*<br />

Der Herr Karl Meier, Kommis, der zum<br />

erstenmal dabei ist, fasst seine Eindrücke<br />

in diesem Bericht zusammen:<br />

Als es 2 Uhr 30 Minuten war, bestieg der<br />

Herr Graf sein Auto. Dasselbe ist ein grauer,<br />

länglicher Wagen und beinhaltet mehr als<br />

5000 (in Worten: fünftausend) Kubikzentimeter,<br />

wie man sagte. Ich erfuhr, dass der<br />

Herr Graf schon fünf solcher Rennen hinter<br />

sich hat, ohne dass demselben hierbei ein<br />

grösseres Unglück zugestossen wäre. Es<br />

waren viele Menschen am Startplatz erschienen.<br />

Auch an der Rennstrecke entlang<br />

hatten sie sich aufgestellt. Endlich wurde<br />

das Abfahrtszeichen gegeben und fuhr der<br />

Herr Graf los. Wer denselben bei diesem<br />

Rennen gesehen hat, der vergisst niemals die<br />

fesselnden Augenblicke, an denen der lebensgefährliche<br />

Sport überaus reich zu sein<br />

scheint, und^verstehe ich.,wohl, dass die Vor-^<br />

aussetzung hierfür vor allem gute Nerven,<br />

sind.<br />

Ein Backfisch vertraut seinem Tagebuch<br />

an:<br />

0, er war göttlich, der Graf! Wie prächtig<br />

er aussah im Lederwams, und wie wundervoll<br />

ihm der Sturzhelm zu Gesicht stand!<br />

Wie ihn die Leute anstarrten! Wer mag<br />

übrigens das Gänschen sein, mit dem er sich<br />

so lang unterhalten hat? Er, ein Graf, hat<br />

das doch wirklich nicht nötig! Als wenn es<br />

nicht andere, viel hübschere Mädchen gäbe,<br />

die sich für ihn erwärmen könnten! Nicht,<br />

als ob ich eifersüchtig wäre auf die Kleine<br />

in dem unmöglichen Kleid. Aber der Graf<br />

tut mir leid, ja, wirklich, er tut mir schrecklich<br />

leid! Sie hat ihn angeguckt, als wenn<br />

er in den Tod ginge! Da soll der Mann mit<br />

Zuversicht das Rennen fahren! Ich... wenn<br />

er mich gefragt hätte, ich würde ihm gesagt<br />

haben: «Herr Graf,» hätte ich gesagt, «ich<br />

bin überzeugt, dass Sie das Rennen machen!»<br />

Nun, er hat es gemacht, aber eben nur darum,<br />

weil meine Gedanken bei ihm waren und<br />

wird Ihnen gut tun; und Ihnen auch, Margaret!»<br />

«Ach, Mr. Estabrook!» rief sie aus, nachdem<br />

sie einen kräftigen Zug aus der Whiskyflasche<br />

getan hatte, «ich habe Sie belogen!<br />

Ich habe Sie einmal niederträchtig belogen<br />

— das werden Sie gleich erfahren!»<br />

«Genug — genug!» rief er heftig. «Wie<br />

steht's mit ihr — mit meiner Frau? Ist sie<br />

noch am Leben?»<br />

«Aengstigen Sie sich nich.» entgegnete die<br />

Alte. «Den Tod haben wir nich zu fürchten,<br />

denk' ich!»<br />

Der arme Bursche rang die Hände.<br />

«Aber bei allen Heiligen, was ich Ihnen<br />

jetzt erzählen will, is wahr,» sagte sie, indem<br />

sie ihre beiden Hände erst auf Estabrooks<br />

und dann auf meine Knie legte. «Da<br />

gucken Sie mir ins Gesicht! Das Licht<br />

scheint drauf, und Sie können alles davon<br />

ablesen, wenn Sie Lust haben! Und ich bitte<br />

zu Gott, dass Ihnen alles, was Sie hören werden,<br />

dazu helfen möge, unsere junge Frau<br />

und uns alle «zu retten!»<br />

«Fangen Sie an!» sagte der junge Mann<br />

mit heiserem Ton.<br />

Und nun erzählte sie, so ungeübt und<br />

stockend, wie ich es in meiner Wiedergabe<br />

nur schwach anzudeuten vermag, eine Geschichte,<br />

die ein seltsames Durcheinander<br />

von Gutem und Bösem bildete. Hier ist sie...<br />

Der Ueberland-Omnibus-<br />

Chauffeur auf der<br />

Hochzeitsreise<br />

Mit Dir allein auf einer<br />

einsamen Insel...<br />

weil ich ihm den Sieg gewünscht habe. Ich<br />

glaube, er hat mich auch gesehen, wie er an<br />

mir vorbeigefahren ist. Uebrigens hat er entzückende<br />

Augen, viel schönere und seelenvollere<br />

noch wie die Alfreds. Alfred ... ein<br />

Mann, der noch nie ein Autorennen gefahren<br />

hat, was ist das schon für ein Mann? ...<br />

Mit den Auslassungen eines Lyrikers<br />

seien die Berichte über die Auswirkungen<br />

der gräflich Knatterbusch'schen Fahrt abgeschlossen:<br />

Aufdonnert des Motors berauschendes Lied<br />

in sieghaft beglückender Melodie.<br />

Blitzschnellem und fliegendem Pfeile gleich<br />

flieht<br />

der Wagen über die Strecke, die sie,<br />

(die Geliebte) mit brennenden Augen misst,<br />

die wie ein gestreckter und schwarzer Wurm<br />

in Kilometern die Kräfte frisst<br />

des Motors. Aus Brausen wird heulender<br />

Sturm,<br />

aus dem Donnern wird brechender Welten<br />

Schall!<br />

Sind Flammen des wirbelnden Rauches<br />

Väter?<br />

In der Sekunden lautlosem Fall<br />

braust jubelnd das Lied Hinker Räder...<br />

Hei, Windstoss, so saust dieser peitschende<br />

'?•;." ' Krieg<br />

um den tausendstimmigen Jubelruf: «Sieg!»<br />

Geoswald Bayer.<br />

Weibliche Athleten<br />

in der Vergangenheit<br />

Die Geschichte erzählt uns von Männern,<br />

deren ungewöhnliche Kraft das Attribut ihrer<br />

Persönlichkeit war. August der Starke, der<br />

Mann mit dem Riesenappetit, hat sich im<br />

Andenken des Volkes nicht zuletzt aus dem<br />

Grunde so unvergesslich erhalten, weil er<br />

einen Mann von normaler Grosse und Körperbeschaffenheit<br />

mit der rechten Hand zum<br />

Fenster hinaushalten konnte und ihn wieder<br />

in das Zimmer zurückbringen, als wäre nichts<br />

gewesen. Doch nicht nur Männer, sondern<br />

auch Frauen der Vergangenheit haben über<br />

so ungewöhnliche Kräfte verfügt, dass sie<br />

ihre Mitmenschen in Staunen und Verwunderung<br />

versetzten, und dass die Vergangenheit<br />

ihrer noch mit einer gewissen Scheu gedenkt,<br />

Vierter Teil.<br />

Eine Schülerin der grossen Welstoke.<br />

I.<br />

Im Cafe «Les Trois Folies».<br />

Ich bin auf der Isle of Wight geboren.<br />

Mein Vater fuhr zur See. Er hatte ein eignes<br />

Schiff — einen Briggschoner, mit dem er von<br />

der Themse bis nach Südafrika segelte und<br />

manchmal auch um das Kap'der guten Hoffnung<br />

nach Madagaskar hin.<br />

Wo er meine Mutter kennen gelernt hat,<br />

das hab' ich nie erfahren. Er war Schotte,<br />

und sie war eine irische Schönheit! Wenn<br />

ich mich recht erinnere, so war sie aus einem<br />

reichen und stolzen Hause, und ihre Familie<br />

hatte sie verstossen, weil sie so unbekümmert<br />

einen Mann geheiratet hatte, der nicht sehr<br />

nobel aussah und nicht fein reden konnte,<br />

wenn auch sein Herz brav war. Sie war<br />

ebenso zart, fein und schüchtern, wie er<br />

stattlich und derb, und furchtlos allem gegenüber,<br />

ob Mensch oder Meeressturm. Und<br />

doch war sie's, die zähe festhalten konnte<br />

an einer Sache, als ob hinter ihrem schmalen,<br />

mädchenhaften Gesicht sich die Natur<br />

einer Bulldogge verbarg, während er bald<br />

dies, bald jenes im Kopf hatte und wild wie<br />

ein Stier auf das Leben losging.<br />

Ich sehe die beiden noch vor mir, wie sie<br />

Arm in Arm durch den Garten an den alten<br />

Hecken entlang spazierten, wenn er von der<br />

See zurückgekommen war, oder wenn sie<br />

jener Scheu, die man eben allem Ungewöhnlichen<br />

gegenüber empfindet. Elisabeth von<br />

Pommern, die Gemahlin Karls IV., war eine<br />

so starke Frau, dass sie Eisenstangen wie<br />

Holz zerbrechen konnte. Die Geschichte erzählt,<br />

dass Elisabeth einst einen Ritter bestrafen<br />

wollte. Der Mann schien unangreifbar,<br />

denn er trug einen Ringpanzer, der<br />

jedem Angriff standhielt. Elisabeth zerriss<br />

diesen Panzer wie Leinwand, und damit<br />

hatte sie dem Ritter die schwerste Schmach<br />

zugefügt, die er überhaupt erleiden konnte.<br />

Auch die persische Sage weiss von einer<br />

Königin zu berichten, die über übermenschliche<br />

und übermännliche Kräfte verfügte. Sie<br />

soll eine kühne Löwenjägerin gewesen sein,<br />

und einen Löwen, den ihre Kugel nicht getroffen<br />

und der sich ihr angreifend gegenüberstellte,<br />

mit den Händen erwürgt haben.<br />

Diese Frau, Banu Gaschap, soll einen zudringlichen<br />

Freier eines Tages mit dem Säbelentzweigespalten<br />

haben, als er sich ihr mit<br />

Gewalt nähern wollte. Man wird vielleicht<br />

bedauernd sagen, dass der Typus der starken<br />

Frau in der heutigen Zeit der Nervosität<br />

ausgestorben zu sein scheint. Ein Beispiel<br />

gibt dem aber Unrecht. Madame Gauthier,<br />

die berühmte Schauspielerin vom Theater<br />

francais, soll Kräfte gehabt haben, mit denen<br />

sich kein Mann messen kann. Als sich einst<br />

mit einem Riesen kein Mann in einen Zweikampf<br />

einlassen wollte, trat Madame Gauthier<br />

diesem Riesen entgegen und schlug<br />

ihn zu Boden. Sie war imstande, einen sil-<br />

Die<br />

Cigaretten<br />

»?<br />

HORTH STATE<br />

ä Fr. 1.— per 20 Stück-Paket<br />

zeichnen sich aus durch ihr<br />

hochfeines, unaufdringliches<br />

Aroma und ihregrosse Milde.<br />

unter dem Strohdach unseres Häuschens<br />

sassen, das den Kanalstürmen schon länger<br />

standgehalten hatte, als irgend ein Bewohner<br />

von Bolanbywick sich erinnern konnte. Wie<br />

ein Kind sah sie neben ihm aus, denn er war<br />

in den Schultern wohl dreimal so breit wie<br />

sie. Von ihm hab' ich auch meine Figur, die<br />

früher mal die Blicke der Männer auf sich<br />

gezogen hat, weil sie sehen wollten, was für<br />

ein Gesicht zu der Gestalt gehörte — 's<br />

klingt vielleicht komisch, wenn ich das jetzt<br />

erzähle. Aber von ihr habe ich manche Eigenschaft,<br />

die nicht gut für mich war; denn<br />

Schlauheit, Eigensinn und eine gute Portion '<br />

Empfindsamkeit und dergleichen gehören<br />

besser in einen kleinen Körper, der mit so<br />

was fertig werden kann. ,<br />

Die beiden haben einander sehr lieb gehabt,<br />

jedes auf seine Weise; aber es war gut,<br />

dass sie weiter keine Kinder hatten. Es war'<br />

vielleicht auch gut, dass ich mit siebzehn<br />

Jahren kräftig und flink wie ein Jagdhund<br />

geworden war. Damals ging meine Mutter<br />

wieder zum erstenmal seit ihren Flitterwochen<br />

mit ihm aufs Meer, und da hab' ich<br />

sie auch zum letztenmal gesehen, sie und das<br />

einzige Gut, das wir hatten, unser Schiff, das<br />

Baumwollwaren geladen hatte, die an der<br />

Goldküste verkauft werden sollten. Ja -~mitunter<br />

tut sich die See auf und schliesst<br />

ihren Rachen wieder, und weg is alles!<br />

(Fortsetzung siehe Seite 20.)


18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N° 76<br />

bernen Teller wie ein Stückchen Papier zusammenzudrücken.<br />

Sie zerbrach spielend ein<br />

Geldstück und gewann dadurch in einer<br />

Wette 10 000 Francs, und es ist noch gar<br />

nicht lange her, dass Madame Gauthier diese'<br />

Kraftprobe abgelegt hatte. Die Männer freilich<br />

werden diese überstarken Frauen nicht<br />

mit allzu grosser Zärtlichkeit betrachten, namentlich<br />

dann nicht, wenn kein Mann einen<br />

Händedruck einer solchen Frau zu ertragen<br />

vermag, wie das bei Madame Gauthier der<br />

Fall gewesen sein soll. Freilich hatte die<br />

Schauspielerin trotz und alledem schöne<br />

Hände, sie schienen so zierlich und so klein,<br />

dass sie wenigstens äusserlich einen angenehmen<br />

Eindruck hervorbrachten.<br />

Von der Höflichkeit auf<br />

der Landstrasse<br />

Schluss der Diskussion<br />

Wir schliessen mit den folgenden zwei<br />

Einsendungen unsere Diskussion über die<br />

« Höflichkeit aui der Landstrasse» ab. Der<br />

Tinte ist genug geflossen — die verschiedenen<br />

Stimmen haben sich alle mit einer<br />

Promptheit gemeldet, die der Redaktion<br />

ebenso grosse Freude wie Ueberraschung bereitete,<br />

und wir glauben wohl annehmen zu<br />

dürfen, dass die anregende Diskussion für<br />

das künftige Verhalten der Automobilisten auf<br />

der Landstrasse in unserm Lande geradezu<br />

wegleitend ist. Die Aussprache hat mit einem<br />

Kompromiss geendet, die beiden Parteien,<br />

Fussgänger und Automobilisten, die sich —<br />

wie es die Diskussion mit aller Deutlichkeit<br />

zeigte, viel weniger als zwei verschiedene<br />

Strassenbenützer, sondern vielmehr als Gegner<br />

auf der gleichen Strasse betrachten —<br />

diese zwei Parteien müssen beide voneinander<br />

noch lernen.<br />

Der Automobilist warf in den Spalten unserer<br />

Rundfrage dem Fussgänger Rücksichtslosigkeit<br />

und Unachtsamkeit vor, der Fussgänger<br />

seinerseits klagte mit der gleichen<br />

Bestimmtheit ! Es genügt aber nicht, dass<br />

man in der Fachzeitung seinem Aergerüber<br />

zufällige Erlebnisse Luft macht. Der Kompromiss<br />

darf nicht nur in diesem Blatte geschlossen<br />

werden, die Hauptsache bleibt<br />

letzten Endes doch, dass man für die Wirklichkeit<br />

die Konsequenzen zieht 1<br />

Verhängnisvolle<br />

Höflichkeit<br />

Zu Ihrer Diskussion über die «Höflichkeit auf<br />

dqr Landstrasse» kann ich Ihnen folgendes mitteilen:<br />

Die Höflichkeit ist ein schönes Wort und<br />

eine schöne Tugend, — wenn sie ausgeübt wird...<br />

Ich habe auf meinen Fahrten schon allerlei Erfahrungen<br />

gemacht, und ich war auch früher der Ansicht;<br />

init dem Auto Dienste nach Möglichkeit erweisen<br />

zu müssen, aber ich sollte eines andern belehrt<br />

werden.<br />

Einmal auf meiner Heimfahrt führte mich der<br />

Weg durch einen grössern Wald. Ungefähr in der<br />

Mitte desselben begegnete ich einer Frau mit einem<br />

Kinde; da diese den gleichen Kurs hatten<br />

wie ich, hielt ich an, fragte sie nach ihrem Reiseziel<br />

und beantragte ihnen, in meinem Auto Platz<br />

zu nehmen. Aber o weh! — Mit einem Hagel von<br />

Scheltworten wurde meine Höflichkeit beantwortet.<br />

Ich fuhr eilends davon!<br />

Ein andermal befand ich mich wieder auf einer<br />

freien Strasse. Ein Frauchen ging des gleichen<br />

Weges. Ich hielt wieder an, fragte sie nach ihrem<br />

Reiseziel und anerbot ihr einen Platz zum Mitfahren;<br />

wieder wurde ich aber ebenso höflich wie bestimmt<br />

abgewiesen, mit den Worten: «Nein, danke,<br />

ich kenne Sie nicht, und wenn ich im Wagen drin<br />

bin, so fahren Sie mit mir, wohin Sie wollen!»<br />

Die bei diesen Worten aufgesetzte Miene sagte mir<br />

noch mehr!<br />

Mit dem Laufe der Zeit hat sich vieles geändert,<br />

jedoch nie zum Vorteil oder Nutzen des Automobilisten.<br />

Fälle von Höflichkeit und Dienstbereitschaft<br />

des Automobilisten haben ihr böses Nachspiel erhalten,<br />

das jeden Fahrzeuginhaber zum denken<br />

veranlasst, wobei aber das Höfliohkeitsgefühl erheblich<br />

erkaltete, ja sogar dem Fussgänger gegenüber<br />

zum Vergessen kam.<br />

Mit dem heutigen Verkehr weiss jeder Automobilist,<br />

welchen Gefahren er ausgesetzt ist. Hat<br />

er zufälligerweise dem Höflichkeitsgefühl wieder<br />

einmal «gefrönt» und einen Fussgänger in seinen<br />

Wagen eingeladen und ein Unfall passiert ihm —<br />

schuld oder nicht schuld! — der Passagier wird<br />

verletzt, der Automobilist ist Hängemann! Unglücklicherweise<br />

hat er vielleicht keine Fahrgastversicherung,<br />

nun kann eT seine Höflichkeit, sein Entgegenkommen,<br />

seine Dienstbereitschaft mit einigen hundert<br />

oder einigen tausend Franken — je nach der<br />

Schwere der Verletzungen und dem Urteil der Gerichte<br />

— an seinen mitgenommenen Fussgänger (der<br />

dann inzwischen unhöflich geworden ist) bezahlen,<br />

dem Höflichkeitsdrang nicht allzu stark nachzu-<br />

Aus all diesen Erfahrungen heraus ist es klüger,<br />

geben.<br />

W G. in Rombach.<br />

Möge der Fussgänger endlich jenes oft<br />

uneingestandene Ressentiment gegenüber<br />

dem Automobilisten fallen lassen, und möge<br />

der Automobilist dankbar die Rücksichten<br />

des Fussgängers dadurch anerkennen, dass er<br />

mehr als bis jetzt Personen, die ihm auf offener<br />

Landstrasse begegnen, den langen und<br />

vielleicht beschwerlichen Weg angenehm<br />

verkürzen.<br />

Fälle von überängstlichen Frauen, in deren<br />

Köpfen Geschichten von Entführungen und<br />

Gewalttaten spuken, die mit erhobenen<br />

Händen ihren Abscheu dokumentieren zu<br />

müssen glauben und von gelegentlicher Mit-<br />

Das Ei des Kolumbus hat eine junge amerikanische Schriftstellerin gefunden, die _ sich in ihr Auto<br />

einen Schreibmaschinentisch konstruierte. Der Reporter kann in Zukunft, sofern jemand am Lenkrad<br />

sitzt, auf der Fahrt eeine Berichte klopfen.<br />

ich ihn aussteigen Hess. Ich habe schon Leute<br />

. . eingeladen, die das Autoinnere, je nachdem, in<br />

•Die von Ihnen eingeleitete Diskussion über das oin viclleicht 2 km entfernte Ortschaft zu führen,<br />

zeit grosse Freude, da und dort jemand mitfahren obschon 6s weder regnete, noch die Sonne derart<br />

zu lassen und sogar selbst die Initiative zu or^ brannt6i dass der Gang zu Fuss so unangenehm<br />

greifen, um einem geplagten Mitmenschen einen g ewesen wäre<br />

Dienst zu erweisen. Es scheint mir jedoch, dass Von Zürich bis Winterthur hatte ich einmal<br />

sich seither die Leute etwas verändert haben und morgeng ej nen Mann mitgenommen, der mich dann<br />

ich habe mich entsprechend eingestellt. Allem- abends in entgegengesetzter Richtung wieder aufgehende<br />

Frauen lasse ich, nach einigen _abschlagi- hielt Ich wagte darauf im R ückweg die beschei-<br />

punkt gen und einigermassen sogar abschätzigen begreifen. Antworten seit längerer done Anfrage, ob er mich wieder erkannt habe<br />

Zeit «unbehelligt., und ich kann sogar ihren Stand- rj arauf erzählte er mir, dass dies nicht der Fali<br />

sei, da er eben mit gar vielen Automobilfahrern<br />

Ueberhaupt veranlasse ich heute niemand mehr in Berührung komme, da er seit längerer Zeit tagzum<br />

Einsteigen,<br />

gungsart wünschen»,<br />

sondern<br />

dass<br />

erwarte<br />

sie sich<br />

von<br />

offen<br />

Personen, «die täglich die Strecke Zürich-Winterthur und zurück<br />

und ehrsie<br />

schon tung erscheine, murmelte er etwas von reichen<br />

merkung, dass mir dieses Vorgehen als eine Zumu-<br />

lieh<br />

offenbar<br />

zu ihrem<br />

eine schnellere<br />

Wunsch bekennen,<br />

und mühelosere<br />

indem<br />

Fortbewe-; in angehaltenen Autos absolviere. Auf meine Beauf<br />

längere Distanz die Hand aufhalten. Es gibt Leuten, die es wohl vermöchten... etc.<br />

nahmp nanme verlangenden Verbrechern verorecnern verdop-v e w Leute. sich die Sache sehr bequem<br />

mach indem si sioh sobald von hinten ein Auto<br />

peln die Aufmerksamkeit des Automobilisten naht> ganz oder halb umdrehen> und glauben, dass<br />

— aber es gibt auf der Welt doch immer der Automobilist verpflichtet sei, ihnen den Wunsch<br />

noch einen sehr grossen Prozentsatz von in den Augen abzulesen. Das sind meistens Allein-<br />

Menschen die keinen bösen Gedanken haben, s än ger. Wenn der Automobilist dann anhält (nach-<br />

, 5. . , ., . , < „„ /-Jof;;v,i ;« dem er sich während der Fahrt unter Vernachsondern<br />

die sich mit dankbarem üefunl in lässigung der Sicht au{ die Landstrasse erst eindie<br />

Polstern drücken und irgendwie im tief- gehend davon überzeugen musste, dass tatsächlich<br />

sten Herzen eine leise Begeisterung für den eine Mitfahrt erwünscht sei), muss e r meist als<br />

guten Menschen haben, der Sie zur Mitfahrt Bittsteller höflich fragen, ob es genehm sei. eine<br />

. , , , , Strecke wert sein Vehikel zu besteigen. Mittelst<br />

eingeladen nat.<br />

dieser Taktik vermeidet es der Fussgänger offen-<br />

Die Höflichkeit auf der Landstrasse ist sichtlich, eine Bitte zu stellen, da es bequemer ist,<br />

kein leerer Begriff. Sich in die Mentalität, den Automobilisten sprechen zu lassen<br />

die Lage des andern Menschen ZU versetzen Ignoriert man solche versteckten Wünsche, so<br />

j j- TT *•• J -„A ^«^a^+o^on c;+no kann man öfters genug beim Vorbeifahren wenig<br />

und die Umstände jeder momentanen Situa- schmeichelhafte AS 8dr ücke zu hören bekommen!<br />

tion richtig ZU erfassen — dies Wird sowohl Auch hapert es vielfach mit dem Dank. Der Autodem<br />

von Takt Automobilisten das Richtige wie weisen. dem Fussgänger mobilist wird kaum ein Entgelt für den geleisteten<br />

Dienst erwarten, aber schliesslich ist ein Dankeswort<br />

am Platze. Statt dessen ist es mir schon passiert,<br />

z. B. einmal zwischen Ravensburg und Ulm,<br />

Der richtige Standpunkt dass der Mitfahrende solange von seinem eigenen<br />

Wagen, den er zu Hause besitze, renommierte, bis<br />

sehr<br />

viele<br />

dle<br />

B. B. L MOTOR<br />

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J. Kastl, Dietikon bei Zürich, Telephon Nr. 97<br />

Auto und Schreibmaschine<br />

Gewohnheitsmässige Belästiger von yorbeifahrenden<br />

Autos sind vielfach Schulkinder und. Fabrikarbeiterinnen.<br />

Ich habe schon von beiden das Auto<br />

zum Bersten voll gekriegt, denn wenn man die<br />

Türe öffnet, so drängt sich herein, -wer irgendwie<br />

noch kann.<br />

In Deutschland nehme ich neuerdings überhaupt<br />

niemanden mehr mit Es ist ja überaus traurig,<br />

dass dieses Land infolge der Krisis und Arbeitslosigkeit<br />

so dicht begangene Landstrassen aufweist,<br />

aber es ziehen da Kerle mit Gesichtern herum, die<br />

einem kein übermässige3 Vertrauen einflössen. Ich<br />

für meinen Teil verzichte auch in der Schweiz in<br />

einsamen Gegenden und nachts auf Dienstfertigkeit<br />

und Risiko. Eine Zeitlang habe ich auch im Kanton<br />

Schwyz niemand mehr mitgenommen, jedoch<br />

den winkenden Leuten den Grund meiner Hartherzigkeit<br />

anständig auseinandergesetzt.<br />

Summa summarum suche ich mir also meine<br />

« Kundschaft» sorgfältig aus, und es wird yielen<br />

Kollegen gleich ergehen. Wenn sich ein alter<br />

Mann, eine gebrechliche Frau, ein Reisender mit<br />

schweren Koffern, eine Mutter mit ihrem Kind auf<br />

endloser Landstrasse, auf steiler Bergstrasse oder<br />

bei Regen vorwärtsmüht, dann zeigt jeder Fahrer,<br />

dass er ein Herz hat. Bei Notfällen, z. B. wenn<br />

ein anderer Automobilist eine Panne hat, oder<br />

wenn ein Unglück passiert ist und jemand auf der<br />

Strasse nach dem Doktor rennt, oder wenn jemand<br />

auf der Strasse ohnmächtig geworden ist, werden<br />

sich die betroffenen Leute dem heranfahrenden<br />

Automobilisten besonders gut bemerkbar machen,<br />

und ich möchte 100 • 1 gegen F. B. wetten, dass<br />

keine Fehlbitte getan wird.<br />

Der Einsender muss aber anderseits verstehen,<br />

dass ein grosser Teil der die Strassen befahrenden<br />

Leute Geschäftsreisende sind, die entweder grosse<br />

Strecken zu absolvieren haben oder dann, mitten<br />

in ihrer Tournee stehend, nur bis zum nächsten<br />

Kunden fahren müssen, und von denen nicht gut<br />

verlangt werden kann, dass jeder Spaziergänger,<br />

der sich zuviel zugetraut hat oder sich verrechnete,<br />

persona grata sei.<br />

Man halte einen Wagen nur an, wenn es notwendig<br />

ist, wenn die Strecke gross genug ist, um<br />

einen zweimaligen Halt zu rechtfertigen und wenn<br />

man genügend Taktgefühl besitzt, seinen Wunsch<br />

höflich sichtbar zu machen und ebenso höflich zu<br />

danken.<br />

E. H., Zürich.<br />

Der neue Niagara-Kanal.<br />

Ein Jahrhundert nachdem die Fälle und<br />

Stromschnellen des Niagara für die Schifffahrt<br />

durch einen kleinen Kanal umgangen<br />

wurden, steht ein Riesenbau vor der Vollendung,<br />

der die grössten Flussschiffe den 100<br />

Meter betragenden Unterschied im Wasserstand<br />

zwischen dem Erie- und dem Ontariosee<br />

in wenigen Stunden überwinden lassen.<br />

Dieser Kanal, der Welland-Kanal, ist möglicherweise<br />

der grösste seiner Art und deswegen<br />

besonders bemerkenswert, weil trotz<br />

der starken Niveaudifferenz der Bau auf einer<br />

verhältnismässig kurzen Entfernung ausgeführt<br />

werden musste. Die Gesamtlänge<br />

des Kanals ist rund 40 km. Er kostet ungefähr<br />

550 Millionen Fr.<br />

Wann sind die meisten Frauen zu Hause ?<br />

Das New Yorker Warenhaus R. H. Macy<br />

& Co. hat zur Feststellung, wann eine Rundfunkpropaganda,<br />

die sich an die Frauen richtet,<br />

am besten durchzuführen ist, eine Umfrage<br />

bei 6000 Hausfrauen in allen Teilen<br />

New Yorks veranstaltet. Es wurde dabei<br />

festgestellt, dass die Hausfrauen zwischen<br />

halb 9 und 9 Uhr morgens am meisten zu<br />

Hause sind. Erschütternde Feststellung!<br />

ES Fr.t-<br />

AROMATISCH, MILD<br />

mQUE,SAVOUREUX<br />

'ÄTSCÜAR


MV 7ß — tn;;n<br />

Unglückliches Wiedersehen,<br />

Viele Wochen warst da mir entschwunden.<br />

Hohlheit lag in allen meinen Tagen. —<br />

Heute hob ich dich zurückgefunden,<br />

Und doch ist dein Bild in mir zerschlagen.<br />

Lang ging ich durch dunkle Wege;<br />

Mächtig stieg dein Bild in mir stets höher.<br />

Nie doch sah ich dich, du Rege :<br />

Stets entwischtest, Leichte, du mir eher.<br />

Als ich aber einmal dich erblickte...<br />

Oh, wie ist so kühl dein Lächeln mir gekommen!<br />

Alles, was seit langem mich entzückte<br />

Ist dahin, in grauer Nacht verschwommen.<br />

Ko.<br />

„Zwei Herzen<br />

im Dreivierteltakt.."<br />

Beauty-Miss heiratet!<br />

Miss Universe, die schöne Wienerin, die<br />

als erstes Mädchen Europas auf einer internationalen<br />

Konkurrenz in Amerika zur schönsten<br />

Frau der Welt erklärt wurde, wollte es<br />

so: von einem jungen Mann geheiratet werden.<br />

Noch war sie — am Tage ihrer Hochzeit,<br />

im August <strong>1930</strong> — Miss Universe. Noch<br />

ist die neue Miss Universe in Amerika nicht<br />

gewählt Aber Lisl Goldarbeiter will, wie<br />

man im «Berliner Tageblatt» liest, nicht, dass<br />

die Welt von ihr sagen soll: Miss Universe,<br />

die Schönste der Welt, hat sich herabgelassen,<br />

einen jungen Wiener Fabrikantensohn<br />

namens Fritz Spielmann zu heiraten. Sondern<br />

sie will als schlichtes, zufällig hübsches<br />

Wiener Mädel von einem ernsten, jungen<br />

Menschen, der sie und den sie lieb gewann,<br />

geheiratet worden sein. Sie will eine brave<br />

Gattin und Hausfrau sein. Bürgerliches Ideal.<br />

Wenn das die Welt interessiert, bitte, dann<br />

mag es die Welt immerhin zur Kenntnis<br />

nehmen. Als vollendete Tatsache. Wenn<br />

Herr Fritz Spielmann mit seiner jungen Gattin<br />

Lisl bereits irgendwo, unauffindbar,<br />

ydftlU<br />

zwischen Frankreich und Italien, Hochzeitsreise<br />

macht (gerade wo Sie, liebe Leserin,<br />

voller Rührung davon Kenntnis nehmen).<br />

Und dann: Szene auf dem Wiener Westbahnhof.<br />

Es ist 8 Uhr 52 morgens. In drei<br />

Am hellen Mittag, Schlag zwölf Uhr, hat<br />

Miss Universe mitten auf der Wiener Ringstrasse<br />

das gotische Wiener Rathaus be-<br />

In diesen letzten drei Minuten erscheint eine<br />

Minuten geht der Express ab. Nach Paris.<br />

treten, um sich standesamtlich mit ihrem hübsche, junge Frau mit ihrem gestern mit-<br />

angetrauten Gatten und mit ihren Fritz trauen zu lassen. Und Wien hat estag Eltern.<br />

nicht gewusst und nicht gesehen. An derDrei Minuten ganz unauffälliger Abschied.<br />

Trauung nahmen acht Personen teil. Und Unbemerkt unter hundert anderen Abreisenden.<br />

Dann besteigen die beiden jungen Leute<br />

gerade das hat Wien nicht gewusst, dass an<br />

dieser kleinen, intimen Hochzeit im Rathaus die rückwärtige Plattform des letzten Waggons.<br />

Nicht vorne unter der Masse. Nicht<br />

Miss Universe «teilnahm» Die berühmteste<br />

Wienerin des Schönheitsjahres 1929/<strong>1930</strong>. Miss Universe.<br />

Wer ist Fritz? Ein junger Mann aus gutem Ein junger Mann hat ein schönes Mädchen<br />

Hause. Der Vater Seiden- und Kravattenfabrikant,<br />

die Firma führend in der Branche. Sie fahren auf die Hochzeitsreise!<br />

geheiratet.<br />

Weltexport. Gute Gesellschaft. Eines der Und Wien ist eine Sensation entgangen.<br />

guten Bürgerhäuser. Es gibt viele solche.<br />

AUTOMOBIL-REVUE 19<br />

sten der Welt. Uebertrumpft Europa und<br />

Amerika zusammen.<br />

Kommt nach einer Weltreise nach Wien<br />

zurück. Wird in etliche Hauptstädte Europas<br />

eingeladen und gefeiert. Wenn sie<br />

zwischendurch in Wien ist, stellt sich bei ihr,<br />

still und beharrlich werbend, der junge<br />

Wiener vom Pariser Opernball ein.<br />

Wir sind up-to-date...<br />

«Die beiden jungen Damen da haben so<br />

viel Stil, dass sie letzten Endes keinen<br />

haben,» stellten wir fest, als wir zwei junge<br />

todschicke Damen beobachteten.<br />

Die jungen Damen waren erschreckend<br />

mondän, unter den zur Schau gestellten<br />

Kleidern und Mänteln hatten sie just die rich-<br />

Ein Fraraenkopf aus dem russischen Filmepos «Die<br />

Erde», das der höchst begabte ukrainische Regisseur<br />

Dowchenko inszenierte. Meisterhafte Charakterisierung<br />

jedes Typs ist das Kennzeichen dieser •wundervoll<br />

sauberen künstlerischen Arbeit. Das hier gezeigte<br />

Bild stellt den hervorragenden russischen<br />

Typ einer intelligenten jungen Bäuerin von grosser<br />

Gemütstiefe dar.<br />

nur einen einzigen Gedanken hinter diesen<br />

entblössten Stirnen: wir sind entsetzlich<br />

tige Gestalt der Mannequins <strong>1930</strong>, ihr Ge-chirippe folgte genauest den Krümmungen und produkt der Modesalons und wehe uns bei-<br />

und up-do-date, wir sind das Höchstden,<br />

wenn uns jemand darin übertrumpfen<br />

würde.<br />

Lockerungen, die von der ästhetischen Tanzschule<br />

<strong>1930</strong> vorgeschrieben werden, alles<br />

übrige war aber 1931. Beklemmend einwandfrei,<br />

vom höchsten Gipfel des Baretts, das<br />

genau unter dem richtigen Winkel auigesetzt<br />

Frauen im Film<br />

Es gibt viele mondäne Frauen, die unbewusst<br />

ihre Persönlichkeit durch eine derart<br />

unbescheidene Uebervollkommenheit erdrükken.<br />

Sie sind allzu modisch, allzu korrekt und<br />

namentlich allzu frisch gebügelt. Wenn wir<br />

von der Voraussetzung ausgehen, dass die<br />

Kleidung genau wie die Behausung des Menschen<br />

dazu da ist, damit man darin lebe, dass<br />

ihre Leistung in Zusammenhang steht mit<br />

ihrer Zweckmässigkeit, dann sind diese weib-<br />

Dies ist der Anfang dieser Liebesgeschichte.<br />

Pariser Opernball. Schönheitsköniginnen<br />

aller Länder des Kontinentes werden von erhöhter<br />

Stelle dem glänzenden Parkett, den<br />

von Toiletten und Frauenblumen überhängenden<br />

Logen gezeigt. Brausender Beifall. Akklamation<br />

der Schönsten unter den Schönen.<br />

«Miss Austria» wird aus tausend Mündern<br />

als eine der Schönsten gerufen. Man adressiert<br />

ihr gleichsam einen Hauptteil des Beifalls.<br />

Im festlichen Parkett ein junger Mann.<br />

Ein Wiener. Auf Urlaub in Paris. Unterlässt<br />

es nicht, sich der schönsten Vertreterin seines<br />

Landes vorzustellen, ihr seine jungweltmännische<br />

Huldigung darzubringen. Das gehört<br />

sich einfach für einen Wiener jungen als die Gesetze der Mode es vorgeschrieben<br />

war und genau so viel freie Stirn sehen Hess,<br />

Mann auf diesem Opernball.<br />

haben. Ihre Tweedmäntel umwandeln sie<br />

Aber Amor will mehr als weltmännische schmeichelnd und die hauchfeinen Strümpfe<br />

Höflichkeit. Schiesst ein Pfeilchen. Hier, Hessen die zarten Aederchen und die Ahnung<br />

auf dem Pariser Opernball, müssen zwei des Schienbeines durchschimmern.<br />

Herzen zusammenschlagen. Ein echter Streich<br />

des kleinen Amor. Miss Austria konkurriert Jeden Tag waren sie neu und die Entwürfe<br />

als einzige ernsthaft mit Hungaria um denihrer Farbenkombinationen waren des Pin-lichesels eines grossen und diskreten Meisters sen Aeusserlichkeiten, die ihnen Zweck und<br />

Dandies absurde Bekenner der blos-<br />

Titel der Miss Europa. Bekommt ihn nicht.<br />

Aber sie bekommt, ein paar Wochen später, würdig. Sie hatten alles, aber sie hatten keine Ziel geworden.<br />

in Galveston einstimmig den Titel der Schön-<br />

ausgesprochene Persönlichkeit. Man fühlte<br />

(Fortsetzung siehe Seite 21)<br />

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20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N" 76<br />

Feuilleton: Die blaue<br />

(Fortsetzung von Seite 1<br />

Aus war's mit meiner Erziehung! Vaters<br />

Schwester hatte eine Familienpension in London.<br />

Ich war zu der Zeit bei ihr zu Besuch;<br />

und als unser Rechtsanwalt herausgefunden<br />

hatte, dass keinerlei Versicherung da war,<br />

weder eine für Vater, noch fürs Schiff, noch<br />

für die.Ladung, da musste ich gleich am<br />

nächsten Morgen anfangen, der Tante im<br />

Hause zu helfen. Die Arme! Sie hat sich ihr<br />

Leben lang abgequält mit Staub und Schwaben<br />

und so gewissen Paaren, die ohne Ausweis<br />

Zimmer bei ihr mieten wollten; und dabei<br />

ist ihr Merz hart geworden; Als sie starb,<br />

hinter Hess sie den grössten Teil der achttausend<br />

Pfund einer Hellseherin und Kartenlegerin,<br />

die sie schon seit zehn Jahren Woche<br />

um Woche ausgeplündert hatte.<br />

Ich nahm eine Stellunng als Gesellschafterin<br />

bei einer alten Dame an, die nach<br />

Odymi in Ungarn reiste. Da war's,, wo mir<br />

ein Arzt, der zufällig meine nackten Arme<br />

gesehen hatte, klar machte, dass ich mich,<br />

wo ich doch so kräftig war', ausgezeichnet<br />

als Masseuse für eine Badeanstalt eignen<br />

würde; und dabei sei 'ne Menge Geld zu verdienen.<br />

Na, ich war froh, dass ich von der<br />

alten Dame weg konnte. Ich hatte nicht viel<br />

für sie übrig gehabt, war oft grob und ungeduldig<br />

mit ihr geworden und alle Augenblicke<br />

hatte es einen Zank gegeben. Freilich,<br />

mit der Zeit wird man geduldiger; das<br />

können die Herren glauben!<br />

In dem Badehaus lernte ich dann Frau<br />

Welstoke kennen. Sie war eine schlechte<br />

Person, eine von der ganz schlechten Sorte,<br />

weil man's zuerst nämlich gar nicht merkte,<br />

und bis man dahinter kam, hatte man sich<br />

an ihre Teufeleien so gewöhnt, dass man für<br />

alles, was sie tat, 'ne Entschuldigung fand.<br />

Ja, dass einem das, was sie gestern Schlimmes<br />

getan hatte, heute nichtig erschien und<br />

man schon wieder für morgen was Neues<br />

von ihr erwartete.<br />

Hauptsächlich heilte sie allerlei Krankheiten<br />

durch Auflegen der Hände; und das<br />

beste, was man dabei von ihr sagen kann, is,<br />

dass sie nur die Reichen ausplünderte und<br />

keine Patienten annahm, die sich nich wenigstens<br />

fünfzig Pfund für ihren Hokuspokus<br />

und ihre Schnurrpfeifereien leisten konnten.<br />

Sie redete immer in sehr sanftem Ton mit<br />

den Leuten, die sie in ihrem Netz hatte!<br />

Wand<br />

des Autler-Feierabend)<br />

Ueber das Fluidum der Lebenskraft und von<br />

dem Einfluss positiver und negativer Ströme<br />

auf die Herzklappen und die Blutzirkulation.<br />

ich mein junges Gesicht wegwandte von allen<br />

Männern, gerade als ob die guten, feinen und<br />

die schlechten aus demselben Holz geschnitzt<br />

wären.<br />

Als wir mal in Paris waren, da Hess sie<br />

mich in ihre Karten sehen, und komischerweise<br />

war das gerade, als wir durchs Bois<br />

fuhren, wo es so viel elegant gekleidete<br />

Leute zu sehen gab, dass man nur immer<br />

Sie schlug die Augen gen Himmel und klagte,<br />

wie diese Behandlung, die darin bestand,<br />

dass sie einer Person die Finger an diehingucken wollte.<br />

Schläfen und Handgelenke legte, sie an-<br />

«Es is ein rechtes Malheur, Margaret,»<br />

meinte sie da, «dass unsere Berühmtheit uns<br />

immer schon voranläuft. Hier in Paris ist's<br />

dasselbe wie in Wien oder Rom — wir haben<br />

viel mehr Patienten, als ich behandeln kann.<br />

Ich kann doch meine Hände nicht zwei Narren<br />

zugleich auflegen; und da ich nun mal<br />

strengte; und anfangs glaubte ich, ihr wär's<br />

ernst damit, und wenn sie das gute, alte<br />

mütterliche Gesicht abwandte, dann lachte<br />

ich gar manches Mal über sie. Aber als ich<br />

dann sah, wie es ihren Patienten besser ging,<br />

und sie schliesslich ganz geheilt wurden, da<br />

hörte ich auf zu lachen, denn da waren Beweise,<br />

die sich nicht wegleugnen Hessen.<br />

Ob sie nun wirklich die Macht hatte, zu<br />

heilen oder nicht, ich war' nicht fortgegangen<br />

von ihr. Ihr Einfluss war wie eine langsame<br />

Fäulnis, und der Keim dazu sass in<br />

einem schon tief drin, eh* man noch recht<br />

merkte, dass es an der Zeit war, sich dagegen<br />

zu wehren. Zuerst war ich nur im<br />

Privatleben ihre Zofe; und vor den Leuten,<br />

die wir überall trafen — in Paris, Wien, Berlin,<br />

Monte Carlo, und wo wir sonst noch<br />

waren, — da galt ich für ihre Tochter, die<br />

aus New York zu ihr gekommen war. Mir<br />

konnt's gleich sein; ich bezog ein feines Gehalt<br />

und lebte nobel und merkte wohl, dass<br />

Mrs. Welstokes Name und Beruf ihren reellen<br />

Wert hatten.<br />

Das alles war natürlich lang, ehe ich noch<br />

den Herrn Richter gekannt hab'.. Vorläufig<br />

war ich in der Lehre, und ich merkte, wie<br />

leicht man zu Gelde kommen kann, durch<br />

ein paar Mätzchen hier und ein bisschen Er-<br />

fühlten den frischen Lebensstrom, und gingen<br />

dann heil und vergnügt ihrer Wege, wo sie<br />

Amerikanerin von Geburt bin, was ich dirvorher, eh' sie zu uns gekommen waren,<br />

nie gesagt habe — so tut mir's immer leid,<br />

wenn ich seh', dass mir fünf Dollar «vorbeigehen»,<br />

wie wir drüben sagen.»<br />

«Zu schade,» meinte ich, «aber da ist doch<br />

nichts zu machen!»<br />

«Na,» sagte sie, «das weiss ich doch nicht<br />

so geau! Umsonst hab' ich dich nicht zu<br />

meiner Tochter gemacht. Und ich denke<br />

dran, dir die Patienten zu übergeben, die ich<br />

nicht behandeln kann.»<br />

«Mir!» ruf ich erstaunt. «Sie wissen doch<br />

ganz genau, dass ich die Gabe nicht hab'!»<br />

Da lehnte sie sich zurück in die Kissen, so<br />

dass sie beinahe Midget, ihr Schosshündchen,<br />

zerquetscht hätte, und warf den Kopf zurück<br />

und lachte, aber ihr natürliches Lachen, das<br />

so derb war wie von einem Fischweib, und<br />

ganz verschieden von dem zierlichen Gekicher,<br />

das man von ihr hörte, wenn jemand<br />

dabei war.<br />

«Die Gab© ? > wiederholte sie. « Menschenskind!<br />

Als ob ich die ,Gabe' hätte!<br />

pressung da, und dadurch dass man beiWenn ich ihnen meine Hände an ihre albernen<br />

Köpfe lege, ist's gerade so gut, als ob ich<br />

Gelegenheit die eine Gesellschaftsklasse mit<br />

der andern bekannt machte. Mein Gewissen sie auf einem mit Sand gefüllten Nadelkissen<br />

war leicht zu beruhigen, wenn ich sah, wie in der Sahara ruhen liesse ! »<br />

die alte Abenteuerin tatsächlich so manchen « Und die gelungenen Kuren ? » fragte ich<br />

armen Teufel heilen konnte, der an Schlaf-<br />

und guckte vorsichtig aus, ob der Kutscher<br />

losigkeit oder Rheumatismus litt, und deruns auch nicht zuhörte.<br />

Geld wie Heu dafür ausgab. Und dann war<br />

auch die Alte furchtbar nett zu mir, wenn<br />

ich mir den Grund auch nicht erklären konnte;<br />

sie passte aber auf wie ein Schiesshund,<br />

dass ich nicht irgendeinem Manne begegnete,<br />

der mir nachstellte. Ja, sie redete mir<br />

so viel vor von der Gemeinheit der Männer<br />

und den Schrecken der Ehe, dass ich schliesslich<br />

alles glaubte, was sie sagte, und dass<br />

ßei dieser Frage hörte sie auf zu lachen<br />

und macht© ein ganz ernsthaftes Gesicht.<br />

« Manch liebes Mal, wenn ich mich abends<br />

zu Bett lege, denk' ich selbst drüber nach »,<br />

sagt sie dann und streichelt meine Hand.<br />

« Wie ich diese Heilungen fertig bringe, das<br />

weiss ich ebensowenig wie du! Aber das<br />

weiss ich gewiss, dass ich selbst nichts dazu<br />

tue. Nein ! Ich glaub', es liegt an ihrem eignen<br />

Willen. So ein bisschen Hokuspokus<br />

bringt sie dazu, dass ihr Geist den Körper<br />

zwingt —, gerad so wie im Gegensatz dazu<br />

die Furcht vor Schwäche schon Schwäche<br />

selbst wird. « Ja, Kind, so dreht sich die<br />

Welt in der Runde ! ><br />

Was sie da gesgt hat, das hab' ich niemals<br />

vergessen können. Schon aus dem einen<br />

Grunde nicht, weil ich es selbst beobachten<br />

konnte, das mit der «Suggestion». Denn<br />

wenn ich mit der Behandlung der Patienten<br />

anfing und ihnen all die Flausen vormachte,<br />

und sie knetete und strich und sie auch noch<br />

dazu kriegte, dass sie reichlich zahlten, da<br />

wurden viele wirklich besser und sagten, sie<br />

Aerzte und Bäder und weiss Gott wie viel<br />

Medizin ganz umsonst gebraucht hatten. Ich<br />

hab' sehr viele gekannt, die sogar darauf geschworen<br />

hätten, dass die Tochter der berühmten<br />

Welstoke mehr Heilkraft besass als<br />

die berühmte Welstoke selbst, und darunter<br />

waren reiche und sehr gebildete Damen, die<br />

manchmal verschleiert in geschlossenen Wagen<br />

angefahren kamen, weil sie Angst hatten,<br />

dass ihr© Männer etwas davon erfahren<br />

könnten. Wenn sie dann di© vorgelegten<br />

Rechnungen nicht bezahlten, dann braucht©<br />

man ihnen nur mit 'nem Prozess zu drohen,<br />

und sie kriegten gleich einen furchtbaren<br />

Schreck und beeilten sich, uns zu schicken,<br />

was wir haben wollten. Es ist ganz seltsam,<br />

wie schnell ein Mensch neue Ansichten darüber<br />

annimmt, was recht und anständig ist,<br />

sowie er in ein© ander© Umgebung kommt.<br />

Und noch eines is seltsam — nämlich di©<br />

Tatsache, dass ich, die ich da bei Ihnen sitze,<br />

ich, die alte, abgearbeitete Haushälterin, einmal<br />

die elegantesten Kleider getragen und ein<br />

feines Leben geführt hab' und alles, ohne<br />

dass ich je einen Pfennig aus einem Erbteil<br />

oder von einem Liebhaber bekommen hätf !<br />

« Es geht alles gut mit uns >, pflegt© Mrs.<br />

Welstoke zu sagen, « und alles wird so bleiben,<br />

so lang© du nicht so närrisch bist, auf<br />

solch einen heuchlerischen Kerl hereinzufallen,<br />

der von dir immer das Schlimmste glaubt<br />

und dabei selbst jedem molligen, blonden<br />

Frauenzimmer, dem ©r zwischen Benares<br />

und Buffalo begegnet, verliebte Augen macht.<br />

Nebenbei, meine Liebe, hat's unter der Bande<br />

noch nie einen gegeben, der nicht schnarchte.<br />

Denk' daran, und du bist gefeit! »<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

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76 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />

iSchlass «Seite der Frcta*.)<br />

Was durchaus nicht besagen will, dass ich<br />

empfehlen würde, elegante Frauen sollten<br />

zerdrückt und unordentlich herumgehen. Es<br />

ist aber ein gewaltiger Unterschied zwischen<br />

«gebügelt» und «geschniegelt», genau so wie<br />

zwischen gutem Schminken, das man sich<br />

gefallen lässt, und Malen, das qualvoll wirkt<br />

Genau solch ein Unterschied wie zwischen<br />

Wasserwellen und Ondulation. Mit anderen<br />

Worten: sie ertöten ihre eigene mögliche<br />

Persönlichkeit durch Uebertreibung und Verkünstelung<br />

all des, was notwendig ist, um<br />

sie wahrhaft elegant erscheinen zu lassen<br />

und bei aller Eleganz frisch und lebensfähig<br />

zu wirken. Uebrigens mag auch die Frau<br />

sein wie sie will, sobald ihr die natürliche<br />

TINY FIERZ<br />

Am Strand begann es, am Strand hat es sein<br />

Ende genommen. Inmitten sonnenbrauner, verbindlicher<br />

Menschen, zwischen Farben. Licht und<br />

tausendfältigem Schrei. Zwischen wichtigen Männern<br />

aus der Welt der polternden Ereignisse und<br />

«chmalschultrigen, zarten Dozenten, die salzlose<br />

Spässe mit Damen machten.<br />

Viele Meter abseits vom stärksten Trubel lag<br />

Anna Brest. Es war drei Uhr am Mittag, eine<br />

weisse Stunde.<br />

Als Schritte hinter ihr knirschten, ergoss sich<br />

lähmendes Erschrecken ihr ins Blut. Dann kehrte<br />

ihr rasch die etwas melancholische Sicherheit jener<br />

Frauen zurück, die eine lange Erfahrungskette<br />

darüber belehrt hat, dass sie vor Ueberraschungen<br />

sicher sind.<br />

Anna Brest hässlich zu nennen, wäre falsch<br />

oder Messe * sich zu dem geistlosen Schönheitskonservatismus<br />

bekennen, der Schönheit in der<br />

Variante eines klarlinigen, verantwortungsdurchätzten,<br />

nachdenklichen und mütterlich, hochgewachsenen<br />

Franenwesens nicht begreift.<br />

Aber vielleicht sind die weiblichen Möglichkeiten,<br />

hässlich zu sein, in des Mannes Augen vielfältiger,<br />

aus eine Frau zu ihrem Glück ahnt.<br />

Anna wandte sich, als die Schritte erstarben,<br />

zurück, und sah den Mann Alexander Moll, hager,<br />

fcnpferbraun, im weissen Sand hingeschleudtrt.<br />

ßie sah, da er höher lag als sie, gegen seine harten,<br />

glatten, glühenden Fussohlen, der Zehen enggegliederte<br />

Staffelung. Er trug um die Hütten ein<br />

leuchtendes rotes Trikot. Kurz vor dem Gesicht<br />

machten ihre Augen halt, zogen sich jäh zurück,<br />

schlössen sich leicht beunruhigt. Wohl geschah es,<br />

dass des Tages.oft Männer hinter ihr. um sie her<br />

lagen. Deshalb sann sie geschlossenen Auges unbeweglich<br />

dem Grund ihres Erschreckens nach.<br />

Dann sah sie plötzlich, ehe sie in den kurzen, fiebrigen<br />

Halbschlaf eines Sonnenbades im Mittag fiel,<br />

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Ungezwungenheit fehlt, was ebenso für ihre<br />

geistigen und körperlichen Eigenschaften,<br />

wie für ihr Aeusseres gilt, verliert sie enorm.<br />

Sie sollte stets so aussehen, dass sie ohne<br />

Todesqualen 1. sich niedersetzen, 2. im Bedarfsfälle<br />

laufen kann, 3. mit der Hand in<br />

die Haare fahren, 4. auf einen Stein treten<br />

kann (nicht nur auf Asphalt), 5. ihr Gesicht<br />

ein wenig nass werden lassen und 6. im Kino<br />

den Hut abnehmen darf, 7. die Handtasche<br />

auf den Schoss legen und 8. im Auto zu dritt<br />

auf dem Rücksitz sitzen kann, ohne in tausend<br />

Aengsten zu schweben, dass etwas aus<br />

der Form gerät und man aufhört, elegant<br />

zu sein. Im Gegenteil, es ist durchaus unelegant<br />

und unmondän, immer und ewig nur<br />

an seine tadellose Fassade denken zu müssen.<br />

wie in einem Guckkasten die mattgefärbten, sehr<br />

verkleinerten Bilder ihres Lebens. Hörte fern die<br />

Kurkapelle blasen und roch den Sand. Spröde,<br />

heiss und sonderbar. Dann summte tief in ihr eine<br />

Schlagermelodie, gegen die sie nicht ankonnte.<br />

Plötzlich stieg ihr der Verdacht auf. diese verschiedenen<br />

und unruhvollen Bemühungen seien eine<br />

List gegen sich selber, gegen das starke, durchdringende<br />

Bewusstsein, dass ein Mann hinter ihr<br />

liege, ein grosser, brauner, hingeacheuderter Mann<br />

mit leuchtendem Lendentuch.<br />

«List gleich Schwäche» definierte Anna schlicht<br />

und bezwang klopfenden Herzens den Wunsch,<br />

aufzustehen.<br />

Die Sonne ist der gute Gott, an den ich glaube,<br />

solange ich ihn fühle — im Winter bin ich mürrisch<br />

und gottlos», sprach eine Stimme hinter ihr<br />

rauh, halblaut, ein wenig nachlässig, halb in den<br />

Sand hinein.<br />

«Ja», sagte die Lehrerin Anna tief erschrocken,<br />

•und lag mit hämmerndem Blutschlag am Boden.<br />

«Wenn Sie Veilchenpastillen mögen, so fühlen<br />

Sie einmal in die linke Tasche meines Bademantels<br />

da.»<br />

«Nein — wirklich — ich esse nämlich keine<br />

Veilchenpastillen.»<br />

«Warum ? fragte der Fremde gedankenlos.<br />

Anna schwieg da, und es schien, als sei der<br />

Mann hinter ihr plötzlich eingeschlafen. Sie sah<br />

ratlos und gross, ohne ihre Lage zu verändern,<br />

in den Himmel, hielt eine Weile den Atem an.<br />

Ueber ihr durchschossen Vögel das Blau. Nun<br />

wehte Musik wieder herüber. Eine uralte Oper.<br />

«Fasching war's, und ich korrigierte Hefte»,<br />

dachte Anna verwundert, «Januar-Ausverkäufe<br />

lockten mit bunten Tischen, ich habe mir den Griff<br />

an meiner Aktentasche reparieren lassen, und aus<br />

Mutter? Jacke schneiderte ich mir einen Rock. Am,<br />

Besenmontag aber, da schulfrei, war. sass Mutter<br />

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•weiss und schweigend hinter der Gardine, eine<br />

einzige Anklage. Ich. Hieb und las Hölderlin.<br />

Später weinte ich.»<br />

Die Mädchen um Anna haben vieles gemeinsam<br />

mit ihr ohne das Unausgesprochene. Den strengen<br />

Scheitel, das grosse, .korrekte, zurückhaltende Gesicht,<br />

im Hintergrund den kühlen, morschen Dämon<br />

Mutter und die Spaziergänge manchmal zu<br />

sechsen, achten, einer nahegelegenen Mühle zu oder<br />

stundenlang Wanderlieder eingend durch den<br />

SWald.<br />

Hinter Anna knirschte leise der Sand. Sie<br />

zuckte auf, wandte sich zurück Welch edeläugiger<br />

Mann, wie strahlend, wie sehr nahe.<br />

Er sah überrascht ihr breites, zuverlässiges Gesicht,<br />

dessen grossporige, von der Sonne leicht ent-<br />

Es war drei Uhr nachmittags, sie lagen beide<br />

an der Sonne ...<br />

zündete Haut, das schüttere, glänzende Haar, bestürzte,<br />

verbindliche, rührende Augen, unter breiten,<br />

buschigen Brauen. Die Frau im Trikot da vor<br />

ihm, so wenig bekleidet wie die andern hier, war<br />

völlig angezogen. Daran änderten auch nichts die<br />

vollen, mattweissen Arme, die grossen. redlichen<br />

Zehen, die, ordnungsmässig beschnitten, offensichtlich<br />

nackt waren.<br />

Gefangen, ertappt und verstört saih sie ihm von<br />

unten herauf in die dunkeln, glänzenden Augen.<br />

Nun lösten sich ihre etwas fleischigen Lippen zögernd,<br />

in verlegener Eile dann, da es Gesetz der<br />

Wohlanständigkeit war, jetzt zu lächeln. Moll sah<br />

längliche, engstehende, starke Zähne. Aus dem<br />

Haarknoten löste sich eine grosse Nadel, fiel stumm<br />

ja den Sand.<br />

Da sprang Moll plötzlich ein grosses Vergnüjgen<br />

an. Er Hess sich Übergangsjos sehr geschmeidig<br />

' zurückfallen und grinste fröhlich in den Himmel.<br />

Anna sass noch eine bestürzte Weile hoch, dann<br />

legte sie sich ebenfalls wieder zur Erde.<br />

Am Abend gingen Alexander Mall und Anna<br />

Brest am Strand auf und ab. Er trug einen hellen,<br />

hervorragend geschnittenen Mantel und die Frau<br />

eins jener Konfektionsstücke, die dem oberflächlichen<br />

Beschauer ein Gefühl von Solidität und guter<br />

Bürgerlichkeit vermitteln und die ein rascher<br />

Griff ins Material, der erste Regentropfen restlos<br />

entlarvt.<br />

Anna ging schwer von wortloser Ueberraschung.<br />

Hatte das Schicksal sich vertan, sie verwechselt<br />

mit einer der vielgewandten turniertanzenden<br />

Frauen ?<br />

Schon verloren an das gTOsse Intermezzo ihrer<br />

Tage, behielt sie noch die überlegene Maske dessen<br />

bei, der einen schlechten Scherz fürchtet. Doch<br />

schon bald im leuchtenden Dunkel des Strandes<br />

ergriff sie ein selbstaufgebender, unwiderstehlicher<br />

Mitteilungs drang. Ganz tief in ihr sagte etwas leise<br />

und atemlos entsetzt; «Aber Annal» Doch schon<br />

begann es aus ihr:<br />

«Ich bin neununddreissig Jahre und die Tochter<br />

des Studienrates Brest aus Dresden. Er starb,<br />

als der Krieg kam. Wir waren fünf Geschwister:<br />

Justus fiel vor Ypern, die Mädchen starben fa*t<br />

hintereinander an schläfrigen Zufällen. Manchmal<br />

abends tut mir das Herz weh. Aber Mutter lebt,<br />

ist stets krank und überlebt uns alle. Sie sitzt sehr<br />

gedunsen und ganz weiss im Fahrstuhl und fragt<br />

begierig nach allem draussen. Zu meiner Trauer<br />

empfinde ich weniger warm für eie. als ich sollte.<br />

Als ich mein Studium ...»<br />

Alexander Molls Interesse entschlief unter dieser<br />

langweiligen Biographie und wachte erst •wieder<br />

auf, als ein Mondstrahl auf Anna la«;.<br />

«So — oh», machte er nun erschrocken und<br />

nachträglich. Das sollte der Rollstuhlmutter, dem<br />

gefallenen Bruder, dem armen, aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach sehr geplagten Fräulein überhaupt<br />

gelten. Dann gähnte er leise, aber Anna hatte ea<br />

gehört.<br />

Verzweifelt und beschämt ihrer Geschwätzigkeit<br />

wegen, die ihr nichts genutzt, ihm nichts vermittelt<br />

hatte, ging sie ebenfalls schweigend an seiner<br />

Seite. Seine Müdigkeit verflog, als er die Frau<br />

gross und breithüftig schreiten sah. Ein neues,<br />

merkwürdiges Wohlbefinden hüllte ihn ein, behaglich<br />

und vielversprechend, das den •prickelnden<br />

Reiseverliebtheiten normalerer Umstände kaum<br />

glich.<br />

Sie trennten sich mit einem festen Händedruck<br />

vor Annas Haus. Anna sass bis gegen Morgen<br />

auf der Bettkante, geschlossenen Auges.<br />

Bald, nachdem er sich von der Lehrerin verabschiedet,<br />

ging auch Moll ins Haus, setzte sich<br />

nieder und schrieb angeregt und köstlich belebt an<br />

seine Frau, Ditta Moll, über die Reise, den Strand,<br />

die Preise, und über eine Seite von Anna:<br />

«Diese Mädchen sind von tragischer Erloschenheit.<br />

Sie waren nie jünger als augenblicklich traid<br />

werden kaum merklich altern. Ihr bescheidener<br />

Standpunkt ist aus Eisen, lockt aber merkwürdigerweise<br />

den Mann nicht, ihn zu lookern. Diese<br />

Mädchen haben alles wie ihr: Zähne, Finger,<br />

Brüste und Haar; sie sind so nahe, dass man sie<br />

riecht, und dennoch erschüttern sie nicht. Es sei<br />

denn, unser Gemüt und ein Wunsch, gut und hilfreich<br />

zu sein, verpflichte uns. Di© Liebe ist ihnen<br />

eine abstrakte Vision, und da sie nichts wissen<br />

von ihr, wagen sie nicht, ihr die Einsamkeiten<br />

und Sehnsüchte ihres Bluts zur Last zu. legen.<br />

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Die von mir entdeckte Anna ist die vollendete Repräsentantin<br />

dieses erstaunlichen Typs.><br />

Am andern Morgen, als Anna den Strand betrat,<br />

übernächtig und scheu, platschte Alexander<br />

Moll mit aufgekrempelten Hosen, die Schuhe in<br />

der Hand haltend, aus dem Wasser. Das Mädchen<br />

erschrak, glühend bis ins Herz, und Ergriffenheit<br />

"warf sie fast zurück. Er brachte ihr, mit leuchtenden<br />

Zähnen lächelnd, eine rosige Muschel. Anna<br />

nahm sie ungeschickt dankend und verbarg ihre<br />

Augen. Erzählte hastig und seltsam lachend.<br />

Später schwammen sie. Ihr Kopf, an dem nasse<br />

Strähnen klebten, schien über Wasser zu gross,<br />

etwas nackt. Der stille, entrückte Ausdruck ihrer<br />

Augen, in Verbindung mit den grossen, stossenden<br />

Schwimmbßwegungen. wirkte überraschend grotesk.<br />

Am Abend tanzte man. Anna hatte am Nachmittag<br />

eine Aenderung ihres einzigen besondern<br />

Kleides vorgenommen, das Haar gewellt und in die<br />

Ohren schlechtes Kunstgewerbe getan. Des Falles<br />

Ausserordentlichkeit schminkte ihr Wangen, Ohren<br />

und Hals oiit einem etwas verheulten Rosa.<br />

Alexanders bizarres Epikureertum fand eine<br />

Lust darin, diese grosse, hilflos geschmückte Frau<br />

pomphaft zu begrüssen. Blicke von allen Seiten<br />

ruhten aml dem überraschenden Paar. Sie tanzte<br />

nicht, und Alexander nahm sie mutig in den Arm.<br />

Schwer und verlegen stolperte sie dauernd, kehrte<br />

mit verzweifeltem Herzen zum Platz zurück.<br />

Alexander kämpfte die Verstimmung tapfer nieder<br />

und lachte ihr zutraulich in die Augen. Sie tanzten<br />

noch einmal. Dann erzählte er ihr von einer<br />

Katze, die Pabel hiess. Die einer schönen, geschmeidigen<br />

Frau gehörte. Es war seine und<br />

Dittas Katze. Anna wurde klein und zitternd unter<br />

ihrem gestickten Kleid. Sah, herabblickend an<br />

sich, die mühselige Arbeit der Wollgirlande, roch<br />

sich selbst, ein wenig versengtes Haar. Blumenseife<br />

und frische Wäsche, wie man die Armut, die<br />

Kümmerlichkeit riecht. Erst unter dem Himmel<br />

sprach sie wieder freier.<br />

Am sechsten Tag ging aufrecht ein knabenhaftes<br />

Mädchengesohöpf in stahlblauem Trikot durch<br />

den Sand, einen Pudel zur Seite. Auf dem straffen<br />

schwarzen Haar sass ein schräger, weisser<br />

Fes. Alexander, der mit Anna sich sonnte, sah ihm<br />

mit ausserordentlichem Vergnügen entgegen.<br />

Der rote Ball eines Knaben rollte ihm vor die<br />

Füsse. Er bückte sich gutgelaunt und wollte ihn<br />

nach dem Pudel mit dem hübschen Mädchen werfen.<br />

Da legte sich die grosse heisse Hand Annas<br />

auf seine. Er erschrak ob der Grosse ihres Blicks.<br />

Der Ball entglitt ihm. Von ganz fern her begann<br />

er das Pathos der Minute, die Ungeheuerlichkeit<br />

dessen, -was eich vor ihm abspielte, zu erfassen.<br />

Neben ihm erhob sich Anna, er blieb ohne Rat,<br />

sah übers Meer und entzündete eine Zigarette.<br />

Am Abend trieb eine Leiche ans Land. Fischer<br />

luden sie auf eine Bahre. Die Gäste schnatterten<br />

wild durcheinander.<br />

Alexander, der in weisser Hose auf Anna wartete,<br />

hob instinktiv die Hand, als der Zug vorbeischwankte.<br />

Die Männer bogen zu ihm hinüber,<br />

setzten scheu staunend und erwartungsvoll die<br />

Versdichtungen nicht zu erteilen, da geeig-<br />

Anwärter, die einer Auszeichnung wür-<br />

Bahre vor ihm nieder. Moll kniete und zog dasnete<br />

Tuch vom Antlitz der Toten. Ein kleines, verkniffenes<br />

Frauengesicht wurde sichtbar, verkrampfte dig seien, nicht vorhanden sind. Für das<br />

Finger mit vielen Steinen. Anna war es nicht. nächste Jahr soll nunmehr kein bestimmtes<br />

«Ein Irrtum, danke», sagte Moll und sah denThema vorgeschrieben, vielmehr alles in Betracht<br />

gezogen werden, «was wenigstens<br />

Männern ins Gesicht. Wispernd zerstreuten sich<br />

die andern. Die Männer gingen mit der Toten<br />

davon.<br />

100 und höchstens 300 Verse aufweist >.<br />

In Alexander stürzte eine grossartige Konstruktion<br />

zusammen. Heute nacht hätte er geschrieben,<br />

dem Mädchen Anna Brest ein unzerstörbares Dokument,<br />

geschaffen. Gezittert, gebebt und gerungen bei<br />

hätte er mit ihm* Gegen Morgen dann wäre er<br />

geneigt gewesen, in der toten Anna die Verkörperung<br />

des Liebesgedankens überhaupt zu sehen.<br />

Wo war sie, wenn nicht tot? Warum zeigte sie<br />

sich nicht, wenn sie schon lebte ? Wenn ihre Nerven<br />

schon wie Taue waren ?<br />

Er traf sie in Hut und Mantel, ein Köfferchen<br />

in der Hand. Entsetzt sah sie ihn an. Dann streckte<br />

sie sich und sah an ihm vorbei, eich muss nenn,<br />

Herr Moll — meine Mutter —>.<br />

«Reisen Sie gut, Fräulein Brest!» antwortete<br />

der Schriftsteller noch grollend. «Unten haben sie<br />

eine Frau herausgefischt, scheint Selbstmord zu<br />

sein.»<br />

«Es ist tapferer zu leben», sagte Anna magisterhaft<br />

Ȧlexander verbeugte sich, und beide empfanden,<br />

dass sie sich getäuscht hatten. Das erleichterte<br />

und straffte ihr Selbstbewusstsein zurück.<br />

Alexander blieb verstimmt, bis das stahlblaue<br />

Trikot auftauchte, das ein Pudel fröhlich umsprang.<br />

Es gibt keine Versdichter mehr.<br />

Die französische Akademie der Wissenschaften<br />

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N°76 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die meisten von uns haben ein wenig Abenteuerlust<br />

im Blut. Früher, als man noch klein<br />

war, konnte sich das beim «Indianerlen»<br />

auswirken. Jetzt, wo man ein sogenannter<br />

vernünftiger erwachsener Mensch ist (oder<br />

wenigstens sein sollte), wo man mit gestrenger<br />

Qeschäftsmiene tagtäglich ins Bureau<br />

geht, jetzt darf man nicht mehr indianerlen<br />

— sagen wir ruhig: leider. Aber die Abenteuerlust<br />

ist eben immer noch da und meldet<br />

sich hie und da recht heftig. Da gibt es nur<br />

ein Mittel: man setzt sich in den Wagen und<br />

— schiesst ja nicht etwa in rasender Fahrt<br />

tiavon, sondern rollt fein gemütlich und leise<br />

ab mit unbekanntem Ziel, auf einen — Indianer-Streifzug.<br />

Das gibt dann oft gar wunderliche und<br />

frohe Ueberraschungen und manch einer,<br />

der glaubte, die Schweiz auswendig zu kennen,<br />

hat da seine Wunder erlebt. Zuletzt landet<br />

man wohl in einem heimeligen fremden<br />

Dorf, in das man durch irgendein Neben-<br />

Strässchen gelangt ist und stellt dann zu seiner<br />

ungeheuren Verwunderung fest, dass man<br />

sich in einem längst « bekannten» Ort befindet.<br />

Man hat halt nur die Hauptstrassenfassade<br />

gekannt.<br />

Wir wollen doch mal ein paar solcher Orte<br />

aussuchen! Nehmen wir einmal Hochdorf.<br />

W5r kennen es ja, es liegt an der Strasse Luzern-Lenzburg-Aarau,<br />

etwas südlich des<br />

schönen Baldegger-Sees. Hochdorf besitzt<br />

übrigens auch ein interessantes Denkmal.<br />

Denkmal? Nie gesehen! Schon möglich,denn<br />

es befindet sich in der Kirche des Dorfes. Errichtet<br />

wurde es dem Grossrat Leu von<br />

Ebersol. Nun — sagen wir lieber nicht mehr<br />

so schnell, wir kennen diesen oder jenen Ort,<br />

wenn wir ein paarmal durchgefahren sind.<br />

Nehmen wir Hunzenschwil. Wo liegt es<br />

auch schon? Ach, richtig, zwischen Aarau<br />

und Lenzburg, an der Strecke Bern-Zürich.<br />

Wie oft sind wir wohl dort durchgefahren,<br />

jetzt müssen wir uns dieses Hunzenschwil<br />

doch mal näher ansehen.<br />

Ferner ist da Lauterbach, prächtig am<br />

Südhang des Engelberges gelegen, das<br />

schöne Bad. Nicht umsonst ist es bei den Umwohnern<br />

von Ölten und Aarau als Sommer-<br />

Nicht verwechseln mit<br />

Mineralwasser-Limonadel<br />

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weise gewählt. Die Zufahrtsstrassen nach<br />

Interlaken sind, hauptsächlich von der Bern-<br />

Spiez-Seite her, vorzüglich, aber auch über<br />

den Brünig wird die Fahrt, trotz der weniger<br />

guten Strasse am Brienzersee, zufolge seiner<br />

landschaftlichen Reize gerne gemacht.<br />

Nachdem von Interlaken aus die verschiedenen<br />

Automobil-Ausflüge wie Trümmelbach,<br />

Grindelwald, Giessbach usw. per Auto unternommen<br />

sind, wird bei jedem Fahrer einmal<br />

der Wunsch nach der Höhe, nach dem freien<br />

Blick in die Gletscherwelt und der wunderbaren<br />

Rundschau über den schönsten .Teil<br />

der Alpenwelt unwiderstehlich, und da Ist die<br />

Kombination von Automobil und Bergbahn<br />

wohl nirgends einfacher und günstiger zu bewerkstelligen,<br />

als beim Besuch der Schynigeiiü!<br />

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sehr schön sein dort. In Menznau, zwischen<br />

Wolhusen und Willisau, zweigt das Strässchen<br />

ab, das da hinaufführt, also los!<br />

Und nun machen wir einen grossen Sprung.<br />

Sechzehn Kilometer von Schwyz liegt inmitten<br />

herrlicher, sanft gewellter Alpweiden<br />

Oberiberg. Wohl nicht umsonst haben sich<br />

die von Schwyz und die von Einsiedeln vier<br />

Jahrhunderte lang um dieses Kleinod gezankt.<br />

In einer ganz andern und doch auch reizvollen<br />

Gegend liegt Schnottwil, ein Dorf, das<br />

man nur zu entdecken braucht, um immer<br />

wiederzukehren. Es liegt nicht weit vom stillen<br />

Städtchen Buren an der Aare, im äussersten<br />

Zipfel des Bucheggberges.<br />

Oberhofen am Thunersee: Als kleiner Bub<br />

bin ich einmal auf dem Schiff vorbeigefahren<br />

und lange nachher, wenn ich in Büchern von<br />

Schlössern las, tauchte in meiner Phantasie<br />

das Schloss Oberhofen auf (die prächtig geflammten<br />

Fensterläden hatten mir's besonders<br />

angetan).<br />

Bönigen, auf dem «Bödeli», gegen den<br />

üetschern aus. Nordwärts liegt im grünen 15 oktober nehmen> g0 werden Sie voraussichtlich<br />

Brienzersee zu, ist ein prächtiges Endziel für Wiesengrunde Interlaken. Ueber den Bnenzer- noch f o ig en( i e pisse offen finden: Lukmanier, San<br />

einen Streifzug ins Thuner- und Brienzerseegebiet.<br />

Es geht zwar ein Gerücht um, dass<br />

See hinaus reicht der Blick zum Pilatus und Bernardino, Maloja-Julier, die alle gewöhnlich geüber<br />

den Thunersee hinab ins fruchtbare gen Ende Oktober geschlossen werden (Maloja ganz-<br />

Mittpilanri his an rlip hinnen Schatten de«? Jährig offen). Simplon, Grimsel, Gotthard, Splügen<br />

das Vorrecht für Schildburgerstreiche von<br />

Mittellana ms an die blauen behalten des und Albula kämen nur bei besonders günstigen Ver-<br />

Merligen an Bönigen übergegangen sei — Jura und des Schwarzwaldes. hältnissen noch in Frage. L.v. A.inB.<br />

was natürlich erst recht ein Grund wäre, hinzufahren.<br />

Eines ist sicher: «Z'Benigen ist's<br />

Bedenkt man dabei, dass die Hin- und<br />

scheen.»<br />

Rückfahrt ab Wilderswil auf die Schynige- 7V»#*../M» Pvnrron<br />

Und nun noch ein Ort, der zwar kein unbekannter<br />

ist, der aber dieses Jahr in vieler mobilist, der ins Berner Oberland kommt, T F 552> NaUtmaIpark. Ich m5cMe gerne Un-<br />

Platte nur Fr. 8.— kostet, so wird der Auto- * vuren-ä rugan<br />

Hinsicht zu kurz gekommen ist (nur Wasser Sich einmal doppelt gerne diese abwechs- serem schweizerischen Nationalpark einen näheren<br />

gab es übergenug). Das ist Lenk, der schöne<br />

Kurort ganz hinten im Simmental. Jetzt ist<br />

es dort hinten wieder so Idyllisch, wie es vor<br />

den Ueberschwemmungen war; die Sonne<br />

sucht den Schaden noch etwas gutzumachen,<br />

und wir wollen ihr dabei helfen, indem wjr<br />

diesen Herbst auf alle Fälle noch einmal einen<br />

Streifzug nach der Lenk unternehmen. —<br />

Gute Fahrt!<br />

eb.<br />

Automobilfahrten ins Berner Oberland werden<br />

gerade im Herbst, nachdem sich die<br />

grosse Schar der fremden Gäste etwas gelichtet<br />

hat, mit Vorliebe gemacht; dabei wird<br />

Interlaken wegen seiner einzigartigen Lage<br />

und wunderbaren 'Ausflugsgebieten Vorzugs-"<br />

Rendez-vous der Automobilisten. Butterküche.<br />

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Herrlicher Ausblick auf Zugersee.<br />

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am Zürichsee<br />

Zug-Nidfarren-Edlibaeh-Menzingen*<br />

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Zug oder Sihlbrngg-Zürich.<br />

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kommt wieder!<br />

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Platte. Der Wagen kann in Interlaken, Mat- s und Tschechoslowakei und Nr 14 Jugoten,<br />

Wilderswil oder Gsteig remisiert bleiben,<br />

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überall bieten sich zweckmässige Ab- oder<br />

Einstell-Möglichkeiten. Fahrgelegenheiten für . J.A..WO. Grotten von H an. Diese Grotten liegen<br />

. , ... , , ., j„_rt,„n „.,{ in der Nahe von Rochefort, einer fö>km südöstlich<br />

einen reichlich bemessenen Aufenthalt auf yon Namur gelegenen stad' t) die auoh von Luxem .<br />

Bergeshöhe bietet der Fahrplan in genügen- burg ( 12 6 km) oder Sedan (75 km) gut zu erreichen<br />

der Zahl, auch für Uebemachtgelegenheit ist. Von Rochefort fährt man noch bis Han-surauf<br />

prächtiger Bergeshöhe ZU massigem Lesse, einem Dorf direkt unterhalb der Grotten.<br />

Preis ist gesorgt. Wer Zeit hat, einen Abend ^^Z^Z^J^ ^ ^ ^ ^ "<br />

dort Oben ZU Verleben, Wird eine der schon- Ein Besuch der Grotten ist wirklich ausser-<br />

Sten Erinnerungen mit nach Hause nehmen, ordentlich lohnend. Für die Durchwanderung der<br />

Die elektrische Zahnradbahn auf die vielen sich aneinanderreihenden riesigen Hohlräume<br />

Schynige-Platte braucht auf: die 2000 Meter ^<br />

Fischstube zum<br />

WEISSEN KREUZ<br />

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Höhe etwa eine Stunde. Schon die Auffahrt j e n i g e n von Adelsberg (Postumia) zu stellen.<br />

bietet dem Reisenden unvergessliche Aus- Ganz in der Nähe befindet sich die ebenfalls<br />

blicke Und macht ihm die Fahrt zum Erleb- sehr interessante Grotte von Rochefort.<br />

nis. Oben aber steht er den gewaltigen Berg- JI?^*^<br />

^ Luxemburg, Arlon, Neufchäteau, Wellin. Hier<br />

hörn Und Wetterhorn gegenüber und miSSt Abzweigung nach Rochefort, während die grosse<br />

Staunenden Auges ihr Aufragen vom tiefen Strasse weiter nach Namur und Bruxelles führt.<br />

Talesgrunde bis zur imposanten Höhe von F.B.-m .<br />

über 4000 Meter. Zur Rechten zieht tief unten x. A. 551, Schweizerpässe. Es wird natürlich,<br />

das Silberband der Weissen Lütschine durchs stark von den Witterungsverhältnissen Ende Sep-<br />

Lauterbrunnental, von dessen steilen Berg- tember-Anfang Oktober abhängen, wie viele Pässa<br />

Sie bei Ihrer<br />

ipTitiPti tnepnr» rite Wa«(>r HPQ Stinhrmrhps<br />

Rückfahrt in di e Schweiz noch offen<br />

lehnen tosend die Wasser des btaubbaches, fjnden Es wäre jedenfalls zu empfehlen, die Rück-<br />

Trümmelbaches und Schmadnbaches stürzen. reise möglichst vor Ende Oktober zu machen, da<br />

Zur Linken breitet Sich das prächtige Tal von dann gewöhnlich auch die letzten Pässe für den<br />

Grindelwald mit den talwärts StOSSenden Durchgangsverkehr geschlossen werden.<br />

niAtcr.Vio.rn smo KWrhvSrtc 1ioo4 im «rrflnpn Wenn wir als Datum Ihrer Alpenuberfanrt den<br />

lungsreiche Höhentour ins Programm setzen.<br />

A<br />

Besuch abstatten. Wie viel Zeit muss ich wohl berechnen,<br />

um zu Fuss die schönsten Teile au durchstreifen?<br />

Wenn ich nicht irre, fährt man mit dem<br />

Wagen bis Zernez. Welche Route ist von. Solothurn<br />

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l^f^ dorthin zu empfehlen? Ich möchte am 13. Septemi|^'<br />


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Verdauungsstörung oder chronischen Magenkatarrh<br />

bezeichnet man gewöhnlich als Magenleiden, und die<br />

meisten Menschen sind heutzutage damit belastet. Die<br />

vorkommenden Beschwerden äussern sich verschiedenartig.<br />

— Nach dem Essen werden die meisten<br />

voll gegen die Brust hin, es liegt ihnen schwer auf<br />

dem Magen, bekommen Kopfweh über den Augen,<br />

Schwindel, manche glauben, sie könnten einen<br />

Schlag bekommen, sind überdrüssig, sehr schnell bös<br />

und aufgeregt, so dass sich Herzklopfen einstellt. In<br />

der Regel ist wenig Appetit vorhanden, hat man aber<br />

nur weniges genossen, so bringt man nichts mehr<br />

hinunter. Auch gibt es solche, welche alle 2 Stunden<br />

Hunger haben, und doch nehmen ihre Kräfte ab.<br />

Auch kommt öfters Erbrechen vor. — Gewöhnlich ist<br />

harter Stuhlgang, auch Durchfall vorhanden, saures<br />

Aufstossen oder Magenbrennen, manchmal Rückenund<br />

ünterleibsschmerzen und gewöhnlich kalte Füsse.<br />

Viele glauben irrtümlich, sie seien lungenleidend, indem<br />

ihnen das vorhandene Magengas das Atmen erschwert.<br />

Durch diese Verdauungsstörungen werden die genossenen<br />

Speisen unverdaut fortbefördert, so dass das<br />

Blut zu wenig Nährstoffe erhält und hiedurch Blutarmut<br />

und Bleichsucht entsteht. Auch die vielen<br />

Schlaganfälle, welche ein frühes Ableben herbeiführen,<br />

rühren von diesen Verdauungsstörungen her.<br />

Die Mittel sind ohne Berufsstörung zu nehmen.<br />

Preis per Dosis Fr. 6.75.<br />

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