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E_1930_Zeitung_Nr.087

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Ausgäbet Deutsch« Schweiz<br />

BERN, Dienstag, 14. Oktober <strong>1930</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

26. Jährgang. - N° 87<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste«<br />

Halbjährlich Ff. 5.-, Jährlich Fr. 10.-. Iro Ausland unter Portoroschlag, REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

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Telephon Bollwerk 39.84<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Ein Weg sia besserer Existenz<br />

Wir haben vor einiger Zeit in einem Artikel<br />

(es war anlässlich der Besprechung der<br />

. bündnerischen Hotelierstagung) geschrieben,<br />

dass man im Motorfahrzeug eines jener Mittel<br />

erblicken müsse, die sich die Menschheit<br />

in langem und zähem Ringen zur Sicherung<br />

einer vollkommeneren und würdigeren Existenz<br />

geschaffen habe. Damit wollten wir<br />

sagen, dass das Auto mit zu den technischen<br />

Errungenschaften gehöre, die eine allgemeine<br />

Besserung der Verhältnisse für die Menschheit<br />

gebracht haben. Unsere Auffassung der<br />

Dinge hat aber nicht allerorts Beifall gefunden:<br />

einige Tagesblätter haben hinter unsern<br />

Ausspruch ein grosses Fragezeichen gesetzt.<br />

Nicht etwa deshalb, weil sie die Sache so aufgefasst<br />

hätten, dass der Besitz eines Autos<br />

Vorbedingung einer würdigen und vollkommenen<br />

Existenz bilde. Der Sinn unseres Ausspruches<br />

war mit einigem gutem Willen nicht<br />

misszuverstehen und ist (soviel wir wissen)<br />

auch nirgends missverstanden worden. Sie<br />

bezweifelten vielmehr die Richtigkeit der von<br />

uns vertretenen Ansicht, dass der Fortschritt<br />

der Technik geeignet sei, die Menschheit besseren<br />

Zeiten entgegenzuführen.<br />

Da die Entgegnungen, die unser Artikel<br />

ausgelöst hat, nicht die ersten Angriffe gegen<br />

die Technik gewesen sind und wahrscheinlich<br />

auch nicht die letzten bleiben werden, sondern<br />

sich immer mal wieder Leute finden, die dank<br />

eines von einem irgendwo im Hause befindlichen<br />

zentralen Ofen mit Wärme gespeisten<br />

Heizkörper wohlig temperiert, beim ruhigen<br />

Scheine einer elektrischen Glühlampe neuester<br />

Konstruktion lange Abhandlungen über<br />

die unseligen Einflüsse der Technik schreiben,<br />

die sie dann mit dem nächsten Eilzug an<br />

eine dankbare Redaktion schicken, um sie mit<br />

Hilfe der neuesten und vollkommensten Modelle<br />

von Rotationspressen vertausendfachen<br />

zu lassen, glauben wir es nicht unangebracht,<br />

die Verdienste der Technik und speziell der<br />

Verkehrstechnik, etwas in Erinnerung zu rufen.<br />

An sich ist die Technik weder «gut noch<br />

böse», denn Technik bedeutet nichts anderes<br />

als das kunstgerechte Verfahren. Technik<br />

heisst die Kunst, innerhalb eines Bereiches<br />

menschlicher Tätigkeit so vollendet wie möglich<br />

zu handeln. Die menschliche Tätigkeit<br />

FEI)<br />

Die blaue Wand<br />

Von Richard Washburn Child.<br />

Autorisierte Uebersetzung aus dem Amerikanischen<br />

v«n läse Landau. (Engelhorns Romanbibliothek.)<br />

(42. Fortsetzung)<br />

Es war das letztemal, dass er den Gegenstand<br />

berührt hatte, bis zu der Zeit, da Mr.<br />

Estabrook zu uns ins Haus kam. Vom ersten<br />

Augenblick an merkte ich, wie die Dinge<br />

standen. Als ich den Ausdruck auf dem Gesicht<br />

unseres Kindes bemerkte, mit dem sie<br />

den ersten Mann betrachtete, für den sie eine<br />

Neigung empfand, und als ich ihn sah — bitte<br />

zu entschuldigen — wie er sie anstarrte, als<br />

wäre sie nicht wirklich, da wusste ich, dass<br />

der Tag nicht mehr fern war, an dem er sie<br />

uns fortnehmen würde. Und mir war recht<br />

weh dabei zu Mute.<br />

Es war mir wie ein Schreck in die Glieder<br />

gefahren, ich konnte es nicht allein ertragen<br />

und wollte meine Beobachtungen dem Richter<br />

mitteilen. Ich winkte mit Blick und Miene, ihn<br />

aufmerksam zu machen auf das, was vorging,<br />

denn wenn auch eine Mutter Falkenaugen<br />

hat, so ist doch ein Vater oft blind, und ich<br />

dachte: Nun ist er fortgegangen, ohne dass<br />

ich ihm ein Wort hab' sagen können. Ich<br />

ging erst in die Küche hinunter und dann in<br />

die dunkle Waschküche, damit mich die Köchin<br />

nicht sehen sollte. Ich zog mir die<br />

Schürze über den Kopf und weinte aus Angst<br />

wie eine alte Närrin. Da hörte ich plötzlich<br />

die Gartentür gehen.<br />

Es bestehen heute bereits soviele internationale<br />

Instanzen, die sich als Spitzenorganisationen<br />

mit den internationalen Verkehrsfragen<br />

beschäftigen, dass man eigentlich etwas<br />

mehr positive Resultate, d. h. Verbesserungen<br />

im internationalen Automobilreiseverkehr<br />

erzielen sollte. Es scheint nun, dass<br />

sich in letzter Zeit die Permanente Kommission<br />

für Verkehrs- und Transitfragen des<br />

Völkerbundes etwas intensiver all dieser<br />

Probleme annehmen will. Es ist an dieser<br />

Stelle kürzlich bereits über deren Demarchen<br />

berichtet worden, die sie für die Einführung<br />

der allgemeinen Steuerfreiheit für ausländische<br />

Motorfahrzeugbesitzer für vorübergehende<br />

Aufenthalte in fremden Staaten unternimmt.<br />

Die genannte Kommission hat nun<br />

neuerdings einen Anlauf unternommen, indem<br />

sie an ihrer letzten Session beschlossen hat,<br />

den Völkerbundsrat zu veranlassen, die Einberufung<br />

einer europäischen Konferenz für<br />

die Besprechung verschiedener dringender<br />

Strassenverkehrsfragen zu veranlassen. Es<br />

soll sich hiebei um die Behandlung der nachstehenden<br />

Probleme handeln:<br />

«Die Frau ist wieder da!» sagte ich zu mir.<br />

«Die fremde Frau! Sie fühlt auch, dass hier<br />

was nicht gut geht. Sie kommt wieder!»<br />

Ich fühlte, wie mir das Herz klopfte, während<br />

ich ins Dunkel hinausstarrte und mir die<br />

Tränen aus den Augen trocknete. Ein paar<br />

Minuten vergingen, ehe ich erkannte, dass es<br />

der Richter war, der näher kam. Er war zurückgekommen,<br />

um zu hören, was ich ihm zu<br />

sagen hätte, und ich glaube fast, er regte sich<br />

über das, was er zu hören bekam, ebenso auf<br />

wie ich selbst. Ich erinnere mich noch sehr<br />

gut, wie seine Stimme zitterte, als er mir erzählte,<br />

dass er die Geschichte von Juliannas<br />

Geheimnis niedergeschrieben hätte. Nur dass<br />

ich darum wusste, hatte er verschwiegen.<br />

Sie sollte es nach seinem Tode lesen. Und<br />

ich erinnere mich auch, wie ich mir vornahm,<br />

es mit Gottes Hilfe zu verhindern, dass das<br />

Dokumente dem Kinde je in die Hände käme,<br />

Bis auf den heutigen Tag weiss ich nicht,<br />

wie weit meine Liebe zu ihr ging. Aber dass<br />

mein Vorsatz mir dennoch misslang, das wissen<br />

Sie ja. Ebenso wie Sie ja die Geschichte<br />

ihrer Ehe kennen und wissen, wie glücklich<br />

sie war, ehe dieses Neue und Furchtbare, was<br />

es auch immer sein mag, in unser Leben trat.<br />

Freilich, Mr. Estabrook, Sie sehen nur, wie<br />

Ihre Frau sich verändert hat. Sie fragen sich<br />

nur, was mit ihr geschehen sein mag, und<br />

weshalb man Sie aus Ihrem eigenen Heim<br />

vertrieben hat. Aber bedenken Sie, ich habe<br />

sie als Kind in meinen Armen gehalten. Ich<br />

sah, wie sie sich zur Frau entwickelte, so frei<br />

von Schuld und Fehl wie nur irgend jemand<br />

auf der Welt. Ihnen mag das alles als Geheimnis<br />

scheinen, Herr, aber ich sage Ihnen,<br />

kann sich aber in Gebieten bewegen, die iür<br />

das allgemeine Wohl von keinerlei Bedeutung<br />

sind, kann asozial sein oder direkt gegen<br />

die Allgemeinheit gerichtet, antisozial sein.<br />

Wenn wir von den technischen Errungenschaften<br />

sprachen, die den Menschen zu<br />

einer besseren Existenz verhelfen sollen,<br />

so dachten wir selbstverständlich nur an<br />

die Technik, die um der Wirtschaft willen gepflegt<br />

wird, die dazu dient, die Beschaffung,<br />

Aufbewahrung und Verteilung der Güter zu<br />

erleichtern. Die andern Zwecken dienende<br />

Technik oder den Missbrauch der technischen<br />

Internationale Motorfahrzeug-Verkehrsfragen<br />

1. Vereinheitlichung der Signalordnungen der<br />

verschiedenen Länder.<br />

2. Besteuerung ausländischer Motorfahrzeuge.<br />

3. Beseitigung der Niveauübergänge und deren<br />

Sicherung.<br />

4. Behandlung der nichtgelöschten oder verlorengegangenen<br />

Zolldokumente (Trirjtyks,<br />

Grenzpassierscheinhefte, Acquits ä<br />

' caution).<br />

5. Internationale Regelung des Kraftwagen-<br />

Gütertransportes.<br />

6. Unterstellung von Motorfahrzeugen unter<br />

den Völkerbund.<br />

Ueber die Vereinheitlichung der Strassenverkehrssignale<br />

hat die obgenannte Kommission<br />

des Völkerbundes bereits vor ca. 2 Jahren<br />

eine Instruktion herausgegeben. Differenzen,<br />

die in letzter Zeit mit den Signalordnungen<br />

einzelner Länder eingetreten sind, die<br />

etwas andere Signale vorsehen (siehe<br />

Schweiz), haben nun dazu geführt, diese Frage<br />

vor einem erweiterten, internationalen Plenum<br />

nochmals zur Sprache zu bringen.<br />

Die Anstrengungen der Kommission betreffend<br />

die Besteuerung ausländischer Motorfahrzeuge<br />

gehen dahin, dass alle Staaten ausländischen<br />

Automobilisten einen steuerfreien<br />

Aufenthalt für eine gewisse, einheitliche Zeitperiode<br />

gewähren.<br />

Die Frage der Niveauübergänge soll in der<br />

Weise behandelt werden, dass in allen Ländern<br />

weitgehende Anstrengungen unternommen<br />

werden, die gefährlicheren Niveauübergänge<br />

möglichst rasch zu beseitigen. Ausserdem<br />

sollen für die ausreichende Bezeichnung<br />

Jjer Niveauübergänge einheitliche Signale<br />

aufgestellt werden.<br />

Die internationale Regelung des Kraftwagensystems<br />

ist besonders von amerikanischer<br />

Seite gewünscht worden, wo man besonders<br />

der Vereinheitlichung der Ausmasse<br />

der Containers seit langem das Wort spricht.<br />

Ein bezüglicher, durchgeführter Wettbewerb<br />

dürfte hier interessante Resultate ergeben<br />

haben.<br />

Von besonderem Interesse wird die Unterstellung<br />

von Motorfahrzeugen unter den<br />

Völkerbund sein. Die Strassenverkehrskommission<br />

des letzteren hat in Aussicht genommen,<br />

dass bei allfälligen Konflikten zwischen<br />

Völkerbundsstaaten, es dem Völkerbund erlaubt<br />

sein solle, zu dessen Beilegung beliebig<br />

Autos zu requirieren, um Truppentransporte<br />

etc. vornehmen zu können. Es handelt sich somit<br />

hiebei um eine mehr politisch-rechtliche<br />

Angelegenheit, die weniger ausgesprochene<br />

Strassenverkehrsprobleme betrifft. s.<br />

mir ist es ein zehnmal grösseres Geheimnis,<br />

und ich weiss nicht mehr wie Sie, trotzdem<br />

ich in diesen fürchterlichen Tagen in dem<br />

verlassenen Haus ganz allein mit ihr gewesen<br />

bin. Keiner von den anderen Dienstboten<br />

war da und über allem lag eine Grabesstille.<br />

Hat es etwas mit Monty Cranchs tollem<br />

Blut zu tun? hab' ich mich gefragt und mit<br />

dieser Frage kamen hundert andere.<br />

Die Frage hab' ich mir schon vorgelegt,<br />

als sie sich den Arm verletzt hatte und dann,<br />

als ihr Befinden besser wurde und sie doch<br />

wie im Traum herumging mit den stillen Gedanken<br />

und dem verängstigten Gesicht.<br />

Stundenlang pflegte sie damals bei Nacht am<br />

Fenster zu sitzen und in den Park hinauszusehen,<br />

wie Sie wohl noch wissen. Und bei<br />

Tage, wenn Sie fort waren, hab' ich sie manch<br />

liebes Mal auf ihrem Bett liegend gefunden,<br />

ganz in Schmerz und Tränen aufgelöst.<br />

Und ich legte mir wieder die Frage vor,<br />

als' sie eines Nachts — es war vor vier Wochen<br />

— sacht in mein Schlafzimmer kam,<br />

mit nackten Füssen. Wie ein Geist.<br />

«Margaret!» sagte sie flüsternd, «ich kann<br />

meinen Mann nicht wecken. Ich habe nicht<br />

den Mut. Komm du doch mit mir nach vorn<br />

ans Fenster.»<br />

«Sofort!» sagte ich. «Was gibt's denn?»<br />

«Ach, ich weiss nicht genau!» rief sie.<br />

«Komm, komm rasch. Er ist wieder da!»<br />

Ich war dann vorsichtig mit ihr durch die<br />

kalte Diele geschlichen und beide knieten wir<br />

hinter dem Fenstersims nieder. Die Strasse<br />

war vom Mond beleuchtet. Die Schatten der<br />

Bäume bewegten sich langsam hin und her.<br />

«Da! Jetzt! Hinter dem Laternenpfahl<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. (ür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarif,<br />

fnseratensehluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Mittel einbeziehen, hiesse den Rahmen der<br />

Diskussion überschreiten. Wir können aber<br />

schon hier vorwegnehmen, was sich weiter<br />

unten, ganz nebenbei aus unsern Ausführungen<br />

erweisen wird, dass nämlich selbst bei Berücksichtigung<br />

der zu gesellschaftsfeindlichen<br />

Zwecken geschaffenen oder missbrauchten<br />

Technik, die Gesamtbilanz doch noch zu ihren<br />

Gunsten ausfällt.<br />

Sobald wir die Technik in diesem engern<br />

Sinne auffassen, so scheint es eine Binsenwahrheit,-<br />

dass ihre Fortschritte zu grösserem<br />

Wohlstand führen; es liegt ja dann geradezu<br />

in ihrem Begriff, dass sie die für die Existenz<br />

der Menschen nötigen materiellen Mittel besser<br />

und sicherer beschafft, dass sie die<br />

menschliche Arbeit produktiver gestaltet, dass<br />

durch sie die Wirtschaftsmittel grösser werden,<br />

die Konsumtion reichlicher wird. Und<br />

dennoch ist dies, so paradox es erscheinen<br />

muss, immer wieder bestritten worden und<br />

wird auch heute noch bestritten.<br />

Die Einwände stützen sich hauptsächlich<br />

auf die Ueberlegung und die Feststellung,<br />

dass die neuere Maschinenentwicklung Arbeitern<br />

ihre hergebrachte Arbeitsgelegenheit<br />

und ihren Verdienst nimmt, und die Löhne<br />

zu drücken pflegt. So zum Beispiel hatte während<br />

der Periode der grössten technischen<br />

Entwicklung im letzten Jahrhundert der<br />

Durchschnittslohn eine sinkende Tendenz.<br />

Das kam aber nicht daher, wie man vielfach<br />

annahm und noch annimmt, dass die Maschine<br />

1ie Arbeiter freisetzte, sondern war eine Fol-<br />

$e der damals einsetzenden massenhaften<br />

Zuwanderung landgeborener Proletarier in<br />

die Städte, die ihrerseits wiederum ihren<br />

Grund nicht etwa in der Einführung der<br />

landwirtschaftlichen Maschinen hatte (denn es<br />

ist erwiesen, dass die Landwirtschaft mehr<br />

Arbeiter braucht, je intensiver sie betrieben<br />

wird) und ebensowenig wie naive Moralisten<br />

heute noch glauben, in den Lockungen der<br />

Stadt, sondern in ganz andern Momenten, auf<br />

die wir hier nicht eingehen können. Die Einführung<br />

von Maschinen kann vielleicht in enger<br />

zeitlicher und örtlicher Beschränkung<br />

eine gewisse Arbeitslosigkeit mit sich führen,<br />

auf die Dauer wird ganz im Gegenteil die<br />

durch die Fortschritte der Technik gewachsene<br />

Industrie fähig sein, einen grossen Teil<br />

der Zuwanderer vom Lande aufzunehmen. In<br />

den Jahren 1882—1895 nahm die Zahl der von<br />

der Industrie beschäftigten Arbeiter in<br />

drüben!» sagte sie und packte meinen Arm.<br />

«Siehst du ihn?»<br />

«Wen denn?» stiess ich hervor. «Was ist<br />

denn? Ich sehe nichts.»<br />

«Er hat die Hände ausgestreckt!» rief sie.<br />

«Es ist nichts Lebendiges! Siehst du denn<br />

nichts?»<br />

«Gar nichts,» entgegnete ich.<br />

«Das hab' ich gefürchtet!» rief sie und lief<br />

davon und schloss mir die Tür ihres Zimmers<br />

vor der Nase. Und weiter war kein Wort von<br />

ihr herauszubekommen über jene Nacht.<br />

Etwa um dieselbe Zeit entdeckte ich, dass<br />

sie, wenngleich sie fast nie das Haus verliess,<br />

nach Messenger Boys telephonierte, sobald<br />

sie glaubte, dass ich ausser Hörweite war.<br />

Das hat meine Neugier nicht wenig beschäftigt,<br />

kann ich Ihnen sagen. Ich begann aufzupassen.<br />

Und da entdeckte ich, dass sie kleine<br />

Briefumschläge fortschickte und wieder welche<br />

zurückerhielt. Mir fiel wieder alles ein,<br />

was ich bei Mrs. Welstoke gelernt hatte, und<br />

ich nahm mir vor schlau zu sein wie ein Wiesel.<br />

Endlich bot sich die gewünschte Gelegenheit.<br />

Ich war ausgegangen, um Einkäufe zu<br />

machen und kam durch den Park zurück. Als<br />

ich in der Nähe des Hauses war, sah ich, wie<br />

ein Messenger Boy unsere Stufen herunterkam.<br />

Ich lief so rasch mich meine Beine<br />

tragen wollten, bis ich ihn eingeholt hatte.<br />

«Heda, Junge!» rief ich.<br />

Er drehte sich um und sah mich halb erschrocken,<br />

halb unverschämt an.<br />

«Da liegt ein Irrtum vor,» begann ich. «An<br />

wen sollst du den Brief da abgeben, hat die<br />

Dame befohlen?»


Deutschland, während die Zahl der Gesamtbevölkerung<br />

bloss um 14% wuchs, um beinahe<br />

43 % zu. Die städtische Industrie hat<br />

also nicht nur für den gesamten natürlichen<br />

Zuwachs der städtischen Bevölkerung und für<br />

die durch die Maschinen freigesetzten Arbeiter<br />

ausreichend neue Arbeitsmöglichkeit geboten,<br />

sondern noch einen grossen Teil der<br />

zugewanderten Landproletarier aufgesogen.<br />

Eine zweite ebenfalls noch nicht überwundene<br />

Anschauung ist die, dass die erzielten<br />

Resu'tate nicht dem grössern Aufwand an<br />

Energie und Arbeit entsprechen, die die<br />

Technik bedingt. Alle Fortschritte der Technik<br />

bedeuten natürlich Umwege, grössere<br />

Vorbereitungen, Zins und Minuten kostendes<br />

Mittelglied zwischen Absicht und Erfolg, bedeuten<br />

Vermehrung des äussern wirtschaftlichen<br />

Apparates, der Kapitalaufwendungen<br />

usw. Es wurde vielfach befürchtet, dass die<br />

kompliziertere Methode zu viel Reibung verursache,<br />

ein zu schwieriges hemmendes Zusammenwirken<br />

vieler Personen zu selber<br />

Zeit, oder nacheinander erfordert (der Erste,<br />

der die Behauptung aufstellte, dass nach Einführung<br />

einer Maschine das Bruttoprodukt<br />

geringer ist als vorher, war der englische<br />

Frühsozialist Ricardo). Wenn aber die Mechanisierung<br />

eines einzelnen Vorganges zu<br />

viel Kapital und Personen erfordert, so ist<br />

es eben keine technische Errungenschaft,<br />

kein kunstgerechtes Verfahren mehr, sondern<br />

bloss ein verfehlter Versuch dazu. Es wäre<br />

nun allerdings möglich, dass die wahren<br />

Fortschritte, die wahren Errungenschaften<br />

der Technik, nur nach so viel Fehlversuchen<br />

zustande kommen könnten, dass die Gesamtbilanz<br />

eine negative wäre. Dies widerspricht<br />

aber ganz einfach den Tatsachen. Es kann<br />

wohl kaum ernstlich bestritten werden, dass<br />

Wohlstand und Lebenshaltung überall ausserordentlich<br />

gestiegen sind. Es gab eine Zeit,<br />

wo der Besitz eines leinenen Hemdes, von<br />

seidenen gar nicht zu sprechen, Zeichen überragenden<br />

Luxuses war. Noch vor 50 Jahren<br />

hatte das kaiserliche Palais in Berlin kein<br />

Badezimmer. Und zwar sind es nicht nur die<br />

obern Schichten, die über mehr Güter des<br />

täglichen Verbrauches, des Behagens und<br />

des Luxus verfügen. Was vor Tausend Jahren<br />

Gegenstand des höchsten Luxus war, ist<br />

heute allgemeines Gebrauchsgut, jedenfalls<br />

Gebrauchsgut jedes bessergestellten Arbeiters<br />

geworden. Früher folgte jeder lokalen<br />

Missernte eine Hungersnot, wie sie heute<br />

nur noch in abgelegeneren Gebieten vorkommt.<br />

Wir brauchen aber gar nicht bei einzelnen<br />

Beispielen zu bleiben. Ein Blick in die Welt<br />

genügt, um festzustellen, dass die Kooperation,<br />

das gemeinsame Vorgehen in der Beschaffung<br />

und Verwaltung von Wertdingen,<br />

grösser ist denn je und es ist ein elementarer<br />

Satz der Volkswirtschaftslehre, dass die<br />

einzelne Beschaffungsleistung umso grösser<br />

wird, je mehr die Kooperation an Umfang<br />

«Na, dem Manne mit den goldenen Zähnen,»<br />

antwortete er.<br />

«Na, ja, das stimmt eben nicht,» erklärte<br />

ich. «Gib mal den Brief her.»<br />

Er sah mich argwöhnisch an.<br />

«Fällt mir ja gar nicht ein,» sagte er. «Sie<br />

wollen mich wohl in die Patsche bringen?<br />

Der wird nicht aufgemacht.»<br />

«Aber es ist doch Geld drin,» sagte ich.<br />

«I, keine Spur,» entgegnete er, den Umschlag<br />

betastend. Das würd' ich doch fühlen.<br />

»<br />

«Na, dann halt's doch mal gegen 's Licht,»<br />

meinte ich, denn die Sonne schien ganz hell.<br />

«Da werden wir ja sehen, wer recht hat.»<br />

Er tat es und die Handschrift war so deutlich,<br />

als ob es auf der Aussenseite geschrieben<br />

gewesen wäre. Es war auch von ihrer<br />

Hand, wenn's auch nicht unterschrieben war.<br />

«Sie muss mehr davon haben,» konnte ich<br />

lesen.<br />

«Wo wohnt denn der Mann mit den goldenen<br />

Zähnen?» fragte ich, und dabei gab ich<br />

mir Mühe zu lächeln und gleichgültig auszusehen.<br />

«Das sag' ich nich,» meinte der Junge.<br />

«Hier is was nich richtig, lassen Sie mich<br />

los!»<br />

gewinnt. Je grösser die einzelne Leistung<br />

ist, umso grösser wird natürlich wiederum<br />

die Gesamtleistung, und je grösser die Gesamtleistung,<br />

umso bedeutender ist der<br />

Reichtum der Wirtschaftsgesellschaft.<br />

Es bedarf nun keiner grossen Ueberlegung<br />

und keiner komplizierten Ableitung<br />

mehr, um zu zeigen, dass gerade die Fortschritte<br />

der Verkehrstechnik die weitaus<br />

grösste Wirkung gehabt haben. Die Menschen,<br />

die Güter, die Nachrichten bewegen<br />

sich heute so leicht auf tausend und zehntausend<br />

Kilometer, wie ehedem auf zehn und<br />

hundert. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln<br />

und Gütern aller Art, die Beeinflussung<br />

und Verknüpfung in geistiger und wirtschaftlicher<br />

Beziehung, ist unendlich gestiegen.<br />

Die geographische Arbeitsteilung, der Welthandel,<br />

die grossen Märkte, das alles sind<br />

Folgen der Ueberwindung der Distanzen<br />

durch die Technik. Wenn man noch bedenkt,<br />

dass sich der Kreisinhalt verhundertfacht,<br />

wenn der Radius sich verzehnfacht,<br />

d. h. dass man ein hundertmal so grosses<br />

Gebiet beliefern kann, wenn man mit demselben<br />

Aufwand eine bloss zehnmal grössere<br />

Strecke zurückzulegen vermag als früher, so<br />

wird man ohne grosse Mühe ermessen, was<br />

In der Sitzung vom letzten Donnerstag<br />

begann die Expertenkommission die Behandlung<br />

des Kapitels über die Haftpflicht.<br />

Bundesrat Häberlin erklärte<br />

gleich zu Beginn der Verhandlungen, dass<br />

die Kausalhaltung des Automobilbesitzers<br />

prinzipiell nicht in Frage gezogen werden<br />

könne. Es handle sich bloss um die nähere<br />

Ausgestaltung des übernommenen Haftprinzips.<br />

Zur grossen Ueberraschung aller<br />

äusserte sich der erste Delegierte, der das<br />

Wort ergriff, Bundesrichter Dr. Bolla, dahin,<br />

dass er das neue Haftprinzip für<br />

rechtswidrig halte. Er verwies auch auf<br />

die Schwierigkeiten, die eine Unterscheidung<br />

zwischen schwerem und leichtem<br />

Verschulden bereiten würde. Er kam zum<br />

Schluss, dass die Haftung des Automobilbesitzers<br />

nicht das Mass überschreiten<br />

dürfe,- dem auch die Eisenbahnen unterworfen<br />

sind. Sein Standpunkt fand lebhaften<br />

Beifall bei Herrn Bratschi, Vertreter<br />

der Eisenbahnen, der auf die Unzweekmässigkeit<br />

einer speziellen Haftung<br />

hinwies, in der wir noch keinerlei Erfahrung<br />

und Praxis besitzen, während bei<br />

der Haftpflicht der Eisenbahnen durch<br />

ausgebaute Kommentare und langjährige<br />

Praxis alle Zweifel aufgeklärt worden<br />

seien, so dass dem Richter ihre Anwendung<br />

viel leichter falle. Man erinnert sich<br />

vielleicht, dass die Delegierten der Strassenliga<br />

in ihrem. Gegenentwurf eine, entsprechend<br />

der im Obligationenrecht aufgestellten<br />

Haftung des Tierhalters, durch<br />

Zulassung eines Entlastungsbeweises abgeschwächte<br />

Haftpflicht für den Automobilisten<br />

vorgeschlagen, hatten. Da ihre<br />

Vertreter in der Expertenkommission, die<br />

Herren Rob. von Stürler und Andre Guinand,<br />

aber sahen, dass durch gemeinsames<br />

Vorgehen eine Mehrheit für die Abänderung<br />

des Departementsentwurfes/ zu-:<br />

gewinnen sei, stimmten sie dem Vorschlag<br />

Bolla-Bratschi zu. Eine der Haftpflicht<br />

der Eisenbahnen entsprechende Regelung<br />

fand dann bei der Abstimmung in der Tat<br />

auch die Zustimmung einer grossen Mehrheit<br />

der Delegierten. Der Automobilist<br />

soll also nach dem Vorschlage der Expertenkommission<br />

bei Sachschaden nicht<br />

nach dem Verursachungsprinzip, sondern<br />

bloss wie bisher für Verschulden haften;<br />

ferner soll er sich ganz allgemein bei Mitverschulden<br />

des Geschädigten, und nicht<br />

nur beim Vorliegen eines schweren Verschuldens,<br />

wie es der Departements-Vorentwurf<br />

vorsah, von seiner Haftpflicht<br />

befreien können. Endlich wurde bestimmt,<br />

dass nicht der Besitzer, sondern, wie es<br />

schon der Gesetzesentwurf von 1926 vorsah,<br />

der Halter des Motorfahrzeuges Haftpflichtträger<br />

sein soll (der Departementsentwurf<br />

lässt nämlich in Art. 31 den Besitzer<br />

haften, was uns bei der Besprechung<br />

der Haftpflicht in Nr. 84 der A.-R.<br />

in der Hitze des Gefechts entgangen war).<br />

Die Frage des Gerichtsstandes wurde entsprechend<br />

der Bestimmung des Departementsentwurfes<br />

geregelt: Wohnort des<br />

Er riss sich los und lief davon, noch einmal<br />

zurückschauend, um zu sehen, ob ich ihm<br />

folgte.<br />

Ich ging nach Hause, und ich war eben in<br />

mein Zimmer gekommen, als das Telephon<br />

klingelte und ich gleich darauf Mrs. Estabrooks<br />

sanfte Stimme hörte, die sehr leise<br />

sprach. Ich schlich mich hinaus und beugte<br />

mich über das Treppengeländer, um zu horchen.<br />

Es war ohne weiteres zu hören, dass<br />

die Aermste in Angst war.<br />

«Wer war es?» fragte sie. «Hat der Junge<br />

irgend was erzählt? Wie lange ist's her?»<br />

Eine Pause entstand.<br />

«Begreifen Sie denn nicht, wie schrecklich<br />

es wäre, wenn irgend jemand davon erführe?»<br />

begann sie von neuem. «Glauben Sie, dass<br />

sie beobachtet wird? Ja? Von Detektivs! Ich<br />

muss jetz aufhören — adieu!»<br />

Das war alles, was ich gehört habe. Eine<br />

Woche lang ging sie danach ruhelos umher,<br />

von Zimmer zu Zimmer, wie ein gefangenes<br />

Tier, lauschte auf jeden Ton und hielt sich<br />

den Kopf mit beiden Händen, als fürchte sie,<br />

dass er zerspringt. Sie sass wohl eine Weile<br />

in irgend 'nem Stuhl, sprang dann aber plötzlich<br />

auf, als ob der Platz, den sie sich zum<br />

Ausruhen gewählt hatte, glühendheiss sei.<br />

So lange ihr Mann zu Hause war, nahm sie<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N° 87<br />

die modernen Verkehrsmittel für die Kooperation<br />

der Völker und damit für die Bereicherung<br />

der Menschheit geleistet haben.<br />

Es war also keine leere Phrase, wenn wir<br />

sagten, dass das Auto eine jener technischen<br />

Errungenschaften sei, die die Menschheit zu<br />

Wohlstand und Kultur führt, die aus dem<br />

armen, den Mächten der Natur unterworfenen<br />

Menschen eine Art Beherrscher der<br />

Welt macht. W.<br />

Zum kommenden Bundesverkehrsgesetz<br />

Abschluss der Expertenberatungen<br />

Beklagten oder, im Falle er Ausländer<br />

ist, der Ort, wo sich das Unglück ereignete.<br />

Im Artikel 41 des Departementsentwurfes<br />

heisst es: «Für Sachschaden kann ein<br />

Betrag bis zu 100 Fr. von der Versicherungsdeckung<br />

ausgenommen werden.»<br />

Dieser Text wurde dahin abgeändert, dass<br />

es dem Versicherungsnehmer offenstehen<br />

wird, entweder einen Betrag bis zu 100<br />

Franken oder dann 10 % des Schadens<br />

von der Versicherungsdeckung auszunehmen.<br />

Im Verlaufe der Verhandlungen wurde<br />

mehr als einmal die Frage gestellt, welche<br />

Erhöhung der Prämien die neuen Bestimmungen<br />

zur Folge haben werden. Es<br />

konnte jedoch darauf noch keine bestimmte<br />

und endgültige Antwort erteilt<br />

werden. Man weiss aber, dass die «Winterthur»<br />

zum Beispiel aus den Haftpflichtversicherungen,<br />

die sie in ihrem<br />

Portefeuille hat, ein Defizit von 1,5 Millionen<br />

Franken erlitten hat und dass sie,<br />

bloss um dieses Defizit auszugleichen, an<br />

eine Erhöhung der Prämien bis zu 40 %<br />

denkt. Wohl verstanden, in dieser Berechnung<br />

ist die vorgesehene Verschärfung<br />

der Haftpflicht nicht inbegriffen. Pessimisten<br />

sehen eine totale Erhöhung der<br />

Prämien bis zu 80 % voraus.<br />

Die Versicherungsgesellschaften hätten<br />

gerne das direkte Klagerecht des Geschädigten<br />

gegen den Versicherungsgeber aus<br />

dem Entwürfe ausscheiden sehen. Eine<br />

ganz entschiedene Mehrheit der Kommission<br />

erklärte sich aber für diese Bestimmung.<br />

Es erhob sich sodann die Frage,<br />

welches in diesem Falle der Gerichtsstand<br />

sei, ob der Wohnsitz des Versicherten<br />

oder der Sitz des Versicherers. Die Sache<br />

wurde nicht vollständig aufgeklärt.<br />

v Rechtsanwalt Guinand, der leider schon<br />

am Donnerstag nach Paris zu einer Sitzung<br />

der A. I. A. hatte verreisen müssen,<br />

hatte den Vorschlag hinterlegt, den Artikel<br />

45, die Bestimmung über die Versicherungspflicht<br />

des Ausländers, zu strei<br />

chen. Der grössere Teil der Delegierten<br />

erklärte sich jedoch gegen diesen Vorschlag.<br />

Bundesrat Häberlin führte zu dieser<br />

Frage aus, dass die Automobilisten<br />

jener Länder, die für die Einfahrt unse-<br />

rer Wagen keinerlei Abgabe verlangen,<br />

wie z. B. Italien, Belgien und, bis zu 14<br />

Tagen, auch Deutschland, unter denselben<br />

Bedingungen frei in die Schweiz werden<br />

einfahren können. Wo aber von den<br />

Schweizern beim Eintritt Abgaben erhoben<br />

werden, muss es sich auch die<br />

Schweiz vorbehalten, eine bestimmte<br />

Summe zu fordern, die zur Sicherung der<br />

Haftpflichtansprüche verwendet wird.<br />

Der Abschnitt über die Strafbestimmungen<br />

gab zu keinerlei grundlegender<br />

Diskussion Anlass. Es wurden insoweit<br />

Aenderungen vorgeschlagen, als eine besondere<br />

Sanktion für das Fahren im betrunkenen<br />

Zustande postuliert wurde. Für<br />

Führer bespannter Fuhrwerke wird die<br />

sich mächtig zusammen, als fürchte sie, er<br />

könnte aus ihren Augen irgend etwas Furchtbares<br />

lesen. Dann erhielt sie mit einemmal<br />

irgend eine Botschaft von draussen her. Danach<br />

pflegte sie ganz ruhig zu werden und<br />

erleichtert ihre schönen Hände zu falten.<br />

Sie können sich wohl denken, dass ich auf<br />

etwas Absonderliches vorbereitet war. Als es<br />

dann aber wirklich kam, da war es so verblüffend,<br />

dass ich nur immer glaubte, ich erlebte<br />

das alles im Traume. Es war an einem<br />

späten Nachmittag, als ich aus meinem Zimmer<br />

herunterkam und sah, wie Mrs. Estabrook<br />

unten an der Wohnungstür stand und<br />

durch einen Spalt mit jemanden draussen im<br />

Hausflur redete. Ich konnte das Flüstern von<br />

Stimmen vernehmen, und mir schien, die andere<br />

Person war ein Mann.<br />

Ich kann sehr schlau sein, wenn's darauf<br />

ankommt, und so ging ich nicht näher, sondern<br />

schlich zurück und durch den oberen<br />

Hausflur an ein Vorderfenster. Nach ein paar<br />

Augenblicken hörte ich unten die Tür schliessen<br />

und jemanden die Stufen hinuntergehen.<br />

Ich hatte das Gazefenster ein wenig in die<br />

Höhe geschoben, so dass ich mich hinauslehnen<br />

konnte, um zu sehen, wer es war, der<br />

da fortging.<br />

Ich weiss nicht, warum ich mir einbildete,<br />

gleiche Strafe verlangt wie für betrunkene<br />

Radfahrer, Die erhöhte Busse bis zu<br />

100 Franken soll beim Nichtmitführen<br />

eines Ausweises gegenüber dem Führer<br />

eines Motorfahrzeuges nur bei wiederholtem<br />

Rückfall ausgesprochen werden können.<br />

Zu den Anwendungsbestimmungen wurden<br />

ebenfalls einige Wünsche ausgesprochen,<br />

z. B., dass der Bundesrat im Gesetz<br />

verpflichtet werden soll, auch für Anhängewagen<br />

die Nutzbereifung vorzubringen.<br />

Ferner regte die Kommission an, die<br />

Regelung der Bundesbeiträge für den<br />

Strassenbau, wie das im frühern Entwurf<br />

der Fall war, grundsätzlich auch in<br />

den neuen Entwurf aufzunehmen. Eine<br />

erregte Debatte wurde über die Bestimmung<br />

des Artikels 63 geführt, der die<br />

Regelung aller im Gesetz nicht bestimmten<br />

Punkte der bundesrätlichen Vollziehungsverordnung<br />

überlässt. Es wurden<br />

zwar gegen die in Abschnitt 2 des Artikels<br />

aufgezählten Punkte, selbst gegen die<br />

vielumstrittene Vorschrift eines Geschwindigkeitsmessers,<br />

keinerlei Einwände<br />

erhoben.<br />

Herr Monteil (A.S.P.A.) kritisierte aber,<br />

dass das Begehren der Strassenverkehrsliga,<br />

der Bundesrat möchte eine ständige<br />

Fachkommission bestellen, die bei allen<br />

Fragen des Verkehrswesens beizuziehen<br />

sei, nicht aufgenommen worden sei. Der<br />

Geschäftsführer der A.S.P.A. erinnerte<br />

daran, dass bei der Besprechung des verworfenen<br />

Gesetzes von der Mitarbeit einer<br />

solchen Kommission gesprochen wurde.<br />

Als dann das Gesetz von den Rednern<br />

angenommen worden war und die Liga<br />

an die damals gegebenen Versprechungen<br />

erinnerte, hiess es, dass eine solche Mitarbeit<br />

im Gesetz ja nicht vorgesehen sei.<br />

Durch diese Erfahrung gewitzigt, sei es<br />

also jetzt der Moment, durch eine dahingehende<br />

Bemerkung im Text des neuen<br />

Gesetzes die Existenz einer solchen Kommission<br />

zu sichern.<br />

Bundesrat Häberlin widersetzt sich<br />

energisch diesen Vorschlägen. Wir wünschen<br />

keine Nebenregierung, erklärt er<br />

kategorisch. Diese entschlossene Opposition<br />

lässt den Vorschlag der Verkehrsliga<br />

nicht durchdringen. Wären die Herren<br />

Primault, Guinand und noch einige andere<br />

nicht gezwungen gewesen, den Verhandlungen<br />

fern zu bleiben, so wäre die<br />

Abstimmung vielleicht anders ausgefallen.<br />

Immerhin darf dieser Entscheid zu<br />

keinerlei Missstimmung Anlass geben.<br />

Wenn nämlich Bundesrat Häberlin keine<br />

solche Kommission will, so ist es nicht<br />

nur aus dem erwähnten Grunde, sondern<br />

zum grossen Teil auch im Interesse der<br />

Strassenbenützer selbst, weil eine solche<br />

permanente Kommission gezwungenermassen<br />

schliesslich im Departement selbst<br />

aufgehen müsste. Er bleibt aber bei seiner<br />

schon früher geäusserten Ansicht, dass<br />

zur Prüfung der bundesrätlichen Vollziehungsverordnung<br />

eine grosse Expertenkommission<br />

einberufen werden muss, und<br />

dass der Bundesrat jedesmal, wenn eine<br />

Revision dieser Verordnung notwendig<br />

geworden sein wird, die Ansicht der Experten<br />

einholen soll.<br />

Die Sitzung der Expertenkommission<br />

wurde in derselben TJeberzeugung gegenseitigen<br />

Vertrauens, die bei der Eröffnung<br />

herrschte und die während des ganzen<br />

Verlaufs der Verhandlungen nicht<br />

erschüttert wurde, geschlossen, und es<br />

unterliegt keinem Zweifel, dass die Fühlungnahme<br />

zwischen den Behörden und<br />

den Vertretern der an der Regelung der<br />

Verkehrsverhältnisse interessierten Kreise<br />

die glücklichsten und fruchtbarsten Erfolge<br />

erzielt hat. W.<br />

ich müsste den Betreffenden kennen. Ich<br />

hatte das peinliche Gefühl, es müsse jemand<br />

sein, den ich schon früher irgendwo gesehen<br />

hatte. Der Name Monty Cranchs kam mir<br />

unwillkürlich auf die Lippen, trotz meiner<br />

alten Enbildung, dass ich ihn damals, wenigstens<br />

auf dieser Welt, zum letztenmal gesehen<br />

hätte. Daher war es beinahe Ueberraschung<br />

für mich, als ich erkannte, dass der<br />

Mann so verschieden von ihrem Vater war<br />

wie Butter von Gerste. Er war lang und hager,<br />

hatte eine blasse, ungesunde Gesichtsfarbe<br />

und eine sonderbare. Art, sich unruhig<br />

nach rechts und links umzuschauen, wobei er<br />

sich mit beiden Händen das Kinn hielt. Seine<br />

Züge freilich konnte ich nicht ordentlich erkennen.<br />

Aber einmal wandte er den Kopf,<br />

vielleicht um sich das Haus anzusehen. Er<br />

hatte goldene Zähne — eine ganze volle<br />

Reihe goldner Zähne! Am Ende also war er<br />

der Mann, den der Messengerboy gemeint<br />

hatte — derjenige, an den Mrs. Estabrook<br />

heimliche Botschaften schickte! Sicher war,<br />

dass ich ihn nie zuvor gesehen hatte, und<br />

sicher war auch, er hatte irgend was in seinem<br />

scheuen Blick und in der unteren Hälfte<br />

seines Gesichts, was kein Verlangen in mir<br />

weckte, ihn wiederzusehen.<br />

(Fortsetzuni; im .)


ft° 87 — <strong>1930</strong><br />

Statistische Streiflichter<br />

zu Zürichs Motorfahrzeugwesen<br />

Das Automobiljahr 1929.<br />

Das statistische Bureau des Kantons Zürich<br />

lässt soeben einen Separatabdruck aus Heft<br />

66 seiner statistischen Mitteilung erscheinen.<br />

Derselbe befasst sich eingehend mit der «Statistik<br />

über den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />

im Kanton Zürich 1929».<br />

Obschon die eingehende und interessante<br />

Bearbeitung dieser Materie im Vergleich zu<br />

den allerdings mehr summarischen Ergebnissen<br />

der eidgenössischen Motorfahrzeugstatistik<br />

(im Juli veröffentlicht) ziemlich spät erscheint,<br />

möchten wir es nicht unterlassen,<br />

noch einige Streiflichter zu den aufschlussreichen<br />

Ergebnissen zu publizieren. Die Bedeutung<br />

dieser Arbeit ist ja keineswegs<br />

herabgesetzt, wenn auch durch die späte Erscheinungsweise<br />

die Aktualität in einigen<br />

Punkten leiden muss. Sorgfältige Bearbeitung-<br />

des emsig zusammengetragenen Materials<br />

verleiht dieser statistischen Enquete<br />

einen hohen praktischen Wert.<br />

Verkehrsbewilligungen 1929.<br />

Schon die eidgenössische Statistik, die von<br />

uns in Nummero 57 besprochen wurde, ergab<br />

die Tatsache einer Verlangsamung der relativen<br />

Zunahme an Motorfahrzeugen. Auch bei<br />

den zürcherischen Ergebnissen lässt sich<br />

diese Tempoverminderung klar erkennen. Im<br />

Jahre 1929 wurden 22,581 Verkehrsbewilligungen<br />

erneuert oder neu aufgestellt, während<br />

im Vorjahre die entsprechende Zahl<br />

19,898 betrug. Es ergibt sich für das Jahr<br />

1929 eine Vermehrung der Bewilligungen<br />

um 2683 oder um 13,5 Prozent. Im vorangehenden<br />

Jahr stellte das statistische Bureau<br />

des Kantons Zürich eine Vermehrung von<br />

19,7 Prozent fest. Woher mag nun diese<br />

Tempoverminderung herrühren?<br />

Wir können die Vermutung, es handle sich<br />

um eine Sättigung des Motorfahrzeugverkehrs,<br />

nicht voll unterstützen. Wir ziehen viel<br />

eher in Betracht, dass diese Veränderung in<br />

erster Linie auf vermehrten Ersatz der abgehenden<br />

Vehikel zurückzuführen ist, ein<br />

Vorgang, der in den nächsten Jahren ständig<br />

an Bedeutung gewinnen wird. Die andere<br />

Möglichkeit wäre die, einer zeitweisen aber<br />

vorübergehenden Sättigung im Zusammenhang<br />

mit den Wandlungen im Erwerbsleben,<br />

im Import, sowie in der Verkehrswirtschaft<br />

überhaupt. Die genaue wirtschaftsstatistische<br />

Untersuchung über diese Annahmen steht<br />

aber noch aus.<br />

Die Kategorien.<br />

Die absolute Zahl der Motorwagen im Kanton<br />

Zürich verteilt sich nach Massgabe der<br />

unten stehenden Tabelle auf die verschiedenen<br />

Kategorien.<br />

Zahl •/. Zunahme In»/. 1927/28<br />

In V.<br />

Personenautos 8,886 69,7 1030 13,1 19,8<br />

Lieferungswagen 1,021 8,0 173 20,4 13,7<br />

Lastwagen 2,110 16,6 304 16,8 13,2<br />

Traktoren 289 2,3 38 15,1 7,7<br />

Spezialwagen 39 0,3 9 30,0 25,0<br />

Wechselnde Wagen<br />

(Kollektivnummern) 397 3,1 60 17,8 8,7<br />

Total 12,742 100 1614 14,5 17,8<br />

Vom Totalbestand der Motorwagen, die<br />

Ende Dezember 1929 in Verkehr gestanden<br />

sind (12,742) entfallen rund 70 Prozent auf<br />

Personenautomobile. Die Lastwagen verzeichnen<br />

rund 17 Prozent Bestandesanteil.<br />

Interessanter Weise stellen sich die Spezialwagen<br />

mit 30 Prozent bei den relativen Zunahmeziffern<br />

an erste Stelle, gefolgt von den<br />

Lieferungswagen mit 20,4 Prozent und von<br />

Lastwagen mit 16,8 Prozent. Absolut genommen<br />

stehen, was leicht zu erraten ist, die Personenautomobile<br />

an der Spitze der Zunahmeziffern.<br />

Die Lastfahrzeuge haben aber ein relativ<br />

rascheres Anwachsen zu verzeichnen.<br />

Die stärkste Bestandeszunahme hat die<br />

Stadt Zürich zu verzeichnen, wenn man die<br />

relative Vermehrung in der Hauptstadt, mit<br />

derjenigen in der Stadt Winterthur und derjenigen<br />

aller Landsgemeinden vergleicht. Die<br />

Differenzen sind aber, wie uns die nachfolgende<br />

Tabelle beweist, nicht sonderlich gross:<br />

Zunahme In •/. des Bestandes von 1928<br />

Wagen Personen Lieferung- Traktor.<br />

Insgesamt wagen u. Lastwagen<br />

Stadt Zürich 15,6 14,9 17,2 14,3<br />

Stadt Winterthur 13,7 12,1 17,1 20,0<br />

Landgemeinden 13,1 10,8 19,1 15,1<br />

Kanton 14,5 13,1 18,0 15,1<br />

Die MotorfahrzeugzHfern 1929.<br />

Die Stadt Zürich, mit 8989 verkehrsberechtigten<br />

Motorfahrzeugen, marschiert<br />

selbstredend bei der Motorfahrzeugdichte<br />

mit 26 Einwohnern auf ein Motorfahrzeug<br />

an der Spitze, während der Bezirk Hinwi!<br />

mit 42 Einwohnern auf ein Motorfahrzeug am<br />

Schluss der Kolonne sich befindet. Für den<br />

ganzen Kanton Zürich, der auf Ende 1929<br />

genau 19 248 Motorfahrzeuge notierte, ergibt<br />

sich eine durchschnittliche Motorfahrzeugdichte<br />

von 1 Motorfahrzeug auf 30 Einwohner.<br />

Wie wir bereits früher feststellten, behauptet<br />

der Kanton Zürich hinter dem Kan-<br />

ton Genf (Motorfahrzeugdichte 15) den zweiten<br />

Rang unter allen Kantonen.<br />

Herkunft der Motorwagen.<br />

Interessante Aufschlüsse über die innere<br />

Struktur des Bestandes an Motorfahrzeugen<br />

im Kanton Zürich erteilt die Zusammenstellung<br />

der zürcherischen Motorwagen nach<br />

Herstellungsländern und Fabrikmarken. Einer<br />

überragenden Vorzugsstellung ei'frou+en sich<br />

die Vereinigten Staaten von Nordamerika,<br />

welche mit 64 Marken nicht weniger als 5836<br />

von 12345 Wagen (Totalbestand) geliefert<br />

haben. Das amerikanische Kontingent beträgt<br />

47,3 Prozent. In bedeutendem Abstand<br />

folgt Frankreich mit 60 verschiedenen Marken<br />

und 2155 Wagen, gleich 17,5 Prozent des<br />

Gesamtbestandes. Die nächsten Plätze sind<br />

von Italien (12,5 Prozent), der Schweiz (11,3<br />

Prozent) und Deutschland (7,8 Prozent) belegt.<br />

An die 90 Prozent sind ausländische<br />

Marken. Die Statistik verzeichnet 245 verschiedene<br />

Marken schweizerischer oder ausländischer<br />

Provenienz.<br />

Berufsklassen und Auto.<br />

Von der Gesamtzahl der im Verkehr zirkulierenden<br />

Wagen entfallen 2929 oder<br />

23 Prozent auf juristische Personen und 9813<br />

Wagen oder 77 Prozent auf Einzelpersonen.<br />

Der Bestand der Wagen juristischer Personen<br />

nahm um 16 Prozent zu, derjenige der<br />

Einzelpersonen um 14 Prozent. Die Zunahmen<br />

sind auf die Berufskategorien ,wie<br />

folgt verteilt: Industrielle und Kaufleute 6,9<br />

Prozent, Gewerbetreibende 9,4 Prozent,<br />

höheres Personal in Industrie, Handel und<br />

Verwaltung 56,8 Prozent, Angestellte und<br />

Arbeiter 43,8 Prozent, wobei die beiden letzten<br />

Verhältniszahlen sich aus verschiedenen<br />

Berufsarten zusammensetzen.<br />

Eine über die relative Zunahmezahl hinausgehende<br />

Vermehrung weisen folgende<br />

Kategorien auf: Oeffentliche Verwaltung, inklusive<br />

Anstalten, 28,7 Prozent, Aerzte und<br />

Tierärzte 17,1 Prozent, sowie Personen ohne<br />

Beruf 17,3 Prozent. Das Bild dieser Verteilungsangaben<br />

wurde allerdings durch statistische<br />

Umschichtungen teilweise verändert,<br />

so dass ein Vergleich mit früheren Ziffern<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

etwas gewagt wäre- Als erfreuliche Tatsache<br />

können wir wiederum eine starke Vermehrung<br />

des Automobilbestandes der Gewerbetreibenden<br />

feststellen. Das ist uns ein<br />

Beweis mehr für die eminent wirtschaftliche<br />

Rolle des Automobils im heutigen Erwerbsleben.<br />

Wer sich die Vorteile eines Wagens<br />

zu sichern weiss, erhöht seinen Umsatz und<br />

damit auch seinen Verdienst. Ueber die weiteren<br />

Ergebnisse der zürcherischen Statistik<br />

werden wir in einer kommenden Nummer<br />

sprechen.<br />

La.<br />

Bedenkliche Gesinnung hat neuerdings ein<br />

Autoführer an den Tag gelegt, als er auf<br />

einer Fahrt von Wollishofen nach Adliswil<br />

einen Passanten umfuhr und diesen schwer<br />

verletzt liegen liess. Ausserhalb Wollishofen<br />

liess er dann seinen Wagen stehen und liess<br />

sich von einem Bekannten in dessen Wagen<br />

nach Hause bringen, wohl in der Absicht, die<br />

Beschädigungen oder Spuren des Unglücks<br />

am eigenen Wagen später beheben zu lassen.<br />

Glücklicherweise haben Passanten die<br />

Kontrollnummer des Wagens feststellen können,<br />

so dass die Kantonspolizei zur Verhaftung<br />

schreiten konnte.<br />

In den vergangenen Monaten haben sich<br />

derart feige Fluchten leider mehrere Male<br />

wiederholt, wobei es glücklicherweise in<br />

verschiedenen Fällen gelang, den Fehlbaren<br />

zu eruieren. Wir müssen im Interesse des<br />

Ansehens der Automobilisten verlangen, dass<br />

solche Leute mit aller Schärfe von den Gerichten<br />

zur Verantwortung gezogen werden<br />

und dass ihnen der Fahrausweis wenn nicht<br />

für immer, so doch auf Jahre entzogen wird,<br />

damit sie Gelegenheit haben, ihre bedenkliche<br />

Gesinnung zu ändern. Anderseits soll<br />

der Fahndungsdienst der Polizei so ausgebaut<br />

werden, dass es rasch möglich wird,<br />

die Täter ausfindig zu machen. Zu diesem<br />

Zwecke wäre eine weitere Motorisierung der<br />

Polizei nur zu begrüssen. Es ist der Strassensicherheit,<br />

den Automobilisten und dem<br />

Publikum viel mehr gedient, wenn dafür gesorgt<br />

wird, dass solche Missetaten, die erfreulicherweise<br />

noch als Einzelfälle auftreten,<br />

nicht etwa zu einer schlechten Sitte<br />

werden, als wenn ängstlich über Konkordat<br />

und Geschwindigkeit gewacht wird.<br />

Die Automobilisten, als eine Kategorie von<br />

Strassenbenützern, verabscheuen und verurteilen<br />

derartige Fluchtversuche durchwegs<br />

und es wird Sache der Verbände sein, unter<br />

ihren Mitgliedern einen freiwilligen Dienst<br />

zu organisieren, welcher der Polizei bei<br />

.ihren Erhebungen behilflich ist. oder durch<br />

am Pariser Salon Ist der 5-Liter-<br />

Motor. Zu seinen beliebten Eigenschaften<br />

— Solidität und gediegene<br />

Schönheit — bringt Horch 8 damit<br />

ein unerhört gesteigertes Beschleunigungs-<br />

und Bergsteigevermögen.<br />

sofortige prompte Aktion die Arbeit der Behörde<br />

wesentlich vereinfacht. Die Engländer<br />

bezeichnen Fahrer, die sich auf der Strasse<br />

unanständig aufführen, als road hog, Strassenschweine.<br />

Der Ausdruck ist wohl für<br />

Leute, die wissentlich einen Passanten liegen<br />

lassen, nicht zu scharf. Allerdings muss<br />

erneut davor gewarnt werden, dass die Öffentlichkeit<br />

in Fällen, wo ein Mensch auf der<br />

Strasse verletzt gefunden wird, ohne weiteres<br />

ein Automobilist als der Schuldige betrachtet<br />

und dessen Absicht, sich der Verantwortung<br />

zu entziehen, als gegeben angenommen<br />

wird. Durch Selbsthilfe und Cooperation<br />

mit den Behörden und Polizeiorganen<br />

wird es den pflichtbewussten Automobilisten<br />

vielleicht möglich sein, dieses Odium von<br />

den Automobilisten als Klasse fernzuhalten.<br />

z.<br />

Sp»<br />

«h«<br />

Michel Dore, der bekanntlich am Grossen<br />

Preis der Tschechoslowakei auf dem Masarykring<br />

schwer verunglückte, soll sich auf<br />

dem Wege der Gesundung befinden. Die<br />

letzten Nachrichten sprechen von einer zunehmenden<br />

Besserung des Allgemeinbefindens,<br />

x.<br />

Deutschland meldet das Kesselbergrennen<br />

für die Europa-Bergmeisterschaft. Da die<br />

Schweiz, wie bereits gemeldet, das Bernina-<br />

Rennen für die Europa-Bergmeisterschaft<br />

vorschlug und Deutschland (nicht den Freiburger-Bergrekord),<br />

sondern das Kesselberg-<br />

Rennen anmeldete, sind bedeutende Verschiebungen<br />

im internationalen Sport-Terminkalender<br />

zu erwarten.<br />

lt.<br />

Raid Paris-Nizza. Der bekannte Raid<br />

Paris-Nizza, der vom « Automobile Club de<br />

Nice et de la Cote d'Azur» veranstaltet<br />

wird, findet nächstes Jahr vom 14.—17. März<br />

statt. Anschliessend an die Ankunft der Teilnehmer<br />

in Nizza werden in der französischen<br />

Fremdenstadt mehrere Tage hindurch grosse<br />

antomobilistische Veranstaltungen durchgeführt<br />

: 18. März: Brems- und Beschleunfgungsversuche;<br />

19. März : Schnelligkeitsprüfung<br />

über 500 m; 22. März : Bergrennen vom<br />

Turbie ; 26. März : Schönheitskonkurrenz.<br />

Vom 16. März bis 23. März findet im Zusammenhang<br />

mit dem Raid in Nizza auch eine<br />

Aiitomobilausstellung statt. An Preisen sind<br />

200,000 Fr. in Bargeld, wertvolle Becher und<br />

Speziaipreise ausgesetzt.<br />

bo.<br />

Startet Rudoli Caracciola für Alfa Romeo?<br />

Der deutsche Mercedes-Benz-Rennfahrer hat<br />

seiner Marke in der vergangenen Saison<br />

wiederum eine erstaunliche Reihe Sporterfolge<br />

eingeheimst, die sowohl für die Fahrtüchtigkeit<br />

Caracciolas als auch für die hervorragenden<br />

Wagen der Marke Mercedes-<br />

Benz sprechen. In der Bergmeisterschaft von<br />

Europa hat sich Caracciola als Bester in der<br />

Kategorie Sportwagen klassiert.<br />

Zu unserer Verwunderung gibt nun die<br />

«B. Z. am Mittag» bekannt,, dass Caracciola<br />

gegenwärtig mit der Turiner Firma Alfa Romeo<br />

verhandle, die auch 1931 ein rennfreudiges<br />

Programm durchführen wolle. Es heisst<br />

darin ferner, dass Caracciola alle Rennen auf<br />

eigene Rechnung habe bestreiten müssen,<br />

was wohl mit dem Beschluss des Reichsverbandes<br />

der Automobilindustrie zur Nichtbeschickung<br />

der Rennen zusammenhängen<br />

kann.<br />

In der gleichen Meldung wird ferner verlautbart,<br />

Caracciola gedenke zugleich die<br />

Berliner Vertretung von Alfa Romeo zu übernehmen.<br />

Wir geben die Meldung mit allen Vorbehalten<br />

wieder. Dass der obenerwähnte Beschluss<br />

des deutschen Reichsverbandes der Automobilindustrie<br />

weitere Konsequenzen ziehen<br />

werde, stand uns zum vornherein fest. Wir<br />

haben indessen bis jetzt nur feststellen können,<br />

das die Organisation deutscher Rennen<br />

mehr Mühe verursachte, weil sich eben nur<br />

Einzelfahrer meldeten. Die obige Nachricht<br />

kommt uns doch sehr überraschend. Wir erwarten<br />

daher mit Interesse die Aufklärung<br />

dieser Angelegenheit.<br />

lt.<br />

Aus den B«~B««»cl<br />

Die Bildung einer parlamentarischen Töuristikgruppe<br />

findet Beifall. Die diesjährige<br />

Generalversammlung des Vereins zur Förderung<br />

der Interessen von Montreux und<br />

Umgebung hat eine Resolution angenommen,<br />

in der sie die Bildung einer Touristikgruppe<br />

in den eidgenössischen Räten lebhaft begrüsst<br />

und dem Wunsche Ausdruck gibt,<br />

dass die an das Schweizerische Touristikbureau<br />

erteilte Bundessubvention eine starke<br />

Erhöhung erfahre. -1.<br />

Neue Uferstrasse In AbbazJa. Von dei<br />

Hauptstrasse Cantrida-Preluca bis nach Volosca<br />

ist eine neue Strasse dem Meer entlang<br />

gebaut worden, die durch landschaftlich<br />

prachtvolle Gegenden führt. Sie is'<br />

schattig angelegt, zeigt reizende Ausblicke<br />

aufs Meer und dürfte von Automobilsten<br />

besonders gerne befahren werden. Lr<br />

B


FOR<br />

KÜNDET<br />

eine bedeutende<br />

S.REDUKTION AN<br />

Anlässlich seiner Europa^Reise hatte Dies bestätigt wiederum, dass die<br />

Herr Henry Ford persönlich Gele* Ford * Politik darin besteht, das<br />

genheit, sich von der fortwährenden Publikum von jeder Verminde*<br />

Entwicklung der ForcUOrganisation rung der Selbstkosten, die auf Er*<br />

in Europa zu überzeugen u.beschloss, höhung der Produktion und auf<br />

im Einverständnis mit seinen Admi* ständige Verbesserung der Fa*<br />

nistratoren, eine Preisermässigung brikationsmethoden zurückzufüh*<br />

bis zu Fr. 420.— eintreten zu lassen, ren ist, profitieren zu lassen.<br />

Nachstehend finden Sie die neuen Preise der gebräuchlichsten Modelle:<br />

Torpedo 5plätzig<br />

Torpedo 2plätzig<br />

Innenlenker 2plätzig<br />

Sport^Coupe<br />

Innenlenker 2türig<br />

Innenlenker 4türig, 3 Fenster . . . »<br />

Luxusssinnenlenker, 4türig *<br />

Cabriolet<br />

Lieferungswagen*Chassis<br />

Geschlossener Lieferungswagen<br />

StandardssLastwagenüChassis<br />

Langes Lastwagen^Chassis<br />

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N" 87 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Notizen<br />

Wissenswertes von Zünd- und<br />

Lichtanlage.<br />

Bilden sich an den Elektroden der Zürich,<br />

leerzen P=>r)r>n oder brennen die Elektroden<br />

rasch ab. sc kann man darin den Beweis<br />

erblicken das? die Zündkerze für den betreffenden<br />

Motor zu wenig hitzeunempfindlich<br />

ist Eine solche Zündkerze wird immer<br />

auch leicht Selbstzündungen verursachen.<br />

Eine zu hohe Kompression braucht nicht<br />

immer altem die Ursache am Abbrennen<br />

der Elektroden zu sein. Auch ein benzinarmes<br />

Gemisch bringt manchmal diese<br />

Wirkung mit sich.<br />

Ein feuchter russiger Belag an den Elektroden<br />

deutet auf ein zu benzinreiches Gemisch.<br />

Die beiden Kontraktschrauben eines Magneten,<br />

die heute fast ebenso oft aus Wolfram-Metall<br />

wie aus Platin bestehen, müssen<br />

einander, wenn der Unterbrecher geschlossen<br />

ist. auf ihrer ganzen Fläche berühren.<br />

Berühren sie sich nur mit den<br />

Kanten oder sind die Kontaktflächen verbrannt<br />

oder uneben, dann ist der Motor<br />

meist nur schwer in Gang zu bringen und<br />

zeigt Aussetzer bei höheren Tourenzahlen.<br />

Ein unrichtiger AKstand der Unterbrecherschrauben<br />

beeinflusst auch den Zündmoment<br />

in ungünstisrem ''inn. Bei zu grossem<br />

Abstand tritt die Zündung verspätet<br />

ein, bei zu kleinem Abstand zu früh. Der<br />

richtige Abstand beträgt meist<br />

4 / 10 mm,<br />

d. h. Postkartenstärke.<br />

Die von einem Magneten abgegebene<br />

Zündspannung kann 6000—8000 Volt betragen.<br />

In der Primärwicklung fliessen<br />

Ströme von maximal etwa 6 Ampere.<br />

Fast immer sind bei den Magneten die<br />

Kugellager des Ankers isoliert im Gehäuse<br />

eingebaut. Durch diese Isolation wird vermieden,<br />

dass Nebeuströme auch die Kugellager<br />

passieren und dabei durch elektrolytische<br />

Wirkung das Schmierfett zersetzen.<br />

Der Säurestand in den Akkumulatorenzellen<br />

sollte mindestens einmal alle" 14 Tage<br />

geprüft werden. Ist der Säurespiegel soweit<br />

gesunken, dass die Oberkanten der Platten<br />

blossliegen, so muss mit destilliertem Wasser<br />

nachgefüllt werden. Eine Nachfüllung<br />

mit Säurelösung ist nur dann am Platz,<br />

wenn die Säure aus den Zellen entweder<br />

durch finen Riss oder infolge Ueberkochens<br />

beim Laden ausgeronnen ist. Das normale<br />

Manko an Säure aber hängt nur mit der<br />

Verdunstung des Wassergehaltes zusammen.<br />

Bei Wolfram-Kontaktschrauben tritt mit<br />

der Zeit eine schwache Oxydation ein, die<br />

die Zündung verschlechtert. Mit ganz feinem<br />

Schmirgelleinen und etwas Oel kann<br />

aber die störende Schicht leicht wieder entfernt<br />

werden. Nach dem Abschleifen sind<br />

die Kontakte peinlich von allen Schmirgelund<br />

Oelresten zu reinigen.<br />

Ist für die Abdichtung des Scheinwerfer-<br />

Schutzglases ein Gummiring vorgesehen,<br />

der aber nicht vollkommen dicht schliesst,<br />

so kann man einen absolut sicheren Abschluss<br />

erzielen indem man den besagten<br />

Gummiring abnimmt, und beidseitig mit<br />

einer Schicht Gummilösung bestreicht. Zur<br />

Schmierung von Dynamo- oder Magnet-<br />

Kugellagern darf nur Fett mit besonders<br />

hohem Schmelzpunkt verwendet werden.<br />

Die Verbindung der Batterieplatten unter<br />

sich erfolgt durch Bleistreifen, die in<br />

den Bleirahmen der Platten eingeschmolzen<br />

sind. Irgendwelche Lötungen mit Zinnlot<br />

im Innern der Zellen oder in deren Nähe<br />

sind nicht zulässig, da das Zinnlot von der<br />

Säure zerfressen wird.<br />

Starke Funkenbildung an den Kontakten<br />

des Relais deutet auf eine verkehrt angeschlossene<br />

Batterie, eine vollkommen entladene<br />

Batterie, einen Kurzschluss zwischen<br />

den Batteriekabeln, einen Massenschluss<br />

oder eine wacklige Verbindung im<br />

Anschluss des Relais.<br />

Die Sekundärwicklung eines Magneten<br />

besteht aus 8000 bis 10 000 Windungen.<br />

Die Oberfläche des Vergusses der Akkumulatorenzellen<br />

muss trocken gehalten werden.<br />

Ein Niederschlag von Säure brächte<br />

eine dauernde Entladung der Zelle mit sich.<br />

Ein Magnetbügel darf nie vom Magnetapparat<br />

abgenommen werden, ohne dass<br />

man zuerst ein Eisenstiick an seine Schenkel<br />

legt. Wird der magnetische Fluss auch<br />

nur kurze Zeit unterbrochen, dann verliert<br />

der Magnetbügel einen merklichen Betrag<br />

seines Magnetismus.<br />

Wenn bei einer ß-Volt-Anlage die Batterie<br />

versagt, kann man bei gewissen Systemen<br />

auch ohne sie fahren. Bei andern<br />

ist die Weiterfahrt wenigstens dann möglich,<br />

wenn man an Stelle der 6-Volt-Lampen<br />

solche für 12 Volt einsetzt und indem man<br />

gleichzeitig die Batterieanschlüsse löst. Der<br />

Motor darf dann aber nicht auf zu hohe<br />

iiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiii<br />

t<br />

i<br />

i<br />

E<br />

1<br />

1<br />

1<br />

15,000 km<br />

Perte de rendemcnt<br />

Reprises moins rapides<br />

Cötes penibles h, monter<br />

Mise en marche difficile<br />

Ces faits se prodnisentsivotrevoitnre a pareouru 15,000<br />

km avec les meines bougiea.<br />

II est ßtabli, qne de nombreux ennnis de motenr proviennent<br />

d'un •llnmagt faible on lrr£guller. D est facile<br />

de les eviter.<br />

Apres 15,000 km parcourus dang une Saison, la melllenr»<br />

bongie doit etre remplaeüe. Chaqne bougie a fonrni<br />

2,000,000 d'etinceücs, soit an total 120,000,000 d'etincelles<br />

ponr nn motenr 6 eylindres.<br />

Des Hectrodes eorrodees, an isolant Impregnfi de earbone<br />

diffnsent le eonrant ä la raasse et affaiblissent<br />

l'intensite de l'etincelle des bougies.<br />

De nouvelles bougies<br />

Touren getrieben werden, sonst brennen<br />

auch diese Lampen durch.<br />

Wenn bei einem Wagen mit Batteriezündung<br />

die Batterie vollkommen erschöpft<br />

ist, so kann man meist trotzdem noch einen<br />

genügenden Zündstrom erhalten, indem<br />

Techn.<br />

Antwort 7657. Bezugsquelle für «Mirax»-Uhren.<br />

Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />

Antwort 7652. Obenschmieröl «FIrezone». Erste<br />

Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />

man die Batterie abschaltet und an ihre<br />

Stelle eine gewöhnliche Taschenlampen-<br />

Trockenbatterie setzt. m.<br />

II. Antwort 7661. Oeldampfentwicklung. Oeldünste<br />

lassen sich in keinem Wagen ganz vermeiden,<br />

sie können aber in der bereits angegebenen<br />

Weise einigermassen abgeleitet werden. Das Qualmen<br />

kann daher kommen, dass infolge von Undichtigkeiten<br />

in den Zylindern Gase ins Kurbelgehäuse<br />

in erheblichen Mengen durchtreten und<br />

dort das Oel zum Verdampfen bringen. Im Oelqualm.<br />

der möglicherweise nicht giftig bzw unschädlich<br />

ist, sind also stets Gase zu vermuten,<br />

die mit Sicherheit giftig sind. Ich bin im März<br />

d. J an einem Schlechtwettervormittag im vollständig<br />

geschlossenen Cabriolet durch solchen<br />

Oelquahn nach zwei Stunden Fahrt bewusstlos gemacht<br />

worden. — Die Reparaturrechnung im Betrag<br />

von über Fr. 3000.— kann ich auf Wunsch<br />

zur Einsicht überlassen.<br />

Der Qualm, wie er in der Frage beschrieben<br />

ist, ist sehr gefährlich, vor allem in geschlossenen<br />

Wagen. Es gibt gegen ihn nur ein sicheres Mittel:<br />

Motorrevision, d. h. Abdichten der Zylinder.<br />

H. D in G.<br />

Frage 7664. Dünnflüssiges nichtamerikanisches<br />

Oel. Kann mir ein geschätzter Leser dieses Blattes<br />

ein ganz vorzügliches, kältebeständiges, dünnflüssiges<br />

Automobümotorenöl nichtamerikanischer Herkunft<br />

nennen? F K. in R.<br />

Frage 7665. Morgan-Dreirad. Ich beabsichtige,<br />

ein Morgan-Dreirad zu kaufen, und zwar das<br />

Mod. Spezial mit Wasserkühlung. Kann mir einer<br />

der Leser der A.-R. über dieses Fahrzeug Auskunft<br />

geben? Wie bewährt sich der Motor, wie<br />

sind die Fahreigenschaften, der Verbrauch, die Reparaturen,<br />

wie verhalten sich die zwei Gänge im<br />

Gebirge und im Verkehr? Da man nur sehr selten<br />

solchen Fahrzeugen begegnet und in der Zentralund<br />

Ostschweiz keine Vertretungen bestehen, wäre<br />

ich dankbar, wenn mir ein Besitzer eines Morgan<br />

in der Nähe von Zürich oder Bern durch die A.-R.<br />

seine Adresse zukommen lassen würde und mir<br />

erlaubt, den Morgan bei ihm anzusehen.<br />

F F. in B.<br />

Frage 7666. Mittel gegen schmutzige Hände.<br />

Mein Beruf zwingt mich, stets saubere Hände zu<br />

haben. Im «Nebenberuf» pröble ich aber sehr<br />

gerne an meinem Wagen herum, es macht mir z. B.<br />

das grösste Vergnügen, die Ventile selbst einzuecbleifen<br />

und andere Instandhaltungsarbeiten vorzunehmen.<br />

Schade ist nur. dass sich nachher trotz<br />

ZUR LE MARCHlt<br />

COMME Eli MONTAGNE<br />

aller Mühe der Schmutz und Russ taeelang nicht<br />

von den Händen wegbringen lässt. Gibt es da tatsächlich<br />

kein Gegenmittel? F L. in Z.<br />

Antwort: Schmieren Sie die Hände vor Inangriffnahme<br />

der Arbeiten mit einer Toilettecreme,<br />

Vaselin oder Fett ein und sorgen Sie vor allem dafür,<br />

dass diese Fette auch gut unter die Fingernägel<br />

gelangen. Die Hände erhalten so einen gewissen<br />

Schutz, der verhindert, dass sich Russ<br />

und Schmutz in- den Poren und Ritzen festsetzen.<br />

Nach beendigter Arbeit dürfen die Hände nicht<br />

sofort mit Seife gewaschen werden, da Seife Mineralöl<br />

nicht auflöst. Noch unzweckmässieer ist es,<br />

Benzin zu Hilfe zu nehmen, das zwar die nötigo<br />

Lösungskraft besässe, gleichzeitig aber den Schmutz<br />

auch verdünnt, so dass er sich erst Techt fest in<br />

die Poren setzen kann. Richtig ist es. die Hände<br />

zuerst mit sauberem Motorenöl (Mineralöl) einzureiben<br />

und abzutrocknen und diese Prozedur solange<br />

fortzusetzen, bis der gröbste Schmutz verschwunden<br />

ist. Nun reibt man die Hände mit<br />

einem vegetabilischen Fett. z. B. Vaselin oder<br />

Olivenöl ein. um das Mineralöl verseifbar zu machen,<br />

trocknet wieder ab und beginnt erst jetzt mit<br />

der Waschung mit Seife. Wenn Sie auch diese<br />

Prozedur einigemal wiederholen, werden die Hände<br />

schliesslich so blütenrein sein, dass Ihnen kein<br />

Mensch mehr einen « Nebenberuf » anmerkt. m.<br />

jHaawclel M-Jj"*^"^<br />

Waaonfabrik Schlieren. Im Berichte über das<br />

abgelaufene Geschäftsjahr 1929/30, das sich mit befriedigendem<br />

Ergebnis abwickelte und die Ausschüttung<br />

einer Dividende von 7 Prozent ermöglichte,<br />

sind folgende Stellen enthalten, welche die<br />

erfolgreiche Tätigkeit der genannten Firma kennzeichnen.<br />

üeber die Ueberland-Bahnen sowie<br />

Tramways und deren Stellung zum Autobus-Verkehr<br />

heisst es dort:<br />

«Als eine neue Erscheinung müssen wir erwähnen,<br />

dass Ueberland-Bahnen, die in das Studium<br />

der Wiedererneuerung ihres Rollmaterials<br />

getreten sind, dasselbe vielfach durch Autobusse,<br />

sei es mit elektrischen oder mit Kraftmotoren-Antrieb,<br />

ersetzen. England schreitet auf<br />

diesem Gebiete voran, und viele andere Staaten<br />

werden ihm folgen. Auch die Tramverwaltungen<br />

unserer grösseren Schweizer Städte sind im Begriffe,<br />

auf geeigneten Strecken den Versuch mit<br />

Autobussen zu machen. Wir freuen uns, diesem<br />

Verkehrsmittel frühzeitig unsere Aufmerksamkeit<br />

"geschenkt zu haben und heute in der Lage<br />

zu sein, erstklassige Stahlkarosserien auf den<br />

Markt zu bringen.»<br />

Ueber den Karosseriebau, bekanntlich<br />

eine sehr leistungsfähige, mit Umsicht geführte<br />

Abteilung von Schlieren, sagt der Bericht:<br />

«Diese Abteilung hat fortlaufend interessante<br />

Anfragen zu erledigen und bemüht sich, den<br />

gestellten Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Bemerkenswerte Aufträge wurden ausgeführt für<br />

die Städtische Strassenbahn Zürich, die Schweizerische<br />

Postverwaltung und den Kurverein<br />

Davos. Der Bestellungseingang ist befriedigend.<br />

Die Vorteile einer Gegend, dem Verkehr angeschlossen<br />

zu seinr drängen sich immer mehr<br />

auf. und von überall ertönt der Ruf nach besseren<br />

Verkehrsverbindungen.»<br />

rajennissent votro motenr, parce qu'elles sont ineomparables<br />

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8<br />

12.83 •<br />

Janrie»<br />

18.5<br />

Aoöt<br />

CUT les chiffres mensuels des voitures immatricule'es en Suisse<br />

en <strong>1930</strong><br />

S. A. pour le 1 Commerce des Automobiles FIAT cn Suisse<br />

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Mobil Handels A.-G., Basel A. Frei, Herisau VPalther & Ryser, Blei Piriat i Petignat, PorrentruJ<br />

Cd. Koch, Luzern<br />

Autovertrieb A.-G., G enchco Solcher & Co., Friboure iHt-Star AmcrlUD GÜlGB.


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N°87<br />

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läßt und nach viel zu kurzer Zeit der Wagen so unansehnlich<br />

aussieht wie vorher. Die Lackiererei hat<br />

nicht über genügend Erfahrung verfügt: die Wahl<br />

des Lackes war ungeeignet.<br />

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W>87<br />

II. Blatt<br />

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BERN, 14. Oktober <strong>1930</strong><br />

BERN, 14. Oktober <strong>1930</strong><br />

Ixrter<br />

ntes<br />

vo<br />

Pariser<br />

Salon<br />

Sport- und Rennmotor 1931 in. Reinkultur. Der neue Bugatti-4,9-Liter-Achtzylindermotor mit zwei<br />

obenliegenden Nockenwellen und schräghängenden Ventilen. (Photo<br />

Prachtexemp' iplar eines modernen Luxuswaeens. ens. . His] Hispano-Suiza! Hispano-Si<br />

auf einem der Karossene-Stande. Karosserie-Sf<br />

Karosse: s-Stände. Keim*<br />

•TroTii* fiind rk\a Pnffflroto'nrTÄ'n *•« j^a* TXT.<br />

zeichnend für denmodernen Grossstadtverkehr sind die Pufferstangen an der "Wagenseite und<br />

ausserordentlich massive Vorderpuffer.<br />

(Photo Meurisse.)<br />

Ansicht des Hotchkiss-Sechszylindermotors, aus dsT die Gemischvorwärmung durch einen sogenannten<br />

« heissen Punkt», d. h. eine eng begrenzte auspuffgeheizte Zone des Ansaugrohres ersichtlich ist.<br />

Teilweise aufgeschnittener MotoT-Getriebe-Block<br />

a-chte den dreiteiligen Zylinderkopf<br />

des Brennabor-Sechszylmdertyps c Juwel<br />

nnd die rohrförmigen Pleuelstangen.<br />

>. Main be«<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE 1950 - N° 87<br />

ZE*a,3?±s©r Salon<br />

«Alles Geniale ist einfache 40-PS-Achtzylinder-Minerva-Motor.<br />

Studebaker bringt am Salon den einzigen<br />

Wagen mit Freilauf. Wir haben diese Neuerung<br />

der geschätzten amerikanischen Marke<br />

schon vor einigen Wochen angekündigt,<br />

möchten hier aber doch nochmals darauf zurückkommen,<br />

besonders da Interessenten<br />

jetzt in Paris Gelegenheit hatten, den Freilauf<br />

auf einer Probefahrt selbst kennen zu lernen.<br />

Der Freilauf von Studebaker ist in das Getriebe<br />

selbst eingebaut. Das Getriebe besitzt<br />

drei Vorwärtgänge, von denen zwei geräuschlos<br />

sind und mit schrägverzahnten, dauernd<br />

im Eingriff befindlichen Zahnrädern arbeiten.<br />

Die Klauenmuffe, mit der nun diese Zahnräder<br />

auf der Welle blockiert werden können,<br />

ist gleichzeitig als Freilauf-Kupplung durchgebildet.<br />

Rückt man sie in die Klauen der<br />

Zahnräder nur bis zu einem gewissen Grad<br />

ein, dann wird das Drehmoment nur in der<br />

einen Richtung übertragen und in der andern<br />

tritt Freilauf auf. Sobad aber die Muffe in<br />

eine ihrer Endstellungen gebracht wird, erfolgt<br />

eine vollständige Verkupplung der<br />

Zahnräder mit der Welle, der Freilauf Ist<br />

dann aufgehoben und das Getriebe arbeitet<br />

so, wie wir es bisher gewohnt waren. Man<br />

kann also den Motor auf Wunsch ebensogut<br />

weiter zur Hilfsbremsung heranziehen wie<br />

bei irgend einem anderen Wagen, was unter<br />

Umständen gerade in unserem Gelände mit<br />

oft langen, starken Gefällen wichtig ist.<br />

Die Handhabung des Getriebes ist äusserst<br />

einfach. Der Rückwärtsgang und der erste<br />

Gang arbeiten in jedem Fall «normal». Will<br />

man im zweiten oder direkten Gang und mit<br />

Freilauf fahren, so vollzieht man einfach die<br />

(Photo Meurisse.)<br />

Gütertrennung:<br />

Paul Haas, Automobile, Garage, Basel. Der Inhaber<br />

Paul Ernst Haas, von und in Bern, hat mit<br />

9mx3^mm&mzmmsgm§^m§mmm$mmmsM£mm8m38mmm^&mmz®>3!mä<br />

Der stärkste und teuerste Serienwagen der Welt: Ein Achtzylinder-264-PS-Duesenberg, der am Eröffnungstag<br />

des Pariser Salons an die Königin von Rumänien verkauft wurde. Der Wagen kostet rund<br />

100.000 Schweizerfranken. (Photo Meurisse.)<br />

entsprechenden Schaltbewegungen, wie bei I<br />

einem gewöhnlichen Dreigangetriebe auch,<br />

ohne dabei aber auskuppeln zu müssen. Das<br />

Kupplungspedal wird zur Schaltung der beiden<br />

Freilaufstufen eigentlich vollkommen<br />

überflüssig. Trotzdem ist es unmöglich,<br />

«schlecht» zu schallfen. Ohne die geringsten<br />

Schwierigkeiten kann man sowohl vom 60 km-<br />

Tempo aufwärts- wie abwärtsschalten.<br />

Ausser Aktion gebracht werden die Freiläufe,<br />

indem man auf einen Knopf oben am<br />

SchaJthebel drückt und nun den Schalthebel<br />

noch etwas mehr in die betreffende Schaltstellung<br />

«hinein» schiebt.<br />

A. C. S. SEKTION THURGAU. Dampferfahrt.<br />

Wenn auch verspätet, so kommen diese Zeilen doch<br />

nicht zu spät und sind aJs frohe Erinnerung aufzufassen<br />

für den herrlichen Genuss, den die zahlreichen<br />

Teilnehmer erleben durften auf dem schwäbischen<br />

Meer. Der prächtige Dampfer «St. Gallen»<br />

mit seinen bunten Wimpeln glich einem wahren<br />

Schmuckkasten. Gleich von Anfang an entwickelte<br />

eich eine herzliche Fröhlichkeit. Es war keine<br />

Gesellschaft mehr, sondern eine grosse Familie.<br />

Die Lautsprecher der «Philipps A.-G.» sorften für<br />

Abwechslung durch Musik- und Tanzstücke. Einzicartig<br />

ist auf dem Wasser die Einnahme einer gemeinsamen<br />

Mahlzeit. Unser Mitglied, Herr Fidel<br />

Eintragungen ins Handelsregister: Baggenstoss vom Bahnhofbuffet in Romanshorn,<br />

Oscar Kormann, Autogarage, Moudon. Inhaber: servierte uns ein kaltes Büffet, das seinesgleichen<br />

Oscar Kormann, Sohn des Jean Kormann, von sucht, und die Anerkennung konnte sofort eingeheimst<br />

werden, weil vom Dargebotenen auch gar<br />

Bern.<br />

Paul Käsermann-Müller, mechanische Werkstätte,<br />

Autoreparaturen, Dürrenast bei Thun. In-<br />

Friedrichshafen, dann dem deutschen Ufer ent-<br />

nichts mehr übrig blieb. Die Fahrt ging nach<br />

haber: Paul Käsermann, von Blätterkinden, in lang, bei Manzell. Langenargen, Hagnau, Meersburg<br />

vorbei nach Ueberlingen. Daselbst trennte<br />

Dürrenast.<br />

Fritz Buri, Autogarage mit Reparaturwerkstätte, sich die A. C. S.-Gemeinde in die beiden Strandbäder,<br />

oder zu einem kurzen Rundgang durch das<br />

Thun. Inhaber: Fritz Buri. von Wählern in Thun.<br />

«schmucke Städtchen, um wieder abends 5 Uhr,<br />

Nachlassstundung:<br />

•wohlgestärkt nach allen Richtungen, die Heimfahrt<br />

anzutreten über Bodmann, Konstanz und<br />

Blättler Ad., Autogarage, Ostermundiqen. Verlängerung<br />

der Nachlassstundung durch Verfügung<br />

des Gerichtspräsidenten II von Bern bis am Hotel «Bodan> war noch gemütliches Beisammen-<br />

dem Schweizerufer entlang nach Romanshorn. Im<br />

11. Dezember <strong>1930</strong>. Gläubigerversammlun^: 19. November,<br />

vormittags 10 Uhr, im Cafe Sternenhof in gemut und mit den besten Eindrücken nach Hause<br />

sein, um dann nach einem kurzen Tänzchen froh-<br />

Bern. Akten können 10 Tage vor der Versammlung zurückzukehren. Leider bekam noch eine grössere<br />

im Bureau des Sachwalters eingesehen werden. Anzahl der Heimkehrenden in Weinfelden eine<br />

seiner Ehefrau Victorine Simonne, geb. Granzeuer,<br />

Gütertrennung vereinbart.<br />

Konkurs:<br />

Kirchhofer Adolf, Autogarage, Biel<br />

A. C. S.<br />

kalte, aber saftige Douche, indem sie dem Schicksal<br />

einer hinterlistigen Autofalle zum Opfer fielen,<br />

ein Vorgehen, von dem jedenfalls das letzte Wort<br />

noch nicht gesprochen ist Zum Protest und auf<br />

Drängen der Gebüssten hat der Vorstand beschlossen,<br />

die Quartalsversammlung vom 18. Okt. <strong>1930</strong><br />

nach Emmishofen zu verlegen (Gasthaus zum<br />

«Rebstock», Mitglied Hermann Ruf). Aus der bereits<br />

erhaltenen Einladung ersehen Sie, dass unser<br />

Rechtsberater, Herr Dr. G. Eder, ein Referat haJten<br />

wird über «den Vorentwurf des Eidg. Justizund<br />

Polizeidepartementes zum Bundesgesetz üher<br />

den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr», und wir<br />

möchten an dieser Stelle auch noch alle Mitglieder<br />

dringend bitten, sich diesen Abend zu reservieren.<br />

Der Referent bietet Gewähr, dass alle Anwesenden<br />

sachliche Aufklärung erhalten über dieses neue,<br />

wichtige Gesetz.<br />

Kühlerabzeichen. Die Zentralverwaltung Übermacht<br />

jedem Mitglied als Geschenk ein neues<br />

Kühlerabzeichen. Die nötigen Exemplare sind nun<br />

eingetroffen und können auf dem Sekretariate abgeholt<br />

werden. Diejenigen Mitglieder, welche das<br />

Abzeichen per Post zugestellt wünschen, mögen<br />

dies schriftlich melden, worauf der Versand unverzüglich<br />

erfolgt. S. K.<br />

A. C. S. SEKTION ZÜRICH. Gymkhana in Bülach.<br />

Nun hat Freund Petrus es der Sektion Zürich<br />

des A. C. S. doch noch ermöglicht, ihre diesjährige<br />

Geschicklichkeitsprüfung am 12. Oktober in der<br />

Kaserne Biilach mit bestem Erfolg unter Dach zu<br />

bringen. Die Beteiligung von Seiten der Mitglieder<br />

war eine sehT rege; nicht -weniger als 43 Konkurrenten<br />

und Konkurrentinnen stellten sich dem<br />

Starter, um in mehr oder weniger «rassiger» Fahrt<br />

die sieben gestellten Aufgaben zu bewältigen. Die<br />

Sportkommission hatte dieselben vornehmlich aus<br />

dem täglichen StrassenveTkehr geschöpft, wobei<br />

allerdings auch die praktische Arbeit am Auto zu<br />

ihrem Recht kam.<br />

So stellte sich bei ziemlich grosser Zuschauermenge<br />

und bester Stimmung rasch ein reger Sportbetrieb<br />

ein, und wo sonst militärische Kommandos<br />

ertönten, sangen die Motoren ihr sonores Lied.<br />

Die erzielten Resultate waren zum Teil »ehr<br />

gute, so dass den betreffenden Fahrern das Zeugnis<br />

bester Fahrkunst nicht versagt werden darf.<br />

Anderseits setzte es hin und wieder eine anschauliche<br />

Dosis von Strafpunkten ab.<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N» 87<br />

(Fortsetzung von Seit« 8)<br />

Die Preisverteilung mit Nachteseen, und Tanzvergnügen<br />

fand abends in der Kantine der Kaserne<br />

statt. Herr Vizepräsident Gassmann dankte Teilnehmern<br />

und Organisatoren für ihre gute Arbeit,<br />

um dann das Wort Herrn F. Frey, Präsident der<br />

Sportkommission, zur Bekanntgabe der Resultate zu<br />

erteilen. Nachstehend die Rangliste (ein ausführlicherer<br />

Bericht über die Veranstaltung folgt in der<br />

Freitag-Nummer):<br />

1. H. Büchler, Zürich, 271 Punkte; 2. H. Gübelin,<br />

Zürich, 294 P.; 3. H. Fromm, Winterthur. 304 P.;<br />

4. A. Bosshardt, Zürich, 315 P.; 5. C. Schlotterbeck,<br />

Zürich, 316 P.; 6. H. Strub, Wallisellen,<br />

324 P.; 7. W. Schwarz, Zürich, 342 P.; 8. ex-aequo<br />

C. Bodmer, Zürich. 375 P.; P. Curti, Zürich, 375 P.;<br />

9. ex-aequo P. Gamper, Bülach, 380 P.; H. Graf,<br />

Bülach, 380 P.; 10. M. Weingartner, Horgen, 405 P.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Gruppe Hinterland. Am 19. Oktober <strong>1930</strong> findet,<br />

wie Ihnen bereits bekannt sein dürfte, unsere<br />

Klöntalerfahrt statt.<br />

Abfahrt pTäzis 9 Uhr beim «Löwen», Säge, oder<br />

wer den Weg für sich allein machen will, erster<br />

Treffpunkt im Gasthaus Klöntal-Plätz, 11 Uhr.<br />

Die Teilnehmer fahren also nach freier Wahl,<br />

ebenso haben sie für die Verpflegung selbst zu<br />

sorgen.<br />

Zirka 4 Uhr wird die Rückfahrt über Glarus<br />

angetreten, daselbst event. einen kurzen Halt —<br />

alles kann dann noch abgemacht werden — nach<br />

Wattwil, wo im Gasthaus zur Sonne der Abendimbiss<br />

eingenommen, würde; auch wird da ein jeder<br />

nach seinen Wünschen sich verpflegen lassen.<br />

Die Route ist leicht zu bewältigen, zirka total<br />

135 km. Das Klöntal bietet Ihnen des Schönen genug,<br />

um einen herrlichen Tag zu verleben.<br />

Wenn ein schöner Teil Sportkameraden mitkommt<br />

und ein jeder ein bisschen Humor und das<br />

«Liebste» mitbringt, so wäre ein guter Abschluss<br />

unseres <strong>1930</strong>ger Sportprogramms gesichert, was ja<br />

der innerste Wunsch Ihrer Kommission wäre.<br />

So bitten wir Sie, liebe SpoTtkameraden, tragen<br />

Sie noch das Ihrige dazu und der Wurf wäre<br />

gelungen.<br />

Wir heissen Sie «Jle heute schon willkommen.<br />

Ein Wiederseh'n am 19. Oktober im Klöntal-Plätz.<br />

— Freunde und Gönner sind freundlich eingeladen.<br />

Ueber Abhaltung oder Nichtabhaltung gibt Ihnen<br />

am 19. Oktober ab morgens 7 Uhr 30 die Telephon-<br />

Zentrale Herisau Auskunft.<br />

Die Gruppe Hinterland:<br />

der Sport-Präsident.<br />

AUTOSEKTION BASEL DES T.C.S. Feier des<br />

zehnjährigen Jubiläums.<br />

Werte ClubkameTaden, geehrte Clubkameradinnen<br />

I Die Kommission der Automobilsektion Basel<br />

des T.C. S. gestattet sich hierdurch, Sie, Ihre Angehörigen<br />

und die Freunde und Gönner des Clubs<br />

zum Jubiläum des 10jährigen Bestehens, welches<br />

am 18. Oktober <strong>1930</strong> stattfindet, geziemend einzuladen.<br />

16 Uhr: Empfang der Fahrer mit ihren Angehörigen<br />

in der Markthalle. Begrüssungstrunk, offeriert<br />

vom Club<br />

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Die modernisierte Pferdebahn. In Alkmar, der berühmten Käsestadt Hollands, weiden die alten<br />

Pferdebahnen durch gewöhnliche Automobile gezogen. Das Innere des Zugautos wird zum Ueberbringen<br />

von Gepäck benutzt. Der Verkehr soll tadellos funktionnieren.<br />

17 Uhr: Start zum grossen Korso.<br />

20 Uhr: Grosser Festabend mit Unterhaltungsprogramm,<br />

Ball, Kabaret und Messe in sämtlichen<br />

Sälen des Stadtkasinos.<br />

Vorverkauf ab 9. Oktober im Sekretariat, Tel.<br />

Safran 45.77. Damen Fr. 4.40, Herren Fr. 5.50.<br />

Abendkasse Fr. 5.50 für Damen und Herren.<br />

Programm:<br />

1. Einzug der Gladiatoren (Polizisten).<br />

2. Ein «Däm-liches> Lächeln aus Wien.<br />

3. Prologus Basiliensis.<br />

4. Lieder in der Gant.<br />

5. Ge-ftede des Präsidenten.<br />

6. Der rote Strich (auch für Jugendliche).<br />

7. Lach- und Tränen-Gas.<br />

8. D'Ruess-Clicrue us der Staine.<br />

(Anmerkung des Setzerlehrlings: Manuskript in<br />

Sanskrit, daher unleserlich. In letzter Stunde nach<br />

telephonischer Rücksprache mit Herrn Bisch-oft<br />

eigenhändig von mir aufgestellt.)<br />

Ab 11 Uhr 30: Die Messe, die Wunderbar, das<br />

Kabaret, das Dancing, der Grossstadtbetrieb in den<br />

oberen Sälen. Conference: Dir. Pfushnv vom<br />

«Schlauen Vogel».<br />

Grosse Vorbereitungen, fabelhafte Dekorationen,<br />

ein erstklassiges Programm, die Polizeimusik, das<br />

Kasino-Orchester. Alle diese Punkte versprechen<br />

einen Abend, der zum gesellschaftlichen Ereigni«<br />

des Jahres werden wird. Da mit einer grossen Beteiligung<br />

zu rechnen ist, bitten wir Sie, sich pünktlich<br />

einfinden zu wollen.<br />

Die Kommission rechnet auf Sie und freut sich.<br />

Sie und Ihre werten Angehörigen am 18. Oktober<br />

begrüssen zu dürfen.<br />

Mit Clubgruss<br />

Die Kommission.<br />

S«<br />

Autosektion Wald statte<br />

Fahrt an das Jubiläum der Basler Sektion. Das<br />

regnerisch kalte Wetter der letzten Tage, der Neuschnee<br />

auf den Felsspitzen der umgebenden Berge,<br />

nicht zuletzt die Erinnerung an viele schöne Fahrten<br />

in der Heimat und in der Fremde lassen erkennen,<br />

dass es aus ist mit der diesjährigen Reisesaison,<br />

und dass grössere Touren besser auf das<br />

nächste Jahr verschoben werden. Als würdigen<br />

Abschluss des Sommerprogramms <strong>1930</strong> hat sich<br />

nun unerwartet noch etwas ganz Schönes gezeigt.<br />

Nächsten Samstag/Sonntag, den 18./19 Oktober, begeht<br />

die Sektion Basel des T. C. S. ihr zehnjähriges<br />

Jubiläum und hat sie die Sektion Waldstätte eingeladen,<br />

zahlreich daran teilzunehmen.<br />

Der Vorstand der Sektion Waldstätte hat nnn<br />

beschlossen, dieser freundlichen Einladung Folge zu<br />

leisten. Nicht nur verbinden seit der Gründung unserer<br />

Sektion die besten Beziehungen die beiden<br />

Orte und ist es daher für uns Ehrenpflicht, zahlreich<br />

nach Basel zu fahren, sondern wer die Basler<br />

kennt, weiss auch, dass sie nur Bestes leisten; das<br />

Wort «Basel» gibt hinreichende Garantie für einen<br />

genussreichen Abend mit einem erstklassigen Programm.<br />

Also auf zum Jubiläum der Sektion Basel.<br />

Das offizielle Festprogramm kann an anderer<br />

Stelle nachgelesen werden. Für uns haben wir folgende<br />

Ergänzungen hierzu:<br />

Abfahrt der Luzerner Wagen 1 Uhr beim Clublokal<br />

Hotel Engel. Nachtessen am Samstag, Uebernachten,<br />

Frühstück und Mittagessen am Sonntag<br />

belaufen sich auf ca. 15 Fr. pro Person; den Angemeldeten<br />

wird Ort und Zeit bekanntgegeben.<br />

Anmeldungen sind womöglich schriftlich bis<br />

spätestens Donnerstag abends an den Aktuar zu<br />

richten. Dr. R. Z.<br />

AUTO-SEKTION BERN DES T. C. S. Die Sektion<br />

Basel lädt auch uns Berner zur Teilnahm« an<br />

ihre am 18. Oktober <strong>1930</strong> im Stadt-Kasino in B&iel<br />

stattfindende Feier für das zehnjährige Bestehen<br />

ihrer Sektion ein. Es ist also jedes Mitglied der<br />

Sektion Bern des T. C.S. in Basel freundlich eingeladen.<br />

Dem Vorstande wäre es angenehm, wenn<br />

sich die Interessenten für den Anlass in Basel bei<br />

unserem Office Ritz^Tours A.-G., Bern, Hauptbahnhof,<br />

Tel. Bw. 47.85, melden würden, um nach Möglichkeit<br />

gemeinsam in Basel einzurücken und die<br />

Basler zu begrüssen. Auf all« Fälle wird eine<br />

Delegation des Vorstandes den Interessenten zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Das Programm, das auf allerlei Unterhaltungen<br />

eingestellt ist, sieht u. a. vor:<br />

16 Uhr: Empfang der Fahrer und ihrer Angehörigen<br />

in der Markthalle. Begrüssungstrunk, olferiert<br />

vom Club.<br />

17 Uhr: Start zum grossen Korso.<br />

20 Uhr: Grosser Festabend mit Unterhanungnr»»w<br />

gramm, Ball, Kabarett und Messe in sämtlichen<br />

Sälen des Stadt-Kasinos.<br />

Vorverkauf ab 9. Oktober im Sekretariat, Tel.<br />

Safran 45,77; Damen Fr. 4.40, Herren Fr. 5.50.<br />

Abendkasse: Fr. 5.50 für Damen und Herren.<br />

Sonntag, den 19. Oktober, 15-r-19 Uhr 30: Teedansant<br />

in den Sälen des Sommer-Kasinos Basel.<br />

\u, «I«<br />

Bussenpraxis in Speicher. Ein St. Galler Automobilist<br />

meldet uns die nachstehende Kontrolle:<br />

Während im Appenzellerland dem Automobilverkehr<br />

vielfach Sympathien entgegengebracht werden und<br />

infolge des wohlausgebauten Strassennetzes und der<br />

dadurch beseitigten Staubplage der Strassenverkehr<br />

recht geordnet erscheint, gibt es doch noch Gemeinden,<br />

die glauben, für den Fiskus spezielle<br />

Einträge verschaffen zu müssen. Im Gemeindebezirk<br />

Brugg-Speicher ist eine Strecke, die über<br />

eine Einsattelung führt und beträchtliche Steigungen<br />

aufweist, für geeignet erachtet worden, die<br />

Uebertretung der 18 km-Geschwindigkeit zu kontrollieren.<br />

Zahlreiche Büssungen sind die Folge<br />

dieser Kontrolle geworden, wobei auch nicht die<br />

geringste Toleranz, sondern die Versteifung atif<br />

die 18 km praktiziert wurde. Der Uebereifer eines<br />

jungen Polizisten hat auch bereits eine Schädigung<br />

des Verkehrs nach Speicher verursacht, und es ist<br />

eine Warnung an die Automobilisten vor dem Orte<br />

Speicher ziemlich weit durchgedrungen. Es bleibt<br />

natürlich Sache der örtlichen Behörden, ungebührliche<br />

Schikanen zu bekämpfen.<br />

—r.<br />

Spritbrennstoff auch in Oesterreich. Nachdem<br />

in Deutschland die Sprit-Beimischung<br />

zum Fahrzeug-Brennstoff zwangsweise eingeführt<br />

worden ist, wird nun auch in Oesterreich<br />

eine ähnliche Massnahme vorbereitet.<br />

Die österreichische Landwirtschaft hat seit<br />

langem die Einführung des Motoralkoholzusatzes<br />

gefordert und auf das Beispiel Frankreichs,<br />

Ungarns, Italiens, der Tschechoslowakei<br />

und neuerdings auch Deutschlands<br />

hingewiesen. Dem Wiener Nationalrat soll<br />

nun in nächster Zeit ein entsprechender Gesetzesentwurf<br />

vorgelegt werden. at.<br />

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N°87 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE II<br />

«•»<br />

Runde fuhr d'Ippolito auf Alfa Romeo mit<br />

dem Stundendurchschnitt'von 64 km 470, eine<br />

Zeit, die über, das Wetter und die Schwierigkeiten<br />

der Strecke ein klares Öild gibt. '<br />

Die Resultate :<br />

1. Luigi Arcangeli (Alfa ,Äom£o), 6.49'46"%,<br />

Arcangeli siegt in der Coppa della Sila. Der<br />

Herbst mit den Unbilden der Witterung machte<br />

sich auch bei dem Rundstreckenrennen der<br />

X. Coppa della Sila unangenehm bemerkbar.<br />

Man bekam immerhin bei dem Rennen über<br />

die 433 km schöne Leistungen zu sehen. Es<br />

konnten a'le bestehenden Rekorde unterbo-<br />

Stundenmittel: 63,432 (neuer Rekord); 2. D'Ippolito<br />

Guido (Alfa Romeo), 6.56'26"%. St'undenmittol:<br />

62,416; 3. Rosa Archimede (O. MO. 7.05'2O", Stundenmittel:<br />

61,510; 4. Biondetti Clemente (Bugatti),<br />

ten werden. Arcangeli kämpfte mit dem7.20*05"; 5. Strazza Gildo (Lancia Lambda), 7.23'14".<br />

Calabreser d'Ippolito ein hochinteressantes<br />

Duell aus, das der Klassensieger von Monza<br />

• • • .<br />

Wer seinen Wagen in einer Kurve parkiert,<br />

gegen den Schluss des Rennens hin für sich beweist damit, dass er kein Verkehrs-Taktgefühl<br />

hat. zu entscheiden vermochte. Die schnellste<br />

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Aussfellun^en<br />

Die zweite Serie des Pariser Salon beginnt<br />

am 23, Oktober und dauert bis 2. November<br />

<strong>1930</strong>. Der zweite Teil der Ausstellung<br />

findet ebenfalls im Grand Palais statt<br />

und umfasst Fahrräder, Motorräder und<br />

Jagdwaffen.<br />

Aus zahlreichen Anfragen entnehmen wir,<br />

dass vielfach die Meinung herrschte, es habe<br />

gleichzeitig mit der Ausstellung der Personenwagen<br />

eine Schau für Lastwagen und<br />

Nutzfahrzeuge stattgefunden. Dies war nicht<br />

der Fall, da das Schwergewicht unter den<br />

Fahrzeugen am diesjährigen Salon vollständig<br />

unberücksichtigt geblieben ist. ,<br />

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Ballonfuchsjagd. Ein Bericht über<br />

die Ballonverfolgung können wir erst in nächster<br />

Nummer veröffentlichen, da der Bericht unseres<br />

Berichterstatters zu spät eintraf.<br />

Wenn da im Ungewissen bist, ob heruntergeschaltet<br />

werden muss, so schalte ruhig<br />

herunter. Du schonst dann den Motor.<br />

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Bern, Dienstag 14. Oktober <strong>1930</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 87<br />

Interview mit Henry Ford<br />

Mit den jugendlich federnden Schritten des<br />

erfolgreichen amerikaAischen Geschäftsmannes,<br />

unterstützt von den noch immer leuchtenden<br />

Augen des genialen Erfinders, schritt<br />

Henry Ford durch eine der Hauptstrassen<br />

des Oktoberfestes in München. Und hinter<br />

ihm schlich ein Reporter der «Münchener<br />

T. Z.», der Ford zu einem Interview wünschte.<br />

Die eben erwähnten Augen streiften nur<br />

flüchtig die Bierhallen, von denen er wenig<br />

hielt, denn der erfolgreiche amerikanische<br />

Geschäftsmann in ihm hatte klar erkannt,<br />

dass jede Mark, die für Alkohol — mit jenem<br />

chemischen Wort bezeichnet man drüben<br />

das Bier — verausgabt wird, zur Anschaffung<br />

eines Autos unbrauchbar geworden ist,<br />

und somit jeder Masskrug ein Hindernis für<br />

die Ausbreitung der amerikanischen Autotnobilindustrie,<br />

was gleichbedeutend mit Fortschritt<br />

der Menschheit ist, bedeutet.<br />

Mit oben genannten federnden Schritten<br />

wandte sich Henry Ford einem Luftkarussel<br />

zu, Hess niemanden seine Jahre merken und<br />

schwang sich in den hinteren Sitz. Sein Sekretär,<br />

der mit Recht vermutete, dass Herr<br />

Ford jetzt etwas Wichtiges zu diktieren halien<br />

würde, wollte den vorderen Platz besetzen.<br />

Ich — so der Reporter — schob ihn beiseite<br />

und so gelang es mir, an seiner Stelle<br />

den Platz Ford gegenüber einzunehmen. Für<br />

kühne Entschlossenheit haben alle Automotrilkönige<br />

stets Verständnis gezeigt, haben ja<br />

alle mal klein angefangen, <strong>Zeitung</strong>en ausgerufen<br />

oder Teller gewaschen. Also ruhte auch<br />

"wohlgefällig des grossen Mannes Auge auf<br />

mir und er sagte vorschriftsmässig: «Was<br />

kann ich für Sie tun?»<br />

Ich bin in der Führung amerikanischer Gespräche<br />

durch die Lektüre von Karl Mays<br />

Winnetou einigermassen erfahren und sagte<br />

'deshalb : «Hailoh, old boy!» was auf deutsch<br />

heisst: «Juchhe, alter'Knabe!» Henry Ford<br />

hatte mich sofort verstanden und erklärte :<br />

« München ist die schönste Stadt der Welt.<br />

Es hat mir hier ausnehmend gut gefallen und<br />

ich bedaure, dass ich hier nicht immer wohnen<br />

kann. Kurz und gut, schreiben Sie dasselbe,<br />

was Charly Chaplin, Douglas Fairbanks,<br />

Greta Garbo und die anderen Grossen<br />

der Menschheit jedesmal von jeder Stadt behaupten,<br />

das freut die Leute immer.»<br />

« Allright», sagte ich gewandt. Wir flogen<br />

gerade waagrecht. Henry Ford, der Automobilkönig,<br />

war so recht in seinem Element, und<br />

Freund Clochinet<br />

Frau und Herr Parlavin machten eine<br />

Reise rund um Frankreich im Automobil,<br />

Sie beeilten sich aber gar nicht. Beide<br />

waren über die Vierzig bereits hinaus,<br />

ziemlich beleibt, ziemlich asthmatisch und<br />

ziemlich träge. Sie waren auch bereits<br />

zufrieden, wenn sie täglich ungefähr<br />

30 Kilometer zurücklegten. Sie fuhren<br />

vorsichtig und andächtig, ohne in der<br />

Landschaft weiter Umschau zu halten.<br />

Sobald sie sich an einem schönen Orte einfanden,<br />

sogte Frau Parlavin lakonisch:<br />

«Hier ist es gar nicht hässlich...»<br />

«Hm... nein, gar nicht, gar nicht...»<br />

entgegnete Herr Parlavin. «Wir werden<br />

uns eine Ansichtskarte mit diesem Anblick<br />

suchen müssen.»<br />

In jedem Städtchen kauften sie sich<br />

Ansichtskarten. Das ersparte ihnen die<br />

Umschau während der Fahrt. Beide waren<br />

sehr auf eine gute Küche bedacht.<br />

Darüber hinaus war aber ihre wichtigste<br />

tägliche Sorge, ein bequemes Nachtlager<br />

und ein gutes und nicht teures Mittagessen<br />

zu finden.<br />

Wenn sie in die Stadt hineinfuhren,<br />

betrachtete Herr Parlavin eingehend alle<br />

mit der Bescheidenheit des wahrhaft bedeutenden<br />

Menschen sagte er leichthin : «Ich<br />

habe zu Hause auch so ein Fahrgeschäft. ><br />

« Oh, oh », sagte ich erschüttert ob solcher<br />

Zurückhaltung.<br />

«Sie haben recht», meinte da der bestbekannte<br />

Mann Amerikas, «wir sollten mehr<br />

Obst essen. Das laufende Band...»<br />

Jetzt würde etwas sehr Aufschlussreiches<br />

aus seinem Munde gekommen sein, aber da<br />

war die Fahrt und das Interview zu Ende.<br />

Federnden Schrittes und klaren Kopfes<br />

verschwand Henry Ford im Trubel der<br />

Menge.<br />

Gasthöfe, an denen sie vorbeikamen. Von<br />

Zeit zu Zeit sagte er zu seiner Gattin:<br />

«Hier sieht alles zu neu aus, aussen ist<br />

alles schick und drinnen vergiften sie<br />

sicher ihre Gäste...»<br />

Oder:<br />

«Hier ist es zu schmutzig. Schau doch,<br />

wie unsauber die Vorhänge sind. Ich<br />

stelle mir vor, wie es in der Küche aussehen<br />

muss.»<br />

Aber wenn ein kleines Provinzhotel das<br />

bescheidene und solide Aussehen eines<br />

Gasthofes aus der «guten alten Zeit»<br />

hatte, wenn irgendeine «goldene Gans»<br />

oder ein «schwarzer Schwan» mit ihren<br />

Flügeln über den vom Alter geschwärzten<br />

Mauern standen, geriet Herr Parlavin<br />

geradezu in Ekstase :<br />

«Hier wird uns wohl sein! Hier treffen<br />

wir auf ein ordentliches Lokal ohne neuzeitlichen<br />

Nepp. Du wirst sehen, wie sie<br />

uns hier bewirten werden. Das Wasser<br />

läuft mir bereits im Munde zusammen!»<br />

Frau Parlavin hatte sich ihrerseits eine<br />

witzige Methode den Gasthofbesitzern gegenüber<br />

ausgedacht. Wenn sie sich irgendwo<br />

aufhielten, rief sie den Wirt sofort<br />

zu sich und erklärte ihm mit ungemein-freundlichem<br />

Lächeln:<br />

«Ihr Hotel ist uns von Ihrem guten,<br />

alten Stammgast, Herrn Clochinet, empfohlen<br />

worden. Wir nehmen an, dass Sie<br />

ihm keine Schande machen und uns wie<br />

ihn persönlich aufnehmen werden.»<br />

Der Wirt fuhr sich über die Stirn und<br />

bemühte sich — vergeblich — sich an<br />

jenen Herrn Clochinet zu erinnern. Und<br />

da keiner zugeben wollte, dass er Herrn<br />

Clochinet nicht kenne, sagte sogar häufig<br />

dieser oder jener:<br />

«Ah, Herr Clochinet... Dieser grosse,<br />

starke, brünette Herr mit dem Bart?...»<br />

Oder:<br />

«Dieser hagere, blonde Herr mit dem<br />

kleinen Schnurrbärtchen und dem Zwikker?...»<br />

Frau Parlavin unterbrach ihn sofort:<br />

«Ganz recht, ja, ja! Derselbe... Unser<br />

alter Freund... Er hat uns Ihre Küche<br />

und den Keller ungemein gelobt... Billig<br />

und gut, vortrefflich...»<br />

Dem Wirt konnte es natürlich nur äusserst<br />

angenehm sein, dass sein Ruf so<br />

weite Kreise zog. Deshalb bemühte sich<br />

auch jeder, die Freunde seines «alten<br />

Stammgastes Clochinet» sowohl hinsichtlich<br />

der Qualität des Essens wie auch der<br />

keineswegs übermässigen Preise zufriedenzustellen.<br />

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von Lise Landau. (Engelhorns Romanbibliothek.)<br />

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Sein Besuch gab mir jedenfalls zu denken?<br />

nnd als ich am Abend bei Tische bediente,<br />

an Stelle des Hausmädchens, das seinen Ausgang<br />

hatte, da stiegen zum erstenmal so etwas<br />

wie Zweifel gegen meine Herrin in mir<br />

auf. Sie war mir immer wie ein Engel vom<br />

Himmel erschienen; und als ich da hinter<br />

ihrem Stuhl stand und auf die schönen Schultern,<br />

auf die weissen Arme und auf ihr<br />

schimmerndes, volles Harr herabblickte, da<br />

wollte es mir nicht in den Sinn, dass sie irgend<br />

welche Heimlichkeiten hatte, die sie bisher<br />

mit Schlangenschlauheit vor ihrem Manne<br />

verborgen gehalten hatte. Er tat mir leid.<br />

Und in dem Augenblick, da ich zum erstenmal<br />

an ihr zweifelte, stieg ein Mitgefühl für<br />

ihn in mir auf. Ich war bereit zu vergessen<br />

— entschuldigen Sie — dass ich ihn und seine<br />

kalte Art und Weise nie gemocht hatte, bereit,<br />

ihm zu vergeben, dass er mich einst mit<br />

rauhen Händen angepackt hatte. Meine<br />

Herrin hatte es nicht für gut befunden, mir<br />

etwas anzuvertrauen und hatte sich so misstrauisch<br />

gegen mich gezeigt, als hielte sie<br />

mich für fähig, ihr was Schlechtes anzutun.<br />

Sie hatte meine Fragen überhört und mich in<br />

meine Schranken zurückgewiesen. Ich denke,<br />

es war bloss menschlich, dass sich mein Mitgefühl<br />

von ihr abwandte und sich mit dem<br />

Manne zu beschäftigen begann, der ihr am<br />

Tische gegenübersass, ohne eine Ahnung von<br />

den sonderbaren und vielleicht furchtbaren<br />

Dingen, die drohend über seinem Heim<br />

schwebten. Immer gleich freundlich und geduldig<br />

war er, und auch, das darf ich wohl<br />

sagen, — bitte zu verzeihen! auch ohne eine<br />

Spur von Schuld.<br />

Und während ich da ab und zu ging, fasste<br />

ich den Entschluss, meinem Herrn alles zu<br />

sagen,, was mir selbst bekannt war. Es schien<br />

mir der beste und sicherste Plan; ich hätte<br />

ihn ausgeführt, wenn Mr. Estabrook einen<br />

Tag länger im Hause geblieben wäre<br />

Ich begriff nicht, weshalb er ging.<br />

Mrs. Estabrook hatte mir nur gesagt, sie<br />

hätte ihn gebeten fortzugehen, und er sei gegangen.<br />

Die Wohnungstür hatte sich an jenem<br />

Morgen kaum hinter ihm geschlossen,<br />

als sie ihr Zimmer aufriegelte und mich hin-<br />

DER PLAKATMANN<br />

macht sich so seine Gedanken: Wieder klebt ein<br />

neues Plakat und zwingt jedermann, daran zu denken,<br />

dass nun der Herbst mit Nebel, kaltem Wind<br />

und Wetter da ist. Sogar mich fängt es zu frieren<br />

an, der ich doch gar nicht empfindlich bin....<br />

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emnef. Nie im-Leben werde ich den Anblick<br />

ihres Gesichts vergessen, wie es in dem<br />

Augenblick aussah. Sie sass in dem grossen<br />

Lehnstuhl, der mit dem bunten Cretonne bezogen<br />

ist, und ihr Gesicht war so weiss wie<br />

eine frisch gewaschene Serviette. Es war so<br />

weiss, dass es nicht lebendig aussah, sondern<br />

eher wie das Gesicht einer Erscheinung, die<br />

auf einen Augenblick kommt, verweilt und<br />

beim kleinsten Luftzug wieder verschwindet.<br />

Ihre Hände lagen auf den Armlehnen, gerad<br />

wie die Hände der ägyptischen Könige aus<br />

Alabaster, die man in den Museen zu sehen<br />

bekommt. Sie hätte die Königin eines grossen<br />

Reiches aus dem Altertum sein können,<br />

gerad als ob sie eben von den Fenstern ihres<br />

Palastes auf das Dröhnen der Schlacht gehört<br />

und den Rückzug ihrer Truppen gesehen und<br />

sich einen kleinen feinen Dolch in die Brust<br />

gestossen hätte, damit man sie nicht lebendig<br />

gefangen nimmt. Sie sah so schön aus, dass<br />

es mir ins Herz schnitt — so schön und so<br />

furchtbar!<br />

«Margaret!» sagte sie langsam und schwer<br />

zu mir, «Margaret!»<br />

«Mein kleines Mädchen!» schrie ich auf, all<br />

die vergangenen Jahre vergessend. Und ich<br />

fiel neben ihr auf die Kniee.<br />

«Still! Still!» sagte sie, «ich brauche deine<br />

Hilfe. Es ist eine verzweifelte Sache. Aber<br />

du musst ruhig bleiben.»<br />

«Was soll ich tun?» fragte ich.<br />

«Was ich dir sagen werde,» antwortete sie,<br />

ihre Augen fest auf mich gerichtet. «Schicke<br />

all die andern aus dem Haus — aber, ehe sie<br />

gehen, sollen sie mir das Zimmer hier ausräumen<br />

— alle Möbel und Teppiche und Bilder.<br />

Die Jalousieen sollen überall heruntergelassen<br />

werden und die Türen verriegelt.<br />

Drei Wochen lang soll mir niemand über die<br />

Schwelle kommen. Die ganze Zeit über sollst<br />

du hier bleiben — in diesem Hause. Mein<br />

Mann wird während der Zeit nicht zurückkommen,<br />

und allen andern sollst du sagen,<br />

dass er fort ist und dass ich auch fort bin —<br />

oder krank — oder, was dir sonst am besten<br />

scheint. Du sollst niemals an meine verschlossene<br />

Tür kommen, wenn ich nicht nach<br />

dir rufe.»<br />

«Aber, Mrs. Estabrook! rief ich mit zitternden<br />

Lippen.<br />

«Warte,» sagte sie und in ihren Augen war<br />

ein Blick, der mir wie ein Messer durch und<br />

durch ging. «Komm jeden Morgen an meine<br />

Tür. Bringe mir ein Glas Milch. Klopf an.<br />

Wenn ich nicht antworte, lass die Tür aufbrechen!<br />

Das ist alles! Hast du verstanden?»


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HANS WEIBEL


Bern, Dienstag 14. Oktober <strong>1930</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 87<br />

Interview mit Henry Ford<br />

Mit den jugendlich federnden Schritten des<br />

erfolgreichen amerikaAischen Geschäftsmannes,<br />

unterstützt von den noch immer leuchtenden<br />

Augen des genialen Erfinders, schritt<br />

Henry Ford durch eine der Hauptstrassen<br />

des Oktoberfestes in München. Und hinter<br />

ihm schlich ein Reporter der «Münchener<br />

T. Z.», der Ford zu einem Interview wünschte.<br />

Die eben erwähnten Augen streiften nur<br />

flüchtig die Bierhallen, von denen er wenig<br />

hielt, denn der erfolgreiche amerikanische<br />

Geschäftsmann in ihm hatte klar erkannt,<br />

dass jede Mark, die für Alkohol — mit jenem<br />

chemischen Wort bezeichnet man drüben<br />

das Bier — verausgabt wird, zur Anschaffung<br />

eines Autos unbrauchbar geworden ist,<br />

und somit jeder Masskrug ein Hindernis für<br />

die Ausbreitung der amerikanischen Autotnobilindustrie,<br />

was gleichbedeutend mit Fortschritt<br />

der Menschheit ist, bedeutet.<br />

Mit oben genannten federnden Schritten<br />

wandte sich Henry Ford einem Luftkarussel<br />

zu, Hess niemanden seine Jahre merken und<br />

schwang sich in den hinteren Sitz. Sein Sekretär,<br />

der mit Recht vermutete, dass Herr<br />

Ford jetzt etwas Wichtiges zu diktieren haben<br />

würde, wollte den vorderen Platz besetzen.<br />

Ich — so der Reporter — schob ihn beiseite<br />

und so gelang es mir, an seiner Stelle<br />

den Platz Ford gegenüber einzunehmen. Für<br />

kühne Entschlossenheit haben alle Automo-<br />

*bilkönige stets Verständnis gezeigt, haben ja<br />

alle mal klein angefangen, <strong>Zeitung</strong>en ausgerufen<br />

oder Teller gewaschen. Also ruhte auch<br />

'wohlgefällig des grossen Mannes Auge auf<br />

mir und er sagte vorschriftsmässig: «Was<br />

kann ich für Sie tun?»<br />

Ich bin in der Führung amerikanischer Gespräche<br />

durch die Lektüre von Karl Mays<br />

Winnetou einigetmassen erfahren und sagte<br />

'deshalb: «Hailoh, old boy!» was auf deutsch<br />

heisst: «Juchhe, alter'Knabe!» Henry Ford<br />

hatte mich sofort verstanden und erklärte :<br />

« München ist die schönste Stadt der Welt.<br />

Es hat mir hier ausnehmend gut gefallen und<br />

ich bedaure, dass ich hier nicht immer wohnen<br />

kann. Kurz und gut, schreiben Sie dasselbe,<br />

was Charly Chaplin, Douglas Fairbanks,<br />

Greta Garbo und die anderen Grossen<br />

der Menschheit jedesmal von jeder Stadt behaupten,<br />

das freut die Leute immer.»<br />

« Allright», sagte ich gewandt. Wir flogen<br />

gerade waagrecht. Henry Ford, der Automobilkönig,<br />

war so recht in seinem Element, und<br />

Freund Clochinet<br />

Frau und Herr Parlavin machten eine<br />

Reise rund um Frankreich im Automobil,<br />

Sie beeilten sich aber gar nicht. Beide<br />

waren über die Vierzig bereits hinaus,<br />

ziemlich beleibt, ziemlich asthmatisch und<br />

ziemlich träge. Sie waren auch bereits<br />

zufrieden, wenn sie täglich ungefähr<br />

30 Kilometer zurücklegten. Sie fuhren<br />

vorsichtig und andächtig, ohne in der<br />

Landschaft weiter "Umschau zu halten.<br />

Sobald sie sich an einem schönen Orte einfanden,<br />

sogte Frau Parlavin lakonisch:<br />

«Hier ist es gar nicht hässlich...»<br />

«Hm... nein, gar nicht, gar nicht...»<br />

entgegnete Herr Parlavin. «Wir werden<br />

uns eine Ansichtskarte mit diesem Anblick<br />

suchen müssen.»<br />

In jedem Städtchen kauften sie sich<br />

Ansichtskarten. Das ersparte ihnen die<br />

Umschau während der Fahrt. Beide waren<br />

sehr auf eine gute Küche bedacht.<br />

Darüber hinaus war aber ihre wichtigste<br />

tägliche Sorge, ein bequemes Nachtlager<br />

und ein gutes und nicht teures Mittagessen<br />

zu finden.<br />

Wenn sie in die Stadt hineinfuhren,<br />

betrachtete Herr Parlavin eingehend alle<br />

mit der Bescheidenheit des wahrhaft bedeutenden<br />

Menschen sagte er leichthin : «Ich<br />

habe zu Hause auch so ein Fahrgeschäft.»<br />

« Oh, oh », sagte ich erschüttert ob solcher<br />

Zurückhaltung.<br />

«Sie haben recht», meinte da der bestbekannte<br />

Mann Amerikas, «wir sollten mehr<br />

Obst essen. Das laufende Band...»<br />

Jetzt würde etwas sehr Aufschlussreiches<br />

aus seinem Munde gekommen sein, aber da<br />

war die Fahrt und das Interview zu Ende.<br />

Federnden Schrittes und klaren Kopfes<br />

verschwand Henry Ford im Trubel der<br />

Menge.<br />

Gasthöfe, an denen sie vorbeikamen. Von<br />

Zeit zu Zeit sagte er zu seiner Gattin:<br />

«Hier sieht alles zu neu aus, aussen ist<br />

alles schick und drinnen vergiften sie<br />

sicher ihre Gäste...»<br />

Oder:<br />

«Hier ist es zu schmutzig. Schau doch,<br />

wie unsauber die Vorhänge sind. Ich<br />

stelle mir vor, wie es in der Küche aussehen<br />

muss.»<br />

Aber wenn ein kleines Provinzhotel das<br />

bescheidene und solide Aussehen eines<br />

Gasthofes aus der «guten alten Zeit»<br />

hatte, wenn irgendeine «goldene Gans»<br />

oder ein «schwarzer Schwan» mit ihren<br />

Flügeln über den vom Alter geschwärzten<br />

Mauern standen, geriet Herr Parlavin<br />

geradezu in Ekstase :<br />

«Hier wird uns wohl sein! Hier treffen<br />

wir auf ein ordentliches Lokal ohne neuzeitlichen<br />

Nepp. Du wirst sehen, wie sie<br />

uns hier bewirten werden. Das Wasser<br />

läuft mir bereits im Munde zusammen!»<br />

Frau Parlavin hatte sich ihrerseits eine<br />

witzige Methode den Gasthofbesitzern gegenüber<br />

ausgedacht. Wenn sie sich irgendwo<br />

aufhielten, rief sie den Wirt sofort<br />

zu sich und erklärte ihm mit ungemein-freundlichem<br />

Lächeln:<br />

«Ihr Hotel ist uns von Ihrem guten,<br />

alten Stammgast, Herrn Clochinet, empfohlen<br />

worden. Wir nehmen an, dass Sie<br />

ihm keine Schande machen und uns wie<br />

ihn persönlich aufnehmen werden.»<br />

Der Wirt fuhr sich über die Stirn und<br />

bemühte sich — vergeblich — sich an<br />

jenen Herrn Clochinet zu erinnern. Und<br />

da keiner zugeben wollte, dass er Herrn<br />

Clochinet nicht kenne, sagte sogar häufig<br />

dieser oder jener:<br />

«Ah, Herr Clochinet... Dieser grosse,<br />

starke, brünette Herr mit dem Bart?...»<br />

Oder:<br />

«Dieser hagere, blonde Herr mit dem<br />

kleinen Schnurrbärtchen und dem Zwikker?...»<br />

Frau Parlavin unterbrach ihn sofort:<br />

«Ganz recht, ja, ja! Derselbe... Unser<br />

alter Freund... Er hat uns Ihre Küche<br />

und den Keller ungemein gelobt... Billig<br />

und gut, vortrefflich...»<br />

Dem Wirt konnte es natürlich nur äusserst<br />

angenehm sein, dass sein Ruf so<br />

weite Kreise zog. Deshalb bemühte sich<br />

auch jeder, die Freunde seines «alten<br />

Stammgastes Clochinet» sowohl hinsichtlich<br />

der Qualität des Essens wie auch der<br />

keineswegs übermässigen Preise zufriedenzustellen.<br />

Die blaue Wand<br />

Von Richard Washburn Child.<br />

Autorisierte Uebersetzung aus dem Amerikanischen<br />

von Lifie Landau. (Engelhorns Romanbibliothek.)<br />

(Fortsetzung aua dem Hauptblatt.)<br />

Sein Besuch gab mir jedenfalls zu denken?<br />

nnd als ich am Abend bei Tische bediente,<br />

an Stelle des Hausmädchens, das seinen Ausgang<br />

hatte, da stiegen zum erstenmal so etwas<br />

wie Zweifel gegen meine Herrin in mir<br />

auf. Sie war mir immer wie ein Engel vom<br />

Himmel erschienen; und als ich da hinter<br />

ihrem Stuhl stand und auf die schönen Schultern,<br />

auf die weissen Arme und auf ihr<br />

schimmerndes, volles Harr herabblickte, da<br />

wollte es mir nicht in den Sinn, dass sie ir-<<br />

gend welche Heimlichkeiten hatte, die sie bisher<br />

mit Schlangenschlauheit vor ihrem Manne<br />

verborgen gehalten hatte. Er tat mir leid.<br />

Und in dem Augenblick, da ich zum erstenmal<br />

an ihr zweifelte, stieg ein Mitgefühl für<br />

ihn in mir auf. Ich war bereit zu vergessen<br />

— entschuldigen Sie — dass ich ihn und seine<br />

kalte Art und Weise nie gemocht hatte, bereit,<br />

ihm zu vergeben, dass er mich einst mit<br />

rauhen Händen angepackt hatte. Meine<br />

Herrin hatte es nicht für gut befunden, mir<br />

etwas anzuvertrauen und hatte sich so misstrauisch<br />

gegen mich gezeigt, als hielte sie<br />

mich für fähig, ihr was Schlechtes anzutun.<br />

Sie hatte meine Fragen überhört und mich in<br />

meine Schranken zurückgewiesen. Ich denke,<br />

es war bloss menschlich, dass sich mein Mitgefühl<br />

von ihr abwandte und sich mit dem<br />

Manne zu beschäftigen begann, der ihr am<br />

Tische gegenübersass, ohne eine Ahnung von<br />

den sonderbaren und vielleicht furchtbaren<br />

Dingen, die drohend über seinem Heim<br />

schwebten. Immer gleich freundlich und geduldig<br />

war er, und auch, das darf ich wohl<br />

sagen, — bitte zu verzeihen! auch ohne eine<br />

Spur von Schuld.<br />

Und während ich da ab und zu ging, fasste<br />

ich den Entschluss, meinem Herrn alles zu<br />

sagen,, was mir selbst bekannt war. Es schien<br />

mir der beste und sicherste Plan; ich hätte<br />

ihn ausgeführt, wenn Mr. Estabrook einen<br />

Tag länger im Hause geblieben wäre<br />

Ich begriff nicht, weshalb er ging.<br />

Mrs. Estabrook hatte mir nur gesagt, sie<br />

hätte ihn gebeten fortzugehen, und er sei gegangen.<br />

Die Wohnungstür hatte sich an jenem<br />

Morgen kaum hinter ihm geschlossen,<br />

als sie ihr Zimmer aufriegelte und mir.li Mn-<br />

DER PLAKATMANN<br />

macht sich so seins Gedanken: Wieder klebt ein<br />

neues Plakat und zwingt jedermann, daran zu denken,<br />

dass nun der Herbst mit Nebel, kaltem Wind<br />

und Wetter da ist, Sogar mich fängt es zu frieren<br />

an, der ich doch gar nicht empfindlich bin....<br />

Es wird schon richtig sein, wenn PKZ durch sein<br />

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emnef. Nie im-Leben werde ich den Anblick<br />

ihres Gesichts vergessen, wie es in dem<br />

Augenblick aussah. Sie sass in dem grossen<br />

Lehnstuhl, der mit dem bunten Cretonne bezogen<br />

ist, und ihr Gesicht war so weiss wie<br />

eine frisch gewaschene Serviette. Es war so<br />

weiss, dass es nicht lebendig aussah, sondern<br />

eher wie das Gesicht einer Erscheinung, die<br />

auf einen Augenblick kommt, verweilt und<br />

beim kleinsten Luftzug wieder verschwindet.<br />

Ihre Hände lagen auf den Armlehnen, gerad<br />

wie die Hände der ägyptischen Könige aus<br />

Alabaster, die man in den Museen zu sehen<br />

bekommt. Sie hätte die Königin eines grossen<br />

Reiches aus dem Altertum sein können,<br />

gerad als ob sie eben von den Fenstern ihres<br />

Palastes auf das Dröhnen der Schlacht gehört<br />

und den Rückzug ihrer Truppen gesehen und<br />

sich einen kleinen feinen Dolch in die Brust<br />

gestossen hätte, damit man sie nicht lebendig<br />

gefangen nimmt. Sie sah so schön aus, dass<br />

es mir ins Herz schnitt — so schön und so<br />

furchtbar!<br />

«Margaret!» sagte sie langsam und schwer<br />

zu mir, «Margaret!»<br />

«Mein kleines Mädchen!» schrie ich auf, all<br />

die vergangenen Jahre vergessend. Und ich<br />

fiel neben ihr auf die Kniee.<br />

«Still! Still!» sagte sie, «ich brauche deine<br />

Hilfe. Es ist eine verzweifelte Sache. Aber<br />

du musst ruhig bleiben.»<br />

«Was soll ich tun?» fragte ich.<br />

«Was ich dir sagen werde,» antwortete sie,<br />

ihre Augen fest auf mich gerichtet. «Schicke<br />

all die andern aus dem Haus — aber, ehe sie<br />

gehen, sollen sie mir das Zimmer hier ausräumen<br />

— alle Möbel und Teppiche und Bilder.<br />

Die Jalousieen sollen überall heruntergelassen<br />

werden und die Türen verriegelt.<br />

Drei Wochen lang soll mir niemand über die<br />

Schwelle kommen. Die ganze Zeit über sollst<br />

du hier bleiben — in diesem Hause. Mein<br />

Mann wird während der Zeit nicht zurückkommen,<br />

und allen andern sollst du sagen,<br />

dass er fort ist und dass ich auch fort bin —<br />

oder krank — oder, was dir sonst am besten<br />

scheint. Du sollst niemals an meine verschlossene<br />

Tür kommen, wenn ich nicht nach<br />

dir rufe.»<br />

«Aber, Mrs. Estabrook! rief ich mit zitternden<br />

Lippen.<br />

«Warte,» sagte sie und in ihren Augen war<br />

ein Blick, der mir wie ein Messer durch und<br />

durch ging. «Komm jeden Morgen an meine<br />

Tür. Bringe mir ein Glas Milch. Klopf an.<br />

Wenn ich nicht antworte, lass die Tür aufbrechen!<br />

Das ist alles! Hast du verstanden?»


Diese Methode enttäuschte nie. Herr<br />

und Frau Parlavin assen auf diese Weise<br />

manches ganz vorzügliche Mittagessen<br />

dank der Empfehlung des braven Clochinet,<br />

der nur in der Phantasie von Frau<br />

Parlavin existierte.<br />

Herr und Frau Parlavin hielten sich<br />

eines Tages im «Goldenen Löwen» in dem<br />

kleinen Städtchen Saint-Martin-sur-Loire<br />

auf. Das Hotel war klein, aber nett und<br />

sehr hübsch an einem Flusse gelegen.<br />

Frau Parlavin begann wie gewöhnlich<br />

der Wirtin zu erzählen:<br />

«Unser alter Freund Clochinet hat uns<br />

Ihr Hotel empfohlen. Ich hoffe, dass sie<br />

ihm keine Schande machen...»<br />

Aber die Wirtin unterbrach sie und<br />

rief freudig:<br />

«Philipp, komm mal her! Herrn Clochinets<br />

Freunde sind angekommen!»<br />

Der Wirt kam eilig herbei, verbeugte<br />

sich mehrmals und sein Gesicht glänzte:<br />

«Wir sind ungemein glücklich, dass uns<br />

die Herrschaften die Ehre erweisen! Und<br />

wie geht es Herrn Clochinet?»<br />

«Ganz gut!» entgegnete Frau Parlavin<br />

mit bereits etwas unsicherer Stimme.<br />

«Und was macht seine Frau? Man hat<br />

angeblich bereits die Hoffnung aufgege-;<br />

ben!...»<br />

«Ach, ganz im Gegenteil!» warf etwas<br />

weniger schüchtern als seine Frau Herr<br />

Parlavin ein. «Ihr geht es bereits bedeutend<br />

besser...»<br />

«Gott sei Dank!» mischte sich die Wirtin<br />

ein. «Wir waren so besorgt und hatten<br />

mit Herrn Clochinet solches Mitleid...»<br />

Herr und Frau Parlavin waren ganz<br />

überrascht. Also existierte dieser Clochinet<br />

tatsächlich? Und man kannte ihn im<br />

«Goldenen Löwen». In der Tat ein seltsames<br />

Spiel des Zufalls.<br />

Sie verloren aber ganz und gar den<br />

Kopf, als ihnen der Wirt verkündete:<br />

«Wir haben Sie schon seit mehreren<br />

Tagen erwartet! Herr Clochinet hat uns<br />

mitgeteilt, dass Sie in diesen Tagen ankommen.<br />

Wir haben doch die Ehre mit<br />

Herrn und Frau Plantechaise?»<br />

Frau Parlavin stutzte, entgegnete aber<br />

nach einiger Ueberlegung:<br />

«Jawohl... Das sind wir!...» Sie wollte<br />

die Angelegenheit nicht unnötig komplizieren.<br />

Sie wollten ja sowieso einige Stunden<br />

später weiterfahren. Was konnte es<br />

also schaden, dass sie einen falschen Na-<br />

men angaben... Dafür würden sie aber<br />

gut bewirtet werden.<br />

Zunächst erhielten sie ein Frühstück.<br />

Es war so ausgezeichnet, wie sie es schon<br />

lange nicht mehr gehabt hatten... Und<br />

einen Wein stellte man ihnen auf den<br />

Tisch!... Sie schnalzten mit der Zunge.<br />

«Ein Göttertrank», murmelte Herr Parlavin.<br />

«Leben, leben, niemals sterben!» sagte<br />

Frau Parlavin.<br />

«Hier ist uns wohl, nicht wahr, Frau<br />

Plantechaise?» fragte Herr Parlavin und<br />

beide begannen herzlich zu lachen.<br />

So gut hatten sie sich schon lange nicht<br />

mehr amüsiert.<br />

Der Wirt brachte eine Flasche Champagner.<br />

«Auf das Wohl unseres braven Herrn<br />

Clochinet!»<br />

Und man stiess freundschaftlichst die<br />

Gläser mit dem Wirte an.<br />

Nach dem Kaffee kamen Liköre. Und<br />

als sich Herr Parlavin eine gute Zigarre<br />

angesteckt hatte, bat er um die Eechnung.<br />

«Sofort», sagte die Wirtin. «Gestatten<br />

Sie, dass ich Ihnen auch Herrn Clochinets<br />

kleine Rechnung bringe?»<br />

«Herrn Clochinets Rechnung?» fragten<br />

beide beunruhigt.<br />

«Nun ja, Herrn Clochinets Rechnung.<br />

Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie<br />

nicht, worum es sich handelt», sagte der<br />

Wirt lustig und klopfte Herrn Parlavin<br />

vertrauensselig auf die Schultern.<br />

«Nein. Ich verstehe wirklich nicht...»<br />

«Scherzen Sie doch aber nicht, Herr<br />

Plantechaise! Sie wissen doch, dass der<br />

arme Herr Clochinet neulich plötzlich abreisen<br />

musste, weil man ihn zu seiner<br />

schwerkranken Frau rief. Gestern schrieb<br />

er uns, dass er nicht mehr herkomme, weil<br />

er bei ihr bleiben müsse. Aber in den<br />

nächsten Tagen kämen die Herrschaften<br />

Plantechaise und würden die Rechnung<br />

begleichen-, er war bei uns nicht ganz<br />

einen Monat... Meine Frau wird Ihnen<br />

die Rechnung sofort bringen. Und was<br />

das heutige Frühstück angeht, so gestatten<br />

Sie, dass wir das nicht berechnen...<br />

Es ist im Verhältnis zu der Rechnung des<br />

Herrn Clochinet eine solche Kleinigkeit,<br />

und ich hatte tatsächlich, ich muss es zugeben,<br />

bereits gezweifelt, dass wir überhaupt<br />

noch zu unserem Gelde kommen...<br />

M. Prax.<br />

Deutsch von Dr. Leo Kossella.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> -^ N° 87<br />

• rVL ÄöSSEjfi W"l<br />

Film und Auto. Filme, die ausserhalb eines Studios gedreht werden, erfordern einen besondern Aufwand.<br />

Es werden eigene Auto-Karawanen gebildet, mit bequem ausgerüsteten Schminkwagen.<br />

Die Automobilkarte<br />

Von Gerhard Frank.<br />

Herr und Frau Höfel machen mit ihrem<br />

Auto eine Ueberlandfahrt.<br />

Herr Höfel hat Benzin aufgefüllt, den'<br />

Wagen aus der Garage geholt, fertig gemacht<br />

und wartet nun vor der Haustür.<br />

Frau Höfel schaut zum Fenster heraus<br />

und fragt: «Bist du so weit?»<br />

«Ja,» ruft der Mann, «komm nun und<br />

bring die grosse Automobilkarte mit, sie<br />

liegt auf meinem Schreibtisch.»<br />

Nach einer Weile erscheint Frau Höfel,<br />

sie steigen ins Auto und fahren davon.<br />

«Ich habe die Karte in meinen Mantel gesteckt,»<br />

meint die Frau nach einer Weile,<br />

«sie lag aber nicht auf deinem Schreibtisch,<br />

sondern auf meinem Nähkasten!»<br />

«Komisch,» erwidert er, «wie ist die<br />

Karte bloss dahin gekommen?»<br />

«Brauchst du sie gleich?»<br />

«Nein, jetzt nicht, ich kenne den Weg.»<br />

Sie fahren und fahren. Er kennt den<br />

Weg und ist sehr sicher. Es wird langsam<br />

Abend. Sie essen unterwegs vom mitgebrachten<br />

Proviant und fahren weiter.<br />

Es wird Nacht. Herr Höfel sitzt am<br />

Steuer und lässt die Scheinwerfer blitzen.<br />

Es geht durch einen Wald. Da meint Herr<br />

Höfel plötzlich: «Du, ich glaube, wir haben<br />

uns verfahren, soviel ich weiss, kommen<br />

wir gar nicht durch einen Wald.»<br />

«Sieh doch auf der Karte nach!» antwortet<br />

die Frau.<br />

«Na, lass jetzt,» wehrt er ab, «wir fahren<br />

noch ein Stück, vielleicht sind wir<br />

doch richtig.»<br />

Nach einer halben Stunde meint sie:<br />

«Du, die Strasse wird immer schlechter,<br />

ich glaube, wir fahren immer tiefer in<br />

den Wald hinein. Ich will doch lieber<br />

einmal auf der Karte nachsehen.»<br />

Sie halten an, Frau Höfel sucht die<br />

neue Autokarte.<br />

Nach einigem Suchen findet sie die<br />

Karte, die in einem Umschlag steckt.<br />

Herr Höfel schaltet die Handlampe ein,<br />

und holt die Karte.<br />

Herr Höfel wird zornig. «Was ist denn<br />

das für eine Albernheit?»<br />

Plötzlich fängt sie an zu weinen: «Oh,<br />

dass ich das vergessen konnte! Ich habe<br />

heute mit den Kindern gespielt, und da<br />

wollten sie, dass ich ihnen •..» Sie weint<br />

heftiger und legt die Hände vors Gesicht.<br />

Mit einem verächtlichen Achselzucken<br />

faltet Herr Höfel die Karte auseinander.<br />

«Was ist das eigentlich für ein Plant»<br />

fragt er böse.<br />

«Mein neuer Schnittmuster bogen!»<br />

«Gnade uns Gott!» schrie ich auf. «Sagen<br />

Sie mir, was das zu bedeuten hat! Haben Sie<br />

den Verstand verloren?»<br />

Sie streichelte mir eine Sekunde lang mit<br />

ihrer weichen Hand die Wange.<br />

«Nein,» sagte sie und ihre Stimme wurde<br />

hart wie Hammerschläge. «Tu 1 , was ich dir gesagt<br />

habe! Tu' es um unser aller Leben<br />

willen!»<br />

Ich war jetzt überzeugt, dass sie bei Sinnen<br />

war. Irgend etwas war in ihren Augen, das<br />

einen Tiger hätte zähmen können. Ich erhob<br />

mich. Ich tat alles, was sie befahl. Die Möbel<br />

wurden aus ihrem Zimmer herausgenommen,<br />

dass es so kahl aussah wie ein Raum, der<br />

zum nächsten Termin vermietet werden soll.<br />

Es war nichts zurückgeblieben als eine Matratze<br />

an der Erde und ein Stuhl. Ich schickte<br />

die Dienstboten weg mit der Weisung, sich<br />

nach drei Wochen wieder einzufinden. Als<br />

endlich alles getan war, und ich allein durch<br />

das Haus schlich, wie ein trübseliges Gespenst,<br />

da wagte ich mich die Treppe hinauf<br />

an ihre Tür. Die war verschlossen! Seitdem<br />

hab' ich ihr Gesicht nicht mehr gesehen!<br />

Ich kann keinem Menschen sagen, was ich<br />

während dieser Wartezeit durchgemacht<br />

habe. Ich weiss nur, dass es wie ein furchtbarer<br />

Traum war — wie einer jener Träume,<br />

bei denen einem der Schweiss ausbricht, weil<br />

man vor Angst aufwachen oder schreien oder<br />

die Last von sich werfen möchte, die einem<br />

Herz und Lunge bedrückt. Und bis jetzt hab'<br />

ich trotz allem mein Versprechen treulich<br />

gehalten.<br />

Ich habe alle Besucher fortgeschickt! Bin<br />

jeden Morgen an die Tür meiner Herrin gegangen,<br />

und sie gab mir durch die Holztäfelung<br />

hindurch ihre Weisungen. Tag um<br />

Tag bin ich in den stillen Stuben auf und ab<br />

spaziert oder hab' im Bibliothekzimmer gesessen<br />

und versucht, zu lesen oder den<br />

Schritten in dem schrecklichen Zimmer oben<br />

zu lauschen. Die Stunden zogen seh so langsam<br />

hin als ob die Zeiger der Uhr auf dem<br />

Kaminsims sich fast ebenso schnell wieder<br />

zurückdrehten, als sie vorwärts gegangen<br />

waren. Dann hörte oben das Gehen für eine<br />

Weile auf, und die Uhr ging mit ihrem ewigen<br />

Ticken weiter. Und wenn ich scharf aufr<br />

passte, konnte ich hören, wie die Standuhr<br />

auf der Diele in den Takt einfiel, wie bei einem<br />

Duett. Dann kam die Uhr aus dem Vorderzimmer<br />

oben dazu und die aus der Küche,<br />

bis ein solches Durcheinander von Ticken<br />

für diejenigen, welche kakaohaltige<br />

Getränke lieben, jedoch<br />

unliebsame Fettbildung vermeiden<br />

wollen. Schütten Sie einfach<br />

den Inhalt einer Tablette in<br />

heisse Milch und das Getränk<br />

ist fertig. Die Tablettenform garantiertstetsdieselbe<br />

Dosierung<br />

und damit gleichbleibende<br />

Stärke. Probieren Sie dieneuzeitliche<br />

Getränk<br />

Tablette<br />

war, dass man verzweifelt darüber werden<br />

konnte, wie bei dem Geräusch von hundert<br />

Schreibmaschinen, die alle zugleich arbeiten.<br />

Ich hab' auch Stimmen gehört! Auf der<br />

Diele schienen Stimmen zu flüstern, als ob<br />

jemand Leute begrüsste, die zu einer Beerdigung<br />

gekommen waren. Stimmen schienen<br />

im Souterrain zu flüstern, und dann kam ein<br />

Gemurmel, als ob ein ganzer Chor von Stimmen<br />

durcheinander redete, aus irgend einem<br />

entfernteren Zimmer. Oft war es aber mehr<br />

als nur Einbildung, glauben Sie mir! Ich<br />

hörte im Zimmer meiner Herrin wirkliche<br />

Stimmen!<br />

Und ich wurde den Gedanken nicht los,<br />

dass es nicht nur die Stimme meiner Herrin<br />

allein war. Mir schien als ob jemand mit ihr<br />

stritte; als ob eine fremde Stimme in unterdrücktem<br />

Tone zu ihr spräche — eine Stimme,<br />

die ich wohl nie vorher gehört hatte. Ich<br />

schlich mich durch die Diele und horchte.<br />

Alles war still. Aber trotzdem hatte ich die<br />

Empfindung, dass sich jenseits dieser dicken,<br />

weissen Holztäfelung mehr als eine Person<br />

befände. Ich wusste wohl, es war Torheit, so<br />

etwas zu glauben; aber ich konnte die Vorstellung<br />

nicht los werden, dass noch jemand<br />

anderes — eine Frau oder ein gesprächiges<br />

Kind — hinter der verschlossenen Tür bei<br />

Julie sei.<br />

Nachdem diese Vorstellung sich einmal<br />

meiner bemächtigt hatte, versuchte ich auf<br />

jede Art, einen Blick in das Zimmer zu tun.<br />

Ich brachte die Mahlzeiten, die kaum ausreichten,<br />

ein Kätzchen zu nähren, an den Türspalt,<br />

den sie zu öffnen pflegte, um das Essen<br />

hineinzunehmen. Aber als ich das erste Mal<br />

versuchte, den Kopf hindurchzustecken, da<br />

rief mir meine Herrin mit müder, ernster<br />

Stimme zu, alles am Boden stehen zu lassen<br />

und meiner Wege zu gehen. Es schien, als<br />

schöpfte sie Verdacht.<br />

Offenbar hatte sie irgend etwas zu verbergen.<br />

Ich zerbrach mir über all diese seltsamen<br />

Dinge den Kopf, bis ich mich schliesslich<br />

zu fragen begann, auf welche Weise<br />

denn jene andere Person, wer oder was immer<br />

sie sein mochte, ins Haus hinein gekommen<br />

sein sollte. Ich begann auch, mich zu<br />

fragen, ob irgendwelche Geister aus der Luft<br />

gegriffen und zu Fleisch und Blut gemacht<br />

werden könnten.<br />

(Fortsetz, folgt.)


No87 - <strong>1930</strong><br />

EEITO<br />

HD» OE<br />

Ein Journalist des «Berliner Tagblattes» erkundigte<br />

sich in den verschiednen typischen<br />

Buchhandlungen nach den Büchern, die Frauen<br />

gerne lesen.<br />

Im Villenviertel.<br />

In den Bibliotheken, die den Buchhandlungen<br />

im Berliner Westen angeschlossen sind,<br />

herrscht der Modeschriftsteller. Seine Bücher<br />

werden stürmisch verlangt und schnell verschlungen<br />

— von den Damen der Gesellschaft,<br />

die hier die Bücher der Saison holen, um<br />

«mitreden» zu können. Sie erkundigen sich<br />

nach den Neuerscheinungen des Inlandes,<br />

häufiger nach den Neuerscheinungen des<br />

Auslandes, die dann in den meisten Fällen im<br />

Original gelesen werden. Die jüngeren Jahrgänge<br />

unter den weiblichen Lesern interessieren<br />

sich sehr für französische und englische<br />

Autoren, während die älteren den<br />

deutschen Autoren der Vorkriegszeit eine gewisse<br />

Anhänglichkeit bewahrt haben. Sehr<br />

gefragt sind augenblicklich die jungen ame-<br />

EBTE<br />

EPCP/^JU<br />

Was Frauen lesen<br />

Eine aufschlussreiche Rundfrage.<br />

rikanischen und russischen Schriftsteller,<br />

immer noch in- und ausländische Kriegsbücher<br />

und nach wie vor: Abenteurer-, Kriminal-<br />

und Spionageromane. Weniger gefragt<br />

sind die Bücher von Emil Ludwig, der noch<br />

vor einem Jahr führend in der Front der<br />

Leihbibliotheksautoren stand.<br />

Gründlich geändert hat sich in diesen Bibliotheken<br />

das Tempo, mit dem die Bücher<br />

gelesen werden. Während man noch vor zehn<br />

Jahren durchschnittlich zwei Wochen für ein<br />

Buch brauchte, kommt man heute mit acht<br />

und noch weniger Tagen aus.<br />

Im Warenhaus.<br />

In der Leihbibliothek in einem Warenhaus<br />

im Zentrum der Stadt ein anderes Bild: hier<br />

decken sich die Frauen von kleinen Beamten<br />

und Angestellten mit Lesestoff ein, wenn sie<br />

ihre Einkäufe erledigt haben. Sie haben nur<br />

selten bestimmte Wünsche. Sie begnügen<br />

sich mit der Angabe des Stoffgebietes —<br />

Liebesgeschichten, Reiseschilderungen oder<br />

Gesellschaftsromane — und lassen sich im<br />

übrigen vom Bibliothekar beraten. Am häufigsten<br />

hört er die Frage: Was gibt es Neues?<br />

Beifall findet er, wenn er «gefühlvolle» Bücher<br />

vorgeschlagen hat.<br />

Statistik.<br />

Statistisches Material hat die Stadtbibliothek<br />

Berlin zusammengestellt: sie registrierte<br />

im April dieses Jahres 5256 Leser, zu denen<br />

noch 7191 Besucher des Lesesaals kommen.<br />

Von den Besuchern des Lesesaals waren<br />

nicht weniger als 6800 Männer und nur<br />

391 Frauen. Die erste Stelle unter, den ausgeliehenen<br />

Büchern nehmen Werke aus der Literaturgschichte<br />

und Dichtung ein, dann kommen<br />

Werke aus der Geschichte, an dritter<br />

und vierter Stelle rangieren Erdkunde und<br />

Naturwissenschaft. In einem weiten Abstand<br />

folgen: Musik- und Theaterwissenschaft und<br />

Philosophie.<br />

Interessantes Material haben die Bücherhallen<br />

in Leipzig gesammelt. Es stammt aus<br />

den Jahren 1922 bis 1926. Von den 780,000<br />

verliehenen Büchern wurden 532,000 an Männer<br />

und 248,000 an Frauen ausgegeben. Während<br />

mehr als die Hälfte der ganzen Unterhaltungslektüre<br />

der Männer See-, Reise- und<br />

Abenteurergeschichten sind, interessieren sich<br />

die weiblichen Leser für diese Bücher überhaupt<br />

nicht. Sie bevorzugen Volks- und Heimatbücher,<br />

Zeit- und Gesellschaftsromane<br />

und aus der Abteilung «belehrende Literatur»<br />

in erster Linie Biographien.<br />

Im Norden.<br />

In der Leihbibliothek, die von Arbeiterorganisationen<br />

im Norden Berlins unterhalten<br />

wird, wieder ein ganz anderes Bild: In den<br />

Bücherregalen stehen in langen Reihen Tausende<br />

von Bänden — politische Literatur.<br />

Junge Arbeiter, dazwischen ein paar Arbeiterinnen,<br />

junge Leute, selten älter als dreissig<br />

Jahre, gehen hier ein und aus. Die Besucher,<br />

unter hundert Männern sind dreissig Frauen,<br />

holen sich die Bücher, die heute für den politischen<br />

Tageskampf unerlässlich sind: theoretische<br />

Schriften über Politik, Wirtschaft<br />

und Technik. Nebenbei liest man die Bücher<br />

der jungen deutschen, russischen und amerikanischen<br />

Schriftsteller, der Schriftsteller,<br />

die der Arbeiterbewegung nahestehen.<br />

«Mama, wenn ich mal gross binv dann<br />

gehe ich auch nach Afrika.»<br />

«Fürchtest du dich denn nicht vor den<br />

Löwen ? »<br />

«Nein, ich bleibe einfach immer auf dem<br />

Trottoir.»<br />

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AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Modische Perspektiven<br />

Herbst-Oktoberstimmung! Noch geniesst<br />

die Dame in vollen Zügen, was die letzte<br />

Erholung bietet : Bad, Landschaft, Kurort<br />

und Reise. , Aber die rastlosen, unruhigen<br />

Gedanken der Frau eilen voraus : ein Stück<br />

Zukunft umfangend, mit dem Verlangen, die<br />

kommende Zeit nach Wunsch und Sehnsucht<br />

meistern zu können. In diesem Gedanken<br />

sieht die Frau sich selbst, sieht sich, wie die<br />

neue nahe Jahreszeit, der Herbst, sie nach<br />

ihren sommerlichen, braungebrannten Tagen<br />

umschaffen wird. Jede Frau bleibt ein wenig<br />

Kind, sie löst sich nie von den Gedanken an<br />

ihre eigene Kinderzeit los. Und so denkt<br />

auch die junge Dame, die wirklich noch nicht<br />

dreissig Jahre alt ist und seit drei Jahren<br />

eifrig behauptet, zweiundzwanzig zu sein, wie<br />

sie als kleines Mädel schon im November das<br />

Bindehäubchen trug und auf dem Weg zur<br />

Schule eifrig Schneebälle warf. Jetzt — der<br />

erste Schnee kommt knapp vor Weihnachten.<br />

Das Klima hat sich verschoben. Was die Ursache<br />

ist, geographische, kosmische Verhältnisse?<br />

Die Gelehrten denken eifrig darüber<br />

nach... Der zögernde Winter aber hat —<br />

ehemals sprach man nur von Uebergangsmoden<br />

— der Herbstzeit zur Entwicklung<br />

eines ausgesprochenen Stiles verholfen.<br />

Dem heissen Sommer zuliebe, der Mode der<br />

Jackenkleider folgend, die man mit schönen<br />

Fuchspelzen trägt, mit den kostbaren Blaufuchs-<br />

und Silberfuchspärchen ergänzt, wurden<br />

die Sommerpelzmäntel recht vernachlässigt.<br />

Die Dame kokettiert heute damit,<br />

weiblich zu sein und ihrer zarten oder sportlichen<br />

Schlankheit die Kleider anzupassen,<br />

die in den luxusgesättigten, raffinierten und<br />

mondänen Epochen der Geschichte Anregungen<br />

suchen. So liebt die Frauenmode, sich<br />

nach den Jahren der Herbheit entfaltend,<br />

Verzierungsmöglichkeiten: für den frühen<br />

Herbst ist Pelz das vielfältigste, hübscheste,<br />

schmückende Material. Die neue Geschmacksrichtung<br />

darf mit Details freigebig sein; man<br />

zögert nicht, den neuen Wollstoffmantel mit<br />

mehreren Reihen schmaler Glockenvolants zu<br />

kanten, was man vor wenigen Jahren einem<br />

Ballkleid nicht zugemutet hätte.<br />

Um die Herbstmode als Einleitung des<br />

Winters zu kennzeichnen, versieht man die<br />

Mäntle, die Kleider, und was sonst noch alles<br />

'zu einer gut angezogenen Frau gehört, mit<br />

recht viel Pelz. Und doch ist nicht die Menge<br />

des verwendeten Felles ausschlaggebend,<br />

sondern die Art, es anzubringen. Manche der<br />

noch höher gewordenen Kragen können —<br />

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Herbstmode <strong>1930</strong><br />

Eine jugendliche Kopfbedeckung, im Stile der Berrets,<br />

in weiss und schwarz diskret getönt. Die einfache<br />

Linie des Hutes erfährt durch die Anordnung<br />

der Haare eine sehr geschmackvolle Belebung.<br />

zweierlei leistend — herabgelassen, ein<br />

Schultercape bilden; man rouliert Jackensäume<br />

und Caperänder, man besetzt die<br />

sportliche Herrenfasson mit Pelz.<br />

Da die Jackenkleider weiter eine grosse<br />

Bedeutung haben werden, beginnt man, an<br />

pelzbesetzte Kostüme zu denken. In Paris<br />

sah man einige Mantelmodelle aus Wollstoff,<br />

die je fünf Silberfüchse trugen. Zum Jackenkleid<br />

des Herbstes, das nicht mit dem Winterkostüm<br />

identisch sein muss, gibt es wieder<br />

die Stola: aus zwei bis sechs, ja acht Mardern,<br />

Zobel- oder Nerztieren, in natürlicher<br />

Verarbeitung zusammengefügt. Pelzwesten<br />

sind sportlich-apart. Pelzvetements, kleine<br />

graziöse Jäckchen aus Hermelin und Breitschwanz,<br />

den modernsten der Edelfelle des<br />

kommenden Winters, ergänzen die Abendtoiletten<br />

und die Teekleider.<br />

« Herr Kandidat, was bemerken Sie, wenn<br />

Sie dem Kranken auf beiden Seiten die Rippen<br />

abtasten ?<br />

« Dass der Patient schmunzelt. »<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Bunte Chronik<br />

Die Heiratsaussichten des arbeitenden Mädchens.<br />

Der Leiter des Standesamtes von Chicago<br />

veröffentlicht einen Bericht über seine Erfahrungen,<br />

in dem er sich besonders mit<br />

einer Analyse der Eheschliessungen beschäftigt.<br />

Er kommt dabei zu dem Resultat, dass<br />

die Mädchen, die in Geschäften oder Kontoren<br />

arbeiten, sehr viel bessere Aussichten<br />

auf Heirat haben als diejenigen, die bei den<br />

Eltern leben. Er glaubt, dass hiefür nicht<br />

nur materielle Gesichtspunkte massgebend<br />

seien; vielmehr bilde sich bei den Männern<br />

allmählich eine Abneigung gegen die Mädchen<br />

heraus, die leben wie die Lilien auf<br />

dem Felde.<br />

Der Filmstar im Schaufenster.<br />

Ein grosses Kaufhaus in Chicago versucht,<br />

die auch in den U. S. A. vorhandene Geschäftsstille<br />

durch eine neue Attraktion zu<br />

überwinden. Tn den grossen Schaufenstern<br />

an einer belebten Geschäftsstrasse wurden<br />

drei Zimmer eingerichtet : ein Wohnzimmer,<br />

ein Arbeitszimmer und ein Schlafzimmer mit<br />

Bad. In diesen Räumen lebt von 9 Uhr morgens<br />

bis 9 Uhr abends eine schöne amerikanische<br />

Filmschauspielerin, und das Publikum selber im Freien.<br />

Als sein Auto noch neu war, parkierte er<br />

hat Gelegenheit, sie sowohl im Morgenpyjama,<br />

wie im ersten Stadium eines unschnldvollen<br />

Schlafes zu bewundern, der aus den<br />

amerikanischen Filmen so gut bekannt ist.<br />

Gleichzeitig — wahrscheinlich ohne dass die<br />

< Göttliche» es merkt — bietet sie so der<br />

Oeffentlichkeit das erschütternde Beispiel<br />

ihres verantwortungs- und inhaltsvollen Lebens...<br />

Der Trauerclub von New York.<br />

Man sagt, dass Junggesellen das Los ihrer<br />

in den Ehestand getretenen Freunde und Bekannten<br />

zu betrauern pflegen. Die Gründe<br />

dafür sind ja auch nicht so schwer zu finden,<br />

während anderseits die jungen Damen, die<br />

glücklich einen Mann gefischt haben, von<br />

ihren Geschlechtsgenossinnen manchmal aufs<br />

heftigste beneidet werden. Aber das ist<br />

nicht überall so. In New York z. B. hat<br />

sich kürzlich eine Anzahl Junggesellinnen zu<br />

einem Club zusammengetan, der seine ausschliessliche<br />

Aufgabe darin sieht, das Los<br />

der verheirateten Frauen zu beklagen. Zu<br />

diesem Zwecke versammelt sich der Trauerclub,<br />

wie er sich nennt, monatlich einmal im<br />

Vereinsgebäude in einem mit Totenschädeln<br />

und ähnlichem sinnigen Schmuck ausgestatteten<br />

Saale. Alle Anwesenden, natürlich in<br />

Trauerkleidung, lauschen erst den Klängen<br />

einer schwermütigen Musik und alsdann dem<br />

Vorlesen von allerlei Scheidungsgeschichten,<br />

in denen selbstverständlich stets der Mann<br />

der schuldige Teil ist.<br />

Unsere Augen werden besser.<br />

Infolge des zunehmenden Gebrauchs von<br />

Augengläsern dürfen wir nach den Ausführungen<br />

eines Augenarztes auf dem Internationalen<br />

Optikerkongress in Cambridge damit<br />

rechnen, dass die Sehschärfe der zukünftigen<br />

Generation eine wesentliche Verbesserung<br />

erfahren wird. « Viele Leute », erklärte<br />

der Arzt, « die heute Augengläser tragen,<br />

würden praktisch zur Blindheit verurteilt<br />

gewesen sein, wenn sie ein paar Jahrhunderte<br />

früher gelebt hätten. Es ist charakteristisch,<br />

dass im Jahre 1899 in Mittel- und<br />

Westeuropa auf 10,000 Einwohner im Durchschnitt<br />

noch annähernd 8 Blinde entfielen.<br />

15 Jahre später kamen nur noch annähernd<br />

5 Blinde auf 10,000 Personen. Da heute auch<br />

die letzten Reste des Vorurteils, das gegen<br />

den Gebrauch von Augengläsern bestand,<br />

im Schwinden begriffen sind, unterliegt es<br />

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<strong>1930</strong> - NO 87<br />

keinem Zweifel mehr, dass die Zahl der Augenglasträger<br />

stetig weiter wachsen wird.<br />

Die Folge dürfte sein, dass die Augen der<br />

zukünftigen Generation schärfer sein werden;<br />

Augenkrankheiten werden eine Minderung<br />

erfahren, die Fähigkeit, gut zu sehen,<br />

wird für eine längere Lebensdauer erhalten<br />

bleiben, und die visuelle Leistungsfähigkeit<br />

wird im allgemeinen eine Stärkung erfahren.<br />

»<br />

Die Rache des Filmkönigs.<br />

Einer- der grossen Hollywooder Filmmagnaten<br />

kam im Laufe des heurigen Sommers<br />

nach dem französischen Seebad Deauville.<br />

Sein Sekretär war ihm vorangeeilt und verlangte<br />

für den Gewaltigen freie Verpflegung<br />

und Unterkunft. Was die Gemeinde von<br />

Deauville und die Hoteliers angesichts des<br />

Reichtums dieses Gastes selbstverständlich<br />

rundweg ablehnten. Aber wenige Tage später<br />

erschienen in der Wochenschau sämtlicher<br />

Kinos der Welt Aufnahmen von Dtdiville:<br />

Die Kurgäste fröstelnd mit hochgeschlagenen<br />

Rockkragen und mit aufgespannten<br />

Regenschirmen im strömenden Regen.<br />

Es bedurfte einflussreicher Interventionen,<br />

um diese Vorführung wieder verschwinden<br />

zu lassen. Inzwischen war natürlich dem<br />

Badeort, der sich insbesondere seines sonnigen<br />

Klimas rühmt, schon genügend Schaden"<br />

getan. Ob im nächsten Jahr der Filmmagnat<br />

dort gratis wohnen wird ?<br />

Ein Literaturpreis für das schlechteste Werk.<br />

Frankreich, das Land der Literaturpreise,<br />

erhält jetzt eine eigenartige Schöpfung dieser<br />

Art. Wenn man schon bisher gesagt hat,<br />

dass kein Schriftsteller, er sei auch noch so<br />

schlecht, früher oder später der Flut dieser<br />

Preise entgehen könne, so blühen jetzt dem<br />

schlechtesten besonders gute Aussichten. Der<br />

Herausgeber einer Zeitschrift hat beschlossen,<br />

einen Preis für die schlechteste schriftstellerische<br />

Arbeit zu stiften, die während<br />

eines Jahres in der französischen Presse erscheint.<br />

Mit der Jury wird man nicht hadern<br />

können, da diese sich hinter dem<br />

Schleier der Namenlosigkeit verbirgt. Die<br />

Leser der Zeitschrift werden aufgefordert,<br />

einmal im Monat diejenige Geschichte oder<br />

Aufsatz einzusenden, der ihnen während ihrer<br />

Lektüre als die minderwertigste Leistung<br />

erschienen ist. Unter diesen Arbeiten wählt<br />

dann der Herausgeber aus, was ihm am<br />

schlechtesten erscheint, und dieses Nonplusultra<br />

an Schlechtigkeit wird in seiner Zeitschrift<br />

veröffentlicht. Ueber die 12 schlechtesten<br />

Arbeiten, die auf diese Weise bekanntgemacht<br />

werden, stimmen dann die Leser<br />

am Ende des Jahres ab, und der Verfasser<br />

der Leistung, die von der Mehrzahl als<br />

allerschlechteste anerkannt wird, erhält dann<br />

den Preis und damit zugleich die Reklame,<br />

die gewöhnlich diese Auszeichnung begleitet.<br />

(Eine trotzdem sehr schädliche Reklame !)<br />

Die Probe. Eine Frau trat schüchtern in<br />

das Bureau des Theateragenten. « Well !»<br />

schrie der grosse Mann. « Was ist Ihre Spezialität<br />

? Lassen Sie etwas hören! » — Die<br />

Frau zögerte, dann jedoch würgte sie sich<br />

durch einige Verse von Schillers « Glocke»<br />

durch. — « Scheusslich ! » lautete das Urteil.<br />

« Sie können ja überhaupt nicht reden ! » —<br />

« Das habe ich ja auch gar nicht behauptet.<br />

Aber falls Sie jetzt mit Ihrer Arbeit fertig<br />

sind, möchte ich das Bureau reinemachen !»<br />

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N°87 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Brückenspuk<br />

Eine Tragikomödie,<br />

Es war einmal (so fangen zwar alle Märchen<br />

an, doch dies ist keines), es war also<br />

einmal eine schöne, gedeckte, alte Holzbrücke.<br />

Solch eine liebe Brücke mit einem<br />

Dach drüber, in deren Innern immer ein geheimnisvolles<br />

Halbdünkel herrschte, wo das<br />

Licht nur durch kleine Fensterluken eindrang<br />

und durch die Oeffnungen auf die Strasse hin.<br />

Stand man ganz still und horchte, dann hörte<br />

man unter sich die Wasser rauschen, die man<br />

nicht sehen konnte. Lange, lange Jahre hatte<br />

diese Brücke, die so schön gedeckt und alt<br />

war, den Bewohnern eines netten kleinen<br />

Städtchens gedient. Doch es kam der Tag,<br />

wo ihr der Schritt der Zeit zum Verhängnis<br />

werden sollte. In der Nähe wurde ein neues<br />

Elektrizitätswerk gebaut und durch dieses<br />

sollte der Strom so hoch gestaut werden,<br />

dass eine neue, höhere Brücke notwendig<br />

wurde. Die liebe, alte, aber ach so unmoderne<br />

Holzbrücke musste verschwinden.<br />

Und als sich die neue, steinerne Brücke<br />

über den Fluss wölbte, da schien die Holzbrücke<br />

daneben auf einmal so klein und hässlich,<br />

dass sie froh war, von der Bildfläche<br />

verschwinden zu dürfen und sich willig abreissen<br />

Hess. — Fast möchte man denken, die<br />

Geschichte unserer Brücke wäre damit aus.<br />

Doch erstens kommt es anders und zweitens<br />

— als man denkt.<br />

Zehn Jahre sind seither vergangen, die alte<br />

Brücke schien vergessen, da tauchte sie vor<br />

wenig Tagen plötzlich im «Autler-Feierabend»<br />

wieder auf. Froh und munter, als<br />

wäre nie etwas geschehen und als stände sie<br />

noch heute da wie einst, Hess sie sich unter<br />

dem Titel « Tourismus» nieder (wer hat sie<br />

gesehen ?). Wahrhaftig, da stand unter Eglisau:<br />

«Interessant ist die alte, gedeckte<br />

Holzbrücke und das Gegenstück dazu, die<br />

60 Meter hohe, steinerne Eisenbahnbrücke.»<br />

Eglisau aber heisst jenes Städtchen, wo einst<br />

(vor zehn Jahren) eine alte Holzbrücke stand.<br />

Zwei Tage vergingen, niemand auf der Redaktion<br />

ahnte die kommende Katastrophe, da<br />

kam eine Postkarte geflogen, darauf zu lesen<br />

war:<br />

«Mein lieber Tourismus! Du hast meinen<br />

schönen, blitzblankgeputzten Btiick auf dem<br />

Gewissen! Begeistert von Deiner Schilderung<br />

fuhr ich nach Eglisau und weil ich einen<br />

Spleen habe für «interessante alte Holzbrükken»,<br />

fuhr ich an den Rhein hinunter und —<br />

pardauz, lag ich in den klaren Fluten, denn —•<br />

die Brücke ist schon einige Jahre abgebrochen<br />

und verschwunden...»<br />

Es sollte noch besser kommen. Wieder<br />

verflossen zwei Tage, da kam ein bedenklich<br />

dickes Kuvert angeschwirrt. Und — Schreck'<br />

ohne Ende — siebenundzwanzig Briefe entstiegen<br />

dem Kuvert, siebenundzwanzig Reklamationen,<br />

von ebensovielen Zürcher Schülern.<br />

Ihr Lehrer besprach mit ihnen in der<br />

Geographiestunde besagtes Städtchen Eglisau-<br />

Als fortschrittlicher Mann Hess er als Illustration<br />

den Artikel aus dem Autler-Feierabend<br />

vorlesen — wobei «es» natürlich auskam.<br />

Sogar gleich zewi Fehler haben die Kinder<br />

entdeckt.<br />

Auf Veranlassung des Lehrers setzten sich<br />

die Siebenundzwanzig hin und schrieben siebenundzwanzig<br />

Berichtigungen, alle, ungefähr<br />

folgenden Inhaltes : ,<br />

«Sehr geehrter Herr Redaktor! Wir haben<br />

in der Nummer der letzten <strong>Zeitung</strong> etwas vom<br />

Städtchen Eglisau gelesen, das aber nicht<br />

alles stimmt. Die alte Brücke steht nicht<br />

mehr, dafür hat es jetzt etwas weiter unten<br />

eine neue Steinbrücke. Die Eisenbahnbrücke<br />

ist nicht aus Stein, nur die Pfeiler auf der<br />

Seite, die 1 eigentliche Brücke ist aus Eisen.<br />

Darum bitte ich Sie, das in der nächsten<br />

Nummer richtigzustellen.»<br />

Die Richtigstellung sei. also hiemit besorgt:<br />

Die 1919 abgebrochene alte, gedeckte<br />

Holzbrücke über den Rhein bei Eglisau besteht<br />

nicht mehr. — Die dortige steinerne<br />

Eisenbahnbrücke ist nicht von Stein. Sie ist<br />

von Eisen. Aus Stein" hingegen sind die Pfeiler,<br />

und zwar auf der einen Seite aus badi-<br />

Tourismus<br />

schem und auf der andern Seite aus Jurakalk,<br />

wenn Ihr es grad' genau wissen wollt!<br />

Wisst Ihr überhaupt, was an der ganzen<br />

ergötzlichen Historie schuld ist? Eine alte<br />

Ansichtspostkarte von Eglisau, auf der eine<br />

gedeckte Holzbrücke zu ersehen, ist und die<br />

der arme Schreiber jenes Artikels zur nochmaligen<br />

raschen Orientierung benützt hat.<br />

Das ist die Geschichte von der schönen,<br />

gedeckten, alten Holzbrücke, die vor vielen<br />

Jahren abgebrochen wurde und die wohl nie<br />

geglaubt hätte, je einmal nachträglich so berühmt<br />

zu werden. Sie ruhe im Frieden.<br />

Und die Moral von der Geschieht?<br />

Schreib' von Brücken niemals nicht,<br />

Ohne erst dich zu erkunden,<br />

Ob sie nicht schon längst verschwunden.<br />

eb.<br />

Nachsatz der Redaktion :<br />

(Wir haben den 21 Fünfklässlern einen<br />

Kollektivbrief geschrieben und ihnen zu ihren<br />

guten Leistungen gratuliert. Die rote Feder<br />

des Herrn Lehrers ist nur an ganz<br />

wenigen Stellen in Erscheinung getreten. In<br />

erster Linie möchten wir aber den Schülern<br />

Glück wünschen, dass sie einen so fortschrittlichen<br />

Lehrer besitzen, der sie schon<br />

früh mit dem realen Leben in Kontakt bringt<br />

und nicht während der ganzen Schulzeit jene<br />

unheilvolle Kluft als unüberbrückbar betrachtet,<br />

die zwischen Schule und Wirklichkeit<br />

klafft. Die Red.)<br />

Heimkehr<br />

Ein goldsonniger Herbsttag neigte sich dem<br />

Ende zu. Den lieben langen Sonntag-Nachmittag<br />

war ich durch Feld und Wald gestreift,<br />

um des Herbstes Schönheit ganz in mich aufzunehmen,<br />

um den eigentümlich herben Geruch<br />

des gefallenen Laubes zu atmen, um das<br />

Auge am herrlichen Farbenspiel der Blätter<br />

zu weiden.<br />

Stundenlang hatte ich spielenden Kindern<br />

zugeschaut, die auf weitem Stoppelfeld jauchzend<br />

Drachen steigen Hessen. Ach, ich wäre<br />

am liebsten mitgelaufen und hätte gern auch<br />

mitgeschrien, ja, vielleicht habe ich es auch<br />

getan. —<br />

Ich wanderte heimwärts, einen grossen<br />

Strauss von farbenprächtig belaubten Zweigen<br />

im Arm. Quer durch den rasch dunkelnden<br />

Wald führte mich der Weg. Im Gehen<br />

sang und summte ich leise vor mich hin (das<br />

tu ich nur wenn's niemand hört), ganz wähllos:<br />

Bald ein bisschen Lohengrin, dann einen<br />

Schlager und grad drauf die zweite Ungarische<br />

von Liszt. Ich war mit mir und mit der<br />

Welt zufrieden. —<br />

Dann schrak ich plötzlich auf. Grell fingerte<br />

ein Lichtkegel den Stämmen der Buchen<br />

entlang, dann noch einer und noch einer. Ich<br />

hatte den Waldrand erreicht und stand ganz<br />

benommen an der grossen Autostrasse, die<br />

der Stadt entgegen führt.. In unendlicher<br />

Reihe flitzten Autos über den gespenstisch<br />

weiss beleuchteten Asphalt.: Hier und da heulte<br />

ein Motor böse auf und schon raste ein<br />

Wagen in wahnwitzigem Tempo an allen andern<br />

vorbei.<br />

Sie kehrten auch heim, 1 alle diese Wagen<br />

mit ihren Insassen, kehrten zurück vom<br />

Sonntagsausflug. . Und ich musste denken,<br />

dass jetzt nach all den Hunderten von grossen<br />

und grössten Städten sich solch ein nicht<br />

endenwollender Strom von Autos ergiesse<br />

und es wurde mir klar, welch riesige Bewegung<br />

doch das kleine Wort «Tourismus» einschliesst.<br />

eb.<br />

Strassenhllfsdlenst auf bernischen Durch,<br />

gangsrouten. Ueber die Erfahrungen dieser<br />

Institution, die im Dienste aller Strassenbenützer<br />

steht, teilt uns das Sekretariat der<br />

Autosektion Bern des Touring-Clubs Nachstehendes<br />

mit:<br />

Für das erste Jahr seines Bestehens hat<br />

der Strassenhilfsdienst auf der Strecke Bern-<br />

Olten folgende Leistungen zu verzeichnen :<br />

Fahrtage 296; zurückgelegte Kilometer 48,000.<br />

Dabei hat der Agent des Touring-Clubs folgende<br />

Hilfeleistungen besorgt:<br />

Autopannen 275, Motorradpannen 69, Velopanneh<br />

20-<br />

Besonders willkommen war der Hilfsdienst<br />

bei den zahlreichen Unfällen auf dieser<br />

Strecke; es hat sich folgendes ereignet:<br />

Unfälle mit Toten und Verletzten: 13.<br />

Unfälle ohne Verletzte, nur mit Sachschaden:<br />

12.<br />

Notverbände : 20.<br />

Transporte von Verwundeten: 8.<br />

In Zeiten grossen Verkehrs und namentlich<br />

in den Erntezeiten, in denen die Strasse<br />

vielfach mit Erntewagen überstellt war, leistete<br />

der Agent sehr oft Verkehrs- und Auskunftsdienst.<br />

Die Polizei glaubt feststellen<br />

zu können, dass seit Einführung des Hilfsdienstes<br />

auf der Strecke Bern-Olten sorgfältiger<br />

gefahren werde und die Unfälle sich<br />

relativ und prozentual vermindert hätten. In<br />

der Tat ist der Agent des Touring-Clubs<br />

eine lebendige Warnung für jeden Motorfahrzeugführer.<br />

Auf der Strecke Bern-Than-Interlaken ist<br />

der Hilfsdienst am 30. Juli <strong>1930</strong> eingeführt<br />

worden, und es haben sich in den 14 Tagen<br />

auf den 2654 durchfahrenen Kilometern folgende<br />

Vorkommnisse ergeben:<br />

Pannhilfe: Autos 15, Lastwagen 3, Motorräder<br />

9, Velos 4.<br />

Unfälle sind nicht weniger als 5 zu verzeichnen,<br />

nämlich Unfälle mit Toten und Verletzten<br />

drei und ohne Verletzte, nur mit Sachschaden<br />

2. Notverbände mussten drei angebracht<br />

werden.<br />

Ausserdem hat der Agent des Touring-<br />

Clubs auf der Strecke Bern-Thun sehr viel<br />

zu tun mit Auskunftserteilung, insbesondere<br />

an die ausländischen Automobilisten; zeitweise<br />

versieht er auch den Verkehrsdienst im<br />

Einvernehmen mit der Polizei- An einem der<br />

letzten schönen Sonntage im August hatte<br />

der Agent bei nicht weniger als zwölf Autopannen<br />

zu helfen und kam erst abends um<br />

10 Uhr heim.<br />

Engländer<br />

und Schweizer Fahrer<br />

Wir haben bereits in Nr. 22 eine englische<br />

Stimme wiedergegeben, die sich ziemlich<br />

abschätzig über die schweizerischen Fahrer<br />

aussprach. Unterdessen hat die gleiche englische<br />

Zeitschrift weitere Einsendungen erhalten,<br />

die sich in gleichem Sinne äussertt.<br />

Auch die « Automobil-Revue » hat von<br />

Schweizern ähnlich lautende Zuschriften erhalten.<br />

Nun lesen wir wiederum in einer<br />

englischen Zeitschrift eine Einsendung, die<br />

so recht deutlich zeigt, wie ein schlechter<br />

Fahrer unter hunderten die ganze Automo-<br />

'brigemeinde in den Augen der fremden Besucher<br />

herabsetzt. Aber lassen wir das<br />

Wort unserm Engländer :<br />

Ich habe nie ein solch schlechtes Fahren gesehen<br />

wie einmal letzten Sommer beim Furkapass.<br />

Ich führte eine ganze Autokolonne bei Gletsch<br />

bergwärts. Um das Belvederehotel herum waren<br />

eine grosse Anzahl von Automobilen und Motorrädern<br />

parkiert. Kurz vor dem Hotel wurde mir<br />

ein Zeichen gegeben, anzuhalten, um eine herunterkommende<br />

Autokolonne durchzulassen. Ich<br />

fuhr auf die Seite und hielt an. Als der erste der<br />

herunterkommenden Wagen erschien, kam ein<br />

Auto mit einem schweizerischen Nummernschild von<br />

hinten und versuchte, eich durchzuzwängen. Einer<br />

meiner Passagiere rief dem Fahrer zu, dass Wagen<br />

herunterkämen und er warten sollte. Er antwortete:<br />

« Geht, mich nichts an ! » Dann begann der<br />

Spass. Jeder hupte nach Noten, die Wechselgetriebe<br />

kreischten vor Angst, und viele mussten<br />

zurückfahren, weil der rücksichtslose Fahrer sich<br />

mit aller Gewalt durchzwängte. Mein grösster<br />

Vorwurf gegen die Schweizer ist, dass sie die<br />

Fremden zwingen, an der Grenze ein Büchlein von<br />

Strassenregeln zu kaufen und dass dann die Einheimischen<br />

diese Regeln oft durchbrechen.<br />

Hankys Pelzmode-Katalog. Dem Pelz, der grossen<br />

Mode des Winters, widmet das bekannte Zürcher<br />

Spezialharus, Max Hanky. einen eleganten,<br />

sehr geschmackvoll ausgestatteten Katalog, der in<br />

einzelnen Zusammenstellungen einen %eberblick<br />

über die verschiedenen Pelzarten bringt. Für den<br />

Abend: praktische Strassenpelze. für Reise und<br />

Sport und sodann noch Einzelstücke des Pelzes. Die<br />

prachtvollen Modelle werben sehr eindrücklich für<br />

das zugleich zweckmässigste und eleganteste Kleidungsstück<br />

des Winters.<br />

a<br />

Ein schweizerisches Telephon-Adressbuch für<br />

<strong>1930</strong>/31. Die neueste Auflage des Schweizerischen<br />

Telophon-Adressbuches, das im Verlae Hallwag,<br />

Bern, soeben erschienen ist. umfasst das ganze<br />

schweizerische Telephonnetz mit mehr als 200.000<br />

Abonnenten. Es enthält sämtliche Abonnenten nach<br />

Ortschaften und nach Geschlechtsnamen alphabetisch<br />

geordnet. Bei allen Inhabern von Postcheckkontos,<br />

die zugleich einen Telephonanschluss<br />

besitzen, ist die genaue Postchecknummer notiert.<br />

Das « Erste Schweizerische Telenhon-AdrssB-<br />

buch ist zugleich als Ortslexikon ausgebildet, indem<br />

bei jeder Ortschaft Angaben über die Höhe<br />

der Einwohnerzahl und über die Meereshöhe genannt<br />

sind. Sämtliche Orte, die Telephonabonnenten<br />

aufweisen, finden sich vor.<br />

Wichtig und praktisch sind ferner die Stadtpläne<br />

von unsern grössten Schweizerstädten, mit<br />

denen man sich bei irgendwelchen Narchforschungen<br />

Tasch behelfen kann.<br />

lt.<br />

Touren-Antworten<br />

T. A. 578. Grado. Wir geben im folgenden die<br />

Antwort eines Kenners der Verhältnisse, die die<br />

Angaben in der vorigen Nummer zum Teil aufhebt.<br />

Red.<br />

«Von Cervignano, dem ehemaligen Grenzbahnhof,<br />

fahren Sie 12 km in südlicher Richtung längs<br />

der Bahn über Aquileja (alte römische Ruinen). Bei<br />

Belvedere hört die Bahn auf und man muss das<br />

Motorboot nehmen. Autofahrer können auf dem<br />

Strassendamm noch 5 km südlicher fahren. Am<br />

Strassenendpunkt ist eine grosse Garaee mit Einzelboxen.<br />

Sämmelraum und Parkplätzen mit Schilfdach.<br />

Neben der Garage steigt man in die Ruderboote,<br />

die nach der 250 m entfernten Inselstadt<br />

Grado führen. Eine Fähre ist nicht vorhanden, auch<br />

fehlen passende Verladerampen, die bei Ebbe oder<br />

Flut benutzbar wären Grado selbst hat eine Strassenbahn<br />

und sehr saubere Strassen. Die erwähnte<br />

Garage ist gut, kleinere Reparaturen können dort<br />

ausgeführt werden. G. P. in B.<br />

T. A. 579. Warschau. Von den drei Routen, die<br />

Sie anführen, würde ich am ehesten zu derjenigen<br />

über Stuttgart, Nürnberg, Dresden, Breslau, Lodz<br />

nach Warschau raten. Sie werden auf dieser<br />

Strecke bei verhältnismässiger Kürze gute Strassen<br />

finden.<br />

Die Fahrt lässt sich, bei gleichmässigen Etap-<br />

Fohlende Ein-<br />

pen, in 4>4 Tagen gut ausführen.<br />

teilung wäre zu empfehlen:<br />

1. Zürich—Crailsheim, 316 km.<br />

2. Crailsheim—Zwickau,. 306 km.<br />

3. Zwickau—Liegnitz, 290 km.<br />

4. Liegnitz—Lodz, 284 km.<br />

5. Lodz—Warschau, 147 km.<br />

In allen angeführten Etappenorten sind gute<br />

Hotels zu finden. Auf der Strecke Liesnitz—Lodz<br />

werden Sie die Mittagspause am besten in Kepno<br />

(Kempen) einschalten. E. G. in B.<br />

T. A. 580. Luxeuil. Von Luzern nach Luxeuil<br />

haben Sie eine sehr gute Strassenverbindung. Sie<br />

fahren über Sursee, Ölten, Basel, Altkirch, Beifort,<br />

Lure nach Luxeuil. Wenn Sie frühzeitiz in Luzern<br />

wegfahren, werden Sie die 209 km bis Luxeuil bei<br />

der guten Strasse in einem Vormittag schaffen können.<br />

Sie haben dann noch den Samstagnachmittag<br />

und den Sonntagvormittag zur Verfügung.<br />

Sonntag sollten Sie dann möglichst früh am Mittag<br />

wegfahren, um Luzern wieder rechtzeitie zu erreichen.<br />

R. W. in L.<br />

A.-T. 581. Frankfurt a. M. Nach Ihren Angaben<br />

würde sich folgende Einteilung der Tour empfehlen:<br />

Samstag: Basel, Müllheim, Freiburj? L Br., Herbolzheim.<br />

Offenburg, Bühl. Rastatt. Karlsruhe.<br />

Bruchsal, Heidelberg, Weinheim. Bensheim,<br />

Darmstadt, Frankfurt a. M., 351 km.<br />

Sonntag : Aufenthalt in Frankfurt a. M.<br />

Montag- Frankfurt a. M., Mainz. Oppenheim,<br />

Worms, Ludwigshafen, Mannheim. Heidelberg<br />

(Besichtigung), Eberbach, Neckarelz, Heilbronn,<br />

212 km.<br />

Dienstag 1 : Heilbronn, Ludwigsburg. Stuttgart,<br />

Weil der Stadt, Pforzheim, Wildbad. Schönegründ,<br />

Freudenstadt, Lossburg, Alpirsbach,<br />

Schiltach, Wolfach, 224 km.<br />

Mittwoch: Wolf ach, Hornberg, Triberg, Furtwangen,<br />

Simonswäldertal. Waldkirch. Freiburg<br />

i. Br. (Besichtigung), Höllental. Titisee (Halt),<br />

Feldbergerhof, Todtnau, Zeil, Schopfheim,<br />

Basel, 190 km.<br />

Falls Sie für die Besichtigung Heidelbergs mehr<br />

Zeit verwenden wollen, fahren Sie von Frankfurt<br />

auf der schon bei der Hinfahrt benützten berühmten<br />

Bergstrasse (über Darmstadt—Bensheim) direkt<br />

nach Heidelberg.<br />

Die im Verlag der Automobil-Revue erschienene<br />

Automobilkarte des Rhein- und Mosel-Gebietes wird<br />

Ihnen sehr von Nutzen sein. A. H. in Z.<br />

Touren -Fragen<br />

T. F. 582. Gallspach. Welche Route ist am besten<br />

einzuschlagen, um diesen Herbst oder event.<br />

erst im Winter, nach Gallspach zu fahren? Wieviel*<br />

Kilometer sind es?<br />

Das Dorf heisst doch Gallspach. wo der berühmte<br />

Doktor Zeileis praktiziert? Kann vielleicht<br />

ein Leser noch Näheres mitteilen? L. in K.<br />

T. F. 583. Lyon-Marseille. Ich befinde mich<br />

gegenwärtig in Lyon und bin bis und mit 25. Oktober<br />

geschäftlich hier festgehalten. Nun habe ich<br />

aber für den 26. Oktober, abends 8 Uhr. in Marseille<br />

ein Rendez-Vous mit einem Lieferanten, das<br />

unverschiebbar ist. Ist es nun wohl möglich, mit<br />

meinem Sechszylinder die Strecke Lyon—Marseille<br />

anstandslos zu bewältigen? Wieviele Kilometer<br />

misst die Strecke überhaupt? H. S. z. Z in L.<br />

T. F. 584. Chäteauroux. Welches ist von Ölten<br />

aus der beste und zugleich kürzeste Weg nach<br />

Chäteauroux, Departement Indre. France? Wieviele<br />

Kilometer? . G. H. in W


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