E_1930_Zeitung_Nr.090
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag 24. Oktober <strong>1930</strong><br />
26.<br />
20 Cts.<br />
Jährgang. - N° 90<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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S. B. B. und andere Sorgen<br />
Die Schweizerischen Bundesbahnen kommen<br />
nicht um die Sorgen herum. Die Einnahmen<br />
gehen zurück, die Ausgaben wachsen<br />
und doch sollte gerade das Umgekehrte<br />
der Fall sein. Nun jammert man über das<br />
Auto. Letzten Nachrichten zufolge hat man<br />
die Absicht, mit einer Aufklärungsschrift<br />
über das Thema « Bundesbahnen und Automobil»<br />
dem Volke beizukommen und endlich<br />
einmal Aufklärung über das gefährliche<br />
Ding zu geben. Unter anderm wird<br />
man, wie wir hören, die gesetzliche Gleichstellung<br />
der beiden Verkehrsmittel anfordern.<br />
Und doch drückt der Schuh eigentlich ganz<br />
anderswo. Wenn es nach dem Willen der<br />
Generaldirektion und des Verwaltungsrates<br />
ginge, dann würden gewiss Ausgaben und<br />
Einnahmen miteinander in Einklang gebracht<br />
werden können. Aber die hohe Politik hat<br />
die verantwortlichen Herren leider Gottes in<br />
Fesseln geschlagen. So ist es denn nicht zu<br />
verwundern, dass beim Betriebsvoranschlag<br />
für das Jahr 1931 die starke Zunahme der<br />
Ausgaben, die gegenüber dem letztjährigen<br />
Budget 5,7 Millionen .Fr., gegenüber den Ausgaben<br />
der Rechnung pro 1928 sogar 21,1 Mil-<br />
Hionen Fr. ausmachen, stark überrascht. Man<br />
muss sich wirklich fragen, woher diese Mehreinnahmen<br />
kommen könnten. Man weiss ja,<br />
dass ein Betrieb, der volle Sicherheit bieten<br />
will, sich etwas kosten lässt. Für die Betriebssicherheit<br />
sind wir den S.B.B. dankbar.<br />
Man weiss auch, dass die Anforderungen betreffend<br />
Bahnhöfen, neuen Zugsverbindungen<br />
usw. immer stärker werden. Sich allen diesen<br />
Anforderungen zu erwehren, fällt den<br />
S.B.B, ebenfalls schwer, weil hinter ihnen<br />
beständig der politische Druck vorhanden<br />
ist. So ist denn auch ohne weiteres zuzugeben,<br />
dass die Zunahme der Fahrleistungen<br />
eine ansehnliche Ausgabenvermehrung bedingt.<br />
Grossere Fahrleistungen erfordern erhöhtes<br />
Personal; grössern Material- und<br />
Kraftverbrauch und vermehrte Unterhaltskosten.<br />
Vielleicht aber wird doch durch den<br />
Zwang der Verhältnisse der Augenblick eintreten,<br />
wo auch punkto Fahrplanverbesserungen<br />
die Bundesbahnen ein Halt gebieten<br />
müssen. Sie dürfen dies wohl, vergleicht<br />
FEUILLETON<br />
Die blaue Wand<br />
Von Richard Washburn Child.<br />
'Autorisierte Uebersetzung aus dem Amerikanischen<br />
ton Lisa Landau. (Engelhorns Romanbibliothek.)<br />
(45. Fortsetzung)<br />
Im gemalten Garten<br />
East India Place gehört nicht zu den bekannten<br />
Verkehrspunkten. Es ist eigentlich<br />
nur ein grösserer Hof, der halb durch Wagenremisen<br />
und hochaufgetürmte Kisten und<br />
Ballen der Kommissionshändler versteckt<br />
scheint Selbst an sonnigen Tagen ist der<br />
feuchte Boden dieses Hofes schwarz und verbreitet<br />
einen modrigen Geruch, als läge er<br />
unter, nicht auf der Erdoberfläche. Die eine<br />
Seite des Platzes nimmt ein Speicher ein, die<br />
andere zeigt verschiedene Türeingänge, die<br />
früher zu den Matrosenheimen geführt haben<br />
mochten, über denen aber jetzt Aushängeschilder<br />
von Althändlern prangen. An diesen<br />
Häusern liefen die geraden Nummern 2, 4, 8,<br />
10, — die mich zu der Annahme führten, dass<br />
^r. 5 der Speicher sei, und dass das Atelier<br />
für Theaterdekorationen sich in dem obersten<br />
Stockwerk des nicht sehr einladenden Gebäudes<br />
befinden musste. Ja, ich nahm jetzt auch<br />
wahr, dass man dem Dach Oberlicht durch<br />
Glasfenster gegeben hatte, und mein Blick<br />
fiel nun an der Eingangstür auf ein Schild:<br />
«Theateratelier Mohave.» Ich begann die engen<br />
Holztreppen hinauf zu steigen, auf denen<br />
es muffig wie in alten Schiffslagerräumen<br />
roch. Ganz oben machte ich vor einem Schild<br />
man die Zugsdichtigkeit in unserm Lande<br />
mit derjenigen des Auslandes.<br />
Die Ausgabenvermehrung rührt natürlich<br />
nicht in letzter Linie von den gesetzlichen<br />
Besoldungs- und Lohnerhöhungen her. Die<br />
Im Kapitel Verkehrsvorschriften<br />
hauptsächlich die Frage diskutiert, ob im Gesetz<br />
für Motorlastwagen ein Höchstgewicht<br />
und für Motorfahrzeuge allgemein eine maximale<br />
Geschwindigkeitsgrenze festzusetzen<br />
sei. In der ersten Frage erlitt der Vertreter<br />
der Automobilindustrie einen Umfall (nicht<br />
Unfall!), der die Beschränkung des Höchstgewichtes<br />
auf zwölf Tonnen zur Folge hatte.<br />
Es gelangte hier auch eine schriftliche Meinungsäusserung<br />
des kant. bernischen Baudirektors<br />
zur Verlesung, die auf eine ganz<br />
erhebliche Gewichtsherabsetzung tendierte. E%,<br />
wurde ihr glücklicherweise keine Folge gegeben,<br />
wohl in der Erkenntnis, dass dieStrassen<br />
zum Befahren vorhanden sind und nicht<br />
bloss zum Ansehen. Gleichzeitig wurde neu<br />
ins Gesetz aufgenommen eine maximale Breite<br />
von 2,4 m. Wir sind der Auffassung, dass<br />
derartige zahlenmässige Festlegungen, sei es<br />
Gewicht, Dimension oder Geschwindigkeit<br />
betreffend, nicht in ein Gesetz gehören, indem<br />
damit der freien Entwicklung der Technik und<br />
der Industrie von vornherein Fesseln angelegt<br />
werden. Durch derartige Bestimmungen wird<br />
zudem unsere Industrie dem Auslande gegenüber<br />
nachteilig handicapiert-<br />
Während der Departementsentwurf kein<br />
Geschwindigkeitsmaximum vorsah, wurde leider,<br />
wieder auf Antrag eines Parlamentariers,<br />
mehrheitlich einer Fassung zugestimmt,<br />
durch die der Bundesrat ermächtigt wird, auf<br />
dem Verordnungswege gew.isse Geschwindigkeiten<br />
festzusetzen. Wir glauben den Versi-<br />
halt: «Unbefugten ist der Eintritt verboten.»<br />
Aber darunter war in Rot-Weiss-Blau gemalt<br />
die Ankündigung «nur als Lagerraum<br />
benutzt. Das neue Atelier befindet sich Barkiston<br />
Avenue 43.» Ich klopfte, es erfolgte<br />
keine Antwort. Ich versuchte den Stumpf<br />
eines Türknopfes zu drehen, die Tür gab<br />
nach. Ich befand mich in einem grossen<br />
Raum, der voll war von aufgespeicherten<br />
Leinwandrollen; grosse Bühnenhintergründe<br />
hingen von der hohen Decke herab. Ein Glasdach<br />
mit modrigen Gardinen, die quer über<br />
die viereckigen Scheiben gezogen waren,<br />
warf einen eigentümlich grünen Glanz über<br />
all die Dinge da unten. Ein seltsam süsslicher<br />
Duft, wie er manchmal über die Rampe hinweg<br />
in den Zuschauerraum kleinerer Theater<br />
zieht, gab dem verlassenen Raum eine theatralische<br />
Note, die noch verstärkt wurde<br />
durch allerlei umherstellende Papiermachefiguren<br />
und durch einen riesigen Buddha, der<br />
gegen die kahle Ziegelwand lehnte. Eine Spinne<br />
hatte über der einen dieser göttlichen<br />
nackten Schultern ein Netz gesponnen; es<br />
schillerte in dem Sonnenstrahl, der zufällig<br />
durch einen Riss in der Gardine da oben<br />
hereindringen konnte. Auf einem Grüst über<br />
mir standen ein Küchenstuhl, ein paar Feuereimer<br />
und einige buntbekleckte Farbentöpfe.<br />
Das einzige Anzeichen menschlichen Lebens<br />
hier, war der leise, warme Duft von Pfeifenrauch.<br />
Da ich nun wusste, dass noch jemand<br />
ausser mir sich in dem Atelier befinden<br />
musste, schritt ich vorsichtig zwischen zwei<br />
grossen Leinwandstücken, die einander dicht<br />
gegenüberhingen, entlang. Ich bereitete mich<br />
Auswirkungen des neuen Besoldungsgesetzes<br />
machen sich bedenklich bemerkbar auch in<br />
dem Sinne, dass natürlich die Leistungen an<br />
die Pensions- und Hilfskassen, die pro 1931<br />
nun den Betrag von 24,8 Millionen Fr. ausmachen,<br />
sich ebenfalls erhöhen. Rechnet man<br />
zu allem dem noch die Leistungen für die<br />
Unfallversicherung des Personals im Betrage<br />
von 36 Millionen Fr., so ergibt sich für die<br />
Gesamt-Personalaufwendungen eine Summe<br />
von 219,5 Millionen Fr., mit andern Worten,<br />
75,8 Prozent der gesamten Betriebsausgaben.<br />
Das ist nun unbedingt zu viel. Dieses Verhältnis<br />
ist ungesund und muss die Bundesbahnen,<br />
sofern sie sich von der Fessel der<br />
Gewerkschaft nicht zu lösen vermögen, unbedingt<br />
in eine Defizitwirtschaft führen. Da<br />
hilft sogenanntes Gleichberechtigungsstreben<br />
mit dem Automobil keinen Deut mehr. Wir<br />
Nach Schluss der Expertenkommission<br />
(Betrachtungen zum Verkehrsgesetzentwurf)<br />
II.<br />
wurde cherungen des Herrn Bundesrat Häberlin<br />
gerne, dass der Bunderat von diesem Rechte<br />
nicht leichthin Gebrauch machen wird. Bedauerlich<br />
ist aber diese Abschwächung des im<br />
Departementsentwune enthaltenen Grundsatzes<br />
doch. Wir wissen ja, wie leicht u. U.<br />
an sich bedauerliche Einzelfälle aufgebauscht<br />
und verallgemeinert zu werden pflegen. Wird<br />
hier der Bundesrat nicht schliesslich eines Tages,<br />
um gewissen Kreisen zu entsprechen,<br />
nachgeben müssen? Gerade diese Durchlöcherung<br />
des im Departementsentwurfe enthaltenen<br />
klaren, den neuzeitlichen Verhältnissen<br />
Rechnung tragenden Grundsatzes zeigt,<br />
welche Gefahren einem Gesetzesentwurfe im<br />
Parlament drohen und wie leicht auf diese<br />
Weise zweckmässige Vorschriften abgeschwächt<br />
oder gar illusorisch gemacht werden<br />
können. Dem Gesetz werden auf diese<br />
Weise sicherlich keine guten Dienste geleistet.<br />
Der Departementsentwurf hat in absolut<br />
richtiger Weise von der Vorschrift eines Kontrollschildes<br />
für Radfahrer abgesehen. Auf<br />
Antrag der Radfahrervertreter wird die Befreiung<br />
vom Kontrollschild speziell im Gesetz<br />
erwähnt. Nicht mit Unrecht sprachen wohl<br />
die Radfahrer die Befürchtung aus, dass,<br />
wenn dieser Grundsatz nicht im Gesetz verankert<br />
werde, die Kantone Mittel und Wege<br />
finden würden, den Kontrollschild beizubehalten.<br />
Ein weiteres Verlangen, das Fahrrad<br />
gebühren- und steuerfrei zu erklären, kann<br />
(Schluss siehe Seite 2)<br />
auf meinem lautlosen Gang darauf vor, dem<br />
Manne gegenüberzutreten, den ich hier suchte.<br />
Ich glaubte ein unterdrücktes ängstliches<br />
Husten zu vernehmen, das mir anzeigte, der<br />
andere hätte mein Eindringen in seine seltsame<br />
Wohnstätte schon bemerkt.<br />
Das war aber nicht der Fall. Einen Augenblick<br />
lang hatte ich reichlich Gelegenheit,<br />
ungesehen alles in Augenschein zu nehmen,<br />
was sich da vor mir ausbreitete. Ein gemalter<br />
Hintergrund hing an der Wand, auf dem<br />
in zarten Farben von italienischem Blau und<br />
saftigem Grün sich ein weites, eindrucksvolles,<br />
wunderschönes Bild der Gärten von Versailles<br />
bot. Ein seltener Blumenreichtum dehnte<br />
sich auf dem samtenen Rasen bis in den<br />
Hintergrund der Landschaft aus, wo weiss<br />
und königlich Mauern und Säulen gegen den<br />
klaren Frühlingshimmel aufstiegen. Eine<br />
mpdern groteske Gestalt hatte sich inmitten<br />
der köstlichen Szenerie niedergelassen, hatte<br />
ihr elendes Feldbett, das mit <strong>Zeitung</strong>en und<br />
zerlumpten roten Tüchern bedeckt war, so<br />
keck in den Vordergrund gerückt, dass auf<br />
den ersten Blick diese Belebung der Szene<br />
unsinnig erschien.<br />
Ich konnte erkennen, dass der Mann mit<br />
gekreuzten Beinen auf seiner Feldbettstelle<br />
sass; er drehte mir den Rücken zu, der<br />
jammervoll mager unter dem dünnen weissen<br />
Hemd aussah. Mit der einen sehnigen, welken<br />
Hand strich er sich über seine dünnen<br />
Haarsträhnen; mit der anderen schob er<br />
kleine Figuren über ein flaches Brett. Er sass<br />
da, ein einsamer Herrscher auf einem Thron<br />
sind auch von denjenigen, die jedem Eisenbahner<br />
am Sonntag ein Huhn im Topf und<br />
ein Eigenheim, ja sogar ein Motorrad oder<br />
ein Auto gönnen möchten. Allein, auf die<br />
Länge lassen sich Wirtschaftsgesetze nicht<br />
auf unnatürliche Weise vergewaltigen. Auch<br />
die Bundesbahnen sind eine öffentliche Institution,<br />
die sich nicht durch eine allzu weitgehende<br />
Versorgungspolitik missbrauchen<br />
lassen sollen. Wir unterstreichen dies mit<br />
aller Deutlichkeit. Wie überall, so bekommt<br />
man nach und nach auch von unsern Bundesbahnen<br />
den Eindruck, als hätten sie Mühe,<br />
sich nach der Decke zu strecken. Punkto<br />
Erstellung von Bahnhofpalästen und Luxus-<br />
Rollmatenal dürfte ebenfalls noch ein Wort<br />
gesprochen werden. Man kann auch hier<br />
alles übertreiben. Das Schlagwort von der<br />
Zwangsläufigkeit der Ausgaben sollte bei den<br />
Bundesbahnen, in Anbetracht der zugespitzten<br />
Verhältnisse, je länger je weniger von<br />
Wirkung sein, dann dürften wir sicher mit<br />
grösstem Vertrauen in die Zukunft unseres<br />
grössten staatlichen Unternehmens blicken.<br />
Eine kleine «Götterdämmerung» gibt zwar<br />
einen Hoffnungsstrahl. Sogar die Schweizerischen<br />
Bundesbahnen sind auf den Gedanken<br />
gekommen, ihr Rollmaterial wenigstens<br />
versuchsweise durch Postautomobile zu<br />
ersetzen. Die Bahnstrecke Yverdon-Payerne-<br />
Palezieux rentiert schon seit langem nicht<br />
mehr. Trotzdem haben die Bundesbahnen in<br />
nobler Weise zahlreiche Züge durch diese<br />
verhältnismässig wenig dicht bevölkerte Ge-<br />
gend geführt. Man hat auf Wunsch .sogar<br />
noch zwei neue Züge eingeschaltet, die aber<br />
schwach benutzt waren. Nun sollen, diese<br />
beiden Kurse während des Winters versuchsweise<br />
durch Postautokurse ersetzt werden.<br />
Hoffen wir, dass es nicht nur bei diesem<br />
einen Versuch bleiben wird. Wir haben im<br />
ganzen Schweizerlande herum noch eine<br />
Menge Zugsstrecken, die unrentabel sind.<br />
Ersetze man sie durch das Automobil; immerhin<br />
unter der einen Bedingung, dass, sofern<br />
die Bahn unter falscher Flagge der Post<br />
fährt, sie dem Inhaber der Strasse, d. h. dem<br />
Kanton, ein entsprechendes Entgelt abtritt.<br />
Das ist jedenfalls eine der minimsten Forderungen,<br />
die man verlangen darf; denn es<br />
heisst auch hier, den Anfängen zu wehren<br />
in dem Sinne, dass die auf der Strasse fahrende<br />
Eisenbahn wenigstens einen Teil der<br />
Strassenunterhaltungskosten mitzutragen hilft.<br />
©•<br />
von Schmutz und Lumpen — und spielte<br />
eine einsame Partie Schach!<br />
«Der Scheik von Baalbek!» flüsterte ich<br />
vor mich hin.<br />
Der Mann stutzte, sah zu dem Glasdach<br />
mit seinen grünen Vorhängen auf und stiess<br />
einen tiefen, wehen Seufzer aus. Er klang so<br />
schmerzvoll, dass ich zusammenschauerte.<br />
«Julianna!» sagte ich leise.<br />
Er steckte den Kopf in die Schultern, wie<br />
eine erschrockene Schildkröte und hielt sich<br />
dann steif zusammen, wie jemand, der eine<br />
eiskalte Dusche bekommen hat. Ein paar<br />
Augenblicke rührte er sich nicht; als er sich<br />
dann schliesslich zu mir wandte, zeigte sein<br />
Gesicht eher einen stillen, als einen bösartigen<br />
Ausdruck. Er schien mehr traurig als erschrocken.<br />
«Was wünschen Sie?» fragte er und behielt<br />
den Mund offen, so dass er selbst wie<br />
ein Automat aussah, dessen Federn nicht<br />
mehr funktionierten.<br />
Diese Pause gestattete mir die Beobachtung,<br />
dass er nicht der Mann mit den Goldplomben<br />
war. Im Gegenteil, das einzige, was<br />
an ihm wohlerhalten schien — was er sozusagen<br />
aus dem Schiffbruch gerettet hatte<br />
— war die Reihe weisser, gleichmässiger<br />
Zähne.<br />
«Was wünschen Sie?» wiederholte er. «Ich<br />
hab' Sie nie im Leben gesehen. Wie kommen<br />
Sie dazu, mit mir zu sprechen?»<br />
«Ihre Tochter» — begann ich.<br />
«Ich habe keine Tochter!» schrie er und<br />
seine Augen blitzten plötzlich in wilder Leidenschaft.<br />
«Wer sind Sie überhaupt? Ich sag*
Nach Schluss<br />
der Expertenkommission<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
leider, weil gegen die Verfassung verstossend,<br />
nicht im Gesetze Berücksichtigung finden.<br />
Immerhin kann man sich des Eindrucks nicht<br />
erwehren, dass vielerorts von den Radfahrern<br />
viel zu hohe Gebühren eingezogen wurden,<br />
ohne dass ihnen ein entsprechendes Aequivalent<br />
geboten worden wäre. Mit dem Wegfallen<br />
des Kontrollschildes fällt die Kontrolle<br />
dahin und damit auch das Recht des Kantons<br />
für eine nicht stattfindende Kontrolle eine<br />
Gebühr zu erheben. Die Radfahrer sind entschlossen,<br />
und zwar mit vollem Recht, sich<br />
jeder kantonalen Gebühren- und Steuererhebung<br />
mit allen Mitteln zu widersetzen- Sie<br />
werden auch imstande sein, ihre berechtigten<br />
Begehren durchzusetzen.<br />
Bezüglich der Haftpflicht haben sich die<br />
Automobil- und Motorradverbände freiwillig<br />
zur Annahme der Verursachungshaftung bereit<br />
erklärt. Sie haben damit ein grosses Opfer<br />
gebracht, das von allen andern Strassenbenützern<br />
dankbar anerkannt werden muss.<br />
Die aus dem neuen Haftpflichtsystem resultierenden<br />
Mehrprämien sind sehr erhebliche.<br />
Immerhin wurde eine die Eisenbahnpflicht<br />
übersteigende Haftpflicht des entschiedensten<br />
abgelehnt. Die Expertenkommission hat diese<br />
Auffassung geteilt und sich mit grosser Mehrheit<br />
für die Einführung der Eisenbahnhaftpflicht<br />
ausgesprochen. Damit wird eine Haftpflicht<br />
eingeführt, die sich seit Jahren bewährt<br />
hat und über die bereits Erfahrungen<br />
und eine ausgedehnte Gerichtspraxis vorhanden<br />
sind. Diese Haftung hat u. a. den Vorteil,<br />
dass bei ausschliesslichem Sachschaden,<br />
soweit es sich wenigstens nicht um Gegenstände<br />
von Fahrzeuginsassen handelt, eine<br />
Schadenersatzpflicht nur entsteht, wenn dem<br />
Halter des Motorfahrzeuges ein Verschulden<br />
nachgewiesen wird- Wir werden vielleicht<br />
später Gelegenheit haben, in einem besonderen<br />
Artikel uns eingehender mit der neuen<br />
Haftung zu befassen.<br />
Dass die Einführung der Verursachungshaftung<br />
eine erhebliche Prämienerhöhung zur<br />
Folge haben wird, wusste man. Es wird mit<br />
einer Mehrprämie von 40—50% gerechnet<br />
werden müssen. Dass auch die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Minimalversicherungssummen<br />
erheblich erhöht werden würden, war ebenfalls<br />
vorauszusehen. Sie sind hoch, aber<br />
nicht übersetzt. Der im Departementsentwuri<br />
vorgesehene Selbstbehalt für Sachschaden<br />
wird nicht mehr, wie vorgesehen, als Obligatorium<br />
im Gesetzesentwurf Aufnahme finden,<br />
sondern als -Fakultativum, d. h. demjenigen<br />
Motorfahrzeughalter, der den Selbstbehalt<br />
auszuschliessen wünscht, steht dies gegen<br />
Bezahlung eines Prämienzuschlages frei.<br />
Damit ist bei Schadenregulierungen die Möglichkeit<br />
gegeben, die bisher beständig bezüglich<br />
des Selbstbehaltes entstandenen Schwierigkeiten<br />
und Komplikationen zu eliminieren-<br />
Wir wollen das Kapitel Versicherungen<br />
nicht verlassen, ohne in diesem Zusammenhange<br />
speziell noch des Vertreters der Versicherungsgesellschaften,<br />
Herrn Bosshard,<br />
Winterthur, Erwähnung zu tun. Hr. Bosshard<br />
hat es in feinsinniger Weise verstanden, die<br />
Experten über die zahlreichen und schwierigen<br />
Versicherungsfragen zu orientieren.<br />
Seiner grossen Erfahrung ist es auch zu<br />
verdanken, wenn noch manch guter Vorschlag<br />
im definitiven Gesetzesentwurf Verarbeitung<br />
und Aufnahme finden wird.<br />
Ein Versuch, da oder dort die Strafbestimmungen<br />
etwas zu mildern, ist gescheitert.<br />
Wenn auch an und für sich gegen die vorgesehenen<br />
Strafmaximas nicht viel eingewendet<br />
werden kann, so gilt dies jedoch nur unter<br />
der Voraussetzung, dass sie von verständigen,<br />
objektiven und über der Sache stehenden<br />
Richtern angewendet werden, bei denen soziale<br />
Unterschiede, parteipolitische Erwägungen<br />
etc. bei der Strafausmessung nicht mitspielen.<br />
Wäre dies der Fall, würden die heute<br />
vorgesehenen Strafen, speziell bei Rückfall,<br />
zu Absurditäten führen können, die schlech-<br />
Ihnen, Sie reden Unsinn! Ich habe keine<br />
Tochter!»<br />
«Schön gesagt,» meinte ich ruhig. «Sehr<br />
schön gesagt. Aber im Augenblick nicht ganz<br />
passend. Sie ist in Lebensgefahr —»<br />
«In Lebensgefahr?» rief er und krampfte<br />
die Hände in die roten Wolldecken. «Grosser<br />
Gott! Ist es nun da? Wie zeigt es sich? Reden<br />
Sie rasch! Wie zeigt es sich?»<br />
«Ich bin hierhergekommen, weil Sie uns<br />
sicherlich darüber Aufklärung geben können,»<br />
sagte ich. «Wir wissen zu wenig. Sie hat ihren<br />
Gatten fortgeschickt.»<br />
«Hol ihn der Teufel!» stiess er hervor.<br />
«Sie hat sich in ihr Zimmer eingeschlossen<br />
— seit drei Wochen. Die Dienerin —»<br />
«Margaret Murchie,» flüsterte er. «Sie hält<br />
mich für tot?»<br />
Ich nickte.<br />
'Fortsetz, folgt.)<br />
AUTOMOBIL-REVU<br />
Die offengelassene Bahnbarriere<br />
Eine offen gelassene Eisenbahnbarriere verursachte<br />
am 10. Juni 1929 in Villars bei Freiburg<br />
einen Unfall, der leicht viel schlimmere<br />
Folgen hätte haben können. Beim<br />
Nahen des Schnellzuges Lausanne-Bern fuhr<br />
gerade ein Motorwagen über den Niveauübergang.<br />
Der Führer des Wagens wurde<br />
von einem seiner Passagiere auf den Zug<br />
aufmerksam gemacht und gab Vollgas; der<br />
Zug konnte seine Fahrgeschwindigkeit erheblich<br />
mindern und so wurde das Auto bloss<br />
zur Seite gestossen. Einer seiner Insassen<br />
wurde durch Glassplitter verletzt, das Auto<br />
und eine der Laternen der Lokomotive beschädigt.<br />
Die stellvertretende Bahnwärterin,<br />
die das rechtzeitige Schliessen der Barriere<br />
versäumt hatte, wurde von den Freiburger<br />
Gerichten wegen fahrlässiger Eisenbahngefährdung<br />
zu sechs Tagen Gefängnis verurteilt,<br />
gestützt auf Art. 67 Absatz 2 des<br />
Bundesstrafgesetzes: «Wer durch Fahrlässigkeit<br />
die Sicherheit des Eisenbahn-, Dampfschiff-<br />
oder Postwagenverkehrs erheblich<br />
gefährdet, wird mit Gefängnis bis zu einem<br />
Jahr und, wenn ein Mensch bedeutend verletzt<br />
oder getötet, oder wenn sonst ein erheblicher<br />
Schaden verursacht worden ist,<br />
mit Gefängnis bis zu drei Jahren bestraft.<br />
Mit der Gefängnisstrafe kann auch Geldbusse<br />
verbunden werden. In leichteren Fällen<br />
kann der Richter auf Geldbusse allein<br />
erkennen.»<br />
Die Verurteilte reichte beim Bundesgericht<br />
Kassationsklage ein, indem sie behauptete,<br />
es handle sich hier um einen leichteren Fall<br />
und daher sei von einer Gefängnisstrafe<br />
terdings unerträglich wären. Niemand wird<br />
bestreiten, dass die für Rückfall vorgesehenen<br />
Gefängnisstrafen doch sicherlich nur für<br />
Rückfälle in schweren Fällen Anwendung finden<br />
sollen. Nach dem vorgeschlagenen Gesetzestexte<br />
steht es dem Richter aber frei,<br />
bei jedem Rückfall eine Gefängnisstrafe auszusprechen.<br />
Auf Kosten des Automobilisten<br />
sind auf dem Altar des Götzen «Referendum»<br />
verschiedene Opfer gebracht worden,<br />
es scheint uns angezeigt, wenn ihm auch hier<br />
ein Opfer dargebracht würde. Es könnte dies<br />
ohne irgendwelche Benachteiligung aller<br />
Strassenbenützer erfolgen, um so mehr, jajs<br />
Umgang zu nehmen. Sie ist indessen am<br />
13. Oktober vom Kassationshof des Bundesgerichts<br />
einstimmig abgewiesen worden, so<br />
dass die Gefängnisstrafe in Kraft bleibt.<br />
Zunächst zwingt der Wortlaut des Gesetzes<br />
den Richter keineswegs, in allen leichteren<br />
Fällen bloss auf Geldbusse zu erkennen,<br />
er «kann» es bei dieser Strafart bewenden<br />
lassen, aber je nach seinem Ermessen<br />
auch eine Gefängnisstrafe aussprechen.<br />
Sodann handelt es sich hier keineswegs<br />
um einen leichteren Fall im Sinne des<br />
Ar. 67. Für die Frage, ob ein leichterer oder<br />
schwererer Fall vorliegt, ist in erster Linie<br />
der Grad des Verschuldens und sodann der<br />
höhere oder geringere Grad der Gefährdung<br />
— d. h. die grössere oder geringere<br />
Wahrscheinlichkeit des Eintrittes des Schadens<br />
— massgebend. Wenn die Angeklagte<br />
das rechtzeitige Schliessen der Barriere versäumte,<br />
liegt darin unter allen Umständen<br />
ein schweres Verschulden, das durch die besonderen<br />
Umstände des Falles nicht gemildert<br />
wird. (Die Wärterin hatte übersehen,<br />
dass der Schnellzug im neuen Fahrplan acht<br />
Minuten früher abfuhr und wegen des Regens<br />
auch das Abläutesignal der Nachbarstation<br />
überhört, so dass sie erst auf dem Weg von<br />
ihrer Wohnung zum Niveauübergang war,<br />
als der Zug schon dort eintraf.) Auch der<br />
Grad der Gefährdung ist nicht als gering zu<br />
bezeichnen, denn am betreffenden Niveauübergang<br />
kreuzt sich eine viel befahrene<br />
Landstrasse mit der Bahnlinie Lausanne-<br />
Freiburg-Bern.<br />
Der kassationsgerichtliche Entscheid erhält<br />
eine gewisse Aktualität durch die zahlreichen<br />
Unfälle, welche in den letzten Jahren<br />
durch offen gelassene Bahnbarrieren verursacht<br />
worden 1 sind.<br />
Wp.<br />
die gerügten Mängel durch den bedingfeifTÄuge des von hinten kommenden Fahrzeug-<br />
Straferlass nicht korrigiert werden. führers trifft. Anhänger an Fahrrädern dürfen<br />
nur mitgeführt werden, wenn sie fest<br />
Resümierend glauben wir sagen zu dürfen,<br />
dass wir mit Vertrauen dem definitiven Gesetzesentwurfe<br />
entgegensehen dürfen. Wir Selbst das Vieh wird von der neuen Ver-<br />
vebunden werden können.<br />
sind überzeugt, dass Herr Bundesrat Häberlin<br />
und seine Mitarbeiter die in der Expertenbene<br />
Viehherden müssen von ausreichender<br />
ordnung erfasst. Durch die Strassen getriekommission<br />
geäusserten Wünsche und Anträge<br />
sorgfältig prüfen und soweit als mög-<br />
Dunkelheit von einem vorausgehenden Hüter<br />
Mannschaft begleitet und nach Beginn der<br />
lich wohlwollend berücksichtigen werden. Wir durch ein weisses Licht sichtbar gemacht<br />
glauben auch, dass der Gesetzesentwurf, so v/erden. Ausserdem muss wenigstens das<br />
wie er vom eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />
den Räten vorgelegt werden wird, ohne das Nahen der Herde zu verkünden.<br />
Leittier mit einer Schelle versehen sein, um<br />
Referendum angenommen werden kann und<br />
zweifellos auch angenommen werden würde<br />
Möge auch das Parlament diese gute Arbeit<br />
entsprechend würdigen und nicht das Odium<br />
auf sich laden, Gutes verschlechtert und dem<br />
Referendum ausgeliefert zu haben.<br />
Vorschriften aus der neuen<br />
bernischen Verkehrsordnung.<br />
Wir haben schon in Nummer 86 mitgeteilt,<br />
dass der Regierungsrat des Kantons Bern<br />
eine neue Verkehrsordnung (Polizeiverordnung<br />
zum Strassenpolizeigesetz), die am 1.<br />
Januar 1931 in Kraft treten soll, erlassen<br />
habe und haben daraus die für die Motorfahrzeuge<br />
geltenden Vorschriften herausgegriffen.<br />
Damit sich die Leser ein genaues<br />
Bild davon machen können, wie sich der Verkehr<br />
in. Bern abwickeln wird, geben wir zur<br />
Ergänzung des ersten Berichtes nun auch die<br />
wichtigsten für die andern Strassenbenützer<br />
geltenden Bestimmungen wieder.<br />
Bespannte Fuhrwerke, d. h. Fahrzeuge,<br />
die durch Tier- oder Menschenkraft fortbewegt<br />
werden, müssen ebenfalls mit einer<br />
wirksamen Bremsvorrichtung versehen sein.<br />
Die Verordnung schreibt ausserdem vor,<br />
dass nur Bremsvorrichtungen angewendet<br />
werden dürfen, die für den Strassenbelag<br />
keine schädigende Wirkung haben. Radschuhe<br />
mit Kritzringen oder ähnliche Vorrichtungen<br />
dürfen nur bei Schnee, Glatteis<br />
oder in Notfällen (Versagen der Bremse)<br />
verwendet werden. Hundefuhrwerke und von<br />
Menschen bewegte Kleinwagen dürfen auch<br />
ohne Bremsvorrichtung zirkulieren.<br />
Sämtliche Fuhrwerke (mit Ausnahme der<br />
zu Feldarbeiten verwendeten landwirtschaftlichen<br />
Fahrzeuge und der Milchkarren) müssen<br />
mindestens ein hellbrennendes Licht führen.<br />
Das Licht ist am vorderen Teil des<br />
Fuhrwerkes auf der linken Seite anzubringen,<br />
und zwar in der Weise, dass der Lichtschein<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
von entgegenkommenden und überholenden<br />
Fahrzeugen leicht bemerkt werden kann.<br />
Mehr als 6 m lange Fuhrwerke haben ausserdem<br />
am hintern Ende ein gut sichtbares rotes<br />
Schlusslicht zu führen. Bei Fuhrungen<br />
von grosser Länge (Langholz, zusammengekoppelte<br />
Fuhrwerke) ist ein Begleitmann mit<br />
roter Laterne mitzuführen.<br />
Für die Fahrräder wird lediglich ein nicht<br />
blendendes Vorderlicht vorgeschrieben. Hinten<br />
genügt eine rote Reflexlinse, ein sogen.<br />
Katzenauge, das jedoch zweckmässig angebracht<br />
werden muss, d. h. so, dass das zurückgeworfene<br />
Licht der Scheinwerfer das<br />
Der Monat September schliesst sich mit<br />
seinen Aussenhandelsergebnissen für Motorfahrzeuge<br />
mit einem erneuten Abnehmen der<br />
Einfuhr und einer Zunahme unserer Ausfuhr<br />
ab. Die Einfuhr weist den kleinsten Betrag<br />
auf, der je in diesem Jahre erreicht worden<br />
ist- Im vergangenen Jahre zeigte der Monat<br />
Juli das niedrigste Ergebnis in der Einfuhr.<br />
Die Transaktionsziffer für den Monat September,<br />
d. h. die Gesamtsumme auf Einfuhr<br />
und Ausfuhr, beläuft sich auf Fr. 5,886,592<br />
(im Vorjahre Fr. 5,616,599). Sie setzt sich zusammen<br />
aus dem Einfuhrwert von 4,157,654<br />
Franken (Fr. 4,230,336). Der Minderwert gegenüber<br />
dem September 1929 stellt sich auf<br />
Fr. 72,682. Der Ausfuhrwert des Monats September<br />
beträgt Fr. 1,728,938 (Fr. 1,386,263).<br />
Daraus resultiert ein Mehrwert von 342,675<br />
Franken.<br />
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind<br />
mit Fr 1,832,455 oder 44,7 Prozent des Gesamtimportes<br />
unsere Hauptlieferanten. Immerhin<br />
ist zu bemerken, dass das amerikanische<br />
Kontingent im Vergleich zu frühern<br />
Jahren immer noch relativ tief steht. Gegenüber<br />
dem Monat August mit 38,4 Prozent ist<br />
allerdings wieder ein leichter Zuwachs zu<br />
verzeichnen.<br />
Der beste Abnehmer unserer schweizerischen<br />
Motorfahrzeug- und Zubehörindustrie<br />
war Russland mit Fr. 449,688. Die Lieferungen<br />
nach Russland bestanden zu einem guten<br />
Teil aus elektrischen Anlassern und Dynamos.<br />
<strong>1930</strong> — N° 9tf<br />
Durch eine Reihe strenger und eingehender<br />
Vorschriften sorgt die neue Polizeiordnung<br />
dafür, dass sich der Strassenverkehr so gefahr-<br />
und reibungslos als möglich abspielt.<br />
So wird z. B. verboten, dass Kinder unter<br />
dem schulpflichtigen Alter auf öffentlichen<br />
Strassen Velofahren. Ebenso wird das Benützen<br />
von Trottinets und ähnlichen Spielfahrzeugen,<br />
sowie das Schütteln ausser auf<br />
den von den Ortspolizeibehörden bezeichneten<br />
Strassenstrecken nicht mehr geduldet.<br />
Die Führung von Fuhrwerken ist ungeübten<br />
Personen und Kindern unter 12 Jahren untersagt.<br />
Dem Strassenverkehrsamt steht es<br />
frei, Personen mit körperlichen Gebrechen<br />
und geistigen Mängeln, Alkoholikern, sowie<br />
solche, die wegen überholter Uebertretung<br />
der Verkehrsvorschriften bestraft worden<br />
sind, von der Führung eines Fuhrwerkes<br />
oder eines Fahrrades auszuschliessen. Die<br />
Polizeiorgane werden die Führer aller Arten<br />
von Fahrzeugen daraufhin prüfen, ob sie die<br />
Verkehrsregeln und Verkehrszeichen kennen.<br />
Alle Fahrzeuge haben in einer ihrer Zweckbestimmung<br />
entsprechenden Weise geführt<br />
zu werden. Vorführungen besonderer akrobatischer<br />
Fähigkeiten, z. B. Lenken eines<br />
Handwagens mit den Beinen, Loslassen der<br />
Lenkstangen während der Fahrt usw. sind<br />
auf den öffentlichen Strassen zu unterlassen.<br />
Die Erzeugung von Geräuschen ist auf<br />
das Notwendigste zu beschränken. In Städten<br />
und Ortschaften sollen die Führer von<br />
Motorfahrzeugen nur die vorgeschriebene<br />
Hupe oder das elektrische Hörn benützen.<br />
Führer von bespannten Fuhrwerken haben,<br />
wenn es die Sicherheit erfordert, durch Knallen<br />
mit der Peitsche oder durch Zurufe die<br />
andern Strassenbenützer zu warnen. Rückwärts<br />
darf nur im Schritttempo gefahren<br />
werden. Wenn beim Begegnen mit andern<br />
Strassenbenützern ein Ausweichen unmöglich<br />
ist, hat derjenige umzukehren oder rückwärts<br />
zu fahren, dem dies nach den Umständen<br />
am leichtesten fällt. Der Führer eines<br />
Fahrzeuges soll in der Regel auf der rechten<br />
Fahrbahnseite fahren, entgegenkommenden<br />
Fahrzeugen nach rechts ausweichen. Ueberholt<br />
wird von links. Gestattet die Breite der<br />
Fahrbahn gleichzeitig das Fahren mehrerer<br />
Fahrzeuge auf der einen Strassenhälfte, so<br />
sollen sich die langsameren Fahrzeuge am<br />
rechten Rande halten. Weist die Strasse eine<br />
sogenannte Sicherheitslinie auf, so darf nur<br />
die für die betreffende Fahrrichtung reservierte<br />
Hälfte benutzt werden. Die Strassenbahnen<br />
sollen rechts überholt werden, wenn<br />
der Raum zwischen dem rechten Rande der<br />
Fahrbahn und der Strassenbahn hiefür ausreichend<br />
Platz gewährt. In der rechten Fahrbahn<br />
gelegene Schutzinseln an Haltestellen<br />
der Strassenbahnen müssen rechts umfahren<br />
werden, sofern nicht die Geleise von der<br />
Strassenbahn völlig frei sind. An haltenden<br />
Strassenbahnen hingegen darf man rechts<br />
nicht vorfahren, ausser wenn sich auf dieser<br />
Seite eine Schutzinsel befindet. Auch auf der<br />
linken Seite soll nur mit ganz stark herabgesetztem<br />
Tempo vorgefahren werden. Den<br />
Radfahrern wird verboten, sich an andere<br />
Fahrzeuge anzuhängen. -1.<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
Drittes<br />
Quartal<br />
193O<br />
Rückgang der Einfuhr — Zunahme der Ausfuhr<br />
September-Aussenhandel. Das IM. Quartal <strong>1930</strong>.<br />
Sowohl bei der Einfuhr als auch bei der<br />
Ausfuhr sind gegenüber den beiden ersten<br />
Quartalen des Jahres Minderbeträge zu notieren.<br />
Die Einfuhrstatistik schliesst mit einem Betrage<br />
von Fr. 15,044,508 ab, gegenüber<br />
Fr. 17,751,852 für die entsprechende Periode<br />
des Vorjahres. Somit nahm das Einfuhr-Total<br />
des III. Quartals um Fr. 2,707,344 ab. Sieben<br />
von neun Gruppen von Fahrzeugen und Zubehör,<br />
gemäss den Vorschriften der Oberzolldirektion,<br />
nehmen an diesem Rückgang teil.<br />
Die zwei Ausnahmen betreffen Automobile<br />
und Chassis bis 800 kg sowie Automobile und<br />
Chassis mit mehr als 1600 kg Gewicht-<br />
Seit dem 1. Januar <strong>1930</strong> figuriert eine Zollposition<br />
914 A für elektrische Anlasser und<br />
Dynamos, die gegenwärtig an der Zunahme<br />
der Ausfuhrziffern mit einem respektablen<br />
Betrage beteiligt ist. Das Ausfuhrergebnis<br />
lautet folgendermassen: Fr. 4,663.215 für das<br />
III. Quartal <strong>1930</strong> gegenüber Fr. 4,306.641 für<br />
die entsprechende Periode des Vorjahres.<br />
Würde hier in diesem Ergebnis nicht ein<br />
neuer Betrag von Fr. 951,709 für Anlasser und<br />
Dynamos sich einschieben, -so wäre auch<br />
bei der Ausfuhr eine rückfliessende Bewegung<br />
gegenüber dem dritten Ouartal 1929 zu<br />
erkennen. Ausgenommen die Motorräder mit<br />
Ledersitz, nehmen alle nachstehend aufgezeichneten<br />
neun Zollgruppen am Rückgang<br />
teil:<br />
Fortsetzung siehe Seite 4.
N° 90 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUfc<br />
Sportnachrichten<br />
Die Perspektiven des Autosportes 1931<br />
Die Saison <strong>1930</strong> ist vorüber, — und kaum,<br />
dass das Donnern der Wagen verhallt ist,<br />
spricht man wieder von der Zukunft, von den<br />
Veranstaltungen im nächsten Jahre. In Paris<br />
legte man in grossen Umrissen die nächstjährige<br />
Autosportsaison fest, in allen Ländern<br />
werden die neuen Sportkalender aufgesteiit,<br />
die Organisatoren bereiten sich auf die neuen<br />
Rennen vor und die Fabriken sind mit dem<br />
Studium der Rennergebnisse beschäftigt. Die<br />
vergangene Sportsaison hat bewiesen, dass<br />
in weiten Kreisen das Interesse für den Autosport<br />
ständig im Wachsen ist, ungeachtet<br />
der berühmten «Stagnation des Autosportes»,<br />
die übrigens, nach deutlichen Anzeichen<br />
zu schliessen, neuen Impulsen zu weichen<br />
scheint.<br />
Die Saison <strong>1930</strong> hat eines mit grösster<br />
Deutlichkeit zum Bewusstsein gebracht: für<br />
die besonders konstruierten Rennwagen ist<br />
das Interesse im Sinken begriffen, und die<br />
Konstrukteure wenden ihr Augenmerk immer<br />
mehr den Rennen zu, die für serienmässig<br />
konstruierte Wagen offen sind. Die Sportsvagen-Rennen<br />
wurden durchwegs bevorzugt,<br />
und man tendiert sogar allgemein auf die<br />
Einführung von Rennveranstaltungen für Serienwagen-<br />
Die Idee ist zweifellos gut, sie<br />
vermag den Autosport neu zu beleben;<br />
schwieriger jedoch ist die Verwirklichung<br />
dieses allgemein gehegten Wunsches.<br />
Es fehlt bis heute immer noch ein Reglement,<br />
das in eindeutiger Weise eine Definition<br />
des Begriffes « Serienwagen» vermittelt,<br />
und bis hier eine Lösung nicht gefunden<br />
ist, wird es schwer halten, Rennen mit Serienwagen<br />
erfolgreich durchzuführen. Der<br />
von der internationalen Sportkommission<br />
geprägte Begriff für Serienwagen, der unter<br />
dem dominierenden Modell einer Serie ohne<br />
weiteres auch den absoluten Serienwagen<br />
sieht (bei 20,000 Wagen mit einem und 10,000<br />
Wagen mit zwei Vergasern gilt der Wagen<br />
mit einem Vergaser als herrschender Typus),<br />
besitzt eine viel zu grosse Elastizität. Bei<br />
einem genauen Reglement für Serienwagen<br />
wird es jedoch nicht mehr schwer halten,<br />
auch in dieser Kategorie interessante Rennen<br />
durchzuführen.<br />
Der Sportkalender 1931 ist mit Veranstaltungen<br />
wieder reich belegt. Doch — mit<br />
•welchen Mitteln werden die Fahrer sich verteidigen?<br />
Die «Alfa Romeo 1750», die manchen<br />
Triumph mit den Fahrern Varzi, Nuvolari,<br />
Campari und Borzacchini nach Hause<br />
brachten, werden endgültig zurückgezogen.<br />
nur die Scuderia Ferrari wird unter Umständen<br />
noch zwei dieser Alfa Romeo-Wagen<br />
für 1931 benützen. Die Mailänder-Firma hat<br />
indessen die Absicht, einen neuen Typ für<br />
1931 herauszubringen, einen Achtzylinder,<br />
von dem man sich sehr viel verspricht. Sofern<br />
die Prüfungsfahrten zur Zufriedenheit<br />
der Konstrukteure ausfallen, werden die<br />
neuen Wagen für den Grossen Preis von<br />
Tripolis oder für die Mille Miglia zum ersten<br />
Male starten. Piloten für Alfa Romeo werden<br />
voraussichtlich Nuvolari, Arcangeli und<br />
Borzacchini sein. Bekanntlich soll auch Caracciola<br />
in Unterhandlungen mit der italienischen<br />
Firma stehen, und wie man hört,<br />
kommt für Alfa Romeo im nächsten Jahre<br />
auch noch zeitweise Chiron in Betracht, der<br />
für Bugatti sich 1931 in Italien aufhalten will<br />
und bei dieser Gelegenheit unter Umständen<br />
für Alfa Romeo in Betracht kommt. Wir<br />
veröffentlichen diese Nachricht jedoch unter<br />
allem Vorbehalt.<br />
Für Maserati, der den Bau seiner 2500 ccm<br />
weiterforcieren will, sind Varzi, Graf Maggi<br />
und Fagioli vorgesehen. Bugatti erwartet<br />
von seinen neuen 4900 ccm-Wagen sehr viel<br />
er wird voraussichtlich mit diesem Typ an<br />
der Targa Florio starten, dabei ist nicht ausgeschlossen,<br />
dass die Molsheimer Firma mit<br />
'dem neuen Wagen, der auf der Basis der<br />
neuen amerikanischen und europäischen<br />
Reglemente für die Grossen Preise aufgebaut<br />
ist, in Indianapolis laufen wird. Zahlreiche<br />
andere Fabrikationshäuser studieren<br />
gegenwärtig noch den Bau besonderer Sportund<br />
Rennwagen, über genauere Einzelheiten<br />
ist man jedoch noch nicht unterrichtet- bo.<br />
Biondetti gewinnt die Coppa Pierazzi. Vor<br />
einer gewaltigen Publikumszahl wurde am<br />
letzten Sonntag der Kampf um die Copp;<br />
Pierazzi in Italien ausgetragen. Von 42 Ein<br />
geschriebenen nahmen nur 28 am Rennen<br />
teil, das über 30 km führte. Es ereigneten<br />
sich keinerlei Unfälle. Bei den Wagen bi:<br />
zu 1100 ccm wurde Panerai auf Talbot Er<br />
ster, während sich bei den Wagen über 1100<br />
ccm Biondetti auf Bugatti mit neuer Rekord'<br />
zeit an die Spitze zu legen vermochte.<br />
Die Resultate:<br />
Klasse bis 1100 ccm: 1. Panerai Alberto (Tal<br />
bot) 19'40"%, Stundenmittel 94.509 km; 2. Matrullc<br />
Francesco (Salmson) 21'26"K; 3. Ermini (Bugatti)<br />
Klasse über 1100 ccm: 1. Biondetti Clement<br />
(Bugatti) 19'13"H, Stundenmittel 96.757 km (neuei<br />
Rekord); 2. Di Cerami Principe (Maserati) 19'28"%<br />
Die europäische<br />
Bergmeisterschaft <strong>1930</strong>.<br />
Rückblick und Ausblick.<br />
Die Internationale Sportkommission<br />
hat<br />
anlässlich ihrer Pariser Tagung das provisorische<br />
Klassement der vergangenen 1. Europäischen<br />
Bergmeisterschaft bekanntgegeben.<br />
Die beiden Fahrer Stuck und Caracciola<br />
wurden dabei als Meister ihrer Kategorien<br />
bestätigt.<br />
Stuck hat in der Gesamtbewertung bei der<br />
Rennwagenkategorie mit der höchsten Punktzahl<br />
abgeschlossen; er beteiligte sich mit<br />
seinem Austro-Daimler (4000 ccm, ohne<br />
Kompressor) an neun von zehn Läufen und<br />
klassierte sich sechsmal als Erster, zweimal<br />
als Zweiter, einmal blieb er während der<br />
Fahrt stecken. Er erreichte somit 39 Punkte,<br />
während der Zweite der'Konkurrenz, Hartmann<br />
auf Bugatti, mit der Teilnahme an<br />
sechs Läufen 16 Punkte einheimsen konnte.<br />
Der Sportwagenmeister Rudolf Caracciola<br />
(Mercedes-Benz, 7000 ccm mit Kompressor)<br />
nahm an sieben Bergrennen teil und wurde<br />
dabei immer Erster seiner Kategorie. Seine<br />
Punktzahl beträgt 35, während der Zweite,<br />
Burggaller auf Bugatti, nur 14 Punkte holte.<br />
Die Erfolge von Stuck und Caracciola sind<br />
weifellos erstaunlich gross und sie sprechen<br />
für die hohen Qualitäten der beiden Fahrer.<br />
Sie hätten jedoch auch mit geringerer Anstrengung<br />
den Sieg unter Dach .bringen können,<br />
denn das diesjährige Reglement verlangte<br />
Beteiligung an mindestens 50 Prozent<br />
aller Bergrennen für die Meisterschaft,<br />
und nur die beiden Deutschen sind dieser<br />
Bestimmung überhaupt nachgekommen, so<br />
dass sie selbst, ohne Erste zu werden, durch<br />
ein groteskes Reglement allein durch die<br />
Teilnahme an die Spitze gelangt wären.<br />
Aller Voraussicht nach kommt diese Bestimmung<br />
mit der Teilnahme an 50 Prozent aller<br />
Rennen auch in das Reglement 1931! Deutlicher<br />
wird voraussichtlich die Zahl der offiziellen<br />
Teilnehmer umschrieben, da sich dieses<br />
Jahr der zweifelhafte Fall ergab, dass<br />
eine grosse Anzahl von Fahrern, die bei<br />
einem nationalen Rennen teilgenommen hatten,<br />
mit ganz wenig Punkten eben auch noch<br />
in die Bewertung für die Europäische Bergmeisterschaft<br />
kamen.<br />
Die für die Konkurrenz 1931 interessierten<br />
Fahrer können sich bei ihrem Heimatclub<br />
anmelden, der die Bewerbung an die Internationale<br />
Sportkommission weiterleitet, die<br />
sodann eine offizielle Teilnehmerliste herausgeben<br />
wird. Für nachträglich sich meldende<br />
Fahrer bleibt die Bewerbung immer bis zwei<br />
Wochen vor jedem Bergrennen offen,<br />
immerhin nur bis zum 7. Laufe (Tatra), da<br />
sodann die obligatorischen 50 Prozent zur<br />
Auswirkung kommen. Die Anmeldungen<br />
können somit, kurz ausgedrückt, in der Zeit<br />
vom 1. Januar bis 1. August 1931 erledigt<br />
werden. Bekanntlich müssen für die Teilnahme<br />
500 Fr. erlegt werden. Die absoluten<br />
Sieger werden mit Goldmedaillen ausgezeichnet.<br />
Das Reglement für die Europäische<br />
Bergmeisterschaft wird in nächster Zeit in<br />
Druck gehen und sodann von den nationalen<br />
Sportkommissionen der A. C. sowie von der<br />
Internationalen Sportkommission erhältlich<br />
sein.<br />
Im nachstehenden publizieren wir noch die<br />
von der Sportkommission der A. I. A. festgelegten<br />
Resultate der Europäischen Bergmeisterschaft<br />
<strong>1930</strong>:<br />
Der neue<br />
1. Von Stuck (Meister<br />
der Rennwagen)<br />
2. L. Hartmann<br />
3. Von Morgen<br />
4. Arco-Zinneberg<br />
4. Hardegg<br />
6. Stuber<br />
6. Steinweg<br />
8. Rey<br />
8. Chiron<br />
8. Ferrari<br />
8. Liefeidt<br />
1. Caracciola (Meister<br />
der Sportwagen)<br />
2. BurgaJler<br />
3. Schmidt<br />
4. Simons<br />
4. Donnet<br />
6. Spannel<br />
6. Parker<br />
•6. Lichenstein<br />
Kategorie Rennwagen:<br />
5154405555 = 39<br />
3002200324= 16<br />
2002500000= 9<br />
0001200040= 7<br />
0001200400= 7<br />
0003300000= 6<br />
0002200200= 6<br />
0000050000= 5<br />
0005000000= 5<br />
0500000000= 5<br />
4000001000= 5<br />
Kategorie Sportwagen:<br />
5555500550 = 35<br />
4003300040 14<br />
0000005 200= 7<br />
2002200000= 6<br />
0002040000= 6<br />
3002000000= 5<br />
0000050000= 5<br />
0000000005= 5<br />
Blinder Alarm!<br />
Klausen — Bernina.<br />
Die Meldung von der Verschiebung des<br />
Klausenrennens hat in weiten Kreisen, wie<br />
es nicht anders zu erwarten war, grosses<br />
Erstaunen ausgelöst. Auch in den Gegenden<br />
des Rennens selbst hat man mit einiger Enttäuschung<br />
die Nachricht von der Nichtabhaltung<br />
des Rennens im nächsten Jahre entgegengenommen.<br />
Das grosse Echo, das die<br />
Mitteilung ausgelöst hat, ist wohl an und für<br />
Reifen HD mit Goldstreifen<br />
das Wertvollste, was die Reifenindustrie<br />
je hervorgebracht hat<br />
Erhältlich zu regulären Preisen bei<br />
allen guten Garagen und Pneuhäusern<br />
ich der sprechendste Beweis für die Beliebtheit<br />
des Rennens. Weniger glücklich<br />
scheinen uns indessen jene krampfhaft gesuchten<br />
Argumente eines Einsenders der<br />
« Gotthard-Post», die ihrem Erstaunen darüber,<br />
dass an Stelle des Klausenrennens die<br />
Bernina nächstes Jahr zu hohen Ehren kommen<br />
soll, in folgenden Sätzen Ausdruck<br />
geben:<br />
«Wenn wir nach dem Woher und Warum für<br />
die Verschiebung des Klausenrennens fragen, so<br />
kann das Komitee
a) Motorzwei- und -dreiräder ohne Lederüberzug;<br />
b) andere (also solche mit Lederüberzusc);<br />
c) Automobile und Chassis im Stückeewicht von<br />
weniger als 800 kg; elektrischer Anlasser und<br />
Dynamos.<br />
d) Automobile und Chassis im Stücksewicht von<br />
800 bis und mit 1200 kg;<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
1200 bis und mit 1600 kg;<br />
f) Automobile und Chassis im Stückjrewicht von<br />
mehr als 1600 k?;<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile;<br />
h) Elektrokarren;<br />
i) Traktoren ohne Karosserie.<br />
Einfuhr im III. Quartal.<br />
Unser Land wird aus 14 Staaten Europas<br />
und Amerikas beliefert. In der nachstehenden<br />
Uebersicht finden sich die genauen Beträge<br />
nach Wert, Gewicht und Stückzahl<br />
.verzeichnet.<br />
Deutschland<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
a<br />
bcd<br />
e<br />
f<br />
g<br />
h<br />
iaefa<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
f<br />
g<br />
i<br />
ab<br />
o<br />
Stück<br />
106<br />
q kg<br />
177.51<br />
12.29<br />
409.69<br />
521.41<br />
585.90<br />
5.000<br />
38.686<br />
100<br />
350<br />
120<br />
370<br />
1.169<br />
350<br />
800<br />
58.16 45.446<br />
200.01 73.434<br />
6575.99 2.337.924<br />
3908.02 1.908.800<br />
2881.94 1.872.811<br />
51.97 19.153<br />
43.686<br />
100<br />
350<br />
56<br />
15.044.508<br />
42<br />
Niederlande<br />
40<br />
397.668<br />
2601 28862.12<br />
971.044<br />
50 1422.27 1.269.819<br />
III. Quartal 1929 a 627 1029.76<br />
39.808<br />
3.02<br />
b 9 53.83<br />
2.694<br />
575.774<br />
14.05<br />
c 183 1282.46<br />
6.112<br />
5.966.744<br />
33.54<br />
dl337 15149.70<br />
13.095 2.405.484<br />
5.786.978<br />
Grossbntannien<br />
25 27.02<br />
e 759 10940.97<br />
Oesterreich<br />
23.920<br />
4.153.041<br />
12 166.58<br />
f 211 6035.67<br />
104.800<br />
42.464<br />
30.20 23.531<br />
g 1 75.58<br />
152.251<br />
15.240<br />
98.49<br />
h 3 36.16<br />
Frankreich<br />
60<br />
78.927<br />
i 41 469.46 200.759<br />
5.88<br />
17.751.852<br />
5.015<br />
Spanien<br />
25 152.02 96.857<br />
3171 35073.59<br />
186 1867.97 880.430<br />
Abnahme der Einfuhr 2.707.344<br />
158 2242.04 1.041.896<br />
31 981.54 779.947<br />
Das grösste Importkontingent wird durch Portugal<br />
6.85 2.906 die Vereinigten Staaten von Nordamerika gestellt.<br />
Ihnen folgen, nach dem Wert der<br />
40.21 17.713<br />
Dänemark<br />
2.903.691<br />
Italien<br />
7.86 8.471 Lieferung geordnet, Frankreich, Deutschland<br />
52<br />
19 165.15 159.673 und Italien, die alle drei zusammen ein Kontingent<br />
in die Schweiz sandten, welches das Norwegen<br />
d 232 2196.66 782.121<br />
ei 152 2081.77 890.058 amerikanische Kontingent noch übertrifft.<br />
19 638.74 483.070<br />
1.27<br />
Es ist gerade bei der heutigen Sachlage interessant,<br />
die Entwicklung der Einfuhr-<br />
g 832 2.324.277<br />
Schweden<br />
Belgien abodef 56 85.27 75.504<br />
34 442 beträge der vier obgenannten Staaten näher<br />
1.36 1.489 zu verfolgen. Aus der untenstehenden Tabelle<br />
erkennt man die prozentualen Anteile<br />
78.53 40.000<br />
Finnland<br />
46.82 19.500<br />
128.13 108.003 dieser Staaten von 1926—<strong>1930</strong>, je für dasLettland, Estld.<br />
g 6 40 244.978 III. 'Quartal;<br />
Niederlande a 48 720<br />
f 1.51 2.395 3.115<br />
1926 1927 1928 1929 <strong>1930</strong> Litauen<br />
Grossbritannien a 260 490.63 439.684<br />
Ver. Staaten 34 % 47,5% 61 % 56,6% 41,9% Polen<br />
bcdefg 1 Frankreich 35 % 20 % 13,8% 15 % 19,3%<br />
3 Deutschland 1,7% 6,6% 6,6% 11 % 15,9%<br />
412 Italien 22 % 15 % 9,6% 10 % 15,4%<br />
33.40<br />
17.11<br />
41.77<br />
13.06<br />
92.08<br />
4.76<br />
(Fortsetzung von Seite 2)<br />
Irischer Freistaat e 1<br />
i 8<br />
Spanien f<br />
Dänemark f<br />
Schweden a<br />
f<br />
Wert in Fr.<br />
191.841<br />
7.315<br />
248.830<br />
268.110<br />
22.910<br />
11.771<br />
18.855<br />
6.300<br />
146.077<br />
4.643<br />
Total<br />
650.265<br />
Tschechoslovakei f<br />
Ungarn<br />
a 1<br />
f<br />
Ver. Staaten a 27<br />
c 26<br />
d 572<br />
e 272<br />
f 118<br />
8.57<br />
108.38<br />
5<br />
28<br />
8<br />
31<br />
91<br />
1.14<br />
490<br />
1.169<br />
1.150<br />
f 7 140.66 55.934 6.313.502<br />
III. Quartal <strong>1930</strong> a 639 946.63 864.983<br />
b 7 51.95 35.734<br />
0 129 945.34 592.054<br />
dlO43 11282.33 4.327.440<br />
e 639 9052.76 4.374.022<br />
1 2256178.29<br />
4.688.442<br />
67.93 30.268<br />
n 1 14.05 6.112<br />
i 18 322.84 125.453<br />
Die Schweiz ist Hauptbezüger für Automobile<br />
und Chassis, die in den Qewichtskategorien<br />
zwischen 800 und 1600 kg liegen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - 90<br />
Die Ausfuhr im III. Quartal.<br />
Nicht weniger als 42 Länder beziehen<br />
.Motorfahrzeuge und Motorfahrzeugteile aus<br />
der Schweiz. Die nachstehende Uebersicht<br />
bezeichnet ihre Kontingente nach Wert, Gewicht<br />
und Stückzahl:<br />
Deutschland a 11<br />
bc<br />
f<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Belgien<br />
b<br />
o<br />
f<br />
a 22<br />
b<br />
o<br />
fa<br />
9<br />
b<br />
of<br />
4<br />
a<br />
b<br />
c<br />
f '<br />
a 2<br />
b<br />
o<br />
f<br />
g<br />
ab<br />
c<br />
f 13<br />
a 4<br />
b<br />
o<br />
f 4<br />
a<br />
f<br />
abcfacf<br />
a 1<br />
b<br />
e<br />
f<br />
a<br />
fa<br />
1<br />
b<br />
f<br />
a<br />
a 14<br />
b 1<br />
o<br />
f 10<br />
Tschechoslovakei a 7<br />
b<br />
c<br />
£<br />
f<br />
rttüek , KS Wert In Fr. Total<br />
183.22 177.281<br />
9.11 17.587<br />
2.24 4.066<br />
821.32 284.598<br />
11 250<br />
16 100<br />
15.83 13.540<br />
14 272<br />
3.77 6.759<br />
106.82 108.509<br />
110.70 96.361<br />
3 105<br />
55.11 44.325<br />
96.00 125.409<br />
16.41 14.431<br />
33 545<br />
4.02 5.311<br />
241.89 233.437<br />
192 372<br />
60<br />
146.64 139.298<br />
87.99 138.063<br />
3.98 3.395<br />
179 320<br />
284<br />
11.603<br />
2.875<br />
9.14<br />
1.28<br />
38<br />
2.02<br />
1.21<br />
956.23<br />
15<br />
8.77<br />
13<br />
13.36<br />
348.45<br />
6.24<br />
42<br />
15<br />
13.66<br />
28<br />
2<br />
4.78<br />
4.19<br />
42<br />
10.33<br />
32.03<br />
1.39<br />
1.74<br />
1.76<br />
23<br />
26<br />
22.71<br />
2.34<br />
27,62<br />
393.99<br />
11.53<br />
14<br />
282.13<br />
205.41<br />
780<br />
2.128<br />
2.587<br />
550.023<br />
63<br />
6.835<br />
350<br />
12.918<br />
231.895<br />
42<br />
2.447<br />
64<br />
120<br />
297<br />
16.177<br />
335<br />
42<br />
4.568<br />
3.593<br />
832<br />
S.485<br />
45.192<br />
2.339<br />
1.564<br />
1.619<br />
118<br />
157<br />
608<br />
18.939<br />
1.892<br />
43.319<br />
33S.642<br />
9.635<br />
312<br />
254.146<br />
303.895,<br />
483.882<br />
129.080<br />
266.200<br />
253.724<br />
277.793<br />
18.477<br />
555.581<br />
251.998<br />
2.489<br />
16.658<br />
4.945<br />
58.102<br />
3.903<br />
1.894<br />
608<br />
399.792<br />
567.988<br />
Ungarn<br />
Jugoslawien<br />
Griechenland<br />
Bulgarien<br />
Rumänien<br />
Russl., Ukraine<br />
Türkei<br />
Aegypten<br />
Algerien, Tunis,<br />
Libyen<br />
Marokko<br />
Südafrika<br />
Westafrika<br />
Ostafrika<br />
Britisch Indien<br />
Niederl. Indien<br />
Japan<br />
Ver. Staaten<br />
Columbien<br />
Brasilien<br />
Uruguay<br />
Argentinien<br />
Chile<br />
Peru<br />
a<br />
cfacfafacfa<br />
c<br />
fcfafafaoffaf<br />
a<br />
facfoffc<br />
f<br />
acfafafaff<br />
Austral. Bund<br />
Neu-Seeland und c<br />
Südseeinseln f<br />
III. Quartal 1929 a<br />
bf<br />
6<br />
28<br />
61.97<br />
3.51<br />
3.39<br />
1.93<br />
12<br />
5.19<br />
1<br />
1.67<br />
10<br />
15<br />
100.54<br />
251.69<br />
144.46<br />
3.24<br />
8<br />
1.70<br />
6.32<br />
9.86<br />
3.22<br />
4.08<br />
29<br />
14<br />
58<br />
83<br />
3.38<br />
10<br />
48.25<br />
6.80<br />
ß8.31<br />
7.36<br />
9<br />
24.27<br />
1.24<br />
2<br />
39.29<br />
1.64<br />
213.91<br />
1.55<br />
40<br />
2.23<br />
133.90<br />
126<br />
812<br />
21.744<br />
3.182<br />
97<br />
3.103<br />
2.080<br />
140<br />
4.306<br />
22<br />
3.098<br />
225<br />
220<br />
85.181<br />
419.989<br />
410.355<br />
2.600<br />
707<br />
1.948<br />
9.949<br />
11.255<br />
2.520<br />
2.342<br />
785<br />
175<br />
711<br />
248<br />
66<br />
2.403<br />
95<br />
25.352<br />
5.801<br />
49.314<br />
12.364<br />
129<br />
11.209<br />
1.445<br />
66<br />
34.158<br />
1.795<br />
164.293<br />
1.130<br />
1.032<br />
1.730<br />
69.523<br />
10<br />
62<br />
204<br />
6.382<br />
2.220<br />
830.344<br />
2.600<br />
707<br />
16.117<br />
785<br />
886<br />
248<br />
66<br />
27.850<br />
55.115<br />
12.364<br />
11.338<br />
35.669<br />
1.795<br />
164.293<br />
2.162<br />
71.253<br />
10<br />
1<br />
3<br />
266<br />
III. Quartal <strong>1930</strong> a 103 416.03 382.253<br />
b 1 14.94 24.807<br />
0 809.08 951.709<br />
f 46 4165.36 3.301.158<br />
g 1.54 3.188<br />
1 16 100 4.663.21. r<br />
150 5407.11<br />
128 445.47 426.818<br />
2 6.57 5.438<br />
45 6135.13 3.859.017<br />
7.20 10.000<br />
7 152<br />
18.63 5.126<br />
22.682<br />
7.426<br />
85.626<br />
11.897<br />
4.306.641<br />
175 6613.07<br />
Zunahme der Ausfuhr<br />
356.574<br />
Den grössten Bezug verzeichnet Russland,<br />
dessen Ankäufe sich gegenwärtig, wie bereits<br />
bemerkt, speziell auf elektrische Anlasser<br />
und Dynamos, daneben auch auf Automobile<br />
und Chassis mit mehr als 1600 kg Gewicht<br />
erstrecken. (Schluss Seite 6.)<br />
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N° 90 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Luftfahrt<br />
Flugzeugbau <strong>1930</strong> und 1903.<br />
Wir laufen manchmal Gefahr, uns einzubilden,<br />
«das Flugzeug» sei ein gelöstes Problem.<br />
Schauen wir zurück, dann kann es diesen Anschein<br />
haben. Wenden wir uns aber den Möglichkeiten<br />
zu, die noch auszunützen sind, dann<br />
wird das Urteil bedeutend bescheidener ausfallen.<br />
Man bedenke auch, dass ein anderes<br />
Verkehrsmittel, die Eisenbahn, hundert Jahre<br />
Entwicklung hinter sich hat, ohne deswegen<br />
heute schon «vollkommen» zu sein. Wohl<br />
war die Technik damals noch unbeholfen; auf<br />
der andern Seite war die Aufgabe aber auch<br />
viel leichter.<br />
So seltsam es klingt: man kann heute noch<br />
vom Flugzeug der Gebrüder Wright lernen-<br />
Sehen wir uns einmal den Motor in dem Doppeldecker<br />
der Gebrüder Wright an. Er wurde<br />
von den Brüdern selbst hergestellt. Da steht<br />
er, als ob er nur so zufällig dahin käme, nackt<br />
und bloss auf der unteren Tragfläche. Er<br />
nimmt auf nichts irgendwie Rücksicht, geschweige<br />
denn, dass er sich irgendwo organisch<br />
anpasst. Es war gerade genug, dass<br />
er lief und bei annehmbarem Gewicht — die<br />
•Ansprüche waren damals sehr gering — das<br />
Nötige leistete. Zuerst 12 PS, später 17, 19<br />
und 20 PS. Das war in den Jahren 1903, 1904<br />
und 1905. Damit wurde im ersten Jahre eine<br />
Geschwindigkeit von 48 km/Std. erreicht, im<br />
zweiten Jahre 54 und im dritten 61 km/Std.<br />
Die genannten 17 PS leistete der Motor übrigens,<br />
wie Aufzeichnungen melden, nur in der<br />
ersten Minute nach dem Ingangsetzen, dann<br />
fiel er auf. 13 bis 14 PS zurück. Sein Gewicht<br />
betrug dabei 90 kg, also rund 6 kg/PS.<br />
Das Gesamtgewicht des Flugzeuges vom<br />
[Jahre 1903 war ungefähr 320 kg, so dass die<br />
Belastung pro PS rund 21 kg betrug, für<br />
heutige Begriffe eine unmögliche Zahl. Allerdings<br />
muss die Flächenbelastung, nach der<br />
geringen Geschwindigkeit zu schätzen, sehr<br />
klein, und zwar ungefähr 7 kg/qm, gewesen<br />
sein- Und doch flog dieses Drahtgestell mit<br />
den ungeheuer grossen Stirnwiderständen —<br />
aber eben sehr langsam.<br />
Vergleichen wir damit einmal den Rohr-<br />
6ach-«Romar> mit seinen rund 2000 PS und<br />
19,000 Kilogramm Fluggewicht. Er hat eine<br />
Belastung pro PS von rund 5 kg — gegen 21<br />
bei Wright — und von rund 112 kg pro Quadratmeter<br />
Tragfläche gegen die 7 kg/qm bei<br />
Wright. Die Geschwindigkeit der «Romar»<br />
liegt mit 200 km/Std. nicht viel höher als die<br />
aller modernen Verkehrsflugzeuge. Immerhin<br />
ein Fortschritt gegenüber den 48 km/Std.<br />
des klassischen Wright - Apparates. Fortschritte,<br />
die auf völlig veränderter Grundlage<br />
zustande kamen und sie zur Voraussetzung<br />
hatten. Eine Frage der Motorenentwicklung,<br />
der Verringerung der Widerstände, die nicht<br />
Auftrieb erzeugen und mit der dritten Potenz<br />
der Geschwindigkeit wachsen, und schliesslich<br />
des sehr viel verbesserten Tragflächenprofils.<br />
Was es dennoch zu lernen gibt ? Z. B. die<br />
Uebertragung der Motorleistung auf zwei<br />
grosse Luftschrauben. Gewiss primitiv gelöst,<br />
aber dem damaligen Stande der Technik entsprechend.<br />
Aero-dynamisch ausserordentlich<br />
günstig, sowohl was die erfasste Luftmenge<br />
anbetrifft, wie auch die ungestörten Arbeitsverhältnisse.<br />
Wir hängen mit merkwürdiger<br />
Zähigkeit seit vielen Jahren an Zugschrauben<br />
von hoher Umdrehungszahl mit kleinem<br />
Durchmesser, wenigstens bei den kleineren<br />
Flugzeugen, und lassen sie ausserdem noch<br />
gegen einen dicken Rumpf anarbeiten. In der<br />
Tat, man muss sich fragen, ob wir nichts<br />
dazugelernt haben. Zugegeben, dass die «moderne»<br />
Anordnung einfach und zuverlässig<br />
ist, wenigstens zuverlässiger, als ein Antrieb<br />
mit gekreuzter Kette, wie die Wrights ihn anwandten.<br />
Aber die Maschinenelemente für<br />
solche Uebertragungen sind heute zahlreicher<br />
und ausgezeichnet durchgearbeitet-<br />
Und dann: das erste Motorflugzeug der<br />
Wrights hatte das Höhensteuer vor der Tragfläche.<br />
Ist das etwas anders als der in der<br />
letzten Zeit so viel genannte Ententyp, den<br />
man so gern eine neue Flugzeugform nennt?<br />
In Vergessenheit geraten ist auch die Startart<br />
der Wxights. Sie hatten damals kein Fahrgestell<br />
an ihren Flugzeugen, sondern eine Art<br />
Schlittenkufe und landeten darauf ausgezeichnet<br />
und auf jedem schlechten Gelände mit<br />
sehr kurzem Auslauf. Sie starteten mit einer<br />
Schleudervorrichtung. Dieser Start mit einer<br />
auf dem Boden fest montierten Schleudervor-<br />
Klettertouren um eine der Motorgondeln des Do. X, drei Stockwerke über dem Boden. Jede Gondel<br />
ist nun mit zwei wassergehühlten Curtiss-12-ZyIindermotoTen von je 600 PS ausgerüstet. Im ganzen<br />
verfügt somit Do. X um eine Motorleistung von 7200 PS. Nachdem das Flugschiff nun behördlich<br />
«abgenommen > ist, wird es in den nächsten Tagen zu Langstiecken-Versuchsflügen starten, die<br />
schliesslich jenseits des Ozeans enden sollen.<br />
richtung ging ausgezeichnet, und auf kürzester<br />
Strecke, nach 20 Meter Anlauf, war man<br />
schon in der Luft. Wachsen nicht bei uns die<br />
Startschwierigkeiten von Tag zu Tag, je höher<br />
wir aus Wirtschaftlichkeitsgründen unsere<br />
Flugzeuge belasten oder die Geschwindigkeit<br />
treiben? Warum nicht zurückkehren<br />
zum Schleuderstart?<br />
Die Flugplätze, die so unendlich viel Geld<br />
ZUT Unterhaltung kosten, könnten viel kleiner<br />
sein. Als Fahrgestell könnte ein Gerät genügen,<br />
das nur in Tätigkeit tritt, um das Flugzeug<br />
vom Ort der Landung zum Katapult,<br />
zur Schleudervorrichtung, zum Start zu fahren.<br />
Das ist auch die Lösung für Ozeanflugzeuge<br />
mit ihren grossen Lasten: kein Fahroder<br />
Schwimmergestell, Start mit Katapult<br />
und was das Wichtigste ist, ein Motor mit<br />
solcher Leistungsreserve, dass er durchschnittlich<br />
nur mit der Hälfte oder noch weniger<br />
in Anspruch genommen wird, nicht aber<br />
mit 100 Prozent, wie heute üblich, der Grund<br />
zu seiner Betriebsunsicherheit.<br />
Eine Lärmsteuer.<br />
In der Frankfurter technischen und wissenschaftlichen<br />
Wochenschrift «Die Umschau><br />
schlägt Dr. Eisenberg, ein bekannter deutscher<br />
Hygieniker, die Einführung von Lärmsteuern<br />
vor. Er verspricht sich daraus eine<br />
wirksame Bekämpfung des immer mehr überhandnehmenden<br />
Strassenlärms in den Städten.<br />
Durch Aufstellen eines Mikrophons ist<br />
es nämlich möglich, sich ein gewisses «Hörbild<br />
» von der Stärke und der Häufigkeit der<br />
durch das Kreischen der Strasisenbahn, durch<br />
das Hupen der Automobile, durch das Knattern<br />
der Lastwagen, überhaupt aller regelmässig<br />
auf der Strasse erzeugten Laute zu<br />
machen. Das Mikrophon wird am besten nicht<br />
direkt auf der Strasse, sondern in die Fenster<br />
von Eckhäusern, die nicht unter zwei<br />
und nicht über fünf Meter über der Strassenfläche<br />
liegen sollen, angebracht. Aus den aus<br />
den Beobachtungen erstellten Kurven mit den<br />
verschieden hohen und zahlreichen Lärmspitzen<br />
lässt sich für jede Geräuschquelle eine<br />
durchschnittliche Lärmerzeugung berechnen.<br />
Dr- Eisenberg hat festgestellt, dass die<br />
durchschnittliche Stärke des im Grossstadtverkehr<br />
erzeugten Lärmes, selbst in den ruhigen<br />
Tagesstunden, nicht unter vier «Phon*<br />
(das ist die Masseinheit für Geräuschmeneen)<br />
sinkt. Auch in der Nacht nehme die<br />
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der nicht unterschätzt werden darf<br />
neben den andern, welche die<br />
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Augenblick fordert keine komplizierte<br />
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und der Hauptdüse. Die<br />
Kälte, die das Anlaufen des Motors<br />
am Morgen u. am Abend erschwert,<br />
wird überwunden durch die Spezial-<br />
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alle SOLEX-Vergaser versehen sind.<br />
Automobilisten, welche diese Luftabschlussklappe<br />
noch nicht besitzen,<br />
brauchen sie nur bei ihrem Garagisten<br />
zu verlangen, der sie innert<br />
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fi AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - 90<br />
durchschnittliche Lärmstärke kaum ab, namentlich<br />
erreichen die « Lärmspitzen » dieselbe<br />
Höhe wie am Tage. Bei den Messungen<br />
konnte nur einmal vollkommene Stille festgestellt<br />
werden : das war um halb vier Uhr<br />
morgens.<br />
Um die Fabriken zur Herstellung leiserer<br />
Motorfahrzeuge anzuspornen, schlägt der Verfasser<br />
der erwähnten Abhandlung vor, die<br />
besonders starken Lärm verursachenden<br />
Fahrzeuge mit einer Steuer zu belegen. Im<br />
übrigen befürwortet er, elektrische Klingeln<br />
im Stadtgebiet ganz zu -verbieten, für die<br />
Hupen die Lautstärke zu begrenzen und für<br />
die Nachtstunden die Verwendung einer<br />
zweiten, noch leiseren Hupe vorzuschreiben.<br />
-I.<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
(Schluss von Seite 4)<br />
Hinter Russland folgen mit Beträgen über<br />
100 000 Fr. die nachstehenden Staaten in der<br />
Reihenfolge ihres Einfuhr betrages aus der<br />
Schweiz: Tschechoslowakei, Grossbritannien,<br />
Deutschland, Polen, Belgien, Frankreich,<br />
Italien, Spanien, Argentinien und Oesterreich.<br />
Die ersten neun Monate <strong>1930</strong>.<br />
In einer summarischen Zusammenstellung<br />
lassen wir die Ziffern der neun ersten Monate<br />
in Verbindung mit den Ziffern der entsprechenden<br />
Monate des Vorjahres folgen:<br />
Import Jan.-Sept. <strong>1930</strong> Import Jan.-Sept. 1929<br />
Wort in Franken Wert in Franken<br />
a 4.778.373 a 5.419.092<br />
b 134569 b 174.431<br />
c 1.532167 c 1.679.958<br />
d 18.626.880 d 22.349.747<br />
e 18.012.356 e 20804.762<br />
f 14.931.626 f 12.849.320<br />
g 236.671 g 103.628<br />
h 20.953 h 42.258<br />
i 370.737 i 508.808<br />
58.644.332 63.932.004<br />
Minderwert: Fr. 5.287.672.<br />
Export Jan.-Sept. <strong>1930</strong> Export Jan.-Sept. 1929<br />
Wert in Franken Wert in Franken<br />
a 3848.137 a 3.736.837<br />
b 35.030 b 13.437<br />
c 2.202.362 c<br />
d — d 25.500<br />
f 11.028.076 f 9.387.243<br />
S 13.441 s 55.176<br />
h — h 96.242<br />
i 100 i 6.939<br />
17.127.146 13.321.374<br />
Mehrwert: Fr. 3.805.772.<br />
Die Stückzahl der eingeführten Fahrzeuge<br />
verminderte sich während diesen neun Monaten<br />
im Vergleich zum Vorjahre um 1564.<br />
Bei der Ausfuhr hingegen erhöhte sich die<br />
Stückzahl um 179. Es wäre verfrüht, irgendwelche<br />
Schlussfolgerung aus den Ziffern dieser<br />
neun Monate zu ziehen, da wir mitten<br />
in weltumspannenden Krisenerscheinungen<br />
stehen, deren Ausgang, trotz verschiedenen<br />
Prognosen für das nächste Jahr, die auf<br />
günstigere Zeiten lauten, noch nicht zu übersehen<br />
ist. Ueberlassen wir der Statistik das<br />
Weitere und hoffen wir, bei den Erörterungen<br />
über das Jahresergebnis <strong>1930</strong> unsere Quintessenzen<br />
aus den statistischen Notierungen<br />
ziehen zu können. La. — R.<br />
Aus den Behörden<br />
Die Gandriastrasse vor dem Ständerat.<br />
Der Nationalrat hat (wie wir in Nummer 80<br />
der «A.-R.» meldeten), während der Herbstsession<br />
seine Zustimmung" zur Erteilung<br />
einer Bundessubvention für den Bau der<br />
Gandriastrasse gegeben. In den letzten Tagen<br />
beschäftigte sich nun auch die ständerätliehe<br />
Kommission mit dem Antrage des Bundesrates.<br />
Die Kommission tagte in Lugano<br />
unter dem Vorsitze von Herrn Bosset und<br />
gab, nachdem sie die Situation an Ort und<br />
Stelle studiert hatte, einstimmig ihre Zustimmung.<br />
-I.<br />
Ins'tandstelluns der Strassen im Kanton<br />
Aargau. Der Qrosse Rat nahm die Abstimmungsvorlage<br />
über die Aufnahme von Anleihen<br />
zur Finanzierung der Strasseninstandstellung<br />
im Betrage von 10 Millionen Franken<br />
an. Die Anleihensschuld soll aus dem<br />
kantonalen Anteil am Benzinzollertrag des<br />
Bundes verzinst und amortisiert werden, -l.<br />
Verkehrsunterricht in den St. Galler Schulen.<br />
Das Erziehungsdepartement des Kantons<br />
St. Gallen hat die Lehrerschaft ersucht, die<br />
Schüler aller Klassen über das richtige Verhalten<br />
auf der Strasse zu unterrichten. Jedem<br />
Primär- und Sekundarschüler wird überdies<br />
eine kleine, reich illustrierte Broschüre<br />
(« St. Galler Verkehrsbüchlein », von Reallehrer<br />
Grüneisen) verabfolgt,, die die wichtigsten<br />
Verkehrsvorschriften anschaulich darstellt<br />
und erläutert und einiee eindrinzliche<br />
Warnungen enthält. -1.<br />
EBsi la n u E»«£*3&ei n^jt^<br />
Der Niveauübergang meldet sich wieder !<br />
Am letzten Dienstag wurde ein Niveauübergang<br />
in der Nähe von Aefligen bei Kirchberg<br />
einem Lastauto wieder zum Verhängnis. Der<br />
Zug erfasste den Wagen und zertrümmerte<br />
ihn vollständig, während der Chauffeur und<br />
ein Passagier des Zuges mit leichtern Verletzungen<br />
davonkamen, wiederum zwei —<br />
wenn auch noch glücklich davongekommene<br />
— Opfer des unheilvollen Niveauüberganges.<br />
bo.<br />
Stvassen<br />
Bodensee-Autostrassengürtel. Die Strassen<br />
dem deutschen Bodensee-Ufer entlang erfahren<br />
seit Jahren systematische Verbesserungen,<br />
um dem starken Autoverkehr, der besonders<br />
auch aus der Schweiz her grossen<br />
Zustrom bringt, zu genügen. Die badische<br />
Strecke von Konstanz über Radolfzell bis<br />
Friedrichshafen und die Fortsetzung auf<br />
württembergischem Gebiet von Friedrichshafen<br />
bis Eriskirch waren bereits vor zwei<br />
Jahren fertiggestellt, ebenso die Strecke von<br />
Bregenz über Lindau bis zur württembergischen<br />
Grenze bei Hemigkofen. Das Zwischenstück<br />
Hemigkofen-Eriskirch auf württembergischen<br />
Gebiete zeigte sich indessen<br />
als ein Verkehrshindernis, über das man<br />
auch in Kreisen schweizerischer Automobilisten<br />
oft Klagen hörte. Um diesem Zustand<br />
abzuhelfen, wurde kürzlich in Friedrichshafen<br />
anlässlich einer Beratung von den Behörden<br />
des Strassenbauamtes und den Vertretern<br />
der Gemeinden beschlossen, das mangelhafte<br />
Strassenstück sofort auszubauen.<br />
Die Strecke wird noch diesen Monat in Angriff<br />
genommen, so dass bis zur nächsten<br />
Saison auch der deutsche Teil der Bodenseestrassen<br />
sich in einwandfreiem Zustande<br />
befinden wird. Von diesem Zeitpunkte an<br />
kann von einem eigentlichen Bodensee-Autostrassengürtel<br />
gesprochen werden, denn die<br />
Bodensee-Strassen auf schweizerischem Gebiete<br />
lassen nichts mehr zu wünschen übrig.<br />
bo.<br />
ALPENPÄSSE NOCH GEÖFFNET<br />
Die Meldungen von den Bergstationen besagen<br />
:<br />
Auf Grimsel und Furka liegt Neuschnee.<br />
Sie sind nur noch mit Schneeketten passierbar.<br />
Simplon noch ohne Einschränkung fahrbar.<br />
Sämtliche andern Pässe sind ebenfalls noch<br />
geöffnet. Mitnehmen von Schneeketten vorsichtshalber<br />
zu empfehlen.<br />
LA VOITURE<br />
ENTIEREMENT NOUVELLE<br />
LA<br />
Wir erwarten den Aufmarsch aller Mitglieder.<br />
Für den T. C. S. Sektion Grabünden:<br />
Dr. H. Faller.<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH DES T.C.S. Fuchsballonjagd.<br />
Das Interesse für die Winterthurer<br />
Fuchsballonjagd der Sektion Zürich des T. C. S. war<br />
in weiten Kreisen sehr gross. Die ostschweizerische<br />
Presse hat in grösseren Berichterstattungen ihre<br />
Leser vom Verlaufe der Jagd in der Luft und auf<br />
den Landstrassen unterrichtet. Im «Winterthurer<br />
Volksblatt» (Elgg) berichtete ein glücklicher Passagier<br />
des Fuchsballons, Stadtrat Büchi von Winterthur,<br />
in fesselnder Weise von der Fahrt im<br />
Ballon.<br />
Neue Klagen über lichtlose Velolahrer. Ein<br />
Autofahrer, der letzten Samstag, abends<br />
zwischen halb 7 und 8 Uhr, d. h. also zu<br />
einer Stunde, wo in dieser Jahreszeit die<br />
Dunkelheit schon völlig hereingebrochen ist,<br />
von Sursee üoer Kaltbach nach Ettiswil fuhr,<br />
begegnete auf dieser kurzen Strecke über<br />
dreissig Velofahrern, von denen bloss ein<br />
einziger sein Rad richtig beleuchtet hatte.<br />
Einzelne hatten als Notbehelf Taschenlampen,<br />
die natürlich bloss eine ganz unzureichende<br />
Leuchtkraft besitzen, und übrigens<br />
den Vorschriften der luzernischen Verkehrsordnung<br />
nicht entsprechen. Auch die ungezählten<br />
Milchkarren, die sozusagen nie mit<br />
einem Licht versehen sind, sollten auf den<br />
grossen Verkehrsstrassen nicht mehr geduldet<br />
werden. -1.<br />
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du nouveau radiateur<br />
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1. Festsetzung der Präsenz und Bezeichnung der<br />
Stimmenzähler.<br />
2. Entgegennahme und Genehmigung :<br />
a) des Protokolls.<br />
b) des Jahresberichtes.<br />
c) der Jahresrechnung und<br />
d) Entgegennahme des Revisorenberichtes.<br />
3. Festsetzung des Jahresbeitrages.<br />
4. Festsetzung des Budgets.<br />
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N° 90 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Das Auto-Karnickel<br />
Betrachtungen eines Gewitzigten!<br />
«Was dich nicht brennt, das blase nicht!»<br />
sag ich mir immer mit drohendem Zeigefinger.<br />
«Erstens geht es dich nichts an, zweitens<br />
interessiert deine Meinung niemand und<br />
drittens — zu was haben wir Auto-Clubs,<br />
mächtig an Zahl und Einiluss ?><br />
Aber manchmal geht es einem doch etwas<br />
an. Zum Beispiel, wenn unsere Richter den<br />
Automobilisten recht scharf und gesalzen<br />
be- und verurteilen, in vielen Fällen, wo der<br />
«gesunde Menschenverstand » den Buchstaben<br />
des Gesetzes als Druckfehler erkennt.<br />
— Und anscheinend ist für uns doch nur der<br />
Buchstabe, nicht der Geist des Gesetzes entscheidend.<br />
«So was kann mir auch passieren»,<br />
denkt man sich mit Schaudern, wenn<br />
man manches «Urteil» liest- Ich erinnere<br />
mich, dass einmal ein Radfahrer aus Unachtr<br />
samkeit an den Kühler meines Autos fuhr,<br />
wobei sein Rad beschädigt wurde. Kein Zeuge<br />
irgendwo. Aus Vorsicht Hess ich einen Wachmann<br />
kommen, um den Vorfall »an Ort und<br />
Stelle zu skizzieren und zu protokollieren.<br />
Und der Wachmann, der mich kannte, zog<br />
mich dann zur Seite und erklärte, dass ich<br />
ja doch zahlen müsse, «weil leider kein Zeuge<br />
da sei!!» Alles war richtig, meine Bremsspur<br />
und die ganze Situation ergab zweifellos, dass<br />
der Radfahrer — der übrigens, nach eigenem<br />
Zugeständnis, in der leeren Strasse Spurtproben<br />
machte — aus Selbstverschulden meinen<br />
Wagen angefahren hatte. Aber der Wachmann<br />
hatte recht, seine Prophezeiung ging in<br />
Erfüllung und nebenher erhielt ich noch eine<br />
hohe Busse, übrigens meine einzige seit etwa<br />
100,000 km Fahrten, welche Kilometerzahl<br />
ohne Busse wohl beweisen mag, dass ich kein<br />
gar zu leichtsinniger Fahrer bin.<br />
Was nützt alle Vorsicht? Morgen finden<br />
vielleicht ein paar Radaubrüder Gefallen<br />
daran, aus Jux, trotz aller Signale, vor den<br />
Wagen zu springen, oder ein Radfahrer, halbbetäubt<br />
nach einer Zahnoperation, gondelt<br />
von rechts auf die linke Strassenseite, direkt<br />
in deinen Wagen — oder — na, man lese die<br />
möglichen Gerichtsentscheide und schüttle<br />
selbst den Kopf. Alles in allem: der Autofahrer<br />
ist das Karnickel in allen Fällen. Das<br />
Publikum hat sich an den modernen Strassenverkehr<br />
noch nicht gewöhnt, aber Gesetz,<br />
Polizei und Richter auch noch nicht! Ein<br />
Auto zu lenken erfordert weit mehr Anspannung<br />
aller Sinne als z. B. das Führen einer<br />
Schnellzugslokomotive, eines Tramzuges, sogar<br />
eines Flugzeuges in der Luft! Jeder, der<br />
autofährt, weiss unzählige Fälle, wo Geistesgegenwart<br />
allein nicht den Unfall verhinderte,<br />
sondern einzig Glück. Einmal, wenn der<br />
heilige Autoschutzengel versagt, ist die Katastrophe<br />
da, trotz — manchmal gerade wegen<br />
— aller tunlichen Vorsicht, und damit adieu,<br />
«Unbescholtenheit». Du wirst bestraft, weil<br />
du autofährst. Es ist aufgelegter Unsinn, bei<br />
Beurteilung eines solchen Unfalles dann Sachverständige<br />
zu hören. Es war eben doch<br />
Force majeure, nichts anderes. Aber der Herr<br />
Sachverständige hat es leicht, «festzustellen»,<br />
dass bei «noch mehr» Vorsicht eben der Unfall<br />
nicht eingetreten wäre. Dem Herrn Sachverständigen<br />
wäre nämlich unter gleichen<br />
Umständen das Nämliche passiert. Mit dem<br />
Rezept: «Wärst net aufigstieg'n, wärst net<br />
abhig'fall'n» kann man wohl Automobilisten<br />
in solchen «Grenzfällen» verurteilen, weitere<br />
Unfälle genau gleicher Art aber nicht verhindern,<br />
wie erwiesen ist, weil eben Vorsicht<br />
und Rücksicht des einen nicht ausschliessen.<br />
dass der andere sie nicht hat- Alle Richter, die<br />
nicht selbst geschulte Autofahrer sind, sind<br />
voreingenommen, so objektiv sie auch sein<br />
wollen- Mancher Richter findet sich nimmer<br />
aus der guten alten Zeit, wo es noch keinen<br />
Unterschied zwischen Faftrstrasse und Gehweg<br />
gab; er findet sich nicht in den modernen<br />
Verkehr, der mit 50, 60, 80 Kilometer<br />
sich bewegt und hält das für überflüssig, was<br />
heute notwendig und selbstverständlich ist.<br />
Und das «Gesetz» von anno dazumal gibt ihm<br />
das Recht dazu.<br />
Schutzmann ausschliesslich und der Radfahrer<br />
kann jetzt fahren wo, wann und wie er<br />
will. Die Radfahrerunfälle sind deshalb nicht<br />
mehr geworden, relativ geschätzt. Das liebe<br />
Publikum mit und ohne Räder wird sich auch<br />
einmal an das Auto gewöhnen, ohne Polizei,<br />
weil es sich eben gewöhnen muss- Und die<br />
Verkehrsordnung? Die regeln zu wollen ist<br />
an schwachen Verkehrszentren meist überflüssig<br />
und an starken Verkehrspunkten ist<br />
der Wachmann allein nicht imstande, wenn<br />
nicht der ganze Verkehr automatisch durch<br />
Stop- und Go-Einrichtungen sich von selbst<br />
regeln lässt. In der Schweiz sind wir noch<br />
nicht so weit, trotz allem Bemühen, und von<br />
den Erfahrungen im Auslande scheint man<br />
nicht profitieren zu wollen. Ich kenne in der<br />
Schweiz, aus bisher eigener Beobachtung,<br />
auch nicht einen Wachmann, der imstande<br />
war, den Verkehr so zu regeln, dass Go und<br />
Stop reibungslos und — sagen wir — ohne<br />
«Schönheitsfehler» sich abwickelte. Kinder,<br />
Radfahrer etc. kreuzen die «freigegebene »<br />
Bahn dem Auto und zwingen zum plötzlichen<br />
Abbremsen, die Fahrzeuge werden zu früh<br />
oder zu spät gestoppt oder freigegeben usw.<br />
Eine Zeitlupenaufnahme würde das zuweilen<br />
recht drastisch erkennen lassen — aber auch<br />
beweisen, dass nicht der Fahrer, sondern der<br />
Verkehrsregler dann nervös ist, wenn Nervosität<br />
am wenigsten am Platze ist. Die Rücksicht<br />
aller Strassenbenützer auf einander tut<br />
mehr als alle Polizeimassnahmen. Und rücksichtsvolle<br />
Fahrer haben wir ganz gewiss in<br />
der Schweiz mehr als in anderen Ländern.<br />
Schon die dichtere Autobenützung und die<br />
Strassenverhältnisse zwingen uns, selbstverständliche<br />
Fahrregeln einzuhalten. Aber wir<br />
haben eine, wahrscheinlich nicht grosse Zahl<br />
rücksichtsloser Fahrer, die dafür um so skrupelloser<br />
sind. Diesen einmal nachzugehen und<br />
sie eventuell gänzlich unschädlich zu machen,<br />
sollte vornehmlich das Ziel aller anständigen<br />
Fahrer sein und man darf dabei ebenso rücksichtslos<br />
mit den Mitteln sein wie diese. Ich<br />
will hier nicht die zahllosen Fälle einzeln aufführen,<br />
die mir und Fahrkollegen gewiss bekannt<br />
sind. Da ist z- B. das Vorfahren und<br />
Kreuzen an gefährlichen Stellen, das rücksichtslose<br />
Schnellfahren auf staubigen, engen<br />
Strassen in Ortschaften und bei Begegnungen<br />
mit Fußgängern etc.<br />
* Es gäbe ein Mittel, solche rücksichtslose<br />
Führer «herauszukristallisieren». Die Club-<br />
Irnitglieder zuerst sollten sie nicht unter sich<br />
dulden. Einfach wäre, jedem Mitglied eines<br />
Clubs einige Postkarten mitzugeben, welche<br />
Als die ersten Radfahrer die Strasse «unsicher»<br />
machten, hatte man dieselbe Erfahrung<br />
wie heute mit dem Auto gemacht. Ich<br />
erinnere mich, dass ich in einer Stadt gebüsst<br />
wurde, weil ich näher als 30 cm am Strassenbord<br />
vorbeifuhr. Und gerade wie heutzutage<br />
der Wachmann den Autoverkehr regelt (Radfahrer,<br />
Handwagen, Kinderwagen, Fussgänger<br />
aber meist übersieht!), so wurde einst<br />
der Radfahrer «geregelt». Ein Radfahrer?<br />
Die ganze Einwohnerschaft und die Wache<br />
eines Städtchens wurde damals mobil, dieses<br />
gefährliche Vehikel auf Uebertretungen<br />
der Fahrvorschriften zu ertappen. Ich erinnere<br />
mich, dass wir jungen Leute bei Vereinsausflügen<br />
oft « Vorposten » in zu passierende<br />
Ortschaften voraussandten, die «Aufklärungen»<br />
über allenfalls neue Verkehrs verböte<br />
herbeizuschaffen hatten. Es waren so Viele<br />
Geschwindigkeiten wie heute. Das Auto<br />
von heute beschäftigt nun den Verkehrsbestimmte<br />
Vordrucke zum Ausfüllen enthalten.«<br />
Jeder Fahrer hat gegebene Fälle rücksichtslosen<br />
Fahrens, die er beobachtet, zu notieren,<br />
mit Angabe der Autonummer und der<br />
Begründung natürlich; diese Karten wären<br />
sofort an die Clubleitung zu senden. Diese<br />
Postkarten werden im Geheimarchiv des<br />
Clubs registriert. Es ist anzunehmen, dass<br />
ein rücksichtsloser Fahrer von mehreren Clubmitgliedern<br />
und auch an anderen Orten wiederholt<br />
beobachtet und gemeldet wird, so<br />
dass wohl auf einwandfreie, objektive Beweismittel<br />
abgestellt werden und der betreffende<br />
rücksichtslose Fahrer energisch verwarnt,<br />
aus dem Club ausgeschlossen, schliesslich<br />
der Behörde gemeldet werden kann. Sieht<br />
man gerichtliche Urteilsbegründungen, nach,<br />
so findet sich, dass Fahrlässigkeit und Rückfälligkeit<br />
gewisser Delikte immer solche Automobilisten<br />
betreffen, die man als rücksichtslos<br />
kannte.<br />
Ein einziger derselben schadet dem Ansehen<br />
der Autofahrer mehr, als alle anderen<br />
wieder gutmachen können. Diese Rowdies<br />
rechtzeitig unschädlich zu machen, das sollte<br />
jedem Club selbstverständliche Aufgabe sein.<br />
Rücksichten mancher Art verlangen die<br />
Spaziergänger. Wie z- B. jene Dame in einer<br />
früheren Nummer dieses Blattes, welche Vergleiche<br />
mit anderen Ländern in dieser Hinsicht<br />
zieht. Diese Dame beklagt sich, dass es in<br />
der Schweiz nicht üblich ist, unterwegs müde<br />
Touristen zur Mitfahrt einzuladen. Das ist<br />
nicht richtig. Man kann oft genug beobachten,<br />
dass unterwegs Autos wildfremde Touristen,<br />
z. B. bei Eintritt schlechten Wetters,<br />
aufnehmen, Kinder, die anscheinend einen<br />
weiten Weg haben, alte Leute besonders usw.<br />
Ich tue es immer gerne, wenn es nicht gerade<br />
«Wandervögel» sind, die es darauf augenscheinlich<br />
abgesehen haben. Man macht dabei<br />
auch Erfahrungen, die ärgerlich sind :<br />
fettige, schmutzige Stiefelspuren, oft unauslöschlich<br />
an den Polstern Brandstellen von<br />
Zigaretten usw. Das Mitnehmen von Personen<br />
unterwegs ist auch doppelt gefährlich, wenn<br />
etwa ein Unglück passieren sollte. Die Versicherung<br />
lehnt dann z. B. die Haftung ab-<br />
Ja, es kann sogar strafbar sein, wenn z. B.<br />
Kinder « ohne Einwilligung der Eltern» aufgenommen<br />
wurden. Und Damen ? — Ja,<br />
wenn sie jung und hübsch sind, dann erhöht<br />
sich die Gefahr. Aber wir, von Rechts wegen<br />
als verwegen verrufenen Automobilisten, wir<br />
riskieren's! (Aus einem Brief eines bejahrten<br />
Autofahrers.)<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 24. Oktober <strong>1930</strong><br />
Die diesjährige Olympia-Schau ist grösser<br />
denn je. Durch Anbau eines im modernsten<br />
Stil gehaltenen Gebäudes wurde soviel Raum<br />
gewonnen, dass gleichzeitig mit der Autoschau<br />
eine Motorbootschau und eine Ausstellung<br />
für Garagen- und Werkstättenwesen<br />
veranstaltet werden konnte. Das neue und<br />
das alte Gebäude, jedes an sich schön, passen<br />
zwar denkbar schlecht zusammen. Aber<br />
das stört den Engländer anscheinend nicht.<br />
der Halle in Anspruch, und überall mahnen<br />
grosse Schilder, dass ein Brite britische Wären<br />
zu kaufen habe. Trotzdem trifft man natürlich<br />
noch auf zahlreiche Bekannte vom Pariser<br />
Salon, besonders Amerikaner und Franzosen,<br />
die mit Sack und Pack über den Kanal<br />
übergesiedelt sind. Französische und amerikanische<br />
Wagen sind übrigens die einzigen,<br />
die dem englischen Erzeuger in den Mittel-<br />
Lagerung eines betriebekastens in Silentblocs,<br />
hier zur Geräuschisolierung dienen.<br />
meist bedeutend über dem Mittelmass stehende<br />
Qualität berücksichtigt. Die kleinen<br />
Wagen allerdings sind für unsere Begriffe<br />
ausgesprochen teuer. Wenn sie trotzdem fast<br />
konkurrenzlos sind, so liegt das an dem schon<br />
die<br />
II. Blatt<br />
BERN, 24. Oktober 1030<br />
nen Gebrauchswagen und bei Kleinwagen,<br />
Zwölfzylinder schon mehrfach vertreten.<br />
Das Schwergewicht der Entwicklung liegt in<br />
Einzelverbesserungen am Chassis; wie in<br />
Paris stellen Getriebeverbesserungen das<br />
Charakteristikum dieses Jahres dar. Das Spe-<br />
'zialgetriebe mit zwei oder mehr geräuschlosen<br />
Gängen, das in kurzer Zeit das « Normal<br />
»-Getriebe sein wird, Freiläufe usw. haben<br />
sich übrigens in England schon lange<br />
grossen Interesses erfreut. Ueber das Flüssigkeits-Schwungrad<br />
von Daimler, das ein<br />
Der ganze Salem trägt deutlich den Charakter<br />
einer nationalen Handelsangelegenheit, im<br />
Gegensatz zum Pariser Salon, den man als<br />
das gesellschaftliche Ereignis der automobilistischen<br />
Welt bezeichnen kann. Die englischen<br />
Marken sind weit in der Ueberzahl, was<br />
nicht weiter verwundert, wenn man weiss,<br />
dass England auf den ausländischen Erzeugnissen<br />
einen Eingangszoll von vollen 33%<br />
•des Wertes erhebt. Die englischen Marken<br />
nehmen auch frank und frei die besten Plätze<br />
Eine der Sensationen der<br />
Olympia-Schau<br />
Das vielbesprochene neue 16-Zylinder-<br />
Cadillac-Chassis<br />
«lassen den Rang streitig' zu machen vermögen.<br />
Erst in den teuren Klassen kommen auch<br />
die Deutschen und die Oesterreicher in Frage.<br />
Die schwer ringende englische Automobüindustrie,<br />
die mit 30 Marken etwa 120 Modelle<br />
baut (wohl bedeutend mehr, als das Land zu<br />
schlucken vermag), sucht sich immerhin mit<br />
allen Mitteln zu behaupten. Die Schau lässt<br />
eine bisher nie erreichte Preissenkung erken?<br />
nen. Gerade die Erzeugnisse der Mittelklasse,<br />
sind wirklieh höchst preiswert, wenn man ihre 1<br />
erwähnten hohen Schutzzoll, der gerade die<br />
billigsten Ausländer am stärksten trifft. Die<br />
grosse Verbreitung des Kleinwagens in England<br />
erklärt sich durch die sportliche Einstellung<br />
des Engländers, der das Leben in freier<br />
Luft Und Ungebundenheit über alles liebt.<br />
Hinzu kommen die grossen Schrittmacherdienste,<br />
die das drüben ja ausserordentlich<br />
stark verbreitete Motorrad dem Kleinautomobil<br />
leistet.<br />
Technisch bietet die englische Schau das<br />
ungefähr gleiche Bild wie der Pariser Salon.<br />
Vorherrschen des Sechszylinders, immer<br />
stärkeres Aufkommen des Achtzylinders,<br />
Vierzylinder nur noch bei den ausgesproche-<br />
IÄ71151<br />
Vom Führersitz aus mittels Kabelzuges verstellbare<br />
Stossdämpfer sind an der Olympia-Schau wie auch<br />
schon am Pariser Salon ziemlich häufig anzutreffen.<br />
Zahnradgetriebe mehr oder weniger und eine<br />
Kupplung vollkommen ersetzt und das jetzt<br />
einen der Clous der Schau bildet, haben wir<br />
schon früher einlässlich berichtet. Desgleichen<br />
über das Planetengetriebe von Armstrong<br />
Siddely, das sich vom Lenkrad aus mit kleinen<br />
Hebelchen schalten lässt. Die dritte Sensation<br />
auf diesem Gebiet stellt das Mercedes-<br />
Maybach-Getriebe am Mercedes-Wagen dar,<br />
Wie man der Torsionswirkung der Vorderradbremsen<br />
entgegenzuwirken sucht. Vorkehrungen, wie die<br />
hier gezeigte Kabel-Versteifung erlauben den Einbau<br />
weicherer Vorderfedern und kommen zugleich<br />
als Gegenmittel für Shimmy-Schwingungen in Betracht.<br />
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das unsern Lesern auch schon aus den Pariser<br />
Berichten bekannt ist.<br />
Am originellsten ist der englische Autobau<br />
in den Karosserien. Allerdings verstösst dabei<br />
der Karosseriebau vielfach gegen unsern<br />
Geschmack. Die typisch englische moderne<br />
Karosserie ist der « Sport-Saloon », der mit<br />
seiner nach vorn abgeschrägten Hinterwand<br />
für unsere Begriffe direkt unschön und zweifellos<br />
auch unpraktisch ist. Hinzu kommt bei<br />
ihm noch der Kunstlederbezug, der am Pariser<br />
Salon ganz verschwunden war. Was<br />
den englischen Karosseriebau aber auch in<br />
unsern Augen wertvoll macht, ist seine Qualität.<br />
Selbst billige Wagen werden mit ausgesprochenen<br />
Qualitätskarosserien versehen,<br />
die, dank einer sorgfältigen Ausführung,<br />
jahrelang ihr gleiches Aussehen behalten und<br />
fest zusammenbleiben.<br />
Warum Gemischvorwärmung?<br />
Infolge der Verknappung der Motorbetriebsstoffe<br />
sind wir heute gezwungen, Brennstoffe<br />
zu benützen, die einen gewissen Bestand<br />
an hochsiedenden Kohlenwasserstoffen<br />
enthalten. Je höher die Siedegrenze liegt, um<br />
so schlechter ist die Verdampfbarkeit der<br />
Brennstoffe.<br />
Für die Leistung und das allgemeine Verhalten<br />
des Motors ist es aber von grösster<br />
Bedeutung, dass sich im Augenblick der Explosion<br />
keine flüssigen Brennstoffteile in den<br />
Zylindern befinden, denn hierdurch wird nicht<br />
nur der volumetrische Wirkungsgrad herabgesetzt,<br />
sondern auch die Gleichförmigkeit<br />
und Intensität der Verbrennung gehemmt.<br />
Ausserdem besteht die Gefahr, dass die flüssigen<br />
Brennstoff-Bestandteile durch den hohen<br />
Verbrennungsdruck neben den Kolbenringen<br />
vorbei in das Kurbelgehäuse gepresst<br />
werden und so die gefürchtete Oelverdünnung<br />
herbeiführen.<br />
Sobald die Lufttemperatur sinkt, machen<br />
sich schon bei mittlerem Benzin Kondensationserscheinungen<br />
bemerkbar.! Die unmittelbare<br />
Ursache dieser Kondensation ist in der<br />
Abkühlung des Brennstoffgemisches zu suchen,<br />
die bereits bei der Zerstäubung des<br />
flüssigen Brennstoffes im Vergaser entsteht.<br />
Der Temperaturabfall infolge der Zerstäubung<br />
beträgt bei Benzin etwa 18 Grad. Hierauf<br />
ist es in erster Linie zurückzuführen, dass<br />
in kälterer Jahreszeit das Anlassen des Motors<br />
Schwierigkeiten machen kann. Ganz abgesehen<br />
davon, dass das Durchdrehen des<br />
Motors wegen der Oelverdickung schon an<br />
und für sich schwieriger wird.<br />
Um diese Anlassschwierigkeiten zu beseitigen,<br />
wird häufig ein elektrischer Heizkörper<br />
vor die Ansaugöffnung des Vergasers gesetzt,<br />
welcher die einströmende Luft erhitzt<br />
und so den Zerstäubungstemperaturabfall<br />
teils oder vollkommen kompensiert. Wichtiger<br />
jedoch, als diese Anlass-Gemischvorwärmung<br />
ist eine Vorwärmung des Brennstoffgemisches<br />
während der Fahrt. Es ist dabei<br />
durchaus nicht gleichgültig, wie diese Vorwärmung<br />
dosiert wird. Sowohl zu schwache<br />
wie zu starke Vorwärmung sind mit Nachteilen<br />
verbunden. Als Grundsatz kann gelten,<br />
dass das Brennstoffgemisch in seiner Temperatur<br />
so niedrig wie möglich gehalten werden<br />
muss, damit eine möglichst grosse, d. h.<br />
dichte Zylinderladung entsteht. Andrerseits<br />
darf die Temperatur nicht zu niedrig sein,<br />
weil sonst, wie schon angedeutet, • Kondensationen<br />
auftreten, die eine richtige Gemischbildung<br />
überhaupt verhindern, und weil so der<br />
durch die gute Zylinderfüllung zustandegekommene<br />
Leistungsgewinn durch Verbrennungsstörungen<br />
wieder verloren geht.<br />
Nehmen wir an, dass die Ansaugleitung mit<br />
einer bestimmten Temperatur beheizt sei, so<br />
wird die Wärme bei Verwendung eines niedrigsiedenden<br />
Brennstoffes dazu verbraucht,<br />
um diesen Brennstoff noch vor den Zylindern<br />
zu verdampfen. Bei einem hochsiedenden<br />
Brennstoff wird aber dieselbe Heiztemperatur<br />
noch nicht genügen, um die Verdampfung<br />
restlos herbeizuführen.<br />
Allerdings ist eine vollkommene Vergasung<br />
im Ansaugrohr auch nicht notwendig. Sobald<br />
das Gemisch in die Zwlinder tritt, sich dabei<br />
an den heissen Zylinderwänden, dem Kolbenboden<br />
und den Auspuffresten erhitzt, erfolgt<br />
eine nochmalige Vergasung. Und schliesslich<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N° 90<br />
erreicht die Ladung den höchsten Grad ihres<br />
gasförmigen Zustandes kurz vor der Entzündung<br />
durch die Kompressionshitze. Die Endtemperatur<br />
der Gase kurz vor der Entzündung<br />
ist dann letzten Endes für den Wirkungsgrad<br />
des Motors ausschlaggebend.<br />
Allgemein bringt mangelnde oder ungenügende<br />
Vorwärmung hohen Brennstoffverbrauch<br />
und schlechten Motorlauf. Wo sie noch<br />
gerade ausreicht, ist der Brennstoffverbrauch<br />
eher noch zu hoch, aber der Motor wird hier<br />
eine verhältnismässig hohe Leistung abgeben.<br />
Ist die Gemischvorwärmung aber übermässig,<br />
dann kann wohl der Brennstoffverbrauch ungewöhnlich<br />
niedrig sein, der Motor wird dann<br />
jedoch nicht seine volle Leistung entwickeln.<br />
Hienach gilt es die Vorwärmung zu bemessen.<br />
Bei starken Motoren wird man sich<br />
eher eine kleine Einbusse an Leistung gestatten<br />
können, wenn dafür an Brennstoff wesentlich<br />
erspart und an allgemein günstigem<br />
Verhalten des Motors gewonnen wird. Also:<br />
Ziemlich starke Vorwärmung. Bei kleinmotorigen<br />
Wagen dagegen kommt es auf jede PS<br />
an. Man wird hier leichter einen etwas grösseren<br />
Brennstoffverbrauch in Kauf nehmen<br />
und über nicht allzu grosse Kältestörungen<br />
am Motor hinweggehen, wenn das Fahrzeug<br />
nur seine volle Leistungsfähigkeit behält. Deshalb<br />
empfiehlt sich hier im allgemeinen eine<br />
nur massige Vorwärmung.<br />
, Wie die Vorwärmung vorzunehmen ist,<br />
brauchen wir hier kaum auseinanderzusetzen.<br />
Die meisten modernen Automobilmotoren sind<br />
ja von der Fabrik aus mit Vorwärmevorrichtungen<br />
ausgestattet, die nur bei Eintritt<br />
der kälteren Jahreszeit entsprechend mehr<br />
zur Wirkung gebracht werden müssen, th.<br />
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aufbewahrt, vor Gebrauch gut geschüttelt<br />
und mit einem Bausch Seidenpapier aufgetragen.<br />
Nachdem man die Seitenteile einige<br />
Minuten mit dem getränkten Seidenpapier<br />
abgewischt hat, reibt man sie mit einem<br />
Stück weichem Stoff oder Seide trocken, m.<br />
Schutz gegen unbeabsichtigtes Funktionieren<br />
des Anlassers. Befindet sich der Anlasserdruckknopf<br />
in der Nähe der Pedale, so<br />
tritt nicht allzuselten der Fall ein, dass der<br />
Wagenlenker oder sein Begleiter versehent-<br />
lieh auf der Fahrt den Anlasser in Tätigkeit<br />
setzen. Wenn in den meisten Fällen dadurch<br />
auch kein direkter Schaden entsteht, weil<br />
das Anlasser-Ritzel einfach am Zahnkranz<br />
abprallt, so wird anderseits der Anlasser<br />
sicher nicht besser. Bei Wagen, bei denen<br />
solche Misstritte leicht möglich sind, empfiehlt<br />
sich deshalb die Anbringung irgendeiner<br />
Schutzvorrichtung. Sehr praktisch ist<br />
z. B. der Schutz, wie ihn die beistehende<br />
Ein Schutz gegen versehentliches Betätigen des Anlassers,<br />
der gleichzeitig noch aJs Fussstütze dient.<br />
Skizze zeigt. Er besteht ganz einfach aus<br />
einem Kästchen, das über den Anlasserdruckknopf<br />
gelegt und mit Scharnieren aufklappbar<br />
gemacht ist. An Stelle von Metallscharnieren<br />
kann an der obern Wand und am Boden<br />
auch ein Lederstreifen angenagelt werden.<br />
Die untere Wand des Kästchens lässt<br />
man weg, damit in die entstehende Oeffnung<br />
der Fuss geschoben und so das Kästchen gehoben<br />
werden kann, wenn man den Druckknopf<br />
wirklich betätigen muss.<br />
Dieser improvisierte Anlasserschutz lässt<br />
sich in manchen Fällen gleichzeitig noch als<br />
Fussstütze benützen.<br />
at.<br />
Bremse niemals brüsk. Vor allem nicht auf<br />
nassglatter oder stark staubiger Strasse.<br />
Sorge für gute Einstellung der Bremsen und<br />
richtiges Wirken des Bremsausgleiches.<br />
Kommst du von trockenen auf nasse Strassen,<br />
so mach eine Bremsprobe. Doppelte<br />
Vorsicht ist bei Nässe und Unübersichtlichkeit<br />
der Strasse geboten!<br />
Im Herbst ist die Strasse oft stellenweise<br />
trocken, gleich darauf aber vielleicht wieder<br />
stark durchnässt oder mit Laub belegt und<br />
damit sehr glitschig. Im Winter kann hinter<br />
jeder Kurve Glatteis lauern, oder man befindet<br />
sich sogar schon auf einem Glatteis-<br />
Spiegel, ohne Böses zu ahnen.-<br />
Allgemeine und immer gültige Regeln gibt<br />
es nicht, aber fast immer ist es falsch, bei<br />
irgendwelchem Rutschen des Wagens stark<br />
zu bremsen. Am ersten hilft beim Schleudern<br />
(Schluss Seite 13)<br />
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(die Vorderräder in die Schleuderrichtung<br />
einschlagen). Sind alle Versuche<br />
um Abfangen eines Schleuderns nutzlos<br />
und fährt der Wagen rasch senkrecht auf<br />
in Hindernis zu, so kann man im letzten<br />
Moment durch scharfes Bremsen und gleichzeitiges<br />
Herumreissen der Lenkung oft den<br />
Wagen querstellen, wodurch eine starke<br />
Bremswirkung entsteht und bei doch noch<br />
intretendem Zusammenstoss der Schaden<br />
meist kleiner sein wird. Der wirklich gute<br />
ahrer lässt seinen Wagen aber nur höchst<br />
elten ins Schleudern kommen.<br />
Techn. SE»I<br />
Antwort 7667. Nebellicht-Lampe «Borlampe».<br />
Adresse mitgeteilt.<br />
Red.<br />
Frage 7677. «Franka»-Batferien. Wo werden<br />
die «Franka»-Batterien hergestellt? M. G. in S.<br />
Frage 7678. Lederkitt. Welcher Kitt oder Leim<br />
ignet sich für die Reparatur von Kunstleder bei<br />
Autos und wo kann er bezogen werden? H. S. in W<br />
Frage 7679. Schleudern, Schieben. Schwimmen.<br />
Was versteht man unter dem cSchleudern» des<br />
Wagens, und was unter «Schieben» und «Schwimmen»?<br />
Welche Unterschiede bestehen zwischen<br />
diesen anormalen Bewegungsarten eines Automobils?<br />
D. J. in Z.<br />
Antwort: Schleudern besteht in seitlichem<br />
jleiten des Hinterwagens, Schieben besteht im<br />
Geradeausgleiten des Voxderwagens, trotz eineschlagener<br />
Vorderräder, Schwimmen besteht im<br />
seitlichen Abweichen des ganzen geradeaus gesteuerten<br />
Wagens von der Fahrlinie.<br />
Frage 7680. Aufsetzen des Zylinderkopfes. Es<br />
gibt eine Regel, wonach die Muttern der Zylinderkopf-Bolzen<br />
«kreuzweise» angezogen werden müssen,<br />
wenn der Zylinderkopf montiert wird. Der<br />
Zweck dieser Regel besteht meines Erachtens darin, Schäden.<br />
einen gleichmässigen Druck des Zylinderkopfes auf<br />
die Dichtung zu bewirken. In welcher Reihenfolge<br />
soll man nun aber vorgehen, wenn die Befestigung<br />
des Kopfes durch drei Reihen von Muttern geschieht,<br />
eine äussere Reihe von 5 Muttern, eine<br />
äussere Reihe von 6 Muttern und eine mittlere<br />
Reihe von 5 Muttern? A. G. in T.<br />
Antwort: Die günstigste Reihenfolge, die<br />
Muttern anzuziehen, ist in der beistehenden Skizze<br />
durch Zahlen angedeutet. Ein weiterer Kommentar<br />
dürfte sich erübrigen.<br />
at.<br />
Frage 7681. Entstehung des Klopfens. Wie<br />
muss man sich die Entstehung des Klonfens denken,<br />
wie es bei Anwendung zu hoher Kompression<br />
auftritt? Weshalb kann die Detonation dadurch vermindert<br />
werden, dass man die Gasladung in Wirbelung<br />
versetzt? F. I. in R.<br />
Antwort : Die Detonation ist so zu erklären,<br />
dass sich bei ruhenden oder nur gering bewegten<br />
Gasen zunächst nur der Teil des Gases entzündet,<br />
der dem Zündfunken am nächsten liesrt. Durch<br />
die zunächst langsam vorschreitende Verbrennung<br />
der bereits vorkomprimierten Gase wächst die<br />
Kompression auf die noch nicht entzündeten grösseren-<br />
Teile der Gasladung. Dieser hohe Druck,<br />
vereint mit der wachsenden Hitze, bewirkt eine momentane<br />
Entflammung, die sich als schlagartige<br />
Explosion auswirkt.<br />
Das Geräusch als solches rührt aber wahrscheinlich<br />
nicht von der gegenseitigen stossweisen Berührung<br />
von Metallflächen her, sondern direkt von<br />
der in Schwingung geratenen Gas-Säule. at.<br />
Frage 7682. Verchromung. Wie bewährt sich<br />
die Verchromung beim Automobil? Ist es nicht ratsamer,<br />
bei der jahrelang ausprobierten Vernickelung<br />
zu bleiben? Wie kann ein verchromter Teil<br />
von einem vernickelten unterschieden werden, welches<br />
sind die Vorzüge der Verchromune und wie<br />
wird der Chromüberzug hergestellt? H. K. in L.<br />
Antwort: Die Verchromung, die ebenso ein<br />
elektrolytischer Prozess ist, wie die Vernickelung,<br />
überzieht alle blanken sichtbaren Metallteile mit<br />
Chrom. Das Aussehen der Verchromun? ist im<br />
wesentlichen der Vernickelunz ähnlich, aber mit wird Jeder Wagen, der nicht fachmännisch behandelt<br />
wird. Folgende Bücher geben wichtige<br />
einem etwas bläulichen, dem Platin ähnlichen Stich.<br />
Der Chromüberzug hat die Eigenschaft, an der Winke zur Erhöhung der Lebensdauer.<br />
Luft nicht anzulaufen, er wird also nicht blind und<br />
braucht daher nicht geputzt zu werden. Einfaches<br />
Üeberwischen mit einem Tuch genügt, um alle blanken<br />
Teile stets glänzend zu erhalten. Bearbeiten Automobilfahrer<br />
Taschenbuch für<br />
mit Putzmittel fällt weg und der Wagen weist immer<br />
schön glänzende Metallteile auf. Der Chromüberzug<br />
ist ausserordentlich hart und widersteht daher<br />
auch in mechanischer Beziehung jeder Abnützung,<br />
so dass auch stark benützte Teile, wie zum Beispiel<br />
Schalt- und Bremshebel, Türklinken, Kühlerverschraubungen<br />
usw. keine durchgescheuerten<br />
Stellen zeigen. Auch unter der Einisirkung des<br />
stark scheuernden Strassenstaubes usw. tritt keine<br />
Abnützung des Chromüberzuges ein.<br />
Das perspektivische Sehen beim Automobilismus.<br />
Bei vielen Autounfällen habe ich die Beobachtung<br />
gemacht, dass es nicht nur am Nichtbeherrschen<br />
des Wagens fehlte, sondern dass auch vielfach dem<br />
F v ahrer das richtige perspektivische Sehen mangelte.<br />
Bekanntlich wird diesem bei den Fahrprüfungen<br />
keine oder nur sehr geringe Beachtung<br />
geschenkt.<br />
Soviele Menschen und Automobilisten es gibt,<br />
so verschieden ist auch das perspektivische Sehen<br />
bei jedem einzelnen, und viele wissen nicht einmal,<br />
was das ist. (Erklärung: Perspektivisches<br />
Sehen will heissen. das Wahrnehmen der körperlichen<br />
Formen eines Körpers, oder die Veränderungen<br />
des gesehenen Bildes infolge der verschielenen<br />
Tiefendimensionen im gesehenen Gegenstand.)<br />
Jeder Fahrer kommt in den\ Fall, öfters hinter<br />
einem Lastwagen oder einem Fuhrwerk in sehr<br />
kurzem Abstand herfahren zu müssen. Sind nun<br />
diese Vehikel mit Lasten beladen, die weit über<br />
das Wagenende oder das des Anhängers hinausragen,<br />
wie z. B. lange Eisenstangen, Röhren,<br />
Mannesmannrohre. Telephonstangen, oder Langholz,<br />
so können diese dem nachfolgenden Fahrer,<br />
trotz aller Aufmerksamkeit, durch plötzliches Abstoppen<br />
(trotz Stopplicht) oder irgendwelchen Zufall<br />
des vordem, arg zum Verhängnis werden.<br />
Um diese Gefahr aber im richtigen Moment jeweils<br />
zu erkennen, bedarf es eines vorzüglichen<br />
perspektivischen Sehvermögens, das viele Fahrer<br />
nicht besitzen. Um dies zu erleichtern, finde ich,<br />
wäre es das Einfachste, wenn jedes derart geladene<br />
Fahrzeug an dem am weitesten hintenhinausragenden<br />
Stück ein ziemlich grosses rotes Tuch befestigen<br />
müsste. Dies für den Tag. Für die Nacht<br />
könnte man sich, nebst dem roten Tuch, eines<br />
guten, ziemlich grossen Rückstrahlers (Blinker,<br />
wie er von Radfahrern angewandt wird) behelfen.<br />
Die Erschütterungen des Wagens bringen die<br />
nicht unterstützten herausragenden Teile in starke<br />
Bewegung, somit auch das Tuch und den Rückstrahler.<br />
Dadurch wird dem Nachfolgenden, der<br />
durch irgend einen Grund gezwungen ist, nahe<br />
aufzuschliessen, das perspektivische Sehen und das<br />
Schätzen des richtigen Abstandes sehr erleichtert.<br />
K. in K.<br />
Sg»*«e«la<br />
Anfrage 935. Ausschluss der Versicherung wegen<br />
Selbstverschuldens. Am 25. Februar a. c. fuhr<br />
ich mit meinem 2-Tonnen-Möbelauto ca. um 23 Uhr<br />
mit einer Geschwindigkeit von 20—25 km durch<br />
das Dorf M. Am Ausgang des Dorfes sprang ein<br />
Hund von links in meine Fahrbahn; ich wollte<br />
rechts umfahren, geriet zu nahe an den Strassenrand<br />
und streifte mit dem Möbelkasten eine Telephonstange,<br />
die ein wenig beschädigt wurde. Mein<br />
Möbelkasten war stark defekt und ich erhielt für<br />
Reparatur eine Rechnung von Fr. 678.—. Ein Polizeirapport<br />
wurde aufgenommen; dabei war erschwerend<br />
für mich, dass ich seit morgens 3 Uhr<br />
auf der Fahrt war, also zu lange Arbeitszeit, und<br />
die Geschwindigkeit um zirka 7 km übertreten<br />
hatte.<br />
Als Mitglied der Aspa habe ich eine Transportgutversicherung<br />
bei einer englischen Versicherungsgesellschaft,<br />
der ich den Schaden sofort anzeigte,<br />
und diese schrieb mir, dass sie den Schaden nach<br />
Einsicht des Polizeirapportes prüfen werde. Von<br />
der aargauischen Polizei erhielt ich eine Busse von<br />
Fr. 40.— wegen Geschwindigkeitsübertretung,<br />
welche ich ohne Einspruch bezahlte. Die Bedingungen<br />
der Versicherungspolice lauten dahin, dass die<br />
Gesellschaft nicht haftet für selbstverschuldete<br />
Gestützt hierauf teilt mir die Versicherung<br />
nun mit. dass sie für den Schaden nicht<br />
hafte, weil ich die Busse anerkannte und somit der<br />
Schaden selbstverschuldet sei. Im Moment des<br />
Zusammenstosses hatte ich allerdings die Geschwindigkeit<br />
schon auf zirka 10—12 km reduziert, weil<br />
der Hund einige Meter vorher in die Fahrbahn<br />
sprang.<br />
Genügt eine kleine Geschwindigkeitsübertrettmg,<br />
um die Versicherung ihrer Pflichten zu entheben?<br />
F Seh. in B.<br />
Antwort: Wir sind der Auffassung, dass<br />
Ihre Transportgut - Versicherungsgesellschaft die<br />
Zahlungspflicht ablehnen kann. Immerhin müssen<br />
wir, um die Angelegenheit genauer beurteilen zu<br />
können, den Wortlaut Ihrer Versicherungspolice<br />
kennen. Es scheint uns fraglich, dass die Versicherung<br />
bei Verschulden nicht haften soll. Ist<br />
nicht vielleicht nur grobes Verschulden ausgeschlossen?<br />
Zudem sind wir der Auffassung, dass<br />
die Versicherungsgesellschaft ihre Zahlungspflicht<br />
nur dann ablehnen kann, wenn der Kausalzusammenhang<br />
zwischen Geschwindigkeitsübertretung und<br />
Schaden gegeben ist. Wir sind der Auffassung,<br />
dass dies vorliegendenfalls nicht der Fall ist. Sie<br />
haben Ihr Möglichstes getan, den die Strasse überquerenden<br />
Hund nicht zu überfahren und sind dabei<br />
an eine Telephonstange angefahren. Dies wäre<br />
voraussichtlich auch der Fall gewesen, wenn Sie<br />
eine um 7 km verringerte Geschwindigkeit gehabt<br />
hätten. Ausserdem hatten Sie im Moment des Anpralls<br />
bereits gebremst und die Geschwindigkeit<br />
herabgesetzt. Aus diesen Erwägungen scheint ui\s<br />
die Ablehnung der Versicherungsgesellschaft nicht<br />
gerechtfertigt. Jede ausländische Versicherungsgesellschaft<br />
ist gehalten, in der Schweiz ein Domizil<br />
zu verzeigen. Sie können also Ihren Anspruch gegen<br />
die Gesellschaft vor einem schweizerischen Gericht<br />
geltend machen. Wo sich der schweizerische<br />
Sitz der Gesellschaft befindet, ist dann gegebenenfalls<br />
leicht ausfindig zu machen. Bevor Sie jedoch<br />
eine endgültige Entscheidung treffen, muss eine genaue<br />
Ueberprüfung der Versicherungspolice erfolgen.<br />
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AUTOMOBIL-REVUE, BERN
N° 90 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
Touren-Antworten:<br />
T. A. S88. Bern-Pillon-Bern. Die Strecke ist in<br />
einem Tag gut zurückzulegen. Sie fahren über<br />
Thun, Spiez, dann durchs Simmental bis Zweisimmen.<br />
Ueber Saanen und Gstaad zum Col de<br />
Pillon (1550 m), dann hinunter nach Aisjle. Weiter<br />
über Montreux, Vevey. Chätel-St. Denis, Bulle,<br />
Fribourg zurück nach Bern. Total 244 ,km. Lohnend<br />
ist es, einmal statt der Boute Bern-Münsingen-Thun,<br />
diejenige über Kehrsatz, Toffen, Seftigen<br />
und Uetendorf zu benützen, die landschaftlich sehr<br />
reizvoll ist. Prachtvoll sind die Ausblicke von den<br />
Saanenmösern und von der Pillon-Passhöhe aus.<br />
Sehr zu empfehlen ist ein Abstecher nach dem<br />
Mont Pelerin ob Vevey, von wo aus sich ein prächtiges<br />
Panorama! des Genfersees bietet.<br />
Sehenswert sind die Orte Thun. Zweisimmen,<br />
Saanen (interessanter Dorfcharakter), Montreux,<br />
Vevey, Bulle und Fribourg. Die Mehrzahl davon<br />
fällt hauptsächlich durch ihre ausgeprägte Eigenart<br />
auf. R. G. in V.<br />
T. A. 589. Magenta. Die kürzeste Route Laueanne-Magenta<br />
ist die über Marügny. Grosser St.<br />
Bernhard, Aosta, Chätillon, Ivrea. Cava^lia, Vercelli,<br />
Novara, Magenta, 311 km. Sie müssen für<br />
die Zurücklegung dieser Strecke lH Tase rechnen.<br />
Da aber die Schliessung des Grossen St. Bernhard<br />
jeden Tag erfolgen kann, so müssen Sie eventuell<br />
mit einem Bahnverlad durch den Simnlon oder<br />
durch den Monte-Oenris rechnen. In diesem Fall<br />
müssen Sie zwei ganze Tage für die Fahrt in Anschlag<br />
bringen. M. B. in H.<br />
Touren-Fragen:<br />
T. F. 590. Tagestour von Paris aus. Da ich<br />
nächstens für ein par Tage nach Paris fahre, wäre<br />
ich dankbar, wenn mir jemand eine lohnende kleine<br />
Tagestour von der französischen Metropole aus und<br />
•wieder dorthin zurück vorschlagen könnte. Das<br />
Gebiet im Westen der Stadt kenne ich schon einigermassen.<br />
D. A. in P.<br />
T. F. 591. Basel—Bremen. Welches ist wohl<br />
die beste Route von Basel nach Bremen, die soweit<br />
möglich durch das Rheintal führt? Kann ich die<br />
Strecke in 12 Tagen fahren? Ich möchte mich nicht<br />
von vornherein an Etappen binden, sondern jeweils<br />
da, -wo es mir gut gefällt, einen Ruhetaz einschieben.<br />
E. P. in Seh.<br />
T. F. 592. Mönchen—Salzburg. Kann mir ein<br />
Leser vielleicht sagen, in welchem Zustand sich die<br />
Strasse München—Salzburg, über Wasserburg, befindet?<br />
H. G. in Seh.<br />
Je<br />
ISI»<br />
Wie ISssi »Ich die Zahl der Verkehrsunfälle<br />
herabsetzen? Ein eifriger Leser unseres Blattes<br />
glaubt, man könne die Zahl* der Verkehrsunfälle<br />
durch Bekämpfung des Alkoholismus allein herabsetzen.<br />
Wir sind der Auffassung, dass dazu noch<br />
eine ganze Zahl anderer Massnahmen notwendig<br />
eind. Nachstehend geben wir dem Einsender das<br />
Wort:<br />
In der Nr. 77 der «Automobil-Revue» wurde<br />
wiederum die Frage aufgegriffen, welche Massnahmen<br />
am treffen seien zur Verhütung der<br />
Strassenverkehrsunfälle. Die zweckmässi;sten Massnahmen<br />
um diese traurige Rubrik unserer <strong>Zeitung</strong>en<br />
zu verringern ist «die Bekämpfung des<br />
Alkoholismus». Bis jetzt ist in allen <strong>Zeitung</strong>en<br />
und hauptsächlich in der «Auto-Revue» so viel<br />
über die Verhinderung der Verkehrsunfälle geschrieben<br />
worden, aber den Hauptgrund wagte<br />
niemand aufzuklären. In dem Artikel Nr. 77 heisst<br />
Kontrollierte Strassen<br />
Kanton Strecke ßemerfcungen<br />
Asrgan Wohlen Kontrolle<br />
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Antwort: Die günstigste Reihenfolge, die<br />
Muttern anzuziehen, ist in der beistehenden Skizze<br />
durch Zahlen angedeutet. Ein weiterer Kommentar<br />
dürfte sich erübrigen.<br />
at.<br />
Frage 7681. Entstehung des Klopfens. Wie<br />
muss man sich die Entstehung des Klopfens denken,<br />
wie es bei Anwendung zu hoher Kompression<br />
auftritt? Weshalb kann die Detonation dadurch vermindert<br />
werden, dass man die Gasladung in Wirbelung<br />
versetzt? F. I. in R.<br />
Antwort : Die Detonation ist so zu erklären,<br />
dass sich bei ruhenden oder nur gerina bewegten<br />
Gasen zunächst nur der Teil des Gases entzündet,<br />
der dem Zündfunken am nächsten liest. Durch<br />
die zunächst langsam vorschreitende Verbrennung<br />
der bereits vorkomprimierten Gase wächst die<br />
Kompression auf die noch nicht entzündeten grösseren-<br />
Teile der Gasladung. Dieser hohe Druck,<br />
vereint mit der wachsenden Hitze, bewirkt eine momentane<br />
Entflammung, die sich als schlagartige<br />
Explosion auswirkt.<br />
Das Geräusch als solches rührt aber wahrscheinlich<br />
nicht von der gegenseitigen stossweisen Berührung<br />
von Metallflächen her, sondern direkt von<br />
der in Schwingung geratenen Gas-Säule. at.<br />
Frage 7682. Verchromung. Wie bewährt sich<br />
die Verchromung beim Automobil? Ist es nicht ratsamer,<br />
bei der jahrelang ausprobierten Vernickelung<br />
zu bleiben? Wie kann ein verchromter Teil<br />
von einem vernickelten unterschieden werden, welches<br />
sind die Vorzüge der Verchromunsr und wie<br />
wird der Chromüberzug hergestellt? H. K. in L.<br />
Antwort: Die VeTchromung, die ebenso ein<br />
elektrolytischer Prozess ist, wie die Vernickelung,<br />
überzieht alle blanken, sichtbaren Metallteile mit<br />
Ghrom. Das Aussehen der Verchromung ist im<br />
wesentlichen der Vernickelung ähnlich, aber mit<br />
einem etwas bläulichen, dem Platin ähnlichen Stich.<br />
Der Chromüberzug hat die Eigenschaft, an der<br />
Luft nicht anzulaufen, er wird also nicht blind und<br />
braucht daher nicht geputzt zu werden. Einfaches<br />
Ueberwischen mit einem Tuch genügt, um alle blanken<br />
Teile stets glänzend zu erhalten. Bearbeiten<br />
mit Putzmittel fällt weg und der Waeen weist immer<br />
schön glänzende Metallteile auf. Der Chromüberzug<br />
ist ausserordentlich hart und widersteht daher<br />
auch in mechanischer Beziehung jeder Abnützung,<br />
so dass auch stark benützte Teile, wie zum Beispiel<br />
Schalt- und Bremshebel. Türklinken, Kühlerverschraubungen<br />
usw. keine durchgescheuerten<br />
Stellen zeigen. Auch unter der Eimsirkung des<br />
stark scheuernden Strassenstaubes usw. tritt keine<br />
Abnützung des Chromüberzuges ein.<br />
Das perspektivische Sehen beim Automobilismus.<br />
Bei vielen Autounfällen habe ich die Beobachtung<br />
gemacht, dass es nicht nur am Nichtbeherrschen<br />
des Wagens fehlte, sondern dass auch vielfach dem<br />
Führer das richtige perspektivische Sehen mangelte.<br />
Bekanntlich wird diesem bei den Fahrprüfungen<br />
keine oder nur sehr geringe Beachtung<br />
;eschenkt.<br />
Soviele Menschen und Automobilisten es gibt,<br />
so verschieden ist auch das perspektivische Sehen<br />
bei jedem einzelnen, und viele wissen nicht einmal,<br />
was das ist. (Erklärung: Perspektivisches<br />
Sehen will heissen, das Wahrnehmen der körperlichen<br />
Formen eines Körpers, oder die Veränderungen<br />
des gesehenen Bildes infolge der verschiedenen<br />
Tiefendimensionen im gesehenen Gegenstand.)<br />
Jeder Fahrer kommt in den\ Fall, öfters hinter<br />
einem Lastwagen oder einem Fuhrwerk in sehr<br />
kurzem Abstand herfahren zu müssen. Sind nun<br />
diese Vehikel mit Lasten beladen, die weit über<br />
das Wagenende oder das des Anhängers hinausragen,<br />
wie z. B. lange Eisenstangen, Röhren,<br />
Mannesmannrohre. Telephonstangen, oder Langholz,<br />
so können diese dem nachfolgenden Fahrer,<br />
trotz aller Aufmerksamkeit, durch plötzliches Abstoppen<br />
(trotz Stopplicht) oder irgendwelchen Zufall<br />
des vordem, arg zum Verhängnis werden.<br />
Um diese Gefahr aber im richtigen Moment jeweils<br />
zu erkennen, bedarf es eines vorzüglichen<br />
perspektivischen Sehvermögens, das viele Fahrer<br />
nicht besitzen. Um dies zn erleichtern, finde ich,<br />
wäre es das Einfachste, wenn jedes derart geladene<br />
Fahrzeug an dem am weitesten hintenhinausragenden<br />
Stück ein ziemlich grosses rotes Tuch befestigen<br />
müsste. Dies für den Tag. Für die Nacht<br />
könnte man sich, nebst dem roten Tuch, eines<br />
guten, ziemlich grossen Rückstrahlers (Blinker,<br />
wie er von Radfahrern angewandt wird) behelfen.<br />
Die Erschütterungen des Wagens bringen die<br />
nicht unterstützten herausragenden Teile in starke<br />
Bewegung, somit auch das Tuch und den Rückstrahler,<br />
Dadurch wird dem Nachfolgenden, der<br />
durch irgend einen Grund gezwungen ist, nahe<br />
aufzuschliessen, das perspektivische Sehen und das<br />
Schätzen des richtigen Abstandes sehr erleichtert.<br />
K. in K.<br />
Anfrage 935. Ausschluss der Versicherung wegen<br />
Selbstverschuldens. Am 25. Februar a. c. fuhr<br />
Antwort 7667. Nebellicht-Lampe «Borlampe». ich mit meinem 2-Tonnen-Möbelauto ca. um 23 Uhr<br />
Adresse mitgeteilt.<br />
Red. mit einer Geschwindigkeit von 20—25 km durch<br />
Frage 7677. «Franka»-Batterien. Wo werden das Dorf M. Am Ausgang des Dorfes sprang ein<br />
die «Franka»-Batterien hergestellt? M. G. in S. Hund von links in meine Fahrbahn; ich wollte<br />
Frage 7678. Lederkitt. Welcher Kitt oder Leim<br />
rechts umfahren, geriet zu nahe an den Strassenrand<br />
und streifte mit dem Möbelkasten eine Tele-<br />
ignet sieh für die Reparatur von Kunstleder bei<br />
Autos und wo kann er bezogen werden? H. S. in W<br />
phonstange, die ein wenig beschädigt wurde. Mein<br />
Möbelkasten war stark defekt und ich erhielt für<br />
Frage 7679. Schleudern, Schieben. Schwimmen. Reparatur eine Rechnung von Fr. 678.—. Ein Polizeirapport<br />
wurde aufgenommen; dabei war er-<br />
Was versteht man unter dem «Schleudern» des<br />
Wagens, und was unter «Schieben» und «Schwimmen»?<br />
Welche Unterschiede bestehen zwischen auf der Fahrt war, also zu lange Arbeitszeit, und<br />
schwerend für mich, dass ich seit morgens 3 Uhr<br />
diesen anormalen Bewegungsarten eines Automobils?<br />
D. J. in Z. hatte.<br />
die Geschwindigkeit um zirka 7 km übertreten<br />
Antwort: Schleudern besteht in seitlichem Als Mitglied der Aspa habe ich eine TranspoTtgutversicherung<br />
bei einer englischen Versicherungs-<br />
leiten des Hinterwagens, Schieben besteht im<br />
Geradeausgleiten des Vorderwagens, trotz eineschlagener<br />
Vorderräder, Schwimmen besteht im und diese schrieb mir, dass sie den Schaden nach<br />
gesellschaft, der ich den Schaden sofort anzeigte,<br />
seitlichen Abweichen des ganzen geradeaus gesteuerten<br />
Wagens von der Fahrlinie.<br />
der aargauischen Polizei erhielt ich eine Busse von<br />
Einsicht des Polizeirapportes prüfen werde. Von<br />
Frage 7680. Aufsetzen des Zylinderkopfes. Es Fr. 40.— wegen Geschwindigkeitsübertretung,<br />
gibt eine Regel, wonach die Muttern der Zylinderkopf-Bolzen<br />
«kreuzweise» angezogen werden müsgen<br />
der Versicherungspolice lauten dahin, dass die<br />
welche ich ohne Einspruch bezahlte. Die Bedingunsen,<br />
wenn der Zylinderkopf montiert wird. Der Gesellschaft nicht haftet für selbstverschuldete<br />
Zweck dieser Regel besteht meines Erachtens darin, Schäden. Gestützt hierauf teilt mir die Versicherung<br />
nun mit. dass sie für den Schaden nicht<br />
inen gleichmässigen Druck des Zylinderkopfes auf<br />
die Dichtung zu bewirken. In welcher Reihenfolge hafte, weil ich die Busse anerkannte und somit der<br />
soll man nun aber vorgehen, wenn die Befestigung Schaden selbstverschuldet sei. Im Moment des<br />
des Kopfes durch drei Reihen von Muttern geschieht,<br />
eine äussere Reihe von 5 Muttern, eine digkeit schon auf zirka 10—12 km reduziert, weil<br />
Zusammenstosses hatte ich allerdings die Geschwin-<br />
äussere Reihe von 6 Muttern und eine mittlere der Hund einige Meter vorher in die Fahrbahn<br />
Reihe von 5 Muttern? A. G. in T. sprang.<br />
Genügt eine kleine Geschwindigkeitsübertretung,<br />
um die Versicherung ihrer Pflichten zu entheben?<br />
F Seh. in B.<br />
Antwort: Wir sind der Auffassung, daes<br />
Ihre Transportgut - Versicherungsgesellschaft die<br />
Zahlungspflicht ablehnen kann. Immerhin müssen<br />
wir, um die Angelegenheit genauer beurteilen ru<br />
können, den Wortlaut Ihrer Versicherungspolice<br />
kennen. Es scheint uns fraglich, dass die Versicherung<br />
bei Verschulden nicht haften soll. Ist<br />
nicht vielleicht nur grobes Verschulden ausgeschlossen?<br />
Zudem sind wir der Auffassung, dass<br />
die Versicherungsgesellschaft ihre Zahlungspflicht<br />
nur dann ablehnen kann, wenn der Kausalzusammenhang<br />
zwischen Geschwindigkeitsübertretung und<br />
Schaden gegeben ist. Wir sind der Auffassung,<br />
dass dies vorliegendenfalls nicht der Fall ist. Sie<br />
haben Ihr Möglichstes getan, den die Strasse überquerenden<br />
Hund nicht zu überfahren und sind dabei<br />
an eine Telephonstange angefahren. Dies wäre<br />
voraussichtlich auch der Fall gewesen, wenn Sie<br />
eine um 7 km verringerte Geschwindigkeit gehabt<br />
hätten. Ausserdem hatten Sie im Moment des Anpralls<br />
bereits gebremst und die Geschwindigkeit<br />
herabgesetzt. Aus diesen Erwägungen scheint un,s<br />
die Ablehnung der Versicherungsgesellschaft nicht<br />
gerechtfertigt. Jede ausländische Versicherungsgesellschaft<br />
ist gehalten, in der Schweiz ein Domizil<br />
zu verzeigen. Sie können also Ihren Anspruch gegen<br />
die Gesellschaft vor einem schweizerischen Gericht<br />
geltend machen. Wo sich der schweizerische<br />
Sitz der Gesellschaft befindet, ist dann gegebenenfalls<br />
leicht ausfindig zu machen. Bevor Sie jedoch<br />
eine endgültige Entscheidung treffen, muss eine genaue<br />
Ueberprüfung<br />
folgen.<br />
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T. A. 588. Bern-Pillon-Bern. Die Strecke ist in<br />
einem Tag gut zurückzulegen. Sie fahren über<br />
Thun, Spiez, dann durchs Simmental Ms Zweisimmen.<br />
Ueber Saanen und Gstaad zum Col de<br />
Pillon (1550 m), dann hinunter nach Aisle. Weiter<br />
über Montreux, Vevey. Ghätel-St. Denis, Bulle,<br />
Fribourg zurück nach Bern. Total 244 km. Lohnend<br />
ist es, einmal statt der Route Bern-Münsingen-Thun,<br />
diejenige über Kehrsatz, Toffen, Seftigen<br />
wnd Uetendorf zu benützen, die landschaftlich sehr<br />
reizvoll ist. Prachtvoll sind die Ausblicke von den<br />
Saanenmösern und von der Pillon-Passhöhe aus.<br />
Sehr zu empfehlen ist ein Abstecher nach dem<br />
Mont Pelerin ob Vevey, von wo aus sich ein prächtiges<br />
Panorama! des Genfersees bietet.<br />
Sehenswert sind die Orte Thun. Zweisimmen,<br />
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Vevey, Bulle und Fribourg. Die Mehrzahl davon<br />
fällt hauptsächlich durch ihre ausgeprägte Eigenart<br />
auf. R. G. in V.<br />
T. A. 589. Magenta. Die kürzeste Route Laueanne-Magenta<br />
ist die über Martigny. Grosser St.<br />
Bernhard, Aosta, Chätillon, Ivrea. Cavaslia, Vercelli,<br />
Novara, Magenta, 311 km. Sie müssen für<br />
die Zurücklegung dieser Strecke lK Tasre rechnen.<br />
Da aber die Schliessung des Grossen St. Bernhard<br />
jeden Tag erfolgen kann, so müssen Sie eventuell<br />
mit einem Bahnverlad durch den Simolon oder<br />
durch den Monte-Genris rechnen. In diesem Fall<br />
müssen Sie zwei ganze Tage für die Fahrt in Anschlag<br />
bringen. M. B. in H.<br />
T. F. 590. Tagestour von Paris aus. Da ich<br />
nächstens für ein par Tage nach Paris fahre, wäre<br />
Ich dankbar, wenn mir jemand eine lohnende kleine<br />
Tagestour von der französischen Metropole aus und<br />
•wieder dorthin zurück vorschlagen könnte. Das<br />
Gebiet im Westen der Stadt kenne ich schon einigermassen.<br />
D. A. in P.<br />
T. F. 591. Basel—Bremen. Welches ist wohl<br />
die beste Route von Basel nach Bremen, die soweit<br />
möglich durch das Rheintal führt? Kann ich die<br />
Strecke in 12 Tagen fahren? Ich möchte mich nicht<br />
von vornherein an Etappen binden, sondern jeweils<br />
da, wo es mir gut gefällt, einen Ruhetaz einschieben.<br />
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Leser vielleicht sagen, in welchem Zustand sich die<br />
Strasse München—Salzburg, über Wasserburg, befindet?<br />
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Wie lässt sich die Zahl der Verkehrsunfälle<br />
herabsetzen? Ein eifriger Leser unseres Blattes<br />
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Wir sind der Auffassung, dass dazu noch<br />
eine ganze Zahl anderer Massnahmen notwendig<br />
sind. Nachstehend gehen wir dem Einsender das<br />
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wiederum die Frage aufgegriffen, welche Massnahmen<br />
zu treffen seien zur Verhütung der<br />
Strassenverkehrsunfälle. Die zweckmässi;sten Massnahmen<br />
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zu verringern ist «die Bekämpfung des<br />
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AJIftM<br />
Aopwattl Ai-Eh.<br />
Appaniell A.-E.<br />
Basellana<br />
Ben<br />
BUB<br />
craUmtg<br />
Gtaros<br />
Glarus<br />
Uranbomas»<br />
Gravbfindtfk<br />
mawaiden<br />
Obwaldan<br />
stbvyi<br />
Sehwyi<br />
8chwyi<br />
«tbm<br />
l'hugaa<br />
Tbaig»n<br />
Waadt<br />
Waad»<br />
Wallis<br />
ZfltUh<br />
Kanton<br />
Obwalden<br />
?MFV<br />
Zariab<br />
Deateobe* Grenzgebiet<br />
biet (Sohwarivaidi<br />
»ixSpi<br />
Touren-Fragen:<br />
Kontrollierte Strassen<br />
Wohlen<br />
HaliwUenee, besonders m<br />
NlederballwU<br />
BotbiM<br />
SlflUtorf<br />
IrigHhittTmfla<br />
Bragg<br />
windlMb<br />
Herlsan-Waldstatt<br />
Speicher<br />
Holstein (Waidenburg)<br />
Bern-Uran bei SteffUbnrg<br />
Wengl (Kandertal)<br />
jumdidisi<br />
Huhlehora<br />
Xetetal<br />
Laaoqaart, beim Gasthaus<br />
nun Valknis<br />
In<br />
Horw-Blehttmz Losen)<br />
Henpswu<br />
OiswUtvon 833^Btatlon<br />
bis OotfieurgesohUt<br />
langem<br />
Hafis-uarzerau<br />
Strecke •ereien-Boens<br />
•wen: vom Barnhof bis<br />
BahnObergang<br />
(baoh-Rnranea<br />
Keiebobaeh<br />
Wangen<br />
ItMtendoff<br />
Wemteiden<br />
Bürglen)<br />
Cully<br />
Pnlly<br />
Ctatpttlad<br />
Aathai-Hlnwu. Inntroru<br />
Kurve Obenatoal 800<br />
m abwart*<br />
Bafi<br />
AdUiwU<br />
BrttUetDtn<br />
Strecke<br />
KIlchbwf-Horgen<br />
Baden<br />
Ober-Sloklnfen (Baden<br />
Brennet (znschen Behopi<br />
heim nnd äic&ngen)<br />
Bemerkungen<br />
uontroue<br />
Strenge Kontrolle.<br />
hohe Bossen.<br />
Versteckte Stoppuhrtonerollen<br />
auf 800<br />
m in- and aaeserhalb<br />
des Dorfes.<br />
Eontrolle Innerort»<br />
Versteckte strenge<br />
Btoppohrkontrolle Im<br />
Dorf, vorzugsweise<br />
Wochenends.<br />
Kontrolle innerorte<br />
Innerorte versteckte<br />
Stoppuhr-Kontrolle<br />
aal 300 m.<br />
Versteckte Stoppuhrtontrolle<br />
aa( 200 m<br />
Strenge Kontrolle<br />
Versteckte Kontrolle<br />
Kontrolle durch 4-6<br />
Versteckte Kontrolle<br />
Kontrolle<br />
Kontrolle auf 200 m<br />
mitten Im Dorf.<br />
Versteckte Kontrolle<br />
Kontrolle<br />
Versteckte Kontrolle<br />
Kontrolle<br />
Versteckte Kontrolle<br />
Strenge Kontrolle<br />
Kontrolle<br />
Oenerme Kontrolle<br />
mitten imDorfabec<br />
Strenge Kontrolle<br />
Kontrolle auseer Ort<br />
Kontrolle aosser Or<br />
Innerorts versteckte<br />
Kontrolle<br />
Versteckte Kontrolle<br />
Versteckte Kontrolle<br />
lanerorta,<br />
Kontrolle<br />
Kontroll*<br />
Kontrolle<br />
Versteckte Stoppuhr-<br />
Kontrolle auf 200 m.<br />
Qesch windigkeit<br />
25 km mnviTWfli<br />
Versteckte innerorte.<br />
Kontrolle<br />
•»toppuhrkonwoUe.<br />
Versteckte Kontzoll«<br />
Versteckte Kontrolle<br />
mit einer Stoppuhr<br />
auf 600 m Distana,<br />
Versteckte Kontrolle<br />
innerorts. Auf 400m<br />
tnii Stoppuhr<br />
Versteckte Kontrolle<br />
auf d. ganz. Strecke<br />
Kontrolle mit «we'<br />
Stoppuhren am<br />
Bnde dm Don««.<br />
Strenge Kontrolle.<br />
es, es ?äbe kein allgemeines Präventivmittel. Aber<br />
ich behaupte, dass, sobald der Genuss von Alkohol<br />
bei Berufs-Chauffeuren wie bei den Selbstfahrern<br />
verboten würde, es viel weniger Verkehrsunfälle<br />
gäbe. Warum hat die Postdirektion ihren Post-<br />
Chauffeuren während ihrer Dienstzeit den Genuss<br />
von Alkohol verboten? Könnte dies nicht auch<br />
im allgemeinen durchgeführt werden? Es wird<br />
immer nur von Polizeikontrollen und Schikanen<br />
geschrieben.<br />
Wenn die obersten Behörden den Nagel auf den<br />
Kopf treffen wollen, so müssen sie die Bekämpfung<br />
des Alkohols aufnehmen. Vor ca. 2 Jahren<br />
habe ich in einem Tagblatt gelesen, dass der<br />
Kantonsfat von St. Gallen eine Bestimmung herausgegeben<br />
habe, dass es den Autofahrern verboten<br />
sei, während der Dienstzeit Alkohol zu trinken.<br />
Leider muss ich aber die Beobachtungen<br />
machen, dass dieser Bestimmung nicht nachgeleht<br />
wird und die Behörde sich auch nicht mehr weiter<br />
darum bekümmert. Es soll oder muss noch so<br />
weit kommen, dass alle Automobilfahrer während<br />
der Dienstzeit keinen Alkohol mehr trinken dürfen.<br />
Sind wir einmal so weit, dann braucht ihr<br />
keine Sorge mehr zu haben, dass die traurigen<br />
Rubriken unserer <strong>Zeitung</strong>en noch so gross sind.<br />
M.<br />
Lerne das Getriebe bemeistern. Jedes Getriebe<br />
lässt sich leicht schalten, wenn man<br />
sich bemüht, die dafür passende Schaltungsweise<br />
zu erlernen. Das Schalten will als<br />
Kunst für sich geübt werden, die Fahrpraxis<br />
allein genügt dafür nicht.<br />
Aanrau<br />
Appenien A.-Rh.<br />
Bern<br />
Bern<br />
Bern<br />
Bern<br />
Bern<br />
Kanton<br />
Freibarg<br />
Laiern<br />
st. Gallen<br />
Sehwya<br />
Solothura<br />
Solothom<br />
DrargM<br />
Tnargan<br />
Ihurgaa<br />
Thurgan<br />
Waadt<br />
Waadt<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Gesperrte Strassen<br />
strecke<br />
itrasse Nr. 6 Remetschwil-Bellikon<br />
Lemburg: Landstr. A<br />
vom Seetalbahn-<br />
Debergang bis zur<br />
Aa-Bachbrucke.<br />
tossstrasse<br />
Arabbracke bei BflrsD<br />
A..<br />
lüren a. A., HägnV-<br />
Drflcke<br />
Itrasse Zollhaas-<br />
Schwefelberg. 8trasrenstüclt<br />
Hot'landen-<br />
Steinbach<br />
üelereeestrasse<br />
Twann-Blel<br />
KOnlz: KSnlzstrasse<br />
zwischen Hubackerqaartler<br />
and Konsum<br />
and 8tationsstrasse<br />
zwischen<br />
neuer KOnizstrasse<br />
a. Schwarzenbarg-<br />
»trasse.<br />
Slmmentalerstr. nnterbalb<br />
Erlenbach.<br />
Tour de Treme-Broc.<br />
Kantonsstrasse Lasero-Olten<br />
bei<br />
Oberkirch nnd<br />
8 t. Erhard,<br />
Eecbenbao», Staats-<br />
»tr. r. „Adler" bis<br />
mm ,,Kienz" and<br />
vom „Sternen" bis<br />
Obergasse<br />
ElohterswU-Bach<br />
Laohen-Slebnen<br />
tSemerknnsen<br />
Ab 6. Okt. für ca. 4 Wochen<br />
gesperrt.<br />
Gesperrt vom 27. Okt ffli<br />
ca. 14 läge. Umleitung<br />
via Augustinkellerstr,<br />
Bahnhofstrasse.<br />
Gesperrt bis auf weiteres.<br />
Umleitung: Personenwagen<br />
tlbei alte Strasse.<br />
Lastwagen über Trogen.<br />
KtLt Lastwagen über 8XODnen<br />
bis auf weiteres t»<br />
sperrt.<br />
Bis aot weiteres fOr Lutaatos<br />
gesperrt<br />
Fahrverbot für Lastwagen<br />
und Aatocars<br />
An den Lesesonntagen 12.,<br />
19. u. 26. Okt. Fahrrerbot<br />
von 1330 bis 182<br />
In Rieht. Tn-ann-Biei.<br />
Gesperrt. Dmieitung de<<br />
Verkehre Flschermatteli-Koniz<br />
über Waldegg-<br />
und Schwarzenburgstrasse.<br />
Gesperrt. Lokale Umlei<br />
tung.<br />
Gesperrt,<br />
Gesperrt vom 22. Sept.<br />
bis Ende Okt. Umleitungen:<br />
a! Luzeni-llaswü-Groeswangen-Ettiswü-Dagmersellen<br />
od. b<br />
Linern-Wollrasen-Wüasan-Dagmersellen<br />
odei<br />
e) Laien»- Sempach-Elcr<br />
-Sarsee-Bttiswil-Dagmersellen.<br />
Gänzl. gesperrt v.l. Sept<br />
bts ea. Ende Oktober.<br />
Dmieitung über Rietet<br />
Uxnach-Jona.<br />
Geiperrt ab 8. September<br />
bis 18. November, ümlettung<br />
aber Blchterswil-Wylen-Freienbach.<br />
Gesperrt ab 8. September<br />
bis 30. November. Umleitung<br />
über Lacben-<br />
Wangen-Slebnen.<br />
Solothurn-Bledholz Gesperrt. Umleitung des<br />
WesWW-Verkehrs über<br />
Attisholt in umgekehrt.<br />
Bichtnng aber Wangen<br />
an der Aare.<br />
Solotbomi Baselstrasse<br />
v.d; Station<br />
Gesperrt. Umleitungen<br />
Baseltor der elektrischen<br />
Strassi<br />
bahn S. N. B. bis<br />
rar Stadtgrenze gegen<br />
Yeldbmnnen<br />
a) Richtung Oenslngen-<br />
Balsthal-Basel: Leichtfahneage<br />
Ober Bahnhofplatz-Zuehwü-Derendhigen<br />
- Wangen a. A.-<br />
Wiedlisbacb; Lastfahr,<br />
zeuge über Bahnhofplati<br />
• Zuehwil - Deren,<br />
dingen - Herzogenbuchsee-Olten;<br />
b) Sichtung Ölten: Gesamter<br />
Verkehr «bei<br />
Zachwll • Derendingen<br />
Herzogenbaehsee-Olten<br />
e) Gegenricbtg. v. Basel-<br />
Batsthai oder Ölten-<br />
Oensmgen nach Solo,<br />
tborn o. Bern-Btei usw.<br />
alle Fahrzeuge fibei<br />
WUUhofbracke • Laterbaoh-Zachwll.<br />
Abzweigung von dei<br />
Hauptstrasse geg. Willihofbrttcke<br />
bei Statlor<br />
Hinterriedholz d.SJJ.B<br />
Strecke WUHhofbrflcke-<br />
Laterbach (Stat. S.B.B<br />
Zuehwil) nur Einbahnverkehr<br />
in oben Benannter<br />
Eichtang.<br />
Jiatztngen: Morgbrücke<br />
bei der 5 C Oesamtgevicht.<br />
Gesperrt für Wagen fl<br />
Milhle.<br />
Umleitung aberWangi,<br />
Arbon, 8t. Oaueutr. Für gesamten Fahrzeugverkehr<br />
geiperrt. Um<br />
von JLandquartetr.<br />
bis Stachen leitnng über die Bleiche<br />
Romanahorn-Uttvrli Gesperrt. Umleitung ttbei<br />
Arnrlswil - DorwiJ onc<br />
umgekehrt.<br />
Xhorbrufke Bürglen Ab 8. Sept. für Laitwageii<br />
mit Über 6 t Getamtge.<br />
wicht für ca. 2 Monate<br />
gesperrt. Für übrigen<br />
Verkehr steht halbe<br />
Fabxbahnbrelte (2.2 m<br />
rar Verfügung.<br />
StaataftruM I; Kl. Gesperrt. Umleitung<br />
BoBstwil-Ebnat. Boggwi. über Arbon<br />
(BleichMtrasse) nacb<br />
Nenktrcb-Egnacb.<br />
Kantonaftraue Nr. 1 Gesperrt in der Richtuns<br />
twlschen AUaman Lausanne - Genf von<br />
und Solle.<br />
Uhr 45 bis 18 Uhr 1!<br />
Umleitung über di<br />
Gemeludestrasse<br />
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708 (PlUongtrasse) aller Art von Über<br />
nrlMhen Stransngabeiunf<br />
v. Ohamp lesperrt.<br />
Tonnen Qeeamtfenricr<br />
Pelerin and dem<br />
Weiler Boetx<br />
Karoacht: Sehledhaldenstrasse,<br />
Gesperrt bis Ende Nov,<br />
oberste Kurve.<br />
Wetzikon: Strasse Gesperrt bis ca. JDtteNo-<br />
Oberwetzikon,<br />
Löwen—Krone.<br />
Essltngen: Strasse Gesperrt bis ca. MitteMov,<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N" 90<br />
A.C.S., SEKTION BERN. «Gesellige Zusammenkunft»<br />
und «Bunte Blätterfahrt» in den Jura. Als<br />
Ersatz für die verspätete Ballonverfolgung veranstaltet<br />
die Sektion-, wie wir bereits berichteten, am<br />
25. Oktober, abends, eine gesellige Zusammenkunft<br />
im Hotel «Bären» in Langenthai, der sich am 26.<br />
Oktober mit Start in Bern bzw in Langenthal eine<br />
herbstliche Fahrt nach Saignelegier anschliessen<br />
•wird.<br />
A. C. S.<br />
Winterprogramm. Das Winterprogramm wird,<br />
•wie in vergangenen Jahren, eine ganze Anzahl von<br />
belehrenden und unterhaltenden Vorträgen bringen.<br />
Der erste Vortrag ist auf Montag, den 3. November,<br />
20 Uhr 15. festgesetzt. Herr Ingenieur W Mathys,<br />
Redaktor der «Automobil-Revue», wird über «Neuerungen<br />
und Tendenzen am Pariser Salon» sprechen<br />
und gleichzeitig an Hand zahlreicher Projektionen<br />
sachliche Erklärungen bieten.<br />
lt.<br />
A. C. S. SEKTION St. Gallen-Appenzell. Zuverlässigkeitsfahrt.<br />
Am nächsten Oktober, den 26. Oktober,<br />
wird die Sektion St. Gallen-Appenzell des<br />
A. G. S. eine Zuverlässigkeitsfahrt, ausgehend von<br />
drei verschiedenen Talschaften, mit Endziel Kurhaus<br />
Weissbad, zur Durchführung bringen. Aus<br />
dem Reglement, das den Mitgliedern bereits zugestellt<br />
worden ist, geht hervor, dass es keiner besondern<br />
Vorbereitungen und keiner Rücksicht auf die<br />
Warenmarke bedarf, um mit Erfolg zu konkurrieren.<br />
Von einer Kilometerprüfung wurde diesmal<br />
abgesehen.<br />
Als Ausgangspunkte für die Konkurrenz gelten<br />
St. Gallen, Wattwil und Buchs. Es amten hier als<br />
Starter die Herren: A. Boppart in St. Gallen, B<br />
Becker in Wattwil und Dir. Bischofberger in Buchs.<br />
Der Sportkommission steht ein reichhaltiser Gabentisch<br />
zur Verfügung. Im Kurhaus in Weissba-d<br />
treffen die Konkurrenten und Nichtkonkurrenten<br />
zum gemeinsamen Mittagessen und zur Preisverteilung<br />
ein, worauf eine gemütliche Unterhaltung mit<br />
Tanz folgen wird.<br />
Der Start erfolgt nach freier Wahl der Teilnehmer<br />
von den drei bereits erwähnten Ausgangspunkten<br />
aus, und zwar in St. Gallen beim «Uhler»,<br />
um 8.30 Uhr für die Teilnehmer aus der Stadt<br />
und um 9 Uhr für auswärts wohnende Teilnehmer,<br />
in Wattwil beim Bahnhof um 9 Uhr und in<br />
Buchs beim Gasthaus Traube um 9 Uhr.<br />
Die Bekanntgabe des ersten Teiles der Strecke<br />
erfolgt beim Start. Am Endpunkt des ersten Teiles<br />
ist eine Kontrollstation und zugleich Bekanntgabe<br />
der weitern Strecke bis Endziel. Während<br />
äer Zuverlässigkeitsfahrt werden Kilometer- und<br />
Tourenzähler sowie Geschwindigkeitsmesser überklebt.<br />
Für jede Etappe wird die beansoruchte Zeit<br />
durch Kontrollposten festgestellt, und die Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
der beiden Teilstrecken<br />
einzeln berechnet. Jeder 1 /i 0 km mehr oder weniger<br />
als 32 km wird mit einem StrafDunkt belegt.<br />
Das Verfehlen des Kontrollpostens (derselbe ist auf<br />
der Startkarte vermerkt) wird mit 20 Srafpunkten<br />
belegt. Die Summe aller Punkte ist für die Rangordnung<br />
massgebend. Erster wird derjenige, der<br />
am wenigsten Punkte aufweist. Ausser Konkurrenz<br />
fällt, wer zur vorgeschriebenen Zeit nicht zum<br />
Start erscheint und wer bis 12 Uhr 4-5 nicht durchs<br />
Ziel fährt. Für die Bewertung der Resultate und<br />
die Rangeinteilung ist allein das Preiszericht zuständig,<br />
das sich aus Mitgliedern der Soortkommission<br />
zusammensetzt. Als Preise sind vorgesehen:<br />
je ein Preis für die zehn besten Resultate. Ein<br />
Spezial-Damenpreis. Alle übrigen Konkurrenten<br />
erhalten eine kleine Erinnerungsgabe.<br />
Die Veranstaltung wird als Freundschaftsfa-hrt<br />
ausgetragen, bei welcher gleichmässiges, zuverlässiges<br />
Fahren mit Einhaltung des • vorgeschriebenen<br />
Durchschnittstempos den Ausschlag geben soll.<br />
Irgend eine Nennung der Wagenmarken findet<br />
nicht statt, auch ist jegliche Reklame, die a(uf die<br />
Veranstaltung Bezug hat, untersagt. B.<br />
A.C. S. SEKTION THURGAU. Herbstversammlung.<br />
Samstag, den 18 Oktober, abends 8 Uhr,<br />
hielt die Sektion ihre Herbst-Quartalsversammlung<br />
im Rebstock in Emishofen a^b. Der Besuch (32<br />
Mann) Hess leider, ohne Zweifel, infolge des starken<br />
Nebels etwas zu wünschen übrig.<br />
Nach Begrüssung des Präsidenten. Herrn Dr.<br />
Rietmann, referierte in fliossendem, gut aufgebautem<br />
Vortrage der Rechtskonsulent der Sektion, Herr<br />
Dr. Eder, über das durch die Kommission der Interessenten<br />
bereits beratene neue Eidg. Automobilgesetz.<br />
In Gegenüberstellung der gegenwärtigen<br />
kantonalen Gesetze und Verordnungen hob der<br />
Vortragende die nachfolgenden Abschnitte der<br />
neuen Gesetzesvorlage besonders hervor:<br />
1. Umfang und Anwendungsgebiet des neuen Gesetzes.<br />
2. Die speziellen Verkehrsbedingungen (Bereifung).<br />
3. Geschwindigkeitsfreigabe für Personenwagen<br />
und Geschwindigkeitsbeschränkung für Lastwagen.<br />
4. Die speziellen Bestimmungen für den Strassenverkehr.<br />
5. Neuordnung der Haftpflicht.<br />
6. Sanktionen und Bussenbestimmungen.<br />
7. Strafbestimmungen für Strolchenfahrten.<br />
Zum Schlüsse wies der Vortragende auch noch<br />
auf die seitens der S. B. B. bereits durch die avisierte<br />
Broschüre « Bundesbahn und Automobil » zu<br />
erwartende Opposition hin. Als Vorläufer dieser<br />
Opposition ist der von der S. B. B. insnirierten, am<br />
17. Oktober im St. Galler Tagblatt erschienene Artikel<br />
anzusehen.<br />
Der allgemeine Beifall, welcher der Referent<br />
unter den anwesenden Automobilisten gefunden<br />
hat, zeigte, dass man der neuen Ordnung sympathisch<br />
gegenüber stand. Hoffentlich wird diese<br />
Sympathie seitens der Automobilisten dem neuen<br />
Gesetz gegenüber, auch nach Passieren der Ra'tsverhandlungen<br />
beibehalten werden können.<br />
Um 10 Uhr abends konnte der Präsident, dem<br />
Referenten seinen ausgezeichneten Vortrag verdankend,<br />
die Versammlung schliessen.<br />
A. C.S., SEKTION ZÜRICH. Winferproqramm.<br />
Das Programm für die Wintersaison <strong>1930</strong>/31 ist<br />
vom Vorstand wie folgt festgelegt worden.<br />
13. November: Ordentliche Wintergeneralversammlung<br />
mit Martinimahl im Hotel Waldhaus<br />
Dolder in Zürich.<br />
11. oder 18. Dezember <strong>1930</strong>: Monatsversammlung<br />
mit Lichtbildervortrag des Freiherrn von Salzgeber,<br />
Berlin, über «Im Auto durch Albanien und Griechenland»,<br />
in Zürich.<br />
15. Januar: Monatsversammlung mit Vortrag<br />
von Herrn Dr. Rothmund, Chef der Polizeiabteilung<br />
des Eidg. Justiz- und Polizeidepartementes, Bern,<br />
über «Der Entwurf für das Eidgenössische Automobil-<br />
und Fahrradgesetz», in Zürich.<br />
24. Januar: Clubball im Grand-Hotel Dolder,<br />
in Zürich.<br />
1. Hälfte Februar- Monatsversammlung mit<br />
Lichtbilder- und Filmvortrag von Herrn Dr. Martin<br />
Hürlimann, Berlin, über «Mit dem Luftschiff Graf<br />
Zeppelin nach Spitzbergen», in Zürich.<br />
Im März: Ordentliche Frühjahrsgeneralversammlung<br />
mit Unterhaltungsabend in Zürich.<br />
Im April: Monatsversammlung mit Lichtbildervortrag<br />
in Winterthur.<br />
Ausserdem findet am 15. Januar im Restaurant<br />
«Wartmann» in Winterthur der letztes Jahr mit<br />
grossem Erfolg durchgeführte Familienabend der<br />
Ortsgruppe Winterthur der Sektion Zürich des<br />
A. C. S. statt.<br />
Das vorstehende Programm dürfte den Mitgliedern<br />
ebenso interessante wie amüsante Veranstaltungen<br />
bieten und speziell für die drei Vortragsabende<br />
im Dezember, Januar und Februar konnten<br />
prominente Referenten gewonnen werden.<br />
Zu einem grossen Ereignis dürfte sich das traditionnelle<br />
Martinimahl vom 13. November im Hotel<br />
Waldhaus Dolder auswachsen. Für die um 18 Uhr<br />
beginnende Generalversammlung ist die<br />
nachstehende Traktandenliste vorgesehen:<br />
1. Protokoll der letzten Generalversammlung vom<br />
20. März <strong>1930</strong>;<br />
2. Genehmigung des Budgets pro 1931;<br />
3. Genehmigung des Eintrittsgeldes und Jahresbeitrages<br />
pro 1931;<br />
4. Berichterstattung über den Entwurf für das<br />
Bundesgesetz<br />
Fahrradverkehr;<br />
5. Anregungen und Mitteilungen.<br />
über den Motorfahrzeug- und<br />
ordentlichen Geschäfte vorliegen. Das anschliessende,<br />
um 19 Uhr 15 beginnende Martinimahl wird<br />
wiederum als Herrenabend durchgeführt und hat<br />
die Vergnügungskommission mit den Vorarbeiten<br />
schon seit einiger Zeit begonnen. Vorgesehen sind<br />
zwei originelle Sketchs: cIntermezzo im Caspar<br />
Escher-Haus» (Sitz der Zürcher Begierung) und<br />
«Mit dem Luftschiff Graf Zeppelin nach Spitzbergen<br />
>. Dann wird eine Schnitzelbank von Stapel<br />
gelassen, der weitere Darbietungen folgen -werden.<br />
Alles in allem ein Abend, der im Zeichen gesunden<br />
Zürcher Humors stehen wird.<br />
Wie der Automobile Club d'Alsace mitteilte,<br />
musste die für den 25. und 26. Oktober <strong>1930</strong> vorgesehene<br />
Fahrt nach Zürich in letzter Stunde abgesagt<br />
werden, da verschiedene der angemeldeten<br />
Teilnehmer im Hinblick auf die etwas unsichere<br />
Wetterlage ihre Anmeldung wieder zurückgezogen<br />
haben. Die Fahrt soll nun auf das Frühjahr 1931<br />
verschoben werden.<br />
S. D. A. C.<br />
Es handelt sich somit um die ordentlichen Genera'versammlungstraktanden,<br />
da keine ausser-<br />
SCHWEIZERISCHER DAMEN-AUTOMOBIL-<br />
CLUB. Sektion Basel. Jeden Dienstagabend, 20.15<br />
Uhr, gemütliche Zusammenkunft im Hotel Metropol,<br />
1. Stock. Damen, welche sich für unsern Club interessieren,<br />
sind hiezu herzlichst eingeladen.<br />
A utf
90 — 193t» AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
TOURISTIK<br />
Einfahrt ausländischer Motorfahrzeuge, uemäss<br />
den statistischen Erhebungen der Oberzolldirektion,<br />
Abteilung Automobilwesen,<br />
wurden im Monat September an der Grenze<br />
die nachstehenden Zahlen durchfahrender<br />
Motorfahrzeuge festgestellt : Mit provisorischer<br />
Eintrittskarte:- 13,366; mit Passavants:<br />
1366; mit Triptyks oder Passierscheinheften:<br />
11,751; mit Kontrollzeugnissen: 328. Total<br />
fuhren 26,811 Motorfahrzeuge über unsere<br />
Grenzen. • lt.<br />
T. C. S.-Strassenhilfsdienst Winterthur-St.<br />
Gallen-Rorschach. Der Strassenhilfsdienst<br />
des T. C.S. auf der Strecke Winterthur-St.<br />
Gallen-Rorschach hatte in seinem ersten<br />
Vierteljahr schweren Dienst zu erledigen.<br />
Zwei Drittel der ganzen Zeit fielen in eine<br />
Regenperiode. Die Zahl der zurückgelegten<br />
Kilometer betrug 11,914. Es wurden 189<br />
technische Hilfeleistungen vollzogen, wovon<br />
105 bei Autos. Bei Unfällen leistete der<br />
Strassenagent des T.C.S. zehnmal technische<br />
und zehnmal sanitarische Hilfe. x.<br />
Automobilistenhilfe in Ungarn. Das in Ungarn<br />
zwischen den Automobilisten bestehende,<br />
sehr ausgeprägte Solidaritätsgefühl wird<br />
durch eine neue Verordnung des ungarischen<br />
Innenministers noch verstärkt. Nach demErlass<br />
ist jeder Automobilist unter Strafe dazu<br />
verpflichtet, beim Antreffen eines hilfebedürftigen<br />
Automobilisten unterwegs anzuhalten<br />
und nach Kräften zu helfen. Sofort nach Erlass<br />
der Verordnung organisierte der ungarische<br />
Automobilclub unter Teilnahme von<br />
Aerzten und Professoren aus Budapest eingehende<br />
Lehrgänge für die bei Unglücksfällen<br />
zu leistende erste Hilfe. bo.<br />
Stf<br />
Korrektion der Tösstalstrasse. Dje Tösstalstrasse<br />
zwischen Rutzen und Kollbrunn<br />
sowie Buchenrain und Hom soll korrigiert<br />
werden. Man wünscht nun auch den Aus- tig geworden und wird deshalb gegenwärtig<br />
bau der Strassen Turbenthal-Bichelsee und einer gründlichen Revision unterzogen. Die<br />
Turbenthal-Wildberg, da die für schwere eiserne Unterlage der-Brücke muss verstärkt<br />
Automobile empfindlichen Strassen sich werden. Sie wird sodann mit einem Betonheute<br />
in einem ausserordentlich schlechten belag versehen. In der Zwischenzeit muss<br />
Zustand befinden. Ein staubfreier Belag für der Strassenverkehr über die Linthbrücke<br />
die beiden von Postautos befahrenen Strek- Glarus-Ennenda geleitet werden. bo.<br />
ken ist dringend notwendig. x.<br />
Ausbau der Staatsstrassen in Arbon. Mit Betonstrasse Arbon-Romanshorn. Die fünf<br />
Ende dieses Jahres werden die Staatsstras- Kilometer lange Teilstrecke der Seestrasse<br />
sen erster Klasse auf dem ganzen Gebiet der von Scheidweg-Arbon bis zur Gemeinde-<br />
Ortsgemeinde Arbon ausgebaut sein. Der f e " ze Salmsach-Romanshorn ist kürzlich<br />
Staat verlangt nun eine andere Regelung fertiggestellt worden. Der Einbau des Mexder<br />
Entschädigung an die Gemeinde für die Phalt-Beiages der anschliessend m Romans-<br />
Besorgung de!• Unterhaltsarbeiten. Die Ver- ho und Uttwil zur Ausführung gelangt,<br />
waltung ist damit einverstanden, dass pro ^t ebenfalls seiner Vollendung entgegen.<br />
1931 die Arbeiten in Regie ausgeführt wer- Mlt Anfan^ November kann somit wieder<br />
den, um dann auf Grund der gemachten Er- * in ne , ue ? wichtiges Te.lstuck der Seestrasse<br />
dem Verl^ehr<br />
fahrungen zu einer Pauschalentschädigung zu Ergeben werden. Die Betonkommen<br />
x strasse, das neueste Verfahren beim Strassenausbau,<br />
ist im Thurgau sehr rasch beliebt<br />
•Verbindungsbrücke Glarus-Ennetbühl. Die geworden. Durch das schlechte Wetter wur-<br />
Verbindungsbrücke von Glarus nach Ennet- de die Fertigstellung der Arbeiten stark verbühl<br />
über die Linth ist sehr reparaturbedürf- zögert. bo.<br />
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mit Shell-Spülöl aus, bevor Sie neu auffüllen.<br />
Wählen Sie sodann den für Ihren Motor bestimmten<br />
Winter-Typ<br />
nach untenstehender Tabelle. Shell-Oel schützt Ihren<br />
Motor auch unter cjen ungünstigen Bedingungen<br />
des Winters und ermöglicht Ihnen leichtes Starten.<br />
SINGLE<br />
SHELL<br />
Buick, bis 1929<br />
Chftvrolef, bis 1929<br />
Chrysler, bis 1929<br />
Dodge, <strong>1930</strong><br />
Elcar, 8 Zyl. r Double Shell<br />
Erskine<br />
Essex<br />
Ford A, AF, T<br />
Graham Paige, bis <strong>1930</strong><br />
Hupmobilejypen bis <strong>1930</strong><br />
Lancia Lambda<br />
Minerva, 12 PS/6 Zyl.<br />
Voisin<br />
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Typ <strong>1930</strong>: Double Shell<br />
Pontiac, bis 1929<br />
Typ <strong>1930</strong>: Double Shell<br />
Typ M • : Double Shell ><br />
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DOUBLE SHELL<br />
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Auburn, Typ <strong>1930</strong><br />
AusfrosDaimler<br />
Buick, Typ <strong>1930</strong><br />
Cadillac<br />
Chandler<br />
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