E_1931_Zeitung_Nr.006
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Ausgab©: Deutsch© Schwehf<br />
BERN, Freitag, 23. Januar <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. — N° 6<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Enenelnt Jeden Dienstag and Freitag Monatlieb „Gelbe Liste"<br />
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Wer wirft den ersten Stein?<br />
Richtungslosigkeit und Ungerechtigkeiten in der<br />
Beurteilung von Fahrlässigkeiten.<br />
Das Fahrlässigkeitsdefikt, ein Stiefkind der<br />
Wissenschaft.<br />
Die Fahrlässigkeitsdelikte, mit denen sich<br />
Sie Gerichte, seitdem der moderne Strassenverkehr<br />
in steil ansteigender Kurve anwächst,<br />
in immer stärkerem Masse zu beschäftigen<br />
haben, spielten früher eine ganz untergeordnete<br />
Rolle. Es kam etwa vor, dass jemand<br />
eine Schusswaffe in unverantwortlicher<br />
Weise herumliegen Hess, so dass sie Kindern<br />
In die Finger geriet und dann jemand angeschossen<br />
wurde. Oder irgendein verliebter<br />
Apotheker verabreichte einem Kunden Arsenik<br />
statt Karisbadersalz. Kurzum, es kamen<br />
wohl allerlei Fälle vor, in denen Verletzung<br />
oder gar der Tod eines Menschen, sei es auf<br />
das Ausserachtlassen einer allgemein gebotenen<br />
Vorsichtsmassregel, sei es auf sonst<br />
eine leichtsinnige oder rücksichtslose Gefährdung<br />
der Mitmenschen zurückzuführen<br />
war und die Bestrafung des Verantwortlichen<br />
angemessen erschien. Es waren aber Ausnahmen,<br />
und auch wo sich die Fälle häuften,<br />
war die Sachlage jedesmal wieder so verschieden,<br />
dass es schwer fiel, Vergleiche zu<br />
ziehen und es kaum jemand ankam, das Gemeinsame<br />
dieser Delikte aus der Fülle der<br />
Einzelerscheinungen herauszuschälen, die Eigenart<br />
ihrer Grundlage festzulegen und einer<br />
nähern Untersuchung zu unterziehen. Es ist<br />
deshalb nicht verwunderlich, dass bis heute<br />
recht wenig Klarheit über diese Gruppe von<br />
Verbrechen herrscht und immer wieder Urteile<br />
gefällt werden, die eigentlich mit unsern<br />
heutigen Anschauungen über Sinn und<br />
Zweck der Strafe, die Grundlage aller neueren<br />
Strafgesetze bilden, mit der Auffassung,<br />
dass der Grosse der Schuld die Hauptbedeutung<br />
bei der Zumessung der Strafe zukommen<br />
soll, nicht zu vereinen sind.<br />
Wozu straft man ?<br />
Man Ist heute über den Streit der Strafrechtschulen<br />
hinaus. Es gibt wohl niemand<br />
mehr, der einseitig die gerechte Vergeltung<br />
oder dann ausschliesslich die Besserung des<br />
Verbrechers oder rein utilitaristisch die abschreckende<br />
Wirkung als Zweck der Strafe<br />
FEUILLETON<br />
Ramosi<br />
Roman von V. Williams.<br />
ATM dem Enrlischen übersetzt Ton Otto Element.<br />
(11. Fortsetzung)<br />
Er zuckte die Achseln. «Ein Junger Mann,<br />
Scheich Abdullah, geniesst einen aussergewöhnlichen<br />
Ruf unter den Eingeborenen.<br />
Er lebt draussen in der Wüste, und die Leute<br />
legen weite Strecken zurück, um seinen Rat<br />
zu hören. Manchmal kommt er auch :iach<br />
Kairo. Vielleicht könnte ich ihn einmal herholen<br />
lassen.»<br />
«Oh, wie interessant!» rief Joan. «Aber,»<br />
fügte sie zögernd hinzu, «ich fahre morgen<br />
nach Luksor...»<br />
«Scheich Abdullah ist jetzt ja nicht hier.<br />
Und in so kurzer Frist könnte ich ihn auch<br />
nicht verständigen. Aber ich habe Madame<br />
Alexandrowna versprochen, dass er ihr ebenfalls<br />
wahrsagen soll. Eventuell werde ich<br />
Sie dann telegraphisch benachrichtigen.»<br />
«Bitte! Und ist Ihr Scheich wirklich verlässlich?<br />
Haben Sie selbst ihn denn schon<br />
befragt?»<br />
Der Prinz schüttelte den Kopf. «Ich kenne<br />
mein Schicksal. Vor vielen Jahren prophezeite<br />
mir meine sudanesische Amme aus dem<br />
Sande. Alles, was sie mir sagte, traf bisher<br />
ein bis auf das Ende. Ich werde kein<br />
hohes Alter erreichen, und ich werde den<br />
Tod durch eine Frau im Zeichen des Ram<br />
finden!».<br />
betrachtet. An funktionelleres Denken gewöhnt,<br />
hat man sozusagen allgemein erkannt,<br />
dass hier (wie übrigens bei fast allen menschlichen<br />
Handlungen), nicht ein Motiv, sondern<br />
eine Vielzahl von Motiven die Triebfeder<br />
bildet. Um die Rechtsordnung aufrecht zu<br />
erhalten, ist der Staat gezwungen, die Strafe<br />
beizuhalten, sowohl weil sie eine abschrekkende<br />
Wirkung hat als auch, weil sie das<br />
Verlangen nach Vergeltung der Geschädigten<br />
(dem der Staat nicht erlaubt, seine<br />
Rechte selbst zu wahren) befriedigt. Mehr<br />
eine humane Pflicht des Staates — die er<br />
übrigens noch recht schlecht erfüllt! — ist<br />
es, dafür zu sorgen, dass die Strafe auf den<br />
Delinquenten eine gute Wirkung ausübt, so<br />
dass er sich nachher der Gemeinschaft besser<br />
einzugliedern versteht und es ihm leichter<br />
fällt, sich der Rechtsordnung zu unterziehen.<br />
Der Täter, nicht die Tat soll bestraft werden.<br />
Das Strafrecht wird nie von einem Gedanken<br />
geleitet sein, wird nie konsequent ein<br />
Prinzip ausgestalten können, wird immer ein<br />
Kompromisswerk bleiben. Das ändere aber<br />
nichts daran, dass seine Entwicklung, sein<br />
Hauptfortschritt — die Strafrechtsgeschichte<br />
zeigt es zur Genüge — in einer Richtung<br />
liegt: in der Verfeinerung der Schuldlehre.<br />
Das subjektive Moment, das assoziale Verhalten<br />
des Täters, bildet immer mehr das<br />
ausschlaggebende Moment sowohl bei der<br />
Strafandrohung des Gesetzgebers, als auch<br />
bei der endgültigen Strafzumessung durch<br />
den Richter. Die objektive Seite, die Tat, die<br />
nach primitiver Auffassung an sich, ohne<br />
dass der Täter das geringste persönliche<br />
Verschulden traf, straffähig war, tritt in den<br />
Hintergrund.<br />
Er sprach nachlässig, aber ein verlorener<br />
Blick geisterte in seinen gelben Augen.<br />
Als Joan dem Prinzen sagte, dass sie am<br />
folgenden Tage abzureisen gedenke, war sie<br />
sich eigentlich darüber noch gar nicht klar<br />
gewesen. Doch nun festigte die Ankündigung<br />
der Absicht ihren Entschluss. Sie hätte dafür<br />
wahrscheinlich jeden möglichen Grund<br />
angeführt, nur nicht den wahren. Immer<br />
wieder stellte sie an sich dieselbe Frage,<br />
während sie im nächtlichen Luxuszug das<br />
Panorama der mondbeglänzten Landschaft<br />
betrachtete, wie es am Fenster des Schlafwagens<br />
vorüberglitt.<br />
Sie sagte sich, dass sie ruhelos sei, dass<br />
sie irgendwo allein sein wolle, um nachzudenken.<br />
Das Leben in Kairo war ein<br />
ewiges Ringelspiel gewesen, ein Kaleidoskop<br />
von Bekanntschaften — und niemals ein<br />
Mensch, dem man sich wirklich anvertrauen<br />
konnte! Sie war des mondänen Treibens<br />
müde, müde der wohlerzogenen Engländer,<br />
die alle aus der gleichen Form geschnitten<br />
zu sein schienen wie Pennys aus dem Münzamt,<br />
müde der aalglatten anderen Salonhelden<br />
mit ihren Handküssen, ihren Bücklingen,<br />
ihren öden Komplimenten.<br />
Joan ärgerte sich über sich selbst, denn<br />
sie hatte ihre Seelenruhe verloren. Etwas<br />
Unerklärliches war mit ihr geschehen. Ihr<br />
Herz war für Liebe tot. So oft hatte sie sich<br />
das gesagt, dass sie es glaubte. Aber für<br />
Mitleid schien es wohl nicht tot zu sein. Denn<br />
sie war sich eines überwältigenden Gefühls<br />
des Erbarmens bewusst mit jemanden, der<br />
Wo der Erfolg Immer noch eine Rolle spielt.<br />
Dem verfeinerten Rechtsbewusstsein widersprach<br />
es deshalb eine schwere Strafe zu<br />
verhängen, wenn eine (allerdings an sich<br />
schuldenhafte) Handlung durch Mitwirken anderer<br />
Umstände, auf die der Täter keinen<br />
Einfluss ausgeübt hat oder hätte ausüben<br />
können, einen schwereren Erfolg mit sich<br />
führte. Die modernen Gesetze, wie zum Beispiel<br />
auch der Entwurf zum schweizerischen<br />
Strafgesetzbuch, nahmen deshalb diese durch<br />
den Erfolg qualifizierten Delikte, die nichts<br />
anderes waren, als ein Ueberrest der alten<br />
Erfolghaftung, nicht mehr auf.<br />
Worin besteht eigentlich das Verbrechen der<br />
fahrlässigen Tötung resp. Verletzung?<br />
Nun, es ist seltsam, dass es niemand aufgefallen<br />
ist, wie sehr die Fahrlässigkeitsdelikte<br />
in ihrem Wesen diesen Erfolgsdelikten<br />
gleichen. Hier, genau wie dort, hängt der<br />
Eintritt der Strafe davon ab, wie sich die<br />
Dinge, nachher, nachdem die unrechtmässige<br />
Handlung abgeschlossen ist, so dass der<br />
Schuldige nicht mehr auf sie einwirken kann,<br />
weiter abspielen. Das kommt wohl daher,<br />
dass man wegen der Ausdrücke «fahrlässige<br />
Körperverletzung und fahrlässige Tötung»<br />
zur irrtümlichen Annahme kam, diese Delikte<br />
würden sich vom Mord und von der Tötung<br />
nur noch durch die Schuldform unterscheiden.<br />
Das Verbrechen desjenigen, der- sich<br />
der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht<br />
hat, besteht aber gar nicht im «Töten»; sondern<br />
in einer unzulässigen Gefährdung der<br />
Mitmenschen, einer Gefährdung, die sich allerdings<br />
im speziellen Fall realisiert hat.<br />
Wir erkennen sofort den Unterschied, wenn<br />
wir uns klar machen, was «Schuld» heisst.<br />
Schuld ist das verwerfliche geistige Verhalten<br />
des Täters zur Zeit der Tat. Es ist der<br />
böse oder der zu schwache Wille des Täters,<br />
die Rechtsordnung innezuhalten, der sich in<br />
der Begehung einer rechtswidrigen Handlung<br />
kundgibt. Wenn aber *in Automobilist<br />
mit 100 Kilometergeschwindigkeit durch ein<br />
Dorf fährt, so kann man ihm lediglich zum<br />
Vorwurf machen, dass er sich eine sehr<br />
grosse Gefährdung zuschulden kommen Hess.<br />
Ob sich ihm dann etwas in den Weg stellt,<br />
ob die Gefährdung die befürchteten Folgen<br />
hat oder nicht, das sah er nicht voraus und<br />
konnte es nicht voraussehen. Seine Schuld,<br />
.seine antisoziale Gesinnung, ist um keine<br />
Haaresbreite grösser als die Schuld desjenigen,<br />
der dasselbe tut, ohne dass ihm etwas<br />
passiert, und der vom Richter höchstens mit<br />
einer Busse belegt wird. Man wird zwar aus<br />
Praktibilitätsgründen nie die Gefährdung an<br />
sich der Gefährdung, die sich ausgewirkt hat,<br />
gleichstellen, man wird nie auf die Tatbestände<br />
der fahrlässigen Verletzung und der<br />
fahrlässigen Tötung verzichten können, dieses<br />
Stück «Erfolghaftung» wird niemals ganz<br />
— wie lange war das schon her — von ihr<br />
verkannt worden war. Da Cradock in den<br />
Bergen von Luksor lebte, spielte sie manchmal<br />
mit dem Gedanken, ob sie ihn wohl<br />
wiedertreffen würde...<br />
Eine harte Stimme unterbrach ihre Betrachtungen.<br />
«Wir sind da, gnädige Frau!»<br />
Simmons stand an der Coupetür und ihre<br />
Züge trugen jenen mürrischen Ausdruck der<br />
aus den Strafgesetzbüchern verschwinden.<br />
Um so mehr sollten sich die Richter darüber<br />
klar werden, dass es sich hier im Grunde um<br />
eine Anomalie handelt, die etwas gerechter<br />
zu gestalten in ihren Händen liegt. Es ist<br />
Pflicht und Aufgabe der Rechtsprechung,<br />
auch aus einer gesetzlichen Bestimmung, die<br />
an sich nicht ideal zu nennen ist, durch geschickte<br />
Anwendung noch etwas Rechtes zu<br />
machen.<br />
Wo unsere Gerichte vielfach fehlen.<br />
Vor allem müssen zwei sehr verschiedene<br />
Fälle streng auseinandergehalten werden;<br />
derjenige der bewussten und derjenige der<br />
unbewussten Fahrlässigkeit. Es ist ein grosser<br />
Unterschied, ob sich jemand bewusst<br />
einer Gefährdung schuldig macht oder ob<br />
man ihm lediglich vorwerfen kann, dass er<br />
die Gefahr nicht erkannt hat, da wo er sie<br />
hätte erkennen können und erkennen sollen.<br />
Der Unterschied ist sogar so gross, dass man<br />
im zweiten Falle das Verschulden und also<br />
die Bestrafung theoretisch kaum rechtfertigen<br />
kann. Denn wie sollte jemand für das<br />
strafbar sein, was ihm nicht bewusst worden<br />
ist? Es ist lediglich eine Erfahrungstatsache,<br />
dass sich die Aufmerksamkeit, die Geistesgegenwart,<br />
durch die prinzipielle Einstellung,<br />
also auch durch das Bewusstsein, dass ihr<br />
Versagen verurteilt wird, steigern lässt<br />
Wenn auch beide Arten der Verfehlung bestraft<br />
werden müssen, so sollte doch an beide<br />
ein ganz anderer Massstab angelegt werden-<br />
Wir konstatieren aber noch sehr oft, dass die<br />
Gerichte viel mehr Gewicht auf die objektive<br />
Schwere der Gefährdung legen.<br />
Kunstfehler und Fahrlässigkeit.<br />
Eine weitere Quelle mancher Ungerechtigkeit<br />
liegt darin, den technischen Fehler, den<br />
Kunstfehler, der fahrlässigen Gefährdung<br />
gleichzusetzen. Von einem Zürcher Gericht<br />
wurde zum Beispiel neulich ein Mann wegen<br />
grobfahrlässiger Tötung verurteilt, weil er<br />
vor Schrecken auf das Gaspedal statt auf den<br />
Bremshebel trat. Ein schlimmer Fehler, ein<br />
unverzeihlicher Fehler —vom fahrtechnischen<br />
Standpunkt aus beurteilt. Es ist aber bloss<br />
ein geringes Verschulden im strafrechtlichen<br />
Sinne, ja eigentlich gar kein Verschulden,<br />
denn man hätte wahrscheinlich dem Manne<br />
androhen können, ihn lebendigen Leibes am<br />
kleinen Feuer zu rösten und er hätte doch auf<br />
das Gaspedal getreten. Es ist allerdings<br />
unglaublich, dass so schlechte Fahrer unsere<br />
Strassen unsicher machen. Das zu verhin-<br />
Missbilligung, der ihnen schon seit der Ankunft<br />
in Kairo eigen war.<br />
Die Hitze, der Dunst, die Gerüche, die<br />
Moskitos, die unerhörte Tatsache, dass zum<br />
Beispiel «ein schwarzer Kerl» ihrer Herrin<br />
das Bad im Hotel bereitete, dazu die nationale<br />
Gier nach Backschisch und eine störende<br />
Magenaffektion, wie sie Neuankömmlinge<br />
in Aegypten nicht selten befällt — all oder ich rufe die Polizei, verstanden?»<br />
das hatte ihre Nerven erschüttert und die «Schon gut!» wiederholte freundlich der<br />
gewohnte Düsterkeit ihrer Weltanschauung Aegypter. Ich Mussa, Ihr Führer, Miss! Sie<br />
noch vertieft.<br />
Telegramm geschickt für mich, ja?»<br />
«Es stimmt schon, Simmons!» meinte<br />
Luksor! Ein langes, niedriges Stationsgebäude<br />
mit einem Bahnsteig, der vor Staub<br />
Joan lachend, «er ist unser Führer.»<br />
Ein drängender Haufe von Trägern in Turbanen<br />
und bunten Gewändern umringte die<br />
weiss funkelte, dahinter Massen grüner<br />
Pflanzen, eine Schar von malerischen, geduldigen<br />
Eingeborenen, die zwischen ihren<br />
Habseligkeiten im Schatten der Wände<br />
kauerten, ein gestikulierender, bebrillter<br />
Stationsvorstand, ein ohrenbetäubendes Stimmengewirr<br />
und die Sonne, die, ein greller<br />
Fleck am blauen Himmel, die ganze Landschaft<br />
mit kristallklarer Helle durchflutete!<br />
Verwirrt von dem Lärm und dem Durcheinander<br />
stieg Joan von der Plattform herab,<br />
mit Simmons an ihrer Seite, die die Lippen<br />
fest aufeinandergepresst und den Handkoffer<br />
eng an sich gedrückt hielt.<br />
Ein Schrei! Joan wandte sich um. Ein<br />
schöner, junger Aegypter, in ein fliessendes<br />
leuchtend blaues Gewand gehüllt, hatte die<br />
eine braune Hand auf den Handkoffer gelegt,<br />
während er mit der anderen versuchte,<br />
einen grossen Blumensträuss in die Hände<br />
der empörten Kammerzofe zu drücken.<br />
«Schon gut!» grinste er und zeigte zwei<br />
Reihen prachtvoller Zähne<br />
«Ich Massa »<br />
«Sie freches Scheusal!» Simmons stiess<br />
ihn mit ihrem Regenschirm zurück, vor dem<br />
sie sich, ungeachtet der historischen Regenlosigkeit<br />
Luksors, nicht trennen wollte. «Nehmen<br />
Sie Ihre hässlichen Pfoten von mir fort<br />
Reisenden. «Entschuldigen Sie, Miss!» sagte<br />
Mussa, indem er blitzschnell seine Blutnen-<br />
'huldigung auf Joan übertrug. «Gehen Sie mir<br />
nach, bitte, ich habe Wagen! Das Gepäck —<br />
es wird schon ordentlich sein!»<br />
Mit einer Geste der Selbstverständlichkeit<br />
nahm er von Joans Regenschirm Besitz, dem<br />
einzigen Handgepäck, das sie bei seh trug,<br />
und bahnte seh den Weg geschickt durch<br />
das Gewühl. Er hatte einen vornehmen Gang<br />
und eine prachtvolle Haltung, und er war
dem Ist Jedoch nicht Aufgabe der Strafserichte,<br />
sondern der Experten und der Administrativbehörden.<br />
Die sollen durch strenge<br />
Prüfungen und ständige Kontrollen solche<br />
Leute aus dem Verkehr eliminieren.<br />
Wir sind die letzten, die nicht für die Sicherheit<br />
auf der Strasse besorgt sind. Bei<br />
im IV. Quartal 1930.<br />
Einfuhr 12,6 Millionen; Ausfuhr 4,2 Millionen. Verminderung der Einfuhr um 759,000 Fr.,<br />
Rückgant der Ausfuhr um 454 000 Fr.<br />
Wer die statistischen Ergebnisse des Jahres<br />
1930 von Monat zu Monat verfolgte, Ueber die Herkunftsländer und ihre Kon-<br />
Die Einfuhr.<br />
wusste eigentlich zum vorneherein, dass das tingente geben die nachfolgenden Ziffern<br />
IV, Quartal kein überwältigendes Ergebnis Auskunft:<br />
zeitigen würde. Schon die Monate Oktober<br />
und November waren eben im Zeichen der Deutfohland<br />
Krise und im Zeichen einer Umstellung auf<br />
dem internationalen Automobilmarkt. Die<br />
Totaleinfuhr dieses Quartals beläuft sich auf<br />
12,633 Millionen Fr. gegenüber 13,392 Millionen<br />
Fr. im vierten Quartal des Jahres 1929.<br />
Die Ausfuhr stellt sich auf 4,241 Millionen Fr.<br />
gegenüber 4,696 Millionen Fr. im Vorjahre. O Österreich<br />
Aus diesen Zahlen resultieren: für die Einfuhr<br />
eine Verminderung von 0,759 Millionen<br />
und für die Ausfuhr eine solche von 0,454 Frankreich<br />
Millionen Franken.<br />
Einfuhr Oktober bis Dezember.<br />
Das IV. Quartal des Jahres 1930 hält sich<br />
an die Regel der drei vorangehenden Quartale.<br />
Die Einfuhrquoten sind sogar geringer<br />
als bei den drei Vorgängern, was die nachstehende<br />
Tabelle veranschaulicht:<br />
Stück q. kg Wert in Fr.<br />
1. Quartal 4270 40.295.89 82.310.508<br />
2. Quartal 4615 45.77t.61 23.289516<br />
3. Quartal 2601 28.862.12 15.044508<br />
4. Quartal 2206 25.818.17 12-633.397<br />
Jahr 1930 13.692 140.748.79 7U77.729<br />
Ein besonders starker Rückgang zeigte<br />
sich in den letzten drei Monaten bei Automobilen<br />
und Chassis zwischen 800 und 1600<br />
Kilogramm, ebenso ein bemerkenswerter<br />
Ruckgang bei den Motorrädern und Motor-<br />
Zwei- und -Dreirädern ohne Lederausrüstung.<br />
Alle andern Kategorien "weisen eine Zunahme<br />
auf und das speziell die Zollposition der Automobile<br />
und Chassis unter 800 kg.<br />
Ansiuhr Oktober bis Ende Dezember.<br />
Die Ausfuhr des IV. Quartals zeigt ein<br />
schwaches Ergebnis, das in der nachstehenden<br />
Tabelle mit den Ergebnissen der drei<br />
vorangegangenen Quartale verglichen wird:<br />
1. Quartal 258 7.483.23<br />
2. Quartal 888 6.898.78<br />
3. Quartal 150 5.407.11<br />
4. Quartal 54 4.695.18<br />
Wert in Fr.<br />
6.337.S68<br />
6.12R.563<br />
4.663.215<br />
4.241.548<br />
Jahr 1930 850 24.48458 21.368.694<br />
Qegenüber dem IV. Quartal des Vorjahres<br />
entstand in der Ausfuhr eine Verminderung<br />
von 0,454 Millionen Fr., ein Betrag, der zu<br />
einem guten Teil von den Motorrädern und<br />
von den Automobilen und Chassis über 1600<br />
Kilogramm herrührt.<br />
Wir erinnern nachstehend an die neun verschiedenen<br />
Zollpositionen, auf denen sich die<br />
Statistik der schweizer. Oberzolldireiktion<br />
aufbaut:<br />
a) Motorzwei- und -dteirMer ohne Lederfiberzug;<br />
b) andere (also solche mit Lederübenrajc);<br />
c) Automobile and Chassis im Stückgawicht TOB<br />
weniger ala 800 kg:<br />
3) Automobile und Chassis im StücVjrewicht Ton<br />
800 bis und mit 1200 kg;<br />
«) Automobile und Chassis im Stückgrewleht TOD<br />
1200 bis und mit 1600 \g;<br />
1) Automobile und Chassis im Stückgewicht von<br />
mehr als 1600 kg;<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile;<br />
b) Elektrokarren;<br />
i) Traktoren ohne Karosserie.<br />
Der Fahrverkehr auf den Berner Brücke«<br />
soll gesichert werden. In der Sitzung vom<br />
16. Januar reichte im Berner Stadtrat Herr<br />
P. Anliker eine Interpellation ein, worin er<br />
den Gemeinderat aufforderte, über die schon<br />
vorbereiteten und die noch zu treffenden<br />
Massnahmen zur Sicherung des Fahr- und<br />
Fussgängerverkehrs auf der Kirchenfeldund<br />
der Kornhausbrücke zu referieren.<br />
Der jüngste Unfall auf der Kirchenfeldglucklich.<br />
Denn er hatte seine Kundschaft<br />
mit Kennerblick eingeschätzt: Sie war jung<br />
— das bedeutete, dass sie in Geldangelegenheiten<br />
kaum knauserig sein würde; sie war<br />
gut gekleidett — das bedeutete Reichtum;<br />
und als Amerikanerin musste sie ja wohl<br />
Millionärüi sein! Mussa schwelgte in Hoffnungen<br />
...<br />
Zwei flinke Pferdchen zogen den kleinen<br />
Wagen die Strasse hinab, an offenen Geschäften<br />
vorüber, wo Handwerker über ihrer<br />
Arbeit hockten. Mussa thronte strahlend auf<br />
dem Bock neben dem Kutscher, der dunkelrot<br />
vor Zorn mit immer lauterer Stimme<br />
Warnungen ausstiess: «Nach links, Scheich!<br />
Effendi, Effendi, achte auf deine Fussel Oh,<br />
Wagen nach rechts!» Und dazu Hess er fast<br />
ununterbrochen seine helle Alarmglocke<br />
schallen. An den gelblichen Säulen desAmmontempels<br />
glitten sie vorbei, hinter dem<br />
sich die mittelalterlichen Häuser der Stadt<br />
türmten und gelangten nun zu einer Strasse<br />
am Flussufer, wo sich plötzlich die majestätische<br />
Pracht des Nils vor ihnen erschloss.<br />
Und jenseits des breiten, glitzernden Stromes<br />
glühte das hohe Braunsteingebirge im<br />
perlenden Morgenlicht.<br />
den Verhältnissen, wie sie sich In den letzten<br />
Jahren herausgebildet haben, liegt es nicht zuletzt<br />
im Interesse des Automobilismus selbst,<br />
dass Unsitten und Uebelstände im Strassenverkehr<br />
bekämpft werden. Scharfe Mittel sind<br />
gerechtfertigt, vielleicht selbst drakonische<br />
Massnahmen. Aber richtig ausgewählt müssen<br />
sie sein, richtg angesetzt und vor allem:<br />
gerecht. W.<br />
linser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
Die Mehrzahl der eingeführten Motorfahrzeuge<br />
entstammt, wie bis anhin, den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika, die für 5,9 Millionen<br />
Fr. Motorfahrzeuge in die Schweiz<br />
lieferten. Der Wert des Lieferungskontingentes<br />
senkte sich gegenüber der entsprechenden<br />
Periode des Vorjahres um 1,6 Millionen<br />
Franken. Dieser Rückgang im Kontingent der<br />
Vereinigten Staaten ist grösser als der Gesamtrückgang<br />
aller Länder zusammen. Prozentual<br />
lieferten die Vereinigten Staaten 46,7<br />
Prozent der Quartalseinfuhr, gegenüber 57,S<br />
Prozent im entsprechenden Quartal des Jahres<br />
1929. Umgekehrt haben sich die Kontingente<br />
der wichtigsten europäischen Staaten<br />
erhöht, und zwar lauten die Zahlen wie folgt:<br />
Frankreich 17,6 Prozent (16,3 Prozent),<br />
Deutschland 15 (10,3), Italien 11,8 (8,8),<br />
Qrossbritannien 5,8 (3,9). Die deutsche Einfuhr<br />
zeigt die grösste Vermehrung.<br />
Stack q kg Wert in Fr. Total<br />
118 204.83 190,830<br />
Die Ausfuhr.<br />
6 16.50 12,889<br />
50 367.40 204,784<br />
Unsere schweizerischen Automobile, Motorräder<br />
und Zubehörteile für Motorfahr-<br />
54 4,695.18<br />
30 379.76 235,352<br />
IV. Quartal 1929 a. 75 804.38 774,965<br />
62 742.78 471,279 zeuge wurden nach den 43 Staaten ausgeführt,<br />
die wir nachstehend nennen:<br />
d 1 40.50 14,500<br />
b 1 2.18 2,284<br />
36 975.74 757,551<br />
2 10.72 7,722<br />
Stück<br />
Weit In Fr. Total<br />
f 49 5,281.13 3,902,538<br />
2 23.43 15,152<br />
Deutschland a 4 305.43 291,827<br />
1.84 1,570<br />
1 18.49 6,861 1,907,410<br />
o<br />
1.36 2,851<br />
11 352<br />
4.40 3,815<br />
4,696,209<br />
4 56.06 42,500<br />
889.82 291,558<br />
5.50 4,993<br />
40 220<br />
126 6,100.14<br />
1 50<br />
29 378 61,686<br />
686,506<br />
Abnahme der Ausfuhr<br />
41 65.24 60,296<br />
Oesterreioh<br />
75 1,953<br />
2 3.87 3,889<br />
6.17<br />
Der beste Abnehmer der Schweiz ist, wie<br />
10,960<br />
25 181.69 102,111<br />
S8.83 76,457 in den vorangegangenen Monaten, Russland<br />
163 1,801.63 736,635<br />
26 415 89,785 mit der Ukraine mit einem Betrage von rund<br />
122 1,769.44 878,609<br />
Frankreich<br />
67.68 60,680 0,984 Millionen Fr. Das entspricht einem Anteil<br />
von 23,2 Prozent unserer Ausfuhr. An<br />
26 745.25 408,885<br />
98.42 77,664<br />
164.60 170,771<br />
9.37 4,123<br />
309,015<br />
Italien<br />
2.44 3,210 2,277,758<br />
5.74 4,046 zweiter Stelle folgt Deutschland mit 13,8<br />
6 12.00 11,413<br />
4.23 3,744 Prozent, dann Grossbritannien mit 13,3 Prozent.<br />
Damit haben wir die Reihe der Staaten<br />
imtm<br />
13 107.12 84,700<br />
341.61 293,771<br />
167 1,610.65 553,945<br />
56 840 302,401<br />
85 1,192.77 529,281<br />
Belgien<br />
1.17 1,104 erschöpft, die von uns mit Erzeugnissen im<br />
10 416.50 312,447<br />
106.01 98.056 Betrage von mindestens 500,000 Fr. beliefert<br />
83 435 1,492,321<br />
125.50 133,003 232,253 werden.<br />
12 22.27 20,754<br />
Niederlande<br />
2.43 3,568<br />
Belgien<br />
1 1.20 500<br />
1.29 2,590<br />
Mit Beträgen zwischen 0,38 und 0,11 Millionen<br />
Franken folgen dann die Tschecho-<br />
1 7.07 4,200<br />
155.68 87,521<br />
7 83.24 43,700<br />
48 1,120 94.799 slowakei, Frankreich, Italien, Belgien, Spanien,<br />
Polen und Columbien. Nimmt man die<br />
3 41.58 22,750<br />
Grossbritannien<br />
1.37<br />
2,075<br />
4 113.66 89,852<br />
6.40<br />
6,692<br />
24 320 182,076<br />
684.93<br />
544,922 Kontingente dieser Staaten zusammen, so<br />
Spanien<br />
56<br />
953<br />
653,689 erhält man für sie ein Kontingent von 35,8<br />
Niederlande<br />
3 80<br />
2.29<br />
1,983 Prozent unserer Gesamtausfuhr. Der Rest<br />
44 661 741<br />
205.06<br />
140,392<br />
Grosgbritinnien 206 392.59 346,896<br />
Portugal<br />
40.41<br />
28,839 143,328 von 11,9 Prozent unserer Ausfuhr verteilen<br />
1 14.06 8,794<br />
Dänemark<br />
3<br />
97 28,839 weitere 33 Länder unter sich. Besonderes Interesse<br />
wird die Zusammenstellung der Jah-<br />
11 56.81 37,480<br />
14.53 14,610 14,707<br />
6 62.37 30,430<br />
Norwegen<br />
2 60 resergebnisse bieten, die wir in einer der<br />
9 135.15 73,000<br />
6.51 5,431 6,481 nächsten Nummern veröffentlichen werden.<br />
5 156.07 237,517<br />
Schweden<br />
16 382<br />
La.-R.<br />
2.03 1,467<br />
9.38 9,364<br />
2 22.17 6,632 742,216<br />
21.90 25,232 34,978<br />
Irischer Freietut<br />
12 156.43 65,477 68,927 Lettland, Est-<br />
6 102<br />
1 9.10 3,450 Finnlande<br />
2.78 2,815 2,815<br />
Spanien<br />
3 30 30" d<br />
2 280 382<br />
Dänemark<br />
65 648 648 Litauen<br />
9 130 130<br />
Schweden<br />
8 80<br />
Polen<br />
31 469<br />
1 11.48 2,950 3,030<br />
3,73 6,047<br />
Tsoheohoilovakd<br />
8 40 40<br />
176.83 122,109 128,625<br />
Vereinigte a 9 17.95 14,185<br />
Tsehecb-Oslovakei<br />
11 233<br />
Staaten b<br />
odef<br />
2.94 1,200<br />
21 163.00 69,138<br />
453 6,251.93 1,788,123<br />
347 5,021.81 2,206,920<br />
119 3,152.59 1,766,348<br />
16.25 8,808<br />
10 179.17 61,792 6,906,514<br />
Ungarn<br />
Jugoslawen<br />
IV. Quartal 1030 a 396 719.39 643,349<br />
bcdef 10 38.67 27,272<br />
Griechenland<br />
122 892.19 495,863<br />
826 9,189.58 3,388,285<br />
Bulgarien<br />
622 8,959.59 4,224,339<br />
Rumänien<br />
200 5,565.51 3,668,972<br />
2 39.73 23,253<br />
2 23.43 15,162<br />
Bussknd, Ukr.<br />
26 390.18 146,91212,633,397<br />
Aegypten<br />
22Ü6 25,818.17<br />
IV. Quartal 1929 & 411 749.35 682,394<br />
Algerien, Tunis,<br />
b 5 25.83 17,513<br />
Libyen<br />
0 133 930.90 420,919<br />
d 972 10,783.20 4,120,327<br />
Marokko<br />
e 678 8,290.51 4,355,192<br />
f 203 5,466.87 3,626,585<br />
g 43.22 23,896<br />
Südafrika<br />
h 4 24.62 10,998<br />
1 17 311.28 135,651 13,392,475<br />
Ostafrika<br />
Persien, Mesopotamien,<br />
Af-<br />
2323 26,625.78<br />
Abnahme der Einluhr 759,078 ghanistan<br />
Der Sonnenschein, die Weite, die Schönheit<br />
des Landschaftsbildes erfüllten Joans<br />
Herz mit tiefem Frieden. Weltenfern dem<br />
ruhig gleitenden Fluss und den schweigenden<br />
Bergen lag die nervöse Hast des Alltags.<br />
Joan fühlte ihre Sorgen weichen. «Ich<br />
glaube, dass ich hier glücklich sein werde»,<br />
sagte sie leise. «Haben Sie jemals ein herrlicheres<br />
Land gesehen, Simmons?»<br />
Die Zofe, den Schirm fest zwischen den<br />
Knien, schnüffelte hörbar. «Es scheint hier<br />
sehr schlecht zu riechen!» knurrte sie zweifelhaft.<br />
—<br />
Tage, getaucht in Sonnengold, kamen und<br />
gingen. Joan sah sich in ihren Erwartungen<br />
nicht betrogen: Der Aufenthalt in Luksor<br />
behagte ihr. Das Hotel war zwar voll von<br />
wohlhabenden Reisenden aller Nationen und<br />
abends gab es gesellschaftliche Veranstaltungen<br />
und Toüettenprunk in Hülle und<br />
Fülle. — Joan aber hielt sich mit Absicht<br />
diesem geräuschvollen Treiben fern. Sie zog<br />
es vor, ihr eigenes Leben zu leben, verbrachte<br />
manch stille Stunde auf ihrem Zimmerbalkon,<br />
von wo aus sie das beruhigende<br />
Grün des Gartens und die grauroten Gipfel<br />
der Berge überblicken konnte, oder ruhte in<br />
einem Strandsessel auf der Terrasse, um das<br />
überwältigende Schauspiel des Sonnenunterganges<br />
zu geniesseru<br />
AmTHVIOBIL-REVUC <strong>1931</strong> —<br />
113.53<br />
164.00<br />
3.31<br />
27<br />
7.37<br />
2.33<br />
27<br />
1.41<br />
1.51<br />
2<br />
8<br />
23<br />
6<br />
15.14<br />
70.63<br />
324.40<br />
66.26<br />
1.53<br />
75<br />
6.08<br />
1.84<br />
17<br />
1.21<br />
75<br />
1<br />
64<br />
An<br />
133,272<br />
246,950<br />
3,015<br />
476<br />
10,941<br />
2,401<br />
422<br />
2,216<br />
1,428<br />
12<br />
131<br />
240<br />
142<br />
11,675<br />
123,550<br />
860,523<br />
36,646<br />
1,532<br />
909<br />
10,482<br />
1,347<br />
315<br />
2,195<br />
900<br />
15<br />
950<br />
488<br />
880,455<br />
14,432<br />
6,039<br />
1,440<br />
131<br />
12,057<br />
984,073<br />
36,646<br />
12,923<br />
3,857<br />
915<br />
950<br />
488<br />
Eingedenk der Ratschläge des Prinzen<br />
Hess sie sich nicht von Mussa müde hetzen.<br />
Sie besuchte Grabmäler und Tempel, aber<br />
ganz willkürlich und weigerte sich, ihres Führers<br />
unverdautes Wissen über sich ausgiessen<br />
zu lassen. Es genügte ihr, auf den warmen<br />
Steinen zu sitzen und um die Ruinen<br />
ihre Träume zu spinnen. Oft ging sie ohne<br />
Plan und ohne Führerbuch nach Karnakh,<br />
Hess den beleidigten Mussa mit samt dem<br />
Wächter am grossen Pylon zurück und wanderte<br />
allein durch die geweihten Stätten.<br />
Eines Morgens ritt sie zum Tal der Könige.<br />
Zur Abwechslung wollte sie, statt im Restaurant,<br />
einmal hoch im Gebirge oberhalb des<br />
terrassenförmigen Tempels der Königin<br />
Hatschepsut zu Mittag essen. Man brach zeitig<br />
auf, denn der Tag versprach heiss zu<br />
werden. Bald rann der Schweiss über die<br />
braunen Wagen des Treiber jungen, der, den<br />
Esskorb auf der Schulter, hinter ihrem und<br />
Mussas Esel hertrabte und den Saum seines<br />
zerfetzten Kittels im Munde hielt.<br />
Aus der Schlammregion des Nils, wo ein<br />
einsamer Reiher melancholisch stand und<br />
schwarzweisse Eisvögel über den Wassern<br />
spielten, kam man auf die sandige Strasse,<br />
die zu einem Bewässerungskanal führte.<br />
Braune Männer, nur mit einem Hüftentuch<br />
Stock « kg Wert in Fr. Totel<br />
Syrien i 1 27 27<br />
Britisch Indien f 3,00 3.307 3,307<br />
Siam o 10 93<br />
f 6.74 9,100 9,103<br />
Niederl. Indien a 1 1.48 1,930<br />
f 16 1,946<br />
Japan a 23.69 20,390<br />
0 9.42 8,026<br />
1 11.03 17,496 46,912<br />
Vereinigte a 50<br />
Staaten f 3.91 8.993 9,043<br />
Mexiko f 4 112 112<br />
Columbien f S 200.82 110,855 110,865<br />
Venezuela, f 11.52 8,275 8,275<br />
Guyana<br />
Brasilien f 31.18 16,322 18,322<br />
Argentinien f 32.34 42,042 42,042<br />
Chile a 1 1.67 1,800 1,800<br />
Peru c 6 67<br />
f 21.85 11,247 llfili<br />
Neu-Seeland und o 25 224<br />
Südaeeinsoln f 37 8fil<br />
IV. Quartal 1930 a 22 424.84 403,776<br />
o 433.81 487,444<br />
f 32 3,834.82 3,347,683<br />
g 1.70 2,595<br />
h 1 50 4,241,548<br />
Wieder eine neue Autobuslinie als Ersatz<br />
für unrentablen Bahnkurs. Zwei Bahnkurse<br />
der Eisenbahnlinie Lausanne-Echallens-Bercher<br />
werden durch Autobusdienst ersetzt<br />
Das Experiment der S.B.B, auf der Strecke<br />
Payerne-Palezieux hat Schule gemacht. Die<br />
guten Erfahrungen, die dort erzielt wurden,<br />
haben die Direktion der Eisenbahnlinie Lausanne-Echallens-Bercher<br />
veranlasst, vom eidgenössischen<br />
Eisenbahn- und Postdepartement<br />
die Ermächtigung zu verlangen, zwei<br />
ihrer täglichen Bahnverbindungen durch Autobusdienst<br />
zu ersetzen. Dem Gesuche ist<br />
entsprochen worden. Es bedeutet dies einen<br />
hocheinzuschätzenden Erfolg des neuen Verkehrsmittels,<br />
der seinerseits gewlss Nachahmung<br />
finden wird. -L<br />
bekleidet, hockten in den leeren Melonenbeeten.<br />
Auf den Feldern schüttelten, umhüllt<br />
von gelben Staubwolken, dunkle Gestaltest<br />
Phosphatsäcke aus. Unter einem Strohdach<br />
knarrte ein Wasserrad und sein eintöniges<br />
Geräusch verschmolz mit den hohen Tönen,<br />
die ein nackter Bub, platt auf dem Rücken<br />
liegend, seiner Rohrflöte entlockte. Von<br />
Baum zu Baum flogen grellgrüne Bienenfresser,<br />
deren Flügel wie Kupfer glänzten,<br />
und im Sandboden pickten niedliche ägyptische<br />
Tauben.<br />
An einem Seitenweg, nach den Memnonssäulen,<br />
hielt ein schlottriger, zerlumpter<br />
Junge in Leinenschuhen einen Esel an. Es<br />
war ein schönes, grosses Tier mit einem<br />
maurischen Sattel aus scharlachrotem Saffian<br />
und einer rotgelben Satteldecke. Daneben<br />
stand ein gutgekleideter Mann in europäischem<br />
Reitanzug und Gamaschen, der sehr<br />
nervös zu sein schien. Er sprach eifrig mit<br />
einem wildaussehenden, vierschrötigen Fellach<br />
mit grossen schwieligen Füssen. Der<br />
Kerl machte einen unangenehmen Eindruck,<br />
denn es fehlte ihm ein Auge, und die leere<br />
rote Höhle lenkte unwillkürlich die Aufmerksamkeit<br />
auf die Unruhe seines Partners.<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 6 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
brflcfce, der trat der Durchstossitn« des Geländers<br />
durch das Auto und mit einem Opfei<br />
endete., gab Anlass zur Beunruhigung übe<br />
die Verkehrssicherheit auf den beiden Brük<br />
ken. Die Wünsche der Automobilfahrer ha<br />
ben wir in unserm Blatte zwei Tage nach<br />
dem Unfall klar geäussert und sehen darum<br />
mit besonderen Interesse der gemeinderätlichen<br />
Beantwortung der Interpellation entgegen,<br />
lt.<br />
Krise<br />
des Basler Autobusbetriebes?<br />
Um die Bettitigerlinie.<br />
Die in Nr. 4 der «A.-R.» erwähnte Verschlechterung<br />
des Fahrplanes des Basler<br />
Autobusbetriebes hat in den interessierten<br />
Kreisen der Basler Bevölkerung etwelches<br />
Befremden erweckt. Der Bettinger Autobus<br />
vor allem erweist sich immer mehr als<br />
das Sorgenkind des Basler Verkehrs — von<br />
Seiten der Strassenbahn-Direktion wird mit<br />
Nachdruck immer wieder auf den unrentabeln<br />
Betrieb hingewiesen, während mit<br />
der gleichen Konsequenz der Behauptung<br />
von Bettingen aus der Autobus gefordert<br />
wird. Die neuesten Entscheidungen der<br />
Strassenbahnverwaltung riefen nun vermehrte<br />
Opposition hervor, die iliren sichtbaren<br />
Niederschlag in der Basler Presse<br />
findet, in der gegen die Abbautendenzen der<br />
Verwaltung Stellung genommen wird. Ein<br />
kompetenter Einsender aus Bettingen sieht<br />
in der Haltung der Strassenbahndirektion<br />
den deutlichen Versuch, den Autobus, das<br />
ihr unbequeme Verkehrsmittel, auf irgend<br />
eine Weise in Misskredit zu bringen, während<br />
andere Städte des In- und Auslandes<br />
sich energisch für den Autobus einsetzen,<br />
der die Straßenbahn ausgezeichnet zu ergänzen<br />
imstande ist. Die Basler Strassenbahndirektion<br />
hätte wohl von allem Anfang<br />
an vielleicht dazu geneigt, der Betrieb in<br />
der Weise zu gestalten, dass er ihre deutlich<br />
spürbare Antipathie rechtfertige ... Diese<br />
Mentalität Hesse es auch begreifen, dass<br />
man den Gedanken der Beschaffung von<br />
zwei neuen Autobussen ablehnend bedachte.<br />
Man fordere, so wird in der Presse weiter<br />
ausgeführt — und dies entspreche dem<br />
allgemeinen Interesse —, von der Basler<br />
Strassenbahnverwaltung endlich einmal<br />
eine praktische Verkehrspolitik. Es ist nach<br />
den weitern Ausführungen erwiesen, dass<br />
für Bettingen der Autobus siedlungspolitische<br />
Aufgaben hat, deren Erfüllung aber<br />
nur bei vernünftiger Linienführung und<br />
verkehrswerbender Dichtigkeit des Fahrplanes<br />
möglich ist. Der Autobus stellt den<br />
idealen Erschliesser des schon bedenklich<br />
knapp werdenden Baugeländes dar. Die<br />
Mindestforderung, die man an den Autobus<br />
stellen kann, besteht darin, dass er den<br />
Menschen, den Wohnkolonien der Peripherie<br />
nachfährt. Von neuem mnss die immer<br />
wieder geforderte Strasse über den<br />
Hackberg nach Bettingen verlangt werden.<br />
«Wie lange noch, Catilina?» müsse es<br />
wach für die traditionelle und veraltete<br />
Politik der Basler Strassenbahndirektion<br />
heissen, die das Sterben des Autobusses in<br />
idi« Wege geleitet habe und dabei über den<br />
ursprünglichen grundsätzlichen Grossratsbeschluss<br />
hinwegschreite, der verlange, dass<br />
der Autobus von Bettingen nach Basel zu<br />
fahren habe. Die Einwohnerschaft von Bettingen<br />
ist, nach den Ausführungen der<br />
Presse, empört über das selbstherrliche Gebaren<br />
der Strassenbahn, die sich über alle<br />
berechtigten Wünsche der Gemeinde hinwegsetzt,<br />
und einen Autobusdienst befürwortet,<br />
der es erlaubt, dass man wieder wie<br />
vorher sehr oft auf Schusters Rappen sich<br />
bewegen mnss.<br />
Die Argumentationen in der Basler Presse<br />
Sregen die willkürliche Art, mit der der bestehende<br />
Omnibus-Fahrplan von der Strassenbahndirektion<br />
reduziert wurde, rief bereits<br />
einer Interessentenzusammenkunft der<br />
Atrtobusbenützer, die vergangenen Samstag<br />
in Bettingen zu einer Protestversammlung<br />
zusammentraten. In scharfen Voten wurde<br />
Klage darüber geführt, dass die Sparmassnahmen<br />
tmd rücksichtslosen Einschränkungen<br />
über den Kopf der Interessenten weg angeordnet<br />
wurden. Man beschloss. derart peinliche<br />
Ueberrumpelungen der Interessenten<br />
unter allen Umständen zu unterbinden. Aus<br />
den Ausführungen der verschiedenen Redner<br />
ring hervor, dass gewisse Einschränkungen<br />
ohne Benachteiligung der Interessenten möglich<br />
gewesen wären, allerdings erst nach genauer<br />
Vergewisserung über die tatsächlichen<br />
Umstände. Ueber die Stosszeiten verlangt<br />
man nach wie vor morgens, mittags nnd<br />
abends sowohl auf deT Linie A wie auf der<br />
Linie B einen intensiven Pendelverkehr. Um<br />
trotz den weniger frequentierten Zeiten zwischen<br />
Bettingen und Basel eine geregelte<br />
Verbindung aufrecht erhalten zu können,<br />
schlug man vor, den Kurs B längs der Riehenerstrasse<br />
zu sistieren, dafür den Kurs A<br />
vom Hörnli via Niederholzstrasse ganz nach<br />
Bettingen hinauf zu führen. Auf diese Weise<br />
würden über die Vormittags- und Nachmittagsstunden<br />
die Siedelungen vom Hörnli bis<br />
hinauf nach Bettingen direkt« Fahrverbinduragen<br />
mit Basel besitzen und der unnötige<br />
Parallelverkehr längs der Riehenerstrasse<br />
könnte eliminiert werden. In entsprechender<br />
Weise verlangt man nach Theaterschluss<br />
vom Klaraplatz aus einen Spätkurs vom<br />
Hörnli via Niederholz nach Bettingen, um<br />
sowohl den Siedelungsanwohnern Gelegenheit<br />
für den Besuch von Theatern und Konzerten<br />
in Basel zu vermitteln, als auch den<br />
von Bettingen heimkehrenden Baslern eine<br />
Heimfahrt zu ermöglichen. Es wurde eine<br />
besondere Kommission ernannt, deren Zweck<br />
die Verteidigung der Wünsche der Autobus-<br />
Odysseen in Eis und Schnee.<br />
Die X. Sternfahrt nach Monte Carlo scheint<br />
sich vor allem in einer Beziehung gegenüber<br />
ihren Vorgängern zu unterscheiden: durch<br />
die denkbar ungünstigsten Witterungsverhältnisse.<br />
Während im vorigen Jahre das<br />
Wetter zur Durchführung des Rallyes noch<br />
relativ günstig war, brachte der bereits erwähnte<br />
Wettersturz der letzten Tage im<br />
nördlichen und nordöstlichen Europa Strassenverhältnisse,<br />
wie man sie sich ungünstiger<br />
kaum ausdenken kann. Aus allen Teilen<br />
Europas liefen gleich nach dem Start zur<br />
Sternfahrt Telegramme ein, die von gewaltigen<br />
Schneefällen, von starken Regengüssen,<br />
von grundlosen Strassen oder wieder vereisten<br />
Strecken berichteten. Jeder einzelne<br />
Fahrer, der in den letzten Tagen mit seinem<br />
Wagen die «Königin des Mittelmeeres» erreichen<br />
wollte, kann von einer in allen ihren<br />
Details geradezu unglaublichen Odyssee in<br />
Schnee, Eis, Nebel u. Sturm erzählen. Manche<br />
Fahrer, die mit Aufbietung aller Kräfte sich<br />
zu behaupten glaubten, blieben elend in hohen<br />
Schneeverwehungen stecken, anderen begann<br />
der Wagen buchstäblich im Strassenkot zu<br />
schwimmen, am schlimmsten aber erging es<br />
jenen Teilnehmern, deren Wagen auf vereisten<br />
Strassen durch Schleudern Schaden<br />
nahm. Bezeichnende Details, über die geradezu<br />
unerhörten Anstrengungen, denen die<br />
Monte Carlo-Fahrer ausgesetzt sind, liefern<br />
die beiden folgenden Sternfahrer - «Schicksale»:<br />
Perl (Riga), der als Einziger der Gemeldeten<br />
in Tallinn (Reval) gestartet war,<br />
nach überaus strapaziöser Fahrt Riga er-<br />
benfltzer Ist Der Verkehrsrmt der Atrtobusgemeinden<br />
vom Hörnli, Niederholz und Gartenfreund,<br />
vom Villenquartier Riehen, von<br />
Bettingen und St. Chrischona wird es sich<br />
angelegen sein lassen, dem Verlangen der<br />
genannten Quartiere Nachachtung zu verschaffen.<br />
Man darf sich jedenfalls fragen, wie sich<br />
die Basler Strassenbahndirektion gegenüber<br />
diesen bestimmten Angriffen auf jene<br />
Art zu verteidigen gedenkt, die keine Möglichkeit<br />
mehr offen lässt, ihr gefühlsmässige<br />
Antipathie gegen das netie Verkehrsmittel<br />
das der Autobus darstellt, vorzuwerfen, mb.<br />
SpofftEiacfoarie-kteii<br />
Vor dem Ende der Monte<br />
JLpJJKJ|4%. Jr^l jp^g jgLJ JBJ#<br />
Carlo-Sternfahrt<br />
reichte und die Stadt ohne weitern Aufenthalt<br />
Richtung Königsberg verliess, fuhr 33 Stunden<br />
ununterbrochen bei teilweise ausserordentlich<br />
schlechten Witterungsverhältnissen.<br />
50 Kilometer vor dem ersehnten Ziele Königsberg<br />
kam der Wagen ins Schleudern, prallte<br />
an einen Baum und zerschellte, ohne dass<br />
jedoch die Fahrer weitern Schaden nahmen!<br />
Typisch ist auch das Missgeschick von Mlle.<br />
Proust, die mit ihrem kleinen Sima-Standard<br />
von Königsberg her stets die richtigen Zeiten<br />
einhalten konnte und nach gewaltigen Kraftanstrengungen<br />
zwei Minuten nach Schluss<br />
der Pariser Kontrolle eintraf und so eliminiert<br />
erklärt werden musste. Viele der Fahrer<br />
traten den Start nicht an, und manche, die<br />
sich schon auf die Reise gemacht hatten, vermochten<br />
ihren Startort überhaupt nicht mehr<br />
zu erreichen. Gerade die grossen Schwierigkeiten<br />
dieser hochinteressanten und bedeutendsten<br />
internationalen Sternfahrt spornen<br />
jedoch Jahr für Jahr die Fahrer zu neuen<br />
Gewaltleistungen an, denen man rückhaltlos<br />
Bewunderung zollen muss.<br />
Zweiter Sittiationsbericht.<br />
In unserem ersten Situationsbericht haben<br />
wir kurz die Starts in den am weitesten entfernten<br />
Orten geschildert. Von der 43 Wagen<br />
starken Gruppe, die den norwegischen Hafenort<br />
Stavanger als Beginn ihrer Fahrt gewählt<br />
hatte, trafen nach den endgültigen<br />
Meldungen nur 23 grosse und acht kleine<br />
Wagen zum Start ein. Die Konkurrenten<br />
mussten aber gleich von Anfang an schwer<br />
gegen Schnee und Eis kämpfen, so dass die<br />
Der Pneu muss auf Wagen montiert<br />
werden, die immer stärkere Motoren<br />
erhalten, mit immer kräftigeren Bremsen<br />
ausgerüstet werden und sehr hohe<br />
Geschwindigkeiten erreichen — dennoch<br />
wird er immer auf der Höhe seiner<br />
Aufgabe stehen, denn er ist auf die<br />
Anforderungen von morgen eingestellt,<br />
so gross ist sein Mehrwert. Seine dicke<br />
Lauffläche ist sehr geschmeidig, äusserst<br />
weich und griffig, zu dem die<br />
unvergleichliche Präparierung der<br />
Schnüre durch das « GUM-DIPPING»<br />
(ausschliessl. Verfahren FIRESTONE)<br />
kommt, verschafft dem Verbraucher<br />
eine Pneu-Leistung, wie sie bis heute<br />
unbekannt war.<br />
Genfer-Salon <strong>1931</strong><br />
6.—15. März.<br />
Das Plakat für den achten internationalen Genfer<br />
Autosalon verliess soeben die Druckerpresse.<br />
Es ist ein Werk de* Genfer Malers Michel und<br />
stellt eine stilisierte Fra.vieiigestalt auf einem iassijjon<br />
Wagen dar. Auf blauem Grand stechen Partien<br />
in Golcl und Schwarz vorzüglich ab und verleihen<br />
dem Ganzen in. Vorhin duns? niit dem dekorativen<br />
Text eine sichere Plakatwirktinjj.<br />
Zahl der Fahrer bis nach Mitteleuropa schon<br />
stark zusammenschrumpfte.<br />
In den nördlichen Randstaaten erwiesen<br />
sich die Wegeverhältnisse als ganz besonders<br />
schlecht. Von den neun Teilnehmern, die in<br />
Tallinn (Reval) starten sollten, ist nur einer<br />
dahin gelangt, indem er seinen Wagen mit<br />
der Bahn von Riga nach Reval schickte. (Er<br />
ist bekanntlich verunglückt.) Von den übrigen<br />
verzichteten in Riga, aus Scheu vor den<br />
Schwierigkeiten, drei weitere Fahrer auf den<br />
Start, ein weiterer blieb auf der Hinfahrt<br />
nach Riga stecken, und die bereits erwähnte<br />
Französin, Mlle. Proust-Vinadier, die nun<br />
auch eliminiert ist, startete autorisiert in<br />
Königsberg. Drei von den Fahrern fuhren in<br />
Riga los.<br />
Auch die rumänische Gruppe, die in Jassy<br />
zu starten beabsichtigte, hatte Schwierigkeiten<br />
über Schwierigkeiten zu überwinden.<br />
Schon auf der Hinfahrt blieben von den 16<br />
Bewerbern elf stecken. Drei starteten in<br />
Lemberg, zwei endgültig in Jassy. Auch hier<br />
blieb ein Fahrer in den hohen Schneeverwehungen<br />
stecken.<br />
Die aus Nordschottland, von John O'Groais<br />
kommenden 28 Fahrer berichten von schweren<br />
Schneestürmen, die die Reise auf einer<br />
Strecke von über 5O0 Kilometern sehr erschwert<br />
hätten. Die Abfahrt in England über<br />
den Kanal und die Ankunft auf französischen<br />
Boden ging unter strömendem Regen vor<br />
sich. Vier Fahrer konnten das Nachmittagsboot<br />
von England nach Frankreich nicht mehr<br />
erreichen und schieden aus.<br />
Auf der Strecke.<br />
' Trotzdem die Kontrollstellen noch nicht<br />
offiziell geregelte Berichte über die Durchfahrten<br />
der Teilnehmer veröffentlichen und<br />
die Meldungen sich teilweise nicht decken,<br />
ist es doch heute schon möglich, einen ungefähren<br />
Ueberblitik über die Entwicklung des<br />
Rallyes gegen das Ziel hin zu vermitteln. Der<br />
entscheidende Eindruck bleibt auch weiterhin<br />
die ausserordentlich vielen Ausfälle, die nur<br />
einem kleinen Teile der 149 gemeldeten Fahrer<br />
die Ankunft in Monte Carlo ermöglichen.<br />
In Hamburg trafen bereits am Sonntagabend,<br />
kurz nach 11 Uhr, die ersten Monte<br />
Carlo-Sternfahrer, von Norwegen herkommend,<br />
ein. Als Erste tauchten überraschenderweise<br />
der Schweizer Peter Escher und der<br />
französische Rennfahrer Louis Chiron ein,<br />
deren Elimination infolge Erkrankung die<br />
gesamte Sportpresse irrtümlicherweise meldete.<br />
Chiron startete aber im letzten Momente<br />
doch noch in Oslo und erreichte mit<br />
seinem schnellen 16-ZyIinder-Bugatti nach<br />
schwerer Fahrt die deutsche Hafenstadt. Die<br />
Teilnehmer berichteten von dem Pech Thuisys<br />
(Rally), dessen Wagen in der Gegend<br />
von Odensee auf der Fahrt nach Hamburg<br />
verunglückte, ohne dass die Passagiere veretzt<br />
wurden. Bis zum Schluss der Zielkontrolle<br />
am Nachmittag des Montags hatten 28<br />
Nordland-Fahrer Hamburg passiert, darunter<br />
als Letzter nur wenige Minuten vor Schluss<br />
der deutsche Teilnehmer Gall auf D. K.W.,<br />
der unterwegs acht Reifenschäden und zeitweises<br />
Versagen der Batterie hatte und nur<br />
mit äusserster Anstrengung die Hamburger<br />
Kontrolle noch rechtzeitig erreichen konnte.<br />
Die Kontrolle Königsberg, die für die Teilnehmer<br />
aus den nördlichen Randstaaten geöffnet<br />
war, hatte wenig Arbeit zu bewältigen.<br />
Bekanntlich hatten auf den Start von<br />
Tallinn aus bis auf einen sämtliche Konkur-<br />
(Fortsetzung siehe Seite 5)
AUTOMOBIL-REVUE - N» 6 - <strong>1931</strong><br />
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tie nicht auf Kosten der Leistungsfähigkeit<br />
und der Lebensdauer des Fahrzeuges erreicht<br />
wird. In solchen Fällen ist die Lösung des<br />
Problems von vornherein bekannt: er kauft<br />
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N° 6 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
renten verzichtet Auch von Riga aus sind<br />
nur drei Fahrer auf den Weg gegangen. Fünf<br />
Teilnehmer gaben zum vorneherein auf, und<br />
die restlichen sieben starteten im Laufe des<br />
Sonntages von Königsberg aus, darunter<br />
auch zwei littauische Fliegeroffiziere, die jedoch<br />
ihre Wagen mit der Bahn von Kowno<br />
nach Königsberg transportieren mussten, um<br />
überhaupt noch starten zu können. Die aus<br />
Riga nach fast 17stündiger, überaus strapaziöser<br />
Fahrt eintreffenden Teilnehmer fuhren,<br />
trotz starker Uebermüdung, sofort nach<br />
Bertin weiter.<br />
In Wien trafen von den Balkan-Fahrern<br />
nur vier Teilnehmer ein. Eine ganze Anzahl<br />
von Fahrern erreichte nicht mehr zur rechten<br />
Zeit die Kontrolle, sie scheinen irgendwo<br />
im Schnee des Balkans oder Ungarns<br />
steckengeblieben zu sein. Ein weiterer Fahrer<br />
machte sich von Wien ans noch auf den<br />
Weg. Die Konkurrenten verzichteten auf einen<br />
längern Aufenthalt und fuhren sofort<br />
nach Innsbruck weiter. Sie mussten jedoch<br />
einen Umweg machen, da sie Salzburg nicht<br />
erreichen konnten, die Strassen waren teilweise<br />
zwei Meter hoch schnee verweht. Der<br />
Eindruck, den die Fahrer aus dem winterlichen<br />
Balkan und Ungarn brachten, war übereinstimmend:<br />
fürchterliche Hindernisse, hoher<br />
Schnee, Kälte und aufgeweichte Wege.<br />
Die Berliner Kontrolle, die für die aus der<br />
Richtung Riga und Jassy kommenden Monte-<br />
Carlo-Sternfahrer eröffnet war, konnte 14<br />
Fahrer abfertigen, darunter die drei Riga-<br />
Fahrer, zwei Teilnehmer aus Jassy und die<br />
ganzen Dienstages den Mittelpunkt eineT ga), von Stavanger; Nr. 14ß- T. M. van Dorth (Willys<br />
Knight), von Amsterdam; Nr. 165: E. Vaumund<br />
Königsberger Qruppe. Zwei Bewerber, die<br />
grossen Zuschauermenge, die der Durchfahrt<br />
(Buick), von Stavanger; Nr. 212: Ing. J. Olsen<br />
Berlin als Startort gewählt hatten, traten<br />
der Europafahrer beiwohnten. Das Haus des (Overland), von ßtavanger; Nr. 188: A. Johanson<br />
mit den übrigen die Weiterreise an. Die Königsberger<br />
Fahrer klagten über heftige<br />
A. C. F. war geschmackvoll dekoriert und (Ford), von Stavpnger; Nr. 144: R. E. V Kurz<br />
bot den Fahrern willkommene leibliche Stärkung<br />
an. Die meisten Fahrer setzten Jedoch ler), von Stavanger; Nr. 8: M. G. Marue (Peugeot),<br />
(Steyr), von Stavanger; Nr. 162: M. Schaar (Chrys-<br />
Schneewehungen, die sich unter starkem<br />
Wind ständig verändert hätten. Manche Konkurrenten<br />
mussten stundenlang mit den<br />
sofort ihre Reise Richtung Lyon fort. Da Paris<br />
Sammelpunkt für die Gruppen aus Nor-von Kowno; Nr. 10: Ing. J. Rechziegel (Praga),<br />
von Lemberg; Nr. 129: M. Reboulet (Donnet), vcra<br />
Berlin; Nr. 160: Cap. KL Martinkus (Oakland),<br />
Schaufeln arbeiten. Der feuchte Schnee und<br />
wegen, Estland, Amsterdam und Königsberg von Riga; Nr. 167: L. Schell (Bugatti)', von Stavanger;<br />
Nr. 208- R. de Coulare (Delaunay). von Sta-<br />
die nassen Strassen bildeten schwere Gefahren.<br />
Ein Teilnehmer brauchte für 200 Kilo-<br />
darstellt, nennen wir die Namen der noch<br />
nicht ausgefallenen, zur rechten Zeit In Paris<br />
eingelaufenen Fahrer:<br />
vanger: Nr. 105: Lord de Clifford (Lagonda), von<br />
meter Fahrt 16 Stunden Zeit!<br />
An der Strassburger Kontrolle für die<br />
Sternfahrt passierten Richtung Lyon der<br />
aussichtsreiche FahreT Biguan (Fiat), der<br />
von Athen aus starten konnte, ferner ein Prager,<br />
ein Wiener und ein Konkurrent aus Sofia.<br />
Nach Kontrollschluss traf niemand mehr<br />
ein.<br />
In Paris erwartete man nach den Meldungen<br />
84 Wagen, von denen jedoch nur 39 eintrafen.<br />
Die auf dem Place de la Concorde<br />
errichtete Kontrolle bildete während des<br />
Routenkarte der internationalen Sternfahrt nach Monte Carlo. Der norwegische Ort Stavanjjer, der<br />
sich nicht auf der Karte befindet, liegt (in «üd westlicher Bichtuns von Oslo) an der Westküste<br />
Norwegens.<br />
Nr. 4: V. E leverett (Riley), ton Stavang«;<br />
Nr. 6: Mme Jearne (Rosengart), Ton Stavanger;<br />
Nr. 14: G de Lavalette (Peugeot), von Stavanger;<br />
Nr. 29: E. de Chlteauneuf (Licorne), Ton Amsterdam;<br />
Nr. 123: J. Richard CDelabaye), TOB Jassv;<br />
Nr. 137: Peter Escher (Bugatti), Ton Oslo; Nr. 188:<br />
Chiron (Bugatti), yon Oslo; Nr. 190: J. G. Van<br />
Manen (Amilcar;, von Berlin; Nr. 201: Comte Adam<br />
Potocki fPraga). von Jassy; Nr. 204: P. G. de Cristoa<br />
(Dodge), von Jassy; Nr. 7: M. Rudat (B.M.W.),<br />
von Stavanger; Nr. 113: P Bon Czn (Graham Paige),<br />
von Stavarger; Nr. 150- Dr. J. Sprenger-van Eijk<br />
(Graham Paige). von Stavanger; Nr. 207: H. Stenfeld-Hansen<br />
(Ford); Nr. 24: K. Matuschovsky (Pra-<br />
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Stavanger; Nr. 128: D. Healey (Invecta), von Stavanger;<br />
Nr. 122: W. Leonhardt Czn (Hispano). von<br />
Königsberg; Nr. 145: I. Blaivie (Lorraine), von<br />
Stavanger; Nr. 21. J P Wimille (Lorraine), von<br />
Stavanger; Nr. 124: Lady Eda Jardine (Lancia),<br />
von Stavanger; Nr. 18: 0. Kroupa (Z-9), von Riga;<br />
Nr. 141: N. Garrad (Crosley), von Stavanger; Nr.<br />
11: W. Murken (D.K.W.), von Riga; Nr. 107: J W.<br />
Whalley (Ford), von Stavanger; Nr. 140: 0. Pochwalla<br />
(Ford), von Riga; Nr. 106: P. Charles-Combes<br />
(Delage), von Stavanger; Nr. 117: C. Borgström<br />
(Delage), von Helsingborg.<br />
Die ereignisreiche Sternfahrt nach Monte<br />
Carlo findet heute und in den nächsten Tagen<br />
an der Riviera mit ein paar weiteren Veranstaltungen<br />
den Abschluss. Heute Freitag<br />
findet eine Automobil-Schönheitskonkurrenz<br />
statt, am Samstag wird das fakultative Bergrennen<br />
auf den Mont des Mules ausgetragen<br />
und am Sonntag findet die Preisverteilung<br />
statt, der sich ein grossaufgezogenes Bankett<br />
zu Ehren der Teilnehmer anschliesst.<br />
Mit dieser offiziellen Festlichkeit wird die<br />
grosse Sternfahrt beschlossen. bo.<br />
Der Sieger der Sternfahrt.<br />
In letzter Minute vor dem Druckgang dieser<br />
Nummer wird uns mitgeteilt: Sieger der<br />
Sternfahrt ist<br />
D. Healey auf Invecta mit 90 Stunden 56 Min.<br />
(Startnummer 128).<br />
Healey war von Stavanger aus mit 22 andern<br />
Konkurrenten gestartet, die schwer mit<br />
dem Schnee und der kalten Witterung zu<br />
kämpfen hatten und daher nur in Minderzahl<br />
ans Ziel gelangten.<br />
Ein neues Autodrom In Rom. Vor 3 Jahren<br />
wurde vor den Toren Roms einer der grössten<br />
und modernsten Flugplätze der Welt eröffnet:<br />
der Flughafen von Littorio. Seine Einrichtungen<br />
entsprechen den Bedürfnissen des<br />
modernen Flugverkehrs ausgezeichnet; innert<br />
kürzester Zeit schwang sich der Name<br />
des Platzes zu internationaler Wichtigkeiit<br />
empor. Um dieses gewaltige Werk, .das detn<br />
modernen Luftverkehr gewidmet ist, noch zu<br />
vervollständigen, wird nun eine grosse Strasse<br />
gebaut, die die Peripherie des Flughafens<br />
dauernd berührt und die Flugzeuge aller Dimensionen<br />
und Gewichte beim Aufstieg und<br />
der Landung völlig unbehindert lässt Die<br />
Strasse besitzt den Charakter einer allen modernen<br />
Ansprüchen entsprechenden Rennpiste;<br />
sie dehnt sich über 4 km aus. Die ganz©<br />
Strecke weist zwei lange gerade Linien und<br />
mehrere Kurven auf, von denen die eine<br />
überhöht ist und die andere im spitzen Winkel<br />
verläuft, so dass die Fahrer ihre Bremsvorrichtungen<br />
tüchtig spielen lassen können!<br />
Das gewaltige Werk, das dieses moderne<br />
Autodrom darstellt, wird voraussichtlich einer<br />
der Hauptanziehungspunkte des internationalen<br />
Autosportes werden. Das Autodrom<br />
bietet ausgezeichnete Kombinationsmöglichkeiten<br />
für Veranstaltungen zwischen Automobilen,<br />
Flugzeugen und Motorrädern. Die Arbeiten<br />
sollen noch Ende dieses Frühjahres<br />
fertiggestellt werden, und man spricht davon,<br />
dass der Orosse Königspreis von Rom<br />
<strong>1931</strong> auf dieser neuen Rennstrecke zur Austragung<br />
gelangen soll.<br />
bo.<br />
BBBBflflBBBBBBBBBBBBBBflBBBBBBBBBBBfi|<br />
promet d'etre riebe en evenements<br />
H y sera en particulier question de la fameuse<br />
loi tederale et on assistera fort probablement<br />
ä la reprise partielle des affaires.<br />
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italienischer Geschwaderflug<br />
Rom—Rio de Janeiro.<br />
Wir verfolgten in Nr. 4 den italienischen<br />
Transozean-Qeschwaderflug bis nach Bahia<br />
an der brasilianischen Küste. In einer letzten<br />
Etappe von 1350 km erreichten die 10<br />
Flugzeuge die brasilianische Hauptstadt, wo<br />
fast gleichzeitig die 8 italienischen Kriegsschiffe<br />
eintrafen, welche den Sicherheitsdienst<br />
auf hoher See zu besorgen hatten. Da<br />
nun die Flugzeuge voraussichtlich von der<br />
brasilianischen Regierung gekauft, respektive<br />
gegen 50,000 Sack Kaffee in Tausch genommen<br />
werden, die in Genua lagern, nimmt<br />
der Transozeanflug der italienischen Luftflotte<br />
sein Ende.<br />
Die schwierigste Etappe dieses 10,000 Kilometerfluges<br />
war die'erste, von Rom nach<br />
Bolama, besonders wegen den atmosphärischen<br />
Verhältnissen. Es zeigte sich, dass<br />
ein Manövrieren der Wasserflugzeuge selbst<br />
bei hohem Seegang gut gelang. Der Start<br />
in Bolama, an der afrikanischen Westküste,<br />
gestaltete sich bei Nacht ziemlich schwierig.<br />
Zwei Flugzeuge von den zwölf blieben zurück.<br />
Das eine war aufgestiegen, musste<br />
aber infolge Geschwindigkeitsverlustes bei<br />
der hohen Belastung (4600 kg auf 1000 PS<br />
Motorleistung) wieder auf das Meer niedergehen-<br />
Das Boot fing Feuer, wobei der Motorwärter<br />
ums Leben kam. Das zweite Flugzeug<br />
mnsste kurz nach dem Abflug ebenfalls<br />
auf das Meer niedergehen, was aber kaum<br />
auf ein falsches Manöver des Piloten zurückgeführt<br />
werden kann. Als Ursache wird ein<br />
Kurzschluss vermutet. Die Besatzung kam<br />
um. Vor der Landung in Südamerika, während<br />
der Ueberquerung des Ozeans, nach<br />
neun gut gelungenen Flugstunden, mussten<br />
zwei weitere Flugzeuge ins Meer gehen. Das<br />
Schiff «Pesagno» wurde an Ort und Stelle<br />
entsandt, um das Flugzeug ins Schlepptau zu<br />
nehmen. Der Motor hatte einen Kühlerbruch<br />
erlitten. Auch das andere Flugzeug ging infolge<br />
eines Kühlerbruches auf das Meer nieder,<br />
ttm Wasser aufzunehmen, was aber<br />
nicht gelang. Der Dampfer cDa Noli > nahm<br />
den Apparat zu sich und schleppte dasselbe<br />
nach der Insel Fernando di Noronha. Es<br />
wurde dort in wenigen Stunden repariert und<br />
holte das Geschwader in Naptal ein.<br />
Interessant und erfolgreich waren die<br />
Nachtflüge, die über die Qualitäten der Maschinen<br />
und der Navigationsinstrumente nur<br />
günstige Erfahrungen brachten. Die Formation<br />
des Geschwaders wurde während der<br />
Fahrt mit Hilfe von Bordlichtern zusammengehalten.<br />
Nach dem Start und nach dem'Erreichen<br />
der gewünschten Höhe, nahmen die<br />
Flugzeuge sofort für mehrere Stunden einen<br />
möglichst geraden Kurs mit höchsten Geschwindigkeiten<br />
an.<br />
Zweck des Fluges war neben der nationalen<br />
Unternehmung für die Fahnen Italiens<br />
auch der Beweis für die besonderen Möglichkeiten<br />
eines Ozeangeschwaderfluges zu bringen.<br />
Schon im nächsten Jahre darf man auf<br />
weitere zum Teil schwierigere Küsten- oder<br />
Kreuzflüge rechnen.<br />
lt.<br />
Sicherheit im Luftverkehr.<br />
Der erste internationale Kongress für Flugsicherheit,<br />
der vom 10.-—22. Dezember in Paris<br />
stattgefunden hatte, behandelte sämtliche<br />
Probleme des Sicherheitsdienstes im Flugwesen<br />
sehr eingehend. Schon die zweiwöchentliche<br />
Dauer des Kongresses bot Zeit<br />
und Gelegenheit genug, in zahlreichen Vorträgen<br />
auf die zum Teil noch unbeachtete<br />
Materie einzutreten. Die Franzosen, als einladende<br />
Nation dieses ersten Kongresses,<br />
scheuten keine mühsame, zeitraubende und<br />
kostspielige Arbeit, um die Ergebnisse des<br />
Kongresses in zwei dicken Bänden den Interessenten<br />
zugänglich zu machen. So sehr<br />
die Arbeit der französischen Fachleute des<br />
Flugwesens zu schätzen ist, war der Kongress<br />
für eine Anzahl ausländischer Fluginteressenten<br />
doch nicht das Ideal. Einesteils<br />
mögen die zahlreichen Vorträge doch des<br />
Guten zuviel gewesen sein und anderseits<br />
verhindert die zweiwöchige Dauer des Kongresses<br />
doch den einen oder andern dieser<br />
vielbeschäftigten Leute an der Teilnahme.<br />
Ein Teil der Wissenschafter und Techniker<br />
des Flugwesens sind eben noch mit andern<br />
Veranstaltungen im gleichen Jahre stark belastet.<br />
Die Beschaffenheit des Materials spielt,<br />
um auf die erste Themagruppe der Vorträge<br />
einzutreten, eine bedeutende Rolle. Obschon<br />
es stets das Bestreben der Flugzeugfabriken<br />
und das Bestreben der einzelnen Regierungen<br />
M^ar, im Flugzeugbau nur die grösste<br />
Festigkeitsstufc anzuwenden, so ergaben die<br />
Erfahrungen, dass nicht nur beim Bau. sondern<br />
während dem Gebrauch eine ständige<br />
Kontrolle des Materials in bezug auf die<br />
Festigkeit stattfinden muss. Man sprach in<br />
Paris über die Festigkeit von Aluminium,<br />
MJTOMOBIL-REVITT* <strong>1931</strong> — N° 6<br />
Neues Wasserflugzeug<br />
körper ausgebaut und wird seitlich durch zwei Hilfsschwimmkörper im Gleichgewicht unterstützt.<br />
Stahl, Holz und Nickel und beleuchtete den<br />
Einfluss der Feuchtigkeit auf die Metalle<br />
(Korrosion). Eingehend erläutert wurden<br />
ferner die Festigkeitsverhältnisse bei Kunstflügen.<br />
Mehr als 30 Vorträge äusserten sich<br />
zur Materialfestigkeit.<br />
Ebensoviele Vorträge behandelten die Probleme<br />
des Motorenbaues in ihrer Vielgestaltigkeit<br />
und in ihrer engen Beziehung zur<br />
Verkehrssicherheit. Grosses Interesse erweckte<br />
bei den Konferenzteilnehmern die<br />
Ausführung über die Zusammenhänge zwischen<br />
dem Motorenbetrieb mit Schweröl<br />
und der erhöhten Flugsicherheit.<br />
Auch dem Wetterdienst, d. h. der meteorologischen<br />
und aerologischen Wissenschaft<br />
wurden mehrere Vorträge gewidmet. Allgemein<br />
erkannte man die Wichtigkeit der<br />
Durchführung von Wetterdienstflügen. Sogar<br />
in medizinischer Beziehung erfuhr das<br />
Problem eine Beleuchtung.<br />
Recht interessant gestalten sich die Verhandlungen<br />
über den Segelflug, dessen Beziehung<br />
zum Motorflug heute noch nicht in<br />
seinem ganzen Umfange gewürdigt wird.<br />
Der Motorflieger kümmert sich meistens wenig<br />
um die Errungenschaften der SegelfliegeTei.<br />
Seit dem Jahre 1930 hat man sich zu<br />
zwischenstaatlicher Zusammenarbeit im Gebiete<br />
des Segelflugwesens gefunden.<br />
Die meisten Sitzungen der Konferenz beschäftigten<br />
sich mit der Aerodynamik, währenddem<br />
der Aerostatik, eine Wissenschaft,<br />
aus welcher der Freiballonflug Nutzen zieht,<br />
nur eine einzige Sitzung gewidmet wurde.<br />
Hier kamen in erster Linie die Veteranen der<br />
Luftfahrt zum Worte, die aus ihrem Erlebnisschatz<br />
manche lehrreiche Erfahrung zum<br />
besten geben konnten.<br />
Man darf den Kongress als hoffnungsvollen<br />
Anfang beurteilen. Jede Konferenz ist<br />
geeignet, die Erkenntnisse der Wissenschaft<br />
und der Praxis auf dem Gebiete der Flugsicherheit<br />
vor allem den Fachleuten und dann<br />
auch weitern Kreisen zugänglich zu machen.<br />
Schliesslich wird man, - dank der gedruckten<br />
Rapporte, jedes Jahr in den Erfahrungen ein<br />
Stück vorwärtsschreiten können, um damit<br />
einem ausgedehnten Flugverkehr zur Entwicklung<br />
zu verhelfen. Erst wenn die Erkenntnisse<br />
Allgemeingut sind, wird man auch<br />
mit gutem Gewissen für die Verkehrssicherheit<br />
im Flugwesen Propaganda zu treiben imstande<br />
sein.<br />
lt.<br />
Les pistons en alliage leger<br />
traltes et am6llores thermiquement perdent leur<br />
degrö de rgsistance, lorsque ils sont successivement<br />
soumis aux temperatures elevees - en particulier<br />
dans les moteurs surchauffes en cöte (temp6ratures<br />
attelgnant 1700° C) - et ä un refroidissement tent<br />
ä Parret. Ils s'usent rapldement et exigent bientöt<br />
leur remplacement.<br />
Les pfstons ordinaires en alliage leger<br />
possedent un coefffdent de dMatation 6lev
N» « — <strong>1931</strong> AÜTOMöBtLJfflVUE<br />
Motorfahrzeugverkehr<br />
Im Kanton Bern.<br />
Am letzten Montag, um 17 Uhr, bcsamm«lten<br />
sich im Hotel «Metropol» zu Bern, auf<br />
Einladung der kantonalbernisclien Polizeidirektion<br />
und des bernischen Strassenverkehrsamtes,<br />
die Vertreter der Tages- und<br />
Fachpresse zu einer Orientierung über den<br />
Stand des bernischen Motorfahrzeugverkehrs<br />
k auf Ende 1930.<br />
Herr Regierunssrat Stauffer, der bernische<br />
Polizeidirektor, begrüsste in kurzen<br />
Worten die anwesenden Pressevertreter, indem<br />
er auf die Wichtigkeit eines engen Kontaktes<br />
zwischen den Behörden (die das Verkehrs-,<br />
Strassen- und Polizeiwesen verwalten)<br />
und der Tages- und Fachpress« hinwies.<br />
Die Erkundigungen der Presse über<br />
den jetzigen Stand der Motorfahrzeuge und<br />
über die Einnahmen aus den Motorfahrzeugsteuern<br />
und -gebühren wurden In letzter<br />
Zeit so zahlreich, dass eine umfassende und<br />
rechtzeitige Orientierung von Nutzen sein<br />
muss.<br />
Der Vorsteher des bernischen Strassen-<br />
Verkehrsamtes, Herr Fürsprecher Mühletnann,<br />
äussete sich dann detailliert über die<br />
erwirkte Zahl der Verkehrs- und Fahrbewilligungen.<br />
Im Jahre 1930 gelangten 11639<br />
Verkehrsbewilligungen für Automobile und<br />
8819Verkehrsbewilligungen ffir Motorräder zur<br />
Ausgabe. An Fahrbewilligungen wurden ausgestellt:<br />
17 848 für Automobile und 10 356<br />
für Motorräder. Der Kanton Bern weist<br />
177603 in den Verkehr gesetzte Fahrräder<br />
auf. Diese Zahlen bedeuten aber noch nicht<br />
den Effektivbestand an Motorfahrzeugen und<br />
an Fahrrädern Im Kanton, da doch jedes<br />
Jahr für eine grosse Zahl von Motorfahrzeugen<br />
und Fahrrädern die Verkehrsbewilligung<br />
nicht oder darni erst nach dem ersten halben<br />
Jahre eingelöst wird. Nachstehend veröffentlichen<br />
wir eine Tabelle, die für die drei<br />
letzten Jahre die Effektivbestände nach<br />
Fahrzeuggattungen und Untergattungen aussondert<br />
Händlenramroern fflr Automobile<br />
— 241 251<br />
Händlerntimmern für Motorräder<br />
— 127 148<br />
Fahrräder 164968 172096 177603<br />
Als Lieferanten fflr die Automobile fallen<br />
in erster Linie Amerika, dann Italien und<br />
Frankreich in Betracht. Die übrigen Staaten<br />
folgen in respektabler Distanz. Bei den Motorrädern<br />
sind die Markenverhältnisse durchaus<br />
andere, indem die Schweiz weitaus an<br />
der Spitze aller Herkunftsländer steht und<br />
im übrigen nur England mit einem grossen<br />
Anteil am Motorradbestandc aufwarten kann.<br />
Die nachstehende Tabelle erteilt Aufschluss<br />
über die genauen Zahlen :<br />
Motorfahrzeuge nach Herkunftsländern.<br />
Automobile<br />
Schweiz 287<br />
Deutschland 4!9<br />
Frankreich 2599<br />
Italien<br />
2WÖ<br />
Österreich 70<br />
Belgien 96<br />
England 78<br />
Amerika 3435<br />
Total 9ß49<br />
Motorräder<br />
Schweiz 4! 10<br />
Deutschland 22t<br />
Frankreich 409<br />
Italien 62<br />
Oesterreich 28<br />
Beiden 524<br />
England 2818<br />
Amerika 403<br />
Total 8084<br />
lieber die Verwendung der Einnahmen<br />
aus dem Motorfahrzeugverkehr wurden folgende<br />
Auskünfte erteilt: Die Steuern selber<br />
werden restlos für den Strassenbau verwendet,<br />
währenddem die Gebühren nur zur Hälfte<br />
für den gleichen Zweck, zur andern Hälfte<br />
aber zur Deckung der Staatsunkosten verwendet<br />
werden. Wenn auch diese Einnahmen<br />
nicht für den Strassenunterhalt in seiner<br />
ganzen Ausdehnung genügen, so bedeuten<br />
sie doch eine namhafte Einnahmequelle für<br />
das Strassenwesen des Kantons.<br />
Effektivbestände der drei letzten Jahre. Der Chef des Strassenverkehrsamtes, Herr<br />
1928 1929 1930 Mühlemann, orientierte im weitem auch<br />
Pergonemraren und CainionnoUes<br />
MB 1000 kg<br />
amt, der besonders im ersten Monat des Jah-<br />
über den Geschäftsgang im Strassenverkehrs-<br />
Tragkraft 8288 8762 0H49<br />
Lastwagen 1153 1138 1305 res einen unerhörten Andrang aufwies. Jeden<br />
Tag im Monat Januar passieren rund<br />
Traktoren, gewerblich« 84 84 50<br />
Traktoren, eemiachtwiri*<br />
4—500 Personen die Schalter des Amtes und<br />
•cbaftliche _ _ 50 werden Einzahlungen bis zu Fr. 200,000 und<br />
Traktoren, landwirtschaftlich«<br />
14 34 37<br />
mehr (durch Postscheck) entgegengenommen.<br />
Die Bezahlung der Motorfahrzeugsten-<br />
Motorräder 6883 7959 8084<br />
Anhangewagen 102 20.1 234 ern kann nach Gesetz im Kanton Bern .nur.<br />
Die Fahriüchtigkeit Einarmiger. In England ist auch den Einarmigen Gelegenheit geboten, die<br />
FaJirprilfiujR zu machon und, wenn diese gut bestanden ist, auch ständig ein Auto lenken zu dürfen.<br />
Ein älterer einarmiger Herr wahrend der Prüfung Man beachte die Anordnung der Handbremse.<br />
zu Anfang des Jahres ausgeführt werden.<br />
Das System der Postscheckeinzahlungen ist<br />
beibehalten worden, trotzdem von verschiedenen<br />
Seiten wieder und wieder der Wunsch<br />
geäussert wird, man möchte auch das System<br />
der Barzahlung an den Schaltern des<br />
Strassenverkehrsamtes einführen. Besondere<br />
Schwierigkeiten ergab die Zahlung durch<br />
Postgiro, da eben den Motorfahrzeugbesitzern<br />
und -führern nur Posteinzahlungsscheine<br />
zugestellt werden (mit vorgeschriebener<br />
Adresse des Einzahlenden und mit Kontrollnummer).<br />
Wir glauben, dass sich In Zukunft<br />
der Zahlungsverkehr durch Einführung der<br />
Barzahlung und Einführung der Qirozahlung<br />
noch angenehmer ausführen Hesse.<br />
Anlass zu besondern Bemerkungen gab<br />
auch die Kompetenz des Strassenverkehrsamtes,<br />
den Mötorfahrzeugführern die Bewilligung<br />
zum Fahren ganz oder teilweise entziehen<br />
zu können. Das Amt erledigte im letzten<br />
Jahre mehr als 60 Entzüge, Wovon etwa<br />
Die Fahrprüfung<br />
die Hälfte als administrativen Entzug, die<br />
andere Hälfte als Ausführung eines Gerichtsentscheides.<br />
In 47 Fällen wurde die Fahri<br />
bewilligung wegen Verkehrsgefährdung durch<br />
Alkoholiker entzogen.<br />
Schliessllch referierten sowohl Herr Fürsprech<br />
Mühletnann als auch Herr Regierungsrat<br />
Stauffer über die neue bernische Veiv<br />
kehrsordnung (seit dem 1. Januar in Kraft),<br />
die geeignet sei, erhöhte Verkehrssicherheit<br />
auf die Strasse zu bringen, indem sich alle<br />
Strassenbenützer an bewährte Regeln des<br />
Verkehrs halten müssen. Die guten Auswirkungen<br />
der Verordnung werden sich in den<br />
nächsten Monaten zeigen. Es braucht Zeit,<br />
bis sich alle Leute auf die neuen Anforderungen<br />
eingestellt haben. Vorläufig werfe die<br />
Polizei ihr Hautaugenmerk auf die Verkehrserziehung.<br />
Zur Instruktion der Jugend befindet<br />
sich ein kleines Verkehrsbüchlein mit anschaulichen<br />
Bildern und zehn Qeboten in<br />
Vorbereitung, das für die neue Regelung<br />
werben wird. Herr Regierungsrat Stauffer<br />
beschloss die kleine Konferenz mit Worten<br />
des Dankes an die Presse und bat zugleich,<br />
man möchte durch aufklärende Worte die<br />
Behörden in Ihrer Tätigkeit unterstützen.<br />
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Die Offerten mit Zeugnisabschriften<br />
und Photo (soweit<br />
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« Automobil-Revue » ...<br />
Diesem fügen Sie ein frankiertes<br />
Kuvert mit Ihrer<br />
Adresse bei und senden das<br />
Ganze an uns. Wir leiten<br />
dann Ihre Offerte weiter mit<br />
einem Brief, worin wir den<br />
Empfänger auch .unsererseits<br />
bitten, Ihnen die Beilagen<br />
wieder zurückzusenden.<br />
Wir danken Ihnen!<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 23. Januar <strong>1931</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 23. Januar 1Q31<br />
Zweckmässige Werkzeuge<br />
in der Garage.<br />
Die pflegliche Behandlung des Wagens und<br />
die Beseitigung kleinerer Störungen setzt<br />
Voraus, dass in der Garage eine Anzahl spezieller<br />
Werkzeuge vorhanden sind, mit deren<br />
Hilie man einen ausgesprochenen Wagendienst<br />
ausführen kann. In« grösseren Gemeinschaftsgaragen<br />
müssen derartige Garagenwerkzeuge<br />
und andere mechanische Einrichtungen<br />
vorhanden sein, damit die der Obhut<br />
anvertrauten Motorfahrzeuge in einem stets<br />
gebrauchsfähigen Zustande sind.<br />
In Amerika hat man diesen Zweig des<br />
Kundendienstes ganz besonders wahrgenommen<br />
und für die Zwecke der Garage eine<br />
grössere Anzahl besonderer Garagenwerkzeuge<br />
konstruiert, die den oben genannten<br />
Forderungen entsprechen. Es wäre vielleicht<br />
zweckmässig, wenn man auch bei uns derartige<br />
Garagenwerkzeuge, der Grosse und<br />
dem Umfang des Garagenbetriebes angepasst,<br />
mehr als es bisher geschehen einführen<br />
und verwenden würde. In einer kleinen Auswahl<br />
sollen derartige moderne amerikanische<br />
Garagenwerkzeuge näher gekennzeichnet<br />
werden :<br />
Für eine grössere Gemeinschaftsgarage<br />
empfiehlt sich die Beschaffung eines grossen<br />
Einholkranes, der aui den Reparaturenwagen<br />
montiert, zum Einholen jedes niedergebrochenen<br />
Fahrzeuges dient Der Kran, der von<br />
Hand in der Höhe verstellbar ist, gestattet<br />
eine leichte Bedienung. Da die in der Oefientlichkeit<br />
vorgenommene Anwendung eines<br />
derartigen Einholapparates sehr auffällig ist,<br />
kann damit eine für die betreffende Garagenfirma<br />
wirksame Reklame verbunden werden,<br />
von welcher Möglichkeit schon recht häufig<br />
Gebrauch gemacht wird. Der Kran lässt eine<br />
absolut zuverlässige, mühelose Bedienung<br />
und Transportierung des beschädigten Motorfahrzeuges<br />
zu.<br />
In manchen Garagen ist eine sogenannte<br />
Reparaturengrube nicht vorhanden, beziehungsweise<br />
ihre Einrichtung mit Umständen<br />
verbunden. In solchen Fällen wird eine transportable<br />
Montagebrücke wertvolle Dienste<br />
leisten. Die Brücke kann ohne grosse Schwie-1<br />
rigkeiten an jedem Platz innerhalb oder aasserhalb<br />
der Garage in einigen Augenblicken<br />
aufgestellt werden. Sie erleichtert die Reparatur<br />
oder Schmierung der unteren Teile des<br />
Wagens und lässt sich nach Verwendung mit<br />
einigen Handgriffen wieder abmontieren.<br />
Aehn liehen Zwecken dient der fahrbare Hebeapparat,<br />
der ein Anheben der Vorderräder<br />
bzw. der Hinterräder zulässt.<br />
In jeder Garage, die vielleicht noch räumlich<br />
beschränkt ist, empfiehlt sich die Anschaffung<br />
eines fahrbaren Wagen- und Kangierhebers.<br />
Die Vorrichtung eignet sich besonders<br />
für tiefliegende Chassis. Sie wird mit<br />
eisen- oder gummibereiften Rädern geliefert.<br />
Mit Hilfe eines derartigen Hebers ist das Bewegen<br />
des Wagens zum Zwecke des Ein- und<br />
Ausfahrens wesentlich erleichtert.<br />
Die umständliche Reparatur eines Reifens<br />
lässt sich durch den Pneumatik-Deckensprcizer<br />
einfacher machen. Der Apparat besteht<br />
aus einem bockartigen Gestell, auf dem eine<br />
besondere Vorrichtung die beschädigte Reifenstelle<br />
zur freien Hantierung blosslegt.<br />
Die Reifenmontage auf Felgen wird man<br />
sehr viel schneller als mit behelfsmässigen<br />
Mitteln unter Verwendung eines Reifenmontierblockes<br />
vornehmen. Der Apparat eignet<br />
sich für alle Reifen- und Felgengrössen.<br />
Der transportable Garageneimer mit eingebauter<br />
Oel- und Fett-Einfüll- wie Abfüllpumpe<br />
für Getriebe und Hinterachsen darf in<br />
keinem Garagenbetrieb fehlen. Er kürzt die<br />
umständliche, mühevolle Schmierung des<br />
Fahrgestelles, der Getriebeteile u. dgl. m.<br />
wesentlich ab.<br />
Für grössere Garagen wird man auch zum<br />
Auf- und Abnieten von Bremsbelag eine<br />
Bremsbankmontagemaschine vorteilhaft aufstellen<br />
können. Das Nieten bzw. Entnieten<br />
des Belages erfolgt durch Druck auf einen<br />
Fusstritt.<br />
Eine Handhebel-Universalpresse, die zum<br />
Richten von Kurbelwellen, Pleuelstangen,<br />
zum Ein- und Aufpressen von Kolbenbolzen,<br />
zum Demontieren des Bremsbelages u. dgl.<br />
m. verwendet werden kann, gehört eigentlich<br />
schon in das Gebiet der Autoreparatur; sie<br />
Der neue Rennwagen Campbeils im Schnitt.<br />
wird sich jedoch auch in einer Grossgarage<br />
nützlich machen.<br />
Das oft sehr anstrengende Demontieren der<br />
Räder nimmt man zweckmässig durch einen<br />
Radabzieher vor, welches kleine, nützliche<br />
Werkzeug zu dem eisernen Bestand eines<br />
Garagenbetriebes gehört.<br />
Die oft mit behelfsmässigen Mitteln vorge-'<br />
nommenen Reinigungsarbeiten am Fahrgestell<br />
oder an der Karosserie lassen die Forderung<br />
nach reichlich vorhandenem, dem<br />
Verwendungszweck entsprechendem Putzmaterial<br />
aufkommen. Die einschlägige Industrie<br />
bringt hierfür sehr brauchbare Fabrikate<br />
und Wascheinrichtungen heraus, so dass<br />
man auf behelfsmässige Reinigung nicht<br />
mehr angewiesen ist. Für das Reinigen und.<br />
Putzen der Metallteile empfiehlt sich die<br />
Anwendung eines Metallputzmittels, das unter<br />
Garantie säurefrei ist und nicht die Metalle<br />
angreift. Für die Reinigung und für ias<br />
Polieren des Karosserielackes gibt es eine<br />
ganze Anzahl besonders entwickelter Reinigungsverfahren.<br />
Ein derartiges Reinigungsöl<br />
wird in einfachster Weise mit einem hand-<br />
Dor «Bluebird III», der Waffen, mit dem Malcolm Campbell den neuen Weltrekord in<br />
Daytona fahren wird, wurde von Ingenieur Railton entworfen. Er ist mit einem Napier-<br />
Motor, Typ Coupe Schneider, von 1400 PS (der «Silver-Bullet» von KayeDon entwickelte<br />
sogar 4000 PS) ausgerüstet. Die Kardanwelle liegt etwas neben der Mittellinie des Chassis<br />
und der Führer sitzt sehr tief, zwischen der Kardanwelle und dem einen Rahmenlängsträser. Die Karosserie ragt hinten xxa Stabilisierung weit hinaus;<br />
ihre Form ist das Resultat minutiöser Berechnungen zur Verminderung des Luftwiderstandes.<br />
Theoretisch soll der «Bluebird III» 300 Stundenmeilen oder 480 Stundenkilometer zu entwickeln imstande sein.<br />
Der Einbau eines genügend starken Motors bietet die geringste Schwierigkeit. Viel schwieriger ist es, eine hohe Motorleistung auch auszunützen.<br />
Die AusnützungsmSglcnkeit hängt ja letzten Endes von der Adhäsion der Räder auf dem Boden ab. Bei zu leichtem Fahrzeug werden sich die Räder<br />
einfach mehr oder weniger leer durchdrehen. Bei sonst gleichen Verhältnissen imiss die Leistung ungefähr das Achtfache und das Wagengewicht das<br />
Vierfache betragen, wenn man eine doppelt so hohe Geschwindigkeit erzielen will.<br />
Wenn beim 2000pferdigen Wagen von Segrave die Adhäsion wirklich voll ausgenützt war. wird-der Segrave'sche Rekord nur mit einem schwereren<br />
Fahrzeug zu schlagen sein. An und für sich würde eine Leistung von 1400 PS genügen, um mit einer guten stromlimgen Karosserie den Luftwiderstand<br />
auch bei 400 Stundenkilometern zu überwinden. Abgesehen von der Gewährleistung genügender Adhäsion stellt sich aber noch manches andere Pro-<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N» «<br />
liehen Zerstäuber auf den Wagen gespritzt.<br />
Man lässt das Präparat kurze Zeit einwirken<br />
und putzt danach mit einem Leder oder einem<br />
Poliertuch kräftig nach. Das Endergebnis<br />
ist ein reiner, blitzblanker Wagen, der<br />
seinem Besitzer stets von neuem Freude<br />
macht.<br />
Zur Beseitigung des gröbsten Schmutzes<br />
sind verschiedene, grosse, kräftige Wagenwaschbürsten<br />
bereitzulegen; zur Reinigung<br />
der Federn und des Fahrgestelles eignen sich<br />
Drahtspeichenbürsten.<br />
Die Lederteile des Motorfahrzeuges, '.nsbesondere.<br />
Ledersitze u. dgl. m., sollten regeimässig<br />
mit einer guten Lederpolitur bemndelt<br />
werden. Ein derartiges Lederpräparat<br />
hält das Leder stets frisch und geschmeidig<br />
und verleiht ihm neuen Glanz.<br />
Qefirnisste Holzteile am Wagen sollten mit<br />
einer guten Poliercreme hin und wieder eingerieben<br />
werden, die den ursprünglichen Zustand<br />
schnell herstellt.<br />
Es möge auch daran gedacht werden, dass<br />
bei einer durchgreifenden Wagenreinigung in<br />
der Garage von dem Bedienungsmann entsprechende<br />
Kleidung, insbesondere wasserdichte<br />
Stiefel, zu tragen sind, die in einschläglichen<br />
Geschäften für diesen Verwendungszweck<br />
vorrätig sind.<br />
Zusammengenommen wird man derartige<br />
Garagenwerkzeuge in jedem Betrieb vorteilhaft<br />
verwenden können. Für die Pflege eines<br />
Motorfahrzeuges steht gewöhnlich wenige<br />
Zeit zur Verfügung. Diese kurze Zeit lässt<br />
sich nur dann zweckmässig ausnutzen, wenn<br />
das richtige, für die verschiedenen Zwecke<br />
bestimmte und hergestellte Werkzeug vorhanden<br />
ist. Sehr viele an sich notwendige<br />
Arbeiten an dem Fahrzeuge in der Garige<br />
unterbleiben, weil es an diesem Werkzeug<br />
fehlt Vielleicht geben vorstehende Auslassungen<br />
Gelegenheit, das eine oder das andere<br />
dargestellte Werkzeug zu beschaffen.<br />
Vorsicht beim Schweissen<br />
von Benzinbehältern!<br />
Trotz aller Warnungen lassen sich Explosionen<br />
offenbar nicht vermeiden, wenn<br />
es sich darum handelt, Behälter für feuergefährliche<br />
Flüssigkeiten zu schweissen.<br />
Der nachstehend beschriebene Fall, den wir<br />
der «Zeitschrift für Feuerwesen» entnehmen,<br />
spricht deutlich hierfür. — Ein Benzintank<br />
von 5000 Liter Inhalt bei 3,5 m<br />
Länge erwies sich an einer Stirnfläche als<br />
undicht. Nach dem Entleeren des Behälters<br />
Sollte derselbe eeschweisst werden: "Der<br />
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POSTFACH 10517<br />
FRAUMÜNSTER, ZÜRICH<br />
Details des neuen Chassis von «Bluebird III»; 1) Kühler. 2) Vorderbreaase, 3) Vorderachse. 4) Wasserreservoir,<br />
5) Kompressor, 6) Motorblock, 7) Lenkgetriebe, 8) Kopplung. 9) Getriebekasten, 10) Benzin-<br />
bzw. Oelleitunsren. 11. Bfsnzin reservoir, 12. Hinterachse.<br />
damit beauftragte Arbeiter füllte den Tank<br />
dreimal mii Wasser an und leitete dann<br />
durch ein Bohr von 10 mm 1. W. Kohlensäure<br />
ein, worauf er den Behälter, der 0,2 at<br />
Ueberdruck zeigte, absehloss. Beim Erhitzen<br />
der zu schweissenden Stirnfläche erfolgte<br />
eine heftige Explosion, welche den<br />
8 mm dicken Boden herausriss und etwa<br />
100 m weit wegschleuderte. Auch der Tank<br />
von 1000 kg Gewicht wurde von der Stelle<br />
gerückt. Der Boden, im Gewichte von rund<br />
125 kg, schlug gegen eine Steinmauer, welche<br />
er im Ausmass von zirka 12 qm zum<br />
Einstürzen brachte. Dem Arbeiter wurde<br />
der rechte Arm abgerissen, er erlag kurz<br />
darauf den erlittenen Verletzungen.<br />
Die Explosion beweist, dass auch wieder-<br />
Jwltes Ausspülen von solchen Behältern mit<br />
Wasser nicht genügt. Das an den Unebenheiten<br />
der Wandungen anhaftende Benzin<br />
wird durch das Wasser nicht beseitigt. Es<br />
reichert sich in der Luft so stark beim Erhitzen<br />
an, dass eine Explosion unausbleiblich<br />
ist. Es empfiehlt sich, die zu schweissenden<br />
Behälter mit der Schweissstelle nach<br />
oben zu drehen und das Auffüllen mit Wasser<br />
so weit vorzunehmen, dass unterhalb<br />
der Schweissstelle nur eine ganz kleine<br />
Luftblase übrigbleibt. Lassen sich die Behälter<br />
wegen ihres Gewichtes nicht drehen,<br />
so muss nach sorgfältigem Auswaschen<br />
wenigstens die Kohlensäure durch ein bis<br />
Beim Entrussen des Motors entfernt man<br />
daher die Ringe und reinigt die Nuten mit<br />
auf den tiefsten Punkt des Behälters rei-einechendes Rohr geleitet werden, damit zuver-<br />
alten Ringe vollständig sauber. Die<br />
lässig alle Luft ausgetrieben ist. Eb.<br />
Nutzen der Luftfilter. Das Motorinnere,<br />
besonders der Verbrennungsraum ist ausserordentlich<br />
empfindlich gegen Verstaubung<br />
•und Versandung. Der meiste Staub gelangt<br />
mit der Luft irr den Versraser und wird<br />
Mitte September 1930 zwischen<br />
Schanis und Kaltbrunn<br />
(St- Gallen) ein<br />
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Tedhnfische Notizen<br />
Gefunden<br />
Reserverad<br />
IMF" Zu verkaufen<br />
inf. Nichtgebr. ein 2-2H-t-<br />
Zu kaufen gesucht<br />
ein<br />
AUSTRO-DAIMLER<br />
dort mit dem Brennstoffgemisch in den Verbrennungsraum<br />
eingesogen. Wenn man daher<br />
der Verunreinigung der Zylinder und<br />
weitern Unannehmlichkeiten vorbeugen will,<br />
so baue man einen Luftfilter vor den Vergaser<br />
ein, der den Staub sammelt und abführt.<br />
Die Silikate, die mit dem Strassenstaub<br />
ins Motorinnere gelangen, tragen viel<br />
bei zur Ablagerung von Oelkohle. Der Luftfilter<br />
unterbricht die Oelkohlebildung und<br />
ermöglicht es auch, das eigentümliche Sauggeräusch<br />
am Vergaser zum Verschwinden<br />
zu bringen. Die Behauptung, der Luftfilter<br />
verhindere bei hohen Tourenzahlen die volle<br />
Ausnützung der Motorkraft, d.h. er verunmögliche<br />
das Fahren in der Höchstgeschwindigkeit,<br />
die man vom Motor ohne Luftfilter<br />
verlangen darf, ist nicht stichhaltig und<br />
spielt praktisch eine geringe Rolle. =<br />
Kolbenringe und Motorleistung. Dichter<br />
Rauch aus dem Auspufftopf eines Motorfahrzeuges<br />
deutet stets auf abgenützte Kolbenringe<br />
hin. Geht man den Ursachen des<br />
Auspuffrauches weiter nach, so findet man<br />
eine Oelkohlenablagerung über den Auflageflächen<br />
der Ringe. Abgenützte Kolbenringe<br />
beeinflussen die Motorleistung in ungünstigem<br />
Sinne, weshalb sich ein Ersatz derselben<br />
stets bezahlt macht.<br />
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neuen Ringe bringt man dann auf einen alten<br />
Kolben und lässt denselben im Zylinder<br />
unter Verwendung eines Poliermittels so<br />
lange hin und her bewegen, bis sie an ihrem<br />
aussein Umfange, der mit der Zylinderwand<br />
in Berührung kommt, glänzend aussehen.<br />
Die Ringe müssen sich in den Nuten des<br />
Kolbens, zu dem sie gehören, frei drehen<br />
können. Genügt ein Ring dieser Anfordeffme"nicht,<br />
so twftere man ihn auf einer vollständig<br />
ebenen Fläche, am besten auf einer<br />
Glasfläche, die mit Schleifpaste bestrichen<br />
ist. Erst wenn die freie Drehung jedes Kolbenringes<br />
gesichert ist, prüft man noch nach,<br />
ob jeder Ring in der Bewegungsrichtung des<br />
Kolbens festsitzt. Ein Spiel in der Bewegungsrichtung<br />
darf nicht sein.<br />
Ob die Schlitze der Kolbenringe genügend<br />
gross sind, zeigt sich beim Einbau. Die Enden<br />
des Rings haben auf jeden Fall parallel<br />
zu einander zu verlaufen. Bevor man den<br />
Kolben einsetzt (gleiche Lage wie beim Herausnehmen)<br />
bestreicht man ihn, sowie die<br />
Kolbenringe mit Oel. Der Ersatz von abgegenützten<br />
Kolbenringen wird ziemlich rasch<br />
den Oelverbrauch des Fahrzeuges vermindern<br />
und die Kompression und damit die<br />
Motorleistung erhöhen.<br />
—'<br />
Behandlung unbenutzter Akkumulatoren.<br />
Die Aufbewahrung von Akkumulatoren während<br />
der Zeit, da man das Auto unbenutzt<br />
in der Garage stehen lässt, bietet dem Laien<br />
stets Schwierigkeiten. Wir haben daher je<br />
und je allen Automobilfahrern, die sich über<br />
den Akkumulator nicht auskennen, empfohlen,<br />
sich an auto-elektrische Spezialgeschäfte<br />
zwecks Auskunft oder zwecks Uebernahmo<br />
der Aufbewahrung zu wenden.<br />
Will man einen Schwefelsäure-Akkumulator<br />
für eine Anzahl Wochen aufbewahren,<br />
erteilt man ihm vorerst bei normaler Ladestärke<br />
eine volle Ladung und lässt dann den<br />
Elektrolyten (hier die Schwefelsäure) mit<br />
einem Heber in eine Glasflasche ab. Ist die<br />
Entleerung vollzogen und jede Zelle des Akkumulators<br />
frei, so werden dieselben mit<br />
destilliertem Wasser aufgefüllt. Nachher erfolgt<br />
eine Entladung in der normalen Entladestärke<br />
(ein Zehntel der effektiven Kapazität<br />
in Amperestunden). Sobald die Span 1 -<br />
nung bereits von der Zelle auf ein Volt gesunken<br />
ist, wird das Wasser abgelassen,<br />
worauf der Akkumulator für die Aufbewahrung<br />
vorbereitet ist. Bei der erneuten In-<br />
Gebrauchsetzung desselben geht die Sache<br />
dann gleich zu wie bei der erstmaligen Ladung<br />
des Akkumulators. —<br />
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Antwort 7773. Kombination Bremse-Kupplung<br />
Zuschrift woitergeleitet.<br />
Red.<br />
Antwort 7784. Drehscheiben für Garagen. Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Frage 7786. Elektrische Handlampe m Röhrenform.<br />
Es existiert eine neue starkleuchtende elektrische<br />
Handlampe in Röhrenform, die einen grös-<br />
; sern Fleck zu beleuchten imstande ist als andere<br />
Handlampen und daher auch praktischer soin soll.<br />
'Der Preis stellt sich auf ca. Fr. 16.— Kann mir<br />
ein Leser die Bezugsquelle nennen? L. L. in B.<br />
Frage 7787. «Singendes > Differential. Nach<br />
5000 Fahrkilometer bemerkte ich an meinem Wagen,<br />
einem kloinen französischen Sechszylinder, dass<br />
die Hinterachsübertragung innerhalb der Geschwindigkeitsgrenzen<br />
von 33—55 km/Std. zu < singen »<br />
beginnt Da diese kritischen Geschwindigkeiten den<br />
gebräuchlichsten Fahrschnelligkeiton entsprechen,<br />
macht sich dieses Geräusch sehr unangenehm bemerkbar.<br />
Mein Vertreter versuchte schon dreimal<br />
durch Nähersteilen der Zahnräder, wie er sagte,<br />
dem besagten Uebel abzuhelfen, jedoch mit dem negativen<br />
Erfolg, dass das Geräusch nach etwa 100<br />
bis 200 Fahrkilometer in genau gleicher AVeise wie<br />
vorher wieder auftrat. Ich versuchte dann dem<br />
Uebelstande dadurch abzuhelfen, dass ich das Differentialgehäuse<br />
zuerst mft dünnerem und nachher<br />
mit dickerem Schmiermittel, als wie in der Fabrikanweisung<br />
zum Wagen vorgesehen, füllen Hess.<br />
Da« Resultat war in den beiden Fällen dasselbe,<br />
es lief der Wagen während den nächsten 100 Fahrkilometern<br />
geräuschlos, um aber gleich darauf wieder<br />
dasselbe Uebel zu zeigen, und zwar ohne dass<br />
ein anormaler Schmiermittelverbrauch zu konstatieren<br />
war.<br />
Es interessiert mich, wie diesem Uebelstande abgeholfen<br />
werden kann. Wäre eine Höherlegung<br />
der Einfüllöffnung für das Schmiermittel, was zur<br />
Folge hätte, dass da« Niveau der Schmiermasse<br />
höher gehalten werden könnte, von Erfolg begleitet?<br />
Welchen Einfluss hätte das gehobene Schmiermittelniveau<br />
auf die Schmierung der Hinterachslager<br />
und auf die Bremsen (Verölung derselben)? Oder<br />
ist da» Auftreten dieses Geräusches nicht ungenügender<br />
Schmierung, sondern andern (und welchen)<br />
Ursachen zuzuschreiben? Was für eine Garare<br />
In der Zentralschweiz könnte eine Reparatur<br />
in der gewünschten Richtung hin mit genügender<br />
Sachkenntnis und Mitteln ausführen? H. D. in L.<br />
Antwort: In den meisten Fällen hängt das<br />
Sinren der Zahnräder damit zusammen, dass die<br />
Zahnräder nicht den richtigen Abstand voneinander<br />
halten. Wenn in Ihrem Fall trot» dreimaligem<br />
Neueinstellen das Geräusch noch nicht verschwunden<br />
ist, so ist hierin noch kein sicherer Beweis dafür<br />
m erblicken, dass die Einstellung stimmt Die<br />
richtig« Einstelluni ist eben oft ohn« besondere<br />
Einrichtungen sehr schwierig zu treffen, nnd es bedarf<br />
manchmal sehr zahlreicher Versuch«, bis da<br />
cefnnden ist<br />
Immerhin können all Ursache für das Geräusch<br />
mteh andere Gründe in Betracht kommen. In erster<br />
Linie wären dabei die Lager auf ihren Zustand<br />
hin zn untersuchen. Vielleicht ist die gehärtete<br />
Schicht der Lager BO weit abgelaufen, dass eine<br />
Nachstellung nur noch vorübergehend genügt Mög-<br />
Iichervreise gilt dasselbe von den Zahnrädern. Die<br />
Beurteilung dieser Frage muss einem Fachmann<br />
überlassen werden, der mit der betreffenden Marke<br />
srenan vertraut ist<br />
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Mit dem angewandten Schmiermittel hingt jedenfalls<br />
das Singen nicht direkt zusammen und<br />
ebensowenig mit der Menge des Schmiermittels.<br />
Durch Anwendung eines dick- oder dünnflüssigeren<br />
Oels könnte es wohl möglich sein, das Geräusch etwas<br />
zu dämpfen, da.s Grundübel ist damit aber<br />
nicht behoben. Von einer Erhöhung des Schmiermittelniveaus<br />
raten wir Ihnen dringend ab, da sie<br />
sehr wahrscheinlich zur Folge hätte, dass Oel in<br />
die Hinterradhremson gelangt und deren Wirkung<br />
stark schädigt<br />
at.<br />
Frage 7788. Neues Abblendungssystem. Ich<br />
las kürzlich in einer englischen Fachzeitschrift über<br />
nautische Scheinwerfer, die, soviel ich mich erinnern<br />
mag, auf Motorbooten am Suezkanal zur Verwendung<br />
gelangen. Es würde mich interessieren,<br />
wie diese nautischen Scheinwerfer eingerichtet sind<br />
und ob sie für Automobile verwendet werden können.<br />
H. L. in B.<br />
Der parabolische Reflektor in geschlossenem (links)<br />
und offenem Zustande mit den Richtungen der<br />
LichtstrahlenbündeL<br />
Antwort- Diese Scheinwerfer bestehen aus<br />
einem zweiteiligen parabolischen Reflektor. Der Reflektor<br />
ist beweglich. Ist derselbe geschlossen, so<br />
wird das reflektierte Strahlenbündel aus parallelen<br />
Strahlen geformt, währenddem bei offenem Reflektor<br />
ein Doppel-Strahlenbündel reflektiert wird, in<br />
dessen Mitte sich eine dunkle Zone ohne Licht befindet<br />
Die VerteiRuif der Lichtstrahlenbündel nnd die<br />
senkrecht« Lage der dunklen Zonen, welche ein<br />
Kreuzen ohne Blendgefahr ermöglichen sollen.<br />
Begegnen sich zwei Automobile, dl« mit solchen<br />
Scheinwerfern ausgerüstet sind, so scheint eine<br />
Blendung wegen diesen dunkeln Zonen ausgeschlossen<br />
zu sein. Gleichzeitig lassen sich mit den Strahlen<br />
aber die Strassenränder beleuchten, wodurch<br />
die Sicherheit des Kreuzens erhöht würde. Diese<br />
Scheinwerfer sind aber praktisch auf der Strasse<br />
an Automobilen noch nicht ausprobiert worden, wir<br />
:lauben aber, dass sich durch eingehende Prüfungen<br />
zweifellos eine brauchbare Lösung finden lassen<br />
wird.<br />
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Die Einteilung 1 ml zwei Strahlenbünctel Hesse sich<br />
natürlich auch in horizontaler Richtung durchführen<br />
und würde die Beleuchtung des allernächsten Raumes<br />
vor dem Wa.jren verbessern.<br />
Anfrage 978. Kündigung eines Dienstvertrages.<br />
Ich möchte Sie höflich anfragen, ob mein Meister,<br />
bei dem ich 1K Jahre in Stellung bin, wegen momentanem<br />
flauen Geschäftsgang berechtigt ist, in<br />
dieser Jahreszeit meine Stelle zu künden, da gegenwärtig<br />
dio Aussichten für Stollenwechslung am<br />
ungünstigsten sind. Könnte ich von meinem Meister<br />
Schadenersatz verlangen, falls ich keine Stelle<br />
findou sollte? B. H.<br />
Antwort: Bei Ihnen wird es hauptsächlich<br />
darauf ankommen, was Sie mit Ihrem Dienstherrn<br />
vertraglich über die Kündigung vereinbart haben.<br />
Besteht hierüber keine schriftliche oder mündliche<br />
Vereinbarung, so kommen die gesetzlichen Kündigungsfristen<br />
des Schweiz. Obligationenrechtes zur<br />
Anwendung, wonach der Dienstherr dem Dienstpflichtigen,<br />
wenn das Dienstverhältnis über ein<br />
Jahr gedauert hat, nur auf das Ende des 2. der<br />
Kündigung folgenden Monats kündigen kann.<br />
Ob der Geschäftsgang flau ist oder nicht, spielt<br />
keine Rolle. Der Dienstherr hat jederzeit das Recht,<br />
auf die vertraglich vereinbarte Zeit oder im Gesetze<br />
vorgesehenen Zeitpunkte zu künden.<br />
Bei Ihrer Anfrage schweben Ihnen wahrscheinlich<br />
die im Obligationenrechte für die landwirtschaftlichen<br />
Dienstverhältnisse vorgesehenen Sonderbestimmungen<br />
vor.<br />
Anfrag« 979. Haftung des nicht bevollmächtigten<br />
Vertreters und Ansprüche gegenüber dem Eigentümer.<br />
Wer muss für die Reparaturkosten aufkommen,<br />
der Eigentümer oder der Auftraggeber?<br />
Im Herbst 1929 brachte uns der Sohn des L. einen<br />
Autoteil zur Reparatur, indem er sagte, es sei<br />
für seinen Vater und die Rechnung sei an diesen<br />
zu stellen. Es war mir damals bekannt, dass dieser<br />
Sohn, der mehrjährig ist, nooh bei seinen Eltern<br />
lebt und auf dem väterlichen Gut mitarbeitet, daneben<br />
aber auch Fuhrungen auf eigene Rechnung<br />
unternimmt So wurde die Rechnung an seinen<br />
Vater gestellt und ce schien, dieser nehme sie stillschweigend<br />
an. Jedoch nach zirka vieT Monaten,<br />
nachdem ich ihm ©ine Mahnung sandte, kam dieser<br />
zn mir und sagte, er anerkenne diese Schuld nicht,<br />
weil sein Sohn von sich aue die Reparatur bestellte<br />
und er ihm weder Auftrag noch Erlaubnis hierzu<br />
erteilte. Dieser Lump mache ihm überhaupt nur<br />
noch Schulden. Da ich der Meinung war. L. hätte<br />
eher reklamieren sollen und weil ich wusste, dass<br />
L. Eigentümer des Stückes war, übergab ich ihn<br />
zur Betreibung. Er machte Rechtsvorschlag, «weil<br />
nicht schuldig». Daraufhin nahm ich den Sohn<br />
«aufs Korn», nnd als sich dieser in der gestellten<br />
Frist nicht regte, betrieb ich ihn. Als die Betreibung<br />
bereits im Gange war, teilte er mir schriftlich<br />
mit, dass ihn die fragliche Rechnung nichts<br />
angehe und dass sein Vater hierfür aufkomme. Die<br />
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liederliche Haut erhob «Aar nicht Recbtsroreehlag,<br />
Nun kam letzte Woche L. zn mir und offerierte<br />
mir 50% für dio fragliche Forderung und führte<br />
aus, er wäre ja eigentlich nicht schuldig; er wolle<br />
.sich für diesmal aber noch hergeben, denn da sein<br />
Sohn gar nichts besitze, würde doch nur ein Verlustschein<br />
herausschauen. Es wäre vielleicht noch<br />
zu bemerken, dass beide L. schlechte Zahler sind<br />
und dass ich beim Sohne eine weitere Forderung<br />
«im Feuer» habe. L. ist ziemlich bemittelt, jedoch<br />
sein Sohn hat nichts. — Wa^ raten Sie mir hie3<br />
zu tun? K. in T.<br />
Antwort' Nach Ihrer Darstellung handelt«<br />
der Sohn L., ohne ©ine Vollmacht und einen Auftrag<br />
seines Vaters zu besitzen.<br />
Aus Ihren Angaben geht nicht hervor, ob das<br />
reparierte Stück vom Sohne oder vom Vater L. abgeholt<br />
wurde. Hätte es Vater L. bei Ihnen abgeholt,<br />
so müsste daraus geschlossen werden, dass<br />
er nachträglich die von seinem Sohne aufgegebene<br />
Reparatur genehmige. In diesem Falle müssten Sie<br />
durch Klage ein Urteil für Ihre Forderung gegen<br />
ihn erstreiten und mit diesem hernach die definitive<br />
Rechtsoffmmg verlangen.<br />
Hat Vater L. das reparierte Stück nicht seihst<br />
in Empfang genommen, so darf aus seinem Stillschweigen<br />
nicht ohne weiteres auf Genehmigung<br />
•der Reparatur geschlossen werden, da ihm keine<br />
Frist hierfür angesetzt worden ist. Seine mündliche<br />
Weigerung nach der Mahnung und seia<br />
Rechtsvorschlag lassen eher auf Ablehnung schlie»><br />
•*en.<br />
Der Sohn L. anerkennt aber Ihre Forderung,<br />
trotzdem er sie brieflich bestreitet, indem er keinen<br />
Rechtsvorschlag erhebt. Sie können deshalb gegen<br />
diesen die Betreibung fortsetzen. Da Sie aber fürchten,<br />
die Betreibung gegen den Sohn L. ende mit<br />
einem Vcriustschein, so ist es vorsichtiger, wenn<br />
Sio zuerst gegen, den Vater L. wegen ungerechtfertigter<br />
Bereicherung vorgehen; denn durch di«<br />
Reparatur hat das dem Vater L. gehörende Stück<br />
einen Wertzuwachs in der Höhe der Reparaturrechnung<br />
erfahren; um diesen Wertzuwachs iflt<br />
Vater L. bereichext.<br />
Besa&s er das reparierte Stück noch in dem-Zeitpunkte,<br />
als er bei Einen auf Dire Mahnung bin<br />
die Rechnung bestritt, so müsste er von diesen»<br />
Augenblicke an mit einer allfälligen Rückerstattung<br />
des durch die Reparatur entstandenen Mehrwert«!<br />
rechnen. Sofern Sie den Beweis dafür erbringe«<br />
können, dass er damals noch im Besitze diese*<br />
Stückes war oder heute noch ist, so können Sia<br />
gegen den Vater L. mit der Klage aof ungerechtfertigte<br />
Bereicherung vorgehen und Ihre Forderung<br />
einklagen.<br />
Was Sie nicht von Vater LL erhalten, können<br />
Sie in der Fortsetzung der Betreibung gegen den<br />
Sohn L. verlangen. Doch muss die Fortsetzung des<br />
Betreibung binnen Jahresfrist seit der Zustellung<br />
des Zahlungsbefehls verlangt werden. Erhalten Sie<br />
einen. Verlustschein, so -wird dadurch Ihre Forderung<br />
gegen Sohn L. nnverjährbar.<br />
Sollte es sich nur um einen kleinen Forderungsbetrag<br />
,für die Reparatur handeln, so würden wir<br />
Ihnen empfehlen, gütlich abzumachen, d. h. die gßbotonon<br />
50% anzunehmen. Das gleiche gilt, wenn<br />
das reparierte Stück vor Direr Mahnung für Ihr»<br />
Rechnung untergegangen wäre.<br />
Handelt es eich um einen gröseren Betrag, s»<br />
würden wir Ihnen empfehlen, die Sache zur Erledigung<br />
einem Anwälte zu übergaben. *<br />
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St-<br />
»nbau<br />
Die Strasse Chur-Arosa soll für den Verkehr<br />
besser instand gestellt werden. Auf<br />
alle Fälle hat der bündnerische Reg.-Rat<br />
einem Projekt über die Verbesserung von<br />
gegen 30 unübersichtlichen Kurven-Partien<br />
dieser Strasse zugestimmt. Dem Kurort Arosa<br />
dürfte dies nur zum Vorteil gereichen.<br />
Erfreulicher wäre allerdings, wenn man sich<br />
nicht nur mit Stückwerk zufrieden geben<br />
würde, sondern die Modernisierung der<br />
Strasse gleich auf der ganzen Linie und mit<br />
allen Mitteln anhand nehmen könnte. b.<br />
Die Sihltalstrasse und ihr Ausbau wurde<br />
neuerdings in einer Sitzung des Verkehrsvereins<br />
Sihltal diskutiert. Der Kantonsingenieur<br />
berichtete, dass für den Ausbau der<br />
Strasse in Langnau und Adliswil ausgearbeitete<br />
Pläne vorliegen. Die Inangriffnahme<br />
der Arbeiten dürfte aber noch längere Zeit<br />
zurückgestellt werden, da der Umbau wegen<br />
der Beseitigung mehrerer Gebäude eine<br />
ziemlich kostspielige Sache werden wird.<br />
Die stadtzürcherische Ausfallstrasse ins Sihltal<br />
wird ebenfalls noch verbessert und mit<br />
einem Trottoir bis zur Station Leimbach<br />
versehen werden. b.<br />
Fricktaler Strassenbaufragen. Der aargauische<br />
Regierungsrat erhielt aus dem Bezirk<br />
Laufenburg eine Zuschrift aus politisch<br />
orientierten Kreisen, die zur angenommenen<br />
Volksabstimmung vom 21. Dezember 1930<br />
wegen der Ermächtigung für eine Strassenbaüanleihe<br />
Stellung nahm. In dem Bericht<br />
an die aargauische Behörde wird der Grund<br />
Interpellation bedingte Wiederaufnahme<br />
einer fruchtlos scheinenden Debatte nach<br />
dem vielen Hin und Her als eine Rücksichtslosigkeit<br />
gegen die Basler Bevölkerung,<br />
die schon seit Jahr und Tag auf die<br />
neue Brücke warte. Der Interpellant erklärte<br />
sich von der Antwort des Grossen<br />
Rates als unbefriedigt und reichte einen<br />
Anzug mit Dringlichkeit ein. Der Rat unterstützte<br />
indessen mit der Ablehung der<br />
Dringlichkeit des Anzuges die Ausführungen<br />
des Vorstehers des Baudepartementes,<br />
der sich eindeutig gegen weitere Verschleppungstendenzen<br />
wandte.<br />
Undiskutiert scheint auch in anderer Beziehung<br />
das Projekt der Basler Dreirosen-<br />
Brücke nicht unter Dach zu kommen, da<br />
sich nun in Basel die seinerzeitigen Initianten<br />
für den Bau der Hallwiler-Brücke wieder<br />
regen, deren Bau nach den Ausführungen<br />
von Herrn Regierungsrat Dr. Brenner<br />
nach der Dreirosen-Brücke, zusammen mit<br />
dem Projekt einer Seevogel-Brücke, studiert<br />
werden soll. Nach den Erklärungen<br />
eines kompetenten Verteidigers der Hallwiler-Brücke<br />
in der Basler Presse verlangten<br />
schon vor mehreren Jahren 10000<br />
stimmfähige Bürger aus allen politischen<br />
Lagern den Bau der Hallwiler-Brücke. Da<br />
in Basel die Meinung laut wurde, dass nach<br />
der Dreirosen-Brücke der Bau der Seevogel-<br />
Brücke am besten den Bedürfnissen des<br />
wachsenden Verkehrs entspreche, wenden<br />
sich nun die Initianten der Hallwiler-<br />
Brücke gegen diese Auffassung. Das Initiativkomitee<br />
der Hallwiler-Brücke berief<br />
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Der Autotunnel zwischen der nordamerikanischen Stadt Detroit und der kanadischen Stadt Windsor<br />
. unter dein, Detrokfluss hindurch wurde unter schwierigen Bauverhältnissen mit einer Kostensumme<br />
von rund 125 Millionen Franken erstellt. Der Tunnel ist rund fünf Wagen breit und besitzt ein«<br />
Länge von 1,5 Kilometer. Ein sinnvoll angelegtes Ventilationssystem sorgt alle neun Sekunden für<br />
Luftwechsel (siehe die Schlitze in der Docke des Tunnels).<br />
dargelegt, warum der Bezirk Laufenburg als<br />
einziger bei der Abstimmung den Vorschlag<br />
für eine Anleihe verwarf. Die ablehnende<br />
Haltung soll darin begründet sein, dass vor<br />
allem das Fricktal pessimistische Erwartungen<br />
in Bezug auf den guten Erfolg der<br />
Strassenbauanleihe hegte! Man sei im Bezirk<br />
Laufenburg über den miserablen Zustand<br />
der Rhemstrasse nicht sehr erbaut,<br />
und auch der Bau der Aarebrücke bei Felsenau<br />
werde immer noch dringend verlangt.<br />
Die fricktalische Zuschrift gipfelt in der bestimmten<br />
Forderung, die Wünsche des Fricktaler<br />
Volkes in Bezug auf die Strassenverhäftnisse<br />
praktisch endlich zu berücksichtigen,<br />
um dadurch, wi© dies die letzte Volkszählung<br />
nachwies, auch indirekt den eingreifenden<br />
Bevölkerungsrückgang eindämmen zu<br />
können. x.<br />
Basler Brückenbaufragen.<br />
Bei den Ausschreibungen der Entwürfe<br />
für die neue Basler Dreirosen-Brücke erhielten,<br />
wie wir in Nr. 1 unseres Blattes<br />
bereits ausführten, ausländische Bewerber<br />
den ersten Preis. Bei dem Grossen Rat ging<br />
auf diese Entscheidung hin eine Interpellation<br />
ein, die in Anbetracht der gegenwärtigen<br />
Krise Auskunft verlangte über die<br />
Stellung der : baselstädtischen Behörde zu<br />
der Beurteilung durch die Jury. Sie verlangte<br />
in erster Linie stärkere Berücksichtigung<br />
der schweizerischen Interessen und<br />
Verdienstmöglichkeiten. In der Beantwortung<br />
der Anfrage führte der Vorsteher des<br />
baselstädtischen Baudepartementes aus,<br />
dass bei den aufgestellten Bedingungen<br />
auch beim erstprämiierten Projekte eine<br />
Berücksichtigung des eigenen Landes garantiert<br />
sei und dass der Unterschied in<br />
der Arbeitsverteilung zwischen dem prämiierten<br />
deutschen und einem vorgeschlagenen<br />
schweizerischen Projekte nichl<br />
schwerwiegend genug sein könne, um das<br />
Risiko einer noch unerprobten Eisenbetonbalken-Brücke<br />
mit 100 Meter Spannung<br />
übernehmen zu können, wie dies nach der<br />
Anfrage der Fall wäre. Der Vorsteher des<br />
Baudepartementes bezeichnete die durch die<br />
im Frühjahr 1929 in Basel eine Volksversammlung<br />
ein, und bei vollbesetztem Saale<br />
wurde eindeutig dem Willen für den Bau<br />
einer Hallwiler-Brücke Ausdruck gegeben.<br />
Es wurden damals zwei generelle Brückenprojekte<br />
von einer ersten schweizerischen<br />
Autorität vorgewiesen, die grosse Anerkennung<br />
fanden. Alles Geld für die Kostendeckung<br />
der Projekte dieser Brücke wurde<br />
freiwillig gespendet. Das Verlangen nach<br />
der Seevogel-Brücke scheint den Anhängern<br />
des andern Brückenbauprojektes tendenziös,<br />
ja geradezu eine Herausforderung.<br />
Nach den Aussagen des Verfassers der erwähnten<br />
zwei Hallwiler-Brücke-Projekte<br />
sind die Verhältnisse für den Bau dieser<br />
Rheinbrücke geradezu ideal, und zwar in<br />
technischer wie in materieller Hinsicht. Die<br />
geologischen Verhältnisse für die Fundamenttiefe<br />
der Pfeiler sind von der in der<br />
Nähe befindlichen Eisenbahnbrücke her genau<br />
bekannt, so dass hier nicht mehr studiert,<br />
sondern nur noch projektiert und<br />
ausgeführt werden muss. Man rechnet für<br />
den Bau einer Hallwiler-Brücke 2,5—3 Millionen<br />
Fr. Kosten. Die Seevogel-Brücke<br />
würde ein schönes stadtbaslerisches Bild<br />
total zerstören; auch die Hauptzufahrtswege<br />
zu dieser Brücke entsprechen nicht<br />
ganz den Bedürfnissen. Nach der Annahme<br />
der Initianten für die Hallwiler-<br />
Brücke, die mit den oben genannten Punkten<br />
in der Presse gegen die Seevogel-Brücke<br />
argumentieren, könnte durch den Bau der<br />
Hallwiler-Bcücke die Ausführung des bekämpften<br />
Projektes um 30—40 Jahre verschoben<br />
werden, und man erwartet von<br />
seifen des Baudepartementes die Anerkennung<br />
der Bedeutung der Hallwiler-Brücke<br />
als zukünftige wichtige Quartier- und<br />
Landverbindungsbrücke.<br />
Die Verteidigung des Hallwiler-Brückenprojektes<br />
scheint in Basel eine interessante<br />
Diskussion über die Fragen der Stadtplanung<br />
auslösen zu wollen, die indessen nur<br />
dann wirklichen Wert besitzt, wenn sie aus<br />
dem Für und Wider der Meinungen wirkliche<br />
neue Gedanken und Projekte herausschälen<br />
kann.<br />
hn.
N» « - 1911 XTJTOMOBIL-PEVUC<br />
TOURISTIK<br />
Im Januar im Auto über die Grimsel. Vor<br />
einigen Tagen unternahm ein mit fünf Personen<br />
besetztes französisches Raupenautomobil<br />
die um diese strenge Jahreszeit und<br />
bei der vorhandenen Schneemenge ausserordentlich<br />
seltene und gefährliche Tour von<br />
Gletsch über die Grimse! nach Innertkirchen-<br />
Melringen. Das mit Schnee- und Eiskrusten<br />
überdeckte Auto kam ohne den geringsten<br />
Zwischenfall glücklich über den Qrimselpass<br />
wieder zu Tal. x.<br />
Autoparadies Luxemburg.<br />
Autoparadies! Was verstehen wir darunter?<br />
Wohl ein Land, das reich an Naturschönheiten<br />
ist, das gute Hotels und vor allem<br />
gute Strassen besitzt, das von einer<br />
freundlichen, hilfsbereiten Bevölkerung bewohnt<br />
wird und das auch keine lästigen<br />
Vorschriften für den fremden Automobilisten<br />
kennt.<br />
Das kleine Grossherzogtum (das klingt<br />
zwar paradox) besitzt nun alle diese Vorzüge<br />
in hohem Masse.<br />
Die Einreisevorschriften sind die gleichen<br />
wie überall: Verlangt werden ein Pass (ohne<br />
Visum), Triptyk oder Carnet de passages<br />
(Triptyks lässt man vorteilhaft auf Belgien<br />
ausstellen, da sie damit automatisch auch<br />
für Luxemburg gültig sind, weil zwischen<br />
beiden Ländern Zollunion besteht), Internationaler<br />
Fahrausweis und Nationalitätenschild.<br />
Gebühren für den Aufenthalt zahlt<br />
der Schweizer keine, da das Prinzip der Gegenseitigkeit<br />
gilt.<br />
Das dichte Strasseimetz ist überall in vorzüglichem<br />
Zustande, so dass das Fahren<br />
kreuz und quer durch das Ländchen zum<br />
ungetrübten Genuss wird.<br />
Gute Hotels finden sich für alle Ansprüche<br />
in den gTössern Ortschaften, doch sind auch<br />
in kleineren Orten saubere, wenn auch etwas<br />
bescheidenere Gasthöfe zu finden. Die<br />
luxemburgische Küche ist gut und — ausgiebig<br />
und die Hotelpreise sind im allgemeinen<br />
massig. In allen Ortschaften von einiger Bedeutung<br />
finden sich auch gute Reparaturwerkstätten<br />
und Tankanlagen der meisten<br />
grossen Marken.<br />
Das Grossherzogtum Luxemburg zählt gegen<br />
286,000 Einwohner. Es ist politisch neutral.<br />
Seine Münzeinheit ist der Franc, mit<br />
dem gleichen Kurswert wie der belgische<br />
Franc. Geographisch zerfällt das Land in<br />
zwei deutlich unterscheidbare Teile: das<br />
.«Bon-Pays» (Gutland) im Süden und der<br />
«Oesling», der bergige und waldreiche Teil<br />
im Norden.<br />
Landschaftlich bietet Luxemburg trotz seiner<br />
Kleinheit viele und verschiedenartige<br />
Reize.<br />
Da ist vor allem die einzigartig schön gelegene<br />
Hauptstadt, zum Teil unten im Talgrund,<br />
zum Teil hoch auf den Felsen gebaut,<br />
mit ihren vielen Prachtsbauten und der anmutigen<br />
Umgebung, dann sind da Orte wie<br />
Diekirch mit dem Schloss Brandenburg, Clervaux,<br />
das mittelalterlich anmutende Vianden<br />
mit dem Ourtal, Echternach (bekannt durch<br />
seine Springprozession) mit dem romantischen<br />
Mullertal, das burgenbewachte Eschsur-Süre<br />
mit seinem Tal, Larochette, Wiltz,<br />
Esch-sur-Alzette im Minengebiet. Das Mosel-<br />
'tal, das Eischtal und das Attert-Tal vervollständigen<br />
den Kranz der touristisch sehenswerten<br />
Gebiete des Landes.<br />
Jeder der genannten Orte hat seine besondere<br />
Eigenart und ist Zentrum eines interessanten<br />
Ausflugsgebietes. Jedes der erwähnten<br />
Täler hat seinen eigenen Reiz und<br />
rechtfertigt für sich allein den Besuch des<br />
Landes.<br />
1 Stolze Burgen, einsame Schluchten, heimelige<br />
Orte mit schönen alten Bauten, stille,<br />
weite Wälder, herrliche Aussichtsgipfel, Kurb*tc<br />
mit allen Zerstreuungsmöglichkeiten—<br />
das alles findet sich nicht schnell so nah beieinander<br />
wieder.<br />
Und wenn man dann noch bedenkt, dass<br />
Bberall die Bevölkerung freundlich und zuvorkommend<br />
ist, dass die Strassen so gut<br />
sind wie kaum irgendwo in Europa, dass<br />
auch die Zufahrtsstrassen, die vom Ausland<br />
her ins Luxemburgische führen, alle gut sind<br />
— dann wird es nicht mehr schwer sein, sich<br />
zu einer Fahrt ins Autoparadies Luxemburg<br />
zu entschliessen.<br />
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Sie am besteD wie folgt: Ölten, Baden. Zürich,<br />
"Winterthur, St. Gallen, Bregenz, dann über Kempten<br />
und Landsberg nach München, von dort über<br />
Mühldorf, Braunau, Lambach, Wels, Linz und der<br />
Donao entlang über Enns, Amstetten, Melk nach<br />
Wien.<br />
Weiter nordwärts über Wolkersdorf, Mikulov<br />
(Nikolsburg), Brno (Brunn). Von Brunn auf der<br />
Krakauer Chaussee über Vyskov und Prostejov nach<br />
Olomoue (Oelmütz). Hier nordwärts abzweigend<br />
über Sternberk nach BrnntaL Die ftaamte Strecke<br />
misst etwa 1100 km.<br />
Wenn Sie genügend Zeit haben, wäre die Rückfahrt<br />
über Prag sehr zu empfehlen. Als guten Berater<br />
nehmen Sie auf alle Fälle die im Verlag der<br />
« Automobil-Revue» erschienene Auto-Karte von<br />
Oesterreich, Ungarn und der Tschechoslowakei mit<br />
auf die Reise.<br />
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T.F. 620, MOnchin-Wefmar. Ich fahre nächathin<br />
nach München. Die Strasse dahin kenne ich<br />
sehr gut. Nun möchte ich aber von München direkt<br />
nach Weimar und Jena fahren. Welche Route<br />
kommt hier in Betracht? Wie viel Zeit muss ich<br />
bei einem gemütlichen Touren-Tempo für diese<br />
Strecke rechnen? Angabe eines guten Etappe-Ortes<br />
unterwegs wäre erwünscht W. M. in B.<br />
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ZOrleh<br />
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Italien. Malojaatraase von ChiaTenna Hl<br />
Schweizergrenze im Ombaa.<br />
Comersee- und Splflgeostraaae bat Ifonsa and<br />
auf der ganzen Strecke Leoco-CoIioo-CbiaTtBna im<br />
Umbau.<br />
Stilfserjochatrasie von Colieo bis Bormio Im umbau<br />
(Veltlin). Befahren nicht m empfehlen.<br />
Wichtige Durchgangsstrassen.<br />
Belgien. Strasse Arlon-Reeocne-Namur Im Umbau.<br />
Umgehung über Bastogne-Marcbe. Strecke<br />
Bruxelles-Nederbrakcl der Strau« Brnxellee-<br />
Renaix-Tournai Im Umbau, Umgehung über Hai<br />
Ath. Leuze.<br />
Deutschland. Strecke Stuttgart-Nürnberg, Sektor<br />
Mainhardt-Hall-Feuchtwangen: Umbauten. Vorsicht<br />
beim Befahren.<br />
Strecke Hamburg - Ludwigslust - Berlin: nach<br />
Hamburg, zwischen Geesthacht und Lauenburg gesperrt.<br />
Umleitung von Bergedorf über Schwarzenbek<br />
nach Lauenburg.<br />
Italien. Strecken Brennerpasshöhe-Fortesza-<br />
Bozen und Bozen-Ora-Trento-Rovereto durchgehend<br />
im Umbau.<br />
Reschenscheideckstrasse von Spondigna bis Sluderno<br />
in schlechtem Zustande.<br />
Strecke Venedig-Fiume nach Mwtr» gwptrrl<br />
(Umleitung über Favero - S. Michele-Roncade-Valio-<br />
Merlo-Elsenbrücke über den PoRsetta-Kanal) und<br />
zwischen dem Tagllamento und Triest im Umbau.<br />
Ungarn: Strasse Budapest-Szolnok-Debrccen: Umbau<br />
zwischen Cegled und Abony. Umleitung über<br />
Törtel.<br />
AMtam<br />
ra<br />
:E^<br />
LZ3<br />
Kanton<br />
».Gallas<br />
grnrn<br />
ZOrlab<br />
Touren-Frageni<br />
Gesperrte Strassen.<br />
Streck*<br />
(BeöOnenwerd-Aaren).<br />
Strecare VflMk<br />
AMUrtaktMBBnD<br />
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iy^'1'^<br />
Mr.l<br />
StaatestTi TJmaberi-<br />
Sthmarikoa
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A.C.S. SEKTION BERN. Wintersportausflug. Der<br />
für nächsten Sonntag, den 25. Januar, angekündigte<br />
Wintersportausflug muss infolge der Witteningsrerhäiltaisse<br />
aiuf die zweite Hälfle Februar<br />
verschoben werden.<br />
A.C. S. SEKTION ST. GALLEN - APPENZELL.<br />
Clubversammlung Mittwoch. 4. Febr.. abends 8 Fhr<br />
im Hotel « Schiff » in St. Gallen. Referat von Hrn.<br />
Dr. Rothmund, Chef der Polisseiabteilung beim Eidg.<br />
Justiz- und Militävriopartemont in Bern, über: Da.s<br />
Bundesgesetz über den Motorfahrzeug und Fahrradverkehr.<br />
— Das im Vorentwurf liegende Bundesgesetz<br />
über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />
steht vor dem letzten Stadium der Beratungen.<br />
Der berufenste Referent in dieser Materie, Herr Dr.<br />
Rothmund, der sich in gründlicher Weise mit diesem<br />
Gesetzestext zu befassen hatte, wird über den<br />
Gesetzesentwurf sprechen. Man darf nun s,agen.<br />
dass ein eigentliches Verkehrsgesetz geschaffen werden<br />
soll an Stelle des Automobilgesetzes, das namentlich<br />
vom Automobil-Club der Schweiz bekämpft<br />
wurde. Wie jedes Gesetz seine zwei Seiten bat,<br />
richten sich auch hier die Vorschriften nicht nach<br />
einseitigem Interesse. Noch ist Gelegenheit geboten,<br />
Wünsche und Anregungen an die massgebende<br />
Adresse zu richten. Alle Automobilisten, die ein Interesse<br />
an der gesunden Entwicklung des Motorfahrzeugverkehrs<br />
haben, werden sich gewiss diese<br />
Gelegenheit nicht entgehen Lassen, einen klaren Einblick<br />
in das Wesen des kommenden Gesetzes zu erhalten.<br />
B.<br />
A. CS. SEKTION ZÜRICH. Die Touristikkommission<br />
hat nun das genaue Programm für die vier<br />
diesjährigen Tourenfa'hrten festgelegt. Die einzelnen<br />
Fahrten wurden wie folgt festgelegt:<br />
Zweite Hälfte April: Fahrt nach Holland und<br />
Belgien (13 Tage), Totaldistanz 2237 km. — 1. Tag:<br />
Zürich, Stuttgart, Bruchsal, Heidelberg, 321 km. —<br />
2. Tag: Heidelberg, Darmstadt, Mainz, Bingen, Koblenz,<br />
Bonn, Köln, 272 km. — 3. Tag: Aufenthalt in<br />
Köln. — -4. Tag: Köln, Krefeld, Geldern. Nijmegen,<br />
Arnhem, Amersfoort, Mulden, Amsterdam, 247 km.<br />
— 5. Tag: Besichtigung von Amsterdam. — 6. Tag:<br />
Rundfahrt durch das Gelderland, Amsterdam,<br />
Utrecht, Hilversum, Amsterdam, 151 km. — 7. Tag:<br />
Ausflug nach den alten Städten in Nordholland<br />
(Volendam, Edam, Enkhuizen, Hoom, Alkmar) und<br />
zu den Blumenfeldern Ton Haarlem, 174 km. —<br />
8. Tag: Amsterdam, Aalsmeer, Nordwijk, s'Gravenhage,<br />
Scheveningen, Delft, Schiedam, Rotterdam,<br />
108 km — 9. Tag: Rotterdam, Dortrecht, Breda,<br />
Bergen, Middelburg auf der Insel Walchern, 160<br />
km. — 10. Tag: Middelburg, VTissingen, Sluis, Bruces,<br />
Gand, Brüssel, 150 km. — 11. Tag: Besichtigung<br />
von Brüssel. — 12. Tag: Brüssel, Namur, Ar-<br />
Ion, Luxemburg, Metz, Nancy, 339 km. — 13. Tag:<br />
Nancy, Epinal, Ballon d'Alsace, Beifort, Basel, Zürich,<br />
315 km.<br />
Zweite Hälfte Juni: AlpenblumenfahTt ins En-<br />
.catlin (zwei Tage), Totaldistanz 423 km. — 1. Tag:<br />
Zürich, Rapperswii, KerenzerbeTg, Sargans, Ghur,<br />
Lenzerheide, Tiefenkastei, Julier, St. Morite, 200 km.<br />
— 2. Tag: St. Moritz, Zuoz, Süs, Fliiela, Davos,<br />
Landquart, Sargans, Kerenzerberg, Rapperswii; Zürich.<br />
223 km.<br />
Im August: Burgenfahrt- in den Aargau (1 Tag),<br />
Totaldistanz Hfi km. — Vormittags: Zürich, Baden,<br />
Brus?, Wildogg (Schlossbesichtigunsr), Lenzburg<br />
(Schlossbesichtigung), Boniswil, Hallwil (Schlossbesichtigung),<br />
Beinwil, 63 km. — Nachmittags:<br />
Beinwil, Reinach, Münster (Chorherrenstift, Besichtigung).<br />
Sempach. Luzern, Zug, Zürich, 83 km.<br />
Im September: Herbstfahrt in die Provence (11<br />
Tage), Totaldistanz 2357 km. — 1. Tag: Zürich,<br />
Bern, Lausanne, Genf, 290 km. — 2. Tag: Genf,<br />
Nantua, Lyon, St. Etienne, Monistroi, Le Puy, 296<br />
km. — 3. Tag: Besichtigung von Le Puy und Weiterführt<br />
Le Puy, Lae de Bouchet, St. Flour, Mende,<br />
177 lern. — -4. Tag: Mende. Gorges du Tarn, St. Affrique,<br />
Caroussonne, 321 km. — 5. Tag: Aufenthalt<br />
in Cnrcassonne. — 0. Tag: Carcassonne, Narbonne,<br />
Beziers, Setc, Alles. 250 km. — 7. Tag: Arles-les<br />
Bau-x, Salon, .Aix-en-Provence. Senas, Cavaillon,<br />
Avignon, 191 km. — 9. Tag: Aufenthalt in Avignon.<br />
— 10. Tag: Avignon. Orange, Valence, Voiron, Ghambery,<br />
Aix-les-Bains, Annecy, Genf, 353 km. — 11.<br />
Tag: Genf, Lausanne, Bulle, Jaunpass. Interlaken,<br />
Brünig, Luzern, Zug. Zürich, 3L2 km.<br />
Von jeder Kolonnenfahrt wird abgesehen, dagegen<br />
sind für die wichtigen) Sehenswürdigkeiten<br />
und in den Städten oifizielle Führungen vorgesehen.<br />
Das Sektionssekretariat sorgt für Unterkunft,<br />
Verpflegung und Garagen, dagegen soll den Fährttpilnehmern<br />
in der Abwicklung des täglichen Fahrtpensums<br />
möglichst grosse Freiheit gelassen werden.<br />
Für die Bezahlung in den Hotels und Garagen<br />
kommt wiederum das bestbewährte Hotelcouponsystem<br />
des Sektions-Touristikbureaus zur Anwendung.<br />
Die in Frage kommenden Auslands-Automobil-Clucs<br />
haben zudem bereits weitestgehende<br />
Unterstützung der Fahrtorganisation in Aussicht<br />
gestellt, so dass auch diesmal den Fahrtteilnehmern<br />
ein Maximum an schönen und angenehmen Reiseerlebnissen<br />
geboten worden dürfte.<br />
Eine neue Sektion des A. C. S. im Berner Jura.<br />
In St. linier wurde letzten Dienstag eine Untergruppe<br />
Ergiiol gegründet, anschliessend an das Gebiet<br />
der Sektion Seeland-Jura, die als Soktion gelten<br />
wird, sobald ihr mindestens 50 Mitglieder angehören.<br />
T. C<br />
Autosektion Aargau<br />
Motorenkurs. Wie bereits in Nr. 4 der «Automobil-Revue<br />
» <strong>1931</strong> gemeldet wurde, beginnt am 24.<br />
Januar in der Garage von P Kaufmann in Schönenwerd<br />
von 2—5 Uhr nachmittags der autotechnische<br />
Instruküonskurs. Die Kursteilnehmer werden<br />
an diesem Kurse hauptsächlich darüber orientiert<br />
werden, wie kleine Mängel am Fahrzeug am raschesten<br />
zu beheben sind. Zweifellos wird dieser Kurs<br />
unter der fachmännischen Leitung von P. Kaufmann<br />
für jeden viel Interessantes bringen.<br />
Der Anmeldetermin wird bis zum 23., abends,<br />
verlängert. P. Kaufmann, Garage, Scbönenwerd.<br />
Telephon Nr. 170.<br />
Jahresfest <strong>1931</strong>.<br />
Samstag den 24. Januar ,<strong>1931</strong>, 20 Uhr 30, veranstaltet<br />
die Sektion Seeland des T. C. S. in den Räumen<br />
des Hotels zum weissen Kreuz in Lyss ihr<br />
traditionelles Jahiesfest.<br />
Die Vorarbeiten hiezu verraten etwas anisserordentlich<br />
Gediegenes.<br />
Mitglieder, reserviert diesen Abend schon heute.<br />
denn wir erwarten Sie bestimmt Samstag den 24.<br />
Januar <strong>1931</strong> im Hotel zum weissen Kreuz in Lyss.<br />
SCHWEIZ. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB.Sektion<br />
Zürich. Technischer Unterricht. Dienstag, den 13. Januar<br />
<strong>1931</strong>, konnten die Mitglieder des S. D. A. C.,<br />
einer freundlichen Einladung der Firma C. Schlotterbeck<br />
folgend, zwei interessante und lehrreiche<br />
Stunden verbringen.<br />
Es wurde über das gegenwärtig sehr aktuelle<br />
Thema: « Wie behandle ich mein Auto während der<br />
kalten Jahreszeit» Aufklärung gegeben. Den anwesenden<br />
Damen wurde sowohl an einem amerikanischen<br />
als auch an einem europäischen Wagen demonstriert,<br />
wie bei grosser Kälte dem versagenden<br />
Anlasser neues Leben eingehaucht wird und wie<br />
streikende oder schlecht funktionierende Kerzen<br />
ersetzt werden können. Ebenso wurde die Rettung<br />
ertrinkender Vergaser ausführlich gelehrt und "gezeigt.<br />
Es handelte sich in der Hauptsache um kleinere,<br />
leicht zu behebende Mängel, die aber bei Unkenntnis<br />
des Fahrers demselben grosse Unannehmlichkeiten<br />
bereiten können.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass die den belehrenden<br />
Aufschlüssen mit Interesse folgenden Mitglieder des<br />
S. D. A. G. in Zukunft imstande sein werden, selbst<br />
und ohne Zuhilfenahme des c starken Geschlechts »<br />
kleinere Mängel an ihren Wagen zu beheben.<br />
Der Firma Schlotterbeck sei an dieser Stolle für<br />
das dem S. D. A. C. neuerdings bewiesene Interesse<br />
bestens gedankt. M.<br />
* * » «9e<br />
Autosektion Seeland<br />
S. ©. *. C.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Sonntag, den 1. Februar <strong>1931</strong>,<br />
nachmittags 14 Uhr 30, findet<br />
unsere 5. ordentliche Generalversammlung<br />
im Zunfthaus zur<br />
Waag, Münsterhof, Zürich 1,<br />
statt. Wir laden die verehrten<br />
Vereinsmitglieder zu dieser sehr<br />
wichtigen Versammlung ein, da<br />
sehr viele Neubeschlüsse und Aenderungen vorliegen.<br />
Für Aktivmitglieder obligatorisch. Unentschuldigtes<br />
Wegbleiben laut Beschluss vom 7. Januar<br />
<strong>1931</strong> Fr. 2.— Busse. Passiv- und Freimitglieder<br />
freundlichst willkommen. Neue Berufskollegen worden<br />
gerne eingeführt. Es wird an jedes Mitglied ein<br />
Zirkular versandt. Nichterhalt wird nicht als Entschuldigung<br />
angenommen. Zirkular bitte mitbringen,<br />
gilt als Ausweis. Nach der Versammlung gemütlicher<br />
Hock mit Tanz im Kreise unserer lieben<br />
Angehörigen.<br />
Jedem Versammlungs-Teilnehiner wird der Gratis-Z'abig<br />
serviert mit Freibier. Da wir wichtige<br />
Verhandlungen abzusehliessen haben, ist vollzähliger<br />
und pünktlicher Besuch aller Mitglieder dringend<br />
erforderlich, und wir möchten die Kollegen<br />
bitten, in corpore zu erscheinen. Zahlungs- und<br />
Mitglied-Ausweis zum Umtausch gefL mitbringen.<br />
Die alten Ausweise sind ungültig. Letzter Verkauf<br />
von Automobil-Kalendern und Automobil-Karten<br />
zu Speziaipreisen.<br />
Der Vorstand.<br />
Monatsversammlung. Der Präsident eröffnete<br />
um 9 Uhr die gut besuchte Versammlung. Der<br />
Bezug der Beiträge ging reibungslos vonstatten.<br />
Das Protokoll wurde verlesen und genehmigt.<br />
Es ergaben sich folgende Mutationen: Als aktiv<br />
konnten aufgenommen werden: Honegger Walter<br />
und Scheich Anton. Ferner ist ein Austritt zu verzeichnen,<br />
nämlich ür. jur. Bühler als Passivmitglied.<br />
Vom Verein ausgeschlossen wurden: Aktiv:<br />
Bühler Jul., Fraucbliger Max, Duppre Werner;<br />
Passiv Cauchat.<br />
Ein Antrag, dieses Jahr einen Maskenball durchzuführen,<br />
wurde gutieheissen und einstimmig genehmigt.<br />
Anträge und Wünsche zuhanden der Generalversammlung<br />
müssen bis spätestens 25. Januar dem<br />
Präsidenten schriftlich eingereicht werden. Die Diskussion<br />
über Rechtsschutz und Stellenvermittlung<br />
wurde auf die Generalversammlung verschoben.<br />
Ein Antrag des Präsidenten, die Busse an der<br />
Generalversammlung von Fr. 1. — auf Fr. 2. — zu<br />
erhöhen, wurde einstimmig genehmigt.<br />
Zum Schlüsse ersucht der Präsident die Kollegen,<br />
sie möchten unsere Inserenten mehr berücksichtigen.<br />
Mit diesem Traktandum schloss der Vorsitzend»<br />
die Versammlung und dankte den Kollegen für ihr<br />
Erscheinen. F. W.<br />
Stvassen<br />
<strong>1931</strong> - N» •<br />
Bau einer Seebrücke in Luzern. Der Ittzernische<br />
Grosse Stadtrat wies im März 1930<br />
ein Projekt für die Erstellung einer neuen<br />
Luzerner Se©brücke von 21,5 Meter Breite<br />
an den Stadtrat zurück mit der Einladung,<br />
ein neues Projekt in Eisen und Beton für<br />
eine nach dem See hin verbreiterte Brücke<br />
von 28 Meter Breite mit sechs Fahrbahnen<br />
vorzulegen. Der Stadtrat unterbreitet dem<br />
Grossen Stadtrat nun ein zweites Eisenbeton-<br />
Projekt, das 1,096,000 Fr. kosten wurde; ein<br />
anderes'Projekt, das einen eisernen Bogenbau<br />
mit Eisenbeton-Fahnbahnplatte vorsieht,<br />
beläuft sich auf 1,282,000 FT. Der Stadtrat<br />
kam bei dem Studium der Projekte wie bei<br />
dem ersten Vorschlag zur Erkenntnis, dass<br />
eine vierspurige Fahrbahn vollständig genüge.<br />
Eine sechsspurjge Brücke biete zudem<br />
keine absolute Garantie dafür, dass die notwendigen<br />
Pfeilerbauten die bestehenden Fundamente<br />
nicht gefährden. x.<br />
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- <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
S»<br />
•*li«fi4<br />
Uni die Austragung des Les Rangiers-<br />
Rennens <strong>1931</strong>. Die bernische Regierung verweigerte<br />
bekanntlich vor einiger Zeit der<br />
A.C.$.-Sektion Les Rangiers und dem Motoci'Ub<br />
Jurassien die gemeinsame Durchführung<br />
des Rennens von Les Rangiers im Jahre <strong>1931</strong><br />
mit der Begründung, dass man auf bernischem<br />
Boden jedes Jahr nur noch ein Automobilrennen<br />
dulden könne. Das bereits früher<br />
vorgesehene Qurnigelrennen erhielt vor<br />
dem Projekt von Les Rangiers den Vorzug.<br />
Das Verbot schien das Schicksal des Rennens<br />
von Les Rangiers endgültig besiegelt zu<br />
haben. Der Motoclub Jurassien und der heroische<br />
Kantonalverbaind der A.C.S.-Sektionen<br />
richteten indessen an die kantonal-bernische<br />
Baudirektion Zuschriften mit dem Ersuchen,<br />
die Entscheidung noch einmal zu überprüfen.<br />
Das Resultat der gemeinsamen Bemühungen<br />
ist die erfolgte Intervention der Baudirektion<br />
beim bernischen Justizdepartement wegen<br />
einer versuchsweisen Durchführung des<br />
Les Rangiers- und Ournigelrennens im gleichen<br />
Jahre. Der Entscheid der Justizdirektion<br />
steht im Augenblick noch aus, die Möglichkeit,<br />
trotzdem eine Erlaubnis zu erwirken,<br />
ist indessen nicht ausgeschlossen. Mit<br />
der nachträglichen Bewilligung des Les Rangiiers-Rennens<br />
ist allerdings die definitive<br />
Durchführung des Rennens noch nicht gesichert,<br />
da die A.C.S.-Sektion Les Rangiers<br />
schwere finanzielle Bedenken hegt und die<br />
Organisation nun mir noch überstürzt an<br />
Hand genommen werden könnte. Die nächsten<br />
Wochen werden jedenfalls über das<br />
Schicksal des Les Rangiers-Rennens in diesem<br />
Jahre definitiv entscheiden. mb.<br />
Grosser Preis ron Schweden. Das Interesse<br />
für den ersten schwedischen Automobil-<br />
Grand Prix vom 22. Februar, der auf der<br />
Rundstrecke von Ramshyttan zum Austrage<br />
kommt, ist über Erwarten gross. Der Circuit<br />
führt über schneebedeckte Strecken, die jedoch<br />
in sehr gutem Zustande sind; die Wagen<br />
müssen total achtmal die 50 km der<br />
Rundstreck© zurücklegen. Bis zum 2. Februar<br />
werden Meldungen gegen eine Bezahlung<br />
von 300 Kronen entgegengenommen;<br />
Markenequipen können sich bis zum 6. Februar<br />
anmelden. Der Erste des Rennens erhält<br />
10,000 schwedische Kronen (rund 14,000<br />
Fr.), der Zweite erhält 3000 Kronen, der<br />
Dritte 2000 Kronen. Man rechnet mit einer<br />
Besuchermasse von ungefähr 50.000 Personen.<br />
Es werden TOI» Oslo aus besondere<br />
Omnifbusdienste nach der Rennstrecke eingerichtet,<br />
um auch den Norwegern den Besuch<br />
der Veranstaltung zu ermöglichen, x.<br />
Internationale Sternfahrt nacb Rom. Der<br />
A.C. von Rom veröffentlicht des Reglement<br />
für die internationale Sternfahrt nach Rom,<br />
deren Ankunft am Ziel auf den 23. und 24.<br />
April festgesetzt ist. Es sind zwei Katego*<br />
rien vorgesehen, bis zu Zweiliter- und über<br />
Zweiliterwagen. An die Sternfahrt schliessen<br />
sich vom 25. bis und mit 28. April folgende<br />
Wettbewerbe an : Schnelligikeitswettbewerb<br />
über drei Kilometer auf der Ebene;<br />
Schnelligkeitsrennen über drei Kilometer<br />
Bergstrecke; Beschleunigungsversuche auf<br />
einer Bergstrecke; Bremswettbewerbe; Führerprüfungen<br />
(bei Rückwärtsgang). x.<br />
X. Internationale Tourenfahrt Paris-Nizza.<br />
Vom 14.—22. März findet dieses Jahr die X.<br />
Internationale Tourenfahrt Paris-Niz?a, verbunden<br />
mit weitern automobilistischen Prüfungen<br />
in Nizza statt. Die 1000-Kilometer-<br />
Regelmässigkeitsfahrt muss nach genau vorgeschriebenen<br />
Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
gefahren werden. Nach der Ankunft in<br />
Nizza werden die Wagen einer Reihe von<br />
technischen und sportlichen Prüfungen unterzogen,<br />
die ihren Höhepunkt und gleichzeitig<br />
ihren Abschluss in dem Turbie-Bergrennen<br />
finden. Eine ganze Reihe von Barpreisen<br />
gelangen zur Verteilung. Der Erste der Qesamtwertung<br />
erhält 25,000 fr., der Zweite<br />
12,000 fr.; der erste Fahrer der konkurrierenden<br />
Autocars erhält 10,000 fr.<br />
24-Stunden-Rennen auf der Sarthe-Rundstrecke.<br />
Zum 9. Male wird am 13. und 14.<br />
Juni der A.C. de l'Ouest auf der Rundstrecke<br />
von Sarthe in Frankreich das 24-Stunden-<br />
Dauerrennen durchführen. In seinen grossen<br />
Zügen folgt das soeben herausgekommene<br />
Reglement den Bestimmungen des letzten<br />
Jahres. Auch <strong>1931</strong> werden neben dem Grossen<br />
Preis zwei besondere Wettbewerbe zur<br />
Austragung kommen, der Final um die «7«<br />
Coupe biennale 1930/31» und die Vorrunde<br />
um die € 8e Coup© biennale <strong>1931</strong>/32». Das<br />
für Tourenwagen offene Rennen lässt alle<br />
Wagen zu, die in einem offiziell anerkannten<br />
Katalog bis Ende des letzten Jahres genannt<br />
sind. Die Wagen bis zu 1500 ccm~<br />
müssen mindestens zwei Personen Platz bieten,<br />
Wagen mit grösserem Zylinderinhalt<br />
müssen im Minimum vier Plätze aufweisen.<br />
Es wurden besondere Mindestgeschwindigkeiten«<br />
nach Zylinderinhalt un4 Gewichte<br />
geordnet, aufgestellt. Di© niedrigste vorgeschriebene<br />
"Geschwindigkeit beträgt 58 km<br />
333 m, die höchst vorgeschriebene Schnelligkeit<br />
108 km 333 m. Die Anmeldungen für<br />
den 9. Qrossein DauerPreis von 24-Stunden<br />
für Tourenwagen werden tate 30. April <strong>1931</strong><br />
vom A.C. de l'Qtjest, 34, Plaee de Ja Republique,<br />
Le Alans (Sarthe) entgegengenommen,<br />
bo.<br />
Qrosser Preis von Casablanca. Die Organisatoren<br />
des Grossen Preises von Casablanca,<br />
der als Ersatz des Grossen Preises<br />
von Marokko dieses Jahr auf einer kleinen<br />
geschlossenen Rundstreoke vor den Toren<br />
Casablancas zum Austrage gelangt, sind wegen<br />
der zeitlichen Bestimmung des Rennens<br />
in Kollision mit den andern internationalen<br />
Veranstaltungen geraten. Das marokkanische<br />
Rennen war ursprünglich auf den 6.<br />
April festgelegt, man wagt nun jedoch, nachdem<br />
das Datum des andern Grossen afrikanischen<br />
Preises, der von Tunis, vom 29.<br />
März, bekannt geworden ist, die Durchführung<br />
schon nach einer Woche nicht mehr.<br />
Am 12. April folgt sodann die Mille Miglia,<br />
auch die übrigen Wochenende sind bis zum<br />
17. Mai belegt. Trotzdem am 10. Mai die<br />
Tar&a Florio ausgefahren wird, nimmt man<br />
an, dass der Grosse Preis von Casablanca<br />
auf den 17. Mai endgültig festgelegt wird.<br />
Wie man hört, beabsichtigt Maserati eine<br />
Equipe unter der Führung des französischen<br />
Fahrers Dreyfus nach Casablanca zu entsenden,<br />
an weitern französischen Fahrern<br />
werden die Privatfahrer Lehou, Etancelin<br />
und de Maleplane voraussichtlich starten.<br />
\uss(ellun^en<br />
Internationaler Genfer Automobilsalon. Die<br />
S.B.B, werden für die Dauer des Genfer Salons<br />
vom 6.—15. März <strong>1931</strong> die gewohnte<br />
Taxermässigung eintreten lassen. Die vom<br />
4.—15. März herausgegebenen Bahnbillette<br />
einfacher Fahrt für Genf berechtigen zur<br />
freien Rückfahrt innert sechs Tagen, jedoch<br />
frühestens vom 6. März an und bis spätestens<br />
bis zum 17. März <strong>1931</strong>. Die Billette müssen<br />
im Salon abgestempelt werden. DerSchnellsugszuschlag<br />
ist für die Hin- und Rückfahrt<br />
voll zu entrichten. Mehrere Privatbahnen<br />
sind dem Beispiel der S.B.B, gefolgt.<br />
Der einjährige Turnus der Autoausteilungen<br />
bleibt vorläufig bestehen. Das ständige<br />
Bureau des Verbandes der internationalen<br />
Automobilkonstrukteure in Paris befasste sich<br />
in letzter Zeit mehrmals mit der Frage der<br />
einjährigen bzw. zweijährigen Wiederholung<br />
der einzelnen Landesaustellungen. Von verschiedenen<br />
Seiten war der Vorschlag eingereicht<br />
worden, man möchte die Ausstellungen<br />
inskünftig in zweijährigem Turnus abhalten.<br />
Eine Eingabe des englisehon Autofabrikantenverbandes<br />
sprach sich grundsätzlich<br />
gegen eine Aenderung des heutigen Zustandes<br />
aus.und wünschte, man möge erneut die<br />
Beratungen auf das Jahr 1932 verschieben.<br />
Die Engländer hegen sogar die Auffassung,<br />
ihren geschäftlichen Interessen sei ein halbjähriger<br />
Turnus zweckentsprechender. Auf<br />
der andern Seite scheinen die Franzosen, in<br />
Rücksicht auf die Sonderstellung des Pariser<br />
Salons am einjährigen Turnus festhalten zu<br />
wollen.<br />
go.<br />
Die Berliner Automobilausstellung beginnt<br />
am 19. Februar. Die Vorbereitungen für die<br />
grosse internationale Automobil-Ausstellung<br />
in Berlin sind in vollem Gange. In der deutschen<br />
Reichshauptstadt wird — nach der<br />
zweijährigen Pause im Turnus der Ausstellungen<br />
— fieberhaft gearbeitet, um im Ausstellungsgebäude<br />
am Kaiserdamm eine umfassende<br />
Schau des Standes der internationalen<br />
Automobilbaukunst zu bieten. Spezielles<br />
Interesse werden die Fortschritte im Bau<br />
von Diesellastwagen, von Kleinwagen, von<br />
Leichtfahrzeugen mit Vorderantrieb und Niederchassis,<br />
erwecken. Es stellen rund 430<br />
Firmen aller Branchen aus, worunter sich<br />
31 deutsche und 41 ausländische Automobilfabriken<br />
befinden. Von den deutschen Ausstellern<br />
sind 16 Firmen mit Personenwagen<br />
und Karosserien und 15 weitere Firmen mit<br />
Lastwagen und Zugmaschinen beteiligt. Di©<br />
fremden Fabriken stellen 32 verschiedene<br />
Personenwagenmarken und 9 Lastwagenmarken<br />
aus. Im weitern bietet die Berliner Ausstellung<br />
eine Uebersicht zur Industrie der Ersatzteile,<br />
der elektrischen Zubehör, der Werkstatt-<br />
und Werkzeugmaschinen, der Garageausrüstungen,<br />
der Industrie für Reinigungsund<br />
Waschmaterial, für Betriebsstoffe und<br />
Werkzeuge. Eine Sonderschau bietet ferner<br />
die Automobilfachpresse.<br />
Der Salon wird In ziemlich einfachem Rahmen<br />
zur Durchführung kommen. Neben ausschÜesslicher<br />
Sachlichkeit werden Extravaganzen<br />
keinen Platz mehr finden. go.<br />
Das bestbekannte Schwelzerfabrikat<br />
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du sind die Resultate der Chiffre.Anzeigen in den letzten fünf Nummern<br />
des Jahres 1930 der „Automobil-Revue", wohl der beste Beweis für den<br />
Wert der „Kleinen Anzeige" iu unserm Blatte.<br />
Haben Sie einen Oooasionswagen zu verkaufen,<br />
oder wünschen Sie einen solchen<br />
anzuschaffen, dann geben Sie Ihn auf untenstehendem<br />
Coupon zur Aufnahme in<br />
der „Automobil-Revue" auf.<br />
Axt die Administration der Automobil-Revue", Bern.<br />
Nehmen Sie nachstehenden Text ein., zwei-, dreimal in Ihrem Blatte auf.<br />
Betrag folgt anbei • per Postcheck • ist per Nachnahme zu erheben.<br />
(Nichtzutreffendes bitte streiohen)
16 ÄUTOMOBIL-EEVUß <strong>1931</strong>) - N» «<br />
Klein an Jbormat,<br />
hat dieses Buch die Imposante Aufgabe, den vielseitigen<br />
Nachschlagestoff für<br />
alle betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen des Automobilwesens<br />
übersichtlich<br />
zu gliedern. Es basiert auf den Erfahrungen<br />
tausender von Automobilisten, hunderttausender<br />
von Kilometern. Es Ist der in allen<br />
Nöten auf der Landstrasse, in der Garage und im<br />
Kontor bewährte Helfer.<br />
VJTO SS an<br />
.Bedeutung<br />
Der Automobilist liebt es, seine Sachen auf<br />
möglichst engem Räume unterzubringen. Dieser<br />
Neigung entsprechend, ist auch der Automobilkalender<br />
ein Meisterstück der Rekapitulation.<br />
Er enthält Extrakte des technischen<br />
Wissens, informatorische Tabellen über Technik<br />
und Fahrpraxis, Kontrollübersichten der<br />
Betriebsspesen, und die gesetzl. Vorschriften<br />
auf engstem Raum und handlichstem Format.<br />
Er ist zugleich als automobilistisches Tagebuch<br />
eingerichtet und mit dem Verzeichnis<br />
der Personenwagen-Eigentümer der ganzen<br />
Schweiz kombiniert. Als Notiz- und Nachschlagewerk<br />
täglich benötigt, hat er seinen Platz<br />
Sommer und Winter in der Seitentasche jedes<br />
Wagens. Das Besitzerverzeichnis bietet schon<br />
seiner volkswirtschaftlichen Einblicke wegen<br />
hohes Interesse, während der Fahrsaison ist es<br />
auch als Gebrauchsbuch nicht zu entbehren.<br />
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