E_1931_Zeitung_Nr.029
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Donnerstag, 2. April <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jahrgang. N D 29<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erseheint Jeden Dlcnstan und Freitag Monatlich -Gen» Liste"<br />
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Verkehrsgesetz und Bauernsame<br />
Die Stellungnahme des Bauernverbandes zur Haftpflicht.<br />
«Gebt mir das Eure<br />
und lasst mir das Meine 1»<br />
Der Wahlspruch über König Nobels Tron<br />
macht immerdar Schule. Hie Appell unseres<br />
Bundespräsidenten und Justizministers,<br />
des Vaters des Automobilgesetzes an den<br />
guten Willen aller, hie die egoistische Sonderstellung<br />
grosser politischer und wirtschaftlicher<br />
Verbände, hie ein moderner,<br />
vorbildlich redigierter Entwurf, hie Festhalten<br />
an längst überlebten Dingen.<br />
Die Stellungnahme der Bauernsame zum<br />
Verkehrsgesetz im allgemeinen, ist im Leitartikel<br />
der Automobil-Revue vom 31. März<br />
<strong>1931</strong> bereits behandelt worden, so dass unbedenklich<br />
zur Stellungnahme zum dritten Titel<br />
des Entwurfes, der Haftpflicht, übergegangen<br />
werden kann.<br />
Immerhin ist noch festzustellen, dass die<br />
Eingabe des schweizerischen Bauernverbandes<br />
an den Nationalrat, datiert vom 14. März<br />
<strong>1931</strong> (Seite 2), leise an der Kompetenz des<br />
Bundes rüttelt und fragt, ob der Verfassungsartikel<br />
37 bis den Bund tatsächlich ermächtige,<br />
gesetzliche Bestimmungen, die<br />
auch die andern Strassenbürger betreffen,<br />
zu erlassen. In dieser Richtung, erscheint<br />
die- Botschaft des Bundesrates juristisch<br />
durchaus zutreffend, wenn sie (Seite 3 u. 4)<br />
ausführt:<br />
«Der VerfaSsunprsartikel 37 bis verleiht dem Bund<br />
die Befugnis, Vorschriften über Automobile und<br />
Fahrräder aufzustellen. Die Bestimmungen über<br />
den Strassenverkehr können also höchstens einen<br />
Ausschnitt aus dieser Befugnis bilden, und zwar<br />
nur im Zusammenhang mit Auto und Fahrrad. An<br />
diesem Zusammenhang muss nun auch in der Bezeichnung<br />
des Ausfiihrungsgesetzcs um so mehr<br />
festgehalten werden, als die Anregung, im Art. 37bis<br />
die-Kompetenz zur allgemeinen Regelung des Strassenverkehrs<br />
dem Bunde zuzuerkonnen, abgelehnt<br />
worden ist. Demnach kann die von der Schweizerischen<br />
Strassenverkehrsliga verlangte Bezeichnung<br />
«'Bundesgesetz über den Strassenverkehr» nicht aufgenommen<br />
werden. Es hat um so weniger Sinn<br />
gegenüber diesem klaren Entscheid eine unzutreffende<br />
Ueberschrvft, die leicht auch sachlich irreführen<br />
könnte, durchsetzen zu wollen, als ja die<br />
Initianten in durchaus zutreffender Weise selbst<br />
darauf hinweisen, dass praktisch die sie wirklich<br />
interessierenden Strasson mit deren "Benutzern unter<br />
das Gesetz fallen. Das ist jedenfalls dann restlos<br />
der Fall, wenn das Gesetz, wie das Art. 1 dos Entwurfes<br />
vorsieht, für die Benutzer aller StrasRen.<br />
auf denen das Fahrrad zugelassen ist, selten soll.»<br />
Nicht der «Misserfolg des ersten Entwurfes»<br />
und «um einem von Seiten der Automobilisten<br />
mit Nachhaltigkeit geäusserten Wunsche<br />
zu entsprechen und sich nicht dem<br />
Risiko der Verwerfung eines neuen Versuchs<br />
der Verfassungsrevision auszusetzen», Hess<br />
*) Siehe auch «Automobil-Revue» Nr. 28.<br />
Ramosi<br />
Roman von V. Williams.<br />
•LUM dem Englischen übersetzt von Otto Element.<br />
(31. Fortsetzung)<br />
*Und wie hat dir Aegypten gefallen?»<br />
«Oh, sehr gut! Der Sonnenschein war<br />
wundervoll!» Ihre Stimme klang gleichgültig.<br />
Rachel Hannington sah ihr prüfend ins Gesicht.<br />
«Hast du dich mit dem Prinzen Said<br />
Hussein bekanntgemacht? Ich hatte ihm damals<br />
gleich ein Radiogramm geschickt.»<br />
«Ich weiss, Rachel! Es war sehr lieb von<br />
dir, und ich Saumselige habe dir nicht einmal<br />
geschrieben, um dir dafür zu danken.»<br />
«Niemand schreibt heutzutage noch Briefe!»<br />
bemerkte Lady Rachel mild. «Telephon und<br />
Radio werden das Schreiben bald zu einer<br />
vergessenen Kunst machen. Ein ungemein<br />
fesselnder Mensch, dieser Prinz, nicht wahr?»<br />
«Sehr!»<br />
«Weisst du, Joanie, besonders erholt siehst<br />
m. E. den Bundesrat auf den Gedanken kommen,<br />
dass Art. 37 bis der Verfassung auch in<br />
«weitgehenderer Weise ausgelegt werden<br />
könne». Massgebend für die höchste Behörde<br />
war einzig und allein ein möglichst gutes und<br />
umfassendes Gesetz vorzulegen. Im übrigen<br />
dürften diese Dinge durch die im Nationalrat<br />
erfolgte Streichung von Art. 34 der einzigen<br />
eigentlichen Fussgängerbestimmung und Verwässerung<br />
von Art. 33 zur Zeit wenigstens<br />
einigermassen obsolet geworden sein. Anderseits<br />
ist nicht zu leugnen, dass gewisse Beziehungen<br />
der Verkehrsbestimmungen zur<br />
Haftpflicht vorhanden sind, denn diese stellt<br />
in gewissem Sinne auch Normen über die<br />
«andern Strassenbenützer» auf. — Unter den<br />
eigentlichen Haftpflichtbestimmungen des<br />
dritten Titels begrüsst die Eingabe des<br />
Bauernverbandes die in Art. 36, Abs. 1 statuierte<br />
prinzipielle Kausalhaftpflicht des<br />
Halters für Personenschaden, .findet jedoch<br />
handkehrum, dass Abs. 2 des Artikels «leider<br />
den Bereich des 1. Absatzes allzusehr eineinschränke»:<br />
Dabei wird der Ausdruck:<br />
«höhere Gewalt» bemäkelt, da der Begriff<br />
unklar sei. In der Praxis des Bundesgerichtes<br />
hat der höchste Gerichtshof im Jahre<br />
1912 entgegen, seinen frühern Gepflogenheit<br />
ten in Anlehnung an die vorliegenden Präjudizien<br />
die höhere Gewalt erstmals dahin interpretiert,<br />
«dass darunter nur Ereignisse zu<br />
beziehen sind, die, 1 wie insbesondere gewisse<br />
Naturerscheinungen, überraschend und mit<br />
unwiderstehlicher Gewalt über den Betroffenen<br />
hereinbrechen,' deren Eintritt also nicht<br />
voraussehbar ist und deren Wirkungen nicht<br />
abgewendet werden können», (cfr. Bd. 38,<br />
II, S: 100 und die dort erwähnten Präjudizien.)<br />
Dieser Definition ist zu entnehmen,<br />
dass jedenfalls aus der einem Unternehmen<br />
«inhärenten Betriebsgefahr» (Bd. 31, II, S.<br />
218) niemals die Existenz einer höhern Gewalt<br />
hergeleitet werden kann und die Befürchtung<br />
des Bauernverbandes: Versagen<br />
der Bremsen, Defektwerden der Luftbereifung<br />
infolge Nagelfanges könnten als Ereignis<br />
höherer Gewalt betrachtet werden, dahinfallen.<br />
Hier könnte nur eventuell Abs. 3 in<br />
Betracht kommen. — Wenn der Bauernverband<br />
aber behauptet, er finde «Absatz 2 auch<br />
in dem Sinne als zu weitgehend, als der Halter<br />
eines Motorfahrzeuges von jeder Ersatzpflicht<br />
befreit ist, wenn die verletzte oder<br />
getötete Person oder einen Dritten ein verhältnismässig<br />
leichtes Verschulden trifft,<br />
ohne dass ein Mitverschulden des Halters<br />
vorliegt, so ist zu sagen, dass diese Stellungnahme<br />
als absolut inakzeptabel betrachtet<br />
du eigentlich nicht aus! Du bist zwar ebenso<br />
hübsch wie früher, aber irgendwie hast<br />
du dich verändert. War denn Aegypten so<br />
anstrengend?»<br />
«Ja, ziemlich. Du kennst doch Kairo,<br />
Rachel.»<br />
«Nun ja — von früher her. — Aber nun<br />
solltest du dich ausruhen! Obgleich Cannes<br />
in der Hauptsaison...» — sie Hess den<br />
Blick über die Reihe von schwarzen Röcken<br />
und nackten Rücken gleiten, die die hohen<br />
Hockstühle der Baar zierten — «kaum der<br />
richtige Ort dafür ist. Warum bist du überhaupt<br />
hierher gekommen. Mit Freunden vielleicht?»<br />
«Nein — nur mit Slmmons. Ich dachte mir,<br />
ich könnte, bevor ich nach Paris Weiterreise,<br />
noch ein wenig an der Riviera bleiben, um<br />
mich an den Klimawechsel zu gewöhnen. Ich<br />
war auch noch nie in Cannes, trotzdem ich<br />
Nizza und Monte kenne.» Ein leises Erröten<br />
stieg in ihre blassen Wangen.<br />
«Aber du kannst doch nicht allein in einem<br />
Hotel wohnen, Kind! Diese riesigen Lärmbuden<br />
sind jetzt wie Irrenhäuser. Du musst<br />
zu mir übersiedeln...»<br />
werden muss, denn sie bedeutet Haftung für<br />
fremdes Verschulden bei eigenem Wichtverschulden.<br />
An dieser Zumutung ist das frühere<br />
Automobilgesetz gestrauchelt und auch das<br />
künftige dürfte an einer solchen Bestimmung<br />
scheitern, indem die Automobilisten einen<br />
derartigen Affront nie ertragen könnten. Wir<br />
kennen juristisch die Verschuldens- und die<br />
Kausalhaftung. Das Monstrum einer Haftung<br />
für fremdes Verschulden ist unserem Rechtsgefühle<br />
fremd, und unerträglich. Der Bauernverband<br />
schlägt vor, ein «erhebliches Verschulden<br />
des Getöteten oder Verletzten oder<br />
ein erhebliches Verschulden eines Dritten» als<br />
Voraussetzung der Exemption des Halters<br />
von der Haftpflicht zu normieren. Was heisst<br />
erheblich, kann man hier mit besserem Rechte<br />
fragen, als was ist höhere Gewalt? Bedeutet<br />
erheblich die Intensität des Verschuldens, insbesondere<br />
der Unvorsichtigkeit oder den<br />
Grad der Einwirkung des Verschuldens auf<br />
den Unfall? Ob die Auslegung so oder so ausfällt,<br />
wird man nicht unbesorgt sein können,<br />
dass an die Annahme eines erheblichen Verschuldens<br />
in der Praxis recht unverständliche<br />
Anforderungen gestellt werden dürften und<br />
als unerheblich sozusagen alles betrachtet<br />
würde, was Kopflosigkeit; Unvorsichtigkeit<br />
etc. bedeutet und nur die verwegensten<br />
Allüren besagter Handlungsweise als erheblich<br />
zu taxieren geeignet wären.<br />
Endlich mus darauf hingewiesen werden,<br />
dass die vom Bauernverband erstrebte Haftpflicht<br />
für fremdes Verschulden.nach unsern<br />
allgemeinen Rechtsgruadsätaen überhaupt<br />
nicht zulässig sein dürfte. • Anlässlich der<br />
Tagung der Expertenkommission, einer vom<br />
Departement einberufenen, beratenden Versammlung<br />
von Vertretern • der interessierten<br />
Behörden und Verbände, ist von höchster<br />
richterlicher Seite darauf hingewiesen worden,<br />
dass die Statuierung einer solchen Haftpflicht<br />
als rechtswidrig bezeichnet werden müsste<br />
und deshalb vom Bundesgerichte voraussichtlich<br />
abgelehnt -würde. Eine solche Sündenbockrechtssprechung<br />
ist eben eines freien<br />
und selbstbewussten Volkes unwürdig. Unter<br />
diesen Umständen wäre es gewiss sinnlos,<br />
wenn Bestimmungen in das Gesetz aufgenommen<br />
würden, die letzten Endes der höchste<br />
Gerichtshof als mianwendbar erklären<br />
würde.<br />
«Sehr freundlich von dir, Rachel! Aber<br />
ich bleibe doch lieber da, wo ich bin...»<br />
«Papperlapapp!»<br />
«Nein, wirklich! Meine Pläne sind so ungewiss.<br />
Vielleicht fahre ich schon bald...»<br />
«Aber, Joanie, in meiner Villa bist du doch<br />
frei und ungehemmt! Und kannst abseits<br />
von all diesem Trubel deine Nerven kräftigen!<br />
Du ahnst nicht, wie himmlisch es<br />
dort oben unter den Orangenbäumen von La<br />
Bocca ist. Ich habe die entzückendste Terrasse<br />
mit einer herrlichen Aussicht über das<br />
Meer. Man möchte gar nicht glauben, dass<br />
man nur zehn Minuten vom Kasino entfernt<br />
ist!»<br />
Joan schüttelte den Kopf. «Denke nicht,<br />
dass ich deine Liebenswürdigkeiten nicht zu<br />
schätzen weiss, Rachel! Aber ich möchte<br />
dir nicht beschwerlich fallen. Ich fürchte,<br />
dass ich gerade jetzt keine angenehme Gesellschaft<br />
für dich bin.» — Rachel Hanningtons<br />
Augen wurden sanft. «Quälst du dich noch<br />
immer um Mark, du Arme?»<br />
Joan vermied ihren Blick. «An ihn denke<br />
ich fast gar nicht mehr — das ist vorüber!»<br />
Die ältere Freundin wechselte geschickt<br />
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deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
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Redaktionelles.<br />
Auch die Haftpflicht für Sachschaden, Art.<br />
37, Abs. 2, kritisiert die Eingabe'des Bauernverbandes<br />
insofern, als die Kausalhaftung unter<br />
allen Umständen eintreten soll. Nach Art.<br />
37, Abs. 1 hat der Halter, auch für die Be-'<br />
Schädigung, Zerstörung oder Verlust von Gegenständen,<br />
die der Qetötete oder Verletzte<br />
unter seiner eigenen Obhuf mit sich führte,<br />
Schadenersatz zu leisten, wenn die Beschädigung,<br />
die Zerstörung oder der Verlust mit<br />
dem Unfall in Zusammenhang steht. Abgesehen<br />
von diesem Falle aber haftet nach Abi<br />
Auf 1. April siedelt der mehrjährige Leiter<br />
unserer Redaktionsstelle Zürich, Herr Dr.<br />
\A. Büchi, nach Bern über, behält aber die<br />
Redaktion für die Ostschweiz bei. Ueber die<br />
Sprechstunden in Zürich orientiert unsere<br />
dortige Gechäitsstelle.<br />
Für die Redaktion zeichnen künftig Dr.<br />
A. Büchi, Ing. W. Mathys und H. Labhart.<br />
satz 2 der Halter für einen verursachten<br />
Sachschaden nur nach den Bestimmungen des<br />
Obligationenrechtes. Diese wohlabgewogene<br />
Haftpflicht zu verschärfen besteht nun m. E.<br />
kein Grund. Mit dem «Automobil als Gefahrsmoment»<br />
ausschliesslich zu operieren, dürfte<br />
bei Sachschaden zu weit gehen, und der Bundesrat<br />
hat nach reiflicher Ueberlegung denn<br />
auch davon abgesehen.<br />
Die Art. 38—45: Haftpflicht des Halters<br />
für Sachschaden; Schadensverursachung<br />
durch mehrere Motorfahrzeuge; Haftpflicht<br />
beim Wechsel des Halters; Schadenersatz,<br />
Zusammentreffen mehrerer Haftungen, Rückgriff;<br />
Genugtuung, Herabsetzung der Entschädigung;<br />
ungültige und anfechtbare Vereinbarungen;<br />
Verjährung; Gerichtsstand;<br />
richterliches Ermessen, werden von der<br />
Eingabe nicht beanstandet, da sie mit wenigen<br />
Ausnahmen Lasten repräsentieren, die<br />
der Automobilhalter trägt. Im übrigen wird,<br />
wie im Eingange der Eingabe offen zugestanden<br />
ist, die Zustimmung zum Entwürfe<br />
davon abhängig gemacht, «dass er den ändern<br />
Strpsenbenützern alle die wünschbaren<br />
Garantien bietet und ihnen nur das Minimum<br />
von Verpflichtungen auferlegt, das<br />
absolut notwendig ist, um das gewünschte<br />
Ziel zu erreichen». «Ja, Bauer! das ist ganz<br />
was anders!» — nur im umgekehrten Sirine<br />
des geklügelten Wortes.<br />
Endlich möchte ich noch darauf hinweisen,<br />
dass der schweizerische Bauernstand<br />
alle Veranlassung hat, dem herrschenden<br />
Chaos zu steuern, durch Genehmigung eines<br />
guten, allseitig gerechten Gesetzes, das, wie<br />
es in der heutigen Fassung (Anpassung a.n<br />
die Eisenbahnhaftpflicht) vorliegt, nicht nur<br />
vom schweizerischen Juristentacre 1930 gebilligt<br />
worden ist, sondern auch den konsultativen<br />
Beschlüssen der Expertenkommission,<br />
als den Vertretern der interessierten<br />
Behörden und Verbände in weitgehendstem<br />
Masse Rechnung trägt. Umgekehrt ist aber<br />
zu erwägen, dass auch die Geduld und die<br />
Opferfreudigkeit der Automobilisten ihr«<br />
Grenzen haben, und dass, wenn eine Opposition<br />
von dieser Seite erfolgen würde, das<br />
Gesetz und damit die ganzen Haftpflichtbestimmuncren<br />
fallen würden.<br />
Rechtsanwalt Dr. G. Brennwa'd,<br />
Zürich.<br />
das peinliche Thema. «Ich bin entzückt von<br />
deinem Kleide, Liebste! Es steht dir reizend!»<br />
Joan sah an sich herab. «Meinst du? Es<br />
ist ein Modell, das ich heute morgen erst hier<br />
kaufte. Denn ich bin vollkommen derangiert<br />
angekommen und hatte nichts mehr zum Anziehen.<br />
Wenn ich- auf längere Zeit hier bleiben<br />
sollte, werde ich mich gründlich neu<br />
ausstaffieren müssen!»<br />
Rachel Hannington blickte zum Eingang<br />
hinüber. «Mein griechischer Seeräuber wird<br />
nicht wissen, wo ich hingeraten bin. Wir<br />
wollten zusammen ein bisschen die Bank<br />
ärgern. Ist dir jemals ein so brutal aussehender<br />
Kerl vorgekommen? Na — er ist fabelhaft<br />
reich und ausserdem — das muss man<br />
wirklich sagen — ein sehr anständiger Verlierer!<br />
Hör zu, Joanie, wenn du nicht zu<br />
mir ziehen willst, so musst du dich wenigstens<br />
zu meiner Donnerstaggesellschaft einfinden.<br />
Kennst du denn irgendwen in<br />
Cannes?»<br />
«Ich traf heute nachmittag zufällig ein<br />
paar Bekannte aus Philadelphia. Und dann<br />
ist da dieser italienische Marchese, mit dem
Osterfahrt — Burgenfahrt<br />
Als aniangs März tiefer Schnee selbst die<br />
Gegenden des Mittellandes bedeckte, zu einer<br />
Zeit, wo sonst die ersten Vorboten des<br />
Frühlings eine sonnigere Zeit kündeten,<br />
wagte man kaum mehr, an Ostern, das eigentliche<br />
Frühlingsfest, zu denken. Pessimisten<br />
unkten weisse Ostern als Gegensatz zu<br />
grünen Weihnachten, als Zeichen einer Klimaverschiebung<br />
in unsern Breitengraden. Recht<br />
behalten haben aber wieder einmal die Optimisten,<br />
die, trotz Sturm und Schnee und Eis,<br />
aui einen österlichen Frühling bauten und<br />
trotz den zeitweilig trüben Aussichten, sich<br />
in ihrer Meinung nicht irrig machen Hessen.<br />
Und so ist denn auch mit wundervollen Sonnentagen<br />
der Frühling ins Land gezogen, um<br />
Ostern so recht vorzubereiten für die traditionellen<br />
Ausflugstage.<br />
Und so wird auch der letzte Autler seinen<br />
Wagen zur frohen Fahrt fix und fertig gestellt<br />
haben, zur Osterfahrt im Schweizerland-<br />
Kopfzerbrechen dürfte nur dem einen<br />
oder andern die Wahl der Route gemacht<br />
haben. Mancher wird heute noch nicht<br />
schlüssig sein und sein Reiseziel dem guten<br />
Glück und Zufall überlassen. Aus Mangel an<br />
Ausflugszielen hat sich kaum einer nicht entschliessen<br />
können. Eher ist es die viel zu<br />
grosse Auswahl, die manchen bis heute noch<br />
zu keinem Resultat hat kommen lassen. Für<br />
solche, die noch immer schwankend sind,<br />
mögen ein paar Winke genügen, die sie vielleicht<br />
doch rascher zu einem Entschluss bringen<br />
werden.<br />
Wie wär's zum Beispiel mit einer Burgentahrt?<br />
Allerdings ist es nicht möglich, an<br />
Ostern die sämtlichen Schweizerburgen zu<br />
besuchen. Aber wenigstens einige herauszulesen<br />
ist möglich. Und wenn man auch bei<br />
diesen alten Gemäuern heutzutage denkt,<br />
dass sie ganz und gar nicht mehr modern<br />
sind und mit ihrer Behäbigkeit auch nicht<br />
mehr in unsere raschlebige Zeit hineinpassen,<br />
so gehört doch sicherlich immer ein historischer<br />
Rückblick zu unsern Erholungspausen,<br />
der uns manchmal mehr gibt als die<br />
spannende Lektüre hypermodernen Schrifttums.<br />
Aus der Unzahl von Ruinen, Burgen und<br />
Schlössern der Schweiz seien nur ein paar<br />
ganz wenige herausgegriffen, um zu zeigen,<br />
wie diese Zeugen ältester Schweizergeschichte<br />
über das ganze Land hin verbreitet sind. Beschäftigt<br />
man sich mit dem Plan zum Besuch,<br />
einer Burg, so wird einem von selber<br />
hoch eine andere und vielleicht mehrere einfallen;'<br />
die man bei der Gelegenheit gleich<br />
auch noch sehen möchte.<br />
Denken wir einmal ans Wallis! Kann sich<br />
da jemand Sitten vorstellen ohne Tourbillon<br />
und Valere, die als getreue Hüter der Stadi<br />
zu ihren Füssen, als weithin schauende Zeugen<br />
der Gegend ihren Stempel aufdrücken ?<br />
Und am Genfersee ist es das altberühmte<br />
Schloss Chillon, das mit seiner reichen Geschichte<br />
immer wieder für viele ein Anziehungspunkt<br />
ist. .Sicherlich haben auch lange<br />
noch nicht alle das viertürmige Zähringerschloss<br />
in Morges gesehen. Am Neuenburgersee<br />
seien nurGrandson und Neuchätel selber<br />
Erwähnung getan, wobei auch Valangin nicht<br />
vergessen sei, das unweit von Neuenburg im<br />
idyllischen Tal der Seyon gelegen ist.<br />
Im Bernerland sei an die Burgen und Schlösser<br />
von Laupen, Schlosswil, Thun, Wimmis,<br />
Ruine Unspunnen bei Interlaken, das Schloss<br />
in Burgdorf usw. gedacht. Im Aargau ist es<br />
vor allem der alte Habsburgerstammsitz,<br />
dann die Burgen von Hallwyl und Brestenberg,<br />
Lenzburg usw., die ein Gutteil Schweizergeschichte<br />
miterlebt haben. Im Kanton<br />
Zürich erinnern wir nur an die Kyburg bei<br />
Winterthur, an das Schloss in Rapperswil<br />
und dasjenige von Greifensee, alle landschaftlich<br />
noch ausserordentlich schön gele-<br />
'zen und besuchenswert.<br />
ich vorhin sprach. Er fuhr seinerzeit auch<br />
mit der ,Aquatic' hinaus. Ausserdem, glaube<br />
ich, kenne ich noch einen Engländer aus Aegypten,<br />
einen Herrn Cradock, der sich jetzt<br />
hier aufhält.» Sie warf einen nervösen Blick<br />
auf Lady Hanningtons" ruhiges Gesicht.<br />
«Kennst du ihn vielleicht auch, Rachel?»<br />
«Stammt er nicht aus dem Geschlecht der<br />
Barrasfbrd?»<br />
Das weiss ich nicht, er heisst mit Vornamen<br />
David.»<br />
«David Cradock? Hm. Ja — ich habe von<br />
ihm gehört, aber persönlich kenne ich ihn<br />
Eines wird klar, sobald man anfängt die<br />
Burgen aufzuzählen, so werden es deren immer<br />
mehr, die einem bei näherem Ansehen<br />
besuchenswert erscheinen.<br />
Machen wir einen Seitensprung ins Urnerland,<br />
so haben wir dort das Schlösschen Pro<br />
in der Reussebene zwischen Altdorf und Seedorf,<br />
die Ruine Attinghausen im gleichnamigen<br />
Dorf und die Ueberreste der einstmals<br />
so gefürchteten Zwing Uri bei Silenen.<br />
Reich ist dann vor allem das ganze Rheintal,<br />
vom Bodensee bis hinauf fast zu den<br />
Quellen des Flusses, an Burgen, Schlössern<br />
und Ruinen, die alle aus der Zeit erzählen<br />
können, wo beinahe der ganze Verkehr zwischen<br />
Nord und Süd, Deutschland und Italien,<br />
sich zu Füssen ihrer hochgelegenen Mauern<br />
hinzog, ein buntes und oft kriegerisches Bild<br />
jeweiliger Zeitgeschichte. Sargans, Freudenberg<br />
bei Ragaz, Maienfeld, Aspermont beiZizers,<br />
dann die prächtigen Schlösser im Domleschg,<br />
bei Fürstenau, Baldenstein bei Sils<br />
und Thusis; die- Ruinen Haselstein, Cagliatscha<br />
und Bärenburg im Rheinwald, sie<br />
alle gehören mit zu den lohnenden Ausflugszielen,<br />
die man sich an Ostern wählen kann.<br />
Nachdem wir in unseren Betrachtungen<br />
über den schweizerischen Aussenhandel in<br />
Motorfahrzeugen und übeT die Erteilung neuer<br />
Verkehrsbewilligungen verschiedentlich auf<br />
eine Weltkrise im Absatz der Motorfahrzeuge<br />
hingewiesen haben, mag es angebracht sein,<br />
dem Weltbestand der Automobile einige Betrachtungen<br />
zu widmen, um so mehr als die<br />
Wandlungen auf dem schweizerischen Motorfahrzeugmarkte<br />
innig mit den Vorgängen<br />
in den andern Staaten Europas und mit dem<br />
Markt in den Vereinigten Staaten in Zusammenhang<br />
stehen.<br />
Total 1930<br />
Total 1929<br />
Absolute Zunahme . . .<br />
Relative Zunahme in % .<br />
§ Taxi und Autobusse inbegriffen.<br />
* Teilweise unvollständige Zahlen.<br />
a Inklusive 38,678 verschiedene Fahrzeuge.<br />
nicht Wohl aber kannte ich einen Herbert<br />
Cradock- Der stand bei der indischen Armee<br />
und ist bei einem Grenzgefecht gefallen. Sein<br />
jüngerer, Bruder soll in Aegypten leben. Man<br />
sagt, er beherrsche sämtliche Idiome dieses<br />
Landes. Auch heisst es, dass er ein Sonderling<br />
sei. Von seinem Hiersein wusste ich<br />
nichts. Hallo, da kommt ja mein Seeräuber!»<br />
Joan sah auf. Sie erblickte den Griechen<br />
nicht sogleich, dagegen einen andern Mann,<br />
der am Nebentisch allein sass und sie scharf<br />
anstarrte. Er sah sehr mager und ausgehungert<br />
aus und steckte in einem ziemlich<br />
schäbigen Smoking. Ueber seine hervortretenden<br />
Bachenknochen spannte sich die<br />
schlaffe Haut wie eine Zeltbahn über ihre<br />
Stützen. Mit den zottigen Augenbrauen über<br />
den schwarzen Stechaugen und mit seiner<br />
schmalen Geiernase erinnerte er an einen<br />
Raubvogel.<br />
Aber nun wackelte Rachel Hanningtons<br />
Partner durch das Gedränge des Bareingangs<br />
auf sie zu und rieb sich erwartungsvoll<br />
die Hände. Joan sah auf die Armbanduhr.<br />
Halb eins.<br />
Lady Rachel raffte ihre Sachen zusammen.<br />
«Ich werde morgen den ganzen Tag bei den<br />
Brockways in Gap d'Ail verbringen», sagte sie.<br />
«Aber vergiss nicht dass du Donnerstag<br />
abend zum Souper zu mir kommen sollst,<br />
Joanie! Es wird gut sein, wenn ich dir mein<br />
Auto schicke. Willst du mir jetzt nicht zuschauen,<br />
wie ich die Bank sprenge? Gehen<br />
wir, Themistokles!»<br />
Aber Joan entschuldigte sich, entschlüpfte<br />
zum Haupteingang und fuhr in einer<br />
Droschke nach ihrem HoteL (Forts, folgt)<br />
AUTOMOBTL-!?r!VUE <strong>1931</strong> ^.N" 29<br />
Auch das untere Rheintal, von Sargans abwärts,<br />
zeigt Burg an Burg und auch im Thurgau<br />
und in Schaffhausen ist mancher Hügel<br />
von trotzigem Bergfried gekrönt.<br />
Und wer sich entschliesst, seinen Wagen<br />
durch den Gotthard zu verladen, um dem<br />
Tessin einen Besuch abzustatten, der verfehle<br />
nicht, in Bellinzona den drei Schlössern Uri,<br />
Schwyz und Unterwaiden ein paar Stunden<br />
zu widmen, sie, die^ einst als starkes Bollwerk<br />
gegen mächtige Gegner der Eidgenossen<br />
erbaut wurden. Und nicht vergessen sei,<br />
wenn wir doch gleich im sonnigen Süden<br />
sind, ein Abstecher'ins freundliche Misoxmit<br />
seiner besonders in den letzten Jahren zur<br />
Berühmtheit gewordenen Burgruine.<br />
Anspruch aufVollständigkeit erhebt unsre Zusammenstellung<br />
Schweiz. Burgen nicht. Es ist<br />
kein Zehntel, den wir hier mit Namen genannt<br />
haben. Auf ungezählten Hügeln, Bergrücken<br />
und Felsspornen unseres Mittellandes, Voralpen<br />
und Alpen und auf den Höhen zwischen<br />
den waldigen Tälern des Jura liegen<br />
sie zu Hunderten, die stolzen Schlösser und<br />
Burgen und die bescheideneren, der Zeit zum<br />
Opfer gefallenen, aber nicht minder interessanten<br />
Ruinen, aus Zeugen längst vergangenen<br />
Reichtums und vergänglicher Macht.<br />
Eine Burgenfahrt an Ostern, wer versucht's<br />
?<br />
Ir.<br />
Weltbestand der Motorfahrzeuge:38,6 Millionen<br />
EUROPA<br />
Landet<br />
Zuhnähme der Autos im Jahre 1930 um 736,000 Einheiten.<br />
Azoren<br />
« • •<br />
Albanien . . . . . . . .<br />
Deutschland<br />
Oesterreich . . . . . . .<br />
Belgien . . . . . . . . .<br />
Bulgarien . . . . . . . •"<br />
Dänemark<br />
Dan zi g . . . . . . . .<br />
Spanien<br />
Estland<br />
Faroer-Inseln<br />
•<br />
Finnland<br />
Frankreich<br />
Gibraltar . . . . . . . .<br />
Grossbritannien . . . . •<br />
Griechen and . . . . . .<br />
Holland<br />
Ungarn . • .<br />
Irland (Freistaat) . . . .<br />
Nord-Irland.......<br />
Island «<br />
Italien . . . . . . . . .<br />
Lettland .<br />
Littauen . . . . . . . .<br />
Luxemburg . . . . . .<br />
Malta<br />
Monaco<br />
Norwegen<br />
Polen. . . •.<br />
Portugal<br />
Rumänien . . . . . . .<br />
•<br />
Rnssland<br />
Schweden .<br />
Schweiz<br />
Tschcchoslovakei. . . . .<br />
Jugoslavien . . . . . . .<br />
•<br />
11 Auf allen fünf Erdteilen zirkulierten am<br />
1. Januar <strong>1931</strong> 38,6 Millionen Motorfahrzeuge,<br />
wovon 35,8 Millionen^ Automobile und 2,8<br />
Millionen Motorräder. Wir haben somit mehr<br />
als zwolfmal soviele Automobile als Motorräder,<br />
erwähnen aber, dass die Motorräder<br />
gegenwärtig relativ stärker im Vordringen<br />
sind als die Automobile.<br />
Die Motorisierung der verschiedenen Erdteile<br />
schreitet unaufhaltsam vorwärts. Tagtäglich<br />
verlassen rund 2000 Automobile eine<br />
der zahlreichen Autpfabriken. Im vergangenen<br />
Jahre vermehrte sich die Zahl der Au-<br />
Tonrenwagen Lastwagen Autobusse<br />
;<br />
Total der<br />
Wagen.<br />
Motor«<br />
räder<br />
556 39 -, 62 647 69<br />
— — — 450 —<br />
488.838 157.432 " 12.416 658.686 731.237<br />
22.800 17.600 =• .•"•--.-—•;,.-- 40.400 '•• 50.300<br />
103.000°" * ^63.600 " -" ••••--- l.«Xf Ä ^*158;000 - - >•• - 5L314-<br />
2.5S9—-^--WSe- - -—- 3.7*5- - - - 507-<br />
78.541 30.620 1.163 110.324 23.349<br />
1.200 700 52 1.952 1.050<br />
133.305 56.345 — 189.650 37.500<br />
1.650 1.100 160 2.910 480<br />
18 32 17 - - 67 —<br />
23.800 10.900 1.350 36.050 5.450<br />
1.099.380 401.007 — 1.600.387 500.000<br />
507 101 43 651 47<br />
1.110.930 346.237a 100.865§ L558.032 702.878<br />
— — — 18.500 1.300<br />
73.500 43.600 3.600 120.700 32.300<br />
13.970 5.342 707 20.019 11 400<br />
38.876 7.558 764 47.198 7.039<br />
20.284 6.392 L052 27.728 6.405<br />
475 751 — ,1.226 100<br />
200.000 61.000 8.500 269.500 87.500<br />
2.115 1.460 340 3.915 1.700<br />
1.444 519 381 2.344 733<br />
5.743 2.456 114 8.313 2.264<br />
11.500 230 650 2.280 360<br />
1.400 150 50 1.690 250<br />
27.910 17.433 2.095 47.438 6.457<br />
27.500 7,000. 4.20Q 38.700 7.000<br />
21.000 1Ö.Ö40 — 31.040 2.500<br />
27.000 7.500 2.500 37.000 2.050<br />
12.590 16.490 1.830 30.910 9.039<br />
108.650 39.500 3.000 151.150 59.000<br />
62.621 15.155 800 78.076 . 47.984<br />
50.000 21.000 3.000 74.000 38.000<br />
10.000 2.800 — } 2^® 4.300<br />
3Tf73.782* 4.843.115* 150.601* £§86.448 2.43L862*<br />
3.416.550* 1.226.575* 134.629» 4.815.050 8.158.222»<br />
357.232* 116.540* 15.972* 471.398 273.640*<br />
7,8 9,3 11,9 9,5<br />
tomobile von 35,12 auf 36,86 Millionen Stück,<br />
d. h. um 736,406 Einheiten, wobei die Vereinigten<br />
Staaten von Amerika, die den Löwenanteil<br />
von 26,7 Millionen Automobilen ihr eigen<br />
nennen, nur eine Zunahme des Bestandes<br />
um rund 120,000 Einheiten zu verzeichnen<br />
hatten. Wir führen nachstehend die genauen<br />
Ziffern für den Weltbestand und den<br />
Bestand der Vereinigten Staaten von Amerika<br />
seit dem Jahre 1925 an :<br />
Am 1. Jan. Total der Wagen Total dir Wagen<br />
der Welt in den U.S. A<br />
1925 21.374.506 17.740.234<br />
1926 24.452.267 19.843.936<br />
1927 27.527.238 22.059.910<br />
1928 29.639.805 23.255.1S2<br />
1929 82.712.872 24.fi29.921<br />
1930 S5.128.668 26.623.857<br />
<strong>1931</strong> 85.865.074 26.746.184<br />
Die Weltbestandzunahme der Automobile<br />
im Jahre 1930 stellt sich, wie oben erwähnt,<br />
auf 736,406 Stück, währenddem für das Jahr<br />
1929 die entsprechende Zunahme sich auf<br />
2,414,796 Einheiten belief. Mit andern Worten:<br />
der Absatz an Automobilen betrug im<br />
Jahre 1930 nicht einmal ein Drittel des Absatzes<br />
im Jähre 1929. "<br />
In früheren Betrachtungen über den Aütötnobilhandel<br />
und die Automobilindustrie setzten<br />
wir die Zusammenhänge zwischen der<br />
allgemeinen internationalen • Krisenlage und<br />
der Absatzkrise im Automobilhandel des näheren<br />
auseinander. In den obigen Zahlen ist<br />
nun der Umfang dieser Absatzkrise genau<br />
zu erkennen. Die ungünstige Konjunktur verschuldete<br />
allein im Jahre 1930 eine Verminderung<br />
des Absatzes von zirka 1,700,000 Motorwagen,<br />
eine Zahl, die deutlich genug für die<br />
Schwierigkeiten des Autohandels im Jahre<br />
'1930 spricht Immerhin sei hier erneut festgehalten,<br />
dass sich die Absatzkrise im Autoimobilhandel<br />
auf dem absteigenden Kurventeil<br />
•befindet.<br />
Verfolgt man die Entwicklung der Motori-;<br />
sierung in den verschiedenen Erdteilen, so<br />
erhält man für 1930 die nachstehenden Ergebnisse:<br />
Total 35.865.074 35.128.668 736.406<br />
• Europa verzeichnete im vergangenen Jahre<br />
die grösste relative Zunahme mit 9,5 Prozent.<br />
An zweiter Stelle steht Afrika mit einer<br />
Relativzunahme von .8,8 Prozent, Asien<br />
mit 5,6 Prozent, Australien mit 3,6 Prozent<br />
und Amerika mit (Nord- und Südamerika)<br />
der geringsten Zunahme von 2,7 Prozent. Wir<br />
ersehen daraus, dass Amerika selber die Absatzkrise<br />
am intensivsten erlebte und fügen<br />
bei, dass sich bei den amerikanischen Ziffern<br />
eine stärkere Verminderung des Bestandes<br />
an älteren Wagen zeitigt da ausgediente<br />
Fahrzeuge dort rücksichtslos zur Verschrotung,<br />
gelangen.<br />
Der relative Rückgang der amerikanischen<br />
Ziffern stammt übrigens nicht erst aus dem<br />
Jahre 1930, sondern schon aus früheren Jahren.<br />
Die ganze übrige Welt besass 1925, im<br />
Vergleich zu den Vereinigten Staaten van<br />
Amerika, nur einen Siebentel von ihrem Bestand<br />
an Motorfahrzeugen. Dieser siebente<br />
Teil ist nun zu einem Drittel angewachsen,<br />
so dass man zur Auffassung gedrängt wird,<br />
der amerikanische Markt sei nahe bei seinem<br />
höchsten Sättigungspunkte. Diese Auffassung<br />
wird durch die überaus scharfen Exportkämpfe<br />
um die Eroberung des Weltmarktes<br />
für die amerikanischen Motorfahrzeuge bestätigt<br />
. ••• : ;<br />
Wenn auch im Jahre <strong>1931</strong> eine weitere Vermehrung<br />
des Weltbestandes (die höher ist<br />
als die Zunahme 1930) zutreffen würde, so*<br />
vermuten wir doch, die Umstellung der internationalen<br />
.Automobilindustrie und die Verbesserung<br />
des Marktes seien noch nicht so<br />
ausgeprägt, dass sich in den Ergebnissen auf<br />
Ende <strong>1931</strong> eine wesentliche relative Zunahme<br />
des Weltbestandes ergeben wird.<br />
Wir lassen in dieser und in einer korri-'<br />
tnenden Nummer die detaillierten Bestände<br />
an Motorfahrzeugen verschiedener Länder<br />
«in den fünf Erdteilen folgen. Das grösste<br />
'Interesse bieten für uns die Bestände in,<br />
•Europa und in Amerika.<br />
1<br />
Kontinent 1. Jan. 31 1. Jan. 30 Zunahme<br />
Europa 5.286.448 4,815.050 471.398<br />
Amerika 28.843.563 28.664.929 178.634<br />
Asien 551.472 522.419 29.053<br />
Afrika 351.931 323.496 28.435<br />
Australien 831.660 802.774 28.886 .<br />
Der europäische Bestand.<br />
Das Total der Automobile auf dem europäischen<br />
Festland ist vom Jahre 1922 bis<br />
Ende 1930 von 1,08 Millionen auf 5,28 Millio-<br />
•nen gestiegen, d. h. um 4,2 Millionen. Wir<br />
•lassen nachstehend die Tabelle der Auto-<br />
'tnobilbestände für die letzten acht Jahre<br />
•folgen:<br />
1. Januar von 1. Januar von<br />
1922 1.083.790 1927 3.102.769<br />
1923 1.228.480 1028 3.613.377<br />
1924 1.664.090 1929 4.218.986<br />
1925 2.161.189 1930 4.815.050<br />
1926 2.688.558 <strong>1931</strong> 5.286.448<br />
' Die Verteilung dieser Motorwagen auf dio<br />
einzelnen Motorfahrzeuggattungen ergibt die<br />
Tatsache des starken Ueberwlegens der<br />
'Tourenwagen, was durch die nachstehende-<br />
Aufzählung bewiesen sei:<br />
Tourenwagen 3.773.782<br />
Lastwagen 1.343.115<br />
Autobusse 150.601<br />
Nicht zugeteilte Wagen 18.950<br />
Total 5.286.448<br />
' Ein Vergleich der Bestände an Automobilen<br />
in den bedeutendsten Staaten Europas<br />
zeigt, dass England in der Motorisierung die<br />
Spitze hält. Es zählt 1,65 Millionen Persotien-<br />
und Lastwagen, wird aber dicht gefolgt<br />
von Frankreich mit seinen 1,5 Millionen Motorwagen.<br />
Im 3. Rang steht stark distanziert<br />
Deutschland mit 658,000 Automobilen. Diese<br />
drei Länder zusammengenommen, machen<br />
bereits drei Viertel des europäischen Bestandes<br />
aus. Italien zählt 269,000, Spanie*<br />
Die nächste Nummer<br />
erscheint Dienstag Abend den 7. April<br />
(mit Autler-Feierabend).
N° 29 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
AMERIKA<br />
Landet<br />
Alaska<br />
Argentinien . . . . . . .<br />
Bahäma Inseln . . . . .<br />
Barbados . . . . . . . .<br />
Bermuda Inseln . . . . .<br />
Bolivien<br />
Brasilien<br />
Kanada .<br />
Chie<br />
Kolumbien . . . . . . .<br />
Costa-Rioa .<br />
Kuba<br />
Dominique<br />
Dominique (Republik) . .<br />
Equador<br />
Vereinigte Staaten . . .<br />
Granada . . . . . . . .<br />
Guadeloupe . . . . . . .<br />
Guatemala<br />
Guayana (holländisch) . .<br />
Guayana (brit.)<br />
Guayana (franz.) . . . .<br />
Westindien (holländisch) .<br />
Haiti<br />
Honduras .<br />
Honduras (brit.). . . . .<br />
Ostindien (andere) . • •<br />
Jamaika<br />
Martinique . . . . . . .<br />
Mexiko . . . . . . . . .<br />
Nicaragua<br />
Panama<br />
Paraguay<br />
Peru<br />
Puertorico<br />
Sainte-Lucie<br />
Sainte Pierre und Miquelon<br />
Salvador . . . . . . .<br />
Terre-Neuve<br />
Inseln Trinidad und Tobayo<br />
Uruguay . . . . . .<br />
Venezuela • *<br />
Virginien (Inseln) . . . •<br />
Total 1930<br />
Totti 1930 ohne Vereinigte<br />
Staaten<br />
Total 1929<br />
Total 1929 ohne Vereinigte<br />
Staaten<br />
Absolntc Znnabme. . . .<br />
Zunahme ohne Vereinigte<br />
Staaten<br />
Zunahme in %<br />
Zunahme in % (ohne Vereinigte<br />
Staaten) . . .<br />
Teilweise unvollständige Zahlen.<br />
1.800<br />
306.331<br />
777<br />
1.350<br />
1.000<br />
107.095<br />
1.053.632<br />
26.500<br />
8.750<br />
1.166<br />
29.441<br />
32<br />
3.165<br />
1.243<br />
23.251.050<br />
308<br />
1.150<br />
65<br />
2.244<br />
755<br />
165<br />
189,000 und Belgien 158,000. Die Schweiz<br />
folgt mit rund 78,000 Automobilen an neunter<br />
Stelle. Zwischen der Schweiz und Belgien<br />
liegen noch Schweden und das kleine<br />
•Dänemark. Nachstehend seien die genauen<br />
•Ziffern der neun Länder mit dem grössten<br />
•Autobestande Europas angeführt:<br />
England 1.652958<br />
Frankreich' 1.500.587<br />
Deutschland 658.686<br />
Italien 269.500<br />
Spanien 189.650<br />
Belgien 158.000<br />
Schweden 151.150<br />
Dänemark 110.324<br />
Schweiz 78.076<br />
Die Motorisierung Europas wird zweifellos<br />
in gleichem Masse fortschreiten, wie bisher.<br />
An eine Sättigung wird man noch auf<br />
'Jahre hinaus nicht denken, denn eine Reihe<br />
Von Staaten ist weiterhin sehr aufnahmefähig.<br />
Amerikanischer<br />
Motorfahrzeugbestand*.<br />
* Von den 38,8 Millionen Motorwagen Atnetikas<br />
entfallen 24,9 Millionen Einheiten auf<br />
•die Tourenwagen und 3;7 Millionen auf die<br />
Lastwagen. Das Total der Motorwagen vermehrte<br />
sich um 0,6 Prozent, womit die sehr<br />
geringe Aufnahmefähigkeit des amerikanischen<br />
Automarktes hinreichend charakterisiert<br />
ist Bei den Autobussen wird sogar<br />
ein« Abnahme des Bestandes um 5,6 und<br />
fcei den Motorrädern eine solche von 2,4 Prozent<br />
gemeldet<br />
1<br />
Werfen wir einen kurzen Blick" auf die<br />
Autoproduktion der Vereinigten Staaten, deten<br />
Motoriahrzeugbestand mehr als n /i2 des<br />
gesamten amerikanischen Bestandes darstellt.<br />
Im Jahre 1929 produzierten die Vereinigten<br />
Staaten 4,58 Millionen Wagen, im<br />
Jahre 1930 nur deren 2,80 Millionen. Ein erheblicher<br />
Teil dieser Produktion blieb aber<br />
in den Lagern der Autohändler und Fabriken<br />
liegen. Die Bestandeszunahme der Personenwagen<br />
sank auf eine Ziffer, die sich amerikanische<br />
Statistiker kaum träumen Hessen<br />
(5555 Automobile). Von den 2,8 Millionen<br />
Wagen wurden 159,000 gegenüber 339,000<br />
Wagen exportiert. Die Produktion der Montagewerke<br />
amerikanischer Automobilfabriken<br />
in andern Ländern und Erdteilen sank gleichzeitig<br />
von 451,000 auf 248,000 Wagen. Amerika<br />
besitzt eine Dichte von einem Motorfahrzeug<br />
abf 4,5 Einwohner (Vereinigte<br />
Staaten), womit, wenn nicht alle Anzeichen<br />
trügen, eine vorläufige Sättigung erreicht<br />
Worden ist<br />
La.-Ql.<br />
Tourenwagen Lastwagen Autobusse<br />
800<br />
78.383<br />
232<br />
183<br />
2.000.<br />
52.891<br />
159.814<br />
12.000<br />
3.750<br />
381<br />
14.874<br />
4<br />
1.031<br />
812<br />
3.413.725<br />
40<br />
130<br />
35<br />
330<br />
376<br />
42<br />
3.150<br />
138<br />
700<br />
1.625<br />
2.000<br />
1.250<br />
89<br />
1.889<br />
64<br />
112<br />
81.409<br />
49<br />
125<br />
Total der<br />
Wagen<br />
2.600<br />
387.864<br />
1.015<br />
1.671<br />
56<br />
3.700<br />
159.986<br />
1.215.071<br />
40.500<br />
13.750<br />
1.636<br />
46.204<br />
36<br />
4.260<br />
2.167<br />
26.746.184<br />
397<br />
1.405<br />
2.379<br />
200<br />
1.900<br />
100<br />
2.100<br />
2.851<br />
1.131<br />
- 207<br />
700<br />
7.571<br />
2.290<br />
Motor«<br />
räder<br />
3.086<br />
9<br />
116<br />
1.568<br />
9.369<br />
500<br />
280<br />
97<br />
495<br />
10<br />
65<br />
49<br />
111.784<br />
60<br />
140<br />
226<br />
90<br />
400<br />
10<br />
25<br />
5.833 1.738<br />
572<br />
1.750<br />
460<br />
80<br />
120<br />
59.500 16.500 4.800 80.800<br />
675<br />
850<br />
150<br />
1.004<br />
105<br />
8.750<br />
400<br />
2.160<br />
22<br />
8.400 5.355<br />
400 14.155<br />
300<br />
10.501 2.858<br />
385 13.744<br />
64<br />
135<br />
340<br />
175<br />
20<br />
49<br />
73<br />
122<br />
5<br />
1.829<br />
309<br />
110 2.248<br />
85<br />
2.506<br />
510<br />
3.027<br />
97<br />
4.750 1.500<br />
6.250<br />
900<br />
37.017 7.509 1.071 45.597<br />
839<br />
15.000<br />
750<br />
475<br />
125<br />
600<br />
10<br />
24.981.614* 3.778.960*»9.744* S8.843.56S 133.397*<br />
1.680.564* 365.235* ' 18.335* 2.097.379 21.613*<br />
24.907.926* 3.649.771* 104.832* 28.664929 136.692*<br />
1.662.431* 362.064* 14.177* 2.041.072 . 20.567*<br />
123.688* 129.189* —5.088 178.634 —3.295*<br />
277<br />
18.133* 3.171* 4.158* 56.307 1.046*<br />
— 3,5 —6,6 0,6 —2,4<br />
9,1 8,7 29,3 2,7 6,6<br />
Die Ford-Produktion Im Februar <strong>1931</strong><br />
stellt die grösste Zahl seit letzten September<br />
dar. Verglichen mit dem Januar beträgt die<br />
Zunahme rund 30,000 Wagen und Camions<br />
und 40,000 Wagen gegenüber den Zahlen im<br />
letzten Dezember. Dieses Anwachsen der<br />
Produktion ist die Folge der im letzten Januar<br />
angekündigten Preissenkungen. x.<br />
Der neue<br />
29<br />
Sportnachrichten<br />
Des» Grand Prix von Tunis<br />
Erdffnungsrennen der internationalen Saison.<br />
Auf dem Boden, auf dem einst die berühmte<br />
Stadt Karthago sich erhob, dehnt sich<br />
heute die neue, 13 km lange Renn-Rundstrecke<br />
aus, die am letzten Sonntag zum<br />
Schauplatz des ersten grossen internationalen<br />
Automobilsportereignisses dieses Jahres<br />
wurde: des Grossen Preises von Tunis. Ein<br />
herrliches Wetter, tadellose Organisation,<br />
eine riesige Menge begeisterter Zuschauer<br />
und eine grosse Zahl hervorragender Fahrer<br />
gestalteten das grosse Rennen zu einem eindrucksvollen<br />
Erfolg. Während am Samstag<br />
beim Sechsstundenrennen Castelbarco und<br />
Dreyfus zusammen mit ihrem Maserati 2500<br />
com ohne grosse Mühe sich den Sieg sicherten,<br />
wurde der Sonntag zu einem Triumph<br />
für den gegenwärtig besten internationalen<br />
Fahrer Achille Varzi, der mit dem neuen<br />
stärkerer Unterbau<br />
Extra-Cordlagen<br />
kräftigere Lauffläche<br />
tieferes Gleitschutzprofil<br />
Achtzylinder-Bugatti-Rennwagen mit zwei<br />
obenliegenden Nockenwellen ein aüsserordentlich<br />
eindruckvolles Rennen fuhr. Der<br />
neue Bugatti-Rennwagen wurde denn am<br />
Sonntag auch zur eigentlichen Offenbarung,<br />
so dass das Rennen indirekt zu einem Erfolg<br />
des Konstrukteurs Ettore Bugatti wurde.<br />
Das Sechsstundenrennen vom Samstag.<br />
Die Spannung des Sechsstunden-Rennens<br />
vom Samstag sank von dem Momente an, da<br />
Castelbarco mit seinem Maserati das Feld<br />
mühelos beherrschte. Der schnelle Sportwagen<br />
liess während allen Runden keinen<br />
andern Gegner an sich herankommen; auch<br />
Dreyfus, der Castelbarco als Stallgenosse<br />
für einige Runden ablöste, hielt den Wagen<br />
sicher an der Spitze der Fahrer. Während<br />
'' •'t~&J f'<br />
Varzi aui Bugatti. der Sieger vom Grand Prix<br />
von Tunis.<br />
Der Sie?er des Seclis-Stunden-Reunens, Castelbarco auf Maserati.<br />
vier Stunden lag Graf Czaikowsky mit seinem<br />
2300-ccm-Bugatti an zweiter Stelle. Es<br />
gelang jedoch den beiden Italienern Bellincioni<br />
und Corsini auf einem Alfa Romeo 1750<br />
cem den Bugatti-Fahrer aus seiner Position<br />
abzudrängen. An die dritte Stelle vermochte<br />
sich Pietrangeli auf Alfa Romeo zu schwingen,<br />
so dass das Sechsstunden-Rennen von<br />
Tunis vom letzten Samstag zu einem eindeutigen<br />
italienischen Siege wurde.<br />
Grosser Preis von Tunis am Sonntag.<br />
Von den 33 Gemeldeten stellten sich am<br />
Sonntag vor rund 40,000 Zuschauern 28 Fahrer.<br />
Die riesigen Zuschauermassen waren<br />
aus nah und fern herbeigeströmt, um dem<br />
grossen Sportereignis beizuwohnen. Aus Tunis,<br />
aus Algerien, aus dem fernen Marokko,<br />
ja selbst aus Italien waren Zuschauer anwesend.<br />
Die Tribünen waren gedrängt voll;die<br />
elegante Damenwelt hatte sich zu einer eigentlichen<br />
Modeschau versammelt; mehrere<br />
Musikkapellen bliesen ^tapfer drauflos.<br />
Nach dem Start, um 13 Uhr, führte zuerst<br />
Fagioli auf Maserati, ihm folgte die Schar<br />
von hervorragenden Fahrern: Varzi, Lehoux,<br />
Von Morgen, Dreyfus, Biondetti, Maserati.<br />
In der zweiten Runde gelang es Varzi bereits,<br />
Fagioli die Führung abzuringen und<br />
schon von hier an dominierte der hervorragende<br />
italienische Fahrer mit dem neuen Bugatti-Wagen.<br />
Nach den ersten fünf Runden<br />
lag Varzi immer noch an erster Stelle, hinter<br />
ihm raste Fagioli, dann folgten nacheinander<br />
Dreyfus, Lehoux, Biondetti und das<br />
übrige Gros der Fahrer. *<br />
Langsam gewann Varzi Raum; bereits hatten<br />
mehrere Fahrer aufgegeben. Auch Dreyfus<br />
musste ausscheiden, da sein Wagen über<br />
die Strasse hinausgefahren war. Während<br />
der elften Runde musste Varzi wegen Reifenschaden<br />
anhalten. Lehoux vermochte sich aui<br />
diese Weise an die erste Stelle zu schwingen,<br />
doch Varzi setzte rasch wieder ein, so dass<br />
nach 20 Runden folgende Zeiten galten:<br />
Varzi: 1 Stunde, 47 Minuten, 25 Sekunden:<br />
Lehoux: 1 Stunde, 49 Minuten, 29 Sekunden;<br />
Fagioli: 1 Stunde, 50 Minuten, 29 Sekunden;<br />
Von Morgen: 1 Stunde,51 Minuten, 28Sekunden;<br />
Etancelin: 1 Stunde, 54 Minuten, 53 Sekunden.<br />
Zwischen Lehoux und Fagioli, die<br />
Neue Autokurse. Eine ausserkatitonale Gesellschaft<br />
soll die Einführung eines Autokurses<br />
planen, der von Flüelen aus die umliegenden<br />
urnerischen Gemeinden Bürglen,<br />
Schattdorf, Erstfeld und Silenen bedient, x.<br />
der elegante Reifen<br />
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auch fernerhin hinter Varzi lagen, entspann<br />
sich nun ein erbitterter Kampf um den zweiten<br />
Platz, und dieses Duell gestaltete sich<br />
zum sensationellsten Ereignis des Rennens,<br />
'da der Franzose verzweifelt um den Sieg<br />
kämpfte, den er beim Grossen Preis von Tu-<br />
"nis 1928 bereits einmal erringen konnte. Wiederum<br />
musste Varzi wegen Reifendefekt anhalten<br />
und Lehoux drückte etwas vor. Varzi<br />
arbeitete sich jedoch mit seinem grossen Zeitgewinn<br />
mühelos von neuem dem Sieg entgegen,<br />
und er beendete sicher als Erster das<br />
Rennen. Fagioli, der noch an den Folgen einer<br />
kürzlich überstandenen Knieoperation<br />
litt, vermochte nur mit übermenschlichen Anstrengungen<br />
als Zweiter durchzuhalten und<br />
beendete, wenn auch sichtlich erschöpft, das<br />
Rennen. Lehoux musste sich mit dem dritten<br />
Platz begnügen.<br />
Das Publikum empfing die Sieger, vor allem<br />
Varzi, mit riesigem Beifallsgeschrei. Der<br />
erste Sieg dieses Jahres des neuen Bugatti-<br />
Champions lässt vielversprechende Vermutungen<br />
über die Erfolge der nächsten Zukunft<br />
zu.<br />
bo.<br />
Beginn der Budapester Autotnobilwoche.<br />
Die Budapester Automobilwoche, die sich in<br />
ihrem Verlaufe über die Ostertage erstrecken<br />
wird, begann letzten Samstag mit der Eröffnung<br />
des Internationalen Automobilsalons<br />
von Budapest Die Ausstellung, die sich in<br />
dem Museum der schönen Künste befindet,<br />
ist sehr gut beschickt. Anlässlich des Autosalons<br />
findet bekanntlich eine ganze Reihe<br />
von autoraobilistischen Veranstaltungen statt.<br />
Am 3. April treffen die Teilnehmer der internationalen<br />
Sternfahrt nach Budapest ein, am<br />
6. April folgt eine grossaufgezogene Schönheitskonkurrenz<br />
und am gleichen Tag findet<br />
zu Ehren der Teilnehmer des Rallyes ein<br />
durch die Behörden veranstaltetes Festessen<br />
statt Die Autowoche wird am 9. April durch<br />
den Kilometer-lance von Tat bei Budapest<br />
abgeschlossen-<br />
Unter den vielen Teilnehmern der Sternfahrt<br />
befinden sich wieder bedeutende Fahrer.<br />
Der weitentfernteste Startort ist Gibraltar,<br />
der 3706 km von Budapest entfernt ist. Unter<br />
andern Teilnehmern sind eingeschrieben:<br />
D. Healey (Invicta), Sieger der Monte Carlo-<br />
Sternfahrt <strong>1931</strong>; Sprenger van Eyck (Graham-Paige),<br />
Sieger der Monte Carlo-Sternfahrt<br />
1930; Frau Lotte Bahr (Steyr), Georges-cu-Caton<br />
(Fiat), Moccia (Fiat), Macri<br />
(Alfa Romeo), A. Ettinger (Daimler), alle<br />
,-Start in Bukarest; Pongracz (Maybach),<br />
Startort Hamburg; Baron Kreutz (Mercedes),<br />
Startort Amsterdam; Constance Louise Römer<br />
(Mercedes), Startort Aja; A. Stauffer<br />
(Steyr), Fritz Wiesengrund (B. M. W.), Zeno<br />
von Okoliesanyi und T. Zichy (Austro Daimler),<br />
Startort Gibraltar; Collignon (F.N.),<br />
Startort Amsterdam; A. v. Rover und Baron<br />
Egon von Montencloit (De Soto), Startort<br />
Warschau usw.<br />
Neue Meldungen für die Mille Miglia. Das<br />
Tausend-Meilen-Rennen von Brescia, das<br />
kammenden 11. und 12. April zum fünften<br />
Male in Italien ausgetragen wird, hat dieses<br />
Jahr bereits einen Rekord erreicht: einen<br />
Nennungsrekord von 120 Meldungen. Zu den<br />
von uns in Nr. 27 der « A.-R.» genannten<br />
Meldungen sind weitere 19 Konkurrenten<br />
hinzugekommen. Ein besonderes Interesse<br />
kommt der Meldung von Stuck auf Mercedes<br />
zu, der wahrscheinlich mit Caracciola für die<br />
grosse Fahrt starten wird. Man glaubt, dass<br />
der Höhepunkt von Meldungen immer noch<br />
nicht erreicht ist.<br />
Die neuesten Meldungen:<br />
102. Fontanini-X (Alfa-Romeo). — 103. Consonni-Casalini<br />
(Alfa-Romeo). — 104. Barbareschi-X<br />
(Fiat 509). — 105. Mauri (Itala). — 106. De Bellini<br />
(Bianchi). — 107. Berraguti (Alfa-Romeo). —<br />
108. GoTnageia-Piemoli (Alfa-Romeo). —109. Brambilla<br />
(Alfa-Romeo). — HO. Gen. Carini-Susa (Lancia).<br />
— 111. Giacosa (Lancia). — 112. Faccioni<br />
(Maserati). — 113. Tuffanelli (Maserati). — IM.<br />
Toti (Maserati). — 115. Zaccarini (O.M.). — 116.<br />
Ferro (O.M.). — 117. Zamorani (O.M.). — 118.<br />
Ciriaci (Fiat). — 119. Savelli (X). — 120. Stuck<br />
(Mercedes).<br />
Europäische<br />
Strassenverkehrskonferenz<br />
beendigt.<br />
Frankreich enthielt sich der Unterzeichnung<br />
des Abkommens über die Steuerbefreiung<br />
ausländischer Automobile. Kein Abkommen<br />
über gewerbliche Autotransporte.<br />
Die vom Völkerbund nach Genf einberufene<br />
Strassenverkehrskonferenz hat am letzten<br />
Montag, nach 15tägigen Verhandlungen,<br />
den Schlussakt vorgenommen. Das Ergebnis<br />
der Genfer Verhandlungen — es war<br />
die erste Konferenz auf diesem Gebiete —<br />
die der Völkerbund veranstaltete, besteht<br />
darin, dass zwei Abkommen unterzeichnet<br />
und eine Zollvereinbarung in Form einer<br />
Resolution zur freiwilligen Durchführung<br />
entgegengenommen wurde.<br />
Vereinheitlichung der Strassenslgnallsierung.<br />
Die nachfolgenden zehn Staaten haben das<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Abkommen unterzeichnet: Deutschland, Belgien,<br />
Dänemark, Danzig, Frankreich, Luxemburg,<br />
Polen, die Schweiz, die Tschechoslowakei<br />
und Jugoslawien. Es konnte nur eine<br />
Verständigung über die Form der Signale<br />
erzielt werden, indem zukünftig sieben Gefahrensignale<br />
einheitlich Dreiecksform, die<br />
PoJizeisignale für Parken, Einbahnstrassen<br />
und StrassenspÄrrungen durchwegs Kreisform<br />
und die Ortstafeln mit Geschwindigkeitsangaben<br />
rechteckige Form erhalten.<br />
Eine Vereinbarung über die Farben für die<br />
verschiedenen Verkehrssignale wurde nicht<br />
erzielt.<br />
Steuerbefreiung ausländischer Tourenwagen.<br />
Die Konvention über die Befreiung von<br />
Steuern und Abgaben für durchfahrende ausländische<br />
Tourenwagen, ist von neun Staaten<br />
unterzeichnet worden: Belgien, Grossbritannien,<br />
Dänemark, Danzig, Luxemburg,<br />
Holland, Polen, Schweiz und Tschechoslowakei.<br />
Die französischen Delegierten erklärten,<br />
nicht in der Lage zu sein, an der Unterzeichnung<br />
teilzunehmen, da gegenwärtig in<br />
Frankreich eine umwälzende Aenderung der<br />
Automobilbesteuerung in die Wege geleitet<br />
werde. Frankreich habe aber die Absicht,<br />
der Konvention beizutreten, sobald die französische<br />
Verwaltung über die neuen Massnahmen<br />
im klaren ist. Frankreich wird vorläufig<br />
seine lO-Fr.-Taxe beibehalten.<br />
Die Vereinbarung, die sich mit der Bereinigung<br />
der Triptyks durch die Zollorgane<br />
anstatt durch die Konsularbehörden befasst.<br />
fand bei neun Staaten Anerkennung. Sie<br />
wurde unterzeichnet von: Deutschland, Belgien,<br />
Grossbritannien, Dänemark, Frankreich,<br />
Luxemburg, Holland, Schweiz und<br />
Tschechoslowakei.<br />
Den Delegierten legte man ferner eine<br />
Konferenz — Schlussakte vor, die von den<br />
nachstehenden 20 Staaten signiert worden<br />
ist: Deutschland, Belgien, Dänemark, Danzig,<br />
Frankreich, Grossbritannien, Griechenland,<br />
Ungarn, Irland, Lettland, Luxemburg,<br />
Holland, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz.<br />
Tschechoslowakei, Türkei und JugosWien.<br />
Keine Vereinbarungen über gewerbliche<br />
Transporte.<br />
Das Abkommen über die Befreiung der<br />
internationalen gewerblichen Transporte von<br />
Steuern und Gebühren schien nicht verhandlungsreif<br />
zu sein, weshalb an der Genfer<br />
Konferenz auf eine Regelung verzichtet<br />
wurde. Der Vorsitzende Eckhardt (Deutschland)<br />
erwähnte in seiner Scbinssi-prie. die<br />
Entwicklung der gewerblichen Automobiltransporte<br />
sei gegenwärtig zu stark im<br />
Fluss, als dass die Materie schon einheitlich<br />
geregelt werden könne. Die einzelnen Staaten<br />
seien nicht imstande, die Entwicklung in<br />
ihrem eigenen Lande in vollem Masse zu beurteilen,<br />
Ein Abkommen wäre daher für verschiedene<br />
Länder, speziell in Hinsicht auf<br />
die Konkurrenz zwischen Eisenbahn und<br />
Auto, eine unsichere und unangenehme Abmachung.<br />
Die gewerblichen Motorfahrzeuge<br />
•müssen in Zukunft die gleichen Gebühren<br />
zahlen, die sie bis anhin zu entrichten das<br />
Vergnügen hatten.<br />
Wir wollen über diese Konferenz kein absprechendes<br />
Urteil fällen, im Gegenteil froh<br />
sein, dass wenigstens die beiden ersten Vereinbarungen<br />
zustande kamen. Es ist stets<br />
schwer, eine gemeinsame Verhandlungsbasis<br />
zu finden, weshalb man sich mit dem heute<br />
Erreichten zufrieden geben muss. Es wäre<br />
allerdings über die Zusammensetzung der<br />
Konferenz in bezug auf die Interessensphären<br />
der einzelnen Delegierten Aussetzungen<br />
zu machen. Wir werden später auf dieses<br />
Thema zurückkommen.<br />
lt.<br />
Zwei Ostertouren. Wir haben im < Atrtter«<br />
Feierabend » Nr. 28 verschiedene Vorschläge<br />
für Osterfahrten veröffentlicht, denen wir<br />
hier zwei weitere anfügen.<br />
Lugano. Obschon der Gotthard noch tief im<br />
Schnee steckt und auch alle andern Alpenpässe, die<br />
mehr oder weniger direkt nach dem sonnigen Süden<br />
führen, noch nicht fa-hrbar sind, so sei doch<br />
auch eine Osterfahrt nach Lugano wä,rmstens empfohlen.<br />
Man verlädt in Amstes. Erstfeld oder<br />
Göschenen seinen Wagen auf die dankbar einfachste<br />
Art und lädt ihn in Airolo oder Biasca<br />
ebenso einfach wieder aus. Mühelos wird man so<br />
aus dem kälteren Norden plötzlich in den sonnigen<br />
Süden versetzt, hat eine prachtvolle Fahrt<br />
durch die Leventina, dann über den Monte-Ceneri<br />
ins Sotto Ceneri vor Eich und landet schliosslich<br />
an den immer schönen b'auen Gestaden des Ceresio.<br />
der vom Monte San Salvatore, Monte Generöse<br />
und Monte Bre alß seine getreuen Vasallen-bewacht<br />
wird.<br />
Lv.<br />
Egllsau. Wenn man von Zürich über Bülaeh<br />
nordwärts fährt, zeigt sich bald der majestätisch<br />
ziehende Rhein. An seinem Ufer liest ein kleines,<br />
reizendes Städtchen — Eglißau. Es ist aus cejnem<br />
Wintertraum erwacht und erwartet nun in froher<br />
Nach Italien<br />
Frühlingsla-nne die Automobilisten, die es zum Ziel<br />
ihrer Osterfahrt wählten.<br />
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Die Gründung der «Swissair» vollzogen. Nachdem<br />
die Generalversammlung der Ad Astra (Zürich)<br />
am 17. März und diejenige der Baiair (Basel),<br />
am 26. März die Fusion einstimmig beschlossen<br />
hatten, ist die Gründung der Schweiz. Lufverkehrs<br />
A.-G. nunmehr perfekt geworden. Die<br />
Schweiz ist damit dem Beispiel von Deutschland,<br />
Holland, Belgien, Oesterreich, Spanien usw. gefolgt,<br />
indem sie den Betrieb ihres internationalen Luftverkehrsnetzea<br />
einer einzigen Gesellschaft überträgt.<br />
Die Swissair besitzt ein Toll einbezahltes Aktienkapital<br />
von 800,000 Fr. Der Rechtsitz der neuen<br />
Gesellschaft befindet sioh in Zürich. Präsident des<br />
Verwaltungsrates ist Bankier Dr. A. Ehinger, ehemaliger<br />
Präsident der Basler Baiair, als Vizepräsident<br />
amtet Herr Erwin Schwarzenbach (Zürich),<br />
ehemaliger Präsident der Ad Astra und Begründer<br />
der schweizerischen Zivilaviatik. Dem Verwaltungsrate<br />
gehören ferner an namhafte Persönlichkeiten<br />
aus Industrie und Handel von Genf, Basel und Zürich.<br />
Die Direktion liegt in den Händen ron Direktor<br />
B. Zimmermann (Linienverkehr), Direktor W. Mittelholzer<br />
(Touristik und Photobetrieb) und Ingenieur<br />
A. Weber (technischer Dienst).<br />
In der diesjährigen Luftverkehrssaison wird<br />
die Swissair ein regelmässiges Netz von 4775<br />
Strecken-Kilometern betreiben, das sich aus folgenden<br />
nur internationalen Postlinien zusammengesetzt:<br />
Genf-Zürich-Wien, Genf-Basel-Amsterdam,<br />
Bern-Zürich-Berlin, Basel-Zürich-Prag, Zürich-Basel-Paris<br />
und Genf-Lyon-Paris.<br />
Dazu kommt noch die Spezialpostlinie Basel-Le<br />
Hävre-Gherbourg.<br />
Alpenflüge werden durch die Swissair ansgeführt<br />
ab Zürich und Genf. Die Direktion sowie der<br />
Luftphotobetrieb (der den Namen Ad Astra beibehält)<br />
sind in Zürich etabliert, während sich die<br />
drei Flugbetriebsleitungen auf die Flughäfen von<br />
Basel-Birsfelden, Zürich-Dübendorf und Geneve-<br />
Cointrin verteilen.<br />
Die Flugzeugflotte der Swissair setzt sich gegenwärtig<br />
aus 13 Verkehrsmaschinen zusammen,<br />
d. h. aus acht dreimotorigen Fokker F. VII b, zwei<br />
Dornier-Merkur (einmotorig) und je einem einmotorigen<br />
Fokker F Vlla, Messerschmitt M. 18 d und<br />
Comte A. C. 4 (Photoflugzeug), die über total 87<br />
Passagierplätze verfügen.<br />
An fliegendem Personal hat dia neue GeseDechaft<br />
zehn Piloten, acht Bordmechaniker und sieben<br />
Bordfunker in ihren Diensten.<br />
Durch den sorgfältig vorbereiteten und nun auch<br />
glücklich durchgeführten Zusammenschluss von<br />
Ad Astra und Baiair zur Swissair ist eine bedeutungsvolle<br />
Stärkung der Stellung der Schweiz im<br />
internationalen Luftverkehr Europas zu erwarten.<br />
S. L. U.<br />
Die Fluoreuginteressen das General-Motors-Konzerns.<br />
In den Aufsichtsrat der Transcontinental &<br />
Western "Air Incorporated sind sieben Vertreter der<br />
General Aviation Corp. eingetreten. Letztere Gesell-<br />
Das Curüss-rJunior-Flugzeug, das in Amerika in den Handel gebracht wird, kostet nur 1490 Dollar. Dolli<br />
Es hat Stahlrohr-Rumpf und Holzflügel, einen 20 PS-Motor mit einem Brennstoffverbrauch von<br />
rund 7 Liter pro 100 km, Schuibpropeller und eine Landegeschwindigkeit von 40 Std.-km bei 130<br />
Std.-km Maximalgeschwindigkeit und 112 Std.-km Reisegeschwindigkeit.<br />
schaft ist bekanntlich das Flugzeug-Holdmjrunternehmen<br />
des General-Motors-Autamobilkonzerns. Die<br />
Erweiterung des Aufsichtsratea erklärt sich aus<br />
einer massgeblichen Interessennahme der General-<br />
Motors-Flugzeugholding an der Western Air Express<br />
Corp., die gemeinsam mit der TranscontinentaJ Air<br />
Transport die wichtige Binnenlinie New York - Los<br />
Angeles kontrolliert.<br />
Flugzeuge für 2500 Passagiere? In der<br />
« Revue Hebdomadaire » glaubt der bekannte<br />
französische Flugzeugkonstrukteur Breguet<br />
prophezeien zu können, dass die Verkehrsflugzeuge<br />
wie die Schiffe Immer grössere<br />
Ausmasse annehmen würden, da sich damit<br />
die Wirtschaftlichkeit bedeutend steigern<br />
Hesse, und dass schon in nächster Zeit Flugzeuge<br />
mit einer Nutzlast von 250 Tonnen,<br />
oder dem Gewicht von 2500 Passagieren gebaut<br />
werden könnten.<br />
-s.<br />
Die schweizerische MiHtärfüegerei Im Jahre<br />
1930. Die Statistik des schweizerischen<br />
Militärflugwesens nennt für das Jahr 1930<br />
total 13,560 Flugstunden für Pilotentraining<br />
in insgesamt 38,009 Flügen. Die übenden Beobachter<br />
absolvierten ihr Pensum in rund<br />
2870 Flugstunden. Interessant ist vor allem<br />
die Statistik über die letzte Piloteusehule<br />
unserer Fliegerwaffe. Von 30 Pilotenschü-<br />
'ern konnten 23 Offiziere zu Militärfliegern<br />
ernannt werden. Am Doppelsteuer wurden<br />
549 Stunden geflogen, ergibt also pro Pilotenschüler<br />
rund 20 Stunden Doppelsteuerflflge.<br />
Die Flugstundenzahl für Alleinflüge<br />
beträgt 2742. Die statistischen Zahlen über<br />
die Flugstunden der letztjährigen Pilotenschtile<br />
zeigen wiederum, dass die Schüler<br />
überaus sorgfältig ausgebildet wurden. Währenddem<br />
der reine Sportpilot lediglich durchschnittlich<br />
8 Stunden für Doppelsteuerflüge<br />
benötigt, ist dem Militärpiloten die Möglichkeit<br />
geboten, sich während 20 Stunden am<br />
Doppelsteuer auszubilden. Bekanntlich sind<br />
die Doppelsteuerflüge für den Schüler am<br />
wertvollsten und die Tendenz, den Neuling<br />
möglichst lange am Doppelsteuer zu behalten,<br />
zeigt dann später ihre Früchte. Ohne<br />
Zweifel wird man auch im Sportflugwesen<br />
darauf hin tendieren müssen, den Schüler<br />
etwas länger am Doppelsteuer fliegen zu<br />
lassen, wenn wir nicht in den Fehler verfallen<br />
wollen, die rein quantitative Produktion<br />
an Fliegern der Qualität vorzuziehen.<br />
Auch Meldungen des Auslandes, dass man<br />
z. B. in Amerika in fünf Stunden den Fliegerberuf<br />
erlernen kann, mögen die verantwortlichen<br />
Organe der Schweiz nicht über<br />
die Tatsache hinwegtäuschen, dass wir<br />
keine Luftchauffeure, sondern zuverlässiges<br />
FJiegercnaterial auszubilden haben. si.<br />
Zur frage des Ausbaues unserer Flugplatze.<br />
Bekanntlich geht auch bei uns die<br />
Frage der Modernisierung der Flugplätze<br />
nach und nach der Verwirklichung entgegen,<br />
bedingt durch den mächtigen Aufschwung<br />
unseres Flugwesens. Vorläufig handelt es<br />
sich darum, die Sicherheit unseres Flugwesens<br />
durch zweckmässige Installationen zu<br />
heben. Geplant ist vor allem eine Reorganisierung<br />
des Wetterdienstes durch den Ausbau<br />
der Sende- und Empfangsstationen. Die<br />
Verwirklichung dieses Planes ist vor allem<br />
für unsere internationalen Verkehrsflugplätze<br />
eine Notwendigkeit. Geplant ist eine<br />
zentrale Wettermeldungs-Empfangsstelle, die<br />
dann ihrerseits die Witterungsberichte an die<br />
verschiedenen Flugplätze weitergibt. Es ist<br />
klar, dass diese Instanz ununterbrochen in<br />
Betrieb sein muss. Zur vollen Durchorganisierung<br />
eines reibungslosen Wetterdienstes<br />
ist die Vergrößerung des Personalstabes<br />
auf. den Stationen notwendig. Eine weitere<br />
Aufgabe harrt den zuständigen Instanzen<br />
ferner bezüglich des Ausbaues unserer Flugplätze<br />
zu zweckmässigen Start- und Landungsstationen<br />
für den Nachtluftverkehr, der<br />
bereits auf dem europäischen Luftverkehrsnetz<br />
in erfreulichem Masse zugenommen hat<br />
Basel verfügt bereits über genügende Beleuchtungsanlagen,<br />
und den Verhältnissen<br />
entsprechend, auch Dübendorf. Die Flugplätze<br />
Bern, Genf und Altenrhein werden Im<br />
laufenden Jahre noch für die Installierung<br />
von Beleuchtungsanlagen besorgt sein. Ebenso<br />
wichtig wie der Ausbau der Flugplätze<br />
für den Nachtluftverkehr, ist die Schaffung<br />
einer zuverlässigen Streckenmarkierung bei<br />
Nacht durch Leuchtsignale. Bekanntlich<br />
wird im Sommer dieses Jahres der Versuch<br />
einer Nachtfluglinie Basel—St. Gallen aufgenommen<br />
werden. Nach Abschluss der Probeflüge<br />
wird man sich an die Hebung der<br />
Mängel heranmachen müssen, die ohne<br />
Zweifel überall noch vorhanden sind. Die<br />
Schweiz wird überhaupt in absehbarer Zeit<br />
dem Ausbau eines Nacht-Flugnetzes ihre<br />
Aufmerksamkeit schenken müssen, um mit<br />
einbezogen zu werden in den Nachtluftverkehr<br />
Europas.<br />
si.<br />
Luftverkehrssicherheit und Meteorologie.<br />
Die Erfahrungen der letzten Jahre lassen<br />
deutlich erkennen, dass mit der fortschreitenden<br />
technischen Vervollkommnung, des<br />
Flugzeugbaues die Entwicklung des Luftverkehrs<br />
immer weniger eine Materialfrage und<br />
immer mehr eine Wetterfrage wird. Unfälle<br />
Eine neue Unterrichtsmethode im Blintiflieaen.<br />
In Amerika ist eino neue Unterrichtsmethode im<br />
Blindfliejjen eingeführt wordon, bei der ein Miniaturflugzeus;<br />
als Hilfsmittel verwendet wird. Dieses<br />
kleine Flugzeug hat die gleichen Steuervorrichtungen<br />
wie oin grosses Flugzeug, und wird durch<br />
Luftbälge in die flugähnlichen Bewegungen versetzt.<br />
Der Flugschüler, dem eine fensterlose Haube<br />
über den Kopf geklappt wird, muss nun das Flus;-<br />
zeue dauernd wieder in die horizontale Lage bringen.<br />
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jetzt verschwindend selten gegenüber denen,<br />
die durch ungünstige Witterungsverhältnisse<br />
verursacht werden. Die entscheidenden Probleme<br />
drehen sich deshalb heute um die<br />
Ueberwindung des Schlechtwetters durch<br />
Verbesserung der Sicherheitsvorrichtungen,<br />
der Nävigationsinstrumente und vor allem<br />
des Wettermeldedienstes, der für einen gesicherten<br />
regelmässigen Luftverkehr eine<br />
elementar wichtige Rolle spielt.<br />
Welch grosse Sicherheit der Luftverkehr<br />
allerdings schon bietet, geht aus jeder Statistik<br />
hervor. In Deutschland wurde letztes<br />
Jahr festgestellt, dass erst auf rund 20,000<br />
Starts ein Unfall entfällt. Im gesamten deutschen<br />
Luftverkehr wurden dabei täglich<br />
•nicht weniger als 66,000 km täglich zurückgelegt.<br />
Der schweizerische zivile Luftverkehr<br />
hattejseit seiner Gründung bekanntlich überhaupt<br />
noch keinen schwereren Unfall zu verzeichnen.<br />
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BERN. 2. April 1031<br />
29<br />
II. Blatt<br />
BERN, 2. April <strong>1931</strong><br />
Tech<br />
die Not<br />
Konstanthaltung<br />
der Oeltemperatuf.<br />
Oie Mehrzahl der Anlass-Schwierigkeiten<br />
hängt mit der Eindickung des Motoröls bei<br />
niedrigen Temperaturen zusammen. An kalten<br />
Wintertagen oder bei der Verwendung<br />
«ines zu dickflüssigen Oels überhaupt vermag<br />
oft der elektrische Anlasser den Motor<br />
kaum mehr in Umdrehung zu versetzen. Eine<br />
richtige Vergasung des Brennstoffes ist dann<br />
ausgeschlossen, und zwar weniger wegen<br />
des Einflusses der Kälte auf die Verdunstungsgeschwindigkeit<br />
des Brennstoffes als<br />
wegen der zu geringen Geschwindigkeit der<br />
an der Düse vorbeistreichenden Luftsäule.<br />
Versuche haben ergeben, dass zum gleichschnellen<br />
Durchdrehen eines bestimmten Motors<br />
die erforderliche Anlasserleistung zwischen<br />
2 und 20 PS schwanken kann, je nachdem<br />
das verwendete Schmieröl warm und<br />
dünnflüssig odeT kalt und eingedickt war.<br />
Praktisch lässt sich aber die gleiche Motortourenzahl<br />
natürlich nicht einhalten. Aus Gewichts-<br />
nnd Preisgründen muss man sich<br />
begnügen, einen Anlasser einzubauen, der nur<br />
gerade für normale Verhältnisse gut ausreicht.<br />
Dass dann bei anormal schwer laufendem<br />
Motor die Anlasstourenzahl nur sehr<br />
niedrig ist, muss in Kauf genommen werden.<br />
Es bleibt in diesen Fällen dem Fahrer überlassen,<br />
einen Ausweg zu finden, entweder<br />
durch Ankurbeln des Motors von Hand, durch<br />
Einspritzen von Benzin und dadurch künstliches<br />
Verdünnen des Oels, Anwendung von<br />
50g. «Obenschmierölen», Anwendung einer<br />
dünnflüssigeren Oelsorte oder dergleichen.<br />
Manche Oelfirmen suchen den Anlass-<br />
Schwierigkeiten dadurch zu begegnen, dass<br />
sie für die kalte Jahreszeit ein « Winteröl»<br />
-vorschreiben, d. h. ein Oel, das auch bei niedrigen<br />
Temperaturen noch nicht allzusehr<br />
eindickt. Ganz vermeiden lassen sich die<br />
Schwierigkeiten dadurch aber auch nicht.<br />
Eine Mindest-Viskosität des Oels darf doch<br />
nicht unterschritten werden, wenn man nicht<br />
riskieren will, dass die Schmierung bei warm<br />
gelaufenem Motor, bei dem das Oel nun<br />
schon sehr dünnflüssig sein wird, ungenügend<br />
ist.<br />
Von anderer Seite werden grosse Anstrengungen<br />
gemacht, Oele herzustellen, die in<br />
kaltem und warmem Zustand nur geringe<br />
Viskositäts-Unterschiede aufweisen. Ideal im<br />
Hinblick auf leichtes Anlassen wäre ein Oel,<br />
dessen Viskosität sich bei Temperaturverschiedenheiten<br />
überhaupt nicht verändert.<br />
Praktisch ist man aber von diesem Ideal<br />
noch weit entfernt und an eine wesentliche<br />
Annäherung ist auch noch nicht zu denken.<br />
Die oben angedeuteten praktisch angewandten<br />
Behelfe sind fast alle in der Anwendung<br />
mehr oder weniger unbequem. Das Einspritzen<br />
von Benzin oder das Ueberschwemmen<br />
der Zylinder mit einem brennstoffübersättigten<br />
Gasgemisch (durch Abdrosseln der<br />
Vergaserluft) kann wohl geeignet sein, die<br />
erwünschte Verdünnung des Oels zwischen<br />
Zylindern und Kolben herbeizuführen. Mit<br />
Leichtigkeit kommt aber auch eine zu grosse<br />
Verdünnung zustande, woraus dann eventuell<br />
ein Anfressen der Kolben oder doch<br />
anormal starke Abnützung resultieren können.<br />
Ausserdem verdünnt man mit diesem<br />
Vorgehen nach und nach, manchmal sogar<br />
sehr rasch, den ganzen Oelvorrat im Kurbelgehäuse,<br />
verschlechtert damit die Schmier-<br />
Schema einer modernen Oelkühlung. A = Anspuffstut2en;<br />
B = Vorwärmebehälter für das<br />
Schmieröl; D == direkte Hüfsschmierleitung; K =<br />
OelkübJer; N = normale Schmierleitung; L =<br />
Verteilungsleitungen zu den Lagern; V = Ueberdruck\<br />
entil.<br />
Wirkung des Oels und macht dieses vorzeitig<br />
unbrauchbar.<br />
Ungefähr die gleichen Wirkungen hat das<br />
Verfahren, eine künstliche Oelverdünnung an<br />
den Zylinderwänden herbeizuführen, indem<br />
man vor dem Abstellen des Motors, bei höherer<br />
Motortourenzahl und bei ausgeschalteter<br />
Zündung, noch kurz Vollgas gibt, damit sich<br />
die Zylinder mit Gemisch voll aufladen.<br />
Eine völlig gefahrlose Verdünnung des Oeifilms<br />
an den Zytinderwänden gestatteten vorläufig<br />
nur gewisse Obenschmieröle, die auf<br />
dem Weg über die Ansaugleitung in fein verteilter<br />
Form in die Zylinder gelangen.<br />
Die Lösung der Zukunft wird die sein, dass<br />
man für möglichst gute Konstanthaltung der<br />
Oeltemperatur im Motor sorgt. Wir denken<br />
dabei weniger an eine Vorwärmung des Oels<br />
vor dem Ingangsetzen des Motors, als eine<br />
intensive Kühlung, wie sie von einigen Konstrukteuren<br />
schon heute angewandt wird.<br />
Eine solche Oelkühlung ermöglicht die durchgehende<br />
Verwendung eines relativ dünnflüssigen,<br />
das Anlassen also immer erleichternden<br />
Oeles. ohne dass die Schmierwirkung bei<br />
heissem Motor zu gering ist.<br />
Die Mitteltemperatur sollte aber auch möglichst<br />
Tasch nach der Inbetriebsetzung Zustandekommen,<br />
damit der Motor baldmöglichst<br />
voll beansprucht werden kann. Diesem<br />
Wunsch kann dadurch entsprochen werden<br />
(in einzelnen Beispielen ist es bereits der<br />
Fall), dass das Oelkühlsystem mit einer<br />
thermostatisch geregelten «Kurzschluss »-<br />
Leitung versehen wird, d. h. einem den Oelkühler<br />
überbrückenden Rohr, welches das<br />
schon etwas erwärmte Oel wieder auf dem<br />
kürzesten Weg zur Druckpumpe zurückkehren<br />
lässt. Beim ersten Anlassen des Motors<br />
braucht dann das Oel nur einigemal durch<br />
diesen kurzen, kühlungslosen Leitungskreis<br />
zu fliessen, um rasch auf die gewünschte Mitteltemperatur<br />
zu kommen. Ist die Mitteltemperatur<br />
erreicht, dann leitet der Thermostat<br />
den Oelstrom über den Oelkühler um.<br />
Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass<br />
das Problem der Oelkühlung bei den verfeinerten<br />
Wagen der Zukunft zu der Bedeutung<br />
gelangt, die bei den heutigen Wägen der<br />
Wasserkühlung beigemessen wird. So stark,<br />
wie sich die moderne Wasserkühlung mit ihrer<br />
automatischen Mitteltemperatur-Regelung<br />
von der Kühlung der Vorkriegswagen unterscheidet,<br />
so viel kann die Motorschmierung<br />
der Zukunft einmal von der heutigen abweichen,<br />
m.<br />
Anormaler Oelverbrauchl Verbraucht ein<br />
Motor zuviel Oel, so kann die Ursache darin<br />
zu suchen sein, dass das Oel an einer undichten<br />
Stelle des Kurbelgehäuses oder am Austritt<br />
der Kurbelwelle verloren geht; häufiger<br />
aber deutet grosser Oelverbrauch auf übermässig<br />
abgenützte Kolben, Zylinder und Kolbenringe,<br />
jedenfalls aber auf ein starkes<br />
Uebertreten von Oel in die Verbrennungsräume.<br />
Unterscheiden lässt sich diese zweite<br />
Ursache von der ersten daran, dass dem<br />
Auspuffrohr helle, weisse bis bläuliche Rauchwolken<br />
entströmen, besonders stark immer<br />
dann, wenn der Motor gestanden oder längere<br />
Zeit unter geringer Belastung gelaufen<br />
ist und nun wieder voll belastet wird. Bei<br />
längerer starker Inanspruchnahme des Motors<br />
kann aber die Rauchbildung wieder<br />
verschwinden, weil dann unter der Einwirkung<br />
der Hitze das Oel zu einem unsichtbaren<br />
Gas verbrennt.<br />
Wie die Pumpwirkung der Kolbnnge zustande<br />
kommt.<br />
We<br />
Von übermässiger Abnützung der Kolben<br />
oder Zylinder oder, wie es meistens der Fall<br />
ist, beider zugleich, kann dann gesprochen<br />
werden, wenn die Kolben auf halbem Hub in<br />
der Zylinderbohrung mehr Spiel haben als<br />
8 / inoo der Bohrung. Bei einem Motor mit beispielsweise<br />
100 mm Bohrung beginnt also das<br />
« übermässige » Spiel mit 0,8 mm.<br />
Der zu grosse Oelverbrauch bildet dann<br />
oft den einzigen Umstand, der das Einpassen<br />
neuer Kolben ratsam erscheinen lässt. Mechanisch<br />
würde dieses Spiel noch nicht schaden,<br />
auch dann noch nicht, wenn es von eienn<br />
Sie das Innere Ihres Motors während<br />
dessen Arbeit beobachten könnten, würden Sie die<br />
grossartige Leistung der Ventile bewundern, denn<br />
sie werden in der Sekunde mehr als 30 Mal angehoben.<br />
Sie würden dann verstehen, mit welcher<br />
Sorgfalt ihre Führungen, Ventilhebel und die Nokkenwelle<br />
geschmiert werden müssen.<br />
An Hand<br />
einer solchen Kontrolle würden Sie den Beweis<br />
haben, dass Mobiloil allen. Anforderungen des modernen<br />
Motors gewachsen ist und einen bis heute<br />
unbekannten Sicherheitsgrad bietet<br />
Dann auch<br />
würden Sie seine absolute Ueberlegenheit verstehen<br />
und begreifen, warum Mobiloil von mehr als 700<br />
Konstrukteuren in der ganzen Welt empfohlen wird.<br />
V A C U U M O I L C O M P A N Y , B A S E L
10 AUTÖivTOBtU!?EVUE<br />
<strong>1931</strong> - N° 29<br />
nem Klappern der Kolben begleitet ist. Der<br />
Entscheid, ob neue Kolben eingesetzt werden<br />
sollen oder nicht, kann also manchmal vom<br />
Oelverbrauch abhängig gemacht werden.<br />
Praktisch zeigen sich manche Fälle, in denen<br />
das normale Spiel der Kolben schon weit<br />
überschritten ist, der Öelverbrauch sich aber<br />
trotzdem noch innerhalb normaler Grenzen<br />
verhält. Das Kolbenspiel gibt eben nicht allein<br />
den Ausschlag, vielmehr spielt eine fast<br />
ebenso grosse Rolle der Zustand der Kolbenringe.<br />
Ringe, die noch genau in ihre Nuten<br />
ipassen, deren Schlitz nicht mehr wie VA bis<br />
2 mm. beträgt und deren Umlang sich der Zylinderlaufbahn<br />
genau angepasst hat, halten<br />
oft auch bei beträchtlichem Spiel zwischen<br />
'Kolben und Zylinder das Oel noch sehr gut<br />
vom Übertritt in den Verbrennungsraum ab.<br />
Umgekehrt können aber schlecht eingepasste,<br />
viel Spiel in ihren Nuten aufweisende<br />
Kolbenringe schon bei normalem Kolbenspiel<br />
einen übermässigen Oelverbrauch verursachen.<br />
Die Kolbenringe üben dann eine eigentliche<br />
Pumpwirkung auf das öl aus und drükken<br />
es besonders im Leerlauf oder Langsamlauf<br />
in grösseren Mengen in die Verbrennungsräume.<br />
Wie die Pumpwirkung der Kolbenringe zustandeikommt,<br />
geht aus der beistehenden<br />
Skizze hervor. Beim Abwärtsgehen des Kolbens<br />
legt sich der Kolbenring an die obere<br />
Wand der Ringnut an und lässt Oel unter<br />
sich und hinter sich eintreten. Bewegt sich<br />
der Kolben wieder aufwärts, so legt sich der<br />
Kolbenring an die untere Wand der Ringnut<br />
an und presst dabei das hier befindliche Oel<br />
teilweise nach innen und oben, von wo aus<br />
es dann dem Verbrennungsraum zugeschoben<br />
wird.<br />
Kolbenringe sollen deshalb In der Hubrichtung<br />
nur gerade das zu ihrem freien Spielen<br />
notwendige Spiel besitzen, keineswegs aber<br />
mehr. Bei allzu geringer Bemessung des<br />
•Spiels besteht allerdings wieder die Gefahr,<br />
dass der Kolbenring durch Russ verklebt und<br />
dann unwirksam wird. Ein Steckenbleiben des<br />
Kolbenringes ist auf alle Fälle dann zu befürchten,<br />
wenn der Ring schon in sauberem<br />
neuen Zustand in den gereinigten Nuten nur<br />
'schwer zu bewegen ist<br />
-at-<br />
Das Anspringen des kalten Motors kann<br />
oft dadurch erleichtert werden, dass man die<br />
Zündkerze leicht anwärmt. Di© Zündkerze<br />
iwird dazu am einfachsten herausgeschraubt,<br />
mit Benzin übergössen und angezündet,<br />
i r -thy-<br />
In England splitterfreies Glas vorgeschrieben.<br />
Zur Hebung der Betriebssicherheit und<br />
Vermeidung von Unfällen wird ab 1. Januar<br />
1932 in England allgemein die* Vorschrift in<br />
Kraft treten, dass bei jedem neu in den Verkehr<br />
gebrachten Wagen die vordem Scheiben<br />
bei geschlossenen oder die Windschutzscheibe<br />
bei offenen Wagen aus nicht splitterndem<br />
Glas sein müssen. Ab 1937 wird<br />
diese Vorschrift obligatorisch für alle in England<br />
verkehrenden Motorfahrzeuge.<br />
Ein neues Bordinstrument. Das untenstehende<br />
Bild zeigt, ein Viscosimeter, das als<br />
neues Bordinstrument für Automobile in<br />
Amerika auf den Markt gebracht wird. Das<br />
Instrument gibt dem Fahrer die Möglichkeit,<br />
den Viscositätsgrad des Motoröls jederzeit<br />
abzulesen, so dass er auch genau zu beurteilen<br />
vermag, wann das Oel gewechselt oder<br />
durch ein solches von anderm Viscositätsgrad<br />
ersetzt werden muss.<br />
Das Viscosimeter mit aufgeschnittenem Verteiler;.-<br />
Mit der Leitung wird das Instrument an<br />
eine Druckleitung des Motorschmiersygtems<br />
angeschlossen. Durch diese Leitung gelangt<br />
dann Oel in eine kleine zylindrische Kammer,<br />
die oben durch eine Düse C und unten<br />
durch das federbelastete Ventil G abgeschlossen<br />
ist Ueber der Düse C sind zwei<br />
Kanal© angeordnet, von denen der eine zu<br />
einem Manometer führt, während der andere<br />
durch eine feine Bohrung Y mit dem Kurbelgehäuse<br />
in Verbindung steht.<br />
Das federbelastete Ventil G hat den Zweck,<br />
in der zylindrischen Kammer immer einen<br />
ungefähr gleichbleibenden Druck aufrecht-z»<br />
erhalten, gleichgültig welche Tourenzahl der<br />
Motor hat und welcher « Original »-Brück<br />
im Motorschmiersystem herrscht. Durch die<br />
Düse c gelangt deshalb immer annähernd<br />
gleich viel Oel in den obern Teil des Instrumentes.<br />
Ist das Oel nun beispielsweise sehr<br />
dickflüssig, so lässt es sich nur schwer durch,<br />
die enge Bohrung Y hindurchdrücken. Ein<br />
entprechender Widerstand macht sich deshalb<br />
auch in der zum Manometer führenden<br />
Leitung bemerkbar : Das Manometer zeigt<br />
einen hohen Druck, bzw. eine hohe Viscosität<br />
an. Umgekehrt läuft ein dünnflüssiges 01<br />
durch die enge Bohrung leicht ab, der Ge-<br />
-gendruck auf das Manometer ist gering, und<br />
der Manometerzeiger weist auf geringe Viscosität<br />
• -s.<br />
!>>•«» !«*£*«§»«*<br />
nl«&<br />
Wasser im Brennstofftank kann unangenehme<br />
Motorstörungen verursachen, da al-<br />
.lein schon ein Tropfen davon den Benzinfluss<br />
im Vergaser unter Umständen völlig<br />
unterbindet. Durch Ausleeren oder Ablassen<br />
des Tanks ist das Wasser nur selten restlos<br />
herauszubekommen. Eine vollständige Entwässerung<br />
ist jedenfalls sicherer zu erwarten,<br />
wenn man den Tank mit Methylalkohol<br />
mehrmals ausspült. Reste von Alkohol, die<br />
schliesslich zurückbleiben sollten, können die<br />
Vergasung nicht mehr fühlbar stören, -at.<br />
Demontieren von Ventilen. Bei Motoren<br />
mit nicht abnehmbarem .Zylinderkopf macht<br />
das Demontieren der Ventile oft Schwierigkeiten,<br />
weil sich beim Zusammendrücken der<br />
Ventilfeder das Ventil mit erhebt und so ein<br />
Herausziehen des Keils verhindert. Das Ventil<br />
kann aber leicht auf seinem Sitz niedergehalten<br />
werden, indem man einen kleinen<br />
Holzwürfel darauf legt und dann den Ventildeckel<br />
wieder aufschraubt. Man behält dabei<br />
beide Hände zum Arbeiten an Ventilfedex<br />
und Keil frei und kann so vielleicht die Feder<br />
sogar von Hand genügend- stark zusammendrücken,<br />
i -at.<br />
Autofahren und Schuhsohlenabnutzung. Unglaublich,<br />
aber wahr : Mancher Autofahrer<br />
nützt die Sohlen seiner Schuhe rascher ab<br />
als ein Fussgänger, selbst wenn er keinen<br />
Kilbmeter zu Fuss geht Wenn aber nur immer<br />
gerade der rechte Schuh zuerst ein Loch<br />
hat, während sein lin'ker Bruder wie neu aussieht,<br />
so kann man vielleicht neugierig werden,<br />
den möglichen Ursachen nachforschen<br />
und schliesslich finden, dass ein rauhes, eisernes<br />
Gaspedal daran schuld ist. Liegt der<br />
Drehpunkt des Pedals noch so, dass man<br />
beim Gasgeben oder -wegnehmen beständig<br />
auf der Pedalplatte »leitet, dann wird das<br />
beste Leder in erstaunlich kurzer Zeit durchgescheuert<br />
Abhilfe : Man lässt vom Sattler die Pedalplatte<br />
mit einem ledernen « Pedalschuh » bekleiden,<br />
oder sorgt für eine grössere Auflagefläche,<br />
oder schraubt einen Gummiabsatz<br />
auf die Platte, oder gar eine Rolle, wie<br />
das einige Konstrukteure von Haus aus machen,<br />
-at-<br />
Zersägen von weichem Metall. Beim Zersägen<br />
von weichem Metall oder Holz mit der<br />
Metallsäge stösst man manchmal auf Schwier<br />
rigkeiten, weil das schmale Sägeblatt im Material<br />
einsinkt und sich dabei einklemmt. Ein©<br />
einfache Abhilfe besteht hier darin, anstatt des<br />
einen Sägeblattes deren zwei in den Bogen<br />
•einzuspannen, und zwar so, dass die Zahnungseinrichtung<br />
der beiden Blätter einander<br />
entgegengesetzt verläuft. Die Säge arbeitet<br />
dann in beiden Bewegungsrichtungen gleichmassig<br />
und leichter, wenn auch etwas langsamer,<br />
at<br />
T^cffan* S|»v«ecla<br />
Antworten 7134, 7135 und 7711. Touringzerstäuber.<br />
Zuschrift weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Antwort 7846. Lieferanten von Benzintanks. Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Antwort 7847.<br />
Adresse mitgeteilt.<br />
Bezugsquelle für Hupenbälle.<br />
Red.<br />
Frage 7856. Batterie-Ladestation. Wer kann<br />
mir Adressen von Firmen angeben, welche Autobatterie-Ladestationen<br />
für einzelne Privatgaragen<br />
liefern? W. K. in A.<br />
Frage 7857. Benzinverbrauch. Ist der Benzinverbrauch<br />
eines S"ehs- und eines Achtzylinders bei<br />
gleichem Gewicht und Zylinderinhalt praktisch derselbe?<br />
A. B. in M.<br />
Antwort: Praktisch: Ja. Theoretisch hat der<br />
mebrzylindrige Motor allerdings das Recht auf einon<br />
etwas grösseren Verbrauch, da bei ihm mehr Wärme<br />
verloren geht und etwas mehr Arbeit zur Ueberwindung<br />
innerer Reibungen notwendig ist.<br />
Sollte der Unterschied im Verbrauch selbst 2—8<br />
Liter pro 100 km betragen, so habon die entsprechenden<br />
Mehrkosten gegenüber den übrigen Betriebskosten<br />
ja immer noch fast nichts zu bedeuten.<br />
Der Wagen mit der grösseren Zylindorzahl kann<br />
sogar trotz eventuell grösserem Brennstoffverbrauch'<br />
im Betrieb billiger sein, weil er später leichter verkäuflich<br />
sein wird und deshalb weniger hoch amortisiert<br />
werden muss und weil ferner die Beanspruchung<br />
seiner Antriobs- und Uebertragungsorgano<br />
geringer ist.<br />
—a.<br />
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anderen Wagen dieser Freislage zu finden sind.<br />
So zum Beispiel ihre elegante und niedrige Erscheinung, welche<br />
auf eine neue Chassisbauart zurückzuführen ist dank welcher das<br />
Chassis beim 6*Zylinder*Sedan nur 30 cm und beim 8*Zylinder«<br />
Sedan nur 28 cm über dem Boden dahinschwebt. Obschon die<br />
Gesamthöhe beider Modelle dadurch nur 1,70 m beträgt, ist der<br />
Innenraum genau so geräumig und einladend wie früher und<br />
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1981 — N»29<br />
Frage 7858. Doppeltes Auskuppeln. Welche Vorteil<br />
e bietst da« doppelte Auskuppeln beim Schalten?<br />
Wie geht man dabei vor? H. U. in R.<br />
Antwort: Das Schalten mit doppelten Kuppeln<br />
beim Aufwärtsschalten oder das doppelte<br />
Kuppeln mit Zwischengas beim Abwärtsschalten<br />
hat den Vorteil, dass die Zahnräder im Getriebe<br />
geräuschlos in Eingriff kommen und hiermit das<br />
Fahrzeug in seiner Maschinerie ausserordentlich<br />
geschont wird.<br />
wiederum auskuppeln und den niedrigen Gang<br />
schalten, wobei dieser ohne Geräusch zum Eingriff<br />
kommt. Aber auch beim Aufwärtsschalten bietet<br />
das doppelte Kuppeln (hier ohne Zwischengas)<br />
Vorteile, speziell, wenn man vom zweithöchsten in<br />
den höchsten oder direkten Gang kommt<br />
Wichtig ist vor allem, dass man. wenn man<br />
Zwischengas gegeben hat, den Motor von der MaximaHourenzahl<br />
hinunter auf eine Tourenzahl sinken<br />
lässt, die für ein geräuschloses Schalten notwendig<br />
ist. Den richtigen Augenblick können hier<br />
nur das Gehör und das Fahrgefühl entscheiden.<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
vom 1. April.<br />
Schweiz: Wie vorauszusehen war. ist das ganze<br />
schweizerische Mittelland, EmmentaU Appenzellerland<br />
und Entlebueh heute sowohl auf den Hauptstrassen<br />
als auch auf den Nebenstrassen schneefrei.<br />
In den Bergen ist die Befahrbarkeit ebenfalls<br />
bedeutend besser geworden. Die höher gelegenen<br />
Bergstrassen sind für das Auto unpassierbar.<br />
Toqgenbura, Zürcher Oberland: Bickenstrasse<br />
und Strasse N'esslau-Bucbs schneefrei. Uebergang<br />
ins Zürcher Oberland auf St. Galler Seite aper, auf<br />
Zürcher Seite etwas frei, aber nicht ohne Ketten<br />
durchgehend befahrbar.<br />
Schwyz: Zugangsstrasse vom Zürichsee nach<br />
Einsiedeln grösstenteils aper, mit Ketten befahrbar.<br />
Strasse Einsiedeln-Iberg offen bis nach Iberg, Zufahrt<br />
ohne Ketten. Zugerbergstrasse schneefrei bis<br />
Haltestelle Schöneste, weiterhin mit Ketten fahrbar.<br />
Glarnerland: Ohne Ketten befahrbar sind die<br />
Hauptstrassen bis Linthal, Sernftal und Kerenzorberg.<br />
GraubDnden: Prättigauerstrasse schneefrei bis<br />
Küblis. Küblis-Klopters mit Ketten (Vereisungen).<br />
Beste Zufahrt nach Davos über Lenzerheide-Wiesen-<br />
Glaris, ohne Ketten bis Alvaneu, mit Ketten von<br />
Alvaneu bis Davos (Ausweichstellen geschaffen).<br />
Chur-Arqsa unbefahrbar. Oberhalbstein schneefrei<br />
bis Mühlen. Engadin aufwärts fahrbar bis Schuls<br />
ohne Ketten; unpassierbar von Schuls bis Samaden.<br />
Malojastrasse durchgehend ohne Ketten befahrbar.<br />
Albulastrasse mit Ketten befahrbar bis Preda.<br />
Strasse Chur-Thusis-Siolüeen ohne Ketten bis Splügen-Dorf.<br />
weiterhin- unpassierbar. Chur-Reichenau^<br />
Flims offen ohne Ketten bis Ilanz. .*<br />
Innerschweiz: Brünigstrasse schneefrei bis I/ungern;<br />
Oeffnung der Passstrasse bis zirka in 14<br />
Tagen zu erwarten. Zufahrt nach Engelberg ohne<br />
Ketten bis Wolfenschiessen, dann mit Ketten bis<br />
Grafenort. Seelisbergstrasse offen bis Emmetten,<br />
Ketten. Stansstad-Bürgenstock ohne Ketten. •<br />
Gotthard: Nordseite gegenwärtig schneefrei bis<br />
Amsteg, Weiterfahrt mit Ketten his über Gurtnellen.<br />
Diese Methode wird leider nicht von allen Südseite ab Airolo schneefrei. Anmerkung: An der don, Lausanne, Nyon, Genf, St. Julien, Annecy<br />
Fahrlehrern den Schülern beigebracht, da ihrFreilegung der Gotthardstrasse bis Göschenen ist nach Rnmilly, 240 km. Die Strassen sind<br />
Können einige Geschicklichkeit, Gehör und Gefühl gegenwärtig eine grosse Anzahl Arbeiter beschäftigt. durchwegs gut, auch auf dem in Frankreich liegenden<br />
Teil der Route. D. R. in G.<br />
für die Maschine erfordert.<br />
Die Strasse wird teilweise durch meterhohen Schnee<br />
Eine solche Schaltweise geht wie folgt vor sich: auf 2,50 Meter Breite ausgeschnitten und Ausweicnstellon<br />
geschaffen. Die urnerische Baudirektion<br />
Touren-Fragen:<br />
Will man beispielsweise vom dritten Gang in den<br />
zweiten hinunter, so braucht man beim Schalten hofft, bei Anhalten der schönen Witterung die T. F. 654. Zürich-Rossitten. Ich gedenke in<br />
mit doppeltem Kuppeln nicht erst abzuwarten,<br />
Strasse auf Freitagnachmittag durchgehend offnen den nächsten Wochen die Segelfliegerschule in<br />
bis der Wagen langsam genug läuft, man braucht<br />
zu können. Ketten sind noch notwendig.<br />
Rossitten (Kurische Nehrung) aufzusuchen. Welche<br />
auch nicht den Wagen abzubremsen, sondern man Berner Oberland: Haslital schneefrei bis Innertkirchen.<br />
Mit Ketten offen bis Guttannen. Zufahrt gerne einen in der Nähe von Rossitten gelegenen<br />
direkteste Route soll ich einschlagen? Ich würde<br />
kann, wenn der Wagen bei der ungefähren Masimalgesohwindigkeit<br />
des untern Ganges angelangt nach Grindelwald mit Ketten bis Burglauenen. Kandertal<br />
mit Ketten bis Kandersteg. Ohne Ketten be-<br />
in die Umgebung machen zu können. Welcher Ort<br />
Ort als Standquartier benützen, um auch Touren<br />
ist, auskuppeln, den Schalthebel in die Leerstellung<br />
bringen, einkuppeln und Zwischengas geben, fahrbar sind: Strasse Frutigen-Adelboden und Sim-<br />
wäre hier zu empfehlen? Gibt es in Ostpreussen<br />
mental sowie der Uebergang Saanenmöser nach<br />
Saanen und Saanentai von Gsteig abwärts. Interlaken-Lauterbrunnen<br />
bis Zweilütschinen mit Ketten<br />
gut befahrbar. Im Gantrischgebiet sind die Strassen<br />
Riggisberg-Gurnigel u. Plaffeyen-Zollhaus-Schwarzsee<br />
ohne Ketten befahrbar.<br />
Jura: Von den Strassenübergängen sind mit Ausnahme<br />
des Scheltenpasses und der Weissensteinstrasse<br />
im Norden und des Marchaäruz im Süden<br />
sämtliche Strassen sozusagen schneefrei.<br />
Wtstschwefz: Ausflugsorte um Montreux: Les<br />
Avants, Glion und Caux ohne Ketten erreichbar.<br />
Rhonetalstrasse schneefrei bis Brig und ohne Ketten<br />
befahrbar bis Mörel. Seitenstrasse AiglerLe Sepey<br />
schneefrei. (Strasse Le Söpey-Leysin mit Ketten befahrbar.)<br />
Leysin-Chesieres-Gryon-Bex ohne Ketten.<br />
Monthey-Ghampery schneefrei, ebenso Pas du Morgins<br />
auf Schweizerseite bis (Jorges Morgins. Unpassierbar:<br />
Strasse nach Champex und Montana.<br />
Touren-Antworten:<br />
T. A. 651. Pruntrut-Innsbruck. Sie schlagen<br />
am besten folgende Route' ein (der Arlberg ist nicht<br />
passierbar):<br />
Pruntrut, Basel, Zürich, Winterthur, WiL St.<br />
Gallen, Bregenz, Isny, Kempten, Füssen, Garmisch-<br />
Partenkirchen, Mittenwald, Innsbruck.<br />
Etappen: St. Gallen 231 km, Innsbruck<br />
248 km-<br />
Für die Rückfahrt benützen Sie dann folgenden<br />
Weg:<br />
Innsbruck, Telfs, Nassereit, Fern-Pass, Reutte,<br />
Weissenbach, Sönthofea", Immenstadt, Weiler,<br />
Lindau, Friedrichshafen, Meersburg, (Fähre) Konstanz,<br />
Stein a. Rh., Schaffhausen, Waldshut,<br />
Säckingen, Basel, Pruntrut<br />
Etappen: Konstanz 225 km, Pruntrut<br />
212 km. P. Seh. in B: .<br />
T. A. 652. Schaffhausen-Schwenningen-Colmar.<br />
Ich empfehle Ihnen die Benützung des folgenden<br />
Itineraires:<br />
Biel, Solothurn, Ölten, Lenzburg, Baden, Kaiserstuhl,<br />
Eglisau, Schaffhausen, Zollhaus, Donauesohingen,<br />
Schwenningen, 200 km.<br />
ORIGINAL*<br />
Weiter über Donaueschingen, Hammereisenbach,<br />
Neustadt, Titisee, Höllental, F r e i b u r g,<br />
Breisach nach Colmar und zurück via Mülhausen,<br />
Basel, Laufen, Delsberg, Münster, Sonceboz<br />
nach Biel, 277 km.<br />
•<br />
Die im Verlag der Automobil-Revue erschienene<br />
Karte des Rhein-Mosel-Gebietes ist für diese Tour<br />
sehr geeignet. L. St. in L.<br />
T. A. 653. Solothurn-Rumilly. Die beste Route<br />
führt von Solothurn über Biel, Neuenburg, Yver-<br />
Touren von Interesse? R. B. in H.<br />
T. F. 65S. Zofingen-Carrara. Ich wäre dankbar<br />
um Angabe der besten Route und der Kilometerentfernung<br />
für die Fahrt<br />
Zofingen-Carrara<br />
(Italien). H. G. in 0.<br />
Wichtige Strassensperren<br />
im Ausland.<br />
(Mitgeteilt vom Bureau Europa Tonring.)<br />
Orenzjrehiete.<br />
Deutschland. Strecke Friedrichshafen-Ulm, Sektor<br />
Ravensburg-Biberach: Im Umbau. Vorsicht<br />
beim Befahren.<br />
Italien Ma!oj&strasse von Chiaveana bia *nr<br />
Scbwmerereiize im Cmbaa<br />
Comersee- und Splügenstrasse auf der tanzen<br />
Strecke Lecco-Colico-Cbiavenna im Umbau.<br />
Stilfserjochstrasse von Colico bia Passhöhe ist<br />
Umbau (Veltlin) BefahreD nicht zu empfehlen.<br />
Simplonstrasee von Lesa bis Uelle Im umbau<br />
Wichtige Durchgangsstrassen.<br />
Belgien. Strasse ArloD-Recoirne-Namur Im Umbau<br />
Umgehung über Ba9toene-Marche. Strecke<br />
Bruxelles-Nederbrakol der Strasse Brazeltes-<br />
Renaix-Tournai im Umban. Umgebung über Hai<br />
Ath Lenze.<br />
Dputsrhland. Strwke S»ntte»r*-VflrT»here ^ek<br />
tor Mainhardt-Hall-Feuchtwangen-Nürnberg: Umbauten.<br />
Vorsicht beim Befahren.<br />
Strecke Hamburg - Ludwtgsltigt - Berlin: nach<br />
Ramburg, zwischen Geeothicht and Lauenburr gesperrt<br />
Umleitnn? von Bergedori über Scbwareenbek<br />
nacb Lauenburg<br />
München Von Pasing Richtung Stadt, Strecke<br />
gesperrt. Umleitung.<br />
Oesterreich. Strecke Innsbruck-Brenner unpassierbar.<br />
Italien. Strecken Brennert>assh5be-Fnrtezza-<br />
Bozen und Bozen-Ora-Trento-Rovereto-Provinzgrenze<br />
durchgehend im Umbau.<br />
Küstenetrasse von San Bemo bii Varazze und<br />
VOD Rapaüo bis Spezia im Umban.<br />
Strecke Venedie-Fiume nacb Mestrt gesperrt<br />
(Umleitung über Favero-S. Michele-Roncade-Valio-<br />
Werlo-E'genhriieke ober den Po*8etta-Kanal) und<br />
T«elinmpn»n IITH Tri»«f »m PmMn<br />
Ungarn: Strasse Budapest-Szolnofc-Debrecen. Umbau<br />
zwischen Cegled und Abonv. Umleitung üb«r<br />
Törtel<br />
Südufrige Balaton-(Plattensee)-Strasse: Sperr«<br />
zwischen Siofok und Balatonföldvar Umleitung,<br />
Frankreich. Strecke Lvon-Greooble; Zwigcbra<br />
Laverpüliete und Bourgoin gesperrt Umleitung<br />
markiert<br />
Strecke Orenoble-Pont-de-Cltii: teilwelm gesperrt<br />
Umleitung markiert<br />
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Asrgra<br />
Appenzell A.-Eh.<br />
Butt<br />
B*ta<br />
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Zflrlcb<br />
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Zürich<br />
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Zürich<br />
ZOiiek<br />
Zflrlob<br />
ZtoiCb<br />
Znrlch<br />
Kanton<br />
Gesperrte Strassen.<br />
Strecke<br />
JUndstrasse (Scbönenwerd-Aarau)<br />
Strecke Wfitchnan-<br />
Aarau.<br />
Baden, eiserne Llmmatbrfl^ke<br />
Landstrawe Döttlngen-1'egerfeMen<br />
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Matztafto: Morsbrücke<br />
t»l der<br />
MIM»<br />
Staatsetrane: Amrtiwü-DozuU-Keeewil<br />
KOsnacht: Seertr. zv. Verkehr Blchtunst Zürich<br />
Grenze Erleobacb Kesperrt. Ilmleitoag<br />
and Wtltisgasse fibtr dU Hesllbactute.<br />
Küsnacht: Alt« Land Kicbtnse Zurtoh-£app*M*<br />
etrasse twischen<br />
Grenze Zollikon n. wütmvmt,<br />
Boglerenstrasse<br />
Weuikcm. Strasse<br />
Obervetztkon- Qt*r*rn<br />
Kempten bU zm<br />
• Havanna t<br />
Wald. Strasse Httblllärli-Qibewil<br />
amtum<br />
Strasse TrUllikon- Qwperrt für<br />
Truttlkon<br />
verkehr<br />
Wltlton: Vom Dortauacana<br />
bit Stadt-<br />
Gesperrt bU *lt»<br />
crenza<br />
Stäfa: Ralnotraese-<br />
Üellkon-Beewlee<br />
üöne«: Zilrcheratr.<br />
zwischen Schwert<br />
u. neuer Pos> T sowie<br />
alte Post bie Wartau<br />
Dübendorf: Oberiort-<br />
atrq.vj» hi« Rnhn<br />
Bemerkuneen<br />
Strasse bis am wetterei<br />
gesperrt für Durchganssverkeht.<br />
Oml«ltung<br />
von d. WSechnsa<br />
via 8ch»ch»n-Zlei:air»to<br />
vordere Vorstadt lad<br />
umgekehrt.<br />
Für allen Fahrr«rk»hi<br />
^resferrt.<br />
Weiten Kanalisation»«-<br />
beiten ab 6. April (••<br />
sperrt. Verk«nrsuml«ttuns<br />
über Wutenl'n(«nj<br />
Gesperrt bU aui weiterem<br />
Umleitung: Personen»»,<br />
een über alt« jtfuM*<br />
LastwaseD über TrooeOi<br />
Gesperrt. Umleitung ob«<br />
Muttern-Fratte In<br />
Für Lastwagen Ober 8 Te»-<br />
Den bie aoJ weitere« ga»<br />
sperrt.<br />
Bis auf weitere« für laaV<br />
autos sesperrt.<br />
Fahrverbot (ür I<br />
und Autocan.<br />
Ab 10. Nov. fttptrrt. OMH<br />
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Zugang zum Friadbof<br />
durch den Pnl»«m«g<br />
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Weges BaUebnngen Hl<br />
auf weitere* für la«twagen<br />
gesperrt.<br />
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«0 29—<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Unfallverhütung und<br />
Verkehrsschutz.<br />
Die Zunahme des Auto-Schnellverkehrs auf<br />
den Strassen erfordert nicht nur die Erstellung<br />
von staubfreien und harten Belägen mit<br />
langer Lebensdauer, d. h. Beläge, die für die<br />
Verwaltungen in bezug auf Erstellung und<br />
Unterhalt am wirtschaftlichsten sind, sondern<br />
es bedarf auch der Sicherung des raschen<br />
Verkehrs. Es sind daher besondere<br />
Massnahmen zu treffen, um die Verkehrssicherheit<br />
zu erhöhen und die bis heute immer<br />
noch hohe Anzahl von Unfällen zu reduzieren.<br />
Eine gänzliche Ausschaltung von Unfällen<br />
wird nicht möglich werden.<br />
Wenn man die bestehenden Strassenzüge<br />
etwas genauer verfolgt, so ist zu konstatieren,<br />
dass dieselben in bezug auf Linienführung,<br />
Qefällsverhältnisse, Breite usw. nicht<br />
überall dem heutigen Verkehr genügen. Und<br />
dennoch schreitet man zum Ausbau der bestehenden<br />
Strassen, d. h. in wenigen Fällen<br />
kann heute eine gründliche Korrektion oder<br />
sogar Neuanlage durchgeführt werden.<br />
Der Ausbau des bestehenden Strassennetzes<br />
hängt in den meisten Fällen von den zur<br />
Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab.<br />
Dementsprechend wird auch der Ausbau vollzogen<br />
werden müssen. Es ist jedoch noch<br />
etwas zweifelhaft, ob der Ausbau der Strassen<br />
in Zukunft wird Schritt halten können<br />
mit der stetigen Zunahme des Verkehrs. Wenigstens<br />
heute steht der Ausbau noch an vielen<br />
Orten h'inter der Zunahme des Verkehrs;<br />
das Verhältnis des Fortschrittes im Ausbau<br />
*ür Zunahme des Verkehrs ist noch nicht<br />
gleichwertig.<br />
• Mit der Verbesserung der Motorfahrzeuge<br />
bat auch auf den Strassen eine raschere Abwicklung<br />
des Verkehrs, A h. grössere Geschwindigkeit<br />
des Fahrzeuges, eingesetzt.<br />
Das Anhalten eines schnell fahrenden Fahrzeuges<br />
erfordert stets eine grössere Bremsstrecke.<br />
Da bei'hohen Geschwindigkeiten ein<br />
längerer Bremsweg benötigt wird, erhöht<br />
isich auch die Gefahr der Unfälle. Um diese<br />
i.<br />
u<br />
»n Verbänden<br />
CHAUFFEURVEREIN ZÜRICH.<br />
Ostermontag, den 6. April,<br />
nachmittags 1.30 ühr, findet eine<br />
freie Zusammenkunft sämtlicher<br />
Mitglieder statt, und zwar bei<br />
jeder Witterung, zum Besuche<br />
unserer verehrten Passiymitglieder.<br />
Besammlung der Teilnehmer<br />
1.30 Uhr am Stammtisch im<br />
«Zeughanskeller».<br />
Am Auffahrtstage, den 14. Mai <strong>1931</strong>. veranstalten<br />
wir einen familiären Bummel zu Fuss nach dem<br />
«Tobelhof». Näherer Bericht folgt später.<br />
Wir laden unsere lieben Vereinskollegen und<br />
Freunde ein. mit iliren verehrten Angehörigen an<br />
diesen beiden Anlässen voDzählig und pünktlich teilzunehmen.<br />
Die Vergnügungskommission.<br />
CHAUFFEUR-CLUB BADEN UND UMGEBUNG.<br />
Konstituierung des Vorstandes. Die auf Samstag,<br />
den 4. ApriJ a. c. fallende Versammlung wird auf<br />
Samstag, den 11. April a. o verschoben. Der Vorstand<br />
erwartet hierzu möglichst alle Mitglieder, da<br />
wichtige Traktanden vorliegen, z. B. Kassarevision,<br />
Drucklegung der Statuten resp. Krediterteilung<br />
dazu, etc.<br />
Der Vorstand hat sich an der Plenarsitzung wie<br />
folgt kemstitiert:<br />
Präsident: Bochsler Josef. Mellingerstr. 27a. Baden.<br />
Aktuar: Aebi Hans, Zürcherstrasse 101, Baden.<br />
Kassier: Hutmacher Fritz, Mellingerstr. 54. Baden.<br />
I. Beisitzer: Isch Alfred, Friedhofwetf. Baden.<br />
II. Beisitzer- Jaussi Walter. Nussbaumen b. Baden.<br />
An alle säumigen Mitglieder ergeht der Ruf, an<br />
dieser Versammlung die rückständigen Beiträge zu<br />
bezahlen, da laut unsern neuen Statuten diejenigen<br />
Mitglieder, die ihren finanziellen Verpflichtungen<br />
nicht nachkommen, ausgeschlossen werden können<br />
und mit vollem Namen in der «Automobil-Revue»<br />
veröffentlicht werden. Der Vorstand.<br />
BASLER VERKEHRSLIGA.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sirassenverhältnisse auf dem Centralbahnplatz.<br />
Das Sekretariat der Liga teilt folgendes mit: «Wie<br />
bereits auf Grund einer kurzen Pressenotiz mitgeteilt<br />
wurde, sollen in nächster Zeit die Strassenverkehrsverhältnisse<br />
auf dem Centralbahnplatz eine<br />
Aenderung erfahren. Wir können hierzu noch folgendes<br />
bemerken:<br />
Die jetzige Regelung war von allem Anfang an<br />
eine durchaus verfehlte. Die Basler Verkehrsliga<br />
hat daiier seinerzeit sogleich beim Polizeidepartoment<br />
die notwendigen Schritte unternommen, um<br />
eine Aenderung herbeizuführen. So sollte namentlich<br />
der Sens-unicrue-Verkehr an der Gentralbahnstrasse<br />
aufgehoben und in der Heumattstrasse in<br />
umgekehrtem Sinne angeordnet werden. Leider<br />
trat der damalige Vorsteher des Polizeidepartements<br />
auf diese Anregungen nicht ein. Inüwischen<br />
hatte dann eine Delegation der Verkohrsliga mit<br />
dem neuen Vorsteher eine Besprechung in dieser<br />
Sache, verbunden mit einem Augenschein an Ort<br />
und Stelle. Erfreulicherweise konnte eine vollständige<br />
Uebereinstimmung erzielt werden, so dass nun<br />
ein« Lösung vorgekehrt wird, die sowohl den Strassenverkehrsinteressenten<br />
(Fahrern und Fussgängern)<br />
als auch den Anwändern des Centralbahnplatzes<br />
und dessen nächster Umgebung genehm soin dürfte.<br />
Zur Eröffnung der internationalen Sportsaison<br />
Der Start zum Sechs-Standen-Renn«n in Tunis.<br />
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wenn er einen Wagen mit grellen Scheinwerfern<br />
kreuzt, BO sieht er einen Moment rein gar nichts<br />
und läuft Gefahr, Fussgänger oder Velofahrer zu<br />
überfahren.<br />
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besteht diese Gefahr nicht! Voller Schutz regen<br />
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1909 St. Gallen fRorschach) 2 842 2 042<br />
1914 St Gallen (Rorschach) 2 529 5 371<br />
1926 Baselland (Pratteln) 1288 6 659<br />
1927 Aargau (Schinznach-Brugg) 6112 12 771<br />
1928 Genf, Thurgau, Schaff hausen<br />
> und St. Gallen 14562 27 333<br />
1929 Thurgau, St. Gallen und Bern 90 932 118 265<br />
1930 Thurgau, St. Gallen, Luzern.<br />
Solothurn, Baselland und<br />
Tessin 112686<br />
Total Ende 1930 230951<br />
Die Belagflächen verteilen sich auf die einzelnen<br />
Kantone wie folgt:<br />
Thurgau<br />
127 088 qm<br />
St. Gallen 26 028 ><br />
Luzern 22 981 »<br />
Solothurn 15088 »<br />
Tessin 13 850 »<br />
Genf 7 396 »<br />
Baselland 6 988 »<br />
Aargau 6 619 »<br />
Schaff hausen 2988 »<br />
Bern 1 925 »<br />
Total wie oben 230 951 om<br />
DAUERHAFT<br />
LEICHT<br />
Der verkehrsstörende Markt an der Bahnhofstrasse<br />
in Zürich verschwindet! Man<br />
mag noch so sehr Verständnis für den Reiz<br />
dieses althergebrachten Strassenmarktes gehabt<br />
haben, um die Tatsache kam man dennoch<br />
nicht herum, dass er für den Verkehr<br />
zu einer wahren Kalamität wurde. Im übrigen<br />
mögen sich die Anhänger des Strassenmarktes<br />
trösten. Denn bis zur Bereitstellung<br />
einer der Stadt Zürich würdigen modernen<br />
Markthalle wird es noch einige Jahre gehen<br />
und bis dahin wickelt sich der Markt in<br />
ebenso malerischer Umgebung,' am Alpen-<br />
Mythenquai ab. Durch besondere Vorschriften<br />
während der Markttage für die verschiedenen<br />
Neben- und Querstrassen jenes<br />
Quartiers, wird auch der Verkehr dort in<br />
geordnetere Bahnen geleitet werden können,<br />
wobei den Bedürfnissen der Fuhrwerk,©<br />
besser Rechnung getragen werden kann.<br />
Die Neuerung, welche ja bei der Polizeibehörde<br />
mit Recht schon lange Zeit auf der<br />
Traktandenliste stand, soll am 1. Juli in<br />
Kraft treten. Die damit erzielte Entlastung<br />
der Bahnhofstrasse wird von allen Verkehrsinteressenten<br />
freudig begrüsst. z<br />
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Neue Verkehrsvorschriften. Einer Publi- tors Zoller wurde ein neues Orientferungskation<br />
des •Polizeivorstandes ist zii etitneh- System geschaffen, das vortrefflich den Bemen,<br />
dass am BuUingerplatz der Kreiselver- dürfnissen des neuen Verkehrs entgegenkehr<br />
eingeführt wurde. Weiterhin wird das kommt.<br />
Teilstück der Oetenbachgasse, zwischen Um die Vorzüge des neuen Systems genau<br />
Lindenhofstrasse- und Rennweg, zur Ein- prüfen zu können, lud die Sektion kürzlich<br />
bahnstrasse erklärt, mit Verkehrsrichtung die Herren Fredäric Martin, Chef des Poli-<br />
Lindenhof. An der Langstrasse, zwischen zeidepartements, Herrn Zoller, Polizeidirek-<br />
Bäcker- und Lagerstrasse, wird ein Parkie- tor von Genf, und verschiedene andere Perrungsverbot<br />
in Kraft erklärt. Ebenso gilt sönlichkeiten und die Presse zu einer Beein<br />
Parkierungsverbot an der Hohlstrasse, sichtigung der neuen Orientierungszeichen<br />
auf dem Teilstück zwischen Turnhallen- und ein. Es wurden verschiedene Abteilungen<br />
Kernstrasse. Die Publikation meldet mit dem gebildet, die persönlich von dem neuen Syüblichen<br />
Dessert für Automobilisten, dass stem-auf den verschiedenen Durchgangs-<br />
Zuwideriiandlung Polizeibusse zur Folge strecken sich zu überzeugen hatten, so wie<br />
habe. Es ist nur zu hoffen, dass die erwähn- es der fremde Fahrer auf der Durchfahrt,<br />
ten Verbote durch entsprechende Tafeln, die der Weiterfahrt oder Einfahrt in die Stadt<br />
gut placiert und sichtbar sind, deutlich mar- zur Orientierung benötigt. Nach der interkiert<br />
werden. z essanten Exkursion vereinigte ein Essen die<br />
Teilnehmer im Genfer Bahnhofbüfett. Wäh-<br />
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Genf des T.C. S. für ihre Initiative gratu-<br />
Neue Strassenslgnalisatfon !n Genf. Die liert wurde. Auch das neue Verkehrsgesetz<br />
Stadt Genf besitzt seit einiger Zeit eine und die neuen Genfer Verkehrsbestimmuniieue,<br />
vorzügliche Strassensignalisation, die gen, die vor einiger Zeit aufgestellt wurden,<br />
ein neues Verdienst der Sektion Genf des kamen zur Sprache, ebenfalls die Parkie-<br />
T.C.S. ist. Dank ihrer finanziellen Hilfe und rungsmisere in der Innerstadt, die schon<br />
der Mitarbeit des genferischen Polizeidirek- lange nach einigen Grossgaragen ruft. x<br />
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.Als Ich seinerzeit zur Anschaffung eines neuanPer»<br />
Bonenwagens schritt, habe Ich mir die Frage hinsichtlieh Preise<br />
Marke und Wirtschaftlichkeit genau überlegt und mich zum Kauf«<br />
"eines CHEVROLET entschlossen, dies auch nicht zuletzt deshalb»<br />
weil alle CKEVROLET-Bealtfcer, die ich um Auskunft anging, ula<br />
sie mit dem Wagen zufrieden seien, sieh darüber nur lobend<br />
aussprachen. Ich'habe meinen Entschluss nie bereuen müssen,<br />
denn mein CHETOOLET-Sedan macht mir sehr Freude, "Bell er Imme»<br />
•betriebsbereit ist und er alch auch, bei grossen Touren nie<br />
im Stich gelassen hat.<br />
Ich teile Ihnen die8~gerne mit unä dürfen Sie alolj<br />
Jedermann als zufriedenen CHEraOIJ2T- Besi tzer aufgeben.<br />
Vor Anschaffung des Wagens habe Ich sehr grossenWert<br />
ä'arauf gelegt, bei Ihnen ein grosses, komplettes Eräatzteile-<br />
Leger zu wissen. Glücklicherweise habe ich Jedoch von dem «<br />
gelben trotz den vielen Kilometern, die Ich mit dem Wegen<br />
Sefahren bin, noch keinen Gebrauch machen müssen. Imnerhlift<br />
ist für mich Ihr grosses Bestandtellelager eine ausserordent? -<br />
,llche Beruhigung, da loh eut stetd Betriebsbereitschaft meine«<br />
Wagens bei meiner angestrengte.n Reieetätigkeit sehr angewiesen<br />
bin.<br />
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