E_1931_Zeitung_Nr.028
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Ausgabe: Deutsche Scfiwen<br />
RRRN. nienefa» 31. Mär* <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. - N° 28<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOEIL-ZEITUNG<br />
Zenfralbiait für die schweizerischen Automobü-<br />
und Verkehrsinteressen<br />
Ratb)lhrfleh<br />
•otern nicht<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter<br />
postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche<br />
Rappen. Postcheck-Rechnuna 111/414.<br />
Die Eingabe des Schweizerischen Bauernverbandes.<br />
„<br />
Während der nunmehr abgeschlossenen<br />
Frühiahrssession des Nationalrates sind bekanntlich<br />
den Räten zwei Eingaben unterbreitet<br />
worden, von denen die eine vom Bauernverband<br />
stammt und in einem zehnseitigen<br />
Expose" die Voraussetzungen umschreibt,<br />
unter welchen die Vertreter der Bauern dem<br />
Verkehrsgesetz zustimmen können und ihre<br />
Wünsche und Anträge umfassen. Die Eingabe<br />
geht von der Feststellung aus, der neue Entwurf<br />
gewähre den Automobilisten weitgehende<br />
Erleichterungen, während anderseits<br />
den übrigen Strassenbenützern wesentliche<br />
Verpilichtungen auferlegt werden. Demzufolge<br />
wünschen die Initianten eine in vielen<br />
Vorschlägen niedergelegte Korrektur anzubringen,<br />
um hier das Pflichtenverhältnis wieder<br />
mehr zu Lasten der Motorfahrzeugführer<br />
zu verschieben und gleichzeitig den besondern<br />
Wünschen und Verhältnissen der Landbevölkerung<br />
Rechnung zu tragen.<br />
Von den Vorschlägen, welche die bisher<br />
durchberatenen Artikel betreffen, wurden<br />
mehrere vom Rate berücksichtigt, und wurde<br />
die Fassung von drei Artikeln entsprechend<br />
geändert, während die Wünsche für den Fussgängerparagraphen<br />
(34) durch den unerwarteten<br />
Wegfall dieses Artikels gegenstandslos<br />
wurden. Dass die unter bäuerlichem Einfluss<br />
erfolgten Abänderungen der Beleuchtungsvorschriften<br />
sowie der Bestimmungen betr.<br />
Reiter und Hüter von Viehherden Genehmigung<br />
fanden, wird die Motorfahrzeugführer<br />
kaum befriedigt haben. Sie bedeuten eine<br />
Verwässerung der Vorschriften, deren klarer<br />
Sinn und Wortlaut wesentlich beeinträchtigt<br />
worden ist und zu weitgehenden Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen Strassenbenüttern<br />
und vor Qericht führen muss. Den<br />
Fuhrwerken begegnet man heutzutage selten<br />
mehr auf Ueberlandstrecken, sondern gerade<br />
in unmittelbarer Nähe von Dörfern auf ihrem<br />
Wege von und zur Feldarbeit. Dass nun ausgerechnet<br />
die in der Dunkelheit vom Felde<br />
heimfahrenden Tiergespanne von der Beleuchtungspflicht<br />
befreit sind, nimmt dem<br />
Artikel eine seiner hauptsächlichsten Wirkungen.<br />
Auch ist die geltend gemachte Begründung<br />
äusserst dürftig und leistet einfach einer<br />
Portannchiag,<br />
Erteilung 30<br />
Bracheint Jeden Dienstag und Freitag<br />
UonatUeb „Gelbe Uste"<br />
REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenrninstr. 97, Bern<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
bisher schon weitgehenden Sorglosigkeit der<br />
Fuhrleute bedauerlichen Vorschub. Die abgeänderte<br />
Bestimmung, wonach Reiter und<br />
Hüter von Viehherden ihr Möglichstes zu tun<br />
haben, um die Fahrbahn freizugeben, wird in<br />
der Praxis einer gefährlichen Skala in der<br />
Auslegung darüber, was möglich war und was<br />
nicht, Raum schaffen. Zudem hat die Erfahrung<br />
gezeigt, dass man leider in vielen Fällen<br />
bei den Herdentreibern nicht gerade auf den<br />
guten Willen, ihr Möglichstes zu tun, bauen<br />
kann.<br />
Obschon der Geschwindigkeitsartikel mit<br />
erfreulichem Mehr im Sinne des Kommissionsantrages<br />
genehmigt wurde, so lässt doch die<br />
Eingabe darüber keinen Zweifel, dass die<br />
Bauern dieser Lösung sehr skeptisch gegenüberstehen<br />
und einer zahlenmässigen Beschränkung<br />
des Fahrtempos den Vorzug<br />
geben würden. Nun schreibt doch das Gesetz<br />
aber ausdrücklich vor, dass in Ortschaften<br />
und da, wo das Fahrzeug Anlass zu Verkehrsstörung<br />
geben könnte, der Lauf zu verlangsamen,<br />
nötigenfalls sogar anzuhalten ist.<br />
Weiterhin besteht die in ihren Konsequenzen<br />
für den Führer weitreichende Bestimmung,<br />
das Fahrzeug zu beherrschen und sich den<br />
Verkehrsverhältnissen anzupassen. Damit<br />
wird einer unsorgfältigen Fahrweise hauptsächlich<br />
in Dörfern ein gesetzlicher Riegel<br />
gestossen, der es vielleicht im Wortlaut zwar<br />
nicht so handgreiflich, in der Rechtspraxis<br />
aber um so nachdrücklicher zur Geltung bringen<br />
wird, dass die neue Fassung von Art. 25<br />
nichts weniger als ein Freibrief ist, um nun<br />
unbekümmert und achtlos in der Welt herumzufahren.<br />
Die Landbevölkerung und mit ihr<br />
ihre parlamentarischen Vertreter dürfen also<br />
ihre diesbezüglichen Bedenken ruhig fallen<br />
lassen. Im übrigen darf doch nie ausser Acht<br />
gelassen werden, dass der Bundesrat immer<br />
noch das Heft in den Händen behält und das<br />
System der zahlenmässig begrenzten Geschwindigkeiten<br />
immer wieder dekretieren<br />
kann. Es vergibt sich also niemand auf Ewigkeit,<br />
wenn dem zeitgemässen Versuch, «das<br />
Schicksal der von den Automobilisten erstrebten<br />
Neuerung in deren eigene Hand zu legen»,<br />
wie es in der Botschaft heisst, zugestimmt<br />
wird. Im übrigen ist die Bemerkung in der<br />
Eingabe interessant, dass die Sektionen des<br />
Bauernverbandes in prinzipiellen Fragen nicht<br />
durchwegs einheitliche Stellung bezogen<br />
haben, wobei dies darauf zurückgeführt wird,<br />
dass manche der führenden Persönlichkeiten<br />
auch Automobilisten sind. Der Verband wird<br />
aber gerade diesen Persönlichkeiten, zufolge<br />
ihrer besonderen Erfahrung in Verkehrsfragen,<br />
ein kompetenteres Urteil einräumen<br />
dürfen als es der Nur-Fussgänger haben kann,<br />
und wird die Verbandsleitung doch selbst<br />
nicht daran glauben, dass diese Gewährsleute<br />
in erster Linie Automobilisten und dann erst<br />
Bauern sind. Das Gegenteil wird vielmehr<br />
der Fall sein!<br />
Was die Abänderungswünsche der Eingabe<br />
bezüglich der Haftpflicht der Motorfahrzeugführer<br />
betrifft, so werden wir in einem folgenden<br />
Artikel eines Juristen Gelegenheit haben,<br />
uns damit auseinanderzusetzen. Abschliessend<br />
wäre nur noch auf die Gefahr hinzuweisen,<br />
welche in dem in der Einleitung zur Eingabe<br />
geäusserten Wunsch, die kantonale Autonomie<br />
in der verkehrspolizeilichen Gesetzgebung soviel<br />
wie möglich unangetastet zu lassen, liegt.<br />
Das Bedürfnis nach einem Verkehrsgesetz<br />
wuchs hauptsächlich aus der im Konkordat<br />
niedergelegten vollständig veralteten Auffassung<br />
über den Motorfahrzeugverkehr und aus<br />
der unseligen Mannigfaltigkeit der kantonalen<br />
Vorschriften heraus. Es ist, dank der Ergänzung<br />
des Gesetzes durch die Vollziehungsverordnung<br />
und des Art. 3, welcher den Kantonen<br />
das Recht zur Aufstellung besonderer<br />
Bestimmungen für bestimmte Strasseniirecken<br />
gibt, genügend Möglichkeit vorhanden,<br />
den von Kanton zu Kanton variierenden<br />
Verhältnissen Rechnung zu tragen. Wenn sich<br />
nun aber die Kantone neuerdings in der engherzigen<br />
Auffassung einspinnen, dass auf<br />
ihrem Hoheitsgebiet die Bedingungen so viel<br />
anders seien als ennet ihren Grenzmarken und<br />
der hemmende Kantönligeist wiederum daraus<br />
neue Nahrung ziehen sollte, so wäre die<br />
Einheit des Gesetzes bald wieder so durchlöchert<br />
wie es heute beim altersschwachen<br />
Konkordat der Fall ist. Nehmen wir deshalb<br />
darauf Bedacht, dass nicht eine der besten<br />
Eigenschaften des Gesetzes, den Verkehr auf<br />
dem verhältnismässig so beschränkten Gebiet<br />
der Eidgenossenschaft auf einheitliche Grundlagen<br />
zu* stellen, wieder ausgeschaltet wird.<br />
Was Staaten mit vielfachem Flächeninhalt<br />
der Schweiz und intensiverem Motorfahrzeugverkehr<br />
fertig gebracht haben, sollte bei uns<br />
endlich auch möglich sein! b.<br />
INSERTIONS-PItEIS: Die sehtgespaltene 2 mm hohe Grundzeit odef<br />
deren Raum 45 Cti. tür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenscblnsg 4 Taue vor Erscheinen der Nummern<br />
Das spanische<br />
Strassenparadies.<br />
0Vor ziemlich genau einem Jahrhundert<br />
haben die Engländer die Dolomiten mit dem<br />
Namen « Das Paradies der Automobilisten»<br />
aus der Taufe gehoben, und mit demselben<br />
Instinkt, de: die erste Kolonialmacht der<br />
Welt auszeichnet, haben nun die Söhne Albions<br />
seit einiger Zeit ihre Liebe der Pyrenäenhalbinsel<br />
zugewendet. Allmählich werden<br />
auch bei uns Spanienfahrten zur Mode,<br />
trotz dem Vorurteil gegen die «schlechten<br />
spanischen Strassen», die in Wirklichkeit<br />
heute die besten Europas genannt werden<br />
müssen, obschon das letzten Endes aufPrimo<br />
de Rivera zurückgehende Strassenbauprogramm<br />
noch nicht zu Ende geführt ist.<br />
Wo in der Welt gibt es, um nur das Bekannteste<br />
zu nennen, eine Strasse wie die<br />
von der französischen Grenze nach Barcelona<br />
? Eine Rennbahn, ein Billard! Dazu die<br />
Kurven einseitig überhöht, aber nicht bloss,<br />
was man in Mitteleuropa als Kurven bezeichnet,<br />
sondern selbst die geringste Krümmung,<br />
nach den Begriffen unserer Strassenbauer<br />
eine Arbeits- und Materialverschwendung, an<br />
die man sich freilich gern derart gewöhnt,<br />
dass man ausserhalb Spaniens dann wieder<br />
muss fahren lernen, um in den flachen Kurven<br />
nicht hinausgetragen zu werden.<br />
Dabei handelt es sich nicht um ein paar<br />
wenige Strecken, sondern das Tausende von<br />
Kilometern umfassendeStrassenbauprogramm<br />
wird zusammengefasst im Circuito National<br />
de Firmes Especiales — nicht etwa ein von<br />
Madrid ausgehendes Strahlenbündel, sondern<br />
ein Netz im buchstäblichen Sinne, alles mit<br />
hochwertigen modernen Belägen und (nebenbei<br />
gesagt) markiert durch Signalisationspfosten<br />
mit reflektierenden Glasprismen.<br />
Dann und wann gibt es allerdings abscheuliche<br />
Teilstrecken, doch selten von längerer<br />
Ausdehnung, und überall wird an der Modernisierung<br />
gearbeitet, nicht Tag und Nacht,<br />
aber werktags und Sonntags, wobei selbst<br />
Frauen mithelfen und gewöhnlich in Bastkörben<br />
— man trifft kaum einen Schubkarren —<br />
den Schotter nach der Verarbeitungsstelle<br />
schleppen. Um ganz geringe Bodensenkungen<br />
auszugleichen, erstellt man ein Betonbett<br />
und leitet den Abfluss der Frühjahrsregen<br />
unten durch. Man trifft bituminöse<br />
Decken, Kleinpflaster (besonders in den rennbahnähnlich<br />
erhöhten Kurven), Beton, und<br />
Ramosi<br />
Roman von V. Williams.<br />
An« dem Englischen übersetzt von Otto Element<br />
(30. Fortsetzung)<br />
Nun aber war sie unentschlossener denn<br />
je. Es liegt eine merkwürdige Endgültigkeit<br />
im Einpacken, und als sie an die Aufgabe<br />
herantrat, wurde ihr das Herz bleischwer.<br />
Mitten zwischen ihren Kleidern, deren jedes<br />
ihr von David zuflüsterte, forschte sie zum<br />
hundertsten Male, ob sie ihn Hebte. Sie<br />
konnte keine Antwort darauf geben, aber sie<br />
wusste, dass sie stets an ihn dachte, und es<br />
schien ihr, als werde sie immer ewig an ihn<br />
denken müssen...<br />
Und es fielen ihr die Worte Abdullahs, des<br />
Wahrsagers, ein. Er hatte sie mit einem<br />
Manne verglichen, der einen Schatz besass.<br />
Einst hatte er ihn verloren, so lautete die<br />
Allegorie, aber er hatte ihn wieder erlangt<br />
und nun sicher verwahrt. Zwei Männer<br />
näherten sich, um ihn zu stehlen; der eine<br />
brachte Gaben, der andere Leid. Dieser<br />
zweite trug schliesslich den Schatz davon —<br />
wie hatte der Scheich nur gesagt? — «auf<br />
einem Schiff weit übers Meer!»<br />
Mit einiger Beklemmung erriet sie plötzlich,<br />
dass die Parabel allen Ernstes auf sie<br />
angewendet werden könnte. Sie hatte ihr<br />
Herz Mark Averil geschenkt, und — nach<br />
wieviel unsagbarem Schmerz? — hatte sie<br />
sich ihr seelisches Gleichgewicht zurückerkämpft.<br />
Said Hussein hatte mit Geschenken<br />
um sie geworben; er war vielleicht der<br />
Mann, vor dem sie sich hüten sollte, und<br />
David Cradock der traurige Pilger, der ihr<br />
Leid brachte. Hatte er ihr Herz gestohlen?<br />
Ihre Augen trübten sich, und sie schüttelte<br />
leise den Kopf, wie um sich zu sagen, dass<br />
sie es nicht wüsste. Aber er war ja nach<br />
Luksor gereist, und nun war sie es, die «auf<br />
einem Schiff weit übers Meer» fahren wollte.<br />
Wieder und wieder Hess sie die Gedanken<br />
zu der Szene in dem alten arabischen Haus<br />
zurückschweifen, als der Scheich, auf dem<br />
Diwan hockend, in gutturalem Arabisch mit<br />
hoher, schriller Stimme gesprochen hatte.<br />
Wie hatte die Prophezeiung geendet? Mit<br />
dem Versprechen des Friedens. «Lang ist<br />
der Weg der Beschwerden durch die Berge<br />
der Grabstätten. Aber das Ende der Fahrt<br />
heisst Friede und Zufriedenheit!» Das schien<br />
sich auf Cradock zu beziehen. Oder bezog<br />
es sich auch auf sie? Bedeutete es vielleicht,<br />
dass sie gemeinsam Frieden finden würden?<br />
Verstört blickte sie um sich. Warum hatte<br />
sie David fortgehen lassen. Sie musste ihn<br />
wiedersehen! Mit allen Fasern ihres Herzens<br />
sehnte sie sich nach seiner tröstenden<br />
Gegenwart, nach seiner ruhigen Stärke, seiner<br />
Treue und Güte. Sie schlüpfte hastig in<br />
ein Leinenkleid. Noch in der kommenden<br />
Woche wollte sie nach Luksor zurück. Simmons<br />
konnte nachkommen. Sie würde David<br />
aufsuchen und ihm aufrichtig gestehen, dass<br />
sie sich getäuscht habe — und wenn er noch<br />
derselben Meinung sei...<br />
Schon beim Ankleiden ahnte sie, dass sie<br />
das nicht tun könne. Nicht weil sie zu stolz<br />
war, sich vor David zu demütigen. Er schien<br />
nicht der Mann, der seine Meinung änderte.<br />
Aber sie fürchtete sich vor sich selbst — vor<br />
dieser Frau, die sie aus ernsten, grauen<br />
Augen ansah, während sie vor dem Spiegel<br />
sass und sich das Gesicht für den Ausgang<br />
puderte. Schon einmal hatte sie einem<br />
Manne ihr ganzes Vertrauen geschenkt; der<br />
hatte es egoistisch ausgenutzt und in den<br />
Schmutz gezogen. Sie konnte wohl Liebe,<br />
aber nie wieder Vertrauen in die Ehe bringen<br />
...<br />
Nun hatte dieser unangenehme Mentor, die<br />
Vernunft, endlich wieder Macht über ihr<br />
Denken bekommen. Was wusste sie denn<br />
überhaupt von Cradock, von seiner Herkunft<br />
? Nichts. Wahrscheinlich war er ein<br />
blutarmer Abenteurer, ein britischer Mitgiftjäger.<br />
Ein gebranntes Kind scheut das Feuer,<br />
Joan —! Und erinnere dich an Rachel Hanningtons<br />
Warnung : c Wenn du keinen festen<br />
Willen hast, wird dich eines Tages doch<br />
einer herumkriegen !» — Nimm dich zusammen,<br />
mein Kind, dich hat nur der Zauber der<br />
ägyptischen Nächte verhext! Fahre nach<br />
Europa — verbanne diesen Mann'aus deinen<br />
Gedanken, und nach sechs Monaten wirst du<br />
ihn vergessen haben !<br />
Joan erhob sich rasch vom Ankkidetisch.<br />
griff sehr eilig nach Handschuhen und<br />
Schirm, und verliess ihr Zimmer hastig. Sie<br />
war fest entschlossen gewesen, sofort ihre<br />
Schiffskarte zu lösen, um möglichst bald in<br />
Europa zu landen. Aber die Romantik führte<br />
sie an allen Reisebureaus vorüber zur Eingangshalle<br />
von Cradocks Hotel.<br />
Ohne sich bewusst zu sein, zu welchem<br />
Zweck sie gekommen, schritt Joan zur Portierloge.<br />
«Können Sie mir sagen, ob Herr<br />
Cradock nach Luksor zurückgefahren ist?*<br />
fragte sie.<br />
«Nein, gnädige Frau!» lautete die höfliche<br />
Antwort. «Herr Cradock ist nach Europa<br />
abgereist. ><br />
Nach Europa ! ? Darin war also er es, der<br />
« auf einem Schiff weit übers Meer» fuhr!<br />
« Nach Europa? » wiederholte sie.
2 AUTOMOBIL-REVUE - NO 28<br />
stellenweise werden sogar auf eine Zementunterschicht<br />
genau gleichförmig gegossene<br />
Betonpflastersteine peinlich genau hergesetzt,<br />
deren Zwischenräume hernach mit Zement<br />
ausgegossen werden.<br />
Was jedem, wenigstens jedem ans der<br />
Schweiz stammenden Spanienfahrer, auffällt,<br />
ist etwas Negatives: der dortige Stmssenbauer<br />
kommt ohne Umleitungen aus, von<br />
ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, aber<br />
diese bloss da, wo bequeme Varianten vorhanden<br />
sind. Hier wird der Beweis geleistet,<br />
dass jede Belagart gestattet, auf einmal bloss<br />
die eine Strassenseite in Angriff zu nehmen.<br />
Das gilt sogar für Betonstrassen! Wer die<br />
spanischen Strassen befuhr, erinnert sich<br />
wohl an die seltsamen Wassertümpe! auf<br />
der einen, im Umbau befindlichen Strassenhälfte,<br />
von Lehm umrandete, etwa einen<br />
Dezimeter hoch mit Wasser gefüllte Bassins,<br />
von den Spaniern «balsas» genannt, oft<br />
einen, oft zwei oder drei Quadratmeter umfassend.<br />
Sie dienen dazu, den Beton, wenn<br />
man so sagen darf, «ausreifen» zu lassen.<br />
So viel wir wissen, steht Spanien mit dieser<br />
Methode allein da. Eine soeben erschienene<br />
Arbeit von Ingenieur Jaime Font Mas<br />
orientiert über die spanischen Betonstrassen.<br />
die in Spanien nicht bloss als das Modernste,<br />
sondern auch als das Rationellste gelten.<br />
Zwar brachten die ersten auf etwa 10 Jahre<br />
zurückgehenden Versuche ein Fiasko, weil<br />
man sich nach dem Franz Moor'schen Re-<br />
Irländer wackelte begeistert mit dem Kopfe,<br />
als stumme Anerkennung ihrer zarten Schönheit<br />
Joan ging geradewegs ins Reiseburean. In<br />
der Tür stiess sie mit Molly Dalton und ihrem<br />
Vater zusammen, einem alten Herrn mit<br />
Sportmütze und Shagpfeife. Joan errötete<br />
schulbewusst Denn die Freundin war schon<br />
seit drei Tagen in Kairo und hatte bereits<br />
zweimal im Hotel angerufen.<br />
« Joan, Liebling », rief Molly und umarmte<br />
die Wiedergefundene, «ich habe mir schon<br />
den Kopf darüber zerbrochen, was aus dir<br />
geworden sein mag ! Wie lange bleibst du<br />
noch ? Wir haben eben Karten gelöst für den<br />
Mittwoch-Dampfer nach Marseille.»<br />
« Ist das das Europaschiff ? »<br />
« Ja », sagte Vater Dalton.<br />
« Also», bemerkte Joan gelassen, « werrn<br />
ich Noch Platz- bekomme, so möchte Ich gern<br />
Mittwoch mit euch zusammen reisen!»<br />
« Oh. Joan — wie herrlich !» jubelte Molly<br />
entzückt «Colin wird morgen in Kairo<br />
sein und speist abends mit uns. Mach uns<br />
die Freude und komme auch ! *<br />
« Mit grösstem Vergnügen ! Doch Jass uns<br />
erst meine Fahrkarte holen ! ><br />
zept «nicht mit Kleinigkeiten abgab». Für<br />
die Bauten der letzten Jahre, denen eine<br />
wissenschaftlich fundierte Arbeitsmethode<br />
zugrunde liegt, lautet das Urteil überaus<br />
günstig, auch in Hinsicht auf die Unterhaltungskosten.<br />
Wohl jeder Spanienfahrer kennt die 1928<br />
erstellte, sieben Meter breite Betonstrecke<br />
bei Lirida an der grossen Route La Junquera-Madrid.<br />
Die vorher stark bombierte<br />
Makadamstrasse wurde seitlich mit Schotter<br />
aufgefüllt, eingewalzt und in dieser Form ein<br />
halbes Jahr dem Verkehr überlassen. Darauf<br />
liegt nun eine 22 cm dichte Betonschicht,<br />
die das Entzücken aller Fahrer bildet. Wenn<br />
fceute die Strasse Cädiz-Sevilla nicht mehr<br />
über Utrera geführt wird, sondern über Dos<br />
•Hermanas, so haben dafür zwei grössere Betonstrecken<br />
den Ausschlag gegeben, die letztes<br />
Jahr längere Zeit vom Guadalquivir<br />
überschwemmt waren, aber selbst in jenen<br />
Tagen befahren werden konnten, und die<br />
•«Wasserprobe» ohne Schaden überstanden.<br />
Im Circuito Nacional de Firmes Especiales<br />
gelangt nun die Betonstrasse zu immer grösserer<br />
Bedeutung. Wie Jaime Font Mas anangibt,<br />
betrugen die Kosten für Betonstrassenanlagen<br />
im letzten Jahr 13—14 Pesetas<br />
für den Quadratmeter.<br />
Was die spanischen Betonstrassen vor<br />
denen aller europäischen Länder, auch denen<br />
der Schweiz, auszeichnet, ist der frisch-fröhliche<br />
Wagemut der Ingenteure in den Kurven,<br />
die so stark überhöht sind, dass der<br />
Wagen beim Anhalten darin fast beängstigend<br />
schief steht. Uebrigens gilt dieses vom<br />
Fahrer höchst angenehm empfundene Prinzip<br />
auch für die gepflasterten Strassen. Aber<br />
noch ein Weiteres sei genannt, mit dem Spanien<br />
unseres Wissens einzig dasteht. An der<br />
Kliippenstrasse am Golf von Vizcaya> die<br />
durch mächtige Randmauern vor dem Abgrund<br />
über dem Ozean gesichert ist, gibt es<br />
sens tmique-Steilen: Sowie eine Felsnase<br />
eine scharfe Biegung aufzwingt, stehst du<br />
vor einem Doppelweg, der Innere durch einen<br />
Felstunnel gelegt, so dass gerade an den am<br />
meisten kritischen Stellen jeder Unfall ausgeschlossen<br />
wird.<br />
Dieses Rezept verdient die Beachtung unserer<br />
Strassentechniker, wenn sie einmal vor<br />
die Aufgabe einer Erweiterung der Axenstrasse<br />
gestellt werden. Ueberhaupt dürfte<br />
nach dem Eindruck des Laien, der mit offenen<br />
Sinnen sich auf den Strassen der verschiedensten<br />
Länder Europas bewegt, in<br />
keinem andern Staat so viel Interessantes<br />
für den Strassentechniker zu sehen sein, wie<br />
in Spanien. Denn Spanien baut Strassen,<br />
ohne von Irgend einer Tradition beschwert<br />
zu sein, für den Automobil verkehr der Zukunft,<br />
für den Automobilverkehr, der heute,<br />
abgesehen von wenigen Zentren, noch herzlich<br />
unbedeutend ist, so dass man auf den<br />
grossen Strassen des Circuito 50 Kilometer<br />
fahren kann, ohne einem Wagen zu begegnen.<br />
Wir in der Schweiz dagegen haben erst<br />
das Motorfahrzeug fast zum Allgemeingut<br />
werden lassen und suchen nach und nach<br />
nun die Strasse dem Verkehr anzupassen.<br />
Deshalb erreicht wohl kein anderes Land<br />
heute Spanien in der Grosszügigkeit des<br />
Strassenbaus.<br />
Entwicklung der amerikanischen<br />
Automobilindustrie<br />
Im Jahre <strong>1931</strong>.<br />
Seit dem Dezember 1930 hat die amerikanische<br />
Automobilproduktion wieder eine steigende<br />
Tendenz zu verzeichnen. An Personenwagen<br />
wurden im Februar <strong>1931</strong> 181 740 Einheiten<br />
produziert, gegen 139810 im Januar,<br />
wogegen im Februar 1930 die Produktion immer<br />
noch auf 275 810 Wagen stand. Die Zah!<br />
der hergestellten Lastwagen stieg im Januar<br />
<strong>1931</strong> mit 31 580 auf 58 160. Sie ist im Gegensatz<br />
zur Personenwagenproduktion noch<br />
grösser als im Februar des Vorjahres, wo nur<br />
47 120 Lastwagen hergestellt wurden. In der<br />
Zeit vom Dezember 1930 bis Februar <strong>1931</strong><br />
hat sich die Produktion ungefähr um 45% erhöht.<br />
Wenn vielfach aus dieser beachtenswerten<br />
Produktionssteigerung auf eine Konjurakturbesserung<br />
im amerikanischen Automobilgeschäft<br />
geschlossen wurde, so ist eine<br />
derartige Voraussage zum mindesten verfrüht,<br />
denn die Zunahme der Automobilfabrikation<br />
in den letzten Monaten ist eine saisonmässig<br />
durchaus normale Erscheinung.<br />
Zudem darf nicht vergessen werden, dass die<br />
Produktion immer noch hinter dem entsprechenden<br />
Vorjahresiimfange zurückbleibt.<br />
Im Rahmen der steigenden Gesamtproduktion<br />
hat sich die Entwicklung der einzelnen<br />
Automobilunternehmen während den letzten<br />
Monaten auffallend uneinheitlich gestaltet,<br />
was besonders deutlich beim* Genera] Motors-<br />
und Ford-Konzern hervortritt. Die General<br />
Motors Corp. hatte im Februar gegen*;<br />
über dem gleichen Monat des Vorjahres eine<br />
Abnahme des Automobilversandes an Händler<br />
um nur 24%, die Ford Motor Co. einen<br />
Produktionsrückgang um rund 43% zu verzeichnen.<br />
Vergleicht man hingegen die Produktionsziffern<br />
des Februars mit denjenigen<br />
des Januars <strong>1931</strong>, so hat die Ford-Produktion<br />
um 47%, die des General Motors-Versandes<br />
um 7H% gegenüber dem Vormonat<br />
zugenommen. Die verfrühte Auszahlung an<br />
die Kriegsteilnehmer hat die Nachfragenach<br />
gebrauchten Ford-Autos ansehnlich verstärkt,<br />
so dass die vorhandenen Vorräte dieser Wagenklass«<br />
beträchtlich zurückgegangen sind,<br />
was natürlich indirekt der Produktion zugute<br />
kommt. Eine auffallend ungleichmäßige<br />
Entwicklungstendenz zeigt sich auch bei den<br />
kleinern amerikanischen Automobilfabriken.<br />
^_^<br />
Wy.<br />
Amerikanische Autosalons 1932. In den<br />
Vereinigten Staaten von Amerika werden<br />
nächstes Jahr die nachstehenden beiden Automobilaussteilungen<br />
stattfinden: Der Salon<br />
von New York vom 9.—16. Januar und der<br />
Salon von Chicago vom 30. Januar bis zum<br />
6. Februar. lt.<br />
Lady Rachel Hannlngton schlenderte durch<br />
die Spielsäle. Es war ein Galaabend und das<br />
Kasino überfüllt. In einer Hand hielt sie ein<br />
Paket neuer Tausendfrankennoten, die unter<br />
der Bankschleife knisterten, in der andern<br />
Geldtäschchen, Zigarettendose und Taschentuch.<br />
Sie gehörte für eine gewisse Zeit des Jahres<br />
zum ständigen Inventar von Cannes, und<br />
alle Weit wusste das. Wenn ihr Auto unter<br />
•den herbstlichen Farben der Promenadenstrasse<br />
erschien, öffneten die Hoteliers ihre<br />
Fensterläden, füllten die Blumenständer und<br />
sagten : * Sieh da — Fräulein Hannington 1<br />
Die Saison kann beginnen !» Wenn ihre<br />
grosse Nase unter der Strahlemkrone ihres<br />
Goldhaares in der Drehtür der Spieg©lsä!e<br />
auftauchte, so verlieh dies Ereignis dem<br />
Abend ein besonderes Gepräge. Sogar von<br />
den Gesichtern der Croupiers wich bei ihrem<br />
Erscheinen der gewohnte Ausdruck eingestampfter<br />
Melancholie.<br />
In dem Gedränge kam sie nur lanesam<br />
vorwärts. Gut die Hälfte all der eleganten<br />
Besucher, die sich um den Spieltisch scharten,<br />
schien sie persönlich zu kennen. Alle<br />
paar Augenblicke blieb jemand stehen, um<br />
sie zu begrüssen. Ein wahrhaftiger König —<br />
Strassenbahnbetrleb oder<br />
Autobusdienst?<br />
Verkehrsverhältnisse am rechten Thunerseeufer.<br />
Die Frage der Traktionsänderung der<br />
rechtsufrigen Thunerseebahn wirft in Thun<br />
und in den betroffenen Seegemeinden viel<br />
Staub auf. Wir haben in Nr. 25 die Frage gestellt,<br />
ob durch den Beschluss der Thuner<br />
Stimmberechtigten über die Durchführung der<br />
Korrektion der Hofstettenstrasse' die Traktionsänderung<br />
in negativem Sinne beeinflusst<br />
würde. Unsere Antwort lautete: Durch die<br />
Korrektion der Hofstettenstrasse wird die<br />
Traktionsänderung nicht verhindert. Wenn<br />
auch die Stadt Thun der Strassenbahn rund<br />
80 000 Fr. für Baukosten beim Umbau der<br />
Hofstettenstrasse garantiert, so würde der<br />
Neubau bzw. Korrektion der gesamten<br />
Strassenbahnlinie zwischen Thun und Interlaken<br />
eine derart hohe Summe verschlingen,<br />
dass die 80000 Fr. bei den endgültigen Erwägungen<br />
niemals eine entscheidende Rolle<br />
spielen könnten.<br />
Wir wiesen damals darauf hin, dass sogar<br />
der kantonale Baudirektor die Thuner warnte,<br />
in das Umbauprojekt der Hofstettenstrasse<br />
den Einbau neuer Schienen mitzurechnen. Die<br />
berechtigte und kluge Warnung ist aber in<br />
den Wind geschlagen worden.<br />
Die kantonale Baudirektion hat nun in der<br />
Tagespresse ihre Auffassung mehr präzisiert.<br />
Wir entnehmen diesen Erklärungen auszugsweise<br />
ein paar wichtige Punkte, die für das<br />
weitere Vorgehen der Verkehrsinteressenten<br />
dieser Gegend und für die Abklärung des<br />
Fragenkomplexes von Bedeutung sind.<br />
Der kantonale Baudirektor stellt fest, dass<br />
an der Konferenz vom 18. Februar mit den<br />
Thuner Verkehrsinteressenten verschiedene<br />
grundlegende Fragen nicht genügend geprüft<br />
waren. Das Gutachten der Experten Dr. Zehnder<br />
und Zipfel lag wohl fertig vor, hingegen<br />
fehlte eine Stellungnahme der Bahnverwaltung<br />
der S. T. I. Im weitern habe man die<br />
rechnerischen Grundlagen für den Fall der<br />
Beibehaltung der Strassenbahn (Kapitalaufwand<br />
und Verzinsungsaussichten) wie für<br />
den Fall der Aenderung der Traktionsart ermangelt.<br />
Für die beiden möglichen Lösungen<br />
ist der Kapitalaufwand und die Zinsenpflicht<br />
genau zu berechnen. (Für die Traktionsänderung<br />
ist die Berechnung bereits im Gutachten<br />
vorgenommen, für die Geleise-Konsolidierung<br />
erwartet man seit Jahren die genauen Ziffern<br />
von der Tramdirektion. Red.) Wenn die beiden<br />
Berechnungen auf ihre Grundlagen geprüft<br />
sind, wird es möglich sein, Schlüsse zu<br />
ziehen für die Wahl der einen oder andern<br />
Befriebsvariante.<br />
Der kantonale Baudirektor, Herr Reglerungsrat<br />
Bösiger, legte dann der Bahnverwaltung<br />
nahe, sie möchte durch bestimmte Massnahmen<br />
helfen, die eine oder andere Lösung<br />
der Frage zu beschleunigen. So wurde von<br />
der Tramverwaltung vorerst eine Vernehmlassung<br />
zum Expertengutachten Zehnder-<br />
Zipfel zuhanden der Oeffentlichkeit gefordert,<br />
dann die Ausarbeitung und Veröffentlichung<br />
eines detaillierten technischen Erneuerungsprojektes<br />
für die Strassenbahn,<br />
unter Berücksichtigung der Subventionen,<br />
die der Staat als Eigentümer der Strasse<br />
geben würde. Schliesslich verlangte die Baudirektion<br />
noch die Ausarbeitung und Veröffentlichung<br />
eines genauen Kostenvoranschlages<br />
nebst dem dazu gehörigen Finanzierungsplan.<br />
Zu guter Letzt erhielt die Tramverwaltung<br />
den Auftrag, mit den Obligationären<br />
in sofortige Verhandlungen zu treten,<br />
damit der Zinsendienst der Bahn entlastet<br />
werden könne (Umwandlung eines Teils der<br />
Obligationen in Prioritätsaktien, in Verbindung<br />
mit einer Reduktion des Zinsfusses für<br />
den Restbetrag des Darlehens).<br />
und ein nichtenthronter noch dazu — beugte<br />
sich über ihre Hand, als sie vorüberschwebte,<br />
und fragte nach ihrem Befinden. Ein russischer<br />
Grossfürst, der sich mit dem Familienschmuck<br />
ins Privatleben zurückgezogen<br />
hatte, küsste ihr die Fingerspitzen und wagte<br />
die originelle Bemerkung, dass der Sonnenschein<br />
an der Riviera zauberhaft köstlich<br />
sei. Ein griechischer Bankier winkte ihr vom<br />
Zwanzigtausend-Louis-Tisch herüber und<br />
wies auf einen frein Platz neben sich. Ein<br />
eleganter Italiener mit weisser Kamelie im<br />
Frackknopfloch, der eifrig mit einer schlanken<br />
Erscheinung in Grün plauderte, verbeugte<br />
sich ehrerbietig.<br />
c Wie geht's, Marchese ? » sagte Lady<br />
Rachel und reichte ihm Im Vorüberschreiten<br />
die Hand, c Schon aus Aegypten zur.. ? »<br />
Sie hielt mne. « Joan Averil! » rief sie überrascht.<br />
Beim Klan? Ihrer Stimme sah die junee<br />
Frau auf. « Rachel ! »<br />
c Marchese», befahl Lady Hannington,<br />
«Sie sind entlassen! Ich entführe Ihnen<br />
Frau Averil. Oder warten Sie — : Sie könnten<br />
uns zwei nette Plätze in der Bar verschaffen,<br />
vielleicht am Fenstertisch, wo man<br />
ungestört plaudern kann ! Und kommen Sie<br />
Sind die genannten Massnahmen durchgeführt,<br />
so werden di« beteiligten Gemeinden<br />
angesichts einer klaren Situation den Beschluss<br />
fassen können, ob sie bei der Traktionsänderung<br />
mithelfen wollen oder ob sie<br />
die Sanierungsmassnahmen zur Konsolidierung<br />
der Geleise gutzuheissen gedenken. Die<br />
kantonale Bau- und Eisenbahndirektion erteilte<br />
die bestimmte Zusicherung, sie werde<br />
den Umbau der rechtsufrigen Thunerseestrasse<br />
sofort in Angriff nehmen, wenn die<br />
Tramgeleise aus dem Boden genommen sind<br />
bzw. die Konsolidierung der Geleise durchgeführt<br />
wird.<br />
Aller Augen und alle Hoffnungen sind nun<br />
auf die Tramverwaltung gerichtet, von der<br />
man eine beförderliche Behandlung der Aufträge<br />
erwartet, die sie von der kantonalen<br />
Bau- und Eisenbahndirektion erhalten hat.<br />
Es liegt durchaus im eigenen Interesse der<br />
Bahnverwaltung, hier gründliche, rasche und<br />
ehrliche Arbeit zu leisten, selbst dann, wenn<br />
sie dem Strassenbahnbetrieb das Grab schaufeln<br />
müsste.<br />
La.<br />
N«»tf<br />
Erweiterte Konzession der städtischen<br />
Strassenbahnen von Zürich genehmigt Der<br />
Nationalrat erteilte in seiner Sitzung der<br />
erweiterten Konzession für die Strassenbahnen<br />
der Stadt Zürich seine Zustimmung, wonach<br />
die Linie Zürich—Oerlikon—Seebach<br />
und die Limmattallinie der gleichen Konzession<br />
unterstellt werden. Mit der neuen Konzession<br />
ist die Strassenbahwdirektion der<br />
Stadt Zürich berechtigt, einzelne unrentable<br />
Aussenstrecken des bisherigen Netzes durch<br />
Automobilisten zu ersetzen.<br />
go.<br />
Zürichs Beteiligung an den Projekileningskosten<br />
der Wallenseestrasse. Der Gross©<br />
Stadtrat wird demnächst über einen Antrag<br />
des Stadtrates zu beschliessen haben, der<br />
ihm empfiehlt, an die Projektierungsarbeiten<br />
der Wallenseestrasse einen Beitrag von<br />
2000 Franken zu zeichnen. Bekanntlich ist<br />
•die Aufgabe der Projektierung des Stückes<br />
Murg—Wallenstadt dem Aktionskomitee für<br />
eine Wallenseestrasse zugefallen, nachdem<br />
sich keiner der nächstinteressierten Kantone<br />
St. Gallen und Giarus dazu entschliessen<br />
konnte. Für Planaufnahmen wurden bisher<br />
7000 Franken ausgegeben, Die Projektierungsarbeiten<br />
werden weitere 12—15 000 Fj»<br />
beanspruchen. An Beiträgen der Kantone<br />
Graubünden, Zürich und Giarus, sowie der<br />
Automobilverbände und der Gemeinde Wallenstadt,<br />
wurden über 13 000 Franken zusammengebracht.<br />
Es handelt sich also noch<br />
darum, 5000 Fr. aufzubringen.<br />
Obwohl die Stadt Zürich ein erstes Gesuch<br />
um einen Beitrag im Jahre 1930 aus<br />
prinzipiellen Erwägungen abgelehnt hat, will<br />
die Stadt nun doch auf ein erneutes Gesuch<br />
des Aktionskomitees eintreten. Für Zürich<br />
wäre an und für sich ja nach wie vor der<br />
Standpunkt begreiflich, dass die Stadt an<br />
ausserkantonalen Strassenbauten nicht mitzuwirken<br />
hat. Der kleine Stadtrat bemerkt<br />
aber sehr richtig, dass es für den Fremdenverkehr<br />
der Stadt nicht gleichgültig sein<br />
könne, ob von ihr aus nach Graubünden und<br />
dessen Kurorten eine tadellose und direkte<br />
Verbindung in Form einer modernen Autostrasse<br />
besteht oder nicht. Deshalb soll die<br />
Stadt die ihr zugemuteten 2000 Fr. als Beitrag<br />
an die Projektierungskosten gutheissen<br />
mit dem Hinweis darauf, dass eine Mitwirkung<br />
am Strassenbau se-lbst natürlich nicht<br />
in Frage kommen könne.<br />
Es ist zu hoffen, dass das städtische Parlament<br />
den Beitrag gewährt, da Zürich zweifellos<br />
ein eminentes Interesse an der baldigen<br />
Verwirklichung einer direkten Autostrassenverbindurar<br />
mit Graubünden hat. z.<br />
morgen zum Souper zu mir — halt — nfcht<br />
morgen ! Uebermorgen erst, am Donnerstag<br />
! In der Villa Egiantine, um neun, nicht<br />
wahr ? Ich werde Frau Averil auch einladen.<br />
Da können wir uns alle miteinander<br />
hübsch über Aegypten unterhalten. Auf Wiedersehen<br />
! »<br />
Der Marchese verneigte sich nnd schritt<br />
zur Bar hinüber. Etwas, was in der Höhe<br />
ihres Ellbogens wie ein Hund schnüffelte,<br />
veranlasste Rachel, sich umzusehen. Es war<br />
ihr Freund, der griechische Bankier, ein um<br />
tersetztes braunes Individuum mit einer Nase<br />
wie Cyrano de Bergerac und einem Gesicht<br />
wie ein Aufseher von Galeerensträflingen.<br />
« Ich habe Ihnen Ihren Platz aufgehoben »,<br />
grunzte er auf französisch. « Später ! »<br />
winkte sie ab und wandte sich ab. Dann<br />
hängte si« sich an Jonns Arm und führte sio<br />
in die Bar.<br />
« Und nun », frart« sie, als sie remütlich<br />
sassen, « erzähle mir, woher du so plötzlich<br />
kommst Wo wohnst du ? Und warum hast<br />
du mich noch nicht besucht ? »<br />
«Ich bin erst seit gestern abend hier.<br />
Heute wollte ich dich übrigens anrufen.»<br />
'Fortsetzung folgt.)
28 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE a<br />
M&*»wm$^wn<br />
Einen Schritt weiter.<br />
Neue Beschlüsse der Strassenverkehrskonferenz<br />
In Genf.<br />
Die zweite Woche der Verhandlungen in<br />
der europäischen Strassenverkehrskonferenz<br />
in Genf hat endlich ein paar Fortschritte gebracht<br />
und den Willen zur Einigung auf bestimmte<br />
den Verkehr erleichternde Massnahmen<br />
gefestigt<br />
Die Steuerfreiheit ausländischer Fahrzeuge.<br />
Die bisherigen Verhandlungen ergeben folgende<br />
Regelung: Die Motorfahrzeuge sind<br />
auf eine Dauer von 90 Tagen von Abgaben<br />
befreit. Diese 90 Tage können entweder<br />
hinter einander, oder zu verschiedenen Malen<br />
ausgenützt werden, wobei jeder angeschnittene<br />
Tag von Mitternacht zu Mitternacht<br />
gezählt wird. Sind die 90 Tage völlig<br />
abgefahren, so hat der ausländische Staat<br />
das Recht, seine Verkehrs- und Strassenabgaben<br />
zu erheben.<br />
Dieser Vergünstigung werden alle privaten<br />
Tourenfahrzeuge zuteil. Dieselben müssen in<br />
einem der vertragsschliessenden Staaten immatrikuliert<br />
sein. Zudem muss der Besitzer<br />
des Wagens ein Steuerheft (Carnet fiscal)<br />
mit sich führen, das jeweilen für einen bestimmten<br />
Wagen für die Dauer eines Jahres<br />
ausgestellt wird. Jeder Grenzübertritt ist in<br />
diesem Steuerheft durch das kompetente<br />
Zollorgan mit einer Eintragung zu versehen.<br />
Die betreffende Kommission hat alle Taxameter,<br />
Mietwagen, sowie alle Personen- und<br />
Lastwagen, die gegen Entgelt zur Beförderung<br />
von Personen und Waren dienen, von<br />
dieser Sterbefreiung ausgeschlossen. Erfreulicherweise<br />
machte die Schweiz bei diesen<br />
Verhandlungen den Vorbehalt, sie werde diese<br />
90 Tage Steuerbefreiung entsprechend ihrem<br />
System so auffassen, dass ein fremder Fahrer<br />
diese Frist auch mehrere Male hintereinander<br />
beanspruchen kann. Diese Auffassung<br />
lässt sich mit den Voraussetzungen des<br />
Abkommens gut vereinbaren, da ja diese Bestimmungen<br />
nur als Minimalvorschriften gedacht<br />
sind.<br />
Die Frage der Triptykregelung wurde<br />
nicht durch ein Abkommen, sondern durch<br />
eine Resolution vorläufig geregelt Es wird<br />
den partizipierenden Staaten vorläufig empfohlen,<br />
den Konsularschein, der die Gültigkeit<br />
eines Triptyks bis heute zu bestätigen<br />
hatte, durch einen Zollschein zu ersetzen,<br />
der durch die Behörden des Heimatlandes<br />
des betreffenden Wagens auszustellen wäre.<br />
Die Verelnheltflchunjj der VerkehrsslgnaÜslerung.<br />
Anch Wer zeigen sich am fernen Horizont<br />
Hoffnungen auf eine bevorstehende Einigung<br />
der verschiedenen Auffassungen. Eine Verständigung<br />
über die Form der Signale hat<br />
bereits stattgefunden, indem für die Gefahrensignale<br />
ta Zukunft die Dreieckform in<br />
Vorschlag kommt Signale zur Bekanntgabe<br />
Ton Geschwindigkeiten in Ortschaften werften<br />
rechteckige Form erhalten. Für Signale<br />
der Polizei für Parkplätze, Einbahnstrassen,<br />
Strassensperrungen ist die bei uns bereits<br />
übliche Scherbenform vorgesehen.<br />
Gewerbliche Antotransporte.<br />
Die Konferenz hat im grossen und ganzen<br />
öach zwei vollen Sessionswochen das Pensom<br />
erledigt, wobei aber der wichtigste, der<br />
Entwurf: Die Regelung der gewerblichen<br />
Autotransporte, auf der Strecke blieb, weil<br />
einzelne Länder eine schärfere Konkurrenz<br />
zwischen Auto und Eisenbahn nicht aufkommen<br />
lassen wollen. Dieser Auffassung sind<br />
die Bestrebungen zur Befreiung der internationalen<br />
gewerblichen Transporte von Abgaben<br />
und lästigen Verkehrsvorschriften zum<br />
Opfer gefallen.<br />
Die Unterzeichnung der bereinigten Abkommen<br />
ist auf heute Montag vorgesehen, lt.<br />
$«h<br />
ehe<br />
Nationalratskommission für das<br />
Verkehrsgesetz.<br />
Die nationalrätliche Kommission wird erneut<br />
in Montreux, Montag, den 4. Mai, zusammentreten,<br />
um den zweiten Teil des Verkehrsgesetzes<br />
zu behandeln. Sie hat sich dort<br />
mit dem dritten bis fünften Titel zu befassen,<br />
worin die Haftpflicht und die Versicherung,<br />
die Strafbestimmungen, sowie die<br />
Anwendungs- und Einführungsbestimmungen<br />
geregelt sind. Dieser zweite Teil besteht aus<br />
den Paragraphen 36—38, wozu noch diejenigen<br />
Artikel kommen, die in der vergangenen<br />
Session des Nationalrates an die Kommission<br />
zurückgewiesen wurden. Von besonderer<br />
Bedeutung ist hierbei der Artikel 17,<br />
betreffend die Arbeits- und Ruhezeitgesetzgebung.<br />
Eine Wiederauferstehung muss unseres<br />
Erachtens auch der Fussgänger-Artikel 34 erleben.<br />
Es geht nicht an, dass eine derart<br />
fundamentale Bestimmung einfach durch<br />
eine Zufallsmehrheit von einer einzigen<br />
Stimme während einer schwach beschickten<br />
Sitzung des Nationalrates aus dem Gesetz<br />
herausgestrichen wird. Wie alle anderen<br />
Strassenbenützer, wird sich auch der Fussgänger<br />
bestimmte Vorschriften für sein Verkehrsverhalten<br />
gefallen lassen müssen. Wir<br />
nehmen an, die Kommission werde die erneute<br />
Aufnahme dieses Artikels in die Wege<br />
leiten.<br />
Die nationalrätliche Kommission wird in<br />
Montreux ganze Arbeit leisten müssen, wenn<br />
sie den schwierigeren Teil des Verkehrsgesetzes<br />
in geeignete Vorschläge zusammenfassen<br />
will.<br />
lt.<br />
Die letzte Tagung der Interparlamentarischen<br />
Touristikkommission. Vergangenen<br />
Donnerstag besprach die Touristikkommission<br />
der eidgenössischen Räte unter Vorsitz<br />
von Nationalrat Meuli die durch die Nationalratsverhandlungen<br />
über das Verkehrsgesetz<br />
geschaffene verkehrspolitische Lage, nachdem<br />
verschiedene Forderungen der Verkehrsinteressenten<br />
nicht im vollen M^sse berücksichtigt<br />
worden sind. Eine spezielle Diskussion<br />
wurde den Fragen gewidmet, die den<br />
Bahnbetrieb, den Postbetrieb und ihr Verhältnis<br />
zum Automobil berühren. An einem speziellen<br />
Beispiel prallten dann die verschiedenen<br />
Auffassungen über diesen Fragenkomplex<br />
aneinander.<br />
Die Postverwaltung hegt die Absicht, von<br />
Göschenen nach Andermatt im kommenden<br />
Sommer einen kursgemässen Autobusdienst<br />
durchzuführen, damit Andermatt als Zentral-<br />
Ausgangsstelle für die Furka-, die Gotthardund<br />
die Oberalproute auch mit dem Reusstal<br />
und speziell der Gotthardlinie direkt verbunden<br />
ist<br />
Die geplante Äutopostlirrie Göschenen-<br />
Andermatt scheint der vor wenigen Jahren<br />
erstellten Schöllenen-Bahn an den Lebensnerv<br />
zu gehen, was auch in einzelnen Voten<br />
innerhalb der Touristikkommission zum Ausdruck<br />
kam. Die Bahn wehrte sich deshalb<br />
durch ihre Vertreter mit Händen und Füssen<br />
gegen eine Konkurrenzlinie des Postautodienstes.<br />
Eine Konferenz zwischen der Schöllenen-<br />
Bahnverwaltung und der Postverwaltung soll<br />
zur gegenseitigen Abklärung der Ansprüche<br />
dienen. g 0 .<br />
Sportnachrichten<br />
Varzi Sieger des Grossen Preises<br />
von Tunis.<br />
Der Grosse Preis von Tunis wurde am letzten<br />
Samstag mit einem Sechsstundenrennen<br />
eingeleitet, aus dem Castelbargo auf Maserati<br />
bei den grossen Wagen und Pietrangeli auf<br />
Alia Romeo in der Klasse der mittleren Wagen<br />
als Sieger hervorgingen. Am Sonntag<br />
folgte der eigentliche Grand Prix von Tunis,<br />
der sich des schönsten Wetters erfreute. Wie<br />
zu erwarten war, spitzte sich gleich von Anfang<br />
an das Rennen zu einem Duell zwischen<br />
Maserati und Bugatti zu. Während des Rennens<br />
schieden Etancelin, Dreyfus, Marret,<br />
Boucly, Martin, Eberhardt und Castelbargo<br />
aus. Ueberlegener Sieger des scharfen Kampfes<br />
wurde der neuengagierte Bugattifahrer<br />
Varzi, der somit schon bei seinem Debüt mit<br />
einem Volltreffer abschliesst!<br />
Die Resultate:<br />
Sechsstundenrennen vom Samstag:<br />
1. Kategorie (grosse Wagen) : 1. Castelbargo<br />
(Maserati). 707,200 km; 2. Corsini (Alfa Romeo),<br />
699,395 km. — 2. Kategorie (mittlere Wagen): 1.<br />
Pietrangeli (Alfa Romeo). 622,492 km; 2. Golay (Bugatti),<br />
621,252 km. — 3. Kategorie (kleine Wagen)<br />
1. Marret (Salmson), 584,720 km; 2. Gaillard (Ckenaxd-Walker),<br />
570,666 km.<br />
Grand Prix von Tunis vom Sonntag:<br />
Kategorie bis 1500 ccm : 1. Maserati (Maserati),<br />
in 3:40:02 (Stundenmittel 128,216 Std.-km); 2. Veyron<br />
(Bugatti), 3:51:20; 3. Scaron (Amilcar), 3:53:38;<br />
4. Giraud-Cabantous (Gaban Special). 4:01:20.<br />
Kategorie über 1500 ccm: 1. Achille Varzi (Bugatti),<br />
3:23:39 (Stundenmittel 138,796 Std.-km), absolutei<br />
Erster; 2. Fa^ioli (Maserati), 3:25:26; 3. Lehoux<br />
(Bugatti), 3:25:41; 4. Biondetti (Maserati),<br />
3:28:29; 5. Von Morgen (Bugatti), 3:30:21; 6. Czaikowski<br />
(Bugatti), 3:38:18; 7. Klingler (Maserati),<br />
3:38:27; 8. Micruel (Bugatti), 3:55:43. x<br />
Internationale Tourist Trophy.<br />
Für die Austragung der internationalen<br />
Tourist Trophy dieses Jahr war bekanntlich<br />
zuerst die Motorradrundstrecke auf der Insel<br />
Man vorgesehen. D'ie Sportbehörde des königlichen<br />
englischen Automobilclubs entschloss<br />
sich indessen, das Rennen wiederum bei Belfast<br />
durchzuführen. Die grosse Veranstaltung<br />
wird am 22. August stattfinden.<br />
Das Rennen ist für Sportwagen reserviert.<br />
Die gesamte Rundstrecke misst 20,320 Kilometer.<br />
Es müssen total 30 Runden gefahren<br />
werden, zusammen ungefähr 610 Kilometer.<br />
An Preisen werden ausgerichtet: Dem Sieger<br />
eiir Ehrenpreis des königlichen englischen<br />
Automobilclubs im Werte von zirka 22,000<br />
Franken, dem Zweiten zirka 10,000 Franken,<br />
dem Dritten zirka 7000 Franken usw. Es<br />
können maximal 70 Fahrer an dem Rennen<br />
teilnehmen. Die Veranstaltung wird bekanntlich<br />
mit Handycap ausgetragen, so dass die<br />
kleineren Klassen ziemlich grosse Vorteile<br />
erhalten. Sieger wird derjenige Fahrer, der<br />
die Strecke in der absolut kürzesten Zeit zurückgelegt<br />
hat. Die Anmeldungen sind bis<br />
zum 2. Mai mit einfachem und bis zum 29.<br />
Juni mit doppeltem Nenngeld an den königlich<br />
englischen Automobilclub zu richten.<br />
bo.<br />
Rund um Sizilien.<br />
Die Rundfahrt um Sizilien kommt dieses<br />
Jahr, am 2. und 3. Mai, zum achten Male zum<br />
Austrag. Das Reglement der Veranstaltung<br />
nennt als Organisatoren neben dem Automobil-Club<br />
von Sizilien noch andere Automobil-Clubs<br />
und die Vereinigung der Gemeinden,<br />
durch die die Rennstrecke führt. Der<br />
international offene Geschwindigkeitswettbewerb<br />
gilt für die italienische Sportwagenmeisterschaft<br />
Die Preise im Gesamtwerte von 130,000<br />
Lire werden folgendermassen verteilt: 92,000<br />
Lire für die Wagen über 1100 ccm, 30,000<br />
Lire sind davon für den Sieger reserviert;<br />
13,000 Lire für Fahrer mit Wagen bis 1100<br />
ccm und 15,000 Lire für Teilnehmer mit<br />
schweren Wagen. Die 975 Kilometer lange<br />
Strecke beginnt in Palermo und führt über<br />
Messina, Catania, Siracusa nach Ragusa und<br />
über Agrigento und Trapani nach Palermo<br />
zurück. Die Maximalzeit für Wagen über<br />
1100 ccm ist auf 20 Stunden und für Wagen<br />
bis 1100 ccm auf 24 Stunden festgesetzt worden.<br />
Die Meldungen werden bis zum 25. April<br />
von dem Automobil-Club von Sizilien (Via<br />
Catania 2, Palermo) entgegengenommen. Für<br />
den Transport der Wagen nach Sizilien gelten<br />
reduzierte Speziaipreise.<br />
bo.<br />
Automobil-Schönheitskonkurrenz in Monte-<br />
Carlo. Vorletzten Sonntag fand in Monte-<br />
Carlo die 23. internationale Auto-Schönheitskonkurrenz<br />
statt, die von einem prachtvollen<br />
Wetter begünstigt wurde. 46 Wagen stellten<br />
sich der Jury, die keine leichte Arbeit<br />
zu bewältigen hatte. Bekanntlich sah das<br />
Reglement dieses Jahr zum ersten Mal die<br />
einschränkende Bestimmung vor, nach der<br />
nur Wagen über 100,000 fr. Fr. Wert zugelassen<br />
wurden. Der grosse Ehrenpreis aller<br />
Kategorien wurde einem Hispano-Suiza mit<br />
französischer Karosserie zugesprochen, mb.<br />
Rundstreckenrennen in Norwegen. In Norwegen<br />
fand kürzlich auf dem zugefrorenen<br />
See von Giersioen ein Rundstreckenrennen<br />
statt, das über 5 Runden von je 3,2 km führte.<br />
Die beste Zeit wurde von Eugen Byörnstad<br />
auf Fiat in 9 Minuten 41 Sek. 2/10 gefahren.<br />
Die beste Zeit der Tourenwagen<br />
stellte Leif Mathisen auf Graham-Paige auf.<br />
Bei den Rennwagen siegte ein von Cederwa!l-Larsen<br />
gefahrenen kleinen « Triumph »,<br />
den zweiten und dritten Platz belegten zwei<br />
Fordwagen.<br />
mb.<br />
Grosser Preis von Argentinien. Auf der<br />
Strecke Buenos-Aires-Rosario-Cordoba und<br />
zurück fand kürzlich die Austragung des<br />
Grossen argentinischen Preises der Nation<br />
statt (1500 km).<br />
Die Resultate:<br />
1. Carlos Zatuszeek (Mercedes), in 15 h. 44'<br />
40" %; 2. Alberto Ansaldo (Hudson). 17 h. 58' 58"<br />
%; 3. Ernesto H. Blanco (Reo). 18 h. 20' 26" %.<br />
Wiesbadener Automobilturnier. Das Wiesbadener<br />
Automobilturnier (9.—13. Mai) umfasst<br />
auch dieses Jahr wiederum die beliebten<br />
Sternfahrten (Langstrecken sowie Kreuzund<br />
Ouerfahrten), die Schönheitskonkurrenz,<br />
die Geschicklichkeitsprüfung, die Geschwindigkeitspriifung<br />
«Rund um den Neroberg»,<br />
eine Gesellschaftsfahrt und eine F!u.gzeugverfolgung.<br />
Der Geschwindigkeits-Wettbewerb<br />
« Ramd um den Neroberg 1 > wurde auf<br />
die 4,6 km 'lange Hauptschleife beschränkt.<br />
Die Strecke mit den besonders erhöhten<br />
Kurven befindet sich in gutem Zustande, x.<br />
Erscheinungsweise<br />
der nächsten Nummern.<br />
Der Osterfeiertage wegen erscheinen unsere<br />
nächsten Nummern an den nachfolgenden<br />
Tagen:<br />
Nr. 29 : Donnerstag, den 2. April;<br />
Nr. 30: Dienstagabend, den 7. April (mit<br />
«Autler-Feierabend).<br />
Wir bitten höflich am Beachtung dieser<br />
veränderten Erscheinungsweise.<br />
Die Redaktion.
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Starker Rückgang im Februar <strong>1931</strong> verglichen mit dem Februar 1030<br />
Wir hatten bereits bei der Bearbeitung der Verkehr ehv Dieser Rückgang ist nach den<br />
Aussenhandelsstatistik der Motorfahrzeuge Feststellungen des eidgenössischen statisti"<br />
Gelegenheit auf den bedeutenden Rückgang sehen Amtes der stärkste seit dem Bestehen<br />
der Einfuhr an Motorfahrzeugen hinzuweisen,<br />
der sich sowohl in einer rückläufigen Wenn man nun einerseits berücksichtigt,<br />
der Statistik überhaupt<br />
Bewegung des Wertes, wie auch in der wie wenig die Einfuhr zurückgegangen ist,<br />
Stückzahl ausdrückte. Die Einfuhr ist nicht und anderseits aus den vorliegenden Zahlen<br />
nur geringer im Vergleich zum Vormonat, ersieht, in welch hohem Masse die Erteilung<br />
sondern auch niedriger als die Ergebnisse der Verkehrsbewilligung eine rückläufige Bewegung<br />
machte, so wird man die herrschen-<br />
des Februars 1930. Eigenartigerweise trifft<br />
der Rückgang, wie wir das den Mitteilungen de Wirtschaftslage und die ungewöhnlichen<br />
des eidgenössischen statistischen Amtes entnehmen<br />
können, nur bei den Automobilen zu. als Ursachen ansehen müssen. Wenn man<br />
Witterungsverhältnisse des Monats Februar<br />
Diese Beobachtung tritt jedes Jahr in Erscheinung.<br />
Im Gegensatz dazu erkennt man fahren bei hohem Schnee ist (verglichen mit<br />
ferner weiss, wie schwierig das Motorrad-<br />
bei den Motorrädern eine Zunahme der Einfuhrziffernausliest,<br />
dass vom Januar bis zum Februar<br />
dem Autofahren) und aus der Statistik her-<br />
Immerhin ist das Zurückgehen der Einfuhr 1930 eine Zunahme der in Verkehr gesetzten<br />
der Motorfahrzeuge nicht so bedeutend, dass Motorräder um 25 Prozent stattfand, hingegen<br />
vom Januar bis zum Februar <strong>1931</strong> eine<br />
man sich schweren Bedenken hingeben könnte.<br />
Bei der Erteilung neuer Verkehrsbewilligungen<br />
durch die kantonalen Behörden zei- genauere Ursache der<br />
Abnahme um 19 Prozent, dürfte damit die<br />
Rückwärtsbewegung<br />
1930<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
Apri)<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober ..<br />
November<br />
Dezember<br />
Total "<br />
Januar-Februar,<br />
<strong>1931</strong><br />
Januar ..<br />
Neue Verkehrsbewilligungen<br />
Einfuhr<br />
Personenwagen n. Motorl.asiwaeen<br />
riidpr<br />
856<br />
794<br />
1123<br />
1262<br />
1081<br />
902<br />
847<br />
645<br />
644<br />
643<br />
500<br />
727<br />
9823<br />
161»<br />
812<br />
653<br />
Einheiten<br />
405<br />
434<br />
603<br />
621<br />
492<br />
299<br />
258<br />
184<br />
104<br />
107<br />
92<br />
207<br />
3706<br />
83*<br />
269<br />
342<br />
Total<br />
1260<br />
1228<br />
1726<br />
1783<br />
1573<br />
1201<br />
1105<br />
829<br />
104<br />
650<br />
592<br />
934<br />
2488<br />
1081<br />
»95<br />
Februar<br />
Januar-Februar. 1465 611 2078<br />
gen sich hingegen grössere Rückgänge In allen<br />
drei Gattungen der Motorfahrzeuge. Sowohl<br />
der Vergleich mit dem Vormonat als<br />
der Vergleich mit dem entsprechenden Monat<br />
des Jahres 1930 bestätigt diese Behauptung.<br />
Während man im Januar <strong>1931</strong> 1517<br />
und im Februar 1930 1524 Fahrzeugen Verkehrsbewilligungen<br />
erteilte, traten im Februar<br />
<strong>1931</strong> bloss 884 Motorfahrzeuge neu in den<br />
Neue Verkehrsbewilligungen<br />
Pertonen- LaatwafM Motor- Total<br />
wagen<br />
rtder<br />
1060<br />
740<br />
760<br />
1234<br />
901<br />
741<br />
1192<br />
735<br />
648<br />
543<br />
357<br />
277<br />
9038<br />
1800<br />
Zahl<br />
196<br />
152<br />
163<br />
152<br />
186<br />
136<br />
213<br />
137<br />
508<br />
133<br />
96<br />
7Ä<br />
1760<br />
148<br />
50«<br />
632<br />
849<br />
1204<br />
1023<br />
" 729<br />
1151<br />
698<br />
441<br />
26«<br />
120<br />
72<br />
7501<br />
11*8<br />
1762<br />
1584<br />
1762<br />
25M<br />
2110<br />
110«<br />
2556<br />
1470<br />
1070<br />
•42<br />
678<br />
424<br />
18380<br />
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945 237 S3S 1H7<br />
463 151 270 884<br />
1408 ^x\ ÜE 2401<br />
der Erteilung neuer Verkehrsbewinlgtmsten<br />
erfasst sein.<br />
Die Abnahme In der Erteilung von Verkehrsbewilligungen<br />
verteilt sich auf die<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Neue Verkehrsbewilligungen, Februar 1930 und <strong>1931</strong><br />
Februar 1930 Februar <strong>1931</strong> Jannar-Febrnar <strong>1931</strong><br />
FW LW MB Total PW UV MR Total PW LW Mfz MB Total<br />
Zfirfeh . . . . . . 133 27 75 235 87 27 35 149 344 65 409 90 499<br />
Bern 110 26 129 265 87 23 59 169 327 75 402 121 523<br />
Luzern.. . . . . . 21 6 13 40 14 4 7 25 52 13 65 20 85<br />
Uri 2 — — 2 — — — — 1 1 2— 2<br />
Schwyi — 4 6 10 1 — — 1 3 2 5 2 7<br />
Obwalden. . . . . - - — • — • — — — 1 1 — 1 1 3 4<br />
Nidwaiden . . . . — _ — _ 1 1 1 3 1 1 2 2 4<br />
Glarus 5 1 5 11 2— 1 3 5— 5 2 7<br />
Zug 8— 1 9 3 2 1 6 8 2 10 5 15<br />
Freibarg 8 1 10 19 10 2 4 16 19 6 25 10 35<br />
Solothnm 23 6 27 55 11 4 3 18 32 9 41 7 48<br />
Baselstadt . . . . 37 9 24 70 20 6 3 28 60 25 85 5 90<br />
Baselland 14 1 11 26 16 5 5 26 33 13 46 9 55<br />
Schaffhansen ... 9 3 16 28 8 1' 6 15 20 1 21 12 33<br />
AppenzelJ A.-Rh. . 4 — 3 7 2 1 — 3 4 2 6 1 7<br />
Appenzell L-Rh.. . — — — — — — — — — — — — —<br />
8t. GalleD 33 6 8 47 17 15 21 63 53 44 97 52 149<br />
Graubünden. . . . 4 — 6 10 4 — — 4 13 — 13 5 18<br />
Aargan 43 10 66 119 28 6 23 67 78 18 96 48 144<br />
Thurgan 25 4 30 59 16 5 8 29 51 14 65 37 102<br />
Tessin 26 12 67 105 26 10 34 70 59 25 84 66 140<br />
Wandt 61 17 41 119 47 13 23 83 85 23 108 60 158<br />
Wallis 10 4 10 24 5 8 7 20 12 14 26 15 41<br />
Neuenburg . . . . 24 2 27 53 8 8 1 17 38 10 48 6 64<br />
Genf 140 14 67 211 50 11 27 88 110 24 134 47 181<br />
Total . . . . 740 162 632 1524 463 151 270 884 1408 388 1796 605 2401<br />
PW •• Personenwagen LW «= Lastwagen MR «• Motorräder Mfz = Alle Motorfahrzenggattungen<br />
PL «» Personenwagen und Lastwagen<br />
Mehrzahl der Kantone mit erösseren Beträgen.<br />
Beim Kanton Genf ist sogar eine Verminderung<br />
der in Verkehrsetzune um 58Pro^<br />
zent zu notieren. Auch die Kantone Zürich<br />
und Bern sind mit rund 40 Prozent geringeren<br />
Ziffern vertreten. Einzig der Kanton St.<br />
Gallen fällt mit einer Zunahme von rund<br />
15 Prozent ausser die Regel. La.<br />
Bah<br />
Die Opposition zum deutschen « Schenker-<br />
Vertrag ». Der Opposition gegen den zwischen<br />
der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft<br />
und der deutschen Bahnspedition Schenker<br />
& Co. vereinbarten Vertrag (siehe « A.-R.»<br />
Nr. 25) hat sich nun auch der Aussenhandelsverband<br />
Berlin angeschlossen. In einer Eingabe<br />
an den Reichsverkehrsminister hebt<br />
der Verband hervor, dass ein sehr erheblicher<br />
Teil der freien Spediteure seine Existenzmögüchkeiten<br />
verlieren und der Rest in völlige<br />
Abhängigkeit von der Rcichsbahnverwaitung<br />
bzw. von der Firma Schenker & Co.<br />
gebracht werden würde. Das Abkommen sei<br />
das Muster eines Vertrages, welcher der einen<br />
Seite alle Rechte, der andern alle Pflichten<br />
auferlege, der die Spediteure verpflichte,<br />
sich allen künftigen Entschließungen der<br />
Reichsbahnverwaltung zu unterwerfen, diese<br />
selbst aber in keiner Weise binde. Weiter<br />
wird in der Eingabe behauptet, dass es sich<br />
im wesentlichen um efcien Scheinvertras;<br />
handle. Wenn der Vertrag von der Reichsbahn<br />
mit der TnaiissichtsMiurttr e'ner wesentlichen<br />
Verbilligung des Rollgeldes schmackhaft<br />
zu machen versucht werde, so bestehe<br />
nach dem Vertrage nicht die geringste Sicherheit,<br />
dass eine solche von Dauer sein<br />
würde. Der Aussenhandelsverband spricht<br />
die Erwartung aus, dass dem Schenkerverr<br />
trag die Genehmigung versagt wird, da getrag<br />
die Genehmigung versagt wird, da der<br />
Aussenhandelsverband den freien Spediteur<br />
nicht entbehren könne. W.<br />
Automobilindustrle und Eisenbahnen In<br />
4merika. Die amerikanischen Eisenbahnen<br />
beabsichtigen, für die Beförderung von Automobilen<br />
eine Ermässigung der Frachtsätze<br />
einzuführen, um der überhandnehmenden Benutzung<br />
anderer Transportarten seitens der<br />
Automobilfabriken zu begegnen. Eine derart<br />
tige Massnahme dürfte eine Preisermässigung<br />
für alle Automobilmarken, für die die<br />
Listenpreise ab Werk festgesetzt werden,<br />
zur Folsre haben.<br />
Wy.<br />
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Frage wünschen, fragen Sie bitte möglichst<br />
frühzeitig an, da es uns dann eher möglich<br />
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Fahr- und Vortrittsregeln<br />
Im Verkehrsgesetz.<br />
Unter dem Titel «Verrkehrsgeset» und<br />
Fahrprüfungen > haben wir in Nr. 26 einen<br />
beachtenswerten Artiie] über «He Waravorrichhing<br />
im Entwurf zum neuen Verkehrsgesetz<br />
veröffentlicht, der aus der Feder<br />
eines kantonalen Autoexperten stammte. Nachstehend<br />
publizieren wir einen weitern Artikel<br />
vom gleichen Verfasser, der sich in origneller<br />
Weise über die Fahr- und Vortrittsregeln des<br />
Artikels 27 äussert. Red.<br />
Im Departementsentwurf zum Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradgesetz befasst sich der Artikel<br />
27 mit den Regeln des Vortritts, des<br />
Ausweiehens und des Ueberholens.<br />
Im Artikel 27 stehen zunächst folgende<br />
Einzelbestimmungen :<br />
Der Führer hat rechts za fahren, nach<br />
rechts auszuweichen und links zu überholen.<br />
Strassenbiegangen nach rechts sind lang,<br />
solche nach links weit zu nehmen.<br />
An Strassenkreuzungen, Bahnübergängen<br />
and an unübersichtlichen Stellen, besonders<br />
an Strassenbiegungen ß darf nicht überholt<br />
werden.<br />
Die Zweckmässigkeft dieser Satz« kann<br />
wohl nicht bezweifelt werden. Die erste dieser<br />
Regeln verdient, unterstrichen zu werden:<br />
Der Führer hat nicht nur nach rechts<br />
auszuweichen, sondern überhaupt rechts zu<br />
fahren, so dass andere Fahrzeuge jederzeit<br />
ungehindert vorbeifahren können. Es ist beschämend,<br />
dass man bei uns vielfach erst<br />
noch mit der Hupe Lärm schlagen muss,<br />
wenn man vorfahren möchte, weil der Eingeholte<br />
gewohnt Ist, die ganze Strasse für<br />
seine Fahrkunst in Anspruch zu nehmen oder<br />
gelegentlich unvermutet nach links abzuschwenken.<br />
Die Vortrittsregeln des Art 27 aber sind<br />
meines Erachtens nicht sehr glücklich ausgefallen:<br />
Motorfahrzeuge haben den Vorfrttt vor andern<br />
Strassenbenützern; Motorfahrzeuge, die<br />
dem Personentransport dienen, vor andern<br />
Motorfahrzeugen. Innerhalb dieser Regelung<br />
hat das schnellere Motorfahrzeug den Vortritt.<br />
Das würde bedeuten, dass ein Radfahrer<br />
keinem Traktor, ein Lieferungsauto keinem<br />
Personenauto vorfahren dürfte, dass aber<br />
beim Ueberholen und vor dem Zusammentreffen<br />
auf einer Strassenkreuzung jeder Motorfahrzeugleniker<br />
versuche, der Schneller« zu<br />
sein. Femer:<br />
Bei Strassengabehmgen and -kreazungen<br />
hat der Führer die Geschwindigkeit zu vermindern<br />
und dem von rechts kommenden Motorfahrzeug<br />
den Vortritt zu lassen.<br />
Jedoch:<br />
Dagegen hat das auf der Hauptstrasse verkehrende<br />
Motorfahrzeug den Vortritt; der<br />
aus der Nebenstrasse kommende Führer hat<br />
die Geschwindigkeit zu vermindern.<br />
Dagegen ist einzuwenden, dass es bis hetrte<br />
nicht gelungen ist, den Begriff, c Hauptstrasse<br />
» hinreichend verständlich zu definieren.<br />
In Zürich wurden einmal die Tramstrassen<br />
als Hauptstrassen bezeichnet; in besonders<br />
Verkehrsdichten Städten des Auslandes<br />
ist das gegenteilige Prinzip längst durchgedrungen<br />
und durchgeführt, nämlich, dass die<br />
Strassenbahn über keine Hauptverkehrsstrasse<br />
geführt werden dürfe, und doch sollten<br />
wir uns mit unserer Instruktion auch dort<br />
zurechtfinden. Ueberquert märt eine vorher<br />
nie gesehene Hauptstrasse recht aufmerksam<br />
oder verunglückt man beim Ueberqueren einer<br />
solchen, so weiss man eventuell nachher,<br />
dass sie es ist, aber erst, nachdem man sich<br />
möglicherweise aus Mangel an Ortskenntnis<br />
falsch verhalten hat. Umgekehrt kann man<br />
von diesem Hauptstrassenvorrecht nicht einmal<br />
in seiner Heimat Gebrauch machen, weil<br />
von rechts zufällig ein Fremder heranfahren<br />
und als der von rechts Kommende den Vortritt<br />
beanspruchen könnte.<br />
Wer wäre nach den oben erwähnten Regeln<br />
beispielsweise in folgenden Fällen der<br />
Schuldige: 1. und 2. Kollision auf einer Strassenfkreuzung<br />
zwischen einem langsam auf<br />
der Hauptstrases fahrenden Lastwagen oder<br />
Personenauto und einem von rechts kommenden<br />
raschen Motorrad? 3. Kollision zwischen<br />
zwei einander entgegenfahrenden und gleichzeitig<br />
in dieselbe Querstrasse einbiegenden<br />
Motorfahrzeugen? 4. Kollision zwischen zwei<br />
neben eineT Baustelle oder einem andern Hindernis<br />
zusammentreffenden Autos? — Diese<br />
Beispiele dürften genügen, di« Fülle der Rätsel<br />
anzudeuten, welche der Artikel 24 des<br />
Entwurfes sowohl den Motorfahrzeugführern<br />
als auch den Gerichts- nnd Polizeibeamten<br />
stellen würde. Als Gegenstück seien hier die<br />
Vortrittsregeln der Instruktionen für angehende<br />
Motorfahrzeugführer des Kantons<br />
Schaffhausen erwähnt:<br />
a) Bei einer Strassenkreuztmg oder -gabelung<br />
ist einem gleichzeitig von rechts kommenden<br />
Fahrzeug der Vortritt zu lassen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong>— N ß 28<br />
b) Das von einer Strosse In die andere einbiegende<br />
Fahrzeug soll einem in Vorbeifahren<br />
begriffenen Fahrzeug den Vortritt lassen.<br />
c) Wenn zwei einander entgegenfahrende<br />
Fahrzeuge gleichzeitig in dieselbe Seitenoder<br />
Querstrasse einbiegen möchten, hat das<br />
nach rechts abbiegende Fahrzeug den Vortritt.<br />
d) Begegnen sich zwei Fahrzeuge an einer<br />
eiuseitig versperrten Strassenstelle, so hat<br />
dasjenige Fahrzeug den Vortritt, welches<br />
rechts an dem Hindernis vorbeifahren kann.<br />
e) Wenn die Breite eines Tores oder ähnlichen<br />
Engpasses zum Kreuzen nicht ausreicht,<br />
so hat von zwei aus verschiedenen<br />
Richtungen heranfahrenden Fahrzeugen das<br />
ausfahrende Fahrzeug den Vortritt.<br />
f) In den unter a, b, c, d und e erwähnten<br />
Begegnungsfällen haben jedoch vor allen<br />
nachfolgend und nicht genannten Strassenbenützern<br />
das Vortrittsrecht: Feuerwehr,<br />
Krankentransporte, Militärfahrzeuge und -kolonnen,<br />
Polizeifahrzeuge und -kolonnen, Strassenbahnen,<br />
öffentliche Kursaatobusse, Leichenbegängnisse,<br />
polizeilich bewilligte Umzüge<br />
(Motorfahrzeuge).<br />
Die Schaffung möglichst eindeutiger und<br />
instruktiver Verkehrsvorschriften würde den<br />
Gerichten die Beurteilung des Verschuldens<br />
an einem Verkehrsunfall insofern erleichtern,<br />
als ein ausführlicher und klarer Gesetzestext<br />
keine umfangreichen Expertenkommentare<br />
bedingt, und je enger sich die Aufgaben<br />
der Experten begrenzen lassen, desto übereinstimmender<br />
fallen deren Gutachten und<br />
um so richtiger die Urteile aus. Die hier kritisch<br />
beleuchteten Vorschriften des vomeidg.<br />
Justiz- und Polizeidepartememt verfassfen<br />
Entwurfes aber würden zu den divergierendsten<br />
Auffassungen und Zufallsurteilen führen,<br />
vermehrte Auslagen von Staat und Gemeinden<br />
für Strassenbezeichnungen bedingen und<br />
eine Zunahme der Verkehrsstockungen und<br />
Verkehrsunfälle zum Gefolge haben. R.E.<br />
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Kalender der Autosalons <strong>1931</strong>.<br />
Das ständig« Internationale Bureau der<br />
Automobilkonstrukteure stellte für <strong>1931</strong> folgenden<br />
Automobllausstellungs-Kalender auf:<br />
April oder Mal. (Noch zu bestimmen.) Lettland:<br />
IV. Internationale Automobil-Ausstellung in<br />
Rte».<br />
18.—27. April. Italien: IT. Internationale Automobil-Ausstellung<br />
in Mailand.<br />
23. April bis 4. Mal. Jugoslawien: TUL Automobil-Ausstellung<br />
in Zagreb.<br />
26. April bis 3. Mal. Polen: X. Internationale<br />
Messe (Abteilung für Automobile) in Poznan.<br />
Anfangs Mal. (Noch zu bestimmen.) Estland:<br />
Automobil-Ausstellung in Tallinn.<br />
24. Mal. (Noch zu bestimmen.) Norweren: Automobil-Ausstellung<br />
in Oslo.<br />
5.—15. September. Polen: XL Osteuropäische Mustermesse<br />
in Lwow.<br />
1*—11. Oktober. Frankreich: XXV Internationale<br />
Automobil- und Fahrrad-Ausstellung in Paris.<br />
15.—24. Oktober. Grossbritannien: Olympia-Schau<br />
in London (Tourenwagen).<br />
5.—14. November. Grossbritannien: Olympia-Schan<br />
in London (Nutzfahrzeuge).<br />
November. (Noch zu bestimmen.) Dänemark: Motorrad-,<br />
Lastwagen- und Autobus-Auestellung<br />
in Kopenhagen.<br />
Dezember. (Noch zu- bestimmen.)<br />
•von Brüssel.<br />
12.:<br />
19.:<br />
26.:<br />
Belgien: Salon<br />
Internat. Sportkalender <strong>1931</strong>.<br />
Aprtt.<br />
Mille Mlgüa.<br />
III. Grosser Preis von Monaco.<br />
VIII. Randstreckenrennen In Alessandria<br />
(Bordino-Preis).<br />
Mal.<br />
3.: VII. Rundfahrt um Sizilien.<br />
10.: XII. Targa Florlo.<br />
9.—14.: Internationale Automobifwocht In Wiesbaden.<br />
17.: Coopa dl Messina (Hallen).<br />
17.: Grosser Preis von Casablanca (Frankreich).<br />
17.: Bergrennen von Rabassada (Spanien).<br />
22. Mai—4. Juni: 10.000-Kilomcterfahrt des A.<br />
v. D.<br />
30.: Grand Prix von Indianapolis.<br />
31.: VI. Königspreis von Rom.<br />
31.: Bergrennen von Zbraslav-Jiloviste (Tscheche'<br />
Slowakei).<br />
JunL<br />
1.—8.: Internationale Tourenwagen-Woche In Rumänien.<br />
S.—6.: Grosser Preis von Irland.<br />
7.: Rundstreckenrennen In Lwow (Polen).<br />
7.: Grosser Preis der französischen Kolonialau»*<br />
Stellung.<br />
7.: Rundstreckenrennen von Mugello.<br />
7.: Bergrennen von Malchamps (Belgien).<br />
13.—14.: 24-Stundenrennen von Le Mans.<br />
14.: Kesselbergrennen.<br />
21.: Grosser Preis von Frankreich.<br />
21.: III. Coupe Bianchi (Italien).<br />
21.—28.: Internationale Tourenwagen-Konkurrenz<br />
in Polen.<br />
24.—26.: Autowettbewerbe In Baden-Baden.<br />
28.: Sternfahrt in die tschechische Hohe Tatra.<br />
28.: VII. Grosser Marne-Preis.<br />
Juli.<br />
3.-4.: 24-Sfundenrennen In Belgien für Typenwagen.<br />
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N° 28 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE ii<br />
SEKTION ZÜRICH. Die ordentliche Generalversammlung<br />
der Sektion Zürich des A. C, S. vom<br />
26. März <strong>1931</strong>. die unter dem Vorsitx von Herrn<br />
Heinrich Hürlimann (Zürich) im Hotel «Waldhau^<br />
Dolder» in Zürich abgehalten worden war. zeichnete<br />
sich nicht nur durch einen würdigen Verlauf, sondern<br />
auch durch positive Arbeit aus. Nach Ernennung<br />
der Herren Egli (Pfäffikon) und Schnider<br />
(Küsnacht) zu Stimmenzählern wurde der Jahresbericht<br />
pro 1930 enttteRenjjenommen, der in nachdrücklicher<br />
Weise über die überaus erfreuliche Entwicklung<br />
und innere Erstarkung der Sektion im<br />
verflossenen Jahre Bericht erstattet. Deber die<br />
wichtigern Daten desselben ist bereits in Nr. 26 der<br />
«Automobil-Revue» orientiert worden.<br />
Der Bericht wurde unter bester Verdankung an<br />
Herrn Dr. Schmidlin einstimmig genehmigt, ebenso<br />
auch die Jahresrechnunjj pro 1930. die ein sehr erfreuliches<br />
Resultat verzeichnen konnte. Die finanzielle<br />
Erstarkung der Sektion hat 1930 bemerkenswerte<br />
Fortschritte gemacht. Nach Verdankung der<br />
Arbeit des QuästOT3. Herrn Dir. Robert R. Steiger,<br />
und Kenntnisnahme der Berichte der Rechnungsrevisoren<br />
und der Schweiz. Revisionsfreseilschaft<br />
•wurde die Jahresrechnung genehmigt und einstimmig<br />
den Sektionsorganen Decharjre erteilt.<br />
Die alsdann folgenden Wahlen warfen keine<br />
hohen Wellen, da alle in voller Einstimmigkeit vollzogen<br />
werden konnten. Mit Akklamation wurde Hr.<br />
Heinr. Hürlimann (Zürich), der verdiente Sektionsleiter,<br />
als Präsident bestätigt und ihm seine zielbewusste<br />
und erfolgreiche Tätigkeit aufs beste verdankt.<br />
Demissionen lagen von Seiten der Herren<br />
G. Anderes (Wmterthur), W. Baumann (Horgen)<br />
und Dr. Weias (Affoltern a. A.) vor. Als Vorstandsmitglieder<br />
wurden bestätigt die Herren H. Hürlimann<br />
(Zürich). M Gassmann-Hanimann (Zürich),<br />
Fritz Frey (Zürich). Rob. R. Steiger (Zürich). C.<br />
Diener (Zürich). H. von Schulthess (Zürich), W<br />
Honegger (Zürich), J. Guallini (Zürich). Dr. E.<br />
Stadler (Uster), J. Koch (Schlieren). Dr. H. Diener<br />
(Regensdorf). F. Steinfels-Hirzel (Zürich) und E<br />
Hörni (Oberwinterthur) und ferner neu in den Vorstand<br />
gewählt die Herren Kantonsrat J. Larcher<br />
(Meilen), H. Häsler (Winterthur) und A. Egolf<br />
(Borgen). Als Rechnungarevisor wurde Herr H.<br />
Jecklin (Zürich) bestätigt und neu an Stelle des<br />
demissionierenden Herrn L. Wohlgroth (Zürich) gewählt<br />
Herr B. Denzler (Wetzikon). Als Ersatzmänner<br />
beliebten die Herren J. Ehronsperger (Zürich)<br />
und F. Schneebeli CWinterthur). Ab Treuhan<br />
dstelle wurde dio Schweiz. Rerisionsresellschaft<br />
bestätigt<br />
Der gegenwärtige Mitgliederbestand von rirka<br />
2750 Mitgliedern gibt der Sektion Anrecht auf 19<br />
Delegierte zu den Delegiertenversammlungen des<br />
A.C.S. Zu solchen wurden ernannt die bisherigen:<br />
H. Wunderly-Volkart (Meilen). A. Töndury (Zürich).<br />
W Honegger (Zürich), J Guallini (Zürich), F. Frey<br />
(Zürich), C. Anderes (Winterthur), M. Gassmann-<br />
Hanimann (Zürich), H. Häsler (Winterthur). Rob.<br />
R. Steiger (Zürich). W. Badertsclier (Zürich). Dr.<br />
Diener (Regensdorf), A. Brüderlin (Zürich), H. von<br />
Schultbess (Zürich), H. Egli-Hesa (Pfäffikon). E.<br />
Hörni (Oberwinterthur), C. Diener (Zürich). J.<br />
Koch (Schlieren) und P. Elwert (Zürich und neu<br />
A. Egolf (Hörern). Als Ersatzmänner beliebten die<br />
A.CS.<br />
Herren M. Jäggli-Mariotti (Winterthur), B. Schnever<br />
(Zürich). E. Wachter-Böschenstein (Winterthur),<br />
H. Walder (Wallisellen), G. Böninger (Rüti).<br />
Dr. W. Steiner (Andelfingen), Dr. Teilenbach (Thalwil),<br />
H. Ruckstuhl (Winterthur) und G Ruoff (Zürich).<br />
Anscbliessend konnte Herr Hürlimann die<br />
Ernennung von 35 Veteranen bekanntgeben, denen<br />
er das goldene Veteranenabzeichen mit Worten des<br />
Dankes für ihre vieljährige Mitgliedschaft übergab.<br />
Mit Einstimmigkeit wurde der Vorschlag des<br />
Vorstandes betreffend Auszeichnung von Berufschauffeuren<br />
von der Generalversammlung genehmigt.<br />
Damit hat die Sektion Zürich des A.C.S. in initiativer<br />
Weise eine Neuerung geschaffen, die sich in<br />
der Folge zweifellos sehr erzieherisch und fruchtbringend<br />
auswirken dürfte. Die neue Institution bezweckt<br />
die Hebung des Standes der berufsmäsaigen<br />
Autoführer durch Ernennung der Betreffenden zu<br />
«Fahrern der Sektion Zürich des A.C.S.». Auf diese<br />
Auszeichnung haben Anspruch, wer als Personenwagen-<br />
oder Lastwagenführer fünf Jahre ununterbrochen<br />
zu voller Zufriedenheit bei einem Mitgliede<br />
des A.C.S. tätig war. Die Fahrer erhalten nach fünf<br />
Dienstjahren ein Knopflochabzeiehen in Metall, nach<br />
10 Jahren ein solches in Silber und nach 20 Jahren<br />
ein solches in Gold, ausserdem Ehrenurkunden und<br />
Taschenausweise Mit dieser Institution ist zudem<br />
eine Stellenvermittlung für unverschuldet stellenlos<br />
gewordene Fahrer, die prämiiert waren, verbanden.<br />
Nachdem der Vorsitzende noch auf die Beratung<br />
des eidgenössischen Automobilgesetzea im N'ationalrat<br />
und auf die erhebliche Verschlechterung der Gesetzesvorlage<br />
hingewiesen hatte, nahm der Vorstand<br />
noch drei Anregungen des Herrn Ingenieur Binder<br />
(Zürich) zu Händen der Verkehrskommission entgegen.<br />
Es handelte sich hierbei um die Einführung<br />
de3 Linksgehens der Fussgänger auf Landstrassen<br />
ohne Trottoirs, die Zurücksetzung der sehr baufälligen<br />
und dem Einsturz verfallenen Stützmauer an<br />
der Rämistrasse und die Einführung der doppelten<br />
Aufstellung von bei Kreuzungen wartenden Fahrzeugen<br />
im Sinne einer beschleunigten Verkehrsab<br />
wicklung.<br />
Das gemeinsam« Nachtessen, an dem das rassige<br />
Orchester Schuberth als Tafelmusik amtete, war<br />
von über 200 Personen besucht und nahm einen<br />
sehr vergnügten Verlauf. Herr Heinr. Hürlimann<br />
konnte in «einer sehr beifällig aufgenommenen<br />
Willkommrede die anwesenden Ehrenmitglieder, die<br />
Herren H. Wunderly-Volkart, J. Kuhn und Oberst<br />
A. Hürlimann-Hirzel. begrüssen, ferner zahlreiche<br />
Veteranen. In seiner Rede gedachte er der grossen<br />
Tätigkeit des Sekretariates im verflossenen Jahr<br />
und der wertvollen Mitarbeit aller Vorstands- und<br />
Kommissionsmitglieder. Dem aus dem Vorstand<br />
scheidenden Herrn C. Anderes (Winterthur). widmete<br />
er wanne Worte des Dankes für die vielen<br />
der Sektion geleisteten Dienste und überreichte ihm<br />
einen goldenen A.G.S.-Becher.<br />
Für den dritten Teil des Abends hatt« Herr A.<br />
Töndury, der unermüdliche Vergnügungsminister,<br />
ein amüsantes Programm bereitgestell, wo Komiker<br />
deutscher und welscher Zunge und zwei bayrische<br />
Sänger unterhaltende Darbietungen boten und so<br />
speziell auch den Humor zu seinem Rechte kommen<br />
liessen. Den Schluss aber bildete ein elegantes<br />
Tanzvergnügen, das mit all den farbenfrohen Toi-<br />
l«tt««] «fai Mbeehae HM bot 8* hMl «im«<br />
vergnügt« Stmunonc di« groii AXA-GeaMiade<br />
noch lange im Bann, nnd «• war «ehon Freitaxmorgen<br />
geworden, als man vergnügt nnd befriedigt<br />
heimwärts pilgerte, mit dem BewusstMia. wieder<br />
einmal einen der gemütlichen und amüsanten Gesellschaftsabende<br />
im Kreis« der gro—a. Zürcher<br />
A.C.S.-Gemeinde verlebt m habeo. S.<br />
Au*<br />
«!«©••• Vc»a»t»sanclen<br />
Dl« kantonal-btrnlseht Straßenverkehrs - Llgc<br />
hielt kürzlich in der «Kornhausstube» in Bern eine<br />
gutbesuchte Vorstandssitzung ab, an welcher die am<br />
2. März von der Liga einstimmig gemachten Vorschläge<br />
für die remäss Paragraph 101 der Strassenverkehrsordnung<br />
vorgesehene vorberatende Strassenverkehrskommission<br />
mehrheitlich gutgeheissen wurden.<br />
— Es waltete auch eine Diskussion über die<br />
rigorose Bussenpraxis im Kanton Bern, die namentlich<br />
für Lastwagen viel zu hohe Bussen ausspricht<br />
und deshalb zur Abwehr zwingt. Die zu ergreifenden<br />
Hassnahmen sollen demnächst an einer Konferenz,<br />
zu der man die Interessengruppen einladen<br />
wird, besprochen werden. — Trotz Kritiken von<br />
dieser und jener Seite wird sich die Strassenverkehrsliga<br />
auch inskünftig energisch dafür einsetzen,<br />
dasa die Forderungen der verschiedenen ihr angeschlossenen<br />
Korporationen bei den Behörden nach<br />
Möglichkeit berücksichtigt werden. Denn die Fordprung,<br />
immer mehr Ordnung in den Verkehr zu<br />
bringen, liegt im Interesse aller am Straßenverkehr<br />
beteiligten Kreise. r.<br />
Handel •*. Industrie<br />
Es geht uns alle an! Optimismus ist die Voraussetzung<br />
für alle Entwicklung. Entwicklung im<br />
richtigen Sinne bedeutet Aufbau: Fortschritt im<br />
Wirtschaftsleben, Aufstieg in der Kulttur. Menschen<br />
mit gesundem Denken können nur wollen,<br />
dass es vorwärts geht. Im Widerstreit der Kräfte<br />
muss naturgemäss der Optimismus am Ende sich<br />
als stärker erweisen.<br />
Die wirtschaftlich« Situation ist heut« so. das*<br />
wieder eine Besserun» der Konjunktur der Weltwirtschaft<br />
erwartet werden kann — und muss.<br />
Schwere Krisenmonate liegen hinter uns. Wir sehen<br />
die Folgen der Wirtschaftsdepression. Wir müssen<br />
uns nicht wundern, wenn das Vertrauen in weiten<br />
Kreisen geschwunden ist. Aber so schwer es ist, in<br />
Notzeiten den Kopf hochzuhalten, es ist doch die<br />
erste Voraussetzung, um sich herauszuretten.<br />
Wir haben jetzt zu entscheiden. Was ein schweizerischer<br />
Wirtschaftsführer vor kurzem gesagt hat.<br />
geht uns alle an: «Pessimismus verschärft und<br />
Optimismus überwindet». Wir wissen, dass ungeheure<br />
Schwierigkeiten zu überwinden sind. Es<br />
braucht riesige Energien nnd vor allem auch viel<br />
guten Willen, um praktisch eine Besserung der Verhältnisse<br />
zu erzielen. Vielseitige Arbeit ist notwendig.<br />
In einer Beziehung können wir alle zusammen-*<br />
arbeiten, nämlich durch die Wirtschaftsgesinnung.<br />
Ihre Bedeutung kann ins Machtvolle gesteigert werden.<br />
Was die Leipziger Messe nnd die Britische Industrie-Messe<br />
unzweifelhaft ergeben haben, muss<br />
auch an der Schweizer Mustermesse <strong>1931</strong> in Basel<br />
kraftvollen Ausdruck finden: eine Zuversicht die zu<br />
im WlrtoofcaA »ewfttisaa 4mxL<br />
Ia Kr. M<br />
IDttai'<br />
kmj des OrganiuÜoii»-Komit«e« d«« VTIL Interna.tionalea<br />
Klau*en-Rennens betroff» Reklam« aa<br />
internationalen RennvoranataKaafea. Dort «etxt«<br />
sich AM Komitee mH dem wenig eportfreundUchea<br />
Gebahren einer Zürcher Autokühler-Werbrtätt«<br />
auseinander. Wir möchten min ergänzend aachtra*<br />
gen, dass es eich dabei keineswegs um di« Auto*<br />
kühler-Fabrik Orion handelt, welch« bekanntlich<br />
ihr weitgehende« und sehr erfreuliche« Inter—e«<br />
an den Klausenrennen «eit Jahrea durch «ehr.<br />
hochherzige Prei«« dokumentiert bat. a,<br />
Lesevkre<br />
Gebrauch der Motorpfelfa für Signal«. Efa<br />
Fahrer aus dem Baeell&nd macht «einen Zoxa<br />
gegen das nicht mehr xeitgemässe Konkordat mit<br />
folgenden Worten Luft: Am Montag, den 23. Februar,<br />
fuhr ich mit einem 5-Tonnen-Laatwagen b«*<br />
laden, von Liestal kommend, Richtung Rheinfeldea<<br />
Bei der Einmündung der Strasse Basel-Angst in<br />
Strasse Basel-Rheinfelden gab ich Signal mit Motorpfeife,<br />
weil unübersichtlich. Ich wurd« voai<br />
dortigen Ortspolizisten angehalten, der Aas Ii«d<br />
vom Konkordat 191-4 anstimmt«, .«Art, 81, Warnsignale.<br />
Am 0. Harz erhielt Ich Kenntni« TOB folgendem<br />
Polizei-Rapport, an da« Statthaltaramt<br />
Liestal: « Betr. Uebertretung von Art 81 4M Konkordates<br />
>. Bei der Durchfahrt von Baael-Angit,<br />
beim Salmeck, habe der Fahrer mit der Pfeif«<br />
anstatt mit der Hupe Signal regeben, Di« Straf«<br />
lautet auf 11 Franken.<br />
Ich glaubt« Immer, an solchen «nffbewlcWlichen<br />
Einfahrten und im heutigen dichten Verkehr<br />
sei ein gutes, hörbares Signal wichtig, nun werd«<br />
ich durch den Buchstaben eine« andern belehrt<br />
Man schaffe üebersicht, nnd der Lärm v«rschwindet.<br />
Solche Strafen betrachte ich «Ja Schikane<br />
denn sie ziehen dem Chauffeur «ein sauer<br />
verdientes Geld an« dem Sack. Wann kommt die<br />
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nicht mehr der gleiche ist, wie vor 20 Jahren. Das«<br />
solche Bestimmungen mit der heutigen Zeit nicht<br />
mehr Schritt halten? Auf Boden, wo »olcher Saim«<br />
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N" 28<br />
II. Blatt<br />
BERN. 31. März <strong>1931</strong> BERN, 31. März <strong>1931</strong><br />
TedTi<br />
itfiScS^<br />
Not<br />
Unarten des Motors.<br />
Wie man weiss oder jederzeit beim vielzitierten<br />
Knigge nachlesen kann, gibt es zweierlei<br />
Unarten: nämlich konstitutionelle, das<br />
sind solche, die man entweder als angebo-<br />
•en mit auf die Welt gebracht oder in so zarter<br />
Jugend erlernt hat, dass sie einem gewissermassen<br />
in Fleisch und Blut übergegangen<br />
sind, und solche, die man sich so schön langsam<br />
beim allmählichen Aelterwerden angewöhnte.<br />
Diese grundlegende Einteilung passt<br />
nun sonderbarerweise geradesogut auf die<br />
lieben Menschen, wie auf defen gehorsamsten<br />
und fleissigsten Diener, den Automobilmotor.<br />
Dass es Motoren mit angeborenen, richtiger<br />
gesagt «ankonstruierten und anfabrizierten<br />
> Unarten gibt, wird jeder bestätigen, der<br />
ein paar Motoren genauer kennengelernt hat.<br />
Der eine Motor springt nicht gerne an, der<br />
andere geht mit dem Betriebsstoff ein wenig<br />
liederlich um, der dritte braucht zu seinem<br />
völligen Wohlbefinden veritable .Oelbäder,<br />
im ganzen aber ist unser Automobilmotor<br />
heute ein so durchdachtes Ding, dass die «angeborenen<br />
Unarten», früher nie versagende<br />
Quellen schmählichster Pannen, heute wirklich<br />
nicht schlimmer werden als kleine Ungezogenheiten.<br />
Im folgenden sei deshalb einmal<br />
von den kleinen Unarten des Motors gesprochen,<br />
wie sie kürzlich launig und treffend<br />
zugleich in der Wiener «A.A. Z. > behandelt<br />
wurden.<br />
«Ein Motor, ein totes, anorganisches Machwerk<br />
aus Menschenhand, kann sich nichts<br />
angewöhnen», hören wir da die strenge<br />
Stimme des Sprachwissenschaftlers dozieren.<br />
Und er hat recht. Der Automobilmotor<br />
gewöhnt sich natürlich nichts an, sondern<br />
die im Laufe der Zeit hervortretenden Unarten<br />
sind die Folgeerscheinungen kleiner<br />
Schäden und unrichtigen Funktionierens, für<br />
die eigentlich immer der P. T. Automobilist<br />
selber verantwortlich zu machen ist.<br />
Beginnen wir mit dem häufigsten Fall. Bei<br />
einer bestimmten Tourenzahl hat sieb der<br />
bisnun vorbildlich lautlos arbeitende Motor<br />
ein Nebengeräusch zugelegt, das der gründliche<br />
Automobilist nicht schlechthin als üble<br />
Angewohnheit des Motors hinstellen darf. Es<br />
ist unter allen Umständen nach der Ursache<br />
zu forschen und eine richtige Diagnose zu<br />
stellen. Es kann ja nur eine der bekannten<br />
«nebensächlichen» Schrauben (obwohl es am<br />
Auto eigentlich nicht eine einzige nebensächliche<br />
gibt!) gelockert haben und klirren; aber<br />
geradesogut kann das Nebengeräusch das<br />
erste Anzeichen eines bösen Defektes, einer<br />
locker gewordenen Lagerschale, eines beschädigten<br />
Zahnrades usw. sein. Im ganzen<br />
aber bildet gerade das Thema Nebengeräusche<br />
ein sehr verzwicktes Kapitel der Motordiagnostik,<br />
so unscheinbar auch meist die<br />
Symptome sind.<br />
Zündung und Vergasung.<br />
Nun aber zu anderen unangenehmen Angewohnheiten.<br />
Sagen wir etwa, der Motor<br />
begänne beim Anspringen «Mucken» zu<br />
machen, es gäbe Rückschläge in den Vergaser<br />
oder starkes Knallen im Auspufftopf, solange<br />
die Maschine noch nicht gründlich<br />
durchwärmt ist In der kalten Jahreszeit<br />
wird man leicht geneigt sein, die ganze Angelegenheit<br />
als Folge der niederen Temperaturen<br />
hinzustellen. Was aber meistens nicht<br />
zutrifft. Denn schon das Herausschrauben einer<br />
Zündkerze und die Beobachtung des Funkens<br />
bei langsam durchgedrehtem Motor<br />
kann viel erzählen. Ist der Funken schwach<br />
und dünn (wie man so sagt: «mager»), so<br />
hapert's tatsächlich irgendwo bei der Zündung.<br />
Der Unterbrecher kann verschmutzt<br />
sein oder aber es haben die Permanentmagnete<br />
beim Hochspannungsmagnet ihre<br />
magnetische Kraft eingebüsst, wogegen bei<br />
Batteriezündung auf irgendeinen unvollkommenen<br />
Kontakt in der Primärleitung, einen<br />
Isolationsdefekt in der Zündspule usw. zu<br />
schliessen wäre. Allerdings: in den seltensten<br />
Fällen wird der Fehler bei der Zündung<br />
zu suchen sein. Gerade in der kalten Jahreszeit<br />
sind die genannten schlechten Angewohnheiten<br />
des Motors eher am Vergaser zu<br />
finden. .Man entleere fürs erste einmal das<br />
Schwimmergehäuse. Ein Tröpflein Wasser<br />
dort kann beim besten Motor die lästigsten<br />
Unarten hervorzüchten. Dann aber sehe man<br />
nach, ob die Leerlaufdflse nicht gar zu fern,<br />
oder teilweise verstopft ist. Aber derlei<br />
kommt häufig vor. Ueberhaupt: der Uebergang<br />
von der kalten zur warmen Jahreszeit<br />
wird von vielen Automobilisten noch immer<br />
ein wenig zu leicht genommen. Es geht ja bei<br />
unseren vorzüglichen Maschinen tatsächlich<br />
selbst dann noch, wenn man gar nichts macht.<br />
Aber einem aufmerksamen Beobachter, einem<br />
Fahrer, der die Stimmen und Launen<br />
seiner Maschine genau kennt, wird es wohl<br />
kaum entgehen, dass der Motor auf diese<br />
»chmähliche Vernachlässigung immer mit<br />
Unarten antwortet. Es ist also immer gut,<br />
zu Beginn oder während der warmen Jahreszeit<br />
ein wenig darauf zu achten, ob der Motor<br />
alles so hat, wie er es haben soll. Gerade<br />
die Vergaserpartie ist da recht empfindlich.<br />
Schmierung.<br />
Nicht weniger wesentlich für das Wohlbefinden<br />
des Motors und seine Artigkeit ist<br />
die Oelfrage. Trotzdem die grossen Firmen<br />
dieser Branche dem Automobilisten alles in<br />
einer geradezu vorbildlichen Weise mundgerecht<br />
machen und umfangreiche Empfehlungstafeln<br />
ausgearbeitet haben, die für jede<br />
Marke und jeden «Jahrgang» eines bestimmten<br />
Modells die geeignete Oelsorte angeben,<br />
wird in dieser Beziehung noch immer viel,<br />
recht viel gesündigt, weil man die Rolle und<br />
die Wichtigkeit des Schmiermittels ganz beträchtlich<br />
unterschätzt. An den Tankstellen<br />
kann man es immer und immer wieder hören,<br />
wie Automobilisten und Motorradler in einmütiger<br />
Entschlossenheit das teurere, in<br />
plombierten Kannen verpackte Markenöl ablehnen<br />
und kurzweg einen oder zwei Liter<br />
irgendeines «offenen» Oeles verlangen, zumeist<br />
dasjenige, mit dem dieser oder jener<br />
so gute Erfahrungen gemacht hat. Nun, das<br />
No 28<br />
att<br />
dass schliesslich die Geduld des Automobilisten<br />
auf eine harte Probe gestellt wird. Oder:<br />
der Motor, dessen Kompression bisher keinen<br />
Grund zu klagen gegeben hat, beginnt<br />
plötzlich in der Leistung merklich nachzulassen,<br />
allerlei verdächtige Nebengeräusche<br />
treten auf, kurzum, der Motor, früher so artig,<br />
versagt zwar jetzt nicht seinen Dienst,<br />
gibt aber in nicht misszuverstehender Weise<br />
bekannt, dass ihm die Sache so gar nicht<br />
passe. Das Gegenexperiment glückt selbst<br />
bei alten, durch unpassendes Oel hinreichend<br />
«geschundenen» Motoren meistens glänzend:<br />
die Leistung steigt, alle Nebengeräusche verschwinden,<br />
elastisch und schmiegsam nimmt<br />
der Motor wie in erneuter Kraft seine Arbeit<br />
auf. Alle seine Unarten verschwinden, sobald<br />
er wieder gutes, passendes Oel erhält.<br />
VerständnlsIosJgkeit des Fahrers.<br />
Zum Schluss noch ein kleines Histörchen.<br />
Ein Automobilist kam zu seinem Autohändler<br />
und beklagte sich über den vor Jahresfrist<br />
gekauften Wagen. Mehr als zehn Monate<br />
lang sei sein Wagen über alles Lob erhaben<br />
gut gefahren, jetzt aber habe sich der<br />
Motor eine vertrackte Unart angewöhnt, gegegen<br />
die Mechaniker und Elektriker machtlos<br />
ankämpften; aus unerklärlichen Gründen<br />
begännen ganz unregelmässig — aber meistens<br />
natürlich auf der Steigung — zwei Zylinder<br />
auszusetzen, so dass Berge nur mit<br />
Mühe und Not bewältigt werden könnten.<br />
Seltsamerweise gäbe es dann aber wieder<br />
Tage, an denen der Wagen wie ein «geölter<br />
Blitz» gehe und man dem Motor die ärgsten<br />
Belastungsproben zumuten könne, kurzum,<br />
das Ganze sei eine mehr als geheimnisvolle<br />
Angelegenheit, die sich nur auf irgendeinen<br />
billige, sogenannte offene Oel muss ja keineswegs<br />
schlecht sein. In 95 von 100 Fällen fehler seitens der Fabrik zurückführen Hesse<br />
versteckten Konstruktions- oder Material-<br />
aber passt es nicht für den Motor. Und dieser<br />
rächt sich mit einer ganzen Schar von tomobilist, glaubte nicht recht an de wunder-<br />
usw. Der Autohändler, ein alterfahrener Au-<br />
Unarten, die er ziemlich überraschend zeigt. liche «Unart» des Motors. Und seinem kundigen<br />
Blick gelang es ziemlich rasch, festzu-<br />
Er beginnt zum Beispiel urplötzlich ein rücksichtsloser<br />
Oelverschwender zu werden. Ein stellen, wo die wahre Ursache zu dem ärgerlichen<br />
«Wunder» lag. Nämlich der P. T. Herr<br />
paar hundert Kilometer raucht und pafft er,<br />
gründlich überölt, dahin, dann auf einmal klageführende Automobilist hatte es sich angewöhnt,<br />
die Oelkanne unter der Motorhaube<br />
muss der Fahrer merken, dass die Schmierung<br />
ziemlich plötzlich aussetzt. Oder die mitzuführen. Genial und unbekümmert steckte<br />
.Kerzen verrussen in derartigem Ausmasse. er sie einfach zwischen die — Zündkabel.<br />
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10 ÄUTOMOBTL-REVUE <strong>1931</strong> - N» 28<br />
Eine Karosserietüre, die sich sowohl nach vorn<br />
•wie nach hinten öffnet und die damit das Einsteigen<br />
bei kurzen Vierplätzern bedeutend erleichtert.<br />
Die Türe wurde von oinem Italiener erfunden und<br />
war erstmals an den Salons von Paris und Berlin<br />
ausgestellt, wo sie grossein Interesse begegnete.<br />
Und die durch die Erschütterungen der Fahrt<br />
hin und her wackelnde Oelkanne scheuerte<br />
mit der Zeit die Isolationen zweier Zündkabel<br />
durch, die dann eben, je nach der jeweiligen<br />
Lage der Kanne, Massenschluss bekamen, so<br />
dass die betreffenden Zylinder keine Zündfunken<br />
erhielten. In beiden Fällen war also<br />
•nicht der Motor, sondern der Automobilist<br />
der Schuldige, nicht der Motor hatte sich eine<br />
Unart erlaubt, sondern, wie schliesslich immer,<br />
der Fahrer.<br />
Benzin gratis. In Amerika hat die Oel-<br />
Ueberproduktion schon so weit geführt, dass<br />
beispielsweise in Los Angeles Benzin als<br />
Zugabe gratis bei jedem Oelerakauf verabfolgt<br />
wird. Grosse Anschläge verkünden<br />
dort, dass man bei der Garagegruppe so und<br />
so das Reservoir voll Benzin gratis erhalte,<br />
wenn man 5 1 öl einkaufe. (Nächstens werden<br />
die grossen Oelfirmen Belohnungen auszahlen<br />
müssen, um ihre Vorräte loszubekommen.)<br />
at<br />
Sind unsere Autos verkehrt gebaut? Auf<br />
der letzten Jahresversammlung der amerikanischen<br />
Society of Automobile Engineers<br />
befasste sich ein prominenter Karosseriefachmann<br />
in einem Vortrag mit den gegenwärtigen<br />
und zukünftigen Formen der Autokarosserie.<br />
Seine Ausführungen gipfelten darin,<br />
dass unsere gegenwärtigen Autos noch<br />
immer nichts anderes seien als verkappte<br />
Pferdefuhrwerke, dass man aber sicher einmal<br />
zur Stromlinienform und zum Chassis<br />
mit hinten eingebautem Motor kommen werde.<br />
Die Umwandlung werde sich rein unter<br />
dem Wunsche, der Zweckmässigkeit zu dienen,<br />
vollziehen. Es sei nicht einzusehen,<br />
weshalb man heute dem Motor den besten<br />
Platz einräume und weshalb man ihn überhaupt<br />
wegen seiner Geräusche, Gerüche und<br />
Wärme vor sich dulde. Es brauche allerdings<br />
Mut, einen Wagen plötzlich verkehrt<br />
zu bauen. Er sei jedoch überzeugt, dass ein<br />
einziges Beispiel eines Konstrukteurs die<br />
Grossmacht der übrigen Konstrukteure zur<br />
Nachfolge brächte. Der hinten eingebaute,<br />
direkt durch Schwingachsen mit den Hinterrädern<br />
verbundene Motor würde auch eine<br />
sehr gute stromlinienförmige Karossierung<br />
ermöglichen, ohne dass der Komfort für den<br />
Passagier beeinträchtigt oder das Aussehen<br />
des Wagens geschädigt wird. at.<br />
g»*«ül*tu«cB««~<br />
n6««»<br />
Die Garage mit « Unterlicht». Ein Praktikus<br />
hat herausgefunden, dass man in der<br />
Garage viel besser am und vor allem unter<br />
dem Wagen arbeiten kann, wenn man dafür<br />
sorgt, dass Licht auch in Bodenhöhe in den<br />
Raum eintreten kann. Er hat dazu, wie beistehend<br />
skizziert, den untern Teil der Türen<br />
Eine Gftragetür« mit eingebautem < Unterlieht >.<br />
mit Glasscheiben versehen und derartige<br />
«Unterlichter» auch noch an andern Stellen<br />
eingebaut. Um die Beleuchtung besonders<br />
wirksam zu gestalten und zugleich die<br />
Möglichkeit eines Schutzes der Scheiben zu<br />
haben, wurde aussen an den cUnterlichtern»,<br />
im Winkel von 45 Grad ein weissgestrichenes<br />
Brett aufgestellt, das nun gewissermas-<br />
sen das Licht des Himmels reflektiert. Das<br />
Brett kann zudem aufgeklappt werden, so<br />
dass es die Scheiben vollständig bedeckt.<br />
Behelfsmässise Reparatur eines Benzinrohrbruches.<br />
Es kann auf einer längern Fahrt<br />
vorkommen, dass die Benzinleitung einen<br />
Bruch erleidet. Ein solcher Schaden entsteht<br />
gewöhnlich dadurch, dass sich eine Schelle<br />
gelockert hat und die Rohrleitung durch die<br />
auftretenden Stösse ins Schwingen gerät und<br />
sich scheuert. Ist nun ein solcher Bruch entstanden,<br />
so kann man diesen behelfsmässig<br />
wie folgt beheben.<br />
Man schmirgelt das Rohr an der Bruchstelle<br />
blank und umwickelt es ebenfalls mit<br />
blankem Kiipferdraht. Dann bestreicht man<br />
das Ganze mit Lötwasser und erhitzt es mit<br />
einer Lötflamme so lange, bis darauf gebrachtes<br />
Lötzinn schmilzt. Das Zinn muss<br />
schön gleichmässig in die einzelnen Windungen<br />
einlaufen, denn nur dann ist Gewähr für<br />
Haltbarkeit gegeben.<br />
Man kann auch die Bruchstell© mit einem<br />
darüber gebogenen Blechstreifen versehen.<br />
Bevor man diese Bandage verlötet, ist es<br />
ratsam, das Blech mit zwei Drahtschlingen<br />
festzubinden.<br />
Es dürfte wohl selbstverständlich sein,<br />
dass man die Leitung vor einer solchen Reparatur<br />
an beiden Seiten abschraubt und<br />
ausbläst.<br />
T««K<br />
S »»»«©«I»<br />
Antwort 7845. Allwetlerkarosserie. Zuschrift<br />
weiterjreleitet.<br />
Red.<br />
Frage 7851. LHerangabe. Bei einer ganzen Reihe<br />
von Automarken findet man neuerdings Angaben,<br />
wie z. B. «2 Liter». Was hat diese Angabe eigentlich<br />
zu bedeuten? K. P. in G.<br />
Antwort: Eine Angabe wie e. B. «2 Liter»<br />
bedeutet, dass die Grosse der einzelnen Verbrenmingsräume<br />
eines Motors zusammen 2000 ccm =*<br />
2 Liter ersribt. Der Verbrennungsraum wird dabei<br />
auch als Hubraum bezeichnet. Dieser errechnet sich<br />
aus der Formel H = 0,00078 XjXdXa, worin H<br />
den Hubraum in ccm, i die Zahl der Zylinder,<br />
d den Durchmesser der Zylinder in mm und « den<br />
Kolbenhub in mm bedeutet. Aus der Literangabe,<br />
die zwischen 0.5 für kleine Autos und etwa 7^ Liter<br />
für schwere Luxuswagen schwankt, kann man auch<br />
ungefähr die Motorleistung errechnen, und zwar<br />
leisten moderne Motoren an der Bremse pro Liter<br />
Zylinderinhalt rund 20 PS.<br />
at.<br />
Frage 7852. Magnetzündung oder Batteriezündung.<br />
Von iwei Wagen, die mir angetragen werden,<br />
hat der eine Magnet- und der andere Batteriezündung.<br />
Beide Wagen sind europäisches Fabrikat<br />
Da ich nun von früher her nur an die Magnetzflndung<br />
gewöhnt bin, stehe Ich dem Batteriezündsystem<br />
mit einigem Misstrauen gegenüber. Welches<br />
ist der Grund, dass heute die Batterie in so starkem<br />
Aufkommen begriffen ist? Ist diese Tendenz<br />
nicht nur darauf zurückzuführen, dass man a tout<br />
prix verbilligen will? H. H. in B.<br />
Antwort. Der grösste Vorteil der Batteriezündung<br />
besteht darin, dass bei diesem Zündsystem<br />
der Motor leichter anspringt und besser langsam<br />
läuft. Damit ein Zündstrom zustande kommt, genügt<br />
ja schon ein ganz langsames Oeffnen des Unterbrechers,<br />
während bei dem Magneten der Primärstrom<br />
erst durch eine immerhin raschere Drehung<br />
des Ankers oder Magnetbügels erzeugt werden muss.<br />
Gegenüber der Magnetzündung bringt die Batteriezündung<br />
daneben allerdings auch eine Verbilligung<br />
mit eich, da bei der schon vorhandenen Batterie<br />
nur noch eine verhältnismässig billige Zündspule,<br />
ein Verteiler und Unterbrecher angewandt werden<br />
müssen, während der übrige Präzisionsmechanismus<br />
eines Magnetapparates sowie dessen Antrieb wegfallen.<br />
Als Nachteil der Batteriezündung ist hoch*<br />
stena anzuführen, dass bei einem Defekt oder völligem<br />
Entladensein der Batterie der Motor nicht<br />
mehr oder doch nur schwieriger in Gans gesetzt<br />
werden kann.<br />
at<br />
Frage 7853. Form einer Laderampe. Wie wird<br />
eine Laderampe am besten gebaut, wenn ea sieb<br />
darum handelt, von ihr aus etwa 6—8 offene Lastwagen<br />
mit Kisten und anderem kleinen Ladegut<br />
zu beladen, wobei das Ladegut einem zentralen<br />
Schuppen entnommen wird? E. A. in S.<br />
Richtige Aufstellung der Lastwagen an der Laderampe.<br />
A = Bisherige Art; B = Queraufstellunf;<br />
G = Ziok-Zack-Aufstellung.<br />
Antwort: Auf Grund Ihrer wenigen Anga*<br />
ben können wir hier leidor auch nur einige ganz<br />
allgemeine Prinzipien über .die beste Anlage einer<br />
Laderampe anführen.<br />
Unsere Skizze zeigt, dass die übliche Form der<br />
Laderampe (bei A dargestellt) neuzeitlichen Anforderungen<br />
nicht mehr genügt. Die Lastwagen<br />
fahren hintereinander mit ihrer Längsseite an der<br />
Rampe vor, wobei die vordere Wagenhälfte mit dem<br />
Motor nur unnütz Platz in Anspruch nimmt, der<br />
für die eigentliche Be- oder EntladungsarbMt also<br />
in Wegfall kommt (durch a angedeutet). Stellt<br />
man die Lastwagen quer zur Rampe auf (wie bei<br />
B), und beladet msrn »ie von hinten, so wird zwai<br />
dieser Platzverlust vermieden, dafür ist aber wie-<br />
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AUTOSEKTION ZÜRICH. Generalversammlung<br />
vom 26. Man In KQsnacht. Als Vorbote zur<br />
diesjährigen Generalversammlung flog allen Mitgliedern<br />
— allerdings etwas knapp vor der Tagung<br />
— ein besonders beleibtes ClubblaU zn, das<br />
als Orientierungsnummer und Nachschlageblatt<br />
allen am Club interessierten Mitgliedern Freude bereitet<br />
hat. Die Praxis, das Protokoll der letzten<br />
Generalversammlung, den präsidialen Jahresbericht,<br />
den Rechenschaftsbericht des Rechtskon-<br />
Bulenten, des Sekretariates, des Finanzgewaltigen<br />
und aller anderen Funktionäre gedruckt vorzulegen,<br />
ist schon deshalb begrüssenswert, weil dadurch<br />
die Abwicklung der Geschälte an der Versammlung<br />
wesentlich vereinfacht wird, indem auf<br />
diese Vorlagen Bezug genommen werden kann,<br />
ohne durch deren Verlesen die Sitzung ins Endlose<br />
zu ziehen.<br />
Trotz dem einladenden Frühlingswetter haben<br />
gegen 300 Mitglieder ihre Wander- und Reiselust<br />
bezähmt und vorgezogen, durch Anwesenheit sowie<br />
aktive Beteiligung an den Beratungen, an der Gestaltung<br />
des Clublebens mitzuwirken. Den Ausführungen<br />
des Präsidenten H. Fehr zu seinem<br />
im Clubblatt veröffentlichten Bericht entnahm<br />
man mit grosser Genugtung, dass die finanzielle<br />
Lage des Clubs äusserst erfreulich ist und sich von<br />
Jahr zu Jahr so glänzend gestaltet, dass der Vorstand<br />
bald an die Verwirklichung eines äusserst<br />
grosszügigen Projektes, die Triptyques kostenlos<br />
an die Mitglieder abzugeben, denken kann. Nun<br />
ist auch das fünftausendste Mitglied im Club aufgenommen<br />
und die Mitteilung, dass es sich dabei<br />
um keinen Geringeren als den Zürcher Stadtpräsidenten<br />
Dr. Klöti handelt, löste natürlich jubelnde<br />
Begeisterung aus. Antragsgemäss wird diesem<br />
« Clubjubilar > eine Zinnkanne gewidmet werden.<br />
Jahresbericht, Protokoll Abrechnung<br />
nnd Budget wurden rasch und ohne Diskussion<br />
genehmigt, so dass alsbald zu den Wahl-<br />
Geschäften geschritten werden konnte, Es war<br />
seit dem letzten Jahre der leider unabänderliche<br />
Entschluss von Herr Fehr bekannt, sein beschwerliches<br />
und in seltenem Masse erfolgreiches Amt als<br />
Präsident, das er volle zehn Jahre treu und mit<br />
grösster Popularität verwaltet hat, endgültig abzutreten.<br />
Die Wahl fiel auf das bisherige Vorstandsmitglied<br />
Herr Baumgartner, dessen Berufung<br />
zu diesem verantwortungsvollen Amt mit an<br />
Einstimmigkeit grenzendem Mehr erfolgte. In wohlgesetzter<br />
Rede übernahm er seinen Posten und entledigte<br />
sich Tor allem der dem Vorstand und der<br />
Versammlung gleichermassen am Herzen liegenden<br />
Absicht, dem scheidenden Vorsitzenden zu sagen,<br />
wie sehr seine Tätigkeit dem Club zustatten gekommen<br />
ist und wie stark alle an ihrem • Papa<br />
Fehr > hingen. Unter tosendem Beifall wird Herr<br />
Fehr denn »uch zum Ehrenpräidenten<br />
ernannt und ihm die Urkunde ausgehändigt. Als<br />
weiteres dauerndes Zeichen der Dankbarkeit soll<br />
ihm auf seinem Grundstück am üetliberg ein<br />
T.C.S.-Chalet TOB deT Sektion erstellt werden, in<br />
dem er sich inmitten der von ihm bevorzugten<br />
freien Natur von all den Sorgen des Alltags und<br />
deT Clubleitung Verdientermassen ausruhen und erholen<br />
kann. Seiner Gemahlin, welche ihm auch in<br />
Beinen Vereinsfunktionen immer treu zur Seite<br />
stand — sofern sie eben nicht allein zu Hause<br />
warten musste — wird mit einem prächtigen Blumenarrangement<br />
bedacht. Herr Fehr verdankt<br />
»ichtlich gerührt diese Ehrungen und findet wie<br />
immer mit seinem köstlichen Humor das rechte<br />
Wort «ur rechten Zeit.<br />
Der neue Vorsitzende entwickelt sein Piof<br />
r a m m für die kommende Clubtätigkeit, dem wir<br />
gerne folgende Punkte entnehmen: Der Club soll<br />
«Ufischliesslich der Förderung deT Verkehrsfragen<br />
dienen und kein Spielfeld für politische oder wirtschaftliche<br />
Sonderinteressen werden. Mitglieder aus<br />
allen Kreisen der Bevölkerung sind gleicherweise<br />
willkommen, sofern sie in bürgerlichen Ehren stehen.<br />
Auswüchse im Verkehr sollen konsequent bekämpft<br />
werden. Unanständiges Fahren oder Alkoholexzesse<br />
sind eines T. C. S.-Mitgliedes nicht würdig.<br />
Die Arbeit der Verkehrskommission soll gefördert,<br />
deren Wirkungskreis erweitert werden.<br />
Veranstaltungen und Kurse aller Art werden den<br />
Vielseitigen Interessen der grossen Clubgemeinde<br />
am besten Rechnung tragen. Das gute Verhältnis<br />
mit der Presse und den Clubs mit gleichen Zielen<br />
soll gepflegt und gefördert werden.<br />
Die Wahl des Vorstandes, die neben der<br />
Betätigung der bisherigen Mitglieder den Ersatz<br />
ton drei zurücktretenden Herren bringen soll, lässt<br />
die Wogen der Diskussion recht hoch gehen. Dem<br />
Vorschlag des abtretenden Vorstandes, wurde von<br />
einer, hauptsächlich Vertreter des Autogeworbes<br />
umfassenenden Gruppe, ein Gegenvorschlag gegenübergestellt,<br />
der allerdings mit Ausnahme von zwei<br />
Nominationen die nämlichen Herren vorsah. Die<br />
Debatte über die Zweckmässigkeit der vorliegenden<br />
Vorschläge wurde mit grösster Zähigkeit von hüben<br />
und drüben geführt, wobei sich mehrere Gemüter<br />
so erregten, dass es sogar zu einzelnen wenig<br />
parlamentarischen Aeusserungen kam. Die<br />
Ahstimung glättete dann die Wellen, die vollends<br />
zur Ruhe kamen, als während dem Auszählen das<br />
Doppelquartett der Sektion das Wort oder<br />
vielmehr den Ton übernahm. Es hat mit mehreren<br />
Liedern und bodenständigen Jodelvorträgen viel<br />
zur angenehmen Abwechslung und Bereicherung<br />
des Abends beigetragen und ist unter der sachkundigen<br />
Leitung von Herrn Helbling su einem<br />
Teichen Born der Freude für den Club geworden.<br />
Die Wahlergebnisse zeitigten ein starkes Mehr für<br />
den Antrag des Vorstandes, der sich nunmehr aus<br />
folgenden Herren zusammensetzt:<br />
Präsidenten: W. Baumgartner, Dr. W. Elsener.<br />
H. Fehr, 0. Hauser, Dr. Meyer-Wild, Dr. E. Tilgenkamp,<br />
K. Helbling, A. Linder, C. Müller-Munz<br />
sowie den Vorsitzenden der Ortsgruppen Winterthur.<br />
Rapperswil und Zug. Wenn somit die Versammlung<br />
mehrheitlich dem Vorstand gefolgt ist,<br />
so darf doch gesagt werden, dass etwas Opposition<br />
im allgemeinen gar nichts schadet. Sie scheint uns<br />
ein viel besseres Zeichen der Interessennahme am<br />
Clubleben zu sein, als wenn diskussionslos alle<br />
Geschäfte erledigt werden. Ee gilt in allen Fällen<br />
die Meinungen zu respektieren, die Hauptsache<br />
ist, dass die Minderheit, gut demokratischen<br />
Grundsätzen entsprechend, eich der Mehrheit fügt,<br />
was in diesem Falle sicher zutreffen wird.<br />
Einfacher gestaltete sich die Wahl der Reohnungsrevisoren<br />
(Herren Hirzel, Wegmann,<br />
Bodmer und Tuchschmid) sowie der Verkehrakommision,<br />
wo keine Gegenanträge su prüfen<br />
•waren. Diese Kommission setzt seh aus folgenden<br />
Mitgliedern zusammen: Praes.: A. Linder, Dr.<br />
Meyer-Wild. Dr. A. Büchi, Hirzel, Merkt, Rösslin,<br />
Gysier, Fahrner, Muhl, Müller-Mun«, Helbling und<br />
Jenny.<br />
Recht vielversprechend lässt sich das vom Vergnflgungspräsidenten<br />
vorgelegte J ahresprogr amm<br />
an. Im April wird bekanntlich die Marokkofahrt<br />
durchgeführt und voraussichtlich noch ein Vortrag<br />
in Zürich abgebalten. Für den Mai steht eine<br />
Mondscheinfahrt auf dem Zürichsee im Programm,<br />
der Juni wird ein Picknick am Üetliberg beim<br />
Chalet des Präsidenten Fehr sowie die Wiederholung<br />
des Besuches vom Flugplatz Dübendorf bringen.<br />
Die Ungarnfahrt kommt entweder im Juni<br />
oder Juli zur Durchführung und muss eventuell in<br />
zwei Gruppen durchgeführt werden, da die Anmeldungen<br />
dafür über Erwarten zahlreich eingegangen<br />
sind. Für Juli ist eine Sternfahrt nach<br />
Graubünden projektiert, wobei dem Sieger ein vierwöchentlicher<br />
Gratisaufenthalt in einem Bündner<br />
Fremdenort samt seiner Familie winkt. Eine Fahrt<br />
nach Paris mit mehrtägigem Aufenthalt in der<br />
französischen Metropole bildet die Attraktion im<br />
September. Der Oktober wird die Austragung der<br />
Ballonfuchsjagd sehen und im November soll ein<br />
Theaterabend durchgeführt werden, zu welchem<br />
Zwecke der T. C. S. eines der Zürcher Theater für<br />
einen Abend mietet. Das Jahresfest, welches unter<br />
dem Motto: «Eine Reise nach Italien» abgehalten<br />
wird, kommt im März 1932 zur Durchführung.<br />
Nachdem man sich bei einem währschaften<br />
Schüblig gestärkt hatte, wurde der Antrag des Vorstandes<br />
auf Einführung einer Chauffeurprämierung<br />
beraten. Es ist vorgesehen, alle<br />
Chauffeure im Gebiete der Sektion mit einer Auszeichnung<br />
zu versehen, sofern sie 10. 20 oder 90<br />
Jahre im Dienste des nämlichen Herrn gestanden<br />
haben. Polizeibussen sollen für die Erteilung der<br />
Auszeichnung kein Rinderungsgrund sein, da die<br />
Bewährung des Chauffeurs wohl am besten vom<br />
Dienstherrn beurteilt werden kann. Dagegen dürfen<br />
keine gerichtlichen Strafen gegen den Betreffenden<br />
vorliegen. Die Prämierung bestünde in einem<br />
Ehrendiplom für zehnjährige Tätigkeit und<br />
in Ehrengeschenken für weitere Dfenstjahre. Die<br />
Sektion müsste voraussichtlich ca. 8000 Franken<br />
pro Jahr für diesen Zweck zur Verfügung stellen.<br />
Nach lebhafter Diskussion wird der Antrag an den<br />
Vorstand zurückgewiesen, mit dem Auftrag, zu<br />
untersuchen, ob nicht auch die von den einzelnen<br />
Chauffeuren beobachtete Verkehrsdisziplin neben<br />
den Dienstjahren in Berücksichtigung gezogen werden<br />
könne. Weiterhin war ein Antrag der Ortsgruppe<br />
Winterthur zu prüfen, es sei an den Regierungsrat<br />
eine Eingabe zu richten, um für Wagen,<br />
welche mindestens 6 Jahre im Verkehr stehen, eine<br />
Reduktion der Verkehrsgebühr um 40%<br />
zu erreichen. Dies würde den Handel in Occasionen<br />
wesentlich erleichtern und zur weitern Automobilisierung<br />
beitragen. Ferner wird einem Vorschlag auf<br />
die versuchsweise Einführung vonQuartalversammlungen<br />
zugestimmt. Es sollen auch<br />
Clubabende im eigenen Clublokal zur Durchführung<br />
kommen und teilweise die Stammtischzusammenkünfte<br />
ersetzen. Schlussendlich richtet<br />
der Rechtskonsulent der Sektion noch einen warmen<br />
Appell an die Automobilisten, durch strikte<br />
Beachtung der Verkohrsvorschriften nnd Strassendisziplin<br />
die Sympathie der Bevölkerung zu gewinnen<br />
und damit den Boden zur Abstimmung über<br />
das eidgenössische Verkehrsgesete vorzubereiten. Es<br />
wird einstimmig eine Resolution mit folgendem<br />
Wortlaut angenommen: < Die Sektion ersucht<br />
ihre Mitglieder, ihr möglichstes zur Hebung der<br />
Verkehrsdisziplin beizutragen. »<br />
Damit war nach beinahe fünfstündigen Verhandlungen<br />
die Traktandenliste erschöpft. Es<br />
schien zwar, als ob noch mancher etwas auf dem<br />
Herzen hätte. Glücklicherweise haben die Betreffenden<br />
nunmehr Gelegenheit, an den vorgesehenen<br />
Quartalversammlungen ihre Wünsche «ir Sprache<br />
zu bringen, wodurch die Ausdauer nnd geduldige<br />
Sesshaftigkeit der Anwesenden auf eine nicht allzu<br />
harte Probe gestellt werden muss. Nachdem alles<br />
wieder wohl bestellt ist, kann's mit vollen Segeln<br />
ins neue Clubjahr hineingehen I b.<br />
AUTOSEKTION SOLOTHURN. Generalversammlung.<br />
Die ordentliche Generalversammlung der Autosektion<br />
Solothurn des T.C.S. fand letzten Samstag<br />
im Saale zur «Schützenmatt» in Solothurn statt.<br />
Herr K. Brenner, Präsident, konnte eine stattliche<br />
Mitgliederzahl begrüssen, die sich aus dem<br />
ganzen Kanton eingefunden hatte. Sein interessanter<br />
Jahresbericht, der über die reiche Tätigkeit im<br />
verflossenen Jahre einen kurzen Rückblick vermittelte,<br />
wurde spontan verdankt. Die üblichen Traktanden,<br />
wie Rechnungtablage. Wahlen, fanden ihre<br />
rasche Erledigung. Der Vorstand wurde auf Antrag<br />
des Vorsitzenden, dem Zuwachs der Mitgliederzahl<br />
der Sektion Rechnung tragend, von bisher 9 auf<br />
13 Mitglieder erweitert. Dieser setzt sich nunmehr<br />
zusammen wie folgt:<br />
Präsident: Hr. Karl Brenner. Kaufmann, Solothurn.<br />
Vizepräsident: Hr. Paul Sallax, Kaufmann. Grenchen.<br />
Sekretär und Kassier Hr. Dr. Willy Greisly. Fürsprecher.<br />
Solothurn.<br />
Protokollführer: Hr. Traugott Erni, Kaufmann.<br />
Solothurn.<br />
Beisitzer: HH. A. Nyffeler-SeUer. Schreinermeister,<br />
Solothurn; Walter Amiet, Generalagent, Solothurn;<br />
Fritz Laubscher. Fabrikant, Nennigkofen,<br />
Walter Gigandet, Fabrikant. Solothurn; Alois<br />
, Bossbardt, Fabrikant. Solothurn; Jakob Stelzer,<br />
Verwalter, Solothurn; Alb. Grossenbacher. Fabrikant,<br />
Grenchen; A. Wyss, Notar, Ölten; Hans<br />
Born-Kohler. Kaufmann, Ölten.<br />
Die Sportkommission konstituiert sich selbst Als<br />
neues Clublokal wurde das Hotel «Metrapole-Schweizerhof»<br />
bestimmt.<br />
Im Anschluss hielt Herr Dr. Willy Grewly<br />
Rechtskonsulent der Sektion, ein höchst interessantes<br />
Referat aus der Praxis ala Rechtsberater, das<br />
wertvolle Erfahrungen und Beispiele für den Automobilisten<br />
zur Grundlage hatte. Der Herr Referent<br />
setzte sich kurz über die strafrechtliche und zivilrechtliche<br />
Haftung bei Autounfällen auseinander<br />
und zeichnete eindringlich die Verbaltungsmassrejjeln.<br />
die der Automobilist zu seinem eigenes<br />
Schütze bei Unfällen zu beobachten hat. Er orientierte<br />
auch über den Stand des Verkefartgesetzts<br />
und betonte, dass die Streichung des Fussgingerartikels<br />
durch den Nationalrat bereiti aus verschiedenen<br />
Interessenkreisen Protesten gerufen habe. Die<br />
interessanten und instruktiven Ausführungen des<br />
Herrn Dr. W. Gressly -wurden namen* der Versammlung<br />
vom Vorsitzenden bestens verdankt.<br />
Unter Varia wurde eine zweitägige Pfingstfabrt<br />
ins Appenzellerland beschlossen. Hierauf konnte<br />
Herr Präsident Brenner nach einem Schlusswort die<br />
Versammlung schliessen.<br />
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Für die Sustenstrasse.<br />
Eine Volkstagung.<br />
In Interlaken fand kürzlich ein« Volkstagung<br />
der Gewerbetreibenden aus den Aemtern<br />
Oberhasli und Interlaken zugunsten des<br />
Baues einer Sustenstrasse statt, für die wir<br />
in Nr. 3 in einem Leitartikel warm eingetreten<br />
sind. Alt Schulinspektor Jossi referierte<br />
vorerst über die an Anläufen reiche Geschichte<br />
des Sustenprojektes und skizzierte<br />
auch die verkehrswirtschaftliche Wichtigkeit<br />
dieser Strasse für das Oberhasli und das<br />
oberländische Seengebi-et.<br />
Oberst Zollinger aus Thun beleuchtete das<br />
Sustenprojekt in strategischer Hinsicht als<br />
kürzeste Verbindung zwischen dem obern<br />
Reusstal und dem oberen Aaretal.<br />
In der anschliessenden Aussprache widmete<br />
Gemeinderat Michel aus Interlaken der Verkehrspolitik<br />
des oberen Aaretales orientierende<br />
Worte, aus denen man einerseits erkannte,<br />
dass die Brimigbahn den Anforderungen<br />
dieses Fremdengebietes nur teilweise genügen<br />
kann, und anderseits, dass das Sustenprojekt<br />
von der Berner Regierung schon in<br />
früheren Jahren beiseite geschoben worden<br />
ist.<br />
Im Zusammenhang 1 rrrit den Fragen des<br />
Ausbaues der Sustenstrasse wurde von einem<br />
weiteren Referenten eine bessere Subventionierung<br />
der Strassenkorrektionen in den beiden<br />
Lütschinentälern gefordert<br />
Mehre Redner traten aus verschiedenen<br />
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Gründen energisch für das Susteniprojektein.<br />
Man nahm allgemein an, der Bund werde<br />
rund 80 Prozent Subvention an den Ban dieser<br />
Gebirgsstrasse leisten, da sehr wichtige<br />
Verkehrsinteressen und bedeutende taktische<br />
Erwägungen für den Bau sprechen. Die Wünsche<br />
der Volksversammlung wurden von den<br />
Initianten in eine Resolution und in eine Zusicherung<br />
einer Eingabe an die bernische Regierung<br />
zusammengefasst, deren Wortlaut<br />
wir nachstehend wiedergeben:<br />
«Eine TOD den politischen Parteien der Amts-<br />
Bwdrke Interlaken und Oberhasli auf 22. März <strong>1931</strong><br />
nach Interlaken ins Hotel «Kreuz» einberufene and<br />
ans dien Teilen des engern Oberlandes stark fesuchte<br />
Versammlung von 800 Mann hat nach Anhörung<br />
von Referaten der Herren Jossi, Sekretär<br />
der Initiativkomitees und Dr. Zollinger, Oberst ans<br />
Thun, über die volkswirtschaftliche und militärische<br />
Bedeutung des Baues einer Sustenstrasse und nach<br />
gefalteter reger Diskussion in Betracht gezogen:<br />
1. Die Bestrebungen deT kantonalen Baudirektion<br />
für Ausbau und Verbesaerune des bernischen<br />
Strassennetzes verdienen alle Anerkennung. Wir erwarten<br />
aber des bestimmtesten, das« vom Fünf-<br />
Millionen-Kredit für Strassenverbesserungen die erforderliche<br />
Summe für die Verbesserung der Straseen<br />
nach Grindelwald ond Lauterbrunnen bereitgestellt<br />
werde.<br />
2. Getrennt Ton dieser Aufgabe fflt es, im Zeitalter<br />
des rasch fortschreitenden Verkehrsbedürfniases<br />
und in Anbetracht der gewaltigen Anstrengungen<br />
des unsern Fremdenverkehr konkurrenzierenden<br />
Auslandes, nach langem Dnterbruche wieder den<br />
Ausbau unserer Alpenstrassen «nergisch an die<br />
Hand zu nehmen.<br />
3. Nach dem Urteile massgefeender Volkswirtschafter<br />
kommt dem seit 30 Jahren geplanten Bau<br />
einer Sustenstrasse von allen andern Alpenstrassenprojekten<br />
die Priorität zu.<br />
4. Eine Sustenstrasse ist in Vier Tat in hohem<br />
Masse geeignet, abgelegene und unter der Auswanderung<br />
leidende Täler zu erschliessen und so die<br />
Bedingungen zu einer selbständigen Bergbauernhilfe<br />
zu schaffen.<br />
5. Dem groseen Fremdenverkehrsgebiet des Oberlandes<br />
und der Zentralschweiz aus bedeutende Einnahmecnielle<br />
für die schweizerische Volkswirtschaft<br />
wird mit dieser Verbindung vom Aare- ins Reusstal<br />
ein. neuer Impuls verliehen<br />
und einstimmig beschlossen:<br />
An den Regierungsrat das dringende Begehren<br />
ea stellen, daas dieser im Verein mit dem Kanton<br />
Uri die revidierten technischen und finanziellen<br />
Vorlagen für eine Sustenstrasse und die erforderlichen<br />
Zufahrten den eidgenössischen Behörden mit<br />
dem Gesuch um Subventionierunt und Verwirklichung<br />
dieser wichtigen Alpenstrasse tunlichst bald<br />
unterbreiten<br />
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(1. April Ms 31. Oktober.)<br />
Der Automobilismus hat die Welt und ihre<br />
Verkehrsstrassen erobert und verlangt, dass<br />
Seen und Flüsse seinem Verkehr angepasst<br />
werden. Ohne Propaganda und kostspielige<br />
Reklame hat sSch die Autofähre «Tellsprung»<br />
(Beckenried-Gersau) in der kurzen Zeit ihres<br />
Bestehens über ihre Notwendigkeit ausgewiesen.<br />
Tag für Tag wurden 16 Kursfahrten<br />
von allen möglichen Fahrzeugen, vom<br />
grossen Car Alpin und Lastwagen mit Anhänger<br />
bis zum Einspänner und Velo, zu<br />
Ueberfahrten benutzt. An Sonntagen herrschte<br />
leweilen Grossbetrieb, so dass Extrafahrten<br />
eingeschaltet werden mussten, ntn den Anforderungen<br />
entsprechen zu können.<br />
Die neuen autotouristischen Möglichkelten,<br />
die die Fähre erschliesst, haben vollen Anklang<br />
gefunden. In erster Linie sind die,<br />
Routen Brünig-Ostschweiz-St Gotthard mittelst<br />
der Fähre gerne in verkürztem und direktem<br />
Wege benutzt worden, da der Umweg<br />
über Luzem und Küssnacht wegfiel; der<br />
Automobilist fährt nun direkt vom Brünig-<br />
Sarnen-Kerns-Stans nach Beckenried, verfrachtet<br />
dort den Wagen und ist in kürzester<br />
Frist in Gersau und über die Axenstrasse<br />
auch bald am Klausen. Als ganz besonders<br />
beliebte und neue Autotour ist die prächtige<br />
Rundfahrt fast um den ganzen See unternommen<br />
worden, ohne dass man, wie früher, den<br />
grösseren Teil der Strecke zweimal befahren<br />
muss. Die Rundfahrt Luzern, Stansstad, Bekkenried,<br />
Gersau, Weggis, Küssnacht, Luzern<br />
oder umgekehrt, gehört heute zu einer der<br />
beliebtesten Touren am V'erwaldstättersee.<br />
Verkehr bringt Verdienst. Dieses Argument<br />
hat sich während der letzten Tährsaison in<br />
den Kurorten am Südwestufer des VieTwaldstättersees<br />
bis nach Engelberg und hinauf bis<br />
zum Brünig glänzend ausgewirkt. Haben<br />
doch Hunderte von Automobilisten die Gegend<br />
von Beckenried und Umgebung zum<br />
erstenmal gesehen und sich daher gerne zu<br />
einem Aufenthalt an diesen bevorzugten Orten<br />
entschliessen können.<br />
Die 16 Kurse werden wie folgt ausgeführt:<br />
Beckenried ab »7.00, 9.00, •11.00, *12.55, 14.30.<br />
16.00, 17.30, tl9.00<br />
OWM* sa *7.25, 9.25, »11.25, «1S.20. 14.66. 16.29.<br />
17.55, +19.25<br />
GersM «b »8.00, 10.00, *12.00. »13.45. 15.15. 16.50.<br />
18.10, +19.45<br />
Beckenried an »8.25, 10.25, »12.25, »14.10. 15.W,<br />
17.15, 18.35. +20.10-<br />
t f. Mai bis SO. September.<br />
• Im April und Okaber nur an Sonn- und allgemeinen<br />
Feiertagen sowie am Ostermontag.<br />
Erwähnenswert ist auch, dass sich die Fahrpreise,<br />
wie letztes Jahr, gleich geblieben sind<br />
und in äusserst bescheidenen Rahmen sich<br />
bewegen, Autos mit Sechssitzer kosten einfache<br />
Fahrt Fr. 5.—, Hin- und Rückfahrt<br />
Fr. 8.—» Dabei verstehen sich die Preise einschliesslich<br />
der mitfahrenden Personen. Die<br />
Taxen für Car-Alpins, Lastwagen etc. steilen<br />
sich um weniges höher. Das Fährschiff<br />
bietet alle Gewähr füT sichere Ueberfahrt und<br />
ist eine Sonderkonstruktion entsprechend<br />
den neuesten Erfahrungen auf diesem Gebiet<br />
Die besondere Schiffsform sichert das ruhige<br />
Ein- und Ausfahren von schwersten Lastwagen<br />
und vollbesetzten Autobussen über die<br />
Schiffsenden. Es ist ein doppelsteuerbarer<br />
Schiffstyp und die erste schweizerische Autofähre,<br />
die wir auf unseren Seen kennen. Die<br />
Fahrgeschwindigkeit beträgt im Mittel 18 km<br />
per Stunde, die Aufnahmefähigkeit des Schiffes<br />
bis 20 Autos.<br />
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Fahrplan der Bodensee-Autoiähre. Die Thurgauische<br />
Verkehrs-Veremigung hat bei der<br />
Bundesbahnverwaltung für die kommende<br />
Fahrplanperiode um einen günstigeren Aufban<br />
des Autofähre-Fahrplanes Romanshorn-Friedrichshafen<br />
nachgesucht. Die namentlich am<br />
Morgen bestehende Lücke in. beiden Fahrrichtungen<br />
hemmt die Entwicklung des Autoverkehrs<br />
auf dieser Seeroute, trotzdem<br />
Romanshorn und Friedrichshafen im Schwerpunkt<br />
des Bodensees und an der internationalen<br />
Verkehrslinie liegen und diese beiden<br />
Schnittpunkte mit Touristikbureaux und Triptykauägabestellen<br />
versehen sind. W.<br />
Neue ziircherische Ueberlandstrasse. In<br />
Niederglatt fand kürzlich unter dem Vorsitz<br />
des zürcherischen Regierungsrates Maurer<br />
eine Konferenz von Vertretern des Verkehrsvereins<br />
in dem Bezirk Dielsdorf und<br />
der beteiligten Gemeinden statt, die sich<br />
mit der Frage des Ausbaues der wichtigen<br />
Durchgangs- und Ueberlandstrasse Seebach-<br />
Rümlang-Niederglatt-Stadel-Weiach befasste.<br />
Die Aussprache ergab die Tatsache, dass<br />
dem Gesuch© des Verkehrsvereins und der<br />
Gemeinden wegen der Einordnung der<br />
Strasse unter die Hauptverkehrsrouten des<br />
Kantons nicht entsprochen werden kann.<br />
Nach Massgabe der vorhandenen staatlichen<br />
Mittel des für den Ausbau der Strassen erster<br />
Klasse vorgesehenen Programms, ferner<br />
nach der Beihilfe der umliegenden Gemeinden<br />
soll eine vollständige Ausbesserung<br />
der durch den starken Auto- und Lastwagenverkehr<br />
stark hergenommenen Strass©<br />
im Lauf der nächsten Jahre in mehreren<br />
Etappen vorgenommen werden. Vor allem<br />
soll im Bereich der Ortschaften ein guter<br />
Oberflächenbelag zur Anwendung kommen,<br />
Bekanntlich ist die betreffende Gegend mit<br />
guten Verkehrsverhältnissen nicht besonders<br />
reich bedacht, trotzdem die Verkehrsfrequenas<br />
der Strasse schon KTOSS ist, und sie mit dem<br />
Bau der neuen Rheimbrücke bei Waldshut<br />
noch eine Steigerung erfahren wird. Dies«<br />
Umstände dürften die Regierung veranlassen,<br />
dem geplanten Ausbau fhre Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Regierungsrat Maurer<br />
konnte in dieser Hinsicht den Interessierten<br />
Kreisen für die geplante Strassenkorrektion<br />
Hoffnung machen. x.<br />
Lass den Motor nach dem Anlaufen warm<br />
werden, damit das Oel in Umlauf kommt, bevor<br />
die Lager betriebsmässig belastet werden.<br />
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N°28 - AUTOMOBIL-r?EVUB 15<br />
Die Kampfzollpolitik der Schweiz. Wir haben<br />
in Nr. 27 in einem Artikel gleicher Überschrift<br />
uns über die Weltzollsorgen und über<br />
die schweizerischen Zollfragen geäussert und<br />
dabei erwähnt, dass die bundesrätliche Vorlage<br />
aus dem Jahre 1925 stammt. Wir haben<br />
nun noch nachzutragen, dass die Verschiebung<br />
der Verhandlungen zu einem guten Teil<br />
mit der Krankheit eines Gesetzes-Referenten<br />
im Nationalrat in Verbindung steht. Erst jetzt,<br />
nachdem der erwähnte Referent schon mehr<br />
als zwei Jahre krank ist, gelangte man dazu,<br />
einen neuen Referenten z>u ernennen, der<br />
ebenfalis mit der Materie vertraut ist. Im<br />
übrigen scheint das Parlament keine besondere<br />
Eile zu haben, das Zolltarifgesetz und<br />
den bereinigten Generalzolltarif unter Dach<br />
zu bringen.<br />
Halten wir fest, dass dieser Tarif ein Maximum<br />
der Ansätze darstellt und derselbe<br />
eigentlich nicht dazu bestimmt ist, gegenüber<br />
allen ZoIJpartnera der Schweiz in Kraft zu<br />
treten.<br />
Der Generalzolltarif ist ein Kampftarif, der<br />
Jenen Staaten gegenüber zur Wirkung kommt,<br />
die nicht mit der Schweiz Zollverträg© abschliessen<br />
wollen.<br />
Wesentlich für tmsere Interessen ist im<br />
Generalzolltarif, nachdem der Bundesrat hn<br />
Jahre 1927 die Autozölle festgelegt hat, nur<br />
die Position der Karosserien, in der von der<br />
Kommission vorgeschlagen wird, einen Einheitszoll<br />
auf Karosserien ru verlangen, unabhängig<br />
von deren Gewicht, eine Massnahme<br />
zum Schutz der schweizerischen Karosserieindustrie.<br />
In der Botschaft des Bundesrates "wird ausgeführt,<br />
dass der vorliegende Oeneralzolltarifentwurf<br />
einen Bruttoertrag von 280 Millionen<br />
Fr abwerfen werde, wenn man die<br />
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die Einfuhrmengen des Jahres 1923 zu-Regierunigszusaggrunde legen würde. Um nun die Weglas-<br />
Aussicht gestellten Subvention besehloss nun Ceskoslovenske und Automobile Club du<br />
sowie auf Qrund der in bil-Club der Schweiz, Autoclub Republiky<br />
sungen in Nr. 27 zu ergänzen, führen wir die stark besuchte Gemeindeversammlung in Royaume Yugoslavie. x.<br />
nachstehende Zollerträgnisse aus dem Mo-Vitznatorfahrzeugverkehr an.<br />
mtekeit, den Ausbau sofort an Hand zu neh- Bordlno-Preb bei Alessandria. Arn 26. Aprf<br />
vom 22. März mit nahezu Einstim- „ „., D . . , .- o . . . ^ . «<br />
Nimmt man die Motorfahrzeugzölte des men und noch vor Beginn der Hauptsaison wird a1^. erste^ .italienisches R ds y e t cke £<br />
Bundes, die rund 21,2 Millionen Fr. ausmachen,<br />
und den Benzinzoll, der sich auf 36,5 rektion wird sich von der Oemeindegrenze ^ei Alessandna der Bordinopreis zum Ausauszuführen.<br />
Nach Durchführung der Kor- rennen dieser Saison auf emer Rundstrecke<br />
Millionen beläuft, zusammen, so erhält man Vitznau-Weggis auf eine Länge von fast ^L Z f^\ VT^ftZl^t<br />
den respektablen Betrag von 57,7 Millionen 3 km ein Trottoir der Strasse seeseits ent- ?/ m v un . d muss . 3 M ff ! be f. ahr £ n werde «-<br />
Fr. Der Motorfahrzeugverkehr liefert dem lang ziehen, was gewiss von Fussgängern und £ ie Konkurrenz ist offen für Rennwagen.<br />
Bund relativ genommen rund 20 Prozent der<br />
Gesamtzolleinnahmen. Dass der Automobilist<br />
Interesse an diesen Verhandlungen ha-<br />
schätzt werden durfte. s.^er werden 4Qm UrQ verabfolgt> dem<br />
ÄÄn Sf toÜSSt md ** ^IL Z Z ÄTTvo'5e2K<br />
ben muss, scheint uns durch diese Zahlen S«»«»»1in^«Jhiv6«hte»n Zweiten 20,000, und dem Dritten 12,000 Lire.<br />
genügend dokumentiert zu sein.<br />
lt<br />
Unterirdischer Durchgang beim Zentralbahnhof<br />
Basel ? In den Verhandlungen des<br />
Basler Grossen Rates vom 26. März wurde<br />
der Anzug gestellt, der Regierungsrat<br />
möchte eine bessere Verbindung zwischen<br />
dem Gundeldinger-Quartier und der Stadt<br />
prüfen. Es wurde dabei der Vorschlag gemacht,<br />
einen unterirdischen Durchgang beim<br />
Zentralbahnhof zu errichten, der sowohl den<br />
Bedürfnissen des Fahrverkehrs (Strassen-<br />
zuschneiden lieber die voraussichtliche ^ST^^^S^A't^äL<br />
leilnanme Bentleys Wurde noch nichts Na- Service zweifellos eine Spitzenleistung auf diesem<br />
heres bekannt, doch hofft man, dass Bentley Gebiet. Die gedeckte Tankstelle, welche nicht nur<br />
zusage, damit der Kampf auf der Schwersten Oel und Benzin abgibt, sondern mit ihren vielen<br />
bahnen und Automobile) als auch den Anforderungen<br />
des Fussgängerverkehrs ent-<br />
Kennstrecke der Welt sich um vier starke keit des Automobii isten gorgtj kommt zweifelsohne<br />
PpnnsfrorVp /W WPH ei^ii „m wi« ct-irVi. weiteren Service-Aliteilungen für die Bequemlicnsprechen<br />
würde. Der Regierumgsrat nahm Vertreter des Kennsportes entspinnt mb. einem weitgehenden Bedürfnis entgegen. Wartediesen<br />
Anzug entgegen und erklärte seine<br />
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Verkehrsprobleme Bericht zu erstatten, lt<br />
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Herbst ein Strassenstück vom Dorfausgang<br />
Vitznau Richtung Gersau in Angriff genommen<br />
wurde, stellte der Qemeinderat an die<br />
Regierung das Gesuch, den begonnenen Bau<br />
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Bern, Dienstag, 31. März <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 28<br />
Gang im Frühling<br />
Von Hermann Hesse.<br />
Jetzt stehen wieder die kleinen, klaren<br />
Tränen an den harzigen Blattknospen, und<br />
erste Pfauenaugen tun im Sonnenlicht ihr<br />
edles Sammetklcid auf und zu. Die Knaben<br />
spielen mit Kreiseln und Steinkugeln. Die<br />
Karwoche ist da, voll und übervoll von Klängen<br />
und beladen mit Erinnerungen, an grelle<br />
Ostereier-Farben, an Jesus im Garten Gethsemane,<br />
an Jesus auf Golgatha, an die Matthäuspassion,<br />
an frühe Begeisterungen, erste<br />
Verliebtheiten, erste Jiinglings-Melancholien.<br />
Anemonen nicken im Moos. Butterblumen<br />
glänzen fett am Rande der Wiesenbäche.<br />
Einsamer Wanderer, unterscheide ich nicht<br />
zwischen den Trieben und Zwängen meines<br />
Innern und dem Konzert des Wachstums, das<br />
mich mit tausend Stimmen von aussen umgibt!<br />
Ich komme aus der Stadt; ich bin nach<br />
sehr langer Zeit wieder einmal unter Menschen<br />
gewesen, in einem Cafe gesessen, habe<br />
Bilder und Plastiken gesehen, habe wunderbare<br />
neue Lieder von Othmar Schoeck gehört.<br />
Jetzt weht der frohe, leichte Wind mir<br />
übers Gesicht, wie er über die nickenden<br />
Anemonen geht, und indem er Schwärme von<br />
Erinnerungen in mir aufweht, wie Staubwirbel,<br />
klingt mir Mahnung an Schmerz und<br />
Vergänglichkeit aus dem Blut ins Bewusstsein.<br />
Stein am Weg, du bist stärker als ich!<br />
Baum in der Wiese, du wirst mich überdauern,<br />
und vielleicht sogar du, kleiner Himbeerstrauch,<br />
und vielleicht sogar du, rosig behauchte<br />
Anemone.<br />
Einen Atemzug lang spüre ich, tiefer als<br />
fe, die Flüchtigkeit meiner Form und fühle<br />
mich hinübergezogen zur Verwandlung, zum<br />
Stein, zur Erde, zum Himbeerstrauch, zur<br />
Baumwurzel. An die Zeichen des Vergehens<br />
klammert sich mein Durst, an Erde und Wasser<br />
und verwelktes Laub. Morgen, übermorgen,<br />
bald, bald bin ich du, bin ich Laub,<br />
bin ich Erde, bin ich Wurzel, schreibe nicht<br />
Am Ostertag soll man wandern. Ins weite<br />
Feld,<br />
Alles steht auf und wirft die Fesseln hin.<br />
Durch Forste und Sümpfe und über Flüsse. Auch wir erwachen und unser Sinn<br />
Da grüsst uns Gott und empfängt uns die Empfängt Mass und Gefühl des Grossen und<br />
Welt,<br />
Guten:<br />
Und die Natur gibt uns ihre bräutlichen<br />
Küsse.<br />
Für Geist und seine -Kraftvollen wir leben<br />
und leiden,<br />
Ihm und uns in der Welt den Weg bereiten,<br />
Ihm sollen wir leben und leiden und bluten.<br />
Walter Werner.<br />
Ostern<br />
&i$m<br />
mehr Worte auf Papier, rieche nicht mehr am<br />
prächtigen Goldlack, trage nicht mehr die<br />
Rechnung des Zahnarztes in der Tasche,<br />
werde nicht mehr von gefährlichen Beamten<br />
um den Heimatschein gequält; schwimme,<br />
Wolke im Blau, fliesse, Welle im Bach,<br />
knospe, Blatt am Strauch, bin in Vergessen,<br />
bin in tausendmal ersehnte Wandlung getaucht.<br />
Zehnmal und hundertmal noch wirst du<br />
mich wieder einfangen, bezaubern und einkerkern,<br />
Welt der Worte, Welt der Meinungen,<br />
Welt der Menschen, Welt der gesteigerten<br />
Lust und der fiebernden Angst. Tausendmal<br />
wirst du mich entzücken und erschrecken,<br />
mit Liedern am Flügel gesungen, mit <strong>Zeitung</strong>en,<br />
mit Telegrammen, mit Todesnachrichten,<br />
mit Anmeldeformularen und all deinem<br />
tollen Kram, du Welt voll Lust und Angst,<br />
holde Oper voll melodischen Unsinns! Aber<br />
niemals mehr, gebe es Gott, wirst du mir<br />
ganz verlorengehen; Andacht der Vergänglichkeit,<br />
Passionsmusik der Wandlung, Bereitschaft<br />
zum Sterben, Wille zur Wiedergeburt.<br />
Immer wird Ostern wiederkehren, immer<br />
wieder wird Lust zur Angst, Angst zur<br />
Erlösung werden, wird ohne Trauer mich das<br />
Lied der Vergänglichkeit auf meinen Wegen<br />
begleiten, voll, ja, voll Bereitschaft, voll<br />
Hoffnung.<br />
Fahrt an Ostern<br />
Von Walter Werner.<br />
Ewald war früh morgens schon erwacht.<br />
Ein schüchterner Sonnenstrahl vergoldete<br />
seine Vorhänge und warm strich es aus dem<br />
Garten durch die offenen Fenster. Er sprang<br />
auf und kleidete sich an.<br />
Ein Gang durch den weiten Garten weckte<br />
in ihm die Lust, einmal wieder nach so langen<br />
Wochen des Eingeschlossenseins hinauszufahren<br />
in die Landschaft.<br />
Der Wagen war revidiert — stand bereit<br />
und-auch Ewald machte sich fertig. Der leise<br />
Benzingeruch, den die Garage und der Wagen<br />
ausströmten, trieb ihm fast die Tränen<br />
ins Auge. So viel Vergangenes, so viel schöne<br />
Tage und Nächte und Menschen erstanden<br />
daraus!<br />
Da war er mit dem Freundespaar aas dem<br />
Süden durch das nördliche Frankreich gefahren<br />
und mit Franziska nach Italien. Sonne<br />
hatten sie eingetrunken, Sonne und salziges<br />
Meer und kühlende Winde eines westlichen<br />
und befreiten Lebens... Und dann jener<br />
Sommer mit Ilse! Nach Berlin hatten sie<br />
fahren wollen, und fünf Wochen waren sie<br />
dann in den schwedischen Schären geblieben.<br />
So etwas Schönes, Gesundheit- und Lebenerfülltes<br />
würde er wohl kaum mehr erleben.<br />
Seufzend trieb Ewald den Wagen an. Er<br />
fuhr durch den jungen Frühling. Gedehnte<br />
Wiesen tauchten aus winterlicher Farbenschwäche<br />
in gedrungenes Grün, die Wälder<br />
blieben noch kahl, aber ihre braune Nacktheit<br />
verriet gefasste Lebensbereitschaft und<br />
Sommersehnsucht. Ewald fühlte den Hauch<br />
erwachenden Lebens an seiner Stirn. Die<br />
vollen Bilder der Vergangenheit wurden<br />
überwölbt von den Ahnungen kommender<br />
Spannungen. Wie Eis brach es von seinem<br />
Herzen, das so lange krank gewesen war.<br />
Zwei kleine Mädchen sassen am Wege. Als<br />
er näher kam, hoben sie ihre Händchen, um<br />
zu winken Sie zeigten auf das Dorf, dessen<br />
Kirchturmspitze hinter dem Wald zu sehen<br />
war.<br />
Ewald öffnete ihnen die hintere Wagentür<br />
und winkte mit der Hand. Er sagte nichts.<br />
Er fuhr weiter und hörte hinter seinem<br />
Rücken die unbekümmerten und leichten<br />
Stimmen der jungen Menschheit<br />
Osterfest<br />
Eine Erinnerung.<br />
Onkel Wilhelm pfiff! Der Augenblick war<br />
da! Wir rissen die Türe auf ? rasten durch<br />
den Kiesweg und hinauf bis zur Strassenkrümmung,<br />
von der-man bis zum Waldrand<br />
sah. Ich stand — als der Flinkste von allen<br />
— zuerst oben, atemlos. Und wirklich, gerade<br />
in diesem Augenblick sah ich ihn eiligst<br />
zwischen den Stämmen in dem Wald verschwinden<br />
...<br />
Da kamen auch schon die andern angekeucht.<br />
Zu spät, er war schon verschwunden<br />
— nur ich hatte ihn gesehen und war<br />
glücklich.<br />
Wen ich gesehen habe? Warum wir gerannt<br />
sind? Ach so, ich muss erklären: Denn<br />
Osterhasen sind wir nachgerannt. Denn das<br />
war so: Alle Jahre an Ostern kam die ganze<br />
Verwandtschaft (das heisst, Onkels und<br />
Tanten zählten nicht, nur die kleinen Cousins<br />
und Cousinen) zusammen bei Onkel Wilhelm.<br />
Bei Onkel Wilhelm gab es neben dem Haus<br />
einen kleinen Schuppen mit geheimnisvoll<br />
geschlossener Türe und einem ganz kleinen<br />
Schlupfloch mit Falltürchen, durch das ein<br />
Osterhasen gerade noch durchschlüpfen<br />
konnte. Dieses Falltürchen blieb an Ostern<br />
offen.<br />
Wir kleine Leute wurden In die Stube ver-<br />
nrxDrxorxirxaxi<br />
• !•
wiesen, damit Herr Osterhase ungestört die<br />
Osternester im Schuppen verstecken konnte.<br />
War er damit fertig und lief er befriedigt<br />
gegen den Wald, dann pfiff der Onkel und wir<br />
rannten, was die Lunge mochte, bergab. Meist<br />
sahen wir nichts, nur jenes einzigemal habe<br />
ich allein den Osterhasen gesehen. Ich bin<br />
noch jetzt stolz darauf. Damals hätte ich<br />
beinahe vergessen, mein Nest suchen zu<br />
gehen... Der Onkel allerdings sah mich mit<br />
zweifelnden Augen an.<br />
... Heute sind wir alle erwachsen. Es ist<br />
kein Onkel mehr da, der pfeift und wir<br />
würden ja doch keinem Osterhasen mehr<br />
nachlaufen. Wisst ihr, was ich mir zu Ostern<br />
wünsche, ich möchte noch einmal, nur ein<br />
einziges Mal, an den Osterhasen glauben<br />
können!<br />
Ernest.<br />
Das hölzerne Herz<br />
Eine Ostergeschichte von J. Nikorowicz. (Deutsch von Dr. Leo Koszella).<br />
Alle Mädchen liebten Anton, vielleicht deshalb,<br />
weil er keines von ihnen wollte.<br />
Und der Junge war wie gemalt; wie keiner<br />
in der ganzen Umgegend; hochgewachsen<br />
und biegsam wie eine Pappel und seine<br />
Augen waren so abgrundtief, dass ein Mädchen<br />
nur in sie zu schauen brauchte und<br />
schon drehte sich's ihr im Kopfe.<br />
Ausserdem konnte Anton seltsam hübsche<br />
Figuren aus Holz schneiden und kolorieren;<br />
und wenn er in einer Mondnacht auf der<br />
Schalmei spielte, war es so wundervoll, dass<br />
sogar die Nachtigallen — so sagten die Mädchen<br />
— sein Spiel begleiteten.<br />
Die anderen Burschen im Dorfe liebten<br />
Anton nicht und sagten, er sei so «komisch»,<br />
aber es geschah sicher aus Neid, weil alle<br />
Mädchen hinter ihm herliefen.<br />
Und wenn Anton so, besonders im Frühling,<br />
in der Nacht zu Ehren des Mondes<br />
spielte, dann konnte oft manches der Mädchen<br />
nicht einschlafen und eilte ganz leise<br />
zu ihm zur Hütte und sprach, wenn sie ihn<br />
erblickt hatte:<br />
«Du spielst hübsch, Anton...»<br />
«Wem zu Ehren spielst du?»<br />
«Ist es wahr, Anton, was die Leute sagen,<br />
dass du verliebt bist?»<br />
«Natürlich ist es wahr!»<br />
«Und wie heisst sie?»<br />
Dann unterbrach er sein Spiel und sagte<br />
zu der einen: «Frühling», und zu der andern<br />
sagte er «Lenz»; dann flüchtete er rasch und<br />
Hess das Mädchen mit seiner Sehnsucht allein.<br />
Bis eines Tages, um Ostern herum, einige<br />
Mädchen vereinbarten, zu erforschen, wen<br />
Anton liebte.,<br />
Sie gingen auf die Suche. und sagten, als<br />
sie ihn fanden, während er gerade' Ostereier<br />
bemalte,' worin er gleichfalls sehr geschickt<br />
war:<br />
«Anton, wenn du uns bis Ostern nicht<br />
sagst, wen du liebst, dann verbrennen wir dir<br />
deine so vielgeliebte Schalmei, den wir wissen,<br />
wo du sie aufbewahrst.»<br />
Und sie Hessen mit ihren Bitten nicht<br />
locker, bis er schliesslich sagte:<br />
«Versammelt euch am Ostersonntag nach<br />
dem Hauptgottesdienst am Brunnen, dann<br />
bringe ich euch dorthin einen Korb voll<br />
Ostereier. In einem dieser Ostereier wird<br />
ein kleine;;, aus einer Lindenrinde geschnittenes<br />
Herz sein. In die, welche in dem Osterei<br />
das Herzchen finden wird, werde ich mich<br />
so sehr verlieben, wie es keiner im Dorfe<br />
vermag...»<br />
Und als die Mädchen hocherfreut über das<br />
Versprechen fortgingen, blickten sie sich gegenseitig<br />
neidisch an.<br />
«Vielleicht ist er wirklich komisch,» sagten<br />
sie, und es ist alles so seltam, was er<br />
sagt...»<br />
«Aber ich träume in der Nacht von seinen<br />
Augen...»<br />
«Ich auch...»<br />
«Ich auch...»<br />
Am Ostersonntag versammelten sich die<br />
Mädchen an dem vereinbarten Platz, und Anton<br />
brachte die versprochenen Ostereier. Sie<br />
waren wundervoll mit bunten Blumen, biegsamen<br />
Birken und Pappeln bemalt. — Jedes<br />
Osterei war wie von lebenden Blumen und<br />
Blättern umgeben. Man hätte sie dauernd<br />
anschauen können, nur anschauen, so schön<br />
waren diese kleinen Dinger.<br />
... Der Mädchen Herzen zitterten, als sie<br />
die schönen Eier erhielten. Dann zerbrachen<br />
sie eilig die Schalen und waren höchst neugierig,<br />
ob sie eine gute Wahl getroffen hatten.<br />
Nur eine von ihnen zerdrückte die-schöne<br />
Schale nicht, sondern schaute die Malerei al£<br />
und war hocherfreut, weil diese so wunder^<br />
voll war.<br />
Die zerschlagenen Ostereier waren leer.<br />
«Hanne, warum zerbrichst du die Schale<br />
nicht? Wenn auch deins leer sein wird* dann<br />
wird das Osterei mit dem Herzen sieher im<br />
Korb geblieben sein.»<br />
«Es tut mir leid... es ist so herrlich, so<br />
hübsch bemalt, dass es schade ist, es zu zerbrechen.»<br />
Und Anton nahm sie an der Hand,, blickte<br />
sie so seltsam an, dass sie so leise errötete,<br />
und sagte:<br />
«Dich liebe ich...»<br />
AUTOMOBIL-REVUE - N»28<br />
Unpoetische Visite<br />
beim Osterhasen<br />
Jetzt sitzen sie wieder zwischen grüner<br />
Holzwolle, Papiergirlanden und Staniolpapier<br />
in den Schaufenstern, die kleinen<br />
und die grossen Osterhasen. Mit heimlichem<br />
Schmunzeln betrachten sie die unheimlich<br />
grosse Produktion an Ostereiern,<br />
die sachverständige Hände um sie aufgebaut<br />
haben.<br />
In den Wochen vor dem Osterfest soll in<br />
den Schokoladefabriken Hochbetrieb sein.<br />
Wir sind — so plaudert einer in der<br />
«Münchn. T. Z.» — in eine grosse Schokoladenfabrik<br />
gegangen, um einmal mitanzusehen,<br />
wie Osterhasen und Ostereier Zustandekommen.<br />
Und mussten erfahren, dass<br />
kurz vor Ostern die Produktion eigentlich<br />
schon ruhe. Weihnachtsaufträge würden<br />
jetzt schon angenommen. Vierzigtausend<br />
Osterhasen und Ostereier sind in den letzten<br />
Wochen verschickt worden. Aber da ist<br />
noch ein Raum, in dem immer noch eine<br />
Reihe von Mädchen mit Schokoladehasen<br />
beschäftigt ist. Ein unwahrscheinlich süsser<br />
Geruch dringt bis auf den Flur. Auf<br />
breiten Bänken stehen Schüsseln mit flüssiger<br />
Schokolade. Grosse Holzlöffel sind in<br />
Bewegung, die Schokolade flüssig zu halten.<br />
Die Mädchen tragen Zinnformen in allen<br />
Grossen heran, Zinnformen in Gestalt von<br />
Hasen, in die warme Schokolade gegossen<br />
wird. Hier ist die Hasenküche, in der<br />
stündlich ein paar hundert Hasen das Licht<br />
der Welt erblicken. Während ein Teil der<br />
Mädchen mit dem Füllen der Formen beschäftigt<br />
ist, tragen schon andere die heissen<br />
Zinnhasen in die Kühlräume nebenan.<br />
Dort werden nach einiger Zeit die Formen<br />
geöffnet, die kaltgewordenen Hasen herausgenommen<br />
und regimenterweise auf den Tischen<br />
aneinandergereiht.<br />
Da hocken die kleinen Hasen ein bisschen<br />
hilflos herum, warten auf die Mädchen, die<br />
sie putzen und glasieren sollen. Später werden<br />
sie in Riesenkörben in die Nebensäle<br />
getragen, wo sie immer hundertweise sauber<br />
hergerichtet und in Kartons verpackt werden.<br />
Immer einer wie der ändere. Alle haben<br />
dieselben Augen, alle dieselbe Nase, alle<br />
ein ganz kleines Bärtchen aus Zucker. Und<br />
alle tragen aus rosa Seide Schleifchen um<br />
den, Hals. . .<br />
-Ein Mädchen bindet siebzehnbundert<br />
Schleifen.in vier Stunden. Diese siebzehnhundert<br />
Schleifen bindet ein anderes Mädchen<br />
den Hasen um, und wieder ein anderes<br />
legt die siebzehnhundert Hasen mit siebzehnhundert<br />
Schleifen in siebzehnhundert<br />
Schachteln. Ein paar Räume nebenan sieht<br />
man die Konditoren an der Arbeit.<br />
Wir wandern durch ganze Arsenale von<br />
Süssigkeiten.; Ostereier, die bunte Menge,<br />
Hunderte von schwarzen, gelben, braunen,<br />
weissen, jedes einzelne aufgespiesst und zum<br />
Trocknen aufgestellt. Auf den Tischen<br />
Buketts von farbigen, glasierten Ostergeschenken.<br />
Und Marzipaneier. Da trifft<br />
man auch die «Hasenbildhauer», die Kolossalformen<br />
mit Schokolade zusammenkleben,<br />
mit dem Pinsel bestreichen und die Augen<br />
mit Zucket spritzen. Neben ihnen sitzt eine<br />
Anzahl Mädchen, die acht Stunden am<br />
Tage in Schokoladenschrift auf die Eier und<br />
Torten in wundervollen Schnörkeln «Fröhliche<br />
Ostern» schreiben. Eine Minute brauchen<br />
sio zu «Fröhliche», eine weitere zu<br />
«Ostern». Sie zählen die Minuten bis Feierabend.<br />
Wenn ihnen jemand «Fröhliche<br />
Ostern» wünschen würde, ich glaube, sie<br />
würden ihm eine runterhauen ...<br />
Unterdessen marschieren immer neue<br />
Kolonnen Osterhasen in den heissen Zinnformen<br />
in die Kühlräume. Draussen warten<br />
die Autos, um sie in die Schokoladengeschäfte<br />
und Bäckerläden zu bringen.<br />
Der Herr, der uns führte, lachte: «Jetzt<br />
fabrizieren wir bald Weihnachtsmänner.<br />
Hier sehen Sie schon die Modelle. Wollen<br />
Sie einmal probieren?»<br />
Bunte Chronik<br />
Goethes Gartenhaus als Osterhasenversteck.<br />
Goethe war von seinen Jugendjahren bis<br />
ins hohe Alter hinein ein grosser Freund der<br />
Kinderwelt, und so veranstaltete er auch zu<br />
Ostern öfter eine kleine Festlichkeit für Kinder,<br />
die mit dem Suchen nach Ostereiern<br />
begann. Als Versteck benutzte er auch sein<br />
Gartenhaus. Und in diesem Gartenhäuschen<br />
waren nicht nur schöne bunte Ostereier versteckt,<br />
es gab da auch noch andere Leckerbissen<br />
aufzuspüren. So manche Kinder aus<br />
angesehenen Familien Weimars erinnerten<br />
sich später mit girosser Freude an die Ostertage,<br />
da sie tinter den Augen Goethes im<br />
Garten und im Gartenhäuschen nach Ostereiern<br />
Umschau halten durften.<br />
Das Igelessen in der Osterzelt.<br />
Alljährlich um die Osterzelt wurden im<br />
alten Frankfurt vom Stadtrat die Gemeinderechnungen<br />
entgegengenommen, und zum<br />
friedlichen Beschluss dieses wohl nicht immer<br />
erfreulichen Geschäftes hatte man nun<br />
das sog. «Igelmahl» eingeführt. Es waren<br />
aber keine wirklichen Stachelschweine, die<br />
dabei verzehrt wurden, sondern vielmehr ein<br />
schmackhaftes Gebäck, das, mit Mandelstacheln<br />
besteckt, den Igel vorstellen musste.<br />
Woher dieser Brauch stammt, der jahrhundertelang<br />
beibehalten wurde, ist ziemlich<br />
dunktel geblieben. Möglicherweise beruht er<br />
aber doch auf einem vielleicht in ganz alter<br />
Zeit üblich gewesenen wirklichen Igelessen,<br />
denn das Fleisch des Igels gehörte neben<br />
Biber und Fischotter früher tatsächlich zu<br />
den Fastenspeisen.<br />
«Die Treue, sie Ist doch kein leerer Wahn !»<br />
Sicherlich: man kann auch zu tüchtig<br />
sein. Eine treue Hundeseele kann dann unter<br />
Umständen mehr Schaden anrichten, als sie<br />
zu verantworten vermag. So hätte die Frau<br />
eines amerikanischen Farmers, deren Kleider<br />
am Herd in Brand gerieten* zweifellos gerettet<br />
werden können, wenn mir — der. wackere<br />
Phylax die Retter an die Brennende herangelassen<br />
hätte. Der Hund schlug jeden<br />
«Angriff» siegreich ab, und die Aermste<br />
verbrannte. — Recht unangenehme Folgen<br />
hatte auch die Treue und Findigkeit des<br />
Schäferhundes < Bobby» für einen Lodzer<br />
Kassierer, der mit der Kasse, aber ohne Wauwau<br />
durchgebrannt war. Die Polizei nahm<br />
sich des betrübten Hundes an, setzte ihn<br />
schlauerweise auf die Spur des Defraudanten<br />
— und binnen kurzem hatten sie ihn. Das<br />
treue Tier fand den Gesuchten in einem kleinen<br />
Gasthof in Petrikau. Ob der anhängliche<br />
Hund seinen Herrn auch ins Kittchen begleiten<br />
durfte, wird nicht vermeldet. Verdient<br />
hätte er's eigentlich.<br />
Die 3uhmft öer<br />
ah aon der i£t$hf)üng, die itjncn gegc&en toird. dafür Jtod tttftblidft Sfoftoendimgen<br />
i-litf)/ für die frühzeitig Hüdlagen gemacht tuccöcn muffen. IDiefe formen öfter üon<br />
Jtit an, da der #ami!ie der ßrnä^r entrififen tait6, oft nirüt mehr aufgefrradft üjccöen. föne<br />
ficUt auty in Öicfcm $aüe die Mittel für öaö ÄinÖ jur {Verfügung, da mit dem 2oÖe de*<br />
ttaterö die pramiengaiyiimg auföört, die üctfirijecle tfumme öfter teofcdem juc oorgefeflenen<br />
Seit attö&esaftlt ttirfl.<br />
Ö<br />
1857 gcgtünöct — Stile Hfcccfrfjüffc Öm Dccfid)ctten.
N°28 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />
liebt sie, man schwärmt von ihnen, aber<br />
»a«B SEBVC ^uc h die Autoflitterwochen lassen ihre<br />
fl 1 l-v fg | sj ra—rp-v cm—p-w ra—rp>. AC~\ ff""] I Spuren zurück!<br />
! " Ws MLJLd ULJ^s ÜL-P ILH-N A/\A ULLJ Die schöne Daisy hat zu Ostern ihr erstes<br />
1<br />
Auto bekommen; sie hat sich darüber ge-<br />
• jr j I ££• _ • f freut, wie sie sich vor Jahren über die erste<br />
lVlCLCLCilYiB CnCLtXttXBTt tti CtCtl<br />
Puppe freute, welche «Papa» und «Mama»<br />
»-»••*»•<br />
sagen konnte. Bei der Puppe damals war es<br />
fic1 - />-V t Iif % n£>n r*1*fi h ilticr<br />
so, dass zwei Tage nach Weihnachten die<br />
U&LKZI llK~ll*Zll M I 1*1 Uli lg Wort€ «papa, und «Mama» nicht mehr zu<br />
hören<br />
Von Josef Robert Harrer.<br />
denn<br />
*'<br />
y hatte in ihrem Eifer<br />
und Wissensdurst die Puppe so gründlich<br />
Das mit Ostern ist natürlich nur «Ine Seite es wieder.... Nun ist der Ostersonntag mit untersucht, wie sie es heute — am Osteraus<br />
dem Buch über die Frauen und das Auto; den vielen schönen Ansichten illustriert: Ma- sonntag — mit dem Auto tut. Daisy hat es<br />
es ist nur ein Bild, eine Szene. Und es ist dame fährt auf der falschen Seite, Madame sich nicht nehmen lassen, allem eine,kleine<br />
doch wieder so wichtig! Denn Frauen be- vergisst, Signale zu geben, Madame wird Ausfahrt zu machen. «Oh, Fred, hab nur keine<br />
nützen doch jeden Anlass, um zu einem neuen nervös und fährt in Zickzack-Linien wie ein Sorge, ich bin taeiner kleinen Stunde wieder<br />
Kleid, zu einer Reise, also auch zu einem vorsintflutlicher Droschkenkutscher, der sei- zurück. Ich muss mich doch sehen lassen....<br />
neuen Auto zu kommen. Frauen sind darin nem Taxameter höhere Summen entlocken Wie? Nein, Fred, alles wurde mich auslachen,<br />
wie Geschäftsleute, die aus allen möglichen will... Oder Madame ist ratlos und steht wenn du am Volant wärest und ich neben<br />
und unmöglichen Gründen einen grossen, bil- neben ihrem Auto. Was soll sie tun? Nie- dir.... Nein, lass mir die Freude! Und meine<br />
ligen Ausverkauf veranstalten, sei es, weil mand hilft ihr.... Was tun Frauen in diesem Freundinnen müssen zerspringen!» .... Aber<br />
die Schwiegermutter eine Goldkrone über Fall? Auch wenn «s gerade Ostersonntag ist? die Freundinnen zersprangen nicht, leider...<br />
Bendez-vous der Automobilisten.<br />
Bekannt guteepflegte Küche n,<br />
Keller. — Ideale grosse Auto-<br />
Haltestelle. — Zivile Preise.<br />
FR. SPRING.<br />
Sie natte<br />
den Weisheitszahn bekam oder weil Mädy Sie wenden das alte Mittel an, das immer bald eine^ Panne. Da zog sie ihr<br />
zum erstenmal ohne Erfolg geflirtet hat, sei hilft! Madame breitet also — sie hat die ge- kleines Autolehrbuch aus der Tasche; rings<br />
es, weil der Geburtstag oder Sterbetageines heimen Ratschläge an chauffierende Damen wa / blühender, seliger Osterfrühling und die<br />
Hauptgläubigers ist oder weil — Ostern vor wohl studiert — eine Decke unter das Auto schöne Daisy studierte. Ein netter Herr hielt<br />
der Türe steht, wie man so schön zu sagen und kriecht unter den Wagen. Nein, sie hat seinen Kleinwagen an und wollte helfen. Aber<br />
er beeilte<br />
pflegt. Wir wären nun glücklich bei Ostern keine Ahnung, was sie dort unten suchen soll,<br />
sI f h « in sem Benzinmausloch zu<br />
gelandet, und wollen dabei bleiben.<br />
aber.... Ein flotter, meilenfressender Kava- kriechen und davonzupfauchen, denn Daisy<br />
Ostern hat bestimmt mit dem Auto mehr zu lier hat seinen Wagen angehalten und sagt<br />
hatt e ihn so grob abgewiesen, dass der Herr<br />
tun als etwa Weihnachten; denn nun ist nach einer Pause:<br />
noch lange über den Kontrast vonFrauenschönrings<br />
der Frühling, vom Eis befreit sind die «Ach, bitte, kommen Sie doch hervor, gnä- |L ei ! u " d Xanthippentum nachdachte. Auch<br />
Strassen. Es kann losgehen; die Länder dige Frau! Ich werde gerne Ihr Auto unter- ? aisy | ad ! te nach ' . aber f hatte keinen Erwarten<br />
nur, dass Madame ihre schön mani- suchen»<br />
foIg So begann sie aufs<br />
-<br />
Geratewohl mit<br />
kürten Hände an den Volant legt und mit Madame erhebt ii,»»r4,t hat man ri n c An*n n- r? V uv ix « t ähnlich wie vor Jahren bei der Puppe. Fred<br />
Ja, endlich! Vielleicht hat man das Auto Die Ostersonne blinzelt vergnügt.... musste den Waran zurück riehen lassen<br />
•reparieren lassen; die Kotflügel sind ausge-<br />
musste aen wagen zurucK ziehen lassen,<br />
bügelt worden, man hat neue Pneus ange- • g ai f w ?mte Ostertränen wie noch nie, und<br />
schafft, man hat für Oel und Benzin gesorgt. Sie hat sich schon so lange darauf gefreut! ^hZ^^iZ^J^h^Mn^<br />
Oder vielleicht hat es Madame gar erreicht, Nun chauffiert sie ihren Wagen in den Park, 2nJ? ? n«f£ S „£ *tl TS * t,,£TuLJ*<br />
dass sie ein neues Auto bekam? Nun, es ist um Veilchen zu pflücken, denn wenn schon ^/J^^^^^l'^l^^JS^<br />
nicht ausgeschlossen, denn sie hat das neue einmal zu Ostern die Veilchen blühen, so ist KJÄLft M * U /lf d ; ZtlZl '<br />
Frühlingskostüm bekommen, sie trägt neue man verpflichtet, sie selbst zu pflücken, und<br />
haI1 >zerbrochenen Kasten, welcher....»<br />
Schuhe, sie besitzt einen neuen godlenen schliesslich — wozu hat man sein eigenes *<br />
Armreifen... Da ist das neue Auto so als Auto? Oder Madame lenkt ihren Wagen weit Was wären die österlichen Strassen ohne<br />
kleine Draufgabe erschienen, und der Oster- über Land. Oder sie bringt ihren neuen Wa- Damen am Volant? Sie wären wie Wiesen<br />
hase hat nicht einmal betnibt vor so viel gen glücklich die schöne erste Steigung hin- ohne Blumen, wie Auen ohne Veilchen, wie<br />
Wünschen die langen Ohren sinken lassen; er auf und sagt sich: «Wenn ich zu Ostern dies ein Film ohne Ton, wie ein Schlummer ohne<br />
hat das Auto mit einer Selbstverständlichkeit schon erreicht, werde ich zu Pfingsten den Traum!<br />
bei Madame abgeliefert, als hätte er ihr ein Klausen machen.» Vorausgesetzt, dass bis Alles machen die Frauen schöner; so sol-<br />
Achtelkilogramm Bonbons in einem Oster- dahin das Auto noch nicht verbogen, lädiert len sie auch das Auto und was dazu gehört,<br />
körbchen übergeben —<br />
blessiert ist und dass es noch nicht einen an- schöner machen. Die Pannen, die kleinen<br />
, Madame, chauffiert , in den . „österlichen deren Besitzer zum Wahnsinn bringt Lächerlichkeiten, die Streitereien, was sind<br />
J*rfiTifine! Ja. ietzt um Ostern herum beginnt Denn die ersten Autos, die man hat! Ja, man sie im Vergleich zur Freude — und zum<br />
Zürich 1<br />
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«Nanu, habt ihr denn heute gar nichts gekocht?»<br />
«Nein, Mutter ist auf der Kochkunstausstellung.»<br />
OB. Z.)<br />
Aerger?— Arme Fussgänger, die am Ostersonntag<br />
ein Auto, wieder ein Auto vorüberfahren<br />
sehen! Und immer sitzt eine<br />
schöne Frau am Volant und lächelt glücklich,<br />
zufrieden, siegesbewusst und gleicht ganz<br />
und gar einem modernen Osterengel<br />
Denn wenn Madame in den österlichen<br />
Frühling chaufüert, dann ist endgültig und<br />
gewiss der wirkliche Frühling gekommen!<br />
Merkmale der neuen Mode<br />
Modeschau der Magazine zum « Globus»<br />
in Zürich.<br />
Diese zweimalige Vorführung neuer Herrenund<br />
Damenmoden, lockte enorm viel Schaulustige<br />
ins Zürcher Cafö Globus; denn nur bier ist es<br />
möglich, Damen- und Herrenmodo miteinander<br />
und letztere überhaupt vorgeführt zu sehen. Die<br />
Herrenmode ist heute von grösserer Wichtigkeit<br />
als noch vor etwa 8 bis 10 Jahren. Es wird viel<br />
mehr Sorgfalt auf guten Schnitt, wie auch auf das<br />
Zusammenstimmen von Anzug und Accessoires<br />
gelegt, wobei jedoch alles Auffallende. Geckenhafte<br />
glücklich vermieden wird. Und so gilt der Grundsatz,<br />
eine Dame müsse so gekleidet sein, dass sie<br />
unbemerkt über die Strasse gehen könne, auch für<br />
den Mann von Geschmack.<br />
Die Damenmode, die hier auf der Seite<br />
der «Frau» den Vottritt hat, war im « Globus»<br />
ebenso zweckmässig wie anmutig und elegant vertreten.<br />
Es wurden von allen neuen Tendenzen der<br />
Mode gute Beispiele gebracht und ihr individueller<br />
Charakter kam ebenso sehr heraus, wie ihre leicht<br />
geschwungene und doch schlanke Linie, die der<br />
Gestalt eine feine Plastik gibt. Kräftige WoH-<br />
Zürich<br />
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Fr.: geschlossen.<br />
Sa.: abends 6'i, Uhr:<br />
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Ostersonntag: geschlossen.<br />
Ostermontag: nachmitt.<br />
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N°28 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 2L<br />
mantel in halbsportlichem Charakter, mit aufgesetzten<br />
Taschen und apartem Gürtel wurden gezeigt,<br />
hübsche Damenmäntel und reizvolle Jackenkleider,<br />
doch noch stärker traten, die Ensembles<br />
mit kurzen Jacken, oft noch mit Westen über der<br />
Blouse hervor, bei denen Farbenkontraste, wie<br />
Verwendung von Unis- und Karosstoffen eine<br />
frische Note hineinklingen Hessen, wie es die<br />
Mode, heute will, und damit doppelt sommerlich<br />
heiter wirkt. Und gerade diesen heiter liebenswürdigen<br />
Charakter bewahrte die ganze Kollektion bei<br />
all den vielen Ensembles mit Seidenjäckchen oder<br />
mit Mänteln, seien sie nun für junge Mädchen<br />
oder Barnen bestimmt, überall spielten liebens-<br />
"würdjfe Elemente- mit, sei es an Aerroeln, deren<br />
Schnitte und Garnierungen einen ganzen Katalog<br />
verschiedener Ideen füllen würden, sei es das variierte<br />
Thema dea Kragens, dessen Schmuck oft in<br />
Pelz bestand; Hermelin und Feh, des beliebte Affenhaar.<br />
und Agneaurase' putzten manchen Mantol,<br />
speziell- ecbwaTze,' von schöner Linie vorteilhaft.<br />
\. Neben "so"jtfgenflfrischen Kleidchen mit schönster<br />
Broderie anglaise, traten auch feine schwarze Toiletten<br />
hervor, oft mit einer Modefarbe aufgehellt,<br />
Ein Mantel ist heute in leichtem Georgette ein unetfässlicher<br />
Bestandteil der Toilette und war. desh'alb,<br />
ün-i Globus apart und zahlreich vertreten.<br />
Viel Freude brachten die so schönen Sommerhiito,<br />
in feinsten Stroharten, Spitzenhüte. Durchbruch,<br />
Stickerei und was es nur an reizenden Garnierideen<br />
gibt, war an diesen Hüten verwirklicht. Doch<br />
das ist Tradition dieser Abteilung. Sehr viel Lob<br />
verdienen die Abendkleider, die. lang gehalten, die<br />
Gestalt schlank umfassten und dem Abend festlichen'<br />
Ausklang gaben.<br />
. Die Herrenmode brachte eine reiche Auswahl<br />
, in Knickerbokeranzügen. Regenmänteln, Vestonaiizügen<br />
in...neuesten Stoffen, ein-., und zweireihig;<br />
ferner den schwarzen Anzug mit Tresseinfftssung<br />
Und Phantasiehose als Theedansants-Toi'ette, wir<br />
sahen ferner den Cut und den zweireihigen Smoking<br />
in nachtblauem Melton als sparte Neuheit.<br />
'•<br />
E. Seh.<br />
«..-. Ich weiss, du wirst ein bisschen lachen<br />
und ein bisschen den Kopf schütteln.<br />
Aber dann wirst du vor dich hinschauen<br />
und das kleine bunte Ei in deine Hände<br />
nehmen, die kühle Schale fühlen und das<br />
geheimnisvolle Spiel der Linien, diese siechere<br />
Rundung, die zwar Symmetrie, aber<br />
keine eigentliche Mitte hat, diese Form mit<br />
dem breiteren Grunde und der strebenden<br />
Verjüngung. Und wenn ich jetzt neben dir<br />
stünde, kenntest du die Augen zu mir hinwenden<br />
und mir mit einem Anschauen sagen:<br />
«— erzähle...»<br />
Dann würde ich meiner, Hand über die<br />
deine legen, dass die beiden Hände das bunte<br />
Osterei umschlössen, und wir würden wissen,<br />
dass uns beiden dies Sinnbild des Eies<br />
^immer noch lebendig ist,-wie es vor Jahrjfhunderteri<br />
'üäd Jahr|a^§|näen-";Me'nSchen' •'•nach Gewohnheit,-Bedarf, Geschmack<br />
hebendig war, ehe" ihnen- äersßräycfrb'lossej' 'Vermögen. SeTb"sf"eihStrIültcKeTI<br />
Form und matter Nachklang .wurde. Wix /Frühlingsblumen eignet sich , als<br />
würden wissen, wie die uraltd Heiligung der schenk und verrät oftmals mehr als ein teti-$<br />
Mutter Erde, die fromme AHnung.von dem res Geschenk! * \\<br />
.Leben, das in sich selbst zurückschwingt, Und diejenigen, die nichts- : schenken köri-;«<br />
jedesmal aus dem Anblick des Eies in den nen? Sie sollten an den Festtagen einen recht"<br />
Menschen wach wurde, wie dieses Ei ihnen frohen Sinn, ein weites Herz und viel Liebet<br />
. den Glauben stärkte, dass aus Grab und Tod haben, um auf diese Art das „schönste Ge-*}<br />
neue Geburt werde, und dass aus Geburt schenk zu machen.<br />
H. G. F J<br />
und Leben neuer Tod werde, und dass Tod<br />
nicht Tod und Leben nicht sterblich ist, sondern<br />
dass im All-Einen kein Untergang und<br />
Scherze auf Ostereiern ]<br />
iein-Züende mehr zu denken ist. Wir würden<br />
wissen, wie einst die Frommen der My-<br />
Ostereier sind die grösste Freude der Kin-.,<br />
Kleine Hinweise. *<br />
sterien, dass dieses Ei Gleichnis von Him- der zum Osterfest. Besonders wenn sie aus-.'<br />
, mel und Erde, von Mann und Weib, von ser der Freude des Suchens und Findens noch<br />
Nacht und Tag, von Frühjahr und Wintertod,<br />
von Erneuerung und williger Einfü-<br />
dadurch die Lustigkeit gesteigert wird. Mit<br />
in scherzhafter Art überrascht werden und<br />
gung in das heilige Gesetz des Lebens ist. wenig Mitteln lassen sich solche kleine<br />
Das alles würden wir wissen. Ob Ostara Spässe ermöglichen.<br />
and die dunklen Buchen über dem See, ob Es gibt eine ganze Reihe netter Verschen,<br />
Istar und die süssen Feste ihrer Frühlings- und Sprüche, die teils sinnig, teils heiter oder<br />
, liebe — Norden oder Süden, Osten oder Westen,<br />
wir würden wissen, dass wir in diesem ständen selbst reimen kann. Dazu eignen<br />
gar persönlich sind und die jeder unter Um-<br />
Ei das Gleichnis der Welt und alles Heiligen<br />
in der Welt halten.<br />
gekocht sein sollten. Solange sie noch warm<br />
sich natürlich möglichst Hühnereier, die hart<br />
Ich .habe das Ei..für- dich nicht schwarz sind, beschriftet man sie. Das geschieht<br />
und weiss gefärbt — ich habe eines gewählt, durch einen Federkiel, der in Salzsäure ge-<br />
wird. Nachdem die Schrift das. so bunt ist wie die Krokusse in dentaucht getrocknet<br />
^Wiesen, wie die Veilchen in den Gärten,<br />
wie die Obstblüten gegen einen blauen Himmel<br />
unter einer goldenen> Sonne, 'so. bunt wie<br />
das Finkengefieder und wie die heiteren<br />
Gedanken, die wir durch diese Frühjahrs-<br />
. tage schlingen; Denn ich will dich ja nicht<br />
nur an unsere Einheit mit der ganzen Welt<br />
erinnern— ich will dir auch sagen, dass<br />
, Ernst und Scherz. Lust und Klage. Jubel<br />
o RESTAURANT<br />
V<br />
Brief zu Ostern<br />
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und Trauer eins sind, wo die Welt sich ge-i<br />
rundet hat und in sich selber zurück^<br />
schlingt.<br />
Nenne es mit deinen Namen, die du in<br />
Tat und Gedanken findest. Ich nenne eä<br />
Liebe.<br />
Deine<br />
Martha W. ><br />
Geschenke an Ostern?<br />
Ein kleines Problem.<br />
Die Zeiten sind augenblicklich nichtgetade<br />
herrlich, aber wenn es darum geht, Freude<br />
zu schaffen, sollten wir uns nicht erst länge<br />
fragen, ob wir es tun sollen oder nicht., Das<br />
gilt im allgemeinen über das Schenken.. Im<br />
besonderen aber sei bedacht, dass. selbst 4 das<br />
kleinste Geschenk, freudig gegeben,, die<br />
grösste Freude stiften kann.<br />
Nun fragt es sich aber, ob Ostern ein sogenanntes<br />
«Schenk-Fest» ist oder nicht, ganz<br />
abgesehen von den üblichen Schokoladen-^<br />
Marzipan- und Gelee-Eiern, die den Kindern<br />
geschenkt werden. In letzter Zeit ist die Sitte<br />
aufgekommen, sich unter Erwachsenen zum<br />
Osterfest grössere Geschenke zu machen, zumindest<br />
aber kleine Aufmerksamkeiten, irt<br />
nette, eiförmige und buntbemalte Hülsen gestecht,<br />
zu überreichen. Andere beschenken<br />
sich Ostern wie zu Weihnachten. Da erhäH<br />
die Gattin einen neuen Frühjahrshut, ein<br />
Uebergangskleid, ein Kostüm, der Herr Gemahl<br />
eine Kiste Zigarren, eine Flasche Likör;<br />
Oberhemden oder ähnliches, und die*•• erwachsenen<br />
Kindern bekommen ebenfalls grössere<br />
Geschenke. ,<br />
«Schenken oder nicht schenken — das ist<br />
hier die Frage!» könnte man das klassische<br />
Zitat abwandeln. Nun, wer schenken kann,<br />
sollte es getrost tun, aber eine Verpflichtung»<br />
mehr als ein schokoladenes Osterei oder de{<br />
ren mehrere zu schenken, besteht wohl nicht!<br />
Das Osterfest ist eigentlich nur ein Schenkr<br />
fest für die Kinder. Aber sofern irgendwelche<br />
Anschaffungen doch in Kürze getätigt wer*<br />
den müssen, dann sollte der Herr Gemani<br />
seiner Gattin zum Osterfest schon eine!<br />
Freude bereiten und die Anschaffung auf deij !i<br />
Tisch legen. In Wirklichkeit aber ist es seht"<br />
nett, wenn das Osterfest, das Fest der<br />
Freude, dazu benutzt wird, um dem Ehe;-<br />
kameraden irgendeine nette kleine Aufmerke:<br />
samkeit zu überreichen, die durchaus kefef<br />
Vermögen zu kosten braucht: ein gutes Bucl^:|<br />
einen neuen Selbstbinder, einen kleinen Gold-l!<br />
reif, ein Kettchen, ein Zigarettenetui — ganjz|<br />
ist, kommt das Ei in die Färbflüssigkeit. So<br />
erscheint die Schrift weiss. Auf andere Art<br />
beschreibt man die Schalen vor dem Färber^<br />
mit flüssig gemachtem Wachs und kratzt ;das<br />
Wachs nach dem Färben vorsichtig wieder<br />
ab. Konzentrierte Zitronensäure ermöglicht<br />
das Beschreiben auch noch nach dem Färben.<br />
Auch geschmolzener Talg eignet sich zum<br />
Bemalen und Beschriften. Es wird eine<br />
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färben gibt es zu kaufen, doch können auc<br />
Zwiebelschalen und -stücke zum Kochwasser<br />
zugegeben werden.<br />
Unter Zuhilfenahme der Eiform können<br />
allerlei Gebilde zurechtgebastelt werden.<br />
Bitte keine Angst: das Basteln ist nicht<br />
wörtlich zu nehmen! Unter Anwendung von<br />
etwas Plastilina oder Fensterkitt können Federn<br />
an der einen Spitze der Ellipse des Eies<br />
angeklebt werden, am anderen Ende eine<br />
Kugel oder grössere Perle. Das Ganze wird<br />
Er. «Endlich, kommt der Frühling, Liebstet» '<br />
'Sie (schwärmerisch): «Oh, John 1 Hast du die<br />
Nachtigall schlagen hören und die ersten Veilchen<br />
gesehen?»<br />
"Er:' «-Keines'Tod Beiden. Ab«r der' Anlasser funktioniert<br />
endlich wieder, einwandfrei!»<br />
' (Passine Show.)<br />
«Papa, möchtest du ein Stück Torte? ><br />
«Nein!»;<br />
«"So,•>• und jetzt kannst du mich mal fragen!»<br />
, (Prager Presse).<br />
«Wo werden wir ausruhen, wenn man nur noch<br />
drahtlos telegraphieren wird?» (Präger-Presse.)<br />
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Stahlfeder dazu benutzt und das Ei nach dem<br />
Erkalten der Talgaufschrift in Weinessig gelegt.<br />
Schliesslich wird gut nachgespült. Eier-<br />
bei entsprechender Bemalung natürlich ein<br />
Vogel. Braungefärbte Eier werden zu einem<br />
Mohren zurechtgemacht. Man setzt zwei Eier<br />
h aufeinander, das unterste in einen Eierbecher,<br />
und bemalt mit weisser Tusche das oberste:<br />
Augen, Nasenlöcher, Mund bzw. Zähne, formt<br />
die Öhren aus Plastilina, hängt zwei Ringe<br />
hinein und setzt einen Haarschopf aus Wolle<br />
auf. Auf ähnliche Art lässt sich ein Osterhase,<br />
Kücken oder Phantasiegebilde zurechtmachen!<br />
Die Kinder haben bedeutend mehr<br />
Freude an derartigen kleinen Scherzen und<br />
wollen schliesislich unbedingt wissen, wie der<br />
Osterhase das gemacht hat. M. F.<br />
Unsere humoristische Ecke<br />
«Nanu,' Herr Müller, haben Sie Ischias?»<br />
•I.wo, ein Kleinauto!»<br />
Die Zeiten ändern sich.<br />
Das Baby, das vor zwanzig Jahren<br />
und das «Baby», das heute gepflegt und gewaschen<br />
wird. (The Humoriit.<br />
«Entschuldigen Sie. bitte,' aber die Sache! ist<br />
höchst wichtig! Ihr rechtes Hinterpneu ist nämlich<br />
platt!» (Saturday Evening Post.)<br />
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nnn
Bern, Dienstag, 31. März <strong>1931</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" Nr. 28<br />
Abendlich<br />
Im Zimmer glänzt die weisse Wand<br />
Und kleine Kerzen flackern und grüssen.<br />
Ich sitze einer schönen Frau zu Fassen<br />
Und küsse hingegeben ihre Hand.<br />
Die Kerzen breiten einen süssen Glimmer<br />
Auf ihren roten Mund, auf ihre Haut.<br />
In ihre Augen steigt ein weicher Schimmer,<br />
Der mir aus vielen Stunden so vertraut.<br />
Wir beide fühlen unsre Seelen<br />
Sich in des Lebens Strömen schon verfehlen,<br />
Ganz leise können sie sich jetzt noch spüren<br />
• Um sich, schon bald ganz zu verlieren.<br />
Ko.<br />
Politik und Liebe<br />
Von Guarnerius.<br />
In der kleinen Weinstube sassen nur wenige<br />
Menschen. Der Abgeordnete Ratter<br />
soupierte einsam an einem kleinen Tischchen.<br />
Seine Stirn war umwölkt und sein<br />
Blick irrte von seinen Hors-d'oeuvres weg über<br />
die vor ihm liegenden <strong>Zeitung</strong>en. Kein Zweifel,<br />
die politische Lage war schlecht, war<br />
gefährlich, war katastrophal. Das Ministerium<br />
musste in einer der nächsten Sitzungen<br />
gestürzt werden — dann kamen wieder die<br />
schrecklichen Tage der Ungewissheit, vielleicht<br />
eine Regierung die... Mein Gott! die<br />
Folgen waren nicht abzusehen! Und diese<br />
Folgen konnten sehr gut auch sein, des Abgeordneten<br />
Ratter, Geschäft treffen ..<br />
In derselben Weinstube aber, am Nebentisch,<br />
sass eine entzückende junge Dame mit<br />
blondem Haar, das von einer modischen<br />
kleinen Seidenkappe kaum verdeckt wurde.<br />
Ratter legte die <strong>Zeitung</strong>en weg und sah hinüber.<br />
Den Nachtisch assen sie zusammen.<br />
«Nehmen Sie mich jetzt noch ein wenig<br />
mit,» schmiegte sich die Kleine an ihn, 1.<br />
«Unmöglich, mein Kind. Ich habe zu Hause<br />
Gäste — ich kann meine Frau nicht jtriehr<br />
länger warten lassen. ,Auch die Ausreden<br />
von Regierungsgeschäften haben ein Ende,<br />
wenn sich unter diesen Gästen Kollegen von<br />
mir befinden, die sehr wohl bemerkt haben<br />
werden, dass ich mich von der Sitzung gedrückt<br />
habe.»<br />
Ratter war entschlossen, heimzugehen. Er<br />
hatte wirklich schon jetzt ein schlechtes Gewissen.<br />
Aber als er den betrübten Kinderblick<br />
seiner Begleiterin sah, wurde er weich.<br />
Sie besuchten zusammen noch eine Tanzbar.<br />
Angewärmt von viersternigem Kognak<br />
und animiert durch den Anblick der gleitenden<br />
Paare, erhoben sie sich, um zu tanzen.<br />
Beinahe schien es, als ob der Tangorhythmus<br />
es Ratter so antue, dass er auch<br />
weiter seine Hausherrnpflichten vergessen<br />
könnte. Aber eine vorbeikommende <strong>Zeitung</strong>sverkäuferin<br />
störte das sich schon recht<br />
hübsch anlassende Idyll.<br />
«Nachtausgabe! Nachtausgabe! Das Ministerium<br />
in der Abendsitzung gestürzt!»<br />
Ratter machte einen Sprung, kaufte das<br />
Blatt und überflog es. Dann wandte er sich<br />
mit bedauernder Gebärde an seine Freundin:<br />
«Entschuldigen Sie mich jetzt! Wer weiss,<br />
ob nicht einer von meinen Freunden, für<br />
einen Ministersitz — ja, ich selbst... Darf<br />
ich Ihnen einen Taxi kommen lassen... Wo<br />
wohnen Sie, bitte? So! Ach, dann können<br />
wir ja zusammen fahren...»<br />
Im Taxi aber, seiner reizenden Begleiterin<br />
so nah, war Ratter nicht weit davon, Gesellschaft,<br />
Rücksichten und Ministeraussichcen<br />
dranzusetzen, um einiger Stunden in Gesellschaft<br />
dieses reizenden Geschöpfes willen.<br />
Und sie fühlte das.<br />
«Hören Sie,» sagte sie, «wollen Sie wirklich<br />
mit mir Zusammensein?»<br />
«Ja, Sie wissen ja jetzt...»<br />
Gut! Passen Sie auf. Ich werde in einer<br />
Stunde etwa anrufen, dass man Sie im Regierungsgebäiide<br />
dringend verlangt... die<br />
Ministerkrise — neue Männer... Einverstanden?»<br />
«Ja Kindchen! Sie sind ja...!»<br />
Als Ratter nach Hause, kam, war die Gesellschaft<br />
in bester Stimmung. Einige anwesende<br />
Abgeordnete hatten den Sturz des<br />
Ministeriums in all' seinen einzelnen Phasen<br />
zum besten gegeben — niemand schien sich<br />
Sorgen zu machen. Auch Ratter beruhigte<br />
sich.<br />
Plötzlich der schrille Ton der Telephonglocke.<br />
Etwas Grosses geht vor. Alle empfinden<br />
es. Und der Diener kommt und meldet,<br />
bleich vor Erschütterung:<br />
Frühling im Süden<br />
mmmmmmm<br />
Mokka-<br />
Kaffee<br />
wird heuie allgemein ein besonders<br />
starker Aufguß von<br />
sehr gutem Kaffee verstanden.<br />
An den Mokka-Kaffee orientalischer<br />
Herkunft, von dem die Ernte nur gering<br />
ist und der an sich dem heutigen verfeinerten<br />
Geschmack wenig entspricht, denkt dabei selten<br />
noch jemand.<br />
Der beste Mokka-Aufguß wird aus Kaffee Hag,<br />
dem coffeinfreien Bohnenkaffee, hergestellt.<br />
Kaffee Hag ist wundervoll aromatisch.<br />
Auch Im stärksten Aufguß werden die feinen Geschmacksstoffe<br />
niemals von Bitterstoffen übertönt.<br />
Bereiten Sie einen Mokka Hag, und Sie werden<br />
überzeugter Hagfreund sein.<br />
Dabei kann auch stärkster Mokka Hag niemals<br />
Schlafstörungen oder Gesundheitsschaden hervorrufen.<br />
Kaffee Hag ist coffeinfrei und völlig unschädlich<br />
für jedermann.<br />
Gesundheit ist alles.<br />
Alles ist gar nichts<br />
Ohne Gesundheit<br />
Kaffee-Hag schont sie.<br />
(Photo Rüedi. Lugano.)<br />
Unter<br />
«Der Herr Doktor werden dringlichst ins<br />
Regierungsgebäude gebeten.»<br />
Tu.mult, Bestürzung, Gratulationen . . .<br />
Ratter schmunzelt und geht.<br />
Die folgenden Stunden gehören < nicht zu<br />
unserer Geschichte. ,<br />
Ratter verliess seine Freundin gegen vier<br />
Uhr morgens. Sie schmollte, dass er sie<br />
nicht heimbegleiten wollte.<br />
«Aber Kindchen, versteh' doch, dass? ich<br />
jetzt endlich gehen muss. Ich kann doch<br />
meiner Frau nicht erklären, dass ich so lange<br />
mit dem Präsidenten ' zusammen war ...»<br />
Ratter wird von seiner Frau empfangen.<br />
Sie sitzt aufrecht und sehr wach im Bett<br />
und faucht:<br />
«Du bist also nicht im Regierungsgebäude<br />
gewesen!»<br />
«Wie beliebt? Was fällt dir denn ein?»<br />
«Du bist nicht im Regierungsgebäude gewesen;<br />
denn man hat dich von dort viermal<br />
dringlichst verlangt!»<br />
Ratter: Kreuzhimmelfahnenbataillonmalefizdonnerwetterschlag».<br />
Erste Meise im Frühling<br />
Von Johannes Schlaf.<br />
Obgleich Frühlingsanfang schon vobei ist,<br />
hat es nojh einmal geschneit-, der Schnee<br />
ist liegengeblieben, und über Nacht friert<br />
es nicht unbeträchtlich. Doch den Tag über<br />
gibt es blauen Himmel, und es herrscht eine<br />
mildere Temperatur. Und wenn man im<br />
Park spazierengeht, fühlt sich der Schnee,<br />
so schön sein klares, in der Sonne schimmcrndea<br />
Weiss zu den Flecken des braunen<br />
Erdreiches und den hervorlugenden Grasflächen<br />
stimmt, nachgerade deplaciert, denn<br />
überall wollen oder sind schon die grünen<br />
Knospen hervorgekommen, hängen in schönen,<br />
senkrechten graugrünen und gelblichen,<br />
magisch regungslosen, langen Tropfen<br />
die «Schäfchen» hernieder und, sg^meicheln<br />
die samtig weissgrauen cKätzchehv<br />
Man geht den Parkweg am etwas angeschwollen<br />
dahertreibenden Fluss v entlang,<br />
auf dessen bräunlichem Dunkel Sonnenlichter<br />
glitzern. Zwischen dem Gekrissel<br />
der Baumkronen steht der bläue Himmel,<br />
und in dem Geäst und Reisigwerk einer<br />
riesigen schmalen Pappel gleisst.wie eine<br />
in ihm gefangene grosse Radiolarie, zukkend<br />
das Sonnenrund.<br />
Ein leichter, erfrischender Wind geht,<br />
lockt das metallisch feine «Pink-pink> der<br />
Meisen hervor; überall ist es zu hören. Da<br />
huscht eine vom Baum herunter. Der zierlich<br />
kleine, blau-gelb-weiss-graue, in seiner<br />
Form so köstlich prall geschlossene Körper<br />
mitten in der Schicht des weissen, besonnten<br />
Schnees. Obwohl man, ihr zuzuschauen,<br />
am Wegrand dicht steht, lässt sie sich nicht<br />
beirren; ist über einem orientiert. :<br />
Das gibt ein so angenehmes Gefühl.<br />
Ihr huschender, - drollig-munterer Lauf,<br />
die Art, wie sie ab und zu verweilt, die<br />
reizend-zierlich nach etwas pickenden Bewegungen<br />
ihres bunten Köpfchens, ihre<br />
quippen kleinen Wendungen, mit denen sie<br />
manchmal ein Miniaturwehchen in die<br />
Höhe wirft, das ist alles, mit all seinen kleinen<br />
und kleinsten Einzelheiten empfunden,-<br />
wie eine Liebkosung, bei der man stillhält.<br />
Die Oelsardinenbüchse<br />
Von J. K. Hesse.<br />
Herr Butgereit kam gegen 19 Uhr vom<br />
Bureau nach Hause und betrat die Stube, allwo<br />
er den gedeckten Abendbrottisch vorfand.<br />
Es war noch kurz nach dem Monatserstea<br />
und auf der Tafel befand sich eine stramme<br />
Büchse mit ölsardinen. Die Büchse war verschlossen,<br />
vernietet, zugeschweisst. Oben auf<br />
der Büchse lag ein längliches Instrument,<br />
ein Oelsardinen-Büehsenschlüssel.<br />
Herr Butgereit zwängte den an einer Eck«<br />
der Büchse hervorragenden Blechzipfel in den<br />
Schlitz des Schlüssels und begann zu drehen.<br />
Ein Tröpfchen Oel quoll bereits hervor,<br />
da streikte irgendetwas, das Blech Hess sich<br />
nicht mehr aufspulen.<br />
«Nun mach' doch schon das Ding auf!>:<br />
sagte Frau Butgereit.<br />
«Olga,» erwiderte Herr Butgereit mit nn<br />
higer Würde, «glaubst du, ich wäre so dämlich,<br />
dies nicht zu tun, wenn da nicht irgendein<br />
geheimer Widerstand wäre?»
Herr Butgereit betrachtete die Büchse<br />
ernsthaft und stumm. Dann drehte er wieder,<br />
drehte und riss den Blechzipfel mitsamt dem<br />
Schlüssel ab.<br />
Frau Butgereit grinste.<br />
Herr Butgereit warf ihr .einen furchtbaren<br />
Blick zu. Am ganzen Leibe bebend ging er<br />
in die Küche und holte einen Büchsenöffner.<br />
Er stiess und rammte das Werkzeug in den<br />
Leib der Büchse. Auf seiner Nase standen<br />
Schweisstropfen; er band den Kragen ab.<br />
Plötzlich schleuderte er die Sardinenbüchse,<br />
den Schlüssel und den Büchsenöffner in eine<br />
Zimmerecke und setzte sich stark röchelnd<br />
auf seinen Stuhl, um ein Radieschen zu essen.<br />
Frau Butgereit grinste.<br />
Herr Butgereit aber rannte in die Küche<br />
und holte Hammer und Brechstange. Er war<br />
ganz weiss im Gesicht. «Ich will mich gar<br />
nicht mehr aufregen,» sagte er, «ich will ganz<br />
ruhig bleiben, ganz ruhig, das ist das beste!»<br />
Und dann ging Herr Butgereit in die Zimmerecke<br />
und hob die Oelsardinenbüchse auf.<br />
Ganz ruhig — beinahe rücksichtsvoll. Er<br />
legte die Büchse behutsam auf den Tisch,<br />
setzte den Meissef an, hob den Hammer.<br />
Der Meissel rutschte ab, die Kaffeekanne<br />
fiel um, Herr Butgereit verbrühte sich.<br />
Herr Butgereit sah aus wie ein Tiger. «Ich<br />
will ganz ruhig bleiben,» murmelte er, «immer<br />
ganz ruhig bleiben — ganz ruhig .'»<br />
Um bequemer arbeiten zu können, legte er<br />
nun die Büchse auf den Fussboden, setzte<br />
den Meissel an und schwang den Hammer.<br />
«Au! — der Daumen!» Herr Butgereit sprang<br />
wie eine angeschossene Katze im Zimmer<br />
umher.<br />
Frau Butgereit grinste.<br />
Herr Butgereit aber nahm die Kohlenschaufel,<br />
stürzte vor und schlug mit furchtbaren<br />
Streichen auf die Sardinenbüchse ein.<br />
Frau Butgereit aber grinste.<br />
Im Türrahmen erschien das Mädchen Anna<br />
und sagte: « Huijeh? » Dieser unschuldige<br />
Laut des Erstaunens brachte Herrn Butgereit<br />
zum Platzen. Er schleuderte die Kohlenschaufel<br />
gegen das arme Mädchen und sprang<br />
dann heulend und mit beiden Beinen zugleich<br />
auf die Oelsardinenbüchse, um sie zu vernichten,<br />
zu zertrampeln, um sie zu Brei zu<br />
stampfen. Er sprang immer wieder drauf los.<br />
Er sprang meterhoch. Er war ein rasender<br />
Amokspringer. Frau Butgereit goss ihm einen<br />
Eimer Wasser über den Kopf. Das war<br />
der letzte Akt. Der Kranke ergriff den Eimer,<br />
die Sardinenbüchse, das Dienstmädchen<br />
Anna wie auch Frau Butgereit und warf alles<br />
durch das geöffnete Fenster auf die Strasse.<br />
Er wurde in ein Sanatorium gebracht. Er befindet<br />
sich noch dort. Er hat eine fixe Idee.<br />
Er will eine Oelsardinenbüchse konstruieren,<br />
die sich wirklich öffnen lässt.<br />
Menschen in der<br />
Früh lingssonn e<br />
Um Mittag, wenige Minuten schon nachdem<br />
es vom Münster geläutet hat. beginnt<br />
sich die lange Promenade zu beleben. Aus<br />
den kleinen Seitenstrassen nähern sich Arbeiter<br />
und Angestellte, Frauen und Männer.<br />
Die meisten tragen ein kleines Paket, eine<br />
<strong>Zeitung</strong>, ein Buch unter dem Arm und kommen<br />
mit einem müden Schritt gegangen.<br />
Wenn sie aus dem Schatten der kleinen<br />
Nebenstrassen in das blendende Licht der<br />
Frühlingssonne treton, die über die Plattform<br />
ihre köstliche Wärme strahlt, bleiben<br />
sie einen Augenblick stehen und blinzeln<br />
halb ungläubig. Die Helle breitet sich auf<br />
ihren frühalten, staubigen, verwaschenen<br />
Gesichtern aus, dar Körper reckt sich unwillkürlich<br />
in der verjüngenden Luft dieser<br />
Wärme. Dann gehen sie langsam an den<br />
besetzten Bänken vorbei und setzen sich auf<br />
ein Mäuerchen, eine Bank oder lehnen sich<br />
schweigend an einen kleinen Zaun.<br />
Während einer Stunde herrscht Schweigen.<br />
Man hört nichts als das leise Knirschen<br />
des Sandes unter den Sohlen der Vorübergehenden,<br />
oft ein paar kurze Worte,<br />
den Lärm der S.tadt, die weit entfernt zu liegen<br />
scheint. Auf allen Bänken sitzen sie<br />
nun, hingegeben dem Wunder der ersten<br />
starken Frühlingssonne, wunschlos glücklich.<br />
Die Wärme spielt in ihrem Blut und<br />
treibt es wohlig durch die Adern. Sie<br />
schliessen die Augen und sehen die rote,<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 28<br />
Die Sonne spielt auf bleichen Alltagsgesichtern,<br />
auf den Antlitzen junger Burschen<br />
und Mädchen, Studenten, alter Männer,<br />
Arbeitern. Bauern, die in die Stadt kamen,<br />
junger Frauen mit ihren Kindern. Dicht<br />
nebeneinandergedrängt, sitzen sie auf den<br />
Bänken, im weichen Halbschlaf lehnen sie<br />
aneinander und schenken sich das Glück<br />
ihres traumlosen Schlummers. Manchmal<br />
macht sich ein kleiner, schwacher Wind<br />
auf, der über die Halden gekrochen kommt,<br />
um die Gesichter leise zu umspülen; dann<br />
glaubt man. sie lächeln zu sehen wie in<br />
einer guten Erinnerung an eine kühlende<br />
Hand.<br />
Junge Burschen liegen über die Mauer<br />
gelehnt und lesen in einer <strong>Zeitung</strong>, einem<br />
Buch. Die Wärme der Sonne schläfert sie<br />
langsam ein, das Blatt entsinkt den Händen,<br />
sie stützen den Kopf auf und verharren<br />
unbeweglich, geschlossenen Auges. Ein<br />
glühende Wand der Augendeckel. Der Kör- i /Mädchen sitzt auf einer Bank mit fremden<br />
per, der noch vor einer Stunde im Bureau, Männern. Die Augen sind geschlossen, der<br />
in der Fabrik sich mühsam der Zucht der Kopf schwankt leise in der Betäubung des<br />
Gewohnheit unterordnete, scheint auseinan- .Schlummers, und endlich liegt er dicht hinderzufallen.<br />
Die Finger sind ausgespreizt? 4 gepresst am Holz der Bank, in einer Neials<br />
wollten sie bis in die winzigste Pore^ gung zu dem jungen Manne hin, der still<br />
hinein Sonne empfangen, der Leib tjsucM?-heben ihr sitzt. Er brauchte nur den eieine<br />
wohltuende gebogene Haltung, die nen Arm auf die Lehne zu legen, um das<br />
Beine sind gestreckt und müde., H ,»£>blasse junge Dine treu hüten zu können.<br />
Osterfahrt<br />
Andere, junge Paare, halten sich die Hände<br />
und ruhen.<br />
Alle schlafen in der köstlichen Betäubung<br />
dieser ersten Sonne. Sie weckt in ihnen<br />
eine schwache, bohrende Lebenssehnsucht.<br />
Sie bemühen sich, ohne klar zu wissen, um<br />
ein besseres neues Leben. Ihr Traum gilt<br />
den kommenden schönen Tagen. Ueber<br />
Ostern gleiten sie in den vollen Frühling, in<br />
den Sommer hinein, und die Tage scheinen<br />
ihnen voll Verheissung. Sie spüren das<br />
wohlige Bauschen des warmen Blutes in<br />
ihrem wintermüden Körper; in dem ersten<br />
Erlösungstaumel glauben sie an alles Glück<br />
des Lebens. Sie wissen in dieser Stunde<br />
nichts mehr von Einsamkeit, von harten<br />
Chefs und Geldnot, von Arbeitslosigkeit und<br />
verlassenen lieben Menschen. Die erste<br />
junge Frühlingssonne, die aus blauem Himmel<br />
blendet, weckt in ihnen Sehnsucht nach<br />
gutem, zweifelsfreiem Leben.<br />
Der Stundenschlag der nahen Kirche fällt<br />
in das Schweigen des Sonnentages. Nach<br />
wenigen Minuten sind nur noch wenige<br />
alte Leute zu sehen, die auf den Bänken<br />
ruhen und mit geschlossenen Augen still<br />
verharren.<br />
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Einkauf ist dabei von wesentlicher Bedeutung, denn das<br />
gibt eine günstige Preisgestaltung. Und ob Sie vorteilhaft<br />
gekauft haben, sehen Sie erst während des<br />
Tragens des Kleides. Da erweist sich die gute<br />
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N° 28 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Tounsmus<br />
Osterfahrten<br />
Sie hören, das3 die Vögel zwitschern, Sie<br />
sehen, dass die Sonne scheint, Sie fühlen,<br />
dass es Frühling wird ... Es wäre daher<br />
müssig, wenn ich Ihnen von Vogelgezwitscher,<br />
von. Sonnenschein und Frühlingsahnen<br />
erzählen wollte.<br />
Aber Sie wissen noch nicht, wohin Sie an<br />
Ostern fahren wollen. Und da eine Osterfahrt<br />
eine so schöne Angelegenheit ist, dass<br />
man sie wirklich und wahrhaftig nicht unterlassen<br />
sollte, möchte ich Ihnen bei der<br />
Zusammenstellung behilflich sein.<br />
Wetna auch die Sonne schon tüchtig geräumt<br />
hat, so liegt doch in den höheren Lagen<br />
noch Schnee. In Betracht fallen also<br />
hauptsächlich die Gebiete des Mittellandes,<br />
des Genfer-, Vierwaldstätter-, Zürich- und<br />
Bodensees, sowie das Rheintal, das Appenzellerländchen,<br />
der Thurgau und die niedrigeren<br />
Juraübergänge.<br />
In diesem scheinbar beschränkten Gebiet<br />
bestehen aber so ungezählte Möglichheiten<br />
für prächtige Touren und liegen so<br />
viele prächtige Orte, die sich als Osterausflagsziel<br />
eignen, dass es unmöglich ist, sie<br />
alle hier zu nennen.<br />
Es sind daher im Nachstehenden eine<br />
Anzahl der schönsten Touren in diesen Gebieten<br />
unter Heraushebung der zum Aufenthalt<br />
besonders geeigneten Ortschaften zusammengestellt.<br />
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wird in die Ostschweiz, ins Baselland, an<br />
den Vierwaldstättersee oder an den Genfersee<br />
ziehen, der Ostschweizer wird sich das<br />
«Bärnerland» ein wenig ansehen, kurz, für<br />
jeden sind die Möglichkeiten für eine genussreiche<br />
und in der Erinnerung haftende<br />
sonnige Osterfahrt gross.<br />
Darum: Fröhliche Ostern und gute<br />
Fahrt!<br />
eb.<br />
Osterfabrten fa die Waldstätte.<br />
Jeder kann an Ostern nicht an die Riviera,<br />
Adria oder nach Südfrankreich. Wenn schon der<br />
Zug nach dem Süden bei den nordwärts den Alpen<br />
felegenen Völkern ganz- allgemein ist, und man<br />
sich nichts Schöneres denken kann, als Frühlingstage<br />
am blauen Mittelmeer, so sei doch daran erinnert,<br />
dass man mindestens so schöne Feiertage<br />
auch im Herzen der gebirgigen Schweiz verleben<br />
kann. Die Zahl der Automobilisten ist doch sehr<br />
grosa, der es die Zeit nicht gestattet, eine längere<br />
Auslandsfahrt zu unternehmen.<br />
Mitten in der Schweiz drin gelegen, aus allen<br />
vier Bimmelseegenden gleich leicht erreichbar, liegen<br />
die WaMstätte,.die so recht eigentlich der See<br />
mit seinen viel verzweigten Armen 'Zusammenhält,<br />
und erst zur harmonischen Einheit gemacht hat.<br />
Die einzige Schwierigkeit des Vieiwaidstätlersee-Gebietea<br />
ist die, aus der jtroesen Meute der<br />
schönen Punkte die allerschönsten herauszulesen.<br />
Wohl am vorteilhaftesten ist es, wenn man heute<br />
einmal mit einer Rundfahrt an den Ufern des<br />
Sees seine Reise beginnt, und sich all die lockenden<br />
Ort© näher besieht.<br />
Von irgendwoher kommen wir nach Brunnen,<br />
sehen vor uns den fjordartigen Urnersee und fahren<br />
dann der Seestrasse entlang in westlicher<br />
Richtung nach Gersau. Hier steht das neue eolide<br />
und praktisch gebaute Fährschiff bereit, das uns<br />
in 20 Minuten zn äueserst billigem Preise gleich<br />
auf die andere Seite des Sees befördert, nach<br />
Beekenried, von wo uns dann der Wazen wieder<br />
durchs Nidwaldnerlsnd hinführt nach Stans und<br />
Stansstad. dem lieblichen Hafenort an der<br />
schmalen Einfahrt zum Alpnacherseearm. Von<br />
hier lohnt sich vor allem ein Ausflug nach Fiiri-<br />
Ben, dem prächtigen Ausflugsziel am Bürgenstock.<br />
Auf unserer Seerundfahrt gelangen wir weiter<br />
nach Horw-WInkei, einem ebenfalls beliebten Airtier-Ausflugsziel,<br />
und statt nun direkt;: in dio<br />
Leucbtestadt zu fahren, sei sehr zu dem kleinen<br />
Umweg über Kastanienbäum geraten, wo jeder<br />
gern einen Halt einschiebt, weil der Blick Ton hier<br />
hinüber zur Riti, zum Bürgenstock und überhaupt<br />
der ganzen Alpenkette ein einzig schöner ist.<br />
Luzern kennen wir. Diesmal fahren wir weiter,<br />
um erst wieder in KUssnacht uns zu verweilen und<br />
uns zu freuen an der landschaftlich schönen Lage<br />
und uns zn erinnern am älteste Schweizergeschichte,<br />
und einen Besuch in der Hohlen Gasse abzustatten<br />
Und nun kommen noch zwei Glanzminkte des<br />
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milder Lage am Südfuss der Risi gelegen und<br />
in vielem an die schönsten Biviera-Orte erinnernd.<br />
Wer hier weilen und Ferientage verleben kann, der<br />
tue es.<br />
Aber nicht nur an den Ufern des Sees sind<br />
lockende Orte, sondern wenn wir in die Täler tiefer<br />
hinein und hinauf vom See wegfahren, so finden<br />
wir besonders im Obwaldnerlattd ganz reizende<br />
Ferien- und Ausflugsorte, sei es nun das<br />
Wylerbad bei Samen oder das heimelige Sachsein.<br />
Wenn Föhn und Sonne ein Einsehen haben, dann<br />
dürfte auch eine Fahrt hinauf nach Engelberg sehr<br />
lohnend sein.<br />
Also lassen Sie Ihren Wagen an Ostern auf keinen<br />
Fall zu Hause. Fahren Sie hin und geniessen<br />
Sie in vollen Zügen einmal den Frühlingszauber,<br />
der über dem Vierwaldstättorsee-Gebiet liegt. Lr.<br />
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Luzernbiet, Aargau und Baselbiet.<br />
Wer in der Mittelschweiz ein wenig auf die<br />
Suche nach dem Osterhasen Rehen will, wählt mit<br />
Vorteil das zentral gelegene Luzern als Ausgangspunkt.<br />
Eine prachtvolle Fahrt lässt sich von hier<br />
aus zusammenstellen.<br />
Von Luzern geht die Fahrt einmal nach Sempach<br />
am schönen (allerdings schaurig berühmten)<br />
See, dann weiter nach dem lieblichen Münster.<br />
Eier wenden -wir uns einmal über Sursee und Dagmersellen<br />
nach dem Städtchen Zofinnen, fahren<br />
über Ölten, Oonsingen und durch die Klus nach<br />
Balsthal. Auf der immer schönen Unteren Hauen-<br />
Steinetrasse geht es über Langenbruck. Waidenburg<br />
nach Liestal. Von dort machen wir ein Abstecherchen<br />
über Seewen nach Grellingen und halten<br />
dann dem stolzen Basel zu. Weiter führt<br />
uns die grosse Strasse nach Rheinfelden. Mumpf,<br />
Frick, alles anheimelnden Orten. Von Frick besteht<br />
die Möglichkeit, über Brugn. Schjnznachba-d<br />
und Wildegg Aarau, die freundliche Kantonshauptstadt,<br />
zu besuchen oder über Wittnau und<br />
Rotenfluh das kleine aber feine Anwll zu besehen<br />
und dann ebenfalls nach Aarau zu gelangen.<br />
Ueber. HunzensclnvM und Lenzburg wird Villmergen<br />
erreicht und von dort seht's über Sarmenstorf<br />
das schöne Dorf Kehrsatz gelangen wir wieder<br />
nach Bern zurück.<br />
Der zweite Ha-lbtagesbummel führt uns in anderer<br />
Richtung : Von Bern über den grossen Vorort<br />
Muri nach Münsingen, Opplißen. Ober-Diessbach<br />
und über Kbnolfingen-Staldon nach Zäziwil.<br />
Zurück über das prächtig gelegene Worb nach<br />
Bern.<br />
Endlich darf auch das Seeland nicht vergessen<br />
werden. Ein romantisches. Strässchen zieht von<br />
Bern über Meikirch, Aarberg und 'Ins nach Erlach.<br />
Dem Seegestade folgen wir nun über Keuveville,<br />
Ligerz nach Biel und kehren dann über Worbenbad,<br />
Lyss und Münchenbuchsee wieder zum Ausgangspunkt<br />
zurück.<br />
Wenn wir aber mehr Zeit haben, wollen wir<br />
efne Tour unternehmen, die uns auch noch ins<br />
Luzernbiet hineinführt und die wirklich viel Schönes<br />
bietet.<br />
Von d&r Mutzenstadt aus zieht Her Wagen auf<br />
der grossen Strasse -nach Zürich -über Zc-Hikofen,<br />
Schönbühl und Kirchberg bis Herzogenbuchsee.<br />
Hier schon könnte uns ein Abstecher nach Solqihtrrn<br />
! ühd. fen'"iiahe- dabei gelegenen Anunannsegg 1<br />
telü^ten. Dann aber geht es weiter nach Langen-<br />
Restauration — Oarage Telephon 47<br />
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Prima<br />
thal, der oberaargauischen Industriezentrale. Ueber<br />
Lozwil besuchen wir Ursenbach und Bad Hirseren!<br />
kehren zurück zur Strassenkreuzung und fahren<br />
nach dem einladenden Häbernbad nahe beim stattlichen<br />
Huttwil. Weiter erreichen wir Hüswil. von<br />
wo ein Abstecher nach Luthern lockt. Dann kehren<br />
wir nach Hüswil zurück und wenden den. Wagen<br />
gegen das luzernische Willisau. Ein schmales<br />
Strässchen führt von hier nach dem reizend geiegenen<br />
Menzberg, ein anderes lockendes Ziel in der<br />
Nähe ist das über Wolhusen erreichbare Romoos.<br />
In jedem Fall kehren wir nach Willisau zurück<br />
und treten die Rückseite über Huttwil. Affoltem<br />
nach dem schönen Städtchen Burgdorf und weiter<br />
übar .Krauchthal und Bolligen nach Bern an. eb.<br />
Ziirichsee - Rheintal - Toggenburg.<br />
Die Stadtluft behagt uns nicht, wir fahren an<br />
Ostern in den Vorfrühling hinaus. ET tut sich in<br />
tausend Erscheinungen kund. Von Zürich aus<br />
geht die Fahrt dem linken. Seeufer entlang nach<br />
Thalwil, der ersten grossen. malerisch gelegenen<br />
Ortschaft am Zürichseeufer Wer den See für einmaj<br />
meiden will, der fährt nach Adliswil, über<br />
den aussichtsreichen Albis nach Hausen zu einem<br />
schmackhaften Imbiss. Auf der Seestrasse folgl<br />
nach Thalwil, Horgen. Wädenswil und das stattliche,<br />
schöne Dorf Richterswil. Dort, wo der See<br />
nach Brestenbsrg am Hallwilersee. Ueber Bein-<br />
•wil und Hochdorf gelangen wir> wieder < zum Ausgangspunkt<br />
Luzern zurück.<br />
eb. setzen wir ans rechte Ufer nach Rapperswil über,<br />
durch einen schmalen Landstreifen abgeschnürt äst,<br />
Ringsherum im Bernerland.<br />
oder aber wir fahren Richtung Wallensee und<br />
Wer an Ostern das « Bärnerland» besuchen<br />
machen im Rheintal dem bedeutenden Kur-und<br />
will, muss sich schon ein wenig spezialisieren,<br />
Badeort Ragaz einen Besuch. Wir brauchen nicht<br />
denn -was unter diesen Begriff fällt, ist recht weitläufig<br />
und-vielgestaltig. -.<br />
denselben Weg zur Rückfahrt zu benutzen. Bas<br />
prächtige Toggenburg soll uns etwas Höhenlüfti<br />
vermitteln und den Appetit anregen, damit wir<br />
Als. Ausgangspunkt eignet sich natürlich vor<br />
in Ebnat-Kappel oder Wattwil in' einem' freundli-i<br />
allem die Kantonshauptstadt Barn fiir, alle Touren<br />
chen Restaurant einen währschaften Imbiss , einnehmen<br />
können. In RapperswilCßrüsat u&s wieder-<br />
am besten. Voraus wollen wir drei kleinere Osterbummel<br />
besprechen, von denen sich jeder in einem<br />
um der See und wir fahren (in dessen schönemj<br />
halben Tag erledigen lässt.<br />
rechtem Ufergestade nach Meilen, dem einstigen:<br />
Der eine führt uns von Bern über das nachgerade<br />
berühmte BOmpliz, Thörishaus und A'.bligen<br />
Wohnort K. F Meyers, schön gelegen auf einet'<br />
Halbinsel Kösnacht endlich birgt hoch historische<br />
Merkwürdigkeiten und an den sanften Hügeln;<br />
nach Schwarzenburg. Von hier wird ein Sprung<br />
über Wislisau und Dürrbach hinauf zum Gurnigelbad<br />
zu wagen sein. Dort oben 'k,ann man sich's<br />
breitet sich Rebgelände aus. Zürich, ist-von'hier;<br />
aus nach wenigen Kilometern erreicht und jeine<br />
wohl -sein lassen. Ueber Riggisberg, Toffen und<br />
(<br />
genussreiche Fahrt ist zu Ende.<br />
'£' '<br />
Rheinfelden<br />
'• Bodensee - Appenzellerland.<br />
Zu unserer Osterfahrt starten wir am lieblichen.-.<br />
Untersee. In Mannenbach, dem sehr begehrten, Ziel<br />
vieler Autp-Touristfin und Feriengäste reicht der<br />
Blick über die Seemauer nach der erünen Insel'<br />
Reichenau. Zur Rechten- begleitet uns Rebgelände<br />
und grüsst von hoher Warte des Seerückens die<br />
Burg Salenstein und manch verträumter Herrschaftssitz.<br />
Ueber Erma-tingen, vorbei an der aMen<br />
Bischofsstadt Konstanz, auf gut' angelegter Strasse,<br />
wird Romanshorn erreicht, der rege Verkehrsör|,;<br />
Ausgangspunkt zu fröhlichen Seepromenaden-. -In>;<br />
kurzem Abstand folgt daa alte Städtchen Arbon*<br />
mit heimeligen Winkeln, einem mittelalterlichen<br />
Schloss und kontrastierend dazu "moderne QuaU<br />
anlagen. Die Strasse folgt hart dem Seeufer übe^<br />
Rorschach nach Rheineck und auf kürzer Bergfahrt!<br />
Unser<br />
Kreuzwort-<br />
Rätsel<br />
Aufgabe.<br />
" nach Walzenhausen, dem appenzellischen KUT- undi<br />
-' r •- - W.a agrecht: 1 Titel eines autotenmstischen<br />
Reisewerkes, 12 berühmter französischer Bildhauer,<br />
Ferienort. Im sauberen Appenzellerlöndchen sind^,<br />
"13 Zustimmung, 15 Einwohner eines Staates in<br />
Autofahrten immer lohnend. Es zeichnet sich au<br />
'Deutschland. 16 Zahlwort, 17 Geflügelart. 18 Eigendurch<br />
gut gepflegte Strassen und dazu vermittelt - schaftswort, 19 Zweiradfahrer, 20 fremdsprachige<br />
..es prächtige Ausblicke in das Alpsteingebir?e un * Äistimmung, 21 Einwohner eines Kantons, 22 die<br />
fhinunter nach' den" glitzernden" Wässern des Boden ^Heiriste' Einheit! eines.. Elejmentes,' 24 Saä 100 cm<br />
spp.3. Von ganz besonderem Relü aber sTäd die ent in«Frankreich sind, .26 "weiblicher Vorname. 27<br />
zückenden • gastfreundlichen Dörfer wie Heiden^ raehrarmige Flussmündung, 29 Automobilfabrik,<br />
Speicher, Appenzell (Innerrhodens schönes Haupt- 30 Heilkraut. 32 Baumblätter, 35 Fluss in Frank-<br />
RtS'i.trhen) und auf 820 m Weissbad, ein besuchter* $eioh^36 Fluss in Jugoslavien, 37 männlicher Vorname,<br />
"38 nordische Hauptstadt, 39 Kellner, 42 fran-<br />
Luftkurort,, zugleich Startort zur Säntisbesteigung^<br />
Zurück über Appenzell nach Herisau. dem Hautfy fcfesches Fürwort, 43 König in Italien, 44 Zeitijmss,<br />
45 französisches Fürwort. 46 franösisches<br />
ort Ausserrhodens. einem Tegsamen Industriestadt^<br />
chnn Dann über Gossau in die Hauptstrasse WiBj Fjirwort. 47 Bezirk in der Schweiz.<br />
terthuf-St. Gallen nach WH. dem altertümliche^ Senkrecht: 2 Werkzeuge, 3 Adelstitel, 4<br />
malerischen Städtchen mit sehenswerten Batiteni Zahnwasser-Marke, 5 Elend in einer Fremdsprache,<br />
Von hier erreicht man durch den mittleren Thui» 6," zeitgenössischer berühmter Theoretiker, 7 vaterländisch,<br />
8 Vorname eines männlichen Filmstars,<br />
gau über Märstetten. Kreuzungen wiederum dl«<br />
einladenden Gestada des Untersees.
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Echte Bronzen, Silber- und versilberte Tafelgeräte,<br />
Bestecke, Bijouterien, aparte Lederwaren,<br />
Damentaschen, Reiseartikel.<br />
Freie Besichtigung. Nur erstklassige Fabrikate.<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />
CH Touring, Fuhrer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
WILLISAU<br />
HOTEL MOHREN<br />
A.C.S. _ ^ _ _ _ — — _ - — T.C.S.<br />
Rendez-vous der Automobilfahrer. — Spezialität:<br />
Lebende Forellen. — Gartenrestaurant. Garage.<br />
Telephon Nr. 10. Werner Schmitt.<br />
Ümmarqüai24s88-Zöpfcfi<br />
ir»r der eigentltcbe Grundgedanke für die Bewegung der<br />
Uhr. Findige Köpfe suiten nun die Möglichkeit, diesen<br />
Grundgedanken fttr du selbsttätige Aufzielten einer Uhr<br />
su rerwenden — und e» gelang.<br />
DIE HAR¥OOD<br />
ARMBANDUHR<br />
wird durch die natfirlidie Bewegung des Armes selbst^<br />
tttig aufgezogen und rerfugt über eine standige Gangreserre<br />
von 3o Stunden. iSie ist durdi den Wegfall der<br />
Aufsienkrone absolut staubdidit und bedarf deshalb fast<br />
keiner Reparaturen. Ihr "Werk gehört zu den Höchstleistungen<br />
der sdrweil:. Uhrmaierkunat und bürgt für<br />
Genauigkeit. Zudem kostet sie «idit mehr wie jede andere<br />
Armband-Uhr gleicher Gute.<br />
Harwocd-Ukren sind bei allen guten Ubimadiern Irfuflidi<br />
H rm hnruri i h n<br />
die sich<br />
vortselbs* crafziefif<br />
1000 Meter Über Meer, ob Wülisau<br />
Friek<br />
Oashof zum Adler<br />
Qut fefuhrte Küche, reelle Weine<br />
Absteigequartier der Jagdherren<br />
Garage. Telephon Nr. 50.<br />
Familie Rillenacht.<br />
MÜnSter Hirschen<br />
( L u z e r n ) A. 0. S.<br />
Bekannt gutgeftthrt. Landgasthof.<br />
Grosse u. kleine Gesellschaftssäle.<br />
Selbstsref. Küehe. Prima Weine.<br />
Autogarage. Telephon Nr. 1.<br />
F. WHe«t-llttbscher. Bes.<br />
Grellingen<br />
HOTEL STORCHEN<br />
An der Strasse Basel - Delsberg.<br />
Direkt am Bahnhof. Soignierte<br />
Küche. Spezialität: Bachlorellen.<br />
Garage. Tel. 8. F. Reeb, Propr.<br />
joIDUdUl zum Kreuz<br />
Altbekanntes<br />
Altbekanmes<br />
Haus. Vorzügliche<br />
Küche und Keller. Haus. Grosser Vorzügliche SaaL<br />
Schöne Zimmer. Garage. Ruhiger<br />
Ferienaufenthalt. Telephon Nr. 6.<br />
J. Zthlmann-Hunkeler.<br />
Bekannter Gasthof. Prima Küche<br />
und Keller. — Den Automobilisten<br />
bestens empfohlen. Telephon Nr. 1.<br />
J. Stuber-Hannl, Bes.<br />
das lohnendste Ausflugsziel<br />
für Automobilisten!<br />
Veranden, schattige Gärten,<br />
Garagen, vorzügliche Küche,<br />
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Mitgl. des A.G.S. u. T.C.S.<br />
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das Hans fUr rassige Schweuerwe<br />
Hausmarken: Stammheimer Beerli, ScHloss Teufener etc<br />
Prima Butter-Küche. Lebende Forellen, Poulets etc. Zimmer ml<br />
messendem Wasser. Billard. Kegelbahn. Gesellschaftssäle. Heiz<br />
bare Garasre. Benzin. Oei. Tel. ü.9i. W Licher-Rnchmann<br />
Zoiingen<br />
yasinof zum Kunzenbact<br />
Telephon 225<br />
Altbekannter Landgasthof. Prima Küche<br />
und Keller. Heimelige Lokalitäten.<br />
Schoner Saa'I.~""" Schattiger Garten. Kegelbahn. Garage.<br />
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Mit n .><br />
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trinken Sie den V« Liter 29er Waadtländer zu 80 Cts. Die 29er Spezialweine<br />
in Flaschen wie: Neuenburger, Twanner, Schaffisser, Fürst Bischoff, Vully,<br />
Lavaux, Clos du 8oleil (Fendant) u. Kasteier zu Fr. 3.— die Flasche.<br />
Mit hötlicher Empfehlung K. MAURER.<br />
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Solbad Schöner«:. T.C.S.<br />
Für Huto leicht ertichbar, schöner<br />
Ausflugsort, prachtvolle Fernsicht<br />
aul Schwarzwald und Vogesen.<br />
(Route Basel-Zürich). Küche und<br />
Keller vorzüglich. Spezialitat' Ug-<br />
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Bestbekanntes Haus in zentraler Lage<br />
Nähe Auto-Garage. Schöne Zimmer.<br />
Prima Küche u. Keller. Bescheid. Preise<br />
Tel-6.72 Albin Burch, Küchenchef<br />
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grosse Terrasse 200 Personen. — Autoboxen<br />
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Langenbruck<br />
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Laufenburs<br />
Bestbekannter Kurund<br />
Ausflugsort<br />
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Hotel Rössli<br />
Im Hofel zum Rofen Haus<br />
MU31PF Knport md Hunzenschwil<br />
HOTEL KRONE<br />
Bad Ammannsegg<br />
bei Solothurn. Herrlich gelegen,<br />
mit prächtigem Hlpenpanorama,<br />
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Drösser Garten. — Angenehmer<br />
Ferienaufenthalt Prospekte<br />
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(bei Aarau)<br />
Altbekannter Landgasthof an der<br />
Durchgangsstrasse. - Prima Küche<br />
und Keller. — Freundl. Zimmer. —<br />
Garaee. — Benzintank. — Tel 27<br />
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Gasthof<br />
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SpeziaUt.: stets lebende Bachforellen.<br />
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WALDENBURG<br />
Gasthof und Garage SCHLÜSSEL<br />
Geheizte Zimmer und Garage. Bestandteile.<br />
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Telephon 42.<br />
Der Besitzer: K. Obarll.<br />
71 nmmiS 1 Wlland) Gasthof<br />
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Altbekannter Landgasthof. Vor zugl. Kücue u. Keller. ßaaernschlnKen.<br />
Gügfrell. Heimeilte Gastzimmer. Schattieer liarteu.<br />
Während der Jagdsaison Spezialität: Reh- und Hasenpfeffer<br />
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bei der Bhelnbrficke. Alte Weinstube,<br />
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franz. Küche. Seibstgekelterte<br />
Weine. Bachforellen. Mäss. Preise.<br />
Toi 1«<br />
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onhölT, beweist, dosv er keinen<br />
n, Huttwtl<br />
nfRuswil<br />
Z.RÖSSÜ<br />
Mittler Feierahenri<br />
aoteonurg»