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E_1931_Zeitung_Nr.042

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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag, 19. Mai <strong>1931</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

27. Jährgang. - NM<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jaden Dienstag und Prettafl Monatlich „6«lba Uste"<br />

H«ibJIhr!1ch Tr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portoratthlag,<br />

nicht pottamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Btatellung 30 REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />

•olero<br />

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Telegramm-Adresse: Autorevue. Bern<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundjselle oder<br />

deren Raum 45 Ct». für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grossere Inserate nach Seltentaxil.<br />

InseratensebluM 4 Tage vor Erscheinen der Nnmmern<br />

Verkehrserziehung der Jugend<br />

Die Verkehrserziehung ist als wichtiges<br />

Mittel zur Erreichung einer erhöhten Strassendisziplin<br />

und -Verkehrssicherheit universell<br />

anerkannt. Sie wird, richtig und<br />

systematisch angewandt, auf dem Wego der<br />

Freiwilligkeit viel mehr erreichen als alle<br />

Polizeivorschriften zusammen. Unbestritten<br />

ist auch die Erfahrungstatsache, dass<br />

diese Erziehung am aussichtsreichsten bei<br />

Jugendlichen einsetzt. Herrscht wenigstens<br />

in dieser Erkenntnis erfreuliche Einmütigkeit,<br />

so gehen über das «Wie» die 'Ansichten<br />

und Wege bedenklich auseinander.<br />

Ueber die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten<br />

ist man überall weitgehend orientiert,<br />

und auch die pädagogischen Hilfsund<br />

Lehrmittel sind meistens bekannt. Aber<br />

deren Anwendung ist, von wenigen Staaten<br />

abgesehen, Stückwerk geblieben. Wenn wir<br />

uns im nachfolgenden auf schweizerische<br />

Verhältnisse beschränken wollen, so sei<br />

doch orientierend an die grossartigen Bestrebungen<br />

der Safety First in Verbindung<br />

mit der Schule in England und den meisten<br />

Staaten Nordamerikas verwiesen, an die<br />

vielversprechenden Bemühungen in einzelnen<br />

deutschen Staaten und an den Erlass<br />

des französischen Unterrichtsminisfers erinnert,<br />

demzufolge Verkehrsunterricht obligatorisches<br />

Schnlfach ist.<br />

In unserem Lande, dessen Motorisierung<br />

mit an der Spitze der europäischen Staaten<br />

steht, ist man leider über ganz bescheidene<br />

Anfänge nicht hinausgekommen. Als einziger<br />

Kanton kennt St. Gallen den Verkehrsunterricht,<br />

dessen Erteilung nicht vom<br />

guten Willen des Lehrers abhängig, sondern<br />

durch Verfügung des Erziehungsdepartements<br />

geregelt ist. Weiterhin hat sich eine<br />

Anzahl Städte aufgerafft und wenigstens in<br />

den unteren Schulklassen Verkehrsfibeln<br />

zur kostenlosen Verteilung gebracht, wo in<br />

geschickt ausgewählten Bildern und einfachem<br />

Text auf die hauptsächlichsten Gefahren<br />

der Strasse und die gefährlichsten<br />

Untugenden der Jugend hingewiesen wird.<br />

St. Gallen, Zürich, Winterthur u. a. kennen<br />

diese Fibel. Auch in Basel wurde eine solche<br />

herausgegeben, in Bern ist erst jüngst<br />

das von der Erziehungsdirektion redigierte<br />

Schriftlein «Achtung» erschienen. Einen<br />

u i<br />

Blitz;<br />

Der Roman eines Wolfshundes.<br />

Von H. G. Evarts.<br />

(Verlag Georg Müller, München.)<br />

(9. Fortsetzung)<br />

Das Rotwild, das die Nähe der Menschen<br />

weniger scheut, kam erst nach Verlauf eines<br />

Monats heraufgezogen und mengte sich auf<br />

den weiten Almen des Yellowstone unter die<br />

Scharen der Elche. Auch die Bergschafe, die<br />

den Winter nicht unten im Tale, sondern<br />

oben auf den höchsten Bergspitzen verbracht<br />

hatten, wo ein ständiger Wind die Gipfel<br />

schneefrei hält und so das Aufsuchen der<br />

spärlichen Nahrung ermöglicht, stiegen hinab,<br />

um vom jungen Grase zu naschen. Zum<br />

erstenmal machte Blitz Bekanntschaft mit<br />

diesen scheuen Tieren. Aber, all das genügte<br />

ihm nicht.<br />

Er musste Gesellschaft haben, und hier,<br />

'fern vom Two Ocean-Pass, gab es keine<br />

Menschen. Selbst der bescheidene Ersatz,<br />

den er sich dort verschafft hatte, indem er<br />

bei Nacht in ihrer Nähe herumstrich, war<br />

ihm versagt. So duldete es ihn auch da nicht<br />

lange, er stieg immer höher durch die dichten<br />

Nadelwälder, hinauf bis über die Baumgrenze.<br />

Er nahm geradeswegs die Richtung<br />

gegen den Rampart-Pass.<br />

Kaum hatte er die Baumgrenze hinter sich<br />

gelassen, als er auf eine Spur traf, die ins<br />

:<br />

allerersten Versuch in dieser Richtung hat<br />

vor Jahren schon unser Verlag gemacht,<br />

der eine kleine Schrift «Hab Acht» herausgab,<br />

aus deren Bildermaterial manches<br />

Sujet an die jetzigen Schulfibeln übergegangen<br />

ist. Am weitesten vor drang La Chauxde-Fonds<br />

mit seiner Verkehrswoche, die in<br />

besonderen Verkehrsstunden, Zeichenwettbewerb<br />

etc. ihren geeigneten Widerhall in<br />

der Schule selbst fand. Lausanne ist ja<br />

dieses Jahr nun dem Beispiel seiner welschen<br />

Schwesterstadt mit gutem Erfolg gefolgt<br />

und diese Verkehrswochen oder -tage<br />

sollen zu einer ständigen jährlichen Institution<br />

werden.<br />

Neben der Automobilpresse sind auch die<br />

Automobilverbände nicht untätig geblieben.<br />

So hat im Frühling letzten Jahres die Verkehrskommission<br />

des A. C. S. sämtliche<br />

kantonalen Unterrichtsdirektionen begrüsst<br />

und sie mit dem Erlass des französischen<br />

Unterrichtsministers betr. Einführung des<br />

Verkehrsunterrichts in den Schulen bekannt<br />

gemacht und sie aufgefordert, diese so weitsichtige<br />

Massnahme auch für eigene Verhältnisse<br />

zu studieren. Der T. C. S. tritt<br />

nun dieser Tage mit einer grossangelegten<br />

Aktion an die Oeffentlichkeit, über welche<br />

an anderer Stelle dieses Blattes noch eingehend<br />

referiert wird. Durch sie worden<br />

alle Unterstufen der Schulen verschiedenster<br />

Richtung erfasst.<br />

Die Konferenz "der schweizerischen Erziehungsdirektoren<br />

hat sich schon wiederholt<br />

mit der Materie befasst, letztmals an<br />

ihrer Tagung in Aarau nach einem einleitenden<br />

Referat des bernischen Departementssekretärs.<br />

Dieser empfahl die Einführung<br />

eines Verkehrsbüchleins, sowie eines<br />

Verkehrsheftes, in welches die Schüler<br />

selbst Eintragungen machen, Zuhilfenahme<br />

des Filmes etc., lehnte aber die Einführung<br />

des Verkehrsunterrichtes als Fach ab. Der<br />

Lehrer soll seine Klassen bei sich bietender<br />

Gelegenheit und im Änschluss an die verschiedensten<br />

Lehrfächer auf Verkehrsfragen<br />

aufmerksam machen.<br />

Wir wollen die oben skizzierten Anstrengungen<br />

und erreichten Resultate dankbar<br />

anerkennen; allein sie können nicht über<br />

die Erkenntnis hinwegsetzen, dass es sich<br />

Nadelgehölz zurückführte. Sie war viele Stunden<br />

alt und ihr Geruch war schwach. Trotzdem<br />

versetzte sie ihn in starke Erregung.<br />

Seine Nase verriet ihm die Nähe eines Weibes<br />

— des Mädchens, das ihn einmal liebkost<br />

hatte.<br />

Er hatte keine klare Erinnerung mehr von<br />

ihr, in seinen Träumen war sie ihm oft uie<br />

eine nebelhafte Vision von irgend etwas Lieblichem<br />

erschienen — so etwa wie ein Kind<br />

von einer Märchenprinzessin träumt. Er<br />

machte kehrt und nahm die Fährte auf, während<br />

sich graue Dämmerung über die Berge<br />

breitete. Schon sank die tiefe Nacht herab<br />

und noch immer eilte Blitz durch den Wald,<br />

der Spur entlang, die immer wärmer wurde.<br />

Er schmeckte Rauch und sah die Glut eines<br />

Lagerfeuers durch die Zweige schimmern.<br />

Das Mädchen sass, in eine Decke gehüllt,<br />

mit dem Rücken gegen einen Baum galehnt<br />

am Boden. Zweimal umkreiste Blitz das<br />

Feuer, der weiche Nadelteppich machte seine<br />

Schritte unhörbar. Schweigsam wie ein<br />

Schatten huschte er näher und nur wenige<br />

Schritte vor ihr blieb er stehen. Tief atmend<br />

hob sich seine Brust, sooft der Wind ihm<br />

ihren Geruch zutrug.<br />

Ein plötzlicher Windstoss trieb ihm den<br />

Rauch des Lagerfeuers entgegen, er nieste<br />

laut.<br />

In jähem Schrecken sprang das Mädchen<br />

auf, schnell genug, um die graue Gestalt<br />

noch verschwinden zu sehen.<br />

«Blitz!» rief sie aus. «Blitz, komm Blitz,<br />

komm doch!»<br />

leider in allen Fällen nur, um. Ansätze, um<br />

Stückwerk handelt. Wir müssen aber unbedingt<br />

und rasch einen Schritt weiterkommen.<br />

Der ständig anwachsende Strassenverkehr,<br />

die schwarze Chronik der Verkehrsunfälle<br />

legen dringend weitreichendere<br />

Massnahmen, die auf breitester Basis<br />

angeordnet werden, nahe. Vor allem dürfen<br />

die Bestrebungen nicht auf einzelne<br />

Ortschaften beschränkt bleiben. Es soll<br />

Sache der Kantone werden, die nach gründlicher<br />

Prüfung einmal als richtig befundenen<br />

Dispositionen in allen Schulen zur<br />

Durchführung zu bringen. Endlich sollen<br />

auch die bisherigen Anstrengungen nicht zu<br />

einem grossen Teil der privaten Initiative<br />

überlassen bleiben. Diese wird mit den Verkehrsverbänden<br />

und der einschlägigen<br />

Presse im Rücken dennoch immer gerne<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Dass Verkehrsunterricht als eigentliches<br />

Fach eingeführt wird, erscheint uns als erstrebenswertes<br />

Ziel. Ob die heutigen Schulund<br />

Lehrpläne dazu die nötige Zeit und<br />

Möglichkeit bieten,, wollen wir nicht untersuchen<br />

und die Abklärung den Fachleuten<br />

überlassen. Aber zwei Voraussetzungen<br />

müssen als Mindestforderungen auf den<br />

Schilderhoben werden: Einmalsoll die Belehrung<br />

der Schüler über Verkehrsfragen<br />

nicht dem Gutdünken des einzelnen Lehrers<br />

überlassen bleiben, sondern von den Erziehungsdepartomenten<br />

angeordnet werden,<br />

wozu ja, solange kein eigentliches Verkehrsfach-,<br />

eingeführt wird, wohl keine allzu komplizierten<br />

administrativen Verfügungen notwendig<br />

werden. Dann ist natürlich dafür<br />

zu sorgen, dass der Lehrer selbst über die<br />

Materie im Bild ist. Die Zahl fer Erzieher,<br />

welche selbst ein Motorfahrzeug führen,<br />

nimmt ja in erfreulichem Masse zu. Allein<br />

der Mehrzahl der Lehrer wird jede praktische<br />

Erfahrung in dieser Richtung immer<br />

noch abgehen. Ebenso wichtig ist auch die<br />

Auswahl und Beschaffung des geeigneten<br />

Lehrmaterials. Die Verkehrsfachleute unter<br />

den Behörden und aus den Verbänden<br />

werden hier gerne mithelfen. Die Finanzierung,<br />

sofern sie der Staat glaubt nicht<br />

ganz übernehmen zu können, wird bestimmt<br />

von privater Seite unterstützt werden. Wir<br />

denken vor allem an die Verkehrsorganisationen<br />

und die Versicherungsgesellschaften.<br />

Auf jeden Fall ist die Verkehrserziehung<br />

der Jugend zu einer Forderung des Tages<br />

Der Hund hielt an. Wie lange war es her,<br />

dass er seinen, Namen rufen gehört hatte!<br />

Er überwand seine Scheu; seine Sinne sagten<br />

ihm, dass er vom Menschenweibchen<br />

nichts Arges zu befürchten hätte.<br />

Die Einschätzung des Menschen durch das<br />

Tier ist nicht das Ergebnis eines Denkprozesses,<br />

sondern der Eindrücke, die ihm<br />

Auge, Ohr und Nase vermitteln. Der Zuverlässigste<br />

unter diesen ist der Geruch. Die<br />

Augen zeigten ihm, dass dieses Mädchen das<br />

gleiche war, da er einmal getroffen hatte;<br />

auch die zärtliche Stimme erkannte er wieder,<br />

doch seine Nase wollte die andern Sinne<br />

Lügen strafen. Anblick und Stimme des<br />

Mädchens waren ebenso verführerisch wie<br />

ehemals, aber an Stelle der sprudelnden<br />

Lebenskraft und Heiterkeit, die sie damals<br />

ausgestrahlt hatte, witterte er nun einen<br />

Hauch von Müdigkeit und Niedergeschlagenheit.<br />

*<br />

Ein verstärktes Gefühl der Verlassenheit<br />

bemächtigte sich seiner, als er die traurige<br />

Veränderung des geliebten Wesens gewahrte.<br />

Ohne dass er es wollte, drang ein Klagelaut<br />

aus seiner Kehle. Das Mädchen vernahm<br />

ihn und lockte wieder mit schmeichelnder<br />

Stimme.<br />

«Wusste ich doch, dass du es bist!» rief<br />

sie aus. «Komm, Blitz, komm zu mir, Biitz,»<br />

bettelte sie.<br />

Zwei Gefühle bekämpften sich in Blitz und<br />

stritten erbittert um den Besitz seiner Seele.<br />

Des Hundes angestammter Trieb, der Sklave<br />

des Menschen zu sein, fühlte sich gehemmt<br />

geworden, an der die Schulbehörden nicht<br />

mehr acht- oder tatenlos vorübergehen sollten.<br />

Wenn die nunmehr eingeleitete Aktion<br />

des T. G. S. auch in dieser Hinsicht den<br />

Stein endlich ins Rollen bringt, so wird sie<br />

doppelt segensreich wirken. England, das<br />

kürzlich ein neues Verkehrsgesetz erhielt,<br />

hat diesen Zeitpunkt gerade als geeignet erachtet,<br />

einen Strassenkodex durch das Verkehrsministerium<br />

herausgeben zu lassen,<br />

der sich auch mit den Fussgängern befasst<br />

und der mit in die Erziehungsmassnahmen<br />

für die Jugend einbezogen werden wird.<br />

Warum sollte bei uns die in absehbarer<br />

Zeit eintretende Verwirklichung des Verkehrsgesetzes<br />

nicht auch durch eine gross-<br />

. zügige Aufklärung der Fussgänger ergänzt<br />

werden und dabei vorab der Jugend die<br />

Möglichkeit geboten sein, sich für den Strassenverkehr<br />

zu wappnen? b.<br />

Der Reiseverkehr per Autocar<br />

zu und bei uns.<br />

Vor uns liegen die Reisebroschüren dei<br />

grossen englischen Agenturen, denen wir mit<br />

Vergnügen entnehmen können, dass alle<br />

diese Unternehmungen zahlreiche Vergnügungsfahrten<br />

per Autocars nach Meiringen,<br />

Interlaken, Chäteau d'Oex, Montreux,<br />

Lausanne, Freiburg, Bern, Lauterbrunnen,<br />

Basel, Lugano und Neuenburg vorgesehen<br />

haben. Auch die bedeutende und offizielle<br />

Agentur M. E. R., welche in Deutschland die<br />

S.B.B, vertreten und deren Billets abgehen,<br />

organisiert ausgedehnte Touren nach der<br />

Schweiz. Wir beglückwünschen die Leitung<br />

der S. B. B. zu ihrem Entschluss, sich die<br />

Mitarbeit derart massgebender ausländischer<br />

Agenturen zunutze zu machen, mit deren<br />

Hilfe sich ein beträchtlicher Fremdenstrom<br />

nach der Schweiz ergeben wird. Verschiedene<br />

der vorgesehenen Routen sind dank<br />

den Bemühungen der schweizerischen Verkehrszentrale<br />

ausgeschrieben worden. Die<br />

Reisevorschläge dieser „Agenturen räumen<br />

dem Besuch der Schweiz einen bevorzugten<br />

Platz ein, was um so erfreulicher ist,<br />

als damit in Deutschland und England für<br />

unser Land eine wirkungsvolle und doch sehr<br />

billige Propaganda entfaltet wird. Wir<br />

möchten nur wünschen, dass es auch gelingt,<br />

in Italien und Frankreich Reise-Unternehmungen<br />

für solche Itineraires zu interessieren.<br />

durch das Entsetzen und den Abscheu des<br />

Wolfes vor allem was Mensch heisst, sowie<br />

durch sein unwiderstehliches Verlangen nach<br />

dem wilden Leben in den freien Bergen.<br />

Doch der Hund war stärker als das mahnende<br />

und widerstrebende Raubtier. Angelockt<br />

von dem Zauber der Frauenstimme<br />

kroch er Zoll um Zoll näher, bis das Mädchen<br />

ihn endlich berührte.<br />

Sowie ihre sanften Hände über sein Fell<br />

glitten, war alle Wildheit verschwunden.<br />

Liebesbedürftig schmiegte er sich an sie, die<br />

ihre Arme um ihn schlang und ihn zärtlich<br />

an sich zog.<br />

Lauf mir nicht wieder davon wie damals»,<br />

bat sie. «Bleib bei mir, Blitz! Eine zweite<br />

solche Nacht allein zu sein, könnte ich nicht<br />

überleben. Nicht wahr, du bleibst bei mir,<br />

Blitz?»<br />

Der flehentliche Ausdruck ihrer Stimme<br />

wirkte gebieterischer als alles andere. Sein<br />

Verlangen nach Kameradschaft hatte in der<br />

Angst und Not dieses Mädchens ein lebhaftes<br />

Echo gefunden.<br />

Er spürte ihre Hilflosigkeit und den versteckten<br />

Ton der Furcht in ihren Schmeichelworten.<br />

Das Blut seiner Väter, die von<br />

altersher bereit gewesen waren, ihr Leben<br />

für den Menschen zu opfern, erwachte in<br />

ihm, zugleich ein Gefühl der Verantwortlichkeit<br />

für die Sicherheit dieses Mädchens, begleitet<br />

von dem Verlangen, alles zu bekämpfen,<br />

was sie bedrohte.<br />

Aber auch jetzt war er noch nicht sicher,<br />

dass sie dieselbe war, die er in jener Nacht


W AUTOMOBIL-REVUB <strong>1931</strong> — N° 42<br />

Diese Tatsache zeigt, wie sehr das Automobil<br />

immer mehr' für zahlreiche Qeselischaftsreisen<br />

die Schiene ersetzt Diese Abwanderung<br />

bedeutet zwar keineswegs einen<br />

glatten Verlust für die Bahnen, benützen<br />

doch Tausende von diesen Gästen, welche<br />

sich ja längere Zeit in der Schweiz aufhalten,<br />

die Bahnen, hauptsächlich Bergbahnen,<br />

oder auch Dampfschiffkurse, um ihr Ferienprogramm<br />

auch in dieser Richtung zu bereichern.<br />

Es kam ans kürzlich eine Touristenkarte<br />

mit den gebräuchlichsten Automobilexkursionen<br />

in die Dolomiten zu Gesicht. Bekanntlich<br />

ist in Italien die Konkurrenz zwischen<br />

Bahn und Auto bedeutend schärfer<br />

ausgeprägt als bei uns. Zahlreiche Autobuslinien<br />

führen vollständig parallel zum<br />

Schienenstrang. Eine ähnliche Politik wird<br />

auch in Frankreich, dort aber hauptsächlich<br />

durch die P. L. M. selbst betrieben, wo ein<br />

ausgedehnter Autoreisedienst durch die<br />

Alpen, die Pyrenäen und nach der Bretagne<br />

organisiert ist. Im Sommer letzten Jahres<br />

haben wir den Vorschlag für einen Expressdienst<br />

in Form einer Rundreise gemacht,<br />

welcher die Verbindung zwischen der Riviera<br />

und der schweizerischen Alpenwelt<br />

herstellen sollte. Die Idee ist leider nicht<br />

weiter verfolgt worden. Wollen wir solange<br />

warten, bis eine der unternehmenden Reiseagenturen<br />

des Auslandes das Projekt verwirklichen?<br />

Wie uns mitgeteilt wird, hat Herr Savary,<br />

Direktor des ersten S.B.B.-Arrondissements,<br />

eine Studienreise nach Amerika angetreten,<br />

um die dortigen Verkehrsverhältnisse und<br />

hauptsächlich die Beziehung zwischen Bahn<br />

und Auto zu studieren. Die Generaldirektion<br />

war bei der Entsendung einer leitenden Persönlichkeit<br />

wohlberaten. Es wird sich auf<br />

Grund der Beobachtungen sicher feststellen<br />

lassen, dass alle rührigen Eisenbahngesellschaften<br />

sich einen bedeutenden Verkehr<br />

sichern konnten, weil sie sich rechtzeitig die<br />

grossen Vorteile des Autoreiseverkehrs zunutze<br />

gemacht haben, wie das z. B. für<br />

Frankreich bei der P. L. M. der Fall war.<br />

Diese letztere hat ihren Autoverkehr zwölf<br />

unabhängigen Gesellschaften abgetreten,<br />

welche den Dienst der Autocars unter der<br />

Kontrolle der P. L. M., aber auf eigene Rechnung<br />

und Gefahr hin, versehen. Die Autocars<br />

der P. L. M. bedienen allein in den Alpen<br />

324 Ortschaften. Sie verbinden fünf Regionen<br />

zwischen Genf, Nizza und Marseille, und<br />

zwar ' Hochsavoyen, Savoyen, die Hautes-<br />

Alpes, die Bässes-Alpes und die Alpes Maritimes.<br />

Zwölf Stunden, nachdem man Nizza<br />

verlassen hat, erreicht man im P. L. M.-Auto<br />

schon Grenoble, von wo aus Linien nach<br />

Chamonix, Evian, Annecy und Aix-les-Bains<br />

abzweigen. Anderseits bedienen die Autobusse<br />

der nämlichen Eisenbahngesellschaft<br />

den ganzen Süden von Nizza bis nach Marseille.<br />

Von dort werden die Touristen nach<br />

Korsika übergesetzt, wo die P. L. M sie wieder<br />

übernimmt und die Insel durch vier verschiedene<br />

Linien bereisen lässt. Der Transporttarif<br />

für die Autocars P. L. M. ist ungefähr<br />

der nämliche, wie die Taxe der ersten<br />

Klasse bei der Eisenbahn. Bei kombinierten<br />

Eisenbahn- und Autobülets wird ein Rabatt<br />

von 20—25 Prozent gewährt. 30 Kilogramm<br />

Gepäck können gratis mitbefördert werden.<br />

Eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen<br />

Schiene und Autocar in der Schweiz hätte<br />

zudem noch eine bedeutsame Auswirkung<br />

auf den Geschäftsgang bei unseren schweizerischen<br />

Fabriken für Autocars und deren<br />

Karosseriea<br />

M. Och.<br />

Die Juttisession der Bundesversammlung,<br />

welche am 1. Juni eröffnet wird, steht vor<br />

der Tür. Dem Entwurf zum Verzeichnis über<br />

die Verhandluiigsgegenstände ist zu entnehmen,<br />

dass auch das Gesetz über den Motorfahrzeug-<br />

ond Fahrradverkehr zur weitem<br />

Behandlung in Aussteht renommen ist Weiterhin<br />

interessieren dürfte die Verkehrskreise<br />

event noch die Behandlung des Geschäftsberichtes<br />

und der Rechnung d!er SJBJB., die<br />

wohl Gelegenheit zur Diskussion Auto-Eisenbahn<br />

bieten wird. Auch steht die Beratung<br />

über den schweizerischen Zolltarif in Aussicht,<br />

wo einige Positionen, die sich auf Automobilzubehör<br />

beziehen, ein© Aendenmg erfahren<br />

könnten. Die genaue Traktandenliste<br />

wird m der Präsidentenkonferenz vom 22.<br />

Mai festgelegt B.<br />

Slrak<br />

tlb<br />

Die Passwangstrasse.<br />

Der Baubeginn.<br />

Ende Mai 1930 stimmte der solothurnische<br />

Kantonsrat einem Strassenbauprogramm zu,<br />

worin auch der Ausbau der Passwangstrasse,<br />

die den nördlichsten Teil des Kantons Solothurn<br />

mit dem übrigen Kanton verbinden soll,<br />

vorgesehen war.<br />

Zwischen dem Laufental (längs der Birs)<br />

und den bekannten Städten Biel, Solothurn<br />

und Ölten bestehen nur ungenügende Passverbindungen.<br />

Will man beispielsweise von<br />

Herzogenbuchsee oder Langenthai nach Laufen<br />

oder gar nach Breitenbach ins Tal der<br />

Lüssel gelangen, so ist man genötigt, über<br />

Balsthal den Weg nach Gänsbrunnen, Münster<br />

und Dels'berg zu nehmen und damit einen<br />

Umweg von rund 35 Kilometer zu machen.<br />

Benützt man hingegen von Balsthal<br />

aus die Strasse nach Liestal, um über Waidenburg<br />

nach Oberdorf zu gelangen und<br />

wählt von dort aus die Strasse über Reigoldswil,<br />

Nunningen nach Breitenbach, so<br />

hat man ebenfalls einen Umweg von rund<br />

20 km zu machen.<br />

Es ist ohne weiteres klar* dass mit der<br />

neuen Passwangstrasse das nördliche Kantonsgebiet<br />

von Solothurn erst recht dem Ver^<br />

kehr erschlossen wird und damit eine bessere<br />

wirtschaftliche Situation erhält.<br />

Der Bau der Passwangstrasse wurde als<br />

Notstandsarbeit kürzlich begonnen und- soll<br />

bis spätestens Frühjahr 1933 zum Abschluss<br />

kommen. Die Fahrbahn soll eine Breite von<br />

5,8 m erhalten, die aber im Zinggelen-Tunnel»<br />

im obersten Teil der Strasse, auf 5,25 m<br />

eingeschränkt wird. Als maximales Gefälls<br />

wurde zehn Prozent angenommen. Der Tunnel<br />

erhält eine Länge von 175 m. Auf einer<br />

Seite läuft ein Streifen für Fussgänger, der<br />

von der Fahrbahn aus, gut erreichbar ist. Im<br />

Tunnel selbst ist ein Betonbelag vorgeseKe£,'<br />

Eine zweckmässige Beleuchtung wird daritt'<br />

die Sicherheit erhöhen.<br />

Aus der neuen Strasse erwachsen den Gemeinden<br />

Mümliswil und Ramiswil auf deT<br />

Südseite und Beinwil und Neuhäusli wesentliche<br />

Vorteile für die landwirtschaftliche und<br />

forstwirtschaftliche Bebauung. Aber auch<br />

den Gemeinden im Laufental und im Aaretal<br />

entstehen durch die neue Passwangstrasse<br />

überaus günstige Verkehrsmöglichkeiten, die<br />

neue wirtschaftliche Beziehungen in die<br />

Wege leiten werden. K-<br />

Zaivcke»* N»t<br />

en<br />

Bezug der internationalen Fahrausweise in<br />

Zürich. Die Neuregelung der internationalen<br />

Verkehrsausweise, die mit dem Inkrafttreten<br />

der Internationalen Automobilkonventibn<br />

vom Jahre 1926 auch für die Schweiz zur<br />

Anwendung gelangt, bringt, wie bekannt, anstelle<br />

des bisherigen Fahrausweises zwei Dokumente,<br />

eine internationale Verkehrsbewilligung<br />

für den Wagen und eine Fahrbewilligung<br />

für den Fahrer. Da die Abgabe dieser<br />

Ausweise wohl für Anfang Juni <strong>1931</strong> zu erwarten<br />

ist, haben die Sektion Zürich des A.<br />

CS. und die Autosektin Zürich des T.C.S. eine<br />

gemeinsame Eingabe an die kantonale Polizeidirektion<br />

Zürich gerichtet, worin gestützt<br />

auf ein kürzlich erlassenes Kreisschreiben<br />

des Eidg. Justiz- und Polizeidepartementes<br />

an die kantonalen Polizeidirektionen folgende<br />

zwei Anträge gestellt werden:<br />

1. Es soll die Austeilungsgebühr fflr die beiden<br />

neuen internationalen Ausweise auf maximal<br />

Fr. 2.50 pro Ausweis angesetzt werden,<br />

so dass die beiden Bewilligungen zusammen<br />

nicht höher zu stehen kommen als der<br />

bisherige internationale Fahrausweis.<br />

2. Es sollen die beiden Sekretariate mit<br />

der Ausstellung und Abgabe der neuen internationalen<br />

Fahr- resp. Verkehrsbewilligungen<br />

beauftragt werden. Nachdem diese bereits von<br />

der Oberzolldirektion zur Ausfertigung und<br />

Abgabe der Zolldokumente ermächtigt sind<br />

und diese Arbeit seit vielen Jahren mit grösster<br />

Sorgfalt und Zuverlässigkeit ausgeführt<br />

wird, ist wirklich nicht einzusehen, wieso<br />

diesem berechtigten Begehren, das den Automobilisten<br />

viel unnütze Gänge ersparen würde,<br />

nicht Folge gegeben werden sollte.<br />

Die Antwort der kantonalen Polizeidirektion<br />

Zürich auf die Eingabe steht noch aus;<br />

es wäre sehr zu wünschen, dass den beiden<br />

sicherlich berechtigten Begehren entsprochen<br />

wird und so der internationale Automobilreiseverkehr<br />

wieder etwas von formalistischem<br />

Ballast befreit werden kann. s.<br />

Das Zürcher Strassenwesen.<br />

Vom zürcherischen Strassenwesen und<br />

den dafür gemachten Aufwendungen gibt<br />

der neue Jahresbericht der Direktion der<br />

öffentlichen Bauten wiederum eine gute<br />

Orientierung.<br />

Die Länge des Netzes, welche sieh gegenüber<br />

dem Vorjahre nicht verändert hat,<br />

weist total 2248,7 km Strassen auf, wovon<br />

736,6 km Strassen 2. Klasse und 1512 km<br />

Routen 1. Klasse. In dieser Kategorie sind<br />

die Hauptverkehrsstrassen enthalten, deren<br />

Totallänge um 61 km auf 375 km angewachsen<br />

ist, da sieben weitere Strassenzüge<br />

neu eingereiht wurden. Die auf die<br />

beiden wichtigsten Städte Zürich und<br />

Winterthur entfallenden Strassenanteile<br />

haben sich mit 11,3 km und 86,3 km nicht<br />

geändert.<br />

Als wichtigste Bauarbeiten des Jahres<br />

seien erwähnt: die Neuanlage der scharfen<br />

Kurve oberhalb Kemptthal, wo die<br />

Fahrbahn bis gegen Tagelwangen auf 9 m<br />

verbreitert und der Fahrrad- sowie Fussgängerstreifen<br />

angegliedert wurden. Die<br />

Korrektion der beiden Zürichseestrassen<br />

mit gleichzeitiger Trottoiranlage schreitet<br />

vorwärts. Da die Strassen meistens durch<br />

bewohntes Gebiet führen, ist das Tempo in<br />

der Vollendung der Projekte stark verlangsamt.<br />

Die vor zwei Jahren in Angriff<br />

genommene Verlegung der Seestrasse bei<br />

Horgen unter Umgehung eines Niveauüberganges<br />

ist beendet. Die Nettoausgaben<br />

für den laufenden Strassenunterhalt beliefen<br />

sich auf 3,3 Millionen Franken, was<br />

pro Kilometer 1504 Franken entspricht.<br />

An Hauptverkehrs- und Strassen 1. und<br />

2. Klasse wurden im Berichtsjahre total<br />

62 km ausgeführt, wovon der Hauptteil<br />

auf Teerungen entfiel. In Nachbehandlung<br />

kamen 96 km.<br />

Haupteinnahmequelle zur Finanzierung<br />

der Arbeiten an Hauptverkehrsstrassen ist<br />

der Strassenfonds, dem 4 Millionen Franken<br />

an Motorfahrzeugsteuern und 0,9 Millionen<br />

Franken an Benzinzollanteil zugeführt<br />

wurden. Die Bauausgaben pro abgelaufenes<br />

Jahr beliefen, sieb, auf 6,7 Millionen<br />

Franken, so dass mehr als zwei<br />

Drittel der Ausgaben ohne Beanspruchung<br />

von anderweitigen Steuereinnahmen gedeckt<br />

werden konnten. (Diese Zahlen allen<br />

jenen ins Stammbuch, welche immer noch<br />

behaupten, dass der Motorfahrzeugführer<br />

auf Kosten der Allgemeinheit die Strassen<br />

benütze!) In den Jahren 1920 bis 1930 sind<br />

auf Kosten dieses Strassenfonds 18,5 Millionen<br />

Franken verbaut und 373 km<br />

Strassen neu angelegt worden.<br />

Die neuerdings angeordneten Verkehrszählungen<br />

ergaben eine weitere Erhöhung<br />

der Strassenfrequenz. Den dichtesten Verkehr<br />

wiesen folgende drei Strassen auf:<br />

Personen- Handwagen<br />

Wagen Fahr- und<br />

Strossen Lastauto« Motorräder<br />

Zürieh-Winterthur 310 3113 446<br />

Zürich-Eichterswil 276 1163 709<br />

Zürich-Eapperswil 259 1973 831<br />

Diese Zahlen stellen einen täglichen<br />

Durchschnitt von drei, aufeinanderfolgenden<br />

Zähltagen in der Zeit von morgens<br />

6 Uhr bis abends 20 Uhr dar. An Strassenwärtern<br />

waren 366 festangestellte Funktionäre<br />

tätig. Durchschnittlich kommen<br />

auf einen Wartbezirk 4,4 km Strassenlänge.<br />

s.<br />

Unser Motorfahrzeug -Aussenhandel<br />

im April <strong>1931</strong><br />

Rückgang der Transaktien um 1,76 Million Franken. — 1,09 Million Franken entfallen<br />

auf die Einfuhr und 0,67 Million Franken auf die Ausfuhr.<br />

Die rückgängige Bewegung in unsern MotorfahTzeug-Aussenhandelsziffern<br />

hält an. Die<br />

in letzter Zeit häufig gemeldeten optimistischen<br />

Anzeichen zur Besserung der Lage im<br />

Automobilhandel haben sich noch nicht bestätigt<br />

Die April-Einfuhr.<br />

Die Einfuhr an Motorfahrzeugen im Monat<br />

April schliesst mit einem Gesamtwert von<br />

8,05 Millionen gegenüber FT. 9,1 Millionen im<br />

April 1930 ab. Das Kontingent des vergangenen<br />

Monates beträgt nur 88,07 Prozent des<br />

vorjährigen April-Kontingents. Eine Zunahme<br />

der Einfuhr zeigte sich nur bei Automobilen<br />

und Chassis, deren Stpckgewicht 800 Kilogramm<br />

nicht überschreitet und bei den Traktoren<br />

ohne Karosserien. Wir führen nachstehend<br />

in einer Tabelle einen Vergleich der<br />

Anteile jeder Kategorie an der Gesamteinfuhr<br />

in den beiden Monaten April 1930 und April<br />

<strong>1931</strong>:<br />

• 1930 <strong>1931</strong><br />

a) Motorräder mit zwei oder drei<br />

Rädern, ohne Ledersitz 8,29% 5.86%<br />

i) Motorräder mit zwei oder drei<br />

'Rädern, mit Ledersitz 0.19% 0,10%<br />

c) Automobile und Chassis, deren<br />

Stückgewioht 800 kg nicht übersteigt<br />

1,91%, 3,17%<br />

d) Automobile nnd Chassis im<br />

Stückgewicht zwischen 800 und<br />

1200 kg Z1SOX 28,06«<br />

e) Automobile und Chassis im<br />

Stiickgewicht zwischen 1200 und<br />

1600 kg 33,77% 88,89«<br />

f) Automobile und Chassis fen<br />

Stückgewicht über 1600 kg 22,88% 16.30%<br />

g) Karosserien aller Art für Automobile<br />

0,52« 0.01%<br />

h) Elektrokarren 0,05% 0.04%<br />

i) Traktoren ohne Karosserien' 0.37% 0.73%<br />

100.00% 88,07%<br />

Aus dieser Tabelle ist zu ersehen, dass<br />

Automobile und Chassis, deren Stückgewicht<br />

1600 kg überschreitet, den stärksten Rückgang<br />

zu verzeichnen haben.<br />

Die April-Ausfuhr.<br />

Um einen anschaulichen Begriff über 3ie<br />

Ausfuhrverhältnisse des April <strong>1931</strong> und des<br />

April 1930 zu erhalten, haben wir auch hier<br />

eine der obenstehenden entsprechende Tabelle<br />

berechnet. Im Monat April <strong>1931</strong> wurden<br />

71,31 % des Gesamtausfuhrwertes im April<br />

getroffen hatte. Erst als mit deT Freude<br />

über seine Anwesenheit auch etwas von<br />

ihrer früheren Heiterkeit wiederkehrte, war<br />

er völlig beruhigt.<br />

Sie konnte lange nicht einsehlaifen. Blitz<br />

kauerte sich an ihrer Seite nieder. Das Gefühl<br />

der Verantwortlichkeit, das sich eben<br />

seiner bemächtigt hatte, hielt alle seine Sinne<br />

wach. Jedes ferne Geräusch beantwortete er<br />

mit einem misstrauischen Knurren; das Bellen<br />

einer Elchkuh Hess ihn aufspringen und<br />

davonrasen. Er vertrieb den Störenfried und<br />

kehrte stolz zu dem Mädchen zurück. Er<br />

wusste sehr gut, dass der Elch harmlos war<br />

wie eine Maus. Doch er tat dies nur, um dem<br />

Mädchen zu beweisen, dass niemand ihr weh<br />

tun dürfe, solange er bei ihr war.<br />

«Ach, es wäre doch schön, wenn du bei<br />

mir bliebest, Blitz!» seufzte sie. «Die Einsamkeit<br />

würde nicht so schrecklich sein wie<br />

früher, da ich dich nicht hatte.»<br />

Endlich schlief sie ein. Der Wolf hielt<br />

Wache.<br />

Neuntes Kapitel.<br />

Ihr Ruheplatz war ein Felsblock, in des-<br />

sen Nähe ein kleiner Gebirgsbach rauschend<br />

in die Tiefe stürzte. Zu beiden Seiten ging<br />

es steil aufwärts. Die schroffen Abhänge<br />

waren von struppigem Nadelgehölz besetzt,<br />

das von einer geradezu tropischen Dicht!"<br />

war. Es gab ein Gewirr von Baumstämmen,<br />

die der Sturm geknickt und zur Erde geworfen<br />

hatte; manche, die keinen Platz am<br />

Boden gefunden hatten, lehnten schräg an<br />

ihren aufrechten Nachbarn. Ein dicker Teppich<br />

von Moos bedeckte Erde und Felsen und<br />

hing in wirren Fetzen von den Bäumen.<br />

cDas schien mir der schönste und friedlichste<br />

Fleck auf Erden, als ich zum erstenmal<br />

hier weilte.» Ein leises Zittern überlief<br />

das Mädchen, während sie umherblickte.<br />

«Nun ist alles so dunkel und traurig. Ich<br />

muss nicht bei Sinnen gewesen sein, dass ich<br />

mich zu so etwas entschlöss. Doch ich hatte<br />

ja keine Zeit, zu überlegen; ich war zu sehr<br />

verwirrt, um klar denken zu können. Es gab<br />

keinen Menschen, der mir hätte raten wollen<br />

und ich handelte, so gut ich es eben verstand.»<br />

«Schliesslich bin ich froh, dass wir so<br />

weit sind!» Sie zeigte auf den Abhang.<br />

«Dort müssen wir hinauf, in einigen Minuten<br />

sind wir oben. Ich fühle mich recht<br />

schwach, habe seit drei Tagen nichts Warmes<br />

gegessen und knapp war es auch. Ich<br />

konnte mich nicht mit viel Gepäck abschleppen.»<br />

.. Sie hing die Reisetasche um, in der ihre<br />

bescheidenen Vorräte untergebracht waren;<br />

die gerollte Decke legte sie übeT die Schulter;<br />

dann begann sie den Abhang zu erklimmen.<br />

Zweihundert Yard ging es sehr steil aufwärts.<br />

Mühsam arbeiteten sich das Mädchen<br />

und der Hund durch das Gewirr übereinanderliegender<br />

Baumstämme, als Blitz überrascht<br />

haltmachte. Vor ihm zeigte sich<br />

plötzlich eine kleine Senkung, in deren Mitte<br />

eine Hütte stand. Er konnte es sich nicht<br />

erklären, dass seine Nase ihn nicht vorher<br />

gewarnt hatte. Ungläubig starrte er hin, er<br />

wollte seinen Augen nicht trauen. Die Hütte<br />

war seit langer Zeit unbewohnt und hatte<br />

allen menschlichen Geruch verloren. Misstrauisch<br />

und widerwillig folgte er dem Mädchen.<br />

Jedes Haar an seinem Körper war gesträubt,<br />

jeder Nerv zuckte in seinen Gliedern,<br />

deren Muskeln gespannt und zu sofortiger<br />

Flucht bereit waren. Er hatte ein<br />

Gefühl wie ein Knabe, der ein verwunschenes<br />

Schloss betreten soll.<br />

Das Mädchen hob einen schweren hol-'<br />

zernen Türriegel und trat ein; Blitz weigerte<br />

sich, ihr nachzufolgen. Er schlich rund um<br />

die Hütte, beroch jeden Pflock, und voller<br />

Aufregung suchte er das seltsame Geheimnis<br />

dieses Hauses zu ergründen, auf das er so<br />

ungewarnt gestossen war.<br />

Es war eine roh gezimmerte Blockhütte,<br />

deren Tür aus Tannenholz in elchledernen<br />

Angeln hing; überdeckt war sie mit fünf Zoll<br />

starken Pfosten, auf die eine Schicht Erde<br />

gehäuft war.<br />

Nachdem Blitz sich überzeugt hatte, dass<br />

dieser sonderbare Ort keine Gefahren berge,<br />

folgte er dem Mädchen in das Innere. Der<br />

Herd bestand aus flachen Steinen, die durch<br />

hart gebrannten Lehm zusammengehalten<br />

wurden. Das mehr als bescheidene Mobiliar,<br />

aus Fichtenbrettern roh zugehauen,<br />

stand auf Beinen von verwittertem Eschenholz.<br />

(Fortsetzunz im «Autler-Feierabend»./


W¥i<br />

- 1031 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die schweizerische<br />

Automob ilmeisterschaft <strong>1931</strong>.<br />

Wir veröffentlichen im Nachstehenden das<br />

Klassement der schweizerischen Automobilmeisterschaft,<br />

wie es sich nach der ersten<br />

obligatorischen Veranstaltung des Kilometerarrete<br />

in Genf präsentiert:<br />

Tourenwagen<br />

(2. Serie)<br />

A. Muff (Chrysler)<br />

0. Zwimpfer (Chrysler)<br />

R. Duval (Chrysler)<br />

Frau Dold-Uster (Bugatti)<br />

r. G. Avondet (Bugatti Kompr.)<br />

Mlle Mnnz (Bugatti)<br />

L. Witwer (Bugatti)<br />

Sportnachrichten<br />

100.00<br />

99.55<br />

94.93<br />

89.48<br />

88.15<br />

53.81<br />

100.00 Punkte<br />

95.85 »<br />

71.72<br />

48.15 ><br />

100.00 Punkte<br />

100.00 Punkte<br />

90.53<br />

90.37<br />

66.32 ><br />

Dem Genfer Grand Prix<br />

entgegen.<br />

Punkte<br />

Die Aussichten für einen vollen Erfolg<br />

des ersten schweizerischen Rundstrecken-<br />

Rennens, des Grand Prix von Genf bei Meym<br />

am 7. Juni, werden täglich grösser. Wie<br />

wir noch kurz in letzter Nummer melden<br />

konnten, befinden sich unter den definitiven<br />

Nennungen eine ganze Anzahl erstklassiger<br />

Fahrer, die einen spannenden Kampf garantieren.<br />

Das Organisationskomitee ist noch<br />

immer bemüht, weitere Meldungen zu er-<br />

> halten, und man daTf wohl annehmen, dass<br />

die komplette Liste der Fahrer für den ersten<br />

schweizerischen Grand Prix <strong>1931</strong> einen<br />

vollen Erfolg bedeutet. Unter den neuen<br />

Meldungen seien erwähnt: Markiewiz (Austin),<br />

der französische Fahrer Schlumberger<br />

(Salmson), der beim Rundstreckenrennen de<br />

L'Esterel Zweiter wurde; ferner der bekannte<br />

französische Rennfahrer Doucet (Amilcar),<br />

ein Habitue der grossen Automobilrennen,<br />

ferner der auch in der Schweiz bekannte<br />

italienische Graf Lurani (Alfa Romeo),<br />

weiter der bekannte, in Neapel ansässige<br />

Schweizerfahrer Caflisch (Mercedes),<br />

der sich als neuesten Erfolg anlässlich der<br />

Sternfahrt nach Rom eindrucksvolle Siege<br />

'holte, der Deutsche Jellen auf Bugatti, Marret<br />

(Salmson), Romano (Bugatti), der vorzügliche<br />

Schweizerfahrer H. Kessler auf<br />

Amilcar, Gaupillat (Bugatti), weiter der in<br />

den ersten Reihen der internationalen Rennfahrer<br />

rangierende Senechal (Delage), Wimille<br />

(Bugatti), dann der alte Routinier des<br />

Autosportes Lepicard (Donnet), der Berner<br />

Wittwer (Amilcar), Graf Czaikowski (Bu-<br />

£atti), Graf d'Arnoux (Bugatti), Angwerd<br />

(Bugatti) und Verrand (Bugatti). Man erwartet<br />

ferner mit Sicherheit die Nennung von<br />

Lehonx (Bugatti) und eines offiziellen Vertreters<br />

der Firma Bugatti aus dem berühmten<br />

Trio Divo, Bouriat, Chiron. An weiteren<br />

aussichtsreichen Meldungen sind noch die<br />

Nennungen von Scarron (Amilcar), Giraud-<br />

Cabantous (Caban), Bourlier (X...), drei<br />

Alfa Romeos der Equipe Ferrari, ein 0. M.,<br />

eine Meldung von Mercedes usw. zu erwähnen;<br />

Die Besucher 8es Rennens werden, wie es<br />

sich heute schon voraussehen lässt, bei dem<br />

spannenden Kämpf voll auf ihre Rechnung<br />

kommen. Längs der 9,3 Kilometer langen<br />

Strecke bietet sich manche Möglichkeit, interessante<br />

Einblicke in den Verlauf desRennens<br />

zu erhalten. Ungefähr in der Mitte der<br />

grossen Geraden wird eine 1200 Personen<br />

fassende Tribüne errichtet, unmittelbar den<br />

Verpflegungsboxen und den Zeittafeln gegenüber.<br />

Die Errichtung eines zweiten Circuits<br />

innerhalb der Rundstrecke wurde indessen<br />

wieder fallen gelassen. mb.<br />

Aenderungen<br />

beim internationalen<br />

Grand Prix <strong>1931</strong>.<br />

Rückzug Spaniens.<br />

Durch die Intervention der Sportkommission<br />

der A. I. A. C. R. beschlossen bekanntlich<br />

Ende des letzten Jahres die Sportkommissionen<br />

der Automobil-Clubs von Italien,<br />

Frankreich, Spanien und Belgien die Durchführung<br />

eines internationalen Grand Prix<br />

<strong>1931</strong>, der als Gesamtbewertung von mehreren<br />

Rennen gelten soll. Es wurde beschlossen,<br />

dass jeder Club das internationale Rennen<br />

seines Landes zu einem Teilrennen für<br />

den internationalen Grand Prix ausweite,<br />

um auf dieser Basis den Sieger der vier<br />

Rennen der Grands Prix von Spanien, Belgien,<br />

Italien und Frankreich zu ermitteln.<br />

Wie wir bereits vor einiger Zeit mitteilen<br />

konnten, meldete indessen Spanien eingetretene<br />

Schwierigkeiten der Organisation, die<br />

die Teilnahme an der internationalen Veranstaltung<br />

verunmöglichen würden. Die nationalen<br />

Sportkommissionen der Automobil-<br />

Clubs von Belgien, Italien und Frankreich<br />

stellten daraufhin ein bereinigtes Reglement<br />

zusammen, das den ursprünglich vorgesehenen<br />

vierten Lauf in Spanien für den internationalen<br />

Grand Prix ausschaltete. Nach<br />

den Bestimmungen dieses neuen Reglementes<br />

wird nun der internationale Grand Prix<br />

über folgende Rennen ausgetragen : Grand<br />

Prix von Italien in Monza am 24. Mai,<br />

Grand Prix von Frankreich in Linas-Mont-<br />

Ihery am 21. Juni und Grand Prix von Belgien<br />

in Spa am 12. Juli. Die Dauer der Rennen<br />

wurde von je zehn auf zwölf Stunden<br />

erhöht. Die Gesamtdotierung der Preise<br />

für den internationalen Grand Prix beträgt<br />

300,000 Franken, von denen jeder organisierende<br />

Club einen Drittel als Beitrag leistet.<br />

Von dieser Summe erhält der absolute Sieger<br />

des internationalen Grand Prix 150,000<br />

Franken, der Zweite 70,000 Fr., der Dritte<br />

40,000 Fr., der Vierte 24,000 Fr. und der<br />

Fünfte 15,000 Fr. Für die ersten vier Klassierten<br />

gilt die totale Länge der an allen<br />

drei Rennen gefahrenen Strecken als ausschlaggebend.<br />

Für die nachfolgenden Konkurrenten<br />

gilt je nach der Klassifizierung die<br />

Bedingung, dass sie entweder % oder ^<br />

oder Vi der gesamten Strecke des Siegers<br />

zurückgelegt haben.<br />

bo.<br />

Grosser Preis von Italien in Monza. Am<br />

nächsten Sonntag erlebt das sportliche Italien<br />

wiederum das klassische Automobilrennen<br />

von Monza um den Grossen Preis von<br />

Italien, der gleichzeitig als Teillauf für den<br />

internationalen Grossen Preis der Automobil-<br />

Clubs von Italien, Belgien und Frankreich<br />

gilt. Als erste Mannschaft ist die komplette<br />

Maserati-Equipe in die Meldeliste eingetragen<br />

worden. Auch Alfa-Romeo wird am<br />

Starte des grossen italienischen Rennens<br />

sein. Obwohl die offizielle Nennung der Mailänder<br />

Firma noch nicht eingelaufen ist, darf<br />

mit Bestimmtheit mit deren Teilnahme gerechnet<br />

werden. Bugatti wird — wie bis<br />

jetzt bekannt ist — offiziell durch Varzi vertreten<br />

sein. An bedeutenden Einzelfahrern<br />

sind bis jetzt auch Lehoux (Bugatti), Klinger<br />

und Pedrazzini (Maserati), Etancelin (Bugatti)<br />

und Senechal (Delage) genannt. Besonderem<br />

Interesse begegnet in Italien die<br />

mit ziemlicher Sicherheit zu erwartende<br />

Meldung des Siegers der Mille Miglia, Caracciala<br />

auf Mercedes-Benz. x.<br />

Vor dem Grossen Preis von Frankreich.<br />

Der Grosse Preis von Frankreich am 21.<br />

Juli, wird dieses Jahr als 25. Lauf auf dem<br />

Autodrom von Montlhery ausgetragen. Das<br />

Rennen, das als Teilbewertung für den Internationalen<br />

Grand Prix gilt, dauert 12 Stunden.<br />

Das Klassement errechnet sich nach der<br />

Grosse der durchfahren en Strecke wähernd<br />

dieser Zeit Das Rennen ist reich dotiert,<br />

So erhält der Sieger des Laufes 50 000 Fr.<br />

Die Nennungen lassen bereits einen grossen<br />

Kampf in Montlhery erwarten. Bis jetzt<br />

sind folgende Meldungen bekannt:<br />

Senechal (Delage), Lord Howe (Bugatti), Scott<br />

(Delage), Williams (Bugatti), Lehoux (Bugatti),<br />

Kaye Don (X...), Ivanowsky-Stoffel (Mercedes),<br />

Chiron (Bugatti), Varzi (Bugatti), Divo (Bugatti),<br />

Bouriat (Bugatti), Caracciola (Mercedes), Ferrant<br />

(Peugeot, Dunfeo (Sunbeam), Birkin-Eyston (Maserati),<br />

Edouard Brisson (X...), X... (Peugeot), Wimille-Gaupillat<br />

(Bugatti), L. Pesato-Felix (B. N. C),<br />

Fagioli (Maserati), Dreyfus (Maserati), Biondetti<br />

(Maserati), X... (Alfa Romeo), X... (Alfa Romeo),<br />

X... (Alfa Romeo), X... (Delage), d'Arnoux (Bugatti),<br />

Vicente Monteiro (Demo).<br />

Das Littorio-Autodrom in Rom. Das römische<br />

Littorio-Autodrom wird am 24. Mai offiziell<br />

eingeweiht werden. Mit dieser Neuschöpfung<br />

wird Rom eines der grossartigsten<br />

Autodrome der ganzen Welt erhalten.<br />

Die Bedeutung, die diesem Werk entgegengebracht<br />

wird, zeigt sich schon deutlich darin,<br />

dass der Duce vor einigen Tagen offiziell<br />

den Stand der Bauten besichtigte. Als erstes<br />

automohilistisches Rennen soll am 7. Juni —<br />

2 Wochen nach der Eröffnung — der Grosse<br />

Preis von Rom ausgefahren werden, dem<br />

am folgenden Tag ein Journalistenrennen<br />

folgt. Bekanntlich bildet die Renbahn die<br />

Umfassung des grossen römischen Flugplatzes.<br />

Die Bahn ist 12 m breit und weist 3<br />

Kurven und 2 Gerade auf. Die Kurven sind<br />

hervorragend ausgebaut. Jede der 3 Biegungen<br />

besitzt ihre Eigenheiten; während<br />

die eine Höchstgeschwindigkeiten bis zu 150<br />

km erlaubt, kann eine andere Kurve, die<br />

überhöht gebaut wurde, bis zu 250 km Geschwindigkeit<br />

befahren werden. mb.<br />

Europafahrt « Zu Ford am Rhein ». Anlässlich<br />

der Eröffnung der neuen deutschen<br />

Fordwerke, deren eigentlicher Einweihungsakt<br />

auf den 12., 13. und 14. Juni gelegt wurde,'<br />

schreiben die Fordwerke eine internationale<br />

Europafahrt für Motorfahrzeuge aller<br />

Märken aus. Ein niegesehener Aufmarsch<br />

von Motorfahrzeugen aller Länder und Marken<br />

soll Köln in diesen Tagen erleben. Die<br />

internationale Zielfahrt stellt nicht allein eine<br />

autotouristische Veranstaltung dar, sondern<br />

sie soll womöglich auch automobil- und bautechnisch<br />

neue interessante Einblicke vermitteln.<br />

Teilnahmeberechtigt ist jeder Automobilist<br />

und Motorradfahrer aller Marken in<br />

Europa, dabei können die Konkurrenten als<br />

Wageninhaber oder als Fahrer starten. Fahrerwechsel<br />

ist gestattet. Nenniberechtigt sind<br />

Einzelfahrer, geschlossene Clubs und Vereine.<br />

Die Nennungen müssen bis spätestens 3.<br />

Juni bei dem Bureau der Europafahrt «Zu<br />

Ford am Rhein» abgegeben sein, oder bei<br />

dem Fordhändler des Bezirkes vorliegen.<br />

Eine besondere Wertung der teilnehmenden<br />

Fahrzeuge wird nicht vorgenommen, lediglich<br />

die Fahrzeuge, welche die weitesten<br />

Strecken zurückgelegt haben, erhalten besondere<br />

Anerkennungspreise. Der Start ist<br />

so vorzunehmen, dass das Eintreffen in Köln<br />

frühestens den 12. Juni nachmittags 8 Uhr,<br />

spätestens Sonntag den 14. Juni vorm. 10 Uhr,<br />

an der kenntlich gemachten Kontrollstelle<br />

an der Henry-Fordstrasse in Köln erfolgt.<br />

Jedes Fahrzeug erhält am Ziel eine Erinnerungsplakette<br />

der Europafahrt « Zu Ford am<br />

Rhein >. Es kommen eine ganze Reihe von<br />

Preisen mit Fahrtkostenzuschuss zur Verteilung,<br />

auch haben die Organisatoren für verschiedene<br />

Veranstaltungen besondere Vergünstigungen<br />

erwirkt. Zuschriften sind zu<br />

richten an das Europafahrtsbureau, Messegebäude<br />

Köln-Deutz, Messeplatz, Zimmer 208-9.<br />

mb.<br />

Sechs neue Weltrekorde. Auf der Rennbahn<br />

von Montlhery wurden in der Klasse<br />

5000 cem mit einem Bentley, der abwechslungsweise<br />

von den Fahrern Budley, Froy,<br />

Rachael, Norton und Mrs Stewart gefahren<br />

wurde, folgende neue Weltrekorde aufgestellt<br />

:<br />

1000 Meilen: 10 Std. 13' 44" 97/100 (Stundenmittel:<br />

157 km 328).<br />

2000 km: 12 Std. 40' 39" 53/100 (Stundcnmittel:<br />

157 km 758).<br />

3000 km: 19 Std. 13' 26" 93/100 (Stundenmittel:<br />

156 km 055).<br />

2000 Meilen: 20 Std. 41' 15" 75/100 (Stundenmittel:<br />

155 km 574).<br />

12 Stunden: 1888 km 916 (Stundenmittel: 157<br />

km 758).<br />

24 Stunden: 3608 km 307 (Stundenmittel 150<br />

km 346).<br />

Ein « Monte-Carlo - Sternfahrt-Club ». In<br />

englischen Automobilsportkreisen wird die<br />

Gründung, eines Monte-Carlo-Sternfahrtclubs<br />

vorbereitet. Der Beitritt ist allen aktiven<br />

Automobil sportfahrern gestattet, die schon<br />

einmal an einer der Monte-Carlo-Sternfahrten<br />

teilgenommen haben. mb.<br />

Bau einer Autorundstrecke in Nancy. Bei<br />

Nancy wird zurzeit an der Erstellung einer<br />

Automobilrundstrecke gearbeitet. Der Circuit<br />

wird eine Länge von 5,5 km aufweisen. Die<br />

Initiative für den Bau liegt beim Automobilclub<br />

von Lothringen. Eine besondere Tribüne<br />

bietet für 2000 Zuschauer Platz. Das Eröffnungsrennen<br />

ist auf' den 28. Juni vorgesehen,<br />

es soll als reine Geschwindtgkeitsprüfung<br />

über 330 km zum Austrag gelangen. x.<br />

Lückendorfer Bergrennen. Beim Lückendorfer<br />

Autobergrennen am Sonntag wurden<br />

in allen Kategorien die Rekorde verbessert.<br />

Bei den Rennwagen stellte v. Morgen auf Bugatti<br />

mit 2 Minuten 06,7 Sekunden (Stundenmittel<br />

113,6 Kilometer) die beste Zeit des<br />

Tages auf und schlug den bisherigen Strekkenrekord<br />

Stucks (2 Minuten 12,4 Sekunden).<br />

x<br />

Internat. Sportkalender <strong>1931</strong>.<br />

Mal.<br />

22. Mai—4. Juni: 10.000-Kitometerfahrt des A.<br />

v. D.<br />

30.: Grand Prix von Indianapolis.<br />

31.: VI. Königspreis von Rom.<br />

31.: Bergrennen von Zbraslav-Jiloviste (Tschechoslowakei).<br />

Juni.<br />

1.—8.: Internationale Tourenwagen-Woche in Rumänien.<br />

5.—6.: Grosser Preis von Irland.<br />

7.: Rundstreckenrennen in Lwow (Polen).<br />

7.: Bergrennen von Malchamps (Belgien).<br />

13.—14.: 24-Sfundenrennen von Le Mans.<br />

14.: Kesselbergrennen.<br />

21.: Grosser Preis von Frankreich.<br />

21.: III. Coupe Bianchi (Italien).<br />

21.—28.: Internationale Tourenwagen-Konkurrenz<br />

in Polen.<br />

24.-26.: Autowettbewerbe in Baden-Baden.<br />

28.: Sternfahrt in die tschechische Hohe Tatra.<br />

28.: VII. Grosser Marne-Preis.<br />

Juli.<br />

3 4.: 24-Stundenrennen in Belgien für Typen»<br />

wagen.<br />

5.:; Grosser Preis von Belgien.<br />

5.:: Bergrennen von Susa-Mont-Cenis (Italien).<br />

11.:: Bergrennen von Shelsley Walsh (England).<br />

12.:: Rennen Toul-Nancy.<br />

19. : Grosser Preis von Deutschland.<br />

26.:: A. D. A. C.-Bergrekord (Freiburg i. Br.).<br />

31. Juli—7. August: Internationale Alpenfahrt<br />

(Schweiz, Deutschland, Oesterreich, Frankreich,<br />

Italien').


Renault<br />

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N° 42 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der Schöllenen-«Konflikt» beigelegt. Die<br />

Absicht der Postverwaltung, den Sommerkurs<br />

über die Furka von Göschenen anstatt<br />

von Andermatt wie bisher zu führen, hat in<br />

Urner Kreisen eine äusserst lebhafte Debatte<br />

ausgelöst. Die interparlamentarische<br />

Touristikkommission, eine Konferenz beim<br />

Eisenbahndepartement und Pressecampagne<br />

in den dortigen Blättern, waren die Folge<br />

dieses Planes. Nun konnte durch das Departement<br />

eine Zwischenlösung gefunden<br />

werden, die beide Teile zu befriedigen in<br />

der Lage sein dürfte. Die Post wird nämlich<br />

nur zwei Kurse täglich von Göschenen<br />

aus führen, den einen am Morgen bergwärts,<br />

den zweiten am Nachmittag talwärts. Damit<br />

ist die so stark befürchtete Konkurrenzierung<br />

der Schöllenen- und Furkabahn auf<br />

ein erträgliches Minimum beschränkt, ß<br />

Zulassung des Lastautos In St. Moritz.<br />

Dem Gemeinderat von St Moritz wurde<br />

go.<br />

Die Brücke über das Cotterontal bei Frelburg.<br />

Im freiburgischen Grossen Rat wurde<br />

bei Behandlung des Themas « Ausgaben für<br />

Brücken in der Staatsrechnune» der Vorschlag<br />

an die Regierung gemacht, sie möchte<br />

die nötigen Schritte in die Wege leiten, die<br />

Drahtseil - Hängebrücke über den Cotteron<br />

durch eine steinerne Brücke zu ersetzen.<br />

Dieser Vorschlag hört sich gut an, wenn<br />

man bedenkt, dass die Brücke einen bedeutenden<br />

Unterhalt erfordert, um nur den<br />

durchschnittlichen Anforderungen Genüge zu<br />

leisten. Hängebrücken in der Art der Cotteronbrücke<br />

nehmen sich wohl landschaftlich<br />

sehr interessant aus, bilden aber für den zunehmenden<br />

Verkehr eine Gefahr, die man nie<br />

ausser acht lassen darf und müssen daher<br />

als regelrechtes Verkehrshindernis betrachtet<br />

werden.<br />

Wir zweifeln nicht daran, dass die Brücke<br />

einmal durch eine moderne ersetzt wird.<br />

Prinzipiell ist wohl niemand gegen den Ersatz<br />

der Brücke. Ein anderes Problem stellt<br />

hingegen die Finanzierung dar, von der es<br />

abhängt, ob schon in wenigen Jahren zu dem<br />

Umbau geschritten wird oder nicht. lt.<br />

Defilee der Neuenburger • Brigade bei Projekt und legte es vor einigen Tagen nun<br />

Llgnieres-Nods. Am 21. Mai wird auf derdem Grossen Rat zur Behandlung vor, der<br />

Ebene von Lignieres ob Neuenstadt das Defilee<br />

der Brigade 4 (Infanterie, inkl. Artil-<br />

nach kurzer Diskussion die Schaffung des<br />

lerie und Sanität) stattfinden. Für Automobile<br />

wird längs der Strasse von Lignieres<br />

eine Petition eingereicht, worin 105 Ge-<br />

nach Nods Parkgelegenheit geboten. Wird<br />

das Defiliergelände durch den Regen so sehr<br />

erweicht, dass ein Defilieren unmöglich wird,<br />

so wird die Strasse von Nods nach Diesse<br />

benützt und zu diesem Zwecke von 13.30 bis<br />

16.00 gesperrt. go.<br />

meindebürger die Zulassung des Lastwagenverkehrs<br />

im Gebiet der Gemeinde St. Moritz<br />

verlangen. Der Gemeinderat führte an einer<br />

Sitzung kürzlich eine Diskussion durch und<br />

stellte fest, dass acht Gemeinderäte für und<br />

sieben Gemeinderäte gegen die Einführung<br />

des Lastwagens ihre Stimme abgaben.<br />

Es äst klar, dass die Einführung des Lastenverkehrs<br />

per Auto in St. Moritz früher<br />

oder später kommen wird und kommen<br />

muss. Die Frage laufet nur: Ist das Fuhrgewerbe,<br />

das eben seit Jahr und Tag den<br />

LastenverkehT besorgte, bereit, sich auf<br />

den Lastenverkehr per Auto umzustellen?<br />

Eine Volksabstimmung in der Gemeinde<br />

wird nun souverän feststellen, ob der Zeitpunkt<br />

zur Zulassung des Lastautomobils<br />

gekommen ist. Hat der Souverän sein Wort<br />

gesprochen, so wird im Laufe der nächsten<br />

Jahre die Umstellung automatisch einsetzen<br />

und das Pferd dort verdrängen, wo das Auto<br />

raschere und grössere Dienste leisten kann.<br />

Die neuen Verkehrszeichen in Delsberg.<br />

An Donnerstagen, wenn in Delsberg die<br />

Marktbesucher von nah und fern zuströmen,<br />

entsteht jeweilen in der Eue Centrale<br />

eine derartige Verstopfung, dass der Gemeinderat<br />

von Delsberg genötigt war,<br />

das Parkieren zwischen der Apotheke<br />

Cuttat und dem Hotel Jura zu verbieten.<br />

Ohne die Eatifikation des internationalen<br />

Abkommens über die Strassensignalisierung<br />

abzuwarten, werden dort die neuen<br />

Signale auf eigene Verantwortung der Gemeinde<br />

aufgestellt.<br />

lt.<br />

Das Auto an der französischen Kolonial-<br />

Ausstellung in Paris. In Paris wurde vergangene<br />

Woche die französische Kolonialausstellung<br />

eröffnet, die erst im September<br />

geschlossen wird. Derselben ist eine Automobilausstellung<br />

angeschlossen, an der sich<br />

die bekanntesten französischen Marken beteiligen<br />

: Chenard-Walcker, Citroen, Delage,<br />

Delahaye, Donnet, Hispano-Suiza, Lafly, Latil,<br />

Licorne, Mathis, Panhard-Levassor, Peugeot,<br />

Renault, Saurer (französische Saurerwerke),<br />

Somua, Talbot und Unique.<br />

Die grosse französische Marke Citroen<br />

Hess für ihre Bedürfnisse einen eigenen Pavillon<br />

erstellen, in dem die drei grossen Ci-<br />

Bern will, als Eigentümerin der Kornhaus-<br />

den unleidlichen Zuständen auf der Erste Sahara-Traversierung mit Automobilen<br />

troen-Expeditionen zur Darstellung gelangen:<br />

Eine neue Verkehrsvorschrift für diebrücke,<br />

Strasse Les Vallettes-Champex im Wallis.<br />

(1922), Schwarze Kreuzfahrt (1925) und Gelbe<br />

Kreuzfahrt (<strong>1931</strong>). Im Innern dieses Pavil-<br />

Der Kegierungsrat des Kantons Wallis<br />

hat soeben ein Eeglement genehmigt, das<br />

lons findet man Jagdtrophäen, afrikanische<br />

den Verkehr auf dem Strassenstück Les<br />

Gegenstände, Reisekarten, photographische<br />

Vallettes—Champex regelt. Wir erinnern<br />

Ausbeute, Musikinstrumente usw., die alle<br />

daran, dass zwischen Les Vallettes und<br />

zusammen eindringlich für den Wert dieser<br />

Champex zwei Verbindungen bestehen,<br />

wovon die direkte Route südlich des Mont<br />

Catogne hindurchführt. Die Strasse des<br />

Grossen St. Bernhard folgt der Bahn nach<br />

Orsieres nördlich und östlich um den Mont<br />

Catogne herum. Nach Orsieres steigt sie<br />

hinauf nach Som la Proz und von dort in<br />

zahlreichen Kehren weiter hinauf nach<br />

Champex (1427 m). Ob und in wie weit<br />

auch der Verkehr der Postautomobile von<br />

diesem regierungsrätlichen Erlass betroffen<br />

wird, ist uns nicht bekannt. lt.<br />

Basic»* Notfazem<br />

Schaffung eines Stadtplanbureaus in Basel.<br />

In Basel gab in letzter Zeit die Schaffung<br />

eines Stadtplanbureaus, das als Zentralstelle<br />

aller städtebaulicher Fragen gilt,<br />

viel zu reden. Der unterdessen verstorbene<br />

Ingenieur Rickenbach erhielt seinerzeit den<br />

Auftrag zur Ausarbeitung eines generellen<br />

Bebauungsplanes der Stadt Basel, der dann<br />

einer besonderen Grossratskommission vorgelegt<br />

wurde. Diese studierte ihrerseits das<br />

Basler Stadtplanbureaus einstimmig bewilligte.<br />

mb.<br />

Protest gegen eine Umgehungsstrasse. Eine<br />

von der Sissacher Behörde einberufene Versammlung<br />

in Sissach protestierte einstimmig<br />

gegen das Projekt der neugeplanten Umgehungsstrasse<br />

Sissach - Liestal - Füllinsdorf,<br />

da die Linienführung dieser Strasse den wirtschaftlichen<br />

Interessen der Ortschaft Sissach<br />

zuwiderlaufe. Die Sissacher Dorfstrasse sei<br />

so beschaffen, dass sie auch einem gesteigerten<br />

Verkehr auf Jahre hinaus genügen<br />

werde. Die Schädigungen durch eine eventuelle<br />

Umfahrung des Ortes sind nach den<br />

Erklärungen der Versammlung so gross, dass<br />

die Gemeinde niemals den Bau befürworten<br />

könne.<br />

mh.<br />

Die Berner Kornhausbrücke erhält einen<br />

neuen Belag. Der Gemeinderat der Stadt<br />

Kornhausbrücke durch Erstellung eines neuen<br />

Fahrbahnbelages aus Hartgussasphalt und<br />

durch Erhöhung des Trottoirs ein Ende machen.<br />

Gegenwärtig befindet sich der Holzasphalt<br />

in einem geradezu schlechten Zustande,<br />

trotzdem die Fehler des Belages von<br />

Zeit zu Zeit ausgebessert werden. Der Holzasphalt<br />

eignet sich eben nur in unvollkommenem<br />

Masse für eine Brücke, die derart intensiv<br />

für den Fahrverkehr benützt wird, wie<br />

die Kornhausbrüdfe. niücklicherweise wurde<br />

ihr durch die Eröffnung der Lorrainebrücke<br />

ein guter Teil des Fahrverkehrs abgenommen,<br />

sonst wäre die Kalamität grösser.<br />

Die Erhöhung des Trottoirs erweist sich<br />

genau so notwendig wie bei der Kirchenfeldbrücke.<br />

Ob die Trennung zwischen Fahrund<br />

Fussgängerverkehr in gleicher Weise<br />

vorgenommen wird wie bei der Kirchenfeldbrücke,<br />

ist noch nicht bekannt. Immerhin<br />

würde die Erstellung eines 30 cm hohen<br />

Mäuerchens die Brücke wahrscheinlich minimer<br />

belasten, als die Erhöhung der gesamten<br />

Trottoirfläche.<br />

In diesem Zusammenhang möchten wir<br />

die Frage aufwerfen, ob nicht die beiden<br />

Trottoirs durch Erstellung eines Zaunes auf<br />

dem Mäuerchen so abgeschlossen werden<br />

könnten, dass höchstens noch zwei bis drei<br />

Durchgangsstellen beständen. Vielleicht<br />

liesse sich dann auch der Fussgängerverkehr,<br />

der heute absichtlich statt links und<br />

rechts gegenläufig: also rechts und links geleitet<br />

ist, wieder auf die normale Regel zurückführen<br />

und damit die ständigen Kollisionen<br />

im Fussgängerverkehr beseitigen.<br />

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durchgeführt worden sind, werben.<br />

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Eine interessante Kampagne<br />

des T. C. S.<br />

Vergangenes Jahr hat der T.C.S. eine vielbeachtete<br />

Aktion mit einer Plakatpropaganda<br />

durchgeführt, um an alle Strassenbenützer<br />

die Gewissensfrage zu richten: «Bist Du<br />

vorsichtig?» Diese Mahnung hat bestimmt<br />

ihren Zweck nicht verfehlt und manchen<br />

Passanten veranlasst, sich weniger auf sich<br />

selbst zu konzentrieren und dafür seine Aufmerksamkeit<br />

um so mehr seiner Umwelt zuzuwenden.<br />

Dieses Frühjahr tritt nun der<br />

T. C. S. mit einer neuen Unternehmung an<br />

die Oeffentlichkeit, die nicht weniger verdienstvoll<br />

ist, auch wenn sie sich nur mit<br />

einem beschränkten Teil des Publikums abgibt.<br />

Dafür aber hat man sich eine um so<br />

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welchen wir eine Anzahl reproduzieren. Sie<br />

illustrieren einige typische Situationen,<br />

welche sich tagtäglich auf der Strasse<br />

wiederholen. Absichtlich ist dabei auf jede<br />

textliche Erläuterung verzichtet. Den Schülern<br />

entsteht nun die Aufgabe, selber die<br />

Auslegung für den Sinn jeder Illustration zu<br />

finden, aus eigener Beobachtung heraus das<br />

Charakteristische des Augenblickbildes zu<br />

erkennen. Diese Aufgabe wird dankbare<br />

Unterrichtsstunden abgeben, die für Schüler<br />

und Lehrer gleich anregend sein werden.<br />

Der T.C.S. rechnet bei der Verwirklichung<br />

seiner Idee natürlich mit der verständnisvollen<br />

Mitarbeit der Lehrerschaft. Zu diesem<br />

Zweck werden sämtliche kantonalen Erziehungsdirektionen<br />

begrüsst. Das Zirkularschreiben,<br />

das dieser Tage zum Versand<br />

kam, enthält eine interessante Wegleitung<br />

ÄUTOMOBIL-REVUS<br />

zur Verwendung der Klebbilder im Schulunterricht.<br />

Einmal sollte erreicht werden,<br />

dass gelegentlich der eingeschobenen Verkehrsstunden<br />

jeweilen nur eines der dargestellten<br />

zwölf Sujets behandelt wird, damit<br />

alle Umstände, welche der besagten<br />

kritischen Situation führen, dem Schüler<br />

gegenwärtig bleiben. Dann soll auch den<br />

Schülern, nachdem die Aufgabe gestellt ist,<br />

genügend Zeit eingeräumt werden, um sich<br />

die ganze Sache zu überlegen und zurechtzulegen.<br />

Es wird nun keineswegs bei der Lehrerschaft<br />

ein gleichmässig entwickeltes Verkehrsverständnis<br />

vorausgesetzt. Um daher<br />

dieser den Unterricht zu erleichtern und sie<br />

selbst über die in Frage stehenden Zu-<br />

dankbarere und aussichtsreichere Aufgabe sammenhänge genügend zu orientieren, wird<br />

gestellt, nämlich die Erziehung der Jugend an die Lehrer ein Schlüssel und Anleitung<br />

zu verkehrsverständigen Strassenbenützern. verteilt. Er enthält neben der Sammlung der<br />

Um der Kampagne gleich von Anfang an Bilder samt Legende eine Reihe wertvoller<br />

die richtige Durchschlagskraft zu verleihen, Anregungen für Fragen, Uebungen, Hinweise<br />

ist vorgesehen, sämtliche Schüler und Schulen<br />

der unteren Stufen zu erreichen. Andermene<br />

Dienste leisten.<br />

und wird den Erziehern sicherlich willkomseits<br />

bleibt die Aktion auf die jüngeren Jahrgänge<br />

beschränkt, da die Initianten gemeinsam<br />

mit den Lehrkörpern der Auffassung<br />

sind, dass die gewählte Methode in ihrer Einfachheit<br />

den älteren Schülern zu wenig Anreiz<br />

bieten möchte.<br />

Der Zweck der Unternehmung ist die Erkenntnis<br />

und richtige Einschätzung der Geiahren<br />

der Strasse, welche die Schüler in<br />

gemeinsamem Studium und unter Anleitung<br />

des Lehrers lernen sollen. Die Gabe der Beobachtung<br />

soll geweckt, die Aufmerksamkeit<br />

gefördert werden. Das Mitte! hierzu ist eine<br />

Serie von zwölf farbigen Klebbildern, von<br />

Um zu verhindern, dass die Schüler im<br />

Vorgefühl der winkenden Freiheit schon<br />

beim Verlassen der Schule die gefassten<br />

guten Vorsätze wieder ausser Kurs setzen<br />

und hauptsächlich auch mit der gebotenen<br />

Vorsicht die Strasse betreten, soll im Innern<br />

der Schulhäuser und vorab an den Ausgängen<br />

ein Plakat angebracht werden, von dem<br />

wir den französischen Text wiedergeben und<br />

das die Jugend auffordert: Kinder! Gebt<br />

acht auf die Gefahren des Verkehrs!»<br />

<strong>1931</strong> NÖ 42<br />

T ou :R>I;N©S^:0*SKRSÄ|S^I ^P-P<br />

Die Initianten haben ihr Projekt dem<br />

Bundespräsidenten vorgelegt, der sich in<br />

äusserst anerkennenswerter Weise darüber<br />

geäussert hat. Das gesamte für diese Kampagne<br />

benötigte Material wird vom T. C. S.<br />

kostenlos zur Verfügung gestellt. Es gelangen<br />

4,8 Millionen Bilderserien, 15 000 Anleitungen<br />

für die Lehrerschaft und 5000 Plakate<br />

für das Innere der Schulhäuser zur Ausgabe.<br />

Man rechnet, mit der Aktion nicht weniger<br />

als 520 000 Schulknaben und -mädchen zu erreichen.<br />

Der Verband kann zu diesem originellen<br />

Beitrag zur Verkehrserziehung der<br />

Jugend nur beglückwünscht werden. Er wird<br />

sicherlich seine Früchte im Interesse der<br />

Schülerschaft und der Verkehrssicherheit insgesamt<br />

tragen.<br />

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b) Motorräder mit zwei oder drei<br />

Rädern, mit Ledereitz 0,02% 0,03%<br />

c) Automobile und Chassis, deren<br />

Stückjrewieht 800 ksr nicht übersteigt,<br />

sowie elektrische Anlasser<br />

Italien<br />

und Dynamos für die elektrische<br />

Beleuchtung 9,29%' 7,83%<br />

d) Automobile und Chassia im<br />

Stückgewicht zwischen 800?und<br />

1200 kg • *» ..


8 ÄUTOMOBIL-REVUß <strong>1931</strong> — N» 42<br />

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No 42<br />

II. Blatt<br />

BERN, 19. Mai <strong>1931</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 19. Mai <strong>1931</strong><br />

T«ch<br />

Interessante neue Getriebe.<br />

Seitdem es Automobile gibt, wurde als einer<br />

der grössten Mängel immer der eines<br />

stufenlos veränderlichen Uebersetzungsgetriebes<br />

empfunden. Das übrige Wechselgetriebe<br />

galt anfangs überhaupt als eine<br />

praktisch unmögliche Sache. Auch als man<br />

sich daran gewöhnt hatte und als durch die<br />

Verbesserung der Kupplungen und der Getriebe<br />

selbst das Schaltmanöver mit diesem<br />

Wechselgetriebe seine grössten Schrecken<br />

verloren hatte, betrachtete man es noch nicht<br />

anders als ein notwendiges Uebel. Tausende<br />

von Technikern und Erfindern machten sich<br />

auf die Suche nach besseren Lösungen, und<br />

Dutzende von vermeintlichen Lösungen wurden<br />

auf den Patentämtern angemeldet. Aber I<br />

trotzdem blieb alles beim alten.<br />

Erst in den allerletzten Jahren zeigten<br />

sich Konstruktionen, die ohne grössere Komplikationen<br />

und andere Schwächen das klassische<br />

Wechselgetriebe an Brauchbarkeit<br />

übertrafen. Als vorbildliche derartige Lösung<br />

bezeichneten wir schon bei seinem Erscheinen<br />

das kupplungslos schaltbare Getriebe,<br />

wie es von Maybach und Mercedes-Benz eingebaut<br />

wird. Lediglich durch eine besondere<br />

Form der Klauen, mit denen die ständig miteinander<br />

im Eingriff stehenden Zahnräder<br />

auf der Welle blockiert werden, wird hier<br />

jede Schaltschwierigkeit beseitigt. Die Lösung<br />

erinnert unwillkürlich an das Ei des Kolumbus.<br />

Und wie auch sonst so oft bei guten<br />

Erfindungen, kann man auch hier kaum begreifen,<br />

weshalb man nicht schon vorher auf<br />

diese Lösung verfallen ist.<br />

In etwas vom Original abweichender Bauart<br />

wird dieses Getriebe nun auch von der<br />

amerikanischen Spezialfabrik Ootta hergestellt.<br />

In unserer ersten Skizze ist das neue<br />

Cotta-Getriebe mit aufgeschnittenem Gehäuse<br />

veranschaulicht. Die vier Zahnradpaare,<br />

mit welchem ausser dem direkten<br />

Gang vier Uebersetztmgen erzielt werden<br />

können, stehen miteinander in ständigem Eingriff,<br />

und haben Pfeil-Verzahnung, wodurch<br />

sie praktisch vollkommen geräuschlos laufen<br />

und keiner besonderen Zentrierung bedürfen.<br />

Die wesentlichen Punkte an diesem Getriebe<br />

sind auch hier, wie beim Maybach- und<br />

Mercedes-Getriebe, die besonders geformten<br />

Klauenkupplungen. Aus der Zeichnung geht<br />

deutlich hervor, dass die Klauenkupplungen,<br />

Abb. 1<br />

Das neue kupplungslos<br />

schaltbare Getriebe<br />

von Cotta<br />

a) Antriebewelle<br />

b) angetriebene<br />

Welle<br />

mittels der die Zahnräder auf ihrer Welle<br />

blockiert werden können, abgeschrägte Stirnflächen<br />

aufweisen. Und diese simple Abschrägung<br />

wirkt wahre Wunder.<br />

Wünscht man beispielsweise vom dritten<br />

in den vierten Gang zu schalten, so braucht<br />

man nur das Gaspedal loszulassen und den<br />

Schalthebel auf vierten Gang zu stellen.<br />

Schmerz- und geräuschlos vollzieht sich<br />

dann alles Weitere von selbst. Solange die<br />

Umlaufsgeschwindigkeit des Zahnrades, mit<br />

welchem die Klauenmuffe des vierten Ganges<br />

zum Eingriff gebracht werden soll, grösser<br />

ist als die Umlaufgeschwindigkeit dieser<br />

Klauenmuffe, gleiten die schrägen Stirnflä-<br />

Abb. 2. Schema des Aufbaues und der Wirkungsweise<br />

des Salerni-Getriebes.<br />

chen der Klauenkuppelungen einfach übereinander<br />

hinweg. In dem Moment aber, in welchem<br />

durch das Abdrosseln des Motors das<br />

Zahnrad synchron mit der Klauenmuffe läuft,<br />

springen die Klauen mit mathematischer Sicherheit<br />

ineinander ein.<br />

Während man beim Aufwärtsschalten den<br />

synchronen Lauf der beiden miteinander zum<br />

Eingriff zu bringenden Teile durch das Gaswegnehmen<br />

mit darauffolgendem Gasgeben<br />

Abb. 3. Bas Salerni-Getriebe,<br />

teilweise aufgeschnitten, a) Antriebswelle,<br />

b) Blockierverzahmmg<br />

des Käfigs, c) Synehronisier.platte<br />

des Käfigs, d) eines<br />

der drei Satellitenpaare. e)<br />

Innenverzahnung der Trommel,<br />

ei) Bloekierverzabnung der Trommel,<br />

f) Synchronisierscheibe der<br />

Trommel, g) verschiebbare<br />

Klauenmuffe, h) Blockiervorrichtung,<br />

i) Kardanwelle, k)<br />

Friktionsring, 1) Lagerung der<br />

Satelliten im Käfig, m) Lagerung<br />

eines Innenzahnrades auf<br />

den Satelliten, n) Innenzahnrad,<br />

o) Antriebs-Innenzahnrad, p)<br />

Blockier- und Synohronisiervorrichtung<br />

des Käfigs, q) Führungsringe<br />

zur achsialen Abstützung<br />

der Zahnräder 1 .<br />

t, 2, 3, 4) KlauenkupplungenL<br />

herbeiführt, ist beim Abwärtsschalten nur ein<br />

momentanes Gasgeben erforderlich. Das<br />

Kupplungspedal braucht in keinem der Fälle<br />

berührt zu werden.<br />

Konstruktiv ganz besonders originell und<br />

interessant und ebenfalls kupplungslos schaltbar<br />

ist das in den Abbildungen 2, 3, 4 und<br />

5 dargestellte Salerni-Getriebe. Es handelt<br />

sich dabei um eine Zwischenform zwischen<br />

einem Planetengetriebe und einem Differentialgetriebe,<br />

wobei ausserdem noch durch<br />

eine ganz neuartige Form von Klauenkupplungen<br />

das geräuschlose Ineingriffkommen<br />

der betreffenden Klauen gewährleistet ist.<br />

Es würde zu weit führen, hier die genaue<br />

Wirkungsweise des Getriebes allgemeinverständlich<br />

zu beschreiben. Eine deutlichere<br />

Sprache sprechen übrigens die Zeichnungen.<br />

Abbildung 2 zeigt das Getriebe schematisiert,<br />

wobei an Stelle der drei in Wirklichkeit vorhandenen<br />

Satellitenpaare nur eines davon<br />

eingezeichnet ist. Mit F ist die (von der<br />

Kupplung herkommende) Antriebswelle bezeichnet,<br />

mit V die Kardanwelle. Die Satelliten<br />

sitzen auf einer Welle, die im drehbaren<br />

Käfig G gelagert ist, während die N die innenverzahnte<br />

Trommel darstellt, in welcher<br />

die Satelliten eingreifen.<br />

In der Stellung O ist das Getriebe auf Leerlauf<br />

geschaltet. Eine Uebertragung von Arbeit<br />

auf die Kardanwelle findet hier nicht<br />

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10 ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N»42<br />

Abb. 4. Eim Teil der Salerni-Synchronisiervorrichtune.<br />

statt, weil eine Drehbewegung der Antriebswelle<br />

sich einfach in eine gegenläufige Rotation<br />

der Teile Q und N umsetzt. Bei R ist das<br />

Getriebe auf Rückwärtsgang geschaltet. Man<br />

hat dazu den Käfig Q blockiert und die<br />

Trommel N durch die verschiebbare Muffe S<br />

mit der Kardanwelle verkuppelt. Die Pfeile<br />

bezeichnen den Weg der Kraftübertragung.<br />

Bei eingeschaltetem ersten Gang (I) wurde<br />

die Trommel blockiert und die verschiebbare<br />

Muffe mit dem Käfig verkuppelt.<br />

Der zweite Gang (II) tritt dann in Wirkung,<br />

wenn man wieder den Käfig blockiert<br />

und ausserdem die verschiebbare Muffe mit<br />

einem auf ihrer Welle sitzenden Zahnrad<br />

verkuppelt.<br />

Lässt man den Käfig wieder los, blockiert<br />

dafür aber die Trommel, so ergibt sich der<br />

dritte Gang.<br />

Der direkte Gang entsteht, wie üblich,<br />

durch Verkuppeln der Antriebs- und Kardanwelle.<br />

Äbn. 5. Schnitt durch das<br />

ausgeführte Salerni-Gefcriebe.<br />

Unten im Getriebekasten<br />

ist ein Servo-Apparat eingebaut,<br />

der die Schaltungen<br />

vornimmt, wenn der<br />

Fahrer einen kleinen Gangwähler<br />

am Lenkrad betätigt<br />

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pour les demandes.<br />

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167<br />

168<br />

Datum<br />

Date<br />

2. Juni<br />

18.-23. Mai<br />

26-27. Mai<br />

Von —<br />

de<br />

nach<br />

ä<br />

Genf—Basel, ev. Zentralschweiz<br />

St. Gallen—Zürich<br />

od. umgekehrt<br />

Genf—Lausann«—Ölten<br />

Die Möglichkeit ohne Bedienung der Kupplung<br />

geräuschlos zu schalten, verdankt man<br />

bei diesem Getriebe vor allem einer sehr<br />

sinnreichen zusätzlichen Vorrichtung, die ein<br />

Ineingriffkommen zweier Kupplungsorgane<br />

erst dann erlaubt, wenn sich diese relativ<br />

zueinander in Ruhe befinden, d. h. entweder<br />

gleich rasch umlaufen oder beide stillstehen.<br />

Ein geräuschloses Blockieren sowohl des<br />

Käfigs wie der Trommel ist beispielsweise<br />

nur möglich, wenn diese Teile stillstehen.<br />

Verfolgt man die Wirkungsweise des Getriebes,<br />

so erkennt man aber, dass sich dieser<br />

Zustand immer einen Moment lang von<br />

selbst ergibt, nämlich dann, wenn der Käfig<br />

oder die Trommel ihre Drehrichtung wechseln.<br />

Die erwähnte «sinnreiche Vorrichtung»<br />

sorgt nun hier dafür, dass das Blockierorgan<br />

(eine Klinke) gerade in diesem Moment in<br />

die Blockier-Verzahnung (siehe Abb. 4) einfällt.<br />

Solange aber die Trommel oder der<br />

Käfig noch rotieren, steht der Klinke der<br />

Fortsatz einer Scheibe im Weg, die vom<br />

rotierenden Teil durch Reibungsübertragung<br />

aus ihrer Mittellage herausgebracht worden<br />

ist. Wechselt die Trommel oder der Käfig<br />

seine Drehrichtung, so geht die Scheibe kurz<br />

in ihre Mittellage zurück, das Hindernis vor<br />

der Klinke verschiebt sich, die Klinke hängt<br />

ein, die Blockierung hat stattgefunden.<br />

Bei den Klauenkupplungen im Innnern des<br />

Getriebes ist dasselbe Prinzip auf konstruktiv<br />

etwas andere Art angewandt. Zwischen<br />

dem primären und sekundären Teil jeder<br />

Klauenkupplung befindet sich frei rotierend<br />

ein dritter Teü, der wiederum ein Eingrei-<br />

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An die Administration der Automobil-Revue, Bern<br />

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Dicouper et adresserä l'administration de la Revue Automobile, Berne<br />

Einige<br />

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F. B. W.<br />

fen der Klauen solange verhindert, bis ihre<br />

Relativgeschwindigkeit annähernd null geworden<br />

ist.<br />

So kompliziert das Getriebe vielleicht<br />

auch aussehen mag, wenn man es beschreiben<br />

will, so einfach ist es in Wirklichkeit.<br />

Praktisch dürfte es überhaupt kaum möglich<br />

sein, die vier Uebersetzungsstufen und die<br />

leichte Schaltbarkeit mit weniger Mitteln und<br />

mit einem kompakteren Apparat zu erreichen<br />

als das beim Salerni-Getriebe der Fall ist.<br />

Das Salerni-Getriebe arbeitet auch mit vorzüglichem<br />

Wirkungsgrad, da, wie bei allen<br />

Planetengetrieben, die Eingriffsverhältnisse<br />

der Zahnräder sehr günstig sind und fast<br />

keine exzentrischen Drücke auftreten.<br />

In Abbildung 6, einer Patentzeichnung, sei<br />

schliesslich noch ein Getriebe veranschaulicht,<br />

mit dem sein Erfinder, Ottavio Ciapparelli,<br />

wenigstens die Schaltschwierigkeiten<br />

gebannt zu haben hofft. Die Kupplung muss<br />

jedoch wie bisher bedient werden. Alle Zahnräder<br />

des Getriebes stehen beständig miteinander<br />

im Eingriff. Die Schaltung der Gänge<br />

geschieht dadurch, dass man die Zahnräder<br />

auf ihrer Welle blockiert, und zwar bildet<br />

der dazu dienende Mechanismus den Hauptgegenstand<br />

des Patentes.<br />

Aus der letzten Zeichnung ist zu erkennen,<br />

dass zwischen jedem Zahnrad der Hauptwelle<br />

und dieser Welle selbst zwei Rollen<br />

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angeordnet sind. Ist der betreffende Gang<br />

nicht eingeschaltet, so laufen die Rollen mit<br />

der Welle um und das Zahnrad kann unabhängig<br />

von ihnen mit einer anderen TouTenzahl<br />

rotieren. Eine feste Verkeilung zwischen<br />

Zahnrad und Welle tritt aber dann ein,<br />

wenn die Rollen nach aussen gegen die Zahnradinnenfläche<br />

gedrückt werden. Die Verschiebung<br />

der Rollen radial nach aussen geschieht<br />

durch eine beispielsweise mit dem<br />

Schalthebel verbundene, in der hohlen Getriebewelle<br />

achsial verschiebbaren Stange von<br />

ungleicher Dicke. s.<br />

Karosserien aus Asbest. In England werden<br />

zur Zeit versuchsweise Karosserien hergestellt,<br />

deren Baustoff zur Hauptsache aus<br />

Asbest besteht. Die Asbestmasse wird zuerst<br />

mit einem Bindemittel zwischen zwei<br />

Stoffgewebe-Schichten zu einer Art Karton<br />

ausgebreitet und hierauf in noch feuchtem,<br />

modellierbaren Zustand in eine Holzforrn,<br />

dem Negativ des späteren Karosserieteils,<br />

eingelegt. Nach dem Erstarren und gewissen<br />

Glättungsprozesserr hat der Asbestkarton<br />

genau die gewünschte Form und behält<br />

diese nun auch gegenüber allen äusseren<br />

Einflüssen bei. Ein aus Asbest hergestellter<br />

Karosserieteil hat dabei ungefähr das Gewicht<br />

eines gleich grossen entsprechenden<br />

Teils aus Stahlblech. Die neue Bauart bietet<br />

aber gegenüber der Stahlbauart verschiedene<br />

Vertrieb und<br />

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ausserordentlich teuren Pressformen für die<br />

Formung von Stahlblechteilen hier relativ<br />

billige Holzformen treten. Ohne viel Mehraufwand<br />

können fast ganze Karosserien aus<br />

einem Stück hergestellt werden. Das Dach<br />

lässt sich beispielsweise bei der neuen Bauart<br />

ohne weiteres mit dem Karosseriehinterteil<br />

aus einem Stück herstellen, während<br />

man es bisher meist durch eine Wachstuchbespannung<br />

ersetzte, um an Herstellungskosten<br />

zu sparen und um die bei Stahlblechkarosserien<br />

leicht auftretenden Resonanzgeräusche<br />

zu vermeiden. Ein Zelluloseanstrich<br />

soll auf den Flächen der Asbestkarosserie<br />

so gut haften, dass er nicht einmal<br />

mit Hammerschlägen zum Absplittern<br />

gebracht werden kann. Beulen erhält die<br />

Karosserie durch die Schläge ebenfalls nicht,<br />

höchstens kann es bei ganz schweren Stössen<br />

zu Brüchen kommen, die aber angeblich<br />

leicht zu flicken sind. Wird die Karosserie<br />

aus einzelnen Teilen zusammengebaut, so<br />

erfolgt deren gegenseitige Verbindung durch<br />

Metallbeschläge, die vor der Formung in die<br />

noch weiche Masse eingebettet werden. An<br />

ihrem äusseren Aussehen ist die Asbest-<br />

Karosserie kaum von einer Stahlkarosserie<br />

zu unterscheiden. Die Politur der Oberflächen<br />

lässt nichts zu wünschen übrig.<br />

Man kann gespannt sein, wie sich die Auswertung<br />

dieser Erfindung in grösserem<br />

Massstab auswirkt.<br />

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Frage 7888. Zurückschlagbares Dach. Zuschriften<br />

weitcrgeleitet.<br />

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Frage 7905. Abdecken des Kühlers. Mein Motor<br />

wird bei nicht sehr heissem Wetter eher zu stark<br />

gekühlt, weshalb ich den Kühler teilweise abzudecken<br />

beabsichtige. Wird diese Abdeckung nun<br />

besser oben oder unten am Kühler vorgenommen?<br />

S. J in S.<br />

Antwort: Hauptsächlich mit Rücksicht auf<br />

die Gefahr eines Einfrierens des Kühlwassers im<br />

Wtinter ist es vorteilhafter, den Kühler unten abzudecken.<br />

Im untern Teil des Kühlers ist das Wasser<br />

schon bedeutend kälter als oben. Für den Sommer-Betrieb,<br />

wo es sich nur darum handeln kann,<br />

eine Ueberkühlung zu vermeiden, könnte allerdings<br />

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N° 42 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />

Entwicklung des Dieselmotors zum Automobilmotor<br />

b) Die vielversprechende Entwicklung des<br />

Leichtdieselmotors.<br />

Schon längst war man bestrebt, den<br />

Sehwerölmotor als Antriebsmittel im<br />

Land- und Luftverkehr einzuführen. Gross<br />

und vielgestaltig waren jedoch die Hindernisse,<br />

die sich, diesem Problem haushoch<br />

entgegenstellten. In langer, zäher Arbeit<br />

galt es, zuerst die mehr rein konstruktiven<br />

Fragen abzuklären, um dann über<br />

die technische Lösung an die wirtschaftlichen<br />

Komponenten heranzutreten. Nachdem<br />

man heute annehmen darf, dass für<br />

den im schweren Strassenverkehr zu verwendenden<br />

Dieselmotor diese Fragenkomplexe<br />

im grossen und ganzen gelöst sind,<br />

gilt es heute, alt eingesessene Vorurteile<br />

zu beseitigen, das Vertrauen zum neuen<br />

Motor zu wecken und seine wirtschaftlichen<br />

Vorteile gegenüber dem Explosionsmotor<br />

ununterbrochen zu belegen. Wenn<br />

einmal das Eis in dieser Beziehung gebrochen<br />

ist und sich der Dieselmotor im Lastwagen-<br />

und Omnibusverkehr bewährt hat,<br />

dann kann auf Grund der gesammelten<br />

Erfahrungen in konstruktiver Hinsicht an<br />

die Weiterbildung gedacht und zum<br />

*) Siehe auch Nr. 41.<br />

n.*)<br />

schnellaufenderen Dieselmotor für Personenautomobile<br />

geschritten werden. Es ist<br />

kaum anzunehmen, dass sich die Entwicklung<br />

nicht in dieser Linie vollziehen wird,<br />

denn je mehr der Personenwagen seinen<br />

Lnxuscharakter verliert und zusehends<br />

zum Nutzfahrzeug erhoben wird, wird<br />

auch von dieser Seite der Ruf nach grösserer<br />

Wirtschaftlichkeit erfolgen. Wenn<br />

auch die technische Seite des leichten<br />

Dieselmotors für Personenwagen noch<br />

nicht gelöst ist, so haben die Fortschritte,<br />

welche in den letzten Jahren auf dem Gebiete<br />

des Dieselmotorbaues für Nutzfahrzeuge<br />

und Flugzeuge erzielt wurden, zu<br />

Resultaten geführt, die man vor kurzem<br />

noch als unmöglich hielt. Gewaltig waren<br />

die Schwierigkeiten, die sich vor den Konstrukteuren<br />

auftürmten und in langer<br />

zäher Arbeit überwunden werden mussten.<br />

Verschiedenes musste auf einen Nenner<br />

gebracht werden, wie die verschiedenartig<br />

auftretenden Drücke, Schnelläufigkeit, Gewicht<br />

und manches andere. Es fehlten die<br />

ans der Praxis zu sammelnden Betriebserfahrungen,<br />

so dass die relativ grössere<br />

Versuchsperiode und die teure Forschungsarbeit<br />

nicht verwunderlich sind.<br />

Alles Streben der modernen Technik und<br />

alles Sinnen der nach dem wirtschaftlichen<br />

Prinzip arbeitenden Menschen geht<br />

darauf hinaus, unter Verwendung einfacher<br />

Konstruktionen den grösstmöglichen<br />

Nutzeffekt zu erzielen. Nach diesem<br />

Prinzip entwickelte sich der Dieselmotor.<br />

Schon längst hatte man in der Schiffahrt<br />

seine eminenten Vorteile erkannt. Der ungewöhnlich<br />

günstige Brennstoffverbrauch<br />

liess frühzeitig den Wunsch aufkommen,<br />

das Dieselverfahren auch im Fahrverkehr<br />

einzuführen. Während ein Fünftonnenlastwagen<br />

mit Vergasermotor etwa 240 bis<br />

260 g/PSh verbraucht, benötigt ein guter<br />

Dieselmotor 200 bis 210 g/PSh, was einer<br />

Brennstoffersparnis von 40 bis 50 g/PSh<br />

gleichkommt, oder, landläufiger ausgedrückt,<br />

konsumiert ein 100-PS-Vergasermotor<br />

in einer Stunde 25 kg teures Benzin,<br />

während der gleich starke Dieselmotor<br />

ungefähr 20 kg billiges Schweröl verbraucht.<br />

Bei Verwendung des gleichen<br />

Wagentypus sind die Brennstoffkosten bei<br />

gleicher Tonnenkilometerleistung beim<br />

Lastwagen mit Vergasermotor viereinhalbmal<br />

grösser als beim Fahrzeugdieselmotor.<br />

Lässt man die gegenwärtigen Verhältnisse<br />

am Benzin- und Erdölmarkt ausser<br />

Acht, da sie auf Grund der Ueberproduktionskrise<br />

und des russischen Petroleumdumpings<br />

vorübergehender Natur<br />

sein werden, so ist der Einwand, dass mit<br />

zunehmender Einführung des Dieselmotors<br />

für den Strassenverkehr der Schwerölbedarf<br />

derart ansteigen würde, dass die<br />

zur Zeit bestehende Preisspanne zwischen<br />

Erdöl und Benzin sehr zusammenschrumpfen<br />

müsste, mit verschiednen Argumenten<br />

zu widerlegen. Einmal entwickelt sich die<br />

synthetische Benzingewinnung immer<br />

mehr und mehr, und weil diese Technik<br />

zur Treibstoffherstellung nicht Erdöl verwendet,<br />

ergibt sich eine grössere Reservedauer<br />

der vorhandenen Erdöllagerstätten.<br />

Anderseits ist der Minimalbedarf von<br />

Rohöl durch die Nutzfahrzeuge zu berücksichtigen.<br />

Eine einzige Schiffsdieselmaschine<br />

von 3000 PS verbraucht auf einer<br />

20tägigen Fahrt mehr Brennstoff als<br />

Das bestbekannte Schweizerfabrikat<br />

für alle Verwendungszwecke<br />

eine Lastautomobilkolonne bestehend aus<br />

acht 100-PS-Dieselmotoren bei 250 arbeitstägigem<br />

und ununterbrochenem Vollastdienst.<br />

Bahnbrechend sind in der Schweiz auf<br />

dem Gebiete des Leichtdieselmotors die<br />

Saurerwerke in Arbon vorgegangen. Als<br />

Charakteristikum für unsere Produktionsverhältnisse<br />

ist hervorzuheben, dass<br />

zwecks billiger Herstellung viele Konstruktionsteile<br />

vom Benzinmotor verwendet<br />

werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

ist diese Massnahme von Arbon aus auch<br />

zuerst ergriffen worden und beginnt heute<br />

im Ausland ebenfalls Schule zu machen.<br />

Wenn die Motoren im Preise trotzdem<br />

noch höher stehen als gleich starke Vergasermotoren,<br />

so ist zu berücksichtigen,<br />

dass infolge des vorläufig noch beschränkten<br />

Absatzes die auf feinste Präzisionsarbeit<br />

aufgebauten Brennstoffpumpen und<br />

Düsen noch teuer sind. Es sind auch noch<br />

die durchwegs sehr hohen anteiligen<br />

Amortisationsquoten für die in langen und<br />

kostspieligen Versuchen aufgewendeten<br />

Unkosten zu berücksichtigen. Wenn auch<br />

damit zu rechnen ist, dass die Dieselmotoren<br />

einmal billiger werden, so sollte ihr<br />

heutiger Preis kein Grund zur Aufschiebung<br />

der Anschaffung sein. Der Motor<br />

arbeitet selbst bei dem jetzigen Preise derart<br />

wirtschaftlich, dass die Ersparnis an<br />

Betriebsunkosten und auch an Unterhaltungskosten<br />

den etwas höheren Anschaffungspreis<br />

überkompensiert.<br />

Wie das Gebiet der Vergasermotoren ist<br />

auch der Dieselmotorenbau dadurch charakterisiert,<br />

dass man die Leistung der<br />

Motoren zu steigern versucht. Während<br />

man noch vor zwei Jahren die obere<br />

Grenze bei 70 PS ansetzte, ist man heute<br />

bei 100 bis 110 PS angelangt und wird<br />

auch hier nicht stehenbleiben wollen. Einerseits<br />

erzielen die Konstrukteure damit<br />

eine Verkehrsbeschleunigung, d. h. eine<br />

hohe Durchschnittsgeschwindigkeit auf<br />

langen Strecken und im gebirgigen Gelände,<br />

während anderseits in Stadt- und<br />

Nahverkehr nach wie vor der schwächere<br />

Typ verwendet wird. Stärkere Motoren<br />

werden vorwiegend mit Sechszylinder ausgerüstet.<br />

Das konstruktive Hauptproblem<br />

bleibt trotz den unklaren Entwicklungsrichtungen<br />

die Erzielung einer möglichst<br />

schnellen und gründlichen Brennstoffvernebhmg<br />

und -Verbrennung, da nur auf<br />

dem Wege hoher Umdrehungszahlen (1100<br />

bis 1800) leichtere Motoren zu erhalten<br />

sind. Was die bevorzugten Konstruktionstypen<br />

für den schnellaufenden Diesel anbetrifft,<br />

so haben sich namentlich drei<br />

Hauptkonstruktionen herausgebildet, und<br />

zwar:<br />

Verfahren Einsprite- Verbrenn.- bauend©<br />

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Packard<br />

Linke-Hoffmann-Busch<br />

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Terfahren,<br />

80 at. 40 km Samer<br />

Henschel<br />

Es lässt sich feststellen, dass man dem<br />

Vorkammer- und dem Luftspritzverfahren<br />

den Vorzug vor der direkten Einspritzung<br />

gegeben hat. Ob sich im Verlaufe der<br />

praktischen Erfahrungen noch eine Bevorzugung<br />

des einen oder andern Verfahrens<br />

herausstellen wird, lässt sich zur Zeit<br />

noch nicht voraussagen, sowenig wie die<br />

Frage, ob sich in Zukunft auch eine allgemeine<br />

Nivellierung ergeben wird, indem<br />

alle oder der grösste Teil der Fabrikanten<br />

ein einziges Verfahren bevorzugen. Hingegen<br />

ist zu berücksichtigen, dass heute<br />

schon bestimmte Pumpenaggregate und<br />

Düsen eine mehr oder weniger allgemeine<br />

Anwendung finden. So werden Boschpumpen<br />

und Boschdüsen auch von Saurer,<br />

Vomag, Büssing, N. A. G., Motorenwerke<br />

Mannheim, Henschel, M. A. N. und Humbold-Deutz<br />

verwendet.<br />

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich<br />

die bald zu erwartende Entwicklung vom<br />

noch schneller laufenden Dieselmotor für<br />

Personenautomobile in einer andern Bahn<br />

vollziehen. Die Frage ist durchaus noch<br />

gar nicht abgeklärt, ob die zur Zeit im<br />

Lastwagen- und Omnibusverkehr bewährten<br />

Verfahren auch beim Personenautomobil<br />

zufriedenstellend arbeiten werden. Auf<br />

diesem Gebiet liegt die Möglichkeit der<br />

Entwicklung neuer Zerstäubungsverfahrn<br />

wohl im Breich der Wahrscheinlichkeit.<br />

In grosser Linie betrachtet lässt sich<br />

feststellen, dass die heutige Entwicklung<br />

noch in voller Bewegung ist, und dies<br />

trotz der Tatsache, dass die derzeitigen<br />

Dieselmotoren durchaus zufriedenstellend<br />

arbeiten.<br />

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SEKTION BERN. Pfingstfahrf. Die Anmel- Nummer meldeten, die beiden Sektionen ein Stelldungen<br />

zur beabsichtigten Pfingstfahxt in die Vo- dichein auf der Betonstrasse Schlatt-Diessenhofen,<br />

gosen gehen nur sehr langsam ein. Es war der um das Kilometer-Rennen mit stehendem und flie-<br />

Sportkommission deshalb noch nicht möglich, das gendem Start zu absolvieren. 27 Fahrer stellten sich<br />

endgültige Programm festzulegen. Die gemeldeten dem Starter, darunter auch zwei Damen.<br />

Teilnehmer werden auf dem Zirkularweg persön- Die Ouvertüre zum Rennen bildete eine herrliche<br />

lieh noch über die Durchführung der Fahrt und das Morgen Wanderung. Gewaltsam wollte der Lenz zu<br />

Programm orientiert.<br />

seinem Rechte kommen und bescherte uns fast<br />

über Nacht einen Blütenzauber, wie wir ihn wohl<br />

SEKTION ZÜRICH. Autavia Zürich <strong>1931</strong>. Diese selten zu gemessen bekommen. Unsere Mitglieder<br />

ist nun definitiv auf den 11. Juli <strong>1931</strong> festgesetzt kamen dann auch mit heller Begeisterung nach<br />

worden; bei ungünstigen WitterunffSverhältniesen Schlatt. Die Piste in einem solchen Sonnenglanz<br />

würde eine Verschiebung auf den 18. Juli vorge- war geradezu ideal.<br />

nominell. Für die Organisation zeichnen die Orts- Als offizieller Chronometreur wirkte Herr Brie-<br />

»ruppe Zürich deT Avia, und die Sektion Zürich ger von der Zentralverwaltung, absolute Gewähr<br />

rles AGS. Der Start erfolgt in Dübendorf. Den Kon- bietend, dass die Resultate auf den Bruchteil einer<br />

kurrenten ist wiederum die Aufgabe gestellt, zwei Sekunde registriert wurden. In knapp zwei Stunin<br />

einem bestimmten Rayon versteckte, durch ein den war der ganze Zauber vorbei und hochbefrieanssrele?tes<br />

weisses Kreuz bezeichnete Kommando- digt wanderte die endlose Kolonne mit zahlreichen<br />

Posten ausfindig zu machen und an jeden derselben Zuschauern aus Mitgliederkreisen zum frohen Miteine<br />

Meldung zu bringen. Die Preisverteilung findet tagsmahl ins Hotel Bellevue in Neuhausen. Der<br />

am 11. Juli, abends, im Hotel St. Gotthard in Zürich vortreffliche Imbiss war wohlverdient.<br />

statt. An der Spitze der Organisation stehen die Die beiden Präsidenten, Herr Brugger von<br />

Herren Oberlt. Bleuler, der Avia, und \V. Badert- Schaffhausen und Herr Dr. med. J. Rietmann von<br />

scher, Spartpräsident der Sektion Zürich A.C.S. Für der Sektion Thurgau, sprachen kurze Begrüssungsdie<br />

klassierten Teams sind, hübsche Preise ausge- worte und stellten mit Befriedigung fest, wie herzsetzt,<br />

lieh die gegenseitige Freundschaft sich entwickelt<br />

., hat. Sie brachten zum Ausdruck, solche Veranstal-<br />

SEKTION ZÜRICH. Bluest- und Bupjj*ntahrt. tungen seien ein Bedürfnis und müssen unbedingt<br />

Zu der Bluest- und Burgenfahrt in den Aargau vom wiederholt werden. Der Dank galt vor allem den<br />

17. Mai <strong>1931</strong> sind die Anmeldungen in derart gros- Organisatoren, die sehr viel Arbeit zu leisten hatten.<br />

ser Zahl eingegangen (mehr als 300), dass eine i m Anschluss erfolgte die Verlesung der Rang-<br />

Wiederholung 'dieser Fahrt ins Auge gefaset werden ij ste un( j ^ie Verteilung der prächtigen Preise, als<br />

musste. Dieselbe ist für den 31. Mai <strong>1931</strong> anbe- Aufmunterung für die Teilnehmer und zugleich ein<br />

räumt worden.<br />

Ansporn für die übrigen Mitglieder. Das nächste<br />

Bereits liegt nun auch das Programm für die Rennen dürfte sicher eine weit grössere Beteiligung<br />

Alpenblumenfahrt ins Engadin vom 20./21. Juni <strong>1931</strong> bringen. Bei einem vortrefflichen Orchester bot<br />

vor, das im gegenseitigen Einvernehmen mit der ^^ wacker Gelegenheit zum Tanze. Es waren recht<br />

Ortsgruppe Obereng&din der Sektion Graubünden f rohe stunden. Die Heimfahrt durch den Blutendes<br />

A.G.S. aufgestellt wurde. Dasselbe verspricht zauber gestaltete sich zum Erlebnis. Auf Wiederviel<br />

Interessantes und Angenehmes und wird sich gehen nächstes Jahr.<br />

wie folgt gestalten: Samstag, 20. Juni: Fahrt Zürich-<br />

'<br />

Kerenzerberg - Sargans - Chur - LenzeTheide - Filisur-<br />

Offene Tourenwagen.<br />

Bergün-Albulahospiz, wo die Begrüssung durch die Klasse 1.<br />

Ortsgruppe Oberengadin der Sektion Graubünden Solo: Blickle, Hermann (Thurg.), steh. Start:<br />

des A.G.S. erfolgt und von wo auch ein Abstecher 61,85 km; flieg. Start: 78,9 km, Durchschnitt: 70,37<br />

in die nahen Edelweissfelder unternommen werden ^m.<br />

kann. Nachher Weiterfahrt über Samaden nach Klasse 3.<br />

St. Moritz. Hier ist ein gemeinsames Nachtessen Solo: Hübscher, F. (Schaffh.) 67,65 — 90 —<br />

mit gemütlichem Unterhaltungsabend im Hotel «Su- 78,82.<br />

vretta-Hoiise» vorgesehen. Klasse 4.<br />

Sonntag, 21. Juni, vormittags: Tahrt in die j Direktor Keller (Schaffh.) 71,14 — 97,29 —<br />

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prachtigen Caylocciosee. woselhst Pickmck. Nach- g265 3 Lieb Adol{ (Thurg) 7058 _ 92>54 _<br />

mittags: Heimfahrt na Jtüier, Lenzerhewe. Keren- gj/gg<br />

zerberg. K1 a s 8 e 5.<br />

Im übrig«» ist das Sommerprofframm vom *e- &,!„. j ^ H (s cna ffh.) 70,86 — 80 — 75,43.<br />

sohaftsleitertden Ausschus« wie folgt neu festgelegt<br />

worden: Klasse 6.<br />

4. Juli: Fahrt ia Waidlinsjen WaMensee-Linth- Solo: Boxer, A. (Schaffh.) 80,35 •*— 104,65 —<br />

kanal-Obersee-Ra/pperswil-Zürich, mit Picknick 92.50.<br />

in Quinten.<br />

Beschlossene Tourenwagen.<br />

li. Jiili: Autavia voo Dübendorf aus. Klasse 3<br />

29. Juli: Mondscheinfahrt nach Pfäffikon. _, , „ . , \ ( m m<br />

Solo: Gegenbauer, F. (Thurg.) 78,6 — 109,09 —<br />

SEKTIONEN SCHAFFHAUSEN UND THUR- 93,84.<br />

GAU. Kilometerrennen am Auffahrtstage. Zum Klasse 4.<br />

zweiten Male gaben sich, wie wir bereits in letzter<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

1. Naegeli, H. (Thurg.), steh. Start 80,71 km,<br />

flieg. Start 100 km,-Durchschnitt 90.35 km.<br />

2. Meier, E. (Schaffh.) 71,42 — 93,26 — 82,34. 3.<br />

Diethelm, C. (Thurg.) 69,23 — 88,23 — 78,73.<br />

4. Vetter, F. (Schaffh.) 65,45 — 88,67 — 77,06.<br />

5. Steiner, Robert (Thurg.) 64.05 — 88,23 — 76,14.<br />

6. Lutz, August (Thürg.) 66,42 — 82,94 — 74,68.<br />

7. Gasser, E. (Schaffh.) 67,41 — 81,81 — 74,61.<br />

Klasse 5;<br />

1. Ruckstuhl, Eugen (Thurg.), steh. Start 81,08<br />

km, flieg. Start 105,26 km; Durchschnitt 93.20 km.<br />

2. Baumgartner, W. (Thurg.) 91,83 — 93,75 —92,80.<br />

3. Frl. J. Wolf (Schaffh.) 81,4 — 102,7 — 90,2.<br />

4. Vogt, Heinrich (Thurg.) 75,31 — 97,82 — 86,6.<br />

5. Montag, Adolf (Thurg.) 77,2 — 96,8 — 86.00.<br />

6. Ruetschi, Ernst (Thurg.) 69 — 89,6 — 77,9. 7.<br />

Frl. Nelly Leibacher (Thg.) 67,92 — 87,37 — 77,64.<br />

Klasse 6.<br />

1. Baer, W. (Schafft., steh. Start 86,12 km; flieg.<br />

Start 113,20 km; Durchschnitt 99,66 km. 2. Gresser,<br />

Eugen (Thurg.) 81,08 — 108,93 — 96,75. 3. Frau<br />

Dr. Bertschinger (Schaffh.) 75,94 — 101,69 — 83,8.<br />

Beste Zeit im stehenden Start:<br />

Herr Baumgartner (Sektion Thurgau) 91,83 km.<br />

Beste Zeit im fliegenden Start:<br />

Herr W. Baer (Sektion Schaffhausen) 113,20 km.<br />

T. C- S.<br />

AUTOSEKTION GLARUS. Frühlingsfahrt. Ein<br />

Frühlingsmorgen, wie er im Buche steht, und von<br />

seltener Pracht und Fülle vereinigte am Auffahrtsmorgen<br />

unsere T. C. S.-Familie zu ihrer Frühlingsfahrt.<br />

Kaum spendete Mutter Sonne ihre ersten<br />

Strahlen über Amdens Höhen in unser Land hinein,<br />

galt es schon aufzubrechen, und es glich die Fahrt<br />

durch die March einem Spaziergang durch einen<br />

Blumengarten. Noch nicht lange sind wohl die<br />

Höhen von Sattel und Rothenthurm von ihrem<br />

Winterkleide enthüllt, prangen doch schon die ersten<br />

Frühlingsboten in deren Wiesen und bald stehen<br />

wir im Abstieg gegen Schwyz wieder vor einem<br />

unvergleichlich schönen Ausblick, seien es die Tausende<br />

von blühenden Kirschbäumen oder die blendend<br />

weissen Schneeberge der Innerschweiz, derem<br />

Zentrum unser heutiges Reiseziel galt. Wir erreichen<br />

den zwischen majestätischen Bergen und<br />

blühenden Dörfern eingebetteten Vierwaldstättersee<br />

und die erste Etappe findet nach der schönen Fahrt<br />

nach Gersau nur zu bald ihren Abschluss.<br />

Auf einer neuen, völlig staubfreien Strasse (!),<br />

der Autofähre, wurden wir und unsere Wagen<br />

quer über den wundervollen Vierwaldstättersee gesetzt.<br />

In Beckenried, der Heimatstätte unserer bekannten<br />

Schriftstellerin Isabella Kaiser, deren Chalet<br />

hinter blühenden Bäumen gesichtet wird, erreichen<br />

wir wieder festen Fuss. Unsere eigenen<br />

Motoren beginnen wiederum zii singen und bald erreichen<br />

wir Stans. Wie wunderschön plaziert und<br />

in blendend weissem Marmor präsentiert sich das<br />

Monument unseres Helden Winkelried, was uns<br />

verrät, dass wir in der Gegend geweihter Stätte<br />

nnserer Vorfahren sind. Wohl ein kleiner Teil un- I<br />

<strong>1931</strong> —TWo 42<br />

SEKTION LES RANGIERS. Tourenfahrten.<br />

Die Ausfahrt nach Mooche im Elsass musste umständehalber<br />

auf Sonntag, den 31. Mai, verschoben<br />

werden. Die Fahrt wird nach den Wünschen<br />

der Teilnehmer organisiert. Um 12 Uhr 30 haben<br />

sich die Teilnehmer im Hotel de France in Mooche<br />

einzufinden, woselbst ein Bankett stattfinden wird.<br />

Dio Anmeldungen müssen bis Donnerstag, den<br />

28. Mai in den Händen der Sektion sein, damit<br />

mit dem Hotel de France rechtzeitig die Vereinbarungen<br />

getroffen werden können. go.<br />

WESTSCHWEIZERISCHE SEKTIONEN. Autavia<br />

am Genfersee. Die Sektion Waadt des Automobil-Clubs<br />

teilt mit, dass sie in Verbindung mit<br />

den andern westschweizerischen Sektionen und der<br />

Gruppe Lausanne der Avia am 30. Mai die alljährliche<br />

« Autavia am Genfersee » organisieren wird.<br />

Die Equipen werden wie üblich zusammengestellt:<br />

Ein Flugzeug mit Pilot und Beobachter plus zwei<br />

Automobile mit je einem Fahrer und einem Verbindungsmann.<br />

Als Grenzlinien für den Austrag<br />

sind bestimmt worden. Aubonne, am Ufer des Genfersees,<br />

Mont de Biere, Ste. Croix, Payerne, Romont,<br />

Vevey.<br />

Die Flugzeuge werden am 30. Mai, um 15 Uhr,<br />

auf dem Flugplatz der Blecherette in Lausanne in<br />

Intervallen von zwei Minuten starten. Der Austrag<br />

soll um 18 Uhr beendigt sein. Um 19 Uhr finden<br />

sich die Konkurrenten zur Preisverteilung im Chalet<br />

ä Gobet zusammen. Einschreibungen können bis<br />

zum 23. Mai an das Sekretariat der Sektion<br />

Waadtland des A. C. S., 8, Rue de Bourg, in Lausanne<br />

eingereicht werden.<br />

lt<br />

serer Clubmitglieder hat schon das schöne Tal der<br />

Engelberger Aa besucht, deren entlang wir um 10<br />

Uhr das in einem Kranze schönster Berge eingebettete<br />

Engelberg erreichen. Beim prächtigsten<br />

Wetter entschliessen sich die meisten zu einer Fahrt<br />

auf die Gerschnialp mittelst Zahnradbahn. Ueberwältigt<br />

von all den schönen Eindrücken stehen wir<br />

schon um halb 11 Uhr 1800 m hoch am Trübsee.<br />

Eine unvergleichlich schöne Gebirgswelt bot sich<br />

unserem Auge, doch von einem See keine Spur.<br />

Dort, wo über eine ebene Fläche ein Trupp Skifahrer<br />

noch den verspäteten Wintersport nachholen,<br />

liegt tief unterm Schnee begraben, noch zugefroren,<br />

der Trübsee. Noch hat Mutter Sonne und Meister<br />

Föhn wackere Arbeit zu leisten, bis Alpenrosensträucher<br />

den Platz der Schneefelder zieren.<br />

Im Hotel Bellevue-Terminus findet man nach der<br />

Talfahrt die 140köpfige Touring-Familie wieder<br />

zusammen, woselbst für das leibliche Wohl gut<br />

und genug gesorgt worden ist. Der Präsident,<br />

Herr Dr. med. Büchi, begrüsst dann auch begeistert<br />

die zahlreiche Schar, und sichtlich befriedigt<br />

über die kulinarischen und musikalischen Genüsse,<br />

wird noch ein Rundgang durch das malerische Engelberg<br />

angetreten. In nahezu staubfreier Distanz<br />

verlässt die 32 Wagen starke Kolonne das schöne<br />

Alpental, um am Woge nach Luzern, in Stansstaad,<br />

bei unserem Landsmann, Herrn Hauser, einen<br />

Gruss aus Glarus zurückzulassen. Hier begrüsst<br />

und begleitet uns bis Luzern der Präsident der<br />

Sektion Waldstätte, Herr Helmlin, und nach Erfrischungen<br />

und Stärkungen im < Stadthofgarten ><br />

wird in grösseren Abständen die Heimfahrt angetreten.<br />

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Gebrüder Hundert, Bischofszell<br />

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Jean Osterwalder &. Cie., St. Gallen<br />

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Autosektion St. aallen-Appenzell<br />

Ortsgruppe Wil. Pfingstfahrt nach Bad Alvanen.<br />

Die Ortsgruppe Wil ladet alle Mitglieder der Sektion<br />

St Gallen-Appenzell und speziell ihre Mitglieder ein,<br />

an ihrer Pfingstfahrt (24. und 25. Mai) teilzunehmen.<br />

Das Programm lautet:<br />

1. Tag: Abfahrt vormittags 10 Uhr in Wil. beim<br />

Hotel «Schwanen», über Wattwil, Wildhaus. Zollhaus<br />

(53 km). Daselbst Aperitif. VA Uhr: Mittagessen<br />

im Hotel Lattmann, Ragaz (32 km). Abfahrt<br />

3 Uhr über Chur, Lenzerheide (39 km). 1% Uhr:<br />

Nachtessen im Bad Alvaneu (18 km), anschliessend<br />

Unterhaltung, Nachtquartier. Total am ersten Tag:<br />

142 km.<br />

2. Tag. vormittags 7—8 Uhr: Margenessen.<br />

8 Uhr: Abfahrt nach Davos (22 km). 9—11 Uhr:<br />

Abstecher in Davos nach Schatzalp, Flüelanass oder<br />

Spaziergänge. 11 TFhr: Mittagessen im Post- und<br />

Sporthotel. Abfahrt Yal Uhr in Davoe über Klosters,<br />

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wenn Sie folgende Punkte beachten:<br />

Oeffnen u. schließen Sie das Verdeck selbst.<br />

Ein gutes Cabriolet-Fenster soll bei teureren<br />

Wagen m Zahnstangen laufen j<br />

lassen Sie sich diese zeigen.<br />

Prüfen Sie genau die Gummidichtungen<br />

von Verdeck und Fensterscheiben auf ihr<br />

Profil. Es soll sich fest an die Scheiben<br />

anlegen; andere Dichtungen haben sich<br />

schlecht bewährt. ^^ «,...,<br />

Sehen Sie, ob die Führersitze bei Belastung<br />

ventiliert und mit einem Griff verstellbar<br />

sind, und wie sich die Türscharniere ölen<br />

lassen.<br />

Achten Sie auf einen sorgfältigen Schliff<br />

der Sturmstangen; an ihm erkennen Sie<br />

die gute Arbeit.<br />

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Bern, Dienstag, 19. Mai <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 42<br />

Pßngstliches Intermezzo<br />

Von J. R. H.<br />

Pfingsten, das ist immer schon ein plötzliches<br />

Stehenbleiben des Frühlings, ein Aufatmen<br />

mit raschen und glücklichen Blicken<br />

in die weite Runde.<br />

Pfingsten, das ist blühender Höhepunkt<br />

des Frühlings und unerwartetes Wissen um<br />

den Sommer, der ferne hinter einem Wald,<br />

im Hinüberdämmern einer unendlichen Weite<br />

in den blauen Himmel seine weiche Wolkenhand<br />

hebt.<br />

Pfingsten ist ein reifes Fest, ein schweres<br />

Grenzgebäude, dessen Fenster nach zwei<br />

Seiten schauen. Die eine Gegend kam man<br />

geschritten durch junges Grün, durch erste<br />

Blütenfarben; nun rastet man im Saal und<br />

geht dann weiter in die zweite Gegend. Und<br />

diese Gegend wird bald in die Reife des<br />

Sommers führen.<br />

Pfingsten ist ein kaum merkbarer Wendepunkt<br />

der Zeit. Es ist wie bei der Frau, die<br />

noch Mädchen ist und schon den Tag sieht,<br />

da sie all ihre seltsame Süsse einem schenken<br />

wird, einem, der gut ist und gross und<br />

zart...<br />

Pfingsttage sind Tage, da das Herz, das<br />

den ersten Frühling hindurch schwärmte<br />

und unbesonnen war, einen Freund wieder<br />

erkennt, den Geist, der bisher bescheiden<br />

war und lächelte, weil er seinen Tag, weiss.<br />

Ja, wie eine feurige Zunge fällt er nun in das<br />

Herz und gibt ihm seinen Rat, damit der<br />

nahende Sommer in seiner Ueberfülle das<br />

arme Herz nicht unvorbereitet finde und zu<br />

schwach für seine vielen Gaben.<br />

Auch der ewig neue Uebermut des Frühlings<br />

ist nun ermüdet und rastet unter schweren<br />

Blütentrauben; er trieb den Spott mit<br />

jungen Wolken und aufwachenden Wäldern,<br />

er balancierte Sehnsucht und Drang und Ungewissheit<br />

der Menschen mit launenhaften<br />

Händen • durch Sonnentage und laue Mondnächte.<br />

Und die kleinen Wolken, mit denen<br />

er herumtollte, werden stark werden und<br />

kraftvoller.<br />

Und die Wälder werden dichter werden<br />

und stiller. Blitz und Donner werden sie<br />

aufwühlen und Sturzregen werden durch sie<br />

brausen. Sommer, Sommer...<br />

Pfingsten ist die Brücke, die leichtschaakelnde<br />

Brücke vom Frühling zum Sommer.<br />

Und man steht auf dieser Brücke und blickt<br />

zurück und blickt vorwärts; und unten<br />

rauscht die Zeit und hat glitzernde Wellen<br />

und silberne Fische.<br />

Nur einige Tage geht man über die Brücke<br />

und dann hat man schon das andere Ufer<br />

erreicht. Ferne verschwimmt das Land, aus<br />

dem man kam. Und vor uns breitet sich<br />

das Wunder aus, die drängende Reife...<br />

Kirche von Morcote am Lueanewee.<br />

Eine weisse Wolke tropft<br />

über grünbewachsene Hügel.<br />

Hoch das Herz der Erde klopft,<br />

Denn des Windes harscher Flügel<br />

Rührt es an, dass es erschrocken<br />

Aufgewacht aus Schlaf und Traum.<br />

Doch in seligem Frohlocken<br />

Läuten bald die hellen Glocken<br />

Fernhin durch den Weltenraum.<br />

Jeder Busch hält seine feinen,<br />

Duft'gen Fahnen in den Tag.<br />

Jeden Baches müdes Weinen<br />

Pfingsten<br />

(Photo: Meerkämper. Lugano;)<br />

Ist verstummt, und jede Klag,<br />

Jeder Schmerz in nichts zerronnen.<br />

Jede Strasse, jede Gasse<br />

Trägt ein leises Lichterglänzen,<br />

Geht in tausend kleinen Tänzen<br />

Und in tausend süsseh Wonnen.<br />

Abends, wenn der Mond, der blasse.<br />

Aus der Wälder Dunkel steigt,<br />

Weh'n der Mädchen leise Lieder<br />

Um den ersten, wachen Flieder,<br />

Der sich wie in Sehnsucht neigt.<br />

Von Gertrud Bürgi.<br />

Pfingsten ist später Mai; schon hat die<br />

Sonne, die um Ostern herum kaum Atem<br />

fand, in ihrem schnellen Aufstieg ihr Eilen<br />

verlangsamt; schon ist die Höhe nah...<br />

Pfingsten mahnt und macht ernst, aber<br />

nie, nie traurig. Denn Pfingsten ist das Fest<br />

jener, die reif werden und allen Sinn verstehen<br />

und jede Notwendigkeit einsehen.<br />

Aber auch Freude bringt Pfingsten und<br />

die Lieder tönen weit und voll.<br />

Denn nun ist die Zeit gekommen, da man<br />

mit Verständnis geniesst und die Stunde<br />

nicht versäumt.<br />

Pfingsten, du Freundin des Herzens, du<br />

schöne Schwester des Verstandes, gib uns<br />

deinen lächelnden Segen für das rollende<br />

Jahr!<br />

Später Frühling<br />

Eine Auferstehungs - Novelle von<br />

Dora von Stockert-Meynert.<br />

Wie ein Träumender hatte er die Fahrt<br />

zurückgelegt. Und war doch so klar und gefestigt<br />

in sich. Ein schon ganz Jenseitiger,<br />

der alles überwunden hatte.<br />

Als er an der Endstation die Strassenbahn<br />

verliess, streifte sein Blick beinahe höhnisch<br />

die aufblühenden Bäume und Wiesen. Was<br />

kümmerte ihn das alles noch?<br />

«Fertig!» rief der Schaffner hinter ihm.<br />

«Aus!« ergänzte er laut und hart und<br />

wollte mit raschen Schritten zur Seite biegen,<br />

als er eine feine, junge Stimme hinter<br />

sich lachen hörte. In dem Gefühl, dass dieses<br />

Lachen in einem Zusammenhang mit ihm<br />

stehen könne, wandte er sich um, und hatte<br />

die dunkle Empfindung, diesen blauen Hut<br />

mit den darunter hervorquellenden blonden<br />

Haaren schon einmal gesehen zu haben.<br />

Achselzuckend wollte er weitergehen. Aber<br />

die Stimme rief ihn übermütig an:<br />

«Seien Sie nicht böse, dass Ihnen mein Lachen<br />

so in die Gedanken geplatzt ist. Aber<br />

ich-.Jtann. nicht begreifen, wie etwas aus sein<br />

soll, wenn gerade der Anfang kommt!»<br />

Er,starrte ihr unwillig in das errötende Gesicht.<br />

«Von was?» knurrte er.<br />

Sie lachte noch vergnügter. «Sehen Sie<br />

denn nicht, dass es Frühling ist?»<br />

«Meinetwegen!» versetzte er finster. «Er<br />

wird mich so wenig aufhalten, wie ich Sie!»<br />

Gleich darauf ärgerte er sich, ihr überhaupt<br />

geantwortet zu haben. Was für eine Lächerlichkeit,<br />

sich noch in ein Geschwätz einzulassen.<br />

Er beschleunigte seinen Gang, aber sie<br />

hielt Schritt und musterte ihn kopfschüttelnd.<br />

«Ein etwas festlicheres Gesicht könnten<br />

Sie schon machen!»<br />

F E U I L L E T O M sie noc h einen grossen Haufen Holz zu-<br />

•••BBHHBMBBHMnBHBHBHBn*Bi sammen.<br />

_., . .<br />

«Das Herdfeuer ist unsere einzige Be-<br />

• l-SlXTSB<br />

leuchtung, Blitz,» sagte sie. Er bekam einen<br />

Der Roman eines Wolfhundes. gehörigen Teil der Mahlzeit vorgesetzt, doch<br />

Von H. G. Evarts.<br />

Gekochtes war nicht nach seinem Genr<br />

i n '„'-„ „".. i N schmack.<br />

(Verla* Geor* Muller, München.) ^ mi% ^ Nacht ZUVOf ^ angft.<br />

(Fortsetzung ans dem Hauptbiatt.V betete Göttin gefunden hatte, war er keinen<br />

In der Stube spürte Blitz einen schwa- Schritt von ihr gewichen. Nun aber quälte<br />

chen Geruch, der doch irgendwie an Men- ihn der Hunger und winselnd kratzte er an<br />

sehen erinnerte. Er ging von den Lebens- der Tür, um so dem Mädchen anzuzeigen,<br />

mittein aus, die dort aufgestapelt waren, dass er hinaus wolle.<br />

Auf dem Fussboden standen Mehl, Bohnen «Wo ist denn dein Herr, dieser Moran?><br />

und Reis, zum Schutz vor den gefrässigen fragte sie. «Er muss irgendwo in der Nähe<br />

Ratten in nahezu luftdichten Büchsen ver- sein, sonst wärst du auch nicht hier. Ja,<br />

schlössen.<br />

aber wenn ich dich hinauslasse, gehst du<br />

Das Mädchen sammelte Reisig und ent- mir zu ihm durch. Ich will, dass du bei mir<br />

zündete ein Feuer im Herde. Nachdem sie bleibst, bis Vater Kinnney kommt.»<br />

aus einer nahen eiskalten Quelle einen klei- Blitz wiederholte sein Kratzen und Winnen<br />

Eimer Wasser geholt hatte, ging sie sein.<br />

daran, über dem offenen Feuer die Mahlzeit «Eigentlich sollt er schon hier sein,»<br />

zu bereiten.<br />

fuhr sie fort. «In ein, zwei Tagen ist er<br />

Früh senkte sich der Abend über die sicherlich zurück. Dann darft du gehen. Bis<br />

Schlucht. Bevor sie zu essen begann, trug dahin aber heisst es hierbleiben, Blitz!»<br />

innnnnnnnni ii innnnm i«« nm mnnnnnnni»n u im B H u m.n fn M innnnnmnnni i tnfinnnnr<br />

IDDDDDI_lGDDUDDQDQOüDQDC<br />

TnnnnnrTnnnnnnnnnnnrinnnn<br />

Sein Winseln und Kratzen wurde so eindringlich,<br />

dass sie sich endlich widerstrebend<br />

erhob, um ihm die Türe zu öffnen. Sie<br />

Hess sie halb angelehnt, damit er gegebenenfalls<br />

wieder herein könne.<br />

«Lass mich nicht im Stich, Blitz! ><br />

mahnte sie, während der Hund hinausschlüpfte.<br />

Rasch eilte Blitz den Abhang hinunter<br />

und trabte bis zum Ausgang der Schlucht.<br />

Es dauerte nicht lange, so hatte er eine Elchkuh<br />

aufgespürt, die sogleich die nahende Gefahr<br />

witterte und mit aufgeblähten Nüstern<br />

den schrecklichen Wolfsgeruch einsog. Sie<br />

wandte sich zur Flucht — doch zu spät.<br />

Schon stürzte mit unheimlicher Geschwindigkeit<br />

eine Schattengestalt aus dem Gehölz<br />

herab.<br />

Das Mädchen in der Hütte war beunruhigt<br />

durch sein langes Fernbleiben; sie<br />

ging zur Türe, rief und pfiff, in der Absicht,<br />

Blitz zurückzulocken. Aber keine Antwort<br />

kam aus dem dunklen Walde. Sie gab die<br />

Hoffnung auf und war überzeugt, dass er zu<br />

seinem Herrn zurückgekehrt sei.<br />

•:•;•<br />

.•¥••••<br />

Im Aute über den<br />

Vierwaldstättersee<br />

nrnt u u u 11n u mr<br />

Mit eisiger Faust umkrallte sie abermals<br />

das Gefühl schrecklicher Verlassenheit, als<br />

sie beim Feuer sass, in der trüben Gewissheit,<br />

dass sie bis zum Morgen kein Auge<br />

schliessen werde. Das öde Schweigen erfüllte<br />

sie mit Grauen. Sie faltete die Hände,<br />

sie wollte beten, dass diese mörderische<br />

Stille ein Ende nehme — da erscholl ein<br />

Schrei, der sie bis ins Innerste erbeben Hess.<br />

Und ein inbrünstiges Gebet rang sich von<br />

ihren Lippen, das um Schutz vor diesem<br />

neuen Schrecken flehte.<br />

Nochmals erscholl der Schrei, diesmal<br />

ganz nahe. Darauf ein schrecklicher Schlag<br />

gegen die Türe — entsetzt fuhr das Mädchen<br />

auf —, dann ein heftiges Winseln und ein<br />

wildes Scharren. Zitternd öffnete sie — es<br />

war Blitz. Rasch schloss sie hinter ihm wieder<br />

ab. Ein Strom der Erleichterung kam<br />

über sie wie Gottessegen. Sie schlang ihre<br />

Arme um den Hund.<br />

«Armer Blitz,» sagte sie. «Armer Blitz!<br />

Die Furcht hat dich zurückgejaagt. Gott sei<br />

Dank, dass dir's geglückt ist, zu entkommen,<br />

alter Knabe.»<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

AntoSäiare Eecksiarieil-Gersan<br />

nnnnnnnnnnnnnnnnnpnnn<br />

Einzige und schönste Seerundfahrt<br />

Fahrplan in den schweizerischen Kursbüchern<br />

iBla'BlBjajaialaiBMalB<br />

DuO


18 AUTOMOBIL-REVUE 1O5I1 — TJ0 ±9<br />

«Wozu? Ich habe den Schwindel schon oft<br />

genug erlebt, und keine Lust, ihn noch einmal<br />

mitzumachen!»<br />

Sie lächelte ungläubig. «Das sagen Sie<br />

wohl nicht im Ernst. Ich habe mich die ganze<br />

Zeit gewundert, wie jemand bei einem so<br />

herrlichen Sonnenschein so schlecht aufgelegt<br />

sein kann. Das Leben ist doch so schön.<br />

Auch wenn man, wie ich, täglich acht Stunden<br />

in einem stickigen Bureau sitzen muss!»<br />

Jetzt war die Reihe aufzulachen an ihm.<br />

Er tat es mit dem Hohn der Verzweiflung.<br />

«Dafür haben Sie in Ihrer Tischlade kein<br />

halbes Dutzend unaufgeführter Theaterstücke<br />

und ebensoviele Romane liegen, um die sich<br />

kein Teufel kümmert. Und dann sind Sie noch<br />

jung!»<br />

«Sie auch!* unterbrach Sie ihn, sein Gesicht<br />

mit ihren Augen überleuchtend.<br />

Da riss er den Hut herunter. «Sehen Sie<br />

her, ich bin ganz grau !»<br />

«Das bisschen!» rief sie. «Uebrigens ist<br />

jeder noch jung genug, um an das Kommen<br />

eines neuen Frühlings zu glauben. Aber jetzt<br />

muss ich ins Bureau.» Sie nickte ihm zu und<br />

eilte die Allee hinab.<br />

Er sah ihr nach, bis nichts mehr von ihr<br />

zu sehen war. Er hatte ja Zeit. Wenn einer<br />

seines Zieles so sicher ist, bedarf es keiner<br />

Beschleunigung.<br />

Plötzlich horchte er auf.<br />

Was war das? Ein Kuckuck?<br />

In seine Züge trat ein erwartungsvoller<br />

Ausdruck. Wieviele Minuten also noch?<br />

Fünf... zehn... zwanzig... Hört er noch<br />

immer noch nicht auf?... Jetzt fängt noch<br />

ein zweiter an...<br />

Unwillkürlich kam es ihn an, zu lächeln..<br />

So vie) Zeit blieb ihm noch. Ueberhaupt wäre<br />

es besser, noch ein paar Stunden zu war-,<br />

ten. Vielleicht würde er von einer zu toderschrockenen<br />

jungen Frau oder einem Kind,<br />

das seinem Reifen nachlief, gefunden.<br />

Wie heiss die Sonne schien! Aber es ist<br />

ja wahr. Unter den Sträuchern stand alles<br />

voll Veilchenblättern. Frühlingswind wehte<br />

weich und stossweise.<br />

Wie verklärt das Mädchen aussah, als sie<br />

sprach. Schöne Augen, blonde Haare...<br />

Armes Ding! Dass sie dieses jubelnde Lachen<br />

behalten konnte, in dem finstern Loch,<br />

in dem sie schreiben musste! Acht Stunden.<br />

Tag für Tag. Herrgott, wie sollte man dies<br />

aushalten!?<br />

Er nickte gerührt vor sich hin. Vielleicht<br />

wäre sie die rechte Frau für ihn gewesen mit<br />

dieser fröhlichen Zuversicht. Nach dem<br />

Schritt eines solchen Kameraden könnte man<br />

sich wohl richten, ohne zu merken, wie mühselig<br />

es weitergeht.<br />

Er seufzte und versank in Träume. Ob<br />

denn das Sterben auch mühselig war? Ihm<br />

war, als wäre es schon vorbei, so weltenfern<br />

fühlte er sich von allem, was er ersehnte<br />

und entbehrte und ihn verzweifelt und unglücklich<br />

gemacht hatte.<br />

Er blickte staunend um sich. Woher kam<br />

es, dass er auf einmal wieder soviel Schönheit<br />

um sich sehen konnte? War er aus einem<br />

Grab auferstanden? Und kann das Leben<br />

überhaupt nur lieben und erfassen, wer<br />

schon einmal gestorben ist?<br />

Er strich sich verwirrt über die Stirn.<br />

Noch einmal leben? Er war doch so fest<br />

entschlossen gewesen, sich durch nichts<br />

mehr zurückschmeicheln zu lassen. Was war<br />

es, das ihn hielt? Ein fremdes Mädchen, von<br />

dem er nichts wusste, als dass sie lachen<br />

konnte?<br />

Ratlos glitten seine Augen zwischen Himmel<br />

und Erde hin und her. Dabei tappte er<br />

ins Gras und gewahrte, wie durch ein Wunder<br />

hergeweht, zarte Wiesenblumen.<br />

Er bückte sich und pflückte ein Blume mit<br />

einer Andacht, als berühre er ein Heiligtum.<br />

In ihren Anblick versunken, ging er dahin.<br />

Dann blieb er stehen und schrieb lange<br />

in sein Taschenbuch.<br />

«Frühling! > murmelte er erschüttert.<br />

«Frühling!»<br />

Um sechs Uhr stand er bei der Strassenbahn.<br />

Von allen Seiten strömten die Arbeiter<br />

aus den Betrieben. Angstvoll musterten<br />

seine Augen die Wartenden an der Haltestelle.<br />

Auf einmal lachte sie ihn an.<br />

«Guten Abend!» rief sie. «Ich habe die<br />

ganze Zeit an Sie gedacht.» Dann warf sie<br />

einen entzückten Blick auf die Blumen in<br />

seinem Knopfloch.<br />

«Sie Glücklicher, was haben Sie Schönes<br />

gefunden?><br />

«Fräulein!» süess er atemlos hervor und<br />

langte mit einer Heftigkeit nach ihrer Hand,<br />

wie es einstmals die Flüchtigen um ein rettendes<br />

Asyl getan haben mochten.<br />

Sie errötete und stieg in den Wagen.<br />

Dort sassen sie einander gegenüber und<br />

sie sah ihn verlegen an, als warte sie, dass<br />

er zu sprechen anfange.<br />

Aber was konnte er ihr vor allen diesen<br />

Leuten sagen?<br />

Plötzlich riss er sein Taschenbuch hervor<br />

und hielt es ihr hin.<br />

«Ich habe ein Frühlngsgedicht gemacht.<br />

Wollen Sie es lesen?»<br />

Apollo<br />

Ein Wandertag am VIerwaldstättersee.<br />

Von Hermann Hesse.<br />

Der Wandrer lag allein, abseits des Weges,<br />

in der warmen Sonne. Sein Blick ging<br />

dem Spiele des Lichtes auf den gelben<br />

Felsen nach, sein Ohr ruhte im Geräusch<br />

des rückwärtigen Sturzbaches aus, welches<br />

aus der Ferne noch eben heranreichte,<br />

leis und stetig. Seine Seele, in leichtem<br />

Halbtraum, ruhte wie ein Vogel mit ausgebreiteten<br />

Flügeln über dem lichten<br />

Lande seiner Kindheit. Ein brauner Falter<br />

flügelte langsam über der Strassenmauer<br />

und durchschnitt mit der unruhigen Linie<br />

seines Fluges die Umrisse der schmalen<br />

Seefläche, die dem Liegenden ins Auge<br />

leuchtete. Auf dem dunkelgrünen glänzenden<br />

Grunde spiegelte die matte Farbe der<br />

Falterflügel heller und reicher, die zarten<br />

Flügelränder zitterten wechselnd in einem<br />

weisslichen Licbtstreif, als ob der bewegte<br />

scharfe TJmriss das Licht anzöge.<br />

Im Gedächtnis des Buhenden stiegen die<br />

• •<br />

Was geschieht, wenn der Führer eines<br />

in voller Geschwindigkeit fahrenden Automobils<br />

ein Hindernis auf der Strasse erblickt?<br />

Nur wenn man sich diese Frage<br />

klar zu beantworten sucht, erkennt man<br />

die gewaltigen Gefahren, die das Autofahren<br />

in sich birgt. Ein englischer Physiologe<br />

beschreibt die Vorgänge, die sich<br />

beim Fahrer abspielen, wie folgt:<br />

Zunächst bildet sich auf der Netzhaut<br />

ein Bild des vor dem Auto auftauchenden<br />

Hindernisses. Der Sehnerv überträgt<br />

das Bild in die oberen Gehirnzentren,<br />

wo auf Grund der Meldung ein Beschluss<br />

gefasst wird. Dieser wird den motorischen<br />

Zentren übermittelt, die mit Hilfe<br />

der Nerven auf die Muskeln des Führers<br />

einwirken und die zweckmässigen Bewegungen<br />

auslösen. In einem normalen<br />

Körper werden alle diese Vorgänge in<br />

einer Fünftelsekunde vollzogen. Diese<br />

kleine Zeitspanne wird die «Reaktionszeit»<br />

genannt. Nun sind wissenschaftliche<br />

Experimente gemacht worden, um festzustellen,<br />

wie die verschiedenen Reizund<br />

Betäubungsmittel auf die Länge der<br />

leidenschaftlichen Wonnen der Knabentage<br />

auf, die erregte Lust der sommerlichen<br />

Schmetterlingsjagd auf grossblumigen<br />

Gartenbeeten und auf windstillen duftenden<br />

Matten, über denen die heisse Luft<br />

in glänzenden Wellen zitterte.<br />

Dem Träumer glitten unvermerkt die<br />

schwer gewordenen Lider über den ermüdeten<br />

Blick. Sein Traum lief in atemloser<br />

Lust falterjagend über heimatliche Matten<br />

und Hänge, und aus der entschleierten<br />

Tiefe ferner Erinnerungen überkam den<br />

Schläfer eine lang vergessene Sehnsucht<br />

aus Kinderzeiten — einen Apollo zu sehen.<br />

Das Ziel begieriger Knabenwünsche,<br />

schneeweiss mit roten Flecken, hing das<br />

Bild des schönen Falterkönigs vor ihm im<br />

Blauen. Vertraut und leise anklingend<br />

traten andere seltsam liebe Melodien aus<br />

vergangenen Jahren heran. Ueber den<br />

Schlafgedanken des Wanderers wölbte<br />

sich wundervoll und zart der Himmel seiner<br />

Kinderzeit in sehnlicher Bläue empor.<br />

Ein leichter Wind flog kühl vom jenseitigen<br />

Gebirge her und traf die gesenkte<br />

Stirne des Schlafenden. Lächelnd und<br />

langsam schlug er die Augen auf, von<br />

der Klarheit der reinen Seeluft und von<br />

den fröhlich leuchtenden Farben der<br />

Landschaft erquickt. Er richtete sich wohlig<br />

auf.<br />

Da glitt ein weisser Schein an ihm vorüber.<br />

Er hielt inne, er blickte lauschend<br />

auf. Unhörbar und ruhig senkte sich ein<br />

heller Schmetterling in elegantem Bogen<br />

aus der Luft herab, flog am Boden hin,<br />

flatterte, Umschau haltend, und blieb an<br />

der abschüssigen, sonnbeglänzten Fläche<br />

eines Felsens hängen. Er schien zu lauschen,<br />

er bewegte die feinen Fühlhörner,<br />

und dann breitete er all© vier Flügel weit<br />

und ruhig im warmejQ Liebte aus. Apollo!<br />

Auf den seidenen, weissen Flügeln traten<br />

dunklere Adern in zarten Linien mit metallischem<br />

Glanz hervor.<br />

Der Apollo schlug die Flügel zusammen,<br />

dass ihre vornehme, längliche Form mit<br />

der untadeligen Rundung der Oberflügel<br />

deutlich sichtbar ward, breitete sich noch<br />

einmal wohlig, wie atemholend, in voller<br />

Dehnung aus und flog auf. Er flog vom<br />

Felsen auf die Spitze einer hohen, violetten<br />

Distel, von da gegen den See in die<br />

dunklere Tiefe. Dann erhob er sich wieder,<br />

schwebte einen Augenblick unschlüssig,<br />

tat plötzlich eine Eeihe jauchzender Flügelschläge<br />

und verschwand nach oben in<br />

den tiefen, leuchtenden Himmel.<br />

Reaktionszeit einwirken. Dabei erwies<br />

es sich, dass eine Dosis Alkohol, die<br />

1Y 2 dl Whisky entspricht, die Reaktionszeit<br />

verdoppelt und verdreifacht. Aber<br />

nicht nur der Alkohol ist für den Automobilisten<br />

sehr gefährlich, sondern auch<br />

der Kaffee und Tee, wegen des darin<br />

enthaltenen Coffeins, denn diese Droge<br />

ruft ähnliche nervöse Störungen hervor.<br />

Das bedeutet, dass nach dem Genuss<br />

von wenigen Gläsern Wein, resp. Tassen<br />

Kaffee, der Autoführer zwei oder gar<br />

drei Fünftelsekunden brauchen kann —<br />

statt einer — um gegen die drohende<br />

Gefahr zu reagieren. Bei einer als massig<br />

zu bezeichnenden Geschwindigkeit<br />

von 35 km legt aber ein Auto In zwei<br />

Fünftelsekunden mehr als 3,8 m zurück.<br />

Sehr oft ist das Hindernis erst auf 3 bis<br />

4 Wagenlängen zu erkennen, besonders<br />

in Kurven oder Strassenkreuzungen.<br />

Wenn nun der Autoführer unter der<br />

Wirkung eines guten Trunks auch nur<br />

eine Wagenlänge verloren hat, kann der<br />

winzige Zeitverlust — die Fünftelsekunde<br />

— das Leben kosten I<br />

immer mit Ruhe<br />

und Kafffee Hag!<br />

Mai<br />

Rufst da doch wieder<br />

Duft und Traum über Land<br />

Blauwelsse Seligkeit: Flieder<br />

Schaukelt am Strassenrand.<br />

Goldregen tropft aus dem Grün<br />

Sinnender Gartenwege.<br />

Alles wird Liebe und Blühn<br />

Im dunklen Gehege.<br />

Wolken wandern und fliegen<br />

Nah' an des Himmels Herzen.<br />

Lust wird kommen und siegen<br />

Ueber Leid, über Schmerzen.<br />

Tod wird nur leise,<br />

Süsse Verklärung seint<br />

Alles Grosse geht weise<br />

Ins Unendliche ein —.<br />

Gertrud Bürn.<br />

Chaplins neue Filmprojekte.<br />

Chaplin ist aus Algier, wo es ihm zu heiss<br />

wurde, wieder nach Nizza zurückgekehrt und<br />

gedenkt, nach einer Meldung der «B. Z.»,<br />

hier bis auf weiteres zu bleiben. Den ihn<br />

belagernden Reportern hat er erob und deutlich<br />

sagen lassen, dass er Ruhe haben will,<br />

weil er an seinem nächsten Film zu arbeiten<br />

wünscht. Er machte eine unwiderruflich<br />

letzte Erklärung über seine Absichten. Neun<br />

verschiedene Projekte hat er gleichzeitig in<br />

Arbeit, und auf eines von ihnen wird nach<br />

langen Versuchen und Ueberlegungen seine<br />

Wahl fallen. Zunächst:<br />

Hamlet: Die Geschichte Charlies, "der dn<br />

grosser Hamletdarsteller wird, seinen Verstand<br />

verliert, sich schliesslich für Hamlet<br />

hält, bis ihn ein Mädchen, das sich für Ophelia<br />

ausgibt, zu einer gesünderen Betrachtungsweise<br />

der Welt zurückbringt.<br />

Napoleon: Dieser oft totgesagte und. dementierte<br />

Stoff beschäftigt Chaplin neuerdings.<br />

Gelegentlich seines Aufenthaltes in<br />

Paris hat Chaplin das Grab Napoleons besucht<br />

und sich auch noch sonstige Napoleon-<br />

Erinnerungen zeigen lassen.<br />

Charlies Tod. An diesem Film arbeitete<br />

Chaplin zur Zeit seines Zerwürfnisses mit<br />

seiner letzten Frau. Auch darin geht Charlie<br />

am Schluss ins Unbekannte, nur etwas<br />

anders als sonst — er wird auf die grausamste<br />

Weise von einem glücklicheren Rivalen<br />

getötet.<br />

Eine Fortsetzung von «City Lights*. Darin<br />

finden sich alle Hauptfiguren des früheren<br />

Filmes wieder.<br />

Charlie und der nächste Krieg. Der Zukunftskrieg<br />

in satirischer Beleuchtung.<br />

Charlie fürchtet nicht die langen Kisten.<br />

Ein Film von 600 Metern, der die Manier der<br />

früheren Kurzfilme wieder aufnehmen soll,<br />

die durch einfache und schlagkräftige Mittel<br />

ohne jede Hinterabsicht grosse Wirkungen<br />

anstrebten.<br />

Schliesslich: Drei SprechfUme, in denen<br />

Chaplin nur Regie führen will, ohne selbst<br />

als Darsteller mitzuwirken.<br />

Brieftauben im Dienste von Erpressern.<br />

Die New Yorker Polizeibehörde ist einer<br />

Erpresserbande auf der Spur, die als eine<br />

Neuheit im Gebrauch verbrecherischer Mittel<br />

Brieftauben verwendet. Das Opfer erhält<br />

in einem Postpaket eine Brieftaube zugeschickt,<br />

die in einem Beutel um den Hals<br />

den Befehl überbringt, eine Anweisung über<br />

eine bestimmte Summe in dem Beutel zu deponieren<br />

und die Taube unverzüglich in Freiheit<br />

zu lassen. Trotz allen Nachforschungen<br />

der Polizei ist es bisher nicht gelungen, den<br />

Bestimmungsort dieser Tauben festzustellen.<br />

Die Polizei schätzt die Einnahme dieser Erpressergesellschaft<br />

bisher auf über 500.000<br />

Dollar.


N"42 - <strong>1931</strong> ÄUTOMOBIL-REVUE<br />

Reisefieber - Saisonauftakt!<br />

Das blühende Meublement des Frühlings<br />

wird von den Winden und Stürmen rasch<br />

verschleudert und in den Bächen schwimmt<br />

der Frühling lustig einher. Der Frühling ist<br />

ein kurzes Saisongeschäft, er ist keine richtige<br />

Jahreszeit, nur ein Uebergang, ein flüchtiges<br />

Spiel zwischen Winter und Sommer,<br />

wobei der hitzig leidenschaftliche Partner,<br />

der Sommer, gewinnt, indes im Herbst der<br />

Winter, der kalte Partner, die Chancen ausnützt.<br />

So ist nun der Steckbrief des Sommers<br />

überall affichiert, im menschlichen<br />

Gemüt und an den Plakatsäulen.<br />

Reisen gehört heute so zwingend zu unserem<br />

Zeitgeist, wie das Seefahren zu den<br />

Wikingern, das Reiten zu den Kosaken. Preist<br />

man die Sesshaftigkeit, so klingt das wie<br />

ein Lob der Faulheit und der Bequemlichkeit.<br />

Alles Herumzigeunern verrät einen Mangel<br />

an Kultur — sagt man... Man betrachtet das<br />

Volk der Zigeuner von weitem und mit eiriem<br />

gewissen Schauer. Aber das geschieht<br />

wohl mehr aus Angst vor ihren vielen Läusen<br />

und aus Abscheu vor ihrem unappetitlichen<br />

Aussehen. Wir zigeunern heute in der<br />

Welt herum mit einem Geist voll Unruhe,<br />

Neugierde, einer neuen Gier. Allerdings greifen<br />

nicht nur die geistigen Ansprüche entscheidend<br />

in die Reisepläne ein, sondern<br />

auch der Geldbeutel, der oft eine Meerreise<br />

a priori zu Wasser werden lässt. Nichtsdestoweniger<br />

sind die schönen Tage mit Gefühlsausbrüchen<br />

verstopft. Wir stehen bald in der<br />

Saison des Abschiedwinkens. Die Hierbleibenden<br />

wünschen den Wegreisenden alles,<br />

was sie selbst gerne haben würden: Erholung,<br />

Glück und Erheiterung, und sie haben<br />

es auch in nicht minderem Mass im Moment,<br />

wenn die anderen weggefahren sind, obwohl<br />

sie zunächst ein merkwürdiges Gefühl der<br />

Vereinsamung überfällt, aber bald haben sie<br />

sich in die Situation gefunden und bald pfeifen<br />

sie munter ihr Liedchen: «Auch du wirst<br />

mich einmal betrügen»...<br />

Das Reisen ist heute in dem Mass individuell,<br />

dass es kaum mehr Rezepte geben<br />

kann. Im Zimmer dessen, der eine Reise<br />

plant, häufen sich Lichtbilder, Abbildungen<br />

etc. Man kauft Bücher und gräbt verstaubte<br />

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Das gute Blumengeschäft am Platze<br />

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Schmöcker hervor; man bereitet sich somit,<br />

genau wie in früheren Zeiten, gewissenhaft<br />

und sorgfältig vor und verkürzt sogar seine<br />

Nachtruhe. Nur die Snobs reisen ahnungslos,<br />

unbeschwert von Bücherweissen, saugen aus<br />

den millionensamen Eindrücken irgendwelche<br />

Oberflächlichkeiten heraus und zu Hause<br />

mengen sie dann beim Erzählen ein paar<br />

ästhetische Schluchzer ein; nochmals horchen<br />

sie in ihrem Erinnerten, will sagen: in<br />

ihrer Erinnerung, auf die Stimme der Wüste,<br />

spüren nochmals den Gletscherwind wie eine<br />

kalte Kompresse die Stirne kühlen und geben<br />

dem übrig Geschauten kräftige Farben<br />

und überstreichen das skelettartige dürre Erlebnis<br />

mit Romanlack und phantastischer Politur.<br />

Indessen verweilen die gewissenhaften<br />

Reisenden mit einem Spezialistentum bei den<br />

alltäglichsten Eindrücken und betrachten zum<br />

Beispiel einen Baum als botanisches Spezi-<br />

wechseln den herben Ernst der Alpenwelt<br />

men, als Holz, als Farbenfleck, als Sil-mihouette, als lebendigen Organismus. Und fashionablen Kurorten, und lieben so das<br />

dem heiteren Süden und verweilen an<br />

alle Landstriche, durch die sie kommen, werden<br />

mit einemmal für sie unerhört wichtig.<br />

Leben in kontrapunktischer Form, in dem<br />

prickelnden Spiel der Gegensätze. Sie leben<br />

Jeder kleine Fleck Erde gewinnt an Bedeutung,<br />

an dem man auf der Karte sonst achtlos<br />

vorbeiglitt.<br />

am Strand, wo der Tag eingeteilt ist in<br />

Spaziergänge, Aperitifs, Lunch, Schlaf, Einkauf,<br />

Cocktail, Umkleiden, Diner, Theater,<br />

Nun ist es kein Wertmassstab, wenn ein Tanz, Feuerwerk, und wo man nie allein<br />

Mensch von irgendeinem Teil der Natur un-herumläuft, sondern immer vom Urteil und<br />

berührt bleibt. So erzählt Wassermann von<br />

Hugo von Hofmannsthal: «Wir lachten oft,<br />

wenn er auf einem Gipfel angekommen, sich<br />

sogleich mürrisch gegen die Ferne setzte und<br />

den Lodenmantel fröstelnd zuzog. Das Tal<br />

in der Tiefe sah er in rohe Fragmente zersetzt,<br />

die Felsstriche und Schneewiesen rings<br />

in weitem Bogen waren ihm zu heftig, zu nah,<br />

sie brüllten ihn an. Er gab vielleicht zu, dass<br />

es grossartig sei, aber das geschah aus Courtoisie,<br />

um die Begeisterten nicht vor den<br />

Kopf zu stossen.» Wir sehen: die Schönheit<br />

der Landschaft und ihr abwechslungsreicher<br />

Reichtum packt nicht immer nur grosse Menschen,<br />

für kleinere Menschen ist oft keinj<br />

Anlass übertrieben, kein Wort laut genug,<br />

um bewegten Herzens wie von einem Geheimnis<br />

oder Wunder zu sprechen. Viele<br />

steigen die Schluchten hinauf, durch das<br />

Grün des Laubwaldes, bis zum Schnee, unter<br />

Wo nicht erhältlioh,<br />

zu bezieben beii<br />

Roll A C Rqcol<br />

dem der Bach sprudelt, Schritt für Schritt<br />

klettern die Schneeblumen der Schneeschmelze<br />

nach; man lernt Menschen kennen,<br />

Söhne der Alpen, die selbst ein Stück Gebirge<br />

sind, aber abgekorkt und unzugänglich,<br />

und man spürt, dass die Alpen, wie auch die<br />

Meere, genügend Kraft haben, die Menschen<br />

nach ihreT Art zu bilden und ihnen ein unverlierbares<br />

Gepräge zu geben, wie die<br />

Mücke dem Bernstein.<br />

Nicht alle Menschen sind so mit der Landschaft<br />

verwurzelt, nicht jeder Fleck hat diese<br />

Kraft. Viele Menschen bleiben heimatlos oder<br />

besser: sie fühlen sich überall zu Hause; es<br />

sind Romantiker, von denen Novalis spricht:<br />

«Sie gehen immer nach Hause.» Es sind Menschen<br />

mit verblüffenden Mimikritalenten, die<br />

sich überall und hurtig akklimatisieren, sowohl<br />

in Steinkanälen wie auch in Wäldern<br />

und Wiesen, als Salonlöwen wie als Naturburschen,<br />

die ebenso gut auf den Komfort<br />

verzichten können, um wie Diogenes in der<br />

Tonne zu leben. Sie reisen herum und wechseln<br />

ihre Orte wie ein steckbrieflich Verfolgter<br />

sein Domizil, sie wandern an Küsten,<br />

durch fruchtbare Täler, an Getreidefeldern<br />

entlang, an Gärten und Bergwiesen vorbei,<br />

Genörgel der Menge begleitet und wo der<br />

Speisesaal zur Lästerallee wird, und wo die<br />

Gesellschaft einem Kompott gleicht: stark<br />

gemischt, und der Grundsatz regiert: «Aergere<br />

deinen Mitmenschen wie dich selbst.<br />

C. B.<br />

Tanz-Tee<br />

Stille Beobachtungen.<br />

Der Herr auf der Durchreise: «Ich habe<br />

mir gedacht, weil man doch zuhause, in<br />

ScMeimstadt, so was nicht hat, sehe ich mir<br />

mal so 'n richtigen Grossstadtbetrieb an, ein<br />

bisschen mondän und so... Alber was sie da<br />

tanzen, das ist ja ein ganz anderer One step<br />

als man in Schleitnstadt gelernt hat, und ob<br />

man wohl hier eine Dame engagieren darf...?<br />

Na, lieber nicht... Schliesslich dankt sie... Da<br />

,Mit vollen Segeln..<br />

spielt man lieber den stillen, aber Kühlen<br />

Beobachter ! »<br />

Der « Fabel »hafte! «...Diesen Tanzschritt<br />

Gnädigste, habe ich auch auf der InseJ Bali<br />

in der Südsee beobachtet. Wir haben da<br />

unten Riesenplantagen liegen. Im März bin<br />

ich erst zurückgekommen, bisschen Tiger<br />

geschossen, ja... Sollten mal mit hinunterkommen.<br />

Fabelhaft interessant diese Südsee...<br />

Wi© meinen ? Ja natürlich : Nur Harems<br />

hat man da...»<br />

Die nicht-engagierte Freundini: « Nä, über<br />

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20 AUTOMOBIL-REVUE<br />

den Geschmack von Lilli lässt sich streiten.<br />

Mit so einem Blödling tanzt sie. So ein fader<br />

Jüngling! Ich wäre mir wahrhaftig zu gut<br />

dazu, mit jedem hergelaufenen Portokassenkavalier<br />

... Lächerlich, diese Tanztees ! ...<br />

Durchaus gemischtes Publikum... Wie sie<br />

nur tut, die dumme Gans !... ><br />

Gedanken beim Engagement. Sie : « Ein<br />

bisschen Adolphe Menjou — eigentlich ganz<br />

mein Typ ! Auf junge Männer übe ich doch<br />

eine starke Anziehungskraft aus... Ich muss<br />

doch gleich Lulu nachher anrufen...»<br />

Er : «...Eigentlich ganz mein Typ... Wenn<br />

die erst ein bisschen zutraulich ist, das kann<br />

unter Umständen eine Geschäftseinlage von<br />

20—30 Mille bedeuten. ><br />

Der Dicke : « Gnädiges Fräulein, es ist<br />

statistisch nachgewiesen, dass gerade die<br />

Dicken gute Tänzer sind und rhythmisch<br />

kolossal veranlagt... Ich, beispielsweise, habe<br />

geradezu eine Spezialbegabung für moderne<br />

Tänze. Wir wirken dabei auch viel leichter<br />

und graziöser als sonst. Finden Sie nicht<br />

auch ?...»<br />

Damenhüte, aufgeputzt<br />

Das Zollkomitee, das m Genf an einer<br />

einheitlichen internationalen Zollnomenklatur<br />

arbeitet, hat die Streichung der Position<br />

«Damenhüte, aufgeputzt» beschlossen.<br />

Motivenbericht hiezu : Aufgeputzt,<br />

nämlich mit Federn, Blumen, Früchten<br />

garniert, gibt es gar nicht mehr; und es<br />

besteht auch wenig Aussicht, dass es solche<br />

Hüte jemals wieder geben wird. —<br />

FJS braucht die Deliberationen eines Zollkomitees,<br />

um die Augen wieder auf etwas<br />

zu bringen, was sie vor lauter Nichtmehrsehen<br />

ganz vergessen haben. Nein,<br />

aufgeputzt gibt es nicht mehr; nicht<br />

mehr die Krähenschwingen und die Kolibribestandteile<br />

und keine Gärtnerin biegt<br />

mehr um die Ecke, und keine Pomona<br />

lässt ihre Gaben über einem Mittagskorso<br />

wackeln. Aus ist es mit allen täuschenden<br />

Aprikosen, neckischen Radieschenbündeln,<br />

fruchtschweren Pflaumenzweigen<br />

und dem sonstigen Gemüse. Ganze<br />

Industriezweige sind eingegangen, weil es<br />

keine Kirschblütenzweige mehr gibt.<br />

Einst gab es sie reichlich, es ist noch gar<br />

nicht so lange her, dass niemand sich<br />

hätte träumen lassen, das oberste Stockwerk<br />

des Arsenals könnte bestritten werden<br />

von Filz, Stroh, Band und Agraffe.<br />

Damals kamen sie uns obstinat mit den<br />

Küsnacht<br />

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Kindern Floras und den Fruchtgaben der<br />

gemässigten Zone ; heute nur noch mit<br />

einem gemalten Bande, das nicht einmal<br />

bemalt ist. Und in Genf kassiert eine löbliche<br />

Kommission eine Zollposition, weil<br />

die Trägerinnen eine neue bezogen haben.<br />

Vom Operettenstar<br />

zur <strong>Zeitung</strong>sverkäuferin<br />

Therese Abadie war einst die bekannteste<br />

und beliebteste Schauspielerin der Pariser<br />

Boulevards. Ihr Name hatte solche Zugkraft,<br />

dass man Zigaretten bis zu Parfüms, alle<br />

möglichen Dinge nach ihr benannte.<br />

Heute verkauft sie in einer kleinen Bude<br />

gegenüber dem Pariser Bahnhof Saint-<br />

Lazare <strong>Zeitung</strong>en. Ihre Lebensgeschichte ist<br />

aber dennoch kein typisches Beispiel für die<br />

Laufbahn eines gesunkenen Sternes, da sie<br />

sich ihren heutigen BeTuf freiwillig gewählt<br />

haben soll und gerade durch diese Wahl eine<br />

gewisse Berühmtheit geniesst. Therese Abadie<br />

gehörte zu den ersten grossen Operettenstars.<br />

Sie trat im Theatre des Nouveautes<br />

und im Theatre Albert auf und verdiente<br />

Summen, die für ihre Zeit unerhört hoch<br />

waren. Aber sie lebte auch auf entsprechend<br />

grossem Fusse und gab ungeheure Gelder<br />

aus. Dennoch legte sie sich mehr zurück,<br />

als ihre Kollegen gedacht hätten, und zog<br />

sich eines Tages von der Oeffentlichkeit zurück,<br />

um der neuen Generation den Weg<br />

freizugeben: «Wir Alten machen einen Fehler,<br />

wenn wir nicht einsehen wollen, dass<br />

wir genug haben. Ich habe meine grossen<br />

Tage erlebt und trat freiwillig zurück, um<br />

der jungen Generation Platz zu machen,><br />

erklärt sie. Es muss allerdings ein sehr<br />

merkwürdiger Entschluss gewesen sein, der<br />

Frau Abadie, die über ein hübsches kleines<br />

Vermögen verfügt, dazu führte, statt eines<br />

friedlichen Rentnerdaseins die Rolle einer<br />

<strong>Zeitung</strong>sverkäuferin zu übernehmen. Sie<br />

wollte offenbar nicht ganz von der Welt abgeschnitten<br />

sein und wollte auf der andern<br />

Seite ihre damaligen Kollegen nicht belästigen.<br />

Deshalb Hess sie sich gegenüber vom<br />

Bahnhof nieder, wo den ganzen Tag ein<br />

reger Verkehr vorbeiflutet und wo es immer<br />

etwas Neues zu sehen gibt, und sie ist mit<br />

ihrer Wahl durchaus zufrieden. Auch in diesem<br />

neuen Beruf hat sie sich eine grosse<br />

Zahl von Anhängern geschaffen. Sie hat<br />

ihre feste Kundschaft, von der viele nicht<br />

die geringste Ahnung haben, wer die alte<br />

Frau mit den klugen Augen ist, die ihnen<br />

täglich mit einer andern witzigen Bemerkung<br />

ihre <strong>Zeitung</strong>en überreicht. Es gibt aber<br />

auch viele, die sie kennen, vor allem viele<br />

Schauspieler, die sie von Zeit zu Zeit besuchen,<br />

um auf der Strasse stehend ein paar<br />

•Minuten mit ihr zu plaudern. Diese Gespräche<br />

sind immer lustig, und nach ihrer<br />

guten Laune befragt, hört man Frau Abadie<br />

immer wieder sagen: «Ich bin als Komödiantin<br />

geboren, und wenn Gott will, so<br />

werde ich auch als Komödiantin sterben.><br />

Grosse und Verfall<br />

George Little ist gestorben. Verarmt, halb<br />

verhungert, in der elenden Dachkammer<br />

einer Mietskaserne in Chicago.<br />

George Little...? Lassen Sie den Brockhaus<br />

oder den Gotha der internationalen<br />

Prominenten im Bücherschrank stehen.<br />

George Little steht nicht darin. Fragen Sie<br />

einen älteren, ausgedienten Boxweltmeister<br />

(falls Sie solche Herren unter Ihren Bekannten<br />

haben!). Dem werden die Augen leuchten.<br />

Ja, George Little — das war doch Anno<br />

dazumal der berühmte Manager des ebenso<br />

berühmten Negerboxers Jack Johnson, dessen<br />

himmelstürmende Laufbahn von einem<br />

anderen Jack, nämlich Jack Dempsey, durch<br />

einen Faustschlag jäh unterbrochen wurde!<br />

George Little hatte schon viele Siege mit<br />

seinem schwarzen Schützling erfochten. Man<br />

wird reich dabei. In seinen Glanzzeiten trug<br />

George Little für etwa eine Million Mark<br />

Schmucksachen an seinem robusten Leibe<br />

herum!<br />

Das ist authentisch! Alle amerikanischen<br />

Blätter berichteten seinerzeit darüber. Und<br />

nun stirbt der gleiche Mann, halb verhungert,<br />

in einer jämmerlichen Mansarde in Chicago?!<br />

George Little war noch mehrfacher Millionär,<br />

als Jack Johnson unterlag. Die gleiche<br />

Faust, die den geschäftigen Neger k. o.<br />

schlug, gab auch dem Glück des Managers<br />

den Todesstoss. An noble Passionen gewöhnt,<br />

fand George Little sich nicht mehr<br />

mit seinem nunmehr bescheidenen Dasein<br />

ab. Es ist weniger schwer, Geld zu verdienen,<br />

als es zu behalten; eine banale<br />

Wahrheit. Zuerst kamen die mit Brillanten<br />

geschmückten Manschettenknöpfe daran, dann<br />

die herrliche Krawattenperle, und schliesslich<br />

die berühmte Armbanduhr. Alles wanderte<br />

den Weg in das Leihhaus. In wenigen<br />

<strong>1931</strong> - No 42<br />

Pnngstnacht in der<br />

Vorstadt<br />

Von Iwan Heilbut.<br />

Viele kleine Häuser schlafen<br />

auf Parzellen, neugegründet.<br />

Ferne wacht der Flagzeughafen,<br />

rotes Licht, das blinkt und schwindet.<br />

Mandelbäumchen, tapfrer Strauch,<br />

hält dem Nachtwindrütteln stand.<br />

Ueberm Bahndamm nebelt Rauch.<br />

Hund bellt übers stille Land.<br />

In der Püngstnacht flimmern Sterne.<br />

Glüh'nde Raupenglieder zieh'n<br />

helle Fenster in die Ferne:<br />

Eisenbahnen stampfen hin.<br />

Dunkelheit und Licht und Laut<br />

schweigt ums Haus, vor dem ich stehe,<br />

dass Musik mir altvertraut<br />

in die tote Seele wehe.<br />

Monaten verlor George Little das Riesenvermögen,<br />

das ihm sein Neger mit harten,<br />

treuen Fäusten erboxt hatte. Und nachdem<br />

der letzte, knisternde Dollarschein sich in<br />

greifbare Genüsse umgesetzt hatte, zog sich<br />

George Little in seine Mansarde zurück, unfähig<br />

zu wirklicher Arbeit. Bald darauf holte<br />

ihn der Tod. Nicht einen Cent fand man in<br />

der schmutzigen Kammer. Der Neger Jack<br />

Johnson, der klüger als sein Meister war und<br />

sein Geld sicher anlegte, hat grosszügig die<br />

Beerdigung bezahlt.<br />

Nun hat nicht jeder heruntergekommene<br />

Prominente seinen hilfreichen Neger. Mancher<br />

muss sich glücklich schätzen, einen auf<br />

Staatskosten gelieferten Sarg als Dach über<br />

seine letzte Wohnung zu bekommen. Es gibt<br />

noch eine ausgleichende Gerechtigkeit. Wird<br />

die gegenwärtig gefeierte Filmschauspielerin<br />

in ihrer Villa in Hollywood oder im Nachtasyl<br />

sterben? Werden wir den jetzt berühmten<br />

Sänger in zwanzig Jahren vielleicht als<br />

Leierkastenmann in einem Vorstadthof<br />

wiedererkennen? Es ist nichts unmöglich.<br />

Das Leben führt die phantastischste Regie<br />

und schreibt die ergreifendsten Abenteurergeschichten;<br />

aber auch die grauenhaftesten<br />

und ausnahmsweise einmal wahren Hintertreppenromane.<br />

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N»42 - <strong>1931</strong><br />

Bunte Chronik aus aller Welt<br />

Mit der Dampfwalze gegen den Aberglauben.<br />

Die Menschen sind nun einmal mehr oder<br />

weniger abergläubisch, auch wenn es niemand<br />

zugeben mag. Das zeigt sich immer<br />

wieder. Bei Portsmouth, dem grossen englischen<br />

Kriegshafen, soll ein Weg verbreitert<br />

werden. An einer Stelle dieses Weges befindet<br />

sich ein etwa 200 Jahre alltes Grab.<br />

Ein berüchtigter Räuber soll hier begraben<br />

sein. Eine Inschrift auf dem Grabstein besagt,<br />

dass derjenige, der es jemals wagen<br />

sollte, diesen Stein zu berühren, von dem<br />

Tage an vom grössten Unglück verfolgt sein<br />

würde.<br />

Nun aber muss der Stein doch entfernt<br />

werden. Eine Versammlung der Arbeiter<br />

beschäftigte sich mit der Angelegenheit. Es<br />

wurde von allen Seiten betont, dass von irgendwelchem<br />

Aberglauben selbstverständlich<br />

nicht die Rede sein könne. Aber es brauchten<br />

sich ja nicht gleich so und so viele Leute<br />

um die Entfernung des Steines zu bemühen.<br />

Einer genügte. Und dieser eine sollte durch<br />

das Los bestimmt werden.<br />

Der Vorschlag fand allgemeinen Beifall.<br />

Es wurde gelost und es wurden dabei viele<br />

Scherze gemacht. Denn niemand mochte zugestehen,<br />

dass er der Inschrift des Steines<br />

irgendeine Bedeutung beilegte. Auch der Arbeiter,<br />

der das schwarze Los gezogen hatte,<br />

verbarg das ungeahnte Gefühl, das er<br />

hatte, hinter einem Lachen. Am nächsten<br />

Tage aber erklärte er, er wolle mit dem<br />

Stein doch lieber nichts zu tun haben. Er<br />

selbst wäre natürlich ja nicht im geringsten<br />

abergläubisch. Aber seine Frau, die hätte,<br />

als sie das hörte, laut gejammert und ihn angefleht,<br />

um Himmels willen den Stein nicht<br />

anzurühren. Sie wären jetzt 13 Jahre glücklich<br />

verheiratet — ausgerechnet 13 ! — Weshalb<br />

also mutwillig ein Unglück heraufzubeschwören<br />

? Sie könnte keine Nacht mehr<br />

ruhig schlafen. Und deshalb.... wie gesagt,<br />

nicht er, aber seine Frau... Vielleicht ein Unverheirateter...<br />

Aber davon wollen wieder die Unverheirateten<br />

nichts wissen. Und nun soU der Stein<br />

mit einer... Dampfwalze einige Meter beiseitegeschoben<br />

werden.<br />

Wut als ideales Abmagerungsmittel.<br />

Modisch schlank zu werden ist der Wunsch<br />

wohl jeder stark beleibten Dame. In manchem<br />

Falle versagt indes auch das beste Mit-<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

tel. In Zukunft wird es aber nur noch erfolgreiche<br />

Kuren geben. Interessenten brauchen<br />

nicht einmal Geld für .irgendwelche Mittel<br />

auszugeben, sondern sie erreichen die erwünschte<br />

Schlankheit in kürzester Zeit ohne<br />

jede Kosten. Sie brauchen sich nur tüchtig<br />

zu ärgern! So behaupten jedenfalls die amerikanischen<br />

Wissenschaftler. Sie sperrten,<br />

um zu beweisen, dass Zorn und Furcht das<br />

Fett verzehren, einen fetten Hund und eine<br />

iette Katze in einen Käfig, und je wütender<br />

die Tiere wurden, je mehr sie sich anbellten<br />

und anfauchten, desto schneller magerten sie<br />

ab. Nun sollen diese Experimente auch auf<br />

Menschen ausgedehnt werden. Allerdings<br />

verraten die Amerikaner nicht, wo sie die<br />

« Medien » hernehmen und wie sie diese ständig<br />

in fettverzehrender Wut erhalten wollen.<br />

Es scheint doch, als hätte die Sache einen<br />

Haken.<br />

gr.<br />

Der Wüstensand als Schulheft<br />

In Mesopotamien ist kürzlich eine Schule<br />

eröffnet worden, die von den Teilnehmern<br />

einer amerikanischen Forschungsexpedition<br />

in den Ruinen der alten Städte Akschak, Opis<br />

und Seleucia geleitet wird. Unter den arabischen<br />

Arbeitern, die von dieser Expedition<br />

beschäftigt werden, hatten nämlich viele den<br />

Wunsch geäussert, Lesen und Schreiben zu<br />

lernen, und um diesen Wunsch zu erfüllen,<br />

wurden von den Amerikanern verschiedene<br />

Schulgruppen gebildet, die jede Woche am Morgen<br />

einmal und auch zur mittäglichen Ruhezeit<br />

im Lesen und Schreiben unterrichtet werden.<br />

Alles, was sonst zur Einrichtung einer Schulstube<br />

gehört, fehlt freilich hier, wie etwa<br />

Wandtafel und Bänke, Schwamm und Kreide,<br />

und ausserdem sind Papier und Federn in<br />

diesen abgelegenen Wüstengegenden viel zu<br />

wertvoll, als dass man sie den jungen Arabern<br />

zu ihren ersten Schreibversuchen in die<br />

Hände geben könnte. So benutzen denn die<br />

dunklen Wüstensöhne den Sand als « Schulheft<br />

>. Jeder von ihnen hat einen kleinen<br />

Sandhaufen vor sich, in den er die auf einem<br />

Bogen vorgeschriebenen Buchstaben mit vielem<br />

Eifer und grosser Mühe nachmalt. Diese<br />

primitive Schreibart hat immerhin den Vorzug,<br />

dass jeder Fehler leicht ausgelöscht<br />

werden kann, ohne irgendwelche Spuren zu<br />

hinterlassen. Wie in dem Bericht eines der<br />

Forscher hervorgehoben ist, wird durch diesen<br />

Schulunterricht nicht nur die geistige<br />

Regsamkeit der arabischen Arbeiter gefördert,<br />

sondern es entwickelt sich auch zwischen<br />

Lehrern und Schülern das Gefühl einer<br />

persönlichen Zusammengehörigkeit.<br />

Frauen, die warten...<br />

Man kann jetzt in den Hallen der grossen<br />

eleganten Hotels und in etlichen Luxuscafes<br />

meist zu den Nachmittagsstunden, eine auffallende<br />

Zahl hübscher, sehr hübscher, ja sogar<br />

schöner Frauen sitzen sehen, die, vereinsamt<br />

und melancholisch, zu warten scheinen.<br />

Jede von ihnen erweckt den Eindruck,<br />

als ob sie nur dasässe, um schon im nächsten<br />

Augenblick mit sanftem Lächeln den<br />

Freund zu begrüssen, der sich ob seiner Verspätung<br />

tausendmal entschuldigt. Allein dieser<br />

Eindruck ist trügerisch : denn es kommt<br />

niemand und die Frauen warten vergeblich.<br />

Es handelt sich bei ihnen um Gotteswillen<br />

nicht etwa um jene Sorte von Damen, die<br />

irgendwie etwa auf tägliche Anknüpfung harren<br />

— davon kann hier nicht im entferntesten<br />

die Rede sein. Sondern die Einsamen<br />

sind verlassene Freundinnen, die Gefährtinnen<br />

von Leuten, deren wohlgefüllte Brieftasche<br />

imstande war, recht hochgestellten<br />

Ansprüchen nach allen Richtungen zu genügen<br />

— doch diese Brieftaschen sind jetzt<br />

leer und auch die Scheckbücher funktionieren<br />

sehr mangelhaft. Die unerquickliche BÖr"<br />

sensituation, verbunden mit sonstigem, keineswegs<br />

rosigem Geschäftsgang, hat zur<br />

Folge gehabt, dass all diese Frauen, von<br />

wenigen glücklichen Ausnahmen abgesehen,<br />

ihren « Mäzen » verloren haben und sich nun<br />

auf dem Trockenen befinden. Es ist sogar<br />

sehr trocken dort, wo die Damen augenblicklich<br />

weilen, und eine Besserung der Lage<br />

zeigt sich nicht am Horizont: denn ihre<br />

Pleite ist allgemein.<br />

Der Schmied von Gretna Green.<br />

Das schottische Dorf Gretna Green an der<br />

englischen Grenze ist seit alten Zeiten der<br />

Zufluchtsort englischer Liebespaare, die ohne<br />

Zustimmung von Eltern und Vormündern den<br />

Bund fürs Leben schliessen wollen. Das<br />

Amt des Friedensrichters fällt dort meist<br />

dem Dorfschmied zu. Die Brautleute reichen<br />

sich über den Amboss die Hand und der<br />

Friedensrichter « schmiedet» den Bund fürs<br />

Leben. Diese schöne Sitte, die gar oft zum<br />

Unfug wird, ist schon vielfach angefochten<br />

worden, und 1857 erliess England ein Gesetz,<br />

das die Gültigkeit einer solchen schotüschen<br />

Ehe von dem Umstände abhängig<br />

machte, dass die Brautleute mindestens 21<br />

Tage in Schottland gelebt haben müssen.<br />

Innerhalb dieser Zeit können nämlich die<br />

entführten Mädchen wieder eingeiangen werden.<br />

Dieser Schmied nun macht in der englischen<br />

Gesellschaft wieder von sich reden.<br />

Der 20jährige Sohn des unter dem Pseudonym<br />

Valentine besser bekannten englischen<br />

Schriftstellers Pechey ist mit der 24jährigen<br />

Tochter des Vizeadmirals Wemyss nach<br />

Gretna Green gereist und hat sich nach traditioneller<br />

Art trauen lassen, wobei er wohl<br />

eher der Verführte als der Verführer war.<br />

Wie dem auch sei: Die Eltern beider Verlobten<br />

hatten sich der Trauung widersetzt<br />

und frühere Versuche zu verhindern gewusst.<br />

Die Jungen lieferten den Beweis, dass wahre<br />

Liebe alle Hindernisse überwindet. Nach<br />

der feierlichen Trauung telegraphierten sie<br />

nach Hause: «Getraut in Gretna Green.<br />

Keine andere Lösung». Der Admiral, als<br />

wäre ein Krieg ausgebrochen, sprang in ein<br />

Auto, sauste nach Norden und begegnete<br />

dem leichtsinnigen Pärchen. Eine peinliche<br />

Szene, etwas gemildert durch die gute englische<br />

Erziehung der Beteiligten, trat nun<br />

ein und endigte damit, dass der Vater die<br />

ungehorsame Tochter mit nach Hause nahm.<br />

Juristen werden nun die Nottrauung auf<br />

ihre Gültigkeit hin untersuchen. Am meisten<br />

zu bedauern ist der junge Hochzeiter. Seirife<br />

Frau hat man ihm weggenommen, und sein<br />

Vater will auch nichts mehr von ihm wissen.<br />

Denn seine Mutter sei vor Kummer<br />

über den Streich ihres Sohnes ernstlich krank<br />

geworden. Die Jugend von heute hat es<br />

doch nicht immer so leicht, wie vielfach behauptet<br />

wird.<br />

Der liebevolle Gatte.<br />

Der Botaniker hatte der Köchin eine<br />

Schüssel voller Pilze gebracht, die er selbst<br />

gesammelt hatte, und ihr aufgetragen, diese<br />

zuzubereiten und seiner Frau zum Abendbrot<br />

zu geben. Am folgenden Morgen begrüsst er<br />

seine Frau vorsichtig : « Na, gut geschlafen,<br />

Schatz ? — « Ausgezeichnet! » — « Hast du<br />

dich nicht etwa schlecht gefühlt in der<br />

Nacht ? Keine Schmerzen oder so ? > —<br />

« Natürlich nicht.» — « Gut 1» schrie er,<br />

«ich habe eine neue Art Pilze entdeckt, die<br />

nicht giftig ist! »<br />

• * •<br />

Zweideutig. «Hat denn die Kartenlegerin<br />

den Tod Ihrer Frau vorausgesagt ? > —<br />

«Sie sagte nur, ich würde bald bessere<br />

Tage sehen 1»<br />

Basler Weekend-Karte.<br />

Von zahlreichen Automobilisten und Motorradfahrern<br />

in Basel und Umgebung wurde häufig der<br />

Wunsch ausgesprochen, wir möchten eine Automobilltarte<br />

herausgeben, welche den besonderen Verhältnissen<br />

der Fahrer dieses Gebietes Rechnung<br />

trägt.<br />

In der soeben zur Ausgabe gelangenden « Baster<br />

Weekend-Karte» ist diesen Wünschen in vorbildlicher<br />

Weise entsprochen. In der Mitte des Kartenbildes<br />

figuriert Basel; von diesem Zentralpunkt aus<br />

umfasst die Karte im Nordwesten das ganze Gebiet<br />

der Vogesen bis Lune'viUe-Sarreboiirg und weit<br />

über Strasbourg hinaus. Im Nordosten der<br />

Schwarzwald bis Baden-Baden, Wildbad, Rottweil<br />

usw.; im Südwesten Beifort, Montb&liard, die prächtige<br />

Landschaft des Doubs, dazu, vom Baselbiet ausgehend,<br />

die lange Kette des Jura, von der Rheingrenze<br />

bis Ste. Groix, den Bieler-, Murfen- und<br />

Neuenburger-See hinunter bis zum Mont Jorat in<br />

der Waadt, sowie den grössten Teil des Kantons<br />

Fribourg. Im Osten jene Teile unseres Landes, die<br />

zwischen Schaffhausen, Winteithur, Züricher-,<br />

Zuger- und Vierwaldstätter-See liegen, bis hinauf<br />

zum Gotthardpass, nach Andermatt. Südlich angrenzend<br />

der grösste Teil des Kantons Bern mit<br />

Thuner- und Brienzer-See, der Grimsel- und Brönigstrasse<br />

bis zum Simmcntal.<br />

Das Format der Karte beträgt 71X98 cm, als<br />

Massstab wurde das für Touristenausflüge bestgeeignete<br />

Detailmass 1 :250.000 benützt; in fünffarbiger<br />

Ausführung ist diese Karte mit der aus<br />

25jähriger touristischer und kartographischer Er-<br />

* fahrung des Verfassers und seiner Mitarbeiter hervorgegangenen<br />

Sorgfalt und Genauigkeit gezeichnet.<br />

Trotz des grossen Ausmasses der Karte ist<br />

dieselbe unterwegs leicht verwend- und lesbar; das<br />

während der Fahrt notwendige Teilstück liegt stets<br />

offen vor dem Fahrer, also kein umständliches<br />

Hin- und Herfalzen.<br />

Einen weiteren Vorzug bieten wir dadurch, dass<br />

sowohl über Vogesen als Schwarzwald ein knapper,<br />

aber erschöpfender Text als kleine Broschüre der<br />

Karte beigefügt ist, welche diese ausländischen<br />

Touristengebiete auf Grund neuester Informationen<br />

an Ort und Stelle erschliessen.<br />

Diese Karte darf als ideale « Basler Weekend-<br />

Karte • gelten. Bisher musste der Fahrer aus Basel<br />

und Umgebung für seine Autoausflüge mindestens<br />

3 Karten verschiedener Länder konsultieren,<br />

jedo nach anderem Massstab und Gesichtspunkten<br />

bearbeitet; hier ist das Basel umsohliessende Dreiländer-Gobiet<br />

in einheitlicher, mustergültiger Form<br />

dargestellt. Ob Sie im Heimatland fahren oder für<br />

Ihrp A-asflüse französische oder deutsche Touristikgebiete<br />

wählen, stets können Sie sich auf diese Einheitskarte<br />

verlassen.<br />

Der Preis dieser Karte beträgt nur Fr. 3.20,<br />

getreu unserer Devise: «Das Beste zu billigstem<br />

Preis ».<br />

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Die Konferenz-Zimmer<br />

im ersten stock sind<br />

rings um die Eingangskuppel des Zürcher Hauptbahnhofes<br />

eingerichtet worden. 10 bis 100 Personen können<br />

in aller Ruhe geschäftliche Angelegenheiten durchsprechen.<br />

Moderne Beleuchtung und Ventilation sorgen<br />

für Annehmlichkeit. EigenerTelefondienst, Stenotypistinnen<br />

für Anfertigung von Protokollen und schriftlichen Arbeiten,<br />

Kommissionäre zur Besorgung von Aufträgen,<br />

sparen den HH. Konferenzteilnehmern Zeit und Geld.<br />

Ein kleines gemütliches Restaurant mit<br />

Aussicht auf den Bahnhofplatz ist den Zimmern angegliedert<br />

und sorgt für Entspannung und Anregung. Die<br />

Konsumationen richten sich nach den üblichen Preisen<br />

der Bahnhofbuffets.<br />

Die Räume sind dem Betriebe abergeben<br />

worden, und ich lade Interessenten freundlich ein, die Neuerung<br />

an in Augenschein zu nehmen.<br />

Telefon 34.645<br />

Primus Bon


22 ÄUPOMOBIt-REVUB <strong>1931</strong> — N° 42<br />

* Ja, ich hab' auch einmal unten angefangen.»<br />

« Mich ärgert nur, dass ich gestern den halben<br />

Tag mit Wagenwäschen verloren habe! »<br />

Modenotiz: « Das Beret wird diesen Sommer wieder mit Vorliebe getragen! ><br />

« ja. aber wie! »<br />

« Hallo, hallo! Welche Nummer spricht dort? ><br />

« Bitt schön, hier spricht keine Nummer, sondern<br />

das Dienstmädchen. > (Präger Presse.)<br />

(Saturday Evening Post.)<br />

Fliegeraberglaube<br />

In nächster Zeit soll Do X 1, das erste Flugschiff<br />

der Welt, seinen Flug nach Amerika<br />

ausführen. Der Kommandant ist längst bestimmt:<br />

Kapitänleutnant a. D. Friedrich Christiansen.<br />

Jedes Flugzeug erhält eine Zulassungsnummer<br />

vom Reichsverkehrsministerium<br />

zugeteilt; für die erste Do X hatte man<br />

«D 1930» in Aussicht genommen — doch gewiss<br />

treffend und einprägsam für das Jahresdatum<br />

dieses hoffentlich glücklich verlaufenden<br />

Unternehmens! Dagegen wehrt sich aber<br />

Christiansen, der alte Fliegeraberglaube wird<br />

wach — 1930? Da ist ja die Quersumme 13!<br />

Kommt nicht in Frage! Also muss es «D 1929»<br />

sein, das Jahr der Hauptarbeit im Bau des<br />

Flugschiffes.<br />

Fliegeraberglaube kommt schon in dem gebräuchlichsten<br />

Gruss der Flieger unter sich<br />

vor dem Start zum Ausdruck : « Hals- und<br />

Beinbruch!» Man mag das Gute nicht wünschen,<br />

um das Schlechte nicht herauszufordern.<br />

Qewiss entsteht heute schon die Generation,<br />

der das Flugzeug eben nur ein Verkehrsmittel<br />

ist und die in den Führersitz<br />

steigt mit denselben Gedanken und Gefühlen<br />

wie in ein Auto, aber wir dürfen schon glauben,<br />

dass doch noch mancher ein Kettchen<br />

auf der Brust trägt mit einem glücksbringenden<br />

Anhänger oder einen anderen Talismann<br />

bei sich hat. Der Altmeister unter den<br />

deutschen Kunstfliegern, Ernst Udet, hat sich<br />

nie gescheut, ganz offen zuzugeben, dass er<br />

an die Wand des Führersitzes eines jeden<br />

Flugzeuges, mit dem er startet, immer die<br />

beiden ersten Buchstaben eines weiblichen<br />

Vornamens schreibt, wobei wir nicht indiskret<br />

genug sind, nachzuforschen, wer sich hinter<br />

diesem Namen verbirgt. Und Manfred Freiherr<br />

von Richthofen ging niemals in den Luftkampf,<br />

ohne die schwere silberne Reitpeitsche<br />

des ehemaligen Kavallerieoffiziers in seinen<br />

Alkoholfreier<br />

Qeira'nk desKennefs<br />

Nicht verwechseln mit<br />

Mineralwasser-Limonade!<br />

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N° 42 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Einsitzer gelegt zu haben. Gerhard Fieselers,<br />

des mehrmaligen deutschen Kunstflugmeisters,<br />

Begleiterin auf seinen Flügen ist eine<br />

Schildkröte — gewiss eine billige Art, sein<br />

Leben zu versichern. Ein 5 Dollar-Goldstück<br />

war der Talismann des Engländers Butler,<br />

das ihn auf seinen vielen Luftreisen und auch<br />

auf seinem Fluge London-Kapstadt begleitete.<br />

Auf dem diesjährigen Europaflug gehörte<br />

Butler zur englischen Mannschaft, die ja bekanntlich<br />

stets in der Spitzengruppe zu finden<br />

war. Auf dem Flugplatz Orly bei Paris verlor<br />

Butler sein Goldstück. Er war nicht abergläubisch<br />

genug, deswegen den Flug abzubrechen,<br />

sondern flog weiter mit an der Spitze<br />

bis Posen. Da, also gewissermassen vor den<br />

Toren Berlins, machte er einen Kopfstand,<br />

beschädigte den Propeller und musste deswegen<br />

aus dem Wettbewerb ausscheiden.<br />

Kann man ihm verdenken, dass er den Verlust<br />

seines Goldstückes für sein Pech verantwortlich<br />

macht? Den jugendlichen 'Weltflieger<br />

von König-Warthausen begleitet meist<br />

ein Prachtexemplar einer blauäugigen schwarzen<br />

Katze, das Geschenk der siamesischen<br />

Kronprinzessin.<br />

Die Geschickte<br />

von Amenold und Ilsmuth<br />

Ilsmuth kauerte, halb kniend, unter einer<br />

Föhre und sah hinauf, denn sie hatte<br />

oben einen Buntspecht entdeckt. Er lief<br />

eilig den Stamm hinauf; als er an die<br />

Stelle kam, wo die Einde sonnenbeschienen<br />

war, leuchtete sein Gefieder rot, weiss<br />

und schwarz auf, und das gefiel Ilsmuth<br />

so gut, dass sie leise lachte. Der Specht<br />

begann zu klopfen, und es hallte hinaus in<br />

die Sommerabendstille. Dann lief er eilig<br />

auf die andere Seite des Stammes; Ilsmuth<br />

sah seinen flachen Kopf mit dem geraden<br />

Schnabel hinter dem Stamm herausgukken.<br />

Sie wusste, dass er nachsah, ob die<br />

Tierchen sich nicht auf der anderen Seite<br />

davonmachen wollten. Sie verstanden das<br />

Klopfen des Schicksals und suchten, ihm<br />

zu entgehen, um ihm desto sicherer zu<br />

verfallen. Dies dachte Ilsmuth, und so zu<br />

denken hatte sie von Amenold gelernt.<br />

«Amenold, ich liebe dich; Amenold, ich<br />

denke genau so wie du; wie glücklich<br />

macht mich das, und wie viel weiss ich<br />

dadurch!» Sie sah den Wald, wo die<br />

Stämme sieh hinter der einen grossen<br />

Föhre dichter schlössen und längere<br />

Schatten auf die kleine Lichtung warfen.<br />

Der Wald hatte kein Ende rings um sie;<br />

wohin sie auch hätte gehen wollen, sie<br />

wäre früher ermüdet als der Wald. Ueberall<br />

war es gleich: dieselbe Stille, derselbe<br />

Moosboden, in dem man fast versank, dasselbe<br />

Knacken der morschen Zweige; nur<br />

das Licht wechselte, und auch das, wenn<br />

man ihm zusah, kaum merklich. Ganz<br />

langsam verschoben sich die Sonnenlichter,<br />

und wenn sie am Stamm waren, gab<br />

es ihnen einen Euck, und sie lagen ins<br />

Moos gefallen da und starben ab. Man<br />

konnte Lebendes nur sehen, wenn man ins<br />

Moos sah oder ein Polster aufhob; und<br />

auch da war oft nur eine schwarze Kühle,<br />

in der eine einsame schwarze Ameise verwirrt<br />

und aufgeregt davonhastete. Oder<br />

man sah ins Gebüsch und suchte die Vögel<br />

zu belauschen, und wenn man ein Nest<br />

fand, das so vollgepfropft war mit kleinen<br />

grauslichen Jungen, dass es kein leeres<br />

Fleckchen darin gab, so war es am besten,<br />

nur über sie zu lachen und sie nicht anzurühren;<br />

denn die Alten merkten das,<br />

bleiben aus, und die Jungen verkommen,<br />

und niemand auf der Welt kann ihnen<br />

helfen; es war zum Weinen.<br />

Menschenstimmen hörte Ilsmuth nur,<br />

wenn Amenold mit ihr sprach; und auch<br />

das tat er nur leise und hörte allmählich<br />

auf, denn sie verstanden sich auch so.<br />

Dafür hatte sich Ilsmuth ertappt, wie sie<br />

sich angewöhnte, mit sich selbst zu reden,<br />

wenn sie allein war.<br />

Leid und<br />

Unglück<br />

ist schon über manchen Automobilisten<br />

und seine Familie gekommen, weil die<br />

Nerven für einen Augenblick versagten.<br />

Wenn Sie durch eine schlaflose Nacht<br />

od. langes Fahren übermüdet sind, einer<br />

bewegten Konferenz beiwohnten, Kopfweh<br />

oder Ihren schlechten Tag haben,<br />

dann nehmen Sie eine halbe oder ganze<br />

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Von Max MelL<br />

Sie war eine Königstochter, die man von<br />

einer Insel in dieses Land gebracht hatte;<br />

sie sollte einem alten König angehören,<br />

aber sie liebte bald den jungen Amenold,<br />

und das musste geschehen, denn sie hatten<br />

zusammen einen Liebestrank getrunken,<br />

der sie aneinander kettete. Manchmal<br />

sagte sie sich, der Liebestrank wäre wertlos<br />

gewesen, sie hätten seiner nicht bedurft,<br />

und doch ehrte sie seine zauberhafte<br />

Macht. Der alte König hatte die beiden<br />

zu lieb, als dass er sie, wie alle rieten, getötet<br />

hätte, und so Hess er sie in die Verbannung<br />

jagen, fortjagen wie Tiere, in<br />

den Wald, und hatte selbst geweint dabei.<br />

Nun lebten sie schon lange im Wald;<br />

wie lange wussten sie nicht genau, denn<br />

die Tage waren einander ganz gleich.<br />

Der Wald aber zählte und sagte, es<br />

ginge gegen den Herbst. Sie lebten von<br />

dem Wild, das Amenold erlegte; aber es<br />

kam oft vor, dass sie hungrig blieben,<br />

denn mit dem Schwert konnte er das<br />

flüchtige Getier nicht erreichen, die<br />

Schlingen blieben oft leer, und die Geschosse<br />

seines roh verfertigten Bogens verfehlten<br />

oft ihr Ziel. Sie hatten sich unter<br />

einem Felsen ein Lager gemacht und ein<br />

Dach darüber; das waren die schönsten<br />

Tage gewesen, so lange sie an den Wänden<br />

aus Zweigen und Moosen gearbeitet<br />

hatten, und nun hatten sie eine luftige<br />

kleine Hütte.<br />

Auf einem Stein, der ganz glatt gescheuert<br />

war, lagen in der Hütte die Sachen,<br />

die Ilsmuth bei sich in der Tasche<br />

gehabt hatte, als man sie fortjagte. Es war<br />

eine kleine silberne Schere, ein seidenes<br />

Tüchelchen, das einmal nach Eosen geduftet<br />

hatte, und drei Goldstücke, die sie<br />

dem alten Torwart versprochen hatte, aber<br />

nicht mehr geben konnte. Dann war da<br />

rote Wolle, ein Knäulchen, ein Stückchen<br />

Zucker, das sie nie verzehren mochte, und<br />

in der Tasche behielt sie bloss ein kleines<br />

Fläschchen mit Gift, das sie Amenold<br />

nicht zeigen mochte; sie hatte es immer<br />

bei sich und freute sich, ein kleines Geheimnis<br />

vor ihm zu haben.<br />

Nicht weit von der Hütte war ein Bach,<br />

um den herum ein Gewirr von Haselbüschen<br />

emporgeschossen war; dort pflegte<br />

sich Ilsmuth zu waschen, und sie wusch<br />

dort auch ihr Hemd und ihr Kleid, sobald<br />

Amenold auf die Jagd gegangen war.<br />

Aber das Gewebe hatte sich schon allenthalben<br />

ausgeweitet und war durchsichtig<br />

geworden; das Eot des Kleides erblasste,<br />

und die Goldfäden, mit denen es durchwirkt<br />

war, waren rostig und standen<br />

durchgerissen heraus. Vom Saum des<br />

Kleides war schon ein Stückchen herausgerissen,<br />

der Nachen und die Brust schimmerten<br />

durch das gelockerte Gewebe. Das<br />

war alles, was sie am Leibe hatte, denn als<br />

sie ertappt wurden, hatte sie nicht Zeit<br />

gehabt, mehr als dieses umzuwerfen. Die<br />

silbernen Schuhe waren ohne Glanz. Dass<br />

(Sie selbst sehr blass und verhungert aussah,<br />

das hatte ihr das eilige Spiegelbild<br />

des Baches verschwiegen.<br />

Gerade als sie bemerkte, dass der Specht<br />

nicht mehr klopfte, kam Amenold. Er<br />

hatte nichts erlegt, und sie mussten sich<br />

von den Brombeeren sättigen, die Ilsmuth<br />

gesucht hatte; ihr ganzer Leib war noch<br />

zerstochen davon. Als nun Amenold gegessen<br />

hatte, sahen sie einander lange an.<br />

Er war braun und stark, und seine Arme<br />

(Kl. Glarus)<br />

schienen grosse Kraft EQ haben; auch<br />

seine Kleidung war zerfetzt, der Lederriemen<br />

abgewetzt, und nur das Schwert<br />

schien unverletzt. Wie sie ihm so in die<br />

Augen sah, schlug er plötzlich die Hände<br />

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vors Gesicht und weinte.<br />

Ilsmuth erschrak, denn das kannte sie<br />

nicht an ihm. Sie drängte sich neben ihn,<br />

hielt ihr Antlitz über seine Schulter. Er<br />

wehrte ab und sprach dann das erste<br />

Wort, seit er zurückgekommen war. Er<br />

redete leise und verzweifelt. Unerhört<br />

hätte er sie betrogen. Er hätte sie niemals<br />

geliebt, und das Elend, das ihr zarter Körper<br />

nun um seinetwillen erdulde, sei eine<br />

Schmach für sie beide.<br />

Ihr Herz sehlug stark, und sie wusste,<br />

dass nun — ach — das grosse Ungück<br />

käme; und während sie lächelnd, siegesgewiss<br />

antwortete: «Das ist nicht möglich,<br />

denn der Liebestrank •..», spürte sie,<br />

dass sie es nicht anders machte mit diesen<br />

Worten als die Tiere, die dem Specht entgehen<br />

wollen, und wusste genau, dass<br />

seine Antwort alles zerstören musste. So<br />

hörte sie denn auch, dass er an den Liebestrank<br />

nicht glaube; er wusste von sichbestimmt,<br />

dass er sie nur genommen hätte,<br />

weil er stolz war, eine Königin zur Liebsten<br />

zu haben, und wenn es entdeckt wurde,<br />

so war er nur selbst schuld daran, weil<br />

er in seiner Eitelkeit kein Geheimnis daraus<br />

gemacht hatte. Noch zuletzt hätte es<br />

ihn mit Stolz erfüllt, dass tausend Augen<br />

ihnen nachschauten, wie sie zusammen<br />

fortgejagt wurden. « So war ich dir nicht<br />

besser...», sagte sie tonlos und glitt an<br />

die laut aufraschelnde Wand der Hütte.<br />

Sie Hess sich von ihm nicht stützen, legte<br />

die Stirn an die Hand und sagte: « Es ist<br />

gut. Geh! » Er kauerte sich aber in einen<br />

Winkel der Hütte. Von dem Felsen ging<br />

Kälte aus, und Ilsmuth erschauerte. Auf<br />

dem Stein lag ein letztes Sonnenfleckchen<br />

auf der roten Wolle. Eine Spinne baumelte<br />

darüber in der Luft, ohne dass man<br />

ihi-en Faden sah.<br />

Dann fing Amenold zu bitten an. Er<br />

wollte nun endlich aus dem Wald heraus<br />

und flehte, sich ihre Gnade dadurch verdienen<br />

zu dürfen, dass er sie mit allen Opfern<br />

zu den Ihrigen zurückbrächte. Für<br />

ihn fände sich wohl irgendwo ein Plätzchen<br />

auf dieser weiten Welt, wo er kämpfen<br />

und siegen könnte. In den letzten<br />

Worten lag eine verhaltene Leidenschaft,<br />

und Ilsmuth verstand ihn. Vielleicht dauerte<br />

der Zauber des Trankes nicht immer,<br />

und bei ihm war er zu Ende; sie entsann<br />

sich, dass sie auch wirklich mehr als er<br />

getrunken hätte. Er war sehr süss gewesen,<br />

und ihre Scham über ihre Gier war<br />

nun übergross. Amenold war der Untätigkeit<br />

müde, er war jung und brauchte Leben<br />

und Menschen. Sie war ihm rar Last;<br />

mit ihr käme er nie aus diesem Wald,<br />

ohne sie aber leicht.<br />

Vielleicht hatte er schon heute auf der<br />

Jagd einen Weg ins Leben gefunden; wie<br />

sie das überdachte, schien es ihr sogar<br />

ganz gewiss. Man brauchte nur den Bach<br />

entlang zu gehen, dann kam man an einen<br />

Fluss, von diesem an einen Strom oder<br />

See, und daran haben die Menschen ihre<br />

Häuser gebaut und grosse starke Schiffe<br />

voll Soldaten liegen im Hafen, und die<br />

Fahnen auf den Masten knattern, und<br />

die Lanzenspitzen blitzen prachtvoll. Wie<br />

ist es wunderbar, feindliche Ansiedlungea<br />

niederbrennen KU können, den Erschlagenen<br />

kostbare Eüstüngen abzuziehen und<br />

ihre Frauen, die das Weinen schön macht,<br />

ins Schiff zu schleppen; am Arm pakt sie<br />

die eiserne Faust, und so wollen, sie berührt<br />

werden, so sind sie schon froh.<br />

Laut musste Ilsmuth sprechen, weil sie<br />

das dachte: «Geh allein. Geh.» Dann brach<br />

sie in wilde Tränen aus, denn eie erkannte,<br />

dass sie dieselben Gedanken hatte wie er<br />

und wusste, wie er das weiche Fleisch<br />

des Frauenarmes schon durch den Eisenhandschuh<br />

spürte. Trösten wollte er sie,<br />

beruhigen. «Ich will dich nicht mehr sehen,<br />

ich hasse dich!> Da ging er und hatte<br />

schon die Hand am Griffe des Schwertes.<br />

Wundervoll war diese Gebärde, dacht«<br />

sie, legte sich auf den Boden und blieb<br />

unbeweglich.<br />

Als er auf den Hügel kam, wo es ein«<br />

kleine Lichtung gab, blieb er stehen. 3Sr<br />

sah die Wälder vor sich, endlos die Kror<br />

nen der Bäume aufgehäuft. Darüber war<br />

nichts als der hellblaue Abendhimmel. Die<br />

Mondsichel stand weiss darin. Darunter<br />

zitterte ein Stern, als wäre er eine Spinne,<br />

die sich vom Mond herabgelassen hätte.<br />

Der Wind war halblaut in den Kronen der<br />

Bäume, er ging unruhig herum,, als fröre<br />

ihn im herannahenden Herbst. Etwa»<br />

klang wie ein Schluchzen. Eine rundliehe<br />

Wolke im Westen klebte am Himmel wie<br />

eine Assel an einem Stein, wenn man ihn<br />

aufhebt. Amenold ermannte sich und<br />

ging weiter. Der Wald nahm ihn wieder<br />

auf; aber er konnte nicht mehr gut gehen.<br />

Es fiel ihm ein, dass es ungeschickt war,<br />

am Abend aufzubrechen. Am frühen Morgen<br />

war die Zeit dafür; und so beschloss<br />

er, umzukehren. Er stand wieder auf dem<br />

Hügel. Der Himmel war um einen Schatten<br />

dunkler, der Mond trat stärker hervor,<br />

der Stern schien im Winde zu schaukeln.<br />

Im Westen waren langgezogene Wolken<br />

von einer widrigen Färbung, als ob<br />

sie verfaulten. Es würgte ihm etwas in<br />

der Kehle. Er spürte die Schatten fallen.<br />

Der Wald sank zusammen wie ein Aschenhaufen,<br />

die grosse Föhre hob sich wie abgebrannt<br />

in den Himmel, kläglich mit<br />

ihren wenigen Zweigen. Amenold eilte zur<br />

Hütte.<br />

Ilsmuth hatte, ohne sich zu rühren, das<br />

Fläschchen an den Mund gesetzt. «Ich<br />

traue dir nicht weniger als dem Liebestrank»,<br />

sagte sie und trank: sonderbar,<br />

beide Säfte hatten den gleichen Geschmack.<br />

Eine plötzliche Scham hinderte<br />

sie, das Fläschchen ganz zu leeren. Amenold<br />

sah sie in der Dämmerung liegen; es<br />

kam ihm vor, als zergehe und zerfiele sie<br />

schon; alles an ihr schien so dünn und<br />

zerbrechlich. Ein Nachtvogel mit schleppenden<br />

gerollten Schwanzfedern hatte sich<br />

auf unbegreifliche Weise in die Hütte verirrt<br />

und stiess klagende Eufe aus. Das erschreckte<br />

Amenold so, dass er nach ihren<br />

Händen griff und das Fläschchen fand; er<br />

erriet, eine dumpfe Verzweiflung verdunkelte<br />

ihm die Sinne, und er trank den<br />

Best aus. Er schmeckte bitter.<br />

«Du glaubst ja auch an diesen Trank<br />

nicht», sagte sie, und da überfiel ihn<br />

wahnsinnige Eeue, dass er es getan hatte.<br />

Bis jetzt hatte er gelebt, und jetzt sollte<br />

es aus sein. Niemand kann das fassen.<br />

Kalter Schweiss brach aus seiner Stirne:<br />

«Doch, ich glaube an ihn», stammelte er.<br />

«Dann lege das Schwert», sagte sie sterbend,<br />

«lege dein Schwert zwischen uns».<br />

Er gehorchte. Dann wurde kein Wort<br />

mehr gesprochen in diesem Wald.<br />

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Bern, Dienstag, 19. Mai <strong>1931</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" No. 42<br />

KB^SjiSH|WE|ja|li|iPP83|i§|<br />

Der Herr von der „Begeha<br />

Von Dr. Rudolf Eger.<br />

Dorothy sass im Hotel, trank Tee und Punkt Fünf Uhr Hess sich der Herr von<br />

runzelte die Brauen. Es waren hübsch der «Begeha» melden. Es war der junge<br />

geschwungene Brauen, zwei Millimeter Mann, der so bewundernd wegzusehen<br />

hoch. «Warum bloss dieser widerliche verstand. Dorothy war enttäuscht. Dieser<br />

hübsche, elegante Mensch hatte ihr<br />

Mensch mich immer anstarrt ?» dachte<br />

sie dabei. Dann entzog sie ihm 80 Prozent gefallen. Sie hatte ihn für einen Filmschauspieler<br />

gehalten. Oder mindestens<br />

ihres Profils und investierte sie vorteilhafter<br />

in der Betrachtung eines eleganten,<br />

jungen Mannes, der die Kunst ver-<br />

sich heraus, dass er von Beruf nichts war<br />

für einen Diplomaten. Und nun stellte<br />

stand, bewundernd wegzublicken. als ein Linksgeher, ein Vis-ä-vis, die<br />

männliche Hälfte eines Paares, eine Foxtrott-Existenz.<br />

Der junge Mann schien Dorothys Enttäuschung<br />

nicht zu merken. «Ich heisse<br />

Voss,» sagte er, «Karl Heinrich Voss.<br />

Nehmen Sie Kaffee oder Tee? Ach so. Sie<br />

sind ja Amerikanerin. Ich schätze: ohne<br />

Zucker. Was halten Sie von der «Begeha»?<br />

Geniale Einrichtung, wie ? Aber Sie müssen<br />

nicht denken, dass wir jeder Frau eine<br />

Offerte schicken! Nur solchen, die mir unerhört<br />

gefallen. Ich hoffe, Sie bemerken,<br />

dass das eine Liebeserklärung ist. Nehmen<br />

Sie Apfelkuchen oder Mohrenkopf 1 ?»<br />

Nicht zu leugnen, dass Karl Heinrich<br />

Voss vollendet tanzte. Die «Begeha» hatte<br />

reell geliefert. Aber es war nicht recht<br />

von ihm, ihr Zärtlichkeiten zuzuflüstern<br />

und sie so fest an sich zu drücken, war<br />

auch nicht in Ordnung. Das hiess, den<br />

Dienst am Kunden übertreiben.<br />

«Haben Sie abends etwas vor?» erkundigte<br />

er sich.<br />

«Ja», log Dorothy und stotterte etwas<br />

von einer Tante, die in Wahrheit ! in Ohio<br />

sass.<br />

«Und wie steht es mit morgen? Darf ich<br />

um 5 Uhr wiederkommen?»<br />

«Ich weiss noch nicht», sagte Dorothy,<br />

«aber bitte bestellen Sie Ihrer Firma, dass<br />

ich gern morgens eine Stunde Tennis spie-<br />

«Ich heisse Voss, Karl Heinrich Voss...»<br />

«Wenn ich bloss in dieser Grossstadt<br />

einen Mann kennen würde,» sagte sie sich.<br />

«Es gibt Situationen, in denen ein Mann<br />

höchst vorteilhaft ist.»<br />

Am nächsten Morgen fand Dorothy unter<br />

ihrer Post einen Brief in Maschinenschrift:<br />

«Wir gestatten uns hierdurch, Sie<br />

auf unser Unternehmen, die «Begeha»<br />

aufmerksam zu machen. Die « Begeha »<br />

— Besorgungzentrale gesellschaftsfähiger<br />

Herren — stellt alleinreisenden Damen<br />

Herren zu allen Zwecken zur Verfügung:<br />

Sportpartner — für Auto, Tennis, Golf<br />

und Eeiten —, Tänzer zum five o'clock<br />

tea, kunstverständige Begleiter für Museumsbesuche<br />

etc. Anruf genügt: Phäa<br />

9797.»<br />

Sie rief Phäa 9797 an und bestellte einen<br />

Herrn in Prima-Ausführung, mit allen<br />

Finessen des Tango vertraut.<br />

len möchte. Sagen wir um 9. Man soll<br />

mir einen guten Partner schicken.»<br />

Voss zog ein Notizbuch heraus und rio^<br />

tierte den Auftrag: «Tennispartner. 9 Uhr<br />

früh. Schönwald-Sportplatz.»<br />

Als Dorothy vor dem Schönwald-Sportplatz<br />

aus dem Auto stieg, stand Herr Karl<br />

Heinrich Voss am Tor, trug eine weisse<br />

Hose und winkte mit dem Schläger.<br />

«Guten Morgen», sagte Dorothy, «wo<br />

ist mein Partner 1»<br />

Dorothys Augen funkelten ihn an.<br />

«Aber es war doch nicht meine Absicht,<br />

mich mit Ihnen zu treffen. Weshalb<br />

schickt die Firma denn gerade Sie?»<br />

«Vielleicht, "weil ich so verliebt in Sie<br />

bin.»<br />

«Ich glaube eher, dass die Firma von<br />

meinem Auftrag gar nichts weiss.»<br />

«Zur Strafe dürfen Sie mich 6 :0 besiegen.<br />

Sie ahnen nicht, wieviel Vergnügen<br />

es mir macht, von einer hübschen Frau<br />

besiegt zu werden.»<br />

Wenn dies Karl Heinrieh Voss wirklich<br />

so viel Vergnügen machte, so versagte er<br />

es sich an diesem Morgen. Er placierte<br />

alle Bälle mit einer virtuosen Perfidie<br />

und Hess die arme Dorothy nicht einen<br />

Satz gewinnen.<br />

«Wie steht's mit morgen ?» fragte er, als<br />

sie sich trennten. Er zog das Notizbuch<br />

hervor.<br />

«Ich komme auf Veranlassung der Begeha...»<br />

«Danke», sagte Dorothy steif, «Ich habe<br />

kein Vertrauen mehr zu dem Notizbuch.<br />

Ich rufe lieber Ihre Firma an.»<br />

Und wirklich bestellte sie zum nächsten<br />

Vormittag, 10 Uhr, einen kunstverständigen<br />

Herrn vor das Kunstmuseum.<br />

Als Dorothy vor dem Kunstmuseum aus<br />

dem Auto stieg, stand Herr Karl Heinrich<br />

Voss am Tor, trug einen Melonenhut und<br />

eine Brille und winkte mit dem Baedecker.<br />

Dorothy starrte ihn wortlos an, dann<br />

machte sie kehrt, öffnete den Schlag des<br />

Autos und stieg wieder ein. Mit einem<br />

Satz war Voss bei ihr. «Weshalb sind Sie<br />

böse, dass ich der kunstverständige Herr<br />

-bitf?» rief er. «Die Sache ist ganz einfach:<br />

ich bin ein kunstverständiger Tänzer, der<br />

auch Tennis spielt.»<br />

«Ich werde mich bei Ihrem Chef beschweren,»<br />

versetzte Dorothy. «Ich lasse<br />

mich nicht zwingen, Sie jeden Tag zu treffen.»<br />

Am Haus der «Begeha» war ein Schild<br />

angebracht, das auf dieses bedeutende Unternehmen<br />

hinwies. «Begeha?» fragte die<br />

Portiersfrau. «Ach so — Begeha! Sie sind<br />

die Dame ! ?»<br />

«Was für eine Dame ?»<br />

«Na, egal. Zweiter Stock rechts.»<br />

Das Metallschild an der Türe rechts im<br />

zweiten Stock war überklebt. Auf einem<br />

Stück Papier stand «Begeha» Scheinbar<br />

ein ganz neues Unternehmen. Ein Diener<br />

öffnete.<br />

«Ich möchte mit dem Chef sprechen.»<br />

«Bitte», sagte der Diener, durchschritt<br />

das Vorzimmer, das mit echten Teppichen<br />

belegt war, öffnete eine Tür und liess<br />

Dorothy eintreten.<br />

«Guten Abend», sagte Karl Heinrich<br />

Voss, «womit kann ich dienen?»<br />

Auch wenn das Zimmer nicht so elegant<br />

gewesen wäre, auch wenn die ganze Aufmachung<br />

ihr nicht verraten hätte, dass<br />

dies unmöglich ein Bureau sein konnte,<br />

hätte sie doch sofort begriffen, dass die<br />

ganze «Begeha» nicht existierte — sie<br />

brauchte bloss Herrn Voss in die Augen<br />

zu sehen, in diese impertinenten Augen,<br />

die vor Vergnügen strahlten. «Ich kann<br />

nichts dafür, wenn wir uns jeden Tag<br />

treffen», sagte er scheinheilig, «aber jedenfalls<br />

freue ich mich, dass Sie hier sind.<br />

Bitte nehmen Sie Platz.»<br />

Dorothy nahm nicht Platz, sondern<br />

machte Miene, das Zimmer zu verlassen.<br />

An der Türe wandte sie sich um. «Sie haben<br />

gewusst, dass ich herkommen werde.<br />

Sie haben mir eine Falle gestellt. Das<br />

tut kein Gentleman.»<br />

Dorothy ging nach Hause und haderte<br />

mit Gott und Karl Heinrich Voss. Das<br />

ging so zwei Tage, dann hatte das Hadern<br />

seinen Reiz verloren. Sie langweilte sich.<br />

Und ausserdem begannen Selbstvorwürfe<br />

sie zu quälen. Weshalb nur hatte sie es<br />

ihm so schwer gemacht, sie zu treffen?<br />

Eine Stunde später rief sie Phäa 9797<br />

an.<br />

«Guten Abend, Miss Dorothy.»<br />

«Ich kann doch nichts dafür,» sa^te er schein,<br />

heiliz.<br />

«Bitte schicken Sie mir heute abend<br />

einen Herrn —»<br />

«Wozu?»<br />

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nicht heraus. Ihr Herz hatte angefangen, «Voss ist mein Freund,» erwiderte der<br />

«Pasodoble» zu tanzen.<br />

Smoking. «Er hat mich hergeschickt. Ich<br />

Gegen halb neun Uhr klopfte ein Page soll Ihnen bestellen, dass ich ein perfekter<br />

an Dorothys Tür. «Ein Herr von der Begeha<br />

wartet in der Halle.»<br />

Dorothy Hess ihn stehen und ging in<br />

Abendesser bin.»<br />

Dorothy nahm ein Hermelin-Cape um, eine Telephonzelle. Nicht um zu telephonieren,<br />

sondern um zu weinen. Aber da<br />

lief die Treppe hinab und betrat die Halle<br />

mit der Erkenntnis, verliebt zu sein. Suchend<br />

blickte sie um sich.<br />

die Gelegenheit so günstig war, rief sie<br />

Phäa 9797 an.<br />

«Herr Voss, Sie sind ein Scheusal.»<br />

«Wo igt der Herr, der mich erwartet 1» «Sind Sie mit unserem Abendesser nieht<br />

Tuet Portier wies auf einen Smocking, der zufrieden T»<br />

eine riesenhafte Glatze hatte. «Aber nein», «Bitte schicken Sie mir jemand anders.»<br />

rief Dorothy, «das ist er ja nieht.» Doch «Alle Herren von der Begeha sind fort,»<br />

da machte der Smoking ihr schon eine sagte Karl Heinrich Voss, nur einer ist<br />

"Verbeugung. «Ich komme auf Veranlassung<br />

der Begeha.»<br />

den brauchen können. Es ist unser Kuss-<br />

noch da — aber ich weiss nicht, ob Sie<br />

«Wie können Sie auf Veranlassung der geber.»<br />

Begeha kommen?» schrie Dorothy entrüstet.<br />

«Es gibt doch gar keine Begeha! «Ich habe Zimmer 93», sagte eine leise<br />

Pause. «Sind Sie noch dort 1»<br />

Die Begeha ist doch Herr Voss — —•» Stimme.<br />

wir veröffentlichen in der Folge unter diesem<br />

Titel eine Reihe von Eindrücken über das abendliche<br />

L«ben der Stadt.<br />

I.<br />

Das Dancing.<br />

Der Eingang ist diskret versteckt, als<br />

scheute sich das Etablissement, seine<br />

Existenz laut zu verkünden. Kein flammendes<br />

Wort « Dancing » glüht in den roten<br />

und blauen Farben der Lichtreklame<br />

auf. Durch eine Samtportiere betritt man<br />

den Vorraum. Warme Luft schweelt einem<br />

entgegen, in der das süssliche, sinnliche<br />

Ahnen vieler Parfüms ist. Die Wände<br />

sind in grellen Tönen gehalten, langgestreckte<br />

Tier- und Menschenleiber sind<br />

von überkühner Malerhand hingeworfen.<br />

Ein Boy gleitet verschwiegen lächelnd umher,<br />

hebt seine Hände den fallenden Mänteln<br />

entgegen und kassiert den Eintritt.<br />

Auf dem Gesicht des jungen Burschen, das<br />

durch eine grosse Mütze beschattet wird,<br />

ruht jene Müdigkeit und Gleichgültigkeit,<br />

die von der inneren Unruhe der unbewusst<br />

gespannten Besucher stark absticht.<br />

Um das Rund der Tanzfläche gruppieren<br />

sich in losen Reihen die Tische und<br />

Sessel. Kleine Nischen verbergen einen<br />

Teil der Anwesenden. Rotes Licht wächst<br />

in den kleinen Saal, in den Winkeln verdiehtet<br />

es sich zu einem stickigen Halbdunkel,<br />

durch das die weissen Arme der<br />

Frauen schimmern. Die Herren in diskretem<br />

Schwarz haben wie auf geheimes<br />

Abkommen hin die linke Seite des kleinen<br />

Raumes zum Aufenthalt gewählt, rechts<br />

befinden sich die Damen. Alle werden von<br />

dem einen Grundsatz beherrscht: Ruhe!<br />

Es wird wenig gesprochen, fast hat es den<br />

Anschein, als ob das rot spielende Lieht,<br />

das aus kleinen runden Lampen hervorbricht,<br />

die Laute abdämpft. Die Herren<br />

versuchen ihren Positionen jene Unnahbarkeit<br />

und Blasiertheit zu geben, die ihre<br />

innere Wachheit betäuben soll. Die Damen<br />

haben es wesentlich schwieriger. Sie<br />

sitzen ziemlich hilflos da, die Hände im<br />

Sehoss, die Füsse genau nebeneinander gestellt,<br />

und sehen mit einem ergeben harrenden<br />

Blick dem Momente entgegen, da<br />

sie aus dem Bann erlöst werden. (Was<br />

Hesse sich vieles reden? Die süsse Limonde<br />

ist bereits erwähnt, und die Herren<br />

Zürich<br />

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Stadt am Abend<br />

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die moderne Unterhaltungsstätte.<br />

sind von jener faden Nettigkeit und Sauberkeit,<br />

die eben doch, langweilt.)<br />

Doch nun poltert das Rollen der Jazztrommel<br />

in die unsichere Stille, das rote<br />

Licht sickert endgültig zu einem dicken,<br />

dunkelroten Farbenbrei zusammen, und<br />

schon jault das Saxophon die ersten Töne<br />

der Melodie. Stühle werden gerückt, leises<br />

Räuspern ertönt, die Damen bekommen<br />

fliehende Augen und klopfende Herzen.<br />

Das Jazzorchester stampft seine Rhythmen<br />

drauflos. Endlich wagt der Beherzteste<br />

von allen mit einem siehern Schwung<br />

den Start und überquert mit langen<br />

Schritten die Tanzfläche, um die Dame<br />

seiner Wahl abzuholen. Man sieht ihm<br />

an, er ist von seinem kühnen Entschluss<br />

im Momente so erschüttert, so begeistert,<br />

dass er sich für Augenblicke sehr schön<br />

und gut und tapfer vorkommt. Jetzt<br />

schiesst einer nach dem andern auf,<br />

steuert auf seine Dame los, und gleitet sodann<br />

in den Rhythmus des Tanzes hinein.<br />

Die einen sind von ihrer Tanzkunst so<br />

überzeugt, dass sie ihren Schritten eine<br />

schöne Nebensächlichkeit zulegen. Sie<br />

schwimmen mit langen rhythmischen Bewegungen<br />

durch das schwankende, drehende<br />

Feld der Tanzenden, wirbeln in elegantem<br />

Schwung dahin, stoppen mit effektvollen<br />

Zwischenbewegungen ab und<br />

gleiten wieder in den einfachen Takt hinüber,<br />

der sie weiterträgt, wie ein,.. Stück<br />

Holz auf dem Strome da vonschwimmt. Andere,<br />

solche vielleicht, die selten hier sind,<br />

glauben sich der Dame gegenüber für eine<br />

gute Haltung und exakte Schritte verantwortlich<br />

und beissen sich in einen harten,<br />

knappen Rhythmus hinein, der die Körper<br />

der beiden durchschüttert und ein zum<br />

mindesten passives Lächeln auf die Lippen<br />

der Dame zaubern lässt. Von oben<br />

besehen, gewinnt der Tanz ein phantastisches<br />

Bild. Die ungeheuren Verkürzungen<br />

der Leiber verzerrt den Eindruck.<br />

Man sieht mit Brillantine gefettete Haare<br />

der Herren, lockige, duftige Bubiköpfe der<br />

Damen, Hände, die sich begehrlich oder<br />

scheu um Hüften oder auf Achseln legen,<br />

Münder, die sich zu einem verquält ängstlichen<br />

Lachen öffnen — weil man doch<br />

unterhalten soll — Leiber, die sich wirbelnd<br />

durch den Raum drehen. Manchmal<br />

stösst eine Dame einen kleinen hysterischen<br />

Schrei aus, der nach Lachen klingt,<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — No 43<br />

Familie Rob. Steffen.<br />

jetzt weiss man, der Herr hat ihr eine<br />

Witzigkeit zukommen lassen, die sie dankbar<br />

quittiert.<br />

Beim Tango nimmt das Ganze eine<br />

feierliche Stimmung an. Zu den langgezogenen,<br />

machtvoll fallenden Tönen zelebrieren<br />

sie den leise hingetuschten Tanz,<br />

der zu einem Gleiten und Wiegen ohne<br />

Ende wird. Es wird nicht mehr gesprochen,<br />

das rote, blaue, grüne, gelbe Lieht<br />

verschwimmt mit den sehnsüchtigen Tönen<br />

des Liedes, das manchmal wild aufzuckend<br />

ansteigt, dann wieder ergeben,<br />

still in sich zusammensinkt und verbluten<br />

will, zu einer schönen Kitschigkeit,, der<br />

man zur endlos scheinenden Wiederholung<br />

Beifall zollt.<br />

Sie sagen, es sei ein oberflächlicher Genuss,<br />

in diesem Dancing seine Abende zu<br />

verbringen. Die Anwesenden wissen es so<br />

viel besser — nein — sie fühlen es besser.<br />

Es ist eine Stille und Friedlichkeit da, in<br />

der es sich schön ruhen lässt, und beim<br />

Tanz wachen alle die verdrängten Zärtlichkeitsbedürfnisse<br />

auf, so dass beim<br />

Tango ein langsamer schöner Schritt<br />

dem andern Menschen eine Zärtlichkeit<br />

schenkt, die dem Streicheln einer Hand<br />

über die Stirne gleichkommt. fco.<br />

Die Blume<br />

Ich habe eine Blume betrachtet, eines dieser<br />

Wunder Gottes, und ich habe mich gefreut<br />

an ihrer einfachen edlen Schönheit.<br />

Und dann bin ich plötzlich ganz klein geworden.<br />

Ich stand, winzig wie eine Ameise,<br />

am Fusse der Blume und sah an ihr hinauf.<br />

Herrlich steilte ihr Stengel empor, schmal,<br />

zart, unendlich hoch. Weit höher war er<br />

als die höchste und schlankste Säule eines<br />

Domes. Hoch oben, in unendlich scheinender<br />

Ferne, war das meisterliche Kapitell der<br />

Säule. Nicht geometrisch abgezirkelt, nicht<br />

langweilig<br />

Stengel Kelch und Blume, und doch waren<br />

beide von wunderbarer Harmonie und Proportion.<br />

Breit, aber unendlich leicht und zart<br />

strebten die leuchtend weissen Blütenblätter<br />

nach aussen, in eleganter Linie sich verjüngend<br />

und in einer fein gerollten Spitze auslaufend.<br />

Als ich wieder gross und ungeschlacht vor<br />

der Blume stand, mit Füssen, die ein halbes<br />

Dutzend ihresgleichen auf einmal zertreten<br />

könnten, war meine Ehrfurcht grösser denn<br />

je.<br />

Ich habe eine Blume betrachtet, eines die-<br />

'ser Wunder Gottes und ich habe mich begeistert<br />

an ihrer einfachen, edlen Schönheit.<br />

Ernest.<br />

Autosanfte.<br />

Der geistliche und weltliche Herrscher Tibets,<br />

der Dalai Lama, hat sich ein Auto gekauft.<br />

Er will den Wagen für seine Reisen<br />

im Himalaya-Gebiet verwenden. Da aber<br />

mangels geeigneter Fahrstrassen die Ausnutzung:<br />

des Wagens unmöglich erscheint,<br />

werden 30 Kulis bereitgestellt, die das Auto<br />

— tragen sollen. Bisher Hessen sich die Beherrscher<br />

Tibets in kostbar geschmückten<br />

Sänften tragen, und es ist der erste Fall,<br />

dass ein Dalai Lama sich ein Auto gekauft<br />

hat.<br />

Ausgleich. « Kurt, du bist heute den ganzen<br />

Tag artig gewesen, dafür kannst du dir<br />

etwas wünschen ! » — « Darf ich dann morgen<br />

mal unartig sein, Mama ? »<br />

Thalwil<br />

Spezialitäten: Forellen, Clevner Erlcngut.<br />

Kleine sep. Säle. Herrlicher, schattiger<br />

Garten. Tel. 54. Farn. ZWALD.<br />

Abendstimmung aus Kinderzeiten.<br />

Von Richard v. SchaukaL<br />

In dem grossen Garten, der meine glückliche<br />

Kindheit traulich umrauschte, blühten<br />

alljährlich auch in mächtiger Fülle altmodische<br />

Pfingstrosen. Sie konnten es in<br />

keiner Weise aufnehmen mit den unzähligen<br />

vielfarbigen ».wirklichen» Rosen, die hoch an<br />

Stöcken und in sanft wiegenden niedrigen<br />

Sträuchern die Wege säumten, und deren<br />

seliger Duft zumal am Abend, wenn der Gärtner<br />

reichlich Wasser verspritzt hatte, die<br />

kühlere Luft in ein mit köstlichstem Gehalt<br />

begnadetes Lebenselixier verwandelte. Aber<br />

sie Hessen sich ihr Recht, auf ihre minder<br />

adelige Art den Frühling zu feiern, darum<br />

nicht nehmen und hielten ersichtlichermassen<br />

als eine daseinssichere und behagliche Gruppe<br />

kernhafter Geschöpfe zusammen.<br />

Sie waren nicht übermässig beliebt unter<br />

den Insassen des Gartens, deren es in drei<br />

Altersstufen eine kleine Anzahl auf verschiedene<br />

Weise ihres Reichtums sich erfreuender<br />

Gestalten gab. Die Grossmutter wandelte<br />

gern einsam und auf abgelegenen Pfaden<br />

nach Sonnenuntergang langsam umher. Der<br />

Oheim, ihr Schwiegersohn, sass am liebsten<br />

vor dem grossen Wasserbecken, das den<br />

Restaurant zur alten Post s<br />

Pfingstrosen<br />

sanft zum Haus hinansteigenden Rasen,<br />

buchsumwuchert und schilfbestanden, krönte.<br />

Ab und zu gesellte sich auch eine Weile die<br />

bewegliche Tante ihrem stets für die zärtliche<br />

Begegnung dankbaren Gatten, um dann<br />

wieder raschen Schrittes and mit aufmerksamen<br />

Blicken auf den Stand der stolz gehegten<br />

Blumenzier ihren Rundgang aufzunehmen.<br />

Wir zwei Kinder aber waren bald da<br />

und bald dort, wettlaufend bis zum Brunnen,<br />

unter den Kastanienbäumen, oder auf Abenteuer<br />

hinter den dichten Büschen schleichend,<br />

manchmal die schweigsame Grossmutter ein-<br />

manchmal an die freundlich auf gleichtnässig wuchs aus demholend, Fragen<br />

antwortende Tante gehängt. Ein grosser,<br />

weissschwarzzottiger Hund folgte ans<br />

vertraut.<br />

Pfingstferien: es waren nur vier Tage,<br />

aber mit der ganzen Wonne des schon zum<br />

Sommer neigenden üppigen Frühlings gesättigte,<br />

wunderbar lange Tage eines im Augenblick<br />

den Gehalt einer Ewigkeit erschöpfenden<br />

Kinderdaseins.<br />

Wir standen unter den über ans empor entfalteten<br />

Pfingstrosen, die Grossmutter, wie<br />

uns scheinen wollte, immer nur mit einiger<br />

Geringschätzung betrachtete. Eine Amsel<br />

flötete in den fast farblos hochgespannten<br />

Himmel. Etwas von jener seltsam ans tiefste<br />

Herz greifenden Wehmut war in unserm<br />

Schweigen, wie sie Kinder mitten im Glück<br />

ihrer Sorglosigkeit als das Ahnen eines irgendwoher<br />

sich im Dämmer bereitenden Abschieds<br />

empfinden. Der Abendhauch trug die<br />

weisse Säule des Springbrunnens leicht<br />

schieiernd aus ihrer steilen Richtung. Fern<br />

vom Wald, den uns die gedrängt ragenden<br />

Bäume jenseits des schon verschatteten Weges<br />

verbargen, klangen gedämpft verschwebende<br />

Töne von Hörnern. Still, ins leise<br />

Plätschern sinnend versunken, sah ich den<br />

Oheim sitzen: wie weiss sein Haar war! Fast<br />

wie ein Fremder schien er mir... Da löste<br />

sich mit einem kurzen, kaum vernehmlichen,<br />

dennoch seltsam eindringenden Laut die<br />

blossrosa halbkugelig gewölbte Blüte einer<br />

Pfingstrose über mir vom Stiel und zerfiel<br />

weichwallend in ihre Blätter...<br />

XVII (St. Gallerrt<br />

Hotel Schwanen<br />

Bekannt vorzügliche Küche - Keller.<br />

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ist über die Pfingstfesttage<br />

Das Touristen-Restaurant bleibt das ganze Jahr offen<br />

Venez et vous reviendrez<br />

CM<br />

erci


No - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Oestliche Pfingstsitten und<br />

Volksglaube<br />

Mystizismus der Volksseele.<br />

In der Seele eines jeden Menschen, und<br />

vor allem eines im Schosse der Natur lebenden<br />

und ihre ganze Schönheit und grenzenlose<br />

Macht zu tiefst empfindenden Menschen<br />

schlummert der Trieb zum Mystizismus, die<br />

Sehnsucht nach etwas noch Höherem als die<br />

ihn umgebende Welt, das Bedürfnis der Versinnlichung<br />

der Naturkräfte in allerphantastischsten<br />

Gestalten und die Lust, ihnen in<br />

höchster Demut zu huldigen. Daher die Fülle<br />

mannigfacher Gottheiten bei den heidnischen<br />

Völkern, daher die Sagen, Zauberkünste, der<br />

Aberglaube und die geheimnisvollen Riten bei<br />

den christlichen Völkern, deren Tradition<br />

sich durch Jahrhunderte bis in die neueste<br />

Zeit hinzieht, wo Radio, Jazzband und Yale-<br />

Blues selbst aus den von der Kultur abgele-<br />

. gensten Dörfchen diese Riten, voll der Poesie<br />

und geheimnisvollen Reizes, vertrieben und<br />

sich festsetzten; und dort, wo das Volk in<br />

den Dörfern sie auch noch heute begeht, verbindet<br />

es mit ihnen nicht mehr einen höheren<br />

Wert, und weiss oft selbst nicht, aus welcher<br />

Absicht es frühere Traditionen bewahrt.<br />

Motive heutiger Pfingstfeiern.<br />

Die Kirche feiert an diesen Tagen die Erinnerung<br />

an die Herabsendung des Heiligen<br />

Geistes; man findet aber im Volke wenig<br />

Legenden, die mit dieser kirchlichen Feier<br />

eine gewisse Verbindung besässen, höchstens,<br />

dass man hier und dort, wenn Feuer angezündet<br />

werden oder auch gelegentlich der<br />

Johannisfeuer, als Grund die kirchliche Feier<br />

und die Herabkunft des Heiligen Geistes in<br />

Gestalt feuriger Zungen angibt. Aber in der<br />

Hauptsache erinnern alle diese Volkssitten an<br />

heidnische Feiern zu Ehren der Frühlingsgottheiten,<br />

ihr Anflehen um gute Ernte, die<br />

Beschwörung von Kobolden, die dem Bauern<br />

nach dem gleichen Chronisten, noch im<br />

16. Jahrhundert in Polen nicht vernachlässigt.<br />

Man häufte Opfergaben aus Wermutbüscheln<br />

und Feldraute und zündete diese Stösse mit<br />

einem Feuer an, das man durch Aneinanderreihen<br />

zweier Hölzer erhalten hatte; damit<br />

oft arg zusetzen, und vor allem in Weissrussland<br />

und Podolien kann man bei diesen<br />

diese Feier auch wirklich teuflischen Anstrich<br />

hätte, sang man frivole Lieder und<br />

sprang dazu.<br />

Feiern Trauermotive finden, die den Charakter<br />

eines Totenfestes besitzen.<br />

In Littauen und Weissrussland legen die<br />

In früheren Jahrhunderten besass in die-Dorfbewohnesen Gegenden die Zeit von Ostern bis Jo-<br />

am Johannistag auf die Fenster ihrer noch heute zu Pfingsten und<br />

Hütten<br />

hannis die Bedeutung einer Zeit von Wundern<br />

und ungewöhnlicher Naturgeheimnisse,<br />

denn in ihr waren böse Kräfte am meisten<br />

tätig, denn dann traten Nixen und Waldfrauen<br />

(Dschiwoshony) in Erscheinung, dann<br />

führten Waldgötter, sogenannte Majki, böse<br />

Streiche aus und dann zeigten sich auch die<br />

Seelen der zum Tode Verurteilten, Gespenster<br />

und die sogenannte Strzygonie, dann<br />

hielten Hexen mit Teufeln ihre Sabbate auf<br />

dem Kahlen Berge (fast jedes Volk hat seinen<br />

Brocken) ab, denn traf der Mensch den<br />

Teufel und fiel gewöhnlich in die Schlingen<br />

seiner Kraft, dann kam es zum Kampf des<br />

Licht- und Sonnengottes Jarowit, der bei den<br />

Ruthenen Kupayo heisst, mit der Göttin der<br />

guten Ernte Marzanna zu einem Kampf, der<br />

bis zum völligen Siege über die Geister der<br />

Dunkelheit und die unreinen Kräfte führte.<br />

Dann half der Mensch zum Siege des Lichtes<br />

und der Wahrheit, indem er auf den Gipfeln<br />

Feuer anzündete, mit ihnen die Herdfeuer erneuerte*<br />

es auf seine Ackerraine verteilte und<br />

die Asche über seine Felder streute.<br />

Austreibung böser Wintergeister.<br />

Aber es gibt auch Gegenden, wo man dieses<br />

Feuer dem Teufel weihte; so erinnert<br />

z. B. ein Chronist des 16. Jahrhunderts, dass<br />

im östlichen Polen von Pfingsten bis zum<br />

Vorabend des Johannisfestes (24. Juni) an iedem<br />

Samstagabend Frauen auf Erdhaufen<br />

und Hügeln Feuer anzündeten, um die sie<br />

herumsprangen, wobei sie dem Teufel Opfer<br />

darbrachten. Diese heidnische Sitte wurde,<br />

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und die Schwellen ihrer Behausungen gedörrte,<br />

brennende Brennesseln, um ihre Wohnungen<br />

vor Gespenstern, Hexen und Alraunen<br />

zu schützen.<br />

In der ganzen Krakauer Gegend zündet das<br />

Volk auf den Feldern und Bergen an den<br />

Pfingstabenden Feuer an, in Verfolg der<br />

Traditionen früherer Feuer, die die Menschen<br />

von den Sünden reinigen und die angebauten<br />

Felder vor verschiedenen Krankheiten sichern<br />

und gute Ernten bringen sollten. Aber<br />

die Pfingstfeuer sichern die Menschen auch<br />

vor den Streichen der Nixen, die zu dieser<br />

Zeit den Menschen besonders arg zusetzen.<br />

Nach dem Volksglauben sind diese Nixen<br />

menschliche Seelen, deren Körper am ersten<br />

Pfingsttage starben. Die mit ihren reichen<br />

grünen Zöpfen an dichten Eichen- oder Birkenästen<br />

festgeklemmten Nixen ängstigen grünem Röhricht und dichter Buchweide<br />

den Menschen, der sich zu Pfingsten in denbewachsenen Flnsslauf spielen die übermütigen<br />

Nixen und lauern auf das Leben der<br />

Wald wagt; sie springen von den Bäumen<br />

auf die Pferde oder auf die Wagen der Vorbeifahrenden<br />

und kitzeln sie unter frivolem<br />

Menschen.<br />

Lachen so lange, bis die Gequälten ihren<br />

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Geist aufgeben. Manchmal zeigten sich die<br />

Nixen den Bauersknechten im Walde und<br />

nahmen die Gestalt schmucker Dorfmädchen<br />

an. Wer sich von ihren Reizen verführen<br />

und sich herbeilocken Hess, dessen Körper<br />

fanden die Leute am nächsten Tage im Dikkicht<br />

einer Schlucht, verschandelt durch das<br />

konvulsivische Lächeln der Agonie. Um die<br />

Kinder vor dem Kitzeln der Nixen in der<br />

Pfingstnacht zu schützen, streuten ihnen die<br />

Eltern Wermut unter das Kissen. Ebenso gefährlich<br />

ist es in diesen Nächten, ins Getreide<br />

zu gehen, selbst über Ackerraine, denn in<br />

den grünen Wogen des Roggens und Weizens<br />

tanzen dann die boshaften Nixen, genau so<br />

wie in den Wäldern und im Dickicht und<br />

können dem unvorsichtigen Menschen das<br />

Leben rauben. Während der ganzen «Grünen<br />

Woche» (Pfingstwoche) sollte der<br />

Mensch Wermut bei sich tragen oder Feuer<br />

anzünden und damit die Nixen vertreiben.<br />

Bei den Ruthenen und Ukrainern fährt kein<br />

Fischer an klaren Abenden der «Grünen<br />

Woche» mit dem Kahn weder auf den See<br />

hinaus noch auf den Fluss, derm in dem mit<br />

Trauerfeierlächkeiten zu Ehren toter<br />

Seelen.<br />

Ebenso irren die Seelen der vom Himmel<br />

Ausgeschlossenen in den Pfingstnächten am<br />

meisten durch die Welt und beweinen ihr<br />

schlimmes Geschick. Es sind traurige und<br />

ängstliche Gespenster, die auf der Welt leben<br />

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und als ungetaufte Kinder starben. In Wirklichkeit<br />

schaden diese Seelchen den Men-leute, denen wertvollere Sachen verschwan-<br />

können. Am nächsten Tage gehen die Landschen<br />

nicht, denn nur Schelmereien sind ihr den, in die Dorfschenke und lösen dort ziemlich<br />

billig ihren eigenen Besitz ein, den ihnen<br />

einziges Spiel; aber in den Pfingstnächten<br />

sind sie besonders aufdringlich und rufen die Zigeuner stahlen und für einen Pappenstiel<br />

dem Wirt der Schenke verkauften.<br />

wk.<br />

den Heiligen Geist um Taufe an. Und wer<br />

nicht so viel Geistesgegenwart besitzt, um<br />

eine solche stöhnende Seele zu bekreuzen, ihr<br />

Chrisam nachzuwerfen und sie im Namen des<br />

Heiligen Geistes zu segnen, der wird, sofern<br />

er nicht stirbt, noch lange Jahre das<br />

Stöhnen dieser leidenden Seele hören müssen.<br />

Deshalb existiert in vielen Gegenden<br />

Weissrusslands und der Ukraine der Glaube,<br />

dass Gott zu Pfingsten den Seelen der<br />

Verstorbenen durch die Welt zu wandern<br />

und ihre Mitmenschen, Verwandten oder<br />

Eltern und Kinder zu beunruhigen erlaubt,<br />

weshalb man zu Pfingsten den sogenannten<br />

Trauerschmaus (raduniec oder radawnice)<br />

abhält.<br />

Bauern und Bäuerinnen versammeln sich<br />

vor Anbruch des Abends an den Gräbern<br />

ihrer Verwandten, breiten auf ihnen weisse<br />

Linnen aus und stellen auf sie verschiedene<br />

Speisen, wie z. B. Honig, Quark und eine Art<br />

Kuchen aus grobem Buchweizenmehl, Eier,<br />

Wurst und geräuchertes Fleisch. Dann begiessen<br />

sie den Grabhügel mit Honigwodka,<br />

essen und trinken selbst, wobei sie die Toten<br />

zu dem Mahle einladen. Nach dem Mahl lassen<br />

sie auf dem Grabe gelb gefärbte Eier<br />

zurück, die dann die Armen sammeln, während<br />

sie selbst in die Dorfschenke gehen, wo<br />

sie bis zum Morgen trinken und tanzen.<br />

Pfingstliche Frendenfeiera<br />

In Polen findet man wenig Pfingstgebräuche,<br />

die durch ihre Stimmung an<br />

Totenriten erinnern würden, sondern alle<br />

tragen das Siegel der Heiterkeit und Freude.<br />

Ueberall ist Frühling und frisches Grün,<br />

Freude in der Natur, Freude und Heiterkeit<br />

in der Seele des Menschen. Die ländliche<br />

Bevölkerung streut zu Pfingsten Kalmusblätter<br />

und Binsen in die Stube, schmückt<br />

die Hütte mit Aesten von Laubbäumen,<br />

steckt in die Fenster Holunder und Wacholder,<br />

wählt die Frühlingskönigin und führt<br />

sie in Prozessionen durch die Felder, denn<br />

wo die Königin hinkommt, «dort wächst der<br />

Weizen,» stellt Maibäume auf und singt Lieder<br />

von den Majki. Es sind dies liebe und<br />

sympathische überirdische Wesen, leicht wie<br />

der Nebel und in durchsichtige Kleider gehüllt;<br />

sie kennen weder Aerger noch Bosheit<br />

und halten jeglichen Schaden von den<br />

Herden und Saaten der Menschen ab. Ihre<br />

wunderbar schönen Köpfchen sind mit Feldund<br />

Waldblumensträussen geschmückt und<br />

sie tanzen und singen auf grossen, freien<br />

Plätzen und weiten Waldwiesen; besonders<br />

aber belustigen sie sich mit einem Bad in<br />

Waldbächen zu Pfingsten und in der Johannisnacht.<br />

In dieser Zeit bemühen sich<br />

die Majki am meisten, die Landleute zu verwirren,<br />

indem sie sie mit ihren Kunststücken<br />

und ihrer überirdischen Anmut bezaubern,<br />

aber tun, im Gegensatz zu den Nixen, nichts<br />

Böses. Sie lassen sie tanzen, aber man kann<br />

sie auch leicht mit einem Schrei oder mit<br />

Feuer verscheuchen. Bestürzt flüchten sie<br />

dann und lassen ihre Gefangenen in Ruhe.<br />

In einigen Gegenden stopft man einen<br />

Strohsack aus, gibt ihm die Gestalt eines<br />

Götzenbildes, schmückt ihn mit Bändern und<br />

Grün, setzt ihn unter Gesängen auf ein<br />

Pferd und führt ihn durch das Dorf und<br />

durch die Felder.<br />

Maibäume.<br />

In einer anderen Gegend nehmen an dieser<br />

Feier als Hauptpersonen zwei Zigeuner<br />

mit Zangen teil. Das ganze Gefolge geht<br />

mit Gesang und Peitschenknall von Hütte zu<br />

Hütte, und wo ein Mädchen ist, stellt man<br />

auf die Schwelle ein mit Bändern geschmücktes,<br />

gefälltes kleines Tannenbäumchen.<br />

Das ist das sogenannte Aufstellen des<br />

Maibaumes. Die Dorfmusik spielt fromme<br />

und heitere Lieder, Zigeuner schlagen mit<br />

Hämmern den Takt und die Burschen treiben<br />

mit den Mädchen Schabernack. Die Eltern<br />

des Mädchens bewirten die Ankömmlinge<br />

mit einem Trunk, alles freut sich und<br />

die Zigeuner stehlen, während sie verschiedene<br />

Kunststücke zeigen, so viel sie nur<br />

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Die Tageschronik<br />

Gegen das Schnellfrühstück.<br />

Andre de Fouquieres, eine der führenden<br />

Persönlichkeiten der französischen Gesellschaft,<br />

dem man den Ehrentitel eines « Arbiter<br />

elegantiarum » (Schiedsrichter der Eleganz)<br />

beigelegt hat, warnte kürzlich in einem<br />

Vortrag seine Zeitgenossen vor den Gefahren,<br />

die ihnen durch die Vernachlässigung<br />

der Kunst des Essens drohen. Besonders<br />

beklagt er die eingerissene Unsitte des<br />

Schnellessens und hält die Lokale, in denen<br />

man ein «Schnellfrühstück» einnimmt, für<br />

einen Krebsschaden der Menschheit Er behauptet,<br />

dass es besser sei, gar nichts zu<br />

essen, als im Eiltempo einige Gerichte herunterzuschlingen,<br />

denn eine in zehn Minuten<br />

oder noch kürzerer Zeit eingenommene<br />

Mahlzeit kann weder schmecken noch der<br />

gesunden Ernährung dienen. Nur dann bekommt<br />

dem Menschen die Nahrung, wenn er<br />

sich mit behaglicher Ruhe, den Geist von<br />

allen Sorgen befreit, zu Tische niedersetzt;<br />

nur dann kann er den rechten Genuss an den<br />

Speisen haben und ihre Güte würdigen, wenn<br />

er nicht stets die Uhr in der Hand hält. Solches<br />

Schnellessen muss zu Verdauangs*<br />

Störungen und Unterernährung führen, wie<br />

das amerikanische Beispiel zeige. Die hohe<br />

Kunst der Küche kann unter solchen Umständen<br />

natürlich überhaupt nicht gedeihen.<br />

Die beste und bekömmlichste Mahlzeit wird<br />

im Kreise der Familie eingenommen und soll<br />

wenigstens 50 Minuten dauern. Man soll sich<br />

dabei unterhalten, denn dann kaut man langsamer,<br />

und ein angeregtes Gespräch ist die<br />

beste Würze des Essens.<br />

Die entführte Grossmutter.<br />

Blindheit der Liebe und Blittdheif » Infolge<br />

mangelhafter Beleuchtung haben (drei<br />

junge Serben ins Gefängnis gebracht, unter<br />

Begleitumständen, an denen Boccaccio seine<br />

helle Freude gehabt hätte. In einem südslawischen<br />

Dorf lebte in ihrem schmucken<br />

Landhäuschen die alt© Bäuerin Jagoda Ilitsch<br />

mit ihrer bildhübschen Enkeltochter. Der<br />

jüngste der drei im Nachbardorf wohnenden<br />

Brüder Arangel hatte sich sterblich in das<br />

hübsche Mädchen verliebt, aber die Grossmutter<br />

wollte von einer Verbindung der beiden<br />

nichts wissen und lehnte den Heiratsantrag<br />

des verliebten Burschen mit schroffen 1<br />

Worten ab. Empört über diese Zurückweisung,<br />

beschlossen die drei Brüder, das Mädchen<br />

zu entführen. Sie spannten ihre besten<br />

Pferde vor den Wagen und fuhren in pechschwarzer<br />

Nacht nach dem Haus des gelieb.<br />

ten Mädchens. In aller Heimlichkeit schlichen<br />

sie sich zu dem Hause, stiegen durch<br />

ein offenes Fenster ein und gelangten auch<br />

glücklich in das Schlafzimmer. Tiefe Atemzüge<br />

belehrten sie, dass das schöne Mädchen<br />

fest schlief und dass sie keine Entdeckung<br />

zu fürchten hatten. Da keine Zeit zu verlieren<br />

war, zogen sie der Schlafenden die Bettdecke<br />

über den Kopf, um sie am Schreien zu<br />

verhindern, wickelten sie in Laken und Kissen,<br />

die sie mit einem Strick fest umschnürten.<br />

Nachdem sie das lebende Bündel in den<br />

Wagen gelegt hatten, fuhren sie schnell davon.<br />

Unterwegs aber machten sie auf Bitten<br />

des jüngsten Bruders halt, der es sich nicht<br />

versagen mochte, das Gesicht seiner Geliebten<br />

zu sehen. Mit einem Schreckensschrei<br />

fuhr er zurück, denn aus den Kissen grinste<br />

ihm das verrunzelte Gesicht der Alten entgegen.<br />

Die Unglücklichen waren in das falsche<br />

Zimmer gekommen und hatten statt der<br />

Enkelin die Grossmutter fortgeschleppt. Sie<br />

Messen ihre Wut an der armen Alten aus, die<br />

sie wütend in den Strassengraben warfen,<br />

wo sie bewusstlos liegen blieb. Dort wurde<br />

sie am nächsten Morgen halb erstarrt von<br />

Bauern gefunden. Die allzu temperamentvollen<br />

jungen Heisssporne jedoch wurden für<br />

ihre Tat entsprechend «belohnt».<br />

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M» 42 - 1»31 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der PHngstausflug<br />

Von Iwan Heilbut.<br />

Die ganze Stadt hatte ihre Freude an Jean,<br />

einem jungen Mann von 19 Jahren, der heute,<br />

am Pfingstsonntag, zum erstenmal in seinem<br />

Leben einen Ausflug mit seinem lieben<br />

Mädchen zu unternehmen gedachte. Alle<br />

Ladenbewohner hatten Müsse, ihn zu beobachten,<br />

wie er aus dem Hause trat. Mit<br />

zwei kurzen, ängstlichen Blicken nach links<br />

und rechts schätzte er die Zahl seiner Beobachter<br />

auf beiden Seiten gegeneinander ab,<br />

um dann mit tapfer erheuchelter Würde nach<br />

links zu schwenken. Alle Gassenjungen und<br />

Ladenschwengel hatten Zeit, ihm mit Geheul<br />

und Hurra zu folgen. Sie unterbrachen die<br />

Fussballspielerei auf dem asphaltierten Fahrweg,<br />

bildeten eine Kolonne und schrien:<br />

« Jean geht aus ! Jean geht zur Liebsten!<br />

Hurra, hurra für Jean! »<br />

Die Sache lag so:<br />

Er war als ein Waisenkind mit einemmal<br />

dagewesen. Niemand wusste, von wo er gekommen<br />

war. Er hatte sich den Unterhaltungen<br />

und Spielen seiner gleichaltrigen Schulgenossen<br />

anschliessen wollen — sie hatten<br />

ihn aber mit Spott nach Hause geschickt:<br />

«Jean mit den krummen Beinen», hatten sie<br />

ihn gerufen. Und: «Jean, der mit dem Luftloch<br />

im Rock.» — Darauf war Jean gegangen<br />

und war nie wieder zum Spielen gekommen.<br />

Liess er sich aber auf der Strasse sehen,<br />

schrien die Jungen : «Jean, der Prinz !><br />

— Und die Alten, die vor den Läden sassen,<br />

die Hände über dem Bauche, lachten: «Der<br />

Bengel geht noch an seinem Stolz zugrunde.»<br />

Er war vor kurzer Zeit in die Lehre geschickt<br />

worden und sein Prinzipal bezahlte<br />

ihm sein — sozusagen — erstes Gehalt. Jean<br />

war vor Freude ausser sich gewesen. Er hatte<br />

es den Leuten, die ihn beherbergten, mit<br />

strahlenden Augen gezeigt. Sie zählten die<br />

Summe nach, was keine bedeutende Arbeit<br />

war. Dann — um sich selber die Mühe und<br />

Kosten zu lohnen — nahmen sie ihren Teil<br />

in Anspruch. Und Jean behielt einen Restvo/i<br />

vier Franken und fünfzig Rappen.<br />

Von diesen vier Franken und fünfzig Rappen<br />

konnte er in jedem Monat seinen Luxus<br />

bestreiten. Er kaufte ein Buch und Süssigkeiten<br />

und fuhr am Sonntag ins Freie.<br />

Aber da war der Fall eingetreten, dass ihn<br />

ein Mädchen gefragt hatte, wann sie sich<br />

denn wieder treffen wollten zum andernmal?<br />

Und Jean bemerkte am Sonnabend vor<br />

Pfingsten, der dieser Aufforderung folgte,<br />

dass seine Stiefel zerrissen waren. Er ging<br />

am Abend durch die belebtesten Strassen des<br />

Stadtteils und blieb vor den hellstrahlenden<br />

Schaufenstern stehen. In einem sehr grossen<br />

Schuhgeschäft kehrte er ein.<br />

«Was möchten Sie denn haben?» fragte<br />

die blonde Verkäuferin.<br />

«Ein Paar Stiefel», sagte Jean.<br />

«Welche Grosse?»<br />

Jean wurde rot und sagte: «Das welss ich<br />

nicht.»<br />

Die Verkäuferin forderte ihn auf, die Stiefel<br />

auszuziehen. Aber Jean hatte das schon<br />

bedacht. Er wollte seine Stiefel nicht ausziehen.<br />

«Kann ich die Stiefel nicht erst einmal sehen?»<br />

fragte er.<br />

Die Verkäuferin stieg auf eine Leiterund<br />

brachte drei weisse Kartons herunter.<br />

«Wieveil kosten sie?»<br />

«Zehn Franken — und teurer.»<br />

«Danke», sagte Jean. «Verzeihen Sie.» Ein gemütvoller Verbrecher.<br />

Er ging hinaus. Vor dem Fenster stand er Der 30jährige John Walker wurde in Kaiton<br />

City im Staate Colorado wegen Mordes<br />

wieder lange still. Aus der Tiefe des Spiegels<br />

sah ihn sein Bild an. Er durchmusterte zum Tode verurteilt. Der Verbrecher machte<br />

noch einmal die ausgestellten Paare. vor seiner Exekution wegen eines Zuges von<br />

Er ging wieder hinein.<br />

Gemüt von sich reden, der sympathisch anmutet.<br />

Walker liebte seine alte 70jährige<br />

«Es sind aber Stiefel ausgestellt für drei<br />

und einen halben Franken», sagte er zu der Mutter über alles. Mrs. Walker, die auf dem<br />

blonden Verkäuferin.<br />

flachen Lande lebte, hatte keine Ahnung von<br />

Da lachte sie und sagte: «Ja, aber sie sind der Verurteilung ihres Sohnes. Der Delinquent<br />

nun dachte mit Schrecken daran, dass<br />

von Holz.»<br />

die Kunde von dem Schicksal ihres Sohnes<br />

«Nun?» fragte er... «Aber sie sehen aus die alte Frau töten könnte. Die Tage vor<br />

•wie Leder.»<br />

seiner Hinrichtung verwandte er zur Abfassung<br />

zahlreicher Briefe, die er seinem Ver-<br />

«Aber sie klappern!»<br />

«Ich kann sie ja mit Gummi beschlagen.» teidiger einhändigte. Dieser musste sich verpflichten,<br />

allmonatlich einen Brief an Wal-<br />

«Das wird wenig helfen.»<br />

«Darf ich sie nicht sehen?»<br />

kers alte Mutter zu senden. Sie sollte bis<br />

Es 1 bleibt mir noch ein Franken, rechnete zu ihrem Tode denken, dass ihr Sohn in der<br />

er aus, für einen Blutnenstrauss, Fahrgeld Ferne lebe und im Auslande Arbeit gefunden<br />

und Getränk im Freien.<br />

hätte.<br />

Jean kaufte ein Paar Holzstiefel.<br />

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So war er also anzusehen, als die Fussballspieler<br />

hinter ihm riefen: «Jean geht zur Liebsten.»<br />

— Er trug einen kleinen, grauen Hut,<br />

eine schwarze Jacke, eine hellgestreifte Hose,<br />

das Paar Holzstiefel -und in den Härtden ein<br />

Bukett Pfingstrosen.<br />

Die Stiefel klapperten wie Hufe von Rossen.<br />

Jean steckte das Gesicht in die roten<br />

Blumen. Er gab es bald auf, behutsam mit<br />

den Sohlen aufzutreten. — Es klapperte doch.<br />

Und es strengte die Wadenmuskeln entsetzlich<br />

an.<br />

Er ging und es schallte.<br />

Als sich die Fussballspieler hinter ihm<br />

endlich verloren, wurde es daTum doch nicht<br />

gut. Auf der Promenade sahen ihm die Leute<br />

mit unverhohlener Freude in die Augen, einige<br />

lachten schmetternd; besonders die jungen<br />

Mädchen taten sich keinen Zwang an.<br />

Die Leute, die vor den Kaffeehäusern in<br />

Korbsesseln sassen, steckten die Köpfe zusammen,<br />

richteten die Augen sämtlich auf<br />

einen Punkt — und dieser Punkt war Jean<br />

und sein Blumenstrauss.<br />

Als er seines lieben Mädchens ansichtig<br />

wurde, da war sein Herz vor Schmerz und<br />

Schmach fast gebrochen. Er warf die Pfingstrosen<br />

auf die Strasse, blieb stehen, wendete<br />

sich und weinte. Aber sie hatte ihn schon gesehen,<br />

kam schnell auf ihn zugeeilt und hob<br />

die Rosen auf. Dann fasste sie seine Hand.<br />

Jean sah sie an. Sie hielt den Strausstnit<br />

der Linken gegen die Brust gepresst. «Kommst<br />

«Doch», sagte Jean.<br />

Als sie gingen, fragte er: «Nette Stiefel<br />

hab' ich angezogen — was?<br />

«Die klappern», sagte sie.<br />

Und beide lachten glückselig.<br />

Aus der<br />

Revue des Frühlings<br />

Von /. R. H.<br />

Der Frühling ist die Revue der Natur mit<br />

Blumen-Girls, mit Schleier-Wolken, mit<br />

einem Gewitter-Komiker. Der Eintritt >st<br />

umsonst; dafür zahlt man die Lustbarkeitssteuer<br />

mit voreiligen Liebesschwüren, die<br />

man nachträglich nur ungern einhält.<br />

Der rote Faden, der sich durch die Revue<br />

des Frühlings zieht, wird für manchen Menschen<br />

ein lästiges Schiffstau der Ehe.<br />

Die Revue des Frühlings macht vergesslich;<br />

man denkt nicht mehr an das Trauerspiel<br />

des Winters, an das wehmütige Schauspiel<br />

des Herbstes und nicht mehr an den<br />

Abenteuerfilm des Sommers.<br />

Kritiker, die sich über die Revue des Frühlings<br />

lustig machen, sind gewöhnlich Menschen,<br />

die es in einem Land ohne Frühling<br />

nicht aushalten würden.<br />

Die Revue des Frühlings wird alljährlich<br />

mit dem grössten Erfolg aufgeführt. Verzweifelte<br />

Theaterdirektoren sollen sich hier<br />

das Rezept für ein Zugstück holen.<br />

In der Revue des Frühlings werden täglich<br />

vierundzwanzig Bilder dargestellt; jede<br />

Stunde ein anderes. Die Nachtbilder sind<br />

aber durchaus nicht die dunkelsten.<br />

In der Revue des Frühlings kann jede schöne<br />

Frau als Star auftreten, auch wenn sie dafür<br />

nicht bezahlt wird.<br />

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30 AUTOMOBIL-REVUE 1031 — NC49<br />

Ghicagoer Methoden bei<br />

öffentlichen Sammlungen<br />

für -wohltätige Zwecke!<br />

(The Humorist.)<br />

Der Lord am Telephon<br />

Hotelhalle. Teezeit. Ein Page schiebt<br />

sich durch die Tische und ruft stolz:<br />

« Lord Derby bitte ans Telephon.» — An<br />

einem der hinteren Tische erhebt sich ein<br />

gut aussehender Herr und geht mit unnachahmlicher<br />

Nonchalence, ohne einen<br />

Blick auf die Gäste zu werfen, die ihn anstarren,<br />

an den Apparat. Als er nach einigen<br />

Minuten die Halle wieder betritt, ist<br />

an den meisten Tischen die Unterhaltung<br />

noch nicht wieder aufgenommen. Der Lord<br />

setzt sich, stellt die Teetasse, die er eben<br />

an den Mund führen wollte, plötzlich hin<br />

und grüsst an einen Tisch hinüber, an<br />

dem eine elegante Dame und ihre Tochter<br />

sitzen.<br />

Die erwidern etwas erstaunt, aber sichtlich<br />

erfreut und stehen sofort im Mittelpunkt<br />

des Interesses. Der Lord erhebt sich<br />

langsam, geht an die Damen heran, reicht<br />

der älteren die Hand und sagt auf englisch:<br />

« Die Welt ist doch klein. Das letztemal<br />

hatte ich im Londoner Eitz das Vergnügen.<br />

»<br />

Die Dame, die fühlt, dass aller Augen<br />

auf sie gerichtet sind, erwidert unsicher<br />

und auf deutsch: «Ich erinnere mich —<br />

obgleich ich noch niemals — Sie gestatten,<br />

dass ich Ihnen meine Tochter vorstelle.»<br />

Der Lord reicht dem hübschen jungen<br />

Mädchen die Hand und sagt: «Fräulein<br />

Annemarie — Sie sind aber schön geworden.<br />

» — Mutter und Tochter sehen sich<br />

an — der Lord bittet und nimmt Platz am<br />

Tisch. « Woher kennen Sie meine Tochter<br />

Annemarie?» fragt die Dame, «sie war<br />

doch gar nicht...» — Der Lord nimmt die<br />

Hand des jungen Mädchens, betrachtet sie<br />

und erwidert: «So etwas vergisst man<br />

nicht.»<br />

Und als sich nach ein paar Minuten das<br />

Ganze als ein Irrtum des Lords erweist,<br />

lachen alle drei, und der Lord sagt: « Aus<br />

so einer Verwechslung ist schon manchmal<br />

Freundschaft fürs Leben entstanden.» —<br />

Als die Frau Mama « zufällig » mal hinausgeht,<br />

verabredet der Lord sich mit dem<br />

jungen Mädchen für den nächsten Nachmittag.<br />

Nach einer Woche sind sie « heimlich<br />

» verlobt. Am Tage darauf wird als<br />

erste die Mama eingeweiht. Heimliches<br />

Verlobungsfrühstück zu dritt, bei dem der<br />

Lord den kostbaren Schmuck seiner künftigen<br />

Schwiegermutter bewundert und ihn<br />

sich auf zwei Tage ausleiht, um seiner<br />

Braut genau denselben schenken zu können.<br />

Mit dem Schmuck verschwand der<br />

« Lord », der acht Tage später als der zur<br />

Zeit stellungslose, früher jahrelang in<br />

Glasgow beschäftigte deutsche Kellner<br />

Emil F. verhaftet wurde.<br />

Er erhält ein Jahr zwei Monate Gefängnis,<br />

und in der Urteilsbegründung heisst<br />

es: «Nicht jeder Lord ist echt, der sich<br />

in einer Hotelhalle an den Apparat rufen<br />

lässt.»<br />

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NM2 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 31<br />

So wollen wir Pfingsten feiern: In leiser<br />

Fahrt durch jauchzende, werdende Natur, in<br />

bewusstem Empfinden aller Schönheit und<br />

Form. Wir wollen den gewaltigen Zusammenklang<br />

von Berg und Tal und Fluss und<br />

Himmel in uns aufnehmen, wir wollen auch<br />

das kleine beglückende Wunder am Wege<br />

finden. Wir wollen die sich kreuzenden Farben-<br />

und Lichtfluten erleben. Die Fahrt in<br />

der Pfingstsonne wird ein Wunder sein, wenn<br />

wir für die Pfingstfeier der Natur offene Augen,<br />

offene Sinne und ein offenes Herz besitzen,<br />

eb.<br />

Pfingstfahrt.<br />

Wie war das doch eine herrliche Fahrt,<br />

letztes Jahr an Pfingsten. Wie zog der Wagen<br />

freudig hinaus, bekannte und neue Gegenden,<br />

vertraute und unbekannte Städte und<br />

Dörfer durchziehend. Wie froh ist doch jedesmal<br />

die Erinnerung an die Fahrt.<br />

Wieder ziehen in Gedanken alle die Orte<br />

vorüber, wie im Kaleidoskop. Erst die bekannten:<br />

Worb, Zäziwil, Oberdiessbach,<br />

Oppligen, Thun, Spiez, Faulensee, Interlaken,<br />

Brienz. Dann kam Neuland: Brünig, Giswil,<br />

Sachsein, Samen. Wir durchquerten<br />

Kerns, Stans, Stansstad, besahen uns Kastanienbaum<br />

und Horw und erreichten Luzern.<br />

Prachtvoll war die Fahrt dem Yierwaldstättersee<br />

entlang über Weggis, Vitznau, Gersau,<br />

Brunnen. Dann kam Schwyz und spater<br />

ging es den lieblichen Gestaden des Zugersees<br />

entlang nach Cham, Baar und Zug.<br />

Pfäffikon glitt vorbei, jenseits des Seedammes<br />

begrüssten wir Rapperswil. Ueber Rikken,<br />

Wättwil und Lichtensteig erreichten wir<br />

das Appenzellerländchen. Besonders in der<br />

Erinnerung haften blieben Gontenbad, Gais,<br />

Heiden, Appenzell, Herisau, Speicher, Walzenhausen,<br />

Weissbad.<br />

Ein neuer Reiseabschnitt begann im gastlichen<br />

St. Gallen. Es ging dem Bodensee entlang,<br />

durch Arbon, Romanshorn, vorbei an<br />

Konstanz und durch Ermatingen. Dem Laufe<br />

des Rheines folgend erreichten wir Schaffhausen.<br />

Und richtig, dann kam Eglisau, wo<br />

wir das nette Erlebnis hatten und dann nahm<br />

uns das stets unruhige, grosse und vielseitige<br />

Zürich auf. Dann erinnere ich mich, dass<br />

wir Baden, Brugg und Bözberg; später Frick<br />

durchfuhren und gegen Abend in Basel, der<br />

selbstsicheren Grenzstadt am Rhein, landeten.<br />

Andern Tags ging es gen Liestal, auf<br />

der landschaftlich so reizvollen unteren<br />

Hauensteinroute klommen wir empor über<br />

Waidenburg nach Langenbrück und dann<br />

Hessen wir uns hinabsinken nach Baisthal.<br />

Bald war dann Solothurn in Sicht, das<br />

«Städtchen wundernett am schönen Aarestrand<br />

». Einen letzten Sprung machten wir<br />

nach Biel und Worbenbad und dann ging es<br />

heimwärts, müde, aber freudig. Drei schöne<br />

Tage .waren uns beschieden gewesen.<br />

Was tun wir dieses Jahr? Wir machen die<br />

gleiche Fahrt, nur in umgekehrter Richtung!<br />

Ein gutes Buch liest man ja auch gerne<br />

zweimal, warum sollte man nicht schöne Erinnerungen<br />

wieder auffrischen? -ch-<br />

Seelisberg - Sonnenberg. 400 Meter über dem<br />

klassischen Rütli, am obersten, wild romantischen<br />

Arm des Vierwaldstätterseps. eröffnete am 10. Mai<br />

Tourismus<br />

Pfingsten<br />

mit seinem Kulm-Hotel die Friihsommorsaison.<br />

Schönstes, saftiges Grün, durchzogen von prächtiger<br />

Buntheit der Frühlingsblumen, schmückt die<br />

Alpvrcirlen und während rinjrs herum das Hochgebirge<br />

noch in tiefem Schnee eincebettet liegt, hat<br />

hier der Frühling in seiner ganzen Schönheit Einzug<br />

gehalten. Zu längerem Ferienaufenthalt Lesonders<br />

beliebt, wird es, dank seiner schnellen und<br />

bequemen Erreichbarkeit vom schweizerischen Mittelland<br />

aus mit Bahn, Schiff und Seilbahn oder<br />

mit dem Auto ebensosehr als genussreiches Weekend<br />

oder schönes Tages-Ausflugsziel hochgeschätzt und<br />

in Verbindung mit einem Besuch der klassischen<br />

Stätte am Urnersee von Gesellschaften aus nah<br />

und fern gerne aufgesucht. Seelisberg^Sonnenberg,<br />

stellt seinen Gasten diesen Sommer ein neuestens<br />

errichtetes, modernes, heizbares, von den Etagen<br />

der Hotels direkt erreichbares Schwimmbad zur<br />

Verfügung. Neu» ausgezeichnete Tennis-Anlagen<br />

bedeuten eine weitere willkommene Ausdehnung<br />

der bisherigen Sportanlagen.<br />

Bluestfahrten ii» den Thurgau.<br />

auch dem Kanton Thurgau wiederum sein schönstes<br />

Kleid übergeworfen. Das ganze fruchtbare Land ist<br />

von einem weissen Blüten flor überzogen. So weit<br />

das Auge eieht, dehnen sich saftige grüne Wiesen<br />

aus, in denen wie weisse Blütensträusse die blühenden<br />

Bäume stehen. Das Frühlingsbild dieser Landschalt<br />

gehört zum Zauberhaftesten, was man ia<br />

diesen Tagen sehen kann. Ein Autoausflug in die<br />

Oetmark unseres Landes in diesen Wochen, bedeutet<br />

deshalb unvergleichlichen Genuss; die Herrlichkeiten<br />

des Frühlings und die Gastlichkeit der Thurgauer<br />

werden eine solche Bluestfahrt lange in der Erinnerung<br />

nachleben lassen.<br />

Unterwasser. Sonnig milde Frühlingstage laden<br />

zu froher Ausfahrt nach dem anmutigen «Unterwasser»<br />

ein. Die ausgesprochen vorarlpine, windgeschützte<br />

Lage dieser klimatischen Kurstation gewinnt<br />

jedes Frühjahr grössere Anziehungskraft.<br />

Im Schwimm-, Luft- und Sennenbad werden Vorbereitungen<br />

für die Betriebseröffnung, die in den<br />

nächsten Tagen erfolgen wird, getroffen. Ein<br />

stattlicher Trupp Gäste erfreut sich bereits ungetrübter<br />

Ferienlust.<br />

Ein Malentag im Toggenburg.<br />

cWonnig ist's, in Frühlingstagen<br />

Nach dem Wanderstab zu greifen,<br />

Frohe Wanderlust im Herzen,<br />

Gottes Garten zu durchstreifen.»<br />

(Weber, Dreizehnlinden.)'<br />

Diese Wonne- und Wanderlust treibt uns in aller<br />

Frühe schon aus den Federn. Ein herrlicher<br />

Maisonntag bricht an, köstlich, kühl und klar und<br />

frisch, die Luft erfüllt von Blütenduft. Ein Blick<br />

in diesen schönheitstrunkenen Lenzesmorgen, in<br />

dem die Vögel um die Wette singen und jubilieren,<br />

lässt. gesteigerte Lebensfreude, wohliges Kraftgefühl<br />

in uns aufsteigen.<br />

Und mit den morgenseligen Vögeln um die<br />

Wette singend, ziehen wir leicht gewandet und mit<br />

cnicht mehr Gepäck, als eine Schwalbe trägt, die;<br />

nach Sudan zieht», durch das noch schlafende Dörf-s<br />

lein hinaus, der Sonne entgegen, alles hinter uns<br />

lassend, was sorgt und grämt und beschwert. Ein<br />

Stück über saftgrüne, taufrische Wiesen, und schon<br />

nimmt uns der stille, dunkle Wald in seine Hallen<br />

auf. Das Frühlicht des Morgens bricht feich in dem<br />

eben aufgeschlossenen, wundersam lichtgrünen Buchengeäst<br />

und zaubert ein märchenhaft huschendes<br />

Dämmerlicht. Wie durch einen lichten, hohen, gotischen<br />

Dom mit himmelragenden grünen Pfeilern,<br />

von Ewigkeitslichtorn durchflutet, so schreitot es<br />

sich durch den neuerstandenen Buchen- und Tannenwald,<br />

in dem die Bäumkronen sich eben zusammenwölben.<br />

Smaragdgrün leuchtet das liebliche toggenburgische<br />

Bergtal von Abend her mit der silberschimmernden<br />

Thur, zwischen Wald, Wies und Hügel<br />

eingebettet, durch das lichte Blättergerank zu uns<br />

herauf. Der Waldbodon selbst ist ein einziger Blütenteppich.<br />

Da winkt der Himmelsschlüssel, da<br />

nickt die zarte weisse Anemone, da duftet der Waldmeister,<br />

da breitet sich ein ganzer Hang von blühendem<br />

Schlehdorn und wilden Kirschen aus. Und<br />

von jedem Zweige schmettert und pfeift es sieghaft,<br />

als wüssten auch die Vögel, dass es Maien<br />

ist und ein Sonntag, — ein Maisonntag!<br />

Plötzlich macht der abwechslungsreiche Wald<br />

eine kleine Schleife, und wir stehen inmitten eines<br />

sonnigen Lenzesmorgen, umflutet von der aufgehenden<br />

Sonne. Um uns neigen knospende Apfelbäume<br />

ihre Aeste nieder, eine alte schöne Linde<br />

spendet den ersten Sonntagsgruss. Hit ganzer<br />

Wucht heben sich zwischen Morgen und Mittag in<br />

vollster Schönheit die Spitzen der Churfirsten aus<br />

dem anbrechenden Morgen, überstrahlt von glitzernden<br />

Strahlen, wie in einem Spiegel schimmernd.<br />

Und bei diesem Anblick quillt das Herz des Toggenburgers<br />

wie des Fremden auf, er taöchte die<br />

Arme ausbreiten und die hehren Gipfel umfangen<br />

vor Freude; was «gestern war, ist heut' vergessen»;<br />

nur ein Wunsch Tegt sich immer mehr: die Erhabenheit<br />

solcher Stimmungen voll zu geniessen, auszukosten<br />

mit ganzer Liebe, um dann später, im<br />

Trubel der täglichen Arbeiten, aus diesem Schatzkästchen<br />

der Erinnerung zu zehren.<br />

Immer höher schwellt die Sonne und hüllt mehr<br />

und mehr die ganze Landschaft in ihren Morgenpurpur<br />

ein. An der Landstrasse stehen Bim- und<br />

Kirschbäume vollentfaltet wie ein einziger Riesenblumenstrauss.<br />

Und über den Apfelbäumen liegt es<br />

erst noch wie ein rosiger Schleier. Wunderbar still<br />

und friedsam ist es, tatsächlich cSonntag auf allen<br />

Fluren». Es ist ein wunderschönes Landschaftsbild,<br />

von der Höhe aus betrachtet. Wald und Berge<br />

schliessen den nach Abend offenen Talkessel ein,<br />

durch das Geäst der Bäume sieht man immer wieder<br />

die leise spielenden Wasser der blauen Thur<br />

Der Mai hat<br />

über den grünen Matten hervorschillern. Wahrhaftig<br />

eine schöne Heimat und ein hübscher Platz<br />

für die, die da oben hausen, für die stämmigen<br />

Bauerngestalten vom alten Schrot und Korn, die<br />

wie kleine Könige leben in ihrem wohlgepflegten,<br />

einfachen Reich, wo alte gute Sitte noch daheim ist.<br />

Mitten im nahen Dorf steht ein schmuckes<br />

Kirchlein, das mit seinem hohen Turme einen stillen<br />

Erbauungsgruss zur Höhe sendet. Unwillkürlich<br />

muss man die Hände falten vor so viel Grossartigkeit<br />

der Natur und mit Gottfried Keller empfinden:<br />

«Trink, o Auge, was die Wimper hält,<br />

Von der Herrlichkeit der Gotteswelt.»<br />

Gleich unter uns steht einladend ein kleines<br />

Gasthaus, zu dessen Fenster die Berge hineinschauen.<br />

Aber noch schöner sitzt sich's unter den<br />

alten Lindenbäumen vor dem Häuschen. Da mundet<br />

der duftende Kaffee mit goldgelber Maibutter,<br />

den blauen Himmel über, die grüne Welt unter<br />

eich, herrlich und besser als ein grosser Hochzeitsschmaus.<br />

Wie viel Poesie und Heimatzauber liegt doch rn<br />

'diesen friedsamen Landschafts- und Heimatstättenbildern!<br />

Da wurzelt Urkraft und gesundes Volkstum.<br />

Man muss sie schauen, muss sie lieben!<br />

F.B.<br />

Fahrplan der Autofähre Beckenried-<br />

Gersan.<br />

1. April bis 31. Oktober.<br />

Beckenried ab:<br />

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Gers au an:<br />

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Gers au ab:<br />

t 8.00 10.00 112.00 113.45 15.15 16.50 18.10 • 19.45<br />

Beckenried an:<br />

t6.25 10.25 112.25 114.10 15.40 17.15 18.36 * 20.10<br />

;. * Bis 30. September.<br />

j; t Im Oktober nur an Sonn- und allg. Feiertagen.<br />

Touren-Antworten<br />

T. A. 677, Bern-Blankenberghe. Die vorteilhafteste<br />

Strecke Bern-Blankenberghe ist 770 km lang.<br />

Sie führt über folgende Orte:<br />

Bern, Ölten, Basel, Mülhausen, Thanä, St. Maurice,<br />

Remiremont, Epinal (Etappe), 245 knr,<br />

Charmes, Nancy, Pont-ä-Mousson, Metz, Thion-<br />

Ville, Luxemburg, Ettelbrück (Etappe), 215 km;<br />

Bastogne, Marche, Wavre, Namur, Brüssel<br />

(Etappe), 195 km;<br />

Alost, Gand, Eeclöo, Brügge, Blankenberghe,<br />

115 km.<br />

Strassen finden Sie auf dieser Route durchwegs<br />

gute. Wenn man ganz auf den Genuss der teilweise<br />

prächtigen Landschaft verzichten wollte, Hesse sich<br />

die Strecke auch in 2 Tagen zurücklegen. Wenn<br />

ein Aufenthalt in Brüssel nicht vorgesehen wäre,<br />

kämen als Etappen Charmes, Namür und Blankenberghe<br />

in Betracht.<br />

T. B. inH.<br />

Was sich Kloin-Fritzchen unteT «Kühlerhaubt «I<br />

vorstellt.<br />

(ADAC-Motorwelt)<br />

T. A. 678, Rorschach-Meran. Da der Arlberg auf<br />

Pfingsten kaum befahrbar sein wird, wäre folgende<br />

Route nach Meran einzuschlagen, um einen Bahnverlad<br />

zu vermeiden:<br />

Rorschach, Bregenz, Lindau, Isny, Kemptan,<br />

Füssen, Reutte, Garmisch-Partenkirchen, Scharnit«,<br />

Innsbruck, Steinach, Brenner, Vipiteno, Jaufenpass,<br />

Meran, 353 km. Etappe etwa in Garmisch zu<br />

empfehlen.<br />

Für die Rückfahrt könnte die Route über Spon«<br />

dinig, Reschenscheideck, Martinsbruck, Süs, St. Jto«<br />

ritz, Julier, Tiefenkastei, Chur, Sargans, Buch«,<br />

Altstätten, Rorschach ebenfalls ohne Bahnverlad befahren<br />

werden, 350 km. Etappe in St. Moritz oder<br />

Silvaplana. E. T. in B.<br />

Touren -Fragen<br />

T. F. 679, Belfort-Hericourt. Ich möchte TOS<br />

Basel aus eine Tour über Beifort, Hericourt, N«u*<br />

chätel oder Lausanne machen. Welches sind di»<br />

bestmöglichen Strassen? A. Z. in T.<br />

T. F. 680, Schweden. Ich verfüge 'diesen Som*<br />

mer über vier Wochen Ferien. Diese würde ich nun<br />

gern zu einer Fahrt nach Schweden benützen. Es<br />

interessiert mich nun, ob 4 Wochen (Hinfahrt unä<br />

Rückfahrt ab Zürich inbegriffen) genügen, um


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Nicht zn verwechseln mit Bahnbuffet.<br />

LUGANO<br />

Hotel-Pension Suvretta<br />

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Lage. Fliessendes kaltes<br />

und warmes Wasser. Diät nach<br />

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Garage. — Auto an der Bahn.<br />

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GRAND-und KULM-HOTELS K. FREI-SURBECK.<br />

Hotel Kastanienbaum<br />

Vierwaldstättersee. Idealer Frühlings-Aufenthalt. Warm- und kaltfliessendes Wasser.<br />

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Stonsstod<br />

A.C.S. Hotel SchatzenhaosT.CS.<br />

Direkt an der Engelbergronte.<br />

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Engelberg<br />

Hotel-Restaurant Victoria<br />

Rendez-vous der Automobilisten.<br />

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Klausen-Passhöhe<br />

GISWIL HOTEL BAHNHOF A.C.S.<br />

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Schönes Ausflugsziel!<br />

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Fürirea<br />

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