E_1931_Zeitung_Nr.042
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag, 19. Mai <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. - NM<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jaden Dienstag und Prettafl Monatlich „6«lba Uste"<br />
H«ibJIhr!1ch Tr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portoratthlag,<br />
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deren Raum 45 Ct». für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grossere Inserate nach Seltentaxil.<br />
InseratensebluM 4 Tage vor Erscheinen der Nnmmern<br />
Verkehrserziehung der Jugend<br />
Die Verkehrserziehung ist als wichtiges<br />
Mittel zur Erreichung einer erhöhten Strassendisziplin<br />
und -Verkehrssicherheit universell<br />
anerkannt. Sie wird, richtig und<br />
systematisch angewandt, auf dem Wego der<br />
Freiwilligkeit viel mehr erreichen als alle<br />
Polizeivorschriften zusammen. Unbestritten<br />
ist auch die Erfahrungstatsache, dass<br />
diese Erziehung am aussichtsreichsten bei<br />
Jugendlichen einsetzt. Herrscht wenigstens<br />
in dieser Erkenntnis erfreuliche Einmütigkeit,<br />
so gehen über das «Wie» die 'Ansichten<br />
und Wege bedenklich auseinander.<br />
Ueber die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten<br />
ist man überall weitgehend orientiert,<br />
und auch die pädagogischen Hilfsund<br />
Lehrmittel sind meistens bekannt. Aber<br />
deren Anwendung ist, von wenigen Staaten<br />
abgesehen, Stückwerk geblieben. Wenn wir<br />
uns im nachfolgenden auf schweizerische<br />
Verhältnisse beschränken wollen, so sei<br />
doch orientierend an die grossartigen Bestrebungen<br />
der Safety First in Verbindung<br />
mit der Schule in England und den meisten<br />
Staaten Nordamerikas verwiesen, an die<br />
vielversprechenden Bemühungen in einzelnen<br />
deutschen Staaten und an den Erlass<br />
des französischen Unterrichtsminisfers erinnert,<br />
demzufolge Verkehrsunterricht obligatorisches<br />
Schnlfach ist.<br />
In unserem Lande, dessen Motorisierung<br />
mit an der Spitze der europäischen Staaten<br />
steht, ist man leider über ganz bescheidene<br />
Anfänge nicht hinausgekommen. Als einziger<br />
Kanton kennt St. Gallen den Verkehrsunterricht,<br />
dessen Erteilung nicht vom<br />
guten Willen des Lehrers abhängig, sondern<br />
durch Verfügung des Erziehungsdepartements<br />
geregelt ist. Weiterhin hat sich eine<br />
Anzahl Städte aufgerafft und wenigstens in<br />
den unteren Schulklassen Verkehrsfibeln<br />
zur kostenlosen Verteilung gebracht, wo in<br />
geschickt ausgewählten Bildern und einfachem<br />
Text auf die hauptsächlichsten Gefahren<br />
der Strasse und die gefährlichsten<br />
Untugenden der Jugend hingewiesen wird.<br />
St. Gallen, Zürich, Winterthur u. a. kennen<br />
diese Fibel. Auch in Basel wurde eine solche<br />
herausgegeben, in Bern ist erst jüngst<br />
das von der Erziehungsdirektion redigierte<br />
Schriftlein «Achtung» erschienen. Einen<br />
u i<br />
Blitz;<br />
Der Roman eines Wolfshundes.<br />
Von H. G. Evarts.<br />
(Verlag Georg Müller, München.)<br />
(9. Fortsetzung)<br />
Das Rotwild, das die Nähe der Menschen<br />
weniger scheut, kam erst nach Verlauf eines<br />
Monats heraufgezogen und mengte sich auf<br />
den weiten Almen des Yellowstone unter die<br />
Scharen der Elche. Auch die Bergschafe, die<br />
den Winter nicht unten im Tale, sondern<br />
oben auf den höchsten Bergspitzen verbracht<br />
hatten, wo ein ständiger Wind die Gipfel<br />
schneefrei hält und so das Aufsuchen der<br />
spärlichen Nahrung ermöglicht, stiegen hinab,<br />
um vom jungen Grase zu naschen. Zum<br />
erstenmal machte Blitz Bekanntschaft mit<br />
diesen scheuen Tieren. Aber, all das genügte<br />
ihm nicht.<br />
Er musste Gesellschaft haben, und hier,<br />
'fern vom Two Ocean-Pass, gab es keine<br />
Menschen. Selbst der bescheidene Ersatz,<br />
den er sich dort verschafft hatte, indem er<br />
bei Nacht in ihrer Nähe herumstrich, war<br />
ihm versagt. So duldete es ihn auch da nicht<br />
lange, er stieg immer höher durch die dichten<br />
Nadelwälder, hinauf bis über die Baumgrenze.<br />
Er nahm geradeswegs die Richtung<br />
gegen den Rampart-Pass.<br />
Kaum hatte er die Baumgrenze hinter sich<br />
gelassen, als er auf eine Spur traf, die ins<br />
:<br />
allerersten Versuch in dieser Richtung hat<br />
vor Jahren schon unser Verlag gemacht,<br />
der eine kleine Schrift «Hab Acht» herausgab,<br />
aus deren Bildermaterial manches<br />
Sujet an die jetzigen Schulfibeln übergegangen<br />
ist. Am weitesten vor drang La Chauxde-Fonds<br />
mit seiner Verkehrswoche, die in<br />
besonderen Verkehrsstunden, Zeichenwettbewerb<br />
etc. ihren geeigneten Widerhall in<br />
der Schule selbst fand. Lausanne ist ja<br />
dieses Jahr nun dem Beispiel seiner welschen<br />
Schwesterstadt mit gutem Erfolg gefolgt<br />
und diese Verkehrswochen oder -tage<br />
sollen zu einer ständigen jährlichen Institution<br />
werden.<br />
Neben der Automobilpresse sind auch die<br />
Automobilverbände nicht untätig geblieben.<br />
So hat im Frühling letzten Jahres die Verkehrskommission<br />
des A. C. S. sämtliche<br />
kantonalen Unterrichtsdirektionen begrüsst<br />
und sie mit dem Erlass des französischen<br />
Unterrichtsministers betr. Einführung des<br />
Verkehrsunterrichts in den Schulen bekannt<br />
gemacht und sie aufgefordert, diese so weitsichtige<br />
Massnahme auch für eigene Verhältnisse<br />
zu studieren. Der T. C. S. tritt<br />
nun dieser Tage mit einer grossangelegten<br />
Aktion an die Oeffentlichkeit, über welche<br />
an anderer Stelle dieses Blattes noch eingehend<br />
referiert wird. Durch sie worden<br />
alle Unterstufen der Schulen verschiedenster<br />
Richtung erfasst.<br />
Die Konferenz "der schweizerischen Erziehungsdirektoren<br />
hat sich schon wiederholt<br />
mit der Materie befasst, letztmals an<br />
ihrer Tagung in Aarau nach einem einleitenden<br />
Referat des bernischen Departementssekretärs.<br />
Dieser empfahl die Einführung<br />
eines Verkehrsbüchleins, sowie eines<br />
Verkehrsheftes, in welches die Schüler<br />
selbst Eintragungen machen, Zuhilfenahme<br />
des Filmes etc., lehnte aber die Einführung<br />
des Verkehrsunterrichtes als Fach ab. Der<br />
Lehrer soll seine Klassen bei sich bietender<br />
Gelegenheit und im Änschluss an die verschiedensten<br />
Lehrfächer auf Verkehrsfragen<br />
aufmerksam machen.<br />
Wir wollen die oben skizzierten Anstrengungen<br />
und erreichten Resultate dankbar<br />
anerkennen; allein sie können nicht über<br />
die Erkenntnis hinwegsetzen, dass es sich<br />
Nadelgehölz zurückführte. Sie war viele Stunden<br />
alt und ihr Geruch war schwach. Trotzdem<br />
versetzte sie ihn in starke Erregung.<br />
Seine Nase verriet ihm die Nähe eines Weibes<br />
— des Mädchens, das ihn einmal liebkost<br />
hatte.<br />
Er hatte keine klare Erinnerung mehr von<br />
ihr, in seinen Träumen war sie ihm oft uie<br />
eine nebelhafte Vision von irgend etwas Lieblichem<br />
erschienen — so etwa wie ein Kind<br />
von einer Märchenprinzessin träumt. Er<br />
machte kehrt und nahm die Fährte auf, während<br />
sich graue Dämmerung über die Berge<br />
breitete. Schon sank die tiefe Nacht herab<br />
und noch immer eilte Blitz durch den Wald,<br />
der Spur entlang, die immer wärmer wurde.<br />
Er schmeckte Rauch und sah die Glut eines<br />
Lagerfeuers durch die Zweige schimmern.<br />
Das Mädchen sass, in eine Decke gehüllt,<br />
mit dem Rücken gegen einen Baum galehnt<br />
am Boden. Zweimal umkreiste Blitz das<br />
Feuer, der weiche Nadelteppich machte seine<br />
Schritte unhörbar. Schweigsam wie ein<br />
Schatten huschte er näher und nur wenige<br />
Schritte vor ihr blieb er stehen. Tief atmend<br />
hob sich seine Brust, sooft der Wind ihm<br />
ihren Geruch zutrug.<br />
Ein plötzlicher Windstoss trieb ihm den<br />
Rauch des Lagerfeuers entgegen, er nieste<br />
laut.<br />
In jähem Schrecken sprang das Mädchen<br />
auf, schnell genug, um die graue Gestalt<br />
noch verschwinden zu sehen.<br />
«Blitz!» rief sie aus. «Blitz, komm Blitz,<br />
komm doch!»<br />
leider in allen Fällen nur, um. Ansätze, um<br />
Stückwerk handelt. Wir müssen aber unbedingt<br />
und rasch einen Schritt weiterkommen.<br />
Der ständig anwachsende Strassenverkehr,<br />
die schwarze Chronik der Verkehrsunfälle<br />
legen dringend weitreichendere<br />
Massnahmen, die auf breitester Basis<br />
angeordnet werden, nahe. Vor allem dürfen<br />
die Bestrebungen nicht auf einzelne<br />
Ortschaften beschränkt bleiben. Es soll<br />
Sache der Kantone werden, die nach gründlicher<br />
Prüfung einmal als richtig befundenen<br />
Dispositionen in allen Schulen zur<br />
Durchführung zu bringen. Endlich sollen<br />
auch die bisherigen Anstrengungen nicht zu<br />
einem grossen Teil der privaten Initiative<br />
überlassen bleiben. Diese wird mit den Verkehrsverbänden<br />
und der einschlägigen<br />
Presse im Rücken dennoch immer gerne<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Dass Verkehrsunterricht als eigentliches<br />
Fach eingeführt wird, erscheint uns als erstrebenswertes<br />
Ziel. Ob die heutigen Schulund<br />
Lehrpläne dazu die nötige Zeit und<br />
Möglichkeit bieten,, wollen wir nicht untersuchen<br />
und die Abklärung den Fachleuten<br />
überlassen. Aber zwei Voraussetzungen<br />
müssen als Mindestforderungen auf den<br />
Schilderhoben werden: Einmalsoll die Belehrung<br />
der Schüler über Verkehrsfragen<br />
nicht dem Gutdünken des einzelnen Lehrers<br />
überlassen bleiben, sondern von den Erziehungsdepartomenten<br />
angeordnet werden,<br />
wozu ja, solange kein eigentliches Verkehrsfach-,<br />
eingeführt wird, wohl keine allzu komplizierten<br />
administrativen Verfügungen notwendig<br />
werden. Dann ist natürlich dafür<br />
zu sorgen, dass der Lehrer selbst über die<br />
Materie im Bild ist. Die Zahl fer Erzieher,<br />
welche selbst ein Motorfahrzeug führen,<br />
nimmt ja in erfreulichem Masse zu. Allein<br />
der Mehrzahl der Lehrer wird jede praktische<br />
Erfahrung in dieser Richtung immer<br />
noch abgehen. Ebenso wichtig ist auch die<br />
Auswahl und Beschaffung des geeigneten<br />
Lehrmaterials. Die Verkehrsfachleute unter<br />
den Behörden und aus den Verbänden<br />
werden hier gerne mithelfen. Die Finanzierung,<br />
sofern sie der Staat glaubt nicht<br />
ganz übernehmen zu können, wird bestimmt<br />
von privater Seite unterstützt werden. Wir<br />
denken vor allem an die Verkehrsorganisationen<br />
und die Versicherungsgesellschaften.<br />
Auf jeden Fall ist die Verkehrserziehung<br />
der Jugend zu einer Forderung des Tages<br />
Der Hund hielt an. Wie lange war es her,<br />
dass er seinen, Namen rufen gehört hatte!<br />
Er überwand seine Scheu; seine Sinne sagten<br />
ihm, dass er vom Menschenweibchen<br />
nichts Arges zu befürchten hätte.<br />
Die Einschätzung des Menschen durch das<br />
Tier ist nicht das Ergebnis eines Denkprozesses,<br />
sondern der Eindrücke, die ihm<br />
Auge, Ohr und Nase vermitteln. Der Zuverlässigste<br />
unter diesen ist der Geruch. Die<br />
Augen zeigten ihm, dass dieses Mädchen das<br />
gleiche war, da er einmal getroffen hatte;<br />
auch die zärtliche Stimme erkannte er wieder,<br />
doch seine Nase wollte die andern Sinne<br />
Lügen strafen. Anblick und Stimme des<br />
Mädchens waren ebenso verführerisch wie<br />
ehemals, aber an Stelle der sprudelnden<br />
Lebenskraft und Heiterkeit, die sie damals<br />
ausgestrahlt hatte, witterte er nun einen<br />
Hauch von Müdigkeit und Niedergeschlagenheit.<br />
*<br />
Ein verstärktes Gefühl der Verlassenheit<br />
bemächtigte sich seiner, als er die traurige<br />
Veränderung des geliebten Wesens gewahrte.<br />
Ohne dass er es wollte, drang ein Klagelaut<br />
aus seiner Kehle. Das Mädchen vernahm<br />
ihn und lockte wieder mit schmeichelnder<br />
Stimme.<br />
«Wusste ich doch, dass du es bist!» rief<br />
sie aus. «Komm, Blitz, komm zu mir, Biitz,»<br />
bettelte sie.<br />
Zwei Gefühle bekämpften sich in Blitz und<br />
stritten erbittert um den Besitz seiner Seele.<br />
Des Hundes angestammter Trieb, der Sklave<br />
des Menschen zu sein, fühlte sich gehemmt<br />
geworden, an der die Schulbehörden nicht<br />
mehr acht- oder tatenlos vorübergehen sollten.<br />
Wenn die nunmehr eingeleitete Aktion<br />
des T. G. S. auch in dieser Hinsicht den<br />
Stein endlich ins Rollen bringt, so wird sie<br />
doppelt segensreich wirken. England, das<br />
kürzlich ein neues Verkehrsgesetz erhielt,<br />
hat diesen Zeitpunkt gerade als geeignet erachtet,<br />
einen Strassenkodex durch das Verkehrsministerium<br />
herausgeben zu lassen,<br />
der sich auch mit den Fussgängern befasst<br />
und der mit in die Erziehungsmassnahmen<br />
für die Jugend einbezogen werden wird.<br />
Warum sollte bei uns die in absehbarer<br />
Zeit eintretende Verwirklichung des Verkehrsgesetzes<br />
nicht auch durch eine gross-<br />
. zügige Aufklärung der Fussgänger ergänzt<br />
werden und dabei vorab der Jugend die<br />
Möglichkeit geboten sein, sich für den Strassenverkehr<br />
zu wappnen? b.<br />
Der Reiseverkehr per Autocar<br />
zu und bei uns.<br />
Vor uns liegen die Reisebroschüren dei<br />
grossen englischen Agenturen, denen wir mit<br />
Vergnügen entnehmen können, dass alle<br />
diese Unternehmungen zahlreiche Vergnügungsfahrten<br />
per Autocars nach Meiringen,<br />
Interlaken, Chäteau d'Oex, Montreux,<br />
Lausanne, Freiburg, Bern, Lauterbrunnen,<br />
Basel, Lugano und Neuenburg vorgesehen<br />
haben. Auch die bedeutende und offizielle<br />
Agentur M. E. R., welche in Deutschland die<br />
S.B.B, vertreten und deren Billets abgehen,<br />
organisiert ausgedehnte Touren nach der<br />
Schweiz. Wir beglückwünschen die Leitung<br />
der S. B. B. zu ihrem Entschluss, sich die<br />
Mitarbeit derart massgebender ausländischer<br />
Agenturen zunutze zu machen, mit deren<br />
Hilfe sich ein beträchtlicher Fremdenstrom<br />
nach der Schweiz ergeben wird. Verschiedene<br />
der vorgesehenen Routen sind dank<br />
den Bemühungen der schweizerischen Verkehrszentrale<br />
ausgeschrieben worden. Die<br />
Reisevorschläge dieser „Agenturen räumen<br />
dem Besuch der Schweiz einen bevorzugten<br />
Platz ein, was um so erfreulicher ist,<br />
als damit in Deutschland und England für<br />
unser Land eine wirkungsvolle und doch sehr<br />
billige Propaganda entfaltet wird. Wir<br />
möchten nur wünschen, dass es auch gelingt,<br />
in Italien und Frankreich Reise-Unternehmungen<br />
für solche Itineraires zu interessieren.<br />
durch das Entsetzen und den Abscheu des<br />
Wolfes vor allem was Mensch heisst, sowie<br />
durch sein unwiderstehliches Verlangen nach<br />
dem wilden Leben in den freien Bergen.<br />
Doch der Hund war stärker als das mahnende<br />
und widerstrebende Raubtier. Angelockt<br />
von dem Zauber der Frauenstimme<br />
kroch er Zoll um Zoll näher, bis das Mädchen<br />
ihn endlich berührte.<br />
Sowie ihre sanften Hände über sein Fell<br />
glitten, war alle Wildheit verschwunden.<br />
Liebesbedürftig schmiegte er sich an sie, die<br />
ihre Arme um ihn schlang und ihn zärtlich<br />
an sich zog.<br />
Lauf mir nicht wieder davon wie damals»,<br />
bat sie. «Bleib bei mir, Blitz! Eine zweite<br />
solche Nacht allein zu sein, könnte ich nicht<br />
überleben. Nicht wahr, du bleibst bei mir,<br />
Blitz?»<br />
Der flehentliche Ausdruck ihrer Stimme<br />
wirkte gebieterischer als alles andere. Sein<br />
Verlangen nach Kameradschaft hatte in der<br />
Angst und Not dieses Mädchens ein lebhaftes<br />
Echo gefunden.<br />
Er spürte ihre Hilflosigkeit und den versteckten<br />
Ton der Furcht in ihren Schmeichelworten.<br />
Das Blut seiner Väter, die von<br />
altersher bereit gewesen waren, ihr Leben<br />
für den Menschen zu opfern, erwachte in<br />
ihm, zugleich ein Gefühl der Verantwortlichkeit<br />
für die Sicherheit dieses Mädchens, begleitet<br />
von dem Verlangen, alles zu bekämpfen,<br />
was sie bedrohte.<br />
Aber auch jetzt war er noch nicht sicher,<br />
dass sie dieselbe war, die er in jener Nacht
W AUTOMOBIL-REVUB <strong>1931</strong> — N° 42<br />
Diese Tatsache zeigt, wie sehr das Automobil<br />
immer mehr' für zahlreiche Qeselischaftsreisen<br />
die Schiene ersetzt Diese Abwanderung<br />
bedeutet zwar keineswegs einen<br />
glatten Verlust für die Bahnen, benützen<br />
doch Tausende von diesen Gästen, welche<br />
sich ja längere Zeit in der Schweiz aufhalten,<br />
die Bahnen, hauptsächlich Bergbahnen,<br />
oder auch Dampfschiffkurse, um ihr Ferienprogramm<br />
auch in dieser Richtung zu bereichern.<br />
Es kam ans kürzlich eine Touristenkarte<br />
mit den gebräuchlichsten Automobilexkursionen<br />
in die Dolomiten zu Gesicht. Bekanntlich<br />
ist in Italien die Konkurrenz zwischen<br />
Bahn und Auto bedeutend schärfer<br />
ausgeprägt als bei uns. Zahlreiche Autobuslinien<br />
führen vollständig parallel zum<br />
Schienenstrang. Eine ähnliche Politik wird<br />
auch in Frankreich, dort aber hauptsächlich<br />
durch die P. L. M. selbst betrieben, wo ein<br />
ausgedehnter Autoreisedienst durch die<br />
Alpen, die Pyrenäen und nach der Bretagne<br />
organisiert ist. Im Sommer letzten Jahres<br />
haben wir den Vorschlag für einen Expressdienst<br />
in Form einer Rundreise gemacht,<br />
welcher die Verbindung zwischen der Riviera<br />
und der schweizerischen Alpenwelt<br />
herstellen sollte. Die Idee ist leider nicht<br />
weiter verfolgt worden. Wollen wir solange<br />
warten, bis eine der unternehmenden Reiseagenturen<br />
des Auslandes das Projekt verwirklichen?<br />
Wie uns mitgeteilt wird, hat Herr Savary,<br />
Direktor des ersten S.B.B.-Arrondissements,<br />
eine Studienreise nach Amerika angetreten,<br />
um die dortigen Verkehrsverhältnisse und<br />
hauptsächlich die Beziehung zwischen Bahn<br />
und Auto zu studieren. Die Generaldirektion<br />
war bei der Entsendung einer leitenden Persönlichkeit<br />
wohlberaten. Es wird sich auf<br />
Grund der Beobachtungen sicher feststellen<br />
lassen, dass alle rührigen Eisenbahngesellschaften<br />
sich einen bedeutenden Verkehr<br />
sichern konnten, weil sie sich rechtzeitig die<br />
grossen Vorteile des Autoreiseverkehrs zunutze<br />
gemacht haben, wie das z. B. für<br />
Frankreich bei der P. L. M. der Fall war.<br />
Diese letztere hat ihren Autoverkehr zwölf<br />
unabhängigen Gesellschaften abgetreten,<br />
welche den Dienst der Autocars unter der<br />
Kontrolle der P. L. M., aber auf eigene Rechnung<br />
und Gefahr hin, versehen. Die Autocars<br />
der P. L. M. bedienen allein in den Alpen<br />
324 Ortschaften. Sie verbinden fünf Regionen<br />
zwischen Genf, Nizza und Marseille, und<br />
zwar ' Hochsavoyen, Savoyen, die Hautes-<br />
Alpes, die Bässes-Alpes und die Alpes Maritimes.<br />
Zwölf Stunden, nachdem man Nizza<br />
verlassen hat, erreicht man im P. L. M.-Auto<br />
schon Grenoble, von wo aus Linien nach<br />
Chamonix, Evian, Annecy und Aix-les-Bains<br />
abzweigen. Anderseits bedienen die Autobusse<br />
der nämlichen Eisenbahngesellschaft<br />
den ganzen Süden von Nizza bis nach Marseille.<br />
Von dort werden die Touristen nach<br />
Korsika übergesetzt, wo die P. L. M sie wieder<br />
übernimmt und die Insel durch vier verschiedene<br />
Linien bereisen lässt. Der Transporttarif<br />
für die Autocars P. L. M. ist ungefähr<br />
der nämliche, wie die Taxe der ersten<br />
Klasse bei der Eisenbahn. Bei kombinierten<br />
Eisenbahn- und Autobülets wird ein Rabatt<br />
von 20—25 Prozent gewährt. 30 Kilogramm<br />
Gepäck können gratis mitbefördert werden.<br />
Eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen<br />
Schiene und Autocar in der Schweiz hätte<br />
zudem noch eine bedeutsame Auswirkung<br />
auf den Geschäftsgang bei unseren schweizerischen<br />
Fabriken für Autocars und deren<br />
Karosseriea<br />
M. Och.<br />
Die Juttisession der Bundesversammlung,<br />
welche am 1. Juni eröffnet wird, steht vor<br />
der Tür. Dem Entwurf zum Verzeichnis über<br />
die Verhandluiigsgegenstände ist zu entnehmen,<br />
dass auch das Gesetz über den Motorfahrzeug-<br />
ond Fahrradverkehr zur weitem<br />
Behandlung in Aussteht renommen ist Weiterhin<br />
interessieren dürfte die Verkehrskreise<br />
event noch die Behandlung des Geschäftsberichtes<br />
und der Rechnung d!er SJBJB., die<br />
wohl Gelegenheit zur Diskussion Auto-Eisenbahn<br />
bieten wird. Auch steht die Beratung<br />
über den schweizerischen Zolltarif in Aussicht,<br />
wo einige Positionen, die sich auf Automobilzubehör<br />
beziehen, ein© Aendenmg erfahren<br />
könnten. Die genaue Traktandenliste<br />
wird m der Präsidentenkonferenz vom 22.<br />
Mai festgelegt B.<br />
Slrak<br />
tlb<br />
Die Passwangstrasse.<br />
Der Baubeginn.<br />
Ende Mai 1930 stimmte der solothurnische<br />
Kantonsrat einem Strassenbauprogramm zu,<br />
worin auch der Ausbau der Passwangstrasse,<br />
die den nördlichsten Teil des Kantons Solothurn<br />
mit dem übrigen Kanton verbinden soll,<br />
vorgesehen war.<br />
Zwischen dem Laufental (längs der Birs)<br />
und den bekannten Städten Biel, Solothurn<br />
und Ölten bestehen nur ungenügende Passverbindungen.<br />
Will man beispielsweise von<br />
Herzogenbuchsee oder Langenthai nach Laufen<br />
oder gar nach Breitenbach ins Tal der<br />
Lüssel gelangen, so ist man genötigt, über<br />
Balsthal den Weg nach Gänsbrunnen, Münster<br />
und Dels'berg zu nehmen und damit einen<br />
Umweg von rund 35 Kilometer zu machen.<br />
Benützt man hingegen von Balsthal<br />
aus die Strasse nach Liestal, um über Waidenburg<br />
nach Oberdorf zu gelangen und<br />
wählt von dort aus die Strasse über Reigoldswil,<br />
Nunningen nach Breitenbach, so<br />
hat man ebenfalls einen Umweg von rund<br />
20 km zu machen.<br />
Es ist ohne weiteres klar* dass mit der<br />
neuen Passwangstrasse das nördliche Kantonsgebiet<br />
von Solothurn erst recht dem Ver^<br />
kehr erschlossen wird und damit eine bessere<br />
wirtschaftliche Situation erhält.<br />
Der Bau der Passwangstrasse wurde als<br />
Notstandsarbeit kürzlich begonnen und- soll<br />
bis spätestens Frühjahr 1933 zum Abschluss<br />
kommen. Die Fahrbahn soll eine Breite von<br />
5,8 m erhalten, die aber im Zinggelen-Tunnel»<br />
im obersten Teil der Strasse, auf 5,25 m<br />
eingeschränkt wird. Als maximales Gefälls<br />
wurde zehn Prozent angenommen. Der Tunnel<br />
erhält eine Länge von 175 m. Auf einer<br />
Seite läuft ein Streifen für Fussgänger, der<br />
von der Fahrbahn aus, gut erreichbar ist. Im<br />
Tunnel selbst ist ein Betonbelag vorgeseKe£,'<br />
Eine zweckmässige Beleuchtung wird daritt'<br />
die Sicherheit erhöhen.<br />
Aus der neuen Strasse erwachsen den Gemeinden<br />
Mümliswil und Ramiswil auf deT<br />
Südseite und Beinwil und Neuhäusli wesentliche<br />
Vorteile für die landwirtschaftliche und<br />
forstwirtschaftliche Bebauung. Aber auch<br />
den Gemeinden im Laufental und im Aaretal<br />
entstehen durch die neue Passwangstrasse<br />
überaus günstige Verkehrsmöglichkeiten, die<br />
neue wirtschaftliche Beziehungen in die<br />
Wege leiten werden. K-<br />
Zaivcke»* N»t<br />
en<br />
Bezug der internationalen Fahrausweise in<br />
Zürich. Die Neuregelung der internationalen<br />
Verkehrsausweise, die mit dem Inkrafttreten<br />
der Internationalen Automobilkonventibn<br />
vom Jahre 1926 auch für die Schweiz zur<br />
Anwendung gelangt, bringt, wie bekannt, anstelle<br />
des bisherigen Fahrausweises zwei Dokumente,<br />
eine internationale Verkehrsbewilligung<br />
für den Wagen und eine Fahrbewilligung<br />
für den Fahrer. Da die Abgabe dieser<br />
Ausweise wohl für Anfang Juni <strong>1931</strong> zu erwarten<br />
ist, haben die Sektion Zürich des A.<br />
CS. und die Autosektin Zürich des T.C.S. eine<br />
gemeinsame Eingabe an die kantonale Polizeidirektion<br />
Zürich gerichtet, worin gestützt<br />
auf ein kürzlich erlassenes Kreisschreiben<br />
des Eidg. Justiz- und Polizeidepartementes<br />
an die kantonalen Polizeidirektionen folgende<br />
zwei Anträge gestellt werden:<br />
1. Es soll die Austeilungsgebühr fflr die beiden<br />
neuen internationalen Ausweise auf maximal<br />
Fr. 2.50 pro Ausweis angesetzt werden,<br />
so dass die beiden Bewilligungen zusammen<br />
nicht höher zu stehen kommen als der<br />
bisherige internationale Fahrausweis.<br />
2. Es sollen die beiden Sekretariate mit<br />
der Ausstellung und Abgabe der neuen internationalen<br />
Fahr- resp. Verkehrsbewilligungen<br />
beauftragt werden. Nachdem diese bereits von<br />
der Oberzolldirektion zur Ausfertigung und<br />
Abgabe der Zolldokumente ermächtigt sind<br />
und diese Arbeit seit vielen Jahren mit grösster<br />
Sorgfalt und Zuverlässigkeit ausgeführt<br />
wird, ist wirklich nicht einzusehen, wieso<br />
diesem berechtigten Begehren, das den Automobilisten<br />
viel unnütze Gänge ersparen würde,<br />
nicht Folge gegeben werden sollte.<br />
Die Antwort der kantonalen Polizeidirektion<br />
Zürich auf die Eingabe steht noch aus;<br />
es wäre sehr zu wünschen, dass den beiden<br />
sicherlich berechtigten Begehren entsprochen<br />
wird und so der internationale Automobilreiseverkehr<br />
wieder etwas von formalistischem<br />
Ballast befreit werden kann. s.<br />
Das Zürcher Strassenwesen.<br />
Vom zürcherischen Strassenwesen und<br />
den dafür gemachten Aufwendungen gibt<br />
der neue Jahresbericht der Direktion der<br />
öffentlichen Bauten wiederum eine gute<br />
Orientierung.<br />
Die Länge des Netzes, welche sieh gegenüber<br />
dem Vorjahre nicht verändert hat,<br />
weist total 2248,7 km Strassen auf, wovon<br />
736,6 km Strassen 2. Klasse und 1512 km<br />
Routen 1. Klasse. In dieser Kategorie sind<br />
die Hauptverkehrsstrassen enthalten, deren<br />
Totallänge um 61 km auf 375 km angewachsen<br />
ist, da sieben weitere Strassenzüge<br />
neu eingereiht wurden. Die auf die<br />
beiden wichtigsten Städte Zürich und<br />
Winterthur entfallenden Strassenanteile<br />
haben sich mit 11,3 km und 86,3 km nicht<br />
geändert.<br />
Als wichtigste Bauarbeiten des Jahres<br />
seien erwähnt: die Neuanlage der scharfen<br />
Kurve oberhalb Kemptthal, wo die<br />
Fahrbahn bis gegen Tagelwangen auf 9 m<br />
verbreitert und der Fahrrad- sowie Fussgängerstreifen<br />
angegliedert wurden. Die<br />
Korrektion der beiden Zürichseestrassen<br />
mit gleichzeitiger Trottoiranlage schreitet<br />
vorwärts. Da die Strassen meistens durch<br />
bewohntes Gebiet führen, ist das Tempo in<br />
der Vollendung der Projekte stark verlangsamt.<br />
Die vor zwei Jahren in Angriff<br />
genommene Verlegung der Seestrasse bei<br />
Horgen unter Umgehung eines Niveauüberganges<br />
ist beendet. Die Nettoausgaben<br />
für den laufenden Strassenunterhalt beliefen<br />
sich auf 3,3 Millionen Franken, was<br />
pro Kilometer 1504 Franken entspricht.<br />
An Hauptverkehrs- und Strassen 1. und<br />
2. Klasse wurden im Berichtsjahre total<br />
62 km ausgeführt, wovon der Hauptteil<br />
auf Teerungen entfiel. In Nachbehandlung<br />
kamen 96 km.<br />
Haupteinnahmequelle zur Finanzierung<br />
der Arbeiten an Hauptverkehrsstrassen ist<br />
der Strassenfonds, dem 4 Millionen Franken<br />
an Motorfahrzeugsteuern und 0,9 Millionen<br />
Franken an Benzinzollanteil zugeführt<br />
wurden. Die Bauausgaben pro abgelaufenes<br />
Jahr beliefen, sieb, auf 6,7 Millionen<br />
Franken, so dass mehr als zwei<br />
Drittel der Ausgaben ohne Beanspruchung<br />
von anderweitigen Steuereinnahmen gedeckt<br />
werden konnten. (Diese Zahlen allen<br />
jenen ins Stammbuch, welche immer noch<br />
behaupten, dass der Motorfahrzeugführer<br />
auf Kosten der Allgemeinheit die Strassen<br />
benütze!) In den Jahren 1920 bis 1930 sind<br />
auf Kosten dieses Strassenfonds 18,5 Millionen<br />
Franken verbaut und 373 km<br />
Strassen neu angelegt worden.<br />
Die neuerdings angeordneten Verkehrszählungen<br />
ergaben eine weitere Erhöhung<br />
der Strassenfrequenz. Den dichtesten Verkehr<br />
wiesen folgende drei Strassen auf:<br />
Personen- Handwagen<br />
Wagen Fahr- und<br />
Strossen Lastauto« Motorräder<br />
Zürieh-Winterthur 310 3113 446<br />
Zürich-Eichterswil 276 1163 709<br />
Zürich-Eapperswil 259 1973 831<br />
Diese Zahlen stellen einen täglichen<br />
Durchschnitt von drei, aufeinanderfolgenden<br />
Zähltagen in der Zeit von morgens<br />
6 Uhr bis abends 20 Uhr dar. An Strassenwärtern<br />
waren 366 festangestellte Funktionäre<br />
tätig. Durchschnittlich kommen<br />
auf einen Wartbezirk 4,4 km Strassenlänge.<br />
s.<br />
Unser Motorfahrzeug -Aussenhandel<br />
im April <strong>1931</strong><br />
Rückgang der Transaktien um 1,76 Million Franken. — 1,09 Million Franken entfallen<br />
auf die Einfuhr und 0,67 Million Franken auf die Ausfuhr.<br />
Die rückgängige Bewegung in unsern MotorfahTzeug-Aussenhandelsziffern<br />
hält an. Die<br />
in letzter Zeit häufig gemeldeten optimistischen<br />
Anzeichen zur Besserung der Lage im<br />
Automobilhandel haben sich noch nicht bestätigt<br />
Die April-Einfuhr.<br />
Die Einfuhr an Motorfahrzeugen im Monat<br />
April schliesst mit einem Gesamtwert von<br />
8,05 Millionen gegenüber FT. 9,1 Millionen im<br />
April 1930 ab. Das Kontingent des vergangenen<br />
Monates beträgt nur 88,07 Prozent des<br />
vorjährigen April-Kontingents. Eine Zunahme<br />
der Einfuhr zeigte sich nur bei Automobilen<br />
und Chassis, deren Stpckgewicht 800 Kilogramm<br />
nicht überschreitet und bei den Traktoren<br />
ohne Karosserien. Wir führen nachstehend<br />
in einer Tabelle einen Vergleich der<br />
Anteile jeder Kategorie an der Gesamteinfuhr<br />
in den beiden Monaten April 1930 und April<br />
<strong>1931</strong>:<br />
• 1930 <strong>1931</strong><br />
a) Motorräder mit zwei oder drei<br />
Rädern, ohne Ledersitz 8,29% 5.86%<br />
i) Motorräder mit zwei oder drei<br />
'Rädern, mit Ledersitz 0.19% 0,10%<br />
c) Automobile und Chassis, deren<br />
Stückgewioht 800 kg nicht übersteigt<br />
1,91%, 3,17%<br />
d) Automobile nnd Chassis im<br />
Stückgewicht zwischen 800 und<br />
1200 kg Z1SOX 28,06«<br />
e) Automobile und Chassis im<br />
Stiickgewicht zwischen 1200 und<br />
1600 kg 33,77% 88,89«<br />
f) Automobile und Chassis fen<br />
Stückgewicht über 1600 kg 22,88% 16.30%<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile<br />
0,52« 0.01%<br />
h) Elektrokarren 0,05% 0.04%<br />
i) Traktoren ohne Karosserien' 0.37% 0.73%<br />
100.00% 88,07%<br />
Aus dieser Tabelle ist zu ersehen, dass<br />
Automobile und Chassis, deren Stückgewicht<br />
1600 kg überschreitet, den stärksten Rückgang<br />
zu verzeichnen haben.<br />
Die April-Ausfuhr.<br />
Um einen anschaulichen Begriff über 3ie<br />
Ausfuhrverhältnisse des April <strong>1931</strong> und des<br />
April 1930 zu erhalten, haben wir auch hier<br />
eine der obenstehenden entsprechende Tabelle<br />
berechnet. Im Monat April <strong>1931</strong> wurden<br />
71,31 % des Gesamtausfuhrwertes im April<br />
getroffen hatte. Erst als mit deT Freude<br />
über seine Anwesenheit auch etwas von<br />
ihrer früheren Heiterkeit wiederkehrte, war<br />
er völlig beruhigt.<br />
Sie konnte lange nicht einsehlaifen. Blitz<br />
kauerte sich an ihrer Seite nieder. Das Gefühl<br />
der Verantwortlichkeit, das sich eben<br />
seiner bemächtigt hatte, hielt alle seine Sinne<br />
wach. Jedes ferne Geräusch beantwortete er<br />
mit einem misstrauischen Knurren; das Bellen<br />
einer Elchkuh Hess ihn aufspringen und<br />
davonrasen. Er vertrieb den Störenfried und<br />
kehrte stolz zu dem Mädchen zurück. Er<br />
wusste sehr gut, dass der Elch harmlos war<br />
wie eine Maus. Doch er tat dies nur, um dem<br />
Mädchen zu beweisen, dass niemand ihr weh<br />
tun dürfe, solange er bei ihr war.<br />
«Ach, es wäre doch schön, wenn du bei<br />
mir bliebest, Blitz!» seufzte sie. «Die Einsamkeit<br />
würde nicht so schrecklich sein wie<br />
früher, da ich dich nicht hatte.»<br />
Endlich schlief sie ein. Der Wolf hielt<br />
Wache.<br />
Neuntes Kapitel.<br />
Ihr Ruheplatz war ein Felsblock, in des-<br />
sen Nähe ein kleiner Gebirgsbach rauschend<br />
in die Tiefe stürzte. Zu beiden Seiten ging<br />
es steil aufwärts. Die schroffen Abhänge<br />
waren von struppigem Nadelgehölz besetzt,<br />
das von einer geradezu tropischen Dicht!"<br />
war. Es gab ein Gewirr von Baumstämmen,<br />
die der Sturm geknickt und zur Erde geworfen<br />
hatte; manche, die keinen Platz am<br />
Boden gefunden hatten, lehnten schräg an<br />
ihren aufrechten Nachbarn. Ein dicker Teppich<br />
von Moos bedeckte Erde und Felsen und<br />
hing in wirren Fetzen von den Bäumen.<br />
cDas schien mir der schönste und friedlichste<br />
Fleck auf Erden, als ich zum erstenmal<br />
hier weilte.» Ein leises Zittern überlief<br />
das Mädchen, während sie umherblickte.<br />
«Nun ist alles so dunkel und traurig. Ich<br />
muss nicht bei Sinnen gewesen sein, dass ich<br />
mich zu so etwas entschlöss. Doch ich hatte<br />
ja keine Zeit, zu überlegen; ich war zu sehr<br />
verwirrt, um klar denken zu können. Es gab<br />
keinen Menschen, der mir hätte raten wollen<br />
und ich handelte, so gut ich es eben verstand.»<br />
«Schliesslich bin ich froh, dass wir so<br />
weit sind!» Sie zeigte auf den Abhang.<br />
«Dort müssen wir hinauf, in einigen Minuten<br />
sind wir oben. Ich fühle mich recht<br />
schwach, habe seit drei Tagen nichts Warmes<br />
gegessen und knapp war es auch. Ich<br />
konnte mich nicht mit viel Gepäck abschleppen.»<br />
.. Sie hing die Reisetasche um, in der ihre<br />
bescheidenen Vorräte untergebracht waren;<br />
die gerollte Decke legte sie übeT die Schulter;<br />
dann begann sie den Abhang zu erklimmen.<br />
Zweihundert Yard ging es sehr steil aufwärts.<br />
Mühsam arbeiteten sich das Mädchen<br />
und der Hund durch das Gewirr übereinanderliegender<br />
Baumstämme, als Blitz überrascht<br />
haltmachte. Vor ihm zeigte sich<br />
plötzlich eine kleine Senkung, in deren Mitte<br />
eine Hütte stand. Er konnte es sich nicht<br />
erklären, dass seine Nase ihn nicht vorher<br />
gewarnt hatte. Ungläubig starrte er hin, er<br />
wollte seinen Augen nicht trauen. Die Hütte<br />
war seit langer Zeit unbewohnt und hatte<br />
allen menschlichen Geruch verloren. Misstrauisch<br />
und widerwillig folgte er dem Mädchen.<br />
Jedes Haar an seinem Körper war gesträubt,<br />
jeder Nerv zuckte in seinen Gliedern,<br />
deren Muskeln gespannt und zu sofortiger<br />
Flucht bereit waren. Er hatte ein<br />
Gefühl wie ein Knabe, der ein verwunschenes<br />
Schloss betreten soll.<br />
Das Mädchen hob einen schweren hol-'<br />
zernen Türriegel und trat ein; Blitz weigerte<br />
sich, ihr nachzufolgen. Er schlich rund um<br />
die Hütte, beroch jeden Pflock, und voller<br />
Aufregung suchte er das seltsame Geheimnis<br />
dieses Hauses zu ergründen, auf das er so<br />
ungewarnt gestossen war.<br />
Es war eine roh gezimmerte Blockhütte,<br />
deren Tür aus Tannenholz in elchledernen<br />
Angeln hing; überdeckt war sie mit fünf Zoll<br />
starken Pfosten, auf die eine Schicht Erde<br />
gehäuft war.<br />
Nachdem Blitz sich überzeugt hatte, dass<br />
dieser sonderbare Ort keine Gefahren berge,<br />
folgte er dem Mädchen in das Innere. Der<br />
Herd bestand aus flachen Steinen, die durch<br />
hart gebrannten Lehm zusammengehalten<br />
wurden. Das mehr als bescheidene Mobiliar,<br />
aus Fichtenbrettern roh zugehauen,<br />
stand auf Beinen von verwittertem Eschenholz.<br />
(Fortsetzunz im «Autler-Feierabend»./
W¥i<br />
- 1031 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die schweizerische<br />
Automob ilmeisterschaft <strong>1931</strong>.<br />
Wir veröffentlichen im Nachstehenden das<br />
Klassement der schweizerischen Automobilmeisterschaft,<br />
wie es sich nach der ersten<br />
obligatorischen Veranstaltung des Kilometerarrete<br />
in Genf präsentiert:<br />
Tourenwagen<br />
(2. Serie)<br />
A. Muff (Chrysler)<br />
0. Zwimpfer (Chrysler)<br />
R. Duval (Chrysler)<br />
Frau Dold-Uster (Bugatti)<br />
r. G. Avondet (Bugatti Kompr.)<br />
Mlle Mnnz (Bugatti)<br />
L. Witwer (Bugatti)<br />
Sportnachrichten<br />
100.00<br />
99.55<br />
94.93<br />
89.48<br />
88.15<br />
53.81<br />
100.00 Punkte<br />
95.85 »<br />
71.72<br />
48.15 ><br />
100.00 Punkte<br />
100.00 Punkte<br />
90.53<br />
90.37<br />
66.32 ><br />
Dem Genfer Grand Prix<br />
entgegen.<br />
Punkte<br />
Die Aussichten für einen vollen Erfolg<br />
des ersten schweizerischen Rundstrecken-<br />
Rennens, des Grand Prix von Genf bei Meym<br />
am 7. Juni, werden täglich grösser. Wie<br />
wir noch kurz in letzter Nummer melden<br />
konnten, befinden sich unter den definitiven<br />
Nennungen eine ganze Anzahl erstklassiger<br />
Fahrer, die einen spannenden Kampf garantieren.<br />
Das Organisationskomitee ist noch<br />
immer bemüht, weitere Meldungen zu er-<br />
> halten, und man daTf wohl annehmen, dass<br />
die komplette Liste der Fahrer für den ersten<br />
schweizerischen Grand Prix <strong>1931</strong> einen<br />
vollen Erfolg bedeutet. Unter den neuen<br />
Meldungen seien erwähnt: Markiewiz (Austin),<br />
der französische Fahrer Schlumberger<br />
(Salmson), der beim Rundstreckenrennen de<br />
L'Esterel Zweiter wurde; ferner der bekannte<br />
französische Rennfahrer Doucet (Amilcar),<br />
ein Habitue der grossen Automobilrennen,<br />
ferner der auch in der Schweiz bekannte<br />
italienische Graf Lurani (Alfa Romeo),<br />
weiter der bekannte, in Neapel ansässige<br />
Schweizerfahrer Caflisch (Mercedes),<br />
der sich als neuesten Erfolg anlässlich der<br />
Sternfahrt nach Rom eindrucksvolle Siege<br />
'holte, der Deutsche Jellen auf Bugatti, Marret<br />
(Salmson), Romano (Bugatti), der vorzügliche<br />
Schweizerfahrer H. Kessler auf<br />
Amilcar, Gaupillat (Bugatti), weiter der in<br />
den ersten Reihen der internationalen Rennfahrer<br />
rangierende Senechal (Delage), Wimille<br />
(Bugatti), dann der alte Routinier des<br />
Autosportes Lepicard (Donnet), der Berner<br />
Wittwer (Amilcar), Graf Czaikowski (Bu-<br />
£atti), Graf d'Arnoux (Bugatti), Angwerd<br />
(Bugatti) und Verrand (Bugatti). Man erwartet<br />
ferner mit Sicherheit die Nennung von<br />
Lehonx (Bugatti) und eines offiziellen Vertreters<br />
der Firma Bugatti aus dem berühmten<br />
Trio Divo, Bouriat, Chiron. An weiteren<br />
aussichtsreichen Meldungen sind noch die<br />
Nennungen von Scarron (Amilcar), Giraud-<br />
Cabantous (Caban), Bourlier (X...), drei<br />
Alfa Romeos der Equipe Ferrari, ein 0. M.,<br />
eine Meldung von Mercedes usw. zu erwähnen;<br />
Die Besucher 8es Rennens werden, wie es<br />
sich heute schon voraussehen lässt, bei dem<br />
spannenden Kämpf voll auf ihre Rechnung<br />
kommen. Längs der 9,3 Kilometer langen<br />
Strecke bietet sich manche Möglichkeit, interessante<br />
Einblicke in den Verlauf desRennens<br />
zu erhalten. Ungefähr in der Mitte der<br />
grossen Geraden wird eine 1200 Personen<br />
fassende Tribüne errichtet, unmittelbar den<br />
Verpflegungsboxen und den Zeittafeln gegenüber.<br />
Die Errichtung eines zweiten Circuits<br />
innerhalb der Rundstrecke wurde indessen<br />
wieder fallen gelassen. mb.<br />
Aenderungen<br />
beim internationalen<br />
Grand Prix <strong>1931</strong>.<br />
Rückzug Spaniens.<br />
Durch die Intervention der Sportkommission<br />
der A. I. A. C. R. beschlossen bekanntlich<br />
Ende des letzten Jahres die Sportkommissionen<br />
der Automobil-Clubs von Italien,<br />
Frankreich, Spanien und Belgien die Durchführung<br />
eines internationalen Grand Prix<br />
<strong>1931</strong>, der als Gesamtbewertung von mehreren<br />
Rennen gelten soll. Es wurde beschlossen,<br />
dass jeder Club das internationale Rennen<br />
seines Landes zu einem Teilrennen für<br />
den internationalen Grand Prix ausweite,<br />
um auf dieser Basis den Sieger der vier<br />
Rennen der Grands Prix von Spanien, Belgien,<br />
Italien und Frankreich zu ermitteln.<br />
Wie wir bereits vor einiger Zeit mitteilen<br />
konnten, meldete indessen Spanien eingetretene<br />
Schwierigkeiten der Organisation, die<br />
die Teilnahme an der internationalen Veranstaltung<br />
verunmöglichen würden. Die nationalen<br />
Sportkommissionen der Automobil-<br />
Clubs von Belgien, Italien und Frankreich<br />
stellten daraufhin ein bereinigtes Reglement<br />
zusammen, das den ursprünglich vorgesehenen<br />
vierten Lauf in Spanien für den internationalen<br />
Grand Prix ausschaltete. Nach<br />
den Bestimmungen dieses neuen Reglementes<br />
wird nun der internationale Grand Prix<br />
über folgende Rennen ausgetragen : Grand<br />
Prix von Italien in Monza am 24. Mai,<br />
Grand Prix von Frankreich in Linas-Mont-<br />
Ihery am 21. Juni und Grand Prix von Belgien<br />
in Spa am 12. Juli. Die Dauer der Rennen<br />
wurde von je zehn auf zwölf Stunden<br />
erhöht. Die Gesamtdotierung der Preise<br />
für den internationalen Grand Prix beträgt<br />
300,000 Franken, von denen jeder organisierende<br />
Club einen Drittel als Beitrag leistet.<br />
Von dieser Summe erhält der absolute Sieger<br />
des internationalen Grand Prix 150,000<br />
Franken, der Zweite 70,000 Fr., der Dritte<br />
40,000 Fr., der Vierte 24,000 Fr. und der<br />
Fünfte 15,000 Fr. Für die ersten vier Klassierten<br />
gilt die totale Länge der an allen<br />
drei Rennen gefahrenen Strecken als ausschlaggebend.<br />
Für die nachfolgenden Konkurrenten<br />
gilt je nach der Klassifizierung die<br />
Bedingung, dass sie entweder % oder ^<br />
oder Vi der gesamten Strecke des Siegers<br />
zurückgelegt haben.<br />
bo.<br />
Grosser Preis von Italien in Monza. Am<br />
nächsten Sonntag erlebt das sportliche Italien<br />
wiederum das klassische Automobilrennen<br />
von Monza um den Grossen Preis von<br />
Italien, der gleichzeitig als Teillauf für den<br />
internationalen Grossen Preis der Automobil-<br />
Clubs von Italien, Belgien und Frankreich<br />
gilt. Als erste Mannschaft ist die komplette<br />
Maserati-Equipe in die Meldeliste eingetragen<br />
worden. Auch Alfa-Romeo wird am<br />
Starte des grossen italienischen Rennens<br />
sein. Obwohl die offizielle Nennung der Mailänder<br />
Firma noch nicht eingelaufen ist, darf<br />
mit Bestimmtheit mit deren Teilnahme gerechnet<br />
werden. Bugatti wird — wie bis<br />
jetzt bekannt ist — offiziell durch Varzi vertreten<br />
sein. An bedeutenden Einzelfahrern<br />
sind bis jetzt auch Lehoux (Bugatti), Klinger<br />
und Pedrazzini (Maserati), Etancelin (Bugatti)<br />
und Senechal (Delage) genannt. Besonderem<br />
Interesse begegnet in Italien die<br />
mit ziemlicher Sicherheit zu erwartende<br />
Meldung des Siegers der Mille Miglia, Caracciala<br />
auf Mercedes-Benz. x.<br />
Vor dem Grossen Preis von Frankreich.<br />
Der Grosse Preis von Frankreich am 21.<br />
Juli, wird dieses Jahr als 25. Lauf auf dem<br />
Autodrom von Montlhery ausgetragen. Das<br />
Rennen, das als Teilbewertung für den Internationalen<br />
Grand Prix gilt, dauert 12 Stunden.<br />
Das Klassement errechnet sich nach der<br />
Grosse der durchfahren en Strecke wähernd<br />
dieser Zeit Das Rennen ist reich dotiert,<br />
So erhält der Sieger des Laufes 50 000 Fr.<br />
Die Nennungen lassen bereits einen grossen<br />
Kampf in Montlhery erwarten. Bis jetzt<br />
sind folgende Meldungen bekannt:<br />
Senechal (Delage), Lord Howe (Bugatti), Scott<br />
(Delage), Williams (Bugatti), Lehoux (Bugatti),<br />
Kaye Don (X...), Ivanowsky-Stoffel (Mercedes),<br />
Chiron (Bugatti), Varzi (Bugatti), Divo (Bugatti),<br />
Bouriat (Bugatti), Caracciola (Mercedes), Ferrant<br />
(Peugeot, Dunfeo (Sunbeam), Birkin-Eyston (Maserati),<br />
Edouard Brisson (X...), X... (Peugeot), Wimille-Gaupillat<br />
(Bugatti), L. Pesato-Felix (B. N. C),<br />
Fagioli (Maserati), Dreyfus (Maserati), Biondetti<br />
(Maserati), X... (Alfa Romeo), X... (Alfa Romeo),<br />
X... (Alfa Romeo), X... (Delage), d'Arnoux (Bugatti),<br />
Vicente Monteiro (Demo).<br />
Das Littorio-Autodrom in Rom. Das römische<br />
Littorio-Autodrom wird am 24. Mai offiziell<br />
eingeweiht werden. Mit dieser Neuschöpfung<br />
wird Rom eines der grossartigsten<br />
Autodrome der ganzen Welt erhalten.<br />
Die Bedeutung, die diesem Werk entgegengebracht<br />
wird, zeigt sich schon deutlich darin,<br />
dass der Duce vor einigen Tagen offiziell<br />
den Stand der Bauten besichtigte. Als erstes<br />
automohilistisches Rennen soll am 7. Juni —<br />
2 Wochen nach der Eröffnung — der Grosse<br />
Preis von Rom ausgefahren werden, dem<br />
am folgenden Tag ein Journalistenrennen<br />
folgt. Bekanntlich bildet die Renbahn die<br />
Umfassung des grossen römischen Flugplatzes.<br />
Die Bahn ist 12 m breit und weist 3<br />
Kurven und 2 Gerade auf. Die Kurven sind<br />
hervorragend ausgebaut. Jede der 3 Biegungen<br />
besitzt ihre Eigenheiten; während<br />
die eine Höchstgeschwindigkeiten bis zu 150<br />
km erlaubt, kann eine andere Kurve, die<br />
überhöht gebaut wurde, bis zu 250 km Geschwindigkeit<br />
befahren werden. mb.<br />
Europafahrt « Zu Ford am Rhein ». Anlässlich<br />
der Eröffnung der neuen deutschen<br />
Fordwerke, deren eigentlicher Einweihungsakt<br />
auf den 12., 13. und 14. Juni gelegt wurde,'<br />
schreiben die Fordwerke eine internationale<br />
Europafahrt für Motorfahrzeuge aller<br />
Märken aus. Ein niegesehener Aufmarsch<br />
von Motorfahrzeugen aller Länder und Marken<br />
soll Köln in diesen Tagen erleben. Die<br />
internationale Zielfahrt stellt nicht allein eine<br />
autotouristische Veranstaltung dar, sondern<br />
sie soll womöglich auch automobil- und bautechnisch<br />
neue interessante Einblicke vermitteln.<br />
Teilnahmeberechtigt ist jeder Automobilist<br />
und Motorradfahrer aller Marken in<br />
Europa, dabei können die Konkurrenten als<br />
Wageninhaber oder als Fahrer starten. Fahrerwechsel<br />
ist gestattet. Nenniberechtigt sind<br />
Einzelfahrer, geschlossene Clubs und Vereine.<br />
Die Nennungen müssen bis spätestens 3.<br />
Juni bei dem Bureau der Europafahrt «Zu<br />
Ford am Rhein» abgegeben sein, oder bei<br />
dem Fordhändler des Bezirkes vorliegen.<br />
Eine besondere Wertung der teilnehmenden<br />
Fahrzeuge wird nicht vorgenommen, lediglich<br />
die Fahrzeuge, welche die weitesten<br />
Strecken zurückgelegt haben, erhalten besondere<br />
Anerkennungspreise. Der Start ist<br />
so vorzunehmen, dass das Eintreffen in Köln<br />
frühestens den 12. Juni nachmittags 8 Uhr,<br />
spätestens Sonntag den 14. Juni vorm. 10 Uhr,<br />
an der kenntlich gemachten Kontrollstelle<br />
an der Henry-Fordstrasse in Köln erfolgt.<br />
Jedes Fahrzeug erhält am Ziel eine Erinnerungsplakette<br />
der Europafahrt « Zu Ford am<br />
Rhein >. Es kommen eine ganze Reihe von<br />
Preisen mit Fahrtkostenzuschuss zur Verteilung,<br />
auch haben die Organisatoren für verschiedene<br />
Veranstaltungen besondere Vergünstigungen<br />
erwirkt. Zuschriften sind zu<br />
richten an das Europafahrtsbureau, Messegebäude<br />
Köln-Deutz, Messeplatz, Zimmer 208-9.<br />
mb.<br />
Sechs neue Weltrekorde. Auf der Rennbahn<br />
von Montlhery wurden in der Klasse<br />
5000 cem mit einem Bentley, der abwechslungsweise<br />
von den Fahrern Budley, Froy,<br />
Rachael, Norton und Mrs Stewart gefahren<br />
wurde, folgende neue Weltrekorde aufgestellt<br />
:<br />
1000 Meilen: 10 Std. 13' 44" 97/100 (Stundenmittel:<br />
157 km 328).<br />
2000 km: 12 Std. 40' 39" 53/100 (Stundcnmittel:<br />
157 km 758).<br />
3000 km: 19 Std. 13' 26" 93/100 (Stundenmittel:<br />
156 km 055).<br />
2000 Meilen: 20 Std. 41' 15" 75/100 (Stundenmittel:<br />
155 km 574).<br />
12 Stunden: 1888 km 916 (Stundenmittel: 157<br />
km 758).<br />
24 Stunden: 3608 km 307 (Stundenmittel 150<br />
km 346).<br />
Ein « Monte-Carlo - Sternfahrt-Club ». In<br />
englischen Automobilsportkreisen wird die<br />
Gründung, eines Monte-Carlo-Sternfahrtclubs<br />
vorbereitet. Der Beitritt ist allen aktiven<br />
Automobil sportfahrern gestattet, die schon<br />
einmal an einer der Monte-Carlo-Sternfahrten<br />
teilgenommen haben. mb.<br />
Bau einer Autorundstrecke in Nancy. Bei<br />
Nancy wird zurzeit an der Erstellung einer<br />
Automobilrundstrecke gearbeitet. Der Circuit<br />
wird eine Länge von 5,5 km aufweisen. Die<br />
Initiative für den Bau liegt beim Automobilclub<br />
von Lothringen. Eine besondere Tribüne<br />
bietet für 2000 Zuschauer Platz. Das Eröffnungsrennen<br />
ist auf' den 28. Juni vorgesehen,<br />
es soll als reine Geschwindtgkeitsprüfung<br />
über 330 km zum Austrag gelangen. x.<br />
Lückendorfer Bergrennen. Beim Lückendorfer<br />
Autobergrennen am Sonntag wurden<br />
in allen Kategorien die Rekorde verbessert.<br />
Bei den Rennwagen stellte v. Morgen auf Bugatti<br />
mit 2 Minuten 06,7 Sekunden (Stundenmittel<br />
113,6 Kilometer) die beste Zeit des<br />
Tages auf und schlug den bisherigen Strekkenrekord<br />
Stucks (2 Minuten 12,4 Sekunden).<br />
x<br />
Internat. Sportkalender <strong>1931</strong>.<br />
Mal.<br />
22. Mai—4. Juni: 10.000-Kitometerfahrt des A.<br />
v. D.<br />
30.: Grand Prix von Indianapolis.<br />
31.: VI. Königspreis von Rom.<br />
31.: Bergrennen von Zbraslav-Jiloviste (Tschechoslowakei).<br />
Juni.<br />
1.—8.: Internationale Tourenwagen-Woche in Rumänien.<br />
5.—6.: Grosser Preis von Irland.<br />
7.: Rundstreckenrennen in Lwow (Polen).<br />
7.: Bergrennen von Malchamps (Belgien).<br />
13.—14.: 24-Sfundenrennen von Le Mans.<br />
14.: Kesselbergrennen.<br />
21.: Grosser Preis von Frankreich.<br />
21.: III. Coupe Bianchi (Italien).<br />
21.—28.: Internationale Tourenwagen-Konkurrenz<br />
in Polen.<br />
24.-26.: Autowettbewerbe in Baden-Baden.<br />
28.: Sternfahrt in die tschechische Hohe Tatra.<br />
28.: VII. Grosser Marne-Preis.<br />
Juli.<br />
3 4.: 24-Stundenrennen in Belgien für Typen»<br />
wagen.<br />
5.:; Grosser Preis von Belgien.<br />
5.:: Bergrennen von Susa-Mont-Cenis (Italien).<br />
11.:: Bergrennen von Shelsley Walsh (England).<br />
12.:: Rennen Toul-Nancy.<br />
19. : Grosser Preis von Deutschland.<br />
26.:: A. D. A. C.-Bergrekord (Freiburg i. Br.).<br />
31. Juli—7. August: Internationale Alpenfahrt<br />
(Schweiz, Deutschland, Oesterreich, Frankreich,<br />
Italien').
Renault<br />
18 HP, Grand-Luxe-<br />
Limousine, 7plätz.<br />
selten schöner Herrschaftswagen,<br />
mit Servo-Vierradbremsen<br />
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N° 42 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Schöllenen-«Konflikt» beigelegt. Die<br />
Absicht der Postverwaltung, den Sommerkurs<br />
über die Furka von Göschenen anstatt<br />
von Andermatt wie bisher zu führen, hat in<br />
Urner Kreisen eine äusserst lebhafte Debatte<br />
ausgelöst. Die interparlamentarische<br />
Touristikkommission, eine Konferenz beim<br />
Eisenbahndepartement und Pressecampagne<br />
in den dortigen Blättern, waren die Folge<br />
dieses Planes. Nun konnte durch das Departement<br />
eine Zwischenlösung gefunden<br />
werden, die beide Teile zu befriedigen in<br />
der Lage sein dürfte. Die Post wird nämlich<br />
nur zwei Kurse täglich von Göschenen<br />
aus führen, den einen am Morgen bergwärts,<br />
den zweiten am Nachmittag talwärts. Damit<br />
ist die so stark befürchtete Konkurrenzierung<br />
der Schöllenen- und Furkabahn auf<br />
ein erträgliches Minimum beschränkt, ß<br />
Zulassung des Lastautos In St. Moritz.<br />
Dem Gemeinderat von St Moritz wurde<br />
go.<br />
Die Brücke über das Cotterontal bei Frelburg.<br />
Im freiburgischen Grossen Rat wurde<br />
bei Behandlung des Themas « Ausgaben für<br />
Brücken in der Staatsrechnune» der Vorschlag<br />
an die Regierung gemacht, sie möchte<br />
die nötigen Schritte in die Wege leiten, die<br />
Drahtseil - Hängebrücke über den Cotteron<br />
durch eine steinerne Brücke zu ersetzen.<br />
Dieser Vorschlag hört sich gut an, wenn<br />
man bedenkt, dass die Brücke einen bedeutenden<br />
Unterhalt erfordert, um nur den<br />
durchschnittlichen Anforderungen Genüge zu<br />
leisten. Hängebrücken in der Art der Cotteronbrücke<br />
nehmen sich wohl landschaftlich<br />
sehr interessant aus, bilden aber für den zunehmenden<br />
Verkehr eine Gefahr, die man nie<br />
ausser acht lassen darf und müssen daher<br />
als regelrechtes Verkehrshindernis betrachtet<br />
werden.<br />
Wir zweifeln nicht daran, dass die Brücke<br />
einmal durch eine moderne ersetzt wird.<br />
Prinzipiell ist wohl niemand gegen den Ersatz<br />
der Brücke. Ein anderes Problem stellt<br />
hingegen die Finanzierung dar, von der es<br />
abhängt, ob schon in wenigen Jahren zu dem<br />
Umbau geschritten wird oder nicht. lt.<br />
Defilee der Neuenburger • Brigade bei Projekt und legte es vor einigen Tagen nun<br />
Llgnieres-Nods. Am 21. Mai wird auf derdem Grossen Rat zur Behandlung vor, der<br />
Ebene von Lignieres ob Neuenstadt das Defilee<br />
der Brigade 4 (Infanterie, inkl. Artil-<br />
nach kurzer Diskussion die Schaffung des<br />
lerie und Sanität) stattfinden. Für Automobile<br />
wird längs der Strasse von Lignieres<br />
eine Petition eingereicht, worin 105 Ge-<br />
nach Nods Parkgelegenheit geboten. Wird<br />
das Defiliergelände durch den Regen so sehr<br />
erweicht, dass ein Defilieren unmöglich wird,<br />
so wird die Strasse von Nods nach Diesse<br />
benützt und zu diesem Zwecke von 13.30 bis<br />
16.00 gesperrt. go.<br />
meindebürger die Zulassung des Lastwagenverkehrs<br />
im Gebiet der Gemeinde St. Moritz<br />
verlangen. Der Gemeinderat führte an einer<br />
Sitzung kürzlich eine Diskussion durch und<br />
stellte fest, dass acht Gemeinderäte für und<br />
sieben Gemeinderäte gegen die Einführung<br />
des Lastwagens ihre Stimme abgaben.<br />
Es äst klar, dass die Einführung des Lastenverkehrs<br />
per Auto in St. Moritz früher<br />
oder später kommen wird und kommen<br />
muss. Die Frage laufet nur: Ist das Fuhrgewerbe,<br />
das eben seit Jahr und Tag den<br />
LastenverkehT besorgte, bereit, sich auf<br />
den Lastenverkehr per Auto umzustellen?<br />
Eine Volksabstimmung in der Gemeinde<br />
wird nun souverän feststellen, ob der Zeitpunkt<br />
zur Zulassung des Lastautomobils<br />
gekommen ist. Hat der Souverän sein Wort<br />
gesprochen, so wird im Laufe der nächsten<br />
Jahre die Umstellung automatisch einsetzen<br />
und das Pferd dort verdrängen, wo das Auto<br />
raschere und grössere Dienste leisten kann.<br />
Die neuen Verkehrszeichen in Delsberg.<br />
An Donnerstagen, wenn in Delsberg die<br />
Marktbesucher von nah und fern zuströmen,<br />
entsteht jeweilen in der Eue Centrale<br />
eine derartige Verstopfung, dass der Gemeinderat<br />
von Delsberg genötigt war,<br />
das Parkieren zwischen der Apotheke<br />
Cuttat und dem Hotel Jura zu verbieten.<br />
Ohne die Eatifikation des internationalen<br />
Abkommens über die Strassensignalisierung<br />
abzuwarten, werden dort die neuen<br />
Signale auf eigene Verantwortung der Gemeinde<br />
aufgestellt.<br />
lt.<br />
Das Auto an der französischen Kolonial-<br />
Ausstellung in Paris. In Paris wurde vergangene<br />
Woche die französische Kolonialausstellung<br />
eröffnet, die erst im September<br />
geschlossen wird. Derselben ist eine Automobilausstellung<br />
angeschlossen, an der sich<br />
die bekanntesten französischen Marken beteiligen<br />
: Chenard-Walcker, Citroen, Delage,<br />
Delahaye, Donnet, Hispano-Suiza, Lafly, Latil,<br />
Licorne, Mathis, Panhard-Levassor, Peugeot,<br />
Renault, Saurer (französische Saurerwerke),<br />
Somua, Talbot und Unique.<br />
Die grosse französische Marke Citroen<br />
Hess für ihre Bedürfnisse einen eigenen Pavillon<br />
erstellen, in dem die drei grossen Ci-<br />
Bern will, als Eigentümerin der Kornhaus-<br />
den unleidlichen Zuständen auf der Erste Sahara-Traversierung mit Automobilen<br />
troen-Expeditionen zur Darstellung gelangen:<br />
Eine neue Verkehrsvorschrift für diebrücke,<br />
Strasse Les Vallettes-Champex im Wallis.<br />
(1922), Schwarze Kreuzfahrt (1925) und Gelbe<br />
Kreuzfahrt (<strong>1931</strong>). Im Innern dieses Pavil-<br />
Der Kegierungsrat des Kantons Wallis<br />
hat soeben ein Eeglement genehmigt, das<br />
lons findet man Jagdtrophäen, afrikanische<br />
den Verkehr auf dem Strassenstück Les<br />
Gegenstände, Reisekarten, photographische<br />
Vallettes—Champex regelt. Wir erinnern<br />
Ausbeute, Musikinstrumente usw., die alle<br />
daran, dass zwischen Les Vallettes und<br />
zusammen eindringlich für den Wert dieser<br />
Champex zwei Verbindungen bestehen,<br />
wovon die direkte Route südlich des Mont<br />
Catogne hindurchführt. Die Strasse des<br />
Grossen St. Bernhard folgt der Bahn nach<br />
Orsieres nördlich und östlich um den Mont<br />
Catogne herum. Nach Orsieres steigt sie<br />
hinauf nach Som la Proz und von dort in<br />
zahlreichen Kehren weiter hinauf nach<br />
Champex (1427 m). Ob und in wie weit<br />
auch der Verkehr der Postautomobile von<br />
diesem regierungsrätlichen Erlass betroffen<br />
wird, ist uns nicht bekannt. lt.<br />
Basic»* Notfazem<br />
Schaffung eines Stadtplanbureaus in Basel.<br />
In Basel gab in letzter Zeit die Schaffung<br />
eines Stadtplanbureaus, das als Zentralstelle<br />
aller städtebaulicher Fragen gilt,<br />
viel zu reden. Der unterdessen verstorbene<br />
Ingenieur Rickenbach erhielt seinerzeit den<br />
Auftrag zur Ausarbeitung eines generellen<br />
Bebauungsplanes der Stadt Basel, der dann<br />
einer besonderen Grossratskommission vorgelegt<br />
wurde. Diese studierte ihrerseits das<br />
Basler Stadtplanbureaus einstimmig bewilligte.<br />
mb.<br />
Protest gegen eine Umgehungsstrasse. Eine<br />
von der Sissacher Behörde einberufene Versammlung<br />
in Sissach protestierte einstimmig<br />
gegen das Projekt der neugeplanten Umgehungsstrasse<br />
Sissach - Liestal - Füllinsdorf,<br />
da die Linienführung dieser Strasse den wirtschaftlichen<br />
Interessen der Ortschaft Sissach<br />
zuwiderlaufe. Die Sissacher Dorfstrasse sei<br />
so beschaffen, dass sie auch einem gesteigerten<br />
Verkehr auf Jahre hinaus genügen<br />
werde. Die Schädigungen durch eine eventuelle<br />
Umfahrung des Ortes sind nach den<br />
Erklärungen der Versammlung so gross, dass<br />
die Gemeinde niemals den Bau befürworten<br />
könne.<br />
mh.<br />
Die Berner Kornhausbrücke erhält einen<br />
neuen Belag. Der Gemeinderat der Stadt<br />
Kornhausbrücke durch Erstellung eines neuen<br />
Fahrbahnbelages aus Hartgussasphalt und<br />
durch Erhöhung des Trottoirs ein Ende machen.<br />
Gegenwärtig befindet sich der Holzasphalt<br />
in einem geradezu schlechten Zustande,<br />
trotzdem die Fehler des Belages von<br />
Zeit zu Zeit ausgebessert werden. Der Holzasphalt<br />
eignet sich eben nur in unvollkommenem<br />
Masse für eine Brücke, die derart intensiv<br />
für den Fahrverkehr benützt wird, wie<br />
die Kornhausbrüdfe. niücklicherweise wurde<br />
ihr durch die Eröffnung der Lorrainebrücke<br />
ein guter Teil des Fahrverkehrs abgenommen,<br />
sonst wäre die Kalamität grösser.<br />
Die Erhöhung des Trottoirs erweist sich<br />
genau so notwendig wie bei der Kirchenfeldbrücke.<br />
Ob die Trennung zwischen Fahrund<br />
Fussgängerverkehr in gleicher Weise<br />
vorgenommen wird wie bei der Kirchenfeldbrücke,<br />
ist noch nicht bekannt. Immerhin<br />
würde die Erstellung eines 30 cm hohen<br />
Mäuerchens die Brücke wahrscheinlich minimer<br />
belasten, als die Erhöhung der gesamten<br />
Trottoirfläche.<br />
In diesem Zusammenhang möchten wir<br />
die Frage aufwerfen, ob nicht die beiden<br />
Trottoirs durch Erstellung eines Zaunes auf<br />
dem Mäuerchen so abgeschlossen werden<br />
könnten, dass höchstens noch zwei bis drei<br />
Durchgangsstellen beständen. Vielleicht<br />
liesse sich dann auch der Fussgängerverkehr,<br />
der heute absichtlich statt links und<br />
rechts gegenläufig: also rechts und links geleitet<br />
ist, wieder auf die normale Regel zurückführen<br />
und damit die ständigen Kollisionen<br />
im Fussgängerverkehr beseitigen.<br />
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des T. C. S.<br />
Vergangenes Jahr hat der T.C.S. eine vielbeachtete<br />
Aktion mit einer Plakatpropaganda<br />
durchgeführt, um an alle Strassenbenützer<br />
die Gewissensfrage zu richten: «Bist Du<br />
vorsichtig?» Diese Mahnung hat bestimmt<br />
ihren Zweck nicht verfehlt und manchen<br />
Passanten veranlasst, sich weniger auf sich<br />
selbst zu konzentrieren und dafür seine Aufmerksamkeit<br />
um so mehr seiner Umwelt zuzuwenden.<br />
Dieses Frühjahr tritt nun der<br />
T. C. S. mit einer neuen Unternehmung an<br />
die Oeffentlichkeit, die nicht weniger verdienstvoll<br />
ist, auch wenn sie sich nur mit<br />
einem beschränkten Teil des Publikums abgibt.<br />
Dafür aber hat man sich eine um so<br />
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welchen wir eine Anzahl reproduzieren. Sie<br />
illustrieren einige typische Situationen,<br />
welche sich tagtäglich auf der Strasse<br />
wiederholen. Absichtlich ist dabei auf jede<br />
textliche Erläuterung verzichtet. Den Schülern<br />
entsteht nun die Aufgabe, selber die<br />
Auslegung für den Sinn jeder Illustration zu<br />
finden, aus eigener Beobachtung heraus das<br />
Charakteristische des Augenblickbildes zu<br />
erkennen. Diese Aufgabe wird dankbare<br />
Unterrichtsstunden abgeben, die für Schüler<br />
und Lehrer gleich anregend sein werden.<br />
Der T.C.S. rechnet bei der Verwirklichung<br />
seiner Idee natürlich mit der verständnisvollen<br />
Mitarbeit der Lehrerschaft. Zu diesem<br />
Zweck werden sämtliche kantonalen Erziehungsdirektionen<br />
begrüsst. Das Zirkularschreiben,<br />
das dieser Tage zum Versand<br />
kam, enthält eine interessante Wegleitung<br />
ÄUTOMOBIL-REVUS<br />
zur Verwendung der Klebbilder im Schulunterricht.<br />
Einmal sollte erreicht werden,<br />
dass gelegentlich der eingeschobenen Verkehrsstunden<br />
jeweilen nur eines der dargestellten<br />
zwölf Sujets behandelt wird, damit<br />
alle Umstände, welche der besagten<br />
kritischen Situation führen, dem Schüler<br />
gegenwärtig bleiben. Dann soll auch den<br />
Schülern, nachdem die Aufgabe gestellt ist,<br />
genügend Zeit eingeräumt werden, um sich<br />
die ganze Sache zu überlegen und zurechtzulegen.<br />
Es wird nun keineswegs bei der Lehrerschaft<br />
ein gleichmässig entwickeltes Verkehrsverständnis<br />
vorausgesetzt. Um daher<br />
dieser den Unterricht zu erleichtern und sie<br />
selbst über die in Frage stehenden Zu-<br />
dankbarere und aussichtsreichere Aufgabe sammenhänge genügend zu orientieren, wird<br />
gestellt, nämlich die Erziehung der Jugend an die Lehrer ein Schlüssel und Anleitung<br />
zu verkehrsverständigen Strassenbenützern. verteilt. Er enthält neben der Sammlung der<br />
Um der Kampagne gleich von Anfang an Bilder samt Legende eine Reihe wertvoller<br />
die richtige Durchschlagskraft zu verleihen, Anregungen für Fragen, Uebungen, Hinweise<br />
ist vorgesehen, sämtliche Schüler und Schulen<br />
der unteren Stufen zu erreichen. Andermene<br />
Dienste leisten.<br />
und wird den Erziehern sicherlich willkomseits<br />
bleibt die Aktion auf die jüngeren Jahrgänge<br />
beschränkt, da die Initianten gemeinsam<br />
mit den Lehrkörpern der Auffassung<br />
sind, dass die gewählte Methode in ihrer Einfachheit<br />
den älteren Schülern zu wenig Anreiz<br />
bieten möchte.<br />
Der Zweck der Unternehmung ist die Erkenntnis<br />
und richtige Einschätzung der Geiahren<br />
der Strasse, welche die Schüler in<br />
gemeinsamem Studium und unter Anleitung<br />
des Lehrers lernen sollen. Die Gabe der Beobachtung<br />
soll geweckt, die Aufmerksamkeit<br />
gefördert werden. Das Mitte! hierzu ist eine<br />
Serie von zwölf farbigen Klebbildern, von<br />
Um zu verhindern, dass die Schüler im<br />
Vorgefühl der winkenden Freiheit schon<br />
beim Verlassen der Schule die gefassten<br />
guten Vorsätze wieder ausser Kurs setzen<br />
und hauptsächlich auch mit der gebotenen<br />
Vorsicht die Strasse betreten, soll im Innern<br />
der Schulhäuser und vorab an den Ausgängen<br />
ein Plakat angebracht werden, von dem<br />
wir den französischen Text wiedergeben und<br />
das die Jugend auffordert: Kinder! Gebt<br />
acht auf die Gefahren des Verkehrs!»<br />
<strong>1931</strong> NÖ 42<br />
T ou :R>I;N©S^:0*SKRSÄ|S^I ^P-P<br />
Die Initianten haben ihr Projekt dem<br />
Bundespräsidenten vorgelegt, der sich in<br />
äusserst anerkennenswerter Weise darüber<br />
geäussert hat. Das gesamte für diese Kampagne<br />
benötigte Material wird vom T. C. S.<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt. Es gelangen<br />
4,8 Millionen Bilderserien, 15 000 Anleitungen<br />
für die Lehrerschaft und 5000 Plakate<br />
für das Innere der Schulhäuser zur Ausgabe.<br />
Man rechnet, mit der Aktion nicht weniger<br />
als 520 000 Schulknaben und -mädchen zu erreichen.<br />
Der Verband kann zu diesem originellen<br />
Beitrag zur Verkehrserziehung der<br />
Jugend nur beglückwünscht werden. Er wird<br />
sicherlich seine Früchte im Interesse der<br />
Schülerschaft und der Verkehrssicherheit insgesamt<br />
tragen.<br />
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Rädern, mit Ledereitz 0,02% 0,03%<br />
c) Automobile und Chassis, deren<br />
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Italien<br />
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T«ch<br />
Interessante neue Getriebe.<br />
Seitdem es Automobile gibt, wurde als einer<br />
der grössten Mängel immer der eines<br />
stufenlos veränderlichen Uebersetzungsgetriebes<br />
empfunden. Das übrige Wechselgetriebe<br />
galt anfangs überhaupt als eine<br />
praktisch unmögliche Sache. Auch als man<br />
sich daran gewöhnt hatte und als durch die<br />
Verbesserung der Kupplungen und der Getriebe<br />
selbst das Schaltmanöver mit diesem<br />
Wechselgetriebe seine grössten Schrecken<br />
verloren hatte, betrachtete man es noch nicht<br />
anders als ein notwendiges Uebel. Tausende<br />
von Technikern und Erfindern machten sich<br />
auf die Suche nach besseren Lösungen, und<br />
Dutzende von vermeintlichen Lösungen wurden<br />
auf den Patentämtern angemeldet. Aber I<br />
trotzdem blieb alles beim alten.<br />
Erst in den allerletzten Jahren zeigten<br />
sich Konstruktionen, die ohne grössere Komplikationen<br />
und andere Schwächen das klassische<br />
Wechselgetriebe an Brauchbarkeit<br />
übertrafen. Als vorbildliche derartige Lösung<br />
bezeichneten wir schon bei seinem Erscheinen<br />
das kupplungslos schaltbare Getriebe,<br />
wie es von Maybach und Mercedes-Benz eingebaut<br />
wird. Lediglich durch eine besondere<br />
Form der Klauen, mit denen die ständig miteinander<br />
im Eingriff stehenden Zahnräder<br />
auf der Welle blockiert werden, wird hier<br />
jede Schaltschwierigkeit beseitigt. Die Lösung<br />
erinnert unwillkürlich an das Ei des Kolumbus.<br />
Und wie auch sonst so oft bei guten<br />
Erfindungen, kann man auch hier kaum begreifen,<br />
weshalb man nicht schon vorher auf<br />
diese Lösung verfallen ist.<br />
In etwas vom Original abweichender Bauart<br />
wird dieses Getriebe nun auch von der<br />
amerikanischen Spezialfabrik Ootta hergestellt.<br />
In unserer ersten Skizze ist das neue<br />
Cotta-Getriebe mit aufgeschnittenem Gehäuse<br />
veranschaulicht. Die vier Zahnradpaare,<br />
mit welchem ausser dem direkten<br />
Gang vier Uebersetztmgen erzielt werden<br />
können, stehen miteinander in ständigem Eingriff,<br />
und haben Pfeil-Verzahnung, wodurch<br />
sie praktisch vollkommen geräuschlos laufen<br />
und keiner besonderen Zentrierung bedürfen.<br />
Die wesentlichen Punkte an diesem Getriebe<br />
sind auch hier, wie beim Maybach- und<br />
Mercedes-Getriebe, die besonders geformten<br />
Klauenkupplungen. Aus der Zeichnung geht<br />
deutlich hervor, dass die Klauenkupplungen,<br />
Abb. 1<br />
Das neue kupplungslos<br />
schaltbare Getriebe<br />
von Cotta<br />
a) Antriebewelle<br />
b) angetriebene<br />
Welle<br />
mittels der die Zahnräder auf ihrer Welle<br />
blockiert werden können, abgeschrägte Stirnflächen<br />
aufweisen. Und diese simple Abschrägung<br />
wirkt wahre Wunder.<br />
Wünscht man beispielsweise vom dritten<br />
in den vierten Gang zu schalten, so braucht<br />
man nur das Gaspedal loszulassen und den<br />
Schalthebel auf vierten Gang zu stellen.<br />
Schmerz- und geräuschlos vollzieht sich<br />
dann alles Weitere von selbst. Solange die<br />
Umlaufsgeschwindigkeit des Zahnrades, mit<br />
welchem die Klauenmuffe des vierten Ganges<br />
zum Eingriff gebracht werden soll, grösser<br />
ist als die Umlaufgeschwindigkeit dieser<br />
Klauenmuffe, gleiten die schrägen Stirnflä-<br />
Abb. 2. Schema des Aufbaues und der Wirkungsweise<br />
des Salerni-Getriebes.<br />
chen der Klauenkuppelungen einfach übereinander<br />
hinweg. In dem Moment aber, in welchem<br />
durch das Abdrosseln des Motors das<br />
Zahnrad synchron mit der Klauenmuffe läuft,<br />
springen die Klauen mit mathematischer Sicherheit<br />
ineinander ein.<br />
Während man beim Aufwärtsschalten den<br />
synchronen Lauf der beiden miteinander zum<br />
Eingriff zu bringenden Teile durch das Gaswegnehmen<br />
mit darauffolgendem Gasgeben<br />
Abb. 3. Bas Salerni-Getriebe,<br />
teilweise aufgeschnitten, a) Antriebswelle,<br />
b) Blockierverzahmmg<br />
des Käfigs, c) Synehronisier.platte<br />
des Käfigs, d) eines<br />
der drei Satellitenpaare. e)<br />
Innenverzahnung der Trommel,<br />
ei) Bloekierverzabnung der Trommel,<br />
f) Synchronisierscheibe der<br />
Trommel, g) verschiebbare<br />
Klauenmuffe, h) Blockiervorrichtung,<br />
i) Kardanwelle, k)<br />
Friktionsring, 1) Lagerung der<br />
Satelliten im Käfig, m) Lagerung<br />
eines Innenzahnrades auf<br />
den Satelliten, n) Innenzahnrad,<br />
o) Antriebs-Innenzahnrad, p)<br />
Blockier- und Synohronisiervorrichtung<br />
des Käfigs, q) Führungsringe<br />
zur achsialen Abstützung<br />
der Zahnräder 1 .<br />
t, 2, 3, 4) KlauenkupplungenL<br />
herbeiführt, ist beim Abwärtsschalten nur ein<br />
momentanes Gasgeben erforderlich. Das<br />
Kupplungspedal braucht in keinem der Fälle<br />
berührt zu werden.<br />
Konstruktiv ganz besonders originell und<br />
interessant und ebenfalls kupplungslos schaltbar<br />
ist das in den Abbildungen 2, 3, 4 und<br />
5 dargestellte Salerni-Getriebe. Es handelt<br />
sich dabei um eine Zwischenform zwischen<br />
einem Planetengetriebe und einem Differentialgetriebe,<br />
wobei ausserdem noch durch<br />
eine ganz neuartige Form von Klauenkupplungen<br />
das geräuschlose Ineingriffkommen<br />
der betreffenden Klauen gewährleistet ist.<br />
Es würde zu weit führen, hier die genaue<br />
Wirkungsweise des Getriebes allgemeinverständlich<br />
zu beschreiben. Eine deutlichere<br />
Sprache sprechen übrigens die Zeichnungen.<br />
Abbildung 2 zeigt das Getriebe schematisiert,<br />
wobei an Stelle der drei in Wirklichkeit vorhandenen<br />
Satellitenpaare nur eines davon<br />
eingezeichnet ist. Mit F ist die (von der<br />
Kupplung herkommende) Antriebswelle bezeichnet,<br />
mit V die Kardanwelle. Die Satelliten<br />
sitzen auf einer Welle, die im drehbaren<br />
Käfig G gelagert ist, während die N die innenverzahnte<br />
Trommel darstellt, in welcher<br />
die Satelliten eingreifen.<br />
In der Stellung O ist das Getriebe auf Leerlauf<br />
geschaltet. Eine Uebertragung von Arbeit<br />
auf die Kardanwelle findet hier nicht<br />
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10 ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N»42<br />
Abb. 4. Eim Teil der Salerni-Synchronisiervorrichtune.<br />
statt, weil eine Drehbewegung der Antriebswelle<br />
sich einfach in eine gegenläufige Rotation<br />
der Teile Q und N umsetzt. Bei R ist das<br />
Getriebe auf Rückwärtsgang geschaltet. Man<br />
hat dazu den Käfig Q blockiert und die<br />
Trommel N durch die verschiebbare Muffe S<br />
mit der Kardanwelle verkuppelt. Die Pfeile<br />
bezeichnen den Weg der Kraftübertragung.<br />
Bei eingeschaltetem ersten Gang (I) wurde<br />
die Trommel blockiert und die verschiebbare<br />
Muffe mit dem Käfig verkuppelt.<br />
Der zweite Gang (II) tritt dann in Wirkung,<br />
wenn man wieder den Käfig blockiert<br />
und ausserdem die verschiebbare Muffe mit<br />
einem auf ihrer Welle sitzenden Zahnrad<br />
verkuppelt.<br />
Lässt man den Käfig wieder los, blockiert<br />
dafür aber die Trommel, so ergibt sich der<br />
dritte Gang.<br />
Der direkte Gang entsteht, wie üblich,<br />
durch Verkuppeln der Antriebs- und Kardanwelle.<br />
Äbn. 5. Schnitt durch das<br />
ausgeführte Salerni-Gefcriebe.<br />
Unten im Getriebekasten<br />
ist ein Servo-Apparat eingebaut,<br />
der die Schaltungen<br />
vornimmt, wenn der<br />
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167<br />
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Datum<br />
Date<br />
2. Juni<br />
18.-23. Mai<br />
26-27. Mai<br />
Von —<br />
de<br />
nach<br />
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Genf—Basel, ev. Zentralschweiz<br />
St. Gallen—Zürich<br />
od. umgekehrt<br />
Genf—Lausann«—Ölten<br />
Die Möglichkeit ohne Bedienung der Kupplung<br />
geräuschlos zu schalten, verdankt man<br />
bei diesem Getriebe vor allem einer sehr<br />
sinnreichen zusätzlichen Vorrichtung, die ein<br />
Ineingriffkommen zweier Kupplungsorgane<br />
erst dann erlaubt, wenn sich diese relativ<br />
zueinander in Ruhe befinden, d. h. entweder<br />
gleich rasch umlaufen oder beide stillstehen.<br />
Ein geräuschloses Blockieren sowohl des<br />
Käfigs wie der Trommel ist beispielsweise<br />
nur möglich, wenn diese Teile stillstehen.<br />
Verfolgt man die Wirkungsweise des Getriebes,<br />
so erkennt man aber, dass sich dieser<br />
Zustand immer einen Moment lang von<br />
selbst ergibt, nämlich dann, wenn der Käfig<br />
oder die Trommel ihre Drehrichtung wechseln.<br />
Die erwähnte «sinnreiche Vorrichtung»<br />
sorgt nun hier dafür, dass das Blockierorgan<br />
(eine Klinke) gerade in diesem Moment in<br />
die Blockier-Verzahnung (siehe Abb. 4) einfällt.<br />
Solange aber die Trommel oder der<br />
Käfig noch rotieren, steht der Klinke der<br />
Fortsatz einer Scheibe im Weg, die vom<br />
rotierenden Teil durch Reibungsübertragung<br />
aus ihrer Mittellage herausgebracht worden<br />
ist. Wechselt die Trommel oder der Käfig<br />
seine Drehrichtung, so geht die Scheibe kurz<br />
in ihre Mittellage zurück, das Hindernis vor<br />
der Klinke verschiebt sich, die Klinke hängt<br />
ein, die Blockierung hat stattgefunden.<br />
Bei den Klauenkupplungen im Innnern des<br />
Getriebes ist dasselbe Prinzip auf konstruktiv<br />
etwas andere Art angewandt. Zwischen<br />
dem primären und sekundären Teil jeder<br />
Klauenkupplung befindet sich frei rotierend<br />
ein dritter Teü, der wiederum ein Eingrei-<br />
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fen der Klauen solange verhindert, bis ihre<br />
Relativgeschwindigkeit annähernd null geworden<br />
ist.<br />
So kompliziert das Getriebe vielleicht<br />
auch aussehen mag, wenn man es beschreiben<br />
will, so einfach ist es in Wirklichkeit.<br />
Praktisch dürfte es überhaupt kaum möglich<br />
sein, die vier Uebersetzungsstufen und die<br />
leichte Schaltbarkeit mit weniger Mitteln und<br />
mit einem kompakteren Apparat zu erreichen<br />
als das beim Salerni-Getriebe der Fall ist.<br />
Das Salerni-Getriebe arbeitet auch mit vorzüglichem<br />
Wirkungsgrad, da, wie bei allen<br />
Planetengetrieben, die Eingriffsverhältnisse<br />
der Zahnräder sehr günstig sind und fast<br />
keine exzentrischen Drücke auftreten.<br />
In Abbildung 6, einer Patentzeichnung, sei<br />
schliesslich noch ein Getriebe veranschaulicht,<br />
mit dem sein Erfinder, Ottavio Ciapparelli,<br />
wenigstens die Schaltschwierigkeiten<br />
gebannt zu haben hofft. Die Kupplung muss<br />
jedoch wie bisher bedient werden. Alle Zahnräder<br />
des Getriebes stehen beständig miteinander<br />
im Eingriff. Die Schaltung der Gänge<br />
geschieht dadurch, dass man die Zahnräder<br />
auf ihrer Welle blockiert, und zwar bildet<br />
der dazu dienende Mechanismus den Hauptgegenstand<br />
des Patentes.<br />
Aus der letzten Zeichnung ist zu erkennen,<br />
dass zwischen jedem Zahnrad der Hauptwelle<br />
und dieser Welle selbst zwei Rollen<br />
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Arbenz, 5 t., ä cardan, bascule<br />
S cötes, tout revisö.<br />
Benz, 4 ä 5-t., ä cbaines,<br />
parf. 6tat. 1 remorque, 2<br />
roues avec pont et pour<br />
transp. de longs bois avec<br />
tournant. Bas prix.<br />
0. Zisset, transp., La<br />
Chaux-de-Fond*. 499081<br />
angeordnet sind. Ist der betreffende Gang<br />
nicht eingeschaltet, so laufen die Rollen mit<br />
der Welle um und das Zahnrad kann unabhängig<br />
von ihnen mit einer anderen TouTenzahl<br />
rotieren. Eine feste Verkeilung zwischen<br />
Zahnrad und Welle tritt aber dann ein,<br />
wenn die Rollen nach aussen gegen die Zahnradinnenfläche<br />
gedrückt werden. Die Verschiebung<br />
der Rollen radial nach aussen geschieht<br />
durch eine beispielsweise mit dem<br />
Schalthebel verbundene, in der hohlen Getriebewelle<br />
achsial verschiebbaren Stange von<br />
ungleicher Dicke. s.<br />
Karosserien aus Asbest. In England werden<br />
zur Zeit versuchsweise Karosserien hergestellt,<br />
deren Baustoff zur Hauptsache aus<br />
Asbest besteht. Die Asbestmasse wird zuerst<br />
mit einem Bindemittel zwischen zwei<br />
Stoffgewebe-Schichten zu einer Art Karton<br />
ausgebreitet und hierauf in noch feuchtem,<br />
modellierbaren Zustand in eine Holzforrn,<br />
dem Negativ des späteren Karosserieteils,<br />
eingelegt. Nach dem Erstarren und gewissen<br />
Glättungsprozesserr hat der Asbestkarton<br />
genau die gewünschte Form und behält<br />
diese nun auch gegenüber allen äusseren<br />
Einflüssen bei. Ein aus Asbest hergestellter<br />
Karosserieteil hat dabei ungefähr das Gewicht<br />
eines gleich grossen entsprechenden<br />
Teils aus Stahlblech. Die neue Bauart bietet<br />
aber gegenüber der Stahlbauart verschiedene<br />
Vertrieb und<br />
Einbau für die<br />
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ausserordentlich teuren Pressformen für die<br />
Formung von Stahlblechteilen hier relativ<br />
billige Holzformen treten. Ohne viel Mehraufwand<br />
können fast ganze Karosserien aus<br />
einem Stück hergestellt werden. Das Dach<br />
lässt sich beispielsweise bei der neuen Bauart<br />
ohne weiteres mit dem Karosseriehinterteil<br />
aus einem Stück herstellen, während<br />
man es bisher meist durch eine Wachstuchbespannung<br />
ersetzte, um an Herstellungskosten<br />
zu sparen und um die bei Stahlblechkarosserien<br />
leicht auftretenden Resonanzgeräusche<br />
zu vermeiden. Ein Zelluloseanstrich<br />
soll auf den Flächen der Asbestkarosserie<br />
so gut haften, dass er nicht einmal<br />
mit Hammerschlägen zum Absplittern<br />
gebracht werden kann. Beulen erhält die<br />
Karosserie durch die Schläge ebenfalls nicht,<br />
höchstens kann es bei ganz schweren Stössen<br />
zu Brüchen kommen, die aber angeblich<br />
leicht zu flicken sind. Wird die Karosserie<br />
aus einzelnen Teilen zusammengebaut, so<br />
erfolgt deren gegenseitige Verbindung durch<br />
Metallbeschläge, die vor der Formung in die<br />
noch weiche Masse eingebettet werden. An<br />
ihrem äusseren Aussehen ist die Asbest-<br />
Karosserie kaum von einer Stahlkarosserie<br />
zu unterscheiden. Die Politur der Oberflächen<br />
lässt nichts zu wünschen übrig.<br />
Man kann gespannt sein, wie sich die Auswertung<br />
dieser Erfindung in grösserem<br />
Massstab auswirkt.<br />
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Frage 7888. Zurückschlagbares Dach. Zuschriften<br />
weitcrgeleitet.<br />
Red.<br />
Frage 7905. Abdecken des Kühlers. Mein Motor<br />
wird bei nicht sehr heissem Wetter eher zu stark<br />
gekühlt, weshalb ich den Kühler teilweise abzudecken<br />
beabsichtige. Wird diese Abdeckung nun<br />
besser oben oder unten am Kühler vorgenommen?<br />
S. J in S.<br />
Antwort: Hauptsächlich mit Rücksicht auf<br />
die Gefahr eines Einfrierens des Kühlwassers im<br />
Wtinter ist es vorteilhafter, den Kühler unten abzudecken.<br />
Im untern Teil des Kühlers ist das Wasser<br />
schon bedeutend kälter als oben. Für den Sommer-Betrieb,<br />
wo es sich nur darum handeln kann,<br />
eine Ueberkühlung zu vermeiden, könnte allerdings<br />
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N° 42 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
Entwicklung des Dieselmotors zum Automobilmotor<br />
b) Die vielversprechende Entwicklung des<br />
Leichtdieselmotors.<br />
Schon längst war man bestrebt, den<br />
Sehwerölmotor als Antriebsmittel im<br />
Land- und Luftverkehr einzuführen. Gross<br />
und vielgestaltig waren jedoch die Hindernisse,<br />
die sich, diesem Problem haushoch<br />
entgegenstellten. In langer, zäher Arbeit<br />
galt es, zuerst die mehr rein konstruktiven<br />
Fragen abzuklären, um dann über<br />
die technische Lösung an die wirtschaftlichen<br />
Komponenten heranzutreten. Nachdem<br />
man heute annehmen darf, dass für<br />
den im schweren Strassenverkehr zu verwendenden<br />
Dieselmotor diese Fragenkomplexe<br />
im grossen und ganzen gelöst sind,<br />
gilt es heute, alt eingesessene Vorurteile<br />
zu beseitigen, das Vertrauen zum neuen<br />
Motor zu wecken und seine wirtschaftlichen<br />
Vorteile gegenüber dem Explosionsmotor<br />
ununterbrochen zu belegen. Wenn<br />
einmal das Eis in dieser Beziehung gebrochen<br />
ist und sich der Dieselmotor im Lastwagen-<br />
und Omnibusverkehr bewährt hat,<br />
dann kann auf Grund der gesammelten<br />
Erfahrungen in konstruktiver Hinsicht an<br />
die Weiterbildung gedacht und zum<br />
*) Siehe auch Nr. 41.<br />
n.*)<br />
schnellaufenderen Dieselmotor für Personenautomobile<br />
geschritten werden. Es ist<br />
kaum anzunehmen, dass sich die Entwicklung<br />
nicht in dieser Linie vollziehen wird,<br />
denn je mehr der Personenwagen seinen<br />
Lnxuscharakter verliert und zusehends<br />
zum Nutzfahrzeug erhoben wird, wird<br />
auch von dieser Seite der Ruf nach grösserer<br />
Wirtschaftlichkeit erfolgen. Wenn<br />
auch die technische Seite des leichten<br />
Dieselmotors für Personenwagen noch<br />
nicht gelöst ist, so haben die Fortschritte,<br />
welche in den letzten Jahren auf dem Gebiete<br />
des Dieselmotorbaues für Nutzfahrzeuge<br />
und Flugzeuge erzielt wurden, zu<br />
Resultaten geführt, die man vor kurzem<br />
noch als unmöglich hielt. Gewaltig waren<br />
die Schwierigkeiten, die sich vor den Konstrukteuren<br />
auftürmten und in langer<br />
zäher Arbeit überwunden werden mussten.<br />
Verschiedenes musste auf einen Nenner<br />
gebracht werden, wie die verschiedenartig<br />
auftretenden Drücke, Schnelläufigkeit, Gewicht<br />
und manches andere. Es fehlten die<br />
ans der Praxis zu sammelnden Betriebserfahrungen,<br />
so dass die relativ grössere<br />
Versuchsperiode und die teure Forschungsarbeit<br />
nicht verwunderlich sind.<br />
Alles Streben der modernen Technik und<br />
alles Sinnen der nach dem wirtschaftlichen<br />
Prinzip arbeitenden Menschen geht<br />
darauf hinaus, unter Verwendung einfacher<br />
Konstruktionen den grösstmöglichen<br />
Nutzeffekt zu erzielen. Nach diesem<br />
Prinzip entwickelte sich der Dieselmotor.<br />
Schon längst hatte man in der Schiffahrt<br />
seine eminenten Vorteile erkannt. Der ungewöhnlich<br />
günstige Brennstoffverbrauch<br />
liess frühzeitig den Wunsch aufkommen,<br />
das Dieselverfahren auch im Fahrverkehr<br />
einzuführen. Während ein Fünftonnenlastwagen<br />
mit Vergasermotor etwa 240 bis<br />
260 g/PSh verbraucht, benötigt ein guter<br />
Dieselmotor 200 bis 210 g/PSh, was einer<br />
Brennstoffersparnis von 40 bis 50 g/PSh<br />
gleichkommt, oder, landläufiger ausgedrückt,<br />
konsumiert ein 100-PS-Vergasermotor<br />
in einer Stunde 25 kg teures Benzin,<br />
während der gleich starke Dieselmotor<br />
ungefähr 20 kg billiges Schweröl verbraucht.<br />
Bei Verwendung des gleichen<br />
Wagentypus sind die Brennstoffkosten bei<br />
gleicher Tonnenkilometerleistung beim<br />
Lastwagen mit Vergasermotor viereinhalbmal<br />
grösser als beim Fahrzeugdieselmotor.<br />
Lässt man die gegenwärtigen Verhältnisse<br />
am Benzin- und Erdölmarkt ausser<br />
Acht, da sie auf Grund der Ueberproduktionskrise<br />
und des russischen Petroleumdumpings<br />
vorübergehender Natur<br />
sein werden, so ist der Einwand, dass mit<br />
zunehmender Einführung des Dieselmotors<br />
für den Strassenverkehr der Schwerölbedarf<br />
derart ansteigen würde, dass die<br />
zur Zeit bestehende Preisspanne zwischen<br />
Erdöl und Benzin sehr zusammenschrumpfen<br />
müsste, mit verschiednen Argumenten<br />
zu widerlegen. Einmal entwickelt sich die<br />
synthetische Benzingewinnung immer<br />
mehr und mehr, und weil diese Technik<br />
zur Treibstoffherstellung nicht Erdöl verwendet,<br />
ergibt sich eine grössere Reservedauer<br />
der vorhandenen Erdöllagerstätten.<br />
Anderseits ist der Minimalbedarf von<br />
Rohöl durch die Nutzfahrzeuge zu berücksichtigen.<br />
Eine einzige Schiffsdieselmaschine<br />
von 3000 PS verbraucht auf einer<br />
20tägigen Fahrt mehr Brennstoff als<br />
Das bestbekannte Schweizerfabrikat<br />
für alle Verwendungszwecke<br />
eine Lastautomobilkolonne bestehend aus<br />
acht 100-PS-Dieselmotoren bei 250 arbeitstägigem<br />
und ununterbrochenem Vollastdienst.<br />
Bahnbrechend sind in der Schweiz auf<br />
dem Gebiete des Leichtdieselmotors die<br />
Saurerwerke in Arbon vorgegangen. Als<br />
Charakteristikum für unsere Produktionsverhältnisse<br />
ist hervorzuheben, dass<br />
zwecks billiger Herstellung viele Konstruktionsteile<br />
vom Benzinmotor verwendet<br />
werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
ist diese Massnahme von Arbon aus auch<br />
zuerst ergriffen worden und beginnt heute<br />
im Ausland ebenfalls Schule zu machen.<br />
Wenn die Motoren im Preise trotzdem<br />
noch höher stehen als gleich starke Vergasermotoren,<br />
so ist zu berücksichtigen,<br />
dass infolge des vorläufig noch beschränkten<br />
Absatzes die auf feinste Präzisionsarbeit<br />
aufgebauten Brennstoffpumpen und<br />
Düsen noch teuer sind. Es sind auch noch<br />
die durchwegs sehr hohen anteiligen<br />
Amortisationsquoten für die in langen und<br />
kostspieligen Versuchen aufgewendeten<br />
Unkosten zu berücksichtigen. Wenn auch<br />
damit zu rechnen ist, dass die Dieselmotoren<br />
einmal billiger werden, so sollte ihr<br />
heutiger Preis kein Grund zur Aufschiebung<br />
der Anschaffung sein. Der Motor<br />
arbeitet selbst bei dem jetzigen Preise derart<br />
wirtschaftlich, dass die Ersparnis an<br />
Betriebsunkosten und auch an Unterhaltungskosten<br />
den etwas höheren Anschaffungspreis<br />
überkompensiert.<br />
Wie das Gebiet der Vergasermotoren ist<br />
auch der Dieselmotorenbau dadurch charakterisiert,<br />
dass man die Leistung der<br />
Motoren zu steigern versucht. Während<br />
man noch vor zwei Jahren die obere<br />
Grenze bei 70 PS ansetzte, ist man heute<br />
bei 100 bis 110 PS angelangt und wird<br />
auch hier nicht stehenbleiben wollen. Einerseits<br />
erzielen die Konstrukteure damit<br />
eine Verkehrsbeschleunigung, d. h. eine<br />
hohe Durchschnittsgeschwindigkeit auf<br />
langen Strecken und im gebirgigen Gelände,<br />
während anderseits in Stadt- und<br />
Nahverkehr nach wie vor der schwächere<br />
Typ verwendet wird. Stärkere Motoren<br />
werden vorwiegend mit Sechszylinder ausgerüstet.<br />
Das konstruktive Hauptproblem<br />
bleibt trotz den unklaren Entwicklungsrichtungen<br />
die Erzielung einer möglichst<br />
schnellen und gründlichen Brennstoffvernebhmg<br />
und -Verbrennung, da nur auf<br />
dem Wege hoher Umdrehungszahlen (1100<br />
bis 1800) leichtere Motoren zu erhalten<br />
sind. Was die bevorzugten Konstruktionstypen<br />
für den schnellaufenden Diesel anbetrifft,<br />
so haben sich namentlich drei<br />
Hauptkonstruktionen herausgebildet, und<br />
zwar:<br />
Verfahren Einsprite- Verbrenn.- bauend©<br />
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80 at. 40 km Samer<br />
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Es lässt sich feststellen, dass man dem<br />
Vorkammer- und dem Luftspritzverfahren<br />
den Vorzug vor der direkten Einspritzung<br />
gegeben hat. Ob sich im Verlaufe der<br />
praktischen Erfahrungen noch eine Bevorzugung<br />
des einen oder andern Verfahrens<br />
herausstellen wird, lässt sich zur Zeit<br />
noch nicht voraussagen, sowenig wie die<br />
Frage, ob sich in Zukunft auch eine allgemeine<br />
Nivellierung ergeben wird, indem<br />
alle oder der grösste Teil der Fabrikanten<br />
ein einziges Verfahren bevorzugen. Hingegen<br />
ist zu berücksichtigen, dass heute<br />
schon bestimmte Pumpenaggregate und<br />
Düsen eine mehr oder weniger allgemeine<br />
Anwendung finden. So werden Boschpumpen<br />
und Boschdüsen auch von Saurer,<br />
Vomag, Büssing, N. A. G., Motorenwerke<br />
Mannheim, Henschel, M. A. N. und Humbold-Deutz<br />
verwendet.<br />
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich<br />
die bald zu erwartende Entwicklung vom<br />
noch schneller laufenden Dieselmotor für<br />
Personenautomobile in einer andern Bahn<br />
vollziehen. Die Frage ist durchaus noch<br />
gar nicht abgeklärt, ob die zur Zeit im<br />
Lastwagen- und Omnibusverkehr bewährten<br />
Verfahren auch beim Personenautomobil<br />
zufriedenstellend arbeiten werden. Auf<br />
diesem Gebiet liegt die Möglichkeit der<br />
Entwicklung neuer Zerstäubungsverfahrn<br />
wohl im Breich der Wahrscheinlichkeit.<br />
In grosser Linie betrachtet lässt sich<br />
feststellen, dass die heutige Entwicklung<br />
noch in voller Bewegung ist, und dies<br />
trotz der Tatsache, dass die derzeitigen<br />
Dieselmotoren durchaus zufriedenstellend<br />
arbeiten.<br />
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zur beabsichtigten Pfingstfahxt in die Vo- dichein auf der Betonstrasse Schlatt-Diessenhofen,<br />
gosen gehen nur sehr langsam ein. Es war der um das Kilometer-Rennen mit stehendem und flie-<br />
Sportkommission deshalb noch nicht möglich, das gendem Start zu absolvieren. 27 Fahrer stellten sich<br />
endgültige Programm festzulegen. Die gemeldeten dem Starter, darunter auch zwei Damen.<br />
Teilnehmer werden auf dem Zirkularweg persön- Die Ouvertüre zum Rennen bildete eine herrliche<br />
lieh noch über die Durchführung der Fahrt und das Morgen Wanderung. Gewaltsam wollte der Lenz zu<br />
Programm orientiert.<br />
seinem Rechte kommen und bescherte uns fast<br />
über Nacht einen Blütenzauber, wie wir ihn wohl<br />
SEKTION ZÜRICH. Autavia Zürich <strong>1931</strong>. Diese selten zu gemessen bekommen. Unsere Mitglieder<br />
ist nun definitiv auf den 11. Juli <strong>1931</strong> festgesetzt kamen dann auch mit heller Begeisterung nach<br />
worden; bei ungünstigen WitterunffSverhältniesen Schlatt. Die Piste in einem solchen Sonnenglanz<br />
würde eine Verschiebung auf den 18. Juli vorge- war geradezu ideal.<br />
nominell. Für die Organisation zeichnen die Orts- Als offizieller Chronometreur wirkte Herr Brie-<br />
»ruppe Zürich deT Avia, und die Sektion Zürich ger von der Zentralverwaltung, absolute Gewähr<br />
rles AGS. Der Start erfolgt in Dübendorf. Den Kon- bietend, dass die Resultate auf den Bruchteil einer<br />
kurrenten ist wiederum die Aufgabe gestellt, zwei Sekunde registriert wurden. In knapp zwei Stunin<br />
einem bestimmten Rayon versteckte, durch ein den war der ganze Zauber vorbei und hochbefrieanssrele?tes<br />
weisses Kreuz bezeichnete Kommando- digt wanderte die endlose Kolonne mit zahlreichen<br />
Posten ausfindig zu machen und an jeden derselben Zuschauern aus Mitgliederkreisen zum frohen Miteine<br />
Meldung zu bringen. Die Preisverteilung findet tagsmahl ins Hotel Bellevue in Neuhausen. Der<br />
am 11. Juli, abends, im Hotel St. Gotthard in Zürich vortreffliche Imbiss war wohlverdient.<br />
statt. An der Spitze der Organisation stehen die Die beiden Präsidenten, Herr Brugger von<br />
Herren Oberlt. Bleuler, der Avia, und \V. Badert- Schaffhausen und Herr Dr. med. J. Rietmann von<br />
scher, Spartpräsident der Sektion Zürich A.C.S. Für der Sektion Thurgau, sprachen kurze Begrüssungsdie<br />
klassierten Teams sind, hübsche Preise ausge- worte und stellten mit Befriedigung fest, wie herzsetzt,<br />
lieh die gegenseitige Freundschaft sich entwickelt<br />
., hat. Sie brachten zum Ausdruck, solche Veranstal-<br />
SEKTION ZÜRICH. Bluest- und Bupjj*ntahrt. tungen seien ein Bedürfnis und müssen unbedingt<br />
Zu der Bluest- und Burgenfahrt in den Aargau vom wiederholt werden. Der Dank galt vor allem den<br />
17. Mai <strong>1931</strong> sind die Anmeldungen in derart gros- Organisatoren, die sehr viel Arbeit zu leisten hatten.<br />
ser Zahl eingegangen (mehr als 300), dass eine i m Anschluss erfolgte die Verlesung der Rang-<br />
Wiederholung 'dieser Fahrt ins Auge gefaset werden ij ste un( j ^ie Verteilung der prächtigen Preise, als<br />
musste. Dieselbe ist für den 31. Mai <strong>1931</strong> anbe- Aufmunterung für die Teilnehmer und zugleich ein<br />
räumt worden.<br />
Ansporn für die übrigen Mitglieder. Das nächste<br />
Bereits liegt nun auch das Programm für die Rennen dürfte sicher eine weit grössere Beteiligung<br />
Alpenblumenfahrt ins Engadin vom 20./21. Juni <strong>1931</strong> bringen. Bei einem vortrefflichen Orchester bot<br />
vor, das im gegenseitigen Einvernehmen mit der ^^ wacker Gelegenheit zum Tanze. Es waren recht<br />
Ortsgruppe Obereng&din der Sektion Graubünden f rohe stunden. Die Heimfahrt durch den Blutendes<br />
A.G.S. aufgestellt wurde. Dasselbe verspricht zauber gestaltete sich zum Erlebnis. Auf Wiederviel<br />
Interessantes und Angenehmes und wird sich gehen nächstes Jahr.<br />
wie folgt gestalten: Samstag, 20. Juni: Fahrt Zürich-<br />
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Ortsgruppe Oberengadin der Sektion Graubünden Solo: Blickle, Hermann (Thurg.), steh. Start:<br />
des A.G.S. erfolgt und von wo auch ein Abstecher 61,85 km; flieg. Start: 78,9 km, Durchschnitt: 70,37<br />
in die nahen Edelweissfelder unternommen werden ^m.<br />
kann. Nachher Weiterfahrt über Samaden nach Klasse 3.<br />
St. Moritz. Hier ist ein gemeinsames Nachtessen Solo: Hübscher, F. (Schaffh.) 67,65 — 90 —<br />
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zerberg. K1 a s 8 e 5.<br />
Im übrig«» ist das Sommerprofframm vom *e- &,!„. j ^ H (s cna ffh.) 70,86 — 80 — 75,43.<br />
sohaftsleitertden Ausschus« wie folgt neu festgelegt<br />
worden: Klasse 6.<br />
4. Juli: Fahrt ia Waidlinsjen WaMensee-Linth- Solo: Boxer, A. (Schaffh.) 80,35 •*— 104,65 —<br />
kanal-Obersee-Ra/pperswil-Zürich, mit Picknick 92.50.<br />
in Quinten.<br />
Beschlossene Tourenwagen.<br />
li. Jiili: Autavia voo Dübendorf aus. Klasse 3<br />
29. Juli: Mondscheinfahrt nach Pfäffikon. _, , „ . , \ ( m m<br />
Solo: Gegenbauer, F. (Thurg.) 78,6 — 109,09 —<br />
SEKTIONEN SCHAFFHAUSEN UND THUR- 93,84.<br />
GAU. Kilometerrennen am Auffahrtstage. Zum Klasse 4.<br />
zweiten Male gaben sich, wie wir bereits in letzter<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
1. Naegeli, H. (Thurg.), steh. Start 80,71 km,<br />
flieg. Start 100 km,-Durchschnitt 90.35 km.<br />
2. Meier, E. (Schaffh.) 71,42 — 93,26 — 82,34. 3.<br />
Diethelm, C. (Thurg.) 69,23 — 88,23 — 78,73.<br />
4. Vetter, F. (Schaffh.) 65,45 — 88,67 — 77,06.<br />
5. Steiner, Robert (Thurg.) 64.05 — 88,23 — 76,14.<br />
6. Lutz, August (Thürg.) 66,42 — 82,94 — 74,68.<br />
7. Gasser, E. (Schaffh.) 67,41 — 81,81 — 74,61.<br />
Klasse 5;<br />
1. Ruckstuhl, Eugen (Thurg.), steh. Start 81,08<br />
km, flieg. Start 105,26 km; Durchschnitt 93.20 km.<br />
2. Baumgartner, W. (Thurg.) 91,83 — 93,75 —92,80.<br />
3. Frl. J. Wolf (Schaffh.) 81,4 — 102,7 — 90,2.<br />
4. Vogt, Heinrich (Thurg.) 75,31 — 97,82 — 86,6.<br />
5. Montag, Adolf (Thurg.) 77,2 — 96,8 — 86.00.<br />
6. Ruetschi, Ernst (Thurg.) 69 — 89,6 — 77,9. 7.<br />
Frl. Nelly Leibacher (Thg.) 67,92 — 87,37 — 77,64.<br />
Klasse 6.<br />
1. Baer, W. (Schafft., steh. Start 86,12 km; flieg.<br />
Start 113,20 km; Durchschnitt 99,66 km. 2. Gresser,<br />
Eugen (Thurg.) 81,08 — 108,93 — 96,75. 3. Frau<br />
Dr. Bertschinger (Schaffh.) 75,94 — 101,69 — 83,8.<br />
Beste Zeit im stehenden Start:<br />
Herr Baumgartner (Sektion Thurgau) 91,83 km.<br />
Beste Zeit im fliegenden Start:<br />
Herr W. Baer (Sektion Schaffhausen) 113,20 km.<br />
T. C- S.<br />
AUTOSEKTION GLARUS. Frühlingsfahrt. Ein<br />
Frühlingsmorgen, wie er im Buche steht, und von<br />
seltener Pracht und Fülle vereinigte am Auffahrtsmorgen<br />
unsere T. C. S.-Familie zu ihrer Frühlingsfahrt.<br />
Kaum spendete Mutter Sonne ihre ersten<br />
Strahlen über Amdens Höhen in unser Land hinein,<br />
galt es schon aufzubrechen, und es glich die Fahrt<br />
durch die March einem Spaziergang durch einen<br />
Blumengarten. Noch nicht lange sind wohl die<br />
Höhen von Sattel und Rothenthurm von ihrem<br />
Winterkleide enthüllt, prangen doch schon die ersten<br />
Frühlingsboten in deren Wiesen und bald stehen<br />
wir im Abstieg gegen Schwyz wieder vor einem<br />
unvergleichlich schönen Ausblick, seien es die Tausende<br />
von blühenden Kirschbäumen oder die blendend<br />
weissen Schneeberge der Innerschweiz, derem<br />
Zentrum unser heutiges Reiseziel galt. Wir erreichen<br />
den zwischen majestätischen Bergen und<br />
blühenden Dörfern eingebetteten Vierwaldstättersee<br />
und die erste Etappe findet nach der schönen Fahrt<br />
nach Gersau nur zu bald ihren Abschluss.<br />
Auf einer neuen, völlig staubfreien Strasse (!),<br />
der Autofähre, wurden wir und unsere Wagen<br />
quer über den wundervollen Vierwaldstättersee gesetzt.<br />
In Beckenried, der Heimatstätte unserer bekannten<br />
Schriftstellerin Isabella Kaiser, deren Chalet<br />
hinter blühenden Bäumen gesichtet wird, erreichen<br />
wir wieder festen Fuss. Unsere eigenen<br />
Motoren beginnen wiederum zii singen und bald erreichen<br />
wir Stans. Wie wunderschön plaziert und<br />
in blendend weissem Marmor präsentiert sich das<br />
Monument unseres Helden Winkelried, was uns<br />
verrät, dass wir in der Gegend geweihter Stätte<br />
nnserer Vorfahren sind. Wohl ein kleiner Teil un- I<br />
<strong>1931</strong> —TWo 42<br />
SEKTION LES RANGIERS. Tourenfahrten.<br />
Die Ausfahrt nach Mooche im Elsass musste umständehalber<br />
auf Sonntag, den 31. Mai, verschoben<br />
werden. Die Fahrt wird nach den Wünschen<br />
der Teilnehmer organisiert. Um 12 Uhr 30 haben<br />
sich die Teilnehmer im Hotel de France in Mooche<br />
einzufinden, woselbst ein Bankett stattfinden wird.<br />
Dio Anmeldungen müssen bis Donnerstag, den<br />
28. Mai in den Händen der Sektion sein, damit<br />
mit dem Hotel de France rechtzeitig die Vereinbarungen<br />
getroffen werden können. go.<br />
WESTSCHWEIZERISCHE SEKTIONEN. Autavia<br />
am Genfersee. Die Sektion Waadt des Automobil-Clubs<br />
teilt mit, dass sie in Verbindung mit<br />
den andern westschweizerischen Sektionen und der<br />
Gruppe Lausanne der Avia am 30. Mai die alljährliche<br />
« Autavia am Genfersee » organisieren wird.<br />
Die Equipen werden wie üblich zusammengestellt:<br />
Ein Flugzeug mit Pilot und Beobachter plus zwei<br />
Automobile mit je einem Fahrer und einem Verbindungsmann.<br />
Als Grenzlinien für den Austrag<br />
sind bestimmt worden. Aubonne, am Ufer des Genfersees,<br />
Mont de Biere, Ste. Croix, Payerne, Romont,<br />
Vevey.<br />
Die Flugzeuge werden am 30. Mai, um 15 Uhr,<br />
auf dem Flugplatz der Blecherette in Lausanne in<br />
Intervallen von zwei Minuten starten. Der Austrag<br />
soll um 18 Uhr beendigt sein. Um 19 Uhr finden<br />
sich die Konkurrenten zur Preisverteilung im Chalet<br />
ä Gobet zusammen. Einschreibungen können bis<br />
zum 23. Mai an das Sekretariat der Sektion<br />
Waadtland des A. C. S., 8, Rue de Bourg, in Lausanne<br />
eingereicht werden.<br />
lt<br />
serer Clubmitglieder hat schon das schöne Tal der<br />
Engelberger Aa besucht, deren entlang wir um 10<br />
Uhr das in einem Kranze schönster Berge eingebettete<br />
Engelberg erreichen. Beim prächtigsten<br />
Wetter entschliessen sich die meisten zu einer Fahrt<br />
auf die Gerschnialp mittelst Zahnradbahn. Ueberwältigt<br />
von all den schönen Eindrücken stehen wir<br />
schon um halb 11 Uhr 1800 m hoch am Trübsee.<br />
Eine unvergleichlich schöne Gebirgswelt bot sich<br />
unserem Auge, doch von einem See keine Spur.<br />
Dort, wo über eine ebene Fläche ein Trupp Skifahrer<br />
noch den verspäteten Wintersport nachholen,<br />
liegt tief unterm Schnee begraben, noch zugefroren,<br />
der Trübsee. Noch hat Mutter Sonne und Meister<br />
Föhn wackere Arbeit zu leisten, bis Alpenrosensträucher<br />
den Platz der Schneefelder zieren.<br />
Im Hotel Bellevue-Terminus findet man nach der<br />
Talfahrt die 140köpfige Touring-Familie wieder<br />
zusammen, woselbst für das leibliche Wohl gut<br />
und genug gesorgt worden ist. Der Präsident,<br />
Herr Dr. med. Büchi, begrüsst dann auch begeistert<br />
die zahlreiche Schar, und sichtlich befriedigt<br />
über die kulinarischen und musikalischen Genüsse,<br />
wird noch ein Rundgang durch das malerische Engelberg<br />
angetreten. In nahezu staubfreier Distanz<br />
verlässt die 32 Wagen starke Kolonne das schöne<br />
Alpental, um am Woge nach Luzern, in Stansstaad,<br />
bei unserem Landsmann, Herrn Hauser, einen<br />
Gruss aus Glarus zurückzulassen. Hier begrüsst<br />
und begleitet uns bis Luzern der Präsident der<br />
Sektion Waldstätte, Herr Helmlin, und nach Erfrischungen<br />
und Stärkungen im < Stadthofgarten ><br />
wird in grösseren Abständen die Heimfahrt angetreten.<br />
A. Seh.<br />
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Das beweisen die neuesten Untersuchungen der eidg. Mat Prüf ungsanstalt<br />
amtlich gezogener Mustor aller in der Schweiz verkauften Benzine.<br />
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Mitglieder:<br />
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Eulach-Qarage A.-Q., WInterthur<br />
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Q. Grisard. Basel<br />
Ernst HOrllmann, Wädenswll<br />
J. Kflng & Co., Bern<br />
Gebrüder Hundert, Bischofszell<br />
Fritz Meyer A.-Q., Basel<br />
Jean Osterwalder &. Cie., St. Gallen<br />
J. Osterwalder & ple., Zürich<br />
«Rlmba», Rob. Jos. Jeoker, Mineralöl<br />
Benzin A.-Q., Zürich<br />
Ritzl & Wagner, Amrlswll<br />
Rltzi
N» 42-<strong>1931</strong> ÄUTOMOBIL-PEVÖE 15<br />
Autosektion St. aallen-Appenzell<br />
Ortsgruppe Wil. Pfingstfahrt nach Bad Alvanen.<br />
Die Ortsgruppe Wil ladet alle Mitglieder der Sektion<br />
St Gallen-Appenzell und speziell ihre Mitglieder ein,<br />
an ihrer Pfingstfahrt (24. und 25. Mai) teilzunehmen.<br />
Das Programm lautet:<br />
1. Tag: Abfahrt vormittags 10 Uhr in Wil. beim<br />
Hotel «Schwanen», über Wattwil, Wildhaus. Zollhaus<br />
(53 km). Daselbst Aperitif. VA Uhr: Mittagessen<br />
im Hotel Lattmann, Ragaz (32 km). Abfahrt<br />
3 Uhr über Chur, Lenzerheide (39 km). 1% Uhr:<br />
Nachtessen im Bad Alvaneu (18 km), anschliessend<br />
Unterhaltung, Nachtquartier. Total am ersten Tag:<br />
142 km.<br />
2. Tag. vormittags 7—8 Uhr: Margenessen.<br />
8 Uhr: Abfahrt nach Davos (22 km). 9—11 Uhr:<br />
Abstecher in Davos nach Schatzalp, Flüelanass oder<br />
Spaziergänge. 11 TFhr: Mittagessen im Post- und<br />
Sporthotel. Abfahrt Yal Uhr in Davoe über Klosters,<br />
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beim Kauf eines Cabriolets siebern Sie sich,<br />
wenn Sie folgende Punkte beachten:<br />
Oeffnen u. schließen Sie das Verdeck selbst.<br />
Ein gutes Cabriolet-Fenster soll bei teureren<br />
Wagen m Zahnstangen laufen j<br />
lassen Sie sich diese zeigen.<br />
Prüfen Sie genau die Gummidichtungen<br />
von Verdeck und Fensterscheiben auf ihr<br />
Profil. Es soll sich fest an die Scheiben<br />
anlegen; andere Dichtungen haben sich<br />
schlecht bewährt. ^^ «,...,<br />
Sehen Sie, ob die Führersitze bei Belastung<br />
ventiliert und mit einem Griff verstellbar<br />
sind, und wie sich die Türscharniere ölen<br />
lassen.<br />
Achten Sie auf einen sorgfältigen Schliff<br />
der Sturmstangen; an ihm erkennen Sie<br />
die gute Arbeit.<br />
Legen Sie Wert auf erstklassige, geräumige<br />
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Bern, Dienstag, 19. Mai <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 42<br />
Pßngstliches Intermezzo<br />
Von J. R. H.<br />
Pfingsten, das ist immer schon ein plötzliches<br />
Stehenbleiben des Frühlings, ein Aufatmen<br />
mit raschen und glücklichen Blicken<br />
in die weite Runde.<br />
Pfingsten, das ist blühender Höhepunkt<br />
des Frühlings und unerwartetes Wissen um<br />
den Sommer, der ferne hinter einem Wald,<br />
im Hinüberdämmern einer unendlichen Weite<br />
in den blauen Himmel seine weiche Wolkenhand<br />
hebt.<br />
Pfingsten ist ein reifes Fest, ein schweres<br />
Grenzgebäude, dessen Fenster nach zwei<br />
Seiten schauen. Die eine Gegend kam man<br />
geschritten durch junges Grün, durch erste<br />
Blütenfarben; nun rastet man im Saal und<br />
geht dann weiter in die zweite Gegend. Und<br />
diese Gegend wird bald in die Reife des<br />
Sommers führen.<br />
Pfingsten ist ein kaum merkbarer Wendepunkt<br />
der Zeit. Es ist wie bei der Frau, die<br />
noch Mädchen ist und schon den Tag sieht,<br />
da sie all ihre seltsame Süsse einem schenken<br />
wird, einem, der gut ist und gross und<br />
zart...<br />
Pfingsttage sind Tage, da das Herz, das<br />
den ersten Frühling hindurch schwärmte<br />
und unbesonnen war, einen Freund wieder<br />
erkennt, den Geist, der bisher bescheiden<br />
war und lächelte, weil er seinen Tag, weiss.<br />
Ja, wie eine feurige Zunge fällt er nun in das<br />
Herz und gibt ihm seinen Rat, damit der<br />
nahende Sommer in seiner Ueberfülle das<br />
arme Herz nicht unvorbereitet finde und zu<br />
schwach für seine vielen Gaben.<br />
Auch der ewig neue Uebermut des Frühlings<br />
ist nun ermüdet und rastet unter schweren<br />
Blütentrauben; er trieb den Spott mit<br />
jungen Wolken und aufwachenden Wäldern,<br />
er balancierte Sehnsucht und Drang und Ungewissheit<br />
der Menschen mit launenhaften<br />
Händen • durch Sonnentage und laue Mondnächte.<br />
Und die kleinen Wolken, mit denen<br />
er herumtollte, werden stark werden und<br />
kraftvoller.<br />
Und die Wälder werden dichter werden<br />
und stiller. Blitz und Donner werden sie<br />
aufwühlen und Sturzregen werden durch sie<br />
brausen. Sommer, Sommer...<br />
Pfingsten ist die Brücke, die leichtschaakelnde<br />
Brücke vom Frühling zum Sommer.<br />
Und man steht auf dieser Brücke und blickt<br />
zurück und blickt vorwärts; und unten<br />
rauscht die Zeit und hat glitzernde Wellen<br />
und silberne Fische.<br />
Nur einige Tage geht man über die Brücke<br />
und dann hat man schon das andere Ufer<br />
erreicht. Ferne verschwimmt das Land, aus<br />
dem man kam. Und vor uns breitet sich<br />
das Wunder aus, die drängende Reife...<br />
Kirche von Morcote am Lueanewee.<br />
Eine weisse Wolke tropft<br />
über grünbewachsene Hügel.<br />
Hoch das Herz der Erde klopft,<br />
Denn des Windes harscher Flügel<br />
Rührt es an, dass es erschrocken<br />
Aufgewacht aus Schlaf und Traum.<br />
Doch in seligem Frohlocken<br />
Läuten bald die hellen Glocken<br />
Fernhin durch den Weltenraum.<br />
Jeder Busch hält seine feinen,<br />
Duft'gen Fahnen in den Tag.<br />
Jeden Baches müdes Weinen<br />
Pfingsten<br />
(Photo: Meerkämper. Lugano;)<br />
Ist verstummt, und jede Klag,<br />
Jeder Schmerz in nichts zerronnen.<br />
Jede Strasse, jede Gasse<br />
Trägt ein leises Lichterglänzen,<br />
Geht in tausend kleinen Tänzen<br />
Und in tausend süsseh Wonnen.<br />
Abends, wenn der Mond, der blasse.<br />
Aus der Wälder Dunkel steigt,<br />
Weh'n der Mädchen leise Lieder<br />
Um den ersten, wachen Flieder,<br />
Der sich wie in Sehnsucht neigt.<br />
Von Gertrud Bürgi.<br />
Pfingsten ist später Mai; schon hat die<br />
Sonne, die um Ostern herum kaum Atem<br />
fand, in ihrem schnellen Aufstieg ihr Eilen<br />
verlangsamt; schon ist die Höhe nah...<br />
Pfingsten mahnt und macht ernst, aber<br />
nie, nie traurig. Denn Pfingsten ist das Fest<br />
jener, die reif werden und allen Sinn verstehen<br />
und jede Notwendigkeit einsehen.<br />
Aber auch Freude bringt Pfingsten und<br />
die Lieder tönen weit und voll.<br />
Denn nun ist die Zeit gekommen, da man<br />
mit Verständnis geniesst und die Stunde<br />
nicht versäumt.<br />
Pfingsten, du Freundin des Herzens, du<br />
schöne Schwester des Verstandes, gib uns<br />
deinen lächelnden Segen für das rollende<br />
Jahr!<br />
Später Frühling<br />
Eine Auferstehungs - Novelle von<br />
Dora von Stockert-Meynert.<br />
Wie ein Träumender hatte er die Fahrt<br />
zurückgelegt. Und war doch so klar und gefestigt<br />
in sich. Ein schon ganz Jenseitiger,<br />
der alles überwunden hatte.<br />
Als er an der Endstation die Strassenbahn<br />
verliess, streifte sein Blick beinahe höhnisch<br />
die aufblühenden Bäume und Wiesen. Was<br />
kümmerte ihn das alles noch?<br />
«Fertig!» rief der Schaffner hinter ihm.<br />
«Aus!« ergänzte er laut und hart und<br />
wollte mit raschen Schritten zur Seite biegen,<br />
als er eine feine, junge Stimme hinter<br />
sich lachen hörte. In dem Gefühl, dass dieses<br />
Lachen in einem Zusammenhang mit ihm<br />
stehen könne, wandte er sich um, und hatte<br />
die dunkle Empfindung, diesen blauen Hut<br />
mit den darunter hervorquellenden blonden<br />
Haaren schon einmal gesehen zu haben.<br />
Achselzuckend wollte er weitergehen. Aber<br />
die Stimme rief ihn übermütig an:<br />
«Seien Sie nicht böse, dass Ihnen mein Lachen<br />
so in die Gedanken geplatzt ist. Aber<br />
ich-.Jtann. nicht begreifen, wie etwas aus sein<br />
soll, wenn gerade der Anfang kommt!»<br />
Er,starrte ihr unwillig in das errötende Gesicht.<br />
«Von was?» knurrte er.<br />
Sie lachte noch vergnügter. «Sehen Sie<br />
denn nicht, dass es Frühling ist?»<br />
«Meinetwegen!» versetzte er finster. «Er<br />
wird mich so wenig aufhalten, wie ich Sie!»<br />
Gleich darauf ärgerte er sich, ihr überhaupt<br />
geantwortet zu haben. Was für eine Lächerlichkeit,<br />
sich noch in ein Geschwätz einzulassen.<br />
Er beschleunigte seinen Gang, aber sie<br />
hielt Schritt und musterte ihn kopfschüttelnd.<br />
«Ein etwas festlicheres Gesicht könnten<br />
Sie schon machen!»<br />
F E U I L L E T O M sie noc h einen grossen Haufen Holz zu-<br />
•••BBHHBMBBHMnBHBHBHBn*Bi sammen.<br />
_., . .<br />
«Das Herdfeuer ist unsere einzige Be-<br />
• l-SlXTSB<br />
leuchtung, Blitz,» sagte sie. Er bekam einen<br />
Der Roman eines Wolfhundes. gehörigen Teil der Mahlzeit vorgesetzt, doch<br />
Von H. G. Evarts.<br />
Gekochtes war nicht nach seinem Genr<br />
i n '„'-„ „".. i N schmack.<br />
(Verla* Geor* Muller, München.) ^ mi% ^ Nacht ZUVOf ^ angft.<br />
(Fortsetzung ans dem Hauptbiatt.V betete Göttin gefunden hatte, war er keinen<br />
In der Stube spürte Blitz einen schwa- Schritt von ihr gewichen. Nun aber quälte<br />
chen Geruch, der doch irgendwie an Men- ihn der Hunger und winselnd kratzte er an<br />
sehen erinnerte. Er ging von den Lebens- der Tür, um so dem Mädchen anzuzeigen,<br />
mittein aus, die dort aufgestapelt waren, dass er hinaus wolle.<br />
Auf dem Fussboden standen Mehl, Bohnen «Wo ist denn dein Herr, dieser Moran?><br />
und Reis, zum Schutz vor den gefrässigen fragte sie. «Er muss irgendwo in der Nähe<br />
Ratten in nahezu luftdichten Büchsen ver- sein, sonst wärst du auch nicht hier. Ja,<br />
schlössen.<br />
aber wenn ich dich hinauslasse, gehst du<br />
Das Mädchen sammelte Reisig und ent- mir zu ihm durch. Ich will, dass du bei mir<br />
zündete ein Feuer im Herde. Nachdem sie bleibst, bis Vater Kinnney kommt.»<br />
aus einer nahen eiskalten Quelle einen klei- Blitz wiederholte sein Kratzen und Winnen<br />
Eimer Wasser geholt hatte, ging sie sein.<br />
daran, über dem offenen Feuer die Mahlzeit «Eigentlich sollt er schon hier sein,»<br />
zu bereiten.<br />
fuhr sie fort. «In ein, zwei Tagen ist er<br />
Früh senkte sich der Abend über die sicherlich zurück. Dann darft du gehen. Bis<br />
Schlucht. Bevor sie zu essen begann, trug dahin aber heisst es hierbleiben, Blitz!»<br />
innnnnnnnni ii innnnm i«« nm mnnnnnnni»n u im B H u m.n fn M innnnnmnnni i tnfinnnnr<br />
IDDDDDI_lGDDUDDQDQOüDQDC<br />
TnnnnnrTnnnnnnnnnnnrinnnn<br />
Sein Winseln und Kratzen wurde so eindringlich,<br />
dass sie sich endlich widerstrebend<br />
erhob, um ihm die Türe zu öffnen. Sie<br />
Hess sie halb angelehnt, damit er gegebenenfalls<br />
wieder herein könne.<br />
«Lass mich nicht im Stich, Blitz! ><br />
mahnte sie, während der Hund hinausschlüpfte.<br />
Rasch eilte Blitz den Abhang hinunter<br />
und trabte bis zum Ausgang der Schlucht.<br />
Es dauerte nicht lange, so hatte er eine Elchkuh<br />
aufgespürt, die sogleich die nahende Gefahr<br />
witterte und mit aufgeblähten Nüstern<br />
den schrecklichen Wolfsgeruch einsog. Sie<br />
wandte sich zur Flucht — doch zu spät.<br />
Schon stürzte mit unheimlicher Geschwindigkeit<br />
eine Schattengestalt aus dem Gehölz<br />
herab.<br />
Das Mädchen in der Hütte war beunruhigt<br />
durch sein langes Fernbleiben; sie<br />
ging zur Türe, rief und pfiff, in der Absicht,<br />
Blitz zurückzulocken. Aber keine Antwort<br />
kam aus dem dunklen Walde. Sie gab die<br />
Hoffnung auf und war überzeugt, dass er zu<br />
seinem Herrn zurückgekehrt sei.<br />
•:•;•<br />
.•¥••••<br />
Im Aute über den<br />
Vierwaldstättersee<br />
nrnt u u u 11n u mr<br />
Mit eisiger Faust umkrallte sie abermals<br />
das Gefühl schrecklicher Verlassenheit, als<br />
sie beim Feuer sass, in der trüben Gewissheit,<br />
dass sie bis zum Morgen kein Auge<br />
schliessen werde. Das öde Schweigen erfüllte<br />
sie mit Grauen. Sie faltete die Hände,<br />
sie wollte beten, dass diese mörderische<br />
Stille ein Ende nehme — da erscholl ein<br />
Schrei, der sie bis ins Innerste erbeben Hess.<br />
Und ein inbrünstiges Gebet rang sich von<br />
ihren Lippen, das um Schutz vor diesem<br />
neuen Schrecken flehte.<br />
Nochmals erscholl der Schrei, diesmal<br />
ganz nahe. Darauf ein schrecklicher Schlag<br />
gegen die Türe — entsetzt fuhr das Mädchen<br />
auf —, dann ein heftiges Winseln und ein<br />
wildes Scharren. Zitternd öffnete sie — es<br />
war Blitz. Rasch schloss sie hinter ihm wieder<br />
ab. Ein Strom der Erleichterung kam<br />
über sie wie Gottessegen. Sie schlang ihre<br />
Arme um den Hund.<br />
«Armer Blitz,» sagte sie. «Armer Blitz!<br />
Die Furcht hat dich zurückgejaagt. Gott sei<br />
Dank, dass dir's geglückt ist, zu entkommen,<br />
alter Knabe.»<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
AntoSäiare Eecksiarieil-Gersan<br />
nnnnnnnnnnnnnnnnnpnnn<br />
Einzige und schönste Seerundfahrt<br />
Fahrplan in den schweizerischen Kursbüchern<br />
iBla'BlBjajaialaiBMalB<br />
DuO
18 AUTOMOBIL-REVUE 1O5I1 — TJ0 ±9<br />
«Wozu? Ich habe den Schwindel schon oft<br />
genug erlebt, und keine Lust, ihn noch einmal<br />
mitzumachen!»<br />
Sie lächelte ungläubig. «Das sagen Sie<br />
wohl nicht im Ernst. Ich habe mich die ganze<br />
Zeit gewundert, wie jemand bei einem so<br />
herrlichen Sonnenschein so schlecht aufgelegt<br />
sein kann. Das Leben ist doch so schön.<br />
Auch wenn man, wie ich, täglich acht Stunden<br />
in einem stickigen Bureau sitzen muss!»<br />
Jetzt war die Reihe aufzulachen an ihm.<br />
Er tat es mit dem Hohn der Verzweiflung.<br />
«Dafür haben Sie in Ihrer Tischlade kein<br />
halbes Dutzend unaufgeführter Theaterstücke<br />
und ebensoviele Romane liegen, um die sich<br />
kein Teufel kümmert. Und dann sind Sie noch<br />
jung!»<br />
«Sie auch!* unterbrach Sie ihn, sein Gesicht<br />
mit ihren Augen überleuchtend.<br />
Da riss er den Hut herunter. «Sehen Sie<br />
her, ich bin ganz grau !»<br />
«Das bisschen!» rief sie. «Uebrigens ist<br />
jeder noch jung genug, um an das Kommen<br />
eines neuen Frühlings zu glauben. Aber jetzt<br />
muss ich ins Bureau.» Sie nickte ihm zu und<br />
eilte die Allee hinab.<br />
Er sah ihr nach, bis nichts mehr von ihr<br />
zu sehen war. Er hatte ja Zeit. Wenn einer<br />
seines Zieles so sicher ist, bedarf es keiner<br />
Beschleunigung.<br />
Plötzlich horchte er auf.<br />
Was war das? Ein Kuckuck?<br />
In seine Züge trat ein erwartungsvoller<br />
Ausdruck. Wieviele Minuten also noch?<br />
Fünf... zehn... zwanzig... Hört er noch<br />
immer noch nicht auf?... Jetzt fängt noch<br />
ein zweiter an...<br />
Unwillkürlich kam es ihn an, zu lächeln..<br />
So vie) Zeit blieb ihm noch. Ueberhaupt wäre<br />
es besser, noch ein paar Stunden zu war-,<br />
ten. Vielleicht würde er von einer zu toderschrockenen<br />
jungen Frau oder einem Kind,<br />
das seinem Reifen nachlief, gefunden.<br />
Wie heiss die Sonne schien! Aber es ist<br />
ja wahr. Unter den Sträuchern stand alles<br />
voll Veilchenblättern. Frühlingswind wehte<br />
weich und stossweise.<br />
Wie verklärt das Mädchen aussah, als sie<br />
sprach. Schöne Augen, blonde Haare...<br />
Armes Ding! Dass sie dieses jubelnde Lachen<br />
behalten konnte, in dem finstern Loch,<br />
in dem sie schreiben musste! Acht Stunden.<br />
Tag für Tag. Herrgott, wie sollte man dies<br />
aushalten!?<br />
Er nickte gerührt vor sich hin. Vielleicht<br />
wäre sie die rechte Frau für ihn gewesen mit<br />
dieser fröhlichen Zuversicht. Nach dem<br />
Schritt eines solchen Kameraden könnte man<br />
sich wohl richten, ohne zu merken, wie mühselig<br />
es weitergeht.<br />
Er seufzte und versank in Träume. Ob<br />
denn das Sterben auch mühselig war? Ihm<br />
war, als wäre es schon vorbei, so weltenfern<br />
fühlte er sich von allem, was er ersehnte<br />
und entbehrte und ihn verzweifelt und unglücklich<br />
gemacht hatte.<br />
Er blickte staunend um sich. Woher kam<br />
es, dass er auf einmal wieder soviel Schönheit<br />
um sich sehen konnte? War er aus einem<br />
Grab auferstanden? Und kann das Leben<br />
überhaupt nur lieben und erfassen, wer<br />
schon einmal gestorben ist?<br />
Er strich sich verwirrt über die Stirn.<br />
Noch einmal leben? Er war doch so fest<br />
entschlossen gewesen, sich durch nichts<br />
mehr zurückschmeicheln zu lassen. Was war<br />
es, das ihn hielt? Ein fremdes Mädchen, von<br />
dem er nichts wusste, als dass sie lachen<br />
konnte?<br />
Ratlos glitten seine Augen zwischen Himmel<br />
und Erde hin und her. Dabei tappte er<br />
ins Gras und gewahrte, wie durch ein Wunder<br />
hergeweht, zarte Wiesenblumen.<br />
Er bückte sich und pflückte ein Blume mit<br />
einer Andacht, als berühre er ein Heiligtum.<br />
In ihren Anblick versunken, ging er dahin.<br />
Dann blieb er stehen und schrieb lange<br />
in sein Taschenbuch.<br />
«Frühling! > murmelte er erschüttert.<br />
«Frühling!»<br />
Um sechs Uhr stand er bei der Strassenbahn.<br />
Von allen Seiten strömten die Arbeiter<br />
aus den Betrieben. Angstvoll musterten<br />
seine Augen die Wartenden an der Haltestelle.<br />
Auf einmal lachte sie ihn an.<br />
«Guten Abend!» rief sie. «Ich habe die<br />
ganze Zeit an Sie gedacht.» Dann warf sie<br />
einen entzückten Blick auf die Blumen in<br />
seinem Knopfloch.<br />
«Sie Glücklicher, was haben Sie Schönes<br />
gefunden?><br />
«Fräulein!» süess er atemlos hervor und<br />
langte mit einer Heftigkeit nach ihrer Hand,<br />
wie es einstmals die Flüchtigen um ein rettendes<br />
Asyl getan haben mochten.<br />
Sie errötete und stieg in den Wagen.<br />
Dort sassen sie einander gegenüber und<br />
sie sah ihn verlegen an, als warte sie, dass<br />
er zu sprechen anfange.<br />
Aber was konnte er ihr vor allen diesen<br />
Leuten sagen?<br />
Plötzlich riss er sein Taschenbuch hervor<br />
und hielt es ihr hin.<br />
«Ich habe ein Frühlngsgedicht gemacht.<br />
Wollen Sie es lesen?»<br />
Apollo<br />
Ein Wandertag am VIerwaldstättersee.<br />
Von Hermann Hesse.<br />
Der Wandrer lag allein, abseits des Weges,<br />
in der warmen Sonne. Sein Blick ging<br />
dem Spiele des Lichtes auf den gelben<br />
Felsen nach, sein Ohr ruhte im Geräusch<br />
des rückwärtigen Sturzbaches aus, welches<br />
aus der Ferne noch eben heranreichte,<br />
leis und stetig. Seine Seele, in leichtem<br />
Halbtraum, ruhte wie ein Vogel mit ausgebreiteten<br />
Flügeln über dem lichten<br />
Lande seiner Kindheit. Ein brauner Falter<br />
flügelte langsam über der Strassenmauer<br />
und durchschnitt mit der unruhigen Linie<br />
seines Fluges die Umrisse der schmalen<br />
Seefläche, die dem Liegenden ins Auge<br />
leuchtete. Auf dem dunkelgrünen glänzenden<br />
Grunde spiegelte die matte Farbe der<br />
Falterflügel heller und reicher, die zarten<br />
Flügelränder zitterten wechselnd in einem<br />
weisslichen Licbtstreif, als ob der bewegte<br />
scharfe TJmriss das Licht anzöge.<br />
Im Gedächtnis des Buhenden stiegen die<br />
• •<br />
Was geschieht, wenn der Führer eines<br />
in voller Geschwindigkeit fahrenden Automobils<br />
ein Hindernis auf der Strasse erblickt?<br />
Nur wenn man sich diese Frage<br />
klar zu beantworten sucht, erkennt man<br />
die gewaltigen Gefahren, die das Autofahren<br />
in sich birgt. Ein englischer Physiologe<br />
beschreibt die Vorgänge, die sich<br />
beim Fahrer abspielen, wie folgt:<br />
Zunächst bildet sich auf der Netzhaut<br />
ein Bild des vor dem Auto auftauchenden<br />
Hindernisses. Der Sehnerv überträgt<br />
das Bild in die oberen Gehirnzentren,<br />
wo auf Grund der Meldung ein Beschluss<br />
gefasst wird. Dieser wird den motorischen<br />
Zentren übermittelt, die mit Hilfe<br />
der Nerven auf die Muskeln des Führers<br />
einwirken und die zweckmässigen Bewegungen<br />
auslösen. In einem normalen<br />
Körper werden alle diese Vorgänge in<br />
einer Fünftelsekunde vollzogen. Diese<br />
kleine Zeitspanne wird die «Reaktionszeit»<br />
genannt. Nun sind wissenschaftliche<br />
Experimente gemacht worden, um festzustellen,<br />
wie die verschiedenen Reizund<br />
Betäubungsmittel auf die Länge der<br />
leidenschaftlichen Wonnen der Knabentage<br />
auf, die erregte Lust der sommerlichen<br />
Schmetterlingsjagd auf grossblumigen<br />
Gartenbeeten und auf windstillen duftenden<br />
Matten, über denen die heisse Luft<br />
in glänzenden Wellen zitterte.<br />
Dem Träumer glitten unvermerkt die<br />
schwer gewordenen Lider über den ermüdeten<br />
Blick. Sein Traum lief in atemloser<br />
Lust falterjagend über heimatliche Matten<br />
und Hänge, und aus der entschleierten<br />
Tiefe ferner Erinnerungen überkam den<br />
Schläfer eine lang vergessene Sehnsucht<br />
aus Kinderzeiten — einen Apollo zu sehen.<br />
Das Ziel begieriger Knabenwünsche,<br />
schneeweiss mit roten Flecken, hing das<br />
Bild des schönen Falterkönigs vor ihm im<br />
Blauen. Vertraut und leise anklingend<br />
traten andere seltsam liebe Melodien aus<br />
vergangenen Jahren heran. Ueber den<br />
Schlafgedanken des Wanderers wölbte<br />
sich wundervoll und zart der Himmel seiner<br />
Kinderzeit in sehnlicher Bläue empor.<br />
Ein leichter Wind flog kühl vom jenseitigen<br />
Gebirge her und traf die gesenkte<br />
Stirne des Schlafenden. Lächelnd und<br />
langsam schlug er die Augen auf, von<br />
der Klarheit der reinen Seeluft und von<br />
den fröhlich leuchtenden Farben der<br />
Landschaft erquickt. Er richtete sich wohlig<br />
auf.<br />
Da glitt ein weisser Schein an ihm vorüber.<br />
Er hielt inne, er blickte lauschend<br />
auf. Unhörbar und ruhig senkte sich ein<br />
heller Schmetterling in elegantem Bogen<br />
aus der Luft herab, flog am Boden hin,<br />
flatterte, Umschau haltend, und blieb an<br />
der abschüssigen, sonnbeglänzten Fläche<br />
eines Felsens hängen. Er schien zu lauschen,<br />
er bewegte die feinen Fühlhörner,<br />
und dann breitete er all© vier Flügel weit<br />
und ruhig im warmejQ Liebte aus. Apollo!<br />
Auf den seidenen, weissen Flügeln traten<br />
dunklere Adern in zarten Linien mit metallischem<br />
Glanz hervor.<br />
Der Apollo schlug die Flügel zusammen,<br />
dass ihre vornehme, längliche Form mit<br />
der untadeligen Rundung der Oberflügel<br />
deutlich sichtbar ward, breitete sich noch<br />
einmal wohlig, wie atemholend, in voller<br />
Dehnung aus und flog auf. Er flog vom<br />
Felsen auf die Spitze einer hohen, violetten<br />
Distel, von da gegen den See in die<br />
dunklere Tiefe. Dann erhob er sich wieder,<br />
schwebte einen Augenblick unschlüssig,<br />
tat plötzlich eine Eeihe jauchzender Flügelschläge<br />
und verschwand nach oben in<br />
den tiefen, leuchtenden Himmel.<br />
Reaktionszeit einwirken. Dabei erwies<br />
es sich, dass eine Dosis Alkohol, die<br />
1Y 2 dl Whisky entspricht, die Reaktionszeit<br />
verdoppelt und verdreifacht. Aber<br />
nicht nur der Alkohol ist für den Automobilisten<br />
sehr gefährlich, sondern auch<br />
der Kaffee und Tee, wegen des darin<br />
enthaltenen Coffeins, denn diese Droge<br />
ruft ähnliche nervöse Störungen hervor.<br />
Das bedeutet, dass nach dem Genuss<br />
von wenigen Gläsern Wein, resp. Tassen<br />
Kaffee, der Autoführer zwei oder gar<br />
drei Fünftelsekunden brauchen kann —<br />
statt einer — um gegen die drohende<br />
Gefahr zu reagieren. Bei einer als massig<br />
zu bezeichnenden Geschwindigkeit<br />
von 35 km legt aber ein Auto In zwei<br />
Fünftelsekunden mehr als 3,8 m zurück.<br />
Sehr oft ist das Hindernis erst auf 3 bis<br />
4 Wagenlängen zu erkennen, besonders<br />
in Kurven oder Strassenkreuzungen.<br />
Wenn nun der Autoführer unter der<br />
Wirkung eines guten Trunks auch nur<br />
eine Wagenlänge verloren hat, kann der<br />
winzige Zeitverlust — die Fünftelsekunde<br />
— das Leben kosten I<br />
immer mit Ruhe<br />
und Kafffee Hag!<br />
Mai<br />
Rufst da doch wieder<br />
Duft und Traum über Land<br />
Blauwelsse Seligkeit: Flieder<br />
Schaukelt am Strassenrand.<br />
Goldregen tropft aus dem Grün<br />
Sinnender Gartenwege.<br />
Alles wird Liebe und Blühn<br />
Im dunklen Gehege.<br />
Wolken wandern und fliegen<br />
Nah' an des Himmels Herzen.<br />
Lust wird kommen und siegen<br />
Ueber Leid, über Schmerzen.<br />
Tod wird nur leise,<br />
Süsse Verklärung seint<br />
Alles Grosse geht weise<br />
Ins Unendliche ein —.<br />
Gertrud Bürn.<br />
Chaplins neue Filmprojekte.<br />
Chaplin ist aus Algier, wo es ihm zu heiss<br />
wurde, wieder nach Nizza zurückgekehrt und<br />
gedenkt, nach einer Meldung der «B. Z.»,<br />
hier bis auf weiteres zu bleiben. Den ihn<br />
belagernden Reportern hat er erob und deutlich<br />
sagen lassen, dass er Ruhe haben will,<br />
weil er an seinem nächsten Film zu arbeiten<br />
wünscht. Er machte eine unwiderruflich<br />
letzte Erklärung über seine Absichten. Neun<br />
verschiedene Projekte hat er gleichzeitig in<br />
Arbeit, und auf eines von ihnen wird nach<br />
langen Versuchen und Ueberlegungen seine<br />
Wahl fallen. Zunächst:<br />
Hamlet: Die Geschichte Charlies, "der dn<br />
grosser Hamletdarsteller wird, seinen Verstand<br />
verliert, sich schliesslich für Hamlet<br />
hält, bis ihn ein Mädchen, das sich für Ophelia<br />
ausgibt, zu einer gesünderen Betrachtungsweise<br />
der Welt zurückbringt.<br />
Napoleon: Dieser oft totgesagte und. dementierte<br />
Stoff beschäftigt Chaplin neuerdings.<br />
Gelegentlich seines Aufenthaltes in<br />
Paris hat Chaplin das Grab Napoleons besucht<br />
und sich auch noch sonstige Napoleon-<br />
Erinnerungen zeigen lassen.<br />
Charlies Tod. An diesem Film arbeitete<br />
Chaplin zur Zeit seines Zerwürfnisses mit<br />
seiner letzten Frau. Auch darin geht Charlie<br />
am Schluss ins Unbekannte, nur etwas<br />
anders als sonst — er wird auf die grausamste<br />
Weise von einem glücklicheren Rivalen<br />
getötet.<br />
Eine Fortsetzung von «City Lights*. Darin<br />
finden sich alle Hauptfiguren des früheren<br />
Filmes wieder.<br />
Charlie und der nächste Krieg. Der Zukunftskrieg<br />
in satirischer Beleuchtung.<br />
Charlie fürchtet nicht die langen Kisten.<br />
Ein Film von 600 Metern, der die Manier der<br />
früheren Kurzfilme wieder aufnehmen soll,<br />
die durch einfache und schlagkräftige Mittel<br />
ohne jede Hinterabsicht grosse Wirkungen<br />
anstrebten.<br />
Schliesslich: Drei SprechfUme, in denen<br />
Chaplin nur Regie führen will, ohne selbst<br />
als Darsteller mitzuwirken.<br />
Brieftauben im Dienste von Erpressern.<br />
Die New Yorker Polizeibehörde ist einer<br />
Erpresserbande auf der Spur, die als eine<br />
Neuheit im Gebrauch verbrecherischer Mittel<br />
Brieftauben verwendet. Das Opfer erhält<br />
in einem Postpaket eine Brieftaube zugeschickt,<br />
die in einem Beutel um den Hals<br />
den Befehl überbringt, eine Anweisung über<br />
eine bestimmte Summe in dem Beutel zu deponieren<br />
und die Taube unverzüglich in Freiheit<br />
zu lassen. Trotz allen Nachforschungen<br />
der Polizei ist es bisher nicht gelungen, den<br />
Bestimmungsort dieser Tauben festzustellen.<br />
Die Polizei schätzt die Einnahme dieser Erpressergesellschaft<br />
bisher auf über 500.000<br />
Dollar.
N"42 - <strong>1931</strong> ÄUTOMOBIL-REVUE<br />
Reisefieber - Saisonauftakt!<br />
Das blühende Meublement des Frühlings<br />
wird von den Winden und Stürmen rasch<br />
verschleudert und in den Bächen schwimmt<br />
der Frühling lustig einher. Der Frühling ist<br />
ein kurzes Saisongeschäft, er ist keine richtige<br />
Jahreszeit, nur ein Uebergang, ein flüchtiges<br />
Spiel zwischen Winter und Sommer,<br />
wobei der hitzig leidenschaftliche Partner,<br />
der Sommer, gewinnt, indes im Herbst der<br />
Winter, der kalte Partner, die Chancen ausnützt.<br />
So ist nun der Steckbrief des Sommers<br />
überall affichiert, im menschlichen<br />
Gemüt und an den Plakatsäulen.<br />
Reisen gehört heute so zwingend zu unserem<br />
Zeitgeist, wie das Seefahren zu den<br />
Wikingern, das Reiten zu den Kosaken. Preist<br />
man die Sesshaftigkeit, so klingt das wie<br />
ein Lob der Faulheit und der Bequemlichkeit.<br />
Alles Herumzigeunern verrät einen Mangel<br />
an Kultur — sagt man... Man betrachtet das<br />
Volk der Zigeuner von weitem und mit eiriem<br />
gewissen Schauer. Aber das geschieht<br />
wohl mehr aus Angst vor ihren vielen Läusen<br />
und aus Abscheu vor ihrem unappetitlichen<br />
Aussehen. Wir zigeunern heute in der<br />
Welt herum mit einem Geist voll Unruhe,<br />
Neugierde, einer neuen Gier. Allerdings greifen<br />
nicht nur die geistigen Ansprüche entscheidend<br />
in die Reisepläne ein, sondern<br />
auch der Geldbeutel, der oft eine Meerreise<br />
a priori zu Wasser werden lässt. Nichtsdestoweniger<br />
sind die schönen Tage mit Gefühlsausbrüchen<br />
verstopft. Wir stehen bald in der<br />
Saison des Abschiedwinkens. Die Hierbleibenden<br />
wünschen den Wegreisenden alles,<br />
was sie selbst gerne haben würden: Erholung,<br />
Glück und Erheiterung, und sie haben<br />
es auch in nicht minderem Mass im Moment,<br />
wenn die anderen weggefahren sind, obwohl<br />
sie zunächst ein merkwürdiges Gefühl der<br />
Vereinsamung überfällt, aber bald haben sie<br />
sich in die Situation gefunden und bald pfeifen<br />
sie munter ihr Liedchen: «Auch du wirst<br />
mich einmal betrügen»...<br />
Das Reisen ist heute in dem Mass individuell,<br />
dass es kaum mehr Rezepte geben<br />
kann. Im Zimmer dessen, der eine Reise<br />
plant, häufen sich Lichtbilder, Abbildungen<br />
etc. Man kauft Bücher und gräbt verstaubte<br />
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Schmöcker hervor; man bereitet sich somit,<br />
genau wie in früheren Zeiten, gewissenhaft<br />
und sorgfältig vor und verkürzt sogar seine<br />
Nachtruhe. Nur die Snobs reisen ahnungslos,<br />
unbeschwert von Bücherweissen, saugen aus<br />
den millionensamen Eindrücken irgendwelche<br />
Oberflächlichkeiten heraus und zu Hause<br />
mengen sie dann beim Erzählen ein paar<br />
ästhetische Schluchzer ein; nochmals horchen<br />
sie in ihrem Erinnerten, will sagen: in<br />
ihrer Erinnerung, auf die Stimme der Wüste,<br />
spüren nochmals den Gletscherwind wie eine<br />
kalte Kompresse die Stirne kühlen und geben<br />
dem übrig Geschauten kräftige Farben<br />
und überstreichen das skelettartige dürre Erlebnis<br />
mit Romanlack und phantastischer Politur.<br />
Indessen verweilen die gewissenhaften<br />
Reisenden mit einem Spezialistentum bei den<br />
alltäglichsten Eindrücken und betrachten zum<br />
Beispiel einen Baum als botanisches Spezi-<br />
wechseln den herben Ernst der Alpenwelt<br />
men, als Holz, als Farbenfleck, als Sil-mihouette, als lebendigen Organismus. Und fashionablen Kurorten, und lieben so das<br />
dem heiteren Süden und verweilen an<br />
alle Landstriche, durch die sie kommen, werden<br />
mit einemmal für sie unerhört wichtig.<br />
Leben in kontrapunktischer Form, in dem<br />
prickelnden Spiel der Gegensätze. Sie leben<br />
Jeder kleine Fleck Erde gewinnt an Bedeutung,<br />
an dem man auf der Karte sonst achtlos<br />
vorbeiglitt.<br />
am Strand, wo der Tag eingeteilt ist in<br />
Spaziergänge, Aperitifs, Lunch, Schlaf, Einkauf,<br />
Cocktail, Umkleiden, Diner, Theater,<br />
Nun ist es kein Wertmassstab, wenn ein Tanz, Feuerwerk, und wo man nie allein<br />
Mensch von irgendeinem Teil der Natur un-herumläuft, sondern immer vom Urteil und<br />
berührt bleibt. So erzählt Wassermann von<br />
Hugo von Hofmannsthal: «Wir lachten oft,<br />
wenn er auf einem Gipfel angekommen, sich<br />
sogleich mürrisch gegen die Ferne setzte und<br />
den Lodenmantel fröstelnd zuzog. Das Tal<br />
in der Tiefe sah er in rohe Fragmente zersetzt,<br />
die Felsstriche und Schneewiesen rings<br />
in weitem Bogen waren ihm zu heftig, zu nah,<br />
sie brüllten ihn an. Er gab vielleicht zu, dass<br />
es grossartig sei, aber das geschah aus Courtoisie,<br />
um die Begeisterten nicht vor den<br />
Kopf zu stossen.» Wir sehen: die Schönheit<br />
der Landschaft und ihr abwechslungsreicher<br />
Reichtum packt nicht immer nur grosse Menschen,<br />
für kleinere Menschen ist oft keinj<br />
Anlass übertrieben, kein Wort laut genug,<br />
um bewegten Herzens wie von einem Geheimnis<br />
oder Wunder zu sprechen. Viele<br />
steigen die Schluchten hinauf, durch das<br />
Grün des Laubwaldes, bis zum Schnee, unter<br />
Wo nicht erhältlioh,<br />
zu bezieben beii<br />
Roll A C Rqcol<br />
dem der Bach sprudelt, Schritt für Schritt<br />
klettern die Schneeblumen der Schneeschmelze<br />
nach; man lernt Menschen kennen,<br />
Söhne der Alpen, die selbst ein Stück Gebirge<br />
sind, aber abgekorkt und unzugänglich,<br />
und man spürt, dass die Alpen, wie auch die<br />
Meere, genügend Kraft haben, die Menschen<br />
nach ihreT Art zu bilden und ihnen ein unverlierbares<br />
Gepräge zu geben, wie die<br />
Mücke dem Bernstein.<br />
Nicht alle Menschen sind so mit der Landschaft<br />
verwurzelt, nicht jeder Fleck hat diese<br />
Kraft. Viele Menschen bleiben heimatlos oder<br />
besser: sie fühlen sich überall zu Hause; es<br />
sind Romantiker, von denen Novalis spricht:<br />
«Sie gehen immer nach Hause.» Es sind Menschen<br />
mit verblüffenden Mimikritalenten, die<br />
sich überall und hurtig akklimatisieren, sowohl<br />
in Steinkanälen wie auch in Wäldern<br />
und Wiesen, als Salonlöwen wie als Naturburschen,<br />
die ebenso gut auf den Komfort<br />
verzichten können, um wie Diogenes in der<br />
Tonne zu leben. Sie reisen herum und wechseln<br />
ihre Orte wie ein steckbrieflich Verfolgter<br />
sein Domizil, sie wandern an Küsten,<br />
durch fruchtbare Täler, an Getreidefeldern<br />
entlang, an Gärten und Bergwiesen vorbei,<br />
Genörgel der Menge begleitet und wo der<br />
Speisesaal zur Lästerallee wird, und wo die<br />
Gesellschaft einem Kompott gleicht: stark<br />
gemischt, und der Grundsatz regiert: «Aergere<br />
deinen Mitmenschen wie dich selbst.<br />
C. B.<br />
Tanz-Tee<br />
Stille Beobachtungen.<br />
Der Herr auf der Durchreise: «Ich habe<br />
mir gedacht, weil man doch zuhause, in<br />
ScMeimstadt, so was nicht hat, sehe ich mir<br />
mal so 'n richtigen Grossstadtbetrieb an, ein<br />
bisschen mondän und so... Alber was sie da<br />
tanzen, das ist ja ein ganz anderer One step<br />
als man in Schleitnstadt gelernt hat, und ob<br />
man wohl hier eine Dame engagieren darf...?<br />
Na, lieber nicht... Schliesslich dankt sie... Da<br />
,Mit vollen Segeln..<br />
spielt man lieber den stillen, aber Kühlen<br />
Beobachter ! »<br />
Der « Fabel »hafte! «...Diesen Tanzschritt<br />
Gnädigste, habe ich auch auf der InseJ Bali<br />
in der Südsee beobachtet. Wir haben da<br />
unten Riesenplantagen liegen. Im März bin<br />
ich erst zurückgekommen, bisschen Tiger<br />
geschossen, ja... Sollten mal mit hinunterkommen.<br />
Fabelhaft interessant diese Südsee...<br />
Wi© meinen ? Ja natürlich : Nur Harems<br />
hat man da...»<br />
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den Geschmack von Lilli lässt sich streiten.<br />
Mit so einem Blödling tanzt sie. So ein fader<br />
Jüngling! Ich wäre mir wahrhaftig zu gut<br />
dazu, mit jedem hergelaufenen Portokassenkavalier<br />
... Lächerlich, diese Tanztees ! ...<br />
Durchaus gemischtes Publikum... Wie sie<br />
nur tut, die dumme Gans !... ><br />
Gedanken beim Engagement. Sie : « Ein<br />
bisschen Adolphe Menjou — eigentlich ganz<br />
mein Typ ! Auf junge Männer übe ich doch<br />
eine starke Anziehungskraft aus... Ich muss<br />
doch gleich Lulu nachher anrufen...»<br />
Er : «...Eigentlich ganz mein Typ... Wenn<br />
die erst ein bisschen zutraulich ist, das kann<br />
unter Umständen eine Geschäftseinlage von<br />
20—30 Mille bedeuten. ><br />
Der Dicke : « Gnädiges Fräulein, es ist<br />
statistisch nachgewiesen, dass gerade die<br />
Dicken gute Tänzer sind und rhythmisch<br />
kolossal veranlagt... Ich, beispielsweise, habe<br />
geradezu eine Spezialbegabung für moderne<br />
Tänze. Wir wirken dabei auch viel leichter<br />
und graziöser als sonst. Finden Sie nicht<br />
auch ?...»<br />
Damenhüte, aufgeputzt<br />
Das Zollkomitee, das m Genf an einer<br />
einheitlichen internationalen Zollnomenklatur<br />
arbeitet, hat die Streichung der Position<br />
«Damenhüte, aufgeputzt» beschlossen.<br />
Motivenbericht hiezu : Aufgeputzt,<br />
nämlich mit Federn, Blumen, Früchten<br />
garniert, gibt es gar nicht mehr; und es<br />
besteht auch wenig Aussicht, dass es solche<br />
Hüte jemals wieder geben wird. —<br />
FJS braucht die Deliberationen eines Zollkomitees,<br />
um die Augen wieder auf etwas<br />
zu bringen, was sie vor lauter Nichtmehrsehen<br />
ganz vergessen haben. Nein,<br />
aufgeputzt gibt es nicht mehr; nicht<br />
mehr die Krähenschwingen und die Kolibribestandteile<br />
und keine Gärtnerin biegt<br />
mehr um die Ecke, und keine Pomona<br />
lässt ihre Gaben über einem Mittagskorso<br />
wackeln. Aus ist es mit allen täuschenden<br />
Aprikosen, neckischen Radieschenbündeln,<br />
fruchtschweren Pflaumenzweigen<br />
und dem sonstigen Gemüse. Ganze<br />
Industriezweige sind eingegangen, weil es<br />
keine Kirschblütenzweige mehr gibt.<br />
Einst gab es sie reichlich, es ist noch gar<br />
nicht so lange her, dass niemand sich<br />
hätte träumen lassen, das oberste Stockwerk<br />
des Arsenals könnte bestritten werden<br />
von Filz, Stroh, Band und Agraffe.<br />
Damals kamen sie uns obstinat mit den<br />
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E. Gugoenbühl-Heer. Telephon 910.201<br />
Kindern Floras und den Fruchtgaben der<br />
gemässigten Zone ; heute nur noch mit<br />
einem gemalten Bande, das nicht einmal<br />
bemalt ist. Und in Genf kassiert eine löbliche<br />
Kommission eine Zollposition, weil<br />
die Trägerinnen eine neue bezogen haben.<br />
Vom Operettenstar<br />
zur <strong>Zeitung</strong>sverkäuferin<br />
Therese Abadie war einst die bekannteste<br />
und beliebteste Schauspielerin der Pariser<br />
Boulevards. Ihr Name hatte solche Zugkraft,<br />
dass man Zigaretten bis zu Parfüms, alle<br />
möglichen Dinge nach ihr benannte.<br />
Heute verkauft sie in einer kleinen Bude<br />
gegenüber dem Pariser Bahnhof Saint-<br />
Lazare <strong>Zeitung</strong>en. Ihre Lebensgeschichte ist<br />
aber dennoch kein typisches Beispiel für die<br />
Laufbahn eines gesunkenen Sternes, da sie<br />
sich ihren heutigen BeTuf freiwillig gewählt<br />
haben soll und gerade durch diese Wahl eine<br />
gewisse Berühmtheit geniesst. Therese Abadie<br />
gehörte zu den ersten grossen Operettenstars.<br />
Sie trat im Theatre des Nouveautes<br />
und im Theatre Albert auf und verdiente<br />
Summen, die für ihre Zeit unerhört hoch<br />
waren. Aber sie lebte auch auf entsprechend<br />
grossem Fusse und gab ungeheure Gelder<br />
aus. Dennoch legte sie sich mehr zurück,<br />
als ihre Kollegen gedacht hätten, und zog<br />
sich eines Tages von der Oeffentlichkeit zurück,<br />
um der neuen Generation den Weg<br />
freizugeben: «Wir Alten machen einen Fehler,<br />
wenn wir nicht einsehen wollen, dass<br />
wir genug haben. Ich habe meine grossen<br />
Tage erlebt und trat freiwillig zurück, um<br />
der jungen Generation Platz zu machen,><br />
erklärt sie. Es muss allerdings ein sehr<br />
merkwürdiger Entschluss gewesen sein, der<br />
Frau Abadie, die über ein hübsches kleines<br />
Vermögen verfügt, dazu führte, statt eines<br />
friedlichen Rentnerdaseins die Rolle einer<br />
<strong>Zeitung</strong>sverkäuferin zu übernehmen. Sie<br />
wollte offenbar nicht ganz von der Welt abgeschnitten<br />
sein und wollte auf der andern<br />
Seite ihre damaligen Kollegen nicht belästigen.<br />
Deshalb Hess sie sich gegenüber vom<br />
Bahnhof nieder, wo den ganzen Tag ein<br />
reger Verkehr vorbeiflutet und wo es immer<br />
etwas Neues zu sehen gibt, und sie ist mit<br />
ihrer Wahl durchaus zufrieden. Auch in diesem<br />
neuen Beruf hat sie sich eine grosse<br />
Zahl von Anhängern geschaffen. Sie hat<br />
ihre feste Kundschaft, von der viele nicht<br />
die geringste Ahnung haben, wer die alte<br />
Frau mit den klugen Augen ist, die ihnen<br />
täglich mit einer andern witzigen Bemerkung<br />
ihre <strong>Zeitung</strong>en überreicht. Es gibt aber<br />
auch viele, die sie kennen, vor allem viele<br />
Schauspieler, die sie von Zeit zu Zeit besuchen,<br />
um auf der Strasse stehend ein paar<br />
•Minuten mit ihr zu plaudern. Diese Gespräche<br />
sind immer lustig, und nach ihrer<br />
guten Laune befragt, hört man Frau Abadie<br />
immer wieder sagen: «Ich bin als Komödiantin<br />
geboren, und wenn Gott will, so<br />
werde ich auch als Komödiantin sterben.><br />
Grosse und Verfall<br />
George Little ist gestorben. Verarmt, halb<br />
verhungert, in der elenden Dachkammer<br />
einer Mietskaserne in Chicago.<br />
George Little...? Lassen Sie den Brockhaus<br />
oder den Gotha der internationalen<br />
Prominenten im Bücherschrank stehen.<br />
George Little steht nicht darin. Fragen Sie<br />
einen älteren, ausgedienten Boxweltmeister<br />
(falls Sie solche Herren unter Ihren Bekannten<br />
haben!). Dem werden die Augen leuchten.<br />
Ja, George Little — das war doch Anno<br />
dazumal der berühmte Manager des ebenso<br />
berühmten Negerboxers Jack Johnson, dessen<br />
himmelstürmende Laufbahn von einem<br />
anderen Jack, nämlich Jack Dempsey, durch<br />
einen Faustschlag jäh unterbrochen wurde!<br />
George Little hatte schon viele Siege mit<br />
seinem schwarzen Schützling erfochten. Man<br />
wird reich dabei. In seinen Glanzzeiten trug<br />
George Little für etwa eine Million Mark<br />
Schmucksachen an seinem robusten Leibe<br />
herum!<br />
Das ist authentisch! Alle amerikanischen<br />
Blätter berichteten seinerzeit darüber. Und<br />
nun stirbt der gleiche Mann, halb verhungert,<br />
in einer jämmerlichen Mansarde in Chicago?!<br />
George Little war noch mehrfacher Millionär,<br />
als Jack Johnson unterlag. Die gleiche<br />
Faust, die den geschäftigen Neger k. o.<br />
schlug, gab auch dem Glück des Managers<br />
den Todesstoss. An noble Passionen gewöhnt,<br />
fand George Little sich nicht mehr<br />
mit seinem nunmehr bescheidenen Dasein<br />
ab. Es ist weniger schwer, Geld zu verdienen,<br />
als es zu behalten; eine banale<br />
Wahrheit. Zuerst kamen die mit Brillanten<br />
geschmückten Manschettenknöpfe daran, dann<br />
die herrliche Krawattenperle, und schliesslich<br />
die berühmte Armbanduhr. Alles wanderte<br />
den Weg in das Leihhaus. In wenigen<br />
<strong>1931</strong> - No 42<br />
Pnngstnacht in der<br />
Vorstadt<br />
Von Iwan Heilbut.<br />
Viele kleine Häuser schlafen<br />
auf Parzellen, neugegründet.<br />
Ferne wacht der Flagzeughafen,<br />
rotes Licht, das blinkt und schwindet.<br />
Mandelbäumchen, tapfrer Strauch,<br />
hält dem Nachtwindrütteln stand.<br />
Ueberm Bahndamm nebelt Rauch.<br />
Hund bellt übers stille Land.<br />
In der Püngstnacht flimmern Sterne.<br />
Glüh'nde Raupenglieder zieh'n<br />
helle Fenster in die Ferne:<br />
Eisenbahnen stampfen hin.<br />
Dunkelheit und Licht und Laut<br />
schweigt ums Haus, vor dem ich stehe,<br />
dass Musik mir altvertraut<br />
in die tote Seele wehe.<br />
Monaten verlor George Little das Riesenvermögen,<br />
das ihm sein Neger mit harten,<br />
treuen Fäusten erboxt hatte. Und nachdem<br />
der letzte, knisternde Dollarschein sich in<br />
greifbare Genüsse umgesetzt hatte, zog sich<br />
George Little in seine Mansarde zurück, unfähig<br />
zu wirklicher Arbeit. Bald darauf holte<br />
ihn der Tod. Nicht einen Cent fand man in<br />
der schmutzigen Kammer. Der Neger Jack<br />
Johnson, der klüger als sein Meister war und<br />
sein Geld sicher anlegte, hat grosszügig die<br />
Beerdigung bezahlt.<br />
Nun hat nicht jeder heruntergekommene<br />
Prominente seinen hilfreichen Neger. Mancher<br />
muss sich glücklich schätzen, einen auf<br />
Staatskosten gelieferten Sarg als Dach über<br />
seine letzte Wohnung zu bekommen. Es gibt<br />
noch eine ausgleichende Gerechtigkeit. Wird<br />
die gegenwärtig gefeierte Filmschauspielerin<br />
in ihrer Villa in Hollywood oder im Nachtasyl<br />
sterben? Werden wir den jetzt berühmten<br />
Sänger in zwanzig Jahren vielleicht als<br />
Leierkastenmann in einem Vorstadthof<br />
wiedererkennen? Es ist nichts unmöglich.<br />
Das Leben führt die phantastischste Regie<br />
und schreibt die ergreifendsten Abenteurergeschichten;<br />
aber auch die grauenhaftesten<br />
und ausnahmsweise einmal wahren Hintertreppenromane.<br />
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N»42 - <strong>1931</strong><br />
Bunte Chronik aus aller Welt<br />
Mit der Dampfwalze gegen den Aberglauben.<br />
Die Menschen sind nun einmal mehr oder<br />
weniger abergläubisch, auch wenn es niemand<br />
zugeben mag. Das zeigt sich immer<br />
wieder. Bei Portsmouth, dem grossen englischen<br />
Kriegshafen, soll ein Weg verbreitert<br />
werden. An einer Stelle dieses Weges befindet<br />
sich ein etwa 200 Jahre alltes Grab.<br />
Ein berüchtigter Räuber soll hier begraben<br />
sein. Eine Inschrift auf dem Grabstein besagt,<br />
dass derjenige, der es jemals wagen<br />
sollte, diesen Stein zu berühren, von dem<br />
Tage an vom grössten Unglück verfolgt sein<br />
würde.<br />
Nun aber muss der Stein doch entfernt<br />
werden. Eine Versammlung der Arbeiter<br />
beschäftigte sich mit der Angelegenheit. Es<br />
wurde von allen Seiten betont, dass von irgendwelchem<br />
Aberglauben selbstverständlich<br />
nicht die Rede sein könne. Aber es brauchten<br />
sich ja nicht gleich so und so viele Leute<br />
um die Entfernung des Steines zu bemühen.<br />
Einer genügte. Und dieser eine sollte durch<br />
das Los bestimmt werden.<br />
Der Vorschlag fand allgemeinen Beifall.<br />
Es wurde gelost und es wurden dabei viele<br />
Scherze gemacht. Denn niemand mochte zugestehen,<br />
dass er der Inschrift des Steines<br />
irgendeine Bedeutung beilegte. Auch der Arbeiter,<br />
der das schwarze Los gezogen hatte,<br />
verbarg das ungeahnte Gefühl, das er<br />
hatte, hinter einem Lachen. Am nächsten<br />
Tage aber erklärte er, er wolle mit dem<br />
Stein doch lieber nichts zu tun haben. Er<br />
selbst wäre natürlich ja nicht im geringsten<br />
abergläubisch. Aber seine Frau, die hätte,<br />
als sie das hörte, laut gejammert und ihn angefleht,<br />
um Himmels willen den Stein nicht<br />
anzurühren. Sie wären jetzt 13 Jahre glücklich<br />
verheiratet — ausgerechnet 13 ! — Weshalb<br />
also mutwillig ein Unglück heraufzubeschwören<br />
? Sie könnte keine Nacht mehr<br />
ruhig schlafen. Und deshalb.... wie gesagt,<br />
nicht er, aber seine Frau... Vielleicht ein Unverheirateter...<br />
Aber davon wollen wieder die Unverheirateten<br />
nichts wissen. Und nun soU der Stein<br />
mit einer... Dampfwalze einige Meter beiseitegeschoben<br />
werden.<br />
Wut als ideales Abmagerungsmittel.<br />
Modisch schlank zu werden ist der Wunsch<br />
wohl jeder stark beleibten Dame. In manchem<br />
Falle versagt indes auch das beste Mit-<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
tel. In Zukunft wird es aber nur noch erfolgreiche<br />
Kuren geben. Interessenten brauchen<br />
nicht einmal Geld für .irgendwelche Mittel<br />
auszugeben, sondern sie erreichen die erwünschte<br />
Schlankheit in kürzester Zeit ohne<br />
jede Kosten. Sie brauchen sich nur tüchtig<br />
zu ärgern! So behaupten jedenfalls die amerikanischen<br />
Wissenschaftler. Sie sperrten,<br />
um zu beweisen, dass Zorn und Furcht das<br />
Fett verzehren, einen fetten Hund und eine<br />
iette Katze in einen Käfig, und je wütender<br />
die Tiere wurden, je mehr sie sich anbellten<br />
und anfauchten, desto schneller magerten sie<br />
ab. Nun sollen diese Experimente auch auf<br />
Menschen ausgedehnt werden. Allerdings<br />
verraten die Amerikaner nicht, wo sie die<br />
« Medien » hernehmen und wie sie diese ständig<br />
in fettverzehrender Wut erhalten wollen.<br />
Es scheint doch, als hätte die Sache einen<br />
Haken.<br />
gr.<br />
Der Wüstensand als Schulheft<br />
In Mesopotamien ist kürzlich eine Schule<br />
eröffnet worden, die von den Teilnehmern<br />
einer amerikanischen Forschungsexpedition<br />
in den Ruinen der alten Städte Akschak, Opis<br />
und Seleucia geleitet wird. Unter den arabischen<br />
Arbeitern, die von dieser Expedition<br />
beschäftigt werden, hatten nämlich viele den<br />
Wunsch geäussert, Lesen und Schreiben zu<br />
lernen, und um diesen Wunsch zu erfüllen,<br />
wurden von den Amerikanern verschiedene<br />
Schulgruppen gebildet, die jede Woche am Morgen<br />
einmal und auch zur mittäglichen Ruhezeit<br />
im Lesen und Schreiben unterrichtet werden.<br />
Alles, was sonst zur Einrichtung einer Schulstube<br />
gehört, fehlt freilich hier, wie etwa<br />
Wandtafel und Bänke, Schwamm und Kreide,<br />
und ausserdem sind Papier und Federn in<br />
diesen abgelegenen Wüstengegenden viel zu<br />
wertvoll, als dass man sie den jungen Arabern<br />
zu ihren ersten Schreibversuchen in die<br />
Hände geben könnte. So benutzen denn die<br />
dunklen Wüstensöhne den Sand als « Schulheft<br />
>. Jeder von ihnen hat einen kleinen<br />
Sandhaufen vor sich, in den er die auf einem<br />
Bogen vorgeschriebenen Buchstaben mit vielem<br />
Eifer und grosser Mühe nachmalt. Diese<br />
primitive Schreibart hat immerhin den Vorzug,<br />
dass jeder Fehler leicht ausgelöscht<br />
werden kann, ohne irgendwelche Spuren zu<br />
hinterlassen. Wie in dem Bericht eines der<br />
Forscher hervorgehoben ist, wird durch diesen<br />
Schulunterricht nicht nur die geistige<br />
Regsamkeit der arabischen Arbeiter gefördert,<br />
sondern es entwickelt sich auch zwischen<br />
Lehrern und Schülern das Gefühl einer<br />
persönlichen Zusammengehörigkeit.<br />
Frauen, die warten...<br />
Man kann jetzt in den Hallen der grossen<br />
eleganten Hotels und in etlichen Luxuscafes<br />
meist zu den Nachmittagsstunden, eine auffallende<br />
Zahl hübscher, sehr hübscher, ja sogar<br />
schöner Frauen sitzen sehen, die, vereinsamt<br />
und melancholisch, zu warten scheinen.<br />
Jede von ihnen erweckt den Eindruck,<br />
als ob sie nur dasässe, um schon im nächsten<br />
Augenblick mit sanftem Lächeln den<br />
Freund zu begrüssen, der sich ob seiner Verspätung<br />
tausendmal entschuldigt. Allein dieser<br />
Eindruck ist trügerisch : denn es kommt<br />
niemand und die Frauen warten vergeblich.<br />
Es handelt sich bei ihnen um Gotteswillen<br />
nicht etwa um jene Sorte von Damen, die<br />
irgendwie etwa auf tägliche Anknüpfung harren<br />
— davon kann hier nicht im entferntesten<br />
die Rede sein. Sondern die Einsamen<br />
sind verlassene Freundinnen, die Gefährtinnen<br />
von Leuten, deren wohlgefüllte Brieftasche<br />
imstande war, recht hochgestellten<br />
Ansprüchen nach allen Richtungen zu genügen<br />
— doch diese Brieftaschen sind jetzt<br />
leer und auch die Scheckbücher funktionieren<br />
sehr mangelhaft. Die unerquickliche BÖr"<br />
sensituation, verbunden mit sonstigem, keineswegs<br />
rosigem Geschäftsgang, hat zur<br />
Folge gehabt, dass all diese Frauen, von<br />
wenigen glücklichen Ausnahmen abgesehen,<br />
ihren « Mäzen » verloren haben und sich nun<br />
auf dem Trockenen befinden. Es ist sogar<br />
sehr trocken dort, wo die Damen augenblicklich<br />
weilen, und eine Besserung der Lage<br />
zeigt sich nicht am Horizont: denn ihre<br />
Pleite ist allgemein.<br />
Der Schmied von Gretna Green.<br />
Das schottische Dorf Gretna Green an der<br />
englischen Grenze ist seit alten Zeiten der<br />
Zufluchtsort englischer Liebespaare, die ohne<br />
Zustimmung von Eltern und Vormündern den<br />
Bund fürs Leben schliessen wollen. Das<br />
Amt des Friedensrichters fällt dort meist<br />
dem Dorfschmied zu. Die Brautleute reichen<br />
sich über den Amboss die Hand und der<br />
Friedensrichter « schmiedet» den Bund fürs<br />
Leben. Diese schöne Sitte, die gar oft zum<br />
Unfug wird, ist schon vielfach angefochten<br />
worden, und 1857 erliess England ein Gesetz,<br />
das die Gültigkeit einer solchen schotüschen<br />
Ehe von dem Umstände abhängig<br />
machte, dass die Brautleute mindestens 21<br />
Tage in Schottland gelebt haben müssen.<br />
Innerhalb dieser Zeit können nämlich die<br />
entführten Mädchen wieder eingeiangen werden.<br />
Dieser Schmied nun macht in der englischen<br />
Gesellschaft wieder von sich reden.<br />
Der 20jährige Sohn des unter dem Pseudonym<br />
Valentine besser bekannten englischen<br />
Schriftstellers Pechey ist mit der 24jährigen<br />
Tochter des Vizeadmirals Wemyss nach<br />
Gretna Green gereist und hat sich nach traditioneller<br />
Art trauen lassen, wobei er wohl<br />
eher der Verführte als der Verführer war.<br />
Wie dem auch sei: Die Eltern beider Verlobten<br />
hatten sich der Trauung widersetzt<br />
und frühere Versuche zu verhindern gewusst.<br />
Die Jungen lieferten den Beweis, dass wahre<br />
Liebe alle Hindernisse überwindet. Nach<br />
der feierlichen Trauung telegraphierten sie<br />
nach Hause: «Getraut in Gretna Green.<br />
Keine andere Lösung». Der Admiral, als<br />
wäre ein Krieg ausgebrochen, sprang in ein<br />
Auto, sauste nach Norden und begegnete<br />
dem leichtsinnigen Pärchen. Eine peinliche<br />
Szene, etwas gemildert durch die gute englische<br />
Erziehung der Beteiligten, trat nun<br />
ein und endigte damit, dass der Vater die<br />
ungehorsame Tochter mit nach Hause nahm.<br />
Juristen werden nun die Nottrauung auf<br />
ihre Gültigkeit hin untersuchen. Am meisten<br />
zu bedauern ist der junge Hochzeiter. Seirife<br />
Frau hat man ihm weggenommen, und sein<br />
Vater will auch nichts mehr von ihm wissen.<br />
Denn seine Mutter sei vor Kummer<br />
über den Streich ihres Sohnes ernstlich krank<br />
geworden. Die Jugend von heute hat es<br />
doch nicht immer so leicht, wie vielfach behauptet<br />
wird.<br />
Der liebevolle Gatte.<br />
Der Botaniker hatte der Köchin eine<br />
Schüssel voller Pilze gebracht, die er selbst<br />
gesammelt hatte, und ihr aufgetragen, diese<br />
zuzubereiten und seiner Frau zum Abendbrot<br />
zu geben. Am folgenden Morgen begrüsst er<br />
seine Frau vorsichtig : « Na, gut geschlafen,<br />
Schatz ? — « Ausgezeichnet! » — « Hast du<br />
dich nicht etwa schlecht gefühlt in der<br />
Nacht ? Keine Schmerzen oder so ? > —<br />
« Natürlich nicht.» — « Gut 1» schrie er,<br />
«ich habe eine neue Art Pilze entdeckt, die<br />
nicht giftig ist! »<br />
• * •<br />
Zweideutig. «Hat denn die Kartenlegerin<br />
den Tod Ihrer Frau vorausgesagt ? > —<br />
«Sie sagte nur, ich würde bald bessere<br />
Tage sehen 1»<br />
Basler Weekend-Karte.<br />
Von zahlreichen Automobilisten und Motorradfahrern<br />
in Basel und Umgebung wurde häufig der<br />
Wunsch ausgesprochen, wir möchten eine Automobilltarte<br />
herausgeben, welche den besonderen Verhältnissen<br />
der Fahrer dieses Gebietes Rechnung<br />
trägt.<br />
In der soeben zur Ausgabe gelangenden « Baster<br />
Weekend-Karte» ist diesen Wünschen in vorbildlicher<br />
Weise entsprochen. In der Mitte des Kartenbildes<br />
figuriert Basel; von diesem Zentralpunkt aus<br />
umfasst die Karte im Nordwesten das ganze Gebiet<br />
der Vogesen bis Lune'viUe-Sarreboiirg und weit<br />
über Strasbourg hinaus. Im Nordosten der<br />
Schwarzwald bis Baden-Baden, Wildbad, Rottweil<br />
usw.; im Südwesten Beifort, Montb&liard, die prächtige<br />
Landschaft des Doubs, dazu, vom Baselbiet ausgehend,<br />
die lange Kette des Jura, von der Rheingrenze<br />
bis Ste. Groix, den Bieler-, Murfen- und<br />
Neuenburger-See hinunter bis zum Mont Jorat in<br />
der Waadt, sowie den grössten Teil des Kantons<br />
Fribourg. Im Osten jene Teile unseres Landes, die<br />
zwischen Schaffhausen, Winteithur, Züricher-,<br />
Zuger- und Vierwaldstätter-See liegen, bis hinauf<br />
zum Gotthardpass, nach Andermatt. Südlich angrenzend<br />
der grösste Teil des Kantons Bern mit<br />
Thuner- und Brienzer-See, der Grimsel- und Brönigstrasse<br />
bis zum Simmcntal.<br />
Das Format der Karte beträgt 71X98 cm, als<br />
Massstab wurde das für Touristenausflüge bestgeeignete<br />
Detailmass 1 :250.000 benützt; in fünffarbiger<br />
Ausführung ist diese Karte mit der aus<br />
25jähriger touristischer und kartographischer Er-<br />
* fahrung des Verfassers und seiner Mitarbeiter hervorgegangenen<br />
Sorgfalt und Genauigkeit gezeichnet.<br />
Trotz des grossen Ausmasses der Karte ist<br />
dieselbe unterwegs leicht verwend- und lesbar; das<br />
während der Fahrt notwendige Teilstück liegt stets<br />
offen vor dem Fahrer, also kein umständliches<br />
Hin- und Herfalzen.<br />
Einen weiteren Vorzug bieten wir dadurch, dass<br />
sowohl über Vogesen als Schwarzwald ein knapper,<br />
aber erschöpfender Text als kleine Broschüre der<br />
Karte beigefügt ist, welche diese ausländischen<br />
Touristengebiete auf Grund neuester Informationen<br />
an Ort und Stelle erschliessen.<br />
Diese Karte darf als ideale « Basler Weekend-<br />
Karte • gelten. Bisher musste der Fahrer aus Basel<br />
und Umgebung für seine Autoausflüge mindestens<br />
3 Karten verschiedener Länder konsultieren,<br />
jedo nach anderem Massstab und Gesichtspunkten<br />
bearbeitet; hier ist das Basel umsohliessende Dreiländer-Gobiet<br />
in einheitlicher, mustergültiger Form<br />
dargestellt. Ob Sie im Heimatland fahren oder für<br />
Ihrp A-asflüse französische oder deutsche Touristikgebiete<br />
wählen, stets können Sie sich auf diese Einheitskarte<br />
verlassen.<br />
Der Preis dieser Karte beträgt nur Fr. 3.20,<br />
getreu unserer Devise: «Das Beste zu billigstem<br />
Preis ».<br />
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Die Konferenz-Zimmer<br />
im ersten stock sind<br />
rings um die Eingangskuppel des Zürcher Hauptbahnhofes<br />
eingerichtet worden. 10 bis 100 Personen können<br />
in aller Ruhe geschäftliche Angelegenheiten durchsprechen.<br />
Moderne Beleuchtung und Ventilation sorgen<br />
für Annehmlichkeit. EigenerTelefondienst, Stenotypistinnen<br />
für Anfertigung von Protokollen und schriftlichen Arbeiten,<br />
Kommissionäre zur Besorgung von Aufträgen,<br />
sparen den HH. Konferenzteilnehmern Zeit und Geld.<br />
Ein kleines gemütliches Restaurant mit<br />
Aussicht auf den Bahnhofplatz ist den Zimmern angegliedert<br />
und sorgt für Entspannung und Anregung. Die<br />
Konsumationen richten sich nach den üblichen Preisen<br />
der Bahnhofbuffets.<br />
Die Räume sind dem Betriebe abergeben<br />
worden, und ich lade Interessenten freundlich ein, die Neuerung<br />
an in Augenschein zu nehmen.<br />
Telefon 34.645<br />
Primus Bon
22 ÄUPOMOBIt-REVUB <strong>1931</strong> — N° 42<br />
* Ja, ich hab' auch einmal unten angefangen.»<br />
« Mich ärgert nur, dass ich gestern den halben<br />
Tag mit Wagenwäschen verloren habe! »<br />
Modenotiz: « Das Beret wird diesen Sommer wieder mit Vorliebe getragen! ><br />
« ja. aber wie! »<br />
« Hallo, hallo! Welche Nummer spricht dort? ><br />
« Bitt schön, hier spricht keine Nummer, sondern<br />
das Dienstmädchen. > (Präger Presse.)<br />
(Saturday Evening Post.)<br />
Fliegeraberglaube<br />
In nächster Zeit soll Do X 1, das erste Flugschiff<br />
der Welt, seinen Flug nach Amerika<br />
ausführen. Der Kommandant ist längst bestimmt:<br />
Kapitänleutnant a. D. Friedrich Christiansen.<br />
Jedes Flugzeug erhält eine Zulassungsnummer<br />
vom Reichsverkehrsministerium<br />
zugeteilt; für die erste Do X hatte man<br />
«D 1930» in Aussicht genommen — doch gewiss<br />
treffend und einprägsam für das Jahresdatum<br />
dieses hoffentlich glücklich verlaufenden<br />
Unternehmens! Dagegen wehrt sich aber<br />
Christiansen, der alte Fliegeraberglaube wird<br />
wach — 1930? Da ist ja die Quersumme 13!<br />
Kommt nicht in Frage! Also muss es «D 1929»<br />
sein, das Jahr der Hauptarbeit im Bau des<br />
Flugschiffes.<br />
Fliegeraberglaube kommt schon in dem gebräuchlichsten<br />
Gruss der Flieger unter sich<br />
vor dem Start zum Ausdruck : « Hals- und<br />
Beinbruch!» Man mag das Gute nicht wünschen,<br />
um das Schlechte nicht herauszufordern.<br />
Qewiss entsteht heute schon die Generation,<br />
der das Flugzeug eben nur ein Verkehrsmittel<br />
ist und die in den Führersitz<br />
steigt mit denselben Gedanken und Gefühlen<br />
wie in ein Auto, aber wir dürfen schon glauben,<br />
dass doch noch mancher ein Kettchen<br />
auf der Brust trägt mit einem glücksbringenden<br />
Anhänger oder einen anderen Talismann<br />
bei sich hat. Der Altmeister unter den<br />
deutschen Kunstfliegern, Ernst Udet, hat sich<br />
nie gescheut, ganz offen zuzugeben, dass er<br />
an die Wand des Führersitzes eines jeden<br />
Flugzeuges, mit dem er startet, immer die<br />
beiden ersten Buchstaben eines weiblichen<br />
Vornamens schreibt, wobei wir nicht indiskret<br />
genug sind, nachzuforschen, wer sich hinter<br />
diesem Namen verbirgt. Und Manfred Freiherr<br />
von Richthofen ging niemals in den Luftkampf,<br />
ohne die schwere silberne Reitpeitsche<br />
des ehemaligen Kavallerieoffiziers in seinen<br />
Alkoholfreier<br />
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Nicht verwechseln mit<br />
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Zum guten Auto gehört<br />
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N° 42 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Einsitzer gelegt zu haben. Gerhard Fieselers,<br />
des mehrmaligen deutschen Kunstflugmeisters,<br />
Begleiterin auf seinen Flügen ist eine<br />
Schildkröte — gewiss eine billige Art, sein<br />
Leben zu versichern. Ein 5 Dollar-Goldstück<br />
war der Talismann des Engländers Butler,<br />
das ihn auf seinen vielen Luftreisen und auch<br />
auf seinem Fluge London-Kapstadt begleitete.<br />
Auf dem diesjährigen Europaflug gehörte<br />
Butler zur englischen Mannschaft, die ja bekanntlich<br />
stets in der Spitzengruppe zu finden<br />
war. Auf dem Flugplatz Orly bei Paris verlor<br />
Butler sein Goldstück. Er war nicht abergläubisch<br />
genug, deswegen den Flug abzubrechen,<br />
sondern flog weiter mit an der Spitze<br />
bis Posen. Da, also gewissermassen vor den<br />
Toren Berlins, machte er einen Kopfstand,<br />
beschädigte den Propeller und musste deswegen<br />
aus dem Wettbewerb ausscheiden.<br />
Kann man ihm verdenken, dass er den Verlust<br />
seines Goldstückes für sein Pech verantwortlich<br />
macht? Den jugendlichen 'Weltflieger<br />
von König-Warthausen begleitet meist<br />
ein Prachtexemplar einer blauäugigen schwarzen<br />
Katze, das Geschenk der siamesischen<br />
Kronprinzessin.<br />
Die Geschickte<br />
von Amenold und Ilsmuth<br />
Ilsmuth kauerte, halb kniend, unter einer<br />
Föhre und sah hinauf, denn sie hatte<br />
oben einen Buntspecht entdeckt. Er lief<br />
eilig den Stamm hinauf; als er an die<br />
Stelle kam, wo die Einde sonnenbeschienen<br />
war, leuchtete sein Gefieder rot, weiss<br />
und schwarz auf, und das gefiel Ilsmuth<br />
so gut, dass sie leise lachte. Der Specht<br />
begann zu klopfen, und es hallte hinaus in<br />
die Sommerabendstille. Dann lief er eilig<br />
auf die andere Seite des Stammes; Ilsmuth<br />
sah seinen flachen Kopf mit dem geraden<br />
Schnabel hinter dem Stamm herausgukken.<br />
Sie wusste, dass er nachsah, ob die<br />
Tierchen sich nicht auf der anderen Seite<br />
davonmachen wollten. Sie verstanden das<br />
Klopfen des Schicksals und suchten, ihm<br />
zu entgehen, um ihm desto sicherer zu<br />
verfallen. Dies dachte Ilsmuth, und so zu<br />
denken hatte sie von Amenold gelernt.<br />
«Amenold, ich liebe dich; Amenold, ich<br />
denke genau so wie du; wie glücklich<br />
macht mich das, und wie viel weiss ich<br />
dadurch!» Sie sah den Wald, wo die<br />
Stämme sieh hinter der einen grossen<br />
Föhre dichter schlössen und längere<br />
Schatten auf die kleine Lichtung warfen.<br />
Der Wald hatte kein Ende rings um sie;<br />
wohin sie auch hätte gehen wollen, sie<br />
wäre früher ermüdet als der Wald. Ueberall<br />
war es gleich: dieselbe Stille, derselbe<br />
Moosboden, in dem man fast versank, dasselbe<br />
Knacken der morschen Zweige; nur<br />
das Licht wechselte, und auch das, wenn<br />
man ihm zusah, kaum merklich. Ganz<br />
langsam verschoben sich die Sonnenlichter,<br />
und wenn sie am Stamm waren, gab<br />
es ihnen einen Euck, und sie lagen ins<br />
Moos gefallen da und starben ab. Man<br />
konnte Lebendes nur sehen, wenn man ins<br />
Moos sah oder ein Polster aufhob; und<br />
auch da war oft nur eine schwarze Kühle,<br />
in der eine einsame schwarze Ameise verwirrt<br />
und aufgeregt davonhastete. Oder<br />
man sah ins Gebüsch und suchte die Vögel<br />
zu belauschen, und wenn man ein Nest<br />
fand, das so vollgepfropft war mit kleinen<br />
grauslichen Jungen, dass es kein leeres<br />
Fleckchen darin gab, so war es am besten,<br />
nur über sie zu lachen und sie nicht anzurühren;<br />
denn die Alten merkten das,<br />
bleiben aus, und die Jungen verkommen,<br />
und niemand auf der Welt kann ihnen<br />
helfen; es war zum Weinen.<br />
Menschenstimmen hörte Ilsmuth nur,<br />
wenn Amenold mit ihr sprach; und auch<br />
das tat er nur leise und hörte allmählich<br />
auf, denn sie verstanden sich auch so.<br />
Dafür hatte sich Ilsmuth ertappt, wie sie<br />
sich angewöhnte, mit sich selbst zu reden,<br />
wenn sie allein war.<br />
Leid und<br />
Unglück<br />
ist schon über manchen Automobilisten<br />
und seine Familie gekommen, weil die<br />
Nerven für einen Augenblick versagten.<br />
Wenn Sie durch eine schlaflose Nacht<br />
od. langes Fahren übermüdet sind, einer<br />
bewegten Konferenz beiwohnten, Kopfweh<br />
oder Ihren schlechten Tag haben,<br />
dann nehmen Sie eine halbe oder ganze<br />
Citan-Tablette. Sie gibt Ihnen in kurzer<br />
Zeit und für den ganzen Tag klaren<br />
Kopf und seelisches Gleichgewicht ;<br />
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Sie war eine Königstochter, die man von<br />
einer Insel in dieses Land gebracht hatte;<br />
sie sollte einem alten König angehören,<br />
aber sie liebte bald den jungen Amenold,<br />
und das musste geschehen, denn sie hatten<br />
zusammen einen Liebestrank getrunken,<br />
der sie aneinander kettete. Manchmal<br />
sagte sie sich, der Liebestrank wäre wertlos<br />
gewesen, sie hätten seiner nicht bedurft,<br />
und doch ehrte sie seine zauberhafte<br />
Macht. Der alte König hatte die beiden<br />
zu lieb, als dass er sie, wie alle rieten, getötet<br />
hätte, und so Hess er sie in die Verbannung<br />
jagen, fortjagen wie Tiere, in<br />
den Wald, und hatte selbst geweint dabei.<br />
Nun lebten sie schon lange im Wald;<br />
wie lange wussten sie nicht genau, denn<br />
die Tage waren einander ganz gleich.<br />
Der Wald aber zählte und sagte, es<br />
ginge gegen den Herbst. Sie lebten von<br />
dem Wild, das Amenold erlegte; aber es<br />
kam oft vor, dass sie hungrig blieben,<br />
denn mit dem Schwert konnte er das<br />
flüchtige Getier nicht erreichen, die<br />
Schlingen blieben oft leer, und die Geschosse<br />
seines roh verfertigten Bogens verfehlten<br />
oft ihr Ziel. Sie hatten sich unter<br />
einem Felsen ein Lager gemacht und ein<br />
Dach darüber; das waren die schönsten<br />
Tage gewesen, so lange sie an den Wänden<br />
aus Zweigen und Moosen gearbeitet<br />
hatten, und nun hatten sie eine luftige<br />
kleine Hütte.<br />
Auf einem Stein, der ganz glatt gescheuert<br />
war, lagen in der Hütte die Sachen,<br />
die Ilsmuth bei sich in der Tasche<br />
gehabt hatte, als man sie fortjagte. Es war<br />
eine kleine silberne Schere, ein seidenes<br />
Tüchelchen, das einmal nach Eosen geduftet<br />
hatte, und drei Goldstücke, die sie<br />
dem alten Torwart versprochen hatte, aber<br />
nicht mehr geben konnte. Dann war da<br />
rote Wolle, ein Knäulchen, ein Stückchen<br />
Zucker, das sie nie verzehren mochte, und<br />
in der Tasche behielt sie bloss ein kleines<br />
Fläschchen mit Gift, das sie Amenold<br />
nicht zeigen mochte; sie hatte es immer<br />
bei sich und freute sich, ein kleines Geheimnis<br />
vor ihm zu haben.<br />
Nicht weit von der Hütte war ein Bach,<br />
um den herum ein Gewirr von Haselbüschen<br />
emporgeschossen war; dort pflegte<br />
sich Ilsmuth zu waschen, und sie wusch<br />
dort auch ihr Hemd und ihr Kleid, sobald<br />
Amenold auf die Jagd gegangen war.<br />
Aber das Gewebe hatte sich schon allenthalben<br />
ausgeweitet und war durchsichtig<br />
geworden; das Eot des Kleides erblasste,<br />
und die Goldfäden, mit denen es durchwirkt<br />
war, waren rostig und standen<br />
durchgerissen heraus. Vom Saum des<br />
Kleides war schon ein Stückchen herausgerissen,<br />
der Nachen und die Brust schimmerten<br />
durch das gelockerte Gewebe. Das<br />
war alles, was sie am Leibe hatte, denn als<br />
sie ertappt wurden, hatte sie nicht Zeit<br />
gehabt, mehr als dieses umzuwerfen. Die<br />
silbernen Schuhe waren ohne Glanz. Dass<br />
(Sie selbst sehr blass und verhungert aussah,<br />
das hatte ihr das eilige Spiegelbild<br />
des Baches verschwiegen.<br />
Gerade als sie bemerkte, dass der Specht<br />
nicht mehr klopfte, kam Amenold. Er<br />
hatte nichts erlegt, und sie mussten sich<br />
von den Brombeeren sättigen, die Ilsmuth<br />
gesucht hatte; ihr ganzer Leib war noch<br />
zerstochen davon. Als nun Amenold gegessen<br />
hatte, sahen sie einander lange an.<br />
Er war braun und stark, und seine Arme<br />
(Kl. Glarus)<br />
schienen grosse Kraft EQ haben; auch<br />
seine Kleidung war zerfetzt, der Lederriemen<br />
abgewetzt, und nur das Schwert<br />
schien unverletzt. Wie sie ihm so in die<br />
Augen sah, schlug er plötzlich die Hände<br />
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vors Gesicht und weinte.<br />
Ilsmuth erschrak, denn das kannte sie<br />
nicht an ihm. Sie drängte sich neben ihn,<br />
hielt ihr Antlitz über seine Schulter. Er<br />
wehrte ab und sprach dann das erste<br />
Wort, seit er zurückgekommen war. Er<br />
redete leise und verzweifelt. Unerhört<br />
hätte er sie betrogen. Er hätte sie niemals<br />
geliebt, und das Elend, das ihr zarter Körper<br />
nun um seinetwillen erdulde, sei eine<br />
Schmach für sie beide.<br />
Ihr Herz sehlug stark, und sie wusste,<br />
dass nun — ach — das grosse Ungück<br />
käme; und während sie lächelnd, siegesgewiss<br />
antwortete: «Das ist nicht möglich,<br />
denn der Liebestrank •..», spürte sie,<br />
dass sie es nicht anders machte mit diesen<br />
Worten als die Tiere, die dem Specht entgehen<br />
wollen, und wusste genau, dass<br />
seine Antwort alles zerstören musste. So<br />
hörte sie denn auch, dass er an den Liebestrank<br />
nicht glaube; er wusste von sichbestimmt,<br />
dass er sie nur genommen hätte,<br />
weil er stolz war, eine Königin zur Liebsten<br />
zu haben, und wenn es entdeckt wurde,<br />
so war er nur selbst schuld daran, weil<br />
er in seiner Eitelkeit kein Geheimnis daraus<br />
gemacht hatte. Noch zuletzt hätte es<br />
ihn mit Stolz erfüllt, dass tausend Augen<br />
ihnen nachschauten, wie sie zusammen<br />
fortgejagt wurden. « So war ich dir nicht<br />
besser...», sagte sie tonlos und glitt an<br />
die laut aufraschelnde Wand der Hütte.<br />
Sie Hess sich von ihm nicht stützen, legte<br />
die Stirn an die Hand und sagte: « Es ist<br />
gut. Geh! » Er kauerte sich aber in einen<br />
Winkel der Hütte. Von dem Felsen ging<br />
Kälte aus, und Ilsmuth erschauerte. Auf<br />
dem Stein lag ein letztes Sonnenfleckchen<br />
auf der roten Wolle. Eine Spinne baumelte<br />
darüber in der Luft, ohne dass man<br />
ihi-en Faden sah.<br />
Dann fing Amenold zu bitten an. Er<br />
wollte nun endlich aus dem Wald heraus<br />
und flehte, sich ihre Gnade dadurch verdienen<br />
zu dürfen, dass er sie mit allen Opfern<br />
zu den Ihrigen zurückbrächte. Für<br />
ihn fände sich wohl irgendwo ein Plätzchen<br />
auf dieser weiten Welt, wo er kämpfen<br />
und siegen könnte. In den letzten<br />
Worten lag eine verhaltene Leidenschaft,<br />
und Ilsmuth verstand ihn. Vielleicht dauerte<br />
der Zauber des Trankes nicht immer,<br />
und bei ihm war er zu Ende; sie entsann<br />
sich, dass sie auch wirklich mehr als er<br />
getrunken hätte. Er war sehr süss gewesen,<br />
und ihre Scham über ihre Gier war<br />
nun übergross. Amenold war der Untätigkeit<br />
müde, er war jung und brauchte Leben<br />
und Menschen. Sie war ihm rar Last;<br />
mit ihr käme er nie aus diesem Wald,<br />
ohne sie aber leicht.<br />
Vielleicht hatte er schon heute auf der<br />
Jagd einen Weg ins Leben gefunden; wie<br />
sie das überdachte, schien es ihr sogar<br />
ganz gewiss. Man brauchte nur den Bach<br />
entlang zu gehen, dann kam man an einen<br />
Fluss, von diesem an einen Strom oder<br />
See, und daran haben die Menschen ihre<br />
Häuser gebaut und grosse starke Schiffe<br />
voll Soldaten liegen im Hafen, und die<br />
Fahnen auf den Masten knattern, und<br />
die Lanzenspitzen blitzen prachtvoll. Wie<br />
ist es wunderbar, feindliche Ansiedlungea<br />
niederbrennen KU können, den Erschlagenen<br />
kostbare Eüstüngen abzuziehen und<br />
ihre Frauen, die das Weinen schön macht,<br />
ins Schiff zu schleppen; am Arm pakt sie<br />
die eiserne Faust, und so wollen, sie berührt<br />
werden, so sind sie schon froh.<br />
Laut musste Ilsmuth sprechen, weil sie<br />
das dachte: «Geh allein. Geh.» Dann brach<br />
sie in wilde Tränen aus, denn eie erkannte,<br />
dass sie dieselben Gedanken hatte wie er<br />
und wusste, wie er das weiche Fleisch<br />
des Frauenarmes schon durch den Eisenhandschuh<br />
spürte. Trösten wollte er sie,<br />
beruhigen. «Ich will dich nicht mehr sehen,<br />
ich hasse dich!> Da ging er und hatte<br />
schon die Hand am Griffe des Schwertes.<br />
Wundervoll war diese Gebärde, dacht«<br />
sie, legte sich auf den Boden und blieb<br />
unbeweglich.<br />
Als er auf den Hügel kam, wo es ein«<br />
kleine Lichtung gab, blieb er stehen. 3Sr<br />
sah die Wälder vor sich, endlos die Kror<br />
nen der Bäume aufgehäuft. Darüber war<br />
nichts als der hellblaue Abendhimmel. Die<br />
Mondsichel stand weiss darin. Darunter<br />
zitterte ein Stern, als wäre er eine Spinne,<br />
die sich vom Mond herabgelassen hätte.<br />
Der Wind war halblaut in den Kronen der<br />
Bäume, er ging unruhig herum,, als fröre<br />
ihn im herannahenden Herbst. Etwa»<br />
klang wie ein Schluchzen. Eine rundliehe<br />
Wolke im Westen klebte am Himmel wie<br />
eine Assel an einem Stein, wenn man ihn<br />
aufhebt. Amenold ermannte sich und<br />
ging weiter. Der Wald nahm ihn wieder<br />
auf; aber er konnte nicht mehr gut gehen.<br />
Es fiel ihm ein, dass es ungeschickt war,<br />
am Abend aufzubrechen. Am frühen Morgen<br />
war die Zeit dafür; und so beschloss<br />
er, umzukehren. Er stand wieder auf dem<br />
Hügel. Der Himmel war um einen Schatten<br />
dunkler, der Mond trat stärker hervor,<br />
der Stern schien im Winde zu schaukeln.<br />
Im Westen waren langgezogene Wolken<br />
von einer widrigen Färbung, als ob<br />
sie verfaulten. Es würgte ihm etwas in<br />
der Kehle. Er spürte die Schatten fallen.<br />
Der Wald sank zusammen wie ein Aschenhaufen,<br />
die grosse Föhre hob sich wie abgebrannt<br />
in den Himmel, kläglich mit<br />
ihren wenigen Zweigen. Amenold eilte zur<br />
Hütte.<br />
Ilsmuth hatte, ohne sich zu rühren, das<br />
Fläschchen an den Mund gesetzt. «Ich<br />
traue dir nicht weniger als dem Liebestrank»,<br />
sagte sie und trank: sonderbar,<br />
beide Säfte hatten den gleichen Geschmack.<br />
Eine plötzliche Scham hinderte<br />
sie, das Fläschchen ganz zu leeren. Amenold<br />
sah sie in der Dämmerung liegen; es<br />
kam ihm vor, als zergehe und zerfiele sie<br />
schon; alles an ihr schien so dünn und<br />
zerbrechlich. Ein Nachtvogel mit schleppenden<br />
gerollten Schwanzfedern hatte sich<br />
auf unbegreifliche Weise in die Hütte verirrt<br />
und stiess klagende Eufe aus. Das erschreckte<br />
Amenold so, dass er nach ihren<br />
Händen griff und das Fläschchen fand; er<br />
erriet, eine dumpfe Verzweiflung verdunkelte<br />
ihm die Sinne, und er trank den<br />
Best aus. Er schmeckte bitter.<br />
«Du glaubst ja auch an diesen Trank<br />
nicht», sagte sie, und da überfiel ihn<br />
wahnsinnige Eeue, dass er es getan hatte.<br />
Bis jetzt hatte er gelebt, und jetzt sollte<br />
es aus sein. Niemand kann das fassen.<br />
Kalter Schweiss brach aus seiner Stirne:<br />
«Doch, ich glaube an ihn», stammelte er.<br />
«Dann lege das Schwert», sagte sie sterbend,<br />
«lege dein Schwert zwischen uns».<br />
Er gehorchte. Dann wurde kein Wort<br />
mehr gesprochen in diesem Wald.<br />
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Bern, Dienstag, 19. Mai <strong>1931</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" No. 42<br />
KB^SjiSH|WE|ja|li|iPP83|i§|<br />
Der Herr von der „Begeha<br />
Von Dr. Rudolf Eger.<br />
Dorothy sass im Hotel, trank Tee und Punkt Fünf Uhr Hess sich der Herr von<br />
runzelte die Brauen. Es waren hübsch der «Begeha» melden. Es war der junge<br />
geschwungene Brauen, zwei Millimeter Mann, der so bewundernd wegzusehen<br />
hoch. «Warum bloss dieser widerliche verstand. Dorothy war enttäuscht. Dieser<br />
hübsche, elegante Mensch hatte ihr<br />
Mensch mich immer anstarrt ?» dachte<br />
sie dabei. Dann entzog sie ihm 80 Prozent gefallen. Sie hatte ihn für einen Filmschauspieler<br />
gehalten. Oder mindestens<br />
ihres Profils und investierte sie vorteilhafter<br />
in der Betrachtung eines eleganten,<br />
jungen Mannes, der die Kunst ver-<br />
sich heraus, dass er von Beruf nichts war<br />
für einen Diplomaten. Und nun stellte<br />
stand, bewundernd wegzublicken. als ein Linksgeher, ein Vis-ä-vis, die<br />
männliche Hälfte eines Paares, eine Foxtrott-Existenz.<br />
Der junge Mann schien Dorothys Enttäuschung<br />
nicht zu merken. «Ich heisse<br />
Voss,» sagte er, «Karl Heinrich Voss.<br />
Nehmen Sie Kaffee oder Tee? Ach so. Sie<br />
sind ja Amerikanerin. Ich schätze: ohne<br />
Zucker. Was halten Sie von der «Begeha»?<br />
Geniale Einrichtung, wie ? Aber Sie müssen<br />
nicht denken, dass wir jeder Frau eine<br />
Offerte schicken! Nur solchen, die mir unerhört<br />
gefallen. Ich hoffe, Sie bemerken,<br />
dass das eine Liebeserklärung ist. Nehmen<br />
Sie Apfelkuchen oder Mohrenkopf 1 ?»<br />
Nicht zu leugnen, dass Karl Heinrich<br />
Voss vollendet tanzte. Die «Begeha» hatte<br />
reell geliefert. Aber es war nicht recht<br />
von ihm, ihr Zärtlichkeiten zuzuflüstern<br />
und sie so fest an sich zu drücken, war<br />
auch nicht in Ordnung. Das hiess, den<br />
Dienst am Kunden übertreiben.<br />
«Haben Sie abends etwas vor?» erkundigte<br />
er sich.<br />
«Ja», log Dorothy und stotterte etwas<br />
von einer Tante, die in Wahrheit ! in Ohio<br />
sass.<br />
«Und wie steht es mit morgen? Darf ich<br />
um 5 Uhr wiederkommen?»<br />
«Ich weiss noch nicht», sagte Dorothy,<br />
«aber bitte bestellen Sie Ihrer Firma, dass<br />
ich gern morgens eine Stunde Tennis spie-<br />
«Ich heisse Voss, Karl Heinrich Voss...»<br />
«Wenn ich bloss in dieser Grossstadt<br />
einen Mann kennen würde,» sagte sie sich.<br />
«Es gibt Situationen, in denen ein Mann<br />
höchst vorteilhaft ist.»<br />
Am nächsten Morgen fand Dorothy unter<br />
ihrer Post einen Brief in Maschinenschrift:<br />
«Wir gestatten uns hierdurch, Sie<br />
auf unser Unternehmen, die «Begeha»<br />
aufmerksam zu machen. Die « Begeha »<br />
— Besorgungzentrale gesellschaftsfähiger<br />
Herren — stellt alleinreisenden Damen<br />
Herren zu allen Zwecken zur Verfügung:<br />
Sportpartner — für Auto, Tennis, Golf<br />
und Eeiten —, Tänzer zum five o'clock<br />
tea, kunstverständige Begleiter für Museumsbesuche<br />
etc. Anruf genügt: Phäa<br />
9797.»<br />
Sie rief Phäa 9797 an und bestellte einen<br />
Herrn in Prima-Ausführung, mit allen<br />
Finessen des Tango vertraut.<br />
len möchte. Sagen wir um 9. Man soll<br />
mir einen guten Partner schicken.»<br />
Voss zog ein Notizbuch heraus und rio^<br />
tierte den Auftrag: «Tennispartner. 9 Uhr<br />
früh. Schönwald-Sportplatz.»<br />
Als Dorothy vor dem Schönwald-Sportplatz<br />
aus dem Auto stieg, stand Herr Karl<br />
Heinrich Voss am Tor, trug eine weisse<br />
Hose und winkte mit dem Schläger.<br />
«Guten Morgen», sagte Dorothy, «wo<br />
ist mein Partner 1»<br />
Dorothys Augen funkelten ihn an.<br />
«Aber es war doch nicht meine Absicht,<br />
mich mit Ihnen zu treffen. Weshalb<br />
schickt die Firma denn gerade Sie?»<br />
«Vielleicht, "weil ich so verliebt in Sie<br />
bin.»<br />
«Ich glaube eher, dass die Firma von<br />
meinem Auftrag gar nichts weiss.»<br />
«Zur Strafe dürfen Sie mich 6 :0 besiegen.<br />
Sie ahnen nicht, wieviel Vergnügen<br />
es mir macht, von einer hübschen Frau<br />
besiegt zu werden.»<br />
Wenn dies Karl Heinrieh Voss wirklich<br />
so viel Vergnügen machte, so versagte er<br />
es sich an diesem Morgen. Er placierte<br />
alle Bälle mit einer virtuosen Perfidie<br />
und Hess die arme Dorothy nicht einen<br />
Satz gewinnen.<br />
«Wie steht's mit morgen ?» fragte er, als<br />
sie sich trennten. Er zog das Notizbuch<br />
hervor.<br />
«Ich komme auf Veranlassung der Begeha...»<br />
«Danke», sagte Dorothy steif, «Ich habe<br />
kein Vertrauen mehr zu dem Notizbuch.<br />
Ich rufe lieber Ihre Firma an.»<br />
Und wirklich bestellte sie zum nächsten<br />
Vormittag, 10 Uhr, einen kunstverständigen<br />
Herrn vor das Kunstmuseum.<br />
Als Dorothy vor dem Kunstmuseum aus<br />
dem Auto stieg, stand Herr Karl Heinrich<br />
Voss am Tor, trug einen Melonenhut und<br />
eine Brille und winkte mit dem Baedecker.<br />
Dorothy starrte ihn wortlos an, dann<br />
machte sie kehrt, öffnete den Schlag des<br />
Autos und stieg wieder ein. Mit einem<br />
Satz war Voss bei ihr. «Weshalb sind Sie<br />
böse, dass ich der kunstverständige Herr<br />
-bitf?» rief er. «Die Sache ist ganz einfach:<br />
ich bin ein kunstverständiger Tänzer, der<br />
auch Tennis spielt.»<br />
«Ich werde mich bei Ihrem Chef beschweren,»<br />
versetzte Dorothy. «Ich lasse<br />
mich nicht zwingen, Sie jeden Tag zu treffen.»<br />
Am Haus der «Begeha» war ein Schild<br />
angebracht, das auf dieses bedeutende Unternehmen<br />
hinwies. «Begeha?» fragte die<br />
Portiersfrau. «Ach so — Begeha! Sie sind<br />
die Dame ! ?»<br />
«Was für eine Dame ?»<br />
«Na, egal. Zweiter Stock rechts.»<br />
Das Metallschild an der Türe rechts im<br />
zweiten Stock war überklebt. Auf einem<br />
Stück Papier stand «Begeha» Scheinbar<br />
ein ganz neues Unternehmen. Ein Diener<br />
öffnete.<br />
«Ich möchte mit dem Chef sprechen.»<br />
«Bitte», sagte der Diener, durchschritt<br />
das Vorzimmer, das mit echten Teppichen<br />
belegt war, öffnete eine Tür und liess<br />
Dorothy eintreten.<br />
«Guten Abend», sagte Karl Heinrich<br />
Voss, «womit kann ich dienen?»<br />
Auch wenn das Zimmer nicht so elegant<br />
gewesen wäre, auch wenn die ganze Aufmachung<br />
ihr nicht verraten hätte, dass<br />
dies unmöglich ein Bureau sein konnte,<br />
hätte sie doch sofort begriffen, dass die<br />
ganze «Begeha» nicht existierte — sie<br />
brauchte bloss Herrn Voss in die Augen<br />
zu sehen, in diese impertinenten Augen,<br />
die vor Vergnügen strahlten. «Ich kann<br />
nichts dafür, wenn wir uns jeden Tag<br />
treffen», sagte er scheinheilig, «aber jedenfalls<br />
freue ich mich, dass Sie hier sind.<br />
Bitte nehmen Sie Platz.»<br />
Dorothy nahm nicht Platz, sondern<br />
machte Miene, das Zimmer zu verlassen.<br />
An der Türe wandte sie sich um. «Sie haben<br />
gewusst, dass ich herkommen werde.<br />
Sie haben mir eine Falle gestellt. Das<br />
tut kein Gentleman.»<br />
Dorothy ging nach Hause und haderte<br />
mit Gott und Karl Heinrich Voss. Das<br />
ging so zwei Tage, dann hatte das Hadern<br />
seinen Reiz verloren. Sie langweilte sich.<br />
Und ausserdem begannen Selbstvorwürfe<br />
sie zu quälen. Weshalb nur hatte sie es<br />
ihm so schwer gemacht, sie zu treffen?<br />
Eine Stunde später rief sie Phäa 9797<br />
an.<br />
«Guten Abend, Miss Dorothy.»<br />
«Ich kann doch nichts dafür,» sa^te er schein,<br />
heiliz.<br />
«Bitte schicken Sie mir heute abend<br />
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H>
nicht heraus. Ihr Herz hatte angefangen, «Voss ist mein Freund,» erwiderte der<br />
«Pasodoble» zu tanzen.<br />
Smoking. «Er hat mich hergeschickt. Ich<br />
Gegen halb neun Uhr klopfte ein Page soll Ihnen bestellen, dass ich ein perfekter<br />
an Dorothys Tür. «Ein Herr von der Begeha<br />
wartet in der Halle.»<br />
Dorothy Hess ihn stehen und ging in<br />
Abendesser bin.»<br />
Dorothy nahm ein Hermelin-Cape um, eine Telephonzelle. Nicht um zu telephonieren,<br />
sondern um zu weinen. Aber da<br />
lief die Treppe hinab und betrat die Halle<br />
mit der Erkenntnis, verliebt zu sein. Suchend<br />
blickte sie um sich.<br />
die Gelegenheit so günstig war, rief sie<br />
Phäa 9797 an.<br />
«Herr Voss, Sie sind ein Scheusal.»<br />
«Wo igt der Herr, der mich erwartet 1» «Sind Sie mit unserem Abendesser nieht<br />
Tuet Portier wies auf einen Smocking, der zufrieden T»<br />
eine riesenhafte Glatze hatte. «Aber nein», «Bitte schicken Sie mir jemand anders.»<br />
rief Dorothy, «das ist er ja nieht.» Doch «Alle Herren von der Begeha sind fort,»<br />
da machte der Smoking ihr schon eine sagte Karl Heinrich Voss, nur einer ist<br />
"Verbeugung. «Ich komme auf Veranlassung<br />
der Begeha.»<br />
den brauchen können. Es ist unser Kuss-<br />
noch da — aber ich weiss nicht, ob Sie<br />
«Wie können Sie auf Veranlassung der geber.»<br />
Begeha kommen?» schrie Dorothy entrüstet.<br />
«Es gibt doch gar keine Begeha! «Ich habe Zimmer 93», sagte eine leise<br />
Pause. «Sind Sie noch dort 1»<br />
Die Begeha ist doch Herr Voss — —•» Stimme.<br />
wir veröffentlichen in der Folge unter diesem<br />
Titel eine Reihe von Eindrücken über das abendliche<br />
L«ben der Stadt.<br />
I.<br />
Das Dancing.<br />
Der Eingang ist diskret versteckt, als<br />
scheute sich das Etablissement, seine<br />
Existenz laut zu verkünden. Kein flammendes<br />
Wort « Dancing » glüht in den roten<br />
und blauen Farben der Lichtreklame<br />
auf. Durch eine Samtportiere betritt man<br />
den Vorraum. Warme Luft schweelt einem<br />
entgegen, in der das süssliche, sinnliche<br />
Ahnen vieler Parfüms ist. Die Wände<br />
sind in grellen Tönen gehalten, langgestreckte<br />
Tier- und Menschenleiber sind<br />
von überkühner Malerhand hingeworfen.<br />
Ein Boy gleitet verschwiegen lächelnd umher,<br />
hebt seine Hände den fallenden Mänteln<br />
entgegen und kassiert den Eintritt.<br />
Auf dem Gesicht des jungen Burschen, das<br />
durch eine grosse Mütze beschattet wird,<br />
ruht jene Müdigkeit und Gleichgültigkeit,<br />
die von der inneren Unruhe der unbewusst<br />
gespannten Besucher stark absticht.<br />
Um das Rund der Tanzfläche gruppieren<br />
sich in losen Reihen die Tische und<br />
Sessel. Kleine Nischen verbergen einen<br />
Teil der Anwesenden. Rotes Licht wächst<br />
in den kleinen Saal, in den Winkeln verdiehtet<br />
es sich zu einem stickigen Halbdunkel,<br />
durch das die weissen Arme der<br />
Frauen schimmern. Die Herren in diskretem<br />
Schwarz haben wie auf geheimes<br />
Abkommen hin die linke Seite des kleinen<br />
Raumes zum Aufenthalt gewählt, rechts<br />
befinden sich die Damen. Alle werden von<br />
dem einen Grundsatz beherrscht: Ruhe!<br />
Es wird wenig gesprochen, fast hat es den<br />
Anschein, als ob das rot spielende Lieht,<br />
das aus kleinen runden Lampen hervorbricht,<br />
die Laute abdämpft. Die Herren<br />
versuchen ihren Positionen jene Unnahbarkeit<br />
und Blasiertheit zu geben, die ihre<br />
innere Wachheit betäuben soll. Die Damen<br />
haben es wesentlich schwieriger. Sie<br />
sitzen ziemlich hilflos da, die Hände im<br />
Sehoss, die Füsse genau nebeneinander gestellt,<br />
und sehen mit einem ergeben harrenden<br />
Blick dem Momente entgegen, da<br />
sie aus dem Bann erlöst werden. (Was<br />
Hesse sich vieles reden? Die süsse Limonde<br />
ist bereits erwähnt, und die Herren<br />
Zürich<br />
ESPLANADE<br />
Stadt am Abend<br />
GRAND CAFE, TABARIN, BAH,<br />
die moderne Unterhaltungsstätte.<br />
sind von jener faden Nettigkeit und Sauberkeit,<br />
die eben doch, langweilt.)<br />
Doch nun poltert das Rollen der Jazztrommel<br />
in die unsichere Stille, das rote<br />
Licht sickert endgültig zu einem dicken,<br />
dunkelroten Farbenbrei zusammen, und<br />
schon jault das Saxophon die ersten Töne<br />
der Melodie. Stühle werden gerückt, leises<br />
Räuspern ertönt, die Damen bekommen<br />
fliehende Augen und klopfende Herzen.<br />
Das Jazzorchester stampft seine Rhythmen<br />
drauflos. Endlich wagt der Beherzteste<br />
von allen mit einem siehern Schwung<br />
den Start und überquert mit langen<br />
Schritten die Tanzfläche, um die Dame<br />
seiner Wahl abzuholen. Man sieht ihm<br />
an, er ist von seinem kühnen Entschluss<br />
im Momente so erschüttert, so begeistert,<br />
dass er sich für Augenblicke sehr schön<br />
und gut und tapfer vorkommt. Jetzt<br />
schiesst einer nach dem andern auf,<br />
steuert auf seine Dame los, und gleitet sodann<br />
in den Rhythmus des Tanzes hinein.<br />
Die einen sind von ihrer Tanzkunst so<br />
überzeugt, dass sie ihren Schritten eine<br />
schöne Nebensächlichkeit zulegen. Sie<br />
schwimmen mit langen rhythmischen Bewegungen<br />
durch das schwankende, drehende<br />
Feld der Tanzenden, wirbeln in elegantem<br />
Schwung dahin, stoppen mit effektvollen<br />
Zwischenbewegungen ab und<br />
gleiten wieder in den einfachen Takt hinüber,<br />
der sie weiterträgt, wie ein,.. Stück<br />
Holz auf dem Strome da vonschwimmt. Andere,<br />
solche vielleicht, die selten hier sind,<br />
glauben sich der Dame gegenüber für eine<br />
gute Haltung und exakte Schritte verantwortlich<br />
und beissen sich in einen harten,<br />
knappen Rhythmus hinein, der die Körper<br />
der beiden durchschüttert und ein zum<br />
mindesten passives Lächeln auf die Lippen<br />
der Dame zaubern lässt. Von oben<br />
besehen, gewinnt der Tanz ein phantastisches<br />
Bild. Die ungeheuren Verkürzungen<br />
der Leiber verzerrt den Eindruck.<br />
Man sieht mit Brillantine gefettete Haare<br />
der Herren, lockige, duftige Bubiköpfe der<br />
Damen, Hände, die sich begehrlich oder<br />
scheu um Hüften oder auf Achseln legen,<br />
Münder, die sich zu einem verquält ängstlichen<br />
Lachen öffnen — weil man doch<br />
unterhalten soll — Leiber, die sich wirbelnd<br />
durch den Raum drehen. Manchmal<br />
stösst eine Dame einen kleinen hysterischen<br />
Schrei aus, der nach Lachen klingt,<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — No 43<br />
Familie Rob. Steffen.<br />
jetzt weiss man, der Herr hat ihr eine<br />
Witzigkeit zukommen lassen, die sie dankbar<br />
quittiert.<br />
Beim Tango nimmt das Ganze eine<br />
feierliche Stimmung an. Zu den langgezogenen,<br />
machtvoll fallenden Tönen zelebrieren<br />
sie den leise hingetuschten Tanz,<br />
der zu einem Gleiten und Wiegen ohne<br />
Ende wird. Es wird nicht mehr gesprochen,<br />
das rote, blaue, grüne, gelbe Lieht<br />
verschwimmt mit den sehnsüchtigen Tönen<br />
des Liedes, das manchmal wild aufzuckend<br />
ansteigt, dann wieder ergeben,<br />
still in sich zusammensinkt und verbluten<br />
will, zu einer schönen Kitschigkeit,, der<br />
man zur endlos scheinenden Wiederholung<br />
Beifall zollt.<br />
Sie sagen, es sei ein oberflächlicher Genuss,<br />
in diesem Dancing seine Abende zu<br />
verbringen. Die Anwesenden wissen es so<br />
viel besser — nein — sie fühlen es besser.<br />
Es ist eine Stille und Friedlichkeit da, in<br />
der es sich schön ruhen lässt, und beim<br />
Tanz wachen alle die verdrängten Zärtlichkeitsbedürfnisse<br />
auf, so dass beim<br />
Tango ein langsamer schöner Schritt<br />
dem andern Menschen eine Zärtlichkeit<br />
schenkt, die dem Streicheln einer Hand<br />
über die Stirne gleichkommt. fco.<br />
Die Blume<br />
Ich habe eine Blume betrachtet, eines dieser<br />
Wunder Gottes, und ich habe mich gefreut<br />
an ihrer einfachen edlen Schönheit.<br />
Und dann bin ich plötzlich ganz klein geworden.<br />
Ich stand, winzig wie eine Ameise,<br />
am Fusse der Blume und sah an ihr hinauf.<br />
Herrlich steilte ihr Stengel empor, schmal,<br />
zart, unendlich hoch. Weit höher war er<br />
als die höchste und schlankste Säule eines<br />
Domes. Hoch oben, in unendlich scheinender<br />
Ferne, war das meisterliche Kapitell der<br />
Säule. Nicht geometrisch abgezirkelt, nicht<br />
langweilig<br />
Stengel Kelch und Blume, und doch waren<br />
beide von wunderbarer Harmonie und Proportion.<br />
Breit, aber unendlich leicht und zart<br />
strebten die leuchtend weissen Blütenblätter<br />
nach aussen, in eleganter Linie sich verjüngend<br />
und in einer fein gerollten Spitze auslaufend.<br />
Als ich wieder gross und ungeschlacht vor<br />
der Blume stand, mit Füssen, die ein halbes<br />
Dutzend ihresgleichen auf einmal zertreten<br />
könnten, war meine Ehrfurcht grösser denn<br />
je.<br />
Ich habe eine Blume betrachtet, eines die-<br />
'ser Wunder Gottes und ich habe mich begeistert<br />
an ihrer einfachen, edlen Schönheit.<br />
Ernest.<br />
Autosanfte.<br />
Der geistliche und weltliche Herrscher Tibets,<br />
der Dalai Lama, hat sich ein Auto gekauft.<br />
Er will den Wagen für seine Reisen<br />
im Himalaya-Gebiet verwenden. Da aber<br />
mangels geeigneter Fahrstrassen die Ausnutzung:<br />
des Wagens unmöglich erscheint,<br />
werden 30 Kulis bereitgestellt, die das Auto<br />
— tragen sollen. Bisher Hessen sich die Beherrscher<br />
Tibets in kostbar geschmückten<br />
Sänften tragen, und es ist der erste Fall,<br />
dass ein Dalai Lama sich ein Auto gekauft<br />
hat.<br />
Ausgleich. « Kurt, du bist heute den ganzen<br />
Tag artig gewesen, dafür kannst du dir<br />
etwas wünschen ! » — « Darf ich dann morgen<br />
mal unartig sein, Mama ? »<br />
Thalwil<br />
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Abendstimmung aus Kinderzeiten.<br />
Von Richard v. SchaukaL<br />
In dem grossen Garten, der meine glückliche<br />
Kindheit traulich umrauschte, blühten<br />
alljährlich auch in mächtiger Fülle altmodische<br />
Pfingstrosen. Sie konnten es in<br />
keiner Weise aufnehmen mit den unzähligen<br />
vielfarbigen ».wirklichen» Rosen, die hoch an<br />
Stöcken und in sanft wiegenden niedrigen<br />
Sträuchern die Wege säumten, und deren<br />
seliger Duft zumal am Abend, wenn der Gärtner<br />
reichlich Wasser verspritzt hatte, die<br />
kühlere Luft in ein mit köstlichstem Gehalt<br />
begnadetes Lebenselixier verwandelte. Aber<br />
sie Hessen sich ihr Recht, auf ihre minder<br />
adelige Art den Frühling zu feiern, darum<br />
nicht nehmen und hielten ersichtlichermassen<br />
als eine daseinssichere und behagliche Gruppe<br />
kernhafter Geschöpfe zusammen.<br />
Sie waren nicht übermässig beliebt unter<br />
den Insassen des Gartens, deren es in drei<br />
Altersstufen eine kleine Anzahl auf verschiedene<br />
Weise ihres Reichtums sich erfreuender<br />
Gestalten gab. Die Grossmutter wandelte<br />
gern einsam und auf abgelegenen Pfaden<br />
nach Sonnenuntergang langsam umher. Der<br />
Oheim, ihr Schwiegersohn, sass am liebsten<br />
vor dem grossen Wasserbecken, das den<br />
Restaurant zur alten Post s<br />
Pfingstrosen<br />
sanft zum Haus hinansteigenden Rasen,<br />
buchsumwuchert und schilfbestanden, krönte.<br />
Ab und zu gesellte sich auch eine Weile die<br />
bewegliche Tante ihrem stets für die zärtliche<br />
Begegnung dankbaren Gatten, um dann<br />
wieder raschen Schrittes and mit aufmerksamen<br />
Blicken auf den Stand der stolz gehegten<br />
Blumenzier ihren Rundgang aufzunehmen.<br />
Wir zwei Kinder aber waren bald da<br />
und bald dort, wettlaufend bis zum Brunnen,<br />
unter den Kastanienbäumen, oder auf Abenteuer<br />
hinter den dichten Büschen schleichend,<br />
manchmal die schweigsame Grossmutter ein-<br />
manchmal an die freundlich auf gleichtnässig wuchs aus demholend, Fragen<br />
antwortende Tante gehängt. Ein grosser,<br />
weissschwarzzottiger Hund folgte ans<br />
vertraut.<br />
Pfingstferien: es waren nur vier Tage,<br />
aber mit der ganzen Wonne des schon zum<br />
Sommer neigenden üppigen Frühlings gesättigte,<br />
wunderbar lange Tage eines im Augenblick<br />
den Gehalt einer Ewigkeit erschöpfenden<br />
Kinderdaseins.<br />
Wir standen unter den über ans empor entfalteten<br />
Pfingstrosen, die Grossmutter, wie<br />
uns scheinen wollte, immer nur mit einiger<br />
Geringschätzung betrachtete. Eine Amsel<br />
flötete in den fast farblos hochgespannten<br />
Himmel. Etwas von jener seltsam ans tiefste<br />
Herz greifenden Wehmut war in unserm<br />
Schweigen, wie sie Kinder mitten im Glück<br />
ihrer Sorglosigkeit als das Ahnen eines irgendwoher<br />
sich im Dämmer bereitenden Abschieds<br />
empfinden. Der Abendhauch trug die<br />
weisse Säule des Springbrunnens leicht<br />
schieiernd aus ihrer steilen Richtung. Fern<br />
vom Wald, den uns die gedrängt ragenden<br />
Bäume jenseits des schon verschatteten Weges<br />
verbargen, klangen gedämpft verschwebende<br />
Töne von Hörnern. Still, ins leise<br />
Plätschern sinnend versunken, sah ich den<br />
Oheim sitzen: wie weiss sein Haar war! Fast<br />
wie ein Fremder schien er mir... Da löste<br />
sich mit einem kurzen, kaum vernehmlichen,<br />
dennoch seltsam eindringenden Laut die<br />
blossrosa halbkugelig gewölbte Blüte einer<br />
Pfingstrose über mir vom Stiel und zerfiel<br />
weichwallend in ihre Blätter...<br />
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CM<br />
erci
No - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Oestliche Pfingstsitten und<br />
Volksglaube<br />
Mystizismus der Volksseele.<br />
In der Seele eines jeden Menschen, und<br />
vor allem eines im Schosse der Natur lebenden<br />
und ihre ganze Schönheit und grenzenlose<br />
Macht zu tiefst empfindenden Menschen<br />
schlummert der Trieb zum Mystizismus, die<br />
Sehnsucht nach etwas noch Höherem als die<br />
ihn umgebende Welt, das Bedürfnis der Versinnlichung<br />
der Naturkräfte in allerphantastischsten<br />
Gestalten und die Lust, ihnen in<br />
höchster Demut zu huldigen. Daher die Fülle<br />
mannigfacher Gottheiten bei den heidnischen<br />
Völkern, daher die Sagen, Zauberkünste, der<br />
Aberglaube und die geheimnisvollen Riten bei<br />
den christlichen Völkern, deren Tradition<br />
sich durch Jahrhunderte bis in die neueste<br />
Zeit hinzieht, wo Radio, Jazzband und Yale-<br />
Blues selbst aus den von der Kultur abgele-<br />
. gensten Dörfchen diese Riten, voll der Poesie<br />
und geheimnisvollen Reizes, vertrieben und<br />
sich festsetzten; und dort, wo das Volk in<br />
den Dörfern sie auch noch heute begeht, verbindet<br />
es mit ihnen nicht mehr einen höheren<br />
Wert, und weiss oft selbst nicht, aus welcher<br />
Absicht es frühere Traditionen bewahrt.<br />
Motive heutiger Pfingstfeiern.<br />
Die Kirche feiert an diesen Tagen die Erinnerung<br />
an die Herabsendung des Heiligen<br />
Geistes; man findet aber im Volke wenig<br />
Legenden, die mit dieser kirchlichen Feier<br />
eine gewisse Verbindung besässen, höchstens,<br />
dass man hier und dort, wenn Feuer angezündet<br />
werden oder auch gelegentlich der<br />
Johannisfeuer, als Grund die kirchliche Feier<br />
und die Herabkunft des Heiligen Geistes in<br />
Gestalt feuriger Zungen angibt. Aber in der<br />
Hauptsache erinnern alle diese Volkssitten an<br />
heidnische Feiern zu Ehren der Frühlingsgottheiten,<br />
ihr Anflehen um gute Ernte, die<br />
Beschwörung von Kobolden, die dem Bauern<br />
nach dem gleichen Chronisten, noch im<br />
16. Jahrhundert in Polen nicht vernachlässigt.<br />
Man häufte Opfergaben aus Wermutbüscheln<br />
und Feldraute und zündete diese Stösse mit<br />
einem Feuer an, das man durch Aneinanderreihen<br />
zweier Hölzer erhalten hatte; damit<br />
oft arg zusetzen, und vor allem in Weissrussland<br />
und Podolien kann man bei diesen<br />
diese Feier auch wirklich teuflischen Anstrich<br />
hätte, sang man frivole Lieder und<br />
sprang dazu.<br />
Feiern Trauermotive finden, die den Charakter<br />
eines Totenfestes besitzen.<br />
In Littauen und Weissrussland legen die<br />
In früheren Jahrhunderten besass in die-Dorfbewohnesen Gegenden die Zeit von Ostern bis Jo-<br />
am Johannistag auf die Fenster ihrer noch heute zu Pfingsten und<br />
Hütten<br />
hannis die Bedeutung einer Zeit von Wundern<br />
und ungewöhnlicher Naturgeheimnisse,<br />
denn in ihr waren böse Kräfte am meisten<br />
tätig, denn dann traten Nixen und Waldfrauen<br />
(Dschiwoshony) in Erscheinung, dann<br />
führten Waldgötter, sogenannte Majki, böse<br />
Streiche aus und dann zeigten sich auch die<br />
Seelen der zum Tode Verurteilten, Gespenster<br />
und die sogenannte Strzygonie, dann<br />
hielten Hexen mit Teufeln ihre Sabbate auf<br />
dem Kahlen Berge (fast jedes Volk hat seinen<br />
Brocken) ab, denn traf der Mensch den<br />
Teufel und fiel gewöhnlich in die Schlingen<br />
seiner Kraft, dann kam es zum Kampf des<br />
Licht- und Sonnengottes Jarowit, der bei den<br />
Ruthenen Kupayo heisst, mit der Göttin der<br />
guten Ernte Marzanna zu einem Kampf, der<br />
bis zum völligen Siege über die Geister der<br />
Dunkelheit und die unreinen Kräfte führte.<br />
Dann half der Mensch zum Siege des Lichtes<br />
und der Wahrheit, indem er auf den Gipfeln<br />
Feuer anzündete, mit ihnen die Herdfeuer erneuerte*<br />
es auf seine Ackerraine verteilte und<br />
die Asche über seine Felder streute.<br />
Austreibung böser Wintergeister.<br />
Aber es gibt auch Gegenden, wo man dieses<br />
Feuer dem Teufel weihte; so erinnert<br />
z. B. ein Chronist des 16. Jahrhunderts, dass<br />
im östlichen Polen von Pfingsten bis zum<br />
Vorabend des Johannisfestes (24. Juni) an iedem<br />
Samstagabend Frauen auf Erdhaufen<br />
und Hügeln Feuer anzündeten, um die sie<br />
herumsprangen, wobei sie dem Teufel Opfer<br />
darbrachten. Diese heidnische Sitte wurde,<br />
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vor Gespenstern, Hexen und Alraunen<br />
zu schützen.<br />
In der ganzen Krakauer Gegend zündet das<br />
Volk auf den Feldern und Bergen an den<br />
Pfingstabenden Feuer an, in Verfolg der<br />
Traditionen früherer Feuer, die die Menschen<br />
von den Sünden reinigen und die angebauten<br />
Felder vor verschiedenen Krankheiten sichern<br />
und gute Ernten bringen sollten. Aber<br />
die Pfingstfeuer sichern die Menschen auch<br />
vor den Streichen der Nixen, die zu dieser<br />
Zeit den Menschen besonders arg zusetzen.<br />
Nach dem Volksglauben sind diese Nixen<br />
menschliche Seelen, deren Körper am ersten<br />
Pfingsttage starben. Die mit ihren reichen<br />
grünen Zöpfen an dichten Eichen- oder Birkenästen<br />
festgeklemmten Nixen ängstigen grünem Röhricht und dichter Buchweide<br />
den Menschen, der sich zu Pfingsten in denbewachsenen Flnsslauf spielen die übermütigen<br />
Nixen und lauern auf das Leben der<br />
Wald wagt; sie springen von den Bäumen<br />
auf die Pferde oder auf die Wagen der Vorbeifahrenden<br />
und kitzeln sie unter frivolem<br />
Menschen.<br />
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68 615 849.—<br />
28 016 674.—<br />
Geist aufgeben. Manchmal zeigten sich die<br />
Nixen den Bauersknechten im Walde und<br />
nahmen die Gestalt schmucker Dorfmädchen<br />
an. Wer sich von ihren Reizen verführen<br />
und sich herbeilocken Hess, dessen Körper<br />
fanden die Leute am nächsten Tage im Dikkicht<br />
einer Schlucht, verschandelt durch das<br />
konvulsivische Lächeln der Agonie. Um die<br />
Kinder vor dem Kitzeln der Nixen in der<br />
Pfingstnacht zu schützen, streuten ihnen die<br />
Eltern Wermut unter das Kissen. Ebenso gefährlich<br />
ist es in diesen Nächten, ins Getreide<br />
zu gehen, selbst über Ackerraine, denn in<br />
den grünen Wogen des Roggens und Weizens<br />
tanzen dann die boshaften Nixen, genau so<br />
wie in den Wäldern und im Dickicht und<br />
können dem unvorsichtigen Menschen das<br />
Leben rauben. Während der ganzen «Grünen<br />
Woche» (Pfingstwoche) sollte der<br />
Mensch Wermut bei sich tragen oder Feuer<br />
anzünden und damit die Nixen vertreiben.<br />
Bei den Ruthenen und Ukrainern fährt kein<br />
Fischer an klaren Abenden der «Grünen<br />
Woche» mit dem Kahn weder auf den See<br />
hinaus noch auf den Fluss, derm in dem mit<br />
Trauerfeierlächkeiten zu Ehren toter<br />
Seelen.<br />
Ebenso irren die Seelen der vom Himmel<br />
Ausgeschlossenen in den Pfingstnächten am<br />
meisten durch die Welt und beweinen ihr<br />
schlimmes Geschick. Es sind traurige und<br />
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und als ungetaufte Kinder starben. In Wirklichkeit<br />
schaden diese Seelchen den Men-leute, denen wertvollere Sachen verschwan-<br />
können. Am nächsten Tage gehen die Landschen<br />
nicht, denn nur Schelmereien sind ihr den, in die Dorfschenke und lösen dort ziemlich<br />
billig ihren eigenen Besitz ein, den ihnen<br />
einziges Spiel; aber in den Pfingstnächten<br />
sind sie besonders aufdringlich und rufen die Zigeuner stahlen und für einen Pappenstiel<br />
dem Wirt der Schenke verkauften.<br />
wk.<br />
den Heiligen Geist um Taufe an. Und wer<br />
nicht so viel Geistesgegenwart besitzt, um<br />
eine solche stöhnende Seele zu bekreuzen, ihr<br />
Chrisam nachzuwerfen und sie im Namen des<br />
Heiligen Geistes zu segnen, der wird, sofern<br />
er nicht stirbt, noch lange Jahre das<br />
Stöhnen dieser leidenden Seele hören müssen.<br />
Deshalb existiert in vielen Gegenden<br />
Weissrusslands und der Ukraine der Glaube,<br />
dass Gott zu Pfingsten den Seelen der<br />
Verstorbenen durch die Welt zu wandern<br />
und ihre Mitmenschen, Verwandten oder<br />
Eltern und Kinder zu beunruhigen erlaubt,<br />
weshalb man zu Pfingsten den sogenannten<br />
Trauerschmaus (raduniec oder radawnice)<br />
abhält.<br />
Bauern und Bäuerinnen versammeln sich<br />
vor Anbruch des Abends an den Gräbern<br />
ihrer Verwandten, breiten auf ihnen weisse<br />
Linnen aus und stellen auf sie verschiedene<br />
Speisen, wie z. B. Honig, Quark und eine Art<br />
Kuchen aus grobem Buchweizenmehl, Eier,<br />
Wurst und geräuchertes Fleisch. Dann begiessen<br />
sie den Grabhügel mit Honigwodka,<br />
essen und trinken selbst, wobei sie die Toten<br />
zu dem Mahle einladen. Nach dem Mahl lassen<br />
sie auf dem Grabe gelb gefärbte Eier<br />
zurück, die dann die Armen sammeln, während<br />
sie selbst in die Dorfschenke gehen, wo<br />
sie bis zum Morgen trinken und tanzen.<br />
Pfingstliche Frendenfeiera<br />
In Polen findet man wenig Pfingstgebräuche,<br />
die durch ihre Stimmung an<br />
Totenriten erinnern würden, sondern alle<br />
tragen das Siegel der Heiterkeit und Freude.<br />
Ueberall ist Frühling und frisches Grün,<br />
Freude in der Natur, Freude und Heiterkeit<br />
in der Seele des Menschen. Die ländliche<br />
Bevölkerung streut zu Pfingsten Kalmusblätter<br />
und Binsen in die Stube, schmückt<br />
die Hütte mit Aesten von Laubbäumen,<br />
steckt in die Fenster Holunder und Wacholder,<br />
wählt die Frühlingskönigin und führt<br />
sie in Prozessionen durch die Felder, denn<br />
wo die Königin hinkommt, «dort wächst der<br />
Weizen,» stellt Maibäume auf und singt Lieder<br />
von den Majki. Es sind dies liebe und<br />
sympathische überirdische Wesen, leicht wie<br />
der Nebel und in durchsichtige Kleider gehüllt;<br />
sie kennen weder Aerger noch Bosheit<br />
und halten jeglichen Schaden von den<br />
Herden und Saaten der Menschen ab. Ihre<br />
wunderbar schönen Köpfchen sind mit Feldund<br />
Waldblumensträussen geschmückt und<br />
sie tanzen und singen auf grossen, freien<br />
Plätzen und weiten Waldwiesen; besonders<br />
aber belustigen sie sich mit einem Bad in<br />
Waldbächen zu Pfingsten und in der Johannisnacht.<br />
In dieser Zeit bemühen sich<br />
die Majki am meisten, die Landleute zu verwirren,<br />
indem sie sie mit ihren Kunststücken<br />
und ihrer überirdischen Anmut bezaubern,<br />
aber tun, im Gegensatz zu den Nixen, nichts<br />
Böses. Sie lassen sie tanzen, aber man kann<br />
sie auch leicht mit einem Schrei oder mit<br />
Feuer verscheuchen. Bestürzt flüchten sie<br />
dann und lassen ihre Gefangenen in Ruhe.<br />
In einigen Gegenden stopft man einen<br />
Strohsack aus, gibt ihm die Gestalt eines<br />
Götzenbildes, schmückt ihn mit Bändern und<br />
Grün, setzt ihn unter Gesängen auf ein<br />
Pferd und führt ihn durch das Dorf und<br />
durch die Felder.<br />
Maibäume.<br />
In einer anderen Gegend nehmen an dieser<br />
Feier als Hauptpersonen zwei Zigeuner<br />
mit Zangen teil. Das ganze Gefolge geht<br />
mit Gesang und Peitschenknall von Hütte zu<br />
Hütte, und wo ein Mädchen ist, stellt man<br />
auf die Schwelle ein mit Bändern geschmücktes,<br />
gefälltes kleines Tannenbäumchen.<br />
Das ist das sogenannte Aufstellen des<br />
Maibaumes. Die Dorfmusik spielt fromme<br />
und heitere Lieder, Zigeuner schlagen mit<br />
Hämmern den Takt und die Burschen treiben<br />
mit den Mädchen Schabernack. Die Eltern<br />
des Mädchens bewirten die Ankömmlinge<br />
mit einem Trunk, alles freut sich und<br />
die Zigeuner stehlen, während sie verschiedene<br />
Kunststücke zeigen, so viel sie nur<br />
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Die Tageschronik<br />
Gegen das Schnellfrühstück.<br />
Andre de Fouquieres, eine der führenden<br />
Persönlichkeiten der französischen Gesellschaft,<br />
dem man den Ehrentitel eines « Arbiter<br />
elegantiarum » (Schiedsrichter der Eleganz)<br />
beigelegt hat, warnte kürzlich in einem<br />
Vortrag seine Zeitgenossen vor den Gefahren,<br />
die ihnen durch die Vernachlässigung<br />
der Kunst des Essens drohen. Besonders<br />
beklagt er die eingerissene Unsitte des<br />
Schnellessens und hält die Lokale, in denen<br />
man ein «Schnellfrühstück» einnimmt, für<br />
einen Krebsschaden der Menschheit Er behauptet,<br />
dass es besser sei, gar nichts zu<br />
essen, als im Eiltempo einige Gerichte herunterzuschlingen,<br />
denn eine in zehn Minuten<br />
oder noch kürzerer Zeit eingenommene<br />
Mahlzeit kann weder schmecken noch der<br />
gesunden Ernährung dienen. Nur dann bekommt<br />
dem Menschen die Nahrung, wenn er<br />
sich mit behaglicher Ruhe, den Geist von<br />
allen Sorgen befreit, zu Tische niedersetzt;<br />
nur dann kann er den rechten Genuss an den<br />
Speisen haben und ihre Güte würdigen, wenn<br />
er nicht stets die Uhr in der Hand hält. Solches<br />
Schnellessen muss zu Verdauangs*<br />
Störungen und Unterernährung führen, wie<br />
das amerikanische Beispiel zeige. Die hohe<br />
Kunst der Küche kann unter solchen Umständen<br />
natürlich überhaupt nicht gedeihen.<br />
Die beste und bekömmlichste Mahlzeit wird<br />
im Kreise der Familie eingenommen und soll<br />
wenigstens 50 Minuten dauern. Man soll sich<br />
dabei unterhalten, denn dann kaut man langsamer,<br />
und ein angeregtes Gespräch ist die<br />
beste Würze des Essens.<br />
Die entführte Grossmutter.<br />
Blindheit der Liebe und Blittdheif » Infolge<br />
mangelhafter Beleuchtung haben (drei<br />
junge Serben ins Gefängnis gebracht, unter<br />
Begleitumständen, an denen Boccaccio seine<br />
helle Freude gehabt hätte. In einem südslawischen<br />
Dorf lebte in ihrem schmucken<br />
Landhäuschen die alt© Bäuerin Jagoda Ilitsch<br />
mit ihrer bildhübschen Enkeltochter. Der<br />
jüngste der drei im Nachbardorf wohnenden<br />
Brüder Arangel hatte sich sterblich in das<br />
hübsche Mädchen verliebt, aber die Grossmutter<br />
wollte von einer Verbindung der beiden<br />
nichts wissen und lehnte den Heiratsantrag<br />
des verliebten Burschen mit schroffen 1<br />
Worten ab. Empört über diese Zurückweisung,<br />
beschlossen die drei Brüder, das Mädchen<br />
zu entführen. Sie spannten ihre besten<br />
Pferde vor den Wagen und fuhren in pechschwarzer<br />
Nacht nach dem Haus des gelieb.<br />
ten Mädchens. In aller Heimlichkeit schlichen<br />
sie sich zu dem Hause, stiegen durch<br />
ein offenes Fenster ein und gelangten auch<br />
glücklich in das Schlafzimmer. Tiefe Atemzüge<br />
belehrten sie, dass das schöne Mädchen<br />
fest schlief und dass sie keine Entdeckung<br />
zu fürchten hatten. Da keine Zeit zu verlieren<br />
war, zogen sie der Schlafenden die Bettdecke<br />
über den Kopf, um sie am Schreien zu<br />
verhindern, wickelten sie in Laken und Kissen,<br />
die sie mit einem Strick fest umschnürten.<br />
Nachdem sie das lebende Bündel in den<br />
Wagen gelegt hatten, fuhren sie schnell davon.<br />
Unterwegs aber machten sie auf Bitten<br />
des jüngsten Bruders halt, der es sich nicht<br />
versagen mochte, das Gesicht seiner Geliebten<br />
zu sehen. Mit einem Schreckensschrei<br />
fuhr er zurück, denn aus den Kissen grinste<br />
ihm das verrunzelte Gesicht der Alten entgegen.<br />
Die Unglücklichen waren in das falsche<br />
Zimmer gekommen und hatten statt der<br />
Enkelin die Grossmutter fortgeschleppt. Sie<br />
Messen ihre Wut an der armen Alten aus, die<br />
sie wütend in den Strassengraben warfen,<br />
wo sie bewusstlos liegen blieb. Dort wurde<br />
sie am nächsten Morgen halb erstarrt von<br />
Bauern gefunden. Die allzu temperamentvollen<br />
jungen Heisssporne jedoch wurden für<br />
ihre Tat entsprechend «belohnt».<br />
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Der PHngstausflug<br />
Von Iwan Heilbut.<br />
Die ganze Stadt hatte ihre Freude an Jean,<br />
einem jungen Mann von 19 Jahren, der heute,<br />
am Pfingstsonntag, zum erstenmal in seinem<br />
Leben einen Ausflug mit seinem lieben<br />
Mädchen zu unternehmen gedachte. Alle<br />
Ladenbewohner hatten Müsse, ihn zu beobachten,<br />
wie er aus dem Hause trat. Mit<br />
zwei kurzen, ängstlichen Blicken nach links<br />
und rechts schätzte er die Zahl seiner Beobachter<br />
auf beiden Seiten gegeneinander ab,<br />
um dann mit tapfer erheuchelter Würde nach<br />
links zu schwenken. Alle Gassenjungen und<br />
Ladenschwengel hatten Zeit, ihm mit Geheul<br />
und Hurra zu folgen. Sie unterbrachen die<br />
Fussballspielerei auf dem asphaltierten Fahrweg,<br />
bildeten eine Kolonne und schrien:<br />
« Jean geht aus ! Jean geht zur Liebsten!<br />
Hurra, hurra für Jean! »<br />
Die Sache lag so:<br />
Er war als ein Waisenkind mit einemmal<br />
dagewesen. Niemand wusste, von wo er gekommen<br />
war. Er hatte sich den Unterhaltungen<br />
und Spielen seiner gleichaltrigen Schulgenossen<br />
anschliessen wollen — sie hatten<br />
ihn aber mit Spott nach Hause geschickt:<br />
«Jean mit den krummen Beinen», hatten sie<br />
ihn gerufen. Und: «Jean, der mit dem Luftloch<br />
im Rock.» — Darauf war Jean gegangen<br />
und war nie wieder zum Spielen gekommen.<br />
Liess er sich aber auf der Strasse sehen,<br />
schrien die Jungen : «Jean, der Prinz !><br />
— Und die Alten, die vor den Läden sassen,<br />
die Hände über dem Bauche, lachten: «Der<br />
Bengel geht noch an seinem Stolz zugrunde.»<br />
Er war vor kurzer Zeit in die Lehre geschickt<br />
worden und sein Prinzipal bezahlte<br />
ihm sein — sozusagen — erstes Gehalt. Jean<br />
war vor Freude ausser sich gewesen. Er hatte<br />
es den Leuten, die ihn beherbergten, mit<br />
strahlenden Augen gezeigt. Sie zählten die<br />
Summe nach, was keine bedeutende Arbeit<br />
war. Dann — um sich selber die Mühe und<br />
Kosten zu lohnen — nahmen sie ihren Teil<br />
in Anspruch. Und Jean behielt einen Restvo/i<br />
vier Franken und fünfzig Rappen.<br />
Von diesen vier Franken und fünfzig Rappen<br />
konnte er in jedem Monat seinen Luxus<br />
bestreiten. Er kaufte ein Buch und Süssigkeiten<br />
und fuhr am Sonntag ins Freie.<br />
Aber da war der Fall eingetreten, dass ihn<br />
ein Mädchen gefragt hatte, wann sie sich<br />
denn wieder treffen wollten zum andernmal?<br />
Und Jean bemerkte am Sonnabend vor<br />
Pfingsten, der dieser Aufforderung folgte,<br />
dass seine Stiefel zerrissen waren. Er ging<br />
am Abend durch die belebtesten Strassen des<br />
Stadtteils und blieb vor den hellstrahlenden<br />
Schaufenstern stehen. In einem sehr grossen<br />
Schuhgeschäft kehrte er ein.<br />
«Was möchten Sie denn haben?» fragte<br />
die blonde Verkäuferin.<br />
«Ein Paar Stiefel», sagte Jean.<br />
«Welche Grosse?»<br />
Jean wurde rot und sagte: «Das welss ich<br />
nicht.»<br />
Die Verkäuferin forderte ihn auf, die Stiefel<br />
auszuziehen. Aber Jean hatte das schon<br />
bedacht. Er wollte seine Stiefel nicht ausziehen.<br />
«Kann ich die Stiefel nicht erst einmal sehen?»<br />
fragte er.<br />
Die Verkäuferin stieg auf eine Leiterund<br />
brachte drei weisse Kartons herunter.<br />
«Wieveil kosten sie?»<br />
«Zehn Franken — und teurer.»<br />
«Danke», sagte Jean. «Verzeihen Sie.» Ein gemütvoller Verbrecher.<br />
Er ging hinaus. Vor dem Fenster stand er Der 30jährige John Walker wurde in Kaiton<br />
City im Staate Colorado wegen Mordes<br />
wieder lange still. Aus der Tiefe des Spiegels<br />
sah ihn sein Bild an. Er durchmusterte zum Tode verurteilt. Der Verbrecher machte<br />
noch einmal die ausgestellten Paare. vor seiner Exekution wegen eines Zuges von<br />
Er ging wieder hinein.<br />
Gemüt von sich reden, der sympathisch anmutet.<br />
Walker liebte seine alte 70jährige<br />
«Es sind aber Stiefel ausgestellt für drei<br />
und einen halben Franken», sagte er zu der Mutter über alles. Mrs. Walker, die auf dem<br />
blonden Verkäuferin.<br />
flachen Lande lebte, hatte keine Ahnung von<br />
Da lachte sie und sagte: «Ja, aber sie sind der Verurteilung ihres Sohnes. Der Delinquent<br />
nun dachte mit Schrecken daran, dass<br />
von Holz.»<br />
die Kunde von dem Schicksal ihres Sohnes<br />
«Nun?» fragte er... «Aber sie sehen aus die alte Frau töten könnte. Die Tage vor<br />
•wie Leder.»<br />
seiner Hinrichtung verwandte er zur Abfassung<br />
zahlreicher Briefe, die er seinem Ver-<br />
«Aber sie klappern!»<br />
«Ich kann sie ja mit Gummi beschlagen.» teidiger einhändigte. Dieser musste sich verpflichten,<br />
allmonatlich einen Brief an Wal-<br />
«Das wird wenig helfen.»<br />
«Darf ich sie nicht sehen?»<br />
kers alte Mutter zu senden. Sie sollte bis<br />
Es 1 bleibt mir noch ein Franken, rechnete zu ihrem Tode denken, dass ihr Sohn in der<br />
er aus, für einen Blutnenstrauss, Fahrgeld Ferne lebe und im Auslande Arbeit gefunden<br />
und Getränk im Freien.<br />
hätte.<br />
Jean kaufte ein Paar Holzstiefel.<br />
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So war er also anzusehen, als die Fussballspieler<br />
hinter ihm riefen: «Jean geht zur Liebsten.»<br />
— Er trug einen kleinen, grauen Hut,<br />
eine schwarze Jacke, eine hellgestreifte Hose,<br />
das Paar Holzstiefel -und in den Härtden ein<br />
Bukett Pfingstrosen.<br />
Die Stiefel klapperten wie Hufe von Rossen.<br />
Jean steckte das Gesicht in die roten<br />
Blumen. Er gab es bald auf, behutsam mit<br />
den Sohlen aufzutreten. — Es klapperte doch.<br />
Und es strengte die Wadenmuskeln entsetzlich<br />
an.<br />
Er ging und es schallte.<br />
Als sich die Fussballspieler hinter ihm<br />
endlich verloren, wurde es daTum doch nicht<br />
gut. Auf der Promenade sahen ihm die Leute<br />
mit unverhohlener Freude in die Augen, einige<br />
lachten schmetternd; besonders die jungen<br />
Mädchen taten sich keinen Zwang an.<br />
Die Leute, die vor den Kaffeehäusern in<br />
Korbsesseln sassen, steckten die Köpfe zusammen,<br />
richteten die Augen sämtlich auf<br />
einen Punkt — und dieser Punkt war Jean<br />
und sein Blumenstrauss.<br />
Als er seines lieben Mädchens ansichtig<br />
wurde, da war sein Herz vor Schmerz und<br />
Schmach fast gebrochen. Er warf die Pfingstrosen<br />
auf die Strasse, blieb stehen, wendete<br />
sich und weinte. Aber sie hatte ihn schon gesehen,<br />
kam schnell auf ihn zugeeilt und hob<br />
die Rosen auf. Dann fasste sie seine Hand.<br />
Jean sah sie an. Sie hielt den Strausstnit<br />
der Linken gegen die Brust gepresst. «Kommst<br />
«Doch», sagte Jean.<br />
Als sie gingen, fragte er: «Nette Stiefel<br />
hab' ich angezogen — was?<br />
«Die klappern», sagte sie.<br />
Und beide lachten glückselig.<br />
Aus der<br />
Revue des Frühlings<br />
Von /. R. H.<br />
Der Frühling ist die Revue der Natur mit<br />
Blumen-Girls, mit Schleier-Wolken, mit<br />
einem Gewitter-Komiker. Der Eintritt >st<br />
umsonst; dafür zahlt man die Lustbarkeitssteuer<br />
mit voreiligen Liebesschwüren, die<br />
man nachträglich nur ungern einhält.<br />
Der rote Faden, der sich durch die Revue<br />
des Frühlings zieht, wird für manchen Menschen<br />
ein lästiges Schiffstau der Ehe.<br />
Die Revue des Frühlings macht vergesslich;<br />
man denkt nicht mehr an das Trauerspiel<br />
des Winters, an das wehmütige Schauspiel<br />
des Herbstes und nicht mehr an den<br />
Abenteuerfilm des Sommers.<br />
Kritiker, die sich über die Revue des Frühlings<br />
lustig machen, sind gewöhnlich Menschen,<br />
die es in einem Land ohne Frühling<br />
nicht aushalten würden.<br />
Die Revue des Frühlings wird alljährlich<br />
mit dem grössten Erfolg aufgeführt. Verzweifelte<br />
Theaterdirektoren sollen sich hier<br />
das Rezept für ein Zugstück holen.<br />
In der Revue des Frühlings werden täglich<br />
vierundzwanzig Bilder dargestellt; jede<br />
Stunde ein anderes. Die Nachtbilder sind<br />
aber durchaus nicht die dunkelsten.<br />
In der Revue des Frühlings kann jede schöne<br />
Frau als Star auftreten, auch wenn sie dafür<br />
nicht bezahlt wird.<br />
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30 AUTOMOBIL-REVUE 1031 — NC49<br />
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(The Humorist.)<br />
Der Lord am Telephon<br />
Hotelhalle. Teezeit. Ein Page schiebt<br />
sich durch die Tische und ruft stolz:<br />
« Lord Derby bitte ans Telephon.» — An<br />
einem der hinteren Tische erhebt sich ein<br />
gut aussehender Herr und geht mit unnachahmlicher<br />
Nonchalence, ohne einen<br />
Blick auf die Gäste zu werfen, die ihn anstarren,<br />
an den Apparat. Als er nach einigen<br />
Minuten die Halle wieder betritt, ist<br />
an den meisten Tischen die Unterhaltung<br />
noch nicht wieder aufgenommen. Der Lord<br />
setzt sich, stellt die Teetasse, die er eben<br />
an den Mund führen wollte, plötzlich hin<br />
und grüsst an einen Tisch hinüber, an<br />
dem eine elegante Dame und ihre Tochter<br />
sitzen.<br />
Die erwidern etwas erstaunt, aber sichtlich<br />
erfreut und stehen sofort im Mittelpunkt<br />
des Interesses. Der Lord erhebt sich<br />
langsam, geht an die Damen heran, reicht<br />
der älteren die Hand und sagt auf englisch:<br />
« Die Welt ist doch klein. Das letztemal<br />
hatte ich im Londoner Eitz das Vergnügen.<br />
»<br />
Die Dame, die fühlt, dass aller Augen<br />
auf sie gerichtet sind, erwidert unsicher<br />
und auf deutsch: «Ich erinnere mich —<br />
obgleich ich noch niemals — Sie gestatten,<br />
dass ich Ihnen meine Tochter vorstelle.»<br />
Der Lord reicht dem hübschen jungen<br />
Mädchen die Hand und sagt: «Fräulein<br />
Annemarie — Sie sind aber schön geworden.<br />
» — Mutter und Tochter sehen sich<br />
an — der Lord bittet und nimmt Platz am<br />
Tisch. « Woher kennen Sie meine Tochter<br />
Annemarie?» fragt die Dame, «sie war<br />
doch gar nicht...» — Der Lord nimmt die<br />
Hand des jungen Mädchens, betrachtet sie<br />
und erwidert: «So etwas vergisst man<br />
nicht.»<br />
Und als sich nach ein paar Minuten das<br />
Ganze als ein Irrtum des Lords erweist,<br />
lachen alle drei, und der Lord sagt: « Aus<br />
so einer Verwechslung ist schon manchmal<br />
Freundschaft fürs Leben entstanden.» —<br />
Als die Frau Mama « zufällig » mal hinausgeht,<br />
verabredet der Lord sich mit dem<br />
jungen Mädchen für den nächsten Nachmittag.<br />
Nach einer Woche sind sie « heimlich<br />
» verlobt. Am Tage darauf wird als<br />
erste die Mama eingeweiht. Heimliches<br />
Verlobungsfrühstück zu dritt, bei dem der<br />
Lord den kostbaren Schmuck seiner künftigen<br />
Schwiegermutter bewundert und ihn<br />
sich auf zwei Tage ausleiht, um seiner<br />
Braut genau denselben schenken zu können.<br />
Mit dem Schmuck verschwand der<br />
« Lord », der acht Tage später als der zur<br />
Zeit stellungslose, früher jahrelang in<br />
Glasgow beschäftigte deutsche Kellner<br />
Emil F. verhaftet wurde.<br />
Er erhält ein Jahr zwei Monate Gefängnis,<br />
und in der Urteilsbegründung heisst<br />
es: «Nicht jeder Lord ist echt, der sich<br />
in einer Hotelhalle an den Apparat rufen<br />
lässt.»<br />
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NM2 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 31<br />
So wollen wir Pfingsten feiern: In leiser<br />
Fahrt durch jauchzende, werdende Natur, in<br />
bewusstem Empfinden aller Schönheit und<br />
Form. Wir wollen den gewaltigen Zusammenklang<br />
von Berg und Tal und Fluss und<br />
Himmel in uns aufnehmen, wir wollen auch<br />
das kleine beglückende Wunder am Wege<br />
finden. Wir wollen die sich kreuzenden Farben-<br />
und Lichtfluten erleben. Die Fahrt in<br />
der Pfingstsonne wird ein Wunder sein, wenn<br />
wir für die Pfingstfeier der Natur offene Augen,<br />
offene Sinne und ein offenes Herz besitzen,<br />
eb.<br />
Pfingstfahrt.<br />
Wie war das doch eine herrliche Fahrt,<br />
letztes Jahr an Pfingsten. Wie zog der Wagen<br />
freudig hinaus, bekannte und neue Gegenden,<br />
vertraute und unbekannte Städte und<br />
Dörfer durchziehend. Wie froh ist doch jedesmal<br />
die Erinnerung an die Fahrt.<br />
Wieder ziehen in Gedanken alle die Orte<br />
vorüber, wie im Kaleidoskop. Erst die bekannten:<br />
Worb, Zäziwil, Oberdiessbach,<br />
Oppligen, Thun, Spiez, Faulensee, Interlaken,<br />
Brienz. Dann kam Neuland: Brünig, Giswil,<br />
Sachsein, Samen. Wir durchquerten<br />
Kerns, Stans, Stansstad, besahen uns Kastanienbaum<br />
und Horw und erreichten Luzern.<br />
Prachtvoll war die Fahrt dem Yierwaldstättersee<br />
entlang über Weggis, Vitznau, Gersau,<br />
Brunnen. Dann kam Schwyz und spater<br />
ging es den lieblichen Gestaden des Zugersees<br />
entlang nach Cham, Baar und Zug.<br />
Pfäffikon glitt vorbei, jenseits des Seedammes<br />
begrüssten wir Rapperswil. Ueber Rikken,<br />
Wättwil und Lichtensteig erreichten wir<br />
das Appenzellerländchen. Besonders in der<br />
Erinnerung haften blieben Gontenbad, Gais,<br />
Heiden, Appenzell, Herisau, Speicher, Walzenhausen,<br />
Weissbad.<br />
Ein neuer Reiseabschnitt begann im gastlichen<br />
St. Gallen. Es ging dem Bodensee entlang,<br />
durch Arbon, Romanshorn, vorbei an<br />
Konstanz und durch Ermatingen. Dem Laufe<br />
des Rheines folgend erreichten wir Schaffhausen.<br />
Und richtig, dann kam Eglisau, wo<br />
wir das nette Erlebnis hatten und dann nahm<br />
uns das stets unruhige, grosse und vielseitige<br />
Zürich auf. Dann erinnere ich mich, dass<br />
wir Baden, Brugg und Bözberg; später Frick<br />
durchfuhren und gegen Abend in Basel, der<br />
selbstsicheren Grenzstadt am Rhein, landeten.<br />
Andern Tags ging es gen Liestal, auf<br />
der landschaftlich so reizvollen unteren<br />
Hauensteinroute klommen wir empor über<br />
Waidenburg nach Langenbrück und dann<br />
Hessen wir uns hinabsinken nach Baisthal.<br />
Bald war dann Solothurn in Sicht, das<br />
«Städtchen wundernett am schönen Aarestrand<br />
». Einen letzten Sprung machten wir<br />
nach Biel und Worbenbad und dann ging es<br />
heimwärts, müde, aber freudig. Drei schöne<br />
Tage .waren uns beschieden gewesen.<br />
Was tun wir dieses Jahr? Wir machen die<br />
gleiche Fahrt, nur in umgekehrter Richtung!<br />
Ein gutes Buch liest man ja auch gerne<br />
zweimal, warum sollte man nicht schöne Erinnerungen<br />
wieder auffrischen? -ch-<br />
Seelisberg - Sonnenberg. 400 Meter über dem<br />
klassischen Rütli, am obersten, wild romantischen<br />
Arm des Vierwaldstätterseps. eröffnete am 10. Mai<br />
Tourismus<br />
Pfingsten<br />
mit seinem Kulm-Hotel die Friihsommorsaison.<br />
Schönstes, saftiges Grün, durchzogen von prächtiger<br />
Buntheit der Frühlingsblumen, schmückt die<br />
Alpvrcirlen und während rinjrs herum das Hochgebirge<br />
noch in tiefem Schnee eincebettet liegt, hat<br />
hier der Frühling in seiner ganzen Schönheit Einzug<br />
gehalten. Zu längerem Ferienaufenthalt Lesonders<br />
beliebt, wird es, dank seiner schnellen und<br />
bequemen Erreichbarkeit vom schweizerischen Mittelland<br />
aus mit Bahn, Schiff und Seilbahn oder<br />
mit dem Auto ebensosehr als genussreiches Weekend<br />
oder schönes Tages-Ausflugsziel hochgeschätzt und<br />
in Verbindung mit einem Besuch der klassischen<br />
Stätte am Urnersee von Gesellschaften aus nah<br />
und fern gerne aufgesucht. Seelisberg^Sonnenberg,<br />
stellt seinen Gasten diesen Sommer ein neuestens<br />
errichtetes, modernes, heizbares, von den Etagen<br />
der Hotels direkt erreichbares Schwimmbad zur<br />
Verfügung. Neu» ausgezeichnete Tennis-Anlagen<br />
bedeuten eine weitere willkommene Ausdehnung<br />
der bisherigen Sportanlagen.<br />
Bluestfahrten ii» den Thurgau.<br />
auch dem Kanton Thurgau wiederum sein schönstes<br />
Kleid übergeworfen. Das ganze fruchtbare Land ist<br />
von einem weissen Blüten flor überzogen. So weit<br />
das Auge eieht, dehnen sich saftige grüne Wiesen<br />
aus, in denen wie weisse Blütensträusse die blühenden<br />
Bäume stehen. Das Frühlingsbild dieser Landschalt<br />
gehört zum Zauberhaftesten, was man ia<br />
diesen Tagen sehen kann. Ein Autoausflug in die<br />
Oetmark unseres Landes in diesen Wochen, bedeutet<br />
deshalb unvergleichlichen Genuss; die Herrlichkeiten<br />
des Frühlings und die Gastlichkeit der Thurgauer<br />
werden eine solche Bluestfahrt lange in der Erinnerung<br />
nachleben lassen.<br />
Unterwasser. Sonnig milde Frühlingstage laden<br />
zu froher Ausfahrt nach dem anmutigen «Unterwasser»<br />
ein. Die ausgesprochen vorarlpine, windgeschützte<br />
Lage dieser klimatischen Kurstation gewinnt<br />
jedes Frühjahr grössere Anziehungskraft.<br />
Im Schwimm-, Luft- und Sennenbad werden Vorbereitungen<br />
für die Betriebseröffnung, die in den<br />
nächsten Tagen erfolgen wird, getroffen. Ein<br />
stattlicher Trupp Gäste erfreut sich bereits ungetrübter<br />
Ferienlust.<br />
Ein Malentag im Toggenburg.<br />
cWonnig ist's, in Frühlingstagen<br />
Nach dem Wanderstab zu greifen,<br />
Frohe Wanderlust im Herzen,<br />
Gottes Garten zu durchstreifen.»<br />
(Weber, Dreizehnlinden.)'<br />
Diese Wonne- und Wanderlust treibt uns in aller<br />
Frühe schon aus den Federn. Ein herrlicher<br />
Maisonntag bricht an, köstlich, kühl und klar und<br />
frisch, die Luft erfüllt von Blütenduft. Ein Blick<br />
in diesen schönheitstrunkenen Lenzesmorgen, in<br />
dem die Vögel um die Wette singen und jubilieren,<br />
lässt. gesteigerte Lebensfreude, wohliges Kraftgefühl<br />
in uns aufsteigen.<br />
Und mit den morgenseligen Vögeln um die<br />
Wette singend, ziehen wir leicht gewandet und mit<br />
cnicht mehr Gepäck, als eine Schwalbe trägt, die;<br />
nach Sudan zieht», durch das noch schlafende Dörf-s<br />
lein hinaus, der Sonne entgegen, alles hinter uns<br />
lassend, was sorgt und grämt und beschwert. Ein<br />
Stück über saftgrüne, taufrische Wiesen, und schon<br />
nimmt uns der stille, dunkle Wald in seine Hallen<br />
auf. Das Frühlicht des Morgens bricht feich in dem<br />
eben aufgeschlossenen, wundersam lichtgrünen Buchengeäst<br />
und zaubert ein märchenhaft huschendes<br />
Dämmerlicht. Wie durch einen lichten, hohen, gotischen<br />
Dom mit himmelragenden grünen Pfeilern,<br />
von Ewigkeitslichtorn durchflutet, so schreitot es<br />
sich durch den neuerstandenen Buchen- und Tannenwald,<br />
in dem die Bäumkronen sich eben zusammenwölben.<br />
Smaragdgrün leuchtet das liebliche toggenburgische<br />
Bergtal von Abend her mit der silberschimmernden<br />
Thur, zwischen Wald, Wies und Hügel<br />
eingebettet, durch das lichte Blättergerank zu uns<br />
herauf. Der Waldbodon selbst ist ein einziger Blütenteppich.<br />
Da winkt der Himmelsschlüssel, da<br />
nickt die zarte weisse Anemone, da duftet der Waldmeister,<br />
da breitet sich ein ganzer Hang von blühendem<br />
Schlehdorn und wilden Kirschen aus. Und<br />
von jedem Zweige schmettert und pfeift es sieghaft,<br />
als wüssten auch die Vögel, dass es Maien<br />
ist und ein Sonntag, — ein Maisonntag!<br />
Plötzlich macht der abwechslungsreiche Wald<br />
eine kleine Schleife, und wir stehen inmitten eines<br />
sonnigen Lenzesmorgen, umflutet von der aufgehenden<br />
Sonne. Um uns neigen knospende Apfelbäume<br />
ihre Aeste nieder, eine alte schöne Linde<br />
spendet den ersten Sonntagsgruss. Hit ganzer<br />
Wucht heben sich zwischen Morgen und Mittag in<br />
vollster Schönheit die Spitzen der Churfirsten aus<br />
dem anbrechenden Morgen, überstrahlt von glitzernden<br />
Strahlen, wie in einem Spiegel schimmernd.<br />
Und bei diesem Anblick quillt das Herz des Toggenburgers<br />
wie des Fremden auf, er taöchte die<br />
Arme ausbreiten und die hehren Gipfel umfangen<br />
vor Freude; was «gestern war, ist heut' vergessen»;<br />
nur ein Wunsch Tegt sich immer mehr: die Erhabenheit<br />
solcher Stimmungen voll zu geniessen, auszukosten<br />
mit ganzer Liebe, um dann später, im<br />
Trubel der täglichen Arbeiten, aus diesem Schatzkästchen<br />
der Erinnerung zu zehren.<br />
Immer höher schwellt die Sonne und hüllt mehr<br />
und mehr die ganze Landschaft in ihren Morgenpurpur<br />
ein. An der Landstrasse stehen Bim- und<br />
Kirschbäume vollentfaltet wie ein einziger Riesenblumenstrauss.<br />
Und über den Apfelbäumen liegt es<br />
erst noch wie ein rosiger Schleier. Wunderbar still<br />
und friedsam ist es, tatsächlich cSonntag auf allen<br />
Fluren». Es ist ein wunderschönes Landschaftsbild,<br />
von der Höhe aus betrachtet. Wald und Berge<br />
schliessen den nach Abend offenen Talkessel ein,<br />
durch das Geäst der Bäume sieht man immer wieder<br />
die leise spielenden Wasser der blauen Thur<br />
Der Mai hat<br />
über den grünen Matten hervorschillern. Wahrhaftig<br />
eine schöne Heimat und ein hübscher Platz<br />
für die, die da oben hausen, für die stämmigen<br />
Bauerngestalten vom alten Schrot und Korn, die<br />
wie kleine Könige leben in ihrem wohlgepflegten,<br />
einfachen Reich, wo alte gute Sitte noch daheim ist.<br />
Mitten im nahen Dorf steht ein schmuckes<br />
Kirchlein, das mit seinem hohen Turme einen stillen<br />
Erbauungsgruss zur Höhe sendet. Unwillkürlich<br />
muss man die Hände falten vor so viel Grossartigkeit<br />
der Natur und mit Gottfried Keller empfinden:<br />
«Trink, o Auge, was die Wimper hält,<br />
Von der Herrlichkeit der Gotteswelt.»<br />
Gleich unter uns steht einladend ein kleines<br />
Gasthaus, zu dessen Fenster die Berge hineinschauen.<br />
Aber noch schöner sitzt sich's unter den<br />
alten Lindenbäumen vor dem Häuschen. Da mundet<br />
der duftende Kaffee mit goldgelber Maibutter,<br />
den blauen Himmel über, die grüne Welt unter<br />
eich, herrlich und besser als ein grosser Hochzeitsschmaus.<br />
Wie viel Poesie und Heimatzauber liegt doch rn<br />
'diesen friedsamen Landschafts- und Heimatstättenbildern!<br />
Da wurzelt Urkraft und gesundes Volkstum.<br />
Man muss sie schauen, muss sie lieben!<br />
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j; t Im Oktober nur an Sonn- und allg. Feiertagen.<br />
Touren-Antworten<br />
T. A. 677, Bern-Blankenberghe. Die vorteilhafteste<br />
Strecke Bern-Blankenberghe ist 770 km lang.<br />
Sie führt über folgende Orte:<br />
Bern, Ölten, Basel, Mülhausen, Thanä, St. Maurice,<br />
Remiremont, Epinal (Etappe), 245 knr,<br />
Charmes, Nancy, Pont-ä-Mousson, Metz, Thion-<br />
Ville, Luxemburg, Ettelbrück (Etappe), 215 km;<br />
Bastogne, Marche, Wavre, Namur, Brüssel<br />
(Etappe), 195 km;<br />
Alost, Gand, Eeclöo, Brügge, Blankenberghe,<br />
115 km.<br />
Strassen finden Sie auf dieser Route durchwegs<br />
gute. Wenn man ganz auf den Genuss der teilweise<br />
prächtigen Landschaft verzichten wollte, Hesse sich<br />
die Strecke auch in 2 Tagen zurücklegen. Wenn<br />
ein Aufenthalt in Brüssel nicht vorgesehen wäre,<br />
kämen als Etappen Charmes, Namür und Blankenberghe<br />
in Betracht.<br />
T. B. inH.<br />
Was sich Kloin-Fritzchen unteT «Kühlerhaubt «I<br />
vorstellt.<br />
(ADAC-Motorwelt)<br />
T. A. 678, Rorschach-Meran. Da der Arlberg auf<br />
Pfingsten kaum befahrbar sein wird, wäre folgende<br />
Route nach Meran einzuschlagen, um einen Bahnverlad<br />
zu vermeiden:<br />
Rorschach, Bregenz, Lindau, Isny, Kemptan,<br />
Füssen, Reutte, Garmisch-Partenkirchen, Scharnit«,<br />
Innsbruck, Steinach, Brenner, Vipiteno, Jaufenpass,<br />
Meran, 353 km. Etappe etwa in Garmisch zu<br />
empfehlen.<br />
Für die Rückfahrt könnte die Route über Spon«<br />
dinig, Reschenscheideck, Martinsbruck, Süs, St. Jto«<br />
ritz, Julier, Tiefenkastei, Chur, Sargans, Buch«,<br />
Altstätten, Rorschach ebenfalls ohne Bahnverlad befahren<br />
werden, 350 km. Etappe in St. Moritz oder<br />
Silvaplana. E. T. in B.<br />
Touren -Fragen<br />
T. F. 679, Belfort-Hericourt. Ich möchte TOS<br />
Basel aus eine Tour über Beifort, Hericourt, N«u*<br />
chätel oder Lausanne machen. Welches sind di»<br />
bestmöglichen Strassen? A. Z. in T.<br />
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Hotel-Pension Suvretta<br />
Neues Haus. Sonnige, aussichtsreiche<br />
Lage. Fliessendes kaltes<br />
und warmes Wasser. Diät nach<br />
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von Fr. 10.— an. —<br />
Garage. — Auto an der Bahn.<br />
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Die berühmte klassische Stätte der Ursen weiz<br />
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Rrndsicht. Mod. Musikappar-<br />
Garage. Eigene Landwirtsch-<br />
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Pension ab Fr.7.-. Prospekte-<br />
Tel. 12. Qross. schart. Garten<br />
direkt am See. Spez. in Fisch<br />
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LUGANO-PARADISO<br />
PENSION DIETSCHI<br />
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Hotel Bahnhof 111<br />
Passantenhaus, schöne Zimmer, Ia. Küche<br />
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Automobil-Revue<br />
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GRAND-und KULM-HOTELS K. FREI-SURBECK.<br />
Hotel Kastanienbaum<br />
Vierwaldstättersee. Idealer Frühlings-Aufenthalt. Warm- und kaltfliessendes Wasser.<br />
Weekend-Arrangements. Autoausflüge. Garage.<br />
Stonsstod<br />
A.C.S. Hotel SchatzenhaosT.CS.<br />
Direkt an der Engelbergronte.<br />
Terrassen - Garten - Restaurant.<br />
Bachforellen, Bauernschinken.<br />
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J. Näpflfn.<br />
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Altbekanntes, gutbürgerliches<br />
Haus mit massigen<br />
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LUDWIG MEYER.<br />
Engelberg<br />
Hotel-Restaurant Victoria<br />
Rendez-vous der Automobilisten.<br />
Erstklassige Menüs. Weekendarrangements.<br />
Schattiger Parkplatz.<br />
Tel. Nr. 10. W. DURRER.<br />
Klausen-Passhöhe<br />
GISWIL HOTEL BAHNHOF A.C.S.<br />
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Schönes Ausflugsziel!<br />
Gepflegte Küche u. Keller.<br />
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Hotel Planen<br />
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Restaurant im Parterre.<br />
Hncnnnthal HOTEL T.GS.<br />
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Fürirea<br />
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