E_1931_Zeitung_Nr.044
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag, 26. Mai <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. — N° 44<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag nnd Freitag Monatlieb „Gelbe Liste"<br />
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Inseratenscliluss 4 Tage vor Erscheinen der Xummern<br />
Unsachliche Berichterstattung<br />
Wir müssen leider immer wieder die Erfahrung<br />
machen, dass mancherlei Publik'ationsorgane<br />
(die löblichen Ausnahmen bestätigen<br />
nur die Regel) sich nicht gerade mit<br />
grossem Verständnis und ausgesprochener<br />
Freundlichkeit den automobilistischen Fragen<br />
widmen. Bei besonderen Anlässen wie Ausstellungen<br />
und Veranstaltungen wirft man<br />
sich ein automobilistisches Mäntelchen um<br />
und pickt die Rosinen zusammen. Handkehrum<br />
wird wieder Mitteilungen Raum gewährt,<br />
die in ihrer Sachlichkeit oder Richtigkeit<br />
sehr zu wünschen übrig lassen und<br />
im grossen Publikum nicht gerade das Verständnis<br />
für die modernen Verkehrsmittel<br />
fördern.<br />
Ein typisches Beispiel dafür ist eine kürzlich<br />
verbreitete ag.-Meldung, die sich mit den<br />
zürcherischen Strassenbauten befasst. Die<br />
dortige Baudirektion hat in ihrem Jahresbericht<br />
eine Aufstellung veröffentlicht, aus<br />
welcher hervorgeht, dass aus dem Fonds für<br />
Hauptverkehrsstrassen innerhalb der letzten<br />
zehn Jahre über 18 Mill. Fr. für Strassenbauten<br />
aufgewendet worden sind. "Wer nun<br />
die Mitteilungen des Baudepartementes näher<br />
durchgeht, wird ohne weiteres feststellen,<br />
dass dieser Fonds ausschliesslich aus den<br />
Einnahmen aus Motorfahrzeugsteuern und<br />
Benzinzollanteil, der ja auch wiederum die<br />
Fahrer belastet, geäufnet wird. Diese ausschlaggebende<br />
Tatsache wird aber stillschweigend<br />
übergangen und dem Publikum<br />
einfach die frappante Zahl von 18 Mill. Fr.<br />
Ausgaben vorgesetzt.<br />
Gerade über die Strassenausgaben von<br />
Kantonen und Städte und die für deren<br />
Deckung aufgewendeten öffentlichen Mittel<br />
besteht in weiten Kreisen ein tiefeingewurzelter<br />
Irrtum, den systematisch aufzuklären<br />
für die Presse eine einfache Sache wäre. Das<br />
Publikum hört und weiss meistens nur, wie<br />
sehr der Posten Strassenbau in den einzelnen<br />
Budgets Jahr für Jahr anwächst. Allgemein<br />
herrscht der Glaube vor, es seien diese Mehrausgaben<br />
gleichbedeutend mit einem entsprechenden<br />
Generalangriff auf öffentliche<br />
Gelder, die aus den laufenden Steuern eingebracht<br />
werden. Die gewaltigen Sonderleistungen,<br />
welche dem Motorfahrzeughalter<br />
zugemutet werden und aus denen zu einem<br />
grossen Teil der Strassenbau finanziert wird,<br />
übergeht man stillschweigend.<br />
Dass diese grundfalsche Meinung von der<br />
staatlichen und damit der Allgemeinheit<br />
Blitz;<br />
Der Roman eines Wolfshundes.<br />
Von H. G. Evarts.<br />
(Verlag Georg Müller, München.)<br />
(11. Fortsetzung)<br />
Immer wieder wurde sie von Schrecken<br />
gepackt, wenn nachts der wilde Schrei in der<br />
Schlucht erscholl. Tagsüber trieb ihre Ruhelosigkeit<br />
sie aus der Hütte; sie machte lange<br />
Streifzüge mit Blitz, erkletterte die beherrschenden<br />
Höhen, von wo aus sie die ganze<br />
Umgebung überblicken konnte. Anfangs<br />
kundschaftete sie die unmittelbare Nachbarschaft<br />
aus und erst eine Woche nach ihrer<br />
Ankunft in der Hütte wagte sie sich weiter<br />
auf neues Gebiet.<br />
Eines Nachmittags wanderte sie flussabwärts.<br />
Die Schlucht erweiterte sich nach<br />
und nach, bis sie allmählich — ungefähr eine<br />
M«ile unterhalb der Hütte — im rechten<br />
Winkel in eine andere überging. Hier vereinigte<br />
sich der Fluss mit einem anderen<br />
Wasserlauf. Das Mädchen erstieg eine Kuppe<br />
und gewann Ausblick in ein breites Tal.<br />
Ein plötzlicher Sturmwind fegte über die<br />
Höhe; sie suchte Schutz unter einem überhängenden<br />
Felsen. Es begann in Strömen zu<br />
regnen, Blitz und Donner wüteten so schreck-<br />
übertragenen Bürde der Strassenunkosten<br />
durch unvollständige Meldungen, wie die vorgenannte<br />
nur erhärtet wird, ist einleuchtend.<br />
Sogar manche Redaktion hat sich dadurch<br />
irreleiten lassen und die Mitteilung unter<br />
einem entsprechenden Titel der Oeffentlichkeit<br />
serviert.<br />
Die Unkenntnis über das Verhältnis zwischen<br />
Ertrag der Motorfahrzeugsondersteuern<br />
und staatlichem Aufwand für Strassen Ist<br />
aber nicht nur Gemeingut des « kleinen Mannes».<br />
Sogar das Bulletin einer führenden<br />
schweizerischen Bankunternehmung stösst in<br />
das gleiche Hörn und jammert im Zusammenhang<br />
mit einer Würdigung der S.B.B.-<br />
Betriebsergebnisse, dass « neben dem Zoll auf<br />
Benzin, dessen Ertrag nur einen Bruchteil der<br />
Ausgaben für den Unterhalt der kantonalen<br />
und kommunalen Strassen deckt, die Automobilisten<br />
sozusagen keine andere Belastung<br />
auf sich nehmen müssen!» Ausgerechnet eine<br />
Bank, deren Aufgabe sorgfältigste Behandlung<br />
und Berücksichtigung zahlenmässiger<br />
Unterlagen ist, jässt sich herbei, derart oberflächlich<br />
mit den bedeutenden Ergebnissen der<br />
Automobilsondersteuern umzuspringen! Wir<br />
wollen diesem Zahlenspezialisten — dem wir<br />
übrigens kaum eine Vermögensverwaltung zu<br />
ähnlicher Interpretation unterbreiten möchten<br />
— nur wenige Zahlen aus früheren Publikationen<br />
der « Automobil-Revue » _ent-,<br />
gegenhalten! Das Sekretariat der schweizerischen<br />
Strassenfachleute publiziert alljährlich<br />
eine äusserst sorgfältig bearbeitete Zusammenstellung<br />
über Aufwendungen und Einnahmen<br />
der Kantone für ihr Strassenwesen.<br />
Die letzte Uebersicht befasst sich mit dem<br />
Jahre 1928 und ergibt bei 42,4 Mill. Fr. Ein^<br />
nahmen aus Verkehrsabgaben, Benzinzoll und<br />
Subventionen, Gesamtaufwendungen im Betrage<br />
von 52 Mill. Fr. *) Im Jahre 1929 strichen<br />
Bund und Kantone 65 Mill. Fr., im Jahre<br />
1930 79 Mill. Fr. ein. Wenn auch die Strassenaufwendungen<br />
mit diesen Erträgnissen<br />
Schritt gehalten hären, so dürfte doch ohne<br />
weiteres daraus er sichtlich sein, dass die<br />
Motorfahrzeugbesitz' r auf dem direkten Weg<br />
der Verkehrssteuer oder dem Umweg des<br />
Benzin- und Fahrzeugzolles dem. Staate annähernd<br />
die Totalleistung für Strassen ersetzen.<br />
Eine Zwischenfrage, angesichts der vorangehenden<br />
Zahlen, die dem Bankjournalisten<br />
*) Die Ergebnisse pro 1929 sind soeben bekannt<br />
geworden. Siehe an anderer Stelle dieses Blattes!<br />
scheinbar entgangen sind: Wenn auch der<br />
Motorfahrzeugverkehr nicht für den Strassenbau<br />
bis auf den letzten Heller aufkommt, ist<br />
das so ungerecht? Hat der Staat zur Zeit der<br />
Feudalherrlichkeit des Fuhrwerks nicht auch<br />
Aufwendungen für die Verkehrswege gemacht<br />
und hat der Fuhrhalter dafür je einen<br />
Cent an Extrasteuern entrichtet? Sind diese<br />
Posten nicht ein nationales Guthaben, an<br />
denen indirekt der letzte Bürger sein wohlverstandenes<br />
Interesse hat?<br />
Gerade in der jetzigen Zeit, da das eidg.<br />
Verkehrsgesetz zur Diskussion steht, dessen<br />
Schicksal noch ungewiss erscheint, ist es ein<br />
dringendes Gebot aller Publizisten, durch<br />
Mitteilungen irgendwelcher Art nicht noch<br />
mehr Verwirrung in die öffentliche Meinung<br />
zu - tragen. Aufklärung, sachliche Richtigstellung<br />
tut not, denn Verständnis für die modernen<br />
Verkehrsprobleme und Unvoreingenommenheit<br />
gegenüber dem kommenden<br />
Gesetz wird bestimmt allen Kreisen und nicht<br />
nur den Automobilisten zugute kommen. Darum<br />
endlich einen Schlussstrich unter die<br />
obengeschilderte Art der Berichterstattung!<br />
b.<br />
Der Jahresbericht des Schweizerischen<br />
Autostrassenvereins legt Zeugnis ab von der<br />
regen Tätigkeit dieses Verbandes. Bekanntlich<br />
ist anlässlich der Hauptversammlung in<br />
Ölten das Schema für ein Netz von Fernverkehrsstrassen<br />
bereinigt worden. Diese verbinden,<br />
dank ihrer Anschlüsse im Auslande,<br />
wichtige fremde Zentren, wie Frankfurt,<br />
Stuttgart, München, Mailand, Turin, Lyon,<br />
untereinander. Das Schema sieht drei Transversalen<br />
Nord-Süd für den Verkehr Deutschland-Italien,<br />
drei Transversalen West-Ost für<br />
den Verkehr zwischen Frankreich und<br />
Oesterreich, sechs Diagonalen Nord-West<br />
für die Verbindung Deutschland-Frankreich,<br />
sechs Diagonalen West-Süd für den Verkehr<br />
Frankreich-Italien, zwei Diagonalen Süd-<br />
Ost für die Verbindung Italien-Oesterreich<br />
und zwei Diagonalen Ost-Nord für den Verkehr<br />
zwischen Oesterreich und Deutschland<br />
vor. Als wichtigste Einfalltore in der Schweiz<br />
figurieren Basel, Genf und Chiasso und als<br />
: qualifizierte Verkehrsknotenpunkte sind Lausanne,<br />
Bern und Zürich ausersehen, wo je ein<br />
gutes Dutzend wichtige Ueberlandstrassen<br />
sich vereinigen.<br />
Die gewaltigen Fortschritte des Autotourismus<br />
lassen es als notwendig erscheinen,<br />
dass man sich auch mit den vom Tourismus<br />
gewählten Heeresstrassen näher befasst.<br />
Mussolini hat, wie in der «A.-R.» gemeldet<br />
wurde, ein besonderes staatliches Untersekretariat<br />
für Tourismus geschaffen, das<br />
dem Regierungschef direkt unterstellt ist<br />
und sich bestimmt in weitgehendem Masse<br />
mit den Autostraden befassen wird. Diejenige<br />
von Mailand nach den italienischen<br />
Seen, welche eine Länge von 84 km aufweist,<br />
hat rund eine Million Lire pro Kilometer<br />
gekostet und über 4000 Arbeitern während<br />
eines Jahres Verdienst geboten. 800<br />
bis 1000 Motorfahrzeuge benützen nunmehr<br />
täglich diese Strasse und entrichten eine Gebühr<br />
zwischen 10 und 75 Lire.<br />
Von Mailand aus führt eine 49 km lange<br />
Abzweigung nach Bergamo als erstes Teilstück<br />
der durchgehenden Linie Mailand-Venedig.<br />
Die ersten Kilometer der Strada Mailand-Turin<br />
sind letztes Jahr in Angriff genommen<br />
worden. Auch im Zentrum und im<br />
Süden der Halbinsel hat die Autostrasse sich<br />
Heimatrechte erworben. Seit Ende 1928 verbindet<br />
eine 22 km lange Autostrasse Rom<br />
mit seinem Seebad Ostia, eine weitere gleichartige<br />
Route verbindet Neapel mit Pompeji,<br />
welche von dort nach Salerno weitergeführt<br />
werden soll. In der Toscana ist eine: Autostrada<br />
im Bau von Florenz aus nach Viareggio,<br />
die im Verlauf ihrer 90 km Länge verschiedene<br />
hochinteressante Kunstbauten aufweisen<br />
wird. So wird sie z. B. unter dem<br />
hochgelegenen Serravalle in einem 300 Meter<br />
langen Tunnel durchgeführt.<br />
Der Verwaltungsrat des internationalen<br />
Arbeitsamtes wird der europäischen Union,<br />
welche dieser Tage in Genf getagt hat, einen<br />
Bericht unterbreiten, in welchem Vorschläge<br />
zur Milderung der internationalen<br />
Arbeitslosigkeit gemacht werden. Einer der<br />
Vorschläge befasst sich mit der Schaffung<br />
eines grossen interstaatlichen Strassennetzes.<br />
Darüber lesen wir in diesem Bericht<br />
folgendes:<br />
«Es wäre wohl zweifellos verfrüht und<br />
anmassend, heute schon für Europa ein festes<br />
Programm für internationale Bauarbeiten<br />
aufzustellen. Immerhin haben gewisse<br />
Projekte bereits genauere Formen angenommen,<br />
welche als Beispiele in diesem Zusammenhang<br />
erwähnt werden sollen. Eine der<br />
Ideen ist die Schaffung eines grossen internationalen<br />
Strassennetzes. Gewiss hat Europa<br />
zahlreiche und gut ausgebaute Strassen.<br />
Einzelne der europäischen Strassennetze<br />
dürfen zu den vorbildlichsten der Welt<br />
gezählt werden. Dürfte man es aber angesichts<br />
des heutigen Automobilverkehrs und<br />
seiner weiteren Entwicklungsmöglichkeiten<br />
wagen zu behaupten, dass ein einziges dieser<br />
Strassennetze jetzt und für längere Zeit<br />
lich, dass sogar der Hund ängstlich wurde. in das Unwetter hinausgestürzt, um in sei-<br />
tollen Wut das erstbeste Lebewesen zu Schwarz geworden, das sie völlig umhüllte,<br />
war der milchigweisse Nebel zu tiefem<br />
Sein empfindliches Ohr schmerzte ihn beiner<br />
dem unaufhörlichen Krachen und schutzsuchend<br />
barg er seinen Kopf im Schoss des Das Mädchen gewann die Beherrschung Fuss weit zu sehen.<br />
töten, das ihm in den Weg trat.<br />
so dass sie ausserstande war, auch nur zwei<br />
Mädchens. Ihre eigene Angst wuchs bei diesem<br />
Benehmen des Hundes.<br />
hatte die nervöse Spannung der letzten Tage graute bei dem Gedanken, dass sie noch eine<br />
wieder und fühlte sich wohler; das Weinen Mühsam tastete sie sich vorwärts; ihr<br />
Das Gewitter an sich schreckte sie nicht gelöst und Blitz' Stimmung'änderte sich zugleich<br />
mit der ihrigen. Auch er war sobreit<br />
des Weges schienen Gefahren zu lau-<br />
gute Meile zu gehen hätte. Auf jedem Fuss-<br />
so sehr, aber sie hatte die Herrschaft über<br />
ihre überreizten Nerven verloren. Sie vergrub<br />
ihr Gesicht in des Hundes Fell und be-<br />
Allmählich legte sich das Unwetter, aus Schreckensnacht, die sie allein hatte vergleich<br />
besser gelaunt.<br />
ern; nicht besser war ihr zumute als in jener<br />
gann heftig zu schluchzen.<br />
dem Wolkenbruch wurde ein feiner Sprühregen,<br />
schwere, graue Wolken zogen über gesandter in der zweiten Nacht zu ihr gebringen<br />
müssen, ehe Blitz wie ein Gott-<br />
Blitz wurde von ihrem Weinen sonderbar<br />
ergriffen. Seine empfängliche und bildsame den Himmel und umhüllten Berge und Täler. kommen war. Aber damals hatte sie doch<br />
Natur, die allen Eindrücken der Aussenwelt Rasch hatte sich ein dichter Nebel gebildet, wenigstens ein Feuer gehabt.<br />
unterworfen war, antwortete sofort auf ihre einer jener milchweissen Gebirgsnebel, in den Sie hatte den Wind im, Rücken und erst<br />
ausserordentliche Gemütserregung und sein sich auch die wetterfestesten Leute nicht als sie in die Schlucht kamen, witterte Blitz<br />
ganzes Wesen war von Schmerz aufgewühlt. hinauswagen, wenn sie ihres Weges nicht plötzlich Gefahr. Sein Haar sträubte sich,<br />
Eine Zeitlang wimmerte er voll Mitgefühl, ganz sicher sind.<br />
er wollte nicht vorwärts. Doch das Mädchen<br />
doch diese Stimmung wurde bald von dem Als das Mädchen den Heimweg antrat, sah war nun des Weges sicher und eilte weiter.<br />
lebhaften Wunsche verdrängt, seine Herrin sie die Baumstämme schon auf wenige Fuss Blitz lief vor ihren Füssen hin und her, stiess<br />
zu trösten. Er wich einen Schritt zurück, nur in verschwommenen Umrissen vor sich. sie an und wollte sie von ihrer Richtung abdrängen.<br />
Erst als er knurrte, begriff sie, dass<br />
betrachtete sie angstvoll, dann hob er eine Es hatte den Anschein, als sei man in einem<br />
Pfote und berührte vorsichtig ihre Hände, Wald von Baumstümpfen, da die Stämme Gefahr drohte.<br />
die sie vors Gesicht geschlagen hatte. Zum schon in einer Höhe von zwanzig Fuss unsichtbar<br />
wurden. Blitz lief als Führer voran, Auch Stimmen hörte er. Einen<br />
Er witterte den Geruch von Menschen.<br />
erstenmal sah er ein Weib in Tränen, und<br />
Augenblick<br />
wie die meisten Männer stand auch er dieser<br />
Situation völlig hilflos gegenüber.<br />
Er hatte den Wunsch, ihr zu helfen — für<br />
sie zu kämpfen. Doch diesem unsichtbaren<br />
Feind war mit allem Knurren und bösem<br />
Schnappen nicht beizukommen. Hätte das<br />
Mädchen sich nicht bald beruhigt, er wäre<br />
Autostrassen In der Schweiz?<br />
unbeirrbar der Hütte zustrebend, und daskam ihr der Gedanke, Blitz habe die Nähe"<br />
Mädchen folgte unbewusst seiner Führung, des Raubtieres gewittert, dessen Schrei sie<br />
während sie selbst zu führen glaubte. Der in den letzten Nächten so oft gehört hatte.<br />
Nebel verdichtete sich; sein Weiss ging in Trotzdem eilte sie weiter. Ihr einziges Streben<br />
war, um jeden Preis die schützende<br />
Purpurrot über. Mit Schrecken bemerkte sie,<br />
dass die Nacht schon hereinbrach. Ehe sie Hütte zu erreichen.<br />
noch den Fuss des Steilhanges erreicht hatte,<br />
(Fortsetzung Im cAutler-Feierabend».)
*h AUTOMOBIL-REVUE 19S1 — N° Mt<br />
allen Anforderungen des internationalen Handels<br />
und Verkehrs gerecht werde?<br />
Ueberall in den fortschrittlichen Ländern<br />
setzt der Bau von ausgesprochenen Autostrassen<br />
ein. Können die bisher gebauten<br />
Autostrassen als Teilstücke eines organischen<br />
Ganzen betrachtet werden oder sind<br />
sie nicht vielmehr lose Gliedermassen eines<br />
leblosen, unförmigen Körpers, an dessen<br />
organischen Schaffung man überhaupt noch<br />
nicht gedacht zu haben scheint. Dieser Körper<br />
internationaler Strassen sollte durch<br />
Rückgrat und Rippen, Längs- und Querverbindungen<br />
konsolidiert werden. Warum nicht<br />
als eine dieser Verbindungen Paris-Wien-<br />
Athen, als eine andere Paris-Berlin-Warschau-Moskau<br />
ansprechen und weiterhin an<br />
Mit der traditionellen Sorgfalt und Uebersichtlichkeit<br />
hat das Sekretariat der schweizerischen<br />
Strassenfachmänner die Aufwendungen<br />
der Kantone für Strassenwesen und<br />
anderseits ihre Einnahmen aus Beiträgen<br />
und Verkehrssteuern für das Jahr 1929 zusammengestellt<br />
und publiziert. Die beigefügten<br />
Tabellen reden in ihren Zahlen eine<br />
deutliche Sprache, so dass wir uns auf einige<br />
kurze Ergänzungen beschränken können.<br />
Verglichen mit dem Vorjahre sind die Ausgaben<br />
der Kantone für insgesamt 14922 km<br />
Strassen um rund 14 Millionen auf 66 Millionen<br />
Franken gestiegen. Bemerkenswert<br />
ist dabei, dass die Aufwendungen für den<br />
Unterhalt mit 25 Millionen fast die nämlichen<br />
geblieben sind wie im Vorjahre.<br />
Dagegen wurden nicht weniger als 13 Millionen<br />
mehr für Strassenverbesserumgen<br />
ausgegeben. Es machen sich also hier schon<br />
in ganz bedeutendem Masse die verschiedenen<br />
verhältnismässig kurzfristigen und doch<br />
weitreichenden Strassenfoauprogramme einer<br />
Anzahl Kantone bemerkbar. Einen besondern<br />
Ansporn zur erhöhten Bautätigkeit gab<br />
sicher auch die Aussicht auf die Anteile aus<br />
dem Benzinizoll. Die bisherigen Abrechnungen<br />
haben aber bewiesen, dass diese<br />
Bundesbeiträge auch nicht im entferntesten<br />
Schritt halten mit den von den Kantonen auf<br />
sich genommenen Strassenlasten, Bei Betrachtung<br />
der Diskrepanz zwischen Einnahmen<br />
des Bundes aus dem unerhört hohen<br />
Benzinzoll und dem an die Kantonskassen<br />
abgelieferten Scherflein, muss es nur. verwundern,<br />
dass die Kantone durch ihre Vertreter;<br />
im eidgenössischen Parlament nicht<br />
einmütiger und mit mehr Nachdruck auf eine<br />
endliche Erhöhung des Bundesbeitrages hinarbeiten.<br />
Die kantonalen Baudirektqren<br />
haben die Notwendigkeit einer wirksameren<br />
Unterstützung durch den Bund schon lange<br />
erkannt und anlässlich ihrer jährlichen Konferenzen<br />
wiederholt formuliert, aber es<br />
scheint auch ihnen an der notwendigen Unterstützung<br />
durch ihre Kollegen im Parlament<br />
zu fehlen.<br />
Der Tabelle ist zu entnehmen, dass der Staat<br />
Bern mit 9,8 Mill. Franken die grössten Auf-<br />
eine transalpine Querverbindung und eine<br />
solche von den Balkanstaaten nach dem<br />
Baltischen Meer denken? Auf diese Weise<br />
würde man diesem leblosen Körper ein Nervensystem<br />
und eine Blutzirkulation einverleiben.»<br />
Sollte die Schweiz sich an derart grandiosen<br />
Projekten desinteressieren? Unsere<br />
Grenzstädte und vorab Gern als Sitz des<br />
Völkerbundes sind durch ihre geographische<br />
Lage prädestiniert, Hauptstützpunkte in diesem<br />
internationalen Strassennetz zu werden.<br />
Wir hoffen, dass diese Ausführungen<br />
das Interesse für die Mitgliedschaft am<br />
Schweizerischen Autostrassenverein zu heben<br />
vermögen.<br />
M. Och.<br />
Strassenaufwendungen der Kantone pro 1929<br />
chen Grunde 210 000 Fr. weniger ein. Dass<br />
die Automobilisten und Motorradfahrer im<br />
Berichtsjahre sogar mehr an den Staat ab<br />
geführt haben, ergibt die Endsumme der kantonalen<br />
Einnahmen aus Verkehrsabgaben, indem<br />
diese trotz dem Hinfall der Alpen-<br />
, strassentaxe um 2,4 Mill. Fr. angestiegen ist.<br />
Mit diesen Einnahmen aus dem Strassenwesen<br />
decken die Kantone fast vollständig<br />
den gesamten Aufwand für Strassenverbesserungen.<br />
Es bleibt zu ihren Lasten aus der<br />
allgemeinen Staatskasse einzig der laufende<br />
Unterhalt. Die hierfür notwendigen Beträge<br />
werden mit den Jahren bestimmt zurückgehen,<br />
da bei einem einmal gründlich modernisierten<br />
Strassennetz die Unterhaltskosten<br />
naturgemäss bedeutend geringer sind. Dass<br />
sich der Vorteil geringer Reparaturen bei sor<br />
lidem Strassenausbau bereits jetzt geltend<br />
macht, illustriert die Tatsache, dass die Ausgaben<br />
für den laufenden Unterhalt nur um<br />
ein geringes angewachsen sind.<br />
Trotz den beträchtlichen Leistungen der<br />
Motorfahrzeugbesitzer, die, verglichen mit<br />
dem Ausland, zu den bedeutendsten zählen,<br />
ist auf der Ausgabenseite der Kantone noch<br />
ein beträchtliches Loch offen, das es mit der<br />
Zeit unbedingt noch zu stopfen gilt. Es wäre<br />
freilich irrig, wollte man die Automobilisten<br />
und Motorradfahrer allein für den gesamten<br />
Strassenunterhalt aufkommen lassen, da<br />
schliesslich die Verkehrswege doch Allgemeingut<br />
sind und der gesamten Bevölkerung<br />
in direkter oder indirekter Weise zugute<br />
kommen. Die Kantone ihrerseits sind zu<br />
einem grossen Teil an der Grenze ihrer Lei-''<br />
stungsfähigkeit für das Strassenwesen an-)<br />
gelangt. Der Blick richtet sich deshalb erneut<br />
nach der eidgenössischen Finanzhaushaltung,<br />
von der wir seit Jahr und Tag eine<br />
etwas offenere Hand für das schweizerische<br />
Strassenwesen erwarten. Die Erträgnisse aus<br />
Zöllen aller Art, welche den Motorfahrzeugbesitzer<br />
allein treffen, sind in den letzten<br />
Jahren derart angestiegen, dass sich eine'<br />
etwas tatkräftigere Unterstützung der Kantone<br />
und hauptsächlich der ärmeren Gebirgskantone<br />
mit ihrem grossen und kostspieligen<br />
Strassennetz in jeder Hinsicht rechtfertigen<br />
gemacht hat, obwohl er mitwürde. Selbst wenn man sich der Auffassung,<br />
dass die Einnahmen aus dem Strassenverkehr<br />
auch der Strasse wiederum zugute<br />
kommen sollten, nicht restlos anschliessen<br />
kann, so wird man uns doch zugeben müssen,<br />
dass der Bund, der rund 55 Mill. Fr. dem<br />
Motorfahrzeugverkehr in irgendeiner Form<br />
pro 1929 abgenommen hat, sich sicher nicht<br />
Zürich<br />
Bern<br />
Luzern<br />
Uri<br />
Obwalden<br />
Nidwaiden<br />
Glarus<br />
Zug<br />
Freiburg<br />
Solothurn<br />
Baselstadt<br />
Baselland<br />
Schaffhausen<br />
Appenzell A.-Rh.<br />
Appenzell I.-Rh.<br />
St. Gallen<br />
Thurgau ........<br />
Tessin<br />
Waadt<br />
Wallis<br />
Neuenburg<br />
Genf<br />
2,447 l )<br />
2,208 2 )<br />
280<br />
141<br />
144<br />
85<br />
76<br />
142<br />
581<br />
627<br />
242<br />
373<br />
200<br />
216<br />
19<br />
490<br />
1,236<br />
513»)<br />
797<br />
923<br />
2,114<br />
365<br />
418<br />
230<br />
Verwaltung<br />
(nur Anteil für das<br />
Strassenwesen)<br />
90,997.—<br />
156,975.45<br />
46,009.—<br />
12,943.35<br />
18,116.20<br />
12,055.90<br />
3,856.70 4<br />
14,300.—<br />
15,970.— *)<br />
50,960.—<br />
53,917.85<br />
129,000.—<br />
30,382.85<br />
10,828.—<br />
14,119.40<br />
250.— 4<br />
115,541.20<br />
100,388.85<br />
114,279.65<br />
25,639.85<br />
128,103.80<br />
160,602.40<br />
52,616.25<br />
37,025.55<br />
CA QAK OK<br />
wendungen<br />
2200 km Strassennetz an zweiter Stelle<br />
punkto Strassenbestand steht. Zürich folgt<br />
in kurzem Abstand mit 9,5 Millionen Franken<br />
Ausgaben, der dritte im Bunde ist der Kanton<br />
Waadt mit 6,4 Millionen; Appenzell-I.-Rh.<br />
mit seinen 19 km Kantonsstrassen weist die<br />
bescheidensten Aufwendungen mit 153 500<br />
Franken auf, gibt aber dennoch nicht am wenigsten<br />
pro Kilometer Strassenlämge aus.<br />
Nun zur Einnahmenseite. Hier haben sich<br />
gegenüber 1928 ganz beträchtliche Veränderungen<br />
ergeben, die zum Teil prinzipieller<br />
Natur sind. Wenn die Gesamteinnahmen mit<br />
34,3 Mill. Fr. um ca. 8 Mill. Fr. gegenüber<br />
dem Vorjahre zurückstehen, so liegt das darin,<br />
dass- damals die Benzinzollquote für die<br />
Jahre 1925—1928 ausgeschüttet wurde, während<br />
für die Rechnung 1929 nur ein normaler<br />
jährlicher Beitrag gebucht werden konnte.<br />
Diese Rubrik weist denn auch die grösste<br />
Differenz auf, indem die Einnahmen der Kantone<br />
von 19,7 Mill. Fr. auf 7,9 Mill. Fr. zurückgegangen<br />
sind. Bei den Nettoeinnahmen<br />
aus den Verkehrssteuern einzelner Kantone<br />
ist gleichfalls ein Rückgang festzustellen.<br />
Dies bedeutet aber keineswegs, dass der<br />
Motorfahrzeughalter an laufenden Sondersteuern<br />
weniger geleistet hätte. Der Minderertrag<br />
ist einzig auf den Umstand zurückzuführen,<br />
dass die während Jahren von den<br />
Kantonen zu Unrecht erhobenen Durchgangstaxen<br />
auf Bergstrassen endlich dahingefallen<br />
sind. Dass dem so ist, ergibt ohne weiteres<br />
ein Vergleich mit den betreffenden Erträgnissen<br />
zwischen dem Jahr 1928 und 1929. Bei<br />
allen jenen Kantonen, welche mit dieser<br />
ungesetzlichen Sondereinnahme nicht rechnen<br />
konnten, ist der Ertrag pro 1929 fast durchwegs<br />
höher, dagegen weisen die Bergkantone<br />
ganz gewaltige Rückschläge auf. Urf beispielsweise<br />
verzeichnet eine Differenz von<br />
über 300 000 Fr., Obwalden eine solche von<br />
100 000 Fr., Graubünden nahm aus dem gleiüberhebt,<br />
wenn er 8 Mill. Fr. an die Strassenausgaben<br />
der Kantone beiträgt. B.<br />
Ein Schritt nach vorwärts.<br />
Walensee-Strassenprojekte.<br />
Nach längerer Unterbrechung versammelte<br />
sich das provisorische Aktionskomitee am<br />
23. Mai in Weesen unter dem Vorsitz des<br />
Herrn Ständerats Laely, Chur, der in seinem<br />
einleitenden Referate darauf hinwies, dass<br />
finanzielle Schwierigkeiten überwunden werden<br />
mussten, um das Teilstück des Projektes<br />
Kantonsgrenze Glarus-St. Galten bei Mühlehorn<br />
bis Wallenstadt fertigstellen zu können.<br />
Der dafür budgetierte Betrag hatte sich als<br />
zu klein erwiesen, konnte aber durch verdankenswerte<br />
Nachsubventionen der Kantone<br />
Graubünden und Glarus und Beiträge des<br />
Autostrassen-Vereins, der Stadt Zürich und<br />
des A.C.S. und T.C.S. ergänzt werden.<br />
Herr Ingenieur Ammann, Zürich, referierte<br />
sodann über die technischen Fragen. Die<br />
Planaufnahmen waren bereits im Frühjahr<br />
1930 beendet und nach Durchführung der<br />
Nachfinanzierung konnten dann die Projektierungsarbeiten,<br />
für welche Offerten von<br />
Bündner und Zürcher Firmen eingeholt worden<br />
waren, an Herrn Ingenieur Frick, Zürich,<br />
vergeben werden, welcher Fertigstellung auf<br />
Ende Juni in bestimmte Aussicht gestellt hat.<br />
Da auf den gleichen Termin auch die Projekte<br />
der Kantonsingenieure von Glarus und Sankt<br />
Gallen ausgearbeitet sein werden, konnte<br />
ober das weitere Arbeitsprogramm beraten<br />
werden. Nach eingehender Diskussion wurde<br />
beschlossen, ein erweitertes Aktionskomitee<br />
auf die zweite Hälfte Juli einzuladen, das die<br />
Projekte nach einem orientierenden Referat<br />
von Herrn Ing. Ammann durchstudieren und<br />
entweder nach Einholung von Expertisen<br />
selbst einen Entscheid treffen oder denselben<br />
dem Bundesrat überlassen soll in der Meinung,<br />
dass die beteiligten Kantone ihre<br />
Projekte mit Subventionsgesuchen in Bern<br />
vorlegen sollten. Für dieses Komitee sind<br />
Zu einer Zeit, da die Mehrzahl der Alpenpässe,<br />
die gegen unsere südliche Grenze oder<br />
in unsere südlichsten Talschalten führen, noch<br />
geschlossen sind, konnte der Simplonpass lür<br />
den durchgehenden Verkehr eröffnet werden.<br />
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen<br />
Vorsprung von einer ganzen Woche. Die<br />
frühzeitige Oeffnung konnte, wie man uns aus<br />
Brig meldet, erreicht werden durch eine enge<br />
Zusammenarbeit zwischen den staatlichen<br />
Behörden und einem privaten Initiativkomitee,<br />
folgende Vertreter vorgesehen: Je zwei Delegierte<br />
der Kantone Glarus, Graubünden,<br />
St. Gallen und Zürich, je ein Delegierter der<br />
Sektionen des A. C. S. und T. C. S. dieser<br />
Kantone, je einer der Städte Chur und<br />
Wallenstadt, zwei der Stadt Zürich, einer des<br />
Schweizer Autostrassen-Vereins, je einer der<br />
kantonalen Verkehrsvereine Graubünden, Glarus<br />
und St. Gallen, einer des Verkehrsvereins<br />
der Stadt Zürich und einer des Ostschweizerischen<br />
Verkehrsvereins. Allseitig wurde<br />
darauf hingewiesen, dass bei rascher Durchberatung<br />
und möglichst allseitig befriedigender<br />
Entscheidung Geneigtheit zu reichlicher<br />
Subventionierung mit Rücksicht auf die wohl<br />
noch andauernde Arbeitslosigkeit bestehen<br />
dürfte. - M.-W.<br />
7. Juni: Rundstreckenrennen von Meyrin<br />
bei Genf. (A. C. S. Sektion Genf.)<br />
21. Juni: Gurnigel-Bergrennen. (A. C. S.<br />
Sektion Bern.)<br />
28. Juni: Rheineck-Walzenhausen-Bergrennen<br />
(A.C.S. St. Gallen-Appenzell.)<br />
30. August: Kilometer lance von Giubiasco.<br />
(A. C. S. Sektion Tessin.)<br />
6. September: Kriens-Eigenthal-Bergrennen<br />
(A. C. S. Sektion Luzern.)<br />
Einnahmen der Kantone aus Beiträgen für das<br />
Strassenwesen und aus Verkehrsabgaben.<br />
Ausgaben<br />
für den<br />
Unterhalt<br />
2,832,875.75<br />
3,667,526.15<br />
710,650.05<br />
233,962.10<br />
334,246.85<br />
100,723.55<br />
78,596.15<br />
227,774.65<br />
228,164.—<br />
843,059.60<br />
689,884.55<br />
1,631,089.95<br />
575,683.65<br />
276,728.85<br />
463,947.25<br />
78,765.75<br />
1,341,837.15<br />
1,810,052.60<br />
1,097,163.90<br />
1,175,666.35<br />
1,474,534—<br />
2,965,496.—<br />
558,087.15<br />
532,278.70<br />
I OIB nno KK<br />
Ausgaben<br />
für<br />
Verbesserungen<br />
6,303,595.50<br />
5,826,387.30<br />
1,053,762.70<br />
79,823.65<br />
131,329.95<br />
180,105.25<br />
180,429.75<br />
608,801.—<br />
712,383.—<br />
818,669.40<br />
1,323,725.30<br />
238,243.20<br />
1,015,443.70<br />
312,036.80<br />
226,408.75<br />
54,422.30<br />
.2,613,855.80<br />
1,308,259.60<br />
3,045,115.60<br />
2,630,548.70<br />
1,753,070.30<br />
3,267,402.60<br />
984,313.15<br />
904,054.65<br />
989,514.55<br />
Versicherung,<br />
Pensions- und<br />
Krankenkassen<br />
86,378.45<br />
178,019.30<br />
46,441.55<br />
7,739.20<br />
8,006.10<br />
5,516.60<br />
910.10<br />
3,394.40<br />
3,199.—<br />
19,458.95<br />
12,171.—<br />
74,385.05<br />
43,151.80<br />
14,209.25<br />
8,419.35<br />
1,069.—<br />
55,180.90<br />
18,797.55<br />
15,744.25<br />
11,912.—<br />
35,712.25<br />
96,190.25<br />
18,497.35<br />
16,190.55<br />
66,962.30<br />
2 ) Einschliesslich 198 km Staatsstrassen auf Gebiet der Städte Zürich und Winterthnr.<br />
2 ) Ohne Strassen IV. Klasse (Gemeindestrassen, 542 km), für welche der Staat die Wegmeister stellt.<br />
3 ) Ohne die Ortsverbindungsstrassen (755 km), für welche der Staat die Strassenwächter stellt.<br />
4 ) Einschliesslich eines Teiles der Departementsausgaben, weil die Baudirektion den Strassenunterhalt leitet.<br />
Slmplon offen.<br />
Nationaler Sportkalender.<br />
(Ohne Rückvergütungen für geleistete Arbeiten und aus Materialerlös.)<br />
Aufwendungen der Kantone im Jahr 1929 für das Strassenwesen<br />
Kantone<br />
Schwyz «•«••...<br />
Graubünden ....<br />
Aargau<br />
Netto-<br />
Benzinzoll-<br />
Tergehiedene Bundessnb- einnahmen einnahmen<br />
Kantone Beiträge ventionen aus Verkehrs- Total von Gesanittotal<br />
abgaben 1929<br />
FT. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />
; " " ^ • • — ^ — . 3 " ^ ~ — ^ — ^ — ^ — — — — ^ " 5 6 7<br />
I Zürich. 331,233.05 — 4,100,393.50 4,431,625.55 945,837.80 5,377,463.35<br />
I Bern 564,227.25 15,080.40 2,990,511.15 3,569,818.80 1,079,804.10 4,649,622.90<br />
Luzern 119,572.40 — 958,590.30 1,078,162.70 211,478.30 1,289,641.—<br />
üri — 160,000.— 27,828.75 187,828.75 157,926.65 345,755.40<br />
Schwyz 15,542.45 — 209,573.85 255,116.30 133,895.75 359,012.05<br />
Obwalden.... — — 42,788.05 42,788.05 88,185.20 130,973.25<br />
Nidwaiden ... 48,234.60 — 28,505.50 76,740.10 50,147.15 126,887.25<br />
Glarus 73,600.— — 130,387.40 203,987.40 90,449.95 294,437.35<br />
Zug 15,215.— — 138,595.— 153,810.— 112,748.— 266,558.—<br />
Fribourg 273,732.05 — 304,847.60 578,579.65 242,091.50 820,671.15<br />
Solothurn.... 276,103.50 — 834,137.35 1,110,240.85 234,119.70 1,344,360.55<br />
Baselstadt ... 93,276.30 — 776,322.20 869,598.50 304,072.15 1,173,670.65<br />
Baselland .... 33,937.60 — 471,805.— 505,742.60 236,394.05 742,136.65<br />
Sohaffhausen . 9,749.75 — 188,766.60 198,516.35 104,281.45 302,797.80<br />
App. A.-Rh. . — — 114,180.95 114,180.95 128,705.45 242,886.40<br />
App. I.-Rh. .. 452 70 — 17,297.70 17,750.40 34,845.15 52,595.55<br />
St. Gallen.... 186,946 35 — 1,334,459.50 1,521,405.85 445,869.— 1,967,274.85<br />
Graubünden . 246,918.15 400,000.— 218,115.30 865,033.35 489,811.55 1,354,844.90<br />
Aargau 531,059.'5 25,000.— 1,429,248.40 1,985,307.85 486,336.50 2,471,644.35<br />
Thurgau 1,023,752. 5 — 989,250.80 2,013,003.75 392,307.30 2,405,311.05<br />
Tessin — 400,000.— 1,091,812.45 1,491,812.45 344,457.50 1,836,269.95<br />
Vaud 455,403.20 — 2,146,456.15 2,601,859.35 892,829.70 3,494,689.05<br />
Valais 86,671.60 100,000.— 271,514.85 458,186.45 315,075.80 773,262.25<br />
Neuchätel — — 512,952.75 512,952.75 175,787.35 688,740.10<br />
Genese — — 1,577,699.55 1,577,699.55 229,944.25 1,807,643.80<br />
TÖtaT 4,385,628.25 1,100,080.40 20,906,040.65 126^91,748.30 7,927,401730" isi^TIiiMSÖ"<br />
Lange des<br />
Strassennctzes<br />
Strassenneubauten<br />
und<br />
Beiträge an solche<br />
242,654.90<br />
41,103.65<br />
217,932.30<br />
2,000.—<br />
140,000.—<br />
12,216.30<br />
17,261.65<br />
422,656.15<br />
101,393.70<br />
25,477.60<br />
19,000.—<br />
3*6,972.—<br />
210,972.40<br />
1,000.—<br />
123,387.70<br />
609,107.10<br />
Gtsamtaufwen-<br />
(hingen für das<br />
Strassenwesen<br />
9,556,501.60<br />
9,870,011.85<br />
2,074,795.60<br />
336,468.30<br />
491,699.10<br />
298,401.30<br />
263,792.70<br />
994,270.05<br />
959,716.—<br />
1,744,364.25<br />
2,096,960.35<br />
2,495,374.35<br />
1,766,055.70<br />
639,280.50<br />
712,894.75<br />
153,507.05<br />
4,163,387.05<br />
3,448,471.—<br />
4,272,303.40<br />
3,844,766.90<br />
3,514,808.05<br />
6,489,691.25<br />
2,222,621.<br />
1,489,549.45<br />
2,313,330.65<br />
14,922 1,445,724.50 25,144,803.25 36,561,702.50 837,656.50 2,223,135.45 66,213,022.20
N° 44 - 1981 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der IX. Grosse Preis von Italien<br />
Tragisches Training. — Aus dem zähen Ringen gehen nach zehnstündiger<br />
gigantischer Leistung zwei Alfa Romeo-Equipen siegreich hervor. — Ehrenvolle<br />
Plätze für Bugatti. — Carnpari IMuvolari legen bei einem Stundenmittel<br />
von 155.775 km die gewaltige Strecke von 1557.754 km zurück.<br />
Auftakt.<br />
in Monza<br />
Monza, Pfingstsamstag <strong>1931</strong>.<br />
Schon am Samstag stand ganz Monza im<br />
Barnie des Grossen Preises. Italien ist das<br />
Land der geborenen Automobil-Enthusiasten,<br />
und so war man nicht verwundert, die Zugangsstrassen<br />
zum « Autodromo » im königlichen<br />
Park ständig von wahren Völkerscharen<br />
belebt zu finden. In den Restaurants,<br />
auf den Promenaden, überall drehte sich das<br />
Gespräch um das bevorstehende Zehnstunden-<br />
Rennen. Die <strong>Zeitung</strong>en sprachen von einem<br />
Duell Frankreich-Italien und meinten damit<br />
den Zweikampf Bugatti-Alfa Romeo, womit<br />
dem Wettbewerb gleichsam patriotische Färbung<br />
verliehen und die Spannung vollends auf<br />
den Siedepunkt gebracht wurde.<br />
Gegen Abend allerdings verbreitete sich<br />
dann mit Blitzesschnelle eine Nachricht, die<br />
dem Enthusiasmus einen schweren Dämpfer<br />
aufsetzte:<br />
Arcangell tödlich verunglückt!<br />
Einer der hoffnungsvollsten Kämpen, der<br />
«Leone» der italienischen Rennfahrer, ist<br />
beim Training das Opfer der tückischen<br />
Kurve geworden, die 1923 schon Sivocci das<br />
Leben gekostet hat. Arcangeli war wie Sivocci<br />
Fahrer von Alfa Romeo. Auf Arcangeli<br />
hatte man auch schon deshalb die grössten<br />
Hoffnungen gesetzt, da er einen der beiden<br />
fertig gewordenen Alfa Romeo-Zwölfzylinder<br />
führen sollte.<br />
Der Hergang des Unfalls Hess sich nur anhand<br />
von Spuren rekonstruieren, Augenzeugen<br />
fehlten. In der Kurve nach der<br />
Strassenuhterführung muss Arcangeli in<br />
hohem Tempo stark ins Schleudern geraten<br />
sein. Durch Gasgeben suchte er den Wagen<br />
wieder in seine Gewalt zu bringen, was aber<br />
nicht mehr gelang. Mit noch höherer Geschwindigkeit<br />
streifte nun der Wagen einen<br />
Baum, Arcangeli verlor die Führung vollständig,<br />
wurde beim Zusammenstoss mit<br />
einem zweiten Baum aus dem Sitz geschleudert<br />
und fand durch schwere Schädelverletzungen<br />
wahrscheinlich einen sofortigen<br />
Tod. Der Wagen muss sich darnach überschlagen<br />
haben und wurde neben der<br />
Strasse, auf der Seite liegend, anscheinend<br />
aber nur wenig beschädigt, aufgefunden.<br />
Arcangeli war, wie so mancher berühmte<br />
italienische Automobil-Matador, früher Motorrad-Rennfahrer<br />
gewesen. In ganz kurzer Zeit<br />
galt er durch sein verwegenes Draufgängertum<br />
und seine raffinierte Fahrweise als populärster<br />
Fahrer Italiens. Neben anderen<br />
grossen Erfolgen erkämpfte sich Arcangeli<br />
den höchsten Titel in der Kategorie 500 ccm<br />
und den Sieg an einem Grossen Preis der<br />
Nationen auf derselben Rennbahn, die ihm<br />
nun zum Verhängnis geworden ist.<br />
Als Automobilfahrer erzielte der «Löwe»<br />
zum erstenmal einen sensationellen Kategorie-<br />
Sieg am Cremona-Bergrennen und sein Ruhm<br />
festigte sich vollends, als er am Rennen um<br />
den Königspreis in Rom Chiron schlug, dem<br />
bisher der Nimbus der Unbezwingbarkeit angehaftet<br />
hatte. Am letzten Rennen um den<br />
Grossen Preis von Monza wurde ihm ein fast<br />
sicherer Sieg nur mit wenigen Sekunden von<br />
Varzi vorweggenommen und ähnlich terging<br />
es ihm über die 1000 Meilen von Brescia. Mit<br />
dem neuen 12-Zylinder hoffte Arcangeli nun<br />
wieder einen ganz grossen Erfolg an seine<br />
Fahnen zu heften. Das Schicksal hat es anders<br />
gewollt. Im Alter von 37 Jahren wurde<br />
uns ein Fahrer entrissen, der nicht nur einer<br />
der grössten Meister seiner Kunst war, sondern<br />
auch ein selten fairer Kämpfer, ein<br />
Sportsmann im besten Sinne des Wortes.<br />
An ein fröhliches Zusammensein unter<br />
Rennfahrern, wie es sonst etwa am Vorabend<br />
von Rennen üblich ist, war natürlich unter<br />
diesen Umständen nicht zu denken. Das<br />
überaus anstrengende, tagelange Training<br />
und vor allem die noch bevorstehende physische<br />
Gewaltprobe am Rennen selbst, veranlassten<br />
ausserdem die meisten Konkurrenten,<br />
sich auf kürzestem Weg zur Ruhe zu begeben,<br />
unter Verzicht auf alle die lockenden<br />
Schönheiten, die Monza und das nahe Mailand<br />
noch zu bieten gehabt hätten. Immerhin hatten<br />
wir Gelegenheit, noch rasch einige der<br />
Renngrössen über ihre Hoffnungen sprechen<br />
zu hören, so Etancelin und Bouriat in Begleitung<br />
von Bugatti junior.<br />
Ma.<br />
Das Rennen.<br />
Monza, Pftngstsonntag <strong>1931</strong>.<br />
Entweder sind die Bewohner von Monza<br />
sonntägliche Frühaufsteher, oder es steckte<br />
ihnen insgesamt das Rennfieber in den<br />
Knochen. Unsere Vorsichtsmassnahme,<br />
Portier und Wecker für die Tagwache bereitzuhalten,<br />
war vollständig überflüssig,<br />
denn von 5 Uhr an war an weiteren Schlaf<br />
gar nicht zu denken. Zwar füllten sich<br />
Tribünen und Easenplätze der Rennbahn<br />
erst gegen Mittag auf, aber das Volk war<br />
auf den Beinen : es wusste, was es dem<br />
Automobilsport schuldig war.<br />
Für den diesjährigen italienischen<br />
Grand Prix, der seit 1921 zum 9. Male ausgetragen<br />
wird, stand eine Preissumme von<br />
170 000 Lire zur Verfügung, die zu teilen<br />
sich 25 Equipen anheischig zu machen<br />
schienen. Allein die üblichen Forfaits blieben<br />
nicht aus, ja sie dezimierten die Schar<br />
auf 14 Mannschaften, denen General<br />
Balbo vom Luftfahrtsministerium als<br />
Starter die Bahn frei gab.<br />
Der Presseausweis verschafft uns Eingang<br />
in das Quartier der streng bewachten<br />
Boxen, wo schon frühzeitig regster<br />
Betrieb herrscht, die letzten Vorbereitungen<br />
und Instruktionen von Stapel gehen,<br />
das Ersatzmaterial und die Hilfskräfte<br />
bereitgestellt werden. Rasch begrüssen wir<br />
noch Chiron, der sehr zuversichtlich ist,<br />
wechseln einige Händedrücke im Alfa<br />
Romeo-Lager, wo es heute nach dem tragischen<br />
Tod des Markenkollegen etwas<br />
weniger lebhaft hergeht als sonst. Dann<br />
ertönt das Kommando « Pronto per la partenzza!»<br />
und bald sind die 14 Wagen auf<br />
der Bahn, bereit, auf das Zeichen den ersten<br />
Kilometer in Angriff zu nehmen, deren<br />
ja ein Hundert um das andere der<br />
Zeit abgerungen werden sollten.<br />
Lehoux setzt sich überraschend an die<br />
Spitze, gefolgt von Campari, Varzi und<br />
Divo. Schon nach zwei Runden übernimmt<br />
Varzi die Führung der Kopfgruppe, der<br />
immer noch Lehoux und mit ihm Campari<br />
und Klinger angehören. Schon löst sich<br />
das Feld auf, die wenigen Gruppen brökkeln<br />
ab, Senechal muss als Erster zu den<br />
Boxen, und bei der fünften Runde haben<br />
wir das Bild des gehetzten Rudels, wie es<br />
uns in tausend Varianten während zehn<br />
Stunden geboten wird. Jawohl! zehn geschlagene<br />
Stunden, ohne Unterbruch, hat<br />
der Kampf gedauert, begleitet von wechselhaftem<br />
Glück und schwankender Stimmung<br />
des Publikums. Der Lauf der Sonne<br />
liess die Kämpen unberührt, und als sie<br />
auch im höchsten Zenith stand und recht<br />
italienische Wärme spendete, zogen sie<br />
ihre Kreise mit gleicher Schärfe und<br />
Energie, ungeachtet eines über den Mittag<br />
dahindösenden Publikums, das sich nur<br />
ab und zu die Augen ausrieb, um gewohnheitsmässig<br />
einen Blick auf die Zeittafeln<br />
oder die Piste zu werfen.<br />
Von morgens 8 Uhr bis Schlag 6 Uhr<br />
abends dauernd seinen Tribünensitz drükken,<br />
will auch was heissen, und wer nicht<br />
dem Rennen all die unzähligen Details als<br />
interessante. Seite abgewinnen konnte, der<br />
mochte sich, von ausgesprochenen Kampfphasen<br />
abgesehen, eines gewissen Gefühls<br />
der Eintönigkeit nicht zu erwehren. Seltsamer<br />
Sonntag! Heulende Motoren, sirenende<br />
Kompressoren, deren Klang je nach<br />
der Entfernung des Fahrers sich zum<br />
Sturm entwickelte oder zum fernen Brummen<br />
abflaute, und dazwischen Pfingstglocken<br />
von vielen Türmen in der Runde,<br />
harte Radiomusik, die sich im Gemisch<br />
mit den Maschinen oft zur Dissonanz steigerte,<br />
und endlich die wogende Publikumsbegeisterung,<br />
die zum Abschluss fast<br />
in eine Stimmenorgie ausklang.<br />
Ein getreues Bild des Ringens um die<br />
Führung und den endgültigen Sieg vermittelt<br />
am zuverlässigsten die wegen Platzmangel<br />
auf Nr. 45 verschobene Tabelle über<br />
den Stand des Rennens. Wir können<br />
uns deshalb sehr wohl auf eine knappe<br />
Skizze beschränken. Varzi, Campari, Lehoux,<br />
die Reihenfolge der Spitzengruppe<br />
schien sich je länger je mehr als Dauerzustand<br />
herausbilden zu wollen. Wenigstens<br />
blieb es so dreissig Runden hindurch.<br />
Derweilen legte sich Senechal auf<br />
lange Zeit bei der Boxe fest, um ständig<br />
wiederkehrende Zündungsstörungen zu beheben.<br />
Auch Klingers Maserati schien von<br />
Anfang an Mühe zu haben, und Caniato<br />
vermochte seine Position als Letzter<br />
gleichfalls wegen stetigen Anständen mit<br />
der Maschine nicht mehr zu verbessern.<br />
Er scheidet denn auch bald als Erster endgültig<br />
aus.<br />
Nach den ersten zwei Stunden vermehrte<br />
Halte bei den Verpflegungsständen.<br />
Sie werden meistens auch mit Fahrer.wech.sel<br />
verbunden. Auch Varzi muss<br />
wegen Pneudefekt anhalten. Chiron übernimmt<br />
das Steuer, und hat gleich mächtig<br />
Arbeit zu leisten, denn mittlerweile<br />
führt Campari und holt mächtig auf. Da<br />
plötzlich, Bewegung in den Massen, aus<br />
dem Gemurmel schält sich der Name Nuvolari<br />
heraus. Was ist geschehen? Der<br />
kleine sehnige Sportstyp kommt zu Fuss<br />
über die Piste. Er hat seinen Wagen wegen<br />
Defekt aufgegeben! Konsternierung<br />
überall. Soll die schwarze Serie bei Alfa<br />
Romeo weiter anhalten? Nuvolari war in<br />
letzter Minute einer der beiden 12 Zylinder<br />
anvertraut worden, welche in Monza<br />
ihre Taufe erhalten sollten. Das Erscheinen<br />
dieser Modelle auf der Bahn wurde<br />
eu^ einer Sensation in der ganzen Sportwelt,<br />
die deren Existenz höchstens ahnte,<br />
ihr Debüt aber erst viel später erwartete.<br />
32 Runden hat Nuvolari damit in vorzüglicher<br />
Zeit zurückgelegt. Zwar konnte er<br />
über die Maschine nicht frei verfügen, da<br />
sie keineswegs genügend eingelaufen war,<br />
und er von Jano, ihrem Konstrukteur, die<br />
strikte Order mit auf den Weg erhielt,<br />
den Wagen unbedingt zu schonen. Nuvolari,<br />
der Draufgänger, wird deshalb viel<br />
mehr in seinem Element gewesen sein, als<br />
er nach der Aufgabe des Rennens, die auf<br />
Schwierigkeiten im Differential zurückzuführen<br />
war, Gelegenheit hatte, mit Campari<br />
zusammenzuspannen und auf einem<br />
ihm viel vertrauteren Wagen, weiter zu<br />
konkurieren.<br />
Nach der 40. Runde hält Campari kurz«<br />
Zeit bei den Ständen, Fahrerwechsel erfolgt<br />
und als neuer Partner nimmt Nuvolari<br />
das Steuer. Campari-Nuvolari: ein<br />
Team, das zu den aussichtsreichsten gehört<br />
und des Gegenpart Chiron-Varzi würdig<br />
ist. Anderseits bilden Borzacchini<br />
und Minoja nun ein Team, eine zweite<br />
aussichtsreiche Vertretung der Alfa Romeo-Aspirationen.<br />
Chiron hat sich inzwischen<br />
Runde um Runde im Tempo gesteigert<br />
und stösst in der 43. Passage wieder<br />
an die Spitze vor. Dieser stetige und<br />
wechselreiche Kampf um die Führung beherrscht<br />
das ganze Feld und die Zuschauermasse.<br />
Leider sollte die Spannung<br />
einer jähen Entladung Luft machen. Chiron<br />
wird plötzlich bei einer nächsten Passage<br />
vor der Tribüne vermisst, schleicht<br />
dann mit seiner Maschine mit Mühe bis<br />
zur Boxe, wo es eine erhebliche Störung<br />
im Differential zu beheben gilt. Sie erweist<br />
sich aber als zu schwierig und zeitraubend,<br />
und so scheidet das vielfach als<br />
Sieger getippte Bugatti-Paar aus. Damit<br />
wird dem Duell Alfa Romeo : Bugatti die<br />
heftigste Spitze abgebrochen, und das<br />
Rennen büsst nicht wenig an Reiz und<br />
Spannung ein. Iwanowski-Stoffel, welche<br />
den einzigen Mercedes-Benz des Tages<br />
führen, müssen wegen wiederholten Störungen<br />
ihre Position an 5. Stelle abtreten<br />
und fallen durch den veranlassten Zeitverlust<br />
ordentlich zurück. Einmal muss<br />
einer von ihnen sogar mit defektem Pneu<br />
eine Runde fahren, und bis er zur Boxe<br />
kommt, zieht eine dichte Rauchfahne, vom<br />
verbrannten Gummi stammend, hinter<br />
dem Wagen her. Die beiden halten sich<br />
aber äusserst tapfer und beenden den Tag<br />
wieder an der urspründlich belegten 5.<br />
Stelle. Lehoux-Etancelin, ein qualifiziertes<br />
Bugattiteam, das sich in den ersten<br />
Stunden immer mit in der Kopfgrnppe<br />
behauptet, muss seine Hoffnungen auch<br />
begraben, denn der eingetretene Pleuelstangenbruch<br />
kann nie und nimmer innert<br />
nützlicher Frist behoben werden. So<br />
verblasst Bugattis Hoffnungsstern immer<br />
mehr. Einzig Divo und Bouriat wird<br />
als vielerprobten Fahrern noch eine ansehnliche<br />
Chance eingeräumt. Sie sind<br />
denn auch berufen, das mit dem Abgang<br />
der ersten beiden Bugattiteams geschwächte<br />
Kampfmoment wieder zu beleben<br />
und die Alfa Romeoleute zu höchsten<br />
Leistungen dauernd anzuspannen. Verschiedentlich<br />
übernehmen Bouriat und<br />
Divo die Führung des gesamten Feldes<br />
und halten dauernd ein erstaunliches Rundenmittel<br />
inne, das ein einziges Mal die<br />
4-Minutengrenze überschreitet, als auch<br />
Bouriat mit in der Hitze sich allmählich<br />
entzündenden, platten Pneus eine Runde<br />
durchpauken muss und dabei kostbare Minuten<br />
verliert, welche er dem ständig an<br />
zweiter Stelle stehenden Alfa Romeoteam<br />
abgerungen hatte. Die beiden holen übrigens<br />
bis zum Schluss mit zähester Energie<br />
Sekunde um Sekunde auf, müssen<br />
aber doch mit einem wirklich sehr ehrenvollen<br />
dritten Platz abschliessen.<br />
Aus den Reihen war schon in den Vormittagsstunden<br />
auch der einzige Delage<br />
ausgefallen, der, wie bereits erwähnt, immer<br />
wieder mit Zündungsunregelmässigkeiten<br />
zu kämpfen hatte. Kurz nach Mittag<br />
taucht er sporadisch für einige Runden<br />
auf, verliert sich dann aber neuerdings<br />
bei den Boxen. Als die Ersten bald<br />
80 Runden hinter sich haben, kommt<br />
(Fortsetzung Seit« g)
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Minoja hält an der Boxe und lässt in 43 Sekunden<br />
die Räder wechseln, während gleichzeitig Brennstoff<br />
aetankt -wird.<br />
der Delage wieder ins Gefecht mit einer<br />
Vorlage von 19 Runden! Es bedurfte wahrhaftig<br />
eines ungeheuren Optimismus, um<br />
bei dieser Rangierung wieder mitzumachen.<br />
Aber die beiden Fahrer Hessen sich<br />
nicht abschrecken. Sie bringen es bis zu<br />
guter letzt noch auf 80 Runden (gegen 156<br />
der Sieger) vermögen sich aber trotz ihrer<br />
Zähigkeit nicht mehr zu klassieren. Immerhin:<br />
alle Hochachtung vor solchem<br />
Sportsgeist!<br />
Eine beachtenswerte Regelmässigkeit<br />
wiesen auch die beiden gestarteten Talbot<br />
auf. Nicht dass sie zu den schnellsten<br />
Maschinen gehörten, was mit Rücksicht<br />
darauf, dass diese Fabrik ihr Hauptgewicht<br />
nicht auf das Gebiet des Sport- und Rennwagens<br />
verlegt hat, niemand überraschen<br />
kann. Aber auch bei diesem «Stall» hat<br />
die Tücke Einkehr gehalten und nach 87<br />
wohlbestandenen Runden mussten Di<br />
Vecchio und Ferrari auf die Weiterfahrt<br />
verzichten.<br />
Die verbleibende Mannschaft nahm ihre<br />
Aufgabe darob nur um so ernster, nnd<br />
wenn auch jeder Vorstoss nach der führenden<br />
Gruppe immer wieder abgeschlagen<br />
wurde, so verbiss sie sich doch so<br />
recht eigenwillig in ihre Absicht, durchzuhalten,<br />
und wurde denn auch mit dem<br />
.6. Platz gebührend für ihre Ausdauer belohnt.<br />
Bei der Durchsicht der Startliste werden<br />
die meisten an den Namen zweier<br />
Bugattifahrer, Wimille und Caupillat,<br />
kommentarlos vorbeigelesen haben, in der<br />
Meinung, dass es sich hier wohl kaum um<br />
besonders aussichtsreiche Anwärter auf<br />
Platzehren handeln könne, da sie bei internationalen<br />
Rennen nie oder kaum genannt<br />
worden sind. Man soll sich aber nicht kurzerhand<br />
an das Althergebrachte halten.<br />
Es gibt glücklicherweise auch eine jüngere<br />
Generation, die sich ihren Platz an<br />
Start des Rennens durch den italienischen Luftfahrtsminister General Balbo.<br />
Der Sieger Campari wird von der Menge auf den Schultern aus der Bahn getragen.<br />
(Photo «Automobil-Revue».)<br />
der Sonne holen will, und wenn es nicht<br />
meteormässig geht wie bei einzelnen<br />
Kracks, dann eben langsam und sicher.<br />
Tatsächlich haben die beiden Vorerwähnten<br />
uns in dieser Beziehung eine gründliche<br />
Lektion erteilt. Mit einer aussergewöhnlichen<br />
Gleichmässigkeit wurde eine<br />
Runde an die andere gereiht, und nur selten<br />
sah man ihren Wagen bei den Verpflegungsständen<br />
halten. Vom zehnten Platz<br />
holten sie denn auch allgemach auf, rückten<br />
entweder dank ihrem Tempo oder<br />
durch Ausfall von Konkurrenten (und den<br />
stellt schliesslich auch der gewiegte Fahrer<br />
in Rechnung) auf der Stufenleiter<br />
langsam vor und beschlossen die letzte<br />
Runde als wohlplazierte und entsprechend<br />
dem Preisgeld von 10 000 Lire auch als<br />
wohlbestellte Vierte den Tag. Man wird<br />
ein nächstes Mal über die Meldung der<br />
beiden hinweg wohl nicht mehr so rasch<br />
zur Tagesordnung übergehen!<br />
Von den vielversprechenden Maseratimeldungen<br />
blieb eine einzige aufrecht, diejenige<br />
von Klingher und Ghersi. Mit um<br />
so grösserem Interesse wurden ihre Leistungen<br />
verfolgt, die sich ständig sehen<br />
lassen durften. Tatsächlich verdienten sie<br />
diese Aufmerksamkeit auch vollends, fanden<br />
sich ihre Rundenresultate doch immer<br />
auf der oberen Hälfte der Tafel. Nach der<br />
8. Stunde rangierten sie an 4. Stelle. In<br />
der 113. Runde mussten sie die Hilfe ihrer<br />
Mechaniker in Anspruch nehmen, die fieberhaft<br />
während langer Zeit am Wagen<br />
arbeiteten. Eine knappe halbe Stunde vor<br />
Rennschluss konnte Klingher das Rennen<br />
wieder aufnehmen und hielt dann auch<br />
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war es ein Ding der Unmöglichkeit, die<br />
beträchtliche Zeit, die während der Reparatur<br />
verloren gegangen war, auch nur<br />
annähernd aufzuholen, sintemal ihm dazu<br />
auch die Spitzengruppe nicht die geringste<br />
Gelegenheit gab, und so fiel er denn<br />
auf den 8. Platz zurück.<br />
Ein letztes Wort zum Team Lurani-<br />
Pirola. Der erstere ist uns von der St.<br />
Moritzer Woche her ja wohlbekannt. Der<br />
Wagen — ein reines serienmässiges 1500-<br />
ccm-Sportmodell mit Kompressor und<br />
scheinbar gar nicht auf derartige ungeheure<br />
Proben geeicht — war keineswegs<br />
«ennmässig karossiert, und dennoch vermochten<br />
die beiden mitzuhalten. Im 7.<br />
Range schlössen sie ab, wobei sie der<br />
Equipe an 6. Stelle nur einen Vorsprung<br />
von wenigen hundert Metern abgelassen<br />
hatten. Wenn auch ob der Begeisterung<br />
für die sieghaften Markenkollegen die Arbeit<br />
dieser beiden fast unbeachtet im<br />
Strudel unterging, so sei wenigstens hier<br />
ihre Fahrertüchtigkeit und die gewaltige<br />
Leistung des Wagens ins richtige Licht<br />
gesetzt.<br />
Die Bewegung der Massen hatte sich in<br />
den Nachmittagsstunden wesentlich gelegt.<br />
Hitze und Verdauungstätigkeit, mangelndes<br />
Mittagsschläfchen und, last not<br />
least, das zeitweise wenig veränderte Bild<br />
auf der Piste trugen zu diesem halbwachen<br />
Zustand redlich bei. Mit zunehmen-J<br />
der Kühle und wachsender Kundenzahr<br />
hub auch ein vermehrtes Interesse wieder<br />
an. Ob es noch in letzter Stunde Verschiebungen<br />
geben mochte? Alles streckte wieder<br />
die Nase in die Luft oder Richtung<br />
Zeittafel und Rennbahn.<br />
Aber nichts wies auf irgendeine TJeberraschung<br />
hin. Divo holte aus seinem Wagen<br />
heraus, was er konnte, allein seine<br />
Gegenspieler auf dem ersten und zweiten<br />
Platz antworteten nur mit immer gleich<br />
vorzüglich absolvierten Runden. Je mehr<br />
sich der Uhrzeiger gegen sechs Uhr<br />
abends verschob, umso grösser wurde der<br />
Anteil des Publikums. Die letzten Runden<br />
der sicheren Sieger wurden von dauerndem<br />
Beifall begleitet. In der vorletzten<br />
Runde schien es noch eine Sensation abzusetzen,<br />
als Borzacchini zu den Boxen<br />
schwenkte und dort für Sekunden anhielt.<br />
Momente der grössten Spannung: hat der<br />
voraussichtlich Zweitplacierte im letzten<br />
Augenblick noch Schwierigkeiten und<br />
wird Divo im Range nachfolgen ? I)a<br />
nimmt der Wagen seine Runde wieder<br />
auf, und Jubel quittiert die dem Publikum<br />
damit erbrachte Gewissheit, dass<br />
keine Gefahr mehr im Verzug ist. Der<br />
Fahrer hatte sich nur darüber vergewissern<br />
wollen, ob ein in den Kühler geflogener<br />
Stein diesen nicht beschädigte.<br />
Als die Sirene Schluss des grossen<br />
Kampfes in die Weite zischte, da erhob<br />
sich tumultähnlicher Beifall an allen Enden.<br />
Rasch war die Bahn überflutet, alles<br />
eilte dem Alfa Romeo-Stand zu. Campari<br />
und Nuvolari wurden begeistert gefeiert,<br />
der «Neger» Campari rnusste sich im<br />
Triumphe tragen lassen und hatte alle<br />
Mühe, seine Verehrer etwas zu beruhigen.<br />
Wenn wir Rückschau halten, dann noch<br />
ein Wort der Anerkennung für die Organisation.<br />
Sie hat in allen Teilen glänzend<br />
gespielt und auch den Pressedienst vorbildlich<br />
besorgt. Italien darf auf seine<br />
Monzabahn und deren Leiter sicher stolz<br />
sein.<br />
Die beiden erstplazierten Alfa Romeo-<br />
Mannschaften zogen ihre Runden gleich<br />
einem Uhrwerk. Mit einer Regelmässigkeit<br />
und Präzision der Fahrtechnik, die den<br />
Sieg doppelt wertvoll macht, festigten sie<br />
ihre Position immer mehr. Abgesehen vom<br />
Team Divo-Bouriat, das auch seinerseits<br />
in den Leistungen nicht abfiel, hatte man<br />
nach dem Ausscheiden der Bugattifavoriten<br />
den Bindruck ,dass sich hier auf der<br />
Piste ein Schauspiel abwickelte, in dem<br />
die vier Meister von Alfa Romeo die<br />
Hauptrollen innehatten und für deren<br />
glänzende Durchführung die übrigen Fahrer<br />
einfach die um so wirkungsvollere<br />
Staffage bilden mussten.<br />
Der technischen Bedeutung des Rennens<br />
wird ein Bericht in folgender Nummer<br />
gerecht. Wir beschränken uns auf den<br />
kurzen Hinweis, dass die siegreichen<br />
Achtzylindermodelle der italienischen Fabrik<br />
damit ihre grösste Feuerprobe einwandfrei<br />
und glänzend bestanden haben.<br />
Nach kompetentem Urteil hat Italien<br />
hierin nun für die nächste Zeit eine Maschine,<br />
die für die Sportwelt das bedeutet,<br />
was das gefürchtete neue Modell Bugattis<br />
für Frankreich. Beide Typen werden diese<br />
Saison noch verschiedentlich einander, gegenüberstehen.<br />
Es wird zu einem Treffen<br />
im 24-Stunden-Rennen von Le Mans und<br />
in den beiden Grands Prix von Spa ,und<br />
Montlhery kommen. Dass der Kampf dort<br />
AUTOMOBIL-REVÜE <strong>1931</strong> - N» 44<br />
mit unerbittlicher Schärfe und beidseitig<br />
bestberechtigten Hoffnungen auf Sieg geführt<br />
wird, hat Monza gezeigt.<br />
In Monza hat nicht nur Alfa Romeo,<br />
sondern auch der internationale Autosport<br />
in Arcangeli einen Meisterfahrer verloren,<br />
der noch lange nicht seinen Zenith erreicht<br />
hatte. Seine Markenkollegen haben<br />
ihm mit ihrem Erfolg das schönste Denkmal<br />
gesetzt. Dies bringt eine versöhnliche<br />
Note in die Tragik, mit welcher der 9.<br />
Grosse Preis von Monza in die Sportgeschichte<br />
eingehen wird. bi.<br />
Erste Etappe Berlin—Genf der ersten<br />
Wagengruppe.<br />
Die grosse Veranstaltung des A. v. D., die<br />
10 000-km-Fahrt, hat am letzten Donnerstag<br />
mit dem Start der ersten Gruppe der<br />
Wagen unter 2000 ccm begonnen. Die Abnahme<br />
und Fahrerbesprechung am letzten<br />
Mittwoch im Auto-Hotel in Charlottenfourg<br />
vermittelte zum ersten Mal die Bekanntschaft<br />
der verschiedenen, aus allen Ländern<br />
herbeigerollten Konkurrenten. Von den 42<br />
Gemeldeten trafen zur Abnahme 41 Wagen<br />
zur rechten Zeit ein. Der Start am Donnerstag<br />
früh auf der Berliner Avus rief trotz<br />
der frühen Morgenstunde zahlreiche Autosportenthusiasten<br />
herbei. Der bedeckte Himmel<br />
schien zwar zum Beginn der Fahrt kein<br />
besonders günstiges Gesicht z>u machen,<br />
trotzdem ging es bis zum Moment, da die<br />
weisse Flagge von
- <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Berlin nach Frankfurt und weiter durch die<br />
Rheinpfalz nach Saarbrücken, verursachte<br />
den Konkurrenten keinerlei Schwierigkeiten.<br />
Die langen geraden Strassen der Pfalz und<br />
des Saarge'bietes lockten die 10 000-km-Fahrer<br />
zu schnellen Fahrten. Die Kontrolle in<br />
Saarbrücken wurde umsichtig und gastfreundlich<br />
vom Auto-Club des Saargebietes<br />
erledigt.<br />
Der zweite Teil der ersten Etappe Saarbrücken—Genf<br />
spielte sich ebenfalls ohne<br />
Zwischenfall ab. Den 10 000-km-Fahrern<br />
war die Strecke Molsheim, Colmar, Beifort,<br />
Besancon, Col de la Faucille, empfohlen worden,<br />
indessen machten mehrere vorsichtige<br />
Fahrer dennoch einen Umweg, um die Berge<br />
zu vermeiden, über Strassburg und Basel<br />
und weiter durch die Schweiz nach Genf.<br />
Ankunft der ersten Gruppe in Genf.<br />
Der erste Teilnehmer der 10,000-km-Fährt<br />
erreichte Genf bereits am Freitag nach<br />
5 Uhr morgens. Er hatte die erste Etappe,<br />
die 1100 km misst, beinahe ohne Unterbruch<br />
zurückgelegt. Zahlreiche konkurrenten trafen<br />
ebenfalls viel vor dem Start ein, da sie<br />
eine kurze Ruhepause einzuschalten beabsichtigten.<br />
Die andern Fahrer, die sich eines<br />
ruhigeren Fahrtempos befleissigten, kamen<br />
im Laufe des Tages in Genf an, immer<br />
noch früh genug für den Start um Mitternacht.<br />
Ausser dem. bereits gemeldeten Ausfall<br />
eines Hanomags langten sämtliche Fahrzeuge<br />
ohne Verspätung in Genf ein. Besonders<br />
bemerkenswert ist die Höchstleistung<br />
«ines kleinen Hanomags, der in 24 Stunden<br />
die Strecke Berlin-Genf zurücklegte und<br />
dabei ein Stundenmittel von 50 km aufwies.<br />
Viel bestaunt wurde auch die Leistung des<br />
Wanderer-Fahrers Otto Wolf, der als Passa-<br />
'giere seine Frau und seine drei Kinder mit<br />
sich führt! Dieser Konkurrent hat jedenfalls<br />
den eigentlichen touristischen Sinn der 10,000-<br />
km-Fahrt treffend erfasst.<br />
/ Der Kontrolldienst wurde von den Herren<br />
"Jules Decrauzat, Präsident der Nationalen<br />
Sportkommission des A. C. S., Ernst Brieger,<br />
Sekretär der Nationalen Sportkommission<br />
des A.C.S., und Pouün, offizieller Chronometreur<br />
des A. C. C, geleitet. Eine grosse<br />
Fahne mit der Inschrift «10,000 km» war beim<br />
«Zentralsitz des A. C. S. errichtet. Gegen 800<br />
Personen wohnten trotz der späten Abendstunde<br />
dem interessanten Start der Wagen<br />
' bei, der um 23 Uhr 01 am Freitag abend begann.<br />
Die Fahrer waren Gegenstand des allgemeinen<br />
Publikumsinteresses. Auch der<br />
reibungslose Ablauf der Organisation der<br />
Funktionäre des A. C. S. fand allgemeine<br />
Beachtung.<br />
Start der grossen Klasse in Berlin.<br />
Während die erste Gruppe der 10 000-ktn-<br />
Fahrer bereits den vierten Tag auf ihrer gewaltigen<br />
Reise sich befand, rüsteten sich in<br />
Berlin die Konkurrenten der grossen Wagenklasse<br />
über 2000 ccm zum Start. Am Samstag<br />
unterzogen die Funktionäre des A. v. D.<br />
die Wagen einer peinlichen Prüfung. Während<br />
bei der Kolonne der kleinen Wagen nur<br />
ein einziger der Gemeldeten sein rechtzeitiges<br />
Erscheinen versäumte, gab es bei der<br />
grossen Klasse gleich zum Anfang verschiedene<br />
Ausfälle. Von den 48 gemeldeten Fahrzeugen<br />
stellten sich 47 zur rechten Zeit in<br />
Berlin ein. Interessant ist die Tatsache, dass<br />
das Kontingent der Damenfahrerinnen bei<br />
der grösseren Klasse bedeutend erweitert ist:<br />
Zwölf Damen sitzen am Volant und sechs bilden<br />
den Ersatz. Am Sonntag morgen wurde<br />
von 8 Uhr 46 an in Berlin den Fahrzeugen<br />
der Start freigegeben.<br />
Ankunft in Genf.<br />
Trotzdem sie am Morgen beinahe drei<br />
Stunden später nach ihren Kameraden starteten,<br />
erreichten die Konkurrenten Genf nach<br />
der absoluten Zeitberechnung um fünf Stunden<br />
früher, so, dass sie zusammen für die<br />
erste Etappe 8 bis 9 Stunden weniger Zeit<br />
brauchten als die Fahrer der kleineren<br />
Klasse. Alle in Berlin gestarteten Fahrer der<br />
grösseren Klasse erreichten Genf; von ihnen<br />
konnte nur ein Fahrer nicht mehr weiter, weil<br />
er durch eine Verspätung am Montagabend<br />
erst 18 Uhr 30 in Genf eintraf, nachdem um<br />
18 Uhr 16 sein Start hätte erfolgen sollen.<br />
Der Fahrer, der mit einem Marmon konkurrierte,<br />
wurde so ein Opfer des konsequenten<br />
Reglements. Obwohl er untröstlich war und<br />
sich vor Verwirrung kaum mehr zu helfen<br />
wusste, mussten ihm, zu ihrem Bedauern, die<br />
Funktionäre den Start verweigern.<br />
• Für die Kontrolleure in Genf war es keine<br />
leichte Sache, allen Wagen im Gewühl des<br />
Pfingstmontagverkehrs in der Rue du Mont<br />
Blanc den Start zu erteilen. Herr Decrauzat,<br />
der Präsident der Nationalen Sportkommission,<br />
leitete die Kontrolle und. erteilte den<br />
Start, während sein Sekretär, Herr Brieger,<br />
sich mit Herrn Geneux in die Chronometrierung<br />
teilte. Sie wurden durch einige Mitglieder<br />
des Verbandes der Angehörigen des<br />
Motorwagendienstes und mehrere Polizisten<br />
unterstützt. Die Konkurrenten ^schienen alle<br />
von der Fahrt noch nicht sehr angegriffen<br />
zu sein, jedenfalls machten sie alle einen<br />
guten Eindruck.<br />
Grosser Preis von Genf.<br />
Wir veröffentlichen im Nachstehenden den<br />
momentanen Stand der definitiven Meldungen<br />
für das erste schweizerische Rundstrecken-<br />
Rennen vom 7. Juni in Meyrin bei Genf.<br />
350—1100 ccm:<br />
Markiewicz (Austin), Schlumberger (Salmson),<br />
•Scaron (Amilcar), Lepicard (Donnet), Romano (Bugatti).<br />
Kessler (Amilcar). Willy (Rally), X (Rally),<br />
X (Rally). Cabantous (Salmson). Materassi . (Talbot).<br />
1100—1500 ccm:<br />
Angwerd (Bugatti), Veyron (Bugatti), Luram<br />
(Alfa Romeo), Pesato (B.N.C.), Wimille (Bugatti),<br />
Senechal (Delage). Gaupillat Bugatti). Avondet (Bugatti),<br />
Kessler (Alfa Romeo) Wittwer (Busratti),<br />
Materassi (Talbot), Materassi (Talbot), Ferrari<br />
(Alfa Romeo).<br />
1500—2000 ccm:<br />
Ferrari (Alfa Romeo), de Maleplane (Bugatti),<br />
Leitungen (Bugatti).<br />
2000—3000 ccm:<br />
iAmiaehi (Bugatti), Lehoux (Bugatti). Graf Czaikowsky<br />
(Bugatti), Graf d'Arnoux (Bugatti) Jellen<br />
(Bugatti), Caflisch (Mercedes), Ferrari (Alfa<br />
Romeo), Ferrari (Alfa Romeo). Klinger (Maserati),<br />
von Morgen (Bugatti). Burggaller (Bugatti). Karrer<br />
(Bugatti)<br />
Die offiziellen<br />
Grossen Preis von Genf finden am-Donnerstag,<br />
den 4., Freitag, den 5. und Samstag, den<br />
6. Juni, je von 4% bis 6% Uhr morgens statt.<br />
Zur rechtzeitigen Beschaffung von Tribünensitzgelegenheiten<br />
wird am 27. Mai in der<br />
Agentur Blenk, Fert & Co., Rue du Mont<br />
Blanc (Telephon 26.302) in Genf der Vorverkauf<br />
eröffnet. Billets können auf schriftlichem<br />
Wege und durch Einsendung eines<br />
Postmandats für den Platzpreis plus 40 Rp.<br />
Spesen von dem erwähnten Bureau bezogen<br />
werd'en.<br />
Der Autobus in Paris will die Trambahnen<br />
ersetzen. Die Verwaltungsbehörde<br />
der Stadt Paris, die den Autobusverkehr<br />
unter sich hat, ist durch die Einstellung<br />
mehrerer Tramlinien und die Schaffung<br />
neuer oder Verlängerung bestehender Autobuslinien<br />
genötigt, grosse Wagenbestellungen<br />
vorzunehmen. Der heutige Wagenpark<br />
soll durch 590 neue Wagen ergänzt<br />
werden. 320 Wagen sind für den<br />
Ersatz auszurangierender Wagen notwendig",<br />
weitere 120 Wagen mit normalen<br />
Sechszylindermotoren, sowie 150 Wagen mit<br />
SOplätzigen Karosserien und nur einer<br />
Einheitsklasse sollen für den Dienst auf<br />
neuen Kurslinien erbaut werden. lt.<br />
Fernomnibusse Warschau - Berlin - Paris.<br />
Wie aus Berlin gemeldet wird, befasste sich<br />
eine besondere Studiengesellschaft seit längerer<br />
Zeit mit der Schaffung einer FernomnibusMnie<br />
Warschau-Berlin-Paris. Da die Verkehrsmöglichkeiten<br />
als günstig taxiert wurden,<br />
reichten die Interessenten dieser neuen<br />
grossen Bus-Verbindung bei den Behörden die<br />
Konzessionsgesuche ein. Später beabsichtigt<br />
die neue Omnibusgesellschaft Warschan-<br />
Berlin-Paris, sich mit" anderen grossen<br />
ausländischen Unternehmen zu einer Dachgesellschaft<br />
zu liieren. Als weitere Ueberlandverbindungen<br />
sind die Strecken Berlin-<br />
Prag, Berlin-Wien, Berlin-Budapest und<br />
nach den nördlichen Ostseestaaten und an<br />
den Rhein vorgesehen.<br />
bo.<br />
Eine Autobusfernlinie Wien-Budapest. Von<br />
dem grossen Projekt, die Stadt Wien mit den<br />
wichtigsten Zentren der Tschechoslowakei<br />
und Ungarns durch Autobusfernlinien zu verbinden,<br />
wird dieses Frühjahr die Linie Wien-<br />
Budapest verwirklicht. Die für den Betrieb<br />
vorgesehenen Omnibusse sind eigentliche<br />
Rekordversuche für denPullmanwagen mit luxuriöser Ausstattung,<br />
sie fassen 37 Fahrgäste. Die Inneneinrichtung<br />
besteht aus Fauteuils mit Tischen, Radioanlage<br />
mit Lautsprecher, sowie Büffet.<br />
Die Fahrzeit beträgt 6 Stunden, soll aber allmählich<br />
auf 5 Stunden reduziert werden,<br />
womit dieselbe der Reisedauer in direktem<br />
Schnellzug entsprechen wird. Trotz der äusserst<br />
komfortabeln Reisemöglichkeit wird<br />
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N° U - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE tJj<br />
Verkehrsbewilligungen auf kurze Frist für<br />
den Kanton Baselstadt. Die Automobilkontrolle<br />
von Baselstadt erteilt, basierend auf<br />
der Verordnung über den Strassenverkehr<br />
vom 17. September 1929 kurzfristige Verkehrsbewilligungen<br />
für einen Tag, bezw. für<br />
eine Woche. Der Staat übernimmt die Dekkung<br />
der Haftpflicht und hat zu diesem<br />
Zwecke mit den Versicherungsgesellschaften<br />
einen Kollektivvertrag abgeschlossen. Die<br />
Prämiengebühr für eine eintägige Verkehrsbewilligung<br />
für Personen- und Lastwagen<br />
beläuft sich auf Fr. 3.50, für eine wöchentliche<br />
Verkehrsbewilligung auf Fr. 12.<br />
Die Polizeigebühr für die kurzfristige Bewilligung<br />
samt den zugeteilten Nummernschildern<br />
beläuft sich auf Fr. 5. Ein altes<br />
Postulat der Automobilisten wird damit erfüllt<br />
und auch die Schwierigkeiten behoben,<br />
die man früher mit der Beschaffung der Oaragenummer<br />
hatte.<br />
It.<br />
Die Pierre-Pertuls-Strasse im Bau. Die ersten<br />
Spatenstiche zum Bau des neuen Strassenstückes<br />
der Pierre-Pertuis-Strasse wurden<br />
Montag den 19. Mai vollzogen, nachdem<br />
bereits vorher die Bäume auf dem neuen<br />
Trassestück gefällt worden sind. go.<br />
Warum nicht Betonbelag auf der Kornhausbrücke?<br />
wie wir bereits berichteten, wurde<br />
vom Berner Gemeinderat die längst dringliche<br />
Neubelegung der Kornhausbrücke nun<br />
beschlossen. Als neuer Belag ist Hartgussasphalt<br />
vorgesehen. Dieser Belag ist viel<br />
gleitsicherer als das bisherige Holzpflaster<br />
und gar etwa nasser Stampfasphalt, verkehrstechnisch<br />
bedeutet er aber doch noch<br />
nicht das Ideal. Auf unsere Erkundigung,<br />
weshalb man auf der im Gefälle liegenden<br />
Brücke nicht den noch griffigeren Betonbelag<br />
vorgesehen hat, teilt uns die bundesstädtische<br />
Baudirektion folgendes mit:<br />
Ein Oberflächenbelajj aus Beton kann für die<br />
Fahrbahn auf der Kornhausbrücke nicht in<br />
Frage kommen, weil ein derartiger Belag für die<br />
Brücke eine Mehrbelastung von 115 Tonnen bringen<br />
-würde, was nicht erwünscht ist. Ferner würde<br />
bei der vorhandenen aufgelösten eisernen Brükkenkonstrnktion<br />
die Betonoberfläche durch Querwnd<br />
Längsrisse derart durchzogen, dass Reparaturen<br />
ständig zu gewärtigen wären. Zudem ist deT<br />
einzige (? Red.) grosse Vorteil einer BetonfahTbahn<br />
— nämlich die bessere Sicht während der<br />
Nacht — illusorisch, da die öffentliche Beleuchjeder<br />
Passant und jeder Gegenstand von weither<br />
sichtbar sind.<br />
Nach reiflichem Studium der Frage des 'Neubelages<br />
und der Umbauten auf der Kornhausbrücke<br />
halten wir die daherige Vorlage an unsere<br />
Oberbehörden als die bestgegebene.<br />
Der städt. Baudirektor I:<br />
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> W<br />
Auto und Wirtschaft.<br />
Deutschlands<br />
Automobilgeschäft<br />
im ersten Quartal <strong>1931</strong>.<br />
Mit dem Beginn der neuen Automobilsaison<br />
wurden in Deutschland weitere Preissenkungen<br />
auf Automobile vorgenommen. Es ist<br />
nicht zu leugnen, dass durch die systematische<br />
Preissenkungsaktion gewisse Erfolge<br />
erzielt wurden. Durch die Verschiebung des<br />
Bedarfes zum Kleinauto auf der einen und<br />
zum schweren Lastwagen auf der andern<br />
Seite, zeigt sich im laufenden Jahre eine Verschiebung<br />
der Marktverhältnisse zugunsten<br />
der einheimischen Automobilindustrie. Die<br />
arbeitstägliche Zulassung deutscher und ausländischer<br />
Automobilprodukte im Prozentverhältnis<br />
zu der Gesamtzulassung gestaltete<br />
sich im ersten Quartal <strong>1931</strong> folgendermassen:<br />
Personenautomobile <strong>1931</strong><br />
Deutsche Ausländer<br />
Januar 75.2 24.8<br />
Febiuar 72.5 27.5<br />
März 78.5 21.5<br />
Lastautomohile<br />
Januar 68.6 31.4<br />
Februar 63.0 37.0<br />
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revidiert und im Zustande wie<br />
neu, wird mit Garantie abgegeben.<br />
Erstklassige und schönste Occasion<br />
wird zu sehr günstigem Preise und Bedingungen<br />
verkauft.<br />
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Automobil-Revue, Bern.<br />
März 67.8 32.2<br />
Dementsprechend ist die Einfuhr von Automobilen<br />
wie auch von Montagebestandteilen<br />
im ersten Vierteljahr <strong>1931</strong> stark zurückgegangen.<br />
Gegenüber dem Vorjahre, mit einer<br />
Importquote von 2203 fertigen Automobilen,<br />
wurden im ersten Quartal <strong>1931</strong> 940 Stück<br />
eingeführt, während die importierten Lastautomobile<br />
von 121 auf 29 herunterfielen.<br />
Umgekehrt zeigt der Export von Automobilen<br />
aus Deutschland eine bemerkenswerte Belebung.<br />
An Lastautos gelangten 738 gegen<br />
627 zur Ausfuhr, an Personenautomobilen 883<br />
gegenüber 808. Bei der Betrachtung der<br />
grösseren Exportziffern ist jedoch nicht zu<br />
vergessen, dass Deutschland zurzeit durch<br />
seine systematischen Preissenkungsaktionen<br />
und durch seine Reparationslasten mit allen<br />
Mitteln auf das Auslandsgeschäft gedrängt<br />
wird und daselbst zu Preisen offeriert, die<br />
weit unter derjenigen Grenze liegen, wo auch<br />
nur noch ein bescheidener Gewinn erzielt<br />
werden kann. Die günstige Entwicklung in<br />
den Monaten Januar bis März hat sich im<br />
April fortgesetzt und der übliche Saisonverlauf<br />
wird in den nächsten Monaten einen<br />
weitern Anstieg bringen. Dagegen ist eine<br />
konjunkturelle Besserung gegenwärtig noch<br />
nicht eindeutig festzustellen. Die verhältnismassig<br />
günstigen Absatzverhältnisse in den<br />
beiden letzten Monaten sind zum erheblichen<br />
Teile als unmittelbare Auswirkung des Berliner<br />
Automobilsalons zu bewerten. Wy.<br />
Bulgarien<br />
als Absatzgebiet für Automobile<br />
Mangels jeglicher Eigenproduktion ist die<br />
Versorgung des bulgarischen Automobilmarktes<br />
ausschliesslich der ausländischen Industrie<br />
vorbehalten. Den jüngsten, amtlicherseits<br />
vorliegenden Ziffern zufolge hat<br />
sich diese Einfuhr im Zeitraum der letzten<br />
paar Jahre in steil ansteigender Richtung<br />
entwickelt, indem sie eine Zunahme von 323<br />
Einheiten in 1927 auf 1636 Einheiten in 1929<br />
erfahren hat. An diesem Geschäft waren beteiligt:<br />
die Vereinigten Staaten, Italien,<br />
Frankreich, Deutschland und Oesterreich.<br />
Die bulgarische Nachfrage nach Tourenwagen<br />
richtet sich in neuerer Zeit bei weitem<br />
in der Hauptsache auf die Modelle vom<br />
geschlossenen Typ mit 50/60 PS, während<br />
Lastkraftwagen mit einer Tragfähigkeit von<br />
2 t der weitaus stärksten Nachfrage begegnen.<br />
Am meisten vertreten sind in Bulgarien<br />
die Marken Fiat, Ford, Chevrolet, Citroen,<br />
Steyr und Essex. Im allgemeinen absorbiert<br />
der bulgarische Markt ledäglich<br />
Nutzwagen, während die Verkäufe von Luxuswagen<br />
ungemein selten sind. Abgesehen<br />
vom Distrikt Sofia ist das Kraftfahrzeugwesen<br />
im Süden des Landes am meisten entwickelt,<br />
wo das Automobil vornehmlich z-ur<br />
Beförderung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen<br />
und im besonderen von Tabak<br />
Verwendung findet. Der Zustand der nationalen<br />
Autostrassen lässt fast überall nocff<br />
sehr viel zu wünschen übrig, was einerseits<br />
der Verbreitung des Automobilwesens sehr<br />
hinderlich ist, und anderseits den Gebrauch<br />
von ebenso Widerstands- wie leistungsfähigen<br />
Maschinen bedingt. Infolge des ganz<br />
unzureichenden Eisenbahnnetzes werden<br />
immer mehr Automobillinien für d5e Beförderung",<br />
namentlich von Personen, eingerichtet.<br />
Die Anzahl der am 1. Februar <strong>1931</strong> in<br />
Bulgarien im Verkehr befindlichen Kraftwagen<br />
belief sich auf insgesamt 3697 Einheiten.<br />
Die Umsätze auf dem bulgarischen Automobilmarkt<br />
erfolgen neuerdings zu ungefähr<br />
40% für Rechnung von Privatleuten und zu,<br />
Spezialwerkstätte für Anhängewagen<br />
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Körperschaften; letztere pflegen ihre<br />
Aufträge auf dem Wege der öffentlichen Ausschreibungen<br />
zu vergeben, wobei fast immer<br />
der Preis d'ie letzten Endes ausschlaggebende<br />
Rolle bei der Zuweisung spielt. Dr.<br />
Der englische Strassenfonds. Nach Mitteilungen<br />
des Finanzministers belief sich das<br />
Vermögen des Strassenfonds am 31. März,<br />
dem Datum des Rechnungsabschlusses, auf<br />
rund 151 Millionen Fr. Dieser Betrag ist<br />
aber keineswegs gleichbedeutend mit dem<br />
Jahresertrag der dem Fonds zufliessenden<br />
Motorfahrzeugsteuern, da demselben im beendeten<br />
Rechnungsjahre schon ganz gewaltige<br />
Summen für den laufenden Strassenund<br />
Brückenbau entnommen worden sind.<br />
B.<br />
Amerikanische Beurteilung der Produktions-Aussichten.<br />
Man ist im Verlaufe der<br />
letzten Monate selbst im Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten etwa bescheidener<br />
geworden. Während man nach der Hochkonjunkturperiode<br />
des Jahres 1929, wo 5,36<br />
Millionen Last- und Personenautomobile gebaut<br />
wurden, bereits mit der 6-Millionen-<br />
Grenze im Jahre 1930 spekulierte, tatsächlich<br />
aber nur eine Produktion 3,35 Millionen<br />
Wagen herausbrachte, glaubt man nach den<br />
ersten saisonmässigen Belebungen des laufenden<br />
Frühjahrs für <strong>1931</strong> mit einer Produktion<br />
von rund 4,5 Millionen Stück rechnen zu<br />
dürfen. Nachdem sich aber gezeigt hat,<br />
dass die Krise in der amerikanischen Automobilindustrie<br />
tiefere Furchen gezogen hat,<br />
beabsichtigt doch bereits schon Ford wieder<br />
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sie das Weiterführen der Bestrebungen für<br />
eine Normalbahn verlangt und von den<br />
Kantonsregierungen in Aarau und Luzern<br />
verlangt, sie möchten eine befriedigende<br />
Lösung für die einzig dastehenden Verkehrsverhältnisse<br />
im Suhrental suchen. Die<br />
Schlussfolgerungen des Expertengutachtens<br />
wurden bedauert.<br />
go.<br />
Kalender<br />
der Automobilausstellungen.<br />
(•Autorisiert durch das ständige internationale Bureau<br />
der Automobilkonstruktcurc.)<br />
30. Mai bis 8. Juni: XI. Internationale Messe in<br />
Ljubljana (Jugoslawien).<br />
31. Mai bis 30. September: Ausstellung für Körperkultur<br />
und Sport in Pardubice (Tschechoslowakei).<br />
19. Juli bis 15. September: Hygiene- und Sportausstellung<br />
in Bern, Hyspa (nur für Motorräder).<br />
29. August bis 9. September: Internationale Herbstmesse<br />
in Ljubljana (Jugoslawien).<br />
Ende August bis Anfang September: Nord-Messe in<br />
Wilna (Polen).<br />
5. bis 15. September: XI. Internationale Ost-Mustermesse<br />
in Lwow (Polen).<br />
8. bis 17. September: Messe von Utrecht in Utrecht<br />
(Lastwagen und Autobusse), Holland.<br />
1. bis 11. Oktober: Tourenwagen-Salon in Paris<br />
(Frankreich)<br />
22. bis 28. Oktober: Internationale Automobilausstellung<br />
in Prag (Tschechoslowakei).<br />
15. bis 24. Oktober: Tourenwagen-Salon in London<br />
(Grossbritannien).<br />
5. bis 14. November: Nutzfahrzeug-Salon in London<br />
(Grossbritannien).<br />
13. bis 21. November: Automobilaiisslellung in Glasgow<br />
(Schottland).<br />
November (noch zu bestimmen): Kopenhagener Sa-<br />
Ion (für Lastwagen, Autobusse und Motorräder).<br />
28. November bis 6. Dezember: Salon für Nutzfahrzeuge<br />
in Paris (Frankreich).<br />
9. bis 20. Dezember: XXV. Salon von Brüssel (Belgien).<br />
Kle^ne<br />
eine zweimonatliche Produktionseinschränkung<br />
vorzunehmen, schätzt man zur Zeit<br />
die amerikanische Produktionsquantität auf<br />
3 Millionen Einheiten. Es dürften im laufenden<br />
Jahre 4 Millionen Automobile verschrottet<br />
werden, so dass, wenn nicht neue<br />
Unsicherheitsfaktoren für 1932 sich einstellen,<br />
mit einer Absatzbelebung für das nächste<br />
Jahr gerechnet werden kann. Wy.<br />
Bahnen<br />
Absperrmassnahmen au! der Strasse Berri-<br />
MMMMqi IMi l 11|M]|MB _____ mmn m mum Tiefenau-Zollikofen. In den Ausführungen<br />
der Baudirektion des Kantons Bern zu den<br />
Das Suhrental beharrt auf einer durchge- Absperrmassnahmen an der Ausjranjrsstrasse<br />
henden Normalbahn-Verbindung. In Moos- ßern-Zollikofen blieb ein unerfreulicher<br />
leerau trafen sich am 23. Mai die Vertreter Setzfehler stehen, indem statt von einem<br />
des aargauischen und luzernischen Suhren- Einbahnverkehr mehrmals von einem Ritales,<br />
um die neue Situation zu beraten, die senbahnverkehr die Rede war. Wir dürfen<br />
durch das Expertemgutachten entstanden ist. annehmen, dass unsere aufmerksamen Leser<br />
Die Versammlung erweiterte das Exekutiv- aus dem übrigen Wortlaut des Artikels sinnkomitee<br />
und fasste eine Resolution, worin gemäss das richtige Wort erraten haben.<br />
Aufruf!<br />
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Delegiertenversammlung des A. C. S.<br />
Die Frühjahrsdelegiertenversammlunig findet<br />
am 13. imd 14. Juni in Luzeni statt und<br />
ist mit einem Clubfest verbunden. Das Pro-<br />
2ramm lautet:<br />
Samstag, nachmittags: Delegiertenversammlung;<br />
abends: Ball im Hotel Schweizerhof.<br />
Sonntag, vormittags: Eventuell Fortsetzung<br />
der Versammlung; mittags: Bankett;<br />
nachmittags: Rundfahrt auf dem Vierwaldstättersee.<br />
Der Ball wird von der Sektion Luzern<br />
organisiert<br />
SEKTION SCHWYZ. Generalversammlung. Am<br />
17. Mai <strong>1931</strong> feierte die Sektion Schwyz des<br />
Schweiz. Automobil-Clubs ihren 10. Geburtstag.<br />
Das Ergebnis war denn auch dazu angetan, den<br />
grössten Teil der A. G. S.-Gemeinde des Landes<br />
Schwyz nach der Metropole der March, Lachen am<br />
obern Zürichsee, zu Iocken. Das Bankett zählte<br />
150 Gedecke.<br />
Vorgängig den Bankettfreuden gab es aber eine<br />
Genauigkeitsprüfung zu bestehen, an der sich fast<br />
die Hälfte der erschienenen Clubfreunde beteiligten.<br />
Auf der neu ausgebauten Strassenstrecke von Lachen<br />
nach Siebnen wurde gestartet. Den Teilnehmern<br />
wurde (mit zugeklebter Uhr und Geschwindigkeitszähler)<br />
ein bestimmtes Tempo vorgeschrieben,<br />
in welchem er die 1200 m lange Rennstrecke<br />
zu durchfahren hatte. Als Sieger aus der Konkurrenz<br />
ging derjenige hervor, der die kleinste Zeitdifferenz<br />
aufzuweisen hatte. Gefahren wurde im<br />
allgemeinen sehr gut: der Erste, Herr Ulrich (Küssnacht),<br />
wies gar keine Differenz auf, der Zweite,<br />
Herr E. Wagner, Lachen, eine solche von % Sekunde.<br />
Die auf Anregung unseres kantonalen Automobilexperten,<br />
Herrn A. von Müller, das erstemal<br />
angewandte Genauigkeitsprüfung hat bei den Teilnehmern<br />
viel Anklang gefunden, und wurde sie<br />
als brauchbares Novnm vom Gast des A. C. S., dem<br />
Zentralkomitee-Mitglied Herrn Prof. Steinmann, anerkannt.<br />
Der Konkurrenz folgte die Generalversammlung,<br />
in welcher der Präsident, Herr Dr. Hotz (Lachen),<br />
auf Leiden und Freuden der vergangenen 10 Jahre<br />
unseres Clubs Rückschau hielt. Die Leitung des<br />
Clubs wurde ihm von der Versammlung mit einmütiger<br />
Begeisterung für eine neue Amtsdauer anvertraut;<br />
weiss man doch, dass sie damit in besten<br />
Händen liegt. Ein Vertreter des Regierungsrates<br />
von Schwyz, Herr Bettschart, der Gemeindepräsident<br />
von Lachen, und Herr Prof. Steinmann vom<br />
Zentralkomitee überbrachten dem Club ihre Glückwünsche.<br />
Herr Prof. Steinmann überreichte dazu<br />
einen silbernen Becher. Als besonderen Dessert<br />
überraschten uns die Lachner Meitli mit einer flotten<br />
Darbietung als Tanzgirls, so dass man sich vor<br />
eine Revue-Bühne versetzt glauben konnte.<br />
Mit Tanz und Fröhlichkeit schloss der 10. Geburtstag<br />
der Sektion Schwyz des A. C. S. Auf ein<br />
•weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen! Gr.<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Schwarzwaldfahrt.<br />
Die Mitglieder der Sektion St. Gallen-<br />
Appenzell des A. C. S. haben die Einladung erhalten<br />
zu einer dreitägigen Schwarzwaldfahrt auf den<br />
30., 31. Mai und 1. Juni a. c. Als Treffpunkt ist<br />
das Hotel Solbad Schützen in Donarueschingen, wo<br />
sich die Teilnehmer um 11 Uhr vormittags einfinden<br />
werden, festgesetzt. Die Zeit bis zum Mittagessen<br />
wird ausgenützt mit einer Besichtigung der<br />
Gemälde und Kunstsammlung des Fürsten von<br />
Fürstenberg. Am Nachmittag: Weiterfahrt nach<br />
Freudenstadt. Am Sonntagmorgen geht's nach Baden-Baden.<br />
Der Sonntag wird für die Fahrer ein<br />
eigentlicher Ruhetag sein. Am Montag führt die<br />
Rückreise je nach Entscheidung über Offenburg<br />
durchs Kinzigtal, Triberg, Neustadt-Titisee oder<br />
Offenburg, Freiburg, Höllenthal-Titisee nach der<br />
Heimat,<br />
Es sind die landschaftlichen Reize, die den<br />
waldumsäumten Tälern die Sympathien erhalten.<br />
Das alemannische behäbige Bauernhaus auf anmutiger<br />
Höhe und an stillen Waldrändern ist<br />
Zeuge einer gesunden Bodenständigkeit und die<br />
Bauerntracht wird auch noch in Ehren gehalten.<br />
Es ist zu hoffen, dass eine zahlreiche Beteiligung<br />
die Bemühungen der Vergnügungskommission lohnen<br />
werde Die Anmeldungen sind an das Sektionssekretariat<br />
zu richten B.<br />
SEKTION ZÜRICH. «Der nläseme Mofor». Der<br />
Vorstand konnte sich für die Mitglieder die Vorführung<br />
des hervorragenden Ufa-Kultur-Tonfilms<br />
« Der gläserne Motor » sichern.<br />
Die Vorführung für die Mitglieder der Sektion<br />
Zürich des A.C.S. und deren Angehörige erfolgt<br />
durch die Sektion Zürich des A.C.S. gemeinsam<br />
mit der Ortsgruppe Zürich der Avia Sonntag, den<br />
7. Juni <strong>1931</strong>. vormittags 10.30 Uhr, im Orientkino.<br />
Eintrittskarten können auf dem Sekretariat der<br />
Sektion bezogen werden. Da eine starke Beteiligung<br />
vorauszusehen ist, ist frühzeitiges Bestellen<br />
sehr anzuempfehlen.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion Aargau.<br />
Sehr geehrte Clubmitglieder!<br />
Es mag Ihnen bekannt sein, dass wir für den<br />
Ort zur Durchführung des in unserem Sportprogramm<br />
vorgesehenen Geschicklichkeitsfahrens die<br />
sonnigen und aussichtsreichen Höhen des Zugerberges<br />
in Aussicht genommen haben. Wir haben<br />
von den dortigen Terrainverhältnissen Einsicht genommen<br />
und mussten leider konstatieren, dass sich<br />
auf dem ganzen Zugerberg kein günstiger, sich zur<br />
Durchführung einer Gymkhana gut eignender Platz<br />
finden lässt. Nach längerem Suchen haben wir uns<br />
dann definitiv entschlossen, das Geschichklichkeitsfahren<br />
auf der Baldegg abzuhalten. Die Baldegg<br />
liegt oberhalb Baden in südöstlicher Richtung; sie<br />
wird von Baden aus über Münziishausen und auch<br />
direkt von Birmenstorf aus erreicht.<br />
Auf der Baldegg befindet sich ein gutgeführtes<br />
Restaurant, auch geniesst man von dort eine schöne<br />
Aussicht in das Limmattal bis zur Stadt Zürich,<br />
sowie ist ein schöner, Schatten spendender Wald<br />
direkt angrenzend an den für uns reservierten<br />
Platz.<br />
Die Vorbereitungen sind in vollem Gange und<br />
hoffen wir, dass sich dann eine recht zahlreiche<br />
Anzahl Wagen unserer Sektion einfinden wird. Die<br />
Veranstaltung findet im Monat Juni statt, das genaue<br />
Datum kann leider heute noch nicht festgelegt<br />
werden, wir werden Ihnen dasselbe aber baldmöglichst<br />
durch die « Auto-Revue > bekannt geben.<br />
Alle diejenigen, welche sich über das Ziel der<br />
diesjährigen Auslandfahrt noch nicht geäussert haben,<br />
werden höfl. gebeten, den ihnen am 16. Mai<br />
a. c. übermachten Fragebogen auszufüllen und dem<br />
Präsidenten der Sportkommission, Herrn F Zumkeller,<br />
Architekt in Brugg, raschmöglichst zustellen<br />
zu wollen.<br />
Brugg, den 25. Mai <strong>1931</strong><br />
Ḋie Sportkommission.<br />
Autosektion Seeland<br />
Gründung der Ortsgruppe Biel. Am Donnerstag,<br />
21. dies, abends 8'A Uhr, wurde ins Hotel Bahnhof<br />
in Biel eine Versammlung einberufen zwecks Gründung<br />
einer Ortsgruppe Biel als Untersektion der<br />
Sektion Seeland. Der Einladung leisteten ungefähr<br />
50 Herren Folge, und es konnte nach reichlicher<br />
Diskussion und erörterndem Referat von Präsident<br />
Strehler der Sektion Seeland zur Konstituierung<br />
der Ortsgruppe geschritten werden. Als Präsident<br />
der Untergruppe wurde gewählt Herr Dr. Lempen,<br />
als Vizepräsident Herr Jeanneret, als Kassier und<br />
Sekretär Herr Richter, als Beisitzer die Herren<br />
Humbel, Barth, Müller und Hoffmann.<br />
Die Untersektion scheint unter einem<br />
Stern geboren zu sein.<br />
guten<br />
St.<br />
^"* **^^„yf b^"JL^"<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Unsere nächste Monatsversammluna<br />
findet am Mittwoch,<br />
den 3. Juni, abends 8 Uhr, im<br />
Vereinslokal Du Pont, 1. Stock,<br />
Schützenstube, statt. Wir erwarten,<br />
in Anbetracht zweier<br />
wichtiger Abstimmung recht<br />
zahlreichen und pünktlichen Besuch.<br />
Für Aktiv-Mitglieder obligatorisch. Neue<br />
Berufskollegen freundlichst willkommen.<br />
Voranzeige. Sonntag, den 7. Juni, bei schlechtem<br />
Wetter am 14. Juni, nachmittags 3 Uhr. veranstalten<br />
wir unser diesjähriges Gartenfest, im Garten<br />
t und neu renovierten Saale des Kasino Tiefenbrunnen<br />
und ist für musikalische, wie gesellschaftliche<br />
Unterhaltung bestens gesorgt. Preis-Bolzenschiessen,<br />
Preiskegeln, Zuckersfockwerfen und<br />
Tanz. Schöne Preise. Näheres folgt später im<br />
Vereinsorgan.<br />
SCHWEIZERISCHER AUTOSTRASSENVEREIN.<br />
Fernverkehrs-Strassennetz. In seiner letzten Sitzung<br />
besprach der geschäftsleitende Ausschuss des<br />
Schweizerischen Autostrassenvereines die Eingaben<br />
zum Netzprojekt der Fernverkehrsstrassen. Von den<br />
fünf Eingaben konnte eine einzige berücksichtigt<br />
werden: Die Aufnahme der Berninastrasse in das<br />
Schema des Fernverkehrs-Strassennetzes. Einem<br />
Wunsche nach Aufnahme weiterer Ortsnamen und<br />
einem Begehren zur Abänderung des § 2 der technischen<br />
Richtlinien konnte nicht entsprochen werden.<br />
Die Arbeiten sind nun so weit gediehen, dass<br />
das Schema des Fernverkehrsstrassennetzes zusammen<br />
mit den Richtlinien und den Normalien an die<br />
Konferenz der Baudirektoren übermittelt werden<br />
kann.<br />
Herr Monteil, Gechäftsführer des Verbandes<br />
schweizerischer Motorlastwagenbesitzer, wurde an<br />
Stelle von Herrn Fritz Meyer als Mitglied des Ausschusses<br />
und des Vorstandes des Vereines ernannt.<br />
Zugleich wählte die Versammlung als Vertreter des "<br />
Kantons Solothurn und als Vorstandsmitglied Herrn<br />
Regierungsrat von Arx in Solothurn.<br />
Die Subkommission B besichtigte kürzlich die<br />
Autostrasse Köln—Bonn und eine weitere Anzahl<br />
Autostrassen in Deutschland und Frankreich,<br />
worüber Ingenieur Steiner einen Bericht -verlas, der<br />
von Kantonsingenieur Keller verfasst worden ist.<br />
Der Geschäftsführer dos Autostrassenvereines, Dr.<br />
Greiner, führte hierauf Lichtbilder von der Autostrasse<br />
Köln—Bonn und andern Autostrassen vor<br />
und referierte über die finanziellen Angelegenheiten<br />
der Autostrasse Köln—Bonn.<br />
go.<br />
Zusammenstellung der besondern Bestimmungen<br />
über den Verkehr mit Motorfahrzeugen in der<br />
Schweiz. Als jährlich wiederkehrende Publikation<br />
sind diese Bestimmungen in neuer Auflage, die vom<br />
1. Mai <strong>1931</strong> bis 30. April 1932 gültig ist, erschienen.<br />
Sie wurden von der Polizei-Abteilung des Eidg. Justiz-<br />
und Polizeidepartements herausgegeben. Der<br />
Ankauf dieser Fahrbestimmungen ist für alle in die<br />
Schweiz einreisenden Automobilisten und Motorradfahrer<br />
an den Grenzstellen obligatorisch. Der Preis<br />
beträgt Fr. 2.—.<br />
In äusserst sorgfältig bearbeiteter Art enthält die<br />
Publikation die allgemeinen Fahrvorschriften auf<br />
den Bergpoststrassen, über den Sonntagsverkehr<br />
und dann vor allem über alle die Spezialbestimmungen<br />
in den 25 Kantonen. Man findet für jeden<br />
Kanton, einzeln aufgezählt, die gesperrten oder nur<br />
in beschränktem Masse befahrbaren Strassen, dann<br />
die maximalen Geschwindigkeiten, die speziellen<br />
Bestimmungen für Motorlastwagen etc. Eine kurze<br />
Notiz orientiert über die Fahrbestimmungen im Fürstentum<br />
Liechtenstein. Eine kleine Uebersichtskarte<br />
der Schweiz vervollständigt das Ganze und orientiert<br />
in grossen Zügen über das schweizerische<br />
Hauptstrassennotz. Wenn wir ims an dieser ganz<br />
vorzüglich redigierten Publikation eine Aenderung<br />
wünschen dürften, so wäre es die, dass sie in Zukunft<br />
in Broschürenform herausgegeben würde. Die<br />
dreifache Faltung erschwert nach unserm Dafürhalten<br />
das Auffinden der speziellen Bestimmungen<br />
für diQ einzelnen Kantano ganz bedeutend. Die<br />
Karte könnte gefaltet der Broschüre am Schluss beigegeben<br />
werden.<br />
Lr.<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. Arnold BGchl. . , \<br />
Walter Mathys. — Hugo Labhart '<br />
Telephon der Redaktion: Bollwerk 39.84 (HaHwau)'.<br />
Ausserhalb Geschäftezeit: Bollwerk 32.95.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. Arnold Büchi<br />
— Sprechstunden nach Vereinbarung mit der Geschäftsstelle<br />
Zürich (L5wenstr. 51. Telephon 37.023).<br />
Neue<br />
der „Kleinen Anzeigen" in der „Automobil-Revue"<br />
Der von mir in Nummer 27 der Automobil-Revue zum<br />
Verkauf angebotene „FIAT"-Wagen ist bereits einige<br />
Tage nach Erscheinen der Insertion verkauft worden.<br />
Ich konnte feststellen, dass diese Fachzeitung besonders<br />
wegen ihres vielseitigen interessanten Inhalts den<br />
Leser interessiert- und dadurch auch die Beachtung der<br />
Anzeigen sichert.<br />
R. H. B.<br />
: : .teilen Ihnen mit, dass der „FIAT 514", welchen<br />
wir in der Automobil-Revue inseriert hatten,<br />
letzter Tage verkauft wurde.<br />
£. £)• B.<br />
-tfeS<br />
J'ai l'avantage de vous informer que ma voiture<br />
automobile„Renault" est vendue gräce aux annonces insarees<br />
dans vdtre Revue.<br />
X. C. B«<br />
Schreiben Sie Ihre Wagen in der „Automobil-Revue" zum Verkauf aus.
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richtet sich nicht nur nach dem Katalogpreis<br />
der neuen Wagen, sondern auch nach dem<br />
Preise, den ein gebrauchter Wagen dieser<br />
Marke auf dem Occasionswagen-Markt erzielen<br />
kann. Es ist klar, dass ein Wagen,<br />
der neu 15,000 Fr. kostet, der aber wegen<br />
hohen Steuer-PS und hohem Benzinverbrauch<br />
für einen Gebrauchswagen nicht in<br />
Frage kommt, einen weit geringeren Marktwert<br />
besitzt als ein Wagen gleicher Preisklasse<br />
und gleichen Alters, der im Benzinverbrauch<br />
und in den Steuern niedriger ist.<br />
Ich habe schon vielfach konstatieren können,<br />
dass gerade gebrauchte Talbot-Wagen sehr<br />
gesucht sind und auf dem Occasionswagen-<br />
Markt die höchsten Preise erzielen. Es ist<br />
aber nicht nur die im Verhältnis zur Steuer-<br />
PS-Zahl und zum Benzinverbrauch stehende<br />
Leistung des Talbot-Motors, sondern auch<br />
die einfache Eleganz der Talbot-Karosserien,<br />
die den Talbot-Occasionen zu der grossen<br />
Beliebtheit verhalfen. Es gibt wenige Marken,<br />
deren Produkte nach 5, 6 und 7 Jahren<br />
in unserer, die Mode so schnell wechselnden<br />
Zeit noch so, gefällig wirken wie gerade die<br />
Talbot-Wagen.<br />
Ich hatte erst vor kurzem einen Fall, bei<br />
welchem ein Kunde einen zirka zweijährigen<br />
Talbot suchte, dessen Katalogpreis damals<br />
nicht ganz 17 000 Fr. betrug. Es gelang<br />
mir trotz grösster Anstrengung nicht, in<br />
der ganzen Schweiz mit Angeboten bis zu<br />
12 000 Fr. einen solchen Wagen aufzutreiben.<br />
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Samedi, 6 juin: FETE VENITIENNE avec Grands feux d'artifice<br />
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<strong>1931</strong> XVIII tes<br />
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Harry Miller hat kürzlich einen Vorderrad-<br />
Antriebswagen fertiggestellt, dessen Motor<br />
ohne Kompressor 300 PS und mit Kompressor<br />
500 PS leistet. Es scheint, dass es so<br />
möglich sein sollte, den eventuellen Einfluss<br />
der Antriebskraft auf die Lenkung genau<br />
festzustellen.<br />
Das «verkehrte» Auto der Zukunft. Die<br />
Diskussion um den Wagen mit hinten eingebautem<br />
Motor nimmt hauptsächlich in<br />
Amerika immer ernsteren Charakter an. In<br />
einer der letzten Nummern von « Automotive<br />
Industries» befasst sich die bekannte Autorität<br />
P. M. Hei dt einlässlich mit den Vorund<br />
Nachteilen des «verkehrt» gebauten<br />
Wagens. Er kommt zum Schluss, dass zwar<br />
einige nicht ganz einfache konstruktive Probleme<br />
zu lösen wären, und dass die Sicherung<br />
der aerodynamischen Stabilität des<br />
Fahrzeuges eventuell Schwierigkeiten machen<br />
könnte; dass aber anderseits die Vorteile,<br />
darunter hauptsächlich die Möglichkeit einer<br />
guten stromlinigen Karossierung und guter<br />
Raumausnützung gross genug seien, um<br />
wenigstens Versuche vollauf zu rechtfertigen.<br />
Wenn nicht alles trügt, dürften schon in<br />
den nächsten Jahren mehrere Automobilmarken<br />
mit hinten eingebautem Motor herausgebracht<br />
werden.<br />
Wir werden in einer der nächsten Nummern<br />
der « Automobil-Revue » noch einlässlicher<br />
auf den Gegenstand zurückkommen.<br />
Ein automatischer Zündungsunterbrecher.<br />
Bekanntlich darf bei einem Motor mit Batteriezündung,<br />
der stillsteht, die Zündung keinesfalls<br />
eingeschaltet bleiben. Lässt man diese<br />
Vorschrift ausser acht, so kann eine ständige<br />
Entladung durch die Zündspule hindurch<br />
stattfinden, wobei unter Umständen die Zündspule<br />
durchbrennt, ganz abgesehen davon,<br />
dass die Batterie nach emigen Stunden vollständig<br />
entladen ist.<br />
Um dieses Vorkommnis zwangsläufig zu<br />
verhindern, wurde nun von einem Franzosen<br />
ein automatischer Schalter gebaut, der den<br />
-S.<br />
Stromkreis der Zündung erst dann schliesst,<br />
wenn der Motor sich in Umdrehung befindet.<br />
Die beistehende Skizze zeigt den Schalter,<br />
der am normalen Verteilerkopf angebaut ist,<br />
im Schnitt. Auf der Antriebswelle des Verteilers<br />
befindet sich ein Nocken 1, der auf<br />
den Kolben 2 einwirkt. Sobald der Motor<br />
angedreht wird, beginnt somit der Kolben 2<br />
hin und her zu gehen. Bei einer Bewegung<br />
nach rechts saugt er dabei durch ein in seiner<br />
Achse eingebautes Ventil hinter sich Luft<br />
an, und bei einer Bewegung nach links<br />
drückt er diese Luft neben dem Rückschlagventil<br />
7 vorbei in den Raum vor dem Kolben<br />
18. Der Kolben 18 bewegt sich nun durch<br />
den Luftdruck seinerseits nach links hinüber,<br />
drückt auf die Kontaktfeder 20- und presst<br />
dabei die Kontakte 15 und 16 aufeinander,<br />
bzw. die Brause der Leitung oder der Waschmaschine.<br />
Die innerliche Reinigung aber beden<br />
mit frischem Talkum eingerieben, wie-<br />
wodurch der Stromkreis geschlossen ist. In<br />
der Skizze stellt 10 ein Kugelventil dar, das<br />
dingt ein Aufbocken der Räder und ein Ab-demontieren und Revidieren der gesamten Be-<br />
sorgfältig montiert und unter den vor-<br />
wie ein Sicherheitsventil wirkt und einen<br />
übermässigen Luftdruck vor dem Kolben 18<br />
reifung.<br />
verhindert.<br />
Stellt man den Motor ab, so verschwindet<br />
nach kurzer Zeit der Luftdruck vor dem Kol-<br />
ben 18, dieser geht in seine Ausgangslage<br />
nach rechts zurück und der Stromkreis wird<br />
unterbrochen.<br />
at.<br />
Die Frühjahrstoilette<br />
der Autobereifung.<br />
Wenn die wärmere Jahreszeit einsetzt, die<br />
in diesem Jahre besonders lange hat auf sich<br />
warten lassen, dann muss nicht nur das<br />
Auto, sondern auch seine Bereifung von<br />
Winterschmutz äusserlich und innerlich gereinigt<br />
werden, um dem Fahrer die schnellen<br />
Sommerfahrten bei Hitze ohne Betriebsstörungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Die äusserliche Reinigung ist ja schnell<br />
geschehen; sie besorgt der kräftige Strahl<br />
Nun liegt es natürlich nahe, zu fragen, wie<br />
denn bei dem verhältnismässig dichten<br />
Schluss von Felge und Reifen überhaupt Unreinigkeiten<br />
in die Felge eindringen können.<br />
Darüber orientiert eine Abhandlung der Continental<br />
Caoutchouc Co. wie folgt: Reifenwulste<br />
und Felge sind nur scheinbar fest miteinander<br />
verbunden. In Wirklichkeit findet<br />
zwischen beiden während der Fahrt eine<br />
zwar unsichtbare und minimale, aber doch<br />
ständige Bewegung durch die Walkarbeit der<br />
elastischen Bereifung statt.<br />
Durch diese Bewegung werden Wasserixopfen<br />
und Schmutzpartikelchen in das Injflgxe<br />
der Bereifung mit hineingearbeitet, die<br />
(fort ein langsames aber sicheres Zerstörungswerk<br />
verrichten.<br />
Das Wasser kann nicht verdunsten und<br />
veranlasst ein «Stocken» der Karkasse an<br />
den Wülsten, ein Rosten der inneren Felgenränder<br />
und ein Faulen der Schutzeinlage.<br />
Dje Schmutzpartikelchen haben sich zwischen<br />
Schlauch und Mantel festgesetzt und<br />
reiben unausgesetzt an beiden.<br />
Wer den hier gegebenen Rat befolgt, und<br />
das sollte jeder verständige Automobilist<br />
Schläuche und Mäntel überprüft, wird bestätigt<br />
finden, was eben gesagt wurde. Ja,<br />
er wird wahrscheinlich auch finden, dass das<br />
bei der Montage der Bereifung ursprünglich<br />
verwendete Talkum sich zu Klumpen zusammengeschoben<br />
hat und hart geworden ist,<br />
statt die Glätte des Schlauches zu erhöhen<br />
und die Reibung zwischen Schlauch und<br />
Man-tel zu verringern.<br />
Demontierte Schläuche und Mäntel müssen<br />
gründlich untersucht werden, und zwar<br />
die Mäntel innerlich und äusserlich; die<br />
Schläuche werden auf etwa dünngeriebene<br />
Stellen geprüft, die man am besten in einer<br />
guten Reparaturwerkstatt durch Vulkanisieren<br />
beseitigen lässt; die Felgen werden<br />
gereinigt und mit Spiritus-Lack neu lackiert<br />
und beide Teile, Mantel und Schlauch, wer-<br />
schriftsmässigen Druck gesetzt.<br />
Werden dann die stärker abgenutzten Bereifungen<br />
der treibenden Hinterräder auch<br />
noch gegen die weniger beanspruchten der<br />
Vorderräder ausgewechselt, so kann der<br />
Fahrer nach dieser gründlichen Revision und<br />
Frühjahrstoilette seiner bewährten Bereifung<br />
der lebhaften Sommer- und Reise-Kampagne<br />
in Ruhe entgegensehen.<br />
g^vfial«*<br />
isalhi
AUTOMOBIL-REVUE<br />
u<br />
<strong>1931</strong> - N° 44<br />
T««k Sa»»««!*<br />
Um einen Lötkolben warm zu erhalten. Als<br />
Amateurmechaniker kann man in die Lage<br />
kommen, einen Gegenstand löten zu müssen,<br />
Frage 7914. Benzinsparer. Batteriesäure. Es<br />
der weit ab von der Heizstelle liegt, auf derwird zur Zeit Reklame gemacht für « Hydrogazeur»,<br />
« Atomiseur M.P.G. » und Touringzerstäuber<br />
» als Benzinspaiapparafe, sowie für « Voltox »,<br />
« Elektrolit > und « Grüconin > als Schwefelsäureersatz<br />
für die Batterien.<br />
man den Lötkolben erwärmt. Damit sich nun<br />
der Lötkolben nicht abkühlt, während man<br />
ihn von der Heizstelle zur Verwendungsstelle<br />
bring-t, kann man ihn auf dem Transport<br />
in eine alte Thermosflasche stecken. An<br />
der Oeffnung der Flasche dichtet man den<br />
herausragenden Stiel des Lötkolbens noch<br />
mit einigen hineingestopften Lappen ab. Damit<br />
die Flasche innerlich nicht beschädigt<br />
wird, schiebt man vorher noch einen Zylinder<br />
aus Asbestpappe in sie hinein. Auf diese<br />
Art ist es möglich, den Lötkolben bis eine<br />
Viertelstunde lang: auf einer brauchbaren<br />
Temperatur zu halten.<br />
-s.<br />
Ein Kompass als Autobordinstrument. Wer<br />
Freude an einem reichgarnierten Instrumentenbrett<br />
hat, bringe neben den anderen<br />
Instrumenten noch einen Kompass auf ihm<br />
an. Bei Fahrten in unbekanntem Gelände<br />
kajin ein Kompass oft sehr nützlich sein und<br />
einem ziemlich genau Anhalt geben, ob man<br />
sich, auf der richtigen Strasse befindet. Umgekehrt<br />
kann man sich auch das sportlich<br />
reizvolle Vergnügen leisten, dann und wann<br />
einfach nach dem Kompass in die Welt hineinzufahren.<br />
Sehr weit neben dem vorgesteckten<br />
Ziel wird man dabei selten landen, während<br />
ohne Kompass eine Reise ohne Karte<br />
durch unbekanntes Gelände häufig zu einem<br />
Karussellfahren wird. m.<br />
Auf schlüpfrigen Strassen rechts fahren.<br />
Manche Fahrer halten instinktiv auf schlüpfrigen<br />
Strassen die Mitte ein, andere befleissigen<br />
sich einer gleichen Fahrweise aus der<br />
Ueberzeugung heraus, dass sie so mit dem<br />
Randstein oder Strassengraben bei einem<br />
eventuellen Schleudern des Wagens weniger<br />
leicht kollidieren können. Gerade auf schlüpfrigen<br />
Strassen sollte aber immer möglichst<br />
weit aussen rechts gefahren werden. Nicht<br />
nur wird man so weniger häufig ausweichen<br />
und den Wagen in die Gefahr eines Schleuderns<br />
bringen müssen, auch im Fall, dass<br />
wirklich ein Schleudern eintritt, ist man viel<br />
besser daran. Die Schleuderbewegung wird<br />
am Randstein oder in der Wasserrinne sehr<br />
wahrscheinlich sofort zum Stehen kommen,<br />
während sonst der Wagen beim Schleudern<br />
vielleicht mit grosser Wucht gegen die seitliche<br />
Begrenzung der Strasse anstösst und<br />
sich dabei überschlagen kann. at.<br />
Wäre vielleicht ein uninteressierter Autofachmann<br />
in der Lage, durch den Briefkasten darüber<br />
zu berichten, welche von den genannten Benzinsparern<br />
und Batteriesäuren die besten sind und ob<br />
sich deren Anschaffung empfiehlt, wenn Solex-<br />
Vergaser und Bakterie bisher gut funktionierten.<br />
Benzinverbrauch zwölf Liter bei zehn PS.<br />
J. L. in G.<br />
Frage 7915. Zweitakt- und Viertaktmotor.<br />
Welche Vor- und Nachteile bestehen zwischen einem<br />
Zweitakt- und einem Viertakt-Benzinmotor in bezug<br />
auf ihre Leistung und Verwendbarkeit? Welches<br />
ist heute die gebräuchlichste Art der Zweitaktmotoren?<br />
Warum werden dieselben für grössere<br />
Leistungen (Personen- und Lastwagen) nicht gebaut?<br />
Um beim Zweitakt-Kleinmotor genügend Ober-<br />
RUSSISCHES BENZIN<br />
delt sich dabei um einen sog. Dreikanal-Typ. In<br />
der ersten Skizze füllt sich das Kurbelgehäuse<br />
durch den ersten Kanal mit Frischgas, während<br />
gleichzeitig über dem Kolben gerade eine Zündung<br />
einsetzt. In der zweiten Skizze wird das Frischgas<br />
durch den Ueberströmkanal in den Zylinder hinaufgedrückt,<br />
wo es die von der vorhergehenden Verbrennung<br />
zurückgebliebenen Gasreste durch den<br />
dritten Kanal, den AusDuffkanal, hinausdrückt.<br />
Grösjere Ausführungen dieses Motortyps werden<br />
wenig gebaut, weil die schlechtere Wirtschaftlichkeit<br />
dann zu stark zur Geltung kommt und weil die<br />
Motoren keinen guten Langsamlauf haben. Immerhin<br />
gibt es trotzdem einzelne Ausführungen, die<br />
sich recht gut. bewährt haben. Die vorgesehene<br />
Schmierung genügt.<br />
Mischungsverhältnis Brennstoff-Oel 12:1—20:1.<br />
t Frage 7916. Schaltung beim Auto und beim<br />
Motorrad. Woher kommt es, dass man Motorradfahrer<br />
beim Schalten nie kratzen hört? Sind die<br />
Motorradfahrer wirklich soviel gewandter und geübter<br />
als wir Automobilisten? K. L. in U.<br />
Antwort Motorradgetriebe sind im allgemeinen<br />
viel leichter geräusthlos zu schalten als<br />
Automobilgetriebe. Fast alle Motorradgetriebe haben<br />
seit Jahren ständig miteinander im Eingriff<br />
bleibende Zahnräder, wobei die Schaltung dadurch<br />
erfolgt, das man das gewünschte Zahnradpaar mit<br />
Klauenkupplungen auf einer der Weilen blockiert,<br />
oder dass mittels solcher Klauenkupplungen Zahnräder<br />
miteinander verkuppelt werden. Diese Verkupplung<br />
ist an sich viel leichter geräuschlos herbeizuführen<br />
als das Ineinanderschieben von Zahnrädern,<br />
was man ja auch beim Automobilgetriebe<br />
beim Einschalten des direkten Ganges feststellen<br />
kann.<br />
Auch beim Automobilgetriebe geht man nun<br />
übrigens vielfach dazu über, ähnliche Bauarten<br />
anzuwenden. Mit ständig im Eingriff bleibenden<br />
Zahnrädern und Klauenkupplungen arbeiten beispielsweise<br />
die meisten Getriebe, die mehrere sog.<br />
geräuschlose Gänge aufweisen. In einer der letzten<br />
Nummern haben wir ein solches Getriebe ausführlich<br />
beschrieben.<br />
—at—<br />
schmierung zu erhalten, genügt es, ein gutes<br />
Schmieröl dem Brennstoff beizumischen und in welchem<br />
Verhältnis?<br />
K. S.inZ.<br />
Antwort: Der Zweitaktmotor hat gegenüber<br />
dem Viertakter hauptsächlich den grossen Vorteil<br />
der Einfachheit, der billigen Herstellung und des<br />
billigen Unterhaltes. Bei gleichem Zylinderinhdlt<br />
steht aber die Leistung eines kleineren Zweitaktmotors<br />
eher etwas hinter der eines Viertaktmotors<br />
zurück und bezüglich des Brennstoffverbrauches<br />
verhält er sich schon entschieden ungünstiger. An<br />
der niedrigeren spezifischen Leistung ist hauptsächlich<br />
schuld, dass die Kompression bei diesem Motortyp<br />
weniger hoch getrieben werden kann, und<br />
dass durch die Art der angewandten Frischgaszüführung<br />
und Auspuffabführung die Aufladung der<br />
Zylinder weniger gut vor sich geht. Die schlechtere<br />
Wirtschaftlichkeit hängt zum Teil auch damit zusammen.<br />
Es bestellt ausserdem die Möglichkeit,<br />
Frage 7917. Arbeitsweise der Dieselmotoren.<br />
dass bei langsam laufendem Motor ein Teil der<br />
Frischgase durch den Auspuff entweicht und verloren<br />
geht.<br />
Nach welchem Prinzip arbeiten die heute meist gebräuchlichsten<br />
Dieselmotoren, wie sie z. B. von Saurer<br />
und Berna verwendet werden? K. S. in Z.<br />
Der gegenwärtig gebräuchlichste Typ des Zweitaktmotors<br />
ist in den beistehenden Skizzen in zwei motors besteht darin, dass der Brennstoff in die<br />
Antwort: Das Hauptmerkmal eines Diesel-<br />
verschiedenen Arbeitsphasen dargestellt. Es han-.vorher hochkomprimierte Luft des Arbeitszylinders<br />
eingebracht wird, wobei die Entzündung des Brennstoffes<br />
allein durch die Kompressionswärme der<br />
Luftladung zustandokommt. Im Gegensatz zu einem<br />
Vergasermotor komprimiert also ein Dieselmotor<br />
während des Kompressionshubes nicht ein fertiges<br />
Gasgemisch, sondern nur Luft. Gerade daraus ergibt<br />
sich die Möglichkeit, die Endkompression viel<br />
höher zu steigern als bei der leicht selbstzündlichen<br />
Gasladung, und hauptsächlich diese höhere Kompression<br />
bringt dann den hohen Wirkungsgrad des<br />
Motors mit sich.<br />
Die gute Verteilung des Brennstoffes in der<br />
komprimierten Luftladung bereitete allerdings seit<br />
jeher einige Schwierigkeiten. Man bedenke, dass<br />
zur Einbringung des Brennstoffes ja nur der kurze<br />
Zeitraum zur Verfügung steht, während dessen sich<br />
der Kolben ungefähr in seiner oberen Totlage befindet.<br />
Bei den stationären, grossen Dieselmotoren<br />
wurde trotzdem schon lange eine befriedigende Lösung<br />
damit erreicht, dass man den Brennstoff zusammen<br />
mit sehr hochkomprimierter Luft in den<br />
Zylinder hineinblies. Die Einblas-Luft bewirkte<br />
dann schon beim Einspritz-Vorgang eine ziemlich<br />
wirksame Zerstäubung und Aufteilung des Brennstoffes.<br />
Bei den Fahrzeug-Dieselmotoren kamen jedoch<br />
Kompressoren, wie sie bei diesem Einblas-Verfahren<br />
notwendig sind, von vornherein wegen ihres<br />
Umfanges und Gewichtes nicht in Frage. Die Einspritzung<br />
muss hier ausserdem noch viel rascher<br />
vor sich gehen, da die Fahrzeug-Dieselmotoren mit<br />
dem Doppelten oder Dreifachen der Tourenzahl<br />
stationärer Maschinen laufen können müssen, um<br />
bei annehmbarem Gewicht genügend zu leisten. Es<br />
kamen deshalb verschiedene neue Einspritzverfahren<br />
auf.<br />
Bei Verfahren der « Direkten Einspritzung ><br />
wird zwecks genügender Verteilung des Brennstoffes<br />
einfach zu einem äusserst hohen Einspritzdruck<br />
(600 at. und mehr) gegriffen.<br />
Beim cVorkammer-System » gelangt der Brennstoff<br />
bei der Einspritzung zuerst in eine kleine,<br />
dem Verbrennungsraum vorgelagerte Vorkammer,<br />
entzündet sich in dieser Vorkammer und «schiesst»<br />
sich dann selbst durch feine Ocffnungen in den<br />
eigentlichen Verbrennungsraum hinaus, wo nun<br />
erst die "richtige Vermischung mit Luft und die<br />
eigentliche Verbrennung einsetzt. Nach diesem<br />
Verfahren arbeitet beispielsweise der Berna-Dieselmotor.<br />
Beim « Luftspeicher - Verfahren » wird der<br />
Brennstoff in einen düsenförmig verengten Verbindungskanal<br />
zwischen dem Verbrennungsraum<br />
des Zylinders und einem «Luftspeichcr» eingespritzt,<br />
wobei dieser Luftspeicher entweder seitlich<br />
im Zylinderkopf oder im Kolben angeordnet sein<br />
kann. Die Einspritzung geschieht, während sich<br />
der Kolben noch aufwärts bewegt. Mitsamt komprimierter<br />
Luft wird deshalb der Brennstoff in den<br />
Luftspeicher hineingerissen. Hier findet vorläufig<br />
noch keine Entzündung statt, weil genügender<br />
Sauerstoffvorrat fehlt, wohl aber kommt es schon<br />
zu einer guten Brennstoff-»VerteiIung. Erst wenn<br />
der Kolben wieder abwärts zu gehen beginnt und<br />
das brennstoffgesättigte Gemisch aus dem Luftspeicher<br />
austritt, setzt die Verbrennnung ein. Durch<br />
die aus dem Luftspeicher nachströmende Luft wird<br />
auch Brennstoff, der jetzt noch nachträglich eingespritzt<br />
wird, zerrissen und aufgeteilt. Um einen'<br />
Motor dieses Systems handelt es sich beim Saurer-<br />
Dieselmotor. - s -<br />
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N° 44 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
V«»u*Hsvraus<br />
Hotellerie und Auto.<br />
Zur Besetzung der eidgenössischen Korn«<br />
mission für Verkehrswerbung.<br />
Aus angesehenen Kreisen welschschweizerischer<br />
Verkehrsfachleute erhalten wir folgende Zuschrift:<br />
Wir erhalten soeben Kenntnis von den<br />
Vorschlägen des Zentralkomitees vom<br />
schweizerischen Hotelierverein, welche an<br />
der dieswöchentlichen Generalversammlung<br />
in Lugano unterbreitet werden sollen.<br />
Das Zentralkomitee hat sich auch mit<br />
dem Entwurf zu einem Reglement, das<br />
den Arbeiten der schweizerischen Zentralkommission<br />
für die Vereinheitlichung der<br />
Verkehrswerbung im Auslande zugrunde<br />
liegen wird, befasst. Leider hat sich nun<br />
das Komitee der Hoteliers durch die von<br />
Verkehrsinteressenten und deren Verbänden<br />
in der Presse veröffentlichten Wünsche<br />
und Anträge keineswegs beeinflussen<br />
lassen, und ist gewillt, einer Regelung zuzustimmen,<br />
welche die Vertreter des Automobils<br />
von der direkten Teilnahme an<br />
den Arbeiten ausschliessen will. Rekapitulieren<br />
wir den genauen Inhalt des Reglementsentwurfes<br />
:<br />
« Die Zentralkommission sotzt sich aus 7 Mitgliedern<br />
zusammen, nämlich je einem Vertreter der<br />
Schweizerischen Verkehrszentrale, der Generaldirektion<br />
der S. B. B., dem Schweizerischen Verband der<br />
Verkehrsanstalten, des Schweizerischen Hoteliervereins,<br />
des Verbandes Schweizer. Verkehrsvereine<br />
und der Rätischen Bahn. In dem Masse, als sie<br />
es für notwendig erachtet (!) kann die Zentralkommission<br />
weitere interessierte Kreise zur Teilnahme<br />
an den Beratungen herbeiziehen, so die eidgenössische<br />
Postverwaltung, den A. C. S. und T. G. S., den<br />
Verband schweizerischer Erziehung«- und Bildungsinstitute,<br />
sowie Delegierte von regionalen touristischen<br />
Organisationen und andere qualifizierte Persönlichkeiten.<br />
Der Direktor der Schweizerischen<br />
Verkehrszentrale, der Chef des Publizitätsdienstes<br />
der S. B. B. und der Direktor des Zentralsekretariates<br />
des Schweizerischen Hotelierverbandes nehmen<br />
an den Sitzungen mit beratender Stimme teil. »<br />
Diesem Reglement wollen die Hoteliers<br />
zustimmen und scheinen ganz zu vergessen,<br />
dass heute schon 75 Prozent der<br />
Kundschaft der Hotels ersten Ranges im<br />
eigenen Wagen reisen. Zwei Stimmen werden<br />
den Nebenbahnen, eine Stimme den<br />
Bundesbahnen eingeräumt. Dazu kommt<br />
als Präsident Dr. Keller, der sich ebenfalls<br />
auf Seite der Bahnen stellt, womit<br />
diese Kreise vier von sieben Stimmen auf<br />
sich vereinigen, so dass hier wie anderswo<br />
die Eisenbahn wieder einmal das<br />
Auto ausgestochen hat.<br />
Wir wollen nur hoffen, dass die Generalversammlung<br />
der Hoteliers sich nicht<br />
kurzerhand der Meinung seines Zentralkomitees<br />
anschliesst. Wir glauben übrigens<br />
zu wissen, dass mehr als eine kantonale<br />
Delegation erfreulicherweise die Bedeutung<br />
des Automobilisten als Hotelgast<br />
und die Wichtigkeit seiner Werbung<br />
durch geeignete Propagandamassnahmen<br />
anders auffassen und ihrer Meinung in<br />
Lugano auch Ausdruck geben wird.<br />
Hoffentlich vermögen die Hoteliers die<br />
zukünftige Entwicklung des Fremdenverkehrs<br />
von der richtigen Warte aus zu beurteilen<br />
und vermeiden es, einseitigen<br />
Verkehrsinteressen als Vorspann zu die-<br />
Zahlen, die nach von staatlichen und städtischen<br />
Behörden, Schiffahrts-, Lufverkehrsund<br />
Eisenbahngesellschaften gelieferten Angaben<br />
errechnet wurden, wohl das Zuverlässigste<br />
dar, das in dieser Hinsicht zu er-<br />
iilLE" - N jLSBiSnSJl<br />
nen. Das Automobil ist für den Fremdenverkehr<br />
ein wichtiger Faktor. Möge die<br />
Das englische Verkehrsministerium hat im<br />
Ein interessanter englischer Wettbewerb.<br />
rechnen ist.<br />
Hotellerie sich deshalb bei dieser Gelegenheit<br />
auch für das Auto einsetzen. Die<br />
neuen Verkehrsgesetzes eine Publikation,<br />
Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des<br />
Kontrollen<br />
schweizerische Hotellerie ist eine Macht,<br />
den sogenannten Highway Code, herausgegeben,<br />
welcher für sämtliche Strassenbenüt-<br />
mache sie ihren Einfluss im allgemeinen<br />
Aufruf.<br />
Dienste der Verkehrswerbung geltend! Bussenpraxis im Kanton Baselland. zer Verhaltungsmassregeln enthält, die zwar<br />
Tourismus und Handelsbilanzen<br />
Im Jahre 1930 wurden in der ganzen Welt<br />
TVi Miliarden Dollar (ca. 37 Milliarden Franken)<br />
für Ferienvergnügen ausgegeben.<br />
Diese Zahl, die natürlich nur eine Schätzung<br />
darstellt, wurde einem vor kurzem von<br />
der American Automobile Association veröffentlichten<br />
Bericht entnommen. Aus dem<br />
sehr umfangreichen Dokument geht hervor,<br />
dass das Automobil bei dem Transport der<br />
Legionen in Ferien fahrender Menschen nach<br />
allen Ländern der Welt der wichtigste Faktor<br />
ist. Allein schon in den Vereinigten Staaten<br />
wurden für automobiltouristische Vergnügungen<br />
über fünf Milliarden Dollar verausgabt,<br />
während sich die Ausgaben für Ferienreisen<br />
per Eisenbahn auf 750 Millionen<br />
Dollar und die per Boot oder Schiff und per<br />
Flugzeug auf 25 Millionen Dollar belaufen.<br />
Von amerikanischen Touristen wurden<br />
in 1930 gut 500 Millionen Dollar in Europa<br />
und im Osten zurückgelassen. Alsdann erwähnt<br />
der Bericht, dass in den Vereinigten<br />
Staaten von fremden Besuchern 125 Millionen<br />
Dollar ausgegeben wurden, wodurch sich ein<br />
Saldo von 865 Mill- zugunsten der nichtamerikanischen<br />
Länder ergibt. Diese amerikanischen<br />
Ausgaben, die eine bedeutende<br />
Verschiebung baren Geldes zugunsten anderer<br />
Staaten darstellen, werden oft, jedoch<br />
zu Unrecht, bei näheren Betrachtungen der<br />
internationalen Handelsposition unberücksichtigt<br />
gelassen. Obgleich der von amerikanischen<br />
Touristen in fremden Ländern verausgabte<br />
Betrag mit Genauigkeit nicht festgestellt<br />
werden kann, stellen die von der American<br />
Automobile Association angegebenen<br />
Aus zahlreichen Zuschriften ist zu ent-nichnehmen, dass die fliegende Polizeikontrolle<br />
Gesetzeskraft haben, deren Befolgung<br />
stark in Tätigkeit ist. Dabei soll es oftmals<br />
vorgekommen sein, dass die Polizisten im<br />
Auto irgend einem Vehikel nachgefahren sind<br />
und durch wiederholtes Hupen den vor ihnen<br />
Fahrenden zum schnellen Fahren angetrieben<br />
haben, indem sie nicht vorfahren wollten,<br />
aber die Nummer aufschreiben und auf diese<br />
Art Verzeigungen machen, auf die Bussen<br />
folgen.<br />
Da uns aus dem Kanton Baselland noch<br />
weitere Bussenverfällungen bekannt sind,<br />
bitten wir alle diejenigen, die in letzter Zeit<br />
versteckten Kontrollen zum Opfer gefallen<br />
sind, uns hiervon Kenntnis zu geben. Insbesondere<br />
wäre es erwünscht, wenn wir von<br />
denjenigen Automobilisten Mitteilung bekämen,<br />
die auf die obenerwähnte Art durch<br />
die fliegende Kontrolle rapportiert worden<br />
sind.<br />
Bei dieser Gelegenheit machen wir auch<br />
darauf aufmerksam, dass wir im Oktober 1930<br />
an den Regierungsrat des Kantons Baselland<br />
eine Eingabe im Namen von acht T.C.S.-<br />
Sektionen gemacht haben, in der wir unser<br />
Verlangen nach Remedur darlegten und<br />
gleichzeitig um Audienz zur Besprechung der<br />
Angelegenheit baten. Eine Antwort war bei<br />
uns bis zum 23. April d. J. nicht eingetroffen,<br />
weshalb wir an diesem Tage nochmals um<br />
Antwort ersuchten, jedoch bis heute wiederum<br />
ohne Erfolg. — Wir legen Wert darauf,<br />
dieses Vorgehen seitens der Behörden des<br />
Kantons Baselland den Automobilisten bekanntzugeben,<br />
damit sie in der Angelegenheit<br />
vorläufig orientiert sind.<br />
Automobusektion Basel<br />
des Touring-Club der Schweiz.<br />
aber bei der Beurteilung von Verkehrsunfall<br />
len für den Richter doch mitentscheidend<br />
sein wird. (Siehe A.-R. 43.)<br />
Um diese Verkehrsregeln möglichst bekannt<br />
zu machen und das Publikum zu deren<br />
eingehendem Studium zu veranlassen, hat<br />
die Safety First-Organisation einen interessanten<br />
Wettbewerb ausgeschrieben. Die Beteiligten<br />
haben aus den darin enthaltenen Bestimmungen<br />
eine Auswahl zu treffen und die<br />
zwölf wichtigsten Regeln auszuwählen. Für<br />
diejenigen Lösungen, welche die grössteZahl<br />
der Einsendungen auf sich vereinigen, sind<br />
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Berne, Dienstag, 26. Mai <strong>1931</strong> III. Blatt der„Automobil-Revae" No. 44<br />
Wandlangen<br />
Ein Sechzehnjähriger schrieb vor vielen,<br />
Jahren diese Verse, die durch einen Zufall<br />
jetzt der Betrachtung zugänglich werden. Es<br />
handelt sich um den Wettbewerb einer illustrierten<br />
<strong>Zeitung</strong> über das Thema Schleppe:<br />
Die Schleppe ist nun Mode —<br />
Verwünscht zwar tausendmal<br />
Schleicht keck sie sich nun wieder<br />
Ins neueste Journal!<br />
Und so dann diese Mode<br />
Nicht mehr zu tilgen geht,<br />
Da wird, sich auch empören<br />
Die strenge Sanität:<br />
Ist sie dann auch im Spiele<br />
Und gegen diese Qual,<br />
Dass man geduldig schlucken<br />
Soll Staub nun sonder Zahl —<br />
Schnell, eh' man es noch ahndet,<br />
Die Schlepp' vergessen sei,<br />
Eh' sich hinein noch menget<br />
Gar erst die Polizei.<br />
Die müsste an den Ecken<br />
Mit grossen Scheren steh'n,<br />
Um eiligst abzutrennen,<br />
Wo Schleppen noch zu seh'n.<br />
Nehmen wir an, der Verfasser wäre heute<br />
16 Jahre alt und wir hätten aus diesem seinem<br />
ersten gedruckten Reimversuch seine<br />
Zukunft vorauszusagen. Nun, ich sehe den<br />
Jungen — Hans Natonek schreibt dies in der<br />
«Köln. Ztg.» — zehn Jahre später, als flotten<br />
Journalisten, Mode- und Ballberichterstatter<br />
etwa; er wird im Betriebe des Lebens munter<br />
mitplätschern, reizende, leichte Sächelchen<br />
schreiben, ein netter Dutzendmensch,<br />
zuletzt vielleicht Chefredakteur einer illustrierten<br />
<strong>Zeitung</strong>. Möglich auch, dass er ein<br />
beliebter Unterhaltungsschriitsteller wird<br />
oder auch ein eleganter Konfektionär. Ist der<br />
Unterschied so gross? Jedenfalls ist keine<br />
Tiefe, kein Dichter- und Schöpfertum spürbar.<br />
Der Sechzehnjährige, der auf diesem<br />
äusserst banalen Versmist krähte, blieb nicht<br />
der, der er war, als er das Gedicht schrieb,<br />
sondern wurde — Rainer Maria Rilke. Man<br />
soll nicht prophezeien.<br />
Zahllose, unsägliche Wandlungen führen<br />
den Rene Rilke, der dieses Gedicht 1891 an<br />
die Redaktion des «Interessanten Blattes »,<br />
Wien, sandte, von diesem schrecklichen Anfang<br />
fort zu der Erhabenheit und reinen<br />
Strenge der Duineser Elegien, in denen er<br />
sich vollendete. Wohlgemerkt, es kommt<br />
nicht darauf an, dass das Schleppengedicht<br />
nicht gut ist, sondern dass es überhaupt ist.<br />
Wie nahe, wie grauenhaft nahe war damals<br />
der junge Rilke, der Sphäre des «Interessanten<br />
Blattes» zu verfallen. Und ob er, einmal<br />
eingetaucht, dann noch die Kraft gehabt<br />
hätte, sich zu bewahren und den einsamen<br />
steilen Weg seiner Entwicklung zu gehen —<br />
diese Frage kann niemand beantworten. Was<br />
wissen wir von den in Schutt verschollenen<br />
Rilkes!<br />
Es gibt so ungeheure Entwicklungen wie<br />
diese hier: aus dem Flachland der Banalität,<br />
aus der Gewöhnlichkeit des Wortes zu einer<br />
FEUILLETON<br />
Blitz<br />
Der Roman eines Wolfhundes.<br />
Von H. G. Evarls.<br />
(Verlast Georg Müller, München.)<br />
(Fortsetzune aus dem HaiiDtblatO<br />
An Geruch und Stimme erkannte Blitz<br />
einige Männer, die sich am Two Ocean-Pass<br />
herumgetrieben hatten. Für ihn bedeutete Ihre<br />
Nähe Gefahr, sogar Tod. Ob dem Mädchen<br />
Gefahr drohte, darüber war er sich nicht<br />
ganz klar. Er hatte nie recht klug werden<br />
können aus der Art, wie Menschen untereinander<br />
verkehrten. Solche, zu denen er<br />
Vertrauen empfand, sah er oft mit Menschen<br />
beisammen, die sich seinen Sinnen als höchst<br />
gefährlich verrieten. Ueber die Art, wie<br />
Männer mit Weibern verfuhren, wusste er<br />
überhaupt nichts. Es war möglich, dass diese<br />
Männer, die für ihn den Tod bedeuteten, seiner<br />
geliebten Herrin nichts antun würden.<br />
Die Stimmen, die er so deutlich vernahm,<br />
hörte das Mädchen erst, als sie eine jähe<br />
Biegung der Schlucht passiert hatte. An ihr<br />
Öhr dräng das Gelächter eines Mannes und<br />
im selben Augenblick sah sie ein flackerndes<br />
Feuer trüb durch den Nebel schimmern. Es<br />
schien weit entfernt, war aber in Wirklichkeit<br />
kaum fünfzig Fuss vor ihr. Es hatte<br />
nichts Furchterregendes für sie, es. konnte<br />
priesterlichen abseitigen Kunst, die jedem<br />
Wort den Atem der Seele und der Ewigkeit<br />
verleiht. Es ist so unerhörte Wandlung möglich,<br />
und nicht nur von 16 zu 40, sondern<br />
stets, solange der Mensch nicht ausgebrannt<br />
ist und nur noch lebt, wie ein aufgezogener<br />
Mechanismus abschnurrt. Weil der Verfasser<br />
der Schleppe und der Dichter des Stundenbuches<br />
ein und dieselbe Person ist, übe man<br />
Bescheidenheit und äusserste Zurückhaltung<br />
99<br />
Unersetzlich<br />
in der Voraussage menschlicher Entwicklung.<br />
Menschenprognose ist Vermessenheit. Die<br />
Seele liegt nicht fix und fertig auf dem Servierbrett;<br />
sie arbeitet sich durch Schlacken,<br />
Dreck und Trübheit durch, bis sie ihre eigne<br />
Klarheit schaut. Sie folgt nachtwandlerisch<br />
dem unerklärlichen Gesetz der Selbstgestaltung.<br />
Man kann von einem Bogen, der irgendwo<br />
schlaff in deT Gosse liegt, nicht sagen,<br />
wohin er den Pfeil abschnellen wird.<br />
der Preu ersetzen sollte: Wenn er sich auch<br />
auf dem Posten alle Mühe geben würde, so<br />
sei ihm doch bewusst, dass, was den Jubilar<br />
beträfe: Unersetzlich... unersetzlich... unersetzlich...<br />
Die Stimmung stieg. Mit ihr die Rührung.<br />
Alle hatten sie geredet. Alle sahen sie<br />
jetzt auf den Gefeierten. Er würde danken<br />
müssen. Na ja, man wusste, wie: Bescheidene<br />
Abwehr, das Alter habe abzutreten, an<br />
der Jugend sei es, an dem stolzen Bau der<br />
Firma und so weiter...<br />
Ohne dass es im Programme vorgesehen<br />
gewesen wäre, riss es da die alte Putzfrau in<br />
die Höhe, die dem Scheidenden seit Jahrzehnten<br />
treu das Pult gesäubert hatte, wofür<br />
sie dann und wann von ihm ein Trinkgeld<br />
einkassierte. Auch in ihrer Rede klang's in<br />
Putzfrauenweise: Unersetzlich... unersetzlich.<br />
.. unersetzlich...<br />
Da überkam's den Jubilar. Er nahm die<br />
hohlen Kugeln, welche aus umhegtem Drahtkorb<br />
auf der Rede Wasserstrahlen tänzeln,<br />
plötzlich voll., Mag sein, dass den Gebildeten<br />
der Mund überging, von dem das Herz nicht<br />
voll war — durch die schlichte Putzfrau aber<br />
war's bewiesen: Er, Max Preu, war wirklich<br />
unersetzlich.<br />
«Verehrte Anwesende,» schüttelte es den<br />
Alten von echter Rührung, «ich — ich — ich<br />
bleibe —»<br />
Der Oberbuchhalter Preu «ging».<br />
Eigentlich «ging» er schon vor zehn Jahren,<br />
als er sechzig wurde. Aber damals «ging<br />
es nicht». Die Firma hatte viel zu tun. Eingelerntes<br />
Personal war selten. Unbedingte Zuverlässigkeit<br />
noch seltener. Also blieb er.<br />
Zum zweitenmale «ging» er, als ihn nur ein<br />
halb Jahrzehnt mehr von den Siebzig trennte.<br />
Andre Eingelernte waren langsam herangewachsen.<br />
Also blieb er wieder.<br />
Jetzt war er siebzig. Jetzt ging er wirklich.<br />
Unwiderruflich, wie er seinem Prinzipal gestanden<br />
hatte. Mit lauter Stimme.<br />
Der murmelte was von unersetzlich. Murmeln<br />
steckt an. Der alte Preu dämpfte sein<br />
«Unwiderruflich!» bis zum Flüsterton.<br />
Jetzt wurde sein Direktor plötzlich wieder<br />
laut. Er fasste Preu mit beiden Händen an den<br />
Schultern: «Aber eine Abschiedsfeier lassen<br />
wir uns nicht nehmen, lieber Preu — unter<br />
keinen Umständen — ich werde dafür sorgen<br />
— Sie sollen mit der Ueberzeugung in Pension<br />
gehen, dass Sie — na, Sie wissen schon . . .»<br />
Herr Preu wusste plötzlich nichts mehr.<br />
Alle Worte eines langen Lebens waren ! hm<br />
wie durchgestrichen. Eins nur war ihm geblieben:<br />
Unabänderlich.<br />
Die paar Tage, die er bis zum Abschiedsfest<br />
noch vor den fünfundvierzig Jahr lang betreuten<br />
Büchern sass, glotzten ihn vom Morgen<br />
bis zum Abend an mit einem Wort: Unabänderlich.<br />
Die Kontenseiten füllten»sich mit:, .,4£T konnte nicht mehr weiter. .Er wartete.<br />
Unabänderlich, unabänderlich . .'.<br />
Der Hände wartete er, die sich ihm "entgegenstreckten,<br />
der Stimmen, welche jubelnd<br />
Das Fest brach an. Der Saal war festlich<br />
hell. Es drängten sich die Leute. Oben an der ihn ümbrausten.<br />
Tafel, an der Seite des Direktors sass der Es erhob sich keine Hand. Es brauste keine<br />
Gefeierte.<br />
Stimme. Blanker Schrecken ringsum: Er<br />
Das Mahl begann. Zwischen einem Gange wird doch nicht — doch nicht in Wirklichkeit—<br />
und dem andern stiegen Reden. Erst sprach<br />
der Direktor.<br />
Der Direktor dachte nur: Verflucht! Der<br />
In den Schiessbuden gibt es Drahtkörbe. Aufsichtsrat: Da soll doch gleich... Der<br />
Aus ihnen steigt ein feiner Wasserstrahl. Auf Nachfolger: Unglaublich, dieser alte Dattel!<br />
der Spitze dieses Strahles tanzt ein dünner Die Putzfrau: Und der Neue hat mir gestern<br />
roter Ball, schaukelt, fällt, steigt abermals erst das Doppelte an Trinkgeld...<br />
hinauf . . .<br />
Max Preu durchschaute es mit einem jähen<br />
In der Rede des Direktors tanzte ein Blick über den Abgrund seiner Siebzig hinüber.<br />
Durchschaute die Dünnwandigkeit aller<br />
dünnes rotes Wort: «Unersetzlich!» schaukelte,<br />
fiel in den Phrasenkorb zurück, ward Bälle dieser Erde. Und da alles dies nicht<br />
wieder hochgehoben: Unersetzlich... unersetzlich<br />
. . . unersetzlich . . .»<br />
zitternd auf dem Strahle einen Sekunden-<br />
länger dauerte, als ein Schiessbudenball sich<br />
Nach dem Direktor sprach ein Mann vom bruchteil hält, konnte er in seiner Rede weiterfahren:<br />
«ich —ich bleibe unter keinen Um-<br />
Aufsichtsrat: Strahlen, Strählchen, und aufund<br />
abwärtstänzelnd: «Unersetzlich . . . unersetzlich<br />
... unersetzlich ...»<br />
Und er setzte sich, weiss wie die Wand, inständen.»<br />
.<br />
Nach dem Aufsichtsrat sprach der Mann, des sie, aufatmend, gläserklingend von allen<br />
ja nur eines bedeutenr jvinney war endlich<br />
gekommen und hatte Begleiter mitgebracht.<br />
In dem befreienden Gefühl, endlich den<br />
Schrecknissen dieser Nacht entronnen zu<br />
sein, lief sie der wirklichen Gefahr, dort beim<br />
Feuer, entgegen. Die Stimmen übertönten<br />
das Geräusch ihrer Schritte, aber sie. verstummten<br />
plötzlich, als das Mädchen wie ein<br />
Gespenst aus dem Dunkel der Nacht auftauchte.<br />
Ungläubig starrten sie die sechs<br />
Männer an, die rund um das Feuer sassen.<br />
Auch sie war durch die unerwartete Zahl<br />
ausser Fassung gebracht, und besonders dadurch,<br />
dass sie kein bekanntes Gesicht unter<br />
ihnen entdeckte. Kinney war nicht unter<br />
ihnen!<br />
Ich bin verloren, dachte sie in einem Gefühl<br />
lähmender Unsicherheit. Sie sah einen<br />
gierigen Glanz in den Augen der Männer aufblitzen,<br />
das Lagerfeuer beschien Gesichter,<br />
die hart und verwegen waren.<br />
Diese Männer hatten lange den Umgang<br />
mit weiblichen Wesen entbehren müssen. Die<br />
Erscheinung des wunderschönen Mädchens<br />
mitten unter ihnen wirkte auf sie wie der<br />
Geruch von Fleisch auf ein Raubtier, das<br />
dem Verhungern nahe ist. Jeder einzelne von<br />
ihnen wäre -ohne weiteres bereit gewesen,<br />
seinen besten Freund zu ermorden, um dieses<br />
Mädchen auch nur für eine Stunde zu<br />
besitzen.<br />
Ausserhalb des Feuerkreises überwachten<br />
zwei gelbe, funkelnde Augen die.Szene..Blitz<br />
spürte die Gefahr, die seiner Göttin drohte,<br />
und in gewissem Sinne war er sogar befriedigt,<br />
dass sie hier, so schlecht aufgehoben<br />
war.<br />
Ein einziger unter den Männern hatte kühlen<br />
Kopf behalten.<br />
«Wo lagern Ihre Freunde?» fragte er.<br />
«Ich weiss nicht.» antwortete sie. Eine innere<br />
Stimme riet ihr zu dieser Lüge. «Sie<br />
können aber nicht weit sein. Ich stand unter<br />
einem Felsen... Ich suchte Schutz Nicht<br />
weit vom Lager...»<br />
Ihre Stimme stockte, einer der Männer<br />
sprang auf.<br />
«Ich will Sie führen,» bot er sich an. «Kommen<br />
Sie nur mit mir!»<br />
Ein zweiter sprang auf: «Ich will mir Bewegung<br />
machen, ich werde mit Ihnen gehen!»<br />
Einer nach dem anderen war aufgesprungen<br />
und verschlang das Mädchen mit den<br />
Augen. Diese Männer hatten alle grossen<br />
Respekt vor Harte, aber die Schönheit des<br />
Mädchens hatte sie derart erregt, dass sie<br />
alle Vorsicht vergassen. Einer drängte sich<br />
näher an sie heran. Kaum hatte er diese<br />
Bewegung gemacht, als aus dem Nebel ein<br />
stummer Schatten vorschnellte, der sich eng<br />
an den Boden geschmiegt hielt.<br />
Auch Hartes Blut wallte heiss auf bei der<br />
Nähe des Mädchens; aber er wusste, dass<br />
die zügellose Gier der anderen nicht zu bändigen<br />
sein würde, sobald auch sein Gehirn<br />
aufhörte, so kühl zu.arbeiten wie.sonst.<br />
Von Jakop Hannger.<br />
Manchmal such' ich mich noch<br />
in einem alten Lied,<br />
auf einem Kinderbild<br />
oder im Mohn, der verblüht.<br />
In einem uralten Brief<br />
und einem spielenden Hund,<br />
ach und ich bin mir so fremd,<br />
Gott! und das Herz ist so wund.<br />
Manchmal such' ich mich lang'<br />
in einem Mädchengebet,<br />
in einer Fahne, die rot<br />
durch die Märzgassen hinweht.<br />
Manchmal such' ich mich noch<br />
auf einem Berg oder Meer,<br />
in einem Kleid, einem Haar —<br />
und find' mich doch nimmermehr.<br />
Seiten auf ihn eindrangen: «Ja,- was ein Preu<br />
sagt, ist gesagt... welch ein Charakter ...<br />
auch darin unersetzlich, wir wussten's ja —<br />
Ihr Wohl, Herr Preu, Ihr Wohl, Sie Unersetzlicher<br />
...!»<br />
Ftitz Müller'Partenkiröhen. !<br />
«<br />
' In Deutschland gingen vor einiget Zeit<br />
seltsame Mitteilungen durch die Presse.<br />
Man konstatierte an einer gewissen Strässenstelle<br />
bei Bremen besonders viele Unglücksfälle,<br />
die dadurch mysteriös erschienen,<br />
als die Strasse ari jener berüchtigten<br />
Stelle gerade und übersichtlich ist. Nun<br />
weiss die « Motorpöst » nähere Angaben<br />
über die Hintergründe dieser seltsamen<br />
Erscheinung zu mächen. Sie schreibt:<br />
An der Landstrasse Bremen-Bremerhaven<br />
waltet bei Kilometerstein 23,9 in<br />
der Nähe des Dorfes Nagen ein tragisches<br />
Geschick, denn hier haben sich die Autounfälle<br />
in einer geradezu unheimlichen<br />
Fülle gehäuft, trotzdem die Streeke hier<br />
durchaus gerade und übersichtlich ist.<br />
Zeuge dieser vielen Unfälle ist eine derartige<br />
Ansammlung von mehr oder minder<br />
zertrümmerten Autozubehörteilen an dieser<br />
Stelle, dass man daraus fast ein neues<br />
Auto herstellen könnte. Erst kürzlich wieder<br />
ist hier ein schwerer Sechszylinder<br />
verunglückt, wobei u. a. der bekannte<br />
erhält den Autofährer<br />
frisch<br />
Poem<br />
Die mysteriöse Strasse<br />
Leichte<br />
vollhaltige<br />
Nahrung<br />
Münsterhof, ZÜRICH<br />
Verlangen Sie Preisliste A<br />
«Ueberlegt doch, was ihr tut!» mahnte er<br />
mit ruhiger Stimme. «Wjsst ihr denn nicht,<br />
was das heisst, eine Gesellschaft von Jägern<br />
uns an den Hals zu hetzen? In einer Woche<br />
hätten wir eine ganze Polizeibande hinter<br />
uns her.»<br />
•<br />
«Was liegt daran, die «Höhle» ist zwanzig<br />
Meilen von hier,» sagte einer, dessen Augen<br />
gierig an dem Mädchen hingen. «Die muss<br />
mein sein, bevor sie geht!»<br />
Er umschlang sie; aber kaum hatte er sie<br />
berührt, als eine teuflische Erscheinung mit<br />
blitzenden Augen und Zähnen den Nebelvorhang<br />
zerriss und stracks nach seiner<br />
Kehle sprang. Die Zähne schlugen tief in<br />
seine Schulter ein, die Wucht des Anpralles<br />
warf ihn zu Boden.<br />
Der Nebel hatte Hund und Mädchen verschlungen,<br />
bevor noch einer der Männer begriff,<br />
was geschehen war. Doch sie war kaum<br />
zwanzig Schritte weit gelaufen, als die Bande<br />
schon hinter ihr herstürzte. Ausserhalb des<br />
Bereiches des Lagerfeuers verloren sie sich<br />
sofort in dem samtenen Dunkel unter den<br />
Bäumen, ihre Augen fanden sich nicht gleich<br />
zurecht und blindlings stolperten sie vorwärts.<br />
Der vorderste streckte seine Hand<br />
aus, um das Mädchen zu ergreifen, da riss<br />
plötzlich etwas mit solcher Kraft an seinem<br />
ausgestrecktem Arm, dass er strauchelte.<br />
«Ein Hund!» schrie er gellend. «Sie hat<br />
einen Hund! Gebt acht!»<br />
i (Fortsetzune folgt.) t
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N« 44<br />
Stadt am Abend<br />
Plätze, Strassen, Gassen und Menschen.<br />
Man müsste eine abendliche Stadt eigentlich<br />
nach den besonderen Gefühlskomplexen<br />
ihrer Bewohner einteilen. Während sie den<br />
Tag hindurch ein ziemlich wesenloses Bild<br />
darbietet, erhalten gegen den späteren<br />
Abend hin in jeder Stadt besondere Plätze,<br />
Strassen, Gassen, Parks und Wälder ihre<br />
höchst schicksalhafte Bedeutung. Man braucht<br />
nicht einmal eine besondere Eignung der bestimmten<br />
Gegenden wahrzunehmen, um ihre<br />
Bestimmung herauszufinden; es scheint vielmehr<br />
aus Tradition und ungeklärten Geiühlstrieben<br />
heraus eine "Vorliebe Sür diese<br />
besonderen Oertlichkeiten und Strecken einer<br />
Stadt vorhanden zu. sein. Der Volksmund<br />
bemächtigte sich instinktiv dieser Schwächen<br />
der ganzen Bevölkerung und taufte<br />
Plätze und Wege in zartdeutende Namen<br />
um, die einem Fremden einen ersten Anhaltspunkt<br />
vermitteln.<br />
Jede Stadt kennt ihre Plätze, die als offi-<br />
Asienforscher Dr. Trinkler seinen Tod gefunden<br />
hat.<br />
Nun will man der Ursache dieser rätselhaften<br />
Erscheinung auf die Spur gekommen<br />
sein. Zwei erprobte, gebildete Wünschelrutengänger<br />
haben ganz unabhängig<br />
von einander und ohne von einander zu<br />
wissen, das fragliche Gelände untersucht<br />
und festgestellt, dass hier sehr starke radioaktive<br />
Strahlungen vorhanden sind, auf<br />
die die Wünschelrute sehr stark reagiert<br />
und von denen man annimmt, dass sie,<br />
besonders bei feuchtem Wetter, auf den<br />
Autolenker, in dessen Händen das Steuerrad<br />
des Autos dann wie eine Wünschelrute<br />
sich betätigen würde (?), im Sinne<br />
einer unwillkürlichen Muskelreizung, also<br />
eines falschen Steuerns, einwirken. Gesteigert<br />
werde die Radioaktivität dieser Stelle<br />
anscheinend noch durch die dort über die<br />
Landstrasse hinwegführende Hochspannungsleitung.<br />
Es wäre deshalb zu wünschen,<br />
dass man sich einmal von dieser<br />
Seite her mit der geheimnisvollen Angelegenheit<br />
beschäftigen wollte, der sich bereits<br />
der Volksaberglaube bemächtigt hat,<br />
denn irgendeine Ursache müssen diese<br />
Unfälle natürlich haben; aber vielleicht<br />
untersucht man zunächst einmal den Zustand<br />
der Strasse selbst, denn Schlaglöcher,<br />
schmierige Oberfläche und starke<br />
Wölbung der Strasse haben schon viele<br />
ii.<br />
Unfälle verursacht. Unerklärlich bleibt<br />
allerdings, dass sich die Unfälle gerade<br />
ausgerechnet nur beim Kilometerstein<br />
23,9 häufen.<br />
zielle Rendez-vousorte sämtlicher Liebespaare,<br />
Studenten, Fussballclubs und Altherrenfreundschaften<br />
gelten. Der Name des<br />
Platzes gilt wie ein Zauberwort, durch das<br />
man den Eingang in die gewünschten Vergnügen<br />
des Abends findet. Er braucht nicht<br />
einmal mitten im Zentrum zu liegen, auch<br />
die Zugangswege bedürfen nicht besonders<br />
günstig zu sein; allein er appelliert an das<br />
Gefühl einer Bevölkerung, die von diesem<br />
Platz nicht abzubringen ist. Man konstatiert<br />
mit Leichtigkeit in jeder Stadt, dass gerade<br />
jene Plätze, deren zentrale und offene Lage<br />
sich am besten für den Treffpunkt eignen<br />
sollte, verächtlich beiseitegelassen werden,<br />
weil sie nicht jene Gefühlsbereitschaft in sich<br />
bergen wie die Lieblingsplätze der Stadt.<br />
Da bemerkt man gegen den späteren Abend<br />
hin Dutzende von jungen Damen und Herren,<br />
die, den Mantel oder eine Zeitschrift unter<br />
dem Arm, unruhig hin und her spazieren, der<br />
Blick schweift ständig von der Armbanduhr<br />
weg in die Runde, um der Erwartung Ausdruck<br />
zu geben. Sie stehen als eine Ausordnete<br />
Schar, alle erwarten von dem Abend<br />
und dem Leben noch etwas und sind in einer<br />
uneingestandenen Unruhe, weil es immer ein<br />
schönes Gefühl ist, jemanden für den Abend<br />
erwarten zu dürfen. Denn wie traurig ist es,<br />
vom Fenster seines Zimmers aus die knallgelbe<br />
Scheibe des Mondes besehen zu müssen,<br />
die aus dunkelblauem Himmel glänzt,<br />
mit dem bitteren Gefühl im Herzen, ihr keinen<br />
Tribut zahlen zu können! Hier zu warten<br />
bedeutet Spannung und Lebensgenuss,<br />
das Schicksal hat einem eine kleine Freude<br />
in die Hand gespielt, auch wenn sie nur in<br />
der Erwartung des Freundes, der Freundin,<br />
des Bekannten besteht. Mit neidischen Augen<br />
betrachtet das ganze Heer der Wartenden<br />
die Glücklichen, denen Erlösung wurde, auf<br />
die ein holder Kaufhaus-Engel im neu£s"ten<br />
Fähnchen oder ein junger Bureauangestellter»<br />
mit den neuesten ausländischen <strong>Zeitung</strong>en<br />
unter dem Arm, zugeeilt kommt. Die Fremden,<br />
die Eindringlinge, die der Zufall in diesen<br />
Viertelstunden über den Platz weht, betrachten<br />
etwas erstaunt und zugleich traurig<br />
diese wartende Mannschaft des Abends.<br />
Das Ausschwärmen von den bestimmten<br />
Plätzen der Stadt aus geht ebenfalls wieder<br />
nach besonderer Methode vor sich. Man darf<br />
jene Gruppen als für heute eliminiert betrachten,<br />
die in einem Kino, einem Kaffee,<br />
einem Restaurant oder gar zu Hause untertauchen.<br />
(Wir begegnen ihnen später wieder!)<br />
Die Strahlungen haben jene Tendeazen,<br />
sich nach Gegenden zu verziehen^-in<br />
denen möglichst wenig vom Fieber der<br />
Stadt zu bemerken ist. So konzentriert sich<br />
denn der Blick ganz automatisch auf jene<br />
bestimmte Frühlingserscheinung, die vor allem<br />
in dieser Zeit sich wieder bemerkbar<br />
macht, der Blick auf jene ewigen Zwei, denen<br />
zu begegnen einem Alleingänger dringend<br />
abzuraten ist. Sein Herz wird plötzlich<br />
vom wildesten Weh der Einsamkeit erfasst<br />
werden, von der man oft spricht, und<br />
er wird so lange sich als ein armer Ausgestossener<br />
vorkommen, bis er aus diesen lan-<br />
Der Ertrinkende (verzweifelt):<br />
«Wollt Ihr mich<br />
eigentlich retten oder lieher<br />
das Wölgaüed singen?<br />
> (Passing Show.)<br />
gen, dunklen Parks, diesen Wegen heraus<br />
ist, deren Belebung durch seltsame Doppelwesen<br />
erfolgt und die nichts von sich geben<br />
an hörbaren Lebensäusserungen als ein Flü-<br />
. stern und Schmalzen, das die Tiefe des harmlosen<br />
Doppelglücks im Mai umso mehr erahnen<br />
lässt.<br />
Bestimmte Strassen und Wege der Stadt<br />
kommen der seriösen Freude junger Arbeiter,<br />
Familienväter, Intellektueller, Mütter<br />
und' höherer Töchter entgegen, die «noch<br />
einen Bummel machen möchten ». In ein intensives<br />
Gespräch versunken, beginnt der<br />
abendliche Gang; er führt sodann durch die<br />
stilleren Vorstadtquartiere, in denen die Villen<br />
geheimnisvoll im Halbdunkel ruh'n und<br />
kulminiert an irgendeiner Stelle, da einer der<br />
Teilnehmer des Ganges sich seufzend an<br />
einen Baum oder ein GeländeT lehnt und in<br />
die nächtliche Stadt und übers atmende<br />
Land hin blickt, dabei jene sentimentale Anwandlung<br />
kriegt, die zu jedem Spaziergang<br />
im Frühling gehört. Dann rauschen so feierlich<br />
die jungen Blätter der Bäume, und der<br />
Nachtwind trägt von unten den intensiven<br />
Duft der abgelebten, ausdünstenden Stadt<br />
herauf, die sich jetzt in tausend Lichterzuckungen<br />
windet...<br />
bo.<br />
Der Tagesfilm<br />
Ach, Leute haben eben Sorgen...<br />
Die jüngste Tagung der amerikanischen<br />
Kosmetiker setzte folgenden Grundsatz fest:<br />
« Jedem Backfisch sein Grübchen ! » Man<br />
hat nämlich ein künstliches Grübchen erfunden.<br />
Diese Grübchen sehen genau so aus,<br />
wie jene bekannten Heineschen Spucknäpfe<br />
für Engelchen, die den Damen der liebe Herrgott<br />
selbst geschenkt hat... « Ein natürliches<br />
Grübchen», erklärte ein ausserordentlich<br />
prominenter Kongressteilnehmer, «ist gewiss<br />
etwas Schönes, aber es kann unter<br />
Umständen an einer Stelle sein, an der es<br />
keinen Wert hat (?). Wenn sich die Mode<br />
ändert, ist vielleicht ein Grübchen, das in<br />
der vergangenen Saison noch zu sehen war,<br />
bereits verborgen. Das neu© künstliche<br />
Grübchen kann man aber überall anbringen,<br />
wrji man will: Auf Wangen, Armen, Schultern,<br />
Kinn usw...» Mein Gott, wird das ein©<br />
Wohltat sein für die •noch auf der Welt<br />
übriggebliebenen Romantiker.<br />
Das Haar im Vogelnest.<br />
Ein Knabe in einem kleinen Ort Polens findet<br />
ein Vogelnest und nimmt die Eier aus.<br />
Dabei fällt ihm auf, dass in das Nest ein hellblondes<br />
Menschenhaar verwoben ist. Er<br />
nimmt das Haar mit nach Hause und zeigt<br />
es seinem Vater. Dieser überlegt und begibt<br />
sich sofort zu seinem Nachbarn, dem er das<br />
Haar zeigt. Der Nachbar bestätigt, dass das<br />
Haar igenau die gleiche Farbe habe wie das<br />
Haare seiner Tochter, die vor wenigen Monaten<br />
auf rätselhafte Weise verschwunden<br />
ist. Man begibt sich nun nach dem Ort, wo<br />
der Knabe das Haar gefunden hat, und entdeckt<br />
nach längerem Suchen schliesslich den<br />
Leichnam seiner Tochter in einem alten, verlassenen<br />
Bergwerksschacht. Der Mann, den<br />
man des Mordes verdächtigte, gestand die<br />
Tat ein, angesichts des überraschenden Fundes,<br />
und es stellte sich heraus, dass er seinem<br />
sich wehrenden Opfer die Haare ausgerissen<br />
hatte, die dann vom Vogel zum Nestbau<br />
benutzt worden waren.<br />
Lärm zerbricht Geschirr.<br />
Die Hotels und Gaststätten rechnen damit,<br />
dass sie ihr Geschirr in jedem Jahre viermal<br />
erneuern müssen. Ein führendes Grossstadt-<br />
Hotel und ein vielbesuchtes Speiserestaurant<br />
haben vier Wochen hindurch Lärmkontrollen<br />
durchgeführt, mit dem Ziele, festzustellen,<br />
worauf das Zerbrechen des Küchengeschirrs<br />
zurückzuführen ist. Die Lärmkontrollen<br />
haben zu interessanten Ergebnissen<br />
geführt. Es hat sich herausgestellt, dass an<br />
dem übermässigen Geschirrverschleiss lediglich<br />
die Nervoität des Küchenpersonals<br />
schuld ist, die wieder auf den fortwährenden<br />
Lärm, der die Nerven unnötig in Anspruch<br />
nimmt, zurückzuführen ist. In den beiden Betrieben<br />
ist daraufhin an den Küchenschaltern<br />
eine optische Signaleinrichtung angebracht<br />
worden, mit deren Hilfe die Kellner dhre<br />
Wünsche übermitteln. Welch günstige Wirkung<br />
die lautlose Speisenbestellung auf die<br />
Nerven des Personals ausübt, geht daraus<br />
hervor, dass nur mehr ein Viertel des Geschirrs<br />
zerbrochen wurde als im gleichen<br />
Zeitraum des vergangenen Jahres. gr.<br />
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ZÜRICH, BahnhoTstrasge 65
<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />
Im Frühjahr werden die Hausfrauen vom<br />
Stöberbazillus befallen. Alle Jahre wieder<br />
kehrt das grosse Reinemachen. So geschah<br />
es bereits im Mittelalter, wo der König und<br />
alle Welt einmal im Jahr das Bad nahm. Die<br />
Hausfrauen geraten im Frühling in einen Furor<br />
hinein. Mit einer Monomanie entstauben<br />
sie die Wohnungen und es sieht drin aus wie<br />
nach einem Mord zu einer Tatbestandaufnahme.<br />
Alles irgendwie Bewegliche wird<br />
auf den Kopf gestellt, was nicht niet- und<br />
nagelfest ist, wird verrückt, und da der Ehemann<br />
auch zum beweglichen Mobiliar gehört...<br />
Der Mann muss hinaus und geniesst ein<br />
bis zwei Tage eine artige Junggesellen-<br />
Reminiszenz. Es genügt also nicht, dass die<br />
Hausfrau täglich oder stündlich einmal die<br />
Zimmer entstauben lässt oder selbst die Reinigung<br />
vornimmt. Der hygienische Fimmel<br />
kommt einmal im Jahr besonders stark zum<br />
Ausbruch. Allein durch «Abstauben» wird der<br />
Staub ja gewöhnlich erst recht aufgewirbelt<br />
und setzt sich nachher wieder hartnäckig nieder,<br />
so dass die Arbeit von neuem beginnen<br />
kann. Allerdings leben wir in den Steinkanälen,<br />
im Zeitalter des Asphalts, und die<br />
Staubbildung ist weitaus geringer als in romantischen<br />
Zeiten, da das Wandern des Müllers<br />
Lust war. Weniges wird heute zu Staub,<br />
mit Ausnahme des Menschen, der laut Bibel<br />
immer noch zu Staub wird und sich deshalb,<br />
gleichsam als symbolische Gebärde, immer<br />
den Staub von den Füssen schüttelt. Indessen<br />
ist das Abstauben heute auch mechanisiert<br />
worden: es hat nicht mehr den Reiz wie<br />
Anno dazumal, als der Hausherr in Pantoffeln<br />
die Zofe nahm... An Stelle der entzückenden<br />
Staubwedel, mit denen die Zofen kokettierten,<br />
ist der Staubsauger getreten, der<br />
finanziell zunächst immer viel Staub aufwirbelt,<br />
bis er abbezahlt ist. Das Eldorado<br />
der Staubbazillen ist somit grausam zerstört.<br />
Mit einem ohrenbetäubenden Lärm beginnt<br />
das Gesumm, als ob eine Riesenfliege aufsteigen<br />
würde.<br />
Im Frühjahr erfährt der moralische Standard<br />
eine Wandlung. Die Neuordnung des<br />
moralischen Kräftespiels macht sich bei Ledigen<br />
und Verheirateten wirksam geltend.<br />
Freiheit in der moralischen Sphäre ist nicht<br />
zu allen Zeiten von einer faszinierenden und<br />
fesselnden Gewalt. Zumeist zählt sie im<br />
Frühjahr zu den revolutionären Idealen.<br />
Wir durchschlendern die Strassen und beobachten,<br />
dass jung und alt an einem Kopfwendebazillus<br />
leiden. In den Parkanlagen,<br />
auf den Strassen, an Strassenbahnhaltestellen:<br />
überall wenden sich die Männer nach den<br />
Frauen, die durch grazilen Gang wunderbarer<br />
Raubtiere Blick und Atem der beschaulich<br />
Betrachtenden anhalten. Der vom Bazillus<br />
Frühjah rs bazillen<br />
yORCJ<br />
Infiszierte verrät einen Geist voll Aufruhr,<br />
nervöser Wallung und Reizbarkeit. Sein Auge<br />
ist zunächst weit genügsamer als sein Verstand,<br />
der erst später und somit zu spät die<br />
Kontrolle über den Blickfang wagt. Die Pupille<br />
des Auges erweitert sich, der Pulsschlag<br />
vermehrt sich in stets wachsendem Mass,<br />
wenn eine Frau, unberührt von dem suggestionskräftigen<br />
FMdum an einem Herrn, wie<br />
Parsifal am Gral vorbeiläuft.<br />
Studenten, die soeben aus einer Vorlesung<br />
über Kant kommen, betrachten mit Liebe und<br />
Andacht die schönen Frauen nach dem kantischen<br />
Grundsatz: «Schön ist, was ohne Interesse<br />
gefällt.» So singen sie das Lob der<br />
Schönheit, des begierdelosen Wohlgefallens.<br />
Sie begnügen sich mit der Betrachtung der<br />
harmonischen Linienspiele, ohne die erotische<br />
Reizstärke zu empfinden. Möglich auch, dass<br />
sie in ihrem Pubertätsqualm Minderwertigkeitskomplexe<br />
haben, wenn sie sich im Spiegel<br />
betrachten: sie wagen nicht ein Mädchen,<br />
in dem Sex appeal und Schönheit eine Fusion<br />
eingingen, zu umschwärmen und zu umknien,<br />
wie denn überhaupt schöne Mädchen viel<br />
weniger belästigt werden als unschöne, um<br />
nicht zu sagen hässliche Frauen. Aus dem<br />
einfachen Grund, weil jeder Mann immer<br />
beim Anblick eines schönen Mädchens glaubt,<br />
sie sei bereits ein unveräusserliches Besitztum<br />
und kein herrenloses Gut mehr. Und deshalb<br />
gibt es oft so viele schöne Mädchen und<br />
junge, schöne Frauen, denen die Schönheit<br />
zum Fluch wird.<br />
C.B.<br />
Die „gute Kinderstabe "<br />
Ihr Wert in der Neuzeit.<br />
Noch vor 40, 50 Jahren war es etwas<br />
ganz Selbstverständliches, dass Menschen,<br />
die im öffentlichen Leben eine Rolle spielten,<br />
eine «gute Kinderstube» hatten. Damals<br />
war ja bei uns in Europa der Typ<br />
der self-mademen nur äusserst selten.<br />
Heute ist aber diese Frage eine recht<br />
heikle und überdies nicht leicht zu beantworten.<br />
Aber dennoch. Auch noch heute<br />
existiert diese Frage. In der «Münch. Tel-<br />
Ztg.» äussern sich in interessanter Weise<br />
einige erfolgreiche Männer und Frauen<br />
zu diesem Thema:<br />
Eine Dame,<br />
die grosse gesellschaftliche Erfolge aufzuweisen<br />
hat und dabei Mutter von zwei<br />
Kindern ist, die sie selber erzieht, sagt<br />
folgendes:<br />
«Eine gute Kindestube ist auch heute<br />
noch notwendig. Aber.... wir dürfen<br />
nicht des Guten zu viel tun. Die Erziehungsgrundsätze<br />
unserer Zeit sind grundverschieden<br />
von denen unserer Grossmütter.<br />
Damals wurden die Kinder mit lauter<br />
Verboten und auch Strafen erzogen.<br />
Zu jener Zeit genossen die Kinder, ganz<br />
besonders die Mädchen, gar keine Selbständigkeit.<br />
Eine 18jährige Haustochter<br />
durfte zum Beispiel bei Anbruch jder Dunkelheit<br />
nicht allein auf die Strasse gehen.<br />
Das Alleinausgehen galt damals als höchst<br />
ungeschickt, ja als unsittlich. Und dass<br />
ein Mädchen, selbst wenn es schon 22, 23<br />
Jahre alt war, in ein Kaffee oder gar in<br />
ein Dancing mitgenommen wurde, war<br />
ganz unmöglich.<br />
Diese Ansichten sind heute schon glücklicherweise<br />
veraltet, und wir gewähren<br />
unseren Kindern eine ziemlich grosse<br />
Freiheit (allerdings oft eine zu grosse).<br />
Die heutige gute Kinderstube soll dem<br />
Menschen dazu verhelfen, sich im Leben<br />
zurechtzufinden. Dies kann jedoch durch<br />
Verbote und allerlei Schranken nicht erreicht<br />
werden.<br />
Auch viele Anstandsregeln der damaligen<br />
Zeit wirken wie eine Erzählung aus<br />
uralten Zeiten. Der junge Mann musste<br />
zum Beispiel andauernd sogenannte Anstandsbesuche<br />
machen. Dies gehörte Anno<br />
dazumal zum guten Ton, während heute...<br />
Natürlich gibt es auch noch heute allerlei<br />
Anstandsregeln, die zu beachten, von<br />
grossem Vorteil ist, und deren Nichtbeachtung<br />
allerlei Nachteile mit sich bringt.<br />
Meine Ansicht ist also, dass eine gute<br />
Kinderstube auch noch heute notwendig<br />
ist, denn sie bildet ein unzerstörbares Kapital.<br />
Allerdings kann sie auch in späteren<br />
Jahren erlernt, angeeignet werden.<br />
Man muss sie sich aber auf jeden Fall einmal<br />
aneignen.»<br />
Ein self-made man<br />
sagte folgendes:<br />
' «Wie Sie wissen, bin ich ein sogenannter<br />
self-made man. Ich habe mich von der<br />
Pike auf heraufgearbeitet. Vor dreissig<br />
Jahren war ich noch ein armer Handwerksbursche.<br />
Ich will es offen bekennen. Damals<br />
hatte ich keine gute Kinderstube, ja überhaupt<br />
keine. Meine Eltern waren bettelarme<br />
Menschen, und ich wuchs auf der<br />
Strasse auf. Und für Anstandsunterricht<br />
ist bekanntlich die Strasse kein gutes Terrain.<br />
Aber die guten Umgangsformen, die<br />
kultivierten. Daseinsmöglichkeiten habe<br />
ich mir später angeeignet, allerdings erst,<br />
als ich schon gewisse Erfolge zu verzeichnen-<br />
hatte. Ich muss Ihnen offen bekennen.<br />
Es tut mir nicht leid, dass es so geschehen<br />
ist. Ich machte eine harte Schule<br />
durch, doch diese gereichte mir zum Vorteil.<br />
Allerlei Hemmungen, die Leute mit<br />
sogenannter guter Kinderstube haben,<br />
hatte ich eben nicht; ich tat immer das,<br />
was mir recht erschien, und dies war das<br />
beste. Ich folgte eben meinem gesunden<br />
Verstand, und die angenommenen Konventionen<br />
bedeuteten für mich keine<br />
Schranke. Aber, eine gewisse Kinderstube<br />
ist dennoch notwendig, zumal wenn man<br />
unter dieser kultivierte Umgangsformen<br />
versteht und nicht allerlei konventionelle<br />
Vorurteile.»<br />
Eine Filmschauspielerin<br />
äusserte sich über dieses Thema folgendermassen:<br />
Sie werden wohl wissen, dass ich ganz<br />
klein begonnen habe, und dass ich in meinen<br />
Jugendjahren von dem Segen einer<br />
guten Kinderstube nichts wusste. Aber<br />
wir Frauen sind ungemein anpassungsfähig,<br />
ja sogar, ich möchte es behaupten,<br />
eine intelligente Frau hat all das, was<br />
man gemeinhin eine gute Kinderstube<br />
nennt, in sich.<br />
Ich habe auch ein 8 Jahre altes Töchterchen.<br />
Und bei meinem Kinde achte ich<br />
schon selber darauf, dass es die Grundsätze<br />
einer guten Kinderstube mit sich<br />
in das Leben nimmt.<br />
Aber, diese gute<br />
Kinderstube darf nicht übertrieben werden.<br />
Alles mit Mass. Mehr Lebenserkenntnis<br />
und weniger Konvention.»<br />
Mit einem Worte: Eine gute Kinderstube<br />
tut auch noch heute not; doch, sie<br />
darf nicht übertrieben werden.<br />
Schönheitspflege im<br />
Altertum<br />
Liessen sich die galanten Römerinnen in<br />
vorchristlicher Zeit, um ihren Teint frisch<br />
und rein zu erhalten, nach den Angaben Juvenals,<br />
vor dem Schlafengehen einen in<br />
Eselsmilch gesättigten, feinen Brotteig auf<br />
das Antlitz legen, so herrschte bei den<br />
Frauen vieler germanischer Stämme, den<br />
Ueberlieferungen des Geschichtsschreibers<br />
Plinius zufolge, die Sitte, Bierhefe für diesen<br />
Zweck zu verwenden.<br />
Von den benachbarten Galliern hatten die<br />
Germaninnen die Sitte angenommen, ihre an<br />
und für sich schon blonde Haarfarbe in eine<br />
noch hellere zu verwandeln. Dies wurde erreicht<br />
durch Waschungen mit einer Seife,<br />
die aus Ziegentalg und Buchenasche verfertigt<br />
wurde. Eine Bleichung wurde durch<br />
ausgiebige Verwendung von Kalkwasser erzielt.<br />
Die so behandelten Haare sollen eine<br />
hochgelbe Färbung angenommen haben. Die<br />
eitlen Römerinnen hatten natürlich nichts<br />
Eiligeres zu tun, als schleunigst die Gepflogenheiten<br />
ihrer nördlichen Mitschwestern<br />
nachzuahmen. Sie verschrieben sich sogar<br />
durch die in Germanien weilenden römischen<br />
Kauflcute, die hausierend durch die<br />
Gaue zogen, diese Ziegentalgseifen. Blonde<br />
Haare zu besitzen, war eine Zeitlang das<br />
Schönheitsideal der römischen Damen. Man<br />
trug die Haare sogar nach germanischer Art<br />
aufgesteckt und Hess sich Perücken, die aus<br />
echtem, nordischem Blondhaar hergestellt<br />
waren, auf das Haupt setzen. — Eine allgemeine<br />
Veränderung der Haartrachten der<br />
Römerinnen bewirkte die Unterjochung der<br />
germanischen Volksstämme in Belgien und<br />
am Rhein. Die Römerinnen ahmten sogar<br />
die männliche Haartracht unserer Vorfahren,<br />
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die teilweise in Hörner und gedrehte, hervorstehende<br />
Flechten auslief, nach. Wo nur<br />
mangelhafte Färbung zu erzielen war, wurde<br />
mit Goldstaub nachgeholfen. Blond war ja<br />
die Losung! Blondes Ersatzhaar stand in<br />
Rom hoch im Preise!<br />
Zur Aufsteckung der Haare bedienten sich<br />
die alten Germaninnen der Kämme, die aus<br />
Knochen, hie und da auch aus Elfenbein hergestellt<br />
waren. Leider sind nur vereinzelt<br />
solche deutsch-vorgeschichtliche Funde auf<br />
uns überkommen.<br />
Auf dem Haupte trugen viele germanischen<br />
Frauen ein Gewinde aus Bronzedraht, durch<br />
welches das reiche Haar gezogen und alsdann<br />
mit Nadeln befestigt wurde. Zur<br />
Römerzeit versahen unsere Urmütter ihr<br />
Haar mit Kopfbinden aus Goldblech. Auch<br />
Stirnbänder aus gleichem Metall waren beliebt<br />
M. F.<br />
Ein Fallschirmabsprang<br />
auf Leben and Tod<br />
Vor kurzer Zeit jährte es sich zum vierten<br />
Male, dass der berühmte amerikanische Flieger<br />
Lindberg den Ozean überflog. Bei dieser Gelegenheit<br />
veröffentlichen wir aus seinem spannenden<br />
Buche < Wir Zwei! » (Reisen und Abenteuer,<br />
Brockhaus-Verlag, Leipzig) die spannende<br />
Schilderung eines Fallschirmabsprunges während<br />
eines Postfluges.<br />
«Ich verliess am 16. September 1926 den<br />
Flugplatz Peoria mit meinem Postflugzeug<br />
um 6 Uhr 10 Minuten nachmittags.<br />
Ueber dem Boden lag leichter Nebel, aber<br />
der Himmel war fast ganz klar und nur<br />
mit verstreuten Kumuluswolken bezogen.<br />
stürzte, und lenkte daher meinen Schirm<br />
Etwa 40 Kilometer nordöstlich von Peo-sria wurde es dunkel; ich flog nun nach zeuges weg, wie ich konnte. Es war bald<br />
schnell von der Spiralbahn des Flug-<br />
dem Kompass und überprüfte meinen ausser Sicht, erschien aber nach einigen<br />
Kurs nach den Lichtern der Städte unter Sekunden wieder, da es etwa die gleiche<br />
mir, bis wenige Kilometer nordöstlich Fallgeschwindigkeit hatte wie der Fallschirm.<br />
Ich zählte fünf Spiralen, jede ein<br />
dem Illinois-Fluss ein niedriger Bodennebel<br />
aufkam.<br />
wenig weiter von mir entfernt, bis es die<br />
Der Nebel erstreckte sich vom Erdboden<br />
bis in eine Höhe von etwa 200 Meter,<br />
Nebelwand erreichte.<br />
und da ich nicht unter der Nebelschicht Als ich im Nebel - verschwand, wnsste<br />
wegfliegen konnte, flog ich zurück und ich,, dass der Boden etwa 300 Meter tief<br />
versuchte, beim Sehein einer Leuchtkugel war. Ich griff nach der Taschenlampe,<br />
zu landen. Doch die Leuchtkugel brannte aber sie war nicht mehr da. Ich konnte<br />
nicht an, und ich nahm daher wieder den weder die Erde noch den Himmel sehen<br />
Kurs auf Maywood, den Luftposthafen und hatte keine Ahnung, wie das Land<br />
von Chicago, in der Hoffnung, über dem unter mir beschaffen war. Ich kreuzte die<br />
Flugplatz ein Loch im Nebel zu finden. Beine, um nicht an einem Ast oder einem<br />
Ich flog nun nach dem Kompass bis 7<br />
Draht hängenzubleiben, schützte mein Ge-<br />
Uhr 15 Minuten abends weiter, als ich<br />
sicht mit den Händen und wartete. Plötzlich<br />
sah ich die Umrisse des Bodens, und<br />
einen matten Schein über der Nebeldecke<br />
erblickte, der auf eine Stadt unter mir<br />
einen Augenblick später landete ich auf<br />
schliessen liess. Es waren mehrere dieser<br />
einem Kornfeld. Das Korn ging mir bis<br />
Lichtflecke auf dem Nebel sichtbar, das<br />
über den Kopf, und der Schirm lag oben<br />
konnten nur die an den Flugplatz Maywood<br />
auf den Aehren. Ich packte ihn schleunigst<br />
zusammen und lief einer Furche ent-<br />
grenzenden Städte sein. Es gelang mir<br />
jedoch in keinem Augenblick, die genaue<br />
lang. Auf dem Boden konnte man etwa<br />
Lage des Flugplatzes festzustellen, obgleich<br />
ich später erfuhr, dass die Schein-<br />
100 Meter weit sehen. In wenigen Minuten<br />
kam ich an ein Stoppelfeld mit einigen<br />
Wagenspuren, denen ich zu einem<br />
werfer nach oben gerichtet und zwei Fässer<br />
Benzin angezündet worden waren, um<br />
Gutshof, der etwa 400 Meter entfernt war,<br />
meine Aufmerksamkeit zu erregen. Mehrmals<br />
ging ich bis auf die Nebelschicht<br />
folgte. Als ich den Hof erreichte, sah ich<br />
Autoscheinwerfer über die Strasse huschen.<br />
Die Insassen fragten, ob ich ein<br />
nieder, die nach meinem Höhenmesser 200<br />
bis 300 Meter hoch war. Der Himmel über<br />
Flugzeug hätte abstürzen hören, und ich<br />
mir war bis auf einige zerstreute Wölkchen<br />
klar, Mond und Sterne schienen hell.<br />
brauchte einige Zeit, um ihnen auseinanderzusetzen,<br />
dass ich das Flugzeug geführt<br />
hätte und jetzt selbst auf der Suche<br />
Nach fünfunddreissig Minuten vergebli-<br />
danach sei. Wir mussten erst eine Vier-<br />
chen Kreisens über dem Platz flog ich in<br />
westlicher Richtung weiter, um vom Michigan-See<br />
wegzukommen und in der<br />
Hoffnung, ein Licht längs der Transkontinentalbahnlinie<br />
ausfindig zu machen.<br />
Als sich nach fünfzehn Minuten Flug<br />
nach Westen noch immer kein Loch im<br />
Nebel zeigte, nahm ich den Kurs nach<br />
Südwesten, in der Hoffnung, den Rand<br />
der Nebelschicht im Süden des Illinois-<br />
Flusses zu erreichen. Mein Motor setzte<br />
um 8 Uhr 20 Minuten aus, und ich schaltete<br />
den Reservetank ein. In diesem Augenblick<br />
war ich nur 500 Meter hoch, und<br />
als der Motor nicht so schnell ansprang,<br />
wie ich erwartet hatte, schob ich die Taschenlampe<br />
in meinen Gürtel und wollte<br />
gerade die Fallschirmleuchtkugel entzünden<br />
und nachspringen, als der Motor endlich<br />
wieder einsetzte. Eine zweite Prüfung<br />
zeigte, dass der Haupttank leer war<br />
und folglich nur noch eine Flugzeit von<br />
höchstens zwanzig Minuten übrigblieb.<br />
In der Nebeldecke waren keine Löcher,<br />
daher beschloss ich, das Flugzeug aufzugeben,<br />
sobald der Reservetank leer war.<br />
Ich versuchte, den Packraum zu öffnen,<br />
in der Absicht, die Postsäcke hinauszuwerfen<br />
und dann zu springen, aber ich<br />
konnte den vorderen Verschluss nicht aufbekommen.<br />
Ich war mir bewusst, dass die<br />
Feuersgefahr wegen der leeren Tanks<br />
nicht gross war, und begann, in die Höhe<br />
:u steigen, als ich einige Sekunden lang<br />
in Licht am Boden erblickte. Das war<br />
das erste Licht, das ich seit fast zwei<br />
Stunden sah, und da ich noch für etwa<br />
fünfzehn Minuten Betriebsstoff hatte,<br />
ing ich auf 400 Meter hinunter und zog<br />
<strong>1931</strong> — N° 44<br />
die Schnur der Leuchtkugel ab, als ich<br />
nach meiner Schätzung über dem Licht<br />
war, das ich gesehen hatte. Diesmal entzündete<br />
sie sich aber nur, um die Decke<br />
einer festen Nebelmauer zu beleuchten, in<br />
der sie bald verschwand, ohne die geringste<br />
Spur vom Boden zu erhellen.<br />
Für sieben Minuten hatte ich noch<br />
Brennstoff. Da ich den Lichtschein einer<br />
Stadt durch den Nebel schimmern sah,<br />
drehte ich nach dem freien Felde und<br />
und richtete das Flugzeug auf. In 1800<br />
Meter Höhe setzte der Motor aus. Ich trat<br />
auf die Brüstung heraus nach der rechten<br />
Seite des Sitzes und zog die Reissleine<br />
nach einem Sturz' von etwa 30 Meter. Der<br />
Fallschirm, ein «Irving»-Sitztyp, arbeitete<br />
vorzüglich; ich fiel mit dem Kopf nach<br />
unten, bis die Gurte mich in eine aufrechte<br />
Lage rissen und der Schirm sich<br />
entfaltete. Diesmal brachte ich die Reissleine<br />
mit. Ich zog die Taschenlampe aus<br />
dem Gürtel und liess sie durch die Nebelschicht<br />
blitzen, als ich hörte, wie plötzlich<br />
der Flugzeugmotor wieder einsetzte. Vor<br />
dem Absprung war er nicht mehr gelaufen<br />
und ich hatte daher unterlassen, die<br />
Zündung abzustellen. Nun war anscheinend<br />
beim senkrechten Sturz des Flugzeuges<br />
noch etwas Benzin in den Vergaser<br />
gelaufen. Bald kam auch das Flugzeug<br />
in Sicht, etwa 400 Meter vor mir, es fiel<br />
in der Richtung auf meinen Fallschirm<br />
zu. Ich steckte die Lampe in eine Tasche<br />
meiner Flugzeugausrüstung, damit ich<br />
den Fallschirm, wenn nötig, ablenken<br />
konnte. Das Flugzeug beschrieb eine<br />
Linksspirale von etwa 1500 Meter Durchmesser<br />
und ging etwa 300 Meter vor mir<br />
herunter. Ich war mir nicht darüber<br />
klar, ob das Flugzeug oder ich schneller<br />
telstunde mit nutzlosem Suchen nach den<br />
Trümmern zubringen, ehe man mich endlich<br />
nach seinem Haus gehen hiess, wo<br />
ich eine Suchmannschaft zusammenbrachte<br />
und nach St. Louis und Chicago<br />
telephonierte.<br />
Ich hatte gerade die Ferngespräche angemeldet,<br />
als das Telephon klingelte und<br />
die Meldung kam, dass das Flugzeug in<br />
einem etwa 4 Kilometer entfernten Kornfeld<br />
gefunden worden sei. Wir brauchten<br />
ein paar Minuten, bis wir die Unglücksstelle<br />
erreichten. Inzwischen hatte sich<br />
bereits eine kleine Schar Neugieriger angesammelt.<br />
Das Flugzeug war zu einer formlosen<br />
Masse zusammengeballt. Es hatte<br />
beinahe ein Bauernhaus gestreift, und die<br />
linke Tragfläche steckte in einem Kornhaufen,<br />
300 Meter weit weg. Es war mit<br />
der linken Tragfläche und dem linken Rad<br />
aufgeschlagen und etwa 80 Meter weit auf<br />
dem Boden geschleift, mitten durch einen<br />
Zaun, bis es am Rande eines Kornfeldes<br />
liegen blieb, etwa 100 Meter vor einer<br />
Scheune. Der Laderaum war aufgesprungen,<br />
und ein Postsack lag auf der Erde.<br />
Die Post selbst war jedoch unbeschädigt.<br />
Der Polizeivorsteher von Ottawa erschien<br />
bald auf der Bildfläche, und wir<br />
schafften dann die Post nach dem Postamt<br />
in Ottawa, wo sie 3 Uhr 30 Minuten<br />
morgens mit der Bahn nach Chicago weiterging.»<br />
Der Redner. < Meine Herren, ich will<br />
mein© Stimme erheben, damit sie im ganzen<br />
Lande gehört wird, von der einen Grenze<br />
bis zur andern, vom Norden bis Süden, vom<br />
Osten bis Westen, ja, bis weit über die Gren>zen<br />
des Landes hinaus... > — Stimme aus<br />
dem Publikum : « Bitte lauter ! >
N°44<br />
-<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />
Bunte Chronik aus aller Welt<br />
Geheimnisse des Gehirns.<br />
Das Gewicht des Gehirns 'allein ist nicht<br />
entscheidend für die geistigen Fähigkeiten eines<br />
Menschen, ebensowenig wie die Grosse<br />
seines Kopfes in dieser Hinsicht etwas zu<br />
bedeuten hat. Viele hervorragende Männer<br />
hatten verhältnismässig kleine Köpfe und<br />
kleine Gehirne. Bei dem Gehirn kommt es<br />
auf die Vielfältigkeit der Windungen ab. Ein<br />
Gehirn ohne viele Windungen gehört einem<br />
Menschen von geringer Intelligenz. Aber so<br />
ein lose zusammengepacktes Gehirn braucht<br />
bisweilen einen grösseren Schädel als ein<br />
fein verästeltes Gehirn, daher sind Männer<br />
mit grossen Köpfen oft dumm, während ein<br />
Mann mit kleinem Kopf sehr klug sein kann.<br />
Ist ein grosses Gehirn aber zugleich mit<br />
vielen Windungen ausgestattet, so kann es<br />
das Gehirn eines Genies sein. Viele Genies<br />
haben grosse Köpfe, der grosse Erfinder<br />
Edison ist ein Beispiel dafür. Sicherlich ist<br />
sein Gehirn ausserordentlich verzweigt und<br />
ausgebildet.<br />
nis tief eingeprägt hatte, in der Strassenbahn<br />
und machte die Polizei auf ihn aufmerksam,<br />
fand aber wenig Glauben, da die<br />
von ihm bezeichnete Person ein bekannter<br />
Arzt und angesehener Bürger war. Als die<br />
Polizei sich auf die dringenden VoTstellungen<br />
Lees doch zu einer Untersuchung bequemte,<br />
stellte es sich heraus, dass der Arzt<br />
tatsächlich der Massenmörder war.<br />
Da es sich um einen Geisteskranken handelte,<br />
wurde der Arzt in ein Irrenhaus gesperrt,<br />
und seit dieser Zeit hörten auch die<br />
furchtbaren Verbrechen auf. Der Name des<br />
Mörders wurde geheimgehalten, um die Angehörigen,<br />
besonders seine Frau, die den<br />
besten Gesellschaftskreisen Londons angehörte,<br />
nicht blosszustellen.<br />
Spielerschicksale.<br />
Was innerhalb der grossen Spielorte vor<br />
sich geht, bleibt meistens den Fernstehenden<br />
verborgen, da die Behörden der betreffenden<br />
Orte alles daran setzen, jeden Skandal zu<br />
vertuschen, verdirbt es doch ihr Renommee,<br />
wenn bekannt wird, dass jemand durch das<br />
Spiel ruiniert wurde und den Selbstmord als<br />
Millionär, ohne es zu wissen.<br />
Man stelle sich vor: seit drei Jahren Millionär<br />
zu sein ... und es nicht einmal zu wissen!<br />
Wie manches hätte im Leben anders<br />
gestaltet, wie vieles hätte man unternom-<br />
letzten Ausweg wählte. Kürzlich hat ein<br />
Engländer in Monte Carlo aber auf so aufsehenerregende<br />
Art Selbstmord begangen,<br />
men, geplant, entworfen, wenn man von sei-dass es sich nicht vertuschen Hess. Nachdem<br />
er nämlich sein ganzes Geld im Kasino verloren<br />
hatte, ging er an der Küste entlang<br />
bis nach dem kleinen Badeort Cap Martin.<br />
Hier steckte er eine Dynamitpatrone wie<br />
eine Zigarre in den Mund und zündete die<br />
Zündschnur an. Sein Kopf wurde in Atome<br />
nem Reichtum etwas geahnt hätte! Ein ganz<br />
eigenartiger und unfasslicher Zustand. Ein<br />
italienischer Bauer hat dieses merkwürdige<br />
Schicksal, das jeder nach seiner Phantasie<br />
mehr oder minder tragisch gestalten kann.<br />
Ganz zufällig erfuhr er, dass er auf ein Los,<br />
das er vor drei Jahren gekauft hat, drei Millionen<br />
Lire gewonnen hatte. Aber das Schicksal<br />
meinte es noch gut mit ihm, denn abgesehen<br />
davon, dass er es überhaupt noch zur<br />
Kenntnis bekam, hatte er auch noch das Los,<br />
es fand sich in einer Schublade, wo er es<br />
längst vergessen hatte! Wie, wenn er beim<br />
Aufräumen den alten Lappen vernichtet<br />
hätte? Dann wären die Millionen Traummillionen<br />
geblieben. Uebrigens muss es in Italien<br />
mehrere solcher unbewussten Millionäre<br />
geben, denn nach amtlichen Feststellungen<br />
sind Gewinne im Werte von 14 Millionen Lire<br />
nicht abgehoben worden. Man tnutmasst,<br />
dass die Käufer Landleute sind, denen bei<br />
einem Stadtbesuch ein Los aufgeschwatzt<br />
wurde, die es dann in die Tasche gesteckt<br />
oder verloren haben, den ganzen Kram vergassen<br />
und sich auch um die Ziehungsliste<br />
gar nicht kümmerten. Ihnen ist natürlich nicht<br />
zersprengt. Diese Einzelheiten sind zufällig<br />
bekannt geworden, da die Einwohner von<br />
Cap Martin durch den Knall aus dem Schlafe<br />
geweckt wurden und die Leiche des Unglücklichen<br />
fanden. Diese Tat erinnert an<br />
die Verzweiflungstat einiger Menschen, die<br />
ihre letzte Hoffnung auf das Spiel gesetzt<br />
hatten und nun bitter enttäusch wurden.<br />
Einer z. B., der seine letzten tausend Franken<br />
verlor, zog im gleichen Augenblick einen<br />
Revolver aus der Tasche und schoss<br />
sich durch den Schädel, so dass sein Oberkörper<br />
über den Tisch fiel und die Kleider<br />
der Damen mit Blut bespritzt wurden. Ein<br />
anderer übergoss die Spieltische mit Petroleum,<br />
versuchte sie in Brand zu stecken und<br />
tötete sich dann selber.<br />
Was kostet ein ganzer Zoo ?<br />
zu helfen. Aber man sieht, selbst zum Gewinnen<br />
muss man Talent haben, und For-<br />
Der Londoner Zoologische Garten hat<br />
kürzlich den Wert seiner Tierbestände feststellen<br />
lassen und gefunden, dass sein Vertuna<br />
verlangt, dass man die Augen offen<br />
hält. Uebrigens sind Missgeschicke auch bei kauf nicht mehr als 800,000 Fr. ergeben<br />
den Lotterien anderer Länder sehr zahlreich. würde, eine verblüffend geringe Summe. Die<br />
Sehr oft zum Beispiel kommt es vor, dass Elefanten werden auf etwa 14,000 Fr. das<br />
jemand durch Krankheit verhindert wird, Stück geschätzt, sie sind teurer als vor dem<br />
sein Los innerhalb der festgesetzten Frist Kriege. Giraffen dagegen kosten etwa<br />
vorzulegen. Trauernd muss er dann das 12,000 Fr.; ihr Marktwert ist in den letzten<br />
ganze schöne Geld in Rauch aufgehen sehen. zwanzig Jahren gesunken. Das kostbarste<br />
Solche Vorfälle sind fast noch schlimmer als Tier der ganzen Sammlung ist das Rhinozeros,<br />
das mit 24,000 Fr. bewertet wird. Das<br />
die bösen Nieten.<br />
erste afrikanische Rhinozeros, das vor etwa<br />
60 Jahren lebend nach England gebracht<br />
Tragödie eines irrsinnigen Arztes.<br />
wurde, wurde vom Zoo für etwa 30,000 Fr.<br />
Der tiefe Schleier des Geheimnisses, das angekauft. Seit den Tagen der römischen<br />
seit Jahren über der Person < Jack, des Aufschlitzers»<br />
liegt, dessen Verbrechen seiner-<br />
nach Europa gekommen, es hatte also den<br />
Kaiser war kein lebendes Rhinozeros mehr<br />
zeit in der ganzen Welt Aufsehen erregten, hohen Wert der Seltenheit. Von den Affen<br />
scheint jetzt, nach Mitteilungen der «Prager ist der Gorilla der wertvollste. Man zahlt<br />
Presse» teilweise gelüftet zu sein. Der bis-bis zu 5000 Fr. für ein Tier, und das ist eine<br />
gewagte Sache, da die Tiere in unserem<br />
Klima schwer durchzubringen sind, obwohl<br />
sie in Afrika hoch in den Bergen leben, wo<br />
die Nächte sehr kühl sind. Schildkröten werden<br />
pro Zentner mit 3000 Fr. bezahlt, während<br />
Schlangen meterweise gehandelt werden;<br />
ein Meter Schlange wird mit etwa<br />
300 Fr. bezahlt. Augenblicklich ist die Nachfrage<br />
nach Schlangen besonders gross. Unter<br />
den Vögeln werden die winzigen, hellblauen<br />
Liebesvögel mit ihrem Gewicht in<br />
Gold bezahlt.<br />
her unbekannte Verbrecher hat in der Zeit<br />
vom 3. April bis zum 9. November 1888 sieben<br />
Trauen in Whitechapel ermordet, indem<br />
er ihnen die Kehle durchschnitt, den Leib<br />
aufschlitzte und sie ihn entsetzlicher Weise<br />
verstümmelte. Alle Nachforschungen nach<br />
dem Täter blieben erfolglos. Nun ist in Leicester<br />
im Alter von 81 Jahren der seinerzeit<br />
sehr bekannte Spiritist James Lee gestorben,<br />
der einem seiner Freunde ein Dokument<br />
übergeben hatte mit der Bestimmung, es<br />
erst nach seinem Tode zu veröffentlichen.<br />
Darin wird behauptet, dass der geheimnisvolle<br />
Verbrecher des Jahres 1888 ein sehr<br />
geachteter Arzt aus dem Londoner Westend<br />
war, der an hochgradigem Spaltungsirrsinn<br />
litt und in seinen Wahnsinnsanfällen die<br />
furchtbaren Morde verübte. Der Name des<br />
Mörders wird in dem Dokument nicht genannt,<br />
weil sämtliche Personen, welche den<br />
Sachverhalt kannten, einen Eid ablegen<br />
mussten, das Geheimnis zu bewahren.<br />
Nach Lees Darlegung hatte er in der Zeit<br />
der Morde in seinem Laboratorium eine Vision.<br />
Er sah einen Mann mit einer betrunkenen<br />
Frau in ein Haus eintreten. Im Hausflur<br />
zog dieser ein Messer und schnitt seiner<br />
Begleiterin die Kehle durch, worauf er ihr<br />
den Leib aufschlitzte. Es war um 12.45 Uhr<br />
nach Mitternacht. Lee machte der Polizei<br />
sofort Mitteilung von seiner Vision und tatsächlich<br />
war zur angegebenen Zeit in Witechapel<br />
eine Frau in der angegebenen Weise<br />
ermordet worden. Kurz darauf wiederholte<br />
sich die Vision und wiederum fand man sie<br />
bewahrheitet. Eines Tages sah Lee den Mörder,<br />
dessen Aussehen sich seinem Gedächt-<br />
Der schlaue Gast.<br />
Ein Ausländer will in einem New Yorker<br />
Restaurant einen Koknak bestellen, wird<br />
aber vom Kellner darüber belehrt, dass die<br />
amerikanischen Gesetze den Ausschank von<br />
Alkohol verbieten. — Nach einigen Minuten<br />
wird der Ausländer vom Kellner «ans Telephon<br />
gerufen». Er ist sehr verwundert darüber,<br />
da er in dieser Stadt keine Menschenseele<br />
kennt. Er erhebt sich jedoch und betritt<br />
die Telephonzelle, wo er zu seiner grossen<br />
Ueberraschung ein Glas feinsten französischen<br />
Kognaks vorfindet, den er sich<br />
natürlich gut schmecken lässt.<br />
An seinen Tisch zurückgekehrt, winkt er<br />
dem Kellner und sagt:<br />
«Sie können sich ein anständiges Trinkgeld<br />
verdienen, wenn Sie gut aufpassen, ich erwarte<br />
nämlich noch mehrere Telephonate!><br />
Zeitrechnung Im Filmreich. «Wie lange<br />
hast du schon dein Stubenmädchen, Lia ? »<br />
— « Die Mina ? Oh, die habe ich jetzt schon<br />
während vier MännernI»<br />
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ganz breite Form haben. »<br />
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Jahr gar nicht getragen! »<br />
c Schon möglich, aber ich habe immer noch die<br />
letztiährigen Füsse ». (Vart Hen. Stockholm.)<br />
ImAuto durch]<br />
t<br />
Eine grosse, aber wahrlich nicht leicht zu<br />
tragende Ehre widerfuhr mir kürzlich: der<br />
bekannte Schauspieler Kurt Lemmer (ich<br />
nenne ihn so, weil er anders heisst) kam zu<br />
mir auf Besuch. Die schöne Schweiz und<br />
mein guter Keller hätten es ihm angetan,<br />
schrieb er. Er erinnerte sich also, dass ich<br />
ihn einmal bewirtet hatte.<br />
Lemmer hat seine Lorbeeren besonders als<br />
Hamlet erworben, den er meisterhaft spielte.<br />
Wohl deshalb, weil sein Charakter dieser Gestalt<br />
so angepasst war. Auch im Privatleben<br />
war er immer ein bisschen Hamlet. Seine<br />
Empfindlichkeit rannte bei den unmöglichsten<br />
Gelegenheiten mit ihm davon. Ein nicht<br />
misszudeutender Zug müder Blasiertheit<br />
spielte gern um seine Lippen. Und seine<br />
Stimme hatte oft einen undefinierbaren spleenigen<br />
Beiklang.<br />
Kaum war der hohe Gast eingetroffen, so<br />
merkte ich mit Bestürzung, dass die Unterhaltung<br />
eines Menschen, der andere berufsmässig<br />
unterhält, eine überaus schwierige<br />
Sache ist. Es war fast unmöglich, mit seinem<br />
Geschmack Schritt zu halten, denn er wechselte<br />
von Stunde zu Stunde. Seine Laune war<br />
düster oder heiter wie der jeweilige Himmel<br />
und seine Gespräche so bruchstückhaft wie in<br />
einem modernen Drama. Nur ein Thema war<br />
bei ihm so unerschöpflich wie das Wetter bei<br />
den gewöhnlichen Sterblichen, und das waren<br />
seine Stimmbänder.<br />
Gleich nach der Ankunft hatte er sich erkundigt,<br />
ob auch ein guter Kehlkopfspezialist<br />
in der Stadt wäre — für den Fall, dass seine<br />
Stimmbänder der Pflege bedürften. Die<br />
Adresse und Telephonnummer des Mannes<br />
schrieb er sich sofort auf. Als ich ihm eine<br />
, Zigarette anbot, schüttelte er bedenklich den<br />
?Kopf und sagte, er bedaure. Er rauche nur<br />
solche Marken, an die er gewohnt sei und bei<br />
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denen er die Sicherheit habe, dass sie seinen<br />
Stimmbändern nicht schadeten. Nach dem<br />
Aufstellen hüllte er sich jeden Morgen in ein<br />
eisiges Schweigen — wegen seiner Stimmbänder.<br />
Oft unterbrach er ein Gespräch mit<br />
der Bemerkung, seine Stimmbänder seien etwas<br />
belegt und er müsse sie schonen. Kurz,<br />
es gab — wenn ich so sagen darf — Stimmbänder<br />
zum Frühstück, zu Mittag und zu<br />
Nacht.<br />
Am dritten Tag kam mir die Angst, der<br />
Gast fange an, sich zu langweilen. In Ermangelung<br />
eines besseren griff ich zu dem nicht<br />
ungefährlichen Mittel, ihn zum Besuch eines<br />
Sommertheaters einzuladen, bei dem auch ein<br />
sehr bekannter Schauspieler mitwirkte. Er<br />
willigte ein, nicht ohne einige abschätzige Bemerkungen<br />
über seinen Kollegen, der sicti «azu<br />
herablasse, mitten im Sommer zu spielen.<br />
Wir gingen hin. Es war ein warmer Abend,<br />
der den Stimmbändern nicht schaden konnte.<br />
Gespielt wurde eines jener wenig gesehenen<br />
Stücke, die für ein Theater im Freien wie geschaffen<br />
sind und dort eine Wirkung erzielen,<br />
die ihnen in geschlossenem Räume versagt<br />
wäre. Der Hauptdarsteller, um dessentwillen<br />
wir eigentlich gekommen waren, enttäuschte<br />
wenigstens meine Erwartungen nicht. Ich war<br />
bald ganz von dem glänzenden Spiel hingerissen<br />
und wunderte mich, was wohl mein<br />
Gast zu diesem Können sagen werde. Dieser<br />
sprach kein Wort. Er rückte nur von Zeit<br />
zu Zeit etwas nervös auf dem Stuhle hin und<br />
her. Gegen Ende des ersten Aktes glaubte<br />
ich auf seinem scharfgeschnittenen Gesicht<br />
einen Ausdruck unmissverständlicher Wut<br />
wahrzunehmen.<br />
Grosser Beifall folgte dem Schluss des ersten<br />
Aktes. Auch ich klatschte überzeugt mit,<br />
bis mich das Verhalten meines Begleiters<br />
veranlasste, meiner Begeisterung einen<br />
Dämpfer aufzusetzen. Merkwürdigerweise<br />
enthielt sich nämlich mein Gast dieser Aeusserung<br />
der Anerkennung, von der sonst gerade<br />
Leute seines Berufes sehr viel halten.<br />
Er rutschte nur aufgeregt auf seinem Sitze<br />
hin und her. Als sein gefeierter Kollege sich<br />
dann aber zum zweitenmal zeigte und das<br />
Klatschen von neuem anhub, da schien das<br />
Mass voll zu sein. Er schnellte mit plötzlichem<br />
Entschluss in die Höhe, packte seinen<br />
vorsorglich mitgebrachten Mantel, der über<br />
die Stuhllehne hing, und zischte im Fortgehen:<br />
«Das ist ja nicht .zum Aushalten!<br />
Der-r Mensch r-rollt ja nicht einmal seine<br />
Er-r-r!» G. M.<br />
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Höhe, erblickt man südlich bereits die lombardische<br />
Ebene bis Mailand, im Westen,<br />
Norden und Osten jedoch die Hochalpen, u. a.<br />
die schneeweissen Firnen des Monte Rosa.<br />
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von Soana», der in einem Dörfchen dieser<br />
Gegend (Rovio) spielt. Ein breiter Eisenbahndamm<br />
führt über den See an Bissone und<br />
Maroggia vorbei, von wo aus sich das<br />
hübsche Bild .des terrassenförmig gegenüberliegenden<br />
Morcote zeigt. Bei Capolago<br />
entschwindet der Luganersee endgültig den<br />
Blicken. Die Fischernetze und die Waschweiber<br />
sind das letzte, was von seinem Zipfel<br />
noch sichtbar ist. Nun geht es durch diverse<br />
Die weitere Umgebung von Lugano bietet<br />
allen Autotouristen unendlich viele Möglichkeiten.<br />
Da winkt vor allem der Lago<br />
Maggiore mit den Borromeischen Inseln windschiefe Dorfgassen, dann durch bebautes<br />
Land: Tabakpflanzungen, zwischen-<br />
(Isola Bella!), dann der Comersee mit etlichen<br />
Sehenswürdigkeiten (Kathedrale in drein eine Tabakfabrik, Maulbeerbäume und<br />
Como, Villa d'Este, Villa Serbelloni, Villa Seidenspinnereien, Oelbäume, Mais.<br />
Carlotta!), und wer seine Ziele noch weiter Bis nach Chiasso. Die Grenze geht mitten<br />
und kühner stecken will, fährt sogar nach durch den Ort; ein riesiges eisernes Tor versperrt<br />
die Weiterfahrt, denn jetzt beginnt<br />
St. Moritz oder bis zum Maloja-Pass. Eine<br />
sehr beliebte und lohnende Tagestour ist Milano,<br />
obwohl die Stadt an und für sich mit schuldigst durch die Stempelhalle, lässt sei-<br />
Italien. Alles steigt aus, wandert pflicht-<br />
ihrem wohlklingenden Namen nicht ganz konkurrieren<br />
kann. Aber sie ist eine Lockung, verzollen hat, kurbelt wieder an und rattert<br />
nen Pass visieren, beteuert, dass er nichts zu<br />
der jeder Fremde suggestiv unterliegt. Fahrt weiter gen Como zu. Dahinter beginnt jene<br />
nach Milano! Man muss früh beginnen, um grosszügige «Autostrada», die die oberitalienischen<br />
Seen mit Mailand verbindet und<br />
das Programm zu bewältigen, am besten um<br />
8 Uhr. Die Uferpromenade, die die grossgeschweifte<br />
anmutige Bucht der Stadt Lulust<br />
loslegen kann; es ist nur mehr eine<br />
auf der man, wie auf der Avus, nach Herzensgano<br />
herrlich umsäumt, ist ein reizvoller Stunde bis Mailand, im flotten Tempo. Selbst<br />
Start Auf einer schönen Asphaltstrasse fährt wenn man das plastische Schild übersehen<br />
man genussTeich oberhalb des blauen Sees, oder die geforderten 20—30 Lire für das Passieren<br />
nicht berappt hätte, wüsste man, dass<br />
in den die Berge tiefe Schatten werfen.<br />
Das charakteristische Massiv des «Monte diese Strecke eine Autostrasse pär excellence<br />
Salvatore» steigt längs der Strecke klotzig ist: kein Radfahrer, kein Landfuhrwerk, kein<br />
in die Höhe. Wer schon auf seinem Gipfel Maultierkarren — der Motor triumphiert. Fast<br />
stand, erinnert sich dabei des prächtigen Panoramas;<br />
des steinigen, steilen Abstieges — fruchtbare Po-Ebene, Mais- und Reisfelder,<br />
schnurgerade saust das Auto durch die<br />
falls er törichterweise auf die Seilbahn verzichtete<br />
— gedenkt er weniger liebevoll! Bei Rechten und zur Linken aus, und immer wie-<br />
von Kanälen durchschnitten, dehnen sich zur<br />
Melide begibt man sich in den Schatten des<br />
nichts mehr siehst als schimmerndes, ro-<br />
angehauchtes Weiss und blauen, lader<br />
Oliven- und Maulbeerbäume für diesig<br />
Raupenzucht. Zu sehen gibt es nicht viel, chenden Himmel, wo die Blütenblätter<br />
man kann sieh auf den Sport konzentrieren. langsam, leise und stetig wie ein Regen<br />
(Schluss folgt.) fallen, wo ringsum nichts zu sehen ist als<br />
Blütenrausch<br />
Nichts Schöneres gibt es, als einen hochzeitlich<br />
geschmückten Birnbaum, aus tausend<br />
Blütenkelchen duftend, mit tausend<br />
Blütensternen leuchtend. Und du stehst<br />
Oie Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz<br />
CH Touring, Führer für Automobilfahrer,<br />
da tmd staunst und bist glücklich und voll<br />
leiser Sehnsucht.<br />
Du möchtest dem Blühen nachgehen, an<br />
Millionen Blüten möchtest du dich, berauschen,<br />
möchtest mitblühen, mitfreuen,<br />
mit jubeln!<br />
Du fährst hinaus in die "Weite, das Ziel<br />
deiner Sehnsucht suchend. Du träumtest<br />
von flammendem Blühen, von schimmernden<br />
Wassern, alles wird hier Wirklichkeit.<br />
Wie durch Märchenland gleitet der Wagen,<br />
auf herrlichen, wunderbar gebauten<br />
Strassen, du versinkst in der Landschaft.<br />
Dunkle, künftiges Leben bergende Aecker,<br />
hellgrüne Wiesen, durchwirkt von Löwenzahn<br />
und Margueriten, silbergrüne Bäche,<br />
am Ufer begleitet von philosophischen<br />
Sumpfdotterblumen, Gehöfte, versteckt in<br />
Blütenpracht — sie ziehen an dir vorbei.<br />
Kühle, duftschwere Wälder nehmen dich<br />
auf, geben dich frei zu anderer Pracht:<br />
Weite blütenschimmernde Hofstatten, zwischen<br />
deren Stämmen der See zittert und<br />
blinkt und blendet. Es grüssen dich<br />
freundliche Dörfer, stolze Schlösser auf<br />
beherrschender Höhe, prächtige Menschen<br />
von gutem, kernigem Schlag.<br />
Vielleicht schämst du dich ganz leise,<br />
dass du an all der Schönheit so lange vorbeigingest.<br />
Du weisst nicht, was erregender,<br />
packender sei, die Ufer der Seen, der<br />
Blick über die weite, gleissende und spiegelnde<br />
Fläche, oder das Innere des blühenden<br />
Landes, wo die Flüsse ihre Silberwellen<br />
an blühenden Dörfern vorbei westwärts<br />
tragen.<br />
Und wenn du dann in Gegenden<br />
kommst, wo du in Blüten fast ertrinken<br />
kannst, wo du schwelgen kannst, wo du<br />
unter einen Baum liegen kannst und<br />
sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />
offizielle Ausgabe des T. G. S.<br />
Modernster Komfort, grosses Terrassen-Restaurant, schöne<br />
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(Abzweigung HUswil). Bestbekannt für Küche und<br />
schattige Terrassen und Park. bei der Rhembrücke. Alte Weinstube,<br />
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Durchgangsstrasse. - Prima Küche<br />
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Garage. — Benzintank. — Tel 27.<br />
Heere von blühenden Bäumen, dann<br />
glaubst du zu wissen, dass es hier schön,<br />
wahrhaft schön ist!<br />
Und du hast recht, es ist überall am<br />
schönsten. Vielleicht liebst du kleine<br />
Städtchen und reizvolle Flecken, reich an<br />
schönen Bauten, mit freundlichem Markplatz<br />
und heimeligen, getäferten Stäben.<br />
Auch das wirst du finden.<br />
Spät abends kehrst du heim, das Glück<br />
im Herzen, um eine leuchtende Erinnerung<br />
reicher und du wirst ein dir bisher<br />
fast fremdes Stück unseres Landes lieb<br />
gewonnen haben, und du wirst Heimatstolz<br />
in dir tragen.<br />
Darum: Packe die Gelegenheit, jetzt ist<br />
Mai, jetzt blüht und singt es. Deine Begleiter<br />
werden die Sonne und die Freude<br />
sein.<br />
eb.<br />
Laulerbach bei Oftringen. In wenigen Minuten<br />
erreicht man auf guter Autostrasse von Aarburg<br />
oder Zofingen aus Lauterbach am Südabhang des<br />
Engelberges.<br />
Eine prächtige Rundsicht bietet sich dem entzückten<br />
Auge, vom Jura bis zu den Berner Alpen.<br />
Herrliche Waldspaziergänge führen weithin in die<br />
abwechslungsreiche Umgebung nach dem Engelberg,<br />
Sali-Schlössli und der Festung Aarburg, -r.<br />
Neuland im Süden Berns. Ein ganz eigenartiges<br />
und fesselndes Gebiet, vielen Schweizer Automobilisten<br />
noch unbekannt, liegt im Süden unserer Bundesstadt.<br />
Es lässt sich ungefähr durch das Dreieck<br />
Bern-Freiburg-Spiez begrenzen. Manches landschaftliche<br />
Kleinod liegt dort versteckt an grünen<br />
Hängen und in, reizenden Tälchen. Gewundene<br />
kleine aber gute Strässchen führen durch das noch<br />
nicht von übermässigem Verkehr überflutete Gebiet<br />
von üeberraschung zu Ueberraschung.<br />
Schon die ersten Orte an der Peripherie der<br />
Stadt, die an der nach Südwesten respektive Südosten<br />
führenden Hauptausfahrtsstrasse liegen, nämlich<br />
der rasch wachsende Vorort B ü m.p 1 i z und<br />
das stattliche Muri nehmen die Automobilisten in<br />
ihren Bann.<br />
Am besten lässt sich das ganze Gebiet auf folgender<br />
Tour mit Gewinn und Genuss durchfahren.<br />
Durch Bümpliz ausfahrend, gelangt man nach<br />
Thörishaus, hält dort auf kleinem Strässchen<br />
südostwärts und gelangt dann in die Strasse nach<br />
Schwarzenburg. Von Schwarzenburg steigt<br />
man hinauf nach dem heimeligen Guggisberg.<br />
Die Gipfel von Pfeife und Selibühl stets zur<br />
rechten, gelangen wir nach Längeneibad. Bei<br />
Dürrbach darf ein Abstecher nach dem Gurnigelbad<br />
nicht vergessen werden. TJeber Toffen<br />
und Kehrsatz führt uns die Strasse durchs schöne<br />
Gürbetal nach Bern zurück.<br />
-ch-<br />
Brestenberg. Am Ufer eines in der Sonne glitzernden<br />
Sees träumt im frühlingsgrünen Park ein<br />
Schloss. Herrlich lässt sich auf der Terrasse träumen<br />
und ruhen. Wohlig ausspannend wirkt die<br />
Ruhe des Sees und der mächtigen Bäume auf die<br />
zermürbten Nerven. Von Zeit zu Zeit fächelt ein<br />
kühlender Lufthauch darüber hin und treibt kräuselnde<br />
Wellen über den See.<br />
Dieses prächtige Schloss, dieses Stück Erde aus<br />
1001 Nacht, ist jedoch nicht nur wenigen Auserwählten<br />
zugänglich. Gastlich nimmt es jeden<br />
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50 Rp. Wer für wenig Geld<br />
ein gutes Buch erwerben will,<br />
wende sich an obige Adresse<br />
um Gratiszustellung des Verzeichnisses.
Autler auf, der es besucht. Die Zufahrtsstrassen<br />
nach Brestenberg sind sehr gut. Es ist zentral gelegen<br />
und von allen Gauen der Schweiz gut und<br />
rasch erreichbar. Wen sollte es da nicht zu einer<br />
Sonntagsfahrt locken nach dem herrlichen Winkel<br />
am Hallwilerseel<br />
Br.<br />
Saanen. Der stattliche Hauptort des Saanetales<br />
ist einmal berühmt durch seinen < Vacherin».<br />
Ebenso berühmt ist aber Saanen durch seine unvergleichliche<br />
Lage und durch den Komfort, den es<br />
dem Besucher bietet. Es verdient seinen Ruhm<br />
auch vollauf, denn es ist wirklich ein idealer<br />
Aufenthaltsort. Ob der Autler zum sonntäglichen<br />
« Z'Vieri» nach Saanen fährt, oder ob er seine<br />
Autler<br />
Frühlingsfahrten<br />
machen mehr Vergnügen,<br />
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Ferien dort verbringt, er wird immer voll befriedigt<br />
sein.<br />
-ch-<br />
Narzissenfest in Montreux. Das berühmte Narzissenfest<br />
in Montreux findet dieses Jahr am 6.<br />
und 7. Juni wiederum statt. Dem Organisationskomitee<br />
ist es gelungen, das bekannte Ballett der<br />
Pariser Staatsaper für die Aufführungen am Samstag<br />
und Sonntag zu gewinnen. Der Ballettmeister<br />
Serge Lifar ist der ehemalige erste Tänzer der<br />
russischen Ballette von Djaghilew; er wird in Montreux<br />
seine hervorragende neue Tanzschöpfung zu<br />
Beethovens Geschöpfe des € Prometheus» vorführen.<br />
Neben den traditionellen Blumenkorsos am<br />
Samstag und Sonntag und den Nachtfesten, findet<br />
am Samstagabend ein grosses venezianisches<br />
Fest mit Kunstfeuerwerk statt. x.<br />
Schützet die Blumen! Im vergangenen Jahre<br />
wurden die Automobilisten mit Nachdruck auf die<br />
grossen Blumenpflanzungen aufmerksam gemacht,<br />
die die Stadt Lausanne auf der Strecke Lausanne-<br />
St. Maurice, unterhalb den Weinbergen von Dezaley,<br />
anlegen Hess. Gegenwärtig sind diese Pflanzen<br />
wieder in voller Blüte und bilden das Entzücken<br />
der Passanten. Trotz den Verbottafeln ist leider<br />
auch dieses Jahr zu konstatieren, dass sehr viele<br />
der herrlichen Blumen brutal abgerissen werden.<br />
Die Initianten für die Anpflanzung der Blumen<br />
richten deshalb an die sämtlichen Benutzer der<br />
Strecke die dringende Bitte, die Blumenanlage nicht<br />
durch Abreissen von Blüten zu schänden.<br />
, Touren -Sprechsaal<br />
Touren -Antworten<br />
T. A. 681, Albulapass. Diese Passtrasse ist<br />
durchwegs gut angelegt, an einigen Stellen etwas<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 44<br />
schmal. Landschaftlich ist sie hervorragend schön.<br />
Sie bietet grossartige Ausblicke durch prächtige<br />
Arven- und Lärchenwälder. Die Schleifen und Kenren<br />
sind technisch gut angelegt und bieten wenig<br />
Schwierigkeiten. Auf der Passhöhe das gewaltige<br />
Trümmerfeld eines einstmaligen Bergsturzes. Herrliches<br />
Gebirgspanorama., Der Abstieg ins Engadin<br />
ist etwas steiler, doch bietet er infolge der günsügin<br />
Anlage wenig Schwierigkeiten. Wundervoll sind<br />
die Ausblicke auf das Oberengadiner- Alpengebiet,<br />
vor allem auf Bernina und Morteratsch. E. T. in B.<br />
Touren -Fragen<br />
T. F. 682, Frankreich. Ich beabsichtige, meine<br />
Ferien in La Baule zu verbringen und folgende<br />
Route zu wählen:<br />
Pontarlier, Dole. Beaune, Autun, Nevers, Orleans,<br />
Blois, Tours. Saumur, Angers. Nantes, St.<br />
Nazaire, La Baule, Redon, Rennes. Lava!,. Le Mans,<br />
Chartres, Rambouillet, Paris, Nancy, Beifort.<br />
Ich wäre äusserst dankbar, wenn mir jemand<br />
mitteilen könnte, ob diese Strassen alle gut sind,<br />
oder ob es sich empfiehlt, eine andere Route zu<br />
wählen. F. D. in Z.<br />
T. F. 683, Strasburg-Verdun. Ich gedenke in<br />
4 Tagen von Bern aus nach Strassburg, von dort<br />
nach Verdun und seinen Schlachtfeldern und dann<br />
zurück nach Bern zu fahren. Welche Route schlage<br />
ich am besten ein, und wie verteile ich sie auf<br />
die beschränkte Zeit, die mir zur Verfügung steht?<br />
F. W. in S.<br />
Büchertisch<br />
«Deutschland, Reise ins Rokoko». Neben den<br />
bekannten, mustergültigen, in verschiedenen Spra-<br />
chen verbreiteten «Deutschen Verkehrsbüchern»<br />
veröffentlicht die «Reichsbahnzentrale für den<br />
deutschen Reiseverkehr» auch Sonderschriften über<br />
Kunst, Sport, Musik u. dergl. In dieser Sammlung<br />
ist soeben ein neuer Folder «Deutschland, Reise<br />
ins Rokoko» erschienen, der die bisherigen Veröffentlichungen<br />
würdig fortsetzt. Sein geschmackvoll<br />
farbiger Umschlag, der lebendig geschriebene<br />
Text des bekannten Kunsthistorikers Dr. Max<br />
Osborn und die reiche Beigabe von ausgezeichneten<br />
Photographien sichern ihm unter den Verkehrswerbeschriften,<br />
einen wertvollen Platz.<br />
Hallwag<br />
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