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E_1931_Zeitung_Nr.044

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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag, 26. Mai <strong>1931</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

27. Jährgang. — N° 44<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag nnd Freitag Monatlieb „Gelbe Liste"<br />

HalhJIhrlleb Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portosmeblag, REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bein<br />

sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche B&tellung 30<br />

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deren Raum 45 Cts. lür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 00 CUr<br />

Grössere Inserate nach Seitentaril.<br />

Inseratenscliluss 4 Tage vor Erscheinen der Xummern<br />

Unsachliche Berichterstattung<br />

Wir müssen leider immer wieder die Erfahrung<br />

machen, dass mancherlei Publik'ationsorgane<br />

(die löblichen Ausnahmen bestätigen<br />

nur die Regel) sich nicht gerade mit<br />

grossem Verständnis und ausgesprochener<br />

Freundlichkeit den automobilistischen Fragen<br />

widmen. Bei besonderen Anlässen wie Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen wirft man<br />

sich ein automobilistisches Mäntelchen um<br />

und pickt die Rosinen zusammen. Handkehrum<br />

wird wieder Mitteilungen Raum gewährt,<br />

die in ihrer Sachlichkeit oder Richtigkeit<br />

sehr zu wünschen übrig lassen und<br />

im grossen Publikum nicht gerade das Verständnis<br />

für die modernen Verkehrsmittel<br />

fördern.<br />

Ein typisches Beispiel dafür ist eine kürzlich<br />

verbreitete ag.-Meldung, die sich mit den<br />

zürcherischen Strassenbauten befasst. Die<br />

dortige Baudirektion hat in ihrem Jahresbericht<br />

eine Aufstellung veröffentlicht, aus<br />

welcher hervorgeht, dass aus dem Fonds für<br />

Hauptverkehrsstrassen innerhalb der letzten<br />

zehn Jahre über 18 Mill. Fr. für Strassenbauten<br />

aufgewendet worden sind. "Wer nun<br />

die Mitteilungen des Baudepartementes näher<br />

durchgeht, wird ohne weiteres feststellen,<br />

dass dieser Fonds ausschliesslich aus den<br />

Einnahmen aus Motorfahrzeugsteuern und<br />

Benzinzollanteil, der ja auch wiederum die<br />

Fahrer belastet, geäufnet wird. Diese ausschlaggebende<br />

Tatsache wird aber stillschweigend<br />

übergangen und dem Publikum<br />

einfach die frappante Zahl von 18 Mill. Fr.<br />

Ausgaben vorgesetzt.<br />

Gerade über die Strassenausgaben von<br />

Kantonen und Städte und die für deren<br />

Deckung aufgewendeten öffentlichen Mittel<br />

besteht in weiten Kreisen ein tiefeingewurzelter<br />

Irrtum, den systematisch aufzuklären<br />

für die Presse eine einfache Sache wäre. Das<br />

Publikum hört und weiss meistens nur, wie<br />

sehr der Posten Strassenbau in den einzelnen<br />

Budgets Jahr für Jahr anwächst. Allgemein<br />

herrscht der Glaube vor, es seien diese Mehrausgaben<br />

gleichbedeutend mit einem entsprechenden<br />

Generalangriff auf öffentliche<br />

Gelder, die aus den laufenden Steuern eingebracht<br />

werden. Die gewaltigen Sonderleistungen,<br />

welche dem Motorfahrzeughalter<br />

zugemutet werden und aus denen zu einem<br />

grossen Teil der Strassenbau finanziert wird,<br />

übergeht man stillschweigend.<br />

Dass diese grundfalsche Meinung von der<br />

staatlichen und damit der Allgemeinheit<br />

Blitz;<br />

Der Roman eines Wolfshundes.<br />

Von H. G. Evarts.<br />

(Verlag Georg Müller, München.)<br />

(11. Fortsetzung)<br />

Immer wieder wurde sie von Schrecken<br />

gepackt, wenn nachts der wilde Schrei in der<br />

Schlucht erscholl. Tagsüber trieb ihre Ruhelosigkeit<br />

sie aus der Hütte; sie machte lange<br />

Streifzüge mit Blitz, erkletterte die beherrschenden<br />

Höhen, von wo aus sie die ganze<br />

Umgebung überblicken konnte. Anfangs<br />

kundschaftete sie die unmittelbare Nachbarschaft<br />

aus und erst eine Woche nach ihrer<br />

Ankunft in der Hütte wagte sie sich weiter<br />

auf neues Gebiet.<br />

Eines Nachmittags wanderte sie flussabwärts.<br />

Die Schlucht erweiterte sich nach<br />

und nach, bis sie allmählich — ungefähr eine<br />

M«ile unterhalb der Hütte — im rechten<br />

Winkel in eine andere überging. Hier vereinigte<br />

sich der Fluss mit einem anderen<br />

Wasserlauf. Das Mädchen erstieg eine Kuppe<br />

und gewann Ausblick in ein breites Tal.<br />

Ein plötzlicher Sturmwind fegte über die<br />

Höhe; sie suchte Schutz unter einem überhängenden<br />

Felsen. Es begann in Strömen zu<br />

regnen, Blitz und Donner wüteten so schreck-<br />

übertragenen Bürde der Strassenunkosten<br />

durch unvollständige Meldungen, wie die vorgenannte<br />

nur erhärtet wird, ist einleuchtend.<br />

Sogar manche Redaktion hat sich dadurch<br />

irreleiten lassen und die Mitteilung unter<br />

einem entsprechenden Titel der Oeffentlichkeit<br />

serviert.<br />

Die Unkenntnis über das Verhältnis zwischen<br />

Ertrag der Motorfahrzeugsondersteuern<br />

und staatlichem Aufwand für Strassen Ist<br />

aber nicht nur Gemeingut des « kleinen Mannes».<br />

Sogar das Bulletin einer führenden<br />

schweizerischen Bankunternehmung stösst in<br />

das gleiche Hörn und jammert im Zusammenhang<br />

mit einer Würdigung der S.B.B.-<br />

Betriebsergebnisse, dass « neben dem Zoll auf<br />

Benzin, dessen Ertrag nur einen Bruchteil der<br />

Ausgaben für den Unterhalt der kantonalen<br />

und kommunalen Strassen deckt, die Automobilisten<br />

sozusagen keine andere Belastung<br />

auf sich nehmen müssen!» Ausgerechnet eine<br />

Bank, deren Aufgabe sorgfältigste Behandlung<br />

und Berücksichtigung zahlenmässiger<br />

Unterlagen ist, jässt sich herbei, derart oberflächlich<br />

mit den bedeutenden Ergebnissen der<br />

Automobilsondersteuern umzuspringen! Wir<br />

wollen diesem Zahlenspezialisten — dem wir<br />

übrigens kaum eine Vermögensverwaltung zu<br />

ähnlicher Interpretation unterbreiten möchten<br />

— nur wenige Zahlen aus früheren Publikationen<br />

der « Automobil-Revue » _ent-,<br />

gegenhalten! Das Sekretariat der schweizerischen<br />

Strassenfachleute publiziert alljährlich<br />

eine äusserst sorgfältig bearbeitete Zusammenstellung<br />

über Aufwendungen und Einnahmen<br />

der Kantone für ihr Strassenwesen.<br />

Die letzte Uebersicht befasst sich mit dem<br />

Jahre 1928 und ergibt bei 42,4 Mill. Fr. Ein^<br />

nahmen aus Verkehrsabgaben, Benzinzoll und<br />

Subventionen, Gesamtaufwendungen im Betrage<br />

von 52 Mill. Fr. *) Im Jahre 1929 strichen<br />

Bund und Kantone 65 Mill. Fr., im Jahre<br />

1930 79 Mill. Fr. ein. Wenn auch die Strassenaufwendungen<br />

mit diesen Erträgnissen<br />

Schritt gehalten hären, so dürfte doch ohne<br />

weiteres daraus er sichtlich sein, dass die<br />

Motorfahrzeugbesitz' r auf dem direkten Weg<br />

der Verkehrssteuer oder dem Umweg des<br />

Benzin- und Fahrzeugzolles dem. Staate annähernd<br />

die Totalleistung für Strassen ersetzen.<br />

Eine Zwischenfrage, angesichts der vorangehenden<br />

Zahlen, die dem Bankjournalisten<br />

*) Die Ergebnisse pro 1929 sind soeben bekannt<br />

geworden. Siehe an anderer Stelle dieses Blattes!<br />

scheinbar entgangen sind: Wenn auch der<br />

Motorfahrzeugverkehr nicht für den Strassenbau<br />

bis auf den letzten Heller aufkommt, ist<br />

das so ungerecht? Hat der Staat zur Zeit der<br />

Feudalherrlichkeit des Fuhrwerks nicht auch<br />

Aufwendungen für die Verkehrswege gemacht<br />

und hat der Fuhrhalter dafür je einen<br />

Cent an Extrasteuern entrichtet? Sind diese<br />

Posten nicht ein nationales Guthaben, an<br />

denen indirekt der letzte Bürger sein wohlverstandenes<br />

Interesse hat?<br />

Gerade in der jetzigen Zeit, da das eidg.<br />

Verkehrsgesetz zur Diskussion steht, dessen<br />

Schicksal noch ungewiss erscheint, ist es ein<br />

dringendes Gebot aller Publizisten, durch<br />

Mitteilungen irgendwelcher Art nicht noch<br />

mehr Verwirrung in die öffentliche Meinung<br />

zu - tragen. Aufklärung, sachliche Richtigstellung<br />

tut not, denn Verständnis für die modernen<br />

Verkehrsprobleme und Unvoreingenommenheit<br />

gegenüber dem kommenden<br />

Gesetz wird bestimmt allen Kreisen und nicht<br />

nur den Automobilisten zugute kommen. Darum<br />

endlich einen Schlussstrich unter die<br />

obengeschilderte Art der Berichterstattung!<br />

b.<br />

Der Jahresbericht des Schweizerischen<br />

Autostrassenvereins legt Zeugnis ab von der<br />

regen Tätigkeit dieses Verbandes. Bekanntlich<br />

ist anlässlich der Hauptversammlung in<br />

Ölten das Schema für ein Netz von Fernverkehrsstrassen<br />

bereinigt worden. Diese verbinden,<br />

dank ihrer Anschlüsse im Auslande,<br />

wichtige fremde Zentren, wie Frankfurt,<br />

Stuttgart, München, Mailand, Turin, Lyon,<br />

untereinander. Das Schema sieht drei Transversalen<br />

Nord-Süd für den Verkehr Deutschland-Italien,<br />

drei Transversalen West-Ost für<br />

den Verkehr zwischen Frankreich und<br />

Oesterreich, sechs Diagonalen Nord-West<br />

für die Verbindung Deutschland-Frankreich,<br />

sechs Diagonalen West-Süd für den Verkehr<br />

Frankreich-Italien, zwei Diagonalen Süd-<br />

Ost für die Verbindung Italien-Oesterreich<br />

und zwei Diagonalen Ost-Nord für den Verkehr<br />

zwischen Oesterreich und Deutschland<br />

vor. Als wichtigste Einfalltore in der Schweiz<br />

figurieren Basel, Genf und Chiasso und als<br />

: qualifizierte Verkehrsknotenpunkte sind Lausanne,<br />

Bern und Zürich ausersehen, wo je ein<br />

gutes Dutzend wichtige Ueberlandstrassen<br />

sich vereinigen.<br />

Die gewaltigen Fortschritte des Autotourismus<br />

lassen es als notwendig erscheinen,<br />

dass man sich auch mit den vom Tourismus<br />

gewählten Heeresstrassen näher befasst.<br />

Mussolini hat, wie in der «A.-R.» gemeldet<br />

wurde, ein besonderes staatliches Untersekretariat<br />

für Tourismus geschaffen, das<br />

dem Regierungschef direkt unterstellt ist<br />

und sich bestimmt in weitgehendem Masse<br />

mit den Autostraden befassen wird. Diejenige<br />

von Mailand nach den italienischen<br />

Seen, welche eine Länge von 84 km aufweist,<br />

hat rund eine Million Lire pro Kilometer<br />

gekostet und über 4000 Arbeitern während<br />

eines Jahres Verdienst geboten. 800<br />

bis 1000 Motorfahrzeuge benützen nunmehr<br />

täglich diese Strasse und entrichten eine Gebühr<br />

zwischen 10 und 75 Lire.<br />

Von Mailand aus führt eine 49 km lange<br />

Abzweigung nach Bergamo als erstes Teilstück<br />

der durchgehenden Linie Mailand-Venedig.<br />

Die ersten Kilometer der Strada Mailand-Turin<br />

sind letztes Jahr in Angriff genommen<br />

worden. Auch im Zentrum und im<br />

Süden der Halbinsel hat die Autostrasse sich<br />

Heimatrechte erworben. Seit Ende 1928 verbindet<br />

eine 22 km lange Autostrasse Rom<br />

mit seinem Seebad Ostia, eine weitere gleichartige<br />

Route verbindet Neapel mit Pompeji,<br />

welche von dort nach Salerno weitergeführt<br />

werden soll. In der Toscana ist eine: Autostrada<br />

im Bau von Florenz aus nach Viareggio,<br />

die im Verlauf ihrer 90 km Länge verschiedene<br />

hochinteressante Kunstbauten aufweisen<br />

wird. So wird sie z. B. unter dem<br />

hochgelegenen Serravalle in einem 300 Meter<br />

langen Tunnel durchgeführt.<br />

Der Verwaltungsrat des internationalen<br />

Arbeitsamtes wird der europäischen Union,<br />

welche dieser Tage in Genf getagt hat, einen<br />

Bericht unterbreiten, in welchem Vorschläge<br />

zur Milderung der internationalen<br />

Arbeitslosigkeit gemacht werden. Einer der<br />

Vorschläge befasst sich mit der Schaffung<br />

eines grossen interstaatlichen Strassennetzes.<br />

Darüber lesen wir in diesem Bericht<br />

folgendes:<br />

«Es wäre wohl zweifellos verfrüht und<br />

anmassend, heute schon für Europa ein festes<br />

Programm für internationale Bauarbeiten<br />

aufzustellen. Immerhin haben gewisse<br />

Projekte bereits genauere Formen angenommen,<br />

welche als Beispiele in diesem Zusammenhang<br />

erwähnt werden sollen. Eine der<br />

Ideen ist die Schaffung eines grossen internationalen<br />

Strassennetzes. Gewiss hat Europa<br />

zahlreiche und gut ausgebaute Strassen.<br />

Einzelne der europäischen Strassennetze<br />

dürfen zu den vorbildlichsten der Welt<br />

gezählt werden. Dürfte man es aber angesichts<br />

des heutigen Automobilverkehrs und<br />

seiner weiteren Entwicklungsmöglichkeiten<br />

wagen zu behaupten, dass ein einziges dieser<br />

Strassennetze jetzt und für längere Zeit<br />

lich, dass sogar der Hund ängstlich wurde. in das Unwetter hinausgestürzt, um in sei-<br />

tollen Wut das erstbeste Lebewesen zu Schwarz geworden, das sie völlig umhüllte,<br />

war der milchigweisse Nebel zu tiefem<br />

Sein empfindliches Ohr schmerzte ihn beiner<br />

dem unaufhörlichen Krachen und schutzsuchend<br />

barg er seinen Kopf im Schoss des Das Mädchen gewann die Beherrschung Fuss weit zu sehen.<br />

töten, das ihm in den Weg trat.<br />

so dass sie ausserstande war, auch nur zwei<br />

Mädchens. Ihre eigene Angst wuchs bei diesem<br />

Benehmen des Hundes.<br />

hatte die nervöse Spannung der letzten Tage graute bei dem Gedanken, dass sie noch eine<br />

wieder und fühlte sich wohler; das Weinen Mühsam tastete sie sich vorwärts; ihr<br />

Das Gewitter an sich schreckte sie nicht gelöst und Blitz' Stimmung'änderte sich zugleich<br />

mit der ihrigen. Auch er war sobreit<br />

des Weges schienen Gefahren zu lau-<br />

gute Meile zu gehen hätte. Auf jedem Fuss-<br />

so sehr, aber sie hatte die Herrschaft über<br />

ihre überreizten Nerven verloren. Sie vergrub<br />

ihr Gesicht in des Hundes Fell und be-<br />

Allmählich legte sich das Unwetter, aus Schreckensnacht, die sie allein hatte vergleich<br />

besser gelaunt.<br />

ern; nicht besser war ihr zumute als in jener<br />

gann heftig zu schluchzen.<br />

dem Wolkenbruch wurde ein feiner Sprühregen,<br />

schwere, graue Wolken zogen über gesandter in der zweiten Nacht zu ihr gebringen<br />

müssen, ehe Blitz wie ein Gott-<br />

Blitz wurde von ihrem Weinen sonderbar<br />

ergriffen. Seine empfängliche und bildsame den Himmel und umhüllten Berge und Täler. kommen war. Aber damals hatte sie doch<br />

Natur, die allen Eindrücken der Aussenwelt Rasch hatte sich ein dichter Nebel gebildet, wenigstens ein Feuer gehabt.<br />

unterworfen war, antwortete sofort auf ihre einer jener milchweissen Gebirgsnebel, in den Sie hatte den Wind im, Rücken und erst<br />

ausserordentliche Gemütserregung und sein sich auch die wetterfestesten Leute nicht als sie in die Schlucht kamen, witterte Blitz<br />

ganzes Wesen war von Schmerz aufgewühlt. hinauswagen, wenn sie ihres Weges nicht plötzlich Gefahr. Sein Haar sträubte sich,<br />

Eine Zeitlang wimmerte er voll Mitgefühl, ganz sicher sind.<br />

er wollte nicht vorwärts. Doch das Mädchen<br />

doch diese Stimmung wurde bald von dem Als das Mädchen den Heimweg antrat, sah war nun des Weges sicher und eilte weiter.<br />

lebhaften Wunsche verdrängt, seine Herrin sie die Baumstämme schon auf wenige Fuss Blitz lief vor ihren Füssen hin und her, stiess<br />

zu trösten. Er wich einen Schritt zurück, nur in verschwommenen Umrissen vor sich. sie an und wollte sie von ihrer Richtung abdrängen.<br />

Erst als er knurrte, begriff sie, dass<br />

betrachtete sie angstvoll, dann hob er eine Es hatte den Anschein, als sei man in einem<br />

Pfote und berührte vorsichtig ihre Hände, Wald von Baumstümpfen, da die Stämme Gefahr drohte.<br />

die sie vors Gesicht geschlagen hatte. Zum schon in einer Höhe von zwanzig Fuss unsichtbar<br />

wurden. Blitz lief als Führer voran, Auch Stimmen hörte er. Einen<br />

Er witterte den Geruch von Menschen.<br />

erstenmal sah er ein Weib in Tränen, und<br />

Augenblick<br />

wie die meisten Männer stand auch er dieser<br />

Situation völlig hilflos gegenüber.<br />

Er hatte den Wunsch, ihr zu helfen — für<br />

sie zu kämpfen. Doch diesem unsichtbaren<br />

Feind war mit allem Knurren und bösem<br />

Schnappen nicht beizukommen. Hätte das<br />

Mädchen sich nicht bald beruhigt, er wäre<br />

Autostrassen In der Schweiz?<br />

unbeirrbar der Hütte zustrebend, und daskam ihr der Gedanke, Blitz habe die Nähe"<br />

Mädchen folgte unbewusst seiner Führung, des Raubtieres gewittert, dessen Schrei sie<br />

während sie selbst zu führen glaubte. Der in den letzten Nächten so oft gehört hatte.<br />

Nebel verdichtete sich; sein Weiss ging in Trotzdem eilte sie weiter. Ihr einziges Streben<br />

war, um jeden Preis die schützende<br />

Purpurrot über. Mit Schrecken bemerkte sie,<br />

dass die Nacht schon hereinbrach. Ehe sie Hütte zu erreichen.<br />

noch den Fuss des Steilhanges erreicht hatte,<br />

(Fortsetzung Im cAutler-Feierabend».)


*h AUTOMOBIL-REVUE 19S1 — N° Mt<br />

allen Anforderungen des internationalen Handels<br />

und Verkehrs gerecht werde?<br />

Ueberall in den fortschrittlichen Ländern<br />

setzt der Bau von ausgesprochenen Autostrassen<br />

ein. Können die bisher gebauten<br />

Autostrassen als Teilstücke eines organischen<br />

Ganzen betrachtet werden oder sind<br />

sie nicht vielmehr lose Gliedermassen eines<br />

leblosen, unförmigen Körpers, an dessen<br />

organischen Schaffung man überhaupt noch<br />

nicht gedacht zu haben scheint. Dieser Körper<br />

internationaler Strassen sollte durch<br />

Rückgrat und Rippen, Längs- und Querverbindungen<br />

konsolidiert werden. Warum nicht<br />

als eine dieser Verbindungen Paris-Wien-<br />

Athen, als eine andere Paris-Berlin-Warschau-Moskau<br />

ansprechen und weiterhin an<br />

Mit der traditionellen Sorgfalt und Uebersichtlichkeit<br />

hat das Sekretariat der schweizerischen<br />

Strassenfachmänner die Aufwendungen<br />

der Kantone für Strassenwesen und<br />

anderseits ihre Einnahmen aus Beiträgen<br />

und Verkehrssteuern für das Jahr 1929 zusammengestellt<br />

und publiziert. Die beigefügten<br />

Tabellen reden in ihren Zahlen eine<br />

deutliche Sprache, so dass wir uns auf einige<br />

kurze Ergänzungen beschränken können.<br />

Verglichen mit dem Vorjahre sind die Ausgaben<br />

der Kantone für insgesamt 14922 km<br />

Strassen um rund 14 Millionen auf 66 Millionen<br />

Franken gestiegen. Bemerkenswert<br />

ist dabei, dass die Aufwendungen für den<br />

Unterhalt mit 25 Millionen fast die nämlichen<br />

geblieben sind wie im Vorjahre.<br />

Dagegen wurden nicht weniger als 13 Millionen<br />

mehr für Strassenverbesserumgen<br />

ausgegeben. Es machen sich also hier schon<br />

in ganz bedeutendem Masse die verschiedenen<br />

verhältnismässig kurzfristigen und doch<br />

weitreichenden Strassenfoauprogramme einer<br />

Anzahl Kantone bemerkbar. Einen besondern<br />

Ansporn zur erhöhten Bautätigkeit gab<br />

sicher auch die Aussicht auf die Anteile aus<br />

dem Benzinizoll. Die bisherigen Abrechnungen<br />

haben aber bewiesen, dass diese<br />

Bundesbeiträge auch nicht im entferntesten<br />

Schritt halten mit den von den Kantonen auf<br />

sich genommenen Strassenlasten, Bei Betrachtung<br />

der Diskrepanz zwischen Einnahmen<br />

des Bundes aus dem unerhört hohen<br />

Benzinzoll und dem an die Kantonskassen<br />

abgelieferten Scherflein, muss es nur. verwundern,<br />

dass die Kantone durch ihre Vertreter;<br />

im eidgenössischen Parlament nicht<br />

einmütiger und mit mehr Nachdruck auf eine<br />

endliche Erhöhung des Bundesbeitrages hinarbeiten.<br />

Die kantonalen Baudirektqren<br />

haben die Notwendigkeit einer wirksameren<br />

Unterstützung durch den Bund schon lange<br />

erkannt und anlässlich ihrer jährlichen Konferenzen<br />

wiederholt formuliert, aber es<br />

scheint auch ihnen an der notwendigen Unterstützung<br />

durch ihre Kollegen im Parlament<br />

zu fehlen.<br />

Der Tabelle ist zu entnehmen, dass der Staat<br />

Bern mit 9,8 Mill. Franken die grössten Auf-<br />

eine transalpine Querverbindung und eine<br />

solche von den Balkanstaaten nach dem<br />

Baltischen Meer denken? Auf diese Weise<br />

würde man diesem leblosen Körper ein Nervensystem<br />

und eine Blutzirkulation einverleiben.»<br />

Sollte die Schweiz sich an derart grandiosen<br />

Projekten desinteressieren? Unsere<br />

Grenzstädte und vorab Gern als Sitz des<br />

Völkerbundes sind durch ihre geographische<br />

Lage prädestiniert, Hauptstützpunkte in diesem<br />

internationalen Strassennetz zu werden.<br />

Wir hoffen, dass diese Ausführungen<br />

das Interesse für die Mitgliedschaft am<br />

Schweizerischen Autostrassenverein zu heben<br />

vermögen.<br />

M. Och.<br />

Strassenaufwendungen der Kantone pro 1929<br />

chen Grunde 210 000 Fr. weniger ein. Dass<br />

die Automobilisten und Motorradfahrer im<br />

Berichtsjahre sogar mehr an den Staat ab<br />

geführt haben, ergibt die Endsumme der kantonalen<br />

Einnahmen aus Verkehrsabgaben, indem<br />

diese trotz dem Hinfall der Alpen-<br />

, strassentaxe um 2,4 Mill. Fr. angestiegen ist.<br />

Mit diesen Einnahmen aus dem Strassenwesen<br />

decken die Kantone fast vollständig<br />

den gesamten Aufwand für Strassenverbesserungen.<br />

Es bleibt zu ihren Lasten aus der<br />

allgemeinen Staatskasse einzig der laufende<br />

Unterhalt. Die hierfür notwendigen Beträge<br />

werden mit den Jahren bestimmt zurückgehen,<br />

da bei einem einmal gründlich modernisierten<br />

Strassennetz die Unterhaltskosten<br />

naturgemäss bedeutend geringer sind. Dass<br />

sich der Vorteil geringer Reparaturen bei sor<br />

lidem Strassenausbau bereits jetzt geltend<br />

macht, illustriert die Tatsache, dass die Ausgaben<br />

für den laufenden Unterhalt nur um<br />

ein geringes angewachsen sind.<br />

Trotz den beträchtlichen Leistungen der<br />

Motorfahrzeugbesitzer, die, verglichen mit<br />

dem Ausland, zu den bedeutendsten zählen,<br />

ist auf der Ausgabenseite der Kantone noch<br />

ein beträchtliches Loch offen, das es mit der<br />

Zeit unbedingt noch zu stopfen gilt. Es wäre<br />

freilich irrig, wollte man die Automobilisten<br />

und Motorradfahrer allein für den gesamten<br />

Strassenunterhalt aufkommen lassen, da<br />

schliesslich die Verkehrswege doch Allgemeingut<br />

sind und der gesamten Bevölkerung<br />

in direkter oder indirekter Weise zugute<br />

kommen. Die Kantone ihrerseits sind zu<br />

einem grossen Teil an der Grenze ihrer Lei-''<br />

stungsfähigkeit für das Strassenwesen an-)<br />

gelangt. Der Blick richtet sich deshalb erneut<br />

nach der eidgenössischen Finanzhaushaltung,<br />

von der wir seit Jahr und Tag eine<br />

etwas offenere Hand für das schweizerische<br />

Strassenwesen erwarten. Die Erträgnisse aus<br />

Zöllen aller Art, welche den Motorfahrzeugbesitzer<br />

allein treffen, sind in den letzten<br />

Jahren derart angestiegen, dass sich eine'<br />

etwas tatkräftigere Unterstützung der Kantone<br />

und hauptsächlich der ärmeren Gebirgskantone<br />

mit ihrem grossen und kostspieligen<br />

Strassennetz in jeder Hinsicht rechtfertigen<br />

gemacht hat, obwohl er mitwürde. Selbst wenn man sich der Auffassung,<br />

dass die Einnahmen aus dem Strassenverkehr<br />

auch der Strasse wiederum zugute<br />

kommen sollten, nicht restlos anschliessen<br />

kann, so wird man uns doch zugeben müssen,<br />

dass der Bund, der rund 55 Mill. Fr. dem<br />

Motorfahrzeugverkehr in irgendeiner Form<br />

pro 1929 abgenommen hat, sich sicher nicht<br />

Zürich<br />

Bern<br />

Luzern<br />

Uri<br />

Obwalden<br />

Nidwaiden<br />

Glarus<br />

Zug<br />

Freiburg<br />

Solothurn<br />

Baselstadt<br />

Baselland<br />

Schaffhausen<br />

Appenzell A.-Rh.<br />

Appenzell I.-Rh.<br />

St. Gallen<br />

Thurgau ........<br />

Tessin<br />

Waadt<br />

Wallis<br />

Neuenburg<br />

Genf<br />

2,447 l )<br />

2,208 2 )<br />

280<br />

141<br />

144<br />

85<br />

76<br />

142<br />

581<br />

627<br />

242<br />

373<br />

200<br />

216<br />

19<br />

490<br />

1,236<br />

513»)<br />

797<br />

923<br />

2,114<br />

365<br />

418<br />

230<br />

Verwaltung<br />

(nur Anteil für das<br />

Strassenwesen)<br />

90,997.—<br />

156,975.45<br />

46,009.—<br />

12,943.35<br />

18,116.20<br />

12,055.90<br />

3,856.70 4<br />

14,300.—<br />

15,970.— *)<br />

50,960.—<br />

53,917.85<br />

129,000.—<br />

30,382.85<br />

10,828.—<br />

14,119.40<br />

250.— 4<br />

115,541.20<br />

100,388.85<br />

114,279.65<br />

25,639.85<br />

128,103.80<br />

160,602.40<br />

52,616.25<br />

37,025.55<br />

CA QAK OK<br />

wendungen<br />

2200 km Strassennetz an zweiter Stelle<br />

punkto Strassenbestand steht. Zürich folgt<br />

in kurzem Abstand mit 9,5 Millionen Franken<br />

Ausgaben, der dritte im Bunde ist der Kanton<br />

Waadt mit 6,4 Millionen; Appenzell-I.-Rh.<br />

mit seinen 19 km Kantonsstrassen weist die<br />

bescheidensten Aufwendungen mit 153 500<br />

Franken auf, gibt aber dennoch nicht am wenigsten<br />

pro Kilometer Strassenlämge aus.<br />

Nun zur Einnahmenseite. Hier haben sich<br />

gegenüber 1928 ganz beträchtliche Veränderungen<br />

ergeben, die zum Teil prinzipieller<br />

Natur sind. Wenn die Gesamteinnahmen mit<br />

34,3 Mill. Fr. um ca. 8 Mill. Fr. gegenüber<br />

dem Vorjahre zurückstehen, so liegt das darin,<br />

dass- damals die Benzinzollquote für die<br />

Jahre 1925—1928 ausgeschüttet wurde, während<br />

für die Rechnung 1929 nur ein normaler<br />

jährlicher Beitrag gebucht werden konnte.<br />

Diese Rubrik weist denn auch die grösste<br />

Differenz auf, indem die Einnahmen der Kantone<br />

von 19,7 Mill. Fr. auf 7,9 Mill. Fr. zurückgegangen<br />

sind. Bei den Nettoeinnahmen<br />

aus den Verkehrssteuern einzelner Kantone<br />

ist gleichfalls ein Rückgang festzustellen.<br />

Dies bedeutet aber keineswegs, dass der<br />

Motorfahrzeughalter an laufenden Sondersteuern<br />

weniger geleistet hätte. Der Minderertrag<br />

ist einzig auf den Umstand zurückzuführen,<br />

dass die während Jahren von den<br />

Kantonen zu Unrecht erhobenen Durchgangstaxen<br />

auf Bergstrassen endlich dahingefallen<br />

sind. Dass dem so ist, ergibt ohne weiteres<br />

ein Vergleich mit den betreffenden Erträgnissen<br />

zwischen dem Jahr 1928 und 1929. Bei<br />

allen jenen Kantonen, welche mit dieser<br />

ungesetzlichen Sondereinnahme nicht rechnen<br />

konnten, ist der Ertrag pro 1929 fast durchwegs<br />

höher, dagegen weisen die Bergkantone<br />

ganz gewaltige Rückschläge auf. Urf beispielsweise<br />

verzeichnet eine Differenz von<br />

über 300 000 Fr., Obwalden eine solche von<br />

100 000 Fr., Graubünden nahm aus dem gleiüberhebt,<br />

wenn er 8 Mill. Fr. an die Strassenausgaben<br />

der Kantone beiträgt. B.<br />

Ein Schritt nach vorwärts.<br />

Walensee-Strassenprojekte.<br />

Nach längerer Unterbrechung versammelte<br />

sich das provisorische Aktionskomitee am<br />

23. Mai in Weesen unter dem Vorsitz des<br />

Herrn Ständerats Laely, Chur, der in seinem<br />

einleitenden Referate darauf hinwies, dass<br />

finanzielle Schwierigkeiten überwunden werden<br />

mussten, um das Teilstück des Projektes<br />

Kantonsgrenze Glarus-St. Galten bei Mühlehorn<br />

bis Wallenstadt fertigstellen zu können.<br />

Der dafür budgetierte Betrag hatte sich als<br />

zu klein erwiesen, konnte aber durch verdankenswerte<br />

Nachsubventionen der Kantone<br />

Graubünden und Glarus und Beiträge des<br />

Autostrassen-Vereins, der Stadt Zürich und<br />

des A.C.S. und T.C.S. ergänzt werden.<br />

Herr Ingenieur Ammann, Zürich, referierte<br />

sodann über die technischen Fragen. Die<br />

Planaufnahmen waren bereits im Frühjahr<br />

1930 beendet und nach Durchführung der<br />

Nachfinanzierung konnten dann die Projektierungsarbeiten,<br />

für welche Offerten von<br />

Bündner und Zürcher Firmen eingeholt worden<br />

waren, an Herrn Ingenieur Frick, Zürich,<br />

vergeben werden, welcher Fertigstellung auf<br />

Ende Juni in bestimmte Aussicht gestellt hat.<br />

Da auf den gleichen Termin auch die Projekte<br />

der Kantonsingenieure von Glarus und Sankt<br />

Gallen ausgearbeitet sein werden, konnte<br />

ober das weitere Arbeitsprogramm beraten<br />

werden. Nach eingehender Diskussion wurde<br />

beschlossen, ein erweitertes Aktionskomitee<br />

auf die zweite Hälfte Juli einzuladen, das die<br />

Projekte nach einem orientierenden Referat<br />

von Herrn Ing. Ammann durchstudieren und<br />

entweder nach Einholung von Expertisen<br />

selbst einen Entscheid treffen oder denselben<br />

dem Bundesrat überlassen soll in der Meinung,<br />

dass die beteiligten Kantone ihre<br />

Projekte mit Subventionsgesuchen in Bern<br />

vorlegen sollten. Für dieses Komitee sind<br />

Zu einer Zeit, da die Mehrzahl der Alpenpässe,<br />

die gegen unsere südliche Grenze oder<br />

in unsere südlichsten Talschalten führen, noch<br />

geschlossen sind, konnte der Simplonpass lür<br />

den durchgehenden Verkehr eröffnet werden.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen<br />

Vorsprung von einer ganzen Woche. Die<br />

frühzeitige Oeffnung konnte, wie man uns aus<br />

Brig meldet, erreicht werden durch eine enge<br />

Zusammenarbeit zwischen den staatlichen<br />

Behörden und einem privaten Initiativkomitee,<br />

folgende Vertreter vorgesehen: Je zwei Delegierte<br />

der Kantone Glarus, Graubünden,<br />

St. Gallen und Zürich, je ein Delegierter der<br />

Sektionen des A. C. S. und T. C. S. dieser<br />

Kantone, je einer der Städte Chur und<br />

Wallenstadt, zwei der Stadt Zürich, einer des<br />

Schweizer Autostrassen-Vereins, je einer der<br />

kantonalen Verkehrsvereine Graubünden, Glarus<br />

und St. Gallen, einer des Verkehrsvereins<br />

der Stadt Zürich und einer des Ostschweizerischen<br />

Verkehrsvereins. Allseitig wurde<br />

darauf hingewiesen, dass bei rascher Durchberatung<br />

und möglichst allseitig befriedigender<br />

Entscheidung Geneigtheit zu reichlicher<br />

Subventionierung mit Rücksicht auf die wohl<br />

noch andauernde Arbeitslosigkeit bestehen<br />

dürfte. - M.-W.<br />

7. Juni: Rundstreckenrennen von Meyrin<br />

bei Genf. (A. C. S. Sektion Genf.)<br />

21. Juni: Gurnigel-Bergrennen. (A. C. S.<br />

Sektion Bern.)<br />

28. Juni: Rheineck-Walzenhausen-Bergrennen<br />

(A.C.S. St. Gallen-Appenzell.)<br />

30. August: Kilometer lance von Giubiasco.<br />

(A. C. S. Sektion Tessin.)<br />

6. September: Kriens-Eigenthal-Bergrennen<br />

(A. C. S. Sektion Luzern.)<br />

Einnahmen der Kantone aus Beiträgen für das<br />

Strassenwesen und aus Verkehrsabgaben.<br />

Ausgaben<br />

für den<br />

Unterhalt<br />

2,832,875.75<br />

3,667,526.15<br />

710,650.05<br />

233,962.10<br />

334,246.85<br />

100,723.55<br />

78,596.15<br />

227,774.65<br />

228,164.—<br />

843,059.60<br />

689,884.55<br />

1,631,089.95<br />

575,683.65<br />

276,728.85<br />

463,947.25<br />

78,765.75<br />

1,341,837.15<br />

1,810,052.60<br />

1,097,163.90<br />

1,175,666.35<br />

1,474,534—<br />

2,965,496.—<br />

558,087.15<br />

532,278.70<br />

I OIB nno KK<br />

Ausgaben<br />

für<br />

Verbesserungen<br />

6,303,595.50<br />

5,826,387.30<br />

1,053,762.70<br />

79,823.65<br />

131,329.95<br />

180,105.25<br />

180,429.75<br />

608,801.—<br />

712,383.—<br />

818,669.40<br />

1,323,725.30<br />

238,243.20<br />

1,015,443.70<br />

312,036.80<br />

226,408.75<br />

54,422.30<br />

.2,613,855.80<br />

1,308,259.60<br />

3,045,115.60<br />

2,630,548.70<br />

1,753,070.30<br />

3,267,402.60<br />

984,313.15<br />

904,054.65<br />

989,514.55<br />

Versicherung,<br />

Pensions- und<br />

Krankenkassen<br />

86,378.45<br />

178,019.30<br />

46,441.55<br />

7,739.20<br />

8,006.10<br />

5,516.60<br />

910.10<br />

3,394.40<br />

3,199.—<br />

19,458.95<br />

12,171.—<br />

74,385.05<br />

43,151.80<br />

14,209.25<br />

8,419.35<br />

1,069.—<br />

55,180.90<br />

18,797.55<br />

15,744.25<br />

11,912.—<br />

35,712.25<br />

96,190.25<br />

18,497.35<br />

16,190.55<br />

66,962.30<br />

2 ) Einschliesslich 198 km Staatsstrassen auf Gebiet der Städte Zürich und Winterthnr.<br />

2 ) Ohne Strassen IV. Klasse (Gemeindestrassen, 542 km), für welche der Staat die Wegmeister stellt.<br />

3 ) Ohne die Ortsverbindungsstrassen (755 km), für welche der Staat die Strassenwächter stellt.<br />

4 ) Einschliesslich eines Teiles der Departementsausgaben, weil die Baudirektion den Strassenunterhalt leitet.<br />

Slmplon offen.<br />

Nationaler Sportkalender.<br />

(Ohne Rückvergütungen für geleistete Arbeiten und aus Materialerlös.)<br />

Aufwendungen der Kantone im Jahr 1929 für das Strassenwesen<br />

Kantone<br />

Schwyz «•«••...<br />

Graubünden ....<br />

Aargau<br />

Netto-<br />

Benzinzoll-<br />

Tergehiedene Bundessnb- einnahmen einnahmen<br />

Kantone Beiträge ventionen aus Verkehrs- Total von Gesanittotal<br />

abgaben 1929<br />

FT. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

; " " ^ • • — ^ — . 3 " ^ ~ — ^ — ^ — ^ — — — — ^ " 5 6 7<br />

I Zürich. 331,233.05 — 4,100,393.50 4,431,625.55 945,837.80 5,377,463.35<br />

I Bern 564,227.25 15,080.40 2,990,511.15 3,569,818.80 1,079,804.10 4,649,622.90<br />

Luzern 119,572.40 — 958,590.30 1,078,162.70 211,478.30 1,289,641.—<br />

üri — 160,000.— 27,828.75 187,828.75 157,926.65 345,755.40<br />

Schwyz 15,542.45 — 209,573.85 255,116.30 133,895.75 359,012.05<br />

Obwalden.... — — 42,788.05 42,788.05 88,185.20 130,973.25<br />

Nidwaiden ... 48,234.60 — 28,505.50 76,740.10 50,147.15 126,887.25<br />

Glarus 73,600.— — 130,387.40 203,987.40 90,449.95 294,437.35<br />

Zug 15,215.— — 138,595.— 153,810.— 112,748.— 266,558.—<br />

Fribourg 273,732.05 — 304,847.60 578,579.65 242,091.50 820,671.15<br />

Solothurn.... 276,103.50 — 834,137.35 1,110,240.85 234,119.70 1,344,360.55<br />

Baselstadt ... 93,276.30 — 776,322.20 869,598.50 304,072.15 1,173,670.65<br />

Baselland .... 33,937.60 — 471,805.— 505,742.60 236,394.05 742,136.65<br />

Sohaffhausen . 9,749.75 — 188,766.60 198,516.35 104,281.45 302,797.80<br />

App. A.-Rh. . — — 114,180.95 114,180.95 128,705.45 242,886.40<br />

App. I.-Rh. .. 452 70 — 17,297.70 17,750.40 34,845.15 52,595.55<br />

St. Gallen.... 186,946 35 — 1,334,459.50 1,521,405.85 445,869.— 1,967,274.85<br />

Graubünden . 246,918.15 400,000.— 218,115.30 865,033.35 489,811.55 1,354,844.90<br />

Aargau 531,059.'5 25,000.— 1,429,248.40 1,985,307.85 486,336.50 2,471,644.35<br />

Thurgau 1,023,752. 5 — 989,250.80 2,013,003.75 392,307.30 2,405,311.05<br />

Tessin — 400,000.— 1,091,812.45 1,491,812.45 344,457.50 1,836,269.95<br />

Vaud 455,403.20 — 2,146,456.15 2,601,859.35 892,829.70 3,494,689.05<br />

Valais 86,671.60 100,000.— 271,514.85 458,186.45 315,075.80 773,262.25<br />

Neuchätel — — 512,952.75 512,952.75 175,787.35 688,740.10<br />

Genese — — 1,577,699.55 1,577,699.55 229,944.25 1,807,643.80<br />

TÖtaT 4,385,628.25 1,100,080.40 20,906,040.65 126^91,748.30 7,927,401730" isi^TIiiMSÖ"<br />

Lange des<br />

Strassennctzes<br />

Strassenneubauten<br />

und<br />

Beiträge an solche<br />

242,654.90<br />

41,103.65<br />

217,932.30<br />

2,000.—<br />

140,000.—<br />

12,216.30<br />

17,261.65<br />

422,656.15<br />

101,393.70<br />

25,477.60<br />

19,000.—<br />

3*6,972.—<br />

210,972.40<br />

1,000.—<br />

123,387.70<br />

609,107.10<br />

Gtsamtaufwen-<br />

(hingen für das<br />

Strassenwesen<br />

9,556,501.60<br />

9,870,011.85<br />

2,074,795.60<br />

336,468.30<br />

491,699.10<br />

298,401.30<br />

263,792.70<br />

994,270.05<br />

959,716.—<br />

1,744,364.25<br />

2,096,960.35<br />

2,495,374.35<br />

1,766,055.70<br />

639,280.50<br />

712,894.75<br />

153,507.05<br />

4,163,387.05<br />

3,448,471.—<br />

4,272,303.40<br />

3,844,766.90<br />

3,514,808.05<br />

6,489,691.25<br />

2,222,621.<br />

1,489,549.45<br />

2,313,330.65<br />

14,922 1,445,724.50 25,144,803.25 36,561,702.50 837,656.50 2,223,135.45 66,213,022.20


N° 44 - 1981 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der IX. Grosse Preis von Italien<br />

Tragisches Training. — Aus dem zähen Ringen gehen nach zehnstündiger<br />

gigantischer Leistung zwei Alfa Romeo-Equipen siegreich hervor. — Ehrenvolle<br />

Plätze für Bugatti. — Carnpari IMuvolari legen bei einem Stundenmittel<br />

von 155.775 km die gewaltige Strecke von 1557.754 km zurück.<br />

Auftakt.<br />

in Monza<br />

Monza, Pfingstsamstag <strong>1931</strong>.<br />

Schon am Samstag stand ganz Monza im<br />

Barnie des Grossen Preises. Italien ist das<br />

Land der geborenen Automobil-Enthusiasten,<br />

und so war man nicht verwundert, die Zugangsstrassen<br />

zum « Autodromo » im königlichen<br />

Park ständig von wahren Völkerscharen<br />

belebt zu finden. In den Restaurants,<br />

auf den Promenaden, überall drehte sich das<br />

Gespräch um das bevorstehende Zehnstunden-<br />

Rennen. Die <strong>Zeitung</strong>en sprachen von einem<br />

Duell Frankreich-Italien und meinten damit<br />

den Zweikampf Bugatti-Alfa Romeo, womit<br />

dem Wettbewerb gleichsam patriotische Färbung<br />

verliehen und die Spannung vollends auf<br />

den Siedepunkt gebracht wurde.<br />

Gegen Abend allerdings verbreitete sich<br />

dann mit Blitzesschnelle eine Nachricht, die<br />

dem Enthusiasmus einen schweren Dämpfer<br />

aufsetzte:<br />

Arcangell tödlich verunglückt!<br />

Einer der hoffnungsvollsten Kämpen, der<br />

«Leone» der italienischen Rennfahrer, ist<br />

beim Training das Opfer der tückischen<br />

Kurve geworden, die 1923 schon Sivocci das<br />

Leben gekostet hat. Arcangeli war wie Sivocci<br />

Fahrer von Alfa Romeo. Auf Arcangeli<br />

hatte man auch schon deshalb die grössten<br />

Hoffnungen gesetzt, da er einen der beiden<br />

fertig gewordenen Alfa Romeo-Zwölfzylinder<br />

führen sollte.<br />

Der Hergang des Unfalls Hess sich nur anhand<br />

von Spuren rekonstruieren, Augenzeugen<br />

fehlten. In der Kurve nach der<br />

Strassenuhterführung muss Arcangeli in<br />

hohem Tempo stark ins Schleudern geraten<br />

sein. Durch Gasgeben suchte er den Wagen<br />

wieder in seine Gewalt zu bringen, was aber<br />

nicht mehr gelang. Mit noch höherer Geschwindigkeit<br />

streifte nun der Wagen einen<br />

Baum, Arcangeli verlor die Führung vollständig,<br />

wurde beim Zusammenstoss mit<br />

einem zweiten Baum aus dem Sitz geschleudert<br />

und fand durch schwere Schädelverletzungen<br />

wahrscheinlich einen sofortigen<br />

Tod. Der Wagen muss sich darnach überschlagen<br />

haben und wurde neben der<br />

Strasse, auf der Seite liegend, anscheinend<br />

aber nur wenig beschädigt, aufgefunden.<br />

Arcangeli war, wie so mancher berühmte<br />

italienische Automobil-Matador, früher Motorrad-Rennfahrer<br />

gewesen. In ganz kurzer Zeit<br />

galt er durch sein verwegenes Draufgängertum<br />

und seine raffinierte Fahrweise als populärster<br />

Fahrer Italiens. Neben anderen<br />

grossen Erfolgen erkämpfte sich Arcangeli<br />

den höchsten Titel in der Kategorie 500 ccm<br />

und den Sieg an einem Grossen Preis der<br />

Nationen auf derselben Rennbahn, die ihm<br />

nun zum Verhängnis geworden ist.<br />

Als Automobilfahrer erzielte der «Löwe»<br />

zum erstenmal einen sensationellen Kategorie-<br />

Sieg am Cremona-Bergrennen und sein Ruhm<br />

festigte sich vollends, als er am Rennen um<br />

den Königspreis in Rom Chiron schlug, dem<br />

bisher der Nimbus der Unbezwingbarkeit angehaftet<br />

hatte. Am letzten Rennen um den<br />

Grossen Preis von Monza wurde ihm ein fast<br />

sicherer Sieg nur mit wenigen Sekunden von<br />

Varzi vorweggenommen und ähnlich terging<br />

es ihm über die 1000 Meilen von Brescia. Mit<br />

dem neuen 12-Zylinder hoffte Arcangeli nun<br />

wieder einen ganz grossen Erfolg an seine<br />

Fahnen zu heften. Das Schicksal hat es anders<br />

gewollt. Im Alter von 37 Jahren wurde<br />

uns ein Fahrer entrissen, der nicht nur einer<br />

der grössten Meister seiner Kunst war, sondern<br />

auch ein selten fairer Kämpfer, ein<br />

Sportsmann im besten Sinne des Wortes.<br />

An ein fröhliches Zusammensein unter<br />

Rennfahrern, wie es sonst etwa am Vorabend<br />

von Rennen üblich ist, war natürlich unter<br />

diesen Umständen nicht zu denken. Das<br />

überaus anstrengende, tagelange Training<br />

und vor allem die noch bevorstehende physische<br />

Gewaltprobe am Rennen selbst, veranlassten<br />

ausserdem die meisten Konkurrenten,<br />

sich auf kürzestem Weg zur Ruhe zu begeben,<br />

unter Verzicht auf alle die lockenden<br />

Schönheiten, die Monza und das nahe Mailand<br />

noch zu bieten gehabt hätten. Immerhin hatten<br />

wir Gelegenheit, noch rasch einige der<br />

Renngrössen über ihre Hoffnungen sprechen<br />

zu hören, so Etancelin und Bouriat in Begleitung<br />

von Bugatti junior.<br />

Ma.<br />

Das Rennen.<br />

Monza, Pftngstsonntag <strong>1931</strong>.<br />

Entweder sind die Bewohner von Monza<br />

sonntägliche Frühaufsteher, oder es steckte<br />

ihnen insgesamt das Rennfieber in den<br />

Knochen. Unsere Vorsichtsmassnahme,<br />

Portier und Wecker für die Tagwache bereitzuhalten,<br />

war vollständig überflüssig,<br />

denn von 5 Uhr an war an weiteren Schlaf<br />

gar nicht zu denken. Zwar füllten sich<br />

Tribünen und Easenplätze der Rennbahn<br />

erst gegen Mittag auf, aber das Volk war<br />

auf den Beinen : es wusste, was es dem<br />

Automobilsport schuldig war.<br />

Für den diesjährigen italienischen<br />

Grand Prix, der seit 1921 zum 9. Male ausgetragen<br />

wird, stand eine Preissumme von<br />

170 000 Lire zur Verfügung, die zu teilen<br />

sich 25 Equipen anheischig zu machen<br />

schienen. Allein die üblichen Forfaits blieben<br />

nicht aus, ja sie dezimierten die Schar<br />

auf 14 Mannschaften, denen General<br />

Balbo vom Luftfahrtsministerium als<br />

Starter die Bahn frei gab.<br />

Der Presseausweis verschafft uns Eingang<br />

in das Quartier der streng bewachten<br />

Boxen, wo schon frühzeitig regster<br />

Betrieb herrscht, die letzten Vorbereitungen<br />

und Instruktionen von Stapel gehen,<br />

das Ersatzmaterial und die Hilfskräfte<br />

bereitgestellt werden. Rasch begrüssen wir<br />

noch Chiron, der sehr zuversichtlich ist,<br />

wechseln einige Händedrücke im Alfa<br />

Romeo-Lager, wo es heute nach dem tragischen<br />

Tod des Markenkollegen etwas<br />

weniger lebhaft hergeht als sonst. Dann<br />

ertönt das Kommando « Pronto per la partenzza!»<br />

und bald sind die 14 Wagen auf<br />

der Bahn, bereit, auf das Zeichen den ersten<br />

Kilometer in Angriff zu nehmen, deren<br />

ja ein Hundert um das andere der<br />

Zeit abgerungen werden sollten.<br />

Lehoux setzt sich überraschend an die<br />

Spitze, gefolgt von Campari, Varzi und<br />

Divo. Schon nach zwei Runden übernimmt<br />

Varzi die Führung der Kopfgruppe, der<br />

immer noch Lehoux und mit ihm Campari<br />

und Klinger angehören. Schon löst sich<br />

das Feld auf, die wenigen Gruppen brökkeln<br />

ab, Senechal muss als Erster zu den<br />

Boxen, und bei der fünften Runde haben<br />

wir das Bild des gehetzten Rudels, wie es<br />

uns in tausend Varianten während zehn<br />

Stunden geboten wird. Jawohl! zehn geschlagene<br />

Stunden, ohne Unterbruch, hat<br />

der Kampf gedauert, begleitet von wechselhaftem<br />

Glück und schwankender Stimmung<br />

des Publikums. Der Lauf der Sonne<br />

liess die Kämpen unberührt, und als sie<br />

auch im höchsten Zenith stand und recht<br />

italienische Wärme spendete, zogen sie<br />

ihre Kreise mit gleicher Schärfe und<br />

Energie, ungeachtet eines über den Mittag<br />

dahindösenden Publikums, das sich nur<br />

ab und zu die Augen ausrieb, um gewohnheitsmässig<br />

einen Blick auf die Zeittafeln<br />

oder die Piste zu werfen.<br />

Von morgens 8 Uhr bis Schlag 6 Uhr<br />

abends dauernd seinen Tribünensitz drükken,<br />

will auch was heissen, und wer nicht<br />

dem Rennen all die unzähligen Details als<br />

interessante. Seite abgewinnen konnte, der<br />

mochte sich, von ausgesprochenen Kampfphasen<br />

abgesehen, eines gewissen Gefühls<br />

der Eintönigkeit nicht zu erwehren. Seltsamer<br />

Sonntag! Heulende Motoren, sirenende<br />

Kompressoren, deren Klang je nach<br />

der Entfernung des Fahrers sich zum<br />

Sturm entwickelte oder zum fernen Brummen<br />

abflaute, und dazwischen Pfingstglocken<br />

von vielen Türmen in der Runde,<br />

harte Radiomusik, die sich im Gemisch<br />

mit den Maschinen oft zur Dissonanz steigerte,<br />

und endlich die wogende Publikumsbegeisterung,<br />

die zum Abschluss fast<br />

in eine Stimmenorgie ausklang.<br />

Ein getreues Bild des Ringens um die<br />

Führung und den endgültigen Sieg vermittelt<br />

am zuverlässigsten die wegen Platzmangel<br />

auf Nr. 45 verschobene Tabelle über<br />

den Stand des Rennens. Wir können<br />

uns deshalb sehr wohl auf eine knappe<br />

Skizze beschränken. Varzi, Campari, Lehoux,<br />

die Reihenfolge der Spitzengruppe<br />

schien sich je länger je mehr als Dauerzustand<br />

herausbilden zu wollen. Wenigstens<br />

blieb es so dreissig Runden hindurch.<br />

Derweilen legte sich Senechal auf<br />

lange Zeit bei der Boxe fest, um ständig<br />

wiederkehrende Zündungsstörungen zu beheben.<br />

Auch Klingers Maserati schien von<br />

Anfang an Mühe zu haben, und Caniato<br />

vermochte seine Position als Letzter<br />

gleichfalls wegen stetigen Anständen mit<br />

der Maschine nicht mehr zu verbessern.<br />

Er scheidet denn auch bald als Erster endgültig<br />

aus.<br />

Nach den ersten zwei Stunden vermehrte<br />

Halte bei den Verpflegungsständen.<br />

Sie werden meistens auch mit Fahrer.wech.sel<br />

verbunden. Auch Varzi muss<br />

wegen Pneudefekt anhalten. Chiron übernimmt<br />

das Steuer, und hat gleich mächtig<br />

Arbeit zu leisten, denn mittlerweile<br />

führt Campari und holt mächtig auf. Da<br />

plötzlich, Bewegung in den Massen, aus<br />

dem Gemurmel schält sich der Name Nuvolari<br />

heraus. Was ist geschehen? Der<br />

kleine sehnige Sportstyp kommt zu Fuss<br />

über die Piste. Er hat seinen Wagen wegen<br />

Defekt aufgegeben! Konsternierung<br />

überall. Soll die schwarze Serie bei Alfa<br />

Romeo weiter anhalten? Nuvolari war in<br />

letzter Minute einer der beiden 12 Zylinder<br />

anvertraut worden, welche in Monza<br />

ihre Taufe erhalten sollten. Das Erscheinen<br />

dieser Modelle auf der Bahn wurde<br />

eu^ einer Sensation in der ganzen Sportwelt,<br />

die deren Existenz höchstens ahnte,<br />

ihr Debüt aber erst viel später erwartete.<br />

32 Runden hat Nuvolari damit in vorzüglicher<br />

Zeit zurückgelegt. Zwar konnte er<br />

über die Maschine nicht frei verfügen, da<br />

sie keineswegs genügend eingelaufen war,<br />

und er von Jano, ihrem Konstrukteur, die<br />

strikte Order mit auf den Weg erhielt,<br />

den Wagen unbedingt zu schonen. Nuvolari,<br />

der Draufgänger, wird deshalb viel<br />

mehr in seinem Element gewesen sein, als<br />

er nach der Aufgabe des Rennens, die auf<br />

Schwierigkeiten im Differential zurückzuführen<br />

war, Gelegenheit hatte, mit Campari<br />

zusammenzuspannen und auf einem<br />

ihm viel vertrauteren Wagen, weiter zu<br />

konkurieren.<br />

Nach der 40. Runde hält Campari kurz«<br />

Zeit bei den Ständen, Fahrerwechsel erfolgt<br />

und als neuer Partner nimmt Nuvolari<br />

das Steuer. Campari-Nuvolari: ein<br />

Team, das zu den aussichtsreichsten gehört<br />

und des Gegenpart Chiron-Varzi würdig<br />

ist. Anderseits bilden Borzacchini<br />

und Minoja nun ein Team, eine zweite<br />

aussichtsreiche Vertretung der Alfa Romeo-Aspirationen.<br />

Chiron hat sich inzwischen<br />

Runde um Runde im Tempo gesteigert<br />

und stösst in der 43. Passage wieder<br />

an die Spitze vor. Dieser stetige und<br />

wechselreiche Kampf um die Führung beherrscht<br />

das ganze Feld und die Zuschauermasse.<br />

Leider sollte die Spannung<br />

einer jähen Entladung Luft machen. Chiron<br />

wird plötzlich bei einer nächsten Passage<br />

vor der Tribüne vermisst, schleicht<br />

dann mit seiner Maschine mit Mühe bis<br />

zur Boxe, wo es eine erhebliche Störung<br />

im Differential zu beheben gilt. Sie erweist<br />

sich aber als zu schwierig und zeitraubend,<br />

und so scheidet das vielfach als<br />

Sieger getippte Bugatti-Paar aus. Damit<br />

wird dem Duell Alfa Romeo : Bugatti die<br />

heftigste Spitze abgebrochen, und das<br />

Rennen büsst nicht wenig an Reiz und<br />

Spannung ein. Iwanowski-Stoffel, welche<br />

den einzigen Mercedes-Benz des Tages<br />

führen, müssen wegen wiederholten Störungen<br />

ihre Position an 5. Stelle abtreten<br />

und fallen durch den veranlassten Zeitverlust<br />

ordentlich zurück. Einmal muss<br />

einer von ihnen sogar mit defektem Pneu<br />

eine Runde fahren, und bis er zur Boxe<br />

kommt, zieht eine dichte Rauchfahne, vom<br />

verbrannten Gummi stammend, hinter<br />

dem Wagen her. Die beiden halten sich<br />

aber äusserst tapfer und beenden den Tag<br />

wieder an der urspründlich belegten 5.<br />

Stelle. Lehoux-Etancelin, ein qualifiziertes<br />

Bugattiteam, das sich in den ersten<br />

Stunden immer mit in der Kopfgrnppe<br />

behauptet, muss seine Hoffnungen auch<br />

begraben, denn der eingetretene Pleuelstangenbruch<br />

kann nie und nimmer innert<br />

nützlicher Frist behoben werden. So<br />

verblasst Bugattis Hoffnungsstern immer<br />

mehr. Einzig Divo und Bouriat wird<br />

als vielerprobten Fahrern noch eine ansehnliche<br />

Chance eingeräumt. Sie sind<br />

denn auch berufen, das mit dem Abgang<br />

der ersten beiden Bugattiteams geschwächte<br />

Kampfmoment wieder zu beleben<br />

und die Alfa Romeoleute zu höchsten<br />

Leistungen dauernd anzuspannen. Verschiedentlich<br />

übernehmen Bouriat und<br />

Divo die Führung des gesamten Feldes<br />

und halten dauernd ein erstaunliches Rundenmittel<br />

inne, das ein einziges Mal die<br />

4-Minutengrenze überschreitet, als auch<br />

Bouriat mit in der Hitze sich allmählich<br />

entzündenden, platten Pneus eine Runde<br />

durchpauken muss und dabei kostbare Minuten<br />

verliert, welche er dem ständig an<br />

zweiter Stelle stehenden Alfa Romeoteam<br />

abgerungen hatte. Die beiden holen übrigens<br />

bis zum Schluss mit zähester Energie<br />

Sekunde um Sekunde auf, müssen<br />

aber doch mit einem wirklich sehr ehrenvollen<br />

dritten Platz abschliessen.<br />

Aus den Reihen war schon in den Vormittagsstunden<br />

auch der einzige Delage<br />

ausgefallen, der, wie bereits erwähnt, immer<br />

wieder mit Zündungsunregelmässigkeiten<br />

zu kämpfen hatte. Kurz nach Mittag<br />

taucht er sporadisch für einige Runden<br />

auf, verliert sich dann aber neuerdings<br />

bei den Boxen. Als die Ersten bald<br />

80 Runden hinter sich haben, kommt<br />

(Fortsetzung Seit« g)


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Minoja hält an der Boxe und lässt in 43 Sekunden<br />

die Räder wechseln, während gleichzeitig Brennstoff<br />

aetankt -wird.<br />

der Delage wieder ins Gefecht mit einer<br />

Vorlage von 19 Runden! Es bedurfte wahrhaftig<br />

eines ungeheuren Optimismus, um<br />

bei dieser Rangierung wieder mitzumachen.<br />

Aber die beiden Fahrer Hessen sich<br />

nicht abschrecken. Sie bringen es bis zu<br />

guter letzt noch auf 80 Runden (gegen 156<br />

der Sieger) vermögen sich aber trotz ihrer<br />

Zähigkeit nicht mehr zu klassieren. Immerhin:<br />

alle Hochachtung vor solchem<br />

Sportsgeist!<br />

Eine beachtenswerte Regelmässigkeit<br />

wiesen auch die beiden gestarteten Talbot<br />

auf. Nicht dass sie zu den schnellsten<br />

Maschinen gehörten, was mit Rücksicht<br />

darauf, dass diese Fabrik ihr Hauptgewicht<br />

nicht auf das Gebiet des Sport- und Rennwagens<br />

verlegt hat, niemand überraschen<br />

kann. Aber auch bei diesem «Stall» hat<br />

die Tücke Einkehr gehalten und nach 87<br />

wohlbestandenen Runden mussten Di<br />

Vecchio und Ferrari auf die Weiterfahrt<br />

verzichten.<br />

Die verbleibende Mannschaft nahm ihre<br />

Aufgabe darob nur um so ernster, nnd<br />

wenn auch jeder Vorstoss nach der führenden<br />

Gruppe immer wieder abgeschlagen<br />

wurde, so verbiss sie sich doch so<br />

recht eigenwillig in ihre Absicht, durchzuhalten,<br />

und wurde denn auch mit dem<br />

.6. Platz gebührend für ihre Ausdauer belohnt.<br />

Bei der Durchsicht der Startliste werden<br />

die meisten an den Namen zweier<br />

Bugattifahrer, Wimille und Caupillat,<br />

kommentarlos vorbeigelesen haben, in der<br />

Meinung, dass es sich hier wohl kaum um<br />

besonders aussichtsreiche Anwärter auf<br />

Platzehren handeln könne, da sie bei internationalen<br />

Rennen nie oder kaum genannt<br />

worden sind. Man soll sich aber nicht kurzerhand<br />

an das Althergebrachte halten.<br />

Es gibt glücklicherweise auch eine jüngere<br />

Generation, die sich ihren Platz an<br />

Start des Rennens durch den italienischen Luftfahrtsminister General Balbo.<br />

Der Sieger Campari wird von der Menge auf den Schultern aus der Bahn getragen.<br />

(Photo «Automobil-Revue».)<br />

der Sonne holen will, und wenn es nicht<br />

meteormässig geht wie bei einzelnen<br />

Kracks, dann eben langsam und sicher.<br />

Tatsächlich haben die beiden Vorerwähnten<br />

uns in dieser Beziehung eine gründliche<br />

Lektion erteilt. Mit einer aussergewöhnlichen<br />

Gleichmässigkeit wurde eine<br />

Runde an die andere gereiht, und nur selten<br />

sah man ihren Wagen bei den Verpflegungsständen<br />

halten. Vom zehnten Platz<br />

holten sie denn auch allgemach auf, rückten<br />

entweder dank ihrem Tempo oder<br />

durch Ausfall von Konkurrenten (und den<br />

stellt schliesslich auch der gewiegte Fahrer<br />

in Rechnung) auf der Stufenleiter<br />

langsam vor und beschlossen die letzte<br />

Runde als wohlplazierte und entsprechend<br />

dem Preisgeld von 10 000 Lire auch als<br />

wohlbestellte Vierte den Tag. Man wird<br />

ein nächstes Mal über die Meldung der<br />

beiden hinweg wohl nicht mehr so rasch<br />

zur Tagesordnung übergehen!<br />

Von den vielversprechenden Maseratimeldungen<br />

blieb eine einzige aufrecht, diejenige<br />

von Klingher und Ghersi. Mit um<br />

so grösserem Interesse wurden ihre Leistungen<br />

verfolgt, die sich ständig sehen<br />

lassen durften. Tatsächlich verdienten sie<br />

diese Aufmerksamkeit auch vollends, fanden<br />

sich ihre Rundenresultate doch immer<br />

auf der oberen Hälfte der Tafel. Nach der<br />

8. Stunde rangierten sie an 4. Stelle. In<br />

der 113. Runde mussten sie die Hilfe ihrer<br />

Mechaniker in Anspruch nehmen, die fieberhaft<br />

während langer Zeit am Wagen<br />

arbeiteten. Eine knappe halbe Stunde vor<br />

Rennschluss konnte Klingher das Rennen<br />

wieder aufnehmen und hielt dann auch<br />

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is zum Schlusssignal durch. Allerdings<br />

war es ein Ding der Unmöglichkeit, die<br />

beträchtliche Zeit, die während der Reparatur<br />

verloren gegangen war, auch nur<br />

annähernd aufzuholen, sintemal ihm dazu<br />

auch die Spitzengruppe nicht die geringste<br />

Gelegenheit gab, und so fiel er denn<br />

auf den 8. Platz zurück.<br />

Ein letztes Wort zum Team Lurani-<br />

Pirola. Der erstere ist uns von der St.<br />

Moritzer Woche her ja wohlbekannt. Der<br />

Wagen — ein reines serienmässiges 1500-<br />

ccm-Sportmodell mit Kompressor und<br />

scheinbar gar nicht auf derartige ungeheure<br />

Proben geeicht — war keineswegs<br />

«ennmässig karossiert, und dennoch vermochten<br />

die beiden mitzuhalten. Im 7.<br />

Range schlössen sie ab, wobei sie der<br />

Equipe an 6. Stelle nur einen Vorsprung<br />

von wenigen hundert Metern abgelassen<br />

hatten. Wenn auch ob der Begeisterung<br />

für die sieghaften Markenkollegen die Arbeit<br />

dieser beiden fast unbeachtet im<br />

Strudel unterging, so sei wenigstens hier<br />

ihre Fahrertüchtigkeit und die gewaltige<br />

Leistung des Wagens ins richtige Licht<br />

gesetzt.<br />

Die Bewegung der Massen hatte sich in<br />

den Nachmittagsstunden wesentlich gelegt.<br />

Hitze und Verdauungstätigkeit, mangelndes<br />

Mittagsschläfchen und, last not<br />

least, das zeitweise wenig veränderte Bild<br />

auf der Piste trugen zu diesem halbwachen<br />

Zustand redlich bei. Mit zunehmen-J<br />

der Kühle und wachsender Kundenzahr<br />

hub auch ein vermehrtes Interesse wieder<br />

an. Ob es noch in letzter Stunde Verschiebungen<br />

geben mochte? Alles streckte wieder<br />

die Nase in die Luft oder Richtung<br />

Zeittafel und Rennbahn.<br />

Aber nichts wies auf irgendeine TJeberraschung<br />

hin. Divo holte aus seinem Wagen<br />

heraus, was er konnte, allein seine<br />

Gegenspieler auf dem ersten und zweiten<br />

Platz antworteten nur mit immer gleich<br />

vorzüglich absolvierten Runden. Je mehr<br />

sich der Uhrzeiger gegen sechs Uhr<br />

abends verschob, umso grösser wurde der<br />

Anteil des Publikums. Die letzten Runden<br />

der sicheren Sieger wurden von dauerndem<br />

Beifall begleitet. In der vorletzten<br />

Runde schien es noch eine Sensation abzusetzen,<br />

als Borzacchini zu den Boxen<br />

schwenkte und dort für Sekunden anhielt.<br />

Momente der grössten Spannung: hat der<br />

voraussichtlich Zweitplacierte im letzten<br />

Augenblick noch Schwierigkeiten und<br />

wird Divo im Range nachfolgen ? I)a<br />

nimmt der Wagen seine Runde wieder<br />

auf, und Jubel quittiert die dem Publikum<br />

damit erbrachte Gewissheit, dass<br />

keine Gefahr mehr im Verzug ist. Der<br />

Fahrer hatte sich nur darüber vergewissern<br />

wollen, ob ein in den Kühler geflogener<br />

Stein diesen nicht beschädigte.<br />

Als die Sirene Schluss des grossen<br />

Kampfes in die Weite zischte, da erhob<br />

sich tumultähnlicher Beifall an allen Enden.<br />

Rasch war die Bahn überflutet, alles<br />

eilte dem Alfa Romeo-Stand zu. Campari<br />

und Nuvolari wurden begeistert gefeiert,<br />

der «Neger» Campari rnusste sich im<br />

Triumphe tragen lassen und hatte alle<br />

Mühe, seine Verehrer etwas zu beruhigen.<br />

Wenn wir Rückschau halten, dann noch<br />

ein Wort der Anerkennung für die Organisation.<br />

Sie hat in allen Teilen glänzend<br />

gespielt und auch den Pressedienst vorbildlich<br />

besorgt. Italien darf auf seine<br />

Monzabahn und deren Leiter sicher stolz<br />

sein.<br />

Die beiden erstplazierten Alfa Romeo-<br />

Mannschaften zogen ihre Runden gleich<br />

einem Uhrwerk. Mit einer Regelmässigkeit<br />

und Präzision der Fahrtechnik, die den<br />

Sieg doppelt wertvoll macht, festigten sie<br />

ihre Position immer mehr. Abgesehen vom<br />

Team Divo-Bouriat, das auch seinerseits<br />

in den Leistungen nicht abfiel, hatte man<br />

nach dem Ausscheiden der Bugattifavoriten<br />

den Bindruck ,dass sich hier auf der<br />

Piste ein Schauspiel abwickelte, in dem<br />

die vier Meister von Alfa Romeo die<br />

Hauptrollen innehatten und für deren<br />

glänzende Durchführung die übrigen Fahrer<br />

einfach die um so wirkungsvollere<br />

Staffage bilden mussten.<br />

Der technischen Bedeutung des Rennens<br />

wird ein Bericht in folgender Nummer<br />

gerecht. Wir beschränken uns auf den<br />

kurzen Hinweis, dass die siegreichen<br />

Achtzylindermodelle der italienischen Fabrik<br />

damit ihre grösste Feuerprobe einwandfrei<br />

und glänzend bestanden haben.<br />

Nach kompetentem Urteil hat Italien<br />

hierin nun für die nächste Zeit eine Maschine,<br />

die für die Sportwelt das bedeutet,<br />

was das gefürchtete neue Modell Bugattis<br />

für Frankreich. Beide Typen werden diese<br />

Saison noch verschiedentlich einander, gegenüberstehen.<br />

Es wird zu einem Treffen<br />

im 24-Stunden-Rennen von Le Mans und<br />

in den beiden Grands Prix von Spa ,und<br />

Montlhery kommen. Dass der Kampf dort<br />

AUTOMOBIL-REVÜE <strong>1931</strong> - N» 44<br />

mit unerbittlicher Schärfe und beidseitig<br />

bestberechtigten Hoffnungen auf Sieg geführt<br />

wird, hat Monza gezeigt.<br />

In Monza hat nicht nur Alfa Romeo,<br />

sondern auch der internationale Autosport<br />

in Arcangeli einen Meisterfahrer verloren,<br />

der noch lange nicht seinen Zenith erreicht<br />

hatte. Seine Markenkollegen haben<br />

ihm mit ihrem Erfolg das schönste Denkmal<br />

gesetzt. Dies bringt eine versöhnliche<br />

Note in die Tragik, mit welcher der 9.<br />

Grosse Preis von Monza in die Sportgeschichte<br />

eingehen wird. bi.<br />

Erste Etappe Berlin—Genf der ersten<br />

Wagengruppe.<br />

Die grosse Veranstaltung des A. v. D., die<br />

10 000-km-Fahrt, hat am letzten Donnerstag<br />

mit dem Start der ersten Gruppe der<br />

Wagen unter 2000 ccm begonnen. Die Abnahme<br />

und Fahrerbesprechung am letzten<br />

Mittwoch im Auto-Hotel in Charlottenfourg<br />

vermittelte zum ersten Mal die Bekanntschaft<br />

der verschiedenen, aus allen Ländern<br />

herbeigerollten Konkurrenten. Von den 42<br />

Gemeldeten trafen zur Abnahme 41 Wagen<br />

zur rechten Zeit ein. Der Start am Donnerstag<br />

früh auf der Berliner Avus rief trotz<br />

der frühen Morgenstunde zahlreiche Autosportenthusiasten<br />

herbei. Der bedeckte Himmel<br />

schien zwar zum Beginn der Fahrt kein<br />

besonders günstiges Gesicht z>u machen,<br />

trotzdem ging es bis zum Moment, da die<br />

weisse Flagge von


- <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Berlin nach Frankfurt und weiter durch die<br />

Rheinpfalz nach Saarbrücken, verursachte<br />

den Konkurrenten keinerlei Schwierigkeiten.<br />

Die langen geraden Strassen der Pfalz und<br />

des Saarge'bietes lockten die 10 000-km-Fahrer<br />

zu schnellen Fahrten. Die Kontrolle in<br />

Saarbrücken wurde umsichtig und gastfreundlich<br />

vom Auto-Club des Saargebietes<br />

erledigt.<br />

Der zweite Teil der ersten Etappe Saarbrücken—Genf<br />

spielte sich ebenfalls ohne<br />

Zwischenfall ab. Den 10 000-km-Fahrern<br />

war die Strecke Molsheim, Colmar, Beifort,<br />

Besancon, Col de la Faucille, empfohlen worden,<br />

indessen machten mehrere vorsichtige<br />

Fahrer dennoch einen Umweg, um die Berge<br />

zu vermeiden, über Strassburg und Basel<br />

und weiter durch die Schweiz nach Genf.<br />

Ankunft der ersten Gruppe in Genf.<br />

Der erste Teilnehmer der 10,000-km-Fährt<br />

erreichte Genf bereits am Freitag nach<br />

5 Uhr morgens. Er hatte die erste Etappe,<br />

die 1100 km misst, beinahe ohne Unterbruch<br />

zurückgelegt. Zahlreiche konkurrenten trafen<br />

ebenfalls viel vor dem Start ein, da sie<br />

eine kurze Ruhepause einzuschalten beabsichtigten.<br />

Die andern Fahrer, die sich eines<br />

ruhigeren Fahrtempos befleissigten, kamen<br />

im Laufe des Tages in Genf an, immer<br />

noch früh genug für den Start um Mitternacht.<br />

Ausser dem. bereits gemeldeten Ausfall<br />

eines Hanomags langten sämtliche Fahrzeuge<br />

ohne Verspätung in Genf ein. Besonders<br />

bemerkenswert ist die Höchstleistung<br />

«ines kleinen Hanomags, der in 24 Stunden<br />

die Strecke Berlin-Genf zurücklegte und<br />

dabei ein Stundenmittel von 50 km aufwies.<br />

Viel bestaunt wurde auch die Leistung des<br />

Wanderer-Fahrers Otto Wolf, der als Passa-<br />

'giere seine Frau und seine drei Kinder mit<br />

sich führt! Dieser Konkurrent hat jedenfalls<br />

den eigentlichen touristischen Sinn der 10,000-<br />

km-Fahrt treffend erfasst.<br />

/ Der Kontrolldienst wurde von den Herren<br />

"Jules Decrauzat, Präsident der Nationalen<br />

Sportkommission des A. C. S., Ernst Brieger,<br />

Sekretär der Nationalen Sportkommission<br />

des A.C.S., und Pouün, offizieller Chronometreur<br />

des A. C. C, geleitet. Eine grosse<br />

Fahne mit der Inschrift «10,000 km» war beim<br />

«Zentralsitz des A. C. S. errichtet. Gegen 800<br />

Personen wohnten trotz der späten Abendstunde<br />

dem interessanten Start der Wagen<br />

' bei, der um 23 Uhr 01 am Freitag abend begann.<br />

Die Fahrer waren Gegenstand des allgemeinen<br />

Publikumsinteresses. Auch der<br />

reibungslose Ablauf der Organisation der<br />

Funktionäre des A. C. S. fand allgemeine<br />

Beachtung.<br />

Start der grossen Klasse in Berlin.<br />

Während die erste Gruppe der 10 000-ktn-<br />

Fahrer bereits den vierten Tag auf ihrer gewaltigen<br />

Reise sich befand, rüsteten sich in<br />

Berlin die Konkurrenten der grossen Wagenklasse<br />

über 2000 ccm zum Start. Am Samstag<br />

unterzogen die Funktionäre des A. v. D.<br />

die Wagen einer peinlichen Prüfung. Während<br />

bei der Kolonne der kleinen Wagen nur<br />

ein einziger der Gemeldeten sein rechtzeitiges<br />

Erscheinen versäumte, gab es bei der<br />

grossen Klasse gleich zum Anfang verschiedene<br />

Ausfälle. Von den 48 gemeldeten Fahrzeugen<br />

stellten sich 47 zur rechten Zeit in<br />

Berlin ein. Interessant ist die Tatsache, dass<br />

das Kontingent der Damenfahrerinnen bei<br />

der grösseren Klasse bedeutend erweitert ist:<br />

Zwölf Damen sitzen am Volant und sechs bilden<br />

den Ersatz. Am Sonntag morgen wurde<br />

von 8 Uhr 46 an in Berlin den Fahrzeugen<br />

der Start freigegeben.<br />

Ankunft in Genf.<br />

Trotzdem sie am Morgen beinahe drei<br />

Stunden später nach ihren Kameraden starteten,<br />

erreichten die Konkurrenten Genf nach<br />

der absoluten Zeitberechnung um fünf Stunden<br />

früher, so, dass sie zusammen für die<br />

erste Etappe 8 bis 9 Stunden weniger Zeit<br />

brauchten als die Fahrer der kleineren<br />

Klasse. Alle in Berlin gestarteten Fahrer der<br />

grösseren Klasse erreichten Genf; von ihnen<br />

konnte nur ein Fahrer nicht mehr weiter, weil<br />

er durch eine Verspätung am Montagabend<br />

erst 18 Uhr 30 in Genf eintraf, nachdem um<br />

18 Uhr 16 sein Start hätte erfolgen sollen.<br />

Der Fahrer, der mit einem Marmon konkurrierte,<br />

wurde so ein Opfer des konsequenten<br />

Reglements. Obwohl er untröstlich war und<br />

sich vor Verwirrung kaum mehr zu helfen<br />

wusste, mussten ihm, zu ihrem Bedauern, die<br />

Funktionäre den Start verweigern.<br />

• Für die Kontrolleure in Genf war es keine<br />

leichte Sache, allen Wagen im Gewühl des<br />

Pfingstmontagverkehrs in der Rue du Mont<br />

Blanc den Start zu erteilen. Herr Decrauzat,<br />

der Präsident der Nationalen Sportkommission,<br />

leitete die Kontrolle und. erteilte den<br />

Start, während sein Sekretär, Herr Brieger,<br />

sich mit Herrn Geneux in die Chronometrierung<br />

teilte. Sie wurden durch einige Mitglieder<br />

des Verbandes der Angehörigen des<br />

Motorwagendienstes und mehrere Polizisten<br />

unterstützt. Die Konkurrenten ^schienen alle<br />

von der Fahrt noch nicht sehr angegriffen<br />

zu sein, jedenfalls machten sie alle einen<br />

guten Eindruck.<br />

Grosser Preis von Genf.<br />

Wir veröffentlichen im Nachstehenden den<br />

momentanen Stand der definitiven Meldungen<br />

für das erste schweizerische Rundstrecken-<br />

Rennen vom 7. Juni in Meyrin bei Genf.<br />

350—1100 ccm:<br />

Markiewicz (Austin), Schlumberger (Salmson),<br />

•Scaron (Amilcar), Lepicard (Donnet), Romano (Bugatti).<br />

Kessler (Amilcar). Willy (Rally), X (Rally),<br />

X (Rally). Cabantous (Salmson). Materassi . (Talbot).<br />

1100—1500 ccm:<br />

Angwerd (Bugatti), Veyron (Bugatti), Luram<br />

(Alfa Romeo), Pesato (B.N.C.), Wimille (Bugatti),<br />

Senechal (Delage). Gaupillat Bugatti). Avondet (Bugatti),<br />

Kessler (Alfa Romeo) Wittwer (Busratti),<br />

Materassi (Talbot), Materassi (Talbot), Ferrari<br />

(Alfa Romeo).<br />

1500—2000 ccm:<br />

Ferrari (Alfa Romeo), de Maleplane (Bugatti),<br />

Leitungen (Bugatti).<br />

2000—3000 ccm:<br />

iAmiaehi (Bugatti), Lehoux (Bugatti). Graf Czaikowsky<br />

(Bugatti), Graf d'Arnoux (Bugatti) Jellen<br />

(Bugatti), Caflisch (Mercedes), Ferrari (Alfa<br />

Romeo), Ferrari (Alfa Romeo). Klinger (Maserati),<br />

von Morgen (Bugatti). Burggaller (Bugatti). Karrer<br />

(Bugatti)<br />

Die offiziellen<br />

Grossen Preis von Genf finden am-Donnerstag,<br />

den 4., Freitag, den 5. und Samstag, den<br />

6. Juni, je von 4% bis 6% Uhr morgens statt.<br />

Zur rechtzeitigen Beschaffung von Tribünensitzgelegenheiten<br />

wird am 27. Mai in der<br />

Agentur Blenk, Fert & Co., Rue du Mont<br />

Blanc (Telephon 26.302) in Genf der Vorverkauf<br />

eröffnet. Billets können auf schriftlichem<br />

Wege und durch Einsendung eines<br />

Postmandats für den Platzpreis plus 40 Rp.<br />

Spesen von dem erwähnten Bureau bezogen<br />

werd'en.<br />

Der Autobus in Paris will die Trambahnen<br />

ersetzen. Die Verwaltungsbehörde<br />

der Stadt Paris, die den Autobusverkehr<br />

unter sich hat, ist durch die Einstellung<br />

mehrerer Tramlinien und die Schaffung<br />

neuer oder Verlängerung bestehender Autobuslinien<br />

genötigt, grosse Wagenbestellungen<br />

vorzunehmen. Der heutige Wagenpark<br />

soll durch 590 neue Wagen ergänzt<br />

werden. 320 Wagen sind für den<br />

Ersatz auszurangierender Wagen notwendig",<br />

weitere 120 Wagen mit normalen<br />

Sechszylindermotoren, sowie 150 Wagen mit<br />

SOplätzigen Karosserien und nur einer<br />

Einheitsklasse sollen für den Dienst auf<br />

neuen Kurslinien erbaut werden. lt.<br />

Fernomnibusse Warschau - Berlin - Paris.<br />

Wie aus Berlin gemeldet wird, befasste sich<br />

eine besondere Studiengesellschaft seit längerer<br />

Zeit mit der Schaffung einer FernomnibusMnie<br />

Warschau-Berlin-Paris. Da die Verkehrsmöglichkeiten<br />

als günstig taxiert wurden,<br />

reichten die Interessenten dieser neuen<br />

grossen Bus-Verbindung bei den Behörden die<br />

Konzessionsgesuche ein. Später beabsichtigt<br />

die neue Omnibusgesellschaft Warschan-<br />

Berlin-Paris, sich mit" anderen grossen<br />

ausländischen Unternehmen zu einer Dachgesellschaft<br />

zu liieren. Als weitere Ueberlandverbindungen<br />

sind die Strecken Berlin-<br />

Prag, Berlin-Wien, Berlin-Budapest und<br />

nach den nördlichen Ostseestaaten und an<br />

den Rhein vorgesehen.<br />

bo.<br />

Eine Autobusfernlinie Wien-Budapest. Von<br />

dem grossen Projekt, die Stadt Wien mit den<br />

wichtigsten Zentren der Tschechoslowakei<br />

und Ungarns durch Autobusfernlinien zu verbinden,<br />

wird dieses Frühjahr die Linie Wien-<br />

Budapest verwirklicht. Die für den Betrieb<br />

vorgesehenen Omnibusse sind eigentliche<br />

Rekordversuche für denPullmanwagen mit luxuriöser Ausstattung,<br />

sie fassen 37 Fahrgäste. Die Inneneinrichtung<br />

besteht aus Fauteuils mit Tischen, Radioanlage<br />

mit Lautsprecher, sowie Büffet.<br />

Die Fahrzeit beträgt 6 Stunden, soll aber allmählich<br />

auf 5 Stunden reduziert werden,<br />

womit dieselbe der Reisedauer in direktem<br />

Schnellzug entsprechen wird. Trotz der äusserst<br />

komfortabeln Reisemöglichkeit wird<br />

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N° U - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE tJj<br />

Verkehrsbewilligungen auf kurze Frist für<br />

den Kanton Baselstadt. Die Automobilkontrolle<br />

von Baselstadt erteilt, basierend auf<br />

der Verordnung über den Strassenverkehr<br />

vom 17. September 1929 kurzfristige Verkehrsbewilligungen<br />

für einen Tag, bezw. für<br />

eine Woche. Der Staat übernimmt die Dekkung<br />

der Haftpflicht und hat zu diesem<br />

Zwecke mit den Versicherungsgesellschaften<br />

einen Kollektivvertrag abgeschlossen. Die<br />

Prämiengebühr für eine eintägige Verkehrsbewilligung<br />

für Personen- und Lastwagen<br />

beläuft sich auf Fr. 3.50, für eine wöchentliche<br />

Verkehrsbewilligung auf Fr. 12.<br />

Die Polizeigebühr für die kurzfristige Bewilligung<br />

samt den zugeteilten Nummernschildern<br />

beläuft sich auf Fr. 5. Ein altes<br />

Postulat der Automobilisten wird damit erfüllt<br />

und auch die Schwierigkeiten behoben,<br />

die man früher mit der Beschaffung der Oaragenummer<br />

hatte.<br />

It.<br />

Die Pierre-Pertuls-Strasse im Bau. Die ersten<br />

Spatenstiche zum Bau des neuen Strassenstückes<br />

der Pierre-Pertuis-Strasse wurden<br />

Montag den 19. Mai vollzogen, nachdem<br />

bereits vorher die Bäume auf dem neuen<br />

Trassestück gefällt worden sind. go.<br />

Warum nicht Betonbelag auf der Kornhausbrücke?<br />

wie wir bereits berichteten, wurde<br />

vom Berner Gemeinderat die längst dringliche<br />

Neubelegung der Kornhausbrücke nun<br />

beschlossen. Als neuer Belag ist Hartgussasphalt<br />

vorgesehen. Dieser Belag ist viel<br />

gleitsicherer als das bisherige Holzpflaster<br />

und gar etwa nasser Stampfasphalt, verkehrstechnisch<br />

bedeutet er aber doch noch<br />

nicht das Ideal. Auf unsere Erkundigung,<br />

weshalb man auf der im Gefälle liegenden<br />

Brücke nicht den noch griffigeren Betonbelag<br />

vorgesehen hat, teilt uns die bundesstädtische<br />

Baudirektion folgendes mit:<br />

Ein Oberflächenbelajj aus Beton kann für die<br />

Fahrbahn auf der Kornhausbrücke nicht in<br />

Frage kommen, weil ein derartiger Belag für die<br />

Brücke eine Mehrbelastung von 115 Tonnen bringen<br />

-würde, was nicht erwünscht ist. Ferner würde<br />

bei der vorhandenen aufgelösten eisernen Brükkenkonstrnktion<br />

die Betonoberfläche durch Querwnd<br />

Längsrisse derart durchzogen, dass Reparaturen<br />

ständig zu gewärtigen wären. Zudem ist deT<br />

einzige (? Red.) grosse Vorteil einer BetonfahTbahn<br />

— nämlich die bessere Sicht während der<br />

Nacht — illusorisch, da die öffentliche Beleuchjeder<br />

Passant und jeder Gegenstand von weither<br />

sichtbar sind.<br />

Nach reiflichem Studium der Frage des 'Neubelages<br />

und der Umbauten auf der Kornhausbrücke<br />

halten wir die daherige Vorlage an unsere<br />

Oberbehörden als die bestgegebene.<br />

Der städt. Baudirektor I:<br />


10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> W<br />

Auto und Wirtschaft.<br />

Deutschlands<br />

Automobilgeschäft<br />

im ersten Quartal <strong>1931</strong>.<br />

Mit dem Beginn der neuen Automobilsaison<br />

wurden in Deutschland weitere Preissenkungen<br />

auf Automobile vorgenommen. Es ist<br />

nicht zu leugnen, dass durch die systematische<br />

Preissenkungsaktion gewisse Erfolge<br />

erzielt wurden. Durch die Verschiebung des<br />

Bedarfes zum Kleinauto auf der einen und<br />

zum schweren Lastwagen auf der andern<br />

Seite, zeigt sich im laufenden Jahre eine Verschiebung<br />

der Marktverhältnisse zugunsten<br />

der einheimischen Automobilindustrie. Die<br />

arbeitstägliche Zulassung deutscher und ausländischer<br />

Automobilprodukte im Prozentverhältnis<br />

zu der Gesamtzulassung gestaltete<br />

sich im ersten Quartal <strong>1931</strong> folgendermassen:<br />

Personenautomobile <strong>1931</strong><br />

Deutsche Ausländer<br />

Januar 75.2 24.8<br />

Febiuar 72.5 27.5<br />

März 78.5 21.5<br />

Lastautomohile<br />

Januar 68.6 31.4<br />

Februar 63.0 37.0<br />

Zu verkaufen<br />

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Automobil-Revue, Bern.<br />

März 67.8 32.2<br />

Dementsprechend ist die Einfuhr von Automobilen<br />

wie auch von Montagebestandteilen<br />

im ersten Vierteljahr <strong>1931</strong> stark zurückgegangen.<br />

Gegenüber dem Vorjahre, mit einer<br />

Importquote von 2203 fertigen Automobilen,<br />

wurden im ersten Quartal <strong>1931</strong> 940 Stück<br />

eingeführt, während die importierten Lastautomobile<br />

von 121 auf 29 herunterfielen.<br />

Umgekehrt zeigt der Export von Automobilen<br />

aus Deutschland eine bemerkenswerte Belebung.<br />

An Lastautos gelangten 738 gegen<br />

627 zur Ausfuhr, an Personenautomobilen 883<br />

gegenüber 808. Bei der Betrachtung der<br />

grösseren Exportziffern ist jedoch nicht zu<br />

vergessen, dass Deutschland zurzeit durch<br />

seine systematischen Preissenkungsaktionen<br />

und durch seine Reparationslasten mit allen<br />

Mitteln auf das Auslandsgeschäft gedrängt<br />

wird und daselbst zu Preisen offeriert, die<br />

weit unter derjenigen Grenze liegen, wo auch<br />

nur noch ein bescheidener Gewinn erzielt<br />

werden kann. Die günstige Entwicklung in<br />

den Monaten Januar bis März hat sich im<br />

April fortgesetzt und der übliche Saisonverlauf<br />

wird in den nächsten Monaten einen<br />

weitern Anstieg bringen. Dagegen ist eine<br />

konjunkturelle Besserung gegenwärtig noch<br />

nicht eindeutig festzustellen. Die verhältnismassig<br />

günstigen Absatzverhältnisse in den<br />

beiden letzten Monaten sind zum erheblichen<br />

Teile als unmittelbare Auswirkung des Berliner<br />

Automobilsalons zu bewerten. Wy.<br />

Bulgarien<br />

als Absatzgebiet für Automobile<br />

Mangels jeglicher Eigenproduktion ist die<br />

Versorgung des bulgarischen Automobilmarktes<br />

ausschliesslich der ausländischen Industrie<br />

vorbehalten. Den jüngsten, amtlicherseits<br />

vorliegenden Ziffern zufolge hat<br />

sich diese Einfuhr im Zeitraum der letzten<br />

paar Jahre in steil ansteigender Richtung<br />

entwickelt, indem sie eine Zunahme von 323<br />

Einheiten in 1927 auf 1636 Einheiten in 1929<br />

erfahren hat. An diesem Geschäft waren beteiligt:<br />

die Vereinigten Staaten, Italien,<br />

Frankreich, Deutschland und Oesterreich.<br />

Die bulgarische Nachfrage nach Tourenwagen<br />

richtet sich in neuerer Zeit bei weitem<br />

in der Hauptsache auf die Modelle vom<br />

geschlossenen Typ mit 50/60 PS, während<br />

Lastkraftwagen mit einer Tragfähigkeit von<br />

2 t der weitaus stärksten Nachfrage begegnen.<br />

Am meisten vertreten sind in Bulgarien<br />

die Marken Fiat, Ford, Chevrolet, Citroen,<br />

Steyr und Essex. Im allgemeinen absorbiert<br />

der bulgarische Markt ledäglich<br />

Nutzwagen, während die Verkäufe von Luxuswagen<br />

ungemein selten sind. Abgesehen<br />

vom Distrikt Sofia ist das Kraftfahrzeugwesen<br />

im Süden des Landes am meisten entwickelt,<br />

wo das Automobil vornehmlich z-ur<br />

Beförderung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen<br />

und im besonderen von Tabak<br />

Verwendung findet. Der Zustand der nationalen<br />

Autostrassen lässt fast überall nocff<br />

sehr viel zu wünschen übrig, was einerseits<br />

der Verbreitung des Automobilwesens sehr<br />

hinderlich ist, und anderseits den Gebrauch<br />

von ebenso Widerstands- wie leistungsfähigen<br />

Maschinen bedingt. Infolge des ganz<br />

unzureichenden Eisenbahnnetzes werden<br />

immer mehr Automobillinien für d5e Beförderung",<br />

namentlich von Personen, eingerichtet.<br />

Die Anzahl der am 1. Februar <strong>1931</strong> in<br />

Bulgarien im Verkehr befindlichen Kraftwagen<br />

belief sich auf insgesamt 3697 Einheiten.<br />

Die Umsätze auf dem bulgarischen Automobilmarkt<br />

erfolgen neuerdings zu ungefähr<br />

40% für Rechnung von Privatleuten und zu,<br />

Spezialwerkstätte für Anhängewagen<br />

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60% für Rechnung der Behörden und öffentlichen<br />

Körperschaften; letztere pflegen ihre<br />

Aufträge auf dem Wege der öffentlichen Ausschreibungen<br />

zu vergeben, wobei fast immer<br />

der Preis d'ie letzten Endes ausschlaggebende<br />

Rolle bei der Zuweisung spielt. Dr.<br />

Der englische Strassenfonds. Nach Mitteilungen<br />

des Finanzministers belief sich das<br />

Vermögen des Strassenfonds am 31. März,<br />

dem Datum des Rechnungsabschlusses, auf<br />

rund 151 Millionen Fr. Dieser Betrag ist<br />

aber keineswegs gleichbedeutend mit dem<br />

Jahresertrag der dem Fonds zufliessenden<br />

Motorfahrzeugsteuern, da demselben im beendeten<br />

Rechnungsjahre schon ganz gewaltige<br />

Summen für den laufenden Strassenund<br />

Brückenbau entnommen worden sind.<br />

B.<br />

Amerikanische Beurteilung der Produktions-Aussichten.<br />

Man ist im Verlaufe der<br />

letzten Monate selbst im Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten etwa bescheidener<br />

geworden. Während man nach der Hochkonjunkturperiode<br />

des Jahres 1929, wo 5,36<br />

Millionen Last- und Personenautomobile gebaut<br />

wurden, bereits mit der 6-Millionen-<br />

Grenze im Jahre 1930 spekulierte, tatsächlich<br />

aber nur eine Produktion 3,35 Millionen<br />

Wagen herausbrachte, glaubt man nach den<br />

ersten saisonmässigen Belebungen des laufenden<br />

Frühjahrs für <strong>1931</strong> mit einer Produktion<br />

von rund 4,5 Millionen Stück rechnen zu<br />

dürfen. Nachdem sich aber gezeigt hat,<br />

dass die Krise in der amerikanischen Automobilindustrie<br />

tiefere Furchen gezogen hat,<br />

beabsichtigt doch bereits schon Ford wieder<br />

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sie das Weiterführen der Bestrebungen für<br />

eine Normalbahn verlangt und von den<br />

Kantonsregierungen in Aarau und Luzern<br />

verlangt, sie möchten eine befriedigende<br />

Lösung für die einzig dastehenden Verkehrsverhältnisse<br />

im Suhrental suchen. Die<br />

Schlussfolgerungen des Expertengutachtens<br />

wurden bedauert.<br />

go.<br />

Kalender<br />

der Automobilausstellungen.<br />

(•Autorisiert durch das ständige internationale Bureau<br />

der Automobilkonstruktcurc.)<br />

30. Mai bis 8. Juni: XI. Internationale Messe in<br />

Ljubljana (Jugoslawien).<br />

31. Mai bis 30. September: Ausstellung für Körperkultur<br />

und Sport in Pardubice (Tschechoslowakei).<br />

19. Juli bis 15. September: Hygiene- und Sportausstellung<br />

in Bern, Hyspa (nur für Motorräder).<br />

29. August bis 9. September: Internationale Herbstmesse<br />

in Ljubljana (Jugoslawien).<br />

Ende August bis Anfang September: Nord-Messe in<br />

Wilna (Polen).<br />

5. bis 15. September: XI. Internationale Ost-Mustermesse<br />

in Lwow (Polen).<br />

8. bis 17. September: Messe von Utrecht in Utrecht<br />

(Lastwagen und Autobusse), Holland.<br />

1. bis 11. Oktober: Tourenwagen-Salon in Paris<br />

(Frankreich)<br />

22. bis 28. Oktober: Internationale Automobilausstellung<br />

in Prag (Tschechoslowakei).<br />

15. bis 24. Oktober: Tourenwagen-Salon in London<br />

(Grossbritannien).<br />

5. bis 14. November: Nutzfahrzeug-Salon in London<br />

(Grossbritannien).<br />

13. bis 21. November: Automobilaiisslellung in Glasgow<br />

(Schottland).<br />

November (noch zu bestimmen): Kopenhagener Sa-<br />

Ion (für Lastwagen, Autobusse und Motorräder).<br />

28. November bis 6. Dezember: Salon für Nutzfahrzeuge<br />

in Paris (Frankreich).<br />

9. bis 20. Dezember: XXV. Salon von Brüssel (Belgien).<br />

Kle^ne<br />

eine zweimonatliche Produktionseinschränkung<br />

vorzunehmen, schätzt man zur Zeit<br />

die amerikanische Produktionsquantität auf<br />

3 Millionen Einheiten. Es dürften im laufenden<br />

Jahre 4 Millionen Automobile verschrottet<br />

werden, so dass, wenn nicht neue<br />

Unsicherheitsfaktoren für 1932 sich einstellen,<br />

mit einer Absatzbelebung für das nächste<br />

Jahr gerechnet werden kann. Wy.<br />

Bahnen<br />

Absperrmassnahmen au! der Strasse Berri-<br />

MMMMqi IMi l 11|M]|MB _____ mmn m mum Tiefenau-Zollikofen. In den Ausführungen<br />

der Baudirektion des Kantons Bern zu den<br />

Das Suhrental beharrt auf einer durchge- Absperrmassnahmen an der Ausjranjrsstrasse<br />

henden Normalbahn-Verbindung. In Moos- ßern-Zollikofen blieb ein unerfreulicher<br />

leerau trafen sich am 23. Mai die Vertreter Setzfehler stehen, indem statt von einem<br />

des aargauischen und luzernischen Suhren- Einbahnverkehr mehrmals von einem Ritales,<br />

um die neue Situation zu beraten, die senbahnverkehr die Rede war. Wir dürfen<br />

durch das Expertemgutachten entstanden ist. annehmen, dass unsere aufmerksamen Leser<br />

Die Versammlung erweiterte das Exekutiv- aus dem übrigen Wortlaut des Artikels sinnkomitee<br />

und fasste eine Resolution, worin gemäss das richtige Wort erraten haben.<br />

Aufruf!<br />

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N° 44 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

A. C. S.<br />

Delegiertenversammlung des A. C. S.<br />

Die Frühjahrsdelegiertenversammlunig findet<br />

am 13. imd 14. Juni in Luzeni statt und<br />

ist mit einem Clubfest verbunden. Das Pro-<br />

2ramm lautet:<br />

Samstag, nachmittags: Delegiertenversammlung;<br />

abends: Ball im Hotel Schweizerhof.<br />

Sonntag, vormittags: Eventuell Fortsetzung<br />

der Versammlung; mittags: Bankett;<br />

nachmittags: Rundfahrt auf dem Vierwaldstättersee.<br />

Der Ball wird von der Sektion Luzern<br />

organisiert<br />

SEKTION SCHWYZ. Generalversammlung. Am<br />

17. Mai <strong>1931</strong> feierte die Sektion Schwyz des<br />

Schweiz. Automobil-Clubs ihren 10. Geburtstag.<br />

Das Ergebnis war denn auch dazu angetan, den<br />

grössten Teil der A. G. S.-Gemeinde des Landes<br />

Schwyz nach der Metropole der March, Lachen am<br />

obern Zürichsee, zu Iocken. Das Bankett zählte<br />

150 Gedecke.<br />

Vorgängig den Bankettfreuden gab es aber eine<br />

Genauigkeitsprüfung zu bestehen, an der sich fast<br />

die Hälfte der erschienenen Clubfreunde beteiligten.<br />

Auf der neu ausgebauten Strassenstrecke von Lachen<br />

nach Siebnen wurde gestartet. Den Teilnehmern<br />

wurde (mit zugeklebter Uhr und Geschwindigkeitszähler)<br />

ein bestimmtes Tempo vorgeschrieben,<br />

in welchem er die 1200 m lange Rennstrecke<br />

zu durchfahren hatte. Als Sieger aus der Konkurrenz<br />

ging derjenige hervor, der die kleinste Zeitdifferenz<br />

aufzuweisen hatte. Gefahren wurde im<br />

allgemeinen sehr gut: der Erste, Herr Ulrich (Küssnacht),<br />

wies gar keine Differenz auf, der Zweite,<br />

Herr E. Wagner, Lachen, eine solche von % Sekunde.<br />

Die auf Anregung unseres kantonalen Automobilexperten,<br />

Herrn A. von Müller, das erstemal<br />

angewandte Genauigkeitsprüfung hat bei den Teilnehmern<br />

viel Anklang gefunden, und wurde sie<br />

als brauchbares Novnm vom Gast des A. C. S., dem<br />

Zentralkomitee-Mitglied Herrn Prof. Steinmann, anerkannt.<br />

Der Konkurrenz folgte die Generalversammlung,<br />

in welcher der Präsident, Herr Dr. Hotz (Lachen),<br />

auf Leiden und Freuden der vergangenen 10 Jahre<br />

unseres Clubs Rückschau hielt. Die Leitung des<br />

Clubs wurde ihm von der Versammlung mit einmütiger<br />

Begeisterung für eine neue Amtsdauer anvertraut;<br />

weiss man doch, dass sie damit in besten<br />

Händen liegt. Ein Vertreter des Regierungsrates<br />

von Schwyz, Herr Bettschart, der Gemeindepräsident<br />

von Lachen, und Herr Prof. Steinmann vom<br />

Zentralkomitee überbrachten dem Club ihre Glückwünsche.<br />

Herr Prof. Steinmann überreichte dazu<br />

einen silbernen Becher. Als besonderen Dessert<br />

überraschten uns die Lachner Meitli mit einer flotten<br />

Darbietung als Tanzgirls, so dass man sich vor<br />

eine Revue-Bühne versetzt glauben konnte.<br />

Mit Tanz und Fröhlichkeit schloss der 10. Geburtstag<br />

der Sektion Schwyz des A. C. S. Auf ein<br />

•weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen! Gr.<br />

SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Schwarzwaldfahrt.<br />

Die Mitglieder der Sektion St. Gallen-<br />

Appenzell des A. C. S. haben die Einladung erhalten<br />

zu einer dreitägigen Schwarzwaldfahrt auf den<br />

30., 31. Mai und 1. Juni a. c. Als Treffpunkt ist<br />

das Hotel Solbad Schützen in Donarueschingen, wo<br />

sich die Teilnehmer um 11 Uhr vormittags einfinden<br />

werden, festgesetzt. Die Zeit bis zum Mittagessen<br />

wird ausgenützt mit einer Besichtigung der<br />

Gemälde und Kunstsammlung des Fürsten von<br />

Fürstenberg. Am Nachmittag: Weiterfahrt nach<br />

Freudenstadt. Am Sonntagmorgen geht's nach Baden-Baden.<br />

Der Sonntag wird für die Fahrer ein<br />

eigentlicher Ruhetag sein. Am Montag führt die<br />

Rückreise je nach Entscheidung über Offenburg<br />

durchs Kinzigtal, Triberg, Neustadt-Titisee oder<br />

Offenburg, Freiburg, Höllenthal-Titisee nach der<br />

Heimat,<br />

Es sind die landschaftlichen Reize, die den<br />

waldumsäumten Tälern die Sympathien erhalten.<br />

Das alemannische behäbige Bauernhaus auf anmutiger<br />

Höhe und an stillen Waldrändern ist<br />

Zeuge einer gesunden Bodenständigkeit und die<br />

Bauerntracht wird auch noch in Ehren gehalten.<br />

Es ist zu hoffen, dass eine zahlreiche Beteiligung<br />

die Bemühungen der Vergnügungskommission lohnen<br />

werde Die Anmeldungen sind an das Sektionssekretariat<br />

zu richten B.<br />

SEKTION ZÜRICH. «Der nläseme Mofor». Der<br />

Vorstand konnte sich für die Mitglieder die Vorführung<br />

des hervorragenden Ufa-Kultur-Tonfilms<br />

« Der gläserne Motor » sichern.<br />

Die Vorführung für die Mitglieder der Sektion<br />

Zürich des A.C.S. und deren Angehörige erfolgt<br />

durch die Sektion Zürich des A.C.S. gemeinsam<br />

mit der Ortsgruppe Zürich der Avia Sonntag, den<br />

7. Juni <strong>1931</strong>. vormittags 10.30 Uhr, im Orientkino.<br />

Eintrittskarten können auf dem Sekretariat der<br />

Sektion bezogen werden. Da eine starke Beteiligung<br />

vorauszusehen ist, ist frühzeitiges Bestellen<br />

sehr anzuempfehlen.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion Aargau.<br />

Sehr geehrte Clubmitglieder!<br />

Es mag Ihnen bekannt sein, dass wir für den<br />

Ort zur Durchführung des in unserem Sportprogramm<br />

vorgesehenen Geschicklichkeitsfahrens die<br />

sonnigen und aussichtsreichen Höhen des Zugerberges<br />

in Aussicht genommen haben. Wir haben<br />

von den dortigen Terrainverhältnissen Einsicht genommen<br />

und mussten leider konstatieren, dass sich<br />

auf dem ganzen Zugerberg kein günstiger, sich zur<br />

Durchführung einer Gymkhana gut eignender Platz<br />

finden lässt. Nach längerem Suchen haben wir uns<br />

dann definitiv entschlossen, das Geschichklichkeitsfahren<br />

auf der Baldegg abzuhalten. Die Baldegg<br />

liegt oberhalb Baden in südöstlicher Richtung; sie<br />

wird von Baden aus über Münziishausen und auch<br />

direkt von Birmenstorf aus erreicht.<br />

Auf der Baldegg befindet sich ein gutgeführtes<br />

Restaurant, auch geniesst man von dort eine schöne<br />

Aussicht in das Limmattal bis zur Stadt Zürich,<br />

sowie ist ein schöner, Schatten spendender Wald<br />

direkt angrenzend an den für uns reservierten<br />

Platz.<br />

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange und<br />

hoffen wir, dass sich dann eine recht zahlreiche<br />

Anzahl Wagen unserer Sektion einfinden wird. Die<br />

Veranstaltung findet im Monat Juni statt, das genaue<br />

Datum kann leider heute noch nicht festgelegt<br />

werden, wir werden Ihnen dasselbe aber baldmöglichst<br />

durch die « Auto-Revue > bekannt geben.<br />

Alle diejenigen, welche sich über das Ziel der<br />

diesjährigen Auslandfahrt noch nicht geäussert haben,<br />

werden höfl. gebeten, den ihnen am 16. Mai<br />

a. c. übermachten Fragebogen auszufüllen und dem<br />

Präsidenten der Sportkommission, Herrn F Zumkeller,<br />

Architekt in Brugg, raschmöglichst zustellen<br />

zu wollen.<br />

Brugg, den 25. Mai <strong>1931</strong><br />

Ḋie Sportkommission.<br />

Autosektion Seeland<br />

Gründung der Ortsgruppe Biel. Am Donnerstag,<br />

21. dies, abends 8'A Uhr, wurde ins Hotel Bahnhof<br />

in Biel eine Versammlung einberufen zwecks Gründung<br />

einer Ortsgruppe Biel als Untersektion der<br />

Sektion Seeland. Der Einladung leisteten ungefähr<br />

50 Herren Folge, und es konnte nach reichlicher<br />

Diskussion und erörterndem Referat von Präsident<br />

Strehler der Sektion Seeland zur Konstituierung<br />

der Ortsgruppe geschritten werden. Als Präsident<br />

der Untergruppe wurde gewählt Herr Dr. Lempen,<br />

als Vizepräsident Herr Jeanneret, als Kassier und<br />

Sekretär Herr Richter, als Beisitzer die Herren<br />

Humbel, Barth, Müller und Hoffmann.<br />

Die Untersektion scheint unter einem<br />

Stern geboren zu sein.<br />

guten<br />

St.<br />

^"* **^^„yf b^"JL^"<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Unsere nächste Monatsversammluna<br />

findet am Mittwoch,<br />

den 3. Juni, abends 8 Uhr, im<br />

Vereinslokal Du Pont, 1. Stock,<br />

Schützenstube, statt. Wir erwarten,<br />

in Anbetracht zweier<br />

wichtiger Abstimmung recht<br />

zahlreichen und pünktlichen Besuch.<br />

Für Aktiv-Mitglieder obligatorisch. Neue<br />

Berufskollegen freundlichst willkommen.<br />

Voranzeige. Sonntag, den 7. Juni, bei schlechtem<br />

Wetter am 14. Juni, nachmittags 3 Uhr. veranstalten<br />

wir unser diesjähriges Gartenfest, im Garten<br />

t und neu renovierten Saale des Kasino Tiefenbrunnen<br />

und ist für musikalische, wie gesellschaftliche<br />

Unterhaltung bestens gesorgt. Preis-Bolzenschiessen,<br />

Preiskegeln, Zuckersfockwerfen und<br />

Tanz. Schöne Preise. Näheres folgt später im<br />

Vereinsorgan.<br />

SCHWEIZERISCHER AUTOSTRASSENVEREIN.<br />

Fernverkehrs-Strassennetz. In seiner letzten Sitzung<br />

besprach der geschäftsleitende Ausschuss des<br />

Schweizerischen Autostrassenvereines die Eingaben<br />

zum Netzprojekt der Fernverkehrsstrassen. Von den<br />

fünf Eingaben konnte eine einzige berücksichtigt<br />

werden: Die Aufnahme der Berninastrasse in das<br />

Schema des Fernverkehrs-Strassennetzes. Einem<br />

Wunsche nach Aufnahme weiterer Ortsnamen und<br />

einem Begehren zur Abänderung des § 2 der technischen<br />

Richtlinien konnte nicht entsprochen werden.<br />

Die Arbeiten sind nun so weit gediehen, dass<br />

das Schema des Fernverkehrsstrassennetzes zusammen<br />

mit den Richtlinien und den Normalien an die<br />

Konferenz der Baudirektoren übermittelt werden<br />

kann.<br />

Herr Monteil, Gechäftsführer des Verbandes<br />

schweizerischer Motorlastwagenbesitzer, wurde an<br />

Stelle von Herrn Fritz Meyer als Mitglied des Ausschusses<br />

und des Vorstandes des Vereines ernannt.<br />

Zugleich wählte die Versammlung als Vertreter des "<br />

Kantons Solothurn und als Vorstandsmitglied Herrn<br />

Regierungsrat von Arx in Solothurn.<br />

Die Subkommission B besichtigte kürzlich die<br />

Autostrasse Köln—Bonn und eine weitere Anzahl<br />

Autostrassen in Deutschland und Frankreich,<br />

worüber Ingenieur Steiner einen Bericht -verlas, der<br />

von Kantonsingenieur Keller verfasst worden ist.<br />

Der Geschäftsführer dos Autostrassenvereines, Dr.<br />

Greiner, führte hierauf Lichtbilder von der Autostrasse<br />

Köln—Bonn und andern Autostrassen vor<br />

und referierte über die finanziellen Angelegenheiten<br />

der Autostrasse Köln—Bonn.<br />

go.<br />

Zusammenstellung der besondern Bestimmungen<br />

über den Verkehr mit Motorfahrzeugen in der<br />

Schweiz. Als jährlich wiederkehrende Publikation<br />

sind diese Bestimmungen in neuer Auflage, die vom<br />

1. Mai <strong>1931</strong> bis 30. April 1932 gültig ist, erschienen.<br />

Sie wurden von der Polizei-Abteilung des Eidg. Justiz-<br />

und Polizeidepartements herausgegeben. Der<br />

Ankauf dieser Fahrbestimmungen ist für alle in die<br />

Schweiz einreisenden Automobilisten und Motorradfahrer<br />

an den Grenzstellen obligatorisch. Der Preis<br />

beträgt Fr. 2.—.<br />

In äusserst sorgfältig bearbeiteter Art enthält die<br />

Publikation die allgemeinen Fahrvorschriften auf<br />

den Bergpoststrassen, über den Sonntagsverkehr<br />

und dann vor allem über alle die Spezialbestimmungen<br />

in den 25 Kantonen. Man findet für jeden<br />

Kanton, einzeln aufgezählt, die gesperrten oder nur<br />

in beschränktem Masse befahrbaren Strassen, dann<br />

die maximalen Geschwindigkeiten, die speziellen<br />

Bestimmungen für Motorlastwagen etc. Eine kurze<br />

Notiz orientiert über die Fahrbestimmungen im Fürstentum<br />

Liechtenstein. Eine kleine Uebersichtskarte<br />

der Schweiz vervollständigt das Ganze und orientiert<br />

in grossen Zügen über das schweizerische<br />

Hauptstrassennotz. Wenn wir ims an dieser ganz<br />

vorzüglich redigierten Publikation eine Aenderung<br />

wünschen dürften, so wäre es die, dass sie in Zukunft<br />

in Broschürenform herausgegeben würde. Die<br />

dreifache Faltung erschwert nach unserm Dafürhalten<br />

das Auffinden der speziellen Bestimmungen<br />

für diQ einzelnen Kantano ganz bedeutend. Die<br />

Karte könnte gefaltet der Broschüre am Schluss beigegeben<br />

werden.<br />

Lr.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. Arnold BGchl. . , \<br />

Walter Mathys. — Hugo Labhart '<br />

Telephon der Redaktion: Bollwerk 39.84 (HaHwau)'.<br />

Ausserhalb Geschäftezeit: Bollwerk 32.95.<br />

Redaktion für die Ostschweiz: Dr. Arnold Büchi<br />

— Sprechstunden nach Vereinbarung mit der Geschäftsstelle<br />

Zürich (L5wenstr. 51. Telephon 37.023).<br />

Neue<br />

der „Kleinen Anzeigen" in der „Automobil-Revue"<br />

Der von mir in Nummer 27 der Automobil-Revue zum<br />

Verkauf angebotene „FIAT"-Wagen ist bereits einige<br />

Tage nach Erscheinen der Insertion verkauft worden.<br />

Ich konnte feststellen, dass diese Fachzeitung besonders<br />

wegen ihres vielseitigen interessanten Inhalts den<br />

Leser interessiert- und dadurch auch die Beachtung der<br />

Anzeigen sichert.<br />

R. H. B.<br />

: : .teilen Ihnen mit, dass der „FIAT 514", welchen<br />

wir in der Automobil-Revue inseriert hatten,<br />

letzter Tage verkauft wurde.<br />

£. £)• B.<br />

-tfeS<br />

J'ai l'avantage de vous informer que ma voiture<br />

automobile„Renault" est vendue gräce aux annonces insarees<br />

dans vdtre Revue.<br />

X. C. B«<br />

Schreiben Sie Ihre Wagen in der „Automobil-Revue" zum Verkauf aus.


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richtet sich nicht nur nach dem Katalogpreis<br />

der neuen Wagen, sondern auch nach dem<br />

Preise, den ein gebrauchter Wagen dieser<br />

Marke auf dem Occasionswagen-Markt erzielen<br />

kann. Es ist klar, dass ein Wagen,<br />

der neu 15,000 Fr. kostet, der aber wegen<br />

hohen Steuer-PS und hohem Benzinverbrauch<br />

für einen Gebrauchswagen nicht in<br />

Frage kommt, einen weit geringeren Marktwert<br />

besitzt als ein Wagen gleicher Preisklasse<br />

und gleichen Alters, der im Benzinverbrauch<br />

und in den Steuern niedriger ist.<br />

Ich habe schon vielfach konstatieren können,<br />

dass gerade gebrauchte Talbot-Wagen sehr<br />

gesucht sind und auf dem Occasionswagen-<br />

Markt die höchsten Preise erzielen. Es ist<br />

aber nicht nur die im Verhältnis zur Steuer-<br />

PS-Zahl und zum Benzinverbrauch stehende<br />

Leistung des Talbot-Motors, sondern auch<br />

die einfache Eleganz der Talbot-Karosserien,<br />

die den Talbot-Occasionen zu der grossen<br />

Beliebtheit verhalfen. Es gibt wenige Marken,<br />

deren Produkte nach 5, 6 und 7 Jahren<br />

in unserer, die Mode so schnell wechselnden<br />

Zeit noch so, gefällig wirken wie gerade die<br />

Talbot-Wagen.<br />

Ich hatte erst vor kurzem einen Fall, bei<br />

welchem ein Kunde einen zirka zweijährigen<br />

Talbot suchte, dessen Katalogpreis damals<br />

nicht ganz 17 000 Fr. betrug. Es gelang<br />

mir trotz grösster Anstrengung nicht, in<br />

der ganzen Schweiz mit Angeboten bis zu<br />

12 000 Fr. einen solchen Wagen aufzutreiben.<br />

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N°44<br />

II. Blatt<br />

BERN, 26. Mai <strong>1931</strong><br />

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Der amerikanische Rennwagen-Konstrukteur<br />

Harry Miller hat kürzlich einen Vorderrad-<br />

Antriebswagen fertiggestellt, dessen Motor<br />

ohne Kompressor 300 PS und mit Kompressor<br />

500 PS leistet. Es scheint, dass es so<br />

möglich sein sollte, den eventuellen Einfluss<br />

der Antriebskraft auf die Lenkung genau<br />

festzustellen.<br />

Das «verkehrte» Auto der Zukunft. Die<br />

Diskussion um den Wagen mit hinten eingebautem<br />

Motor nimmt hauptsächlich in<br />

Amerika immer ernsteren Charakter an. In<br />

einer der letzten Nummern von « Automotive<br />

Industries» befasst sich die bekannte Autorität<br />

P. M. Hei dt einlässlich mit den Vorund<br />

Nachteilen des «verkehrt» gebauten<br />

Wagens. Er kommt zum Schluss, dass zwar<br />

einige nicht ganz einfache konstruktive Probleme<br />

zu lösen wären, und dass die Sicherung<br />

der aerodynamischen Stabilität des<br />

Fahrzeuges eventuell Schwierigkeiten machen<br />

könnte; dass aber anderseits die Vorteile,<br />

darunter hauptsächlich die Möglichkeit einer<br />

guten stromlinigen Karossierung und guter<br />

Raumausnützung gross genug seien, um<br />

wenigstens Versuche vollauf zu rechtfertigen.<br />

Wenn nicht alles trügt, dürften schon in<br />

den nächsten Jahren mehrere Automobilmarken<br />

mit hinten eingebautem Motor herausgebracht<br />

werden.<br />

Wir werden in einer der nächsten Nummern<br />

der « Automobil-Revue » noch einlässlicher<br />

auf den Gegenstand zurückkommen.<br />

Ein automatischer Zündungsunterbrecher.<br />

Bekanntlich darf bei einem Motor mit Batteriezündung,<br />

der stillsteht, die Zündung keinesfalls<br />

eingeschaltet bleiben. Lässt man diese<br />

Vorschrift ausser acht, so kann eine ständige<br />

Entladung durch die Zündspule hindurch<br />

stattfinden, wobei unter Umständen die Zündspule<br />

durchbrennt, ganz abgesehen davon,<br />

dass die Batterie nach emigen Stunden vollständig<br />

entladen ist.<br />

Um dieses Vorkommnis zwangsläufig zu<br />

verhindern, wurde nun von einem Franzosen<br />

ein automatischer Schalter gebaut, der den<br />

-S.<br />

Stromkreis der Zündung erst dann schliesst,<br />

wenn der Motor sich in Umdrehung befindet.<br />

Die beistehende Skizze zeigt den Schalter,<br />

der am normalen Verteilerkopf angebaut ist,<br />

im Schnitt. Auf der Antriebswelle des Verteilers<br />

befindet sich ein Nocken 1, der auf<br />

den Kolben 2 einwirkt. Sobald der Motor<br />

angedreht wird, beginnt somit der Kolben 2<br />

hin und her zu gehen. Bei einer Bewegung<br />

nach rechts saugt er dabei durch ein in seiner<br />

Achse eingebautes Ventil hinter sich Luft<br />

an, und bei einer Bewegung nach links<br />

drückt er diese Luft neben dem Rückschlagventil<br />

7 vorbei in den Raum vor dem Kolben<br />

18. Der Kolben 18 bewegt sich nun durch<br />

den Luftdruck seinerseits nach links hinüber,<br />

drückt auf die Kontaktfeder 20- und presst<br />

dabei die Kontakte 15 und 16 aufeinander,<br />

bzw. die Brause der Leitung oder der Waschmaschine.<br />

Die innerliche Reinigung aber beden<br />

mit frischem Talkum eingerieben, wie-<br />

wodurch der Stromkreis geschlossen ist. In<br />

der Skizze stellt 10 ein Kugelventil dar, das<br />

dingt ein Aufbocken der Räder und ein Ab-demontieren und Revidieren der gesamten Be-<br />

sorgfältig montiert und unter den vor-<br />

wie ein Sicherheitsventil wirkt und einen<br />

übermässigen Luftdruck vor dem Kolben 18<br />

reifung.<br />

verhindert.<br />

Stellt man den Motor ab, so verschwindet<br />

nach kurzer Zeit der Luftdruck vor dem Kol-<br />

ben 18, dieser geht in seine Ausgangslage<br />

nach rechts zurück und der Stromkreis wird<br />

unterbrochen.<br />

at.<br />

Die Frühjahrstoilette<br />

der Autobereifung.<br />

Wenn die wärmere Jahreszeit einsetzt, die<br />

in diesem Jahre besonders lange hat auf sich<br />

warten lassen, dann muss nicht nur das<br />

Auto, sondern auch seine Bereifung von<br />

Winterschmutz äusserlich und innerlich gereinigt<br />

werden, um dem Fahrer die schnellen<br />

Sommerfahrten bei Hitze ohne Betriebsstörungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Die äusserliche Reinigung ist ja schnell<br />

geschehen; sie besorgt der kräftige Strahl<br />

Nun liegt es natürlich nahe, zu fragen, wie<br />

denn bei dem verhältnismässig dichten<br />

Schluss von Felge und Reifen überhaupt Unreinigkeiten<br />

in die Felge eindringen können.<br />

Darüber orientiert eine Abhandlung der Continental<br />

Caoutchouc Co. wie folgt: Reifenwulste<br />

und Felge sind nur scheinbar fest miteinander<br />

verbunden. In Wirklichkeit findet<br />

zwischen beiden während der Fahrt eine<br />

zwar unsichtbare und minimale, aber doch<br />

ständige Bewegung durch die Walkarbeit der<br />

elastischen Bereifung statt.<br />

Durch diese Bewegung werden Wasserixopfen<br />

und Schmutzpartikelchen in das Injflgxe<br />

der Bereifung mit hineingearbeitet, die<br />

(fort ein langsames aber sicheres Zerstörungswerk<br />

verrichten.<br />

Das Wasser kann nicht verdunsten und<br />

veranlasst ein «Stocken» der Karkasse an<br />

den Wülsten, ein Rosten der inneren Felgenränder<br />

und ein Faulen der Schutzeinlage.<br />

Dje Schmutzpartikelchen haben sich zwischen<br />

Schlauch und Mantel festgesetzt und<br />

reiben unausgesetzt an beiden.<br />

Wer den hier gegebenen Rat befolgt, und<br />

das sollte jeder verständige Automobilist<br />

Schläuche und Mäntel überprüft, wird bestätigt<br />

finden, was eben gesagt wurde. Ja,<br />

er wird wahrscheinlich auch finden, dass das<br />

bei der Montage der Bereifung ursprünglich<br />

verwendete Talkum sich zu Klumpen zusammengeschoben<br />

hat und hart geworden ist,<br />

statt die Glätte des Schlauches zu erhöhen<br />

und die Reibung zwischen Schlauch und<br />

Man-tel zu verringern.<br />

Demontierte Schläuche und Mäntel müssen<br />

gründlich untersucht werden, und zwar<br />

die Mäntel innerlich und äusserlich; die<br />

Schläuche werden auf etwa dünngeriebene<br />

Stellen geprüft, die man am besten in einer<br />

guten Reparaturwerkstatt durch Vulkanisieren<br />

beseitigen lässt; die Felgen werden<br />

gereinigt und mit Spiritus-Lack neu lackiert<br />

und beide Teile, Mantel und Schlauch, wer-<br />

schriftsmässigen Druck gesetzt.<br />

Werden dann die stärker abgenutzten Bereifungen<br />

der treibenden Hinterräder auch<br />

noch gegen die weniger beanspruchten der<br />

Vorderräder ausgewechselt, so kann der<br />

Fahrer nach dieser gründlichen Revision und<br />

Frühjahrstoilette seiner bewährten Bereifung<br />

der lebhaften Sommer- und Reise-Kampagne<br />

in Ruhe entgegensehen.<br />

g^vfial«*<br />

isalhi


AUTOMOBIL-REVUE<br />

u<br />

<strong>1931</strong> - N° 44<br />

T««k Sa»»««!*<br />

Um einen Lötkolben warm zu erhalten. Als<br />

Amateurmechaniker kann man in die Lage<br />

kommen, einen Gegenstand löten zu müssen,<br />

Frage 7914. Benzinsparer. Batteriesäure. Es<br />

der weit ab von der Heizstelle liegt, auf derwird zur Zeit Reklame gemacht für « Hydrogazeur»,<br />

« Atomiseur M.P.G. » und Touringzerstäuber<br />

» als Benzinspaiapparafe, sowie für « Voltox »,<br />

« Elektrolit > und « Grüconin > als Schwefelsäureersatz<br />

für die Batterien.<br />

man den Lötkolben erwärmt. Damit sich nun<br />

der Lötkolben nicht abkühlt, während man<br />

ihn von der Heizstelle zur Verwendungsstelle<br />

bring-t, kann man ihn auf dem Transport<br />

in eine alte Thermosflasche stecken. An<br />

der Oeffnung der Flasche dichtet man den<br />

herausragenden Stiel des Lötkolbens noch<br />

mit einigen hineingestopften Lappen ab. Damit<br />

die Flasche innerlich nicht beschädigt<br />

wird, schiebt man vorher noch einen Zylinder<br />

aus Asbestpappe in sie hinein. Auf diese<br />

Art ist es möglich, den Lötkolben bis eine<br />

Viertelstunde lang: auf einer brauchbaren<br />

Temperatur zu halten.<br />

-s.<br />

Ein Kompass als Autobordinstrument. Wer<br />

Freude an einem reichgarnierten Instrumentenbrett<br />

hat, bringe neben den anderen<br />

Instrumenten noch einen Kompass auf ihm<br />

an. Bei Fahrten in unbekanntem Gelände<br />

kajin ein Kompass oft sehr nützlich sein und<br />

einem ziemlich genau Anhalt geben, ob man<br />

sich, auf der richtigen Strasse befindet. Umgekehrt<br />

kann man sich auch das sportlich<br />

reizvolle Vergnügen leisten, dann und wann<br />

einfach nach dem Kompass in die Welt hineinzufahren.<br />

Sehr weit neben dem vorgesteckten<br />

Ziel wird man dabei selten landen, während<br />

ohne Kompass eine Reise ohne Karte<br />

durch unbekanntes Gelände häufig zu einem<br />

Karussellfahren wird. m.<br />

Auf schlüpfrigen Strassen rechts fahren.<br />

Manche Fahrer halten instinktiv auf schlüpfrigen<br />

Strassen die Mitte ein, andere befleissigen<br />

sich einer gleichen Fahrweise aus der<br />

Ueberzeugung heraus, dass sie so mit dem<br />

Randstein oder Strassengraben bei einem<br />

eventuellen Schleudern des Wagens weniger<br />

leicht kollidieren können. Gerade auf schlüpfrigen<br />

Strassen sollte aber immer möglichst<br />

weit aussen rechts gefahren werden. Nicht<br />

nur wird man so weniger häufig ausweichen<br />

und den Wagen in die Gefahr eines Schleuderns<br />

bringen müssen, auch im Fall, dass<br />

wirklich ein Schleudern eintritt, ist man viel<br />

besser daran. Die Schleuderbewegung wird<br />

am Randstein oder in der Wasserrinne sehr<br />

wahrscheinlich sofort zum Stehen kommen,<br />

während sonst der Wagen beim Schleudern<br />

vielleicht mit grosser Wucht gegen die seitliche<br />

Begrenzung der Strasse anstösst und<br />

sich dabei überschlagen kann. at.<br />

Wäre vielleicht ein uninteressierter Autofachmann<br />

in der Lage, durch den Briefkasten darüber<br />

zu berichten, welche von den genannten Benzinsparern<br />

und Batteriesäuren die besten sind und ob<br />

sich deren Anschaffung empfiehlt, wenn Solex-<br />

Vergaser und Bakterie bisher gut funktionierten.<br />

Benzinverbrauch zwölf Liter bei zehn PS.<br />

J. L. in G.<br />

Frage 7915. Zweitakt- und Viertaktmotor.<br />

Welche Vor- und Nachteile bestehen zwischen einem<br />

Zweitakt- und einem Viertakt-Benzinmotor in bezug<br />

auf ihre Leistung und Verwendbarkeit? Welches<br />

ist heute die gebräuchlichste Art der Zweitaktmotoren?<br />

Warum werden dieselben für grössere<br />

Leistungen (Personen- und Lastwagen) nicht gebaut?<br />

Um beim Zweitakt-Kleinmotor genügend Ober-<br />

RUSSISCHES BENZIN<br />

delt sich dabei um einen sog. Dreikanal-Typ. In<br />

der ersten Skizze füllt sich das Kurbelgehäuse<br />

durch den ersten Kanal mit Frischgas, während<br />

gleichzeitig über dem Kolben gerade eine Zündung<br />

einsetzt. In der zweiten Skizze wird das Frischgas<br />

durch den Ueberströmkanal in den Zylinder hinaufgedrückt,<br />

wo es die von der vorhergehenden Verbrennung<br />

zurückgebliebenen Gasreste durch den<br />

dritten Kanal, den AusDuffkanal, hinausdrückt.<br />

Grösjere Ausführungen dieses Motortyps werden<br />

wenig gebaut, weil die schlechtere Wirtschaftlichkeit<br />

dann zu stark zur Geltung kommt und weil die<br />

Motoren keinen guten Langsamlauf haben. Immerhin<br />

gibt es trotzdem einzelne Ausführungen, die<br />

sich recht gut. bewährt haben. Die vorgesehene<br />

Schmierung genügt.<br />

Mischungsverhältnis Brennstoff-Oel 12:1—20:1.<br />

t Frage 7916. Schaltung beim Auto und beim<br />

Motorrad. Woher kommt es, dass man Motorradfahrer<br />

beim Schalten nie kratzen hört? Sind die<br />

Motorradfahrer wirklich soviel gewandter und geübter<br />

als wir Automobilisten? K. L. in U.<br />

Antwort Motorradgetriebe sind im allgemeinen<br />

viel leichter geräusthlos zu schalten als<br />

Automobilgetriebe. Fast alle Motorradgetriebe haben<br />

seit Jahren ständig miteinander im Eingriff<br />

bleibende Zahnräder, wobei die Schaltung dadurch<br />

erfolgt, das man das gewünschte Zahnradpaar mit<br />

Klauenkupplungen auf einer der Weilen blockiert,<br />

oder dass mittels solcher Klauenkupplungen Zahnräder<br />

miteinander verkuppelt werden. Diese Verkupplung<br />

ist an sich viel leichter geräuschlos herbeizuführen<br />

als das Ineinanderschieben von Zahnrädern,<br />

was man ja auch beim Automobilgetriebe<br />

beim Einschalten des direkten Ganges feststellen<br />

kann.<br />

Auch beim Automobilgetriebe geht man nun<br />

übrigens vielfach dazu über, ähnliche Bauarten<br />

anzuwenden. Mit ständig im Eingriff bleibenden<br />

Zahnrädern und Klauenkupplungen arbeiten beispielsweise<br />

die meisten Getriebe, die mehrere sog.<br />

geräuschlose Gänge aufweisen. In einer der letzten<br />

Nummern haben wir ein solches Getriebe ausführlich<br />

beschrieben.<br />

—at—<br />

schmierung zu erhalten, genügt es, ein gutes<br />

Schmieröl dem Brennstoff beizumischen und in welchem<br />

Verhältnis?<br />

K. S.inZ.<br />

Antwort: Der Zweitaktmotor hat gegenüber<br />

dem Viertakter hauptsächlich den grossen Vorteil<br />

der Einfachheit, der billigen Herstellung und des<br />

billigen Unterhaltes. Bei gleichem Zylinderinhdlt<br />

steht aber die Leistung eines kleineren Zweitaktmotors<br />

eher etwas hinter der eines Viertaktmotors<br />

zurück und bezüglich des Brennstoffverbrauches<br />

verhält er sich schon entschieden ungünstiger. An<br />

der niedrigeren spezifischen Leistung ist hauptsächlich<br />

schuld, dass die Kompression bei diesem Motortyp<br />

weniger hoch getrieben werden kann, und<br />

dass durch die Art der angewandten Frischgaszüführung<br />

und Auspuffabführung die Aufladung der<br />

Zylinder weniger gut vor sich geht. Die schlechtere<br />

Wirtschaftlichkeit hängt zum Teil auch damit zusammen.<br />

Es bestellt ausserdem die Möglichkeit,<br />

Frage 7917. Arbeitsweise der Dieselmotoren.<br />

dass bei langsam laufendem Motor ein Teil der<br />

Frischgase durch den Auspuff entweicht und verloren<br />

geht.<br />

Nach welchem Prinzip arbeiten die heute meist gebräuchlichsten<br />

Dieselmotoren, wie sie z. B. von Saurer<br />

und Berna verwendet werden? K. S. in Z.<br />

Der gegenwärtig gebräuchlichste Typ des Zweitaktmotors<br />

ist in den beistehenden Skizzen in zwei motors besteht darin, dass der Brennstoff in die<br />

Antwort: Das Hauptmerkmal eines Diesel-<br />

verschiedenen Arbeitsphasen dargestellt. Es han-.vorher hochkomprimierte Luft des Arbeitszylinders<br />

eingebracht wird, wobei die Entzündung des Brennstoffes<br />

allein durch die Kompressionswärme der<br />

Luftladung zustandokommt. Im Gegensatz zu einem<br />

Vergasermotor komprimiert also ein Dieselmotor<br />

während des Kompressionshubes nicht ein fertiges<br />

Gasgemisch, sondern nur Luft. Gerade daraus ergibt<br />

sich die Möglichkeit, die Endkompression viel<br />

höher zu steigern als bei der leicht selbstzündlichen<br />

Gasladung, und hauptsächlich diese höhere Kompression<br />

bringt dann den hohen Wirkungsgrad des<br />

Motors mit sich.<br />

Die gute Verteilung des Brennstoffes in der<br />

komprimierten Luftladung bereitete allerdings seit<br />

jeher einige Schwierigkeiten. Man bedenke, dass<br />

zur Einbringung des Brennstoffes ja nur der kurze<br />

Zeitraum zur Verfügung steht, während dessen sich<br />

der Kolben ungefähr in seiner oberen Totlage befindet.<br />

Bei den stationären, grossen Dieselmotoren<br />

wurde trotzdem schon lange eine befriedigende Lösung<br />

damit erreicht, dass man den Brennstoff zusammen<br />

mit sehr hochkomprimierter Luft in den<br />

Zylinder hineinblies. Die Einblas-Luft bewirkte<br />

dann schon beim Einspritz-Vorgang eine ziemlich<br />

wirksame Zerstäubung und Aufteilung des Brennstoffes.<br />

Bei den Fahrzeug-Dieselmotoren kamen jedoch<br />

Kompressoren, wie sie bei diesem Einblas-Verfahren<br />

notwendig sind, von vornherein wegen ihres<br />

Umfanges und Gewichtes nicht in Frage. Die Einspritzung<br />

muss hier ausserdem noch viel rascher<br />

vor sich gehen, da die Fahrzeug-Dieselmotoren mit<br />

dem Doppelten oder Dreifachen der Tourenzahl<br />

stationärer Maschinen laufen können müssen, um<br />

bei annehmbarem Gewicht genügend zu leisten. Es<br />

kamen deshalb verschiedene neue Einspritzverfahren<br />

auf.<br />

Bei Verfahren der « Direkten Einspritzung ><br />

wird zwecks genügender Verteilung des Brennstoffes<br />

einfach zu einem äusserst hohen Einspritzdruck<br />

(600 at. und mehr) gegriffen.<br />

Beim cVorkammer-System » gelangt der Brennstoff<br />

bei der Einspritzung zuerst in eine kleine,<br />

dem Verbrennungsraum vorgelagerte Vorkammer,<br />

entzündet sich in dieser Vorkammer und «schiesst»<br />

sich dann selbst durch feine Ocffnungen in den<br />

eigentlichen Verbrennungsraum hinaus, wo nun<br />

erst die "richtige Vermischung mit Luft und die<br />

eigentliche Verbrennung einsetzt. Nach diesem<br />

Verfahren arbeitet beispielsweise der Berna-Dieselmotor.<br />

Beim « Luftspeicher - Verfahren » wird der<br />

Brennstoff in einen düsenförmig verengten Verbindungskanal<br />

zwischen dem Verbrennungsraum<br />

des Zylinders und einem «Luftspeichcr» eingespritzt,<br />

wobei dieser Luftspeicher entweder seitlich<br />

im Zylinderkopf oder im Kolben angeordnet sein<br />

kann. Die Einspritzung geschieht, während sich<br />

der Kolben noch aufwärts bewegt. Mitsamt komprimierter<br />

Luft wird deshalb der Brennstoff in den<br />

Luftspeicher hineingerissen. Hier findet vorläufig<br />

noch keine Entzündung statt, weil genügender<br />

Sauerstoffvorrat fehlt, wohl aber kommt es schon<br />

zu einer guten Brennstoff-»VerteiIung. Erst wenn<br />

der Kolben wieder abwärts zu gehen beginnt und<br />

das brennstoffgesättigte Gemisch aus dem Luftspeicher<br />

austritt, setzt die Verbrennnung ein. Durch<br />

die aus dem Luftspeicher nachströmende Luft wird<br />

auch Brennstoff, der jetzt noch nachträglich eingespritzt<br />

wird, zerrissen und aufgeteilt. Um einen'<br />

Motor dieses Systems handelt es sich beim Saurer-<br />

Dieselmotor. - s -<br />

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N° 44 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

V«»u*Hsvraus<br />

Hotellerie und Auto.<br />

Zur Besetzung der eidgenössischen Korn«<br />

mission für Verkehrswerbung.<br />

Aus angesehenen Kreisen welschschweizerischer<br />

Verkehrsfachleute erhalten wir folgende Zuschrift:<br />

Wir erhalten soeben Kenntnis von den<br />

Vorschlägen des Zentralkomitees vom<br />

schweizerischen Hotelierverein, welche an<br />

der dieswöchentlichen Generalversammlung<br />

in Lugano unterbreitet werden sollen.<br />

Das Zentralkomitee hat sich auch mit<br />

dem Entwurf zu einem Reglement, das<br />

den Arbeiten der schweizerischen Zentralkommission<br />

für die Vereinheitlichung der<br />

Verkehrswerbung im Auslande zugrunde<br />

liegen wird, befasst. Leider hat sich nun<br />

das Komitee der Hoteliers durch die von<br />

Verkehrsinteressenten und deren Verbänden<br />

in der Presse veröffentlichten Wünsche<br />

und Anträge keineswegs beeinflussen<br />

lassen, und ist gewillt, einer Regelung zuzustimmen,<br />

welche die Vertreter des Automobils<br />

von der direkten Teilnahme an<br />

den Arbeiten ausschliessen will. Rekapitulieren<br />

wir den genauen Inhalt des Reglementsentwurfes<br />

:<br />

« Die Zentralkommission sotzt sich aus 7 Mitgliedern<br />

zusammen, nämlich je einem Vertreter der<br />

Schweizerischen Verkehrszentrale, der Generaldirektion<br />

der S. B. B., dem Schweizerischen Verband der<br />

Verkehrsanstalten, des Schweizerischen Hoteliervereins,<br />

des Verbandes Schweizer. Verkehrsvereine<br />

und der Rätischen Bahn. In dem Masse, als sie<br />

es für notwendig erachtet (!) kann die Zentralkommission<br />

weitere interessierte Kreise zur Teilnahme<br />

an den Beratungen herbeiziehen, so die eidgenössische<br />

Postverwaltung, den A. C. S. und T. G. S., den<br />

Verband schweizerischer Erziehung«- und Bildungsinstitute,<br />

sowie Delegierte von regionalen touristischen<br />

Organisationen und andere qualifizierte Persönlichkeiten.<br />

Der Direktor der Schweizerischen<br />

Verkehrszentrale, der Chef des Publizitätsdienstes<br />

der S. B. B. und der Direktor des Zentralsekretariates<br />

des Schweizerischen Hotelierverbandes nehmen<br />

an den Sitzungen mit beratender Stimme teil. »<br />

Diesem Reglement wollen die Hoteliers<br />

zustimmen und scheinen ganz zu vergessen,<br />

dass heute schon 75 Prozent der<br />

Kundschaft der Hotels ersten Ranges im<br />

eigenen Wagen reisen. Zwei Stimmen werden<br />

den Nebenbahnen, eine Stimme den<br />

Bundesbahnen eingeräumt. Dazu kommt<br />

als Präsident Dr. Keller, der sich ebenfalls<br />

auf Seite der Bahnen stellt, womit<br />

diese Kreise vier von sieben Stimmen auf<br />

sich vereinigen, so dass hier wie anderswo<br />

die Eisenbahn wieder einmal das<br />

Auto ausgestochen hat.<br />

Wir wollen nur hoffen, dass die Generalversammlung<br />

der Hoteliers sich nicht<br />

kurzerhand der Meinung seines Zentralkomitees<br />

anschliesst. Wir glauben übrigens<br />

zu wissen, dass mehr als eine kantonale<br />

Delegation erfreulicherweise die Bedeutung<br />

des Automobilisten als Hotelgast<br />

und die Wichtigkeit seiner Werbung<br />

durch geeignete Propagandamassnahmen<br />

anders auffassen und ihrer Meinung in<br />

Lugano auch Ausdruck geben wird.<br />

Hoffentlich vermögen die Hoteliers die<br />

zukünftige Entwicklung des Fremdenverkehrs<br />

von der richtigen Warte aus zu beurteilen<br />

und vermeiden es, einseitigen<br />

Verkehrsinteressen als Vorspann zu die-<br />

Zahlen, die nach von staatlichen und städtischen<br />

Behörden, Schiffahrts-, Lufverkehrsund<br />

Eisenbahngesellschaften gelieferten Angaben<br />

errechnet wurden, wohl das Zuverlässigste<br />

dar, das in dieser Hinsicht zu er-<br />

iilLE" - N jLSBiSnSJl<br />

nen. Das Automobil ist für den Fremdenverkehr<br />

ein wichtiger Faktor. Möge die<br />

Das englische Verkehrsministerium hat im<br />

Ein interessanter englischer Wettbewerb.<br />

rechnen ist.<br />

Hotellerie sich deshalb bei dieser Gelegenheit<br />

auch für das Auto einsetzen. Die<br />

neuen Verkehrsgesetzes eine Publikation,<br />

Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des<br />

Kontrollen<br />

schweizerische Hotellerie ist eine Macht,<br />

den sogenannten Highway Code, herausgegeben,<br />

welcher für sämtliche Strassenbenüt-<br />

mache sie ihren Einfluss im allgemeinen<br />

Aufruf.<br />

Dienste der Verkehrswerbung geltend! Bussenpraxis im Kanton Baselland. zer Verhaltungsmassregeln enthält, die zwar<br />

Tourismus und Handelsbilanzen<br />

Im Jahre 1930 wurden in der ganzen Welt<br />

TVi Miliarden Dollar (ca. 37 Milliarden Franken)<br />

für Ferienvergnügen ausgegeben.<br />

Diese Zahl, die natürlich nur eine Schätzung<br />

darstellt, wurde einem vor kurzem von<br />

der American Automobile Association veröffentlichten<br />

Bericht entnommen. Aus dem<br />

sehr umfangreichen Dokument geht hervor,<br />

dass das Automobil bei dem Transport der<br />

Legionen in Ferien fahrender Menschen nach<br />

allen Ländern der Welt der wichtigste Faktor<br />

ist. Allein schon in den Vereinigten Staaten<br />

wurden für automobiltouristische Vergnügungen<br />

über fünf Milliarden Dollar verausgabt,<br />

während sich die Ausgaben für Ferienreisen<br />

per Eisenbahn auf 750 Millionen<br />

Dollar und die per Boot oder Schiff und per<br />

Flugzeug auf 25 Millionen Dollar belaufen.<br />

Von amerikanischen Touristen wurden<br />

in 1930 gut 500 Millionen Dollar in Europa<br />

und im Osten zurückgelassen. Alsdann erwähnt<br />

der Bericht, dass in den Vereinigten<br />

Staaten von fremden Besuchern 125 Millionen<br />

Dollar ausgegeben wurden, wodurch sich ein<br />

Saldo von 865 Mill- zugunsten der nichtamerikanischen<br />

Länder ergibt. Diese amerikanischen<br />

Ausgaben, die eine bedeutende<br />

Verschiebung baren Geldes zugunsten anderer<br />

Staaten darstellen, werden oft, jedoch<br />

zu Unrecht, bei näheren Betrachtungen der<br />

internationalen Handelsposition unberücksichtigt<br />

gelassen. Obgleich der von amerikanischen<br />

Touristen in fremden Ländern verausgabte<br />

Betrag mit Genauigkeit nicht festgestellt<br />

werden kann, stellen die von der American<br />

Automobile Association angegebenen<br />

Aus zahlreichen Zuschriften ist zu ent-nichnehmen, dass die fliegende Polizeikontrolle<br />

Gesetzeskraft haben, deren Befolgung<br />

stark in Tätigkeit ist. Dabei soll es oftmals<br />

vorgekommen sein, dass die Polizisten im<br />

Auto irgend einem Vehikel nachgefahren sind<br />

und durch wiederholtes Hupen den vor ihnen<br />

Fahrenden zum schnellen Fahren angetrieben<br />

haben, indem sie nicht vorfahren wollten,<br />

aber die Nummer aufschreiben und auf diese<br />

Art Verzeigungen machen, auf die Bussen<br />

folgen.<br />

Da uns aus dem Kanton Baselland noch<br />

weitere Bussenverfällungen bekannt sind,<br />

bitten wir alle diejenigen, die in letzter Zeit<br />

versteckten Kontrollen zum Opfer gefallen<br />

sind, uns hiervon Kenntnis zu geben. Insbesondere<br />

wäre es erwünscht, wenn wir von<br />

denjenigen Automobilisten Mitteilung bekämen,<br />

die auf die obenerwähnte Art durch<br />

die fliegende Kontrolle rapportiert worden<br />

sind.<br />

Bei dieser Gelegenheit machen wir auch<br />

darauf aufmerksam, dass wir im Oktober 1930<br />

an den Regierungsrat des Kantons Baselland<br />

eine Eingabe im Namen von acht T.C.S.-<br />

Sektionen gemacht haben, in der wir unser<br />

Verlangen nach Remedur darlegten und<br />

gleichzeitig um Audienz zur Besprechung der<br />

Angelegenheit baten. Eine Antwort war bei<br />

uns bis zum 23. April d. J. nicht eingetroffen,<br />

weshalb wir an diesem Tage nochmals um<br />

Antwort ersuchten, jedoch bis heute wiederum<br />

ohne Erfolg. — Wir legen Wert darauf,<br />

dieses Vorgehen seitens der Behörden des<br />

Kantons Baselland den Automobilisten bekanntzugeben,<br />

damit sie in der Angelegenheit<br />

vorläufig orientiert sind.<br />

Automobusektion Basel<br />

des Touring-Club der Schweiz.<br />

aber bei der Beurteilung von Verkehrsunfall<br />

len für den Richter doch mitentscheidend<br />

sein wird. (Siehe A.-R. 43.)<br />

Um diese Verkehrsregeln möglichst bekannt<br />

zu machen und das Publikum zu deren<br />

eingehendem Studium zu veranlassen, hat<br />

die Safety First-Organisation einen interessanten<br />

Wettbewerb ausgeschrieben. Die Beteiligten<br />

haben aus den darin enthaltenen Bestimmungen<br />

eine Auswahl zu treffen und die<br />

zwölf wichtigsten Regeln auszuwählen. Für<br />

diejenigen Lösungen, welche die grössteZahl<br />

der Einsendungen auf sich vereinigen, sind<br />

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Berne, Dienstag, 26. Mai <strong>1931</strong> III. Blatt der„Automobil-Revae" No. 44<br />

Wandlangen<br />

Ein Sechzehnjähriger schrieb vor vielen,<br />

Jahren diese Verse, die durch einen Zufall<br />

jetzt der Betrachtung zugänglich werden. Es<br />

handelt sich um den Wettbewerb einer illustrierten<br />

<strong>Zeitung</strong> über das Thema Schleppe:<br />

Die Schleppe ist nun Mode —<br />

Verwünscht zwar tausendmal<br />

Schleicht keck sie sich nun wieder<br />

Ins neueste Journal!<br />

Und so dann diese Mode<br />

Nicht mehr zu tilgen geht,<br />

Da wird, sich auch empören<br />

Die strenge Sanität:<br />

Ist sie dann auch im Spiele<br />

Und gegen diese Qual,<br />

Dass man geduldig schlucken<br />

Soll Staub nun sonder Zahl —<br />

Schnell, eh' man es noch ahndet,<br />

Die Schlepp' vergessen sei,<br />

Eh' sich hinein noch menget<br />

Gar erst die Polizei.<br />

Die müsste an den Ecken<br />

Mit grossen Scheren steh'n,<br />

Um eiligst abzutrennen,<br />

Wo Schleppen noch zu seh'n.<br />

Nehmen wir an, der Verfasser wäre heute<br />

16 Jahre alt und wir hätten aus diesem seinem<br />

ersten gedruckten Reimversuch seine<br />

Zukunft vorauszusagen. Nun, ich sehe den<br />

Jungen — Hans Natonek schreibt dies in der<br />

«Köln. Ztg.» — zehn Jahre später, als flotten<br />

Journalisten, Mode- und Ballberichterstatter<br />

etwa; er wird im Betriebe des Lebens munter<br />

mitplätschern, reizende, leichte Sächelchen<br />

schreiben, ein netter Dutzendmensch,<br />

zuletzt vielleicht Chefredakteur einer illustrierten<br />

<strong>Zeitung</strong>. Möglich auch, dass er ein<br />

beliebter Unterhaltungsschriitsteller wird<br />

oder auch ein eleganter Konfektionär. Ist der<br />

Unterschied so gross? Jedenfalls ist keine<br />

Tiefe, kein Dichter- und Schöpfertum spürbar.<br />

Der Sechzehnjährige, der auf diesem<br />

äusserst banalen Versmist krähte, blieb nicht<br />

der, der er war, als er das Gedicht schrieb,<br />

sondern wurde — Rainer Maria Rilke. Man<br />

soll nicht prophezeien.<br />

Zahllose, unsägliche Wandlungen führen<br />

den Rene Rilke, der dieses Gedicht 1891 an<br />

die Redaktion des «Interessanten Blattes »,<br />

Wien, sandte, von diesem schrecklichen Anfang<br />

fort zu der Erhabenheit und reinen<br />

Strenge der Duineser Elegien, in denen er<br />

sich vollendete. Wohlgemerkt, es kommt<br />

nicht darauf an, dass das Schleppengedicht<br />

nicht gut ist, sondern dass es überhaupt ist.<br />

Wie nahe, wie grauenhaft nahe war damals<br />

der junge Rilke, der Sphäre des «Interessanten<br />

Blattes» zu verfallen. Und ob er, einmal<br />

eingetaucht, dann noch die Kraft gehabt<br />

hätte, sich zu bewahren und den einsamen<br />

steilen Weg seiner Entwicklung zu gehen —<br />

diese Frage kann niemand beantworten. Was<br />

wissen wir von den in Schutt verschollenen<br />

Rilkes!<br />

Es gibt so ungeheure Entwicklungen wie<br />

diese hier: aus dem Flachland der Banalität,<br />

aus der Gewöhnlichkeit des Wortes zu einer<br />

FEUILLETON<br />

Blitz<br />

Der Roman eines Wolfhundes.<br />

Von H. G. Evarls.<br />

(Verlast Georg Müller, München.)<br />

(Fortsetzune aus dem HaiiDtblatO<br />

An Geruch und Stimme erkannte Blitz<br />

einige Männer, die sich am Two Ocean-Pass<br />

herumgetrieben hatten. Für ihn bedeutete Ihre<br />

Nähe Gefahr, sogar Tod. Ob dem Mädchen<br />

Gefahr drohte, darüber war er sich nicht<br />

ganz klar. Er hatte nie recht klug werden<br />

können aus der Art, wie Menschen untereinander<br />

verkehrten. Solche, zu denen er<br />

Vertrauen empfand, sah er oft mit Menschen<br />

beisammen, die sich seinen Sinnen als höchst<br />

gefährlich verrieten. Ueber die Art, wie<br />

Männer mit Weibern verfuhren, wusste er<br />

überhaupt nichts. Es war möglich, dass diese<br />

Männer, die für ihn den Tod bedeuteten, seiner<br />

geliebten Herrin nichts antun würden.<br />

Die Stimmen, die er so deutlich vernahm,<br />

hörte das Mädchen erst, als sie eine jähe<br />

Biegung der Schlucht passiert hatte. An ihr<br />

Öhr dräng das Gelächter eines Mannes und<br />

im selben Augenblick sah sie ein flackerndes<br />

Feuer trüb durch den Nebel schimmern. Es<br />

schien weit entfernt, war aber in Wirklichkeit<br />

kaum fünfzig Fuss vor ihr. Es hatte<br />

nichts Furchterregendes für sie, es. konnte<br />

priesterlichen abseitigen Kunst, die jedem<br />

Wort den Atem der Seele und der Ewigkeit<br />

verleiht. Es ist so unerhörte Wandlung möglich,<br />

und nicht nur von 16 zu 40, sondern<br />

stets, solange der Mensch nicht ausgebrannt<br />

ist und nur noch lebt, wie ein aufgezogener<br />

Mechanismus abschnurrt. Weil der Verfasser<br />

der Schleppe und der Dichter des Stundenbuches<br />

ein und dieselbe Person ist, übe man<br />

Bescheidenheit und äusserste Zurückhaltung<br />

99<br />

Unersetzlich<br />

in der Voraussage menschlicher Entwicklung.<br />

Menschenprognose ist Vermessenheit. Die<br />

Seele liegt nicht fix und fertig auf dem Servierbrett;<br />

sie arbeitet sich durch Schlacken,<br />

Dreck und Trübheit durch, bis sie ihre eigne<br />

Klarheit schaut. Sie folgt nachtwandlerisch<br />

dem unerklärlichen Gesetz der Selbstgestaltung.<br />

Man kann von einem Bogen, der irgendwo<br />

schlaff in deT Gosse liegt, nicht sagen,<br />

wohin er den Pfeil abschnellen wird.<br />

der Preu ersetzen sollte: Wenn er sich auch<br />

auf dem Posten alle Mühe geben würde, so<br />

sei ihm doch bewusst, dass, was den Jubilar<br />

beträfe: Unersetzlich... unersetzlich... unersetzlich...<br />

Die Stimmung stieg. Mit ihr die Rührung.<br />

Alle hatten sie geredet. Alle sahen sie<br />

jetzt auf den Gefeierten. Er würde danken<br />

müssen. Na ja, man wusste, wie: Bescheidene<br />

Abwehr, das Alter habe abzutreten, an<br />

der Jugend sei es, an dem stolzen Bau der<br />

Firma und so weiter...<br />

Ohne dass es im Programme vorgesehen<br />

gewesen wäre, riss es da die alte Putzfrau in<br />

die Höhe, die dem Scheidenden seit Jahrzehnten<br />

treu das Pult gesäubert hatte, wofür<br />

sie dann und wann von ihm ein Trinkgeld<br />

einkassierte. Auch in ihrer Rede klang's in<br />

Putzfrauenweise: Unersetzlich... unersetzlich.<br />

.. unersetzlich...<br />

Da überkam's den Jubilar. Er nahm die<br />

hohlen Kugeln, welche aus umhegtem Drahtkorb<br />

auf der Rede Wasserstrahlen tänzeln,<br />

plötzlich voll., Mag sein, dass den Gebildeten<br />

der Mund überging, von dem das Herz nicht<br />

voll war — durch die schlichte Putzfrau aber<br />

war's bewiesen: Er, Max Preu, war wirklich<br />

unersetzlich.<br />

«Verehrte Anwesende,» schüttelte es den<br />

Alten von echter Rührung, «ich — ich — ich<br />

bleibe —»<br />

Der Oberbuchhalter Preu «ging».<br />

Eigentlich «ging» er schon vor zehn Jahren,<br />

als er sechzig wurde. Aber damals «ging<br />

es nicht». Die Firma hatte viel zu tun. Eingelerntes<br />

Personal war selten. Unbedingte Zuverlässigkeit<br />

noch seltener. Also blieb er.<br />

Zum zweitenmale «ging» er, als ihn nur ein<br />

halb Jahrzehnt mehr von den Siebzig trennte.<br />

Andre Eingelernte waren langsam herangewachsen.<br />

Also blieb er wieder.<br />

Jetzt war er siebzig. Jetzt ging er wirklich.<br />

Unwiderruflich, wie er seinem Prinzipal gestanden<br />

hatte. Mit lauter Stimme.<br />

Der murmelte was von unersetzlich. Murmeln<br />

steckt an. Der alte Preu dämpfte sein<br />

«Unwiderruflich!» bis zum Flüsterton.<br />

Jetzt wurde sein Direktor plötzlich wieder<br />

laut. Er fasste Preu mit beiden Händen an den<br />

Schultern: «Aber eine Abschiedsfeier lassen<br />

wir uns nicht nehmen, lieber Preu — unter<br />

keinen Umständen — ich werde dafür sorgen<br />

— Sie sollen mit der Ueberzeugung in Pension<br />

gehen, dass Sie — na, Sie wissen schon . . .»<br />

Herr Preu wusste plötzlich nichts mehr.<br />

Alle Worte eines langen Lebens waren ! hm<br />

wie durchgestrichen. Eins nur war ihm geblieben:<br />

Unabänderlich.<br />

Die paar Tage, die er bis zum Abschiedsfest<br />

noch vor den fünfundvierzig Jahr lang betreuten<br />

Büchern sass, glotzten ihn vom Morgen<br />

bis zum Abend an mit einem Wort: Unabänderlich.<br />

Die Kontenseiten füllten»sich mit:, .,4£T konnte nicht mehr weiter. .Er wartete.<br />

Unabänderlich, unabänderlich . .'.<br />

Der Hände wartete er, die sich ihm "entgegenstreckten,<br />

der Stimmen, welche jubelnd<br />

Das Fest brach an. Der Saal war festlich<br />

hell. Es drängten sich die Leute. Oben an der ihn ümbrausten.<br />

Tafel, an der Seite des Direktors sass der Es erhob sich keine Hand. Es brauste keine<br />

Gefeierte.<br />

Stimme. Blanker Schrecken ringsum: Er<br />

Das Mahl begann. Zwischen einem Gange wird doch nicht — doch nicht in Wirklichkeit—<br />

und dem andern stiegen Reden. Erst sprach<br />

der Direktor.<br />

Der Direktor dachte nur: Verflucht! Der<br />

In den Schiessbuden gibt es Drahtkörbe. Aufsichtsrat: Da soll doch gleich... Der<br />

Aus ihnen steigt ein feiner Wasserstrahl. Auf Nachfolger: Unglaublich, dieser alte Dattel!<br />

der Spitze dieses Strahles tanzt ein dünner Die Putzfrau: Und der Neue hat mir gestern<br />

roter Ball, schaukelt, fällt, steigt abermals erst das Doppelte an Trinkgeld...<br />

hinauf . . .<br />

Max Preu durchschaute es mit einem jähen<br />

In der Rede des Direktors tanzte ein Blick über den Abgrund seiner Siebzig hinüber.<br />

Durchschaute die Dünnwandigkeit aller<br />

dünnes rotes Wort: «Unersetzlich!» schaukelte,<br />

fiel in den Phrasenkorb zurück, ward Bälle dieser Erde. Und da alles dies nicht<br />

wieder hochgehoben: Unersetzlich... unersetzlich<br />

. . . unersetzlich . . .»<br />

zitternd auf dem Strahle einen Sekunden-<br />

länger dauerte, als ein Schiessbudenball sich<br />

Nach dem Direktor sprach ein Mann vom bruchteil hält, konnte er in seiner Rede weiterfahren:<br />

«ich —ich bleibe unter keinen Um-<br />

Aufsichtsrat: Strahlen, Strählchen, und aufund<br />

abwärtstänzelnd: «Unersetzlich . . . unersetzlich<br />

... unersetzlich ...»<br />

Und er setzte sich, weiss wie die Wand, inständen.»<br />

.<br />

Nach dem Aufsichtsrat sprach der Mann, des sie, aufatmend, gläserklingend von allen<br />

ja nur eines bedeutenr jvinney war endlich<br />

gekommen und hatte Begleiter mitgebracht.<br />

In dem befreienden Gefühl, endlich den<br />

Schrecknissen dieser Nacht entronnen zu<br />

sein, lief sie der wirklichen Gefahr, dort beim<br />

Feuer, entgegen. Die Stimmen übertönten<br />

das Geräusch ihrer Schritte, aber sie. verstummten<br />

plötzlich, als das Mädchen wie ein<br />

Gespenst aus dem Dunkel der Nacht auftauchte.<br />

Ungläubig starrten sie die sechs<br />

Männer an, die rund um das Feuer sassen.<br />

Auch sie war durch die unerwartete Zahl<br />

ausser Fassung gebracht, und besonders dadurch,<br />

dass sie kein bekanntes Gesicht unter<br />

ihnen entdeckte. Kinney war nicht unter<br />

ihnen!<br />

Ich bin verloren, dachte sie in einem Gefühl<br />

lähmender Unsicherheit. Sie sah einen<br />

gierigen Glanz in den Augen der Männer aufblitzen,<br />

das Lagerfeuer beschien Gesichter,<br />

die hart und verwegen waren.<br />

Diese Männer hatten lange den Umgang<br />

mit weiblichen Wesen entbehren müssen. Die<br />

Erscheinung des wunderschönen Mädchens<br />

mitten unter ihnen wirkte auf sie wie der<br />

Geruch von Fleisch auf ein Raubtier, das<br />

dem Verhungern nahe ist. Jeder einzelne von<br />

ihnen wäre -ohne weiteres bereit gewesen,<br />

seinen besten Freund zu ermorden, um dieses<br />

Mädchen auch nur für eine Stunde zu<br />

besitzen.<br />

Ausserhalb des Feuerkreises überwachten<br />

zwei gelbe, funkelnde Augen die.Szene..Blitz<br />

spürte die Gefahr, die seiner Göttin drohte,<br />

und in gewissem Sinne war er sogar befriedigt,<br />

dass sie hier, so schlecht aufgehoben<br />

war.<br />

Ein einziger unter den Männern hatte kühlen<br />

Kopf behalten.<br />

«Wo lagern Ihre Freunde?» fragte er.<br />

«Ich weiss nicht.» antwortete sie. Eine innere<br />

Stimme riet ihr zu dieser Lüge. «Sie<br />

können aber nicht weit sein. Ich stand unter<br />

einem Felsen... Ich suchte Schutz Nicht<br />

weit vom Lager...»<br />

Ihre Stimme stockte, einer der Männer<br />

sprang auf.<br />

«Ich will Sie führen,» bot er sich an. «Kommen<br />

Sie nur mit mir!»<br />

Ein zweiter sprang auf: «Ich will mir Bewegung<br />

machen, ich werde mit Ihnen gehen!»<br />

Einer nach dem anderen war aufgesprungen<br />

und verschlang das Mädchen mit den<br />

Augen. Diese Männer hatten alle grossen<br />

Respekt vor Harte, aber die Schönheit des<br />

Mädchens hatte sie derart erregt, dass sie<br />

alle Vorsicht vergassen. Einer drängte sich<br />

näher an sie heran. Kaum hatte er diese<br />

Bewegung gemacht, als aus dem Nebel ein<br />

stummer Schatten vorschnellte, der sich eng<br />

an den Boden geschmiegt hielt.<br />

Auch Hartes Blut wallte heiss auf bei der<br />

Nähe des Mädchens; aber er wusste, dass<br />

die zügellose Gier der anderen nicht zu bändigen<br />

sein würde, sobald auch sein Gehirn<br />

aufhörte, so kühl zu.arbeiten wie.sonst.<br />

Von Jakop Hannger.<br />

Manchmal such' ich mich noch<br />

in einem alten Lied,<br />

auf einem Kinderbild<br />

oder im Mohn, der verblüht.<br />

In einem uralten Brief<br />

und einem spielenden Hund,<br />

ach und ich bin mir so fremd,<br />

Gott! und das Herz ist so wund.<br />

Manchmal such' ich mich lang'<br />

in einem Mädchengebet,<br />

in einer Fahne, die rot<br />

durch die Märzgassen hinweht.<br />

Manchmal such' ich mich noch<br />

auf einem Berg oder Meer,<br />

in einem Kleid, einem Haar —<br />

und find' mich doch nimmermehr.<br />

Seiten auf ihn eindrangen: «Ja,- was ein Preu<br />

sagt, ist gesagt... welch ein Charakter ...<br />

auch darin unersetzlich, wir wussten's ja —<br />

Ihr Wohl, Herr Preu, Ihr Wohl, Sie Unersetzlicher<br />

...!»<br />

Ftitz Müller'Partenkiröhen. !<br />

«<br />

' In Deutschland gingen vor einiget Zeit<br />

seltsame Mitteilungen durch die Presse.<br />

Man konstatierte an einer gewissen Strässenstelle<br />

bei Bremen besonders viele Unglücksfälle,<br />

die dadurch mysteriös erschienen,<br />

als die Strasse ari jener berüchtigten<br />

Stelle gerade und übersichtlich ist. Nun<br />

weiss die « Motorpöst » nähere Angaben<br />

über die Hintergründe dieser seltsamen<br />

Erscheinung zu mächen. Sie schreibt:<br />

An der Landstrasse Bremen-Bremerhaven<br />

waltet bei Kilometerstein 23,9 in<br />

der Nähe des Dorfes Nagen ein tragisches<br />

Geschick, denn hier haben sich die Autounfälle<br />

in einer geradezu unheimlichen<br />

Fülle gehäuft, trotzdem die Streeke hier<br />

durchaus gerade und übersichtlich ist.<br />

Zeuge dieser vielen Unfälle ist eine derartige<br />

Ansammlung von mehr oder minder<br />

zertrümmerten Autozubehörteilen an dieser<br />

Stelle, dass man daraus fast ein neues<br />

Auto herstellen könnte. Erst kürzlich wieder<br />

ist hier ein schwerer Sechszylinder<br />

verunglückt, wobei u. a. der bekannte<br />

erhält den Autofährer<br />

frisch<br />

Poem<br />

Die mysteriöse Strasse<br />

Leichte<br />

vollhaltige<br />

Nahrung<br />

Münsterhof, ZÜRICH<br />

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«Ueberlegt doch, was ihr tut!» mahnte er<br />

mit ruhiger Stimme. «Wjsst ihr denn nicht,<br />

was das heisst, eine Gesellschaft von Jägern<br />

uns an den Hals zu hetzen? In einer Woche<br />

hätten wir eine ganze Polizeibande hinter<br />

uns her.»<br />

•<br />

«Was liegt daran, die «Höhle» ist zwanzig<br />

Meilen von hier,» sagte einer, dessen Augen<br />

gierig an dem Mädchen hingen. «Die muss<br />

mein sein, bevor sie geht!»<br />

Er umschlang sie; aber kaum hatte er sie<br />

berührt, als eine teuflische Erscheinung mit<br />

blitzenden Augen und Zähnen den Nebelvorhang<br />

zerriss und stracks nach seiner<br />

Kehle sprang. Die Zähne schlugen tief in<br />

seine Schulter ein, die Wucht des Anpralles<br />

warf ihn zu Boden.<br />

Der Nebel hatte Hund und Mädchen verschlungen,<br />

bevor noch einer der Männer begriff,<br />

was geschehen war. Doch sie war kaum<br />

zwanzig Schritte weit gelaufen, als die Bande<br />

schon hinter ihr herstürzte. Ausserhalb des<br />

Bereiches des Lagerfeuers verloren sie sich<br />

sofort in dem samtenen Dunkel unter den<br />

Bäumen, ihre Augen fanden sich nicht gleich<br />

zurecht und blindlings stolperten sie vorwärts.<br />

Der vorderste streckte seine Hand<br />

aus, um das Mädchen zu ergreifen, da riss<br />

plötzlich etwas mit solcher Kraft an seinem<br />

ausgestrecktem Arm, dass er strauchelte.<br />

«Ein Hund!» schrie er gellend. «Sie hat<br />

einen Hund! Gebt acht!»<br />

i (Fortsetzune folgt.) t


18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N« 44<br />

Stadt am Abend<br />

Plätze, Strassen, Gassen und Menschen.<br />

Man müsste eine abendliche Stadt eigentlich<br />

nach den besonderen Gefühlskomplexen<br />

ihrer Bewohner einteilen. Während sie den<br />

Tag hindurch ein ziemlich wesenloses Bild<br />

darbietet, erhalten gegen den späteren<br />

Abend hin in jeder Stadt besondere Plätze,<br />

Strassen, Gassen, Parks und Wälder ihre<br />

höchst schicksalhafte Bedeutung. Man braucht<br />

nicht einmal eine besondere Eignung der bestimmten<br />

Gegenden wahrzunehmen, um ihre<br />

Bestimmung herauszufinden; es scheint vielmehr<br />

aus Tradition und ungeklärten Geiühlstrieben<br />

heraus eine "Vorliebe Sür diese<br />

besonderen Oertlichkeiten und Strecken einer<br />

Stadt vorhanden zu. sein. Der Volksmund<br />

bemächtigte sich instinktiv dieser Schwächen<br />

der ganzen Bevölkerung und taufte<br />

Plätze und Wege in zartdeutende Namen<br />

um, die einem Fremden einen ersten Anhaltspunkt<br />

vermitteln.<br />

Jede Stadt kennt ihre Plätze, die als offi-<br />

Asienforscher Dr. Trinkler seinen Tod gefunden<br />

hat.<br />

Nun will man der Ursache dieser rätselhaften<br />

Erscheinung auf die Spur gekommen<br />

sein. Zwei erprobte, gebildete Wünschelrutengänger<br />

haben ganz unabhängig<br />

von einander und ohne von einander zu<br />

wissen, das fragliche Gelände untersucht<br />

und festgestellt, dass hier sehr starke radioaktive<br />

Strahlungen vorhanden sind, auf<br />

die die Wünschelrute sehr stark reagiert<br />

und von denen man annimmt, dass sie,<br />

besonders bei feuchtem Wetter, auf den<br />

Autolenker, in dessen Händen das Steuerrad<br />

des Autos dann wie eine Wünschelrute<br />

sich betätigen würde (?), im Sinne<br />

einer unwillkürlichen Muskelreizung, also<br />

eines falschen Steuerns, einwirken. Gesteigert<br />

werde die Radioaktivität dieser Stelle<br />

anscheinend noch durch die dort über die<br />

Landstrasse hinwegführende Hochspannungsleitung.<br />

Es wäre deshalb zu wünschen,<br />

dass man sich einmal von dieser<br />

Seite her mit der geheimnisvollen Angelegenheit<br />

beschäftigen wollte, der sich bereits<br />

der Volksaberglaube bemächtigt hat,<br />

denn irgendeine Ursache müssen diese<br />

Unfälle natürlich haben; aber vielleicht<br />

untersucht man zunächst einmal den Zustand<br />

der Strasse selbst, denn Schlaglöcher,<br />

schmierige Oberfläche und starke<br />

Wölbung der Strasse haben schon viele<br />

ii.<br />

Unfälle verursacht. Unerklärlich bleibt<br />

allerdings, dass sich die Unfälle gerade<br />

ausgerechnet nur beim Kilometerstein<br />

23,9 häufen.<br />

zielle Rendez-vousorte sämtlicher Liebespaare,<br />

Studenten, Fussballclubs und Altherrenfreundschaften<br />

gelten. Der Name des<br />

Platzes gilt wie ein Zauberwort, durch das<br />

man den Eingang in die gewünschten Vergnügen<br />

des Abends findet. Er braucht nicht<br />

einmal mitten im Zentrum zu liegen, auch<br />

die Zugangswege bedürfen nicht besonders<br />

günstig zu sein; allein er appelliert an das<br />

Gefühl einer Bevölkerung, die von diesem<br />

Platz nicht abzubringen ist. Man konstatiert<br />

mit Leichtigkeit in jeder Stadt, dass gerade<br />

jene Plätze, deren zentrale und offene Lage<br />

sich am besten für den Treffpunkt eignen<br />

sollte, verächtlich beiseitegelassen werden,<br />

weil sie nicht jene Gefühlsbereitschaft in sich<br />

bergen wie die Lieblingsplätze der Stadt.<br />

Da bemerkt man gegen den späteren Abend<br />

hin Dutzende von jungen Damen und Herren,<br />

die, den Mantel oder eine Zeitschrift unter<br />

dem Arm, unruhig hin und her spazieren, der<br />

Blick schweift ständig von der Armbanduhr<br />

weg in die Runde, um der Erwartung Ausdruck<br />

zu geben. Sie stehen als eine Ausordnete<br />

Schar, alle erwarten von dem Abend<br />

und dem Leben noch etwas und sind in einer<br />

uneingestandenen Unruhe, weil es immer ein<br />

schönes Gefühl ist, jemanden für den Abend<br />

erwarten zu dürfen. Denn wie traurig ist es,<br />

vom Fenster seines Zimmers aus die knallgelbe<br />

Scheibe des Mondes besehen zu müssen,<br />

die aus dunkelblauem Himmel glänzt,<br />

mit dem bitteren Gefühl im Herzen, ihr keinen<br />

Tribut zahlen zu können! Hier zu warten<br />

bedeutet Spannung und Lebensgenuss,<br />

das Schicksal hat einem eine kleine Freude<br />

in die Hand gespielt, auch wenn sie nur in<br />

der Erwartung des Freundes, der Freundin,<br />

des Bekannten besteht. Mit neidischen Augen<br />

betrachtet das ganze Heer der Wartenden<br />

die Glücklichen, denen Erlösung wurde, auf<br />

die ein holder Kaufhaus-Engel im neu£s"ten<br />

Fähnchen oder ein junger Bureauangestellter»<br />

mit den neuesten ausländischen <strong>Zeitung</strong>en<br />

unter dem Arm, zugeeilt kommt. Die Fremden,<br />

die Eindringlinge, die der Zufall in diesen<br />

Viertelstunden über den Platz weht, betrachten<br />

etwas erstaunt und zugleich traurig<br />

diese wartende Mannschaft des Abends.<br />

Das Ausschwärmen von den bestimmten<br />

Plätzen der Stadt aus geht ebenfalls wieder<br />

nach besonderer Methode vor sich. Man darf<br />

jene Gruppen als für heute eliminiert betrachten,<br />

die in einem Kino, einem Kaffee,<br />

einem Restaurant oder gar zu Hause untertauchen.<br />

(Wir begegnen ihnen später wieder!)<br />

Die Strahlungen haben jene Tendeazen,<br />

sich nach Gegenden zu verziehen^-in<br />

denen möglichst wenig vom Fieber der<br />

Stadt zu bemerken ist. So konzentriert sich<br />

denn der Blick ganz automatisch auf jene<br />

bestimmte Frühlingserscheinung, die vor allem<br />

in dieser Zeit sich wieder bemerkbar<br />

macht, der Blick auf jene ewigen Zwei, denen<br />

zu begegnen einem Alleingänger dringend<br />

abzuraten ist. Sein Herz wird plötzlich<br />

vom wildesten Weh der Einsamkeit erfasst<br />

werden, von der man oft spricht, und<br />

er wird so lange sich als ein armer Ausgestossener<br />

vorkommen, bis er aus diesen lan-<br />

Der Ertrinkende (verzweifelt):<br />

«Wollt Ihr mich<br />

eigentlich retten oder lieher<br />

das Wölgaüed singen?<br />

> (Passing Show.)<br />

gen, dunklen Parks, diesen Wegen heraus<br />

ist, deren Belebung durch seltsame Doppelwesen<br />

erfolgt und die nichts von sich geben<br />

an hörbaren Lebensäusserungen als ein Flü-<br />

. stern und Schmalzen, das die Tiefe des harmlosen<br />

Doppelglücks im Mai umso mehr erahnen<br />

lässt.<br />

Bestimmte Strassen und Wege der Stadt<br />

kommen der seriösen Freude junger Arbeiter,<br />

Familienväter, Intellektueller, Mütter<br />

und' höherer Töchter entgegen, die «noch<br />

einen Bummel machen möchten ». In ein intensives<br />

Gespräch versunken, beginnt der<br />

abendliche Gang; er führt sodann durch die<br />

stilleren Vorstadtquartiere, in denen die Villen<br />

geheimnisvoll im Halbdunkel ruh'n und<br />

kulminiert an irgendeiner Stelle, da einer der<br />

Teilnehmer des Ganges sich seufzend an<br />

einen Baum oder ein GeländeT lehnt und in<br />

die nächtliche Stadt und übers atmende<br />

Land hin blickt, dabei jene sentimentale Anwandlung<br />

kriegt, die zu jedem Spaziergang<br />

im Frühling gehört. Dann rauschen so feierlich<br />

die jungen Blätter der Bäume, und der<br />

Nachtwind trägt von unten den intensiven<br />

Duft der abgelebten, ausdünstenden Stadt<br />

herauf, die sich jetzt in tausend Lichterzuckungen<br />

windet...<br />

bo.<br />

Der Tagesfilm<br />

Ach, Leute haben eben Sorgen...<br />

Die jüngste Tagung der amerikanischen<br />

Kosmetiker setzte folgenden Grundsatz fest:<br />

« Jedem Backfisch sein Grübchen ! » Man<br />

hat nämlich ein künstliches Grübchen erfunden.<br />

Diese Grübchen sehen genau so aus,<br />

wie jene bekannten Heineschen Spucknäpfe<br />

für Engelchen, die den Damen der liebe Herrgott<br />

selbst geschenkt hat... « Ein natürliches<br />

Grübchen», erklärte ein ausserordentlich<br />

prominenter Kongressteilnehmer, «ist gewiss<br />

etwas Schönes, aber es kann unter<br />

Umständen an einer Stelle sein, an der es<br />

keinen Wert hat (?). Wenn sich die Mode<br />

ändert, ist vielleicht ein Grübchen, das in<br />

der vergangenen Saison noch zu sehen war,<br />

bereits verborgen. Das neu© künstliche<br />

Grübchen kann man aber überall anbringen,<br />

wrji man will: Auf Wangen, Armen, Schultern,<br />

Kinn usw...» Mein Gott, wird das ein©<br />

Wohltat sein für die •noch auf der Welt<br />

übriggebliebenen Romantiker.<br />

Das Haar im Vogelnest.<br />

Ein Knabe in einem kleinen Ort Polens findet<br />

ein Vogelnest und nimmt die Eier aus.<br />

Dabei fällt ihm auf, dass in das Nest ein hellblondes<br />

Menschenhaar verwoben ist. Er<br />

nimmt das Haar mit nach Hause und zeigt<br />

es seinem Vater. Dieser überlegt und begibt<br />

sich sofort zu seinem Nachbarn, dem er das<br />

Haar zeigt. Der Nachbar bestätigt, dass das<br />

Haar igenau die gleiche Farbe habe wie das<br />

Haare seiner Tochter, die vor wenigen Monaten<br />

auf rätselhafte Weise verschwunden<br />

ist. Man begibt sich nun nach dem Ort, wo<br />

der Knabe das Haar gefunden hat, und entdeckt<br />

nach längerem Suchen schliesslich den<br />

Leichnam seiner Tochter in einem alten, verlassenen<br />

Bergwerksschacht. Der Mann, den<br />

man des Mordes verdächtigte, gestand die<br />

Tat ein, angesichts des überraschenden Fundes,<br />

und es stellte sich heraus, dass er seinem<br />

sich wehrenden Opfer die Haare ausgerissen<br />

hatte, die dann vom Vogel zum Nestbau<br />

benutzt worden waren.<br />

Lärm zerbricht Geschirr.<br />

Die Hotels und Gaststätten rechnen damit,<br />

dass sie ihr Geschirr in jedem Jahre viermal<br />

erneuern müssen. Ein führendes Grossstadt-<br />

Hotel und ein vielbesuchtes Speiserestaurant<br />

haben vier Wochen hindurch Lärmkontrollen<br />

durchgeführt, mit dem Ziele, festzustellen,<br />

worauf das Zerbrechen des Küchengeschirrs<br />

zurückzuführen ist. Die Lärmkontrollen<br />

haben zu interessanten Ergebnissen<br />

geführt. Es hat sich herausgestellt, dass an<br />

dem übermässigen Geschirrverschleiss lediglich<br />

die Nervoität des Küchenpersonals<br />

schuld ist, die wieder auf den fortwährenden<br />

Lärm, der die Nerven unnötig in Anspruch<br />

nimmt, zurückzuführen ist. In den beiden Betrieben<br />

ist daraufhin an den Küchenschaltern<br />

eine optische Signaleinrichtung angebracht<br />

worden, mit deren Hilfe die Kellner dhre<br />

Wünsche übermitteln. Welch günstige Wirkung<br />

die lautlose Speisenbestellung auf die<br />

Nerven des Personals ausübt, geht daraus<br />

hervor, dass nur mehr ein Viertel des Geschirrs<br />

zerbrochen wurde als im gleichen<br />

Zeitraum des vergangenen Jahres. gr.<br />

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<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />

Im Frühjahr werden die Hausfrauen vom<br />

Stöberbazillus befallen. Alle Jahre wieder<br />

kehrt das grosse Reinemachen. So geschah<br />

es bereits im Mittelalter, wo der König und<br />

alle Welt einmal im Jahr das Bad nahm. Die<br />

Hausfrauen geraten im Frühling in einen Furor<br />

hinein. Mit einer Monomanie entstauben<br />

sie die Wohnungen und es sieht drin aus wie<br />

nach einem Mord zu einer Tatbestandaufnahme.<br />

Alles irgendwie Bewegliche wird<br />

auf den Kopf gestellt, was nicht niet- und<br />

nagelfest ist, wird verrückt, und da der Ehemann<br />

auch zum beweglichen Mobiliar gehört...<br />

Der Mann muss hinaus und geniesst ein<br />

bis zwei Tage eine artige Junggesellen-<br />

Reminiszenz. Es genügt also nicht, dass die<br />

Hausfrau täglich oder stündlich einmal die<br />

Zimmer entstauben lässt oder selbst die Reinigung<br />

vornimmt. Der hygienische Fimmel<br />

kommt einmal im Jahr besonders stark zum<br />

Ausbruch. Allein durch «Abstauben» wird der<br />

Staub ja gewöhnlich erst recht aufgewirbelt<br />

und setzt sich nachher wieder hartnäckig nieder,<br />

so dass die Arbeit von neuem beginnen<br />

kann. Allerdings leben wir in den Steinkanälen,<br />

im Zeitalter des Asphalts, und die<br />

Staubbildung ist weitaus geringer als in romantischen<br />

Zeiten, da das Wandern des Müllers<br />

Lust war. Weniges wird heute zu Staub,<br />

mit Ausnahme des Menschen, der laut Bibel<br />

immer noch zu Staub wird und sich deshalb,<br />

gleichsam als symbolische Gebärde, immer<br />

den Staub von den Füssen schüttelt. Indessen<br />

ist das Abstauben heute auch mechanisiert<br />

worden: es hat nicht mehr den Reiz wie<br />

Anno dazumal, als der Hausherr in Pantoffeln<br />

die Zofe nahm... An Stelle der entzückenden<br />

Staubwedel, mit denen die Zofen kokettierten,<br />

ist der Staubsauger getreten, der<br />

finanziell zunächst immer viel Staub aufwirbelt,<br />

bis er abbezahlt ist. Das Eldorado<br />

der Staubbazillen ist somit grausam zerstört.<br />

Mit einem ohrenbetäubenden Lärm beginnt<br />

das Gesumm, als ob eine Riesenfliege aufsteigen<br />

würde.<br />

Im Frühjahr erfährt der moralische Standard<br />

eine Wandlung. Die Neuordnung des<br />

moralischen Kräftespiels macht sich bei Ledigen<br />

und Verheirateten wirksam geltend.<br />

Freiheit in der moralischen Sphäre ist nicht<br />

zu allen Zeiten von einer faszinierenden und<br />

fesselnden Gewalt. Zumeist zählt sie im<br />

Frühjahr zu den revolutionären Idealen.<br />

Wir durchschlendern die Strassen und beobachten,<br />

dass jung und alt an einem Kopfwendebazillus<br />

leiden. In den Parkanlagen,<br />

auf den Strassen, an Strassenbahnhaltestellen:<br />

überall wenden sich die Männer nach den<br />

Frauen, die durch grazilen Gang wunderbarer<br />

Raubtiere Blick und Atem der beschaulich<br />

Betrachtenden anhalten. Der vom Bazillus<br />

Frühjah rs bazillen<br />

yORCJ<br />

Infiszierte verrät einen Geist voll Aufruhr,<br />

nervöser Wallung und Reizbarkeit. Sein Auge<br />

ist zunächst weit genügsamer als sein Verstand,<br />

der erst später und somit zu spät die<br />

Kontrolle über den Blickfang wagt. Die Pupille<br />

des Auges erweitert sich, der Pulsschlag<br />

vermehrt sich in stets wachsendem Mass,<br />

wenn eine Frau, unberührt von dem suggestionskräftigen<br />

FMdum an einem Herrn, wie<br />

Parsifal am Gral vorbeiläuft.<br />

Studenten, die soeben aus einer Vorlesung<br />

über Kant kommen, betrachten mit Liebe und<br />

Andacht die schönen Frauen nach dem kantischen<br />

Grundsatz: «Schön ist, was ohne Interesse<br />

gefällt.» So singen sie das Lob der<br />

Schönheit, des begierdelosen Wohlgefallens.<br />

Sie begnügen sich mit der Betrachtung der<br />

harmonischen Linienspiele, ohne die erotische<br />

Reizstärke zu empfinden. Möglich auch, dass<br />

sie in ihrem Pubertätsqualm Minderwertigkeitskomplexe<br />

haben, wenn sie sich im Spiegel<br />

betrachten: sie wagen nicht ein Mädchen,<br />

in dem Sex appeal und Schönheit eine Fusion<br />

eingingen, zu umschwärmen und zu umknien,<br />

wie denn überhaupt schöne Mädchen viel<br />

weniger belästigt werden als unschöne, um<br />

nicht zu sagen hässliche Frauen. Aus dem<br />

einfachen Grund, weil jeder Mann immer<br />

beim Anblick eines schönen Mädchens glaubt,<br />

sie sei bereits ein unveräusserliches Besitztum<br />

und kein herrenloses Gut mehr. Und deshalb<br />

gibt es oft so viele schöne Mädchen und<br />

junge, schöne Frauen, denen die Schönheit<br />

zum Fluch wird.<br />

C.B.<br />

Die „gute Kinderstabe "<br />

Ihr Wert in der Neuzeit.<br />

Noch vor 40, 50 Jahren war es etwas<br />

ganz Selbstverständliches, dass Menschen,<br />

die im öffentlichen Leben eine Rolle spielten,<br />

eine «gute Kinderstube» hatten. Damals<br />

war ja bei uns in Europa der Typ<br />

der self-mademen nur äusserst selten.<br />

Heute ist aber diese Frage eine recht<br />

heikle und überdies nicht leicht zu beantworten.<br />

Aber dennoch. Auch noch heute<br />

existiert diese Frage. In der «Münch. Tel-<br />

Ztg.» äussern sich in interessanter Weise<br />

einige erfolgreiche Männer und Frauen<br />

zu diesem Thema:<br />

Eine Dame,<br />

die grosse gesellschaftliche Erfolge aufzuweisen<br />

hat und dabei Mutter von zwei<br />

Kindern ist, die sie selber erzieht, sagt<br />

folgendes:<br />

«Eine gute Kindestube ist auch heute<br />

noch notwendig. Aber.... wir dürfen<br />

nicht des Guten zu viel tun. Die Erziehungsgrundsätze<br />

unserer Zeit sind grundverschieden<br />

von denen unserer Grossmütter.<br />

Damals wurden die Kinder mit lauter<br />

Verboten und auch Strafen erzogen.<br />

Zu jener Zeit genossen die Kinder, ganz<br />

besonders die Mädchen, gar keine Selbständigkeit.<br />

Eine 18jährige Haustochter<br />

durfte zum Beispiel bei Anbruch jder Dunkelheit<br />

nicht allein auf die Strasse gehen.<br />

Das Alleinausgehen galt damals als höchst<br />

ungeschickt, ja als unsittlich. Und dass<br />

ein Mädchen, selbst wenn es schon 22, 23<br />

Jahre alt war, in ein Kaffee oder gar in<br />

ein Dancing mitgenommen wurde, war<br />

ganz unmöglich.<br />

Diese Ansichten sind heute schon glücklicherweise<br />

veraltet, und wir gewähren<br />

unseren Kindern eine ziemlich grosse<br />

Freiheit (allerdings oft eine zu grosse).<br />

Die heutige gute Kinderstube soll dem<br />

Menschen dazu verhelfen, sich im Leben<br />

zurechtzufinden. Dies kann jedoch durch<br />

Verbote und allerlei Schranken nicht erreicht<br />

werden.<br />

Auch viele Anstandsregeln der damaligen<br />

Zeit wirken wie eine Erzählung aus<br />

uralten Zeiten. Der junge Mann musste<br />

zum Beispiel andauernd sogenannte Anstandsbesuche<br />

machen. Dies gehörte Anno<br />

dazumal zum guten Ton, während heute...<br />

Natürlich gibt es auch noch heute allerlei<br />

Anstandsregeln, die zu beachten, von<br />

grossem Vorteil ist, und deren Nichtbeachtung<br />

allerlei Nachteile mit sich bringt.<br />

Meine Ansicht ist also, dass eine gute<br />

Kinderstube auch noch heute notwendig<br />

ist, denn sie bildet ein unzerstörbares Kapital.<br />

Allerdings kann sie auch in späteren<br />

Jahren erlernt, angeeignet werden.<br />

Man muss sie sich aber auf jeden Fall einmal<br />

aneignen.»<br />

Ein self-made man<br />

sagte folgendes:<br />

' «Wie Sie wissen, bin ich ein sogenannter<br />

self-made man. Ich habe mich von der<br />

Pike auf heraufgearbeitet. Vor dreissig<br />

Jahren war ich noch ein armer Handwerksbursche.<br />

Ich will es offen bekennen. Damals<br />

hatte ich keine gute Kinderstube, ja überhaupt<br />

keine. Meine Eltern waren bettelarme<br />

Menschen, und ich wuchs auf der<br />

Strasse auf. Und für Anstandsunterricht<br />

ist bekanntlich die Strasse kein gutes Terrain.<br />

Aber die guten Umgangsformen, die<br />

kultivierten. Daseinsmöglichkeiten habe<br />

ich mir später angeeignet, allerdings erst,<br />

als ich schon gewisse Erfolge zu verzeichnen-<br />

hatte. Ich muss Ihnen offen bekennen.<br />

Es tut mir nicht leid, dass es so geschehen<br />

ist. Ich machte eine harte Schule<br />

durch, doch diese gereichte mir zum Vorteil.<br />

Allerlei Hemmungen, die Leute mit<br />

sogenannter guter Kinderstube haben,<br />

hatte ich eben nicht; ich tat immer das,<br />

was mir recht erschien, und dies war das<br />

beste. Ich folgte eben meinem gesunden<br />

Verstand, und die angenommenen Konventionen<br />

bedeuteten für mich keine<br />

Schranke. Aber, eine gewisse Kinderstube<br />

ist dennoch notwendig, zumal wenn man<br />

unter dieser kultivierte Umgangsformen<br />

versteht und nicht allerlei konventionelle<br />

Vorurteile.»<br />

Eine Filmschauspielerin<br />

äusserte sich über dieses Thema folgendermassen:<br />

Sie werden wohl wissen, dass ich ganz<br />

klein begonnen habe, und dass ich in meinen<br />

Jugendjahren von dem Segen einer<br />

guten Kinderstube nichts wusste. Aber<br />

wir Frauen sind ungemein anpassungsfähig,<br />

ja sogar, ich möchte es behaupten,<br />

eine intelligente Frau hat all das, was<br />

man gemeinhin eine gute Kinderstube<br />

nennt, in sich.<br />

Ich habe auch ein 8 Jahre altes Töchterchen.<br />

Und bei meinem Kinde achte ich<br />

schon selber darauf, dass es die Grundsätze<br />

einer guten Kinderstube mit sich<br />

in das Leben nimmt.<br />

Aber, diese gute<br />

Kinderstube darf nicht übertrieben werden.<br />

Alles mit Mass. Mehr Lebenserkenntnis<br />

und weniger Konvention.»<br />

Mit einem Worte: Eine gute Kinderstube<br />

tut auch noch heute not; doch, sie<br />

darf nicht übertrieben werden.<br />

Schönheitspflege im<br />

Altertum<br />

Liessen sich die galanten Römerinnen in<br />

vorchristlicher Zeit, um ihren Teint frisch<br />

und rein zu erhalten, nach den Angaben Juvenals,<br />

vor dem Schlafengehen einen in<br />

Eselsmilch gesättigten, feinen Brotteig auf<br />

das Antlitz legen, so herrschte bei den<br />

Frauen vieler germanischer Stämme, den<br />

Ueberlieferungen des Geschichtsschreibers<br />

Plinius zufolge, die Sitte, Bierhefe für diesen<br />

Zweck zu verwenden.<br />

Von den benachbarten Galliern hatten die<br />

Germaninnen die Sitte angenommen, ihre an<br />

und für sich schon blonde Haarfarbe in eine<br />

noch hellere zu verwandeln. Dies wurde erreicht<br />

durch Waschungen mit einer Seife,<br />

die aus Ziegentalg und Buchenasche verfertigt<br />

wurde. Eine Bleichung wurde durch<br />

ausgiebige Verwendung von Kalkwasser erzielt.<br />

Die so behandelten Haare sollen eine<br />

hochgelbe Färbung angenommen haben. Die<br />

eitlen Römerinnen hatten natürlich nichts<br />

Eiligeres zu tun, als schleunigst die Gepflogenheiten<br />

ihrer nördlichen Mitschwestern<br />

nachzuahmen. Sie verschrieben sich sogar<br />

durch die in Germanien weilenden römischen<br />

Kauflcute, die hausierend durch die<br />

Gaue zogen, diese Ziegentalgseifen. Blonde<br />

Haare zu besitzen, war eine Zeitlang das<br />

Schönheitsideal der römischen Damen. Man<br />

trug die Haare sogar nach germanischer Art<br />

aufgesteckt und Hess sich Perücken, die aus<br />

echtem, nordischem Blondhaar hergestellt<br />

waren, auf das Haupt setzen. — Eine allgemeine<br />

Veränderung der Haartrachten der<br />

Römerinnen bewirkte die Unterjochung der<br />

germanischen Volksstämme in Belgien und<br />

am Rhein. Die Römerinnen ahmten sogar<br />

die männliche Haartracht unserer Vorfahren,<br />

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die teilweise in Hörner und gedrehte, hervorstehende<br />

Flechten auslief, nach. Wo nur<br />

mangelhafte Färbung zu erzielen war, wurde<br />

mit Goldstaub nachgeholfen. Blond war ja<br />

die Losung! Blondes Ersatzhaar stand in<br />

Rom hoch im Preise!<br />

Zur Aufsteckung der Haare bedienten sich<br />

die alten Germaninnen der Kämme, die aus<br />

Knochen, hie und da auch aus Elfenbein hergestellt<br />

waren. Leider sind nur vereinzelt<br />

solche deutsch-vorgeschichtliche Funde auf<br />

uns überkommen.<br />

Auf dem Haupte trugen viele germanischen<br />

Frauen ein Gewinde aus Bronzedraht, durch<br />

welches das reiche Haar gezogen und alsdann<br />

mit Nadeln befestigt wurde. Zur<br />

Römerzeit versahen unsere Urmütter ihr<br />

Haar mit Kopfbinden aus Goldblech. Auch<br />

Stirnbänder aus gleichem Metall waren beliebt<br />

M. F.<br />

Ein Fallschirmabsprang<br />

auf Leben and Tod<br />

Vor kurzer Zeit jährte es sich zum vierten<br />

Male, dass der berühmte amerikanische Flieger<br />

Lindberg den Ozean überflog. Bei dieser Gelegenheit<br />

veröffentlichen wir aus seinem spannenden<br />

Buche < Wir Zwei! » (Reisen und Abenteuer,<br />

Brockhaus-Verlag, Leipzig) die spannende<br />

Schilderung eines Fallschirmabsprunges während<br />

eines Postfluges.<br />

«Ich verliess am 16. September 1926 den<br />

Flugplatz Peoria mit meinem Postflugzeug<br />

um 6 Uhr 10 Minuten nachmittags.<br />

Ueber dem Boden lag leichter Nebel, aber<br />

der Himmel war fast ganz klar und nur<br />

mit verstreuten Kumuluswolken bezogen.<br />

stürzte, und lenkte daher meinen Schirm<br />

Etwa 40 Kilometer nordöstlich von Peo-sria wurde es dunkel; ich flog nun nach zeuges weg, wie ich konnte. Es war bald<br />

schnell von der Spiralbahn des Flug-<br />

dem Kompass und überprüfte meinen ausser Sicht, erschien aber nach einigen<br />

Kurs nach den Lichtern der Städte unter Sekunden wieder, da es etwa die gleiche<br />

mir, bis wenige Kilometer nordöstlich Fallgeschwindigkeit hatte wie der Fallschirm.<br />

Ich zählte fünf Spiralen, jede ein<br />

dem Illinois-Fluss ein niedriger Bodennebel<br />

aufkam.<br />

wenig weiter von mir entfernt, bis es die<br />

Der Nebel erstreckte sich vom Erdboden<br />

bis in eine Höhe von etwa 200 Meter,<br />

Nebelwand erreichte.<br />

und da ich nicht unter der Nebelschicht Als ich im Nebel - verschwand, wnsste<br />

wegfliegen konnte, flog ich zurück und ich,, dass der Boden etwa 300 Meter tief<br />

versuchte, beim Sehein einer Leuchtkugel war. Ich griff nach der Taschenlampe,<br />

zu landen. Doch die Leuchtkugel brannte aber sie war nicht mehr da. Ich konnte<br />

nicht an, und ich nahm daher wieder den weder die Erde noch den Himmel sehen<br />

Kurs auf Maywood, den Luftposthafen und hatte keine Ahnung, wie das Land<br />

von Chicago, in der Hoffnung, über dem unter mir beschaffen war. Ich kreuzte die<br />

Flugplatz ein Loch im Nebel zu finden. Beine, um nicht an einem Ast oder einem<br />

Ich flog nun nach dem Kompass bis 7<br />

Draht hängenzubleiben, schützte mein Ge-<br />

Uhr 15 Minuten abends weiter, als ich<br />

sicht mit den Händen und wartete. Plötzlich<br />

sah ich die Umrisse des Bodens, und<br />

einen matten Schein über der Nebeldecke<br />

erblickte, der auf eine Stadt unter mir<br />

einen Augenblick später landete ich auf<br />

schliessen liess. Es waren mehrere dieser<br />

einem Kornfeld. Das Korn ging mir bis<br />

Lichtflecke auf dem Nebel sichtbar, das<br />

über den Kopf, und der Schirm lag oben<br />

konnten nur die an den Flugplatz Maywood<br />

auf den Aehren. Ich packte ihn schleunigst<br />

zusammen und lief einer Furche ent-<br />

grenzenden Städte sein. Es gelang mir<br />

jedoch in keinem Augenblick, die genaue<br />

lang. Auf dem Boden konnte man etwa<br />

Lage des Flugplatzes festzustellen, obgleich<br />

ich später erfuhr, dass die Schein-<br />

100 Meter weit sehen. In wenigen Minuten<br />

kam ich an ein Stoppelfeld mit einigen<br />

Wagenspuren, denen ich zu einem<br />

werfer nach oben gerichtet und zwei Fässer<br />

Benzin angezündet worden waren, um<br />

Gutshof, der etwa 400 Meter entfernt war,<br />

meine Aufmerksamkeit zu erregen. Mehrmals<br />

ging ich bis auf die Nebelschicht<br />

folgte. Als ich den Hof erreichte, sah ich<br />

Autoscheinwerfer über die Strasse huschen.<br />

Die Insassen fragten, ob ich ein<br />

nieder, die nach meinem Höhenmesser 200<br />

bis 300 Meter hoch war. Der Himmel über<br />

Flugzeug hätte abstürzen hören, und ich<br />

mir war bis auf einige zerstreute Wölkchen<br />

klar, Mond und Sterne schienen hell.<br />

brauchte einige Zeit, um ihnen auseinanderzusetzen,<br />

dass ich das Flugzeug geführt<br />

hätte und jetzt selbst auf der Suche<br />

Nach fünfunddreissig Minuten vergebli-<br />

danach sei. Wir mussten erst eine Vier-<br />

chen Kreisens über dem Platz flog ich in<br />

westlicher Richtung weiter, um vom Michigan-See<br />

wegzukommen und in der<br />

Hoffnung, ein Licht längs der Transkontinentalbahnlinie<br />

ausfindig zu machen.<br />

Als sich nach fünfzehn Minuten Flug<br />

nach Westen noch immer kein Loch im<br />

Nebel zeigte, nahm ich den Kurs nach<br />

Südwesten, in der Hoffnung, den Rand<br />

der Nebelschicht im Süden des Illinois-<br />

Flusses zu erreichen. Mein Motor setzte<br />

um 8 Uhr 20 Minuten aus, und ich schaltete<br />

den Reservetank ein. In diesem Augenblick<br />

war ich nur 500 Meter hoch, und<br />

als der Motor nicht so schnell ansprang,<br />

wie ich erwartet hatte, schob ich die Taschenlampe<br />

in meinen Gürtel und wollte<br />

gerade die Fallschirmleuchtkugel entzünden<br />

und nachspringen, als der Motor endlich<br />

wieder einsetzte. Eine zweite Prüfung<br />

zeigte, dass der Haupttank leer war<br />

und folglich nur noch eine Flugzeit von<br />

höchstens zwanzig Minuten übrigblieb.<br />

In der Nebeldecke waren keine Löcher,<br />

daher beschloss ich, das Flugzeug aufzugeben,<br />

sobald der Reservetank leer war.<br />

Ich versuchte, den Packraum zu öffnen,<br />

in der Absicht, die Postsäcke hinauszuwerfen<br />

und dann zu springen, aber ich<br />

konnte den vorderen Verschluss nicht aufbekommen.<br />

Ich war mir bewusst, dass die<br />

Feuersgefahr wegen der leeren Tanks<br />

nicht gross war, und begann, in die Höhe<br />

:u steigen, als ich einige Sekunden lang<br />

in Licht am Boden erblickte. Das war<br />

das erste Licht, das ich seit fast zwei<br />

Stunden sah, und da ich noch für etwa<br />

fünfzehn Minuten Betriebsstoff hatte,<br />

ing ich auf 400 Meter hinunter und zog<br />

<strong>1931</strong> — N° 44<br />

die Schnur der Leuchtkugel ab, als ich<br />

nach meiner Schätzung über dem Licht<br />

war, das ich gesehen hatte. Diesmal entzündete<br />

sie sich aber nur, um die Decke<br />

einer festen Nebelmauer zu beleuchten, in<br />

der sie bald verschwand, ohne die geringste<br />

Spur vom Boden zu erhellen.<br />

Für sieben Minuten hatte ich noch<br />

Brennstoff. Da ich den Lichtschein einer<br />

Stadt durch den Nebel schimmern sah,<br />

drehte ich nach dem freien Felde und<br />

und richtete das Flugzeug auf. In 1800<br />

Meter Höhe setzte der Motor aus. Ich trat<br />

auf die Brüstung heraus nach der rechten<br />

Seite des Sitzes und zog die Reissleine<br />

nach einem Sturz' von etwa 30 Meter. Der<br />

Fallschirm, ein «Irving»-Sitztyp, arbeitete<br />

vorzüglich; ich fiel mit dem Kopf nach<br />

unten, bis die Gurte mich in eine aufrechte<br />

Lage rissen und der Schirm sich<br />

entfaltete. Diesmal brachte ich die Reissleine<br />

mit. Ich zog die Taschenlampe aus<br />

dem Gürtel und liess sie durch die Nebelschicht<br />

blitzen, als ich hörte, wie plötzlich<br />

der Flugzeugmotor wieder einsetzte. Vor<br />

dem Absprung war er nicht mehr gelaufen<br />

und ich hatte daher unterlassen, die<br />

Zündung abzustellen. Nun war anscheinend<br />

beim senkrechten Sturz des Flugzeuges<br />

noch etwas Benzin in den Vergaser<br />

gelaufen. Bald kam auch das Flugzeug<br />

in Sicht, etwa 400 Meter vor mir, es fiel<br />

in der Richtung auf meinen Fallschirm<br />

zu. Ich steckte die Lampe in eine Tasche<br />

meiner Flugzeugausrüstung, damit ich<br />

den Fallschirm, wenn nötig, ablenken<br />

konnte. Das Flugzeug beschrieb eine<br />

Linksspirale von etwa 1500 Meter Durchmesser<br />

und ging etwa 300 Meter vor mir<br />

herunter. Ich war mir nicht darüber<br />

klar, ob das Flugzeug oder ich schneller<br />

telstunde mit nutzlosem Suchen nach den<br />

Trümmern zubringen, ehe man mich endlich<br />

nach seinem Haus gehen hiess, wo<br />

ich eine Suchmannschaft zusammenbrachte<br />

und nach St. Louis und Chicago<br />

telephonierte.<br />

Ich hatte gerade die Ferngespräche angemeldet,<br />

als das Telephon klingelte und<br />

die Meldung kam, dass das Flugzeug in<br />

einem etwa 4 Kilometer entfernten Kornfeld<br />

gefunden worden sei. Wir brauchten<br />

ein paar Minuten, bis wir die Unglücksstelle<br />

erreichten. Inzwischen hatte sich<br />

bereits eine kleine Schar Neugieriger angesammelt.<br />

Das Flugzeug war zu einer formlosen<br />

Masse zusammengeballt. Es hatte<br />

beinahe ein Bauernhaus gestreift, und die<br />

linke Tragfläche steckte in einem Kornhaufen,<br />

300 Meter weit weg. Es war mit<br />

der linken Tragfläche und dem linken Rad<br />

aufgeschlagen und etwa 80 Meter weit auf<br />

dem Boden geschleift, mitten durch einen<br />

Zaun, bis es am Rande eines Kornfeldes<br />

liegen blieb, etwa 100 Meter vor einer<br />

Scheune. Der Laderaum war aufgesprungen,<br />

und ein Postsack lag auf der Erde.<br />

Die Post selbst war jedoch unbeschädigt.<br />

Der Polizeivorsteher von Ottawa erschien<br />

bald auf der Bildfläche, und wir<br />

schafften dann die Post nach dem Postamt<br />

in Ottawa, wo sie 3 Uhr 30 Minuten<br />

morgens mit der Bahn nach Chicago weiterging.»<br />

Der Redner. < Meine Herren, ich will<br />

mein© Stimme erheben, damit sie im ganzen<br />

Lande gehört wird, von der einen Grenze<br />

bis zur andern, vom Norden bis Süden, vom<br />

Osten bis Westen, ja, bis weit über die Gren>zen<br />

des Landes hinaus... > — Stimme aus<br />

dem Publikum : « Bitte lauter ! >


N°44<br />

-<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />

Bunte Chronik aus aller Welt<br />

Geheimnisse des Gehirns.<br />

Das Gewicht des Gehirns 'allein ist nicht<br />

entscheidend für die geistigen Fähigkeiten eines<br />

Menschen, ebensowenig wie die Grosse<br />

seines Kopfes in dieser Hinsicht etwas zu<br />

bedeuten hat. Viele hervorragende Männer<br />

hatten verhältnismässig kleine Köpfe und<br />

kleine Gehirne. Bei dem Gehirn kommt es<br />

auf die Vielfältigkeit der Windungen ab. Ein<br />

Gehirn ohne viele Windungen gehört einem<br />

Menschen von geringer Intelligenz. Aber so<br />

ein lose zusammengepacktes Gehirn braucht<br />

bisweilen einen grösseren Schädel als ein<br />

fein verästeltes Gehirn, daher sind Männer<br />

mit grossen Köpfen oft dumm, während ein<br />

Mann mit kleinem Kopf sehr klug sein kann.<br />

Ist ein grosses Gehirn aber zugleich mit<br />

vielen Windungen ausgestattet, so kann es<br />

das Gehirn eines Genies sein. Viele Genies<br />

haben grosse Köpfe, der grosse Erfinder<br />

Edison ist ein Beispiel dafür. Sicherlich ist<br />

sein Gehirn ausserordentlich verzweigt und<br />

ausgebildet.<br />

nis tief eingeprägt hatte, in der Strassenbahn<br />

und machte die Polizei auf ihn aufmerksam,<br />

fand aber wenig Glauben, da die<br />

von ihm bezeichnete Person ein bekannter<br />

Arzt und angesehener Bürger war. Als die<br />

Polizei sich auf die dringenden VoTstellungen<br />

Lees doch zu einer Untersuchung bequemte,<br />

stellte es sich heraus, dass der Arzt<br />

tatsächlich der Massenmörder war.<br />

Da es sich um einen Geisteskranken handelte,<br />

wurde der Arzt in ein Irrenhaus gesperrt,<br />

und seit dieser Zeit hörten auch die<br />

furchtbaren Verbrechen auf. Der Name des<br />

Mörders wurde geheimgehalten, um die Angehörigen,<br />

besonders seine Frau, die den<br />

besten Gesellschaftskreisen Londons angehörte,<br />

nicht blosszustellen.<br />

Spielerschicksale.<br />

Was innerhalb der grossen Spielorte vor<br />

sich geht, bleibt meistens den Fernstehenden<br />

verborgen, da die Behörden der betreffenden<br />

Orte alles daran setzen, jeden Skandal zu<br />

vertuschen, verdirbt es doch ihr Renommee,<br />

wenn bekannt wird, dass jemand durch das<br />

Spiel ruiniert wurde und den Selbstmord als<br />

Millionär, ohne es zu wissen.<br />

Man stelle sich vor: seit drei Jahren Millionär<br />

zu sein ... und es nicht einmal zu wissen!<br />

Wie manches hätte im Leben anders<br />

gestaltet, wie vieles hätte man unternom-<br />

letzten Ausweg wählte. Kürzlich hat ein<br />

Engländer in Monte Carlo aber auf so aufsehenerregende<br />

Art Selbstmord begangen,<br />

men, geplant, entworfen, wenn man von sei-dass es sich nicht vertuschen Hess. Nachdem<br />

er nämlich sein ganzes Geld im Kasino verloren<br />

hatte, ging er an der Küste entlang<br />

bis nach dem kleinen Badeort Cap Martin.<br />

Hier steckte er eine Dynamitpatrone wie<br />

eine Zigarre in den Mund und zündete die<br />

Zündschnur an. Sein Kopf wurde in Atome<br />

nem Reichtum etwas geahnt hätte! Ein ganz<br />

eigenartiger und unfasslicher Zustand. Ein<br />

italienischer Bauer hat dieses merkwürdige<br />

Schicksal, das jeder nach seiner Phantasie<br />

mehr oder minder tragisch gestalten kann.<br />

Ganz zufällig erfuhr er, dass er auf ein Los,<br />

das er vor drei Jahren gekauft hat, drei Millionen<br />

Lire gewonnen hatte. Aber das Schicksal<br />

meinte es noch gut mit ihm, denn abgesehen<br />

davon, dass er es überhaupt noch zur<br />

Kenntnis bekam, hatte er auch noch das Los,<br />

es fand sich in einer Schublade, wo er es<br />

längst vergessen hatte! Wie, wenn er beim<br />

Aufräumen den alten Lappen vernichtet<br />

hätte? Dann wären die Millionen Traummillionen<br />

geblieben. Uebrigens muss es in Italien<br />

mehrere solcher unbewussten Millionäre<br />

geben, denn nach amtlichen Feststellungen<br />

sind Gewinne im Werte von 14 Millionen Lire<br />

nicht abgehoben worden. Man tnutmasst,<br />

dass die Käufer Landleute sind, denen bei<br />

einem Stadtbesuch ein Los aufgeschwatzt<br />

wurde, die es dann in die Tasche gesteckt<br />

oder verloren haben, den ganzen Kram vergassen<br />

und sich auch um die Ziehungsliste<br />

gar nicht kümmerten. Ihnen ist natürlich nicht<br />

zersprengt. Diese Einzelheiten sind zufällig<br />

bekannt geworden, da die Einwohner von<br />

Cap Martin durch den Knall aus dem Schlafe<br />

geweckt wurden und die Leiche des Unglücklichen<br />

fanden. Diese Tat erinnert an<br />

die Verzweiflungstat einiger Menschen, die<br />

ihre letzte Hoffnung auf das Spiel gesetzt<br />

hatten und nun bitter enttäusch wurden.<br />

Einer z. B., der seine letzten tausend Franken<br />

verlor, zog im gleichen Augenblick einen<br />

Revolver aus der Tasche und schoss<br />

sich durch den Schädel, so dass sein Oberkörper<br />

über den Tisch fiel und die Kleider<br />

der Damen mit Blut bespritzt wurden. Ein<br />

anderer übergoss die Spieltische mit Petroleum,<br />

versuchte sie in Brand zu stecken und<br />

tötete sich dann selber.<br />

Was kostet ein ganzer Zoo ?<br />

zu helfen. Aber man sieht, selbst zum Gewinnen<br />

muss man Talent haben, und For-<br />

Der Londoner Zoologische Garten hat<br />

kürzlich den Wert seiner Tierbestände feststellen<br />

lassen und gefunden, dass sein Vertuna<br />

verlangt, dass man die Augen offen<br />

hält. Uebrigens sind Missgeschicke auch bei kauf nicht mehr als 800,000 Fr. ergeben<br />

den Lotterien anderer Länder sehr zahlreich. würde, eine verblüffend geringe Summe. Die<br />

Sehr oft zum Beispiel kommt es vor, dass Elefanten werden auf etwa 14,000 Fr. das<br />

jemand durch Krankheit verhindert wird, Stück geschätzt, sie sind teurer als vor dem<br />

sein Los innerhalb der festgesetzten Frist Kriege. Giraffen dagegen kosten etwa<br />

vorzulegen. Trauernd muss er dann das 12,000 Fr.; ihr Marktwert ist in den letzten<br />

ganze schöne Geld in Rauch aufgehen sehen. zwanzig Jahren gesunken. Das kostbarste<br />

Solche Vorfälle sind fast noch schlimmer als Tier der ganzen Sammlung ist das Rhinozeros,<br />

das mit 24,000 Fr. bewertet wird. Das<br />

die bösen Nieten.<br />

erste afrikanische Rhinozeros, das vor etwa<br />

60 Jahren lebend nach England gebracht<br />

Tragödie eines irrsinnigen Arztes.<br />

wurde, wurde vom Zoo für etwa 30,000 Fr.<br />

Der tiefe Schleier des Geheimnisses, das angekauft. Seit den Tagen der römischen<br />

seit Jahren über der Person < Jack, des Aufschlitzers»<br />

liegt, dessen Verbrechen seiner-<br />

nach Europa gekommen, es hatte also den<br />

Kaiser war kein lebendes Rhinozeros mehr<br />

zeit in der ganzen Welt Aufsehen erregten, hohen Wert der Seltenheit. Von den Affen<br />

scheint jetzt, nach Mitteilungen der «Prager ist der Gorilla der wertvollste. Man zahlt<br />

Presse» teilweise gelüftet zu sein. Der bis-bis zu 5000 Fr. für ein Tier, und das ist eine<br />

gewagte Sache, da die Tiere in unserem<br />

Klima schwer durchzubringen sind, obwohl<br />

sie in Afrika hoch in den Bergen leben, wo<br />

die Nächte sehr kühl sind. Schildkröten werden<br />

pro Zentner mit 3000 Fr. bezahlt, während<br />

Schlangen meterweise gehandelt werden;<br />

ein Meter Schlange wird mit etwa<br />

300 Fr. bezahlt. Augenblicklich ist die Nachfrage<br />

nach Schlangen besonders gross. Unter<br />

den Vögeln werden die winzigen, hellblauen<br />

Liebesvögel mit ihrem Gewicht in<br />

Gold bezahlt.<br />

her unbekannte Verbrecher hat in der Zeit<br />

vom 3. April bis zum 9. November 1888 sieben<br />

Trauen in Whitechapel ermordet, indem<br />

er ihnen die Kehle durchschnitt, den Leib<br />

aufschlitzte und sie ihn entsetzlicher Weise<br />

verstümmelte. Alle Nachforschungen nach<br />

dem Täter blieben erfolglos. Nun ist in Leicester<br />

im Alter von 81 Jahren der seinerzeit<br />

sehr bekannte Spiritist James Lee gestorben,<br />

der einem seiner Freunde ein Dokument<br />

übergeben hatte mit der Bestimmung, es<br />

erst nach seinem Tode zu veröffentlichen.<br />

Darin wird behauptet, dass der geheimnisvolle<br />

Verbrecher des Jahres 1888 ein sehr<br />

geachteter Arzt aus dem Londoner Westend<br />

war, der an hochgradigem Spaltungsirrsinn<br />

litt und in seinen Wahnsinnsanfällen die<br />

furchtbaren Morde verübte. Der Name des<br />

Mörders wird in dem Dokument nicht genannt,<br />

weil sämtliche Personen, welche den<br />

Sachverhalt kannten, einen Eid ablegen<br />

mussten, das Geheimnis zu bewahren.<br />

Nach Lees Darlegung hatte er in der Zeit<br />

der Morde in seinem Laboratorium eine Vision.<br />

Er sah einen Mann mit einer betrunkenen<br />

Frau in ein Haus eintreten. Im Hausflur<br />

zog dieser ein Messer und schnitt seiner<br />

Begleiterin die Kehle durch, worauf er ihr<br />

den Leib aufschlitzte. Es war um 12.45 Uhr<br />

nach Mitternacht. Lee machte der Polizei<br />

sofort Mitteilung von seiner Vision und tatsächlich<br />

war zur angegebenen Zeit in Witechapel<br />

eine Frau in der angegebenen Weise<br />

ermordet worden. Kurz darauf wiederholte<br />

sich die Vision und wiederum fand man sie<br />

bewahrheitet. Eines Tages sah Lee den Mörder,<br />

dessen Aussehen sich seinem Gedächt-<br />

Der schlaue Gast.<br />

Ein Ausländer will in einem New Yorker<br />

Restaurant einen Koknak bestellen, wird<br />

aber vom Kellner darüber belehrt, dass die<br />

amerikanischen Gesetze den Ausschank von<br />

Alkohol verbieten. — Nach einigen Minuten<br />

wird der Ausländer vom Kellner «ans Telephon<br />

gerufen». Er ist sehr verwundert darüber,<br />

da er in dieser Stadt keine Menschenseele<br />

kennt. Er erhebt sich jedoch und betritt<br />

die Telephonzelle, wo er zu seiner grossen<br />

Ueberraschung ein Glas feinsten französischen<br />

Kognaks vorfindet, den er sich<br />

natürlich gut schmecken lässt.<br />

An seinen Tisch zurückgekehrt, winkt er<br />

dem Kellner und sagt:<br />

«Sie können sich ein anständiges Trinkgeld<br />

verdienen, wenn Sie gut aufpassen, ich erwarte<br />

nämlich noch mehrere Telephonate!><br />

Zeitrechnung Im Filmreich. «Wie lange<br />

hast du schon dein Stubenmädchen, Lia ? »<br />

— « Die Mina ? Oh, die habe ich jetzt schon<br />

während vier MännernI»<br />

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€ —. Gegen wen? ^<br />

« Diese Schuhe sind viel zu eng. Ich muss eine<br />

ganz breite Form haben. »<br />

« Aber mein Herr! Breite Schuhe werden dieses<br />

Jahr gar nicht getragen! »<br />

c Schon möglich, aber ich habe immer noch die<br />

letztiährigen Füsse ». (Vart Hen. Stockholm.)<br />

ImAuto durch]<br />

t<br />

Eine grosse, aber wahrlich nicht leicht zu<br />

tragende Ehre widerfuhr mir kürzlich: der<br />

bekannte Schauspieler Kurt Lemmer (ich<br />

nenne ihn so, weil er anders heisst) kam zu<br />

mir auf Besuch. Die schöne Schweiz und<br />

mein guter Keller hätten es ihm angetan,<br />

schrieb er. Er erinnerte sich also, dass ich<br />

ihn einmal bewirtet hatte.<br />

Lemmer hat seine Lorbeeren besonders als<br />

Hamlet erworben, den er meisterhaft spielte.<br />

Wohl deshalb, weil sein Charakter dieser Gestalt<br />

so angepasst war. Auch im Privatleben<br />

war er immer ein bisschen Hamlet. Seine<br />

Empfindlichkeit rannte bei den unmöglichsten<br />

Gelegenheiten mit ihm davon. Ein nicht<br />

misszudeutender Zug müder Blasiertheit<br />

spielte gern um seine Lippen. Und seine<br />

Stimme hatte oft einen undefinierbaren spleenigen<br />

Beiklang.<br />

Kaum war der hohe Gast eingetroffen, so<br />

merkte ich mit Bestürzung, dass die Unterhaltung<br />

eines Menschen, der andere berufsmässig<br />

unterhält, eine überaus schwierige<br />

Sache ist. Es war fast unmöglich, mit seinem<br />

Geschmack Schritt zu halten, denn er wechselte<br />

von Stunde zu Stunde. Seine Laune war<br />

düster oder heiter wie der jeweilige Himmel<br />

und seine Gespräche so bruchstückhaft wie in<br />

einem modernen Drama. Nur ein Thema war<br />

bei ihm so unerschöpflich wie das Wetter bei<br />

den gewöhnlichen Sterblichen, und das waren<br />

seine Stimmbänder.<br />

Gleich nach der Ankunft hatte er sich erkundigt,<br />

ob auch ein guter Kehlkopfspezialist<br />

in der Stadt wäre — für den Fall, dass seine<br />

Stimmbänder der Pflege bedürften. Die<br />

Adresse und Telephonnummer des Mannes<br />

schrieb er sich sofort auf. Als ich ihm eine<br />

, Zigarette anbot, schüttelte er bedenklich den<br />

?Kopf und sagte, er bedaure. Er rauche nur<br />

solche Marken, an die er gewohnt sei und bei<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O, R. Wagners<br />

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denen er die Sicherheit habe, dass sie seinen<br />

Stimmbändern nicht schadeten. Nach dem<br />

Aufstellen hüllte er sich jeden Morgen in ein<br />

eisiges Schweigen — wegen seiner Stimmbänder.<br />

Oft unterbrach er ein Gespräch mit<br />

der Bemerkung, seine Stimmbänder seien etwas<br />

belegt und er müsse sie schonen. Kurz,<br />

es gab — wenn ich so sagen darf — Stimmbänder<br />

zum Frühstück, zu Mittag und zu<br />

Nacht.<br />

Am dritten Tag kam mir die Angst, der<br />

Gast fange an, sich zu langweilen. In Ermangelung<br />

eines besseren griff ich zu dem nicht<br />

ungefährlichen Mittel, ihn zum Besuch eines<br />

Sommertheaters einzuladen, bei dem auch ein<br />

sehr bekannter Schauspieler mitwirkte. Er<br />

willigte ein, nicht ohne einige abschätzige Bemerkungen<br />

über seinen Kollegen, der sicti «azu<br />

herablasse, mitten im Sommer zu spielen.<br />

Wir gingen hin. Es war ein warmer Abend,<br />

der den Stimmbändern nicht schaden konnte.<br />

Gespielt wurde eines jener wenig gesehenen<br />

Stücke, die für ein Theater im Freien wie geschaffen<br />

sind und dort eine Wirkung erzielen,<br />

die ihnen in geschlossenem Räume versagt<br />

wäre. Der Hauptdarsteller, um dessentwillen<br />

wir eigentlich gekommen waren, enttäuschte<br />

wenigstens meine Erwartungen nicht. Ich war<br />

bald ganz von dem glänzenden Spiel hingerissen<br />

und wunderte mich, was wohl mein<br />

Gast zu diesem Können sagen werde. Dieser<br />

sprach kein Wort. Er rückte nur von Zeit<br />

zu Zeit etwas nervös auf dem Stuhle hin und<br />

her. Gegen Ende des ersten Aktes glaubte<br />

ich auf seinem scharfgeschnittenen Gesicht<br />

einen Ausdruck unmissverständlicher Wut<br />

wahrzunehmen.<br />

Grosser Beifall folgte dem Schluss des ersten<br />

Aktes. Auch ich klatschte überzeugt mit,<br />

bis mich das Verhalten meines Begleiters<br />

veranlasste, meiner Begeisterung einen<br />

Dämpfer aufzusetzen. Merkwürdigerweise<br />

enthielt sich nämlich mein Gast dieser Aeusserung<br />

der Anerkennung, von der sonst gerade<br />

Leute seines Berufes sehr viel halten.<br />

Er rutschte nur aufgeregt auf seinem Sitze<br />

hin und her. Als sein gefeierter Kollege sich<br />

dann aber zum zweitenmal zeigte und das<br />

Klatschen von neuem anhub, da schien das<br />

Mass voll zu sein. Er schnellte mit plötzlichem<br />

Entschluss in die Höhe, packte seinen<br />

vorsorglich mitgebrachten Mantel, der über<br />

die Stuhllehne hing, und zischte im Fortgehen:<br />

«Das ist ja nicht .zum Aushalten!<br />

Der-r Mensch r-rollt ja nicht einmal seine<br />

Er-r-r!» G. M.<br />

Haussen a. A.<br />

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jjo 44 -_ <strong>1931</strong><br />

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Lugano nach Mailand<br />

Von Hede Linsmayer.<br />

I.<br />

stolzen «Monte Generoso», zwischen Luganerund<br />

Comersee. Von seinem Gipfel, in 1700 m<br />

Höhe, erblickt man südlich bereits die lombardische<br />

Ebene bis Mailand, im Westen,<br />

Norden und Osten jedoch die Hochalpen, u. a.<br />

die schneeweissen Firnen des Monte Rosa.<br />

Wissenschaftlich ist dieser Berg berühmt<br />

durch sein Institut für Blitzforschung und<br />

seine botanischen Funde, literarisch durch<br />

Gerhart Hauptmanns Roman «Der Ketzer<br />

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von Soana», der in einem Dörfchen dieser<br />

Gegend (Rovio) spielt. Ein breiter Eisenbahndamm<br />

führt über den See an Bissone und<br />

Maroggia vorbei, von wo aus sich das<br />

hübsche Bild .des terrassenförmig gegenüberliegenden<br />

Morcote zeigt. Bei Capolago<br />

entschwindet der Luganersee endgültig den<br />

Blicken. Die Fischernetze und die Waschweiber<br />

sind das letzte, was von seinem Zipfel<br />

noch sichtbar ist. Nun geht es durch diverse<br />

Die weitere Umgebung von Lugano bietet<br />

allen Autotouristen unendlich viele Möglichkeiten.<br />

Da winkt vor allem der Lago<br />

Maggiore mit den Borromeischen Inseln windschiefe Dorfgassen, dann durch bebautes<br />

Land: Tabakpflanzungen, zwischen-<br />

(Isola Bella!), dann der Comersee mit etlichen<br />

Sehenswürdigkeiten (Kathedrale in drein eine Tabakfabrik, Maulbeerbäume und<br />

Como, Villa d'Este, Villa Serbelloni, Villa Seidenspinnereien, Oelbäume, Mais.<br />

Carlotta!), und wer seine Ziele noch weiter Bis nach Chiasso. Die Grenze geht mitten<br />

und kühner stecken will, fährt sogar nach durch den Ort; ein riesiges eisernes Tor versperrt<br />

die Weiterfahrt, denn jetzt beginnt<br />

St. Moritz oder bis zum Maloja-Pass. Eine<br />

sehr beliebte und lohnende Tagestour ist Milano,<br />

obwohl die Stadt an und für sich mit schuldigst durch die Stempelhalle, lässt sei-<br />

Italien. Alles steigt aus, wandert pflicht-<br />

ihrem wohlklingenden Namen nicht ganz konkurrieren<br />

kann. Aber sie ist eine Lockung, verzollen hat, kurbelt wieder an und rattert<br />

nen Pass visieren, beteuert, dass er nichts zu<br />

der jeder Fremde suggestiv unterliegt. Fahrt weiter gen Como zu. Dahinter beginnt jene<br />

nach Milano! Man muss früh beginnen, um grosszügige «Autostrada», die die oberitalienischen<br />

Seen mit Mailand verbindet und<br />

das Programm zu bewältigen, am besten um<br />

8 Uhr. Die Uferpromenade, die die grossgeschweifte<br />

anmutige Bucht der Stadt Lulust<br />

loslegen kann; es ist nur mehr eine<br />

auf der man, wie auf der Avus, nach Herzensgano<br />

herrlich umsäumt, ist ein reizvoller Stunde bis Mailand, im flotten Tempo. Selbst<br />

Start Auf einer schönen Asphaltstrasse fährt wenn man das plastische Schild übersehen<br />

man genussTeich oberhalb des blauen Sees, oder die geforderten 20—30 Lire für das Passieren<br />

nicht berappt hätte, wüsste man, dass<br />

in den die Berge tiefe Schatten werfen.<br />

Das charakteristische Massiv des «Monte diese Strecke eine Autostrasse pär excellence<br />

Salvatore» steigt längs der Strecke klotzig ist: kein Radfahrer, kein Landfuhrwerk, kein<br />

in die Höhe. Wer schon auf seinem Gipfel Maultierkarren — der Motor triumphiert. Fast<br />

stand, erinnert sich dabei des prächtigen Panoramas;<br />

des steinigen, steilen Abstieges — fruchtbare Po-Ebene, Mais- und Reisfelder,<br />

schnurgerade saust das Auto durch die<br />

falls er törichterweise auf die Seilbahn verzichtete<br />

— gedenkt er weniger liebevoll! Bei Rechten und zur Linken aus, und immer wie-<br />

von Kanälen durchschnitten, dehnen sich zur<br />

Melide begibt man sich in den Schatten des<br />

nichts mehr siehst als schimmerndes, ro-<br />

angehauchtes Weiss und blauen, lader<br />

Oliven- und Maulbeerbäume für diesig<br />

Raupenzucht. Zu sehen gibt es nicht viel, chenden Himmel, wo die Blütenblätter<br />

man kann sieh auf den Sport konzentrieren. langsam, leise und stetig wie ein Regen<br />

(Schluss folgt.) fallen, wo ringsum nichts zu sehen ist als<br />

Blütenrausch<br />

Nichts Schöneres gibt es, als einen hochzeitlich<br />

geschmückten Birnbaum, aus tausend<br />

Blütenkelchen duftend, mit tausend<br />

Blütensternen leuchtend. Und du stehst<br />

Oie Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz<br />

CH Touring, Führer für Automobilfahrer,<br />

da tmd staunst und bist glücklich und voll<br />

leiser Sehnsucht.<br />

Du möchtest dem Blühen nachgehen, an<br />

Millionen Blüten möchtest du dich, berauschen,<br />

möchtest mitblühen, mitfreuen,<br />

mit jubeln!<br />

Du fährst hinaus in die "Weite, das Ziel<br />

deiner Sehnsucht suchend. Du träumtest<br />

von flammendem Blühen, von schimmernden<br />

Wassern, alles wird hier Wirklichkeit.<br />

Wie durch Märchenland gleitet der Wagen,<br />

auf herrlichen, wunderbar gebauten<br />

Strassen, du versinkst in der Landschaft.<br />

Dunkle, künftiges Leben bergende Aecker,<br />

hellgrüne Wiesen, durchwirkt von Löwenzahn<br />

und Margueriten, silbergrüne Bäche,<br />

am Ufer begleitet von philosophischen<br />

Sumpfdotterblumen, Gehöfte, versteckt in<br />

Blütenpracht — sie ziehen an dir vorbei.<br />

Kühle, duftschwere Wälder nehmen dich<br />

auf, geben dich frei zu anderer Pracht:<br />

Weite blütenschimmernde Hofstatten, zwischen<br />

deren Stämmen der See zittert und<br />

blinkt und blendet. Es grüssen dich<br />

freundliche Dörfer, stolze Schlösser auf<br />

beherrschender Höhe, prächtige Menschen<br />

von gutem, kernigem Schlag.<br />

Vielleicht schämst du dich ganz leise,<br />

dass du an all der Schönheit so lange vorbeigingest.<br />

Du weisst nicht, was erregender,<br />

packender sei, die Ufer der Seen, der<br />

Blick über die weite, gleissende und spiegelnde<br />

Fläche, oder das Innere des blühenden<br />

Landes, wo die Flüsse ihre Silberwellen<br />

an blühenden Dörfern vorbei westwärts<br />

tragen.<br />

Und wenn du dann in Gegenden<br />

kommst, wo du in Blüten fast ertrinken<br />

kannst, wo du schwelgen kannst, wo du<br />

unter einen Baum liegen kannst und<br />

sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />

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Modernster Komfort, grosses Terrassen-Restaurant, schöne<br />

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(Abzweigung HUswil). Bestbekannt für Küche und<br />

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Garage. — Benzintank. — Tel 27.<br />

Heere von blühenden Bäumen, dann<br />

glaubst du zu wissen, dass es hier schön,<br />

wahrhaft schön ist!<br />

Und du hast recht, es ist überall am<br />

schönsten. Vielleicht liebst du kleine<br />

Städtchen und reizvolle Flecken, reich an<br />

schönen Bauten, mit freundlichem Markplatz<br />

und heimeligen, getäferten Stäben.<br />

Auch das wirst du finden.<br />

Spät abends kehrst du heim, das Glück<br />

im Herzen, um eine leuchtende Erinnerung<br />

reicher und du wirst ein dir bisher<br />

fast fremdes Stück unseres Landes lieb<br />

gewonnen haben, und du wirst Heimatstolz<br />

in dir tragen.<br />

Darum: Packe die Gelegenheit, jetzt ist<br />

Mai, jetzt blüht und singt es. Deine Begleiter<br />

werden die Sonne und die Freude<br />

sein.<br />

eb.<br />

Laulerbach bei Oftringen. In wenigen Minuten<br />

erreicht man auf guter Autostrasse von Aarburg<br />

oder Zofingen aus Lauterbach am Südabhang des<br />

Engelberges.<br />

Eine prächtige Rundsicht bietet sich dem entzückten<br />

Auge, vom Jura bis zu den Berner Alpen.<br />

Herrliche Waldspaziergänge führen weithin in die<br />

abwechslungsreiche Umgebung nach dem Engelberg,<br />

Sali-Schlössli und der Festung Aarburg, -r.<br />

Neuland im Süden Berns. Ein ganz eigenartiges<br />

und fesselndes Gebiet, vielen Schweizer Automobilisten<br />

noch unbekannt, liegt im Süden unserer Bundesstadt.<br />

Es lässt sich ungefähr durch das Dreieck<br />

Bern-Freiburg-Spiez begrenzen. Manches landschaftliche<br />

Kleinod liegt dort versteckt an grünen<br />

Hängen und in, reizenden Tälchen. Gewundene<br />

kleine aber gute Strässchen führen durch das noch<br />

nicht von übermässigem Verkehr überflutete Gebiet<br />

von üeberraschung zu Ueberraschung.<br />

Schon die ersten Orte an der Peripherie der<br />

Stadt, die an der nach Südwesten respektive Südosten<br />

führenden Hauptausfahrtsstrasse liegen, nämlich<br />

der rasch wachsende Vorort B ü m.p 1 i z und<br />

das stattliche Muri nehmen die Automobilisten in<br />

ihren Bann.<br />

Am besten lässt sich das ganze Gebiet auf folgender<br />

Tour mit Gewinn und Genuss durchfahren.<br />

Durch Bümpliz ausfahrend, gelangt man nach<br />

Thörishaus, hält dort auf kleinem Strässchen<br />

südostwärts und gelangt dann in die Strasse nach<br />

Schwarzenburg. Von Schwarzenburg steigt<br />

man hinauf nach dem heimeligen Guggisberg.<br />

Die Gipfel von Pfeife und Selibühl stets zur<br />

rechten, gelangen wir nach Längeneibad. Bei<br />

Dürrbach darf ein Abstecher nach dem Gurnigelbad<br />

nicht vergessen werden. TJeber Toffen<br />

und Kehrsatz führt uns die Strasse durchs schöne<br />

Gürbetal nach Bern zurück.<br />

-ch-<br />

Brestenberg. Am Ufer eines in der Sonne glitzernden<br />

Sees träumt im frühlingsgrünen Park ein<br />

Schloss. Herrlich lässt sich auf der Terrasse träumen<br />

und ruhen. Wohlig ausspannend wirkt die<br />

Ruhe des Sees und der mächtigen Bäume auf die<br />

zermürbten Nerven. Von Zeit zu Zeit fächelt ein<br />

kühlender Lufthauch darüber hin und treibt kräuselnde<br />

Wellen über den See.<br />

Dieses prächtige Schloss, dieses Stück Erde aus<br />

1001 Nacht, ist jedoch nicht nur wenigen Auserwählten<br />

zugänglich. Gastlich nimmt es jeden<br />

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RESTAURANT<br />

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Obermeilen, bei derLaokfabrik. Qualität*,<br />

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Autler auf, der es besucht. Die Zufahrtsstrassen<br />

nach Brestenberg sind sehr gut. Es ist zentral gelegen<br />

und von allen Gauen der Schweiz gut und<br />

rasch erreichbar. Wen sollte es da nicht zu einer<br />

Sonntagsfahrt locken nach dem herrlichen Winkel<br />

am Hallwilerseel<br />

Br.<br />

Saanen. Der stattliche Hauptort des Saanetales<br />

ist einmal berühmt durch seinen < Vacherin».<br />

Ebenso berühmt ist aber Saanen durch seine unvergleichliche<br />

Lage und durch den Komfort, den es<br />

dem Besucher bietet. Es verdient seinen Ruhm<br />

auch vollauf, denn es ist wirklich ein idealer<br />

Aufenthaltsort. Ob der Autler zum sonntäglichen<br />

« Z'Vieri» nach Saanen fährt, oder ob er seine<br />

Autler<br />

Frühlingsfahrten<br />

machen mehr Vergnügen,<br />

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Ferien dort verbringt, er wird immer voll befriedigt<br />

sein.<br />

-ch-<br />

Narzissenfest in Montreux. Das berühmte Narzissenfest<br />

in Montreux findet dieses Jahr am 6.<br />

und 7. Juni wiederum statt. Dem Organisationskomitee<br />

ist es gelungen, das bekannte Ballett der<br />

Pariser Staatsaper für die Aufführungen am Samstag<br />

und Sonntag zu gewinnen. Der Ballettmeister<br />

Serge Lifar ist der ehemalige erste Tänzer der<br />

russischen Ballette von Djaghilew; er wird in Montreux<br />

seine hervorragende neue Tanzschöpfung zu<br />

Beethovens Geschöpfe des € Prometheus» vorführen.<br />

Neben den traditionellen Blumenkorsos am<br />

Samstag und Sonntag und den Nachtfesten, findet<br />

am Samstagabend ein grosses venezianisches<br />

Fest mit Kunstfeuerwerk statt. x.<br />

Schützet die Blumen! Im vergangenen Jahre<br />

wurden die Automobilisten mit Nachdruck auf die<br />

grossen Blumenpflanzungen aufmerksam gemacht,<br />

die die Stadt Lausanne auf der Strecke Lausanne-<br />

St. Maurice, unterhalb den Weinbergen von Dezaley,<br />

anlegen Hess. Gegenwärtig sind diese Pflanzen<br />

wieder in voller Blüte und bilden das Entzücken<br />

der Passanten. Trotz den Verbottafeln ist leider<br />

auch dieses Jahr zu konstatieren, dass sehr viele<br />

der herrlichen Blumen brutal abgerissen werden.<br />

Die Initianten für die Anpflanzung der Blumen<br />

richten deshalb an die sämtlichen Benutzer der<br />

Strecke die dringende Bitte, die Blumenanlage nicht<br />

durch Abreissen von Blüten zu schänden.<br />

, Touren -Sprechsaal<br />

Touren -Antworten<br />

T. A. 681, Albulapass. Diese Passtrasse ist<br />

durchwegs gut angelegt, an einigen Stellen etwas<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 44<br />

schmal. Landschaftlich ist sie hervorragend schön.<br />

Sie bietet grossartige Ausblicke durch prächtige<br />

Arven- und Lärchenwälder. Die Schleifen und Kenren<br />

sind technisch gut angelegt und bieten wenig<br />

Schwierigkeiten. Auf der Passhöhe das gewaltige<br />

Trümmerfeld eines einstmaligen Bergsturzes. Herrliches<br />

Gebirgspanorama., Der Abstieg ins Engadin<br />

ist etwas steiler, doch bietet er infolge der günsügin<br />

Anlage wenig Schwierigkeiten. Wundervoll sind<br />

die Ausblicke auf das Oberengadiner- Alpengebiet,<br />

vor allem auf Bernina und Morteratsch. E. T. in B.<br />

Touren -Fragen<br />

T. F. 682, Frankreich. Ich beabsichtige, meine<br />

Ferien in La Baule zu verbringen und folgende<br />

Route zu wählen:<br />

Pontarlier, Dole. Beaune, Autun, Nevers, Orleans,<br />

Blois, Tours. Saumur, Angers. Nantes, St.<br />

Nazaire, La Baule, Redon, Rennes. Lava!,. Le Mans,<br />

Chartres, Rambouillet, Paris, Nancy, Beifort.<br />

Ich wäre äusserst dankbar, wenn mir jemand<br />

mitteilen könnte, ob diese Strassen alle gut sind,<br />

oder ob es sich empfiehlt, eine andere Route zu<br />

wählen. F. D. in Z.<br />

T. F. 683, Strasburg-Verdun. Ich gedenke in<br />

4 Tagen von Bern aus nach Strassburg, von dort<br />

nach Verdun und seinen Schlachtfeldern und dann<br />

zurück nach Bern zu fahren. Welche Route schlage<br />

ich am besten ein, und wie verteile ich sie auf<br />

die beschränkte Zeit, die mir zur Verfügung steht?<br />

F. W. in S.<br />

Büchertisch<br />

«Deutschland, Reise ins Rokoko». Neben den<br />

bekannten, mustergültigen, in verschiedenen Spra-<br />

chen verbreiteten «Deutschen Verkehrsbüchern»<br />

veröffentlicht die «Reichsbahnzentrale für den<br />

deutschen Reiseverkehr» auch Sonderschriften über<br />

Kunst, Sport, Musik u. dergl. In dieser Sammlung<br />

ist soeben ein neuer Folder «Deutschland, Reise<br />

ins Rokoko» erschienen, der die bisherigen Veröffentlichungen<br />

würdig fortsetzt. Sein geschmackvoll<br />

farbiger Umschlag, der lebendig geschriebene<br />

Text des bekannten Kunsthistorikers Dr. Max<br />

Osborn und die reiche Beigabe von ausgezeichneten<br />

Photographien sichern ihm unter den Verkehrswerbeschriften,<br />

einen wertvollen Platz.<br />

Hallwag<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />

CH Touring, Föhrer fOr Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. 8.<br />

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