E_1931_Zeitung_Nr.046
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag, 2. Juni <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. — N° 46<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
ZentraSbiatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag , Monatlich -Gelb« Urte"<br />
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Telegramm-Adresset Autorevue, Bern<br />
Zürcherischer Fussgänger- Schutzverband<br />
Vom Regen in die Traufe<br />
In Zürich hat sich aus der bereits durch<br />
ihre frühere Agitationen bekannten Fussgängergruppe<br />
ein sogenannter Schutzverband<br />
(gegründet. Der neue Verband steht unter<br />
der Leitung von Nationalrat Schmid-Ruedin<br />
und bezeichnet sich selber als « Gegengewicht<br />
» zur schweizerischen Verkehrsliga.<br />
Auf dem Programm steht u. a. die Gründung<br />
von Sektionen in den verschiedensten<br />
Landesteilen. Wie weit den gegengewichtlerischen<br />
Bestrebungen in dieser Hinsicht<br />
Erfolg beschieden sein wird, bleibt abzuwarten.<br />
Gesellschaften mit rein negativem<br />
Zweck sind' im allgemeinen wenig lebensfähig.<br />
Wer den Karren vorwärtszieht, ist<br />
immer der Stärkere, als wer hintendrein<br />
schimpft. Die einzelnen Programnrpunkte<br />
des « Schutzverbandes» bieten im übrigen<br />
lauter alte Bekannte: Ablehnung jeder Verkehrsregelung<br />
für Fussgänger, aber möglichste<br />
Einschränkung für die Automobilisten.<br />
Verschärfung der Haftpflicht bis zum vollendeten<br />
Unfug, Wiedereinführung von Geschwindigkeitsmaxima.<br />
Mit diesen Extremisten<br />
zu diskutieren hat natürlich wenig Sinn.<br />
Es sind die gleichen Leute, die seinerzeit den<br />
Automobilisten halfen das Gesetz verwerfen,<br />
die Automobilisten, weil es ihnen zu einseitig<br />
war, die « Gegengewichtler », weil es<br />
ihnen noch nicht einseitig genug war! Les<br />
extremes se touchent.<br />
Die Zeit arbeitet aber auch hier für uns.<br />
Den rabiaten Automobilgegnern des «Schutzverbandes»<br />
kann es nämlich passieren, dass<br />
die Kantone bei einer nochmaligen Verwerfung<br />
des schweizerischen Verkehrsgesetzes<br />
von sich aus vorgehen und dann viel rigorosere<br />
Bestimmungen für Pussgänger aufstellen,<br />
als die eidgenössische Vorlage je vorgesehen<br />
hat. Diese Bewegung in den Kantonen<br />
hat jetzt schon vor dem Entscheid über<br />
die eidgenössische Regelung eingesetzt. Es<br />
sei hier nur vergleichsweise an die nachstehenden<br />
Verordnunigen über den Strassenverkehr<br />
erinnert, welche der Karrton Basel-<br />
Stadt kürzlich aufgestellt und deren Uebertretung<br />
ausdrücklich mit Busse bedroht.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der Roman eines Wolfshundes.<br />
Von H. G. Evarts.<br />
(Verlag Georg Müller, München.)'<br />
(13. Fortsetzung)<br />
ElHes Kapitel.<br />
Moran war ein Mann, dem die Welt die<br />
Feststellung einer Reihe interessanter Tatsachen<br />
verdankt. Er hat das Geheimnis der<br />
«verlorenen Herde» enthüllt, das ein halbes<br />
Jahrhundert lang viel Kopfzerbrechen verursacht<br />
hatte. Alles, was man bis heute über<br />
den Zwergfuchs weiss, ist das Ergebnis von<br />
Morans Forschungen. Er war es auch, der<br />
ein für allemal die Identität des grauen<br />
Büffelwolfes mit dem sogenannten Lobo<br />
nachgewiesen hat.<br />
Vom Norden waren plötzlich mächtige<br />
Tiere herabgekommen, und es ging das Gerücht,<br />
der Elch sei zum erstenmal in den<br />
Bibersümpfen des Thoroughfare gesehen<br />
worden. Unser Moran nun war eben auf dem<br />
Wege nach dem «Land der vielen Flüsse»,<br />
um sich zu überzeugen, ob es sich hier um<br />
eine neue Gattung des Elchs oder bloss um<br />
eine aus dem Norden hierher versprengte<br />
Herde handelte.<br />
Weit oben am Seclusion Creek lag er, in<br />
seine Decken gehüllt, den Kopf aufgestützt<br />
und lauschte den nächtlichen Stimmen, die<br />
er so sehr liebte und die er schon allzu lange<br />
Zeit hatte entbehren müssen. Das Bellen<br />
einer Elchkuh drang aus dem Gehölz, aus<br />
der Richtung flussabwärts kam das schrille<br />
Staccato eines Coyoten, das weiter oben<br />
Das Gesetz bestimmt, dass da, wo Bürgersteige<br />
vorhanden sind, die Fussgänger diese uiyl .nicht<br />
die Fahrbahn zu begehen haben; sie sollen auf dieser<br />
nicht stehen bleiben. Sind keine Bürgersteige<br />
vorhanden oder ist der Fussgängerverkehr so<br />
dicht, dass sie nicht mehr genügen oder .sind die<br />
Bürgersteige sonst nicht begehbar, so haben die<br />
Fussgänger den äussersten Teil der Strasse oder<br />
d«r Fahrbahn zu benützen.<br />
Die Fussgänger sollen rechts ausweichen. Verkehrshemmende<br />
Ansammlungen von Personen auf<br />
der Fahrbahn oder auf Strassen ohne Bürgersteige<br />
sind untersagt. Die Polizeiorgane können Veranstaltungen<br />
und Ankündigungen, welche solche Ansammlungen<br />
hervorrufen, verbieten. Herannahenden<br />
Fahrzeugen ist durch Ausweichen oder Stehenbleiben<br />
die Durchfahrt frei zu geben. Bei dichtem<br />
Fahrzeug- oder Fussgängerverkehr kann vorgeschrieben<br />
werden, dass die Fussgänger die Fahrbahn,<br />
nur an Strassenkreuzungen oder an besonders<br />
bezeichneten Stellen überschreiten dürfen.<br />
Die Zeichen der Fahrzeügführer sind auch vom<br />
Fussgänger zu beachten. An Orten, wo der Verkehr<br />
durch Verkehrsposten der Polizei geregelt<br />
wird, haben die Fussgängor auf Zuruf oder Winkezeichen<br />
hin anzuhalten und sich erst nach Aufforderung<br />
weiter zu begeben. Auf die Züge der<br />
Strassenbahn ist an Haltestellen auf den Schutzinseln,<br />
in den Schutzzonen oder auf den Bürgersteigen<br />
zu warten. Die Fahrbahn darf zum Einsteigen<br />
erst beim Herannahen des Strassenbahnzuges<br />
überschritten werden.<br />
Herr Bundesrat Hä'berlin hat die unvernünftigen<br />
'Forderungen der Automobilgegner<br />
mit dem geradezu klassischen Ausspruch in<br />
die Schranken verwiesen, man dürfe die Bedeutung<br />
des Fussgängers im Strassenverkehr<br />
nacht bis zur Grosse eines Lastwagens<br />
aufblasen. Man sieht, die hier herausgegriffenen<br />
Basler Verkehrsbestimmmiigen sind<br />
noch viel weniger geneigt, derartigen Aufgeblasenheiten<br />
Rechnung zu tragen. Sollte<br />
das eidgenössische Gesetz den Machenschaften<br />
des Schutzverbandes wirklich zum Opfer<br />
fallen, so wird die selbständige Verkehrsregelung<br />
der Kantone in raschem Tempo<br />
Schule machen. Die Schmid-Haslersehen<br />
Jünger könnten dabei leicht von dem sanften<br />
Regen des Bundes in die ausgiebigere Traufe<br />
kantonaler Gesetzgebung geraten^ *i»<br />
Antwort fand; ein Uhu schrie auf einer Felswand<br />
über seinem Haupte, um das weitentfernte<br />
Weibchen zu locken. Diese Rufe,<br />
der Inbegriff von Oede und Verlassenheit für<br />
die meisten Menschen, waren für Moran altbekannte<br />
Freundesstimmen.<br />
Da trat mit einem Schlage Stille ein. Minutenlang<br />
erhob kein Lebewesen seine Stimme.<br />
Moran hatte nichts gehört, was dieses plötzliche<br />
Verstummen erklären konnte, aber er<br />
wusste, dass die Tierwelt der Berge Geräusche<br />
vernimmt, für die das Ohr des Menschen<br />
zu stumpf ist. Für dieses unvermittelte<br />
Aufhören der tierischen Zwiesprache, dieses<br />
völlige Verstummen jedweden Lautes, kannte<br />
Moran nur eine Erklärung: irgendwo musste<br />
ein Wolf geheult haben! So sicher war das<br />
für ihn, als hätten seine eigenen Ohren es<br />
gehört. Aber gleichzeitig war es ihm auch<br />
wohlbekannt, dass Wölfe diese Gegend nicht<br />
heimzusuchen pflegten. Es konnte nur ein<br />
vagabundierender Geselle sein, der zufällig<br />
hierher geraten war.<br />
Frühmorgens rollte er seine Decken zusammen<br />
und nach einem tüchtigen Marsche<br />
stand er zu Mittag bereits auf der Höhe des<br />
Rampart-Passes. Die schroffen Massen der<br />
Rainbow Peaks, die zackigen Sägezähne der<br />
Tetons und andere ferne Gebirgszüge, die im<br />
«Land der vielen Flüsse» aufragen, zeigten<br />
sich am Horizont. Dunkle Schlünde unterbrachen<br />
die scharfen Konturen dieses steinernen<br />
Walles, es waren die wilden Schluchr<br />
ten, durch die sich die zahlreichen Wasserläufe<br />
ins Tiefland stürzten.<br />
An den exponierten, schneefreien Stellen<br />
zeigte sich der Südhang der Wasserscheide<br />
braun gestreift. Moran folgte einem langen<br />
Grat, der sich bis weit unter die Baumgrenze<br />
Sieben Vorstandsmitglieder suchen<br />
ein Auditorium.<br />
Eine «öffentliche» Versammlung des Fussgänger-Schutzverbandes<br />
in Zürich.<br />
Eilenden Schrittes betritt der Berichterstatter,<br />
fünf Minuten vor Beginn der öffentlichen<br />
Versammlung des erst kürzlich aus<br />
dem tiefen Bedürfnis einiger weniger gegründeten<br />
Fussgänger-Schutzverbandes, den<br />
grossen Zunftsaal zur « Zimmerleuten». An<br />
der Stirnseite des leeren Saales in lebhafter<br />
Diskussion sieben düster dreinblickende Herren.<br />
Offenbar der Vorstand, der mit grossen<br />
Inseraten die Fussgänger, auf die Gefahren<br />
der Strasse hinweisend, zur Versammlung berief.<br />
«Der Fussgänger wird von den Motorfahrzeugen<br />
immer mehr bedroht. Niemand<br />
nimmt sich seiner berechtigten Interessen an.<br />
Das neue Automobilgesetz steigert die Gefahren<br />
für den Fussgänger. Dagegen heisst<br />
es sich zur Wehr setzen.» Um 8 Uhr strömen<br />
einige ältere Männer und Frauen herein, welche<br />
nun beginnen «sich zur Wehr zu setzen».<br />
Mit dem akademischen Viertel begrüsst Nationalrat<br />
Schmid-Ruedin seine (sage und<br />
schreibe!) siebzehn Fussgänger und Fussgängerinnen<br />
namens des Vorstandes der<br />
neuen Liga, die nicht ihre Automobilfeindlichkeit<br />
bekunden, sondern die berechtigten Forderungen<br />
des Fussgängers vertreten und ihm<br />
auf Wunsch zur Verfügung, stehen will. Eine<br />
gewiss sehr begrüssenswerte Absicht, gegen<br />
die kaum etwas einzuwenden wäre, auch<br />
nicht von dem mittlerweile, mit Hilfe eines<br />
ansehnlichen Trupps prominenter Mitglieder<br />
des A. C. S. und T. C. S., auf fast 50 Personen<br />
angewachsenen Auditorium. Es ist sehr bemerkenswert,<br />
dass die (gering geschätzt!)<br />
200 000 Fussgänger Zürichs so wenig Interesse<br />
an dem Referat dieses bedeutsamen<br />
Abends zeigten, dass sie sich nur durch eine<br />
ziemlich bejahrte Delegation von 25 Köpfen<br />
(inklusive Vorstand!) vertreten Hessen.<br />
Der Vortrag, den uns Rechtsanwalt E. Keller<br />
über den Entwurf eines eidg. Automobilgesetzes<br />
hielt, hätte jeden modern und vernünftig<br />
Denkenden in seinem unlogischen<br />
Aufbau unweigerlich zum Freund des Autos<br />
und Bewunderer der Gesetzgebung bekehrt.<br />
Automobilisten und ihre Verbände werden<br />
hinabschwang; der kahle Kamm hob sich<br />
scharf von den Bäumen ab und schob sich<br />
wie ein Keil in das saftige Grün des Nadelwaldes.<br />
Als er mitten durch das Gehölz marschierte,<br />
flogen drei Häher über seinem<br />
Kopfe auf, deren unheimliches Gekrächz die<br />
Luft zerriss. Er beobachtete, wie sie sich in<br />
eine Lichtung hinabstürzten; ein Adler<br />
schwebte majestätisch aus dem Gewölk herab<br />
und eine Kette von schwatzenden Elstern<br />
flitzte von Baum zu Baum nach der gleichen<br />
Stelle hin. Von einer hohen Klippe schwangen<br />
sich zwei Raben, der eine unter heiserem<br />
Krächzen, während der andere eine Reihe<br />
klarer, gellender Pfiffe von sich gab, die<br />
jedesmal mit einem plötzlichen Knecks endeten,<br />
wie wenn ein scharfer Schlag auf den<br />
Schnabel den Pfiff kurz abgebrochen hätte.<br />
Moran erriet sogleich, was diese gefiederte<br />
Versammlung bedeutete. Die fleischfressenden<br />
Vögel der Berge stellten sich zu einem<br />
Schmause ein. In der Lichtung musste ein<br />
Aas liegen. Er bog ab, um die Sache zu<br />
untersuchen. Mit schwerem Flügelschlag entwichen<br />
die Aasvögel, als er nahe kam, und<br />
protestierten -mit heiserer Stimme gegen<br />
diese Unterbrechung ihres Festmahls. In der<br />
Lichtung lag eine tote Elchkuh.<br />
Nur drei Tiere gab es in diesen Bergen,<br />
die einen Elch töten konnten. Der Grizzly,<br />
der Berglöwe und der Wolf. Der Umstand,<br />
dass der Elch in einer Lichtung lag, schloss<br />
die erste Möglichkeit aus. Wenn der Grizzly<br />
tötet, was sehr selten der Fall ist, so beschleicht<br />
er sein Opfer nur im dichten, niedrigen<br />
Gehölz, um es aus nächster Nähe<br />
rasch anzufallen und durch rohe Kraft niederzuhämmern.<br />
Der Berglöwe hingegen stürzt<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle odef<br />
deren Raum 45 Cts. tur die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ctfc<br />
GrSssere Inserate nach SeitentarK.<br />
Inseialenschhisg 4 Tano vor Erscheinen der Nnmmem<br />
sich den Namen: Dr. E. Keller merken müssen,<br />
falls sie je eines Mannes bedürfen, der<br />
an einem Gesetz auch nicht ein gutes Härchen<br />
belässt und über' die gesetzgebenden<br />
Körperschaften in einer Art und Weise herfällt,<br />
die in ihrer Schärfe beispiellos ist. Ungerecht<br />
wäre es allerdings, die neue Fussgänger-Liga<br />
mit den automobilfeindlichen<br />
Ausführungen Kellers gänzlich zu identifizieren;<br />
ausdrücklich und mehrmals betonte der<br />
Referent, dass er seine persönlichen Ansichten<br />
wiedergebe, für welche er allein die Verantwortung<br />
trage. Diese Alleinveräntwort«<br />
lichkeit vor dem lächerlich kleinen Auditorium<br />
würde es erübrigen, den Inhalt dieses<br />
Elaborates wiederzugeben, falls uns nicht die<br />
überzeugenden und mit sachlichen Argumenten<br />
operierenden Korreferenten zwingen würden,<br />
auf die aus tiefstem Herzen stammenden<br />
Seufzer eines Fussgängers, der gegen ein<br />
neuzeitliches Verkehrsmittel mit einer mittelalterlichen<br />
Hellebarde ankämpfen möchte,<br />
doch einzugehen. Der von Keller immer wieder<br />
aus der Versenkung gezerrte «Gegensatz<br />
zwischen Automobilist und Fussgänger »<br />
besteht wahrlich nurmehr in den Köpfen einiger<br />
ganz konservativer Zeitgenossen, die, wie<br />
der Referent, «immer wieder in die Lage<br />
kommen, vor dem bösen Auto die Flucht ergreifen<br />
zu müssen». Ein «Antifussgängergesetz»<br />
sei dem Bundesrat von den Automobilisten<br />
diktiert worden, die nun das unbedingte<br />
Vorrecht auf der Strasse besitzen.<br />
Redner blieb es vorbehalten, ein neues<br />
Schlagwort zu prägen: der « Pfiff » des Automobilisten.<br />
Wer darunter etwa eine besondere<br />
Kunstfertigkeit der Autofahrer vermutet,<br />
der lasse sich von Dr. Kellers Pfiffigkeit belehren,<br />
der damit nur das Undemokratische<br />
einer verpfuschten Gesetzgebung feststellt.<br />
Der «Pfiff» will dahin verstanden werden,<br />
dass der Autofahrer seine Zeichen gibt und<br />
der Fussgänger sich darnach richten muss.<br />
Ergo ist das neue eidg. Automobilgesetz fürwahr<br />
ein undemokratisches Klassengesetz,<br />
das in brutaler Weise die Volksinteressen<br />
verletzt. Es ist unannehmbar, schon weil die<br />
Zufallshaftung dem Automobilisten auferlegt<br />
werden muss, der für ein böses Auto ebenso<br />
haften muss wie derjenige, der einen bösen<br />
Gaul hat. Wenn das Auto für Strolchen-<br />
sich auf den Rücken seiner Beute, schlägt<br />
seine Klauen tief durch Fell und Fleisch und<br />
reitet sein Opfer zu Tode, indem er die<br />
Zähne immer tiefer in seinen Nacken eingräbt.<br />
Der Augenschein schloss Zweifel betreffs<br />
des Täters aus. Die durchbissenen Knieflechsen<br />
bewiesen, dass es ein Wolf gewesen<br />
war. Die herumhüpfenden Vögel hatten die<br />
Spuren fast ganz verwischt, aber ein Fleck<br />
feuchter Erde hatte sie noch bewahrt. Moran<br />
stiess einen Pfiff der Ueberraschung aus. Er<br />
wollte seinen Augen nicht trauen bei der<br />
Feststellung, dass ein letzter Grauwolf noch<br />
immer in den Bergen sein Unwesen trieb.<br />
Aus dem Winter war Moran in den Frühling<br />
herabgestiegen. Hier war jedes schneefreie<br />
Fleckchen grün und nur an den dunkelsten,<br />
geschütztesten Stellen des Gehölzes<br />
lagen hohe Schneewächten. Unter munterem<br />
Pfeifen setzte er seinen Weg fort.<br />
Da hatte er plötzlich das Gefühl, dass ihn<br />
irgend etwas beobachtete — ihn verfolge.<br />
Schon oft hatte er versucht, sich über dieses<br />
Gefühl Rechenschaft zu geben, das alle Menschen<br />
kennen, die viel in der freien Natur<br />
leben. Einmal nennen sie es «Gefühl», einmal<br />
«Schlag», gebildetere Leute bezeichnen<br />
es gerne als «Intuition» und führen es auf<br />
einen geheimnisvollen und feinen sechsten<br />
Sinn zurück. Moran suchte stets nach einer<br />
natürlichen Erklärung aller Dinge.<br />
Oft wenn er in den Bergen jagte oder umherkletterte,<br />
hatte er plötzlich die Empfindung,<br />
dass Wild in der Nähe sei. Zuzeiten<br />
wusste er sogar, v/as für ein Tier es war,<br />
Bär, Elch oder Rotwild, wie es sich gerade<br />
traf. So oft er dann nachforschte, fand er<br />
entweder eine frische Bärenspur oder das
h AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 46<br />
fahrten benutzt wird, so muss sein Besitzer<br />
voll und ganz haften, desgleichen bei einem<br />
Verschulden des Fussgängers. Die Aufhebung<br />
der Geschwindigkeitsgrenze muss natürlich<br />
fallen; wenn die Autofahrer diese schliesslich<br />
selbst fallen lassen, so stellt dies nur ein<br />
taktisches Manöver dar, um dem Fussgänger<br />
einen Sieg vorzutäuschen. Das Vorrecht auf<br />
der Strasse, also der sogenannte « Pfiff», ist<br />
ein Hohn auf die Demokratie, denn selbst das<br />
Tram hat sich heute vor dem Auto zu verbeugen.<br />
In der Diskussion gab es auch für die anderen<br />
« Parteien », die Automobilisten, Motorradfahrer,<br />
Juristen und Radfahrer Gelegenheit,<br />
sich zu.äussern. Kantonsrat Gassmann<br />
wies besonders darauf hin, dass das Gesetz<br />
auf alle Strassenbenützer Rücksicht nehmen<br />
müsse. Dem Fussgänger können nicht nur<br />
Rechte und vor allem nicht derartige Sonderrechte<br />
eingeräumt werden, wie sie der Referent<br />
fordert. Ebenso wie es rücksichtslose<br />
Fahrer gäbe, sind auch unter den Fussgängern<br />
rücksichtslose Elemente. Längst sei das<br />
Auto kein Luxus mehr, nachdem es in alle<br />
Kreise gedrungen ist. In sorgfältiger Weise<br />
deckte Rechtsanwalt Dr. Meyer-Wild die<br />
juristischen Mängel im Referat des Fussgänger-Anwaltes<br />
auf, bei dem eigentlich der<br />
Bundesrat schlechter weggekommen sei als<br />
die Automobilisten. Auch er kritisiert die Eile,<br />
mit welcher eine so wichtige Vorlage ausgearbeitet<br />
worden sei, aber man müsse sich<br />
doch dagegen verwahren, wenn man das neue<br />
eidg. Automobilgesetz als ein Gesetz zum<br />
Schütze der Fussgänger kritisieren möchte,<br />
während es sich um ein Verkehrsschutzgesetz<br />
handle. Man vermisst im Referat vor allem<br />
einen Aufbau und bessere Vorschläge, denn<br />
mit einer Kritik in dieser ungewöhnlichen<br />
Schärfe allein könne man niemals den vom<br />
Redner herangezogenen Gegensatz zwischen<br />
Fussgänger und anderen Strassenbenützern<br />
mildern. Man sei in Kreisen der Automobilisten<br />
weit entfernt, den ominösen § 34 dahin<br />
interpretiert zu wissen, dass nun auch die<br />
verpönte Bussenpraxis auf die Fussgänger<br />
ausgedehnt werde. Mit dem « Pfiff» sei ein<br />
gefährliches Schlagwort geprägt worden, vor<br />
dem nicht genug gewarnt werden müsse, da<br />
es leicht dazu führen könne, dass bei der Ablehnung<br />
der Vorlage sich auf der Seite der<br />
Fussgänger dann auch die Automobilisten<br />
und Radfahrer geschlossen finden werden.<br />
Ein Diskussionsredner, der sich als « echter »<br />
Fussgänger bezeichnete, wollte unbedingt die<br />
Haftpflicht des Autos auch für den Fall erweitert<br />
haben, dass dem Lenker kein Verschulden<br />
zufalle. Die Auffassung der Radfahrer<br />
vertrat deren Zentralpräsident Wichmann,<br />
der auf unbedingte Beibehaltung des<br />
Fussgängerartikels im Gesetz plädiert. Sek.-<br />
Lehrer Dr. Hasler, der Mitverfasser der Eingabe<br />
an den Bundesrat über die Beschwerden<br />
der Fussgänger, fand die schärfsten Worte<br />
gegen die neue Vorlage, die einen privilegierten<br />
Stand der Automobilisten schaffe. Seine<br />
vorbereitete Resolution, die noch eine heftige<br />
und hässliche Debatte hervorrief, wurde von<br />
den 47 Anwesenden mit 25 gegen 14 Stimmen<br />
angenommen. Diese Resolution sei am<br />
Schluss des Berichtes jener tragikomischen<br />
Versammlung vom Donnerstag, den 28. Mai<br />
<strong>1931</strong>, auszugsweise wiedergegeben: « Die vom<br />
Vorstand des neugegründeten Fussgänger-<br />
Schutzverbandes in Zürich einberufene öffentliche<br />
Versammlung beauftragt den Vorstand,<br />
gegen die Preisgabe der Fussgängerrechte<br />
bei der Bundesversammlung Protest einzulegen.<br />
Sie erwartet von den Räten eine<br />
verfassungsmässige Erledigung des Gesetzes<br />
und eine Besserstellung des Fussgängers.»<br />
Die magere Beteiligung von Seiten der<br />
Fussgänger hat dem Verkehrsverständnis der<br />
Zürcher das beste Zeugnis ausgestellt. Sie<br />
haben keine Verwendung für extreme Forderungen,<br />
welche den Bedürfnissen des modernen<br />
Verkehrs zuwiderlaufen. T.<br />
warme Lager eines Elchs oder Rehes, wenn<br />
das Tier selbst schon weit fort war. Ein<br />
starker Geruch schwebt stundenlang über<br />
dem verlassenen Lager eines grossen Tieres,<br />
und aus nächster Nähe vermag sogar die<br />
Nase des Menschen den Unterschied zwischen<br />
dem Geruch des Rehes und des Elchs<br />
zu merken. Dieser Umstand hatte Morans<br />
Gedanken vor allem beschäftigt und in eine<br />
bestimmte Richtung geführt, bis er sich endlich<br />
seine eigene, befriedigende Theorie zurechtgelegt<br />
hatte.<br />
In grauer Vorzeit wusste der Mensch ohne<br />
Zweifel seinen Geruchs- und Gehörsinn ebensogut<br />
zu gebrauchen wie die Tierwelt, sonst<br />
hätte er sich nicht am Leben erhalten können.<br />
Die langen Jahrhunderte der mangelnden<br />
Uebung haben diese Sinne eingeschläfert,<br />
doch bis zu einem gewissen Grade funktionieren<br />
sie noch heute. Jeder schwache Geruch<br />
oder Laut — das Knacken eines Zweiges,<br />
der gedämpfte Ton ferner Schritte —<br />
zu flüchtig, um eine ausgesprochene Wirkung<br />
auf das Gehirn des heutigen Menschen<br />
auszuüben, teilt sich einer Gehirnzelle mit,<br />
Probleme der Verkehrsteilung<br />
Letzten Donnerstag, den 28. Mai <strong>1931</strong>, tagten<br />
unter dem Vorsitz von Herrn Bundesrat<br />
Pilez-Golaz die drei Kreis-Eisenbahnräte zusammen<br />
mit den Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />
und der Geschäftsleitung der<br />
Bundesbahnen. Laut einem «Mitgeteilt» hielt<br />
Herr Generaldirektor Schrafl ein sehr aufschlussreiches<br />
Referat über den Einfluss der<br />
Wirtschaftskrisis und der Automobilkonkurrenz<br />
auf die Eisenbahnen im allgemeinen<br />
und die zur Abwehr bestimmten Massnahmen.<br />
Nach den Ausführungen des Referenten<br />
haben sich die nachteiligen Folgen der<br />
Wirtschaftskrisis in der Schweiz bisher in<br />
weniger ausgeprägtem Masse fühlbar gemacht<br />
als in den meisten Ländern Europas.<br />
Der fortschreitende Einbruch des Automobils<br />
in den bisherigen Verkehrsbesitz der Bundesbahnen<br />
habe die Finanzlage dieses grössten<br />
schweizerischen Unternehmens weiterhin<br />
ungünstig beeinflusst.<br />
Um zu einer rationellen Verkehrsteilung<br />
zwischen Bundesbahnen und Motorlastwagen<br />
zu gelangen, werde gegenwärtig die Frage<br />
geprüft, ob es nicht angezeigt sei, die Stückgutbeförderung<br />
auf kurze Entfernung mit<br />
Motorlastwagen auszuführen. Es dürfe dabei<br />
erwartet werden, dass bei einer solchen<br />
Transportorganisation viele Nahtransporte,<br />
die die Bahn verloren hat, wiederum auf<br />
ihre Rechnung ausgeführt werden können.<br />
Bei der Zuteilung der Stückgutbeförderung<br />
im Nahverkehr an den Motorlastwagen sei<br />
die Annahme berechtigt, dass viele Ferntransporte<br />
für den Schienenweg zurückgewonnen<br />
werden können.<br />
Wie es heisst, hat dieser Plan für die Neuordnung<br />
der Güterbeförderung die stillschweigende<br />
Zustimmung der Kreis-Eisenbahnräte<br />
gefunden. Es wurde auch angeregt,<br />
dass neben dieser Umstellung im Transportwesen<br />
die Annäherung der rechtlichen Grundlagen<br />
der Verkehrsmittel Eisenbahn und<br />
Automobil weiter verfolgt werde. Ganz besonders<br />
sei der Einführung der Konzessionspflicht<br />
für die gewerbsmässigen Güter-Ferntransporte<br />
.auf der Strasse alle Aufmerksamkeit<br />
zu schenken.<br />
Die Schweizerischen Bundesbahnen gehören,<br />
wie das schöne Sätzlein heisst, dem<br />
Schweizervolke. Wir haben deshalb alle das<br />
tiefste Interesse, dass unser grösster Regiebetrieb<br />
sich wenigstens finanziell selbst erhalten<br />
und seine vielen sozialen Institutionen<br />
selbst speisen kann. Wir begreifen deshalb,<br />
dass die Generaldirektion der Bundesbahnen<br />
im Verein mit den verantwortlichen Behörden<br />
alle Fragen prüft, die eine erfreuliche<br />
Entwicklung der Institution sicherstellen können.<br />
Dass dabei die Wirtschaftslage des eigenen<br />
Landes sowie die Weltwirtschaftslage<br />
ganz allgemein auf unsere Verkehrsmittel<br />
von entscheidendem Einflüsse sind, dürfte<br />
klar sein. Die Schwierigkeiten, welche unsere<br />
Exportindustrie durchzukämpfen hat,<br />
mussten sich selbstverständlich auch auf die<br />
Bahnen in empfindlicher Weise auswirken.<br />
Wenn sich die wirtschaftliche Depression<br />
nicht in dem Masse fühlbar machte wie in<br />
andern Ländern, so ganz einfach deshalb,<br />
weil glücklicherweise die eigene Krisenlage<br />
noch keine Grossdimensionen angenommen<br />
hat, so dass unsere Bahnen, trotz des Automobils,<br />
den Stossverkehr der Sonn- und<br />
Feiertage kaum mehr bewältigen können<br />
und ihre Extrazüge beständig sehr gut besetzt<br />
sind.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Automobil<br />
und Eisenbahn scheint uns gegeben zu sein.<br />
Darüber hat übrigens die «Automobil-Revue»<br />
schon seit Jahren geschrieben und die Bahnen<br />
speziell auf dieses Problem aufmerksam gemacht.<br />
Immerhin glauben wir, dass eine richtige<br />
und zweckentsprechende Lösung nur<br />
dann wird gefunden werden können, wenn die<br />
Problemstellung auf ganz objektiver Grundlage<br />
aufgebaut wird. Es kann sich nämlich<br />
nicht nur darum handeln, ob die Bundesbahnen<br />
mit einer neuen Transportorganisation<br />
wiederum einen grösseren Verkehr an sich<br />
zu ziehen vermögen, sondern die Kernfrage<br />
ist darin zu suchen, ob zwischen Eisenbahn<br />
und Automobil eine Zusammenarbeit bewerkstelligt<br />
werden kann, die den Bedürfnissen<br />
unserer Wirtschaft, d.h. unserer Produktion<br />
und unseres Handels und damit zugleich auch<br />
in staatspolitischer Hinsicht genügen dürfte.<br />
Es scheint uns, als ob von bahnamtlicher<br />
Seite immer wieder der Standpunkt zu stark<br />
in den Vordergrund trete, als ob die Bahnen<br />
im Besitze überhaupt des Verkehrswesens<br />
stünden und jegliche moderne Verkehrsart<br />
als einen «Einbruch» in ihre früher besessene<br />
Monopolstellung betrachten würden. Der heutige<br />
Produktionsgang und Konkurrenzkampf<br />
bedingen rasche, zuverlässige und sorgfältige<br />
Beförderung der Waren. Das Automobil entsprach<br />
dem Tempo der Zeit und konnte deshalb<br />
den riesigen Aufschwung nehmen, der<br />
auch in Zukunft nicht zurückgehalten werden<br />
kann. Die Stückgutbeförderung ist denn ja<br />
auch bereits von der Sesa mit Erfolg übernommen<br />
worden. Selbstverständlich kann<br />
jede Organisation verbessert und ausgebaut<br />
werden. Wir hielten es jedoch für verfehlt,<br />
wenn bei einem Versuch, die Bahnen verlorengegangene<br />
Beförderungen wieder an sich zu<br />
Der Landrat des Kantons Uri hat in seiner<br />
Tagung vom 29. Mai beschlossen, den<br />
Regierungsrat zu beauftragen, dem Bundesrat<br />
den Rückritt vom interkantonalen Konkordat<br />
über den Motorfahrzeugverkehr und<br />
vom interkantonalen Reglement zur Kenntnis<br />
zu bringen. Der Beschluss ist auf Grund<br />
eines Antrages des Regierungsrates erfolgt<br />
und geht in seinen Motiven auf ein bundesgerichtliches<br />
Urteil, das am 14. November<br />
des vergangenen Jahres gefällt wurde, zurück.<br />
Wir haben seinerzeit den Fall ziemlich<br />
eingehend behandelt, so dass wir uns<br />
nun darauf beschränken können, die wichtigsten<br />
Punkte des Entscheides in Erinnerung<br />
zurückzurufen. Im Jahre 1929 hat der Kanton<br />
Uri eine Vollziehungsverordnung zum<br />
Konkordat erlassen. Diese Vollziehungsvefordnung<br />
enthält einen Paragraphen, wonach<br />
im Kanton Uri nur Autoomnibusse und Lastwagen<br />
mit Personenbeförderung, die nicht<br />
mehr als 23 Sitzplätze aufweisen, in den<br />
Verkehr gestellt werden dürfen. Eine Vorschrift,<br />
die in direktem Widerspruch zu dem<br />
1921 geschlossenen interkantonalen Abkommen<br />
betreffend den Verkehr mit Auto-Omnibussen<br />
und Lastwagen mit Personenbeförderung<br />
steht, dem aber Uri ebenfalls beigetreten<br />
war und das die Zahl der zulässigen Sitzplätze<br />
auf dreissig festsetzt. Ein in Schaffhausen<br />
wohnhafter Besitzer eines Gesellschaftswagens,<br />
der im Juni des vergangenen Jahres<br />
eine Fahrt mit 26 Personen über den Klausenpass<br />
organisiert hatte und deswegen vom<br />
Land- und Obergericht des Kantons Uri mit<br />
einer Busse von 20 Franken belegt worden<br />
war, reichte beim Bundesgericht gegen die<br />
verhängte Strafe einen staatsrechtlichen Re-<br />
die nur in solchen Augenblicken wach ist;<br />
ihre Tätigkeit ruft dann jenes vage Gefühl —<br />
Schlag» oder «Intuition» — hervor, von dem<br />
alle Menschen zu erzählen wissen, die mit<br />
der Natur vertraut sind.<br />
Das war Morans Lösung. Und während er<br />
durch den Wald schlenderte, hielt er seinen<br />
Kopf geradeaus gerichtet, schielte nur etwas<br />
nach rechts' und links, um einen augenscheinlichen<br />
Beweis für das Vorhandensein<br />
dessen zu finden, was er fühlte. Seine Geduld<br />
wurde belohnt. Sein Blick erhaschte eine<br />
lange, graue Gestalt, die zwischen den Bäumen<br />
dahinhuschte, und dieser kurze Blick<br />
genügte, um zu erkennen, dass es ein Wolf<br />
sei. In das Gefühl der Genugtuung mischte<br />
sich heftige Ueberraschung.<br />
Nie hatten die sonderbaren Geschichten<br />
von Tieren, die den Menschen nachgeschlichen<br />
wären, Glauben bei ihm gefunden, und<br />
stets hatte er für derlei Märchen das allzu<br />
phantasievolle Gehirn des Neulings in der<br />
Natur verantwortlich gemacht. In Gegenden,<br />
die von Menschen wenig besucht wurden,<br />
hatte sich ihm manchesmal aus reiner Neugierde<br />
ein Tier genähert; er hatte Rehe gesehen,<br />
die ganz nahe kamen und beim Anblick<br />
des sonderbaren Zweifüsslers aufgeregt<br />
stampften; viele solcher Beispiele hatte er<br />
erlebt, aber verfolgt werden, das war ihm<br />
etwas völlig Neues, noch dazu von einem<br />
Wolf, der einzigen Kreatur, die den<br />
Menschengeruch wie die Pest scheut. Es war<br />
geradezu unglaublich und stellte alle Ueberzeugungen,<br />
die er durch jahrelanges Studium<br />
gewonnen hatte, auf den Kopf.<br />
Es musste ein Hund sein! Moran machte<br />
kehrt, um die Fährte dieses merkwürdigen<br />
Tieres zu besehen. Die Spuren des Hundes<br />
und Wolfes sind einander zum Verwechseln<br />
ähnlich; die Wolfsspur ist unmerklich länger,<br />
aber manche Arten von Wolfshunden zeigen<br />
nicht einmal diesen Unterschied. Eines jedoch<br />
war zu bedenken: Charakteristisch für<br />
den Lauf des Wolfes ist es, dass er gleichmassig,<br />
in gerader Linie einen Schritt vor<br />
den anderen setzt und nichts von dem<br />
schwankenden, unregelmässigen Gang des<br />
Hundes zeigt. Manche Hunde wölfischer Abstammung<br />
erben sogar diesen Wolfsgang,<br />
ziehen, der freie Handel und das freie Gewerbe<br />
darunter unnötigerweise zu leiden hätten.<br />
Eine Lösung wird deshalb dahingehend<br />
gesucht werden müssen, dass die Bundesbahnen<br />
nicht das Monopol auf die Strasse zu<br />
verlegen gedenken, sondern mit den privaten<br />
Transportverkehrsanstalten die Zusammenarbeit<br />
mit dem Automobil suchen. Beim ganzen<br />
schwerwiegenden Problem wird übrigens<br />
auch das Resultat der diesbezüglichen Sesa-<br />
Studien recht interessant sein.<br />
Bei einer zweckentsprechenden Lösung<br />
'wäre es wohl möglich, dass viele heute durch<br />
das Automobil vollführten Ferntransporte<br />
dem Schienenweg wieder zurückgewonnen<br />
werden könnten. Daran ist jedoch keinesfalls<br />
zu glauben, dass es den Bahnen je wieder<br />
möglich sein wird, den gesamten Verkehr in<br />
ihre Hände zu bekommen. Die Zeit geht vorwärts.<br />
Die Bahnen waren modern, heute ist<br />
das Automobil moderner.<br />
Es wäre unserer Ansicht nach auch ein<br />
verkehrtes Unternehmen, wollte man künstlich<br />
mit Konzessionserschwerungen der Handels-<br />
und Gewerbefreiheit einen Strick drehen.<br />
Es wird ja in den letzten Zeiten überaus<br />
viel von Planwirtschaft gesprochen. Aber<br />
gerade die Krisenzeiten, in denen wir stehen,<br />
zeigen, wie der Privatbetrieb, richtig geführt<br />
und rationell durchdacht, dem Monopolbetrieb<br />
überlegen ist. Das Heil ist deshalb<br />
nicht in der Monopolisierung der Strasse zu<br />
suchen. Man lasse ihr ihre Beweglichkeit und<br />
schnüre sie nicht in eisenbahnliche Schienen<br />
Uri tritt aus dem Konkordat<br />
ein.<br />
Die Beweggründe. — Die Rechtslage vor und nach dem Austritt<br />
•<br />
kurs ein. Der Rekurs wurde gutgeheissen<br />
mit der Begründung, dass die dem Konkordate<br />
angehörenden Kantone wohl Anwendungsbestimmungen<br />
erlassen oder Lücken<br />
des Konkordates durch eigene Vorschriften<br />
ausfüllen können, dass sie aber nicht befugt<br />
seien, eindeutige, festumrissene Konkordatsbestimmungen<br />
durch Aufnahme widersprechender<br />
Vorschriften in die Vollziehungsverordnungen<br />
illusorisch zu machen. Die Urner<br />
Behörden hatten dagegen geltend gemacht,<br />
dass ihnen aus Art. 37 bis, wonach den Kantonen<br />
das Recht gewahrt bleibt, den Automobil,<br />
und Fahrradverkehr zu beschränken<br />
oder zu untersagen, die.Befugnis erwachse,<br />
schärfere Vorschriften über die Zulässigkeit<br />
von Autocars zu erlassen. Das Bundesgericht<br />
hat aber diesen Einwand, und zwar mit<br />
vollem Recht, als nicht stichhaltig erklärt,<br />
weil sich die erwähnte Ermächtigung auf den<br />
ersten Abschnitt des Verfassungsartikels beziehe,<br />
der den Bund zu Vorschriften über<br />
Autoverkehr zuständig erklärt. In der Frage<br />
über die Gebundenheit der Kantone an die<br />
Bestimmungen des Konkordates dagegen<br />
kommt ihr keinerlei Bedeutung zu.<br />
Wenn man sich ein richtiges Bild von der<br />
Situation machen will, so muss man sich vor<br />
allem klar werden, welches die rechtliche<br />
Natur einer interkantonalen Abmachung, wie<br />
die des Konkordats über den Motorfahrzeugverkehr<br />
ist, und woher das Bundesgericht die<br />
Kompetenz schöpft, Massnahmen kantonaler<br />
Behörden auf ihre Uebereinstimmung mit dem<br />
Inhalt der interkantonalen Vereinbarung hin<br />
zu prüfen.<br />
Den Kantonen steht ganz allgemein, da ihr<br />
wechselseitiger Verkehr frei ist, soweit ihm<br />
die Bundesverfassung nicht Beschränkungen<br />
auferlegt hat, auch das Recht zu, über Gegenstände<br />
der, kantonalen Kompetenz unter<br />
sich Verträge (Verkommnisse, Konkordate)<br />
abzmschliessen. Solche Verträge können unter<br />
anderem auch die Aufstellung gemeinsamer<br />
Rechtsregeln haben. Solche Abmachungen<br />
schaffen Rechtssätze, sind sogenannte<br />
rechtssetzende Vereinbarungen. Das auf<br />
diese Weise geschaffene Recht ist aber, und<br />
zwar selbst, wenn sich sämtliche Kantone<br />
dem Konkordate anschliessen würden, nicht<br />
eidgenössisches, nicht Bundesrecht. Diese<br />
interkantonalen Verträge, ganz gleichgültig,<br />
ob es sich um rechtsetzende oder rechtsgeschäftliche<br />
Vereinbarungen handelt, unterliegen<br />
jedoch der Kontrolle des Bundes. Sie<br />
müssen der Bundesbehörde zur Einsicht<br />
und ein Blick auf die Fährte bewies Moran,<br />
dass es ein Hund solcher Art sein müsse.<br />
Ein plötzlicher Gedanke fuhr ihm durch<br />
den Kopf:<br />
«Blitz!» rief er. «Blitz! Komm hervor! Du<br />
grosser, grauer Schuft. Her zu mir!»<br />
Es war ihm bekannt, dass man nach der<br />
Schiesserei auf der Bar T Farm Blitz' Körper<br />
nie gefunden hatte. Der Wind River-<br />
Wolf war auf Nimmerwiedersehen aus dieser<br />
Gegend verschwunden und so hielt man Blitz<br />
für tot. Nun ergab sich die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass er doch noch lebend davongekommen<br />
sei.<br />
Im dichten Gehölz stand Blitz, am ganzen<br />
Leibe zuckend und zitternd. Zuerst das<br />
Pfeifen, dann die vertraute Erscheinung des<br />
Mannes und der Geruch, den er wiedererkannte,<br />
nun die vielgeliebte Stimme! Alle<br />
Sinne wirkten zusammen: Blitz war sicher,<br />
Moran vor sich zu haben. Machtvoll zog es<br />
ihn zu ihm hin, böse Erfahrung aber hatte<br />
ihn gelehrt, dass alle Menschen, auch frühere<br />
Freunde, ihm nach dem Leben trachteten.<br />
(Fortsetzung im «Autler-FeierabendO
N° 45 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
vorgelegt werden, damit diese sie auf ihre<br />
Uebereinstimmung mit dem Bundesrecht und<br />
den Rechten anderer Kantone prüfen kann.<br />
Ist aber der Vertrag von der Bundesbehörde<br />
genehmigt worden, so untersteht er auch dem<br />
Bundessehutz. Und zwar können, wenn sich<br />
bei der Anwendung eines interkantonalen<br />
Vertrages (Konkordates) «Anstände» erheben,<br />
nicht nur die betreffenden Kantonsregierungen<br />
Beurteilung der Streitigkeit<br />
durch das Bundesgericht verlangen, sondern<br />
es ist überdies auch jeder Private befugt,<br />
sich wagen Verletzung der in<br />
einem Konkordat enthaltenen Rechtsvorschriften<br />
beim Bundesgericht zu beschweren.<br />
Es ist also dem Kanton Uri nach dem am<br />
14. November 1930 gefällten Urteile der<br />
staatsrechtlichen Kammer des Bundesgerichtes<br />
nicht mehr möglich, die dem Zusatzkonkordate<br />
von 1921 widersprechende Bestimung<br />
über die Beschränkung der Autocars<br />
auf 23 Sitzplätze durchzuführen. Jeder<br />
Besitzer eines mehr als 23plätzigen Gesellschaftswagens,<br />
dem die Einfahrt in den Kanton<br />
Uri verwehrt worden oder der mit einer<br />
Busse belegt worden wäTe, jeder urnerische<br />
Garagist, der einen solchen Wagen hätte in<br />
Verkehr bringen wollen, hätte mit sicherer<br />
Aussicht auf Erfolg den staatsrechtlichen Rekurs<br />
beim Bundesgericht einlegen können.<br />
Aus diesem Grunde hat der Regierungsrat<br />
des Kantons Uri den Landrat eingeladen, den<br />
Austritt aus dem Konkordate zu erwägen.<br />
Zweifellos besass der Kanton Uri das Recht<br />
zu diesem Rücktritt. Die Kantone sind nämlich,<br />
soweit es sich um rechtsetzende und<br />
nicht um rechtsgeschäftliche Vereinbarungen<br />
handelt, die nur aus bestimmten, vom Rechte<br />
anerkannten Gründen gekündigt werden dürfen,<br />
frei, jederzeit den Rücktritt von den<br />
Konkordaten zu erklären. Es ist das ein altes<br />
Gewohnheitsrecht (es beseitigte die im<br />
Jahre 1836 durch einen Tagsatzungsbeschluss<br />
aufgestellten Vorschriften über «die Art und<br />
Weise des Rücktrittes eines Kantons von einem<br />
einmal eingegangenen Konkordate»),<br />
das von der richtigen Ueberlegung ausgeht,<br />
einem Kanton müsse es ebenso möglich sein,<br />
einen in einem Konkordate vereinbarten<br />
Rechtssatz ausser Kraft zu setzen, wie ein<br />
internes Gesetz aufzuheben.<br />
Durch den übrstürzten Austritt ist die<br />
rechtliche Lage in allen automobilistischen<br />
Dingen im Kanton Uri eine sehr unübersichtliche<br />
geworden. Tatsächlich klafft jetzt hier<br />
eine Lücke in der Gesetzgebung, herrscht<br />
ein gesetzloser Zustand auf dem Gebiete des<br />
Verkehrsrechtes. Allerdings hat der urnerische<br />
Landrat ausdrücklich erklärt, dass die<br />
Vollziehungsverordnung als selbständige Verordnung<br />
in Kraft bleibe; aber diese Verordnung<br />
stellt, wie es bei ihrer ursprünglichen<br />
Bestimmung gar nicht anders sein kann, ein<br />
höchst unvollkommenes, unfertiges, unabgerundetes<br />
Gebilde dar. Wo keine besonderen<br />
Bestimmungen bestehen, wird Gewohnheitsrecht<br />
zur Anwendung kommen, das im grossen<br />
und ganzen so ziemlich den Bestimmungen<br />
des Konkordates entsprechen wird. Es<br />
ist kaum wahrscheinlich, dass der Kanton<br />
Uri, jetzt, wo ein eidgenössisches Verkehrsgesetz<br />
vor der Türe steht, noch eine eigene<br />
Verkehrsverordnung ausarbeiten wiTd. Am<br />
naheliegendsten und einfachsten wäre es,<br />
wenn er die Bestimmungen des Konkordates<br />
als in Kraft bleibend erklären würde, soweit<br />
keine Abweichungen festgestellt werden.<br />
In bezug auf die Autocars bleibt es also<br />
bei der Vorschrift der Vollziehungsverordnung,<br />
die die zulässige Anzahl deT Sitzplätze<br />
auf 23 beschränkt. Wenn aber der Kanton<br />
Uri durch? seinen Austritt aus dem Konkordat<br />
auch das Recht erlangt hat, diese Bestimmung<br />
durchzuführen, so wird er es<br />
gleichwohl nicht in der Weise tun können<br />
wie es, nach dem bisherigen Vorgehen zu<br />
schliessen, seine Absicht ist. Die Behörden<br />
hüteten sich nämlich bisher wohl, den mehr<br />
als 23sitzplätzigen Gesellschaftswagen den<br />
Eintritt auf urnerischen Boden zu verwehren<br />
oder sie am Weiterfahren zu verhindern.<br />
Er verhängte einfach Bussen, und zwar keineswegs<br />
sehr hohe Bussen, so dass sie nur<br />
der Form nach den Charakter von Strafen<br />
beibehielten, in Wirklichkeit aber zu Verkehrstaxen<br />
wurden. Der Bund hat aber an<br />
die Zuweisung des Viertels aus dem Betrage<br />
des Benzinzolles die Bedingung geknüpft,<br />
dass in keinerlei Form spezielle Verkehrs-<br />
oder Strassengebühren erhoben werden<br />
dürfen. Den Besitzern von Autocars, die<br />
auf diese Weise gebüsst werden, wird es<br />
unter Berufung auf diese Bestimmung möglich<br />
sein, beim Bundesgerichte staatsrechtlichen<br />
Rekurs einzulegen. Dem Kanton Uri<br />
wird es also nicht möglich sein, das beabsichtigte<br />
Doppelspiel zu treiben, einerseits<br />
die grossen Gesellschaftswagen auf seinen<br />
Strassen zirkulieren zu lassen, auf der andern<br />
Seite sich aus den dafür verhängten<br />
Bussen eine regelmässige Einnahmequelle zu<br />
verschaffen. Es wird ihm lediglich die Wahl<br />
bleiben, entweder seinen Standpunkt in dieser<br />
Angelegenheit zu ändern oder dann auf<br />
die zweifellos nicht geringen Vorteile des<br />
Massentourismus zu verzichten. *y-<br />
Sportnachrichten<br />
Dem Grossen Preis von Genf<br />
entgegen!<br />
Der erste Grosse Preis von Genf hat bis<br />
zur Stunde eine überraschend grosse Zahl<br />
von Anmeldungen auf sich vereinigt. Nicht<br />
weniger als 37 Nennungen waren definitiv bis<br />
gestern, Montag abgegeben worden. Im Vergleich<br />
mit ausländischen Grand Prix, welche<br />
20 bis 25 Meldungen auf sich vereinigen, ist<br />
das Resultat als geradezu glänzend zu bezeichnen.<br />
Grund zu dieser Popularität des<br />
Rennens unter Fahrern ist vorab die glückliche<br />
Formel, welche für die Veranstaltung<br />
gewählt worden ist. Die Trennung in Ausscheidungsläufe<br />
und Finale bietet für die Zuschauer<br />
viel mehr Abwechslung und ist auch<br />
für die Konkurrenten angenehmer, als die<br />
vielstündigen, ununterbrochenen Läufe, wie<br />
sie z. B. Monza u. a, vorschreiben.<br />
Heute Dienstag findet die Auslosung der<br />
Startplätze statt. Die Trainingsfahrten sind<br />
bekanntlich auf diesen Donnerstag, Freitag<br />
und Samstag je morgens von 4—6 Uhr festgesetzt.<br />
Am Sonntag, als am Renntag selbst,<br />
darf nicht mehr trainiert werden.<br />
Die offizielle Meldeliste zeigt folgenden<br />
Stand:<br />
350—1100 ccm:<br />
Markiewicz (Schweiz) Austin<br />
Schlumberger (Frankreich) Rally<br />
Lepioard (Frankreich) Donnet<br />
Romano (Italien)<br />
Bugatti<br />
H. Kessler (Schweiz) Amilcar<br />
Maret (Frankreich)<br />
Salmson.<br />
Serboli (Italien)<br />
Fiat<br />
Giraud-Cabantous (Frankreich]) Caban-Speciai<br />
Wittwer (Schweiz)<br />
Buffatti<br />
Willy (Schweiz)<br />
Kali?<br />
Naef (Schweiz)<br />
Rally<br />
1100—1500 ccm:<br />
Angwerd (Frankreich) Bugatti<br />
Veyron (Frankreich) Bugatti<br />
Comte I/tirani (Italiea) Alfa Romeo<br />
Pesato (Frankreich)<br />
B.N.C.<br />
Wimille (Frankreich) Bugatti<br />
Benechal (Frankreich) Delage<br />
B-aupillat (Frankreich) Bugatti<br />
ivondet (Schweiz)<br />
Bugatti<br />
J". Kessler (Schweiz) Alfa Romeo<br />
Comte Rusca (Italiea) Alfa Romeo<br />
Cagnati (Italien)<br />
Alfa Romeo<br />
Roux (Frankreich)<br />
Bugatti<br />
1500—2000 ccm:<br />
de Maleplane (Frankreich) Bugatti<br />
Zehender (Frankreich) Alfa Romeo<br />
R. Durand Bugatti<br />
Tofanelli<br />
Alfa Romeo<br />
Dr. Karrer (Schweiz) Bugatti<br />
2000—3000 ccm:<br />
Lurnacchi (Italien)<br />
Bugatti<br />
Lehoux (Frankreich) Bugatti<br />
Comte Czaikowsky (Frankreich) Bugatti<br />
Comte d'Arnoux (Frankreich) Bugatti<br />
Caflisch (Schweiz)<br />
Mercedes<br />
Minoia (Italien)<br />
Alfa Romeo<br />
Borzacchini (Italien) Alfa Romeo<br />
Chiron (Frankreich)<br />
Bugatti<br />
Klinger (Italien)<br />
Maserati<br />
Man wird mit Interesse feststellen, dass<br />
zahlreiche internationale Namen die Liste<br />
zieren und deshalb ein äusserst spannendes<br />
Rennen erwartet werden darf. Vor allem<br />
interessieren neben unseren schweizerischen<br />
Meistern die Konkurrenten, welche sich bereits<br />
in Monza ausgezeichnet haben und die<br />
sich einen scharfen Kampf liefern werden.<br />
Es sind dies: Graf Lurani, Wimille, Senechal,<br />
Gaupillat, Lehoux, Minoja, Borzacchini, Klinger,<br />
sowie — last not least — Chiron, sofern<br />
er seiner Nennung Folge leisten kann.<br />
Als offizielle Kommissäre amtieren im Auftrag<br />
der N. S. K.: die Herren J. Decrauzat,<br />
Präsident der N. S. K., Töndury und Zwahlen,<br />
Mitglieder der N. S. K. Rennchef ist Herr<br />
Cuendet, der Präsident des Organisationskomitees.<br />
Als Chronometreure amtieren die<br />
Herren Brieger und Poulin.<br />
Erinnern wir an das Programm vom<br />
7. Juni:<br />
8 Uhr: Grand Prix der Kleinwagen und erste<br />
Serie der Wagen 1100—1500 ccm.<br />
10 Uhr: Erste Serie der Wagen 1500 ccm<br />
bis 2 l.<br />
Ende dieser Läufe voraussichtlich Mittag.<br />
13 Uhr 15: Erste Serie der Wagen mit mehr<br />
als 2 l Zylinderinhalt.<br />
15 Uhr 30: Finale.<br />
17 Uhr 50: Ende des Rennens.<br />
Wagenabnahme: Die Abnahme der Wagen<br />
erfolgt Samstag, den 6. Juni, nachmittags, am<br />
Quai du Mont Blanc<br />
Die N. S. K. veröffentlicht folgendes Communioue'<br />
Das Reglement der Internationalen Alpenfahrt<br />
<strong>1931</strong>, der wichtigsten touristischen<br />
Prüfung des Jahres in ganz Europa, ist<br />
erschienen und kann bei den veranstaltenden<br />
Clubs bezogen werden.<br />
Es ist dies die dritte Alpenfahrt, die stattfindet;<br />
zum erstenmal wird sie von fünf<br />
Ländern gemeinsam organisiert. Dieses<br />
Jahr haben die Automobil - Clubs von<br />
Deutschland, Frankreich, Italien, Oesterreich.<br />
und der Schweiz einen Organisationsausschuss<br />
ernannt und die materielle und<br />
UNBEDINGTE ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
UND ZWECKMÄSSIGE ELEGANZ<br />
vereinigen sich in der verstärkten<br />
Internationale Alpenfahrt <strong>1931</strong>.<br />
Konstruktion des weltbekannten<br />
„ROYAL"<br />
zum Idealen Gebrauchsreifen unübertroffener Leistungsfähigkeit I<br />
VOM GUTEN DAS BESTE I<br />
ROYAL CORD I M P. S. A. - ÖLTEN<br />
Verkaufsniederlagen in BASEL, ZÜRICH, BERN, GENF und LUGANO<br />
technische Leitung der Veranstaltung dem<br />
Automobil-Club der Schweiz übertragen.<br />
Die Prüfung wird sieh wie folgt abwikkeln:<br />
Alle Teilnehmer sammeln sich in<br />
München; ihre Wagen werden dort am 29.<br />
und 30. Juli kontrolliert, ob sie den Vorschriften<br />
des Reglementes entsprechen.<br />
Dann folgen die 6 Tagesetappen: 31. Juli:<br />
München—Innsbruck;<br />
1. August: Innsbruck—St.<br />
Moritz über die Giovo- und<br />
Stelvio-Pässe; 2. August: St. Moritz—Turin;<br />
3. August: Turin—Nizza; 4. August: Nizza<br />
—Genf . über die «Sommer-Alpenstrasse»;<br />
5. August: letzte Etappe Genf—Bern durch<br />
Savoyen. Am Ziel dieser weitläufigen Reise<br />
angekommen, d. h. an der Schweiz. Ausstellung<br />
für Gesundheitspflege und Sport in<br />
Bern, werden die Wagen neuerdings kontrolliert,<br />
um ihren Zustand nach Befahren<br />
der wichtigsten Alpenpässe festzustellen.<br />
Einschreibungen werden mit einfachem<br />
Nenngeld bis 30. Juni und mit doppeltem<br />
Nenngeld bis 8. Juli angenommen.<br />
Das Reglement ist bei allen veranstaltenden<br />
Clubs erhältlich; in der Schweiz beim:<br />
Automobil-Club der Schweiz, Rue du Mont-<br />
Blanc 16, Genf.<br />
Die 10 000-Kilomcter-Fahrt<br />
des A. v. D.<br />
Von den 41 gestarteten Teilnehmern der<br />
Gruppe I sind 38 am 26. Mai, 2 Uhr morgens,<br />
ab Lissabon nach Barcelona (1340 km) weitergefahren,<br />
von wo die Meldung kommt, dass<br />
einzelne schon gegen 9 Uhr morgens eingetroffen<br />
sind. Ausgefallen sind bisher drei<br />
Fahrer aus Gruppe I.<br />
Aus San Sebastian wird gemeldet, dass<br />
sämtliche aus Genf eingetroffenen 46 Wagen<br />
der Gruppe II am 26. Mai, abends ab 20 Uhr<br />
auf die Weiterreise nach Lissabon gestartet<br />
sind. Von den 47 Bewerbern ist in dieser<br />
Gruppe bisher nur einer ausgefallen. Insgesamt<br />
befanden sich also von den 88 am<br />
21. und 24. Mai gestarteten Fahrzeugen am<br />
27. Mai noch 84 im Wettbewerb. Die Teilnehmer<br />
hatten viel unter der auf der iberischen<br />
Halbinsel herrschenden starken Hitze<br />
zu leiden, befinden sich jedoch erfreulicherweise<br />
alle wohl.<br />
Fahrtverlauf der 3. und 4. Etappe.<br />
Die aus San Sebastian am 26. Mai, abends<br />
9 Uhr, gestarteten 46 Wagen der Gruppe II<br />
sind, wie eine Meldung der Zwischenkontrolle<br />
Madrid besagt, mit Ausnahme von zwei Wagen<br />
durch Madrid gekommen. Von diesen<br />
sind Donnerstag morgen 5 Uhr auf die vierte<br />
Zeitkontroll-Etappe Lissabon-Barcelona (1340<br />
Kilometer) 42 Wagen von Lissabon abgefahren.<br />
Leider ereignete sich auf der Fahrt nach<br />
Lissabon ein bedauerlicher Unglücksfall. Der<br />
Wagen des Fahrers E. Hörbe überschlug sich<br />
in der Nähe von Badajos, wobei der Lenker<br />
tödlich verunglückte. Der Mitfahrer O. Gräning<br />
wurde schwer verletzt und fand in einem<br />
Krankenhaus an der portugiesischen Grenze<br />
Aufnahme.<br />
Von der Gruppe I wird aus Madrid vom<br />
gestrigen Tage gemeldet, dass die beiden<br />
D. K. W.-Teams ausser Wettbewerb gesetzt<br />
wurden, indem je ein Wagen von jedem Team<br />
ausscheiden musste. Der Wagen mit Simons<br />
am Steuer wurde infolge Reifenschadens aus<br />
der Kurve getragen und erlitt Hinterachsbruch,<br />
so dass er aufgeben musste; der<br />
Frontantriebwagen, mit Arne Rasmussen am<br />
Steuer, war gezwungen, wegen Vergaserschadens<br />
auf dem. Wege nach Barcelona<br />
gleichfalls aufzugeben.<br />
Start der Gruppe I in Barcelona am 28. Mai,<br />
ab 1 Uhr 46 morgens zum fünften Zeitkontroll-<br />
Abschnitt Barcelona-Rom (1455 km). Ein Telegramm<br />
aus Barcelona meldet, dass sich zu<br />
diesem Start 35 Wagen eingefunden haben.<br />
Es sind aus der Gruppe I (bis 2000 ccm)<br />
bisher sechs Wagen ausser Wettbewerb gesetzt<br />
worden. Aus der Gruppe II sind bisher<br />
fünf Wagen ausgeschieden.<br />
Gruppe I in Rom eingetroffen.<br />
Von den 41 in Berlin am 21. Mai gestarteten<br />
Wagen haben sich am 28. Maj dem Start<br />
in Barcelona 35 Wagen gestellt. Auf der<br />
1455 km langen Zeitkontroll-Etappe Barcelona-Rom<br />
ist ein Konkurrent der Gruppe I<br />
ausgefallen. Wie ein Telegramm aus Rom<br />
meldet, sind bis auf diesen einen Wagen die<br />
anderen 34 am 30. Mai in Rom zur festgesetzten<br />
Stunde eingetroffen. — In Rom wird eine<br />
Ruhepause von 28 Stunden eingeschaltet, so<br />
dass die Weiterfahrt der Wagen der Gruppe I<br />
am 31. Mai, 9 Uhr 46 vormittags, nach München<br />
erfolgte. In München sind gestern,<br />
Montag morgen, die Fahrer der ersten<br />
Gruppe eingetroffen.<br />
Was die bei der Abfahrt vorhandenen<br />
Teams anbelangt, so ist darüber zu berichten,<br />
dass von den zwölf in Berlin gestarteten noch<br />
sechs Teams als Gesamtheit im Wettbewerb<br />
stehen, und zwar: 1 Adler-, 1 Wanderer-,<br />
1 Peugeot-, 1 Walter- und 2 Ford-Teams.<br />
Gruppe II auf dem Wege nach Rom.<br />
Von den am 28. Mai in Lissabon gestarteten<br />
42 Wagen der Gruppe II ist auf der Zeitkontroll-Etappe<br />
Lissabon-Barcelona ein weiterer<br />
Wagen ausgefallen, so dass sich Frei-
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N° 46 - 19S1 AUTOMOBIL-REVUE<br />
tag abend 41 Wagen von Barcelona auf den Der letztjährige Rekord von Billy Arnold<br />
Biondetti (Maserati)<br />
Weg nach Rom begeben haben, wo sie am mit einem Mittel von 167,2 km ist somit nicht<br />
Caracciola (Mercedes-Benz)<br />
,, , r>. U ., , ,. .... . B. Ivanowsky (Mercedes-Benz)<br />
Sonntag, 13 Uhr, eingetroffen sind.<br />
geschlagen worden. Die Zeit des diesjährigen<br />
Ferrant (Peugeot)<br />
Ein Telegramm aus Madrid besagt, dass Siegers ist die geringste der letzten fünf X (Peugeot)<br />
die Verletzungen des Ersatzfahrers Gräning Jahre, wie aus nachfolgender Zusammen- J- Dunfee (Sunbeain)<br />
sich glücklicherweise weniger schwer als Stellung hervorgeht.<br />
KBrii"?»<br />
vermutet erwiesen haben, so dass er in ungefähr<br />
14 Tagen wieder hergestellt sein Stundenmittel 156,460 km.<br />
1927 G. Souders (Duesenberg 1500 ccm). 5.07'33", X (Alfa Romeo)<br />
dürfte.<br />
1928 L. Meyer (Miller spec. 1500 ccm). 5.01*33", ,„ T , „ ^<br />
Die 500 Meilen von Indianapolis.<br />
1929 Ray Keech (Simplex 1500 ccm), 5.07'25", für die Europa-Bergmeisterschaft <strong>1931</strong> als<br />
< 0 Shindenmittel 156 500 km 4. Lauf bestimmte Kesseiberg-Rennen in der<br />
Der diesjährige XIX. Grosse Preis von 1930 Billy Arnold (Miller 6000 ccm), 4.4846 , »7.., .... u . , . . , ,, ,<br />
Nahe von<br />
Indianapolis war reich an aufregenden Stundenmittel 167.260 km.<br />
München ist m bester Vorbereitung.<br />
Der definitive Nennungsschluss ist foe-<br />
Zwischenfällen. Schon in den Vorläufen, in<br />
welchen von den 65 Konkurrenten 33 ausscheiden<br />
mussten, da nur 32 zur Finale zu-<br />
von Monza. Die Talbot-Equipe Ruggeri-Bale- Rennen findet auf der neuen<br />
Nachträgliche Aenderung der Ergebnisse reits auf 3. Juni abends festgesetzt. Das<br />
Kesselberg-<br />
Hinfahrt wenigstens drei europäishce Haupt-<br />
berührt werden. Die Städte werden<br />
gelassen wurden, ereignete sich ein tra-strerigischer Unfall mit tödlichem Ausgang. Wie nachträglich an 7. Stelle versetzt. Dafür weist Steigungen zwischen 2,5 und 5,5% auf. je nach der Lage verschiedenartig bewertet.<br />
welche an 6. Stelle rangierte, wird Trasse statt. Die Strecke misst 5 km undstädte<br />
wir in letzter Nummer bereits gemeldet rückt die bisherige 7. Equipe Pirola4.urani Als Veranstalter zeichnet der Bayrische Zur endgültigen Klassierung werden auch<br />
haben, wurde der Wagen von Joe Caccia in auf Alfa Romeo an 6. Stelle.<br />
A. C. Die Veranstaltung gliedert sich in ein die gefahrenen Luftkiilometer noch hinzugezählt.<br />
Für das Bergrennen auf der kurven-<br />
vollem Lauf aus einer Kurve hinausgetragen Bei genauem Studium und Anwendung des Internationales Bergrennen, ein Nationales<br />
und kollidierte mit einem Baum, wobei sich Reglementes ergab sich nämlich, dass die Bengrennen für Motorräder, die Europa-Meibei<br />
Vollendung der 10. Stunde angefangene sterschaft und die Deutsche Bergmeister- reits eine Anzahl Nennungen, so diejenige<br />
reichen Strecke nach Bühlerhöhe stehen be-<br />
durch Explosion der Wagen entzündete und<br />
Fahrer samt Mechaniker, in ihre Sitze eingeklemmt,<br />
verbrannten. Aus den Vorläufen, fern sie in weniger als 5 Minuten Zeit erle- wertvolle Ehrenpreise und Barspenden vor-<br />
fest. Der Nennungsschluss ist auf Dienstag,<br />
Runde zu Ende gefahren werden darf, so- schaft für Motorräder. Als Preise sind von Caracciola, von Morgen und anderen<br />
welche über eine Distanz von 100 Meilen bei<br />
digt wird. Da der Talbot mehr als 5 Minu- gesehen. So erhält die beste Tageszeit, den 9. Juni, festgesetzt.<br />
einer Minimalgeschwindigkeit von 160 km<br />
ten benötigte, so wird ihm nur mehr der gleichgültig ob Auto oder Motorrad, einen<br />
ausgetragen wurden, ging der letztjährige<br />
Bruchteil der Runde bis zum Schlag der Goldpokal von 1000 Mark und eine Bar-<br />
Sieger Billy Arnold auf Miller-Spezial mit<br />
10. Stunde angerechnet, während der Alfa spende von 500 Mark. Für die besten Kate-<br />
Das neue italienische Autodrom Littorio<br />
Romeo-Equipe die ganze Runde, die in 4 Min. goriezeiten sind ebenfalls Barpreise von je<br />
ist am 24. Mai feierlich von Mussolini eingeweiht<br />
worden und erhielt bereits letzten<br />
einem Stundenmittel von 186,6 km als der<br />
22/o Sek. zurückgelegt wurde, ganz gutge- 500 Mark vorgesehen. B.<br />
Schnellste hervor. Bei seinem letztjährigen<br />
schrieben wurde. Damit hat diese Equipe<br />
Sonntag seine sportliche Taufe mit einem<br />
Sieg, mit dem er gleichzeitig einen neuen Rekord<br />
aufstellte, betrug das Stundenmittel<br />
die grössere Distanz zurückgelegt, woher die Eifelrennen <strong>1931</strong>. Der A. D. A. C. organigrossaufgezogenen<br />
Motorradrennen. Die<br />
Korrektur. Gebt dem Kaiser, was des Kai-<br />
Bahn, welche 4 km lang und 12 m breit ist,<br />
siert<br />
167,26 km. Drei weitere Konkurrenten, nämlich<br />
Louis Meyer, auf Sampson-Spezial, der<br />
neUer d ings, und zwar am 7. Juni, das<br />
sers lst! z - Eifelrennen, auf der 7,8 km langen Südwurde<br />
in der erstaunlich kurzen Zeit von<br />
Der französische Grand Prix. Am 21. Juni schleife des Nürburgringes. Die Veranstalkommt<br />
in Montlhery der französische Grand tung ist offen für Automobile und Motorrädrei<br />
Monaten gebaut. Eine ganz besondere<br />
Sieger von 1928, Rössell Snowberger, auf<br />
Note wird die grosse überhöhte Kurve in<br />
Rössell-8-Spezial, und P. Bost, auf Empire-<br />
Prix nach der freien Formel zur Austragung, der. Das soeben erschienene Reglement<br />
die Rennen bringen, welche Geschwindigkeiten<br />
bis zu 250 km erlaubt. Die Bahn ist<br />
State-Spezial, erreichten Stundengeschwindigkeiten<br />
von über 180 km. Billy Arnold galt<br />
Durch die Teilnahme von Deutschland, Eng- sieht eine Neuerung in der Austragung vor,<br />
land, Italien und Frankreich ist die Interna- indem das Rennen über eine Gesamtstrecke<br />
so angelegt, dass sie je nach Bedarf für einen<br />
nach den Ergebnissen der Vorläufe als unbestrittener<br />
Favorit und behauptete denn auch<br />
tionalität genügend gewährleistet. Bis jetzt von 390 km oder 50 Runden ausgetragen<br />
4 km langen und einen bedeutend kürzeren<br />
sind schon 28 Nennungen bekannt. Unter wird. Es werden keine Klasseneinteilungen<br />
Circuit verwendet werden kann. Natürlich<br />
während fast 100 Runden die Spitze, bei einer<br />
den Marken ist bis zur Stunde Bugatti mit vorgenommen und erfolgt die Wertung einneun<br />
Maschinen weitaus am besten vertre- zig nach der gefahrenen Zeit. Je die zehn<br />
mittleren Geschwindigkeit von über 160 km.<br />
Zufolge eines Raddefektes ergab sich eine unvermeidliche<br />
Kollision mit einer Wagen-<br />
ten. Die Nennungen sind folgende: schnellsten Konkurrenten unter den Automo-<br />
Pesato (B.N.G.)<br />
bilisten und Motorradfahrern erhalten Preise.<br />
gruppe, wobei mehrere Maschinen in Brand<br />
Senechal (^Use)<br />
Das Rennen für Motorräder beginnt morgerieten,<br />
die Insassen sich aber glücklicherweise<br />
retten konnten und nur<br />
X (Belage)<br />
S eils 10 u .hr, die Automobile starten mittags<br />
unbedeutende<br />
Verletzungen davontrugen. Die Beanspruchung<br />
der Wagen war eine ungeheure, so<br />
dass nach der Hälfte des Rennens bereits<br />
18 Wagen ausgeschieden und nur noch 14 im<br />
Rennen lagen. Die Resultate sind folgende:<br />
1. L. Schneider auf Bcrwes Seal Fast Special,<br />
5 h. 10' 27,9" (155,47 km Stundenmitfel).<br />
2. Frankie FarmeT auf Pedrici Pistcm Rinsr Special,<br />
5 h. 11'11"<br />
3. Ralf Hepburn auf Duesenber? 5 h. 18'23"<br />
Stundenmittel 159,840 km.<br />
VI. Internationales Kesselberg-Rennen. Das<br />
Graf Howe (Bugatti)<br />
2 Uhr. Für die Veranstaltung ist eine Preis-<br />
Williams (Bugatti)<br />
summe von 26,000 Mark in bar ausgesetzt..<br />
r^oux<br />
14 BuKa^)<br />
Bereits sind die ersten Meldungen eingeigan-<br />
V«(BKO<br />
2 en - Angemeldet sind das Bugattiteam Burg-<br />
Bouriat (Bugatti)<br />
gäller, von Morgen, Prinz zu Leiningen, dann<br />
Wimille (Busatti)<br />
Caracciola, Spandel und Brauchitsch auf<br />
M Ar f x ^usat , t0 Mercedes-Benz. ß<br />
Monteiro (Demo)<br />
r<br />
Fagioii '(Maserati*<br />
'XI. Bäden-Badener Autonrnbllturnier (vom<br />
Dreyfus (Maserati)<br />
24. bis .28. Juni). Der Badische Autömoibil-<br />
club schreibt wiederum sein bereits weit<br />
über die Grenzen Deutschlands hinaus bestbekanntes<br />
Automobilturnier aus. Dasselbe<br />
wird durch eine internationale Sternfahrt<br />
eingeleitet. Weiterhin sieht das Programm<br />
eine internationale Schönheitskonkurrenz,<br />
welche sich auf zwei Tage verteilt, sowie<br />
eine internationale Bergprüfungsfahrt vor.<br />
Endlich folgt eine Geschicklichkeitsprüfung<br />
und ein Blumenkorso mit Blumenschlacht, beschliesst<br />
Sonntag, den 28. Juni, die Baden-<br />
Badener-Tage.<br />
Für die Sternfahrt sind ganz neue Gesichtspunkte<br />
berücksichtigt worden, indem<br />
der Startort so zu wählen ist, dass auf der<br />
fehlen Boxen, eine mächtige Tribüne, Chronometerhaus<br />
und alle übrigen Nebembauten,<br />
welche zu einer modernen Rennbahn gehören,<br />
nicht. Die Bahn ist besonders dankbar<br />
für das Publikum, da ihre Anlage so gehalten<br />
ist, dass man eine Generalübersicht über<br />
die ganze Piste und nicht nur über die Gerade<br />
vor den Tribünen hat. Bereits ist<br />
diese Bahn, auf welcher sich das römische<br />
Automdbil- und Motorrads'Portleben nun in<br />
der Hauptsache abwickeln wird, für mehrere<br />
Sonntage zum voraus besetzt. U. a. findet<br />
am 18. Juni die nationale Meisterschaft für<br />
Journalisten statt, die erste Automobilveranstaltung<br />
Italiens dieser Art. B.<br />
Zu jeder Stunde<br />
stehen die Tore unserer Grossgarage offen<br />
und unsere moderne Organisation, unsere<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 46<br />
den K«in€«»n«en<br />
Das bündnerische Strassenbauprogramm.<br />
Wie wir bereits in Nr. 44 ankündigen konnten,<br />
hat das Baudepartement dem Grossen<br />
Rat ein zweites Strassenbauprogramm unterbreitet.<br />
Es sieht den Um- und Ausbau aller<br />
wichtigen Durchgangsstrassen vor, für<br />
welchen Zweck ein Qesamtkredit von 12,5<br />
Millionen Fr., verteilt auf sieben Jahre, gefordert<br />
wird. Die Bausumme soll in 37 Jahren<br />
amortisiert werden, auf welche Weise<br />
für den Zinsen- und Amortisationsdienst keine<br />
ausserordentlichen Kredite beansprucht werden<br />
müssen. Den Ausführungen des Vertreters<br />
des Regierungsrates war zu entnehmen,<br />
dass ein erstes Bauprogramm mit einem<br />
Kostenvoranschlag von 4,5 Millionen Fr. im<br />
Jahre 1929 genehmigt worden ist und bereits<br />
vollständig durchgeführt wurde. Das<br />
zweite Bauprogramm soll nicht nur die<br />
Bündner Strassen dem neuzeitlichen Verkehr<br />
anpassen, sondern gleichzeitig auch Arbeitslosen<br />
willkommene, neue Verdienstmöglichkeiten<br />
eröffnen. Die Verzinsung und Amortisation<br />
des gewünschten Kredites erheischen<br />
jährlich 1,25 Millionen Fr. Dem Kanton stehen<br />
pro Jahr ca. 2,5 Millionen Fr. für das<br />
Strassenwesen zur Verfügung, von welchem<br />
Betrag nach Abzug der ordentlichen Ausgaben<br />
600,000 Fr. verbleiben. Dieselben können<br />
für den Zinsendienst verwendet werden.<br />
Es wären also jährlich noch weitere 650,000<br />
Franken zu beschaffen. Davon sollen die Gemeinden<br />
Fr. 50,000 übernehmen.<br />
In der Diskussion machte sich eine Reihe<br />
von Wünschen geltend, die beweisen, wie<br />
dringend notwendig ein beschleunigter Ausbau<br />
der bündnerischen Durchgangsstrassen<br />
ist. Um das Geschäft noch in dieser Session<br />
unter Dach bringen zu können, wurde eine<br />
Nachtsitzung eingeschaltet. Die Vorlage<br />
wurde mit grosser Mehrheit gutgeheissen und<br />
auch die finanzpolitische Frage in dem Sinne<br />
abgeklärt, dass die Vorlage nicht dem Volke<br />
zur Abstimmung unterbreitet werden muss.<br />
Die ganze Diskussion hat in allen Kreisen<br />
des Grossen Rates ein erfreuliches Verständnis<br />
für die heutigen Verkehrsbedürfnisse<br />
und die Bedeutung des Automobilverkehrs<br />
für die bündnerische Wirtschaft gezeigt.<br />
Natürlich haben vorab auch die Vertreter der<br />
Automobilisten, die Herren Dr. Meuli und<br />
Dr. Faller, ihren Einfluss zugunsten der Vorlage<br />
in die Waagschale gelegt. Die rasche<br />
Anhandnahme und Durchführung des Bauprogrammes<br />
wird sich ganz sicher schon in<br />
kürzester Zeit in der Frequenz der bündnerischen<br />
Täler und Höhenkurorte auswirken.<br />
Mit diesem Beschluss, der die weitsichtige<br />
Einstellung des Grossen Rates dokumentiert,<br />
hat das Kollegium auch die richtige Antwort<br />
auf jenen Vorschlag in der Bündner<br />
Presse gegeben, den wir in Nr. 45 der<br />
«A.-R.» kommentierten und welcher für die<br />
Finanzierung des Strassenbaues ein Anleihen<br />
vorschlug, das von den Automobilfirmen und<br />
den Fremdenkurorten allein aufzubringen<br />
wäre. Hoffentlich ziehen die Hinterwäldler,<br />
welche immer noch glauben, dass ein gut<br />
ausgebautes Strassennetz nur dem Automobilgewerbe<br />
zugute käme, aus dieser gründlichen<br />
Lektion eine gebührende Lehre. B.<br />
Die Güterstrasse ins Meienial bei Wassen<br />
wird gebaut. Der Urnerlandrat stimmte am<br />
29. Mai der Vorlage des Regierungsrates zum<br />
Bau einer Güterstrasse ins Meiental zu und<br />
erteilte einen Gesamtkredit von 833 000 Fr.,<br />
nachdem am 27. Mai die Iandrätliche Kommission<br />
die letzte Begehung vorgenommen hatte.<br />
Die Durchführung war vom Regierungsrat<br />
dem Grossen Rat nur unter der. Bedingung<br />
empfohlen worden, dass von Seiten des Bundes<br />
ein Beitrag von 50 Prozent gewährt<br />
werde.<br />
Die Strasse erhält zwischen dem Dorfplalz<br />
in Wassen und Fernigen eine totale Länge<br />
von 8,6 km, eine durchschnittliche Steigung<br />
von 6,2 Prozent und eine minimale Fahrbahnbreite<br />
von 3,4 m, wobei eine Anzahl Ausweichstellen<br />
den Verkehr erleichtern. Die<br />
maximale Steigung beläuft sich auf 11 %.<br />
Das Projekt der Meiental - Güterstrasse<br />
stellt ein Stück Hilfe für die Bewohner des<br />
Meientals dar. Es bringt den armen Talbewohnern<br />
für mehrere Jahre Verdienst und<br />
verschafft den Landbesitzern des Tales<br />
höhere Bodenwerte. Die Arbeiten werden zur<br />
Hauptsache durch urnerische Unternehmer<br />
mit einheimischen Arbeitskräften zur Durchführung<br />
gelangen. Wir haben bereits früher<br />
festgestellt, dass die Güterstrasse den Anforderungen,<br />
die man an eine zukünftige<br />
Sustenstrasse stellen müsste, nicht entspricht.<br />
Nach dem Grundsatz: «Lieber ein Spatz in<br />
der Hand, als eine Taube auf dem Dache,»<br />
freuen wir uns, dass nun das langgehegte: und<br />
-gepflegte Projekt der Güterstrasse Wirklichkeit<br />
werden soll. Der Verkehr wird unsere<br />
ursprünglichen Forderungen in kommenden<br />
Jahren ohne weiteres zu neuem Aufleben<br />
bringen.<br />
"' J„^ '"#<br />
•••••••••BDIIBBBQBOBSDaBBBBBBiBaHElö!<br />
BLUM<br />
Pat. und D.K.P. ang.)<br />
die automatische Anhängerbremse mit patent. Friktiongdämpfnng<br />
Verkehrspolizeiliche Postulate vor dem<br />
Basler Regierungsrat. Das Polizeidepartement<br />
des Kantons Basel-Stadt legte idem Re-<br />
der Grenzübergangsstelle Lysbüchel fuhren<br />
nicht weniger als 1100 Motorfahrzeuge aus<br />
Frankreich in die Schweiz ein und 700 in umge-<br />
gierungsrat anlässlich der Sitzung vom 29. kehrter Richtung. Bei Otterbach trafen 2000<br />
Motorfahrzeuge aus Deutschland ein» denen<br />
in umgekehrter Richtung eine Zahl von 1800<br />
gegenübersteht. Das Hauptzollamt in Riehen-Stetten<br />
notierte 1600 ein- und 1200 ausfahrende<br />
Motorfahrzeuge. Bei Perly, Grand<br />
Saconnex und Moillesulaz notierte man insgesamt<br />
8000 durchfahrende Motorfahrzeuge.<br />
lt.<br />
Mai einen Bericht zu einem Postulat betreffend<br />
Vermehrung des Polizeikorps und einen<br />
zweiten Bericht über einen Anzug betreffend<br />
Schaffung eines Verkehrs- und eines Sicherheitspolizeikorps<br />
vor. Zudem gelangte das<br />
Postulat Leveillant (Präsident der Sektion<br />
Basel des T. C. S.) mit dem entsprechenden<br />
Bericht des Polizeidepartementes betreffend<br />
Schaffung einer Aussendienstgruppe, der<br />
kantonalen Automobilkontrolle zur Verhandlung.<br />
Man darf damit rechnen, dass diese<br />
Vorlagen in der nächsten Sitzung des Grossen<br />
Rates des Kantons Basel-Stadt zur Beratung<br />
kommen.<br />
go.<br />
Verteilung der Kosten für die neue Pierre-<br />
Pertuisstrecke. Bei der Kostenberechnung<br />
für die Pierre-Pertuisstrecke, deren Ausibau<br />
im Interesse der Milderung der Arbeitslosigkeit<br />
im Berner Jura beschleunigt wurde, hat<br />
sich die bernische Baudirektion ausbedängt,<br />
keine Entschädigungen für expropriiertes<br />
Land bezahlen, zu müssen. Die jurassischen<br />
Gemeinden müssen für diese Landentschädigungen<br />
aufkommen, die sich auf 6000 Fr. belaufen.<br />
Ausser der Gemeinde von Sonceboz und<br />
der S. B. B. haben nur zwei private Landbesitzer<br />
Anspruch auf Entschädigung. Ein<br />
Drittel dieser 6000 Franken wird von den<br />
Äutomobilverbänden (A. C. S., T. C. S. und<br />
A. S. P. A.) verlangt, ein zweites Drittel vom<br />
regionalen Komitee für die Interessen des<br />
Val Tavanne und die letzten 2000 Fr. vom<br />
Verkehrsverband des Juras.<br />
go.<br />
Der neiienburgische Grosse Rat bewilligt<br />
den Kredit für die Strasse nach dem Cretdu-Locle.<br />
Der Regierungsrat des Kantons<br />
Neuenburg verlangte* wie wir bereits früher<br />
meldeten, einen Kredit von 785 000 Fr.,<br />
abzüglich der Anteile der Gemeinden und<br />
der S. B. B., d 1 . h. netto 498 750 Franken als<br />
Kostenanteil für die Errichtung eines neuen<br />
Strassenstückes nach dem Cret-du-LocIe.<br />
Mit dieser Vorlage soll die Arbeitslosigkeit<br />
in den beiden grossen Uhrmachergemeinden<br />
La Chaux-de-Fonds und Le Locle gemildert<br />
werden. Das Dekret wurde vom Grossen<br />
Rat ohne Opposition angenommen. go.<br />
Der Pfingstverkehr über die Grenzen. Obschon<br />
die Witterungsverhältnisse über die<br />
Pfingsttage nicht überaus günstig waren,<br />
herrschte auf den Ein- und Ausfahrtstrassen<br />
über unsere Grenze ein reger Verkehr. Bei<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
vom 29. Mai <strong>1931</strong>.<br />
Schweiz: In der Berichtswoche wurden für den<br />
Automobilverkehr befahrbar:<br />
Pillcra. seit 24. Mai.<br />
St. Bernhardin (Hinterrhein-Misox), seit 27. Mai;<br />
Simplem, seit 23. Mai.<br />
Auseerem sind bereits seit einiger Zeit schneefrei<br />
und passierbar: Brünis», Fcrclaz, Jaun, Julier,<br />
Maloja, Marchairuz, Morgins, Mosses, Ofen, Saanenmöser,<br />
Weissenstein, Wolfgang.<br />
Stand der übrigen Alpenstrassen:<br />
Albula, Nordseite (Albulatal) befahrbar bis Gasthaus<br />
«Weissenstein» (Crapalv), zirka 4 km. unterhalb<br />
Passhöhe; Engadinerseüe kurz nach Ponte unpassierbar.<br />
Oeffnung auf 10. Juni vorgesehen.<br />
Bernina., Engadinerseite schneefrei bis Berninahäuser,<br />
Puschlav befahrbar bis La Motta. Oeffnung<br />
auf zirka 10. Juni vorgesehen.<br />
Fliiela, FJüelatal .schneefrei bis Tschuggen. Engadinerseite<br />
offen bis zum Wegerhaus Ghantsura,<br />
zirka 3,5 km unterhalb Passhöhe. Oeffnung zirka<br />
10. Juni.<br />
Fürka, Urnerseite befahrbar bis an die vierte<br />
Kehre, am 3. Juni Freilegung der Strasse bis zum<br />
eröffnenden Hotel «Galenstock»; Walliserseite unpassierbar<br />
ab Oberwald im Goms. Ab 1. Juni wird<br />
auf Walliserseite mit den Schneeräumungsarbeiten<br />
begonnen.<br />
Grimeel, Haslital ohne Ketten befahrbar bis Hotel<br />
«Handeck», Walliserseite unpassierbar.<br />
Grosser St. Bernhard, Walliserseite befahrbar bis<br />
kurz vor dem Hosiptalet.<br />
Klausen, Glarnerseite schneefrei bis Jägerbalm,<br />
Urnerseite befahrbar bis zur Seelitalgalerie. Oeffnung<br />
auf zirka 15. Juni vorgesehen.<br />
Lukmanier, Bündnerseite im Medels befahrbar<br />
bis San Gion, Tessinerseite offen bis Casaccia.<br />
Oeffnet durchgehend in etwa zehn Tagen.<br />
Oberalp, Urnerseite schneefrei bis Kilometerstein<br />
42 beim Strahlbach, zirka 1,5 km unterhalb Hotel<br />
«Oberalp>, Bündnerseite befahrbar bis Tsohamut.<br />
St. Gotthard, Nordseite "wird voraussichtlich am<br />
30. Mai bis Passhöhe freigelegt, Südseite befahrbar<br />
bis Tremolabrücke nach Motto Bartola.<br />
Splügen, Schweizerseite befahrbar bis Berghaus.<br />
Durchgehende Oeffnung auf Mitte nächster Woche<br />
vorgesehen.<br />
Umbrail, von Santa Maria aus befahrbar bis<br />
Punt Teal, halbwegs Passhöhe. Oeffnung zirka Ende<br />
Juni.<br />
Gantristgebiet: Strasse Riggisberg - Gurnigel -<br />
Schwefelbergbad durchgehend ohne Ketten befahrbar.<br />
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Nd 46 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Benzin und Benzol<br />
zu motorischen Zwecken.<br />
Einfuhr von 1926 bis 1930.<br />
im Gebrauchszolltarif vom 8. Juni 1921<br />
findet sich eine Zoilposition Nr. 1065 b, in der<br />
Benzin und Benzol zu motorischen Zwecken<br />
- zolltarifarisch gesondert behandelt wird.<br />
Unter Benzin im Sinne dieser Zollposition<br />
werden Fraktionen des Erdöls eingeschlossen,<br />
die in der Hauptsache bis zu 150 Grad C<br />
destillieren. Unter Benzol gelangen hier<br />
diejenigen Fraktionen des Steinkohlenteeröls<br />
zur Verzollung, die zum grössten Teil bis<br />
170 Grad C destillieren. Zu dieser Zollposition<br />
gehören auch Mischungen von Benzin<br />
und Benzol mit Spiritus zur Verwendung<br />
für Motoren. Es sind also in dieser Position<br />
zolltarifarisch die wichtigsten Motorbrennstoffe<br />
vereinigt.<br />
Einfuhr 1926 bis 1930.<br />
Im Jahre 1926 sind 761980 Doppelzentner<br />
Motorbrennstoffe in die Schweiz eingeführt<br />
worden und im Jahre 1930 bereits 1588 878<br />
Doppelzentner. Die gegenwärtige Einfuhr ist<br />
mehr als doppelt so gross wie die Einfuhr<br />
1926. In den Jahren 1926 bis 1930 erhöhte<br />
sich die Zahl der Motorfahrzeuge um % des<br />
Bestandes 1926. Würde man nun den Motorforennstofi-Verbrauch<br />
nach dem Bestand<br />
der Motorfahrzeuge schätzungsweise erhöhen,<br />
so erhielte man für 1930 höchstens eine<br />
•Einfuhr von 900 000 Doppelzentnern. Die<br />
Mehreinfuhr kann auf verschiedene Gründe<br />
zurückgeführt werden: Einerseits werden die<br />
Motorfahrzeuge viel intensiver benutzt als<br />
vor fünf Jahren, anderseits hat die Zahl der<br />
Gesellschaftswagen und grossen Lastwagen,<br />
die relativ viel Benzin verbrauchen, in starkem<br />
Masse zugenommen. In dritter Linie<br />
darf man auf die progressive Zunahme des<br />
Autotourismus hinweisen und erwähnen,<br />
dass ausländische Motorfahrer grosse Touren<br />
in der Schweiz unternehmen und sich<br />
dabei die Betriebsstoffe immer mehr in der<br />
Schweiz ankaufen.<br />
Unsere Lieferanten.<br />
Wir führen in der untenstehenden Tabelle<br />
die Lieferungen aller beteiligten Staaten in<br />
den Jahren 1926 bis 1930 an, wobei wir nach<br />
den Angaben des eidgenössischen statistischen<br />
Amtes jedesmal die Lieferung in Doppelzentnern<br />
und den Anteil an der Gesamteinfuhr<br />
eines Jahres in Prozenten vermerken.<br />
In diesen fünf Jahren haben sich starke<br />
Veränderungen in den Kontingenten vollzogen.<br />
Amerika, d. h. Nord-, Mittel- und Südamerika<br />
zusammen, lieferten im Jahre 1926<br />
64% unseres Bedarfes. Seine Lieferungen<br />
sind im Vorjahre auf 55% zur zurückgegangen.<br />
Der Anteil der Vereinigten Staaten selber<br />
verminderte sich von 1926 bis und mit<br />
den ersten vier Monaten des Jahres, <strong>1931</strong><br />
von 55% auf 36%, da auch die Bezüge anderer<br />
Länder in Amerika sich vermindert<br />
haben, war man dort zu der bekannten Massnahme<br />
der Produktionsdrossetag gezwungen.<br />
Rumänien und Russland sind die beiden<br />
einzigen europäischen Staaten, die unser<br />
Land mit Benzin beliefern. Ihr Anteil stieg<br />
zwischn 1926 und 1930 von 6% auf 14%.<br />
Sehr auffallend war die Steigerung der Bezüge<br />
von Motorbetriebsstoffen aus den asiatischen<br />
Petrolländern, in den Jahren 1926<br />
und 1930 und in den ersten vier Monaten <strong>1931</strong>.<br />
Die entsprechenden Prozentzahlen heissen<br />
•25%, 30% und 37%.<br />
Es wäre interessant in unserem Lande, auf<br />
Ende Monat jeweilen die Laigerbestände feststellen<br />
zu können, um zu erfahren, nach welchen<br />
Prinzipien im Handel die Eindeckung<br />
des Bedarfes für die nahe Zukunft erfolgt.<br />
Meistenteils wird von den Grossgaragen und<br />
Tankinhabern nur der dringend notwendige<br />
Bedarf für wenige Monate bezogen. In den<br />
ersten drei Monaten des Jahres beträgt jeweilen<br />
die Einfuhr rund ein Sechstel des Jahresbedarfes<br />
statt einen Viertel. Schon im<br />
April ist stets ein Ausgleich zu konstatieren,<br />
indem die Aprilbezüge bis zu einem Jahresdrittel<br />
anschwellen.<br />
Im Jahre 1930 zahlte die Schweiz rund 40<br />
Millionen Franken für Motorbetriebsstofflieferungen<br />
ins Ausland. Ein erklecklicher Teil<br />
dieses Betrages wird von den ausländischen<br />
Autotouristen an die schweizerischen Tankstellen<br />
vergütet. Rechnet man zu diesen 40<br />
Millionen noch 70 Millionen Franken als<br />
Wert der eingeführten Motorfahrzeuge hinzu,<br />
so erhält man 110 Millionen Franken, den<br />
Betrag, den die schweizerischen Motorfahrzeugbesitzer<br />
jährlich ins Ausland abliefern.<br />
Diese hohe Summe weist wohl auf die wachsende<br />
Bedeutung des Motorfahrzeugverkehrs<br />
in der Schweiz hin. bietet aber keinen Anlass<br />
zu Befürchtungen wirtschaftlicher Natur,<br />
denn aus der Benzineinfuhr bezieht der Bund<br />
ca. 36 Millionen Fr. und aus der Motorfahrzeugeinfuhr<br />
ca. 21 Millionen Fr. Zölle. La.<br />
Einfuhr von Benzin und Benzol zu motorischen Zwecken,<br />
1926—1930 und <strong>1931</strong> (big April).<br />
Herkunftsländer<br />
Menge in q<br />
1926 1927 1928 1929 1930 X«mi<br />
Rumänien. 33596 56356 68329 113351 156091 34602<br />
% 4 6 6 8 10 8<br />
Russland 14 745 15 565 15 271 21051 65 263 26 137<br />
% 2 2 1 2 4 6<br />
Persien, Mesopotamien, Afghanistan . . 177 029 250 270 347 651 305 552 370 402 107 544<br />
% 23 26 29 22 23 24<br />
Straits Settlements 3123 — — — 51 870 22 378<br />
% 1 — — - 3 5<br />
Niederländisch Indien 9 834 292 109 2154 66 948 37 052<br />
% . 1 0 0 0 4 8<br />
U. S. A 421046 463 857 717 954 935 927 805 445 157 450<br />
% 65 49 61 67 61 36<br />
Mexiko 64 586 50 093 654 — 14192 10 672<br />
% , 8 5 0 - 1 3<br />
Venezuela, Guyana 4 348 96 760 12 537 4 347 45 714 41596<br />
% 1 10 1 0 3 9<br />
Uebrige Länder 33 673 18 216 20 640 17 823 12 953 4 539<br />
I % 5_ 2_ 2 1 1_ 1_<br />
I Total 761980 951409 1183145 1400 205 1588 878 441970<br />
j<br />
Neugründungen:<br />
Lebet & Chatin, Garage, Sie. Croix. Emile Lebet<br />
und Alfred Chatin haben unter dieser Firma eine<br />
Kollektivgesellschaft eingegangen. Zweck der Unternehmung<br />
ist der Betrieb dor Garage des Alpes,<br />
rtnd die Verwertung eines Patentes einer automatischen<br />
Anhängcrkirpplung.<br />
Tschanz & Bossert, Autoreparaturen, Worb. Unter<br />
dieser Firma haben Fritz Tschanz und Willi<br />
Bossert, beide in Worb, eine Kollektivgesellschaft,<br />
eingegangen. Zweck der Unternehmung ist Handel<br />
mit Autos- und Motorrädern, sowie Betrieb einer<br />
Reparaturwerkstätte. Domizil: Wyden b. Worb'.<br />
«W. G. »-Apparatenbau, A.-G. für automobiltechnische<br />
Neuheiten, Baden. TJnter dieser Firma<br />
•wurde eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital<br />
von Fr. 100.000 gegründet. Zweck der Unternehmung<br />
ist die Fabrikation und der Vertrieb des Fallstromvergasers<br />
Wildi-Gaiser und anderer automobiltechnischer<br />
Neuheiten. Den Aktionären ~K. Kaiser<br />
und G. Wildi wurden für die Einbringung des<br />
Patentes des Fallstromvergasers je 25 Aktien zu<br />
Fr. 1000 übergeben. Einziges Mitglied ist K. Gaiser,<br />
Fabrikant in Turgi. Es führen die rechtsverbindliche<br />
Unterschrift K. Gaiser, Th. Wildi und<br />
H. Gaiser. Geschäftsdomizil: Zürcherstrasse.<br />
Personelles:<br />
Pneu-Handels-A.-G., Basel. W. Stauffer-Probst<br />
ist als Mitglied des Verwaltungsrates ausgeschieden;<br />
er führt nunmehr Einzeluntcrschrift als Direktor.<br />
Einziges Mitglied des Verwaltungsrates mit<br />
Einzelunterschrift ist Dr. J. Trott, Advokat, Basel.<br />
Auto-Service Aeschenplatz A.-G., Basel. F Meyer,<br />
Kaufmann. Ariesheim, wurde in den Verwaltungsrat<br />
gewählt. Er führt als Delegierter Einzelunterschrift.<br />
Präsident ist F. Werenfels, der wie bisher<br />
Einzelunterschrift führt.<br />
Verlegung einer Filiale:<br />
Die Mercedes-Benz-Automobil AG. Bern, Filiale<br />
der Mercedes-Benz-Automobil AG. Zürich, wurde<br />
am 15. Mai vom Stockerenweg in die frühere Grand<br />
Garage von Ernst, Bern, Monbijoustrasse-Ecke<br />
Weissenbühlweg verlegt. Die Mercedes-Benz-Automobil<br />
AG. Bern hat dort ihr Verkaufsbureau und<br />
eine Spezialreparaturwerkstätte für ihre Fabriken<br />
eingerichtet. Sie hat ausserdem jetzt auf dem neu<br />
gemieteten Grundstück einen regelrechten Garagebetrieb<br />
mit Einstellmöglichkeiten in Boxen aufgenommen.<br />
Automobilverfretung: <<br />
Die Firma Ad. Scherz, Monbijoustrasse, Bern,<br />
hat die Vertretung der Brennaborwagen für den<br />
ganzen Kanton Bern übernommen. Der Vertretung<br />
ist auch ein entsprechender Brennabor-Service angegliedert.<br />
Schweizerische Holdinggesellschaft für Röhr.<br />
Laut N. Z. Z. ist in Davos mit einem Kapital von<br />
Fr. 850 000.— eine Holdinggesellschaft für Automobilwerte<br />
AG. gegründet worden, in deren Portefeuille<br />
Aktien einer neuen deutschen AG. gelegt<br />
werden, welche die Anlagen und Betriebe dor Röhr<br />
Auto AG. übernimmt. Neben dem Aktienkapital<br />
wurde noch ein Obligationenkapital von 250000<br />
Franken gezeichnet.<br />
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N"46 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />
Wirtschaft und Auto in aller Welt<br />
Der amerikanische<br />
Petroleummarkt.<br />
Zentraltexas der Unruheherd.<br />
Allgemein ist bekannt, welche gewaltigen<br />
Anstrengungen in Amerika unternommen<br />
werden, um der Petroleumüberproduktion<br />
Einhalt zu gebieten. Alle diesbezüglichen<br />
Massnahmen haben sich aber als erfolglos erwiesen,<br />
weil die Bestrebungen zur Einschränkung<br />
der Erdölförderung in den im östlichen<br />
lentraltexas neu erschlossenen Petroleum-<br />
Äldern sich als ein vollständiges Fiasko erwiesen<br />
haben. Der vor kurzem für das östliche<br />
Zentraltexas aufgestellte Restriktionsplan<br />
befürwortete eine Beschränkung der<br />
Tagesausbeute auf vorläufig 100 000 Fass. Er<br />
wurde bekanntlich von den interessierten<br />
Parteien abgelehnt. Seither hat die Rohölproduktion<br />
in diesem neuen Petroleumdorado<br />
Amerikas einen weitern stürmischen Verlauf<br />
genommen. Während die Erdölgewinnung in<br />
Ostzentraltexas sich vor Jahresfrist auf .ungefähr<br />
30 000 Fass belief und Ende Februar<br />
<strong>1931</strong> bis auf 100 000 Fass anstieg, so hat sich<br />
in den letzten 2 Monaten eine Zunahme um<br />
250 Prozent auf 3500 Fass arbeitstäglich ergeben.<br />
Während am 1. März dieses Jahres<br />
die amerikanische Rohölausbeute sich auf<br />
2.101.000 Fass belief, wovon das östliche Zentraltexas<br />
mit 100 000 Fass oder mit 4,76 Prozent<br />
beteiligt war, zeigte der 4. April eine<br />
Zunahme der amerikanischen Gesamtförderung<br />
auf 2.252 000 Fass, diejenige von Zentraltexas<br />
auf 169 000 Fass oder 7,43 Prozent<br />
der amerikanischen Gesamtfördermenge. Am<br />
25. April wurden in Zentraltexas 350100<br />
Fass oder 14,45 Prozent gefördert, bei einer<br />
Gesamtfördermenge von 2423 000 Fass. Innert<br />
eines Jahres hat sich somit der Anteil<br />
Zentraltexas an der gesamten Erdölgewinnung<br />
der Union von VA auf 4% Prozent anfangs<br />
März und bis auf 14'A Prozent Ende<br />
April erhöht. Zentraltexas, das vor kurzer<br />
Zeit noch als Petroleumgebiet unbekannt<br />
galt, ist nun unter den amerikanischen Territorien<br />
an dritte Stelle aufgerückt hinter<br />
Oklahoma mit einer Tagesleistung von<br />
545 000 Fass und Kalifornien mit einer solchen<br />
von 528 000 Fass. Diese rapide Entwicklung<br />
lässt deutlich die Gefahren erkennen,<br />
welche vom östlichen Zentraltexas für<br />
die Restriktionsbestrebungen der gesamten<br />
amerikanischen Petroleumindustrie ausgehen.<br />
Auf eine potenzierte Zuspitzung der<br />
Ueberproduktionskrise muss man jedenfalls<br />
gefasst sein, um so mehr als einerseits die<br />
texanischen Produzenten ihreVerständigungsabneigung<br />
aufrechterhalten und anderseits<br />
der Produktionspotenz des Ostzentraltexas<br />
vorläufig noch keine Grenzen gezogen zu sein<br />
scheinen. In Fachkreisen vertritt man die<br />
Ansicht, dass noch im Verlaufe dieses Jahres<br />
dieses Gebiet in der Lage sein werde, 700 000<br />
Fass arbeitstäglich zu liefern. Wy.<br />
Russischer Raubbau an Naphthaquellen.<br />
Wenn es gelingt, den Fünf jahresplan<br />
noch schneller als vorgesehen zu Ende zu<br />
führen, dann scheut Sowjetrussland vor<br />
keinem Mittel zurück. Da nun die Devisenbeschaffung<br />
für die Durchführung des<br />
Industrialisierungswerkes einmal erforderlich<br />
ist, haben sie einen Raubbau<br />
grössten Stils angeordnet, und zwar nicht<br />
nur an der menschlichen Arbeitskraft des<br />
140 Millionen betragenden Volkes, sondern<br />
auch an den Naturschätzen. Mit einem<br />
Siegesgeheul ohnegleichen verkünden die<br />
Bussen zur Zeit die Erfüllung des Fünfjahresplanes<br />
für die Erdölindustrie in 2H<br />
Jahren. Im Jahre <strong>1931</strong> soll die Rohölproduktion<br />
rund 27 Mill. Tonnen erbringen,<br />
während die Planziffer für 1932/33 sieh<br />
auf 26 Mill. Tonnen stellt. Berücksichtigt<br />
man, dass die Vorkriegsförderung Russlands<br />
an Erdöl rund 9,12 Mill. Tonnen betrug,<br />
und dass die Erdölquellen gegenüber<br />
1913 keine entsprechende Vermehrung<br />
erfahren haben, so ergibt sich daraus,<br />
dass aus dem einzelnen Bohrloch herausgepumpt<br />
wird, was herausgeholt werden<br />
kann. Nur dann lässt sich diese rücksichtslose<br />
Ausbeutung der Naphthaquellen<br />
rechtfertigen, wenn es den Russen<br />
gleichwohl gelingt, Aequivalente dafür zu<br />
schaffen. Für <strong>1931</strong> wird die Weltölproduktion<br />
auf 1360 Mill. Fass geschätzt. Davon<br />
sollen die Vereinigten Staaten 850<br />
Mill. und die Sowjets 200 Mill. Fass liefern.<br />
Der amerikanische Stahlverbrauch für Auto.<br />
Die Situation an den europäischen wie amerikanischen<br />
Stahlmärkten bleibt weiterhin<br />
unbefriedigend. Gewisse Anregungen gingen<br />
jedoch von einem grössern Stahlverbrauch<br />
für die Automobilindustrie aus. Die Aufträge<br />
aus der Automobilindustrie konnten in den<br />
letzten Wochen das Geschäft beleben. Im<br />
Jahre 1929 verbrauchte dte amerikanische<br />
Automobilindustrie 6,8 Milliqnen t Walzeisen<br />
und Walzstahl, was 17,5 Prozent der Gesamtproduktion<br />
Amerikas mit 39 Millionen t<br />
ausmacht.<br />
Wy.<br />
Aprilproduktion der amerikanischen Automobilindustrie.<br />
Nach den neuesten Berechnungen<br />
ist die Automobilproduktion der Vereinigten<br />
Staaten von Amerika und Kanada<br />
im April gegenüber dem Monat März um<br />
21% auf 348 909 Personenwagen und Lastwagen<br />
gestiegen. Im Verlaufe der ersten<br />
4 Monate sind in U. S. A. und Kanada zusammen<br />
rund 1 Million Automobile erzeugt worden,<br />
gegen rund 1% Millionen in der gleichen<br />
Periode des Vorjahres und etwas über<br />
2 Millionen Wagen in den ersten 4 Monaten<br />
des Hochkonjunkturjahres 1929. Wy.<br />
Das Alter der amerikanischen Motorwagen.<br />
Wie die American Automobile<br />
Association berichtet, sind von 28 Millionen<br />
in den Vereinigten Staaten registrierten<br />
Wagen 8 Millionen oder 28 Prozent<br />
vor dem Jahr 1925 erworben worden und<br />
werden mit unter 25 Dollars pro Stück bewertet.<br />
Von diesen 8 Millionen gehören<br />
die meisten schon längst zum alten Eisen,<br />
sie sind aber bisher, sowohl Personenwie<br />
Lastautos, infolge der Krise noch<br />
nicht ersetzt worden und bilden daher<br />
eine bedeutende Reserve für die künftigen<br />
Absatzmöglichkeiten der Automobilindustrie.<br />
Neues von Ford. Henry Ford, der sich<br />
durch seine industriellen Arbeitsmethoden<br />
©inen grossen Namen gemacht hat, tritt mit<br />
einem neuen Projekt an die Oeffentlichkeit,<br />
das seinen 100,000 Arbeitern in Zukunft Beschäftigung<br />
für das ganze Jahr bringen soll.<br />
Bekanntlich findet in der amerikanischen<br />
Automobilindustrie bei den jährlichen Inventarisationen<br />
eine gründliche Ueberholung des<br />
gesamten Maschinenparkes statt, wodurch<br />
eine mehrwöchentliche Betriebsstillegung bedingt<br />
wird. Diese Arbeitsunterbrechung soll<br />
künftig auf die Sommermonate verlegte werden.<br />
Unlängst wurden vom Fordkonzern im<br />
nördlichen Michigan grössere landwirtschaftliche<br />
Betriebe aufgekauft. Soweit die Belegschaft<br />
der Fordwerke nicht bei den Inventurund<br />
Ueberholungsarbeiten verwendet werden,<br />
soll während der Stillegung der Werke<br />
den übrigen Belegschaften Gelegenheit gegeben<br />
werden, sich auf den landwirtschaftlichen<br />
Gutsbetrieben zu betätigen.<br />
Die bisherigen Verkaufsbedingungen Fords<br />
lauteten « lieferbar in Detroit». Somit mussten<br />
auf diejenigen Wagen, welche in den 30<br />
verschiedenen Städten, wo der Fordkonzern<br />
Montagewerkstätten unterhielt und dort zusammengesetzt<br />
wurden, vom Käufer ausser<br />
dem Preis, der sich auf lieferbar in Detroit<br />
bezog, noch die Transportspesen bezahlt<br />
werden, wie wenn der Wagen in Detroit<br />
selbst fabriziert worden wäre. Nach der<br />
neuen Verkaufspreiskalkulierung soll der Basispreis<br />
für alle Wagen, wo immer sie auch<br />
hergestellt werden, gleich sein, was effektiv<br />
einer Preisreduktion gleichkommt. Es wird<br />
die Ansicht vertreten, dass die andern Fabriken<br />
sich dieser Methode anschliessen werden.<br />
Wy.<br />
Schwedens wachsende Motorfahrzeugproduktion.<br />
K. K. Während im Jahre 1927<br />
Schweden aus eigener Motorfahrzeugproduktion,<br />
die in der Hauptsache auf die<br />
Volo-Fabrik in Göteborg entfallen, 297 Wagen<br />
verkaufte, waren es im Jahre 1929 bereits<br />
1383 und im Jahre 1930 1998. Exportiert<br />
wurden hauptsächlich Wagen nach<br />
Norwegen und Dänemark, doch sucht man<br />
jetzt bereits auch in andern Ländern Absatz.<br />
Gummi für den Strassenbau. Bei den chao«<br />
tischen Zuständen, die infolge der ununterbrochen<br />
anwachsenden Gummivorräte überall<br />
vorherrschen — sollen doch dieselben<br />
auf einen Bestand angewachsen sein, der die<br />
Versorgung der gesamten Welt für ein halbes<br />
Jahr sicherstellt — liegt der Gedanke<br />
nahe, Mittel und Wege zu suchen, um dem<br />
Kautschuk neue Verwendungsmöglichkeiten<br />
zu erschliessen. Sein Gebrauch für die<br />
Herstellung von Strassenbelägen ist bekannt.<br />
Trotzdem hat sich die Gummistrasse<br />
in grösserem Umfange bis jetzt noch nirgends<br />
recht durchzusetzen vermocht. Nach<br />
englischen Meldungen stellt sich zur Zeit ein<br />
Quadratyard Gummipflaster, das sind 0,836<br />
auf zirka 50 sh, während dlie gleiche<br />
Fläche mit Holz belegt einen Aufwand von<br />
45 sh erfordert. Trotz dieser Preisdifferenz<br />
haben sich einige englische Städte nicht davon<br />
abhalten lassen, Strandpromenaden mit<br />
Gummiauflagen zu versehen. Es ist dem<br />
Kautschuk in letzter Zeit gelungen, dem Leder<br />
erfolgreich Konkurrenz zu machen, indem<br />
die Treibriemenfabrikation immer mehr<br />
Gummi zu ihrer Verarbeitung verwendet.<br />
m 2<br />
Wy.<br />
ZAHLEN<br />
^^^^^^BiSr^^^<br />
IB^^^C ^^^^^B^^^^^^^> ^^H^Tül ^E^KISH^^KS<br />
DER RAFFINIERT ELEGANTE, KOMFORTABLE<br />
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Vertreter:<br />
NEUE PREISREDUKTION<br />
PREIS-LISTE <strong>1931</strong><br />
TORPEDO, 2 PL, «Luxe», auf normalem Ghassia<br />
TORPEDO, 4 PL, «Luxe«, auf langem Chassis<br />
TORPEDO COMMERCIAL, 400 kg<br />
TORPEDO SPORT, «Luxe», Spezial-Ausstattung<br />
COUPE, 2 PL, Halbblech, mit Spider<br />
COUPE, 2 PL, cLuxe», mit Spider<br />
COUPE, 2 PL. cGrand Luxe». ganz Blech, mit Spider<br />
COUPE BERUNE, 2 PL, cSuper Luxe», auf langem<br />
Chassis, Stahlblechkarosserie, mit grossem<br />
Reisekoffer hinten und grossem Koffer innen,<br />
Stoff- und Kunstholzausstattung, Scheinwerfer<br />
und Stoßstangen vorne und hinten verchromt,<br />
Innenlicht<br />
INNENLENKER, 4 PL, Holz-Metall-Bauart, langes<br />
Chassis,<br />
INNENLENKER, 4 PL, cLuxe», mit Stoßstangen,<br />
INNENLENKER, 4 PL, umstellbar für Lieferungswagen<br />
FOURGON, Stahlblech, 400 kg, mit 2 PL in geschlossenem-Führersitz,<br />
grosse Hintertüre<br />
Fr<br />
3900.—<br />
4350.—<br />
4150.—<br />
4500.—<br />
42G0.—<br />
4425.—<br />
4895.—<br />
5550.—<br />
4395.—<br />
4795.—<br />
4755—<br />
4300.—<br />
Dessen hochwertige mechanische Eigenschaften die ganze<br />
Welt in Staunen versetzten und sich erst kürzlich noch<br />
bei dem unter Mitwirkung schärfster Konkurrenz durchgeführten<br />
„TOUR DE FRANCE", den ersten Platz<br />
(Coupe Spido), die COUPE ANSALDO, sowie die<br />
COUPE DUNLOP errang, darf einen neuen Rekord<br />
sein eigen nennen, u. zwar denjenigen der Sparsamkeit l<br />
Beispiel: Bei einem jährlichen Durchschnitt von 12,000<br />
Kilometern kommen Sie auf folgende Unterhaltungskosten:<br />
Steuern . .<br />
Versicherung<br />
Benzin . .<br />
Oel . . . .<br />
Fr. 110.<br />
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Fr. 517.—<br />
Der km. kommt Ihnen somit, Steuern und Versicherung<br />
inbegriffen, auf ca. 4 1 /* Cts. zu stehen.<br />
Zögern Sie daher nicht länger und machen Sie eine<br />
Probefahrt bei einem unserer Vertreter oder bei uns.<br />
GENERALVERTRETUNG fSAE>A
10 AUTOMOBTL-REVUE <strong>1931</strong> 40<br />
• UVBvft* $•»»««••»•£•«•• wäre, ob Ihnen nicht der Verkäufer allenfalls einen dem Auftraggeber für die Güte derselben und hat<br />
iaKflwaäaMg^B^Mifcüi6KtMIW^IIW8WBHBEBMHHI gebrauchten Wagen für die Zwischenzeit hätte zur Gewähr zu leisten wie ein Verkäufer.<br />
Verfügung stellen können. Es wäre dies aber nur Die Haftung des Reparateurs besteht nur, wenn<br />
Anfrage 1025. Vertragsabschluss. Wir besitzen ein Entgegenkommen, nicht, eine Verpflichtung ge- der Besteller nach Ablieferung des Werkes dies, sodie<br />
Haftpflichtversicherung für unsere drei Wagen wesen. '•* bald es nach dem üblichen Geschäftsgang tunlich<br />
KSLrXTcJt VÄÄB*.*£ fi Anfrage 1027. Handänderung des versicherten &^ teÄS ZlWS<br />
treffenden Reisenden Unfälle hatten, die auf fahr- Gegenstandes m November 19d0 übernahm ich ein so die A dpren £nt_<br />
auf<br />
lässige Beschädigungen zurückzuführen waren. Nun Auto. l°hes «ne Kasko- und In. S as., C nveimöchten<br />
wir speziell in dieaem Vertrage die Klausel Sicherung abgeschlossen war. Die Handanderung » = iblieferun- des rehaben<br />
dass bei solchen fahrlässigen Unfällen der w « d erst im Monat März beim Losen des Wagens p^i er fen \utos keine klänge 1 mehr "eilend JL<br />
betref ende Reisende dafür haftbar gemacht werden eingetragen. Ich habe nun der Versicherungsgesell- £f j 08 keme Mdngel mehr * eUcml " e<br />
kann, ferner dass im Vertrage steht dass das Auto ^laü mUgeteilt dass^ 1Ch diese zw el Versi.chenm macht ^en- ^ ^ ^<br />
für aussergeschäftliche Fahrten nicht benutzt wer- ^ f \eii! Inir nun n^itdasf ich kein" Kiin^- ten Mängeln kann der Auftraggeber" einen entspre-<br />
Ich führe zur Zeit einen Prozcss, bei dem es<br />
sich u. a. auch um die Frage handelt, ob ein<br />
Liegenschaftenbesitzer von und zu seiner Liegenschaft<br />
fahren dürfe, zumal dann, wenn eine Zufahrtstrecke<br />
eine sog. Flurstrasso ist. Der Regierungsrat<br />
des Kantons Thurgau hat seinerzeit ein<br />
Fahrverbot auf fraglicher Flurstrasso erlassen,<br />
welchem Entscheid gemäss Beschluss des thurg.<br />
Grossen Rates auf ein Votum eines Ständerates<br />
die präjudizielle Geltung abgesprochen wurde.<br />
R. M.<br />
Antwort- Gemäss Paragraph 32 der Vollziehungsverordnung<br />
des Rogierungsrates des Kantons<br />
Thurgau zum Konkordat über eine einheitliche<br />
Verordnung betreffend den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />
und Fahrrädern vom 13. November<br />
1928 ist der Regierungsrat befugt, den Verkehr<br />
mit Motorfahrzeugen und Fahrrädern auf gewissen<br />
Strecken ganz zu verbieten, oder nur unter<br />
Antwort- Wir empfehlen Ihnen im Vertrat gg,srecht ha.be. Die Prämie müssle am Verfall- chenden Abzug an den Reparaturkosten machen,<br />
Antwort, wir emptenion innen, im veitrd_,t,<br />
oder, sofern dies dem Reparateur nicht iibermässge<br />
? Ä r Ä S n ctaX^SJJ'oSÄ Antwort WeXelt der Gegenstand des Ver- Kosten verursacht, die unentgeltliche Verbesserung<br />
^ir^t^t^^^^^^n sicherunssverlrase, den Eigentümer, so^ gehen die und bei Verschulden des Reparateurs Schadendes<br />
betreffenden Reisenden gehen, sofern ihn ein ^echte * Pachten aus dem Versicherungsver- ersatz verlangen.<br />
gewissen Bedingungen zu gestatten Von dieser<br />
Verschulden trifft. Er hätte also nur dann nicht ' ra *? e ^i den Erwerber über. Wenn der Erwerber<br />
seiner Kompetenz hat nun der Regierungsrat<br />
für Schäden zu haften, wenn es sich um Zufall, des versicherten Gegenstandes dem Versicherer bin- Anfrage 1029. Fahren mit «ungelöstem» Trakhöhere<br />
Gewalt oder ausschließliches Verschulden "^ 14 Tagen nach erfolgter Haudanderung Schrift- , or , ein Fahrverbot für die in Frage stehende Flur-<br />
im fraglichen Fall Gebrauch gemacht, indem er<br />
Ist cs gestElttet. im Kanton St. Gallen mit eieines<br />
Dritten handeln würde.<br />
"M 1 ! 6 ' 11 - dasß e den<br />
llch<br />
/' Uebe.rga.ng der Versiehe-<br />
strasse crliess. Durch die von Ihnen erwähnte<br />
nem «„„gelösten. Traktor zu fahren, indem man<br />
Im weitern wäre im Vertrage die Bestimmung run« ablehne, so geht der Versicherungsvertrag auf<br />
Stellungnahme des thurgauisch.cn Grossen Rates<br />
einfach (lia Nummer vom andern Traktor anbringt,<br />
scheint dieses Fahrverbot als solches nicht berührt<br />
aufzunehmen, dass das Automobil vom Roisenden<br />
en ,<br />
rw .j? lDer J-"\ cr - welcher in Reparatur ist? Beide sind gleicher Marnur<br />
für geschäftliche Fahrten, d. h. für Fahrten, £ us Ihrem Brief geht hervor, dass Sie das Auto k(J I]nd Grösge_ Dßr un„ oIöste Traktor wur(1o pnt . worden, dass dieses Verbot für andere Flurstras-<br />
worden zu sein, sondern es ist lediglich festgestellt<br />
die im Auftrage der Firma ausgeführt werden, ge- lm November letzten Jahres übernommen haben, da- j. h ß n sen nicht von präjudizicller Bedeutung sein soll.<br />
braucht werden darf und dasser bei Widerhand- g*£ wur e ^ Handande-*^j£*g> kon- A n t w o r t. Ihrß go Wir lassen hier die Frage nach der Verteilung<br />
Ä^.Ä- B «^^« Pei a3ÄXfS l Bezug^l e AbT/hntrdesUe^r^ge'^^^r- stehen zu müssen, ob es gestattet sei. mit einem der Kompetenzen zwischen den beiden genannten<br />
Allenfalls £ Ke Im trtra£vor^chÄ: sicherung.vertrages ist nun massgebend der Zeit- Traktor welcher noch nicht den Automobilbehörden Behörden offen.<br />
dass der Reisende eine Kaution von soundsoviel PV nkt des Lrwerbes des Zivi rechtlichen Eigentums, zur Erteilung der Verkehrsbewilhgung vorgeführt<br />
In casu besteht also ein Fahrverbot auf dieser<br />
, o- , , j, Mnt'rWe h't * UleSes wird erworben durch Kaufvertrag, Sehen- worden ist, zu fahren, wenn man die Nummern<br />
CT<br />
. -, \ . kung etc. Demgegenüber ist die Eintragung der des andern, sich gegenwärtig in Reparatur befin-<br />
Anfrage 1026. Garantieverpflichtung. Ich habe Handanderung auf der Polizeiko«trolle ein öffent- denden Traktors auf diesen überträgt,<br />
vor einigen Monaten einen ausländischen Wagen ge- Hcher Morgan«:, der Ihnen nicht Eigentum ver- Ein solohcs Vorgehen ist unseres Erachtens<br />
kauft; vor Ablauf der Garantiezeit brach ohne mein s « haffen konnte und fur_ das Weiterbestehen des nioht zuiässig, denn einmal muss jedes Motorfahr-<br />
Flurstrasse. Aus Ihrem Brief geht nun nicht<br />
eindeutig hervor, ob es sich bei der Flurstrasse<br />
um die einzige Zufahrtsstrasso zu der fraglichen<br />
Besitzung handelt, oder ob diese noch durch andero<br />
vom Verbot nicht betroffene Strassen in geeigneter<br />
Weise mit der Umgebung in Verbindung steht.<br />
Im letztem Fall wäre wohl gegen das Fahrverbot<br />
nicht viel auszurichten, besonders dann nicht,<br />
Verschulden am Motor ein kompliziertes Teilstiick. Versicherungsvertrages nicht von Bedeutung ist. zeug; bevor es in Zirkulati O n tritt, den zuständigen<br />
Der Verkäufer erklärte sich ohne weiteres bereit * f nn S>1 °, , ~ ut0 „ lm .<br />
JNovcmt J cr übernommen .Automobilbehörden vorgeführt werden, wobei gleichfür<br />
kostenfreies Ersatzteil; das betreffende Stück haben. So haben Sie offenbar damals an ihm E,gen- MU. dfir Nachweis zu erbl. inR(m ist , dass eine<br />
war indessen nirgends im Lande vorrätig, es musste ^*° r^- j^ KandH ^l einschlägige Haftpflichtversicherung besteht. Derwenn dieser Weg nun von einem Personenauto befahren<br />
werden sollte und nicht von Autos, die zur<br />
CrS1C<br />
vom Ausland beschafft werden. Verzögerung- meh- , T „„ o i]„ P i.„f. ;„, uj., „.„" ,.„„,„~ t '<br />
erim^s"<br />
t gOg. «ungelöste Traktor» muss also vorerst den zurere<br />
Wochen.<br />
standigen Behörden zur Abnahme vorgeführt wer- Bewirtschaftung des Grundstückes dienen.<br />
Während dieser Zeit konnte ich meinen Wagen «„»•.an« imi u ti J D • T den.<br />
Falls die fragliche Flurstrasse die einzige Zuund<br />
Ausfahrt des Grundstückes ist, könnte das<br />
natürlich nicht benutzen, da ich denselben täglich . , " nlr |9 e mia - «attung aes Reparateurs. Im Gleichzeitig können Sie dann ein Gesuch stellen,<br />
geschäftlich brauche, bin ich empfindlich geschä- letzten Sommer wurden mir bei meinem \\agen bei dass Ihnen die Bewini?ung erteilt wird, die Nllm.<br />
Befahren derselben nach unserer Ansicht erzwungen<br />
werden, gestützt auf die Vorschriften des<br />
digt. Nach Garantievertrag werden schadhafte Teile<br />
eine , r Passabfahrt zwei Kolben ausser Betrieb ge- mprn yQm andej. n Traktor währ end dessen Repaersetzt;<br />
beim Kauf wurde erklärt, dass ein voll- !ff \ s fm an zu<br />
f<br />
ra .' ern ' "f! lch stellte den ratur auf den sog. ungelösten Traktor übertragen Z.G.B, über den Notweg, speziell Z.G.B. Art. 694.<br />
ständiges Ersatzteillager in der Schweiz vorhanden<br />
Mot « r ab und liess den Wagen stehen. zu djirfen wird ^ ^ dieseg G(, such VQn den B( ,_ Unter der gleichen Voraussetzung kann übrigens<br />
Der<br />
sei. Der Lieferant will eich auf nichts einlassen.<br />
G f a der em<br />
S^-<br />
J f- hr vorh 1 er dl ° wollige hörden bewilligt so werden sie gut tun, auch no(. h<br />
das regierungsrätliche Fahrverbot vernünftigerweise<br />
nicht den Sinn haben, es dem betreffenden<br />
es sei ein Zufall, dass dieser selten angeforderte Revision des Wagens vornahm wurde benachnch- a Haftpflichtversichernngsgesellschaft davon<br />
Ersatzteil so lange gefehlt habe. tigt, er solle den Wagen abholen und reparieren, Liegenschaftseigentümer zu verunmöglichen, mit<br />
>mteil zu macneIlj für wie l ange diese Numseinem<br />
Auto zu seiner Liegenschaft zu fahren,<br />
Es interessiert mich, zu erfahren, wie die rechtw<br />
as auch geschah; bei der ersten Fahrt nach der mernübertra
46 - <strong>1931</strong> REVUE AUTOMOBILE 11<br />
A. C. S.<br />
SEKTION LUZERN. Die Delegierten-Versammlung<br />
des Automobil-Club der Schweiz, welche am<br />
13./14. Juni in Luzern stattfindet, verspricht für<br />
im automobilistischen Kreise ein gesellschaftliches<br />
Ereignis zu werden. Für den geschäftlichen Teil<br />
konnte in sehr verdankenswerter Weise von der<br />
Regierung der Grossratssaal erhältlich gemacht<br />
werden. Da diese Veranstaltung" dieses Jahr als eigentliches<br />
Clubfest des A. G. S. geplant ist, finden<br />
folgende gesellschaftliche Anlässe statt: Am Samstag<br />
abend im Hotel Schweizerhof ein Ball für die<br />
HH. Delegierten mit ihren Damen, sowie alle weiteren<br />
A. C. S.-Mitglieder; Sonntag mittag im Hotel<br />
Palace ein Festbankett und am Nachmittag eine<br />
Seefahrt nach Hertenstein ins Schlosshotel.<br />
Die Sektion Luzern des A. G. S. wird nichts unterlassen,<br />
um den HH. Delegierten ihren Aufenthalt<br />
in Luzern so angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
SEKTION ZÜRICH. 2. Burgenfahrt und Alpenblumenfahrt.<br />
Für die Wiederholung der Burgenfahrt<br />
in den Aargau vom 3i. Mai <strong>1931</strong> hatten sich<br />
wiederum über 100 Teilnehmer angemeldet. Es<br />
scheint, dass für Veranstaltungen solcher Art, unter<br />
kundiger Führung, ein grosses Interesse bei<br />
weiten Automobilistenkreisen besteht.<br />
Als nächste Veranstaltung findet Sonntag, den<br />
7. Juni <strong>1931</strong>, iO'A Uhr vormittags, gemeinsam mit<br />
der Ortsgruppe Zürich der Avia. eine Filmvorführung<br />
des TJfa-Kulturtonfilms «Der gläserne Motor»<br />
statt, der bei seinen Erstaufführungen berechtigtes<br />
Interesse erweckte. Eine Wiederholung des<br />
Films ist für den Fall starken Andranges für Sonntag,<br />
den 14. Juni vorgesehen, und möglicherweise<br />
soll derselbe auch in Winterthur gezeigt werden.<br />
Die Alpenblumenfahrt ins Engadin vom 20./21.<br />
Juni, bei ungünstiger Witterung am 27./28. Juni,<br />
dürfte sich aller Voraussicht nach zu einem Ereignis<br />
besonderer Art gestalten. Die Ortsgruppe<br />
Oberengadin der Sektion Graubünden des A. C. S.<br />
wird alles tun, um den Zürcher Clubfreunden einen<br />
möglichst angenehmen und gastfreundlichen Aufenthalt<br />
zu bieten. Für den Unterhaltungsabend im<br />
Suvrettahouse steht ein vergnügtes Programm in<br />
Aussicht, und für den Sonntas: mittag ist ein grosser<br />
Picknickbetrieb am herrlich gelegenen Cavlocciosee<br />
in der Nähe der Maloja geplant.<br />
Für die am 11. Juli stattfindende Autavia sind<br />
bereits die ersten Meldungen eingegangen. Da auch<br />
Nachfrage nach einzelnen Automobilbesatzungen besteht,<br />
ist das Sekretariat der Sektion Zürich des<br />
A. G. S. gerne bereit, die Komplettierung der einzelnen<br />
Equipen (Flugzeugbesatzung) zu ermöglichen.<br />
SEKTION GRAUBÜNDEN, Ortsgruppe Ober-<br />
engadin. Die junge Ortsgruppe Oberengadin der<br />
Sektion Graubünden lädt auf 2O./21. Juni die Sektion<br />
Zürich zu sich zu Gast. Unsere Freunde aus<br />
dem «Unterland» benützen den Anlass zur Durchführung<br />
einer Alpenblumenfahrt nach dem Engadin.<br />
Und nach dem Interesse zu schliessen, das die<br />
Sache schon jetzt in der Limmatstadt gefunden,<br />
darf zweifellos mit einer starken Beteiligung gerechnet<br />
werden. Wir Engadiner unsererseits werden<br />
unsere Ehre darein legen, unsere Gäste zu<br />
empfangen, wie man es von St. Moritz erwartet<br />
und ihnen ein paar Stunden frohen, unbeschwerten<br />
Genusses verschaffen. « Alpenblumenfahrt»<br />
— schon der Name weckt das Bild des Engadins<br />
im Schmuck seiner einzigartigen Bergflora. Daneben<br />
aber harrt der Gäste ein Programm, das<br />
auch der Geselligkeit weiten Raum gewährt.<br />
Am Samstag, den 20. Juni erfolgt die Anfahrt<br />
über den Albulapass, wo die Ortsgruppe Oberengadin<br />
ihre Freunde begrüsst und in Empfang nimmt.<br />
Der Abend vereinigt die Gäste mit den Angehörigen<br />
der Ortsgruppe Oberengadin bei einem Bankett und<br />
anschliessender Unterhaltung im Suvrettahaus. Für<br />
den Sonntag haben die Organisatoren einen Ausflug<br />
nach Maloja, mit Picknick am Cavlocciosee,<br />
in petto. Wer Zeit und Lust hat, kann von hier<br />
einen Abstecher nach dem romantischen Soglio unternehmen.<br />
Der Abend führt die Gesellschaft über<br />
den Julier wieder ihren heimatlichen Gestaden entgegen.<br />
Wer jedoch noch länger verweilen und den<br />
Berglenz im Engadin auskosten will, der fährt am<br />
Montag nach dem Ofenpass und bezieht im Hotel<br />
II Fuorn Standquartier, um von dort aus den Nationalpark<br />
kreuz und quer zu durchstreifen, lr.<br />
fiufosektion Aargau.<br />
Die Geschicklichkeitsprüfung findet nächsten<br />
Sonntag, den 7. Juni 1-931, wie bereits mitgeteilt,<br />
auf der Baldegg bei Baden statt. Bei ungünstiger<br />
Witterung wird die Gymkhana auf Sonntag, den<br />
14. Juni verschoben. Wir können Sie versichern,<br />
dass diese Veranstaltung Ihnen einige interessante<br />
und fröhliche Stunden bieten wird, und wir hoffen<br />
deshalb auf einen Massenbesuch auch derjenigen<br />
Clubmitglieder, welche unseren Veranstaltungen<br />
bis anhin ferngeblieben sind. Wir möchten höfl.<br />
ersuchen, diesen Sonntag für die Gymkhana auf<br />
der Baldegg zu reservieren. Wir bitten Sie, das in<br />
der nächsten «Automobil-Revue» erscheinende detaillierte<br />
Programm genau zu beachten.<br />
Der Vorstand.<br />
Autosektion Seeland<br />
Pfingslfahrten. Zu Pfingsten hat die Sektion<br />
Seeland zwei Ausflugsprogramme an ihre Mitglieder<br />
verschickt. Das eine nach der Ostschweiz und<br />
Friedrichshafen, das andere nach dem französischen<br />
Burgund zeigend. Beide Programme haben<br />
Liebhaber gefunden und wurden deshalb ausge?<br />
führt.<br />
Fahrt nach Buigund.<br />
Die Burgundergruppe fuhr Sonntags früh vom<br />
Seeland ab, sammelte sich in Neuenburg um 7 Uhr<br />
und fuhr von dort in Kolonne über die Grenze<br />
nach Pontarlier und von dort bis Salains, wo ein<br />
Frühstückshalt vorgesehen war. Nach gemeinsamer<br />
Fahrt mit etlichen Hindernissen traf man<br />
um die Mittagszeit in Döle ein. Nach einem sehr<br />
gelungenen Mittagessen wurde über Auxonne nach<br />
Dijon gefahren, allwo männiglich sich mit kühlem<br />
Trunk die Nachmittagshitze zu vertreiben suchte.<br />
Etwas später als programmässig wurde von<br />
Dijon weggefahren und der vorgesehene Zwischenhalt<br />
in Beaune trotz vorgeschrittener Stunde ab-<br />
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gehalten, um dem guten. Burgunderwein einen Besuch<br />
abzustatten.<br />
Abends 8K Uhr traf die Kolonne wohlbehalten<br />
in Chälon s. Saone ein, wo übernachtet wurde. Auf<br />
Montag war Abfahrt auf 10 Uhr vorgesehen. Der<br />
glänzende Burgunder, sowie der bei uns verbotene<br />
Pernot sorgten dafür, dass die Zeit nicht eingehalten<br />
werden konnte. Auch das Städtchen Chälon an<br />
und für sich übte eine gewaltige -Anziehungskraft<br />
auf unsere Leute aus, und so schlug denn bereits<br />
die Glocke am Kirchturm die elfte Stunde, als alles<br />
marschbereit war.<br />
In Lons-le-Saunier sorgte ein feudales Mittagessen<br />
dafür, dass die Stimmung nicht versagte.<br />
Ziemlich spät am Nachmittag wurde das liebliche<br />
Jurastädtchen verlassen, um über Champagnole direkt<br />
nach Pontarlier zu fahren. Ein letzter Bierhalt<br />
im gastfreundlichen Frankreich wurde hier<br />
durchgeführt, und die Reisegesellschaft traf sich<br />
zum Abschied in Neuenburg in der Rotond'e.<br />
Wenn auch unsere Reise über 600 km zählt und<br />
an die Fahrer gewisse Anforderungen gestellt hat,<br />
so sind doch alle mit fröhlichem Gemüt und über<br />
die Fahrt zufrieden im heimatlichen Seeland gelandet.<br />
St.<br />
Fahrtin die Ostschweiz.<br />
Sonntag morgen bei sonnenklarem Wetter besammelten<br />
sich punkt §% Uhr 7 Wagen beim Clublokal<br />
Hotel Bahnhof Lyss, zu denen sich in Ölten<br />
und Baden je noch ein Wagen gesellte, so dass wir<br />
mit 0 Wagen und 33 Teilnehmern die Fahrt antraten.<br />
Unter Führung unseres Reiseehefs, Herr Robert<br />
Meier, ging es rasch über Solothurn, Ölten, Zürich<br />
nach Schaffhausen an den Rheinfall, wo wir als<br />
erstes Ziel unserer Reise das schöne Naturwunder<br />
betrachteten. Einige Reiseteilnehmer Hessen es sich<br />
nicht nehmen, sich mit Motorboot nach dem Fels<br />
mitten im Rheinfall führen zu lassen, um im Gebrause<br />
und im Wasserstaub einen Begriff zu erhalten<br />
von der Kraft dieser Naturgewalt.<br />
Nach einem guten Mittagessen im Hotel «Rüden»<br />
in Schaffhausen besichtigten wir noch die Stadt,<br />
wobei der Besuch des Munot nicht fehlte. Ziel der<br />
nächsten Etappe war Stein a. Rhein. Hier wären<br />
wir am liebsten einige Tage geblieben, in diesem<br />
antiken, einzig schönen Ort. Unter kundiger Führung<br />
besichtigten wir das Kloster, das etappenweise<br />
renoviert wird. Was hier an Kunstschätzen<br />
aus allen Zeiten zu sehen ist, lohnt schon den Besuch.<br />
Nachdem wir hier begreiflicherweise wegen<br />
all den Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt wegen<br />
dem «Beerliwein», der sich auch im Hausgang<br />
gut trinken lässt, eine Verspätung im Programm<br />
erhielten, ging es nachher in ziemlich raschem<br />
Tempo bis zum nächsten inoffiziollen Halt, nach<br />
Gottlieben, in die Drachenburg. Vielen von unseren<br />
Wehrmännern steht sie von der Grenzbesetzung her<br />
in angenehmer Erinnerung. Auch wir waren dort<br />
bald in Stimmung; namentlich der Benjamin der<br />
Reisegesellschaft gefiel der Wirtin so gut, dass sie<br />
ihn bald behalten hätte.. «Die choge Berner!» Auch<br />
hier war Trennung schwer, und nur die noch zu<br />
fahrende Strecke bis zu unserem Nachtquartier<br />
mahnte zum Aufbruch.<br />
Infolge Strassenbauten erreichten wir Arbon<br />
nur auf Umwegen. Es war bald 21 Uhr, als das<br />
Nachtessen serviert werden konnte. Im Hotel «Bär»<br />
waren wir in jeder Beziehung gut aufgehoben; be-<br />
greifhcherweise durfte dies «Bärnern» gegenüber<br />
nicht anders sein. Ein Spaziergang dem schönen<br />
Quai entlang in der kühlen Abendluft, mit nachherigem<br />
gemütlichem Hock mit Schlummerbechern<br />
im schönen Garten des Hotels beendete den ersten<br />
Tag unserer Reise.<br />
Hell und klar wie der erste Tag brach auch der<br />
zweite an. Golden grüsste uns Frau Sonne überm<br />
Bodensee. Eine Dampferfahrt auf dem Bodensee<br />
bei diesen Wetterverhältnissen am frühen Morgen<br />
hinterlösst einen unvergesslichen Eindruck. In<br />
Friedrichsbafen Hessen wir uns direkt zur Zeppelinwerft<br />
führen. Jedermann war gespannt, den «Graf<br />
Zeppelin» einmal in seiner «Garage» zu seh»».<br />
Wenn man diesen Riesen mit Eleganz durch die<br />
Luft fliegen sieht, so kommt er uns gross vor.<br />
Wenn man aber das Ungetüm von 215 m Länge<br />
vor Augen hat, macht er einen titanenhaften Eindruck.<br />
Damit hatte unsere Fahrt den Höhepunkt<br />
erreicht.<br />
Nach guter Mittagsverpflegung im Zeppelin-<br />
Saalbau Rückfahrt nach Romanshorn, wo uns vom<br />
Schiff aus eine neue Attraktion geboten wurde.<br />
Romanshorn hatte Flugtag mit dem berühmten<br />
Akrobatikflieger Udet. Alles erfreute sich an den<br />
herzbeklemmenden Evolutionen dieses kühnen Fliegers.<br />
Von Romanshorn ging's nun in rascher Fahrt<br />
nach St. Gallen, nach kurzem Halt nach Zürich,<br />
Ölten, von wo wir alle wohlbehalten ca. 23 Uhr<br />
glücklich im Lokal Hotel «Bahnhof» anlangten.<br />
Nach Einnahme des obligaten Schlummerbechers<br />
gingen wir hochbefriedigt in unsere Klause.<br />
Ich möchte diesen kurzen Rückblick nicht schliessen,<br />
ohne unserem umsichtigen Reisechef, Herrn<br />
Robert Meier, zu danken für seine tadellose Reiseleitung<br />
und auch den mitfahrenden Kollegen für<br />
die flotte Fahrdisziplin während der ganzen Fahrt.<br />
J.<br />
At*<br />
den<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Die Monatsversammlung findet<br />
Mittwoch, den 3. Juni <strong>1931</strong>,<br />
abends 8/4 Uhr, im Vereinslokal<br />
im Dji Pont, Schüteeastube,<br />
I. Stock, statt und laden<br />
wir alle unsere verehrten Vereinsmitglieder,<br />
sowie noch fernstehende<br />
Berufskollegen freundlichst<br />
ein. Es kommen zwei wichtige Abstimmungen<br />
zur Erledigung, und ersuchen wir alle Mitglieder<br />
in ihrem eigenen Interesse, an dieser Versammlung<br />
teilzunehmen. Einen zahlreichen und pünktlichen<br />
Besuch aller Kollegen erwartet<br />
der Vorstand.<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. Arnold Buch!.<br />
Walter Mathys. — Hugo Labhart.<br />
Telephon der Redaktion: Bollwerk 39.84 (HaHwaf >.<br />
Ausserhalb Geschäftszeit: Bollwerk 82.95.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. Arnold Bflchl<br />
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BERN, 2. Juni <strong>1931</strong><br />
N°46<br />
II. Blatt<br />
BERN, 2. Juni <strong>1931</strong><br />
T«e«§«•». Rundschau<br />
Das Auto seine eigene Garage. Dieser<br />
Satz stimmt nur scheinbar nicht. Wenn man<br />
nicht gleich darauf kommt, was er bedeutet,<br />
so liegt das vermutlich nur daran, dass man<br />
auch die Sache selbst erst langsam zu erkennen<br />
beginnt. Die Tatsache nämlich, dass<br />
der moderne geschlossene Wagen seine Garage<br />
gewissermassen- mit sich selber herumträgt.<br />
Der moderne, geschlossene Wagen<br />
ist ja schon so wetterfest geworden,<br />
dass man mit ihm durch den grössten Wolkenbruch<br />
und durch den ärgsten Schneesturm<br />
fahren kann, ohne auch nur einen<br />
Tropfen Nässe zu verspüren.<br />
Wagen wirklich schon fast so wohl geborgen<br />
wie zu Hause, wie überhaupt in einem<br />
Haus. Mit seiner Oberfläche aus Nitrozellulose<br />
und Chrom, seinen Beschlägen aus<br />
rostfreiem oder parkerisiertem Stahl, besitzt<br />
der moderne geschlossene Waigen gegen<br />
die langsam korrodierenden Einflüsse der<br />
Feuchtigkeit schon eine solche Widerstandsfähigkeit,<br />
dass man ihn ruhig<br />
wochen- oder monatelang im Freien<br />
stehen lassen kann, ohne dass er merklich<br />
leidet. Zum wachsenden Kummer der Polizeibehörden<br />
nützen das auch böse, geizige<br />
Grossstadtfahrer in immer grösserem Umfang<br />
aus.<br />
Die Frage, ob ein geschlossener Wagen<br />
für die Betriebspausen noch eines besonderen<br />
schützenden Gehäuses bedürfe, wird jedenfalls<br />
mit der technischen Weiterentwicklung<br />
je länger je diskutabler. Wer weiss,<br />
ob der Wagen wicht einmal zum integrierenden<br />
Bestandteil einer Wohnung wird, sozusagen<br />
zu einem fahrbaren Zimmer? Tags<br />
ein «Fahrzimmer», nachts, nach dem Umklappen<br />
einiger Polster, ein Schlafzimmer?<br />
Schlafen und Fahren kann man ja ohnehin<br />
nicht gleichzeitig.<br />
Heute allerdings sind wir noch nicht ganz<br />
'50 weit. Die Polizei will von permanenten<br />
«Freiluft--Garagen» auf der Strasse noch<br />
nichts wissen und der Wohnlbau-Arcfoitekt<br />
bezieht offene Stationierplätze selten in seine<br />
Pläne ein. Mancher Autler ist überdies auch<br />
noch etwas Bastler und will seinen Wagen<br />
unter Dach pflegen und hätscheln können.<br />
Schliesslich gibt es immer auch, noch einige<br />
nötige und unnötige Utensilien, die auch<br />
irgendwo versteckt untergebracht sein wollen,<br />
wie leere Benzin- und Oelkannen, verbrauchte<br />
Reifen, Putzlappen und -schwämme,<br />
Bürsten, defekte Wagenheber, ausgetragene<br />
Trench-Coats, usw.<br />
Aber es sieht ganz danach aus, als ob in<br />
einem noch rationelleren Zeitalter diesen<br />
Dingen die Lebensberechtigung abgesprochen<br />
und jeder geschlossene Wagen zu seiner<br />
eigenen Garage werden könnte. m.<br />
Eine neue automatische Bremse für Lastwagen-Anhänger.<br />
Um auch bei schweren<br />
Man ist im Lastzügen ein rasches Bremsen zu ermöglichen<br />
und um die Notwendigkeit, einen<br />
Bremser auf dem Anhänger mitzunehmen, zu<br />
vermeiden, wurden schon vor längerer Zeit<br />
sog. automatische Anhängerbremsen geschaffen.<br />
Diese Bremsen treten im allgemeinen<br />
dann in Funktion, sobald der Anhänger Neigung<br />
zeigt, auf den Zugwagen aufzulaufen.<br />
In der Ausführung solcher Bremsen sind jedoch<br />
mehrere Varianten festzustellen, wobei<br />
nicht immer allen Anforderungen entsprochen<br />
ist. Es geht z. B. nicht an, Zugwagen und<br />
Anhänger einfach so zu verkuppeln, dass die<br />
Kraft, mit welcher der Anhänger auf den<br />
Zugwagen aufzulaufen strebt, sich unmittelbar<br />
als Zug auf das Anhänger-Bremsgestänge<br />
umsetzt, denn sonst käme es zu einem ununterbrochenen<br />
stossenden Hin- und Herpendeln<br />
des Anhängers, was grosse Beanspruchungen<br />
und Abnützungen verursachen<br />
würde. Um solche Pendelungen zu verhindern,<br />
muss ein dämpfendes Organ eingeschaltet<br />
werden. Die Dämpfung kann beispielsweise<br />
hydraulisch sein. Ganz besonders einfach<br />
und billig kommt sie bei der neuen<br />
Blum-Anhängerbremse, einer Schweizer Konstruktion,<br />
durch ein Organ zustande, das ähnlich<br />
wie ein Federstossdämpfer aus einzelnen<br />
Lamellen besteht, die durch eine starke Feder<br />
gegeneinander gepresst werden. Durch mehr<br />
oder weniger starkes Einstellen der Feder<br />
hat es der Fahrer in der Hand, die Dämpfung<br />
dem jeweiligen Belastungszustand des Anhängers<br />
oder dem Strassenzustand entsprechend<br />
einzustellen und damit eine verschieden<br />
starke Bremswirkung am Anhänger<br />
zu erzielen.<br />
Zwei wertvolle Vorteile bietet die Blum-<br />
Anhängerbremse vor anderen Konstruktionen<br />
noch damit, dass sie sich durch Einstecken<br />
eines Bolzens rasch ausser Funktion setzen<br />
lässt, wenn z.B. der Anhänger eine kurze<br />
Strecke rückwärts geschoben und dass sie<br />
sich ebenso leicht in angezogenem Zustand<br />
feststellen lässt, wenn der Anhänger allein<br />
stehen gelassen werden soll.<br />
Die Handhabung der Kupplung ist dabei<br />
gegenüber derjenigen eines Anhängers ohne<br />
automatische Bremse in keiner Weise erschwert.<br />
Bremsversuche, die mit einem Lastzug, bestehend<br />
aus einem 5-Tonnen-Saurerwaigen<br />
mit 300 kg Nutzlast und einem 5-Tonnen-<br />
Saurer-Anhänger mit 4 Tonnen Nutzlast nach<br />
mehrwöchigem Probebetrieb angestellt wurden,<br />
ergaben bei 15 km-Std.-Geschwindigkeit<br />
einen Bremsweg von 2,2 m, bei 20 km-Std.<br />
von 3,10 m und. bei 30 km-Std. von 7,5 m.<br />
Diese Bremswege entsprechen den Bremswegen,<br />
wie sie im Mittel bei Personenwagen<br />
mit Vierradbremsen<br />
können.<br />
angenommen werden<br />
-s.<br />
Vom Einfahren neuer Wagen.<br />
Bei manchen neuen Wagen ist auf der<br />
Windschutzscheibe die Vorschrift aufgeklebt,<br />
dass während einer «Einlaufperiode»<br />
von 1000 oder mehr Kilometer eine bestimmte<br />
Maximalgeschwwindigkeit nicht<br />
übertreten werden dürfe. Trotzdem sich<br />
die meisten Besitzer neuer Fahrzeuge wirklich<br />
bemühen, dieser Vorschrift nachzu-<br />
Ein hochinteressanter neuer Sportwagen ist der englische «AHa», der mit seinem 1100-ccm-Vierzylindermotor Geschwindigkeiten von 160 km/St, erreichen<br />
soll. DeT Motor hat zwei obenliegende Nockenwellen und schräghängende Ventile, besteht grösstenteils aus einer Aluminiumlegierung und<br />
wiegt nur 60 kg. Die Magnesiumkolben laufen in eingesetzten Graugussbüchsen; die Pleuelstangen bestehen ebenfalls aus Leichtmetall. In der Skizze<br />
sind vor allem noch die originelle, einfache Lenkung und die interessante Kombination von Handbremse und Fussbremse zu beachten. Der Wagen soll für<br />
350 Pfund Sterling auf den Markt gebracht werden. (Cliche «AutocarO<br />
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leben, trifft man doch einen grossen Prozentsatz<br />
von Wagen mit frühzeitigen Alterserscheinungen<br />
und charakteristischen Störungen,<br />
die darauf hinweisen, dass der<br />
Einlaufprozess doch nicht richtig vor sich<br />
gegangen ist.<br />
Mit einem schematischen Befolgen der<br />
Vorschrift ist eben erst sehr wenig getan.<br />
Ein Fahrer kann die vorgeschriebene Einlaufstrecke<br />
streng einhalten und vielleicht<br />
mit der Geschwindigkeit noch bedeutend<br />
unter dem zulässigen Maximum bleiben<br />
und trotzdem seinen Motor schon um einen<br />
grossen Tdil seiner Lebensdauer bringen,<br />
während ein anderer, der mit technischem<br />
Gefühl vorgeht, trotz häufigen Ueberschreitens<br />
der oberen Geschwindigkeitsgrenze seinen<br />
Motor viel mehr schont und schon nach<br />
einigen hundert Kilometer über eine eingelaufene<br />
Maschine verfügt.<br />
Der Nachdruck muss bei allen Einlauf-<br />
Vorschriften auf die allgemeine Schonung<br />
des Motors gelegt werden. Es nützt nichts,<br />
wenn man wohl immer unter der vorgeschriebenen<br />
Maximalgeschwindigkeit bleibt,<br />
im Leerlauf oder in kleinen Uebersetzungen<br />
aber den Motor auf die höchsten Tourenzahlen<br />
treibt. Ein gefühlvoller Fahrer kann<br />
unter Umständen einen Wagen selbst in<br />
einem Rennen mehr schonen als ein «technischer<br />
Rohling», der sein Fahrzeug als seinen<br />
Sklaven betrachtet, von dem er verlangen<br />
kann, was ihm gerade einfällt. Zu den<br />
«technischen Rohlingen» sind unbedingt<br />
auch die Fahrer zu zählen, die jede Steigung<br />
in der Direkten nehmen wollen, ganz<br />
gleichgültig, wie hart und stossweise der<br />
Motor dabei arbeiten muss.<br />
Die schematische Einfahr-Vorschrift mit<br />
der festgelegten Einlauf-Kilometerzahl und<br />
Maximalgeschwindigkeit ist rpir ein Notbehelf.<br />
Sie hat selbstverständlich auch nicht<br />
für alle Wagengattungen gleiche Geltung,<br />
denn es ist klar, dass ein grosser, starker<br />
Wagen, der später 140 Stundenkilometer<br />
zu laufen imstande ist, eino viel höhere Einlauf-Maximalgeschwindigkeit<br />
schadlos erträgt<br />
als ein Kleinautomobil, dessen katalogmässige<br />
Höchstgeschwindigkeit vielleicht<br />
70 Stundenkilometer beträgt. Bei einem<br />
teuren, starken Wagen kann auch die Einlauf-Strecke<br />
kleiner sein als bei einem billigen,<br />
kleinen Fahrzeug. Denn er wird<br />
meist schon in der Fabrik stundenlang ausprobiert,<br />
während der andere vielleicht direkt<br />
von der Montagekette kommt.<br />
Viel schädlicher als ein gelegentliches<br />
Ueberschreiten der, vorgeschriebenen Einlauf<br />
- Maximalgeschwindigkeit ist immer<br />
ein rücksichtsloses Vorgehen beim Inbetriebsetzen<br />
eines kalten Motors. Gerade ein<br />
neuer Motor soll nach dem Anlassen unbedingt<br />
einige Minuten mit niedriger Tourenzahl<br />
leer laufen, damit er sich gleichmassig<br />
erwärmt, bevor man ihm grössere<br />
Arbeit zumutet Ein neuer Motor, der in<br />
kaltem Zustand überanstrengt wird, kann<br />
auf einer Fahrstrecke von einem Kilometer<br />
mehr leiden als später während Strecken<br />
von Hunderten von Kilometer. Man lege<br />
sich Rechenschaft darüber ab, dass bei den<br />
noch sehr knappen, klemmenden Lagern<br />
des neuen Motors das Oel nur schwer zu<br />
den Schmierstellen gelangen kann, bevor es<br />
wirklich warm ist, dass aber schon durch<br />
die Knappheit allein die Lager ungewöhnlich<br />
hohen Beanspruchungen ausgesetzt<br />
sind.<br />
Um die Schmierung zu verbessern, ist die<br />
Verwendung eines Obenschmiermittels oder<br />
der Zusatz von etwa einem Zehntel Oel zum<br />
Benzin während der ersten 2000 Kilometer<br />
dringend zu empfehlen.<br />
Jedes, sei es auch noch so kurze Vollgasfahren<br />
ist streng zu vermeiden. Der Wagen<br />
muss nach und nach an höhere Geschwindigkeiten<br />
gewöhnt werden. Für die ersten<br />
100 Kilometer ist schon die vorgeschriebene<br />
Einlauf-Maximalgeschwindigkeit zu hoch.<br />
Geht man nach und nach mit der Geschwindigkeit<br />
höher, so kann aber der Motor trotzdem<br />
schon vor der angesetzten Einlauf-<br />
Strecke einwandfrei eingelaufen sein.<br />
Befindet man sich auf der Fahrt, so lasse<br />
man etwa jeden Kilometer das Gaspedal<br />
kurze Zeit ganz zurück. Der Motor hat dabei<br />
Gelegenheit, sich etwas abzukühlen,<br />
hauptsächlich aber hat diese Prozedur die<br />
günstige Wirkung, dass durch das über den<br />
Kolben entstehende höhere Vakuum zusätzliche<br />
Mengen Oel zwischen die Kolben und<br />
Zylinderwände treten.<br />
An Steigungen schalte man frühzeitig<br />
einen kleineren Gang ein. Nichts schadet<br />
den Pleuellagern mehr als ein «Stampfen»<br />
des Motors, wie es auftritt, wenn man sich<br />
mit einem zu grossen Gang um jeden Preis<br />
durchzwängen will. Natürlich darf man<br />
aber auch nicht in den andern Fehler verfallen,<br />
den Motor im kleineren Gang auf zu<br />
hohe Tourenzahlen zu treiben.<br />
Spätestens alle 1000 Kilometer soll der<br />
Oelsumpf im Kurbelgehäuse entleert werden.<br />
Es ist erstaunlich, wieviel abgeriebenes<br />
Material und wieviel von der Fabrikation<br />
zurückgebliebene Metallspäne und anderweitige<br />
Fremdkörper man dabei im abgelassenen<br />
Oel vorfinden kann. Setzt man<br />
sich einfach über die Oelerneuerung hinweg,<br />
so üben diese Unreinigkeiten natürlich<br />
dauernd eine Schleifwirkung aus, betten<br />
sich teilweise in weichere Teile ein und verkürzen<br />
die Lebensdauer des Motors um Tausende<br />
von Kilometer, können aber auch<br />
früher oder später Anlass zur Verstopfung<br />
einer Schmierleitung geben. Und eine verstopfte<br />
Schmierleitung bedeutet fast immer<br />
schwere Lagerschäden, wenn nicht Schlimmeres.<br />
Wieviel sorgfältiges Einfahren ausmacht,<br />
erkennt man am besten, wenn man Wagen<br />
desselben Typs, die verschiedene Einlauf-<br />
Strecken, beispielsweise 500, 1000, 2000 und<br />
4000 km hinter sich haben, miteinander vergleicht.<br />
Man kann dann oft auch sehr<br />
leicht feststellen, welche davon gut und welche<br />
schlecht behandelt wurden.<br />
Einen neuen Wagen einfahren, heisst:<br />
ihn erziehen Und genau so, wie die Brauchbarkeit<br />
eines erwachsenen Menschen von<br />
der Erziehung abhängt, die er in seiner Jugend<br />
genossen hat, hängt die Brauchbarkeit<br />
und Leistungsfähigkeit eines Automobils<br />
von der Güte und Sorgfalt der Einfahrmethode<br />
ab.<br />
-ai-<br />
Si»<br />
Antwort 7908. Pneu-Lack. Adresse mitgeteilt.<br />
Red.<br />
Antwort 7909. Druckluft-Apparat. Adresse mitgeteilt.<br />
Red.<br />
Frage 7920. Prüfung eines Magneten. Wie<br />
kann der Anker eines Magnetapparates am besten<br />
daraufhin geprüft werden, ob seine Sekundärwicklung<br />
durchschlägt? Und wie kann man feststellen,<br />
ob ein Kondensator noch gut ist? Wie gross<br />
ist der Normalabstand der Sicherheitsfunkenstrecke?<br />
E. S. in A.<br />
Antwort- Eine einwandfreie und genaue Prüfung<br />
der Sekundärwicklung ist nur mit Hilfe von<br />
speziellen Messapparaten möglich. Auch die Prüfung<br />
eines Kondensators ist Sache des Spezialisten.<br />
Ein Nichtf achmann kann höchstens erkennen, ob ein<br />
Kondensator ganz unbrauchbar geworden ist. Bei<br />
einem durchgeschlagenen Kondensator zeigt der<br />
Unterbrecher anormal stark Funkenbildung. Der<br />
Normalabstand der Sicherheitsfunkenstrecke beträgt,<br />
je nach Grosse und Fabrikat des Magneten,<br />
8 bis 14 mm. -at-<br />
Frage 7921. Freilauf. Wie ist der Typ von Freilauf<br />
aufgebaut, wie er jetzt bei einigen Amerikaner- '<br />
wagen hinter dem Getriebe eingebaut wird? Es<br />
handelt sich dabei um den Freilauf, bei dem man<br />
die Freilaufwirkung mit einem besonderen Hebel<br />
aufheben kann. E. A. in B.<br />
Antwort: Der untenstehende Schnitt zeigt das<br />
Getriebe von Auburn mit einem angebauten Freilauf<br />
des in Frage stehenden Typs. Der Freilauf ist hier<br />
eine Art Bandkupplung, die Arbeitsübertragung<br />
kommt dadurch zustande, dass ein Stahlband in<br />
Form einer Schraubenfeder beim Antrieb in der<br />
einen Richtung sich auf eine Trommel aufwickelt<br />
und beim Antrieb in der andern Richtung von der<br />
Trommel löst. Das Stahlband steht dabei mit dem<br />
Getriebe in Verbindung, die Trommel mit der Kardanwelle.<br />
Durch den Hebel kann man bewirken,<br />
dass der primäre und der sekundäre Teil des Freilaufes<br />
durch Klauen miteinander verbunden werden<br />
und dann das Drehmoment starr in beiden Richtungen<br />
übertragen. A bedeutet in der Zeichnung eine<br />
Klauenmuffe zur Schaltung des gewöhnlichen Getriebes,<br />
B die erwähnte Bandkupplung des Freilaufes,<br />
und C den Schalthebel, mittels dessen der<br />
Freilauf ausser Funktion gesetzt werden kann, -at-<br />
Frage 7922. Vier- oder Sechszylinder. Welcher<br />
Motor resp. Wagen wird mehr leisten, ein" 4-Zylinder-2-Liter,<br />
Wagengewicht 1050 kg, oder ein<br />
6-Zylinder-l,8 Liter, Gewicht 900 kg? Besteht<br />
punkto Wirtschaftlichkeit ein grosser Unterschied?<br />
J. G. in L.<br />
Antwort: Die allgemeine Leistung wird bei<br />
den beiden in Frage stehenden Wagen ziemlich<br />
gleich sein. Massgebend ist ja vor allem das Verhältnis<br />
der Motorleistung zum Wagengewicht, und<br />
dieses Verhältnis ist in den beiden Fällen nahezu<br />
dasselbe. Auch das Antriebs-Uebersetzungsverhältnis,<br />
von dem abhängt, ob sich der Wagen mehr<br />
zum Bergsteigen und raschen Beschleunigen oder<br />
mehr zum Erreichen hoher Maximalgeschwindigkeiten<br />
eignet, dürfte in beiden Fällen ungefähr<br />
gleich sein. Snhliesslich dürfte auch der Verbrauch<br />
an Brennstoff in beiden Fällen kaum differieren.<br />
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Der Auto-Verkehrsdlenst<br />
Paris—Nizza.<br />
Der seit einem Jahre mit grösster Regelmässigkeit<br />
durchgeführte Autotransportdienst<br />
zwischen Paris - Nyon - Marseille - Nizza in<br />
einer Länge von 950 Kilometern, kann den<br />
Anspruch erheben, der bedeutendste Auto-<br />
Schnellverkehr Europas zu sein. Der Güterverkehr<br />
wird mit sechs Viertonnen-Lastwagen<br />
in einem 24-Stundendienst besorgt. Im<br />
abgelaufenen ersten Betriebsjahr wurden<br />
rund 260,000 Kilometer Weg zurückgelegt<br />
und der Dienst mit einer Regelmässigkeit<br />
von 100 Prozent durchgeführt. Zum Fahrzeugpark,<br />
welcher ausschliesslich dem direkten<br />
Durchgangsverkehr dient, kommt noch<br />
eine grosse Zahl von kleineren Lieferungsund<br />
Lastwagen hinzu, welche für den Transport<br />
der Waren von der Endstation zur<br />
Adresse des Empfängers Verwendung finden.<br />
Die Abfahrt erfolgt jeweilen morgens in Paris<br />
oder Nizza und werden die Waren am<br />
folgenden Morgen am Bestimmungsort abgeladen.<br />
Zwischenhalte zwecks Abgabe oder<br />
Empfangnahme von Waren erfolgen nur in<br />
Lyon und in Aix en Provence, das wenige<br />
Kilometer von Marseille entfernt ist und für<br />
welchen Bestimmungsort die Waren auf Lieferungswagen<br />
weitertransportiert werden.<br />
Um die durchgehende Fahrt zu ermöglichen,<br />
ist jeder Wagen mit zwei Chauffeuren bemannt,<br />
die ihren Dienst in vierstündigen<br />
Schichten abwechslungsweise versehen. Die<br />
Führerkabine ist äusserst komfortabel eingerichtet,<br />
um die Aufgabe des Fahrers möglichst<br />
zu erleichtern. Unmittelbar an den<br />
Führersitz angebaut ist eine bequeme Koje,<br />
in welcher der dienstfreie Chauffeur schlafen<br />
und sich ausruhen kann. Nach jeder Fahrt<br />
wird die Arbeit so eingeteilt, dass vor Antritt<br />
der Rückreise den Chauffeuren mindestens<br />
zwei dienstfrei Nächte eingeräumt sind. Natürlich<br />
sind die Führer äusserst tüchtige und<br />
qualifizierte Fahrer und Mechaniker zugleich,<br />
welche jede Reparatur auf der Strecke selbst<br />
zu beheben in der Lage sind. Tatsächlich<br />
musste zur Behebung eingetretener Pannen<br />
bisher nie fremde Hilfe in Anspruch genommen<br />
werden. Die Arbeit der Chauffeure wird<br />
durch genaue Kontrollapparate fortlaufend<br />
überwacht. Ihre reichliche Bezahlung erfolgt<br />
in Form eines festen Salärs, dazu eine Reise-<br />
Entschädigung, sowie eine Kilometerprämie.<br />
Der Dienst scheint den Leuten zu behagen,<br />
da bisher kaum ein Wechsel vorgenommen<br />
werden musste und immer genug Stellenanwärter<br />
eingeschrieben sind.<br />
Der Tarif umfasst den Expresstransport<br />
von einer Stadt zur andern, sowie die Ablieferung<br />
und Abholung des Gepäcks an den<br />
angegebenen Privatadressen. Neben dem Expressdienst<br />
nimmt die Gesellschaft aber auch<br />
Waren zum Transport «en petite vitesse»<br />
zu den Ansätzen der Eisenbahnen entgegen,<br />
wobei dann allerdings der Unternehmung<br />
eine Ablieferungszeit von acht Tagen eingeräumt<br />
werden muss. Mit diesr gewöhnlichen<br />
Fracht, die je nach verfügbarem Raum weiterbefördert<br />
wird, verhütet die Gesellschaft<br />
in weitgehendem Masse Leerfahrten oder ungenügend<br />
befrachtete Transporte. Der Mindestansatz<br />
für Fracht für den Transport von<br />
Paris nach Nizza, Cannes oder Villefranche<br />
beträgt bei Gepäck bis 20 Kilogramm zirka<br />
11 Schweizerfranken. Der Tarif ist entspre-<br />
chend Gewicht abgestuft und sieht beispielsweise<br />
für 200 Kilogramm eine Taxe von zirka<br />
90 Franken vor. Zur Beförderung gelangt<br />
hauptsächlich das Gepäck von Reisenden,<br />
welche nach der Riviera fahren oder am<br />
Mittelmeer ein Schiff zu nehmen beabsichtigen.<br />
In diesem Falle erfolgt die Ablieferung<br />
der Güter in den Schiffsraum. Obwohl dieser<br />
interessante Versuch eines Schnellverkehrs<br />
auf grosse Distanzen sehr gute Erfolge gezeitigt<br />
hat und die Gesellschaft dauernd beschäftigt<br />
ist, haben dem Vernehmen nach<br />
die Eisenbahnen bis dahin keine Gegenmassnahmen<br />
irgendwelcher Art ergriffen. Dagegen<br />
hat sich nun bereits eine zweite Autotransportgesellschaft<br />
mit der Ausführung<br />
eines ähnlichen Trann&portdienstes befasst.<br />
Durch leistungsfähigere Fahrzeuge ist es bereits<br />
möglich geworden, die Fahrzeit auf 22<br />
Stunden zu reduzieren. B.<br />
Ein neuer Autobus von Vevey nach Bossonnens.<br />
Die Direktion der elektrischen<br />
Bahnen im Greyerzerland hat seit Jahren<br />
ihre fortschrittliche Auffassung über die Zusammenarbeit<br />
zwischen Bahn und Auto dadurch<br />
bekundet, dass sie neben ihren Bahnlinien<br />
zahlreiche zudienende Autokurse organisierte.<br />
Nun soll ihr Liniennetz von<br />
Aaitokursen bis an den Genfersee ausgedehnt<br />
werden, indem in Bossonnens eine<br />
neue Autobuslinie angeschlossen wird, die<br />
über Attalens und Jongny nach Vevey führt.<br />
Sie verbindet das Tal der Broye mit dem<br />
Genfersee. In jeder Richtung werden drei<br />
Kurse beabsichtigt, die am 1. Juni eröffnet<br />
werden sollen.<br />
lt.<br />
Bahnen<br />
Keine durchgehende Surbtalbahn. Auf alle<br />
Fälle ist dies die Meinung des Verwaltungsrates<br />
der SBB, der am 21 Mai neuerdings<br />
tagte. Dem Communique der Sitzung entnehmen<br />
wir folgendes:<br />
Auf Grund der Erfahrungen mit dem versuchsweisen<br />
Ersatz des Bahnbetriebes durch<br />
besonders verbilligte Automobildienste, wie<br />
sie seit dem Jahre 1927 bestehen, nahm der<br />
Verwaltungsrat den Standpunkt ein, dass<br />
das genannte Bundesgesetz durch die Entwicklung<br />
der Verkehrsverhältnisse überholt<br />
sei und aufgehoben werden sollte. Auf jeden<br />
Fall sei zu verlangen, dass die Bundesbahnen,<br />
die nach kaufmännischen Grundsätzen<br />
zu betreiben sind, die aus der allfälligen Ausführung<br />
dieses Gesetzes entstehenden Betriebsverliuste<br />
nicht selbst zu tragen haben.'<br />
Ausbau der Bahnlinie ZoIIikofen-Münchenbuchsee<br />
und Niveauübergänge. Der Verwaltungsrat<br />
der Bundesbahnen bewilligte die<br />
Kredite für den Ausbau der Strecke Zollikofen-Münchenbuchsee<br />
zur zweispurigen Linie.<br />
Der einzige Niveauübergang auf offener<br />
Strecke soll durch eine Ueberführung ersetzt<br />
werden. Hingegen scheint der Verwaltungsrat<br />
die Beseitigung der drei Niveauübergänge<br />
bei der Station Herzogenbuchsee erst<br />
mit der Erweiterung der Station vornehmen<br />
zu wollen. Der Ausbau Zollikofen-Münchenbuchsee<br />
ist nur die erste Etappe für die<br />
Zweispurigkeit der überlasteten Linie Bemßiel.<br />
Mit der zweiten Etappe soll die Erweiterung<br />
der Station Münchewbuchsee und<br />
die Beseitigung der drei Niveauü'bergänge<br />
geplant sein, wobei die S.B.B, auf Unterstützung<br />
durch Kanton und Gemeinde hoffen.<br />
It.<br />
SP<br />
«1<br />
Zbraslav-Jiloviste<br />
der zweite Lauf zur Europa-Bergmeisterschaft.<br />
Das bei ungeheurer Beteiligung durch das<br />
Publikum durchgeführte tschechoslowakische<br />
Bergrennen brachte einen knappen Sieg von<br />
Caracciola über seinen neuen Markenkollegen<br />
Stuck. Beide haben den letztjährigen von<br />
Stuck auf Austro-Daimler aufgestellten Bergrekord<br />
von 121,6 km Stundenmittel verabschiedet.<br />
Ueber den Verlauf des Rennens<br />
werden wir in nächster Nummer noch ausführlicher<br />
Meldung erstatten, da der Bericht<br />
unseres Sonderkorrespondenten leider erst<br />
nach Redaktionsschluss bei uns einging. Die<br />
hauptsächlichsten Resultate sind folgende:<br />
Sportwagen: Klasse 1100 com: 1. Schmidt (Amilcar),<br />
3:34,52. Klasse 1500 ccm: 1. Levy (Bugatti),<br />
3:23,82. Klasse 3000 ccm: 1. Jellen (Bugatti), 3:<br />
03,12. Klasse 5000 ccra: 1. Gilka Bötzow (Austro-<br />
Daimler). 3:37,34. Klasse 8000 ccm: 1. Caracciola<br />
(Mercedes), 2:42,73 (Stundenmittel 123,886 km),<br />
neuer absoluter Bergrekord und beste Zeit des<br />
Tages)<br />
Rennwagen: Klasse 750 ccm: 1. Oeeterreichet<br />
(D.K.W.), 3:58,88. Klasse 1100 ccm: 1. Steinte«<br />
(Amilcar), 3:05,83. Klasse 1500 ccm: 1. Pohl (Bugatti),<br />
3:03,72. Klasse 2000 ccm, 1. Fürst Labkowicz<br />
(Bugatti), 2:46,56. Klasse 3000 ccm: 1. von<br />
Morgen (Bugatti), 2:43,86. Klasse 5000 ccm: 1.<br />
Stuck (Mercedes-Benz), 2:42,84 (Stundenmittel<br />
123.803 km), beste Zeit der Rennwagen).<br />
Was die Klassierung der für die europäische<br />
Bergmeisterschaft eingeschriebenen<br />
Fahrer nach dem Lauf in der Tschechoslowakei<br />
anbetrifft, so ist vorerst der Entscheid<br />
der obersten Sportinstanz der A. I. A. C. R.<br />
abzuwarten. Nach Rabassada bot sich folgendes<br />
Bild:<br />
Sportwagen:<br />
Keine Klassierung. R. Caracciola, der an<br />
diesem Rennen die beste Zeit des Tages fuhr,<br />
konnte an diesem Rennen für das Klassement<br />
nicht berücksichtigt werden, da seine Anmeldung<br />
zu spät beim deutschen A. C. eingegangen<br />
war.<br />
Rennwagen:<br />
1. Tort (National Pescara) 5 Punkte<br />
2. Zanelli (Nacional Peßcara) 4 »<br />
3. Lehrfeld (Bugatti) 3 »<br />
4 Oliveras de la Riva (Bugatti) 2 »<br />
Straisen<br />
Sonderkredite für Schneeräumungsarbeiten<br />
in Graubünden. Infolge des strengen Winters,<br />
der ausserordentliche Schneemengen in<br />
die bündnerischen Täler gelegt hat, mussten<br />
grössere Räumungsarbeiten vorgenommen<br />
werden als in früheren Jahren. Das Bauamt<br />
des Kantons setzte schätzungsweise 96 000 Fr.<br />
als Mehrkosten in die Rechnung ein und verlangte<br />
in der Sitzung des Grossen Rates vom<br />
27. Mai den entsprechenden Sonderkredit. Der<br />
Rat stimmte, die Notwendigkeit dieser Arbeiten<br />
ohne weiteres als gerechtfertigt anerkennend,<br />
dem Kredit zu. so.<br />
SEKTION BASEL. Ballon-Fuchsjagd. Am letzten<br />
Sonntag stellte die Sektion Basel des Schweiz.<br />
Aero-Clubs der Sektion Basel des Schweizerischen<br />
Automobil-Clubs den neu erworbenen Ballon<br />
« Basel > für eine Fuchsjagd in freundlicher Weise<br />
zur Verfügung.<br />
Der Ballonführer, Dr. van Baerle, konnte um<br />
9.16 Uhr zwischen Kaminen und Gasbehälter einen<br />
eleganten Start ausführen. Der Ballon nahm Richtung<br />
Nordosten und verschwand in den Wolken,<br />
um nur von Zeit zu Zeit herauszutreten. Die Aufgabe<br />
war deshalb für die Automobilisten sehr<br />
schwierig. Der Ballon landete um 12.53 Uhr zwischen<br />
Hohenthender und Herdern nordöstlich von<br />
Kaiserstuhl und wurde sofort von den ersten Automobilisten<br />
empfanden. Er wurde im ganzen von<br />
13 Automobilisten gefunden.<br />
Die drei ersten Preisträger sind: 1. Mas Böhmer;<br />
2. Dr. H. Ris; 3. Dr. Charles Bourcart.<br />
Der vom Präsidenten, Herrn Imhof, gestiftete<br />
"Wanderbecher für die beste Equipe aus drei Automobilen<br />
wurde den nachstehenden Herren zugesprochen:<br />
Dr. H. Bis, Dr. E. Brunner und Emil<br />
Gerrrpp. W.<br />
WESTSCHWEIZERISCHE SEKTIONEN. Autavia<br />
am Genfersee. Am letzten Samstag wurde am<br />
Genfersee eine Autavia der westschweizerischen<br />
Sektionen ausgetragen. Es nahmen daran teil 10<br />
Flugzeuge und 50 Automobile aus den Kantone»<br />
Genf, Waadt und Wallis. Die Veranstaltung gim<br />
nach Wunsch vonstatten und hatte auch keinen<br />
Unfall zu verzeichnen. Am Schlüsse des Austrages<br />
fanden sich die Teilnehmer im Chalet-ä-Gobet zit<br />
einem frohen Beisammensein. Es konnten viel<br />
Equipen klassiert werden. Den ersten Preis errang<br />
die Equipe Champod (Pilot), Wattenhofei<br />
(Beobachter), Bujard (erster Autoführer), Bujard<br />
(Verbindungsmann), Chanson (zweiter Autofühiex)<br />
Totalzeit: 4 Std. 50 Min. 46 Sek. go.<br />
Amm<br />
CHAUFFEUR-CLUB ZÜRICH: Vortrag von Ingenieur<br />
Carr. Dank dem freundlichen Entgegenkommen<br />
der Firma Adolf Saurer A.-G. in Arbon<br />
wird Herr Ing. Carr einen Lichtbildervortrag halten<br />
über den Automobil-Diesel-Motor. Der Vortrag<br />
•wird im Taleggsaal des Restaurant «Kaufleuten> in<br />
Zürich am Freitag, den 5. Juni <strong>1931</strong>, abends 8 Uhr,<br />
stattfinden. Der Vortragende verbürgt durch sein«<br />
speziellen Kenntnisse auf diesem Gebiete einen interessanten<br />
und lehrreichen Abend und wird dieses<br />
sehr aktuelle Thema über den Zukunftsmotor vieleD<br />
Automobilisten erwünscht sein. Wir möchten deshalb<br />
an dieser Stelle speziell auf die Veranstaltung<br />
aufmerksam machen, zu welcher der Eintritt frei<br />
und jedermann gestattet ist!<br />
SCHWEIZER. DAMEN-AUTOMOBILCLUB. Sektion<br />
Zürich. Clubfahrt. Wir möchten unsere Mitglieder<br />
nochmals auf unsere Glubfahrt nach dem<br />
Schloes Brestenberg aufmerksam machen, welch«<br />
auf Sonntag, den 7 Juni <strong>1931</strong> festgesetzt ist. Treffpunkt<br />
-der Mitglieder um 1.30 Uhr in Brestenberg<br />
und Mittagessen daselbst. Wir erwarten grosse Beteiligung<br />
unserer Mitglieder und bitten um rechtzeitige<br />
Anmeldung.<br />
A,m>» cfi<br />
nd<br />
Nochmals der Befonbclag auf der Kornhautbrücke<br />
in Bern. Zu der in «A.-R.> 44 erschienene«<br />
Notiz geht uns nachfolgende Erwiderung der Betonstrassen^A.-G.<br />
Wildegg zu:<br />
< In der Antwort der bundesstädtischen Baudirektion<br />
auf diese Frage führt Herr Stadtpräsidenf<br />
H. Lindt Gründe gegen einen Betonbelag an, die<br />
wir voll und ganz würdigen müssen. Dieses ursprünglich<br />
nicht für die heutigen Verkehrslaster<br />
berechnete Bauwerk darf nicht durch einen so<br />
schweren Belag noch stärker beansprucht werden.<br />
Auch bezüglich der Unterhaltskosten müssen wii<br />
Herrn Stadtpräsident recht gehen, obschon durch<br />
geeignete Feldereinteilung und Armierung den elastischen<br />
Bewegungen der Brücke Rechnung getragen<br />
werden könnte. Dass aber die Nachthelligkeif<br />
überhaupt der einzige grosse Vorteil des Betonbelages<br />
sein soll, darf wohl der Herr Stadtpräsident<br />
selbst nicht ernstlich behaupten. Ob dieselbe<br />
wirklich durch die öffentliche Beleuchtung ganz<br />
illusorisch "wird, möchten wir übrigens noch bezweifeln,<br />
denn bei nassem Wetter blenden aucl<br />
die beleuchteten städtischen Asphaltstrassen.<br />
Die allseitig anerkannte grosse Gleitsicherheit<br />
des Betonbelages wäre wohl auf einer Brücke besonders<br />
erwünscht und darf ebenfalls als sehr<br />
grosser Vorteil angesprochen werden. Für den<br />
Strassenbau im allgemeinen kommen dann noch<br />
dazu die Vorteile der Dauerhaftigkeit, des geringen<br />
Unterhaltes und der druckverteilenden Eigenschaften<br />
des Betonbelages, welche ermöglichen, auch auf<br />
schlechtem Baugrund einen haltbaren Belag zu erstellen.<br />
Dazu kommt nicht zuletzt das volkswirtschaftliche<br />
Moment, dass der Betonbelag ausschliesslich<br />
aus schweizerischem Material und mit<br />
einheimischen Arbeitskräften erstellt werden kann.<br />
Trotz aller dieser Vorteile gehen wir mit der<br />
Auffassung der Baudirektion einig, dass für die<br />
Kornhausbrücke ein Betonbelag des grossen Gewichtes<br />
wegen nicht in Frage kommt. Unser Prinzip<br />
— jeder Belag an seinem Ort — führt uns zu<br />
dieser Erkenntnis. »<br />
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Bern, Dienstag, 2. Juni <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 46<br />
Die Kuckucksuhr<br />
Von Otto Michel.<br />
Das Leben ist noch lange nicht so triste,<br />
•wie es scheint. Es ist heiter, manchmal<br />
ruft sogar der • Kuckuck. Der Wald ist<br />
da: Gräser, Buchen, Moos, Farne, und die<br />
frische Quelle rauscht verheissend in die<br />
entgötterte Zeit. Da sitzen die Burschen<br />
und Fräuleins, melden, tippen und wippen.<br />
Die Waage der Zeit wird ausgewogen.<br />
Das Geld rollt ins Haus und wieder<br />
hinaus, und die Sonne fährt sacht, ganz<br />
sacht über die Tausende und lächelt.<br />
Aber es hat nirgend Käst. Eastlos rollt<br />
das Geschick dieser lauten, leisen Welt des<br />
Geschäfts in den Strom des Ewigen. Dort<br />
hinter der Tür thront der Lenker des<br />
Ganzen. Kunden kommen und gehen.<br />
Das Hauptbuch des Lebens liegt aufgeschlagen,<br />
und ein Mensch schreibt das<br />
Konto seines Geschicks voll.<br />
Nicht aber ist es immer so. Zuweilen ist<br />
eine kleine, vergnügte Stille. Man hört<br />
dann eigentlich nur das Tippen der Maschine.<br />
Vielleicht schweigt auch sie.<br />
«Kuckuck!» Das war etwas so Frohes,<br />
dass für eine Sekunde die ganze Mannschaft<br />
anhält und lauscht. «Kuckuck!<br />
Kuckuck!» Es lockt, ruft, spricht, und<br />
plötzlich tönt das Bauschen des Waldes,<br />
Vogelsang und Blumentraum. — Man<br />
sieht rasch nach der Taschenuhr. Sie<br />
stimmt. Oder sie stimmt nicht. Gestellt?<br />
Weiter schreibt, klappert, redet das Geschäft<br />
seine unartikulierte Sprache, und<br />
der Rhythmus der Zeit donnert aus der<br />
Nachbarschaft mit Motoren. «Kuckuck!<br />
Kuckuck!» — Mitten ins Getöse, mitten<br />
ins rollende Geld, mitten in die Hast des<br />
Augenblicks. So fällt der Ruf immerfort,<br />
mit jeder halben und vollen Stunde in das<br />
Bureau der Zeit.<br />
«Kuckuck!» — Sie lächeln, seht, alle lächeln:<br />
Sie nehmen das Rufen in sich hinein.<br />
Die ganze Mannschaft und der Chef.<br />
— Weiter eilt der Ruf übers Land, durch<br />
alle Kontore, in die ratternde Zeit.<br />
Geselligkeit im eigenen<br />
Heim<br />
Wer über eine kleine Wohnung oder gar<br />
nur über ein möbliertes Zimmer verfügt,<br />
wer in einer Pension wohnt oder nur ein<br />
Atelier als Wohnraum besitzt, hat es schwer,<br />
Leute einzuladen. Und doch gibt es gerade<br />
Frauen — wir denken hier an Junggesellinnen<br />
—, die die Fähigkeit haben, durch ihre<br />
besondere Art, ihren eigenen Stil, auf die<br />
graziöseste Art Gastfreundschaft zu üben.<br />
Eine Junggesellin darf sich über manches<br />
lit-z<br />
Der Roman eines Wolfhundes.<br />
Von H. G. Evarts.<br />
(Verlag Georg Müller, München.)<br />
fFortsetzune aus dem HauntblatO<br />
Immer wieder umkreiste er die Stelle, wo<br />
sein Herr, auf einem Baumstumpf sitzend,<br />
nach ihm ausschaute. Wieder gelang es Moran,<br />
für einen Augenblick den schleichenden<br />
Schatten zu erspähen, in der Tat, es war<br />
Blitz!<br />
Enger wurden die Kreise, Blitz hörte den<br />
freudigen Ton in des Mannes Stimme; Moran<br />
trug kein Gewehr, doch eine Pistolentasche<br />
hing an seiner Hüite, und Blitz hatte<br />
alle Feuerwaffen fürchten gelernt. Schliesslich<br />
stand er in voller Sicht aufgereckt und<br />
steif inmitten einer Lichtung.<br />
Schritt für Schritt glitt er näher; er winselte,<br />
und es war das erstemal, dass Moran<br />
diesen Laut von ihm hörte. Als er nur mehr<br />
zehn Fuss von Moran entfernt war, wurden<br />
die widerstreitenden Gefühle in ihm so übermächtig,<br />
dass sein Kopf von einer Seite zur<br />
hinwegsetzen; sie darf einladen, wen sie<br />
will, wann sie will und wozu sie will. Im<br />
Gegensatz zu der verheirateten Frau, die auf<br />
vieles Rücksicht nehmen muss. Bewohnt<br />
sie zum Beispiel eine Sechs-Zimmer-Wohnung,<br />
so kann sie nicht zu einem improvisierten<br />
Picknick einladen; man verlangt,<br />
dass alles «tipp-topp» ist, dass gut serviert<br />
wird und dass alle Gäste aus demselben<br />
Milieu stammen. Nicht so bei der Junggesellin.<br />
Sie kann einladen, wen sie will;<br />
kein Mensch wird an ihren Gästen etwas<br />
auszusetzen haben. Alles darf hier persönlich<br />
wirken, originell, improvisiert. Ein<br />
grosser Tisch wird in die Mitte gestellt, gedeckt,<br />
mit hübschen Blumen verziert. Zigaretten<br />
und Aschenbecher stehen überall<br />
herum; die Hausfrau reicht selbst Mokka<br />
und Likör herum. Sind junge Mädchen da,<br />
so helfen sie gern. Gibt man ein kleines<br />
Abendbrot, hat aber keine Bedienung, so<br />
gibt man am besten kalte Platten. Jeder bedient<br />
sich selbst; das gibt frohe und vergnügte<br />
Stimmung. Männliche Gäste sorgen<br />
für die Getränke. Auch ein Abend in «Pick-<br />
Bill Burton wusste, was er wert war:<br />
nicht viel. Er war aus einer Serie von mehreren<br />
Millionen junger Burschen, gut gewachsen,<br />
meist vergnügt, hatte täglich<br />
Sandwichs zum Lunch und Bier am Abend;<br />
viel Arbeit und etwas Kino. Und wie alle<br />
anderen jungen Leute dieser Erde liebte er<br />
G. G. Das einzige Besondere an dieser Angelegenheit<br />
war, dass Bill Glück hatte, ein<br />
verzwicktes Glück, ein Glück um die Ecke,<br />
aber doch eben Glück.<br />
Es fing an mit einem Traum, der keiner<br />
war. Als Bill eines Abends (eines wunderbaren,<br />
gesegneten Abends) vom Studio wegfuhr,<br />
sah er vor sich G. G. gehen, richtig zu<br />
Fuss auf dem Washington-Boulevard, unverkennbar<br />
G. G. mit ihrem nachlässigen<br />
Gang auf den wunderbaren Beinen. Schon<br />
dass sie zu Fuss ging, war traumhaft, und<br />
dass sie allein war, unwirklich. Bill fuhr<br />
ganz nahe heran, und da geschah das Unerhörte.<br />
G. G. drehte ihren schönen Kopf<br />
und lächelte ihn an, ganz offensichtlich.<br />
Bill war bekannt geistesgegenwärtig, beim<br />
Rugby konnte ihn so leicht keiner bluffen.<br />
Aber in diesem Moment verlor er den Kopf<br />
und jede Haltung und bremste so, dass er<br />
den Motor abdrosselte. Mit rotem Kopf stieg<br />
er aus zum Kurbeln. G.G. war stehen geblieben<br />
und lachte noch, als sie sagte: «Natürlich<br />
Starter kaputt. Wie?» Bill drehte wie<br />
verrückt und dabei dachte er: bloss nichts<br />
merken lassen, bloss was antworten, komisch,<br />
sie spricht ohne Akzent, wie eine<br />
Amerikanerin. Und plötzlich hörte er, wie<br />
er fragte: «Nach Hause bringen?» — «Nein,<br />
aber gern zum Santa-Monika-Boulevard.»<br />
Bill konnte kein Wort sagen.<br />
G. G in seinem Wagen! Davon hätte er<br />
tra träumen nie gewagt. War ihr Wagen<br />
kaputt? Hatte sie sich gezankt? Nur nicht<br />
fragen. Hatte sie Kummer? Wahrscheinlich,<br />
andern schwankte und seine Zähne in wildem<br />
Schnappen zusammenschlugen. Zähnefletschend<br />
vor Erregung kam er auf Moran<br />
zu.<br />
Jetzt endlich berührte ihn die Hand seines<br />
Herrn und jeder Zweifel war vorbei. In der<br />
rasenden Freude des Wiedersehens vergass<br />
er alle seine Würde und warf sich mit seinem<br />
ganzen Gewicht so rücksichtslos auf<br />
Moran, dass er ihn fast über den Haufen<br />
geworfen hätte. Er musste den Hund umklammern,<br />
um nicht hintenüber zu stürzen.<br />
Nach Verlauf einer Stunde brach Moran<br />
wieder auf und Blitz hielt sich so eng an<br />
seiner Seite, dass er ihn fast berührte. Als<br />
sie an eine Stelle gelangten, wo mehrere<br />
enge Schluchten abzweigten, lief Blitz voraus<br />
und blieb an einer Oeffnung im Felsengewirre<br />
stehen, durch die sich ein schmaler<br />
Wildpfad hinzog. Erwartungsvoll blickte er<br />
Moran an.<br />
«Du denkst, es ist am besten, diesen Weg<br />
zu nehmen, alter Bursche?» sagte Moran.<br />
«Nun gut, wir wollen es versuchen!» Und<br />
Moran verfolgte den schwindelnden Pfad.<br />
Nach einer Meile Weges sah Moran eine<br />
Unzahl Wolfsspuren.<br />
«Du alter Räuber treibst dich schon lange<br />
Zeit hier herum,» sagte er.<br />
Blitz bog ab und strebte durch das niedere<br />
Gehölz den Abhang hinan. Moran war<br />
nicht überrascht. Eine plötzliche Vermutung<br />
war in ihm erwacht, dass Blitz beweibt sei<br />
und ihn zu seiner Höhle führe. Er hielt zwar<br />
die Zeit schon für zu vorgerückt, als dass<br />
die Jungen noch in der Höhle sein sollten,<br />
auch war dies kein rechter Platz für eine<br />
Wolfshöhle, doch nichts war ausgeschlossen.<br />
Gespannt wartete Blitz ab, ob sein Herr<br />
ihm folgen werde. Moran tat, als merke er<br />
nichts und ging weiter. Blitz winselte hinter<br />
ihm her, lief vor seine Füsse und wandte<br />
sich abermals den Abhang hinauf.<br />
mck-Form» kann sehr gemütlich sein. Jeder<br />
Gast stiftet etwas; er setzt sich vorher mit<br />
der Hausfrau ins Einvernehmen, was erwünscht<br />
ist. Natürlich erfordert so ein<br />
Abend gute Organisation. Alles muss von<br />
der Hausfrau zuvor überlegt werden, damit<br />
alles klappt. Auch das Abdecken wird von<br />
allen zusammen besorgt, was meistens sehr<br />
lustig vor sich geht und gern ausgeführt<br />
wird. Ist dann noch ein Grammophon oder<br />
Radio zur Stelle, so dass ein bisschen getanzt<br />
werden kann, so wird jeder mit Vergnügen<br />
an einen so wohlgelungenen Abend<br />
zurückdenken. Auch für die Junggesellin<br />
selbst ist es ein schönes Gefühl, Menschen<br />
zusammengebracht zu haben, die sich sympathisch<br />
sind und einander anregen. Sie hat<br />
mal wieder gezeigt, dass sie das Recht und<br />
die Fähigkeit hat, Geselligkeit zu üben.<br />
Isabeüa.<br />
Wie Bill eine Frau bekam<br />
Von Hut Landshoff.<br />
sie sah so traurig aus. Als er ihr half aussteigen,<br />
flüsterte er vor sich hin: «Unsäglicher<br />
Dank.» Das konnte sie nun hören<br />
oder auch nicht, wie es ihr passte. Und erst<br />
als er weiterfuhr, kam ihm zum Bewusstsein,<br />
dass sie etwas gesagt hatte. «Morgen<br />
wieder? Am Studio? Etwa um dieselbe Zeit?»<br />
Morgen wieder. Bill war krank vor Glück.<br />
Es war ungeheuer wunderbar, und ach, wie<br />
er sie liebte. Aber er sagte ihr kein Wort<br />
davon. Er fuhr G. G in seinem Auto, jeden<br />
Tag, wohin sie wollte, und war glücklich,<br />
und schwieg. Tagsüber dachte er sich aus,<br />
was er zu ihr sagen wollte, aber abends<br />
schwieg er. Sein Glück und seine Sehnsucht<br />
klemmten ihm den Hals zu. Er versuchte<br />
gar nicht zu begreifen, was geschah.<br />
Nie kam er auf die Idee, dass G. G ihn etwa<br />
nett fände oder besonders. Alle Jungen auf<br />
der—Welt, schien ihm, waren dazu da und<br />
bereif, jeden Wunsch G. G. sofort zu eriüllln".<br />
Nun, sie wünschte sich eben gerade<br />
eine alte Limousine mit einem schweigsamen<br />
Jungen, um den sie sich nicht zu<br />
kümmern brauchte. Sie sass neben ihm mit<br />
ihrem herrlichen Profil, das er anschauen<br />
durfte, und war freundlich und gelassen.<br />
Sie sprach nie von sich, und er hütete sich<br />
zu fragen. Wenn sie ihn sonst traf, zufällig,<br />
sah sie über ihn weg wie Luft. Das<br />
schmerzte ihn das erste Mal sehr, aber er<br />
gab es sofort auf, nach einem Grund zu<br />
suchen. Alles schien ihm natürlich von<br />
G. G., mochte sie tun oder lassen, was sie<br />
wollte. Es war höchste' Freude für ihn, dass<br />
sie existierte.<br />
Es war Premiere des neuen G. G.-Films,<br />
und Bill hatte durch einen Zufall ein Billet<br />
erwischt. Eben hatte er G. G., die einen<br />
Trenchcoat getragen hatte und recht müde<br />
aussah, in die Nähe von D. F.s Bungalow<br />
gefahren — nun war sie hier in gleissen-<br />
«Was gibt s denn dort oben, Blitz?» fragte<br />
Moran. «Was willst du mir denn zeigen?»<br />
Er lachte in sich hinein, als er sich vorstellte,<br />
in welche Bestürzung sein Erscheinen<br />
die Wölfin versetzen musste, wenn wirklich<br />
die Höhle dort oben war. Er folgte<br />
Blitz den Abhang empor; nach wenigen Minuten<br />
blieb er stehen und starrte ungläubig<br />
auf die Hütte. Sie war alt und moosbedeckt.<br />
Von Bewohnern keine Spur! Sie musste der<br />
Zufluchtsort eines Einsiedlers sein — irgendeines<br />
Flüchtlings, der die Menschen mied.<br />
Zwölftes Kapitel.<br />
Von dem Augenblick an, da Teton Jackson<br />
sich von der Polizeieskorte losriss und aus<br />
dem rollenden Zug sprang, blieb er spurlos<br />
verschwunden.<br />
Das abgeschiedene Gebirgstal im Schatten<br />
der Tetons, von wo er als halbwüchsiger<br />
Bursche mit seine'r Robin Hood-Bande ausgezogen<br />
war, um in drei Staaten ein wildes<br />
Räuberleben zu führen, trägt noch immer<br />
seinen Namen. Er selbst aber blieb seit seiner<br />
Flucht verschollen.<br />
den Stoff gehüllt. In einem hohen Kragen,<br />
der ihren strahlenden Kopf einschloss und<br />
halb verbarg wie ein Gitter. Sie sah Bill,<br />
sie musste ihn sehen; sie ging direkt an<br />
ihm vorüber, aber sie tat, als kenne sie ihn<br />
nicht. Kein Lächeln bekam er, kein Augenhlinzeln,<br />
nichts. Kühl sah G. G. an ihm<br />
vorbei, und am nächsten Tag im Auto<br />
fragte sie: «Wo waren Sie gestern abend?»<br />
Sonderbar war es.<br />
Dann geschah das Merkwürdige, das Märchenhafte,<br />
das, womit Bill nicht gerechnet<br />
hatte und niemand. S-ein Freund Huxler<br />
starb. Er zerschlug seinen 500 PS, als er<br />
den Rekord des «Golden Flash» brechen<br />
wollte. Bill bekam Huxlers Hausnind ziemlich<br />
viele Dollars. Er war so im Trance,<br />
dass er kaum merkte, wie schrecklich es<br />
für ihn war, den Freund verloren zu haben,<br />
und wie wenig angenehm, auf diese Weise<br />
zu Geld zu kommen. Es war natürlich<br />
nicht genug, um G G heiraten zu können,<br />
aber genug, ihr täglich Blumen zu schicken,<br />
•wunderbare und viele. G. G kam jeden<br />
Abend, lächelnd und lieb, aber dankte nie.<br />
Als Bills Tuxedo fertig war — kein Junge<br />
in Los Angeles hatte einen schöneren —<br />
wagte er es. «Wir wollen bitte im Ambas-<br />
Sador heute abend essen,» bat er G. G zauderte,<br />
aber er sah, dass sie es gern wollte.<br />
«Ich habe meinen Job aufgegeben,» sagt©<br />
er dann, aber G. G. fragte nicht weiter.<br />
Im Ambasisador hatte Bill einen Tisch<br />
bestellt, mit mehreren hundert Rosen geschmückt.<br />
Im Film hatte er gelernt, wie<br />
man das macht — «ausgehen» Er nahm<br />
G. G den Mantel ab und starrte verzaubert<br />
auf ihr schwarzes Kleid. Sie trug einen<br />
der hochstehenden Kragen, für die sie berühmt<br />
war, wie für ihre märchenhaften<br />
Augen. Bill starrte bezaubert auf ihren<br />
blassen Hals und wusste plötzlich schmerzhaft<br />
genau, wie viel zu klein sein hübsches<br />
Haus war für G.G und wie viel zu wenig<br />
alles Glück der Welt für sie. Jemand fasste<br />
ihn an der Schulter; er merkte erst nach<br />
Sekunden, dass man etwas von ihm wollte,,<br />
Ein ernst aussehender, schwarzgekleideter<br />
Herr bat ihn, ihm einen Augenblick zu folgen.<br />
«Ich muss sie beide bitten, mein Lokal<br />
zu verlassen,» sagte der Herr, und Bill<br />
stürzte aus allen Himmeln krachend hinab.<br />
«Dadurch, dass sie zwanzig Dollar täglich<br />
erhält den Autofahrer<br />
frisch<br />
Münsterhof, ZÜRICH<br />
Verlangen Sie Preisliste A<br />
ebenso rätselhafte Weise verschwunden<br />
blieben.<br />
In den Gefängnissen erzählte man sich<br />
oft, dass diese Männer sich vereinigt hätten,<br />
auch tuschelte man von einem geheimnisvollen<br />
Zusammenkunftsorte, genannt die<br />
«Höhle».<br />
Niemand wusste etwas Bestimmtes über<br />
die Lage dieses Ortes, doch die Gerüchte<br />
erhielten sich hartnäckig, auch war es aufgefallen,<br />
dass die meisten dieser Verschollenen<br />
richtige Räubernaturen gewesen waren.<br />
Schliesslich neigten sogar die Autoritäten zu<br />
dem Glauben, dass sich eine Anzahl dieser<br />
Männer irgendwo ausser Reichweite des Ge<br />
setzes zusammengeschlossen hätte.<br />
Als Moran die Hütte erblickte, fuhren ihm<br />
diese alten Geschichten durch den Kopf. Er<br />
erinnerte sich auch, von Lichtsignalen gehört<br />
zu haben, die man von einer Bergspitze<br />
zur andern hätte aufblitzen sehen. Einer, der<br />
mit dieser Art Signalsprache vertraut war,<br />
hatte sogar behauptet, das Bruchstück einer<br />
Depesche aufgefangen zu haben. Unter den<br />
Worten, die er gelesen hätte, wären die Na-<br />
Nach und. nach hatte sich das Tal, dasmen zweier Männer gewesen, die vor Jahren<br />
seinen Namen führte, dicht besiedelt, und entsprungen waren und zu den verwegensten<br />
Verbrechern gehörten. Aber diese Ge-<br />
nur die ältesten Farmer erinnerten sich noch<br />
seiner. Böses konnten sie ihm nich nachsagen,<br />
denn niemals hatte ein armer Teufel, Verknüpfung schien ihm zu absurd, wenigdanken<br />
wies Moran von sich, eine solche<br />
der schwer zu kämpfen hatte, von seiner stens insoweit, als sie diesen Ort betraf. Die<br />
Bande etwas zu erleiden gehabt.<br />
Hütte konnte nur das Heim eines Einsiedlers<br />
Unter den Verbrechern, die während der<br />
folgenden fünfundzwanzig Jahre entsprangen,<br />
waren vielleicht zwei Dutzend, die auf<br />
Leichte<br />
vollhaltige<br />
sein.<br />
Nahrung<br />
(Fortsetzung folgt.)
18 AUTÖMÖBIL-REVUE <strong>1931</strong> - NO 46<br />
kriegt, um die Film-G. G. zu doubeln, hat<br />
sie doch kein Recht, nachher im Privatleben<br />
so auszusehen und die Leute irrezuführen.<br />
Als sie das letztemal hier bei mir<br />
war, beklagten sich die Leute. Sie hatten<br />
G. G. eine Ovation bringen wollen, klatschten<br />
und riefen, als dies Mädchen hereinkam,<br />
und sie hatte den Mut, zu lächeln<br />
und zu danken, als ob sie glaubte, dass es<br />
ihr gelte. Und zehn Minuten später kam<br />
G. G. selbst, und da hatten wir die Blamage.<br />
Nehmen Sie es nicht tragisch, mein Herr,<br />
aber wir müssen unsere Prinzipien haben.»<br />
Eine' Sekunde später hielt der ernste<br />
schwarze Herr Bill für verrückt. «Danke,»<br />
hatte der gebrüllt, «danke tausendmal, Sie<br />
werter Herr, Gott segne Sie, Sie und Ihre<br />
Kinder!» und dann war er fortgerast.<br />
Bill wusste, was ein Double war. Irgend<br />
eine Person, die aussah, wie eine Berühmtheit<br />
und die engagiert wurde, um den Star<br />
zu ersetzen bei anstrengenden Einstellungen,<br />
Beleuchtungsproben und manchmal<br />
auch bei gefährlichen Szenen. Kein schöner<br />
«Schlaue Geschichten aus Aberdeen» ist<br />
die wortgetreue Uebersetzung der schottischen<br />
vier Worte «Canny tales fal Aberdeen»<br />
zugleich der Titel eines kleinen Büchleins,<br />
das die besten Witze der Aberdeener umfasst,<br />
dieser Schotten vom reinsten Wasser, über<br />
deren Geiz viele teils wahre, teils erdichtete<br />
Anekdoten in Umlauf sind.<br />
Schlägt man das Büchlein auf, so findet<br />
man als erstes eine Photographie: die Ansicht<br />
der Hauptstrasse und des Hauptplatzes<br />
von Aberdeen. Beide wie ausgestorben. Kein<br />
Mensch, kein Tram, kein Auto. Und unter<br />
dem Bilde steht geschrieben: «Aberdeen am<br />
Tage einer öffentlichen Sammlung.<br />
Und nun einige Beispiele aus der Sammlung:<br />
An der schottischen Küste wird eine Flasche<br />
ans Ufer gespült. Sie enthält einen Zet-<br />
-tel mit Namen und Adresse und folgenden<br />
Zeilen: Auf diesem Wege gebe ich bekannt,<br />
dass ich Schiffbruch erlitten. Sollte meine<br />
Leiche nicht ans Ufer gespült werden, nur<br />
diese Flasche^ so bitte ich den Finder, die<br />
Flasche beim Krämer More gegen Auszahlung<br />
des Zwei-Penny-Einsatzes abzugeben<br />
und den Betrag meiner verwaisten Familie<br />
Eukommen zu lassen.»<br />
Leid und<br />
Unglück<br />
ist schon über manchen Automobilisten<br />
und seine Familie gekommen, weil die<br />
Nerven für einen Augenblick versagten.<br />
Wenn Sie durch eine schlaflose Nacht<br />
od. langes Fahren übermüdet sind, einer<br />
bewegten Konferenz beiwohnten, Kopfweh<br />
oder Ihren schlechten Tag haben,<br />
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Beruf, anstrengend und sehr, sehr traurig,<br />
denn immer wenn der Kameramann anfing<br />
zu kurbeln, in diesem allerschönsten Moment<br />
musste das Double verschwinden.<br />
Als Bill vor die Tür kam, streichelte die<br />
falsche G. G. seinen Wagen und weinte verzweifelt,<br />
und Bill, der nicht mehr schüchtern<br />
war, riss sie in seine Arme, vor allen<br />
Chauffeuren auf dem Parkplatz vom Ambassador<br />
küsste er sie, ihren Hals, ihre Hände<br />
und ihren zauberhaften Mund. «Ich danke<br />
dir so, so nett von dir, nicht G. G. zu sein.<br />
Bitte, willst du mich heiraten?»<br />
«So gern, Bill,» sagte das Mädchen und<br />
schluchzte noch etwas beim Küssen.<br />
«Wie heisst du eigentlich?» fragte Bill, als<br />
er angekurbelt hatte und wie viele seiner<br />
Kameraden in besonderen Momenten versuchte,<br />
mit einer Hand zu schalten und zu<br />
lenken, weil die andere so wunderbar beschäftigt<br />
war. Und das Mädchen schmiegte<br />
sich ganz nahe an ihn und schluchzte leise:<br />
«Auch Greta.»<br />
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Ein Schotte war eine Woche lang Gast<br />
seines Freundes in der Stadt und wurde von<br />
seinem Gastgeber sehr verwöhnt. Als er Abschied<br />
nahm, versprach er zum Dank von<br />
zu Hause eine Henne zu schicken. Es vergingen<br />
Monate, das versprochene Geschenk<br />
kam nicht an. Da trifft eines Tages der gastliche<br />
Freund den Schotten und kann es sich<br />
nicht verbeissen, ihn an die Henne zu erinnern.<br />
Ohne Verlegenheit antwortet der<br />
Schotte: «Stimmt, ich wollte dir immer die<br />
Henne schicken, bis heute aber ist sie noch<br />
nicht krepiert.»<br />
Der lebensüberdrüssige Schotte beschloss,<br />
sich mit Gas zu vergiften. Da es ihm um den<br />
Gasverbrauch seiner eigenen Leitung leid<br />
tat, schlich er sich in die Wohnung seines abwesenden<br />
Nachbarn. Dort öffnete er den<br />
Hahn, wartete aber vergebens auf das ausströmende<br />
Gas. Schliesslich entdeckte er,<br />
dass beim Nachbarn ein Gasautomat installiert<br />
ist, der nur gegen Einwurf eines Pennystückes<br />
Gas spendet. Da ging der Schotte<br />
tieftraurig heim und blieb am Leben.<br />
Eine junge Heilsarmeeschwester kommt<br />
mit der Sammelbüchse zu einem betagten<br />
Schotten und bittet um eine kleine 1 Gabe-'für<br />
den Herrn. Der Schotte fragt sie nach ihrem<br />
Alter, und als er hört, dass sie erst 18 ist,<br />
meint er: «Ich dagegen bin schon 75. So<br />
werde ich den Herrn viel früher sehen als Sie,<br />
liebe Schwester. Bei dieser Gelegenheit kann<br />
ich ihm die gewünschte kleine Gabe persönlich<br />
überreichen.»<br />
In Aberdeen wurde der Trambahn-Tarif<br />
ermässigt. Darüber herrschte allgemeine<br />
Aufregung. Ueberall hörte man Klagen: «Unerhört,<br />
wie man einem das Leben verteuert.<br />
Bisher hat man drei Penny gespart, wenn<br />
man zu Fuss ging, statt zu fahren, jetzt spart<br />
man nur zwei. So wird einem das Geld aus<br />
der Tasche gezogen!»<br />
Die Frau des geizigen Schotten verreist<br />
Sie verabschiedet sich mit den Worten:<br />
«Sobald ich ankomme, schreibe ich dir<br />
einen Brief.»<br />
Einen Brief?» Der Schotte schüttelte den<br />
Kopf. «Sei doch nicht so verschwenderisch!»<br />
«Du hast recht. Eine Karte genügt auch,<br />
das kostet nur die Hälfte,» meint die Gattin.<br />
«Nein;» erklärt nach kurzer Ueberlegung<br />
der Gemahl. «Ich weiss noch eine bessere<br />
Lösung. Spare dir das teure Briefpapier,<br />
adressiere nur einen leeren Briefumschlag an<br />
mich und schreibe auch keinen Absender hinten<br />
drauf. Dieses Kuvert lass ohne Marke an<br />
mich abgehen. Wenn man es mir dann gegen<br />
Strafporto aushändigen will, so verweigere<br />
ich die Annahme. Unser Zweck ist ja dann<br />
erreicht: ich weiss, dass du glücklich angekommen<br />
bist.»<br />
In einer schottischen Provinzstadt veranstaltete<br />
ein Hungerkünstler ein kurzes Gastspiel.<br />
Der pekuniäre Erfolg war äusserst<br />
massig, aber mehr als hundert Jungfrauen<br />
haben ihm Heiratsanträge gemacht.<br />
Ein kleiner schottischer Junge fällt ins<br />
Wasser. Seine verzweifelte Mutter verspricht<br />
fünf Schilling Belohnung für seine Rettung.<br />
Ein Matrose wirft sich in die Fluten, rettet<br />
den Jungen in ohnmächtigem Zustande. Die<br />
Wiederbelebungsversuche glücken, der Junge<br />
gewinnt die Besinnung wieder. Die Mutter<br />
überreicht dem Matrosen zweieinhalb Schillinge.<br />
Der Matrose meint, sie hätte doch<br />
fünf versprochen. «Ja,» entgegnete sie, «aber<br />
nur für den Fall, dass er lebend gerettet wird.<br />
Der Junge war aber halbtot, als er aus dem<br />
Wasser gezogen wurde.»<br />
Ein schottisches Ehepaar lauscht Sonntags<br />
am Radio den Gottesdienst. Plötzlich beginnt<br />
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Wieder neu ergrünt die Welt,<br />
Blatt und Gras erspriessen.<br />
Ich wandere durch Wald und Feld<br />
Und will das Fest gemessen.<br />
Der Apfelbaum, der Birnenbaum<br />
Verrät mir seine Freude;<br />
Von seinem trunk'nen Blütentraum<br />
Zeigt er die schönste Seide.<br />
Der Buchenast, der Haselstrauch,<br />
Sie sind schon grün getüpfelt...<br />
Es singt in mir, ich grüne auch,<br />
Mein altes Herze hüpielt. s.<br />
der Mann zu lachen, zur grossen Empörung<br />
seiner andächtigen Frau. Der Schotte erklärte<br />
seine gute Laune: «Mir fiel nur ein,<br />
dass man dort die Leute mit dem Klingelbeutel<br />
belästigt und wir sitzen hier.»<br />
Ein Radiobesitzer in Newyork versucht<br />
vergebens die schottische Station Aberdeen<br />
zu erhalten. Aber trotz genauer Einstellung<br />
der Wellenlänge ist kein Ton zu hören. Verärgert<br />
will er den Apparat schon abstellen,<br />
da erscheint sein schottischer Freund, dem<br />
er sein Leid klagt. Dieser bittet ihn um einen<br />
Augenblick Geduld, zieht zwei Centstücke<br />
aus der Tasche und lässt sie in der hohlen<br />
Hand laut vernehmbar klirren. Im selben<br />
Augenblick ertönt klar im Lautsprecher eine<br />
Stimme: Hallo, hier Aberdeen!»<br />
Die Nobelpreise steigen wieder.<br />
Seit der schwedische Steuernachlass eingetreten<br />
ist, steigt der Wert der Nobelpreise<br />
ständig. Im Jahre 1926 betrug die Steuer<br />
noch über eine halbe Million, jetzt ist sie auf<br />
weniger als ein Drittel herabgesetzt. Ihren<br />
Tiefstand hatten die Preise 1924 mit 116 718<br />
Kronen erreicht, 1928 hatten sie sich dem<br />
Anfangsbetrage (1901) von rund 150 000 Kr.<br />
wieder genähert. Sigrid Undset und Prof.<br />
Windaus in Göttingen erhielten u. a. diesen<br />
Betrag. Thomas Manns Preis (1929) betrug<br />
bereits 172 760 Kr., Sinclair Lewis erhielt im<br />
vorigen Jahre 172 946 Kr. und in diesem<br />
Jahre wird jeder Preisträger 173 206 Kr.<br />
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46 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19:<br />
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Es gab immer Zeiten, in denen sich die<br />
Frauen dem Mann anzunähern mühten, sowohl<br />
auf der modischen wie auf der geistigen<br />
Ebene. Erinnern wir hier zum Beispiel<br />
an die Virargo, die vermännlichte Jungfrau<br />
der Renaissance, an die kriegerischen Jungfrauen,<br />
die sich in der Literatur und im<br />
Leben in Rüstungen steckten, um =o in<br />
Kampf und Abenteuer zu ziehen. Auch im<br />
romantischen Zeitalter gefielen sich die<br />
Frauen in Hosenrollen. In Eichendorffs<br />
«Ahnung und Gegenwart» wird das Tragen<br />
von Männerkleidern zu einer Art Sport.<br />
Die romantischen Romane wimmeln von<br />
Frauen in Männerkleidern.<br />
Der unabänderliche Zug des Menschen<br />
zur Illusion, zur Täuschung anderer und<br />
zur Selbsttäuschung ist besonders dem<br />
weiblichen Geschlecht eigen. Das Problem<br />
der Geschlechtsverwandlung hat nicht nur<br />
auf der Bühne, sondern auch im Leben und<br />
innerhalb des gesellschaftlichen Daseins<br />
seine Geschichte. Die Geschichte der Hosenrolle<br />
ist einmal die Geschichte der Emanzipation<br />
von der weiblichen Kleidung, dann<br />
wieder die Geschichte der Verneinung alles<br />
Weiblichen und die Betonung alles dessen,<br />
was männlich ausdruckshaft ist. In diesem<br />
Sinn lief die Suffragette durchs Dasein,<br />
durchaus männlich orientiert in Geist und<br />
Mode, womit sie die verschärfte Unabhängigkeit<br />
vom Mann beanspruchte und damit<br />
prompt in eine Sackgasse lief, wo sie sich<br />
in unfreiwilliger Komik wie ein Gewitter<br />
drehte, das keinen Abzug findet.<br />
Dazumal, zu Beginn der Frauenbewegung,<br />
geriet man auch auf die naive Idee,<br />
dass allein Mode und Erziehung daran<br />
schuld seien, dass im Lauf der Zeit weibliche<br />
Wesen geboren wurden. Man war<br />
unbeirrbar überzeugt, dass man im Lauf<br />
von einigen Generationen unbedingt wieder<br />
alles männliche Wesen erhalten würde,<br />
wenn man den Mädchen eine durchaus<br />
harte Erziehung angedeihen liesse und sie<br />
knabenhaft kleiden würde. Damit fand<br />
man den Anschluss an den bereits verklungenen<br />
Mythos, demzufolge man ehemals<br />
glaubte, dass man im Fell eines Tieres<br />
selbst Tier sein würde. Man reihte ursprünglich<br />
Zähne und Klauen starker Tiere<br />
um den Leib, weniger um geschmückt zu<br />
sein, als um stark zu werden wie das Tier.<br />
Im Fell eines Panthers wird man selbst<br />
zum Panther Die Bemalung und Tätowierung<br />
macht den Menschen dem Tier gleich,<br />
und in schmerzhafter Prozedur wurde dem<br />
Jüngling das Bild des Totemtiers in die<br />
der Schneiderkönig Paul Poiret, der die<br />
Dame in eine Odaliske zu verwandeln<br />
suchte. Was man aber befürchtete, trat ein.<br />
Das weibliche Geschlecht vor dem Krieg<br />
war keineswegs geneigt, dieser modischen<br />
Diktatur zur Beute zu fallen. Inzwischen<br />
ist nun wohl die Frauenbewegung mit ihren<br />
emanzipierten Auswüchsen durchaus männlicher<br />
Orientierung hereingebrochen. Doch<br />
die heutige Dame, die in Hosen herumläuft,<br />
ist keineswegs ein Produkt dieser<br />
Emanzipationswelle; sie strebt damit nicht<br />
Gleichberechtigung im ehelichen Binnendasein<br />
oder in der wirtschaftlichen Weltgeschichte<br />
an. Vielmehr will sie gerade<br />
durch die Hosenrolle ihren bizarren weiblichen<br />
Charme erhöhen und steigern.<br />
Auch der Sport hat natürlich in der modischen<br />
Entwicklung eine Zäsur gemacht.<br />
Im Schnee, am Strand, auf dem Tennisplatz,<br />
überall läuft die Dame in Hosen<br />
herum. Es hat lange genug gebraucht, bis<br />
das Pyjama einen makellosen Ruf errang.<br />
Aus dem Persischen übernommen, hatte es<br />
zu Beginn Anklang an das persische Beinkleid.<br />
Die Hosentracht fand bei den Frauen<br />
sofort eine Menge Lieblinge: Cowboys- und<br />
Zimmermannshosen wurden nachgebildet.<br />
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Die weisse Farbe ist unabhängig von der<br />
Mode. Auch jetzt sieht man neben den ausgesprochenen<br />
Modefarben wieder entzükkende<br />
Modelle in Weiss. Besonders abends<br />
bei hellem Licht wirken diese blütenweissen<br />
Toiletten fabelhaft. Crepe Satin, weichfallend,<br />
sieht herrlich aus; gleichfalls sehr<br />
duftig und zart sind Chiffonkleider mit dem<br />
passenden Unterkleid. Bei hellem Licht, im<br />
Tanzsaal, macht so ein duftiges Gebilde von<br />
weisser Seide einen eleganten Eindruck.<br />
Sehr jugendlich und dabei vornehm wirkt<br />
nach wie vor der weisse Schal aus Crepe de<br />
Chine mit handgeknüpften, langen Seidenfransen.<br />
Natürlich müssen Schuhe und<br />
Strümpfe mit der weissen Toilette harmonieren.<br />
Dunkles Schuhwerk ist unmöglich.<br />
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Und einige Damen fanden das Pyjama so<br />
eigenherrlich und entzückend, dass sie<br />
traumhaft und nachtwandlerisch gleichsam<br />
ihr Boudoir verliessen, um dann am Strand<br />
und auf der Promenade zu lustwandeln.<br />
Allerdings ist einstweilen eine solche modische<br />
Extremität nur in Juan-Les Pins in<br />
Palm Beach gestattet.<br />
In diesen Hosen sieht die Dame keineswegs<br />
männlich aus. Stärker denn je kommen<br />
die Reize zum Ausdruck. Erstens ist<br />
ja die Taille immer betont durch einen<br />
Gürtel, und dieses Detail gibt der Silhouette<br />
eine entzückende Anmut. Die Hosen<br />
schmiegen sich plastisch an die Hüften, erweitern<br />
sich unten zu in Godcts und Falten.<br />
Haut tätowiert, damit er etwas von der Nun lancieren die grossen Pariser Modehäuser<br />
eine modische Sensation: Pyjama<br />
Tierkraft gewänne.<br />
Im gesellschaftlichen Leben hat die Verkleidung<br />
nicht immer den tiefen Sinn, sich Saison, und nun soll auch das Pyjama als<br />
als Strassenkleider sahen wir bereits letzte<br />
im Wesen zu verwandeln. Man will mir Abendkleid sich im modischen Bezirk ansiedeln.<br />
Wir haben ein «verschämtes» Py-<br />
an der Oberfläche ein anderer Mensch sein<br />
und in diesem Sinn haben zum Beispiel jama, das beinah an ein gewöhnliches<br />
auch die Braut© und jungen Frauen in früheren<br />
Zeiten beim Empfang der Liebhaber haben das «offen-zynische» Pyjama, das die<br />
weibliches Abendkleid erinnert, und wir<br />
und Eheherren einen Bart umgelegt. Die Hosen form betont.<br />
tollsten Wagnisse erlaubten sich die römischen<br />
Frauen hinsichtlich der Verkehrung nem Wesen alles, was irgendwie den mora-<br />
Das verschämte Pyjama verdeckt von sei-<br />
der Geschlechter<br />
lischen Kredit der Dame gefährden könnte.<br />
In unserer Gegenwart war es zunächst Die Dame stolziert mit breiten Ho:sen einher,<br />
und jede einzelne Röhre ist so weit<br />
wie ein gewöhnlicher Rock. Als Material<br />
verwendet man Mousseline oder Stein. Der<br />
Oberkörper ist so straff wie möglich mit<br />
Lame oder Crepe Georgette umspannt; der<br />
Stoff reicht bis unter die Achseln, so dass<br />
er durch Spangen aus Strass über die<br />
Schulter befestigt werden muss. Dieses<br />
«verschämte Pyjama» hat wahrscheinlich<br />
mehr Durchschlagskraft' als das «offenzynische».<br />
Es ist den Pariser Modeschöpfern gelungen,<br />
Männerkleidung in verführerische, kokette<br />
Frauengewandung zu wandeln. Im<br />
Zeitalter der Verkehrsextase, der Weekend-<br />
Vergnügen, der Sportfreuden ist dieses neue<br />
modische Modell das denkbar Praktischste,<br />
das neben der Zweckmässigkeit noch bizarr<br />
und originell wirkt. Im Pyjama ist die Frau<br />
zeitgemass gekleidet. Darüber hinaus belässt<br />
dieses Modell der Frau ein Höchstmass<br />
an Beweglichkeit und Behaglichkeit<br />
und sichert alle hygienischen Valeurs. In<br />
diesem Sinn ist die Psychologie der heutigen<br />
Mode jener von früheren Zeiten entgegengesetzt.<br />
Ehemals war das Kleid allein<br />
herrschsüchtig und der Körper hatte sich<br />
dem Kleid unterzuordnen. Im Mittelalter<br />
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kreiert wurde: Die Uhr auf der Handtasche.<br />
empfand man ja auch den Körper sündhaft<br />
und als Madensack, und man hüllte ihn in<br />
bauschige und faltige Gewänder Heute gewinnt<br />
das Linien- und Formenspiel menschlicher<br />
resp. weiblicher Körper wieder an<br />
Bedeutung, aus dem einfachen Grund, weil<br />
der Körper seelische oder geistige Valeurs<br />
ausdrücken muss.<br />
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So unpraktisch dies am einfachen Wintermantel<br />
ist, so entzückend wirkt weisser Pelz<br />
Nicht vergessen wollen wir das weiss-<br />
am Abendmantel. Die weiten Aermel werden<br />
bis zum Ellenbogen mit Pelz besetzt; hier<br />
gibt es reizende Pelzimitationen. Weisse<br />
Waschlederhandschuhe waren und sind immer<br />
Mode; sie halten auch viel wärmer als<br />
Anfache Glacehandschuhe. Und was das<br />
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Auf dem Turm der Pariser Sternwarte ist<br />
jetzt eine sprechende Uhr angebracht worden,<br />
die laut und deutlich jede Minute die<br />
genaue Zeit verkündet. Die Uhr ist mit dem<br />
Telephonnetz verbunden, so dass jeder Teilnehmer,<br />
der wissen will, wie spät es ist, die<br />
Uhr anläuten kann. Wenn die Verbindung<br />
hergestellt ist, wird er hören, wie die Uhr<br />
ihm die Zeit ansagt; sie spricht z.B. laut und<br />
deutlich: «Es ist jetzt 8 Uhr 30.» Diese Ansagen<br />
erfolgen durch die ganzen 24 Stunden<br />
des Tages, da die Uhr die Stunden bis 24<br />
durchzählt.<br />
Autor wider Willen.<br />
Kürzlich erschien auf dem amerikanischen<br />
Büchermarkt ein Buch von Prof. Bailey Willis<br />
über eine Forschungsreise durch Afrika.<br />
Wie der Gelehrte jetzt in einer Fachzeitschrift<br />
für Geologie belustigt zu plaudern<br />
weiss, ist er selbst, ohne sein Wissen, zum<br />
Autor geworden. Bei seiner Heimkehr fragte<br />
ihn seine Gattin des öftern, ob er seine Forschungsergebnisse<br />
nicht in einem Buche<br />
niederlegen wolle; er habe jedoch stets mit<br />
einem Hinweis auf seinen nüchternen Gelehrtenstil<br />
und seine publizistische Unerfahrenheit<br />
geantwortet. Eines Tages sei<br />
ihm plötzlich das Buch «Das Leben Afrikas»<br />
zugesandt worden. Es trug seinen Namen.<br />
Was war geschehen? Seine unternehmungslustige<br />
Gattin hatte nach ihren mehrfachen<br />
erfolglosen Versuchen, ihn zu einem Buche<br />
anzuregen, seine Briefe aus Afrika, unter<br />
Fortlassung aller privaten Mitteilungen, einem<br />
Verlag angeboten und dabei wirklich Erfolg<br />
gehabt.<br />
Ziegenmilch gegen Blitzgefahr?<br />
In früheren Jahrhunderten war man der<br />
Ansicht, dass ein Feuer, das durch einen<br />
Blitzstrahl verursacht worden ist, nicht mit<br />
gewöhnlichem Wasser gelöscht werden<br />
könne, sondern dass dazu andere Löschmittel<br />
notwendig seien. Diese Ansicht kam auch in<br />
einer offiziellen Feuerordnung aus dem Anfang'<br />
des 17. Jahrhunderts zum Ausdruck.<br />
Es hiess in dieser Feuerordnung ausdrücklich:<br />
Feuer, das durch einen Blitzstrahl verursacht<br />
worden ist, könne, wie von alters<br />
her bekannt, niemals durch einfaches Wasser<br />
gelöscht werden. Am besten sei es, dabei<br />
Ziegenmilch zu verwenden; habe man diese<br />
nicht zur Hand, so müsse das Wasser durch<br />
bestimmte Zutaten gegen das «Blitzfeuer»<br />
erst « sicher » gemacht werden. Ob die Ratsherren,<br />
die diese Feuerordnung erliessen,<br />
selbst ausprobiert haben, dass «gewöhnliches<br />
» Wasser gegen das «Blitzfeuer»<br />
nicht hilft, wird nicht berichtet.<br />
Wie schlafen die Tiere ?<br />
Als die natürlichste Stellung des Menschen<br />
beim Schlafen hat man die Lage auf der Seite<br />
mit angezogenen Knien festgestellt. Der<br />
Mensch hat durch Erziehung und Gewöhnung<br />
diese Lage vielfach verändert; bei den Tieren<br />
aber finden wir die Schlafstellung noch in<br />
ihrer ursprünglichen Form, die bei den ein-<br />
im Kreise, um zu verhindern, dass sie nach<br />
der Küste getrieben werden., Die Faultiere<br />
hängen sich beim Schlafen an ihren vier<br />
Füssen an einem Ast auf und verbergen den<br />
Kopf zwischen den Vorderfüssen. Füchse<br />
und Wölfe schlafen zusammengerollt, wobei<br />
die Nase und Fusssohlen eng zusammengebracht<br />
sind und der buschige Schwanz als<br />
Decke dient. Hasen, Schlangen und Fische<br />
schlafen mit offenen Augen. Die Eulen besitzen<br />
ausser den Augenlidern, die sie beim<br />
Schlaf schliessen, noch eine Art besonderen<br />
Vorhang, den sie von der Seite her über die<br />
Augen richten, um sich gegen das grelle<br />
Tageslicht zu schützen, da diese Nachtvögel<br />
den Tag als Schlafenszeit benutzen.<br />
Ist der Mann ein Lästermaul ?<br />
Die amerikanischen Gerichte haben sich<br />
mitunter mit merkwürdigen Fragen zu beschäftigen.<br />
Da hatte ein Einwohner von<br />
Lock Haben einen lieben Nachbar mit dem<br />
Ausdruck « Lästermaul > belegt. Der so Bezeichnete<br />
lief zum Kadi und reichte die Beleidigungsklage<br />
ein. Und das wohlweise Gericht<br />
folgerte : Nach dem Wörterbuch ist ein<br />
«Lästermaul > ein « streitsüchtiges Weib,<br />
dessen Betragen in der Nachbarschaft öffentlicher<br />
Gemeinschaden ist». Daraus geht<br />
nach dem Gericht eindeutig hervor, dass mit<br />
Lästermaul nur ein Weib bezeichnet werden<br />
kann, und der Mann kann deshalb nicht<br />
schuldig genannt werden..»<br />
Heirate durch Film.<br />
Die üblichen Heiratsannoncen sind leider<br />
oft zwecklos, Heiratsvermittlerinnen<br />
mit Vorsicht zu geniessen. Das sind Ueberlegungen,<br />
die man durchaus würdigen<br />
nauss. Also: man suche neue Wege zum<br />
ehelichen Glück! Von diesem Wunsch geleitet,<br />
begab sich eine junge Dame in<br />
Amsterdam zweimal wöchentlich in das<br />
grösste Kino, um sich dort die neue Wochenschau<br />
anzusehen. Sie hatte die feste<br />
Absicht, auf der Leinwand das männliche<br />
Wesen zu entdecken, das sie sich als den<br />
idealen Lebenspartner erträumt hatte.<br />
Monatelang kehrte sie zweimal wöchentlich<br />
enttäuscht heim. Manchmal schien<br />
es ihr, dass das eine oder andere Gesicht<br />
zu erwägen sei; dann sah sie sich den<br />
Filmstreifen noch einmal an; doch meistens<br />
war dieses zweite Mal eine Enttäuschung.<br />
Endlich! Sie entdeckte ihn in einem<br />
Wochenschaubild, das einem alljährlichen<br />
Sportfest gewidmet war. Er nahm daran<br />
leider nur als Zuschauer teil. Das Bild<br />
flimmerte bald vorbei, doch das Gesicht<br />
blieb haften, und als sie es zum zweiten<br />
und dritten Male sah, gab es keine Enttäuschung.<br />
Sie würde ihn unter Tausenden<br />
sofort erkennen. Doch jetzt begannen<br />
die eigentlichen Schwierigkeiten. Wie<br />
macht man den Mann ausfindig? Die<br />
junge Dame leitete eine umfangreiche<br />
Korrespondenz ein, mit der Filmgesellschaft,<br />
mit dem Besitzer des Sportplatzes,<br />
mit verschiedenen Teilnehmern des Festes.<br />
zelnen Arten sehr verschieden ist. Die Ele-Sifanten schlafen immer und die Pferde mei-<br />
Einzelheiten hinein. Nun kam der ent-<br />
erfuhr alle Daten bis in die kleinsten<br />
stens im Stehen. Die Vögel, mit Ausnahme scheidende Schritt: sie liess in dem Ort,<br />
der Eulen und der indischen Papageien, da das Fest stattgefunden hatte, Säulenanschläge<br />
machen. Auf dem wiedergege-<br />
schlafen, indem sie die Köpfe über den Rükken<br />
biegen und den Schnabel unter die Federn<br />
zwischen Flügel und Körper stecken. ein Pfeil auf den gesuchten Fremdling. Er<br />
benen Ausschnitt aus dem Filmbild zeigte<br />
Störche, Möven und viele langbeinige Vögel wurde ersucht, unter einer Chiffre von<br />
schlafen, indem sie auf einem Bein stehen. sich ein Lebenszeichen zu geben.<br />
Die Enten machen ihr Schläfchen auf offenem Und in der Tat: dieses Radikalmittel<br />
Wasser und bewegen dabei den einen Fuss verfehlte seine Wirkung nicht. Der Ah-<br />
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nungslose war zwar überaus seltsam berührt<br />
über diesen eigenartigen «Steckbrief»,<br />
doch er meldete sich furchtlos. Aus<br />
der zu Anfang anonym geführten Korrespondenz<br />
erfuhr er die Hintergründe<br />
des originellen Einfalls und war entzückt.<br />
Bereits im dritten Brief bat er um persönliche<br />
Bekanntschaft. Die junge Dame<br />
willigte ein. Er kam, sah und war besiegt....<br />
Unsere humoristische Seite<br />
Verblümte Rede. Sie junger Schwärmer ! Wenn<br />
Sie nicht bald sehen, wo Sie hingehen, stehen Sie<br />
bald dahin, wo sie hinsehen. (The Humorist.)<br />
Verkäufer: Dieser Wettermantel steht Ihnen wie<br />
angemessen. Er schützt Sie derart vorzüglich, daes<br />
Sie überhaupt nicht merken, -wann es regnet.<br />
Käufer: Schön, aber wie soll ich dann wissen,<br />
wann es zu regnen aufgehört hat? (The Humorist.)<br />
Schlechte Zeiten. «Wie gehn die Geschäfte,<br />
Herr Bergmann, was haben Sie denn<br />
In letzter Zeit gemacht? » — «Da habe ich<br />
Möbel verkauft. » — « Viel ? « — « Nein...<br />
nur meine eigenen ! »<br />
Verdächtig. «Aber Gret, wo haben Sie<br />
denn die grosse Schramme im Gesicht her? »<br />
— « Ach, der Buchhalter im Bureau, dem ich<br />
Guten Abend gesagt habe, hatte noch den<br />
Federhalter hinter dem Ohr... »<br />
Kindermund. « Wenn du 7 Jahre alt bist,<br />
wirst du um 7 Uhr schlafen gehen, mit 8 Jahren<br />
um 8...» — « Jetzt weiss ich», fällt<br />
die Fünfjährige ein, « warum Mama überhaupt<br />
nicht nach Hause schlafen kommt. »<br />
Ein Engländer wurde kahl. Er war sehr<br />
verstimmt über sein Aussehen. Er gab viel<br />
Geld für Haarwasser und Aerzte aus, vergebens.<br />
Ein Schotte wurde kahl. Er verkaufte seinen<br />
Kamm und seine Bürste.<br />
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22 AUTOMOBIti-tfEVUB <strong>1931</strong> — N° 41<br />
Tourismus<br />
Autoausflug von Lugano nach Mailand<br />
Von Hede Linsmayer.<br />
II.<br />
Milano kündigt sich an wie jede Industrieund<br />
Handelsstadt; sie ist tatsächlich die bedeutendste<br />
von Italien. Man merkt es sofort<br />
an den prunkvollen Grabstätten des «Cimitero<br />
Monumentale», der ersten Sehenswürdigkeit<br />
Mailands an der Peripherie der Stadt. Ein<br />
Friedhof der Reichen, eine unerhörte Orgie<br />
von künstlerischen Bildwerken und Qrabmälern,<br />
zahllose Kunstschöpfungen aus Marmor,<br />
Bronze, Alabaster ... Man möchte vor<br />
manchen stundenlang verweilen, tagelang in<br />
diesem phantastischen Garten des Todes<br />
Spazierengehen. In der mittleren Säulenhalle<br />
des imposanten Einganges ist das würdige<br />
Grab des italienischen Dichters Aless. Manzoni.<br />
Ein kurzer Besuch kann nur einem flüchtigen<br />
Ueberblick des Ganzen gelten, aber er<br />
hinterlässt einen unvergesslichen Eindruck.<br />
Jeder Mailand-Besucher fährt natürlich zunächst<br />
zum Dom, diesem viel umstrittenen<br />
*) 8iehe auch Autler-Feierabend Nr. 44<br />
gotischen Marmorgebäude, das der Mailänder<br />
selbst stolz als das siebente Wunder der<br />
Welt bezeichnet. Ein Wunder an Säulen,<br />
Türmchen und Verzierungen ist er allerdings,<br />
aber man hat seine Abbildung so oft gesehen,<br />
dass das Original kaum mehr überrascht.<br />
Ueberraschend ist eher das wundervolle Innere,<br />
sowohl in seiner grossartigen Gesamtheit<br />
als auch in der Kostbarkeit einzelner<br />
Stücke. Die Turmbesteigung ist sehr merkwürdig,<br />
nicht allein deshalb, weil oben eine<br />
Erfrischung kredenzt wird! Vom Dom zur,<br />
weltberühmten Scala ist nur ein Katzensprung<br />
durch die glasüberwölbte, elegante<br />
Verkaufshalle Galleria Vittorio Emanuele.<br />
Wer Lust hat, kann das Scala-Theater gegen<br />
Entree besichtigen; eine Opernaufführung<br />
muss man sich bei einem Tagesausflug allerdings<br />
verkneifen.<br />
Kunstinteressierte werden sich die Besichtigung<br />
des « Abendmahls » von Leonardo<br />
da Vinci in der Kirche Santa delle Grazie<br />
nicht entgegen lassen. Es ist leider nicht<br />
glänzend erhalten. Der Raum (Refektorium<br />
eines ehemaligen Dominikanerklosters) wurde<br />
von Napoleon seinerzeit als Pferdestall benützt,<br />
der Nebenraum als Küche! Das riesige<br />
Wandgemälde hat dadurch entsetzlich gelitten,<br />
immerhin ist die Wirkung heute noch<br />
faszinierend. Freunde des Mittelalters betrachten<br />
sich wohl auch das Castello Sforzesco,<br />
die alte Burg der Geschlechter<br />
Visconti und Sforza, die in der Entwicklungsgeschichte<br />
Mailands eine hervorragende Rolle<br />
spielen. Dem persönlichen Geschmack des<br />
Einzelnen bleibt es überlassen, wieviel er von<br />
den sehenswerten Kirchen, Museen, Galerien<br />
etc. noch betrachten bzw. verdauen kann. Zuviel<br />
ist auch hier ungesund, da die Eindrücke<br />
sich allzu sehr häufen. Die Strassen im Zentrum<br />
Milanos sind grau und manchmal lebensgefährlich<br />
eng bei dem lebhaften Getriebe,<br />
das dort herrscht. Man hat übrigens den<br />
Eindruck, dass insbesondere männliche Passanten<br />
bündelweise ziel- und planlos herumstehen.<br />
Wie man hört, ist eine gründliche<br />
Umgestaltung und Verschönerung des Domplatzes<br />
geplant, wie auch anderer unschöner<br />
Partien Mailands. So darf man hoffen, dass<br />
diese reiche und interessante Stadt in absehbarer<br />
Zeit das hübsche und freundliche<br />
Gesicht bekommt, das ihr Name verheisst.<br />
Auf dem Rückwege empfiehlt es sich, im<br />
echt italienischen Como Station zu machen.<br />
Da Como der Geburtsort der beiden römischen<br />
Schriftsteller Plinius, zweier bekannter<br />
Päpste und des Physikers Volta ist und<br />
überhaupt eine bewegte Vergangenheit hat,<br />
ist es vor allem historisch interessant. Bei<br />
einem Bummel am Quai geniesst man einen<br />
herrlichen Ausblick auf die von bepflanzten<br />
Berghängen eng eingerahmte Spitze des<br />
Comersees. Der Besichtigung wert ist auch<br />
der marmorne Dom mit seinen kostbaren<br />
Portalen und Innenschätzen.<br />
Für einen Tagesausflug hat man nun genug<br />
gesehen und man kann beruhigt wieder der<br />
Südschweiz zustreben. Man freut sich dann<br />
zu Hause über drei Dinge: erstens, dass man<br />
seinen Wagen wieder in der Garage, zweitens<br />
sein Nachtessen im Leibe und — last<br />
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20 Grad Wärme!) dürfte dies Jahr eine<br />
besonders hohe Besucherfrequenz aufweisen. Eine<br />
frohe Note wird das Kurleben durch die täglichen<br />
Konzerte des beliebten Münchner Kurorchesters<br />
Ritter erhalten. Bereits in der ersten Hälfte Juni<br />
werden die hochqualifizierten Musiker ihr Engagement<br />
antreten.<br />
Erlach. Am Bielersee, malerisch hingebettet am<br />
Fuss des viel bestiegenen Jolimont, liegt Erlach,<br />
das reizende Seeländerstädtchen. Alt und neu trifft<br />
sich hier' die uralten Laubengänge, das Schloss<br />
und die Kirche und manch ehrwürdiges Haus erzählen<br />
von vergangenen Zeiten. Ein prächtiges<br />
Strandbad sorgt für die Befriedigung der Ansprüche<br />
der Neuzeit und gliedert sich sehr gut dem<br />
Städtchen an. Mit diesem Teizvollen Gegensatz ist<br />
Erlach schon jetzt der Lieblingsplatz vieler Automobilisten,<br />
die « es gemerkt haben >, und es wird<br />
•wohl immer mehr freudig wiederkehrende Gäste<br />
begrüssen dürfen. E. B.<br />
Burgdorf. Am linken Ufer der Emme, bei deren<br />
Austritt aus dem eigentlichen Emmental, liegt malerisch<br />
die alte Zähringerstadt Burgdorf. Auf dem<br />
Rücken des Hügels, der das Tal abschliesst, breitet<br />
sich die von Schloss und Kirche dominierte Oberstadt<br />
aus, während am NoTdfuss dieses Hügels die<br />
Unterstadt liegt. Burgdorf ist ein wichtiger Strassenkreuzungspunkt.<br />
Die Strassenaüge des Emmentals,<br />
von Worb, Bern, Grafenried, Solothurn und<br />
Herzogenbuchsee treffen sich hier.<br />
Dass Burgdorf stets in nahen Beziehungen zu<br />
Bern stand, ist an einigen bemerkenswerten Fassaden<br />
und Laubengängen gleich zu erkennen. Sehenswert<br />
ist die schöne gotische Kirche. Die Stadt<br />
ist ein wichtiges Industrie- und Handelszentrum,<br />
wird daneben aber als freundlicher Aufenthaltsort<br />
yon den Automobilisten sehr geschätzt. Br,<br />
Touren Sprechsaal<br />
Touren -Antworten<br />
T.Ä. 684. München-Marienbad-Wien. Ffrr Ihre<br />
Fahrt sei folgende Route empfohlen:<br />
Zürich, Winterthur, Wil, St. Gallen, Bregen«. Lindau,<br />
Isny, Kempten, Kaufbeuren, Landsberg, Inning,<br />
München, 315 km.<br />
München. Freising, Landshut, Eggmühl, Regensburg,<br />
Buxglengenfeld, Schwarzenfeld, Weiden. Tirechen-<br />
Tenth, Ghet (Eger), Marienbad, 315 km.<br />
Marienbad, Plana, Stribro, Pilsen, Nepomuky, Blatna.<br />
Pisek, Vodnany, Budweis, Trebor (Wittingau),<br />
GmOnd, 274 km.<br />
Gmünd. Sohrems, Schwareenan, Hörn, GrToss-Weikersdorf,<br />
Stockerau, Wien, 146 km.<br />
Wien, St. Polten, Melk, Amstetten, Enns, Lina, Wels,<br />
Lambaich, VöcHabruck, Strasswalchen. Salzburg,<br />
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Automobilkarte von Oesterreich, der Tschechoslowakei<br />
und Ungarn mit Führer ist für diese<br />
Fahrt sehr zu empfehlen. H. W. in B.<br />
Touren -Fragen<br />
T. F. 686. München-Stuttgart-Schwarzwald. Ich<br />
möchte nächsthin eine Tour machen von Bern nach<br />
München, weiter nach Stuttgart und durch die<br />
schönsten Schwarzwaldgebiete zurück. Ich wäre für<br />
einen Vorschlag betreffend Route sehr dankbar. Ich<br />
habe genügend Zeit zur Verfügung, um nicht zu<br />
grossa Etappen machen zu müssen. M. T. in B.<br />
T. F. 687. San Bernardino-Locarno-Gotthard.<br />
Welche Route und Einteilung ist für eine Fahrt<br />
von St. Gallen über den San Bernardino nach Locarno<br />
und über den Gotthard zurück nach St. Gal-<br />
Jen zu empfehlen? Wäre es möglich, die Tour in<br />
zwei Tagen auszuführen mit einem starken Wagen?<br />
Wieviel Kilometer beträgt die ganze Strecke?<br />
H. L. in B.<br />
Anlässe<br />
Teilspiele Interlaken. Jugendvorstsllungen am<br />
7. und 13. Juni. Nächsten und übernächsten Sonntag<br />
finden in Interlaken auf einer herrlichen Naturbühne<br />
mit malerischem Dörfli die Jugendvorstelluungen<br />
des Tellspieles statt. Für die künstlerische<br />
Leitung zeichnet Georg Wäckerlin. Junge<br />
Leute und graubärtige Männer aus dem Volke nehmen<br />
als Darsteller an den Spielen teil. Wer sich<br />
ein paar herrliche Theaterstunden verschaffen will,<br />
besuche die Tellspiele in Interlaken.<br />
Die erste Vorstellung ist auf Sonntag, den 7.<br />
Juni, nachmittags 1 Uhr 30, und die.zweite auf<br />
Samstag, den 13. Juni, 1 Uhr 30, festgesetzt. Die<br />
Vorstellungen gehen ca. 17 Uhr 15 zu Ende,<br />
Büchertisch<br />
Grieben-Städteführer in neuer Auflage.<br />
« Paris » (kl. Ausgabe)<br />
(<strong>1931</strong>, 20. Auflage, 112 Seiten, mit 4 Karten tm3<br />
einem Grundriss, 1 Mark 50).<br />
Die vorliegende kleine Ausgabe ist ein sorgfältig<br />
bearbeiteter Auszug aus dem im vergangenen Jahr<br />
in völlig veränderter Gestalt neu aufgelegten grossen<br />
Führer. Sie ist für diejenigen Besucher der<br />
französischen Hauptstadt bestimmt, die sich aus<br />
Mangel an Zeit darauf beschränken müssen, die<br />
wesentlichen Schönheiten der Stadt und ihrer Umgebung<br />
kennen zu lernen. Die hieraus erwachsende<br />
Aufgabe birgt naturgemäss die Gefahr in sich, den<br />
beschreibenden Teil des Pührers auf Kosten der<br />
notwendigen Angaben zu •vernachlässigen. Dieser<br />
Gefahr ist hier bewusst entgegengearbeitet worden,<br />
so durch Aufnahme einer ausführlichen, von Herrn<br />
Dr. Karl Hermann Usener verfassten Einleitung<br />
(« Das Stadtbild », « Kulturhistorisches »)> durch<br />
eine ins einzelne gehende Charakteristik der zahl-<br />
Bim Auf o dhirch<br />
Unser Kreuzworträtsel<br />
Aufgabe:<br />
Von links nach<br />
rechts: 1 Inneres Körperorgan,<br />
4 Zeitabschnitt,<br />
7 Stadt in Nördspanien,<br />
8 KüchenkraAit, 9 japanische<br />
Münzeinheit, 10 Gesamtheit<br />
der Verwandten,<br />
11 europäische Hauptstadt,<br />
14 mathematische Bezeichnung,<br />
17 altrömische<br />
Schutzgeister des Hauses,<br />
19 Stärke, 21 Lieblingsgetränk<br />
der Germanen,<br />
23 dalmatiniscche Insel,<br />
24 Schauspieler. 25 Name<br />
von 13 Päpsten. 26 Rinder-Art.<br />
Von oben nach unten: 1 Tonstufe,<br />
Fläche, freier Platz dat.), 3. Zündschnur. Wettvor- «hei, 15 Schachausdruck, 16 Geisteskranke, 18 laschlag,<br />
5 Bergweide, 6 Schienenstrang, 8 Mittages- teinisch: niemand, 20 finnische Hafenstadt, 22 engsen,<br />
10 Ältestenrat, 12 Rettung. Beistand, 13 Be- lisch: zehn.<br />
reichen Gast- und Vergnügungsstätten, um nur ei- lebens bekanntgemacht wird, überall wird man das<br />
nige Punkte herauszugreifen. Die Führung durch Bestreben spüren, jedem Besucher der Stadt, sei er<br />
die Stadt erfolgt in 11 wohldurchdachten Rund- künstlerisch, wissenschaftlich, technisch oder sportgängen,<br />
aus denen sich jeder an Hand der im Ab- lieh interessiert, Antwort auf die gerade ihn interschnitt<br />
« Zeiteinteilung > gemachten Vorschläge<br />
sein Tagespensum leicht selbst zusammenstellen<br />
essierenden Fragen zu geben.<br />
Auch dem dritten der uns vorliegenden Städtekann.<br />
Eine gründliche Beschreibung von Versailles<br />
vervollständigt den Band.<br />
führer<br />
«Dresden und Umgebung»<br />
Unter den gleichen Gesichtspunkten ist die Be- (1631, 35. Auflage, 1S6 Seiten, mit 5 Karten und<br />
arbeitung des hereits in 31. Auflage erschienenen 4 Grundrissen, 1 Mark 80)<br />
Führers<br />
hat eine von Herrn Dr. Usener vorgenommene Be-<br />
< Hamburg und Altona» (kl. Ausgabe) arbeitung ein wesentlich neues Gesicht gegeben,<br />
(<strong>1931</strong>, 75 Seiten, mit 4 Karten, 1 Mark 40) dessen Züge von dem Bestreben bestimmt werden,<br />
vorgenommen worden, der, ohne dass Umfang und in der Stadtbeschreibung stets das Geschichtliche<br />
Preis erhöht zu -werden brauchten, in der vorliegen- deutlich werden zu lassen. Mit Recht, denn Dresden<br />
Gestalt einen um vieles reicheren Inhalt bietet den ist, wie in der neuen Einleitung hervorgehoben<br />
als bisher. An erster Stelle ist auch hier die neue wird, eine Stadt der Vergangenheit.<br />
Einleitung zu nennen, die neben einer überaus kla- Die Durchführung der hier aufgestellten These<br />
ren räumlichen Gliederung des Stadtkomplexes hat im Text zu einer Herausarbeitung des historiauch<br />
die reizvollen Gegensätze des Stadtbildes: Rea- sehen Stadtkerns, sowie zu einer eingehenden kunstlität<br />
und Romantik herauszuarbeiten versucht. Den historischen Würdigung der zahlreichen Profanveränderten<br />
Ansprüchen, die der Reisende von und Sakralbauten der Stadt und ihrer Umgebung<br />
heute an seinen Reiseführer stellt, ist in weitestem geführt. Dass Hand in Hand mit einer Neugestal-<br />
Masse Rechnung getragen worden. Ob man im Ab- tung nach dieser Richtung hin auch eine Ergänzung<br />
schnitt Verkehr u. a. Angaben über Rundflüge, und Berichtigung aller sonstigen wissenswerten An-<br />
Fernkraftposten und Auto-Gesellschaftsausflüge, gaben gegangen ist, versteht sich von selbst. Wen<br />
unter den wissenswerten Adressen auch eine Auf- immer sein Weg nach dem herrlichen Elb-Florenz<br />
Zählung der Gross-Garagen, der Warenhäuser und führen mag, er wird in dem neuen Grieben ein vollder<br />
Gross-Reedereien findet oder ob man mit den kommenes Instrument der praktischen und kunstzahlreichen<br />
Stätten des Hamburger Vergnügungs- historischen Orientierung finden.<br />
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26 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N«46<br />
Die neuen internationalen Verkehrszeichen<br />
Die Schweiz und das Abkommen<br />
Das eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement<br />
und die neuen Verkehrssignale.<br />
Protokoll und die bereinigte Zusammenstellung<br />
der von der internationalen Verkehrskonferenz<br />
in Genf befürworteten Verkehrssignale<br />
sind Anfang Mai erschienen. Die<br />
wichtigsten Punkte des Protokolls, sowie die<br />
Signaltafeln geben wir im folgenden wieder.<br />
Wir hatten Gelegenheit, uns mit Herr<br />
Dr. Rothmund, welcher bekanntlich die<br />
schweizerische Delegation in Genf anführte,<br />
über die Arbeiten und Ergebnisse der Beratungen<br />
zu unterhalten. Wir wiederholten<br />
dabei unser bereits früher geäussertes Bedauern,<br />
dass das äusserst zweckdienliche<br />
und gut orientierende bisherige OrtssignaJ<br />
(Dreiecktafel mit Häusergruppe), sowie auch<br />
die Tafel für Schule und Spital fallengelassen<br />
worden sind. Es geschah dies hauptsächlich<br />
deshalb, weil die Dreiecktafel, welche ausschliesslich<br />
im neuen System für Gefahrenzeichen<br />
verwendet wird, für die Bezeichnung<br />
von Ortschaften auf keinen Fall mehr in<br />
Frage kommen kann und die neue blauweisse<br />
Ortsanschrift bestimmt auch ihren<br />
Zweck erfüllen wird.<br />
Es ist übrigens vorgesehen, jeweilen auf<br />
der Rückseite der Tafel den Namen der<br />
nächsten Ortschaft anzugeben, so dass man<br />
bei der Ausfahrt aus einem Ort zum voraus<br />
orientiert ist. Als Ersatz für die speziellen<br />
Zeichen, welche die Nähe von Schule oder<br />
Spital meldeten, ist auf Antrag der schweizerischen<br />
Delegation das neue Warnungssignal,<br />
das blaue Quadrat mit weissem Gefahrendreieck<br />
im Zentrum, aufgenommen<br />
worden. Zur besseren Verständlichkeit könnte<br />
ja in den freien Raum noch durch Text auf<br />
derartige Gebäulichkeiten hingewiesen werden.<br />
Für die bereinigten Signaltafeln ist besonderen<br />
Wert daraufgelegt worden, durch<br />
Zeichnung, Farbe und Form den Sinn des<br />
Zeichens augenfällig zu machen, ohne dabei<br />
den Text zu Hilfe nehmen zu müssen. In<br />
der Tat enthält einzig das Signal für Zollposten<br />
die Worte «Zoll» und «Douane», wäh-<br />
rend in allen übrigen Fällen mit Zeichen oder<br />
Zahlen der Zweck erreicht werden konnte.<br />
Unsere Delegation hat ihr Hauptaugenmerk<br />
darauf gerichtet, den übrigen Staaten möglichst<br />
die Verkehrszeichen beliebt zu machen,<br />
welche bereits in der früheren- Empfehlung<br />
des Völkerbundes vorgesehen und die zu<br />
einem beträchtlichen Teil aus dem System<br />
des schweizerischen Städteverbandes übernommen<br />
waren, welches ja in manchen<br />
Städten unseres Landes bereits verwirklicht<br />
wurde. Dem Berichte der Delegierten ist zu<br />
entnehmen, dass sie mit ihrer Aufgabe vielfach<br />
keinen leichten Stand gegenüber den<br />
zahlreichen anderweitigen Vorschlägen anderer<br />
Nationen hatten.<br />
Wie gestaltet sich nun das weitere Vorgehen<br />
bei uns? Das Justiz- und Polizeidepartement<br />
will mit Recht nicht einfach zuwarten,<br />
bis es die gesetzliche Kompetenz hat,<br />
die Zeichen als verbindlich zu erklären. Um<br />
zu verhindern, dass Ortschaften oder Kantone,<br />
welche die Strassensignalisierung ergänzen<br />
wollen, sich noch unnötige Ausgaben<br />
machen durch Aufstellen veralteter Tafeln,<br />
welche nach der Genfer Konvention keine<br />
Gültigkeit mehr haben, soll ihnen möglichst<br />
bald die definitive Signalsammlung, wie sie<br />
die Schweiz übernehmen will, vorgelegt werden.<br />
Vor endgültiger Beschlussfassung sollen<br />
massgebende Instanzen wie Städteverband,<br />
Baudirektorenkonferenz und Strassenfachmänner<br />
noch begrüsst werden, um<br />
eventuelle Differenzen noch beheben und<br />
ausgleichen zu können.<br />
Das definitive System wird dann in die<br />
Vollziehungsverordnung zum eidg. Verkehrsgesetz<br />
übernommen, und damit deren einheitliche<br />
Anwendung durch alle Kantone gewährleistet.<br />
Da eine baldige einheitliche<br />
Signalisierung von grösster Bedeutung und<br />
die Verwirklichung der Genfer Beschlüsse<br />
durch die Schweiz als internationales Reiseland<br />
von besonderer Wichtigkeit ist, will das<br />
Justiz- und Polizeidepartement die Arbeitin<br />
möglichst fördern, so dass es bei uns auf alle<br />
Fälle bei weitem nicht die als Frist angesetzten<br />
fünf Jahre benötigen wird, um die Beschlüsse<br />
in die Praxis umzusetzen. Dafür<br />
werden alle Verkehrsinteressenten dem Departement<br />
und hier wiederum besonders Herr<br />
Dr. Rothmund grossen Dank zollen.<br />
Sehr zu begrüssen ist die von ihm vertretene<br />
Auffassung, dass bei der Aufstellung der<br />
Zeichen ganz besondere Sorgfalt zu verwenden<br />
sei. Die Auswahl des Standortes soll<br />
nicht nur punkto guter Sicht, sondern hauptsächlich<br />
hinsichtlich der Bedürfnisfrage erfolgen.<br />
Es muss dabei unbedingt darauf gehalten<br />
werden, dass nicht für jedes unbedeutende<br />
Hindernis, das für den achtsamen Fahrer<br />
überhaupt kein solches sein kann, Gefahren-<br />
und andere Tafeln aufzupflanzen.<br />
Dadurch wird der Wert dieser Signale gewaltig<br />
beeinträchtigt und niemand wird sie<br />
ernst nehmen. Die Aufmerksamkeit des Führers<br />
soll durch Signale wirklich nur dort in<br />
Anspruch genommen werden, wo es die Umstände<br />
auch tatsächlich erfordern. Auch in<br />
dieser Hinsicht ist eine Neuorientierung bei<br />
der Durchführung der Strassensignalisation<br />
nur am Platze.<br />
So scheint die Genfer Tagung denn bald<br />
ihre Früchte für die Schweiz zu tragen und<br />
deren rasche und konsequente Ernte wird us<br />
wohl auch den Skeptikern und Kritikern —<br />
deren Zahl sicher schon beträchtlich geschrumpft<br />
ist — erleichtern, ihre Bedenken<br />
und Wünsche im Interesse einer endlich erlangten<br />
Vereinheitlichung fallen zu lassen.<br />
b.<br />
Inhalt des Abkommens<br />
Die umfassende Vereinheitlichung der<br />
Strassenverkehrssignale auf internationalem<br />
Boden ist nach jahrelangen Bestrebungen<br />
endlich zur Wirklichkeit geworden und ein<br />
altes Postulat der Automobilisten damit in<br />
seinem wesentlichen Teil in Erfüllung gegangen.<br />
Die vom Völkerbund einberufene<br />
Strassenverkehrskonferenz hat in Genf vom<br />
16.—30. März getagt, worüber wir seinerzeit<br />
sukzessive referierten. Die knappen Ergebnisse<br />
der Verhandlungen sind in Nr. 31 unseres<br />
Blattes durch die Wiedergabe des offiziellen<br />
Bulletins festgehalten worden. Nachdem<br />
nun in der Zwischenzeit das Abkommen<br />
in seinem deiiiiitixcn Wortlaut (in Englisch<br />
und Französisch, beide als authentische Sprachen)<br />
festgestellt und der Oeffentlichkeit<br />
übergeben worden ist, veröffentlichen wir<br />
nachstehend einen Auszug mit den wichtigsten<br />
Bestimmungen der Konvention über<br />
die Vereinheitlichung der Strassienverkehrssignale:<br />
Auszug aus der Konventi on.<br />
Die hohen Parteien nehmen durch' die Unterzeichnung<br />
des Abkommens das Siystem der<br />
internationalen Signalisierung der Strassenverkehrszeichen<br />
an, das beigefügt ist, and<br />
verpflichten sich, dasselbe auf ihre m Territorium<br />
so rasch als möglich durchzuführen.<br />
Die unterzeichnenden Staaten haben die<br />
neuen Signale sukzessive einzuführen und<br />
die alten Signale den neuen anzupassen. Die<br />
Ersetzung aller Strassensignale, die nicht<br />
dem angenommenen System entsprechen, hat<br />
bis spätestens fünf Jahre nach (dem Inkrafttreten<br />
dieses Abkommens zu er'folgen.<br />
Die nachstehend beschriebenen und abgebildeten<br />
Signale sollen als einzi'ge Verkehrszeichen<br />
zur Anwendung kom,men. Sollten<br />
dennoch neue Signale notwendig sein, so<br />
wären dieselben in das nachstehend beschriebene<br />
System einzuordnen. 'Die Vertragsparteien<br />
haben darüber zu wachen, dass in<br />
ihrem Verkehrsgebiete keine Verkehrssignale<br />
aufgestellt werden, die geeig.net sind, Verwirrungen<br />
anzurichten oder Verwechslungen<br />
zu verursachen. Sie haben jene Signale enlfernen<br />
zu lassen, die schlecht leserlich sind.<br />
Die Vertragsparteien sind ferner gehalten,<br />
diesem Signalisationssystem zur vollen Wirksamkeit<br />
zu verhelfen und die Zahl der reglementarischen<br />
Signale auf das notwendige<br />
Minimum zu beschränken. Sie verpflichten<br />
sich, keine Abänderungen an den beschlossenen<br />
Signalen vorzunehmen, die deren<br />
Sichtbarkeit vermindern oder deren Charakter<br />
entstellen.<br />
Entsteht zwischen zwei Vertragspartsien<br />
eine Differenz in der Auslegung oder Anwendung<br />
der nachstehenden Konvention, so soll<br />
der Streitfall zur konsultativen Begutachtung<br />
der «Technischen und konsultativen Kommission<br />
des Völkerbundes für Verkehr und Transit»<br />
vorgelegt werden.<br />
Die Konvention kann durch jeden Völkerbundsstaat<br />
bis 30. September <strong>1931</strong> und durch<br />
jeden Mitgliedsstaat, der an der Konferenz<br />
beteiligt war, sowie durch jeden Staat, dem<br />
der Völkerbundsrat ein Exemplar dieser Konvention<br />
zugesandt hat, unterzeichnet werden.<br />
Nach dem 1. Oktober <strong>1931</strong> können weitere<br />
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No 46 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 27<br />
Staaten dem Abkommen beitreten. Die Konvention<br />
wird sechs Monate nach Empfang<br />
von mindestens fünf Ratifikationsakten dmch<br />
den Generalsekretär des Völkerbundes in<br />
Kraft treten.<br />
Jede Vertragspartei kann auch jederzeit<br />
Vorschläge für Abänderungen oder Ergänzungen<br />
einreichen. Dieselben müssen dein<br />
Generalsekretariat des Völkerbundes übermittelt<br />
werden, welches dafür sorgen<br />
wird, dass alle andern Vertragsstaaten<br />
davon Kenntnis erhalten. Sind alle<br />
Kontrahenten mit einem Vorschlag einverstanden,<br />
so wird derselbe in die Konvention<br />
übernommen. Das Abkommen wird acht<br />
Jahre, vom Zeitpunkt des Inkrafttretens angerechnet,<br />
in Wirkung bleiben, wobei aber<br />
eine Revision nach diesen acht Jahren ohne<br />
Verzug vorgenommen werden muss, wenn<br />
dieselbe von mindestens drei Staaten verlangt<br />
wird.<br />
Beschreibung der Signale.<br />
Das internationale System der Strassensignalisierung<br />
umfasst die untenstehend beschriebenen<br />
Signale. Wird eine anzuwendende<br />
Farbe als fakultativ angegeben, so hat<br />
jeder Staat dafür zu sorgen, dass in seinem<br />
Gebiete ein- und dieselbe Farbe zur Anwendung<br />
gelangt.<br />
I. Gefahrensignale.<br />
Die Signale dieser Kategorie müssen dreieckige<br />
Form aufweisen. Sie haben den Zweck<br />
eine herannahende Gefahr dem Automobilisten<br />
anzukünden. Es gehören dazu:<br />
1. Die 5 Signale, die durch die internationale<br />
Konvention vom 24. April 1926 für den<br />
Automobilverkehr erlassen worden sind (Figuren<br />
1—5).<br />
2. Ein Signal zur Ankündigung von allen<br />
Gefahren, die unter Ziffer 1 nicht berücksichtigt<br />
sind (Figur 6). Erlauben die athmosphärischen<br />
Verhältnisse die Anwendung von<br />
vollen Dreiecktafeln nicht, so können dieselben<br />
ausgeschnitten werden. In diesem Falle<br />
fällt der senkrechte Balken weg (Figur 7).<br />
Dieses Signal steht in einer Distanz von<br />
wenigstens 150, höchstens aber 250 m vor der<br />
Gefahrenstelle. Erlauben die Umstände nicht,<br />
das Zeichen mindestens 150 m vorher anzubringen,<br />
so müssen besondere Dispositionen<br />
getroffen werden.<br />
Frühling im Tessin — Printemps au Teasin<br />
3. Ein Signal zur Bezeichnung der Priorität<br />
des Durchfahrens (Kreuzen). Dieses auf dem<br />
Kopfe stehende Dreieck wird je nach den<br />
Umständen placiert (Figur 8).<br />
Signale, die in der Nachbarschaft von Niveau-Uebergängen<br />
der Eisenbahnen angebracht<br />
werden müssen, sind nicht in dieser<br />
Vorschrift inbegriffen.<br />
II. Signale mit Verbots-Vorschriften.<br />
Diese Signale haben Scheibenform aufzuweisen.<br />
Sie enthalten entweder ein zu respektierendes<br />
Verbot oder eine durchzuführende<br />
Verpflichtung, die beide von den kompetenten<br />
Behörden erlassen wurden.<br />
A. Verbots-Signale. *<br />
In diesen Signalen soll die rote Farbe vorherrschen<br />
und die allgemeine Form des<br />
Signales herausheben. Die andern Farben<br />
sind fakultativ, ausgenommen die nachstehenden<br />
Aufschriften<br />
Ascona di Piazza<br />
(Photo E. Steinemann, Locarno)<br />
a) Verkehrsverbot für alle Fahrzeuge:<br />
Innerer Teil weiss oder helles Gelb (Fig. 1).<br />
b) Verbotene Fahrrichtung oder verbotene<br />
Einfahrt (Figur 2):<br />
Horizontalbalken weiss oder helles Gelb.<br />
c) Durchfahrtsverbot für Automobile:<br />
Kombination des Zeichens a mit Angabe<br />
der entsprechenden Verbotszeiten. (Figur 3,<br />
4, 5.)<br />
d) Gewichtseinschränkilng:<br />
Kombination der Zeichen a oder c mit einer<br />
Ziffer, welche die maximale Tonnenzahl angibt.<br />
(Figur 6, 7.)<br />
e) Geschwindigkeitsbeschränkung:<br />
Verwendung des Zeichens a in Verbindung<br />
mit der Zahl, die die Maximalgeschwindigkeit<br />
ausdrückt. (Figur 8.)<br />
f) Stationierungsverbot:<br />
Das Verbot betrifft diejenige Strassenseite,<br />
auf der das Signal aufgestellt ist. Dasselbe<br />
kann durch Angaben über die Stationierungszeit<br />
vervollkommnet werden. (Figur 9.)<br />
g) Parkierungsverbot:<br />
Prinzipielles Verbot für das Aufstellen von<br />
Motorfahrzeugen. (Figur 10.)<br />
B. Signale zur Markierung einer<br />
auszuführenden Verpflichtung.<br />
h) Einbahnverkehr:<br />
Der Pfeil gibt die Richtung des Verkehrs<br />
an.(Figur 11). Die Wahl der Farben ist fakultativ,<br />
unter der Bedingung, dass die rote<br />
Farbe nicht dominiert oder ausgeschlossen<br />
ist, wenn für den Hauptteil blau verwendet<br />
wird.<br />
i) Ankündigung einer Zollstation:<br />
An den Verkehrsadern in der Nähe von<br />
Zollstationen werden diese Zeichen angebracht<br />
mit Aufschriften in der Sprache der<br />
beiden Grenzstaaten. (Figur 12.)<br />
III. Orientierungssignale.<br />
Diese Signale müssen eine rechteckige<br />
Form haben. Die Wahl der Farben ist freigestellt,<br />
hingegen darf die rote Farbe niemals<br />
vorherrschen.<br />
a) Autorisierter Parkplatz:<br />
Diese Signaltafel kann mit ergänzenden<br />
Aufschriften versehen werden (Stunden für<br />
die Parkierungsbewilligung). (Figur 1.)<br />
b) Mahnung zur Vorsicht:<br />
Dieses Zeichen wird in der Nähe von<br />
Schulhäusern und Arbeitsstätten angebracht,<br />
um auf die Möglichkeit erhöhter Gefahren<br />
hinzuweisen. Eine Aufschrift zur Bezeichnung<br />
der Gefahr ist erlaubt. (Figur 2.)<br />
c) Bezeichnung einer Hilfsstelle (Sahitätsposten<br />
für erste Hilfe):<br />
In der Nähe dieses Zeichens wird sich<br />
stets eine Hilfsstelle eines Strassenverkehrsverbandes<br />
befinden. Das weisse Viereck im<br />
Innern muss mindestens 30 cm Seitenlänge<br />
haben.<br />
d) Ortstafeln und Wegweiser:<br />
Sie dienen zur Bezeichnung einer Ortschalt<br />
oder zur Bezeichnung der Richtung nach<br />
einem bestimmten Ort mit oder ohne Kilometerangabe.<br />
Richtungstafeln können mit<br />
einer pfeilartigen Verlängerung versehen<br />
werden. (Figur 4 und 5.)<br />
vtrn<br />
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28 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N°46<br />
Kollision mit dem Frühling.<br />
Mimi sprang aus ihrem Zweisitzer und<br />
wollte zetern, Rolf sprang aus seiner Limousine<br />
und wollte fluchen.<br />
Aber komisch, es wurde weder gezetert<br />
noch geflucht. Trotz einer gebrochenen<br />
Vorderachse und einem verbogenen Kot-<br />
ÜügeU Im Gegenteil. Rolf verbeugte sich:<br />
«Entschuldigen Sie meine Unvorsichtigkeit,<br />
Fräulein, ich hätte früher Signal geben sollen.»<br />
— «Aber mein Herr, ich bin doch ganz<br />
allein schuld, ich bin ganz links gefahren.»<br />
Es war ein aussichtsloser Streit. Nach<br />
gegenseitiger Vorstellung (freut mich sehr —<br />
freut mich sehr) einigte man sich darauf,<br />
dass beide Teile gleich — unschuldig seien.<br />
Mimis Wagen musste abgeschleppt werden.<br />
Man bummelte also selbander zur nächsten<br />
Sprechstation und bestellte den Abschlepper.<br />
Rolf als Qentleman konnte Fräulein<br />
Mimi nicht schutzlos zurücklassen. Man<br />
einigte sich auf einen kleinen Bummel, bis<br />
der Schlepper käme. Schön war es ja .lier<br />
und gut war es auch, dass das «Unglück»<br />
auf einem Nebensträsschen passiert war. —<br />
Der Abschlepper kam und fand zwei Autos,<br />
allein auf weiter Flur. Man wartete auf die<br />
Besitzer, eine Stunde, zwei Stunden. Der<br />
Dorfpolizist war eingetroffen und wollte Protokoll<br />
aufnehmen. Das halbe Dorf hatte »ich<br />
nach und nach angesammelt. Nach einer weiteren<br />
Stunde erschienen zwei junge Menschen,<br />
Arm in Arm.<br />
Maienpracht auf den Alpweiden —<br />
Merveilles de mai sur les paturages alpestres<br />
(Vhotu W Risch, Zürich)<br />
Sie erklärten, dass sie sowohl Partei als<br />
auch Gegenpartei seien. Ein Protokoll sei<br />
unnötig. Der gute Gendarm sperrte den<br />
Mund auf und klappte das Notizbuch zu. Die<br />
Dörfler schüttelten die Köpfe. Indessen<br />
wurde der havarierte Zweisitzer abgeschleppt.<br />
In Rolfs noch fahrtüchtigem Wagen wurde<br />
dann der einzeln begonnene Frühlingsausflug<br />
gemeinsam beendet, womit wir<br />
unter allgemeiner Zufriedenheit (bis auf die<br />
des armen Polizisten) das Happy End selbst<br />
ausdenken können.<br />
Ernest.<br />
Lied im Mai<br />
Dass diese Sonne wieder wärmen will,<br />
nicht nur in Wolken steht, ein trübes Schemen!<br />
Und dass, was krank und klagend, endlich still<br />
dem neuen Werden sich will einbeauemen!<br />
Dass wieder Blumen zwischen Gräsern<br />
spriessen<br />
und Wiesen sich im seligen Drange weiten!<br />
Dass müde Herzen froh den Tag geniessen<br />
und jeder Tag beglückt noch im Entgleiten!<br />
Gertrud Bürgi.<br />
Aroenz<br />
Sunsaloon-<br />
Rollverdecke<br />
werden innert ca. 6 Tagen in JEDE<br />
Jede<br />
Wind<br />
Garantie für absolute Dichtigkeit gegen Wasser, Luft,<br />
und Kälte<br />
(patentiert)<br />
Immer wieder<br />
muss man die Schwamm-Konsumenten daran<br />
erinnern, ihren Bedarf in diesem Artikel möglichst<br />
im eigenen Land zu decken, denn ein<br />
gut assortiertes Schweiz. Spezialhaus ist imstande,<br />
Sie mindestens ebenso vorteilhaft zu<br />
bedienen, wie die Auslandhäuser. Sie haben<br />
ferner den Vorteil, die Ware, die Ihnen<br />
nicht passt, kostenlos umzutauschen, was<br />
jedes Schweizer Geschäft tun muss, wenn es<br />
den Kunden nicht verlieren will. Die «rossen<br />
ausländischen Exporthäuser verkaufen keine<br />
Ware an Konsumenten oder kleinere Wiederverkäufer,<br />
sondern nur an Grossisten, wie<br />
solche in Triest, Paris. Lyon, München. Stuttgart.<br />
Berlin. Frankfurt usw existieren. Aehnliche<br />
Grossisten, die auch in grossen Quantitäten<br />
importieren und zu Bleichen Konditionen<br />
und Preisen beim Grossproduzenten einkaufen,<br />
existieren aber auch in der Schweiz,<br />
zum Beispiel in Basel. Zürich und Gonf.<br />
Unterzeichneter ist seit 1893 in der<br />
Schwammbranche tätig, hat in der Schweiz<br />
wahrscheinlich das grösste und. bestassortierte<br />
Lager in Schwämmen aller Art und zu<br />
jedem Gebrauch, in gebleichter und ungebleichter<br />
Ware Feh liefere jeden Schwamm<br />
nach Muster zu Konkurrenzpreisen und<br />
nehme zu jeder Zeit unpassend« Ware wieder<br />
retour Rs gibt im Ausland keine Schwamm-<br />
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und unterstützen Sie damit die schweizerische<br />
Industrie: was dies heute heisrt, das weiss<br />
jedermann am besten selbst.<br />
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Die Post und der Dieselmotor. Der Automobildienst<br />
der Post hat mit den auf den<br />
einzelnen Kursstrecken bis jetzt eingesetzten<br />
Dieselfahrzeugen gute Erfahrungen gemacht.<br />
Seit einigen Monaten verkehren auf der<br />
Surbtal - Linie zwei SO-PS-Saurer-Diesel-<br />
Wagen und seit Mitte letzten Jahres stehen<br />
gleiche Fahrzeuge auch auf einzelnen Passstrecken<br />
Qraubündens im Betrieb. Die<br />
Rauchentwicklung, eines der grössten<br />
Hemmnisse bei der Einführung des Dieselmotors<br />
zur Personenbeförderung, ist bei den<br />
neuen Wagen der Oberpostdirektion praktisch<br />
vollkommen beseitigt. -s.<br />
Deutsche Autoprüfstellen. Anlässlich der<br />
Berliner Automobilausstellung wurde erstmals<br />
die sogenannte Sicherheitsgasse gezeigt,<br />
eine Kombination von einer iReihe Apparate<br />
zur Prüfung der verschiedenen Chassisfunktionen.<br />
So -wird der Luftdruck, die<br />
Lenkung, Spurhaltung der Räder, die (Federung,<br />
der Zustand der Bremsen, die Funktion<br />
der Lichtmaschine und die .Scheinwerfer-<br />
Einstellung mittels zuverlässiger Messap>parate<br />
genau bestimmt. Der A.D.A.C hat es<br />
sich nun zur Aufgäbe gemacht, eine solche<br />
Prüfstelle seinen Mitgliedern zur Verfügung<br />
zu stellen und diese wird jeweilen für mehrere<br />
Wochen an den Hauptorten der einzelnen<br />
Gauverbände aufgestellt. Die Kontrolle<br />
der Wagen erfolgt für die Mitglieder des<br />
Clubs kostenlos, doch ist sie auch andern<br />
Automobilisten gegen Entrichtung einer bescheidenen<br />
Gebühr zugänglich. Für jedes<br />
Fahrzeug wird eine Prüfkarte ausgestellt,<br />
welche die bestehenden Fehler und Mängel<br />
aufweist und sowohl für den 'Besitzer als für<br />
den Autoreparateur eine wertwolle Wegleitung<br />
darstellt. Die Möglichkeit, den Wagen<br />
auf seine Betriebsfähigkeit einsehend zu prüfen,<br />
ist besonders in der heutigen Zeit wichtig,<br />
da eine vermehrte Verwendung von altern<br />
Occasionswagen aus wirtschaftlichen<br />
Rücksichten zu konstatieren ist. Im Interesse<br />
der allgemeinen Verkehrssicherheit<br />
scheint es wünschenswert, dass sich möglichst<br />
alle Automobilisten dieser Kontrollstelle<br />
bedienen. Es wäre sehr zu begrüssen,<br />
wenn diese Institution auch in der Schweiz<br />
Eingang fände, da es bestimmt kein Luxus<br />
wäre, wenn eine grosse Zahl von altern<br />
Wagen in bestimmten Zei'tabständen und<br />
ohne allzu grosse Kosten eingehend auf Merz<br />
und Nieren geprüft werden könnten. ß<br />
Alfa Romeo «Gran Turismo».<br />
Mit ihren Typen C. 6, Sechzylindern von<br />
1750 ccm Zylitiderinhalt, hat die Mailänder<br />
Firma Alfa Romeo bei den Technikern und<br />
Motoransicht<br />
Automobilisten der ganzen Welt höchste Anerkennung<br />
gefunden. Diese Typen, je nach<br />
ihrem Verwendungszweck als «Turismo»,<br />
«Gran Turismo» und «Gran Sport» benannt,<br />
gehören zu den höchstgezüchteten<br />
Konstruktionen der Gegenwart. Die langjährige<br />
Erfahrung der Firma im Rennwagenbau<br />
kommt an ihnen nicht weniger deutlich<br />
zur Geltung als die Eleganz und Sauberkeit<br />
der italienischen Konstruktionsschule. Durch<br />
weitgehende Verwendung hochwertiger Baustoffe,<br />
präzise Bearbeitung und verschiedene<br />
raffinierte Neuerungen konnte im Typ C. 6<br />
ausserdem eine ungewöhnlich günstige Kombination<br />
von Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit<br />
erzielt werden. Die grosse Leistungsfähigkeit<br />
der Wagen ist nicht zuletzt<br />
ihrem relativ sehr geringen Gewicht zu verdanken,<br />
und der Leichtbau ergab sich zusammen<br />
aus der verfeinerten Konstruktion<br />
und der sorgfältigen Materialauswahl.<br />
Das Gewicht des C.-6-Chassis «Gran Turismo»,<br />
auf dessen Beschreibung wir uns hier<br />
beschränken wollen, beträgt mit sechs bereiften<br />
Rädern, Scheinwerfern, Batterie und<br />
Werkzeug nur 825 kg. Die Maximalgeschwindigkeit<br />
von 120 Stundenkilometern wird ohne<br />
weiteres begreiflich, wenn man weiss, dass<br />
der Motor dazu an der Bremse maximal<br />
volle 55 PS leistet. Die Hauptabmessungen<br />
des Chassis sind durch den Radstand von<br />
2,92 m, die Spurweite von 13 m und die<br />
karossable Länge von 2,44 m gekennzeichnet.<br />
Der Motor ist, wie das grosse Chassis, ein<br />
Musterbeispiel an Zugäuglichkeit und Ueber-<br />
Mchtlichkeit. Die Ventile sind schräg hängend<br />
im Zylinderkopf angeordnet. Der halbkugelförmige<br />
Verbrennungsraum mit der im<br />
Scheitel angeordneten Zündkerze erlaubt die<br />
bestmögliche Ausnützung der Gasladungen.<br />
Die Steuerung der Ventile geschieht durch<br />
zwei obenliegende Nockenwellen, die in getrennten<br />
Gehäusen untergebracht sind und<br />
vom hinteren Kurbelwellenende aus durch<br />
eine senkrechte Welle und Kegel-'und Schraubenzahnräder<br />
angetrieben werden. Die Zy-<br />
Die trocken arbeitende Lamellenkupplung<br />
und das Vierganggetriebe sind mit dem Motor<br />
zu einem Baublock vereinigt. An der Unterseite<br />
des Getriebes ist in einem abgeschlossenen<br />
Raum eine spezielle Bremsschaltung<br />
eingebaut, die ein von einander<br />
unabhängiges Wirken der Vorder- und Hinterradbremsen<br />
im Fall von Defekten ermöglicht.<br />
Die Hinterachsbrücke besteht aus zwei<br />
miteinander verschweissten Stahlblech-Pressteilen,<br />
die bei grosser Festigkeit ein sehr geringes<br />
Gewicht besitzen. Zur Aufnahme der<br />
Schub- und Torsionskräfte ist die Brücke gegen<br />
das Getriebe mit einem Kardanrohr abgestützt.<br />
Die Antriebskegelräder der Hinterachse<br />
haben Spiralverzahnung. Der ganze<br />
Winkeltrieb lässt sich sehr leicht ausbauen.<br />
Die gross bemessenen Innenbackenbremsen<br />
werden durch Gestänge betätigt." Die Wirkung<br />
der Halbelliptikfedern wird durch doplinder<br />
erhalten das Gasgemisch von einem<br />
Doppelvergaser, dem das Benzin von ei-peltwirkendnem<br />
an der Spritzwand angebrachten komscheibenbauart<br />
unterstützt.<br />
Stossdämpfer der Friktionsbinierten<br />
grossen Hilfstank und Vakuumförderer<br />
unter natürlichem Gefälle zufliesst. sich das Bestreben, grösste Festigkeit bei<br />
Auch im Aufbau des Chassisrahmens zeigt<br />
Der Vakuumförderer speist den Hilfstank aus geringstem Gewicht zu erzielen. Die beiden<br />
dem hinten am Wagen eingebauten Hauptbehälter.<br />
miteinander durch vier aus Stahlblech<br />
dünnwandigen, aber hohen Längsträger sind<br />
Die Kurbelwelle ist aus einem Stück herausgedreht<br />
und vollkommen ausbalanciert. mige Traverse<br />
gepresste Traversen und eine rohrför-<br />
verbunden.<br />
Die Pleuelstangen haben I-Querschnitt. Die<br />
Verwendung von Gusseisen und anderen relativ<br />
schweren Materialien wurde beim Aufbau<br />
des Motors auf das unumgängliche Minimum<br />
eingeschränkt und womöglich durch<br />
hochwertigen Stahl und Leichtmetall ersetzt.<br />
Blick auf das Chassis<br />
Zur allgemeinen Ausrüstung gehören die<br />
Bosch-12-Volt-Anlage, der Geschwindigkeitsmesser,<br />
ein Oelmanometer, eine Uhr und ein<br />
Instrument zur Kontrolle des Benzinstandes<br />
im hinten eingebauten Hauptbehälter.<br />
L'HOMME DU METIER AFFIRME:<br />
Les pistons en alliage leger<br />
traites et ameliores thermiquement perdent leur<br />
degre de resistance, lorsque ils sont successivement<br />
soumis aux temperatures elevees - en particulier<br />
dans les moteurs surchauffes en cöte (temperatures<br />
atteignant 1700° C) - et ä un refroidfssement lent<br />
ä l'arret. Ils s'usent rapidement et exigent bientöt<br />
leur remplacement.<br />
Les pistons ordinaires en alliage leger,<br />
possedent un coefficient de dllatation eleve. Pour<br />
qu'ils ne grippent ou ne serrent pas pendant (er<br />
tonetionnement du moteur, II est necessaire de<br />
les monter avec un jeu relativement important ou<br />
de les munlr de fentes qui permettent la dilaiation.<br />
Dans le premier cas, les pistons claquent ä froid<br />
et sont la cause de remontees d'huile et d'une<br />
consommation exageree de tubrifiant; ils provoquent<br />
l'ovalisation des cyiindres du fait qu'ils ne<br />
possedent pas un bon guidage. Dans le deuxieme<br />
cas, les pistons legers perdent leur prineipal avantage,<br />
la bonne conduetibilite de la chaleur du tan<br />
des tentes °. ui interrompent la conduetion caiorit'ique.<br />
Le mauvais mecanicien dit:<br />
Les pistons en alliage leger ordinaires<br />
sont ä recommander aux Clients, car un jeu de<br />
plusieurs centiemes de millimetres n'y fait rien est<br />
leur montage ne demande pas des soins et une<br />
peine aussi grands que les pistons exaets. Le<br />
dient ne comprend rien ä ce travall ou n'en remarque<br />
le mauvais effet que beaueoup plus tard.<br />
PISTONS<br />
tt\MHE«iU<br />
Pas plus chers que les autres pistons!<br />
Ces pistons<br />
augmentent la puissance du moteur,<br />
produisent une economie d'essence<br />
et d'huile et ne claquent pas.<br />
Rectlfication des cyiindres et equipement<br />
des moteurs en pistons Diatherm<br />
dans les delais les plus courts.<br />
Les pistons Diatherm<br />
ne sont pas traites thermiquement. Ils ne sont<br />
pas influencables par la chaleur et resistent<br />
Infiniment plus longtemps, sans jamais gripper<br />
dans le cylindre.<br />
Les pistons Diatherm<br />
sont construits au moyen de l'alliage Special<br />
en Aipax, dont le coefficient de dilatation est<br />
le plus voisin de celui de la fönte. Ils sont<br />
donc montes avec un )eu presque aussi faible<br />
que les pistons de tonte, ne claquent pas ä<br />
froid, ont un guidage constamment egal ä lui<br />
meine, ne causent pas de remontees d'huile<br />
ni aueun dommage aux cyiindres. Ils ne spnt<br />
pai fendus et leur avantage reside avant tout<br />
dans i'excellence de la conduetibilite de la<br />
chaleur, gräce ä la forme speciale et brevetee<br />
de leur jupe.<br />
Le bon mecanicien dit:<br />
Des pistons Diatherm seulement<br />
sont montes par moi, quoiqu'ils exigent un<br />
travaii tres prects et tres soigne. Le dient<br />
m'en est reconnaissant par la suite.<br />
Demandez notre liste des prix et la<br />
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les pistons Diatherm".<br />
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les placcra. Ie plus grand ,soin sera apportc<br />
ä leur visibilite.<br />
Voici donc, en voie de prochaine, rationnelle<br />
et definitive solution, un des problemes<br />
les plus delicats qui se posent sur la<br />
route. Rejouissons-nous-en et remercions<br />
ceux qui se sont mis ä la lache pour nous<br />
apporter cette importante realisatwn. D.<br />
PWDOS d'un autamobiliste<br />
Demandez... et il vous sera doinne!<br />
Nous avons dejä beaucoup demande ä<br />
cette place et nous avons regu passablement<br />
de choses.<br />
Laissons de cöte, nos «conquetes», elles<br />
sont präsentes ä la memoire de nos lecteurs,<br />
et allons-y de nos revendications, nouvelles<br />
ou anciennes, mais non satisfaites ä ce jour.<br />
Un marche sain est avantageux egalement<br />
au vendeur et ä. l'acheteur.<br />
Or il n'y aura pas de marche automobile<br />
normal, c'est-ä-dire permettant en tout temps<br />
l'echange de sa voiture contre un modele plus<br />
recent ä des conditions ralsonnables, tant<br />
que subsistera pour la machine d'occasion de<br />
forte cylindree l'impöt exorbitant qu'elle paie<br />
ä l'6tat de neuf.<br />
II est profondement injuste, par exemple,<br />
qu'une voiture ne valant pas plus de 3000<br />
francs, parce que vieille de quatre ans, paye<br />
le meme impöt et la meme assurance que<br />
lorsqtr'elle valait douze mille francs!<br />
Cela tout le monde en convient.<br />
Mais beaucoup croient que cela ne les touche<br />
pas et disent : « Tant pis pour oeux qui<br />
achetent de telles machines ! »<br />
Et, ce faisant, ils prouvent leur courte vue.<br />
Q'abord parce que la depreciation exageree<br />
qui en resulte pour la voiture forte se<br />
repercute sur toutes les autres.<br />
Ensuite parce que la loi oblige bien des<br />
automobilistes que leurs besoins ou leur goüt<br />
passeraient vers une cylindree, moyenne ou<br />
plutöt forte, ä se rabattre sur de petites machines<br />
qui ne leur conviennent pas du tout.<br />
D'oü ce speetacle lamentable de cinq chevaux<br />
surchargees et en continuelles reparations.<br />
Personne ne gagne ä un tel etat de choses.<br />
Ni I Etat, qui ne touchera pas les droits<br />
sur la benzine qu'aurait ete consommee en<br />
Plus.<br />
Ni le garaglste, qui ne pourra pas gagner<br />
sa vie sur une reparation hors de Proportion<br />
avec la valeur de la voiture.<br />
Ni l'assurance qui, souvent, paiera des frais<br />
plus forts pour une prime moindre.<br />
Mais la depreciation de la voiture de puissance<br />
superieure ä quinze chevaux, par exemple,<br />
se trouve encore aggravee par le principe<br />
applique en beaucoup de cantons de reclamer<br />
en une fois le paiement de I'impöt<br />
et cela justement ä l'epoque oü la prime de<br />
responsabilite civile vient ä echeance.<br />
Or, il faut distinguer.<br />
Si une taxe sur l'alcool a pour but de restreindre<br />
la consommation de l'alcool, la taxe<br />
sur les vehicules, outre son but fiscal, doit<br />
permettre le developpement maximum de<br />
l'automobile, selon le processus le plus harmonieux,<br />
tout specialement pour augmenter<br />
son rendement. (A moLns que I'Etat nie, ou<br />
tout au moins ne tienne pas compte de l'interet<br />
qu'il y a ä developper ce moyen de<br />
transport!)<br />
La France, premier pays de l'Europe continentale<br />
en matiere d'automobile, a depuis<br />
longtemps instaure le payement trimestriel.<br />
Allons-nous reculer devant la legere complication<br />
administrative qu'une teile reforme<br />
amenerait, nous qui nous flattons de posseder<br />
une administration superieure ä celle de<br />
nos bons voisins?<br />
Comme toujours, ce n'est pas le «gros richard»,<br />
qui sera «.soulage», mais bien le<br />
« petit » et le « moyen», le negociant et le<br />
voyageur de commerce.<br />
On sait que le T.C.S. tente de faire adopter<br />
cette amelioration dans Ie canton de<br />
Geneve.<br />
Puisse-t-il reussir lä... et ailleurs.<br />
Puisse-t-il s'interesser aussi, apres sa magnifique<br />
realisation de signalisation des « traversees»<br />
dans la ville de Calvin, ä celle<br />
des rues ä sens interdit.<br />
Rien n'est plus dangereux que ces automobilistes<br />
etrangers ä la ville qui prennent en<br />
toute innocence les voies ä sens unique... ä<br />
rebours!<br />
Automobilistes Iocaux et pietons ne s'attendent<br />
pas ä les voir surgir et c'est miracle<br />
REVUE AUTOMOBILE <strong>1931</strong><br />
que cela n'ait donne Heu iusqu'ici ä aueun<br />
aeeident grave.<br />
II faudrait aussi que dans toüte la Sutsse<br />
un mouvement se dessine en faveur de la<br />
signalisation des routes de grande communication.<br />
Lä encore nous pouvons, sans honte, copier<br />
nos amis frangais et faire meme mieux<br />
qu'eux.<br />
Notre manque de signalisation est tel que<br />
nombre d'automobilistes suisses ignorent<br />
I'itineraire de la grande transversale Qeneve-Zurich<br />
ou meme, la connaissant, ne se<br />
trouvent pas capable de la suivre.<br />
Le Veteran.<br />
Monte San Salvatore.<br />
(Photo'E. Mcerkiimpor. Luitano-Caslacnola).<br />
La roue caoutchoutee sous... Toutankharaon<br />
! Sait-on que les bandages en caoutchouc<br />
pour roues de vehicules furent dejä en<br />
usage il y a 5000 ans ? 'Les chars de combat<br />
egyptiens, dont quelques-uns ont ete conserves<br />
en parfait etat, etaient en effet pourvus<br />
de bandages pleins de 5 cm d'epaisseur. Malheureusement<br />
le secret du traitement qu©<br />
subissait le caoutchouc a ete perdu.<br />
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N°46 - <strong>1931</strong> REVUE AUTOMOBILE<br />
Sur quatre roues<br />
Pas de coup de frein<br />
en cas d'eclatement<br />
Lon remarque souvent dans la rubrique<br />
des accidents la phrase suivante : «Par suite<br />
de l'eclatement d'un pneu, la voiture se renversa».<br />
Le fait n'est pas toujours exact.<br />
Soit. Mais il arrive trop souvent que l'eclatement<br />
d'un pneu engendre une catastrophe.<br />
L'eclatement ?... Non : le coup de frein qui<br />
lui succede. Car, si l'on excepte des conditions<br />
particulieres et qui se presentent tres<br />
rarement, le leger desequilibre qui se prodnit<br />
au moment de l'eclatement d'un pneumatique<br />
n'occasionne qu'une bien petite perturbation,<br />
si l'on prend soin de ne pas freiner. Malheureusement,<br />
trop de conducteurs, surpris par<br />
la detonation, reagissent energiquement par<br />
un brusque coup de frein ; et c'est ce qui<br />
provoque l'accident.<br />
Au reste, l'explication est simple : au moment<br />
de Taction des freins, le mouvement<br />
des roues se trouve ralenti ; mais rien n'agit<br />
sur la carrosserie qui, eile, a tendance ä coirtinuer<br />
le mouvement en avant avec la meme<br />
vitesse. II s'ensuit naturellement un desequilibre<br />
de la voiture, accentue par le fait que<br />
les quatre roues n'ont pas toujours exactement<br />
la mSme adherence, soit parce que Ui<br />
surface des,pneus est differente, soit ä cause<br />
du sol lui-meme, soit parce que les pneus<br />
sont • inegalement gonfles. Dans ces conditions,<br />
l'on concoit que le coup de frein,<br />
survenant au moment oü un bandage est<br />
completement ä plat, ce qui a dejä peut-etre<br />
provoque une petite embardee, donc une action<br />
sur la direction et une rupture de parallelisme<br />
entre les roues avant et les roues arriere,<br />
puisse amener une catastrophe.<br />
En verite, l'on devrait inscrire, sur ie<br />
tablier des voitures, l'ordre suivant : « En<br />
cas d'eclatement, ne pas freiner.» II n'est<br />
meme pas prudent de couper brusquement<br />
les gaz, toujours ä cause du ralenüssement<br />
des roues que cela occasionne. Lever progressivement<br />
le pied de l'accelerateur et<br />
«caresser » par petits coups Iegers la pedaie<br />
de frein. Avec une voiture qui a trois pneus<br />
gonfles, on est encore maitre de sa direction<br />
en faisant 1 effort physique necessaire pour<br />
maintenir la voiture dans sa ligne.<br />
Le conseil : «Ne pas freiner» s'applique<br />
plus largement encore ä toutes les avaries,<br />
autres que celles du moteur, arrivant ä la<br />
voiture. S'il survient n'importe quoi, un bruit<br />
epouvantable dont vous ignorez la cause, et<br />
si vous n'etes pas bloquc sur place, auqucl<br />
cas le frein ne vous serait d'ailleurs d'aucun<br />
secours, n'oubliez pas que, votre direction<br />
repondant encore, vous pouvez vous defendre<br />
et amener votre voiture lä oü vous le voulez.<br />
Un coup de frein, et c'est l'inconnu.<br />
D'oü la regle : « En cas de bruit insolite,<br />
ne toucher aux freins qu'ä la derniere extrernite.»<br />
Jpgl.<br />
Champ de fiarcisses au-dessus de Montreux. (FcHe des narcisses 6 et 7 juin.) — .Narzissenfeld ob<br />
Montreux. (Narzissenfest. 6. und ? Juni.) (Photo Max Burkharde Arbon.1<br />
La centieme face<br />
La machine roulait, gracieuse et süencieuse,<br />
sur une route impeccable, raeconte<br />
un de nos confreres jurassiens, qui en<br />
etait.<br />
Or, quand on roule si bien, rien ne vous<br />
agace comme l'obstacle surgissant devant<br />
le pneu. Poules et coqs, chiens et chats,<br />
passe encore qu'on en ecrase un ou deux<br />
par annee, s'ils veulent ä tout prix le suieide<br />
! Mais des hommes ! Mais des femmes<br />
! Aussi fut-ce chez tous les oecupants<br />
de la voiture une protestation spontanee<br />
quand le brave papa qui nous pilotait se<br />
vit brusquement oblige de freiner ä cause<br />
d'un obstacle vivant debouchant sur la<br />
route. Un pieton s'en allait, pas tres droit,<br />
pas tres courbe, pas au milieu, pas sur<br />
lo bord, insensible aux appels du klakson :<br />
« Allons ! demarre, fantassin ! »<br />
Alors, dans la voiture un reproche de<br />
colere retentit: « C'est assurement encore<br />
un de ces « riboteurs » qui n'en n'ont pas'<br />
assez et qui en ont quand meme trop. »<br />
Ce qu'entendant, le bon papa qui nous<br />
conduisait, l'ceil ouvert, l'oreille aux<br />
aguets, la main süre, le pied sur le frein,<br />
balbutia tout doucement, avec le sourire<br />
de la sagesse et le pardon des bons cceurs :<br />
« Soyons justes, dit-il avec simplicite et<br />
autorite, il est peut-etre sourd...» Et le<br />
eher « chauffeur » prit tout son temps, ralentit,<br />
freina jusqu'ä ce que le «sourd»<br />
(car il l'etait certainement) eut pris le<br />
cöte de la route, oü il nous fit un sourire<br />
au passage, heureux comme un sourd.<br />
Car notez que les sourds peuvent etre<br />
heureux. Preuve en soit le vieil axiome<br />
du bonheur : « Pour etre heureux, il faut<br />
en certains siecles et dans certains milieux<br />
: etre aveugle, sourd et muet», pour<br />
ne pas voir la sottise, pour ne pas l'entendre<br />
et pour ne pas la dire. Tout ceci,<br />
au figure.<br />
Or donc, nous, dans notre auto, nous<br />
etions devenus silencieux. Tout au fond<br />
de nos ämes, vous auriez entendu ce langage<br />
: « Ciel, que les hommes peuvent etre<br />
mechants ! Pourquoi ce penchant de sauter<br />
sur l'explication defavorable, alors<br />
ou'il peut y en avoir une favorable ? »<br />
Wählen Sie den Wagen, der der<br />
Weif den Freilauf brachte!<br />
Wieder greift Studebaker mit der Einführung des Freilaufs unter<br />
positiver Gangkontrolle in die Zukunft!<br />
Spielend leichtes Wechseln von Gang zu Gang ohne Betätigung der<br />
Kupplung und rascheres Anzugsmoment im zweiten Gang sind nur<br />
einige der vielen Vorzüge der neuen Studebaker Modelle mit Freilauf!<br />
Der Freilauf schaltet jeden Widerstand des Motors aus — und<br />
doch steht Ihnen<br />
dieser dank der posi- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^<br />
üven Gangkontrolle , «, f :
Avertir ou ne pas avertir.<br />
II faut ranger dans la meme categorie de<br />
conducteurs dangereux, ceux qui n'avertissent<br />
jamais et ceux qui avertissent constamment,<br />
ahurissant tout le monde par un vacarme<br />
intempestif.<br />
D'un avertisseur comme de tout autre appareil,<br />
il faut savoir se servir ä bon escient,<br />
si Ton veut pouvoir en attendre tous les services<br />
qu'il est susceptible de rendre.<br />
II y a les gens qui n'avertissent en aucun<br />
cas. N'en parlons pas. Inutile d'insister sur<br />
les dangers d'une pareille methode.<br />
Avertir lorsqu'on veut doubler.<br />
Mais, ä cöte d'eux, il y a ceux qui ne<br />
manqueront pas de corner pour un pieton<br />
qui traverse la rue deux cents metres devant<br />
eux, mais qui passeront ä toute vitesse<br />
et sans crier gare, en la frOlant, une voiture<br />
moins rapide ou simplement qui roule moins<br />
vite qu'eux. On voit ä peu pres le raisonnement<br />
qu'ils se tiennent : « Tu marches dans<br />
le meme sens que moi et du moment que j'ai<br />
de la place pour passer, c'est que tu tiens<br />
bien ta droite. II n'y a donc aucune raison<br />
pour que je t'importune de coups d'avertisseur<br />
qui auraient l'air de te demander ce que<br />
tu me donnes toi-meme : le passage.»<br />
Le malheur est que ce raisonnement ne<br />
tient aucun compte d'un element important :<br />
le reflexe. Supposez qu'ä l'instant precis oü<br />
vous vous etes engage pour doubler, il se<br />
presente une grosse pierre devant la roue<br />
avant droite de l'autre voiture, que se produira-t-il<br />
? Tres vraisemblablement le conducteur<br />
donnera un coup de volant ä gauche<br />
pour eviter la pierre.<br />
Ce faisant, et attendu qu'il est tente de<br />
croire qu'il est seul sur la route, il ne fera<br />
rien que de tres legitime, semble-t-il. Et<br />
pourtant, il pourra occasionner une catastrophe.<br />
Independamment de l'hypothese de la<br />
pierre, une foule d'autres motifs peuvent<br />
intervenir pour faire donner ce coup de volant<br />
ä gauche : souci d'eviter un animal,<br />
simple geste nerveux de la main pendant<br />
une inspection des appareils de bord, etc.<br />
Si vous aviez averti, non pas pour demander<br />
la route, mais simplement pour prevenir<br />
de votre presence, le conducteur que<br />
vous alliez depasser se serait tenu sur ses<br />
gardes, aurait au besoin passe sur la pierre,<br />
remis ä un autre moment Je contröle de sa<br />
vitesse ou la recherche de sa carte. Rien<br />
de fächeux ne se serait produit.<br />
La meilleure facon d'avertir quand on<br />
veut doubler consiste, cinquante ou cent<br />
metres avant d'arriver au niveau de celui<br />
qu'on veut doubler, ä faire fonctionner son<br />
avertisseur sans arret, meme quand un ou<br />
deux coups precedents ont dejä averti de<br />
votre presence.<br />
Voici ä quoi correspond cette maniere<br />
d'operer : meme quand on est prevenu qu'une<br />
voiture va vous doubler, on ne peut guere<br />
savoir, ä moins de se retourner, ä quelle vitesse<br />
eile marche et dans combien de secondes<br />
eile arrivera au niveau de celle qu'on<br />
pilote. 11 en resulte que certains conducteurs<br />
ne se hätent pas assez de se garer, ou croicnt<br />
encore avoir le temps d'effectuer auparavant<br />
teile ou teile evolution.<br />
Au contraire, prevenus qu'une autre voiture<br />
est derriere eux, ils entendent un son<br />
continu qui se rapproche et sont immediarement<br />
renseignes, par la rapidite d'ampliiication<br />
de ce son, sur la vitesse de celui qui<br />
les suit. Et ils operent en consequence.<br />
11 est evident que, pour cette pratique, il<br />
est ä peu pres indispensable d'avoir un avertisseur<br />
ä son continu.<br />
Donc, avertissez toujours quand vous<br />
doublez.<br />
De meme au croisement de chemin.<br />
Avertissez aussi quand vous croisez un<br />
chemin et que l'intersection est ä mauvaise<br />
visibilite.<br />
Ne vous fiez jamais, dans un cas semblable,<br />
ä la fameuse priorite. La bonne plaisanterie<br />
! Savez-vous s'il ne va pas sortir<br />
un imprudent de ce chemin qui debouche sur<br />
votre gauche ? Et quand il aura eu cent fois<br />
tort, cela empechera-t-il une collision, avec<br />
tous ses inconvenients ?<br />
Meme precaution ä l'entree d'un virage ä<br />
visibilite masquee. La aussi, il peut y avoir<br />
REVUE AUTOMOBILE <strong>1931</strong> - N° 46<br />
Vifznau sur le lae des Qualip-Canlotiis et le Burjjpnstock.<br />
Blick von Vitznau am Vierwaldstättersee gegen den BürRensf.ock.<br />
(Photo Gabereil. Thalwil.)<br />
une voiture qui vient a votre rencontre et<br />
qui tient sa gauche, ou simplement un brave<br />
homme qui vous precede, qui tient le milieu,<br />
mais qui va beaucoup moins vite que vous.<br />
Avertissez encore quand vous arrivez au<br />
sommet d'une cöte, meme si la route est en<br />
ligne droite. La non plus, vous ne pouvsz<br />
pas savoir ce qu'il y a de lautre cöte de la<br />
crete. C'est pourtant le cas oü Ton ornet le<br />
plus souvent d'avertir.<br />
Et dans les villes ?<br />
Dans les villes, il n'en va plus de meme.<br />
On ennuie des gens qui travaillent et qui<br />
vivent dejä suffisamment dans le bruit, pour<br />
qu'on leur epargne un vacarme supplementaire<br />
et inutile.<br />
Aussi bien, en ville, la pratique de l'avertissement<br />
doit-elle s'inspirer de principes<br />
tout differents. Ici, il ne s'agit plus de conduite<br />
rapide et par ailleurs la circulation est<br />
heureusement reglementee etroitement. Mais<br />
il est de nombreux cas oü l'usage de l'avertisseur<br />
est indispensable.<br />
Tout d'abord — et c'est un principe absolu<br />
— ä tout croisement de rues, quel qu'il soit.<br />
Ils entrent pour ainsi dire tous dans la categorie<br />
des carrefours ä visibilite masquee.<br />
Ensuite, aussi, quand on double. Mais surtout<br />
dans le cas d'une voie relativement<br />
etroite et quand celui qui vous .precede tient<br />
le milieu de la chaussee.<br />
Restent enfin les cas speciaux, dont l'enumeration<br />
constituerait un article humoristique!<br />
Si, au bord du trottoir, vous apercevez un<br />
monsieur qui serre la main ä un autre monsieur,<br />
pour prendre conge de lui, soyez persuade<br />
que Tun des deux, se detournant<br />
brusquement pour reprendre son chemin, va"<br />
venir se jeter sous vos roues. Si c'est d'une<br />
jolie femme que le monsieur prend conge,<br />
alors soyez sür que l'accident sera inevitable.<br />
Avertissez avec energie.<br />
Avertissez aussi aux depassements de<br />
tramway. Tres souvent il y a un pieton derriere,<br />
qui traverse la rue au galop, pour passer<br />
de justesse devant le tramway.<br />
Evitez, au contraire, d'avertir, ou plutöt<br />
n'avertissez qu'avec la plus grande discretion,<br />
quand vous doublez un vehicule hippomobile,<br />
un troupeau de vaches ou de moutons.<br />
En faisant du vacarme vous aboutiriez<br />
ä ce resultat de semer la panique parmi les<br />
animaux et de provoquer ainsi l'accident que<br />
vous cherchez ä eviter.<br />
Jlgl.<br />
Freie Sicht<br />
brauchen Sie, um sicher fahren zu<br />
können. Der elektrische BOSCH-<br />
Scheibenwischer reinigt unabhängig vom<br />
Gang des Motors, auch bei dessen Stillstand,<br />
in ruhigen, gleichmässigen Zügen<br />
ein genügend grosses Gesichtsfeld Ihrer<br />
Windschutzscheibe. Ihr Blick wird durch<br />
sein Arbeiten nicht beirrt. Sein Stromverbrauch<br />
ist sehr gering und Wartung<br />
braucht er überhaupt nicht. Vervollständigen<br />
Sie deshalb die Ausrüstung<br />
Ihres Wagens durch den elektrischen<br />
BOSCH-Scheibenwischer.<br />
Einfacher Wischer<br />
Doppel-Wischer<br />
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Aktiengesellschaft<br />
vor, der im wuchtigen, tiefgreifenden Gleitschutz und im<br />
"" kräftigen, sorgfältigen Aufbau den Ansprüchen vollauf gewachsen<br />
ist, den er für den Transport schwerer Lasten zu<br />
erfüllen hat.Wir hoffen, Ihnen das bald beweisen zu können.<br />
R. & E. HUBER, PFÄFFIKON (Zürich)<br />
SCHWEIZERISCHE KABEL-, DRAHT-<br />
Wir stellen Ihnen hiermit den nunmehrigen<br />
UND GUMMIWERKE<br />
Lassen Sie<br />
Ihre Hand ruhig<br />
am Steuer<br />
Der BOSCH-Winker zeigt deutlicher und wirksamer, wird durch einen<br />
einfachen Hebelgriff eingeschaltet u. klappt nach einigen Sekunden selbsttätig<br />
zurück.<br />
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ROBERT BOSCH A.-G., GENF-ZÜRICH
N u 46 - H!S1<br />
Gespräch im Auto<br />
Das Auto fuhr langsam durch die Frühlingslandschaft.<br />
Der junge Mann widmete<br />
alle seine Aufmerksamkeit seinem Begleiter,<br />
einem schon älteren Herrn mit grauen Haaren.<br />
Die angeregte Diskussion nahm beide<br />
voll in Anspruch.<br />
«Aber, bitte,» ereiferte sich der nette junge<br />
Mann, «Sie wollen mir so ohne weiteres alle<br />
meine Erlebnisse und Freuden durch ihre<br />
Behauptungen widerlegen, die ich — leider<br />
zu sagen — etwas sehr allgemein und abgeschliffen<br />
finde?»<br />
«Mein lieber Freund,» lachte der alte Herr,<br />
«lassen Sie sich um Gottes willen schon beruhigen!<br />
Es soll mich nur freuen, wenn es<br />
Ihnen gelingt, im Automobil mehr zu sehen<br />
als eines jener Werkzeuge unserer Tage, die<br />
die Nerven zu töten und das Lebenstenipo<br />
unheilvoll zu übersteigern imstande sind.<br />
Vielleicht bin ich wirklich zu lange in meine<br />
Eigenwelt verkapselt gewesen, um Sie noch<br />
ganz begreifen zu können. Schliesslich spricht<br />
aus mir — das weiss ich selbst — eine gute<br />
Dosis reaktionäre Zweifelsucht, die vom<br />
Neuen aus Furcht vor einer Niederlage nichts<br />
wissen will.»<br />
Sie kamen durch eine Dorfstrasse, die von<br />
breiten Bauernhäusern gesäumt war. Tausend<br />
Zweige in den Qärten und Wiesen<br />
blühten in schneeigem Weiss.<br />
«Ich liebe das Auto um seiner Bedeutung<br />
willen. Es ist blind und falsch zu sagen, es<br />
übersteigere das Lebenstempo. Nein, glauben<br />
Sie nicht selbst auch, dass der Mensch<br />
durch das Auto der Raumüberwindung un-<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
geheuer viel näher gekommen ist? Denken<br />
Sie die plötzliche Weite Ihres Horizontes!<br />
Ich kann mir nicht helfen, aber ich muss<br />
immer wieder an das banale Bild des Menschen<br />
mit den gesprengten Fesseln denken.»<br />
Der Wagen gewann die weite, einsame Landstrasse,<br />
die sich weiss und gerade zwischen<br />
grünen Wiesen hinzog.<br />
«Ach!» rief der junge Mann etwas pathetisch<br />
aus, «wieviele meiner schönsten Erlebnisse<br />
sind mit dem Automobil verknüpft!<br />
Mein einfacher blauer Wagen! Wüssten Sie<br />
von diesen Erlebnissen! Es ist so falsch gedacht,<br />
das Automobil als Bahnbrecher einer<br />
nur-rationalistischen Zeit aufzufassen! Der<br />
Blick muss weitergehen, um recht zu sehen!<br />
Man muss das Auto richtig schätzen können.<br />
Mein Gott, wie ich diese weisse, lange Landstrasse<br />
liebe! Diesen Frühling! Verzeihung,<br />
wenn ich Sie langweile, aber ich muss Ihnen<br />
sagen, wie oft schon ich am Volant ein<br />
Glücksgefühl ohnegleichen empfand. Wie<br />
manchen Frühling schon erlebte ich von meinem<br />
Wagen aus! Sicher nicht weniger stark<br />
als andere Menschen. Die Reihen blühender<br />
Bäume, die an meinem Auge sanft vorüberziehen,<br />
sind eine schimmernde Perlenkette<br />
für mich. Ich streife mit meinem Wagen<br />
über weite Ebenen im Blütenrausch des Mai,<br />
ich halte an und werfe mich ins kühl durftende,<br />
herbe Gras, und mein schmaler<br />
Werdenberg<br />
Bureaukörper dehnt sich wohlig. Die Stadt<br />
versinkt so rasch hinter mir. Wie könnte<br />
ich als Stadtmensch sonst diese Bindung<br />
mit aller Natur aufrechterhalten?<br />
Ach, wie manchmal fuhr ich mit lieben<br />
Menschen, meinen Eltern, meinen Bekannten<br />
auf einem Ausflug über Land, durch die<br />
Frühlingslandschaft. Draussen zog das Grün<br />
der Wiesen, das Braun der Felder, das<br />
Weiss der blühenden Bäume an uns vorbei;<br />
vor mir dehnte sich das schmale, weisse<br />
Band der Strasse, bergauf und bergab, und<br />
(Photo W. Risch, Zürich)<br />
dann hielten wir irgendwo an, an einem See,<br />
einem Fluss, am Rande eines Waldes, auf<br />
einer Anhöhe und genossen in den schattigen<br />
Qärten der Landgasthöfe oder in den Hallen<br />
der Hotels die köstlichsten Dinge. Ich weiss<br />
nicht, ob Sie diese Feiertagsstimmung kennen,<br />
die über einen kommt, wenn man müde<br />
und froh von langer Reise ruhen kann? Es<br />
sind winzige Gefühlsregungen, aber sie sind<br />
derart wichtig, dass diese Sie restlos glücklich<br />
machen können.<br />
Sie müssen es mit mir einmal erleben, in<br />
den grauenden Morgen hineinzufahren! Das<br />
ruhige Gleiten führt Sie der wachsenden,<br />
zitternden Glut des Sonnenauiganges entgegen,<br />
Sie spüren den kühlen Hauch des<br />
Morgens um die Stirne wehen, und fast<br />
möchten Sie irrsinnig laut zu lachen beginnen,<br />
weil sich etwas in Ihnen löst, das nur<br />
sehr selten sich regen mag. Oder vielleicht<br />
darf ich Sie einmal zu einer Fahrt am Abend<br />
einladen, in die Nacht hinein, die von jener<br />
Sternenklarheit ist, die uns fast Bangnis<br />
bereitet.<br />
Wie manchen Weg, wie manche Strasse<br />
zog ich schon mit meinem Wagen. Es ist<br />
mir etwas genommen, wenn ich ihn nicht<br />
besitze; ich fürchte, nicht mehr atmen zu<br />
können, und wissen Sie warum dies nur?<br />
Ich bin an eine äussere Weite gewohnt, die<br />
mir auch die innere gibt, und wenn sie<br />
äusserlich zusammensinkt und ich mich<br />
meinem schwachen Fuss anvertrauen muss,<br />
dann beengt mich die plötzliche Enge meiner<br />
Welt.<br />
Wie manchen Menschen führte ich schon<br />
mit mir! Freunde, die mir gutgesinnt<br />
waren, Frauen, deren Süsse mein Blut verwirrte,<br />
Kinder, deren Lachen mich entzückte.<br />
Sie mögen mich Phantast schimpfen,<br />
ich unterstütze Sie! Doch warum wollen<br />
Sie mir die Freude an meinem Wagen<br />
nehmen, mit dem ich die Welt umfassender<br />
erlebe? Ich will nichts, als Ihre Anwürfe<br />
gegen das Auto als Züchtung eines übersteigerten<br />
Rationalismus erledigen. Sie sollen<br />
einsehen, dass uns mit dem Auto ein<br />
neues Erleben, ein neues Sehen geschenkt<br />
wurde. Wahrhaft, dies ist so!»<br />
Der junge Mann räusperte sich nach seiner<br />
langen Rede etwas verlegen und schwieg.<br />
Der Wagen fuhr langsam durch die Frühlingslandschaft,<br />
bo.<br />
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Wenn Sie Auskunft über eine touristische<br />
Frage wünschen, fragen Sie bitte möglichst<br />
frühzeitig an, da es uns dann eher möglich<br />
ist, jede Anfrage eingehend zu beantworten.<br />
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