E_1931_Zeitung_Nr.051
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 19. Juni <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. — N° 51<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Das Verkehrsgesetz vor dem Nationalrat<br />
Nochmals lebhafte Debatten um den Arbelts- und Ruhezeitartikel, die Höchstgeschwindigkeit<br />
und den Fussgängerartikel. — Ein «Königswort» des Parlaments wird eingelöst.<br />
— Gesamtabstimmung ergibt 125 annehmende und 6 verwerfende Stimmen. .<br />
Am Dienstag der dritten Sessionswoche<br />
nahm der Nationalrat die Beratung der zurückgelegten<br />
Artikel wieder auf, womit die<br />
Schlussetappe der Lesung eingeleitet wurde.<br />
Die Arbelts- und Ruhezeitbestimmungen,<br />
worüber die Konrmissionsreferenten schon zu<br />
Beginn deT Session Bericht erstattet hatten,<br />
gehören zum Art. 17 über die Betriebssicherheit.<br />
Sie bilden dessen neuen Absatz 3<br />
und haben nach dem von der Kommissionsmehrheit<br />
vorgelegten Entwurf folgenden<br />
Wortlaut:<br />
«Bis zum Erlass eines einschlägigen Bundesfesetzes<br />
sichert der Bundesrat durch Bundesratsbeschluss<br />
allen berufsmässigen Motorfahrzeugführern<br />
eine angemessene<br />
Ruhezeit und stellt für die Motorfahrzeugführer<br />
der gewerbsmässigen Personentransportunternehmungen<br />
sowie für die Motorfahrzeugführer,<br />
die dauernd oder vorwiegend mit<br />
dem - Gütertransport beschäftigt sind, den<br />
Betriebsverhältnissen angepasste Bestimmungen<br />
über Arbeits- und Präsenzzeit auf. Der<br />
Bundesratsbeschluss unterliegt der Genehmigung<br />
der Bundesversammlung. ><br />
Materiell entspricht dieser Text dem alten,<br />
tn der Frühjahrssession behandelten, der<br />
damals der Abstimmungstaktik der Sozialdemokraten<br />
zum Opfer fiel. Ganz neu ist<br />
dagegen folgender Absatz 4 :<br />
« Zum Zwecke der Durchführung der Kontrolle<br />
über die Handhabung der Vorschriften des Absatzes<br />
3 und der Wahrung der Nachtruhe kann<br />
der Bundesrat auf dem Verordnungswege für<br />
schwere Motorlastwagen des Gütertransportes ein<br />
Nachtfahrverbot einführen. »<br />
Im Namen einer aus fünf Mitgliedern besiehenden<br />
Kommissionsminderheit beantragte<br />
Dr. Gafner (Bern) eine abweichende Fassung<br />
des 3. Absatzes. Die Aenderung lag in<br />
der Ersetzung der Worte «den Betriebsverhältnissen<br />
angepasste Bestimmungen über<br />
Arbeits- und Präsenzzeit» durch die Worte<br />
« (regelt) die zulässige Dienstzeit am Lenkrade*.<br />
Ferner beantragte er namens einer<br />
aus acht Kommissionsmitgliedern bestehenden<br />
Minderheit die Streichung von Absatz 4.<br />
In der Begründung verwies der Sprecher darauf,<br />
dass der neue Text der Minderheit mehr<br />
bringt als der alte : nämlich neben der Sicherung<br />
der Ruhezeit noch die Regelung der<br />
Dienstzeit am Lenkrade, womit alles berücksichtigt<br />
sei, was zum Schütze des Strassenverkehrs<br />
und der FussgängeT zur Verhütung<br />
von Unfällen — entstanden durch<br />
jj_i_i<br />
Blitz;<br />
Der Roman eines Wolfshundes.<br />
Von H. 6. Evarts.<br />
(Verlag Georg Müller, München.)<br />
(18. Fortsetzung)<br />
Er riss sie an sich und küsste sie, dass ihr<br />
die Sinne schwanden vor süssem Weh. Und<br />
rollend erhob sich eben der Loboruf aus der<br />
Tiefe des Tales, brauste über sie hinweg und<br />
brach sich an den Felsenwänden, wild, machtvoll,<br />
triumphierend!<br />
Moran Hess Betty frei und trat einen<br />
Schritt zurück.<br />
«Ich will's nicht wieder tun, doch nun<br />
V weisst du, dass du mein bist. Hörst du den<br />
Ruf? Nie noch habe ich eine Gefährtin gehabt,<br />
ich habe lange Jahre gewartet, bis die<br />
Rechte kam. Du hast mir deine Liebe geschenkt,<br />
mehr braucht es nicht. Zu lange<br />
habe ich einsam in der Wildnis gelebt und<br />
vielleicht habe ich etwas von ihrer Lebensphilosophie<br />
angenommen. Ich will diese Liebe<br />
festhalten, die du mir geschenkt hast, und<br />
gibt es kein anderes Mittel, dich festzuhalten,<br />
so werde ich dich verteidigen, wie es Blitz<br />
täte, der eben gerufen hat. Gegen alle Welt<br />
will ich um dich kämpfen, ebenso entschlossen<br />
wie ein Raubtier um sein Weibchen.»<br />
Uebermüdung der Motorfahrzeugführer —<br />
getan werden müsse. Der Mehrheitstext<br />
gehe zu weit und trage Elemente ins Gesetz<br />
hinein, die als Fremdkörper nicht hineingehören.<br />
In der Praxis sei die Ruhezeitfrage<br />
schon geregelt. Zum Beweise dessen wies<br />
der Redner auf das Ruhezeitabkommen zwischen<br />
dem Verband Schweiz. Motorwagenbesitzer<br />
und der Schweiz. Berufschauffeure-<br />
Vereinigung (1927) hin, das eine tägliche,<br />
zusammenhängende Ruhezeit von zehn Stunden<br />
vorsieht, sowie auf den Gesamtarbeitsvertrag<br />
zwischen dem Verbände Schweiz.<br />
Brauereien und dem Verbände der Handels-,<br />
Transport- und Lebensmittelarbeiter, der<br />
eine elfstündige Nachtruhe gewährleistet. Es<br />
sei nicht einzusehen, warum der Gesetzgeber<br />
über diese Verständigung hinausgehen<br />
solle. Der Text der Mehrheit gehe<br />
über den eigentlichen Gesetzeszweck hinaus<br />
und sei darum abzulehnen.<br />
Das Nachtfahrverbot.<br />
Gegen diese neue Bestimmung machte der<br />
Minderheitsvertreter in erster Linie geltend,<br />
dass dadurch die Unfallsgefahr auf der<br />
Strasse wesentlich erhöht werde, weil die<br />
Verkehrssicherheit gerade eine Verkehrsteilung<br />
bedinge, nicht aber eine Verkehrskonzentration<br />
auf die Tagesstunden. Auch verleite<br />
der Ausfall von einem Drittel der vierundzwanzigstündigen<br />
Fahrzeit naturgemäss<br />
zu raschem Fahren, um gewisse Transporte<br />
in 16 Stunden bewältigen zu können. Würde<br />
das Nachtfahrverbot nur zu Kontrollzwecken<br />
in bezug auf die Durchführung der Ruhezeitbestimmungen<br />
dienen, so hätte die Mehrheit<br />
konsequenterweise auch die Personentransporte<br />
einem solchen Verbot unterstellen<br />
müssen. Offenbar wollte man aber nicht<br />
mit den Fahrten der Postautos und der konzessionierten<br />
Autogesellschaften in Differenzen<br />
geraten. Ist aber die Nachtruhe deT<br />
Strassenanwohner der wahre Grund, dann<br />
sollte konsequenterweise im Interesse der<br />
Nachtruhe der Bahnanwohner auch der Eisenbahnverkehr<br />
in der Nacht untersagt werden.<br />
In der Debatte über diese beiden Bestimmungen<br />
erklärte Grimm namens der sozialdemokratischen<br />
Fraktion sofort das Desinteressement<br />
seiner Partei am Gesetz, falls<br />
der Minderheitsantrag angenommen werde,<br />
während Bratschi den Ausführungen des<br />
Vierzehntes Kapitel.<br />
Es gibt kaum ein Tier, das von der Natur<br />
nicht mit ganz besonderen Eigenschaften<br />
oder Fähigkeiten ausgestattet wäre, durch<br />
die es sich für den Kenner scharf von jedem<br />
anderen unterscheidet. Besonders kennzeichnend<br />
ist da die oft recht eigentümliche Art,<br />
in der das Tier sich und seine Jungen vor<br />
jeglicher Gefahr zu schützen weiss. Moran<br />
und nicht minder Blitz hatten in dieser Richtung<br />
mancherlei gelernt und gerne plauderte<br />
Moran mit Betty über die wunderlichen<br />
Rätsel, die die Natur dem ernsten Forscher<br />
zu lösen gibt.<br />
Das Mädchen sass auf seinem Lieblingsplatz,<br />
dem Felsenvorsprung über der<br />
Schlucht, und sann über die Ereignisse der<br />
vergangenen Nacht. Von Zeit zu Zeit nahm<br />
sie Morans Glas und suchte die Gegend nach<br />
Wild ab. Durch all die merkwürdigen Dinge,<br />
die sie aus Morans Munde gehört hatte, war<br />
ihr Interesse an der Tierwelt lebhafter geworden.<br />
Sie war eine gelehrige Schülerin,<br />
und viele Kleinigkeiten, vorher bedeutungslos<br />
für sie, sah sie nun in neuem interessanten<br />
Lichte.<br />
Ein Rudel Elchkühe graste friedlich in einer<br />
Waldlichtung. Betty wunderte sich nicht,<br />
dass bei den zahlreichen Kühen kein einziges<br />
Kalb zu sehen war. Wusste sie doch, dass die<br />
Kälber stets ruhig hinten im schützenden<br />
Minderheitsreferenten zum Nachtfahrverbot<br />
entgegentrat. Er verwies auf den fakultativen<br />
Charakter der Bestimmung. Wenn die<br />
Arbeitgeber die Arbeitszeitbestimmungen erfüllen,<br />
werde der Erlass des Verbotes gar<br />
nicht nötig sein. Von besonderer Bedeutung<br />
sei das soziale Moment: den Chauffeuren<br />
eine wirkliche Nachtruhe zu ermöglichen.<br />
Man müsse auch den im Akkord fahrenden<br />
Chauffeuren, die möglichst viel verdienen<br />
wollen, die eigene Ueberanstrengung verunmöglichen<br />
im Interesse der allgemeinen Verkehrssicherheit.<br />
Mit der Zeit von 5 Uhr morgens<br />
bis 10 Uhr abends sei der Güterverkehr<br />
— wie bei der Bahn — auch auf der<br />
Strasse gut zu bewältigen. Einen so massierten<br />
Tagesverkehr haben wir nicht in der<br />
.Schweiz, als dass deT Ausfall des Nachtverkehrs<br />
eine gefährliche Uebersteigerung des<br />
ersteren mit sich bringen könne.<br />
Die Haltung des Bundesrates.<br />
Bundespräsident Häberlin empfahl zu Absatz<br />
3 Annahme des Mehrheits-, zu Absatz 4<br />
aber Annahme des Minderheitsantrages. Er<br />
setzte zunächst auseinander, weshalb der<br />
Bundesrat seine frühere, vermittelnde Lösung<br />
aufgegeben habe: weil eine wesentliche Voraussetzung<br />
dahingefallen sei (die kommende<br />
Gewerbegesetzgebung wird keine Regelung<br />
der Arbeitszeit der Chauffeure bringen) und<br />
es sich herausgestellt habe, dass auch in der<br />
Privatindustrie mit blossen Ruhezeitbestimmungen<br />
nicht auszukommen sei. Der Vorzug<br />
der von der Mehrheit vorgeschlagenen<br />
Regelung bestehe in ihrer Anpassungsfähigkeit<br />
an die Betriebsverhältnisse, die ausdrücklich<br />
vorgesehen wird, womit sich auch<br />
die Minderheit befreunden sollte. Das Nachtfahrverbot<br />
habe — weil nur fakultativ gefasst<br />
— keine grosse Bedeutung. Auch wenn<br />
es abgelehnt werde, behalte der Bundesrat<br />
die Kompetenz, auf Durchgangsstrassen die<br />
erforderliche Verkehrsregelung zu treffen. Er<br />
werde aber kaum zu einem Verbot des<br />
Nachtverkehrs greifen, weil er mit der Minderheit<br />
eine Entlastung des Tagesverkehrs<br />
für wünschbar erachte. Auch referendumspolitische<br />
Rücksichten geböten die Streichung<br />
des Nachtfahrverbotes. — Der Bauernvertreter<br />
Reichling (Zürich) lehnte das<br />
NachtfahTverbot als «Druck- und Drohmittel<br />
> gegenüber den Arbeitgebern ab und<br />
empfahl auf der ganzen Linie die Minderheitsanträge.<br />
Nachdem noch die Referenten der Mehrheit<br />
zugunsten ihres Textes gesprochen<br />
hatten, wurde Absatz 3 mit grossem Mehr<br />
nach Vorlage der Mehrheit angenommen und<br />
Absatz 4 mit 90 :50 Stimmen gutgeheissen.<br />
Dickicht lagen. Es war das auch eine der<br />
merkwürdigen Geschichten, die sie von<br />
Moran erfahren hatte.<br />
Ein Elchkalb gibt nämlich keine Witterung<br />
von sich, und der Coyote, der unter allen<br />
Tieren der Wildnis den schärfsten Geruchsinn<br />
hat, wird in einer Entfernung von wenigen<br />
Fuss an einem neugeborenen Kalb vorbeilaufen,<br />
ohne etwas zu merken. Dabei muss<br />
man wissen, dass der Coyote eine Maus auf<br />
hundert Yard zu wittern vermag.<br />
Wenn das Bergschaf über die Almen oberhalb<br />
der Baumgrenze wandert, so hebt sich<br />
das blendend weisse Vlies der Lämmer scharf<br />
von dem satten Grün ihrer Weideplätze ab.<br />
Ueberlässt das Mutterschaf die Jungen sich<br />
selbst, so haben sie es bereits gelernt, sich<br />
dem Terrain anzupassen und sich nur in dem<br />
weissen Felsengeröll zur Ruhe niederzulassen,<br />
wo nicht einmal das durchbohrende Auge des<br />
Adlers sie zu erspähen vermag.<br />
In ähnlicher Weise schützt sich das Kalb<br />
des Schwarzschwanzbockes durch seinen gefleckten<br />
Rock, der im Sonnengesprenkel<br />
unter dem Blättergewirr des Waldes fast<br />
verschwindet. Die Böcke wandern hauptsächlich<br />
während der Jahreszeit, die bei den<br />
Weissen «Indianischer Sommer» heisst und<br />
von den Indianern selbst treffend als die Zeit<br />
des «kurzen blauen Mondes» bezeichnet wird.<br />
Ein bläulicher Dunst liegt in diesen Tagen<br />
INSEIVnOMS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile odet<br />
deren Baum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 00 Ctfc<br />
GrOssere Inserate nach Seltentarif.<br />
Inseratenschlus* 4 Tage vor Erscheinen der Nnmmern<br />
Die Höchstgeschwindigkeit<br />
Ganz unnötigerweise beschloss der Rat<br />
hierauf, auch noch auf Art. 26 (Höchstgeschwindigkeit)<br />
zurückzukommen, wozn<br />
der Bündner Bossi einen neuen Antrag zu<br />
begründen wünschte. Die Folge war eine<br />
vollständige Wiederholung der früheren Debatte<br />
zur längst entschiedenen Frage, ob<br />
Höchstgeschwindigkeiten vorgesehen werden<br />
sollen oder nicht. Der Entwurf verpflichtet<br />
den Bundesrat bekanntlich nur, für schwere<br />
Lastwagen solche Begrenzungen festzusetzen.<br />
Für die andern Motorfahrzeuge tonn er<br />
es tun. Der Antrag Bossi ging nun dahin, für<br />
das Durchfahren von Ortschaften ein Maximaltempo<br />
von 35 Stundenkilometern vorzuschreiben.<br />
(Es war das bereits die vierte Antragsversion,<br />
die der Bündner Konservativ«<br />
im Laufe der gesamten Gesetzlesung zu diesem<br />
Artikel vorgelegt hatte!)<br />
Fünf Redner unterstützten den Antrag mit<br />
den hinlänglich bekannten Ausführungen<br />
über den Zusammenhang von Fahrgeschwindigkeit<br />
und Unfällen, über «Autoraserei ><br />
und die Notwendigkeit des Fussgängerschutzes.<br />
Deutlich war aus diesen Voten die<br />
Tendenz ersichtlich, dass überhaupt eine allgemeine<br />
Geschwindigkeitsbegrenzung für<br />
die verschiedenen Fahrzeugkategorien das<br />
Beste wäre.<br />
Dieser Auffassung traten Walther (Luzern),<br />
Bratschi (Bern) und Bundespräsident<br />
Häberlin nachdrücklich entgegen. Die* Verkehrssicherheit<br />
hänge mit der Fahrgeschwindigkeit<br />
weniger zusammen als gemeinhin<br />
angenommen werde. Worauf es ankomme,<br />
sei, die Geschwindigkeit jeweils den gegebenen<br />
Verkehrsverhältnissen anzupassen.<br />
Das werde durch Art. 25 in ausreichender<br />
Weise vorgeschrieben, der alle Garantien<br />
biete. Der Antrag Bossi sei schon deshalb<br />
unannehmbar, weil in grösseren Ortschaften<br />
stellenweise gerade im Interesse der Verkehrssicherheit<br />
viel schneller gefahren werden<br />
müsse. Eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
sei in den Verkehrszentren gar<br />
nicht durchführbar. Ueberhaupt solle man<br />
beim früher gefassten Beschlüsse bleiben<br />
und mit den Automobilisten den Versuch wagen,<br />
auf die Höchstgeschwindigkeiten zu<br />
verzichten. Gehe es nicht, dann habe der<br />
Bundesrat ja noch immer die Möglichkeit<br />
deT Regelung in der Hand. Bundespräsident<br />
Häberlin gab aber seiner bestimmten Ueberzeugung<br />
Ausdruck, dass es gehen werde !<br />
Darauf beschloss der Rat mit 75 :37 Stimmen,<br />
unter Ablehnung des Antrages Bossit<br />
am Entwurf festzuhalten. Es bleibt also beim<br />
Verzicht auf die Höchstgeschwindigkeit. Im<br />
über allen Hügeln, der Salbei auf den offenen<br />
Hängen färbt sich blaugrau und passend fügt<br />
sich das blauschimmernde Herbstkleid des<br />
Bockes in diese Farbentöne.<br />
Bei jedem Tier hat irgendein Sinn die<br />
Oberhand und auf diesen einen «Uebersinn»<br />
verlässt es sich in erster Linie.<br />
Die Antilope der weiten offenen Ebene hat<br />
Geruch und Gehör, die nicht über das normale<br />
Mass hinaus entwickelt sind, dafür aber<br />
wunderbare, allsehende Augen. Ihr Rücken<br />
trägt weisse, borstige Haare, die sich sofort<br />
aufrichten, wenn sie Gefahr wittert. Auf diesen<br />
weissen Flecken funkelt die Sonne und in<br />
wenigen Augenblicken wird durch das ungewöhnliche<br />
Signal, das von Rudel zu Rudel<br />
blitzt, auf Dutzende Meilen in der Runde jede<br />
Antilope gewarnt.<br />
Der Bär lebt meist in dem niederen Gehölz<br />
düsterer Bergschluchten und ist so kurzsichtig,<br />
dass er einen Menschen, der ruhig dasteht,<br />
schwerlich von einem Baumstumpf<br />
unterscheiden könnte. Auch das Gehör kann<br />
ihn im Stiche lassen, aber auf seinen Geruchsinn<br />
kann er sich ruhig verlassen, der sofort<br />
auf jede noch so schwache Reizung antwortet.<br />
Droben, oberhalb der Baumgrenze, auf den<br />
schwindelnd hohen Gipfeln lagert das Bergschaf,<br />
überschaut die Gegend mit seinen weitblickenden<br />
Augen und spottet aller Versuche
Frühjahr war der gleiche Beschluss mit<br />
113 :36 Stimmen gefasst worden.<br />
Der Fussgängerartikel.<br />
Mit 37 gegen 36 Stimmen hatte der Nationalrat<br />
im März den das Pflichtenheft der<br />
Fussgänger darstellenden Art. 34 gestrichen.<br />
Die Kommission beantragte die Wiederaufnahme<br />
und die Referenten verwiesen zur Begründung<br />
erstens auf die inzwischen eingetretene<br />
Verschärfung der Haftpflichtbestimmungen,<br />
die dem Geschädigten eine verbesserte<br />
Rechtsstellung in der GeLtendmachung<br />
seiner Ansprüche gibt und zweitens auf das<br />
feierliche Versprechen, das seinerzeit vom<br />
Parlament bei der Lancierung der Initiative<br />
betr. Erlass eines Strassenverkehrsgesetzes<br />
den Initianten gegeben worden war.<br />
Man hatte damals erklärt, das kommende<br />
Automobilgesetz werde einen Fussgängerartikel<br />
enthalten. Daraufhin haben dieStrassenverkehrsinteressenten<br />
ihre Initiative preisgegeben.<br />
Jetzt gelte es, dieses Versprechen<br />
— Bundespräsident Häberlin sprach von einem<br />
« Königswort» der Bundesversammlung<br />
•— auch einzulösen. Von den zwölf Rednern,<br />
die sich an der Aussprache beteiligten, befürwortete<br />
etwa die Hälfte die Aufnahme des<br />
Artikels. Ohne ihn würde das Gesetz wesentlich<br />
an Wert verlieren. Die Aufstellung<br />
Verkehrsvorschriften für den Fussgän-<br />
von<br />
ger liege in dessen eigenem Interesse.<br />
Blosse Verstösse dagegen gefährdeten seine<br />
Entschädigungsansprüche im Schadensfalle<br />
nicht, weil nur bei einem « groben Verschulden<br />
» des Geschädigten die Ersatzpflicht des<br />
Halters dahinfällt. Ueberall, wo in den Kantonen<br />
solche Vorschriften bestunden, habe<br />
-man damit die besten Erfahrungen gemacht<br />
Einer der Redner regte eine Modifikation<br />
an: Streichung der Bestimmung,wonach<br />
die Fussgänger die Zeichen der iFahrzeugführer<br />
zu beachten haben.<br />
Die Gegner des Artikels bekämpften ihn<br />
hauptsächlich mit dem Hinweis auf die angebliche<br />
Beeinträchtigung der Rechtsstellung<br />
bei Schadenfällen, falls Verstösse gegen<br />
diese Fussgängerbestimmungen nachgewiesen<br />
wären. Doch wurde selbst von der<br />
gegnerischen Seite im Grundsatz nicht bestritten,<br />
dass die Fussgänger eine Verkehrsgefährdung<br />
durch unrichtiges Verhalten darstellen.<br />
Nur hielt man mehrfach die Fassung<br />
des Artikels nicht für geglückt, vermisste<br />
auch Sonderbestimmungen darin für Kinder,<br />
Greise, Anormale usw.<br />
Der letzte Redner wies noch darauf hin,<br />
dass auch die Radfahrer einen Fussgängerartikel<br />
wünschen und ihre Stellung zum Gesetz<br />
davon abhängig machen.<br />
Weil der Rat infolge der langen Diskussion<br />
sichtlich beschlussunfähig geworden<br />
war, wurde die Abstimmung auf Mittwoch<br />
verschoben.<br />
Der Tag der Entscheidung<br />
war der Mittwoch. Ohne weitere Diskussion<br />
wurde zur Abstimmung über den Fussgängerartikel<br />
geschritten. Zunächst fand der oben<br />
erwänhte Streichungsantrag Annahme (Wegfall<br />
der Vorschrift, dass der Fussgänger auch<br />
die Zeichen der Fahrzeugführer zu beachten<br />
hat), allerdings nur mit kleinem Mehr, nämlich<br />
67 : 57 Stimmen. Die starke Minderheit<br />
hat sich offenbar gefragt, wozu denn eigentlich<br />
noch die Zeichengebung des Fahrers da<br />
sei, wenn sie nicht beachtet werden soll.<br />
In zweiter Linie wurde der so gestutzte Artikel<br />
34 mit so grossem Mehr angenommen,<br />
dass Auszählung nicht nötig war.<br />
In Aussicht gestellt war noch ein Antrag<br />
Bratschi, auch auf den heiss umstritten gewesenen<br />
Haftpflichtartikel zurückzukommen.<br />
Da der Antragsteller aber nicht anwesend<br />
war, schloss der Vorsitzende auf Verzicht<br />
und nahm die Gesamtabstimmung vor (die<br />
seiner Verfolger, sich unbemerkt anzuschleichen.<br />
Der Geruch scheint bei ihm keine<br />
grosse Rolle zu spielen und mit dem Gehör<br />
ist es vollends schlecht bestellt. Man behauptet,<br />
dass das ständige Getöse der Steinlawinen<br />
sein Ohr völlig abgestumpft hat, andere<br />
wieder wollen wissen, dass die wütenden<br />
Angriffe mit den Hörnern in den hitzigen<br />
Kämpfen der Werbezeit fast jedem Widder<br />
das Trommelfell zerreissen und ihn taub<br />
machen. Beides mag richtig sein, und in der<br />
Tat ist das Gehör des Mutterschafes schärfer<br />
als das des Widders.<br />
Blitz, der neben dem Mädchen lag, hob<br />
plötzlich den Kopf und blickte aufmerksam<br />
nach einer Waldlichtung, aus der Moran auf<br />
sie zukam. Er Hess sich bei Betty nieder und<br />
stumm sassen sie lange Zeit beisammen.<br />
Beide fühlten, wie ihre Herzen einander entgegenschlugen,<br />
doch keines wagte das<br />
Schweigen zu brechen.<br />
Lange hatte Moran über die dunkle Ursache<br />
ihrer Verstörung nachgegrübelt, über den geheimen<br />
Kummer, der daran schuld war, dass<br />
sie sich ihm so hartnäckig versagte. Er<br />
ahnte, dass alles irgendwie mit der grauen,<br />
nicht mit einer Schlussabstimmung zu verwechseln<br />
ist).<br />
Mit 121 gegen 6 Stimmen nahm der Rat den<br />
Entwurf an.<br />
Er geht nun an den Ständerat, der zur<br />
Vorberatung bereits eine 9gliedrige Kommission<br />
ernannt hat, bestehend aus den Herren<br />
Bolli (Schaffhausen), Präsident, Beguin<br />
(Neuenburg), Bosset (Waadt), Huonder<br />
(Graubünden), Dr; Klöti (Zürich)J Moser<br />
(Bern), Savoy. (Freiburg), Sigrist (Luzern)<br />
und Suter (Schwyz).<br />
Automobübesteuerung beim<br />
Wechsel des Wohnkantons.<br />
Die St. Galler Praxis.<br />
Es- lag bis vor kurzem in der Praxis der<br />
meisten Kantone, bei Verstellung eines im<br />
laufenden Jahre gelösten Motorfahrzeuges in<br />
einen andern Kanton die Verkehrsbewilligungen<br />
und deren Uebertragum: ohne nochmaligen<br />
Taxbezug auf den neuen Fahrzeugbesitzer<br />
gegenseitig anzuerkennen. Im Kanton<br />
St. Gallen werden auch Verkehrsbewilligungen<br />
nicht allein bei der Uebertragung auf<br />
einen neuen Besitzer, sondern auch bei einem<br />
Umtausch vom alten auf den neuen Wagen<br />
übertragen. Dagegen gab es keine Möglichkeit,<br />
eine einmal erlegte Automobilsteuer bei<br />
einem Wegzug in einen andern Kanton pro<br />
rata temporis zurückzuverlangen. Ein neuerlicher<br />
Bundesgerichtsentscheid gab der Sektion<br />
St. Gallen-Appenzell des A.C. S. Anlass,<br />
die Frage der Besteuerung bei Wechsel des<br />
Wohnkantons, wie sie im Kanton St. Gallen<br />
gehandhabt wird, in Vergleich zu ziehen mit<br />
dem einschlägigen Buridesgerichtsentscheid.<br />
Aus diesem Entscheide gingen als Regeln<br />
hervor:<br />
1. Wird ein Auto vor dem 1. April, bzw. vor<br />
1. Juli oder 1. Oktober für längere Zeit, d. h.<br />
mindestens 90 Tage, nach einem andern Kanton<br />
verstellt, so hat der erste Kanton die bezogenen<br />
Jahresverkehrssteuern zu % bzw. 14<br />
oder K zurückzuerstatten. Die Rückvergütung<br />
ist zu leisten, Unabhängig davon, ob der neue<br />
Standortskanton die Steuer für den Rest des<br />
Jahres bezieht oder nicht.<br />
2. Jeder Kanton ist berechtigt, die Verkehrssteuer<br />
pro rata temporis zu beziehen, wenn<br />
ein Auto für länger als 90 Tage in sein Gebiet<br />
übersiedelt.<br />
Die kantonale Automobilkontrolle des Kantons<br />
St. Gallen hat sich diesem Entscheid<br />
unterzogen und die kantonalen Motorfahrzeugkontrollen<br />
davon verständigt, dass die<br />
bisher geübte Praxis der gegenseitigen Anerkennung<br />
der Verkehrsbewillignngen ohne<br />
nochmaligen Taxbezug nunmehr dahinfälit<br />
und künftighin Motorfahrzeuge, die ifr$neih<br />
andern Kanton gelöst und hernach In*den<br />
Kanton St. Gallen verstellt und in Betrieb<br />
genommen werden, im Sinne des Bundesgerichtsentscheides<br />
mit einer entsprechenden<br />
Taxe belegt werden. Es erwächst anderseits<br />
natürlich wiederum die Pflicht zur entsprechenden<br />
Taxrückvergütung für solche Fahrzeuge,<br />
die im Kanton St. Gallen gelöst und<br />
dann im Laufe des Jahres in einen andern<br />
Kanton verstellt werden. Der neue Kanton<br />
ist berechtigt, für die nichtangebrochenen<br />
Quartale die Automobilsteuer zu erheben.<br />
Die obenerwähnten neugeschaffenen Regeln<br />
fallen dann ausser Betracht wenn ein Auto<br />
zwar im Kanton bleibt, aber während des<br />
Jahres ausser Betrieb gesetzt wird und die<br />
Polizeinummer zurückgegeben wird. Die<br />
Steuerrückzahlung richtet sich in diesem<br />
Falle nach der bestehenden kantonalen Gesetzgebung.<br />
Die Regeln gelten auch dann<br />
nicht, wenn ein Motorfahrzeug während des<br />
Jahres aus dem Ausland in einen Kanton verstellt<br />
wird. Auch hier untersteht die Praxis<br />
der kantonalen Gesetzgebung. Im erstem<br />
Falle wird im Kanton St. Gallen keine Rückvergütung<br />
gewährt. Es besteht aber nach<br />
Art. 24 der Vollzugsverordnung" vom 20. November<br />
1928 die Möglichkeit, dass, wenn ein<br />
moosbedeckten Hütte zusammenhing, die vor<br />
vielen Jahren heimlich erbaut worden war.<br />
Irgend etwas Drohendes war aus der Vergangenheit<br />
aufgestiegen, hatte seine Knochenhand<br />
um ihr Herz gelegt, sie aus ihrem friedlichen<br />
Winkel herausgerissen und hinausgehetzt<br />
in ein ungewohntes Leben voller Gefahren<br />
und Schrecknisse, denen ihre Kräfte<br />
nicht gewachsen waren.<br />
Kinney musste des Rätsels Lösung kennen»<br />
Er war ein alter Mann, hatte ein langes abenteuerliches<br />
Leben in den Bergen hinter sich<br />
und musste imstande sein, das Geheimnis zu<br />
entwirren, das über dieser Hütte lag. Er<br />
dachte an die alten Geschichten, die davon<br />
erzählten, dass Kinney vor vielen Jahren ein<br />
richtiges Räuberleben geführt und sich später,<br />
als Gesetz und Ordnung im Westen allmählich<br />
ihren Einzug hielten und das Treiben<br />
solch zweifelhafter Existenzen mit Misstrauen<br />
beobachtet wurde, fern von aller Oeffentlichkeit<br />
ganz dem schweren Liben in den Bergen<br />
gewidmet hatte.<br />
Blitz erhob sich, streckte sich gähnend und<br />
trottete die Schlucht hinab.<br />
«Blitz macht einen Jagdausflug,»<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
<strong>1931</strong> — N° 51<br />
sagte<br />
Motorfahrzeug für das betreffende Jahr aus<br />
dem Verkehr kommt, unter Anzeige an die<br />
Automobilkontrollstelle die Polizeinummer<br />
auf einen Ersatzwagen übertragen werden<br />
kann. Bei stärkern Ersatzwagen ist die Taxdifferenz<br />
nachzuzahlen. Ausländische Motorfahrzeuge,<br />
deren Besitzer in die Schweiz<br />
übersiedeln und länger als drei Monate in der<br />
Schweiz bleiben, sind nach einer neuesten<br />
Vereinbarung im Schosse des Völkerbundes<br />
taxpflichtig nach Ablauf des dreimonatigen<br />
Aufenthaltes. Es darf erwartet werden, dass<br />
im neuen Bundesgesetz über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr Bestimmungen<br />
über die Verkehrssteuerhoheit der Kantone<br />
aufgenommen werden, damit auch hierin eine<br />
Einheitlichkeit Platz greifen kann. E.B.<br />
Die Schneeräumung<br />
in Graubünden.<br />
Die<br />
Schwierigkeiten, die rechtzeitige, refrühzeitige<br />
Oeffnung der AI-<br />
spektive eine ._ .<br />
penpässe zu garantieren, sind bedeutend. Im<br />
Interesse des Autotourismus, der mit der<br />
Oeffnung der Alpenstrassen erst recht in<br />
Fluss kommt und den Berggegenden Arbeil<br />
und Verdienst bringt, muss man einer raschen<br />
Schneeräumung stets das Wort sprechen.<br />
Es gilt auch hier, das Mögliche zu erreichen<br />
und sich den Kräften und Vorgängen<br />
der Natur mit den Mitteln der Technik entgegenzustemmen<br />
und Erfahrungen zu sammeln.<br />
Die Alpenpässe werden allerdings seit<br />
ungezählten Jahren im Früjahr mit der<br />
Schneeschaufel begangen, sofern ihre Lage<br />
an einer wichtigen Durchgangsroute frühzeitige<br />
Oeffnung erfordert.<br />
Mit der starken Vermehrung des Autoverkehrs<br />
pflegte man höhere Anforderungen an<br />
die Schneeräumung zu stellen, was den<br />
Bergkantonen und ihren Bewohnern solange<br />
angenehm sein kann, als die Vermehrung der<br />
Einnahmen aus dem Autotourismus (und allgemeine<br />
Steigerungen des Erwerbslebens)<br />
den für die Schneeräumung gemachten Ausgaben<br />
wenigstens die Stange hält. Selbstverständlich<br />
wird der Kanton als Ganzes, nicht<br />
nur die einzelne Talschaft, sein Interesse<br />
durch finanzielle Zuschüsse beweisen müssen.<br />
Auch die Verkehrsverbände werden sich<br />
nicht abseits stellen, sofern die frühzeitige<br />
Oeffnung eines Passes vermehrte finanzielle<br />
Zuschüsse zur Notwendigkeit macht.<br />
Der Kanton Graubünden hat sich im vergangenen<br />
Frühjahr auf die Schneeräumungsarbeiten<br />
am Julier beschränkt, d. h. seine<br />
Anstrengungen auf die frühzeitige Eröffnung<br />
dieses wichtigen Passes konzentriert, der<br />
das Bündner Unterland mit dem Engadin<br />
verbindet. Vom Malojapass abgesehen war<br />
bei den andern Pässen eine frühzeitige Eröffnung<br />
nicht in Frage stehend. Man wollte<br />
einzig am Julierpass neue Erfahrungen sammeln<br />
und prüfen, ob sich diese Bergstrasse<br />
für ein ständiges Offenhalten während des<br />
ganzen Winters eignen würde.<br />
Der Julierpass steigt von Bivio 776 Meter<br />
auf ei^e Höhe von 2287 M ~*-- '•'"•Mif rH<br />
führt hinunter in das 1816 Meter hoch gelegene<br />
Sivap'lana. Was nun beim Julierpass<br />
den Gedanken eines ständigen Offenhaltens<br />
genährt hat, ist das Fehlen von grossen Lawinenzügen<br />
und das Ausbleiben von grössern<br />
Schneeverwehungsstrecken. Unseres<br />
Wissens besteht eine einzige Verwehungsstrecke<br />
in einer Länge von 100 bis 200 Metern<br />
zwischen Mühlen und Bivio. Doch dieses<br />
Strassenstück Hesse sich mit verhäUnismässig<br />
geringer Mühe immer wieder freilegen.<br />
Am Julier fand man im Frühjahr <strong>1931</strong> keine<br />
Schwierigkeiten vor, wie si'e etwa am<br />
Gotthard oder ^m Klausen die Arbeiten gehemmt<br />
haben. Die Schneeräumung konnte<br />
sich hier zur Hauptsache auf die Befreiung<br />
der Strasse vom gefallenen Schnee beschränken.<br />
Auch Eisschichten, direkt über der<br />
Moran. «Für die nächsten ein, zwei Stunden<br />
ist er wieder Wolf.»<br />
«Ist es denkbar, dass er je ganz Wolf wird<br />
und nicht mehr wiederkehrt?» fragte Betty.<br />
«Nur dann, wenn er uns verliert,» antwortete<br />
Moran. «Ausser uns beiden gibt es keinen<br />
Menschen, der Einfluss auf ihn hat. Es ist gewiss<br />
nicht ausgeschlossen, dass er uns für<br />
kurze Zeit verlässt, besonders zur Zeit der<br />
Paarung. Uebrigens ist es schwer, etwas vorauszusagen.»<br />
Betty stellte ihr Glas ein, um Blitz zu<br />
suchen. In einer Waldblösse sah sie etwas<br />
schimmern wie einen Teich. Eine Kolonie von<br />
Bibern hatte einen Bach eingedämmt, der aus<br />
den Ufern trat und ein Dickicht von Weiden<br />
und Birken überschwemmte. Sie sah, wie<br />
das Wasser sich kräuselte, als eines der Tiere<br />
sich durch den Teich bewegte, und konnte<br />
beobachten, wie es auf den Damm hinaufkroch.<br />
Ein Stachelschwein watschelte über<br />
eine offene Wiese. Da kam Blitz in das Gesichtsfeld<br />
ihres Glases. Geduckt kam er über<br />
eine Wiese gekrochen, den Bauch knapp am<br />
Boden. Plötzlich machte er einen weiten<br />
Sprung, worauf er mit seinen Klauen wie toll<br />
den Rasen bearbeitete-<br />
Strassendecke, fand man nur wenige vor.<br />
Die Schneedecke war meistens nicht so hart<br />
wie an andern Orten. Im allgemeinen wurde<br />
eine relativ weiche Schneeschicht konstatiert,<br />
die weder dem Schneeräumungstraktor<br />
noch deT Schneeschaufel in der Hand des<br />
Arbeiters grossen Widerstand leistete.<br />
Nachdem nun am Malojapass (1817 Meter)<br />
die von der Oberpostdirektion im Interesse<br />
ihrer Autokurse besorgte Schneeräumung<br />
gute Erfolge gezeitigt hat, trägt man sich in<br />
Graubünden ernsthaft mit dem Gedanken,<br />
einen Versuch zur ständigen Offenhaltung<br />
des Julierpasses mit Hilfe von Schneeräumungstraktoren<br />
zu wagen. Bei der kürzlich<br />
beendeten Schneeräumung hat sich die Decke<br />
der Julierstrasse sehr gut, d. h. in hartem<br />
Zustande gehalten, so dass selbst ein Traktor<br />
der Strasse keinen • Schaden zufügen<br />
kann.<br />
Die Erfahrungen der Schneeräumung<br />
nach dem vergangenen Winter, der allerdings<br />
mit seinen Schneemengen nicht gespart<br />
hat, ergeben eine klare Situation für<br />
zukünftige Massnahmen zwecks Schneeräukantonalen<br />
mung. Die Anstrengungen deT<br />
Regierungen und der Verkehrsverbände sind<br />
auf einige wenige Pässe zu konzentrieren,<br />
wobei man stets darauf hinzielen soll, die<br />
Pässe schon auf Anfang Juni, einzelne darunter<br />
sogar auf Mitte Mai für den Autoverkehr<br />
fahrbar zu machen. Zwei bis drei Wochen<br />
frühere Oeffnung bedeuten Gewinn.<br />
Ueberall da, wo umfangreiche Lawinenzüge<br />
die Passstrassen mit hartem Schnee belegen<br />
und die Schneemengen ausserordentlich sind»<br />
hat es wenig Sinn, in den Kampf mit den<br />
Launen der Natur zu treten und der natürlichen<br />
Schneeschmelze durch Föhn und Sonne<br />
den Rang abzulaufen.<br />
Der Julier scheint uns für einen Versuch<br />
zum ständigen Offenhalten der geeignetste<br />
und auch der bedeutendste Pass zu sein, um<br />
einen Versuoh zu lohnen, der für zukünftige<br />
Schneeräumungen unter Mithilfe von Traktoren<br />
wertvolle Erfahrungen liefern würde.<br />
Wir zweifeln nicht daran, dass die massgebenden<br />
Behörden und Verkehrsverbände sich<br />
jetzt schon ins Zeug legen werden, einerseits<br />
die notwendigen Kredite fliessen zu<br />
lassen und sich anderseits Traktoren mit<br />
Spezialmannschaft zu sichern.<br />
(Siehe auch Artikel auf Seite 20.)<br />
Amm<br />
Die Scbneeräumungsarbelteii des vergangenen<br />
Winters waren wie erinnerlich Gegenstand<br />
einer Aussprache der Kantonsingenieure<br />
anlässlich der Jahresversammlung<br />
des Vereins Schweizerischer Strassenfachleute.<br />
Die ganze Materie ist zum nähern<br />
Studium und zur Ausarbeitung von Richtlinien<br />
für kommende Räumungsarbeiten auf<br />
Durchgangsstrassen einer Kommission überwiesen<br />
worden. Im übrigen wurde beschlossen,<br />
über die Besprechungen der Presse keine<br />
weitern Mitteilungen zu machen. z.<br />
Der Urner Landrat und die Revision der<br />
kantonalen Verordnung über den Verkehr<br />
mit Motorfahrzeugen. Der Landrat des Kantons<br />
Uri wird auf Montag den 29. Juni zu<br />
einer Sitzung einberufen, in deren Traktandenliste,<br />
die Revision der kantonalen Verordnung<br />
über den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />
und Fahrrädern steht. Die Urner<br />
Regierung will, so scheint es, ihren eigenwilligen<br />
Weg- gehen, unbekümmert um die<br />
rechtlichen Komplikationen, die sich noch<br />
diesen Sommer durch den Austritt aus dem<br />
Konkordat ergeben werden, Wir werden<br />
uns an anderer Stelle eingehender über die<br />
Konsequenzen des Austrittes befassen, so.<br />
«Schau doch! Siehst du ihn?» fragte das<br />
Mädchen. «Was in aller Welt treibt er dort?»<br />
«Er will einen «Pflock» für dich fangen,»<br />
sagte Moran.<br />
«Pflock?» fragte sie. «Was ist das?»<br />
«Das sind die schlanken, kleinen Erdeichhörnchen,»<br />
erklärte Moran. «Sie balancieren<br />
auf ihren Hinterbeinchen und können regungslos<br />
dastehen, so dass sie fast aussehen wie<br />
ein Pfahl von einem Zoll Dicke und sechs Zoll<br />
Länge. Sie sind schwer von den Pflöcken zu<br />
unterscheiden, die man in den Boden treibt,<br />
um nachts die Pferde daran festzubinden. Ein<br />
Neuling wird sich von diesen possierlichen<br />
Tierchen oft foppen lassen. Frohgemut spaziert<br />
er auf diese vermeintlichen Pflöcke los,<br />
um sie dann plötzlich drei, vier Schritte vor<br />
sich spurlos verschwinden zu sehen. Daher<br />
stammt ihr Name.»<br />
«Du weisst so viele wunderliche Geschichten,<br />
dass ich aus dem Staunen nicht herauskomme,»<br />
rief das Mädchen aus.<br />
«Ja, die Natur birgt Merkwürdigkeiten, hinter<br />
denen alle menschliche Phantasie zurückbleibt,»<br />
erwiderte Moran.<br />
i (Fortsetzung folgt.) 1<br />
lt.
- <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-RfTVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Am Sonntag: Gurnigelrennen<br />
Das Programm<br />
Freitag den 19. Juni.<br />
14—19 Uhr: Offizielles Training. Leitung:<br />
Herr Rufener, Start. Herr Th. Meyer,<br />
Ziel.<br />
Samstag den 20. Juni.<br />
7—12 Uhr: Offizielles Training. Leitung:<br />
Herr Rufener, Start. Herr Th. Meyer,<br />
Ziel.<br />
15 Uhr: Sammlung der Konkurrenten auf der<br />
Südseite des Hotel Gurnigel. Wagenabnahme.<br />
Leitung: Herr H. Schmidt.<br />
Abgabe der Startnummern und Startkarten.<br />
Leitung: Herr R. Herren.<br />
Reihenfolge: a) Tourenwagen 15—16 Uhr,<br />
b) Sportwagen 16—17 Uhr, c) Rennwagen<br />
17—18 Uhr. Bilden des geschlossenen Parkes.<br />
Leitung: Herr C. Fort mann.<br />
20 Uhr: Gemeinsames Abendessen mit geselligem<br />
Beisammensein im Hotel Gurnigel.<br />
Sonntag den 21. Juni.<br />
7 Uhr: Absperrung der Rennstrecke beim<br />
Start, beim Hotel Gurnigel, und am<br />
Ziel, Wasserscheide Seelibühl.<br />
7V> Uhr: Abfahrt in geschlossener Kolonne<br />
zum Start.<br />
8 Uhr: Eröffnung des Rennens. Abfahrt der<br />
beiden Komiteewagen mit der roten<br />
Fahne vom Start und Hotel Gurnigel.<br />
ca. 12 Uhr: Schluss des Rennens. Fahrt von<br />
Komiteewagen mit weisser Fahne von<br />
Start und Ziel nach dem Hotel Gurnigel.<br />
Abfahrt der Rennwagen zum<br />
Hotel Gurnigel.<br />
13 Uhr: Sitzung der Jury. Freigäbe der<br />
Strecke zur Fahrt ins Hotel Gurnigel.<br />
14 Uhr: Bankett im Hotel Gurnigel mit Preisverteilung.<br />
Freigabe der Rennstrecke<br />
für Fahrten in jeder Richtung.<br />
20 Uhr: Zusammenkunft der Sektionsmitglieder<br />
mit ihren Damen im Clublokal der<br />
Sektion Bern des A. C. S., Cafe du<br />
Thtätre, l. und II. Stock.<br />
Am Vorabend.<br />
Die Ausschreibung der diesjährigen Gurnigel<br />
- Automobil - Bergprüfungsfahrt, welche<br />
für die schweizerische Meisterschaft zählt,<br />
hat insgesamt 42 Nennungen eingebracht. Es<br />
ist dies ein überaus erfreulicher Erfolg und<br />
beweist, wie sehr der Automobilsport bei uns<br />
noch en vogue ist und wie sehr der Gurnigel<br />
seine alte, berechtigte Anziehungskraft bewahrt<br />
hat. Von den Nennungen entfallen 22<br />
auf Tourenwagen, 12 auf Sportwagen und 8<br />
auf die Rennwagen-Kategorie.<br />
Nicht weniger als 12 Konkurrenten sind<br />
Angehörige des Motorwagendienstes, dessen<br />
Kommando der Veranstaltung von allem Anfang<br />
an grosses Interesse entgegengebracht<br />
hat<br />
Dem Rennen kommt dieses Mal eine besondere<br />
Note zu, da sechs ausländische Fahrer<br />
daran teilnehmen werden, die sich durchwegs<br />
im internationalen Autosport einen erstklassigen<br />
Namen geschaffen haben. Aus Italien<br />
starten die Grafen Lurani und Rusca,<br />
sowie der in Neapel niedergelassene Auslandschweizer<br />
F. Caflisch. Frankreich ist<br />
durch F. Benoit, dem Sieger des Genfer<br />
Grossen Preises für Kleinwagen und E. Roux,<br />
einem in Südfrankreich bestbekannten Sportsmann<br />
vertreten. Mit Hans Stuck erscheint<br />
ein Elitefahrer der deutschen Meister am<br />
Start, der auch in der Schweiz keiner besonderen<br />
Presse mehr bedarf. Er ist durch seine<br />
Siege an internationalen Bergrennen und<br />
nicht zuletzt durch seine glänzenden Leistungen<br />
an früheren Klausenrennen in der Schweiz<br />
populär geworden.<br />
Diesen Internationalen zur Seite, steht eine<br />
Reihe bestqualifizierter schweizerischer Fahrer,<br />
wovon jeder in seiner Kategorie beste<br />
Aussichten hat. Nennen wir nur A. Keller,<br />
J.Strittmatter, A.Muff, Scheibler, H.WehTli,<br />
Dr. Karrer, Hs. Keller,. W. Obi und last not<br />
least den jetzigen Rekordhalter des Gurnigels,<br />
Hans Stuber. Die Amazonen sind durch Frau<br />
M. Dold-Uster und Fräulein E. Münz, zwei<br />
Zürcher Damen, vertreten, welche nicht nur<br />
Klassensiege, sondern sogar schon Rekorde<br />
zu buchen vermochten. Sie alle werden sich<br />
einen scharfen Kampf am Gurnigel liefern.<br />
Bei der diesjährigen ausserordentlich erstklassigen<br />
Besetzung wäre es müssig, sich<br />
schon in Prophezeiungen zu ergehen. Selten<br />
noch blieb die Frage des Sieges so offen, wie<br />
dieses Jahr. Die Organisation, zu welcher<br />
unter der Leitung von Sportpräsident W. E.<br />
Huber gegen 60 Herren seit Wochen ihr<br />
Bestes beigetragen haben, verspricht in allen<br />
Teilen tadellos zu funktionieren. Bereits<br />
haben die ersten Fahrer im Gurnigel Quartier<br />
bezogen. Vor allem haben sich ausländische<br />
Fahrer über die Strecke sehr anerkennend<br />
geäussert und sie sind des Lobes voll über<br />
die wunderbare Lage der Gurnigelstrasse inmitten<br />
einer überwältigenden Bergwelt. Wir<br />
können heute schon der Veranstaltung einen<br />
vollen sportlichen Erfolg voraussagen, und<br />
wenn sich das Wetter hält, so wird auch das<br />
Publikum in grossen Scharen dem Gurnigel<br />
seine Sympathie erneuern.<br />
Nachfolgend die definitive Nennliste:<br />
Die Nennliste.<br />
Tourenwagen.<br />
Klasse 500—750 ccm:<br />
C. Zahad (Austin)<br />
Korp. Bigler (Austin)<br />
Klasse 750—1100 ccm:<br />
E. Meyer (Renault)<br />
Klasse 1100—1500 ccm:<br />
Paul Kessler (Alfa Romeo)<br />
A. Keller (Alfa Romeo)<br />
Klasse 1500—2000 ccm:<br />
E. Hirt (Mathis)<br />
Klasse 2000—3000 ccm:<br />
E. Fankhauser (Amilear)<br />
Lieut Straumann (Talbot)<br />
Oberlieut. Kunz (Bugatti)<br />
«Netlochs» (Lancia)<br />
Frau M. Dold-Uster (Bugatü)<br />
J. Strittmatter (Bugatti)<br />
Klasse 3000—5000 ccm:<br />
H. Bigler (Ford)<br />
F. Krebs (Ford)<br />
H. Schmid (Humber)<br />
H. Scheibler (Chrysler)<br />
A. Muff (Chrysler)<br />
Ch. Estler (N'ash)<br />
R. Duval (Chrysler)<br />
J. Blattner (Willys)<br />
W Rösli (Nash)<br />
E. Schnetz (Mathis)<br />
Sportwagen.<br />
Klasse 500—750 ccm:<br />
C. Graf (B.M.W.)<br />
Klasse 750—1100 ccm:<br />
P Hercod (B.N.C.)<br />
Klasse 1100—1500 ccm:<br />
E. Schneider (Derby)<br />
Graf Lurani (Alfa Romeo)<br />
Klasse 1500—2000 ccm:<br />
H. Wehrli (Alfa Romeo)<br />
Lieut. Kleiner (Alfa Romeo)<br />
Graf Rusca (Alfa Romeo)<br />
J. Villars (Alfa Romeo)<br />
Korp. J. Karrer (Bugatti)<br />
J. Waeny (Bu*atti)<br />
Klass« 5000—8000 ccm:<br />
F Caflisch (Mercedes)<br />
H. Stuck (Mercedes)<br />
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DES HORCH 8 SIND GESONDERT<br />
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Bilder vom 24-Stunden-Rennen in Le Maris.<br />
Rennwagen.<br />
Klan« 500—750 ccm:<br />
r«khr. iUrkicrwici<br />
Klass« 750—1100 ccm:<br />
Haut Kessler (Amücir)<br />
F. Benoit (Amilear)<br />
Klass« 1100—1500 ccm:<br />
H. C. Täuber (Alfa Romeo)<br />
E. Roux (Bugatti)<br />
Klasse 1500—2000 ccm:<br />
W Obi (Bugatti)<br />
H. Stuber (ß-ugatti)<br />
Klass« 2000—3000 ccm:<br />
Frl. E. Münz (Bugatti)<br />
Bergrennen Susa-Mont Cenis. Das Reglement<br />
für das am 5. Juli zur Durchführung<br />
gelangende und für die europäische Bergmeisterschaft<br />
zählende Bergrennen Susa-<br />
Mont Cenis wird soeben veröffentlicht. Die<br />
Strecke ist 22,1 km lang. Das Reglement unterscheidet<br />
bei den Rennwagen eine Klasse<br />
bis 1100 ccm und eine Klasse über 1100 ccm<br />
Inhalt Bei den Sportwagen werden folgende<br />
Klassen unterschieden: Wagen bis 1100 ccm.<br />
bis 1500 ccm, bis 2000 ccm, bis 3000 ccm und<br />
über 3000 ccm. Der Meldeschluss für das<br />
Rennen ist auf den 27. Juni festgesetzt. Zur<br />
Verteilung gelangen 100,000 Lire. Der absolute<br />
Sieger des Tages erhält neben dem<br />
grossen Siegesbecher 10,000 Lire; der Sieger<br />
der Rennwagertklasse bis 1100 ccm 5000 Lire,<br />
der Zweite 3000 Lire, der Rennwagensieger<br />
der Klasse über 1100 ccm 10,000 Lire und der<br />
Zweite 5000 Lire. Bei der Sportwagenklasse<br />
erhält der Sieger der Klasse bis 1100 ccm<br />
5000 Lire, bis 1500 ccm 6000 Lire, bis 2000<br />
ccm 8000 Lire, bis 3000 ccm 7000 Lire und<br />
über 3000 ccm 7000 LiTe. Neben den Barpreisen<br />
kommen Medaillen zur Verteilung.<br />
Anmeldungen mit dem Nenngeld, das je nach<br />
Klasse und Kategorie zwischen 100 und 300<br />
Lire schwankt, sind zu richten an den A. C.<br />
von Turin, Via Carlo Alberto, 43. mb.<br />
Der Kamp! um den Weltrekord. Wie aus<br />
Sidney gemeldet wird, soll der australische<br />
Rennfahrer Norman Smith, der an der Küste<br />
von Neuseeland Malcolm Campfoells Weltrekord<br />
schlagen will, seine Vorbereitungen<br />
beendet haben. Die Rekordversuche sollen<br />
m den nächsten Wochen stattfinden. x.<br />
Die Targa Florto 1932. Vincenzo Florio,<br />
der Organisator des Targa-Florio-Rennens,<br />
gibt soeben bekannt, dass die 23. Targa-<br />
Florio im nächsten Jahr auf efnem neuen<br />
Teilstück der Madonie-Rundstrecke ausgefahren<br />
werden soll. Dieser neue, zum Teil<br />
aus Partien der alten Rennstrecke bestehende<br />
Circuit wird 58 km messen* x.
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N° 51 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Bergprüfungsfahrt<br />
Rheineck—Walzenhausen.<br />
28. Juni <strong>1931</strong>.<br />
Das soeben erschienene Reglement und<br />
Programm für die am übernächsten Sonntag,<br />
den 28. Juni <strong>1931</strong>, stattfindende Bergprüfungsfahrt<br />
Rheineck-Walzenhausen-Lachen,<br />
die für die schweizerische Automobilmeisterschaft<br />
gilt, orientiert in gewohnter<br />
Weise über alle die Einzelheiten der in weiten<br />
Kreisen beliebten Veranstaltung. Als<br />
Delegierte der Nationalen Sportkommission<br />
sind abgeordnet die Herren J. Decrauzat und<br />
A. Töndury; als Starter wirken Herr J. Decrauzat<br />
und H. Mayer, und als Chronometreure<br />
Herr E. O. Brieger, offizieller Chronemetreur<br />
des A.C.S., und A. Boppart. Die<br />
Fahrer versammeln sich Sonntag 8 Uhr 30<br />
auf dem Parkplatz zur Empfangnahme der<br />
Wagen und Erteilung der letzten Instruktionen.<br />
Um 10 Uhr beginnt die nur interne<br />
Bergprüfungsfahrt für Motorräder, und um<br />
10 Uhr 30 folgt das Bergrennen für Automobile.<br />
Nach der Fahrt findet im « Kurhaus »<br />
ein Bankett mit anschliessender Preisverteilung<br />
statt. Der stehende Start ist wiederum<br />
beim «Hecht» in Rheineck und als Ziel gilt<br />
der Dorfeingang Lachen. Die Fahrzeuge haben<br />
im ganzen eine Strecke von 6,5 km mit<br />
einer Höhendifferenz von 433 m zu befahren,<br />
die durchschnittliche Steigung der<br />
Strecke beträgt 6,7 Prozent, die Maximalsteigung<br />
11 Prozent.<br />
Zum Rennen zugelassen sind Rennwagen,<br />
Sportwagen und Tourenwagen. Bei den<br />
Rennwagen besteht bekanntlich keine Vorschrift<br />
für die Mitfahrt von Personen : die<br />
Kategorie ist in 10 Klassen eingeteilt. Bei<br />
den Sportwagen müssen bei einem Inhalt<br />
von über 1100 ccm an zwei Personen mitfahren;<br />
die Kategorie ist ebenfalls, wie gewohnt,<br />
in 10 Klassen eingeteilt. Bei den<br />
rnp, nrf»rr^^n ^np>'MnTnrf s i9f* 7TT<br />
Tourenwagen müssen bei einem Zylinderinhalt<br />
von über 750 ocm an zwei Personen,<br />
bei einem Zylinderinhalt von über 1500 ccm<br />
an drei Personen, von über 2000 ccm an vier<br />
Personen und von über 8000 ccm an sechs<br />
Personen im Wagen mitfahren ; auch hier<br />
gilt die Unterteilung in 10 Klassen. Bei den<br />
Touren- und Sportwagen findet je eine separate<br />
Klassifizierung der Fahrer für Amateure<br />
und Experten statt. Jeder Konkurrent,<br />
der die Strecke Innert 10 Minuten zurücklegt,<br />
erhält einen Preis. Für die beste Zeit<br />
jeder Kategorie und die beste Zeit einer Dalangen.<br />
Die offiziellen Anmeldeformulare und<br />
Reglemente für das Rennen sind vom Sekretariat<br />
der Sektion St. Ciallen-Appenzell des<br />
A.C.S.. Schützengasse 12, St. Gallen (Telephon<br />
4264) zu erhalten. Auch die Anmeldungen<br />
sind an diese Adresse zu richten und<br />
müssen spätestens bis Donnerstag den 25.<br />
Juni, 18 Uhr, mitsamt dem Nenngeld von 40<br />
Fr. für jeden Touren-, Sport- oder Rennwagen,<br />
zuzüglich der Versicherungsprämie von<br />
10 Fr. pro angemeldeten Wagen, eingereicht<br />
sein. Bei verspäteter Anmeldung wird das<br />
Nenngeld verdoppelt, unter keinen Umständen<br />
werden jedoch Anmeldungen später als<br />
bis Freitag den 26. Juni, mittags 12 Uhr, entgegengenommen.<br />
Die Abnahme der Wagen erfolgt ^amstag<br />
den 27 Juni, 15—18 Uhr, bei der Wage in<br />
Rheineck. Am Freitag den 26. Juni finden<br />
von 5—8 Uhr und von 18—21 Uhr die Trainings<br />
statt.<br />
bo.<br />
Grosser Preis von Frankreich.<br />
Das grösste internationale Sportereignis<br />
und gleichzeitig eines der bedeutendsten<br />
Rennen der ganzen Saison, der Grosse Preis<br />
von Frankreich, gelangt am nächsten Sonntag<br />
auf dem Autodrom von Montlhery zum<br />
Austrag. Dem Rennen kommt um so grössere<br />
Bedeutung zu, als es für den internationalen<br />
Grossen Preis gilt, der von den drei<br />
nationalen Automobilclubs von Italien, Frankreich<br />
und Belgien organisiert wird. Aus diesem<br />
Grunde setzt sich denn auch die Nennliste<br />
zu dem grossen Zehn-Stunden-Rennen<br />
aus hervorragenden Fahrern zusammen. Zum<br />
erstenmal in dieser Saison treffen sich in<br />
Montlhery die offiziellen Equipen von Alfa-<br />
Romeo, Maserati und Bugatti. Alfa-Romeo<br />
wird in Montlhery mit drei neuen Achtzylindern<br />
starten, die von Campari, Nuvolari und<br />
gatti. Auch Kaye Don, Senechal, Williams,<br />
Wimille, Dunfee, d'Arnoux, Lehoux, Pesato<br />
und noch weitere Konkurrenten werden an<br />
dem Zehn-Stunden-Rennen teilnehmen.<br />
Das Training für den. grossen Kampf hat<br />
bereits vor einigen Tagen eingesetzt, alle<br />
Equipen und die meisten Einzelfahrer befinden<br />
sich seit einigen Tagen in Montlhery,<br />
das schon ganz unter dem Zeichen .des kommenden<br />
grossen Sportere'ignisses steht. Die<br />
letzten Vorbereitungsarbeiten werden mit<br />
fieberhafter Eile durchgeführt. Da in Frankreich<br />
grosses Interesse für den A*nlass besteht,<br />
werden besondere Verkehrskurse zwischen<br />
Paris und Linas-Montlh6ry Besucher<br />
des Rennens befördern. Der Grosse Preis von<br />
Frankreich am nächsten Sonntag stellt übrigens<br />
das 25. Rennen um den Grossen Preis<br />
des Automobil-Clubs von Frankreich dar. bo.<br />
Minoia geführt werden, und Bugatti beteiligt<br />
sich an dem Kampf mit dem neuen 2300-<br />
ccm- Wagen mit obenliegender Nockenwelle.<br />
Die Hoffnungen der Molsheimer Firma<br />
werden auf Divo, Chiron und Varzi gesetzt.<br />
Europa-Sternfahrt « Zu Ford am Rhein ».<br />
Die Europa-Sternfahrt «Zu Ford am Rhein»,<br />
Maserati ordnete an den Grossen Preis von die vom letzten Freitag bis Sonntag in Köln<br />
Frankreich drei 2500-ccm-Wagen ab, mitihren Höhepunkt mit der Ankunft der Sternfahrer<br />
fand, vereinigte nach genauen Schätzungen<br />
20,000 Sternfahrt-Besucher in Köln.<br />
denen Fagioli. Dreyfns und Biondetti fahren.<br />
Mercedes endlich ist durch Caracciola und<br />
Ivanowsky vertreten. Das grosse Feld internationaler<br />
Fahrer des Grossen Preises<br />
von Frankreich wird noch ergänzt durch<br />
eine Reihe von Einzelfahrern, von denen<br />
u. a. die Sieger des Grossen Preises von Le<br />
Mans zu nennen sind, Birkin — diesmal auf<br />
i\ — und Lord Hari Howe auf F?u-<br />
Erste Automobil-Schönheitskonkurrenz in<br />
Lausanne. Unter den verschiedenen Veranstaltungen<br />
des grossen Wohltätigkeits-Sommersfestes<br />
der «Allgemeinen Vereinigung der<br />
Studierenden der Universität von Lausanne»<br />
vom 27. Juni in Ouchy, figuriert auch eine<br />
erstmals in Lausanne stattfindende Automobil-Schönheitskonkurrenz.<br />
Der Schönheitswettbewerb<br />
unterscheidet die Wagen in drei<br />
Gruppen: 1. Wagen mit Innenlenkung; 2.<br />
Tourenwagen und 3. Sportwagen. Jede dieser<br />
Kategorien erfährt eine Unterteilung in grosse<br />
Wagen und kleine Wagen, dabei sind mehrere<br />
grosse Preise und Ehrenpreise ausgeschrieben.<br />
Das Defile findet auf dem Quai von<br />
Ouchy statt. Aus Lausanne, Vevey, Montreux,<br />
Geneve, Fribourg, Bern und Zürich<br />
sind bereits verschiedene Wagen gemeldet.<br />
Der Wettbewerb ist für alle Autobesitzer<br />
und Händler offen. Alle Auskünfte sind zu<br />
erhalten vom Zentralkomitee der Association<br />
Generale des Etudiants de l'Universite<br />
de Lausanne, Case Ville 27.685, Lausanne.<br />
mb.<br />
Die Verteilung der Preise bereitete dem<br />
Preisgericht viel Kopfzerbrechen, da fast alle<br />
Teilnehmer die Bedingungen erfüllten. Der<br />
1. bis 7, Preis bestand aus kostbaren kunstgewerblichen<br />
Gegenständen und einem Fahrkostenzuschuss<br />
von 1000 Mark.<br />
lufftfrah»*<br />
Zum Südamerikaflug des Do. X.<br />
Die Ozeanüberquerung des Do. X in mehreren,<br />
zeitlich teilweise weit auseinanderliegenden<br />
Etappen hat in der Oeffejitlichkeit<br />
vielfach den Eindruck erweckt, als ob das<br />
Unternehmen nur mit Ach und Krach gelungen<br />
sei. In der Presse fühlten sich sogar einzelne<br />
Stimmen berufen, den Flug des Do. X<br />
als einen Misserfolg darzustellen.<br />
In. Wirklichkeit kann von einem solchen<br />
Missiingen oder gar einegj prinzipiellen Versagen<br />
des Flugschiffes keine Rede sein. Für<br />
den Techniker bedeutet der FUiß im Gegenteil<br />
nach wie vor einen ausgesprochenen Erfolg.<br />
Vor allem muss festgestellt und in Betracht<br />
gezogen werden, dass das angestrebte<br />
Ziel nicht darin bestarid, Nord- oder Südamerika<br />
in kürzester Zeit zu erreichen. Eine<br />
Rekordfahrt kam von vornherein nicht in<br />
Frage, schon deshalb nicht, weil der Do. X<br />
weder als Schnellflugzeug noch als Transatlantikflugzeug<br />
gebaut wurde. Der Amerikaflug<br />
des Flugschiffes hatte von Anfang<br />
den Zweck eines grossangelegten Versuches.<br />
Umbauten oder Abänderungen unterwegs,<br />
die sich während des Fluges als günstig erweisen<br />
würden, waren von vornherein im<br />
Programm vorgesehen. In dieser Hinsicht<br />
ging die Dornier-Werft genau gleich vor wie<br />
eine Automobilfabrik, die einen neuen Typ<br />
ebenfalls auf eine lange Versuchsfahrt<br />
schickt, bevor sie ihn in die definitive Produktion<br />
aufnimmt.<br />
Das Flugschiff hat die letzte über 2000 km<br />
lange Etappe über den Südatlantik mit einer<br />
Belastung von 15 Personen und mehreren<br />
hundert Kilo Gepäck zurückgelegt. Diese<br />
Zuladung bleibt allerdings weit hinter derjenigen<br />
zurück, die man der Maschine für<br />
diese Entfernung hätte zumuten können und<br />
die nach früheren Angaben Dr. Dorniers<br />
etwa 4500 kg beträgt. Wenn trotzdem die<br />
Maschine noch mit dieser verminderten Ladung<br />
Startschwierigkeiten hatte, so liegt<br />
das zu einem grossen Teil an den sehr ungünstigen<br />
atmosphärischen Verhältnissen in<br />
den tropischen Gegenden. Aus den Berichten<br />
des Südamerika-Fliegers de Pinedo und<br />
Mittelholzers ist dem Fachmann allgemein<br />
bekannt, dass die Tragfähigkeit der warmen<br />
Luft in den Tropen viel kleiner ist als normal.<br />
Auch de Pinedo war es seinerzeit tagelang<br />
nicht möglich, mit seinem Savoia-Flugboot<br />
vom Wasser abzukommen. Windstille<br />
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Grönhoff, der Leiter einer wissenschaftlichen Expedition<br />
der Rhön-Rossitten-Gesellschaft, führte als<br />
Erster vom Jungfraujoch ans Segelflüge aus. Am<br />
nächsten Sonntag wird er anlässlich des Berner<br />
Schaufliegens auf dem Beundenfeld Segelflüse mit<br />
Schleppstart durch ein Motorflugzeug vorführen.<br />
und fehlender Wellengang erschweren den<br />
Start nochmals sehr stark. Denn wenn das<br />
Flugboot nicht gegen den Wind starten kann<br />
und dabei vom Stillstand aus eine gewisse<br />
Luftströmung unter den Tragflächen hat,<br />
muss es schon auf dem Wasser eine sehr<br />
hohe Geschwindigkeit erreichen können. Und<br />
es will etwas heissen, einen Schiffskörper<br />
von der Qrösse desjenigen des Do. X mit<br />
einer Stundengeschwindigkeit von weit über<br />
100 km durch das Wasser zu bewegen. Bei<br />
fehlendem Wellengang klebt dabei das Wasser<br />
am Schwimmkörper gewissermassen wie<br />
Honig fest. Bei Wellengang dagegen springt<br />
der Schwimmkörper schon bei verhältnismässig<br />
niedriger Geschwindigkeit von Wellenkamm<br />
zu Wellenkamm und ist deshalb<br />
der Bremswirkung des Wassers viel weniger<br />
ausgesetzt.<br />
Gerade der Flug des Do. X hat den Fachmann<br />
in der Erkenntnis bestärkt, dass für<br />
den WasserfhigzeugveTkehr in tropischen<br />
Gegenden wahrscheinlich in Zukunft ein<br />
Katapult-Start in Betracht gezogen werden<br />
muss, eine Startmethode also, bei der die<br />
Abfluggeschwindigkeit durch zusätzlich«,<br />
ausserhalb des Flugzeuges liegende Kräfte<br />
vorübergehend vergrössert wird.<br />
Bei dieser Gelegenheit sei noch die Frage<br />
gestreift, ob ein Transozeanverkehr mit<br />
Flugzeugen überhaupt in absehbarer Zeit als<br />
rentabel und deshalb durchführbar betrachtet<br />
werden kann. Diese Frage ist wohl unbedingt<br />
zu bejahen. Die durchschnittliche,<br />
von der Seeschiffahrt bewältigte Jahresbewegung<br />
über den Nordatlantik beträgt gegenwärtig<br />
an Reisenden I. Klasse 187,000,<br />
an Post 16,000 Tonnen und an hochwertiger<br />
Fracht 4300 Tonnen; über den Südatlantik<br />
40,000 Personen, 4300 Tonnen Post und<br />
2100 Tonnen hochwertige Fracht. Nimmt<br />
man an, dass auch nur ein geringer Teil dieser<br />
hochwertigen lebendigen und toten Lasten<br />
sich des Flugzeuges bedient, so sind die<br />
Vorbedingungen für einen umfangreichen<br />
Transozean-Luftverkehr schon gegeben. Der<br />
Transozean-Luftverkehr wird sogar von vielen<br />
Fachleuten als die aussichtsreichste Luftverkehrsart<br />
angesehen,, da ja hier die überlegene<br />
Schnelligkeit des Flugzeuges weitaus<br />
am stärksten zur Geltung kommt. Nach vorsichtig<br />
angestellten Berechnungen glaubt<br />
man in absehbarer Zeit in 20—24 Stunden<br />
von Europa nach Nordamerika gelangen zu<br />
können, zu Preisen, die etwa denjenigen entsprechen,<br />
wie sie für die besten Kabinen erster<br />
Klasse auf den Ueberseedampfern bezahlt<br />
werden müssen.<br />
-s.<br />
Flugpostverkehr ohne Zuschläge in Sicht?<br />
Unlängst ist im SIA-Hause in Prag eine<br />
Konferenz der Vertreter der europäischen<br />
Postverwaltungen und der staatlichen und<br />
privaten Fluglinien zusammengetreten, um<br />
über den Ausbau des europäischen Flugpostnetzes<br />
und aller damit zusammenhängenden<br />
Fragen zu beraten. Schon die verhältnismässig<br />
lange Dauer der Konferenz — die<br />
Arbeiten werden bis zum 20. Juni dauern —<br />
zeigt das Ausmass und die Wichtigkeit der<br />
Geschäfte dieses Kongresses. Seine Ergebnisse<br />
werden dem Internationalen Kongress<br />
der europäischen Postverwaltungen, der im<br />
Herbst dieses Jahres in Brüssel stattfinden<br />
wird, zur Beschlussfassung vorgelegt werden.<br />
Der Kongress wird auch grundsätzlich zu<br />
der Frage Stellung nehmen, ob weiterhin<br />
eine zusätzliche Gebühr für Luftpostsendungen<br />
eingehoben werden soll. Die Aufhebung<br />
dieser Gebühr würde praktisch bedeuten,<br />
dass das Flugzeug fortan zum normalen Beförderungsmittel<br />
im internationalen Postverkehr<br />
wird, was natürlich auch einen kolossalen<br />
Fortschritt des Flugwesens zur Folge<br />
hätte. Jedenfalls sollen die Gebühren so nie-<br />
AUTOMOBIL-REVUE - N»51<br />
drig wie möglich bemessen und international<br />
vereinheitlicht werden. Im Zusammenhang<br />
mit der Po.rtofrage werden auch die Vergütungen<br />
zur Sprache kommen, welche die<br />
Postverwaltung an die Fluglinien zu entrichten<br />
hat und welche ebenfalls bisher verschieden<br />
zusammengestellt sind.<br />
Paris—Basel in VA Stunden. Unter der Führung<br />
von W Mittelholzer legte das Kursflugzeug<br />
der «Swissair» am 8. Juni die zirka 400 km lange<br />
Strecke Paris—Basel in 1 Stunde 30 Minuten zurück.<br />
Diese Leistung wurde durch den herrschenden<br />
Westwind ermöglicht und stellt für diese<br />
Strecke einen neuen Rekord dar.<br />
Erweiterung der Swissair-Flotte. Die Swissair-<br />
Flotte ist soeben durch einen Fokker neuester<br />
Ausführung erweitert worden. Die Maschine besitzt<br />
drei amerikanische Whright-Motore zu je 300<br />
PS, die Kabine bietet Raum für 10 Passagiere. Der<br />
Pührerraum ist mit den vollkommensten heute erhältlichen<br />
Navigationsinstrumenten ausgerüstet.<br />
Bei einer Zuladung von 2100 km erreicht die Maschine<br />
eine maximale Geschwindigkeit von 212<br />
Std.-km Dieser neueste Fokker wird voraussichtlich<br />
auf der Strecke Genf-Ziirich-München-Wien<br />
eingesetzt.<br />
Mit Passagieren d«n 5000 m entgegen. Die Leistungen<br />
des von der Alpar Bern speziell für<br />
Alpenflüge benützten Hochdeckers A. C. 8 sowie<br />
auch die des Fokker F XT (Stadt Bern), sind durch<br />
einen speziell für Maschine und Motor konstruierten<br />
neuen Metallpropeller, sowie durch den Einbau<br />
eines stärkeren Motors neuerdings gesteigert<br />
worden. Am Sonntag erreichte Pilot Oberleutnant<br />
Eberscbweiler mit vier Passagieren anlasslich<br />
eines Fluges über die Berneralpen in total anderthalb<br />
Stunden Flugdauer die Höhe von 4-fiOO m,<br />
währenddem Direktor Pillichcdy, der vor sechzehn<br />
Jahren seine ersten Alpenflüge ausführte, am<br />
Dienstag mit drei Passagieren die für Passagierflugzeuge<br />
ausserordentliche Höhe von 4800 m erreichte.<br />
Es ist nicht das erstemal, dass der Monat<br />
Mai Ueberraschungen in den Aussenhandels-<br />
Ergebnissen zeitigt. Seit dem Bestehen der<br />
Aussenhandelsstatistik für Motorfahrzeuge<br />
der Oberzolldirektion, auf deren Angaben<br />
wir unsern Artikel basieren, konstatieren<br />
wir zum drittenmal starke Veränderungen<br />
in den Resultaten, speziell im Vergleich zum<br />
Mai des vorangegangenen Jahres.<br />
Der Umsatz im Mai <strong>1931</strong> beläuft sich, wie<br />
wir bereits in Nummer 49 berichten konnten,<br />
auf 9,9 Millionen Fr. gegenüber 10,2 Millionen<br />
im Mai 3930. Der Wert der Einfuhr<br />
Dieser Flug führte von Bern über Twin und<br />
Grindelwald nach der Scheidegg, weiter zum<br />
Breithorn und zur Lötschenlücke, am Aletschhorn.<br />
vorbei zum Konkordiaplatz, von dort über den<br />
Aletschgletscher ins Rhonetal, vom Finsteraarhorn<br />
über die Jungfrau hinweg zur Blümlisalp und<br />
in ganz allmählichem Absteigen über Kanderstej,<br />
Adelboden, Stockhorn nach Bern zurück.<br />
Segelflug und Motorflugzeugbau. Dipl. Ine.<br />
Hentzen, der im Jahre 1922 den sensationellen ersten<br />
Segelflug über 3 Stunden Dauer in der Röhn<br />
ausführte, ist nunmehr zum technischen Direktor<br />
der Fokker-Werke in Amsterdam ernannt worden.<br />
Bekanntlich gehören die Fokkertypen zu den am<br />
meisten in der ganzen Welt verwendeten Verkehrsflugzeugen<br />
und die Berufung Hentzena ist ein<br />
neuer Beweis dafür, dass die im Segelflug gewonnenen<br />
Erkenntnisse auch für den Motorflugzeugbau<br />
fruchtbar verwertet werden können.<br />
. lnduiti<<br />
Weltrekord des längsten Fluges in geschlossenem<br />
Kreise. Eine grossartige Leistung fand am<br />
10. Juni, morgens 3 Uhr, in dem Städtchen Marignan<br />
ihren Abschluss.<br />
Den beiden französischen Fliegern Le Brix und<br />
Doret gelang es, einen Rekordflug auszuführen,<br />
der 10,560 km umfasst. Die beiden Flieger sind<br />
am Sonntag, den 7. dies, mit dem Flugzeug<br />
• Trait-d'Union», einer Dewoitine No. 33, Eindecker-Maschine<br />
mit Hispano-Suiza 650 PS Motor<br />
und Scintilla Magnetos, aufgeflogen und landeten<br />
nach 71 Stunden. Die Maschine hatte bei ihrem<br />
Aufflug ein Totalgewicht von 9813 kg, da-von<br />
8300 1 Benzin und 320 1 Oel.<br />
Dieser neue Rekord überbietet den Dauer—Rekord<br />
der Piloten Paillard und Mermoz. auf einem<br />
Bernard-Flugzeug um beträchtliches. Dieser, am<br />
2. April durchgeführte Rekord umfasste 9100 km,<br />
wobei der JTispano-Suiza-Motor ebenfalls mit Scintilla<br />
Magnetos ausgerüstet war.<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
im Mai <strong>1931</strong><br />
Starke Zunahme der Einfuhr. — Merklicher Rückgang der Ausfuhr im Vergleich mit<br />
Mai 1930.<br />
stellt sich auf 8,2 Millionen Fr. (7,6). Die<br />
Vermehrung gegenüber dem Mai 1930 beträgt<br />
daher 552,000 Fr.<br />
Das Total der Ausfuhr hatte einen Wert<br />
von 1,6 Millionen Fr. (2,5), woraus sich ein<br />
Minderwert von 0,85 Millionen Fr. gegenüber<br />
dem Mai 1930 resultiert.<br />
Aehnliche Verhältnisse waren, wie wir bereits<br />
oben angedeutet haben, schon in den<br />
1926 und 1928 festzustellen. Für <strong>1931</strong> Hegt<br />
die Sache so: Sowohl die Einfuhr als die<br />
Ausfuhr weisen gegenüber dem April <strong>1931</strong><br />
höhere Beträge auf, während der Vergleich<br />
'•W<br />
r bezah<br />
macht sich bezahlt!<br />
Die meisten Autofahrer halten Esso nur für<br />
einen "klopffreien" Brennstoff, aber Esso ist<br />
viel mehr — es gibt mehr Kraft bei geringerem<br />
Kostenaufwand. Denn<br />
Es wird weniger Brennstoff verbraucht.<br />
Der gleichmäßige Verbrennungseffekt bewirkt höchste,<br />
klopffreie Kraftentfaltung und größere Leistung.<br />
Die Verbrennung ist vollkommen und rückstandlos.<br />
Für jede Art von Höchstleistungen auf steilen<br />
Straßen, schlechten Wegen, mit schweren Lasten<br />
— ist Esso der gegebene Brennstoff. Außer<br />
diesen Vorteilen gewährleistet Esso schnelles<br />
Starten. Esso kostet nur ein paar Rappen mehr,<br />
aber diesen kleinen Unterschied sparen Sie<br />
mit diesem Brennstoff vielfach wieder ein.<br />
Machen Sie einmal einen Versuch. Tanken Sie<br />
Esso, den roten Superbrennstoff.<br />
Gleichmäßige Riesenkraft mit ESSO<br />
Ungleichmäßige Kraft<br />
der Superbrennstoff
N° 51 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
mit dem Mai 1930 nur einen tiefem Einfuhrwert<br />
nicht aber einen niedrigeren Ausfuhrwert<br />
ergibt.<br />
Die Zunahme der Einfuhrwerte rührte<br />
hauptsächlich her von den Zollkategorien:<br />
b (Motorräder mit Ledersitz), c (Automobile<br />
tmd Chassis unter 800 kg), e (Automobile<br />
und Chassis zwischen 1200 und 1600 k>s),<br />
h (Elektrokarren) und schliesslich von der<br />
Kategorie i (Traktoren ohne Karosserie). Die<br />
Verminderung der Ausfuhrwerte vollzog sich<br />
hingegen in sämtlichen Zollkategorien. Die<br />
Maiziffern <strong>1931</strong> der Ausfuhr sind durchwegs<br />
niedriger als die entsprechenden Ziffern im<br />
Mai 1930.<br />
Nachdem wir in Nummer 49 die Einfuhrwie<br />
die Ausfuhrergebnisse nach Einheiten,<br />
Gewicht und Wert summarisch notiert haben,<br />
gehen wir zu der detaillierten Aufzählung<br />
dieser Ergebnisse. Zur Erinnerung wiederholen<br />
wir die neuen bekannten Zollkategorien<br />
des Motorfahrzeug-Aussenhandels :<br />
a) Motor-Zwei- und -Dreiräder ohne Lederiiberzufr;<br />
b) Motor-Zwei- und Dreiräder mit Lederüberzug;<br />
c) Automobile und Chassis im Stückßewicht bis<br />
und mit 800 kg*);<br />
d) Automobile und Chassis im Stückjfewicht von<br />
800 bis und mit 1200 kg;<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht yon<br />
1200 bis und mit 1600 kg;<br />
f) Automobile und Chassis im Stückgewicht über<br />
1600 kg;<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile;<br />
h) Elektrokarren;<br />
i) Traktoren ohne Karosserie.<br />
Die nachstehende Tabelle orientiert über<br />
die Stückzahlen, die Gesamtgewichtsmengen<br />
und über den Wert der Einfuhrkontingente<br />
der Lieferantenstaaten.<br />
Deutschland a 72 124.43 117.675<br />
bc 2<br />
29<br />
d 189<br />
e<br />
f<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Die Einfuhr im Mai.<br />
i<br />
ab<br />
d<br />
f<br />
g<br />
a b<br />
o<br />
d<br />
Stück a kz Wert In Fr. Tot«!<br />
24<br />
16<br />
30<br />
25<br />
1<br />
69<br />
9.08<br />
215.24<br />
1821.01<br />
633.19<br />
597.07<br />
78.57<br />
14.36<br />
37<br />
42.85<br />
73<br />
44.64<br />
50.64<br />
4<br />
36.65<br />
2.46<br />
147.48<br />
752.87<br />
5.382<br />
114.211<br />
616.444<br />
337.070<br />
476.983<br />
33.897<br />
5.475<br />
278 1.707.415<br />
39.900<br />
500<br />
29.700<br />
51.915<br />
14<br />
30.140<br />
2.700<br />
75.102<br />
284.890<br />
122.029<br />
*) Beim Export kommen noch hinzu: elektrische<br />
Anlasser und Dynamos für die elektrische Beleuchtung.<br />
Italien<br />
e<br />
f<br />
\<br />
i<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
f<br />
8<br />
Stack a kg Wert in Fr.<br />
89 1271.75 555.375<br />
14 350.03<br />
93<br />
I 21.51<br />
7 12,62<br />
20<br />
2 23.73<br />
138 1538.98<br />
30 414.57<br />
7 248.18<br />
3<br />
243.515<br />
779<br />
14.315 1.206.816<br />
12.716<br />
431<br />
33.447<br />
577.215<br />
196.385<br />
172.127<br />
Total<br />
35 992 356<br />
Belgien a 41 58.69 39.800<br />
b 93 450<br />
d 2 22.03 16.000<br />
e 2 30.05 15.500<br />
f 2 64.87 55.578<br />
g 2 45 127.373<br />
Niederlande f 38 380 380<br />
Grossbritannien a 154 276.20 225.581<br />
b 17.68 10.940<br />
c 10 47.46 29.450<br />
d 2 20.74 10.010<br />
e 5 73.07 44.000<br />
f 3 61.27 36.043<br />
g 1.44 553 357.477<br />
Irischer c 1.60 1.500<br />
Freistaat f 7 80<br />
i 3 27.91 10.979 12.559<br />
Dänemark f 13 390 390<br />
Vereinigte a 29 59.93 42.220<br />
Staaten b • 2.64 1.500<br />
c 18 142.42 46.627<br />
d 270 3124.37 1.057.936<br />
e 293 4263.54 1.934.270<br />
f 42 1033.33 585.893<br />
g 2.39 1.442<br />
i 1 18.52 7.956 3.677.844<br />
Mai <strong>1931</strong> a 358 610.37 508.032<br />
b 3 33.72 21.903<br />
c 81 577.93 300.337<br />
d 674 7324.64 2.592.195<br />
e 463 6686.17 3.082.600<br />
f 94 2405.97 1.623.804<br />
g 16 83.42 36.765<br />
h 1 14.36 5.475<br />
i 5 68.31 33.528 8.204.639<br />
1695 17804.89<br />
Mai 1930 a 489 783.46 686.965<br />
b 3 32.72 19.599<br />
c 55 400.57 220.522<br />
d 657 7363.69 2.788.487<br />
e 270 3890.32 2.069.156<br />
f 99 2606.52 1.810.796<br />
g 12 64.03 26.608<br />
h 48 600<br />
i 4 68.76 29.591 7.652.224<br />
1589 15210.55<br />
Zunahme der Einfuhr 552.415<br />
Wie gewohnt, ist das amerikanische Kontingent<br />
das grösste. Gegenüber den vorangehenden<br />
Monaten ist aber eine neue Baisse<br />
zu erkennen, die sich zugleich als stärkste<br />
Baisse seit dem Bestehen der Statistik erweist.<br />
Das amerikanische Kontingent beträgt<br />
für den Mai <strong>1931</strong> nur 44,8 % gegenüber 41,2%<br />
im Mai 1930. Trotz einer Verminderung der<br />
Einfuhr aus Amerika um 245,000 Fr. und einem<br />
Rückgang des englischen Kontinjrentes<br />
von 78,000 Fr. stieg; der Gesamtwert der<br />
Rinfuhrkontingente, indem eben die nachfolgenden<br />
Staaten ihre Anteile erhöhen konnten<br />
: Deutschland 20,81 % (13,05 % im Mai<br />
1930), Frankreich 14.70 % (14,65 %) und Itatien<br />
12,09% (11.43 %).<br />
Sie verteilt<br />
nachstehenden<br />
Deutschland<br />
Oesterrf-ich<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Belgien<br />
Niederlande<br />
Grossbritannien<br />
jSßanien<br />
Portugal<br />
Dänemark<br />
Norwegen<br />
Schweden<br />
Finnland<br />
Litauen<br />
Polen<br />
Tschechoslowakei<br />
Ungarn<br />
Jugoslawien<br />
Griechenland<br />
Bulgarien<br />
Rumänien<br />
RusslandUkraino<br />
Aegypten<br />
Algerien, Tunis,<br />
Libyen<br />
Marokko<br />
Syrien<br />
Britisch Indien<br />
Die Ausfuhr im Mai.<br />
sich auf<br />
Ziffern :<br />
stflek<br />
n<br />
10<br />
19<br />
2<br />
25<br />
10<br />
3<br />
29<br />
36 Länder mit den<br />
139.77<br />
68<br />
148.56<br />
21.05<br />
1.69<br />
10.15<br />
41.72<br />
13.40<br />
50.38<br />
51<br />
7.69<br />
4<br />
16.88<br />
37<br />
57<br />
10.20<br />
95.30<br />
44.16<br />
3.01<br />
21.42<br />
25<br />
3.54<br />
1.07<br />
282.24<br />
9.57<br />
I 47<br />
72.03<br />
4<br />
2.58<br />
1.33<br />
2.16<br />
19.07<br />
1.54<br />
12.81<br />
2.76<br />
5.62<br />
40.71<br />
15<br />
743.78<br />
50.12<br />
69.03<br />
42.23<br />
3.37<br />
12.17<br />
9.29<br />
2<br />
66<br />
7.38<br />
1<br />
103.41<br />
44<br />
1.54<br />
1.04<br />
3.24<br />
-55<br />
1<br />
4.52<br />
Wert in Fr.<br />
142.312<br />
1.032<br />
61.502<br />
14.752<br />
2.805<br />
12.560<br />
33.751<br />
13.963<br />
46.397<br />
560<br />
5.823<br />
168<br />
28.572<br />
500<br />
714<br />
8.014<br />
62.939<br />
22.930<br />
1.868<br />
20.851<br />
550<br />
3.938<br />
881<br />
179.680<br />
6.885<br />
1.161<br />
47.155<br />
5(1<br />
2.428<br />
2.794<br />
2.609<br />
12.925<br />
1.569<br />
14.761<br />
2.039<br />
3.537<br />
32.272<br />
501<br />
512.264<br />
34.344<br />
60.232<br />
71.369<br />
2.785<br />
3.939<br />
' 6.770<br />
36<br />
853<br />
5.089<br />
181<br />
12<br />
134.508<br />
865<br />
1.021<br />
1.560<br />
1.827<br />
953<br />
10<br />
6.940<br />
Total<br />
204.846<br />
30.117<br />
94.671<br />
35.063<br />
71.667<br />
46.199<br />
184.499<br />
55.201<br />
50<br />
5.222<br />
2.609<br />
29.255<br />
2.039<br />
3.537<br />
545.037<br />
165.945<br />
6.724<br />
7.659<br />
6.089<br />
181<br />
12<br />
134.508<br />
865<br />
2.581<br />
2.780<br />
10<br />
6.940<br />
Nieder!. Indien<br />
Philippinen<br />
Japan<br />
Ver. Staaten<br />
Columbien<br />
Brasilien<br />
Argentinien<br />
Peru<br />
Bolivien<br />
Mai <strong>1931</strong><br />
Mai 1930<br />
132 2590.74<br />
Abnahme der Ausfuhr<br />
Stü:k o kg Wert I« Fr. Total<br />
5.45 4.100 4.100<br />
10 426 426<br />
18.51 20.675<br />
2.92 2.692<br />
6.71 12.993 36.360<br />
3.89 4.333 4.333<br />
2.11 1.185 1.185<br />
1.58 1.901 1.901<br />
5.42 6.290 6.290<br />
1.30 1.165 1.165<br />
15 603 603<br />
a 155 432.27 356.450<br />
c 107.80 97.350<br />
f 14 1646.25 1.244.259<br />
g 1.13 1.610 1.699.669<br />
169 2187.45<br />
a 120 . 736.32 647.530<br />
b 1.93 2.931<br />
c 272.78 302.560<br />
t 12 1574.17 1.597.824<br />
g 5.54 6.850 .2.557.695<br />
858.026<br />
Polen behauptet wiederum die Spitze, die<br />
es im März <strong>1931</strong> erklommen hat. Seine Einkäufe<br />
repräsentieren 32,06 % der Gesamtausfuhr<br />
und beziehen sich hauptsächlich auf<br />
Automobile und Chassis im Stückgewicht<br />
von mehr als 1600 kg.<br />
An zweiter Stelle marschiert Deutschland<br />
mit einem Anteil von 12,05 % der Gesamtausfuhr.<br />
Nicht weniger als 7 Zehntel (ca.<br />
96,000 Fr.) vom Wert des deutschen Kontingentes<br />
(142,000 Fr.) stellen Motorradkäufe<br />
der Zollkategorie a (ohne Ledersitz) dar.<br />
Grossbritannien erhielt 10,85 % unserer<br />
Ausfuhr, die Tschechoslowakei 9,76 % und<br />
Russland 7,91 %. Diese fünf Länder sind die<br />
einzigen, die im Mai <strong>1931</strong> Bestellungen im<br />
Betrage von mehr als 100,000 Fr. zeichneten.<br />
Der Rest der Gesamtausfuhr, 27,37 %, wurde<br />
an weitere 31 Staaten geliefert. La.-R.<br />
Systematische Beseitigung der Niveau-<br />
Kreuzungen in der Tschechoslowakei. Das<br />
E3senbahn-Ministerium hat mit dem Arbeitsministerium<br />
eine Abmachung getroffen, der<br />
zufolge innert einer bestimmten Reihe von<br />
Jahren die sämtlichen Niveau-Kreuzungen<br />
der Eisenbahnen mit den Strassen erster<br />
Klasse aufgehoben und durch Ueber- oder<br />
Unterführungen ersetzt werden müssen.<br />
In Frage kommen vorab 85 Niveau-Uebergänge<br />
an Hauptdurchgangsstrassen. Die baulichen<br />
Veränderungen werden so durchgeführt,<br />
dass die verschiedenen Landesteile<br />
gleichmässig berücksichtigt werden. Die Aktion<br />
zmr Abschaffung der gefährlichen Bahnübergänge<br />
wird sofort eingeleitet. B.<br />
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mit Gegengewichten statisch und dynamisch .ausbalanciert / Geblrgskühler<br />
/ Nur ein einziger Knopf für Licht, Signal, Anlasser / Diebstahlsicherung<br />
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N°51<br />
II. Blatt<br />
BERN. 19. Juni <strong>1931</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN. 19. Juni <strong>1931</strong><br />
Rundschau<br />
Du Sägemehl-Motor. In einer Hauptversammlung<br />
der Oesterreichischen Gesellschaft<br />
für Wärmewirtschaft hielt der Professor<br />
der Deutschen technischen Hochschule<br />
in Prag, Dr.-Ing. Doerfel, einen interessanten<br />
Vortrag über einen neuerfundenen<br />
Kohlenstaubmotor, der umwälzende Perspektiven<br />
auf dem Gebiete der Wärmekraftmaschinen<br />
eröffnen soll. Schon vor<br />
mehr als 60 Jahren hat sich Ingenieur Diesel<br />
mit diesem Problem eingehend befasst und<br />
Untersuchungen über die Möglichkeit der<br />
Konstruktion eines Motors angestellt, dessen<br />
Brennstoff statt aus Benzin, Oel, Kohle, Holz<br />
oder andern verhältnismässig teuern Materialien<br />
aus Kohlenstaub besteht. Einem deutschen<br />
Erfinder, dem Ingenieur Rudolf Pawlikowsky,<br />
ist es nun gelungen, eine Maschine<br />
zu bauen, die Kohlenpulver als Brennstoff<br />
verwendet.<br />
In einer Fabrik in Görlitz wurde bereits<br />
ein Probemotor gebaut und mit seinen 80<br />
Pferdekräften in den Dienst des Unternehmens<br />
gestellt. Die Betriebsergebnisse des<br />
Kohlenstaubmotors sind denen des Diesel-<br />
Motors gleich. Das Brennmaterial jedoch<br />
bedingt eine grosse Verbilligung des Betriebes.<br />
Ausser mit Kohlenstaub aus Braun-<br />
Stein- oder Holzkohle kann der neue Motor<br />
auch noch mit Torf, ja sogar mit Sägespänen.<br />
Mehlabfällen und Reisschalen geheizt werden.<br />
PapJer-Oelkannen. Behälter aus Papier<br />
oder Papier-mäche werden nun in Amerika<br />
versuchsweise auch an Stelle von Blech-<br />
Oelkannen angewandt. Sie haben vor jenen<br />
den Hauptvorzug der Billigkeit. -at-<br />
Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf eines Volksautos.<br />
Das Volksauto, vom Volk konstruiert. Die trieb sein muss und deshalb nur ein Minimum<br />
an toten Massen aufweisen darf. Wa-<br />
bekannte deutsche Fachzeitschrift «Motor<br />
und Sport» eröffnete vor einiger Zeit unter rum soll man sich überdies die Kosten für<br />
ihren Lesern einen Wettbewerb mit der Auf-<br />
ein viertes Rad und alles Drum und Dran<br />
gabe, ein Cyclecar oder Kleinauto zu entwerfen,<br />
das den Anforderungen des « kleinen<br />
Mannes » am besten zu entsprechen vermöchte.<br />
Im Verlauf weniger Wochen gingen<br />
bei der Redaktion Hunderte von Entwürfen<br />
ein. Es beweist das nicht nur, wie populär<br />
das Automobil bei den grossen Massen ist.<br />
Die eingesandten Entwürfe zeigen auch, dass<br />
sich die motorbegeisterte Menschheit der<br />
Gegenwart recht gut in den Eigenschaften<br />
dieser oder jener konstruktiven Lösungen<br />
auskennt, und dass der Konstrukteur von Beruf<br />
im Amateur-Konstrukteur oft einen viel<br />
urteilskräftigeren Kritiker findet, als man annehmen<br />
möchte. In der Mehrzahl der Fälle<br />
schlugen die Teilnehmer am Wettbewerb<br />
dreirädrige Fahrzeuge vor. Bei der bisher<br />
nur geringen Popularität des Dreiradwagens<br />
kann das einigermassen verwundern. Die betreffenden<br />
Initianten haben sich aber ganz<br />
richtig überlegt, dass das Automobil des<br />
kleinen Mannes hauptsächlich billig im Be-<br />
Der zweitprämüerte Entwurf.<br />
Man beachte den<br />
Rohrrahmen und die originelle<br />
Vorderradf ederung.<br />
dern vermag, dürfte ihm aber als ziemlich<br />
schwerwiegenden Nachteil anzurechnen sein.<br />
Beim Entwurf von Alex. v. Falkenhausen<br />
fällt ausser dem Chassisrahmen aus dünnwandigem<br />
Stahlrohr die interessante Kombi-<br />
nicht ersparen, wenn es auch mit drei Rädern<br />
geht ?<br />
nation von Vorderradfederung und Vorder-<br />
auf, während bei der mit einem<br />
Mehrheitlich wurden weiter Ein- undradlenkung<br />
Zweizylindermotoren angewandt. Da die dritten Preis ausgezeichneten Konstruktion<br />
Zylinderinhalte der betreffenden Motoren von Stephan Fürst die Abfederung und Geradführung<br />
des Hinterrades, der liegende<br />
meist unter 750 ecm liegen und entsprechend<br />
der Ausschreibung des Wettbewerbes kein Zweizylindermotor mit Kardanübertragimg,<br />
besonderes Gewicht auf Komfort gelegt wurde,<br />
ist diese Tendenz mehr oder weniger Lenkrad und der Notsitz über dem Motor<br />
das mit der Windschutzhaube aufklappbare<br />
selbstverständlich.<br />
Anspruch auf absolute Neuigkeit erheben.<br />
Die beistehenden Skizzen geben die drei<br />
erstprämiierten Entwürfe wieder". Als baureif Vorsicht bei der Kontrolle der Batterie.<br />
möchten wir noch keine der Konstruktionen Häufig kann man beobachten, wie Autler<br />
bezeichnen, aber es ist immerhin festzustellen,<br />
dass jede von ihnen einige neue wertlatorenbatterie<br />
mit Hilfe von Streichhölzern<br />
den Säurestand in den Zellen der Akkumuvolle<br />
Einzelheiten aufweist, die sehr wohl in oder andern offenen Lichtern kontrollieren.<br />
der Praxis ausgenützt werden könnten. Dieses Vorgehen ist mit grossen Gefahren<br />
Die mit dem ersten Preis ausgezeichnete verbunden, besonders während des Aufladens<br />
der Batterie. Durch die Aufladung<br />
Lösung von Otto Franz, Solingen, zeigt einen<br />
auch im Gesamtaufbau sehr harmonisch<br />
durchgestalteten Einplätzer-Wagen. Gerade,<br />
dass der Wagen nur eine Person zu beför-<br />
werden in den Zellen Sauerstoff und Wasserstoff<br />
frei, die sich miteinander zu dem<br />
äusserst explosiblen Knallgas verbinden. Entzündet<br />
sich dieses Knallgas an einem offenen<br />
Licht, so wird vor allem einmal mit<br />
ziemlicher Sicherheit die Batterie auseinandergesprengt.<br />
Sehr leicht kann dabei aber<br />
auch noch der unvorsichtige Manipulant von<br />
der ätzenden Säure bespritzt oder von Glassplittern<br />
getroffen, werden, wenn er nicht<br />
gar durch die Explosion das Augenlicht<br />
büsst<br />
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ceux Indiques par les cliches.<br />
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l'essence et une haute turbulence des gaz.<br />
Rlen de commun avec similaire offert anterieurement. Le «TAC»<br />
ne comporte aucune piece en mouvement, le risque de volr une de<br />
ces pieces partir dans un cylindre est donc totalement exclu; c'est<br />
en me'me temps la suppression du bruit et de l'usure.<br />
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Brennstoffes und eine starke Durchwirbelung hervorbringt. Grundverschieden<br />
von Apparaten, die bis heute zum gleichen Zweck angeboten<br />
wurden.<br />
Der „TAC" besitzt keinen einzigen beweglichen Teil; das Risiko,<br />
dass ein solches Stück in einen Zylinder gelangt, Ist darum vollständig<br />
ausgeschlossen; gleichzeitig verhindert der Apparat Lärm<br />
und Abnützung.<br />
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Nachnahme mit 15-tägiger Versuchsgarantie; Zurücknahme, falls<br />
der Apparat unerwarteterweise keine Befriedigung geben sollte. Bei<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 51<br />
Der Fahrzeug-Dieselmotor.<br />
Im Schosse des Chauffeur-Clubs Zürich hielt<br />
Herr Dipl.-Ing. Carr von den Saurer-Werken in<br />
Arbon einen sehr instruktiven Vortrag über<br />
diesen die kommende Automobil Wirtschaft wahrscheinlich<br />
dominierenden Fahrzeugmotoren.<br />
Von der Eevolutionierung im Automobilmotorenbau<br />
wird von Zeit zu Zeit immer<br />
wieder gesprochen und geschrieben.<br />
Von rund 40 Millionen Menschen täglich<br />
in den Dienst gestellt, ist er die verbreitetste,<br />
aber auch in seiner Konstruktion<br />
und Fabrikation vollkommenste Type des<br />
Motors. Der übliche Vergasermotor, als<br />
Viertakt ausgebildet, hat allerdings in den<br />
letzten Jahren einen gefährlichen Konkurrenten<br />
erhalten im Fahrzeug-Dieselmotor,<br />
vorerst in Gestellen von Nutzfahrzeugen<br />
und Flugmaschinen eingebaut, der<br />
binnen kurzer Zeit seine Kinderkrankheiten<br />
überwunden haben und allgemein im<br />
Automobilbau Eingang finden dürfte. Wie<br />
der deutsche Ingenieur Diesel, eigentlich<br />
nur nebenbei, die Grundlage für die Entwicklung<br />
der Fahrzeugmotoren mit billigem<br />
Schweröl und Selbstzündung schuf,<br />
das ganze Prinzip des Dieselmotors und<br />
seine verschiedenartigen Ausführungen<br />
kennen zu lernen, dazu bot der Vortrag<br />
erwünschte Gelegenheit.<br />
Bekanntlich arbeitet der Vergasermotor<br />
mit Luft, in welcher ein Kraftstoff mit<br />
hoher Selbstzündung vernebelt ist, die,<br />
komprimiert, durch eine fremde Zündquelle<br />
entzündet, Kraft abgibt. Im Gegensatz<br />
zu diesen Motoren mit Fremdzündung<br />
arbeiten die Dieselmotoren lediglich mit<br />
Luft, die in einem Zylinder komprimiert<br />
und naturgemäss stark erhitzt wird, £0<br />
dass sich der hrnzugespritzte Brennstoff<br />
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mit niedrigem Zündpunkt sofort entzündet<br />
und dann während der Expansion<br />
Kraft abgibt. Hier ergeben sich die<br />
Hauptmerkmale, indem beim Dieselmotor<br />
im Gegensatz zu den Vergasermaschinen<br />
das explosive Gemisch nicht im Zylinder<br />
erzeugt und die niedere Selbstzündungstemperatur<br />
des Rohöles (300 °) ausgenützt<br />
wird. Beim Verbrennungsvorgang, der nur<br />
einen Bruchteil einer Sekunde währt und<br />
eines gewissen, genau bemessenen Quantums<br />
Brennstoff bedarf, ergaben sich die<br />
Hauptschwierigkeiten in der Konstruktion<br />
eines Fahrzeug-Dieselmotors, bei dem<br />
es auf hohe Drehzahlen und geringes Gewicht<br />
ankommt. Den eingespritzten Brennstoff<br />
durch eine eingeführte Düse genau<br />
zu dosieren und ihn rasch und gleichmassig<br />
zu verteilen (es muss z. B. 6 Milligramm<br />
Rohöl in 1 / 400 Sekunde eingespritzt,<br />
verdampft und entzündet werden),<br />
hier lagen die Probleme für den Kon-<br />
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Betrachtet man einen Fahrzeug-Dieselmotor,<br />
so fällt vor allem das Fehlen eines<br />
Vergasers und Zündmagneten auf. An ihre<br />
Stelle treten die Brennstoffpumpe, Kerzen<br />
ersetzen die Einspritzdüsen. Die Brennstoffpumpe,<br />
das Herz des Motors, ist für<br />
sein präzises Funktionieren ausschlaggebend.<br />
Robert Bosch AG. in Stuttgart hat,<br />
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Die Lösung, die den dritten Preis davontrug.<br />
in der Erkenntnis, dass ein Ersatz für<br />
den Absatz von Magneten geschaffen werden<br />
muss, eine Pumpe konstruiert, die 3e<br />
nach der Zahl der Zylinder als einzeln<br />
wirkende Kolbenpumpe arbeitet und eine<br />
sehr sinnreiche Lösung dieses Problems<br />
darstellt. Sie wird heute an den meisten<br />
Typen der Dieselmotore verwendet. Sie<br />
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spritzt jedesmal bei demselben Punkte mit trichterförmig ausgebildete Oeffnung in<br />
einem starken Ueberdruck ein, der wesentlich<br />
höher sein muss als der Kom-<br />
der Umkehrung der Kolbenbewegung<br />
den Luftspeicher eingepresst wird- Bei<br />
pressionsenddruck, um nicht nur den strömt die komprimierte Luft mit hoher<br />
Brennstoff einzuführen, sondern auch zu Geschwindigkeit aus, und der an der engsten<br />
Stelle eingespritzte Brennstoff wird<br />
zerstäuben. Sie ist naturgemäss — ähnlich<br />
wie die Regulierung der Vorzündung mitgerissen und gleichmässig zerstäubt.<br />
beim Benzinmotor — regulierbar, um eine Der Luftspeichermotor arbeitet mit einem<br />
grössere oder kleinere Menge einspritzen Einspritzdruck von 60 bis 80 at und einem<br />
zu können. Die Einspritzdüse selbst, ein Verbrennungshöchstdruck von 45 Atmosphären.<br />
Sein grösster Vorteil liegt darin,<br />
Sorgenkind der Dieselmotore, wird als<br />
federbelastete oder offene Strahldüse dass sich die Strömgeschwindigkeit im<br />
erzeugt, doch hat die erste den Vorzug des Lufttrichter der Tourenzahl anpasst, da<br />
exakteren Einspritzens und Vermeidung sie zwangsläufig mit der Kolbengeschwindigkeit<br />
verbunden ist. Nach seinem Prin-<br />
des Nachtropfens, bei gleichzeitigem Ausschluss<br />
einer Verschmutzung des Kanals. zip wurde der bekannte «Acromotor» von<br />
In den Explosionsraum wird gewöhnlich der Firma Robert Bosch AG. weiterentwickelt,<br />
der seinen vollendetsten Vertreter<br />
noch eine Glühkerze eingeführt, welche<br />
durch eine Batterie geheizt, bei kalter in dem schnellaufenden Dieselmotor der<br />
Temperatur an ihrer glühenden Oberfläche<br />
die ersten Brennstofftröpfchen entzündet.<br />
In letzter Zeit hat sich die heimische<br />
Firma Scintilla mit Erfolg der Fabrikation<br />
von Brennstoffpumpen, Einspritzdüsen<br />
und Glühkerzen zugewandt<br />
und der ausländischen Konkurrenz ein<br />
ebenbürtiges Erzeugnis entgegengestellt.<br />
Die konstruktiven Richtungen.<br />
In konstruktiver Hinsicht lassen sich<br />
die Dieselmotoren in drei grosse Gruppen<br />
einteilen: die Strahlzerstäubungsmotoren,<br />
Vorkammermotoren und Luftspeichermotoren.<br />
Die einfachste Lösung stellt der<br />
Strahlzerstäubungsmotor dar, der mit seiner<br />
zentral gelegenen Düse keinerlei<br />
Hilfsmittel der grossen Einspritzenergie<br />
im Verdichtungsraum verwendet. Bei<br />
Drücken bis zu 700 Atmosphären haben<br />
sich häufig Pumpenstörungen und Dichtungsfehler<br />
eingestellt, die als Nachteile<br />
empfunden wurden. Das Strahlzerstäubungsprinzip<br />
wird heute hauptsächlich<br />
von Junkers, M. A. N. und Packard verwendet.<br />
Eine Zweiteilung des Verdichtungsraumes,<br />
den üblichen über dem Zylinder<br />
und eine damit verbundene Vorkammer<br />
stellt das Prinzip der Vorkammermotoren<br />
dar. In der Vorkammer werden<br />
etwa 25 bis 30 % des komprimierten<br />
Luftvolumens zur Explosion gebracht<br />
(Einspritzdruck 60 bis 80 at), wo die richtige<br />
Zerstäubung und Erwärmung des<br />
Brennstoffes besorgt wird, die sich dann<br />
dem eigentlichen Verdichtungsraum mitteilt.<br />
Als am zweckmässigsten arbeitend<br />
wird der Luftspeichermotor geschildert,<br />
bei dem die gesamte Luftmenge durch eine<br />
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Buick<br />
Firma AG. Adolf Saurer, Arbon, findet.<br />
Der Saurer-Fahrzeug-Dieselmotor ähnelt<br />
mit seinen vier oder sechs Zylindern, die<br />
in einem gemeinsamen Gussblock angeordnet<br />
sind, äusserlich ganz dem Saurer-<br />
Benzinmotor. Die im Zylinderkopf eingebauten<br />
Luftspeicher erhalten den Brennstoff<br />
durch eine Boschpumpe, deren Einspritzdüsen<br />
sich unter den Luftspeichern<br />
jedes Zylinders befinden. Die Bedienung<br />
bietet keinerlei Schwierigkeiten, da die<br />
gleichen Organe verwendet werden, die<br />
gleiche Funktionen auslösen. So versieht<br />
der übliche Handgashebel die Mengenregulierung,<br />
desgleichen das Fussgaspedal.<br />
Die beim Vergasermotor angebrachte Zündungsregulierung<br />
löst als Einspritzmomentverstellhebel<br />
die gleichen Wirkungen<br />
aus, während die anderen Organe, Kupplung,<br />
Bremsen, Schalthebel, sich in derselben<br />
Anordnung beim Diesel- wie beim<br />
Benzinmotor vorfinden. Allerdings bedingen<br />
die heutigen Konstruktionen des<br />
Fahrzeug-Dieselmotors, dem noch eine mit<br />
stärkerem Lärm und Qualmbildung verbundene<br />
Arbeitsweise anhaftet, eine stets<br />
peinliche Wartung aller Organe, sollen<br />
Hemmungen im Gang und die eben angeführten<br />
Mängel auf ein Minimum beschränkt<br />
bleiben.<br />
Die Vorteile.<br />
Die Vorteile des Dieselmotors liegen vor<br />
allem in der Verwendung des billigen,<br />
nicht explosiven Rohöls (ca. ein Drittel<br />
des Benzinpreises) und in der besseren<br />
Ausnützung des thermischen Wirkungsgrades.<br />
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Frage 7950. Feuerwehr-Fahrzeug. Unsere Gemeinde<br />
steht vor der Anschaffung einer Motorspritze.<br />
Der Preis einer solchen ist im Verhältnis<br />
zum Preis eines Autos wesentlich teurer.<br />
Könnten nicht ältere, ganz gut erhaltene Autos<br />
derart umgebaut werden, dass ein solcher Wagen,<br />
event. mit Brücke und Bestuhlung, nicht nur eine<br />
angekuppelte Motorspritze betreiben, sondern<br />
gleichzeitig einige Mann mit einigen Wasserschläuchen<br />
transportieren könnte?' Es würde sich dann<br />
vielleicht noch manche Gemeinde zur Anschaffung<br />
einer solchen praktischen Motorspritze entschliessen.<br />
L. J., U.<br />
Antwort: Es ist ohne weiteres denkbar, guterhaltene<br />
Automobile für Feuerlöschzwecke umzubauen,<br />
wobei es sich aber um ein stärkeres Chassis<br />
von wenigstens 800 bis 10Ö0 kg Nutzlast und<br />
einen Motor von wenigstens 40 bis 50 PS handeln<br />
muss. Erfahrungsgemäss werden Feuerwehrchassis<br />
nie zu stark gewählt, da mit jedem Jahr<br />
immer mehr Ausrüstungsgegenstände placiert werden<br />
und eines schönen Tages sonst die Konstatierung<br />
gemacht werden muss, dass das Chassis zu<br />
schwach gewählt wurde.<br />
Soll der Wagen tatsächlich in den Dienst der<br />
Feuerwehr gestellt werden, so dürfte die Magazi-<br />
N° 51 <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE n<br />
nicht stattfinden, daher ist seine Durchmgsleistong<br />
auch bei niederen Touren geniessbar ». Es lässt sich im Motor nicht mehr die stete Betriebssicherheit eine viel grössere Rolle<br />
malige Luftzufuhr für den Motor vollends «unnierung<br />
des Gerätes im Sommer und Winter für Frage 7952. Stationleren avf MtMlptor Strasaa.<br />
sehr gut, ein « Verschlucken » unbekannt.<br />
entzünden und der Motor bleibt stehen.<br />
spielen als der Gang des Wagens selbst. Ein<br />
Irgendein Einfluss des Servoapparates ist beim Feuerwehrautomobil oder ein Ausriistungswagen<br />
Sowohl Leistungsvermögen als auch<br />
Brennstoffverbrauch sind beim Dieselmotor<br />
wesentlich günstiger. Die Proben<br />
mit dem Saurer-Fahrzeug-Dieselmotor, der<br />
*ur Zeit als einer der am vollkommensten<br />
durchgebildeten Typen angesehen wird,<br />
ergaben eine Ersparnis bis 70 % gegenüber<br />
dem Benzinmotor bei gleicher Arbeitsleistung.<br />
Diese hohe Wirtschaftlichkeit<br />
des Diesel, verbunden mit seinem<br />
überaus elastischen Gang, haben die Verwendyng<br />
bei Lastwagen und Omnibus, bei<br />
welchem die Verbilligung des Verkehrs<br />
eine wesentliche Rolle spielt, als gegeben<br />
erscheinen lassen. Dass dem relativ jungen<br />
Motor noch Kinderkrankheiten anhaften,<br />
ist kaum zu vermeiden. Doch mit aller<br />
Energie wird an der Verbesserung des<br />
Fahrzeug-Diesel gearbeitet, und schon im<br />
nächsten Jahre werden die Saurer werke<br />
ein neues, vollkommeneres Modell in den<br />
Handel bringen, das einen ehrenden Platz<br />
im internationalen Konkurrenzkampf einnehmen<br />
wird. T.<br />
Frage 7947. Verfetteter Kuhler. Bei meinem<br />
Wagen, den ich als Occasion kaufte, zeigt sich im<br />
Innern des Kühlerstutzens eine starke Fettschicht.<br />
Woher kommt dieses Fett nnd wie kann es beseitigt<br />
werden? E. Z. in Z.<br />
Antwort: Eine Feüablagerung im Kühlrystem<br />
entsteht dann, wenn man die Schmierbüchse<br />
an der Wasserpumpe lange Zeit zu stark<br />
oder za häufig anzieht. Der Fettbelag an den<br />
Wandungen des Kühlsystems ist aber leicht zu<br />
entfernen, indem man anstatt Wasser eine heisse<br />
Sodalösung in den Kühler einfüllt und den Motor<br />
damit einige Minuten laufen lässt. Schliess-<br />
Hch muss das ganze Kühlsystem gut mit frischem<br />
Wasser ausgespült werden, damit keine Sodareste<br />
zurückbleiben.<br />
-at.<br />
Frage 7948. Motorlauf und Servobremse. Jedesmal,<br />
wenn ich bei stillstehendem Wagen und<br />
langsam leerlaufendem Motor die Servobremse<br />
betätige, zeigt der Motor Neigung zum Stillstehen.<br />
Bei anderen Wagen, die mit der gleichen Unterdruck-Serrobremse<br />
ausgerüstet sind, habe ich diese<br />
Störung noch nie beobachtet. Ist der Servoapparat<br />
meines Wagens vielleicht defekt? R. U. in Z.<br />
Antwort: Bei den verschiedenen bekannten<br />
Unterdruck-Servobremsen wird beim Niedertreten<br />
des Bremspedals die Ansaugleitung des Motors für<br />
kürzere oder längere Zeit mit dem Servozylinder<br />
verbunden. Aus dem Servozylinder und der Verbindungsleitung<br />
strömt deshalb während dieser<br />
Zeit ein Quantum Luft in die Ansaugleitung über,<br />
was bewirkt, dass das vom Vergaser erzeugte Gasgemisch<br />
nochmals mit Luft verdünnt wird. War<br />
da« Gemisch vielleicht schon vorher etwas benzinann<br />
oder lnftreich. so wird es nun durch die noch-<br />
Niedertreten des Bremspedals fast immer zu konstatieren.<br />
Manchmal läuft der Motor aber auch,<br />
anstatt wie in Ihrem Fall stillzustehen, schneller,<br />
weil ihm das luftreichere Gemisch besser behagt,<br />
genauer: weil das Gemisch ohne die Zufuhr von<br />
« Bremsluft» zu reich an Brennstoff, war.<br />
In Ihrem Fall brauchen Sie nur eine etwas grössere<br />
Leerlaufdüse einzusetzen, um die Störung zum<br />
Verschwinden zu bringen.<br />
Frage 7949. Leistungsverminderung bei Höhenluft.<br />
Bei Passfahrten ist mir in der letzten Zeit<br />
aufgefallen, dass der Motor an Leistung mit zunehmender<br />
Höhe über Meer stark abnahm. Diese<br />
Leistungsabnahme ist auch ganz erklärlich, da<br />
durch die Luftverdünnung der Motor weniger Sauerstoff<br />
erhält und somit die Verbrennung des Benzin-Luftgemisches<br />
unvollständig wird. Liesse sich<br />
daa aber nicht ausgleichen, indem man einfach<br />
eine Zusatzluftvorrichtung einbaute, die den Luftanteil<br />
im Gemisch steigert? S. P.<br />
Antwort Nicht nur die Veränderung des<br />
Gemisches verursacht den Leistungsabfall, sondern<br />
auch die mit zunehmender Höhe geringer werdende<br />
Ladung der Zylinder. Wenn also auch durch eine<br />
Zusatzluft die Gemischveränderung korrigiert werden<br />
könnte, so bleibt doch noch der Verlust durch<br />
die Minderladung bestehen. Der Unterschied in<br />
der Ladung ist zwar an und für sich nicht gross.<br />
Wenn aber ein Motor in der Ebene das Gasgemisch<br />
in den Zylindern beim Konvpressionshub<br />
auf 6 Atmosphären komprimiert, so drückt er<br />
nachher im Gebirge die etwas verminderte Ladung<br />
vielleicht nur auf 4—5 Atmosphären zusammen.<br />
Und der Unterschied im Drucke ist dann bei der<br />
Explosion nochmals grösser.<br />
Eine Vorrichtung zur Beigabe von Zusatzluft<br />
wäre allerdings nicht wertlos. Auch bei Flugmotoren<br />
verwendet man ja beim Fliegen in grösseren<br />
Höhen an, d. h. ein nochmals<br />
mit Luft bereichertes Gemisch.<br />
sind effektiv nur betriebssicher, wenn sie im Winter<br />
in einem geheizten Lokal stehen und jederzeit<br />
sofort weggefahren werden können. Die Heizungsund<br />
Garagefrage dürfte daher bei der Anschaffung<br />
eines Feuerwehrautomobils eine viel grössere Rolle<br />
spielen als die Anschaffung an und für sich selbst.<br />
Erfahrungsgemäss bieten kleine Motorspritzen<br />
mit Gummibereifung und Kugellagernaben, welche<br />
mit Leichtigkeit an irgendein Personenauto angehängt<br />
werden können (Gewicht 350—650 kg) grosse<br />
Betriebssicherheit, wenn einige Automobilbesitzer<br />
gewonnen werden können, um im Ernstfall sofort<br />
den Wagen zum Anhängen der Spritze zur Verfügung<br />
zu stellen. Mannschaft und Schläuche können<br />
sofort mit weiteren Vehikeln an Ort und<br />
Stelle gebracht werden. Summarisch könnte gesagt<br />
werden, dass die Automobilfrage vor allem eine<br />
Finanzfrage ist, und wir würden bei einer Anschaffung<br />
wenn möglich immer ein neues Chassis<br />
empfehlen, da erfahrungsgemäss die Revision eines<br />
gebrauchten Wagens plus Anschaffungspreis in<br />
den meisten Fällen ebenso teuer zu stehen kommt<br />
wie ein neues Chassis. Seh. in W.<br />
Frage 7951. Lenkrad mit drei Speichen. Was<br />
halten Sie von der in der letzten Zeit aufgekommenen<br />
Mode, die Lenkräder nur noch mit drei anstatt<br />
vier Speichen zu versehen? Ist ein solches<br />
Lenkrad nicht zu wenig solid? Worin besteht anderseits<br />
sein Vorteil ? A. M., in T.<br />
Antwort: Bei näherer Betrachtung gehört<br />
das Dreispeichen-Lenkrad in die Kategorie derjenigen<br />
Detailverbesserungen, auf die man erst gekommen<br />
ist, nachdem das Automobil in allen wichtigen<br />
Dingen soweit fertigentwickelt erschien, dass<br />
die Frage, was man so an Nebensächlichkeiten<br />
vielleicht noch verbessern könnte, immer häufiger<br />
an den Konstrukteur herantrat.<br />
Da kam dann irgend jemand auf den eigentlich<br />
sehr naheliegenden Gedanken: Wozu denn vier<br />
Speichen, wenn es mit dreien auch geht? Der Versuch<br />
hat ergeben, dass dieser Gedanke gut war.<br />
Denn es geht mit drei Speichen nicht nur auch—<br />
sondern sogar besser. Die Einstellung des Lenkrades<br />
muss allerdings so sein, das» bei Geradeausfahrt<br />
eine Speiche genau senkrecht nach oben<br />
zeigt. Die beiden anderen liegen dann gerade an<br />
den Stellen, wo die Hände normalerweise den<br />
Lenkkranz umfassen. Somit ergreift jede Hand<br />
(mit Daumen und Zeigefinger) auch stet* eine<br />
Speiehe. Dieses zweihändige Umfassen von Lenk-<br />
'•ranj und Sneiehe ist P'" Fortsehnt weil es 'Me<br />
Soll man, wenn man den Wagan an einem Gefälle<br />
stalioniert, zur Vermehrung der Sicherheit<br />
den kleinsten Vorwärtsgang oder den Rückwärtsgang<br />
einschalten? Welche Schaltung ist umgekehrt<br />
an einer Steigung anzuwenden? H. K. in R.<br />
Antwort: Praktisch kommt es in den beiden<br />
Fällen aufs gleiche heraus, welchen Gang man<br />
einschaltet. Denn selbstverständlich wird man ja<br />
beim Verlassen des Wagens immer die Zündung<br />
ausschalten, damit der Motor auch nicht anläuft,<br />
wenn der Wagen aus irgendeinem Grund trotz angezogener<br />
Bremsen in Bewegung käme. Die zusätzliche<br />
Bremsung des ersten Vorwärtsganges nnd<br />
des Rückwärtsganges ist ungefähr gleich gross, da<br />
diese beiden Gänge ja meist annähernd gleich<br />
übersetzt sind.<br />
Wenn man sich die Arbeitsvorgänge in den Zylindern<br />
taktweise vergegenwärtigt, erkennt man,<br />
dass eine fortgesetzte Zündung bei rückwärtslaufendem<br />
Motor überhaupt nicht möglich ist. Angenommen,<br />
ein Zylinder sei von vorher noch mit<br />
einer brennbaren Gasladung gefüllt, wird diese<br />
Ladung bei der ersten Bewegung des Kolbens durch<br />
den Vergaser hinausgeschoben. Derselbe Zylinder<br />
saugt dann beim nächsten Takt durch das offene<br />
Auspuffventil nur mehr Luft an, und auch bei den<br />
weiteren Umdrehungen des Motors wird nur mehr<br />
Luft aus dem Auspuffrohr angesogen und in das<br />
Ansaugrohr hinübergedrückt. Allerdings wäre es<br />
ja denkbar, dass die vom vorherigen Lauf des Motors<br />
zurückgebliebene Gasladung, noch bevor sie<br />
zum Vergaser Mnausgedrückt worden ist, entzündet<br />
wird, wenn es sich um einen Wagen mit Batteriezündung<br />
handelt, wo ein Funke auch schon bei<br />
ganz niedrigen Motortourenzahlen auftritt, und<br />
wenn genügend viel Vorzündung eingestellt wäre.<br />
Aber auch in diesem Fall besteht keine weitere Gefahr.<br />
Die explodierende Ladung würde einfach<br />
zum Vergaser hinauspuffen, da ja die Einlassventile<br />
offen stehen; es träte also die gleiche Erscheinung<br />
auf, wie man sie beobachtet, wenn der<br />
Motor beim Anlassen infolge zu viel Vorzündung<br />
einige Umdrehungen rückwärts läuft.<br />
Das Rückwärtslaufen an und für sich kann<br />
dem Motor in mechanischer Hinsicht keineswegs<br />
schaden. Selbst dort, wo die Nebenapparate durch<br />
Ketten mit automatischen Spannvorrichtungen angetrieben<br />
werden, wo also die Gefahr bestände, dass<br />
die nur in einer Richtung spannende Spannvorrichtung<br />
ausser Wirksamkeit käme, sind keine<br />
Schwierigkeiten zu befürchten, weil der Konstrukteur<br />
ja mit der Möglichkeit des Rückschiagens<br />
dea Motors rechnen muss und entsprechende Vorsichtsmassnahmen<br />
trifft.<br />
Der einzig denkbare Uebelstand besteht lediglich<br />
darin, dasa bei einem Rückwärtslaufen dos<br />
Motors Russpartikelchen aus dem Auspuffrohr an-<br />
Fahrsicherheit, insbesondere bei hohem Tempo,<br />
; t Ansserdem ist es ansrenehm, beim Lenken<br />
mit nur einer Hand stets auch eine Sneiehe. wenn<br />
auch nur mit zwei Fingern, zu umfassen. Die Lösung<br />
dieses « Problems » ist das Dreisiieichenrad. gesaugt werden können, sich eventuell zwischen die<br />
Wer dieses erst einmal kennengelernt hat, mag Auspuffventilsitze klemmen und die Abdichtung<br />
mit vier Speichen gar nicht mehr fahren. Und RS<br />
der Ventile vermindern.<br />
besitzt auch noch weitere kleine Annehmlichkeiten Viel besser aber, als sich über diesen und anderen<br />
von weit her genommenen Eventualitäten den<br />
so sieht man w>»i ">sn oVli »- "" -pr set^t.<br />
sofort, ob die Vorderräder geradeaus stehen. Ausserdem<br />
ist der Durchblick auf die links angeord-<br />
der Wagen überhaupt nicht in Bewegung kommen<br />
Kopf zu zerbrechen, ist es, dafür zu sorgen, dass<br />
neten Armaturen weniger behindert. Schliesslicb kann, sei es jetzt im Vorwärts- oder Rückwärtsgang.<br />
Sonst könnte der praktische Schaden nach-<br />
müssen drei Speichen billiger sein als vier, ihre<br />
Festigkeit kann aber natürlich genau gleich gross her bedeutend grösser sein als der theoretisch berechnete<br />
oder — vermiedene. sein. +<br />
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51 - 1981 AUTOMOBIL-REVUE<br />
13<br />
Brückenverbindung nach Heringsdorf. Wer<br />
bis heute nach Heringsdorf, dem berühmten<br />
Badeort der Berliner, fahren wollte, der<br />
musste zwischen Anklamm und Usedom die<br />
Fähre von Zecherin benützen. Die Peene,<br />
welche die Insel, auf der Heringsdorf liegt,<br />
vom Festland abtrennt, Ist ein schmaler<br />
Meeresarm, über den bis heute nur eine<br />
Elsenbahnbrücke führte. Bei dem gewaltigen<br />
Automobilverkehr aber, der nach den Ostseebädern<br />
jener Gegend führte, konnte die Fähre<br />
an Ausflugstagen niemals dem Verkehr gewachsen<br />
sein. Die Ausflügler mussten<br />
stundenlang warten, bis sie mit ihren Automobilen<br />
übergesetzt werden konnten.<br />
T. A. 696. Chamonix - Kleiner Si Bernhard - Simplon.<br />
Nachstehend die beste Rout« (die Kilometer<br />
zwischen den einzelnen Ortschaften in Klammern)<br />
mit den Tagesetappen:<br />
Bern (94), Lausanne (62), Genf (27). Bonneville<br />
(15), Cluses (16), Sallanches (27), Chamonix,<br />
241 km, Etappe.<br />
Ghamcraix (21), St. Gervais4ef*-Bains (24), Flumet<br />
(21), Albertville (28), Moutiew (28). Bourr-<br />
St. Maurice (30), Kleiner St. Bernhard (24), Preßt.<br />
Didier (32), Aosta, 208 km, Etappe.<br />
Aosta. (24), Chätillon (28), Ponte 9. Jfaxtino<br />
(18), Ivrea (23), Biella (29), Gattinara (22), Arona<br />
(17), Stresa (22), Cuzzago (21), Damodosaola (21),<br />
Gondo (19), Simplon-Passhöhe.<br />
Etappe.<br />
Simplem (22). Brijr (23), Niederwald (24),<br />
Gletsch (6), Grimsel (25), Innertkirchen (37). Interlaien<br />
(56), Bern, 193 km.<br />
Die Tour ist in vier Tagen jjut durchführbar, eb.<br />
T. A. 697. Giessbachstrasse. Die Stra6se ist zwar<br />
schmal und teilweise auch steil, doch sind Ausweichstellen<br />
Tou» smus<br />
244 km,<br />
B«rn<br />
geschaffen, die ein Befahren der<br />
Strasse ohne Risiko ermöglichen. Bei einiger Voreicht<br />
bietet die Strecke keine Schwierigkeiten<br />
H. G. in T.<br />
Wichtige Strassensperren<br />
Im Ausland.<br />
0ren7jreb?ete.<br />
. Hallen. Malojastrasse von Chiave^na bis zur<br />
Schweizergrenze im Umbau.<br />
Comersee- und Spliigenstrasso auf der Strecke<br />
Colico-Chiavenna Im Umbau.<br />
StilfsprinrhstTMse Ton Colioo bl» PasshSht ta<br />
Umbau (Veltlin).<br />
Simpionstrasee von Lesa bli belle Im Umbau.<br />
T. F. 698. Lugano-Besancon. Welches ist die<br />
kürzeste Route von Lugano nach Besancon? Wieviele<br />
Kilometer beträgt die ganze Strecke? Ist es<br />
möglich, dieeen Weg in einem Tag zurückzulegen?<br />
L. L. in L.<br />
T. F. 699. Heidelberg- Berlin - Prag- München.<br />
Welches ist die empfehlenswerteste Route von Bern<br />
über HeidelbeTg (eivent. Frankfurt) nach Erfurt.<br />
Berlin, Dresden, Prag, Pilsen, München und zurück<br />
naoh Bern? Etappen soweit möglich in den wichtigsten<br />
Städten. J. G. in B.<br />
Aargau<br />
Aartau<br />
Man entschloss sich deshalb, eine Brücke<br />
zu bauen und diese ging kürzlich ihrer Vollendung<br />
entgegen. Das grosse Werk ist in<br />
der fabelhaft kurzen Zeit von elf Monaten fix<br />
und fertig erstellt worden. Auf beiden Seiten<br />
wurde vom Land weg ein 50 m langer Damm<br />
aufgeworfen und von diesen aus die 325 m<br />
lange Brücke konstruiert. Sie soll fast ausschliesslich<br />
dem Automobilverkehr dienen.<br />
An Pfingsten fand die Enweihung statt.<br />
\-n^<br />
Harn<br />
Tou ren- Antworte n:<br />
Bwa<br />
B«rn<br />
Bein<br />
Ben<br />
Btrn<br />
Obwalden<br />
8t. Gallen<br />
3t. Gtllm<br />
H. Gauen<br />
St. Gallen<br />
Sctowyi<br />
Solothnm<br />
Deutschland. Rechtsrheinische TJferstrasae von SoJotbnin<br />
Rüdesheim bis und mit Loreley im Umbau und Solothom<br />
teilweise gänzlich gesperrt.<br />
Italien. Karerpass (Costalunjfa) : Ostseite trögen Tessln<br />
Strassenumbauten gesperrt.<br />
ItUUfW<br />
Küstenstrasce Ton San Remo bia Varazza und<br />
von Rapallo bis Spezia im Umbau.<br />
Strwlce Vonpdiff-Fi'imc nwh 'Vfost<br />
IbOKM<br />
(Umleitung über Favero - S. Michele-Roncade-Valio-<br />
Merlo-Eisenbrücke über den Possetta-Kanal).<br />
Ungarn: Straepo Budapest-Szolaok-Debrecen: Umbau<br />
zwischen Ceßled und Abonr. Umleitunj über<br />
Thurgtn<br />
TSrtel<br />
Südufrige Balaton-(P!attensee)-Strasse: Umbau<br />
von Siofok bis Keszthely<br />
Thargsn<br />
Belgien. Strecke Arlon-Reoogne-Namur im Umbau.<br />
Strecken Marche-Laroche und Namur-Sam-<br />
IJrargau<br />
breffe im Umbau.<br />
Ibmgaa<br />
Stand der Alpenpässe am 19. Juni<br />
Pass Höhe fl. M.<br />
Albula 2315 geschlossen<br />
Arlberg 1799 offen<br />
Bernard. Grand Si 2473 gesch!o«isen<br />
Bernard. Petit St 2188 geschlossen<br />
Bemardino, San 2063 offen<br />
Bernina 2330 offen<br />
Brtinig 1011 offen<br />
Cenis Mont 2098 offen<br />
Co! des Etroits 1153 offen<br />
Faucille 1323 oftan<br />
Piüela 2405 offen<br />
Furka 2432 offen<br />
Gotthard. St. 2112 offen<br />
Grimsel 2165 geschlossen<br />
Hauen«tein 635 offen<br />
Jannpasa (Bellegardo) 1511 offen<br />
Julier 2287 offen<br />
Klausen 1852 offen<br />
La Forclaa 1530 often<br />
Lenzerheide 1551 offen<br />
Lukmanier 1917 offen<br />
Maloja 1817 oite<br />
Marchalruz 1450 offen<br />
Mollendruz 1185 offen<br />
Montets. Col des 1461 offen<br />
Moreins (Pas de) 1385 offen<br />
Mosses, Col des 1448 offen<br />
Oberalp 2048 ^escb.ossen<br />
Ofenpass 2155 offe-i<br />
Pillon, Col du 1550 offen<br />
Simplon 2008 offen<br />
Splüiten 2118 offen<br />
St. Cercue 1228 otten<br />
Stilfserjoch 2756 offen<br />
Dmbrail 2512 offen<br />
Wolfgans 1633 o'fen<br />
Von den noch geschlossenen Pässen sollen ausser<br />
dem Grossen St. Bernhard alle ah 20. Juni geöffnet<br />
werden<br />
vorausgesetzt).<br />
(normale Witterunirsverhältnisse<br />
ThurgM<br />
Zurfoh<br />
Zürich<br />
MJiral 1<br />
Zttnon<br />
zarleb<br />
«lrleh<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Baselland<br />
Kreibur»<br />
Freiburs<br />
Frelbvirg<br />
Glarus<br />
(JraubündeD<br />
Neuchätel<br />
Sohwvz<br />
Wallis<br />
Zürich<br />
Kanton<br />
Tou ren-Fragen:<br />
Gesperrte Strassen.<br />
Btraue Itwn-Lanfonbnrg<br />
Strasse OhOnt-Uerkhelm<br />
Baden, eiserne Ummatbrucke<br />
UinditrasM Döttingen-Tegerfelden<br />
StoMtnow<br />
Strecke Bawl-<br />
Wanfui-Delttngenstr.<br />
Staatestrasse Ursellen-<br />
Krenzstr.-Zäzlwll<br />
Archbröcke bei Buren<br />
a.A.<br />
BOno a ; 1., HagribrOcke<br />
Staattftrasse worblaufen-Zollilcofen.<br />
Slmmentalerstrasse In<br />
and aussenher L»tterbach.<br />
Haaptstr. In Boudry<br />
Brünigstrasse. Zwischen<br />
Lachsein und<br />
Enrtl.<br />
Von Kaltbnmn naoh<br />
dflm Glaroerl&nd<br />
Ober<br />
Pfauenmoo«<br />
Vmhna - liehenbacb<br />
and Wagen.<br />
Strasse Ebnat bla<br />
Trempel (Krammenao)<br />
BtiMM Blehtenwß-<br />
Frelenbaoh<br />
30heltWMtlMM TCO<br />
UUmliswü- bii Äa-<br />
Pasnwanrntra««<br />
Btraree Blbertrt-<br />
Gerlaflntren<br />
Mont« Ceneri-Lugano<br />
»on: Hurgbrücke<br />
bei der<br />
Mühle<br />
nntormhlatt-Sohallhauaen<br />
Frauenftld-Schaffhauen<br />
Strane 8nlgen-Bi-<br />
•obofuell von Geuwlndegrenie<br />
Bleiken-EradolI<br />
bis<br />
Schulhaas Kradotf.<br />
Vom aem.cuu iueuailngen<br />
Dia „Biren"<br />
Botttffhofen<br />
Altnan -Erenillniw<br />
Strassenitabttanj Seestraase<br />
Egnach bis<br />
Kreuzung „Traube**<br />
Keuklrcb<br />
Eappel und Btfferswtt<br />
Alte Landstrasse zwischen<br />
Grenze Zolllkon<br />
u. Boglerenetr.<br />
Küanacht: Seestr. zw.<br />
(Jreaxe Brienbaeh<br />
Wetslkon: Strasse T.<br />
Station Kempton<br />
bis im «Havanna»<br />
Str. Seebacli- IWmianc<br />
HSusg-Züreherstrasse<br />
zwischen Schwert u.<br />
Post und alte Post-<br />
Wartau.<br />
Rorhas. Str. IKl. vom<br />
westl. Dorfausgang<br />
bis Wai?enbroche<br />
Strasse Bütl-Wald<br />
Hlnwll. Straasenstr.<br />
In der Ortschaft<br />
Ufter. Bankstrasse<br />
Gempenacb<br />
Flamatt<br />
Elas<br />
Strecke<br />
Sangernboden<br />
Blel-Vallon<br />
Im ganzen Kanton<br />
Ctmr-Alasans<br />
b. BondPvlUiers<br />
Auvernler<br />
Im ganzen Kanton<br />
Eglisau<br />
Die Daten bedeuten den Zeitpunkt,<br />
Kontrolle stammt.<br />
Bemerkungen<br />
Ab 8. Juni (ttr 8 Monate<br />
gesperrt. Umleitung<br />
Über Elken-Kaisten.<br />
Ab 8. Juni für 3 bis 4<br />
Wochen gesperrt. Umleitung<br />
über Holzlken<br />
Uerkhelm.<br />
F'ÜJ WI.PI, fTahrverHe'<br />
eesperrt.<br />
Wegen Kanallsationsa<br />
betten ab 6. April ee<br />
•perrt. Verkehrsamlei<br />
tanz Ubtr Wilrenl Ingen<br />
Gwperrt bis an) weitere<br />
Umleitung: Personenva<br />
Ueo Ober alte StnusF<br />
Lastwasren über Troffen<br />
Muttenz-Pratteln<br />
Gesperrt. Umleitung markiert<br />
Gesperrt ab 12. Juni. Umleitung<br />
Db. Leimgruben'<br />
Staldendorf-Kreuistr.-<br />
u. Kreuzstrasse-Konol<br />
fingen-Grosshochstetten<br />
-Zazlwil<br />
Für hatlwagtn Ober 8 Ton<br />
nm bis auf weiteres gesperrt.<br />
Bis auf weiteres fär Lastautos<br />
gesperrt.<br />
Fahrverbot für Lastwag*»<br />
und Autocarl. Für Personenautos<br />
Vorsicht geboten.<br />
Zolitkoren-Btro gesperrt<br />
Umleitung: Zolllkofen-<br />
Kiiohllndaeh-OrUchwa.<br />
ben>Herrensohwanden-<br />
Halenbrücke.<br />
Gesperrt zw. B.Uevue n.<br />
Lienhardatt. tttr ca. 4<br />
Wochen. Umleitung in<br />
Bergrichtnng über Haidenstr.<br />
u. Llenhardstr.<br />
Einbahnverkehr. Taleinwarti<br />
über PortbrUcke,<br />
tal.iuaw.lrta über Oey<br />
brücke. Durch Elnbahntafeln<br />
markiert.<br />
Gesperrt. Umleitung Ober<br />
Cortalllod.<br />
Gesperrrt. Umleitung Ober<br />
Ettlsried. Für Auto-Cars<br />
und Lastwagen geöffnet<br />
von 20 Uhr bis 7 Uhr.<br />
Gwpsrrt. Uei Verkeni<br />
geht über KaltbrunD-<br />
B»nken-O\essen.E«lehenburg-Nltderurnen.<br />
Wird wahrend der Dauer<br />
der Bauarbeiten eäoz-<br />
Mnh »e«rrt.<br />
Ouptrrt bb Bade Juni.<br />
Umleitung aber Blcken-<br />
Gommlswald - Uznaeb-<br />
Schmerlkon<br />
Ginzl. gesperrt bis Mitte<br />
Juli. Umleitung über<br />
Ebnat-Brandholj-Blonv<br />
berg-Trflmpel.<br />
Gnperrt ab 10. Juni. Umleitung<br />
über Wylen. Zufahrt<br />
nach Bach Ober<br />
Weinburg<br />
W*hreoü Jes Banet de.<br />
Denen PasswtnptraiM<br />
woerrt.<br />
Gesperrt<br />
Gesperrt<br />
Gesperrt vor Lugano.<br />
Umleitung markiert.<br />
Gesperrt für Wagen Htm<br />
S i Gesamtgewicht<br />
Umleitung über Wangl.<br />
Ab ^u. Apru dl sesperit.<br />
Umlelt.: Ontersehlattr<br />
Wildensbneb-Banken-<br />
Uhwieäen.<br />
Wild umgeleitet flbtr<br />
Trattlkon-TrUlllkon-IUi<br />
dolf Innen. Banken - Uh<br />
wiesen.<br />
GMptrrt ab 10. April 81<br />
Der Verkehr geht VOIT<br />
„Adler" Berg über Dot<br />
nacht- Sierershatisen,<br />
Gesperrt- Umleltongstafeln<br />
beachten.<br />
Gesperrt ab 16. April 81<br />
Verkehi gebt ubu Hei<br />
ranbor-Sshonenbanm-<br />
garten-DettiEhofen-<br />
Gesperrt, Umleitung ttbet<br />
Buch - Fexlsloh - Ebnat-<br />
Neuktrch.<br />
Btiasse Kapp«l-Kantonsgrenteund<br />
Strasse Uerz-<br />
Ukon-Kantonsgrenie !ür<br />
HotorUutuagm gesperrt<br />
Gesperrt In Rieht. Zürich.<br />
IUpperswil. Umleitung<br />
über Gotthaldenstr. u.<br />
Zürohorstr.<br />
Vorkeiu Kiotitang ZOricl<br />
gesperrt. ümleltuni<br />
llbtt die Heslibachsti<br />
Gesperrt.<br />
Gesperrt naoh Seebaeb<br />
Gesperrt bis zirka Ende<br />
Juli.<br />
Gesperrt bis Mitte Juli.<br />
Gesperrt<br />
Gesperrt<br />
Gesperrt<br />
Kontrollierte Strassen.<br />
KnntoD Strecke iemerknnsen<br />
Lauerz<br />
Fliegende Eontrolle (2.6.)<br />
üoüt rolle im Ort (20.5.)<br />
Kontrolle (Rlrhtun<br />
Fr.-Ihiire 1 (20.5.)<br />
VeTsteckteKontrolledurch<br />
2 Polizisten (8.6.)<br />
Ortskontrolle (U.6.)<br />
Versteckte Kontrolle mit<br />
Stoppuhr durch 1 Zivi<br />
listen und 1 Polizisten<br />
(10.6.)<br />
Kontrolle (7. 5.)<br />
Kontrolle mit Stoppuhr<br />
durch lPolizisten (10.5.)<br />
Kontrolle innerorts<br />
mit Stoppuhr<br />
Strenge Kontrolle (22. B.)<br />
Stoppuhrkontrolle innerorts<br />
(15.6.)<br />
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SEKTION GRAUBÜNDEN. Ortsgruppe Oberengadin<br />
(lr). Kommenden Samstag und Sonntag,<br />
den 20. und 21. Juni empfängt die Ortsgruppe die<br />
Sektion Zürich des A. G. S. bei sich. Die Zürcher<br />
organisieren an diesen beiden Tagen ihre Alpenblumenfahrt<br />
ins Engadin. Für die Veranstaltung AutaviaZürich <strong>1931</strong>. Für die am 11. Juli.<br />
ißt folgendes Programm vorgesehen :<br />
bei ungünstiger Witterung am 18. Juli <strong>1931</strong>, stattfindende<br />
Autavia Zürich liegen nun bereits die An-<br />
Samstag, den 20. Juni, 17 Uhr: Begrüssnng<br />
der Zürcher durch die Vertreter der Ortsgruppe<br />
Oberengadin auf dem Albula-Hospiz. Nachrend<br />
verschiedene weitere Equipen noch in Bildung<br />
meldungen von acht kompletten Equipen vor, wähher<br />
Weiterfahrt nach St. Moritz. 20.30 Uhr: Gemeinsames<br />
Nachtessen im Suvretta House St. Mo-<br />
begriffen sind oder noch der Ergänzung durch einen<br />
oder zwei Teilnehmer bedürfen. Zu den bereits<br />
nte mit den Mitgliedern der Ortsgruppe Oberengadin.<br />
Anschliessend gemütlicher Unterhaltungs-<br />
gemeldeten Equipen sind noch gekommen die Piloten<br />
Ausderau (Siegerequipe Autavia Zürich 1930),<br />
abend, wofür die Ortsgruppe verschiedene Darbietungen<br />
in petto hat.<br />
Eggenberger und Wildi, die Automobilisten J.<br />
Högger und Frensch, die Beobachter Biedermann,<br />
Kessler, Töndury, Weingartner, Täuber, Steiger<br />
Sonntag, den 21. Juni, 10 Uhr: Abfahrt nach und Ruoff. Besonders unter den Automobilisten<br />
Maloja. Parkierung der Wagen in Maloja, Besuch befinden sich bereits verschiedene bekannte Namen,<br />
so dass auch auf dieser Seite für guten Sport<br />
der Alpenrosenfelder und Spaziergang nach dem<br />
Cavlocciosee. 12 Uhr: Picknick am Cavlocciosee. bestens vorgesorgt ist.<br />
Nachmittags Heimfahrt. Die Sektion Zürich tritt<br />
den Heimweg über den Julier-Lenzerheide an. Wer Das Programm der Veranstaltung ist wie folgt<br />
den Engadiner Bergfrühling noch einen, zwei Tage yorgesehen: 13.30 Uhr Besammhmg aller Equipen<br />
geniessen will, nimmt Richtung Zerne« und be-— man rechnet mit ca. 20 Equipen — auf dem<br />
zieht im Hotel H Fuorn auf dem Ofenrmss Quartier.<br />
Ein idealer Ausgangspunkt für Touren im<br />
schweizerischen Nationalpark. Die Rückfahrt von<br />
hier aus erfolgt über den Flüela. An die Mitglieder<br />
der Ortsgruppe Oberengadin richten wir auch<br />
an dieser Stelle die Einladung zu zahlreicher Beteiligung.<br />
Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung<br />
um 8 Tage verschoben.<br />
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20 h. Concert: Harmonie des Chemlnots.<br />
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Autavia. Für die morgen Samstag beginnende<br />
Alpenblumenfahrt ins Engadin konnte die<br />
Rekordbeteiligung von gegen 60 Autos mit über 160<br />
Insassen registriert werden. Die Engadiner Clubfreunde<br />
können somit ein überaus stattliches Kontingent<br />
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51 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH. UngarnfahrL Vor<br />
mauern Fenster rauscht die Donau. Sie hat in Anlehnung<br />
der überaus pessimistischen- und gedrückten<br />
Stimmung der hart um ihre Existenz kämpfenden<br />
Oesterreicher ihr vielbesungenes blaues Kleid<br />
mit einem grauen Mantel vertauscht.<br />
Ihrem Laufe wollen w folgen bis hinunter zu<br />
den weiten, fruchtbaren Ebenen der Magyaren...<br />
In der lauen Sommernacht wandeln im grossen,<br />
meuerumseWossenen Garten dicht neben unserem<br />
Hotel die Mönche des Benediktinerklosters. Ich<br />
möchte ihre Beschaulichkeit besitzen, um die unvergesslichen<br />
Eindrücke und Erinnerungen der letzten<br />
drei Tage niederschreiben zu können.<br />
Vor drei Tagen sammelte sich am Ufer der Limmat<br />
die T.CS.-KoIonne, um frohgelaunt eine Fahrt<br />
in die Pussta unter die Pneus ihrer wohlgerüsteton<br />
Wagen zu nehmen. Hurtig und lustig ging die<br />
Fahrt gen München. Heiss brannte die Sonne über<br />
der idyllischen Landschaft des Allgäu, durch welche<br />
sich in ungezählten Windungen die schmale staubige<br />
Strasse windet. Auf den saftig grünen Feldern<br />
vor dunkeln Tannenwäldern waren die Bauern<br />
fleissig an der Arbeit, ihre erste Heuernte unter<br />
Dach zu bringen.<br />
Friedlicher wirkte der Klang der Sonntaxsglocken,<br />
die von den vielen auf den Hügeln stehenden<br />
Kirchen 'H»d Kapellen den kommenden Sonntag<br />
verkündete n<br />
In Leutkirch wurde erste Rast gehalten. Der<br />
Bürgermeister hioss die stattliche Schweizer Kolonne,<br />
die mit ihren fünfundzwanzig vorwiegend<br />
amerikanischen Wagen die Sensation des Dorfes<br />
bildete, willkommen. Memmingen, Mindelheim und<br />
Buchloe, die reizenden Marktflecken mit ihrem so<br />
typisch kleinstädtischen Aussehen waren bald passiert.<br />
Da und dort hingen geschäftstüchtige Wirte, die<br />
von unserem Kommen Kunde hatten, eine grosse<br />
Schweizerflagge aus, um auf diese sympathische<br />
Art ihre in der drückenden Hitze sicherlich begehrte<br />
« Jause » zu empfehlen. Ein Besuch galt<br />
einer Landsmännin aus Neuchätel. Sie war glücklich,<br />
so viele Freunde aus der Heimat in ihrem<br />
wunderhübschen Garten bewirten zu dürfen. Als<br />
Obolus musste sie uns allerdings die schöne, rote<br />
Fahne mit dem weissen Kreuz überlassen, die seither<br />
den Führorwagen bei den Sammelpunkten der<br />
Kolonne schmückt. Dieser Führerwagen ist auf<br />
solche Reisen eingestellt; hat er doch den T. C. S.-<br />
lern seit Jahren den Weg gezeigt, nach Italien und<br />
an die Riviera, nach Köln und Cadiz, nach Marokko<br />
und gen Wien.<br />
München wurde gegen 5 Uhr erreicht. In den<br />
geräumigen Sälen des Bayrischen Hofes versammelten<br />
sich beim Abendessen die Zürcher Automobilisten<br />
— mit ihren wohlbekannten Freunden<br />
des deutschen Touring-Club. Alte Erinnerungen<br />
wurden ausgetauscht — die schönen Stunden der<br />
letztjährigen Oktoberfahrt wurden wieder wach.<br />
Von München nach Salzburg sind es HO km —<br />
Pin Morgenspaziergang. Wir wollten den schönen<br />
Tag bis zur Neige auskosten und scheuten deshalb<br />
den Umweg nicht, der uns zum Chiemsee führte.<br />
Ein prachtvoller Weg — eine Berg- und Talbahn<br />
durch einen schönen weiten Park. — Heil wie die<br />
Wagen auf der breiten Asphaltstrasse hinauf und<br />
hinunter sausten! Und wenn auf einem besonders<br />
hohen Hügel der Blick schnell rückwärts gleitete,<br />
sah man auf der vierten oder fünften Welle dieees<br />
grünen Meeres gerade noch den letzten Wagen-auftauchen.<br />
*.- ••
16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N» 51<br />
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N°51<br />
III. Blatt<br />
Bern, IQ. Juni <strong>1931</strong> HutomobU<br />
Revue Revue flülomobile<br />
N» 51<br />
Ulme feuille<br />
Berne,lel9juinl93l<br />
Das Gurnigel-Rennen <strong>1931</strong><br />
Nach einem Unterbruch von einem Jahr<br />
erlebt der Gurnigel in dieser Saison wieder<br />
ein Automobil-Bergrennen, das seinen<br />
Namen über die engern Grenzen der Heimat<br />
hinaustragen hilft. Zwischen dem<br />
letzten Rennen im Jahre 1929 und dem<br />
diesjährigen Anlass ist die Entwicklung<br />
des Automobilsportes nicht stillgestanden.<br />
Während man bis vor ungefähr einem<br />
Jahre gerne das Schlagwort von der<br />
Stagnation des Automobilsportes in den<br />
Mund nahm und damit eine Krisenstimmung<br />
fördern half, selbst da, wo sie noch<br />
nicht zu spüren war, darf man der heutigen<br />
internationalen Situation im Autosport<br />
neue Impulse nicht absprechen.<br />
In den Organisationen der grossen Veranstaltungen<br />
ist der Zug eines frischen<br />
Windes zu spüren. Man entledigte sich<br />
aller Tradition und bemühte sich, dem<br />
modernen Stand der Automobilindustrie<br />
und den gegenwärtigen wirtschaftlichen<br />
Umständen Rechnung zu tragen. Deutlich<br />
kommt dies in den Kreisen der internationalen<br />
Sportkommission, der internationalen<br />
Vereinigung anerkannter Automobilclubs<br />
zum Ausdruck: Man führte für<br />
die internationalen Rennen die in der<br />
Schweiz schon längst übliche dritte Kategorie<br />
der Tourenwagen ein, die den genaueren<br />
Titel führt: Kategorie der Katalogwagen<br />
des dominierenden Typs. Für<br />
die Neubelebung im Autosport spricht<br />
auch die Wiedereinführung des klassischen<br />
automobilistischen Gordon-Bennett-<br />
Wettrennens.<br />
Seit dem letzten Gurnigelrennen ist<br />
auch die europäische Bergmeisterschaft<br />
Wirklichkeit geworden, die, auch wenn sie<br />
aus dem ersten Versuchsstadium noch<br />
nicht heraus ist, ebenfalls für neuen Impuls<br />
im Autosport zeugt. Die Automobilindustrie<br />
zog sich bekanntlich aus wichtigen<br />
Gründen von den Bahnrennen zurück;<br />
man hat sich diese Erfahrung zunutze<br />
gemacht, indem man mehr automobilistische<br />
Wettbewerbe ausschrieb, die die<br />
tatsächliche Eignung von Serienwagen zu<br />
beweisen imstande sind. So ist der Sp'ortkalender<br />
dieses Jahres an grossen internationalen<br />
Tourenkonkurrenzen besonders<br />
reich belegt; man denke etwa an die 10 000-<br />
Kilometer- oder an die Internationale<br />
Alpenfahrt.<br />
Die Schweiz ist noch immer das ideale<br />
Land für die Bergrennen. Das Interesse<br />
Bergprüfungsfahrt<br />
Dürrbach-GymigeL Sellbühl.<br />
Ungen profil<br />
für diese Art der automobilistischen Prüfungen<br />
ist weiter rege geblieben. Nachdem Autosport - Veranstaltungen Gelegenheit,<br />
möchte, erhält durch die schweizerischen<br />
der Klausen für dieses Jahr aus organisatorischen<br />
Gründen vom Sportkalender ge-<br />
Automobilsport ist längst nicht mehr<br />
sich einmal sportlich zu versuchen. Der<br />
strichen wurde, begegnen neben dem ersten<br />
Rundstreckenrennen, das versuchs-<br />
sondern er beschäftigt weiteste Kreise von<br />
reine Züchtung von Publikumslieblingen,<br />
weise im Jahresprogramm aufgenommen Automobilisten, die nicht nur ausgesprochen<br />
auf den Sport eingestellt sind.<br />
wurde, die übrigen schweizerischen Bergrennen<br />
vermehrtem Interesse. Zu diesen Das Gurnigel-Bergrennen darf ohne<br />
Manifestationen gehört in erster Linie Zweifel zu den interessantesten Autosportveranstaltungen<br />
unseres Landes in diesem<br />
auch das Gurnigel-Bergrennen, das für die<br />
Schweiz. Automobilmeisterschaft gilt, die Jahre gezählt werden. Alle vorhandenen<br />
als interessanter Wettbewerb jedes Jahr Bedingungen zu einem Erfolg sind in<br />
vom A. C. S. zur Austragung kommt. Mancher<br />
Automobilist, der gerne einmal seine Gurnigel wohl als das erste zentralschwei-<br />
idealer Weise gegeben. Heute figuriert der<br />
Fahrerfähigkeiten und die Qualität seines zerische Autorennen. Bis zum Jahre 1925<br />
Wagens am geeigneten Ort ausprobieren donnerten die Wagen nur von Dürrbach<br />
bis zum Gurnigelhotel, alle schwierigen<br />
Kurven und starken Steigungen konnten<br />
aber der Leistungsfähigkeit des modernen<br />
Autos nichts mehr anhaben, so dass man<br />
die Strecke vom Gurnigelhotel noch bis<br />
zum Selibühl ausdehnte. Die nun neun<br />
Kilometer lange Strecke stellt an Wagen<br />
und Fahrer ernste Anforderungen. Scharfe<br />
Steigungen und kritische Kurven gestalten<br />
die Gurnigel-Rennstrecke zu einem<br />
kleineren Klausen des Voralpenlandes.<br />
Dabei wird aber der Gurnigel nie so gefährlich,<br />
dass ihn ein einigermassen erprobter<br />
Fahrer nicht wagen könnte. Gerne<br />
werden die Automobilisten, die einmal die<br />
wundervolle Szenerie der Gurnigelstrecke<br />
auf sich einwirken Hessen, in diese schöne<br />
Gegend zurückkehren.<br />
Die Unterteilung der gemeldeten Fahrer<br />
in Kategorien und Klassen verfolgt den<br />
Zweck, gleiche Chancen zu bieten, um bei<br />
einer gewissen Gleichmässigkeit der gestellten<br />
Anforderungen den Wettbewerb<br />
austragen zu können. Nicht nur die Grössenverhältnisse<br />
eines Motors, auch noch<br />
andere Umstände können einen Kampf um<br />
die Siegespalme entscheiden.<br />
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18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N« 51<br />
ist vom Berner Oberland und von Bern<br />
her leicht erreichbar. Die Organisation,<br />
deren lautlos arbeitender Apparat bis in<br />
alle Einzelheiten jedes Jahr klappte,<br />
dürfte auch dieses Jahr wieder zu einem<br />
vollen Erfolg des Gurnigel-Bergrennens<br />
beitragen.<br />
bo.<br />
Die Geschichte des Gurnigels.<br />
Das erste Gurnigelrennen fand bereits<br />
im Jahre 1910 statt. Die Veranstaltung,<br />
für die die Sektion Bern des A. C. S. zeichnete,<br />
kam auf der Strecke Dürrbach-Gurnigelhotel<br />
zum Austrag. Die beste Tageszeit<br />
fuhr der bernische Fahrer Edmond<br />
von Ernst auf Martini, indem er die<br />
Strecke in 7'27" zurücklegte.<br />
Schon vom ersten Jahr an bewies der<br />
Gurnigel seine Anziehungskraft auf Fahrer<br />
und Publikum. Die landschaftlichen<br />
Schönheiten der Umgebung und die zentrale<br />
Lage der Rennstrecke lockten jedes<br />
Jahr grössere Massen nach dem Gurnigel.<br />
Im Jahre 1911 wurde wieder ein Berner<br />
Fahrer, diesmal Max von Ernst, auf Pic-<br />
Pic, Sieger, indem es ihm gelang, den<br />
Streckenrekord auf 5'53" hinunterzudrücken.<br />
In den Jahren 1912 und 1913 sah man<br />
von der Durchführung des Gurnigelrennens<br />
ab; die darauffolgenden Kriegsjahre<br />
unterbanden ohne weiteres die Austragung<br />
des Rennens, so dass erst im Jahre<br />
1920 wieder die aktive Sektion Bern des<br />
A. C. S. den Entschluss fasste, das Gurnigelrennen<br />
nach neun Jahren Unterbruch<br />
erneut durchzuführen. Diesmal war es ein<br />
Genfer, W. Ramseyer, dem es gelang, die<br />
viereinhalb Kilometer lange Strecke bis<br />
zum Hotel mit der neuen Rekordze.it von<br />
5'21,2" zu fahren. Der Erfolg des Gurnigelrennens<br />
in diesem Jahre war über alles<br />
Erwarten gross.<br />
Zwei Jahre später, im Jahre 1922, wurde<br />
der Rekord des Genfers von dem Basler<br />
Fahrer Nieth, auf Hispano-Suiza, unter<br />
die Fünfminutenmarke hinuntergedrückt,<br />
indem er die Strecke in 4'46,2" zurücklegte.<br />
Die Rekordleistung des Fahrers wurde<br />
damals viel bestaunt.<br />
Das Jahr 1923 brachte einen wahren Rekordtag<br />
am Gurnigel. Von 46 gemeldeten<br />
starteten 40 Wagen. Die beste Zeit der<br />
Tourenwagen fuhr Mario Lepori, auf Ballot,<br />
in 4'26,6". Der gleiche Fahrer vermochte<br />
bei einem neuen Start ausser Konkurrenz,<br />
wieder auf Ballot, den Rekord<br />
auf 4'17" zu reduzieren. Er erreichte jedoch<br />
trotzdem nicht die glänzende Zeit<br />
von Georg Beck, der mit einem Bugatti<br />
bei den Sportwagen einen Rekord von<br />
4'16,8" aufstellte. Doch alle diese neuen<br />
Rekorde wurden bei den Rennwagen übertrumpft.<br />
Der italienische Rennfahrer<br />
Lampiano erledigte alle bisherigen Bestleistungen<br />
mit seinem Fiat, indem er die<br />
Zeit auf 4'2" herunterdrückte.<br />
Das Rennen von 1927 gestaltete sich zu<br />
einem grossen Erfolg der Organisatoren.<br />
Das Wetter machte gute Miene und erleichterte<br />
auf diese Weise die Aufstellung<br />
neuer Rekorde. Delmar, auf Steyr, erzielte<br />
bei den Sportwagen mit 9'15,6" einen<br />
neuen Rekord. Bei den Rennwagen triumphierte<br />
Vicomte de Moraes, auf Bugatti,<br />
mit 9*31,8". Das grosse Ereignis des Tages<br />
war, dass ein Sportwagen den Rennwagen<br />
den Tagessieg wegholte. Bei den Tourenwagen<br />
erzielte Waeny auf Chrysler mit<br />
11'13" die beste Zeit.<br />
Der Gurnigel 1929 ergab wieder in allen<br />
Blick vom Selibühl gegen die Strasse nach dem Schwefelbergbad. Im Hintergrund: Nünenen (links)<br />
und Gantrist.<br />
Im Jahre 1925 wurde das Rennen zum<br />
erstenmal auf der erweiterten Rennstrecke<br />
Dürrbach-Selibühl ausgetragen. 37 Wagen<br />
starteten bei wenig günstiger Witterung.<br />
Die beste Zeit der Tourenwagen fuhr Müller,<br />
auf Buick, in 12'21,6". Bei den Sportwagen<br />
gewann Kirchhofer auf Salmson,<br />
der bei wolkenbruchartigem Regen die<br />
drei Kategorien neue Rekorde, die unter<br />
den schwersten Verhältnissen aufgestellt<br />
werden mussten. Das anfänglich vielverheissende<br />
Wetter verwandelte sich bald in<br />
einen gelinden Wolkenbruch, so dass die<br />
Konkurrenten bei den ungünstigen Verhältnissen<br />
mit grösster Konzentriertheit<br />
fahren mussten.<br />
Bei den Tourenwagen<br />
Strecke in 15'54,2" zurücklegte. Der bekannte<br />
Fahrer Merz, auf Bugatti, stellte aufgestellten Rekord mit der neuen Best-<br />
unterbot Waeny auf Chrysler seinen selbst<br />
die für das ausserordentlich schlechte zeit von 10'50". Dr. Karrer, auf Bugatti,<br />
Wetter phantastische Bestzeit von 9'25,4" vermochte bei den Sportwagen den absoluten<br />
Rekord des Gurnigels von Delmar<br />
auf. Der Tessiner Fahrer Lepori, auf Bugatti,<br />
vermochte sich mit 10'8,8" ebenfalls mit der neuen Bestzeit von 8'48,6" zu<br />
gut zu plazieren.<br />
schlagen. Zu einer Meisterleistung gestal-<br />
KAUFEN SIE NICHTS<br />
tete sich die Fahrt des bernischen Fahrers<br />
Hans Stuber, auf Bugatti, der trotz des<br />
prasselnden Regens und der aufgeweichten<br />
Strecke einen neuen Rekord aufstellte,<br />
der zugleich als die heute noch geltende<br />
automobilistische Bestzeit des Gurnigels<br />
gilt: 8'25". Die Organisation der Sektion<br />
Bern des A. C. S. funktionierte wiederum<br />
tadellos.<br />
Unsere Rekordtabelle vermittelt einen<br />
Ueberblick über den Stand der gegenwärtigen<br />
Kategorien- und Klassenrekorde.<br />
Die gegenwärtigen Rekorde des Gurnigel.<br />
Tourenwagen<br />
Klasse Fahrer Marke Zeit<br />
1100 cem Widler (Amilcar) 14.50.4<br />
1500 » Keller (Alfa Romeo) 10.52.2<br />
2000 » Botta (Diatto) 12.29.8<br />
3000 » Moser (Bugatti) 10.56,8<br />
5000 » Waeny (Chrysler) 10.50,0<br />
8000 » Schölten (Studebaker) 11.14,0<br />
Beste Zeit der Tourenwasen: Waeny auf Chrysler<br />
(Stundenmittel 49,8 km).<br />
Sportwagen •<br />
(Salmson) 10.21,4<br />
1100 cem Kirchhof er<br />
1500 »<br />
Schneider (Bugatti) 10.13.4<br />
2000 »<br />
Strittmatter (Bugatti) 9.40,6<br />
3000 •-.» Dr Karrer (Bugatti) 8.48.6<br />
5000 » Delmar (Steyr) 9.15,6<br />
Beste Zeit der Sportwagen. Dr. Karrer auf Bugatti<br />
(Stundenmittel 61,3 km).<br />
Rennwagen .<br />
1100 cem Rampinelli (Amilcar) 9.44,4<br />
1500 » Soldati (Bugatti) 11.08,4<br />
2000 » Stuber (Bugatti) 8.25.0<br />
3000 » Merz (Bugatti) 9.46,0<br />
Beste Zeit der Rennwagen. Stuber auf Bugatti<br />
(Stundenmittel 64,1 km).<br />
Die Rekordinhaber<br />
der verschiedenen Gurnigel-<br />
Rennen,<br />
Alte Strecke 4 km 400.<br />
1910 Ed. von Ernst, Bern (Martini)<br />
1911 M. von Ernst, Bern (Pic-Pic)<br />
1920 W Ramseyer. Genf (Pic-Pic)<br />
1922 J Nieth, Basel (Hispano-Suiza)<br />
1923 Lampiano, Italien (Fiat)<br />
Neue Strecke 9 km.<br />
1925 J. Merz, Zürich (Bugatti)<br />
1927 W Delmar. Budapest (Steyr)<br />
1929 H. Stuber, Bern (Bugatti)<br />
7.27,0<br />
5.53,0<br />
5.21,2<br />
4.46,2<br />
4.02,8<br />
9.25,4<br />
9.15,6<br />
8.25,0<br />
UNNÖTIGES!<br />
Wanun wollen Sie die Kanne, die Ihr Schmieiöl enthält, mitbezahlen?<br />
Wir leihen Sie Ihnen gern — gegen ein Pfand von 50 Rp. — das<br />
Sie beim ersten Mobiloilkauf hinterlegen.<br />
Später wechseln Sie immer nur die leere Kanne gegen eine volle<br />
ein — Sie bezahlen dann nur das Oel.<br />
Damit schaffen Sie sich die Gewissheit, stets die flache 2 Kilo-Kaone<br />
Mobiloil im Wagen zu haben. Die Kanne ist völlig dicht, handlich,<br />
und nimmt wenig Platz ein. Den richtigen Oelstand können Sie<br />
stets durch Nachfüllen kleiner Mengen einhalten, genau wie es die<br />
Fabriken empfehlen.<br />
Die Sonder-Verschluss-Kapsel, die in der Fabrik aufgesetzt wird,<br />
gibt Ihnen die Garantie, dass die Kanne echtes Mobiloil enthält —<br />
das allein erspart Ihnen unterwegs zahlreiche Störungen.<br />
Mobiloil<br />
V A C U U M O I L C O M P A N Y , B A S E L
N°51 - <strong>1931</strong><br />
Die Rennstrecke.<br />
Die Gurnigelstrecke hat den Beinamen<br />
« Klausen der Mittelschweiz » nicht umsonst.<br />
An Kurvenreichtum und Höhendifferenz<br />
kann sie sich wirklich sehen lassen,<br />
und an Schönheit ist sie in ihrer Art vielleicht<br />
unübertroffen.<br />
Der Start liegt am Beginn der grossen<br />
Steigung beim Gasthof Dürrbach, auf<br />
Höhe 834 m, das Ziel bei der Stierenhütte,<br />
Punkt 1610. Auf 9 Kilometer Distanz ist<br />
somit die hübsche Höhendifferenz von<br />
776 m zu überwinden, was einer Durchschnittssteigung<br />
von 7 % entspricht.<br />
7 % machen zwar dem modernen Autler<br />
im allgemeinen keine Sorgen. Aber am<br />
Gurnigel gewinnt dieser Durchschnittswert<br />
ein etwas anderes Gesicht dadurch,<br />
dass einzelne fast ebene Stücke in der<br />
Strecke liegen, um derentwillen sich dann<br />
natürlich die Maximalsteigung um so<br />
höher hinauf bemühen muss. Tatsächlich<br />
haben die Wagen mehrmals bis 15 % zu<br />
überwinden.<br />
Gleich nach dem Start schon wird es<br />
sich zeigen, ob man sich in der gewählten<br />
Uebersetzung nicht verrechnet hat, und<br />
um das Debüt noch zu würzen, folgt auf<br />
die erste 200-Meter-Gerade eine neckische<br />
Haarnadel, die fast zum Stillstand zwingt.<br />
Bis zu Kilometer 1 haben Motor und Fahrer<br />
jedenfalls « alle Hände voll » zu tun.<br />
Von hier bis zur Einfahrt in den Wald<br />
kommt dann schon mehr Geschwindigkeit<br />
zum Wort. Aber kaum ist der Wagen im<br />
besten Schwung, schlägt die Strasse einen<br />
Haken nach links. Das nun fast ebene<br />
Streckenstück vor Kilometer 2 kann nicht<br />
ausgenützt werden, weil sofort eine Kurve<br />
nach rechts, der bekannte «finstere Kehr»,<br />
folgt, der, wenn man drin ist, scheinbar<br />
kein Ende nehmen will. Dass der «finstere<br />
Kehr» immer zu Ueberraschungen aufgelegt<br />
ist, beweist jeweils das hier immer<br />
dicht gedrängte Publikum.<br />
Der nächste Kilometer könnte, der geringeren<br />
Steigung entsprechend, einer der<br />
schnellsten sein, wenn auf halber Strecke<br />
nicht auch hier wieder ein recht trügerisches<br />
S eingeschaltet wäre. So bleibt denn<br />
nichts anderes übrig, als wenigstens vor<br />
und hinter diesem S gehörig auf den<br />
AUTOMOBIL-REVUE 19<br />
n.Riggisber<br />
« Knebel » zu treten. Das Gebüsch beidseitig<br />
der S-Kurve hat übrigens schon mehrmals<br />
eine mysteriöse Anziehungskraft,<br />
speziell auf grössere Wagen, bekundet, so<br />
dass es nicht angezeigt erscheint, sich als<br />
Zuschauer hier häuslich niederzulassen.<br />
Die Kurve vor Kilometer 3 weiss vorläufig<br />
nicht viel zu erzählen; offenbar<br />
sparen hier die Fahrer ihre Kräfte für<br />
das Duell mit der starken Steigung, die<br />
nun knapp vor dem Hotel wieder rassig<br />
einsetzt. Aber sei es nun, dass das Hotel<br />
auf Fahrer und Motor beschleunigend einwirkt<br />
oder dass wir die Steigung überschätzen:<br />
Tatsache ist, dass die Konkurrenten<br />
gerade beim Hotel vorbei wie aus<br />
der Kanone geschossen kommen. Wer den<br />
Eindruck von Geschwindigkeit sucht,<br />
kommt, wenn er sich in der Nähe der<br />
Hotelgaragen postiert, sicher voll auf<br />
seine Rechnung. Uebrigens sollen hier<br />
schon Tempi von weit über 100 Stundenkilometern<br />
gefahren worden sein.<br />
Vom Hotel bis kurz vor Kilometer 5, wo<br />
die Strasse wieder in den Wald eintritt,<br />
werden nur die ganz starken Wagen besondere<br />
Sensationen bieten können; die<br />
Steigung bremst tüchtig ab, und stärkere<br />
Kurven fehlen. Dafür aber bieten die<br />
Ränke und Windungen durch den Wald<br />
hinauf wieder um so grössere Genüsse. Die<br />
Strasse ist nun schon ziemlich schmal, und<br />
jedes Nebenaus kann für den Rennfahrer<br />
zum Steckenbleiben werden, wenn nicht<br />
zum Sprung den Abhang hinunter.<br />
Das fahrtechnisch schwierigste und anspannendste<br />
Stück aber beginnt erst, nachdem<br />
die starke Steigung nach Kilometer 6<br />
überwunden ist. Die Strasse steigt nun<br />
zwischen Gebüsch und Jungholz in unzähligen<br />
schwachen Biegungen bergan.<br />
Hier erkennt' man, wer sich aufs Kurvenfahren<br />
bei hohem Tempo versteht! Künstler<br />
scheinen sich förmlich einen Weg zu<br />
schneiden und die Kurven strecken zu<br />
können, während die weniger Routinierten<br />
mühsam von Strassenrand zu Strassenrand<br />
manövrieren. Dem Fahrtempo ist<br />
hier wirklich nur durch die Geschicklichkeit<br />
eine Grenze gesetzt.<br />
Bis beim zweitletzten Kilometer wieder<br />
eine Haarnadel zu fast völligem Abstoppen<br />
zwingt. Von hier an gilt es, nur noch<br />
die Beschleunigungskraft des Motors möglichst<br />
voll auszunützen. Noch einmal<br />
zwingt ein scharfer Richtungswechsel den<br />
Fahrer unter die 20 km, dann kann er<br />
seinen Pferden bis durchs Ziel die Zügel<br />
schiessen lassen.<br />
V«B» !*«!»••<br />
Die höfliche Verkehrspolizei — in Leipzig.<br />
Für den Platz vor dem berühmten Konzertgebäude<br />
Gewandhaus sind neue Verkehrsvor'schriften<br />
herausgegeben worden, um den<br />
sehr beträchtlichen Automobilverkehr an<br />
Konzertanlässen zu regulieren. iFahrzeugbesitzer,<br />
welche in Unkenntnis der Vorschriften<br />
falsch parkieren, werden nun weder rapportiert<br />
noch vor den Kadi zitiert, sondern<br />
finden in ihrem Wagen eine gedruckte Mitteilung<br />
folgenden' Inhaltes : «iNeue Verkehrsvorschriften<br />
regeln den Verkehr sowie das<br />
Parkieren auf diesem Platz. Ihr Wagen war<br />
nicht den Vorschriften entsprechend aufgestellt.<br />
Auf der Rückseite dieser Notiz finden<br />
Sie einen Situationsplan mit den korrekten<br />
Parkplätzen eingezeichnet. Sofern Sie weitere<br />
Auskunft benötigen, wollen Sie bitte das<br />
Verkehrsamt aufläuten.» ß<br />
Sicherung von Eisenbahnübergängen in<br />
Deutschland. Gegenwärtig schweben bei der<br />
Deutschen Reichsbahn Verhandlungen über<br />
Einführung einer wertvollen Neuerung zur<br />
Sicherung von Eisenbahnübergängen. Es<br />
handelt sich hierbei um eine Verbesserung<br />
der Schrankenbeleuchtung, insbesondere bei<br />
Nebel. Durch diese Neueinrichtung soll die<br />
Schranke bereits während der Schliessung<br />
beleuchtet werden. Die Kraftfahrer könnten<br />
daher schon aus grosser Entfernung erkennen,<br />
ob sich die Schranke schliesst oder ob<br />
die vorher geschlossene Schranke bereits<br />
wieder geöffnet ist und den Bahnübergang<br />
zum Passieren freigibt. A. E.<br />
Sie finden<br />
eine eingehende Berichterstattung in<br />
Wort und Bild über das Gurnigelrennen<br />
in Nr. 52 der Automobil-Revue.<br />
KUGEL-UND ROLLENLAGER<br />
GERINGSTER REIBUNGSVERLUST<br />
CROSSTE SICHERHEIT<br />
GENERALVERTRETUNG FÜR DIE DEUTSCHE<br />
SCHWEIZ UND KANTON TESSIN<br />
LKUNDERT<br />
LIMMATQUAI 34ZURICH<br />
TELEPHON 4-4.?90.TElEGRAMME ESSERO ZÜRICH
20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N°51<br />
Schneeräumung<br />
einmal sprechen, um den Drängern unter<br />
auf Alpenstrassen.<br />
den Autofahrern ein Bild von den ungeahnten<br />
Hindernissen zu geben, die sich jedes<br />
Die Schwierigkeiten.<br />
Frühjahr den Schneeräumungsarbeiten entgegenstellen.<br />
Wir wollen damit auch die<br />
Man vermag sich unten im Mittelland, in<br />
dem während den Monaten Mai und Juni<br />
die Witterung recht sommerlich ist, keinen<br />
anschaulichen Begriff über die enormen<br />
Schwierigkeiten der Schneeräumung auf<br />
den höhern Alpenstrassen zu machen. Erst<br />
wenn man erfährt, dass Anfang Mai auf<br />
einzelnen Strassenstrecken der Hochpässe<br />
noch sechs oder acht oder sogar zwölf Meter<br />
Schnee liegen, wird man sich staunend bewusst,<br />
wie hart das Regime des Winters in<br />
den Bergen haust und wie viele Tage die<br />
Schaufel in der harten Hand des Bergbewohners<br />
in den Schnee stechen muss, um<br />
nur ein schmales Trasse auf der Strasse<br />
freizulegen.<br />
Die Frage der frühern Oeffnung der Alpenstrassen<br />
hat ihre besondern Seiten und<br />
ist für uns vor allem mit dem Problem der<br />
ständigen Offenhaltung bestimmter Alpenstrassen<br />
eng verquickt. Untersucht man<br />
unsere Pässe nach ihrer Befahrbarkeit im<br />
Winter, so wird man rasch auf die Folgerung<br />
kommen, dass eine Mehrzahl von unsern<br />
Bergstrassen während des Winters<br />
nicht offen gehalten werden kann. Die<br />
Schneefälle sind in einzelnen Gebieten so<br />
ausgiebig und die nachfolgenden Lawinen<br />
für den Strassenbenützer so gefährlich, dass<br />
sich die Bemühungen zur Schneeräumung<br />
bei weitem nicht rentieren würden. Die<br />
Natur gebietet hier dem Strassenbenützer<br />
ein unüberwindbares Hindernis. Nehmen<br />
wir an, es würden in sechs oder mehr Jahren<br />
Traktoren gebaut, die in Verbindung<br />
mit Schneeräumungsvorrichtungen die Offenhaltung<br />
auch während der strengsten<br />
Winitarmonate erlauben, so bliebe doch das<br />
drohende Moment der Lawinengefahr<br />
Wenn man bedenkt, wie beispielsweise das<br />
Reusstal zwischen Göschenen und Gurtnellen<br />
von Lawinen heimgesucht wird, erkennt<br />
man die Zwecklosigkeit einer ständigen<br />
Offenhaltung der höchsten Alpenpässe, auf<br />
denen die Gefahr noch grösser ist, ohne<br />
weiteres.<br />
Anders stellt sich das Problem bei jenen<br />
Alpenpässen, bei denen die Schneemengen<br />
geringer sind und die Lawinengefahr gleich<br />
Am Ziel 4es Gurnla*1-R«nnens. Nebelmeer über dem Gürbetal und dem Thunersee.<br />
Null ist. Bei diesen Passübergängen Hesse<br />
sich wohl eine ständige Schneeräumung<br />
durchführen. Selbstverständlich müssten<br />
die Kosten in sorgfältige Erwägung gezogen<br />
werden, sofern im nächsten Jahr einmal<br />
ein Versuch gewagt wird, einen Pass ständig<br />
offen zu halten. Wie streng und wie<br />
zähe gearbeitet werden muss, beweisen<br />
übrigens die Bemühungen der eidgenössischen<br />
Postverwaltung, um die ständige Offenhaltung<br />
der Malojastrasse.<br />
Bei den diesjährigen Schneeräumungsarbeiten<br />
konnte man wiederum die Erfahrung<br />
machen, dass es mit dem Wegwerfen<br />
des Schnees über das Strassenbord allein<br />
nicht getan ist, denn überall dort, wo sich<br />
eine Schicht von zwei und mehr Meter von<br />
zugewehtem Schnee anhäuft, entsteht darunter<br />
eine Eisschicht, deren Beseitigung<br />
mehr Mühe bietet, als man sich gewöhnlich<br />
denkt. Diese Eisschicht erreicht eine Dicke<br />
bis zu 10 cm. Beim Weghacken dieses Eisüberzuges<br />
wird man darunter die Strasse<br />
in einem dem Fahrverkehr durchaus ungenügenden<br />
Zustand vorfinden. Die meisten<br />
unserer Bergstrassen besitzen kein so festes,<br />
aus Steinen errichtetes Fundament, wie es<br />
heutzutage für Durchgangsstrassen im Unterland<br />
gefordert wird. Fährt nun ein<br />
schwerer Traktor mit seinen Schaufelrädern<br />
während der Schneeräumung über<br />
die mit einer Eisschicht belegte Strasse, so<br />
wird er Spuren hinterlassen, die man nicht<br />
gerne sieht. Zieht man hingegen mit dem<br />
Pickel Rinnen durch die Eisschicht, so entsteht<br />
eine Fahrbahn, die man besser als<br />
«Gefahrbahn» bezeichnen würde. Aus dem<br />
Geschilderten ergibt sich die Notwendigkeit,<br />
den Unterbau und den Belag der Bergstrassen<br />
zu modernisieren. Der Versuch<br />
an einem Pass würde sich lohnen.<br />
Das Problem der Schneeräumung verdient<br />
ein ernstes Studium. Die Versuche,<br />
wie sie am Klausen begonnen wurden, sollten<br />
nächstes Jahr weitergeführt werden.<br />
Eine frühzeitige Oeffnung eines andern<br />
Passes wäre allerdings zweckmässiger,<br />
denn es ist dem fortschrittlich gesinnten<br />
Kanton Glarus wenig geholfen, wenn nicht<br />
auch der knackerige Kanton Uri die notwendigen<br />
Kredite erteilt, um die andere<br />
Seite des Passes freizugeben. Wie würde<br />
zum Beispiel eine frühzeitige Schneeräumung<br />
am Julier ausfallen? Zweifelsohne<br />
Hessen sich dort wertvolle Erfahrungen<br />
sammeln. Zudem hätten die berührten Talschaften<br />
wirklichen Nutzen daraus.<br />
Wir mussten von diesen Schwierigkeiten<br />
Bemühungen der Behörden und der Verbände<br />
um die frühzeitige Oeffnung der<br />
Pässe ins rechte Licht rücken, damit allen<br />
Initianten und allen Arbeitern der gebührende<br />
Dank zuteil wird.<br />
go.<br />
Die neue Maggiabrücke bei Ascona auf<br />
Ende Juli betriebsbereit. Noch vor vier Jahren<br />
wurde in der Tessiner Presse eine direkte<br />
Strassenverbindung zwischen Locarno<br />
und Ascona befürwortet. Die Maggia hätte<br />
in diesem Falle nahe bei der Mündung in<br />
den Langensee überbrückt werden müssen.<br />
Die Behörden entschieden sich aber für<br />
den Bau einer neuen Brücke neben der alten<br />
eisernen Brücke. Da aber die Strasse<br />
Locarno-'Ascona die Errichtung der neuen<br />
Betonbrücke neben der Eisenbrücke nicht<br />
gestattete, musste im Februar 1930 zuvor die<br />
alte Brücke um 9 Meter flussabwärts verschoben<br />
werden. Die neue Brücke hat eine<br />
Pfeilerhöhe von rund 10 Metern und überspannt<br />
in einem 90 Meter weiten Bogen den<br />
Fluss. Die 7,2 Meter breite Brücke weist<br />
eine 5,5 Meter breite Fahrbahn auf. Die Baukosten<br />
waren auf 500,000—600,000 iFr. veranschlagt.<br />
Am 29. Juli 1930 stürzte dann das Leergerüst<br />
für die neue Brück« infolge eines zu<br />
schwach bemessenen Strompfeilers unter<br />
dem Anprall der Fluten der wilden Maggia<br />
zusammen. Nach einer eingehendem Revision<br />
des Projektes durch Professor Dr. M.<br />
Ros, Direktor der eidgenössischen Materia!-<br />
prüfungsanstalt, und nach einem viermonatigen<br />
Unterbruch wurde der Wiederaufbau<br />
begonnen. Das Leergerüst konnte bis zum<br />
12. März beendet werden. Auf Ende April<br />
waren die wichtigsten Arbeiten unter Dach,<br />
so dass man den Monat Mai mit seinem<br />
Hochwasser (die Ma,e?ia bringt öfters in<br />
wenigen Stunden plötzliche Hochwasser mit<br />
einer Wasserspiegelerhöhung -bis zu 8 Metern)<br />
getrost erwarten durfte. Man hofft<br />
nun, auf Ende Juli die Brücke und die Zufahrten<br />
soweit ausrüsten zu können, dass<br />
anfangs August die Eröffnung stattfinden<br />
kann.<br />
It.<br />
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51 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />
Auto und Wirtschaftsleben<br />
Die Automobilindustrie<br />
In der Weltkrise.<br />
Als trügerisches Kennzeichen der jeweiligen<br />
Wirtschaftslage hat sich in der gegenwärtigen<br />
Zeit die Preisbewegung erwiesen,<br />
daher geht man mehr und mehr dazu über,<br />
den Mengenbewegung der Wirtschaft erhöhte<br />
Beachtung zu schenken. Als Grosskonsument<br />
von Eisen und Stahl, die<br />
Schlüsselindustrie der grossen Industriestaaten,<br />
lassen sich aus den Absatzverhältnissen<br />
der Automobilindustrie gewisse<br />
Rückschlüsse auf die Schärfe der gegenwärtigen<br />
Krise ableiten. Auf Grund der in den<br />
17 bedeutendsten Produktionsländern eingeholten<br />
Informationen berechnet das amerikanische<br />
Department of Commerce, dass<br />
die Weltautomobilerzeugung im abgelaufenen<br />
Jahre gegenüber der Vorjahresproduktion<br />
eine Abnahme um 34,6%, von 6 277 451<br />
Wagen auf 4109 231 Einheiten, erfahren<br />
hat. 1928 wurden in der Welt noch<br />
5 203 139 Wagen produziert, und selbst die<br />
1927er Produktion steht mit 4 153 966 Stück<br />
noch über der letztjährigen. In runden<br />
Zahlen ergibt die Entwicklung der Automobilerzeugung<br />
in den führenden Produktionsländern<br />
folgende Uebersicht:<br />
1929 1930<br />
Vereinigte Staaten 5 358 420 3 355 986<br />
Grossbritannien 233 925 235 676<br />
Frankreich 248 000 221950<br />
Kanada 2f>3295 154192<br />
Deutschland 60 600 70044<br />
Italien 54100 3fi 532<br />
Tschechoslowakei 14 740 16 840<br />
Belgien 7 000 4 700<br />
Russland 1706 4 425<br />
Spanien 450 4 425<br />
Oesterreich 9 110 3 200<br />
Schweden 1 758 2 400<br />
Schweiz 3 000 1000<br />
Absolut betrachtet, sind die sehr starken<br />
Produktionsdrosselungen der Automobilindustrien<br />
der meisten Länder überwiegend<br />
auf den einheimischen Absatzrückgang zurückzuführen.<br />
Prozentual sind dagegen für<br />
die Produktionseinschränkungen in noch<br />
stärkerem Masse die hauptsächlich durch<br />
den Sturz der Rohstoffpreise im Export<br />
Harmonisch, vibrierend und deutlich<br />
wird dat elektrische Tenor<br />
nach den nicht produzierenden Ländern<br />
verursachten Rückschläge verantwortlich<br />
zu machen. Das Washingtoner Handelsministerium<br />
hat berechnet, dass der Totalexport<br />
der 12 wichtigsten Ausfuhrländer<br />
1930 gegenüber dem Vorjahre um mehr als<br />
50%, von 767 955 auf 373 731 Wagen, gesunken<br />
ist gegenüber einer nur um einen<br />
Drittel gesunkenen Produktion dieser Exportstaaten.<br />
Die Entwicklung der Automobilexporte<br />
der hauptsächlichsten Staaten<br />
zeigt folgende Tabelle:<br />
1929 1930<br />
Vereinigte Staaten 536 207 237 630<br />
Kanada 101721 44 553<br />
Frankreich 49 025 91 153<br />
Grossbritannien 42 321 29 819<br />
Italien 23 689 20635<br />
Deutschland 7 784 5 665<br />
Oesterreich 2858 1474<br />
Belgien 2 723 933<br />
Das Department of Commerce stellt fest,<br />
dass die Automobilindustrie im letzten<br />
Jahre ihre Produktion im allgemeinen erheblich<br />
stärker gedrosselt hat, als dies die<br />
Absatzentwicklung erfordert hätte. Infolgedessen<br />
konnten die von der Industrie angelegten<br />
Lagerbestände und diejenigen bei den<br />
Händlern an unverkauften Wagen im Laufe<br />
des vergangenen Jahres ordentlich geräumt<br />
werden, so dass die Automobilindustrie eine<br />
eventuell eintretende Absatzbelebung bald<br />
zu spüren bekommen würde. Ein weiterer<br />
Gesundungsprozess in der Automobilindustrie<br />
ist in der durch die Absatzkrise erzwungenen<br />
Rückbildung des teihveisen<br />
überorganisierten Verteilungsapparates zu<br />
erblicken. Aehnlich wie im Benzinhandel<br />
haben auch die zahlreichen Zusammenbrüche<br />
im Automobilhandel die Lage der<br />
Händler, welche die Krise überstehen iverden,<br />
wesentlich gefestigt. Allerdings haben<br />
diese Zusammenbrüche in der ganzen Welt<br />
z. T. schon einen derart grossen Umfang<br />
angenommen, dass der Automobilindustrie<br />
neben ihren eigenen Schwierigkeiten auch<br />
noch die Sorge um die Erhaltung ihrer Verkaufsorganisationen<br />
aufgebürdet wurde.<br />
Wy.<br />
Die Beseitigung der Altwagen<br />
in Amerika.<br />
Offizielle Statistiken der amerikanischen<br />
Regierung zeigen, dass in Amerika im Jahre<br />
1930 drei Millionen alte und nicht mehr verkehrstüchtige<br />
Automobile aus dem Verkehr<br />
genommen wurden, einschliesslich der 350 000<br />
Wagen, die durch die Anwendung des «Highway<br />
Safety Plan» der National Automobile<br />
Chamber of Commerce zerstört wurden.<br />
Das Problem der alten gebrauchten Wagen<br />
schien unlösbar zu sein. Die Sicherheit auf<br />
den Landstrassen war gefährdet,, anderseits<br />
weigerten sich die Automobilhändler jedoch,<br />
die alten Wagen zu zerstören, da sie gewöhnlich<br />
einen viel zu hohen Preis dafür erlaubt<br />
hatten, um einen neuen oder besseren gebrauchten<br />
Wagen zu verkaufen.<br />
Um diesem Zustande abzuhelfen, schlug die<br />
National Automobile Chamber of Commerce<br />
in 1929 ihren Mitgliedern einen Plan vor, der<br />
ursprünglich bei der Chevrolet Company mit<br />
Erfolg Verwehdung gefunden hatte, durch<br />
dessen Anwendung sowohl dem Publikum als<br />
auch den Händlern und den Konstrukteuren<br />
geholfen werden würde.<br />
Gegenwärtig haben 87 Prozent der amerikanischen<br />
Automobilkonstrukteure diesen Plan<br />
adoptiert, der in grossen Zügen aus folgendem<br />
besteht:<br />
Für jeden neuen Wagen, den der Händler<br />
verkauft, wird ihm vom Fabrikanten eine gewisse<br />
Summe gutgeschrieben, die, je nach<br />
dem Wert des Wagens, 5 bis 24 Dollar<br />
beträgt.<br />
Für jeden gebrauchten Wagen, den er der<br />
Vernichtung übergibt, hat der Händler das<br />
Recht auf eine Prämie von 20 bis 40 Dollar,<br />
falls es sich um einen Ford handelt, auf 25<br />
bis 40 Dollar für jede andere Marke, mit Ausnahme<br />
der Wagen der Marke, die er vertritt,<br />
für die er eine Prämie von 35 bis 40 Dollar<br />
erhält. Dies solange, bis sein Guthaben beim<br />
Fabrikanten erschöpft ist.<br />
Der Händler muss einen Beweis für die Zerstörung<br />
der Fahrzeuge erbringen. Manche<br />
Konstrukteure verlangen ein Zeugnis oder die<br />
Anwesenheit eines Vertreters ihrer Fabrik.<br />
Ford zahlt ohne Ausnahme 20 Dollar pro Wagen,<br />
der ihm zur Zerstörung geliefert wird,<br />
gleichgültig, was für ein Modell oder Marke<br />
er sei. Gegenwärtig werden am River Rouge<br />
ungefähr 500 Wagen pro Tag am laufenden<br />
Bande in ihre Bestandteile zerlegt, die teilweise<br />
wieder Verwendung finden, teilweise<br />
eingeschmolzen und für die laufende Konstruktion<br />
verwendet werden.<br />
Unter dem «Highway Safety Plan» werden<br />
die Fahrzeuge nicht von den Fabriken gekauft.<br />
Der Fabrikant begnügt sich, eine Prämie<br />
für ihre Zerstörung zu zahlen. Der Händler,<br />
der für die vollständige Mutilierung der<br />
Wagen verantwortlich ist, kann sie als altes<br />
Eisen verkaufen. Die Verkaufssumme gehört<br />
ihm.<br />
Der Automobilhändler-Verband von Cleveland<br />
gründete eine Gesellschaft für die<br />
Wiedergewinnung von Materialien unter dem<br />
Namen von «Guarantee Auto Scrapping Company».<br />
Der Aufsichtsrat setzt sich aus drei<br />
Vertretern des Automobilhändler-Verbandes<br />
und aus drei Vertretern der Shawgesellschaft<br />
zusammen. Die ersteren überwachen den<br />
Gang der Geschäfte, die Höhe der Gehälter<br />
und dass die Zubehörteile nicht entfernt und<br />
separat verkauft werden.<br />
Die Kontrakte mit den verschiedenen<br />
Händlern sehen einen Preis von 35 cents für<br />
jede 100 Pfund gelieferten Materials vor.<br />
Gleichzeitig überweist die Gesellschaft 1 Dollar<br />
pro zerstörten Wagen der Kasse des<br />
Automobilhändler-Verbandes.<br />
Viele andere Gesellschaften für die Wiedergewinnung<br />
von Materialien, die über ganz<br />
Amerika zerstreut sind, sind zweifellos in der<br />
Lage, in ähnlicher Weise zu arbeiten. Uebrigens<br />
sind gegenwärtig Verhandlungen zwischen<br />
den Fabrikanten und dem «National<br />
Institute of Scrap Iron & Steel», das über<br />
400 Zweigstellen besitzt, im Gange, die die<br />
Gründung von ähnlichen offiziellen Gesellschaften<br />
für die Zerstörung alter Wagen und<br />
die Wiedergewinnung von Materialien ins<br />
Auge fassen.<br />
Abgesehen von der erhöhten Sicherheit auf<br />
den Landstrassen und der Unterstützung, die<br />
der Plan den Händlern gewährt, trägt er auch<br />
in hervorragender Weise zu der Erhaltung<br />
des nationalen Reichtums des Landes bei.<br />
Schätzungen zeigen, dass jede Tonne alten<br />
Eisens über 5 Tonnen Rohmaterialien gleichkomme,<br />
das notwendig ist, um 2000 Pfund<br />
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N°51<br />
IVme feuille<br />
Berne,lel9juinl93l Revoe<br />
Si l'automobile,.' dans sa marche triomphante,<br />
a r€duit ä Tien les arguments et meme<br />
les effectifs de la cohorte — jadis puissante<br />
— des autop'hobes, il ne lui reste pas<br />
moins, chez nous tout au moins, un adversaire<br />
puissant: les chemins de fer et, parmi<br />
ceux-ci, tout specialement les C. F. F., que<br />
l'on ne s'attendrait pas ä trouver dans un<br />
debut qui devrait laisser indifferent ou tout<br />
au moins neutre, un colosse de cette taille.<br />
Or ce geant ne veut pas risquer d'etre un<br />
jour, mSme lointain,, submerge par cet insecte<br />
eminemment prolifique qu'on nomme<br />
1'« auto ».<br />
Et il s'agite: Sans doute va-t-il declencher<br />
contre les vehicules routiers une rüde attaque.<br />
Sa plaquette n'a ete que le tir prepaTatoire<br />
et bientöt les vagues d'assaut vont<br />
aller de l'avant.<br />
Pour excuser son agression, il a charge ä<br />
l'avance nos malheureux vehicules et surtout<br />
cars et camions de tous les peches.<br />
N'ont-ils pas l'audace de travailler plus<br />
vite et ä meilleur compte que lui ?<br />
Or Qargantua — C. F. F. a bon appetit et<br />
il veut se r6server le monopole de tous les<br />
transports. Pörisse plutöt toute notre 6conomie<br />
nationale !<br />
C'est aussi un autocrate et il consentirait<br />
encore ä laisser vivre l'airto ä condition<br />
qu'elle accepte de voir augmenter ses charges<br />
et restreindre sa liberte.<br />
Mais ce Pantagruel moderne n'est pas<br />
psychologue. II ne veut pas se rendre compte<br />
combien les mesures qu'il preconise sontimpopulaires.<br />
N'a-t-on de"jä pas suffisamment d'impöts<br />
et trop peu de liberte dans la plus vieille<br />
des democraties?<br />
Et qui croit ä leur efficacite?<br />
Les chemins de fer anglais ont-ils, il y a<br />
40 ans, arrete le progr&s des autos en obligeant<br />
ä les faire precSder d'un homme porteur<br />
d'un drapeau rouee ?<br />
Monoie flmuobi] - Revue<br />
Äufos<br />
t C. F. F.<br />
Ils ont re'coltö, par contre, sarcasmes et<br />
Tidicules.<br />
Est-ce lä la moisson que recherchent les<br />
C. F. F.?<br />
Nos chemins de fer sont certes dignes<br />
d'interet et nous devons les cherir d'autant<br />
plus qu'ils nous ont coütd gros.<br />
Ensuite ils fönt vivre une quantite" de nos<br />
concitoyens.<br />
Mais est-ce ä dire qu'il faille pour sauvegarder<br />
leur Situation acquise et celles de<br />
leurs employes, bouleverser tout le pays et<br />
preteriter toute une branche d'activite industrielle<br />
et commerciale digne d'interet ?<br />
Nous ne croyons pas que le peuple suisse<br />
en jugera ainsi.<br />
II n'ignore pas les depenses somptuaires<br />
des C. F. F, qui n'ont souvent pas hesite ä<br />
construire de gigantesques travaux pour produire<br />
tres eher, mais par eux-memes, un<br />
courant electrique qu'ils auraient pu avoir<br />
bien meilleur par d'autres.<br />
Avant le Qurnigel. — Vor dem Gurnlgel-Rennen.<br />
Chalet ä l'arriY^e du Qurnlzel. — Am Ziel des Gurniielrennens: Stierenhütte mit Blick gegen Ochsen.<br />
N« 51<br />
IV. Blatt<br />
Bern, 19.) um <strong>1931</strong><br />
II sait fort bien que le personnel des C.F.F.<br />
jouit de traitements et d'avantages qui fönt<br />
d'eux de tres nets privilegies parmi les salaries<br />
suisses.<br />
En revanche il apprend chaque jour, dans<br />
les journaux, la faillite d'une entreprise de<br />
transport par camions, bien que celles-ci ne<br />
donnent, ä leurs employes, que des traitements<br />
modestes, compares ä ceux des agents<br />
de l'Etat.<br />
II se rend compte aussi du nombre considerable<br />
de personnes qui vivent de l'autornobile.<br />
Et alors il se dit qu'il ne peut depenser<br />
toute sa pitie pour les chemins de fer et<br />
ceux qui en dependent.<br />
Notre devise: «Un pour tous, tous pour<br />
un» ne doit pas etre reservee ä une seule<br />
catdgorie d'entreprises ou de personnes.<br />
Songeons ä la Situation de notre hoTlogerie,<br />
de notre Industrie dentelliere, de la<br />
construetion automobile, presque disparue ä<br />
l'exception des poids lourds, et des innombrables<br />
branches de commerce frappees de<br />
mevente.<br />
Que les C.F.F. se commercialisent d'abord.<br />
Qu'ils s'efforcent comme les autres d'attirer<br />
la clientele par des avantages toujours<br />
plus grands. Qu'ils reduisent leurs frais generaux.<br />
En un mot, qu'ils ne se figurent pas toujours<br />
n'avoir pas besoin i de compter ou<br />
croire qu'il suffit de faire serablant de compter.<br />
Ailleurs les chemjns de fer doivent combattre,<br />
en plus de la coneurrence automobile,<br />
celle de l'aviation et surtout celle de la navigation<br />
fluviale qui leur enleve une enorme<br />
Partie des marchandises lourdes.<br />
Ils n'ont pas, comme chez nous, la possibilite<br />
d'utiliser une energie electrique produite<br />
directement par chute, ni des tunnels<br />
qui eliminent completement toute coneurrence<br />
dans de vastes regions.<br />
Et pourtant ils vivent, plus ou moins bien<br />
peut-etre, mais, ce qui est certain sans se<br />
plaindre autant que nos chemins de fer suisses,<br />
bien que les transports y soient moins eher<br />
que chez nous... et completes de facilites<br />
que nous en somtnes toujours ä attendre.<br />
Et nous n'aurons pas la cruaute d'insister<br />
sur les innombrables obligations de chemins<br />
de fer comme ceux de France, par exemple,<br />
qui transportent deputes senateurs et autres<br />
autorites ä des conditions speciales et de<br />
grands blesses presque gratuitement.<br />
Les C. F. F. feraient donc bien, avantd'affronter<br />
un verdict populaire, et malgre la<br />
force du nombre de leurs employes, de reduire<br />
leur train de vie... et peut-etre bien<br />
aussi leurs tarifs.<br />
S'ils ont encore besoin d'etre soutenus ä<br />
ce moment-Iä, et bien, nous les aiderons de<br />
meilleur coeur. H. V.<br />
ZWECKMASSIGKEIT<br />
Nicht jeder verfügt über dieselbe Börse; nicht jeder<br />
kauft einen Wagen zu demselben Zweck. Der eine<br />
braucht ihn für seine täglichen Geschäftsreisen, der<br />
zweite benützt ihn für den Sport, der dritte will<br />
längere Reisen unternehmen.<br />
Und doch soll jedem, der einen Qualitätswagen fahren<br />
will, ein Talbot erreichbar sein; darum wurden uier<br />
verschiedene Modelle geschaffen:<br />
Ein 2 Lt.-Wagen uon 11 PS und 6 Cyl.-Motor<br />
Ein 2.5. Lt.-Wagen uon 14 PS und 6 Cyl.- Motor<br />
Ein 3 Lt.-Wagen uon 16 PS und 6 Cyl.-Motor<br />
Ein 4 Lt.-Wagen uon 22 PS und 8 Cyl.-Motor<br />
Leicht verschieden in den Details, besitzen sie doch<br />
alle die gemeinsame Cinie, die der Firma den bekannten<br />
Ruf eingetragen hat:<br />
LBOT<br />
IST VOLLENDET KONSTRUIERT.<br />
Wir werden uns freuen, Jhnen die uerschie*<br />
denen Modelte zu zeigen und ihre Vorzüge<br />
auf einer Probefahrt zu beweisen.<br />
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sie auf ihn bauen können bei jeder *<br />
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verlangen. Ob für den frohen Sport,<br />
für weitschweifige Touren oder für<br />
die täglichen Geschäftsfahrten, immer<br />
steht er bereit, fit und gut gelaunt.<br />
Atollen Sie sich den zyrei<br />
M.illionen, die diesem<br />
Seckszylinder zum Preise eines Vierzylinders<br />
den Vorzug gegeben haben, anschließen<br />
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24 REVUE AUTOMOBILE<br />
La route la ressuscitera.<br />
Un auteur chaux-de-fonnier, M. Loze, vient<br />
de consacrer un ouvrage au iDoubs, ce IDoubs<br />
qui fut autrefois «la grande route d'asphalte<br />
» et qui maintenant meurt döucement dans<br />
sa solitude et son isolement. :En voici l'echo<br />
dans Ja presse des Montagnes :<br />
le Douhs qui passe dans des villes comme Pontarlier,<br />
Morteau, St-Ursanne, Besancon et Verdun,<br />
fut autrefois jalonne de travaux humains, d'industries,<br />
de moulins. « Les verreries utilisaient le s&-<br />
ble et la force de l'eau, nous dit M. Loze . les charbonniers<br />
dressaient Ieur bücher. On sciait le bois,<br />
on pressait l'huile de faine, ou on moulait la farine.<br />
Helas ! les moulins ne tournent ülus et le<br />
Doubs franchit en vain les barrages inutiles. » Par<br />
suite d'une centralisation excessive. la vie des provinces<br />
s'en «st allee peu ä peu pour se concentrer<br />
a Berne ou ä Paris, alors que durant des siecles<br />
la Franche-Comte, la Bourgogne et le Jura suisse<br />
entretinrent d'importantes relations intelleotuelles<br />
ou cornmercantes.<br />
II est probable que la centralisation seule n'a<br />
•pas tout fait. Pendant le demi-siecle aue nous venons<br />
de vivre, d'autres Clements ont contribue ä<br />
plonger les regions du Doubs dans une lethargie<br />
regretta-ble. Parmi ceux-lä, il faut citer en particulier<br />
le chemin de fer qui, jusqu'ä hier, detröna le<br />
fleuve et la route comme moyen de Communications.<br />
Or, aujourd'hui tout est change. La route renait,<br />
eile revit sous le martellement continu de l'auto du<br />
touriste et du camion transportant les marchandises.<br />
C'est lä^dessus que l'on compte poür reveiller<br />
derechef les Cötes da Doubs, pour ranimer la vie<br />
dans les Franches-Montagnes et pour attirer le<br />
touriste dans le Jura neuchätelois au climat estival<br />
et hivernal si salubrc et si pur.<br />
II existe en effet un grand projet (celui que nos<br />
lecteurs connaissent. Red.), tendant ä construire<br />
une route qui relierait par voie carrossable, la die<br />
de St-Ursanne au village des Brenets. Dejä l'Etat<br />
de Neuchätel a fait commencer les travaux sur !e<br />
tronQon qui lui est reserve, se contentant, il est<br />
vrai, d'une route moins large que celle prevue.<br />
Mais rien n'empeche d'envisager une extension des<br />
travaux, du moment que le projet de la route<br />
neuchäteloise se souderait ä une route »nalogue<br />
sur territoire bernois.<br />
L'etude parle ici du million et demi que<br />
cela couterait, des six troncons prevus et<br />
continue :<br />
II est certain que l'artere projetee doublerait<br />
pour ainsi dire la valeur des forets. des terres cultivees<br />
et des p&turages qui se trouvent aujourd'hui<br />
desertes par suite du manque de Communications.<br />
D'autre part, il est ä prevoir que qua-ntite d'auberges,<br />
de moulins, de sablieres, de carrieres s'etabliraient<br />
aussitot ä proximite de la nouvelle voie<br />
i<br />
B1TUME DE JOUVENCE<br />
Le rall l'avait tu£e.<br />
EINST<br />
creee au milieu des vastes nappes boiseea et des<br />
sites particulierement interessants et oresque inconnus<br />
aujourd'hui encore du jrrand tourisme. Cette<br />
certitude s'etablit d'avance du fait que la Chaussee<br />
carrossable serait suffisanunent large pour un trafic<br />
intense, construite dans toutes les regles de<br />
l'art et portant sur un trace de pres de 50 km.<br />
La solution qu'on propose est en outre d'autant<br />
plus interessante qn'elle favoiiserait en quelque<br />
sorte le retour ä la terre. Dans un pays atteint par<br />
le chömage comme la Tegion jurassienne et neuchäteloise,<br />
il n'est pas indifferent que les bras inoccupes<br />
dans l'industrie retrouvent de l'occupation<br />
soit aux champs, soit dans l'une ou l'autre industrie<br />
nouvelle. II est hors de doute que lorsque la<br />
loute sera constiuite, les regions du Doubs epro'Jveront<br />
ä nouveau un besoin de main-d'oauvre. Les<br />
villages menaces par l'exode des indigenes se repeapleront.<br />
Une nouvelle vie renaitra sur un sol et<br />
sur les bords du fleuve qui autrefois furent actifs<br />
et florissants.<br />
Les communes franc - montagnardes devront<br />
prendre ces prochains jours une decision au sujet<br />
des subventions ä voter. On espere que Ie projet<br />
de la route du Doubs rencontrera aupres de ces<br />
populations un accueil favorable.<br />
// est hors de doute qu'un jour viendra oü<br />
la position nettement autophobe prise par les<br />
dirigeants de nos C. F. F. apparaitra aux<br />
yeux de tous comme la plus grande erreur<br />
d'administration commise depuis Ieur creation!<br />
Mais il se pourrait bien que cette politique<br />
inexplicable, contraire ä l&urs* propres interets,<br />
se trouve d'ici peu les avoir mene ä une<br />
impasse.<br />
L'inlatigable Maurice Och ne nous a-t-il<br />
pas appris, ici meme, que le Conseil d'administration<br />
du Bureau International du<br />
travail avait pre'sente ä l'Union Europeenne,<br />
une proposiiion tendant ä creer un grand riseau<br />
routier international?<br />
Voici donc la route, et par consequent<br />
l'auto, consacres comme des elements indispensables<br />
des relations internationales tant<br />
commerciales que sociales.<br />
Nous ne voyons pas bien comment la Suisse<br />
pourrait rester ä l'ecart du mouvement, ni<br />
touteiots mieux, comment les C. F. F. vont<br />
aeeepter la chosel!<br />
Tandis que si, nos chemins de fer, au Heu<br />
de s'epuiser dans une lutte sterile, s'etaient<br />
comme ceux d'ailleurs (voir tout pres de<br />
Eleganr ihrer<br />
iiahlreichen<br />
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Kein<br />
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Jahrhundert<br />
der Automatisierung<br />
ergab die Uhr mit<br />
selbsttätigem Aurzug :<br />
die " ROLLS ". Schon die<br />
kleinsten Bewegungen des<br />
Armes halten sie in ununterbrochenem<br />
Gang. In seinem<br />
hermetisch abgeschlossenen<br />
Gehäuse bewegt sich das<br />
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Kugellager der Welt. Zur<br />
Jnverwüstfichkeit und<br />
Genauigkeit der "Rolls"<br />
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maintenant avec interU l'eifort international I tout le trafic routier! Le Veteran.<br />
par E. Q. Brieger, Ingenieur, seerötaire de la C. S. N.<br />
et chronomötreur officiel.<br />
Nous avons demande ä M. Ernest Brieger,<br />
ingenieur, secretaire de la C.iS..N. et qui dirigea,<br />
avec le brio que l'on sait. le chronometrage du<br />
ler Grand Prix Automobile couru en Suisse, de<br />
nous donner un apergu de la faoon dont il s'y<br />
etait pris. II y a aimablement consenti. Nous<br />
lui laissoiiÄ donc la Parole).<br />
On mesure le temps comme on mesure<br />
n'importe quel element ! Prenons un cas<br />
concret: la mesure d'une longueur. On<br />
evaluera cette longueur au moyen d'un<br />
instrument gradue en unites de longueur.<br />
Suivant le degre d'exactitude que l'on veut<br />
obtenir, on utilisera un instrument divise<br />
en metres, centimetres ou millimetres, ou<br />
mSme encore en 1 / 100 ou 1 / 1000 de millimetre.<br />
Le prineipe de la mesure du temps.<br />
Linstrument utihse pour mesurer le<br />
temps est la montre. Suivant la precision<br />
que l'on desirera obtenir, cette piece indiquera<br />
des minutes, des secondes, des fractions<br />
de seconde. Ces fractions de seconde<br />
sont soit des 1 j 6 , des 1 / 10 , des V<br />
100'<br />
m§me des ^ooo-<br />
Ce prineipe etant etabli, examinons comment<br />
a 6te realisee la montre que le chronometreur<br />
emploie, montre qui porte le<br />
nom de chronographe.<br />
Cette piece possede trois aiguilles (fig I) :<br />
une indique les heures, une autre les minutes<br />
et la troisieme les secondes. Pour lire<br />
les heures et les minutes, il n'est pas besoin<br />
d'un dispositif pecial, l'observateur disposant<br />
d'assez de temps pour se rendre compte<br />
de l'heure au moment de l'observation. Par<br />
contre, pour relever les secondes et les<br />
fractions de seconde, le cas est different,<br />
puisque la lecture doit etre faxte instantanement.<br />
Les horlogers ont donc imaginö<br />
de superposer deux aiguilles indiquant les<br />
secondes dont une peut etre arretee ä l'aide<br />
d'un poussoir au moment de la mesure du<br />
temps, tandis que l'autre aiguille continue<br />
ä tourner. Apres avoir releve l'heure pre-<br />
Sonntag<br />
21. Juni<br />
(Beunderv<br />
feld)<br />
<strong>1931</strong> - NO 51<br />
Comment on chronometre un Grand Prix<br />
Schaufliegen<br />
4 Uhr nachm.<br />
eise qu'indique l'aiguille immobilisee, on<br />
effectue une seconde manoeuvre qui ramene<br />
cette aiguille sur celle qui a continue ä<br />
marcher. C'est le Systeme de la dedoublante.<br />
Voici donc en quelques mots le prineipe<br />
de la prise du temps :<br />
Au moment precis oü l'on veut relever<br />
l'heure, on actionne le poussoir, la dedoublante<br />
s'arrete sur la seconde ou fraction<br />
No. 1. Chronographe avec disposition d'aiguille<br />
dedoublante. Au moment oü l'on a actionne le<br />
poussoir de la dedoublante, dl etait 8 h. 22' 06" %.<br />
Comme on peut s'en rendre compte. raiguille des<br />
secondes a continue son chemin et l'heure effective<br />
lors de la prise de la photographie est 8 h. 22'<br />
49" %.<br />
Abb. 1. Chronograph mit doppelter SekundenzeigeT-<br />
Anordnung. Im Moment, in dem man den Drücker<br />
des zweiten Sekundenzeigers betätigte, war es 8 Uhr<br />
22'06" %. Wie man sieht, hat det erste Sekundenzeiger<br />
dabei seinen Weg fortgesetzt: er zeigt die<br />
Zeit der Photoaufnahme an. d. h. 8 Uhr 22' 49" %.<br />
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N«51 - <strong>1931</strong> REVUE AUTOMOBILE 25<br />
de seconde, et Ton peut ais6ment Iire le<br />
temps.<br />
Da prineipe «1« pratique.<br />
Installons-nous maintenant, vous et moi,<br />
dans la cabine de chronometrage du circuit.<br />
Tenez ce chronographe, preparez votre<br />
doigt sur le poussoir de la dedoublante...<br />
Etes-vous pret 1 Attention ! voiei la voi-<br />
W ~ 7~.~" ~ ~<br />
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^ - 5 -£L ^JS 3o__Sa| 1*0] 55<br />
6<br />
&4- os - _3i 7y . n 56_<br />
~> J o - /n n„_£2_ - jy 57_<br />
8 i J 2 . - JA 33 J2 70 QJ «_<br />
- 9 6 S - • ?f> M £$ __££ 59^<br />
2.JÖ. PS.n, 33 ^ Q 2 / u , m_<br />
Ü-6& ojoe ?g___£2 . «IM ti^<br />
H.-£ö ^IZ ?>__£& Z2.ii jL<br />
» 74t - •>, g
26 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 51<br />
Fernomnibuslinien In England.<br />
iln England sind in den letzten Jahren eine<br />
grosse Anzahl von regelmässigen Fernomnibuslinien<br />
eingerichtet worden, deren Taxen<br />
meist billiger sind als die in England sehr<br />
hohen Eisenbahntaxen. Die Eisenbahnen, die<br />
eTst letztes Jahr vom Parlament die Erlaubnis<br />
erhielten, sich an Strassenverkehrsunternehmen<br />
finanziell zu beteiligen, haben von<br />
diesem Recht zwar inzwischen sehr ausgiebig<br />
Gebrauch gemacht, indem sie eine Reihe<br />
von Unternehmen aufkauften und bei andern<br />
Teilhaber geworden sind. Es handelte<br />
sich dabei aber meist um lokale Gesellschaften,<br />
deren Linien nur zu Zubringerlinien umgestaltet<br />
werden und die sogar teilweise in<br />
das Taxsystem der Bahnen einbezogen wurden,<br />
so dass die Billette wahlweise für Bahn<br />
odeT Auto gültig sind.<br />
Im neuen, dieses Jahr in Kraft getretenen<br />
Strassenverkehrsgesetz wurde das Land in<br />
zwölf Bezirke eingeteilt, die je einem Verkehrskommissär<br />
unterstellt werden, der weitgehende<br />
Vollmachten bezüglich Konzessionierung<br />
von Omnibuslinien hat. Er hat zu entscheiden,<br />
ob eine Strasse für den verlangten<br />
Omnibusbetrieb geeignet ist, ob eine Ortschaft<br />
genügend bedient wird, ob die Taxen<br />
angemessen sind und ob keine überflüssige<br />
Konkurrenz zwischen verschiedenen Transportanstalten<br />
stattfindet. Er hat das Recht,<br />
überflüssige Linien von sich aus aufzuheben,<br />
kurz, er kann den Verkehr nach seinem Ermessen<br />
regulieren- ,,<br />
Die Eisenbahnen haben nun die Offensive<br />
ergriffen, indem sie jeweils bei den betreffenden<br />
Kommissären das Gesuch einreichten,<br />
die. Fernomnibuslinien London - Leicester,<br />
London-Cardiff, Bristol-Northhampton und<br />
einige andere zu untersagen. Sie führten<br />
an, der Verkehr auf den betreffenden Bahnlinien<br />
werde von ihnen schon in genügender<br />
Weise und zu angemessenen Taxen bedient.<br />
Die Omnibusunternehmer haben den Fehdehandschuh<br />
aufgenommen, und es wird in jedem<br />
einzelnen Falle eine Untersuchung durch<br />
den Verkehrskommissär stattfinden müssen,<br />
der je nach den Umständen entscheiden wird,<br />
ob die Konzession für die Omnibuslinie zu<br />
erneuern ist oder nicht.<br />
Die Organisation der bis jetzt noch selbständigen<br />
Omnibusunternehmer betrachtet<br />
natürlich das Verlangen der Eisenbahngesellschaften<br />
als Angriff auf ihre Unabhängigkeit<br />
und 1 als Versuch, sich auf der Strasse ein<br />
Monopol zu sichern, indem die Eisenbahnen<br />
mit Hilfe ihrer ausgedehnten Organisation<br />
alle nicht ihnen gehörigen Omnibusse von<br />
der Strasse zu verdrängen suchen.<br />
Das Publikum, das sich schon an das Vorhandensein<br />
dieser Omnibusse gewöhnt hat<br />
und natürlich besonders die billigen Taxen<br />
schätzt, interessiert sich sehr für den Ausgang<br />
der Untersuchungen, und es ist klaT,<br />
dass die Konkurrenz wohl den Eisenbahngesellschaften<br />
unnötig scheinen mag, dass<br />
sie aber dem Reisenden nicht zu leugnende<br />
Vorteile bietet.<br />
b-r.<br />
Ein englischer Verkehrstunnel.<br />
New Yorks Hudson-Tunnel, der technisch<br />
grossartigen Verkehrsstrasse unter dem<br />
Hudsonfluss, stellt England nunmehr ein<br />
ähnliches Werk von ebenso wuchtigen Ausmassen<br />
gegenüber. Es handelt sich um den<br />
Mersey-Tunnel, der unter dem Flusse gleichen<br />
Namens eine Verbindung zwischen<br />
Liverpool und Birkenhead herstellen wird.<br />
Die gesamten Baukosten für dieses Projekt,<br />
das bereits in Angriff genommen worden ist,<br />
beziffern sich auf 125 Millionen Franken. Der<br />
Haupttunnel misst drei Meilen in der Länge<br />
und mündet auf jeder Uferseite in zwei<br />
Nebentunnel, welche ihrerseits zu den oberirdischen<br />
Ein- und Ausgängen führen. Der<br />
13,2 m weite Haupttunnel wird eine 10,8 m<br />
breite Fahrbahn aufweisen, die links und<br />
rechts durch ein Trottoir eingesäumt ist. Der<br />
Fahrbahnscheitel liegt etwa 45 cm unter der<br />
Linie des breitesten Durchmessers. Die Fahrbahn<br />
wird in vier Streifen unterteilt, und<br />
zwar je einen Streifen für raschen und langsamen<br />
Verkehr in jeder Richtung. Das Bauwerk<br />
stellt die grösste Konstruktion ihrer Art<br />
in ganz Europa dar und reicht auch in ihren<br />
Ausmassen an den amerikanischen Hudson-<br />
Tunnel heran. Für taghelle Beleuchtung und<br />
wirkungsvolle Ventilation ist durch entsprechende<br />
Anlagen in reichem Masse gesorgt.<br />
Der Tunnel soll von Motorfahrzeugen<br />
mit einer Geschwindigkeit von 45 km befahren<br />
werden. Die Fassungsfähigkeit des<br />
Tunnels wird bei einer durchschnittlichen<br />
Geschwindigkeit der Fahrzeuge von zirka<br />
30 km auf 3000 Fahrzeuge pro Stunde berechnet.<br />
Es wurden über eine Million Tonnen<br />
Fels gesprengt, deren Beseitigung keine allzu<br />
grossen Kosten verursachte, weil sie zur Auffüllung<br />
eines in der Nähe gelegenen und<br />
nicht mehr benützten Docks gebraucht werden<br />
konnten. Für den Bau der Fahrbahn<br />
werden eine Viertelmillion Tonnen Material<br />
benötigt, für das Metallgerippe des Tunnels<br />
110 000 Tonnen Eisen und Stahl. Der Tunnel<br />
liegt an seinem tiefsten Punkt 50 m unter<br />
dem durchschnittlichen jährlichen Höchstwasserstand.<br />
Um Verkehrsstörungen durch ausser Betrieb<br />
gesetzte Motorfahrzeuge möglichst<br />
rasch beheben zu können, werden an. beiden<br />
Ufer-Eingängen zum Tunnel moderne Abschleppwagen<br />
ständig in Bereitschaft gestellt.<br />
Die für normalen Verkehr notwendige Ventilationsanlage<br />
wird durch ein gleichstarkes<br />
Reservewerk verdoppelt, um auch in Zeiten<br />
des Stossverkehrs eine einwandfreie und genügende<br />
Entlüftung sicherstellen zu können.<br />
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Rundenzahlen, die einem besonderen<br />
Rundenzähler unterstellt ist. Graphisch<br />
registriert er für jeden Wagen die Anzahl<br />
der durchfahrenen Runden (Abbildung 5).<br />
Die Gesamtheit der Organisation bildet<br />
gewissermassen einen homogenen Block,<br />
der sich ständig kontrolliert und eine Arbeit<br />
garantiert, die jede Unsicherheit und<br />
Ungewissheit ausschliesst.<br />
Die Niederschrift auf dem Blatt gemäss<br />
Abbildung 4 wird fortlaufend auf folgende<br />
Art kontrolliert: In jedem Moment<br />
ist das Fortschreiten des Rennens aus der<br />
graphischen Darstellung der Abbildung 5<br />
erkennbar. Zählt man die auf dem Rekapitulationsblatt<br />
figurierenden Durchfahrten<br />
zusammen, so muss diese Summe mit<br />
der Ordnungszahl des Chronometrageblat-<br />
N°51 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 27<br />
gen umwandeln, die ihn die Nummern tes und derjenigen des Durchfahrtsrichters<br />
übereinstimmen.<br />
Wie man einen Grand Prix chronometriert *> der vorbeifahrenden Wagen ebenfalls erkennen<br />
lassen. Weiter gilt es auch, das Die Funktion der Zeittafel and der Tafel<br />
Die Zeit wird gemessen, wie man irgend<br />
ein Element misst. Nehmen wir ei-<br />
4...<br />
nometreur s zu steigern, indem man den<br />
— Eine Stunde ... Ja ... Eine Stunde ... optische Erkennungsvermögen des Chro-<br />
des Rennverlaufes.<br />
nen konkreten Fall an: Die Messung einer — Achtung! Nummer 68, 66, 74... «4», Chronographen mit einem Vergrösserungsglas<br />
versieht, welches das Ablesen meterposten auf ein besonderes Blatt die<br />
Alle 1 fünf Runden schreibt der Chrono-<br />
Länge. Eine Länge wird mittels eines sagten Sie...<br />
— Ja, 42 Minuten ... 2...<br />
der Zeiten auf dem Zifferblatt erleichtert. Zeiten heraus, die die Wagen zum Zurücklegen<br />
von fünf Runden benötigten.<br />
— Achtung, Nummer 58, 72... Und schliesslich ist es möglich, auch die<br />
— Und 21 Sekunden. Ja, stimmt, Nummer<br />
70 ist um 1 Uhr, 42'21" vorbei. tern, indem man eine elektrische Auslöse-<br />
vollständig die Bekanntgabe der Zeiten<br />
Bedienung des Chronographen zu erleich-<br />
Für das Publikum genügt diese Angabe<br />
— Und die Nummern 68, 66, 74, 58<br />
nach jeder Runde würde nur zu Konfusionen<br />
führen.<br />
und 72 I<br />
Auf der Rennverlaufs-Tafel wird den<br />
Gehilfen die von den Fahrzeugen durchlaufene<br />
Rundenzahl vom sogenannten<br />
Pointeur übermittelt, die beim Rundenzählen<br />
ein ähnliches System, wie das im<br />
Cou<br />
Chronometerposten benützte, anwenden.<br />
b-m.<br />
in Längeneinheiten abgeteilten Instrumentes<br />
bestimmt. Je nach dem Grad der<br />
angestrebten Genauigkeit kommt dabei<br />
ein in Meter, Zentimeter, Millimeter oder<br />
sogar Hundertstel- oder Tausendstel-Millimeter<br />
unterteiltes Instrument in Frage.<br />
Das Prinzip der Zeitmessung.<br />
Das zur Zeitmessung benützte Instrument<br />
ist die Uhr. Je nach der Genauigkeit,<br />
die man mit ihr erzielen will, wählt<br />
man eine Uhr, die Minuten, Sekunden oder<br />
gar Bruchteile von Sekunden anzeigt. Bei<br />
diesen Sekunden-Bruchteilen handelt es<br />
sich um ü, l /io, V 100 oder gar 7«»o. Nachdem<br />
wir mit dem Prinzip bekannt sind,<br />
wollen wir uns mit der vom Chronometreur<br />
benützten Uhr bekannt machen, einer<br />
Uhr, die Chronograph genannt wird.<br />
Der Chronograph hat drei Zeiger (Figur<br />
I): Einer der die Stunden anzeigt, einer<br />
für die Minuten und einer für die Sekunden.<br />
Zur Ablesung der Stunden und<br />
Minuten bedarf es keiner besonderen Vorrichtung,<br />
da der Chronometreur über genügend<br />
Zeit verfügt, um sich über die<br />
Stunde der Beobachtung Eechenschaft abzulegen.<br />
Anders verhält es sich dagegen<br />
mit der Ablesung der Sekunden und Sekunden-Bruchteile,<br />
da diese augenblicklich<br />
geschehen muss. Die Uhrmacher<br />
sind deshalb auf den Gedanken gekommen,<br />
zwei Sekundenzeiger übereinander<br />
anzuordnen, von denen der eine im Momen<br />
der Zeitannahme mit einem Drücker<br />
stillgesetzt werden kann, während der andere<br />
weiterläuft. Nachdem man die Zeit,<br />
die der stillgesetzte Zeiger anzeigt, abgelesen<br />
hat, lässt man diesen Zeiger durch<br />
einen zweiten Handgriff wieder auf den<br />
andern aufschliessen.<br />
Abb. 5. Graphische Darstellung der von jedem Wagen<br />
zurückgelegten Rundenzahlen und Stellung des<br />
Wagens im Rennen.<br />
Fig. No 6. Graphique du nombre de tours effectues<br />
par chaque voiture et position des voitures.<br />
Die Praxis in Wirklichkeit.<br />
Es macht sich nicht gut, wenn man von<br />
6 Wagen 5 entwischen lässt. Gestatten<br />
Sie mir, Ihren Platz einzunehmen, und ich<br />
werde Ihnen zeigen, wie man ein Rundstreckenrennen<br />
chronometriert.<br />
In erster Linie benötigt man eine geeignete<br />
Organisation und Methode und<br />
einen Stab von Mitarbeitern, die gleichzeitig<br />
mit Augen und Händen zu arbeiten<br />
wissen.<br />
Die Organisation.<br />
Oer Chronometreur A. Da ein Chronometreur<br />
nicht mehr als zwei Augen im<br />
Kopf hat, ist es ihm beim Durchfahren<br />
mancher Wagen unmöglich, gleichzeitig<br />
die Wagennummern zu erkennen, den Sekundenzeiger<br />
des Chronographen anzuhalten<br />
und auch noch Notizen auf dem<br />
vor ihm liegenden Blatt vorzunehmen, obschon<br />
nach längerem Training und bei<br />
methodischem Arbeiten in äusserst kurzer<br />
Zeit gar manches geschehen kann<br />
(Die Geschwindigkeit der Wagen beträgt<br />
In einigen Worten lässt sich also das<br />
Prinzip der Zeitabnahme wie folgt zusammenfassen:<br />
In genau dem Moment, in<br />
dem man die Zeit feststellen will, betätigt<br />
man einen Drücker. Der Doppelzeiger<br />
hält auf der Sekunde oder dem Sekunden-<br />
Bruchteil an und dieser Zeitwert kann<br />
nun leicht abgelesen werden..<br />
I Theorie und Praxis.<br />
Wir werden uns nun zusammen in der<br />
Chronometreurkabine des Rundstreckenrennens<br />
installieren. Sie werden den<br />
Chronographen halten und zur Vorsorge<br />
schon jetzt Ihren Finger auf den Drücker<br />
des abstoppbaren Sekundenzeigers legen.<br />
Sind Sie bereit t Achtung, schon kommt<br />
Wagen Nummer 70 dahergefahren<br />
vor dem Chronometerposten<br />
Pfssst Lesen Sie nun die Zeit unter<br />
dem Zeiger, den Sie stillgesetzt haben.<br />
*) Abbildungen 1, 2, 3, 4, auf Seite 23 und 24.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
ungefähr<br />
200—220 Stundenkilometer, was einer<br />
Fortbewegung von 60 m pro Sekunde* entspricht).<br />
Der Chronometreur muss deshalb<br />
seine Ohren in ein zweites Paar Au-<br />
vorrichtung für den Drücker anbringt.<br />
Dank diesen Vervollkommnungen geht<br />
dem Chronometreur die Arbeit spielend<br />
leicht von der Hand, er hat sich nur noch<br />
damit zu befassen, die Zeiten abzulesen<br />
und sie zusammen mit der Nummer des<br />
vorbeifahrenden Wagens auf ein Blatt zu<br />
notieren, das für jede Vorbeifahrt eine<br />
Ordnungszahl trägt. (Abbildung 2).<br />
Der Durchfahrtsrichter. Hinter dem<br />
Chronometreur hält sich eine Person auf,<br />
deren Arbeit sehr wichtig ist: Wir nennen<br />
sie den Durchfahrtsrichter. Der<br />
Durchfahrtsrichter trägt in einem Carnet<br />
(Abbildung 3) die Nummern aller vorbeifahrenden<br />
Wagen ein, wobei die Eintragung<br />
wieder neben Ordnungsnummern zu<br />
stehen kommt, die mit den Ordnungsnummern<br />
auf dem Blatt des Chronometreurs<br />
korrespondieren. In jeder Gefechtspause<br />
nehmen der Chronometreur und der<br />
Durchfahrtsrichter einen Vergleich zwischen<br />
ihren Nummerneintragungen vor,<br />
und die Ordnungszahlen ermöglichen dabei<br />
eine sofortige Kontrolle.<br />
Der • Chronometreur B. Er ersetzt nötigenfalls<br />
den Chronometreur A, aber seine<br />
Hauptarbeit besteht im Ausfüllen des Rekapitulationsblattes<br />
(Abbildung 4), das<br />
den Verlauf des Rennens erkennen lässt.<br />
Als Unterlage dient dem Chronometreur B<br />
das Notizblatt des Chronometreurs A. Mit<br />
einiger Uebung lässt sich auf dem Rekapitulationsblatt<br />
der Ablauf des Rennens<br />
wie auf einer Filmleinwand verfolgen,<br />
man erkennt darin besondere Anstrengungen<br />
der Fahrer, ihre Misserfolge, die Zeit,<br />
die sie zum Abfahren einer Runde benötigen<br />
usw.<br />
Dann kommt die Ober-Kontrolle der<br />
V^rk^hvsf^eknfk<br />
Die Verkehrsampel « Bediene dich selbst ».<br />
In der Stadt Feueilbach in Württemberg ist<br />
jetzt versuchsweise eine Verkehrsampel aufgehängt<br />
worden, die von den sich nähernden<br />
Fahrzeugen automatisch bedient wird. 30 m<br />
vor der in Frage kommenden Strassenkreuzung<br />
nämlich sind im Pflaster über den ganzen<br />
Fahrdamm reichende 'Kontakte angebracht,<br />
ebenso am Fahrdraht der Strassenbahn.<br />
Werden diese Kontakte von passierenden<br />
Fahrzeugen in Tätigkeit gesetzt, so<br />
leuchtet die Ampel in der Gegenrichtung auf<br />
d'ie Dauer von 7 Sekunden und sperrt so<br />
während dieser Zei't den Verkehr. Die neue<br />
Einrichtung wird von Fachkreisen mit grossem<br />
Interesse beachtet und dürfte zumindest<br />
eine wertvolle Anregung auf dem Gebiete<br />
der Verkehrsregelung darstellen. K. K.<br />
Neuartige Wegweiser. Die Stadt Hamburg,<br />
welche sich seit Jahren die Orientierung<br />
in den Strassen durch Wegweiser<br />
sehr angelegen sein liess, und seinerzeit<br />
als eine der ersten Städte beleuchtete<br />
Wegweiser einführte, ist nunmehr einen<br />
weitern Schritt in der Strassenkennzeichnung<br />
vorangegangen. Man wollte vor allem<br />
die Ausfahrt aus der Stadt nach den verschiedenen<br />
Ueberlandstrassen erleichtern.<br />
Zu diesem Zweck wurden im Zentrum<br />
gelbe Wegweiser mit schwarzem Rand<br />
und der Aufschrift der nächsten Ortschaft<br />
aufgestellt. Die Tafeln unterscheiden sich<br />
voneinander in der Form, indem für jede<br />
der Ausfallstrassen ein anderes Wegweiserformat<br />
gewählt wurde. Der Fahrer,<br />
der eine bestimmte Ueberlandstrasse erreichen<br />
will, braucht bei der Ausfahrt<br />
aus der Stadt nur nach den gleichartig<br />
geformten Schildern Ausschau zu halten,<br />
um die richtige Route einzuschlagen.<br />
Die Tafeln tragen in den Aussenquartieren<br />
keine Ortsbezeichnung<br />
mehr, da ja durch ihre Form die Orientierung<br />
nach den verschiedenen Richtungen<br />
möglich ist. B.<br />
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