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E_1931_Zeitung_Nr.094

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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag, 17. November <strong>1931</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

27, Jährgang. - N° 94<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralbiatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden DIenstao and Fnltsg Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Haib]9hrllcn Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portosncblag, REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

•otern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche ßsttellung 30<br />

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deren Raum 45 Cts. (ür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti»<br />

Grossere Inserate nach Seitentaril.<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erseheinen der Nummern<br />

Eidgenössische Finanzen<br />

Die Welt ist voller Klagen. Jeder Tag<br />

raunt uns das Wort Krise zu. Gelehrte und<br />

Volkswirtschafter streiten sich über kommende<br />

Formen der Wirtschaft, über Preis- und<br />

Lohnabbau. Daneben spielen Hand in Hand<br />

Zollfragen die wichtigste Rolle. Einheimische<br />

Kraft und Arbeit sollen geschützt werden,<br />

ohne dass man Gefahr läuft, sich zu isolieren.<br />

Man darf trotz allem nicht Pessimist oder<br />

gar Fatalist werden. Die Schwere der Zeit<br />

will aber ernst genommen sein.<br />

Unser Land hat zweierlei Gründe hierzu.<br />

Unsere Zölle erfüllen zwei Aufgaben. Einmal<br />

unserer Privatwirtschaft den unbedingt<br />

notwendigen Schutz angedeihen zu lassen,<br />

und zweitens unserm Staat die lebensnotwendigen<br />

Finanzen zuzuführen. Heute haben<br />

unsere obersten Behörden erkannt, dass das<br />

was lebensfähig ist. nicht unter dem eisigen<br />

Sturmwinde der Weltwirtschaftskrise erstarren<br />

oder zugrundegehen darf. Sicherlich<br />

besteht Gefahr, dass nicht alle gewerblichen<br />

und industriellen Betriebe die Krise ohne Zusammenbruch<br />

überstehen.<br />

Die Weltwirtschaftskrise wird aber auch<br />

unbedingt auf die Finanzlage des Bundes einen<br />

nicht unbedeutenden Rückschlag ausüben.<br />

Bis heute konnte er umgangen werden,<br />

da die starken Einfuhrmengen bei einer<br />

Verschlechterung der Wirtschaftslage wenigstens<br />

dem Bundesfiskus einen vorübergehenden<br />

Nutzen brachten. Die zu erwartende baldige<br />

Sättigung des Marktes wird automatisch<br />

ein Abschwellen der Einfuhr herbeiführen.<br />

Anderseits muss der Inlandmarkt geschützt<br />

werden, in einem Augenblick da der<br />

Auslandsmarkt aufs schärfste unterbunden<br />

wird.<br />

Damit aber muss mit einem Rückgang der<br />

Zolleinnahmen gerechnet werden. Auch die<br />

Stempelsteuererträgnisse, einige Jahre en vogue,<br />

werden sicherlich stark zurückgehen.<br />

Die Situation ist demnach klar und deutlich.<br />

Die eidgenössische Kriegssteuer fällt laut<br />

dem einschlägigen Verfassungsartikel mit<br />

Ende 1932 dahin. Hoffen wir mit aller Bestimmtheit,<br />

dass an ihre Stelle keine direkte<br />

Die vorletzte Liebe<br />

der schönen Frau Erzsebet.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(4. Fortsetzung)<br />

Bisher erschienener Inhalt:<br />

Der ErzähleT der Geschichte hat sich seit einigen<br />

Tagen auf einem ungarischen Landgut als<br />

Verwalter niedergelassen. Er ist als Landesfremder<br />

noch völlig Neuling in Ungarn. Sein erster,<br />

bedeutsamer Bekannter ist der «Herr Vizegespan»,<br />

ein ungarischer Adeliger. Der Financier des<br />

liederlichen Aristokraten, der kriecherische, aber<br />

schlaue Jude Katzenstein, befindet sich soeben bei<br />

dem neuen Verwalter auf Visite.<br />

r «Was führt Sie zu mir, Herr Katzenstein,»<br />

unterbrach ich die volkswirtschaftlichen Erörterungen<br />

meines Besuchers.<br />

«Wenn ich noch fragen darf, die Frau<br />

Mama auch gesund? No, das freut mich. Man<br />

hört so selten etwas Gutes. Gekommen bin<br />

ich mit einem schönen Gruss vom Gyuri<br />

bäesi, oder wie man so sagt, vom gnädigen<br />

Herrn von Szöky, und er lasst Ihnen bitten,<br />

wann es Ihnen so ausgeht, so sollen Sie<br />

ihm besuchen. Je balderer, desto besserer.<br />

Und weil ich gerade durchfahr' bei Ihnen von<br />

wegen dem, weil morgen Markttag ist in<br />

Arokfalva, hat er mir gesagt, ich soll zulhgehen<br />

und Ihnen das sagen.»<br />

Im leise singenden Tonfall eines Opernrezitativs<br />

hatte der Bote seine etwas gewundene<br />

Rede beendet. Während seines<br />

Vortrages hatte ich Müsse, sein Aeusseres zu<br />

studieren.<br />

Ein kleines, mageres Männchen in mittle-<br />

Bemerkungen zum Voranschlag 1932.<br />

Bundessteuer treten muss. Die Lage zeigt<br />

uns, auf welch wackeligen und unsichern<br />

Füssen unser ganzes eidgenössisches Finanzsystem<br />

aufgebaut ist und wie vorsichtig es<br />

gilt, vorzugehen und uns vor gefährlichen<br />

Konjunkturen zu schützen.<br />

Der eidgenössische Finanzminister hat das<br />

Budget für das kommende Jahr aufgestellt.<br />

Es konnte nicht erfreulich ausfallen. Bei<br />

418,3 Millionen Fr: Ausgaben und 409,1 Millionen<br />

Fr. Einnahmen ergibt sich ein Defizit<br />

von 9,2 Millionen Fr. Daraus gilt es Schlüsse<br />

zu ziehen. Sie können nur auf das Wort<br />

c Sparen » eingestellt sein. Die Weltdepression<br />

wird sich erst bei uns in den nächsten<br />

Monaten im vollen Masse auszuwirken beginnen.<br />

Es ist deshalb auch ganz unwahrscheinlich,<br />

dass die budgetierten Bundeseinnahmen<br />

von der Wirklichkeit übertroffen<br />

werden.<br />

Erwähnenswert ist allerdings, dass trotz<br />

der Weltwirtschaftsdepression die Einfuhrzölle<br />

um 7,5 Millionen Fr. höher angesetzt<br />

wurden, als im Jahre <strong>1931</strong> und dass mit einem<br />

Ertrag des Benzinzolles von 35 Millionen<br />

Fr. gerechnet wird, eine Summe, die um<br />

2,2 Mill. Fr. höher steht als 1930. Wie sich<br />

aus der Einfuhr der Automobile ergebe, dürfe<br />

mit einem grössern Benzinkonsum gerechnet<br />

werden. Leider aber steht den grössern Einnahmen<br />

immer noch keine höhere Abgabe<br />

gegenüber. Das heisst, es bleibt beim Benzinzpllvierte!<br />

und der riesigen finanziellen<br />

Belastung des Automobilinhabers. Eine Tatsache,<br />

die tief zu bedauern ist, da gerade in<br />

schweren Depressionszeiten die Wirtschaft<br />

von der allzu grossen, sehr schwer ertragbaren<br />

finanzielle Belastung befreit werden<br />

sollte.<br />

Soll unserer Wirtschaft ein Aufbau sichergestellt<br />

werden, so muss auf alle Fälle in<br />

unserer Subventionspolitik mit allem Ernst<br />

gestoppt werden und darf auch ein Ausbau<br />

unserer Sozialversicherungen nur vorsichtig<br />

operiert werden. Denn es darf nicht vergessen<br />

werden, dass die Tilgung unserer<br />

Staatsschuld nicht verlangsamt werden darf<br />

ren Jahren, in dessen Gesicht man auf den<br />

ersten Anblick nichts bemerkte wie eine übergrosse,<br />

fleischige Nase, über der ein Paar<br />

verscheierte, dunkle Augen träumerisch in<br />

die Welt blickten. Das Gesicht über dem<br />

kleinen Kinn, das unter der Nase fast verschwand,<br />

war von einem schwarzen Etwas<br />

umrahmt, von dem man nicht wusste, ob es<br />

ein Vollbart sei, oder etwas, was nur zum<br />

Zwecke des Rasierens vorübergehend dieses<br />

edle Männerantlitz verunzierte. Unter der<br />

Riesennase sprossten einige gekrauste Härchen,<br />

die eine Art Schnurrbart vortäuschen<br />

sollten, während den Schädel ein schwarzes,<br />

glanzloses Kraushaar bedeckte, das verschwitzt<br />

nach allen Richtungen am Kopf<br />

klebte. Man konnte nicht sagen, er trug<br />

Kleider, sondern diese hingen an ihm wie an<br />

einem Kleiderrechen. Der Rock ging ihm bis<br />

zu den Knien, die ausgediente Kavalierhose<br />

musste einstmals einem Riesen Goliath gehört<br />

haben, und die ausgetretenen, ehemaligen<br />

Knöpfelschuhe bewiesen durch die ein-<br />

und dass die Einlage in den Fonds für die<br />

Alters- und Hinterlassenenversichenmg bereits<br />

heute 22,8 Millionen Fr. verschlingt. Das<br />

sind gewaltige Summen, mit denen positiv<br />

gearbeitet werden könnte.<br />

Da auch unser eidgenössischer Regiebetrieb,<br />

die S.B.B., heute sich in recht schwieriger<br />

Lage befindet, so sollten in den nächsten<br />

Jahren alle überflüssigen Ausgaben, aber<br />

auch alle etatistischen Geldakkumulationen<br />

vermieden werden können. Mit dem Anlegen<br />

von Fonds, mit dem Ausbau sog. Sozialversicherungen<br />

durch vermehrte finanzielle Belastung<br />

des Einzelnen ist es nicht getan. Weniger<br />

der Staat, denn der Bürger sollte in der<br />

Lage sein, sich Kapita! bilden zu können, sich<br />

am Sonntag sein Huhn in der Pfanne zu halten,<br />

dann wäre dem gesamten Volke und damit<br />

auch dem Staate geholfen. D<br />

Betrachtungen<br />

zum heutigen Strassenverkehr.<br />

Beobachtungen eines langjährigen Fahrers.<br />

Wer die heutigen Verkehrsverhältnisse objektiv<br />

zu beurteilen vermag, dem drängen<br />

sich immer wieder allerhand Wünsche und<br />

Anregungen auf zur Verbesserung der jetzigen<br />

Zustände. Dass an den jetzigen Zuständen<br />

noch vieles verbessert werden kann,<br />

wird mir jeder aufrichtige Autofahrer zugeben<br />

müssen, auch wenn meine Kritik sehr oft<br />

gerade die Kollegen vom Rad trifft. Als Fahrer<br />

mit mehr als lOjähriger Praxis gestatte<br />

ich mir diese Kritik.<br />

me bis zum Diskant des dreifach gestrichenen<br />

C, «wenn er gesagt hat, Katzenstein, durch das Dunkel des Zimmers scharf hin...<br />

getrocknete Schmutzkruste, dass das vergangene<br />

Jahr reich an aussergewöhnlich im Tempel gehen und schwören können, wurstfratze, der Kopf Katzensteins.<br />

zahlbar am 1. 12., dann hat man am 1. 12. in der Türspalte erschien, wie eine Hans-<br />

schweren Niederschlägen war. Das Drolligste<br />

war, dass dieser europäische Assyrier waT er, ich kann Ihnen das gar nicht sagen. Sie was zu gebrauchen benötigen?»<br />

dass sein Geld da war. Freilich... kleinlich «Gnädiger Herr, vergessen Sie nicht, wenn<br />

trotz der heissen Jahreszeit in einem kurzen, Alles war ihm zu teuer, noch a Prozent Rabatt<br />

und noch a Prozent Skonto und noch ärgerlich, «aber jetzt — doch halt! Wenn<br />

«Gut, gut, Herr Katzenstein,» knurrte ich<br />

schäbigen Halbpelz steckte, dessen Kragen<br />

ein von Motten zerfressenes Katzenfell von und noch und noch. Er war ein Schmutzian, Sie schon da sind. Warum nennt man Herrn<br />

weisslichgelber Farbe schmückte.<br />

aber ein Kavalier.»<br />

von Szöky eigentlich Gyuri bäesi?»<br />

«Was sind Sie eigentlich bei Herrn von<br />

Mit singender Stimme hatte er seine Botschaft<br />

heruntergeleiert.<br />

«Wissen Sie, gnädiger Herr, Gyuri, das ist<br />

Szöky?»<br />

auf ungarisch Georg, und bäesi, das ist so,<br />

' Der Gefragte hob mit nachdenklicher wie wenn man sagt — Onkelchen Georg.<br />

Ich war in die Betrachtung des Boten so 'Miene die Schultern hoch, so dass sein Kopf Aber Sie sprechen das nicht gut aus. Man<br />

vertieft, dass ich nicht bemerkte, dass er eine •wie bei einer Schildkröte zwischen den Schultern<br />

fast verschwand.<br />

«Na, danke schön, Herr Katzenstein. Aber<br />

sagt: Djuri badschi.»<br />

Antwort erwartete.<br />

«Und was kann ich dem Gyuri bäesi sa-<br />

«Was ich bin?»<br />

sagen Sie noch, kennen Sie hier in der Um-<br />

gen,» kam es im Tonfall eines Vorbeters zu<br />

mir herüber.<br />

«Ja so! Wann sind Sie wieder bei Herrn<br />

von Szöky?><br />

«Nooo — bis um zehn in der Nacht bin ich<br />

in Szarokfalva und so bis um zwölf in der<br />

Nacht bin ich dort fertig, denn ich habe eigentlich<br />

nur mit Blau und Epstein zu tun ...<br />

nooo und so bis in der Früh, bis der Gyuri<br />

bäesi aufsteht, bin ich wieder zu Haus.»<br />

«Dann bestellen Sie, ich käme gegen Abend<br />

hinüber.»<br />

«Vor'n Nachtmahl oder nach'n Nachtmahl?»<br />

«Gegen sechs Uhr. Bestellen Sie meine besten<br />

Grüsse.»<br />

«Wenn Euer Gnaden, vielleicht einmal etwas<br />

zu gebrauchen benötigen, der verstorbene<br />

Herr von Kohlmeier war auch meine<br />

Kundschaft, er war etwas kleinlich, aber<br />

wenn er gesagt hat,» hier hob er seine Stim-<br />

Fahrende Verkehrskontrollen.<br />

Wer auch wochentags fährt, wird bemerken<br />

müssen, wie oft es immer noch vorkommt,<br />

dass Radfahrer sich an- Lastwagen<br />

anhängen um sich ziehen zu lassen. Wie gefährlich<br />

diese Sache ist, weiss man zur Genüge.<br />

Leider muss ich feststellen, dass dies<br />

oft sogar im Einverständnis mit dem betreffenden<br />

Lastwagenführer geschieht. Ein Kreuzen<br />

mit einem solchen Fuhrwerk ist immer<br />

eine sehr kritische Sache. Es kann aber nicht<br />

Aufgabe der Automobilisten sein, diesen Zuständen<br />

selbst Abhilfe zu schaffen. Tch habe<br />

kürzlich in einem Artikel über Basler Verkehrsfragen<br />

die Frage aufgeworfen, ob nicht,<br />

wie schon in verschiedenen Schweizerstädten<br />

und in verschiedenen Staaten des Auslandes,<br />

eine fahrende Verkehrskontrolle geschaffen<br />

werden könnte. Ich meine damit nicht<br />

die Kontrolle wie sie der Kanton Bern ausübt,<br />

wobei jeder Fahrer seine Papiere zu zeigen<br />

hat, sondern Polizei auf Motorrädern, die<br />

die Schweizerstrassen abfahren, resp. die<br />

betreffenden Kantonsgebiete, und nur den<br />

Zweck haben, Fussgänger, Radler, Fuhrwerke<br />

und Motorfahrzeuge besser fahren zu lehren<br />

und für strikte Beobachtung der Vorschriften<br />

zu sorgen hätten. Natürlich kann<br />

man für solche Posten nur höfliche Leute<br />

brauchen, die mit den Verkehrsverhältnissen<br />

sehr gut vertraut sind. Die Notwendigkeit<br />

einer solchen Mannschaft ergibt sich auch<br />

aus vielen andern Vorkommnissen.<br />

Wie oft muss ich z.B. nachts mich über<br />

schlecht abgeblendete Scheinwerfer ärgern.<br />

Es ist dem Fahrer vielleicht gar nicht bewusst,<br />

dass seine Scheinwerfer-Abblendung<br />

ungenügend ist, denn es kommt nicht selten<br />

vor, dass die Lampen zu sehr in die Höhe<br />

gerichtet sind und somit die Abblendung nicht<br />

genügend ist, auch wenn sie eingeschaltet<br />

wird. Es genügt keinesfalls, Duplolichter zu<br />

haben, wenn der Winkel der Laterne zur<br />

Strassenoberfläche nicht stimmt. Dies konstatiert<br />

der Fahrer des betreffenden Wagens<br />

aber viel weniger als der entgegenfahrende<br />

Wagenlenker. Man kann dagegen letzterem<br />

nicht zumuten anzuhalten, um den andern auf<br />

seine Lichter aufmerksam zu machen. Dies<br />

wäre auch wieder Sache der Verkehrsorgane,<br />

resp. einer fahrenden Kontrolle.<br />

Unbeleuchtete Fahrzeuge.<br />

Ein besonderes Augenmerk dürfte auch auf<br />

die immer noch sehr zahlreichen Velos und<br />

Fuhrwerke gerichtet werden, die Nachts ohne<br />

oder mit ganz ungenügender Beleuchtung<br />

fahren Es braucht dabei nicht immer darauf<br />

gepocht zu werden, dass dies und das Vorschrift<br />

sei. Besser ist es, den Fehlbaren darauf<br />

aufmerksam zu machen, wie sehr er sich<br />

selbst in Gefahr befindet. Leider finden auch<br />

die sog. Katzenaugen für Velos, als Ersatz<br />

eines Schlusslichtes, immer noch nicht genügend<br />

Verwendung. Dann gibt's aber auch<br />

Velobeleuchtungen, die blenden. Es sollte hier<br />

wie beim Auto auf blendungsfreie Scheinwerfer<br />

gehalten werden. Also auch hier eine<br />

Aufgabe für fahrende Verkehrspolizei!<br />

Den Lastwagenführern möchte ich ans<br />

Langsam kroch der Kopf wieder zwischen<br />

den Schultern hervor.<br />

«Was ich bin? Wenn er was braucht, bin<br />

ich der Katzenstein, wenn ich was brauch',<br />

bin ich der Jud.» Ich lächelte. «Gnädiger<br />

'Herr, Sie können leicht lachen. Aber iiieh?<br />

Was soll ich machen, wenn der Privatdiskont<br />

auf 6% notiert?»<br />

«Na, ich dachte nur so, Herr Katzenstein.<br />

Also vergessen Sie nicht, morgen gegen<br />

sechs Uhr. Und einstweilen meine besten<br />

Grüsse.»<br />

Pinkas Katzenstein stülpte sich den zerknitterten,<br />

steifen Hut auf den Kopf, der<br />

ihm bis auf die abstehenden Ohren ging.<br />

Dann folgte umständlich die Bewegung des<br />

Schuhreinigens, bis er, langsam nach rückwärts<br />

rutschend, mit ununterbrochenen<br />

Vorbeter-Verbeugungen verschwand.<br />

Ich zog die Lampe tief und nahm meine<br />

unterbrochene Arbeit wieder auf. Zögernd<br />

klinkte wieder die Tür auf... ich blickte


Herz legen, möglichst rechts zu fahren. Dass<br />

oft ein Signal von hinten nicht gehört wird,<br />

soll nicht als Entschuldigung gelten dürfen,<br />

besonders da nicht, wo Platz genügend vorhanden<br />

ist, um auf der rechten Strassenseite<br />

fahren zu können.<br />

Gutsichtbare Richtungsanzeiger.<br />

Den Richtungsanzeigern dürfte ebenfalls<br />

mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht werden.<br />

Die Autos mit Richtungsanzeiger sind<br />

ja nicht mehr selten. Sehr selten sind aber<br />

diejenigen Fahrzeuge, bei denen der Zeiger<br />

wirklich von hinten und von vorne gut gesehen<br />

werden kann. Besonders bei Lastwagen<br />

kommt es nicht selten vor, dass der<br />

Zeiger von nachfolgenden Wagen gar nicht<br />

gesehen wird, weil die Ladebrücke viel breiter<br />

gebaut ist als der Führersitz. Gerade am<br />

Führersitz sind aber die Zeiger meist befestigt<br />

und somit unsichtbar für den überholenden<br />

Wagen. Wenn nun im Moment des Ueberholens<br />

der Lastwagen gerade über die Strasse<br />

nach links abschwenken will? Ein Zusammenstoss<br />

ist fast unvermeidlich. Kürzlich habe<br />

ich in der Innerschweiz einen solchen Fall<br />

gesehen. Der Lastwagenführer hatte zwar<br />

verlangsamt. Der Zeiger war gerichtet. Nun<br />

hat aber der von hinten kommende Chauffeur<br />

das Verlangsamen als Zeichen zum Anhalten<br />

beurteilt, und schon war die Bescherung da.<br />

Sehr erfreulich ist, dass auch im Kanton<br />

Bern die Orange-Blinklichter erlaubt sind.<br />

Gerade diese Richtungsvorrichtung hat den<br />

Vorteil, gut sichtbar zu sein. Man braucht<br />

die Lämpchen nämlich nicht unbedingt vorne<br />

zu befestigen, sondern kann sie gut auf den<br />

hinteren Kotflügeln oder am Karosseriedach<br />

in der Mitte der Wagenseite anbringen, wo<br />

sie von allen Seiten gut sichtbar sind, ohne<br />

zu weit herauszuragen.<br />

Ein eidgenössisches Strassenverkehrsamt,<br />

das über einheitliche Verkehrsregelung zu<br />

wachen hätte, wäre aber am Platze. Es wäre<br />

aber zu wünschen, dass in einem solchen<br />

Amte keine Bureaukraten sitzen, sondern<br />

Leute mit grosser Praxis auf der Strasse.<br />

Diesem Amte könnten dann auch die oben<br />

angeregten fahrenden Kontrollen unterstellt<br />

werden.<br />

Die Beschaffenheit der Strassen.<br />

Mit Genugtuung stelle ich fest, dass viele<br />

Kantone bemüht sind, wenigstens die Durchgangsstrassen<br />

zu verbessern. Es muss aber<br />

in dieser Hinsicht noch sehr viel geleistet<br />

werden, bis man von einem guten Strassennetz<br />

reden kann. Einen besondern Uebelstand<br />

bilden besonders die zu tief versenkten Dolendeckel.<br />

Oft sind diese Deckel schön mit<br />

Asphält überdeckt, aber das genügt nicht,<br />

wenn das Niveau des Deckels einige Zentimeter<br />

unter dem Niveau der Strassenoberfläche<br />

bleibt. Noch weniger angenehm,<br />

ja sogar gefährlich wirken Wasserabläufe,<br />

wie sie an manchen Strassen zu finden sind.<br />

Vielerorts weist die Strasse eine so geringe<br />

Breite auf, dass man beim Ueberholen oder<br />

auch beim Kreuzen genötigt ist, bis an den<br />

äussersten Strassenrand herauszufahren. Dann<br />

hat man aber auch das zweifelhafte Vergnügen,<br />

mindestens einen Ablaufrost zu<br />

überfahren. Diese Roste sind nun aber nach<br />

unten gewölbt, so dass der Wagen richtig<br />

geschüttelt wird, was sogar zerbrochene<br />

Federn verursachen kann. Leider muss ich<br />

annehmen, dass die Beamten des betr. Baudepartements<br />

keine Kenntnis von der Unmöglichkeit<br />

solcher Dolendeckel haben, da sie<br />

weder als Auto-, noch als Velofahrer<br />

Strassenbenützer sind.<br />

Ich begreife auch jeden Fussgänger, der<br />

lieber auf der Strasse spaziert als auf dem<br />

Trottoir, wenn er auf der Strasse einen glat-<br />

ten Boden findet, ohne Wasserlachen und<br />

Schmutztümpel. Auch auf grobkörnigem Kies<br />

lässt sich weniger gut gehen als auf dem<br />

glatten Strassenbelag! Dasselbe gilt vom<br />

Radfahrer, der lieber in der Mitte der Strasse<br />

fährt als auf dem holperigen Strassenrand.<br />

Dies alles sind Uebelstände, die oft bei den<br />

zuständigen Organen nicht bekannt sind oder<br />

zu wenig beachtet werden, weil, wie bereits<br />

Natlonalratskommlsslon und<br />

Verkehrsgesetz.<br />

Am 13. November hat die nationalrätliche<br />

Kommission in Genf getagt zur Bereinigung<br />

der Differenzen zwischen den Beschlüssen<br />

des Nationalrates und denen des Ständerates.<br />

Das offizielle Communique lautet:<br />

«Die nationalrätliche Kommission für das<br />

Bundesgesetz über den Motorfahrzeug- und<br />

Fahrradverkehr hat am 13. ds. unter dem<br />

Vorsitz von Herrn Pfister (Winterthur) in<br />

Genf Stellung genommen zu den durch die<br />

Beschlüsse des Ständerates geschaffenen<br />

Differenzen. Den Verhandlungen wohnten bei<br />

die Herren Bundespräsident Häberlin und<br />

Dr. Rothmund, Chef der Polizeiabteilung.<br />

Die wesentlichen Beschlüsse der Kommission<br />

sind die folgenden :<br />

Art. 3. Der Ständerat hat beschlossen, die<br />

Vorschrift, wonach dauernde Beschränkungen<br />

auf Nichtdurchgangsstrassen durch die<br />

Kantone dem Bundesrat vorher zu unterbreiten<br />

sind, zu streichen. Die Kommission beantragt,<br />

eine-Bestimmung aufzunehmen, wonach<br />

gegen Verfügungen, die dauernde Beschränkungen<br />

enthalten, innert 30 Tagen beim Bundesrat<br />

Beschwerde erhoben werden kann.<br />

Art. 23. Entgegen dem Beschluss desStänderates,<br />

im Gesetz zu bestimmen, dass die<br />

Verwendung von Anhängewagen nur gestattet<br />

ist, wenn das Gesamtgewicht von Motorfahrzeug,<br />

Anhänger und Ladung 15 Tonnen<br />

nicht übersteigt, beantragt die Kommission,<br />

die Festsetzung des Höchstgewichtes des Lastenzuges<br />

der bundesrätilchen Voüziehungsverordnung<br />

zu überlassen. Ueberdies hat sie<br />

sich für Festhalten auch am Beschluss des<br />

Nationalrates ausgesprochen, wonach der<br />

Bundesrat auf dem Verordnungswege Ausnahmen<br />

für Spezialfahrzeuge bis zum Maximalgewicht<br />

von 13 Tonnen (Ständerat: 12<br />

Tonnen) zulassen kann.<br />

'"'<br />

Art. 25/26. Gemäss Beschluss des Ständerates<br />

hat der Bundesrat für alle Motorfahrzeuge<br />

Höchstgeschwindigkeiten auf demVeTordnungswege<br />

festzusetzen. Demgegenüber<br />

hält die Kommission am Beschluss des Nationalrates<br />

fest: Für schwere Motorwagen<br />

setzt der Bundesrat Höchstgeschwindigkeiten<br />

auf dem Verordnungswege fest. Für andere<br />

Motorfahrzeuge kann er Vorschriften<br />

über die Höchstgeschwindigkeit auf dem<br />

Verordnungswege erlassen.<br />

Im übrigen stimmt die Kommission, mit<br />

Ausnahme von einigen untergeordneten Punkten,<br />

den Beschlüssen des Ständerates zu.<br />

Zu Art. 52bis (besondere Versicherung für<br />

Strolchenfahrten usw.) hat die Kommission<br />

noch nicht Stellung genommen, da er im<br />

Ständerat noch nicht zu Ende beraten worden<br />

ist.<br />

ÄUTOMOBTL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 94<br />

gesagt, deren Beamte nicht auf den Strassen<br />

verkehren. Es wäre also sehr angebracht,<br />

Strassenpolizei - Mannschaften entsprechend<br />

auszubilden, welchen nicht nur die Erziehung<br />

der Fahrer und des Publikums obzuliegen<br />

hätte, sondern deren Rapporte über Strassenzustände,<br />

Verkehrshindernisse, Unzulänglichkeiten<br />

und Aehnliches auch entsprechend gewürdigt<br />

werden müssten.<br />

gi.<br />

Beratungen und Eingaben zum Verkehrsgesetz<br />

Ein Vergleich.<br />

Setzt man die Forderungen der Strassenverkehrsliga,<br />

die wir in Nummer 93 veröffentlicht<br />

haben, in Vergleich mit dem Ergebnis<br />

der Differenzenbereinigung durch die<br />

Nationalratskommission, so zeigen sich die<br />

nachstehenden Diskrepanzen: Die Nationalratskommission<br />

schlägt zu Artikel 3 des Verkehrsgesetzes,<br />

der dauernde Beschränkungen<br />

des Verkehres auf Nichtdurchgangsstrassen<br />

einer Genehmigung des Bundesrates unterstellen<br />

will, eine abweichende Fassung vor.<br />

Durch das Rechtsmittel einer Beschwerde<br />

beim Bundesrat, die auf 30 Tage befristet ist,<br />

soll gegen Verfügungen dieser Art angefochten<br />

werden können. Die abweichende Regelung<br />

dürfte nicht die gewünschten Garantien<br />

bieten, dass Verkehrsbeschränkungen nach<br />

einheitlichen Gesichtspunkten durchgeführt<br />

werden müssen.<br />

1<br />

Der durch den Nationalrat eingeführte Absatz<br />

4 zum Artikel 17, der dem Bundesrate<br />

das Recht zum Erlass eines Nachtfahrverbotes<br />

für schwere Motorlastwagen des Gütertransportes<br />

gibt, blieb in seiner unerwünschten<br />

Fassung stehen.<br />

Das in Artikel 23 verordnete Höchstgewicht<br />

des Lastenzuges soll nach dem Antrag der<br />

Kommission der bundesrätlichen Vollziehungsordnung<br />

zu überlassen sein. Im weitern<br />

hält die Kommission an der Festsetzung des<br />

Maximalgewichtes für Spezialfahrzeuge auf<br />

13 Tonnen fest. Diese Regelung entspricht<br />

der Minimalforderung der schweizerischen<br />

Strassenverkehrsliga.<br />

Die nationalrätliche Kommission hat in der<br />

Frage der Höchstgeschwindigkeiten Rückgrat<br />

behalten. Sie hält an. der Formulierung in<br />

den Artikeln 25 und 26 fest, worin für schwere<br />

Motorwagen eine Aufstellung von Höchstgeschwindigkeiten<br />

auf dem Verordnungswege<br />

durch den Bundesrat zu erfolgen hat. Der<br />

Erlass von ziffernmässigen Höchstgeschwindigkeiten<br />

für andere Motorfahrzeuge ist dem<br />

Entscheid des Bundesrates anheimgestellt. Der<br />

Bundesrat kann ziffernmässig die Geschwindigkeiten<br />

begrenzen, wenn triftige Gründe<br />

vorliegen, er muss aber diese Beschränkungen<br />

nicht vornehmen.<br />

Das Communique 1 der Nationalratskommission<br />

erwähnt im weitern, die Kommission<br />

habe im grossen und ganzen den Beschlüssen<br />

des Ständerates zugestimmt, davon ausgenommen<br />

seien nur einige untergeordnete'<br />

Punkte. Wir sind daher verpflichtet, auf jene<br />

Forderungen der Strassenverkehrsliga hinzuweisen,<br />

die während der Bereinigung der<br />

Differenzen nicht zur Behandlung gekommen<br />

sind, oder bei denen die bestehende Fassung<br />

der zugehörigen Artikel in einer ungenügenden<br />

oder unerwünschten Formulierung, die<br />

den Interessen der Strassenbenützer zuwiderläuft,<br />

belassen wurde.<br />

Die schweizerische Strassenverkehrslig;<br />

stellt im Interesse der Unfallverhütung die<br />

Forderung einer Beleuchtungspflicht für alle<br />

Strassenfahrzeuge (Art. 32) auf. Sie erachtete<br />

als notwendig, dass der Fussgänger<br />

auch die Zeichen der Fahrzeugführer (Art. 34,<br />

AI. 2) zu befolgen habe. Im weitern lehnt sie<br />

die Haftung für fremdes Verschulden ab und<br />

sieht in der Eisenbahnhaftpflicht (Sachschaden<br />

inbegriffen) das Maximum der tragbaren<br />

Haftung (Art. 36). Sie stellte das Begehren<br />

nach einer geordneten, gleichmässigen und<br />

raschen Rechtssprechung mit Beschränkung<br />

des Gerichtsstandes auf den Wohnort des Beklagten<br />

(Art. 44). Die Versicherung des<br />

Strolchenfahrers auf Kosten des Motorfahr-<br />

:eughalters lehnt sie als unmoralisches Prinzip<br />

ab (Art. 52 bis). Der Rückgriff der SUVA<br />

will sie auf jene Fälle beschränkt wissen, in<br />

denen der Unfall durch Verschulden des Dritten<br />

herbeigeführt worden ist (Art 53). Die<br />

Einführung einer Fachkommission zur Vorbereitung<br />

und Begutachtung aller Fragen, sowie<br />

der neuen Vorschriften auf dem Gebiet<br />

des Verkehrswesens erachtet die schweizerische<br />

Strassenverkehrsliga als absolute Notwendigkeit<br />

(Art. 65 bis). Schliesslich weisen<br />

wir noch darauf hin, dass das alte Postulat,<br />

es seien die Einnahmen des Bundes aus dem<br />

Motorfahrzeugverkehr für den Ausbau des<br />

Automobilstrassennetzes und für die Anlage<br />

von Fussgängerstreifen und Radfahrwegen<br />

zu verwenden, noch nicht erfüllt ist (Art.<br />

67 bis).<br />

Unser Vergleich ergibt stärke Diskrepanzen<br />

zwischen dem heutigen Stande der Beratungen<br />

des Verkehrsgesetzes und den zwölf Forderungen<br />

der schweizerischen Strassenverkehrsliga.<br />

Wir sehen den Verhandlungen der<br />

eidgen. Räte mit Bangnis entgegen und legen<br />

nachdrücklich unsere Verwahrung ein gegen<br />

weitere Verschlechterungen des Gesetzes,<br />

wie sie besonders bei den Beratungen im<br />

Ständerat eingeschoben werden. lt.<br />

T. C. S. und nationalrätliche<br />

Kommission.<br />

Eine Eingabe.<br />

Der Verwaltungsrat des T. C. S. überreichte<br />

der nationalrätlichen Kommission anlässlich<br />

der Genfer-Tagung eine Eingabe, worin die<br />

Rede ist von den Meinungsverschiedenheiten<br />

der beiden Kammern über das Bundesgesetz<br />

zum Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr. In<br />

seinem Memorandum macht der Verwaltungsrat<br />

des T. C.S. auf jene Punkte aufmerksam,<br />

mit denen er sich nicht einverstanden<br />

erklären könnte. Es wird darauf<br />

hingewiesen, dass der Gesetzesentwurf schon<br />

in der nationalrätlichen Fassung weittragende<br />

Unvollkommenheiten enthalte, die<br />

einen schwerlich annehmbaren Kompromiss<br />

darstellen. Der Ständerat habe dann den<br />

Entwurf in eine unannehmbare Vorlage umgewandelt<br />

und damit eine prekäre Lage geschaffen.<br />

Das Memorandum des T. C. S. spricht sich<br />

dann zu folgenden Artikeln des Nähern aus:<br />

Art. 3 (Strassen, die nicht dem Durchgangsverkehr<br />

geöffnet sind); Art. 23 (Maximalgewicht<br />

der Motorlastwagen); sehr ausführlich<br />

über Art. 25 (Schnelligkeitsgrenzen); Art. 32<br />

(Beleuchhinsrspflicht für Fahrzeuge); Art. 36<br />

(Strolchenfahrten).<br />

Schlussendlich wird betont, die Textfassunsr<br />

des Nationalrates sei ein Kompromiss,<br />

in dem die von den Automobilisten geforderten<br />

Konzessionen bis aufs äusserste getrieben<br />

seien. Der vom Ständerat postulierte Inhalt<br />

sei vollends unannehmbar und würde bei<br />

Annahme die Automobilfahrer zwingen, sich<br />

am Zustandekommen des vorliegenden Entwurfes<br />

zu desinteressieren. Man würde es<br />

vorziehen, sich weiterhin den Unvollkommenheiten<br />

eines veralteten Konkordates zu<br />

unterwerfen. Wir werden auf das Memorandum<br />

zurückkommen<br />

go.<br />

Die Resultate<br />

des Photowettbewerbes der «Illustrierten<br />

Automobil-Revue» sind in Nr. 4 enthalten,<br />

die in wenigen Tagen erscheinen wird.<br />

gebung vielleicht einen Herrn... einen<br />

Herrn...» ich kramte in der Brieftasche.<br />

«Ich kenn' alle Leut' hier.»<br />

' «...einen Herrn Oberst Hans Leopold Freiherr<br />

von Gratt?»<br />

•Ob ich ihn kenn'! Sehen Sie, das ist einer<br />

von denen, der was ein Baron ist, aber<br />

in Wirklichkeit, unter uns gesagt, ist er ein<br />

Schnorrer, wenn Sie wissen, was das ist.<br />

Was lachen Sie? Ein Mensch, der alles billiger<br />

bekommt als wie bei mir, ein Mensch,<br />

der das ganze Jahr von mir kein Geld<br />

braucht, wo ich so billige Zinsen rechne!<br />

Was soll man von solche Leute denken?!<br />

Ich kann Ihnen sagen, da ist der Gyuri bäesi<br />

anders.»<br />

«Na, ich danke schön, Herr Katzenstein.»<br />

«Meine Hochachtung, gnädiger Herr. Ihr<br />

ganz ergebener... meine Verehrung... und<br />

wenn Sie etwas benötigen sollten...» Endlich<br />

war ich allein.<br />

Am Spätnachmittag des kommenden Tages<br />

stand mein Oberzeremonienrneister, Hofmarschall,<br />

Leibkammerdiener, Staatskutsoher,<br />

Kammerdiener, Pferdewärter, Kammerzofe<br />

Jan Szivak, über das ganze Indianergesicht<br />

grinsend, vor meiner angespannten<br />

Staatskarosse. Im ersten Augenblick überlegte<br />

ich, ob das Einsteigen ratsam sei, denn<br />

'dem äusseren Anscheine nach musste der<br />

Kasten unter mir im Niedersetzen in tausend<br />

Scherben gehen. Davor, mit hängenden Köpfen,<br />

zwei dickbauchige, stichelhaarige Ackergäule.<br />

Unwillkürlich dachte ich an die feurigen,<br />

in allen Muskelfasern zitternden Jucker<br />

und den eleganten, federleichten Jagdwagen<br />

des Vizegespans und den Nationalkutscher<br />

mit der unnahbaren Miene eines enterbten<br />

Magnaten, als mich die Stimme Szivaks aus<br />

meinen Gedanken aufschreckte.<br />

«Bitf scheen, gnä' Herr.> Mit abgezogenem<br />

Filz lud er mich mit einem Katzenbuckel<br />

ein in meiner Staatskarosse Platz zu<br />

nehmen. Alles drehte sich mir vor den Augen.<br />

«Stiefel anziehen,» brüllte ich. Jan Szivak<br />

glotzte fassungslos zu mir herüber. «Himmelherrgott!<br />

Stiefel anziehen!»<br />

Jan Szivak traten die Augen wie einem<br />

Strangulierten aus dem Kopf, aber mit dem<br />

ersten Schritt, den ich auf ihn zumachte,<br />

drehte er sich blitzschnell um und rannte<br />

spornstreichs davon, dass die weiten, grauweissen<br />

Leinwandhosen um ihn flogen. Ich<br />

besah noch immer kopfschüttelnd die Bescherung,<br />

als mein Rosselenker wieder erschien.<br />

Er hatte endlich begriffen, aber das<br />

Schuhereinigen schien in dieser Gegend kein<br />

Nationalsport zu sein.<br />

«Ist das unser bestes Fuhrwerk?»<br />

«Bitf scheen, gnä' Herr.»<br />

Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen.<br />

Verstört kletterte er auf den Bocksitz<br />

der Arche Noah. Schon einmal war es für<br />

ihn ein schwerer Schlag, als ich ihm vor einigen<br />

Tagen befohlen hatte, bevor er mir<br />

das Essen bringe, sich die Hände zu waschen,<br />

aber nun... seit der Geschichte mit den<br />

Stiefeln war es ihm klar, dass mit mir etwas<br />

nicht richtig sei. Wozu ein vernünftiger<br />

Mensch, wenn er am Kutschbock sass, Stiefel<br />

trug...?<br />

Eine Stunde lang ging es durch staubige<br />

Akazienalleen, querfeldein zwischen Kartoffeln,<br />

Kraut und Kukuruz, und so oft ich<br />

meinen Rosselenker frug, ob es noch weit<br />

sei, antwortete er mit einem freudigen: «Jo.<br />

jo.»<br />

Am Ende eines Dorfes, das wir durchquerten,<br />

rumpelte der Wagen durch ein altertümliches,<br />

portalartiges Tor in eine parkähnliche<br />

Anlage. Jan Szivak drehte sich um<br />

und wies mit der Peitsche auf ein klobiges,<br />

schwerfälliges Gebäude, das zwischen den<br />

Bäumen auftauchte. Das typische ungarische<br />

Herrenhauskastell. Altertümlich, klotzig,<br />

ohne jeden Anspruch auf bauliche Schönheit.<br />

Ein niedriger, einstöckiger, plumper<br />

Steinkasten, dessen mächtige Mauern verrieten,<br />

dass es durch Jahrhunderte den<br />

Menschen mehr Feste als Heim bedeutete.<br />

In dem kleinen Bastiontürmchen lugte man<br />

wohl oft klopfenden Herzen nach den unabsehbaren<br />

Heerscharen der Osmanen, und<br />

wenn die gerade ausblieben, dann waren es<br />

die Slawen aus dem Norden, und schliesslich<br />

der Marschtritt der kaiserlichen Truppen, die<br />

als Befreier das noch auffrassen, was die<br />

anderen aus Versehen übriggelassen hatten.<br />

So manche hatten sich hier an diesen festen<br />

Mauern in den Kriegsstürmen der Zeit die<br />

Köpfe blutig gerannt.<br />

Am Ende des hofartigen Ausbaues, vor<br />

langgestreckten, stallartteen Gebäuden standen<br />

Leute und besichtigten ein wieherndes<br />

Fohlen, das ein halbwüchsiger Bursche...<br />

und da sah ich ihn auch schon freudig die<br />

Arme schwenkend auf mich zukommen, der<br />

blankpolierte Billardkugelkopf mit dem Mongolenschnurrbart<br />

und dem Monokel, den halbhohen<br />

Reitstiefeln und dem unvermeidlichen^"<br />

Reitstock. Mit fast überschwenglicher Herz-'<br />

lichkeit drückte er mir einmal um das andere<br />

Mal die Hand. Die offene Freude sah<br />

ihm aus den Augen.<br />

«Schön, dass Sie kamen. Schön, dass Sie<br />

kamen. Keine Entschuldigung! Ganz überflüssig,<br />

die Hauptsache, dass Sie da sind.»<br />

(Fortsetzung im


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Autostrassenvereln<br />

und Baudirektoren-Konferenz.<br />

Kürzlich wurde der Baudirektoren-Konferenz<br />

das vom Schweizerischen Autostrassenverein<br />

ausgearbeitete Schema eines Fern<br />

strassennetzes unterbreitet und speziell noch<br />

auf die Rolle verwiesen, die dieser Verein<br />

im Strassenwesen der Schweiz spielt. Im Referate<br />

des Präsidenten des Schweizerischen<br />

Autostrassenvereins, Herr Regierungsra<br />

Wenk aus Basel, wurde erwähnt, dass dem<br />

Autostrassenverein unter anderem 9 Kan<br />

tone, 32 Gemeinden, 4 eidgenössische Institutionen<br />

und 9 Landesverbände angehören und<br />

zudem mehrere Baudirektoren im Ausschus<br />

dieses Vereines tätig sind. Damit dürfte sich<br />

das Vorgehen des S. A. V., ein Fernverkehrsstrassennetz<br />

auszuarbeiten und dasselbe<br />

der Baudirektoren-Konferenz zu unterbreiten<br />

rechtfertigen.<br />

Aus den Statuten geht als Zweck des Vereines<br />

hervor, das Studium des Ausbaues des<br />

schweizerischen Hauptstrassennetzes zu betreiben<br />

und durch Vorschläge bei den massgebenden<br />

Behörden dahin zu wirken, dass<br />

dem wachsenden nationalen und internationalen<br />

Automobilverkehr ein zweckmässig<br />

ausgebautes Strassennetz zur Verfügung gestellt<br />

wird. Nebenbei wird auch die Schaffung<br />

von Nur-Autostrassen in rechtlicher<br />

wirtschaftlicher und technischer Hinsicht geprüft.<br />

Es versteht sich daraus ohne weiteres<br />

die Notwendigkeit einer engen Fühlungnahme<br />

des Vereines speziell mit den kantonalen<br />

Baudirektoren.<br />

Der Vorschlag des Fernverkehrsstrassennetzes,<br />

ober den wir früher eingehend referiert<br />

haben, wird die erste grosse Probe für<br />

die guten Beziehungen des S. A. V. mit den<br />

kantonalen Behörden sein. Zieht man die<br />

starke Vermehrung des Strassenverkehrs<br />

während der letzten Jahre in Betracht und<br />

rechnet man ferner mit der Verkehrsbelebung<br />

auf den Strassen, die durch ein engeres Zusammenarbeiten<br />

zwischen Bahn und Auto,<br />

speziell durch die Verlegung des Stückgüter-<br />

Nahverkehrs auf die Strasse, entstehen wird,<br />

hinzu, so lässt sich die Bedeutung des Vorschlages<br />

des S. A. V. erst recht ermessen.<br />

Das Schema des Fernverkehrsstrassennetzes<br />

wird berufen sein, eine eigentliche Grundlage<br />

für den Strassenbau der Schweiz während<br />

den nächsten Jahrzehnten zu schaffen und<br />

tede strassenbauliche Tätigkeit der Kantone<br />

einem sinnvollen Ganzen einzuordnen. Ueberdies<br />

vermag die Zusammenwirkung kantonaler<br />

und privater Instanzen eine günstige<br />

Wirkung auf die Finanzierung zukünftiger<br />

Strassenbauten haben. Wir hoffen auch, es<br />

möge dem vereinten Wirken kantonaler und<br />

privater Initiative gelingen, den Bund für eine<br />

Unterstützung des beschleunigten Ausbaues<br />

eines schweizerischen FernveTkehrsstrassennetzes<br />

zu gewinnen. Wir erinnern erneut an<br />

jene drei Viertel der Benzinzoll-Einnahmen<br />

des Bundes, die nicht dorthin wandern, wohin<br />

sie gehören.<br />

lt<br />

Strassenbauten als Notstandsarbeiten<br />

Im Kanton Glarus.<br />

Wie wir bereits in der letzten Numnier<br />

mitgeteilt haben, unterbreitete eine politische<br />

Partei im Kanton Glams im vergangenen<br />

Sommer dem Regierungsrat eine Eingabe,<br />

die Auskunft Über die vom Kanton und<br />

von den Gemeinden vorgesehenen Arbeitsgeleigenheiten<br />

für den kommenden Winter<br />

verlangt«. Die Anfrage wurde den verschiedenen<br />

Departementen zum Bericht und Antrag<br />

vorgelegt.<br />

Die Polizeidirektion berichtet nun ihrerseits:<br />

«Wie die Erfahrungen aus den Krisenjahren<br />

1920—1923 bewiesen haben, eigneten<br />

sich als Arbeitsausführungen zur Beschäftigung<br />

von Arbeitslosen ganz besonders Waldstrassenbauten,<br />

da hier keine qualifizierten<br />

Berufsarbeiter notwendig sind. Gegenwärtig<br />

liegen zwei grössere Waldstrassen-Bauprojekte<br />

vor. Die Arbeiten sollen über den Winter<br />

zur Ausführung kommen. » Die Baudirektion<br />

antwortete auf die erwähnte Eingabe :<br />

«Als Notstandsarbeiten im Winter <strong>1931</strong>/32<br />

kommen für den Kanton Glarus in Betracht:<br />

1. Beginn der Bauarbeiten an der Kantonsstrasse<br />

Bilten-Ussbühl. 2. Teilweise Verbreiterung<br />

der Kantonsstrasse Näfels-Oberurnen.<br />

3. Verbreiterung und Verbesserung gefährlicher<br />

Kurven an der Kantonsstrasse Glarus-Mitlödi.<br />

4. Brücke über den Escherkanal<br />

an der Bahnhofstrasse Näfels-Mollis und 5.<br />

teilweise Korrektion der Kantonsstrasse Näfels-Netstal.<br />

Zu allen diesen Bauvorschlägen<br />

liegen fertige oder in Arbeit stehende Projekte<br />

vor, so dass im entsprechenden Zeit-<br />

• punkt mit den Arbeiten begonnen werden<br />

könnte. Infolge der Schneeverhältnisse müssen<br />

die Arbeiten auf den unteren Kantonsteil<br />

konzentriert werden.»<br />

, Der Regierungsrat fügte den Ausführungen<br />

der einzelnen Direktionen noch die Aufmunterung<br />

an die Gemeinden bei, auch von<br />

sich aus der Aufgabe näherzutreten unc<br />

Arbeiten bereitzustellen. Verschiedene Pro<br />

jekte, wie beispielsweise die Strassei<br />

Schwanden-Niederental, Filzbach-Britterbergi<br />

usw. hängen davon ab, ob die Gemeinden<br />

und Korporationen mit den Projekten ein<br />

verstanden sind. Staat und Gemeinde müssen<br />

da helfen, wo die Arbeitslosigkeit Fami<br />

lien zwingen würde, an die Armenpflege zu<br />

gelangen. DeT Gedanke von Strassenbauten<br />

als Notstandsarbeiten erscheint dem Regie<br />

rungsrat zweckmässig zu sein. Er leitete den<br />

Antrag an den Landrat weiter, mit dem Er<br />

suchen, den Vorschlägen zuzustimmen, um<br />

zur Milderung der Arbeitslosigkeit möglichst<br />

bald praktisch etwas unternehmen zu kön<br />

nen.<br />

mb.<br />

Die Strasse Bern-Thun vor dem berniscben<br />

Grossen Rat. In den Beratungen des bernl<br />

sehen Grossen Rates zum Voranschlag 1932<br />

wurden Klagen wegen dem schlechten Zu<br />

stand der Strasse Bern-Thun vorgebracht,<br />

hauptsächlich darum, weil die Strasse au:<br />

einzelnen Teilstrecken zu stark gewölbt sei<br />

Die übermässige Bombierung der Strassen<br />

Oberfläche, die seinerzeit nach alten Strassenbaumethoden<br />

erstellt wurde, wirke sich<br />

im Verkehr recht ungünstig aus und vermindere<br />

vor allem die Fahrsicherheit. Ein Ver<br />

treter von Heimberg erwähnte, dass in sei<br />

ner Gemeinde allein 8 Todesfälle zu verzeichnen<br />

seien, die teilweise ihre Ursache im<br />

ungenügenden Strassenzustand habe. De<br />

eine Redner, der die Klagen der Gemeinden<br />

längs dieser Strasse vertrat ersuchte di<br />

kantonale Baudirektion um einen Umbau und<br />

verlangte eine Erklärung der Regierung,<br />

dass im Budget 1932 ein entsprechender Be<br />

trag für den Umbau vorgesehen werde. De<br />

andere Sprecher der anliegenden Gemeinden<br />

forderte in lakonischer Weise, die Regieruns<br />

möchte mir jenen Betrag, der über die bud<br />

getierten Einnahmen aus der Autosteuer hinausgeht,<br />

für den Umbau der Strasse verwen<br />

den.<br />

Der kantonale Baudirektor, Herr Bösiger,<br />

versprach eine Untersuchung über den Zu<br />

stand der Strasse Bern-Thun einzuleiten und<br />

Abhilfe zu verschaffen nach Massgabe jener<br />

Mittel, die der Baudirektion zur Verfügung<br />

ständen.<br />

Es sei bei einer Beurteilung der Strasse<br />

Bern-Thun zu berücksichtigen, dass dieselbe<br />

zu den ersten Teerstrassen des Kantons gehöre<br />

und die damals in Anwendung gebrachte<br />

Methode eben durch die neuen Verkehrsverhältnisse<br />

überholt worden sei lt.<br />

Bahnen<br />

Die S.B.B, und andere Transportunternehmungen<br />

fördern den Wintersport Für die<br />

Zeit vom 14. November <strong>1931</strong> bis zum 13.<br />

März 1932 werden auf den Stationen der<br />

meisten schweizerischen Transportunternehmumgen<br />

für Strecken von mindestens 20 Tarifkilometern<br />

nach bestimmten Wintersportstationen<br />

Sportbillette ausgegeben. Diese<br />

gelten zur Hinfahrt am Samstag und Sonntag,<br />

und zur Rückfahrt am Sonntag oder<br />

Montag, wobei dieses Jahr der ganze Montag<br />

freigegeben wird. Spezielle Billette gelten<br />

für die Weihnachts- und die Neujahrszeit.<br />

Das Vorgehen der Transportunternehmungen<br />

verdient dashalb Anerkennung, weil durch<br />

die Sportbillette der Reiseverkehr über<br />

Samstag und Sonntag gefördert wird und<br />

nicht nur die Bahnen selber, sondern auch<br />

die Hotels und die mit den Bahnen zusammenarbeitenden<br />

Autokurse erhöhte Verkehrs<br />

frequenzen erhalten werden. go.<br />

Schienenauto und Abrüstungskonferenz. Zu<br />

diesem bereits in Nr. 86 der « Automobil-<br />

Revue > angetönten Tema erfahren wir, dass<br />

die Anregung der Verkehrskreise von Annemasse,<br />

im Hinblick auf die bevorstehende<br />

Weltabrüstungskonferenz von Genf die Schaffung<br />

eines Schienenautonetzes für die umliegenden<br />

Gebiete Savoyens schleunigst an die<br />

Hand zu nehmen, massgebenden Ortes ernstlich<br />

geprüft wird. Sie hat auch neulich den<br />

Gegenstand von Beratungen im Vorstand<br />

der französischen Handelskammer in Genf<br />

gebildet, der u.a. den Bericht des zuständigen<br />

Kreisinspektors der P.L.M.-Gesellschaft<br />

zur Sache entgegengenommen hat. Obwohl<br />

das Ergebnis der bisherigen Verhandlungen<br />

noch nicht an die Oeffentlichkeit gelangt ist.<br />

so besteht doch Grund zur Annahme, dass<br />

die Verwirklichung des Planes nicht so<br />

schnell vor sich gehen dürfte, wie die Inltianten<br />

sie vorgesehen hatten. Jedenfalls<br />

scheint die Sache zur Stunde noch nicht<br />

spruchreif zu sein, schon aus dem Grunde.<br />

weil die angestellten praktischen Versuche<br />

einstweilen nicht in allen Teilen befriedigend<br />

ausgefallen sfnd und daher weitere Erfahrungen<br />

abgewartet werden sollen. H. B.<br />

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6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N" 94<br />

T. C. S.<br />

Autosektion Glarus<br />

Unierhaltungsabsnd vom 14. November <strong>1931</strong> in<br />

Ennenda. Schlagwörter und Superlative sind an<br />

der Tagesordnung. Man muss sich deshalb als Berichterstatter<br />

bei wirklich gelungenen Anlässen alle<br />

Zurückhaltung auferlegen, will man im Lob nicht<br />

allzusehr in 4 eren Fahrwasser geraten. Wenn ich<br />

aber in rückblickender Betrachtung des Familienabends<br />

der Sektion Glarus des T. C. S. doch nicht<br />

ganz davon absehen kann, so halte man es mir<br />

schon deshalb zugute, weil die Anerkennung tatsächlich<br />

auch voll und ganz verdient ist. « Das<br />

grosse Programm der kleinen Sektion. > So möchten<br />

wir den Abend kennzeichnen, dessen Durchführimg<br />

einem recht versierten Vergnügungskomitee<br />

übertragen worden war, das über einen « gewichtigen<br />

» Tafelmajor verfügte. < Grosses Programm »<br />

nicht nur in bezug auf seinen Umfang, sondern<br />

auch mit Rücksicht auf seine weitgehende Vielseitigkeit<br />

und Abwechslung, die bestimmt jeder Geschmacksrichtung<br />

und jeglicher Gemütsverfassung<br />

manch Positives zu vermitteln vermochte. Schon<br />

der äusserliche Rahmen gab dem Fest das Gepräge,<br />

indem entsprechend der Erstarkung der Sektion<br />

und der anerkannten Beliebtheit ihres gesellschaftlichen<br />

Anlasses der grösste im weiten Umkreis zur<br />

Verfügung stehende Saal, das Gesellschaftshaus zu<br />

Ennenda, für den Abend mit Beschlag belegt wurde.<br />

Das sachlich-moderne Gebäude, ein erstaunliches<br />

Zeichen von Weitblick und Generosität der dortigen<br />

Bürger, hatte trotz seiner stattlichen Ausmasse kaum<br />

genügend Platz, um im grossen Saal die frohe Gesellschaft<br />

zu fassen. Ganz abgesehen von der Bierstube,<br />

die männiglich gerne zu einem kleinen Temperatur-<br />

und « Stoff »-Wechsel aufgesucht wurde<br />

und die mit ihrem regsamen Betrieb bald an einen<br />

Münchner Bierkeller erinnerte.<br />

Zum reichlichen Souper konzertierte das starke<br />

Korps der Glarner Harmonie, das mit seinen Hotten<br />

Märschen und sauberen Weisen die Tafelfreuden<br />

anregte. Wenn sich die Tafelrunde nicht ganz konzertmässiger<br />

Stille befleissigte, so fanden die Darbietungen<br />

doch dankbare Anerkennung. Es gehört<br />

nun einmal zu den repräsentativen Pflichten: a)<br />

des Präsidenten, die Gäste zu begrüssen, und b) der<br />

letzteren, diese hochoffizielle Ansprache über sich<br />

ergehen zu lassen. Für die Gäste wurde diese Pflicht<br />

aber zum Vergnügen, denn wenn sich auch der jetzige<br />

Präsident Dr. med. Büchi alle Mühe gab, ein<br />

ernstes Gesicht zu mimen, so steckte doch der Kobold<br />

der Laune und des Witzes in seinen Ausführungen,<br />

welche alsogleich die Festatmosphäre auf<br />

das richtige Niveau brachten, so diese in einzelnen<br />

Fällen noch nicht erreicht gewesen wäre.<br />

Die aktenmässige Ueberlieferung des Abends zuhanden<br />

späterer festgebender Komitees überlasse<br />

ich gerne dem Aktuar und seinem Protokoll. Ich<br />

beschränke mich (insbesondere in Anbetracht des<br />

nicht unbeträchtlichen Schlafmankos!) lieber auf einige<br />

wenige Hinweise ohne chronologische Genauigkeit.<br />

Fest steht auf alle Fälle, dass allesamt<br />

tüchtig dazu beitrugen, um den gemeinsam gesungenen<br />

Refrain eines gelungenen Couplets in die<br />

Praxis umzusetzen. Dieser endete in der vielversprechenden<br />

Entschliessung: « Heute geh' ich nicht<br />

nach Hause! » Da die Tanzbeine (und alles übrige,<br />

was zu einem vollkommenen Ballett gehört) einer<br />

feschen Girltruppe nun einmal ein unentbehrlicher<br />

Bestandteil eines stilechten Kabarettprogrammes geworden<br />

sind, so verschrieben sich auch die Glarner<br />

eine solche Tanztruppe, weWhe leichtflüssige Abwechslung<br />

in das Programm brachte, samt entsprechender<br />

Beschäftigung für die Augen. Den musikalischen<br />

Teil ergänzte in vorzüglicher Weise ein Doppelquartett,<br />

das mit einem Zyklus fein abgestimmter<br />

Lieder alle Gemiitssaiten in Schwingung versetzte.<br />

Der warme Applaus dürfte die Sänger für ihre Gaben<br />

einigermassen entschädigt haben. Dem Humor<br />

Hess der bekannte Zürcher Humorist Altenfelder<br />

freie Zügel, wobei er aus dem Vollen eines vielerprobten<br />

Repertoires schöpfen konnte. Seine Charakterisierung<br />

ulkiger Typen ist verblüffend, und<br />

der träfe Witz, der dem urchigen Zürihegel gut zu<br />

Gesicht stand, hat denn Dutzende von Volltreffern<br />

erzielt.<br />

Eine Polonaise verwandelte das Tanzparkett, wo<br />

sich wegen der vielen Tanzlustigen nach dem Dichterwort<br />

«in der Beschränkung der Meister zeigen<br />

musste», in ein wogendes Meer farb)ger Mützen,<br />

das den Farbenreichtum der eleganten Damentoiletten<br />

gut ergänzte. Kotillons sorgten für Abwechslung,<br />

und den weniger Erfolgreichen bei diesem<br />

Glücksspiel gebe ich den vertraulichen Typ, dass<br />

man auch ohne Kotillonfigur eine flotte Tänzerin,<br />

auf das Parkett einschmuggeln konnte!<br />

Die befreundeten Sektionen St. Gallen-Appenzell<br />

und Waldstätten hatten es sich nicht nehmen lassen,<br />

am Abend der Glarner vertreten zu sein. Herr<br />

Dr. med. Zeiger, Luzern, 'übermittelte die Griisse<br />

dieser Vertreter und erinnerte in vortrefflichen<br />

Worten an die flotte Zusammenarbeit der kleineren<br />

Sektionen und die hierdurch erzielten Erfolge. Um<br />

nicht ausgerechnet der Erste zu sein, der sich empfehlen<br />

würde, wartete ich auf die ersten Anzeichen<br />

eines Aufbruches. Aber die Stunden eilten schon<br />

dem Morgen entgegen, und immer noch hielt der<br />

Festrummel die Gesellschaft in kompakter Masse<br />

zusammen. Freilich muss ich zugeben, dass ich<br />

mich in der angenehmen und gastfreundlichen Gesellschaft<br />

der Glarner gerne zum «Warten > verleiten<br />

Hess, aber deren Sitzleder scheint ebenso<br />

dauerhaft und bodenständig zu sein wie die Berge,<br />

welche das Ländchen umgeben!<br />

Auf alle Fälle hat der Abend einen durchgehenden<br />

Erfolg zu buchen, welcher der Sektion und<br />

vorab dem tätigen Komitee um so eher zu gönnen<br />

ist, als es immerhin als ein gewisses Wagnis erscheinen<br />

musste, das Fest in dem vielseitigen Rahmen<br />

durchzuführen, wie dies hier geschehen ist.<br />

Der Glarner T. G. S. hat als festgebende Sektion<br />

seinen Ruf bestätigt (und in meinem nächstjährigen<br />

Kalender zum vorneherein ein Sternleinl). b.<br />

Autosektion Waldstatte<br />

Jahresfeier. Die Schränke, die den Sommer hindurch<br />

treu die Requisiten der festlichen Winterabende<br />

bewahrten, haben sich wieder geöffnet.<br />

Smoking und grosse Toiletten nehmen wieder den<br />

Ehrenplatz im Kleiderschranik ein. N'öch hängt an<br />

ihnen kein Duft von durchtanzten, von Freude erfüllten<br />

Lichtnächten; ihre Saison beginnt erst, wenn<br />

das letzte vermoderte Laub am Boden fault und<br />

das kurze licht des Tages schon früh, im Nebel<br />

erstickt.<br />

Zu den frühesten in der neuen Festsaison gehören<br />

bereits eingewurzelter Gewohnheit gemäss in<br />

automobi]istisch-.gesellschaftlichen Kreisen die Sektion<br />

Waldstätte des T. G. S. Mitte November hissen<br />

sie die Fahne zur Jahresfeier, wie auch wieder letzten<br />

Samstag, als zum fünften Clubabend geladen<br />

wurde. Erfahrungsgemäss wuchs von Jahr zu Jahr<br />

die Grosse des Anlasses, so dass die Feier diesmal<br />

in das über einen grossen, schönen Saal verfügende<br />

Hotel «Monopol» verlegt wurde. Aber o weh — mit<br />

der Höhe der Erwartungen stieg auch die Zahl der<br />

Besucher. Brechend voll starrte der Saal, und manche<br />

Festfreudigen suchten vergeblich nach einem<br />

kleinen Plätzchen Sitzgelegenheit.<br />

So herrschte schon zu Beginn echte, frohe Feststimmung,<br />

wie man sie bei der Sektion Waldstätte<br />

nun einmal gewohnt ist. Der Blick glitt über diskretes<br />

Schwarz der Herren, spielende Farben der<br />

Damentoiletten. Herr Helmlin, der allzeit bereite<br />

und liebenswürdige Präsident der Sektion,<br />

durfte in seiner kurzen Eröffnungsansprache wohl<br />

seiner Genugtuung über den ganz ausserordentlichen<br />

Besuch Ausdruck geben. In sympathischen Worten<br />

begrüsste er die zum frohen Fest Gekommenen, besonders<br />

auch die Vertreter der Setionen Zürich und<br />

Solothurn des T. G. S., der Sektion Luzern des A.<br />

C.S., des Chauffeur-Clubs und des Polizeimännerchors<br />

Luzern — aha, solche, Sympathien sind nicht<br />

zu verachten! — sowie die Presse. Man erfuhr<br />

auch mit Bedauern von der Abwesenheit des Sekretärs<br />

Herrn Dr. Zeiger, den höhere Sektionspflichten<br />

nach Glarus gerufen hatten. Das vortreffliche Vergnügungskomitee<br />

(spiritus rector: Herr H. Zimmermann)<br />

wurde von Hrn. Helmlin zu seinem Programm<br />

beglückwünscht. Die straffe Ordnung dieser obersten<br />

«Instanz» des Abends zeigte sich sofort wohltuend;<br />

dies konstatierte auch der Präsident, der nach zehn<br />

Minuten Rede, die ihm zugestanden wurden, wohl<br />

oder übel alles gesagt haben musste. Noch ist eines<br />

aus den einleitenden Worten hervorzuheben: Die<br />

Entwicklung der Sektion ging vergangenes Jahr<br />

sehr erfreulich weiter. Bekanntlich verfügt jetzt die<br />

Sektion auch über ein prächtiges Sekretariat. Alle<br />

Jahresveranstaltungen waren sehr gut besucht.<br />

Manche von der Muse Geküssten stellten ihr Können<br />

im Laufe des Abends in den Dienst der edlen<br />

Sache. Der bekannte «Autogeisterspuker und Hexenmeister»<br />

Marfini aus Luzern demonstrierte in<br />

zwei Teilen vor dem staunenden Publikum seine<br />

unglaubliche Fingerfertigkeit und Wendigkeit, mit<br />

der er, ohne dass man den geringsten Argwohn<br />

hegte, bestimmte Zwanzigfrankenstücke in Zitronen<br />

oder Zigaretten hinein zauberte, sich aus Fesseln<br />

wand, Uhren hinter Tücher praktizierte und was<br />

dergleichen Dinge mehr sind, die dem Publikum<br />

Rätsel über Rätsel aufgaben. Schliesslich fürchtete<br />

man — wie der Berichterstatter, der neben den<br />

Zau'bermeister zu sitzen kam — wahrhaft, der teuer<br />

erkämpfte Stuhl oder die Bratwurst im Teller könnten<br />

auch noch den Hokuspokus-Befehlen des gefährlichen<br />

Mannes folgen . . Das Luzerner Sänger-<br />

Kleeblatt trat zu verschiedenen Malen auf die<br />

Bühne und sang seine reizenden, mit Dank entgegengenommenen<br />

Liedchen von Maienträumen, von<br />

Herz und Liebe. Auch die Tanzkunst kam im Programm<br />

gebührend zu Worte. Das Ballet der Tanz^<br />

schule «Mandrino» stellte zuerst zwei reizende, blutjunge<br />

Mädchen vor, die einen von zarter Innigkeit<br />

äex Bewegung erfüllten Hampelmanntanz vorführten,<br />

dann folgte eine temperamentvolle Solodarbietung<br />

«Tango», und schliesslich stockerte ein «American<br />

Girl» lächelnd und kopfwerfend in groteskem<br />

Gewand über die Bühne.<br />

In dem kleinen Schwank «De Neuseeländer« sicherte<br />

sich das Ünterhaltungskomitee wieder ein<br />

erfolgsicheres Stück, das um seine Lacher nicht besorgt<br />

sein musste. Die Liebe und der Schweinehandel<br />

kamen nach altbewährten Schwankmustern<br />

in unheilvollstes Durcheinander, so dass sich die<br />

unheilvollen Situationen, die von wahren Lachstürmen<br />

begleitet waren, ständig in grösserer Komik<br />

folgten, bis schliesslich sich alles in Minne auflöste,<br />

zum Ergötzen der Spieler und des vergnügten<br />

Publikums.<br />

Der prächtige Cotillon, ein Elfenreigen für 30<br />

Damen und 30 Herren, leitete dann zu dem zweiten<br />

Teil des Abends über, dessen Oberleitung die vortreffliche<br />

Kapelle «The Famous Band» in die Hand<br />

nahm. Nun war es den Waldstättern an den Tischen<br />

zu eng geworden, und jung und alt schwang<br />

sich sowohl zum Ländler wie zum Tango in einer<br />

gutgeeigneten Vorhalle des Hotels, wohin man sich<br />

notgedrungen infolge des Massenandranges verziehen<br />

musste. Zwischen die einzelnen Tanzdarbietungen<br />

streuten die Sänger immer wieder ein paar<br />

Gaben; auch Marfini zeigte zur grenzenlosen Verblüffung,<br />

wie man einem Herrn die Weste auszieht,<br />

ohne dass der Rock abgelegt werden muss... Bis<br />

in die früheren Morgenstunden hinein schmetterte<br />

und paukte das Orchester wacker drauflos: die<br />

WaldstätteT Hessen nicht locker und bewiesen ihre<br />

heldenhafte Abstammung. Als sich die berühmte<br />

Müdigkeit über die Tische breitete und da und dort<br />

ein schlaferfülltes Gesicht vergeblichen Kampf führte,<br />

verabschiedete man sich wieder für ein Jahr von<br />

den liebenswürdigen Mitgliedern der Sektion Waldstätte,<br />

die auch dieses Jahr wiederum auf eine gediegene<br />

Jahresfeier zurückblicken dürfen. Man wird<br />

gerne wiederkommen !<br />

Trotzdem der Sonntag mit einem nebligen, verregneten<br />

Novembertag aufwartete, der nicht sonderlich<br />

zu einer Wald- und Wiesenfahrt einlud, fanden<br />

sich ausserordentlich viele Mitglieder zum Katerbummel<br />

nach dem « Hirschen > in Hochdorf ein,<br />

wo die Stimmung noch einmal hoch anschwoll und<br />

sich männiglich bis in die späteren Abendstunden<br />

hinein im Kreise drehte. Herr Präsident Helmlin<br />

begrüsste nochmals mit kurzen Worten die vielen<br />

Anwesenden; nach ihm sprach auch der Stadtpräsident<br />

von Hochdorf, Herr Villiger, der schon am<br />

Unterhaltungsabend zu später Stunde noch seine<br />

Sympathien für das Automobil und den T. C. S. in<br />

temperamentvollen Worten kundgetan hatte. Hochdorf<br />

glich einem wahren Heerlager, so stauten sich<br />

überall die Wagen der T.CS.ler. So hat denn der<br />

Rutsch in die Festsaison mit einem glücklichen<br />

Start den Anfang genommen 1<br />

bo.<br />

Autosektion St. GaJIen-Appenzell.<br />

Jahresfeier. Wir möchten nicht unterlassen,<br />

nochmals auf die nächsten Samstag, den 21. November<br />

a. c, abends 8 Uhr. in Uhler Konzerthallen<br />

St. Gallen stattfindende Jahresfeier<br />

unserer Sektion hinzuweisen. Wer sich noch keine<br />

Plätze belegt hat. beeile sich! Vorverkauf bei Herrn<br />

H. Burk, Cigares, Unionplatz, St. Gallen.<br />

Denjenigen Mitgliedern, welche von auswärts<br />

per Auto kommen sei mitgeteilt, dass der Autopark<br />

vor dem Uhler die ganze Nacht bewacht wird. Alle<br />

T.CS.ler nächsten Samstag im Uhler!<br />

(•Weitere T.C.S.-NachricMen Seite 11.)<br />

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gegen 30.000 km Fahrstrecke, bei ununterbrochener<br />

Höchstleistung, zurück. Die Bereifungen sind noch<br />

für mehrere tausend Kilometer als fahrtüchtig bezeichnet.<br />

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N° 94 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIt-REVÖß<br />

A.CS.<br />

SEKTION BERN. Tanzabend. Die Sektion Bern<br />

des A. G. S. veranstaltet am 21. November <strong>1931</strong>,<br />

21 Uhr 30, im Burgerratssaal des Kasinos ihren<br />

traditionnellen Tanzabend. Die Tanzlustigen werden<br />

dieses Jahr durch die Rhythmen der «Teddys»<br />

angefeuert werden. Der Ruf, der dieser Kapelle<br />

vorangeht, wird allein schon für zahlreichen Aufmarsch<br />

der Mitglieder sorgen. Um Mitternacht<br />

wird wiederum ein exquisites Souper serviert. Infolge<br />

der beschränkten Platzverhältnisse kann der<br />

Vorstand nur für die im Vorverkauf bis Donnerstagabend<br />

bestellten numerierten Tischplätze Gewähr<br />

leisten. Der genaue Tischplan liegt bei der Berner<br />

Handelsbank auf. Eintrittskarten, inklusive Mitternachts-Souper,<br />

Fr. 7.50. Soweit Plätze frei sind,<br />

werden an der Abendkasse noch Karten zu Fr. 9.—<br />

verabreicht. Bewachter Autopark an der Kesslergasse.<br />

SEKTION ZÜRICH. Generalversammlung und<br />

Martinimahl. Man ist es eich gewohnt, dass die<br />

Wintergeneralversammlung der Zürcher. Sektion<br />

des A. C. S., durch den Zusammenschluss mit dem<br />

Martinimahl stets ein besonderes «Event» im<br />

Kreise der vielfachen Sektionsveranstaltungen darstellt<br />

Und es ist auch diesmal nicht anders gewesen.<br />

Bereits an der Generalversammlung waren<br />

zirka 200 Personen anwesend, deren Zahl dann<br />

für das Nachtessen auf über 350 anwuchs.<br />

Die unter dem Vorsitz von Herrn Präsident<br />

Heinrich Hürlimann am 12. November stattgefundene<br />

Generalversammlung leistete prompte Arbeit.<br />

Das von einer guten Finanzlage zeugende Budget<br />

wurde nach Kenntnisnahme der erläuternden Erklärungen<br />

des Quästors. Herrn Generaldirektor<br />

Roh. R. Steiger, einstimmig genehmigt, ebenso die<br />

Vorschläge für die Festsetzung des Eintrittsgeldes<br />

(Fr. 25.—), und des Jahresbeitrages (Fr. 40 für<br />

ordentliche und Fr. 10.— für Damen-Mitglieder).<br />

Die Versammlung nahm alsdann die Vorschläge<br />

fÜT die Neuwahl des Zentralkomitees des A. G. S.<br />

vor. Leider konnte sich Herr Heinrich Hürlimann<br />

nicht mehr dazu verstehen, eine eventuelle Wiederwahl<br />

vorzunehmen. Nachdem seine dem A. G. S.<br />

geleisteten Dienste aufs beste verdankt worden<br />

waren, beschloss die Versammlung, der Delegiertenversammlung<br />

des A. C. S. vom 6. Dezember in<br />

Langenthai die Herren Nationalrat Dr. Stadler und<br />

Kantonsrat M. iGassmann-Hanimann als Kandidaten<br />

der Sektion Zürich des A. G. S. in Vorschlag<br />

zu bringen.<br />

Ueber die Anträge der Sektion ta. Händen letzterer<br />

Versammlung referierte Herr Dr. Stadler. Museum, München, den Nagel auf den Kopf getrof-<br />

hatte, bezeugte der starke Applaus. Stockers<br />

Der Vorstand wurde ermächtigt, sich für diefen<br />

Berücksichtigung der drei Anträge duTch die Delegiertenversammlung<br />

(Herabsetzung des Anteils der schen hinein bot das Jodeldoppeltruartett des F. C.<br />

Bauernmusik funktionierte als Tafelmusik, dazwi-<br />

Zentralverwaltung am Jahresbeitrag auf min-Züricdestens 10 Franken. Aufhebung des Ver-<br />

übrige war vergnügte Stimmung bester Art. Das<br />

einige seiner prächtigen Liedervorträge, das<br />

sicherungsvertrages für Triptykversicherung undMartinimahl <strong>1931</strong> darf so einen starken ETfolgf buchen.<br />

Dank gebührt den Mitgliedern der Vergnü-<br />

Einführung der Selbstversicherung für diesen<br />

Zweck, Loslösung der Interessenahme an gungskotnmission und den übrigen Herren für ihre<br />

deT Schweiz. Strassennumerierungsgesellschaft) einzusetzen,<br />

wobei Herr Dr. Bircher den Vorstand lich gezeigt, wie sehr man im A. C. S. Zürich das<br />

erfolgreichen Bemühungen; der Anlass hat deut-<br />

dazu beglückwünschte, in diesen drei Punkten die Clubleben und die Geselligkeit auf beste Weise zu<br />

fördern vermag. S.<br />

Initiative ergriffen zu haben. Während die beiden<br />

erstem Anträge im besondern finanziellen<br />

Interesse des A. C. S. und seiner Sektionen liegen,<br />

erhält der dritte Antrag seine Begründung dadurch,<br />

dass das die meisten Kantone die Strassensignalisierung<br />

nun selbst an die Hand genommen haben<br />

und die Sektion Zürich grundsätzlich gegen jede<br />

Reklame an Orientierungstafeln ist.<br />

Mit Beifall aufgenommen wurde der Antrag<br />

des Vorstandes, die ausser den Ehrenmitgliedern<br />

noch lebenden vier Gründungsmitglieder der Sektion,<br />

die Herren P. Landis, Nabholz von Grabow,<br />

R. Sutz und E. Vetterli zu Freimitgliedern der Sektion<br />

zu ernennen.<br />

Ueber die Stellungnahme des Vorstandes zu den<br />

Nartionalratswahlen <strong>1931</strong> orientierte eine Erklärung<br />

des Präsidenten Herrn Heinrich Hürlimann. Durch<br />

die ungenügende Vertretung der berechtigten Ansprüche<br />

der Automobilisten bei der Beratung der<br />

eidgenössischen Gesetzesvorlage waren die zürcherischen<br />

Automobilistenverbände gezwungen, sich<br />

für die Wahl ihrer Vertrauensleute zu wehren. Die<br />

Aktion hatte denn auch den schönen Erfolg, dass<br />

speziell Herr Dr. Stadler, Vizepräsident des A. C. S.,<br />

mit hoher Stimmenzahl gewählt wurde. Dabei bedauerte<br />

es der Vorstand sehr, dass durch die Aufstellung<br />

einer viel zu grossen Zahl kumulierter<br />

Kandidaten der betreffenden Partei den zürcherischen<br />

Automobilistenverbänden die Möglichkeit<br />

genommen war, dem bewährten Verfechter ihrer<br />

Interessen im kantonalen und städtischen Parlament,<br />

Herrn Kantonsrat M. Gassmann, zur Wahl<br />

zu verhelfen. Die Generalversammlung billigte<br />

diese Stellungnahme des Vorstandes einstimmig<br />

und mit Aklamation, wobei der seiner Zeit in der<br />

« Neuen Zürcher. <strong>Zeitung</strong> > erfolgte Angriff gegen<br />

die Aktion der Automobilistenverbände scharfe<br />

Ablehnung erfuhr.<br />

Herr Hasler, Präsident der Gruppe Zürich der<br />

ASPA, wies auf die Bedeutung für die Ersatzzah]<br />

des zurückgetretenen Präsidenten der Schweiz.<br />

Strassenverkehrsliga hin. Da die gegenwärtige Fas<br />

sung des eidg. Automobilgesetzes in verschiedenen<br />

Punkten für die Automobilisten unannehmbar ist.<br />

harrt der Verkehrsliga noch eine sehr bedeutsami<br />

Arbeit. Die politischen Parteien sollen ferner an<br />

gehalten werden, sich in vermehrtem Masse für dii<br />

verschiedenen Postulate der Verkehrsinteressenten<br />

einzusetzen und sich im Gegensatz zu ihrer bisherigen<br />

Einstellung intensiver mit Verkehrsfragen<br />

zu beschäftigen, ansonst schliesslich die Automobilisten<br />

gezwungen werden, zur Schaffung einer Verkehrsinteressentenpartei<br />

zu schreiten.<br />

Nach dieser von einem sehr guten Initiativgeist<br />

in der Sektion zeugenden geschäftlichen Teil,<br />

fand man sich zum traditionellen Martinimahl, das<br />

einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Herr Prä<br />

sident Hürlimann hatte das Vergnügen, nicht nur<br />

den Zentralpräsidenten des A. C. S. und zwei Vizepräsidenten<br />

•willkommen heissen zu können, sondern<br />

auch verschiedene Sektionspräsidenten und<br />

Vertreter, sowie Delegierte befreundeter Verbände<br />

und — last but not least — Herrn Regierungsra<br />

Dr. Streuli. Herr Dr. Mende überbrachte die<br />

Grüsse des Zentralvorstandes und nachdem noch<br />

die glücklichen Sieger am Mitglieder-Wettbewerb<br />

1930/31 ihre schönen Zinnkannen und Becher entgegennehmen<br />

konnten, setzte unter der Leitung von<br />

Herrn A. Schnider der gemütliche Teil ein.<br />

Die Vergnügungskommission hatte ein amüsantes<br />

Programm vorbereitet. Martini wartete mi<br />

seinen hervorragenden Zauberkunststücken auf,<br />

eine A. C. S.-Post brachte verschiedenen Mitgliedern,<br />

ja selbst dem in Zürich stets gern gesehenen<br />

Zentralpräsidenten überraschende, lustige Briefe<br />

und Geschenke. Eine vorzüglich aufgemachte<br />

Schnitzelbank, wozu die Herren W. WebeT und W.<br />

Badertscher die Verse und Herr Kunstmaler Schnider<br />

rassig gezeichnete Bilder beigesteuert hatten.<br />

nahm das eine oder andere Mitglied und Sektionsereignis<br />

aufs Korn. Und dann kam der Clou, das<br />

Zürcher Raritätenkabinett <strong>1931</strong>, das. von Mitgliedern<br />

aufgezogen, seine Feuerprobe wohl aufs beste<br />

bestanden haben dürfte. Moritaten aus dem Reben<br />

des A. G. S., aus zürcherischen und eidgenössischen<br />

Gauen, wurden in zahlreichen Bildern treffend<br />

verulkt, wozu als Auszug aus einer alten<br />

Zürcher Chronik jeweils der nötige Begleittext beigeben<br />

wurde. Dass man speziell mit den letzten<br />

Bildern, der Vorführung der neuesten Modelle eineT<br />

modernen Automobilausstellung. Genre Deutsches<br />

Aus da<br />

L«<br />

Die Autostrassen im Kanton Bern. Aus dem<br />

bernischen Mittelland erhalten wir die nachstehende<br />

Einsendung:<br />

«Es ist eine angenehme Tatsache konstatieren<br />

zu können, dass im letzten Jahrfünft die bernischen<br />

Auto-H a u p t-Strassen viel verbessert<br />

worden sind. Es scheint uns daher, dass es jetzt<br />

an der Zeit wäre, sich auch der Strassen zweiten<br />

Ranges etwas mehr anzunehmen. So liegen z. B.<br />

die Verhältnisse an der Strasse Huttwil, Dürrenroth,<br />

Häuserenmoos, Weier ganz im Argen. Löcher,<br />

die, wenn es gut geht, von einigen Wegknechten<br />

mit < Grien» gefüllt werden, trifft dort<br />

der Autofahrer an. Die ganze, zirka 12 km lange<br />

Strasse von Huttwyl bis Weier—Affoltern, ist für<br />

jeden Autofahrer eine richtige «Fahrhölle». Wie<br />

wäre es, wenn diese Strecke von den kantonalen<br />

Instanzen einmal selber befahren würden. Es<br />

scheint uns doch, von den vielen Millionen, die<br />

dem Kanton Bern aus dem Benzinzollv i e r t e 1<br />

— schade allerdings, dass es nicht eine Benzinzollh<br />

ä 1 f t e, oder noch mehr ist — und den<br />

Automobilsteuern zufallen, sollte nächstes Jahr<br />

auch etwas Erkleckliches für die fragliche Strasse<br />

Huttwil, Weier, Sumiswald. verwendet werden,<br />

dies um so mehr, als jene Strassenstrecke dieses<br />

Jahr die einzige Verbindung war nach<br />

dem Kanton Luzern.<br />

Wir hoffen, dass es nur dieser Andeutungen<br />

bedarf, um unseren, so fortschrittlich gesinnten<br />

Bauten-Direktor zu bewegen, sich auch der<br />

Strassen zweiten Ranges etwas mehr<br />

als bis anhin anzunehmen; des Dankes aller<br />

Autofahrer wäre er im voraus versichert. Y<br />

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dient sie als Steh- oder Tischuhr.<br />

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verfertigt und werden auch in fourniertem Maserholz ohne Blumenverzierung<br />

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oder Wandbespannung angepasst werden. Die Bemalung ist auf Jedem<br />

Exemplar einzeln von Hand ausgeführt und entspricht in jeder Beziehung<br />

den, von Kennern so sehr geschätzten alten Modelten. Die Vergoldungen<br />

sind aus echtem Blattgold hergestellt und unoxydierbar. Die Gehäuse<br />

können auch mit einem Xusserst haltbaren sogen. „Martinslack" überzogen<br />

werden, welcher die Blumendekoration ganz erheblich reicher<br />

wirken lässt.<br />

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und es wurde speziell bei der Herstellung des Präzisions-Räderwerkes die<br />

peinlichste Sorgfalt verwendet. Die 8 Tage Werke der kleinen und mittleren<br />

Modelle sind mit Schlagwerk für Stund- und Halbstund auf hell tönenden<br />

Glocken, wie In den alten Modellen, ausgerüstet, die grossen Modelte<br />

können mit 15 Tage-Werk, mit Stund- und Halbstundschlagwerk oder<br />

mit 8 Tage-Werk mit Stund- und Dreiviertelschlagwerk auf Glocken geliefert<br />

werden. Auf besondere Bestellung werden die letzteren Werke ebenfalls<br />

mit Schlagwerk auf Gongstäben und auch mit Vierviertelschlagwerk<br />

und mit Stundenwiederholung oder mit Weckerwerk versehen geliefert.<br />

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Vollkommenheit der ZENITH-Pendulen entspricht. Die Federn können<br />

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BERN. 17. November <strong>1931</strong> BERN. 17. November <strong>1931</strong><br />

T«-«3»<br />

Not<br />

Der neue Geländewagen in der Draufsicht.<br />

Ein interessanter neuer Geländewagen. Die<br />

Austro-Daimler-Puchwerke A.-Q. stellte an<br />

der Londoner Lastwagenschau ein Geländechassis<br />

aus, das seiner Originalität halber<br />

hier kurz beschrieben werden soll. Anstatt<br />

eines Rahmens weist das Fahrzeug das<br />

Rohrchassis auf, wie es auch bei Personenwagen<br />

der gleichen Marke angewandt wird.<br />

Dieses Rohrchassis ruht hinten mittels eines<br />

Querträgers auf parallel zur Fahrtrichtung<br />

angeordneten Blattfedern, die sich wiederum<br />

auf je zwei Schwingachsen abstützen. Der<br />

Antrieb der vier schwingenden Halbachsen<br />

erfolgt vom Motor aus über ein siebengängiges<br />

Getriebe, zwei lange Kardanwellen und<br />

zwei kurze Verbindungskardanwellen. Jedes<br />

der vier Treibräder hat eine vertikale Bewegungsfreiheit<br />

von ca. 20 cm. Beim Durchschwingen<br />

der Räder und der Halbachsen<br />

werden die Kardanwellen nicht mit'bewegt<br />

Vorn ist der Rahmen auf einer normalen Vorderachse<br />

unter Vermittlung von Halbelliptikfedern<br />

abgestützt. Ungewöhnlich ist jedoch<br />

die Ausnützung der Reserveräder. Diese sind<br />

derart beidseitig der Motorhaube befestigt,<br />

dass sie bei einer eventuellen Bodenberührung,<br />

wie sie bei Geländefahrten auftreten<br />

kann, als Tragräder dienen.<br />

Der Motor entwickelt bei 2000 Touren 60<br />

PS und erlaubt mit den vorgesehenen Uebersetzungsstufen<br />

Geschwindigkeiten von 3—65<br />

Stundenkilometer. Besondere Erwähnung<br />

verdient noch, dass mit Rücksicht auf gelegentliche<br />

starke Schieflagen des Fahrzeuges<br />

der Motor mit Trockensumpfschmierung arbeitet.<br />

Als Oelbehälter dient nicht mehr das<br />

Kurbelgehäuse des Motors, sondern ein besonders<br />

im Spritzbrett montiertes Reservoir.<br />

Aussergewöhnlich ist ferner die Ausnützung<br />

des Motorschwungrades als Schwingungsdämpfer.<br />

Das Schwungrad wurde dazu auf<br />

der Kurbelwelle nicht mehr starr aufgekeilt,<br />

sondern nur mit starker Reibung aufgesetzt.<br />

Das Automobil auf Schienen. Wie uns mitgeteilt<br />

wird, soll in absehbarer Zeit ein<br />

Schienenautomobil schweizerischer Herkunft<br />

dem Verkehr übergeben werden.<br />

Dieses Leichtfahrzeug, wie es im beistehenden<br />

Bild ersichtlich ist, ist als drei- und<br />

vierachsiger Einheitstyp für Normal und<br />

Schmalspur sowie für Bergbahnen konstruiert.<br />

Es ist für den Zubringerdienst der grossen<br />

Verkehrszentren bestimmt und wird auch<br />

bei massigster Verkehrsfrequenz als Eirreeloder<br />

Extrawagen seine Zweckmässigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit bewahren.<br />

Durch die Verwendung zweier Motoren<br />

werden Betriebsstörungen während der<br />

Fahrt vermieden, da jederzeit der eine Motor<br />

ausgeschaltet werden kann, was auch zur<br />

Einsiparung von Betriebsstoff während normaler<br />

Fahrt beitragen wird. Für ausgesprochene<br />

Bergbahnen ist Zahnstangenantrieb<br />

vorgesehen.<br />

Achtuncj. Giftgas!<br />

Immer und immer wieder haben wir auf<br />

die grosse Lebensgefahr hingewiesen, die<br />

ein Laufenlassen des Motors in einer geschlossenen<br />

Garage für einen Automobilisten<br />

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bedeutet. Auch durch die Tagespresse wurde<br />

auf diese Giftgasgefahr aufmerksam gemacht.<br />

Trotz allem treten aber häufig<br />

noch Fälle von Kohlenoxyd-Vergiftungen auf.<br />

Besonders das Eintreten der kalten Jahreszeit<br />

hat erfahrungsgemäss unausbleiblich lich.<br />

Todesfälle durch Gasvergiftungen im Gefolge.<br />

Kürzlich war in Graubünden wiederum<br />

Ueber die Schädigungen, die im Organis-<br />

ein Todesopfer zu beklagen.<br />

«Der einzige Sohn eines Bäckermeisters<br />

sollte in St. Moritz mit dem Auto eine Ausfahrt<br />

besorgen. Er ging in die Garftge seines Vaters.<br />

machte sich dort bei geschlossener Türe des Lokals<br />

am Auto zu schaffen, wobei er offenbar auch<br />

Gas gab. Da er längere Zeit nicht erschien, sah<br />

der Vater nach und fand ihn regungslos neben<br />

dem Motor liegen. Wiederbelebungsversuche blieben<br />

erfolglos. Eine schwere Gasvergiftung hatte<br />

dem hoffnungsvollen Leben des jungen Mannes<br />

ein jähes Ende bereitet»<br />

Man kann immer wieder beobachten, dass<br />

sich selbst Personen, die häufig mit Motorfahrzeugen<br />

zu tun haben, einen noch viel zu<br />

schwachen Begriff von der heimtückischen<br />

Wirkung des mit dem Auspuff entweichenden<br />

Kohlenoxydes machen. Vielfach ist die<br />

Ansicht verbreitet, dass sich die eintretende<br />

Gefahr schon irgendwie bemerkbar machen<br />

werde und dass dann immer noch Zeit zu<br />

ihrer Abwendung vorhanden sei. Gerade<br />

hierin liegt aber ein verhängnisvoller Irrtum.<br />

Das tödliche Kohlenoxyd ist an sich vollständig<br />

geruchlos. Bemerkt das Opfer einer<br />

Gasvergiftung eine sich einstellende Benommenheit,<br />

so ist es auch vielfach schon rettungslos<br />

verloren. Die Benommenheit und<br />

das Schwindelgefühl gehen schlagartig rasch<br />

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1 —t ri I I r<br />

Grundriss und Seitenansicht des schweizerischen Schienenautomotbils.<br />

ETERNIT A. G.<br />

NIEDERURNEN 10<br />

in Bewusstlosigkeit über; eine Wiederbelebung<br />

ist dann oft auch durch lange Anwendung<br />

künstlicher Atmung nicht mehr mög-<br />

mus auftreten, wenn Kohlenmonoxyd eingeatmet<br />

wird, hat kürzlch das amerikanische<br />

öffentliche Gesundheitsamt Studien angestellt.<br />

Man hat unter dem Mikroskop die Lungen<br />

von vier Hunden untersucht, die durch<br />

Einatmen geringer Mengen Kohlenmonoxyd<br />

im Verlauf von weniger als einer halben<br />

Stunde getötet worden waren. Es ergab sich,<br />

dass die Nervenzellen der lebenswichtigen<br />

Gehirnteile fast vollkommen zerstört waren.<br />

Einige dieser Zellen waren geborsten und<br />

teilweise in breiig-flüssigen Zustand übergegangen;<br />

andere wieder waren eingeschrumpft<br />

und verändert, als ob sie gekocht worden<br />

wären. Die Blutgefässe in den vergifteten<br />

Gehirnteilen erwiesen sich als angeschwollen<br />

und mit geronnenen roten Blutkörperchen<br />

überfüllt, so als ob sich der Körper bemüht<br />

hätte, durch Anhäufung von lebenerhaltendem<br />

Sauerstoff die beschädigten und bedrängten<br />

Gehirnteile zu erhalten, bevor das<br />

Zerstörungswerk des todbringenden Giftes<br />

noch weitere Fortschritte machte. Die Wirkungen<br />

des Giftes zeigten sich besonders in<br />

jenen Teilen, die für die Lebenserhaltung gerade<br />

die wichtigsten sind. So zum Beispiel<br />

die Gedankenzentren des oberen Teiles im<br />

Gehirn und die noch wichtigeren Teile im<br />

ETERNIT<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 94<br />

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Lebensäusserungen, wie Herztätigkeit oder<br />

Zusammenziehung der Schlagadern, ihre<br />

Kontrolle erhalten.<br />

Schon ganz leichte Fälle von Kohlenoxyd-<br />

Vergiftungen, die sich nur in Kopfschmerzen<br />

aussein und vielfach als Kleinigkeit beurteilt<br />

werden, können im Qrunde genommen recht<br />

schwer© Schädigungen des Körpers darstellen.<br />

£s handelt sich nler zu mindest um<br />

eine teilweise Zerstörung der roten Blutkörper<br />

und eine entsprechende Verminderung<br />

'der Eigenschaften der Lunge zur Aufnahme<br />

von Sauerstoff. Personen, die derart teilweise<br />

vergiftet sind, zeigen ein blasses bis gelbliches<br />

Aussehen und sind in der Arbeitskraft<br />

stark geschädigt. Bei Garage-Arbeitern sind<br />

solche Symptome nicht selten anzutreffen.<br />

Da aber gerade Mechaniker und anderes Ga-<br />

Tagepersonal häufig aus einem gewissen<br />

Kraftmeiertum heraus über die Gasvergiftungsgefahr<br />

lächeln zu können glauben, kann<br />

die Aufklärung gar nicht weit genug getrieben<br />

werden. Sie hat erst dann ihr Ziel er-<br />

•reicht, wenn sich alle Beteiligten der Gefahr<br />

vollkommen bewusst sind und Unfälle überhaupt<br />

nicht mehr auftreten. m.<br />

Garagleren am laufenden Band. Der sogenannte<br />

Parkturm, eine Garage, in der die<br />

Wagen vertikal übereinander anstatt nebeneinander<br />

untergebracht werden, ist in Amerika<br />

schon seit Jahren bekannt. Während<br />

er aber bis jetzt mehr als ein Kuriosum betrachtet<br />

wurde, scheint er nun in der letzten<br />

Zeit zu steigender praktischer Bedeutung zu<br />

gelangen.<br />

Die Wagen werden in einer Art von Käfigen<br />

befördert, die wie die Schaufeln einer<br />

Baggerkette aneinandergereiht sind. Diese<br />

endlose Kette mit den Wagenbehältern führt<br />

oben und unten über grosse Rollen, wie man<br />

dies in analoger Weise etwa an einem Ziegelaufzug<br />

auf jedem Bauplatz sehen kann.<br />

Alles, was der Fahrer braucht, um seinen<br />

Wagen aus dem Parkturm — wenn man so<br />

sagen will — herauszubekommen, ist ein<br />

Schlüssel.<br />

Jede Fördermaschineneinheit besteht also<br />

aus einer endlosen Kette mit den darangehängten<br />

Plattformen für je einen Wagen.<br />

Naturgemäss können ohne jede weitere<br />

Schwierigkeiten nebeneinander auch mehrere<br />

solcher Aufzüge angeordnet werden. Ein Aufzug,<br />

der zwei Dutzend Wagen beherbergt,<br />

braucht nur 16 zu 24 Fuss (5 zu 8 m) Grundfläche;<br />

er ist aber 100 Fuss (etwa 30 m)<br />

hoch, so dass man also wohl von einem Parkturm<br />

sprechen kann. .<br />

Die Fördermaschine arbeitet vollkommen<br />

automatisch. Man bringt sie in Gang wie<br />

etwa einen Wägeautomaten; entweder durch<br />

Münzeneinwurf, durch Druckkontakt oder mittelst<br />

eines Schlüssels. Jeder Wagen bleibt in<br />

seinem Behältnis, bis er wieder vom Besitzer<br />

geholt wird. Will man seinen Wagen aus der<br />

«luftigen Höhe» herunterholen, so sucht sich<br />

die Maschine selbst den kürzesten Weg, und<br />

gleich steht der gewünschte Wagen, der mit<br />

einer Geschwindigkeit von 100 Fuss (30 m)<br />

pro Minute «aus den Wolken» gekommen ist,<br />

vor dem Besitzer. Man kann also rechnen,<br />

dass man seinen Wagen innerhalb von etwa<br />

einer Minute aus der Box zurück hat.<br />

Schnitte durch einen ausgeführten Garageturm.<br />

Beim «Schlüsselsystem» erhält jeder Teilhaber<br />

einen Schlüssel für seine Wagenbox.<br />

Mit diesem Schlüssel löst er an einem Tableau,<br />

das für sämtliche Teilhaber die entsprechenden<br />

Schlösser trägt, die Aufzugbewegung<br />

aus, und der Wagen kommt automatisch<br />

zum Strassenniveau herab. Das erwähnte<br />

Schlüsseltableau befindet sich ausserhalb<br />

des Schachtes, beim Tor. Derselbe<br />

Schlüssel sperrt auch die Abschlusstür der<br />

Garage, richtiger der Fördermaschine, und<br />

wenn der Schlüssel abgezogen wird, so<br />

schliessen sich die Tore, und der nächste<br />

Wagenbesitzer kann auf die gleiche Weise<br />

sein Fahrzeug herausholen.<br />

Mit dem Druckknopf verhält es sich ganz<br />

ähnlich; bei allen diesen, übrigens untereinander<br />

verwandten Systemen wurde danach<br />

gestrebt, jedes persönliche Gefahrmoment<br />

auszuschalten. Ausserdem wurde der Lüftung<br />

und natürlich besonders der Feuersgefahr das<br />

grösste Augenmerk zugewendet. Hiezu trägt<br />

auch der Umstand wesentlich bei, dass der<br />

Wagen, sobald er die Schwelle der Turmgarage<br />

überfährt, nicht mehr mit eigener<br />

Kraft sich bewegt, sondern automatisch durch<br />

die Fördermaschine mit ihren Hilfseinrichtungen<br />

bewegt wird.<br />

Zu dem Kapitel Diebstahlschutz ist zu bemerken,<br />

dass niemand anderes mit dem Wagen<br />

zu tun haben kann als der Besitzer. Die<br />

Förderanlage arbeitet ja ganz automatisch.<br />

Da ferner jeder Wagen seine eigene, ständige<br />

«Wohnung» hat, wird vermieden, dass die<br />

Wagen sich untereinander etwa beschädigen,<br />

zusammenstossen, wenn die Fördermaschine<br />

in Betrieb ist, usw.<br />

Wenn auch der Weg zur idealen Lösung<br />

des Garagierungsproblems damit vielleicht<br />

noch weit ist, so kann doch nicht bestritten<br />

werden, dass mit der beschriebenen Einrichtung<br />

der vertikalen Einlagerung durch das<br />

laufende Band viel zur Lösung beigetragen<br />

wurde.<br />

Ted.<br />

«•»<br />

Frage 8128. « Atlantic » - Oel. Kann mir ein<br />

Leser den Lieferanten des Atlantic-Oelüs mitteilen?<br />

D. A. in B.<br />

Frage 8129. Gang springt heraus. Bei meinem<br />

neuen, noch in Garantie laufenden. 8100 km gefahrenen<br />

Wagen, springt bei Bergfahrten der zweite<br />

Gang in den Leerlauf zurück. 4 Gänge. "Was ist<br />

dagegen zu machen? F. J. in G.<br />

Antwort: Da es sich tan einen neueren Wagen<br />

handelt, scheidet Abnützung der Zahnräder als<br />

Ursache für das Herausspringen des Ganges wohl<br />

aus. Möglicherweise ist jedoch die Arretierung der<br />

Sbhaltgabel in der Schaltstellung des zweiten Ganges<br />

lahm oder sonstwie zu wenig angespannt. Diese<br />

Arretierung geschieht gewöhnlich durch eine Kugel<br />

oder einen Keil, die durch eine gespannte Feder<br />

in eine Kerbe der Schaltstange hineingedrückt werden.<br />

Durch stärkeres Spannen der Feder lässt<br />

sich dann die Arretierung verstärken. Vielleicht<br />

ist die Störung aber auch darauf zurückzuführen,<br />

dass infolge einer Montage-Ungenauigkeit die Arretierung<br />

gar nicht einschnappen kann. Beim<br />

versuchsweisen Ein- und Ausschalten der vier Gänge<br />

wäre dann auch ein verschieden starker Widerstand<br />

zu spüren.<br />

Schliesslich ist nicht ausgeschlossen, dass aus<br />

irgend einem Grund die Nuten auf der Getriebewelle,<br />

die zur Mitnahme der verschiebbaren Zahnräder<br />

dienen, an einer Stelle nicht genau achsial<br />

verlaufen, so dass sie dann wie ein sehr steilgängiges<br />

Gewinde wirken und das Zahnrad auf dem<br />

Eingriff heraus drücken.<br />

-s.<br />

Frage 8130. Biegen von Kupferrohr. Wie geht<br />

man am besten vor, um Benzinleituneen aus Kupferrohr<br />

m biegen, ohne dass das Rohr an den geborgenen<br />

Stellen plattgedrückt wird oder bricht?<br />

B. L. in G.<br />

Antwort: Wenn das Kupferrohr um enge«<br />

Kurvenradien gebogen oder zu Spiralen gewunden<br />

werden soll, muss es vor allem zuerst in weichen<br />

Zustand versetzt -werden. Kupfer wird im Gegensatz<br />

zu Stahl weich, wenn man es zuerst erhitzt<br />

und dann plötzlich in kaltem Wasser abkühlt<br />

Damit beim Biegen eine Tegelmässige Krümmung<br />

entsteht und eine Deformation des Querschnittes<br />

vermieden wird, wendet man vorteilhafterweis«<br />

Schablonen an, wie Bie beistehend skizziert sind<br />

Die drei Schablonen links dienen zur Herstellung<br />

von Krümmungen verschiedener Radien, währenc<br />

die Schablonen rechts die Bindung einer Rohrspira:le<br />

gestattet. Möglicherweise zeigt es siel<br />

während des Arbeitsvorganges, dass eine noch<br />

malige Erweichung des Materials notwendig ist<br />

da dieses bei jeder Deformation wieder an Härti<br />

zunimmt.<br />

Sollen ganz enge Krümmungen hergestellt wer<br />

den, so ist eine Deformation des Querschnittes eventuell<br />

nur zu vermeiden, wenn man das Rohr zu<br />

erst mit Sandstramm auffüllt oder mit Kolophonium<br />

oder Blei ausgiesst. Diese Füllstoffe sin<<br />

dann natürlich am Schluss wieder zu entfernen.<br />

Frage 8131. Bremsen mit Schüttelfrost-Anfällen.<br />

Seitdem mein Wagen aus der Revision gekommei<br />

ist, fangen die Vorderradbremsen bei ieder starken<br />

Bremsbetätigung an zu vibrieren und zt<br />

« Schändern », als ob sie von Schüttelfrost befallet<br />

wären. Da bei der Revision die Bremsen neu be<br />

legt wurden, nahm ich zuerst an, dass eventuel<br />

ein Montage-Fehler unterlaufen sei und bracht<br />

den Wagen wieder zur Garage. Nach einer noch<br />

maligen Prüfung suchte man mich dann aber mi<br />

der Auskunft abzuspeisen, dieses Vibrieren de<br />

Bremsen komme häufig nach dem Neubelegen de<br />

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Bern, Dienstag, 17. Nov. <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 94<br />

Abschied<br />

Von Jakob Hantiger.<br />

Noch blick ich Dein blaues Kleid, das kalt<br />

wie der Himmel. Man müsst Geduld haben<br />

wie meine alte Mutter mit ihrem Rosenstrauch.<br />

Wieder seufzt das Herz unter abendlichen<br />

Sternen. Noch wart ich auf einen kleinen,<br />

lieben, dummen Mädchenbrief von Dir.<br />

Er wird bestimmt nicht kommen. So müd und<br />

traurig bin ich wie der kleine Rummelplatz<br />

dieses Städtchens. Nur den schönsten Tango<br />

leiert ein einsames Karussel.<br />

Denkst Du noch an mich? Ich sitz noch<br />

in Deiner Bude. Morgens erst kamen wir<br />

nach Haus. Du kochtest noch Kaffee, hast<br />

meine Lieblingswurst gekauft und Camenbert.<br />

Der Himmel guckt zum Dach herein. Wir<br />

deklamierten gerad Eichendorff statt uns zu<br />

küssen und schwätzten von Chaplin, von<br />

Menschenleid, Träumen, Reisen und unsern<br />

unglücklichen Liebschaften.<br />

Bei Dir, süsser Lausbub, wusste ich erst,<br />

wie schön das Leben hätte sein können. Dem,<br />

den Du liebtest, bist Du ein Paradies! Ich<br />

wundre mich selbst, wie man ohne Dich leben<br />

kann... na ja, man muss es! Es schwand so<br />

manche Sonne hinter Wolken. Es gingen ja<br />

alle Nächte voll Sternen dahin. Verblüht und<br />

;welk und dorr ist die Welt und unser Leben.<br />

Anni... liebes, armes Mädchen _ mit den<br />

grossen Gesten einer Göttin — wirst wohl<br />

auch verirrn, wirst wohl auch nie heimfinden<br />

wie ich, wirst wohl auch immer draussen<br />

stehn bleiben vorm Juwelierladen des<br />

Schicksals, des Glücks in Sehnen und Weh.<br />

Wirst wohl auch keine Kapelle mehr finden,<br />

drin Du beten darfst. Allein bist Du in der<br />

Welt, ganz allein, und wenn Du mal nicht<br />

allein bist, nimmst Du Abschied.<br />

Wir standen vorm Kasperltheater, hockten<br />

fn Varietes, lauschten den Zigeunern. Oder<br />

kitschigen Liedern von Untreu und unglücklicher<br />

Liebe. Aber mit mir sahst Du doch<br />

zum erstenmal «Die Fledermaus». — Weisst<br />

Dn noch den komischen Buckligen mit dem<br />

Zylinder? «Alles verspottet mich, verhöhnt<br />

mich, lacht mich aus!> — sprach er zu der<br />

Kellnerin. Als ob's nicht allen so ging.<br />

Dann fuhren wir so nach Mitternacht auf<br />

'dem Fluss spazieren, und der Wind nahm<br />

Deinen Hut. Du sprichst leis von der boshaften<br />

Freundin, Deinen schlichten, gütigen<br />

Eltern. Und bist begeistert vom geliebten<br />

Brüderlein. Und wie alles Quatsch und alles<br />

egal. Und hast doch das Leben, von dem Du<br />

|a nichts weisst, so lieb, möchtest nach<br />

Afrika. Die schönsten Affenphotos hängen<br />

schon bei Dir.<br />

Wir waren boshaft, wie nur kleine Kinder<br />

sein können. Du hast mir's ja auch nicht<br />

leicht gemacht. Vergiss das nicht, Anni!<br />

Ich habe in Dir meine letzte Jugend, meinen<br />

letzten Sommer, meine letzte Sonne geliebt.<br />

1 Ich weiss, dass Du mein Glück warst. Aber<br />

Du liebst natürlich wieder einen andern. Und<br />

der Idiot... na, — — meine Veilchen und<br />

Vergissmeinnicht liegen längst im Kehrricht.<br />

Aber vielleicht hast Du doch eins in Deinen<br />

Rilke gelegt, den Du liebst. Mir hast Du nie<br />

ein gutes Wort geschenkt! 0, wie allein<br />

tl • JL<br />

Die vorletzte Liebe<br />

der schönen Frau Erzsebet.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(Fortsetzung aus dein Hairotblatt.)<br />

Sich in mich einhängend, führte er mich<br />

in sein Heim, und ob ich wollte oder nicht,<br />

zuerst musste ich einen kleinen Imbiss nehmen,<br />

der an Reichhaltigkeit alle drei Hauptmahlzeiten<br />

eines Tages übertraf. Ob ich das<br />

Kastell sehen wolle? Viel sei freilich nicht<br />

daran, aber wenn man seinen lieben Nachbar<br />

als Gast bei sich sehe, dann müsse er doch<br />

wenigstens wissen, wo er sei. Er hatte recht.<br />

Viel zu sehen gab es nicht. Niedrige, finstere,<br />

unfreundliche Räume, freilich ich dürfe nicht<br />

vergessen: 1628 erbaut. Die Einrichtung zusammengewürfelt<br />

aus allen Zeitaltern.<br />

Plumpe, altungarische Bauernmöbel aus<br />

Olims Zeiten, gezierte Biedermeierkonsolen,<br />

daneben vornehme englische Klubfauteuils.<br />

Ziselierte osmanische Dolche und Raucherbässe,<br />

wahrscheinlich Beutestücke aus alter<br />

z-eit, prunkvolle Empireuhren, Qirandolen aus<br />

der Barockzeit neben modernen Nippes. Ein<br />

wirres Durcheinander aller Zeiten und jeden<br />

Geschmackes. Jedes stilgerechte Zusammenpassen<br />

fehlte.<br />

war ich mit Dir. Ganz allein war ich nicht<br />

so allein gewesen.<br />

Und doch hatt ich oft Herzklopfen, als war<br />

ich noch zwanzig Jahr. Warum müssen wir<br />

immer getrennt sein, um zu wissen, was wir<br />

aneinander haben! Freilich, manchmal nähern<br />

uns Abschiede. Vielleicht spielen sie Dir<br />

wieder mal in unserm Kaffee Verdi oder den<br />

alten Gassenhauer. Dann denk daran!<br />

Wie klug Du bist! Mit Dir möcht ich in<br />

den Himmel oder nach Südfrankreich auswandern.<br />

Vielleicht bin ich doch Dein anderes<br />

Herz, Du Oase meines Schicksals... ach<br />

ja, es gibt wohl noch andere Mädchen... ich<br />

werde wieder diesen schönsten Tango hören.<br />

Wer weiss, wo? Ich werde wieder in der<br />

grossen Stadt sein. Am Fluss hängen rote,<br />

grüne, blaue Lampions. Die Musik wird wieder<br />

Strauss spielen. Ich werde meine Heimat<br />

verlassen. Nichts ist bei mir. Vielleicht<br />

blick ich Dich in einem orangnen Auto, vielleicht<br />

am Tennisplatz, vielleicht hörst Du am<br />

Telephon das letzte Lebewohl eines Unbekannten,<br />

ich nehm nichts mit, ich hab keine<br />

Postkarte von Dir, kein drolliges Jahrmarktsphoto.<br />

Ich hab nur Deine Schwermut, Deine<br />

Trauer, meine Erinnerung an Dich — und<br />

es ist genug, dass ein Herz darüber zerbrechen<br />

könnt.<br />

Immer, ach, steh ich allein, draussen, immer<br />

blick ich nur hinein, immer nur ein<br />

Strahl, ein Schimmer. Nie eine Bleibe, eine<br />

Rast, ein heimatlicher Schlaf. Bald spielt mir<br />

die Musik den schönsten Tango. Er wird verklingen<br />

wie Deine Sehnsucht, Dein junges<br />

Leben, Dein müdes Mädchenlächeln — oder<br />

vielleicht grüsst er Dich, Du mein entschwundenes<br />

Glück.<br />

Vielleicht auch schiebst Du bald den Kinderwagen,<br />

und wenn Du Deinem Kindlein ein<br />

Märchen erzählst und ein Lied singst, dann<br />

'meinst Du mich. Freilich, Du hasst ja alles<br />

Bürgerliche. — In meiner kleinen Wohnung<br />

über den Bergen steht ein uralter, geschnitzter<br />

Engel. Er blickt genau so rührend lieb<br />

wie Du. Und wenn ich an Deine wunderdunklen<br />

Kinderaugen denk, dann möcht ich<br />

weinen, dass ich nicht der Dichter geworden<br />

bin, der ich hätte werden mögen. — Du bist<br />

die Nachtigall in Andersens Märchen, Du<br />

erstes und letztes Weihnachtsgeschenk meines<br />

bittren Schicksals! Nie wirst Du wissen,<br />

wie ich Dich gern hab, so wie ich es weiss,<br />

dass alles Unsinn, egal, vorbei, verweht wie<br />

dieser schöne Tango, den ich mir todtraurig<br />

pfeif. Und mir ist bang, weil ich der Tränen<br />

gedenke, die Du nie ausweinen darfst.<br />

Warum schreibst Du nicht: Komm zurück<br />

und beim Heimgehen erschüttert<br />

mich wieder aus einem alten Balkon voll<br />

Lampions: Glücklich ist, wer vergisst... ich<br />

zünde die Kerzen an, kein Brief von Dir ist<br />

da am Anzug noch ein Haar, ein letzter<br />

Duft von Dir... ich pfeif die schönsten<br />

traurigsten Klänge auf unsre entschwundene<br />

Liebe... leb wohl, Anni, adieu... Du mein<br />

verlornes Knabenland, Du Paradies eines<br />

ärmsten Heiligen, Du meine letzte ewige Station<br />

des Harrens, eh der Hafen des Alterns<br />

uns ganz absterben lässt — adieu, Anni, Du<br />

mein letztes Heimweh, Du mein letzter Abschied....<br />

«Nun aber wollen wir gemütlich plaudern.»<br />

In seinem Herrenzimmer drückte er mich<br />

vor einem mächtigen, geradelinigen, englischen<br />

Schreibtisch in einen altmodischen<br />

Lehnstuhl.<br />

«Kommen Sie, ich will Ihnen noch etwas<br />

zeigen, falls es Sie interessiert.» Er wies auf<br />

die Wände, die ringsum, von oben bis unten,<br />

Versuchungen am Steuer<br />

Es mag ja sein, dass es Fahrer gibt, an<br />

die sie noch nie herangetreten sind und die<br />

für immer jener sekundenschnellen Gewissenskämpfe<br />

enthoben bleiben. Allerdings hält<br />

es schwer, sich solche Leute anders vorzustellen,<br />

als mit einem Kilometerzähler an<br />

Stelle des Herzens und mit Hochsommeröl<br />

statt Blut in den Adern.<br />

Selbstredend ist es Temperamentssache, inwiefern<br />

und wie stark die Lockungen des<br />

grossen Versuchers an uns herantreten. Und<br />

je nach Veranlagung und Erfahrung wird sich<br />

ihrer der eine mit ruhiger Ueberlegenheit erwehren,<br />

während der andere unter Zuhilfenahme<br />

aller Reserven seiner Charakterkräfte<br />

ihnen dann und wann dennoch erliegt.<br />

Versuchungen am Steuer gibt es ohne Zahl<br />

— sie lauern uns überall und in verschiedenartigsten<br />

Varianten auf. Sie arbeiten mit den<br />

bezauberndsten Tricks und Kombinationen<br />

und sind den besonderen Schwächen jedes<br />

einzelnen geschickt angepasst. Nicht immer<br />

nur entspringen sie dem beliebten Flirt mit<br />

der Gefahr, sie wenden sich ebenso oft an<br />

das verspielte Kind in uns, an unsere Eitelkeit<br />

oder an das Bedürfnis, anderen imponieren<br />

zu müssen. Gefährlich sind diese<br />

Versuchungen am Steuer dennoch fast immer.<br />

Die Art und Weise aber, wie sie im besonderen<br />

den Neuling anspringen, ist nicht<br />

ganz fair. Kaum hat solch ein automobilistisches<br />

Kind den Fesseln der Fahrschule<br />

entronnen, wird es von ihnen in Legionen<br />

überfallen, und nicht genug damit, Haben sie<br />

für das arme Opfer meist Situationen im Gefolge,<br />

die voll abscheulichster Pein sind.<br />

Ich will das schnell zeigen.<br />

Da ist nun beispielsweise endlich jener<br />

langersehnte Augenblick gekommen, wo einer<br />

mit der noch feuchten Führerbewilligung in<br />

der Tasche am Steuer seines glitzerneuen<br />

Wagens sitzt. Selbstredend hat man sich<br />

zur ersten Ausfahrt die Prinzessin eingeladen<br />

und bei knallblauem Himmel und offenen<br />

Coupefenstern senkt sich die Kreppsohle tief<br />

und das 'Gaspedal. In diesem Falle nun arbeitet<br />

der Versucher mit einem blonden Profil.<br />

Ein Seitenblick auf die in erwartungsvollem<br />

Lächeln gekräuselten Lippen — und nun<br />

tnuss man ja schliesslich zeigen, was eigentlich<br />

los ist. Das erste Dutzend überholt man<br />

•auch wie geschmiert und beim Dreizehnten<br />

'beguckt man sich dann den zerknitterten<br />

•Kotflügel möglichst lange und so intensiv,<br />

dass die Ohren blaurot anlaufen. Denn man<br />

möchte um alles in der Welt die Blicke der<br />

Prinzessin meiden...<br />

Oder aber — irgend ein lieber Freund und<br />

missgünstiger Lump hat beim Kaffeejass vor<br />

der ganzen Runde mit impertinentem Lächeln<br />

erklärt, es sei wohl eine Kleinigkeit übertrieben,<br />

wenn man behaupte, dass der neue Wagen<br />

glatt mit 80 in die Kurven gehe. Bleibt somit<br />

selbstredend nichts anderes, als Rehabilitierung<br />

durch den Beweis. Man lädt sich<br />

also Zeugen auf und fährt dem schnöden<br />

Zweifler den Wagen vor. Hinein in die<br />

Kurve geht er ja dann auch ohne Zweifel mit<br />

mit zahllosen Bildern bedeckt waren. Im<br />

düsteren Licht des niedrigen Raumes, in dem<br />

ich bei meiner Länge fast bis an die Decke<br />

reichte, sah ich unbestimmt und undeutlich<br />

altertümliche Porträts, Kopf an Kopf.<br />

«Gewissermassen meine Ahnengalerie.»<br />

Steife, alte, ehrwürdige Herren in bepuderten<br />

Allongeperücken, jugendliche Draufgängergesichter<br />

mit aufgezwirbelten Schnurrbärten<br />

und an den Ohren baumelnden Husarenzöpfen,<br />

vereinzelt ehrwürdige Matronen und<br />

jugendliche Frauen, die Männer fast ausnahmslos<br />

in ungarischer Nationaltracht, selten<br />

im Soldatenrock ihrer damaligen Zeit,<br />

samtene Dolmane, pelzverbrämte Attilas,<br />

verschnürte Röcke, Kaipaks, Harnische, Eisenhauben,<br />

edelsteingeschmückte Krummsäbel,<br />

türkische Dolche, Streitäxte, tatarische<br />

Bogen und Pfeilköcher, langrohrige Feuersteingewehre,<br />

eingelegte Schilde, bei den<br />

Frauen seidenschimmernde Reifröcke, aufgebauscht<br />

unter dem hohen Steifmieder, spitzenbesetzte<br />

Halskrausen, Goldflitterhauben...<br />

jedes Alter und jede Tracht war auf Jahrhunderte<br />

zurück vertreten.<br />

Steif und hölzern, wie bemalte Puppenköpfe,<br />

sahen sie aus der dunklen, erblindenden<br />

Leinwand mit ausdruckslosen Kugelaugen<br />

und zinnoberroten Bäckchen auf den<br />

Eindringling.<br />

Mit einer Würde, wie wenn er einem Lebenden<br />

gegenüberstünde, stellte mich der Vizegespan<br />

seinem Ahnherren vor. Ein hageres,<br />

finsteres Tatarengesicht starrte mich an. Mit<br />

Arpad, so erklärte er mir, seien sie ins Land<br />

gekommen, und mit Stolz wies er auf die verschnörkelte<br />

lateinische Inschrift in der Ecke<br />

Zu haben Ml allen guten Uhrmachern<br />

Von Walther Ackermann.<br />

80. Aber während die Pneus unter der Vergewaltigung<br />

durch die Zentrifugalkraft gequält<br />

aufjammern, hat man plötzlich das<br />

schauderhafte Gefühl, als kringle sich^ die<br />

Kurve heimtückischerweise zu einer Spirale<br />

zusammen und dann... ja — nicht wahr?<br />

Wollen wir hoffen, die Leutchen haben Glück<br />

gehabt!<br />

Aber nicht nur im automobilistischen Pubertätsalter<br />

überkommen uns derartige Versuchungen<br />

am Steuer. Freilich treten sie<br />

später nicht mehr in solch primitiven Formen<br />

an uns heran — die Versuchungen geben sich<br />

ein raffinierteres Aussehen und suchen sich<br />

unserer wachsenden Erfahrung und Gewitztheit<br />

geschickt anzupassen. Sie locken nicht<br />

immer nur mit dem Rausch der Geschwindigkeit,<br />

sondern ebenso oft auch mit den gewagtesten<br />

Ueberholungs-Manövern, mit messerscharf<br />

berechneten Kurven und ähnlichen<br />

sinnlos-reizvollen Kunststückchen.<br />

Denn man möchte nicht immer nur vorwärtskommen,<br />

sondern hie und da auch wieder<br />

einmal «fahren >, nicht wahr? Man<br />

möchte den Wagen spüren, sich freuen an<br />

seiner Wendigkeit und Rasse durch eine<br />

schneidige Bejahung der blitzschnell auftauchenden<br />

Frage, ob's noch « langt >. Je besser<br />

man einen Wagen in der Hand hat, um so<br />

grösser ist die Versuchung, sich dem bezaubernden<br />

Spiel mit dem Haar hinzugeben und<br />

Geschmack zu bekommen an der gefährlichen<br />

Kalkulation mit dessen Breite. Es gibt verschiedene<br />

Haaresbreiten — sie können sehr<br />

gross sein — manchmal sind sie bis zu einem<br />

Meter dick. Oft aber auch verchmälert sich<br />

das Glückshaar des Automobilisten wider<br />

Erwarten bis auf eine Handbreite und in jenen<br />

Fällen, wo wir sehr, aber wirklich sehr<br />

erstaunt sind, dass es nicht gekracht und gesplittert<br />

hat — da müssen es wohl Zentimeter<br />

gewesen sein!<br />

Was im besonderen die Versuchungen auf<br />

dem Motorrad anbelangt, so möchte ich mich<br />

darauf beschränken, festzustellen, dass ich<br />

während einer zweijährigen Praxis im Sattel<br />

zur felsenfesten Ueberzeugung gekommen<br />

bin, dass Motorfahrer so um zwanzig Jahre<br />

herum genau wie die kleinen Kinder einen<br />

ganz besonderen Schutzengel haben. Noch<br />

heute überläuft es mich heiss und kalt, wenn<br />

ich an jene goldenen Zeiten zurückdenke!<br />

Das magnetische Feld dieser Versuchungen<br />

beschränkt sich nicht nur auf die erdgebundenen<br />

Maschinen. Auch am Steuer eines<br />

Flugzeuges ist man ihren Lockungen ausgesetzt,<br />

und sie sind-hier nicht minder verführerisch.<br />

So ziemlich alles, was da auf dem<br />

Index steht, ist voll verbotener Reize. Es ist<br />

nun nicht mehr das Spiel mit der Haaresbreite,<br />

sondern meistens das Liebäugeln mit<br />

der Grenze, das « Ausfliegen » der Maschine,<br />

was so mannigfaltige Verlockungen birgt.<br />

Da ist beispielsweise die prickelnde Sensation<br />

des « Kavalier-Starts», der darin besteht,<br />

in einer Kerze, einer Steilkurve oder<br />

einer Bodenkurve wegzugehen, nur nicht in<br />

der normalen und langweilig vernünftigen<br />

des Bildes, den Wahlspruch der Szöky:<br />

« Suum cuique. » ,<br />

«Freilich,» meinte er, «damals hatte unser<br />

Wappenspruch — Jedem das Seine — noch<br />

einen stolzen Sinn, denn das ganze Land von<br />

den Weissen Karpathen bis an die Theiss war<br />

unser Gut und Eigen, aber nun...» er blies<br />

den Rauch seiner Zigarette vor sich, «nun ist<br />

es etwas weniger. Unter jedem etwas. Nur<br />

der Sinn ist geblieben, und darauf kommt es<br />

endlich und schliesslich an. Denn in dem Gedanken<br />

des «suum cuique» erhalten wir uns<br />

wenigstens den innerlichen Glauben, die<br />

Herren des Landes zu sein.»<br />

(Fortsetzung folgt)


Weise. Oder aber die Versuchungen kleiden<br />

sich in die unterhaltsamen Reize des «Parterre-Fliegens»,<br />

dessen Repertoire uner w<br />

schöpflich ist und unter anderem «Hindernisnehmen<br />

», « Seespiegel-Kratzen », und «das<br />

in der Tschechoslowakei beliebte «Gänsejagen<br />

» umfasst. Ich will mich hier nicht näher<br />

über alle diese grossen und kleinen Teufeleien<br />

auslassen, zu denen uns der grosse<br />

Versucher während tagelangen Ueberlandfliigen<br />

immer und immer wieder verleiten<br />

möchte.<br />

Ob Automobil, Motorrad oder Flugzeug —<br />

im Grunde entspringen die Verlockungen immer<br />

denselben Motiven. Sie geben sich mit<br />

Vorliebe einen harmlosen Anschein und wenn<br />

wir sie neun mal von uns gewiesen haben,<br />

suchen sie uns mit unverschämter Ausdauer<br />

beim zehnten Male doch wieder- ein Ja zu<br />

entlocken Drum: dreimal Vorsicht, wenn<br />

der Versucher uns anspringt — unsere Vernunft<br />

mit gellendem Signal alarmieren und<br />

dann aus Leibeskräften Charakterbremse<br />

ziehen! Denn sie haben's in sich —die Ver-<br />

.suchungen am Steuer...<br />

Bunte Chronik<br />

Der Schmied von Gretna Green ist pleite.<br />

Aus Schottland kommt die betrübliche<br />

Kunde, dass der weltberühmte Schmied von<br />

Qretna Green seine Bude geschlossen und<br />

sich für bankrott erklärt hat.<br />

Gretna Green, ein Dorf in der schottischen<br />

Grafschaft Dumfries, war gewissermassen<br />

die letzte Residenz der selten gewordenen<br />

Liebesromantik. Hier fand so manche heimliche<br />

Liebschaft das ersehnte happy end, hier<br />

begann so manche Tragödie, die mit heisser<br />

Liebe und romantischer Entführung anfing.<br />

Der Hufschmied von Qretna Green hatte<br />

nämlich das Patent, ohne Aufgebot und Legitimationsprüfung<br />

Ehen schliessen zu dürfen.<br />

Nur vier Trauzeugen mussten vorhanden<br />

sein, damit die Ehezeremonie rechtskräftig<br />

vollzogen werde. Der Schmied fragte nach<br />

Namen und Herkunft der Heiratsaspiranten<br />

und sagte dann : « In Gegenwart und gemäss<br />

dem schottischen Gesetz erkläre ich euch<br />

für ehelich verbunden.» Ein Schlag mit dem<br />

Hammer auf den Amboss schloss die Trauung<br />

ab. Oft spielten sich hier aufregende<br />

Szenen ab, die nicht selten Wild-West-<br />

Charakter annahmen.<br />

In den letzten Jahren wurde Gretna Green<br />

ein wichiger Fremdenverkehrsort. Viel trug<br />

dazu der Snobismus der englischen Gesellschaft<br />

bei, der es zur Mode machte, von dem<br />

Hufschmied von Gretna Green getraut zu<br />

Noch halb hinter den Kulissen, äugt er mit<br />

pfiffigem Blinzeln in den vollen Saal. Die<br />

Leute scheinen ihm zu gefallen. Er wagt<br />

sich vor, schleppt, sich in seinen unwahrscheinlich<br />

weiten Hosen, die um die Beine<br />

schlottern, in seinem überlangen Kittel bis<br />

mitten auf die Bühne vor. Der grosse Koffer,<br />

den er mühsam mit der einen Hand neben<br />

sich herschleift, gähnt auf. Die berühmte<br />

kleine Geige erscheint. Liebevoll und kennerisch<br />

umfassen sie seine grossen Tatzen. Das<br />

Gesicht droht über dem schmunzelnden<br />

Lächeln, das sich nun verbreitert, ganz auseinanderzufallen.<br />

Das Kinn wird ellenlang,<br />

die Mundwinkel flüchten entsetzt auseinander,<br />

die weissen Zähne funkeln auf, in den Augen<br />

flimmert eine verborgene Schlauheit.<br />

Nun hat er einen wunderbaren Ruhesitz gefunden.<br />

Auf der Lehne des Stuhles sitzt es<br />

sich wie im Paradies. Er hat seine gute Laune<br />

und plaudert, was ihm durch den Kopf fährt.<br />

Sein Mäulchen verschweigt nichts. Er will<br />

vieles wissen, alles interessiert ihn. Aufmerksam<br />

hört er zu, was sein Freund Max angeregt<br />

heraussprudelt. Er blickt ihn aufmerksam<br />

an, nickt, nickt, scheint sehr zufrieden<br />

zu sein mit dem Gehörten, doch da durchzuckt<br />

ihn plötzlich ein Gedanke. Er zieht sein<br />

Gesicht fragend in die Länge: Was hat der<br />

da eigentlich gesagt? Die Blicke wandern<br />

langsam zur Decke empor; dort bleiben sie<br />

versonnen ruhen, und leise, wie gehaucht,<br />

klagt er: «Waruuum?»<br />

Seiner bäuerischen Schlauheit entgeht<br />

nichts. Die Reaktionszeit dauert lang, aber<br />

die Antwort auf jede Regung der Umwelt<br />

kommt. Er setzt der verderblichen Welt seine<br />

ganze Ungebrochenheit entgegen. Wenn musiziert<br />

wird, und ihn der Teufel sticht* es Hesse<br />

sich jetzt im Grunde genommen besser tanzen,<br />

dann stört er den Ablauf der Konvention<br />

durch seinen Impuls. Er schmatzt breit und<br />

beginnt zu hüpfen. Enttäuscht und beleidigt<br />

werden.' Wer etwas auf sich hielt, und viel<br />

Geld hatte, fuhr nach Gretna Green und<br />

machte in Romantik. »Man wollte in den<br />

Standesamtsakten neben den vielen berühmten<br />

Namen der englischen Aristokratie eingetragen<br />

sein. Dieser Umstand lenkte grosse<br />

Kapitalien in das kleine schottische Dörfchen,<br />

bis die Weltkrise mit ihrer Umwertung aller<br />

Werte auch das englische Pfund in den Bereich<br />

der Verheerung hereinzog.<br />

Mister Richard Rennison, der letztee^Hof«<br />

schmied, hat die Steuervorschreibung, die<br />

AUTOMOBIL-REVUL <strong>1931</strong> — 94<br />

Grock<br />

kehrt er der Welt den Rücken, die ihm das<br />

verbietet. Seine Triebregungen kann er<br />

nicht unterdrücken. Es wird ihm schwindlig<br />

vor Begeisterung, als er vor dem Klavier<br />

sitzt und urplötzlich daran erinnert wird, dass<br />

das Abrutschen über den geöffneten Flügel<br />

wunderbar schön sein müsste. Die nackten<br />

haarigen Arme schlottern erbarmungsvoll aus<br />

den zu kurzen Aermeln, die Knochen stecken<br />

in viel zu engen Hosen, aber dennoch kommt<br />

er seinen gesellschaftlichen Pflichten nach; er<br />

trägt Manschetten und rückt ängstlich seinen<br />

unwahrscheinlichen Frack zurecht.<br />

Mit grossen Schritten tappt er durch die<br />

Welt. Seine Schlauheit weiss aus allen Dingen<br />

einen Gewinn für sich herauszuholen.<br />

Mit Wonne bläst er plötzlich mitten in einem<br />

sentimentalen, schönen Konzert den gleichen<br />

Ton unendlich lange weiter. Es macht ihm<br />

Freude. Warum soll er sich die Freude nicht<br />

gönnen? Man lebt nur einmal. Er sieht, wie<br />

sein Partner ekstatisch Geige spielt. Mit seiner<br />

kleinen Handorgel will er nun die gleichen<br />

Schwünge produzieren. Es gelingt. Allgemeine<br />

Begeisterung. Doch wie er vergeblich<br />

auf Wiederholung der Passage wartet,<br />

die ihm dieses Extravergnügen bereitete,<br />

bricht er in lautes Schelten aus, und sein Fuss<br />

pfeift bedenklich nahe am Hinterteil seines<br />

Spielverderbers vorüber. Klagen, Jammern!<br />

Doch wie der andere begütigend sich zu ihm<br />

neigt, ändert sich die Gemütsstimmung bedenklich<br />

rasch; er will sich in seinem<br />

Schmerze nicht bedauern lassen. Er ist von<br />

edlem Stolz erfüllt. Ständig ist die Umwelt<br />

voller Gelegenheiten für ihn, sich auszuleben.<br />

Der Mund verzieht sich in unendliche Breiten,<br />

wenn er sein neues Glück gefunden hat.<br />

Die Zähne strahlen grinsend unter den unförmlichen<br />

Lipperf hervor; ein dumpfer Ton<br />

der Begeisterung dringt aus ihm; er liebt die<br />

schöne, böse Welt, die er erproben darf. bo.<br />

angesichts seiner frühem Einkünfte ausserordentlich<br />

hoch bemessen war, nicht bezahlen<br />

können und so hat der letzte Hort europäischer<br />

Liebesromantik sein trauriges Ende<br />

gefunden. Alle Romantik, alles Gefühl geht<br />

futsch ! Bald ist es nicht mehr gemütlich !<br />

Sportsirauen, die auf « grossem Fuss leben ».<br />

Wie Pariser <strong>Zeitung</strong>en berichten, haben<br />

die massgebenden Schuhmacher zu ihrem<br />

Entsetzen festgestellt, dass die Pariserinnen<br />

in den letzten Jahren erschreckend grosse<br />

Füsse bekommen haben. Man führt dies auf<br />

die sportliche Betätigung der Frauen zurück<br />

und ist der Ansicht, dass vor allem der Tenndsport<br />

und der Automobilsport schuld an<br />

dieser Entwicklung trügen. Besonders die<br />

Frauen, die ihr Auto selbst steuern, müssen<br />

damit rechnen, dass ihre Füsse die schmale<br />

graziöse Form verlieren, denn sie müssen<br />

ja mit dem Fuss die Bremse bedienen, und<br />

dadurch soll selbst der graziöseste (Frauenfuss<br />

sich im Laufe der Zeit unvorteilhaft entwickeln.<br />

Noch schärfer hat sich diese Entwicklung<br />

in England ausgeprägt. Allerdings<br />

muss man bedenken, dass die Engländerinnen<br />

niemals als besonders graziös angesprochen<br />

werden konnten. Sicherem Vernehmen nach<br />

sollen die grossen Pariser Schuhmacher beabsichtigen,<br />

eine allgemeine Kundgebung gegen<br />

den übertriebenen Frauensport zu erlassen,<br />

damit die Französin nicht ihre sprichwörtliche<br />

Grazie verliere. Die grossen<br />

Schuhkünstler erklären, dass es ihnen unmöglich<br />

sei, Kunstwerke für Füsse zu schaffen,<br />

die nicht der gewohnten Norm der<br />

Aesthetik entsprechen.<br />

Das Mädchen mit dem Tierfell.<br />

In der Wiener Gesellschaft für Kinderheilkunde<br />

stellte dieser Tage ein Arzt seinen<br />

Kollegen einen ganz besonders krassen Fall<br />

eines Muttermales vor. Ein 6jähriges Mädchen,<br />

das, von vorn gesehen, ganz normal<br />

ist, trägt im Rücken das Fell eines Tieres.<br />

Hals, Nacken, Schultern und Rücken sind<br />

mit einem dichten Pelz schwarzer Haare bedeckt,<br />

der bis zu den Hüften herunterreich^<br />

Niemand, der das Kind nur von hinten sieh<br />

würde auf den Gedanken kommen, dass e<br />

ein menschliches Wesen vor sich hat. Nac<br />

Ansicht der Aerzte ist es auch ganz ausge<br />

schlössen, das Kind auf operativem Weg<br />

von dieser Verunstaltung zu befreien. Di<br />

Bedauernswerte wird nur versuchen könne!<br />

durch möglichst geschickte Kleidung und Fr<br />

sur den Schaden einigermassen zu verbei<br />

gen. Die Wissenschaft bezeichnet solche<br />

Fall von Abnormität , als « Tierfellnävus;<br />

Nävus heisst Muttermal. In diesem Fall h<<br />

die Natur aber sehr stiefmütterlich gehat<br />

delt, als sie gerade ein weibliches Wesen m<br />

einem solch ausgefallenen Muttermal versa!<br />

Wahre Geschichte!<br />

In einem Berliner Filmatelier ist folgende<br />

Plakat angeschlagen: «Das Betreten dt<br />

Damengarderoben ist den Herren strengsten<br />

verboten ! — Der Frisör gilt nach Paragrap<br />

10 der Hausordnung als Frau ! »<br />

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Ist. Dazu die Herzstörungen<br />

und -krankheiten,<br />

die zahlenmässig<br />

bereits die Tuberkulose<br />

überholt haben. Neben<br />

der Lebensweise spielt<br />

natürlich die Ernährungsweise<br />

eine grosse<br />

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N° - <strong>1931</strong> AUTuMUbiL-REVUE 15<br />

Die Mode von heute:<br />

Der Platz am Fenster<br />

Lob der Beschaulichkeit.<br />

Von Corinna.<br />

Tn einem Tagebuch meiner Grossmutter,<br />

das ich beim Räumen unter alten Zeitschriften<br />

und Schulheften im Estrich aufstöberte,<br />

befindet sich nachstehende Eintragung :<br />

«25. Oktober 18... Heute packten wir<br />

die Wpsche und die Kleider zusammen, weil<br />

wir morgen in die Stadt zurückfahren. Wie<br />

freue ich mich, dieses langweilige Sommerhaas<br />

zu verlassen. Ich kann es kaum erwarten,<br />

dass wir von neuem in unserer Winterbewohnung<br />

sind und sehne mich danach, meinen<br />

guten Stuhl im Erker wieder einzunehmen,<br />

von wo aus sich so schön der Marktplatz<br />

und das halbe Städtchen übersehen<br />

lassen. — Ich muss noch die zwei Kreuzstichkissen<br />

fertigmachen, damit Mutter und Klara<br />

auch ihre Fensterplätze beziehen können.<br />

Die Polster sind den Sommer über erneuert<br />

worden.»<br />

Und am 29. Oktober desselben Jahres<br />

fährt die damals Siebzehnjährige fort :<br />

«Heute sass ich den ganzen Nachmittag im<br />

Erker. Ich habe nicht viel gestickt, weil auf<br />

der Strasse unten immer etwas los war, das<br />

ich mir betrachten musste. Mutter und Klara<br />

sassen im Esszimmer; ich kann sie von meinem<br />

Platz aus sehen. Am Abend erzählten<br />

wir uns, wen und was wir gesehen hatten.<br />

Vater sagt immer, seine Damen seien in der<br />

Proszeniumsloge, wenn jemand nach uns<br />

fragt.»<br />

So beschaulich verlief damals das Leben<br />

vieler Frauen. Sie lasen keine <strong>Zeitung</strong>en und<br />

hörten kein Radio; sie rannten weder ins<br />

Kolleg noch ins Kino, sondern sie sassen mit<br />

einer Handarbeit am Fenster und Hessen den<br />

täglichen Kleinstadtfilm vor ihren Augen abrollen.<br />

Ihr Interesse galt der nächstliegenden<br />

Aussenwelt; ihre Blicke verfolgten mehr<br />

oder weniger wohlwollend und mehr oder<br />

weniger neidisch die Freundin und Nachbarin.<br />

Sie registrierten Freud und Leid aller<br />

Bekannten; sie wussten um Kleidung und<br />

Nahrung der andern, da Näh- und Backtage<br />

der Nachbarschaft vom Fenster aus ersichtlich<br />

waren. Sie kannten die Gewohnheiten<br />

und Absonderlichkeiten sämtlicher Einwohner<br />

des Städtchens, denn was sie von ihrem<br />

Logenplatz aus nicht persönlich verfolgen<br />

konnten, das erzählte ihnen eine gute Freundin,<br />

deren Beobachtungsposten in diesem<br />

speziellen Falle günstiger gelegen war. Von<br />

den « andern » wusste man in jener Zeit sehr<br />

viel; sich selbst kannte man dafür umso weniger.<br />

Jene Frauen kannten damals weder Hemmungen<br />

noch Minderwertigkeitsgefühle; sie<br />

waren weder mit Komplexen noch mit Psychosen<br />

beschwert, ja, sie hatten nicht einmal<br />

«Nerven ». Sie verliebten sich von ihrem<br />

Fensterplatz aus, heirateten, schenkten einem<br />

halben Dutzend und mehr Kindern das Leben,<br />

waren gesund und zufrieden und erreich-<br />

/^EJ<br />

ten ein hohes Alter. — Heute aber haben die<br />

Frauen keinen Fensterplatz mehr: ihre Blicke<br />

sind nach innen gewendet. Sie wollen ungestört<br />

sein und sie ziehen'die Vorhänge zu, um<br />

nichts vom Leben und Treiben ihrer Mitmenschen<br />

auf der Strasse und in den benachbarten<br />

Häusern sehen zu müssen. Sie lesen viele<br />

<strong>Zeitung</strong>en und viele Bücher... und sie schreiben<br />

selbst. Und zum Schluss lassen sie sich<br />

psvchoanalysieren...<br />

Deshalb bin ich für den Platz am Fenster.<br />

Bebrillte Augen<br />

Ehemals waren bebrillte Augen ein radikales<br />

Abschreckungsmittel. Spitznäsige Ballmütter,<br />

alte Jungfern, Schullehrer, Gouvernanten<br />

trugen Zwicker, Brillen, Lorgnons, und<br />

wie widerlich wären sie uns alle gewesen,<br />

wenn sie nicht so lächerlich ausgeschaut<br />

hätten. Mit einer Brille verzichtete eine Frau<br />

öffentlich, ein weibliches Wesen zu sein; die<br />

Brille war ein Schandfleck und ebenso unmöglich<br />

in der Gesellschaft wie ein Holzfuss.<br />

Nun kamen die Frauen, die zunächst aus<br />

Lust zum Widerspruch und aus Emanzipation<br />

des weiblichen Geschlechts zur Hochschule<br />

liefen, um dort auf den Schulbänken zu sitzen,<br />

bis sie das Glück oder Pech hatten, weggeheiratet<br />

zu werden. Für viele war die Brille<br />

sozusagen der einzige Schutz, die Dummheit<br />

zu bemänteln (natürlich gab es auch viele, die<br />

wirklich schlechte Augen hatten), andere<br />

trugen die Hornbrille aus Neugier, Mode,<br />

Laune, Eitelkeit. Kurz: es geschah, dass die<br />

Brille urplötzlich ein Signal für den «Geist»<br />

war. Vom Wissen nie berührte, unbefrachtete<br />

Menschen und speziell erwachsene Mädchen<br />

trugen nun die Brille, um einen gewissen<br />

Intelligenzgrad vorzuheucheln, genau ungefähr<br />

wie man die deutsche Sprache radebrecht,<br />

um ein ausländisches, exotisches<br />

Fludium auszustrahlen.<br />

Indessen handelte es sich bei der Hornbrille<br />

nicht mehr um das scheussliche und lächerliche<br />

Brillengestell aus dem Ausklang des<br />

letzten Jahrhunderts. —<br />

Auch auf dem Heiratsmarkt drang die Brillenmode<br />

siegreich durch. Neben der Miederlosigkeit,<br />

der kurzen Kleidung, der kurzen<br />

Haartracht, war sie ein unentbehdicher Faktor.<br />

Eine grosse Menge Frauen trug auch<br />

hier Brillen, niemand wollte mehr gute Augen<br />

haben, und alle taten so ungeschickt, wie der<br />

Elefant im Pörzellangeschäft: mit der geschicktesten<br />

Ungeschicklichkeit verwechselte<br />

man Menschen auf der Strasse, grflsste wildfremde<br />

Herren aus Versehen und gute Bekannte<br />

und Freunde nicht, und dies alles, weil<br />

man keine Brille trug. So geriet die Hornbrille<br />

en vogue. Heute ist diese Mode bereits<br />

wieder im Ausklingen.<br />

Indessen scheint man sich für das Einglas<br />

leidenschaftlich zu begeistern. Man hat schon<br />

über viel Menschen mit dem Einglas gelacht,<br />

und die Witzblätter haben auch viele Karikaturen<br />

veröffentlicht. Menschen mit Monokels<br />

wurden zur Zielscheibe des Spotts. Sie waren<br />

Grenzfälle in der menschlichen Gesellschaft.<br />

Es handelt sich eigentlich beim Einglas um<br />

ein Requisit aus der wilhelminischen Aera, als<br />

man bei einem schnoddrigen Jargon das Einglas<br />

fallen Hess, um es bei einem Intermezzo<br />

wieder spöttelnd ins Auge zu klemmen. Heute<br />

gibt es repräsentative Grossen, die das Einglas<br />

tragen. Bekannt ist Chamberlain als Einglasträger.<br />

Aber wie die grossen Fische nie<br />

allein ziehen, sondern immer noch kleine hinter<br />

sich herziehen, so ziehen auch repräsentative<br />

Grossen ein Geschmeiss von Snobs hinter<br />

sich her, allerlei Gecken und Fatzkes, die<br />

mit dem Einglas kokettieren. Auch Damen in<br />

den Bars kokettieren höchst eingebildet mit<br />

dem Einglas.<br />

Fest steht zwar, dass das Einglas sympathischer<br />

als die Lorgnette wirkt, mit der<br />

die Damen zuweilen im Hotelspeisesaal oder<br />

auf der Promenade die Menschen benörgeln<br />

und betrachten, mit einer solch zudringlichen<br />

und dummen Arroganz, die billig ist wie<br />

schlechtes Parfüm. C. B.<br />

„Mrs. Etcetera/'<br />

Die Stadt Reno im amerikanischen Staat<br />

Nevada ist* bekanntlich das Paradies der<br />

Scheidungslustigen. Die schwierigsten Scheidungisfälle<br />

werden dort, dank der geltenden<br />

weitherzigen Vorschriften, rasch und billig<br />

erledigt Seit einigen Jahren gehört Frau<br />

Carolyn Willis zu den Stammgästen dieser<br />

Scheidungszentrale. Di« jetzt 64 Jahre alte<br />

Dame hat einen selbst für die Vereinigten<br />

Staaten noch nie dagewesenen Rekord aufgestellt:<br />

sie heiratete dieser Tage zum<br />

elftenmal.<br />

Frau Carolyn, Besitzerin einer grossen<br />

Baumwollplantage im Staate Louisiana, heiratete<br />

im Jahre 1886 zum erstenmal, und<br />

zwar den Plantagenbesitzer Orville Mac Donald.<br />

Nach dreijähriger Ehe starb er Ein<br />

haibös Jahr später wurde sein Nachfolger<br />

der Börsenmakler Theodor Waters. Auch<br />

diese Ehe war nicht von langer Dauer, denn<br />

Frau Carolyn liess sich scheiden. Seither<br />

hat sie noch neunmal geheiratet. Im ganzen<br />

starben ihr drei Gatten und von sieben<br />

liess sie sich scheiden. Ihre Visitenkarte<br />

lautet: «Carolyn Willis-MacDonald-Waters-<br />

Brown - Burgess -Chevalier-Gardener-White-<br />

Luigi-Hatfield». Da ihre Bekannten nie wissen,<br />

wie sie momentan heisst, ob sie momentan<br />

verheiratet oder geschieden ist, ergeben<br />

sich im gesellschaftlichen Verkehr<br />

mit ihr sehr schwierige und groteske Situationen.<br />

Wer sie längere Zeit nicht gesehen<br />

hat, traut sich weder sie mit ihrem letztbekannten<br />

Namen anzusprechen noch nach<br />

dem Befinden ihres Gatten zu fragen. Mrs.<br />

Garolyn scheint jedenfalls auf ihren Rekord<br />

stolz zu sein, wie ihre Visitenkarte beweist.<br />

Sie hat deshalb in der Gesellschaft den<br />

Spitznamen «Mrs. Etcetera» erhalten. Die<br />

grosse Männerverbrancherin hat sechs erwachsene<br />

Kinder, die jedes von einem andern<br />

Gatten stammen und demzufolge auch<br />

jedes einen andern Familiennamen haben.<br />

Bei Protzens. « Sie haben Paris besucht ?<br />

Waren Sie denn auch im Louvre ? »<br />

«Das haben wir nicht nötig, Frau Meier.<br />

Unsere Tochter malt selber ! »<br />

Grünes Abendkleid aus Cr&pe de Chine mit Volants<br />

in Verbindung mit dem Rückenausschnitt.<br />

(Photo Winterfeld, Berlin.)<br />

Tourismus<br />

Ideale Touren<br />

Ein Dichter reist Im Automobil.<br />

E. W. Der üble Sommer <strong>1931</strong> hat eine<br />

schlechte Presse. Mit Recht Er hat den<br />

Naturfreund radikal betrogen. Die paar<br />

schönen September-, Oktober- und November-<br />

Wochen verbessern seinen Nachruhm nicht:<br />

Sie kommen auf das Konto des Herbstes,<br />

nach der richtigen Feststellung: Ehre, wem<br />

Ehre gebühret!<br />

Die kurzen Tage,. Regen, Nebel, Kälte und<br />

lange Abende bannen uns wieder stärker ins<br />

Haus, und man greift in die Bücherreihen, die<br />

monatelang verlassen standen. Ein glücklicher<br />

Griff hat uns eine Entdeckung beschert,<br />

die auch anderen nicht vorenthalten sei. Gerne<br />

geben wir sie weiter.<br />

Jeder Freund der Landschaft, jeder Geniesser<br />

stimmungsvoller Naturgefühls weiss<br />

heute, dass der höchste Genuss, den das Auto<br />

bietet, im Anhalten, Schauen und Verweilen<br />

besteht. Diese Behauptung klingt nur schein-<br />

//öftere<br />

Ha<br />

Zürich'Neu-Seidenhof'UraniasttrGerbiirn*<br />

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ar paradox. Zugegeben, der Schnelligkeitsrekord<br />

hat sportlichen Charakter. Aber den<br />

Nerven des gehetzten Menschen bringt der<br />

ästhetische Eindruck Erholung, Ruhe, Glück.<br />

Die Massenflucht, der Städter in die Landschaft<br />

hat erst die Massenproduktion von<br />

Verkehrsvehikeln recht ermöglicht. Vor 50<br />

Jahren sass der Bruder Straubinger im Schatten<br />

der Bäume, die die heisse Landstrasse<br />

säumten. Heute kehrt die Limousine beim<br />

Wirte Wundermild zu Gaste.<br />

Die Kunst des Reisens hat ihre Geschichte<br />

wie jede Kunst. Wohl als Allererster hat zu<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts Otto Julius Bierbaum<br />

mit dem Auto diese Kunst raffiniert<br />

gesteigert. Sein Leitspruch: «Lerne zu reisen,<br />

ohne zu rasen» wird längst in jedem Reiseblatt<br />

als plakatierte Wahrheit angebetet.<br />

«Eine kleine Herbstreise im Automobil» und<br />

«Eine empfindsame Reise im Automobil»<br />

sollte sich jeder ästhetisch orientierte Automobilist<br />

zulegen. (Beide geistvollen und anmutreichen<br />

Reiseerzählungen sind im Verlag<br />

Georg Müller, München, leicht erreichbar.)<br />

Wie der unvergessliche J. V. Widmann mit<br />

Schuh und Stock unbekannte Erdenstriche<br />

entdeckte, so der Schlesier O. J. Bierbaum<br />

mit dem Mittel des Pneus. Bei seiner Vorliebe<br />

für langsame Verkehrsmittel befreundete er<br />

sich als Erster mit den neuen Erzeugnissen<br />

der jungen Automobiltechnik. Ganz richtig<br />

nimmt er seinen Ausgang bei der Eisenbahn.<br />

Was er da 1908 geschrieben, trifft noch heute<br />

zu: «Ueber Reisen kein Vergnügen», sang<br />

man in der Biedermeierzeit, ehe das begann,<br />

was Goethe «veloziferisch» nannte, er, der<br />

auch hinter der Erfindung des Dampfwagens<br />

den Unsinn ahnte, der aus seinem Sinn werden<br />

sollte. Jeder Handwerksbursche hat<br />

mehr von der Welt gesehen als die heutigen<br />

Vergnügungsreisenden, die eigentlich nie gereist,<br />

sondern immer nur transportiert worden<br />

sind. Welch ein Wahnsinn! Er lässt sich<br />

durch nichts als sinnvolle Handlung beschönigen.<br />

Es ist eine Epidemie wie der Veitstanz<br />

im Mittelalter.<br />

Das ist stark kritisiert, aber der Kritiker<br />

hat völlig recht. Nebenbei bemerkt, seine<br />

Hiebe treffen nur Vergnügungs-, nicht Geschäftsreisende.<br />

Und nun holt er aus zu seiner<br />

prächtigen, begeisterten und begeisternden<br />

Schilderung einer Autotour von Berlin nach<br />

Sorrent und zurück an den Rhein. Vieles,<br />

was O. J. Bierbaum hier sagt, mutet heute<br />

altmodisch an: Das Auskramen primitiver<br />

technischer Kenntnisse, die Verteidigung des<br />

Autos gegenüber anderen Verkehrsmitteln,<br />

das Schneckentempo der Fahrt. Aber das<br />

meiste, was der Dichter sagt, klang einst<br />

nicht bloss sehr revolutionär in touristischer<br />

Hinsicht, sondern besitzt heute noch Geltung,<br />

ja darf sogar Ewigkeitswert beanspruchen,<br />

wenn ihm nicht allerliebste Schrullen<br />

anhaften. Er stellt zu Beginn kategorisch<br />

fest: «Wir wollen mit dem modernsten aller<br />

Fahrzeuge auf altmodische Weise reisen, und<br />

eben das wird das Neue an unserer Reise<br />

sein.» Wer denkt nicht an seine eigene erste<br />

Autotour, da man vom «Laufwagen» (so<br />

nennt Bierbaum in schöpferischer Weise seinen<br />

Reisewagen) aus die Schönheit der Erde<br />

neu eroberte, wenn Bierbaum schreibt: «Eine<br />

Reise wie die unsere hat doppelten- Reiz,<br />

weil hier das Reisen an sich, gewissermassen<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 49<br />

die Technik des Reisens, neu ist Man reist<br />

fast mit dem Entzücken des Kindes, das zum<br />

erstenmal Eisenbahn fahren darf.»<br />

(Schluss folgt.)<br />

Toureri'Sprechsaal<br />

Tonren -Antworten<br />

T. A. 772. Bulle—Vevey. Wenn sie von Bulle<br />

aus noch Chatel-St. Denis und Lausanne besuchen<br />

müssen und erst nachher endgültig in Vevey haltmachen<br />

wollen, möchte ich Ihnen zu folgender<br />

Route raten: Von Chatel-St. Denis benützen Sie<br />

vorerst die g«gen Vevey führende Strasse, zweigen<br />

aber dann bei Chardonne rechter Hand ab. Das<br />

Strässchen, das mitten durch die Rebberge mit<br />

prachtvollem Ausblick auf den See führt, ist gut<br />

(asphaltiert), jedoch nicht sehr breit, so dass in<br />

den Kurven und besonders in den Ortschaften<br />

grosse Vorsicht notwendig ist. Sie gelangen so immer<br />

hoch über der Uferstrasse via Chexbres und<br />

Epesses nach Grandvaux, um von dort nach kurzer<br />

Zeit vor Lutry die Hauptstrasse zu erreichen,<br />

die Sie nach Lausanne führt. Für den Rückweg<br />

nach Vevey benützen Sie dann die Uferstrasse über<br />

Cully und St. Saphorin nach Vevey. E. B. in B.<br />

Touren -Fragen<br />

T. F. 773. Pariser Kolonialausstellting. Es ist<br />

mir geschäftehalber bis jetzt nicht möglich gewesen<br />

nach Paris zu fahren und soviel ich weiss, wird<br />

die Ausstellung Mitte November geschlossen. Ich<br />

habe nun gehört, die Ausstellung werde nächsten<br />

Frühling wieder eröffnet. Stimmt das? Ausserdem:<br />

Wieviel Kilometer sind es von Bern, nach<br />

Paris? Lässt sich die Strecke (wenn möglich über<br />

Basel) in 2 Tagen fahren? — Wenn die Ausstellung<br />

wirklich im Frühling wiederersteht, würde<br />

ich die beabsichtigte Fahrt solange verschieben.<br />

F. Sp. in B.<br />

Davos. Die Eröffnung der ersten Teilstrecke<br />

der Parsennbahn auf Mitte Dezember bis Station<br />

«Was sollen denn alle diese Stopaufschriften auf<br />

der Strasse bedeuten? Das ist ja zum tollwerden !»<br />

«Ja. der Junge dort soll sein Examen als Maler<br />

machen, und wir glaubten auf dieser Nebenstrasse<br />

niemand zu belästigen !><br />

Höhenweg (2215 Meter über Meer) ist gesichert.<br />

Die Wagen werden bis Mitte November montiert<br />

sein, so dass eine baldige Probefahrt bevorsteht.<br />

Der Fahrplan ist seit einigen Wochen festgesetzt<br />

und findet sich in den schweizerischen Kursbüchern.<br />

Ebenso sind die Fahrpreise, die sehr niedrig<br />

gehalten sind, herausgegeben worden.<br />

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Mi. abends 18. Nov. Andre Chenier (10. Abon.).<br />

DO. abends 19. NOV. Vorstellung für Mittelschüler:<br />

Die Meistersinger von Nürnberg.<br />

Fr. abends 20. Nov. im weissen Rössi.<br />

Sa. abends 21. Nov. Im weissen Rössl.<br />

So. nachm. 22. NOV. Ulrich Zwingli.<br />

So. abends 22. Nov. Im weissen Rössl.<br />

hau<br />

Di. abends 17. Nov.<br />

Mi. abends IB.NOT.<br />

Do. abends 19. Nov.<br />

Fr. abends 20. Nov.<br />

Sa. abends 21. Nov.<br />

So. vorm. 22. Nov.<br />

So. nachm. 22. Nov.<br />

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Franz Werfel spricht über:<br />

Realismus und Innerlichkeit.<br />

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und die 7 Väter, Die Peitsche...? etc.<br />

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Täglich abends 8 Uhr: Gastspiel doi Tanzkapelle<br />

«The Melody-Dandies».<br />

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Tägl. nachm. u. abends: Eddie Dittke and<br />

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Tanzkapelle «Nie Fuslys Band».<br />

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N° 94 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Bremsbacken vor, verliere sich dann aber mit der<br />

Zeit ganz von gelbst. Ich bin nun seitdem mehrere<br />

hundert Kilometer gefahren, ohne dass eine Bes<br />

serung zu konstatieren war. Daa « Schaudern »<br />

der Bremsen ist insbesondere im Stadtverkehr so<br />

lästig, dass ich mich veranlasst sah. Oel in di<br />

Bremstrotnmeln hineinzugiessen. Lange lässt sich<br />

damit aber die Störunjf auch nicht hintan halten<br />

und zudem habe ich dann fast keine Bremswirkung.<br />

Gibt es denn kein Mittel um den «Schüttelfrost<br />

» auf normalere Art zu kurieren?<br />

F. G. in T.<br />

Antwort: Ein Vibrieren der Bremsen, wie<br />

Sie es beschreiben, kann meist ohne weiteres zum<br />

Verschwinden gebracht werden, indem man die<br />

wirksame Länge des Bremsbelages auf den Bremsbacken<br />

etwas verkürzt. Die Bremsbeläge können<br />

unter Umständen, wie es in der Skizze dargestellt<br />

ist, auch nur in der Nähe des Bremsnockens abgeschrägt<br />

zu werden, wobei aber darauf zu achten<br />

ist, dass dann auch der abgeschrägte Teil des Belages<br />

noch gut auf der Backe hält.<br />

-a.<br />

T. C.<br />

1. Abend: Freitag, den 20. November <strong>1931</strong>, Gewerbeschule,<br />

Goldgasse (Parkplatz Klosterplatz),<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

H. Fauser, Lehrer der Gewerbeschule: Das Chassis.<br />

Bericht über die Ausschuss-Sitzung vom 9. November<br />

<strong>1931</strong> im € Löchlihad ». ». Gallen. Die Pro-tilla, Ernst Herbst: Magnet- und Batterie-Zündung,<br />

2. Abend: Montag, den 23. November <strong>1931</strong>, Scintokolle<br />

der letzten Gesamt- und Ausschuss-Sitzung Lichtanlage.<br />

werden verlesen und diskussionsloa genehmigt. Den 3. Abend: Freitag, den 27. November <strong>1931</strong>, Ka-<br />

Mitteilungen über di« Mutationen konnte man erfreulicherweise<br />

entnehmen, daaa der Sektlonabestand<br />

fortwährend zunimmt und seit der letzten<br />

Sitzung vom 1. Oktober von 1248 auf 1266 Mitglieder<br />

angewachsen ist. In bezug auf die JahresfeieT<br />

orientierte der Vergnügungspräsident die Anwesenden,<br />

dass die Einladungen dieser Tage zum<br />

Versand gelangen. Ein vorgelegtes Programm in<br />

künstlerischer Ausführung konnte uns davon überzeugen,<br />

dass die Darbietungoen das letztjährige<br />

Programm noch bei weitem übertreffen werden.<br />

Die Abrechnung über die Sauserfahrt nach<br />

Thal wird genehmigt.<br />

Ein Prospekt für eine Autoatrasse nach dem<br />

Säntis wurde uns vorgelegt mit dem Ersuchen um<br />

finanzielle und moralische Unterstützung. Grundsätzlich<br />

haben wir stets Interesse für neue Strassen-Projekte,<br />

glauben jedoch, daas dem bereits<br />

einmal besprochenen Projekt einer Verbindungsstrasse<br />

Urnäsch, Rossfeld, Schwägalp, Rietbad,<br />

Nesslau, mit event. späterer Verlängerung nach<br />

Amden, aus verschiedenen Gründen unbedingt der<br />

Vorzug zu geben ist.<br />

Fa.<br />

AUTOSEKTION SOLOTHURN. Mitteilungen.<br />

Werte Mitglieder! 1. Betr. autotechnischer Kurs.<br />

Wir laden Sie hiermit zur Teilnahme an einem autotechnischen<br />

Kurs freundlich ein. Diese Veranstaltung<br />

bedeutet für unsere Gegend etwas Neues. Der<br />

grosso Erfolg solcher Kurse in anderen T. G. S.-Sektionen,<br />

wie die eigene Erkenntnis, dass vermehrte<br />

theoretische und praktische Ausbildung am Auto<br />

für die Automobilisten von unschätzbarem Wert ist,<br />

lassen eine grosse Beteiligung seitens unserer Mitglieder<br />

erhoffen.<br />

Wie Sie aus nachfolgendem Programm zu ersehen<br />

belieben, umfasst der Kurs sechs Abende.<br />

Durch Demonstrationen und Vorträge von Fachleuten<br />

werden die wichtigsten Funktionen des Autos,<br />

dessen Pflege und die Behebung von Pannen allgemein<br />

verständlich erklärt. Aber auch die übrigen<br />

wichtigsten automobilistischen Fragen sollen behandelt<br />

werden.<br />

Der Kurs verspricht sehr interessant zu -werden.<br />

Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Melden Sie sich<br />

deshalb sofort, spätestens aber bis Donnerstag, den<br />

19. November <strong>1931</strong> beim Sekretariat (Bielstrasse 8,<br />

Tel. 6.64) an, bis zu welchem Zeitpunkt eine Einschreibegebühr<br />

von Fr. 3. — zu entrichten ist (Postscheck<br />

Va 11-40). Im übrigen ist der Kurs für MitgliedeT<br />

kostenlos. Nichtmitglieder bezahlen überdies<br />

ein Kursgeld von Fr. 7.—.<br />

Zum Schlussabend mit Filmvorführung, welcher<br />

am 7. Dezember <strong>1931</strong> in der Schtitzenmatt stattfindet,<br />

werden auch alle übrigen Mitglieder mit ihren<br />

Angehörigen freundlichst eingeladen.<br />

2. Betr. Werbeaktion. Unsere Sektion hat sich<br />

in den letzten zwei Jahren fast verdreifacht Und<br />

umiassi doshalb zuraeit rund 800 Mitglieder. Wir diteuren* und Pferdebesitzer-Verband), sowie Herr<br />

wollen uns mit diesem Erfolg nicht begnügen. Mit Kästli für den neueintretenden Traktorenbesitzerder<br />

Erstarkung unseres Mitgliederbestandes wächst Verband. Das Bureau für das Geschäftsjahr<br />

auch der Einfluss zur Wahrung automobilistischer 1932 setzt sich zusammen aus den Herren Verbandssekretär<br />

Fritz M a d e r (Präsident); Ing.<br />

Interessen.<br />

Um unsere Werbetätigkeit auch weiterhin erfolgreich<br />

zu gestalten, eröffnen wir für das Jahr m e y (Sekretär); Fürsprecher Dr. Jenii» (KR?<br />

Platel (Vizepräsident); Redakteur Riesen-<br />

1932 unter unseren Mitgliedern einen Mitglieder- sier) und als Protokollführer Herr Scherrer.<br />

Wettbewerb. Je nach der Zahl der uns zugeführten Bekanntlich ist ier Liga bereits eine Ortsgruppe<br />

Blei angeschlossen, und weitere Orts-<br />

neuen Sektionsmitglieder werden folgende Prämien<br />

ausgerichtet: für 2 Mitglieder 1 vergoldete Krawattennadel<br />

(Sektionsabzeichen), für 4 Mitglieder 1 eebildet werden r.<br />

gruppen sollen <br />

St. Gotthard, unpassierbar. Urneraeite befahrbar<br />

ohne Ketten bis Mätteli, Tessinerseite frei bis<br />

Tremolatal.<br />

Simplem, Passhöhe eingeschneit Zufahrt offen<br />

bis Refuge 4.<br />

Splügen, unpassierbar kurz nach Splügendorf.<br />

Umbrail, unpassierbar.<br />

Weissenstein, gänzlich schneefrei.<br />

Wolfgang, durchgehend schneefrei, ebenso weit«<br />

liehe Zufahrtsroute Lenzerheide-Wiesen-Davofl. _<br />

In den Voralpen und im Jura sind die Päais<br />

Marchairuz und Morgins angeschneit, mit Ketten<br />

gut passierbar. Der Col des Mosses meldet 20 cm<br />

Schnee und ist vorübergehend jesperrt. Brünif,<br />

Schallenberg und Saanenmöser schneefrei<br />

LETZTE MELDUNGEN<br />

Wintersession <strong>1931</strong><br />

der eidgenössischen Räte.<br />

Montag den 7. Dezember werden die eidgenössischen<br />

Räte zur 1. Tagung der 29. Legislaturperiode<br />

zusammentreten und die<br />

nachstehenden Traktanden* behandeln, die für<br />

die Strassenbenützer von Wichtigkeit sind:<br />

Unter den Auspizien des Justiz- und Polizeidepartementes<br />

wird die Beratung des Bundesgesetzes<br />

über den Motorfahrzeug- und<br />

Fahrradverkehr weitergeführt. Wie bekannt,<br />

hat der Nationalrat im März dieses Jahres die<br />

Artikel 1—35 durchberaten und den Art. 10<br />

an die Kommission zurückgewiesen. In der<br />

Junisession wurde die Vorlage vom Nationalrat<br />

mit einer Anzahl von Abweichungen vom<br />

Entwurf in der Septembersession durchberaten<br />

und den Art 52 bis (besondere Unfallversicherung)<br />

an den Bundesrat zurückgewiesen.<br />

Nachdem nun die Kommission des Nationalrates<br />

zu den Differenzen Stellung genommen<br />

hat, wird sich vorerst der Nationalrat wieder<br />

mit dem Verkehrsgesetz befassen müssen.<br />

Wir hoffen, dass auch der Ständerat in<br />

der kommenden Wintersession die Vorlage<br />

im Sinne einer Aenderung seiner früher gefassten<br />

Beschlüsse unter Dach bringen wird.<br />

Im weitern werden die eidgenössischen<br />

Räte sich mit dem Beschlussesentwurf für<br />

einen Bundesbeitrag an die Passwangstrasse,<br />

zu dem der Bundesrat am 21. September eine<br />

Botschaft veröffentlichte, zu befassen haben.<br />

Die Priorität liegt beim Nationalrat.<br />

Im Traktanden-Verzeichnis ist im weltern<br />

noch das seit der letzten Session hängige<br />

Postulat Qrimm vermerkt, das den Bundesrat<br />

einlädt zu prüfen, ob ein Einfuhrmonopol für<br />

Benzin und Rohöl geschaffen werden solle.<br />

Wir haben schon früher unsere ablehnende<br />

Stellungnahme kurz begründet.<br />

Besonderes Interesse wird bei den Verkehrsinteressenten<br />

die Besprechung des Voranschlages<br />

1932 (siehe heutiger Leitartikel)<br />

beanspruchen.<br />

lt.<br />

Verantwortliche Redaktion<br />

Dr. A. Böchl (im Militärdienst).<br />

Walter Mathys. — Hugo Labharl<br />

Telephon der Redaktion: Bollwerk 89.84 (Hailwag),<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: Bollwerk 82.95.<br />

Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Bucht<br />

— Sprechstunden nach Vereinbarung mit der Gesrhäffsstpllp<br />

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12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - 94<br />

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