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E_1931_Zeitung_Nr.102

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AU \ u<br />

Die R-odaktioa;<br />

Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag, 15. Dezember <strong>1931</strong><br />

Mit Autler-Weihnachten<br />

Nummer 20 Cts.<br />

27. Jährgang. — N° 102<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREIS Es Bneheint Jeden Dienstag and Freilag Monatlich „Galbe List«**<br />

Harnjahrlleh Fr. f>.~, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portasraehlag,<br />

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Telesramm-Adresie: Autorevue, Bern<br />

Das Verkehrsgesetz im Kreuzfeuer der<br />

Beratungen<br />

Seitdem der zweite Entwurf zu einem eidgenössischen<br />

Verkehrsgesetz das schützende<br />

Forum seines bundesrätlichen Paten und Vaters<br />

verlassen hat und den Attacken und Kritiken<br />

der beiden Räte ausgesetzt wurde, hat<br />

er ein wechselvolles und peinliches Schicksal<br />

erfahren. Peinlich deshalb, weil es ihm akkurat<br />

wie dem verlorenen Sohne ging, der von<br />

Stufe zu Stufe sank und immer mehr herunter<br />

kam, je länger er vom Vaterhause weg<br />

war. Wechselvoll darum, weil sich immer<br />

wieder hoffnungsvolle Ansätze zu einer Besserung<br />

seiner geschwächten Konstitution<br />

zeigten, die aber meistens nur von vorübergehender<br />

Dauer waren.<br />

Die hauptsächlichsten Aenderungen durch<br />

die Räte.<br />

Schon die Beratung im Nationalrat hat das<br />

Gewand des Entwurfes arg mitgenommen, so<br />

dass das junge Wesen schon in beträchtlich<br />

verwildertem Zustand bei den gestrengen<br />

Herren Ständeräten eintraf. Erinnern wir nur<br />

kurz an die wesentlichen Aenderungen in der<br />

Bestimmung über Arbeits- und Ruhezeit. Das<br />

Gesamtgewicht der Lastwagen wurde von 12<br />

auf 11 Tonnen vermindert, die Ladebreite von<br />

2,35 m auf 2,20 m reduziert. Der ausdrückliche<br />

Vortritt des Motorfahrzeuges vor den<br />

anderen Strassenbenützern wurde fallen gelassen.<br />

Die in der Dämmerung vom Felde<br />

heimkehrenden Fuhrwerke brauchen nicht<br />

beleuchtet zu sein. Der Fussgänger-Artikel<br />

wurde ursprünglich ganz gestrichen, nach<br />

dessen Wiedereinführung aber die Verpflichtung,<br />

auf die Zeichen der Fahrzeugführer zu<br />

achten, aufgehoben. Dagegen wurden einige<br />

Artikel über die Haftpflicht und Versicherung<br />

durch Zugaben gewürzt. Die Haftpflicht des<br />

Halters wurde über Personenverletzungen<br />

hinaus auch auf Sachschaden ausgedehnt. Die<br />

Befreiung von der Ersatzpflicht wurde erschwert,<br />

indem nicht nur das Verschulden<br />

eines Dritten, sondern dessen grobes Verschulden<br />

nachzuweisen ist.<br />

Dergestalt abgeschwächt kam der Entwurf<br />

im Ständerat in die Kur, der nun bei der versuchten<br />

Bereinigung Bürste und Schere so<br />

stark ansetzte, dass das Gewand, anstatt ausgebessert<br />

zu sein, dem verlorenen Sohn des<br />

Bundesrates in Fetzen vom Gerippe hing. Der<br />

Die vorletzte Liebe<br />

der schönen Frau Erzsebet.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(12. Fortsetzung)<br />

«Ich will dir einen guten Rat geben, mein<br />

Sohn, lasse dich von dem Szöky nicht ins<br />

Schlepptau nehmen.»<br />

«Warum, Herr Oberst?»<br />

Warum? Wie soll ich dir das erklären?»<br />

Der Oberst nagte nachdenklich an der Unterlippe.<br />

«Warum? Man hängt sich an keinen<br />

Menschen, dessen Lebensweg bergab geht.<br />

Er ist hierzulande keine vereinzelte Erscheinung,<br />

er ist nur einer von den vielen, die<br />

sich selbst dem Untergang weihen. Er ist<br />

der Typus einer grossen Gesellschaftsklasse,<br />

die, verblendet durch eingebildete Vorrechte<br />

der Geburt, glaubt, es sei ihre Bestimmung,<br />

durch Nichtstun ihre höhere, menschliche Berufung<br />

zu erfüllen. Nichts gilt ihnen entehrender<br />

wie arbeiten. Nur mit einem füllen sie<br />

dieses vornehme Nichtstun aus. Politik! Damit<br />

täuschen sie sich selbst eine Arbeit vor,<br />

die keine ist. Die Vaterlandsliebe, mein Sohn,<br />

ist eine Nebenbeschäftigung, aber kein Beruf.<br />

Und wenn sie zum Beruf wird, dann ist sie<br />

Geschäft und nichts anderes. Geschäft zur<br />

Erhaltung angeborener, persönlicher Vorrechte.<br />

Am liebsten würden sie aus den wahren<br />

und edlen Empfindungen der Menschen<br />

Ständerat nahm seinerseits die folgenden<br />

Aenderungen vor: Die Altersgrenze für das<br />

Führen von schweren Motorwagen, deren<br />

Festsetzung der N.-R. dem Bundesrat überlassen<br />

wollte, wurde auf 22 Jahre fixiert. Dies,<br />

obwohl die Rekruten des M.W.D. ihre Schule,<br />

gleich wie die anderen angehenden Milizen,<br />

mit 20 Jahren zu bestehen haben, nach deren<br />

Absolvierung aber für fast zwei Jahre wieder<br />

ohne die Möglichkeit wären, einen Lastwagen<br />

zu führen. Die Gewichtsgrenze wurde so beschnitten,<br />

dass bei Verwendung von Anhängern<br />

der gesamte Zug das Gewicht von 15<br />

Tonnen nicht überschreiten dürfe. Die vom<br />

Nationalrat zugestandene obere Grenze von<br />

13 Tonnen, welche auf dem Verordnungswege<br />

für Spezialwagen hätte dekretiert werden<br />

können, wurde auf 12 Tonnen reduziert. Die<br />

Warnungen der schweizerischen Lastwagenindustrie,<br />

welche mit Hilfsbetrieben mehrere<br />

tausend Arbeiter beschäftigt und die auf die<br />

für sie schwerwiegenden Folgen einer übermässigen<br />

Beschränkung des Ladegewichtes<br />

hingewiesen hat, blieben unbeachtet. Spezialfahrzeuge<br />

und ein beträchtlicher Teil des<br />

staatlichen Lastwagenparkes weisen ein<br />

Eigengewicht von 6—7 Tonnen auf. Wenn<br />

nicht mit einer Nutzlast von wenigstens 5 bis<br />

ö.Tonnen gerechnet werden kann, so wird der,<br />

Betrieb bereits in seiner Wirtschaftlichkeit<br />

beeinflusst. Besonders kritisch war der Entschluss,<br />

auch für Personenfährzeuge wiederum<br />

Höchstgeschwindigkeiten einzuführen.<br />

Ebensosehr gab die Streichung der Bestimmung<br />

zu berechtigten Bedenken Anlass, wonach<br />

die dauernde Verkehrseinschränkung<br />

auf bestimmten Strassenstrecken der bundesrätlichen<br />

Genehmigung bedarf. Damit würde<br />

der kantonalen Willkür und Selbstherrlichkeit<br />

wiederum Tür und Tor geöffnet.<br />

Die Haltung der Verkehrsinteressenten.<br />

Wir haben, nachdem der Entwurf so «gestriegelt<br />

und gebürstet» die beiden Räte passiert<br />

hatte, auf die Unannehmbarkeit eines<br />

solchen Gesetzestorsos hingewiesen und erklärt,<br />

dass die Verkehrsinteressenten eher<br />

noch den höchst unbefriedigenden bisherigen<br />

Zustand mit dem veralteten Konkordat auf<br />

sich nehmen, als einem Gesetz zuzustimmen,<br />

das unter der falschen Flagge des Fortschritts<br />

für Heimat und Vaterland eine Aktiengesellschaft<br />

machen und sich selbst zu Generaldirektoren<br />

ernennen. — Siehst du, mein<br />

Sohn,» setzte er seine Betrachtungen fort,<br />

«das ist so ziemlich die einzige Beschäftigung<br />

der hohen Herren hierzulande. Sie langweilen<br />

sich. Die Güter verwaltet der Jude, die Jagden<br />

der Forstmeister, der Trainer den Rennstall...<br />

mit irgend etwas muss man sich zerstreuen,<br />

und da ist es so bequem, vor oder<br />

nach einer Partie Bac im Klub, mit einer Zigarre<br />

im Klubsessel, das Vaterland zu retten.<br />

Man lässt sich zur Erfüllung angeborener<br />

Vorrechte ins Abgeordnetenhaus wählen, wird<br />

Minister und Geheimer Rat Seiner Majestät<br />

des Königs, und an dem Tag, an dem man<br />

vom Ministerfauteuil heruntersteigt, schmeisst<br />

man seinem Herrn die Fenster ein. Alles zum<br />

Wohl des Vaterlandes! Vergiss nicht, mein<br />

Sohn, ich bin ein alter Soldat...»<br />

«Ich glaube aber, Herr Oberst, der eigentliche<br />

Trieb ihrer Handlungen ist ihre wirklich<br />

unbegrenzte Liebe zum Vaterland.»<br />

«Diese bestreite ich nicht, im Gegenteil.<br />

Aber dass bevorzugte Menschenklassen als<br />

einzige Lebenstätigkeit diese in Pacht nehmen<br />

... zur Ausfüllung ihrer Langeweile Berufspolitiker<br />

spielen ... nichts anderes zu tun<br />

haben, wie ununterbrochen das Vaterland zu<br />

retten... das geht nicht in meinen Schädel<br />

hinein. Es ist bedauerlich, dass eine geistig<br />

so hochstehende Menschenklasse sich zu<br />

nichts Besserem berufen fühlt wie zur Politik?<br />

Was heisst Politik? Seine zufriedenen<br />

tatsächlich zum Rückschritt führt. Die massgebenden<br />

Verbände haben in wohldokumentierten<br />

Eingaben diesen Standpunkt ebenfalls<br />

vertreten. Die Eingaben der Strassenverkehrsliga<br />

und des T. C. S. stellten fest,<br />

dass der Entwurf einige der wichtigsten Minimalanforderungen<br />

an ein tatsächliches und<br />

modernes Verkehrsgesetz nicht enthalte und<br />

zum grössten Teil nur eine weitere einseitige<br />

Belastung und Bevormundung des Motorfahrzeuges<br />

vorsehe, ohne die Möglichkeit zu<br />

einer allgemeinen Verkehrsregelung und besseren<br />

Verkehrsdisziplin zu bieten. Die Verbände<br />

gaben deshalb die Erklärung ab, dass<br />

es ihnen nicht möglich sei, den Entwurf in<br />

seiner jetzigen Form anzunehmen.<br />

Die bisherige Entwicklung in der Dezembersession.<br />

Mit grösstem Interesse und spannender Erwartung<br />

haben deshalb die 130 000 Motorfahrzeugführer,<br />

samt den 40 000 organisierten<br />

Radfahrern, und mit ihnen einsichtige Kreise<br />

und Behörden der weiteren Entwicklung entgegengesehen,<br />

welche die Dezember-Session<br />

der Bundesversammlung bringen musste.<br />

Nachdem der Strolchenfahrt-Artikel mit dem<br />

mageren Mehr von einer Stimme im Ständerat<br />

endlich unter Dach gebracht worden war,<br />

ging der Nationalrat wieder an die Arbeit,<br />

um die Differenzen zu beraten. In unserer<br />

letzten Ausgabe haben wir die hauptsächlichsten<br />

Ergebnisse kurz zusammengefasst und<br />

möchten nochmals näher auf diese eintreten.<br />

»^.Das Recht der Kantone, von sich aus verkehrseinschränkende<br />

Bestimmungen für gewisse<br />

Strassenstrecken zu dekretieren, wird<br />

ihnen belassen, jedoch gemäss Antrag der<br />

Kommissionsmehrheit eine Rekursfrist von<br />

30 Tagen eingeräumt, während welcher Beschwerde<br />

gegen solche Bestimmungen beim<br />

Bundesrat geführt werden kann. Damit ist<br />

also prinzipiell die durch das Gesetz angestrebte<br />

Vereinheitlichung der Vorschriften<br />

auf eidgenössischem Boden durchbrochen und<br />

der neuerliche Kompromiss nur ein magerer<br />

Kitt, dessen Dauerhaftigkeit wohl angezweifelt<br />

werden darf. In der Frage der. Gewichtsgrenzen<br />

für schwere Motorwagen hält der<br />

Nationalrat an seiner Fassung fest, wonach<br />

für Spezialfahrzeuge ein Maximalgewicht von<br />

13 Tonnen durch den Bundesrat zugelassen<br />

werden kann. Dann wird auch der ständerätliche<br />

Zusatz der Beschränkung des Gesamtgewichtes<br />

von Lastwagenzügen auf 15 Tonnen<br />

gestrichen. Hier hat also der Nationalrat<br />

mehr Rückgrat gezeigt, ohne allerdings den<br />

INSEnTlONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundteile ode»<br />

deren Baum 45 Ctt. lür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Austand 60 CU.<br />

Grossere Inserate nach Seitentaril.<br />

Inseratensehlus» 4 Tage vor Erscheinen der Kammern<br />

Wünschen der Lastwagenbesitzer und der<br />

einschlägigen Industrie voll gerecht zu werden.<br />

Die Diskussion wurde erwartungsgemäss<br />

besonders rege bei der Behandlung<br />

des Art. 25, der die Geschwindigkeit regelt.<br />

Nachdem auch Bundespräsident Häberlin wieder<br />

eingegriffen hat und Befürworter und<br />

Gegner neuerdings zum Worte gekommen<br />

sind, beharrt der Rat auf Fallenlassen der<br />

Höchstgeschwindigkeit, womit bekanntlich<br />

keineswegs einer «schrankenlosen Freiheit»<br />

der Weg geebnet wird, wie dies die Anhänger<br />

des alten Systems glauben machen möchten.<br />

Das Stimmenverhältnis bleibt sich in der Abstimmung<br />

gleich wie seinerzeit im Juni, wo<br />

der Artikel mit 75:37 Stimmen angenommen<br />

wurde, gegen 82:41 in der jetzigen Session.<br />

Endlich hält der Nationalrat auch an der Vorschrift<br />

über die Beleuchtung von überhängenden<br />

Lasten fest, laut welcher eine generelle<br />

Verpflichtung zur Kenntlichmachung und Beleuchtung<br />

besteht, welche der Ständerat nur<br />

bei Lasten, die mehr als 2 m überragen, vorschreiben<br />

wollte. In zwei Hauptpunkten hat<br />

der Nationalrat also sich nicht beeinflussen<br />

lassen und den Wünschen der Verkehrsinteressenten<br />

Rechnung getragen. Man wird<br />

diese Haltung dankbar anerkennen, um so<br />

mehr als die bisherigen Verhandlungen die<br />

Motorfahrzeugführer immer pessimistischer<br />

stimmen mussten und man schon das kleinste<br />

Entgegenkommen als «grossen» Erfolg zu<br />

werten hatte.<br />

Was ist von der jetzigen Fassung des Entwurfes<br />

zu halten?<br />

Deckt sich nun der Entwurf mit den hauptsächlichsten<br />

Vorschriften, welche wir gemeinsam<br />

mit den Verbänden als unbedingte<br />

Bestandteile eines auch nur einigermasseri<br />

akzeptablen Verkehrsgesetzes bezeichnet} haben?<br />

Wenn wir die Liste der Aendefunger<br />

mit der Wunschliste der Automobilisten,, die<br />

übrigens, seitdem der Rat den Entwurf ir<br />

den Händen hat, ganz wesentlich re'duzien<br />

worden ist, vergleichen, so müssen wir docl<br />

noch ganz erhebliche Differenzen und Ausfälle<br />

konstatieren. Erinnern wir nur an die<br />

durch nichts gerechtfertigte Ausnähme in de;<br />

Beleuchtungspflicht, welche den Bauern fü<br />

ihre Fuhrwerke bei einbrechender Dunkelhei<br />

gewährt wurde. Gerade die nicht unbeträcht<br />

liehe Zahl von zum Teil schweren Unfäller<br />

welche sich wegen Unkenntlichkeit der tier<br />

bespannten Fahrzeuge in den Abend- uni<br />

Nachtstunden ereigneten, sollten doch die ab<br />

solute Notwendigkeit der Beleuchtungspflich<br />

Nebenmenschen zur Unzufriedenheit erziehen,<br />

um von sich reden machen. Diese hohen<br />

Standesherren können die alten, hunnischen<br />

Zeiten nicht vergessen, in denen die einzelnen<br />

Adelsgeschlechter, mit dem Säbel in der<br />

Faust, nur eine Betätigung kannten, die dem<br />

strahlenden Glanz ihrer Geburt entsprach —<br />

Kampf um die persönliche Macht. Weit und<br />

breit Herren über Tod und Leben, widerspenstig<br />

selbst vor dem eigenen Landesfürsten,<br />

wenn der einzelne sich im Bereich<br />

seiner Macht beeinträchtigt fühlte, kriegerisch,<br />

herrschsüchtig, prunkliebend, unverträglich,<br />

streitsüchtig, lebten sie nur ihrem<br />

eigenen Willen. Herren vom Scheitel bis zur<br />

Zehe. Und es ist das Verhängnis vieler, stolzer<br />

Geschlechter, den Wandel der Zeiten<br />

nicht erkannt zu haben. Man ist heute nicht<br />

der Führer seines Volkes, wenn man sich zu<br />

seinem Berufspolitiker herabwürdigt. Gar oft<br />

ist es nichts anderes, wie die Verherrlichung<br />

persönlichen Strebertums. Die Liebe zum<br />

Vaterland ist oft nur ein Vorhang, hinter dem<br />

sich so manches verbirgt, das mehr mit der<br />

Liebe zu sich selbst zu tun hat. Hier und<br />

überall. Die Zeiten einer angeborenen oder<br />

ererbten Führerschaft eines Volkes sind vorüber.<br />

Und alle diese stolzen Geschlechter<br />

sind dem Tod geweiht, wenn sie nur in den<br />

Wandelgängen des Parlamentes zu treffen<br />

sind, an den Spieltischen ihrer Clubs, auf den<br />

Rednertribünen der Wählerversammlungen,<br />

aber nicht auf ihren Feldern, in ihren Waldungen<br />

oder hinter den Büchern ihrer Oekonomien.<br />

Das ist heute der Krummsäbel de<br />

Herrschaft! Jeder weiss, was er einstbesas:<br />

keiner weiss, was er besitzt.»<br />

Der Oberst war wieder vor mir steher<br />

geblieben und sah mir scharf ins Gesicht.<br />

«Die Menschen hier um uns herum,» fuli<br />

er fort, «sind in ihrer Weltanschauung vo<br />

uns so verschieden, dass wir mit ihnen in dt<br />

Tiefe des Herzens nie zusammenkomme<br />

Unterbrich mich nicht, mein Sohn, ich weis<br />

was du sagen willst, und gebe es zu — e<br />

sind nicht alle so. Zum Beispiel der Aladt<br />

von Takäcs, von dem ich dir erzählte. Mei<br />

Triospieler. Du wirst ihn ja kennenlerne<br />

Sieh dir seinen Besitz an, alles musterhaf<br />

Jus studiert, Landwirtschaft, und trotzdem i<br />

es in seinen Augen keine Schande, von frf<br />

bis abends überall zu sein. Auf seinen Rübei<br />

feldern, in seiner Brennerei, an der Drescl<br />

mäschine, Stallungen, dass einem alten Kava<br />

leristen das Herz im Leibe lacht, aber fi<br />

das Nationalkasino, für Wählerversammlu<br />

gen und Parlamentsschlachten, für den Ren:<br />

platz oder gar für Weibergeschichten hat<br />

keine Zeit. Und dabei kann er nachweise<br />

dass einer seiner Urahnen in den Kämpfi<br />

gegen die Türken geadelt wurde. Der Alad;<br />

arbeitet, und verliert nicht in einer Nacl<br />

was er in Jahren durch seine jüdischen Päc<br />

ter erworben, die sich durch Fleiss ben<br />

ehern, während der Herr zugrunde geht.»<br />

«Was aber soll das, Herr Oberst, mit de<br />

Gyuri bäesi zu tun haben?» Der Ober<br />

machte eine unwillige, abwehrende Han


für jedes Vehikel ohne Ausnahme ergeben<br />

haben. Wenn schon die Haftpflicht an den<br />

Fahrer bedeutend höhere Anforderungen<br />

stellt als bis anhin, so muss das Gesetz ihm<br />

auch eine Mindestgewähr bieten, dass ihm<br />

nicht aus Unterlassungssünden, welche das<br />

Parlament begangen hat, ein Strick gedreht<br />

werden kann. Dabei übersehen gerade die<br />

bäuerlichen Vertreter in den Räten, dass sie<br />

mit dieser für die Fuhrwerke erreichten<br />

Sonderstellung ihren Leuten einen recht<br />

schlechten Dienst erwiesen haben, weil die<br />

Vermeidung von Kollisionen sicher ebensosehr<br />

in deren Interesse liegt und selbst eine reiche<br />

Versicherungsentschädigung eingebüsste Glieder<br />

oder Gesundheit doch niemals ersetzen<br />

kann.<br />

In das nämliche Kapitel gehört auch die<br />

Minderung der Anforderungen an den Fussgänger,<br />

der nicht verpflichtet ist, auch den<br />

Zeichen der Fahrzeugführer Beachtung zu<br />

schenken. Einzig auf die Verkehrspolizei hat<br />

er zu achten. Als ob an jeder Ecke und<br />

Strassenkreuzung im ganzen Schweizerland<br />

ein Verkehrspolizist postiert wäre! Die überaus<br />

knappen Bestände an Polizeimannschaft<br />

in sämtlichen Städten bedingt, dass zahlreiche<br />

für den Verkehr nicht unwichtige und für<br />

die Benutzer nicht ungefährliche Oertlichkeiten<br />

ohne Aufsicht durch Verkehrspolizei<br />

bleiben müssen. Soll aber an diesen Stellen<br />

der Verkehr sich einigermassen geregelt und<br />

sicher abwickeln, dann sind Fussgänger und<br />

Motorfahrzeugführer auf gegenseitige .Rücksichtnahme<br />

und Aufmerksamkeit angewiesen.<br />

Nun ist der Schuss draussen! Zuerst eröffnet<br />

Bundesrat Musy den Feldzug mit der<br />

Ankündigung, er müsse zur Ausbalancierung<br />

seines Haushaltes (und zur Bekämpfung der<br />

Eisenbahnkonkurrenz) den Benzinzoll erhöhen.<br />

Dann geht Ständerat Klöti zur Attake<br />

über und möchte den Mehrerlös aus dem<br />

Benzinzoll den Bundesbahnen zum Ausgleich<br />

ihrer Finanzen zuhalten.<br />

Anlässlich der Behandlung der Bundesbahnen<br />

im Ständerat hat Dr. Klöti ein Postulat<br />

eingereicht, das den Bundesrat einlädt,<br />

Bericht darüber zu erstatten, ob nicht zum<br />

teilweisen Ausgleich des durch die Automobilkonkurrenz<br />

.entstandenen Einnahmenausfalles<br />

der künftige Mehrertrag des Benzinzolles den<br />

Bundesbahnen zuzuweisen sei. Dabei würde<br />

es sich um die Erträgnisse handeln, die über<br />

die 35 Mill. Fr. hinaus eingehen würden,<br />

Mit der durch die Räte geschaffenen einseitigen<br />

Belastung der Automobilisten" sind<br />

diese nicht nur stark benachteiligt, sondern<br />

auch die Gefährdung für Fussgänger ist eine<br />

weitaus grössere. Auch hier hat die Kurzsichtigkeit<br />

vieler Ratsmitglieder der Bevölkerung<br />

einen sehr zweifelhaften Dienst erwiesen.<br />

Die in Artikel 36 stipulierte Haftung für<br />

fremdes Verschulden und die den Gerichtsstand<br />

regelnden Bestimmungen bleiben als<br />

bedenkliche Schwächen des Entwurfes bestehen.<br />

Es ist daher mehr als begreiflich,<br />

wenn die schweizerische Strassenverkehrsliga<br />

in einer neuen Mitteilung erklärt, « es<br />

seien auch nach der neuen nationalrätlichen<br />

Intervention Unvollkommenheiten im Entwurf<br />

stehen geblieben, die es den Strassenverkehrsinteressenten<br />

schwer machen, dem<br />

Gesetz zuzustimmen». Es bleibt nun die<br />

Haltung des Ständerates abzuwarten, der<br />

neuerdings das Wort hat. In seiner Hand<br />

liegt das Schicksal des Entwurfes. Sollte er<br />

sich der in der jetzigen Session bezogenen<br />

Stellungnahme des Nationalrates nicht anschliessen<br />

können und die Position der Automobilisten<br />

nach seinen ursprünglichen Absichten<br />

verschlechtern, dann wird aller Einfluss<br />

und alle Autorität auch vom Vater des<br />

Gesetzes nicht mehr helfen und der « verlorene<br />

Sohn», dem jetzt noch Gelegenheit<br />

geboten ist, in das Vaterhaus zunickzukehren,<br />

wird schmählich untergehen. Dies möge<br />

im allseitigen Interesse doch vermieden werden<br />

! b.<br />

Eine Allianz gegen das Automobil<br />

Das Postulat Klöti.<br />

welche als Mindestertrag für kommende<br />

Jahre betrachtet werden.<br />

Vpn Herrn Klöti hätte man eigentlich nach<br />

seiner bisherigen Haltung in der Beratung<br />

des Verkehrsgesetzes einen derart absonderlichen<br />

Vorschlag am wenigsten erwartet. Er<br />

hat ja freilich schon mit seinem nunmehr<br />

zum Beschluss erhobenen Antrag, wonach die<br />

Versicherung gegen Unfälle bei Strolchenfahrten<br />

aus den Erträgnissen des Benzinzolles<br />

zu decken seien, erstmals mit Erfolg mit<br />

einem Bruchteil der Benzinmillionen jongliert.<br />

Nun freilich möchte er den Akt ausbauen und<br />

zu einem gefährlichen Experiment werden<br />

lassen.<br />

Man kann sich bei genauer Beachtung der<br />

bisherigen Entwicklung in diesem Feldzug<br />

gegen Automobil und Benzinzoll des Eindrucks<br />

nicht erwehren, dass es sich dabei<br />

nicht etwa um mehrere rein zufällige Einzelaktionen,<br />

sondern um einen fein eingefädelten<br />

Generalangriff handle. Zuerst taucht Bundesrat<br />

Musy auf und fordert mittelst Zollerhöhung<br />

grössere Einnahmen aus dem<br />

Benzinimport. Dann folgt Herr Dr. Klöti und<br />

hat gleich das Rezept in der Hand, wie diese<br />

Mehrerträgnisse am besten verwendet werden<br />

könnten, und schliesslich folgt noch Herr<br />

Bundesrat Pilet, der erklärt, dass das Baukonto<br />

der S.B.B, zwar wirklich überlastet<br />

sei, dass aber die Arbeiten im Interesse der<br />

Beschäftigung der Industrie vergeben worden<br />

seien und der Bund eventuell die Bahn aus<br />

diesem' Grunde unterstützen * müsse. SoJi<br />

diese Unterstützung vielleicht auch mittelst<br />

der Benzinmillionen erfolgen? Dann wäre ja<br />

der Kuchen unter den Eisenbahnprotektoren<br />

bald verteilt.<br />

Der Antrag Klöti ist für unser Land zwar<br />

neu, an und für sich aber nicht originell.<br />

Schon die französischen Staatsbahnen, welche<br />

mit einem geradezu erdrückenden Defizit belastet<br />

sind, verlangten eine Staatshilfe, welche<br />

teilweise durch die Automobilsteuer hätte finanziert<br />

werden sollen. Aus der Sache ist<br />

freilich nichts geworden. Nun wird der<br />

«Schlager» in die Schweiz importiert. Es<br />

würde dies gar nichts anderes bedeuten, als<br />

die Motorfahrzeugführer mit einer Sondersteuer<br />

zu belegen, zur Strafe, dass sie nicht<br />

die Eisenbahn benützen! Aus welchen Titeln<br />

der Staat sich bemüssigt fühlt, die Verkehrsmittel<br />

vorzuschreiben und die mit seinen<br />

Massnahmen zu erreichen, welche sich nicht<br />

daran halten, wird auch Herr Dr. Klöti uns<br />

bewegung. «Ausser dem etwas übertriebenen<br />

Ungartum, das man in Kauf nehmen muss,<br />

ist es...»<br />

Ein energisches Kopfschütteln unterbrach<br />

meine Rede.<br />

»Nein, nein!» stiess er heftig heraus.<br />

«Man darf doch sicherlich nicht alle in<br />

einen Topf werfen. Ein Grossteil ihrer hohen<br />

Herren ist ja so, leider! Aber es ist ein edles<br />

Volk, ein Herrenvolk, das sich seinen Platz an<br />

der Sonne mit der Klugheit des Kopfes und<br />

der Härte der Faust erkämpfte.»<br />

Mit langen Schritten ging der Oberst während<br />

meiner Betrachtungen im Zimmer auf<br />

und ab.<br />

«Mag sein,» brummte er zu mir herüber.<br />

«Aber wenn es unter ihnen einen gibt, der<br />

alle angeborenen Fehler seiner Herrenrasse<br />

als Fluch herumträgt, so ist es der Gyuri,<br />

bäcsi.»<br />

«Bis auf das Laster seines Nichtstuns bemerkte<br />

ich nichts an ihm, was...»<br />

«Wie lange kennst du ihn,» knurrte er dazwischen.<br />

«Wie lange?» Aus dem Halbdunkel<br />

des Zimmers war der Oberst hart an mich<br />

herangetreten, unter den finster zusammengezogenen,<br />

buschigen Augenbrauen sahen<br />

mich seine grauen Augen fast drohend an.<br />

«Ich kenne die Geschichte seines Lebens besser<br />

wie du. Von wo hat er noch etwas zu<br />

erhoffen? Unaufhaltsam gleitet er auf der<br />

schiefen Bahn abwärts. Wie lange kann es<br />

noch dauern? Ein Jahr... zwei Jahre...<br />

vielleicht morgen, ganz wie es sein Glück am<br />

Spieltisch oder die Unehrlichkeit seines Verwalters<br />

will. Wie ich dir es schon sagte —<br />

er weiss nur, was er einst besass, aber nicht,<br />

was er besitzt. Aber noch eines weiss er,»<br />

ich sah, wie sich die Fäuste des alten Soldaten<br />

krampfhaft ballten, «wo er schönen<br />

Weibern nachgehen kann, wahrscheinlich um<br />

in den Armen der Seligkeit eines Tages in<br />

die Tiefe zu sausen.» Tief aufatmend hielt er<br />

inne. «Mit einem Wort, mein Sohn, hänge<br />

dich nicht an ihn, du und niemand. Und<br />

wenn jemals etwas dein Herz bedrückt,» er<br />

legte mir liebevoll die Hand auf die Schulter,<br />

«dann komme zu deinem alten Oberst. Mein<br />

Herz und mein Haus stehen dir offen.»<br />

Eine lange Pause des Stillschweigens lag<br />

zwischen uns. Durch das im Abenddunkel<br />

versunkene Zimmer wandelte der alte Herr,<br />

die Hände auf dem Rücken, auf und ab. Was<br />

ging zwischen diesen beiden Männern vor?<br />

Ich hatte mich erhoben, ich sah, es war für<br />

mich das beste, zu gehen.<br />

«Ich will dich nicht aufhalten,» wandte er<br />

sich noch immer mit nachdenklicher Miene<br />

zu mir, «um so mehr, als ich den Aladär erwarte,<br />

damit unserer musikalische Geheimsitzung<br />

beginnt. Wir wollen die kommende<br />

Woche die Erzsäbet überraschen. Und wenn<br />

du zu Tolnays kommst, dann grüsse sie von<br />

mir und auch ihren Mann, und sage ihr, ich<br />

freue mich schon heute auf den Tag, an dem<br />

ich sie wieder bei mir sehe und sie mir<br />

Sonnenschein ins Haus bringt.» Arm in Arm<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N" 102<br />

nicht auseinandersetzen können. Dagegen<br />

wissen wir, dass es die Vertreter der Eisenbahninteressen<br />

im Rate (und als Mitglied des<br />

Verwaltungsrates der S. B. B. wird man ihn<br />

wohl als solchen ansprechen müssen) bei der<br />

Beratung des Verkehrsgesetzes darauf abgesehen<br />

hatten, das Automobil so viel wie<br />

möglich gegenüber den Bahnen zu benachteiligen<br />

und in seiner Aktions- und Bewegungsfreiheit<br />

einzuschränken. Herr Bratschi,<br />

der Apostel der Eisenbahner, ist dafür ein<br />

leuchtendes Beispiel. Herr Dr. Klöti scheint<br />

nun seinen Eisenbahninteressen ebenfalls noch<br />

ein Zeichen der Zuneigung schuldig zu sein<br />

und beglückt uns mit seinem Postulat. Stellt<br />

man sich dessen Auswirkung in der Praxis<br />

vor, so wird man gleich erkennen, dass es<br />

ad absufdum führt. Das Automobil soll einerseits<br />

stärker belastet und die sich daraus ergebenden<br />

Einnahmen der Bahn überwiesen<br />

werden. Warum? Um die Konkurrenzierung<br />

der Bahn durch das Auto einzuschränken und<br />

die erstere für diesen Wettbewerb, der teilweise<br />

zu ihren Ungunsten ausfällt, zu entschädigen.<br />

Weil also eine Partei in einem<br />

wirtschaftlichen Bewerb sich als die schwächere<br />

ausweist, wird die erfolgreichere dadurch<br />

in ihrer Entwicklung gehemmt, dass<br />

sie zur Unterstützung des weniger erfolgreichen<br />

oder unterliegenden Gegenspielers<br />

herangezogen wird! Die Fabriken X werden<br />

zur Deckung des Defizits bei den Werken Y<br />

herangezogen, da es sich ergeben hat, dass<br />

wegen besserer Bedienung der Kunden durch<br />

X der Absatz bei Y nachgelassen und deren<br />

Profit entsprechend zurückgegangen ist. Also,<br />

so schliesst der in Wirtschaftssachen so weise<br />

Staat, ist nichts so sehr gerechtfertigt, als<br />

dass X der Gruppe Y finanziell hilft!<br />

Es ist bemerkenswert, wie aisgemach der<br />

Appetit nach den Benzinmillionen sich regt<br />

und geltend macht. Die Finanzierung der<br />

Versicherung gegen Strolchenfahrten gab das<br />

Signal dazu. Wir haben schon damals, als<br />

der Vorschlag bekannt wurde, darauf hingewiesen,<br />

dass die zahlenden Motorfahrzeugführer<br />

noch weit bessere Verwendungen für<br />

diese Einnahmen wüssten und dass diese Lösung<br />

nur deshalb angenommen werden<br />

könne, um die Ungerechtigkeit zu vermeiden,<br />

dass die Automobilisten für ein Unrecht<br />

verantwortlich sein sollen, das sie nicht verübt<br />

haben. Wenn Herr Klöti beispielsweise<br />

den Vorschlag gemacht hätte, dass zur Arbeitsbeschaffung<br />

und zur bessern Sicherung<br />

des Verkehrs einige der gefährlichsten Nifaaujiibergänge<br />

mit Subvention aus den Benzinmillionen<br />

beseitigt würden, dann hätte<br />

man sich mit dem Antrag befreunden können,<br />

,weiJ er nicht einseitigen Interessen dient,<br />

niemand wirtschaftlich schädigt und für Eisenbahn<br />

und Auto gleicherweise nützlich gewesen<br />

wäre. Es wird sich aber niemals eine<br />

Mehrheit im Volke finden lassen, welche<br />

eine derartige wirtschaftliche Vergewaltigung<br />

schon we?en ihren Konsequenzen als<br />

Präiudi7,fal] srutheissen könnte, wie sie nun<br />

gegenüber dem Automobil voreesehen ist<br />

und wozu sich eine Pegie mit tüchtiaren Kräften<br />

gefunden hat. deren wahre Absichten<br />

auch die freundlichste Szenerie nicht zu vertuschen<br />

vermag. Es ist eine Allianz geeen<br />

das Automobil, der es reoMzeitie und mit<br />

aller Energie enteesrenrutreten gilt. Sie ist<br />

um so bprlenkliVher als sie die gesnannten<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse nur noch mehr<br />

erscW^rf «nd Vomniiziert anstatt. rTass st>Ti<br />

die Kräfte für eine F.ntsmannwne finden. B-<br />

führte er mich zur Tür. «Und sobald mir<br />

etwas Zeit bleibt, sattle ich meinen «Andante<br />

con moto» und reite zu dir hinüber. Der «Andante<br />

con moto» ist nämlich mein Lieblingsschlachtross.<br />

Ausgedienter Tramwayvollblüter,<br />

aber für meine alten Knochen gerade der<br />

richtige. Dann wollen wir...»<br />

Draussen wurden Stimmen laut; mit einem<br />

hastigen Ruck wurde die Tür aufgerissen, und<br />

der Gyuri bäcsi stand im Zimmer. Einen<br />

Augenblick blieb der Vizegespan an der Tür<br />

stehen und verbeugte sich leicht vor denv<br />

Oberst, der den Eintretenden mit erstaunter<br />

Miene anstarrte. Mit einem leichten Lächeln<br />

trat der Vizegespan auf ihn zu und reichte<br />

ihm wortlos die Hand hin, die dieser langsam<br />

und zögernd ergriff. Dann erst wandte sich<br />

der Vizegespan zu mir und nickte mir zu.<br />

Schweigend blickten sich die beiden Männer<br />

an. Ich sah, ich war überflüssig.<br />

Ich fuhr erschreckt zusammen. Jan Szivak<br />

neben mir war aufgestanden und wies, mit<br />

der Hand die Augen beschattend, in die<br />

Ferne. Jetzt erst kam ich zu mir. Ich lag<br />

in der Gluthitze des Hühnerschiessens in<br />

dem kleinen Schattenkreis eines Weidenbusches,<br />

und neben mir stand Jan Szivak.<br />

Ich hatte geträumt.<br />

Mühselig erhob ich mich und blickte in das<br />

grelle, blendende Licht der untergehenden<br />

Sonne, in dem Mückenschwärme tanzten, aber,<br />

wie sehr ich meine Augen auch anstrengte, ich<br />

konnte nichts vernehmen. Nur ein kleines<br />

Staubwölken schien zwischen den Bäumen<br />

der fernen Akazienallee aufzutauchen, aber<br />

in dem flimmernden, zitternden Sonnenglanz<br />

vermochte ich nichts zu unterscheiden.<br />

«Was gibt's?»<br />

Unser Aussenhandel<br />

Im November.<br />

5,17 Millionen Umsatz in Motorfahrzeugen<br />

im November <strong>1931</strong> gegenüber 4,76 Millionen<br />

im November 1930.<br />

Die Einfuhr im vergangenen Monat beläuft<br />

sich auf 723 Stück (602 Stück im November<br />

1930), 792 047 kg (723177), zu einem Wert<br />

von 3 475 769 Fr. (3 547 240). Wir können aus<br />

der Tatsache, dass sich die Stückzahl der<br />

Einfuhr um 121 und das Gewicht um 68 870 kg<br />

vermehrt, der Wert der eingeführten Motorfahrzeuge<br />

sich aber um 71471 Fr. gesenkt<br />

hat, auf eine bemerkenswerte Preisreduktion<br />

schliessen.<br />

Die neun bekannten Zoll-Kategorien des<br />

Motorfahrzeug - Aussenhandels nehmen wie<br />

folgt an der Einfuhr teil:<br />

Motorzwei- und -dreiräder ohne Lederüberzug:<br />

160 §tück (90), 26 064 kg (18 464),<br />

206334 Fr. (146 181). — Motorzwei- und dreiräder<br />

mit Lederüberzug: 5 Stück (2), 1834 kg<br />

(825), 11 726 Fr. (5838). — Automobile und<br />

Chassis im Stückgewicht unter 800 kg: 44<br />

Stück (50), 32 317 kg (36 313), 151327 Fr.<br />

(194 852 Fr.). — Automobile und Chassis im<br />

Stückgewicht zwischen 800 und 1200 kg:<br />

250 Stück (233), 279 008 kg (259 119), 954 515<br />

Franken (986 897). — Automobile und Chassis<br />

im Stückgewicht zwischen 1200 und 1600 kg:<br />

218 Stück (172), 309 790 kg (249 742), 1 309 45G<br />

Franken (1 214 866). — Automobile und Chassis<br />

im Stückgewicht über 1600 kg: 41 Stück<br />

(45), 133 886 kg (143 241), 799 974 Franken<br />

(936 757 Fr.). — Karosserien aller Art für<br />

Automobile: 1344 kg (950), 6354 Fr. (5576);<br />

— Elektrokarren: 0 Stück (1), 0 kg (11490),<br />

0 Fr. (10 362). — Traktoren ohne Karosserie:<br />

5 Stück (9), 7804 kg (13374), 36 089 Fr.<br />

(45 911 Fr.).<br />

Die eingeführten Motorfahrzeuge verteilen<br />

sich auf folgende Herkunftsstaaten: 290 (252)<br />

Automobile und Chassis aus den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika, 121 ,(81) aus Frankreich,<br />

88 (64) aus Deutschland, 46 (87) aus<br />

Italien, 4 (6) aus Grossbritannien, 3 (2) aus<br />

Oesterreich und 1 (8) aus Belgien. Die Gesamtzahl<br />

der eingeführten Motorfahrzeuge<br />

beträgt 553 (500).<br />

Die Ausfuhr unserer Motorfahrzeugindustrie<br />

stellt sich auf 38 (20) Fahrzeuge, in einem<br />

Wert von 1 700 450 Fr. (1 215 295). Die Mehrausfuhr<br />

beziffert sich demnach auf 18 Stück<br />

oder 485 155 Franken.<br />

Verteilt man diese Totalzahlen auf die bekannten<br />

Zoll-Kategorien, so ergibt sich das<br />

nachstehende Bild: Motorzwei-und-dreiräder<br />

ohne Lederüberzug: 2 Stück (10), 4943 kg<br />

(19 015), 52 053 Fr. (169892). — Automobile<br />

und Chassis im Stückgewicht unter 800 kg,<br />

sowie Anlasser und Apparate für die elektrische<br />

Beleuchtung: 11161 kg (14 707),<br />

121120 Fr. (161377). — Automobile und<br />

Chassis im Stückgewicht über 1600 kg: 36<br />

Stück (10), 161 404 kg (106835), 1 437 257 Fr.<br />

(882141 Fr.). — Karosserien aller Art für<br />

Automobile: 0 kg (124), 0 Fr. (1885). — Traktoren<br />

ohne Karosserie: 5149 kg (0), 90 020 Fr.<br />

(0 Fr.).<br />

Wir werden in einer der nächsten Nummern<br />

auf die weitern Details der Aussenhandels-<br />

Ergebnisse des Monats November zurückkommen.<br />

Jt.,r<br />

Aber die Falkenaugen meines Slowaken<br />

sahen weiter.<br />

«Der Gyuri bäcsi.»<br />

4.<br />

Das Staubwölkchen wurde grösser und<br />

grösser... die kleine Silhouette eines Reiters<br />

wurde sichtbar... und nun erkannte auch ich<br />

ihn... der Reiter schwenkte seinen Gaul herum<br />

und trabte über die Felder auf mich zu.<br />

Schon von weitem winkte er mit dem Reitstock.<br />

Zwei Schritte vor mir riss er seinen<br />

Gaul herum, dass die Ackerschollen stoben,<br />

und streckte mir die Hand hin.<br />

«Servus, amice.»<br />

Er zog die Beine aus den Bügeln und Hess<br />

sie schlaff herabhängen, nahm den steifen<br />

schwarzen Hut ab und fuhr sich mit dem<br />

Taschentuch über den nassen Kahlschädel.<br />

«Was sagst du über die Schweinehitze?<br />

Aber gut für Hühnerschiessen. Wie viele?»<br />

«Vierzehn, Gyuri bäcsi.»<br />

«No, was hast du dir gedacht, wie ich gestern<br />

abend zwischen dir und dem alten Dickschädel<br />

ins Zimmer platzte?» Der Vizegespan<br />

lachte über das ganze Gesicht. «Hast du dir<br />

ihn angeschaut? Wie eine Katze, wenn es<br />

donnert.»<br />

«Und warum, Gyuri bäcsi, warum?» fragte<br />

ich neugierig dazwischen.<br />

Die lachende Miene des Vizegespans versteinerte.<br />

«Warum? Das kann ich dir schwer erklären!<br />

Na! Reden wir von etwas anderem.»<br />

«Gyuri bäcsi,» lenkte ich das Gespräch in<br />

eine andere Richtung, «wie ging es in Budapest?»<br />

(Fortsetzung folgt.)


Verkehrserleichterungen an der<br />

schweizerisch-französischen<br />

Grenze.<br />

Aufhebung der provisorischen Visa.<br />

Wie bekannt ist, hat im Frühjahr dieses<br />

Jahres die französische Generalzolldirektion<br />

versuchsweise Erleichterungen in den Visaformahtäten<br />

vorgenommen, die darauf hintendieren<br />

sollten, den Grenzvermerk eventuell<br />

gänzlich aufzuheben. Die französische Handelskammer<br />

für die Schweiz ist dann bei der<br />

Zollverwaltung vorstellig geworden mit dem<br />

Ersuchen, diese Massnahmen zu verallgemeinern<br />

und zu befestigen.<br />

Die Generalzolldirektion hat nach Prüfung<br />

der Sachlage und nach den gemachten Er<br />

fahrungen anerkannt, dass die Aufhebung des<br />

Visas gerechtfertigt sei für Personen der<br />

Nachbarschaft, den Zollbehörden in gutem<br />

Sinne bekannt. Für solche Grenzpassanten<br />

haben die Massnahmen Anwendung auf<br />

Grenzscheine und Identitätsurkunden einerseits,<br />

auf Triptyks, Kautionsquittungen und<br />

Hinterlage-Bestätigungen anderseits.<br />

Die versuchsweise Anwendung dieser Visums-Freiheit<br />

hat sichtliche Vorteile erbracht,<br />

nicht nur dem Touristen, sondern<br />

auch der Zollverwaltung (Vereinfachung von<br />

Grenzverkehr und Grenzdienst), so dass nunmehr<br />

letztere den Entschluss gefasst hat, die<br />

Neuerung vom 1. Januar 1932 weg als definitiv<br />

zu betrachten.<br />

So können auch zukünftig bei den französischen<br />

Zollämtern gut beleumdete, aus der<br />

schweizerischen Nachbarschaft zu vorübergehendem<br />

Aufenthalt nach Frankreich einreisende<br />

Automobilisten die französische<br />

Grenze ohne Zollvisa befahren. Sie sind als<br />

Träger eines Triptyks, einer Kautionsurkunde,<br />

oder einer Hinterlagebescheinigung auf einer<br />

Liste vermerkt, die für jedes Bureau erstellt<br />

wird. Die Einfuhrdokumente für vorübergehenden<br />

Aufenthalt tragen die Anmerkung:<br />

« Personne connue du Service ». Der Grenzfibertritt<br />

kann bei jedem beliebigen Bureau<br />

geschehen, mit Ausnahme des ersten Ein- und<br />

letzten Austritts, der im Bureau zu erfolgen<br />

hat, in dem der Passant persönlich bekannt<br />

ist.<br />

Die französische Handelskammer erteilt an<br />

Interessenten jegliche weiteren Auskünfte.<br />

Jlu<br />

102 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUfc<br />

3<br />

>n Kan4«»n«»n<br />

Zulassung der quadratischen Kontrollschilder<br />

im Kanton Schaifhausen. Die Polizeidirektion<br />

des Kantons Schaffhausen hat auf<br />

Antrag des Automobilexperten verfügt, dass<br />

die kantonale Motorfahrzeugkontrolle in Zukunft<br />

auch quadratische Rückschilder abgeben<br />

könne. Sie begründet diesen Entschluss<br />

wie folgt:<br />

« Wir haben festgestellt, dass das Automobilkonkordat<br />

keine Bestimmungen über die Dimensionen<br />

der Kontrollschilder von Motorfahrzeugen enthält;<br />

dass in Deutschland und Frankreich für das auf<br />

der Rückseite eines Motorwagens anzubringende<br />

Kennzeichen sowohl die quadratische als die rechteckige,<br />

früher in der Schweiz einzig übliche Form<br />

zulässig ist; dass die vom Auslande bezogenen Automobile<br />

neuerdings zu einem grossen Teil mit einer<br />

Grundplatte oder mit Stützen ausgerüstet sind, die<br />

sich für die Montage quadratischer, nicht aber rechteckiger<br />

Kontrollschilder eignon; dass, besonders bei<br />

Personenautotnobilen mit rückwärtigem Koffer, die<br />

Anbringung eines rechteckigen Kontrollschildes gelegentlich<br />

mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden<br />

ist; dass demgemäss in Automobilistenkreisen<br />

ein begründetes Interesse an der Zulassung quadratischer<br />

Kontrollschilder vorhanden ist. und dass acht<br />

schweizerische Kantone das Beispiel unserer Nachbarstaaten<br />

befolgt haben, indem sie entweder auf<br />

Wunsch auch quadratische Kontrollschilder abgeben<br />

oder aber eine entsprechende Zusammensetzung<br />

zerschnittener Kontrolltafeln zulassen.»<br />

Die neue Schilderform zeigt im obern Teil<br />

des Quadrates die vierstellige Ziffer und darunter<br />

in gleicher Höhe das Schweizerwappen,<br />

den Buchstaben, der zur Kontrollziffer gehört<br />

und rechts das Kantonswappen. Erfahrungsgemäss<br />

ist die obere Fläche des Nummern<br />

Schildes, d. h. in diesem Falle die Ziffer, besser<br />

beleuchtet und daher bei Nacht auch besser<br />

leserlich. Die Verschmutzung stuft sich<br />

von unten nach oben ab, so dass auf jeden<br />

Fall die Zahl, bei der übrigens zwischen der<br />

zweiten und -dritten Ziffer von links ein<br />

Zwischenraum eingeschaltet ist, besser zu erkennen<br />

ist. Die Dimension der neuen Schilder<br />

ist nach dem Beispiel des Kantons Bern und<br />

in Anlehnung an die deutschen Schilder auf<br />

280 X 280 mm festgesetzt worden. Der Erlass<br />

verdient die Anerkennung der Autofahrer,<br />

lt.<br />

Eine Bachtelstrasse. Auch der weitherum<br />

bekannte Aussichtspunkt des Zürcher Oberlandes,<br />

der 1199 m hohe Bachtel, soll eine<br />

Autostrasse erhalten. Der Verband der Verkehrsvereine<br />

des Zürcher Oberlandes hat in<br />

Verbindung mit der Bachtelgenossenschaft<br />

das Projekt eingehend diskutiert und sich an<br />

die Gemeinderäte von Hinwil und Wald gewandt,<br />

damit dieselben, in Verbindung mit<br />

dem kantonalen Meliorationsamt, möglichst<br />

bald den Ausbau der Strasse als Notstandsarbeit<br />

zur Beschäftigung Arbeitsloser in Angriff<br />

nehme.<br />

Die Strasse, die natürlich in land- wie forstwirtschaftlicher<br />

Beziehung Bedeutung hat,<br />

dürfte sich wohl in erster Linie als Touristik-<br />

Route entwickeln. Wenn das heutige Bachtelsträsschen<br />

ausgebaut und zur Automobilstrasse<br />

geworden ist, dann wird der markante<br />

Aussichtspunkt des Zürcher Oberlandes lebhaften<br />

Besuch durch die schweizerischen<br />

Automobilisten erhalten. Wenn auch jetzt<br />

schon Stimmen laut werden, dass dadurch<br />

dieser schöne Ausflugspunkt für die Fussgänger<br />

viel an Reiz verliere, so ist einzuwenden,<br />

dass durch Schaffung von Spazierwegen<br />

auch der Fussgänger wie bis anhin seinen<br />

Genuss an einer Bachtelwanderung haben<br />

wird.<br />

Lr.<br />

AUSLAND<br />

Die monatliche Autosteuer für Deutschland.<br />

Die katastrophale Zunahme der Abmeldungen<br />

von Kraftfahrzeugen — über die saisonmässig<br />

bedingte «Einwinterung» der Kraftfahrzeuge<br />

hinaus haben zahlreiche Besitzer wegen der<br />

immer noch verlangten Steuervorauszahlungen<br />

auf mindestens ein Vierteljahr gezwungenermassen<br />

ihr Fahrzeug aus dem Betrieb<br />

genommen — in Verbindung mit Vorstellungen<br />

der grossen Kraftfahrerverbände, hat den<br />

Reichsverkehrsminister veranlasst, die monatliche<br />

Ratenzahlung der Automobilsteuer zu<br />

erwägen. Nachdem schon vor einiger Zeit<br />

dem Reichsfinanzminister ein vom Verkehrsministerium<br />

ausgearbeiteter Vorschlag unterbreitet<br />

wurde, hat jetzt der Finanzminister<br />

nach Prüfung der Unterlagen dem Verkehrsministeriura<br />

von seiner grundsätzlichen Zustimmung<br />

zur monatlichen Zahlung der Kraftfahrzeugsteuer<br />

Kenntnis gegeben. Es ist daher<br />

in kürzester Frist damit zu rechnen, dass<br />

den Finanzämtern, welche die Steuer erheben,<br />

chnellstens entsprechende Weisung gegeben<br />

wird. Wir kommen in nächster Nummer auf<br />

die in prinzipieller Hinsicht bedeutende Steuermassnahme<br />

zurück. B.<br />

Ausstellungen<br />

Keine Frühjahrs-Automobiiausstellung in<br />

Berlin. Man erwartete von Anfang an, dass<br />

bei den jetzigen wirtschaftlichen Umständen<br />

in Deutschland mit einer Automobilausstellung<br />

im Frühjahr 1932 in Berlin kaum gerechnet<br />

werden dürfe. Nun wird auch bekannt,<br />

dass der im Frühjahr dieses Jahres<br />

rstmals angesteHe Versuch einer Frühjahrsausstellung<br />

in Berlin keine Wiederholung finden<br />

wird. x.<br />

Sa»<br />

«h«<br />

Die neue Kategorie<br />

der Amateurfahrer in Italien.<br />

Wir haben schon in verschiedenen Artikeln<br />

auf die Neuschaffung einer Kategorie der<br />

Amateure («dilettanti») in Italien hingewiesen,<br />

die in der anfangs dieses Monats stattfindenden<br />

Sitzung der italienischen Sportkommission<br />

des R. A. C. I. genehmigt wurde. Da die<br />

Amateurfrage im Automobilsport auch in verschiedenen<br />

andern Ländern aktuell ist und<br />

nicht zuletzt auch in der Schweiz seit einiger<br />

Zeit Anlass zu Diskussionen gibt, mögen die<br />

neuen italienischen Bestimmungen interessieren,<br />

die die Amateurfahrer genau definieren.<br />

Als solche gelten in Italien alle Inhaber<br />

nationaler oder internationaler Lizenzen, die<br />

den folgenden Bestimmungen entsprechen:<br />

1. Fahrer, die nicht unter irgend einem Titel<br />

im Dienste einer Automobil- oder Motorradfirma,<br />

von Markenvertretern, Garagen<br />

etc. standen oder stehen;<br />

2. Fahrer, die nie den bezahlten Beruf eines<br />

Automobilführers ausgeübt haben oder<br />

ausüben;<br />

3. Fahrer, die nie eine Vergütung für ihre<br />

Teilnahme an autosportlichen Veranstaltungen<br />

erhalten haben oder erhalten;<br />

4. Fahrer, die nie auf Rechnung von Automobilfirmen,<br />

Verkaufsagenten, Vertretern<br />

oder Rennställen an Rennen teilnahmen<br />

oder teilnehmen;<br />

5. Fahrer, die im gegenwärtigen Zeitpunkte<br />

keinerlei wirtschaftliche oder industrielle<br />

Beziehungen mit den Automobil- und<br />

Motorradfirmen haben.<br />

Dies die Definition des italienischen «Amateurs».<br />

Die italienische Sportkommission<br />

glaubt nun, dass alle die Fahrer, die aus reiner<br />

Freude an der sportlichen Betätigung sich<br />

für den Autosport interessieren, sich in grosser<br />

Zahl in die Kategorie der Amateure als<br />

Konkurrenten aufnehmen lassen werden. Man<br />

darf so auf die Resultate der italienischen<br />

Amateurmeisterschaften 1932 gespannt sein.<br />

Es bleibt wohl fraglich, ob bei den gegenwärtigen<br />

wirtschaftlichen Umständen die<br />

Sportfreunde unter mehr oder weniger grossen<br />

Kosten einen idealen Sport betreiben wollen,<br />

bei dem sie keinerlei Anspruch auf eine<br />

Wiedereinholung ihrer Auslagen auf diese<br />

oder jene Art hegen dürfen. Das italienische<br />

Experiment wird zeigen, ob die ideale Freude<br />

am Sport über die materiellen Bedenken<br />

siegt. Begreiflich ist es wohl, dass nicht alle<br />

Sportkreise in Italien von dieser Lösung vollauf<br />

befriedigt sind. Wir haben auch bereits<br />

darauf hingewiesen, dass sich in Frankreich,<br />

das ebenfalls eine Neuregelung der Fahrereinteilung<br />

vornehmen will, eine mehr oder<br />

weniger deutliche Opposition gegen die italienische<br />

Lösung bemerkbar macht. Das<br />

«Auto» schreibt, dass es überzeugt sei davon,<br />

dass sich in Frankreich niemals Fahrer dazu<br />

bereit finden würden, in einer dem italienischen<br />

Muster entsprechenden französischen<br />

Kategorie der Amateure unter den geschilderten<br />

Umständen zu starten. In der Schweiz<br />

wird man ebenfalls mit grossem Interesse<br />

dem Ausgang der italienischen Amateur-<br />

Meisterschaften im nächsten Jahr entgegensehen,<br />

da man unter Umständen von deren<br />

Ergebnissen wertvolle Fingerzeige ableiten<br />

kann.<br />

mb.<br />

Wettfahrt zwischen Auto und Flugzeug.<br />

Im Rahmen eines grossaufgezogenen, kürzlich<br />

stattgefundenen Meetings auf dem neugeschaffenen,<br />

hervorragenden Littorio-Autodrom<br />

in Rom fand auch ein Wettkampf zwischen<br />

Flugzeug, Motorrad und Automobil<br />

statt Den Kampf zwischen dem bekannten<br />

römischen Motorradrennfahrer Taruffi auf<br />

Norton und einem Flugzeug endete mit dem<br />

Sieg Taruffis, der mit einer Sekunde Vorsprung<br />

das Duell beenden konnte. Weniger<br />

glücklich erging es Nuvolari auf Alfa Romeo<br />

Fussgänger regeln den Verkehr selbst! In zahn<br />

reichen Strassen von Paris sind neuerdings Verkehrsampeln<br />

angebracht worden, die je nach Bed:trf<br />

von den Fussgängern selbst eingeschaltet werden<br />

können, um die Ueberquerung der Strasse zu<br />

ermöglichen, unser Bild zeigt zwei kleine Knirpse,<br />

die das Haltesignal einschalten, um auf dio anders<br />

Strassenseite gelangen zu können.<br />

(Photo Keystone.)<br />

im Zweikampf mit einem Flugzeug. Er musste<br />

sich geschlagen geben, allerdings mit dem<br />

sehr kleinen Unterschied von 2 /s Sekunden!<br />

Die Konkurrenten hatten fünfmal die Rundstrecke<br />

des Autodroms zurückzulegen (total<br />

18,5 km). mb.<br />

Fred Schneider Gewinner der amerikanischen<br />

Automobil-Meisterschaft Die Sport«<br />

kommission der American Automobil Association<br />

proklamierte den Sieger des Grossen,<br />

Preises von Indianapolis <strong>1931</strong> als Gewinner<br />

der diesjährigen amerikanischen Automobilmeisterschaft.<br />

Nach Schneider folgen im<br />

Klassement als Zweite ex aequo Fred Frame<br />

und Ralph Hepburn. x.<br />

Dreyfus bleibt bei Maserati. Der französische<br />

Rennfahrer Dreyfus, der dieses Jahr bekanntlich<br />

auf Maserati die Saison bestritt,<br />

wird auch 1932 bei dem Bologneser Konstrukteur<br />

als Equipenfahrer verbleiben. Dreyfus<br />

wird zusammen mit E. Maserati, dem<br />

Bruder des Konstrukteurs, und Fagioli die<br />

wichtigsten in- umd ausländischen Rennen<br />

des nächsten Jahres bestreiten. bo.<br />

Die Projekte Etancellns. Philippe Etancelin.<br />

wohl einer der befähigtsten und besten<br />

Einzelfahrer, der schon verschiedene grosse<br />

Siege eingeheimst hat, beabsichtigt, die<br />

Sportsaison 1932 noch einmal auf Alfa Romeo<br />

zu bestreiten, nachher will er vom<br />

Schauplatz des internationalen Rennsportes<br />

abtreten. x.


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N° 102 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Wirtschaft im Ausland<br />

Vom internationalen<br />

Treibstoffhandel.<br />

Im Rahmen einer grossen EinzelhandelsenquSte<br />

hat das amerikanische Zensusbureau<br />

in Washington eine eingehende<br />

Untersuchung des amerikanischen Benzingeschäftes<br />

unternommen und über den<br />

Umfang des- inländischen Treibstoffhandels<br />

interessante Angaben veröffentlicht.<br />

Der Treibstoffhandel in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika ist auf ein Netz von<br />

rund 120 000 einzelnen Tankstellen aufgebaut,<br />

die zusammen im Jahre 1929 einen<br />

Jahresumsatz von 1,88 Milliarden Dollar<br />

erzielten. Von diesem Umsatz entfallen<br />

etwa zwei Drittel auf unabhängige Einzeltankstellen,<br />

deren Zahl sich auf rund<br />

90 000 beläuft. Im Durchschnitt verzeichnet<br />

eine Pumpe einen Jahresabsatz von<br />

rund 14 000 Dollar oder ca. 60 000 Fr. Die<br />

Benzinfirmen mit mehr oder weniger ausgebautem<br />

eigenen Tankstellennetz beherrschen<br />

das restliche Drittel des inländischen<br />

Treibstoffhandels. In USA. bestehen<br />

insgesamt 864 Tankstellennetze mit 30 050<br />

einzelnen Zapfstellen und einem Jahresumsatz<br />

von 629 Mill. Dollar. Davon haben<br />

770 Netze mit 6953 Tankstellen und einem<br />

Umsatz von 187,4 Mill. rein lokale Bedeutung<br />

und 83 Netze mit 15 585 Tankstellen<br />

und einem Umsatz von 310,1 Mill. Dollar<br />

regionale Bedeutung, während 11 weitere<br />

Netze mit 7512 Zapfstellen und einem Jahresumsatz<br />

von 13l5 Mill. Dollar über das<br />

ganze amerikanische Territorium ausgedehnt<br />

sind. Unter den Tankstellennetzen<br />

nehmen naturgemäss die eigentlichen<br />

Grossbetriebe eine überragende Stellung<br />

ein. Die in der Union vorhandenen 14<br />

Grossunternehmen mit einem Netz von<br />

500 Zapfstellen aufwärts besitzen insgesamt<br />

15 886 Tankstellen und kontrollieren<br />

damit ungefähr den achten Teil des gesamten<br />

inländischen Zapfstellennetzes.<br />

Der Jahresumsatz dieser 14 Grossbetriebe<br />

beträgt 308,2 Mill. Dollar und entspricht<br />

somit annähernd der Hälfte des Umsatzes<br />

sämtlicher eigentlichen Tankstellennetze<br />

und einem Sechstel des gesamten Umsatzes<br />

im amerikanischen Treibstoffhandel.<br />

In der dritten Novemberwoche haben<br />

die von den amerikanischen Petroleumraffinerien<br />

eingelagerten Benzinvorräte eine<br />

Abnahme um 28,6 Mill. auf 5070,7 Mill.<br />

Liter erfahren. Durch diese rückläufige<br />

Entwicklung wird der seit anfangs Oktober<br />

anhaltende Wiederanstieg der amerikanischen<br />

Benzinbestände unterbrochen,<br />

der in einer Periode von fünf Wochen<br />

eine Vorratszunahme um 270,75 Mill. Liter<br />

oder rund 6 % zur Folge hatte.<br />

Seit etwa zwei Monaten hat die Rohölgewinnung<br />

der Vereinigten Staaten, abgesehen<br />

von kleinern unbedeutenden Schwankungen,<br />

eine konstante Steigerung aufzuweisen.<br />

In der dritten Növemberwoche<br />

belief sich die Erdölausbeute im Durchschnitt<br />

auf rund 2,46 Mill. Fass pro Tag,<br />

gegen 12,16 Mill. Fass in der Parallelwoche<br />

des Septembers.<br />

Die amerikanische Petroleumindustrie<br />

hat in diesem Jahre enorme Verluste erlitten.<br />

Die bisher veröffentlichten Abschlüsse<br />

von 12 Petroleumgesellschaften,<br />

unter denen nicht weniger als 9 mit Verlusten<br />

gearbeitet haben, ergeben per Saldo<br />

für die ersten drei Vierteljahre der laufenden<br />

Berichtsperiode ein Defizit von<br />

32,8 Mill. Dollar. Im entsprechenden Zeitabschnitt<br />

des vergangenen Jahres hatten<br />

dagegen diese 12 Petroleumkonzerne einen<br />

Reingewinn von zusammen 71 Mill. Dollar<br />

und in den ersten drei Quartalen 1929<br />

sogar einen solchen von 120,4 Mill. Dollar<br />

zu verzeichnen.<br />

Die rückläufige Bewegung in Deutschlands<br />

Mineralöleinfuhr hat auch im Monat<br />

Oktober angehalten. In fast sämtlichen<br />

Erdölprodukten war eine mehr oder<br />

minder starke Importschrumpfung festzustellen.<br />

In den ersten 10 Monaten des laufenden<br />

Jahres belief sich die Gesamteinfuhr<br />

an Mineralölen aller Art auf 2 528 765<br />

Tonnen, gegen 8 076368 t in der entsprechenden<br />

Periode des Vorjahres. Mengenmassig<br />

stellt sich somit die Abnahme auf<br />

18,2 %. Bedeutend stärker haben sich im<br />

Zusammenhang mit der rückläufigen<br />

Preisentwicklung auf dem Weltpetroleummarkt<br />

die Einfuhrwerte verringert, und<br />

zwar in der Vergleichsperiode um 39 %.<br />

In der Zeit vom Januar bis Oktober <strong>1931</strong><br />

stellen sie sich auf 234,3 Mill. RM, gegen<br />

383,9 MilL RM in der entsprechenden<br />

Spanne des Vorjahres.<br />

Nur zum kleinsten Teil ist die Verringerung<br />

des Oelimportes nach Deutschland<br />

auf die zunehmende Iniandproduktion zurückzuführen.<br />

Nennenswert höher fällt in<br />

<strong>1931</strong> lediglich die Erzeugung von synthetischem<br />

Benzin auf, bei der das Mehr<br />

etwa 20 000 bis 25 000 t ausmacht. Die Ausbeute<br />

an sonstigen Erdölprodukten dürfte<br />

indessen nur unwesentlich gestiegen sein.<br />

Der verkleinerte Einfuhrbedarf ergibt<br />

sich somit fast ausschliesslich auf Grund<br />

des schwächern Verbrauches.<br />

Wenigen ist es bekannt, dass die Streitigkeiten<br />

in der Mandschurei die Petroleumversorgung<br />

Japans insofern bedrohen,<br />

als eine Hilfeleistung für China durch die<br />

Sowjetunion Japan eine der wichtigsten<br />

Petroleumbezugsquellen sperren würde.<br />

Japan ist in der Deckung seines Petroleumbedarfes<br />

von den Bohrkonzessionen<br />

auf der Insel Sachalin abhängig, die sich<br />

auf sowjetrussischem Territorium befindet.<br />

In Nord-Sachalin begannen die Japaner<br />

im Jahre 1926 nach Petroleum zu<br />

bohren. Die Produktion steigerte sich von<br />

28 000 t im Jahre 1926-27 .auf 193 000 im<br />

Jahre 1930-31 und soll bis 1935 auf jährlich<br />

400 000 t erhöht werden. Der bei weitem<br />

wichtigste Abnehmer für das Erdöl aus<br />

Sachalin ist die japanische Marine, so<br />

dass ein Stocken der Belieferung für die<br />

Fortführung des Krieges sehr unangenehme<br />

Konsequenzen hätte, zumal die<br />

Trustfirmen es sich überlegen dürften, ob<br />

sie bereit sind, in die Lücke zu springen.<br />

Japan ist auch, abgesehen von seinen eigenen<br />

Konzessionen auf Sachalin, in seinem<br />

Petroleumimport in hohem Masse<br />

vcn der Sowjetunion abhängig, die im<br />

Rahmen des Fünf jahresplanes im fernen<br />

Osten ein neues Erdölgebiet aufzubauen<br />

beginnt» Der russische Trust «Sachalin<br />

Neft», der 1927 die Bohrungen aufgenommen<br />

hat, dürfte heute bereits über eine<br />

Jahresproduktion von 200 000 t verfügen,<br />

die bis 1935 auf 1 MilL t gesteigert werden<br />

soll. Durch die im Bau befindliche Grossraffinerie<br />

in Chabarowsk wird die russische<br />

Erdölproduktion im fernen Osten<br />

eine noch grössere Bedeutung erlangen.<br />

Die japanische Eigenproduktion von rund<br />

265 000 t jährlich ist vollkommen unzureichend<br />

für die Deckung des beinahe 2 Mill.<br />

Tonnen betragenden Selbstbedarfes und<br />

ist wohl kaum noch weiter ausbaufähig.<br />

Auch die Produktion auf Formosa, die<br />

1930 eine Höhe von 51000 t erreichte, kann<br />

nur einen Bruchteil des japanischen Petroleumbe<br />

larfes befriedigen. Wy.<br />

Wiederbelebung der amerikanischen Automobilindustrie.<br />

Nach den neuesten Industrieberichten<br />

verharrt die amerik. Automobilproduktion<br />

immer noch auf dem in der letzten<br />

Zeit beobachteten ausserordentlich tiefen<br />

Niveau. In der dritten Novemberwoche sind<br />

total nur 8700 Personen- und Lastwagen<br />

hergestellt worden, gegen 9200 Einheiten in<br />

der Vorwoche und 42,900 Stück in der Parallelperiode<br />

des Vorjahres. Mit insgesamt<br />

26,500 produzierten Automobilen hat die<br />

Produktion in den ersten drei Novemberwochen<br />

einen Rückgang um 91,300 Wagen<br />

oder um fast 80 Prozent gegenüber der gleichen<br />

Zeit des Vorjahres aufzuweisen. In<br />

Fachkreisen rechnet man für die nächste Zeit<br />

mit einem wesentlichen Wiederaufstieg der<br />

Automobilproduktion. Darauf deuten bereits<br />

verschiedene aus den amerikanischen Automobil-Produktionszentren<br />

eingehende Berichte<br />

über umfangreiche Wiedereinsteilim?<br />

von Arbeitskräften hin. Es soll namentlich<br />

in Detroit, der wichtigsten Produktionsstätte<br />

dieses Industriezweiges, in letzter Zeit eine<br />

erhebliche Besserung im Beschäftigungsgrad<br />

zu verzeichnen sein. Wy.<br />

Der Automarkt In China. In China wird<br />

geeenwärtis: die Zahl der Motorfahrzeuge<br />

auf rund 36,000 geschätzt. Nach einer Statistik<br />

auf Ende 1929 zählt man dort 14,590<br />

Personenwagen. 4983 Lastwagen. 6242 Autobusse,<br />

über 2000 Motorräder, jedoch nur 92<br />

Traktoren. 64 Prozent dieser Motorfahrzeuge<br />

waren auf die 8 grössten Städte verteilt.<br />

In Shanghai registrierte man am 1. Januar<br />

1930 a'lein 12.380 Motorfahrzeuge, was<br />

rund 30 Prozent des chinesischen Gesamtbestandes<br />

darstellt Innerhalb der letzten 5<br />

Tahre erhöhte sich der Bestand der Motorfahrzeuge<br />

um 250 Prozent. It.<br />

20 Jahre Chevrolet. Im November hat die<br />

Chpvroiet-Mntor-Co. ihr 20iährieres Bestehen<br />

in Flirrt (Michigan 1 ) beeraneen. Die Unternehmung<br />

wurde im November 1911 in Detroit<br />

durch Louis Chevrolet ins Leben gerufen.<br />

Schon zwei Tahre darauf wurde das Hauptwerk<br />

nach Flirrt verlebt Heute verfugt die<br />

npsHlschaft f'ber rund 20 grosse Fabrik- und<br />

Monta?panlagen. S»tt der Gründung hat die<br />

Unternehmung 8 Millionen Fahrzeuge hergestellt.<br />

Auf schlüpfrigen Landstrassen fährt man<br />

vielfach besser ganz am Rand oder gar vollends<br />

in der Strassenschale, da hier die Gleitsicherheit<br />

meist grösser ist.<br />

DIE ENGLISCHE<br />

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Trotz schwierigen Handelsverhältnissen<br />

haben die Verkäufe der HUMBER-Automobile<br />

im Jahre <strong>1931</strong> in sämtlichen Absatzgebieten<br />

beträchtlich zugenommen.<br />

Die Fabrikation der HUMBER bestand<br />

in den Jahren 1929, 1930 und <strong>1931</strong> aus<br />

2 Modellen, erstens der SNIPE als Vierplätzer<br />

und der PULLMAN als Sechsplätzer<br />

in verschiedenen Ausführungen.<br />

PRO 1932 BEKANNT<br />

Grundsätzlich wird auch das Jahr 1932<br />

keine Aenderungen an Form und Konstruktion<br />

bringen, wenn auch besondere Wünsche<br />

der Tit. Kundschaft, sowie der verschiedenen<br />

ausländischen Vertreter und<br />

Vertriebsagenten zunutze genommen und<br />

an den neuen Modellen 1932 zahlreiche<br />

Verbesserungen vorgenommen wurden.<br />

Es bleibt der Plan, für das Jahr 1932<br />

den HUMBER-Wagen als feinen englischen<br />

Qualitätswagen mittleren Preises weiter<br />

zu führen und mit den neuen Modellen<br />

den Qualitätsgrad, welcher den HUMBER-<br />

Automobilen Weltruf verschaffte, beizubehalten,<br />

obwohl die Fabrik auf einzelnen<br />

Ausführungen die Preise entsprechend<br />

ermässigt hat.<br />

Was den Wagenaufbau betrifft, sind alle<br />

bisherigen guten HUMBER Eigenschaften<br />

übertroffen worden. Beim 4-Plätzer SNIPE<br />

sind die allgemeinen Karosserielinien unverändert<br />

geblieben, dagegen sind die Pullman-Modelle<br />

gänzlich neu gebaut worden.<br />

Diese Karosserie mit ihren neuen, besseren<br />

Linien, ihrer Vollendung und ihrer besonders<br />

reichen Ausrüstung macht aus dem<br />

„PULLMAN" einen luxuriösen Wagen,<br />

wie er dem Automobilisten noch nie auch<br />

nur annähernd zu seinem Preise angeboten<br />

worden ist.<br />

Der Wagen wird denjenigen Personen<br />

unter dem automobilfahrenden Publikum<br />

sehr zusagen, welche gewohnt waren, teure<br />

Wagen zu besitzen und obwohl sie gewillt<br />

sind, Sparsamkeit zu üben, doch noch auf<br />

erster Qualität und Ausschliesslichkeit<br />

bestehen.<br />

Auch hinsichtlich Farben haben wir<br />

für das neue Jahr eine reichere Auswahl,<br />

speziell hellere Farben vorgesehen.<br />

HUMBER wird also auch im Jahre 1932<br />

ein preiswerter, lebenskräftiger und<br />

schöner Wagen sein, dessen Ankauf<br />

lange Jahre nie bereut werden wird.<br />

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Strassen und Verkehr<br />

Amerikanische Untersuchungen<br />

über Strassenbeleuchtung und<br />

Verkehrsunfälle.<br />

Von der General Electric Company sind,<br />

Wie ihr Beleuchtungsspezialist Kirk M.<br />

Reid auf einem Vortrag vor der American<br />

Society of Municipal Engineers ausführte,<br />

drei Untersuchungen durchgeführt worden,<br />

um die Zusammenhänge zwischen<br />

Strassenbeleuchtung und Verkehrsunfällen<br />

zahlenmässig zu klären. Erschwerend<br />

bei allen derartigen Prüfungen ist es, dass<br />

die Unglücksfälle die Eesultierende zahlreicher<br />

Komponenten — Verkehrsdichte,<br />

Fussgängerdichte, Wetter, Verkehrsregelung<br />

usw. — sind. Um diese Einflüsse zu<br />

eliminieren, hat die GEO den Weg des<br />

Vergleichs eingeschlagen, und zwar wurde<br />

einmal das Verhältnis der Tages- zu den<br />

Nachtunfällen in gut beleuchteten Strassen,<br />

sodann der gleiche Wert für schlecht<br />

beleuchtete festgestellt. Der Unterschied<br />

zwischen beiden Werten kann zweifelsfrei<br />

zugunsten der besseren Beleuchtung gebucht<br />

werden.<br />

Die erste Untersuchung wurde in Cleveiand<br />

im Jahre 1923 durchgeführt und erstreckte<br />

sich auf vier Hauptdurchgangsstrassen<br />

(Verkehrsstrassen 1. Ordnung),<br />

and zwar Euclid Ave, Woodland Ave, Superior<br />

Ave und St. Clair Ave. Alle diese<br />

Strassen haben grosse Verkehrsdichte und<br />

zweigleisigen Strassenbahnbetrieb. Die<br />

beiden zuerst genannten waren gut, die<br />

beiden letzten schwach beleuchtet. Eine<br />

Analyse der polizeilichen Unfallmeldungen<br />

ergab, dass tagsüber — also unter für<br />

alle vier Strassen gleichartigen Beleuchtungsbedingungen<br />

— in Euclid und Woodland<br />

Ave mehr Unfälle a ) als in den beiden<br />

anderen Strassen vorkamen. Dagegen<br />

•war die Situation nachts genau umgekehrt.<br />

Je nur einem nächtlichen Unfall im<br />

Jahr in den beiden lichthellen Strassen<br />

standen im gleichen Zeitraum sieben bzw.<br />

acht gleichartige in den mangelhaft beleuchteten<br />

Strassen Superior bzw. St. Clair<br />

Ave gegenüber.<br />

Am 9. Oktober 1925 wurde in der Superior<br />

Ave eine neue, bessere Strassenbe-<br />

*) Hier und ün folgenden sind immer nur schwere<br />

Unfälle mit erheblichen Verletzungen oder Tod der<br />

Betroffenen gemeint.<br />

leuchtung in Betrieb genommen. Und während<br />

in der Zeit vom 1. Januar bis 9. Oktober<br />

1925 noch fünf nächtliche Unfälle<br />

zu verzeichnen waren, wiesen die polizeilichen<br />

Meldungen für die anschliessenden<br />

12 Monate deren nur einen, für das darauffolgende<br />

Jahr deren nur drei auf. Das<br />

sind also durchschnittlich jährlich zwei<br />

nächtliche Verkehrsunfälle bei guter Beleuchtung<br />

gegenüber jährlich acht bei<br />

schlechten Lichtverhältnissen.<br />

Ganz ähnliche Verhältnisse zeigten sich<br />

in der St. Clair Ave, nachdem sie am<br />

1. Oktober 1927 ein neues Beleuchtungssystem<br />

erhalten hatte. In den der Neuinstallation<br />

vorhergehenden beiden Jahren<br />

waren durchschnittlich je sieben tötlich<br />

verlaufende Nachtunfälle zu verzeichnen;<br />

dieses Ergebnis stimmt mit den Beobachtungen<br />

aus dem Jahr 1923 ziemlich gut<br />

überein. Im ersten Jahr nach der Einführung<br />

der besseren Beleuchtung ereigneten<br />

sich dagegen nur drei Unfälle (zwei davon<br />

stiessen betrunkenen Fussgängern zu), im<br />

zweiten sogar nur einer.<br />

Der nächste Schritt war, diese Untersuchungen<br />

auf den ganzen Stadtbezirk von<br />

Cleveland auszudehnen; ihr Ergebnis ist<br />

in Tafel 1 systematisch zusammengestellt.<br />

Normalstrassen<br />

Beleuchtung<br />

Durchgangsstrassen<br />

Beleuchtung<br />

ttarelchend*) Ausreichend*) Unzureichend*) Ausreichend*)<br />

Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Summe<br />

Sept. 1929 2 1 1 0 6 8 7 6 31<br />

Okt. » 11103 12 58 31<br />

Nov. » 1 2 0 0 2 7 3 14 29<br />

Dez. » 0 0 0 0 1 4 4 4 13<br />

Jan. 1930 0 0 0 0 2 4 3 7 16<br />

Febr. » 00 0 0 0 1 4 6 11<br />

März » 2 0 0 0 6 8 6 4 26<br />

April » 4 0 1 0 3 5 5 6 24<br />

Mai » 1 0 1 0 3 5 7 5 22<br />

Juni » 5 2 2 0 3 4 3 3 22<br />

Juli » 4 0 0 0 3 3 5 3 18<br />

Aug. » 2 0 1 0 4 4 6 3 20<br />

Summe 22 6 7 0 36 65 58 69 263<br />

•) Die Einteilung nach unzureichender und ausreichender<br />

Beleuchtung beruht auf dem Illumination<br />

Engineering Society Code of Street Lighting.<br />

Tafel 1: Beziehungen zwischen Beleuchtung<br />

und tätlichen Verkehrsunfällen.<br />

Eine Analyse dieser Daten führt zu folgendem<br />

Ergebnis:<br />

L Normalstrassen: Verhältnis der Nachtzu<br />

den Tagunglücken bei unzureichender<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N« 103<br />

Beleuchtung: 6:22 = 0,27. Desgleichen bei<br />

ausreichender Beleuchtung: 0 :.7 = 0,00.<br />

2. Durchgangsstrassen: Verhältnis wie<br />

vor, bei unzureichender Beleuchtung:<br />

65 :36 = 1,81. Desgleichen, bei ausreichender<br />

Beleuchtung: 69,58 = 1,19.<br />

3. Berechnete Nachtunfälle unter der<br />

Voraussetzung unzureichender Beleuchtung<br />

aller Strassen: Auf jetzt unzureichend<br />

beleuchteten Normalstrassen: 6.<br />

Auf jetzt ausreichend beleuchteten Normalstrassen:<br />

7 X 0,27 = 2. Auf jetzt unzureichend<br />

beleuchteten Durchgangsstrassen:<br />

65. Auf jetzt ausreichend beleuchteten<br />

Durchgangsstrassen: 58 X 1,81 = 105.<br />

Summe: 178.<br />

4. Berechnete Nachtunfälle unter der<br />

Voraussetzung ausreichender Beleuchtung<br />

aller Strassen: Auf jetzt unzureichend beleuchteten<br />

Normalstrassen: 22 X 0 = 0.<br />

Auf jetzt ausreichend beleuchteten Normalstrassen:<br />

0. Auf jetzt unzureichend<br />

beleuchteten Durchgangsstrassen: 36 X 1,19<br />

= 43. Auf ausreichend beleuchteten Durchgangsstrassen:<br />

69. Summe: 112.<br />

5. Berechneter Unterschied zwischen<br />

ausreichender und unzureichender Strassenbeleuchtung:<br />

Vermeidbar sind 178 —<br />

112 = 66 nächtliche Unglücksfälle = 37 %<br />

der jetzigen Zahl.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

werden, dass in den schlecht beleuchteten<br />

Strassen nachts 81 %, in gut beleuchteten<br />

dagegen nur 19 % mehr Unfälle als am<br />

Tage vorkamen. Würden alle Strassen<br />

gleichmässig gut beleuchtet, so Hessen<br />

sich im Gesamtdurchschnitt des ganzen<br />

Stadtbezirks 37 % aller Nachtunfälle vermeiden,<br />

die örtlichen Verhältnisse von<br />

Cleveland vorausgesetzt.<br />

Die dritte Untersuchung erstreckte sich<br />

auf die staatlichen Landstrassen von Indiana<br />

und wurde gemeinsam durchgeführt<br />

von Kirk M. Eeid (GEO) und A. H. Hinkle,<br />

dem Leiter der Strassenunterhaltungsabteilung<br />

der Indiana State Highway<br />

Commission. Eine Analyse der Verkehrsunfälle<br />

unter dem Gesichtswinkel der Beleuchtung<br />

führt zu dem Ergebnis, dass<br />

37 % der Verunglückungen am Tage, 9<br />

in der Dämmerung und 54 % nach Eintritt<br />

der Dunkelheit passieren. (Bezirksund<br />

Gemeindestrassen sind nicht in die<br />

Untersuchung einbezogen.) Nach einer<br />

weiteren Zählung wickeln sich rund zwei<br />

Drittel des Vierundzwanzigstundenverkehrs<br />

am Tage ab. Das heisst also, dass<br />

das restliche Drittel, der Nachtverkehr,<br />

fast zwei Drittel aller Verunglückten hervorruft.<br />

Die relative Gefahr während der<br />

Nacht ist demnach viermal grösser als am<br />

Tage.<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt S. J.<br />

William, Direktor des National Safety<br />

Council. Er kommt auf Grund seiner Beobachtungen<br />

in vier typischen Staaten zu<br />

dem Schluss, dass über 35 % aller nächtlichen,<br />

tötlich verlaufenden Unglücksfälle<br />

direkt oder indirekt auf. mangelhafte<br />

Strassenbeleuchtung zurückzuführen sind.<br />

Es würde sich empfehlen, wenn durch<br />

umfangreiche Versuche festgestellt würde,<br />

ob und wie sich dieser Wert durch zweckmässige<br />

Beleuchtung der Landstrassen beschränken<br />

liesse. Dlpl.-lng. R. Boye.<br />

Massnahmeii für Unfallverhütung in der<br />

Tschechoslowakei. Im Interesse einer grösseren<br />

Sicherheit des Automobilverkehrs ist<br />

vom Arbeitsministerium in Prag gemeinsam<br />

mit dem dortigen Eisenbahnministerium ein<br />

Projekt für den Bau von insgesamt 85 Bahn-<br />

Unter- und -Ueberführungen auf dem ganzen<br />

Gebiete der Republik ausgearbeitet worden.<br />

Seine Ausführung, die einen recht beträchtlichen<br />

Kostenaufwand erfordern wird, soll<br />

nach Massgabe der vorhandenen Mittel in<br />

den nächsten 2—3 Jahren erfolgen. Soweit<br />

diese Bauarbeiten auf den Staatsstrassen vor<br />

sich gehen, werden die Kosten gemeinsam<br />

von den beiden erwähnten Ministerien aufgebracht.<br />

Auf den andern Strassen sollen die<br />

betreffenden Bezirke und Gemeinden zu einer<br />

Beitragsleistung verpflichtet werden.<br />

O.B.<br />

Tod den Pariser Trambahnen. In Paris<br />

macht man den verkehrshindernden Trambahnen<br />

radikal den Garaus. So wird bekannt,<br />

dass 12 Pariser Tramlinien aufgehoben werden<br />

sollen. Und dies zu einer Zeit, da man ht<br />

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General-Gouvernements sieht für die ersten<br />

Monate 1932 einen Fahrversuch-Wettbewerb<br />

von Lastkraftwagen mit Schwerölmotoren in<br />

der Sahara vor. Es sollen dadurch die besten<br />

Möglichkeiten für einen rationellen wirtschaftlichen<br />

Betrieb einer Trans - Sahara'<br />

Autoverbindung ermittelt werden, y.<br />

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Deutschland: Autohilfe (AHA). Die Bestrebungen,<br />

dem Automobilisten, der sich auf<br />

der Landstrasse befindet, fern jeder Siedelung,<br />

die Möglichkeit zu geben, bei eintretenden<br />

Pannen, bei Unglücksfällen usw. die<br />

Hilfe der Mitmenschen anrufen zu können,<br />

mehren sich und haben in zahlreichen Ländern<br />

zu praktischen Resultaten geführt.<br />

Deutschland kennt seit 1929 die AHA-Autohilfe,<br />

der sich in der Folge eine grosse Zahl<br />

Verkehrsverbände angeschlossen hat. Bisher<br />

sind durch diese «Autohilfe» auf rund 2000<br />

Kilometer deutscher Landstrassen Hilfsstationen<br />

angebracht worden, die bald in einer<br />

Telephoneinrichtung bestehen, bald in durch<br />

besondere Schilder markierten Verbandsstellen,<br />

untergebracht in Gasthäusern an der<br />

Landstrasse.<br />

Europas höchste Kunststrasse. Es ist die<br />

neue Alpujarra-Strasse in Südspanien, die die<br />

«Grande Corniche» durch ihre grandiose<br />

Führung noch übertrifft. Sie folgt in zahlreichen<br />

Kehren den das Mittelländische Meer<br />

beherrschenden Höhen bei Granada und ist<br />

die höchste Landstrasse des europäischen<br />

Kontinents.<br />

Italien. Es werden folgende Alpenstrassen<br />

über den Winter offen gehalten: Andalo bei<br />

Molveno, Aprica, Brennero, Cimabanche,<br />

Pian delle Fugazze, Mendola, Resia, Rolle,<br />

Sant' Angelo bei Misurina, Tonale, Tre Croci.<br />

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Rahnhoi '3 Mann> 14.101<br />

Ftibonrg Stmnlea Sfidansgang: Kontrolle<br />

am 200 m. durch zwei<br />

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Wichtite Durchtangsstrassen.<br />

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N°102<br />

II. Blatt<br />

BERN. 15. Dezember 1Q31<br />

ixas<br />

cS«<br />

Fah<br />

Ueberholung des Motors.<br />

Auch der beste Motor altert. Zu erkennen<br />

ist dieses Aelterwerden meist im<br />

Nachlassen der Leistung. Ueber kurz oder<br />

lang wird man bemerken, dass er nicht<br />

mehr so gut «zieht», wie kurz nach der<br />

Einlaufzeit.<br />

Wer Sinn und Mitgefühl für seinen Motor<br />

hat, sollte von Zeit zu Zeit die Kompression<br />

mit der Andrehkurbel nachprüfen.<br />

Man nimmt sie in einer ruhigen Minute<br />

aus dem Werkzeugkasten und dreht<br />

den Motor bei abgestellter Zündung mit<br />

der Hand durch. Es macht sich dann deutlich<br />

ein Widerstand fühlbar, den die Muskelkraft<br />

des rechten Oberarmes zu überwinden<br />

hat. Der Wertmassstab für die<br />

Güte der Kompression, von der die Leistung<br />

des Motors abhängt, ist also unser<br />

Oberarmmuskel. Bei ungenügender Kompression<br />

lässt sich der Motor verhältnismässig<br />

leicht drehen.<br />

Wichtig für diese Probe ist der Widerstand,<br />

der festgestellt werden konnte, als<br />

die Maschine fabrikneu war. Die erste<br />

Probe sollte man deshalb kurz nach dem<br />

Kauf des Wagens vornehmen. Es gibt<br />

nämlich Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Wagen, und auch zwischen grossen<br />

und kleinen Wagen ist die Kompression<br />

stärker bzw. schwächer.<br />

Das allmähliche Nachlassen der Kompression<br />

im Motor hat nichts mit dem Vergaser<br />

oder der Zündung zu tun. Fälschlicherweise<br />

suchen viele Fahrer an diesen<br />

Apparaten eine Störung. Abgesehen von<br />

Undichtigkeiten,an Zündkerzen oder Kompressionshähnen,<br />

die sich bei laufendem<br />

Motor durch zischende Geräusche bemerkbar<br />

machen, oder die festzustellen sind,<br />

wenn man dicken Seifenschaum über die<br />

Kerzen oder Hähne streift, sind es vor allem<br />

die Ventile und die Kolben mit den<br />

Zylindern, die auf Grund natürlichen Verschleisses<br />

Undichtigkeiten entstehen lassen,<br />

wodurch die Kompression des Motors<br />

verringert wird.<br />

Die den heissen Abgasen und der Explo-<br />

6ionswärme scharf ausgesetzten Ventile<br />

nützen sich vorzeitiger ab als Kolben und<br />

Zylinder. Und bei dem ständigen, harten<br />

Aufschlagen der Ventilteller werden die<br />

Sitzflächen der Ventile am meisten angegriffen.<br />

Obgleich man durch Verwendung<br />

hochwertigen Stahls dieser vielseitigen<br />

Beanspruchung durch Schlag und Hitze<br />

Rechnung trägt, so ist doch ein Verschleiss<br />

der genau geschliffenen Flächen unausbleiblich.<br />

Die den heissen Abgasen besonders<br />

ausgesetzten Auspuffventile bedürfen<br />

oft schon nach 10,000 oder 20,000 Kilometern<br />

des Neu-Einschleifens.<br />

Wer trotz sorgfältigen Einsehleifens der<br />

Ventile keine genügende Kompression<br />

feststellt, überlege wie viel tausend Kilometer<br />

der Wagen bereits gefahren ist, wie<br />

die Qualität des Fabrikates ist, ob der Motor<br />

immer richtig gepflegt worden ist, ob<br />

er in gebirgigem Gelände vielleicht beson-<br />

Interessante neue<br />

Omnibusbauarten.<br />

Antriebsaggrejrat des neuen<br />

englischen Gilford-Autobusses.<br />

Der Gegenkolben-<br />

Zweitakt - Rohölmotor Typ<br />

Junkers überträgt seine<br />

Arbeit auf die Vorderräder<br />

die mit Luftpolstern<br />

unabhängig voneinander<br />

abgefedert sind.<br />

Die Rheinische Verkehrsgesellschaft lässt seit einigen Tagen ra Versuchszwecken einen dreiachsigen<br />

Büssing-N.A.G.-Omnibus laufen, bei dem der Motor auf halbeT Wagenlänge. seitlich unter den Passagiersitzen,<br />

eingebaut ist Dadurch kann der Raum, den bei der üblichen Bauart die Motorhaube einnimmt,<br />

noch für die Unterhrinsnirii? von Passagieren ausgenützt werden.<br />

N°102<br />

II. Blatt<br />

BERN. 15. Dezember <strong>1931</strong><br />

ders stark beansprucht wurde usw. Es<br />

lässt sich keine Norm angeben, wenn eine<br />

Ueberholung der inneren Triebwerksteile<br />

des Motors notwendig wird. Im Durchschnitt<br />

kann man eine Fahrstrecke von<br />

50,000 Kilometer als den Zeitpunkt ansehen,<br />

in dem der Motor durch Ausschleifen<br />

der Zylinder und Einbau neuer Kolben<br />

generalüberholt werden muss. Es kommen<br />

aber wesentlich längere Strecken und leider<br />

auch wesentlich kürzere vor. Eine der<br />

Fabriken hält eine Fahrzeit von nur 25,000<br />

Kilometer für angemessen, um dann eine<br />

Generalüberholung vorzunehmen.<br />

Wer mit ausgeleierten Kolben weiterfährt,<br />

wäge gegeneinander ab: unwirtschaftlichen<br />

Fahrbetrieb gegen die Reparaturkosten<br />

zur Erneuerung des Motors.<br />

Der Betrieb wird nicht allein durch die<br />

geringere Leistung der Maschine unwirtschaftlich,<br />

und der Brennstoffverbrauch<br />

wächst mit zunehmender Undichtigkeit<br />

der Kolben.<br />

Durch den stets grösser werdenden<br />

Spalt zwischen Kolben und Zylindergleitbahn<br />

wird bei jedem Kompressionshub<br />

Brennstoff durch den Spalt nach unten<br />

gedrückt. Der Brennstoff verdünnt den<br />

Oelfilm an den Zylindern, die Schmierung<br />

der Kolben wird schlechter, der Verschleiss<br />

an den Kolben und Zylindern<br />

wächst rapide. Ausserdein findet man<br />

bewährt sich glänzend auf holperigen, ungepflegten Strassen.<br />

Unter aussergewöhnlicher Beanspruchung, wie dies nur zu<br />

Versuchszwecken der Fall ist, legt „Pallas-Cord" an Personenwagen<br />

gegen 30,000 km Fahrstrecke, bei ununter»<br />

brochener Höchstleistung, zurück. Die Bereifungen sind noch<br />

für mehrere tausend Kilometer als fahrtüchtig bezeichnet.<br />

Überzeugen Sie sich bei nächster Gelegenheit durch Anschaffung<br />

von „Pallas-Cord"-Reifen von der hervorragenden<br />

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Nicht allgemein bekannt ist, dass sie auch zum Betrieb<br />

von Benzin« und Oeltanks dienen kann. Dazu kommen<br />

Färb«, Petrol« und Waschpisfolen sowie pneumatische<br />

Wagenheber. Zu diesem Zwecke muss jedoch ein guter<br />

Kompressor zur Verfügung stehen, welcher konstant<br />

genau regulierbare und reine Druckluft liefert. Diesen<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE 102<br />

Auch in bezug auf die Kosten. Sonst<br />

überzeuge man sich selbst durch Anwesenheit<br />

bei der Untersuchung von der Notwendigkeit<br />

der vorgeschlagenen Arbeit, so<br />

weit das dem Nichtfachmann eben mög-<br />

dhin. Rundschau<br />

Ein internationaler Dieselmotor-Wettbewerb.<br />

Die russische Räteregierung' wünscht,<br />

dass in Zukunft in Russland hergestellte<br />

Traktoren und Lastwagen nur noch mit<br />

Dieselmotoren ausgerüstet werden. Um die<br />

besten Systeme kennen zu lernen, beabsichtigt<br />

die Regierung in der nächsten Zeit einen<br />

internationalen Dieselmotor-Wettbewerb zoi<br />

veranstalten.<br />

at.<br />

Ein Ventilator mit verstellbaren Flügeln ?<br />

Im englischen « Motor » macht ein Einsender<br />

den Vorschlag, die Flügel des Ventilators in<br />

der Ventilatornabe verstellbar zu machen<br />

und den Verstellmechanismus mit einem<br />

Thermostaten zu verbinden. Je nach der<br />

Kühlwassertemperatur würde dann der Ventilator<br />

mehr oder weniger Luft durch den<br />

Kühler saugen. Die Idee ist sicher einer nähern<br />

Prüfung wert.<br />

-s.<br />

Ein technisches Laboratorium in Mont-<br />

Ihery ? Die Leitung des Autodroms von<br />

Montlhery trägt sich mit dem Gedanken, in<br />

unmittelbarer Nähe der Rennbahn ein grosses<br />

automobiltechnisches Laboratorium mit Prüfstation<br />

anzulegen. Das Laboratorium stände<br />

gegen eine entsprechende Gebühr sowohl der<br />

Industrie, die sich zur Prüfung und Weiterentwicklung<br />

ihrer Wagen des Autodroms<br />

bei älteren Motoren nicht selten nach verhältnismässig<br />

kurzer Lebensdauer das Oel einen neuen Zylinderblock oder gar einen<br />

lieh ist. Nicht immer braucht man gleich<br />

im Kurbelgehäuse durch 25 und mehr neuen Motor! Vielleicht sind nur die Kol-<br />

abgenützt.<br />

Prozent Brennstoff verdünnt. Wie vonbenringe<br />

oben Brennstoff nach unten in das Oel gelangt<br />

und dieses systematisch verschlechturen<br />

ist leider noch sehr wenig verbrei-<br />

Das System der Festpreise für Reparatert,<br />

so dringt bei zu stark abgenutzten tet. Man fragt deshalb zweckmässig wegen<br />

der Kosten auch an anderer Stelle<br />

Kolben auch Oel nach oben in den Explosionsraum.<br />

Die Folge davon ist .die bekannte<br />

Erscheinung verölter Zündkerzen<br />

nach. In diesen Tagen ist eine grosse<br />

deutsche Fabrik dazu übergegangen,. Festpreise<br />

für Arbeit und Material vorzu-<br />

und Absatz von Oelkohle am Kolbenboden<br />

an den Zündkerzen und Ventilen, unter<br />

Umständen ständige Oelqualmbildung aus<br />

dem Auspuffrohr, die ein Strafmandat<br />

kosten kann.<br />

Stellt sich die Reparatur als notwendig<br />

heraus, so gehe man vorsichtig zu Werke.<br />

Glücklich, wer einen tüchtigen Fachmann<br />

kennt, auf den er sich verlassen kann!<br />

schreiben, aber da nur Händler und Reparateure<br />

die Preislisten erhalten, haben<br />

sie für den Kunden wenig Wert.<br />

Wie man vom Arzt sogleich nach der<br />

Operation den herausgeschnittenen Blinddarm<br />

verlangt, so kann es für den nicht<br />

fachmännisch gebildeten Automobilfahrer<br />

gegenüber einer unbekannten Reparaturwerkstatt<br />

nützlich sein, wenn er vorher<br />

vereinbart, dass ihm die als ersatzbedürftig<br />

bezeichneten Teile angehändigt oder,<br />

mindestens gezeigt werden. i ,.<br />

schon jetzt in weitestgehendem Masse bedient,<br />

wie auch einzelnen privaten Interessenten,<br />

z. B. Rennfahrern, zur Verfügung. Es<br />

würde mit allen den Prüfgeräten, die sich<br />

gegenwärtig nur ganz grosse Fabriken leisten<br />

können, ausgerüstet, erhielte aber noch eine<br />

Werkstätte speziell zum Herrichten und Frisieren<br />

von Rennwagen, oder zum experimentellen<br />

Aufbauen ganz 1 neuer Typen. Schliesslich<br />

würde dem bisherigen Betrieb eventuell<br />

noch eine besondere Fahrschule für Rennfahrer<br />

angegliedert. ;<br />

Der ganze Plan kann aber nur dann verwirklicht<br />

werden, wenn die Behörde dem<br />

Autodrom einen verlangten Steuerabbau gewährt<br />

at<br />

Ein wirklich praktischer RadmutternschlUssel.<br />

Eine Turiner Firma bringt einen Murtternschlüssel<br />

auf den Markt, der das Demontieren<br />

und Montieren von Automobilräderh,<br />

die mit mehreren Muttern auf der Nabe befestigt<br />

sind, ausserordentlich erleichtert. Der<br />

Schaft des neuen Schlüssels ist zugleich als<br />

eine Art «Magazin» für die Muttern ausgebildet<br />

Anstatt dass man also wie bisher<br />

jede einzelne abgeschraubte Mutter sorgfältig<br />

ablegen muss, um sie nicht zu verlieren<br />

(ein Geschäft, das böse Geister bei nächtlichen<br />

Reparaturen, Regen oder Schnee, oder<br />

wenn man besondere Eile hat, nur allzu dft<br />

stören), schiebt man sie einfach in das<br />

Der neue Radschlüssel. In seinem<br />

Magazin befinden sich bereits<br />

einige der abgeschraubten Muttern,<br />

gazin hinein und nimmt die folgende Mutter<br />

in Angriff. Beim Montieren kann man auch<br />

wieder einfach den Schlüssel von Bolzen zu<br />

Bolzen wandern lassen, immer hält das Magazin<br />

eine neue Mutter bereit.<br />

Damit die Muttern nicht von selbst aus dem<br />

Magazin herausfallen, sind an dessen vorderem<br />

Ende federnd drei Haltestifte eingelassen.<br />

Damit sie sich nicht hinten im Magazin<br />

verstecken, werden sie beständig durch<br />

eine Spiralfeder nach vorn geschoben. Das<br />

zylindrische Magazin selbst ist mit einer<br />

Hülse umgeben, die einen bequemen Griff abgibt.<br />

Im Werkzeugkasten nimmt der Schlüssel<br />

nur ein Minimum an Platz weg. Man<br />

braucht dann nämlich den sonst als Hebel<br />

dienenden « Dorn » nur an Stelle der Muttern<br />

in das Magazin hineinzuschieben. -s.<br />

f»»«iE«tfed»«> Wink«<br />

Polieren von Aluminium. Aluminiumgussteile<br />

mit glatter Oberfläche können mit denschmversy sternen wird das dan verschiedenen<br />

Antwort: Bei allen bekannten Zentral-<br />

handelsüblichen Kupferputzmitteln sehr schön Sfchmierstelten zugeleitete Oel in der Menge genau<br />

auf Hochglanz poliert werden. Bei Anwendung<br />

verdünnter Salzsäure geht das Polieren<br />

dem Bedarf entsprechend dosiert. Diese Dosierung<br />

wohl etwas rascher, das Aluminium behält<br />

aber einen bläulichen Schimmer. Die Salzsäure<br />

muss natürlich mit Wasser, dem etwas<br />

Salmiakgeist zugesetzt ist, wieder gründlich<br />

abgewaschen werden.<br />

rr.<br />

Biegen vernickelter Teile. Vernickelte Teile,<br />

die man aus irgendeinem Grund anders<br />

formen will, dürfen dazu nicht ohne weiteres<br />

erhitzt werden. Durch die Erhitzung würde<br />

'der Nickelüberzug oxidieren und ganz unansehnlich<br />

werden. Die Erhitzung des Stückes<br />

ist jedoch dann ohne Schaden für den Nickelüberzug<br />

durchführbar, wenn man die vernickelten<br />

Flächen vorher mit dickem Oel bestreicht.<br />

Dieses Oel wird dann in der Hitze<br />

zuerst verkohlt und bildet einen schützenden<br />

Beschlag, der den Sauerstoff von der Nickeloberfläche<br />

abhält.<br />

at.<br />

Spi •»«?«§•<br />

iva»<br />

8154. Katalytische Heizkörper. Ist ein<br />

freundlicher Leser der « Automobil-Revue » in der<br />

Lage, etwelche Auskünfte über die Zweckmässigkeit<br />

und Wirksamkeit, sowie die Unschädlichkeit der<br />

katalytischen Heizkörper, wie « Ghofoto », « Volix »<br />

u. a., Auskünfte zu erteilen? Empfiehlt sich die Anschaffung<br />

dieser Heizapparate in gleicher Weise zur<br />

Warmhaltung des Motors wie namentlich auch des<br />

Wagen-Innern, auf welch letztere Verwendungsmöglichkeit<br />

das grösste Gewicht gelegt wird? Kann<br />

bei einem Brennstoffkonsum von ca. 1 Liter für 50<br />

bis 60 Stunden Brenndauer wirklich von einer hinreichenden<br />

Wärmeerzeugung gesprochen werden?<br />

H. R. in Seh.<br />

Frage 8155. Akkumulatoren-Ladeapparat. Da<br />

es hie und da vorkommt, dass eine Batterie nachgeladen<br />

werden sollte, namentlich im Winter, wo<br />

ihr viel Licht und Anlasserstrom entzogen wird,<br />

wünsche ich mir ein Ladegerät zu kaufen. Ich besitze<br />

wohl ein solches Ladegerät, aber es liefert zu<br />

wenig StTom für eine grosse 12 Volt-Batterie. Welche<br />

leistungsfähige Ladeapparate, gibt es? Wo<br />

wären sie zu beziehen und zu welchem Preis etwa?<br />

Es sollte ein gut tragbares GeTät sein, das man zum<br />

Aufladen im Wagen selbst aufstellen könnte, ohne<br />

jedesmal die Batterie herauszunehmen. Eine<br />

Gleichstrommaschine kommt nicht in Frage, da mir<br />

in meiner Garage nur Lichtstrom von 145 Volt zur<br />

Verfügung steht. Die Batterien, die ich hie und<br />

da aufzuladen habe, haben nur 6 und 12 Volt.<br />

0. H. in S.<br />

Frage 8156. Zentralschmierung Wird bei den<br />

Chassis, die mit Zentrsiscbmierungssystem ausgerüstet<br />

sind, für diese Schmierung nicht unverhältnismässig<br />

viel Ool verbraucht, da doch allen.<br />

Scbmierstellen gleichviel Oel zufliesst. trotzdem der<br />

Scbmiermittelbcdarf der verschiedenen G Jmke doch<br />

wohl ganz ungleich ist? R. E. in T.<br />

geschieht durch verschieden weite DuTchlassöffnungen<br />

in den einzelnen Leitungen oder Anschlüssen.<br />

Eine Oelverschwendung wird dadurch, vermieden.<br />

at.<br />

Frage 8157. Ausbessern von Kugellagern. Müssen<br />

abgenützte Kugellager unbedingt durch neue<br />

ersetzt werden oder lassen sie sich wiederherstellen?<br />

Es scheint mir, letzteres sollte möglich sein, da<br />

sich doch die Laufringe durch Ausschleifen wieder<br />

in eine geeignete Form bringen lassen und dann<br />

nur noch grössere neue Kugeln eingefüllt zu werden<br />

brauchten. H. F. in D.<br />

A n t w o T t • Während des Krieges wurde ei no<br />

Erneuerung von Kugellagern, wie sie Ihnen ungefähr<br />

vorschwebt, von einigen Spezialfirmen vorgenommen.<br />

Gegenwärtig kommen aber unseres Wissens<br />

mvr noch neue Kugellager in den Handel. Bei<br />

der Erneuerung entstanden vor allem Schwierigkeiten<br />

dadurch, dass die grösseren Ersatzkugeln<br />

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12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 102<br />

auch näher nebeneinander zu liegen kamen, und<br />

dass der äussere Laufring durch das Ausschleifen<br />

geschwächt wurde. Zudem war man nie sicher,<br />

dass die zweimal wärmebehandelten Oberflächen<br />

die gewünschten Härteeigenschaften aufwiesen, at.<br />

wird durch die Teilung der Hauptwelle eine leichte<br />

und geräuschlose Gangschaltung erreicht, die beim<br />

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Frage 8158. Schwfngachsabfederung. Es -wird<br />

immer wieder in Prospekten und gesprächsweisebehauptet,<br />

der Hauptvorteil der Schwingachs-Abfcderung<br />

sei der, dass der Wagen seine horizonta-le<br />

Lage beibehalte, wenn eines der Räder eine Fahrbahnunebenheit<br />

überfährt. In Zeichnungen werden<br />

die Räder solcher Wagen oft beim Ueberklettern<br />

der phantastischsten Hindernisse dargestellt,<br />

während trotzdem das Chassis mustergültig waagrecht<br />

bleibt. Meiner Ansicht nach kann es sich<br />

da nur um krasse Uebertreibungen handeln, oder<br />

nicht? H. O. in Z.<br />

Antwort : Sie haben bis zu einem gewissen<br />

Grade zweifellos recht. Selbst die beste Schwingachs-Abfederung<br />

oder unabhängige RadaMederung<br />

ganz allgemein kann nicht verhindern, dass der<br />

Wagen.auf.bau eine Schräglage annimmt, wenn mm<br />

beispielsweise eines dor Räder oder gar die beiden<br />

auf der glichen Wagenseite befindlichen Räder<br />

hochwindet oder in Gruben hinabsinken lässt.<br />

Eine grössere Unabhängigkeit von den Bewegungen<br />

der Achsen zeigt der Aufbau des Schwingachswagens<br />

nicht bei stillstehendem Fahrzeug, sondern<br />

mir auf der Fahrt. Und hier ist es dann weniger<br />

die «Unabhängizkeit» der Radbefestigun^.<br />

sondern die geringere Masse der unabhängig abgefederten<br />

Rädor und der unmittelbar mit ihnen<br />

verbundenen Teile, die sieh eiinstig auswirkt. Je<br />

eeringer dio unabgefederten Massen sind, um so<br />

weniepr übertragen sich ihre Bewegungen auf den<br />

ibgefederfen Teil des Wagens. Gänzlich lässt sich<br />

nber die UoJiertrneung der BewcaiiTig der Schwingachsen<br />

auf den Wagenaufbau natürlich a.uch nicht<br />

ausschliessen.<br />

—s.<br />

Frage 8159. Freilauf. Was versteht man unter<br />

dem bei verschiedenen neuen AutomoMlmodellen<br />

eingebauton Freilauf? Wie ist die Wirkungsweise<br />

eines solchen Froilaufes und wolch© Vorteile<br />

bietet er? H. L. in S.<br />

Antwort Auf der Hauptwelle des Getriebes<br />

befindet sich ein Organ, das automatisch die<br />

Verbindung zwischen dem Motor und der Hinterachse<br />

eint'S in Fahrt befindlichen Wagens löst,<br />

wenn die Kardanwelle durch die Eigengescbwindigke.it<br />

des Wagens eine grÖKsere Tourenzahl er-<br />

Teicht. alR die Tourenzahl des Motors ausmacht.<br />

Im Prinzip ist dio Konstruktion des Freilaufs am<br />

\uio die gleiche wie beim Fahrrad. Die Getriebe-<br />

'vel!e ist durch die FrPilaufi'orriehtung creteilt. so<br />

dass nach Wesrnahme des Gpses der Motor auf<br />

r 'ie Leerlatiftourenzah] zurückgeht, während dor<br />

Wagen durch seine Eisengesrhwinrlipkeit -weiterrolU.<br />

Durch die Ausnutzung des Boharrungsver-<br />

•nöcrpns soll eine Betripbsptnffersnarnis von 12 bis<br />

°0 Prozent zu erreichen sein. Als weiterer Vorteil<br />

$»B»<br />

Anfrage 1105. Böswillige Eigentumsbeschädiguna.<br />

Wie kann der Tätnr, welcher die Pneus<br />

eines vor einem Gasthof stehenden Autos mit einem<br />

Messer versticht, ausser dor strafrechtlichen Verfolgung<br />

nach Art. 187 des zürchorischen Strafgesetzes,<br />

zivilrechtlich belangt werden? Kann der<br />

Täter zum Ersätze der Pneus unter Berücksichtigung<br />

des Abnutzungsgrades verpflichtet werden,<br />

oder ist anzunehmen, dass er nur zu den Kosten<br />

verurteilt wird, die eine Vulkanisierung der verschnittenen<br />

Stellen ermöglichen? Meines Ermessens<br />

würden die Pneus dadurch nicht mehr in glechwertigen<br />

Zustand versetzt. F in Z. (A.).<br />

Antwort: Der Täter ist Urnen für den Ersatz<br />

des Ihnen angerichteten Schadens haftbar.<br />

Sie haben Anspruch auf Wiederherstellung des<br />

früheren Zustandes, d. h. Ihre Schadenersatzansprüche<br />

berechnen sich nach dem Worte, den die<br />

beschädigte Sache im Zeitpunkte der Beschädigung<br />

hatte. Sie haben also, wenn die Pneus bereite abgenutzt<br />

-waren, nicht Anspruch auf neue Pneus.<br />

Dagegen haben Sie Anspruch darauf, dass die<br />

Pneus mindestens in den gleichen Zustand versetzt<br />

werden, wie sie vorher waren, oder wenn dies<br />

nicht möglich ist, Ihnen der entsprechende Ausgleich<br />

in Geld ausbezahlt wird. Wenn vor der Beschädigung<br />

die Pneus in einem besseren Zustande<br />

waren, als sie durch Vulkanisierung eebracht werden<br />

können, so sind Sie unserer Auffassung nach<br />

nicht verpflichtet, die Vulkanisierun


102 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

x. c. s.<br />

SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Clubball.<br />

Der diesjährige Clubball der Sektion hat wiederum<br />

meisterhaft gehalten, was er versprochen. Das Organisations-Komitee<br />

mit Herrn Boppart an der<br />

Spitze hat es verstanden, durch Zusammenstellung<br />

eines attraktiven Programms, die jjrosse A. C. S.-<br />

Familie aus der Ostsehweiz sehr zahlreich zu vereinen.<br />

Es waren weit über 800 Personen, die von<br />

nah und fern herbeigeeilt waren, um an diesem<br />

Feste teilzunehmen, was trefflich zeigt, welch grossen<br />

Anklang die A. G. S.-Anlässe jeweilen finden.<br />

Es voreinigte sich im Schützengarten eine frohe<br />

Festgemeinde, wobei der Damenflor in der Variation<br />

von glänzenden Toiletten gegenseitig rivalisierte,<br />

so dass dies den Abend zu einem wahren<br />

Rendez-vous der eleganten Welt gestaltete. Es sollen<br />

in St. Gallen die Damenschneider-AtelierR den<br />

Tag dieser Veranstaltung beinahe vor den Sektionsmitgliedern<br />

kennen!<br />

Rasch füllte sich der weite Saal und schon die<br />

Ouvertüre der Tanzkapelle lockte unzählige Tanzlustige<br />

auf die glatte Fläche. Um aber den so zahlreichen<br />

Tanzpaaren Gelegenheit zu geben, sich restlos<br />

dem Zauber der Rhythmen hinzugeben, sorgte<br />

im Frohsinn-Saal eine weitere Kapelle für Synkopen<br />

und Melodien.<br />

Die Festlichkeit eröffnet traditionsgemäss der<br />

beliebte Präsident, Herr T. Walser, indem er die<br />

grosse Schar willkommen hiess und den diesjährigen<br />

Anlass der zeitgemäss gewählten Devise, die<br />

Sorgen des Alltags zu vergessen, unterstellte. Der<br />

Vorsitzende fand wie immer treffliche Worte des<br />

[Willkommens für die Gäste, Vertreter der Regierung,<br />

den Präsidenten der Sektion Lichtenstein des<br />

A. C. und das Pressevolk.<br />

Den zündenden Kontakt zwischen Bühne und<br />

Publikum besorgte Herr Bois vom Stadttheater,<br />

dem es als Conferencier auch wohl gelungen ist,<br />

die Stimmung nicht nur zu halten, sondern immer<br />

mehr zu steigern.<br />

Als erste Darbietung gefiel ein Stepptanz ä la<br />

Jonny Walker (still goin streng!). Auch ein Bai-<br />

Jett war vertreten, diesmal freilich in erster Ausgabe:<br />

Jugendbändchen! Die reizenden Reigen des<br />

Kinderballettes der Bentele-Schule entzückten denn<br />

auch restlos. Der folgende Tanz nach russischer<br />

Art verriet hohes Verständnis und erntete verdienten<br />

Beifall. Zur besondern Abwechslung folgten<br />

sodann akrobatische Hundedressuren, eine beachtenswerte<br />

Leistung, die jedem Gross-Zirkus Ehre<br />

gemacht hätte. Beckerelli, der Meister der magischen<br />

Fingerfertigkeit, versetzte das Publikum<br />

durch seine Schwarzkünste in helles Erstaunen.<br />

Besonders gespannt war man indessen auf den<br />

Sketch von Herrn Bois, der unter dem Titel «Wie<br />

Hyronimus Bölsterli A. C. S.-Mitglied wurde», sich<br />

schon vielversprechend anliess. Man erlebte auf<br />

köstlich unterhaltende Weise, wie Herr Bölsterli —<br />

stark beeinflusst durch die Macht des schwachen<br />

Geschlechtes und glücklich, den Hausfrieden wieder<br />

ganz hergestellt zu haben — Automobilbesitzer<br />

geworden ist. Hoffentlich wird er sich als treues<br />

A. C. S.-Mitglied auch Techt gut bewähren! Der<br />

anhaltende Applaus verriet deutlich, dass Herr<br />

Bois es verstanden hatte, die A. C. S.-Familie gut<br />

eu amüsieren. Den Künsten der Bühne folgten nun<br />

die Melodien der beiden Kapellen, die die Menge<br />

durch Foxtrott-, Walzer- und Tangoklang zu entflammen<br />

verstunden.<br />

Aber auch für das Gastronomische war gesorgt;<br />

das glänzend zusammengestellte Büffet bot nicht<br />

nur in leiblicher, sondern auch ästhetischer Hinsieht<br />

erlesene Genüsse. Zusammen mit den ausfi'lesenen<br />

Sorten aus Meister Hohls Keller war so<br />

für alles gesorgt, was das Herz begehrte.<br />

Das fröhliche Treiben der Festgemeinde dauerte<br />

noch lange fort, Scherzen und Lachen bewiesen,<br />

dass der Devise des Herrn Präsidenten treu<br />

nachgefolgt wurde.<br />

Der Clubball hat -wiederum glänzend gehalten,<br />

•was seine Vorgänger und sein wohlgewähltes Programm<br />

erwarten Hessen. Von überall her, dem<br />

Oberland, Appenzell und Rapperswil waren die<br />

Mitglieder herbeigeströmt, um im Lichte dieses Anlasses<br />

erneut Clubfreundschaft aufleben zu lassen<br />

und zu festigen. Dem Wohlgelingen dieses Anlasses<br />

unsere herzlichsten Gratulationen und besonders<br />

dem Verdienste des Organisationskomitees,<br />

das wiederum bewiesen hat, wie gross sein Können<br />

für Festanlässe ist. o. e.<br />

SEKTION BERN. Schlusssitzung der Organisatoren<br />

des Gurnigel-Rennens. Der freundlichen und<br />

originellen Einladung, welche wir in letzter Nummer<br />

publiziert haben, war das Organisationskomitee<br />

des diesjährigen Gurnigelrennens fast vollzählig<br />

gefolgt. Auch der Sektionsvorstand war gut<br />

vortreten, um damit das Interesse zu dokumentieren,<br />

welches er nicht nur der Veranstaltung, sondern<br />

auch der damit verbundenen gewaltigen Arbeit<br />

entgegenbrachte. Der Rennleiter und Organisationspräsident,<br />

Herr Huber, orientierte in einem<br />

zwanglosen und doch sorgfältig dokumentierten<br />

Referat über die vielseitigen und umfangreichen<br />

Vorarbeiten, die Durchführung und das Ergebnis<br />

der Veranstaltung, welche ohne Unbescheidenheit<br />

nicht nur als der wichtigste Sektionsanlass, sondern<br />

auch als das bedeutendste Bergronnen der Saison<br />

bezeichnet werden darf. Einen trefflichen<br />

Einblick in den ordentlich komplizierten Organisationsapparat<br />

boten auch die zur Kenntnis gebrachten<br />

Schlussberichte der Kommissionspräsidenten,<br />

aus denen die leitenden Chargen späterer<br />

Veranstaltungen manche wertvolle Anregung entnehmen<br />

können. Die Sektion hatte sich mit der<br />

Uebernahme des Rennens eine grosse Verantwortung,<br />

verbunden mit einem sehr beträchtlichen finanziellen<br />

Risiko, aufgebürdet, das freilich, dank<br />

der ungewöhnlich erfolgreichen Tätigkeit des Finanz-<br />

und Gabenkomitees, stark entlastet werden<br />

konnte. Es war gelungen, eine Reihe sportlicher<br />

Grossen des Auslandes neben der bekannten Elite<br />

schweizerischer Fahrer für den Gurnigel zu interessieren<br />

und die Vorprobe der Trainingsta'ge<br />

Hess einen vollen Erfolg ahnen. Allein das Wetter<br />

hat einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.<br />

Es vermochte zwar keineswegs die sportlichen<br />

Leistungen zu beeinträchtigen, noch die Organisation<br />

aus den Fugen zu heben, aber der Besuch<br />

blieb hinter den Erwartungen zurück. Trotzdem<br />

konnten gegen 6000 Karten abgesetzt werden.<br />

Dank einer fürsorglichen Finanzregie, welche sogar<br />

den Regen in Rechnung gestellt hatte, ergab<br />

sich doch bei einer Belastung von über 30.000 Fr.<br />

eia — wenn auch bescheidener — Einnahmenüberschuss.<br />

Die mit grossem Interesse und lebhaftem<br />

Beifall aufgenommenen Berichte leiteten über<br />

zu enem währschaften Berner Imbiss im «Löwen><br />

zu Worb. Der Sektionspräsident, Herr Oberst Marbach,<br />

verdankte bei dieser Gelegenheit die geleistete<br />

Arbeit und wusste die Verdienste der «gros-<br />

Ren und kleinen Chartren» ins richtige Licht zu rükkon.<br />

Ein recht gemütlicher Hook, zu dem eine bodenständige<br />

Bauernkapelle das ihrige beitrug, bildete<br />

den trefflichen Abschluss dieser Sitzung, welche<br />

den letzten Strich unter die srrosse Veranstaltung<br />

zog. Gewiss ist dabei der Wunsch des Sportpräsidenten,<br />

die im Organisationskomitee geknüpften<br />

Bande der Kameradschaft enger zu gestalten,<br />

in Erfüllung gegangen und nicht nur die grossen<br />

Chargen, welche noch mit einem wertvollen Angebinde<br />

bedacht wurden, sondern alle anwesenden<br />

Mitarbeiter, werden gerne bei späteren Gelegenheiten<br />

wiederum dem Ruf der Sektion Folge leisten.<br />

\<br />

SEKTION LUZERN. In der ersten Dezember-<br />

Woche sind unsere Clubmitglieder gleich für 2 Tage<br />

mit Beschlag belegt worden, was nach den Erfahrungen<br />

der letzten Ja-hre eine etwas riskante Angelegenheit<br />

war, die aber diesmal glänzend gelungen<br />

ist infolge der guten und umsichtigen Vorbereitung<br />

durch unsern rührigen Präsidenten. Herrn Dr. O.<br />

Herrn Dr. Riedweg, welcher seinerseits nun das<br />

für den Abend vorgesehene Programm vom Stape.<br />

Hess. Des Sängers Höflichkeit schweigt von den<br />

Genüssen, die an diesem Abend geboten worden<br />

sind, er kann nur verraten, dass es wirklich hoch<br />

hergegangen ist und dass die Letzten erst morgens<br />

4 Uhr die gastliche Stätte verlassen haben, nicht<br />

ohne vorher den festen Vorsatz zu fassen, dass beim<br />

nächstjährigen Herren-Abend sie auch wieder dabei<br />

sein werden.<br />

Am 5. Dezember fand im Clubheim eine S t.<br />

Nikiausfeier mit Dancing statt. Bis auf den<br />

letzten Platz waren die behaglichen Clubräume angefüllt<br />

und männiglich huldigte einem Tänzchen,<br />

hie und da einmal unterbrochen von einem kleinen<br />

Cotillon oder sonst einem Gesellschaftsspiel-Tanz.<br />

Die grösste Ueberraschung abeT war das Erscheinen<br />

des « Samichlaus » und des « Schmutzli» (dargestellt<br />

durch dio HH. Bachmann und Brügger),<br />

die allen Versammelten aus ihren Säcken und Körben<br />

ein kleines Present überreichten. Nicht bei<br />

allen Anwesenden blieb es bei Aepfel. Nüssen. Bananen<br />

und Mandarinen, sondern viele erhielten<br />

auch noch sonst etwa ein Andenken zugestellt, an<br />

das sich ein ulkiges Sprüchlein knüpfte und sich<br />

auf im vergangenen Jahre passierte Begebenheiten<br />

bezog. Die ganze Glubfamilie nahm teil an diesen<br />

Spezialbescherungen.<br />

-th-<br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Bericht über die Gesamtvorstands-Sitzung vom<br />

9. Dezember in Rorschach. Nach Verlesung des Protokolls<br />

der letzten Sitzung vom 9. Oktober und Genehmigung<br />

desselben wurde festgestellt, dass sich<br />

der Mitgliederbestand neuerdings erhöht<br />

hat und heute 1279 Mitglieder beträgt. Als Delogierte<br />

für die Jahresfeier des A. C. S. werden die<br />

Herren: Gross, Burk und Pribil abgeordnet. Der<br />

Berufkollegen delegiert, sondern auch eine ganze<br />

Vorsitzende, Herr Lutz, orientiert über die Beschlüsse<br />

der deutschschweizerischen Präsidenlich<br />

oder auch sonst mit reichen Gaben eingestellt.<br />

Reihe aus der • alten Garde > hatten sich persöntenkonferenz.<br />

Die Abrechnung über die Auch der Vorstand der Sektion Zürich des T. C- S.<br />

Ballonfuchsjagd, welche bei Fr. 3731.75 Einnahmen entbot durch seinen Präsidenten, W. Baumgartner,<br />

und Fr. 4178.45 Ausgaben mit einem Defizit von Glückwunsch und eine Ehrenkanne.<br />

Fr. 446.70 abschliesst, wird genehmigt Mit Rücksicht<br />

auf den grossen Umfang der Veranstaltung In dieser Feier^agsstimmung hatte der Conferencier<br />

Kühle, der überdies noch seinen gepfleg-<br />

kann das Defizit als bescheiden betrachtet werden.<br />

Im Anschluss hieran findet auch die Abrechnung ten, warmen Bariton mit grossem Erfolg in die<br />

über die Jahresfeier die Genehmigung. Die Einnahmen<br />

betrugen Fr. 1479.50 und die Ausgaben in dem übervollen Saal die nötige Resonanz um<br />

Programmfolge einflocht, leichtes Spiel. Er fand<br />

so leichter, da sämtliche Darbietungen das übliche<br />

Fr. 2307.75, so dass ein von der Sektionskassa zu<br />

deckender Saldo von ca. Fr. 1000.— verbleibt. Mit<br />

Rücksicht auf den Erfolg an der diesjährigen Jahresfeier<br />

wurde beschlossen, auch nächstes Jahr eine<br />

solche Jahresfeier im Uhler, St. Gallen. Samstag,<br />

den 19. November 1932, wiederum durchzuführen.<br />

Als Ort der nächsten Generalversammlung<br />

wurde schon letztes Jahr Rorschach bestimmt.<br />

Dieselbe findet nun definitiv Sonntag, den<br />

24. Januar 1932, nachmittags 2 Uhr, im Saale zum<br />

Hotel Schiff in Rorschach. statt.<br />

Der Sekretär macht Mitteilung von der Gründung<br />

einer Vereinigung der Motorfahrzeugverbände<br />

des Bodensee-Gebietes, orientiert über dessen Zweck<br />

und Ziele, und da hofft man, durch diesen Interessenverband<br />

verschiedene Unzukömmlichkeiten im<br />

Grenzverkehr beseitigen zu können, boschliesst man,<br />

dieser Vereinigung beizutreten, sofern die finanziellen<br />

Verpflichtungen nicht zu hoch sind und unter<br />

der Voraussetzung, dass auch andere schweizerische<br />

Sektionen der Vereinigung beitreten. Als Delegierte<br />

für die am 17 Januar in Bregenz stattfindende<br />

Versammlung werden Präsident und Sekretär bestimmt.<br />

Hübscher. — Am 3. Dezember versammelte man Die KampagnefürdieFuhrleute dürfte<br />

sich im heimeligen Clublokal zu einem Herren- demnächst einsetzen. Die Stumpen-Päckli werden<br />

Abend, dessen Auftakt eine währschafte, urchige durch die Sektions- und Gruppen-Vorstandsmitglieder<br />

auf der Strasse bei Gelegenheit an die Fuhr-<br />

Bernerplatte bildete. Dies war ein glücklicher Griff,<br />

unsere Clubküche unter dem Kochlöffel — pardon leute abgegeben.<br />

Szepter — von Herrn Pfenniger jun. hat sich ganz Da in diesem Jahre eine neue Signalordnung<br />

in Kraft getreten ist. soll versucht werden,<br />

vorzüglich eingeführt. Diese Speziarlplatte war so<br />

der gegebene Ausgangspunkt, um eine richtige Herrenabend-Stimmung<br />

zu schaffen. Beim Dessert trug der Erneuerung der Fahrbewilligung ein Exemplar<br />

die Kantonsregierungen zu veranlassen, anlässlich<br />

dann noch die würzige Ansprache von unserm der neuen Signalordnung an die Automobilisten abzugeben.<br />

Der probeweise beim Speisertor in St.<br />

Präsidenten, Herrn Dr. O. Hübscher, das weitere<br />

dazu bei. Er übergab am Schluss seiner Begrössune<br />

die Macht an den Vergnügungspräsidenten, allgemein Beachtung, und da wir die<br />

Gallen aufgestellte Labiko-Leuchtwegweiser findet<br />

Einführung<br />

dieser zweckmässigen Leuchtwegweiser sehr begrüssen<br />

würden, beschliesst man, bei den Behörden<br />

das Gesuch der Labiko-Leuchtwegweiser A.-G. zu<br />

unterstützen.<br />

Die Ortsgruppe Appenzell-Hinterland hat den<br />

Antrag auf Statutenrevision z. Zt. fallen gelassen in<br />

der Meinung jedoch, dass bei der nächsten Drucklegung<br />

von Statuten auf den Antrag zurückgekommen<br />

werde. Nachdem noch verschiedene administrative<br />

Punkte zur Erledigung gelangt sind, wird<br />

die Sitzung vom Vorsitzenden um 9% Uhr geschlossen.<br />

Fz.<br />

4us den Vevbänden<br />

CHAUFFEUR-CLUB ZÜRICH. Zehnjährige<br />

Gründungsfeier. Mit einer würdevollen Feier, einem<br />

allzureichen Vergnügungsprogramm, viel Humor<br />

und guter Stimmung feierte Samstag, den 12.<br />

Dezember, der C. C. Z. in der « Kaufleuten » das<br />

erste Dezennium seines Bestandes. Fast genau auf<br />

den Tag, vor zehn Jahren (11. Dezember 1921),<br />

verwarfen die Zürcher das kantonale Automobilgesetz<br />

mit einem Mehr von 10 000 Stimmen, wozu<br />

eine Anzahl heute noch im C. C. Z. tätiger Mitglieder<br />

mit einer regen Propaganda ihr Scherflein beigetragen<br />

hatten. Die Arbeit, die damals geleistet<br />

wurde, sollte nicht verloren gehen und so entstand<br />

der heute aus 140 Mitgliedern bestehende Verband,<br />

dessen Gründer, August Walter, an der Feier auch<br />

entsprechend geehrt wurde. Diese Vorgeschichte<br />

der Vereinsgründung, die Präsident W. R ö s s 1 i n g<br />

in seiner Begrüssungsansprache darlegte, zeigte<br />

so recht die soliden Grundlagen, die trotz mancher<br />

Stürme im letzten Jahrzehnt das feste Fundament<br />

nicht zu erschüttern vermochten. Im Vorjahr wurde<br />

der materielle Grundstein für eine Hilfs- und Sterbekasse<br />

gelegt, ein vorbildliches soziales Werk des<br />

Vereines, der sich an seinem 10. Geburtstag vieler<br />

Zeichen ehrlicher Sympathien erfreuen durfte. Es<br />

waren nicht nur zahlreiche Mitglieder und Freunde<br />

erschienen, bis aus Luzern und Bern waren<br />

Niveau beträchtlich überstiegen. Vor allem wäre<br />

da die Dramatische Gesellschaft Neumünster lobend<br />

anzuführen, die mit zwei köstlichen Dialekt-<br />

Einaktern in Maske und Spiel künstlerische Leistungen<br />

boten, die allgemeinen Beifall fanden.<br />

Auch die Gesangssektion des C. C. Z. leistete im<br />

Chor und Singspiel Erfreuliches, desgleichen der<br />

Handharmonika-Spielring c Edelweiss», sowie<br />

alle anderen Mitwirkenden, die bis weit nach Mitternacht<br />

für Unterhaltung treu besorgt waren.<br />

Aber abschliessend soll doch darauf verwiesen<br />

werden, dass der Chauffeur-Club Zürich in seinem<br />

Vorstand und der Vergnügungskommission versierte<br />

Persönlichkeiten besitzt, die nicht nur das<br />

Lenkrad verlässlich drehen, sondern auch einen<br />

Verein nach aussen würdig repräsentieren und<br />

seine Anlässe in jeder Weise vorbildlich zu steuern<br />

wissen. Diese sich aufdrängende Erkenntnis,<br />

die alle Besucher der schönen Gründungsfeier<br />

1 empfinden mussten, sei der ersten und ältesten<br />

J Chauffeur-Organisation in Zürich als bewährte<br />

Richtlinie für das zweite Dezennium ihres Bestandes<br />

auf den Weg gegeben. Mag er auch nicht immer<br />

über spiegelglatten Asphalt gehen, auch oft<br />

über Löcher und Steine führen: nur immer das<br />

Steuer fest in den Händen ! T«<br />

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ci§d


Bern, Dienstag, IS. Dez. 193T III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 102<br />

Weihnacht des alten<br />

Mannes<br />

Von Herrmann Hesse.<br />

Als ich ein Knabe war, in Weihnachtszeiten,<br />

Wie war ich selig da und unersättlich,<br />

Im Duft der Kerzen mit dem neuen Spielzeug<br />

Zu spielen unterm Tannenbaum: dem Ross,<br />

Dem Bilderbuch, der Eisenbahn, der Violine!<br />

Und wenn auch jedes Spielzeug bald erlosch<br />

Und Alltag wurde, jeder Weihnachtsbaum<br />

War wieder neu, war Fest und Wunder,<br />

Umfing mich wieder mit dem Zaubernetz.<br />

Heut' iveiss ich keine neuen Spiele wehr,<br />

Erschöpft sind Glanz und Lust, der lange<br />

Weg<br />

Liegt hinter mir, zerbrochenen Spielzeugs<br />

voll,<br />

Die Scherben klirren. Doch die Sehnsucht<br />

malt<br />

Mir einen letzten, höchsten Zauber noch<br />

In holden Farben aus: das letzte Fest,<br />

Den Ausgang aus der Spiel- und Kinder -<br />

weit,<br />

Den Eingang in die nächste, tief ersehnt.<br />

Dein denk ich, wenn die leer gewordne<br />

Welt<br />

Um mich mit ihren farbigen Scherben<br />

flirrt,<br />

Dein denk ich, letztes Spiel: geliebter<br />

Tod!<br />

Aufglänzen wird noch einmal Kinderlust.<br />

Noch einmal wird der dürre Christbaum<br />

blüh'n<br />

Und Wunder strahlen, dass im dunkeln<br />

Schacht<br />

Das Herz vor neuer Wonne bang erquillt.<br />

Und zwischen Kerzenglanz und Tannenduft<br />

Und all dem Wust zerbrochener Spielerein<br />

Wird aus dem wonnevollen Dunkel<br />

Die ferne Stimme meiner Mutter rufen.<br />

Weihnachtsschnee<br />

HH<br />

WinterlandsehÄft bei St. Monte.<br />

(Photo Alb. Steiner, St. Moritz.)<br />

Rund um Weihnachten<br />

Bei den Germanen trug man einen Tannenbaum<br />

in den Wohnraum hinein, um<br />

von der Natur im Winter nicht gänzlich<br />

abgeschnitten su sein. Das Christentum<br />

hat diese heidnische Sitte religiös verbrämt<br />

und den Geburtstag Christi mit<br />

dem Sinnbild des Tannenbaums verknüpft.<br />

Mit der Zeit verlor er aber seine symbolische<br />

Bedeutung, und heute hat er oft nur<br />

noch eine dekorative Wirkung. Die Volksphantasie<br />

treibt an ihm ihr Spiel. Jede<br />

Familie verrät dabei ihren eigenen Geschmack.<br />

Nicht unberührt bleibt natürlich<br />

der Stil des Christbaums von den künstlerischen<br />

Tendenzen: die neue Sachlichkeit<br />

hat mitunter auch mit dem bunten Farbengewirr<br />

aufgeräumt und einen kühlen,<br />

unbefrachteten Baum hingestellt. Indes<br />

pflegen wir von einem bürgerlichen, einem<br />

bäuerlichen und einem aristokratischen<br />

Christbaumstil zu reden: der bäuerliche<br />

Stil dokumentiert sich in den vielen Süssigkeiten,<br />

den vielfarbigen Kerzen, der<br />

bürgerliche Stil schwärmt für weisses<br />

Engelshaar und die Aristokratie begnügt<br />

sich mit einer Weisstanne, auf die man<br />

weisse oder rote Kerzen steckt. Sie ist<br />

ein Feind allen bunten Wirrwarrs, an dem<br />

Volk und Bauer sich berauschen. Nur mitunter<br />

ist der Christbaum noch ein Pentagramm<br />

für böse Geister und Kobolde und<br />

beschivört alle versöhnlichen Geister heraus<br />

und herab. Wenn die Kerzen aufzucken,<br />

werden die Erwachsenen wie Kinder.<br />

Sie erleben zuweilen eine Art Walpurgisnacht:<br />

alte Erinnerungen ziehen wie<br />

ein Geisterzug vorüber, sie versetzen sich<br />

in verklungene und auch künftige Zeiten<br />

und lassen sich von Wehmut packen.<br />

Das Leben, das sonst mit unversöhnlicher<br />

Härte die Menschen knetet, gewinnt<br />

um die Weihnachtszeit herum einen irdischen<br />

und himmlischen Glanz. Alle Menschen<br />

sind für eine Gefühlsbereitschaft<br />

zugänglich, wie die Landschaft dem Mondschein.<br />

Die Eltern besinnen sich auf die<br />

Kinder und die Kinder auf die Eltern: es<br />

wird gefragt, gerätselt, denn alle erwar-<br />

F^Ulll^ton<br />

Weihnachten eines<br />

jungen Menschen<br />

Novellette von E. W.*)<br />

Motto: Das Härteste und Zarteste: das Hera.<br />

Das Befremden und Wundern erwies sich<br />

bald als berechtigt. Dieses Erlebnis mit<br />

einer Schönheit, einer Dame, jung und begehrt,<br />

war wie der Duft von einem besseren<br />

Leben und daher eine Liebe ohne Bestand.<br />

Sie kam, und, wie Ernst Wendner in seiner<br />

jugendlichen Torheit eben an Dauer zu glauben<br />

wagte, war sie schon weg, gehörte bereits<br />

einem anderen, und zwar endgültig,<br />

denn der Auserwählte war eine sehr gute<br />

Partie, wie man zu sagen pflegt, und Lucie<br />

liess in Ernsts bescheidenem Leben nichts zu"<br />

rücK ars grausam vertiefte Einsamkeit und<br />

wehmutsvolle Bilder einer Erinnerung, die an<br />

ihm nagte, auch wenn er es sich nicht mehr<br />

eingestand, und ihn fortan alle Frauen voller<br />

Argwohn fliehen liess. Ernst verwünschte<br />

jetzt die dumme Begegnung um so mehr,<br />

weil sie ausgerechnet in diesem Augenblicke<br />

erfolgte: Er, der Junggeselle, mit einem<br />

*) Siehe Nr. 100, «Autler-Weihnachten».<br />

Weihnachtsbäumchen in der Hand, lief Gefahr,<br />

in diesem Aufzuge der Lächerlichkeit<br />

zu verfallen. Seine Augen senkten sich deshalb<br />

in einer Regung von unerklärlichem<br />

Schamgefühl. Sonderbar schwer wog plötzlich<br />

das bisher geringe Gewicht des armseligen<br />

Tannenbäumchens, das er sich in einer<br />

Anwandlung von Sentimentalität und Jugenderinnerungen<br />

an das Vaterhaus für seine Einsamkeit<br />

am heiligen Abend erstanden hatte.<br />

Die Müdigkeit und Trauer eines dürftigen<br />

Daseins übermannten ihn und ergriffen für<br />

eine Weile vollständig Besitz von ihm.<br />

Welche Torheit, dieses Tannenbäumchen,<br />

dachte er, und das Elend seiner einsamen<br />

Feier, welcher er entgegenging, trieb<br />

ihm einen feuchten Glanz in die Augen, gegen<br />

den er sich freilich sofort zur Wehr<br />

setzte.<br />

Erst als er die Frau weit hinter sich wusste,<br />

liess das Würgen in der Kehle nach und<br />

die Knie griffen wieder tapferer aus. Die Beherrschung<br />

seiner selbst kehrte mit jedem<br />

Schritt froher wieder, und als er zu Hause<br />

ankam, fühlte er sich irel. • &tiri«'dt3 »3<br />

glücklich wie zuvor.<br />

5.<br />

Als Ernst Wendner drei Tage später, am<br />

Spätnachmittag des heiligen Abends, sein<br />

Zimmer betrat, zeigte sich zu seinem grossen<br />

Erstaunen, dass die Post ein Paket ge-<br />

bracht hatte. Das war nicht ganz mit rechted<br />

Dingen zugegangen, denn Ernst stand,<br />

von ein paar weitläufigen Verwandten abgesehen,<br />

allein in der Welt da, seit seine Mutter<br />

gestorben war. Und der unbedeutende<br />

Schreiberposten, den er zu dieser Zeit in einem<br />

aus dem letzten Loch pfeifenden Reklamebureau<br />

versah, gestattete ihm zwar ein<br />

leidliches Auskommen, keineswegs aber jene<br />

ergiebige Pflege von allerhand lustigen und<br />

leichtsinnigen Freundschaften, die hernach<br />

dem freiherzigen Spender als Gegengeschenk<br />

wiederum kleine Andenken und Ueberraschungen<br />

eintrugen.<br />

Ernst wog das Paket mehrmals In der<br />

Hand, drehte es um und um, beroch es,<br />

schloss dabei die Augen, schüttelte den Kopf<br />

und riet weiter hin und her, mutmasste das<br />

Entfernteste und Abenteuerlichste und kam<br />

doch zu keinem vernünftigen Schluss. Die<br />

Adresse war mit der Maschine geschrieben,<br />

des Absenders Name und Wohnort ein offensichtlicher<br />

Schwindel.<br />

Als Ernst sich endlich unter lebhafte*<br />

Herzklopfen und voller Neugier ans Oeffnen<br />

des Paketes machte, Hülle und Schachtel erbrach,<br />

da fand er die 'Bestätigung dessen,<br />

was er halb und halb vorausgeahnt und sich<br />

dunkel eingestanden hatte: Auch hier kein<br />

einziges Wort, auch hier keine Zeile. Aber<br />

wie er dann die Schachtel gänzlich ausge-<br />

packt und den Inhalt vor sich auf den Tisch<br />

ausgebreitet hatte — Blumen obenauf, darnach<br />

Orangen, Aepfel, Schokolade, Zigarren,<br />

Zigaretten, Kuchen und Bretzel, eine richtige,<br />

gewichtige, appetitlich duftende, reiche Weihnachtsbescherung,<br />

alles teuerste und beste<br />

Ware — da wusste er mit einem Schlage in<br />

untrüglicher Sicherheit, woher ihm alle diese<br />

köstlichen Sachen zugekommen waren. Sein<br />

ganzes Gesicht erglühte in tief purpurener<br />

Röte, ihm wurde so selig schwach zumute,<br />

dass die Knie und Beine ihren Dienst versagten<br />

und er sich setzen musste.<br />

Lucie !<br />

Nachdem sich die Erregung gelegt hatte,<br />

war ihm die Kammer zu eng, die Luft zu.<br />

dick und zu warm. Hinaus, in die Abendkühle!<br />

Bis 7 Uhr, bis zum Einläuten des Heiligen<br />

Abends mit allen Glocken, wollte er<br />

ins Freie. Ein Spaziergang am Christnachtabend<br />

musste wohltun, musste entspannen,<br />

musste seine heimlich Freude in Einklang<br />

bringen mit der Weihe des Abends, der bevorstand.<br />

6.<br />

Ernst Wendner erging sich vor der Stadt,<br />

indessen die Dämmerung in die Nacht überging<br />

und das freie Feld immer dichter umhüllte.<br />

Er dachte im Schreiten:<br />

Nun ist es Weihnacht, Winter und kalt, C^<br />

Flocken fallen, hüllen die Welt mit weissem


ten ein Wunder, weil Weihnachten das<br />

Fest des Schenkens, der Ueberraschungen<br />

ist und die Weisheit Horaz: «Nil admirari»,<br />

oft wie Schnee auf warmen Boden<br />

fällt. Der Christbaum tut das Seine: er<br />

taut und wärmt die Gemüter auf. Der<br />

Duft als Atem der Bäume gibt eine angenehme<br />

Stimmungstemperatur. Das Familienleben<br />

gewinnt an einer Weihnacht ungeahnte<br />

Vorteile. Man fühlt die unverkennbare<br />

Zusammengehörigkeit innerhalb<br />

der Familie und innerhalb der Menschheit<br />

überhaupt. Es zeigt sich deutlich, wie<br />

herzlich dünn die Membrane zwischen<br />

Mensch und Mensch ist.<br />

Weihnachten wird zwar oft dazu benützt,<br />

einer materiellen Genusssucht anheimzufallen,<br />

um einige Tage nachher<br />

seelisch und körperlich verkatert zu sein.<br />

Die Stunden der Feststimmung sollen die<br />

kommenden Tage beschwingen, indes bedrücken<br />

sie sie mit Sorgen und unliebsamem<br />

Kater.<br />

Weihnachten ist das Fest des Schenkens.<br />

Jedes Geschenk aber geht nur aus<br />

Prüfungen und Läuterungen hervor. Die<br />

Kunst des Schenkens ist eine Kultur; es<br />

gibt eine Psychologie des Schenkens: die<br />

Geschenke spiegeln Kennzeichnendes der<br />

Gefühlssituation wieder und fixieren in<br />

der Erinnerung des Beschenkten irgend<br />

ein Bild, und die Erinnerung ist bekanntlich<br />

der beste Silber- und Goldschmied.<br />

Nun hat der allgemeine Rüstungstrubel<br />

des Einkaufs begonnen. Zu den täglichen<br />

Sorgen der Frauen kommen die Weihnachtssorgen.<br />

Die Vorbereitungen sind<br />

ebenso reizvoll als beunruhigend; die<br />

Jagd nicht minder interessant als die<br />

Beute. Eine Hetz und Hast des anonymen<br />

Gewimmels von Altruisten, die auf der<br />

Suche nach Geschenken sind und alle<br />

Läden ungefähr so wechseln, wie ein Fieberkranker<br />

die Kissen oder ein Steckbrieflieh<br />

Verfolgter sein Domizil. Andere wieder<br />

durchbummeln gemächlich die Strossen,<br />

betrachten mit einer Lammsgeduld<br />

die Schaufenster und werden von den<br />

schönen, zum Kauf einladenden Sachen<br />

gebannt wie der Vogel von der Schlange.<br />

Die Frauen werden magischer angezogen,<br />

halb triebhaft, halb bewusst werden sie in<br />

den Laden gezogen, und wenn sie einmal<br />

drinn sind, können sie so wenig vom Kauf<br />

lassen, als der Morphinist vom Morphium.<br />

Zudem spielen sie eine Art weiblicher<br />

Winkelried; sie reissen die Zögernden hinter<br />

1 sich her, und alle sorgen für die Männer<br />

und denken an ihre Kinder.<br />

Dann gibt es auch solche, die erst am<br />

Weihnachtsabend wie Amokläufer die<br />

Strossen durchrasen und irgend aufs Geratewohl<br />

hin ein Geschenk kaufen. Viele<br />

ärgern sich überhaupt, irgend etwas an<br />

irgend jemand schenken zu müssen, aus<br />

dem einfachen Grund, weil sie wissen, das»<br />

jedes Geschenk eine Verbindlichkeit erwirkt.<br />

Am liebsten würde man sich mitunter<br />

gegenseitig das Schenken schenken.<br />

Nun will man erkannt sein in der Gabe,<br />

und da man sieh schon längst erkannt und<br />

hingenommen weiss, so darf man hoffen,<br />

was immer man schenkt, es wird einem<br />

ganz umschliessen. Darum ist es leichter,<br />

aus der grossen Verbundenheit heraus zu<br />

Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich<br />

einen Weihnachtsmann gesehen habe —<br />

ich meine einen wirklichen, gabenverteilenden<br />

und nicht einen Reklame-Weihnachtsmann,<br />

der in einem Schaufenster<br />

Stiefel anpreist oder im Strassenschmutz<br />

dahintrottet, ein Plakat auf dem Rücken,<br />

auf dem verkündet wird, dass man die besten<br />

Weihnachtsgeschenke bei der Firma<br />

Soundso bekommt, und zwar zu den billigsten<br />

Preisen, auch in Raten zahlbar. Den<br />

letzten echten Weihnachtsmann sah ich vor<br />

einigen Jahren. Er lief im Trab über die<br />

Strasse zu einer bekannten Familie, war<br />

weder von einem Engel noch von einem<br />

Teufel begleitet und schämte sich sichtlich.<br />

Glaube nicht, lieber Leser, dass ich mich<br />

als Schriftsteller nur mit Literatur befasse!<br />

Manchmal fallen mir auch ganz praktische<br />

Dinge und verschiedene Unternehmungen<br />

ein, in die ich mich stürzen würde, wenn<br />

ich nicht schon mein Handwerk hätte. Vielleicht<br />

aber möchte jemand meine guten<br />

Ideen durchführen, darum will ich sie verraten:<br />

Wie wäre es, wenn man zum Beispiel ein<br />

Zentralbureau «Zum Weihnachtsmann» einrichten<br />

würde? Ich stelle mir das ganz<br />

einfach so vor: Am Morgen würde das Familienoberhaupt<br />

schlicht telephonieren:<br />

«Hallo! Bitte, schicken Sie mir heute abend<br />

um sieben Uhr einen Weihnachtsmann in<br />

meine Wohnung!»<br />

cWünschen Sie einen Teufel und einen<br />

Engel dazu?»<br />

«Ist der Teufel nicht gar zu fürchterlich?<br />

AUTOM OBTL-R EVUE <strong>1931</strong> — N" 102<br />

schenken, und es ist schwer, den halben<br />

und zarten Verbindungen ein Sinnbild zu<br />

geben. «Denn was man will, kann man<br />

nicht geben, und man gibt nur, was man<br />

muss, also gibt man einen Kuss, und man<br />

gäbe gern das Leben.»<br />

Im Schenken Hegt die Quelle aller<br />

Aengste und Zweifel, die die Wahl umdrängen.<br />

Ein Zuviel, ein Zulaut, ein Zustark<br />

und man ist blamiert. Takt und<br />

Geschmack sind hier elementare Kräfte,<br />

und sie kennzeichnen sich in der kleinsten<br />

Gabe. Takt und Stilgefühl sind notwendige<br />

Kräfte im Haushalt des Lebens, ohne<br />

sie bleiben auch die kostbarsten Dinge nur<br />

Tand.<br />

cb.<br />

Eine gute Weihnachtsidee<br />

Von Karel Capek.<br />

Ich meine, werden sich die Kinder nicht<br />

fürchten?»<br />

«Oh, Sie können ganz ohne Sorge sein.<br />

Wir haben Teufel in der feinsten Ausführung<br />

auf Lager, die den Kindern grossen<br />

Spass machen. Welche Klasse wünschen<br />

Sie, bitte?»<br />

«Klasse??»<br />

«Wir haben nämlich Weihnachtsmänner<br />

erster Klasse. Die haben einen echten Bart,<br />

ein prächtiges Ornat und ein silbernes<br />

Glöckchen. Der Engel hat echte Flügel,<br />

und der Teufel wird drei Purzelbäume produzieren.<br />

Sie kommen per Auto angefahren.<br />

Die Taxe beträgt hundert Franken.»<br />

«Und wie ist die zweite Klasse?»<br />

«Bei der zweiten Klasse ist der Bart aus<br />

Werg, auf dem Rücken trägt der Weihnachtsmann<br />

einen Korb, er hat einen weissen,<br />

mit Kanin verbrämten Mantel. Der<br />

Engel hat geschmackvolle Papierflügel, und<br />

der Teufel ist Durchschnittsqualität. Taxe<br />

50 Franken. — Dritte Klasse: Bart aus<br />

Watte, Mitra auf dem Kopf, sonst nur Zivil.<br />

Der Engel trägt ein langes Hemd über dem<br />

Winterrock, und der Teufel hat nur ein geschwärztes<br />

Gesicht, eine Kette und eine<br />

Rute; kostet zwanzig Franken. Der Weihnachtsmann<br />

ohne Begleitung in volkstümlicher<br />

Ausstattung ist zum Preise von zehn<br />

Franken zu haben. Wir führen auch<br />

Strümpfe für die Bescherung, das Paar zu<br />

einem Franken, und geben Geschenke.»<br />

Ich würde mich wundern, wenn ein solches<br />

Unternehmen nicht florieren würde;<br />

zudem würde es einer grössern Anzahl von<br />

Schauspielern, Pensionisten, Invaliden, moralischen<br />

Mädchen und armen Teufeln Beschäftigung<br />

geben, ausserdem die Erziehung<br />

der Kinder unterstützen und überhaupt<br />

die Poesie des Lebens erhöhen. Und<br />

wenn schon ein solches Unternehmen existierte,<br />

so könnte es noch eine ganze Reihe<br />

anderer, ebenso nützlicher Dinge führen:<br />

Für Silvester an öffentliche Lokale das<br />

alte Jahr in Gestalt eines hinkenden, mit<br />

Schnupfen behafteten alten Mannes!<br />

Für Neujahr einen Rauchfangkehrer!<br />

Es könnte ein hübsches Mädchen einem<br />

Menschen vors Haustor stellen, der im Begriff<br />

ist, zur Matura zu gehen oder sich um<br />

eine Anstellung zu bewerben — weil das<br />

nämlich dem Betroffenen Glück bringt.<br />

Es könnte alte Mütterchen mit Rückenkörben<br />

verleihen, die einmal wöchentlich<br />

an die Türen klingen und murmeln, dass<br />

sie unfolgsame Kinder kaufen.<br />

In grösserem Masse geführt, könnte das<br />

Unternehmen sogar öffentliche Demonstrationen<br />

veranstalten, spontane Aeusserungen<br />

bei Sitzungen. Ovationen und Ständchen,<br />

Ein «Angestellter» des Zentralbureaus<br />

«Zum Weihnachtsmann» . ..<br />

Festlichkeiten und Umzüge arrangieren. Es<br />

könnte repräsentative Erscheinungen zu<br />

Deputationszwecken liefern, zu passender<br />

Gelegenheiten älteste Zeitgenossen: Leute,<br />

die mit einem Fusse im Grab stehen, Dudelsackpfeifer,<br />

Verwandte, Waisenknaben füi<br />

eine Tombola, den vierzehnten Gast zu einei<br />

Tafel, einen Menschenauflauf, Fremde<br />

Tänzer. Es könnte die öffentliche Meinung<br />

beschaffen, die Stimme des Volkes, du<br />

Stimmen der Presse — kurz alles, was<br />

überhaupt man wünschen kann, und al<br />

das nur auf eine einfache telephonische Bestellung<br />

hin, billig, pünktlich und in grösster<br />

Auswahl.<br />

Wenn es Anstalten zur Besorgung vor<br />

Leichenbegängnissen gibt, warum sollte ei<br />

nicht eine Anstalt zur Besorgung verschiedenster<br />

Lebensäusserungen geben?<br />

Feuilleton: (Fortsetzung.)<br />

Pelzwerk ein. Und macht der Flockenfall<br />

eine Pause, entschleiert sich der Himmel und<br />

wird die graue Luft hell, dann sieht das Land<br />

in der Eiseskälte wie ein gefrorener Maientag<br />

aus, dessen Grün gepudert wurde. Der<br />

Winter kleidet sich in die Farbe des Blustes,<br />

und dieser Blust trägt das Silber des Maienmondes.<br />

Ich gehe über hart vereiste Wege, den Erinnerungen<br />

an den Frühling entgegen. Wie<br />

blau strahlt deT Himmel, unbarmherzig wie<br />

nur im April, zur Strafe dafür, weil noch<br />

niemand an den Lenz glauben will. Und die<br />

Luft so rein, klar, erfrischend, man möchte<br />

sie trinken, um den ewigen Durst der Seele<br />

nach Reinheit zu löschen ! Unter den Füssen<br />

knirscht und splittert der Frost.<br />

Die Bäume sind stehengebliebene, erstarrte,<br />

schneeweisse Wolken, die Alleen Paraden<br />

von Frauen im Hermelin, die über die Ebene<br />

weit weg dem Geheimnis des unbekannten<br />

Horizontes in die Arme laufen.<br />

Die Wälder verlorene Herden von Riesenlämmern,<br />

deren Wolle Wind and Regen<br />

schneeweiss gewaschen haben. Der Saum mit<br />

einem Goldrand. Er ist warm wie der Atem<br />

vieler Tiere, die ihn herschicken, vom Sonnenaufgang<br />

bis zum Abend, wenn das Gestirn<br />

versinkt.<br />

Die Häuser furchtsam wie die Menschen;<br />

über die Dächer und Stirnen ziehen sie Kapuzen;<br />

aber der Winter bläst sie weiss an<br />

und krönt sie mit weissen, lächerlichen Hökkerchen.<br />

Mond und Sterne werden " vom Nordwind<br />

ganz blank gerieben. Sie frieren an den<br />

Spitzen wie die Menschen an den Nasen, Zehen<br />

und Ohren.<br />

Und dann die grossartige Anmut und Tiefe<br />

der Stille! Alle Laute gedämpft. Der Tumult<br />

der Farben und des Lärms gleichsam in<br />

Watte verpackt, es schweigt die Welt, es<br />

lauscht das Herz, die Winterstille singt Musik<br />

der Seele, Andacht der Weisheit, Gebete<br />

des Schweigens.<br />

Der Sommer verhält sich zum Winter wie<br />

die Rose zum Schnee. Fällt ein Rosenblatt in<br />

den Schnee, stirbt es. Aber sein Duft löst<br />

sich wie die befreite Seele eines Sterbenden,<br />

und steigt im Flockenatem wie auf einem silbernen<br />

Teller in die Luft und verliert sich<br />

darin wie der Traum einer einst bunt blühenden<br />

Welt, die Schnee und Eis, Winter und<br />

Frost weiss, fest und reinlich verschlossen<br />

haben bis zur Aiiferstehuns.<br />

Cyöekannlen die bekannten LJJosen<br />

oJnkall: tJ\aJJee ZSlag. C/rets nur Csr. 3.75<br />

öral'is = IO°h ^Kje'ilnaßiisraLaH<br />

Als Ernst Wendner wieder in die Stad<br />

marschierte, da begannen eben von all««<br />

Türmen die Glocken zu klingen, die Strasser<br />

leerten sich, die Läden wurden geschlossen<br />

Alles eilte nach Hause, seinem Heim zu, di<<br />

letzten Einkäufe im Arm, indessen die Luf<br />

von Tannen, Gebäck und Schmausereiei<br />

köstlich duftete.<br />

Ernst überliess sein Herz dem vollen Ge<br />

nuss der Glocken: Welche Weihe, welche:<br />

Friede, welche Zufriedenheit entströmte det<br />

Klängen! Das Gewoge wirkte wie unsichtba^<br />

rer Balsam, tropfte Ruhe heimlichen Wun<br />

den, öffnete Tore zu einer besseren Welt.<br />

Seit langem war Ernst nicht mehr derar<br />

glücklich wie jetzt seiner einsamen Wohnuni<br />

zugeschritten.<br />

7.<br />

Nun war die elektrische Lampe ausgedreh<br />

und die Kerzen allein, der einzige Schmucl<br />

des Weihnachtsbäumchens, erhellten mit lu<br />

stigem, wohlriechendem Geflacker Ernst:<br />

Zimmer. Von neuem vollzog sich das alte<br />

Wunder des Weihnachtsbaumes. Die Nadelt<br />

knisterten, der Baum duftete, die Kerzen er<br />

hellten die Stunden der Gegenwart und dei<br />

Abgrund der Zukunft.<br />

Ernst Wendner lehnte sich voll Behaget<br />

in seinen Sessel zurück und hielt mit den<br />

Blick das Bild des brennenden Weihnachts.<br />

bäumchens umfasst. Er hatte einen Apfel an<br />

geschnitten und schob dazu in geniesserl<br />

scher Gemächlichkeit Kuchenstücke über di<<br />

Lippen ! Wie das schmeckte! Herrlich wi<<br />

die Zukunft, die überall von Verheissunget<br />

und Versprechungen hinter den Schleien<br />

der Ferne auf ihn wartete.<br />

Ernst hatte sich auf diesen Heiligen Abertc<br />

gefreut. Es war der erste Heilige Abend, dei<br />

er ganz allein in sefnen vier Wänden verbrachte.<br />

Diese einsamen Stunden, auf derr<br />

tiefen Grunde nicht ohne Bitterkeit, abei<br />

sonst vom Himmel gesegnet wie sonst keine<br />

im ganzen langen Jahr,* sprachen in diesei<br />

weltfernen Zimmerstiüe weit eindringliche»<br />

zu ihm, als wenn er unter lauten Festmensehen<br />

geräuschvoll zerstreut worden wäre,<br />

Ernst fühlte sich derart gesammelt und vor<br />

guten Geistern umgeben, dass er sich sage*<br />

musste: «Ich bin allein und doch nicht allein.»<br />

Die geheimnisvolle Stille redete zu<br />

ihm, der Lichterglanz und das, was darin<br />

brannte, das Geheimnis der Liebe. Sein<br />

Mund schwieg und doch sang und jubelte es<br />

heimlicherweise in seinem Herzen.<br />

(Schiuss siehe Seite 22t


N° 102 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

HD» DE<br />

EEP<br />

Ein modisches Zwiegespräch.<br />

«Halloh, Franz!» —<br />

«Tag, Lia! Ihre Stimme klingt so vergnügt,<br />

wozu darf ich gratulieren?» —<br />

«Zum Führerschein, werter Herr.» —-<br />

«Na, herzlichst Hals- und Beinbruch, also.<br />

Und alle Achtung, kleine Frau, bei Ihrer technischen<br />

Begabung...» —<br />

«Die gleich Null ist, wollten Sie doch gleich<br />

wieder behaupten.»<br />

«Aber Lia, ausreden lassen! Die ich schon<br />

immer aufs höchste bewunderte, wollte ich<br />

natürlich sagen.» —<br />

«Immer ironisch, Fränzchen. Aber ich<br />

wende mich ja auch diesmal wieder an Ihre<br />

Ueberlegenheit, Bester. Sie als Sportsmann<br />

mit Erfahrungen auf allen Gebieten...»<br />

«Punkt, Lia! Aber wie kann ich Ihren<br />

Wünschen dienen, Sie wissen doch, immer<br />

und durchaus zu Ihrer Verfügung.» —<br />

«Nun stoppe ich. Doch hören Sie. Sie haben<br />

mir öfters schon von Ihren Autofahrten zum<br />

Ski-Weekend erzählt. Lassen Sie mich an<br />

Ihren Erfahrungen teilnehmen. Was nimmt<br />

man mit, so für Samstag bis Montag, fährt<br />

man im Ski-Dress; was braucht man alles?»<br />

«Mehr und weniger, als Sie glauben, Darling.<br />

— Also, zuerst die Kleidung.» —<br />

«Das brauchen Sie mir nun nicht zu erzählen,<br />

Franz. Ich weiss, ein hübscher Pullover,<br />

schwarz-weiss ist sehr modern; auch<br />

alle bunten Farben sind erlaubt. Mütze passend,<br />

wenn man nicht auf die Wollkappe zugunsten<br />

einer sachlicheren Ski-Mütze verzichtet.<br />

Immerhin kann man bei der Wahl<br />

der Handschuhe und Ski-Bänder die geschmackliche<br />

Farbübereinstimmung betonen.<br />

Ja, eine leichte, weisse Hemdbluse trage ich<br />

natürlich unterm Sweater und meine neue<br />

Ski-Krawatte ist geradezu bezaubernd. Windjacke<br />

für Schneesturm, Rucksack, Schneebrille,<br />

alles vorhanden, wird nichts vergessen,<br />

Franz. Meinen Ski-Anzug habe ich noch vom<br />

'etzten Jahr. Die paar Streifen vom Wachsen<br />

zeigen ja erst, dass man kein absoluter Neuling<br />

mehr ist. Ja, ich ziehe den blauen Norweger-Anzug<br />

mit der kurzen Springbluse<br />

allen anderen Formen vor. Gret hat mir vorgestern<br />

ihren neuen Ski-Anzug gezeigt;<br />

dunkelrot, sie sah entzückend aus. Sie ge-<br />

S (E 0 TT<br />

CP/3SX<br />

Auto-Weekend mit Skiern<br />

Von Elizabeth Rosenfels.<br />

stand inir übrigens, dass sie lange auch mit<br />

einem hellbraunen Gabardine-Kostüm geliebäugelt<br />

habe, doch zog sie den Anzug aus<br />

Ski-Trikot vor — der Kälte wegen beim<br />

frühen Aufstieg! Als ob sie je so früh aufstehen<br />

würde, wollte ich natürlich nur sagen;<br />

nicht wahr, Franz, Sie haben nichts gehört?»<br />

—<br />

«Alles verstanden und alles verziehen, Lia?<br />

Aber Ihr Modebericht war wirklich sehr interessant.<br />

Man trägt also alles, was zweckdienlich<br />

ist und schön, und jede Frau kann<br />

sich nach ihrem Typ kleiden?» —<br />

«Gut erfasst, Fränzchen. Aber, bitte, nun<br />

Ihre Auto-Ratschläge.» —<br />

«Schön. Also zuerst die Skier gut unterbringen.<br />

Lassen Sie sie aussen auf dem Trittbrett<br />

gut anschnallen. Die Haltevorrichtungen<br />

soll der Fachmann anbringen und einmal zuvor<br />

ausprobieren. Wenn die Halteriemen<br />

nicht richtig sitzen, ist es eine ständige Quälerei,<br />

die die ganze Freude verdirbt. Natürlich<br />

leiden auch die Bretter darunter. Das<br />

neue Lederzeug sofort gründlichst einölen,<br />

wenn auch die Neuheit darüber verloren<br />

geht.»<br />

«Man kann doch im Ski-Anzug fahren?»<br />

«Natürlich, das ist sogar eine ideale Auto-<br />

Kleidung. Denken Sie nur, diese dicken<br />

Schuhsohlen!» —<br />

«Ja, darf man die Ski-Stiefel auch zn<br />

Hause schon anziehen? Der Motor heizt<br />

doch...» —<br />

«Himmel, nein, nicht böse sein, Lfa, weil<br />

ich lachte. Wenn Sie die Füsse nicht auf den<br />

Kühler stellen wollen, nachdem Sie einen<br />

Berg hinaufgefahren sind, passiert den<br />

Schuhen nichts. — Aber mein Verantwortungsgefühl<br />

wird jetzt rege. — Können Sie<br />

mit Schneeketten umgehen, sind Sie schon<br />

auf vereisten Strassen gefahren?»<br />

«Jetzt, im Frühwinter, ich habe doch eben<br />

erst meine Prüfung abgelegt!»<br />

«Also, noch nicht gehabt. Nein, Mägdelein,<br />

so einfach ist die Sache nicht. Die Landstrassen,<br />

und man fährt ja nur bis zum Ort,<br />

von dem aus man aufsteigen will, sind zwar<br />

meist durch die Autofahrer gut gespurt, aber<br />

Sie können eingeschneit werden, Föhn, Regen,<br />

und Sie haben Glatteis, Schneegestöber,<br />

Nebel. Versprechen Sie mir, Lia.. •»<br />

«Dass ich nicht fahren werde? Aber ich<br />

hatte mich doch schon unendlich darauf gefreut!»<br />

«Sie werden selbstverständlich fahren, Lia,<br />


18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — .N*» 102<br />

sehen wir mitunter auch kleinere Stehkragenformen.<br />

Die hochstehenden Schalkragen<br />

sind dieses Jahr besonders beliebt. DieAermelgarnitur<br />

variiert in Streifen unmittelbar<br />

hinter dem Ellbogen oder in der grossen Bananenform,<br />

auch Patten schräg aufgenäht<br />

Wirken sehr kleidsam und schick.<br />

Das kleine Hermelinhalspelzchen erfreut<br />

sich immer noch grosser Sympathie, desgleichen<br />

Marder als zweiteiliges Coliier verarbeitet,<br />

überrascht mit vornehmer Wirkuii^.<br />

Die Handschuhmode: Für die Strasse bevorzugt<br />

man die Zwei-Druckknopfform und<br />

den kurzen Schlupfer, der den Manschettenhandschuh<br />

verdrängt zu haben scheint. In<br />

Stoffhandschuhen bringt man den längeren<br />

Strassenschlüpfer mit abgepasstem Futter,<br />

das in Manschettenmanier umgeschlagen<br />

werden kann. Viel getragen werden die<br />

über Mäntel und Kostümärmel zu tragenden<br />

Schlupfhandschuhe aus Ziegenleder, die mit<br />

neuartiger Steppgarnitur ausgestattet sind.<br />

Der faltige, in Keilform geschnittene Schlupfer<br />

mit zweifarbig aufgeteiltem Oberteil ist<br />

in der Ausarbeitung interessant. Für Ballund<br />

Gesellschaftshandschuhe steht der 12- und<br />

16-Knopf-Glacehandschuh, neben Pastellfar-<br />

•ben-Braun, besonders Schwarz u.Weiss. Diese<br />

Muskatairform ist phantasievoll durch abstechende<br />

Blenden und ergibt effektvolle neue<br />

Nuancen. Für Tee- und Abendkleid dürfte die<br />

halblange Minotform in Glace schon dadurch<br />

von Bedeutung sein, dass man sie durchwegs<br />

ajouriert, im Muster der Madeirastickerei<br />

bringt, und anderseits glatt mit durch Tüll<br />

unterlegten grossen Punktmotiven zeigt, die<br />

schräg angeordnet sind. Der Rand der Minots<br />

ist fast immer in Zacken gestanzt.<br />

Material : Glaceleder, Chairleder (Suede)<br />

Wildleder, Nappa, Lederimitation, gewirkte<br />

und gestrickte Handschuhe, Trikot. Applikationen<br />

in neuartiger Zeichnung, Blenden in<br />

farblichkontrastierenden Motiven, Biesen und<br />

viel Steppereien sind sowohl bei Leder- als<br />

auch bei Stoffhandschuhen charakteristisch.<br />

Aus dem Schlüpfer für den Strassenanzug<br />

fällt die zwei- und dreimal abschattierte<br />

Blendeneinfassung auf.<br />

Farben: schwarz, weiss, braun und marine,<br />

schwarz-weiss, weiss-schwarz, marine, braun-<br />

II<br />

Winter in den Schweizerbergen<br />

Breit und drohend erheben sich die schneo- und oisnmpanzerten Massive der Bliimlisaln und dos<br />

Bietschhorns.<br />

(Fliegerphoto «Alpar Born».)<br />

wenn Sie einen meiner Barometer täglich konsultieren.<br />

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Das Material des Herrenhandschuhs ist<br />

Nappa (auch gefüttert), Rehleder, Glace,<br />

Schweinsleder, Wildleder, Lederimitation,<br />

Trikot, Strick- und Wirkware. Der auf ein<br />

oder zwei Druckknöpfe gestellte Handschuh<br />

steht zum Herbst und Winter an erster Stelle.<br />

Dann ist der Riegelhandschuh dem Schlupfer<br />

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N° 102 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />

für die kalte Jahreszeit voranzustellen. Der<br />

sich zu behaupten wissenden Waschhandschuh<br />

— das Ziegenkder ist durch kombinierte<br />

Gerbung zum Waschleder umgewandelt<br />

— rangiert neben dem aus Doppelwirkware<br />

hergestellten Schlupfer unter die Sporthandschuhe,<br />

speziell für Autofahrer. Für den<br />

Reitsport bringt man zu feinfarbigem Leder<br />

braune Innenhandflächen, für den Qolfsport<br />

einen Handschuh mit verstärkter Ballenpartie.<br />

An Stoffhandschuhen ist der Wechselstich,<br />

vielfachen in hellerem Farbton, zu beachten.<br />

Farben: dunkles Braun und mittelgraue<br />

Töne bei Lederhandschuhen. Bei Stoffhandschuhen:<br />

Schokolade, beige und mode.<br />

Tendenz: Der Strickhandschuh ist allem<br />

Anschein nach wieder zum Favoriten geworden.<br />

Aus praktischer Erwägung herausbringt<br />

man zum Winter blaue Strickhandschuhe für<br />

den Ski- und Trainingsanzug mit weiten,<br />

innen gerauhten Manschetten. Neu sind ferner<br />

Fäustlinge in bunter nordischer Dessinierung.<br />

Die gewalkten Handschuhe haben<br />

Jacquardstulpen, Flausch- oder Angoramanschetten.<br />

cb.<br />

Weihnachtsgrass an den<br />

verlorenen Sohn<br />

Von Dorothea Hollatz.<br />

Es hing eine grüne Lampe tief über den<br />

Tisch, auf dem das Schiff lag, aus Baumrinde<br />

geschnitzt, mit Bug und Heck, mit drei<br />

Masten und einem Steuer, mit Kiel und Rettungsbooten.<br />

Neben dem Schiff lagen die<br />

Hände des Grossvaters; er selbst hatte sich<br />

ins Dunkel zurückgelehnt. Die Hände waren<br />

erdfarben und verwittert wie die Borke, die<br />

sie verarbeitet hatten. — «Und was machst<br />

du nun mit dem Schiff?» fragte der kleine<br />

Junge. — «Du wirst es sehen,» sagte der<br />

Grossvater. «Morgen, am Weihnachtstag, um<br />

4 Uhr, kannst du mit mir kommen.» — «Willst<br />

du es schwimmen lassen? Jetzt im Winter?»<br />

— «Ja, mein Kind.» — «Werden die beiden<br />

Matrosen mitfahren?» forschte der kleine<br />

Junge und drehte zwei Holzpuppen in der<br />

Hand, auf deren Leib der Grossvater blaue<br />

Anzüge mit viereckigen Kragen gemalt hatte.<br />

— «Gewiss. Sie müssen steuern.» — «Aber<br />

sie werden frieren, Grossvater. Denk' doch,<br />

am Weihnachtstag, wo alles so warm und<br />

gemütlich beisammen sitzt, wo es Aepfel gibt<br />

und Nüsse und Lebkuchen, da sollen sie auf<br />

dem kalten Wasser fahren!» — «Ein Matrose<br />

friert nie!» — «Wirst du die Fahne aufziehen,<br />

Grossvater? Wirst du die Segel hissen?» —<br />

«Warf es doch ab, Kind. Morgen wirst du<br />

ia alles sehen.»<br />

Morgen, morgen! Wie sollte der kleine<br />

Junge denn schlafen in dieser Nacht! Das<br />

Schiff war fertig und morgen sollte es davonsegeln.<br />

Hinaus in die Welt! Aus der engen<br />

Stube in die Unendlichkeit! Die Nacht wurde<br />

dem kleinen Jungen fast unerträglich. Dem<br />

Grossvater jedoch war sie nicht lang genug.<br />

Er nahm einen Bogen Papier und einen<br />

Federhalter und schrieb und schrieb. Es<br />

wurde ihm schwer, denn er hatte lange nichts<br />

mehr geschrieben, aber allmählich ging es<br />

besser, und als das Schriftstück fertig war,<br />

hatte es ein sehr sauberes Gesicht. Der<br />

Grossvater rollte das Papier zusammen,<br />

klemmte es in eine Blechhülle und bastelte<br />

am Schiff, bis sich die Hülle gut zwischen<br />

den Masten befestigen Hess.<br />

Als am nächsten Tag die Stunde gekommen<br />

war, konnte der kleine Junge seine Ungeduld<br />

nicht mehr bezähmen; sie brannte wie Feuer<br />

in seinem erwartungsvollen Herzen. «Wann,<br />

Grossvater, wann lassen wir das Schiff<br />

schwimmen?» — «So komm, wir wollen<br />

gehen.» — Der Grossvater trug das Schiff in<br />

der einen Hand und an der anderen hielt er<br />

Eisblumen auf dem St. Moritzer-See<br />

den kleinen Jungen. Es war dämmrig, die<br />

Laternen brannten, und durch die Fenster sah<br />

man schon Weihnachtsbäume. — «Gehen wir<br />

den Feldweg? Da kürzen wir viel ab und<br />

kommen schneller ans Ufer.» — Der Grossvater<br />

nickte. Er sah ernst und feierlich aus,<br />

als ginge er in die Kirche. — «Hat das Schiff<br />

kein Licht? Es wird schon dunkel.» — Doch<br />

der Grossvater hatte an alles gedacht; es<br />

war auch Licht in dem Borkenschiffchen.<br />

Der kleine Junge wagte nichts mehr zu<br />

Sagen; beklommen und voll zitternder Erregung<br />

stapfte er neben dem Grossvater einher.<br />

— «Kennst du Onkel Heinrich noch?»<br />

fragte der Grossvater. — «Nein,» sagte der<br />

Junge, denn er konnte sich nicht entsinnen,<br />

je von einem Onkel Heinrich gehört zu haben.<br />

«Der Heinrich,» sagte der Grossvater mehr<br />

zu sich als zu dem Knaben, «der kommt wieder!<br />

Mein Jüngster! Wildes Blut hat er gehabt,<br />

die Heimat ist ihm zu eng gewesen, er<br />

hat sich losgerissen und ist fortgestürmt, der<br />

Wilde, ist ausgeflogen vor Tau und Tag.<br />

Möcht' ihn wiedersehen, den Jungen, möcht'<br />

ihn so gern wiedersehen.» — Der kleine<br />

Knabe verstand nur wenig, denn der Wind<br />

sang in bangen Tönen und von weitem orgelte<br />

Etsblumen<br />

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Wünsche treffen 0 heTssT die hreude stetem!<br />

(Photo Alb. Steiner, St. Moritz)<br />

das schneetrübe Wasser. Der schwarze<br />

Acker bog sich unter ihren Tritten, der<br />

Wiesenweg seufzte und unten trieb der<br />

grosse Fluss seine bleidunklen Wellen. Der<br />

kleine Junge befeuchtete seine Finger und<br />

hielt sie prüfend in die Höhe. «Wir haben<br />

Südwind, Grossvater, das ist das beste für<br />

unter Schiff.» — Aber der Grossvater hörte<br />

nicht. Er starrte ins Wasser, so unbeweglich,<br />

dass dem Kleinen die Furcht ans Herz<br />

schlich. «Grossvater?» — Ja, gleich, mein<br />

Kind.» — Sie legten Steinblöcke aneinander,<br />

dass eine kleine Mole entstand. Dann entzündete<br />

der Grossvater das Licht an der mittleren<br />

Mastspitze und wog das Schiff abschiednehmend<br />

in der Hand. «Da drinnen, in<br />

der Blechhülle, ist ein Brief an Onkel Heinrich.<br />

Brauchst ihn nicht zu lesen, bist noch<br />

zu jung dazu. Später einmal, wenn es dich<br />

packt und du in die Welt hinausschwimmen<br />

willst, dann werd' ich dir sagen, was drin<br />

gestanden hat.» — «Sitzt er auch fest, Grossvater?<br />

Denk' doch an die Stürme über dem<br />

Ozean.» — «Er ist fest eingeklemmt.» — Und<br />

nun kam der Augenblick, da dem kleinen Jungen<br />

das Herz fast stillstand vor Andacht und<br />

Erwartung: Der Grossvater beugte sich vor<br />

und gab den Wellen das herrliche Geschenk,<br />

legte gläubig auf die einsamen Wogen des<br />

Flusses das kleine Borkenschiffchen. Dabei<br />

betete er in sich hinein: «Gleite, liebes Schiff,<br />

den Strom entlang, hinaus ins grosse Meer.<br />

Eile dich, dass du noch weit kommst an diesem<br />

Tag. Stosse dich nicht an den Riffen,<br />

hüte dich vor den Sandblöcken. Sei ein kluges,<br />

ein tapferes Schiffchen! Lebt wohl, ihr<br />

beiden Matrosen! Steuert gut und sicher und<br />

grüsst das Meer. Träumt nicht, ihr nordischen<br />

Seelen, sondern handelt. Und wenn der gewaltige<br />

Sturm kommt, klammert euch an die<br />

Masten und gebt acht, dass das Licht nicht<br />

ausgeht.»<br />

Indes begannen die Wellen das Schiffchen<br />

zu schaukeln und weiterzutragen, und der<br />

Junge presste die Ellbogen an den fröstelnden<br />

Leib vor übermenschlichem Glück. Es eilte<br />

schnell dahin; das Licht schrumpfte zu einem<br />

Punkt, einem winzigen Schimmer. 0 wie<br />

schnell! Es tanzte mutig auf dem dunklen<br />

Strom, weiter, weiter; ein zitterndes Lächeln<br />

in dem ernsten Antlitz ä*er Natur, ein flimmernder<br />

Stern in dem tiefen Dunkel der<br />

Weihnacht.<br />

Schwamm es bis Sonnenaufgang? Brachen<br />

die zierlichen Mäste an einem Fels? Trug der<br />

grosse Strom die holde Last behutsam bis an<br />

die Grenze des Meeres, legte das Meer die<br />

WÄHLEN SIE<br />

fremde Bürde gütig in die Arme des Ozeans?<br />

Wer fand das Schiffchen und wo ward es<br />

gefunden? Wer entfaltete den Brief, der in<br />

der Blechröhre zwischen den Masten vor<br />

Wetter und Unbill geschützt lag? Welcher<br />

Sohn fing den inbrünstigen Ruf eines Vaters<br />

auf?<br />

Lieber Sohn! Hast du das Borkenschiffchen<br />

erkannt? Als du klein warst, habe ich dir ein<br />

ähnliches geschnitzt. Hast du das kleine Licht<br />

gesehen? Du, mein lieber Sohn in der<br />

Fremde, komm zurück! Kehr zurück, zu deiner<br />

Heimat. Ihre Arme sind mild und stark<br />

zugleich, und ihr Herz ist warm wie Herdfeuer.<br />

Du, mein wilder, mein liebster Sohn,<br />

ist dein Blut so zornig^und heiss? Komm' nach<br />

Hause! Ich weiss, dass du kommen wirst;<br />

bring' auch das Borkenschiffchen mit und die<br />

beiden Matrosen. Ich will sie lieben, weil sie<br />

so klug und tapfer durch Winter und Dunkelheit<br />

den Weg zu dir fanden. Und weil sie<br />

den Weihnachtsabend unter dem Tannenbaum<br />

opferten, um dich zurückzuholen zu deinem<br />

Vater...<br />

Bunte Chronik<br />

Reminiszenzen an Arthur Schnitzler.<br />

Gegen Ende des ersten Jahrzehnts dieses<br />

Jahrhunderts kam an manchen recht bedeutenden<br />

Bühnen die Mode auf, durch rabenschwarze<br />

Nacht auf der Bühne Stimmung zu<br />

erzeugen. Zu jener Zeit brachte das Wiener<br />

Burgtheater die Uraufführung von Schnitzlers<br />

« Der einsame Weg ». Der Dichter sass<br />

bei der Generalprobe im Parkett und der damalige<br />

Intendant der Burg, Baron Berger,<br />

fragte ihn : « Nun, wie gefällt es Ihnen, Herr<br />

Doktor ? » — « Ich weiss nicht», lautete<br />

Schnitzlers Antwort, « man sieht ia sein eigenes<br />

Wort nicht.»<br />

Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal<br />

wollten sich vor etlichen Jahren bei den<br />

Salzburger Mozart-Festspielen treffen und<br />

Schnitzler, der früher nach Salzburg kam,<br />

sollte die Eintrittskarten besorgen. Er tat<br />

also und drahtete an Hofmannstahl -. « Sitze<br />

besorgt Hotel Römischer Kaiser. Schnitzler.<br />

» Schon nach wenigen Stunden traf ein<br />

Telegramm Hofmannsthals ein des Wortlauts<br />

: Warum sitzest besorgt Römischer<br />

Kaiser ? Hofmannsthal. »<br />

Der Teufel fährt Auto,<br />

Einen köstlichen Scherz erlaubte sich der<br />

bekannte französische Humorist Charles Richepin<br />

in Paris. Er stieg in einen Taxi ein<br />

und wies den Chauffeur an, ihn nach dem<br />

Gasthof « Zur Sonne» zu fahren. Auf der<br />

Fahrt sprang der Spassmacher unbemerkt<br />

aus dem Automobil heraus und versteckte<br />

sich in einem Hausgang. Der Chauffeur hielt<br />

vor dem Gasthof, bemerkte, dass sein Fahrgast<br />

verschwunden war und machte sich<br />

wieder auf die Heimfahrt. Auf diesen Augenblick<br />

hatte Richepin gewartet. Aus der Dunkelheit<br />

sprang er auf das Auto zu und gelangte<br />

wieder unbemerkt hinein. Als der<br />

Chauffeur an seinen Halteplatz angelangt<br />

war, sah er zu seinem masslosen Schrecken<br />

den verschwundenen Fahrgast wieder im<br />

Auto. Er war um nichts in der Welt zu bewegen,<br />

Geld anzunehmen. « Lieber Teufel •»,<br />

sagte er mit klappernden Zähnen, «behalte<br />

dein Geld und lass mich in Frieden.» Und<br />

Richepin hatte gar nichts dagegen einzuwenden...<br />

Nur Verheiratete dürfen Autos lenken.<br />

In Stambul hat der Stadtrat beschlossen,<br />

Autoführerscheine nur noch an verheiratete<br />

Leute über 25 Jahre zu geben, weil statistisch<br />

festgestellt worden sein soll, dass die<br />

meisten Unfälle von Unverheirateten verursacht<br />

werden.<br />

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man L»O«*M/ABEN« HEISEAKTIKÄ<br />

ST.GALIEN<br />

SPEISERCASSE 11<br />

Verlas. Administration<br />

Druck und Clieherie: RALLWAG A -H Wallersche Bucbdrnokerei und Waffnerscbe Varlazsanstalt. Bern


Bern, Dienstag, 15, Dez, <strong>1931</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue"No. 102<br />

Der Arbeitslose<br />

Auch eine Weihnachtsskizze...<br />

Vor zwei Monaten hatte es ihn erreicht. Er<br />

klagte erst nicht einmal. Die Entlassung kam<br />

nicht so ungefähr. Mit verbindlichen Worten<br />

wurde ihm der Abschied gegeben. Es war<br />

ein föhnwarmer, feuchter Oktobertag, als er<br />

zum ersten Male sein bis jetzt genau geregeltes<br />

Leben unterbrach und länger als gewöhnlich<br />

zu Bette lag. Draussen rasselten schon<br />

seit Stunden die Strassenbahnen, als er sich<br />

endlich erhob. Eine angenehme Müdigkeit<br />

durchströmte ihn. Vorläufig war es noch sehr<br />

schön, einmal ohne Arbeit zu sein. Gewissenhaft<br />

machte er Toilette. Es schien ihm beinahe,<br />

als ob er Ferien geniesse. Nachmittags<br />

sass er im Kaffeehaus, abends ging er aus<br />

einem Gefühl innerer Spannung und Unruhe<br />

in ein Dancing, vielleicht würde es ihm gelingen,<br />

eine flüchtige Bekanntschaft zu<br />

machen. Er hatte jetzt ja Zeit.<br />

Die Tage schwanden dahin, und keine neue<br />

Arbeitsgelegenheit zeigte sich. November<br />

ging mit Nebeln und kalten Winden vorüber.<br />

Der Junggeselle fühlte mit geheimer Angst<br />

seine künstliche Widerstandsfähigkeit schwinden,<br />

die er gegen die drohende innere und<br />

äussere Not in eitler Selbsttäuschung errichtet<br />

hatte. Manchmal besah er mit gerunzelter<br />

Stirne seine speckig glänzenden Kleider. In<br />

den Ablauf seiner von keinen Sensationen des<br />

Herzens erschütterten Tage mischte sich ein<br />

immer stärker werdendes Gefühl der Unsicherheit.<br />

Der künstliche Halt seiner Ueberredungen<br />

sank immer mehr dahin. Um ihn<br />

begann die von bebender Unruhe erfüllte Zeit<br />

der Vorweihnachten. Er ging jetzt viel über<br />

Land. Die müden, erstorbenen Felder in ihrer<br />

Eintönigkeit befreiten ihn von seinen Grübeleien,<br />

von seiner Furcht, den Anschluss an<br />

das Leben zu verpassen.<br />

Er hatte sich bis zum Tage vor Weihnachten<br />

gegen den Gedanken gewehrt, dass am nächsten<br />

Tage Festtag sein sollte. Doch als das<br />

dumpfe Rauschen der Menge, die in unaufhörlicher<br />

Flut durch die Strassen quoll,<br />

immer deutlicher und lauter zu seinem Junggesellen-Zimmer<br />

emportönte, gab er dennoch<br />

dem unruhigen Ziehen seines Herzens nacli<br />

und betrat die weihnachtlich leuchtenden<br />

Strassen. Ohne Sinn und Ziel bummelte er<br />

dahin, vor interessanten Auslagen blieb er<br />

prüfend stehen und besah sich die lockenden<br />

Gegenstände völlig gedankenverloren. Der<br />

Licht, Schnee. Sonne...<br />

Leute um ihn achtete er sich kaum. Es sei,<br />

dass eine Frau seine Blicke forderte, um feige<br />

sofort wieder in Abwehr zurückzutauchen.<br />

Langsam sank der Abend über der Stadt Es<br />

begann aus dunklem Himmel zu schneien,<br />

schwach, kaum merkbar. Tausend Lichter<br />

flammten nun den Strassenzeilen entlang auf.<br />

Die Gesichter der Vorüberhastenden leuchteten<br />

von geheimer innerer Spannung.<br />

Die Hände in die Taschen vergraben, bummelte<br />

er dahin. Von Minute zu Minute wuchs<br />

in ihm eine seltsame Traurigkeit, eine Leere,<br />

die keinen festen Gedanken mehr erlaubte.<br />

Er merkte kaum, wohin er seine Schritte<br />

lenkte. Mit Gewalt versuchte er sich von der<br />

schrecklichen Lähmung zu befreien. Umsonst.<br />

Die Menschen, das Licht, der Abend wandelten<br />

in ihm seine letzte Ruhe zu peinigender<br />

Unzufriedenheit. Er wurde bitter und begann<br />

die lächelnden Gesichter der Vorüberhastenden<br />

zu hassen. Er lief als leeres Rad in dieser<br />

Maschinerie, er war ausgeschieden, erledigt<br />

Eine Rührung über sein verlorenes<br />

Leben wollte in ihm aufsteigen; zornig wehrte<br />

er sich gegen diese Schwächlichkeit Doch<br />

da, wie er fühlte, dass er schwach werden<br />

wollte und weich, erinnerte er sich plötzlich<br />

seiner Mutter. Er sah sie in ihrer äusseren,<br />

harten Enge, in der sie sich ihre innere Weite<br />

üesmefzens gewahrt hatte. Ein Strom dunkler,<br />

süssschmerzlicher Empfindungen berührte<br />

sein Herz. Er zitterte. Weihnachten der Jugend<br />

tauchte vor ihm auf, er sah seine Heimat<br />

wieder, er spürte die frühere Ganzheit seines<br />

unsicheren Lebens wieder. Wie gehetzt lief<br />

er dahin, der Menschen kaum achtend.<br />

Er kam in stillere Vorstadtviertel, in denen<br />

eine milde Dunkelheit herrschte. In den Häusern<br />

schien sich der Weihnachtsvorabend<br />

vorzubereiten. Manchmal sprühte ein Auto<br />

vorüber. — Fern rauschte der Fluss. Er lief,<br />

ganz den Gedanken an seine Jugend überlassen.<br />

Nach einiger Zeit fand er sich in einem<br />

grossen Kaffeehaus der Stadt wieder. Er bestellte<br />

starken Wein, der ihn angenehm müde<br />

machte. Die qäulende Trauer verlor sich und<br />

wich einer angenehmen Müdigkeit. Er trank<br />

viel und schnell. Dann machte er sich auf<br />

den Weg nach Hause, schloss sich in seinem<br />

Zimmer ein und legte sich zu Bette. Tiefer,<br />

traumloser Schlaf überkam ihn, der ihm über<br />

die schwersten Stunden des einsamen Abends<br />

hinweghalf.<br />

bo.<br />

Weihnachten der<br />

Ausgestossenen<br />

Von E. Malek.<br />

Es ist nahe an Mitternacht. In die Kathedrale<br />

St. Gudule treten zwei Menschen. Ein<br />

Mann und ein Kind. Beide blass und verhärmt,<br />

hungernd, frierend: die Not zeichnet<br />

ihre Opfer. Die Frau sitzt im Zuchthaus:<br />

Verbrechen gegen das keimende Leben. Ein<br />

Opfer weniger für den Moloch Hunger. Aber<br />

das Gesetz ist unerbittlich. Der Hausherr<br />

wirft die Armen auf die Strasse. Mit Verbrechergesindel<br />

will er nichts zu schaffen<br />

haben, Gesindel, das noch obendrein die<br />

Miete nicht bezahlen kann. Nun kommen sie<br />

in das Gotteshaus, aber nicht Glaube, nicht<br />

Vertrauen auf die Güte des Allmächtigen<br />

treibt sie hierher, sondern der eisige<br />

Dezemberwind, der ihre Glieder in den<br />

dünnen, abgerissenen Kleidern erstarren lässt.<br />

Hier ist es schön warm und der Hausherr<br />

ist weit, weit in den Sternen.<br />

Eine Gasse weiter unten trottet Lolotte<br />

vier Schritte auf und ab, und ärgert sich.<br />

Lolotte ist eine von denen... « Chienne de<br />

vie» murmelt sie ingrimmig, « vier Stunden<br />

in Wind und Kälte für einen einzigen Louis.<br />

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GOLDENE MEDAILLE


22 AUTOMOBIL-REVUE — No 102<br />

Weihnacht und nichts zu fressen.» Auch sie Sie betet. Wenn das ihre Genossinnen<br />

friert in dem engen leichten Kleide und dem wüssten! Lolotte unter den Heiligen! Was<br />

hauchdünnen Mäntelchen. Ach, ihr armes, kümmert sie der Spott? Lolotte trocknet ihre<br />

elendes Leben!<br />

Tränen und verlässt das Gotteshaus. Da<br />

Da tönen Orgelklänge an ihr Ohr. Die sieht sie das Kind des Ausgestossenen.<br />

Christmette beginnt. « Man könnte sich mal Hungrig und flehend sehen die Kinderaugen<br />

wärmen », denkt Lolotte. Und leise schleicht zu ihr auf.<br />

sie in das schon so lange gemiedene Heiligtum.<br />

ein blinkendes Etwas in die blaugefrorene<br />

• Lolotte greift in ihr Täschchen und lässt<br />

Aber, o Wunder, der feierliche Gesang, der Hand des Kindes gleiten.<br />

Klang der Orgel lösen ganz seltsame Empfindungen<br />

in ihr aus. Sie sieht sich zurücklassen<br />

das Gotteshaus. Auch die Ausgestos-<br />

Die heilige Handlung ist aus. Alle verversetzt<br />

in die Tage ihrer Kindheit, sieht sich senen gehen. Aber ganz anderen Mutes, denn<br />

unter ihren Mitschülerinnen bei der Konfirmation,<br />

sie denkt an die weisen Ratschläge ach — der Louis der Schande, gereinigt und<br />

in der Hand des Kindes glänzt der Louis.—<br />

ihrer guten Mutter. Kindheit, Kindheit... geheiligt durch die Liebe.<br />

« 0, mere, pardonne », schluchzt sie auf und Ein Strahl vom Himmel fiel auf die Ausgestossenen.<br />

Leise fiel Schnee aus dunklem<br />

sinkt weinend in einen Stuhl. Dunkel lastet<br />

im hohen Schiff der Kathedrale.<br />

Weihnachtshimmel.<br />

Das Weihnachtsauto<br />

Jeden Tag, wenn Konrad erwacht, blickt<br />

er auf den Wandkalender; dann wendet er<br />

den Kopf ein wenig nach rechts und sieht<br />

sein Gesicht im Spiegel. Und er muss bemerken,<br />

dass er seit dem letzten Morgen eine<br />

Sorgenfalte mehr besitzt.<br />

«Wenn sich das so weiterentwickelt, kann<br />

ich im Zirkus als Faltenmensch auftreten;<br />

man wird vor lauter Falten mein Gesicht<br />

nicht wahrnehmen!» So seufzt Konrad und<br />

kratzt sich über der neuen Falte. Es ist auch<br />

kein Wunder; denn der Kalender belehrt ihn,<br />

dass Weihnachten, das Fest der Geschenke,<br />

wieder einen Tag näher gekommen ist. Ja,<br />

Fest der Geschenke! Was soll er nur Daisy,<br />

seiner jungen, reizenden Frau heuer schenken?<br />

Während er grübelt, wird er zum Frühstück<br />

gerufen. Er erscheint unmutig, müde.<br />

«Hast du schlecht geschlafen, Liebling?»<br />

empfängt ihn Daisy; sie sieht in dem flamingofarbenen<br />

Pyjama entzückend aus. Konrad<br />

lächelt.<br />

«Ja, Daisy! Ich habe Sorgen.»<br />

«Sorgen? Im Geschäft vielleicht?» Und sie<br />

F^uill^ton<br />

Weihnachten eines<br />

jungen Menschen<br />

Novellette von E. W.<br />

(Fortsetzung von Seite 16)<br />

ihm von Atemzug zu Atemzug mehr 'den<br />

Anschein machen, er sei wahrhaftig ringsum<br />

von lautet Glück umtürmt, die Luft fremd<br />

and doch zutraulich mit Gnade beladen; alle<br />

sorglos im Raum gelagerten Dinge verschenkten<br />

unaufhörlich ein festlich gehobenes,<br />

von innen heraus froh strahlendes Lächeln,<br />

und sie waren der schimmernde Spiegel<br />

seines eigenen Selbst.<br />

Von neuem begab es sich, dass das Wunder<br />

des,Heiligen Abends die Stunde, die Welt,<br />

den Menschen verzauberte. Ernst rief sich<br />

die fromme Geschichte von Bethlehem iris<br />

Gedächtnis und die hohe Botschaft jener<br />

Stunde, die bis auf unsere Tage hinauf nichhts<br />

von ihrer Leuchtkraft und Heiligkeit eingebüsst<br />

hat, weil sie im holdesten Zeichen, im<br />

erhabensten Sternbild geschah, das auf unsere<br />

arme Erde tröstlich niederblickt: unter<br />

der Gnade der Liebe, des Herzens.<br />

Ernst Wendner geriet förmlich in Ekstase:<br />

«Das Herz, das Herz! Welchen Frieden umschliesst<br />

jetzt dieses sonst so stürmische<br />

Ding. Welche Macht wohnt diesem Glück inne<br />

! Weihnacht! Sie ist wie eine mystische<br />

Kette, eine Riesenkette, die die ganze<br />

Von Josef Robert Harrer.<br />

küsst ihn so zärtlich, dass Konrad vor Rührung<br />

einen plötzlichen Entschluss fasst.<br />

«Nein, Daisy, nicht im Geschäft!..- Ich<br />

sorge mich um dich. Oh, nur nicht erschrekken!...<br />

Die Sorgen sind, sind »<br />

«Nun, Konrad, sprich dich aus! Was macht<br />

dir Sorgen?»<br />

«Daisy, du bist kein Kind mehr; du weisst,<br />

dass es keinen Weihnachtsmann gibt, sondern<br />

»<br />

«Ja, Konrad, der Weihnachtsmann bist du!»<br />

«Aber ich bin nicht so schlau wie der Weihnachtsmann<br />

im Märchen, der alle Wünsche<br />

kennt und »<br />

«Sie nicht erfüllt, weil er... Ach, Konrad,<br />

ich verstehe. Du machst dir Sorgen, was du<br />

mir zu Weihnachten schenken sollst.»<br />

Konrad atmet auf.<br />

«Ja, Kind, du hast es erraten. Du machst<br />

es mir nun sehr leicht. Ich dachte immer,<br />

du wolltest überrascht sein. Ich bin glücklich,<br />

dass du mir sagen willst, was du dir<br />

wünschest. Sag' es mir, Daisy!»<br />

Die junge Frau wird verlegen; sie streicht<br />

Menschheit umspannt. Alle Wesen umschliesst<br />

der Duft dieses Festes und bringt<br />

die Welt der irdischen Seligkeit vollkommen<br />

nahe. Jetzt gibt es keine Bettler und keine<br />

'Armen mehr, jetzt gibt es nur Reiche und<br />

Glückliche, nur Gütige und Frohe, Zufriedene<br />

und Satte, Wunschlose und lächelnd Gestillte.<br />

In dieser Sturide ist der Mensch dem anderen<br />

Menschen nahe wie nie sonst, eine Brücke<br />

von Glück verbindet gross und klein und alle<br />

Herzen der Erde strecken einander die Hände<br />

entgegen. Ueberall, in diesem Hause und<br />

drunten bei allen Nachbarn, hier und dort<br />

und weiterhin, bei hoch und niedrig, brennen<br />

jetzt Lichter an Bäumen in den Stuben, und<br />

die Flammen leuchten in Tausende von Menschenaugen<br />

und Menschenherzen, in denen<br />

das Reis der Liebe unter der Winterstarrheit<br />

frisch hervorknospet und tausendmal verschönt<br />

aus den Augensternen blüht. Die Liebe<br />

überspringt Länder und Meere, überbrückt<br />

Ferne und Nähe und-macht an diesem Wundertage<br />

die Erde zu einem Himmel, der sich<br />

in jeder Menschenseele spiegelt.<br />

Das Herz heiligt die Welt, das Herz<br />

schafft die Welt neu. Mit ihm steigt die<br />

Menschheit, mit ihm fällt sie. Neben ihm<br />

gibt es nichts von Bedeutung. Das Herz<br />

ist Anfang und Ende, Triumph und Sieg;<br />

das Herz ist der Himmel, das Paradies auf<br />

Erden.»<br />

Ernst Wendner hatte trotz allem tiefen<br />

Nachsinnen sein Bäumchen keinen Moment<br />

aus den Augen gelassen. Kaum bemerkte er<br />

nun, wie sich gerade vor ihm eine rote Kerze<br />

schief neigte, erste Tropfen auf den Boden<br />

über ihre braunen Locken und sagt endlich<br />

mit leiser Stimme:<br />

«Ach, Konrad, es ist nicht leicht, von seinen<br />

Wünschen zu sprechen. Man kann so<br />

leicht unbescheiden erscheinen... Frag' mich<br />

doch lieber und ich werde antworten!»<br />

Inzwischen haben die beiden jungen Menschen<br />

Kaffee getrunken; jetzt zündet Konrad<br />

eine Zigarette an und beginnt das Verhör:<br />

«Sag', Daisy, soll ich dir die grosse Ganzlederausgabe<br />

von Goethes Werken schenken?»<br />

«Ich würde mich darüber masslos freuen,<br />

Konrad! Aber Bücher sind so teuer... Und<br />

Goethe ist mir in letzter Zeit so, so, wie soll<br />

ich nur sagen...?»<br />

«Erledigt, mein Kind!... Vielleicht wird<br />

dich ein neuer Grammophon mehr freuen,<br />

einen mit elektrischem Antrieb?»<br />

«Das wäre reizend von dir, Konrad! Aber<br />

bedenke nur, die Platten sind so teuer, besonders<br />

wenn du mir gleich einige hundert<br />

Stück neben den neuen Apparat legst, der<br />

auch sein Geld kostet. Und dann »<br />

«Erledigt, Daisy!... Zwar ist mir nichts<br />

zu teuer, was du dir wünschest, aber mein<br />

Vorschlag hat dich eben nicht gefreut!...<br />

Wie wäre es mit einem Brillantring? Nun,<br />

deine Augen leuchten!»<br />

«Herrlich, Konrad! Aber Liebling, ein schöner<br />

Ring ist wahnsinnig teuer... Und ich<br />

habe doch anderen Schmuck und ausserdem<br />

»<br />

«Also nicht! Nun, und ein neuer Pelzmantel?»<br />

«Du bist die Güte selbst, Konrad! Nein,<br />

das kann ich nicht annehmen. Es genügt<br />

mein Pelz vom Vorjahr. Und dann »<br />

«Du brauchst nur Ja oder Nein zu sagen,<br />

Daisy! Ich will wissen, was dich wirklich<br />

freut... Soll ich vielleicht eine neue Schlafzimmereinrichtung<br />

kaufen? Ich sah kürzlich<br />

eine aus Kirschenholz; in einem solchen<br />

Schlafzimmer muss man wie im Paradies<br />

ruhen.»<br />

«Du bist ein Verschwender, Konrad!...<br />

Du weisst, dass ich so sehr für Kirschenholz<br />

schwärme... Aber du darfst dich nicht so<br />

in Unkosten stürzen... Nein, Konrad, und<br />

dann »<br />

fallen Hess und das ihr zunächsthängende<br />

Zweiglein mit der Flammenzunge zu belecken<br />

anfing, da war er auch schon aufgesprungen,<br />

hinzugetreten und brachte mit einigen raschen<br />

Griffen die Ausreisserin zur früheren<br />

Ordnung zurück, so dass sie bald wieder<br />

unbeweglich geradestand und schön aufrecht<br />

wie zuvor brannte.<br />

Dann machte Ernst ein paar Schritte durch<br />

das Zimmer, das wahrhaft zu tiefst von innen<br />

herausbeseelte, von lauterer Freude<br />

glühende Jünglingsantlitz bald zur Decke,<br />

bald auf das Bäumchen, die Geschenke und<br />

dann wieder zu Boden oder in die Luft gewandt.<br />

Schliesslich blieb er am Fenster stehen,<br />

gegen das der Wind grosse Flocken<br />

trug. Ernst schien aufmerksam hinauszuspähen.<br />

Die freie Sicht über die Dächer der<br />

halben Stadt ging weit. Aber diese Dinge<br />

berührten ihn nun nicht. Er spann an seinem<br />

Gedankenfaden von vorhin und ward nicht<br />

müde, ihn weiterzuspinnen:<br />

«Dieser Weihnachtsabend! Keiner von<br />

den vielen erlebten hat so wie dieser da an<br />

sein Innerstes gerührt. Es sit der schönste<br />

Abend meines Lebens, weil es der reinste<br />

ist. Wie ich das ganz aus der Tiefe meiner<br />

Brust heraus empfinde! Und das Schönste<br />

von allem: Ich bin nicht allein. Eine ungeheure<br />

Zahl von Herzen durchlebt jetzt in<br />

dieser Stadt, in diesem Lande, über die ganze<br />

Erde weg dieselbe Stunde, dieselbe Weihe,<br />

dasselbe Glück. Unzählig viele sind in diesem<br />

heilig verzauberten Augenblick ganz in<br />

derselben Richtung der Wünsche, Freuden<br />

und Hoffnungen vereinigt.<br />

Konrad ist innerlich verzweifelt. Wie<br />

konnte er nur auf den Gedanken kommen,<br />

Daisy um ihre Wünsche zu fragen? Wusste<br />

Daisy überhaupt, was sie wollte? Vielleicht<br />

doch; denn sie hat etwas Aengstliches im<br />

Blick, als fände sie nicht den Mut, ihren wahren<br />

Wunsch zu äussern. Konrad raucht bereits<br />

die dritte Zigarette und sagt:<br />

«So kommen wir nicht weiter, Daisy...<br />

Ich bitte dich, Kind, deute wenigstens an, was<br />

dir Freude machen würde!»<br />

«Andeuten? Nun, wenn du nicht raten<br />

kannst, muss ich dir helfen... Konrad, ich<br />

friere im Winter so entsetzlich, ich »<br />

«Oh, einen neuen Ofen wünschest du dir?»<br />

«Nein, Konrad! Unsere Oefen sind ausgezeichnet...<br />

Aber ich friere schon, wenn<br />

ich die grauen Schneewolken sehe. Und dann<br />

der Sturm! Und doch ist nicht in weiter<br />

Ferne ein Land, in dem es nach Weihnachten<br />

blauen Himmel gibt, leuchtendes Meer...»<br />

«Endlich, Daisy! Du wünschest dir also<br />

eine Reise nach dem Süden. Vielleicht an die<br />

Riviera! Erraten, Liebling?»<br />

Daisy hat sich auf Konrads Schoss gesetzt<br />

und küsst ihn stürmisch.<br />

«Ja, Konradehen, erraten!... Und »<br />

«Gemacht ! Ich kaufe zwei Billette. Wir<br />

fahren im Jänner auf drei Wochen an die<br />

Riviera... Warum blickst du plötzlich so<br />

sorgenvoll?»<br />

«Ach, Konrad, ich dachte, wie unangenehm<br />

im Winter die Reise im Eisenbahnzug ist...<br />

Ich denke, im eigenen Auto wäre alles viel<br />

schöner. Denk' nur, Konrad, im eigenen Auto,<br />

es braucht nur 10 000 Franken zu kosten, an<br />

die Riviera zu fahren!... An die Sonne!...<br />

Ich werde in Monte Carlo bestimmt 10 000 g<br />

Franken beim Spiel gewinnen, so dass wir '<br />

das Auto eigentlich geschenkt haben. So ersparen<br />

wir sogar die Kosten für die Eisenbahnfahrt<br />

... Ja, ich kann wahrscheinlich<br />

noch viel mehr gewinnen, so dass wir jetzt<br />

schon daran denken können, die neue Schlafzimmereinrichtung<br />

zu kaufen... Ein neuer<br />

Pelz allerdings wäre auch notwendig; denn<br />

wenn man ein neues Auto hat, braucht<br />

man...»<br />

Konrad hat die Empfindung, dass in sei-<br />

O Weihnachten! Holdestes Fest. Dein<br />

Echo wiederhallt im Härtesten und Weichsten<br />

wie ein frommer Glockenton, herfallend<br />

aus der Ewigkeit und weitergetragen bis in<br />

die Ewigkeit. Weihnacht ist die süsseste<br />

Speise für unser Herz. Wunder begeben sich<br />

allerorten: Das Böse schmilzt zur Güte, die<br />

Gotteskindschaft auf Erden nimmt ihren ersten<br />

Anfang. Die Erde ist weiss, sündenrein,<br />

ein feierlicher Atemzug schlingt sich an den<br />

andern, ein und derselbe gute Wille trägt<br />

alle, die ganze Erde, die ganze Welt. Hier<br />

endet der Fluch des Irdischen in der Seligkeit;<br />

jetzt schweigt die Hölle, jetzt mündet<br />

der Mensch in Gott. O dass doch alle Stunden<br />

Weihnachtsstunden wären, dann lebte<br />

es sich auf Erden wie im Paradies!»<br />

Bei den letzten Gedankengängen hatte sich<br />

Ernst wieder vom Fenster weggewandt und<br />

war auf das Bäumchen zugeschritten. D;<br />

und dort rückte er eine Kerze zurecht, rieh<br />

tete Zweige und machte sich mit einer Für<br />

sorglichkeit an diese Arbeit, als gelte es eil<br />

heiliges Werk. Und wie er sich da in zart<br />

licher Bedachtsamkeit über den brennende!<br />

Tannenbaum neigte, da wäre es schwer zi<br />

sagen gewesen, was in diesem Augenblicl<br />

heller und schöner glänzte und strahlte, di<<br />

warmen Kerzenlichter am Weihnachtsbaun<br />

oder die von Inbrunst verheissungsvol! blit<br />

zenden Augen in Ernst Wendners männlicl<br />

entschlossenem Gesicht, das sich an diesen<br />

einsamen Weihnachtsabend mit neuem Mut<<br />

stärkte für das Leben, das auf ihn wartete.<br />

(Ende.)<br />

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N° 102 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />

Nirgendwo ist der Mensch so allein und<br />

so verlassen wie in der Grossstadt. Eine Fülle<br />

von Glanz und Prunk, von Elend und Not,<br />

von guten und bösen Menschen umgibt ihn.<br />

Hotels feiern Weihnachten, in Kirchen, in<br />

Bahnhöfen, auf Plätzen und in vielen hundert<br />

Sälen stehen die Tannen und Fichten, mit<br />

Kerzen besteckt, mit Lametta behängt — die<br />

Bäume für alle, für die Einsamen und die, die<br />

allein sind. Und viele werden im Innersten<br />

berührt von den Strahlen der Kerzen,<br />

dem feierlichen Hallen der Weihnachtsglokken.<br />

Von den Verkaufsbuden kommen die<br />

Gerüche von Pfefferkuchen, Marzipan, Christstollen.<br />

Eine Stimmung überkommt jeden —<br />

eine nicht zu beschreibende Stimmung von<br />

Glück, Frieden, Ruhe, und niemand kann sich<br />

diesen plötzlichen, manchmal bedrückenden,<br />

manchmal beglückenden Gefühlen entziehen.<br />

Und zwischen all der Feierlichkeit, dem<br />

Glänzen, den Gerüchen, den freudigen Stimmen<br />

schreiten Menschen einher, denen es<br />

vielleicht nicht so froh und beschwingt ums<br />

Herz ist, wie vielen, wie wohl den meisten<br />

der andern. Sie fühlen sich in diesem Trubel<br />

noch einsamer, noch mehr allein, als sonst,<br />

an ruhigen, unfestlichen, unfrohen Tagen. Sie<br />

denken an die Jugendjahre, an die Klingel,<br />

die sie als Kinder zur Bescherung rief, an die<br />

Bratäpfel, an Krachmandeln, an Geschenke . -.<br />

und das liegt alles so weit zurück.<br />

Schwer haben es jetzt die Menschen, die<br />

niemanden auf der Welt haben, der gut und<br />

lieb zu ihnen ist, zu denen sie lieb sein dürfen<br />

und gut. Und zumal in den Grossstädten<br />

nem Gehirn eine Umwälzung stattfindet Er<br />

lacht wie ein Clown und sagt plötzlich:<br />

« braucht man auch einen neuen Ring,<br />

der so schön leuchtet und funkelt, wenn du<br />

die Hand an den Volant legst... Und ein<br />

neuer Grammophon mit zehntausend Platten<br />

und »<br />

«Du machst dich lustig über mich, Konrad!<br />

Nein, ich habe gar nicht gesagt, dass ich die<br />

Lederausgabe von Goethes Werken ebenfalls<br />

brauche, wenn du mir das Auto schenkst, um<br />

das ich dich bat... Wenn schon unbedingt<br />

aus Leder etwas dabei sein muss, dann kannst<br />

du mir einen eleganten roten Ledermantel in<br />

das neue Auto legen. Das spielt doch keine<br />

Rolle mehr, nicht wahr, mein Engel von<br />

einem Ehegatten?»<br />

Konrad hat fieberhaft gerechnet. Wenn er<br />

alles das schenkt und Goethe weglässt, erspart<br />

er sich 200 Franken, welche aber der<br />

Ledermantel verschlingen wird... Doch er<br />

kann nicht böse sein; Daisy blickt ihn so<br />

glücklich an, dass er nur sagt:<br />

«Warum habe ich nicht gleich gefragt, ob<br />

du dir ein Auto wünschest? Warum musste<br />

ich auf Umwegen, von Goethe über den<br />

Grammophon, den Brillantring, den Pelzmantel,<br />

die Schlafzimmer-Einrichtung, die<br />

Rivierareise, zum Auto kommen?»<br />

«Weil du das Muster eines Ehemannes bist<br />

und weil du sofort gewusst hast, dass ich<br />

mir ein Auto wünsche. Du wolltest mir nur<br />

diskret andeuten, dass ich ausser dem Auto<br />

noch andere schöne Dinge erhalten werde.<br />

Nicht wahr, Konrad?»<br />

«Ja!» seufzt Konrad und ist glücklich, dass<br />

er nicht noch zehn andere Dinge genannt hat,<br />

die auch zum Auto passen würden.<br />

Weihnachten eines Einsamen<br />

Von Peter Omm.<br />

leben diese Einsamen und Alleinstehenden,<br />

die weder gute Freunde, noch Verwandte<br />

noch Familie haben und kennen.<br />

Ich kenne unter den vielen Tausenden jener<br />

einsamen, alleinbleibenden Junggesellen<br />

einen, der Weihnachten auf eine besondere<br />

Art feiert und ich könnte mir vorstellen, dass<br />

es Menschen gibt, die sich gern über seine<br />

Art und Weise, das Fest der Liebe und des<br />

Friedens zu feiern, berichten lassen.<br />

Viele Wochen vorher beginnt er, den weder<br />

das Leben noch der Beruf mit Glücksgütern<br />

überschüttet, zu sparen. Groschen für<br />

Groschen legt er zurück. Und am Weihnachtstage<br />

geht er am späten Nachmittag<br />

durch die Budengassen des Christmarktes<br />

und wo er glühende, hungrige, staunende Kinderaugen<br />

sieht, da fragt er die Kleinen, was<br />

sie sich von all den aufgestapelten Herrlichkeiten<br />

wünschen. Die Dinge, die nur kleine<br />

Summen ausmachen, oftmals nur geringe Beträge,<br />

kauft er dann und ist glücklich über<br />

das Glück der Kleinen, die stumm vor Staunen<br />

sind und deren Dank im Strahlen der<br />

Augen liegt.<br />

Dann denkt er an sich, kauft ein paar Kleinigkeiten,<br />

die er braucht und einige, die er<br />

nicht braucht, die ihm Freude machen, ein<br />

wenig Konfekt, gute Zigaretten, wenige, aber<br />

auserwählte Zigarren, eine Kleine Flasche des<br />

von • ihm so geliebten Eierlikörs, und dann<br />

kommt die Hauptsache: der Gang in die<br />

Buchhandlung — das ist das, worauf er sich<br />

das ganze Jahr schon freut. Unter zwei.<br />

Stunden verlässt er den Laden schwerlich;<br />

in modernen Farben<br />

IANDOLT-<br />

Der<br />

Weihnachts-<br />

Teddy<br />

das Stöbern, Suchen, Abwägen — das ist ein<br />

Teil seines Festes. Und mit einem dicken<br />

Pack Bücher, Almanachen, Zeitschriften <strong>Zeitung</strong>en<br />

und Katalogen verlässt er den Laden.<br />

In einem guten Restaurant isst er Karpfen.<br />

Das war schon zu Hause so, als die Eltern<br />

noch lebten, damals, in glücklichen, zufriedenen<br />

Zeiten. Und wenig später geht er in<br />

ein Hotel. Immer zu Weihnachten flieht er<br />

aus seinem kleinen möblierten Zimmer und<br />

logiert sich für drei Feiertage in einem netten,<br />

kleinen, seiner aufmerksamen Bedienung<br />

wegen bekannten Hotel ein. Er zündet zwei<br />

Kerzen an, packt behaglich seine Pakete aus,<br />

knabbert ein Stück Kuchen, raucht eine Zigarre,<br />

trinkt einen Likör und macht sich dann<br />

über die Bücher und Zeitschriften her.<br />

Nun ist Weihnachten für ihn.<br />

Er geht zu Bett Der Bücherpacken liegt<br />

auf dem Nachttisch und auf einem Stuhl. Er<br />

denkt an das, was einmal schön und herrlich<br />

war, ans Kindsein, an die Eltern — und wenn<br />

erfühlt dass ihn das traurig macht, greift<br />

er zu den Büchern.<br />

Morgen — das stellt er mit einem Lächeln<br />

fest— bringt man ihm das Frühstück ans<br />

Bett (nun braucht er einmal nicht seinen dünnen<br />

Tee zu kochen), er kann spazieren und<br />

ins Theater gehen, am nächsten Tage kann<br />

er wieder lesen, rauchen, Spazierengehen.<br />

Manchmal wird ihm weh ums Herz... so<br />

viele Menschen haben gute Freunde, Menschen,<br />

die sie lieben. Dann ärgert und neckt<br />

er sich selbst, denkt daran, dass er vielleicht<br />

Onkels und Tanten besuchen, Lausbuben von<br />

Neffen, Rangen von Nichten beschenken, ihm<br />

gemachte lächerliche Geschenke umtauschen<br />

und Klatsch und Tratsch von vielen anhören<br />

müsste.<br />

Und wenn er dann an die Kinder denkt,<br />

denen er kleine Teddybären gekauft hat oder<br />

Zuckerstangen oder Stehaufmännchen oder<br />

buntgekleidete Puppen, dann schläft er ein<br />

und im Schlafen gleitet über seine Züge jenes<br />

Leuchten und verwunderte Strahlen, das die<br />

Gesichter der Kinder zeigten, die er am<br />

Nachmittag so gern beschenkt hat.<br />

Ist das kein schönes Weihnachten?<br />

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Die Antworten:<br />

X, Wie heisst der Begründer der schweizerischen<br />

Uhrenindustrie, und wann lebte<br />

er?<br />

Der Begründer der schweizerischen Uhrenindustrie<br />

heisst Daniel Jean Richard (aus<br />

Le Locle, geb. 1665, gest. 1741). Er reparierte,<br />

14jährig, eine von einem Pferdehändler<br />

in London gekaufte Uhr und es<br />

gelang ihm, nach diesem Muster die erste<br />

schweizerische Taschenuhr herzustellen.<br />

1. Welches ist der Hauptbestandteil des<br />

menschlichen Körpers ?<br />

Der menschliche Körper besteht zu übw<br />

drei Vierteln aus Wasser.<br />

3. Was sind Vitamine ?<br />

Vitamine sind sogenannte Ergänzungsnährstoffe,<br />

die, in ihrem Aufbau noch<br />

wenig bekannt sind. Sie sind in den meisten<br />

Nahrungsmitteln enthalten, in Pflanzen,<br />

frischen Früchten, in Samen, Milch<br />

usw. Ihr Fehlen verursacht schwere<br />

Krankheiten.<br />

4. Seit wann kennen wir den Meter als<br />

Masseinheit ?<br />

Das metrische System entstand in Frankreich<br />

und wurde 1799 eingeführt.<br />

V Von welchem Maler stammt das berühmte<br />

Gemälde des « Blue Boy » ?<br />

Das berühmte Gemälde des « Blue Boy »<br />

stammt von dem englischen Maler Thomas<br />

Gainsborough.<br />

6. Weshalb entstehen Ebbe und Flut ?<br />

Ebbe und Flut (Gezeiten) nennt man das<br />

abwechselnde Fallen und Steigen des<br />

Meeresspiegels, das durch die Anziehung<br />

des Mondes und der Sonne hervorgerufen<br />

wird. Der Wechsel von Ebbe und Flut<br />

vollzieht sich mindestens zweimal innert<br />

24 Stunden 50 Minuten.<br />

7. Was ist Beri-Beri ?<br />

Beri-Beri ist eine mit Lähmung, Atmungsbeschwerden<br />

verbundene tropische Krankheit,<br />

hervorgerufen durch ausschliessliche<br />

Ernährung mit geschältem Reis. Vitaminreiche<br />

Nahrung verhindert und heilt die<br />

Krankheit.<br />

AUTOMOBIL-REVUL <strong>1931</strong> - N° 102<br />

8. Wen nennt man «Vater der Geschichte»?<br />

«Vater der Geschichte» nennt man den<br />

500 Jahre v. Ch. gestorbenen griechischen<br />

Geschichtsschreiber Herodot.<br />

9. Wer war Tycho Brahe?<br />

Tycho Brahe war ein bedeutender Astronom,<br />

der um die Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

lebte. Er stellte ein Weltsystem auf,<br />

nach dem die Erde den Mittelpunkt der<br />

Welt bildet.<br />

10. Aus was besteht die schwarze Mine des<br />

Bleistifts ?<br />

Die «Mine» des Bleistifts besteht aus<br />

Graphit, einem kristallähnlichen Kohlenstoffe<br />

(griechisch: grafo = ich schreibe).<br />

11. Was ist Harakiri ?<br />

Harakiri ist die früher bei japanischen<br />

Adeligen übliche Sitte des Selbstmordes<br />

durch Bauchaufschlitzen bei erlittenen<br />

Beleidigungen oder als Todesstrafe.<br />

12. Wer ist Alfred Döblin ?<br />

Alfred Döblin ist ein bekannter Berliner<br />

Romanschriftsteller. Im Hauptberuf ist er<br />

Arzt.<br />

13. Welcher berühmte, kürzlich verstorbene<br />

Gelehrte schrieb unter anderm hochbedeutsame<br />

Werke über das Leben der<br />

Ameisen ?<br />

Ueber das Leben der Ameisen schrieb i<br />

Prof. Dr. August Forel bedeutende Werke.<br />

14. Was bedeutet « Deus ex machina » ?<br />

« Deus ex machina», d. h. Gott aus der<br />

Maschine, im antiken Schauspiel vorkommend,<br />

bedeutete damals immer eine unerwartete<br />

glückliche Lösung, indem oft<br />

am Schluss des Stückes eine heranschwebende<br />

Gottheit alle schwierigen Komplexe<br />

löste. Heute hat der Begriff allgemeine<br />

Bedeutung; er wird angewendet, wenn<br />

durch besondere Fügung verwickelte Zustände<br />

sich plötzlich klären.<br />

15. Welchen örtlichen Ursprung hat der neue<br />

Modetanz « Rumba » ?<br />

Der neue Modetanz «Rumba» stammt<br />

aus Kuba.<br />

16. Auf welchem künstlerischen Gebiete<br />

spricht man heute viel von der neuen<br />

Bewegung « Avantgarde » ?<br />

Beim Film gibt es eine offizielle neue<br />

Richtung, die sich « Avantgarde » nennt.<br />

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1921<br />

1923<br />

1917<br />

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1929 ><br />

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1923<br />

19291<br />

1917<br />

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17. Was Ist ein Hypochonder ? Gewisse Fragen wurden bis auf verschwindend ^"-"fci^JSfe. ' -^. ^J^s^<br />

kkine<br />

Ein Hypochonder ist ein nervenkranker Ausnahmen richtig beantwortet. Zu diesen -*ss~^^SO~^ ^<br />

Mpn«rh ripr crliwprmiitiir voraniaat ict gehören die Fragen nach dem Begründer der •" e^!^=a~ s S3^-§^<br />

und an eingebildeten Krankheiten leidet nen, der Erscheinung von Ebbe und Flut. Beri-Beri, ^^gl^^?^<br />

18. Welcher bedeutende Dichter wird nach- T ycho Brahe > Forel > Deus ex machina. Hypochon- sSsSSs?^5^<br />

stes lahr Wesen der Vollendune de«! hun- 1 er ' Goethe> Dum P in S. Kentauren und Kayserling. « Va *ej, sieh dir ^- C 3 _______<br />

Stes janr wegen der Vollendung aes nun- g^ verscbj edene Antworten ergab Frage 2 viele doch den wunder- ^ fcV_>/^2^____5_____fc<br />

derfsten Todestages geehrt werden ? glaubten aus der — zugegeben — nicht bis ins baren Sonnen- ^ , « 1 L Kn ^^^ilSHl<br />

Goethe wird nächstes Jahr wegen seines letzte deutlichen Satzstellung heraus die Fra-ge " nter ? an .S »-! ^jgjffH [a|a)»fc=»p.' „Uljpfyi<br />

100. Todestages Überall geehrt. nach dem Herzen zu hören, andere rieten aufs Wie sie immer äWrMJ^S , ^ ~ - - « =<br />

in , v . j . . y, _. , o Blut oder Knochen. Der Rumba stammte nach An- mehr sinkt». B_\VT f Q^*p f^^____<br />

19. Was bedeutet « Dumping»? gahen der Löser sowohl aus Javai Kuba südame- T . ff\ \\ , n RüSsS^^<br />

Dumping nennt man den Verkauf Zum rika, U.S.A. oder aus Deutschland, ja sogar von «Lass sie ruhig MÄ|\\ 1 JU ||K<br />

billigeren Preis für den ausländischen als den Negern. Auch die Frage nach der Avantgarde l ^ n\ • 3M |\jll£_J I IPP^^iM<br />

für den inländischen Konsumenten. Es scheint gewisses Kopfschütteln ausgelöst zu haben. ^ens keine' 8 Äf^^ÄüB&J^X \<br />

wird angewendet, um «. Kontoren* ? Ä ^ ^ Ä 3 S LZ ' ^S£T ^ ^ ^ ^ ^ T<br />

auszuschalten. Film handelt, andere rieten mehr oder weniger ^ f l _ K raiÜbl<br />

20. Wie helssen die auf alten griechischen wahllos auf Musik, Architektur oder Literatur. Die 20§BM&»&xfiRffl$BM<br />

Abbildungen und Statuen vorkommenden ^ ^ ^ Z i ^ ^ J%J?^ ^^^^MW<br />

üestalten mit männlichem Oberkörper 'halb richtig beantwortet, während einzelne den " -"*-___«<br />

Und Pferdeleib ?<br />

genauen Vorgang erklären konnten. Die Frage<br />

Die nach der griechischen Sage gebildeten naon dem Verfasser des Genfer CaMn-stückes be-<br />

Gestalten mit männlichem Oberkörper ^hwörte eine ganze Gallerie von Schweizer<br />

J T>r J i -t_ j. rr J. Schriftstellern herauf, die ein solches Drama auf<br />

und Pferdeleib nennt man Kentauren. dem Gewissen haben sollen. Als erfreuliches Zei- •"-<br />

21. Welchem Umstand ist es zuzuschreiben,<br />

en konnte gebucht werden, dass ein Teil der « •;<br />

dass unsere stehenden Gewässer niemals Einsender von dem erst seit ganz kurz« Zeit be- » • Jg<br />

. . , . s-, , . . 4. , . ... kannten Drama « Servet in Genf» von Wem wuss- A_\ Jeffs.<br />

bis auf den Grund hinab gefrieren kon- ten Ganz kunterbunt kam es bei der Frage nach # f-l^fSfMi<br />

Die<br />

nen ? ^ Bene Clair heraus. Einige schoben diesem grossen gute neue Bremse! /Ä^^S^^^S<br />

Wasser hat bei 4 Qrad Wärme die grÖSSte Filmregisseur hohe Bedeutung als Autofahrer und<br />

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