E_1931_Zeitung_Nr.102
E_1931_Zeitung_Nr.102
E_1931_Zeitung_Nr.102
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AU \ u<br />
Die R-odaktioa;<br />
Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag, 15. Dezember <strong>1931</strong><br />
Mit Autler-Weihnachten<br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. — N° 102<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREIS Es Bneheint Jeden Dienstag and Freilag Monatlich „Galbe List«**<br />
Harnjahrlleh Fr. f>.~, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portasraehlag,<br />
toiorn nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtllcbe Bestellung 30 REUAKTION u. ADMINISTRATION: Breltenrainstr. 97, Bern<br />
Rappen. Postcheck-Rcchnung II1/414.<br />
Telephon Bollwerk 89.84<br />
Telesramm-Adresie: Autorevue, Bern<br />
Das Verkehrsgesetz im Kreuzfeuer der<br />
Beratungen<br />
Seitdem der zweite Entwurf zu einem eidgenössischen<br />
Verkehrsgesetz das schützende<br />
Forum seines bundesrätlichen Paten und Vaters<br />
verlassen hat und den Attacken und Kritiken<br />
der beiden Räte ausgesetzt wurde, hat<br />
er ein wechselvolles und peinliches Schicksal<br />
erfahren. Peinlich deshalb, weil es ihm akkurat<br />
wie dem verlorenen Sohne ging, der von<br />
Stufe zu Stufe sank und immer mehr herunter<br />
kam, je länger er vom Vaterhause weg<br />
war. Wechselvoll darum, weil sich immer<br />
wieder hoffnungsvolle Ansätze zu einer Besserung<br />
seiner geschwächten Konstitution<br />
zeigten, die aber meistens nur von vorübergehender<br />
Dauer waren.<br />
Die hauptsächlichsten Aenderungen durch<br />
die Räte.<br />
Schon die Beratung im Nationalrat hat das<br />
Gewand des Entwurfes arg mitgenommen, so<br />
dass das junge Wesen schon in beträchtlich<br />
verwildertem Zustand bei den gestrengen<br />
Herren Ständeräten eintraf. Erinnern wir nur<br />
kurz an die wesentlichen Aenderungen in der<br />
Bestimmung über Arbeits- und Ruhezeit. Das<br />
Gesamtgewicht der Lastwagen wurde von 12<br />
auf 11 Tonnen vermindert, die Ladebreite von<br />
2,35 m auf 2,20 m reduziert. Der ausdrückliche<br />
Vortritt des Motorfahrzeuges vor den<br />
anderen Strassenbenützern wurde fallen gelassen.<br />
Die in der Dämmerung vom Felde<br />
heimkehrenden Fuhrwerke brauchen nicht<br />
beleuchtet zu sein. Der Fussgänger-Artikel<br />
wurde ursprünglich ganz gestrichen, nach<br />
dessen Wiedereinführung aber die Verpflichtung,<br />
auf die Zeichen der Fahrzeugführer zu<br />
achten, aufgehoben. Dagegen wurden einige<br />
Artikel über die Haftpflicht und Versicherung<br />
durch Zugaben gewürzt. Die Haftpflicht des<br />
Halters wurde über Personenverletzungen<br />
hinaus auch auf Sachschaden ausgedehnt. Die<br />
Befreiung von der Ersatzpflicht wurde erschwert,<br />
indem nicht nur das Verschulden<br />
eines Dritten, sondern dessen grobes Verschulden<br />
nachzuweisen ist.<br />
Dergestalt abgeschwächt kam der Entwurf<br />
im Ständerat in die Kur, der nun bei der versuchten<br />
Bereinigung Bürste und Schere so<br />
stark ansetzte, dass das Gewand, anstatt ausgebessert<br />
zu sein, dem verlorenen Sohn des<br />
Bundesrates in Fetzen vom Gerippe hing. Der<br />
Die vorletzte Liebe<br />
der schönen Frau Erzsebet.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(12. Fortsetzung)<br />
«Ich will dir einen guten Rat geben, mein<br />
Sohn, lasse dich von dem Szöky nicht ins<br />
Schlepptau nehmen.»<br />
«Warum, Herr Oberst?»<br />
Warum? Wie soll ich dir das erklären?»<br />
Der Oberst nagte nachdenklich an der Unterlippe.<br />
«Warum? Man hängt sich an keinen<br />
Menschen, dessen Lebensweg bergab geht.<br />
Er ist hierzulande keine vereinzelte Erscheinung,<br />
er ist nur einer von den vielen, die<br />
sich selbst dem Untergang weihen. Er ist<br />
der Typus einer grossen Gesellschaftsklasse,<br />
die, verblendet durch eingebildete Vorrechte<br />
der Geburt, glaubt, es sei ihre Bestimmung,<br />
durch Nichtstun ihre höhere, menschliche Berufung<br />
zu erfüllen. Nichts gilt ihnen entehrender<br />
wie arbeiten. Nur mit einem füllen sie<br />
dieses vornehme Nichtstun aus. Politik! Damit<br />
täuschen sie sich selbst eine Arbeit vor,<br />
die keine ist. Die Vaterlandsliebe, mein Sohn,<br />
ist eine Nebenbeschäftigung, aber kein Beruf.<br />
Und wenn sie zum Beruf wird, dann ist sie<br />
Geschäft und nichts anderes. Geschäft zur<br />
Erhaltung angeborener, persönlicher Vorrechte.<br />
Am liebsten würden sie aus den wahren<br />
und edlen Empfindungen der Menschen<br />
Ständerat nahm seinerseits die folgenden<br />
Aenderungen vor: Die Altersgrenze für das<br />
Führen von schweren Motorwagen, deren<br />
Festsetzung der N.-R. dem Bundesrat überlassen<br />
wollte, wurde auf 22 Jahre fixiert. Dies,<br />
obwohl die Rekruten des M.W.D. ihre Schule,<br />
gleich wie die anderen angehenden Milizen,<br />
mit 20 Jahren zu bestehen haben, nach deren<br />
Absolvierung aber für fast zwei Jahre wieder<br />
ohne die Möglichkeit wären, einen Lastwagen<br />
zu führen. Die Gewichtsgrenze wurde so beschnitten,<br />
dass bei Verwendung von Anhängern<br />
der gesamte Zug das Gewicht von 15<br />
Tonnen nicht überschreiten dürfe. Die vom<br />
Nationalrat zugestandene obere Grenze von<br />
13 Tonnen, welche auf dem Verordnungswege<br />
für Spezialwagen hätte dekretiert werden<br />
können, wurde auf 12 Tonnen reduziert. Die<br />
Warnungen der schweizerischen Lastwagenindustrie,<br />
welche mit Hilfsbetrieben mehrere<br />
tausend Arbeiter beschäftigt und die auf die<br />
für sie schwerwiegenden Folgen einer übermässigen<br />
Beschränkung des Ladegewichtes<br />
hingewiesen hat, blieben unbeachtet. Spezialfahrzeuge<br />
und ein beträchtlicher Teil des<br />
staatlichen Lastwagenparkes weisen ein<br />
Eigengewicht von 6—7 Tonnen auf. Wenn<br />
nicht mit einer Nutzlast von wenigstens 5 bis<br />
ö.Tonnen gerechnet werden kann, so wird der,<br />
Betrieb bereits in seiner Wirtschaftlichkeit<br />
beeinflusst. Besonders kritisch war der Entschluss,<br />
auch für Personenfährzeuge wiederum<br />
Höchstgeschwindigkeiten einzuführen.<br />
Ebensosehr gab die Streichung der Bestimmung<br />
zu berechtigten Bedenken Anlass, wonach<br />
die dauernde Verkehrseinschränkung<br />
auf bestimmten Strassenstrecken der bundesrätlichen<br />
Genehmigung bedarf. Damit würde<br />
der kantonalen Willkür und Selbstherrlichkeit<br />
wiederum Tür und Tor geöffnet.<br />
Die Haltung der Verkehrsinteressenten.<br />
Wir haben, nachdem der Entwurf so «gestriegelt<br />
und gebürstet» die beiden Räte passiert<br />
hatte, auf die Unannehmbarkeit eines<br />
solchen Gesetzestorsos hingewiesen und erklärt,<br />
dass die Verkehrsinteressenten eher<br />
noch den höchst unbefriedigenden bisherigen<br />
Zustand mit dem veralteten Konkordat auf<br />
sich nehmen, als einem Gesetz zuzustimmen,<br />
das unter der falschen Flagge des Fortschritts<br />
für Heimat und Vaterland eine Aktiengesellschaft<br />
machen und sich selbst zu Generaldirektoren<br />
ernennen. — Siehst du, mein<br />
Sohn,» setzte er seine Betrachtungen fort,<br />
«das ist so ziemlich die einzige Beschäftigung<br />
der hohen Herren hierzulande. Sie langweilen<br />
sich. Die Güter verwaltet der Jude, die Jagden<br />
der Forstmeister, der Trainer den Rennstall...<br />
mit irgend etwas muss man sich zerstreuen,<br />
und da ist es so bequem, vor oder<br />
nach einer Partie Bac im Klub, mit einer Zigarre<br />
im Klubsessel, das Vaterland zu retten.<br />
Man lässt sich zur Erfüllung angeborener<br />
Vorrechte ins Abgeordnetenhaus wählen, wird<br />
Minister und Geheimer Rat Seiner Majestät<br />
des Königs, und an dem Tag, an dem man<br />
vom Ministerfauteuil heruntersteigt, schmeisst<br />
man seinem Herrn die Fenster ein. Alles zum<br />
Wohl des Vaterlandes! Vergiss nicht, mein<br />
Sohn, ich bin ein alter Soldat...»<br />
«Ich glaube aber, Herr Oberst, der eigentliche<br />
Trieb ihrer Handlungen ist ihre wirklich<br />
unbegrenzte Liebe zum Vaterland.»<br />
«Diese bestreite ich nicht, im Gegenteil.<br />
Aber dass bevorzugte Menschenklassen als<br />
einzige Lebenstätigkeit diese in Pacht nehmen<br />
... zur Ausfüllung ihrer Langeweile Berufspolitiker<br />
spielen ... nichts anderes zu tun<br />
haben, wie ununterbrochen das Vaterland zu<br />
retten... das geht nicht in meinen Schädel<br />
hinein. Es ist bedauerlich, dass eine geistig<br />
so hochstehende Menschenklasse sich zu<br />
nichts Besserem berufen fühlt wie zur Politik?<br />
Was heisst Politik? Seine zufriedenen<br />
tatsächlich zum Rückschritt führt. Die massgebenden<br />
Verbände haben in wohldokumentierten<br />
Eingaben diesen Standpunkt ebenfalls<br />
vertreten. Die Eingaben der Strassenverkehrsliga<br />
und des T. C. S. stellten fest,<br />
dass der Entwurf einige der wichtigsten Minimalanforderungen<br />
an ein tatsächliches und<br />
modernes Verkehrsgesetz nicht enthalte und<br />
zum grössten Teil nur eine weitere einseitige<br />
Belastung und Bevormundung des Motorfahrzeuges<br />
vorsehe, ohne die Möglichkeit zu<br />
einer allgemeinen Verkehrsregelung und besseren<br />
Verkehrsdisziplin zu bieten. Die Verbände<br />
gaben deshalb die Erklärung ab, dass<br />
es ihnen nicht möglich sei, den Entwurf in<br />
seiner jetzigen Form anzunehmen.<br />
Die bisherige Entwicklung in der Dezembersession.<br />
Mit grösstem Interesse und spannender Erwartung<br />
haben deshalb die 130 000 Motorfahrzeugführer,<br />
samt den 40 000 organisierten<br />
Radfahrern, und mit ihnen einsichtige Kreise<br />
und Behörden der weiteren Entwicklung entgegengesehen,<br />
welche die Dezember-Session<br />
der Bundesversammlung bringen musste.<br />
Nachdem der Strolchenfahrt-Artikel mit dem<br />
mageren Mehr von einer Stimme im Ständerat<br />
endlich unter Dach gebracht worden war,<br />
ging der Nationalrat wieder an die Arbeit,<br />
um die Differenzen zu beraten. In unserer<br />
letzten Ausgabe haben wir die hauptsächlichsten<br />
Ergebnisse kurz zusammengefasst und<br />
möchten nochmals näher auf diese eintreten.<br />
»^.Das Recht der Kantone, von sich aus verkehrseinschränkende<br />
Bestimmungen für gewisse<br />
Strassenstrecken zu dekretieren, wird<br />
ihnen belassen, jedoch gemäss Antrag der<br />
Kommissionsmehrheit eine Rekursfrist von<br />
30 Tagen eingeräumt, während welcher Beschwerde<br />
gegen solche Bestimmungen beim<br />
Bundesrat geführt werden kann. Damit ist<br />
also prinzipiell die durch das Gesetz angestrebte<br />
Vereinheitlichung der Vorschriften<br />
auf eidgenössischem Boden durchbrochen und<br />
der neuerliche Kompromiss nur ein magerer<br />
Kitt, dessen Dauerhaftigkeit wohl angezweifelt<br />
werden darf. In der Frage der. Gewichtsgrenzen<br />
für schwere Motorwagen hält der<br />
Nationalrat an seiner Fassung fest, wonach<br />
für Spezialfahrzeuge ein Maximalgewicht von<br />
13 Tonnen durch den Bundesrat zugelassen<br />
werden kann. Dann wird auch der ständerätliche<br />
Zusatz der Beschränkung des Gesamtgewichtes<br />
von Lastwagenzügen auf 15 Tonnen<br />
gestrichen. Hier hat also der Nationalrat<br />
mehr Rückgrat gezeigt, ohne allerdings den<br />
INSEnTlONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundteile ode»<br />
deren Baum 45 Ctt. lür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Austand 60 CU.<br />
Grossere Inserate nach Seitentaril.<br />
Inseratensehlus» 4 Tage vor Erscheinen der Kammern<br />
Wünschen der Lastwagenbesitzer und der<br />
einschlägigen Industrie voll gerecht zu werden.<br />
Die Diskussion wurde erwartungsgemäss<br />
besonders rege bei der Behandlung<br />
des Art. 25, der die Geschwindigkeit regelt.<br />
Nachdem auch Bundespräsident Häberlin wieder<br />
eingegriffen hat und Befürworter und<br />
Gegner neuerdings zum Worte gekommen<br />
sind, beharrt der Rat auf Fallenlassen der<br />
Höchstgeschwindigkeit, womit bekanntlich<br />
keineswegs einer «schrankenlosen Freiheit»<br />
der Weg geebnet wird, wie dies die Anhänger<br />
des alten Systems glauben machen möchten.<br />
Das Stimmenverhältnis bleibt sich in der Abstimmung<br />
gleich wie seinerzeit im Juni, wo<br />
der Artikel mit 75:37 Stimmen angenommen<br />
wurde, gegen 82:41 in der jetzigen Session.<br />
Endlich hält der Nationalrat auch an der Vorschrift<br />
über die Beleuchtung von überhängenden<br />
Lasten fest, laut welcher eine generelle<br />
Verpflichtung zur Kenntlichmachung und Beleuchtung<br />
besteht, welche der Ständerat nur<br />
bei Lasten, die mehr als 2 m überragen, vorschreiben<br />
wollte. In zwei Hauptpunkten hat<br />
der Nationalrat also sich nicht beeinflussen<br />
lassen und den Wünschen der Verkehrsinteressenten<br />
Rechnung getragen. Man wird<br />
diese Haltung dankbar anerkennen, um so<br />
mehr als die bisherigen Verhandlungen die<br />
Motorfahrzeugführer immer pessimistischer<br />
stimmen mussten und man schon das kleinste<br />
Entgegenkommen als «grossen» Erfolg zu<br />
werten hatte.<br />
Was ist von der jetzigen Fassung des Entwurfes<br />
zu halten?<br />
Deckt sich nun der Entwurf mit den hauptsächlichsten<br />
Vorschriften, welche wir gemeinsam<br />
mit den Verbänden als unbedingte<br />
Bestandteile eines auch nur einigermasseri<br />
akzeptablen Verkehrsgesetzes bezeichnet} haben?<br />
Wenn wir die Liste der Aendefunger<br />
mit der Wunschliste der Automobilisten,, die<br />
übrigens, seitdem der Rat den Entwurf ir<br />
den Händen hat, ganz wesentlich re'duzien<br />
worden ist, vergleichen, so müssen wir docl<br />
noch ganz erhebliche Differenzen und Ausfälle<br />
konstatieren. Erinnern wir nur an die<br />
durch nichts gerechtfertigte Ausnähme in de;<br />
Beleuchtungspflicht, welche den Bauern fü<br />
ihre Fuhrwerke bei einbrechender Dunkelhei<br />
gewährt wurde. Gerade die nicht unbeträcht<br />
liehe Zahl von zum Teil schweren Unfäller<br />
welche sich wegen Unkenntlichkeit der tier<br />
bespannten Fahrzeuge in den Abend- uni<br />
Nachtstunden ereigneten, sollten doch die ab<br />
solute Notwendigkeit der Beleuchtungspflich<br />
Nebenmenschen zur Unzufriedenheit erziehen,<br />
um von sich reden machen. Diese hohen<br />
Standesherren können die alten, hunnischen<br />
Zeiten nicht vergessen, in denen die einzelnen<br />
Adelsgeschlechter, mit dem Säbel in der<br />
Faust, nur eine Betätigung kannten, die dem<br />
strahlenden Glanz ihrer Geburt entsprach —<br />
Kampf um die persönliche Macht. Weit und<br />
breit Herren über Tod und Leben, widerspenstig<br />
selbst vor dem eigenen Landesfürsten,<br />
wenn der einzelne sich im Bereich<br />
seiner Macht beeinträchtigt fühlte, kriegerisch,<br />
herrschsüchtig, prunkliebend, unverträglich,<br />
streitsüchtig, lebten sie nur ihrem<br />
eigenen Willen. Herren vom Scheitel bis zur<br />
Zehe. Und es ist das Verhängnis vieler, stolzer<br />
Geschlechter, den Wandel der Zeiten<br />
nicht erkannt zu haben. Man ist heute nicht<br />
der Führer seines Volkes, wenn man sich zu<br />
seinem Berufspolitiker herabwürdigt. Gar oft<br />
ist es nichts anderes, wie die Verherrlichung<br />
persönlichen Strebertums. Die Liebe zum<br />
Vaterland ist oft nur ein Vorhang, hinter dem<br />
sich so manches verbirgt, das mehr mit der<br />
Liebe zu sich selbst zu tun hat. Hier und<br />
überall. Die Zeiten einer angeborenen oder<br />
ererbten Führerschaft eines Volkes sind vorüber.<br />
Und alle diese stolzen Geschlechter<br />
sind dem Tod geweiht, wenn sie nur in den<br />
Wandelgängen des Parlamentes zu treffen<br />
sind, an den Spieltischen ihrer Clubs, auf den<br />
Rednertribünen der Wählerversammlungen,<br />
aber nicht auf ihren Feldern, in ihren Waldungen<br />
oder hinter den Büchern ihrer Oekonomien.<br />
Das ist heute der Krummsäbel de<br />
Herrschaft! Jeder weiss, was er einstbesas:<br />
keiner weiss, was er besitzt.»<br />
Der Oberst war wieder vor mir steher<br />
geblieben und sah mir scharf ins Gesicht.<br />
«Die Menschen hier um uns herum,» fuli<br />
er fort, «sind in ihrer Weltanschauung vo<br />
uns so verschieden, dass wir mit ihnen in dt<br />
Tiefe des Herzens nie zusammenkomme<br />
Unterbrich mich nicht, mein Sohn, ich weis<br />
was du sagen willst, und gebe es zu — e<br />
sind nicht alle so. Zum Beispiel der Aladt<br />
von Takäcs, von dem ich dir erzählte. Mei<br />
Triospieler. Du wirst ihn ja kennenlerne<br />
Sieh dir seinen Besitz an, alles musterhaf<br />
Jus studiert, Landwirtschaft, und trotzdem i<br />
es in seinen Augen keine Schande, von frf<br />
bis abends überall zu sein. Auf seinen Rübei<br />
feldern, in seiner Brennerei, an der Drescl<br />
mäschine, Stallungen, dass einem alten Kava<br />
leristen das Herz im Leibe lacht, aber fi<br />
das Nationalkasino, für Wählerversammlu<br />
gen und Parlamentsschlachten, für den Ren:<br />
platz oder gar für Weibergeschichten hat<br />
keine Zeit. Und dabei kann er nachweise<br />
dass einer seiner Urahnen in den Kämpfi<br />
gegen die Türken geadelt wurde. Der Alad;<br />
arbeitet, und verliert nicht in einer Nacl<br />
was er in Jahren durch seine jüdischen Päc<br />
ter erworben, die sich durch Fleiss ben<br />
ehern, während der Herr zugrunde geht.»<br />
«Was aber soll das, Herr Oberst, mit de<br />
Gyuri bäesi zu tun haben?» Der Ober<br />
machte eine unwillige, abwehrende Han
für jedes Vehikel ohne Ausnahme ergeben<br />
haben. Wenn schon die Haftpflicht an den<br />
Fahrer bedeutend höhere Anforderungen<br />
stellt als bis anhin, so muss das Gesetz ihm<br />
auch eine Mindestgewähr bieten, dass ihm<br />
nicht aus Unterlassungssünden, welche das<br />
Parlament begangen hat, ein Strick gedreht<br />
werden kann. Dabei übersehen gerade die<br />
bäuerlichen Vertreter in den Räten, dass sie<br />
mit dieser für die Fuhrwerke erreichten<br />
Sonderstellung ihren Leuten einen recht<br />
schlechten Dienst erwiesen haben, weil die<br />
Vermeidung von Kollisionen sicher ebensosehr<br />
in deren Interesse liegt und selbst eine reiche<br />
Versicherungsentschädigung eingebüsste Glieder<br />
oder Gesundheit doch niemals ersetzen<br />
kann.<br />
In das nämliche Kapitel gehört auch die<br />
Minderung der Anforderungen an den Fussgänger,<br />
der nicht verpflichtet ist, auch den<br />
Zeichen der Fahrzeugführer Beachtung zu<br />
schenken. Einzig auf die Verkehrspolizei hat<br />
er zu achten. Als ob an jeder Ecke und<br />
Strassenkreuzung im ganzen Schweizerland<br />
ein Verkehrspolizist postiert wäre! Die überaus<br />
knappen Bestände an Polizeimannschaft<br />
in sämtlichen Städten bedingt, dass zahlreiche<br />
für den Verkehr nicht unwichtige und für<br />
die Benutzer nicht ungefährliche Oertlichkeiten<br />
ohne Aufsicht durch Verkehrspolizei<br />
bleiben müssen. Soll aber an diesen Stellen<br />
der Verkehr sich einigermassen geregelt und<br />
sicher abwickeln, dann sind Fussgänger und<br />
Motorfahrzeugführer auf gegenseitige .Rücksichtnahme<br />
und Aufmerksamkeit angewiesen.<br />
Nun ist der Schuss draussen! Zuerst eröffnet<br />
Bundesrat Musy den Feldzug mit der<br />
Ankündigung, er müsse zur Ausbalancierung<br />
seines Haushaltes (und zur Bekämpfung der<br />
Eisenbahnkonkurrenz) den Benzinzoll erhöhen.<br />
Dann geht Ständerat Klöti zur Attake<br />
über und möchte den Mehrerlös aus dem<br />
Benzinzoll den Bundesbahnen zum Ausgleich<br />
ihrer Finanzen zuhalten.<br />
Anlässlich der Behandlung der Bundesbahnen<br />
im Ständerat hat Dr. Klöti ein Postulat<br />
eingereicht, das den Bundesrat einlädt,<br />
Bericht darüber zu erstatten, ob nicht zum<br />
teilweisen Ausgleich des durch die Automobilkonkurrenz<br />
.entstandenen Einnahmenausfalles<br />
der künftige Mehrertrag des Benzinzolles den<br />
Bundesbahnen zuzuweisen sei. Dabei würde<br />
es sich um die Erträgnisse handeln, die über<br />
die 35 Mill. Fr. hinaus eingehen würden,<br />
Mit der durch die Räte geschaffenen einseitigen<br />
Belastung der Automobilisten" sind<br />
diese nicht nur stark benachteiligt, sondern<br />
auch die Gefährdung für Fussgänger ist eine<br />
weitaus grössere. Auch hier hat die Kurzsichtigkeit<br />
vieler Ratsmitglieder der Bevölkerung<br />
einen sehr zweifelhaften Dienst erwiesen.<br />
Die in Artikel 36 stipulierte Haftung für<br />
fremdes Verschulden und die den Gerichtsstand<br />
regelnden Bestimmungen bleiben als<br />
bedenkliche Schwächen des Entwurfes bestehen.<br />
Es ist daher mehr als begreiflich,<br />
wenn die schweizerische Strassenverkehrsliga<br />
in einer neuen Mitteilung erklärt, « es<br />
seien auch nach der neuen nationalrätlichen<br />
Intervention Unvollkommenheiten im Entwurf<br />
stehen geblieben, die es den Strassenverkehrsinteressenten<br />
schwer machen, dem<br />
Gesetz zuzustimmen». Es bleibt nun die<br />
Haltung des Ständerates abzuwarten, der<br />
neuerdings das Wort hat. In seiner Hand<br />
liegt das Schicksal des Entwurfes. Sollte er<br />
sich der in der jetzigen Session bezogenen<br />
Stellungnahme des Nationalrates nicht anschliessen<br />
können und die Position der Automobilisten<br />
nach seinen ursprünglichen Absichten<br />
verschlechtern, dann wird aller Einfluss<br />
und alle Autorität auch vom Vater des<br />
Gesetzes nicht mehr helfen und der « verlorene<br />
Sohn», dem jetzt noch Gelegenheit<br />
geboten ist, in das Vaterhaus zunickzukehren,<br />
wird schmählich untergehen. Dies möge<br />
im allseitigen Interesse doch vermieden werden<br />
! b.<br />
Eine Allianz gegen das Automobil<br />
Das Postulat Klöti.<br />
welche als Mindestertrag für kommende<br />
Jahre betrachtet werden.<br />
Vpn Herrn Klöti hätte man eigentlich nach<br />
seiner bisherigen Haltung in der Beratung<br />
des Verkehrsgesetzes einen derart absonderlichen<br />
Vorschlag am wenigsten erwartet. Er<br />
hat ja freilich schon mit seinem nunmehr<br />
zum Beschluss erhobenen Antrag, wonach die<br />
Versicherung gegen Unfälle bei Strolchenfahrten<br />
aus den Erträgnissen des Benzinzolles<br />
zu decken seien, erstmals mit Erfolg mit<br />
einem Bruchteil der Benzinmillionen jongliert.<br />
Nun freilich möchte er den Akt ausbauen und<br />
zu einem gefährlichen Experiment werden<br />
lassen.<br />
Man kann sich bei genauer Beachtung der<br />
bisherigen Entwicklung in diesem Feldzug<br />
gegen Automobil und Benzinzoll des Eindrucks<br />
nicht erwehren, dass es sich dabei<br />
nicht etwa um mehrere rein zufällige Einzelaktionen,<br />
sondern um einen fein eingefädelten<br />
Generalangriff handle. Zuerst taucht Bundesrat<br />
Musy auf und fordert mittelst Zollerhöhung<br />
grössere Einnahmen aus dem<br />
Benzinimport. Dann folgt Herr Dr. Klöti und<br />
hat gleich das Rezept in der Hand, wie diese<br />
Mehrerträgnisse am besten verwendet werden<br />
könnten, und schliesslich folgt noch Herr<br />
Bundesrat Pilet, der erklärt, dass das Baukonto<br />
der S.B.B, zwar wirklich überlastet<br />
sei, dass aber die Arbeiten im Interesse der<br />
Beschäftigung der Industrie vergeben worden<br />
seien und der Bund eventuell die Bahn aus<br />
diesem' Grunde unterstützen * müsse. SoJi<br />
diese Unterstützung vielleicht auch mittelst<br />
der Benzinmillionen erfolgen? Dann wäre ja<br />
der Kuchen unter den Eisenbahnprotektoren<br />
bald verteilt.<br />
Der Antrag Klöti ist für unser Land zwar<br />
neu, an und für sich aber nicht originell.<br />
Schon die französischen Staatsbahnen, welche<br />
mit einem geradezu erdrückenden Defizit belastet<br />
sind, verlangten eine Staatshilfe, welche<br />
teilweise durch die Automobilsteuer hätte finanziert<br />
werden sollen. Aus der Sache ist<br />
freilich nichts geworden. Nun wird der<br />
«Schlager» in die Schweiz importiert. Es<br />
würde dies gar nichts anderes bedeuten, als<br />
die Motorfahrzeugführer mit einer Sondersteuer<br />
zu belegen, zur Strafe, dass sie nicht<br />
die Eisenbahn benützen! Aus welchen Titeln<br />
der Staat sich bemüssigt fühlt, die Verkehrsmittel<br />
vorzuschreiben und die mit seinen<br />
Massnahmen zu erreichen, welche sich nicht<br />
daran halten, wird auch Herr Dr. Klöti uns<br />
bewegung. «Ausser dem etwas übertriebenen<br />
Ungartum, das man in Kauf nehmen muss,<br />
ist es...»<br />
Ein energisches Kopfschütteln unterbrach<br />
meine Rede.<br />
»Nein, nein!» stiess er heftig heraus.<br />
«Man darf doch sicherlich nicht alle in<br />
einen Topf werfen. Ein Grossteil ihrer hohen<br />
Herren ist ja so, leider! Aber es ist ein edles<br />
Volk, ein Herrenvolk, das sich seinen Platz an<br />
der Sonne mit der Klugheit des Kopfes und<br />
der Härte der Faust erkämpfte.»<br />
Mit langen Schritten ging der Oberst während<br />
meiner Betrachtungen im Zimmer auf<br />
und ab.<br />
«Mag sein,» brummte er zu mir herüber.<br />
«Aber wenn es unter ihnen einen gibt, der<br />
alle angeborenen Fehler seiner Herrenrasse<br />
als Fluch herumträgt, so ist es der Gyuri,<br />
bäcsi.»<br />
«Bis auf das Laster seines Nichtstuns bemerkte<br />
ich nichts an ihm, was...»<br />
«Wie lange kennst du ihn,» knurrte er dazwischen.<br />
«Wie lange?» Aus dem Halbdunkel<br />
des Zimmers war der Oberst hart an mich<br />
herangetreten, unter den finster zusammengezogenen,<br />
buschigen Augenbrauen sahen<br />
mich seine grauen Augen fast drohend an.<br />
«Ich kenne die Geschichte seines Lebens besser<br />
wie du. Von wo hat er noch etwas zu<br />
erhoffen? Unaufhaltsam gleitet er auf der<br />
schiefen Bahn abwärts. Wie lange kann es<br />
noch dauern? Ein Jahr... zwei Jahre...<br />
vielleicht morgen, ganz wie es sein Glück am<br />
Spieltisch oder die Unehrlichkeit seines Verwalters<br />
will. Wie ich dir es schon sagte —<br />
er weiss nur, was er einst besass, aber nicht,<br />
was er besitzt. Aber noch eines weiss er,»<br />
ich sah, wie sich die Fäuste des alten Soldaten<br />
krampfhaft ballten, «wo er schönen<br />
Weibern nachgehen kann, wahrscheinlich um<br />
in den Armen der Seligkeit eines Tages in<br />
die Tiefe zu sausen.» Tief aufatmend hielt er<br />
inne. «Mit einem Wort, mein Sohn, hänge<br />
dich nicht an ihn, du und niemand. Und<br />
wenn jemals etwas dein Herz bedrückt,» er<br />
legte mir liebevoll die Hand auf die Schulter,<br />
«dann komme zu deinem alten Oberst. Mein<br />
Herz und mein Haus stehen dir offen.»<br />
Eine lange Pause des Stillschweigens lag<br />
zwischen uns. Durch das im Abenddunkel<br />
versunkene Zimmer wandelte der alte Herr,<br />
die Hände auf dem Rücken, auf und ab. Was<br />
ging zwischen diesen beiden Männern vor?<br />
Ich hatte mich erhoben, ich sah, es war für<br />
mich das beste, zu gehen.<br />
«Ich will dich nicht aufhalten,» wandte er<br />
sich noch immer mit nachdenklicher Miene<br />
zu mir, «um so mehr, als ich den Aladär erwarte,<br />
damit unserer musikalische Geheimsitzung<br />
beginnt. Wir wollen die kommende<br />
Woche die Erzsäbet überraschen. Und wenn<br />
du zu Tolnays kommst, dann grüsse sie von<br />
mir und auch ihren Mann, und sage ihr, ich<br />
freue mich schon heute auf den Tag, an dem<br />
ich sie wieder bei mir sehe und sie mir<br />
Sonnenschein ins Haus bringt.» Arm in Arm<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N" 102<br />
nicht auseinandersetzen können. Dagegen<br />
wissen wir, dass es die Vertreter der Eisenbahninteressen<br />
im Rate (und als Mitglied des<br />
Verwaltungsrates der S. B. B. wird man ihn<br />
wohl als solchen ansprechen müssen) bei der<br />
Beratung des Verkehrsgesetzes darauf abgesehen<br />
hatten, das Automobil so viel wie<br />
möglich gegenüber den Bahnen zu benachteiligen<br />
und in seiner Aktions- und Bewegungsfreiheit<br />
einzuschränken. Herr Bratschi,<br />
der Apostel der Eisenbahner, ist dafür ein<br />
leuchtendes Beispiel. Herr Dr. Klöti scheint<br />
nun seinen Eisenbahninteressen ebenfalls noch<br />
ein Zeichen der Zuneigung schuldig zu sein<br />
und beglückt uns mit seinem Postulat. Stellt<br />
man sich dessen Auswirkung in der Praxis<br />
vor, so wird man gleich erkennen, dass es<br />
ad absufdum führt. Das Automobil soll einerseits<br />
stärker belastet und die sich daraus ergebenden<br />
Einnahmen der Bahn überwiesen<br />
werden. Warum? Um die Konkurrenzierung<br />
der Bahn durch das Auto einzuschränken und<br />
die erstere für diesen Wettbewerb, der teilweise<br />
zu ihren Ungunsten ausfällt, zu entschädigen.<br />
Weil also eine Partei in einem<br />
wirtschaftlichen Bewerb sich als die schwächere<br />
ausweist, wird die erfolgreichere dadurch<br />
in ihrer Entwicklung gehemmt, dass<br />
sie zur Unterstützung des weniger erfolgreichen<br />
oder unterliegenden Gegenspielers<br />
herangezogen wird! Die Fabriken X werden<br />
zur Deckung des Defizits bei den Werken Y<br />
herangezogen, da es sich ergeben hat, dass<br />
wegen besserer Bedienung der Kunden durch<br />
X der Absatz bei Y nachgelassen und deren<br />
Profit entsprechend zurückgegangen ist. Also,<br />
so schliesst der in Wirtschaftssachen so weise<br />
Staat, ist nichts so sehr gerechtfertigt, als<br />
dass X der Gruppe Y finanziell hilft!<br />
Es ist bemerkenswert, wie aisgemach der<br />
Appetit nach den Benzinmillionen sich regt<br />
und geltend macht. Die Finanzierung der<br />
Versicherung gegen Strolchenfahrten gab das<br />
Signal dazu. Wir haben schon damals, als<br />
der Vorschlag bekannt wurde, darauf hingewiesen,<br />
dass die zahlenden Motorfahrzeugführer<br />
noch weit bessere Verwendungen für<br />
diese Einnahmen wüssten und dass diese Lösung<br />
nur deshalb angenommen werden<br />
könne, um die Ungerechtigkeit zu vermeiden,<br />
dass die Automobilisten für ein Unrecht<br />
verantwortlich sein sollen, das sie nicht verübt<br />
haben. Wenn Herr Klöti beispielsweise<br />
den Vorschlag gemacht hätte, dass zur Arbeitsbeschaffung<br />
und zur bessern Sicherung<br />
des Verkehrs einige der gefährlichsten Nifaaujiibergänge<br />
mit Subvention aus den Benzinmillionen<br />
beseitigt würden, dann hätte<br />
man sich mit dem Antrag befreunden können,<br />
,weiJ er nicht einseitigen Interessen dient,<br />
niemand wirtschaftlich schädigt und für Eisenbahn<br />
und Auto gleicherweise nützlich gewesen<br />
wäre. Es wird sich aber niemals eine<br />
Mehrheit im Volke finden lassen, welche<br />
eine derartige wirtschaftliche Vergewaltigung<br />
schon we?en ihren Konsequenzen als<br />
Präiudi7,fal] srutheissen könnte, wie sie nun<br />
gegenüber dem Automobil voreesehen ist<br />
und wozu sich eine Pegie mit tüchtiaren Kräften<br />
gefunden hat. deren wahre Absichten<br />
auch die freundlichste Szenerie nicht zu vertuschen<br />
vermag. Es ist eine Allianz geeen<br />
das Automobil, der es reoMzeitie und mit<br />
aller Energie enteesrenrutreten gilt. Sie ist<br />
um so bprlenkliVher als sie die gesnannten<br />
wirtschaftlichen Verhältnisse nur noch mehr<br />
erscW^rf «nd Vomniiziert anstatt. rTass st>Ti<br />
die Kräfte für eine F.ntsmannwne finden. B-<br />
führte er mich zur Tür. «Und sobald mir<br />
etwas Zeit bleibt, sattle ich meinen «Andante<br />
con moto» und reite zu dir hinüber. Der «Andante<br />
con moto» ist nämlich mein Lieblingsschlachtross.<br />
Ausgedienter Tramwayvollblüter,<br />
aber für meine alten Knochen gerade der<br />
richtige. Dann wollen wir...»<br />
Draussen wurden Stimmen laut; mit einem<br />
hastigen Ruck wurde die Tür aufgerissen, und<br />
der Gyuri bäcsi stand im Zimmer. Einen<br />
Augenblick blieb der Vizegespan an der Tür<br />
stehen und verbeugte sich leicht vor denv<br />
Oberst, der den Eintretenden mit erstaunter<br />
Miene anstarrte. Mit einem leichten Lächeln<br />
trat der Vizegespan auf ihn zu und reichte<br />
ihm wortlos die Hand hin, die dieser langsam<br />
und zögernd ergriff. Dann erst wandte sich<br />
der Vizegespan zu mir und nickte mir zu.<br />
Schweigend blickten sich die beiden Männer<br />
an. Ich sah, ich war überflüssig.<br />
Ich fuhr erschreckt zusammen. Jan Szivak<br />
neben mir war aufgestanden und wies, mit<br />
der Hand die Augen beschattend, in die<br />
Ferne. Jetzt erst kam ich zu mir. Ich lag<br />
in der Gluthitze des Hühnerschiessens in<br />
dem kleinen Schattenkreis eines Weidenbusches,<br />
und neben mir stand Jan Szivak.<br />
Ich hatte geträumt.<br />
Mühselig erhob ich mich und blickte in das<br />
grelle, blendende Licht der untergehenden<br />
Sonne, in dem Mückenschwärme tanzten, aber,<br />
wie sehr ich meine Augen auch anstrengte, ich<br />
konnte nichts vernehmen. Nur ein kleines<br />
Staubwölken schien zwischen den Bäumen<br />
der fernen Akazienallee aufzutauchen, aber<br />
in dem flimmernden, zitternden Sonnenglanz<br />
vermochte ich nichts zu unterscheiden.<br />
«Was gibt's?»<br />
Unser Aussenhandel<br />
Im November.<br />
5,17 Millionen Umsatz in Motorfahrzeugen<br />
im November <strong>1931</strong> gegenüber 4,76 Millionen<br />
im November 1930.<br />
Die Einfuhr im vergangenen Monat beläuft<br />
sich auf 723 Stück (602 Stück im November<br />
1930), 792 047 kg (723177), zu einem Wert<br />
von 3 475 769 Fr. (3 547 240). Wir können aus<br />
der Tatsache, dass sich die Stückzahl der<br />
Einfuhr um 121 und das Gewicht um 68 870 kg<br />
vermehrt, der Wert der eingeführten Motorfahrzeuge<br />
sich aber um 71471 Fr. gesenkt<br />
hat, auf eine bemerkenswerte Preisreduktion<br />
schliessen.<br />
Die neun bekannten Zoll-Kategorien des<br />
Motorfahrzeug - Aussenhandels nehmen wie<br />
folgt an der Einfuhr teil:<br />
Motorzwei- und -dreiräder ohne Lederüberzug:<br />
160 §tück (90), 26 064 kg (18 464),<br />
206334 Fr. (146 181). — Motorzwei- und dreiräder<br />
mit Lederüberzug: 5 Stück (2), 1834 kg<br />
(825), 11 726 Fr. (5838). — Automobile und<br />
Chassis im Stückgewicht unter 800 kg: 44<br />
Stück (50), 32 317 kg (36 313), 151327 Fr.<br />
(194 852 Fr.). — Automobile und Chassis im<br />
Stückgewicht zwischen 800 und 1200 kg:<br />
250 Stück (233), 279 008 kg (259 119), 954 515<br />
Franken (986 897). — Automobile und Chassis<br />
im Stückgewicht zwischen 1200 und 1600 kg:<br />
218 Stück (172), 309 790 kg (249 742), 1 309 45G<br />
Franken (1 214 866). — Automobile und Chassis<br />
im Stückgewicht über 1600 kg: 41 Stück<br />
(45), 133 886 kg (143 241), 799 974 Franken<br />
(936 757 Fr.). — Karosserien aller Art für<br />
Automobile: 1344 kg (950), 6354 Fr. (5576);<br />
— Elektrokarren: 0 Stück (1), 0 kg (11490),<br />
0 Fr. (10 362). — Traktoren ohne Karosserie:<br />
5 Stück (9), 7804 kg (13374), 36 089 Fr.<br />
(45 911 Fr.).<br />
Die eingeführten Motorfahrzeuge verteilen<br />
sich auf folgende Herkunftsstaaten: 290 (252)<br />
Automobile und Chassis aus den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika, 121 ,(81) aus Frankreich,<br />
88 (64) aus Deutschland, 46 (87) aus<br />
Italien, 4 (6) aus Grossbritannien, 3 (2) aus<br />
Oesterreich und 1 (8) aus Belgien. Die Gesamtzahl<br />
der eingeführten Motorfahrzeuge<br />
beträgt 553 (500).<br />
Die Ausfuhr unserer Motorfahrzeugindustrie<br />
stellt sich auf 38 (20) Fahrzeuge, in einem<br />
Wert von 1 700 450 Fr. (1 215 295). Die Mehrausfuhr<br />
beziffert sich demnach auf 18 Stück<br />
oder 485 155 Franken.<br />
Verteilt man diese Totalzahlen auf die bekannten<br />
Zoll-Kategorien, so ergibt sich das<br />
nachstehende Bild: Motorzwei-und-dreiräder<br />
ohne Lederüberzug: 2 Stück (10), 4943 kg<br />
(19 015), 52 053 Fr. (169892). — Automobile<br />
und Chassis im Stückgewicht unter 800 kg,<br />
sowie Anlasser und Apparate für die elektrische<br />
Beleuchtung: 11161 kg (14 707),<br />
121120 Fr. (161377). — Automobile und<br />
Chassis im Stückgewicht über 1600 kg: 36<br />
Stück (10), 161 404 kg (106835), 1 437 257 Fr.<br />
(882141 Fr.). — Karosserien aller Art für<br />
Automobile: 0 kg (124), 0 Fr. (1885). — Traktoren<br />
ohne Karosserie: 5149 kg (0), 90 020 Fr.<br />
(0 Fr.).<br />
Wir werden in einer der nächsten Nummern<br />
auf die weitern Details der Aussenhandels-<br />
Ergebnisse des Monats November zurückkommen.<br />
Jt.,r<br />
Aber die Falkenaugen meines Slowaken<br />
sahen weiter.<br />
«Der Gyuri bäcsi.»<br />
4.<br />
Das Staubwölkchen wurde grösser und<br />
grösser... die kleine Silhouette eines Reiters<br />
wurde sichtbar... und nun erkannte auch ich<br />
ihn... der Reiter schwenkte seinen Gaul herum<br />
und trabte über die Felder auf mich zu.<br />
Schon von weitem winkte er mit dem Reitstock.<br />
Zwei Schritte vor mir riss er seinen<br />
Gaul herum, dass die Ackerschollen stoben,<br />
und streckte mir die Hand hin.<br />
«Servus, amice.»<br />
Er zog die Beine aus den Bügeln und Hess<br />
sie schlaff herabhängen, nahm den steifen<br />
schwarzen Hut ab und fuhr sich mit dem<br />
Taschentuch über den nassen Kahlschädel.<br />
«Was sagst du über die Schweinehitze?<br />
Aber gut für Hühnerschiessen. Wie viele?»<br />
«Vierzehn, Gyuri bäcsi.»<br />
«No, was hast du dir gedacht, wie ich gestern<br />
abend zwischen dir und dem alten Dickschädel<br />
ins Zimmer platzte?» Der Vizegespan<br />
lachte über das ganze Gesicht. «Hast du dir<br />
ihn angeschaut? Wie eine Katze, wenn es<br />
donnert.»<br />
«Und warum, Gyuri bäcsi, warum?» fragte<br />
ich neugierig dazwischen.<br />
Die lachende Miene des Vizegespans versteinerte.<br />
«Warum? Das kann ich dir schwer erklären!<br />
Na! Reden wir von etwas anderem.»<br />
«Gyuri bäcsi,» lenkte ich das Gespräch in<br />
eine andere Richtung, «wie ging es in Budapest?»<br />
(Fortsetzung folgt.)
Verkehrserleichterungen an der<br />
schweizerisch-französischen<br />
Grenze.<br />
Aufhebung der provisorischen Visa.<br />
Wie bekannt ist, hat im Frühjahr dieses<br />
Jahres die französische Generalzolldirektion<br />
versuchsweise Erleichterungen in den Visaformahtäten<br />
vorgenommen, die darauf hintendieren<br />
sollten, den Grenzvermerk eventuell<br />
gänzlich aufzuheben. Die französische Handelskammer<br />
für die Schweiz ist dann bei der<br />
Zollverwaltung vorstellig geworden mit dem<br />
Ersuchen, diese Massnahmen zu verallgemeinern<br />
und zu befestigen.<br />
Die Generalzolldirektion hat nach Prüfung<br />
der Sachlage und nach den gemachten Er<br />
fahrungen anerkannt, dass die Aufhebung des<br />
Visas gerechtfertigt sei für Personen der<br />
Nachbarschaft, den Zollbehörden in gutem<br />
Sinne bekannt. Für solche Grenzpassanten<br />
haben die Massnahmen Anwendung auf<br />
Grenzscheine und Identitätsurkunden einerseits,<br />
auf Triptyks, Kautionsquittungen und<br />
Hinterlage-Bestätigungen anderseits.<br />
Die versuchsweise Anwendung dieser Visums-Freiheit<br />
hat sichtliche Vorteile erbracht,<br />
nicht nur dem Touristen, sondern<br />
auch der Zollverwaltung (Vereinfachung von<br />
Grenzverkehr und Grenzdienst), so dass nunmehr<br />
letztere den Entschluss gefasst hat, die<br />
Neuerung vom 1. Januar 1932 weg als definitiv<br />
zu betrachten.<br />
So können auch zukünftig bei den französischen<br />
Zollämtern gut beleumdete, aus der<br />
schweizerischen Nachbarschaft zu vorübergehendem<br />
Aufenthalt nach Frankreich einreisende<br />
Automobilisten die französische<br />
Grenze ohne Zollvisa befahren. Sie sind als<br />
Träger eines Triptyks, einer Kautionsurkunde,<br />
oder einer Hinterlagebescheinigung auf einer<br />
Liste vermerkt, die für jedes Bureau erstellt<br />
wird. Die Einfuhrdokumente für vorübergehenden<br />
Aufenthalt tragen die Anmerkung:<br />
« Personne connue du Service ». Der Grenzfibertritt<br />
kann bei jedem beliebigen Bureau<br />
geschehen, mit Ausnahme des ersten Ein- und<br />
letzten Austritts, der im Bureau zu erfolgen<br />
hat, in dem der Passant persönlich bekannt<br />
ist.<br />
Die französische Handelskammer erteilt an<br />
Interessenten jegliche weiteren Auskünfte.<br />
Jlu<br />
102 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUfc<br />
3<br />
>n Kan4«»n«»n<br />
Zulassung der quadratischen Kontrollschilder<br />
im Kanton Schaifhausen. Die Polizeidirektion<br />
des Kantons Schaffhausen hat auf<br />
Antrag des Automobilexperten verfügt, dass<br />
die kantonale Motorfahrzeugkontrolle in Zukunft<br />
auch quadratische Rückschilder abgeben<br />
könne. Sie begründet diesen Entschluss<br />
wie folgt:<br />
« Wir haben festgestellt, dass das Automobilkonkordat<br />
keine Bestimmungen über die Dimensionen<br />
der Kontrollschilder von Motorfahrzeugen enthält;<br />
dass in Deutschland und Frankreich für das auf<br />
der Rückseite eines Motorwagens anzubringende<br />
Kennzeichen sowohl die quadratische als die rechteckige,<br />
früher in der Schweiz einzig übliche Form<br />
zulässig ist; dass die vom Auslande bezogenen Automobile<br />
neuerdings zu einem grossen Teil mit einer<br />
Grundplatte oder mit Stützen ausgerüstet sind, die<br />
sich für die Montage quadratischer, nicht aber rechteckiger<br />
Kontrollschilder eignon; dass, besonders bei<br />
Personenautotnobilen mit rückwärtigem Koffer, die<br />
Anbringung eines rechteckigen Kontrollschildes gelegentlich<br />
mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden<br />
ist; dass demgemäss in Automobilistenkreisen<br />
ein begründetes Interesse an der Zulassung quadratischer<br />
Kontrollschilder vorhanden ist. und dass acht<br />
schweizerische Kantone das Beispiel unserer Nachbarstaaten<br />
befolgt haben, indem sie entweder auf<br />
Wunsch auch quadratische Kontrollschilder abgeben<br />
oder aber eine entsprechende Zusammensetzung<br />
zerschnittener Kontrolltafeln zulassen.»<br />
Die neue Schilderform zeigt im obern Teil<br />
des Quadrates die vierstellige Ziffer und darunter<br />
in gleicher Höhe das Schweizerwappen,<br />
den Buchstaben, der zur Kontrollziffer gehört<br />
und rechts das Kantonswappen. Erfahrungsgemäss<br />
ist die obere Fläche des Nummern<br />
Schildes, d. h. in diesem Falle die Ziffer, besser<br />
beleuchtet und daher bei Nacht auch besser<br />
leserlich. Die Verschmutzung stuft sich<br />
von unten nach oben ab, so dass auf jeden<br />
Fall die Zahl, bei der übrigens zwischen der<br />
zweiten und -dritten Ziffer von links ein<br />
Zwischenraum eingeschaltet ist, besser zu erkennen<br />
ist. Die Dimension der neuen Schilder<br />
ist nach dem Beispiel des Kantons Bern und<br />
in Anlehnung an die deutschen Schilder auf<br />
280 X 280 mm festgesetzt worden. Der Erlass<br />
verdient die Anerkennung der Autofahrer,<br />
lt.<br />
Eine Bachtelstrasse. Auch der weitherum<br />
bekannte Aussichtspunkt des Zürcher Oberlandes,<br />
der 1199 m hohe Bachtel, soll eine<br />
Autostrasse erhalten. Der Verband der Verkehrsvereine<br />
des Zürcher Oberlandes hat in<br />
Verbindung mit der Bachtelgenossenschaft<br />
das Projekt eingehend diskutiert und sich an<br />
die Gemeinderäte von Hinwil und Wald gewandt,<br />
damit dieselben, in Verbindung mit<br />
dem kantonalen Meliorationsamt, möglichst<br />
bald den Ausbau der Strasse als Notstandsarbeit<br />
zur Beschäftigung Arbeitsloser in Angriff<br />
nehme.<br />
Die Strasse, die natürlich in land- wie forstwirtschaftlicher<br />
Beziehung Bedeutung hat,<br />
dürfte sich wohl in erster Linie als Touristik-<br />
Route entwickeln. Wenn das heutige Bachtelsträsschen<br />
ausgebaut und zur Automobilstrasse<br />
geworden ist, dann wird der markante<br />
Aussichtspunkt des Zürcher Oberlandes lebhaften<br />
Besuch durch die schweizerischen<br />
Automobilisten erhalten. Wenn auch jetzt<br />
schon Stimmen laut werden, dass dadurch<br />
dieser schöne Ausflugspunkt für die Fussgänger<br />
viel an Reiz verliere, so ist einzuwenden,<br />
dass durch Schaffung von Spazierwegen<br />
auch der Fussgänger wie bis anhin seinen<br />
Genuss an einer Bachtelwanderung haben<br />
wird.<br />
Lr.<br />
AUSLAND<br />
Die monatliche Autosteuer für Deutschland.<br />
Die katastrophale Zunahme der Abmeldungen<br />
von Kraftfahrzeugen — über die saisonmässig<br />
bedingte «Einwinterung» der Kraftfahrzeuge<br />
hinaus haben zahlreiche Besitzer wegen der<br />
immer noch verlangten Steuervorauszahlungen<br />
auf mindestens ein Vierteljahr gezwungenermassen<br />
ihr Fahrzeug aus dem Betrieb<br />
genommen — in Verbindung mit Vorstellungen<br />
der grossen Kraftfahrerverbände, hat den<br />
Reichsverkehrsminister veranlasst, die monatliche<br />
Ratenzahlung der Automobilsteuer zu<br />
erwägen. Nachdem schon vor einiger Zeit<br />
dem Reichsfinanzminister ein vom Verkehrsministerium<br />
ausgearbeiteter Vorschlag unterbreitet<br />
wurde, hat jetzt der Finanzminister<br />
nach Prüfung der Unterlagen dem Verkehrsministeriura<br />
von seiner grundsätzlichen Zustimmung<br />
zur monatlichen Zahlung der Kraftfahrzeugsteuer<br />
Kenntnis gegeben. Es ist daher<br />
in kürzester Frist damit zu rechnen, dass<br />
den Finanzämtern, welche die Steuer erheben,<br />
chnellstens entsprechende Weisung gegeben<br />
wird. Wir kommen in nächster Nummer auf<br />
die in prinzipieller Hinsicht bedeutende Steuermassnahme<br />
zurück. B.<br />
Ausstellungen<br />
Keine Frühjahrs-Automobiiausstellung in<br />
Berlin. Man erwartete von Anfang an, dass<br />
bei den jetzigen wirtschaftlichen Umständen<br />
in Deutschland mit einer Automobilausstellung<br />
im Frühjahr 1932 in Berlin kaum gerechnet<br />
werden dürfe. Nun wird auch bekannt,<br />
dass der im Frühjahr dieses Jahres<br />
rstmals angesteHe Versuch einer Frühjahrsausstellung<br />
in Berlin keine Wiederholung finden<br />
wird. x.<br />
Sa»<br />
«h«<br />
Die neue Kategorie<br />
der Amateurfahrer in Italien.<br />
Wir haben schon in verschiedenen Artikeln<br />
auf die Neuschaffung einer Kategorie der<br />
Amateure («dilettanti») in Italien hingewiesen,<br />
die in der anfangs dieses Monats stattfindenden<br />
Sitzung der italienischen Sportkommission<br />
des R. A. C. I. genehmigt wurde. Da die<br />
Amateurfrage im Automobilsport auch in verschiedenen<br />
andern Ländern aktuell ist und<br />
nicht zuletzt auch in der Schweiz seit einiger<br />
Zeit Anlass zu Diskussionen gibt, mögen die<br />
neuen italienischen Bestimmungen interessieren,<br />
die die Amateurfahrer genau definieren.<br />
Als solche gelten in Italien alle Inhaber<br />
nationaler oder internationaler Lizenzen, die<br />
den folgenden Bestimmungen entsprechen:<br />
1. Fahrer, die nicht unter irgend einem Titel<br />
im Dienste einer Automobil- oder Motorradfirma,<br />
von Markenvertretern, Garagen<br />
etc. standen oder stehen;<br />
2. Fahrer, die nie den bezahlten Beruf eines<br />
Automobilführers ausgeübt haben oder<br />
ausüben;<br />
3. Fahrer, die nie eine Vergütung für ihre<br />
Teilnahme an autosportlichen Veranstaltungen<br />
erhalten haben oder erhalten;<br />
4. Fahrer, die nie auf Rechnung von Automobilfirmen,<br />
Verkaufsagenten, Vertretern<br />
oder Rennställen an Rennen teilnahmen<br />
oder teilnehmen;<br />
5. Fahrer, die im gegenwärtigen Zeitpunkte<br />
keinerlei wirtschaftliche oder industrielle<br />
Beziehungen mit den Automobil- und<br />
Motorradfirmen haben.<br />
Dies die Definition des italienischen «Amateurs».<br />
Die italienische Sportkommission<br />
glaubt nun, dass alle die Fahrer, die aus reiner<br />
Freude an der sportlichen Betätigung sich<br />
für den Autosport interessieren, sich in grosser<br />
Zahl in die Kategorie der Amateure als<br />
Konkurrenten aufnehmen lassen werden. Man<br />
darf so auf die Resultate der italienischen<br />
Amateurmeisterschaften 1932 gespannt sein.<br />
Es bleibt wohl fraglich, ob bei den gegenwärtigen<br />
wirtschaftlichen Umständen die<br />
Sportfreunde unter mehr oder weniger grossen<br />
Kosten einen idealen Sport betreiben wollen,<br />
bei dem sie keinerlei Anspruch auf eine<br />
Wiedereinholung ihrer Auslagen auf diese<br />
oder jene Art hegen dürfen. Das italienische<br />
Experiment wird zeigen, ob die ideale Freude<br />
am Sport über die materiellen Bedenken<br />
siegt. Begreiflich ist es wohl, dass nicht alle<br />
Sportkreise in Italien von dieser Lösung vollauf<br />
befriedigt sind. Wir haben auch bereits<br />
darauf hingewiesen, dass sich in Frankreich,<br />
das ebenfalls eine Neuregelung der Fahrereinteilung<br />
vornehmen will, eine mehr oder<br />
weniger deutliche Opposition gegen die italienische<br />
Lösung bemerkbar macht. Das<br />
«Auto» schreibt, dass es überzeugt sei davon,<br />
dass sich in Frankreich niemals Fahrer dazu<br />
bereit finden würden, in einer dem italienischen<br />
Muster entsprechenden französischen<br />
Kategorie der Amateure unter den geschilderten<br />
Umständen zu starten. In der Schweiz<br />
wird man ebenfalls mit grossem Interesse<br />
dem Ausgang der italienischen Amateur-<br />
Meisterschaften im nächsten Jahr entgegensehen,<br />
da man unter Umständen von deren<br />
Ergebnissen wertvolle Fingerzeige ableiten<br />
kann.<br />
mb.<br />
Wettfahrt zwischen Auto und Flugzeug.<br />
Im Rahmen eines grossaufgezogenen, kürzlich<br />
stattgefundenen Meetings auf dem neugeschaffenen,<br />
hervorragenden Littorio-Autodrom<br />
in Rom fand auch ein Wettkampf zwischen<br />
Flugzeug, Motorrad und Automobil<br />
statt Den Kampf zwischen dem bekannten<br />
römischen Motorradrennfahrer Taruffi auf<br />
Norton und einem Flugzeug endete mit dem<br />
Sieg Taruffis, der mit einer Sekunde Vorsprung<br />
das Duell beenden konnte. Weniger<br />
glücklich erging es Nuvolari auf Alfa Romeo<br />
Fussgänger regeln den Verkehr selbst! In zahn<br />
reichen Strassen von Paris sind neuerdings Verkehrsampeln<br />
angebracht worden, die je nach Bed:trf<br />
von den Fussgängern selbst eingeschaltet werden<br />
können, um die Ueberquerung der Strasse zu<br />
ermöglichen, unser Bild zeigt zwei kleine Knirpse,<br />
die das Haltesignal einschalten, um auf dio anders<br />
Strassenseite gelangen zu können.<br />
(Photo Keystone.)<br />
im Zweikampf mit einem Flugzeug. Er musste<br />
sich geschlagen geben, allerdings mit dem<br />
sehr kleinen Unterschied von 2 /s Sekunden!<br />
Die Konkurrenten hatten fünfmal die Rundstrecke<br />
des Autodroms zurückzulegen (total<br />
18,5 km). mb.<br />
Fred Schneider Gewinner der amerikanischen<br />
Automobil-Meisterschaft Die Sport«<br />
kommission der American Automobil Association<br />
proklamierte den Sieger des Grossen,<br />
Preises von Indianapolis <strong>1931</strong> als Gewinner<br />
der diesjährigen amerikanischen Automobilmeisterschaft.<br />
Nach Schneider folgen im<br />
Klassement als Zweite ex aequo Fred Frame<br />
und Ralph Hepburn. x.<br />
Dreyfus bleibt bei Maserati. Der französische<br />
Rennfahrer Dreyfus, der dieses Jahr bekanntlich<br />
auf Maserati die Saison bestritt,<br />
wird auch 1932 bei dem Bologneser Konstrukteur<br />
als Equipenfahrer verbleiben. Dreyfus<br />
wird zusammen mit E. Maserati, dem<br />
Bruder des Konstrukteurs, und Fagioli die<br />
wichtigsten in- umd ausländischen Rennen<br />
des nächsten Jahres bestreiten. bo.<br />
Die Projekte Etancellns. Philippe Etancelin.<br />
wohl einer der befähigtsten und besten<br />
Einzelfahrer, der schon verschiedene grosse<br />
Siege eingeheimst hat, beabsichtigt, die<br />
Sportsaison 1932 noch einmal auf Alfa Romeo<br />
zu bestreiten, nachher will er vom<br />
Schauplatz des internationalen Rennsportes<br />
abtreten. x.
MOTOR OIL<br />
das Oel mit der Kanne<br />
AUTOMOBIL-REVUE. - W 102<br />
Un radiateur qui eelate<br />
signifie danger et reparations onereuses<br />
"Dar les ntrits les plus froides, dans nn garage non caauffö, votre radiateur<br />
n'eclatera pas si vous emp£chez l'eau de geler. Versez une seule<br />
PRESTONE, et, de toute la saison froide, TOI» n'aurez plus la preoecupation de<br />
vidanger votre radiateur. PRESTONE sera li pour ic proteger.<br />
fois<br />
¥•***<br />
höchste Schmierkraft<br />
rassiger Antrieb<br />
ERNST HÜRLIMANN, WÄDENSWIL<br />
ABTEILUNG OELE UND BENZINE<br />
Auch Ihnen kann so etwas<br />
passieren!<br />
Drum fahren Sie nicht Ohne;.<br />
sondern<br />
olidoSLcherhdtsgßas, Schaffhausen/<br />
Unser<br />
TELEFON NS 224O<br />
splitterfreies Auto - Sicherheitsglas<br />
Ist gut, billig u. schnell erhältlich Rüsten Sie Ihren Wagen damit aus,<br />
bevor Sie durch einen Unfall hässliche Schnittwunden oder schwere<br />
Verletzungen erlitten haben.<br />
Vertretung und Lager:<br />
Alfred Giesbrecht & Co., Bern-Kirchenfeld, Helvetlastrasse 17<br />
d. Müller-Daley, Biel, Freiburgstrasse 49<br />
Adolf Lang, mech. Glaserei, Kurzrickenbach bei Kreuzungen<br />
Wo keine Vertretung, bei Auto-Sicherheitsglas Schaff hausen anfragen<br />
«.W IM A.<br />
Un peu de soins tout<br />
de suite 6vite des<br />
reparations plus tard,<br />
Une seule application<br />
de Prestone suffit<br />
pour tout l'hiver.<br />
PRESTONE A 10 POINTS DE<br />
SÜPfiR<br />
1. Protection integrale. — 2. Ne bout jamais. — 3. N'ahime<br />
pas les conduites de refroidissement. — 4. N'echauffe pas les<br />
moteurs. — 5. Fluide aux basses temperatures. — 6. N'attaque<br />
ni peinture, ni vernis, ni laque. — 7. Iuinflammable. —<br />
8. Inodore. — 9. Economiqne (une application pour tout<br />
l'hiver). — 10. Anti-rouille.<br />
Prestone<br />
pour la preparation du liquide<br />
ANTI-GEL RATIONNEL<br />
Fabrique par la Carbide et Carbon Chemicals Corporation,<br />
filiale de l'Union Carbide et Carbon Corporation, New-York<br />
FABRIQUE SUISSE D'EXPLOSIFS, S.A., DOTTIKON, (ARGOVIE)<br />
OR<br />
Tt<br />
TANK-ANLA6EN<br />
(EIGENER KESSELBAU)<br />
ffrr<br />
rrrr<br />
LEHMANN&CIE<br />
vorm<br />
ZOFINGEN<br />
GALLEN-BERN-LUZERN<br />
BASEL<br />
P«likanstr.9, ZÜRICH, TeL 32.962- ST. GALLEN, T« 1.52.91<br />
Acfa&fy pe&>&&^*><br />
7. XII. 31.<br />
Da ich das betr. Auto gleich<br />
nach Erscheinen der ersten<br />
Annonce verkaufen konnte,<br />
bin ich nicht mehr genötigt,<br />
das Inserat nochmals einrücken<br />
zu lassen. M.A.<br />
Wollen 81« Ihren Wagen verkaufen,<br />
oder wünschen Sie einen solchen<br />
anzuschaffen, lassen Sie dafür<br />
eine kleine Anzeige in der Automobil-Revue<br />
erscheinen!<br />
Administration der Automobil-Revue<br />
Chef-mecanicien<br />
Un garage de Lugano chercheun MECANICIEN<br />
POUR AUTOMOBILES, ayant une longue exp
N° 102 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Wirtschaft im Ausland<br />
Vom internationalen<br />
Treibstoffhandel.<br />
Im Rahmen einer grossen EinzelhandelsenquSte<br />
hat das amerikanische Zensusbureau<br />
in Washington eine eingehende<br />
Untersuchung des amerikanischen Benzingeschäftes<br />
unternommen und über den<br />
Umfang des- inländischen Treibstoffhandels<br />
interessante Angaben veröffentlicht.<br />
Der Treibstoffhandel in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika ist auf ein Netz von<br />
rund 120 000 einzelnen Tankstellen aufgebaut,<br />
die zusammen im Jahre 1929 einen<br />
Jahresumsatz von 1,88 Milliarden Dollar<br />
erzielten. Von diesem Umsatz entfallen<br />
etwa zwei Drittel auf unabhängige Einzeltankstellen,<br />
deren Zahl sich auf rund<br />
90 000 beläuft. Im Durchschnitt verzeichnet<br />
eine Pumpe einen Jahresabsatz von<br />
rund 14 000 Dollar oder ca. 60 000 Fr. Die<br />
Benzinfirmen mit mehr oder weniger ausgebautem<br />
eigenen Tankstellennetz beherrschen<br />
das restliche Drittel des inländischen<br />
Treibstoffhandels. In USA. bestehen<br />
insgesamt 864 Tankstellennetze mit 30 050<br />
einzelnen Zapfstellen und einem Jahresumsatz<br />
von 629 Mill. Dollar. Davon haben<br />
770 Netze mit 6953 Tankstellen und einem<br />
Umsatz von 187,4 Mill. rein lokale Bedeutung<br />
und 83 Netze mit 15 585 Tankstellen<br />
und einem Umsatz von 310,1 Mill. Dollar<br />
regionale Bedeutung, während 11 weitere<br />
Netze mit 7512 Zapfstellen und einem Jahresumsatz<br />
von 13l5 Mill. Dollar über das<br />
ganze amerikanische Territorium ausgedehnt<br />
sind. Unter den Tankstellennetzen<br />
nehmen naturgemäss die eigentlichen<br />
Grossbetriebe eine überragende Stellung<br />
ein. Die in der Union vorhandenen 14<br />
Grossunternehmen mit einem Netz von<br />
500 Zapfstellen aufwärts besitzen insgesamt<br />
15 886 Tankstellen und kontrollieren<br />
damit ungefähr den achten Teil des gesamten<br />
inländischen Zapfstellennetzes.<br />
Der Jahresumsatz dieser 14 Grossbetriebe<br />
beträgt 308,2 Mill. Dollar und entspricht<br />
somit annähernd der Hälfte des Umsatzes<br />
sämtlicher eigentlichen Tankstellennetze<br />
und einem Sechstel des gesamten Umsatzes<br />
im amerikanischen Treibstoffhandel.<br />
In der dritten Novemberwoche haben<br />
die von den amerikanischen Petroleumraffinerien<br />
eingelagerten Benzinvorräte eine<br />
Abnahme um 28,6 Mill. auf 5070,7 Mill.<br />
Liter erfahren. Durch diese rückläufige<br />
Entwicklung wird der seit anfangs Oktober<br />
anhaltende Wiederanstieg der amerikanischen<br />
Benzinbestände unterbrochen,<br />
der in einer Periode von fünf Wochen<br />
eine Vorratszunahme um 270,75 Mill. Liter<br />
oder rund 6 % zur Folge hatte.<br />
Seit etwa zwei Monaten hat die Rohölgewinnung<br />
der Vereinigten Staaten, abgesehen<br />
von kleinern unbedeutenden Schwankungen,<br />
eine konstante Steigerung aufzuweisen.<br />
In der dritten Növemberwoche<br />
belief sich die Erdölausbeute im Durchschnitt<br />
auf rund 2,46 Mill. Fass pro Tag,<br />
gegen 12,16 Mill. Fass in der Parallelwoche<br />
des Septembers.<br />
Die amerikanische Petroleumindustrie<br />
hat in diesem Jahre enorme Verluste erlitten.<br />
Die bisher veröffentlichten Abschlüsse<br />
von 12 Petroleumgesellschaften,<br />
unter denen nicht weniger als 9 mit Verlusten<br />
gearbeitet haben, ergeben per Saldo<br />
für die ersten drei Vierteljahre der laufenden<br />
Berichtsperiode ein Defizit von<br />
32,8 Mill. Dollar. Im entsprechenden Zeitabschnitt<br />
des vergangenen Jahres hatten<br />
dagegen diese 12 Petroleumkonzerne einen<br />
Reingewinn von zusammen 71 Mill. Dollar<br />
und in den ersten drei Quartalen 1929<br />
sogar einen solchen von 120,4 Mill. Dollar<br />
zu verzeichnen.<br />
Die rückläufige Bewegung in Deutschlands<br />
Mineralöleinfuhr hat auch im Monat<br />
Oktober angehalten. In fast sämtlichen<br />
Erdölprodukten war eine mehr oder<br />
minder starke Importschrumpfung festzustellen.<br />
In den ersten 10 Monaten des laufenden<br />
Jahres belief sich die Gesamteinfuhr<br />
an Mineralölen aller Art auf 2 528 765<br />
Tonnen, gegen 8 076368 t in der entsprechenden<br />
Periode des Vorjahres. Mengenmassig<br />
stellt sich somit die Abnahme auf<br />
18,2 %. Bedeutend stärker haben sich im<br />
Zusammenhang mit der rückläufigen<br />
Preisentwicklung auf dem Weltpetroleummarkt<br />
die Einfuhrwerte verringert, und<br />
zwar in der Vergleichsperiode um 39 %.<br />
In der Zeit vom Januar bis Oktober <strong>1931</strong><br />
stellen sie sich auf 234,3 Mill. RM, gegen<br />
383,9 MilL RM in der entsprechenden<br />
Spanne des Vorjahres.<br />
Nur zum kleinsten Teil ist die Verringerung<br />
des Oelimportes nach Deutschland<br />
auf die zunehmende Iniandproduktion zurückzuführen.<br />
Nennenswert höher fällt in<br />
<strong>1931</strong> lediglich die Erzeugung von synthetischem<br />
Benzin auf, bei der das Mehr<br />
etwa 20 000 bis 25 000 t ausmacht. Die Ausbeute<br />
an sonstigen Erdölprodukten dürfte<br />
indessen nur unwesentlich gestiegen sein.<br />
Der verkleinerte Einfuhrbedarf ergibt<br />
sich somit fast ausschliesslich auf Grund<br />
des schwächern Verbrauches.<br />
Wenigen ist es bekannt, dass die Streitigkeiten<br />
in der Mandschurei die Petroleumversorgung<br />
Japans insofern bedrohen,<br />
als eine Hilfeleistung für China durch die<br />
Sowjetunion Japan eine der wichtigsten<br />
Petroleumbezugsquellen sperren würde.<br />
Japan ist in der Deckung seines Petroleumbedarfes<br />
von den Bohrkonzessionen<br />
auf der Insel Sachalin abhängig, die sich<br />
auf sowjetrussischem Territorium befindet.<br />
In Nord-Sachalin begannen die Japaner<br />
im Jahre 1926 nach Petroleum zu<br />
bohren. Die Produktion steigerte sich von<br />
28 000 t im Jahre 1926-27 .auf 193 000 im<br />
Jahre 1930-31 und soll bis 1935 auf jährlich<br />
400 000 t erhöht werden. Der bei weitem<br />
wichtigste Abnehmer für das Erdöl aus<br />
Sachalin ist die japanische Marine, so<br />
dass ein Stocken der Belieferung für die<br />
Fortführung des Krieges sehr unangenehme<br />
Konsequenzen hätte, zumal die<br />
Trustfirmen es sich überlegen dürften, ob<br />
sie bereit sind, in die Lücke zu springen.<br />
Japan ist auch, abgesehen von seinen eigenen<br />
Konzessionen auf Sachalin, in seinem<br />
Petroleumimport in hohem Masse<br />
vcn der Sowjetunion abhängig, die im<br />
Rahmen des Fünf jahresplanes im fernen<br />
Osten ein neues Erdölgebiet aufzubauen<br />
beginnt» Der russische Trust «Sachalin<br />
Neft», der 1927 die Bohrungen aufgenommen<br />
hat, dürfte heute bereits über eine<br />
Jahresproduktion von 200 000 t verfügen,<br />
die bis 1935 auf 1 MilL t gesteigert werden<br />
soll. Durch die im Bau befindliche Grossraffinerie<br />
in Chabarowsk wird die russische<br />
Erdölproduktion im fernen Osten<br />
eine noch grössere Bedeutung erlangen.<br />
Die japanische Eigenproduktion von rund<br />
265 000 t jährlich ist vollkommen unzureichend<br />
für die Deckung des beinahe 2 Mill.<br />
Tonnen betragenden Selbstbedarfes und<br />
ist wohl kaum noch weiter ausbaufähig.<br />
Auch die Produktion auf Formosa, die<br />
1930 eine Höhe von 51000 t erreichte, kann<br />
nur einen Bruchteil des japanischen Petroleumbe<br />
larfes befriedigen. Wy.<br />
Wiederbelebung der amerikanischen Automobilindustrie.<br />
Nach den neuesten Industrieberichten<br />
verharrt die amerik. Automobilproduktion<br />
immer noch auf dem in der letzten<br />
Zeit beobachteten ausserordentlich tiefen<br />
Niveau. In der dritten Novemberwoche sind<br />
total nur 8700 Personen- und Lastwagen<br />
hergestellt worden, gegen 9200 Einheiten in<br />
der Vorwoche und 42,900 Stück in der Parallelperiode<br />
des Vorjahres. Mit insgesamt<br />
26,500 produzierten Automobilen hat die<br />
Produktion in den ersten drei Novemberwochen<br />
einen Rückgang um 91,300 Wagen<br />
oder um fast 80 Prozent gegenüber der gleichen<br />
Zeit des Vorjahres aufzuweisen. In<br />
Fachkreisen rechnet man für die nächste Zeit<br />
mit einem wesentlichen Wiederaufstieg der<br />
Automobilproduktion. Darauf deuten bereits<br />
verschiedene aus den amerikanischen Automobil-Produktionszentren<br />
eingehende Berichte<br />
über umfangreiche Wiedereinsteilim?<br />
von Arbeitskräften hin. Es soll namentlich<br />
in Detroit, der wichtigsten Produktionsstätte<br />
dieses Industriezweiges, in letzter Zeit eine<br />
erhebliche Besserung im Beschäftigungsgrad<br />
zu verzeichnen sein. Wy.<br />
Der Automarkt In China. In China wird<br />
geeenwärtis: die Zahl der Motorfahrzeuge<br />
auf rund 36,000 geschätzt. Nach einer Statistik<br />
auf Ende 1929 zählt man dort 14,590<br />
Personenwagen. 4983 Lastwagen. 6242 Autobusse,<br />
über 2000 Motorräder, jedoch nur 92<br />
Traktoren. 64 Prozent dieser Motorfahrzeuge<br />
waren auf die 8 grössten Städte verteilt.<br />
In Shanghai registrierte man am 1. Januar<br />
1930 a'lein 12.380 Motorfahrzeuge, was<br />
rund 30 Prozent des chinesischen Gesamtbestandes<br />
darstellt Innerhalb der letzten 5<br />
Tahre erhöhte sich der Bestand der Motorfahrzeuge<br />
um 250 Prozent. It.<br />
20 Jahre Chevrolet. Im November hat die<br />
Chpvroiet-Mntor-Co. ihr 20iährieres Bestehen<br />
in Flirrt (Michigan 1 ) beeraneen. Die Unternehmung<br />
wurde im November 1911 in Detroit<br />
durch Louis Chevrolet ins Leben gerufen.<br />
Schon zwei Tahre darauf wurde das Hauptwerk<br />
nach Flirrt verlebt Heute verfugt die<br />
npsHlschaft f'ber rund 20 grosse Fabrik- und<br />
Monta?panlagen. S»tt der Gründung hat die<br />
Unternehmung 8 Millionen Fahrzeuge hergestellt.<br />
Auf schlüpfrigen Landstrassen fährt man<br />
vielfach besser ganz am Rand oder gar vollends<br />
in der Strassenschale, da hier die Gleitsicherheit<br />
meist grösser ist.<br />
DIE ENGLISCHE<br />
HUMBER-AUTOMOBIL-FABRIK<br />
GIBT IHR JAHRESPROGRAMM<br />
Trotz schwierigen Handelsverhältnissen<br />
haben die Verkäufe der HUMBER-Automobile<br />
im Jahre <strong>1931</strong> in sämtlichen Absatzgebieten<br />
beträchtlich zugenommen.<br />
Die Fabrikation der HUMBER bestand<br />
in den Jahren 1929, 1930 und <strong>1931</strong> aus<br />
2 Modellen, erstens der SNIPE als Vierplätzer<br />
und der PULLMAN als Sechsplätzer<br />
in verschiedenen Ausführungen.<br />
PRO 1932 BEKANNT<br />
Grundsätzlich wird auch das Jahr 1932<br />
keine Aenderungen an Form und Konstruktion<br />
bringen, wenn auch besondere Wünsche<br />
der Tit. Kundschaft, sowie der verschiedenen<br />
ausländischen Vertreter und<br />
Vertriebsagenten zunutze genommen und<br />
an den neuen Modellen 1932 zahlreiche<br />
Verbesserungen vorgenommen wurden.<br />
Es bleibt der Plan, für das Jahr 1932<br />
den HUMBER-Wagen als feinen englischen<br />
Qualitätswagen mittleren Preises weiter<br />
zu führen und mit den neuen Modellen<br />
den Qualitätsgrad, welcher den HUMBER-<br />
Automobilen Weltruf verschaffte, beizubehalten,<br />
obwohl die Fabrik auf einzelnen<br />
Ausführungen die Preise entsprechend<br />
ermässigt hat.<br />
Was den Wagenaufbau betrifft, sind alle<br />
bisherigen guten HUMBER Eigenschaften<br />
übertroffen worden. Beim 4-Plätzer SNIPE<br />
sind die allgemeinen Karosserielinien unverändert<br />
geblieben, dagegen sind die Pullman-Modelle<br />
gänzlich neu gebaut worden.<br />
Diese Karosserie mit ihren neuen, besseren<br />
Linien, ihrer Vollendung und ihrer besonders<br />
reichen Ausrüstung macht aus dem<br />
„PULLMAN" einen luxuriösen Wagen,<br />
wie er dem Automobilisten noch nie auch<br />
nur annähernd zu seinem Preise angeboten<br />
worden ist.<br />
Der Wagen wird denjenigen Personen<br />
unter dem automobilfahrenden Publikum<br />
sehr zusagen, welche gewohnt waren, teure<br />
Wagen zu besitzen und obwohl sie gewillt<br />
sind, Sparsamkeit zu üben, doch noch auf<br />
erster Qualität und Ausschliesslichkeit<br />
bestehen.<br />
Auch hinsichtlich Farben haben wir<br />
für das neue Jahr eine reichere Auswahl,<br />
speziell hellere Farben vorgesehen.<br />
HUMBER wird also auch im Jahre 1932<br />
ein preiswerter, lebenskräftiger und<br />
schöner Wagen sein, dessen Ankauf<br />
lange Jahre nie bereut werden wird.<br />
DIREKTE FAB R I K-IMPO RTEURE FÜR DIE SCHWEIZ:<br />
H. SCHMIDT & CO., BERN BAUNIBERGER & FORSTER, ZÜRICH<br />
Belpstrasse 30b AUTOMOBILE Telephon Bollwerk 32.33 Löwenstrasse 17 AUTOMOBILE Telephon 56.848 u.56.849<br />
4/5-PI., 6 Zyl.<br />
PACKARD<br />
Club-Sedan<br />
Modell 1927<br />
In Grd -Luxe-Ausführung.<br />
mit Koffer, maschineller<br />
und äusserlieher Zustand<br />
absolut wie neu, noch in<br />
Originallaekierung, zweite<br />
Garnitur Pneus, wird umstände<br />
halber z Preise v.<br />
Fr. 4500.—9875<br />
abgegeb., Neupreis 24 000.-<br />
H. Kessler, Feldeggstr. 88.<br />
ZDrlch 8. Teleph. 28.122,<br />
ausser Geschäftsz. 25.492.<br />
MONDIA<br />
U N D- KERZE<br />
Umständehalber zu verkaufen<br />
zu sehr niedrigem Preise ein<br />
AUTOMOBIL<br />
Marke LANCIA<br />
25 PS. Befindet sich in sehr gutem Zustande, mit<br />
neuen Kolben ausgerüstet. Allwetter-Karosserie<br />
Gangloff. Der Wagen ist äusserst stark und solid,<br />
würde sich sehr gut eignen für Garagen. Eventuell<br />
würde, wenn möglich, ein geschlossener Zwelplätzer<br />
an Zahlung genommen.<br />
Offerten erbeten an H. Schmutz, Froibur^Mv i 2-Vi<br />
Bern-Holllaen. -524;«<br />
AMILCAR<br />
Sport<br />
Zweiplätzer, 7 PS, in prima<br />
Zustand, billig abzugeben.<br />
8655<br />
Offerten unter Chiffre<br />
11819 an die<br />
Automobil-Revue. Bern<br />
y<br />
5-PLATZER<br />
HUPMOBILE<br />
Limousine 9254<br />
16 Steuer-PS, vollständig<br />
ausgerüstet. 6 Fenster, 4<br />
Türen, sehr eut erhalten.<br />
Fr. 4800.—<br />
Mercedes-Benz-Automohi\<br />
AG.. Zürich. Hadpner<br />
•a*he 119 Tel 51 693<br />
OAKLANO "9<br />
eleganter, rassiger Zweiplätzer-Sportwagen<br />
mit<br />
Sitzen im Rennspitz. Motor<br />
6 Zyl.. 15 Steuer-PS,<br />
ist preiswert abzugeben,<br />
ev Tausch gegen Ford- od<br />
Chevrolet-Personen- oder<br />
Lastwagen. Garage Scheiwiller,<br />
Florastrasse 56.<br />
Zürich 7.. 52317<br />
Zu verkaufen<br />
Gitroen<br />
Limousine<br />
1927, 27 000 km gefahren,<br />
ausgezeichneter Zustand,<br />
Fr. 1600.--. 52416<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
Z 2137 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
TAUSCH!<br />
Generalrevfdierter<br />
SPA-LASTWAGEN<br />
2H—3 Tonnen Ladegewicht, mit neu eingebautem<br />
Wirzkipper. wird zu vertauschen gesucht gegen<br />
5 T. SAURER, BERNA, ev. F. B. W., gegen entsprehende<br />
Aufzahlung<br />
Offerten unter Chiffre 52420 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu kaufen gesucht<br />
neuerer, geschlossener<br />
LUXUSWAGEN<br />
Zu kaufen<br />
gesucht<br />
1 AUTO<br />
Limousine<br />
4rtürig, nicht unter Modell<br />
1929. An Zahlung müssten<br />
1—2 Occasionswagen genommen<br />
werden Offerten<br />
an Aug. Maurer, Aarburg.<br />
Tel. 76. 52335 II<br />
JT Zu verkaufen<br />
Benz-Gaggenau-<br />
LASTWAGEN<br />
3,5 T., in gutem Zustand,<br />
mit elektr. Licht, 1 Anhänger,<br />
2,5 T.<br />
6 Zylinder, 4/5-P1. An Tausch gebe 2-Famihenhaus,<br />
an der Staatsstrasse gelegen, in der Gemeinde Gossau<br />
(St. Gallen). Das Haus ist frisch renov., frisch gestrichen<br />
u. mit schöner Airtogarage versehen. Preis Offerten untor Chiffre<br />
Fr. 18 000. - Offorten unter Chiffre 52392 an die52409 an die<br />
Automobil-Revue, Bern. Automobil-Revue, Bern,
Strassen und Verkehr<br />
Amerikanische Untersuchungen<br />
über Strassenbeleuchtung und<br />
Verkehrsunfälle.<br />
Von der General Electric Company sind,<br />
Wie ihr Beleuchtungsspezialist Kirk M.<br />
Reid auf einem Vortrag vor der American<br />
Society of Municipal Engineers ausführte,<br />
drei Untersuchungen durchgeführt worden,<br />
um die Zusammenhänge zwischen<br />
Strassenbeleuchtung und Verkehrsunfällen<br />
zahlenmässig zu klären. Erschwerend<br />
bei allen derartigen Prüfungen ist es, dass<br />
die Unglücksfälle die Eesultierende zahlreicher<br />
Komponenten — Verkehrsdichte,<br />
Fussgängerdichte, Wetter, Verkehrsregelung<br />
usw. — sind. Um diese Einflüsse zu<br />
eliminieren, hat die GEO den Weg des<br />
Vergleichs eingeschlagen, und zwar wurde<br />
einmal das Verhältnis der Tages- zu den<br />
Nachtunfällen in gut beleuchteten Strassen,<br />
sodann der gleiche Wert für schlecht<br />
beleuchtete festgestellt. Der Unterschied<br />
zwischen beiden Werten kann zweifelsfrei<br />
zugunsten der besseren Beleuchtung gebucht<br />
werden.<br />
Die erste Untersuchung wurde in Cleveiand<br />
im Jahre 1923 durchgeführt und erstreckte<br />
sich auf vier Hauptdurchgangsstrassen<br />
(Verkehrsstrassen 1. Ordnung),<br />
and zwar Euclid Ave, Woodland Ave, Superior<br />
Ave und St. Clair Ave. Alle diese<br />
Strassen haben grosse Verkehrsdichte und<br />
zweigleisigen Strassenbahnbetrieb. Die<br />
beiden zuerst genannten waren gut, die<br />
beiden letzten schwach beleuchtet. Eine<br />
Analyse der polizeilichen Unfallmeldungen<br />
ergab, dass tagsüber — also unter für<br />
alle vier Strassen gleichartigen Beleuchtungsbedingungen<br />
— in Euclid und Woodland<br />
Ave mehr Unfälle a ) als in den beiden<br />
anderen Strassen vorkamen. Dagegen<br />
•war die Situation nachts genau umgekehrt.<br />
Je nur einem nächtlichen Unfall im<br />
Jahr in den beiden lichthellen Strassen<br />
standen im gleichen Zeitraum sieben bzw.<br />
acht gleichartige in den mangelhaft beleuchteten<br />
Strassen Superior bzw. St. Clair<br />
Ave gegenüber.<br />
Am 9. Oktober 1925 wurde in der Superior<br />
Ave eine neue, bessere Strassenbe-<br />
*) Hier und ün folgenden sind immer nur schwere<br />
Unfälle mit erheblichen Verletzungen oder Tod der<br />
Betroffenen gemeint.<br />
leuchtung in Betrieb genommen. Und während<br />
in der Zeit vom 1. Januar bis 9. Oktober<br />
1925 noch fünf nächtliche Unfälle<br />
zu verzeichnen waren, wiesen die polizeilichen<br />
Meldungen für die anschliessenden<br />
12 Monate deren nur einen, für das darauffolgende<br />
Jahr deren nur drei auf. Das<br />
sind also durchschnittlich jährlich zwei<br />
nächtliche Verkehrsunfälle bei guter Beleuchtung<br />
gegenüber jährlich acht bei<br />
schlechten Lichtverhältnissen.<br />
Ganz ähnliche Verhältnisse zeigten sich<br />
in der St. Clair Ave, nachdem sie am<br />
1. Oktober 1927 ein neues Beleuchtungssystem<br />
erhalten hatte. In den der Neuinstallation<br />
vorhergehenden beiden Jahren<br />
waren durchschnittlich je sieben tötlich<br />
verlaufende Nachtunfälle zu verzeichnen;<br />
dieses Ergebnis stimmt mit den Beobachtungen<br />
aus dem Jahr 1923 ziemlich gut<br />
überein. Im ersten Jahr nach der Einführung<br />
der besseren Beleuchtung ereigneten<br />
sich dagegen nur drei Unfälle (zwei davon<br />
stiessen betrunkenen Fussgängern zu), im<br />
zweiten sogar nur einer.<br />
Der nächste Schritt war, diese Untersuchungen<br />
auf den ganzen Stadtbezirk von<br />
Cleveland auszudehnen; ihr Ergebnis ist<br />
in Tafel 1 systematisch zusammengestellt.<br />
Normalstrassen<br />
Beleuchtung<br />
Durchgangsstrassen<br />
Beleuchtung<br />
ttarelchend*) Ausreichend*) Unzureichend*) Ausreichend*)<br />
Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Summe<br />
Sept. 1929 2 1 1 0 6 8 7 6 31<br />
Okt. » 11103 12 58 31<br />
Nov. » 1 2 0 0 2 7 3 14 29<br />
Dez. » 0 0 0 0 1 4 4 4 13<br />
Jan. 1930 0 0 0 0 2 4 3 7 16<br />
Febr. » 00 0 0 0 1 4 6 11<br />
März » 2 0 0 0 6 8 6 4 26<br />
April » 4 0 1 0 3 5 5 6 24<br />
Mai » 1 0 1 0 3 5 7 5 22<br />
Juni » 5 2 2 0 3 4 3 3 22<br />
Juli » 4 0 0 0 3 3 5 3 18<br />
Aug. » 2 0 1 0 4 4 6 3 20<br />
Summe 22 6 7 0 36 65 58 69 263<br />
•) Die Einteilung nach unzureichender und ausreichender<br />
Beleuchtung beruht auf dem Illumination<br />
Engineering Society Code of Street Lighting.<br />
Tafel 1: Beziehungen zwischen Beleuchtung<br />
und tätlichen Verkehrsunfällen.<br />
Eine Analyse dieser Daten führt zu folgendem<br />
Ergebnis:<br />
L Normalstrassen: Verhältnis der Nachtzu<br />
den Tagunglücken bei unzureichender<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N« 103<br />
Beleuchtung: 6:22 = 0,27. Desgleichen bei<br />
ausreichender Beleuchtung: 0 :.7 = 0,00.<br />
2. Durchgangsstrassen: Verhältnis wie<br />
vor, bei unzureichender Beleuchtung:<br />
65 :36 = 1,81. Desgleichen, bei ausreichender<br />
Beleuchtung: 69,58 = 1,19.<br />
3. Berechnete Nachtunfälle unter der<br />
Voraussetzung unzureichender Beleuchtung<br />
aller Strassen: Auf jetzt unzureichend<br />
beleuchteten Normalstrassen: 6.<br />
Auf jetzt ausreichend beleuchteten Normalstrassen:<br />
7 X 0,27 = 2. Auf jetzt unzureichend<br />
beleuchteten Durchgangsstrassen:<br />
65. Auf jetzt ausreichend beleuchteten<br />
Durchgangsstrassen: 58 X 1,81 = 105.<br />
Summe: 178.<br />
4. Berechnete Nachtunfälle unter der<br />
Voraussetzung ausreichender Beleuchtung<br />
aller Strassen: Auf jetzt unzureichend beleuchteten<br />
Normalstrassen: 22 X 0 = 0.<br />
Auf jetzt ausreichend beleuchteten Normalstrassen:<br />
0. Auf jetzt unzureichend<br />
beleuchteten Durchgangsstrassen: 36 X 1,19<br />
= 43. Auf ausreichend beleuchteten Durchgangsstrassen:<br />
69. Summe: 112.<br />
5. Berechneter Unterschied zwischen<br />
ausreichender und unzureichender Strassenbeleuchtung:<br />
Vermeidbar sind 178 —<br />
112 = 66 nächtliche Unglücksfälle = 37 %<br />
der jetzigen Zahl.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt<br />
werden, dass in den schlecht beleuchteten<br />
Strassen nachts 81 %, in gut beleuchteten<br />
dagegen nur 19 % mehr Unfälle als am<br />
Tage vorkamen. Würden alle Strassen<br />
gleichmässig gut beleuchtet, so Hessen<br />
sich im Gesamtdurchschnitt des ganzen<br />
Stadtbezirks 37 % aller Nachtunfälle vermeiden,<br />
die örtlichen Verhältnisse von<br />
Cleveland vorausgesetzt.<br />
Die dritte Untersuchung erstreckte sich<br />
auf die staatlichen Landstrassen von Indiana<br />
und wurde gemeinsam durchgeführt<br />
von Kirk M. Eeid (GEO) und A. H. Hinkle,<br />
dem Leiter der Strassenunterhaltungsabteilung<br />
der Indiana State Highway<br />
Commission. Eine Analyse der Verkehrsunfälle<br />
unter dem Gesichtswinkel der Beleuchtung<br />
führt zu dem Ergebnis, dass<br />
37 % der Verunglückungen am Tage, 9<br />
in der Dämmerung und 54 % nach Eintritt<br />
der Dunkelheit passieren. (Bezirksund<br />
Gemeindestrassen sind nicht in die<br />
Untersuchung einbezogen.) Nach einer<br />
weiteren Zählung wickeln sich rund zwei<br />
Drittel des Vierundzwanzigstundenverkehrs<br />
am Tage ab. Das heisst also, dass<br />
das restliche Drittel, der Nachtverkehr,<br />
fast zwei Drittel aller Verunglückten hervorruft.<br />
Die relative Gefahr während der<br />
Nacht ist demnach viermal grösser als am<br />
Tage.<br />
Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt S. J.<br />
William, Direktor des National Safety<br />
Council. Er kommt auf Grund seiner Beobachtungen<br />
in vier typischen Staaten zu<br />
dem Schluss, dass über 35 % aller nächtlichen,<br />
tötlich verlaufenden Unglücksfälle<br />
direkt oder indirekt auf. mangelhafte<br />
Strassenbeleuchtung zurückzuführen sind.<br />
Es würde sich empfehlen, wenn durch<br />
umfangreiche Versuche festgestellt würde,<br />
ob und wie sich dieser Wert durch zweckmässige<br />
Beleuchtung der Landstrassen beschränken<br />
liesse. Dlpl.-lng. R. Boye.<br />
Massnahmeii für Unfallverhütung in der<br />
Tschechoslowakei. Im Interesse einer grösseren<br />
Sicherheit des Automobilverkehrs ist<br />
vom Arbeitsministerium in Prag gemeinsam<br />
mit dem dortigen Eisenbahnministerium ein<br />
Projekt für den Bau von insgesamt 85 Bahn-<br />
Unter- und -Ueberführungen auf dem ganzen<br />
Gebiete der Republik ausgearbeitet worden.<br />
Seine Ausführung, die einen recht beträchtlichen<br />
Kostenaufwand erfordern wird, soll<br />
nach Massgabe der vorhandenen Mittel in<br />
den nächsten 2—3 Jahren erfolgen. Soweit<br />
diese Bauarbeiten auf den Staatsstrassen vor<br />
sich gehen, werden die Kosten gemeinsam<br />
von den beiden erwähnten Ministerien aufgebracht.<br />
Auf den andern Strassen sollen die<br />
betreffenden Bezirke und Gemeinden zu einer<br />
Beitragsleistung verpflichtet werden.<br />
O.B.<br />
Tod den Pariser Trambahnen. In Paris<br />
macht man den verkehrshindernden Trambahnen<br />
radikal den Garaus. So wird bekannt,<br />
dass 12 Pariser Tramlinien aufgehoben werden<br />
sollen. Und dies zu einer Zeit, da man ht<br />
Genf Doppelspuren zu bauen beginnt! x.<br />
SCHNEEKETTEN<br />
aas Edelstahl sowie mit<br />
Hartgummi - Gelenken.<br />
Schneeketten - Spanner.<br />
REISE-DECKEN<br />
In reicher Auswahl von<br />
Fr. 8«— bis Fr. 160.—.<br />
Die Autolastwagen In der Sahara. Die Direktion<br />
der Südterritorien des algerischen<br />
General-Gouvernements sieht für die ersten<br />
Monate 1932 einen Fahrversuch-Wettbewerb<br />
von Lastkraftwagen mit Schwerölmotoren in<br />
der Sahara vor. Es sollen dadurch die besten<br />
Möglichkeiten für einen rationellen wirtschaftlichen<br />
Betrieb einer Trans - Sahara'<br />
Autoverbindung ermittelt werden, y.<br />
GEFRIER-<br />
SCHUTZMITTEL<br />
„COLOFAN"<br />
verdampft nicht, hinteriftsst<br />
keinen Rückstand,<br />
Ist vollkommen unschädlich.<br />
IHR<br />
WINTER-<br />
ZUBEHÖR<br />
VON<br />
HEIZUNGEN<br />
kleine kataiytlsche Öfen,<br />
elektr. Heizungen, Auspuffheizungen.<br />
Garage-<br />
Heizung Egli.<br />
ElnFEUERLÖSCHER<br />
darf lo keinem Wagen<br />
fehlen. Zahlreiche Modelle,<br />
betriebssichere<br />
Fabrikate.<br />
I<br />
Zu verkaufen<br />
Cabriolet «BIANCHI»<br />
QENNH EIMER & CO.,<br />
Zihringeritriste 32<br />
J/3-PL, 7/30 PS, so gut wie neu, mit allen Schikanen'ausgerüstet,<br />
wird mit Garantie billigst abgegeben.<br />
(390 Stierli & Gehrer, Zürich 8, Seefeldstr. 175.<br />
ZÜRICH<br />
Aeusserst günstige Occasion!<br />
AUTOMOBIL BERLIET<br />
Modell <strong>1931</strong>, 9 PS, diente als Vorführungswagen,<br />
nur einige 100 km gefahren, wird umständehalber<br />
weit unter Katalogpreis abgegeben. — Sich wenden<br />
an E. Schmid, Garage Burgornziel, Bern, Muristr. 60.<br />
Telephon Bollw. 31.84. ' 9820<br />
CHEVROLET<br />
Original*<br />
Irsatzteiie<br />
Verkauf zu GMC* Katalogpreisen<br />
Ersatztelle-Bestelloneen werden am Tage des Eingangs ausgeführt<br />
fOr ZOnch<br />
?'r»*»<br />
Fabrikvertretung<br />
.<br />
»1, U G A * *<br />
und Umeebuns<br />
UTO-GARAGE AUTOMOBIL AG, ZÜRICH<br />
Hören Sie unsere Künden:<br />
„ *... dass wir mit dem Berns<br />
Lastwagen mit Rohölmotor bis<br />
jetzt sehr zufrieden waren. Der<br />
Wagen nimmt jede Steigung anstandslos<br />
and hatten wir bis<br />
jetzt absolut - keine Störungen.<br />
Die Brennstoffersparnis ist sehr<br />
bedeutend. Wir können die Berna<br />
Lastwagen nur bestens empfehlen. 4 *<br />
Motorwagenfabrik BERNA A.-6.<br />
Ölten<br />
Telephon 26.060 Seejeldquai 1<br />
imrniim
No 102 - <strong>1931</strong><br />
(Europa-Touring-Auskunftsdienst, Bern).<br />
Deutschland: Autohilfe (AHA). Die Bestrebungen,<br />
dem Automobilisten, der sich auf<br />
der Landstrasse befindet, fern jeder Siedelung,<br />
die Möglichkeit zu geben, bei eintretenden<br />
Pannen, bei Unglücksfällen usw. die<br />
Hilfe der Mitmenschen anrufen zu können,<br />
mehren sich und haben in zahlreichen Ländern<br />
zu praktischen Resultaten geführt.<br />
Deutschland kennt seit 1929 die AHA-Autohilfe,<br />
der sich in der Folge eine grosse Zahl<br />
Verkehrsverbände angeschlossen hat. Bisher<br />
sind durch diese «Autohilfe» auf rund 2000<br />
Kilometer deutscher Landstrassen Hilfsstationen<br />
angebracht worden, die bald in einer<br />
Telephoneinrichtung bestehen, bald in durch<br />
besondere Schilder markierten Verbandsstellen,<br />
untergebracht in Gasthäusern an der<br />
Landstrasse.<br />
Europas höchste Kunststrasse. Es ist die<br />
neue Alpujarra-Strasse in Südspanien, die die<br />
«Grande Corniche» durch ihre grandiose<br />
Führung noch übertrifft. Sie folgt in zahlreichen<br />
Kehren den das Mittelländische Meer<br />
beherrschenden Höhen bei Granada und ist<br />
die höchste Landstrasse des europäischen<br />
Kontinents.<br />
Italien. Es werden folgende Alpenstrassen<br />
über den Winter offen gehalten: Andalo bei<br />
Molveno, Aprica, Brennero, Cimabanche,<br />
Pian delle Fugazze, Mendola, Resia, Rolle,<br />
Sant' Angelo bei Misurina, Tonale, Tre Croci.<br />
Augan<br />
E:ua»«»g»«9 \W*%mmw«3<br />
V»MB» «nus<br />
Kontrollierte Strassen.<br />
Kanton Strecke Bemerkungen<br />
Elken. Strawe Böz- Versteckte Kontrollo<br />
berg-Stein innerorts (16.10)<br />
Bua Stetflsbnrg Kontrolle mit Stoppohi<br />
aoi der HolzbrflckebdB<br />
Rahnhoi '3 Mann> 14.101<br />
Ftibonrg Stmnlea Sfidansgang: Kontrolle<br />
am 200 m. durch zwei<br />
PoUriaten {25.10.)<br />
Glsros Im zanxeo Kanton OrtKknntroiie an Honst*.<br />
KenchaM Bondevinien Am Ein- ond Aosptan« de»<br />
Ortes |e ein mit Chirono<br />
meter schätzender Polizist,<br />
unter der vorgeschriebenen<br />
Geschwindigkeit<br />
tahrenl (11.)<br />
nencbltri Anremler Innerorts Kontrolle durch angeeignete<br />
Kontrollmittel,24.10<br />
St. Gallen Rbelneok Technische KontroUen<br />
Thnrgao AmrlnrU Geheime Kontrolle Innerorts<br />
mit Stoppuhr.<br />
ZttTtch Langnan a. A> Innerorts-KontroUe<br />
Die Daten bedeuten den Zeitpunkt, von dem die Meldung der<br />
Kontrolle »<br />
Aargan<br />
Buel<br />
B*rn<br />
B«m<br />
Ben<br />
Bern<br />
8t. Gallen<br />
Solothum<br />
Solotburn<br />
Thuigan<br />
Uli<br />
Waadt<br />
•Waadt<br />
Waadt<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zflrieh<br />
fOr italienische Automobile benötigen<br />
und Wert auf raschen.<br />
durch technisch gebildete<br />
Fachleute legen I Spezialhaus<br />
für Ersatzteile sämtlicher Italienischer<br />
Automobile.<br />
Glasmaiergasse 6<br />
Ecke BSckerstrasse<br />
ZUR /* l_l M<br />
Erprobtes Einkaufspersonal In<br />
Ch iasso, Mailand und Turi n.<br />
Uebernahme sämtlicher Carrosserle-<br />
Arbelten und Reparaturen<br />
Kanton<br />
ZUR I C H 59.115<br />
anrufen, wenn Sie<br />
ERSATZTEILE<br />
REELLE BEDIENUNG<br />
O. BÄR & KRÄMER<br />
Strasse Büelisacnr-<br />
Boswi)<br />
Strecke Batel-<br />
SchweizerhaUe<br />
8tris8e Worb • Walkrtngen.<br />
Gomerklndea-Haal*<br />
Langenthal :Btltiberrstrasse<br />
zwischen<br />
Weissenstetnstrarae<br />
a. Bern-7.iirieh-Str.<br />
Thun-Steifiaburg<br />
Ab 22. Okt. ror es. MObi<br />
Wochen gesperrt.<br />
Gesperrt. Umleitung Obu<br />
Muttenz-Prattem<br />
Zwischen ßlgentbai and<br />
Gomerkinden 1Ü1 Laitwaqm<br />
gesperrt, wegen<br />
Cmtaa der Leimerenbrücke.<br />
Gesperrt. Umleitung über<br />
Wetssenstelns traut<br />
Umleitung: Tramhaltestelle<br />
ßlockental (Helvetlaplatz<br />
via Astrafabrik)<br />
Aiigasse-Steffisburg-Ünterdorf<br />
u. Umgekehrt<br />
von Steffisburg<br />
bis Oberdorf.<br />
Von Punkt 200 m nBrdl.<br />
BahnilbereanK der Bern-<br />
Schwarzenburgbahn Im<br />
Liebefeld b. 100 m nBrdl.<br />
Waldeggstrasse gesperrt<br />
Gesperrt.<br />
Während des Bann der<br />
neuen Passwangrtiarae<br />
gesperrt.<br />
Gesperrt<br />
Gesperrt Ms Februar 1932<br />
Omleitnturvon Gflttingen<br />
ttber Altnaa-Ücherzingen-<br />
Scheidwee<br />
Ab 13.Nov. am ca. 1 Monat<br />
für Fahrzeuge Ober 2 Ton.<br />
tresp.weg. Brilckiibanten<br />
Gesperrt bis 21. Dez.<br />
Einbahnverkehr von 7 Uhr<br />
bis 18 Dbr 80.<br />
Gesperrt v. 14.—19. De«.<br />
GMperr»)<br />
Gesperr»<br />
Geroerrt<br />
Wlchtiqe Strassensperren und<br />
Umbauten Im Ausland.<br />
Deutschland.<br />
Strasse Koblenz-Bin-sn. Im Abschnitt Koblenz-<br />
Königsbach and Kapelleh-Stolzenfels wird nach Anweisunr<br />
aufgestellter Posten wechselnder Einbahnverkehr<br />
durchgeführt<br />
Ungarn Strecke Budapest-Gyöngyös-Miskolc im<br />
Umbau, ebenso Strecke Budapest-Dunaföldvar-<br />
Szekszard-Monacs(-Be!grad).<br />
Belgien Linkes Ufer des Kanals von Terneuzen<br />
auf unbestimmte Zeit resperrt. Strecke Audenarde-<br />
Alost gesperrt, s ,<br />
En gros<br />
Detail<br />
Import<br />
Export<br />
Feldstrasse 112<br />
Telefon 35.438<br />
komb. mit Ladebrücke, Marke F. B.W., 2H Tonnen Tragkraft,<br />
neueres Modell, in sehr gutem Zustand, ist wegen Anschaffung<br />
eines grösseren Wagens mit günstigen Zahlungsbedingungen<br />
preiswert zu verkaufen. 9910<br />
Offerten unter Chiffre Z. 2139 an die<br />
Automobil-Revue, Burtau Zürich.<br />
Gesperrte Strassen.<br />
Strecke<br />
Neue Könlcstrasee<br />
Gossan-Oberbflren bei<br />
NIederwil<br />
Schettenstrarae von<br />
Mumliswll- bis E»-<br />
miswii<br />
Alt« Passwamtstrasse<br />
Seestrasse Konstanz-<br />
Romanahorn zwisch.<br />
Güttinsen und Milnsterliosen-<br />
Scheid weg<br />
Gottlmrcistrasse In<br />
Altdorf<br />
Str. Lntry-Savlgny<br />
zwischen la Bräaz<br />
o. Abzweigung des<br />
Weges n. Bossieres<br />
Str. Lausanne-Vevey<br />
iwiacben Pnlly and j<br />
Pandex b*l ,.En<br />
Paoehund»*"<br />
I/Abergement-Sergey<br />
von I'Abergeroent<br />
bis La Broudenaz<br />
Wetzikon: strecke<br />
Ochwn b. Sennhütte<br />
Cempten<br />
Str.WaM-TIufmtrlck<br />
vom Plattenbach bis<br />
Looren<br />
JUnan: v. Bahnübergang<br />
In Bffretlkon<br />
bi« Bletenhob<br />
Carrosseriebau<br />
R. Clesle<br />
Car Alpin<br />
Bemerkungen<br />
(Mitgeteilt vom Bnrean Europa Tourinr.)<br />
Wichtite Durchtangsstrassen.<br />
Touristik-Bulletin des Ä. C. S.<br />
vom 11, Dezember <strong>1931</strong>.<br />
.• Schwel*
£3EOSQBQBBBBHaHQ4<br />
Infolge Saison - Schluss<br />
gibt Generalvertretung<br />
einer erstklassigen Marke<br />
noch einige sehr schöne,<br />
fabrikneue Sechs- und<br />
Achtzylinder ab, zu bedeutend<br />
ermässigten Preisen.<br />
Nur gegen Bar und<br />
ohne Tausch. Bahnpostfach<br />
15477, Zürich.<br />
1K—2 T., mit geschlossenem Führersitz, so gut wie<br />
neu. — Stierlä & Gehrer, Zürich 8, Seefeldstr. 175.<br />
E<br />
R<br />
S<br />
AT<br />
GUMMIFABRIK A.-G.<br />
GRENCHEN<br />
neugummiert and repariert<br />
fortwahrend samtl. Pneus fOr<br />
Luxusautos and Lastwagen,<br />
prompt, zuverlässig and zu<br />
äussersten Tagespreisen<br />
Grosses Lager in Occasions-Pneus<br />
und neuen Pneus bester Marken<br />
Moderner Auto-Service. — ADLER-Vertretung<br />
CITROEN-Ersatzteillasrer. Telephon 300<br />
ANSAL.L>0 Speziai - Reparatur Werkstätte, langjährige<br />
Eitanruug in dieser Marke, desha.b r .s-neste Bedienungunter<br />
bU.isster Ber'chiiung. '-ro-^ses Ersatztei. ager<br />
Er- kla si'»e Knferenv.nl<br />
Auto-Service. VILLMERGEN. R. Huber, Tel.49<br />
werden Sie<br />
sofortiger<br />
CETHIVER<br />
plus que jamais<br />
CflSTROLLO J|<br />
devra lubrifier votre moteur. Cette huile, •<br />
pour le haut des cylindres (Ia petite I<br />
mesure sous Ie couvercle pour 9 litres |<br />
de benzine) assurera un graissage •<br />
parfait, permettra un demarrage plus •<br />
faeile qui sont les conditions essen- |<br />
tielles pour une temperature froide. i<br />
CASTROLLO ne brule pas et n'encrasse •<br />
pas. 7571 |<br />
Representanfs generaux pr. Ia Suisse: I<br />
Bürke & Co., Zürich<br />
Departement: Huiles pour moteurs.<br />
Telephone 34.677.<br />
Garagen<br />
r unel<br />
Re<br />
paraturwerks<br />
fäften<br />
Zenhralschwei<br />
in der<br />
haben bei<br />
Bestellung<br />
I<br />
j<br />
J<br />
I<br />
R<br />
EPAR<br />
A<br />
Vertretung<br />
Fr Krähenbühl<br />
•<br />
j<br />
r^QQE3E3Ba9IQBBaHHHa<br />
Zu verkaufen<br />
mit sechsmonatiger Garantie 8890<br />
Lastwagen « S C A T »<br />
< AUTAVIA A.-G., BASEL ?<br />
Bern rELÜPHON<br />
GRAND GARAGE BURGERNZ1EL<br />
GARAGE GEISER<br />
Ansaldo • Service<br />
Erfolg<br />
Hardstrasse 14<br />
Moderner Auto-Service. ADLER -Vertretung i<br />
E. SO HM I O<br />
Tel. 478<br />
Langenthai<br />
B#H ii rrn<br />
KÄUFER<br />
BOLLVVKtlK 31.84<br />
Muniethurnen<br />
Garage, mech. Werkstatt<br />
T«! '02<br />
FIAT<br />
Billig<br />
zu verkaufen<br />
Car Alpin-<br />
Karosserie<br />
mit Allwetter-Kurbelverdeck,<br />
versenkbaren Scheiben,<br />
18 Sitze. 9334<br />
Chiffre A 39 485 Lz an Postfach 241, Luzern.<br />
Seitz & Co., Karosseriewerke,<br />
Kreuzungen.<br />
pneubereift, mit autom.<br />
Bremse, Tragkraft ca. vier<br />
Tonnen, ev. neu. Ausführliche<br />
Angaben d. Konstruktion<br />
u. Preis unt. Chiffre<br />
Lc. 7945 Y. an Publicitas,<br />
Bern. 52438<br />
Offerten sind zu richten an Fritz Isler, Patent-<br />
Usteristrasse 5, Zürich 1.<br />
von ca. 3000 Liter in Tä-anwaltgerwilen.<br />
— Angebote an<br />
Otto Fröhlich, Zürich 5,<br />
Dr. med. Ad<br />
Röntgenstr. 76. 52445<br />
Itii AB<br />
Bahnhofstr. 38. Exakteste Brillenbestimmans. Zürich<br />
passend für FIAT 501 od.<br />
503. — Oscar Dehler,<br />
Bnchserstr. 27, Aarau«,.«<br />
une a 1 essieux, roues<br />
pneus jumelös, l'autre 2<br />
essieux sur bandages, ä<br />
vendre. — E. Guignard,<br />
Romainmötier. 52456<br />
Im kommenden Jahr könnte Ihnen ein Willys- oder Willys-Knlght-wagen<br />
gute Dienste leisten, Ihnen ungetrübte Freude bereiten. In wenigen<br />
Wochen werden Sie Jahrestaxe und Versicherung pro 1932 zu erneuern<br />
haben. Wie wäre es nun, wenn Sie pro 1932 Jahrestaxe und Versicherung<br />
auf einen Willys- oder Willys-Knight eintragen lassen wllr tn?<br />
Sie kaufen altbewährte Willys- und Willys-Knight-Qualität, - die großen<br />
Erfahrungen von 25 Jahren im Automobilbau einer der größten Automobilfabriken<br />
der Welt zu außerordentlich vorteilhaften Preisen. 6- u. 8-<br />
Zylinder Willys- und Willys Knight-Automobile sind lieferbar zwischen<br />
Fr. 7250.— und Fr. 15 200.—.<br />
Die letzten, voll bewährten, technischen Vervollkommnungen finden Sie<br />
an Willys- und Willys-Knight-Automobilen; Fahr-Annehmlichkeiten und<br />
Sicherheitsvorrichtungen in großer Zahl. Bei Anschaffung eines neuen<br />
Automobils empfehlen wir Ihnen, sich Ober das wirklich vorhandene<br />
Ersatzteillager zu orientieren. Umfang und Uebersicht unseres Ersatzteillagers<br />
zeigen Ihnen, wie wir für unsere Kundschaft vorsorglich bemuht sind.<br />
Besuchen Sie bitte unsere ständige Ausstellung neuester Modelle.<br />
Ausfuhrliche Prospekte stellen wir gerne zur Verfügung.<br />
Affoltern a/A.: A. Oubs<br />
Baar: J. Stierll & Co.<br />
Baden: Mario Zarattinl<br />
Basel: Percy Wiedmer<br />
Barn: Gebr. Marti<br />
Bern: J. Plattner<br />
Bern: Riesen & Sagesser<br />
Zu kaufen gesucht<br />
1 Einachser-<br />
Anhänger<br />
Lieferung<br />
und Erstellung einer<br />
Benzinanlage<br />
Zu verkaufen<br />
Eine Autokühler-<br />
Lederdecke<br />
Remorques<br />
5 tonnes<br />
Verlas. Administration. Drnck nnd Clieh^rie<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — V f 102<br />
A.-G. für Automobile, Zürich 4<br />
Davos: F.Jenny<br />
St. Gallen: Hans Bischofberger<br />
Kradolf' G. Stump<br />
Solothurn: A. Maire<br />
Lenzbarg: Hans Saxer Schaffhausen: Hürlimann SL Guyan<br />
Luzern: Emil Krummenacher Schönenwerd: Paul Kaufmann<br />
Malters: J. Felder-Eiholzer -Stans: J.Christen<br />
Oensingen: O.Lerch Wil (St Galten): J. Wellauer<br />
Richterswil: Gut &..BÜWer<br />
*r.#..<br />
Zwocks Bezug eines begehrten Artikels en gros<br />
gegen bar, statt Akzept, wünscht seriöse, ansässige<br />
Geschäftsfirma 30—40000 Fr. von Privat. Sicherstellung<br />
und Abzahlung nach Uebereinkunft. Diskretion<br />
gegenseitig. \ 52407<br />
Schriftl. Offerten mit äusserster Zinsangabe unt.<br />
Die Firma LANCIA & C, Inhaberin der 4- Patente<br />
: 52436<br />
102 881 mit Zusatz 118179: «Pont anterieur pour<br />
voitures automobiles»,<br />
102 651 mit Zusatz 114 431: «Amortisseur ä liquide»,<br />
102 658: «Dispositif pour Commander ä distance dans<br />
les automobiles un changement de vitesse a pignons<br />
baladeurs»,<br />
wünscht zwecks Ausübung dieser Patente in der<br />
Schweiz mit Interessenten in Verbindung zu treten.<br />
Ia. Ausführung, gegen<br />
Nachnahme. Bestellungen<br />
richten unter Chiffre<br />
JH 16 390 Z an Schweizer-<br />
Annoncen A.-G., Zürich,<br />
Bahnhofstr. 100. 52455<br />
t<br />
Pflanzschulstraße 9, Ecke Badenerstraöe 190,<br />
c- . < it<br />
vvW : •**:%• ^>Vtf -^r<br />
KAPITAL<br />
Kühlerdecken<br />
für alle Modelle<br />
6- und 8-Zylinder<br />
Fr. 18.50<br />
Tel. 31.688<br />
Preiswert 5S4M<br />
zu verkaufen<br />
3 Garnituren Pneus 765<br />
X 105, mit Schlauch u.<br />
Einlagen, wenig gefahren,<br />
zu Fr. 25.— pro<br />
Garnitur. — Ferner:<br />
1 Bosch-Horn, 12 Volt,<br />
1 Richtungsanzeiger und<br />
1 Scheibenreiniger, 12 V.<br />
Alles in gutem Zustande.<br />
Nähere Auskunft erteilen<br />
Gebr. Eckert, meehan.<br />
Werkstätte, Leibstadt (Kt.<br />
Aargau). Telephon Nr. 9.<br />
Clichcs Hallwag sind erstklassig<br />
A vendre<br />
Presse J<br />
hydraulique<br />
avec moteur electnque. —<br />
S'adrcsser au Garage Ed.<br />
von Arx, Peseux(Neuch.).<br />
Zu verkaufen<br />
Wiedergabeapparat Kodak,<br />
m. Zubehör, wie neu,<br />
Neupreis Fr. 1100.-, jetzt<br />
Fr. 650. — Offerten erbet,<br />
unt. Chiffre 52432 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
KINOl/ertausche<br />
sowie einem vorzügl.<br />
wegen Abgabe der Vertretung<br />
mein Lager in<br />
Ia. Spezial-<br />
Autolacken<br />
Reinigungs-<br />
Mittel<br />
für alle Ledersachen,<br />
wie Polster, Kleider,<br />
Möbel etc., gegen ein<br />
Personenauto<br />
4/5pläUift,<br />
oder<br />
1 Lastwagen<br />
von 2—214 Tonnen.<br />
Die Artikel lassen sich<br />
wegen ihrer Vorzüglichkeit<br />
sehr gut verkaufen<br />
und werfen einen grossen<br />
Gewinn ab. Interessenten<br />
belieben Ihre<br />
Offerten einzureichen<br />
unter Chiffre 52418 an<br />
die Automobil-Revue,<br />
Bern.<br />
Gunst, zu verkaufen Luftkompressor<br />
Kopp, wie neu,<br />
2 Zyl., m. automat. Schalter,<br />
wegen Nichtgebrauch<br />
Fr. 800. Anfr. unt. Chiff.<br />
19 841 Z. an Schweizer-<br />
Annoncen A.-G., Zürich,<br />
Bahnhofstr. 100- 52454<br />
Wagendecken<br />
in anerkannt erstklassiger Ausführung<br />
STAMM & Co., EGLISAU<br />
Wirkliche<br />
OCCASION<br />
6 Zylinder, 17 HP, Modell 1928<br />
mit Spezialkarossene " "<br />
Offerten unter Chiffre 11806 an die Automobil-Revue,<br />
Bern.<br />
Reparatur-Wer kBtätte<br />
Tel. 116. Mitci. A.C.8.<br />
werden Sie haben bei<br />
sofortiger Bestellung<br />
eines solchen Felde«<br />
Rep.-Werkstätt© - Abschleppdienst<br />
Tag- und Nacht-Betrieb<br />
Telephon 5105 Ilrch. Hchaeppi<br />
Garage Tivo<br />
Nabe Ban «an nnhor<br />
nnhof<br />
Telephon 22<br />
(j rosser<br />
Aoderne<br />
HALLWAG A.-Q Hallersche Bnchdruckerei und Waenersche Verligsanstalt. Bern.<br />
Modell 619, Sedan. Jahrgang 1929,<br />
fabrikneu, mit Garantie. 24 PS, 6 Zyl.,<br />
4/5-Plätzer, 6facb bereift, mit allen<br />
modernen Schikanen, Katalogpreis<br />
Fr. 18 000.—, zum Spottpreise von<br />
Fr. 8500.—. 52359<br />
Daselbst:<br />
Prachtvoller<br />
Graham-Paige<br />
Pontiac<br />
Ford<br />
Fiat<br />
Modell 1929, 6 Zyl.,<br />
17 PS. 4/5-Plätzer.<br />
Modell 1930/31, 4 Zyl., 16<br />
PS. 4/5-Plätzer.<br />
Modell Berline 525, 1930, 6<br />
Zyl., 19 PS.<br />
Sämtliche Wagen in tadellosem, einwandfreiem,<br />
fahrbereitem Zustande.<br />
Anfragen gefl. an Postfach 12607,<br />
Basel 2.<br />
Wegen Anschaffung eines neuen Wagens<br />
verkaufe ich<br />
meinen ,<br />
Lonraine - Dietrich<br />
sehr preiswert 1<br />
Buchs (St. Gallen)<br />
Ostschweiz<br />
Empfehlenswerte Garagen<br />
GARAGE A.SULSER<br />
Schaif hausen<br />
Erfolg<br />
.Oal<br />
PASSACiJK-OAKACJE<br />
Wintert hur<br />
1 An -Moosbruciiacraast) ;,<br />
Ii<br />
litte<br />
Httrllmnnn<br />
Reparatur-WerkstS<br />
WerkstStte<br />
4t Gnysn<br />
Eulach-Garage A.-G.<br />
tinstellraum. - Platx tür 1&O Wagen<br />
Reparatur -Werkstätte. — Telephon 103<br />
Zürich 8<br />
B.FIHO.<br />
PNEUMATIK-HAUS<br />
Krewestrasee 38<br />
Telephon 21.333
N°102<br />
II. Blatt<br />
BERN. 15. Dezember 1Q31<br />
ixas<br />
cS«<br />
Fah<br />
Ueberholung des Motors.<br />
Auch der beste Motor altert. Zu erkennen<br />
ist dieses Aelterwerden meist im<br />
Nachlassen der Leistung. Ueber kurz oder<br />
lang wird man bemerken, dass er nicht<br />
mehr so gut «zieht», wie kurz nach der<br />
Einlaufzeit.<br />
Wer Sinn und Mitgefühl für seinen Motor<br />
hat, sollte von Zeit zu Zeit die Kompression<br />
mit der Andrehkurbel nachprüfen.<br />
Man nimmt sie in einer ruhigen Minute<br />
aus dem Werkzeugkasten und dreht<br />
den Motor bei abgestellter Zündung mit<br />
der Hand durch. Es macht sich dann deutlich<br />
ein Widerstand fühlbar, den die Muskelkraft<br />
des rechten Oberarmes zu überwinden<br />
hat. Der Wertmassstab für die<br />
Güte der Kompression, von der die Leistung<br />
des Motors abhängt, ist also unser<br />
Oberarmmuskel. Bei ungenügender Kompression<br />
lässt sich der Motor verhältnismässig<br />
leicht drehen.<br />
Wichtig für diese Probe ist der Widerstand,<br />
der festgestellt werden konnte, als<br />
die Maschine fabrikneu war. Die erste<br />
Probe sollte man deshalb kurz nach dem<br />
Kauf des Wagens vornehmen. Es gibt<br />
nämlich Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Wagen, und auch zwischen grossen<br />
und kleinen Wagen ist die Kompression<br />
stärker bzw. schwächer.<br />
Das allmähliche Nachlassen der Kompression<br />
im Motor hat nichts mit dem Vergaser<br />
oder der Zündung zu tun. Fälschlicherweise<br />
suchen viele Fahrer an diesen<br />
Apparaten eine Störung. Abgesehen von<br />
Undichtigkeiten,an Zündkerzen oder Kompressionshähnen,<br />
die sich bei laufendem<br />
Motor durch zischende Geräusche bemerkbar<br />
machen, oder die festzustellen sind,<br />
wenn man dicken Seifenschaum über die<br />
Kerzen oder Hähne streift, sind es vor allem<br />
die Ventile und die Kolben mit den<br />
Zylindern, die auf Grund natürlichen Verschleisses<br />
Undichtigkeiten entstehen lassen,<br />
wodurch die Kompression des Motors<br />
verringert wird.<br />
Die den heissen Abgasen und der Explo-<br />
6ionswärme scharf ausgesetzten Ventile<br />
nützen sich vorzeitiger ab als Kolben und<br />
Zylinder. Und bei dem ständigen, harten<br />
Aufschlagen der Ventilteller werden die<br />
Sitzflächen der Ventile am meisten angegriffen.<br />
Obgleich man durch Verwendung<br />
hochwertigen Stahls dieser vielseitigen<br />
Beanspruchung durch Schlag und Hitze<br />
Rechnung trägt, so ist doch ein Verschleiss<br />
der genau geschliffenen Flächen unausbleiblich.<br />
Die den heissen Abgasen besonders<br />
ausgesetzten Auspuffventile bedürfen<br />
oft schon nach 10,000 oder 20,000 Kilometern<br />
des Neu-Einschleifens.<br />
Wer trotz sorgfältigen Einsehleifens der<br />
Ventile keine genügende Kompression<br />
feststellt, überlege wie viel tausend Kilometer<br />
der Wagen bereits gefahren ist, wie<br />
die Qualität des Fabrikates ist, ob der Motor<br />
immer richtig gepflegt worden ist, ob<br />
er in gebirgigem Gelände vielleicht beson-<br />
Interessante neue<br />
Omnibusbauarten.<br />
Antriebsaggrejrat des neuen<br />
englischen Gilford-Autobusses.<br />
Der Gegenkolben-<br />
Zweitakt - Rohölmotor Typ<br />
Junkers überträgt seine<br />
Arbeit auf die Vorderräder<br />
die mit Luftpolstern<br />
unabhängig voneinander<br />
abgefedert sind.<br />
Die Rheinische Verkehrsgesellschaft lässt seit einigen Tagen ra Versuchszwecken einen dreiachsigen<br />
Büssing-N.A.G.-Omnibus laufen, bei dem der Motor auf halbeT Wagenlänge. seitlich unter den Passagiersitzen,<br />
eingebaut ist Dadurch kann der Raum, den bei der üblichen Bauart die Motorhaube einnimmt,<br />
noch für die Unterhrinsnirii? von Passagieren ausgenützt werden.<br />
N°102<br />
II. Blatt<br />
BERN. 15. Dezember <strong>1931</strong><br />
ders stark beansprucht wurde usw. Es<br />
lässt sich keine Norm angeben, wenn eine<br />
Ueberholung der inneren Triebwerksteile<br />
des Motors notwendig wird. Im Durchschnitt<br />
kann man eine Fahrstrecke von<br />
50,000 Kilometer als den Zeitpunkt ansehen,<br />
in dem der Motor durch Ausschleifen<br />
der Zylinder und Einbau neuer Kolben<br />
generalüberholt werden muss. Es kommen<br />
aber wesentlich längere Strecken und leider<br />
auch wesentlich kürzere vor. Eine der<br />
Fabriken hält eine Fahrzeit von nur 25,000<br />
Kilometer für angemessen, um dann eine<br />
Generalüberholung vorzunehmen.<br />
Wer mit ausgeleierten Kolben weiterfährt,<br />
wäge gegeneinander ab: unwirtschaftlichen<br />
Fahrbetrieb gegen die Reparaturkosten<br />
zur Erneuerung des Motors.<br />
Der Betrieb wird nicht allein durch die<br />
geringere Leistung der Maschine unwirtschaftlich,<br />
und der Brennstoffverbrauch<br />
wächst mit zunehmender Undichtigkeit<br />
der Kolben.<br />
Durch den stets grösser werdenden<br />
Spalt zwischen Kolben und Zylindergleitbahn<br />
wird bei jedem Kompressionshub<br />
Brennstoff durch den Spalt nach unten<br />
gedrückt. Der Brennstoff verdünnt den<br />
Oelfilm an den Zylindern, die Schmierung<br />
der Kolben wird schlechter, der Verschleiss<br />
an den Kolben und Zylindern<br />
wächst rapide. Ausserdein findet man<br />
bewährt sich glänzend auf holperigen, ungepflegten Strassen.<br />
Unter aussergewöhnlicher Beanspruchung, wie dies nur zu<br />
Versuchszwecken der Fall ist, legt „Pallas-Cord" an Personenwagen<br />
gegen 30,000 km Fahrstrecke, bei ununter»<br />
brochener Höchstleistung, zurück. Die Bereifungen sind noch<br />
für mehrere tausend Kilometer als fahrtüchtig bezeichnet.<br />
Überzeugen Sie sich bei nächster Gelegenheit durch Anschaffung<br />
von „Pallas-Cord"-Reifen von der hervorragenden<br />
Qualität dieses Schweizerpneus.<br />
AKTIENGESELLSCHAFT R. & E. HUBER<br />
SCHWEIZ. KABEL-, DRAHT-, UNDGUMMI-WERKE<br />
PFÄFFIKON-ZÜR1CH<br />
Mehr Luft<br />
* z<br />
in die Garage. Pressluft muss heute in jeder Garage sein.<br />
Nicht allgemein bekannt ist, dass sie auch zum Betrieb<br />
von Benzin« und Oeltanks dienen kann. Dazu kommen<br />
Färb«, Petrol« und Waschpisfolen sowie pneumatische<br />
Wagenheber. Zu diesem Zwecke muss jedoch ein guter<br />
Kompressor zur Verfügung stehen, welcher konstant<br />
genau regulierbare und reine Druckluft liefert. Diesen<br />
Kompressor haben wir.<br />
Verlangen Sie ausführliche Prospekt« und Offerte!<br />
Unsere Service
10 AUTOMOBIL-REVUE 102<br />
Auch in bezug auf die Kosten. Sonst<br />
überzeuge man sich selbst durch Anwesenheit<br />
bei der Untersuchung von der Notwendigkeit<br />
der vorgeschlagenen Arbeit, so<br />
weit das dem Nichtfachmann eben mög-<br />
dhin. Rundschau<br />
Ein internationaler Dieselmotor-Wettbewerb.<br />
Die russische Räteregierung' wünscht,<br />
dass in Zukunft in Russland hergestellte<br />
Traktoren und Lastwagen nur noch mit<br />
Dieselmotoren ausgerüstet werden. Um die<br />
besten Systeme kennen zu lernen, beabsichtigt<br />
die Regierung in der nächsten Zeit einen<br />
internationalen Dieselmotor-Wettbewerb zoi<br />
veranstalten.<br />
at.<br />
Ein Ventilator mit verstellbaren Flügeln ?<br />
Im englischen « Motor » macht ein Einsender<br />
den Vorschlag, die Flügel des Ventilators in<br />
der Ventilatornabe verstellbar zu machen<br />
und den Verstellmechanismus mit einem<br />
Thermostaten zu verbinden. Je nach der<br />
Kühlwassertemperatur würde dann der Ventilator<br />
mehr oder weniger Luft durch den<br />
Kühler saugen. Die Idee ist sicher einer nähern<br />
Prüfung wert.<br />
-s.<br />
Ein technisches Laboratorium in Mont-<br />
Ihery ? Die Leitung des Autodroms von<br />
Montlhery trägt sich mit dem Gedanken, in<br />
unmittelbarer Nähe der Rennbahn ein grosses<br />
automobiltechnisches Laboratorium mit Prüfstation<br />
anzulegen. Das Laboratorium stände<br />
gegen eine entsprechende Gebühr sowohl der<br />
Industrie, die sich zur Prüfung und Weiterentwicklung<br />
ihrer Wagen des Autodroms<br />
bei älteren Motoren nicht selten nach verhältnismässig<br />
kurzer Lebensdauer das Oel einen neuen Zylinderblock oder gar einen<br />
lieh ist. Nicht immer braucht man gleich<br />
im Kurbelgehäuse durch 25 und mehr neuen Motor! Vielleicht sind nur die Kol-<br />
abgenützt.<br />
Prozent Brennstoff verdünnt. Wie vonbenringe<br />
oben Brennstoff nach unten in das Oel gelangt<br />
und dieses systematisch verschlechturen<br />
ist leider noch sehr wenig verbrei-<br />
Das System der Festpreise für Reparatert,<br />
so dringt bei zu stark abgenutzten tet. Man fragt deshalb zweckmässig wegen<br />
der Kosten auch an anderer Stelle<br />
Kolben auch Oel nach oben in den Explosionsraum.<br />
Die Folge davon ist .die bekannte<br />
Erscheinung verölter Zündkerzen<br />
nach. In diesen Tagen ist eine grosse<br />
deutsche Fabrik dazu übergegangen,. Festpreise<br />
für Arbeit und Material vorzu-<br />
und Absatz von Oelkohle am Kolbenboden<br />
an den Zündkerzen und Ventilen, unter<br />
Umständen ständige Oelqualmbildung aus<br />
dem Auspuffrohr, die ein Strafmandat<br />
kosten kann.<br />
Stellt sich die Reparatur als notwendig<br />
heraus, so gehe man vorsichtig zu Werke.<br />
Glücklich, wer einen tüchtigen Fachmann<br />
kennt, auf den er sich verlassen kann!<br />
schreiben, aber da nur Händler und Reparateure<br />
die Preislisten erhalten, haben<br />
sie für den Kunden wenig Wert.<br />
Wie man vom Arzt sogleich nach der<br />
Operation den herausgeschnittenen Blinddarm<br />
verlangt, so kann es für den nicht<br />
fachmännisch gebildeten Automobilfahrer<br />
gegenüber einer unbekannten Reparaturwerkstatt<br />
nützlich sein, wenn er vorher<br />
vereinbart, dass ihm die als ersatzbedürftig<br />
bezeichneten Teile angehändigt oder,<br />
mindestens gezeigt werden. i ,.<br />
schon jetzt in weitestgehendem Masse bedient,<br />
wie auch einzelnen privaten Interessenten,<br />
z. B. Rennfahrern, zur Verfügung. Es<br />
würde mit allen den Prüfgeräten, die sich<br />
gegenwärtig nur ganz grosse Fabriken leisten<br />
können, ausgerüstet, erhielte aber noch eine<br />
Werkstätte speziell zum Herrichten und Frisieren<br />
von Rennwagen, oder zum experimentellen<br />
Aufbauen ganz 1 neuer Typen. Schliesslich<br />
würde dem bisherigen Betrieb eventuell<br />
noch eine besondere Fahrschule für Rennfahrer<br />
angegliedert. ;<br />
Der ganze Plan kann aber nur dann verwirklicht<br />
werden, wenn die Behörde dem<br />
Autodrom einen verlangten Steuerabbau gewährt<br />
at<br />
Ein wirklich praktischer RadmutternschlUssel.<br />
Eine Turiner Firma bringt einen Murtternschlüssel<br />
auf den Markt, der das Demontieren<br />
und Montieren von Automobilräderh,<br />
die mit mehreren Muttern auf der Nabe befestigt<br />
sind, ausserordentlich erleichtert. Der<br />
Schaft des neuen Schlüssels ist zugleich als<br />
eine Art «Magazin» für die Muttern ausgebildet<br />
Anstatt dass man also wie bisher<br />
jede einzelne abgeschraubte Mutter sorgfältig<br />
ablegen muss, um sie nicht zu verlieren<br />
(ein Geschäft, das böse Geister bei nächtlichen<br />
Reparaturen, Regen oder Schnee, oder<br />
wenn man besondere Eile hat, nur allzu dft<br />
stören), schiebt man sie einfach in das<br />
Der neue Radschlüssel. In seinem<br />
Magazin befinden sich bereits<br />
einige der abgeschraubten Muttern,<br />
gazin hinein und nimmt die folgende Mutter<br />
in Angriff. Beim Montieren kann man auch<br />
wieder einfach den Schlüssel von Bolzen zu<br />
Bolzen wandern lassen, immer hält das Magazin<br />
eine neue Mutter bereit.<br />
Damit die Muttern nicht von selbst aus dem<br />
Magazin herausfallen, sind an dessen vorderem<br />
Ende federnd drei Haltestifte eingelassen.<br />
Damit sie sich nicht hinten im Magazin<br />
verstecken, werden sie beständig durch<br />
eine Spiralfeder nach vorn geschoben. Das<br />
zylindrische Magazin selbst ist mit einer<br />
Hülse umgeben, die einen bequemen Griff abgibt.<br />
Im Werkzeugkasten nimmt der Schlüssel<br />
nur ein Minimum an Platz weg. Man<br />
braucht dann nämlich den sonst als Hebel<br />
dienenden « Dorn » nur an Stelle der Muttern<br />
in das Magazin hineinzuschieben. -s.<br />
f»»«iE«tfed»«> Wink«<br />
Polieren von Aluminium. Aluminiumgussteile<br />
mit glatter Oberfläche können mit denschmversy sternen wird das dan verschiedenen<br />
Antwort: Bei allen bekannten Zentral-<br />
handelsüblichen Kupferputzmitteln sehr schön Sfchmierstelten zugeleitete Oel in der Menge genau<br />
auf Hochglanz poliert werden. Bei Anwendung<br />
verdünnter Salzsäure geht das Polieren<br />
dem Bedarf entsprechend dosiert. Diese Dosierung<br />
wohl etwas rascher, das Aluminium behält<br />
aber einen bläulichen Schimmer. Die Salzsäure<br />
muss natürlich mit Wasser, dem etwas<br />
Salmiakgeist zugesetzt ist, wieder gründlich<br />
abgewaschen werden.<br />
rr.<br />
Biegen vernickelter Teile. Vernickelte Teile,<br />
die man aus irgendeinem Grund anders<br />
formen will, dürfen dazu nicht ohne weiteres<br />
erhitzt werden. Durch die Erhitzung würde<br />
'der Nickelüberzug oxidieren und ganz unansehnlich<br />
werden. Die Erhitzung des Stückes<br />
ist jedoch dann ohne Schaden für den Nickelüberzug<br />
durchführbar, wenn man die vernickelten<br />
Flächen vorher mit dickem Oel bestreicht.<br />
Dieses Oel wird dann in der Hitze<br />
zuerst verkohlt und bildet einen schützenden<br />
Beschlag, der den Sauerstoff von der Nickeloberfläche<br />
abhält.<br />
at.<br />
Spi •»«?«§•<br />
iva»<br />
8154. Katalytische Heizkörper. Ist ein<br />
freundlicher Leser der « Automobil-Revue » in der<br />
Lage, etwelche Auskünfte über die Zweckmässigkeit<br />
und Wirksamkeit, sowie die Unschädlichkeit der<br />
katalytischen Heizkörper, wie « Ghofoto », « Volix »<br />
u. a., Auskünfte zu erteilen? Empfiehlt sich die Anschaffung<br />
dieser Heizapparate in gleicher Weise zur<br />
Warmhaltung des Motors wie namentlich auch des<br />
Wagen-Innern, auf welch letztere Verwendungsmöglichkeit<br />
das grösste Gewicht gelegt wird? Kann<br />
bei einem Brennstoffkonsum von ca. 1 Liter für 50<br />
bis 60 Stunden Brenndauer wirklich von einer hinreichenden<br />
Wärmeerzeugung gesprochen werden?<br />
H. R. in Seh.<br />
Frage 8155. Akkumulatoren-Ladeapparat. Da<br />
es hie und da vorkommt, dass eine Batterie nachgeladen<br />
werden sollte, namentlich im Winter, wo<br />
ihr viel Licht und Anlasserstrom entzogen wird,<br />
wünsche ich mir ein Ladegerät zu kaufen. Ich besitze<br />
wohl ein solches Ladegerät, aber es liefert zu<br />
wenig StTom für eine grosse 12 Volt-Batterie. Welche<br />
leistungsfähige Ladeapparate, gibt es? Wo<br />
wären sie zu beziehen und zu welchem Preis etwa?<br />
Es sollte ein gut tragbares GeTät sein, das man zum<br />
Aufladen im Wagen selbst aufstellen könnte, ohne<br />
jedesmal die Batterie herauszunehmen. Eine<br />
Gleichstrommaschine kommt nicht in Frage, da mir<br />
in meiner Garage nur Lichtstrom von 145 Volt zur<br />
Verfügung steht. Die Batterien, die ich hie und<br />
da aufzuladen habe, haben nur 6 und 12 Volt.<br />
0. H. in S.<br />
Frage 8156. Zentralschmierung Wird bei den<br />
Chassis, die mit Zentrsiscbmierungssystem ausgerüstet<br />
sind, für diese Schmierung nicht unverhältnismässig<br />
viel Ool verbraucht, da doch allen.<br />
Scbmierstellen gleichviel Oel zufliesst. trotzdem der<br />
Scbmiermittelbcdarf der verschiedenen G Jmke doch<br />
wohl ganz ungleich ist? R. E. in T.<br />
geschieht durch verschieden weite DuTchlassöffnungen<br />
in den einzelnen Leitungen oder Anschlüssen.<br />
Eine Oelverschwendung wird dadurch, vermieden.<br />
at.<br />
Frage 8157. Ausbessern von Kugellagern. Müssen<br />
abgenützte Kugellager unbedingt durch neue<br />
ersetzt werden oder lassen sie sich wiederherstellen?<br />
Es scheint mir, letzteres sollte möglich sein, da<br />
sich doch die Laufringe durch Ausschleifen wieder<br />
in eine geeignete Form bringen lassen und dann<br />
nur noch grössere neue Kugeln eingefüllt zu werden<br />
brauchten. H. F. in D.<br />
A n t w o T t • Während des Krieges wurde ei no<br />
Erneuerung von Kugellagern, wie sie Ihnen ungefähr<br />
vorschwebt, von einigen Spezialfirmen vorgenommen.<br />
Gegenwärtig kommen aber unseres Wissens<br />
mvr noch neue Kugellager in den Handel. Bei<br />
der Erneuerung entstanden vor allem Schwierigkeiten<br />
dadurch, dass die grösseren Ersatzkugeln<br />
3eder Besitzer eine Referenz!<br />
Der vom skifahrenden Automobilisten sehnsüchtig erwartete Apparat<br />
Prospekt gratis 1<br />
Zu beziehen bei<br />
Wärnm Draht<br />
oder veraltete<br />
Systeme von<br />
Klemmringen<br />
gebrauchen,<br />
welehe serade an<br />
wichtigsten Stellen<br />
bei
- 193t AUTOMOBIL-REVUfc 11<br />
NUMMERNSCHILD<br />
Zu verkaufen 62444<br />
F. B, W.-<br />
Lastwagen<br />
3 T., luftbereift, elektr.<br />
Licht, sämtl. Zubehör, Ia.<br />
Zustand, ev. mit Arbeitsvertrag.<br />
Bei sofort. Wegnahme<br />
äusserst Fr. 4500.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z. 2140 an die Aufomobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Cabriolet<br />
6 Zyl., 13 PS, Modell 1930.<br />
erst 19 000 km gefahren,<br />
mit Lederpolsterung, Koffer<br />
u. Stoßstangen.<br />
sehr günstig.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
52393 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
GERINGSTER REtBUNGSVERLUST<br />
GROSSTE SICHERHEIT<br />
GENERALVERTRETUNG FÜR DIE DEUTSCHE<br />
SCHWEIZ UND KANTON TESSIN<br />
LKUNDERT<br />
L1MMATQUAI 34ZURICH<br />
TELEPHON 4-
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 102<br />
auch näher nebeneinander zu liegen kamen, und<br />
dass der äussere Laufring durch das Ausschleifen<br />
geschwächt wurde. Zudem war man nie sicher,<br />
dass die zweimal wärmebehandelten Oberflächen<br />
die gewünschten Härteeigenschaften aufwiesen, at.<br />
wird durch die Teilung der Hauptwelle eine leichte<br />
und geräuschlose Gangschaltung erreicht, die beim<br />
LJeberzeugen Sie sich selbst<br />
Sie werden erstaunt sein, dass ein solcher Wagen<br />
zu einem solchen Preise geliefert werden kann<br />
S<br />
ETZEN<br />
Sie sich selbst ans Steuer<br />
und fahren Sie ihn ! Nur sp<br />
können Sie feststellen, dass diese<br />
Behauptung auch der Wirklichkeit<br />
entspricht. Alles Denkbare ist berücksichtigt,<br />
alle Erfahrungen sind<br />
ausgenützt, alle Kräfte und Mittel<br />
eingesetzt um solch' vollkommenes<br />
Verhältnis von Kraft und Gewicht,<br />
Gewicht und Form, Form und Linie<br />
in einem Wagen au erreichen !<br />
Motor, Getriebe, Federung, Bremsen,<br />
Steuerung vereinigt bieten ein<br />
Höchstmass von Annehmlichkeit<br />
und Fahreigenschaften !<br />
OPEL<br />
4-6 Zylinder<br />
Opel Personen- und Blitz Lastwagen<br />
Vertreter an allen wichtigen Plätzen<br />
GENERAL MOTORS CONTINENTAL S.A.<br />
Was ist der Opel 4 ?<br />
Ein zweckmässiges, praktisches,<br />
nützliches und bequemes<br />
Fahrzeug welches Sie derart preiswert<br />
nicht wieder finden !<br />
Gehen Sie zum nächsten Opel-<br />
Händler und treffen Sie Ihre Wahl,<br />
der 4 Zylinder ist schon zum Preise<br />
von fr. 3.395, der 6 Zylinder zu fr.<br />
4.790 lieferbar. Der Abzahlungsplan<br />
der G.M.A.C. gestattet die Anschaffung<br />
aus Ihren Einnahmen. Wenn<br />
Sie einen Lastwagen benötigen sehen<br />
Sie sich auch die Blitzlastwagen 2<br />
und 3 Tonner an.<br />
Versuchen Sie diesen hervorragenden Wagen.<br />
Auf Grund dieses Ausschnittes wird unser<br />
nächster Vertreter mit Ihnen eine kostenfreie<br />
Probefahrt — bis 25 km. — ausführeo. Am<br />
Steuer werden Sie am besten die Präzisionsarbeit<br />
dieses Wagens erkennen.<br />
NAME<br />
A I<br />
ADRESSE.<br />
Falls es tn Ihrer Umgebung keinen Opel-Vertreter<br />
gibt, schreiben Sie an die General Motors Conttnenta!<br />
S. A. Antwerpen. Sie erhalten von uns<br />
einen interessanten, illustrierte Katalog.<br />
AARAU:<br />
E. Rebmann, Automobilwerkstätte, Buchserstrasse.<br />
Tel. 14.00.<br />
AMRISWIL:<br />
Ritzi & Wagner, Automobile. Tel. 5<br />
BASEL:<br />
ARWAG, Nauenstrasse 63, Handelshof, gegenüber<br />
Eilgut S. B. B. Tel. Safran 98.66.<br />
BERN UND UMGEBUNG:<br />
Titan A.-G., Monbijoustrasse 30, Bern. Tel. B. 33.66.<br />
BERNECK (St. Gallen):<br />
H. Eggenberger, Autorep.-Werkstätte. Tel. 108.<br />
OENEVE:<br />
Extension Autos S. A., Rue Versonnez 7. Tel. 41.107.<br />
AMTSBEZIRKE WANGEN und BURGDORF:<br />
Grand Garage W. Hofer, Herzogenbuchsee. Tel. 5.<br />
LUGANO:<br />
Henry Morel, Automobiles, Via Gottardo. Tel. 6.33.<br />
ST. GALLEN und APPENZELL:<br />
Widler & Hürsch, Garage zum Stahl, St. Gallen.<br />
Telephon 27.11.<br />
ZÜRICH:<br />
TITAN A.-G., Stauffacherstrasse 45. Tel. 58.633.<br />
r *(mmM<br />
= Schneiden Sie diesen Coupon aus ! •—<br />
Offizielle Opel-Vertreter und Service-Stationen in der Schweiz:<br />
VER<br />
I IIIII!'<br />
1NRÖ<br />
VERNICKELN<br />
Bindgr&Richi.Sf.Ga len<br />
Frage 8158. Schwfngachsabfederung. Es -wird<br />
immer wieder in Prospekten und gesprächsweisebehauptet,<br />
der Hauptvorteil der Schwingachs-Abfcderung<br />
sei der, dass der Wagen seine horizonta-le<br />
Lage beibehalte, wenn eines der Räder eine Fahrbahnunebenheit<br />
überfährt. In Zeichnungen werden<br />
die Räder solcher Wagen oft beim Ueberklettern<br />
der phantastischsten Hindernisse dargestellt,<br />
während trotzdem das Chassis mustergültig waagrecht<br />
bleibt. Meiner Ansicht nach kann es sich<br />
da nur um krasse Uebertreibungen handeln, oder<br />
nicht? H. O. in Z.<br />
Antwort : Sie haben bis zu einem gewissen<br />
Grade zweifellos recht. Selbst die beste Schwingachs-Abfederung<br />
oder unabhängige RadaMederung<br />
ganz allgemein kann nicht verhindern, dass der<br />
Wagen.auf.bau eine Schräglage annimmt, wenn mm<br />
beispielsweise eines dor Räder oder gar die beiden<br />
auf der glichen Wagenseite befindlichen Räder<br />
hochwindet oder in Gruben hinabsinken lässt.<br />
Eine grössere Unabhängigkeit von den Bewegungen<br />
der Achsen zeigt der Aufbau des Schwingachswagens<br />
nicht bei stillstehendem Fahrzeug, sondern<br />
mir auf der Fahrt. Und hier ist es dann weniger<br />
die «Unabhängizkeit» der Radbefestigun^.<br />
sondern die geringere Masse der unabhängig abgefederten<br />
Rädor und der unmittelbar mit ihnen<br />
verbundenen Teile, die sieh eiinstig auswirkt. Je<br />
eeringer dio unabgefederten Massen sind, um so<br />
weniepr übertragen sich ihre Bewegungen auf den<br />
ibgefederfen Teil des Wagens. Gänzlich lässt sich<br />
nber die UoJiertrneung der BewcaiiTig der Schwingachsen<br />
auf den Wagenaufbau natürlich a.uch nicht<br />
ausschliessen.<br />
—s.<br />
Frage 8159. Freilauf. Was versteht man unter<br />
dem bei verschiedenen neuen AutomoMlmodellen<br />
eingebauton Freilauf? Wie ist die Wirkungsweise<br />
eines solchen Froilaufes und wolch© Vorteile<br />
bietet er? H. L. in S.<br />
Antwort Auf der Hauptwelle des Getriebes<br />
befindet sich ein Organ, das automatisch die<br />
Verbindung zwischen dem Motor und der Hinterachse<br />
eint'S in Fahrt befindlichen Wagens löst,<br />
wenn die Kardanwelle durch die Eigengescbwindigke.it<br />
des Wagens eine grÖKsere Tourenzahl er-<br />
Teicht. alR die Tourenzahl des Motors ausmacht.<br />
Im Prinzip ist dio Konstruktion des Freilaufs am<br />
\uio die gleiche wie beim Fahrrad. Die Getriebe-<br />
'vel!e ist durch die FrPilaufi'orriehtung creteilt. so<br />
dass nach Wesrnahme des Gpses der Motor auf<br />
r 'ie Leerlatiftourenzah] zurückgeht, während dor<br />
Wagen durch seine Eisengesrhwinrlipkeit -weiterrolU.<br />
Durch die Ausnutzung des Boharrungsver-<br />
•nöcrpns soll eine Betripbsptnffersnarnis von 12 bis<br />
°0 Prozent zu erreichen sein. Als weiterer Vorteil<br />
$»B»<br />
Anfrage 1105. Böswillige Eigentumsbeschädiguna.<br />
Wie kann der Tätnr, welcher die Pneus<br />
eines vor einem Gasthof stehenden Autos mit einem<br />
Messer versticht, ausser dor strafrechtlichen Verfolgung<br />
nach Art. 187 des zürchorischen Strafgesetzes,<br />
zivilrechtlich belangt werden? Kann der<br />
Täter zum Ersätze der Pneus unter Berücksichtigung<br />
des Abnutzungsgrades verpflichtet werden,<br />
oder ist anzunehmen, dass er nur zu den Kosten<br />
verurteilt wird, die eine Vulkanisierung der verschnittenen<br />
Stellen ermöglichen? Meines Ermessens<br />
würden die Pneus dadurch nicht mehr in glechwertigen<br />
Zustand versetzt. F in Z. (A.).<br />
Antwort: Der Täter ist Urnen für den Ersatz<br />
des Ihnen angerichteten Schadens haftbar.<br />
Sie haben Anspruch auf Wiederherstellung des<br />
früheren Zustandes, d. h. Ihre Schadenersatzansprüche<br />
berechnen sich nach dem Worte, den die<br />
beschädigte Sache im Zeitpunkte der Beschädigung<br />
hatte. Sie haben also, wenn die Pneus bereite abgenutzt<br />
-waren, nicht Anspruch auf neue Pneus.<br />
Dagegen haben Sie Anspruch darauf, dass die<br />
Pneus mindestens in den gleichen Zustand versetzt<br />
werden, wie sie vorher waren, oder wenn dies<br />
nicht möglich ist, Ihnen der entsprechende Ausgleich<br />
in Geld ausbezahlt wird. Wenn vor der Beschädigung<br />
die Pneus in einem besseren Zustande<br />
waren, als sie durch Vulkanisierung eebracht werden<br />
können, so sind Sie unserer Auffassung nach<br />
nicht verpflichtet, die Vulkanisierun
102 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
x. c. s.<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Clubball.<br />
Der diesjährige Clubball der Sektion hat wiederum<br />
meisterhaft gehalten, was er versprochen. Das Organisations-Komitee<br />
mit Herrn Boppart an der<br />
Spitze hat es verstanden, durch Zusammenstellung<br />
eines attraktiven Programms, die jjrosse A. C. S.-<br />
Familie aus der Ostsehweiz sehr zahlreich zu vereinen.<br />
Es waren weit über 800 Personen, die von<br />
nah und fern herbeigeeilt waren, um an diesem<br />
Feste teilzunehmen, was trefflich zeigt, welch grossen<br />
Anklang die A. G. S.-Anlässe jeweilen finden.<br />
Es voreinigte sich im Schützengarten eine frohe<br />
Festgemeinde, wobei der Damenflor in der Variation<br />
von glänzenden Toiletten gegenseitig rivalisierte,<br />
so dass dies den Abend zu einem wahren<br />
Rendez-vous der eleganten Welt gestaltete. Es sollen<br />
in St. Gallen die Damenschneider-AtelierR den<br />
Tag dieser Veranstaltung beinahe vor den Sektionsmitgliedern<br />
kennen!<br />
Rasch füllte sich der weite Saal und schon die<br />
Ouvertüre der Tanzkapelle lockte unzählige Tanzlustige<br />
auf die glatte Fläche. Um aber den so zahlreichen<br />
Tanzpaaren Gelegenheit zu geben, sich restlos<br />
dem Zauber der Rhythmen hinzugeben, sorgte<br />
im Frohsinn-Saal eine weitere Kapelle für Synkopen<br />
und Melodien.<br />
Die Festlichkeit eröffnet traditionsgemäss der<br />
beliebte Präsident, Herr T. Walser, indem er die<br />
grosse Schar willkommen hiess und den diesjährigen<br />
Anlass der zeitgemäss gewählten Devise, die<br />
Sorgen des Alltags zu vergessen, unterstellte. Der<br />
Vorsitzende fand wie immer treffliche Worte des<br />
[Willkommens für die Gäste, Vertreter der Regierung,<br />
den Präsidenten der Sektion Lichtenstein des<br />
A. C. und das Pressevolk.<br />
Den zündenden Kontakt zwischen Bühne und<br />
Publikum besorgte Herr Bois vom Stadttheater,<br />
dem es als Conferencier auch wohl gelungen ist,<br />
die Stimmung nicht nur zu halten, sondern immer<br />
mehr zu steigern.<br />
Als erste Darbietung gefiel ein Stepptanz ä la<br />
Jonny Walker (still goin streng!). Auch ein Bai-<br />
Jett war vertreten, diesmal freilich in erster Ausgabe:<br />
Jugendbändchen! Die reizenden Reigen des<br />
Kinderballettes der Bentele-Schule entzückten denn<br />
auch restlos. Der folgende Tanz nach russischer<br />
Art verriet hohes Verständnis und erntete verdienten<br />
Beifall. Zur besondern Abwechslung folgten<br />
sodann akrobatische Hundedressuren, eine beachtenswerte<br />
Leistung, die jedem Gross-Zirkus Ehre<br />
gemacht hätte. Beckerelli, der Meister der magischen<br />
Fingerfertigkeit, versetzte das Publikum<br />
durch seine Schwarzkünste in helles Erstaunen.<br />
Besonders gespannt war man indessen auf den<br />
Sketch von Herrn Bois, der unter dem Titel «Wie<br />
Hyronimus Bölsterli A. C. S.-Mitglied wurde», sich<br />
schon vielversprechend anliess. Man erlebte auf<br />
köstlich unterhaltende Weise, wie Herr Bölsterli —<br />
stark beeinflusst durch die Macht des schwachen<br />
Geschlechtes und glücklich, den Hausfrieden wieder<br />
ganz hergestellt zu haben — Automobilbesitzer<br />
geworden ist. Hoffentlich wird er sich als treues<br />
A. C. S.-Mitglied auch Techt gut bewähren! Der<br />
anhaltende Applaus verriet deutlich, dass Herr<br />
Bois es verstanden hatte, die A. C. S.-Familie gut<br />
eu amüsieren. Den Künsten der Bühne folgten nun<br />
die Melodien der beiden Kapellen, die die Menge<br />
durch Foxtrott-, Walzer- und Tangoklang zu entflammen<br />
verstunden.<br />
Aber auch für das Gastronomische war gesorgt;<br />
das glänzend zusammengestellte Büffet bot nicht<br />
nur in leiblicher, sondern auch ästhetischer Hinsieht<br />
erlesene Genüsse. Zusammen mit den ausfi'lesenen<br />
Sorten aus Meister Hohls Keller war so<br />
für alles gesorgt, was das Herz begehrte.<br />
Das fröhliche Treiben der Festgemeinde dauerte<br />
noch lange fort, Scherzen und Lachen bewiesen,<br />
dass der Devise des Herrn Präsidenten treu<br />
nachgefolgt wurde.<br />
Der Clubball hat -wiederum glänzend gehalten,<br />
•was seine Vorgänger und sein wohlgewähltes Programm<br />
erwarten Hessen. Von überall her, dem<br />
Oberland, Appenzell und Rapperswil waren die<br />
Mitglieder herbeigeströmt, um im Lichte dieses Anlasses<br />
erneut Clubfreundschaft aufleben zu lassen<br />
und zu festigen. Dem Wohlgelingen dieses Anlasses<br />
unsere herzlichsten Gratulationen und besonders<br />
dem Verdienste des Organisationskomitees,<br />
das wiederum bewiesen hat, wie gross sein Können<br />
für Festanlässe ist. o. e.<br />
SEKTION BERN. Schlusssitzung der Organisatoren<br />
des Gurnigel-Rennens. Der freundlichen und<br />
originellen Einladung, welche wir in letzter Nummer<br />
publiziert haben, war das Organisationskomitee<br />
des diesjährigen Gurnigelrennens fast vollzählig<br />
gefolgt. Auch der Sektionsvorstand war gut<br />
vortreten, um damit das Interesse zu dokumentieren,<br />
welches er nicht nur der Veranstaltung, sondern<br />
auch der damit verbundenen gewaltigen Arbeit<br />
entgegenbrachte. Der Rennleiter und Organisationspräsident,<br />
Herr Huber, orientierte in einem<br />
zwanglosen und doch sorgfältig dokumentierten<br />
Referat über die vielseitigen und umfangreichen<br />
Vorarbeiten, die Durchführung und das Ergebnis<br />
der Veranstaltung, welche ohne Unbescheidenheit<br />
nicht nur als der wichtigste Sektionsanlass, sondern<br />
auch als das bedeutendste Bergronnen der Saison<br />
bezeichnet werden darf. Einen trefflichen<br />
Einblick in den ordentlich komplizierten Organisationsapparat<br />
boten auch die zur Kenntnis gebrachten<br />
Schlussberichte der Kommissionspräsidenten,<br />
aus denen die leitenden Chargen späterer<br />
Veranstaltungen manche wertvolle Anregung entnehmen<br />
können. Die Sektion hatte sich mit der<br />
Uebernahme des Rennens eine grosse Verantwortung,<br />
verbunden mit einem sehr beträchtlichen finanziellen<br />
Risiko, aufgebürdet, das freilich, dank<br />
der ungewöhnlich erfolgreichen Tätigkeit des Finanz-<br />
und Gabenkomitees, stark entlastet werden<br />
konnte. Es war gelungen, eine Reihe sportlicher<br />
Grossen des Auslandes neben der bekannten Elite<br />
schweizerischer Fahrer für den Gurnigel zu interessieren<br />
und die Vorprobe der Trainingsta'ge<br />
Hess einen vollen Erfolg ahnen. Allein das Wetter<br />
hat einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.<br />
Es vermochte zwar keineswegs die sportlichen<br />
Leistungen zu beeinträchtigen, noch die Organisation<br />
aus den Fugen zu heben, aber der Besuch<br />
blieb hinter den Erwartungen zurück. Trotzdem<br />
konnten gegen 6000 Karten abgesetzt werden.<br />
Dank einer fürsorglichen Finanzregie, welche sogar<br />
den Regen in Rechnung gestellt hatte, ergab<br />
sich doch bei einer Belastung von über 30.000 Fr.<br />
eia — wenn auch bescheidener — Einnahmenüberschuss.<br />
Die mit grossem Interesse und lebhaftem<br />
Beifall aufgenommenen Berichte leiteten über<br />
zu enem währschaften Berner Imbiss im «Löwen><br />
zu Worb. Der Sektionspräsident, Herr Oberst Marbach,<br />
verdankte bei dieser Gelegenheit die geleistete<br />
Arbeit und wusste die Verdienste der «gros-<br />
Ren und kleinen Chartren» ins richtige Licht zu rükkon.<br />
Ein recht gemütlicher Hook, zu dem eine bodenständige<br />
Bauernkapelle das ihrige beitrug, bildete<br />
den trefflichen Abschluss dieser Sitzung, welche<br />
den letzten Strich unter die srrosse Veranstaltung<br />
zog. Gewiss ist dabei der Wunsch des Sportpräsidenten,<br />
die im Organisationskomitee geknüpften<br />
Bande der Kameradschaft enger zu gestalten,<br />
in Erfüllung gegangen und nicht nur die grossen<br />
Chargen, welche noch mit einem wertvollen Angebinde<br />
bedacht wurden, sondern alle anwesenden<br />
Mitarbeiter, werden gerne bei späteren Gelegenheiten<br />
wiederum dem Ruf der Sektion Folge leisten.<br />
\<br />
SEKTION LUZERN. In der ersten Dezember-<br />
Woche sind unsere Clubmitglieder gleich für 2 Tage<br />
mit Beschlag belegt worden, was nach den Erfahrungen<br />
der letzten Ja-hre eine etwas riskante Angelegenheit<br />
war, die aber diesmal glänzend gelungen<br />
ist infolge der guten und umsichtigen Vorbereitung<br />
durch unsern rührigen Präsidenten. Herrn Dr. O.<br />
Herrn Dr. Riedweg, welcher seinerseits nun das<br />
für den Abend vorgesehene Programm vom Stape.<br />
Hess. Des Sängers Höflichkeit schweigt von den<br />
Genüssen, die an diesem Abend geboten worden<br />
sind, er kann nur verraten, dass es wirklich hoch<br />
hergegangen ist und dass die Letzten erst morgens<br />
4 Uhr die gastliche Stätte verlassen haben, nicht<br />
ohne vorher den festen Vorsatz zu fassen, dass beim<br />
nächstjährigen Herren-Abend sie auch wieder dabei<br />
sein werden.<br />
Am 5. Dezember fand im Clubheim eine S t.<br />
Nikiausfeier mit Dancing statt. Bis auf den<br />
letzten Platz waren die behaglichen Clubräume angefüllt<br />
und männiglich huldigte einem Tänzchen,<br />
hie und da einmal unterbrochen von einem kleinen<br />
Cotillon oder sonst einem Gesellschaftsspiel-Tanz.<br />
Die grösste Ueberraschung abeT war das Erscheinen<br />
des « Samichlaus » und des « Schmutzli» (dargestellt<br />
durch dio HH. Bachmann und Brügger),<br />
die allen Versammelten aus ihren Säcken und Körben<br />
ein kleines Present überreichten. Nicht bei<br />
allen Anwesenden blieb es bei Aepfel. Nüssen. Bananen<br />
und Mandarinen, sondern viele erhielten<br />
auch noch sonst etwa ein Andenken zugestellt, an<br />
das sich ein ulkiges Sprüchlein knüpfte und sich<br />
auf im vergangenen Jahre passierte Begebenheiten<br />
bezog. Die ganze Glubfamilie nahm teil an diesen<br />
Spezialbescherungen.<br />
-th-<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
Bericht über die Gesamtvorstands-Sitzung vom<br />
9. Dezember in Rorschach. Nach Verlesung des Protokolls<br />
der letzten Sitzung vom 9. Oktober und Genehmigung<br />
desselben wurde festgestellt, dass sich<br />
der Mitgliederbestand neuerdings erhöht<br />
hat und heute 1279 Mitglieder beträgt. Als Delogierte<br />
für die Jahresfeier des A. C. S. werden die<br />
Herren: Gross, Burk und Pribil abgeordnet. Der<br />
Berufkollegen delegiert, sondern auch eine ganze<br />
Vorsitzende, Herr Lutz, orientiert über die Beschlüsse<br />
der deutschschweizerischen Präsidenlich<br />
oder auch sonst mit reichen Gaben eingestellt.<br />
Reihe aus der • alten Garde > hatten sich persöntenkonferenz.<br />
Die Abrechnung über die Auch der Vorstand der Sektion Zürich des T. C- S.<br />
Ballonfuchsjagd, welche bei Fr. 3731.75 Einnahmen entbot durch seinen Präsidenten, W. Baumgartner,<br />
und Fr. 4178.45 Ausgaben mit einem Defizit von Glückwunsch und eine Ehrenkanne.<br />
Fr. 446.70 abschliesst, wird genehmigt Mit Rücksicht<br />
auf den grossen Umfang der Veranstaltung In dieser Feier^agsstimmung hatte der Conferencier<br />
Kühle, der überdies noch seinen gepfleg-<br />
kann das Defizit als bescheiden betrachtet werden.<br />
Im Anschluss hieran findet auch die Abrechnung ten, warmen Bariton mit grossem Erfolg in die<br />
über die Jahresfeier die Genehmigung. Die Einnahmen<br />
betrugen Fr. 1479.50 und die Ausgaben in dem übervollen Saal die nötige Resonanz um<br />
Programmfolge einflocht, leichtes Spiel. Er fand<br />
so leichter, da sämtliche Darbietungen das übliche<br />
Fr. 2307.75, so dass ein von der Sektionskassa zu<br />
deckender Saldo von ca. Fr. 1000.— verbleibt. Mit<br />
Rücksicht auf den Erfolg an der diesjährigen Jahresfeier<br />
wurde beschlossen, auch nächstes Jahr eine<br />
solche Jahresfeier im Uhler, St. Gallen. Samstag,<br />
den 19. November 1932, wiederum durchzuführen.<br />
Als Ort der nächsten Generalversammlung<br />
wurde schon letztes Jahr Rorschach bestimmt.<br />
Dieselbe findet nun definitiv Sonntag, den<br />
24. Januar 1932, nachmittags 2 Uhr, im Saale zum<br />
Hotel Schiff in Rorschach. statt.<br />
Der Sekretär macht Mitteilung von der Gründung<br />
einer Vereinigung der Motorfahrzeugverbände<br />
des Bodensee-Gebietes, orientiert über dessen Zweck<br />
und Ziele, und da hofft man, durch diesen Interessenverband<br />
verschiedene Unzukömmlichkeiten im<br />
Grenzverkehr beseitigen zu können, boschliesst man,<br />
dieser Vereinigung beizutreten, sofern die finanziellen<br />
Verpflichtungen nicht zu hoch sind und unter<br />
der Voraussetzung, dass auch andere schweizerische<br />
Sektionen der Vereinigung beitreten. Als Delegierte<br />
für die am 17 Januar in Bregenz stattfindende<br />
Versammlung werden Präsident und Sekretär bestimmt.<br />
Hübscher. — Am 3. Dezember versammelte man Die KampagnefürdieFuhrleute dürfte<br />
sich im heimeligen Clublokal zu einem Herren- demnächst einsetzen. Die Stumpen-Päckli werden<br />
Abend, dessen Auftakt eine währschafte, urchige durch die Sektions- und Gruppen-Vorstandsmitglieder<br />
auf der Strasse bei Gelegenheit an die Fuhr-<br />
Bernerplatte bildete. Dies war ein glücklicher Griff,<br />
unsere Clubküche unter dem Kochlöffel — pardon leute abgegeben.<br />
Szepter — von Herrn Pfenniger jun. hat sich ganz Da in diesem Jahre eine neue Signalordnung<br />
in Kraft getreten ist. soll versucht werden,<br />
vorzüglich eingeführt. Diese Speziarlplatte war so<br />
der gegebene Ausgangspunkt, um eine richtige Herrenabend-Stimmung<br />
zu schaffen. Beim Dessert trug der Erneuerung der Fahrbewilligung ein Exemplar<br />
die Kantonsregierungen zu veranlassen, anlässlich<br />
dann noch die würzige Ansprache von unserm der neuen Signalordnung an die Automobilisten abzugeben.<br />
Der probeweise beim Speisertor in St.<br />
Präsidenten, Herrn Dr. O. Hübscher, das weitere<br />
dazu bei. Er übergab am Schluss seiner Begrössune<br />
die Macht an den Vergnügungspräsidenten, allgemein Beachtung, und da wir die<br />
Gallen aufgestellte Labiko-Leuchtwegweiser findet<br />
Einführung<br />
dieser zweckmässigen Leuchtwegweiser sehr begrüssen<br />
würden, beschliesst man, bei den Behörden<br />
das Gesuch der Labiko-Leuchtwegweiser A.-G. zu<br />
unterstützen.<br />
Die Ortsgruppe Appenzell-Hinterland hat den<br />
Antrag auf Statutenrevision z. Zt. fallen gelassen in<br />
der Meinung jedoch, dass bei der nächsten Drucklegung<br />
von Statuten auf den Antrag zurückgekommen<br />
werde. Nachdem noch verschiedene administrative<br />
Punkte zur Erledigung gelangt sind, wird<br />
die Sitzung vom Vorsitzenden um 9% Uhr geschlossen.<br />
Fz.<br />
4us den Vevbänden<br />
CHAUFFEUR-CLUB ZÜRICH. Zehnjährige<br />
Gründungsfeier. Mit einer würdevollen Feier, einem<br />
allzureichen Vergnügungsprogramm, viel Humor<br />
und guter Stimmung feierte Samstag, den 12.<br />
Dezember, der C. C. Z. in der « Kaufleuten » das<br />
erste Dezennium seines Bestandes. Fast genau auf<br />
den Tag, vor zehn Jahren (11. Dezember 1921),<br />
verwarfen die Zürcher das kantonale Automobilgesetz<br />
mit einem Mehr von 10 000 Stimmen, wozu<br />
eine Anzahl heute noch im C. C. Z. tätiger Mitglieder<br />
mit einer regen Propaganda ihr Scherflein beigetragen<br />
hatten. Die Arbeit, die damals geleistet<br />
wurde, sollte nicht verloren gehen und so entstand<br />
der heute aus 140 Mitgliedern bestehende Verband,<br />
dessen Gründer, August Walter, an der Feier auch<br />
entsprechend geehrt wurde. Diese Vorgeschichte<br />
der Vereinsgründung, die Präsident W. R ö s s 1 i n g<br />
in seiner Begrüssungsansprache darlegte, zeigte<br />
so recht die soliden Grundlagen, die trotz mancher<br />
Stürme im letzten Jahrzehnt das feste Fundament<br />
nicht zu erschüttern vermochten. Im Vorjahr wurde<br />
der materielle Grundstein für eine Hilfs- und Sterbekasse<br />
gelegt, ein vorbildliches soziales Werk des<br />
Vereines, der sich an seinem 10. Geburtstag vieler<br />
Zeichen ehrlicher Sympathien erfreuen durfte. Es<br />
waren nicht nur zahlreiche Mitglieder und Freunde<br />
erschienen, bis aus Luzern und Bern waren<br />
Niveau beträchtlich überstiegen. Vor allem wäre<br />
da die Dramatische Gesellschaft Neumünster lobend<br />
anzuführen, die mit zwei köstlichen Dialekt-<br />
Einaktern in Maske und Spiel künstlerische Leistungen<br />
boten, die allgemeinen Beifall fanden.<br />
Auch die Gesangssektion des C. C. Z. leistete im<br />
Chor und Singspiel Erfreuliches, desgleichen der<br />
Handharmonika-Spielring c Edelweiss», sowie<br />
alle anderen Mitwirkenden, die bis weit nach Mitternacht<br />
für Unterhaltung treu besorgt waren.<br />
Aber abschliessend soll doch darauf verwiesen<br />
werden, dass der Chauffeur-Club Zürich in seinem<br />
Vorstand und der Vergnügungskommission versierte<br />
Persönlichkeiten besitzt, die nicht nur das<br />
Lenkrad verlässlich drehen, sondern auch einen<br />
Verein nach aussen würdig repräsentieren und<br />
seine Anlässe in jeder Weise vorbildlich zu steuern<br />
wissen. Diese sich aufdrängende Erkenntnis,<br />
die alle Besucher der schönen Gründungsfeier<br />
1 empfinden mussten, sei der ersten und ältesten<br />
J Chauffeur-Organisation in Zürich als bewährte<br />
Richtlinie für das zweite Dezennium ihres Bestandes<br />
auf den Weg gegeben. Mag er auch nicht immer<br />
über spiegelglatten Asphalt gehen, auch oft<br />
über Löcher und Steine führen: nur immer das<br />
Steuer fest in den Händen ! T«<br />
CHAUFFEURCLUB LUZERN UND UMGEI.<br />
Versammlung, Samstag, den 19. Dezember <strong>1931</strong>,<br />
abends 8.15 Uhr, im Clublokal Rest. «Weisses<br />
Schi088 » Herr Dr. Lienert. Adjunkt der StrftpoKzei,<br />
wird uns in bereitwilliger Weise einen Vortrag<br />
mit Lichtbildern über « Verkehrs-Fragen» halten.<br />
Werte Kollegen, reserviert euch diesen Abend, der<br />
sehr lehrreich sein wird. Erscheint zahlreich und<br />
bekundet euer Interesse der heutigen Verkehrsreselung<br />
Der Vorstand.<br />
Für „Kleine Anzeigen"<br />
nachstehenden Coupon<br />
ausfüllen!<br />
Der<br />
neue konvexe<br />
LUCAS<br />
Belpstrasse 24<br />
Tel. Bw. 17.48<br />
„PANORAMA"-Autospiegel<br />
ermöglicht grösste unverzerrte Rundsicht<br />
nach hinten und auf beide Seiten ; verhindert<br />
das Blenden der Scheinwerfer<br />
nachfolgender Wagen. - Ein nettes und<br />
nützliches FEST-GESCHENK für Autolenker<br />
und -lenkerinnen. Preis Fr. 24.-.<br />
C. SCHAEFER<br />
Auto - Electric - Service<br />
BERN ZÜRICH 2<br />
Gutenbergstr. 10<br />
Telephon 31.223<br />
SENEVE<br />
JERN:<br />
aUTO-P3i€ES S. Jl.<br />
icr"; u f.r ä:«» Filiale ZjKKHi<br />
E. KuDter»chmld, Erlachstr.7.<br />
Tel. Soll« 40.64<br />
ST. GALLEN:<br />
A. Winterhalter,<br />
6chmiedgasse 28, Tel. 2.42<br />
ralatratse 83<br />
rei 57.980<br />
C. WecKene & Cie., rloibeinstr.<br />
58.Tel.6. 70.70<br />
Hier abtrennen<br />
An die Administration der<br />
«Automobil-Revue*, Bern<br />
Nehmen Sie nachstehenden Text ein-, zweiJachnahme zu<br />
erheben Nichtzutreffendes bitte streichen).<br />
lOn unu uatumj<br />
(Adresse)
14 AUTOMOBIL-REVUE<br />
COflTinErtTflL<br />
<strong>1931</strong> - W 102<br />
CAROSSER<br />
Das Neueste!<br />
DOPEND DES<br />
PIECES<br />
DERECHANGE<br />
utilfsees pour la<br />
röaaraiion devotre<br />
JountaSulssesapprennentl'Allemand<br />
et toutes les sciences commerclaies dans la<br />
Nouvelle Ecole sup&rieure de<br />
Commerce ä Calw(wurtemberg)<br />
fendieen 1908 — Pensionnats pour fils et<br />
fllie» — Prospectus avec röferences suisses<br />
par I«<br />
Directeur Karl Zügel<br />
mit Garantie, 6-Zylinder bevorzugt. Aelterer Wagen<br />
müsste an. Zahlung genommen werden. 52441<br />
A. Kohm, Höfen (Schafft.)<br />
nfflinf!<br />
Gesucht<br />
neueres<br />
KLEIN-AUTO<br />
A vendre<br />
Fiat 501<br />
torpÄdo luxe, 4/5 places,<br />
tres bon e"tat, roule 49 000<br />
km. Prix fr. 1700. 52394<br />
Case 6585, Neuchätel.<br />
A vendre<br />
HOCHWERTI&B<br />
KU/CHBI UND<br />
DRUCKSACHEN<br />
SPENGLEREI<br />
KDSTERER<br />
Kons<br />
f abriquons s<br />
Reservoirs a benzine<br />
Appareils pour la mise<br />
en bouteilles<br />
Appareils a mesurer<br />
et pompes ä huiles<br />
avec ou Sans compteur,<br />
pour tous les liquides.<br />
Plaques mstalliques<br />
gravees et en couleurs p.<br />
völos, motos, autos, etc.<br />
Appareils et ricipients<br />
en fönt©, Bpecialitos en<br />
acier super inoxydables,<br />
en acier antirouille cuivre,<br />
aluminium pour tous les<br />
usages.<br />
Sutter & Cie., Reiden<br />
Fabrique d'appareils.<br />
Tel. No. 3.<br />
•••»••»••»»••••»<br />
CABRIOLET<br />
Plusieurs<br />
conduites inlerieures<br />
BERLIET<br />
neuves, k prix d'occasion.<br />
Garage<br />
DUMOULIN<br />
Place du Tunnel<br />
LAUSANNE<br />
\l Berliet<br />
a 1 etat de neuf, pour döcapotable, 2/4 pl., revisö,<br />
BIANCHI S.4. — S'adr. garanti, Fr. 3500.—<br />
Auto-Occasion Holrie G. Ounand, carrosserie.<br />
Bulle (Frib.). 52397<br />
TORPEDO<br />
Pontiac Berliet<br />
FIAT<br />
Mod. 514, off. Zweisitzer, 9 CV, etat neuf, pouvant<br />
1928, 6 cyl., 15 CV, 5 pl., nur 13 500 km gefahren, faire camionnette,<br />
48 000 km. Offerte au plus weg. Abreise ins Ausland<br />
Fr. 2800.—<br />
offrani — S'adr.: Pension<br />
nat Chopard, 5, Flori-<br />
Offerten unter Chiffre<br />
sofort zu verkaufen. $2457<br />
Amilcar<br />
mont, Lausanna. 52412<br />
Z 2142 an die AutomobilnifiiDiinniiiiiiiiiiiiiiiüniiüiniiiiiimiiiiiiin<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
grand sport, dernier modele,<br />
peu roule\ Fr. 2500.-<br />
Agence BERLIET. Telephone<br />
25.591. Ouvert la<br />
nuit. R^parations.<br />
BELLE<br />
OCCASION !<br />
NASH IlMtlil<br />
Dilz<br />
Die Itarke<br />
für zuverlässige<br />
Qualität.<br />
Es gibt nur ein Spritzverfahren,<br />
das iedooh<br />
für Nitrozellulose-Farben aller Marken<br />
gemeinsam ist.<br />
aber es gibt wenige Marken,<br />
mit denen erstklassige Resultat« erzielt werden.<br />
Unter diesen wenigen ist eine Marke:<br />
DITZ-LAC<br />
diejenige, welche dm-oh Schönheit der Farben<br />
und hervorrasende Qualität entzückt.<br />
Die bedeutendsten Automobilfabriken Amerikas<br />
wie:Packard, Chrysler, Lincoln, Dodge<br />
u. 8. w. benutzen<br />
DITZ-LAC. Dltzler Automobilfarben.<br />
Auskunft und Beratung durch die<br />
GENERALVERTRETUN G<br />
AUTOCGLOR A.-G., ZÜRICH 8<br />
Dufouratrasse 197 Telephon 49.669<br />
2 Occasions sensationnelles<br />
A vendre faute d'emplol<br />
1 VOITURE<br />
Isotta - Fraschini<br />
torpe'do, 4 places, grand sport, type 8-B, voiture sortant<br />
de revision de l'usine, moteur super-sport n'ayant<br />
roule que 6000 km., chässis et carrosserie ä l'e'tat<br />
de neuf, ayant coüte Fr. 50000.—,<br />
cedee ä Fr. 15 000.—<br />
1 CAMION<br />
Röchet - Schneider<br />
2% tonnes, ayant roule 15 000 km., en parfait eiat,<br />
peinture et 4 pneus neufs, ayant coüte Fr. 16 500.—,<br />
ci§d
Bern, Dienstag, IS. Dez. 193T III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 102<br />
Weihnacht des alten<br />
Mannes<br />
Von Herrmann Hesse.<br />
Als ich ein Knabe war, in Weihnachtszeiten,<br />
Wie war ich selig da und unersättlich,<br />
Im Duft der Kerzen mit dem neuen Spielzeug<br />
Zu spielen unterm Tannenbaum: dem Ross,<br />
Dem Bilderbuch, der Eisenbahn, der Violine!<br />
Und wenn auch jedes Spielzeug bald erlosch<br />
Und Alltag wurde, jeder Weihnachtsbaum<br />
War wieder neu, war Fest und Wunder,<br />
Umfing mich wieder mit dem Zaubernetz.<br />
Heut' iveiss ich keine neuen Spiele wehr,<br />
Erschöpft sind Glanz und Lust, der lange<br />
Weg<br />
Liegt hinter mir, zerbrochenen Spielzeugs<br />
voll,<br />
Die Scherben klirren. Doch die Sehnsucht<br />
malt<br />
Mir einen letzten, höchsten Zauber noch<br />
In holden Farben aus: das letzte Fest,<br />
Den Ausgang aus der Spiel- und Kinder -<br />
weit,<br />
Den Eingang in die nächste, tief ersehnt.<br />
Dein denk ich, wenn die leer gewordne<br />
Welt<br />
Um mich mit ihren farbigen Scherben<br />
flirrt,<br />
Dein denk ich, letztes Spiel: geliebter<br />
Tod!<br />
Aufglänzen wird noch einmal Kinderlust.<br />
Noch einmal wird der dürre Christbaum<br />
blüh'n<br />
Und Wunder strahlen, dass im dunkeln<br />
Schacht<br />
Das Herz vor neuer Wonne bang erquillt.<br />
Und zwischen Kerzenglanz und Tannenduft<br />
Und all dem Wust zerbrochener Spielerein<br />
Wird aus dem wonnevollen Dunkel<br />
Die ferne Stimme meiner Mutter rufen.<br />
Weihnachtsschnee<br />
HH<br />
WinterlandsehÄft bei St. Monte.<br />
(Photo Alb. Steiner, St. Moritz.)<br />
Rund um Weihnachten<br />
Bei den Germanen trug man einen Tannenbaum<br />
in den Wohnraum hinein, um<br />
von der Natur im Winter nicht gänzlich<br />
abgeschnitten su sein. Das Christentum<br />
hat diese heidnische Sitte religiös verbrämt<br />
und den Geburtstag Christi mit<br />
dem Sinnbild des Tannenbaums verknüpft.<br />
Mit der Zeit verlor er aber seine symbolische<br />
Bedeutung, und heute hat er oft nur<br />
noch eine dekorative Wirkung. Die Volksphantasie<br />
treibt an ihm ihr Spiel. Jede<br />
Familie verrät dabei ihren eigenen Geschmack.<br />
Nicht unberührt bleibt natürlich<br />
der Stil des Christbaums von den künstlerischen<br />
Tendenzen: die neue Sachlichkeit<br />
hat mitunter auch mit dem bunten Farbengewirr<br />
aufgeräumt und einen kühlen,<br />
unbefrachteten Baum hingestellt. Indes<br />
pflegen wir von einem bürgerlichen, einem<br />
bäuerlichen und einem aristokratischen<br />
Christbaumstil zu reden: der bäuerliche<br />
Stil dokumentiert sich in den vielen Süssigkeiten,<br />
den vielfarbigen Kerzen, der<br />
bürgerliche Stil schwärmt für weisses<br />
Engelshaar und die Aristokratie begnügt<br />
sich mit einer Weisstanne, auf die man<br />
weisse oder rote Kerzen steckt. Sie ist<br />
ein Feind allen bunten Wirrwarrs, an dem<br />
Volk und Bauer sich berauschen. Nur mitunter<br />
ist der Christbaum noch ein Pentagramm<br />
für böse Geister und Kobolde und<br />
beschivört alle versöhnlichen Geister heraus<br />
und herab. Wenn die Kerzen aufzucken,<br />
werden die Erwachsenen wie Kinder.<br />
Sie erleben zuweilen eine Art Walpurgisnacht:<br />
alte Erinnerungen ziehen wie<br />
ein Geisterzug vorüber, sie versetzen sich<br />
in verklungene und auch künftige Zeiten<br />
und lassen sich von Wehmut packen.<br />
Das Leben, das sonst mit unversöhnlicher<br />
Härte die Menschen knetet, gewinnt<br />
um die Weihnachtszeit herum einen irdischen<br />
und himmlischen Glanz. Alle Menschen<br />
sind für eine Gefühlsbereitschaft<br />
zugänglich, wie die Landschaft dem Mondschein.<br />
Die Eltern besinnen sich auf die<br />
Kinder und die Kinder auf die Eltern: es<br />
wird gefragt, gerätselt, denn alle erwar-<br />
F^Ulll^ton<br />
Weihnachten eines<br />
jungen Menschen<br />
Novellette von E. W.*)<br />
Motto: Das Härteste und Zarteste: das Hera.<br />
Das Befremden und Wundern erwies sich<br />
bald als berechtigt. Dieses Erlebnis mit<br />
einer Schönheit, einer Dame, jung und begehrt,<br />
war wie der Duft von einem besseren<br />
Leben und daher eine Liebe ohne Bestand.<br />
Sie kam, und, wie Ernst Wendner in seiner<br />
jugendlichen Torheit eben an Dauer zu glauben<br />
wagte, war sie schon weg, gehörte bereits<br />
einem anderen, und zwar endgültig,<br />
denn der Auserwählte war eine sehr gute<br />
Partie, wie man zu sagen pflegt, und Lucie<br />
liess in Ernsts bescheidenem Leben nichts zu"<br />
rücK ars grausam vertiefte Einsamkeit und<br />
wehmutsvolle Bilder einer Erinnerung, die an<br />
ihm nagte, auch wenn er es sich nicht mehr<br />
eingestand, und ihn fortan alle Frauen voller<br />
Argwohn fliehen liess. Ernst verwünschte<br />
jetzt die dumme Begegnung um so mehr,<br />
weil sie ausgerechnet in diesem Augenblicke<br />
erfolgte: Er, der Junggeselle, mit einem<br />
*) Siehe Nr. 100, «Autler-Weihnachten».<br />
Weihnachtsbäumchen in der Hand, lief Gefahr,<br />
in diesem Aufzuge der Lächerlichkeit<br />
zu verfallen. Seine Augen senkten sich deshalb<br />
in einer Regung von unerklärlichem<br />
Schamgefühl. Sonderbar schwer wog plötzlich<br />
das bisher geringe Gewicht des armseligen<br />
Tannenbäumchens, das er sich in einer<br />
Anwandlung von Sentimentalität und Jugenderinnerungen<br />
an das Vaterhaus für seine Einsamkeit<br />
am heiligen Abend erstanden hatte.<br />
Die Müdigkeit und Trauer eines dürftigen<br />
Daseins übermannten ihn und ergriffen für<br />
eine Weile vollständig Besitz von ihm.<br />
Welche Torheit, dieses Tannenbäumchen,<br />
dachte er, und das Elend seiner einsamen<br />
Feier, welcher er entgegenging, trieb<br />
ihm einen feuchten Glanz in die Augen, gegen<br />
den er sich freilich sofort zur Wehr<br />
setzte.<br />
Erst als er die Frau weit hinter sich wusste,<br />
liess das Würgen in der Kehle nach und<br />
die Knie griffen wieder tapferer aus. Die Beherrschung<br />
seiner selbst kehrte mit jedem<br />
Schritt froher wieder, und als er zu Hause<br />
ankam, fühlte er sich irel. • &tiri«'dt3 »3<br />
glücklich wie zuvor.<br />
5.<br />
Als Ernst Wendner drei Tage später, am<br />
Spätnachmittag des heiligen Abends, sein<br />
Zimmer betrat, zeigte sich zu seinem grossen<br />
Erstaunen, dass die Post ein Paket ge-<br />
bracht hatte. Das war nicht ganz mit rechted<br />
Dingen zugegangen, denn Ernst stand,<br />
von ein paar weitläufigen Verwandten abgesehen,<br />
allein in der Welt da, seit seine Mutter<br />
gestorben war. Und der unbedeutende<br />
Schreiberposten, den er zu dieser Zeit in einem<br />
aus dem letzten Loch pfeifenden Reklamebureau<br />
versah, gestattete ihm zwar ein<br />
leidliches Auskommen, keineswegs aber jene<br />
ergiebige Pflege von allerhand lustigen und<br />
leichtsinnigen Freundschaften, die hernach<br />
dem freiherzigen Spender als Gegengeschenk<br />
wiederum kleine Andenken und Ueberraschungen<br />
eintrugen.<br />
Ernst wog das Paket mehrmals In der<br />
Hand, drehte es um und um, beroch es,<br />
schloss dabei die Augen, schüttelte den Kopf<br />
und riet weiter hin und her, mutmasste das<br />
Entfernteste und Abenteuerlichste und kam<br />
doch zu keinem vernünftigen Schluss. Die<br />
Adresse war mit der Maschine geschrieben,<br />
des Absenders Name und Wohnort ein offensichtlicher<br />
Schwindel.<br />
Als Ernst sich endlich unter lebhafte*<br />
Herzklopfen und voller Neugier ans Oeffnen<br />
des Paketes machte, Hülle und Schachtel erbrach,<br />
da fand er die 'Bestätigung dessen,<br />
was er halb und halb vorausgeahnt und sich<br />
dunkel eingestanden hatte: Auch hier kein<br />
einziges Wort, auch hier keine Zeile. Aber<br />
wie er dann die Schachtel gänzlich ausge-<br />
packt und den Inhalt vor sich auf den Tisch<br />
ausgebreitet hatte — Blumen obenauf, darnach<br />
Orangen, Aepfel, Schokolade, Zigarren,<br />
Zigaretten, Kuchen und Bretzel, eine richtige,<br />
gewichtige, appetitlich duftende, reiche Weihnachtsbescherung,<br />
alles teuerste und beste<br />
Ware — da wusste er mit einem Schlage in<br />
untrüglicher Sicherheit, woher ihm alle diese<br />
köstlichen Sachen zugekommen waren. Sein<br />
ganzes Gesicht erglühte in tief purpurener<br />
Röte, ihm wurde so selig schwach zumute,<br />
dass die Knie und Beine ihren Dienst versagten<br />
und er sich setzen musste.<br />
Lucie !<br />
Nachdem sich die Erregung gelegt hatte,<br />
war ihm die Kammer zu eng, die Luft zu.<br />
dick und zu warm. Hinaus, in die Abendkühle!<br />
Bis 7 Uhr, bis zum Einläuten des Heiligen<br />
Abends mit allen Glocken, wollte er<br />
ins Freie. Ein Spaziergang am Christnachtabend<br />
musste wohltun, musste entspannen,<br />
musste seine heimlich Freude in Einklang<br />
bringen mit der Weihe des Abends, der bevorstand.<br />
6.<br />
Ernst Wendner erging sich vor der Stadt,<br />
indessen die Dämmerung in die Nacht überging<br />
und das freie Feld immer dichter umhüllte.<br />
Er dachte im Schreiten:<br />
Nun ist es Weihnacht, Winter und kalt, C^<br />
Flocken fallen, hüllen die Welt mit weissem
ten ein Wunder, weil Weihnachten das<br />
Fest des Schenkens, der Ueberraschungen<br />
ist und die Weisheit Horaz: «Nil admirari»,<br />
oft wie Schnee auf warmen Boden<br />
fällt. Der Christbaum tut das Seine: er<br />
taut und wärmt die Gemüter auf. Der<br />
Duft als Atem der Bäume gibt eine angenehme<br />
Stimmungstemperatur. Das Familienleben<br />
gewinnt an einer Weihnacht ungeahnte<br />
Vorteile. Man fühlt die unverkennbare<br />
Zusammengehörigkeit innerhalb<br />
der Familie und innerhalb der Menschheit<br />
überhaupt. Es zeigt sich deutlich, wie<br />
herzlich dünn die Membrane zwischen<br />
Mensch und Mensch ist.<br />
Weihnachten wird zwar oft dazu benützt,<br />
einer materiellen Genusssucht anheimzufallen,<br />
um einige Tage nachher<br />
seelisch und körperlich verkatert zu sein.<br />
Die Stunden der Feststimmung sollen die<br />
kommenden Tage beschwingen, indes bedrücken<br />
sie sie mit Sorgen und unliebsamem<br />
Kater.<br />
Weihnachten ist das Fest des Schenkens.<br />
Jedes Geschenk aber geht nur aus<br />
Prüfungen und Läuterungen hervor. Die<br />
Kunst des Schenkens ist eine Kultur; es<br />
gibt eine Psychologie des Schenkens: die<br />
Geschenke spiegeln Kennzeichnendes der<br />
Gefühlssituation wieder und fixieren in<br />
der Erinnerung des Beschenkten irgend<br />
ein Bild, und die Erinnerung ist bekanntlich<br />
der beste Silber- und Goldschmied.<br />
Nun hat der allgemeine Rüstungstrubel<br />
des Einkaufs begonnen. Zu den täglichen<br />
Sorgen der Frauen kommen die Weihnachtssorgen.<br />
Die Vorbereitungen sind<br />
ebenso reizvoll als beunruhigend; die<br />
Jagd nicht minder interessant als die<br />
Beute. Eine Hetz und Hast des anonymen<br />
Gewimmels von Altruisten, die auf der<br />
Suche nach Geschenken sind und alle<br />
Läden ungefähr so wechseln, wie ein Fieberkranker<br />
die Kissen oder ein Steckbrieflieh<br />
Verfolgter sein Domizil. Andere wieder<br />
durchbummeln gemächlich die Strossen,<br />
betrachten mit einer Lammsgeduld<br />
die Schaufenster und werden von den<br />
schönen, zum Kauf einladenden Sachen<br />
gebannt wie der Vogel von der Schlange.<br />
Die Frauen werden magischer angezogen,<br />
halb triebhaft, halb bewusst werden sie in<br />
den Laden gezogen, und wenn sie einmal<br />
drinn sind, können sie so wenig vom Kauf<br />
lassen, als der Morphinist vom Morphium.<br />
Zudem spielen sie eine Art weiblicher<br />
Winkelried; sie reissen die Zögernden hinter<br />
1 sich her, und alle sorgen für die Männer<br />
und denken an ihre Kinder.<br />
Dann gibt es auch solche, die erst am<br />
Weihnachtsabend wie Amokläufer die<br />
Strossen durchrasen und irgend aufs Geratewohl<br />
hin ein Geschenk kaufen. Viele<br />
ärgern sich überhaupt, irgend etwas an<br />
irgend jemand schenken zu müssen, aus<br />
dem einfachen Grund, weil sie wissen, das»<br />
jedes Geschenk eine Verbindlichkeit erwirkt.<br />
Am liebsten würde man sich mitunter<br />
gegenseitig das Schenken schenken.<br />
Nun will man erkannt sein in der Gabe,<br />
und da man sieh schon längst erkannt und<br />
hingenommen weiss, so darf man hoffen,<br />
was immer man schenkt, es wird einem<br />
ganz umschliessen. Darum ist es leichter,<br />
aus der grossen Verbundenheit heraus zu<br />
Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich<br />
einen Weihnachtsmann gesehen habe —<br />
ich meine einen wirklichen, gabenverteilenden<br />
und nicht einen Reklame-Weihnachtsmann,<br />
der in einem Schaufenster<br />
Stiefel anpreist oder im Strassenschmutz<br />
dahintrottet, ein Plakat auf dem Rücken,<br />
auf dem verkündet wird, dass man die besten<br />
Weihnachtsgeschenke bei der Firma<br />
Soundso bekommt, und zwar zu den billigsten<br />
Preisen, auch in Raten zahlbar. Den<br />
letzten echten Weihnachtsmann sah ich vor<br />
einigen Jahren. Er lief im Trab über die<br />
Strasse zu einer bekannten Familie, war<br />
weder von einem Engel noch von einem<br />
Teufel begleitet und schämte sich sichtlich.<br />
Glaube nicht, lieber Leser, dass ich mich<br />
als Schriftsteller nur mit Literatur befasse!<br />
Manchmal fallen mir auch ganz praktische<br />
Dinge und verschiedene Unternehmungen<br />
ein, in die ich mich stürzen würde, wenn<br />
ich nicht schon mein Handwerk hätte. Vielleicht<br />
aber möchte jemand meine guten<br />
Ideen durchführen, darum will ich sie verraten:<br />
Wie wäre es, wenn man zum Beispiel ein<br />
Zentralbureau «Zum Weihnachtsmann» einrichten<br />
würde? Ich stelle mir das ganz<br />
einfach so vor: Am Morgen würde das Familienoberhaupt<br />
schlicht telephonieren:<br />
«Hallo! Bitte, schicken Sie mir heute abend<br />
um sieben Uhr einen Weihnachtsmann in<br />
meine Wohnung!»<br />
cWünschen Sie einen Teufel und einen<br />
Engel dazu?»<br />
«Ist der Teufel nicht gar zu fürchterlich?<br />
AUTOM OBTL-R EVUE <strong>1931</strong> — N" 102<br />
schenken, und es ist schwer, den halben<br />
und zarten Verbindungen ein Sinnbild zu<br />
geben. «Denn was man will, kann man<br />
nicht geben, und man gibt nur, was man<br />
muss, also gibt man einen Kuss, und man<br />
gäbe gern das Leben.»<br />
Im Schenken Hegt die Quelle aller<br />
Aengste und Zweifel, die die Wahl umdrängen.<br />
Ein Zuviel, ein Zulaut, ein Zustark<br />
und man ist blamiert. Takt und<br />
Geschmack sind hier elementare Kräfte,<br />
und sie kennzeichnen sich in der kleinsten<br />
Gabe. Takt und Stilgefühl sind notwendige<br />
Kräfte im Haushalt des Lebens, ohne<br />
sie bleiben auch die kostbarsten Dinge nur<br />
Tand.<br />
cb.<br />
Eine gute Weihnachtsidee<br />
Von Karel Capek.<br />
Ich meine, werden sich die Kinder nicht<br />
fürchten?»<br />
«Oh, Sie können ganz ohne Sorge sein.<br />
Wir haben Teufel in der feinsten Ausführung<br />
auf Lager, die den Kindern grossen<br />
Spass machen. Welche Klasse wünschen<br />
Sie, bitte?»<br />
«Klasse??»<br />
«Wir haben nämlich Weihnachtsmänner<br />
erster Klasse. Die haben einen echten Bart,<br />
ein prächtiges Ornat und ein silbernes<br />
Glöckchen. Der Engel hat echte Flügel,<br />
und der Teufel wird drei Purzelbäume produzieren.<br />
Sie kommen per Auto angefahren.<br />
Die Taxe beträgt hundert Franken.»<br />
«Und wie ist die zweite Klasse?»<br />
«Bei der zweiten Klasse ist der Bart aus<br />
Werg, auf dem Rücken trägt der Weihnachtsmann<br />
einen Korb, er hat einen weissen,<br />
mit Kanin verbrämten Mantel. Der<br />
Engel hat geschmackvolle Papierflügel, und<br />
der Teufel ist Durchschnittsqualität. Taxe<br />
50 Franken. — Dritte Klasse: Bart aus<br />
Watte, Mitra auf dem Kopf, sonst nur Zivil.<br />
Der Engel trägt ein langes Hemd über dem<br />
Winterrock, und der Teufel hat nur ein geschwärztes<br />
Gesicht, eine Kette und eine<br />
Rute; kostet zwanzig Franken. Der Weihnachtsmann<br />
ohne Begleitung in volkstümlicher<br />
Ausstattung ist zum Preise von zehn<br />
Franken zu haben. Wir führen auch<br />
Strümpfe für die Bescherung, das Paar zu<br />
einem Franken, und geben Geschenke.»<br />
Ich würde mich wundern, wenn ein solches<br />
Unternehmen nicht florieren würde;<br />
zudem würde es einer grössern Anzahl von<br />
Schauspielern, Pensionisten, Invaliden, moralischen<br />
Mädchen und armen Teufeln Beschäftigung<br />
geben, ausserdem die Erziehung<br />
der Kinder unterstützen und überhaupt<br />
die Poesie des Lebens erhöhen. Und<br />
wenn schon ein solches Unternehmen existierte,<br />
so könnte es noch eine ganze Reihe<br />
anderer, ebenso nützlicher Dinge führen:<br />
Für Silvester an öffentliche Lokale das<br />
alte Jahr in Gestalt eines hinkenden, mit<br />
Schnupfen behafteten alten Mannes!<br />
Für Neujahr einen Rauchfangkehrer!<br />
Es könnte ein hübsches Mädchen einem<br />
Menschen vors Haustor stellen, der im Begriff<br />
ist, zur Matura zu gehen oder sich um<br />
eine Anstellung zu bewerben — weil das<br />
nämlich dem Betroffenen Glück bringt.<br />
Es könnte alte Mütterchen mit Rückenkörben<br />
verleihen, die einmal wöchentlich<br />
an die Türen klingen und murmeln, dass<br />
sie unfolgsame Kinder kaufen.<br />
In grösserem Masse geführt, könnte das<br />
Unternehmen sogar öffentliche Demonstrationen<br />
veranstalten, spontane Aeusserungen<br />
bei Sitzungen. Ovationen und Ständchen,<br />
Ein «Angestellter» des Zentralbureaus<br />
«Zum Weihnachtsmann» . ..<br />
Festlichkeiten und Umzüge arrangieren. Es<br />
könnte repräsentative Erscheinungen zu<br />
Deputationszwecken liefern, zu passender<br />
Gelegenheiten älteste Zeitgenossen: Leute,<br />
die mit einem Fusse im Grab stehen, Dudelsackpfeifer,<br />
Verwandte, Waisenknaben füi<br />
eine Tombola, den vierzehnten Gast zu einei<br />
Tafel, einen Menschenauflauf, Fremde<br />
Tänzer. Es könnte die öffentliche Meinung<br />
beschaffen, die Stimme des Volkes, du<br />
Stimmen der Presse — kurz alles, was<br />
überhaupt man wünschen kann, und al<br />
das nur auf eine einfache telephonische Bestellung<br />
hin, billig, pünktlich und in grösster<br />
Auswahl.<br />
Wenn es Anstalten zur Besorgung vor<br />
Leichenbegängnissen gibt, warum sollte ei<br />
nicht eine Anstalt zur Besorgung verschiedenster<br />
Lebensäusserungen geben?<br />
Feuilleton: (Fortsetzung.)<br />
Pelzwerk ein. Und macht der Flockenfall<br />
eine Pause, entschleiert sich der Himmel und<br />
wird die graue Luft hell, dann sieht das Land<br />
in der Eiseskälte wie ein gefrorener Maientag<br />
aus, dessen Grün gepudert wurde. Der<br />
Winter kleidet sich in die Farbe des Blustes,<br />
und dieser Blust trägt das Silber des Maienmondes.<br />
Ich gehe über hart vereiste Wege, den Erinnerungen<br />
an den Frühling entgegen. Wie<br />
blau strahlt deT Himmel, unbarmherzig wie<br />
nur im April, zur Strafe dafür, weil noch<br />
niemand an den Lenz glauben will. Und die<br />
Luft so rein, klar, erfrischend, man möchte<br />
sie trinken, um den ewigen Durst der Seele<br />
nach Reinheit zu löschen ! Unter den Füssen<br />
knirscht und splittert der Frost.<br />
Die Bäume sind stehengebliebene, erstarrte,<br />
schneeweisse Wolken, die Alleen Paraden<br />
von Frauen im Hermelin, die über die Ebene<br />
weit weg dem Geheimnis des unbekannten<br />
Horizontes in die Arme laufen.<br />
Die Wälder verlorene Herden von Riesenlämmern,<br />
deren Wolle Wind and Regen<br />
schneeweiss gewaschen haben. Der Saum mit<br />
einem Goldrand. Er ist warm wie der Atem<br />
vieler Tiere, die ihn herschicken, vom Sonnenaufgang<br />
bis zum Abend, wenn das Gestirn<br />
versinkt.<br />
Die Häuser furchtsam wie die Menschen;<br />
über die Dächer und Stirnen ziehen sie Kapuzen;<br />
aber der Winter bläst sie weiss an<br />
und krönt sie mit weissen, lächerlichen Hökkerchen.<br />
Mond und Sterne werden " vom Nordwind<br />
ganz blank gerieben. Sie frieren an den<br />
Spitzen wie die Menschen an den Nasen, Zehen<br />
und Ohren.<br />
Und dann die grossartige Anmut und Tiefe<br />
der Stille! Alle Laute gedämpft. Der Tumult<br />
der Farben und des Lärms gleichsam in<br />
Watte verpackt, es schweigt die Welt, es<br />
lauscht das Herz, die Winterstille singt Musik<br />
der Seele, Andacht der Weisheit, Gebete<br />
des Schweigens.<br />
Der Sommer verhält sich zum Winter wie<br />
die Rose zum Schnee. Fällt ein Rosenblatt in<br />
den Schnee, stirbt es. Aber sein Duft löst<br />
sich wie die befreite Seele eines Sterbenden,<br />
und steigt im Flockenatem wie auf einem silbernen<br />
Teller in die Luft und verliert sich<br />
darin wie der Traum einer einst bunt blühenden<br />
Welt, die Schnee und Eis, Winter und<br />
Frost weiss, fest und reinlich verschlossen<br />
haben bis zur Aiiferstehuns.<br />
Cyöekannlen die bekannten LJJosen<br />
oJnkall: tJ\aJJee ZSlag. C/rets nur Csr. 3.75<br />
öral'is = IO°h ^Kje'ilnaßiisraLaH<br />
Als Ernst Wendner wieder in die Stad<br />
marschierte, da begannen eben von all««<br />
Türmen die Glocken zu klingen, die Strasser<br />
leerten sich, die Läden wurden geschlossen<br />
Alles eilte nach Hause, seinem Heim zu, di<<br />
letzten Einkäufe im Arm, indessen die Luf<br />
von Tannen, Gebäck und Schmausereiei<br />
köstlich duftete.<br />
Ernst überliess sein Herz dem vollen Ge<br />
nuss der Glocken: Welche Weihe, welche:<br />
Friede, welche Zufriedenheit entströmte det<br />
Klängen! Das Gewoge wirkte wie unsichtba^<br />
rer Balsam, tropfte Ruhe heimlichen Wun<br />
den, öffnete Tore zu einer besseren Welt.<br />
Seit langem war Ernst nicht mehr derar<br />
glücklich wie jetzt seiner einsamen Wohnuni<br />
zugeschritten.<br />
7.<br />
Nun war die elektrische Lampe ausgedreh<br />
und die Kerzen allein, der einzige Schmucl<br />
des Weihnachtsbäumchens, erhellten mit lu<br />
stigem, wohlriechendem Geflacker Ernst:<br />
Zimmer. Von neuem vollzog sich das alte<br />
Wunder des Weihnachtsbaumes. Die Nadelt<br />
knisterten, der Baum duftete, die Kerzen er<br />
hellten die Stunden der Gegenwart und dei<br />
Abgrund der Zukunft.<br />
Ernst Wendner lehnte sich voll Behaget<br />
in seinen Sessel zurück und hielt mit den<br />
Blick das Bild des brennenden Weihnachts.<br />
bäumchens umfasst. Er hatte einen Apfel an<br />
geschnitten und schob dazu in geniesserl<br />
scher Gemächlichkeit Kuchenstücke über di<<br />
Lippen ! Wie das schmeckte! Herrlich wi<<br />
die Zukunft, die überall von Verheissunget<br />
und Versprechungen hinter den Schleien<br />
der Ferne auf ihn wartete.<br />
Ernst hatte sich auf diesen Heiligen Abertc<br />
gefreut. Es war der erste Heilige Abend, dei<br />
er ganz allein in sefnen vier Wänden verbrachte.<br />
Diese einsamen Stunden, auf derr<br />
tiefen Grunde nicht ohne Bitterkeit, abei<br />
sonst vom Himmel gesegnet wie sonst keine<br />
im ganzen langen Jahr,* sprachen in diesei<br />
weltfernen Zimmerstiüe weit eindringliche»<br />
zu ihm, als wenn er unter lauten Festmensehen<br />
geräuschvoll zerstreut worden wäre,<br />
Ernst fühlte sich derart gesammelt und vor<br />
guten Geistern umgeben, dass er sich sage*<br />
musste: «Ich bin allein und doch nicht allein.»<br />
Die geheimnisvolle Stille redete zu<br />
ihm, der Lichterglanz und das, was darin<br />
brannte, das Geheimnis der Liebe. Sein<br />
Mund schwieg und doch sang und jubelte es<br />
heimlicherweise in seinem Herzen.<br />
(Schiuss siehe Seite 22t
N° 102 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
HD» DE<br />
EEP<br />
Ein modisches Zwiegespräch.<br />
«Halloh, Franz!» —<br />
«Tag, Lia! Ihre Stimme klingt so vergnügt,<br />
wozu darf ich gratulieren?» —<br />
«Zum Führerschein, werter Herr.» —-<br />
«Na, herzlichst Hals- und Beinbruch, also.<br />
Und alle Achtung, kleine Frau, bei Ihrer technischen<br />
Begabung...» —<br />
«Die gleich Null ist, wollten Sie doch gleich<br />
wieder behaupten.»<br />
«Aber Lia, ausreden lassen! Die ich schon<br />
immer aufs höchste bewunderte, wollte ich<br />
natürlich sagen.» —<br />
«Immer ironisch, Fränzchen. Aber ich<br />
wende mich ja auch diesmal wieder an Ihre<br />
Ueberlegenheit, Bester. Sie als Sportsmann<br />
mit Erfahrungen auf allen Gebieten...»<br />
«Punkt, Lia! Aber wie kann ich Ihren<br />
Wünschen dienen, Sie wissen doch, immer<br />
und durchaus zu Ihrer Verfügung.» —<br />
«Nun stoppe ich. Doch hören Sie. Sie haben<br />
mir öfters schon von Ihren Autofahrten zum<br />
Ski-Weekend erzählt. Lassen Sie mich an<br />
Ihren Erfahrungen teilnehmen. Was nimmt<br />
man mit, so für Samstag bis Montag, fährt<br />
man im Ski-Dress; was braucht man alles?»<br />
«Mehr und weniger, als Sie glauben, Darling.<br />
— Also, zuerst die Kleidung.» —<br />
«Das brauchen Sie mir nun nicht zu erzählen,<br />
Franz. Ich weiss, ein hübscher Pullover,<br />
schwarz-weiss ist sehr modern; auch<br />
alle bunten Farben sind erlaubt. Mütze passend,<br />
wenn man nicht auf die Wollkappe zugunsten<br />
einer sachlicheren Ski-Mütze verzichtet.<br />
Immerhin kann man bei der Wahl<br />
der Handschuhe und Ski-Bänder die geschmackliche<br />
Farbübereinstimmung betonen.<br />
Ja, eine leichte, weisse Hemdbluse trage ich<br />
natürlich unterm Sweater und meine neue<br />
Ski-Krawatte ist geradezu bezaubernd. Windjacke<br />
für Schneesturm, Rucksack, Schneebrille,<br />
alles vorhanden, wird nichts vergessen,<br />
Franz. Meinen Ski-Anzug habe ich noch vom<br />
'etzten Jahr. Die paar Streifen vom Wachsen<br />
zeigen ja erst, dass man kein absoluter Neuling<br />
mehr ist. Ja, ich ziehe den blauen Norweger-Anzug<br />
mit der kurzen Springbluse<br />
allen anderen Formen vor. Gret hat mir vorgestern<br />
ihren neuen Ski-Anzug gezeigt;<br />
dunkelrot, sie sah entzückend aus. Sie ge-<br />
S (E 0 TT<br />
CP/3SX<br />
Auto-Weekend mit Skiern<br />
Von Elizabeth Rosenfels.<br />
stand inir übrigens, dass sie lange auch mit<br />
einem hellbraunen Gabardine-Kostüm geliebäugelt<br />
habe, doch zog sie den Anzug aus<br />
Ski-Trikot vor — der Kälte wegen beim<br />
frühen Aufstieg! Als ob sie je so früh aufstehen<br />
würde, wollte ich natürlich nur sagen;<br />
nicht wahr, Franz, Sie haben nichts gehört?»<br />
—<br />
«Alles verstanden und alles verziehen, Lia?<br />
Aber Ihr Modebericht war wirklich sehr interessant.<br />
Man trägt also alles, was zweckdienlich<br />
ist und schön, und jede Frau kann<br />
sich nach ihrem Typ kleiden?» —<br />
«Gut erfasst, Fränzchen. Aber, bitte, nun<br />
Ihre Auto-Ratschläge.» —<br />
«Schön. Also zuerst die Skier gut unterbringen.<br />
Lassen Sie sie aussen auf dem Trittbrett<br />
gut anschnallen. Die Haltevorrichtungen<br />
soll der Fachmann anbringen und einmal zuvor<br />
ausprobieren. Wenn die Halteriemen<br />
nicht richtig sitzen, ist es eine ständige Quälerei,<br />
die die ganze Freude verdirbt. Natürlich<br />
leiden auch die Bretter darunter. Das<br />
neue Lederzeug sofort gründlichst einölen,<br />
wenn auch die Neuheit darüber verloren<br />
geht.»<br />
«Man kann doch im Ski-Anzug fahren?»<br />
«Natürlich, das ist sogar eine ideale Auto-<br />
Kleidung. Denken Sie nur, diese dicken<br />
Schuhsohlen!» —<br />
«Ja, darf man die Ski-Stiefel auch zn<br />
Hause schon anziehen? Der Motor heizt<br />
doch...» —<br />
«Himmel, nein, nicht böse sein, Lfa, weil<br />
ich lachte. Wenn Sie die Füsse nicht auf den<br />
Kühler stellen wollen, nachdem Sie einen<br />
Berg hinaufgefahren sind, passiert den<br />
Schuhen nichts. — Aber mein Verantwortungsgefühl<br />
wird jetzt rege. — Können Sie<br />
mit Schneeketten umgehen, sind Sie schon<br />
auf vereisten Strassen gefahren?»<br />
«Jetzt, im Frühwinter, ich habe doch eben<br />
erst meine Prüfung abgelegt!»<br />
«Also, noch nicht gehabt. Nein, Mägdelein,<br />
so einfach ist die Sache nicht. Die Landstrassen,<br />
und man fährt ja nur bis zum Ort,<br />
von dem aus man aufsteigen will, sind zwar<br />
meist durch die Autofahrer gut gespurt, aber<br />
Sie können eingeschneit werden, Föhn, Regen,<br />
und Sie haben Glatteis, Schneegestöber,<br />
Nebel. Versprechen Sie mir, Lia.. •»<br />
«Dass ich nicht fahren werde? Aber ich<br />
hatte mich doch schon unendlich darauf gefreut!»<br />
«Sie werden selbstverständlich fahren, Lia,<br />
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — .N*» 102<br />
sehen wir mitunter auch kleinere Stehkragenformen.<br />
Die hochstehenden Schalkragen<br />
sind dieses Jahr besonders beliebt. DieAermelgarnitur<br />
variiert in Streifen unmittelbar<br />
hinter dem Ellbogen oder in der grossen Bananenform,<br />
auch Patten schräg aufgenäht<br />
Wirken sehr kleidsam und schick.<br />
Das kleine Hermelinhalspelzchen erfreut<br />
sich immer noch grosser Sympathie, desgleichen<br />
Marder als zweiteiliges Coliier verarbeitet,<br />
überrascht mit vornehmer Wirkuii^.<br />
Die Handschuhmode: Für die Strasse bevorzugt<br />
man die Zwei-Druckknopfform und<br />
den kurzen Schlupfer, der den Manschettenhandschuh<br />
verdrängt zu haben scheint. In<br />
Stoffhandschuhen bringt man den längeren<br />
Strassenschlüpfer mit abgepasstem Futter,<br />
das in Manschettenmanier umgeschlagen<br />
werden kann. Viel getragen werden die<br />
über Mäntel und Kostümärmel zu tragenden<br />
Schlupfhandschuhe aus Ziegenleder, die mit<br />
neuartiger Steppgarnitur ausgestattet sind.<br />
Der faltige, in Keilform geschnittene Schlupfer<br />
mit zweifarbig aufgeteiltem Oberteil ist<br />
in der Ausarbeitung interessant. Für Ballund<br />
Gesellschaftshandschuhe steht der 12- und<br />
16-Knopf-Glacehandschuh, neben Pastellfar-<br />
•ben-Braun, besonders Schwarz u.Weiss. Diese<br />
Muskatairform ist phantasievoll durch abstechende<br />
Blenden und ergibt effektvolle neue<br />
Nuancen. Für Tee- und Abendkleid dürfte die<br />
halblange Minotform in Glace schon dadurch<br />
von Bedeutung sein, dass man sie durchwegs<br />
ajouriert, im Muster der Madeirastickerei<br />
bringt, und anderseits glatt mit durch Tüll<br />
unterlegten grossen Punktmotiven zeigt, die<br />
schräg angeordnet sind. Der Rand der Minots<br />
ist fast immer in Zacken gestanzt.<br />
Material : Glaceleder, Chairleder (Suede)<br />
Wildleder, Nappa, Lederimitation, gewirkte<br />
und gestrickte Handschuhe, Trikot. Applikationen<br />
in neuartiger Zeichnung, Blenden in<br />
farblichkontrastierenden Motiven, Biesen und<br />
viel Steppereien sind sowohl bei Leder- als<br />
auch bei Stoffhandschuhen charakteristisch.<br />
Aus dem Schlüpfer für den Strassenanzug<br />
fällt die zwei- und dreimal abschattierte<br />
Blendeneinfassung auf.<br />
Farben: schwarz, weiss, braun und marine,<br />
schwarz-weiss, weiss-schwarz, marine, braun-<br />
II<br />
Winter in den Schweizerbergen<br />
Breit und drohend erheben sich die schneo- und oisnmpanzerten Massive der Bliimlisaln und dos<br />
Bietschhorns.<br />
(Fliegerphoto «Alpar Born».)<br />
wenn Sie einen meiner Barometer täglich konsultieren.<br />
Rande Barometer, poliert, Fr. 20.-<br />
J „ Eichenrahmen Fr.<br />
Feldstecher, Jagdglas. Fr.45.-<br />
Photogr. Apparate von Fr. 16.-<br />
an, Zeiss-lkon, Leica etc.<br />
Brillen für Arbeit and Sport<br />
Zeiss- Sportbrille mit Blendschutz<br />
Fr. 44.-<br />
SpeiUUussieli<br />
Theodor<br />
Das Wetter spielt Ihnen keine Streiche<br />
Marktg. 46, Bern<br />
beige.<br />
Das Material des Herrenhandschuhs ist<br />
Nappa (auch gefüttert), Rehleder, Glace,<br />
Schweinsleder, Wildleder, Lederimitation,<br />
Trikot, Strick- und Wirkware. Der auf ein<br />
oder zwei Druckknöpfe gestellte Handschuh<br />
steht zum Herbst und Winter an erster Stelle.<br />
Dann ist der Riegelhandschuh dem Schlupfer<br />
Auto-<br />
Karten<br />
mit<br />
Führern<br />
von<br />
allen<br />
Ländern<br />
Europas<br />
Preis je<br />
Fr. 5.-<br />
14<br />
verschiedene<br />
Ausgaben<br />
Feldstecher und<br />
Photoapparat<br />
gehören zu den wenigen Utensilien, die den Autler neben seinem<br />
Wagen zu interessieren vermögen. Denken Sie schon jetzt an die<br />
Fahrten vom nächsten Sommer! Dann wissen Sie, dass Fernglas<br />
und Photo-Apparat unentbehrlich sind.<br />
Geschenke von bleibendem Wert!<br />
Besuchen Sie uns, wir beraten Sie gern.<br />
Optiker BUCHT, Bern, Spitalgasse 18<br />
Kombinationen<br />
für verwöhnte Anspräche<br />
efer neue<br />
t/nc/ebs j'si<br />
/7Af m/efessan/ez vernehme* *S/»Msr*<br />
Jm Zx'mme*<br />
'ie gÄfi Aos/en/fe/ &osj>eJ& senden<br />
BERUFS- UND AUTOMANTEL<br />
FÜR DAMEN U. HERREN<br />
in erosser Auswahl and nach Maes<br />
feinster und solider Ausfertigung t<br />
RUDOLF SCHINDLER & CIE.<br />
ZÜRICH BERN LAUSANNE<br />
Mühlegasse 9 Bollwerk 31 Rue Petit Chene 36<br />
Verlangen Sie<br />
kostenlos Verzeichnis<br />
«ALL WAS<br />
JERN<br />
AMERICAN BOSCH Modell 20—BSK Superheterodyne . . . . . fr. 1580.—<br />
«VPEX Modell 31—C Fr. 1410.—<br />
GULBRANSEN Modell 13—CSK Superheterodvne Fr. 1200.—<br />
GULBRANSEN Modell 23—BSK Superheterodyne . . . . . Fr. 1760.—<br />
LYRIC Modell PK Fr. 1080.—<br />
Verlangen Sie sofort Gratis-Prospekt sowie<br />
unverbindliche Vorführung bei Ihrem<br />
Händler. — Wo nicht erhältlich, Bezugsquellen • Nachweis durch die<br />
General-Vertretung für die Schweiz:<br />
ER & Co. A.-G. BERN<br />
RADIO-ABTEILUNG
N° 102 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />
für die kalte Jahreszeit voranzustellen. Der<br />
sich zu behaupten wissenden Waschhandschuh<br />
— das Ziegenkder ist durch kombinierte<br />
Gerbung zum Waschleder umgewandelt<br />
— rangiert neben dem aus Doppelwirkware<br />
hergestellten Schlupfer unter die Sporthandschuhe,<br />
speziell für Autofahrer. Für den<br />
Reitsport bringt man zu feinfarbigem Leder<br />
braune Innenhandflächen, für den Qolfsport<br />
einen Handschuh mit verstärkter Ballenpartie.<br />
An Stoffhandschuhen ist der Wechselstich,<br />
vielfachen in hellerem Farbton, zu beachten.<br />
Farben: dunkles Braun und mittelgraue<br />
Töne bei Lederhandschuhen. Bei Stoffhandschuhen:<br />
Schokolade, beige und mode.<br />
Tendenz: Der Strickhandschuh ist allem<br />
Anschein nach wieder zum Favoriten geworden.<br />
Aus praktischer Erwägung herausbringt<br />
man zum Winter blaue Strickhandschuhe für<br />
den Ski- und Trainingsanzug mit weiten,<br />
innen gerauhten Manschetten. Neu sind ferner<br />
Fäustlinge in bunter nordischer Dessinierung.<br />
Die gewalkten Handschuhe haben<br />
Jacquardstulpen, Flausch- oder Angoramanschetten.<br />
cb.<br />
Weihnachtsgrass an den<br />
verlorenen Sohn<br />
Von Dorothea Hollatz.<br />
Es hing eine grüne Lampe tief über den<br />
Tisch, auf dem das Schiff lag, aus Baumrinde<br />
geschnitzt, mit Bug und Heck, mit drei<br />
Masten und einem Steuer, mit Kiel und Rettungsbooten.<br />
Neben dem Schiff lagen die<br />
Hände des Grossvaters; er selbst hatte sich<br />
ins Dunkel zurückgelehnt. Die Hände waren<br />
erdfarben und verwittert wie die Borke, die<br />
sie verarbeitet hatten. — «Und was machst<br />
du nun mit dem Schiff?» fragte der kleine<br />
Junge. — «Du wirst es sehen,» sagte der<br />
Grossvater. «Morgen, am Weihnachtstag, um<br />
4 Uhr, kannst du mit mir kommen.» — «Willst<br />
du es schwimmen lassen? Jetzt im Winter?»<br />
— «Ja, mein Kind.» — «Werden die beiden<br />
Matrosen mitfahren?» forschte der kleine<br />
Junge und drehte zwei Holzpuppen in der<br />
Hand, auf deren Leib der Grossvater blaue<br />
Anzüge mit viereckigen Kragen gemalt hatte.<br />
— «Gewiss. Sie müssen steuern.» — «Aber<br />
sie werden frieren, Grossvater. Denk' doch,<br />
am Weihnachtstag, wo alles so warm und<br />
gemütlich beisammen sitzt, wo es Aepfel gibt<br />
und Nüsse und Lebkuchen, da sollen sie auf<br />
dem kalten Wasser fahren!» — «Ein Matrose<br />
friert nie!» — «Wirst du die Fahne aufziehen,<br />
Grossvater? Wirst du die Segel hissen?» —<br />
«Warf es doch ab, Kind. Morgen wirst du<br />
ia alles sehen.»<br />
Morgen, morgen! Wie sollte der kleine<br />
Junge denn schlafen in dieser Nacht! Das<br />
Schiff war fertig und morgen sollte es davonsegeln.<br />
Hinaus in die Welt! Aus der engen<br />
Stube in die Unendlichkeit! Die Nacht wurde<br />
dem kleinen Jungen fast unerträglich. Dem<br />
Grossvater jedoch war sie nicht lang genug.<br />
Er nahm einen Bogen Papier und einen<br />
Federhalter und schrieb und schrieb. Es<br />
wurde ihm schwer, denn er hatte lange nichts<br />
mehr geschrieben, aber allmählich ging es<br />
besser, und als das Schriftstück fertig war,<br />
hatte es ein sehr sauberes Gesicht. Der<br />
Grossvater rollte das Papier zusammen,<br />
klemmte es in eine Blechhülle und bastelte<br />
am Schiff, bis sich die Hülle gut zwischen<br />
den Masten befestigen Hess.<br />
Als am nächsten Tag die Stunde gekommen<br />
war, konnte der kleine Junge seine Ungeduld<br />
nicht mehr bezähmen; sie brannte wie Feuer<br />
in seinem erwartungsvollen Herzen. «Wann,<br />
Grossvater, wann lassen wir das Schiff<br />
schwimmen?» — «So komm, wir wollen<br />
gehen.» — Der Grossvater trug das Schiff in<br />
der einen Hand und an der anderen hielt er<br />
Eisblumen auf dem St. Moritzer-See<br />
den kleinen Jungen. Es war dämmrig, die<br />
Laternen brannten, und durch die Fenster sah<br />
man schon Weihnachtsbäume. — «Gehen wir<br />
den Feldweg? Da kürzen wir viel ab und<br />
kommen schneller ans Ufer.» — Der Grossvater<br />
nickte. Er sah ernst und feierlich aus,<br />
als ginge er in die Kirche. — «Hat das Schiff<br />
kein Licht? Es wird schon dunkel.» — Doch<br />
der Grossvater hatte an alles gedacht; es<br />
war auch Licht in dem Borkenschiffchen.<br />
Der kleine Junge wagte nichts mehr zu<br />
Sagen; beklommen und voll zitternder Erregung<br />
stapfte er neben dem Grossvater einher.<br />
— «Kennst du Onkel Heinrich noch?»<br />
fragte der Grossvater. — «Nein,» sagte der<br />
Junge, denn er konnte sich nicht entsinnen,<br />
je von einem Onkel Heinrich gehört zu haben.<br />
«Der Heinrich,» sagte der Grossvater mehr<br />
zu sich als zu dem Knaben, «der kommt wieder!<br />
Mein Jüngster! Wildes Blut hat er gehabt,<br />
die Heimat ist ihm zu eng gewesen, er<br />
hat sich losgerissen und ist fortgestürmt, der<br />
Wilde, ist ausgeflogen vor Tau und Tag.<br />
Möcht' ihn wiedersehen, den Jungen, möcht'<br />
ihn so gern wiedersehen.» — Der kleine<br />
Knabe verstand nur wenig, denn der Wind<br />
sang in bangen Tönen und von weitem orgelte<br />
Etsblumen<br />
•HriKtjft* fi-3HEfflaiüs s K*:-M£:<br />
t w<br />
Wünsche treffen 0 heTssT die hreude stetem!<br />
(Photo Alb. Steiner, St. Moritz)<br />
das schneetrübe Wasser. Der schwarze<br />
Acker bog sich unter ihren Tritten, der<br />
Wiesenweg seufzte und unten trieb der<br />
grosse Fluss seine bleidunklen Wellen. Der<br />
kleine Junge befeuchtete seine Finger und<br />
hielt sie prüfend in die Höhe. «Wir haben<br />
Südwind, Grossvater, das ist das beste für<br />
unter Schiff.» — Aber der Grossvater hörte<br />
nicht. Er starrte ins Wasser, so unbeweglich,<br />
dass dem Kleinen die Furcht ans Herz<br />
schlich. «Grossvater?» — Ja, gleich, mein<br />
Kind.» — Sie legten Steinblöcke aneinander,<br />
dass eine kleine Mole entstand. Dann entzündete<br />
der Grossvater das Licht an der mittleren<br />
Mastspitze und wog das Schiff abschiednehmend<br />
in der Hand. «Da drinnen, in<br />
der Blechhülle, ist ein Brief an Onkel Heinrich.<br />
Brauchst ihn nicht zu lesen, bist noch<br />
zu jung dazu. Später einmal, wenn es dich<br />
packt und du in die Welt hinausschwimmen<br />
willst, dann werd' ich dir sagen, was drin<br />
gestanden hat.» — «Sitzt er auch fest, Grossvater?<br />
Denk' doch an die Stürme über dem<br />
Ozean.» — «Er ist fest eingeklemmt.» — Und<br />
nun kam der Augenblick, da dem kleinen Jungen<br />
das Herz fast stillstand vor Andacht und<br />
Erwartung: Der Grossvater beugte sich vor<br />
und gab den Wellen das herrliche Geschenk,<br />
legte gläubig auf die einsamen Wogen des<br />
Flusses das kleine Borkenschiffchen. Dabei<br />
betete er in sich hinein: «Gleite, liebes Schiff,<br />
den Strom entlang, hinaus ins grosse Meer.<br />
Eile dich, dass du noch weit kommst an diesem<br />
Tag. Stosse dich nicht an den Riffen,<br />
hüte dich vor den Sandblöcken. Sei ein kluges,<br />
ein tapferes Schiffchen! Lebt wohl, ihr<br />
beiden Matrosen! Steuert gut und sicher und<br />
grüsst das Meer. Träumt nicht, ihr nordischen<br />
Seelen, sondern handelt. Und wenn der gewaltige<br />
Sturm kommt, klammert euch an die<br />
Masten und gebt acht, dass das Licht nicht<br />
ausgeht.»<br />
Indes begannen die Wellen das Schiffchen<br />
zu schaukeln und weiterzutragen, und der<br />
Junge presste die Ellbogen an den fröstelnden<br />
Leib vor übermenschlichem Glück. Es eilte<br />
schnell dahin; das Licht schrumpfte zu einem<br />
Punkt, einem winzigen Schimmer. 0 wie<br />
schnell! Es tanzte mutig auf dem dunklen<br />
Strom, weiter, weiter; ein zitterndes Lächeln<br />
in dem ernsten Antlitz ä*er Natur, ein flimmernder<br />
Stern in dem tiefen Dunkel der<br />
Weihnacht.<br />
Schwamm es bis Sonnenaufgang? Brachen<br />
die zierlichen Mäste an einem Fels? Trug der<br />
grosse Strom die holde Last behutsam bis an<br />
die Grenze des Meeres, legte das Meer die<br />
WÄHLEN SIE<br />
fremde Bürde gütig in die Arme des Ozeans?<br />
Wer fand das Schiffchen und wo ward es<br />
gefunden? Wer entfaltete den Brief, der in<br />
der Blechröhre zwischen den Masten vor<br />
Wetter und Unbill geschützt lag? Welcher<br />
Sohn fing den inbrünstigen Ruf eines Vaters<br />
auf?<br />
Lieber Sohn! Hast du das Borkenschiffchen<br />
erkannt? Als du klein warst, habe ich dir ein<br />
ähnliches geschnitzt. Hast du das kleine Licht<br />
gesehen? Du, mein lieber Sohn in der<br />
Fremde, komm zurück! Kehr zurück, zu deiner<br />
Heimat. Ihre Arme sind mild und stark<br />
zugleich, und ihr Herz ist warm wie Herdfeuer.<br />
Du, mein wilder, mein liebster Sohn,<br />
ist dein Blut so zornig^und heiss? Komm' nach<br />
Hause! Ich weiss, dass du kommen wirst;<br />
bring' auch das Borkenschiffchen mit und die<br />
beiden Matrosen. Ich will sie lieben, weil sie<br />
so klug und tapfer durch Winter und Dunkelheit<br />
den Weg zu dir fanden. Und weil sie<br />
den Weihnachtsabend unter dem Tannenbaum<br />
opferten, um dich zurückzuholen zu deinem<br />
Vater...<br />
Bunte Chronik<br />
Reminiszenzen an Arthur Schnitzler.<br />
Gegen Ende des ersten Jahrzehnts dieses<br />
Jahrhunderts kam an manchen recht bedeutenden<br />
Bühnen die Mode auf, durch rabenschwarze<br />
Nacht auf der Bühne Stimmung zu<br />
erzeugen. Zu jener Zeit brachte das Wiener<br />
Burgtheater die Uraufführung von Schnitzlers<br />
« Der einsame Weg ». Der Dichter sass<br />
bei der Generalprobe im Parkett und der damalige<br />
Intendant der Burg, Baron Berger,<br />
fragte ihn : « Nun, wie gefällt es Ihnen, Herr<br />
Doktor ? » — « Ich weiss nicht», lautete<br />
Schnitzlers Antwort, « man sieht ia sein eigenes<br />
Wort nicht.»<br />
Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal<br />
wollten sich vor etlichen Jahren bei den<br />
Salzburger Mozart-Festspielen treffen und<br />
Schnitzler, der früher nach Salzburg kam,<br />
sollte die Eintrittskarten besorgen. Er tat<br />
also und drahtete an Hofmannstahl -. « Sitze<br />
besorgt Hotel Römischer Kaiser. Schnitzler.<br />
» Schon nach wenigen Stunden traf ein<br />
Telegramm Hofmannsthals ein des Wortlauts<br />
: Warum sitzest besorgt Römischer<br />
Kaiser ? Hofmannsthal. »<br />
Der Teufel fährt Auto,<br />
Einen köstlichen Scherz erlaubte sich der<br />
bekannte französische Humorist Charles Richepin<br />
in Paris. Er stieg in einen Taxi ein<br />
und wies den Chauffeur an, ihn nach dem<br />
Gasthof « Zur Sonne» zu fahren. Auf der<br />
Fahrt sprang der Spassmacher unbemerkt<br />
aus dem Automobil heraus und versteckte<br />
sich in einem Hausgang. Der Chauffeur hielt<br />
vor dem Gasthof, bemerkte, dass sein Fahrgast<br />
verschwunden war und machte sich<br />
wieder auf die Heimfahrt. Auf diesen Augenblick<br />
hatte Richepin gewartet. Aus der Dunkelheit<br />
sprang er auf das Auto zu und gelangte<br />
wieder unbemerkt hinein. Als der<br />
Chauffeur an seinen Halteplatz angelangt<br />
war, sah er zu seinem masslosen Schrecken<br />
den verschwundenen Fahrgast wieder im<br />
Auto. Er war um nichts in der Welt zu bewegen,<br />
Geld anzunehmen. « Lieber Teufel •»,<br />
sagte er mit klappernden Zähnen, «behalte<br />
dein Geld und lass mich in Frieden.» Und<br />
Richepin hatte gar nichts dagegen einzuwenden...<br />
Nur Verheiratete dürfen Autos lenken.<br />
In Stambul hat der Stadtrat beschlossen,<br />
Autoführerscheine nur noch an verheiratete<br />
Leute über 25 Jahre zu geben, weil statistisch<br />
festgestellt worden sein soll, dass die<br />
meisten Unfälle von Unverheirateten verursacht<br />
werden.<br />
'<br />
^M^~<br />
GOLDSCHMIED<br />
ZURICH 1<br />
25 Jahre am Weinplatz<br />
Das Vertrauenshaus für<br />
Brillant-<br />
Gold- und Silberwaren<br />
Eigene Werkstätte<br />
Fachmännische Bedienung
20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 102<br />
mlircnißit<br />
win<br />
Bilanzsummen:<br />
Blumen<br />
1905 Fr. 786 369.—<br />
1910 Fr. 9132439.—<br />
1915 Fr. 13602659.—<br />
1920 Fr.<br />
1925 Fr.<br />
41252365.—<br />
Panella<br />
58 615849. •<br />
1930 Fr. 128016674.—<br />
Wir sind Abgeber von<br />
Gallen<br />
4% Obligationen<br />
Z-Ü* stemmler.«<br />
besorgt Blumen<br />
Kürschnermeister St. Leonhardstr. 4 Tel. 36.60<br />
unseres Institutes, 3—5 Jahre fest, die wir als Kapital-Anlage bestens<br />
empfehlen. Wir übernehmen solide Wertpapiere, die innert Jahresfrist<br />
rückzahlbar sind, gerne an Zahlungsstatt.<br />
Schwelzerische Genossenschaftsbank<br />
St. Gallen, Zürich, Basel, Genf, Appenzell, Au, Brig, Fribourg,<br />
Martigny.Olten, Rorschach, Schwyz, Sierre.Widnau.<br />
in allen<br />
Städten der Welt<br />
mit Garantie für tadellose<br />
Ausführung durch<br />
die ..Fleurop".<br />
JT%« ^TC -#T\* ^^C J^%« ^TC J^%* *^TW<br />
I1EI11 ATUfEDV GALLEN, Hinterlauben 6<br />
HtlmA IWtnn WEIHNACHTSGESCHENKE in grosser Auswahl<br />
^^^^^^ GEDIEGENES BESTECK<br />
legt Ihnen bereitwilligst vor:<br />
^ ^ j-wpHr> Wt RENZ, Maltergasse, ST. GALLEN<br />
D i e<br />
schönsten<br />
Ich wünsche:<br />
Zu Jedem Zimmer die passende<br />
HOLZLAMPE<br />
mit Setdenschflrm, genau nach<br />
Styl meiner Möbel<br />
Spezialhaus für Holzleuohter<br />
A. L1PP, ST. GALLEN<br />
nur Bahnhofstrasse 13<br />
Halt!<br />
das ist<br />
wichtig<br />
dass Sie auch jetzt, während der kalten<br />
Jahreszeit, beim Fahren<br />
W A R M E F 0 S S E<br />
haben. Verschaffen Sie sich darum sofort<br />
ein Paar der bequemen, ganz mit<br />
KATZENFELL GEFÜTTERTEN<br />
Schuhe zum Schütze gegen gefährliche<br />
Erkältungen. Solider und doch weicher<br />
Boxstiefel, doppelsohlig<br />
ganz mit Pelz gefüttert : : Fr. 44.—<br />
mit Schaffell-Imit-Futter . . Fr. 26.80<br />
franko per Nachnahme.<br />
Kormale Schuhnummer angeben.<br />
XHÜFFTOOI<br />
ist entschieden die beste<br />
Portable.<br />
Auf Wunsch Teilzahlung.<br />
Schreibmaschincnhaus<br />
Lohmann, St. Gallen<br />
Neugasse 48<br />
Tel. 38.54<br />
MMMMM«<br />
•-..••<br />
St. Galler<br />
flutomobilisten<br />
und<br />
••..•••<br />
deren<br />
Familien<br />
kaufen<br />
%—<br />
vorteilhaft<br />
ATWATEt<br />
Wir haben alles geprüft<br />
und wählen nun den<br />
Unverbindliche Vorführung<br />
durch die Generalvertretung<br />
ST. GALLEN<br />
Tel. 11.12 Telion A.-Q. Poststr. 11<br />
be<br />
ÄUTLER-<br />
FEIER-<br />
ABEND<br />
inserierenden<br />
Firmen<br />
KLEIDER<br />
zeigt<br />
HARRY GOLDSCHMIDT<br />
ST. GALLEN<br />
R.HEUSSER<br />
TAPETENGESCHÄFT ST.GALLEM<br />
PEJIERTOR<br />
Uli<br />
^tKlimnf<br />
Ulll|llllallO<br />
hailC IfiiillPI<br />
IvllilliSI<br />
3 Multergasse<br />
bedie<br />
2<br />
bedient Sie gut<br />
Aiitoiiobilisten freuen sich<br />
PIANOS SÄBEL FLOGEL j m m e r über solche Geschenke<br />
•Jn Prel* Und Qualität ausnehmend vorteilhaft,<br />
speziell moderne Ausstattungen<br />
Grosses Auswahllager<br />
Miete - Tausch - Teilzahlunqen<br />
P1AH0FABR1K L. SÄBEL, RORSCHACH - Gegr. 1842<br />
weIcne dIe Wagen-Elnrlchtunr vervollkommnen oder die Auto.<br />
Touren und Ausflüge angenehmer machen, z. B. Qber Auto-<br />
Koffer, die harmonisch Jedem einzelnen Wagen angepasst<br />
werden; praktische Reiie-Nftcessalres mit Reiss-Versohlu8s<br />
oder In Spezlai-Ausführung zur Befestigung im Wagen. Ein«<br />
richtungs-Koffer mit moderner Toilette-Garnitur; Triptyk-<br />
Etui8 > Lederkissen, Picknick-Körbe und -Koffer usw. .<br />
Bei Schmid ist's wirklich gut und doch nicht teuer. I<br />
ASLF^EDJCHhllD<br />
man L»O«*M/ABEN« HEISEAKTIKÄ<br />
ST.GALIEN<br />
SPEISERCASSE 11<br />
Verlas. Administration<br />
Druck und Clieherie: RALLWAG A -H Wallersche Bucbdrnokerei und Waffnerscbe Varlazsanstalt. Bern
Bern, Dienstag, 15, Dez, <strong>1931</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue"No. 102<br />
Der Arbeitslose<br />
Auch eine Weihnachtsskizze...<br />
Vor zwei Monaten hatte es ihn erreicht. Er<br />
klagte erst nicht einmal. Die Entlassung kam<br />
nicht so ungefähr. Mit verbindlichen Worten<br />
wurde ihm der Abschied gegeben. Es war<br />
ein föhnwarmer, feuchter Oktobertag, als er<br />
zum ersten Male sein bis jetzt genau geregeltes<br />
Leben unterbrach und länger als gewöhnlich<br />
zu Bette lag. Draussen rasselten schon<br />
seit Stunden die Strassenbahnen, als er sich<br />
endlich erhob. Eine angenehme Müdigkeit<br />
durchströmte ihn. Vorläufig war es noch sehr<br />
schön, einmal ohne Arbeit zu sein. Gewissenhaft<br />
machte er Toilette. Es schien ihm beinahe,<br />
als ob er Ferien geniesse. Nachmittags<br />
sass er im Kaffeehaus, abends ging er aus<br />
einem Gefühl innerer Spannung und Unruhe<br />
in ein Dancing, vielleicht würde es ihm gelingen,<br />
eine flüchtige Bekanntschaft zu<br />
machen. Er hatte jetzt ja Zeit.<br />
Die Tage schwanden dahin, und keine neue<br />
Arbeitsgelegenheit zeigte sich. November<br />
ging mit Nebeln und kalten Winden vorüber.<br />
Der Junggeselle fühlte mit geheimer Angst<br />
seine künstliche Widerstandsfähigkeit schwinden,<br />
die er gegen die drohende innere und<br />
äussere Not in eitler Selbsttäuschung errichtet<br />
hatte. Manchmal besah er mit gerunzelter<br />
Stirne seine speckig glänzenden Kleider. In<br />
den Ablauf seiner von keinen Sensationen des<br />
Herzens erschütterten Tage mischte sich ein<br />
immer stärker werdendes Gefühl der Unsicherheit.<br />
Der künstliche Halt seiner Ueberredungen<br />
sank immer mehr dahin. Um ihn<br />
begann die von bebender Unruhe erfüllte Zeit<br />
der Vorweihnachten. Er ging jetzt viel über<br />
Land. Die müden, erstorbenen Felder in ihrer<br />
Eintönigkeit befreiten ihn von seinen Grübeleien,<br />
von seiner Furcht, den Anschluss an<br />
das Leben zu verpassen.<br />
Er hatte sich bis zum Tage vor Weihnachten<br />
gegen den Gedanken gewehrt, dass am nächsten<br />
Tage Festtag sein sollte. Doch als das<br />
dumpfe Rauschen der Menge, die in unaufhörlicher<br />
Flut durch die Strassen quoll,<br />
immer deutlicher und lauter zu seinem Junggesellen-Zimmer<br />
emportönte, gab er dennoch<br />
dem unruhigen Ziehen seines Herzens nacli<br />
und betrat die weihnachtlich leuchtenden<br />
Strassen. Ohne Sinn und Ziel bummelte er<br />
dahin, vor interessanten Auslagen blieb er<br />
prüfend stehen und besah sich die lockenden<br />
Gegenstände völlig gedankenverloren. Der<br />
Licht, Schnee. Sonne...<br />
Leute um ihn achtete er sich kaum. Es sei,<br />
dass eine Frau seine Blicke forderte, um feige<br />
sofort wieder in Abwehr zurückzutauchen.<br />
Langsam sank der Abend über der Stadt Es<br />
begann aus dunklem Himmel zu schneien,<br />
schwach, kaum merkbar. Tausend Lichter<br />
flammten nun den Strassenzeilen entlang auf.<br />
Die Gesichter der Vorüberhastenden leuchteten<br />
von geheimer innerer Spannung.<br />
Die Hände in die Taschen vergraben, bummelte<br />
er dahin. Von Minute zu Minute wuchs<br />
in ihm eine seltsame Traurigkeit, eine Leere,<br />
die keinen festen Gedanken mehr erlaubte.<br />
Er merkte kaum, wohin er seine Schritte<br />
lenkte. Mit Gewalt versuchte er sich von der<br />
schrecklichen Lähmung zu befreien. Umsonst.<br />
Die Menschen, das Licht, der Abend wandelten<br />
in ihm seine letzte Ruhe zu peinigender<br />
Unzufriedenheit. Er wurde bitter und begann<br />
die lächelnden Gesichter der Vorüberhastenden<br />
zu hassen. Er lief als leeres Rad in dieser<br />
Maschinerie, er war ausgeschieden, erledigt<br />
Eine Rührung über sein verlorenes<br />
Leben wollte in ihm aufsteigen; zornig wehrte<br />
er sich gegen diese Schwächlichkeit Doch<br />
da, wie er fühlte, dass er schwach werden<br />
wollte und weich, erinnerte er sich plötzlich<br />
seiner Mutter. Er sah sie in ihrer äusseren,<br />
harten Enge, in der sie sich ihre innere Weite<br />
üesmefzens gewahrt hatte. Ein Strom dunkler,<br />
süssschmerzlicher Empfindungen berührte<br />
sein Herz. Er zitterte. Weihnachten der Jugend<br />
tauchte vor ihm auf, er sah seine Heimat<br />
wieder, er spürte die frühere Ganzheit seines<br />
unsicheren Lebens wieder. Wie gehetzt lief<br />
er dahin, der Menschen kaum achtend.<br />
Er kam in stillere Vorstadtviertel, in denen<br />
eine milde Dunkelheit herrschte. In den Häusern<br />
schien sich der Weihnachtsvorabend<br />
vorzubereiten. Manchmal sprühte ein Auto<br />
vorüber. — Fern rauschte der Fluss. Er lief,<br />
ganz den Gedanken an seine Jugend überlassen.<br />
Nach einiger Zeit fand er sich in einem<br />
grossen Kaffeehaus der Stadt wieder. Er bestellte<br />
starken Wein, der ihn angenehm müde<br />
machte. Die qäulende Trauer verlor sich und<br />
wich einer angenehmen Müdigkeit. Er trank<br />
viel und schnell. Dann machte er sich auf<br />
den Weg nach Hause, schloss sich in seinem<br />
Zimmer ein und legte sich zu Bette. Tiefer,<br />
traumloser Schlaf überkam ihn, der ihm über<br />
die schwersten Stunden des einsamen Abends<br />
hinweghalf.<br />
bo.<br />
Weihnachten der<br />
Ausgestossenen<br />
Von E. Malek.<br />
Es ist nahe an Mitternacht. In die Kathedrale<br />
St. Gudule treten zwei Menschen. Ein<br />
Mann und ein Kind. Beide blass und verhärmt,<br />
hungernd, frierend: die Not zeichnet<br />
ihre Opfer. Die Frau sitzt im Zuchthaus:<br />
Verbrechen gegen das keimende Leben. Ein<br />
Opfer weniger für den Moloch Hunger. Aber<br />
das Gesetz ist unerbittlich. Der Hausherr<br />
wirft die Armen auf die Strasse. Mit Verbrechergesindel<br />
will er nichts zu schaffen<br />
haben, Gesindel, das noch obendrein die<br />
Miete nicht bezahlen kann. Nun kommen sie<br />
in das Gotteshaus, aber nicht Glaube, nicht<br />
Vertrauen auf die Güte des Allmächtigen<br />
treibt sie hierher, sondern der eisige<br />
Dezemberwind, der ihre Glieder in den<br />
dünnen, abgerissenen Kleidern erstarren lässt.<br />
Hier ist es schön warm und der Hausherr<br />
ist weit, weit in den Sternen.<br />
Eine Gasse weiter unten trottet Lolotte<br />
vier Schritte auf und ab, und ärgert sich.<br />
Lolotte ist eine von denen... « Chienne de<br />
vie» murmelt sie ingrimmig, « vier Stunden<br />
in Wind und Kälte für einen einzigen Louis.<br />
Nun aber säumen Sie nicht länger<br />
mit Ihren Weihnachtseinkäufen, und vergessen Sie dabei nicht etwa die<br />
Dose zu 100 Stock<br />
SPHINX Fr. 10.—<br />
II. SORTE „ 10.—<br />
HIRAM „ 10.—<br />
denn:<br />
beliebten<br />
Zu gutem Essen, Wein und Torte<br />
gehört auch eine feine Sorte.<br />
Zigaretten<br />
AUSTRIA-KHEDIVE „ 7.—<br />
NIL „ 8.—<br />
III. SORTE „ 6.—<br />
MEMPHIS - 5.—<br />
Weihnachts*<br />
Geschenke<br />
die jede<br />
Dante<br />
erfreuen<br />
sind moderne<br />
Pelze<br />
vom Fachmann<br />
Qualitätsware und grosse Auswahl finden<br />
Sie zu billigen Preisen im<br />
PelZ'Spezialhaus<br />
Qretler<br />
Dadenerstrasse 49, Stauffacher Zürich<br />
Ueber Mittag und Sonntags geöffnet<br />
Der einzige Empfänger der vollkommenen Tonwiedergabe<br />
der von zwei berühmten enzlischen Ingenieuren gebaut wurde, befindet sich<br />
im Museum der Wissenschaften in London.<br />
Die Fabrik der MAJESTIC-Radio-Apparate hat die Patente der Neuerungen<br />
dieses bezeichneten Empfängers erworben und in allen<br />
p A n T n . m/s, P P A R A T F . N<br />
eingebaut!<br />
Die Majestlc-Radio-Apparate und Grammokombinationen von 5, 9 und 10 Lampen werden alle mit der<br />
allerneuesten Erfindung, den Spray-Shleld-Röhren ausgestattet, die noch bedeutend leistun sfähiger<br />
sind als die bestbekannten Multi-Mu-Röhren. Die ganz neue modulierte Schaltunu macht ien Majestic<br />
zum empfindlichsten un'f trennsehärfsten Radio-Empfänger des Weltmarktes. - -leder Majestic-Besitzer bezeugt<br />
Ihnen gerne seine UeberJegenheit. Preis der Apparate: Fr. 580.-. 770.-, 1075.-. 1260.-. 1650.- u. 2800.-.<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
HCH. HOESLI, Radio, GLARUS. Tel. 5.12<br />
und Vertreter in der ganzen Schweiz: H. Klingnauer * Cie. Stadtnausstrasse. Winterthur: Max Woltsirruber.<br />
Bahnhofstr.. Aar au: Aug. Moser, Radio, Chnr; Pierre Delesvaux. rue des alpes H, (JenÄve: Resa, nie de In Ooix<br />
d'or, Genive; Leyvraz & Genton * Cie.. Galeries St. Francois. Lausanne; Höh. Meier, Hlnuslo-Loearno.<br />
Unverbindliche Vorführung jederzeit gerne!<br />
um<br />
„Celui de la Foire"<br />
So lautet der Name des Weines,<br />
der vom<br />
Comptoir Vinicole Romand<br />
Ch. Mader-Keller, Dietikon<br />
an der Schweizer Mustermesse in<br />
Basel ausgestellt worden ist. tUnter,<br />
28 Lagerfässern ausgewählt).<br />
Flasche a Fr. 1.50 franko Keller,<br />
im ganzen Stadtrayon, sowie Zürich<br />
Umgebung. Auswärts nach Vereinbaruna.<br />
Probeflasche i/egen Nach<br />
nähme von Fr. 2.—<br />
Vorzüglich für den empfindlichen<br />
Magen ist<br />
Glarner Alpenbitter<br />
„FLEUR"<br />
vo.<br />
Landolt-Hauser, Sohne, Glarus<br />
Intern. Aussteilung, Barcelona 1929<br />
GOLDENE MEDAILLE
22 AUTOMOBIL-REVUE — No 102<br />
Weihnacht und nichts zu fressen.» Auch sie Sie betet. Wenn das ihre Genossinnen<br />
friert in dem engen leichten Kleide und dem wüssten! Lolotte unter den Heiligen! Was<br />
hauchdünnen Mäntelchen. Ach, ihr armes, kümmert sie der Spott? Lolotte trocknet ihre<br />
elendes Leben!<br />
Tränen und verlässt das Gotteshaus. Da<br />
Da tönen Orgelklänge an ihr Ohr. Die sieht sie das Kind des Ausgestossenen.<br />
Christmette beginnt. « Man könnte sich mal Hungrig und flehend sehen die Kinderaugen<br />
wärmen », denkt Lolotte. Und leise schleicht zu ihr auf.<br />
sie in das schon so lange gemiedene Heiligtum.<br />
ein blinkendes Etwas in die blaugefrorene<br />
• Lolotte greift in ihr Täschchen und lässt<br />
Aber, o Wunder, der feierliche Gesang, der Hand des Kindes gleiten.<br />
Klang der Orgel lösen ganz seltsame Empfindungen<br />
in ihr aus. Sie sieht sich zurücklassen<br />
das Gotteshaus. Auch die Ausgestos-<br />
Die heilige Handlung ist aus. Alle verversetzt<br />
in die Tage ihrer Kindheit, sieht sich senen gehen. Aber ganz anderen Mutes, denn<br />
unter ihren Mitschülerinnen bei der Konfirmation,<br />
sie denkt an die weisen Ratschläge ach — der Louis der Schande, gereinigt und<br />
in der Hand des Kindes glänzt der Louis.—<br />
ihrer guten Mutter. Kindheit, Kindheit... geheiligt durch die Liebe.<br />
« 0, mere, pardonne », schluchzt sie auf und Ein Strahl vom Himmel fiel auf die Ausgestossenen.<br />
Leise fiel Schnee aus dunklem<br />
sinkt weinend in einen Stuhl. Dunkel lastet<br />
im hohen Schiff der Kathedrale.<br />
Weihnachtshimmel.<br />
Das Weihnachtsauto<br />
Jeden Tag, wenn Konrad erwacht, blickt<br />
er auf den Wandkalender; dann wendet er<br />
den Kopf ein wenig nach rechts und sieht<br />
sein Gesicht im Spiegel. Und er muss bemerken,<br />
dass er seit dem letzten Morgen eine<br />
Sorgenfalte mehr besitzt.<br />
«Wenn sich das so weiterentwickelt, kann<br />
ich im Zirkus als Faltenmensch auftreten;<br />
man wird vor lauter Falten mein Gesicht<br />
nicht wahrnehmen!» So seufzt Konrad und<br />
kratzt sich über der neuen Falte. Es ist auch<br />
kein Wunder; denn der Kalender belehrt ihn,<br />
dass Weihnachten, das Fest der Geschenke,<br />
wieder einen Tag näher gekommen ist. Ja,<br />
Fest der Geschenke! Was soll er nur Daisy,<br />
seiner jungen, reizenden Frau heuer schenken?<br />
Während er grübelt, wird er zum Frühstück<br />
gerufen. Er erscheint unmutig, müde.<br />
«Hast du schlecht geschlafen, Liebling?»<br />
empfängt ihn Daisy; sie sieht in dem flamingofarbenen<br />
Pyjama entzückend aus. Konrad<br />
lächelt.<br />
«Ja, Daisy! Ich habe Sorgen.»<br />
«Sorgen? Im Geschäft vielleicht?» Und sie<br />
F^uill^ton<br />
Weihnachten eines<br />
jungen Menschen<br />
Novellette von E. W.<br />
(Fortsetzung von Seite 16)<br />
ihm von Atemzug zu Atemzug mehr 'den<br />
Anschein machen, er sei wahrhaftig ringsum<br />
von lautet Glück umtürmt, die Luft fremd<br />
and doch zutraulich mit Gnade beladen; alle<br />
sorglos im Raum gelagerten Dinge verschenkten<br />
unaufhörlich ein festlich gehobenes,<br />
von innen heraus froh strahlendes Lächeln,<br />
und sie waren der schimmernde Spiegel<br />
seines eigenen Selbst.<br />
Von neuem begab es sich, dass das Wunder<br />
des,Heiligen Abends die Stunde, die Welt,<br />
den Menschen verzauberte. Ernst rief sich<br />
die fromme Geschichte von Bethlehem iris<br />
Gedächtnis und die hohe Botschaft jener<br />
Stunde, die bis auf unsere Tage hinauf nichhts<br />
von ihrer Leuchtkraft und Heiligkeit eingebüsst<br />
hat, weil sie im holdesten Zeichen, im<br />
erhabensten Sternbild geschah, das auf unsere<br />
arme Erde tröstlich niederblickt: unter<br />
der Gnade der Liebe, des Herzens.<br />
Ernst Wendner geriet förmlich in Ekstase:<br />
«Das Herz, das Herz! Welchen Frieden umschliesst<br />
jetzt dieses sonst so stürmische<br />
Ding. Welche Macht wohnt diesem Glück inne<br />
! Weihnacht! Sie ist wie eine mystische<br />
Kette, eine Riesenkette, die die ganze<br />
Von Josef Robert Harrer.<br />
küsst ihn so zärtlich, dass Konrad vor Rührung<br />
einen plötzlichen Entschluss fasst.<br />
«Nein, Daisy, nicht im Geschäft!..- Ich<br />
sorge mich um dich. Oh, nur nicht erschrekken!...<br />
Die Sorgen sind, sind »<br />
«Nun, Konrad, sprich dich aus! Was macht<br />
dir Sorgen?»<br />
«Daisy, du bist kein Kind mehr; du weisst,<br />
dass es keinen Weihnachtsmann gibt, sondern<br />
»<br />
«Ja, Konrad, der Weihnachtsmann bist du!»<br />
«Aber ich bin nicht so schlau wie der Weihnachtsmann<br />
im Märchen, der alle Wünsche<br />
kennt und »<br />
«Sie nicht erfüllt, weil er... Ach, Konrad,<br />
ich verstehe. Du machst dir Sorgen, was du<br />
mir zu Weihnachten schenken sollst.»<br />
Konrad atmet auf.<br />
«Ja, Kind, du hast es erraten. Du machst<br />
es mir nun sehr leicht. Ich dachte immer,<br />
du wolltest überrascht sein. Ich bin glücklich,<br />
dass du mir sagen willst, was du dir<br />
wünschest. Sag' es mir, Daisy!»<br />
Die junge Frau wird verlegen; sie streicht<br />
Menschheit umspannt. Alle Wesen umschliesst<br />
der Duft dieses Festes und bringt<br />
die Welt der irdischen Seligkeit vollkommen<br />
nahe. Jetzt gibt es keine Bettler und keine<br />
'Armen mehr, jetzt gibt es nur Reiche und<br />
Glückliche, nur Gütige und Frohe, Zufriedene<br />
und Satte, Wunschlose und lächelnd Gestillte.<br />
In dieser Sturide ist der Mensch dem anderen<br />
Menschen nahe wie nie sonst, eine Brücke<br />
von Glück verbindet gross und klein und alle<br />
Herzen der Erde strecken einander die Hände<br />
entgegen. Ueberall, in diesem Hause und<br />
drunten bei allen Nachbarn, hier und dort<br />
und weiterhin, bei hoch und niedrig, brennen<br />
jetzt Lichter an Bäumen in den Stuben, und<br />
die Flammen leuchten in Tausende von Menschenaugen<br />
und Menschenherzen, in denen<br />
das Reis der Liebe unter der Winterstarrheit<br />
frisch hervorknospet und tausendmal verschönt<br />
aus den Augensternen blüht. Die Liebe<br />
überspringt Länder und Meere, überbrückt<br />
Ferne und Nähe und-macht an diesem Wundertage<br />
die Erde zu einem Himmel, der sich<br />
in jeder Menschenseele spiegelt.<br />
Das Herz heiligt die Welt, das Herz<br />
schafft die Welt neu. Mit ihm steigt die<br />
Menschheit, mit ihm fällt sie. Neben ihm<br />
gibt es nichts von Bedeutung. Das Herz<br />
ist Anfang und Ende, Triumph und Sieg;<br />
das Herz ist der Himmel, das Paradies auf<br />
Erden.»<br />
Ernst Wendner hatte trotz allem tiefen<br />
Nachsinnen sein Bäumchen keinen Moment<br />
aus den Augen gelassen. Kaum bemerkte er<br />
nun, wie sich gerade vor ihm eine rote Kerze<br />
schief neigte, erste Tropfen auf den Boden<br />
über ihre braunen Locken und sagt endlich<br />
mit leiser Stimme:<br />
«Ach, Konrad, es ist nicht leicht, von seinen<br />
Wünschen zu sprechen. Man kann so<br />
leicht unbescheiden erscheinen... Frag' mich<br />
doch lieber und ich werde antworten!»<br />
Inzwischen haben die beiden jungen Menschen<br />
Kaffee getrunken; jetzt zündet Konrad<br />
eine Zigarette an und beginnt das Verhör:<br />
«Sag', Daisy, soll ich dir die grosse Ganzlederausgabe<br />
von Goethes Werken schenken?»<br />
«Ich würde mich darüber masslos freuen,<br />
Konrad! Aber Bücher sind so teuer... Und<br />
Goethe ist mir in letzter Zeit so, so, wie soll<br />
ich nur sagen...?»<br />
«Erledigt, mein Kind!... Vielleicht wird<br />
dich ein neuer Grammophon mehr freuen,<br />
einen mit elektrischem Antrieb?»<br />
«Das wäre reizend von dir, Konrad! Aber<br />
bedenke nur, die Platten sind so teuer, besonders<br />
wenn du mir gleich einige hundert<br />
Stück neben den neuen Apparat legst, der<br />
auch sein Geld kostet. Und dann »<br />
«Erledigt, Daisy!... Zwar ist mir nichts<br />
zu teuer, was du dir wünschest, aber mein<br />
Vorschlag hat dich eben nicht gefreut!...<br />
Wie wäre es mit einem Brillantring? Nun,<br />
deine Augen leuchten!»<br />
«Herrlich, Konrad! Aber Liebling, ein schöner<br />
Ring ist wahnsinnig teuer... Und ich<br />
habe doch anderen Schmuck und ausserdem<br />
»<br />
«Also nicht! Nun, und ein neuer Pelzmantel?»<br />
«Du bist die Güte selbst, Konrad! Nein,<br />
das kann ich nicht annehmen. Es genügt<br />
mein Pelz vom Vorjahr. Und dann »<br />
«Du brauchst nur Ja oder Nein zu sagen,<br />
Daisy! Ich will wissen, was dich wirklich<br />
freut... Soll ich vielleicht eine neue Schlafzimmereinrichtung<br />
kaufen? Ich sah kürzlich<br />
eine aus Kirschenholz; in einem solchen<br />
Schlafzimmer muss man wie im Paradies<br />
ruhen.»<br />
«Du bist ein Verschwender, Konrad!...<br />
Du weisst, dass ich so sehr für Kirschenholz<br />
schwärme... Aber du darfst dich nicht so<br />
in Unkosten stürzen... Nein, Konrad, und<br />
dann »<br />
fallen Hess und das ihr zunächsthängende<br />
Zweiglein mit der Flammenzunge zu belecken<br />
anfing, da war er auch schon aufgesprungen,<br />
hinzugetreten und brachte mit einigen raschen<br />
Griffen die Ausreisserin zur früheren<br />
Ordnung zurück, so dass sie bald wieder<br />
unbeweglich geradestand und schön aufrecht<br />
wie zuvor brannte.<br />
Dann machte Ernst ein paar Schritte durch<br />
das Zimmer, das wahrhaft zu tiefst von innen<br />
herausbeseelte, von lauterer Freude<br />
glühende Jünglingsantlitz bald zur Decke,<br />
bald auf das Bäumchen, die Geschenke und<br />
dann wieder zu Boden oder in die Luft gewandt.<br />
Schliesslich blieb er am Fenster stehen,<br />
gegen das der Wind grosse Flocken<br />
trug. Ernst schien aufmerksam hinauszuspähen.<br />
Die freie Sicht über die Dächer der<br />
halben Stadt ging weit. Aber diese Dinge<br />
berührten ihn nun nicht. Er spann an seinem<br />
Gedankenfaden von vorhin und ward nicht<br />
müde, ihn weiterzuspinnen:<br />
«Dieser Weihnachtsabend! Keiner von<br />
den vielen erlebten hat so wie dieser da an<br />
sein Innerstes gerührt. Es sit der schönste<br />
Abend meines Lebens, weil es der reinste<br />
ist. Wie ich das ganz aus der Tiefe meiner<br />
Brust heraus empfinde! Und das Schönste<br />
von allem: Ich bin nicht allein. Eine ungeheure<br />
Zahl von Herzen durchlebt jetzt in<br />
dieser Stadt, in diesem Lande, über die ganze<br />
Erde weg dieselbe Stunde, dieselbe Weihe,<br />
dasselbe Glück. Unzählig viele sind in diesem<br />
heilig verzauberten Augenblick ganz in<br />
derselben Richtung der Wünsche, Freuden<br />
und Hoffnungen vereinigt.<br />
Konrad ist innerlich verzweifelt. Wie<br />
konnte er nur auf den Gedanken kommen,<br />
Daisy um ihre Wünsche zu fragen? Wusste<br />
Daisy überhaupt, was sie wollte? Vielleicht<br />
doch; denn sie hat etwas Aengstliches im<br />
Blick, als fände sie nicht den Mut, ihren wahren<br />
Wunsch zu äussern. Konrad raucht bereits<br />
die dritte Zigarette und sagt:<br />
«So kommen wir nicht weiter, Daisy...<br />
Ich bitte dich, Kind, deute wenigstens an, was<br />
dir Freude machen würde!»<br />
«Andeuten? Nun, wenn du nicht raten<br />
kannst, muss ich dir helfen... Konrad, ich<br />
friere im Winter so entsetzlich, ich »<br />
«Oh, einen neuen Ofen wünschest du dir?»<br />
«Nein, Konrad! Unsere Oefen sind ausgezeichnet...<br />
Aber ich friere schon, wenn<br />
ich die grauen Schneewolken sehe. Und dann<br />
der Sturm! Und doch ist nicht in weiter<br />
Ferne ein Land, in dem es nach Weihnachten<br />
blauen Himmel gibt, leuchtendes Meer...»<br />
«Endlich, Daisy! Du wünschest dir also<br />
eine Reise nach dem Süden. Vielleicht an die<br />
Riviera! Erraten, Liebling?»<br />
Daisy hat sich auf Konrads Schoss gesetzt<br />
und küsst ihn stürmisch.<br />
«Ja, Konradehen, erraten!... Und »<br />
«Gemacht ! Ich kaufe zwei Billette. Wir<br />
fahren im Jänner auf drei Wochen an die<br />
Riviera... Warum blickst du plötzlich so<br />
sorgenvoll?»<br />
«Ach, Konrad, ich dachte, wie unangenehm<br />
im Winter die Reise im Eisenbahnzug ist...<br />
Ich denke, im eigenen Auto wäre alles viel<br />
schöner. Denk' nur, Konrad, im eigenen Auto,<br />
es braucht nur 10 000 Franken zu kosten, an<br />
die Riviera zu fahren!... An die Sonne!...<br />
Ich werde in Monte Carlo bestimmt 10 000 g<br />
Franken beim Spiel gewinnen, so dass wir '<br />
das Auto eigentlich geschenkt haben. So ersparen<br />
wir sogar die Kosten für die Eisenbahnfahrt<br />
... Ja, ich kann wahrscheinlich<br />
noch viel mehr gewinnen, so dass wir jetzt<br />
schon daran denken können, die neue Schlafzimmereinrichtung<br />
zu kaufen... Ein neuer<br />
Pelz allerdings wäre auch notwendig; denn<br />
wenn man ein neues Auto hat, braucht<br />
man...»<br />
Konrad hat die Empfindung, dass in sei-<br />
O Weihnachten! Holdestes Fest. Dein<br />
Echo wiederhallt im Härtesten und Weichsten<br />
wie ein frommer Glockenton, herfallend<br />
aus der Ewigkeit und weitergetragen bis in<br />
die Ewigkeit. Weihnacht ist die süsseste<br />
Speise für unser Herz. Wunder begeben sich<br />
allerorten: Das Böse schmilzt zur Güte, die<br />
Gotteskindschaft auf Erden nimmt ihren ersten<br />
Anfang. Die Erde ist weiss, sündenrein,<br />
ein feierlicher Atemzug schlingt sich an den<br />
andern, ein und derselbe gute Wille trägt<br />
alle, die ganze Erde, die ganze Welt. Hier<br />
endet der Fluch des Irdischen in der Seligkeit;<br />
jetzt schweigt die Hölle, jetzt mündet<br />
der Mensch in Gott. O dass doch alle Stunden<br />
Weihnachtsstunden wären, dann lebte<br />
es sich auf Erden wie im Paradies!»<br />
Bei den letzten Gedankengängen hatte sich<br />
Ernst wieder vom Fenster weggewandt und<br />
war auf das Bäumchen zugeschritten. D;<br />
und dort rückte er eine Kerze zurecht, rieh<br />
tete Zweige und machte sich mit einer Für<br />
sorglichkeit an diese Arbeit, als gelte es eil<br />
heiliges Werk. Und wie er sich da in zart<br />
licher Bedachtsamkeit über den brennende!<br />
Tannenbaum neigte, da wäre es schwer zi<br />
sagen gewesen, was in diesem Augenblicl<br />
heller und schöner glänzte und strahlte, di<<br />
warmen Kerzenlichter am Weihnachtsbaun<br />
oder die von Inbrunst verheissungsvol! blit<br />
zenden Augen in Ernst Wendners männlicl<br />
entschlossenem Gesicht, das sich an diesen<br />
einsamen Weihnachtsabend mit neuem Mut<<br />
stärkte für das Leben, das auf ihn wartete.<br />
(Ende.)<br />
Jetit ist es jedermann möglich, sich eine Selbstaufzug-Uhr anzuschaffen, denn die<br />
AUTORIST<br />
zieht sieh durch die Bewegungen Ihres Handgelenkes selbst auf und Ist trotzdem<br />
billiger als manche gewöhnliche gute Uhr. Ein 2-3-stündiges Tragen genügt, um<br />
der Autorist eine Gangreserve von ober 30 Stunden zu verschaffen. Wer eine<br />
Autorist trägt, braucht sich nie mehr über vergessenes Aufziehen und dessen lästige<br />
Folgen zu ärgern. Mit der Autorist besitzen Sie zudem eine zuverlässige Präzisionsuhr<br />
mit einem erstklassigen 15 Rubis-Ankerwerk. welches ouf 2 Jahre hinaus für<br />
guten Gang garantiert ist.
N° 102 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />
Nirgendwo ist der Mensch so allein und<br />
so verlassen wie in der Grossstadt. Eine Fülle<br />
von Glanz und Prunk, von Elend und Not,<br />
von guten und bösen Menschen umgibt ihn.<br />
Hotels feiern Weihnachten, in Kirchen, in<br />
Bahnhöfen, auf Plätzen und in vielen hundert<br />
Sälen stehen die Tannen und Fichten, mit<br />
Kerzen besteckt, mit Lametta behängt — die<br />
Bäume für alle, für die Einsamen und die, die<br />
allein sind. Und viele werden im Innersten<br />
berührt von den Strahlen der Kerzen,<br />
dem feierlichen Hallen der Weihnachtsglokken.<br />
Von den Verkaufsbuden kommen die<br />
Gerüche von Pfefferkuchen, Marzipan, Christstollen.<br />
Eine Stimmung überkommt jeden —<br />
eine nicht zu beschreibende Stimmung von<br />
Glück, Frieden, Ruhe, und niemand kann sich<br />
diesen plötzlichen, manchmal bedrückenden,<br />
manchmal beglückenden Gefühlen entziehen.<br />
Und zwischen all der Feierlichkeit, dem<br />
Glänzen, den Gerüchen, den freudigen Stimmen<br />
schreiten Menschen einher, denen es<br />
vielleicht nicht so froh und beschwingt ums<br />
Herz ist, wie vielen, wie wohl den meisten<br />
der andern. Sie fühlen sich in diesem Trubel<br />
noch einsamer, noch mehr allein, als sonst,<br />
an ruhigen, unfestlichen, unfrohen Tagen. Sie<br />
denken an die Jugendjahre, an die Klingel,<br />
die sie als Kinder zur Bescherung rief, an die<br />
Bratäpfel, an Krachmandeln, an Geschenke . -.<br />
und das liegt alles so weit zurück.<br />
Schwer haben es jetzt die Menschen, die<br />
niemanden auf der Welt haben, der gut und<br />
lieb zu ihnen ist, zu denen sie lieb sein dürfen<br />
und gut. Und zumal in den Grossstädten<br />
nem Gehirn eine Umwälzung stattfindet Er<br />
lacht wie ein Clown und sagt plötzlich:<br />
« braucht man auch einen neuen Ring,<br />
der so schön leuchtet und funkelt, wenn du<br />
die Hand an den Volant legst... Und ein<br />
neuer Grammophon mit zehntausend Platten<br />
und »<br />
«Du machst dich lustig über mich, Konrad!<br />
Nein, ich habe gar nicht gesagt, dass ich die<br />
Lederausgabe von Goethes Werken ebenfalls<br />
brauche, wenn du mir das Auto schenkst, um<br />
das ich dich bat... Wenn schon unbedingt<br />
aus Leder etwas dabei sein muss, dann kannst<br />
du mir einen eleganten roten Ledermantel in<br />
das neue Auto legen. Das spielt doch keine<br />
Rolle mehr, nicht wahr, mein Engel von<br />
einem Ehegatten?»<br />
Konrad hat fieberhaft gerechnet. Wenn er<br />
alles das schenkt und Goethe weglässt, erspart<br />
er sich 200 Franken, welche aber der<br />
Ledermantel verschlingen wird... Doch er<br />
kann nicht böse sein; Daisy blickt ihn so<br />
glücklich an, dass er nur sagt:<br />
«Warum habe ich nicht gleich gefragt, ob<br />
du dir ein Auto wünschest? Warum musste<br />
ich auf Umwegen, von Goethe über den<br />
Grammophon, den Brillantring, den Pelzmantel,<br />
die Schlafzimmer-Einrichtung, die<br />
Rivierareise, zum Auto kommen?»<br />
«Weil du das Muster eines Ehemannes bist<br />
und weil du sofort gewusst hast, dass ich<br />
mir ein Auto wünsche. Du wolltest mir nur<br />
diskret andeuten, dass ich ausser dem Auto<br />
noch andere schöne Dinge erhalten werde.<br />
Nicht wahr, Konrad?»<br />
«Ja!» seufzt Konrad und ist glücklich, dass<br />
er nicht noch zehn andere Dinge genannt hat,<br />
die auch zum Auto passen würden.<br />
Weihnachten eines Einsamen<br />
Von Peter Omm.<br />
leben diese Einsamen und Alleinstehenden,<br />
die weder gute Freunde, noch Verwandte<br />
noch Familie haben und kennen.<br />
Ich kenne unter den vielen Tausenden jener<br />
einsamen, alleinbleibenden Junggesellen<br />
einen, der Weihnachten auf eine besondere<br />
Art feiert und ich könnte mir vorstellen, dass<br />
es Menschen gibt, die sich gern über seine<br />
Art und Weise, das Fest der Liebe und des<br />
Friedens zu feiern, berichten lassen.<br />
Viele Wochen vorher beginnt er, den weder<br />
das Leben noch der Beruf mit Glücksgütern<br />
überschüttet, zu sparen. Groschen für<br />
Groschen legt er zurück. Und am Weihnachtstage<br />
geht er am späten Nachmittag<br />
durch die Budengassen des Christmarktes<br />
und wo er glühende, hungrige, staunende Kinderaugen<br />
sieht, da fragt er die Kleinen, was<br />
sie sich von all den aufgestapelten Herrlichkeiten<br />
wünschen. Die Dinge, die nur kleine<br />
Summen ausmachen, oftmals nur geringe Beträge,<br />
kauft er dann und ist glücklich über<br />
das Glück der Kleinen, die stumm vor Staunen<br />
sind und deren Dank im Strahlen der<br />
Augen liegt.<br />
Dann denkt er an sich, kauft ein paar Kleinigkeiten,<br />
die er braucht und einige, die er<br />
nicht braucht, die ihm Freude machen, ein<br />
wenig Konfekt, gute Zigaretten, wenige, aber<br />
auserwählte Zigarren, eine Kleine Flasche des<br />
von • ihm so geliebten Eierlikörs, und dann<br />
kommt die Hauptsache: der Gang in die<br />
Buchhandlung — das ist das, worauf er sich<br />
das ganze Jahr schon freut. Unter zwei.<br />
Stunden verlässt er den Laden schwerlich;<br />
in modernen Farben<br />
IANDOLT-<br />
Der<br />
Weihnachts-<br />
Teddy<br />
das Stöbern, Suchen, Abwägen — das ist ein<br />
Teil seines Festes. Und mit einem dicken<br />
Pack Bücher, Almanachen, Zeitschriften <strong>Zeitung</strong>en<br />
und Katalogen verlässt er den Laden.<br />
In einem guten Restaurant isst er Karpfen.<br />
Das war schon zu Hause so, als die Eltern<br />
noch lebten, damals, in glücklichen, zufriedenen<br />
Zeiten. Und wenig später geht er in<br />
ein Hotel. Immer zu Weihnachten flieht er<br />
aus seinem kleinen möblierten Zimmer und<br />
logiert sich für drei Feiertage in einem netten,<br />
kleinen, seiner aufmerksamen Bedienung<br />
wegen bekannten Hotel ein. Er zündet zwei<br />
Kerzen an, packt behaglich seine Pakete aus,<br />
knabbert ein Stück Kuchen, raucht eine Zigarre,<br />
trinkt einen Likör und macht sich dann<br />
über die Bücher und Zeitschriften her.<br />
Nun ist Weihnachten für ihn.<br />
Er geht zu Bett Der Bücherpacken liegt<br />
auf dem Nachttisch und auf einem Stuhl. Er<br />
denkt an das, was einmal schön und herrlich<br />
war, ans Kindsein, an die Eltern — und wenn<br />
erfühlt dass ihn das traurig macht, greift<br />
er zu den Büchern.<br />
Morgen — das stellt er mit einem Lächeln<br />
fest— bringt man ihm das Frühstück ans<br />
Bett (nun braucht er einmal nicht seinen dünnen<br />
Tee zu kochen), er kann spazieren und<br />
ins Theater gehen, am nächsten Tage kann<br />
er wieder lesen, rauchen, Spazierengehen.<br />
Manchmal wird ihm weh ums Herz... so<br />
viele Menschen haben gute Freunde, Menschen,<br />
die sie lieben. Dann ärgert und neckt<br />
er sich selbst, denkt daran, dass er vielleicht<br />
Onkels und Tanten besuchen, Lausbuben von<br />
Neffen, Rangen von Nichten beschenken, ihm<br />
gemachte lächerliche Geschenke umtauschen<br />
und Klatsch und Tratsch von vielen anhören<br />
müsste.<br />
Und wenn er dann an die Kinder denkt,<br />
denen er kleine Teddybären gekauft hat oder<br />
Zuckerstangen oder Stehaufmännchen oder<br />
buntgekleidete Puppen, dann schläft er ein<br />
und im Schlafen gleitet über seine Züge jenes<br />
Leuchten und verwunderte Strahlen, das die<br />
Gesichter der Kinder zeigten, die er am<br />
Nachmittag so gern beschenkt hat.<br />
Ist das kein schönes Weihnachten?<br />
i<br />
an<br />
Fr. 36O.<<br />
I<br />
am na onen<br />
vom Einfachsten bis zum Elegantesten<br />
von Fr. 875. - an<br />
II<br />
II<br />
nwi<br />
von Fr. 9o.~ an<br />
Verlangen Sie unsere Offerte!<br />
§BflVMu»smpasr<br />
MAGENSCHMERZEN<br />
sind äusserst unangenehm. Dieselben verschwinden<br />
aber nach kurzer Zeil beim Gebrauch von<br />
„COLUMBA"-Magenpulver<br />
unschädliches Mittel gegen Verdauungsstörungen<br />
Gegen Appetitlosigkeit, Magenschmerzen,<br />
Magenkrampf. Uebelkeit, Erbrechen. Magendrücken,<br />
Sodbrennen. Blähungen, AufBtnssen,<br />
übelriechenden Atem. Preis pro Schachtel<br />
Fr. 3.— Machen Sie einen Versuch und Sie<br />
werden von dessen Güte wie schon Hunderte<br />
anderer Kunden überzeugt sein.<br />
Einzig erhältlich bei<br />
Apotheke zur Taube, Schaffhausen<br />
Göschenen<br />
BAHNHOF<br />
BÜFFET<br />
Umladestelle für die Autos nach und von Airolo.<br />
Halte und warme Speisen zu jeder Tageszeit.<br />
Auskunft über Fahr und Transportverhälttuase.<br />
Tel. 11. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />
Höfliche Empfehlung Steiger-Gurtner.<br />
BISCUITS UND WAFFELN<br />
zu Fabrikpreisen!<br />
Waffeln, Ia, doppelt gefüllt „ ,, per kg Fr. 2.40<br />
Waffelnmiscbung . . . . . . per kg Fr. 3.50<br />
Maüänderli, „Hausmarke" „ . per kg Fr. 4.50<br />
Biscuita-Miachuns». prima . „ „ per kg Fr. 3.60<br />
Biscuits-Misohung, extra . ., . per kg Ft. 5.—<br />
Büchsen ä oa. 2 u. 3 l / ä kg> Versand per Nachnahme<br />
Fr. Jörg-Begert, Biscuits-Versand Kempten (Zürich)<br />
Mitglied des T.C.S.<br />
mit besonderer Vorliebe auf der neuen<br />
Olivetti M. 40, denn es ist die einzige<br />
Schreibmaschine von solch moderner<br />
Bauart. Nur europäische Arbeit kann<br />
eine solch feine Schreibmaschine konstruieren.<br />
Der weich-angenehme Anschlag,<br />
das klar-prägnante Schriftbild,<br />
erfreuen jedes Herz.<br />
ING.C. OLIVETTI CO.<br />
ZÜRICH BAHNHOFPLATZ 7 TEL. 31521<br />
FOr verschiedene Kantone fachkund. Agenten geweht<br />
Exetltior I<br />
Radij Fr. 280.-<br />
Exeelsior H<br />
Radio Fr. 425.-<br />
Ameriean B-tch<br />
Radio Fr. 480.-<br />
Apex Mod. 8 A<br />
Radio Fr. 660.-<br />
Auch Teibahlung/<br />
Musikhaus Wohlfahrt<br />
„Bleiche", Zürich 2<br />
F. Spltzbarth-Grieh, Zürich 8<br />
SILBERSCHMIED<br />
BERWAREH<br />
Sportpreise<br />
Feldeqgstraoe 58 — Telephon 27.464
Wir fragen !<br />
Unser Wettbewerb<br />
Die Antworten:<br />
X, Wie heisst der Begründer der schweizerischen<br />
Uhrenindustrie, und wann lebte<br />
er?<br />
Der Begründer der schweizerischen Uhrenindustrie<br />
heisst Daniel Jean Richard (aus<br />
Le Locle, geb. 1665, gest. 1741). Er reparierte,<br />
14jährig, eine von einem Pferdehändler<br />
in London gekaufte Uhr und es<br />
gelang ihm, nach diesem Muster die erste<br />
schweizerische Taschenuhr herzustellen.<br />
1. Welches ist der Hauptbestandteil des<br />
menschlichen Körpers ?<br />
Der menschliche Körper besteht zu übw<br />
drei Vierteln aus Wasser.<br />
3. Was sind Vitamine ?<br />
Vitamine sind sogenannte Ergänzungsnährstoffe,<br />
die, in ihrem Aufbau noch<br />
wenig bekannt sind. Sie sind in den meisten<br />
Nahrungsmitteln enthalten, in Pflanzen,<br />
frischen Früchten, in Samen, Milch<br />
usw. Ihr Fehlen verursacht schwere<br />
Krankheiten.<br />
4. Seit wann kennen wir den Meter als<br />
Masseinheit ?<br />
Das metrische System entstand in Frankreich<br />
und wurde 1799 eingeführt.<br />
V Von welchem Maler stammt das berühmte<br />
Gemälde des « Blue Boy » ?<br />
Das berühmte Gemälde des « Blue Boy »<br />
stammt von dem englischen Maler Thomas<br />
Gainsborough.<br />
6. Weshalb entstehen Ebbe und Flut ?<br />
Ebbe und Flut (Gezeiten) nennt man das<br />
abwechselnde Fallen und Steigen des<br />
Meeresspiegels, das durch die Anziehung<br />
des Mondes und der Sonne hervorgerufen<br />
wird. Der Wechsel von Ebbe und Flut<br />
vollzieht sich mindestens zweimal innert<br />
24 Stunden 50 Minuten.<br />
7. Was ist Beri-Beri ?<br />
Beri-Beri ist eine mit Lähmung, Atmungsbeschwerden<br />
verbundene tropische Krankheit,<br />
hervorgerufen durch ausschliessliche<br />
Ernährung mit geschältem Reis. Vitaminreiche<br />
Nahrung verhindert und heilt die<br />
Krankheit.<br />
AUTOMOBIL-REVUL <strong>1931</strong> - N° 102<br />
8. Wen nennt man «Vater der Geschichte»?<br />
«Vater der Geschichte» nennt man den<br />
500 Jahre v. Ch. gestorbenen griechischen<br />
Geschichtsschreiber Herodot.<br />
9. Wer war Tycho Brahe?<br />
Tycho Brahe war ein bedeutender Astronom,<br />
der um die Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
lebte. Er stellte ein Weltsystem auf,<br />
nach dem die Erde den Mittelpunkt der<br />
Welt bildet.<br />
10. Aus was besteht die schwarze Mine des<br />
Bleistifts ?<br />
Die «Mine» des Bleistifts besteht aus<br />
Graphit, einem kristallähnlichen Kohlenstoffe<br />
(griechisch: grafo = ich schreibe).<br />
11. Was ist Harakiri ?<br />
Harakiri ist die früher bei japanischen<br />
Adeligen übliche Sitte des Selbstmordes<br />
durch Bauchaufschlitzen bei erlittenen<br />
Beleidigungen oder als Todesstrafe.<br />
12. Wer ist Alfred Döblin ?<br />
Alfred Döblin ist ein bekannter Berliner<br />
Romanschriftsteller. Im Hauptberuf ist er<br />
Arzt.<br />
13. Welcher berühmte, kürzlich verstorbene<br />
Gelehrte schrieb unter anderm hochbedeutsame<br />
Werke über das Leben der<br />
Ameisen ?<br />
Ueber das Leben der Ameisen schrieb i<br />
Prof. Dr. August Forel bedeutende Werke.<br />
14. Was bedeutet « Deus ex machina » ?<br />
« Deus ex machina», d. h. Gott aus der<br />
Maschine, im antiken Schauspiel vorkommend,<br />
bedeutete damals immer eine unerwartete<br />
glückliche Lösung, indem oft<br />
am Schluss des Stückes eine heranschwebende<br />
Gottheit alle schwierigen Komplexe<br />
löste. Heute hat der Begriff allgemeine<br />
Bedeutung; er wird angewendet, wenn<br />
durch besondere Fügung verwickelte Zustände<br />
sich plötzlich klären.<br />
15. Welchen örtlichen Ursprung hat der neue<br />
Modetanz « Rumba » ?<br />
Der neue Modetanz «Rumba» stammt<br />
aus Kuba.<br />
16. Auf welchem künstlerischen Gebiete<br />
spricht man heute viel von der neuen<br />
Bewegung « Avantgarde » ?<br />
Beim Film gibt es eine offizielle neue<br />
Richtung, die sich « Avantgarde » nennt.<br />
Zürich-Neu-JeidenhofUraniastrr Gerbern*<br />
Die richtige Wahl des<br />
Ihren Wünschen und den<br />
technischen Möglichkeiten<br />
in gleicher Weise wirklich<br />
entsprechenden<br />
Radio<br />
Gerätes<br />
mösseri Sie dem Fach-<br />
Ingenieur Oberlassen I VerlangenSie<br />
auf einerPostkarte<br />
den Gratis-Fragebogen vom<br />
Technischen Bureau und<br />
Radio - Laboratorium<br />
iOberingenieurP.Jaray, Brunnen<br />
Versicherungen aller Art schliessen Sie vorteilhaft ab bei<br />
„WINTERTHUR"<br />
Schweizerische<br />
Unfall' Vtrsicherungs*<br />
Gesellschaft<br />
in<br />
Winterthaf<br />
Leben s-<br />
Versicherungs-<br />
Gesellschah<br />
^tsetai-Wef^<br />
Nr. 1<br />
3 Fl. Lagrem-Kretzer .<br />
3 Fl. Beaujolais-Fleury<br />
3 Fl. Graves-Superieur<br />
3 Fl. Sassella . , .<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Nr. 2<br />
Fl. St. Justina-Auslese . .<br />
Fl. Moulin ä Vent . . ><br />
Fl. Chäteauneuf du Pape .<br />
Fl. Johannisberg du Valais<br />
Nr. 3<br />
Fl. Moulin a Vent .<br />
Fl. Liebfraumilch<br />
Fl. Perla di Sassella<br />
Fl. Asti-Mousseux<br />
Nr.<br />
8 Fl. St Justina-Auslese<br />
3 Fl. Perla di Sassella<br />
3 Fl. Jeninser Beerliwi<br />
6 Fl Jobannisberg du Valais<br />
Fl. Graves-Superieur<br />
3<br />
3<br />
6<br />
6<br />
Festtags-Sortimente<br />
Nr,<br />
Fl Dole du Valais .<br />
Fl. Haute-Sauternes<br />
Fl. Moulin ä Vent .<br />
Fl. Liebfraumileh<br />
Fl. Perla di Sassella<br />
Nr. 6<br />
6 Fl. Asti-Mousseux<br />
6 Fl. Jeninser Beerliwi . .<br />
6 Fl Johannisberg du Valais<br />
6 Fl. Liebfrautnilch . .<br />
6 Fl. Perla di Sassella<br />
1929<br />
1921<br />
1923<br />
1917<br />
1921 I<br />
1921 |<br />
1929 ><br />
1921<br />
1929<br />
1917<br />
1929<br />
1917<br />
1929<br />
1929<br />
1923<br />
19291<br />
1917<br />
1917<br />
1929<br />
1929<br />
1929<br />
1917<br />
] Fr. 36.-<br />
Fr<br />
42<br />
Fr. 75.<br />
} Fr.50.-<br />
Fr.95.-<br />
Fr.120.-<br />
A. Witsch!, Weintianäiung z. grünen Tür, St. Gallen<br />
Webergasse S Telephon 37.37<br />
Ihr neuer<br />
Winter-Mantel oder<br />
Anzug wieder von<br />
AMMANN, dem<br />
Unfall-,<br />
Haftpflicht- and<br />
Lebens-<br />
Winter-<br />
Herren-Anzüge<br />
Ammann<br />
Qualitäts-<br />
Herren-Weidung<br />
ist stets besser<br />
und billiger<br />
jlwertlge Qualitäten<br />
jede Gewähr leistet!<br />
mreinwollenen.schweren<br />
Qualitäten hell<br />
• und dunkelfarbig<br />
Fr. 45- 68- 80- 95- «»<<br />
L AMMANN<br />
ZÜRICH<br />
Sihlstrasse 30
* 102 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUt<br />
25<br />
17. Was Ist ein Hypochonder ? Gewisse Fragen wurden bis auf verschwindend ^"-"fci^JSfe. ' -^. ^J^s^<br />
kkine<br />
Ein Hypochonder ist ein nervenkranker Ausnahmen richtig beantwortet. Zu diesen -*ss~^^SO~^ ^<br />
Mpn«rh ripr crliwprmiitiir voraniaat ict gehören die Fragen nach dem Begründer der •" e^!^=a~ s S3^-§^<br />
und an eingebildeten Krankheiten leidet nen, der Erscheinung von Ebbe und Flut. Beri-Beri, ^^gl^^?^<br />
18. Welcher bedeutende Dichter wird nach- T ycho Brahe > Forel > Deus ex machina. Hypochon- sSsSSs?^5^<br />
stes lahr Wesen der Vollendune de«! hun- 1 er ' Goethe> Dum P in S. Kentauren und Kayserling. « Va *ej, sieh dir ^- C 3 _______<br />
Stes janr wegen der Vollendung aes nun- g^ verscbj edene Antworten ergab Frage 2 viele doch den wunder- ^ fcV_>/^2^____5_____fc<br />
derfsten Todestages geehrt werden ? glaubten aus der — zugegeben — nicht bis ins baren Sonnen- ^ , « 1 L Kn ^^^ilSHl<br />
Goethe wird nächstes Jahr wegen seines letzte deutlichen Satzstellung heraus die Fra-ge " nter ? an .S »-! ^jgjffH [a|a)»fc=»p.' „Uljpfyi<br />
100. Todestages Überall geehrt. nach dem Herzen zu hören, andere rieten aufs Wie sie immer äWrMJ^S , ^ ~ - - « =<br />
in , v . j . . y, _. , o Blut oder Knochen. Der Rumba stammte nach An- mehr sinkt». B_\VT f Q^*p f^^____<br />
19. Was bedeutet « Dumping»? gahen der Löser sowohl aus Javai Kuba südame- T . ff\ \\ , n RüSsS^^<br />
Dumping nennt man den Verkauf Zum rika, U.S.A. oder aus Deutschland, ja sogar von «Lass sie ruhig MÄ|\\ 1 JU ||K<br />
billigeren Preis für den ausländischen als den Negern. Auch die Frage nach der Avantgarde l ^ n\ • 3M |\jll£_J I IPP^^iM<br />
für den inländischen Konsumenten. Es scheint gewisses Kopfschütteln ausgelöst zu haben. ^ens keine' 8 Äf^^ÄüB&J^X \<br />
wird angewendet, um «. Kontoren* ? Ä ^ ^ Ä 3 S LZ ' ^S£T ^ ^ ^ ^ ^ T<br />
auszuschalten. Film handelt, andere rieten mehr oder weniger ^ f l _ K raiÜbl<br />
20. Wie helssen die auf alten griechischen wahllos auf Musik, Architektur oder Literatur. Die 20§BM&»&xfiRffl$BM<br />
Abbildungen und Statuen vorkommenden ^ ^ ^ Z i ^ ^ J%J?^ ^^^^MW<br />
üestalten mit männlichem Oberkörper 'halb richtig beantwortet, während einzelne den " -"*-___«<br />
Und Pferdeleib ?<br />
genauen Vorgang erklären konnten. Die Frage<br />
Die nach der griechischen Sage gebildeten naon dem Verfasser des Genfer CaMn-stückes be-<br />
Gestalten mit männlichem Oberkörper ^hwörte eine ganze Gallerie von Schweizer<br />
J T>r J i -t_ j. rr J. Schriftstellern herauf, die ein solches Drama auf<br />
und Pferdeleib nennt man Kentauren. dem Gewissen haben sollen. Als erfreuliches Zei- •"-<br />
21. Welchem Umstand ist es zuzuschreiben,<br />
en konnte gebucht werden, dass ein Teil der « •;<br />
dass unsere stehenden Gewässer niemals Einsender von dem erst seit ganz kurz« Zeit be- » • Jg<br />
. . , . s-, , . . 4. , . ... kannten Drama « Servet in Genf» von Wem wuss- A_\ Jeffs.<br />
bis auf den Grund hinab gefrieren kon- ten Ganz kunterbunt kam es bei der Frage nach # f-l^fSfMi<br />
Die<br />
nen ? ^ Bene Clair heraus. Einige schoben diesem grossen gute neue Bremse! /Ä^^S^^^S<br />
Wasser hat bei 4 Qrad Wärme die grÖSSte Filmregisseur hohe Bedeutung als Autofahrer und<br />
\w|^^^/{\a<br />
Dichte, es ist dann am schwersten. Wenn Tennisspieler zu, andere bezeichneten ihn als \^^W)!<br />
zur Winterszeit durch Berührung mit der £ u^nf £ ÄIÄ^BÄ Z £<br />
GRAMMOPHONE<br />
Reise-Apparate<br />
Tisoh-Apparate<br />
Schrank - Apparate<br />
grosse Auswahl von Fr. 60. — an.<br />
PLATTEN<br />
RADIO<br />
MUSIKHAUS<br />
BERTSCHINGER<br />
ZÜRICH 1<br />
Steinmühlegasse - Sihlstrasse - Ecke<br />
n n n<br />
j&ifä»<br />
kalter! Luft zuerst die Obere Wasser- Vogel schoss wohl jener Einsender ab. der die ^ !_•_&<br />
Schicht erkaltet Und untersinkt, fliesst Vermutung aussprach, es könne sich vielleicht um /w&T<br />
wärmeres und leichteres Wasser nach ~ Schäni 8 (St. Gallen); Karl Brodbeck, T. F. 779, Köln-Aachen-Lüttich. Ich mussnächst-<br />
Stes grosses Werk «Sous les tOlS de Pa- Basel; Dr. Spöri, Egg (Zürich); Frau Bruggiaser, hin nach Kmn und von dort über Aachen nach den wir in seinen Verkaufsstellen? Vor allem dia<br />
ris» internationales Aufsehen erregte. Wohlen; Frau Stehlin-Herren, Zürich; Karl Men- lüttich (Liege) fahren. Die Strecke bis Köln bin Dinge, die zur textilen Ausstattung des Hauses gehören:<br />
Möbelstoffe und Bodonteppiche. Chaiselon-<br />
24 Welrhor Atitnmnbilretintahrar wiirrfo Mo<br />
gis > Siders 5 Frau H - S
ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong>-<br />
No 102<br />
Unterstützt die Schweizer Industrie!<br />
ZWEI<br />
WEIHNACHTS-WÜNSCHE<br />
ROYAL INDEMA STRÖMPFE<br />
für die Dame<br />
ROYAL INDENA SOCKEN<br />
für den Herrn<br />
Bahnhof straett 84<br />
Ltmmatquai 2<br />
Lanattrasge 83<br />
bereiten Ihnen die Photo-Aufnahmen<br />
mit den handlichen Klein-Cameras wie<br />
ihre körperliche und geistige Frische erhalten<br />
Sie bis ins hohe Alter mit dem<br />
Bchwtlief patent<br />
Du Sprndelbad iit mit<br />
lehr günstigem Erfolg<br />
wirkiam In Fällen, wo es<br />
ant Beruhigung des ganzen<br />
Nervensystems an«;<br />
Herabsetzung des Blutdrucket<br />
ankommt.<br />
Verlangen Sie Grati»-<br />
prospekt TOB<br />
Er Ilsst sieh leicht an Ihrer<br />
Badewanne anbringen.<br />
Zürich<br />
Grosse Freude bei kleinen Kosten<br />
Rolleiflex, Leica, Pupille<br />
Vergrösserungen sind billig und folgen rasch nach<br />
BOLEX, der populäre Film-Apparat!<br />
C. VONWILLER, PhotohaasbBlm Paradeplatz,Bahnhofstr.22, ZÜRICH 1<br />
Sprudelbad-Apparat<br />
J.Krebs in Twann<br />
Telephon Nr. 17<br />
MELTLINEft.<br />
als Festtagsgabe<br />
ist so beschaffen, dass sie solid, bequem,<br />
hygienisch und kleidsam Ist<br />
und trotzdem sehr vorteilhaft im Preise<br />
Erhältlich in den Fabrlk-Döpöts<br />
Grosse Auswahl. Schöne Muster<br />
AUTO- UND REISEDECKEN<br />
mit oder ohne Fransen<br />
GrSssen: 125x150 cm bis 135x175 cm<br />
Fr. 19.50, 22.50, 24.-—, 26.—, 26.50, 28.—, 34.50<br />
Auswahlsendungen franko gegen franko!<br />
Damen/<br />
Herren»<br />
Kinder.<br />
RYFF & Co. A-Q., BERN<br />
Gurtengasse 3 und Kornhausplatz3<br />
Blei „Lama" Neuengasse 44<br />
Zürich Tricosa A.Q., Rennweg 12<br />
Geneve Trioosa S. A., PlaceWIolardU<br />
Chaux de Fonds Trioosa S. A., Leopold-Rob. 9<br />
In Ihr Auto<br />
JETZT<br />
die warme<br />
DECKE<br />
NeU'Eingang von<br />
Reise*Dechen<br />
TEPPICH HAUS<br />
Lange ungetrübteFreude<br />
bereitet dieses Geschenk.<br />
Kein Fallen der<br />
Maschen<br />
beeinträchtigt je die<br />
Schönheit des zarten<br />
Gewebes.<br />
ROYAL<br />
Indema<br />
heisst:<br />
unerreichte Haltbarkelt,<br />
Schönheit und Eleganz.<br />
VERLANGEN SIE AUSDRÜCKLICH<br />
ROYAL INDEMA<br />
die Schweizer-Qualität<br />
die Sie nie enttäuscht<br />
Neuzeitliche<br />
Beleuchtungskörper<br />
Baumann, Kölliker&Co.<br />
A. - G. für ilektrotechnische Industrie<br />
Bakohaus Zürich Sihlstrasse 37<br />
Flaschen -Assortiments<br />
verschiedener bestgelagerter Flaschen-<br />
Weine in eleganter Aufmachung<br />
(Original-Abfüllung)<br />
2rT"i tD f r~i4<br />
StauffacherstraBe 41 (Apollo-Kino)<br />
Telephon 32.074<br />
!Mr.1<br />
8TL veltliner Memtagn*<br />
3F1. Veltliner Inferno<br />
8FL Veltliner Sassella<br />
3TL Veltliner Grumello<br />
Nr. 2<br />
3F1 velüiner Inferno<br />
3F1. 28T Moselblümchen<br />
8FL Veltliner Grumello<br />
3FL Aati Mousseux<br />
.€ B«llotti»<br />
Nr. 3<br />
3rL veltliner Sassella<br />
3FL Veltliner Grumello<br />
3F1. 29er Niersteiner<br />
3FL 24«r Veltl. Sfonato<br />
Nr. 7<br />
Nr. 4<br />
6F1. Veltliner Montagna<br />
3F1. Veltliner Inferno<br />
3 Fl. Veltliner Grumello<br />
6F1. Neuchäteler weiss<br />
6FL Moulin ä Vent<br />
Nr. 5<br />
3F1. Veltliner Inferno<br />
3F1. Veltliner Sassella<br />
6F1. Beaujolais sup.<br />
6F1. Asti-Mouss. Bellotti<br />
6 Fl. Veit. Perla di Sassella<br />
Nr.6<br />
6F1. Veltliner Sassella I<br />
6 Fl. Veltliner Grumello l Q7 .<br />
6F1. Veltlin. Stägafässler I '<br />
6 FL 24er Veltl. Sf orzato J<br />
6 Fl. Asti-Mousseux c Bellotti » 1<br />
8 Fl. Champagne Mauler 1110<br />
8 Fl. Walliser Fendant-Auslese j I I U."<br />
« Fl. Neuchateier weiss I<br />
VELTLINER-WEIIMHANDLUNG<br />
Telephon 2.37<br />
36.-<br />
40.-<br />
H4-<br />
B.CAMENISCH-LANG, CHUR<br />
Echt goldene Ringe<br />
mit feinsten echten synth. Edelsteinen (Härtegrad<br />
9). Schweiz. Fabrikation in 8 Kar. Gold,<br />
mit eidg. Kontrollstempel<br />
l 4_<br />
Fr. 10.50 10.50 1S.5U ! CD<br />
14.—<br />
Einiührnngspreise, die bis 20. Dezember <strong>1931</strong> c3<br />
Gültigkeit haben.<br />
gj<br />
Nr. 1 Weisser synth. Brillantsaphir, von Brillanten<br />
vHärtegrad 10) nur v. Fachmann i<br />
9 Kar<br />
zu unterscheiden. Derselbe Ring mit e/3<br />
synth. indisch. Rabin od. synth.blauem =j<br />
Australsaphir.ingleieh.EdelsteingröMe. fx<br />
Nr 2 1 -~<br />
^* 3 > mit feinen synth. indischen Rubinen £J<br />
Nr. 4 Herrenring mit synth. weissem Brillant- •<br />
saphir<br />
tn<br />
Feine und solide, künstlerische und gesehmack- SE<br />
volle Goldschmiedearbeit, mit sobriftl. Echt- SS<br />
heitsgarantie für Edelstein and Goldgehalt —<br />
nach Bezeichnung.<br />
jjij<br />
Versand: Voreinzahluna anf Postcheckkonto •""<br />
Vb 849 od. in Brietmarken franko. Nachnahme<br />
40 Os. extra- Rücknahme u. Umtauschearantie<br />
bei Niohtgetallen. Als Ringgrösse genügt ein<br />
Papierstreifen. Schöne Etui zu Fr. -.50, -.80,1.-<br />
Fa. von Arb-Mauderli, A 9 Ölten<br />
Cflntiif A9H ifttrl VA(lmnAtriit*HAnnAiiA«Hflkrt»A VAMHAlldthiiuiA 4 4<br />
Choeolot Maestranl St. Gallen<br />
ntädim<br />
Administration. Druck und Clicbirie; HALLWAQ A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagaersche Verlazsanfitait, Bern.