E_1933_Zeitung_Nr.006
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Autgabe: Deutsche Schweig<br />
BERN, Freitag, 20. Januar <strong>1933</strong><br />
AUTOMOBILREVU<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halhlälirneh Fr. 5.-, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliehe Bestellung 30<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Brettcnrainstr. 97, Bern<br />
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Telegramm-Adretse: Autoren», Bern<br />
Eldg. Fremdenverkehrsstatistik<br />
und Autotourismus.<br />
In Nr. 2 der « Automobil-Revue » erschien<br />
die Mitteilung, dass der Bundesrat eine Botschaft<br />
an die Bundesversammlung betr. Einführung<br />
einer eidgenössischen Fremdenverkehrsstatistik<br />
erlassen habe. Er kommt<br />
darin eingehend auf die Notwendigkeit einer<br />
solchen Statistik zu sprechen und gibt auch<br />
an, Ln welcher Weise diese Arbeiten beim<br />
statistischen Amt durchgeführt werden<br />
sollen.<br />
Generell ist ein solcher Bundesbeschluss<br />
auf Einführung einer Fremdenverkehrsstatistik<br />
nur zu begrüssen, um so mehr, als<br />
sie mit der Zeit ausgebaut wird und dann ein<br />
genaues und umfassendes Bild über die Frequenzen<br />
geben wird. Es geziemt sich aber<br />
bei dieser Gelegenheit, auch der bisherigen<br />
Fremdenverkehrsstatistik der Schweiz. Verkehrszentrale<br />
zu gedenken, die diese in Ermangelung<br />
einer eidgenössischen Statistik<br />
seit Jahren herausgibt. Wir müssen der<br />
Schweiz. Verkehrszentrale für diese Statistik<br />
unbedingt dankbar sein. Sie konnte nicht mit<br />
gesetzlichen Zwangsmassnahmen vorgehen,<br />
um alle Angaben hereinzubekommen, sie hat<br />
aber in unermüdlicher Arbeit diese Statistik<br />
von Jahr zu Jahr erweitert und alle wichtigen<br />
Kurorte und Gasthöfe erfasst. Es ist wohl<br />
gut, wenn wir künftighin die Gesamtzahl aller<br />
Gäste erfahren können, aber auch das wird<br />
die eidgenössische Statistik nicht von Anfang<br />
an bieten können. Des weiteren müssen wir<br />
der Schweiz. Verkehrszentrale auch dafür<br />
Anerkennung zollen, dass sie in ihrer Statistik<br />
nicht nur die Frequenzen der Kurorte und<br />
Hotels publizierte, sondern auch den Verkehrsergebnissen<br />
der Alpenposten, der Luftschiffahrt<br />
und vor allem auch des Autotourismus,<br />
soweit es ihr möglich war, gebührende<br />
Aufmerksamkeit geschenkt hat. Und gerade<br />
das letztere ist für uns besonders wichtig.<br />
Wir haben 1932 wiederum feststellen können,<br />
dass der Besuch ausländischer Touristen,<br />
trotz misslicher wirtschaftlicher Verhältnisse,<br />
wiederum stark zugenommen hat und das ist<br />
besonders für unseren Fremdenverkehr bedeutungsvoll.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Herrn Collins Abenteuer.<br />
Roman von Frank Heller.<br />
(9. Fortsetiunsr)<br />
«Ich kenne die Gesellschaft gut, Professor,<br />
und wenn Sie meine Ansicht darüber wissen<br />
wollen, kann ich Ihnen nur sagen, dass diese<br />
Aktien als Spekulationspapier etwas Einziges<br />
sind. Sie haben den Artikel in der <strong>Zeitung</strong><br />
gelesen; schön, ich sehe, wie Sie wissen, hinter<br />
die Kulissen, und ich kann Ihnen sagen,<br />
der Artikel war viel zu vorsichtig gehalten.<br />
Wenn das grosse Publikum die Resultate von<br />
Maxwells Versuchen erfährt, dann wird es<br />
einen Run auf die Börse geben; ein solches<br />
Spekulationspapier wie die Digammaaktien<br />
werden Sie einfach auf der Börse nicht fin-<br />
*den!»<br />
Philipp betrachtete ihn forschend; nicht<br />
eine Miene in Mr. Isaacs Gesicht verriet die<br />
Zweideutigkeit seiner Worte; alles hatte den<br />
Ton der Aufrichtigkeit eines klugen und erfahrenen<br />
Mannes, der seine innerste Meinung<br />
ausgesprochen hat.<br />
«Da geben Sie mir ja einen glänzenden<br />
Tip,» sagte Philipp. «Ich spekuliere selbst<br />
ein bisschen...»<br />
«So! Sie spekulieren, Professor?» Mr.<br />
Isaacs sah auf seine Traube hinab, um den<br />
befriedigten Glanz zu verbergen, der bei Philipps<br />
Worten in seinen Augen aufleuchtete.<br />
Aktuelle Fragen<br />
Wir möchten nun hier nochmals dem<br />
Wunsch Ausdruck geben, dass auch die kommende<br />
eidgenössische Statistik dem Autotourismus<br />
genügend Rechnung trägt, und<br />
zwar noch mehr, als dies der Schweiz. Verkehrs^entrale<br />
möglich war. Durch die Statistik<br />
werden alle zur Erhebung herangezogenen<br />
Hoteliers verpflichtet, Angaben über<br />
die Gäste und die Logiernächte zu machen.<br />
Dabei wird man bestimmt auch die Nationalität<br />
des Gastes resp. seine Herkunft zu<br />
erfahren suchen, denn es ist für uns besonders<br />
wichtig, zu wissen, welchen Anteil das<br />
Ausland an unserem Fremdenverkehr hat.<br />
Nun wird es den Fragebogen keineswegs erheblich<br />
beschweren, wenn zugleich darüber<br />
Auskunft verlangt würde, mit welchem Verkehrsmittel<br />
die Gäste zugereist sind. Eine<br />
solche Erweiterung der Statistik, welche die<br />
Erhebung keineswegs erschweren, komplizieren<br />
oder verteuern könnte, würde die Informationen,<br />
die die neue eidgenössische Statistik<br />
geben wird, wesentlich bereichern.<br />
Wir haben alles Interesse daran, dass eine<br />
eidgenössische Fremdenverkehrsstatistik uns<br />
weitmöglichste Auskünfte gibt. Sie wird darum<br />
vom Bund auch als solche bezeichnet und<br />
ist nicht bloss als Gästestatistik gedacht.<br />
Zusammen mit der Statistik, welche die eidg.<br />
Oberzolldirektion über die zum vorübergehenden<br />
Aufenthalt in die Schweiz einreisen-i<br />
den fremden Motorfahrzeuge herausgibt,<br />
könnte auf diese Art und Weise wertvolles<br />
Material über den Umfang des Autptourjsmus<br />
in der Schweiz gewonnen werden.<br />
Wir sind uns zwar bewusst, eine vielleicht<br />
den Eisenbahnen nicht ganz bequeme Forderung<br />
gestellt zu haben. Die am Gedeihen des<br />
schweizerischen Fremdenverkehrs interessierten<br />
Kreise haben aber ein Recht darauf,<br />
zu erfahren, in welcher Form sich der<br />
Fremdenverkehr besonders gut entwickelt,<br />
denn das gibt ihnen wertvolle Richtlinien für<br />
die Gestaltung der neuen Propaganda.<br />
Und noch einen Wunsch möchten wir für<br />
die kommende Fremdenverkehrsstatistik äussern.<br />
Das ist ihre möglichst frühzeitige Publikation.<br />
Die vom Bundesamt für Industrie,<br />
Gewerbe und Arbeit jeweilen veröffentlichten<br />
Erhebungen bezogen sich stets auf den Vormonat<br />
und kamen deshalb stets rechtzeitig<br />
heraus. Die Fertigstellung der Statistik der<br />
Schweiz. Verkehrszentrale dauerte mindestens<br />
ein halbes Jahr. Nun wird aber als<br />
wichtigstes Moment für die Einführung der<br />
«Ja, was ist dabei zu verwundern? Man<br />
muss heutzutage praktisch sein, der zerstreute<br />
Professor taugt nicht mehr —» Philipp<br />
lächelte bei dem Gedanken, wie gut die<br />
Zerstreutheit sich für einen Professor, den er<br />
kannte, gelohnt hatte. «Enfin, ich habe Lust,<br />
Ihre Worte über die Digammagesellschaft zu<br />
beherzigen, Mr. Isaacs!»<br />
Mr. Isaacs legte das Obstmesser mit einem<br />
innerlichen Segensspruch über den Zufall<br />
oder die christliche Vorsehung hin, die ihn<br />
mit diesem leichtgläubigen Gelehrten zusammengeführt<br />
hatte.<br />
«Hören Sie zu, Professor!» sagte er und<br />
begann zu sprechen, während Philipp aufmerksam<br />
lauschte und nur hie und da einen<br />
Blick auf Mrs. Beils entzückenden Hals warf.<br />
Drei Tage später, einen Tag vor Mr. Isaacs,<br />
fuhr Philipp heim nach England, als Besitzer<br />
von 500 Aktien der britischen Digammagesellschaft.<br />
Mr. Isaacs war sein Coup über Erwarten<br />
geglückt. In gewöhnlichen Fällen<br />
hätte Philipp sich nie in ein Geschäft eingelassen,<br />
von dem er wenig oder nichts<br />
wusste; aber wie er da an dem lauen<br />
Sommerabend als Gast am Tisch des Finanzmatadors<br />
sass, wäre es ihm als ein Verbrechen<br />
erschienen, den glänzenden, uneigennützigen<br />
Tip nicht zu benützen, den dieser<br />
ihm gab. Vielleicht hatte er sich auch von<br />
Mrs. Bell beeinflussen lassen und ihrer sichtbaren<br />
Bewunderung für einen Mann, der Geschäfte<br />
von 3000 Pfund beim Mittagstisch erledigt.<br />
Genug, beim Kaffee hatte Mr. Isaacs<br />
Statistik angeführt, dass sie wegleitende<br />
Unterlagen für die künftige Gestaltung der<br />
Propaganda geben müsse. Die Festlegung<br />
des neuen Reklamefeldzuges kann sich aber<br />
nur dann auf diese Angaben stützen, wenn<br />
sie möglichst frühzeitig erfolgen. Sollte sich<br />
eine Publikation der Saisonergebnisse und<br />
nicht nur der Jahresresultate ermöglichen<br />
lassen, so wäre dies sehr nützlich. Ueberhaupt<br />
wäre es gewiss interessant, bald zu erfahren,<br />
in welcher Weise diese neue amtliche<br />
Fremdenverkehrsstatistik gestaltet werden<br />
soll.<br />
Zur Lärmbekämpfung<br />
in Kurorten.<br />
Seit Jahren sind überall Bestrebungen im<br />
Gange, um den Verkehrslärm zu vermindern.<br />
In neuester Zeit sind nun die Behörden auch<br />
dazu übergegangen, durch besondere gesetzliche<br />
Massnahmen diese Bemühungen tatkräftig<br />
zu unterstützen. Den Anfang in der<br />
Schweiz hat bekanntlich der Kanton Baselstadt<br />
gemacht, welcher die akustischen<br />
Signale während der Nachtzeit verbot. Die<br />
Vollziehungsverordnung zum Automöbilgesetz<br />
untersagt in Art. 40 den grundlosen und übermässigen<br />
Gebrauch der Warnvorrichtungen<br />
und erklärt ausdrücklich, es könne nach Eintritt<br />
der Dunkelheit an Stelle des akustischen<br />
das optische Signal verwendet werden. Im<br />
(weiteren wird vorgeschrieben, dass, von Notfällen<br />
abgesehen, innerorts von 23 Uhr an bis<br />
zur Tageshelle stets das optische Signal verwendet<br />
werden muss. Da fernerhin weitere<br />
Vorschriften bestehen, die über die Schalldämpfung<br />
gewisse Bestimmungen aufstellen<br />
und allgemein die Vermeidung von Lärm zur<br />
Pflicht machen, darf angenommen werden,<br />
dass es unter dem neuen Gesetz um die<br />
Nachtruhe besser bestellt sein wird.<br />
Es ist klar, dass die vorgenannten Vorschriften,<br />
so sehr sie zu begrüssen sind, den<br />
Bedürfnissen der Kurorte und Fremdenplätze<br />
noch nicht genügend Rechnung tragen und<br />
ist es nur verständlich, wenn an solchen<br />
Orten, weitgehendere Massnahmen für die<br />
Gewährleistung der Ruhe gewünscht werden.<br />
An einzelnen Orten ist versucht worden, auf<br />
dem Wege der Belehrung und unter Appellierung<br />
an das Verständnis der Fahrzeuglenker<br />
eine lautlosere Verkehrsabwicklung zu<br />
erreichen. Hier ist der in Wiesbaden durchgeführte<br />
Versuch in Form einer « hupfreien ><br />
Woche noch in bester Erinnerung. Die unter<br />
dem Motto: « In der Weltkurstadt muss Ruhe<br />
an sein Kontor telegraphiert, die Aktien der<br />
Digammagesellschaft, die er «für einen<br />
Freund» innehatte, Professor Pelotard zu<br />
dem Kurse von sechs Pfund per Stück zu<br />
überlassen; und gleichzeitig hatte der Professor<br />
seine Bankiers telegraphisch angewiesen,<br />
den Betrag auf Mr. Isaacs Order hin<br />
auszubezahlen.<br />
Beim Abschied war Philipp für einen<br />
Augenblick von Mrs. Bell beiseite gerufen<br />
worden.<br />
«Sie müssen mich einmal besuchen,» hatte<br />
sie gesagt. «Ich wohne so hübsch. In Sutherland<br />
Avenue 26. Aber bitte, kommen Sie vorsichtig,<br />
Ernie ist so furchtbar eifersüchtig,<br />
und er will jeden Tag um 5 Uhr bei mir den<br />
Tee nehmen.»<br />
Philipp hatte bereitwillig versprochen, zu<br />
kommen.<br />
Einen Tag nach seiner Ankunft in London<br />
erschien Mr. Isaacs offiziell aus Aegypten<br />
und wurde von der liberalen Presse mit grossem<br />
Waffengeklirr empfangen. Am nächsten<br />
Tage wurde er offiziell zum freisinnigen Kandidaten<br />
für South Watford proklamiert, wo<br />
nach dem Tode des früheren Kandidaten eine<br />
Ergänzungswahl notwendig geworden war.<br />
Drei Tage später begann Philipp den ersten<br />
Begriff von Mr. Isaacs Geschäftsmethoden<br />
zu bekommen. Es war ein regnerischer, windiger<br />
Spätseptembermorgen und Philipp hatte<br />
kaum seine Morgenzeitung aufgeschlagen, als<br />
sein Blick auf einen Artikel fiel mit der<br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 6<br />
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Inserntensehlnss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
sein, drum Fahrer schränkt das Hupen ein»<br />
organisierte Veranstaltung hatte einen erfreulichen<br />
Erfolg, indem sich alle Strassenbenützer<br />
mit grösstem Verständnis in den<br />
Dienst der Sache stellten. In anderen Städten<br />
ist man diesem Beispiel gefolgt oder hat sogar<br />
bereits vor Wiesbaden in ähnlicher Weise<br />
Propaganda für die Einschränkung des<br />
Strassenlärms gemacht. So wurde uns seinerzeit<br />
aus Prag gemeldet, dass der tschechische<br />
Automobil-Club sogenannte geräuschlose Tage<br />
in Prag durchführte. Mailand, um nur ein<br />
einziges weiteres Beispiel zu erwähnen, hat<br />
schon vor Jahresfrist eine « Woche der Ruhe<br />
und Disziplin» durchgeführt, die sich einer<br />
um so grösseren Popularität erfreute, als damit<br />
ein interessanter Wettbewerb verbunden<br />
wurde, und diejenigen Automobilisten Preise<br />
erhielten, welche sich ohne akustische Signale<br />
im Verkehr zurechtfanden. Wie wir erfahren,<br />
beabsichtigt die Sektion Luzern des A. C. S.,<br />
dieses Jahr ebenfalls eine hupfreie Woche<br />
von Stapel zu lassen, um auf diese Weise<br />
den Grundstein für Luzerns Ruf als ruhige<br />
Fremdenstadt zu legen.<br />
Im Organ des Schweiz. Hotelier-Vereins<br />
wird in einem bemerkenswerten Aufsatz die<br />
Forderung aufgestellt, dass die schweizerischen<br />
Kurorte und Fremdenplätze im Interesse<br />
ihres internationalen Rufes beim Kampf<br />
gegen den vermeidbaren Lärm die Führung<br />
übernehmen sollen. (Der Artikel,! welcher<br />
weitgehende Beachtung verdient, ist sonderbarerweise<br />
mit dem Vermerk «Nachdruck verr<br />
boten» versehen, als ob es sich nicht um ein<br />
Problem handelte, das neben den Hoteliers<br />
noch weitere Kreise interessiert, ohne deren<br />
Mithilfe es auch nicht gelöst werden kann<br />
und deshalb weitgehende Publizität verdiente.<br />
Die Red.) Als Erfolg versprechende Mittel<br />
für diese Kampagne gegen den Lärm wird<br />
u. a. das Verkehrsverbot für Motorräder ohne<br />
oder mit ungenügender Schalldämpfung verlangt<br />
und weiterhin das Verbot akustischer<br />
Signale zwischen 20 und 8 Uhr morgens vorgeschlagen.<br />
Daneben soll auch das Musizieren<br />
strengeren Vorschriften unterstellt sein. Die<br />
Wünsche sind, soweit sie .die Motorfahrzeuge<br />
betreffen, in so bescheidenem Rahmen gehalten,<br />
dass ihnen Automobilisten und Motorradfahrer<br />
ohne weiteres zustimmen können und<br />
auch deren Verwirklichung keinen Schwierigkeiten<br />
begegnen dürfte. Wir teilen im weiteren<br />
auch die im Aufsatz vertretene Ansicht,<br />
dass die vorgesehenen Signalvorschriften<br />
auch für Gäste, die im Automobil ankommen,<br />
gewiss kein Grund sind, die betreffenden Kur-<br />
Ueberschrift: Ehrliches Spiel oder nicht?<br />
Und die Untertitel waren: Wie ist die Lage<br />
der britischen Digammagesellschaft? Wir<br />
wünschen Klarheit.<br />
Philipp verschlang den Artikel mit aufgerissenen<br />
Augen und Hess die <strong>Zeitung</strong> mit<br />
einem erstaunten Fluch sinken. Der lange<br />
Artikel Hess sich in einen kurzen Satz zusammenfassen:<br />
er war geprellt worden, und<br />
das so gründlich, als er nur wünschen konnte!<br />
Die Digammagesellschaft war von Mr. Isaacs<br />
begründet; höchst verdächtig in diesem Fall,<br />
dass er ihre Aktien «für einen Freund » verkaufte!<br />
Ueber die Versuche der vorigen<br />
Woche war nichts publiziert worden, doch<br />
von Mund zu Mund flüsterte man sich zu,<br />
dass sie geradezu den Ruin der Gesellschaft<br />
bedeuteten. Neue Versuche waren nicht gemacht<br />
worden, und die Leitung der Gesellschaft<br />
schwieg hartnäckig. — Ist das ehrliches<br />
Spiel? fragte die <strong>Zeitung</strong>. Oder sind<br />
die Mitglieder der Direktion rücksichtslos<br />
genug, den privaten Vorteil dem allgemeinen<br />
Wohl vorangehen zu lassen — verkaufen sie<br />
insgeheim? Wie dem auch sein mochte, am<br />
gestrigen Tag hatten die Aktien, einen Kursfall<br />
erlitten, der als katastrophal bezeichnet<br />
werden musste: von 6 Pfund auf 3 Pfund 10.<br />
Die Leitung der Gesellschaft müsse sprechen,<br />
schloss die <strong>Zeitung</strong>. Wir wünschen Klarheit.<br />
Fünf Minuten später flog Philipp in seinem<br />
Auto zur City und hielt vor dem Kontor seiner<br />
Bankiers Messrs. Charles und George<br />
Robinson. Er verlangte, vorgelassen zu wer-
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N*6 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 5<br />
naueres bekannt geworden. In den letzten<br />
Tagen trafen übrigens in Mailand die englischen<br />
Fahrer Lord Howe, Birkin. Eyston, Lewis<br />
und Hamilton ein. zu denen sich dann<br />
noch Graf Lurani gesellte. Die genannten<br />
Piloten bilden zusammen eine Fahrerequipe,<br />
die sich geschlossen an der Mille Miglia beteiligen<br />
wird. Vorläufig stehen ihnen zwei<br />
Alfa Romeo, ein Mercedes und ein M.G. zur<br />
Verfügung. Die Fahrer kamen zum genaueren<br />
Studium der ganzen Mille-Miglia-Strecke<br />
nach Italien.<br />
mb.<br />
Ausstellungen<br />
Kalender der Ausstellungen.<br />
Die Schweizerische Syndikalkammer der<br />
Automobil- und Fahrradindustrie teilt mit,<br />
dass nunmehr die nachfolgend genannten<br />
internationalen Ausstellungen durch das ständige<br />
internationale Bureau der Automobilkonstrukteure<br />
autorisiert worden sind:<br />
Holland: Automobilsalon von Amsterdam, 27. Januar<br />
bis 5 Februar.<br />
Aegypten: Automobilsalon von Kairo, 27. Januar<br />
bis 15. Februar.<br />
Vereinigte Staaten von Amerika: 33. Nationale<br />
Automobilausstellunf in Chicago, 28. Januar<br />
bis. 4. Februar.<br />
Deutschland: Internationale Automobil- und Motorradausstellung<br />
in Berlin, 11.—23. Februar.<br />
Dinemark: Internationale Automobil- und Motorradausstellung<br />
in Kopenhagen, 24. Februar<br />
. bis 5. März.<br />
Schweiz: 10. Internationale Automobil- und Fahrradausstellung<br />
in Genf, 10.—19. März (Genfer<br />
Salon).<br />
Otsterreich : Frühlingsmesse in Wien, vom 12. bis<br />
19. März.<br />
Algerien : Messe von Algier, 9.—23. April.<br />
Italien ; 6. Internationaler Automobilsalon in Mailand,<br />
12.—27. April.<br />
r*»l»n : 12. Internationale Messe in Poznan, 30. April<br />
bis 7. Mai.<br />
Frankreich: 15. •Früblingsmesfie in Avignon, 29.<br />
April bis 7. Mai. •<br />
Ungarn : Internationale Messe in Budapest, 6. bis<br />
15. Mai..<br />
_, Portugal: 9. Automobilsalon in Porto, 13.—23. Mai.<br />
r Frankreich: Messe von Paris (nur für Feuerwehrmaterial<br />
und landwirtschaftliche Maschinen),<br />
13.—29. Mai.<br />
Yaugoslavlen: 10. Automobilsalon und Mustermesse<br />
in Zagreb, 27. Mai bis 2. Juni.<br />
— Automobilsektion der Internationalen Muster,<br />
messe in Ljublana, 3.—12. Juni.<br />
Frankreich : Messe und Ausstellung in Strassburg<br />
(nur Industriefabrzeuge), 1.—15. September<br />
Ytugotlavtin: Automobüsektion der Internationalen<br />
Herbstmesse in Ljubljana, 2.—11. Sept.<br />
AAR AU:<br />
Frankreich: 27. Internationale Automobil- und<br />
Fahrradaus6tellung in Paris, 6. bis 15. Oktober.<br />
Gratsbritannien: 27. Internationale Automobilausstellung<br />
in London (Olympiaschau), 12.—21.<br />
Oktober.<br />
— Internationale Ausstellung für kommerziellen<br />
Autotransport (Olympia), 2.—11. November.<br />
— Auestellung für Motor/äder und Fahrräder in<br />
London (Olympia) vom 25. November bis 2. Dezember.<br />
Für die nachstehenden, ebenfalls autorisierten<br />
Ausstellungen wird das genaue Datum<br />
später bekanntgegeben:<br />
Frankreich: Internationale Mustermesse in Lyon,<br />
im März.<br />
— Internationale, und Handelsmesse in Lille, im<br />
April.<br />
— Automobilausstellung in Marseille, im Frühling.<br />
Polen : 4. Jahresmesse in Kattowine, ca. 15. Mai.<br />
Frankreich : Internationale Messe in Bordeaux, im<br />
Juni.<br />
Polen: 2. Jahresmesse in Wilno, September oder<br />
November.<br />
Tschechoslovakei: 25. Internationale Automobilausstellung<br />
in Prag, im Oktober.<br />
Schottland : Schottische Automobilausstellung (Kelwin<br />
Hall) in Glasgow, wahrscheinlich gegen<br />
den 10. November hin.<br />
Aus den Behörden<br />
Die Versicherung des Bundes<br />
gegen Strolchenfahrten.<br />
Der Bundesrat hat, wie bereits gemeldet,<br />
mit acht schweizerischen Versicherungsgesellschaften<br />
ein Abkommen getroffen, durch<br />
das die Opfer von Strassenverkehrsunfällen,<br />
welche durch Strolchenfahrer verursacht<br />
werden, versichert sind. Bekanntlich wird der<br />
für die Versicherung benötigte Betrag aus<br />
den Einnahmen des Bundes aus dem Benzinzoll<br />
gedeckt. Dem Abkommen entnehmen wir<br />
die folgenden wissenswerten Punkte:<br />
Umfang der Versicherung.<br />
Die Gesellschaften übernehmen die gemäss Artikel<br />
55 des Bundesgesetzes über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr vom 15. März 1932 vorgesehene<br />
Versicherung zugunsten von Personen, die<br />
getötet oder verletzt werden durch den eigenmächtigen,<br />
vom Halter nicht verschuldeten Gebrauch<br />
eines Motorfahrzeuges durch einen Dritten.<br />
Die Versicherung besteht für diese Personen<br />
nur insofern, als der Dritte für den Schaden gemäss<br />
Art. 37 des Bundesgesetzes über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr vom 15. März 1932<br />
aufzukommen hat.<br />
Der Versicherungsschutz erstreckt sich auf alle<br />
Unfälle, die sich auf Schweizergebiet ereignen.<br />
Versicherungsleistungen.<br />
1. Die Versicherungsleistungen bestimmen sich<br />
nach den für die obligatorische Unfallversicherung<br />
geltenden Grundsätzen. Sie betragen, wenn der<br />
Unfall herbeigeführt wurde durch den Gebrauch<br />
a) eines Motorrades: höchstens Fr. 30,000 für<br />
eine verunfallte Person,<br />
höchstens Fr. 60,000 für das Unfallereignis;<br />
Liste d'agents et stations „Opel-Service" en Suisse:<br />
E. Rebmann, Antomobtlwerkstätte, Buchserstrasse.<br />
Tel. 14.00.<br />
b) eines Motorwagens: höchstens Fr. 50,000 für<br />
eine verunfallte Person,<br />
höchstens Fr. 100,000 für das Unfalloreignis;<br />
c) eines schweren Motorwagens zum Personentransport:<br />
höchstens Fr. 50,000 für eine verunfallte<br />
Person,<br />
höchstens Fr. 200,000 für das Unfallereignis.<br />
2. Den gegen Unfall obligatorisch versicherten<br />
geschädigten Personen wird auf Grund dieser Versicherung<br />
keine Entschädigung gewährt.<br />
3. Mitfahrende Personen, denen der eigenmächtige<br />
Gebrauch des Fahrzeugs bekannt ist, besitzen<br />
gegenüber den Gesellschaften keinen Anspruch.<br />
4. Wenn die verletzte oder getötete Person zur<br />
Zeit des Unfalls wegen jugendlichen Alters noch<br />
njeht erwerbsfähig war oder aus andern Gründen<br />
keinen Arbeitsverdienst hatte, so kann nach grundsätzlicher<br />
Feststellung der Entschädigungspflicht —<br />
durch Urteil oder Anerkennung — die Festsetzung<br />
der Renten bis zu dem Zeitpunkt hinausgeschoben<br />
werden, an dem die Erwerbsfähigkeit eintritt oder<br />
ohne den Unfall normalerweise eintreten würde.<br />
An Stelle der aufgeschobenen Rentenfestsetzung<br />
kann eine sofortige Kapitalabfindung treten, die<br />
jedoch nicht höher sein darf, als der mittlere gegenwärtige<br />
Barwert der Renten, die in Zukunft<br />
voraussichtlich zu zahlen sein würden. Ist bei Todesfällen<br />
eine Renten- oder Kapitalentschädigung<br />
nicht zu leisten oder deren Festsetzung hinausgeschoben,<br />
so werden — in Abänderung von Art. 83<br />
des Bundesgesetzes über die Kranken- und Unfallversicherung<br />
vom 13. Juni 1911 — die Bestattungskosten<br />
bis zum Höchstbetrage von Fr. 300 vergütet.<br />
5. In keinem Falle darf die Entschädigung auf<br />
Grund dieser Versicherung diejenige Entschädigung,<br />
die nach den Haftpflichtbestimmungen des<br />
Bundesgesetzes über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />
vom 15. März 1932 zu leisten wäre,<br />
übersteigen.<br />
Anzeigepflicht.<br />
Hat ein Unfall stattgefunden, aus welchem Ansprüche<br />
auf Versicherungsleistungen gemäss diesem<br />
Abkommen abgeleitet werden, so haben der<br />
Verletzte oder die Bezugsberechtigten, sobald sie<br />
nach den Umständen dazu in der Lage sind, der<br />
geschäftsführenden Gesellschaft schriftlich Anzeige<br />
zu machen. Die Anzeigepflicht gilt auch dann als<br />
erfüllt, wenn die Anzeige an eine andere der beteiligten<br />
Gesellschaften gemacht worden ist. Imschen den Parteien.<br />
übrigen sollen die Bestimmungen von Art. 38 des<br />
Bundesgesetzes über den Versicherungsvertrag sinngemäss<br />
Anwendung finden.<br />
Verjährung.<br />
Die Ansprüche des Geschädigten oder der Anspruchsberechtigten<br />
verjähren gemäss Art. 46 des<br />
Bundesgesetzes über den Versicherungsvertrag in<br />
zwei Jahren nach Eintritt der Tatsache, welche<br />
die Leistungspflicht begründet.<br />
Regress.<br />
Die Gesellschaften treten im Umfang ihrer Leistungen<br />
an den Geschädigten in dessen Rechte gegenüber<br />
dem Haftpflichtigen ein.<br />
Prämien.<br />
Der Bund bezahlt den Gesellschaften für schweizerische<br />
Motorfahrzeuge nachfolgende Jahresprämien:<br />
1. Für Personenautomobile und schwere Motor-<br />
übergehend in der Schweiz aufhalten, wird keine<br />
besondere Prämie erhoben.<br />
Die Prämien sind vierteljährlich vorschussweise<br />
an die geschäftsführende Gesellschaft auf Grund<br />
der Zahl der am 1. Juli des Vorjahres effektiv<br />
vorhandenen Fahrzeuge zu entrichten; nach Schluss,<br />
eines Geschäftsjahres findet die Abrechnung mit<br />
entsprechender Nach- oder Rückzahlung auf Grund<br />
des Bestandes vom 1. Juli des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />
statt.<br />
Gewinnbeteiligung.<br />
Die Abrechnung mit dem Bund über seine.. Gewinnbeteiligung<br />
erfolgt alle drei Jahre durch die<br />
geschäftsführende Gesellschaft, innerhalb der drei<br />
ersten Monate nach Ablauf des letzten Geschäftsjahres.<br />
An einem allfälligen Gewinn — ermittelt mit einem<br />
Verwaltungskostensatz von 15% — wird der<br />
Bund mit 30% beteiligt. Ein etwaiger Verlust aus<br />
der Abrechnung der Vorjahre wird bis zur vollständigen<br />
Tilgung vorgetragen. Vor der Gewinnfeststellung<br />
ist neben der versicherungstechnisch<br />
notwendigen Schadenrückstellung eine halbe Jahresprämie<br />
für unbekannte Schäden in Reserve zu<br />
stellen und auf die folgende Rechnungsperiode al»<br />
Einnahme vorzutragen.<br />
Schiedsgericht.<br />
Ergeben sich Meinungsverschiedenheiten über<br />
die gegenseitigen Rechte und Pflichten aus diesem<br />
Abkommen zwischen dem Bund einerseits und den<br />
Gesellschaften anderseits, so entscheidet hierüber<br />
ein Schiedsgericht.<br />
Das Schiedsgericht wird aus drei Mitgliedern<br />
gebildet, von denen je eines durch da« eidgenössische<br />
Justiz- und Polizeidepartement und die Gesellschaften<br />
ernannt wird, während das dritte, welches<br />
zugleich das Amt des Vorsitzenden bekleidet,<br />
vom Präsidenten des schweizerischen Bundeagerichts<br />
bezeichnet wird.<br />
Nimmt eine Partei die ihr zufallende Ernennung<br />
eines Mitgliedes des Schiedsgerichts innerhalb<br />
zwei Monaten, nachdem sie vom andern Teil<br />
schriftlich dazu aufgefordert worden ist, nicht vor,<br />
so wird das betreffende Mitglied vom Präsidenten<br />
des schweizerischen Bundesgerichts statt von der<br />
säumigen Partei ernannt.<br />
Das Schiedsgericht setzt das Verfahren fest und<br />
entscheidet über die Verteilung der Kosten zwi-<br />
Dauer des Abkommens und Kündigung.<br />
Dieses Abkommen beginnt mit dem 1. Januar<br />
<strong>1933</strong> und ist vorläufig auf die Dauer von drei Jahren<br />
abgeschlossen. Nach Ablauf dieser Frist verlängert<br />
es sich jeweilen stillschweigend um ein<br />
Jahr, wenn es nicht von einer der Vertragsparteien<br />
mittels eingeschriebenen Briefes unter Einbaltung<br />
einer Kündigungsfrist von drei Monaten<br />
gekündigt wird.<br />
Es steht überdies jeder einzelnen Gesellschaft<br />
das Recht zu, unter Einhaltung einer Kündigungsfrist<br />
von sechs Monaten, auf Ende der laufenden<br />
Vertragsperiode ihr Ausscheiden aus dem Abkommen<br />
zu erklären. Dieser Rücktritt ist den Mit- und<br />
dem Gegenkontrahenten mittels eingeschriebenen<br />
Briefes bekanntzugeben.<br />
Das Abkommen gilt unter den verbleibenden<br />
Kontrahenten als unverändert fortgesetzt, sofern<br />
wagen zum Personentransport Fr. 1.25nicht von der einen oder andern Seite eine Kündigug<br />
im Sinne von Absatz 1 dieser Bestimmung<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N« 6<br />
Luftfahrt<br />
Der Südpolflug von Ellsworth und Baichen.<br />
Die bekannten Polarforscher und Flieger Lincoln<br />
Ellsworth und Bernt Baichen rüsten zu<br />
einer antarktischen Expedition, die an Kühnheit<br />
vielleicht alle bisherigen Expeditionen<br />
dieser Art übertrifft. Sie haben sich vorgenommen,<br />
in einem Nonstopflug vom Rossmeer,<br />
über den Südpol nach dem Weddellmeer,<br />
sozusagen auf der andern Seite der<br />
Erdkugel, und ohne Zwischenlandung wieder<br />
zurückzufliegen. Da est nicht möglich ist, im<br />
Weddellmeer eine Expeditionsbasis zu errichten,<br />
werden sie die 4600 km lange<br />
Strecke ohne Zwischenlandung zurücklegen.<br />
Das Ziel der Expedition ist keineswegs<br />
etwa die Aufstellung eines neuen arktischen<br />
Flugrekordes. Ellsworth und Baichen wollen<br />
vielmehr erkunden, ob das südliche Polargebiet<br />
einen zusammenhängenden Kontinent<br />
bildet, oder ob die dicke Eisdecke Risse im<br />
Festland verbirgt. Man rechnet mit der<br />
Möglichkeit, dass das Rossmeer und Weddellmeer<br />
miteinander verbunden Sind, obwohl<br />
es bisher nicht gelang, eine solche Verbindung<br />
nachzuweisen.<br />
In der zweiten Hälfte von <strong>1933</strong> wird die<br />
kleine Expeditionstruppe in Dunedin auf Neuseeland<br />
aufbrechen, um den südlichen Eisgürtel<br />
mit einem norwegischen Segler am<br />
Rossmeer zu erreichen. Dort wird man an<br />
geeigneter Stelle ein Lager bauen und einen<br />
günstigen Moment für den grossen Flug nach<br />
dem Weddellmeer abwarten. Das Segelschiff<br />
der Expedition wird eine Besatzung<br />
von 9 Mann haben, während sich an der<br />
Durchführung der eigentlichen Expedition<br />
nur 5 Mann beteiligen werden. Unter ihnen<br />
befindet sich auch der Polarforscher Sir<br />
Hubert Wilkins. der bekanntlich mit dem<br />
Unterseeboot nach dem Nordpol fahren<br />
wollte, der aber diesmal nur als Presseberichterstatter<br />
an der Expedition teilnimmt.<br />
Zwei Mann, Ellsworth und Baichen, müssen<br />
die wichtigsten Aufgaben der Expedition<br />
allein bewältigen. Nur sie beide werden<br />
an der Flugexpedition teilnehmen. Ellsworth<br />
hat kürzlich sein neues Flugzeug, das<br />
den Langstreckenflug bewältigen soll, in<br />
Empfang genommen. Das Flugzeug ist ein<br />
Northrop-Tiefdecker und hat bei 225 km Geschwindigkeit<br />
einen Aktionsradius von 5800<br />
km, kann aber Höchstgeschwindigkeiten bis<br />
v<br />
zu 300 km erreichen.<br />
Ein Flugzeug, das senkrecht steigen und sinken, in der Luft stillstehen und sogar rückwärts fliegen<br />
können soll. An Stelle fester Tragflächen hat sein Erfinder, William, einstellbare, um eine horizontale<br />
Achse rotierende Flächen angewandt Zum Antrieb dient ein 240-PS-«Whirlwind—Motor.<br />
Flugversuche in New York sind angeblich gelungen. (Photo: New-York-Times.)<br />
Abschluss der Pariser F. A. I.-Tagung. An der<br />
Tagung der Föderation Aeronauüque Internationale<br />
in Paris, wurde Fürst Bibesco von Bumänien einstimmig<br />
rum dritten Male zum Präsidenten des<br />
Welt-Luftfahrverbandes gewählt In den weitern<br />
Beratungen haben sich die versammelten Vertreter<br />
aller Länder in erster Linie mit der Prüfung und<br />
Annahme der neuen Satzungen und der Ausschreibung<br />
des im Jahre 1934 von Polen zu organisierenden<br />
Europa-Rundfluges beschäftigt. In diesem<br />
Wettbewerb können die einzelnen Länder inskünftig<br />
nur noch eine bestimmte Zahl von Flugzeugen<br />
teilnehmen lassen, und zwar muss diese Zahl in<br />
einem bestimmten Verhältnis zur Zahl der Stimmen<br />
in der F. A. I. stehen. Die goldene Medaille der<br />
F. A. I., die bisher De Pinedo, Alan Cobham, Lindbergh,<br />
Bert Hinckler, Costes, General Balbo und<br />
Dr. Eckener gegeben worden war, ist dem Konstrukteur<br />
des Schraubenflugzeuges, de la Cierva zuerkannt<br />
worden. Die Tagung nahm im weiteren einen<br />
Vorschlag für eine internationale Haftpflichtversicherung<br />
an, die Drittpersonen gegen Schäden bei<br />
Landungen versichern soll. Die Rekordtahellen der<br />
F. A..I. werden erweitert Es werden Rekorde für<br />
Flugzeuge des Typs de la Cierva usw. geführt; ferner<br />
Schnelligkeitsrekorde für Flug« zwischen Hauptstädten<br />
(Minimaldistanz 2000 km), und zwar mit<br />
folgenden Städten als Start-, resp. Ankunftsort: New<br />
York, San Franzisko, Tokio, Buenos Aires, London,<br />
Paris, Berlin und Rom. Schnelligkeitsrekorde (ohne<br />
Unterschied der Flugzeuggattung und der Motoren)<br />
werden auch anerkannt auf den Strecken New<br />
York-San Franzisko; London - Kapstadt; London-<br />
Sidney; Paris - Saigon; Paris - Tananarive; Amsterdam<br />
- Batavia- Friedrichshafen -Rio de Janeiro:<br />
Rom - Kapstadt und Rom - Rio de Janeiro. Die F.<br />
A. I. hofft damit das Sportfliegen und die technische<br />
Vervollkommnung der Schnellflugzeuge fördern zu<br />
können.<br />
Verordnung<br />
über die Organisation des<br />
Militärflugdienstes.<br />
(Januar <strong>1933</strong>.)<br />
Der schweizerische Bundesrat,<br />
restützt auf Art. 4 des Bundesbeschlusses vom<br />
18.. Dezember 192-1 betreffend die Organisation des<br />
Heeres (Truppenordnunjr)<br />
beschliesst:<br />
Abschnitt L<br />
Organisation.<br />
Art. 1, — Dem Militärflugdienst liegt di« Ausbildung<br />
und die Verwaltung der Fliegertruppe<br />
(Truppengattung) ob.<br />
Es gelten hiefür sinngemäss die Bestimmungen<br />
der Militärorganisation und ihre Ausführungsbostimmungen,<br />
die für die Ausbildung und die Verwaltung<br />
der übrigen Truppengattungen aufgestellt<br />
sind. Zu den Aufgaben des Militärflugdienstes gehören<br />
insbesondere:<br />
a.) das Studium der Fliegerverwendung bei verschiedenen<br />
Kriegslagen; die Mobilmachungsvorbereitungen<br />
der Fliegertruppe;<br />
b) die Bearbeitung des Fliegerbeobachtunjs- und<br />
Meldedienstes;<br />
c) der Erlass der Flug-dienstvorschriften und die<br />
Bearbeitung der Reglemente für die Fliegertruppe;<br />
d) die Leitung des Personellen der Fliegertruppe;<br />
e) das Studium der technischen Weiterentwicklung<br />
der Flugzeuge und deren Beschaifungsweise,<br />
beides in Verbindung mit der Kriegstechnischen<br />
Abteilung; die Mitwirkung bei der<br />
Beschaffung, Erprobung und Abnahme von<br />
Flugzeugen und Zubehör;<br />
f) die Vertretung des Militärflugdienstes in offiziellen,<br />
wissenschaftlichen und fach technischen<br />
Kommissionen.<br />
Art. 2. — Der Militärflugdienst ist bis auf weiteres<br />
dem Chef der Generalstabsabteilung unterstellt.<br />
Diesem kommt mit Bezug auf den Militärflugdienst<br />
die Stellung eines Abteilungschefs zu<br />
(Art. 169 bis 171 M. O.). Er genehmigt die Flugdienstvorschriften.<br />
Art. 3. — An der Spitze des Militärflugdienstes<br />
steht ein Stabsoffizier des Instruktionskorps (Chef<br />
des Militärflugdienstes), dem die unmittelbare Leitung<br />
übertragen ist.<br />
Ihm sind unterstellt:<br />
a) das Instruktionskorps der Fliegertruppe. Hieraus<br />
kommandiert er Instruktionsoffiziere als<br />
Mitarbeiter auf sein Bureau;<br />
b) ein Flugplatzdirektor mit dem erforderlichen<br />
Personal zur Leitung und Besorgung des technischen<br />
und administrativen Dienstes (Verwaltung<br />
der Flusrplatzanlagen und des F'ugzeügparkes.<br />
Unterhalt und Reparatur des Flugmaterials,<br />
Kontrolle der vom Flugdienst direkt bestellten<br />
Ersatzteile, Rechnungswesen. Personaldienst);<br />
c) das Sekretariat und das Kontrollbureau.<br />
Art. 4. — Sofern die technische Ausbildung und<br />
die Dauer der Anstellung es als angezeigt erscheinen<br />
lassen, ist das nicht der Fliegertruppe angehörende<br />
Personal des Militärflugdienstes zur Fliegertruppe<br />
zu versetzen.<br />
Im Falle einer Mobilmachung leistet auch das<br />
bei andern Waffengattungen eingeteilte Personal<br />
des Militärflugdienstes den Aktivdienst bei der Fliegertruppe.<br />
Abschnitt II.<br />
Ausbildung.<br />
Art. 5. — Die Dauer der Instruktionskurse &et<br />
Fliegertruppe ist folgende:<br />
Rekrutenschule . i • « • 75 Tag»<br />
Unteroffiziersschule • • • • 35<br />
Offiziersschule • • • • • 105<br />
Pilotenschule . • • • • • 171<br />
Beobachterschule . • i > • 88<br />
Wiederholungskurse . . . . 14<br />
Trainingskurse f. Piloten n. Beobachter 5<br />
Dazu kommen 2 Tage für Organisation und Entlassung<br />
gemäss Art 115 des Bundesgesetzes vom<br />
12. April 1907 über die Militärorganisation.<br />
Art. 6. — Die zur Einberufung in eine Offbiersschule<br />
vorgemerkten Unteroffiziere der Fliegertruppe<br />
haben eine sanitarische und psychotechnische<br />
Untersuchung zu bestehen. Sie haben sich ausserdem<br />
schriftlich zu verpflichten, nach AbsoMe-r<br />
rung der Schule, je nach Eignung, eine Pilotenoder<br />
Beobachterscnule zu bestehen und den in Art.<br />
10 hienach vorgeschriebenen Dienst zu leisten.<br />
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N° 6 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Welterdölproduktion<br />
im Jahre 1932.<br />
Nach vorläufigen Berechnungen belief<br />
«ich die Welterdölgewinnung im Jahre<br />
1932 auf rund 1300 Mill. Fass (7 Fass =<br />
1 t) gegen 1369 Mill. Fass im Vorjahre,<br />
1410 Mill. Fass 1930 und 1484 Mill. Fass im<br />
Haussejahr 1929. Demnach hat sich die<br />
Rohölproduktion im Verlaufe der letzten<br />
4 Jahre um rund 12 Prozent ermässigt.<br />
Dieser Eückgang darf im Vergleich zu<br />
den bei fast allen andern Industrien zu<br />
verzeichnenden unverhältnismässig bedeutend<br />
schärfern Produktionsdrosselungen<br />
als auffallend klein bezeichnet werden.<br />
Im Jahre 1932 wurden in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika rund 789<br />
Mill. Fass produziert, was gegenüber dem<br />
Vorjahre eine Annahme um 8 Prozent<br />
tind gegenüber 1929 eine solche um 21,5<br />
Prozent bedeutet. Bussland, das seit 1931<br />
an iweite Stelle der Petroleumproduzenten<br />
aufrückte, erzeugte 1932 ungefähr 154<br />
Mill. Fass. oder nur 1 Prozent weniger als<br />
1931, jedoch 55,5 Prozent mehr als 1929.<br />
Venezuela vermochte im abgelaufenen<br />
Jahre die Stelle als drittgrösster Erdölpröduzent<br />
zu behaupten; seine Produktion<br />
belief sich auf 122,5 Prozent, was gegenüber<br />
dem Vorjahre eine Zunahme um<br />
etwa 2,5 Mill. Fass bedeutet. Im Vergleich<br />
zu 1929 verzeichnet dieses Land jedoch<br />
eine Verkleinerung der Ausbeute um 11<br />
Prozent. In der Bangordnung der Petroleumproduzenten<br />
folgen alsdann Rumänien<br />
und Persien mit einer letztjährigen<br />
Produktionsquantität von je 45 Mill. Fass;<br />
Die persische Produktion, welche heute<br />
durch den Konflikt mit der Anglo-Persian<br />
Oil im Zentrum der Diskussion steht, hat<br />
gegenüber den beiden Vorjahren keine<br />
nenenswerten Veränderungen auszuweisen.<br />
Aeusserst roh sind die Schätzungen<br />
für die rumänischen Produktionsziffern<br />
angegeben. Einerseits glaubt man, dass<br />
die Produktionsquantität 1932 diejenige<br />
des Vorjahres übersteigen könnte, und<br />
anderseits verlautet, dass sie sich ungefähr<br />
um 1 Mill. Fass niedriger erweise.<br />
Gegenüber 1929 verzeichnet jedoch dieses<br />
Land eine Zunahme um rund 10 Mill. Fasa<br />
oder um 29 Prozent. Niederländisch-Ostindien<br />
vermochte im abgelaufenen Jahre<br />
an die 6. Stelle vorzurücken, indem es<br />
Mexiko an Bedeutung überflügelte. Die<br />
ostindische Rohölgewinnung ist 1932 gegenüber<br />
dem Vorjahre von 33 auf 37 Mill.<br />
Fass gestiegen, womit,die 1929er-Produktionsquote<br />
von 38 Mill. Fass beinahe wieder<br />
erreicht wurde. Einen unterbrochenen<br />
Bückgang verzeichnet weiterhin die mexikanische<br />
Erdölausbeute. Während diese<br />
1924 noch 140 Mill. Fass betrug, fiel sie<br />
bis 1929 auf 45 MilL Fass und 1932 auf 32<br />
Mill. Fass.<br />
Die Petroleumproduktion der hauptsächlichsten<br />
Erzeuger entwickelte sich<br />
während den letzten 4 Jahren folgendermassen:<br />
Millionen Fass: 1929: 1930: 1931: 1932:<br />
Weltproduktion 1484 1410 1369 1300<br />
Verein. Staaten 1007 896 856 789<br />
Sowjetrussland 99,5 130 158 154<br />
Venezuela 137,5 141 120 122,5<br />
Rumänien 34,7 39 46 45<br />
Persien 42,1 43,5 46 45<br />
Niederländisch-<br />
Ost-Indien 38,1 38 33 37<br />
Mexiko 44,7 39,5 34 32<br />
Wy.<br />
Die Einfuhr von Benzin und Benzol nach<br />
der Schweiz ist zahlenmässijj in den statistischen<br />
Quellenwerken der Schweiz dargestellt.<br />
Der Import nahm den Angaben in Heft<br />
24 vorerwähnter Publikation zufolge nachstehende<br />
Entwicklung:<br />
Herkunftsland:<br />
Menge in t Wert in 1000 Fr.<br />
1930: 1931 1930 1931<br />
Deutschland 296 523 134 192<br />
Belgien 755 765 353 247<br />
Rumänien 15,809 16,150 4,302 2,468<br />
Russland 6,526 10,252 1,544 1,352<br />
Mesopotamien, Persien,<br />
Afghanistan 37,040 45,394 9,278 6,895<br />
Straits Settleraents 5,187 3,243 1,195 654<br />
Niederl. Indien 6,695 12,862 1,595 1,958<br />
Ver. Staaten 80,545 66,453 20,130 9,459<br />
Mexiko 1,419 4,157 309 593<br />
Venez., Guyana 4,572 10,444 1,013 1,611<br />
Peru 71 11,359 21 1,496<br />
üebrige Länder 173 292 69 88<br />
Total 158,888 181,894 89,941 26.913<br />
Die Angaben zeigen schlaglichtartig die<br />
gewaltige Aenderung auf dem Preismarkt.<br />
Obwohl 23 000 Tonnen mehr eingeführt wurden,<br />
so ist der Wert der Importe um rund<br />
13 Mill. Franken gesunken. Dieses anormale<br />
Zahlenverhältnis erhält noch seine krasse<br />
Krönung durch einen Vergleich mit der<br />
gleichzeitigen Entwicklung des Benzinzolles.<br />
Trotz der erheblichen Entwertung des Brennstoffes<br />
vereinnahmte der Fiskus mit insgesamt<br />
39 Mill. Fr. ganze 4 Millionen mehr als im<br />
Vorjahre. Wenn diese ungeheuerliche Belastung<br />
des Benzins für den Konsumenten»<br />
dank der aussergewöhnlich niedrigen Detailpreise,<br />
vielleicht auch weniger fühlbar war,<br />
so darf nicht vergessen werden, dass bei der<br />
Rückkehr normaler Verhältnisse der Zoll um<br />
so mehr ins Gewicht fallen muss. Deshalb<br />
erscheint die Diskussion über eine weitere<br />
Erhöhung des Zolles um so unbegreiflicher,<br />
da bei einem Preisausgleich auf dem Weltmarkt<br />
ein nochmals gesteigerter Zoll wirtschaftlich<br />
einfach untragbar werden rnuss<br />
und zu einer Verkehrsschrumpfung führt, die<br />
unweigerlich gerade das Gegenteil von dem<br />
bringen wird, was der unersättliche Fiskus<br />
erwartet, nämlich einen Einnahmenrückgang,<br />
anstatt vermehrte Benzinmillionen.<br />
Die Zusammenstellung zeigt auch in anschaulicher<br />
Weise, wie sich die Marktverhältnisse<br />
verschoben haben. Nordamerika hat als<br />
Lieferant seine dominierende Stellung zwar<br />
beibehalten, dagegen musste es sich einen<br />
recht fühlbaren Rückgang des lieferbaren<br />
Quantums gefallen lassen und zusehen, wie<br />
andere Staaten ihre Position auf seine Kosten<br />
festigten. Am augenfälligsten ist die Zunahme<br />
des Importes aus Peru, das ganz unvermittelt<br />
in die vordersten Reihen unserer Lieferanten<br />
vorrückte. Deutschland, Russland, Niederl.-<br />
Indien, Mexiko, Persien, Mesopotamien, sowie<br />
Venezuela und Guyana haben ebenfalls beträchtlich<br />
von dem Mehrbedarf profitiert.<br />
Belgien und Rumänien behielten ihre bisherigen<br />
Positionen fast unverändert bei, und nur<br />
die Strait Settlements sind neben Nordamerika<br />
unter den Leidtragenden, für welche<br />
der schweizerische Markt an Bedeutung ejngebüsst<br />
hat.<br />
Wenn da und dort gejammert wird, dass<br />
der einheimische Benzinbedarf, der nun leider<br />
einmal hundertprozentig im Ausland gedeckt<br />
werden muss, unsere Aussenhandelsbilanz<br />
ganz bedenklich belaste, so darf nicht vergessen<br />
werden, dass den 27 Mill. Fr., welche<br />
als Gegenwert für die Ware ins Ausland<br />
gehen, die kokette Summe von 39 Mill. Fr.<br />
an Zolleinnahmen gegenüberstehen. Jedes<br />
Ding hat eben seine zwei Seiten! z.<br />
Jahresbilanz des Aussenhandels 1932. Nach<br />
den monatlichen Angaben der Oberzolldirektion<br />
konnten wir die folgenden Totalziffern<br />
für den Aussenhandel in Motorfahrzeugen<br />
während des vergangenen Jahres berechnen<br />
:<br />
1 Einfuhr : 11,247 Einheiten (13.488 Im Jahre<br />
i?äl). 12,861,203 (14.616,190) kg, 53,793,707<br />
(67.045,638V Fr. Die Verminderung der Einfuhr<br />
beträgt: 2241 Einheiten. 1,754,987 kg,<br />
13,251,931 Fr.<br />
Ausfuhr: 153 (870) Einheiten. 1,642,143<br />
(2.307,751) kg, 14,653,529 (18,363,945) Fr. Die<br />
Abnahme der Ausfuhr stellt sich auf 717 Einheiten,<br />
665,608 kg. 3,710,416 Fr. Wir werden<br />
über die Jahresbilanz des Motorfahrzeugaussenhandels<br />
1932 In einer der nächsten<br />
Nummern ausführlich berichten. r.-lt.<br />
Verfehlte Benzlnzollpolitik. Die Steigerung<br />
der Benzinzölle und der Automobilsteuern<br />
hat In Deutschland dazu geführt, dass gegenwärtig<br />
über 580 000 Motorfahrzeuge, darunter<br />
mehr als 300 000 Wagen, ausser Verkehr gesetzt<br />
worden sind. Entsprechend sind die<br />
Einfuhrmengen an Benzin und andern Brennstoffen<br />
stark zurückgegangen. Die Zollstatistik<br />
gibt für die ersten sechs Monate der<br />
Jahre 1931 und 1932 folgende Zahlen an:<br />
1932 1931<br />
Benzin 460 702 Tonnen 710058 Tonnen<br />
Gasöl 163 203 . 183 675<br />
Schmieröl 143133 » 180 886 »<br />
Der Rückgang ist so stark, dass trotz den<br />
erhöhten Zollansätzen für den Fiskus keine<br />
Mehreinnahmen erzielt wurden. Dagegen erleidet<br />
der Staat wesentliche Ausfälle an<br />
Automobilsteuern, trotzdem auch diese in den<br />
letzten zwei Jahren erhöht wurden. Die<br />
Steuereinnahmen betrugen:<br />
Jahr Oktober April bis Oktober<br />
1930 18,69 Mill. 134,95 Mill. Mk.<br />
1931 16,79 Mill. 13100 Mill. Mk.<br />
1932 14,55 Mill. 113,39 Mill. Mk.<br />
Diese Zahlen zeigen, dass die Belastungsmöglichkeit<br />
des Automobilverkehrs ihre Grenzen<br />
hat. Die Erhöhung der Benzinzölle und<br />
Steuern brachte in Deutschland eine Verminderung<br />
der fiskalischen Einnahmen des<br />
Staates, dazu aber noch eine vermehrte<br />
Arbeitslosigkeit. Nach den gemachten Erhebungen<br />
sind gegenwärtig in Deutschland<br />
160 000 Chauffeure und Angestellte der Automobilfabriken<br />
und Garagen arbeitslos. Das<br />
muss auch uns zu denken geben. Die geplante<br />
Erhöhung des Benzinzolles hätte bei<br />
uns ähnliche Folgen.<br />
(sk.)<br />
Reorganisation der französischen Nordbahn.<br />
Der Leiter der französischen «Nordbahn»,<br />
Javary, erklärte in einem Interview, er habe<br />
die Absicht, drei Viertel der Bahnhöfe seiner<br />
Geseilschaft stillzulegen und das restliche<br />
Viertel zu Sammelbahnhöfen zu machen. Die<br />
An- und Abfuhr dieser Bahnhöfe sollen Lastkraftwagen<br />
und Omnibusse übernehmen. Man<br />
verspricht sich daraus eine wesentliche Beschleunigung<br />
und Verbilligung des Betriebes.<br />
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pro Minute an. In zahlreichen andern Fällen<br />
beträgt die Motortourenzahl aber 3600, 3800<br />
oder sogar 4000 Umdrehungen pro Minute.<br />
Der amerikanische Konstrukteur hat sich<br />
damit vollends an die Vorbilder seiner europäischen<br />
Kollegen angelehnt.<br />
Das Kompressionsverhältnis beträgt fast<br />
allgemein über 5,7 :1. Bei mehreren Serienmassigen<br />
Tourenwagen kommen schon Kompressionsverhältnisse<br />
von 6,5:1 zur Anwendung.<br />
Vorschub leistet dieser Entwicklung<br />
der in Amerika stark verbreitete Handel mit<br />
detonationsfesten Brennstoffen, vor allem<br />
dem sogenannten « Ethylgas >.<br />
Chrysler bringt aus einem 4-Liter-Motor<br />
mit dem erhöhten Kompressionsverhältnis<br />
100 PS heraus, was somit einer Literleistung<br />
von 25 PS entspricht. Bemerkenswert ist,<br />
dass noch vor wenigen Jahren Motoren mit<br />
mehr als 20 PS pro Liter Zylinderinhalt nur<br />
in ausgesprochenen Sportwagen zu finden<br />
waren.<br />
Verhältnismässig häufig wird zum Aufbau<br />
des Motor- und Zylinderblockes auch schon<br />
an Stelle von Gusseisen eine Leichtmetalllegierung<br />
angewandt. Leichtmetallzylinderköpfe<br />
werden, wie wir schon gemeldet haben,<br />
in kurzer Zeit bei allen besseren Motoren<br />
zu finden sein. Die Erhöhung der Motortourenzahl<br />
macht in manchen Fällen eine,<br />
Verbesserung der Ventilsteuerung wünschenswert.<br />
Als Vervollkommnung in diesem<br />
Sinne können auch die automatischen Stösselspiel-Nachstellsysteme.<br />
wie sie nun schon<br />
in verschiedenen Ausführungen bestehen, als<br />
charakteristisch gelten. Bei einem neuen<br />
Pierce-Arrow-Motor geschieht die Spielnachstellung<br />
durch Oeldruck. Der Stössel<br />
ist zweiteilig als Pumpenzvlinder und Purru<br />
penkolben ausgebildet. Sein Hohlraum steht<br />
bei geschlossenem Ventil mit der Oeldruckleitung<br />
in Verbindung, so dass sich der Stössel<br />
beständig auszudehnen strebt und dabei<br />
das Spiel beseitigt. Die Weiterentwicklung<br />
des Chassis geschieht nach den bisherigen<br />
Richtlinien. Umwälzende Neuerungen sind<br />
•hier vorläufig nicht mehr zu verzeichnen,<br />
hingegen bringt auch auf diesem Gebiet des<br />
Automobilbaues fast jede Marke wieder<br />
grössere oder kleinere Vervollkommnungen.<br />
-s.<br />
Der Anlasser als Brems-Servomotor. Ein<br />
interessantes neues System zur Verstärkung<br />
der vom Fahrer auf das Bremspedal ausgeübten<br />
Kraft hat sich die Bendix-Corporation<br />
patentieren lassen. Im Gegensatz zu den<br />
meisten bisherigen Servobrems-Systemen.<br />
bei denen der Unterdruck im Saugrohr des<br />
Motors oder durch einen Kompressor erzeugte<br />
Druckluft zur Unterstützung herangezogen<br />
wird, geschieht hier die Kraftvermehrung<br />
durch den Anlasser. Die Ankerwelle<br />
des Anlassers trägt auf dem dem<br />
Ritzel entgegengesetzten Ende eine Schnecke<br />
und einen mit dieser verbundenen Freilauf<br />
Die Schnecke steht mit einem Schneckenrad<br />
Die neue elektrische Bendix-Servobremse teilweise<br />
aufgeschnitten: A = Anlasser; B = Bremswelle;<br />
E a= Expansionsfeder; F = Freilauf; K = Kon-<br />
. takt im Bremspedal; S = Schnecke.<br />
Sir Malcolm Campbells<br />
neuer Rennwagen befindet<br />
sich gegenwärtig auf der<br />
Reise nach Daytona, wo<br />
die Weltrekord-Versuche<br />
stattfinden sollen. Die nebenstehende<br />
Aufnahme<br />
des Blue Bird lässt die<br />
gewaltigen Abmessungen<br />
dieses Fahrzeuges deutlich<br />
zur Geltung kommen.<br />
Neben dem Wagen<br />
der berühmte Weltrekordinann.<br />
in Eingriff, und die Nabe des Schneckenrades<br />
ist mit dem Bremsgestänge verbunden.<br />
Wird der Anlasser normal betätigt, so<br />
wirkt er mit dem Ritzel lediglich auf den<br />
Motor ein. Drückt der Fahrer dagegen auf<br />
das Bremspedal, so wird durch einen auf<br />
dem Bremspedal angeordneten Kontaktknopf<br />
eine neuer Stromkreis geschlossen. Der Anlasser<br />
setzt sich dann in umgekehrter Richtung<br />
in Bewegung, der Freilauf nimmt nun<br />
die Schnecke mit, und die Schnecke versetzt<br />
ihrerseits das Schneckenrad in Umdrehung.<br />
Bei weiterem Niederdrücken des Bremspedals<br />
dehnt sich eine zwischen dem Zahnkranz<br />
des Schneckenrades und dessen Nabe<br />
angeordnete Spiralfeder aus. was zur Folge<br />
hat, dass der Zahnkranz die Schneckenradnabe<br />
mitzunehmen strebt und damit das<br />
Bremsgestänge anzieht.<br />
Sollte aus irgendeinem Grunde die Servokraft<br />
des Anlassers ausbleiben, so ist eine<br />
Bremsung auch direkt durch Muskelkraft<br />
möglich. Beim Niederdrücken des Bremspedals<br />
dehnt sich die Spiralfeder so weit<br />
aus, dass eine Verkeilung zwischen dem<br />
Zahnkranz und seiner Nabe eintritt. Damit<br />
sich der Zahnkranz ohne Widerstand verdrehen<br />
kann, ist die Schnecke auf ihrer<br />
Welle frei verschiebbar angeordnet. -s.<br />
Neuartige Karosserie-Ventilation. Einige<br />
Typen der neuen geschlossenen Karosserien<br />
von Fisher zeigen eine sinnreiche Ventilationseinrichtung,<br />
wie sie in der umstehenden<br />
Skizze dargestellt ist. Das vordersie und<br />
das hinterste der seitlichen Wagenfenster<br />
sind in sich selbst senkrecht geteilt. Eine<br />
der Scheibenhälften lässt sich dabei auf- und<br />
abwärtskurbeln wie bisher, während die andere<br />
um eine senkrechte Achse herumgeschwenkt<br />
werden kann. Die schwenkbare<br />
Hälfte lässt sich in jeder beliebigen Stellung<br />
durch einen Griff arretieren. Bringt man sie<br />
in die Lage, in der sie in der Draufsicht dar-<br />
Automobilgesetz<br />
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10 AUTOMOBlt-REVUE <strong>1933</strong> - N°<br />
Scljeibenanordmmg der neuen Fisher-Karosserien.<br />
Die hintere Scheibe ist vertikal verschiebbar, die<br />
vordere -um eine senkrechte Achse schwenkbar. —<br />
Usten: Draufsicht bei herausgeschwenkter vorderer<br />
Scheibe.<br />
gestellt ist, so übt die aussen an der Karosserie<br />
vorbeiströmende Luft eine Saugwirkung<br />
aus, die einen langsamen, gleichmässigen<br />
Abzug der verbrauchten Luft aus dem<br />
Wageninnern zur Folge hat. Schwenkt man<br />
dagegen das hintere Ende dieser Scheibe ins<br />
Wageninnere hinein, so wirkt die nach aussen<br />
ragende Kante als Luftfänger, und der<br />
Fahrtwind wird in starkem Strom ins Wageninnere<br />
hineingeleitet. Bei Regen lässt,<br />
sich ein wasserdichter Abschluss der Trennfuge<br />
beider Scheiben dadurch erreichen,<br />
dass man die senkrecht verschiebbare<br />
Scheibe nach oben kurbelt. Die Vorderkante<br />
der senkrscht verschiebbaren Scheibe<br />
schiiesst sich dann mit einem gummigefütterten<br />
Metallfalz an der Hinterkante der<br />
schwenkbaren Scheibe an. -s.<br />
Ein brauchbarer neuer Akkumulator? Der<br />
heute allgemein angewandte Bleiakkurnulator<br />
lässt in vielen Beziehungen zu wünschen<br />
übrig. Er ist vor allem empfindlich, schwer<br />
und anspruchsvoll in der Wartung* und sein<br />
Elektrolyt, verdünnte Schwefelsäure, hat die<br />
unangenehme Eigenschaft, fast alle Stoffe<br />
anzugreifen. Von den unzähligen Versuchen,<br />
die bisher in der ganzen Welt zur Verbesserung<br />
des Akkumulators angestellt wurden,<br />
führten nur diejenigen Edisons zu einem gewissen<br />
Erfolg. Der mit einem alkalischen<br />
Elektrolyten arbeitende Nickel-Eisen-Akkumulartor<br />
Edisons ist aber doch noch für viele<br />
Zwecke zu umfangreich und zu teuer, besonders<br />
auch für die Verwendung im Automobil.<br />
Er hat ausserdem einen Wirkungsgrad von<br />
nur ungefähr 50 Prozent, während der Bleiakkumulator<br />
von der aufgewandten Energie<br />
immerhin rund 75 Prozent zurückgibt.<br />
Anscheinend sind nun diese Nachteile zum<br />
erstenmal bei dem Jod-Akkumulator vermieden,<br />
den der französische Ordensbruder Ciro<br />
Francisco (Francois Boisier) zusammen mit<br />
den Brüdern Aretas und Archangel, Professoren<br />
an der Ecole des Arts et Metiers d'Erquelines,<br />
geschaffen hat. Laut den vorliegenden<br />
Berichten wurde bei amtlichen Untersuchungen<br />
im Laboratoire Central d'Electricite"<br />
von Paris bei diesem Akkumulator ein<br />
Wirkungsgrad von 70—80 % festgestellt. Die<br />
Leistung in Wattstunden, bezogen auf gleiche<br />
Gewichte, beträgt beim Jod-Akkumulator<br />
25 w/h gegenüber 23 w/h beim Blei-Akkumulator,<br />
trotzdem die Zellenspannung, beim Jod-<br />
Akkumulator nur 1,2 Volt gegenüber 2,2 Volt<br />
beim Blei-Akkumulator beträgt. Ciro Francisco<br />
hofft, die Leistung sogar noch auf die<br />
60 w/h pro kg Akkumulatorgewicht steigern<br />
zu können.<br />
Verwendet werden zum Aufbau des neuen<br />
Akkumulators Kohle und Zink, sowie Zinkjodid.<br />
Eine aus einem zylindrischen Kohlenstab<br />
bestehende Anode ist von granulierter<br />
Kohle umgeben, die durch einen Zylinder<br />
aus poröser Zellulose von der die Hülle bildenden<br />
Zink-Kathode umschlossen wird.<br />
Beim Aufladen des Akkumulators zersetzt<br />
sich der aus Zinkjodid von 60 Grad Beaume"<br />
bestehende Elektrolyt zu Zink, das sich an<br />
der Kathode niederschlägt, und Jod. das von'<br />
der granulierten Kohle aufgenommen wird.<br />
Bei der Entladung spielt sich der umgekehrte<br />
Vorgang ab. Da eine Gasbildung in jedem<br />
Fall unterbleibt, kann die Zelle nach aussen<br />
luftdicht abgeschlossen werden und hat dann<br />
das Aussehen einer der bekannten Trockenbatterien,<br />
-s.<br />
cfle<br />
F«.ti<br />
Erneuern des Bremsbelages. Um einen<br />
neuen Bremsbelag zu montieren, verwendet<br />
man meist Kupfer- oder Aluminiumnieten, die<br />
in ihm etwas versenkt werden, damit sie<br />
nicht mit dem Innenrand der Bremstrommel<br />
in Berührung kommen; Zum Abschneiden<br />
des genau abzupassenden Stückes bedient<br />
man sich einer feinen und scharfen Metalisäge.<br />
Die beiden Enden des Belages werden<br />
entweder um die Enden der Bremsbacken<br />
gebogen und hier verstiftet oder verschraubt<br />
oder schief abgeschnitten, was ebenfalls am<br />
besten mit der Metallsäge geschieht. Ist def<br />
Belag besonders spröde, so kann man ihn,<br />
um ihn der Bremsbackenform leichter anzupassen,<br />
etwas vorwärmen, z. B. an einem<br />
Ofen, Herd usw., weil er sich dannn leichter<br />
biegen lässt. Eine Lötlampe dazu zu verwenden<br />
ist nicht ratsam, obschon das in<br />
manchen Prospekten empfohlen wird, es sei<br />
denn mit ganz leichter Flamme. Wenn der<br />
Belag beim Bremsen oft auch noch viel grösserer<br />
Hitze unterworfen wird, so geschieht<br />
es hier doch unter sehr starkem Druck, der<br />
beim Behandeln mit der Lötlampe nicht vorhanden<br />
ist. Im ersteren Fall wird ein eventuelles<br />
Verziehen des Qewebes durch den<br />
Druck verhindert, während eine Deformation<br />
im letzteren Falle noch immer möglich ist.<br />
Hat man die Bremsbacken mit neuen Belägen<br />
versehen, so müssen die Bremsen<br />
wieder neu eingestellt werden. Das geschieht<br />
zuerst durch Einregulieren des kurzen Hebeis,<br />
der die Bremsnocke betätigt. Dieser Hebel<br />
Richtig aufmontierter und an beiden Enden abgeschrägter<br />
Metallasbestbremsbelag.<br />
muss so stehen, dass er beim Anziehen der<br />
Bremse sofort wirkt, also nicht einen Moment<br />
leer arbeitet, wie das bei ausgeleierten<br />
Bremsen und abgenützten Bremsbelägen oft<br />
vorzukommen pflegt., Ist die Nocke„ stark<br />
abgenützt, so erneuert man sie am besten,<br />
Fehlerhaft aufmontierte und daher frühzeitig zerstörte<br />
Metallasbestbremsbackenbeläge.<br />
Links oben: falsch und, daneben rechts: rfcnQgf<br />
stehender Hebel rar Betätigung der Bremsnocke.<br />
Etwaiges zu grosses Spiel zwischen letzterer und<br />
den Bremsbackenenden kann durch Zwischenlager*<br />
(siehe Skizze links untenl) beseitigt werden.<br />
da ein Aufschweissen von Material oder einer<br />
Auflage gewöhnlich nicht lange hält und<br />
auch nicht präzis genug ausgeführt werden<br />
kann. Dagegen ist es sehr wohl möglich,<br />
zwischen die Enden der Bremsbacken und<br />
der Nocke ein entsprechend geformtes Stück<br />
Stahlblech so einzufügen, dass es das bisher<br />
hier vorhandene Spiel beseitigt. Das Blech<br />
muss durch Verstiften oder Verschrauben<br />
vor jeder Bewegung geschützt werden. Dass<br />
bei diesen Arbeiten auch zugleich die Rückzugfedern<br />
der Bremsbacken darauf untersucht<br />
werden, ob ihre Spannung noch genügend<br />
ist, versteht sich von selbst, wird aber<br />
manchmal übersehen, so dass die sonst so<br />
gut eingestellten Bremsen doch nicht einwandfrei<br />
funktionieren. -Hr.-<br />
Behandlung der Treibriemen. Wenn ein<br />
Treibriemen in sich gekreuzt werden muss,<br />
weil die Drehrichtung der angetriebenen<br />
Welle derjenigen der Treibwelle entgegengesetzt<br />
sein muss, so achte man darauf, dass<br />
das ziehende «Trom» des Riemens nicht<br />
auch in sich selbst verdreht wird. Im unbelasteten<br />
«Trom» des Riemens schadet<br />
diesem die Verdrehung viel weniger.<br />
Bekommt ein Riemen Schlupf und hat man<br />
kein Riemenharz zur Hand, so kann man sich<br />
auch mit Gummi Dehelfen. Ein Stück beliebigen<br />
Gummis wird mit einem Zündholz oder<br />
Taschenfeuerzeug erwärmt, bis es zu brennen<br />
anfängt und in Tropfen abschmilzt. Die<br />
Tropfen lässt man auf die Arbeitsoberfläche<br />
des laufenden Riemens fallen und wird dann<br />
beobachten können, dass der Riemen sofort<br />
fest zu packen beginnt.<br />
at •=<br />
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• - Awpuff<br />
C - Luhföngtr<br />
D - WormluftMImttn<br />
E - HlUörp«. mit 1<br />
T - Reghtrklappa<br />
6 — Steuerung<br />
H - BodtnbreN<br />
I - Ventilotor<br />
K - AusloiiöfTnung<br />
WARMLUFTHEIZUNG<br />
(
N» « - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
1<br />
*•»<br />
III. Antwort 8487. Lieferanten von Handy-Re-<br />
Qltr. Zuschrift weitergeleitet. — Red.<br />
II. Antwort 8531, Geschwindigkeitsmesser-Antrieb.<br />
Zuschrift weitergeleitet. — Red.<br />
Blech bestehenden Spannungen vorzunehmen. Zudem<br />
soll das Blech an den defekten Stellen und<br />
deren Umgebung ausgeglüht werden, damit es wieder<br />
weich wird. Beim Verschweissen der -defekten<br />
Stellen ergibt sich diese Erweichung von selbst.<br />
Bedingung ist allerdings, dass die Reparatur von<br />
einem mit solchen Arbeiten genau vertrauten<br />
Spengler ausgeführt wird, wenn sie haltbar sein<br />
soll. Wenn Sie es noch nicht getan haben, würden<br />
wir Ihnen deshalb raten, sich an einen Autospengler<br />
oder Karossier zu wenden. Sollte der Erfolg<br />
auch dann noch ausbleiben, dann wechseln Sie die<br />
Frage 8538. Wahl von Bowdenkabeln. Bei meinem<br />
Kleinwagen werden der Ring der Zündverstellung<br />
des Magneten und die Luftklappe vom In-Kotflügestrumentenbrett aus durch Bowdenkabelzüge betä-<br />
am besten aus.<br />
tist. Nun zeigt sich immer nach verhältnismässi?<br />
kurzer Zeit, dass die Kabel innerlich rosten und<br />
bald darauf brechen. Eine wirksame Schmierung<br />
der Kabel ist nicht gut durchzuführen, weil Oel<br />
oder Fett durch herabtropfendes Benzin immer wieder<br />
weggewaschen wird. Ich habe dann die Uebels<br />
tan de durch Anwendung verzinnter Kabel zu beseitigen<br />
versucht. Die dickeren, verzinnten Kabel<br />
liehen jedoch nur schwer in den Hüllen. In welchem<br />
Verhältnis müss übrigens der Durchmesser<br />
der Kabel zur Lichtweite der Kabelhülle stehen ?<br />
Bisher verwendete ich Kabel von 1 mm Dicke in<br />
at.<br />
Frage 8540. Versebmubte Konuskupphinn, Bei<br />
unserem Lastwagen kann man oft fast nicht schalten,<br />
weil die Kupplung « hängen bleibt» Auch bei<br />
starkem Druck auf das Kupplungspedal will sich<br />
der Kupplungskonus im Schwungrad oft sekundenlang<br />
nicht lösen. Die Folge davon ist, dass die<br />
erklärt mir, dass ich ohne Verzug eine kleine Busse<br />
Gänge nur unter bedenklichem Krachen zum Eingriff<br />
gebracht werden können. Oft macht auch weil ich vor einer nicht zu übersehenden Kurve<br />
im Betrag von Fr. 10.— bis 30.— zu bezahlen hätte,<br />
schon das Herausnehmen eines Ganges Schwierigkeiten.<br />
Ist es möglich, dass diese Störung nur mitbeträgt zirka 300 m. Diese von ihm zitierte Gefähr-<br />
vorgefahren wäre. Die Distanz Vorfahrstelle-Kurve<br />
einer Verschmutzung des Kupplunajsbelages zusammenhängt,<br />
oder muss die ganze Kupplung demon-<br />
dann aber eine Rostbildung nicht mehr zu befürchten<br />
sein, besonders wenn noch verzinnte Kabel aneewandt<br />
werden. Damit das Kabel in der Hülle leicht<br />
rleitet, soll die Lichtweite der Hülle eher zu gross<br />
. als zu klein sein. Für ein Kabel von 1 mm Dicke<br />
ist also mindestens eine Hülle von 2 mm Lichtweite<br />
zu wählen. Besser fahren Sie jedoch, wenn<br />
Sie konsequent nur Kabel von 1,5 mm Dicke und<br />
Hüllen von 3 mm Lichtweite anwenden. Brüche<br />
dürften dann bei der geringen Beanspruchung der<br />
Kabel fast ausgeschlossen sein. at.<br />
Frage 8539. Risse in den Kotflügeln. Ich habe<br />
einen älteren Wagen, der im allgemeinen noch<br />
eanz gut geht, bei dem aber immer wieder in den<br />
Kotflügeln an den Befestigungsstellen Risse entstehen.<br />
Es handelt sich dabei vermutlich um Risse,<br />
an denen die Vibrationen der Kotflügel schuld sind.<br />
Die Reparatur wurde bisher von einem Spengler<br />
meist durch Unterlegen einer Blechunterlage an<br />
der defekten Steile und Vernieten vorgenommen.<br />
.Trotzdem breiteten sich die. Risse manchmal weiter<br />
^ns. Was kann man da tun? Auch das Verschweis-<br />
»en der Risse führte nicht immer dauernd zum Erfolg.<br />
F. I. in G.<br />
Antwort: Bei ungenügender Eigenfestigkeit<br />
der Kotflügel oder zu knapp bemessenen Auflagesteilen<br />
verursachen die Vibrationen, wie Sie richtig<br />
vermuten, an bestimmten Stellen im Blech Ermüdungserscheinungen.<br />
Das Blech wird kristallinisch,<br />
hart und spröde, und es bilden sich Risse.<br />
Dass sich die Risse nicht weiter verbreiten, kann<br />
man provisorisch dadurch verhindern, dass man<br />
dort, wo der Riss ausläuft, ein Loch von 3—5 mm<br />
Weite bohrt. Auch dann, wenn an den Befestigungsstellen<br />
eine Unterlageplatte eingenietet wird, ist<br />
eine solche Bohrung zur Verteilung der noch im<br />
einer Hülle von 1,5 mm Lichtweite. Bietet es einen<br />
Vorteil, Hüllen von grösserer Lichtweite zu immer etwas Fett an den Belag herausgeschleudert,<br />
tiert werden? Vom Drucklager der Kupplung wird<br />
verwenden?.<br />
das dann zusammen mit dem Strassenstaub auf<br />
Antwort: In erster Linie sollten Sie, umdem Asbestgewebe-Belag eine klebrige schwarze<br />
den Störungen der Kabelzüge abzuhelfen, den primären<br />
Ursachen der Rostbildung zu Leibe gehen. tuell am besten entfernen? K. M. in Z.<br />
Schicht bildet. Wie lässt sich dieser Schmutz even-<br />
Es lässt sich doch sicher irgendwie vermeiden, dass Antwort- Die Verschmutzung des Kupplungsbelages<br />
kann ohne weiteres genügen, um die nor-<br />
Benzin auf die Kabelzüge tropft. Bei gründlichem<br />
Einfetten der Kabel vor dem Einziehen sollte male Wirkungsweise der Kupplung und des Getriebes<br />
empfindlich zu beeinträchtigen. Nehmen Sie<br />
auf alle Fälle vorerst einmal eine gründliche Reinigung<br />
des Kupplungskonus vor. Ob das ohne Demontage<br />
der Kupplung möglich ist, können wir vom<br />
grünen Tisch aus mangels näherer Angaben nicht<br />
entscheiden. Vermutlich lässt sich aber nach dem<br />
Entspannen und Lösen der Kupplungsfeder der Konus<br />
so weit auf der Welle zurückschieben, dass der<br />
Belag überall freiliegt. Der Schmuti wird dann zuerst<br />
am besten mit einem scharfkantigen Gegenstand,<br />
beispielsweise dem Rücken eines Sägebhttes<br />
oder Messers, abgekratzt und schliesslich noch mit<br />
Benzin oder Petrol abgewaschen. at.<br />
Frage 8541. Ausschleifen der Bremstrommeln.<br />
Durch das Ausschleifen von Bremstrommeln wird<br />
deren Innendurchmesser und damit auch der Spielraum<br />
zwischen der Trommelwandung und den<br />
Bremsbacken vergrössert. Wie wird nun dieser<br />
übermässige Spielraum besser beseitigt: indem man<br />
an den Stellen, an denen die Bremsnocke an den<br />
Backen angreift, Distanzplatten auflegt, oder indem<br />
man unter dem ganzen Bremsbelag einen Metallstreifen<br />
von der Dicke des zu beseitigenden Spiels<br />
unterlegt? R. F. in Z.<br />
Antwort: Wenn die Bolzen, um die sich die<br />
Bremsbacken auf der der Bremsnocke entgegengesetzten<br />
Seite drehen, nicht einstellbar sind, ist<br />
die zweite Methode der ersten bei weitem vorzuziehen.<br />
Nur sie ermöglicht dann, dass sich die<br />
Bremsbeläge gleichmässig abnützen. Bei einer Korrektur<br />
des Spielraumes nach der ersten Methode<br />
dagegen kommen beim Anziehen der Bremsen nur<br />
die der Bremsnocke benachbarten Teile der Bremsbacken<br />
zum Anliegen an die Bremstrommel. Die<br />
eesamte Bremsarbeit muss von einer kleinen Fläche<br />
des Belages geleistet werden, was selbstverständlich<br />
eine rasche Abnützung des Belages an diesen<br />
Stellen zur Folge hat.<br />
at.<br />
Sp»<br />
'«»«Im<br />
Anfrage 228. Polizeikontrolle und Bussen-Sicherungsmassnahmen.<br />
Es war am 8- September, an<br />
einem Sonntag, als ich auf der Fahrt von Lausanne<br />
nach Genf, zirka 18 Uhr, vor Celigny einen Wagen<br />
überholte. Solches tue ich nur mit höchster Vorsicht.<br />
Ungefähr 150 bis 250 m vom Ueberholungsorte<br />
weiter entfernt stand ein grauer Verkehrspolizist<br />
Dieser yeranlasste mich durch Zeichen «um<br />
Anhalten. Weitere 100 m ist eine Kurve, um die<br />
herum man vom Standort des Polizisten nicht sehen<br />
kann. Er tritt an den Wagen heran und verlangt<br />
in sehr freundlichem Ton meinen Fahrausweis und<br />
lichkeit dieser Handlung bestritt ich ebedso freundlich<br />
wie bestimmt. Ich schlug ihm richterliche Untersuchung<br />
vor und wollte wegfahren. Er behielt<br />
aber den Fahrausweis zurück. Das war nun für.<br />
mich wieder ungemütlich und nur um wieder in<br />
seinen Besitz zu gelangen, bezahlte ich gegen Quittung<br />
die Mindostforderung.<br />
1. Ist es einem Polizeimann gestattet, den Fahrausweis<br />
wegen Nichtbezahlung einer Busse zurückzubehalten?<br />
2. Wie soll ich mich in ähnlichen' Fällen verhalten?<br />
H. in Z.<br />
Antwort: Nach der uns von Ihnen gegebenen<br />
Darstellung wurden Sie in C. von einem uniformierten<br />
Polizisten angehalten. G. ist eine. Enklave des<br />
Kantons Genf.<br />
Art. 156, AI. 2, des eenferischen Reglement g&-<br />
neral sur la Securite et la circulation publiques vom<br />
1. Juni 1917 gibt den Polizisten ganz allgemein das<br />
Recht, bei Fahrzeugführern, die die Widerhandlung<br />
gegen die Verkehrsvorschriften bestreiten, deren<br />
Fahrzeuge oder anderweitige Objekte mit Beschlag<br />
zu belegen.<br />
Weiter verfügt der Art. 90, AI. 3, des nämlichen<br />
Erlasses, dass die Fahrbewilligung entzogen werden<br />
kann, wenn die Busse und Kosten, welche zufolge<br />
einer Widerhandlung gegen die Verkehrsvorschriften<br />
ausgefällt werden, nicht binnen einer vom Bureau<br />
de l'Enregistrement gesetzten Frist bezahlt<br />
werden, und so lange entzogen'bleibt, bis diese Zahlung<br />
erfolgt.<br />
Es ist nun möglich, dass die genfarischen Behörden<br />
entweder die eine oder die andere Bestimnung<br />
des vorzitierten Erlasses so auslegen, dass<br />
dem ausserkantonalen Fahrer die Fahrbewilligung<br />
zu beschlagnahmen ist, wenn der Fahrer bestreitet,<br />
eine Widerhandlung gegen die Verkehrsvorschriften<br />
begangen zu haben, oder aber dass das Bureau de<br />
I'Enregistrement verfügt, die Fahrbewilligung sei<br />
ausserkantonalen Fahrern sofort zu entziehen, sofern<br />
sie nicht sogleich die Busse und Kosten bezahlen.<br />
Dafür würde auch der Ihnen vom Polizisten<br />
vorgewiesene Tarif sprechen.<br />
Die gesetzlichen Bestimmungen sind allerdings<br />
nicht sehr präzis gefasst, lassen aber diese Auslegung<br />
zu.<br />
Sie können sich im allgemeinen der sofortigen<br />
Bezahlung einer Busse entziehen, indem Sie ein Depositum<br />
leisten und gerichtliche Beurteilung des<br />
Falles verlangen. Dieses Depositum muss aber so<br />
bemessen werden, dass es für eine afifällige Busse<br />
und die Kosten des Gerichtsverfahrens ausreicht.<br />
Das Depositum wird deshalb gewöhnlich einen<br />
grösseren Betrag ausmachen, als wenn die Busse<br />
sofort erlegt wird. *<br />
Anfrage 229. Zollermassiguna für unkarosslertt<br />
Chassis. Ich habe vor zwei Monaten aus ein«r<br />
Hinterlassenschaft in Basel ein Automobil-Chassis<br />
erster italienischer Marke gekauft. Das Chassis<br />
ist absolut neu, war noch nie karossiert. Eine<br />
Notkarosserie ist lediglich zum Zwecke des Einfahrens<br />
von der Fabrik angebracht worden. Laut Anfrage<br />
bei der Fabrik wurde es am 10. August 1928<br />
über Domodossola-Brig eingeführt und laut Bescheinigung<br />
der Oberzolldirektion damals auch verzollt.<br />
Das Gewicht betrug bei der Abnahme 1820 kg.<br />
Ich habe nun den Wagen in Basel zum Karossieren<br />
gegeben. So viel ich mich erinnere, habe ich<br />
vor längerer Zeit in der « Automobil-Revue » gelesen,<br />
dasa ein Teilbetrag des erlegten Zolles rückerstattet<br />
wird für unkarosfiierte Wagen, die später<br />
in der Schweiz selber mit Karosserie versehen<br />
werden.<br />
Für mich erheben eich nun folgende Fragen:<br />
1. Besteht diese Bestimmung tatsächlich?<br />
2. Wenn ja, ist diese Bestimmung rückwirkend<br />
auf obiges Datum (10. 8. 28)?<br />
3. Habe ich ein Recht auf Rückerstattung,<br />
trotzdem das Chassis aus zweiter Hand stammt und<br />
ein anderer den damaligen Einfuhrzoll bezahlt<br />
hat?<br />
4. Wie war der damalige Zollansatz im Verkehr<br />
mit Italien? (1820 kg).<br />
5. Ist es meine 'Sache oder die der karopsierenden<br />
Firma mit der Oberzolldirektion in Verbindung<br />
zu treten? H. in B.<br />
Antworjt: Laut Bundesratsbeschluss vom<br />
25. August 1931 in Kraft getreten am 10. September<br />
1931, wird für nachweislich im Inlande zu<br />
Personenautomobilen karossierte, d. h. mit Karosserien<br />
schweizerischer Herkunft versehene Chassis<br />
nach der erfolgten Karossierung 40% dee Einfuhrzolles<br />
rückvergütet.<br />
Chassis für Lastwagen sowie solche für Atftocars<br />
und Autobusse eind von dieser Vergünstigung<br />
ausgeschlossen.<br />
Das Gesuch um Rückvergütung ist nach Fertigstellung<br />
der Karosserie unter Beilage der Zollquittung<br />
an die Oberzolldirektion zu richten.<br />
Da die erwähnte Bestimmung seinerscit zur Hebung<br />
des Schweizerischen Karosseriegewerbes erlassen<br />
wurde, und somit Arbeitsbeschaffung bezweckte,<br />
hat die nachtragliche Karossierung Ihres<br />
Chassis ebenfalls Anspruch , auf diese Vergünstigung.<br />
Regelmässisr unternimmt der Karoseeriefabrikant<br />
nach erfolgter Karossierung die nötigen<br />
Schritte bei der Oberzolldirektion. Sie können sich<br />
nun Ihrerseits aber auch an ditee Behörde wenden<br />
und die Reduktion für sich beanspruchen, vorausgesetzt,<br />
dass Ihnen der Karosseriefabrikant eine<br />
Zession, d. h. eine Verzichterklärung auf diese Vergünstigung<br />
ausstellt Die Rückvergütung wird<br />
Ihnen dann gestützt auf die beigelegte Zollquittung<br />
sowie eine kurze Begründung des Gesuches von der<br />
Zolldirektion zurückerstattet<br />
Was Ihre Frage über den Zollansatz im Verkehr<br />
mit Italien im Jahre 1928 ajibotrifft. so beträgt er<br />
Fr 170— nro 100 fc«r Chassis^e^'^t *<br />
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MaterialverliKto. Genauigkeit Vu
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 6<br />
s Stammbuch der<br />
t<br />
izer Automobilisten<br />
in seiner jetzigen Numerierung noch das ganze Jahr <strong>1933</strong> gültig!<br />
Nach den Uebergangsbestimmungen der<br />
Vollzugsverordnung zum Automobilgesetz<br />
müssen Motorfahrzeuge, welche nach<br />
dem 30. April <strong>1933</strong> neu in den Verkehr<br />
gesetzt werden, mit den neuen Schildern<br />
versehen sein. Für die Neunumerierung<br />
der bereits im Verkehr stehenden Wagen<br />
und Motorräder ist den Kantonen eine<br />
Frist bis Ende dieses Jahres gesetzt.<br />
Der technisch-administrative Teil des<br />
Automobiikalenders ist mit seinem umfassenden<br />
und zweckmässig gegliederten Inhalt<br />
ein Lexikon<br />
praktischen Wissens,<br />
dessen neue Ausgabe heute kein Automobilist<br />
mehr missen will.<br />
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Erkundigungen bei den zuständigen Stellen<br />
der verkehrsreicheren Kantone haben ergeben,<br />
dass die neuen Schilder in Ausführung<br />
begriffen sind und rechtzeitig an die neuen<br />
Fahrzeuge abgegeben werden können. Der<br />
Rückzug der alten Nummern bei den seit<br />
Jahresanfang verkehrsberechtigten Fahrzeugen<br />
und der Austausch gegen die in der Vollzugsverordnung<br />
genau umschriebenen Schilder,<br />
verursacht aber sehr viel Arbeit und<br />
administrative Umtriebe der damit betrauten<br />
Amtsstellen. Bis die Neunumerierung also<br />
beim gesamten schweizerischen Fahrzeugbestand<br />
durchgeführt ist, wird es Ende des<br />
Jahres werden, welche Frist ja vorausschauend<br />
vom Gesetzgeber eingeräumt worden ist<br />
Den Tausenden von regelmäßigen Beziehern unseres automobilistischen Fachkalenders ist der Jahresband <strong>1933</strong> bereits zugestellt worden.<br />
Von dem für Neubezüger reservierten Teil der Auflage ist der grösste Teil ebenfalls spediert, bis Ende Januar wird wohl der ganze<br />
Vorrat ausverkauft sein. Nichts zeugt besser für die Beliebtheit und praktische Verwendungsfähigkeit als diese trotz herrschender Krise<br />
gesteigerte Nachfrage. Eine Lieferungsgarantie kann nur noch für sofort eingereichte Bestellungen übernommen werden.<br />
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Automobil. Kalender <strong>1933</strong><br />
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Automobil-Revue<br />
Bern
N° 6 - 193S AUTOMOBIL-REVUE<br />
Slfassen<br />
Der Bundesrat lehnt eine Subvention für<br />
•ine Strasse Sitten-Montana ab. Der Höhenkurort<br />
Montana-Vermala besitzt bereits zwei<br />
für Automobile benutzbare Zufahrtsstrassen.<br />
Die eine dieser Strassen geht von Siders aus<br />
und die andere führt über Ollons nach Montana<br />
hinauf. In letzter Zeit gelang es den<br />
Interessenten für eine Strasse Sitten-Ayent-<br />
Icogne-Montana-Vermala, bei den Walliser<br />
Behörden den Bau dieser Strasse, die zugleich<br />
als Teilstück (bis Icogne) einer zukünftigen<br />
Rawilstrasse gelten könnte, die<br />
Zusage für die Projektverfechtung zu sichern.<br />
Der Walliser Regierungsrat erklärte, er sei<br />
mit dem Bau der Strasse, die den Walliser<br />
Kantonshauptort mit Montana verbindet, einverstanden,<br />
sofern der Bundesrat eine Subvention<br />
der Eidgenossenschaft befürworte.<br />
Die Kosten der neuen Strasse sind auf rund<br />
900 000 Fr. berechnet worden.<br />
In seiner letzten Sitzung besprach nun der<br />
Bundesrat die Eingabe der Walliser Regierung<br />
und kam zu einem ablehnenden Entscheid,<br />
mit der Begründung, Montana-<br />
Vermala besitze bereits zwei Zufahrtsstrassen<br />
und der Bund sei bei der gegenwärtigen sehr<br />
gespannten Finanzlage nicht imstande, eine<br />
Subvention an den Bau dieser Strasse zu<br />
gewähren.<br />
Eine Strasse von Sitten nach Montana hätte<br />
nicht nur lokale Bedeutung, indem sie dem<br />
Höhenkurort neuen Verkehr zuleiten und<br />
die direkte Verbindung mit der Kantonshauptstadt<br />
herstellen würde, sondern wäre<br />
darüber hinaus von interkantonaler Bedeutung.<br />
Vermutlich würde damit der Bau einer<br />
bendorf; Binningen - Bottmingen; Allschwil -<br />
Aufschwung im Autotourismus, der für die Neubad.<br />
Verkehrspropaganda des Jahres <strong>1933</strong> von Bern, Kreis I: Bauarbeiten: Brien« - Wilerbrücke<br />
zwischen Kienholz und Bahnhof; Inter-<br />
Rawilstrasse (Sitten-Rawilpass-Iffigen-Lenk) einschneidender Bedeutung sein wird. Die<br />
laken - Brienz, zwischen Ringgenberg - Oberried;<br />
gegenüber einer Strasse über den Sanetschpass<br />
(Sitten-Sanetsch-Gsteig) in den Vor-Jahre 1931 176,673 betrug, erhöhte sich im talstrasse, zwischen Erlenbach und Latterbach;<br />
Zahl der einreisenden Automobile, die im Frutigen-Adelboden, oberhalb Frutigen; Simmensprung<br />
versetzt. Die Walliser Behörden<br />
Wimmis - Spiez, in Spiezwiler.<br />
•werden nun auf ihren Beschluss zurückkommen<br />
und den Gedanken aufgreifen müsschen<br />
Rubigen-Belp gesperrt.<br />
Kreis II: Sperrung: Hunzikenbrücke zwi-<br />
Bauarbeiten: Umbau der Steinbachbrücke<br />
sen, die Strasse ohne eidgenössische Unterstützung<br />
doch zu bauen.<br />
lt.<br />
Tourismus<br />
Der Autotourismus im Dezember 1932. Die<br />
statistischen Erhebungen über die Einreise<br />
Von ausländischen Automobilen im Dezember<br />
1932 ergeben, wie dem Bulletin der<br />
Oberzolldirektion zu entnehmen ist. folgendes<br />
Bild: Mit provisorischer Eintrittskarte<br />
kamen über unsere Grenze 3638 Automobile.<br />
AUTOMOBILISTES!<br />
L« glvrt, It gel et la neigt sont sur le smull de<br />
l'hiver. Sl vous lies appefös ä clrculer par tous<br />
IM tempt rt pendant tout l'hiver, faites placer une<br />
•laca eltctrique « F u 11 o n ».<br />
C«He glae« ilimine tous oes ennuis.<br />
Pour vous en convaincre lisez l'filoge suivant,<br />
dont tout commentaire est superflu.<br />
JLV.O. ä B. m eent:<br />
B., le 15 mars 1932.<br />
Monsieur,<br />
A la fin de la saison d'hiver, nous avons le plaisir<br />
de vous annoncor crue nous avons et6 enüerement<br />
satisfaits des glaces Antigel et Antibuee Fulton<br />
que vous nous avec livrees au nombre de 5.<br />
Avec ces glaces, l'automobiliste peut voyager<br />
par le gel ou la neige avec une visibilite aussi<br />
grande que par le plus beau jour d'ete.<br />
Noug avons l'intention d'Äquiper le solde de<br />
nos voitures pour l'hiver prochain.<br />
Agreez, Monsieur, nos salutations distingu^es.<br />
sig. A. V. O.<br />
Lettre originale k disposition.<br />
Repräsentant g6ne>al pour la Suisse :<br />
L. MEILI, LAUSANNE<br />
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1609, zusammen 5837 Automobile. der italienischen und tessinischen Behörde-<br />
den italienischen Automobilclub im Beisein<br />
Es kamen hingegen im Dezember nur 16 Motorräder<br />
(mit Kontrollzeugnissen) in unser mobilclub hat im Pavillon Valmara ein Buvertreter<br />
eingeweiht. Der italienische Auto-<br />
Land. Im Dezember 1931 belief sich die Zahl reau eingerichtet, das den Automobilfahrern<br />
der einfahrenden Automobile auf 4757. Die den Grenzübertritt erleichtern soll. lt.<br />
vorübergehende Mehreinfuhr (die Zöllverwaltung<br />
bezeichnet die Durchfahrt von Automobilen<br />
als temporären<br />
demnach 1080 Stück.<br />
Import) beträgt<br />
hl.<br />
Das Jahresergebnis 1932 des Autotourismus.<br />
Wir haben nebenstehend die Dezemberergebnisse<br />
1932 des Autotourismus veröffentlicht<br />
und können nun auf Grund der<br />
beigefügten Tabelle, die wir an Hand der<br />
Bulletins der Oberzolldirektion aufstellen,<br />
einen Ueberblick zum Jahresergebnis 1932<br />
und den Vergleich mit dem Jahre 1931 bieten.<br />
1932 brachte einen sehr erfreulichen<br />
Jahre 1932 um 17,940 Einheiten auf 194,613<br />
Automobile. Die Zunahme stellt sich prozentual<br />
auf 11,01, was angesichts der Krisenschwierigkeiten<br />
im Fremdenverkehr sich als<br />
überraschende Tatsache entpuppt. Während<br />
die Bahnen zum Teil beträchtliche Frequenzverluste<br />
beklagen, bewirkte der Autotourismus<br />
eine ansehnliche Mehrfrequenz an Touristen<br />
aus dem Ausland. Wir werden uns in<br />
einer der kommenden Nummern noch eingehender<br />
über die Jahresergebnisse 1932 des<br />
Autotourismus auszusprechen haben. lt.<br />
Erleichterung des Grenzübertrittes bei<br />
Brissago. Ein neuer Pavillon wurde am<br />
Grenzübergang Valmara bei Brissago durch.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen.<br />
vom 20.—26. Januar <strong>1933</strong>. Nachdruck verboten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Aargau: Bauarbeiten: BüeHsacier - Boswil;<br />
RuppeTswil - Wildegg; Untersiggental innerorts;<br />
Obersiggental innerorts; Kölliken - Muhen; Mur-<br />
2 enthal - Glashütten.<br />
Baselland: Sperrung: Aesch - Pfeffingen.<br />
Bauarbeiten: Bubendorf - Ziefen, nach Bu-<br />
zwischen Sangernboden und Zollhaus, Gesamtlast<br />
3 t; Murzelen-Illiswil; Schwarzenburg-Lanzenhäusern,<br />
nach Schwarzenburg; Wattenwil innerorts.<br />
Kreis IV: Sperrung. Wangen a. A. Deitingenstrasse<br />
gesperrt. Umleitung markiert. Bauarbeiten:<br />
Strasse Utzenstorf-Kirchberg, zwischen<br />
Wydenhof-Neuhaus; Strasse Ramsei-Huttwil,<br />
zwischen Häusernmoos und Weier und im<br />
Dorf Dürrenroth, zwischen Schwarzenbach-Huttwil;<br />
Strasse Burgdorf-Thun, Längackerstutz ob<br />
Schafhausen; Strasse Burgdorf-Langnau, zwischen<br />
Gemeindegrenze Lauperswil bis Hübeli vor<br />
Langnau; Dorf Lauperswil innerorts; Dorf Bleienbach<br />
innerorts.<br />
Kreis V: Sperrung: Strasse Cornol - Fregiecourt<br />
für Lastautos gesperrt.<br />
Freiburg: Bauarbeiten : Strasse Freiburg -<br />
Payerne, zwischen Grandsiva* - Prex - Corjolens;<br />
Strasse Freiburg - Tafers.<br />
Genf: Bauarbeiten- Strosse Genf - St.Julien,<br />
au lieu dit < Bachet de Pesay >.<br />
Glarus: Bauarbeiten: Bahnhofstrasse Näfels-<br />
Mollis; Mollis - Filzbach; Obstalden - Mühlehorn.<br />
Luzern: Bauarbeiten: Weggis - Vitenau; Hasle -<br />
Janaar . 1873 431 1341 8646 3646 2186 427 1574 4187 1187<br />
Februar. 1593 3681244 3205 6850 2289 453 1490 1232 8419<br />
März ... 1858 514 1715 4088 10938 3733 605 2381 6719 15138Entlebuch; Wiggen • Trubschachen; Gettnau innerorts;<br />
Altishofen - Dagmersellen; Neudorf - Hildisrieden,<br />
Hochdorf - Baldegg; Ruswil - Hellbühl;<br />
nördlich Rothenburg.<br />
Neuenburg: Bauarbeiten- Bevais - Boudry.<br />
Obwalden: Bauarbeiten: Strasse Kerns - Rohren,<br />
zwischen Wisserlen - Kantonsgrenze.<br />
pfeift nicht, ist zuverlässig,<br />
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Mai .... 8173 1096 7257 18525 38517 8498 10Ö9 6228 14795 38409<br />
Juni.... 7936 1043 8195 17174 55691 7751 1016 6169 14936 68345<br />
Juli.... 14323 1120 14433 20876 85Ö67 14734 1201 11369 27304 80649<br />
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Automobil-Revue. Bern.<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Alfa Romeo<br />
fen beinahe in Verruf gebracht hätte. Sie<br />
ist zwar nicht das letzte Hindernis, das<br />
den Baslern die Benützung der Radfahrerstreifen<br />
ohne Einschränkung erlauben würde.<br />
An der Leimenstrasse steht beispielsweise<br />
noch eine plakatbehangene Umschaltsäule<br />
auf dem Fahrradstreifen, für deren Versetzung<br />
das Basler Elektrizitätswerk sich zweifellos<br />
in nächster Zeit speziell bemühen<br />
wird. Radfahrerstreifen befürworten die<br />
Automobilisten aus Ueberzeugung. denn sie<br />
haben im' Stadtverkehr ein Interesse, dass<br />
die «Forellen der Strasse» mit ihren unberechenbaren<br />
Manieren ab der Fahrbahn auf<br />
die Sonderstreifen verschwinden. Auf ihren<br />
Fahrstreifen sollen sie aber zirkulieren können<br />
ohne absteigen zu müssen. Ist diese<br />
Forderung erfüllt, dann erst mag der polizeiliche<br />
Zwang zur Benützung der Streifen<br />
durch die Velofahrer gerechtfertigt sein. hl.<br />
luze<br />
Die Strassenverkehrsunfälle 1932 in Stadt<br />
und Kanton Luzern. Die luzernische Kantonspolizei<br />
registrierte während des Jahres 1932<br />
im Kanton 885 Verkehrsunfälle, von denen<br />
sich 755 auf dem Boden der Stadt Luzern<br />
und 130 in der Landschaft ereigneten. Deutlicher<br />
lässt sich nicht darstellen, dass in der<br />
Stadt die Gefahren wesentlich häufiger sind<br />
als auf dem Lande und deshalb auch der<br />
Verkehrsregelung — sei es durch bauliche<br />
Verbesserungen in den Hauptverkehrsadern,<br />
sei es durch eine sorgfältige Ueberwachung<br />
des Verkehrs durch die Polizeiorgane — in<br />
der Stadt volle Aufmerksamkeit geschenkt<br />
werden muss. Das neue Bundesgesetz über<br />
den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />
wird zweifelsohne dazu beitragen, ein weiteres<br />
Zunehmen der Verkehrsunfälle durch<br />
schärfere Anforderungen an die Disziplin<br />
und an die Verantwortlichkeit der Fahrzeuglenker<br />
abzubremsen.<br />
lt.<br />
Erweiterung des städtischen Autobusbetriebes<br />
in Luzern ? Im Luzerner Grossen<br />
Stadtrat begründete Dr. Hübscher eine Interpellation<br />
über die Verkehrsverhältnisse<br />
nach dem Wesemlin- und dem Dreilindenquartier,<br />
zwei Quartieren, die mit dem Zentrum<br />
der Stadt und mit dem Bahnhof weder<br />
eine Tram- noch eine Autobusverbindung<br />
aufweisen und auch in bezug auf die<br />
Strassenführung sich in isolierter Lage befinden.<br />
Der Fussgänger benötigt nach diesen<br />
zwei Kilometer vom Bahnhof entfernten<br />
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Quartieren mindestens 20 Minuten. Die<br />
Schaffung besserer Verbindungen würde die<br />
Besiedelung dieser Quartiere fördern. Nach<br />
Erörterungen über die Möglichkeiten der<br />
Erstellung einer Privatbahn (für das letzte,<br />
ca. 6% ansteigende Stück), die auf ca. 1,8<br />
Million Fr. zu stehen kommen würde, stellte<br />
der Interpellant die Frage, ob nicht der<br />
städtische Autobus in der Lage sei. dieses<br />
Bedürfnis nach einer guten Verbindung (wenigstens<br />
zu den wichtigsten Verkehrszeiten)<br />
zu befriedigen. Das Gutachten der Tramverwaltung<br />
über eine Autobusverbindung in<br />
dem ein Defizit von 24.000 Fr. errechnet<br />
wurde, bezeichnet der Interpellant als zu<br />
pessimistisch, denn ein Privatunternehmen<br />
glaube, den Betrieb mit einem Defizit von<br />
5000 Fr. bewältigen zu können. Für die Einführung<br />
von Autobuslinien wären noch einige<br />
Strassenstücke auszubessern.<br />
Der Direktor der städtischen Unternehmungen,<br />
Stadtrat Wey, sasrte dem Interpellanten<br />
eine beförderliche Prüfung der Verkehrsfrage<br />
zu und erwähnte, dass auch der<br />
Bramberg und das Tribschenquartier einer<br />
Autobusverbindung teilhaftig werden möchten.<br />
Dr. Hübscher konnte sich mit den Ausführungen<br />
des stadträtlichen Sprechers insofern<br />
einverstanden erklären, als eine beschleunigte<br />
Prüfung dieser Fragen stattfinden<br />
wird und diese Bemühungen auch einen<br />
Erfolg zeitigen werden. hl.<br />
Neue Strassenbauten in Zürich. Dem Vernehmen<br />
nach soll bereits dieses Jahr der<br />
Umbau des Bürkliplatzes in Angriff genommen<br />
werden. Bekanntlich bildet die überaus<br />
unzweckmässige Anlage dieses Platzes seit<br />
langem das Sorgenkind der Verkehrsinteressentenverbände<br />
und ist erst letztefl Sommer<br />
anlässlich der Verbesserung der Ouaibrücke<br />
von Automobilistenseite mit allem Nachdruck<br />
verlangt worden, dass gleichzeitig auch der<br />
Bürkliplatz umgebaut werden soll, damit die<br />
dortigen, unhaltbaren Verkehrsverhältnisse<br />
endlich beseitigt werden können. Aus finanziellen<br />
Erwägungen hat man damals das Gesuch<br />
in ablehnendem Sinne beschieden. Nun<br />
will man aber dieses Jahr an den Platzumbau<br />
herantreten und dortselbst eine Platzanlage<br />
schaffen, die dem heutigen Verkehr in zweckmässigerer<br />
Weise zu genügen vermag. s.<br />
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Automobil-Revue, Bern.
N° « - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
B»£«»2&*a|j»h£sch«s<br />
Dr. A. Schrafl 60 Jahre alt. Dr. A. Schratt, der<br />
als Präsident der Generaldirektion der S. B. B. die<br />
höchste Charge in der Leitung unserer Staatsbahnen<br />
innehat, wurde anlässlich seines gestrigen 60.<br />
Geburtstages in der Tagespresse gebührend gefeiert.<br />
Gewiss hat sich der Jubilar durch seine<br />
zielbewusste und verantwortungsvolle Arbeit im<br />
Dienste des schweizerischen Eisenbahnwesens verdient<br />
gemacht. Wenn wir uns in Verteidigung der<br />
Interessen des Strassenverkehrs auch schon zu verschiedenen<br />
Malen mit seinen Vorschlägen und Plänen<br />
über die Regelung der Wettbowerbsverhältnisse<br />
zwischen Eisenbahn und Automobil auseinandersetzen<br />
mussten, so galt doch unsere Kritik nie der<br />
Person, sondern der von ihm vertretenen Sache.<br />
Als oberster Leiter der Bahnen wird man es ihm<br />
nicht verargen können, dass er mit Energie und<br />
dem klaren Blick für ein einmal gestecktes Ziel dieses<br />
anstrebt, wie auch wir die Sache der Automobilisten<br />
zu vertreten suchen, deren Sprachrohr<br />
wir seit mehr als einem Vierteljahrhundert sind.<br />
Wir wollen dem Opponenten, der mit offenem Visier<br />
in die Arena tritt, die Achtung und Anerkennung<br />
für eine ritterliche Austragung der Fehde<br />
nicht versagen, wenngleich wir überzeugt sind, dass<br />
seine Position wesentlich weniger aussichtsreich ist<br />
als die unsrige. Das Automobil hat sich so rasch<br />
zu einem ausschlaggebenden Faktor in der modernen<br />
Verkehrswirtschaft entwickelt, dass es auch<br />
mit einseitigen Machtmitteln auf die Dauer nicht<br />
gelingen dürfte, das Rad der Zeit zurückzudrehen.<br />
Herrn Dr. Schrafl'harren daher noch arbeitsreiche<br />
und schwierige Probleme, und werden wir wohl<br />
noch des öfteren Gelegenheit haben, die Klingen zu<br />
kreuzen. Wir könnten uns für die kommenden<br />
Auseinandersetzungen nichts Besseres wünschen,<br />
als Führer vom Schlage des Jubilaren mit in der<br />
Front der Strassenverkehrsinteressenten stehen zu<br />
wissen. b.<br />
A. C. S.<br />
SEKTION AARGAU. Generalversammlung. Früher<br />
als andere Jahre hat der Vorstand die diesjährige<br />
Generalversammlung angesetzt. Sie findet<br />
achon Samstag, den 21. Januar um 17 Uhr im Hotel<br />
Aarhof in Wildegg statt, was hier in Erinnerung<br />
gerufen sei, nachdem die Einladung schon vor 14<br />
Tagen zugestellt wurde. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit<br />
der Traktanden, von denen hier die Neuwahlen<br />
in den Vorstand hervorgehoben seien, wird-<br />
—<br />
Firma, welche bisher gemischten Warenhandel<br />
betrieb, verzeigt als weitere Geschäftsnatur: Handel<br />
in Automobilen. Domizil: Brauerstrasse.<br />
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Genf u. Bern<br />
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Verlag, Administration, Druck und Clichene: MALL WAG A.-G. Hailersche Buchdruckerei und Wagnersch» VsrlagsansUit, Bern.