E_1933_Zeitung_Nr.008
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 27. Januar <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 8<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Das Automobilgesetz in der Praxis<br />
Aus einem Interview mit Bundesrat Dr. Häberlin.<br />
Die Ungewissheit in der Auslegung des<br />
eidg. Automobilgesetzes durch die Kantone<br />
ist durch die knappe Frist, welche zwischen<br />
der Genehmigung der Vollziehungsverordnung<br />
und dem Inkrafttreten von Gesetz und<br />
Verordnung lag, verständlich, da es in den<br />
wenigen Wochen weder dem eidg. Justiznnd<br />
Polizeidepartement möglich war, seine<br />
Auffassung über die Auswirkung gewisser<br />
Bestimmungen rechtzeitig bekannt zu geben,<br />
noch die Kantone sich den nötigen Ueberblick<br />
schaffen konnten über alle zu treffenden<br />
Aenderungen und Neuanordnungen. Dieses<br />
FJuidum des Ueberganges von kantonalen<br />
zum eidgenössischen Recht hätte die<br />
Kantone um so eher veranlassen sollen, alle<br />
Massnahmen sorgfältig abzuwägen, um desto<br />
besser dem Willen und der Absicht des<br />
Gesetzgebers gerecht werden zu können.<br />
Scheinbar hat aber dieses Zwischenstadium<br />
da und dort eine gewisse Nervosität erzeugt,<br />
denn anders ist beispielsweise der Erlass<br />
des Kleinen Rates von Graubünden nicht zu<br />
verstehen, der entgegen einer deutlichen Erklärung<br />
von Bern, das Automobilgesetz habe<br />
alle bisher bestehenden kantonalen Bestimmungen<br />
aufgehoben, die bisherigen Verkehrs«<br />
beschränkungen einfach als provisorische<br />
Ausführungsbestimmungen weiterhin inKraft<br />
erklärte.<br />
Diese Massnahme, welche präjudizierend<br />
die Entschliessungen anderer Kantone beeinflussen<br />
könnte, hat uns veranlasst Herr<br />
Bundesrat Häberlin. als Schöpfer des Gesetzes<br />
und deshalb wohl gründlichsten Kenner<br />
der Materie zu ersuchen, uns über die<br />
praktischen Auswirkungen des Automobilgesetzes<br />
einiges sagen zu wollen. Er ist sich<br />
klar darüber, dass die Durchführung der Verordnung<br />
in den Kantonen noch mancherlei<br />
Schwierigkeiten begegnen wird, da diese mit<br />
dem BescMuss, die Vollziehungsverordnung.<br />
auf den 1. Januar in Kraft zu setzen, etwas<br />
überrumpelt worden sind. Durch enge Fühlungnahme<br />
zwischen Bund und Kantonen,<br />
gemeinsame Prüfung der gegebenen, besondera<br />
Verhältnisse und Bedürfnisse wird es<br />
aber möglich sein, in absehbarer Zeit die<br />
grössten Steine aus dem Wege zu räumen.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Herrn Collins Abenteuer.<br />
Roman von Frank Heller.<br />
(11. Fortsetzung)<br />
Während ich sprach, Mr. Isaacs, herrschte<br />
Totenstille, ausser im Anfang, wo ich meine<br />
— Ihre Absichten bei der Gründung der Gesellschaft<br />
auseinandersetzte. Aber nachdem<br />
ich meine Mitteilung gemacht hatte, brach<br />
ein Sturm von Ausrufen und Gelächter los,<br />
man bot mir von allen Seiten Aktien an, zu<br />
zwei Pfund, zu ein Pfund zehn, zu ein Pfund.<br />
Aber ich bat um Ruhe und sagte: Gentlemen,<br />
ich will hinzufügen, dass ich das bezahle, was<br />
ich für einen guten Kurs ansehe, sechs Pfund<br />
per Aktie. Mr. Isaacs! Sie hätten da sein<br />
sollen! Eine solche Sturmflut der Freude,<br />
wie sie mir da entgegenströmte, habe ich<br />
noch nie gesehen, Freude, Dankbarkeit, Sympathie.<br />
Der Jude ist toll, rief man von allen<br />
Seiten, und überall sah ich sonniges Lächeln.<br />
Ah, Mr. Isaacs, es ist schön, glückliche Menschen<br />
um sich zu sehen, und das wurde mir<br />
heute zuteil, dank Ihnen. Aber seien Sie ruhig,<br />
Sie werden selbst Freude daran haben, wenn<br />
Sie das nächste Mal auf die Börse kommen.<br />
Sie können sicher sein, dass niemand es bis<br />
dahin vergessen haben wird.»<br />
Philipp Collin verstummte, und Mr. Isaacs,<br />
der ihn mit brennenden Augen betrachtet<br />
hatte, zischte:<br />
«Sie Teufel. Das nächste Mal... Sie wollen<br />
mich also loslassen? Sie gedenken mich<br />
Es darf mit Befriedigung festgestellt werden,<br />
dass manche Kantone bereits beim eidg;<br />
Justiz- und Polizeidepartement in diesen Fragen<br />
vorgesprochen haben und so die Voraussetzungen,<br />
um eine beide Teile befriedigende<br />
Lösung zu finden, gegeben sind. Es ist<br />
natürlich viel schwieriger, den Weg aus einer<br />
bereits verfahrenen Situation wieder herauszufinden,<br />
welche Gefahr dann besteht, wenn<br />
ohne gegenseitige Verständigung frisch darauöos<br />
reglementiert wird.<br />
Was der Beschluss der bündnerischen Regierung<br />
anbetrifft, so muss man ihr die besondere<br />
Lage des Kantons und die bisherigen<br />
Ausnahmebestimmungen zugute halten.<br />
Freilich fehlen dennoch die Voraussetzungen,<br />
um ein generelles Fahrverbot für ausserkantonale<br />
Fahrzeuge zu dekretieren. Die<br />
dauernde Verkehrsbeschränkung auf Strassen,<br />
die dem Durchgangsverkehr nicht geöffnet<br />
sind, wird davon abhängig gemacht,<br />
dass dies die Sicherheit des Verkehres oder<br />
die Anlage der Strasse notwendig macht. Da<br />
aber vorher der Bundesrat angehört werden<br />
soll, so ist jedes einzelne Verbot zu begründen<br />
und wird auch auf seine Notwendigkeit<br />
hin geprüft. Die Verkehrsinteressenteri, welche<br />
den kantonalen Beschluss eines dauernden<br />
Verbotes als unrechtmässig oder unbegründet<br />
erachten, haben ja das Beschwerderecht.<br />
Graubünden ist übrigens zeitig auf die<br />
Bedeutung von Art. 2 und 3 des Automobilgesetzes,<br />
das die Strassenverhältnisse regelt,<br />
aufmerksam gemacht worden.<br />
Da den Kantonen das Recht einer zeitlichen<br />
Beschränkung der Strassenbenützung<br />
zusteht, so sind in Kraft stehende Nachtfahrverbote<br />
als weiterhin bestehend zu betrachten.<br />
Der Bundesrat hat nun die Kompetenz,<br />
Durchgangsstrassen zu bezeichnen, die nicht<br />
unter ein solches Verbot fallen. Es wird nun<br />
Sache der gegenseitigen Beratungen sein,<br />
festzustellen, für welche Fälle diese zeitlichen<br />
Verkehrsbeschränkungen weiterhin gelten<br />
sollen. Sofern die Kantone, welche solche<br />
Nachtfahrverbote kennen, sich nicht dazu<br />
entschliessen können, von sich aus gewisse<br />
Durchgangsstrassen für den Verkehr dauernd<br />
offen zu erklären, so hat der Bundesrat<br />
nicht zu ermorden, nachdem Sie mich entehrt<br />
und bestohlen haben?»<br />
«Aber ich bitte Sie,» sagte Herr Collin<br />
liebenswürdig. «Es steht Ihnen frei, zu gehen,<br />
wann Sie wollen.»<br />
«Das ist gewiss eine gottverfluchte Lüge,»<br />
schrie Mr. Isaacs und sprang aus dem Fauteuil<br />
auf. «Aber lassen Sie mich nur hinaus,<br />
dann schwöre ich, dass Sie in fünf Minuten<br />
mit Handschellen dasitzen werden.»<br />
Philipp betrachtete ihn vorwurfsvoll. «Pfui,<br />
Mr. Isaacs, Rachsucht ist eines Christen unwürdig.<br />
Das ist ein Gefühl aus dem Alten<br />
Testament, das wir uns bemühen müssen,<br />
abzulegen. Wenn ich Sie jetzt hinauslasse,<br />
will ich nicht, dass Sie irgendeine übereilte<br />
Handlung begehen. Lassen Sie mich Ihnen<br />
eine Frage stellen: Haben Sie die Details<br />
bemerkt, als Sie... entführt wurden?»<br />
Mr. Isaacs stiess ein Raubtierknurren aus,<br />
das Philipp veranlasste, rasch hinzuzufügen:<br />
«Ich meine, haben Sie zufällig auf dem<br />
Trottoir vis-ä-vis der Wohnung Ihrer entzückenden<br />
Freundin einen Mann mit einem<br />
Stativ und einer Kamera gesehen, der eine<br />
kleine Kurbel drehte? Mit einem Worte einen<br />
Kinematographen? Sie wissen, einen solchen,<br />
der Bilder für Kinotheater aufnimmt, in die<br />
die Leute so gern gehen? Ah, es gehen so<br />
viele Leute hin und alle wollen sie aufregende<br />
Sachen sehen, je aufregender, desto<br />
besser. Einbruch, Mord, Brand, das geht alles<br />
glänzend — und warum nicht eine Entführung?<br />
Eine Entführung mit dem Titel<br />
,Aus den Armen der Geliebten' oder .Geraubt<br />
von den Banditen'? Ich persönlich glaube,<br />
immer noch diese Möglichkeit auf Grund von<br />
Art. 2. Es wird sich aber auch hier gewiss<br />
eine Verständigung treffen lassen.<br />
Wird der Bundesrat eine Liste der Durchgamgsstrassen<br />
aufstellen? Bundesrat Häberlin<br />
erklärt uns, dass hier zwei prinzipielle<br />
Möglichkeiten offen sind, indem ein generelles<br />
Verzeichnis dieser Strassen für das Gebiet<br />
der ganzen Eidgenossenschaft ausgearbeitet<br />
werden kann oder die Bezeichnung<br />
solcher, Strassen den Kantonen vorläufig<br />
überlassen bleibt. Die letztere Variante gefällt<br />
dem Bundesrat besser, da er möglichst<br />
Wenig «Polizeien» will. Abgesehen davon,<br />
dass die Aufstellung einer vollständigen Liste<br />
eine zeitraubende und sehr heikle Aufgabe<br />
sein würde, wird sie auch dadurch überflüssig,<br />
dass in manchen Kantonen weder die<br />
Absicht noch irgendeine Veranlassung besteht,<br />
die bisher als Durchgangsstrassen behandelten<br />
Routen nicht auch weiterhin als<br />
solche bestehen zu lassen und dem Verkehr<br />
uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen.<br />
Zudem ist es den Kantonen in genauer Kenntnis<br />
der örtlichen und strassenbaulichen Verhältnisse<br />
ein leichtes, hier das Richtige zu<br />
treffen. Der Bundesrat wird sich erst dann<br />
an die Bezeichnung von Durchgangsstrassen<br />
heranmachen und diese nur für bestimmte<br />
Gebiete durchführen, wenn die Freizügigkeit<br />
des interkantonalen Verkehrs durch kantonale<br />
Verordnungen gefährdet würde und er<br />
deshalb von seinem Recht aus Artikel 2 im<br />
Interesse der Allgemeinheit Gebrauch machen<br />
müsste. Da diese Durchgangsstrassen<br />
gar nicht mit den in Art. 21 erwähnten<br />
Hauptstrassen identisch sein müssen, so<br />
kann die "aus verkehrspolizeilichen Gründen<br />
notwendige Bezeichnung der letzteren durch<br />
die Kantone erfolgen, ohne dass hiezu. eine<br />
Liste des Bundesrates notwendig wäre.<br />
Auf die Frage, ob die beiden noch ausstehenden<br />
Vollzugsverordnungen betr. Ruheund<br />
Arbeitszeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />
und die Regelung der Haftpflichtversicherung<br />
für ausländische Fahrzeuge<br />
bereits in Vorbereitung seien, teilt uns<br />
der hohe Magistrat mit, dass gegenwärtig in<br />
beiden Richtungen bereits Material gesammelt<br />
wird. Sind die notwendigen Erhebungen<br />
für die zu erlassenden Arbeitsbestimmungen<br />
abgeschlossen, so wird vom Depar-<br />
dass das sehr ziehen würde, wenn man sich<br />
nur einen guten Hauptdarsteller verschafft,<br />
Forbes Robertson, Henry Irving oder Lewis<br />
Waller zum Beispiel — ja, oder Sie,<br />
Mr. Isaacs?»<br />
Philipp verstummte, wie in Grübeleien versunken.<br />
Mr. Isaacs heftete einen glühenden<br />
Blick auf ihn und sagte:<br />
«Also so gelang es Ihnen, mich fortzubringen?<br />
War am Ende gar noch die Polizei<br />
dabei?»<br />
«Allerdings, Mr. Isaacs. Ja, ein Polizist<br />
sah zu.»<br />
Eine Pause entstand, dann sagte Mr. Issacs<br />
mit heiserer Stimme:<br />
«Die Aufführung eines solchen Dramas<br />
würde die Polizei nie zulassen.»<br />
«Nicht oft,» gab Philipp zu. «Aber zwei<br />
Vorstellungen würden ja genügen, zwei Vorstellungen<br />
mit gutbesetzten Häusern. Sagen<br />
wir mal eine in London, in Albert Hall, mit<br />
Gratisentree, und eine in Watford, beispielsweise<br />
mit dem Titel: Warum die Wahlmänner<br />
vergeblich auf ihren Kandidaten warten mussten.<br />
Fabelhaft komisch! Natürlich habe ich<br />
mir schon die Bewilligung verschafft, mein<br />
kleines Drama aufzuführen. Hier ist sie.»<br />
Er warf Mr. Isaacs ein Papier hin, der es<br />
durchlas und dann mit einem schadenfrohen<br />
Lächeln in tausend Stücke zerriss.<br />
«Sie haben vermutlich nicht beachtet,»<br />
sagte Philipp, «dass die Bewilligung in drei<br />
Exemplaren ausgefertigt ist?»<br />
«Eine Stunde nach der Vorstellung würde<br />
die Polizei hinter Ihnen her sein,» zischte<br />
Mr. Isaacs.<br />
tement wiederum eine Expertenkonferenz<br />
einberufen, an der natürlich auch die Verbände<br />
der Verkehrsinteressenten entsprechend<br />
vertreten sind. Immerhin handelt es<br />
sich hier ja nicht um eine rein verkehrsmässige<br />
Frage, sondern das soziale Problem<br />
ist damit mehr verknüpft, als es auf den ersten<br />
Anblick ersichtlich ist. Man wird bei der<br />
Regelung der Arbeitsbestimmungen nicht<br />
unbekannte Wege gehen wollen, so dass<br />
diese mehr oder weniger in der Luft hängt,<br />
sondern es soll versucht werden, an bereits<br />
Bestehendes auf anderen Gebieten der sozialen<br />
Gesetzgebung anzuknüpfen, um so für die<br />
Expertenberatungen gleich eine solide Grundlage<br />
zu schaffen und diese dadurch zu erleichtern.<br />
Einzelne Kreise drängen auf die<br />
baldige Inangriffnahme dieser Verhandlungen,<br />
doch war das Departement in de'n ersten<br />
Tagen des Jahres so mit den dringendsten<br />
Fragen der Hauptvollzugsverordnung<br />
beschäftigt, dass erst in den kommenden<br />
Wochen an eine nähere Prüfung der noch<br />
pendenten Verordnungen gedacht werden<br />
kann.<br />
Am ehesten verträgt die Angelegenheit der<br />
Versicherung der ausländischen Fahrzeug«<br />
einen Aufschub, da vor Beginn der eigentlichen<br />
Reisesaison dieser Punkt weniger<br />
praktische Bedeutung hat. Es werden von<br />
den Gesellschaften Vorschläge für die Durchführung<br />
dieser Versicherung eingeholt werden.<br />
Auf alle Fälle soll es sich um eine möglichst<br />
einfache Organisation an den Grenzstationein<br />
handeln. Kosten, und Durchführung<br />
der Versicherung sollen sich in so bescheidenem<br />
Rahmen bewegen, dass hiedurch der<br />
Fremdenverkehr keineswegs behindert wird.<br />
So wird u. a. auf die Länder mit schwacher<br />
Valuta die nötige Rücksicht genommen. Für<br />
diese Versicherung bieten sich mancherlei<br />
Varianten. So könnte z. B. an eine gegenseitige<br />
Garantie und Verrechnung der internationalen<br />
Automobilverbände gedacht werden,<br />
wie sie ähnlich bei der Ausgabe von<br />
Tryptiques besteht. Vielleicht ist auch die<br />
Einführung einer Tagesversicherung zu niedrigen<br />
Ansätzen möglich, die in der Form<br />
eines einfachen Ausweises für eine beliebige<br />
Anzahl von Tagen ausgestellt und im Bedarfsfalle<br />
auch ohne weiteres .verlängert<br />
werden kann.<br />
Der Bundesrat hat sich bekanntlich im Gesetz<br />
die Möglichkeit offen gelassen, für die<br />
Motorfahrzeuge, welche vorläufig keiner zahlenmässig<br />
beschränkten Geschwindigkeitsvorschrift<br />
unterstehen, solche Bestimmungen<br />
zu erlassen. Er würde sich hiezu veranlasst<br />
«Eine halbe Stunde nach der Vorstellnug<br />
wäre ich in Sicherheit. Ich kann die Polizei<br />
mit Leichtigkeit vermeiden.»<br />
«Ich vermute,» sagte Mr. Isaacs nach einer<br />
Pause, «dass es aussichtslos wäre, nach dem<br />
Preise der Billette für die Vorstellung zu<br />
fragen — aller Billette?»<br />
«Gewiss nicht. Der Preis ist die Sanktion<br />
meiner heutigen Abmachungen.» Mr. Isaacs<br />
stiess ein Brüllen aus, und Philipp fuhr fort:<br />
«Allons, Mr. Isaacs, seien Sie vernünftig. Sie<br />
würden sich ja doch schwer aus dieser Sache<br />
herausziehen können, — dazu ist sie zu gut<br />
geführt, ich könnte sagen in einer Weise geführt,<br />
die sogar mich befriedigt. Und was<br />
verlieren Sie? Einige zehntausend, vielleicht<br />
nicht einmal soviel, denn eine Menge Aktienbesitzer<br />
werden ihre Papiere im Vertrauen<br />
auf Ihre Schlauheit behalten. Die haben sich<br />
den Schaden selbst zuzuschreiben. Aber was<br />
gewinnen Sie? Alles. Sie haben die Digammagesellschaft<br />
gerettet. Sie sind in aller Welt<br />
Mund. South Watford gehört mit fliegenden<br />
Fahnen Ihnen, und in einigen Jahren heissen<br />
Sie Sir Ernest. Und anderseits, wenn ich<br />
meine Bilder zeige, was ist das Resultat?<br />
Gelächter in ganz Watford. Ganz London.<br />
Ganz England. Kein Parlamentsplatz, keine<br />
Geliebte, kein Adel für Mr. Isaacs. Sehen Sie,<br />
Mr. Isaacs, Ihr Zaudern ist Ihrer unwürdig.<br />
Das ist business, business im grossen.»<br />
In dem Innern des grossen Börsenmannes<br />
spielte sich ein deutlicher Kampf ab. Ein paar<br />
Minuten verflossen unter Schweigen. Dann<br />
sagte Philipp: «Ist es also abgemacht, dass<br />
Sie-meine Transaktion gutheissen?»
sehen, wenn die Verkehrssicherheit auf der<br />
Strasse unter dem neuen Regime stärker gefährdet<br />
erschiene. Als Gradmesser wird die<br />
eidgenössische Unfallstatistik dienen. Bundesrat<br />
Häberlin will sich aber keineswegs<br />
durch die ersten bekanntwerdenden Ergebnisse<br />
ein Urteil in der einen oder anderen<br />
Richtung bilden. Es braucht eine längere<br />
Periode der Beobachtung, um sich eine endgültige<br />
Meinung zu machen. Er ist sich darüber<br />
klar, dass mit dem Inkrafttreten des<br />
neuen Gesetzes leider nicht automatisch auch<br />
alle Fahrzeugführer zu anständigen und verantwortungsbewussten<br />
Lenkern werden. Mit<br />
Unfällen wird bedauerlicherweise immer zu |<br />
rechnen sein, da das menschliche Element<br />
und die menschliche Schwäche gerade im<br />
Strassenverkehr eine allzu grosse Rolle spielen.<br />
Worauf es ankommt, ist die Proportion,<br />
in welcher die Unfälle zu dem vorhandenen<br />
Verkehr, zur Zahl der im Inland stationierten<br />
und der zu vorübergehendem Aufenthalt<br />
ins Land kommenden fremden Fahrzeuge<br />
stehea<br />
Darum soll die Verkehrserziehung und die<br />
Gewöhnung der Jugend an den Verkehr mit<br />
um so grösserem Eifer an Hand genommen<br />
werden. Hier harrt der Verbände und der<br />
Fachpresse eine ebenso grosse wie dankbare<br />
Aufgabe. Die Verkehrsdisziplin muss für<br />
jedermann zur Selbstverständlichkeit, man<br />
möchte fast sagen, instinktiv werden. Das<br />
derart gestählte Verantwortungsgefühl ist<br />
eine wirksamere Waffe gegen die Verkehrsgefahren<br />
und Strassenlümmeleien als das<br />
beste Verkehrsgesetz. Solange dieser Idealzustand<br />
nicht erreicht ist, müssen wir freiiich<br />
allesamt unser möglichstes tun, um Gesetz<br />
und guten Willen gemeinsam in den<br />
Dienst der Sache zu stellen. b.<br />
«Theorie und Praxis».<br />
Zu diesem Artikel, der sich mit dem Vorschlag<br />
von Dr. Zehnder, Montreux, betr. der<br />
Sanierung der Bahnen befasst und in Nr. 3<br />
der «Automobil-Revue» erschien, erhalten wir<br />
von dem Vorgenannten folgende Zuschrift:<br />
«Ich habe mich bemüht, in meinem in der<br />
»Gazette de Lausanne» und im «Bulletin<br />
technique de la Suisse Romande» erschienenen<br />
Artikel in objektiver Weise das Problem<br />
«Schiene und Strasse» zu beleuchten,<br />
wobei ich darauf hingewiesen habe, dass die<br />
ungleiche Behandlung der Bahnen und des<br />
Autos in der Weise behoben werden sollte,<br />
dass man, wenn möglich, von einer übermässigen<br />
Belastung des letzteren absehen,<br />
dafür aber die Bahnen von gewissen unerträglich<br />
gewordenen Gesetzen, die ihr<br />
finanzielle Bürden auferlegen, befreien und<br />
sie insbesondere auch durch Abnahme eines<br />
Teiles der Erstellungskosten ihres Unter- und<br />
Oberbaues durch den Staat finanziell entlasten<br />
solle. Die Bahnen könnten eine solche<br />
Leistung der Allgemeinheit teilweise kompensieren<br />
durch einen allgemeinen Taxabbau, der<br />
wjeder dem Lande zugute käme und ein nicht<br />
zu unterschätzender psychologischer und tatsächlicher<br />
Stimulus für eine Wiederankurbelung<br />
der Wirtschaft bedeuten würde.<br />
liarden Dollar für den Ausbau der Strassen<br />
aufgewendet wurden), einsieht, dass die Bahnen<br />
einer ungünstigen — der neue Präsident<br />
Roosevelt sagt sogar «ungerechten» — Behandlung<br />
ausgesetzt sind, und wie man auch<br />
dort immer nachdenklicher gestimmt wird, in<br />
bezug auf den Zustand, in den sich diese Verhältnisse<br />
heute ausgewachsen haben, beweisen<br />
u. a. die Kommentare, die in zahlreichen<br />
Und führenden amerikanischen <strong>Zeitung</strong>en in<br />
letzter Zeit erschienen sind.<br />
Wie «weltfremd» mein Vorschlag der finanziellen<br />
Entlastung der Bahnen durch den<br />
Staat ist, mögen die Leser der «Automobil-<br />
Revue» aus folgenden Tatsachen ersehen:<br />
1. In einem der ersten Kulturstaaten der<br />
Welt, in Frankreich, ist der von mir gemachte<br />
Vorschlag seit 1883 durch gesetzliche Bestimmungen<br />
praktisch angewendet, indem bei<br />
gewissen Bahnen die sämtlichen Baukosten<br />
für Unter- und Oberbau (mit Ausnahme von<br />
Fr. 25 000.— pro km) vom Staat übernommen<br />
wurden.<br />
Für die Schweiz. Bahnen machen diese<br />
Kosten im Durchschnitt pro Kilometer auf<br />
Ende 1930 ca. Fr. 300 000.— aus.<br />
2. Im Jahre 1921 wurde in Frankreich das<br />
Gesetz von 1883 abgeändert, aber der Grundsatz<br />
eines erheblichen staatlichen Beitrages<br />
an die Kosten von Unter- und Oberbau beibehalten.<br />
3. In ihrem Bulletin vom Dezember 1932,<br />
also ungefähr im gleichen Zeitpunkt, in dem<br />
mein Artikel in der Presse erschienen ist, hat<br />
die Waadtländische Kantonalbank in Lausanne<br />
einen Vorschlag zur finanziellen<br />
Stützung der Bahnen durch einen staatlichen<br />
Beitrag (Gründung und regelmässige Speisung<br />
eines gemeinsamen Fonds zur Sicherung<br />
der Verzinsung der Eisenbahnanleihen)<br />
gemacht, der im Prinzip mit meinen Ideen<br />
parallel läuft.<br />
4. Es wird ernsthaft von unseren Behörden<br />
die Frage geprüft, ob man nicht die finanzielle<br />
Struktur unserer Bundesbahnen durch<br />
die Uebernahme von ca. 600 bis 700 Mail. Fr.<br />
durch die Eidgenossenschaft entlasten wolle.<br />
Es ist dies im Prinzip das, was ich in meinem<br />
Artikel für die Bahnen von volkswirtschaftlicher<br />
Bedeutung allgemein angeregt habe.<br />
5. In einer der oben erwähnten amerikanischen<br />
<strong>Zeitung</strong>en wird ausgeführt, dass eine<br />
Gleichbehandlung der Bahnen und der Autos<br />
dazu führen könnte, den Bahnen die Kosten<br />
ihres Unter- und Oberbaues durch den Staat<br />
abzunehmen («... analogous scheme would<br />
need ... provide tne railroads with their<br />
rights-of-way and tracks, taxe free»). '<br />
Dass gewisse zahlenmässige Angaben meines<br />
Artikels in Ihrer Besprechung desselben<br />
irrtümlicherweise falsch, d.h. höhe/ als ich<br />
sie einsetzte, wiedergegeben wurden, was<br />
natürlich den Sinn meiner Anregungen verzerrt,<br />
bemerke ich nur nebenbei.<br />
Ich zähle auf Ihre Ritterlichkeit, dass Sie<br />
meinem Wunsche, dieses Schreiben in extenso<br />
in Ihrer geschätzten <strong>Zeitung</strong> zu veröffentlichen,<br />
entsprechen werden.»<br />
Wir stehen natürlich nicht an, Herrn Dr.<br />
Zehnder Gelegenheit zu geben, seinen Standpunkt<br />
in unserem Blatte zu vertreten, möchten<br />
aber seiner Erwiderung doch folgende<br />
Ueberlegungen anfügen:<br />
Die Verhältnisse in Amerika lassen sich<br />
mit den unseren nicht vergleichen. Der<br />
Automobilverkehr ist dort frei und lediglich<br />
der regelmässige Personentransport untersteht<br />
der Genehmigungspflicht der Behörden<br />
der verschiedenen Bundesstaaten. Die Genehmigung<br />
zum Betrieb einer Autolinie ist<br />
bisher ohne jede Schwierigkeit auch dann erteilt<br />
worden, wenn sie in Konkurrenz zu einer<br />
Bahnlinie geführt wird. Bedingung ist lediglich,<br />
dass das Wagenmaterial gewissen Anforderungen<br />
entspricht.<br />
Die Automobilsteuern waren bisher in den<br />
U. S. A. erheblich niedriger als bei uns, ebenso<br />
die Benzinsteuern. Die höchste Benzinsteuer<br />
beträgt — Irrtum vorbehalten — 4 Cent für<br />
die Gallone. Bei uns ist die Zollbelastung<br />
rund fünfmal höher.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 8<br />
Unter diesen Umständen kann der amerikanische<br />
Automobilismus eine gewisse Mehrbelastung<br />
ertragen, trotzdem gesagt werden<br />
muss, dass auch er heftig auf alle Verteuerungen<br />
reagiert.<br />
Den amerikanischen Blättern, die von Herr<br />
Dr. Zehnder als Kronzeugen zitiert werden,<br />
kann eine ebenso lange Liste von <strong>Zeitung</strong>en<br />
entgegengesetzt werden, die sich gegen jede<br />
weitere Belastung des Automobils aussprechen.<br />
Die ^amerikanischen <strong>Zeitung</strong>en werden<br />
in genau gleicher Weise durch Einsendungen<br />
aus Bahnkreisen bombardiert wie die unsrigen.<br />
Das ist kein Beweis für die Auffassung<br />
der Behörden und des Volkes. Bisher ist<br />
jedenfalls betreffend eine Regelung des Verhältnisses<br />
Bahn—Auto noch nichts gegangen,<br />
ausser dass von allen Seiten Projekte aufgestellt<br />
werden.<br />
Dass Frankreich die Bahnen subventioniert,<br />
ist richtig. Was aber der Staat auf der<br />
einen Seite gibt, nimmt er auf der andern<br />
wieder weg. Er erhebt von den Bahnen eine<br />
Billetsteuer, die 24,5 % des Billetoreises bei<br />
den gewöhnlichen Billeten und 39 % bei den<br />
Luxusplätzen beträgt. Bei den Gütern beträgt<br />
der Steueransatz zwischen 5 und 10 %<br />
der Frachttaxe. Nach der französischen<br />
Bahnstatistük von 1929 bezahlen die französischen<br />
Bahnen dem Staat in Form von Billetsteuern<br />
und Stempelsteuern 2682 Millionen<br />
fr. frs. Die Gegenleistung des Staates<br />
beläuft sich nach der gleichen Statistik (Seite<br />
113) auf 515 Millionen fr. für den Betrieb der<br />
Bahnen und 312 Millionen fr. als Anteil an<br />
die Kosten des Banhbaus. Den 827 Millionen<br />
Ausgaben des Staates steht also eine Einnahme<br />
von 2682 Millionen gegenüber. Der<br />
von Herrn Dr. Zehnder angezogene Vergleich<br />
zwischen seiner Theorie und der Praxis in<br />
Frankreich hinkt also ganz bedenklich.<br />
Die S.B.B, schlagen vor. der Bund solle sie<br />
von einem Teil ihres Kapitals entlasten. Man<br />
spricht von 800 Millionen. Nun lassen sich<br />
aber die Verhältnisse bei den Bundesbahnen<br />
:<br />
Sie bezeichnen in Ihrer, meinem Artikel<br />
gewidmeten Notiz in Nr. 3 vom 10. Januar<br />
<strong>1933</strong> meinen Vorschlag einer solchen Entlastung<br />
der Bahnen als «weltfremd» und können<br />
es sich nicht versagen, dazu Ihre Glossen<br />
zu machen.<br />
Es ist nicht meine Absicht, in den Ton der<br />
Polemik zu verfallen; mir liegt nur daran,<br />
in loyaler und fairer Weise meinen kleinen<br />
Teil an der Lösung dieser brennenden Frage<br />
«Schiene und Strasse» beizutragen, denn<br />
jedermann muss im Interesse der Allgemeinheit<br />
wünschen, dass man möglichst bald in<br />
das Stadium einer praktischen Verständigung<br />
auf diesem Gebiet eintritt. Wie sehr man<br />
auch anderwärts und insbesondere im eigentlichen<br />
Lande des Automobils, in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika (wo 27 000 000<br />
Motorfahrzeuge auf der Strasse zirkulieren<br />
und in den letzten zwanzig Jahren ca. 40 Milnen<br />
hatten nie eine Existenzberechtigung, da<br />
der Verkehr von Anfang an in einem Missverhältnis<br />
zu den Aufwendungen stand. Es<br />
ist nun klar, dass der Bund, d. h. die Volksallgemeinheit,<br />
heute für solche Bahnen nicht<br />
aufkommen kann und will. Beweis: Beschluss<br />
der Gemeinde Sigriswil betreffend<br />
Subvention der rechtsufrigen Thunerseebahn.<br />
Es wäre eine starke Zumutung, wenn die<br />
Allgemeinheit Opfer für Bahnen bringen<br />
müsste, deren volkswirtschaftlicher Wert<br />
gleich Null ist und die ledigliche aus gewissen<br />
Sonderinteressen gebaut wurden. Erinnert<br />
sei an die Furkabahn.<br />
Ein Taxabbau bei den Nebenbahnen kommt<br />
nicht der Volksallgemeinheit, sondern nur<br />
den Interessen der betreffenden Gegend zu<br />
gute. Die Allgemeinheit dagegen hätte die<br />
Lasten zu tragen. Ein Taxabbau ist nur bei<br />
jenen Bahnen von grossem wirtschaftlichen<br />
Interesse, die für Handel und Industrie von<br />
Bedeutung sind, also in erster Linie bei den<br />
Bundesbahnen. Diese werden aber auch<br />
dann nicht in der Lage sein, wesentliche<br />
Taxreduktionen zu gewähren, wenn der<br />
Bund 800 Millionen Bahrikapital übernimmt.<br />
Die Zinsenlast wird dadurch um rund 33 Millionen<br />
vermindert. Das Defizit betrug aber<br />
im Jahre 1932 bereits 45 Millionen.<br />
Die Wirtschaft kann nur gesunden, wenn<br />
sie weitmöglichst von den Lasten befreit<br />
wird, die sie jetzt erdrücken. Es ist aber<br />
sinnlos, der Wirtschaft neue Steuern aufhalsen<br />
zu wollen, um damit die Bahnen zu retten.<br />
Die neuen Lasten würden die Erleichterungen,<br />
die der Wirtschaft durch den Taxabbau<br />
zukommen, weit übertreffen, denn<br />
diese Erleichterungen würden nur bestimmten<br />
Gegenden und Interessentengruppen, so<br />
z. B. der Hotellerie, zu gute kommen. Die<br />
Exportindustrie, deren Schicksal uns ebenso<br />
naheliegen muss und die stets die Hauptzahl<br />
der fiskalischen Lasten zu tragen hat,<br />
hätte gar keinen Nutzen.<br />
Was nun noch die Bemerkung anbetrifft,<br />
wir hätten zahlenmässige' Angaben aus seinem<br />
Artikel falsch wiedergegeben und dadurch<br />
den Sinn seiner Anregung verzerrt, so<br />
ist uns Herr Dr. Zehnder dafür den Beweis<br />
noch schuldig. Sämtliche von uns zitierten<br />
Zahlen entstammen tel auel der als Separatabdruck<br />
aus dem « Bulletin techniaue de la<br />
Suisse romande» erschienenen Broschüre.<br />
Sollte diese Fehler enthalten, so sind wir<br />
weder dafür verantwortlich, noch kann uns<br />
« Irrtum » vorgeworfen werden. Die Red.<br />
Sportnachrichten<br />
Ende der Sternfahrt nach Monte Carlo<br />
73 Konkurrenten am Ziel eingetroffen. — Die Athen-Fahrer alle ausgefallen. — Odysseen<br />
in Kälte und Schnee. — Glänzende Erfolge der in Tallinn Gestarteten. — Vasselle auf<br />
Hotchkiss wieder Sieger. — Der Schweizer Braillard auf Bugatti Siebenter Im Gesamtklassement.<br />
Eine wärmende Frühlingssonne strahlte am<br />
vergangenen Mittwoch über dem herrlich gelegenen<br />
Monte Carlo, als die Sternfahrer<br />
zwischen 10 und 16 Uhr am Ziel ihrer langen,<br />
unendlich beschwerlichen Reise eintrafen.<br />
Von 111 Gestarteten war es 73 gelungen,<br />
zur rechten Zeit das ersehnte Ziel zu<br />
erreichen, die andern blieben alle wegen<br />
Motordefekten oder schneeverwehten, unbefahrbaren<br />
Strassen in den verschiedensten<br />
Gebieten Europas hängen. Das zahlenmässige<br />
Ergebnis der Sternfahrt <strong>1933</strong> ist ausserordentlich<br />
günstig. Im Jahre 1932 liefen von 118<br />
Gestarteten 66 beim Ziel in Monte Carlo ein,<br />
demnach rund 56 Prozent. Dieses Jahr waren<br />
von 111 Fahrern 72 erfolgreich, somit rund<br />
65 Prozent. Man würde aber dennoch fehl<br />
gehen, wenn man von diesem relativ guten<br />
Ergebnis aus auf den Grad der Schwierigkeiten<br />
schliessen wollte, mit denen die Konkurrenten<br />
in den beiden Jahren zu kämpfen<br />
hatten. In Wirklichkeit war die Witterung<br />
und Nebenbahnen nicht vergleichen. Das<br />
Volk hat im Jahre 1896 die Übernahme einer<br />
Anzahl Bahnen in den Bundesbetrieb beschlossen<br />
und damit die Verpflichtung übernommen,<br />
Kapital und Zins dieser Bahnen zu<br />
garantieren. Das trifft bei den Nebenbahnen<br />
nicht zu. Hier besteht der wesentliche Unterschied.<br />
Von den Nebenbahnen ist ein erheblicher<br />
Teil aus Spekulationsgründen gebaut<br />
worden, andere zur Befriedigung der regionalen<br />
Sonderwünsche. Manche dieser Bahder<br />
diesjährigen Sternfahrt bedeutend ungünstiger<br />
als die im letzten Jahre. Das erfreuliche<br />
Schlussresultat ist einerseits ein<br />
Beweis dafür, dass sowohl Fahrer wie Wagen<br />
trotz härtesten Schwierigkeiten sich immer<br />
besser behaupten, und anderseits wurden die<br />
Konkurrenten einiger Routen weniger stark<br />
von Schwierigkeiten heimgesucht, so dass<br />
diese in Gewaltshaufen in Monte Carlo eintrafen.<br />
Dass die Fahrt in diesem Jahre teilweise<br />
geradezu fürchterlich schwer war, dafür<br />
zeugt der Ausfall aller Athen- und<br />
Bukarest-Fahrer! Nicht weniger als insgesamt<br />
21 Fahrer dieser beiden Routen mussten<br />
ihre Waffen vor den ungeheuren Schwierigkeiten<br />
strecken, die sie auf ihren Routen<br />
antrafen. Auch die Tallinn-Fahrer wissen ein<br />
Lied von riesigen Anstrengungen zu singen,<br />
mit denen sie sich durch alle möglichen<br />
Hindernisse durchzuringen hatten.<br />
Wieder ist es der Franzose Vasselle auf<br />
Hotchkiss, der den Gesamtsieg an sich ge-<br />
Mr. Isaacs erhob sich schwer aus seinem<br />
Fauteuil. «Es ist abgemacht,» sagte er.<br />
«Vortrefflich,» sagte Philipp Collin. «Lassen<br />
Sie uns in mein Zimmer gehen und die<br />
Sache schriftlich machen.»<br />
Mit Mr. Isaacs schriftlicher Anerkennung<br />
versehen, sass Philipp eine halbe Stunde später<br />
bei einem Whiskygrog in seiner Bibliothek,<br />
als es klopfte. Auf sein «Herein!» erschien<br />
in der Türe der dicke ältere Mann<br />
vom Vortage. Seine Züge drückten die tiefste<br />
Niedergeschlagenheit aus.<br />
«Guten Tag, Graham,» sagte Philipp. «Sie<br />
haben sich gestern fein gehalten, Sie und<br />
überhaupt ihr alle. Setzen Sie sich und nehmen<br />
Sie einen Whisky.»<br />
«Nein, danke, Professor, ich weiss nicht —<br />
ich habe Ihnen etwas verdammt Unangenehmes<br />
mitzuteilen...»<br />
«Ja, was denn, Graham?»<br />
«Ja, wir sind eben mit der Behandlung des<br />
Films fertig geworden, kamen nicht früher<br />
dazu. Und er ist total unbrauchbar. Das<br />
Licht muss zu schwach gewesen sein. Ich...»<br />
«Na, Graham, setzen Sie sich nur nieder<br />
und nehmen Sie einen Whisky. Also, der<br />
Film ist ruiniert? Macht nichts! Die Vorstellung<br />
ist abgesagt.»<br />
IV.<br />
Die verschwundene Goldsendung.<br />
«Aber Sie sind Ihrer Sache auch sicher,<br />
Lavertisse?»<br />
«So sicher, wie dass ich Sie sehe, Professor.»<br />
«Sie sind sicher, dass Sie sich nicht verhört<br />
haben?»<br />
«Absolut sicher.»<br />
«Dass die Sendung am 20. abgeht?»<br />
«Ja.»<br />
«Dass sie mit der .Empress of Oceania'<br />
abgeht?»<br />
«Jawohl.»<br />
«Auf dem Wege nach Alexandria?»<br />
«Auf dem Wege nach Alexandria.»<br />
«Und dass die Personen, die Sie darüber<br />
reden hörten, wirklieh die sind, für die Sie<br />
sie halten?»<br />
«Ebenso sicher, wie, dass sie nicht glaubten,<br />
dass ich ein Wort von dem verstanden<br />
habe, was sie sagten. Ich hatte drei französische<br />
<strong>Zeitung</strong>en in der Hand. Sie fragten<br />
mich, ob sie das Fenster aufziehen dürften,<br />
und ich stellte mich, als wenn ich nichts verstünde.<br />
Dann begannen sie von verschiedenen<br />
Dingen zu sprechen — und nach einigen<br />
Minuten hatte ich den einen von ihnen<br />
aus dem ,Daily Mirror' erkannt. Die illustrierten<br />
<strong>Zeitung</strong>en sind doch eine wahre Wohltat.»<br />
«Den einen von ihnen? Welchen?»<br />
«Mr. Hoxton. Seine Photographie stand bei<br />
der letzten Lordmayor-Ernennung darin. Sie<br />
wird wohl schon öfter darin gestanden sein<br />
— ein Mann in seiner Stellung, Professor! —<br />
aber ich erinnere mich gerade von damals<br />
daran. Es war sein Freund, der von der<br />
Sache zu sprechen anfing. Komischerweise<br />
dauerte es nicht lange, so hatte ich auch ihn<br />
erkannt.»<br />
«Sir Arthur Wades?»<br />
«Sir Arthur Wades, Professor, bombensicher,<br />
Wades vom Ministerium des Aeussern.<br />
Er war es, der anfing. Er sah auf meine <strong>Zeitung</strong><br />
— es war der ,Matin' — und da stand<br />
auf der Aussenseite ein Artikel übor die politischen<br />
Morde in den Kolonien, Indien und<br />
Aegypten — Sie wissen ja! Das brachte ihn<br />
wohl auf die Sache. Ich hatte vorher kaum<br />
darauf geachtet, was sie miteinander redeten,<br />
aber plötzlich höre ich ihn sagen: ,Und Sie<br />
haben keine Angst, dass einer dieser verdammten<br />
Nationalisten Wind von der Sache<br />
bekommt? Das wäre einmal gehörig viel<br />
Geld für ihre Kasse.' Wie ich ,viel Geld' hörte,<br />
spitzte ich natürlich die Ohren. Der andere,<br />
Mr. Hoxton, schüttelte den Kopf und sagte:<br />
.Nein, nein, Sir Arthur, es weiss niemand<br />
etwas davon ausser mir und dem Oberdirektor.<br />
Wir haben eben an sie gedacht, an die<br />
Nationalisten, und darum nehmen wir eines<br />
der gewöhnlichen Schiffe. Ich kann Ihnen<br />
sagen, Sir Arthur, das heisst, Sie werden es<br />
ja ohnehin wissen, es hat nicht viej gefehlt,<br />
so wäre ihnen der Coup gegen das letzte<br />
P. &. O. Boot gelungen. Ja, Sie wissen es?<br />
(Fortsetzung folgt.)
N» 8 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
rissen hat. Schon im letzten Jahre wurde er<br />
bekanntlich Erster, nun ist, ihm das Glück<br />
gleich ein zweites Mal hold gewesen. Ein<br />
^rossartiger Erfolg! Er startete, wie die<br />
meisten der in den ersten Rängen Figurierenden,<br />
in Tallinn in Estland. Durch den Ausfall<br />
der Athen-Fahrer wurde diese Strecke die am<br />
besten gewertete, deshalb entfallen nun auf<br />
die Tallinn-Konkurrenten die meisten Siege.<br />
Tadellos hat sich auch der Schweizer Braillard<br />
zusammen mit Brunner auf Bugatti gehalten.<br />
Während er im Gesamtklassement<br />
an guter siebenter Stelle rangiert, wurde er<br />
Fünfter in seiner Kategorie. Auch der im<br />
letzten Jahr an die Spitze der kleinen Kategorie<br />
gekommene de Lavalelle auf Peugeot<br />
bewährte sich wiederum. Aufs neue findet<br />
man ihn in seiner Kategorie an vorderer<br />
Stelle.<br />
Unmittelbar nach der Ankunft in Monte<br />
Carlo, die vor einer grossen Zuschauermenge<br />
vor sich ging, absolvierten die Fahrer noch<br />
die obligatorischen Brems- und Beschleunigungsprüfungen,<br />
die indessen für das Gesamtresultat<br />
nur sekundären Wert hatten.<br />
Der Verlauf der Fahrt.<br />
Die Monte Carlo-Sternfahrt <strong>1933</strong> wird in<br />
der Geschichte dieser grössten sportlichtouristischen<br />
Manifestation einen besonderen<br />
Platz einnehmen. Noch kaum eine gleiche<br />
jrühere Veranstaltung brachte derartige<br />
VJeberraschungen und Schwierigkeiten, wie<br />
sie sich in diesem Jahre häuften. Wie noch<br />
selten setzte in diesem Jahre die Witterung"<br />
den vielen Konkurrenten zu. Schon in unserer,<br />
letzten Nummer haben wir darauf hingewiesen,<br />
dass die Sternfahrt nach Monte Carlo<br />
ausgerechnet in die kältesten und winterlichsten<br />
Tage dieses Jahres fiel. Die an sibirische<br />
Verhältnisse gemahnende Kälte behin-'<br />
derte die Fahrer ausserordentlich stark. Zu<br />
dem scharfen Frost kamen noch gewaltige<br />
Schneefälle, die die Strecken teilweise blök-'<br />
kierten, so dass trotz allen Anstrengungenviele<br />
Wagen in den meterhohen Verwehun- t<br />
#en hängen blieben. Jeder einzelne der Stern-'<br />
-^Ilrer nach Monte Carlo, mag er nun steckengeblieben<br />
sein oder nicht, kann von einer,<br />
wahren Odyssee durch die Hölle dieser eisigen<br />
Wintertage und -nachte berichten, und'<br />
man begreift, dass der berühmte Rennfahrer.<br />
Louis Chiron im letzten Jahre nach Beendigung<br />
der Sternfahrt erklärte, er nehme alle<br />
Risiken und Gefahren der Grossen Preiselieber<br />
auf sich, als die Mühen einer solchen<br />
Wintersternfahrt.<br />
Die weitaus grösste Ueberraschung der*<br />
diesjährigen Sternfahrt bildet die katastrophale<br />
Niederlage der in Athen gestarteten<br />
Konkurrenten. Bekanntlich stellt die Strecke<br />
Athen—Monte Carlo an die Sternfahrer die<br />
grössten Anforderungen. Bis zum Jahre 1931<br />
gelang es auch nie einer Mannschaft, erfolg-'<br />
reich bis zum Ziel durchzudringen. Die Sensation<br />
der letzten Sternfahrt war dann das<br />
siegreiche Abschneiden von fünf Equipen,<br />
die alle strafpunktfrei nach Monte Carlo ge-<br />
Dieser grosse Erfolg munterte in<br />
Jahre nicht weniger als 17 Konkurrenten<br />
auf, sich von Athen aus auf die Reise zu<br />
machen. Sie alle mussten eine grausame Enttäuschung<br />
erleben. Schon beim Kontrollort<br />
Wien traf keiner mehr zur gegebenen Zeit<br />
ein! Das besonders Merkwürdige an dem<br />
Kollektivausfall der Athen-Fahrer ist die, Tat-,<br />
sache, dass sich von den elf Gestarteten alle<br />
durch die schwere Etappe Athen—Saloniki<br />
durchkämpften. Fünf Fahrer gelangten bis<br />
nach Sofia, und schon vermutete man in diesen<br />
die voraussichtlichen Sieger der diesjährigen<br />
Sternfahrt. Ausgerechnet auf der<br />
Etappe Budapest—Wien, die man schon als<br />
harmlosere Aufgabe betrachtete, blieben noch<br />
die drei übrigbleibenden Athen-Fahrer unrettbar<br />
hängen. Sie konnten ihre Wagen aus<br />
dem meterhohen Schnee nicht mehr herausbringen<br />
und mussten ihre Autos auf die Bahn<br />
verladen.<br />
Wesentlich günstiger erging es in diesem<br />
Jahre den im hohen Norden gestarteten Konkurrenten.<br />
8 Fahrer brachen in Umea und<br />
5 in Stavanger auf. Nur ganz vereinzelte<br />
Ausfälle reduzierten die Zahl der vom Norden<br />
ausgehenden Wagen. Mit grossen Schwierigkeiten<br />
hatten dafür die in dem estländischen<br />
Tallinn Gestarteten zu kämpfen. 23 Teilnehmer<br />
machten sich von Tallinn aus zu der<br />
Reise nach Monte Carlo auf: unter ihnen befand<br />
sich auch der Schweizer Braillard auf<br />
Bugatti. Gewaltige Schneefälle hatten die<br />
Strassen schwer befahrbar gemacht und zudem<br />
herrschte eine fürchterliche Kälte. In<br />
der Gegend von Tallinn wurden, wie einzelne<br />
Fahrer berichteten. Durchschnittstemperaturen<br />
von —32 Grad C. gemessen ! Die<br />
Zahl der Konkurrenten schrumpfte bald stark<br />
zusammen, so dass bei dem Kontrollort Berlin<br />
nur 15 Wagen rechtzeitig passierten. Die<br />
Tallinnfahrer rühmten die gute Organisation<br />
des Strassendienstes in Lettland und Polen,<br />
wo Schneepflüge die Strassen freihielten. Die<br />
Polizei war auf der Strecke zur Richtungsweisung<br />
aufgeboten. Eine besonders bissige<br />
Kälte soll bei der Ankunft am Kontrollort<br />
Reval geherrscht haben. In einem Wagen<br />
waren die Insassen so durchfroren, dass sie<br />
sich nicht mehr bewegen konnten und aus<br />
dem Fahrzeug gehoben werden mussten. Auf<br />
der Etappe Warschau-Königsberg schied<br />
übrigens der grosse englische Favorit fiealey<br />
auf Invicta wegen Kühlerdefektes aus.<br />
Man hörte in Berlin von allerlei abenteuerlichen<br />
Zwischenfällen, die die Talfinnfahrer<br />
zu bestehen gehabt hatten. Nach einer Berliner<br />
Meldung, die wir im Moment auf ihre<br />
absolute Richtigkeit hin noch nicht prüfen<br />
können, hat auch der Schweizer Braillard<br />
Glück im Unglück gehabt. Sein Wagen kam<br />
bei Tilsit bei einer Brücke ins Schleudern<br />
und überschlug sich. Glücklicherweise blieben<br />
die Insassen unverletzt, aber am Wagen<br />
war ein linker Kotflügel demoliert, und das<br />
Bremsgestänge war gerissen. Die Fahrer reparierten<br />
den Schaden mit Drähten, so gut<br />
es eben ging, und konnten ihre Fahrt fortsetzen.<br />
100 km vor Berlin hatten sie wieder<br />
eine ernsthafte Panne. Schnee war in den<br />
Akkumulator geraten und hatte Kurzschluss<br />
und einen Kabelbrand verursacht, der mit<br />
dem Feuerlöscher gelöscht werden musste.<br />
Die Schweizer kamen dennoch rechtzeitig in<br />
Berlin an und mussten ihre Reise nicht unterbrechen.<br />
Ganz ausserordentlich grosses Pech hatten<br />
auch die Konkurrenten,, die Bukarest zum<br />
Startort gewählt hatten. Auf den rumänischen<br />
Landstrassen lagen derartige Schneemassen,<br />
dass kein einziger Fahrer der zehn<br />
Gemeldeten auch nur bis zum ersten Kontrollort<br />
vordringen konnte. Alle Wagen<br />
mussten buchstäblich aus dem Schnee gegraben'und<br />
mit der Bahn nach Lemberg<br />
transportiert werden. Verhältnismässig günstig<br />
erging es den in Valenca, John O'Groats,<br />
Palermo, Amsterdam und Berlin Gestarteten.<br />
Da diese Strecken indessen auch kürzer sind,<br />
hatten die Fahrer von Anfang an auch keine<br />
grossen Aussichten, sehr viel ausrichten zu<br />
können. . • •<br />
Beim Kontrollort Paris, der als einer der<br />
wichtigsten Punkte des ganzen Rallyes gilt,<br />
trafen -zur richtigen -Zert 32 -Konkurrenten<br />
ein. Trotz der Kälte wohnte eine grosse Zuschauermenge<br />
der Ankunft der weitgereisten<br />
Fahrer' in' der französischen Hauptstadt bei.<br />
Schon nach kurzer Zeit brachen die Wagen<br />
zur letzten Etappe nach dem Süden auf, die<br />
sie aus "der Kälte und dem Frost in den jungen<br />
Frühling der Riviera bringen sollte.<br />
Im Nachfolgenden veröffentlichen wir die<br />
Resultate der Monte-Carlo-Sternfahrt.<br />
1. M. ' Vassefle (Hotchkiss), Startort Tallinn,<br />
• 979,05 Punkte.<br />
2. R. Guyot (Renault), Startort Tallinn, 978,80 P.<br />
3. Mme. Rouault-M. Quinin (Salmson), Startort<br />
Tallinn, 974,29 Punkte.<br />
4. M. Schell-Mme. L. Schell (Talbot), Startort<br />
Tallinn. 973,89 Punkte.<br />
5. Lord de Clifford (Gardner-Diesel-Bentley),<br />
Startort Tallinn, 973,60 Punkte.<br />
6. R. Bravard (Amilcar), Startort Tallinn, 972,86<br />
Punkte.<br />
7. Louis Bralllard (Bugatti), Startort Tallinn,<br />
971,63 Punkte.*<br />
8. Prinz L. Narischklne (Fiat), Startort Tallinn,<br />
971,30 Punkte.<br />
9.H. Battu (CitroSn), Startort Tallinn, 970,94 P.<br />
10. de Lavalette (Peugeot), Startort Tallinn, 970,32<br />
Punkte.<br />
11. H. Schreiber (Tatra), Sfartort Tallinn, 969.20 P.<br />
12. F. Pousse (Amilcar), Startort Tallinn, 965,62 P.<br />
13. Wime. M. Mareuse (Peugeot), Startort Tallinn,<br />
962,90 Punkte.<br />
14. M. Lacroze-W. Belgrave (M.G.), Startort Tallinn,<br />
943,75 Punkte.<br />
15. N. Black (Hudson-Essex), Startort Umea,<br />
907,71 Punkte.<br />
Resultate der ersten Kategorie<br />
(über 1500 ccm):<br />
1. M. Vasselle (Hotchkiss).<br />
2. R. Guyot (Renault).<br />
3. M. Schell-Mme Schell (Talbot).<br />
4. Lord Clifford (Gardner-Uiesel-Bentley).<br />
5. Louis Braillard ((Bugatti).<br />
6. H. Battu (Citroen).<br />
7. N. Black (Hudson-Essox).<br />
Resultate der zweiten Kategorie<br />
(bis 1500 ccm):<br />
1. Mme. RouaultrM. Quinin (Salmson).<br />
2. R. Bravard (Amilcar).<br />
3. Prinz L. Narischkine (Fiat).<br />
4. de Lavalette (Peugeot).<br />
5. H. Schreiber (Tatra).<br />
6. F. Pousse (Amilcar).<br />
7 Mme. M. Mareuse (Peugeot).<br />
8. M. Lacroze-W. Belgrave (M.G.).<br />
Zum Berner<br />
Rundstrecken-Rennen.<br />
In schweizerischen Sportkreisen empfand<br />
man seit langem die Lücke in unserem automobilistischen<br />
Rennprogramm, die durch den<br />
Mangel an einem Rundslreckenrennen klaffte.<br />
So sehr die Bergrennen bei uns heimatberechtigt<br />
sind und zu grosser Popularität gelangten,<br />
so konnten sie doch trotz der Eigenart,<br />
die jeder Strecke innewohnt. über die<br />
Einseitigkeit in der Art der Konkurrenzen<br />
nicht hinweghelfen. Das Rundstreckenrennen<br />
von Genf, das als schweizerischer Grosser<br />
Preis 1931 zum Austrag kam, begegnete deshalb<br />
dem grössten Interesse und auch die<br />
Zahl und Qualität der angemeldeten Fahrer<br />
berechtigte zu den besten Hoffnungen, dass<br />
diese Kategorie von Rennen nun auch bei<br />
uns festen Fuss fassen würde.<br />
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Leider erwies sich die Strecke in Genf<br />
nicht über alle Kritik erhaben und der bedauernswerte<br />
Unfall, der sich während des<br />
Austrages ereignete, trug dann noch das<br />
seine dazu bei, den gewählten Circuit in der<br />
Oeffentlichkeit zu diskreditieren. Der sportliche<br />
Erfolg in Genf und die Anteilnahme des<br />
Publikums an der Konkurrenz zeigten aber,<br />
dass viele neue Freunde für den Automobilsport<br />
durch den Austrag derartiger Rennen<br />
gewonnen werden konnten, ganz abgesehen<br />
von der Propaganda für den Ort der Veranstaltung<br />
und den organisierenden Club. So<br />
kamen die Stimmen, welche für die Wiederholung<br />
eines Grossen Preises der Schweiz<br />
eintraten nicht mehr zum verstummen und<br />
wir haben nie aufgehört, diese Rennen immer<br />
wieder zu empfehlen. Einen weiteren<br />
Anlass hiezu boten auch die Motorradrennen,<br />
die mit bestem Erfolg auf internationaler Basis<br />
in Bern auf der rasch bekannt gewordenen<br />
Rundstrecke im Bremgartenwald bereits<br />
wiederholt durchgeführt wurden.<br />
Nachdem sich die Sektion Bern des A. C. S.<br />
entschlossen hatte, das bisherige traditionelle<br />
Gurnigel-Rennen vorläufig fallen zu lassen,<br />
schien es gegeben, dass sie sich mit der<br />
Frage eines Automobilrennens auf dem vorzüglichen<br />
Strassenrund, das den Motorradfahrern<br />
diente, näher befasste. Nachdem der<br />
A. C. S. als Landesclub seine Mithilfe zugesagt<br />
hatte und auch bei den städtischen<br />
und kantonalen Behörden ein erfreuliches<br />
Verständnis und Interesse für das Projekt<br />
bekundet wurde, entschloss sich die Sektion,<br />
die Veranstaltung in den nationalen und internationalen<br />
Sportkalender eintragen zu lassen<br />
und wurde hiefür das Datum des 27. August<br />
bewilligt.<br />
Der Sportpräsident der Sektion, Herr-Huber,<br />
nahm nun dieser Tage die Gelegenheit wahr,<br />
um einen engeren Kreis von Journalisten<br />
über den jetzigen Stand der Angelegenheit<br />
zu informieren. Man erfuhr, dass die Sachverständigen<br />
einmütig zur Ueberzeugung<br />
kamen, die vorerwähnte Rundstrecke eigne<br />
sich ausserordentlich gut für ein solches<br />
Rennen, allerdings unter der Voraussetzung,<br />
dass die Strasse durchwegs eine Mindestbreite<br />
von 8 m aufweise und einige Kurven<br />
neu angelegt resp. überhöht würden. Es<br />
wurde aus den Herren Dr. Mende, Zentralpräsident,<br />
Oberst Marbach, Sektionspräsident,<br />
Oberst Hamberger und Sportpräsident Huber<br />
ein Komitee gebildet, dem als Behördevertreter<br />
Finanzdirektor Raaflaub beitrat.<br />
Durch dieses Fünferkollegium wurden die<br />
nötigen Vorarbeiten in die Wege geleitet,<br />
und liegt bereits ein entsprechendes Gesuch<br />
bei den Behörden, das dort mit Wohlwollen<br />
entgegengenommen wurde. Der Ausbau der<br />
Strecke dürfte um so eher möglich sein, als<br />
ein Drittel derselben schon allen Anforderungen<br />
entspricht, ein weiteres Teilstück ohnedies<br />
auf dem städtischen Programm für den<br />
Ausbau steht und die Arbeiten in einem letzten<br />
Abschnitt keine ausserordentlichen Aufwendungen<br />
nötig machen würden.<br />
Die Finanzierung des Ausbaues wird sorgfältig<br />
geprüft und ist das Komitee auch mit<br />
der Aufstellung eines Gesamtbudgets beschäftigt.<br />
Dabei wird auf weite Sicht hin disponiert.<br />
Man hofft nämlich, das Rennen alljährlich<br />
durchführen zu können, es stets als<br />
internationale Veranstaltung auszuschreiben<br />
und hält es gar nicht für ausgeschlossen,<br />
dass dieser Grosse Preis der Schweiz später<br />
auch einmal als obligatorischer Lauf für die<br />
internationale Meisterschaft in Frage kommt.<br />
Doch das ist Zukunftsmusik. Vorläufig ist der<br />
Rahmen für das erste Rennen geschaffen<br />
worden. Es wird ein bis anderthalb Tage in<br />
Anspruch nehmen und soll mit Vorläufen und<br />
einem Schlusslauf ausgetragen werden. Die<br />
Zahl der Fahrer wird beschränkt, und es<br />
werden zur Teilnahme nur Konkurrenten internationaler<br />
Klasse begrüsst werden.<br />
Für die Organisatoren sind bei dem ganzen<br />
Unternehmen nicht nur rein sportliche<br />
Ueberlegungen massgebend, sondern man ist<br />
sich auch der wirtschaftlichen und verkehrspoli<br />
tischen Bedeutung- eines solchen Grand<br />
Prix für die Stadt und den Kanton Bern bewusst.<br />
Gerade der Bericht des Glarner Regierungsrates<br />
an die Landsgemeinde über den<br />
propagandistischen und wirtschaftlichen Einfluss<br />
des Klausenrennens auf den Kanton<br />
Glarus haben mit aller Deutlichkeit die Auswirkungen<br />
von Sportanlässen in solchem Ausmass<br />
dargetan. Es ist erfreulich, dass sich die<br />
Berner Behörden dieser Tatsache nicht verschliessen<br />
und ihre Bereitwilligkeit bekundet<br />
haben, ihrerseits am Zustandekommen des<br />
Projektes mitzuhelfen, soweit dies in ihrer<br />
Kompetenz und Möglichkeit liegt. Die Orientierung<br />
hinterüess auf alle Fälle den Eindruck,<br />
dass die stanze Angelegenheit auf gutem<br />
Wesre und in tatkräftigen Händen liegt.<br />
Hoffentlich lassen sich die finanziellen und<br />
baulichen Probleme baldigst bereinigen, denn<br />
wenn das Rennen schon dieses Jahr eines<br />
wirklichen Grossen Preises würdig sein soll,<br />
so heisst es, ohne weitere Zeit verstreichen<br />
zu lassen, frisch ans Werk zu gehen. Der<br />
schweizerische Automobilsport würde seinerseits<br />
grössten Nutzen und wertvollen Impuls<br />
aus diesem Rennen ziehen. B.
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Vom internationalen<br />
Erdölhandei.<br />
Anlässlich der letzten Pariser Oelkonferenz<br />
wurden da und dort Vermutungen<br />
laut, wonach die Konferenzteilnehmer<br />
eine wesentliche Erhöhung der Benzinweltmarktpreise<br />
beschlossen hätten. Die<br />
damaligen Preissteigerungsschätzungen<br />
bewegten sich um 25 %, wobei gleichzeitig<br />
verlautete, dass mit ihrer Wirksamkeit<br />
schon in naher Zukunft gerechnet werden<br />
müsse. Was jedoch die statistische Lage<br />
des Erdölmarktes anbetrifft, so resultieren<br />
daraus betr. Preissteigerung gar keine<br />
Befürchtungen.<br />
Seit Jahren geht der entscheidende Einfluss<br />
auf die internationale Preisgestaltung<br />
von der Verfassung der amerikanischen<br />
Oelmärkte aus. Trotz weitgehender<br />
Beschränkung der Bohr- und Produktionstätigkeit<br />
während der letzten Jahre liefern<br />
die Vereinigten Staaten immer noch<br />
mehr als 60 % der Weltölerzeugung und<br />
beinahe 80 % der Weltbenzinerzeugung.<br />
Letzten Endes hängt es somit von der<br />
stat. Lage der amerikanischen Erdölmärkte<br />
ab, also vom Stand der Produk-<br />
^tion und der Raffinerieverarbeitung, der<br />
"*^7orratshöhe und dem Inlandskonsum, zu<br />
welchen Preisen die Erdölprodukte auf<br />
dem Weltmarkt abgesetzt werden können.<br />
Nicht weniger als 16000 Unternehmungen<br />
sind in der amerikanischen Petroleumindustrie<br />
tätig. Von diesen gehören<br />
nur 8 bis 10 Firmen, obwohl zwar die<br />
grössten, dem Pariser Pakt an. Damit ergibt<br />
sich, dass mehrere Millionen Fass<br />
amerikanischer Erdölerzeugnisse ausserhalb<br />
der Pariser Abmachungen stehen,<br />
und wenn ihre kartellmässige Zusammenfassung<br />
nicht schon aus technischen Gründen<br />
eine Unmöglichkeit wäre, müsste ein<br />
Versuch nach dieser Richtung hin sicher-<br />
^-—•»h an der Antitrustgesetzgebung schei-<br />
»-£rn, wie dies unlängst deutlich die Vorgänge<br />
innerhalb der Radiokorporation<br />
bewiesen haben. In Berücksichtigung dieser<br />
Umstände kann man somit nicht von<br />
einem Weltkartell der Erdölproduzenten<br />
reden. Folgerichtig wird man daher auch<br />
Ton den lediglich auf die Regelung der<br />
europäischen Absatzmärkte gerichteten<br />
Abmachungen keine tiefgreifenden Rückwirkungen<br />
auf die amerikanischen Märkte<br />
und somit keine wesentliche Steigerung<br />
der Weltmarktpreise für Erdölprodukte<br />
zu erwarten haben.<br />
Wie wir schon des öftern dargelegt haben,<br />
erscheint es im günstigsten Falle<br />
möglich, dass durch das Aufhören der rumänischen<br />
Schleuderkonkurrenz zunächst<br />
der auf den kontinentalen Märkten lastende<br />
Ueberdruck reduziert wird. Sofern es<br />
gelingt, auch die Russen in das Erdölabkommen<br />
einzubeziehen, so dürfte das<br />
Ueberangebot noch weiter abnehmen, so<br />
dass die alsdann erzielte Erleichterung<br />
vermutlich auch auf die Golfexportmärkte<br />
ausstrahlen dürfte. Die Entlastung am<br />
Golf kann wiederum auf die inneramerikanischen<br />
Märkte stimulierend einwirken,<br />
und aus der Wechselbeziehung zwischen<br />
den amerikanischen Binnen- und Exportmärkten<br />
könnte so allmählich eine freundlichere<br />
Grundstimmung und mit ihr eine<br />
langsame Preiserholung auf dem Weltmarkt<br />
in Erscheinung treten. Wei viel<br />
Zeit bis zu diesem Moment verstreichen<br />
und in welchen Grenzen sich die Preiserhöhung<br />
gegebenenfalls bewegen wird,<br />
hängt von zu vielen Unsicherheitsfaktoren<br />
ab, als hierüber heute schon auch nur im<br />
entferntesten eine klare Antwort gegeben<br />
werden könnte. Sicher ist, dass in allernächster<br />
Zukunft eine nennenswerte Verteuerung<br />
der Benzinpreise, von eventuell<br />
zollpolitischen Manövern abgesehen, nicht<br />
zu erwarten ist.<br />
Die Erhöhung der internationalen Benzinpreise,<br />
welche im Anschluss an die verschiedenen<br />
Erdölkonferenzen als Korrelat<br />
für die zu tiefen Preise zu beobachten<br />
war, sowie die Einfuhrsteuer in Höhe von<br />
8 d pro Gallone auf eingeführte Mineralöle<br />
nach Grossbritannien, haben dazu geführt,<br />
dass sich die Vorbedingungen für<br />
eine Ausdehnung der bisher relativ schwachen<br />
englischen Benzolproduktion wesentlich<br />
verbessert haben. In Anbetracht eines<br />
jährlichen Benzoleinfuhrbedarfes von<br />
rund 2 Milliarden Gallonen ist es verständlich,<br />
wenn in England alle Anstrengungen<br />
zur Deckung dieses Einfuhrpostens<br />
durch die ungeheuren eigenen<br />
Kohlenreserven gemacht werden. So ist<br />
die Cunard-Schiffahrtsgesellsehaft dazu<br />
übergegangen, sich auf die Oelfeuerung<br />
bei Verbrennung heimischer Bunkerkohle<br />
umzustellen. Der englische Chemietrust,<br />
die Imperial Chemical Industries, haben<br />
in Deavenport eine neue Benzolfabrik errichtet,<br />
von der man sich eine rentablere<br />
Auswertung der Kohlenverflüssigung verspricht.<br />
Die gesamte Produktion wird von<br />
der dortigen städtischen Verkehrsgesellschaft<br />
für den Betrieb ihrer Autobusse abgenommen.<br />
Die Wandlungen innerhalb<br />
der englischen Kokswirtschaft sind schon<br />
soweit fortgeschritten, dass der Präsident<br />
dieser Organisation sagen kann, dass le*<br />
diglich die Benzolproduktion in den beiden<br />
letzten Jahren , die Kokereiindustrie<br />
am Leben erhalten konnte. Auf Grund<br />
neuer Verfahren sind weitere Benzolwer^ke<br />
in Rotherham und in Peckton errichtet<br />
worden.<br />
Die zur Standard Oil-Gruppe gehörenden<br />
amerikanischen Petroleumgesellschaften<br />
verteilen für das letzte Quartal des<br />
abgelaufenen Jahres Dividenden im Gesamtbetrage<br />
von 44,1 Mill. Dollar, was<br />
gegenüber der Parallelperiode' des Vorjahres<br />
einem Minus von 4,4 Mill. Dollar<br />
gleichkommt, und 38,9 Mill. Dollar oder<br />
47 % weniger als im vierten Quartal 1930,<br />
in welchem die Dividendenausschüttung<br />
der Standard Uil-Gruppe eine Rekordhöhe<br />
aufzuweisen hatte. Der für 1932 verteilte<br />
Dividendenbetrag ist der niedrigste im<br />
Verlaufe der letzten sieben Jahre.<br />
In Rouen wurde eine riesige Petroleumraffinerie<br />
des Shellkonzerns eröffnet. Die<br />
Anlage, mit einer Produktionskapazität<br />
von. jährlich 600 000 t, gehört zu den modernsten<br />
Raffineriewerken der Welt. Vor<br />
kurzem nahm die Shellgruppe in Bordeaux<br />
ein Raffineriewerk mit einer Jahresleistungsfähigkeit<br />
von 250 000 t in Betrieb.<br />
Die französischen Shellraffinerien<br />
verarbeiten ausschliesslich Petroleum aus<br />
den zur Royal Dutch-Gruppe gehörenden<br />
Erdölfeldern von Venezuela und Niederländisch<br />
Indien.<br />
Mit dem 1. Januar haben die rumänischen<br />
Oelgesellschaften die Beschlüsse der<br />
letzten Pariser Petroleumkonferenz in<br />
Kraft gesetzt und die Tagesproduktion<br />
von 2400 auf 1850 Waggons reduziert.<br />
Gleichzeitig trat für den Inlandsmarkt<br />
wie für das Exportgeschäft eine Erhöhung<br />
der Petroleumpreise ein.<br />
Deutschlands Benzoleinfuhr wurde im<br />
abgelaufenen Jahre wegen der Auswirkung<br />
des 1930 eingeführten und 1931 stark<br />
erhöhten Benzolzolles merklich gedrosselt.<br />
In den ersten 11 Monaten des vergangenen<br />
Jahres belief sich der Import auf nur<br />
noch 76 000 t im Werte von 18,4 Mill. RM,<br />
gegen 131000 t in der gleichen Vorjahresperiode<br />
und einer Höchsteinfuhr von<br />
163000 t im Betrage von 56,3 Mill. RM von<br />
Januar bis November 1930. Diese Einfuhrdrosselung<br />
wirkt sich, da Deutschland<br />
Benzol so gut wie gar nicht exportiert, in<br />
einer Entlastung der deutschen Zahlungsbilanz<br />
im Vergleich zu 1930 um jährlich<br />
mehr als 40 Mill. RM aus.*<br />
Der Ertrag der deutschen Benzolzölle,<br />
der sich in den ersten 11 Monaten 1930<br />
auf brutto 4,5 Mill. RM belief und 1931<br />
auf 10,5 Mill. RM zunahm, ist im letzten<br />
Jahre, hauptsächlich infolge der scharfen<br />
Einfuhrdrosselung, um annähernd die<br />
Hälfte auf 5,3 Mill. RM zurückgegangen.<br />
Die Gegensätze zwischen dem Benzolverband<br />
und dem Reichsverband der deutschen<br />
Automobilindustrie, die ihre Ursachen<br />
in den verschiedenen Auffassungen<br />
über die Treibstoffpolitik haben, führten<br />
zum Austritt des Benzolverbandes au«<br />
dem Reichsverband der Automobilindustrie.<br />
' Wy.<br />
Vom amerikanischen Automobilwesen.<br />
Nach einer vorläufigen Statistik bezifferte<br />
sich die Zahl der in den Vereinigten Staaten<br />
auf 1. Januar <strong>1933</strong> verkehrsberechtigten Motorfahrzeuge<br />
auf 24,3 Millionen, wovon 21,2<br />
Millionen Personenwagen. Gegenüber dem<br />
Stande am 1. Januar 1932, wo total 25,9 Millionen<br />
Fahrzeuge, wovon 22,5 Millionen Personenwagen,<br />
angemeldet waren, bedeutet<br />
dies einen kuckgang um 6,2 Prozent. Bemerkenswert<br />
ist, dass diese rückläufige Bewegung<br />
sich mit Ausnahme von Washington,<br />
das eine Zunahme von 5.6 Prozent aufwies,<br />
in sämtlichen übrigen Staaten geltend<br />
machte. Den stärksten Rückgang wies Montana<br />
mit 15,2 Prozent auf. B.<br />
Die Wirkung der Zollmauern auf den amerikanischen<br />
Automobilexoort. Während den<br />
ersten drei Quartalen des abgelaufenen Jahres<br />
belief sich der Exportabsatz der amerikanischen<br />
Automobilindustrie auf 61.8 Millionen<br />
Dollar. Im Vergleich zur entsprechenden<br />
Vorjaliresperiode entspricht dies einem<br />
Rückgang von 51 % und um 79 % gegenüber<br />
dem Durchschnitt der Jahre 1926/1930. Wy.<br />
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Fahrzeuge gegeneinander abzuwägen und so den Wagen zu bestimmen, der dem persönlichen<br />
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verdient die objektive Darstellung des Stoffes und die Tatsache, dass der Verfasser einen Gegensatz<br />
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BERN, 27. Januar <strong>1933</strong><br />
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f%Eak*evx<br />
Störende Nebengeräusche. Den Automobilisten<br />
mit technischem Gefühl stören und ärgern<br />
Klapper- und Qtiietschgeräusche an seinem<br />
Wagen mehr als gelegentliche Pannen.<br />
Mit Recht, deuten doch solche Geräusche<br />
fast immer auf Abnützung des Fahrzeuges<br />
hin, während bei Pannen der Mechanismus<br />
meist nur irgendwie in Unordnung geraten<br />
ist. Am Grad der Geräuschlosigkeit, mit dem<br />
ein Wagen läuft, kann man deshalb nicht nur<br />
die Mentalität seines Lenkers, sondern auch<br />
den Grad der Abnützung erkennen.<br />
Störende Nebengeräusche sind um so<br />
schwieriger wieder zum Verschwinden zu<br />
bringen, in je grösserer Zahl sie vorhanden<br />
sind. Nicht die Beseitigung an sich bereitet<br />
die Schwierigkeiten, sondern das Auffinden<br />
der Geräuschursache. Manche Geräusche<br />
haben die Eigenschaft, sich wie Bakterien<br />
auszubreiten. Gibt der Wagen beim Fahren<br />
nur einen einzigen Quietschton von sich, so<br />
ist dessen Ursprung meist noch ganz leicht<br />
festzustellen. Die Erkennungsschwierigkeiten<br />
können jedoch schon fast unüberwindlich<br />
werden, wenn einmal noch ein halbes Dutzend<br />
anderer Quietsch- und Klappergeräusche<br />
hinzugekommen sind. Und überlässt<br />
man den Wagen auch noch in diesem Zustand<br />
sich selbst, so ächzt er bald darauf in<br />
allen Fugen und wird überhaupt nie mehr<br />
ganz zum geräuschlosen Laufen zu bringen<br />
sein.<br />
Auf der Suche nach den Geräuschursachen<br />
bedeutet es meist einen Vorteil, wenn man<br />
einen Helfer beizieht. Geräusche, die während<br />
der Fahrt auftreten, sind oft überhaupt<br />
nur so zu lokalisieren. In jedem Fall ist der<br />
Wagen zuerst auf lose Teile zu untersuchen.<br />
In Betracht kommen dafür in erster Linie alle<br />
Muttern und Schrauben, alle Gestänge, die<br />
Auspuffleitung und die Kotflügel. Ist hier<br />
nichts anormales zu entdecken, so können<br />
vielleicht lose mitgeführte Bestandteile, wie<br />
das Werkzeug, die Störung verursachen. Auf<br />
der Fahrt muss sich der Helfer im Wagen<br />
frei bewegen können, um den verschiedenen<br />
Geräuschquellen möglichst nahezukommen.<br />
Die Probefahrt wird am besten über eine<br />
hotorisre Strecke vorgenommen. Fast immer<br />
Links: Dem Klappern der Fensterscheiben<br />
kann duTch Unterlagen (a) oder neue Gumniführungen<br />
(b) abgeholfen werden. —<br />
Vlitte: Das Klappern von Gestängen lässt<br />
sich durch ein Gummiband (a) oder eine<br />
Zugfeder (b) verhindern. — Rechts: Störende<br />
Nebengeräusche werden häufig bei durchgeriebenen Motorhauben-Bändern<br />
(a), losen Kühlerbefestigungsschrauben (b) und<br />
losen Scheinwerfarmuttern (c) beobachtet.<br />
lässt sich dann wenigstens ermitteln, ob die<br />
Geräusche ihren Ursprung in der Karosserie,<br />
über oder unter dem Wagenboden, vor oder<br />
hinter dem Führersitz, innerhalb oder ausserhalb<br />
der Motorhaube haben.<br />
Klappern die Bremsgestänge, was sehr oft<br />
vorkommt, so suche man ihnen durch ein<br />
geeignet angebrachtes Gummiband oder besser<br />
noch eine Zugfeder in den Gelenken eine<br />
gewisse Vorspannung zu verleihen. Dasselbe<br />
gilt für das Zündungs- oder Gasgestänge<br />
unter der Motorhaube. In erster Linie trachte<br />
man aber danach, jedes Spiel in Gelenkverbindungen<br />
durch Nachstellungen zu beseitigen.<br />
Beim abwechslungsweisen Kurvenfahren<br />
nach rechts und links tritt oft ein<br />
charakteristisches Knacken auf, das seine<br />
Ursache im seitlichen Spiel der Federgehänge<br />
hat Hier, wie in manchen anderen Fällen,<br />
genügt meist das Nachziehen der Bolzenmuttern<br />
oder das Unterlegen von Distanzscheiben,<br />
um die Störung zum Verschwinden<br />
zu bringen.<br />
Knarrende oder knirschende Geräusche, die<br />
bei gleicher Fahrgeschwindigkeit im gleichen<br />
Rhythmus, bei höheren Geschwindigkeiten<br />
aber in kürzeren Intervallen auftreten, können<br />
damit zusammenhängen, dass die abnehmbaren<br />
Räder oder Felgen zu wenig angezogen<br />
sind.. .....„,.. - 4 r- ••> -;.. «<br />
ri.i.i.w<br />
Hängen die Geräusche offensichtlich mit<br />
der Karosserie zusammen, so untersuche man<br />
zuerst die Lagerung der Türen, indem man<br />
diese in offenem Zustand zu heben sucht.<br />
Zeigt sich in den Scharnieren Spiel, so müssen<br />
die Bolzen ersetzt und die Scharnierlöcher<br />
eventuell mit der Reibahle egalisiert<br />
werden. Oft ist am Klappern der Türen auch<br />
die Abnützung der Gummipuffer schuld. Die<br />
Gummipuffer sind dann zu erneuern oder, wo<br />
das möglich ist, zu versetzen. Ein Quietschen<br />
der Türen hängt meist mit der Trockenheit<br />
der Keile oder «Schwalbenschwänze» zusammen,<br />
welche die Türe über dem Schlöss<br />
führen sollen. Durch Betupfen dieser<br />
Schwalbenschwänze mit Konsistenzfett oder<br />
Vaselin wird es zum Verschwinden gebracht.<br />
Klappern die Fensterscheiben, so versehe<br />
man ihre Führungen mit einer Unterlage aus<br />
Filz oder erneuere die Gummi-Führungsleisten.<br />
Lose Bodenbretter sind zu befestigen,<br />
wozu eingerostete Schrauben oder Muttern<br />
manchmal erneuert werden müssen.<br />
Ein wahres Geräusch-«Nest» bildet oft bei<br />
Wagen mit Ganzmetall-Karosserie das Instrumentenbrett.<br />
Vor allem sind auch hier<br />
alle Verschraubungen fest nachzuziehen.<br />
Nötigenfalls sind Teile, die sich trotzdem<br />
|ÄOcb-i~gegeneinander verschieben können,<br />
Der techn. Wettbewerb.<br />
Am nächsten Dienstag läuft die Eingabefrist<br />
für unsern technischen Wettbewerb ab.<br />
Die Lösungen müssen spätestens am 31. Januar<br />
der Post übergeben werden, um gültig<br />
zu sein.<br />
durch Zwischenlagen aus Isolierband oder<br />
Gummi voneinander getrennt zu halten.<br />
Zu den häufigeren Ursachen starker Nebengeräusche<br />
gehören schliesslich noch Lockerungen<br />
in der Reserverad-Befestigung oder<br />
im Batterie-Einbau. Auch hier soll es aber<br />
möglich sein, durch verhältnismässig einfache<br />
Instandstellungen selbst beim Ueberfahren<br />
starker Unebenheiten Schläge und<br />
Erschütterungen auszuschliessen. - y. -<br />
Technisch<br />
Genaue Zeit auf der Landstrasse. « Th«<br />
Garage and Motor Agent > empfiehlt den Inhabern<br />
von an Landstrassen gelegenen Garagen<br />
und Reparaturwerkstätten gut sichtbare<br />
Uhren zu errichten. Eine gutgehende<br />
Uhr wirke besser als jedes Aushängeschild<br />
oder jede sonstige Reklame, denn sie werde<br />
von fast allen Fahrzeuglenkern beachtet. Die<br />
Idee hat zweifellos viel für sich. -s.<br />
Neuartige amerikanische Automobilreifen.<br />
Die United States Rubber Co hat ein Patent<br />
angekauft, das ermöglichen soll, Rohgummi<br />
mittels Textilfasern zu Geweben zu<br />
verspinnen. Die bisherigen Versuche ergaben,<br />
dass die neuen Autoreifen gegenüber<br />
den alten wesentliche Vorteile aufweisen,<br />
die sich hauptsächlich in der Fahrweise bemerkbar<br />
machen. K.<br />
Gummi oder Staub als Motorbetriebsstoff?<br />
In British Malaya soll es gelungen sein, aus<br />
Rohgummi einen flüssigen Brennstoff herzustellen,<br />
der sich zum Betrieb von Automobilmotoren<br />
eignet. Durch einen englischen<br />
Chemiker wird diese Entdeckung gegenwärtig<br />
nachgeprüft.<br />
In Argentinien will ein Ingenieur Paroja<br />
einen Motor erfunden haben, der sich mit<br />
Mehlstaub oder Metallstaub betreiben lässt.<br />
Die explosive Brennbarkeit fein verteilten<br />
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Materials ist seit langem bekannt. Alle bisherigen<br />
Versuche, beispielsweise Kohlenstaub<br />
zum Motorbetrieb zu verwenden,<br />
scheiterten aber daran, dass sich aus den<br />
Verbrennungsriiokständen unzulässige * Verschmutzungen<br />
der Maschine ergaben. Wie<br />
Paroia diesen Uebelstand vermeiden will<br />
wird nicht angegeben. m.<br />
Verbesserung der Kurvenstabilität weichgefederter<br />
Wagen. Manche Wagen mit weicher<br />
Federung neigen sich beim raschen<br />
Durchfahren von Kurven so stark nach aussen,<br />
dass bei den Insassen ein Gefühl der<br />
Unsicherheit entsteht. Beim Fahrer kann<br />
dieses Unsicherheitsgefühl falsche Reaktionen<br />
auslösen, welche die Fahrsicherheit dann<br />
effektiv gefährden. Durch den nachträglichen<br />
Einbau mechanischer Vorrichtungen ist dieser<br />
Tendenz zum «Hängen» des Wagens<br />
beim Kurvenfahren nur schwer zu begegnen,<br />
da die dabei zu beherrschenden Kräfte sehr<br />
gross sind. Mehr Aussicht auf Erfolg bietet<br />
jedenfalls eine hydraulisch arbeitende Stabi-<br />
Iisationsvorrichtung, wie sie jetzt mit dem<br />
Apparat «Hydrostabil» auf dem Markt erschienen<br />
ist. Dieser Apparat besteht im<br />
wesentlichen aus zwei hydraulischen Stossdämpfern,<br />
deren Druckkammern durch<br />
Schläuche miteinander kreuzweise verbunden<br />
sind. Bei Bewegungen des Wagenoberbaues<br />
parallel zur Achse, ergeben die Stossdämpfer<br />
nur einen geringen Widerstand. Sowie sich<br />
jedoch der Oberbau zu neigen sucht und dabei<br />
die Stossdämpfer entgegengesetzte Bewegungen<br />
zu vollführen trachten, nimmt der<br />
Flüssigkeitsdruck in den Stossdämpferkammern<br />
stark zu und wirkt so der Zentrifugalkraft<br />
entgegen. Das « Hängen» des<br />
Wagenoberbaues wird dadurch auf ein Minimum<br />
reduziert Eine stärkere Abnützung des<br />
Apparates ist nicht zu erwarten, da die<br />
meist beanspruchten Teile beständig im Oelbad<br />
laufen.<br />
at.<br />
Tech<br />
*r><br />
j edh<br />
IV. Antwort 8510. Selbsttätiges Oeffnen des Garagetores.<br />
Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />
Frage 8547. Explosionsturbine. Aus welchen<br />
Gründen ist die Anwendung von Explosionsturbinen<br />
als Antrieb für Fahrzeuge bisher unterblieben?<br />
Sind es technische oder wirtschaftliche<br />
Schwierigkeiten und. worin lassen sich Erklärungen<br />
über derartige Schwierigkeiten finden?<br />
E. G. in B.<br />
Antwort: Damit die Verbrennung eines<br />
Gasgemisches mit genügender Geschwindigkeit vor<br />
sich geht, muss die Gemischladung unter erhöh-<br />
tem Druck mr Entzündung gebracht werden.<br />
Eine unter erhöhtem Druck stehende Ladung ist<br />
auch deshalb wünschbar, weil so die Maschine<br />
bei gleicher Leistungsabgabe kompakter wird.<br />
Auch bei einer Gasturbine müsete vorerst also<br />
die Gasladung komprimiert werden. Während<br />
dies beim Kolbenmotor aber gleichsam umsonst<br />
durch die auch zur Arbeitsleistung dienenden Organe<br />
geschieht, müsste der Verbrennungskammer<br />
der Explosionßturbine noch ein besonderer Kompressor<br />
vorgeschaltet werden. Genügend kompakt<br />
und wirtschaftlich wäre dabei für die in Frage<br />
kommenden Drücke nur ein Kolbenkompressor.<br />
Ganz abgesehen davon, , dass dieser Kompressor<br />
wieder einen mehr oder weniger komplizierten Antrieb<br />
erfordern würde, entstände dadurch von<br />
neuem das Problem der vollkommenen Ausbalancierung,<br />
das man mit •dem Ersatz der Kolbenmaschine<br />
durch die Turbine ja gerade umgehen<br />
will.<br />
Die zweit« grosse Schwierigkeit beim Bau einer<br />
Gasturbine bietet die Materialfrage. Es geht nicht<br />
an, einen Strom glühender Gase aus einer Expansionskammer<br />
einfach auf ein Schaufelrad der bei<br />
Dampfturbinen üblichen Bauart zu leiten, weil das<br />
Schaufelrad den hohen Temperaturen niemals gewachsen<br />
wäre. Man müsste also mindestens das<br />
Schaufelrad beständig kühlen, was aber technisch<br />
schwierig und zudem auch wieder unwirtschaftlich<br />
ist.<br />
Bei Verbrennungsmotoren mit rein rotierenden<br />
Bestandteilen, in der Form von Kapselgebläsen<br />
oder Flügelpumpen, scheiterte die endgültige Lösung<br />
bisher immer an der Abdichtungsfrage, at.<br />
Frage 8548. Einfahren eines Wagens. Ist es Tatsam<br />
einen neuen Wagen möglichst lange mit ausschliesslich<br />
niedrigem Tempo einzufahren oder tut<br />
man besser, die Geschwindigkeit über den gleichen<br />
Bereich von Kilometern nach und nach bis zum<br />
Maximum zu steigern? Ich rechne mit einer Einfahrstrecke<br />
von etwa 1500 km. G. B in Z.<br />
Antwort: Die letztgenannte Methode ist der Motorfahrzeugführer,<br />
ersten unzweifelhaft vorzuziehen. Beim richtigen<br />
Einfahren kommt es darauf an, dass die kleinen<br />
Bearbeitungsungenauigkeiten in den Lagern und<br />
Gleitstellen nach und nach ausgeebnet werden. Die<br />
feinen hervorstehenden Gräte müssen abgeschliffen<br />
werden, dürfen aber nicht abbrechen oder anfressen,<br />
weil sonst wieder grössere Vertiefungen entstehen,<br />
die Bildung einer glatten Oberfläche also<br />
verhindert ist.<br />
Betreibt man den Wagen über die ganze Einfahrstrecke<br />
ausschliesslich mit niedriger Geschwindigkeit,<br />
so werden durch die geringe Belastung in<br />
den Lagern und Gleitstellen nur die obersten Kanten<br />
der Gräte abgeschliffen. Die noch nicht ausgeebneten<br />
Flächen sind dann noch nicht imstande,<br />
Frast 8549. Wasserpumpe undicht Die Waaserpumpe<br />
an meinem Wagen verliert beständig<br />
tropfenweise Wasser. Ein Nachziehen der Stopfbüchse<br />
nüUt meist nur einige Tage lang, dann<br />
fängt das Tropfen von neuem an. Auch durch<br />
mehrmalige neue Stopfbüchsen-Packungen Hess sich<br />
dem Uebel nicht abhelfen. Nur nach dem ersten<br />
und zweiten Anziehen der Stopfbüchse hörte dabei<br />
das Tropfen jeweils einige Wochen lang auf. Besteht<br />
keine Möglichkeit, dem Uebelstand dauernd<br />
abzuhelfen? T. K. in 0.<br />
Antwort: Die eigentliche Ursache der beschriebenen<br />
Störungen ist wohl in einer rauh gewordenen<br />
Pumpenwelle zu suchen. Die rauhe Welle<br />
reibt dann jeweils die neue Stopfbüchsen-Packung<br />
nach kurzer Zeit wieder aus und ruft so immer<br />
neue Undichtigkeiten hervor.<br />
Eine Abhilfe ist nur dadurch möglich, dass die<br />
Welle ausgewechselt oder, wenn ihre Abnützung<br />
noch nicht zu weit fortgeschritten ist, abgeschliffen<br />
wird. Die neue oder aufgearbeitete Welle muss genau<br />
rund und vollständig glatt sein. Um neue Anfressungen<br />
zu vermeiden, muss das Packungsmaterial<br />
aus gut imprägniertem Asbest oder speziell dafür<br />
im Handel befindlichen Metallkompositionen bestehen<br />
und vor dem Einsetzen noch mit dickem Oel<br />
getränkt werden. Die Stopfbüchse darf auch nur<br />
gerade so stark angezogen werden, als es notwendig<br />
ist, um ein Tropfen zu vermeiden. Jedes unnötig<br />
starke Anziehen verursacht neue Anfressungen und<br />
Abnützungserscheinungen an der Welle. at.<br />
lu-ist.<br />
«•»<br />
Mitteilung 233. Hat das Automobilgesetz rückwirkende<br />
Geltung? In der < Nationalzeitung > vom<br />
8. Januar <strong>1933</strong> ist die gerichtliche Erledigung eines<br />
Automobilunfalles mit tödlichem Ausgang behandelt,<br />
der sich am 14. September 1932 an der<br />
Hochstrasse in Basel ereignet hat. Unter anderem<br />
ist darauf hingewiesen worden, dass der schuldige<br />
neben der Verurteilung wegen<br />
fahrlässiger Tötung, gestützt auf Art. 61 des<br />
neuen Automobilgesetzes, ausserdem wegen Nichtmitführens<br />
des Fahrausweises zu Fr. 5.— Busse<br />
verurteilt worden sei. Tatsächlich sieht Art. 61<br />
des neuen Automobilgesetzes vor, dass das Fahren<br />
ohne Ausweis mit Busse bis zu Fr. 5.—. bei wiederholtem<br />
Rückfall bis zu Fr. 20.— zu bestrafen<br />
ist.<br />
Es ist nun keinesfalls angängig, diesen Art. 61,<br />
der, wie das Automobilgesetz überhaupt, gemäss<br />
Beschluss des Bundesrates erst auf den 1. Januar<br />
<strong>1933</strong> in Kraft getreten ist. für Fälle, die sich vor<br />
diesem Zeitpunkt ereignet haben, in Anwendung zu<br />
bringen. Der betreffende Motorfahrzeugführer<br />
durfte nicht gestützt auf Art. 61 des neuen Automo-<br />
kantonale, noch eine eidgenössische Vorschrift für<br />
das Mitführen des Führerausweises bestanden hit,<br />
durfte gestützt auf den Grundsatz nulla poena<br />
sine lege (keine Strafe ohne Gesetz) eine Bestrafung<br />
nicht erfolgen.<br />
Dr. R. v. Stürler.<br />
Frage 234. Mängelrüge. Vor Monatsfrist kaufte<br />
ich von einem Autohändler einen gebrauchten Wagen.<br />
An Zahlung habe ich nebst meinem alten Wagen<br />
Fr. 1500.— geleistet. Bis Ende 1932 besitze ich<br />
Garantie für Reparaturkosten, entstanden durch Reparaturen,<br />
deren direkte Ursache vor dem Kaufe<br />
bestanden hat. — Nach kurzem Gebrauch zeigen sich<br />
nun verschiedene Mängel. Die Bezahlung der Kosten<br />
für Behebung dieser Mängel bestreitet der Verkäufer<br />
zum Teil. Mittlerweile habe ich auch erfahren, dass<br />
es sich bei meinem Wagen nicht um ein Modell<br />
1930, sondern um ein Modell 1929 handelt. Ich bin<br />
also auch in dieser Hinsicht betrogen. Besteht für<br />
mich die Möglichkeit einer gerichtlichen Klage, und<br />
habe ich das Recht, den Kauf rückgängig zu<br />
machen? A. B. in C.<br />
Antwort: Der Verkäufer haftet dem Käufer<br />
sowohl für die zugesicherten Eigenschaften als auch<br />
dafür, dass die Sache nicht körperliche oder rechtliche<br />
Mängel habe, die ihren Wert oder ihre Tauglichkeit<br />
zu dem vorausgesetzten Gebrauche aufheben<br />
oder erheblich mindern. Der Verkäufer haftet auch<br />
dann, wenn er diese Mängel nicht gekannt hat<br />
Wenn Ihnen der Verkäufer versprochen hat, bis<br />
Ende 1932 die notwendig werdenden Reparaturen<br />
kostenlos zu besorgen, so können Sie selbstverständlich<br />
gestützt auf den Kaufvertrag diesen zur Erfüllung<br />
dieser Pflichten zwingen. Sollte er sich weigern,<br />
seinen Verpflichtungen nachzukommen, so können<br />
Sie die Reparaturen anderweitig vornehmen lassen<br />
und den Verkäufer gerichtlich zwingen, Ihnen<br />
die diesbezüglichen Kosten zurückzuvergüten. WM<br />
im weitern den Verkauf eines Modells 1929 als Modell<br />
1930 anbelangt, so ist diesbezüglich vorher festzustellen,<br />
ob das Modell 1930 gegenüber dem. Modell<br />
1929 wesentliche Verbesserungen aufweist. Die<br />
Tatsache, dass der Wagen ein um ein Jahr älteres<br />
Modell darstellt, begründet noch nicht ohne weiteres<br />
einen Anspruch auf Schadenersatz. Es ist hiefür,<br />
wie bereits erwähnt, erforderlich, dass das neue Modell<br />
dem älteren gegenüber Vorteile aufweist. Eventuell<br />
käme auch der Umstand in Betracht, dass sich<br />
ein älteres Modell etwas weniger gut verkaufen<br />
lässt als ein um ein Jahr jüngeres. Es handelt sieh<br />
hier um eine technische Frage, bezüglich welcher<br />
Sie sich am besten an einen Sachverständigen wenden.<br />
Weiter spielt eine gewisse Rolle, ob Ihnen<br />
seitens des Käufers absichtlich falsche Angaben gemacht<br />
worden sind. Im wesentlichen kommt es darauf<br />
an, ob der von Ihnen bezahlte Preis dem Verkehrswert<br />
des älteren Modells entspricht. Wenn dies<br />
der Fall ist, wird in dieser Beziehung eine Schaden-<br />
bilgesetze's bestraft werden, wenn er am 14. Sep-ersatzforderung kaum Aussicht auf Erfolg haben.<br />
Wenn Sie aber einen Preis bezahlt haben, der in<br />
Bezug auf das ältere Modell übersetzt ist, so können<br />
Sie zweifellos Preisminderung geltend machen. *<br />
die volle Belastung ohne Schaden aufzunehmen,<br />
und es kommt nachträglich zu anormalen Abnützungserscheinungen.<br />
Wird dagegen die Bechem<br />
das Automobilgesetz noch gar nicht in Kraft<br />
tember 1932, d. h. in einem Zeitpunkte, an wellastung<br />
nach und nach gesteigert, aber momentan war, seine Fahrbewilligung — im Automobilgesetz<br />
immer nur soviel, als das Lager gut auszuhalten Führerausweis genannt — nicht mit sich geführt<br />
vermag, so vertragen schliesslich die Lager die hat.<br />
volle Belastung auch auf lange Dauer.<br />
Es fragt sich nun, ob allenfalls Bestrafung gestützt<br />
auf eine andere, kantonale oder kommunale<br />
Als rohen Anhaltspunkt dafür, was ein im Einlaufstadium<br />
befindliches Lager aushält, kann man Vorschrift erfolgen kann. Weder das Konkordat<br />
seine Erwärmung betrachten. Wo sich aber diese vom Jahre 1914, noch die Verordnung über den<br />
Erwärmung nicht feststellen lässt, wie bei man-Strassenverkehchen Lagern am Automobil, bleibt nichts übrig, als ber 1929 schreiben unseres Wissens das Mitsich-<br />
der Stadt Basel vom 17. Septem-<br />
sich genau an die von der Fabrik aufgestellten führen der Fahrbewilligung vor. Wenn also am 14.<br />
Vorschriften zu halten.<br />
atV ' 'September 1932 weder eine städtische, noch eine<br />
An die Fragesteller H. in B.. W. In K.. Z.<br />
in B. Anfragen an den technischen oder Juristischen<br />
Sprechsaal, in denen die genaue<br />
Adresse des Absenders fehlt, werden nicht<br />
berücksichtigt. Wir bitten deshalb um nach«<br />
trägliche Bekanntgabe des vollen Namens<br />
und der Adresse.<br />
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No 8 - <strong>1933</strong><br />
VowU«s>Uw<br />
Ueber die vermehrte Abgabe von Kontrolljchildern<br />
der aus dem Verkehr zurückgezogenen<br />
Automobile und Motorräder zirkulieren<br />
in einzelnen Kantonen die verschiedensten<br />
Gerüchte. So wird auch in Berner Verkehrskreisen<br />
jtemeldet, dass zu Beginn dieses<br />
Jahres wesentlich weniger Verkehrsbewilligungen<br />
gelöst worden seien als 1932.<br />
Um hierüber zahlenmässige Unterlagen zu<br />
erhalten, wandten wir uns an das Strassenverkehrsamt,<br />
das uns bestätigt, dass bis dato<br />
rund 5000 Verkehrsnummern deponiert worden<br />
sind. Gegenüber dem Vorjahre bedeutet<br />
dies eine Zunahme um etwa 1000 Schilder,<br />
wobei jedoch weitaus die grössere Zahl auf<br />
Motorräder fällt, während das Kontingent<br />
der Automobile weniger Veränderungen unterworfen<br />
war. Immerhin machen sich die<br />
Folgen der erhöhten finanziellen Belastung<br />
der Motorfahrzeughalter, wie auch die immer<br />
noch geltenden, der Praxis wenig Rechnung<br />
tragenden, Steuermodalitäten deutlich<br />
fühlbar, deren Folge eine verminderte Einnahme<br />
des Staates ist. Nachdem sich die<br />
kantonalen Verwaltungen bisher nur an einen<br />
ständig zunehmenden Ertrag der Motorfahrzeugsteuern<br />
gewöhnt hatten, wird diese<br />
Wendung der Dinge sie vielleicht doch veranlassen,<br />
die Massnahmen zu prüfen, welche<br />
eine Belebung des Motorfahrzeugverkehrs<br />
zur Folge haben dürften und damit<br />
auch dem Fiskus wieder die erwarteten Einnahmen<br />
sichern könnten. B.<br />
Die Konzession für die Autofähre Horgen-<br />
Meilen ist erteilt. Das eidgenössische Postund<br />
Eisenbahndepartement erteilte letzter<br />
Tage für den Betrieb einer Autofähre von<br />
zenburg - Riffenmatt, Balsthal - Waidenburg,<br />
Siebnen - Innerthal und Uznach - Wattwil, die<br />
1932 nicht im Bulletin verzeichnet waren,<br />
nicht in die Differenz-Berechnung einbezogen<br />
sind. Die grösste Mehrfrequenz weist Nesslau-Buchs<br />
auf (plus 304), es folgen Chur-<br />
Lenzerheide (plus 181) und Einsiedeln-Oberiberg<br />
(plus 129). Auf drei einzigen Strecken<br />
sind sehr bescheidene Minderfrequenzen zu<br />
notieren. Bei der Kurslinie Maloja-Castasegna<br />
fielen 4 Kurse wegen Störungen der<br />
Strasse aus und bei Mesocco - San Bernardino<br />
musste die Kursverbindung einen Tag<br />
überhaupt aussetzen und zwei weitere Tage<br />
trat die Pferdepost an ihre Stelle. lt.<br />
Der Autobusdienst der Stadt Schaffhausen<br />
im Jahre 1932. Die städtischen Autobusse<br />
von Schaffhausen beförderten im Jahre 1932<br />
431,209 (383,521) Personen und leisteten<br />
126,542 (106,726) Wagenkm. Die Einnahmen<br />
1932 betrugen 98,103 (89,729) Fr. Für 1932<br />
beliefen sich die Ausgaben auf 123,269<br />
(108,565) Fr., so dass für 1932 ein Ausgabenmehr<br />
von 25,166 (18,836) Fr. entstanden ist.<br />
Die Fahrleistungen pro Tag betrugen im<br />
Jahre 1932 durchschnittlich 346 (292) Wagenkm.,<br />
und die Autobusse beförderten in der<br />
fahrungen aus der Eisenbahnhaftpflicht vorliegen,<br />
so darf nicht vergessen werden, dass<br />
gleichen Zeitperiode täglich 1178 (1051) Personen<br />
und nahmen täglich 268 (246) Fr. ein. gesetz wesentlich schärfer und namentlich ganzen Anzahl grösseren Strassen (Durchr<br />
die Haftpflichtbestimmungen im Automobil-<br />
Nachstehend rekapitulieren wir noch kurz komplizierter sind. Wie sich hier die Ge-gangsstrassenrichtspraxis entwickeln wird, das wissen vor-<br />
für einzelne Brücken redu-<br />
die Dezemberergebnisse 1932 : Fahrleistungen<br />
16,189 (8893), beförderte Personen 54,546 läufig erst « die Götter ». Das gleiche ist der<br />
(32.750), Einnahmen 12.012 (7625). lt. Fall mit der Versicherung. Wie werden sich<br />
B£id9ic*»t<br />
Kommentar zum Bundesgesetz über den<br />
Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr, von<br />
Bundesrichter Dr. J. Strebel.* Die Flut der<br />
AUTOMOBIL-REVUE 9<br />
sdh<br />
dass er seinen Kommentar in verschiedene<br />
Lieferungen trennt und eine nach der anderen<br />
herausgibt, ein Verfahren, das bei grossen<br />
Kommentaren üblich ist, für diejenigen, die<br />
sie aber gebrauchen müssen, nicht sehr angenehm<br />
ist, vorausgesetzt, dass die Herausgabe<br />
der Fortsetzungen nicht zu lange auf<br />
sich warten lässt.<br />
Man kann überhaupt über Wert und Unwert<br />
von Kommentaren, die sozusagen gleichzeitig<br />
mit einem neuen Gesetz erscheinen, in<br />
guten Treuen verschiedener Auffassung sein.<br />
Das, was der Praktiker im Kommentar sucht,<br />
nämlich die gerichtliche Praxis, die Anwendung<br />
des Gesetzes durch den Richter, das<br />
wird man im allgemeinen in diesen «Frühgeburten<br />
» nicht finden, sie befriedigen mehr<br />
den Theoretiker und Rechtshistoriker. Im<br />
vorliegenden Falle ist es vielleicht deshalb<br />
etwas anderes, als bereits Erfahrungen über<br />
die Verkehrsregeln, über die Verwendung und<br />
Horgen nach Meilen eine bis Ende 1934 befristete<br />
Konzession. Die Betriebsaufnahme eingesetzt. Herr Bundesrichter Dr. Strebel<br />
Kommentare zum neuen Automobilgesetz hat<br />
der Zürichsee-Fähre soll bekanntlich am hat als Erster den Reigen eröffnet. Mehrere<br />
1. Juni <strong>1933</strong> erfolgen. Mitte Februar wird auf andere Kommentare sind noch fällig. Durch Der Kommentar von Bundesrichter Dr.<br />
dem Anlegeplatz in Obermeilen mit derdas späte Herauskommen der Vollziehungsverordnung<br />
sind verschiedene Kommentato-<br />
Einmal durch sein promptes, vorher nicht<br />
Strebel hat in zwei Beziehungen überrascht.<br />
Montage des Fähreschiffes begonnen. lt.<br />
ren, welche die Vollziehungsverordnung mitverarbeiten<br />
wollten, in der rechtzeitigen dadurch, dass ein Bundesrichter sich mit die-<br />
bekannt gewordenes Erscheinen, anderseits<br />
Äufokurse<br />
Fertigstellung ihres Werkes verhindert worden.<br />
Herr Bundesrichter Strebel ist einer gericht nicht immer gerade im Rufe gestanser<br />
Materie befasst, nachdem das' Bundes-<br />
Fünfte Betriebswoche der Winter-Alpen-<br />
Posten. Die Reisendenzabl der Wintersolchen<br />
Verzögerung damit zuvorgekommen, den hat, für den Motorfahrzeugverkehr besonders<br />
viel Verständnis und Interesse an den<br />
Alpenposten in der Woche vom 16. bis 22. * Kommentar zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr« unter Mitarbeit Tag gelegt zu haben.<br />
Januar <strong>1933</strong> betrug 8560 gegenüber 4652 in<br />
der entsprechenden Berichtswoche 1932. Die von Bundesgerichtssekretr Dr. H. Huber, verfasst Um so erfreulicher ist es, wenn vielleicht<br />
von Bundesrichter Dr. J. Strebel. Polygraphischer<br />
Minderfrequenz beläuft sich auf 779 Per-Verlasonen, wobei die Kurslinien Qurnigel, Schwar-<br />
iFr. 8.—.<br />
modernere Auffassungen über den A.-G., Zürich. 1. Lieferung. 160 Seiten. mit dem neuen Gesetz im Bundesgericht auch<br />
Motorfahr-<br />
Gesetzes sein. In diesem Artikel wird den<br />
Handhabung des Motorfahrzeuges im Ver-Kantonekehr überhaupt schon in reichlichem Masse<br />
das Recht eingeräumt, für be-<br />
vorhanden sind. Anders verhält es sich mit<br />
der Haftpflicht und der Versicherung. Wenn<br />
schon dem Grundsatz nach prinzipiell Er-<br />
die verschieden möglichen Gerichtsstände<br />
auswirken? In welchen Fällen werden die<br />
Versicherungsgesellschaften Regress nehmen<br />
können? Wie wird sich die Regelung gestalten,<br />
wenn mehrere Halter an einem Unfall<br />
beteiligt sind etc., etc.? Hier tasten wir vorläufig<br />
noch völlig im dunkeln, und kein Kommentar<br />
wird uns heute sagen können, wie es<br />
ist, sondern höchstens, wie es sein resp. kommen<br />
sollte.<br />
zeugverkehr und dessen Bedeutung, sowie<br />
speziell auch der Verpflichtungen der nicht<br />
motorisierten Strassenbenützer, vor allem der<br />
Radfahrer und Fussgänger, Einzug halten.<br />
Die bis heute erst erschienene erste Lieferung<br />
des Kommentars enthält eingangs eine<br />
Wiedergabe des Gesetzestextes, sowie des<br />
Textes der Vollziehungsverordnung, beide<br />
mit entsprechenden Artikelhinweisen. In einer<br />
Einleitung sind die Entstehungsgeschichte<br />
des Gesetzes und dessen verfassungsrechtliche<br />
Grundlagen kurz behandelt. Darüber<br />
hinaus sind kommentatorisch nur noch die<br />
Art. 1—5 bearbeitet, handelnd von der sachlichen<br />
Geltung, den Einschränkungen des<br />
Strassenverkehrs und der Strassensignalisation.<br />
Mit Art. 5 beginnt der Abschnitt « Ausweise<br />
».<br />
Von Interesse dürfte vor allem die Stellungnahme<br />
des Verfassers zu Art. 3, AI. 2 des<br />
stimmte Strassenstrecken, wo die Sicherheit<br />
des Verkehrs oder die Anlage der Strasse<br />
es notwendig macht, beschränkende Massnahmen<br />
zu treffen. Gestützt auf diese Gesetzesvorschrift<br />
hat der Regierungsrat des<br />
Kantons Bern am 31. Dezember 1932 einen<br />
Beschluss gefasst, durch welchen auf eineT<br />
zierte Gewichte vorgeschrieben werden, womit<br />
sämtliche in der Vollziehungsverordnung<br />
gesetzlich erlaubten Höchstgewichte illusorisch<br />
gemacht werden! In durchaus zutreffender<br />
Weise stellt der Verfasser fest, dass<br />
die kantonalen Beschränkungen des Art. 3,<br />
AI. 2 sich ausschliesslich nur auf die nicht<br />
bundesrechtlich dem Verkehr geöffneten<br />
Strassen (Durchgangsstrassen) beziehen. Es<br />
ist ausschliesslich Sache des Bunderates, zu<br />
prüfen und zu entscheiden, ob die unbeschränkte<br />
Oeffnung der Durchgangsstrassen<br />
wegen ihrer Anlage oder aus Gründen<br />
der Verkehrssicherheit nicht tunlich ist und<br />
gegebenenfalls die Oeffnung nur in beschränktem<br />
Umfange oder unter beschränkenden<br />
Bedingungen auszusprechen. Die<br />
Kantone können also auf solchen Strassen<br />
von sich aus keine beschränkenden Massnahmen<br />
treffen, und der Beschluss des Regierungsrates<br />
des Kantons Bern schiesst<br />
damit — im blinden Eifer, den Eisenbahnen<br />
zu helfen — weit über das zulässige Ziel<br />
hinaus.<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N 8<br />
Eines der grossen Projekte der Luftfahrt,<br />
das noch immer auf seine Verwirklichung<br />
wartet, jedoch vielleicht schon in absehbarer<br />
Zeit zur Tatsache wird, ist das in den letzten<br />
Jahren besonders von Bleriot immer wieder<br />
propagierte « Accelerodröme». Es handelt<br />
sich dabei um eine auf Gittermasten verlegte<br />
kreisförmige und deshalb endlose Bahn, mit<br />
welcher Flugzeuge zu Versuchszwecken oder<br />
zum Start auf beliebig hohe Geschwindigkeiten<br />
gebracht werden können. In der beistehenden<br />
Skizze ist ein Teilstück eines solchen<br />
«Accelerodromes» mit einem daran<br />
angehängten Flugzeugrumpf dargestellt, wobei<br />
angenommen wurde, dass der Flugzeugrumpf<br />
beispielsweise zur Messung seines<br />
Fortbewegungswiderstandes oder zur Prüfung<br />
der Wirksamkeit der Steuerflächen verwendet<br />
wird. Aehnliche Untersuchungen konnten<br />
bisher mit Flugzeugen oder Flugzeugteilen<br />
von wirklicher Grosse nur in riesigen<br />
Windtunneln angestellt werden. Der Bau<br />
solcher Windtunnel bringt aber natürlich<br />
ebenfalls grosse Ausgaben mit sich, und zudem<br />
ist beim Windtunnel die Geschwindigkeit<br />
der Luftströmung auch beim Aufwand<br />
gewaltiger Ventilatorleistungen ziemlich beschränkt.<br />
Auf dem «Accelerodröme» dagegen<br />
Hessen sich ganz beliebige Geschwindigkeiten<br />
zur Auswirkung bringen. Man hofft, dadurch<br />
vor allem auch einmal die Strömungsverhältnisse<br />
bei Relativgeschwindigkeiten, die über<br />
der Schallgeschwindigkeit von 1200 km pro<br />
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Sekunde liegen, gründlich erforschen zu können,<br />
was bisher nicht möglich war. Heute<br />
weiss man noch nicht viel mehr, als dass die<br />
Strömungsverhältnisse sich im Bereich der<br />
Geschossgeschwindigkeiten zum Teil voll^<br />
ständig ändern, und dass beispielsweise die<br />
leichteste Durchdringung der Luft bei jenen<br />
Geschwindigkeiten ganz andere Formen erfordert<br />
als sie heute zur optimalen Verminderung<br />
des Luftwiderstandes angewandt<br />
werden. Früher oder später wird jedoch die<br />
Luftfahrt bestimmt mit ballistischen Geschwindigkeiten<br />
zu rechnen haben.<br />
Das « Accelerodröme » bietet aber auf nicht<br />
ganz flachem Gelände eine ausgezeichnete<br />
Möglichkeit zum Starten sehr schneller Flugzeuge.<br />
Nach der Ansicht mancher Autoritäten<br />
wird man die Schnellflugzeuge der Zukunft<br />
ohne Laufräder bauen, um Luftwiderstand<br />
zu ersparen und um dem Flugzeug eine<br />
kurze Rutschlandung auf einer am Rumpf<br />
angebrachten Kufe zu ermöglichen. Ein solches<br />
Flugzeug muss dann aber beim Start<br />
irgendwie künstlich in die Luft geschleudert<br />
werden. Würde man es an ein « Acce"lerodrome»<br />
anhängen, so könnte es seine Geschwindigkeit<br />
nach und nach soweit steigern,<br />
bis die genügende Schwebefähigkeit vorhanden<br />
wäre. Und in diesem Augenblick würde<br />
es sich dann auf einen Hebeldruck seines<br />
Piloten von den Fesseln befreien und selbständig<br />
machen. m.<br />
(Fortsetzung von NT. 7.)<br />
In Stäben und Einheiten -werden nur Piloten<br />
der Kategorie III eingeteilt. Die Piloten der Kategorien<br />
I und II gehören, wie die z. D. stehenden<br />
Piloten, dem Pilotenkorps ohn« bestimmte Einteilung<br />
an.<br />
Ait. 16. — Der Chef dee Militärflugdienstes schliesst das Verbot, die entsprechenden Abzeichen<br />
.kann einem Piloten der Kategorie III des Aus-zzugs, der bei einer schweizerischen, vom eidgenös-<br />
tragen, in sich.<br />
sischen Luftamt genehmigten gewerbsmässigen<br />
Abschnitt III.<br />
Flugunternehmung als Verkehrsflieger in Jahreestellung<br />
steht, von diesen Flugleistungen im Rah-<br />
Art. 26. — Die Piloten, und Beobachterschüler<br />
Entschädigungen.<br />
men des ihm vorgeschriebenen Trainings eine gewisse<br />
Anzahl Flugstunden anrechnen.<br />
schule die Gradkompetenzen und eine tägliche<br />
erhalten während der Piloten- und Beobachter-<br />
Das gleiche gilt für aktive Piloten, die als Be-Soldzulage von 5 Franken.<br />
amte auf Flugzeugen der eidgenössischen Verwaltung<br />
in regelmässigem Training stehen.<br />
Art. 17. — Reservepiloten sind im Wiederholungskurs<br />
in der Regel nicht zum Pilotendienst<br />
zu verwenden. Sie erhalten auch keinen Flugunterricht.<br />
Ausnahmen können vom Chef des Militärflugdienstes<br />
bewilligt werden, wenn ein regelmässiges<br />
Training auf Zivilflugzeugen nachgewiesen<br />
wird und die betreffenden Piloten den Versicherungsnachweis<br />
nach Art. 35 hienach leisten.<br />
Art. 18. — Die aktiven Beobachter haben die<br />
ihnen in Verbindung mit den Trainingsüburigen<br />
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Art. 19. — Reservebeobachter können in •Wiederholungskursen<br />
zum Flugdienst herangezogen<br />
werden, wenn der Versicherungsnacbweis nach<br />
Art. 35 hienach erbracht ist.<br />
Art 20. — Mit dem üebertritt in die Landwehr<br />
erfolgt die Versetzung zu den Reservepiloten<br />
oder Reservebeobachtern.<br />
Der Chef dee Militärflugdienstes kann die Versetzung<br />
schon früher verfügen, wenn besondere<br />
Verhältnisse vorliegen, namentlich:<br />
a) wenn kein Bedarf;<br />
b) bei Abnahme der Eignung in physischer oder<br />
psychischer Beziehung;<br />
c) bei ungenügenden Leistungen;<br />
d) bei Auslandsurlaub;<br />
e) bei veränderten familiären oder beruflichen<br />
Verhältnissen;<br />
f) bei Verletzung der Dienstvorschriften.<br />
Art. 21. — Lehrpersonal und Fliegerchefarzt,<br />
welche die Eignung zum Frontdienst der im vollen<br />
und reduzierten Training stehenden aktiven Piloten<br />
und Beobachter beständig überwachen, sind<br />
verpflichtet, beim Fehlen dieser Eignung unverzüglich<br />
dem Chef des Militärflugdienstes Bericht und<br />
Antrag einzureichen. Dieser wird die der Sachlage<br />
entsprechenden Massnahtnen treffen.<br />
Art. 22. — Im Falle einer Kriegsmobilmachung<br />
werden Reservepiloten und -beobachter nach Eignung<br />
und Bedarf wieder eintrainiert.<br />
Art. 23. — Der Chef des Militärflugdienstes iet<br />
berechtigt, für Trainingsflüge ausserhalb von Schulen<br />
und Kursen das Tragen der Zivilkleidung anzuordnen<br />
Piloten und Beobachter stehen auch während<br />
dieser Trainingsflüge in Zivil, die Dienstreisen<br />
inbegriffen, im Militärdienst.<br />
Art. 24. — Zuwiderhandlungen gegen die Flugdienstvorschriften<br />
werden disziplinarisch, in schweren<br />
Fällen militärgerichtlich geahndet.<br />
Mit der Bestrafung kann Versetzung zu den Reservepiloten<br />
oder -beobachtern oder Entzug des<br />
Brevets als Militärpilot oder -beobachter verfügt<br />
werden.<br />
Art. 25. — Der Ausschluss von der Erfüllung<br />
•deT Dienstpflicht (Art. 16 bis 18 M. 0.) und die<br />
Kommandoenthebung (Art. 19 M. 0.) haben ohne<br />
weiteres den Entzug des Piloten- oder Beobachterbrevets<br />
zur Folge.<br />
Der Entzug des Piloten- oder Beobachterbrevets<br />
Die gleiche Zulage wird den Offiziersschülern<br />
in der zweiten Hälfte der Offiziersschule ausbezahlt,<br />
von dem Tage an, an dem sie zum Flugunterricht<br />
am Doppelsteuer kommandiert werden.<br />
Art. 27. — Aktive Piloten und Beobachter- erhalten<br />
für ihre geleisteten Dienstflüge eine Entschädigung<br />
von 40 Franken pro Flugstunde. Die<br />
Flugstundenentschädigung wird den Piloten monatlich,<br />
den Beobachtern vierteljährlich ausgerichtet.<br />
Hat der Chef des Militärflugdienstes gemäss<br />
Art. 16 hievor Flugleistungen auf Flugzeugen der<br />
Luftverkehrsuntemehmungen oder der eidgenossi-<br />
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Flügen den öOO.OOOsten Kilometer ohne jeglichen<br />
Unfall zurückgelegt. Nyffenegger hat im Verlaufe<br />
seiner Fliegertätigkeit nictit weniger als 32 Flugzeugtypen<br />
gesteuert. Das eidgenössische Luftaint<br />
tat ihm ein prächtiges Geschenk überreicht.<br />
(Prephot Basel.)<br />
sehen Verwaltung angerechnet, so werden diese<br />
Flugleistungen im Rahmen der in Art. 28 hienach<br />
festgelegten Jahresentschädigung gleichfalls mit<br />
40 Franken pro Flugstunde, entschädigt. Die Auszahlung<br />
erfolgt halbjährlich auf Grund der o^v<br />
ziellen Startlisten der Flugplatzleitungen c<br />
Flugunternehmungen.<br />
Art. 28. — Die Flugstundenentschädigungen<br />
dürfen zusammengerechnet als Jahresentschädigung<br />
folgende Summen nicht übersteigen:<br />
für aktive Piloten im vollen Training Fr. 4000<br />
für aktive Piloten im reduzierten<br />
Training Fr. 2000<br />
für aktive Beobachter mit rollen<br />
Training Fr. 1600<br />
für aktive Beobachter im reduzierten<br />
Training Fr, 800<br />
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8 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Notizen<br />
Vorschläge zur Verkehrsregelung auf zfiriherischen<br />
Plätzen. Um eine bessere Verkehrsregelung<br />
auf wichtigeren Plätzen der<br />
Stadt Zürich prüfen zu können, schrieb die<br />
Sektion Zürich des A.C.S. unter ihren Mitgliedern<br />
einen Wettbewerb für Vorschläge<br />
zur Verkehrsregelung auf dem Bürkli-, Bellevue-,<br />
Heim-, Kreuz-, Römerhof-, Klus* und<br />
Escher-Wyss-Platz aus. Es soll sich nicht<br />
um ausführliche Projekte handeln, sondern<br />
mehr um generelle Vorschläge bzw. um leicht<br />
durchführbare, ökonomische Lösungen, die<br />
eventuell auch als Provisorien ohne Geleiseveränderungen<br />
ausgeführt werden können.<br />
Es sind im gesamten für Fr. 2450.— Preise<br />
ausgesetzt, und zwar für jeden der obgenannten<br />
sieben Plätze ein erster Preis von<br />
Fr. 200.—, ein zweiter Preis von Fr. 100.—<br />
und ein dritter Preis von Fr. 50.—. Jedem<br />
Teilnehmer an diesem Ideen-Wettbewerb ist<br />
es überlassen, für einen oder mehrere der<br />
obgenannten Plätze Vorschläge einzureichen.<br />
Die nötigen Unterlagspläne können beim<br />
Sekretariat der Sektion Zürich des A. C. S.,<br />
Waisenhausstrasse 2, Zürich, bezogen werden,<br />
wo auch ein Musterplan für die Darstellungsart<br />
erhältlich ist. Der Einreichungstermin<br />
für die Entwürfe ist auf den 31. März<br />
<strong>1933</strong> angesetzt. Die Plane sind mit einem<br />
Motto» zu bezeichnen. Die Beurteilung erfolgt<br />
durch sachkundige, neutrale Mitglieder<br />
der Verkehrskommission der Sektion* Zürich<br />
des A. C. S.<br />
(Mitg.)<br />
Automatische Verkehrsregelung in Zürich.<br />
Ein Apparat zur automatischen Verkehrsregelung,<br />
wie er probeweise schon in verschiedenen<br />
Schweizerstädten angewandt worden<br />
ist, hat gegenwärtig zu Versuchen in Zürich<br />
auf der Kreuzung der Florastrasse mit der<br />
Dufourstrasse Aufstellung gefunden. Sobald<br />
sich ein Fahrzeug der Kreuzung nähert und<br />
dabei eine quer über die Strasse verlegte<br />
Kontaktschiene überfährt, leuchtet in einem<br />
^uchtturmähnlichen, in der Kreuzung aufgestellten<br />
Apparat in der Richtung der Querstrasse<br />
rotes Licht auf. at.<br />
Tourismus<br />
Schweiz. — Sämtliche Alpenstrassen gesperrt.<br />
Infolge der Schneefälle der letzten<br />
Tage sind ausser der ganzjährig fahrbaren<br />
Malojaroute sämtliche schweizerischen Alpenstrassen<br />
unpassierbar. Mit Ketten können<br />
noch befahren werden die Hauptstrassen<br />
vom Jura. Appenzellerland und Toggenburg.<br />
Frankreich/Italien., — Sämtliche Alpenpässe<br />
gesperrt. Auch in Frankreich und Italien<br />
sind durch die eingetretenen Schneeverhältnisse<br />
sämtliche wichtigen Aloenübergänge<br />
gesperrt. Mit Schneeketten passierbar<br />
ist in Frankreich noch die « Route d'Hiver<br />
des Alpes»; in Italien sind alle Dolo-<br />
^_itenpässe unpassierbar. Ganzjährig fahr-<br />
/ 3är ist der Brenner. ET<br />
Kaufmann,<br />
Autobeförderung Romanshorn-Friedrichshaien.<br />
Wegen einem Defekt an der Trajektbrücke<br />
in Romanshorn wird die Personenund<br />
Autobeförderung mit der Autofähre<br />
: Schüssen» bis auf weiteres eingestellt.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen.<br />
Bulletin Nr. 4<br />
vom 27. Jan.—2. F«br. <strong>1933</strong>. Nachdruck verboten.<br />
Offiziell! Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
A«rgau: Bauarbeiten: Büelisacker - Boswil;<br />
RuppeTswil- Wildegg; Untersiggental innerorts;<br />
Obereiggental innerorts;, Kö'üiken - Muhen; Murtentbal<br />
- Glashütten.<br />
Baselland: Sperrung: Aesch - Pfeffingen.<br />
Bauarbeiten: Bubendorf - Ziefen, nach Bubendorf;<br />
Binningen - Bottmingen; Allschwil -<br />
Neubad.<br />
Bern, Kreis I: Bauarbeiten: Brienz - Wilerbrücke<br />
zwischen Kienholz und Balrahof; Interlaken<br />
- Brienz, zwischen Ringgenberg - Oberried;<br />
Frutigen-Adelboden, oberhalb Frutigen; Simmentalstrasse,<br />
zwischen Erlenbach und Latterbach;<br />
Wimmig - Spiez, in Spiezwiler.<br />
Kreis II: Sperrung: Hunzikenbrücke zwischen<br />
Rubigen-Belp gesperrt.<br />
Bauarbeiten: Umbau der Steinbachbröcke<br />
zwischen Sangernboden und Zollhaus, Gesamtlast<br />
3 t; Schwarzenburg-Lanzenhäusern, nach<br />
Schwarzenburg; Wattenwil innerorts,<br />
Kreis IV: Sperrung- Wangen a. A. Deitingenstrasse<br />
gesperrt. Umleitung markiert. Bauarbeiten:<br />
Strasse Utzenstorf-Kirchberg, zwischen<br />
Wydenhof-Neuhaus; Strasse Ramsei-Huttwil,<br />
zwischen Häusernmoos und Weier und im<br />
Dorf Dürrenroth, zwischen Schwarzenbach-Hutt-<br />
•wü; Strasse Eurgdorf-Thun, Längackerstutz ob<br />
Schaf hausen; Strasse Burgdorf-Langnau, zwischen<br />
Gemeindegrenze Lauperswil bis Hübeli vor<br />
Langnau; Dorf Lauperswil innerorts; Dorf Bleienbach<br />
innerorts.<br />
Kreis V: Sperrung: Strasse Cornol - Fregiecourt<br />
für Lastautos gesperrt.<br />
Freiburg: Bauarbeiten: Strasse Freiburg -<br />
Payerne, zwischen Grandsivaz - Prez - Corjolens;<br />
Strasse Freiburg - Tafers.<br />
Genf: Bauarbeiten ' Strasse Genf - St. Julien,<br />
au Heu dit « Bachet de Pesay ».<br />
Qlarus: Bauarbeiten: Bahnhofstrasse Näfels•<br />
Mollis; Mollis - Filzbach; Obstalden • Mühlehorn.<br />
Luzern: Bauarbeiten: Weggis - Vitznau; Hasle -<br />
Entlebuch; Wiggen - Trubschachen; Gettnau innerorts;<br />
AHishofen - Dagmersellen; Neudorf - Hildisrieden;<br />
Hochdorf - Baldegg; Ruswil - HeUbühl;<br />
nördlich Rothenburg.<br />
Neuenburg: Bauarbeiten: Bevaix - Boudry.<br />
Qbwalden: Bauarbeiten: Strasse Kerns - Rohren,<br />
zwischen Wisserlen - Kantonsgrenze.<br />
St. Gallen: Bauarbeiten: Plattis - Trübbach;<br />
Eschenbach - Wagen; Rickenbach - Bazenheid;<br />
Oberbüren - Niederbüren.<br />
Schwyz: Bauarbeiten: Küssnacht - Immensee;<br />
Schwyz - Sattel, bei Gründelisbach; Buttikon - Reichenburg.<br />
Solothurn: Sperrungen: Passwangstrasse;<br />
Strasse Oensingen - Aeussere Klus.<br />
Bauarbeiten: Baisthal - Mümliswil; Wolfwil<br />
innerorts; Lostorf - Obergösgen; Niedererlinsbach<br />
- Obererlinsbach; Niedergerlafingen - Kantonsgrenze<br />
gegen Koppigen; Bellach - Selzach.<br />
Tessin: Bauarbeiten: Gadenazzo innerorts.<br />
Thurgau: Bauarbeiten: Seestrasse zwischen<br />
Mammern und Glarisegg, bei Triboltingen, Kradolf-Bischofszell;<br />
Täschliberg-Neukirch; Wigoltingen<br />
innerorts; Schocherswil innerorts; Erlen-Ehstegen;<br />
Zihlschlacht-Amriswil.<br />
Url: Bauarbeiten: Gotthardstrasse, oberhalb<br />
Amsteg und^vor Wassen.<br />
Waadt: Bauarbeiten: Rolle - Gilly; Assens-<br />
Etagnieres; Assens - Bioley - Orjulaz; Ste. Croix -<br />
Bullet; Lausanne - Pully (A la Perraudettaz);<br />
Abord Est de Lutry; Veytaux - Villeneuve; Vallorbe<br />
- Bretonniere; Lavigny - St. Livres.<br />
Zug: Bauarbeiten: Strasse Zug - Arth, zwischen<br />
Zug und Schwyzer Grenze.<br />
Zürich: Sperrungen: Linksufrige Seestrasse,<br />
von Käpfnach bis Wädenswil, für Lastwagen gesperrt.<br />
Der interkantonale Lastwagenverkehr wird<br />
auf die rechtsufrige Zürichseestrasse und. den<br />
Seedamm Pfäffikon - Rapperswil verwiesen;<br />
Strasse Unterwetzikon - Floss wegen' Grabarbeiten<br />
gesperrt; Strassen Gossau - Grüt und Oberdorf -<br />
Tannenberg - Station wegen Grabarbeiten gesperrt;<br />
Bergstrasse auf der Strecke Zopfrank -<br />
Schmiede in Samstagern gesperrt, Einbahnverkehr;<br />
Strasse Rüti - Tann - Dürnten wegen<br />
Grabarbeiten gesperrt; Grundstrasse in Stäfa,<br />
zwischen Goethestrasse und Bergstrasse gesperrt.<br />
Bauarbeiten : Seestrasse, zwischen Färberei<br />
Weidmann in Thalwil und Tischenloo; Seestrasse<br />
von der Grenze Oberrieden bis Gasfabrik in Horgen;<br />
rechtsufrige Seestrasse bei der Grenze Zollikon<br />
- Küsnacht und bei der Grenze Feldmeilen -<br />
Herrliberg; Wetzikon: Usterstrasse Aabach-Talstrasse;<br />
Walderstrasse zwischen Rüti und Wnld<br />
im Grundtal; Pfäffikon - Hittnau: Hittnauerstrasse<br />
zwischen Freienstein und Längi; Bäretswil:<br />
Baumastrasse im Dorfe; Opfikon: Schaffhauserstrasse<br />
von der Grenze Seebach bis Glattbrücke.<br />
A. c. s.<br />
SEKTION AARGAU. Generalversammlung. Die<br />
von annähernd 80 Mitgliedern besuchte Generalversammlung<br />
vom 21. Januar in Wildegg genehmigte<br />
den Jahresbericht und den Kassabericht über<br />
das abgelaufene Club jähr und stellte für das Jahr<br />
<strong>1933</strong> das Budget auf, das wiederum auf der Basis<br />
eines Jahresbeitrages von Fr. 30.— beruht. Die<br />
Zahl der Mitglieder ist von 486, am 31. Dezember<br />
1931, auf 543 angewachsen. Insgesamt wurden im<br />
Berichtsjahr 76 Mitglieder aufgenommen, währenddem<br />
ein Abgang von 19 Mitgliedern zu verzeichnen<br />
war. Neben intensiver Werbetätigkeit setzte<br />
sich die Sektion auch in vermehrtem Masse für<br />
die Verwirklichung von Verkehrsinteressen ein und<br />
bemühte sich um eine gerechtere Regelung des Bezuges<br />
der Verkehrssteuer. — Der Vorstand wurde<br />
für eine dreijährige Amtsperiode wie folgt bestellt:<br />
Präsident: Herr G. Lenzin, Direktor in Aarau, fer,.<br />
ner die Herren P. Breitschmid, Fabrikant, Wohlen,<br />
Dr. ing. Gh. Cramer, Direktor, Zurzach,<br />
W Dardel, Kaufmann, Zofingen, Carl Fischer, Fabrikant,<br />
Menziken, W. Fischer-Heller, Kaufmann,<br />
Wildegg, Dr. ing. ehem. P. Haensler, Laufenburg,<br />
Dr. F Hagenbuch, Fürsprech, Aarau, P. Voegtlin,<br />
Brugg, Dr. G Weidenmann, Tierarzt,<br />
Schottland, Dr. K, Wiss, Kantonschemiker, Aarau,<br />
Dr. med. dent. H. Zwimpfer, Zahnarzt, Aarau. Für<br />
drei weitere Sitze hat sich der Vorstand ein Selbstergänzungsrecht<br />
einräumen lassen, da durch die<br />
Neuwahl nicht alle Landesgegenden vertreten sind.<br />
— Der nach 18jähriger erfolgreicher Tätigkeit als<br />
Präsident und 23jähriger Tätigkeit als Vorstandsmitglied<br />
zurücktretende Mitgründer der Sektion,<br />
Herr P. Müller-Brunner, Aarau, wurde in Anerkennung<br />
seiher grossen Verdienste zum Ehrenpräsidenten<br />
ernannt. Ferner wurde die Ehrenmitgliedschaft<br />
verliehen an den langjährigen Vizepräsidenten<br />
und Sportkotnmissär Herrn A. Stierli, Fabrikant<br />
in Dietikon, und an den früheren Sekretär,<br />
Herrn Dr. F. Laager, Fürsprech in Aarau. — Die<br />
nachfolgende gemütliche Vereinigung mit Bankett<br />
und Tanz im festlich geschmückten .Saale des Hotel<br />
c Aarhof * war eine sinnvolle Ehrung des abtretenden<br />
Präsidenten.<br />
(Korr.)<br />
SEKTION GRAUBUNDEN. Josef Cottinelli t.<br />
An einem hartnäckigen Herzleiden verstarb in der<br />
Nacht vom 19. auf den 20. Januar in Chur der<br />
frühere Präsident der Sektion Graubünden des A.<br />
G. S., Herr Josef Cottinelli, Weinhändler. Der Verblichene<br />
war ein geschätzter Sportmann, der sich<br />
um das Automobilwesen im Kanton Graubünden<br />
hohe Verdienste erworben bat. Herr Cottinelli gehörte<br />
seit 1923 der Sektion Graubünden an und<br />
wurde später als Präsident der Sektion ernannt.<br />
Bis zum Jahr 1932 behielt er dieses Amt, war aber<br />
infolge seines heimtückischen Leidens genötigt, sich<br />
mit aller Sorgfalt zu pflegen und deshalb dem Amte<br />
zu entsagen. Mehrere Kuren brachten ihm wohl<br />
etwelche Linderung, aber nicht die erwünschte Heilung.<br />
Der frohe Mann, dem die Nahestehenden so<br />
angenehme Stunden zu verdanken haben, musste in<br />
seinem besten Alter Abschied nehmen Auch wir<br />
möchten den Angehörigen und der Sektion herzliches<br />
Beileid aussprechen go.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
Gentralversammlung. Sonntag, den 2 9.<br />
Januar, findet nachmittags 2 Uhr im<br />
Hotel Säntis am Landsgemeindeplatz<br />
in Appenzell die ordentliche Generalversammlung<br />
statt. Wir verweisen<br />
auf die in Nummer 7 erschienene<br />
Traktandenliete.<br />
ORTSGRUPPE APPENZELL I.-Rh. In winterlicher,<br />
verlockender Pracht steht das Alpsteinländli<br />
bereit, die verehrten Stküonsmitglieder aufzunehmen<br />
und ihnen die diesjährige Generalversammlung<br />
zu einem Genüsse werden zu<br />
ln«jen. Eine Fahrt in- die innerrhodische Residenz<br />
hinauf bietet selbst schon des Erhebenden und<br />
•Schönen so viel. Die Ortsgruppe Appenzell I.-Rh.<br />
trägt noch, so weit es in ihrem Vermögen liegt, das<br />
Möglichste bei, der T. C. S.-Gemeinde mit Jodel,<br />
Chorgesang, bodenständiger Tanzmusik und in heimeliger<br />
Appenzellerart die Tagung zu einem kleinen<br />
Erlebnis zu gestalten. Der ganze Landsgemeindeplatz,<br />
direkt vor dem Gasthaus «Säntis »<br />
liegend, steht zur Parkierung der Autos frei.<br />
„Mit freundlichem Clubgrussl Die Kommission.<br />
Autosektion Aargau<br />
UNTERSEKTION WIGGERTAL. Unter Hinweis<br />
auf die am 15. Januar' an alle unsere Mitglieder<br />
versandten Einladungs-Zirkulare, möchten<br />
wir heute nochmals auf unsere erste Generalversammlung<br />
in Oftringen, Sonntag, den 29. Januar,<br />
nachmittags 3}4 Uhr,, im Löwen, aufmerksam machen.<br />
Wir ersuchen um recht zahlreiche Beteiligung.<br />
Es ist für jedes angemeldete Mitglied<br />
eine Ehrenpflicht, daran teilzunehmen. H.<br />
Autosektion Waldstätte<br />
Maskenball Hergiswil. Um den Autlern und<br />
ihren Kameraden wieder einmal eine Gelegenheit zu<br />
bieten, die Gedanken vom Alltag fernzuhalten, hat<br />
der Vorstand beschlossen, auch dieses Jahr wieder<br />
einen Maskenball durchzuführen, wozu wir alle Mitglieder<br />
und Angehörige auf den 7. Februar <strong>1933</strong>,<br />
abends 8 Uhr, einladen. Reservieren Sie sich diesen<br />
Abend schon jetzt und kommt und helft mit,<br />
allen, die noch Humor und Freude haben, einen lustigen<br />
Abend zu verbringen. Jeder schimpft über<br />
die Krise und Lohnabbau; aber trotzdem kann man<br />
sich nicht gehen lassen, um in einem einsamen<br />
Winkel zu versauern; nein, jetzt ist die Zeit da, wo<br />
sich ein jeder auch ein bisschen Freude gönnen soll,<br />
um dann der Arbeit wieder frisch ins Gesicht zu<br />
schauen. Der Ball der Sektion Waldstätte soll alle<br />
aufmuntern und lasst euch diesmal nicht von<br />
Schwarzsehern abhalten. Auf nach Hergiswil, wo<br />
unser Clubmitglied, Frau Sigrist (im weissen und<br />
schwarzen Rössel), sicher ihr Möglichstes tun wird,<br />
um der Veranstaltung auch dieses Jahr wieder den<br />
nötigen Reiz zu verleihen. Eine rassige Ballmusik<br />
wird allen noch den nötigen Rhythmus und Schwung<br />
in die Tanzbeine werfen. Der Vorstand erwartet,<br />
wie auch letztes Jahr, eine grosse Gefolgschaft seitens<br />
der Mitglieder und Angehörigen. Der Eintritt<br />
für Masken beträgt Fr. 2.—, Damen Fr. 3.—, Mitglieder<br />
und Angehörige Fr. 4.—, Nicht-T. C. S.-Mitglieder<br />
Fr. 5.—.<br />
PB.<br />
AUTOSEKTION BASEL. Generalversammlung.<br />
Am 24. Januar <strong>1933</strong> fand in der Safranzunft in Basel<br />
die Generalversammlung der Automobil-Sektion<br />
Basel des Touring-Club der Schweiz unter dem<br />
Vorsitz des Vizepräsidenten, Herrn Wirz, statt. Bei<br />
sehr starkem Besuch wurden nachstehende Traktanden<br />
erledigt: Der Jahresbericht des Vizepräsidenten<br />
wurde durch lebhafte Akklamation genehmigt und<br />
verdankt. Der Bericht des Kassiers, ebenso der<br />
Rechnungs-Revisoren-Bericht, wurden genehmigt<br />
und verdankt, und anschliessend dem Kassier und<br />
Vorstand Decharge erteilt. Das Traktandum Wahl<br />
des Präsidenten und der Kommission* rief lebhaftes<br />
Interesse hervor und die Diskussion wurde rege benützt.<br />
Von 162 abgegebenen gültigen Stimmen erhielt<br />
Herr Rob. Stamm 78, währenddem sein Gegenkandidat,<br />
Herr V. Zoller, 76 auf sich vereinigen<br />
konnte, bei 8 leer eingegangenen Stimmzetteln. Herr<br />
Rob. Stamm wurde hierdurch zum Präsidenten gewählt.<br />
Als Vizepräsident beliebte Alfred Bischoff.<br />
Für die aus dem Vorstand ausscheidenden Mitglieder<br />
wurden folgende Ersatzwahlen getroffen: C.<br />
Granacher, E. Stpftker, Dr. Jules Frey, A. Geopfert<br />
M. Weber, Dr. Wellauer, unter Bestätigung der bisherigen,<br />
verbleibenden Vorstandsmitglieder: W. Gruber,<br />
K. Reif, W. Wever. Das Traktandum Diverses<br />
wurde infolge der vorgeschrittenen Zeit auf eine in<br />
etwa 2 Monaten stattfindende ausserordentliche Generalversammlung,<br />
welche zwecks vorzunehmender<br />
Statutenrevision einberufen werden soll, verschoben,<br />
sowie auch der Vortrag des Rechtskonsulenten Dr.<br />
Wellauer über das neue Bundesgesetz über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkohr. Die Generalversammlung<br />
konnte gegen 11.30 Uhr geschlossen werden.<br />
AUTOSEKTION BERN. Jahresfeier. Es sei nochmals<br />
an. die vielversprechende Jahresfeier der Sektion<br />
Bern des T. C. S. erinnert, die am nächsten<br />
Samstag, den 28. Januar, abends halb 9 Uhr im<br />
Berner Kasino stattfindet. Ein interessantes Programm<br />
sichert frohe Stunden zu, und. auch die<br />
Tanzlustigen werden wie gewohnt, voll auf ihre<br />
Rechnung kommen. Der Eintritt (inbegriffen Tanzen,<br />
Billettsteuer und Garderobe) kostet Fr. 4.—.<br />
Bewachter Parkplatz auf dem Münsterplatz. x.<br />
\us den Verbänden<br />
CHAUFFEURVEREIN ZÜRICH.<br />
Die nächste Monatsversammlung<br />
findet nächsten Mittwoch,<br />
den 1. Februar <strong>1933</strong>, abends<br />
20.15 Uhr, im Vereinslokal Du<br />
Pont statt. Wir erwarten vollzähligen<br />
Besuch aller Aktivmitglieder.<br />
Neue Berufskollegen sind<br />
willkommen. Die noch vorhandenen<br />
Exemplare des Automobilkalenders und des<br />
neuen Bundesgesetzes sind zu reduzierten Preisen<br />
erhältlich, soweit Vorrat, und nur bis zur Monatsversammlung<br />
am 1. März <strong>1933</strong>. Gleichzeitig verweisen<br />
wir auf unsern neuen Stellenvermittler<br />
Georg Frey, Kreuzbühlstr. 46,<br />
Zürich 8. Diesbezügliche Gesuche sind Herrn Frey<br />
schriftlich einzureichen. Sämtliche arbeitslosen Mitglieder<br />
ersuchen wir» umgehend ihre Anmeldung<br />
ergehen zu lassen. Die neuen Vorstands-Verzeichnisse<br />
mit Jahresprogramm und Firmenregister werden<br />
den Mitgliedern nach Fertigstellung zugesandt,<br />
resp. an den Versammlungen oder Stammtischabenden<br />
ausgegeben.<br />
Der nächste Diskussions-Abend findet<br />
Dienstag, den 14. Februar <strong>1933</strong>, abends 20.30 Uhr<br />
statt (siehe «Automobil-Revue«). Es werden keine<br />
Karten verschickt, aber dennoch vollzähliger Besuch<br />
erwartet. Diejenigen Mitglieder, die sich in irgendeiner<br />
Notlage befinden, sei es wegen Arbeitslosigkeit<br />
oder aus andern Gründen, sind höflichst ersucht,<br />
dem Vorstande, resp. dem Präsidenten, umgehenden<br />
Bericht zukommen zu lassen. Der Vorstand setzt<br />
die Respektierung der vorstehenden Zeilen voraus.<br />
Allen verehrten Mitgliedern dankt der Vorstand<br />
nochmals bestens für den guten Besuch an der Generalversammlung<br />
<strong>1933</strong>. Mit kollegialem Chauffeurgruss!<br />
Der Vorstand.<br />
Aufstellung des Gesamf-Vorsfandes pro Jahr<br />
<strong>1933</strong>. Präsident: und Schriftführer: Aue. Nägeli,<br />
Gerechtigkeitsgasse 9, Zürich 1; Vizepräsident und<br />
Berichterstatter: Ernst Griesser, Badenerstrasse 368,<br />
Zürich 4; Protokollführer: Johannes Gärtner, Rigistrasse<br />
19, Zürich 6; I. Kassier: Hans Müller,<br />
Münchhaldenstr. 8, Zürich 8; II. Kassier: Hans<br />
Frank, Münchhaldenstr. 11, Zürich 8; I. Beisitzer:<br />
Otto Baumberger, Aemtlerstr. 98, Zürich 3; II. Beisitzer:<br />
Walt. Honegger, Pflanzschuls.tr. 85, Zürich 4.<br />
Kassen-Revisoren: Haupt-Kontrolle: Gottlieb Urech,<br />
Hotzesteig 2, Zürich 6; I. Rechnungsrevisor- Jakob<br />
Saxer,, Mühlebachstr.-147, Zürich 8; II. Rechnungsrevisor:<br />
Joseph Trottmann, Mühlebachstr. 6, Zürich<br />
8. Stellenvermittlung (nur für Mitglieder):<br />
Stellenvermittler: Georg Frey, Kreuzbühlstrasse 46,<br />
Zürich 8. Vergnügungs-Kommission: Obmann: Aug.<br />
Nägeli; Stellvertreter: Hans Kaufmann; Kommissionsmitglieder:<br />
Walthy Kauflin, Marcel Wyser,<br />
Erwin Läubli, Joseph Wiget; Ersatzmänner: Max<br />
Koch, Joseph Keller.<br />
Aulomobilw^fschaiH<br />
Neugründungen:<br />
Auto- und Maschinenhandlung A.-G., Bern.<br />
Unter dieser Firma hat eich eine Aktiengesellschaft<br />
mit einem Kapital von Fr. 10.000.— gegründet.<br />
Zweck der Unternehmung ist An- und Verkauf von<br />
Autos und anderen Maschinen. Einziges Mitglied<br />
des V.R. mit Einzelunterschrift ist A. Althaus,<br />
Kaufmann in Bern. Geschäftsdomizil: Zeughausgasse.<br />
Garage des Charmillts S. A., Genf. Unter dieser<br />
Firma wurde eine Aktiengesellschaft mit einem<br />
Kapital von Fr. 6000.— .gegründet. Zweck der Unternehmung<br />
ist der Handel in Automobilen und<br />
Zubehör, zudem Betrieb einer Garage. H. Blon*<br />
del macht einen Apport ia Form von Material<br />
und der Einrichtung der von ihm betriebenen<br />
Garage, wofür ihm Fr. 4000.— GesellschaftS-<br />
Aktien übergeben werden. Einziger V. R. ist H.<br />
Blondel, Garagist in Genf. Domizil: Rue Daubin.<br />
Opel Verkaufs A.-G., Bern. Die Aktiengesellschaft<br />
Titan A.-G. hat in ihrer a. o. Generalversammlung<br />
den Firmanamen wie vorerwähnt geändert.<br />
Konkurseröffnung.<br />
Xaver Furrer. Zürich, Auto-Elektroteile. Konkurseröffnung<br />
vom 9. Januar. Erste Gläubigerversammlung:<br />
Montag, den 30. Januar. Eingabefrist<br />
bis 14. Februar.<br />
H. Eugster, St. Gallen, Autogarage. Konkurseröffnung<br />
vom 17. Dezember. Summarisches Verfahren.<br />
Eingabefrist bis 4. Februar.<br />
Kmlokaiionsplan.<br />
0. HSnle, Winterthur, elektromechanische WerkslStte.<br />
Der abgeänderte Kollokationsplan liegt ziir<br />
Einsicht auf Klagen auf Anfechtung waren bie<br />
zum 24. Januar gerichtlich anhängig zu machen.<br />
Einstellung des Konkursverfahrens.<br />
MOller & H. W. Slgg, Luzern, Autotransporte.<br />
Konkurseröffnung vom 16. Dezember. Einstellungsverfügung<br />
vom 10. Januar. Falls nicht ein, Gläubiger<br />
bis zum 24. Januar die Durchführung des<br />
Konkursverfahrens begehrt, wird das Verfahren als<br />
geschlossen erklärt.<br />
E. Stettler, Zürich, Autobedarf. Datum der<br />
Schlussverfügung: 4. Januar.<br />
Nachlassverträgt.<br />
Gebr. Binz, Köniz, Autogarage. Stundungsbewilligunjr<br />
vom 5. Januar. Eingabefrist bis 3. Februar.<br />
Gläubigerversammlung: Donnerstag, 23. Februar.<br />
Firmenlöschung.<br />
Th. Karrer £ Co. A.-G., Autozentralt, Basel. Die<br />
Firma wird infolge Konkurses von Amtes wegen<br />
gestrichen.<br />
Hermann Eugster, Autogarag«, St. Gallen. Die<br />
Firma ist infolge Konkurses von Amtes wegen gelöscht<br />
worden.<br />
Grossenbacher * Co., Bern, Automaterialien.<br />
In diese Kommanditgesellschaft tritt Frau Frieda<br />
Grossenbacher, Ehefrau dee unbeschränkt haftenten<br />
Gesellschafters Hans Grossenbacher, als neue<br />
Kommanditärin mit einer Einlage von Fr. 10.000.—<br />
ein.<br />
Aus dem l*«»s«»!<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) «.<br />
Alpenstrassen und Winlerverkehr. Der Leitartikel<br />
in Ihrer Revue vom 6. Januar (Nprd-Süd-<br />
Alpenstrassenprojekt) hat wieder mal etwas aufs<br />
Tapet gebracht, das wirklich aktuell ist. Die Vereinigung<br />
pro Gotthardstrasse ' hat sich vor zirka<br />
2 Janren konstituiert und im stillen schon recht<br />
viel gearbeitet. Als erstes Ziel nahm die Vereinigung<br />
eine längere Offenhaltung d«r Paßstrasse ins<br />
Auge und es ist auch schon gelungen, die Strasse<br />
im Herbst länger offen zu halten und im Frühling<br />
früher zu öffnen. Mit der Zeit werden voraussichtlich<br />
noch einige Wochen dazu gewonnen werden.<br />
Die Vereinigung hat auch von der Baudirektion<br />
des Kantons Uri die Zusicherung erhalten,<br />
dass soweit immer möglich, die Gotthardstrasse den<br />
ganzen Winter über bis Göschenen offen gehalten<br />
werde, so dass es möglich ist. mit Ketten bis auf<br />
die Verladestation Göschenen zu fahren. Auch<br />
dies ist ein grosser Vorteil für die Automobilisten<br />
und dem Kanton Uri ist für seine Absichten zu<br />
danken. Ein weiteres Ziel der Vereinigung Gotthardstrasse<br />
ist die Erleichterung und Verbilligung<br />
des Transportes von Automobilen durch den Tunnel.<br />
Die Vereinigung, welche mit Verkehrsvereinen<br />
usw. zusammen arbeitet, kann fast täglich konstatieren,<br />
wie der Automobilverkehr im Winter unser<br />
Land meidet und eich andere Routen sucht. Erleichterungen,<br />
wie oben angetönt, würden sich ganz<br />
sicher sehr gut bezahlt machen und es ist nur zu<br />
hoffen, dass die kompetenten Instanzen die nötige<br />
Einsicht haben. Jeder Automobilist, der veranlasst<br />
werden kann, durch die Schweiz zu reisen, bringt<br />
uns Verdienst und wenn er zufrieden ist, macht er<br />
auch noch Reklame für unser Land. B. in L.<br />
Briefkasten der Redabfion<br />
Zuschrift aus Uebersee. Aus Lima in Peru ging<br />
uns von einem schweizerischen Direktor eines dortigen<br />
Automobil-Grossunternehmens eine Anfrage<br />
für den technischen Sprechsaal zu. Dazu schreibt<br />
er uns:<br />
« Sie sehen, dasa Ihr eo gut redigiertes Blatt<br />
auch auf der anderen Seite 'des Globus viel Interesse<br />
erweckt. Indem ich Ihnen für Ihre geschätzten<br />
Mitteilungen bestens danke, verbleibe ich etc..»<br />
Notiz der Redaktion. Der starke Andrang von<br />
Clubnachrichten nötigte uns zur Aufschiebung einiger,<br />
weniger ..dringender, Nachrichten auf nächste<br />
'Nummer. Wir bitten um Nachsicht und Kürze.
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong><br />
No 8<br />
AUTOMOBILISTEN!<br />
Rauhreif, Frost und Schnee sind die Feinde des<br />
Automobilisten. Um eine einwandfreie Sicht zu<br />
haben, lassen Sie eint elektrische Frostscheibe<br />
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angestrichen, behält das Verdeck seine Wasser-,<br />
Staub- und Winddichtigkeit; es bricht nicht und<br />
bleibt schön tiefschwarz bis zuletzt. Verdeckpflege<br />
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Dies« Scheibe tchdesst alle diese Unannehmlichkeiten<br />
aus. Um sich über deren Nützlichkeit zu<br />
Oberzeugen, lesen Sie folgendes Zeugnis:<br />
C. L. in L. schreibt min<br />
L., den 3. Oktober 1932.<br />
In Beantwortung Ihrer Anfrage vom 1. ds. teilen<br />
wir Ihnen gerne mit, dass wir mit der von Ihnen<br />
gelieferten Autofrostscheibe cFulton» die besten<br />
Erfahrungen gemacht haben. Bei Frost, sowie<br />
Schneegestöber hatte der mit dieser Scheibe ausgerüstete<br />
Wagen stets eine gute Sicht, was bei den<br />
übrigen Wagen nicht der Fall wai^. Wir werden<br />
für den kommenden Winter auch die übrigen geschlossenen<br />
Fahrzeuge mit der «Fulton»-Scheibe<br />
ausrüsten. Hochachtungsvoll C L.<br />
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