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E_1933_Zeitung_Nr.011

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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag, 7. Februar <strong>1933</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

29. Jahrgang - N« 11<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

HaJbjährUch Fr. 5—, jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30 REDAKTION u. ADMINISTRATION: Brcitenrainstr. 97, Bern<br />

Rappen. Postcheck-Recnnung III/414.<br />

Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Das ergiebige Zollobjekt<br />

Die Motorfahrzeug-<br />

Gleich einer Hydra erhält sich mit der nämlichen<br />

Zähigkeit im Publikum die Meinung,<br />

dass der moderne Strassenverkehr dem<br />

Staate aussergewöhnlich hohe Ausgaben, speziell<br />

für das Strassenwesen. gebracht hätte,<br />

ohne dass die besonderen Einnahmen aus dem<br />

Motorfahrzeugwesen auch nur annähernd<br />

einen entsprechenden Anteil zu decken vermöchten.<br />

Dabei ist allerdings zu sagen, dass<br />

diese irrtümliche Auffassung nicht etwa von<br />

ungefähr kommt, sondern von gewisser Seite<br />

immer wieder neu und systematisch genährt<br />

wird: Es gilt eben, mit allen Mitteln Stimmung<br />

gegen das Automobil zu machen! Dabei<br />

wird immer nur mit jenen Zahlen operiert,<br />

welche die Einnahmen der Kantone aus dem<br />

motorisierten Verkehr darstellen, während die<br />

sich daraus ergebenden Zollerträgnisse wohlweislich<br />

übergangen, oder mit der Erklärung<br />

abgetan werden, dass sie, wie alle anderen<br />

Zölle, einfach in die allgemeine Bundeskasse<br />

zu fHessen hätten, ohne Rücksicht auf deren<br />

Herkunft und ohne irgendwelche Zweckbestimmung.<br />

Nun sind freilich die Einnahmen der Kantone<br />

schon sehr beträchtliche, wie wir dies<br />

in Nr. 100 der A. R. eingehend dargelegt haben.<br />

Im Jahre 1931, für welche die letzten<br />

Ausrechnungen vorliegen, vereinnahmten die<br />

Kantone 29,3 Millionen Franken aus Motorfahrzeugsteuern<br />

und Gebühren, 1,06 Millionen<br />

Franken aus Bundessubvention für Alpenstrassen,<br />

9,9 Millionen Fr. als Benzinzollanteil<br />

und 0,6 Million Fr. aus Bussen. Es ergibt<br />

dies einen Gesamtertrag von rund 41<br />

Millionen Franken, der allein 1 schon wenigstens<br />

die Hälfte der kantonalen Ausgaben für<br />

das Strassenwesen zu decken vermag. Wenn<br />

auch die Einfuhrzölle, mit Ausnahme des an<br />

die Kantone weitergeleiteten Benzinzollanteiles,<br />

durch den eidgenössischen Finanzminister<br />

für andere als dem Strassenverkehr dienende<br />

Zwecke verwendet werden, so ändert<br />

das doch kein Jota an der Tatsache, dass die<br />

Gesamtheit der Motorfahrzeugbesitzer zusammen<br />

mit der einschlägigen Industrie, Gewerbe<br />

und Handel für diese dem Bundesfiskus zufliessenden<br />

Millionen aufzukommen haben. Da<br />

Herrn Collins Abenteuer.<br />

Roman von Frank Heller.<br />

(14. Fortsetzung)<br />

Wir haben Gibraltar angelaufen und es<br />

zwei Stunden später wieder verlassen. Das<br />

Wetter ist milder und wärmer geworden, seit<br />

wir ins Mittelmeer gekommen sind. Die<br />

Sonne schien den ganzen Tag, und der<br />

Sonnenuntergang gehörte zu dem Schönsten,<br />

was ich je gesehen habe — ich musste an<br />

ein paar unsterbliche Zeilen von Browning<br />

denken. Grosse goldene, rote, purpurne Wellen,<br />

die hinter den Klippen aufwallten, es war<br />

wie ein vulkanischer Farbenausbruch, wie...<br />

aber ich verliere mich in Naturschwärmereien,<br />

und das passt weder zu meiner angenommenen<br />

Rolle eines englischen Landjunkers,<br />

noch zu meiner wirklichen eines Hochstaplers<br />

und Gesellschaftsfeindes, augenblicklich auf<br />

der Jagd nach einer gewissen Goldsendung<br />

von 100 000 Pfund...<br />

Nun ja, ob es nun zur Rolle passt, kommt,<br />

streng genommen, auf eins heraus. Denn<br />

diese Rolle scheint sich zu der verpfuschtesten<br />

von allen zu gestalten, die ich in den<br />

kleinen Dramen meines Lebens innegehabt<br />

habe. Noch nicht einen Schritt näher dem<br />

Ziel! Alles in der Nähe des Krankenzimmers<br />

muss so still und ungestört sein, dass sogar<br />

die Nachtwache Order bekommen hat, sich<br />

an dem einen Ende des Korridors zu halten,<br />

um den Kranken drinnen nicht zu stören.<br />

und Brennstoff-Einfuhr crgiebt eine Bruttoeinnahme<br />

von 66 Millionen Franken.<br />

es die Eidgenossenschaft entgegen der vielfach<br />

im Ausland beobachteten Praxis nicht als<br />

notwendig erachtet, den grössten Teil der auf<br />

den Automobilisten und Motorradfahrern<br />

lastenden Sondersteuern vorab dem Strassenwesen<br />

wieder zugut kommen zu lassen, so<br />

kann sich die öffentliche Kritik, die Allgemeinheit<br />

trage zu hohe Strassenbaukosten,<br />

nur gegen dieses Verteilungssystem wenden.<br />

Die Motorfahrzeugbesitzer leisten an und für<br />

sich an Abgaben und Sondersteuern jährlich<br />

einen Betrag, der fast 100 Millionen Franken<br />

erreicht und damit die gesamten Aufwendungen<br />

für das Strassenwesen wesentlich übersteigt.<br />

Der Tribut, welchen das Automobil<br />

und Motorrad an die Eidgenossenschaft in<br />

Form von Zöllen entrichtet, lässt sich an Hand<br />

der von der Zollbehörde registrierten Importmengen<br />

leicht berechnen. Wie alljährlich,<br />

haben wir auch für 1932 diese Zahlen zusammengestellt,<br />

bedeuten sie doch für uns ein<br />

wertvolles und unumstössliches Argument gegenüber<br />

den Versuchen, das Motorfahrzeug<br />

913a<br />

913b<br />

914a<br />

914b<br />

914c<br />

914d<br />

914e<br />

914f<br />

914g<br />

518<br />

522<br />

1065b<br />

924o<br />

924d<br />

Positionen des Zolltarifes<br />

Motor-Zwei- und Dreiräder, ohne Lederüberzug . . .<br />

Motor-Zwei- und Dreiräder, mit Lederüberzug» . . .<br />

Automobile und Chassis im Stückgewicht von weniger<br />

als 800 kg<br />

Automobile und Chassis von 800 bis 1200 kg . . . .<br />

Automobile und Chassis von 1200 bis 1600 kg . . . .<br />

Automobile und Chassis über 1600 kg<br />

Karosserien aller Art für Automobile . . . . . . . .<br />

Traktoren ohne Karosserien<br />

Elektrokarren<br />

Schläuche, Röhren, ohne Gewebe- oder Metalleinlage<br />

(Reifen 70%)<br />

Schläuche, Röhren, mit Gewebe- oder Metalieinlage<br />

(Reifen 85%)<br />

Benzin und Benzol zu motorischen Zwecken . . . .<br />

Elektrische Apparate zum Anlassen, zum Zünden, zur<br />

Beleuchtung und Fahrsicherung für Motorfahrzeuge<br />

und Fahrräder, Scheibenwischer und andere Apparate,<br />

sowie Teile von solchen*<br />

Kilometerzähler für Motorfahrzeuge**. . . . . . . .<br />

Heute nachmittag war der Neffe auf dem<br />

Verdeck. Er sah blass und angestrengt aus<br />

und hatte hektische Flecken auf den Wangen.<br />

Ich stellte ihm ein paar höfliche Fragen nach<br />

dem Pastor — als ich dazu kam, denn die<br />

Damen des Schiffes umschwärmten ihn wie<br />

Bienen den Honig. Er drückte mir die Hand<br />

und murmelte etwas Unhörbares, dann riss<br />

er sich los und eilte wieder zu seinem kranken<br />

Onkel hinunter.<br />

Kapitän Selby war heute abend auf Besuch<br />

beim Pastor und blieb vielleicht eine Viertelstunde<br />

dort. Als er wieder heraufkam, hatte<br />

er grosse Tränen in den Augen — ja, wahrhaftig,<br />

der alte braungebrannte Seebär<br />

weinte. Er sah, dass ich ihn anstarrte und<br />

kam auf mich zu.<br />

«Ja,» sagte er, «ich weine, und ich schäme<br />

mich dessen nicht, Sir! Dieser Mann ist ein<br />

Heiliger, Sir, ein Heiliger, und wer das Gegenteil<br />

sagt, den will ich...»<br />

Er beendete den Satz nicht, sondern ging<br />

auf die Kommandobrücke.<br />

Herrgott, ich sage ja nicht das Gegenteil.<br />

Ich stimme sogar aus vollstem Herzen bei.<br />

Aber wenn der Pastor auch ein Heiliger ist,<br />

so gibt es eben-auch Augenblicke, wo Heilige<br />

sehr im Wege sein können.<br />

Zum Beispiel, wenn man auf dem Auslug<br />

nach 100 000 Pfund in gemünztem Gold ist<br />

und besagter Heiliger sich gerade den Raum<br />

neben ihrem Verwahrungsort zum Krankenzimmer<br />

aussucht...<br />

25. Oktober (oder 26., ich weiss kaum mehr<br />

welcher). Nein, ich weiss es kaum, weiss<br />

kaum, ob ich bei Sinnen oder verrückt bin,<br />

wegen vermeintlich ungenügenden finanziellen<br />

Leistungen, im Volke immer wieder zu<br />

diskreditieren. Die Zusammenstellung ist auch<br />

in anderer Hinsicht noch von Interesse und<br />

verdient ein eingehenderes Studium.<br />

Ganz allgemein kann den Ergebnissen entnommen<br />

werden, dass sich der Ertrag für die<br />

Eidgenossenschaft neuerdings erhöht hat.<br />

Fassen wir nur das Nettoergebnis ins Auge, so<br />

ergibt sich mit 63,8 Millionen Franken gegenüber<br />

dem Vorjahre eine Mehreinnahme von<br />

2,2 Millionen. Diese ist nun allerdings unter<br />

der Auswirkung des schlechteren Geschäftsganges<br />

geringer als 1931, indem dazumal die<br />

Einnahmen um rund 5 Millionen höher waren<br />

als im vorangegangenen Fiskaljahre. Immerhin<br />

bedeuten diese rund 64 Millionen einen<br />

der Hauptposten in der eidgenössischen Zollabrechnung<br />

und lassen sich weder miss- noch<br />

wegdeuten.<br />

Die Einfuhrverminderung bei den Motorrädern<br />

hat sich natürlich auch in einem entsprechenden<br />

Rückgang des finanziellen Ertrages<br />

geltend gemacht. Bei der Einfuhr von Automobilen<br />

ist die,starke Zunahme von Wagen<br />

und Fahrgestellen im Gewicht von weniger als<br />

800 kg bemerkenswert. Es deutet dies auf<br />

eine entsprechende Vermehrung des Kleinwagens<br />

hin, eine Erscheinung, die sich unter<br />

Menge in kg<br />

<strong>1933</strong><br />

1931<br />

282.847<br />

14.371<br />

737.829<br />

5.379.926<br />

4.412.392<br />

1.854.226<br />

19.221<br />

1.054<br />

84.387<br />

23.645<br />

3.430.027<br />

204.255.182<br />

74.447<br />

503<br />

* Erst seit April 1932 separat aufgeführt.<br />

** Erst seit Juli 1932 gesondert aufgeführt.<br />

Bruttoertrag des Benzinzolles; b, Nettoertrag des Benzinzolles im Jahre 1931; c, auf<br />

zinzolles für 1932; d, Nettoertrag der gesamten Zolleinnahmen für 1931;<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ct».<br />

Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

489.524<br />

17.388<br />

445.422<br />

5.798.065<br />

5.377.924<br />

2.333.225<br />

27.339<br />

8.696<br />

118.607<br />

24.122<br />

3.273.344<br />

181.894.140<br />

ob ich schlafe oder wache. Ich habe eine<br />

Gespenstererscheinung gesehen, und habe ich<br />

keine Gespenstererscheinung gesehen, dann<br />

muss ich das Delirium haben. Meine Hand<br />

zittert, so dass ich dies kaum schreiben kann,<br />

und ich schreibe es nur, um zu versuchen,<br />

mich etwas zu beruhigen; mein Whisky ist<br />

ausgegangen.<br />

Ich stiess heute abend mit G. zusammen;<br />

das war der Anfang meiner Erlebnisse. Mit<br />

G., den ich seit unserer ersten Begegnung<br />

nicht mehr gesehen hatte und der heute abend<br />

womöglich noch schroffer und unangenehmer<br />

war als damals. Er kam geradewegs auf<br />

mich zu, ohne sich darum zu kümmern, ob<br />

uns jemand sehen konnte.<br />

«Nette Lustreise, das,» begann er. «Hat<br />

Ihnen die Seeluft gut getan? Und das Essen<br />

an Bord schmeckt Ihnen? Nette, verflucht<br />

nette Lustreise!»<br />

«Hören Sie, G.,» sagte ich.<br />

«Ich höre auf dem Ohr überhaupt nicht.»<br />

brüllte er. «Wozu sind Sie an Bord? Um<br />

mit den Damen zu flirten und Schach zu<br />

spielen — oder aus anderen Gründen? Haben<br />

Sie...»<br />

«G.,» sagte ich noch einmal und fixierte<br />

ihn, «nicht diesen Ton, wenn ich bitten darf!<br />

Sind Sie der Führer oder ich? Antworten<br />

Sie! Und was meinen Sie mit Ihren Insinuationen?<br />

Flirt und Schachspiel? Weiss Gott,<br />

Flirt interessiert mich weniger als irgendetwas<br />

auf der Welt, und Schach — missgönnen<br />

Sie mir ein paar Partien mit dem<br />

alten Geistlichen, der jetzt im Sterben liegt?»<br />

«Ja, im Zimmer neben unserem Geld,» rief<br />

dem Druck der allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse und der steuerlichen Sonderbelastung<br />

der Automobile, in den meisten Staaten<br />

geltend macht. Diese erhöhte Einfuhr<br />

von kleinen Wagen ist um so bedeutsamer,<br />

als der Import bei allen übrigen Gewichtsklassen<br />

zurückgegangen ist, was natürlich<br />

auch einen entsprechend verminderten finanziellen<br />

Ertrag zur Folge hatte.<br />

Die Einfuhr der Gummireifen und Schläuche<br />

kann nur annähernd ermittelt werden,<br />

da diese Waren in der Zollstatistik nicht separat<br />

aufgeführt sind, sondern mit anderen<br />

Gummifabrikaten in einer einzigen Rubrik<br />

vereinigt werden. Nach Angaben der Zolldirektion<br />

entsprechen aber die angenommenen<br />

Prozentsätze dem tatsächlichen Anteil der<br />

Motorfahrzeugbereifung an der unter den Positionen<br />

518 und 522 errechneten Einfuhr.<br />

Weitaus die ertragsreichste Position ist diejenige<br />

für Benzin und Benzol. Die Einfuhr,<br />

welche sich im Jahre 1932 auf 204 Millionen<br />

kg stellte, hat somit innerhalb Jahresfrist<br />

neuerdings um 22 Millionen kg zugenommen.<br />

Hieraus ergibt sich eine Bruttomehreinnahme<br />

von 5.1 Millionen Franken. Wie aus den Legenden<br />

zur beigefügten Tabelle zu entnehmen<br />

ist, kann der Bruttoertrag von 46,9 Millionen<br />

Franken nicht ohne weiteres in Rechnung ge-<br />

Zollansatz<br />

Fr.<br />

150 per 100 kg<br />

150 per 100 kg<br />

110 per 100 kg<br />

130 per 100 kg<br />

150 per 100 kg<br />

170 per 100 kg<br />

170 per 100 kg<br />

120 per 100 kg<br />

150 per 100 kg<br />

10 per 100 kg<br />

20 per 100 kg<br />

23 per 100 kg<br />

400 per 100 kg<br />

500 per 100 kg<br />

Zollcrtrag in Fr.<br />

1932 1931<br />

424.270.50<br />

21.556.50<br />

811.611.90<br />

6.993.903.80<br />

6.618.588.—<br />

3.152.184.20<br />

32.675.70<br />

1.264.80<br />

126.580.50<br />

2.364.50<br />

686.005.40<br />

46.978.691.86a<br />

297.788.—<br />

2.515.—<br />

66.150.000.—<br />

44.723.714.65o<br />

63.895.023.45e<br />

734.286.—<br />

26.082.—<br />

489.964.20<br />

7.537.484.50<br />

8.066.886.—<br />

3.966.482.50<br />

46.476.30<br />

10.435.20<br />

177.910.50<br />

2.412.20<br />

654.668.80<br />

41.835.652.20a<br />

63.548.740.40<br />

39.933.781.01b<br />

61.646.869.21d<br />

a. Grund der Ergebnisse von 1931 errechneter Nettoertrag des Bene,<br />

annähernder Nettoertrag für 1932.<br />

G. «Haben Sie da keine Gelegenheit, so will<br />

ich am höchsten Ast baumeln! Die Wache<br />

geht nicht mehr da, niemand geht mehr da,<br />

die Luft ist rein — und Sie, Sie tun nichts!»<br />

Ich starrte ihn an. Wahrhaftig, daran hatte<br />

ich nicht gedacht! Ich hatte die Okkupation<br />

des Krankenzimmers durch den Pastor immer<br />

als ein Hindernis betrachtet. Aber G. hatte<br />

recht, daran war nicht zu zweifeln! Es<br />

brauchte kein Hindernis zu sein, im Gegenteil!<br />

Im Gegenteil! •<br />

«Morgen oder übermorgen,» fuhr G. in derselben<br />

unerträglichen Weise fort, «sind wir<br />

in Malta. Da soll der Alte ans Land und dann<br />

kommt wieder die Wache, darauf können Sie<br />

Gift nehmen. Jetzt ist seit vier Tagen keine<br />

Wache gegangen, aber Sie...»<br />

«Schweigen Sie, G.,» rief ich, ernstlich<br />

durch die Frechheit seines Auftretens gereizt.<br />

«Sie können überzeugt sein, dass ich die<br />

Sache schon erwogen habe... und heute<br />

abend noch wird ein Besuch im Zimmer<br />

neben dem Pastor gemacht werden.»<br />

Damit wendete ich mich ab, um mich nicht<br />

weiter zu ärgern. Und heute nacht gegen<br />

1 Uhr (also vor einer Stunde, glaube ich)<br />

begab ich mich auf meine Expedition. Ich war<br />

so angekleidet wie gewöhnlich bei solchen<br />

Gelegenheiten, dunkler Pyjama und Filzpantoffeln,<br />

es ist dies ein Kostüm, das keine<br />

Aufmerksamkeit erregt und in dem man in<br />

neun Fällen von zehn unbemerkt vorbeischlüpfen<br />

kann.<br />

Mit einiger Vorsicht gelang es mir auch,<br />

alle Begegnungen auf dem Wege zum Korridor<br />

zu vermeiden, wo der Verwahrungsraum


2 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> — N°ll<br />

stellt werden. Bekanntlich wird im Dienste<br />

der PöStVerwältung und des Militärs zollfreies<br />

Benzin verwendet, so dass der hier vereinnahmte<br />

Zoll rückvergütet werden muss.<br />

Letztes Jähr stellte diese Vergütung 4,5 Prozent<br />

der Bruttoeinnahme dar. Entsprechend<br />

des früheren jährlichen Mehrkonsums von<br />

Post und Militär an Benzin nehmen wir den<br />

Anteil des zollfreien Benzins mit 4,8 Prozent<br />

vom Gesamtimport an. Damit reduziert sich<br />

die Nettoeinnahme des Bundes auf 44,7 Millionen<br />

Franken. Diese Zahl mag durch die<br />

endgültige Abrechnung des Bundes noch eine<br />

kleine Korrektur erfahren, doch wird diese<br />

keineswegs das Endresultat irgendwie nennenswert<br />

beeinflussen. Auf alle Fälle kann<br />

heute schon die Nettoeinnahme des Bundes,<br />

aus den das Motorfahrzeugwesen betreffenden<br />

Zöllen mit Sicherheit auf 63,5 Millionen"<br />

Franken veranschlagt werden. Der Vollständigkeit<br />

halber sei noch erwähnt, dass diese<br />

Tabelle das zur Schmierung verwendete Oel<br />

nicht berücksichtigt, indem Automobil- und<br />

Motorradöl von den übrigen Oelimporten<br />

nicht gesondert registriert werden und dies<br />

wegen der Vielgestaltigkeit der Oeleinfuhr<br />

der Verwaltung auch nicht möglich ist. Diese<br />

Position ergab eine Einnahme von rund<br />

315,000 Franken, wovon wenigstens die Hälfte<br />

für industrielle Oele abzuziehen ist Der für<br />

unsere Berechnung verbleibende Betrag ist<br />

im Verhältnis zu den Millionenbeträgen der<br />

übrigen Positionen so gering, dass er ohne<br />

Bedenken vernachlässigt werden kann. Dagegen<br />

soll die Zahl von 63,5 Millionen Franken<br />

festgehalten und gebührend unterstrichen<br />

werden, stellt sie doch eine fiskalische Leistung<br />

dar, wie sie kaum auf einem anderen<br />

Gebiete unserer Volkswirtschaft erzielt oder<br />

einer anderen Gruppe von Steuerzahlern<br />

überhaupt zugemutet würde.<br />

Angesichts derartiger finanzieller Aufwendungen<br />

darf füglich erwartet werden, dass<br />

sich jene Publikationsmittel, welche immer<br />

wieder die finanziellen Leistungen der Motorfahrzeugbesitzer<br />

in der Oeffentlichkeit in<br />

Frage ziehen und benörgeln, obige Zahlen<br />

etwas genauer ansehen, bevor sie sich bei nur<br />

oberflächlicher Kenntnis der Verhältnisse immer<br />

wieder auf bereits abgegrasten Gemeinplätzen<br />

ergehen. So hat sich, um nur ein Beispiel<br />

von vielen aus der jüngsten Zeit zu erwähnen,<br />

der Flawüer «Volksfreund» bemüssigt<br />

gefühlt, in der bekannten Weise über die<br />

Frage, wer den Strassenbau und -unterhalt<br />

zahle, zu referieren. Er stützt seine Ausführungen<br />

auf die Abrechnung des Kantons Zürichj<br />

wo etwa die Hälfte der gesamten Strassenaüsgaben<br />

durch Motorfahrzeug- und Fahrradgebühren,<br />

sowie Benzinzollanteil gedeckt<br />

werden. Nach bekanntem Schema wird kein<br />

Wort über die Einnahmen des Bundes verlören,<br />

wodurch das tatsächliche Bild ganz erheblich<br />

verzerrt wird. Wir hoffett, um in der<br />

Sprache des «Volksfreund» zu sprechen, dass<br />

er und seine schreibfreudigen Kollegen in<br />

anderen Orten, welche diese Fragen anschneiden,<br />

«einen heilsamen Dämpfer» durch die<br />

oben zusammengestellten Zahlen erhalten und<br />

sich künftig zuerst mit der Materie gründlich<br />

vertraut machen, bevor sie unnötige Druckschwärze<br />

fliessen lassen. b.<br />

sich befindet. Wie G. schon gesagt hatte,<br />

war alles in diesem Teil des Schiffes so still<br />

und ausgestorben, dass man beinahe Angst<br />

bekam und eine Falle fürchtete. Der Wächter<br />

guckte, unmittelbar bevor ich hineinschlüpfte,<br />

in den Korridor, aber machte keine<br />

Runde. Der Sicherheit halber, um zu erfahren,<br />

wie oft er hineinzusehen pflegte, versteckte<br />

ich mich in einem kleinen Verschlag<br />

zu Anfang des Korridors, wo der Steward<br />

oder eine der Aufwärterinnen ihre Besen und<br />

Schaufeln aufbewahrten.<br />

Es war kein besonders bequemes Versteck,<br />

das gebe ich zu; aber ich habe in meinem<br />

Leben schon schlimmere gehabt, zum Beispiel<br />

damals, als ich im Zwischenboden der Dresdener<br />

Bank lag und ... aber das tut nichts<br />

zur Sache. Die Hauptsache bei solchen Gelegenheiten<br />

ist, dass man nur das beobachtet,<br />

was sich rings um einen zuträgt, die Gedanken<br />

nicht abschweifen lässt und vor allem<br />

nicht an das denkt, was man unmittelbar vor<br />

hat — denn sonst macht man Dummheiten.<br />

Es gelang mir auch trotz der unbequemen<br />

Stellung recht gut — ich wurde sogar die<br />

Nervosität los, die mich, seit ich an Bord<br />

gekommen war, gequält hatte. Das heisstr<br />

ich hatte sie schon am Abend zu kurieren<br />

gesucht, das gebe ich zu, beim Steward, der<br />

einen ausgezeichneten amerikanischen Rye-<br />

Whisky hat. Ob es nun dieser war oder die<br />

Spannung, das lasse ich dahingestellt, aber<br />

tatsächlich war meine Nervosität verschwunden.<br />

Es verging eine gute halbe Stunde, dann<br />

hörte ich wieder den Schritt der Wache. Bis<br />

dahin war alles stumm gewesen und nichts<br />

Schweizerische Rundschau<br />

« Eisenbahner »-Journalistik.<br />

In einem Artikel «Die Autoprotzen» wirft<br />

«Der Eisenbahner» unserem Blatte Unsachlichkeit<br />

in der Behandlung des Eisenbahner-<br />

Lohnproblems vor. Der Artikel s'chliesst mit<br />

der Drohung, man behalte sich vor, die «Herren<br />

der Automobilrevue gelegentlich noch etwas<br />

näher anzusehen», wenn die Angriffe auf<br />

das Bundespersonal in Zukunft nicht unterbleiben<br />

sollten. Wohlan. Wir werden uns auf<br />

eine solche Besichtigung gefasst machen müssen.<br />

Wie steht es aber, auch abgesehen von diesem<br />

persönlichen Interesse, mit der Sachlichkeit<br />

des «Eisenbahners»? (Wer in einem Glashaus<br />

sitzt, tut bekanntlich besser, nicht mit<br />

Steinen um sich zu werfen.) Ein spaltenlanger<br />

Artikel über «Automobilismus und Lebensform»<br />

erbrachte am 30. Dezember in demselben<br />

Blatt einige prächtige Musterehen.<br />

Wörtlich war da unter anderen Schauergeschichten<br />

folgendes zu lesen:<br />

« Wenn ein Fussgänger sich auf der Strasse<br />

herausnehmen würde, die Luft auf eine ihm beliebige<br />

Weise zu verstinken, er käme ins Gefängnis<br />

oder Irrenhaus. Die Auto- und Motorradfahrer<br />

aber haben das unbeschränkte Recht,<br />

die Luft mit Benzingas und Staub zu verpesten<br />

auf Kosten der Fussgänger. Diese unerhörte<br />

Rücksichtslosigkeit wird komischer- (oder tragischerweise)<br />

als selbstverständliche Begleiterscheinung<br />

des heutigen Strassenverkehrs geduldet. In<br />

Bern entstunden in letzter Zeit kurz nacheinander<br />

drei Fäll« von Benzingasvergiftungen; Die<br />

armen Betroffenen niussten sechs Wochen lang,<br />

ohne sich zu rühren, das Bett hüten (im Spital)<br />

und unter furchtbaren Schmerzen das Blut aus<br />

der Lunge husten (Embolie). Sie sind heute<br />

noch nicht alle ausser Lebensgefahr. Ein Aerztekonziliutn<br />

hat. einwandfrei festgestellt, dass es<br />

sich in den drei ganz neuartigen Fällen um<br />

Benzingasvergiftung handelt. Die Betroffenen<br />

holten- sich die Bescherung lediglich auf ihrem<br />

täglichen Gang zur Arbeit durch die von Benztogas<br />

geschwängerte Atmosphäre der Strasse. »<br />

Bei der uns zur Genüge bekannten Einstellung<br />

des «Eisenbahners» allen Automobilfragen<br />

gegenüber vermuteten wir in diesem Bericht<br />

von vornherein "eine Uebertreibung.<br />

Trotzdem baten wir im Interesse der Sache<br />

das Blatt schriftlich um nähere Aufklärung,<br />

und die Antwort der Redaktion übertraf noch<br />

alle unsere Erwartungen. Sie lautete:<br />

«Auf Ihr Schreiben vom 3. dies müssen wir<br />

vorerst bemerken, dass der Artikel « Automobilist<br />

mus und Lebensform» uns am 14. September<br />

1932 zukam, wiederholt, zurückgestellt werden<br />

musste und so erst rTr. 55 vom 30. Dezembar<br />

veröffentlicht werden korinte; Zu Ihrer Frage<br />

schreibt uns der Verfasser i « Eines dieser-rOpfer<br />

ist Herr J. Dieser wurde von den Aerzten Dr.<br />

K. und Dr» A. behandelte Beide Aerzte sollen<br />

unabhängig von einander den Verdacht ausgesprochen<br />

haben, es könne eich um ©ine Benzingasvergiftung<br />

handeln. Gegenwästig herrsche<br />

eine wahre Epidemie von Embolien/ .Das- war<br />

Ende Mai anfangs Juni 1932. Die -Namen anderer<br />

von dieser Krankheit hefallener sind mir<br />

nicht bekannt, aber die Redaktion der « Automobil-Revue<br />

» wird sie bei Dr. A. oder Dr. K. erfahren.<br />

Ich wurde seinerzeit von einem- Kollegen<br />

des Herrn J. so informiert, wie mein Artikel<br />

aussagt. Für mich liegt kein Grund vor, di-e<br />

Sache im Prinzip anders auszulegen als es in<br />

meiner Arbeit geschah. ><br />

Wir geben Ihnen von dieser Vernehmlassung<br />

Kenntnis. Der Verfasser des Artikels ist ein<br />

Mann, dem wir glauben Zutrauen' scheiikön zu<br />

können, der indessen in seinen 'Ausführungen<br />

wohl etwas weit gegangen ist oder dann unrichtig<br />

informiert wurde. »<br />

«Komischer-(oder tragischer-)weise» ist<br />

also die Zahl der dem Artikelverfasser E. K.<br />

namentlich bekannten Opfer plötzlich von 3<br />

anderes zu hören, als das Hämmern der Maschinen,<br />

und hie und da ein Schritt auf dem<br />

Verdeck.<br />

Dann hörte ich, wie gesagt, die Wache herankommen<br />

und guckte durch ein rundes Loch,<br />

das in die Türe des Verschlages gebohrt ist,<br />

hinaus. Der Wachtposten — ein junger Skandinavier,<br />

glaube ich, blond, blauäugig — blieb<br />

ganz weit draussen stehen, drehte von dort,<br />

wo er stand, mit einem Schalter das elektrische<br />

Licht im ganzen Korridor auf und<br />

warf einen Blick hinein. Natürlich war nichts<br />

zu sehen, aber plötzlich war etwas zu hören<br />

— ein entsetzlicher Husten aus dem Krankenzimmer,<br />

ein Husten, der gar nicht aufhören<br />

wollte. Es war herzzerreissend. Auch ich<br />

erzitterte in meinem Versteck und fühlte, wie<br />

eine heisse Welle des Mitleids mit dem Alten,<br />

der dort drinnen mit dem Tode rang, in mir<br />

aufstieg. Der Wächter löschte die Lampe,<br />

die er angezündet hatte, aber vorher sah ich<br />

noch, wie seine Augenlider zitterten; offenbar<br />

hatte auch er den alten Professor gesehen<br />

und war von ihm bezaubert worden. Dann<br />

verschwand er.<br />

Ich Hess drei oder vier Minuten vergehen,<br />

um sicher zu sein', dass er ausser Hörweite<br />

war; dann richtete ich mich auf und schlich<br />

mich so leise als möglich durch die Kehrbesen<br />

und das übrige Gerumpel in dem<br />

Kämmerchen durch. Ohne jedes Geräusch<br />

erreichte ich die Türklinke, drückte sie nieder<br />

und öffnete einen Spalt der Türe. Ich wollte<br />

sie eben ganz aufmachen, als sich das Unheimlichste,<br />

das ich noch in meinem Leben<br />

mitgemacht habe, ereignete.<br />

auf 1 zusammengeschrumpft. Die Opfer sind<br />

deshalb auch «heute» noch nicht ausser Lebensgefahr,<br />

weil der Artikel mehrmals zurückgestellt<br />

werden musste. Das «Aerztekonzilium»<br />

besteht in Wirklichkeit aus zwei<br />

Mann, und es «soll» den Verdacht ausgesprochen<br />

haben, es könne sich um Benzingasvergiftung<br />

handeln. Der Artikelverfasser kennt<br />

nicht einmal das eine Opfer persönlich, sondern<br />

nur vom Hörensagen. Schliesslich muss<br />

sogar die Redaktion zugeben, dass der Verfasser<br />

in seinen Ausführungen zu weit gegangen<br />

ist oder unrichtig informiert wurde.<br />

Ist das sachliche Journalistik?<br />

Wir haben uns aber weiter auch an die uns<br />

angegebenen Aerzte gewandt mit dem Ergebnis,<br />

dass an der ganzen Schauergeschichte sozusagen<br />

kein wahres Wort mehr bleibt. Dr.<br />

K., der, konsultativ gerufen durch den Hausarzt<br />

Dr. A., den Fall behandelt und beobachtet<br />

hat, schreibt uns, dass die Möglichkeit einer<br />

Benzingasschädigung lediglich neben anderen<br />

möglichen Krankheitsursachen in Betracht gezogen<br />

worden ist, dass er sich aber dem fragenden<br />

Patienten gegenüber in keiner Weise<br />

mit Bestimmtheit in dieser Richtung geäussert<br />

habe.<br />

Damit löst sich aber auch die ganze Anklage,<br />

die E. K. seinem Artikel zugrunde legte,<br />

in blauen Dunst auf. Und bei allem Respekt<br />

vor der Phantasie des Artikelschreibers<br />

könnte man nun die Gegenfrage stellen, wieso<br />

er sich das Recht herausnimmt, die Luft auf<br />

eine ihm beliebige Weise zu verunreinigen.<br />

Weil der «Eisenbahner» derartiges Geschreibsel<br />

braucht? Oder weil damit der «Sachlichkeit»<br />

gedient ist? m.<br />

Eine erste Beschwerde.<br />

Der Regierungsrat des Kantons Bern hat,<br />

wie erinnerlich, die Oeffentlichkeit am 31.<br />

Dezember 1932 mit einem Dekret überrascht,<br />

demzufolge bei 56 Brücken innerhalb des Kantonsgebietes<br />

das Befahren durch schwere<br />

Motorfahrzeuge über bestimmten, zahlenmässig<br />

begrenzten Gewichtslimiten verboten<br />

wurde. Dabei stützte sich der Kanton auf Artikel<br />

3 des neuen Bundesgesetzes, wonach<br />

die Kantone für bestimmte Strassenstrecken,<br />

wo die Sicherheit des Verkehrs oder die Anlage<br />

der Strasse es notwendig machen, weitere<br />

beschränkende Massnahmen treffen können.<br />

Von der im nämlichen Artikel gebotenen<br />

Möglichkeit, gegen solche Verfügungen innert<br />

30Tagen beim Bundesrat Beschwerde zu erheben,<br />

hat die Geschäftsstelle der Aspa Gebrauch<br />

gemacht. In dieser wird geltend gemacht,<br />

dass die Kantone nur auf den nicht<br />

als Durchgangsstrassen gekennzeichneten<br />

Strassen beschränkende Bestimmungen erlassen<br />

können. Es ist aber anzunehmen, dass<br />

einzelne der Strassenzüge, so z. B. Bern-<br />

Thun, welche durch die dekretierten Gewichtsbeschränkungen<br />

für Brücken betroffen<br />

werden, im gegebenen Falle vom Bundesrat<br />

als Durchgangsstrassen bezeichnet<br />

Würden.<br />

Wenn die kantonale Massnahme wirklich<br />

im Interesse der Sicherheit des Verkehrs oder<br />

der Anlage der Strasse getroffen worden ist,<br />

so überrascht sie um so mehr, weil bis zum<br />

Die schwere Eisentür des Kassaraumes<br />

öffnete sich langsam und lautlos, so, als hätte<br />

eine Geisterhand sie bewegt. Das Licht war<br />

trübe, nachdem der Wächter ausgelöscht<br />

hatte, aber doch genügend, damit ich sah,<br />

wie jemand unendlich langsam über die<br />

Schwelle trat. Plötzlich, während ich noch<br />

starr vor Staunen in das Dunkel des Korridors<br />

starrte, wendete sich die Gestalt mir<br />

zu: ich fiel rücklings zu Boden, und ich weiss<br />

nicht, ob ich aufgeschrien habe oder nicht.<br />

Tat ich es nicht, so war es, weil meine Kehle<br />

vor Grauen wie zugeschnürt war.<br />

Denn dort im Korridor, auf der Schwelle<br />

zum Kassenraum, sah ich mit einem eigentümlichen<br />

weissen Phosphorschimmer um die<br />

Konturen des Körpers und Gesichtes niemand<br />

anders als mich selbst!!<br />

Aus dem Krankenzimmer ertönte ein furchtbarer<br />

Hustenanfall.<br />

Ich weiss nicht, was sich dann zutrug,<br />

weiss nicht, wie lange Zeit verstrich, bis ich<br />

überhaupt wieder denken konnte. Vielleicht<br />

waren es Stunden, vielleicht auch nur Minuten.<br />

Plötzlich fand ich mich den Korridor<br />

entlang laufend, der zu meiner eigenen Kajüte<br />

führte, laufend ohne jeden Gedanken an Vorsicht,<br />

und die Tür zur Kajüte aufreissend.<br />

Meine Hände tasteten nach einem Fläschchen,<br />

das ich in einer meiner Laden wusste<br />

— tasteten stundenlang, schien es mir: endlich<br />

hatte ich es in den Händen und goss<br />

den brennenden Whisky in langen Zügen hinab.<br />

So allmählich wich das Grauen von mir<br />

und kehrte nur noch stossweise jede fünfte<br />

Inkrafttreten des eidgenössischen Gesetzes<br />

der Kanton selbst Gewichte bis zu 12 Tonnen<br />

für Lastenzüge gestattete und bei den<br />

verkehrspolizeilichen Kontrollen sogar noch<br />

eine Toleranz von 10% gewährte. Durch den<br />

neuen Erlass werden aber die zugelassenen<br />

Gewichte auf zehn oder gar acht Tonnen beschränkt,<br />

während dem einfachen Bürger es<br />

nicht recht einzuleuchten vermag, warum die<br />

nämlichen Brücken nach dem 1. Januar 19^3<br />

Gewichte von 12 Tonnen nicht mehr zu tragen<br />

vermöchten.<br />

Durch die Sperrung von Brücken für Wagen<br />

mit über acht Tonnen Gesamtgewicht<br />

wird die Freizügigkeit des Verkehrs, welche<br />

ja gerade durch das eidgenössische Gesetz<br />

gefördert werden sollte, neuerdings schwer<br />

beeinträchtigt. So könnten z. B. 25plätzige<br />

Gesellschaftswagen das Berner Oberland<br />

kaum mehr besuchen und auch der Güter-*<br />

transport wäre auf wichtigen Strassenzügen,<br />

wie Bern-Thun, Bern-Langnau usw., stark beschnitten,<br />

wobei vorab Spezialfahrzeuge und<br />

Dieselwagen infolge ihres eigenen erheblichen<br />

Gewichtes praktisch für den Durchgangsverkehr<br />

überhaupt nicht mehr in Frage<br />

kämen.<br />

Der Verkehr für Postomnibusse und Mili-»<br />

tärfahrzeuge würde dadurch ebenfalls teilweise<br />

unterbunden, es sei denn, dass für diese<br />

Fahrzeuge Ausnahmen in Aussicht genommen<br />

worden wären. Solche würden aber von<br />

der Oeffentlichkeit nur schwer verstanden,<br />

denn wenn gewisse Brücken Post- oder Militärfahrzeuge<br />

ohne Gefährdung zu tragen vermögen,<br />

so bleibt es unerklärlich, wieso der<br />

private Schwer verkehr alsdann eine Gefährdung<br />

bedeuten würde und reglementiert werden<br />

musste.<br />

Inzwischen hat sich die kantonale Baudirektion<br />

zur Angelegenheit in einer Mitteilung<br />

geäussert, die auch in Nr. 9 der «A.-R.»<br />

veröffentlicht worden ist. Ihr zufolge sind<br />

die Studien der Brückenverstärkungen im<br />

Gange und sollen diese selbst möglich bald<br />

an Hand genommen werden. Es sollen im Interesse<br />

des Fremdenverkehrs des Berner<br />

Oberlandes zuerst die Brückenverstärkungen<br />

im Strassenzüge Bern-Thun-Meiringen-Grimsel<br />

ausgeführt werden. In Anbetracht des<br />

dringenden Erfordernisses eines freizügigen<br />

Verkehrs wenigstens auf der Basis des Bundesgesetzes,<br />

das an und für sich ja für den<br />

Lastwagen noch genügend Einschränkungen<br />

vorsieht, sind die Besorgnisse der am Güterverkehr<br />

interessierten Kreise sehr wohl begreiflich.<br />

Da im weiteren für die Beschwerdeführung<br />

nur eine Frist von 30 Tagen eingeräumt<br />

wurde, konnten weitere Besprechung<br />

gen mit den kantonalen Instanzen nicht abgewartet<br />

werden. Es ist nun am Bundesrat,<br />

für eine sinngemässe und der Praxis entsprechende<br />

Interpretation der neuen eidgenössi?<br />

sehen Verkehrsvorschriften zu sorgen. < B.:<br />

Willkommene<br />

Steuererleichterungen.<br />

Graubündens Beispiel für die Neuregelung<br />

der Besteuerung von Motorfahrzeugen ver*<br />

dient in allen jenen Kantonen Schule zu<br />

machen, welche die Steuermodalitäten noch<br />

nicht revidiert haben. Gemäss den vom Kleinen<br />

Rat getroffenen Abänderungen der bisher<br />

geltenden kleinrätlichen Vollziehungsverord«<br />

nung kann die Verkehrsbewilligung nunmehr<br />

jederzeit, mit Wirkung ab ersten Tages des<br />

Lösungsmonats und mit Gültigkeit bis Jahresende,<br />

gelöst werden. Graubünden bietet damit<br />

nicht nur Erleichterungen, wie sie in einzelnen<br />

Kantonen für eine vierteljährliche<br />

Unterteilung der Steuer erst angestrebt werden<br />

müssen, sondern geht noch wesentlich<br />

darüber hinaus. Für ein angebrochenes<br />

Quartal braucht nämlich nicht etwa die<br />

Steuer für bereits verfallene Monate entrichtet<br />

oder zehnte Minute zurück; ich sah die<br />

Szene wieder vor mir; die halb geöffnete<br />

schwere Tür, die trübe Gestalt, das Phosphorlicht,<br />

mein Gesicht, alles... Ein neuer Schluck<br />

aus der Whiskyflasche und eine neue Pause,<br />

während der mein Gehirn versuchte, die tausend<br />

Fragen zu beantworten, die es sich<br />

selbst stellte... Und dann plötzlich eine neue<br />

Vision des Geschehenen...<br />

Bin ich toll? War ich damals toll? Sah ich<br />

nur fehl? Aber nein, es ist unmöglich, ich<br />

sah nicht fehl; ich sah alles ebenso deutlich,<br />

als ich jetzt diese leere Whiskyflasche vor<br />

mir sehe. Ja, ich sah recht.<br />

Und dann?<br />

Tod und Teufel! Nicht einmal jetzt, wo ich<br />

all dies zu Papier gebracht habe, will der<br />

Schrecken sich legen. Wer doch noch Whisky<br />

hätte!<br />

27. Oktober. Ein unfreundlicher Tag. Mein<br />

Kopf schmerzt noch von dem vielen starken<br />

Whisky, den ich ihm gestern zumutete, damit<br />

er vergesse... nein, ich will gar nicht<br />

erst niederschreiben, was... Ich vergesse es<br />

ja doch nie und nimmer. Wir haben Malta<br />

angelaufen und es vor zwei Stunden wieder<br />

verlassen, unmittelbar vor Einbruch der Dämmerung.<br />

Es regnete, und die wenigen Dinge,<br />

die das Schiff in Malta zu besorgen hatte,<br />

wurden so rasch als möglich erledigt. Niemand<br />

ging ans Land.<br />

Niemand ausser dem Pastor und seinem<br />

Neffen! Kann man sich einen solchen alten<br />

Mann denken?<br />

(Forts, im «Autler-Feierabend*.)


N° U - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

zu werden, sondern die Verrechnung erfolgt<br />

monatsweise. Es handelt sich hier also um<br />

die ausgesprochene Steuer pro rata temporis.<br />

Die Gebühren werden dabei wie folgt abgestuft:<br />

Sie betragen für einen Monat 10 %<br />

der Jahresgebühr, für zwei Monate 20 %, für<br />

drei Monate 30 %, für vier Monate 40 %, fünf<br />

Monate 50 %, sechs Monate 60 %, sieben Monate<br />

70 %, acht Monate 75 %, neun Monate<br />

80 %, zehn Monate 85 % und für elf Monate<br />

90 % der gesamten Jahressteuer. Damit ist<br />

einem Hauptpostulat der Bündner Verkehrsverbände<br />

Rechnung getragen worden, indem<br />

nichts so sehr als eine Ungerechtigkeit empfunden<br />

wurde als die bisherige Notwendigkeit,<br />

die Steuer auch für Zeitabschnitte entrichten<br />

zu müssen, während welchen es infolge<br />

der Witterungseinflüsse gar nicht möglich<br />

war, das Fahrzeug zu benutzen. In Kantonen,<br />

welche den harten und langdauernden<br />

Bergwinter nicht kennen, sind die Fahrzeughalter<br />

in ihren Wünschen nicht einmal soweit<br />

Technisches von der Sternfahrt<br />

nach Monte Carlo.<br />

Monte Carlo, 30. Januar <strong>1933</strong>.<br />

Mit der Preisverteilung im Palais des Sportingclub<br />

wurde am 29. Jan. die XII. Intern.<br />

Sternfahrt nach Monte Carlo geschlossen. Die<br />

traditionelle, für den Nachmittag vorgesehene<br />

Auffahrt der Teilnehmer zur Preisverteilung<br />

vor dem prinzlichen Schlosse musste wegen<br />

heftigen Regens unterbleiben, zum erstenmal<br />

in der Rallyegeschichte. Viele Teilnehmer<br />

hatten ihre Wagen — Aufheiterung erhoffend<br />

— trotzdem bereitgestellt und man vermochte<br />

in Müsse all das zu besehen, was Findigkeit<br />

und Erfahrung früherer Rallyes zur Ueberwindung<br />

der Schwierigkeiten ersonnen haben.<br />

Der Meister ist zweifellos der Peugeot-Fahrer<br />

De Lavalette, der seine über Europa zerstreut<br />

gewesene Schar gleichartiger Wagen<br />

bis auf die Athener wieder beisammen hat;<br />

«Schneeglöckchen > (Perceneiges) sind sie<br />

benannt und tragen die von ihnen durchgefahrenen<br />

Strecken als Landkarte auf der Karosserie<br />

oder dem Seitenfenster aufgemalt. Ein<br />

anderer dieser Wagen heisst «Mach dir nichts<br />

draus»; Prinz Narischkine hat sein Fahrzeug<br />

«Naph-Tallinn» getauft, die sportlichen<br />

Engländer bevorzugen Blumennamen usw. Sie<br />

haben übrigens einen eigenen Monte Carlo<br />

Rallye-Club gegründet, dessen Vorsitzender<br />

Lord de Clif ford ist, der Propagator des Dieselmotors.<br />

Die Ausrüstung für den Schnee fängt bei<br />

den Reifen an: Mannigfaltige Schneeketten,<br />

die übrigens von vielen Bewerbern nach kurter<br />

Probe wieder abgenommen wurden; eine<br />

sehr bemerkenswerte aus Gummi auf dem<br />

Talbotwagen der Frau Schell, die aus einem<br />

teils mit Stollen, teils mit Gummiprismen besetzten<br />

Ueberzug besteht. Ein Bewerber hat<br />

Reifen mit Saugrillen, ähnlich wie die von dem<br />

deutschen Erfinder Cöning gebrauchten Saugnäpfe;<br />

De Lavalette hat besondere Reifen<br />

für schlammige Strassen mitgeführt, denen<br />

Stücke eines grösseren Profils als Greifer<br />

aufvulkanisiert wurden. Diese Reserveräder<br />

wurden auf einer Hilfsnabe befestigt. Die<br />

vergrösserte Spurweite wurde sicherheitshalber<br />

durch Bügel markiert, die aufklappbar<br />

an den Nebellampen auf den Kotflügeln<br />

angebracht sind.<br />

Die Nebellampen bilden ein eigenes Kapitel.<br />

Manche Konkurrenten hatten richtig erkannt,<br />

dass der Nebel nicht unmittelbar auf<br />

dem Erdboden aufsitzt, und sie hatten deshalb<br />

ihre Lampen so tief als möglich, teils<br />

auf den Trittbrettern, damit auch der Strassenrand<br />

Licht bekam, teils an den Stossstangen<br />

gelagert Eine neue französische Nebellampe<br />

sitzt in einem langen, oben geschlos-<br />

gegangen und haben sich mit einer vierteljährlichen<br />

Unterteilung der Steuer zufrieden<br />

erklärt. Bedauerlicherweise stossen auch<br />

diese Postulate noch auf Schwierigkeiten bei<br />

der Verwaltung und dies ausgerechnet in den<br />

verkehrsreichsten Kantonen, wo man erwarten<br />

dürfte, dass die Administration etwas<br />

weniger an der bekannten Starrheit und Unbeweglichkeit<br />

leide. .Das Beispiel von Graubünden<br />

beweist, dass mit etwas gutem Willen<br />

den berechtigten Wünschen der Verkehrsinteressenten<br />

sehr wohl Rechnung getragen<br />

werden kann, ein Entgegenkommen,<br />

das mindestens ebensosehr dem Fiskus wie<br />

den Motorfahrzeugbesitzern letzten Endes zugute<br />

kommt. Hoffentlich lassen es sich die<br />

fahrzeugreicheren Kantone nicht nachsagen,<br />

dass Graubünden, dessen Gebiet dem Automobilismus<br />

zuletzt erschlossen wurde, die<br />

modernste Gesetzgebung in bezug auf die<br />

Verkehrssteuern besitze. z.<br />

Sportnachrichten<br />

I senen Gehäuse, beim Ballot-Wagen von Duchamps<br />

sind diese mit der Gehäuseöffnung<br />

nach aussen gedreht, wodurch gleichzeitig<br />

Kurvenbeleuchtung erzielt wird.<br />

Eine neue Akkumulatorensicherung hat der<br />

Lagonda von T. Mann; sie besteht in einem<br />

am Akkumulator sitzenden Schalter, der<br />

gleichzeitig als Diebstahlsicherung wirkt.<br />

Suchscheinwerfer finden sich in allen Positionen,<br />

die besten aus dem Dache ragend,<br />

von innen zu betätigen, weil die Strassenwegweiser<br />

doch meistens über Wagenhöhe angebracht<br />

sind. Auch zahlreiche Rückscheinwerfer<br />

wurden verwendet. Sehr gut auf dem<br />

N. A. G.-Wagen Klinkes die abnehmbaren, als<br />

Ableuchtlampe dienenden oberen Scheinwerfer<br />

mit aufgerolltem Kabel. Reichlich die<br />

Hilfslampen, bei den Engländern in eigenen<br />

Behältern in Griffnähe, wie z. B. auch die<br />

Wagenheberstange seitlich an der Türstütze.<br />

Zum Kartenlesen hat der Delage-Fahrer Ribeiro<br />

eine elektrisch beleuchtete Brille und<br />

eine ebensolche Stirnlampe (wie die Aerzte)<br />

zur Motorinspektion, was gewiss nicht übel<br />

ist. Auch elektrische Lämpchen im Werkzeugkoffer,<br />

die beim Oeffnen einschalten,<br />

konnte man antreffen. Sehr gut ist die am<br />

Morris-Wagen montierte Richtungslampe<br />

(rechts und links). Sie hat, wie die Verkehrsampeln<br />

gebaut, drei Lichter, das rote bedeutet<br />

seitliches Abfahren in der betreffenden<br />

Richtung, wobei auf der anderen Lampe<br />

Grün erscheint, zuvor das Achtungszeichen<br />

gelb.<br />

Viel Mühe wurde darauf verwendet, das<br />

Beschlagen oder Zufrieren der Windschutzscheibe<br />

zu verhindern. Zumeist geschah dies<br />

durch Einfügen eines vom Auspuffrohr getragenen<br />

flexiblen Rohrs, das die heisse Luft an<br />

die Scheibe heranführt, zum Teil durch eine<br />

aufmontierte Glasplatte unmittelbar vor dem<br />

Lenkrad, in die an den Akkumulator angeschlossene<br />

Heizdrähte eingelassen sind. Besonders<br />

witzig hat dies De Lavalette gelöst,<br />

indem er die hintere Kante der Motorhaube<br />

trichterförmig nach oben gebogen hat und so<br />

der Scheibe von aussen einen warmen Luftstrom<br />

zuführt (Auch der Fiat Narischkines<br />

hat diese Anordnung.) Er verbindet damit<br />

zugleich eine Schneeabwehr und Windablenkung,<br />

indem er dieser trichterförmigen Aufbiegung<br />

der Haube noch in etwa 10 Zentimeter<br />

Abstand nach vorne eine gleichfalls aufgebogene<br />

Blechschürze vorsetzt. Zur Regelung<br />

der Kühlertemperatur findet sich hier<br />

ein von unten nach oben vom Wageninnern<br />

aufroübarer Wachsleinwandverschluss. Dieser<br />

Fahrer klügelte auch einen handlichen<br />

Reservereifenriemen aus, bei dem, zur Erleichterung<br />

des Zuschnallens, der Verbindungsring<br />

des mehrteiligen Riemens nicht<br />

aus Eisen, sondern aus Gummi ist.<br />

Werkzeug- und Reserveteileunterbringung<br />

wurde viel studiert Einen eigenen Sperrholzkoffer<br />

auf ihrer kaum 100 kg wiegenden<br />

Karosserie hat Frau Schell hierfür, wobei der<br />

eigentliche Koffer, wie bei etlichen englischen<br />

Wagen, von innen, nach Rückklappen der<br />

Rücklehnen, zugänglich ist. Andere haben<br />

das Werkzeug im oberen Kofferdeckel, bei<br />

einem M..G. sehr gut unterhalb des Fussbodens,<br />

wo sich auch das Büfett befindet. Der<br />

mit einem Preis seiner Kategorie ausgezeichnete<br />

Lagonda-Sportwagen ohne Vordertüren<br />

hat einen Reservekompressor mitgeführt, andere<br />

haben Dynamos und Anlassmotoren eingepackt,<br />

sehr wenige Reservefedern. Gepäckkoffer<br />

aus Blech waren sehr zahlreich,<br />

beim Steyr geht der Kofferdeckel mit angebrachten<br />

Reserverädern in senkrechtem<br />

Scharnier auf; bemerkenswert ist auch die<br />

Einteilung im Hillmanwagen der drei Fahrerinnen<br />

des Englischen Damenautomobil-<br />

Clubs, die jede einen Koffereinsatz mit ent<br />

sprechendem Monogramm ihr Eigen nennen.<br />

Noch wären Schneeschaufeln aller Formate<br />

zu erwähnen, auf dem Dache verstaut oder,<br />

wie beim N. A. G., auf der vorderen Stoss-<br />

Stange, oder innen am Reserverad beim Lagonda<br />

usw. Stocklete Lancia hat neben dem<br />

Flaschenzug noch ein an die Radnabe montierbares<br />

Gangspill mit zugehörigem Stahlpflock<br />

in Reserve, das ihn auf baumloser<br />

Strecke aus dem Graben wand.<br />

Unter den neueren Merkwürdigkeiten ein<br />

Scheibenwäscher, nicht Wischer schlechthin<br />

beim Hillmann von Mrs. Martin. Er besteht<br />

darin, dass ein Elektromotor aus einem<br />

unter der Motorhaube sitzenden Behälter<br />

Wasser nach einer Bohrung im Scheibenwischer<br />

drückt und so die von Kot oder<br />

Schlamm verunreinigte Scheibe gesäubert<br />

wird. Das Verschmieren durch den Wischer<br />

wird dadurch freilich verhindert, die Vorrichtung<br />

ist aber nur bei Temperaturen über<br />

0 Grad verwendbar. Man sah auch Wagen<br />

wie den sieben Jahre alten Bentley des Lord<br />

Clifford, die ohne Sonderausrüstung wie zu<br />

einer < Spazierfahrt > auf die Reise gingen<br />

und — ankamen...<br />

Vom Gegenteil einer Spazierfahrt aber berichten<br />

die heute mit der Bahn eingelangten<br />

Stern-Nachzügler, darunter der Begleiter des<br />

aus Bukarest sein Glück versuchenden Major<br />

Berlescu, Herr Juca. Sie haben von Jassy<br />

aus an 40 km gefahren und mussten, von<br />

Schneestürmen aufgehalten, eine Nacht und<br />

einen Tag im Freien verbringen, ehe sie von<br />

Ochsengespannen zurückgeschleppt wurden.<br />

Auch der Sunbeam des Londoner Motor-<br />

Redakteurs Symons befand sich bei diesem<br />

Abenteuer und büsste sein Differential ein.<br />

Symons, vom Osten Europas kommend, bestand<br />

eine förmliche Odyssee, ehe er die<br />

Palmen Monte Carlos grüssen konnte. Aber<br />

alle wollen sie trotzdem das nächste Mal wieder<br />

mit dabei sein. Ing. L. J.<br />

Winterfahrbarkeitswettbewerb nach Engelberg<br />

<strong>1933</strong>. Ausser den bereits mitgeteilten<br />

Anmeldungen sind an neuen Nennungen eingegangen<br />

: Zwimpfer auf Chrysler. Itten auf<br />

Plymouth, Hoffmann auf Locomobil. Fromm<br />

auf Lancia, Gübelin auf Plymouth. Ferner<br />

stehen noch eine Anzahl Anmeldungen, die<br />

vorläufig provisorisch abgegeben worden<br />

sind, in Aussicht, so dass wohl mit einer<br />

Teilnehmerzahl von 15 bis 18 Wagen gerechnet<br />

werden darf. Nachdem an' dem<br />

kürzlich in Südbayern abgehaltenen Winterfahrbarkeitswettbewerb<br />

Deutschlands 18 Autos<br />

teilgenommen haben, darf die Beteiligung<br />

beim Engelberger Winterfahrbarkeitswettbewerb<br />

als eine ansehnliche bezeichnet werden,<br />

zumalen es sich um die erstmalige<br />

Durchführung eines solchen Automobilsport-<br />

Wettbewerbes in der Schweiz handelt.<br />

Es ist nun nur nötig, dass die Schnee- und<br />

Kälteverhältnisse sich bis Ende dieser Woche<br />

derart ändern, dass die Veranstaltung<br />

mit Erfolg durchgeführt werden kann, ansonst<br />

eine Verschiebung notwendig wüTde.<br />

Bezügliche Auskunft erteilt das Sekretariat<br />

der Sektion Zürich des A.C.S.<br />

Die Abnahme der Automobile erfolgt am<br />

10. Februar <strong>1933</strong> von 16—18 Uhr im Kasernenhof<br />

in Zürich; am 11. Februar. 8 Uhr 30,<br />

beginnt dortselbst die Startprüfung, an welche<br />

sich die Abfahrt zur Zuverlässigkeitsfahrt<br />

mit Brennstoffkonkurrenz nach Engelberg<br />

anschliesst. Die Konkurrenten dürften<br />

dortselbst ab ca. 15 Uhr eintreffen.<br />

Am 12. Februar sind ab 8 Uhr 30 die Startpr&fung,<br />

die Prüfung für Fahrhilfsmittel und<br />

die Schleuderprüfung auf dem Eis vorgesehen.<br />

13 Uhr Mittagessen und Resultatbekannigabe<br />

im Hotel Titlis in Enjjelberg.<br />

Das Reglement hat insofern eine Abänderung<br />

erfahren, als die für den_J2. Februar<br />

vorgesehene Prüfung für das Montieren von<br />

Fahrhilfsmitteln (Schneeketten usw.) nicht<br />

mehr in die Gesamtbewertung mit einbezogen<br />

wird, sondern dass eine Separatbewertung<br />

für diejenigen Konkurrenten, die diese Prüfung<br />

bestreiten wollen, erfolgt.<br />

Mit Rücksicht auf diese vorgenommene<br />

Reglementsänderung ist der lAnmeldetermin<br />

bis Mittwoch den 8. Februar. 18 Uhr. verlängert<br />

worden.<br />

Internationale Winterfahrt Garmlsch-Par-<br />

tenkircben. Die X. internationale Winterfahrt<br />

Garmisch-Partenkirchen begann am 2. Februar<br />

mit der traditionellen Oeutschlandfahrt<br />

der durch den Ausfall der Europafahrt vermehrte<br />

Bedeutung zukam. Leider ging der<br />

Auftakt zu dem Rallye unter sehr ungünstigen<br />

Umständen vor sich, da die ganze Fahrt<br />

durch Deutschland bei starkem Tauwetter<br />

und teilweise bei Regen durchgeführt werden<br />

mu'sste. Die Konkurrenten hatten unter<br />

dem schlechten Wetter sehr zu leiden. Manchem<br />

Fahrer wurde das Glatteis zum frühen<br />

Verhängnis. Die diesjährige Deutschlandfahrt<br />

ist wohl die schwierigste, die schon<br />

stattgefunden hat. Im Gegensatz zu frühern<br />

Jahren wurden als Kontrollpunkte nur solche<br />

deutsche Städte herausgesucht, die nicht direkt<br />

an den grossen Verkehrsadern liegen;<br />

damit wurden die Konkurrenten gezwungen,<br />

einen grossen Teil ihrer Fahrten auf Nebenstrassen<br />

zu verlegen. Beim Schluss der Zielkontrolle<br />

in Garmisch-Partenkirchen. die am<br />

Freitag mittag stattfand, waren von 35 gemeldeten<br />

Fahrern 23 angekommen. 7 Konkurrenten<br />

waren ausgeschieden und von den<br />

restlichen 5 Bewerbern fehlte Jede Nachricht.<br />

Zur grossen Ueberraschung ergab die<br />

Winterfahrt einen Ex-aequo-Sieg, trotzdem<br />

die Wertung ziemlich kompliziert war, da sie<br />

sowohl Gutpunkte für durchfahrene Kontrollstellen<br />

wie die Luftkilometerzahl in einer besonderen<br />

Berechnung kombinierte. Als Sieger<br />

konnten die bekannten Langstreckenspezialisten<br />

Bernet. Berlin (Wanderer), und<br />

Birnholz, Berlin (Mercedes), proklamiert<br />

werden. Beide erzielten 524,16 Punkte. Sie<br />

starteten wie die Grosszahl der übrigen<br />

Konkurrenten in Emden und fuhren von hier<br />

über Stadtlohn, Cleve, Düren. Idar. Bad-<br />

Brückenbau, Wertheim, Rothenburg, Triberg<br />

Breisach, Konstanz, Tettnansr, Bad Wörrishofen<br />

nach Garmisch-Partenkirchen und legten<br />

in 35V2 Stunden 2100 km zurück. Den<br />

Teampreis errang das Mercedes-Benz-Team<br />

mit insgesamt 1192,56 Punkten.<br />

Bei schlechtem Wetter wickelte sich sodann<br />

am Samstag die' Schönheitskonkurrenz<br />

ab, an der 51 Wagen vorgeführt wurden. Den<br />

Höhepunkt der Winterfahrt Garmisch-Partenkirchen<br />

bildete das Eibseerennen am Sonntag,<br />

das bei gutem Rennwetter vor sich ging.<br />

Die Bestzeit der Automobile erreichte: Bürggaller<br />

auf Bugatti mit 89.04 Stdkm. Der Mercedes<br />

von Hans Stuok erwies sich für diese<br />

Eisbahn als zu wenig wendig. Wir kommen<br />

in der nächsten Nummer auf das Rennen<br />

noch zurück.<br />

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N° 11 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ausland<br />

Verkehr und Strassen<br />

Im Ausland.<br />

Zurzeit steht die türkische Regierung mif<br />

den Aufomobilverbänden der Türkei in Unterhandlungen<br />

zwecks Baues einer annähernd<br />

300 km langen Automobilstrasse Istambul—<br />

Adrianopel. Weitere Verhandlungen hinsichtlich<br />

dieses Projektes sollen mit dem vor<br />

einiger Zeit in Paris gegründeten europäischen<br />

Bausyndikat aufgenommen worden sein,<br />

zwecks Finanzierung und Bauausführung dieses,<br />

für türkische Verhältnisse modernsten<br />

Strassenprojektes.<br />

Aus dem Kunterbund mittelalterlicher<br />

Steuerideen taucht in Deutschland jetzt wieder<br />

die Frage der Erhebung von Brückengeldern<br />

auf. In einflussreichen Kreisen des<br />

Brückenbaues soll man allen Ernstes daran<br />

denken, die Finanzierung neuer Brückenbauten<br />

durch Erhebung eines Brückengeldes<br />

zu ermöglichen. Solange es sich lediglich um<br />

Brückengeld für Neubauten handelt, also für<br />

Brücken, die in erster Linie an Stelle bisheriger<br />

Fähren errichtet werden sollen, mag<br />

die Erhebung von Brückengeld als Ablösung<br />

des Fährengeldes im schlimmsten Falle noch<br />

akzeptiert werden. Für die an und für sich<br />

schon durch den Spritbeimischungszwang und<br />

anderer fiskalischer Abgaben schwer kämpfende<br />

deutsche Automobilindustrie müsste<br />

diese projektierte Neuregelung eine schwere<br />

Belastung darstellen, nachdem vor einer<br />

Reihe von Jahren, nach mühevollen Verhandlungen<br />

der am Automobilverkehr beteiligten<br />

Kreise, das Brückengeld abgeschafft worden<br />

;war.<br />

Der Qeneralrat des Seine-Departementes<br />

hat in seiner letzten Sitzung einen Kredit<br />

von 53 Mill. franz. Fr. für den Ankauf von<br />

300 Autobussen bewilligt. Auch im laufenden<br />

Jahre sollen weitere finanzielle Mittel zum<br />

Ankauf von Automobilen zur Verfügung gebellt<br />

werden, damit die für den Verkehr<br />

lästige Strassenbahn aus der Innenstadt der<br />

französischen Metropole vollständig verschwinde.<br />

Vor einiger Zeit hat man In Deutschland<br />

eingehende statistische Untersuchungen über<br />

die Kosten von Durchgangsstrassen ausgearbeitet,<br />

um über ein wesentliches Glied<br />

des auf den Automobilverkehr entfallenden<br />

Anteils an den Strassenkosten Aufschluss zu<br />

erhalten. Auf Qrund dieser Untersuchung<br />

kann nach übereinstimmender Ansicht aller<br />

am Automobilverkehr Interessierten folgendes<br />

festgestellt werden: Die Kosten der<br />

Unterhaltung, des Um- und Ausbaues, sowie<br />

der Verzinsung und Amortisation der für<br />

Neubauten investierten Beträge betragen für<br />

1932, auf das gesamte Durchgangsstrassen«<br />

netz des deutschen Reiches bezogen, 435 Mill,<br />

Mark, sofern die Arbeiten im gleichen Umfange<br />

wie im Jahr 1929 durchgeführt worden<br />

wären. Infolge der bekannten finanziellen<br />

Einschränkung, die sich Deutschland unter<br />

dem Drucke der wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

auferlegen muss, wurden jedoch weniger<br />

Mittel für den Strassenbau aufgewendet.<br />

Vor dem Kriege verwendete man für das<br />

gleiche Durchgangsstrassennetz etwa 268<br />

Mill. Mark. Die durch den Automobilverkehr<br />

bedingten Mehrkosten stellen sich somit auf<br />

167 Mill. Mark. Für mehr als die Differenz<br />

beider Summen kann man den Automobilverkehr<br />

nicht verantwortlich machen, wurden<br />

doch, wie erwähnt, in den Vorkriegs jähren<br />

bereits schon 268 Mill; Mark aufgewendet, als<br />

doch der Automobilverkehr noch keine grosse<br />

Bedeutung erlangt hatte. Demgegenüber wird<br />

die Gesamtbelastung des deutschen Automobilstrassenverkehrs<br />

durch Sondersteuern<br />

im laufenden Jahre mehr als 500 Mill. MaTk<br />

betragen, und zwar durch die Aufkommen<br />

an Automobilfahrzeug-Pauschalsteuern, Belastung<br />

der importierten Treibstoffe durch<br />

Zölle,. Preisausgleichsabgabe und Preisangleichung<br />

der inländischen Treibstoffe, sowie<br />

Spritbeimischungszwang.<br />

Die Bemühungen, welche die Gummiindustrie<br />

seit Jahren hinsichtlich der Verwendung<br />

von Kautschuk als Strassenpflaster<br />

anstellt, sollen nunmehr einen gewissen Erfolg<br />

gezeitigt haben, welcher für die zukünftige<br />

Entwicklung des in chaotischer Lage sich<br />

befindlichen Gummimarktes nicht unwichtig<br />

sein dürfte. Es handelt sich um ein Material,<br />

das man mit dem Namen Colastex belegt<br />

hat. Dieses Produkt ist eine Mischung von<br />

Colas, einer Asphaltemulsion, die 60 Prozent<br />

gewöhnlichen Asphalt enthält, mit Latex. Die<br />

Asphaltemulsion und der Latex werden im<br />

Verhältnis von 10:1 gemischt Das Mischprodukt<br />

soll eine glatte, langlebige Oberfläche<br />

ergeben, die den Vorteil hat, kalt aufgegossen<br />

zu werden, wesentlich dünnflüssiger ist<br />

und daher rascher in dje Steinfugen eindringen<br />

kann. Colastex lässt sich auch auf feuchten<br />

Strassen auftragen und soll besonders<br />

für tropische Gegenden geeignet sein, da sein<br />

Schmelzpunkt höher als bei gewöhnlichem<br />

Asphalt liegt. Die auf die Strassenunterlage<br />

aufzutragende Schicht hat eine Dicke von<br />

nur einem Millimeter. In Niederländisch-<br />

Ostindien und Java, d. h. in den beiden<br />

Gummiproduktionszentren, sollen versuchsweise<br />

verschiedene Strassen mit diesem<br />

Ueberzugsprodukt versehen worden sein.<br />

Wy.<br />

Ein deutsches Notprogramm der Kraftverkehrswirtschaft,<br />

Der Reichsausschuss für<br />

Kraftverkehrswirtschaft übergibt der Öffentlichkeit<br />

in Form einer Denkschrift ein « Notprogramm<br />

der deutschen Kraftverkehrswirtschaft<br />

». Darin wird gefordert, dass das<br />

System der Motorfahrzeugbesteuerung, bestehend<br />

in der Erhebung einer Pauschalsteuer<br />

und der Belastung der Treibstoffe,<br />

beizubehalten ist unter der Voraussetzung,<br />

dass beide Steuerarten in ein einheitliches<br />

Besteuerungssystem gebracht werden. Die<br />

Sätze des Steuertarifs sollen um 50 Prozent<br />

ermässigt und bei halbjährlicher uod jährlicher<br />

Vorausbezahlung der Steuer Rabatte<br />

gewährt werden. Die Treibstoffzölle seien<br />

baldigst auf ein volkswirtschaftlich erträgliches<br />

Mass zu senken ; Beimischung von<br />

Spiritus dürfe nur erfolgen, wenn dadurch<br />

keine Verteuerung des Treibstofforeises hervorgerufen<br />

wird. Das neue Gesetz solle u. a.<br />

einen Abschnitt enthalten, der eine Erhöhung<br />

der Belastung durch Heraufsetzung der<br />

Treibstoffzölle oder Spritabnahmequote verbiete,<br />

wenn nicht gleichzeitig eine entsprechende<br />

Senkung auf dem Gebiet der Fahrzeugpauschalsteuer<br />

vorgenommen wird.<br />

Rätsel am Ford. Freitag, den 27. Januar<br />

<strong>1933</strong>, ging durch die internationale Presse<br />

die Mitteilung, dass die Ford Motor Co. ihre<br />

Fabriken in den Vereinigten Staaten auf unbestimmte<br />

Zeit stillege. Anscheinend ist diese<br />

Massnahme auf die Niederlegung der Arbeit<br />

durch 6000 Angestellte eines Karosseriewerkes<br />

zurückzuführen. In den Fordwerken werden<br />

zur Zeit ungefähr 100,000 Personen beschäftigt.<br />

Wie alle Dinge, die mit Henry Ford und<br />

seinem Automobilkonzern zusammenhängen,<br />

wirkte die verfügte Schliessung seiner Werke<br />

in Detroit als Ueberraschung und ist ein Geheimnis<br />

für die sensationslüsterne Menschheit.<br />

Angeblich ist es ein Streik in den Karosseriewerken,<br />

der als Begründung dieser<br />

Massnahme herangezogen wird. Im Hintergrund<br />

aber werden dunkle Finanzinteressen<br />

bekannt, welche die Produktion von Fordautomobilen<br />

verunmöglichen wollen. Zwischen<br />

den Zeilen dieser lakonischen Erklärung des<br />

amerikanischen Automobilmagnaten wird man<br />

wohl richtig lesen, wenn man die dunklen<br />

Mächte mit der grossen Konkurrenz und insbesondere<br />

dem Wettbewerb 1 der General Motors<br />

interpretiert. Mit diesem nicht leicht zu<br />

nehmenden Gegenspieler versucht sich Henry<br />

Ford nun schon beinahe seit einem Jahrzehnt<br />

auf Biegen oder Brechen auseinanderzusetzen.<br />

Noch ist die Frage nicht geklärt, ob die<br />

hinter General Motors stehenden Finanzinteressen<br />

die Produktion von Fordautomobilen<br />

auf längere Zeit zu unterbinden vermögen,<br />

oder ob Henry Ford, wie er unlängst erklärte,<br />

in der Lage ist, die Produktion seiner Wagen<br />

auf jeden Fall fortsetzen zu können. Nach all<br />

den grossen Umstellungen, die der Fordkonzern<br />

in den letzten Jahren vorgenommen hat<br />

und gestützt auf die grosszügigen Experimente,<br />

die der amerikanische Automobilkönig<br />

von jeher mit Leidenschaft betrieb, ist man<br />

geneigt, den Worten Henry Fords Glauben<br />

zu schenken.<br />

Bei dieser Gelegenheit muss aber unbedingt<br />

festgestellt werden, dass das von Ford vertretene<br />

Wirtschaftsprinzip sich auf die Dauer<br />

nicht halten Hess. Ueberall wird man sich<br />

seiner These erinnern, dass nur höchste Löhne<br />

bei kürzester Arbeitszeit die Prosperität verbürgen<br />

können. Sein System der hohen Löhne<br />

hat aber bereits revidiert werden müssen. Im<br />

Jahre 1931 verzeichnete der Fordkonzern,<br />

dessen industrielle Struktur ganz auf die<br />

vermeintliche ewige Prosperität eingestellt<br />

war, infolge der gewaltigen Krise in der<br />

amerikanischen Automobilindustrie einen Verlust.<br />

Man gewinnt jetzt vor allem den Eindruck,<br />

als ob Ford sich bei der Herausbringung<br />

seines billigen 8-Zylinderwagens finanziell<br />

sehr stark engagiert habe. Mit der Produktionsunterbrechung<br />

in Amerika wird eine<br />

Reihe von Fragen aufgeworfen, die auch für<br />

verschiedene europäische Staaten von grossem<br />

Interesse sind. In welcher Weise wird<br />

sich die notwendige Fordumstellung auf die<br />

europäischen Zweigniederlassungen auswirken?<br />

Wird unter dem Drucke der wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse eine Verständigung zwischen<br />

Ford und seinen Hauptkonkurrenten<br />

stattfinden und damit der Weltautomobiltrust<br />

entstehen ?<br />

Wy.


Luftfahrt<br />

Schwimmende Inseln für die Transozeanluftfahrt.<br />

Schwimmende Inseln als Luftfahrtstützpunkte<br />

sind technisch durchaus möglich.<br />

Es ist sicher, dass sich eine Gruppe von Finanzleuten<br />

eines Tages zusammenfinden wird,<br />

um schwimmende Inseln als Luftfahrtstützpunkte<br />

zu errichten.<br />

Nehmen wir einmal an, es habe sich schon<br />

eine solche Gesellschaft konstituiert, und zwar<br />

sei dies eine amerikanische Unternehmung.<br />

Diese Finanzgruppe habe weiter die Errichtung<br />

von fünf oder sechs solcher schwimmender<br />

Inseln bereits durchgeführt. Die Inseln<br />

befinden sich auf der Route zwischen<br />

New York und der portugiesischen Küste.<br />

Wem gehören aber diese Inseln? Der amerikanischen<br />

Gesellschaft und im weiteren<br />

Sinn also den Vereinigten Staaten; ganz natürlich.<br />

Damit kommt man aber zu einem Punkt, der<br />

geeignet erscheint, eine Frage des internationalen<br />

Rechtes in schwerwiegender Weise zu<br />

beeinflussen. Das Problem ist vor allem ziemlich<br />

weit zu fassen. Das Meer als solches gehört<br />

niemand, und es ist auch nicht zur Besitzergreifung<br />

durch irgend jemand geeignet.<br />

Dass die Errichtung von Zwischenstationen<br />

zwischen dem alten und neuen Kontinent im<br />

Interesse der Einführung der regelmässigen<br />

Luftfahrtrouten liegt, ist selbstverständlich.<br />

Hat aber eine oder die andere Nation das<br />

Recht, einen Teil des Meeres für sich zu beanspruchen<br />

und für sich mit Beschlag zu belegen?<br />

Vom Standpunkt des Juristen aus:<br />

nein. Es ist möglich, dass irgendeinem Land<br />

das Recht streitig gemacht wird, schwimmende<br />

Inseln ausserhalb der ihm zugehörenden<br />

Gewässer, d. h. der unter seiner Hoheit<br />

stehenden Meereszone (Küstenzone), zu verankern.<br />

Dann müsste man freilich für alle<br />

Zeiten auf die Errichtung von schwimmenden<br />

Zwischenstationen verzichten.<br />

Dazu dürfte es aber voraussichtlich nicht<br />

kommen. Man ist bereits bestrebt, Statuten<br />

auszuarbeiten, um eine Basis für die rechtliche<br />

Behandlung dieser schwimmenden Inseln<br />

zu erhalten. In diesen Statuten soll der Gesellschaft,<br />

die etwa solche schwimmende Inseln<br />

baut, untersagt sein, ihre Inseln zu «nationalisieren»,<br />

das heisst sich durch Tarifmassnahmen<br />

usw. gegen die Flugzeuge der andern<br />

Gesellschaften abzusperren, sowie im Kriegsfall<br />

die Inseln zu Stützpunkten für Unterseeboote<br />

oder Bombenflugzeuge zu machen. Ob<br />

das auch im Ernstfall eingehalten würde, erscheint<br />

mehr als fraglich.<br />

Kann eine Insel jemals absolut international<br />

sein? Wohl schwer; allein schon die Frage<br />

des Personals wird in dieser Beziehung ein<br />

Problem sein. Ist ferner die Errichtung<br />

schwimmender Inseln vom juristischen Standpunkt<br />

aus bisher untersucht worden?<br />

So zeigt sich, dass auch die grosszügigsten<br />

Gedanken und Leistungen zu Komplikationen<br />

Anlass geben können, die unter Umständen<br />

das ganze Projekt bis nahe an die Unmöglichkeit<br />

bringen.<br />

Welch schöner und alter Traum der<br />

Menschheit, den Ozean zu besiegen! Aber es<br />

ist auch hier, wie bei fast allen grossen Erfindungen<br />

des menschlichen Geistes; immer ein<br />

zweischneidiges Schwert. +<br />

Das Schaufelrad-Flugzeug von Dr. Rohrbach.<br />

Durch die Presse ging unlängst die<br />

Meldung von dem demnächst zu erwartenden<br />

Versuchsbau eines Schaufelradflugzeuges, für<br />

das der bekannte Flugzeugkonstrukteur Dr.<br />

Rohrbach verantwortlich zeichnet. Es handelt<br />

sich dabei um das Projekt eines Flugzeuges<br />

von ähnlichen Formen, wie wir es in Nr. 6<br />

als die Erfindung eines Amerikaners Williams<br />

veröffentlicht haben. Anstatt dass die Tragflächen<br />

mit dem Rumpf fest verbunden sind,<br />

vollführen sie um eine waagrechte Achse herum<br />

wie die Schaufeln eines Wasserrades eine<br />

fortlaufende Drehung. Da zudem jede Fläche<br />

noch um sich selbst rotiert, erzeugen sie<br />

zugleich Auftrieb und Vortrieb. Der Propeller<br />

wird überflüssig, und durch geeignete<br />

Steuerung der Flächen lässt es sich einrichten,<br />

dass die Maschine, wenigstens theoretisch,<br />

senkrecht steigen und landen, mit beliebiger<br />

Geschwindigkeit vorwärts- und rückwärts<br />

fliegen oder sich auch in der Luft auf<br />

der Stelle schwebend erhalten kann. Das<br />

ganze Problem läuft darauf hinaus, ob es<br />

möglich ist, den Gedanken ohne zu grosse<br />

mechanische Komplikation, ohne starke Vermehrung<br />

der Luftwiderstände und bei einem<br />

AUTOMOBIL-REVÖE <strong>1933</strong> - N° 11<br />

annehmbaren Leistungs-Gewichtsverhältnis<br />

zu verwirklichen. Bisher wurde diese Möglichkeit<br />

von den massgebenden Autoritäten<br />

stärk angezweifelt.<br />

Wie wir erfahren, arbeitet Dr. Adolf K.<br />

Rohrbach jedoch schon seit mehr als zwei<br />

Jahren an der Vervollständigung seiner Pläne.<br />

Die deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt in<br />

Adlershof, der die Berechnungen und Pläne<br />

Dr. Rohrbachs bereits vorgelegen haben, hat<br />

in ihrem Gutachten den Grundsatz des Schaufelradflugzeuges<br />

gebilligt. Sie erklärte, dass,<br />

«wenn die Erprobung des ersten Flugzeuges<br />

zu einem günstigen Abschluss gebracht ist,<br />

die neue Art von Flugzeugen mit Umlaufflächen<br />

in aussichtsvoller Weise eine empfindliche<br />

Lücke schliessen wird, die bisher der<br />

Ausbreitung des Flugwesens im Wege stand.»<br />

Auch der bekannte Flieger Ernst Udet bekundet<br />

sein Vertrauen zu der Neukonstruktion.<br />

Udet betont, dass heute die besten Maschinen<br />

nur Verfeinerungen des ersten Flugzeuges<br />

seien, die er als eine minderwertige<br />

Nachahmung des Vogelfluges bezeichnet. Der<br />

Vogel habe aber nicht den idealen Flugorganismus,<br />

vielmehr sei das wirklich ideale Flugzeug<br />

das Insekt und das beste von allen der<br />

Moskito. Udet ist der Auffassung, dass das<br />

neue Flugzeug dem Typ und der Leistung des<br />

Moskitofluges in gewissem Sinn nahekommt<br />

und dass die.sich drehenden Flügel eine ähnliche<br />

Wirkung wie die Moskitoflügel ergeben.<br />

Das frühere Vorstandsmitglied der Deutschen<br />

Lufthansa, Otto Merkel, der mit Dr.<br />

Rohrbach an der Entwicklung des neuen Flugzeugtyps<br />

zusammenarbeitet, vertritt den<br />

Standpunkt, dass die neue Flugzeugart geeignet<br />

sei, gleichzeitig das Problem des Drachenflugzeuges<br />

und des Windmühlenflugzeuges zu<br />

lösen. Notlandungen mit dem neuen Flugzeugtyp<br />

würden so gut wie ohne Gefahr möglich<br />

sein, und die Ausbildung der Flugschüler<br />

werde weniger Zeit und Erfahrung als bisher<br />

benötigen. Da die Fluggeschwindigkeit nach<br />

Wunsch geregelt werden und das neue Flugzeug<br />

für lange Zeit in irgendeiner Höhe in<br />

der Luft schweben könne, werde der neue<br />

Flugzeugtyp auch das Problem des Nachtfluges<br />

restlos lösen, da es mit einem eigenen<br />

Scheinwerfer ausgerüstet werde und so des<br />

Nachts ebenso wie am Tag landen könne.<br />

Dies werde aber eine Umwälzung im Luftverkehr<br />

herbeiführen, der heute hauptsächlich<br />

unter den Unregelmässigkeiten infolge seiner<br />

Abhängigkeit von Sicht und Wetter leide. Die<br />

Kosten der Herstellung sollen nicht höher sein<br />

als die eines gewöhnlichen Flugzeuges.<br />

Soweit die Hoffnungen der bisher mit den<br />

Plänen vertraut gemachten Sachverständigen.<br />

Die ersten praktischen Versuche mit den einzelnen<br />

Teilen des Flugzeuges sollen innerhalb<br />

der nächsten drei Monate in den Werkstätten<br />

der Rohrbach-Werke erfolgen. Man hofft,<br />

Ende des Jahres die ersten Flugversuche mit<br />

der neuen Maschine, die Udet fliegen soll, veranstalten<br />

zu können.<br />

Neuartige Luftschiffsteuerung. Nach den<br />

Richtlinien des bestbekannten Konstrukteurs<br />

Enrico Forlanini hat Italien vor kurzem ein<br />

neues Luftschiff herausgebracht, das äusserlich<br />

höchstens durch seine kleinen Dimensionen<br />

auffällt — bei 56 m Länge und 13 m<br />

Durchmesser weist es ein Fassungsvermögen<br />

von etwa 4000 m 3 auf —. durch sein<br />

Steuerimgsprinzip aber um so mehr Beachtung<br />

verdient. Es weicht in dieser Hinsicht<br />

von der üblichen Konstruktion grundsätzlich<br />

ab : zwei an den Propellermotor angeschlossene<br />

Luftkompressoren stehen mit ie einer<br />

Gruppe Ström-Ventile an der Nase und am<br />

Schwanz des Luftschiffs mittels Rohrleitungen<br />

in Verbindung. Die Ventile sind auf<br />

Strahlrichtung nach vorn (Nasengruppe),<br />

hinten (Schwanzgruppe), links und rechts,<br />

oben und unten eingestellt und können nach<br />

Belieben einzeln oder in Kombination betätigt*<br />

werden. Die Oeffnung eines nach rechts<br />

gerichteten Ventils bewirkt Kurs nach links,<br />

das Ausströmen der Luft aus dem nach oben<br />

gerichteten bedeutet Fahrt abwärts. Man erkennt<br />

daraus sofort die Verwirklichung des<br />

Raketenprinzips. Mit dieser Konstruktion<br />

bezweckt Forlanini eine optimale Manövrierfähigkeit<br />

des Luftschiffes. Die Operationen<br />

der Steuerventile sollen dem Flugzeug Aufstieg<br />

und Abgang in jedem Gefällswinkel und<br />

natürlich auch die rückwärtige Fortbewegung<br />

ermöglichen. E. G.<br />

Fliegende Leitungskontrollen. In Amerika<br />

werden seit mehreren Jahren lange elektrische<br />

Ueberlandleitungen durch Flieger nachkontrolliert.<br />

Auch das Lokalisieren und Be.-<br />

heben von Störungen auf solchen Leitungen,,<br />

überlässt man vielfach -fliegenden Patrouil^<br />

len. Eine neuere Anwendung der fliegenden<br />

Kontrolle stellt die « Pipeline »-Kontrolle in<br />

Oelgebieten dar. Sie hat die oft hunderte<br />

von Kilometern langen Rohrleitungen, die<br />

zum Abtransport des Oels benützt werden,<br />

beständig zu überwachen und vor Sabotageakten<br />

zu schützen. Erst kürzlich hat die Irak<br />

Petroleum Company wieder eine Anzahl<br />

englischer Flugzeuge für die Ueberwachung<br />

ihres Rohrleitungsnetzes in Auftrag gegeben,<br />

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NU1 - <strong>1933</strong><br />

Sti iaisen<br />

Susten- oder Meientalstrasse?<br />

Strassenbauliches und Unerbauliches aus<br />

dem Kanton Uri.<br />

Das Bundesffericht wies, wie wir in Nr.<br />

101/1932 mitteilten, eine Beschwerde der Anhänger<br />

des Projektes einer Meientalstrass<br />

gegen einen Landratsbeschluss ab. der in<br />

willkürlicher Weise die Volksabstimmung<br />

über dieses Projekt kassiert habe. Damit war<br />

die urnerische Volksabstimmung mit dem<br />

berühmten 13-Stimmenmehr endgültig aufgehoben<br />

und der Souverain hat am 19. Februar<br />

erneut seine Ansicht über das Qüterstrassenprojekt<br />

ins Mtiental mit dem Stimmzettel<br />

zu bekunden. Lassen wir bei diese<br />

Gelegenheit in kurzen Zügen die Vorge<br />

schichte Revue passieren :<br />

Der Landrat des Kantons Uri hiess. wie<br />

wir in Nr. 51/1932 meldeten, den Rekurs<br />

einiger Bürger aus Silenen zur Abstimmung<br />

über die Krediterteilung für die Meiental<br />

strasse mit 21 gegen 18 Stimmen gut. Es<br />

war die damalige Abstimmung der erste<br />

Gang des Volkes zur Urne., wobei in den<br />

Abstimmungsmodalitäten technische Unregelmässigkeiten<br />

zum Vorschein kamen. Der Krelit<br />

wurde nur mit einem Plus von 13 Stimmen<br />

durch das Volk angenommen, weshalb<br />

der Rekurs auch Erfolg hatte. Sowohl<br />

der Regierungsrat als der Landrat fanden<br />

seine Gutheissung als angebracht. Da man<br />

schon vor mehr als einem Jahrzehnt dem<br />

Meiental eine günstigere Wegverbindung<br />

mit dem Reusstal zugesagt hatte, und nun<br />

durch den Rekurs die Erteilung des Kredites<br />

und damit der Batt der Güterstrasse ins<br />

Meiental noch nicht verwirklicht werden<br />

konnte, fühlen sich die Bewohner des Meientals<br />

wie auch die Bürger von Wassen in ihren<br />

Verkehrs- und Erwerbsinteressen stark<br />

benachteiligt Bürger von Wassen scheuten<br />

-Ticht davor zurück, bis ans Bundesgericht zu<br />

gelangen, damit endlich einmal Klarheit entsteht,<br />

ob der Kanton Uri die Abstimmung anerkennen<br />

und die Güterstrasse bauen müsse<br />

oder nicht Während das Bundesgericht sich<br />

mit diesem Streitfall beschäftigte, trat das<br />

Projekt der Sustenstrasse wieder in den<br />

Vordergrund.<br />

Dem Kanton Uri wurde die vorzflgliche<br />

«Denkschrift über die wirtschaftliche Bedeutung<br />

einer durchgehenden Sustenstrasse »<br />

von Dr. Michel, Interlaken, überreicht Wir<br />

haben diese Schrift in Nr. 83 eingehend besprochen.<br />

Nachdem nun die Vorbereitungen<br />

für die Sustenstrasse so gründlich betrieben<br />

und der Wert und die Bedeutung dieser<br />

Strasse einlässlich erörtert worden sind,<br />

steht der Ausarbeitung dieses Projektes<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Das Urnervolk bewies durch seine Abstimmung,<br />

dass dem Bau einer Güterstrasse<br />

noch viele unvorhergesehene Wider-<br />

lieh. Zügenstrasse nach Davos unpassierbar. Zu<br />

stände harren. Die Hoffnungen auf diefahrt nach Arosa breit gepfadet, m. K. Postrouti<br />

Meientalstrasse als Vorläufer der Sustenstrasse<br />

sind deutlich im Kurs gesunken. Wir Schynpass gesperrt Albulastrasse von Tiefencastel<br />

Ghur-Lenzerheide-Mühlen durchgehend gepfadet.<br />

erachten es daher als zweckmässig, dem weg nicht gepfadet, Autoverkehr auf eigenes Risiko<br />

Projekt" der Sustenstrasse ungeteilte Aufmerksamkeit<br />

zuzuwenden. Die Notwendigfrei<br />

bis Thusis; Südseite gepfadet bis San BernaT-<br />

bis Bergün möglich, Strasse Chur-Reichenau-Thusis-St<br />

Bernhardin-Misox auf der Nordseite schneekeit<br />

des Baues neuer Abenstrassen erhebt dino-Dorf, Ketten. Unter- und Oberengadin durchgehend<br />

bis zur Bergellergrenze gepfadet, Bergel<br />

sich für unser Fremdenverkehrsland mit jedem<br />

Jahr gebieterischer. Die Sustenstrasse ebenfalls m. K. bis Landesgrenze befahrbar. Samnauntal<br />

offen m. K. Ofenpass für Autos nicht empfehlenswert,<br />

Münstertal m. K. befahrbaT. Vorder-<br />

ist eines der wertvollsten Projekte. Auch im<br />

Kanton Uri wird man sich daher überlegen rheintal offen m. K. bis Sedrun. Lukmanieretrasse<br />

müssen, ob man bei der zweiten Urnenabstimmung<br />

das Projekt nicht besser zur Ver-<br />

im Safiental gesperrt, Lugnezerstrasse offen bis<br />

unpassierbar zwischen Disentis und Olivone. Strasse<br />

Villa m. K., Vals unpassierbar ab Peiden-Bad.<br />

werfung empfehlen würde. Allerdings hätte (Amtliche Berichte des Bündner Kantonalen Strassenbauamtes).<br />

die Regierung, um nicht erneute Unzufriedenheit<br />

bei den Verkehrsinteressenten ihres Kantones<br />

und anderswo zu wecken, bindende m. K. zu befahren. Zufahrt nach Engelberg gut ge.<br />

Innerschweiz: Brünigstrasse leicht vereist und<br />

Zusagen zur Förderung des Sustenprojektes pfadet, m. K. gut passierbar.<br />

zu geben. Wir sind uns wohl bewusst, damit<br />

eine etwas ungewohnte Auffassung zu rolo bis Giornico.<br />

Gotthard: Ifoedseite für Autoverkehr offen m. K,<br />

bis Göschenen; Südseite Ketten erforderlich ab Ai-<br />

vertreten, denn schliesslich darf eine Regierung<br />

nicht ohne wichtige Gründe ein Stras-<br />

m. K. Strassen nach Grindelwald und Lauterbrun-<br />

Berner Oberland: Haslital offen bis Guttannen<br />

senprojekt für die Abstimmung empfehlen nen gesandet. Kandertal offen bis Verladestation<br />

und nachher bei der Wiederholung der Abstimmung<br />

wieder die gegenteilige Auffassung boden nur m. K. wegen Vereisung. Strasse im Nie-<br />

Kandersteg, Ketten ab Spiez. Zufahrt nach Adelder-<br />

und Ober-Simmental vereist, m. K. vorsichtig<br />

verfechten. Vermutlich wird zwar der Regierungsrat,<br />

um nicht böses Blut zu schaffen, res Saanetal offen bis Gsteig bei Gstaad, ebenso<br />

zu befahren. Saanenmöser m. K. passierbar. Obe-<br />

für die Abstimmung am 19. Februar keinerlei iis Lauenen m. K. Jaunpass gänzlich gesperrt.<br />

empfehlende oder verwerfende Parole ausgeben,<br />

hl.<br />

Korrektion des Basler Barfüsserplatzes. Die<br />

in Nr. 2 unseres Blattes gemeldete provisorische<br />

Korrektion des Barfüsserplatzes in<br />

Basel ist dringlich in Angriff genommen worden.<br />

Der Regierungsrat bewilligte die Kredite,<br />

wobei allerdings dem Grossen Rat die endgültige<br />

Genehmigung vorbehalten wurde.<br />

Die wesentlichen Aenderungen der provisorischen<br />

Korrektion bestehen darin: Um die<br />

Tramstation herum wird ein Trottoirdreieck<br />

gelegt, hinter derselben, neben das Stumpengeleise,<br />

eine Fussgängerinsel. Im weiteren<br />

wird vom oberen Teil des Barfüsserplatzes,<br />

parallel zur jetzigen Mauer, ein Streifen von<br />

7 Meter weggenommen zur Aufnähme des<br />

Fahrverkehrs Richtung Falknerstrasse und<br />

Streichgasse. Zwischen diese neue Fahrbahn<br />

und die Tramgeleise wird eine Insel für-die<br />

Trambenützer eingebaut. Zu diesen Aende^<br />

rungen kommen noch einige Trottoirserwe<br />

terungen, die speziell den Fussgängern ver<br />

mehrte Sicherheit zu bieten haben. Die Aende<br />

rungen sind nur provisorischer Natur, be<br />

wirken aber doch eine fühlbare Besserung<br />

der Verkehrsabwicklung und beheben di<<br />

Misere bis zuni Zeitpunkt der Projektreif<br />

der sich in Arbeit befindenden grosszügigei<br />

Innerstadtkorrektion.<br />

hl.<br />

Die Verbindungsstrasse Zürichsee-Uster.<br />

Die Inbetriebnahme der Zürichseeautofähre<br />

Meilen-Horgen auf Ende Mai bringt es m<br />

sich, dass in den obern Zürichseegemeindei<br />

dem Ausbau der rechtwinklig zum See einmündenden<br />

Verbindungsstrasse vermehrte<br />

Aufmerksamkeit zugewendet wird. Nachdem<br />

nun der Ausbau des Teilstückes Oetwil-Ustei<br />

der Strasse Zürichsee-Uster auf dem Stras<br />

senbauprogramm des laufenden Jahres steh<br />

wurde diese Frage an einer am 24. Janua<br />

in Stäfa stattgefundenen Versammlung voi<br />

Behördevertretern, Verkehrs- und Automo<br />

bilisten-Verbänden, Gewerbevereinen un<br />

weiteren Interessenten näher besprochen<br />

Man war in den interessierten Gemeindei<br />

der Auffassung, dass der vorgesehene Ausbau<br />

mit einer Fahrbahnbreite von 3,5 m<br />

unter Belassung des Bahntrasses nicht zu<br />

befriedigen vermag und dass Anstrengunge<br />

unternommen werden müssen, um eine Fahrbahnbreite<br />

von 6 m zu ermöglichen. Man<br />

hielt einen solch weitergehenderen Ausba<br />

um so notwendiger, als wohl früher ode<br />

später damit gerechnet werden muss. das<br />

die gegenwärtig bestehende Schmalspurbahn<br />

liquidiert, die Geleise beseitigt und die Bahn<br />

Verbindung durch einen leistungsfähigere!<br />

Autobusdienst ersetzt wird. S.<br />

Tourlstlkbulletln des A.C.S.<br />

Bulletin Nr. 4, vom 3. Februar <strong>1933</strong>.<br />

(m. K. = mit Ketten, o. K. = ohn« Ketten.)<br />

Im Mittelland sind die Hanptstra&sen schneefrei.<br />

Bei den höher gelegenen Strassen ist die Befahrbarkeit<br />

"wegen durchnässtem und glitschigem<br />

Schnee gegenüber der Vorwoche eher schwieriger.<br />

Der Stand der Strassen ivom 2.—3. Februar <strong>1933</strong><br />

lautet:<br />

Appenzellerland und Toggenburg: Sämtlich!<br />

Strassen durch den gestrigen starken Regenfall<br />

aufgeweicht und wegen Gleitgefa.hr vorsichtig m. K.<br />

EU befahren. Zufahrt zu den Wintersportgebieten<br />

am nördlichen Säntishang (Rossfall und Weiesbad<br />

m. K_ Strassenstück Weissbad-Wasserauen . eben<br />

falls m. K. möglich. Straeee Wattwil-Wildhaus-<br />

Garns durchgehend m. K. gut passierbar. Ricken<br />

strasse wegen Vereisungen in. K,; Hulftegg, zwi-;<br />

sehen Thur und Töss, m. K. befahrbar. Zufahrt ine<br />

Amdener Skigebiet m. K. bis Amden offen.<br />

Schwyz: Strasse Richterswil/Pfäffikon-Einsiedeln-Oberiberg<br />

vereist. Sattel-Rothenthurm eben<br />

falls in. K.; Wäggitalerstrasse m. K. bis Innerthal.<br />

Glarnerland: Talstrasse offen bis Linthal, Ketten<br />

notwendig ab Schwanden. Sernftal m. K. befahrbar<br />

bis Elm. Kerenzerbergatrasse vereist<br />

Graublinden: Luztenfiteig unpassierbar. Ragaz-<br />

Chui o. K. Prättigauersträsse gepfadet bis Küblis,<br />

m. K., Weiterfahrt nach Klosters nicht mehr raög<br />

Zufahrt ins Berner Wintersportgebiet am<br />

Gantrist über Riggisberg m. K. ab Dürrbach bis<br />

Hotel Gurnigelbad oder über Guggisbefg m. K. bis<br />

Riffenmatt und von Plaffeien her bis Steinbachsäge<br />

oberhalb Sangerenboden, ebenfalls m. K., da<br />

vereist. Strasse im Tal der Warmen Sense o. K.<br />

befahrbar bis Schwarzsee.<br />

Jura: Bötzberg und Hauenstein aper. Weissenstein<br />

leicht vereist. Im übrigen Solothurner- und<br />

Bernerpura sind durch starken Regenfall die Strassen<br />

teilweise aper. Strassen im Neuenburgerjura<br />

ziemlich vereist, Strassen im Waadtländer- und<br />

Gehferjura stark vereist, unpassierbar ist der Marchairuz,<br />

die übrigen Uebergänge: Col des Etroits,<br />

Ste. Coix-Pontarlier, Nyon-St. Cergue-La Cure-Bois<br />

d'Amont, .alle m. K, gut befahrbar. Molendruz<br />

vereist, jedoch gesandet. Pays d'Enhaüt und Col<br />

des Mosses stark vereist, Zirkulation m. K. sehr<br />

schwierig. Pillonstfasse befahrbar bis Les Diablerets<br />

o. K. Pas de Morgins vereist und m. K. schweT<br />

passierbar. Col des Montets stark vereist. Grosser<br />

St. Bernhard, offen o. K. bis Bourg St. Pierre, Forclaz<br />

unpassierbar. Rhonetal offen m. K. bis Obergestelen.<br />

Seitenstrassen nach Le Sepey, Leysin und<br />

Champery o. K. gut befahrbar. Zufahrt zum Lac<br />

de Champex über Orsieres m. K.<br />

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Bei manchen bisherigen Karosserien lässt<br />

die Wirksamkeit der Kotflügel noch sehr viel<br />

zu wünschen übrig. Nach einer einzigen längeren<br />

Fahrt über schmutzige Strassen erfordern<br />

heute sogar die meisten Wagen wieder<br />

eine Reinigung, wenn man auch nur einigermassen<br />

Wert auf ihr gutes Aussehen legt.<br />

Schuld daran ist weniger ein Unvermögen der<br />

Karosseriefabrikanten, einen wirklich wirksamen<br />

Kotflügel herzustellen. Jeder Karossier<br />

und jeder auch nur einigermassen aufmerksame<br />

Beobachter weiss, dass beispielsweise<br />

die Vorderrad-Kotflügel, die vorn zu wenig<br />

weit hinuntergezogen sind, bei rascher Fahrweise<br />

einen Sprühregen von Schmutz auf die<br />

Karosserie zurückprallen lassen, und dass an<br />

Kotflügeln mit schwach gewölbtem Querschnitt<br />

der Schmutz vom Fahrtwind auch über<br />

den Kotflügelrand hinausgetrieben wird. Mit<br />

Rücksicht auf die «Linie» des Wagens glaubte<br />

man aber bisher oft, solche unwirksame Kotflügelformen<br />

in Kauf nehmen zu müssen. Die<br />

neuesten amerikanischen Automobil-Modelle,<br />

wie sie kürzlich erstmalig am New Yorker<br />

Salon gezeigt wurden, lassen nun jedoch fast<br />

durchwegs in dieser Beziehung einen grossen<br />

Fortschritt erkennen. Die neue Kotflügel-<br />

(«Mode», die man nur begrüssen kann, schreibt<br />

sehr stark gewölbte Formen vor. Besonders<br />

Öie Vorderrad-Kotflügel muten vielfach ganz<br />

neuartig an. Ihr vorderes Ende reicht in manchen<br />

Fällen bis nahezu an die Pufferstange<br />

hinab und lässt den tangential von den Rädern<br />

abgeschleuderten Schmutz nur noch gegen<br />

den Boden hin austreten. Auch der seit-<br />

Vorderpartie eines älteren und eines modernen<br />

Kotflügels.<br />

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Um ein Absprühen von Wasser und Kot an den<br />

Kotflügelrändern zu verhindern, wurden versuchsweise<br />

auch. Fangrinnen in die Kotflügelränder eingebaut.<br />

liehe Rand der Kotflügel reicht bis auf die Nabenhöhe<br />

hinunter und lässt nur noch gerade<br />

genügend Raum zum Demontieren oder Montieren<br />

des Rades offen. Jedes Abprallen und<br />

seitliche Heraussprühen von Schmutz ist dadurch<br />

vermieden, so dass die Karosserie-Seitenwände<br />

eines mit solchen Kotflügeln ausgerüsteten<br />

Wagens auch nach tagelangem Fahren<br />

über aufgeweichte Strassen kaum noch<br />

einen Schmutzspritzer aufweisen.<br />

Reclits: Die<br />

Kotflüeelfortn difi dadurch<br />

entsteht, dass der Kotflügel<br />

vorn und seitlich bis<br />

auf die Höhe der Radnaba<br />

Beispiel einer dem Vorderrad eng angeschlossenen<br />

Auch bei den Hinterrad-Kotflügeln sucht<br />

man durch solche starke Querwölbung eine<br />

noch bessere Wirkung zu erreichen. Die Aufgabe<br />

ist hier allerdings bedeutend leichter zu<br />

lösen, da eventuell noch seitlich heraussprühender<br />

Schmutz durch den Fahrtwind vom<br />

Wagen weggerissen wird, oder höchstens<br />

noch als feiner Dunst sich an der Wagenrückwand<br />

niederschlägt.<br />

Eine interessante Frage ist die, wie man in<br />

I Zukunft den Raum ausnützen wird, der durch<br />

Links: Die Vorderrad-Kotflüeel<br />

reichen bei amerikanischen<br />

neuen Modellen<br />

h faßt bis auf die<br />

Pufferstange hinab.<br />

Kotflügelform.<br />

die starke in sich geschlossene Wölbung der<br />

Vorderrad-Kotflügel neu entstanden ist. Die,<br />

allerdings ungewöhnlich tief gestalteten, Kotflügel<br />

des Maybach- und des Pierce Arrdw-<br />

Stromlinienwagens umfassen bereits einen<br />

Raum zur Unterbringung der Reserveräder.<br />

Schon bei manchen bisherigen modernen Kotflügel-Formen<br />

Hess sich aber leicht wenigstens<br />

Raum zur Unterbringung der Batterie<br />

oder des Werkzeugkastens einbauen. Seit<br />

Jahren hat man ja nun sonst vergeblich nach<br />

besserer Unterbringungsmöglichkeit für die<br />

Batterie und das Werkzeug gesucht, als sie<br />

ein meist schwer zugänglicher Kasten unter<br />

den Sitzen oder wenn möglich noch unter<br />

dem Wagenboden darstellte. Wir denken uns<br />

die Lösung so, dass der Kasten zur Aufnahme<br />

der Batterie oder des Werkzeuges irgendwo<br />

hinter dem Vorderrad mit dem Kotflügel eingebaut<br />

würde, und dass die Seitenwand des<br />

Kotflügels eine entsprechende Oeffnung erhielte,<br />

m.<br />

Der Wert einer gründlichen Wageninspektion.<br />

Die Dienste, die ein Motorfahrzeug seinem<br />

Besitzer leistet, hängen stark von der<br />

Art und Weise ab, wie das Fahrzeug unterhalten<br />

wird. Und das A und 0 jedes richtigen<br />

Unterhaltes ist wieder die gründliche Inspektion.<br />

Manche Wagenbesitzer haben keine<br />

Ahnung, was richtiger Wagenunterhalt ist<br />

und kümmern sich erst dann um ihr Fahrzeug,<br />

wenn etwas offensichtlich nicht mehr<br />

klappt. Ein derartiger Wagenunterhalt bedeutet<br />

aber nichts anderes als eine Sabotage<br />

der beim Entwurf und bei der Fabrikation<br />

des Wagens aufgewandten Mühen. Der beste<br />

Wagen geht so vorzeitig zugrunde.<br />

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das laufende Band spuckt,<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 11<br />

Dass ein Wagen noch einwandfrei läuft,<br />

stellt keinen Beweis dafür dar, dass auch<br />

wirklich alles in Ordnung ist.. Manche Wagen<br />

laufen auch dann noch einwandfrei, wenn<br />

sie sozusagen kein einziges gesundes Organ<br />

mehr in sich haben. Kommt es dann aber einmal<br />

zum Zusammenbruch, dann ist es mit der<br />

ganzen Herrlichkeit zu Ende. An allen Ecken<br />

und Enden werden dann plötzlich Reparaturen"<br />

notwendig, und die Gesamt-Ins'tandstellung<br />

kostet nicht selten fast gleich viel<br />

wie die Anschaffung eines neuen Wagens.<br />

Bei der Inspektion gehe man nicht einfach<br />

gedankenlos nach einem Schema vor. Es<br />

nützt nichts, den Oelstand im Getriebe alle<br />

2000 km vorschriftsgemäss zu kontrollieren,<br />

wenn man unterdessen übersieht, dass sich<br />

die Ablass-Schraube unten im Getriebekasten<br />

gelöst hat. Die genaueste Einstellung der<br />

Bremsen ist überflüssig, wenn man nicht bemerkt,<br />

dass bei der nächsten Gelegenheit<br />

ein schon halb durchgeriebenes Bremskabel<br />

reissen wird. Wer sich nicht in die Funktion<br />

der einzelnen Organe hineinzudenken vermag,<br />

überlasse deshalb die Pflege des Wagens<br />

jemand anderem. Er wird so sicherer<br />

und billiger fahren.<br />

-thy-<br />

T«-»dh<br />

fp<br />

^dh<br />

Frage 8559. Wirkungsweise eines Scheibenwischers.<br />

Woher kommt es, dass Scheibenwischer,<br />

die au den Motor angeschlossen sind, oft ganz unlegelmässig<br />

schnell laufen? Mein Vakuum-Scheibenwischer<br />

arbeitet gerade dann sehr rasch und<br />

gut, wenn 1 es am wenigsten notwendig ist, nämlich<br />

beim Langsamfahren oder wenn ich überhaupt kein<br />

Gas gebe. An Steigungen und beim Schnellfahren<br />

bleibt er aber fast stehen. G. K. in D.<br />

Antwort: Die Arbeitsweise eines Unterdruck-<br />

Scheibenwischers hängt von dem im Ansaugrohr des<br />

Motors herrschenden Unterdruck ab. Dieser ist aber<br />

ganz verschieden hoch, je nachdem die Drosselklappe<br />

steht. Bei ganz geöffneter Drosselklappe<br />

und doch noch langsam arbeitendem Motor, also<br />

beispielsweise beim Befahren einer starken Steigung,<br />

ist er am geringsten, weil die Drosselklappe<br />

nicht hemmend auf die Luft einwirkt, und weil die<br />

vom Motor angesaugten Gasmengen verhältnismässig<br />

klein sind. Schliessen. Sie aber umgekehrt- die<br />

Drosselklappe fast vollkommen ab, so dass der Motor<br />

nur noch mit dem Leerlaufgas langsam läuft,<br />

so steigt der Unterdruck auf ein Maximum, da ja<br />

von aüssen her fast keine Luft mehr nachströmen<br />

kann, der Motor aber gleichmässig weitersaugt.<br />

Nicht nur die Unterdruck-Scheibenwischer, auch<br />

alle andern mit Unterdruck arbeitenden, an die Ansaugleitung<br />

angeschlossenen Apparate, z. B. die<br />

Unterdruck-Servobremsen, sind diesen Schwankungen<br />

in der Wirkungsweise unterworfen. Bei den<br />

Unterdruck-Servobremsen kommt aber der Unterschied<br />

weniger zur Geltung, weil man ja immer nur<br />

bei geschlossener Drosselklappe, also maximalem<br />

Ansaugrohr-Unterdruck, bremsen wird.<br />

Damit der für den Scheibenreinigerbetneb notwendige<br />

Unterdruck gleichmässiger würde, wäre nur<br />

notwendig, die- Leitung des Wischers nicht direkt<br />

an das'Ansaugrohr anzuschliessen, sondern an* einer<br />

in dieses eingebauten Düse. Auch bei raschlaufendem<br />

Motor und ganz geöffneter Klappe entstände<br />

dann in dieser Düse, einem sog. Venturi-Rohr, ein<br />

hoher Unterdruck, weil bei einer solchen Anordnung<br />

dann die hohe Gasgeschwindigkeit eine Saugwirkung<br />

auf die Düsenmüdung ausüben würde. Tatsächlich<br />

hat man. solche Anordnungen auch schon<br />

versucht. Dass sie nicht allgemeinen Eingang gefunden<br />

haben, lässt aber darauf schliessen, dass<br />

für die meisten Ansprüche der einfache, direkte<br />

Anschluss auch noch genügt.<br />

at.<br />

Frage 8560. Magnet- und Batteriezündung. Ist<br />

es möglich, bei einem Wagen mit Magnetzündung<br />

nachträglich als «weites Zündeystem noch Batteriezündung<br />

einzubauen, und zwar so, dass die<br />

Batteriezündung mit dem gleichen Unterbrecher<br />

und Verteiler arbeitet, wie die Magnetzündung?<br />

Die beiden Zündsysteme brauchten natürlich - nie<br />

gleichzeitig in Funktion zu sein. •. M. W. in G.<br />

Antwort". Eine derartige Kombination ist<br />

ohne weiteres möglich. In der beistehenden Skizze<br />

ist das Schema, das ihr zugrundegelegt werden<br />

mÜEßte, veranschaulicht. Wie Sie sehen, kommen<br />

als neue Organe nur ein Schalter G und die Spule S<br />

hinzu. Der Schalter hat zwei konzentrische Kontaktbahnen,<br />

deren innere (B. T.) die Niederspannung<br />

und deren äussere die Hochspannung führt<br />

(H. T.). Die innere Kontaktbahn ist zudem in drei<br />

Teile unterteilt, von denen jeweils je zwei durch<br />

den Kontaktarm miteinander verbunden werden<br />

können. Steht der Kontaktarm so, wie er in der<br />

Skizze eingezeichnet ist, eo verbindet er das nicht<br />

geerdete Ende der . Magnet-Primärwicklung mit<br />

der isoliert aufgebauten Kontaktschraube des Un-<br />

Frage 8563. Funkeninduktor. Ich •will mir einen<br />

terbrechers R Bei nach links umgelegtem Kon-, Funkeninduktqr bauen mit 10—15 cm Funkenstrecke.<br />

Würden Sie mich nun orientieren über<br />

taktarm dagegen wäre die Primärwicklung der<br />

Spule mit dem Unterbrecher verbunden. Die Sekundärwicklungen,<br />

sowohl des''Magneten wie der. wie über deren Drahtdicke. Der Induktor sollte an<br />

Windungszahl der Primär- und Sekundärspule, so-<br />

Spule, liegen an der gemeinsamen Kontaktbahn<br />

H. T. und haben -durch diese mit dem Verteiler D<br />

Verbindung.<br />

at.<br />

Fragt 8561. Quietschende Metallräder. Woher<br />

kommt es, dass -die Räder meines Wagens manch*<br />

mal quietschen und knarren, trotzdem sie aus Metall<br />

sin,d und deshalb...nicht einfach Schwing-«<br />

erscheinüngen aufweisen können wie HolzräSer?<br />

Die Geräusche treten dann immer regelmäßig im<br />

Rhythmus der Radumdrehungen auf. R. Z. in F.<br />

Antwort: Wenn Metallräder quietschen, so<br />

kommen dafür hauptsächlich zwei ;Ursachen in<br />

Frage: Entweder ist das Rad auf seiner Nabe nicht<br />

ganz fest aufgezogen oder die abnehmbare Felge<br />

sitzt nicht genügend fest. Im ersten Fall darf man<br />

sich nicht täuschen lassen, wenn bei der Prüfung<br />

die Befestigungsmuttern anscheinend ganz angezogen<br />

sind. Der Widerstand, den sie einem weiteren<br />

Anziehen entgegensetzen, rührt oft nur von Rost<br />

oder Schmutz her, die sich im Gewinde festgesetzt<br />

haben. Man nehme also bei einem solchen verdächtigen<br />

Quietschen das Rad ganz von der Nabe,<br />

reinige diese und die Gewinde (Sorgfältig mit Petrol<br />

und einer Mischung von Graphit und Konsißtenzfett<br />

ein und versuche erst dann das Rad stramm<br />

anzuziehen.<br />

Bei abnehmbaren Felgen ist dagegen die nachträgliche<br />

Anwendung von Rostschutzmitteln meist<br />

nicht notwendig, da die Metalle schon von der Fabrik<br />

aus einen rostsicheren Zündüberzug erhalten<br />

haben sollen.<br />

at.<br />

Frage 8562. LSrmende Stossdampfer. Die Stossdämpfer<br />

an meinem Wagen machen immer Lärm,<br />

wenn sie sich zu bewegen haben (Marke Gabriel<br />

Schnubbers), trotzdem ich den Deckel schon öfters<br />

abgenommen und den Raum, in dem die Feder ist,<br />

mit Fett aufgefüllt habe. Ebenso habe ich bei abgenommenem<br />

Deckel eine Mischung von Petrol und<br />

Oel mit Hochdruck hineinspritzen lassen unter<br />

gleichzeitiger Betätigung der Feder, d. h. die Karosserie<br />

wurde hin und her bewegt, so dass das<br />

Band am Stossdampfer laufen musete, aber alles<br />

blieb ohne Erfolg. Wenn der Wagen eine Zeitlang<br />

gestanden ist, so ist der gleiche Lärm wieder vernehmbar.<br />

Die Bänder laufen sowieso ganz schlecht.<br />

Wenn ich z. B. in den Wagen einsteige, so merkt<br />

man kaum, dass der Wagen überhaupt Federn hat.<br />

Das kommt meiner Ansicht nach daher, dass die<br />

Stossdampfer gar nicht nachgeben. Was ist nun<br />

da zu tun? A. G. in A.<br />

Antwort: Wir vermuten, dass der Lärm<br />

nicht in den Stossdämpfern selbst entsteht, sondern<br />

von einer ungenügenden Befestigung der<br />

Stossdampfer am Chassisrahmen herrührt. Das<br />

Auftreten von Klappergeräuschen ist bei nicht ganz<br />

zuverlässig befestigten Stossdämpfern eine bekannte<br />

Erscheinung. Prüfen Sie also VOT allem sämtliche<br />

Befestigungsbolzen auf ihren festen Sitz nach.<br />

Durch Bandstossdämpfer wie die von Ihnen angegebenen<br />

kann die Federung eines Wagens nicht<br />

wesentlich härter werden. Wenn die Federung<br />

IhTes Wagens wirklich anormal hart ist, so liegen<br />

deshalb andere Gründe vor. Vielleicht sind die<br />

Federn stark verroßtet?<br />

at.<br />

das Lichtnetz von 225 Volt Wechselstrom angeschlossen<br />

werden. Da ein Funkeninduktor ja fast<br />

dasselbe ist, wie das Relais einer Batteriezündung,<br />

so glaube ich, dass Sie mir in dieser Sache Auskunft<br />

geben können. W. M. in H.<br />

Antwort: Infolge der vorkommenden hohen<br />

Spannungen ist der Bau eines solchen Funkeninduktors<br />

bedeutend komplizierter als der von Induktionsspulen,<br />

wie sie bei Batteriezündungen von<br />

Automotoren angewandt werden. Um Ueberschläge<br />

im Innern der Sekundärwicklung zu vermeiden,<br />

muss diese in einzelne flache Spulen unterteilt<br />

werden. Diese einzelnen Spulen, von denen jede<br />

Wicklungslage von der benachbarten Lage durch<br />

paraffiniertes Papier isoliert ist, werden nebeneinander<br />

über der Primärwicklung aufgereiht und<br />

hintereinander geschaltet. Je grösser die Zahl der<br />

Einzelspulen ist, je schmaler also auch die einzelnen<br />

Spulen ausgeführt werden und je grösser der<br />

Abstand zwischen den einzelnen Spulen gewählt.<br />

wird, um so geringer ist bei sonst gleichen Isolationsverhältnissen<br />

die Gefahr von Ueberschlägen.<br />

Der ganze Spulenkomplex wird schliesslich in Paraffin,<br />

Kolophonium oder einem anderen geeigneten<br />

Isolationsmaterial gekocht. Durch das Auskochen<br />

sollen alle Luftblasen aus den Spulen herausgetrieben<br />

werden, und das Isolationsmaterial soll<br />

schliesslich beim Erstarren die Spulen auch fest gegeneinander<br />

abstützen.<br />

Die Windungszahl, die zum Erreichen einer ba*<br />

stimmten Sekundärspannung notwendig ist, lässt<br />

sich nur durch Erfahrung bestimmen, da sie in<br />

starkem Masse von der allgemeinen Bauart des Induktors<br />

abhängt. Schätzungsweise dürften in Ihrem<br />

Fall insgesamt etwa 20,000 bis 30,000 Windungen<br />

erforderlich sein.<br />

Wenn Sie nicht über Erfahrung verfügen und,<br />

einen Misserfolg vermeiden möchten, raten wir<br />

Ihnen vom Selbstbau eines solchen Induktors eher<br />

ab. Auf alle Fälle empfehlen wir Ihnen, sich vorher<br />

mit einem Spezialisten in Verbindung zu setzen«<br />

s P<br />

'«©«§•*<br />

Anfrage 240. Art. 41 und 49 des neuen Verkehrsgesetzes.<br />

Nach dem neuen Bundesgesetz be-^<br />

stimmt Art. 41: Art und Umfang des Schadenersatzes<br />

bestimmen eich nach den Grundsätzen des<br />

Obligationenrechtes über unerlaubte Handlungen<br />

usw., während Art. 49 über den unmittelbaren Anspruch<br />

eines Geschädigten sagt:<br />

Aus der für Motorfahrzeuge abgeschlossenen<br />

Haftpflichtversicherung steht dem Geschädigten im<br />

Rahmen der vertraglichen Versicherungssumme ein,<br />

Forderungsrecht unmittelbar gegen den Versicherer<br />

zu usw.<br />

Hat nun ein Geschädigter im Falle eines aossergewöhnlich<br />

hohen Einkommens das Recht, ausr<br />

ser dem Rahmen der vertraglichen Vorsicherung<br />

noch auf das Privatvermögen des Autohalters zu<br />

greifen, bzw. könnte, im Falle der Halter mit minimal<br />

Fr. 50.000.— versichert hat, eine höhere For- 1<br />

derung durch das Gericht gutgeheissen werden? K.><br />

A n t w o T t: Art. 41, Alinea 1, des neuen Auto^<br />

mobilgesetzes stellt die Bestimmung auf, dass Art<br />

und Umfang des Schadenersatzes sich nach den<br />

Grundsätzen des Obligationenrechtes über unerlaubte<br />

Handlungen bestimmen. Damit wird gesagt;<br />

dass in der Bestimmung und Bedeutung des Ersatzes<br />

der Richter die Grundsätze des Obligationenrechtes<br />

anzuwenden hat, d. h. der Schadenersatz<br />

kann je noch den Umständen anstatt in Geld auch<br />

in Naturalrestitution bestehen etc.<br />

Art. 49 begrenzt, das direkte KlageTecht der<br />

Versicherungsgesellschaft gegenüber auf den Betrag<br />

der Versicherungssumme. Wenn also eine<br />

höhere Schadensersatzsumme in Betracht fällt, so<br />

haftet die Versicherungsgesellschaft nur bis zur<br />

Höhe der Versicherungssumme. Für den Rost haf-f<br />

tet deT Halter persönlich. *:<br />

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Bern, Dienstag, 7. Februar <strong>1933</strong> IILBlattder „Automobil-Revae" No. 11<br />

Der ukrainische Liebesbrief Ecke des guten Beispiels<br />

99<br />

Sie war ein ukrainisches Dienstmädchen<br />

von 28 Jahren, hiess Marynia, hatte eine<br />

schöne, schlanke Gestalt, ein blasses, sommersprossiges<br />

Gesicht, eine spitze Nase,<br />

fahlblondes Haar, graue Augen, die an den<br />

Rändern leicht gerötet waren, und ein<br />

heisses Herz. Dieses gehörte dem Forstarbeiter<br />

Antek. Jeden Abend kam er zum<br />

nahegelegenen Teich, und dann verschwand<br />

Marynia für eine Stunde oder so, und wenn<br />

sie zurückkam, hatte sie etwas mehr Farbe<br />

als sonst, und alle Leute im Hause blickten<br />

sie scheel an. Der Hass nämlich ist in<br />

der Welt sehr beliebt, aber gegen die Liebe<br />

sind alle Menschen eingenommen. Insbesondere<br />

gilt für eine Hausgehilfin Liebe als<br />

Luxus, noch schlimmer als Seidenstrümpfe,<br />

denn es ist in anständigen Familien ein<br />

Axiom, dass es sich schickt, wenn die Köchin<br />

keinen Magen und das Stubenmädchen<br />

kein Herz hat.<br />

Marynia hatte ein Herz, was alle Hausgenossen<br />

von verschiedenen Gesichtspunkten<br />

aus übelnahmen. Nur eine sympathisierende<br />

Seele gab es: die neunjährige<br />

Tochter. Erstens hatte sie heimlich das<br />

«Käthchen von Heilbronn» und die «Jungfrau<br />

ron Orleans» gelesen und ausserdem<br />

noch cDer Schatz in der Himmelpfortgasse»,<br />

einen Roman, den die Köchin in<br />

Lieferungen bezog. Zweitens liebte sie<br />

selbst mit aller Inbrunst Georg von der<br />

Sturmfeder, den Helden von Hauffs Lichtenstein.<br />

Aber obgleich sie ihre eigenen<br />

Gefühle hoch einschätzte, empfand sie doch,<br />

dass Marynias Liebe aus Seelentiefen kam,<br />

die ihr noch verschlossen waren. Ueberd,ies<br />

war sie mit Marynia eng befreundet.<br />

Mit Antek als Liebesobjekt war sie nicht<br />

einverstanden. Es war entschieden ein<br />

Missgriff. Wenn sie gewusst hätte, dass es<br />

das gibt, hätte sie sogar von Mesalliance<br />

gesprochen. Denn Antek war um einen<br />

halben Kopf kleiner als Marynia und nicht<br />

besonders gewachsen. Auch war er nur<br />

mit einem blauen Auge davongekommen,<br />

denn sein zweites war missfarben und<br />

schaute mit Vorliebe nach einwärts. Auf<br />

keinen Fall konnte er es mit Georg von der<br />

Sturmfeder aufnehmen. Aber der Ge-<br />

•chmack der Menschen war eben verschieden.<br />

Wenn man es recht überlegte, war<br />

ja Wetter vom Strahl auch ein altes, eingebildetes<br />

Ekel und Lyonel ein Zieraffe und<br />

wurden doch von Käthchen und Johanna<br />

«o sehr geliebt. Also durfte Marynia Antek<br />

auch lieben. Er hatte eben Glück. Aus<br />

allen diesen Erwägungen war das kleine<br />

Mädchen stillschweigend die Protektorin<br />

dieser Liebe, und wenn die Mutter fragte,<br />

wo Marynia sei, so wusste sie eine Menge<br />

anderer Orte zu nennen, nur der Teich fiel<br />

Ihr nie ein.<br />

Von Dr. Eugenie Schwarzwald.<br />

Eines Sommers aber fand sie nicht die<br />

Zeit, sich um die Umwelt zu kümmern. Ein<br />

eigenes grosses Erlebnis hinderte sie daran.<br />

Sie hatte im Juli zum Geburtstag den «Robinson»<br />

geschenkt bekommen. Nicht so eine<br />

dumme Kinderbearbeitung, sondern den<br />

richtigen Original-Robinson. Kaum hatte<br />

sie ihn fertig gelesen, nahm sie tagsüber<br />

Quartier in einer vom Hause fernabgelegenen<br />

Laube, um dort Robinsons Leben in<br />

Wirklichkeit umzusetzen. Vor allem handelte<br />

es sich darum, Glas zu machen, bei<br />

welcher Beschäftigung sie sich von Zeit zu<br />

Zeit mit einem Biss in eine Zitrone stärkte,<br />

die sie in der Küche gestohlen hatte. Zitrone<br />

war gut gegen Fieber, und wenn sie auch<br />

keines hatte, schaden konnte es auf keinen<br />

Fall: was Robinson» tat, nachzumachen,<br />

war ehrenvoll. Es fiel ihr nicht auf, dass<br />

sie trotz ungeheuren Salzverbrauches mit<br />

der Glasfabrikation nicht recht weiterkam<br />

und war nicht, einmal darüber enttäuscht,<br />

dass es ihr noch kein einziges Mal gelungen<br />

war, durch Aneinanderreihen von trokkenen<br />

Hölzern Feuer zu erzeugen. Versunken<br />

in die Robinsonade hatte sie also<br />

nicht einmal so viel Zeit, um Marynias<br />

Liebesgeschichte zu verfolgen.<br />

An einem heissen Augustnachmittag aber<br />

hörte sie von ihrer Laube aus heftiges<br />

Schluchzen. Sie trat heraus. Im Gras vor<br />

der Laube lag- Marynia wie abgemäht. «Was<br />

hast du?» fragte das Kind erschrocken.<br />

«Antek, Antek!» — «Ist er tot?» — «Nein,<br />

wegen Kasia, gestern abend ist er nicht gekommen<br />

... er war mit ihr tanzen... oh,<br />

ich geh' ins Wasser!» — «Tu' das nicht»,<br />

sagte das Kind ernst, «der Teich ist furchtbar<br />

schmutzig, und vielleicht liebt er diese<br />

Kasia gar nicht. Sie ist ja so diek. Wegen<br />

einem mal kannst du doch nicht so eine Geschichte<br />

machen. Weisst du was? Schreib'<br />

ihm einen Brief.» — «Ach Gott, wie du dir<br />

das vorstellst», sagte Marynia, «ich kann<br />

doch gar nicht schreiben. Das ist nur für<br />

Stadtleute.» — «Nein», sagte das Kind,<br />

«wenn man was aufschreibt, so kann es jeder<br />

lesen und dann wird alles wieder gut.<br />

Wenn du willst, ich schreibe ihm.» — Marynia<br />

hörte zu weinen auf. «Ja, das ist was<br />

anderes; du bist zwar klein, aber oho!<br />

Schreib' du nur.»<br />

Rasch wurde ein wunderschöner Briefbogen<br />

aus der Kassette der grossen Schwester<br />

geholt, und nun sass das Kind an dem<br />

weissgehobelten Tisch, der vor der Laube<br />

auf der Wiese stand. Ihr war furchtbar<br />

bang. Vor ihren Augen tanzten die gelben<br />

Malven und roten Glaskugeln des Bauerngartens,<br />

der aus der Ferne zu sehen war.<br />

Alles war schwer und gelb und rot. Entsetzlich<br />

genug, eigene Briefe zu schreiben,<br />

nun erst fremde! Das war eine Aufgabe!<br />

Um Weihnachten 1932 hemm hatte eine<br />

Wärmewelle anstatt den erhofften Schnee<br />

etwas Regen gebracht, so dass die an schattigeren<br />

Orten noch erhaltene weisse Decke sich<br />

in eine gefährliche Eisschicht verwandelte.<br />

Die Hauptdurchgangsstrassen waren aber fast<br />

ausnahmslos völlig schnee- und eisfrei, so<br />

dass in dieser Beziehung keine besondere<br />

Vorsicht am Platze schien. Ich fuhr daher<br />

sorglos (soweit ein aufmerksamer Fahrer<br />

sorglos sein kann) und bei mittlerer Geschwindigkeit,<br />

aus der Zentralschweiz kommend,<br />

gegen Winterthur. Unmittelbar ausserhalb<br />

Kemptthal deutete mir ein entgegenkommender<br />

Lastwagenführer durch Winkzeichen,<br />

ich solle das Tempo verlangsamen. Ich leistete<br />

der Aufforderung zwar sofort Folge,<br />

konnte mir aber nicht recht erklären, was die<br />

Veranlassung hierzu sein könnte. Nachdem<br />

ich etwa einen halben Kilometer gefahren war<br />

und noch nichts Ausserordentliches bemerkte,<br />

begann ich schon an ein Missverständnis oder<br />

gar an einen schlechten Scherz zu denken und<br />

war im Begriffe an Tempo etwas zuzulegen,<br />

da ich vorsichtshalber auf das Zeichen hin den<br />

zweiten Gang eingeschaltet hatte. In diesem<br />

Augenblick kreuzte ich noch einen jugendlichen<br />

Velofahrer, der mir in noch viel unmissverständlicherer<br />

Weise gleichfalls andeutete,<br />

dass grösste Vorsicht am Platze sei. Gespannt<br />

und mein Tempo auf maximal 10 km reduzierend<br />

fuhr ich weiter und kam, nachdem die<br />

Ortschaft und die bekannte Kurve hinter mir<br />

lagen, auf eine Strecke, die rechter Hand vom<br />

Bahngeleise, links von einem Waldrand eingesäumt<br />

ist. Dieses Teilstück liegt stark im<br />

Schatten und hier hatte nun der feine Regen<br />

Noch viel schwerer als das Dividieren mit<br />

Brüchen. Was sollte sie jetzt tun, damit<br />

ihr das Richtige einfiel? Vielleicht sollte<br />

man beten? Nein, das ging nicht. Sie hatte<br />

noch von der vorigen Woche her eine Differenz<br />

mit dem lieben Gott. Er hatte sie<br />

in einer wichtigen Sache im Stich gelassen.<br />

Diese Geschichte jetzt musste man eben<br />

selbst erledigen. Man hatte einfach jene<br />

Worte zu finden, die so zwingend waren,<br />

dass dieser Mensch zu Marynia zurückkehrte.<br />

Er war ja grauslich, und es musste<br />

ganz schrecklich sein, ihm einen Kuss zu<br />

geben. Aber Marynia wünschte sich ihn.<br />

Warum, konnte kein Mensch wissen. Was<br />

empfand Marynia überhaupt? Nun, wahrscheinlich<br />

das gleiche wie Johanna und<br />

Käthchen; man musste also schreiben, wie<br />

Erfreuliche Solidarität auf der Strasse.<br />

den dort noch liegenden Schnee in ein ausserst<br />

gefährliches Parkett verwandelt. Trotz<br />

der stark verlangsamten Fahrt begann mein<br />

Wagen unsicher zu werden und gehorchte nur<br />

mit Mühe der Führung. Beidseitig der Strosse<br />

standen oder lagen vielmehr verschiedene Autos<br />

in mehr oder weniger havariertem Zustande,<br />

die den sicheren Halt auf der Strassenoberfläche<br />

verloren hatten und deren Lage<br />

durch brüskes Bremsen des Fahrers vielleicht<br />

noch verschlimmert worden war. Kurzum:<br />

unmittelbar vor mir ein ordentlicher Wagensalat,<br />

zwischen dem ich mein Fahrzeug unversehrt<br />

hindurchlotsen konnte.<br />

Die Strasse war dort derart vereist, dass<br />

selbst eine Geschwindigkeit von 20—25 km<br />

gereicht hätte, um ebenfalls im Graben zu<br />

landen oder doch mit den bereits beschädigten<br />

Fahrzeugen zusammenzustossen. Die kollegiale<br />

Warnung durch Lastwagenchauffeur<br />

und Velofahrer haben mich vor diesem unerfreulichen<br />

Zwischenfall bewahrt, der am so<br />

unangenehmer empfunden worden wäre, als<br />

jede Verzögerung mich verhindert hätte, im<br />

Kreise meiner Familie Weihnachten zu feiern.<br />

Von Winterthur her waren dann Sandwagen<br />

und Abschleppauto einer Garage unterwegs,<br />

an denen ich mit einem recht angenehmen Gefühl<br />

der Erleichterung vorbeifuhr, meinem<br />

Bestimmungsort entgegen. Den beiden aufmerksamen<br />

Strassenkollegen hätte ich gerne<br />

auf irgendeine Art und Weise meinen Dank<br />

bekundet. Gewiss geschieht dies am besten<br />

dadurch, dass ich mich immer ihres guten<br />

Beispieles erinnern werde, um zu versuchen,<br />

ihm nach bestem Können nachzueifern. Dr. B.<br />

sie alle drei geschrieben hätten. So, jetzt<br />

hatte sie es. Jetzt konnte sie plötzlich, als<br />

ob man einen Zapfen aus der Tonne gezogen<br />

hätte. Das heisst, zuerst musste sie<br />

noch den grossen Tintenklex auflecken, der<br />

ihr, als sie energisch und tief ins Tintenfass<br />

tauchte, auf das prachtvolle hell-lila<br />

Papier gefallen war. Aber dann ging es<br />

wie Sturmwind, jeden Strich mit der herausgestreckten<br />

Zungenspitze begleitend:<br />

«Lieber Antek! Ich grüsse Dich viele<br />

tausend Male und teile Dir ergebenst mit,<br />

dass mein Herz sich verblutet, weil Du<br />

mich wegwerfen konntest für eine gewisse<br />

Kasia. Wegen dieser Kasia muss<br />

ich fort von dieser Welt ins kalte, unbarmherzige<br />

Wasser. Oh, mein hoher<br />

Herr, Du duldest ja die Nachtigall im<br />

Hag, warum duldest Du nicht die Liebe<br />

Deiner Marynia? Nie früher habe ich<br />

eines Mannes Bild in meinem reinen Busen<br />

getragen, und jetzt, und jetzt! Hast<br />

Du denn gar kein Mitleid mit Deiner bis<br />

Kaffee Hag trinken heiftt:<br />

etwas für die Gesundheit tun«<br />

— Und wer wollte das nicht 1<br />

F E U I L L E T O N<br />

Herrn Colllns Abenteuer<br />

Roman von Frank Heller.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

Gestern morgen schien er sich etwas besser<br />

zu fühlen. Der Neffe kam nach dem<br />

Lunch auf Deck, ganz strahlend, und erzählte,<br />

dass die Nacht gut gewesen war (ich weiss<br />

einen, für den die Nacht nicht gut war!), dass<br />

der Alte mit Appetit gegessen hatte, und behauptete,<br />

deutlich zu fühlen, wie' die Luft<br />

schon auf ihn zu wirken anfing. Ich muss<br />

nicht erst sagen, dass die Freude darüber<br />

gross war, namentlich unter den Damen. Am<br />

Nachmittag gab es eine allgemeine Wallfahrt<br />

hinunter ins Krankenzimmer — natürlich nur<br />

auf ein Viertelstiindchen oder so, und der<br />

Alte wurde mehr verhätschelt, als selbst für<br />

einen so engelguten Mann wie ihn zuträglich<br />

sein kann. Der Neffe leuchtete zur Zufriedenheit,<br />

und wer nicht weniger strahlte, war<br />

Kapitän Selby. Er stand da und sah den alten<br />

Geistlichen unverwandt an, als wäre er sein<br />

Vater, und sagte einmal ums andere:<br />

«Wenn ich nach Malta komme, dann suche<br />

ich Sie auf, Herr Pastor! Ganz bestimmt,<br />

und dann bringe ich Ihnen ein paar kleine<br />

Heiden aus Indien mit, die können Sie<br />

taufen !><br />

«Tun Sie das, tun Sie das!» sagte der Alte<br />

und lächelte, ohne im geringsten böse zu werden.<br />

«Tun Sie das, Kapitän Selby. Sie sind<br />

immer willkommen.»<br />

«Und ich?» erklang es sofort im Chor von<br />

den Damen.<br />

«Und ihr? Meine lieben Kinder! Natürlich,<br />

alle, alle seid ihr willkommen!»<br />

Dann wendete er sich an mich. «Und Sie,<br />

werden Sie auch manchmal an Ihren armen<br />

alten Freund, den Pastor aus Malta denken?<br />

Und an unsere Schachpartien?»<br />

Ich beeilte mich, es ihm zu versichern.<br />

«Das ist nett von Ihnen,» sagte er mit seiner<br />

liebenswürdigsten Stimme und lachte.<br />

«Denn Sie wissen ja, ich habe Sie immer<br />

schachmatt gemacht!»<br />

Heute, als die Insel in Sicht kam (gleich<br />

nach dem Lunch), kam er sogar auf Deck.<br />

Die Sonne schien ja noch, und er war sehr<br />

warm eingehüllt. Aber sowie wir angelegt<br />

hatten, begann es kühler zu werden (nach<br />

zwanzig Minuten fing es an zu regnen) und<br />

der Neffe brachte den Alten in einem TragsesseJ<br />

ans Land. Vorher nahmen natürlich<br />

alle von ihm Abschied, Kapitän Selby zu<br />

allerletzt, und der Kapitän sagte:<br />

«Nun, nehmen Sie also Ihren Grabstein<br />

mit, Pastor?»<br />

«Meinen Grabstein? Natürlich, Kapitän<br />

Selby!»<br />

«Aber Sie fühlen sich doch besser?»<br />

«Ach, Kapitän, wer weiss heute, was morgen<br />

geschehen kann! Sie sehen ja, die Luft<br />

ist schon schlechter geworden, es regnet!»<br />

«Kommen Sie mit mir nach Alexandria,<br />

Pastor! Dort ist die Luft ausgezeichnet.»<br />

Der alte Geistliche lachte.<br />

«Diesmal nicht. Das nächste Mal, Kapitän.»<br />

Der Kapitän sah aus, als dächte er: dieses<br />

nächste Mal wird wohl nie kommen, und als<br />

wollte er es nicht zeigen. Er schüttelte dem<br />

Pastor stumm die Hand, dieser wurde in seinem<br />

Tragsessel fortgebracht, und man begann<br />

die Ausladung des Raumes, der mich so sehr<br />

interessiert hat.<br />

Es gelang mir, einen Platz zu finden, von<br />

wo ich zusehen konnte. Der Grabstein des<br />

Pastors — in einer mächtigen Kiste— wurde<br />

durch Kräne gehoben und auf den Kai placiert,<br />

und während man mit dieser Arbeit beschäftigt<br />

war, konnte ich durch die Luke auf<br />

dem Verdeck einen Blick in den Raum werfen.<br />

Es waren nicht mehr als vier oder fünf Kolli<br />

darin, und es konnte kein Zweifel bestehen,<br />

welches von ihnen das unsere war, wie G.<br />

sagt. Es stand in der einen Ecke, eine gewöhnliche<br />

braune Packkiste mit Querrippen und<br />

einigen Bleiplomben und Siegeln. Ich nahm<br />

eine Gehirnphotographie des Lastenraumes<br />

auf und ging meiner Wege, um kein unnötiges<br />

Aufsehen zu erregen.<br />

Eine Stunde später verliessen wir bei strömendem<br />

Regen La Valette, dessen Hafen<br />

ganz leer war, bis auf einige Fischerboote<br />

und eine Jacht «Vorwärts» mit englischer<br />

Flagge. «Vorwärts» — das ist ein Wort, das<br />

jetzt meine Losung werden muss! G. wird es<br />

mir im Notfall in die Ohren tuten, — aber das<br />

wird nicht nötig sein. Vorwärts heute abend,<br />

ohne vorhergehenden Whisky! Vorwärts zu<br />

der braunen Packkiste im Kassenraum und<br />

ihrem goldenen Inhalt! Vorwärts, ohne sich<br />

um Hindernisse — oder, Gespenster! — zu<br />

kümmern! *<br />

Ein Himmel ohne Wolken, ein Meer wie<br />

Samt. Eine laue Vormittagsbrise, die auf dem<br />

Land in den dunkelgrünen Pinienhainen spielt<br />

und draussen auf dem Wasser an den Wimpeln<br />

und weissen Segeln der Jacht «Vorwärts»<br />

zerrt.<br />

Die Jacht «Vorwärts» verlässt bei einer<br />

leichten Vormittagsbrise den Hafen in Ajaccip<br />

auf Korsika. Auf iljrer kleinen Kommandobrücke<br />

steht ein gebräunter Seebär, der für<br />

ihren Kurs sorgt; und unten in der Kajüte<br />

sitzen drei Herren um eine Flasche Champagner<br />

und eine Nummer der «Daily Mail».<br />

Andere <strong>Zeitung</strong>en liegen um sie verstreut.<br />

Der eine der drei Herren — zwei von ihnen<br />

sehen einander übrigens ähnlich — sitzt<br />

stumm da, mit einem Lächeln um den Mund<br />

und blickt zum Kajütenfenster hinaus, während<br />

die beiden andern in eifrigen Ausrufen<br />

zu ihm sprechen.<br />

«Ach, Professor, Sie sind märchenhaft!» -<br />

«Aber ich bitte Sie, Graham!»<br />

«Hunderttausend Pfund, Professor, und der<br />

andere festgenommen! Nein, wirklich, wenn<br />

das...»<br />

«Lavertisse, Lavertisse! Der andre tut .mir<br />

wirklich leid. Ich glaube, es war ein ordentlicher<br />

Mensch, der nur auf Abwege gekommen<br />

ist. Homo homine lupus. Des einen Brot, des<br />

andern Tod. Und ich habe ihm doch eine Warnung<br />

zukommen lassen, unbewusst! Das geht<br />

doch aus dem Tagebuch hervor.»<br />

«Das Tagebuch, ja, das ist, by Jove, die erquickendste<br />

Lektüre, die ich seit langem gehabt<br />

habe. Diable, wie er erschrocken zu<br />

sein scheint, als er sich selbst aus dem Kassenraum<br />

treten sah.»<br />

«Armer Kerl, ja, Lavertisse, und Ihren Husten<br />

aus meinen Krankenzimmer hörte. Sie<br />

haben, auf Ehre, ausserordentlich gehustet.»


in den Tod Getreuen? Meine Liebe ist<br />

glühend und tötend. Ich bin ja nicht<br />

schön genug für Dich, aber wenigstens<br />

habe ich keine dicke Nase und keine<br />

schiefe Hüfte wie eine gewisse Andere.<br />

Mein heissgeliebter Endloser, ich sage<br />

Dir lebewohl im Namen des Vaters, des<br />

Sohnes und des Heiligen Geistes, in<br />

Ewigkeit, Amen. Möge sich die Dreifaltigkeit<br />

Deiner erbarmen und Deiner armen<br />

Marynia. Nachschrift: Heute abend<br />

bin ich am Teich und warte auf Dich.»<br />

Kaum war das letzte Wort geschrieben,<br />

da griff eine rauhe Hand über die Schulter<br />

des Kindes nach dem Blatt: «Was machst<br />

du hier, nichtsnutziger Fratz?» fragte die<br />

scharfe Stimme der Tante Adelheid. Das<br />

war jene Tante, die die Kleine am wenigsten<br />

leiden konnte,- denn sie hatte sie, als<br />

sie noch ganz klein war, einmal unter dem<br />

Vorwand eines Kusses in den Hals gebissen.<br />

Diese Frau las jetzt mit bösen Augen<br />

den Brief, und tiefster Abscheu malte sich<br />

auf ihren ohnehin unlieblichen Zügen.<br />

«Nein, dieses Kind! So was Verdorbenes!<br />

Wo hast du das alles her? Schäm' dich!<br />

Im ganzen Dorf ist kein Kind, welches so<br />

einen Brief schreiben würde. Marsch, ins<br />

Haus! Vierzehn Tage darfst du jetzt zur<br />

Strafe nicht in die Laube.» Wütend warf<br />

sie den Brief zu Boden und schritt hoheitsvoll<br />

voraus. Das Kind folgte ihr gebrochen;<br />

nur so viel Geistesgegenwart hatte es noch,<br />

Marynia zuzuflüstern: «Nimm den Brief<br />

und schick' ihn dem Antek.»<br />

Abendessen musste das Kind auf seiner<br />

Stube allein und bekam auch keinen Apfel<br />

zum Dessert. Aber um neun Uhr kam Marynia<br />

auf den Zehenspitzen ins dunkle<br />

Kinderzimmer und legte eine grosse Birne<br />

aufs Bettchen: «Das schickt dir der Antek.<br />

Am St. Michaelstag ist unsere Hochzeit.»<br />

«Nichts gegen Sie, Professor! Ich vergesse<br />

nie Ihren Hustenanfall, bevor Sie in das Krankenzimmer<br />

transportiert wurden, das Blut<br />

und überhaupt das Ganze. Es war wunderbar.<br />

Sie hatten als der alte Pastor aus Malta das<br />

ganze Schiff auf Ihrer Seite. Die hätten<br />

nicht an Ihre Schuld geglaubt, und wenn Sie<br />

auf frischer Tat im Kassenraum ertappt<br />

worden wären. Das ist eine Rolle, die Sie<br />

öfter spielen müssen, Professor; ein Meisterwerk,<br />

by Jove!»<br />

«Ach, Lavertisse, Sie sind zu enthusiastisch<br />

«— und wenn Sie auch recht haben sollten, so<br />

wissen Sie doch, dass die grössten Meister-<br />

Zürcher<br />

Wochenprogramm<br />

Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntar<br />

nachmittag! 8 Uhr.<br />

Di. abends 7. Febr. Gastspiel Galas Karsenty: Domino,<br />

ComSdie v. M. Achard.<br />

Mi. abends 8. Febr. Der Waffenschmied (B. Ab. 11).<br />

Do. abends 9. Febr. Venus in Seide.<br />

Fr. abends 10. Febr. ukmfi (B. Ab. 11).<br />

Sa. abends 11. Febr. Die Fledermaus.<br />

SO. nachm. 12. Febr. 2K Uhr: Oeffentliche Vorstellung:<br />

Wilhelm Teil.<br />

So. abends 12. Febr. Viktoria und ihr Husar.<br />

Schauspielhaus *»*»*• w u& ^<br />

' tag nachm. 8H Uhr<br />

DL abends 7, Febr. Letztes Gastspiel Alexander<br />

Moissi und Berliner Ensemble:<br />

Zu wahr um schön zu<br />

sein, Komödie von Bernard<br />

Shaw.<br />

Mi. abends 8. Febr. Uutnant Komma.<br />

DO. abends 9. Febr. Premiere: Dandin gib acht, musikal.<br />

Lustspiel nach Moliere's<br />

Georges Dandin von Eugen<br />

Schulz-Breiden, Musik von<br />

Baul Pawel-Cbachan.<br />

Fr. abends 10. Febr. Leutnant Komma.<br />

Sa. abends 11. Febr. Dandin gib acht.<br />

So. nachm 12. Febr. Ess und Oel<br />

'fl ( Ein Strick, ein<br />

Blick, ein Mädel).<br />

So. abends 12. Febr. Essig und Oel (Ein Strick, ein<br />

Blick, ein Mädel).<br />

Odeon Ba<br />

Sonnenqual 2<br />

16—18 Uhr und 20—23 Uhr: Leo Valberg,<br />

Chansonnier und Stimmungs-Sänger und die<br />

Jazz-Kapelle E. Schwank.<br />

Restaurant Hung<br />

Nachmittags- und Abend-Konzerte.<br />

"Willy Radingei mit seiner Wiener Künstlernnd<br />

Stimmungskapelle.<br />

Künstler-Konzerte, täglich 3—6 und 8—11<br />

Uhr. Orchester Enrico Carletti.<br />

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Beafengasse<br />

Cafe AstOrfa, $ t . Peterstrasse 18<br />

Sven rledins Lamatempel aui der Weltausstellung<br />

in Chicago.<br />

Eine besondere Attraktion der Weltausstellung<br />

in Chicago in diesem Sommer wird<br />

ein antiker Lama-Tempel sein. Doktor<br />

Sven Hedin hat diesen ungewöhnlich schönen<br />

Bau aus Asien herbeigeschafft. Die<br />

Geldmittel zum Erwerb und Transport des<br />

Tempels hat der schwedisch-amerikanische<br />

Grossindustrielle Vinzent Bendix gestiftet.<br />

Der Lama-Tempel, der eines der erlesensten<br />

und entzückendsten Bauwerke der alten<br />

Kaiserstadt Jehol darstellt, wird mit<br />

seinem goldenen Dache und überschwenglichen<br />

Reichtum an ornamentalen Details<br />

einen auffallenden Gegensatz zu den imposanten<br />

ultramodernen Bauten der Ausstellung<br />

bilden. Der Tempel wurde auseinandergenommen,<br />

in Kisten verpackt und<br />

nach Chicago transportiert, wo schwedische<br />

Arbeiter ihn wieder aufbauten. Da<br />

der Tempel aus 30 900 verschiedenen Holzstücken<br />

besteht, so kann man sich denken,<br />

welche Sorgfalt, Geduld und Einsicht zu<br />

seinem Aufbau erforderlich waren. Sven<br />

Hedins Mitarbeiter, Dr. GÖsta Montell, hat<br />

eine interessante Beschreibung des Tempels<br />

und seiner Geschichte veröffentlicht, die am<br />

Eingang des Tempels verkauft wird. Ha.<br />

werke immer nur in einem Exemplar vorhanden<br />

sind. Das ist mein erster und letzter<br />

Schritt auf der priesterlichen Bahn. Aber<br />

lesen Sie den Artikel noch einmal, Lavertisse.<br />

Ich bin eitel. Und es freut mich, wie jener,,<br />

deutsche Fürst sagen zu können, als er<br />

den Jahresbericht des Reiches sah: Potz Donnerwetter,<br />

haben wir das alles getan!»<br />

M. Lavertisse nahm die «Daily Mail» und"<br />

las zum drittenmal:<br />

Das mysteriöseste Verbrechen des Jahrhunderts!!<br />

Eine Qoldsendung in Bleiklumpenverwandelt!<br />

Ein Mann im Begriff., das Blei zu<br />

stehlen! Das unerklärlichste Verbrechen, sagt<br />

die Polizei, das sie je gesehen hat.<br />

Privattelegramm der «Daily Mail»:<br />

Der Dampfer «Empress of Oceania», Kapitän<br />

Selby, traf am 29. Oktober vormittags in<br />

Alexandria (Aegypten) ein. Sofort nach seiner<br />

Ankunft wurden alle Zugänge gesperrt,<br />

und die Polizei, die durch drahtloses Telegramm<br />

vom Kapitän alarmiert worden war,<br />

begab sich an Bord.<br />

Was war die Ursache?<br />

Eines der mysteriösesten Verbrechen, ein<br />

Verbrechen, das kein Gegenstück in den Kriminalprotokollen<br />

haben dürfte, war an Bord<br />

verübt worden. Es genügt nicht, zu sagen,<br />

dass es die Polizei verblüfft hat, es verblüfft<br />

die gesunde Vernunft, und bis auf weiteres<br />

war es den kühnsten Vermutungen ebenso<br />

unmöglich, einen Schlüssel zu dem Problem<br />

zu finden, wie den polizeilichen Untersuchungen.<br />

Der Dampfer ging am 20. von London ab.<br />

Er führte ausser nicht sehr zahlreichen Passagieren<br />

und ziemlich viel Lastgut eine Goldsendung<br />

von 100,000 Pfund an die Banken in<br />

Alexandria, abgesandt von der Bank von England.<br />

In Schachteln zu je 1000 Pfund, kontrollgezählt<br />

von keinem Geringeren als dem Direktor<br />

der Bank, Mr. James Hoxton, war die<br />

Für den Automobilisten<br />

sind nicht nur<br />

Haftpflicht-Versicherungen<br />

notwendig, sondern auch<br />

Unfall- und Lebens-<br />

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Dorsch-Lebertran als Kälteschutz.<br />

Die amerikanische «Metropolitan Llife<br />

Insurance Company» stellte fest, dass die<br />

36 Millionen arbeitenden Personen der<br />

Vereinigten Staaten wegen Krankheit im<br />

Jahr mindestens 52 Millionen Arbeitstage<br />

zu Hause bleiben und dass den Hauptgrund<br />

für diesen Verlust an Arbeitstagen<br />

Erkältungskrankheiten darstellen. 42 Prozent<br />

der arbeitenden Bevölkerung werden<br />

erfährungsgemäss von Brkältungs-Krankheiten<br />

betroffen, die sie zu kürzerem oder<br />

längerem Aussetzen der Arbeit zwingen.<br />

Im Hinblick auf die Wirkung des Vitamins<br />

A im menschlichen Körper •wurden<br />

systematische Versuche mit besonders vitaminreicher<br />

Ernährung angestellt. Als<br />

Vitamin-Spender diente dabei für eine<br />

Versuchsgruppe von 185 Personen täglich<br />

ein Löffel Dorsch-Lebertran. Bei der zweiten<br />

Gruppe von Personen, die ungefähr<br />

die gleiche Arbeit zu verrichten hatten,<br />

wurde zur Ermöglichung von Vergleichen<br />

die Wahl der Ernährung freigestellt. Es<br />

zeigte sich, dass von der Versuchsgruppe<br />

mit Lebertran-Ernährung 55,1 Prozent<br />

frei von Erkältungskrankheiten blieben,<br />

während es von der Gruppe ohne Lebertran<br />

nur 32,8 Prozent waren. Die wegen<br />

Krankheiten versäumte Stundenzahl betrug<br />

bei den Personen der Gruppe mit Lebertran-Ernährung<br />

12,8 Prozent, -wogegen<br />

die Personen der Gruppe ohne Lebertran<br />

25,1 Stunden versäumten. at.<br />

Die Königskrone in der Petroleumkanne.<br />

Salote, die formelle Königin der unter britischer<br />

Oberhoheit stehenden Torieainseln,<br />

hatte ihre Krone verloren, die jetzt in einer<br />

Petroleumkanne wieder aufgefunden wurde.<br />

Nach dem Bericht des Gouverneurs von Samoa<br />

Sir George Richardson hatte der kleine<br />

Sohn der Königin mittler Krone der Mutter<br />

gespielt. Dabei hatten sich einige Perlen gelöst<br />

und die Königskrone war zur Reparatur<br />

nach Auckland geschickt worden. Ein paar<br />

Wochen später wurde sie für die Zeremonie<br />

der Parlamentseröffnung dringend gebraucht,<br />

aber das Kleinod war spurlos verschwunden.<br />

Nach der amtlichen Bekundung der Behörden<br />

in Auckland war die reparierte Krone<br />

ordnungsgemäss nach Tonga abgesandt worden.<br />

Man fand sie schliesslich auf dem Zollamt<br />

in Auckland in einer Petroleumkanne,<br />

die von dem Empfänger nicht abgefordert<br />

worden war; Kein Mensch hatte daran gedacht,<br />

in diesem Gefäss das vermisste Kleinod<br />

zu suchen.<br />

'<br />

Sendung in eine gewöhnliche braune Kiste<br />

gepackt und von dem Direktor mit zahlreichen<br />

Siegeln verschlossen worden. Man<br />

wollte (aus gewissen politischen Gründen)<br />

jedes Aufsehen beim Transport vermeiden.<br />

Diese Warenkiste wurde in möglichst diskreter<br />

Weise auf den erwähnten Dampfer ge-<br />

• bracht, wo sie von Kapitän Selby in Empfang<br />

genommen und in den speziellen Verwahrungsraum<br />

des Dampfers für heiklere<br />

Sendungen placiert wurde. Dieser Raum ist<br />

mit doppelten Eisentüren versehen, er ist von<br />

den Seitett unzugänglich und ist Tag und Nacht<br />

von einer besonderen Wache bewacht worden.<br />

Kapitän Selby (wir fügen das für jene hinzu,<br />

die es noch nicht wissen) ist einer der bekanntesten<br />

Befehlshaber der englischen Handelsmarine,<br />

ein Mann, der ebenso hoch über jedem<br />

Verdacht steht wie der Direktor der<br />

Bank of England.<br />

In der Nacht vom 27. Oktober während der<br />

Dampfer sich auf dem Weg von Malta nach<br />

Alexandria befand, wurde der Kapitän plötzlich<br />

vom ersten Steuermann alarmiert. Die<br />

Wache vor dem erwähnten Verwahrungsraum<br />

hatte plötzlich, ohne vorher das geringste<br />

bemerkt zu haben, gesehen, wie die Türe aufgerissen<br />

wurde und ein Mann unter wahnsinnigem<br />

Gelächter herausgelaufen kam. Unter<br />

Hilferufen stürzte sich der Wachtposten auf<br />

ihn, übermannte ihn und Hess, wie gesagt, den<br />

Kapitän holen. Kapitän Selby, der sich augenblicklich<br />

einfand, hatte keine Schwierigkeit,<br />

den betreffenden Mann zu identifizieren, es<br />

war ein Mr. Lewis Grossmith, Passagier erster<br />

Klasse mit Privatkajüte, und nach seiner<br />

Angabe Gutsbesitzer aus Kent — eine Angabe,<br />

die sich natürlich als falsch herausstellte. Auf<br />

Kapitän Selbys Fragen antwortete er keine<br />

Silbe, und so eilte der Kapitän, gefolgt vom<br />

Schiffsarzt und dem ersten Steuermann, in<br />

den Raum, aus dem der Mann herausgestürzt<br />

Lebens.<br />

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Tragödie des Frühreifen.<br />

, Robert Qlover, ein amerikanisches litterarisches<br />

Wunderkind, dessen Dichtungen Aufsehen<br />

erregten, hat dieser Tage Selbstmord<br />

verübt. Der Junge, der mit seinen 12 Jahren<br />

auch auf andern Gebieten eine kleine Kapazität<br />

war, so u. a. in der Physik und Chemie,<br />

war sehr unglücklich und konnte auch durch<br />

seine Mutter, die eine bekannte Vorkämpferin<br />

in der amerikanischen Kinderfürsorge ist,<br />

nicht von seinen in letzter Zeit immer häufiger<br />

geäusserten Selbstmordwünschen abgebracht<br />

werden.<br />

Mehr Automobile als Einwohner.<br />

Nach der amerikanischen Automobflstatistik<br />

steht Los Angeles mit 1.238.048 Einwohnern<br />

und 851,556 Autos an der Spitze der<br />

automobilreichen Städte in den Vereinigten<br />

Staaten, gefolgt von New York und Chicago.<br />

Den « Höchstgrad der Sättigung» hat Cleveland<br />

(Ohio) erreicht, wo 294,000 Autos auf<br />

290,564 Einwohner entfallen.<br />

Sonderbare Logik!<br />

Einem waschechten Berliner wird erzählt,<br />

dass man bei den Ausgrabungen in Aegypten<br />

Kupferdrähte gefunden habe, woraus hervorgehe,<br />

dass die alten Aegypter schon die<br />

Telegraphie gekannt hätten.<br />

« Ach wat >, erwidert der Berliner, « det<br />

is noch jarnischt. In Pankow haben se ooch<br />

Ausgrabungen vorgenommen und da ham se<br />

nischt jefunden. Daraus jeht hervor, dass die<br />

ollen Berliner bereits die drahtlose Telegraphie<br />

jekannt haben.»<br />

Der Hausarzt.<br />

Der Philosoph Schopenhauer wurde bei irgendeiner<br />

Gelegenheit von einem Bekannten<br />

gebeten, ihm einen guten Arzt zu empfehlen.<br />

< Doktor X. ist doch Ihr Hausarzt. Taugt<br />

der etwas ? » « Das ist ein recht gescheiter<br />

und tüchtiger Mann ! » meinte Schopenhauer.<br />

«Wenn ich einmal krank bin. besucht er<br />

mich. Wir unterhalten uns dann ein Stündchen<br />

ganz angenehm, er verschreibt mir eine<br />

Medizin, ich nehme sie nicht — und werdet<br />

wieder gesund. »<br />

war und wo die gewaltige Qoldsendung verwar<br />

wurde. Er fand die Kiste, in die sie verpackt<br />

war, erbrochen, aber die Schachteln, in'<br />

die man das Gold gelegt hatte, schienen noch<br />

immer darin zu liegen, und der Kapitän<br />

wollte sich eben mit einem Stosseufzer der<br />

Dankbarkeit entfernen, als sein Blick auf ein<br />

paar Gegenstände auf dem Fussboden fiel. Es<br />

waren drei oder vier der erwähnten Schachteln,<br />

offenbar von Grossmith aus der Kiste<br />

genommen, und der Kapitän beeilte sich, sie<br />

aufzuheben, um sie wieder zurückzulegen.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Wohin? An die französische<br />

Riviera ?<br />

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Die Kunst—schön zu sein !<br />

Schönheit ist eine Macht! Und wer wollte<br />

sie nicht erreichen ? Die Macht, die viele<br />

Türen öffnet und den Lebensweg erleichtert?<br />

Ein Spaziergang: durch die Strassen<br />

jeder Stadt sagt einem aber immer wieder :<br />

Es gibt keine hässlichen Frauen, es gibt aber<br />

leider viele, viel zu viele ungepflegte Frauen.<br />

Da wird man wieder sagen : In Zeiten der<br />

Wirtschaftskrise soll die Frau Zeit und Geduld<br />

für Pflege ihres Teints und ihrer Figur<br />

aufbringen ? Das bisschen Zeit hat jede<br />

Frau, die den festen Willen hat. schön zu<br />

sein!<br />

Was macht den Zauber der Französin ?<br />

Nicht ihre Schönheit, sondern ihre Gepflegtheit.<br />

Das kleinste Ladenmädchen steht um<br />

ein wenig früher auf, um sich zurecht zu<br />

machen, bevor sie ihrem Beruf nachgeht, um<br />

für diesen schön zu sein und dadurch sich<br />

ihr Fortkommen zu erleichtern. Und wie vielen<br />

hat dieses bisschen Zeit zu grosser Karriere<br />

verholten. Das Geheimnis der Figur<br />

liegt in individueller Ernährung und Bewegung,<br />

wo jeder Fall verschieden ist. nach<br />

Veranlagung und Lebensweise. Das Geheimnis<br />

des Gesichtes in den 15 Minuten Zeit und<br />

richtiger Entspannung. Und das Schönste ist,<br />

dass das Ganze mit ganz geringen Kosten<br />

verbunden ist.<br />

Vor allem, und das ist wohl das Ausschlaggebende<br />

für die Pflege des Teints:<br />

nie vergessen am Abend gut abfetten,<br />

und zwar ganz leicht das Gesicht mit<br />

der Creme abstreifen. Es darf kein Pünktchen<br />

Russ oder Staub den Poren anhaften.<br />

Die Creme kann billiges, dünnes<br />

Vaselin sein. Nur zart anfassen, festes Maskieren<br />

lockert die Gewebe und dehnt die<br />

~xaut. Dann mit gut fettender Creme 'das<br />

Gesicht einreiben und über Nacht einwirken<br />

lassen. Fängt man jung genug mit dieser Behandlung<br />

an, gibt es kein frühes Altern, man<br />

kann den Prozess des Alterns um Jahre hinausschieben<br />

und im höchsten Alter schön<br />

sein. Und gibt es einen erfreuenderen Anblick<br />

als eine schöne alte Frau?<br />

Aber nun zur Sache: Sie haben das Fett<br />

über Nacht einwirken lassen und haben über<br />

Ihren Polster ein Schminktuch ausgebreitet<br />

gehabt,"um"die Kissen nicht zu beschmutzen.<br />

Nun am Morgen wischen Sie die letzten<br />

Reste des Fettes mit dem Tuch fein ab und<br />

besehen Ihr Gesicht genau ! Ein kleiner Mitesser<br />

wird leicht ausgedrückt, ein wenig<br />

Trockencreme zart aufgetragen. Jetzt im<br />

Winter ein bisschen fettes Rouge auf die<br />

Wangen zart gerieben, ein bisschen Puder<br />

darüber und Sie sind fertig. Natürlich darf<br />

jnan nicht vergessen, die Augen vom Mor-<br />

_ enschlaf mit dem Tuch gut auszuwischen.<br />

"Nur kein Wasser fürs Gesicht. Ich bin eine<br />

fanatische Anhängerin des täglichen Bades,<br />

aber Feindin des Wassers fürs Gesicht. Vielleicht<br />

fände ich Widerspruch, aber ich spreche<br />

aus eigener Erfahrung und Versuchen an<br />

Freunden und Bekannten. Es ist gewiss<br />

nichts dagegen einzuwenden, wenn die<br />

Sportüerin oder die Berufsfrau das Gesicht<br />

mit warmem Wasser wäscht. Aber glauben<br />

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Sie mir, der Teint wird durch eine richtige<br />

Abschminke besser gereinigt und zarter. Sie<br />

sind vom ganzen Tag müde und abgespannt<br />

und müssen doch abends ausgehen: legen Sie<br />

deshalb in Kamillentee getauchte Wattebäuschchen<br />

auf Ihre Augen und legen Sie<br />

sich für 1 eine halbe Stunde ruhig hin. Das ist<br />

die beste Entspannung für Ihre müden Nerven<br />

und Sie werden abends frisch urld rosig<br />

aussehen. Sie sehen, das ist alles sehr einfach.<br />

Ein bisschen Zeit und Geduld für Ihr<br />

Gesicht, der Erfolg wird nicht ausbleiben.<br />

Schmucklose Toiletten ?<br />

Viele Frauen sind im Abendkleid am<br />

hübschesten, während junge Mädchen und<br />

sportliche Damen sich in Strassenkleidern<br />

wohler fühlen. «Silhouette» ist heute alles.<br />

«Linie» ist die Grundbedingung der fliessenden<br />

abendlichen Modelle. Alles Kindische,<br />

alles Ueberladene und Gewollte ist aus dem<br />

Modebild verbannt. Durchdachte Schnitte<br />

und edle Materialien führen ein Kleid zum<br />

eine links angebrachte Masche, die sich aus<br />

Erfolg. Sogar die vielen Modeschmucksachen<br />

scheinen passe zu sein. Nicht nur<br />

dem Nackenarrangement löst und ihre<br />

Schlupfen von einem Nickelring halten<br />

«weiblich», nein «damenhaft» müssen die<br />

lässt, dem Gesicht und der Erscheinung.<br />

Abendkleider sein. Man trägt sie zu den<br />

Ganz, ganz vage erinnern die über das<br />

grossen Empfängen und Bällen der Saison.<br />

rechte Auge gezogenen Samtdrapierungen<br />

Das «kleine Kleid», das für Theater .und<br />

an den Schirm einer schräg aufgestülpten<br />

späten Tee am Platze ist, das man aber unbedingt<br />

mit einem kleinen abendlichen<br />

Jockeimütze. Aber, wie gesagt, nur ganz<br />

Hut<br />

aus Samt, Seide, Federn, Bändern oder<br />

neuem Uebergangsstroh trägt, erscheint in<br />

dieser Saison oft.<br />

Die Toiletten sind alle sehr schmucklos.<br />

Der Effekt, matte und glänzende Stoffe zu<br />

verbinden, findet bei kleinen Kleidern und<br />

auch bei nachmittäglichen Modellen in den<br />

feinen schmalen Tüllinkrustationen einen<br />

erfolgreichen Rivalen. Maschen und Schleifen<br />

sind das bevorzugte Ornament. Flatternd<br />

oder appliziert spielen sie an dem<br />

Gürtel, bilden Schärpen oder haben an<br />

Hals und Schulter ihren Platz. Meist sind<br />

sie aus dem Material des Kleides. Echter<br />

Schmuck oder Strassspangen sitzen entweder<br />

an der Schulter oder vorne an der<br />

Raffung des Ausschnittes, manchmal auch<br />

am Rückendekollete oder an der Taille, auf<br />

dem Gürtel.<br />

Die amüsante Note dieser Kleider aber<br />

bringt der Schal, das Cape. Die Abendmäntel<br />

sind meist ganz lang. Cape oder<br />

Aermel, Revers oder Schals stilisieren ihre<br />

Fasson. Pelz ist reichlich oder gar nicht<br />

verwendet. Schmale Linien der Mäntel kopieren<br />

die Silhouette der Kleider. Paletots,<br />

die knielangen Mäntel, sind wieder modern.<br />

Und das Material: meist Samt, englischer<br />

Samt. Aber auch Mäntel aus Pelz, aus<br />

schwerster Seide, aus Taft und Wollstoff<br />

passen zur Abendadjustierung. Ghangeant-<br />

Taft, die neueste Laune der eleganten Modedame,<br />

wird vom Taftmantel entzückend<br />

und pikant ergänzt. Kleine Schultercapes<br />

oder kurze Jäckchen sind aus Bändern, aus<br />

Paillettenstoff, aus Stickereimaterial, aus<br />

Samt, Velours de Soie und aus Pelz, aus<br />

Taft, aus Tüll, aus Spitzen, aus bemalter<br />

Seide, aus Musselin. Umhänge sind Launen.<br />

Mehrere Variationen zu einem Kleid, dies<br />

ist eine gute Devise. Pelz, als scharmanten<br />

Gegensatz zum Abendkleid, zu nackten<br />

Schultern und lose frisiertem Köpfchen, gefällt<br />

sehr gut. Entweder das pelzbesetzte<br />

Samtcape oder der Fellkragen lösen sich<br />

vom Mantel und passen auch zum Kleid.<br />

Oder man drapiert Füchse. Ein bis drei<br />

Stück, über die abendliche Toilette, Silberfüchse,<br />

Polarfüchse, Blaufüchse.<br />

Wissen Sie schon<br />

dass 0,5 °/„ Nikotingehalt im Rauchtabak, nach den<br />

wissenschaftlichen Versuchen und Feststellungen,<br />

Ihrer Gesundheit nicht mehr schadet<br />

Gürtel.<br />

Gürtel spielen in der Mode eine grosse<br />

Rolle und ihrer effektvollen Gestaltung wird<br />

viel Aufmerksamkeit gewidmet. Auf dunklen,<br />

seidenen Kleidern leuchten Metallgürtel,<br />

in der Art der Militärgürte 1 , in Streifen<br />

gewebt, mit gravierten Schliessen,<br />

andere wieder sind aus dicken Lameschnüren<br />

geflochten oder gedreht. Schmiegsamer<br />

wirken Gürtel aus farblich vom Kleide abstechender<br />

Glanzseide oder aus dünnem<br />

Seidensamt. Sie werden zu kleinen Schleifen,<br />

manchmal auch zu längeren Schärpenenden<br />

geschlungen und gebunden.<br />

Bemerkungen zum Abendhut.<br />

Zum eleganten, kleinen Abendkleid und<br />

zum vornehmen Teekleid gibt es schmükkende,<br />

sehr hübsche Hüte. Weiss oder<br />

schwarz. Oder in der Farbe des Kleides.<br />

Man nennt sie «Abendhüte», weil sie in der<br />

Wintersaison nur für Abendlicht bestimmt<br />

sind. Drapierte, sorgsam arrangierte Kappen,<br />

genau zu Gesicht und Kopf geformt.<br />

Um von einigen Details zu erzählen: Man<br />

liebt eng abgenähte Biesen oder dicht gedrängte<br />

Passepoiles aus Samt. Hier wird<br />

das Arrangement, zwei flach applizierte<br />

Enden, mit einer kleinen Brillantagraffe<br />

auf dem Kopf gehalten; dort schmeichelt<br />

entfernt lässt sich zwischen harter Jockeikappe<br />

und den weichen Hütchen dieser<br />

Vergleich ziehen. Die zart kombinierten<br />

Hüte haben aber ihre strikte, besondere und<br />

durch Arbeit und Fasson festgehaltene<br />

Form. Sie sind gar nicht mehr identisch<br />

mit den Sportkappen. Und sie brauchen<br />

eine verständnisvolle Schöpferin. Sogar<br />

zweifarbig, aus braunem und teerosenfarbigem<br />

oder braunem und mauve Samt, entworfen,<br />

sehen die Hütchen mit geknoteter<br />

Seitengarnierung entzückend aus. Für<br />

zweifarbige Hüte wird wohl Schwarz-Weiss<br />

am meisten' und liebsten gewählt werden.<br />

m<br />

Die Hausmannskost.<br />

«Mein angehender Schwiegersohn ist ein<br />

prächtiger Mensch. Sonntag ist er immer bei<br />

uns zu Tische und alles schmeckt ihm, dass es<br />

eine Freude ist. Suppe lässt er sich zweimal<br />

geben, und Mehlspeis, die meine Tochter Dorothea<br />

macht, sogar dreimal. Und wenn er<br />

brav gefuttert hat, plaudert er vom Sofa aus<br />

noch ein wenig, dann tut es ihm noch ein bissei<br />

aufstossen, und mit der Zigarre schläft er<br />

ein — ein prächtiger Mensch!» So äusserte<br />

sich eine angehende Schwiegermama über<br />

ihren Schwiegersohn.<br />

Es war einmal. Nicht nur die beiden Brautleute,<br />

sondern auch die beiderseitigen Elternpaare<br />

wurden durch eine kräftige Hausmannskost<br />

aneinander gebunden. Sie wurden verwandt<br />

miteinander, hauptsächlich durch Austausch<br />

der sonst für jedermann streng reservaten<br />

Kochrezepte. Es musste dafür gesorgt<br />

werden, dass der junge Ehemann in seinem<br />

jungen Heim eine verwandte Kost bekomme,<br />

das heisst, seine Lieblingsspeisen so zubereitet<br />

finde, wie er sie von Muttern bekam oder<br />

wie sie ihm in seinen Kindheitserinnerungen<br />

aufstossen. Und Dorothea, obgleich sie bereits<br />

perfekt koctite und sogar Bonbons zuzubereiten<br />

verstand, machte vor der Hochzeit noch<br />

einen Nachtragskursus durch in der elterlichen<br />

Küche ihres Bräutigams. Hausmannskost.<br />

Dieser Terminus ist so unschön, dass<br />

er einem das Vergnügen an der Sache, die er<br />

bezeichnet, verleiden könnte, aber er ist dennoch<br />

treffend: Die Kost, die eine Hausfrau zubereitet,<br />

heisst nicht Hausfrauenkost, sondern<br />

Diese Gewissheit aber bietet Ihnen einzig die auf de»i' Nikotin-Entzug<br />

fortdauernd amtlich geprüfte, ohne chemische Behandlung wirklich nikotinarme<br />

und doch vollaromatische<br />

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richtiger Hausmannskost, weil sie dazu dient,<br />

den Mann des Hauses bei Laune und Kräften<br />

zu halten, damit er ein tüchtiges Zugpferd<br />

oder prächtiger Renner werde. Wirtshauskost<br />

tauge für derlei Aufzucht seit jeher wenig.<br />

Sie bietet eben, wie man zu sagen pflegt,<br />

nichts Herzhaftes. Herzhaft ist eben nur die<br />

Hausmannskost und deshalb ein Elixier der<br />

Liebe. War es einmal. Denn wo es kein Haus<br />

mehr gibt, gibt es auch keine Hausmannskost.<br />

Die jungen Eheleute von heute wohnen zumeist<br />

möbliert, und wenn es hoch kommt,<br />

wird daheim nur Kaffee gekocht und kalte<br />

Küche serviert, die man aber ebenso gut an<br />

Ort und Stelle, nämlich im Automatenbüfett,<br />

verzehren kann. Für die Führung eines richtigen<br />

Haushaltes langt es zumeist nicht und<br />

die Frau richtet sich heute auf dergleichen<br />

auch gar nicht mehr ein. Meist ist sie selbst<br />

tagsüber in einem Erwerb tätig und nur für<br />

einen solchen vorgebildet. Und nun hat es die<br />

Vorsehung so eingerichtet, dass diesen desolaten<br />

Küchenzuständen ein geringeres Essbedürfnis<br />

entspreche. Die Vorsehung scheint<br />

zu diesem Zwecke den Sport erfunden zu<br />

haben und den gertenschlanken Körper als<br />

Schönheitsideal. Bei täglicher Uebung kann<br />

es eine Frau so weit bringen, dass sie, auf<br />

einem Fusse stehend, die grosse Zehe des anderen<br />

in den Mund stecken kann. Davon kann<br />

sie wohl nicht leben. Wohl aber ihr Mann?<br />

Von der Zehe in den Mund.<br />

Tourismus<br />

Bilder von Alpenstrassen<br />

Eine Bitte an unsere Leser!<br />

Wir beabsichtigen eine Artikel-Serie über<br />

die schweizerischen Alpenstrassen zu veröffentlichen.<br />

Damit das geschriebene Wort noch<br />

etwas deutlicher werde und dem Leser zugleich<br />

eine klare Vorstellung von unsern Alpenstrassen<br />

vermittelt wird, gelangen wir mit<br />

der Bitte an unsere Leser, uns Photos von<br />

ihren Fahrten über die Alpenstrassen zu senden,<br />

damit wir dieselben als Illustrationen<br />

für die erwähnten Artikel verwenden können.<br />

Aus den uns zukommenden Photos werden<br />

wir die geeignetsten auslesen und die andern<br />

umgehend retoümieren. Bilder, die wir behalten,<br />

werden wir auch honorieren.<br />

Wer also schon mit dem Wagen über die<br />

Alpenstrassen gefahren ist — nicht nur über<br />

die schweizerischen, sondern auch über die<br />

französischen, italienischen und österreichischen<br />

— und dabei auch photographiert hat,<br />

der sehe in seinem Album oder seiner Photographieschachtel<br />

einmal nach, ob er nicht die<br />

eine oder andere Aufnahme hat, die ihm als<br />

für diesen Zweck geeignet erscheint. Durchstöbern<br />

Sie also Ihre Photosammlung und senden<br />

Sie uns sobald als möglich Ihre Aufnahmen,<br />

damit wir daraus auswählen können.<br />

Allen freundlichen Lesern, die diesem Aufruf<br />

Folge leisten werden, sei schon zum voraus<br />

bestens gedankt.<br />

Redaktion.<br />

Touren -Sprechsaal<br />

Touren-Antworten<br />

T. A. 888. Basel-Porto-Lissabon. Ich empfehle<br />

Ihnen folgende Tour, die auf schnellstem Wege und<br />

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der 12 Monatshefte,<br />

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Vereins, Fr. IVlühlheim, Lehrer<br />

in Bern. Distel weg 15.


16 AUTOMOBIL-REVUE<br />

<strong>1933</strong> - N» 11<br />

Hinfahrt: Basel, Solothurn, Biel, Neuehätel,<br />

Yverdon, Lausanne, Genf, 248 km.<br />

Genf, Bellegarde, Nantua, Pont d'Ain,- Lyon,<br />

153 km.<br />

Lyon, St. Etienne, Finniny, Monistroi, • Yssingeaux,<br />

Le Puy, Sauvetat, Auroux, Ghäteauneüf-de-<br />

Randon, Mende, 246 km.<br />

Mende, Gabriac, Bozouls, «Rode«, La Primaube,<br />

Ca'rmaui, Albi, Gaillac, Toulouse, 260 km.<br />

Toulouse, Villefranche-de-Lauragais, Castelnaudary,<br />

St. Martory, St. Gaudens, Montrejeau, Tarbes,<br />

Pau, Orthez, Peyrehorade, Bayonne, 299 km.<br />

Bayonne, Guethary, St. Jean-de-Luz, Irun, San<br />

Sebastian, 49 km. Orio, Zarauz, Guetaria, Zumaya,<br />

Deva, Elgoibar, Eibar, Durango, Bilbao, 166 km.<br />

Castro-Urdiales, Laredo, Escalante, Solares, Muriedas,<br />

Santander, 274 km.<br />

Santander, Cruz de Bezana, Torrelavega, Cabezon<br />

de la Sal, San Vicente de la Barquera, Llanes, Villahornes,<br />

Ribadesella, 128 km. Arriondas, Infiesto,<br />

Pola de Sierre, Oviedo, 214 km.<br />

Grosses Abendkleid aus<br />

rose Crepe Bambula mit<br />

Puffen aus gelackter<br />

Seide.<br />

(Photo Winterfeld.)<br />

Oviedo, Penaflor, La Espina, Cortina, Luarca,<br />

100 km. Navia, Castropol, Vegadeo, Ribadeo, Reinante,<br />

Cervo, Vivero, 229 km.<br />

Vivero, Govas, Punta de la Estaca, St Maria da<br />

Ortigueiran Mera, Linares, Jubia (El Ferrol, 8 km,<br />

auf guter Strasse zu erreichen), Neda, Puentedeume,<br />

Vinas, Souto, Betanzos; La Coruna, 137 km. Carral,<br />

Ordenes, Santiago, 201 km.<br />

Santiago, Esclavitud, Padron, Caldas de Reye«,<br />

Lerez, Pontevedra, Vilaboa, Vigo, 87 km.. Gondomar,<br />

Tuy (spanisch-portugiesischer Grenzort), Caminha,<br />

Viana do Castelo, Barcelos, Povoa de Varzim,<br />

Vila do Conde, Porto, 253 km.<br />

Porto, Gaia, Perosinho, Oliveira d'Azemeis, Albergaria-a-Velha,<br />

Agueda, Mealhada, Coimbra, 107<br />

km. Sernache, Condeixa, Pombal, Leiria, Batalha,<br />

Alcobaea, Caldas da Rainha, Obidos, Bombarral,<br />

Malveira, Lousa, Loures, Lisboa, 349 km.<br />

Rückfahrt: Lisboa, Almada, Setubal, Canha,<br />

Montemor, Arraiolos, Vimieiro, Estremoz, Borba,<br />

Elvas, Badajoz, 241 km. Talavera la Real, Merida,<br />

302 km, Aljucön, Montanchez, Torre de SU. Maria,<br />

Ruanes, La Cumbre, Trujillo, 379 km.<br />

Trujillo, Navalmoral, Torralba, Talavera de la<br />

Reina, Maqueda, Sta. Cruz del Retamar, Navalcarnero,<br />

Madrid, 179 im.<br />

Madrid, El Molar, Buitrago, Aranda de Duero,<br />

Lerma, Burgos, 239 km.<br />

Burgos, Miranda de Ebro, Vitoria, Alsasua, Tolosa,<br />

San Sebastian, 222 km, Irun,'Bayonne, 273 km.<br />

Bayonne, Ortez, Pau, Tarbes, 146 km. Montrejeau,<br />

St. Gaudens, 212 km, St. Martory, St. Girons,<br />

Pamiers, Mirepoix, Carcassonne, 387' km.<br />

Garcassone, Narbonne, Beziers, Pezenas, Montpellier,<br />

155 km. Lunel, Nimes, Remoulins (Pont du<br />

Gard), Avignon, 295 km.<br />

Avignon, Orange, Montelimar, Valenee, St Mareellin,<br />

Moirans, Voiron, 225 km.<br />

Voiroa, Les Abrets, Belley, Seyssel, Genf, 111 km.<br />

Lausanne, 172 km. Yverdon, Neuchätel, Biel, Delemont,<br />

Laufen, Basel, 360 km.<br />

Die Strecke Lissabon-Trujillo-Madrid befindet<br />

sich in ausgezeichnetem Zustande und kann ohne<br />

übermässige Ermüdung eventuell in einem Tage<br />

zurückgelegt werden. Ein Uebernaehten in Badajoz<br />

ist der primitiven Unterkunftsverhältnisse wegen<br />

nicht zu empfehlen, weshalb es besser ist, bis Trujillo<br />

weiterzufahren, wo sich bequemere Uebernachtungsmöglichkeiten<br />

bieten (wenn man nicht an<br />

einem Tage nach Madrid gelangen will).<br />

R. B. in B.<br />

Toaren-Fragen<br />

T. F. 889. Ettenhausen-Wiirzburg-Mainberg. Wer<br />

gibt mir die beste Route von Ettenhausen bei Aadorf<br />

(Thurgau) über Würzburg nach meinem Heimats-<br />

OTt Mainberg bei Schweinfurt bekannt? Besten<br />

Dank zum voraus. H. S. in E.<br />

Kleine Notizen<br />

«Lassen Sie ja. -diesen<br />

Mann nicht aus den Augen;<br />

Er ist als Warehhansdieb<br />

schwer verdächtig!<br />

»<br />

Neues Hotel wirbt für Zürich Gäste. Einem Bedürfnis<br />

der Zeit entsprechend, hat sich in der Zürcher<br />

Geschäftscity das Touring Hotel Garni aufgetan;<br />

im ehemaligen Gebäude der Seidenpost, in<br />

Nachbarschaft der Warenhäuser Jelmoli und Brann,<br />

nahe der Bähnnofstrasse und per Auto leicht erreichbar<br />

durch die Uraniastrasse oder Seidengasse.<br />

Das neu eröffnete Hotel ist das einzige in seiner<br />

Art, da man.nicht verpflichtet ist, Mittag- und<br />

Nachtessen einzunehmen. Das Frühstück wird auf<br />

Telephonruf ins Zimmer gebracht, durch Telephonruf<br />

wird' man; geweckt, Telephonanschluss und moderne<br />

Lichtsignalanlage gehören zum Inventar der<br />

72 Zimmer, die eine gediegence Wohnkultur verraten.<br />

Sämtliche geräumige Wohnschlafzimmer sind<br />

Frontzimmer; grosse Fenster sorgen für Licht und<br />

Luft. Natürlich sind sämtliche Zimmer mit fliessen- d<br />

dem Kalt- und Warmwasser und neuzeitlicher Beleuchtung<br />

versehen; echte Perserteppiche und gediegene<br />

Nussbaummöbel werben für die Qualität des<br />

Hauses. Der Hotelcharakter ist ausgelöscht, und<br />

man wähnt sich im trauten Daheim. Manche Zimmer<br />

verfügen über eine Terrasse, von der aus das<br />

emporstrebende Geschäftsviertel der Stadt Zürich<br />

unter Augenschein genommen werden kann. Die<br />

technische Einrichtung des Hauses leistet dem Gast<br />

hervorragende Dienste. Das Geld vom Gast zum<br />

Bureau und die Rechnung vom Bureau zum Gast<br />

fliegen in den eilenden Büchsen der Rohrpost den<br />

kürzesten Weg. Die Korrespondenz erledigt man im<br />

Salon, dessen warme Farbtöne über Teppiche, Tapeten<br />

und Fauteuils klingen. Der Salon ist durch<br />

eine Schiebetüre vom ebenfalls stimmungsvollen<br />

Frühstücksraum getrennt. Ein separates Konferenz-<br />

Zimmer steht natürlich zu Diensten. Die Heizung<br />

geschieht durch Elektro-Oel-Feuerung; durch elektrische<br />

Kraft getrieben werden auch die Maschinen<br />

in der Lingerie. Das wohnlich, geschmackvoll und<br />

zugleich mit allem Komfort ausgestattete Touring-<br />

Hotel untersteht der Leitung von Frau Direktor<br />

Spiess. Bauherr ist der Besitzer der im Parterre<br />

etablierten Französischen Warenhalle, Herr Lang.<br />

Die Pläne für die Ausführung des imposanten Marmorbaues<br />

mit seinen flächigen Fassaden aus toskanischem<br />

Travertin stammten von dem Architekten.<br />

M. Hauser. Die Architektur des neuen Hauses bedingt<br />

Charakter, sie ist das unaufdringliche Werbeplakat<br />

für das Touring Hotel Garni, das eine neue<br />

Zierde und Reklame für das Zürcher Hotelgewerbe<br />

darstellt.<br />

Lx.<br />

Das Minus.<br />

Der Beamte Kriecher war die Aktenleiter<br />

heruntergestürzt.<br />

Die Kollesren standen um ihn.<br />

* Er hat sich das Rückgrat gebrochen!»<br />

Meinte Markus :<br />

« Unsinn ! Er hat doch nie eins gehabt»<br />

Der Fährbetrieb<br />

unter kauMwsdier Lane<br />

•Wirtschaftliche Grenzen des Automobilbetriebes<br />

zu erreichen und einzuhalten, ist das<br />

Bestreben jedes Fahrers. Wer systematische<br />

Ausgabeneinschränkung und methodischen<br />

Wagenunterhalt in rationeller Weise betreiben<br />

•will, nimmt jetat den Automobllkalender hervor.<br />

Sein administrativer und technischer<br />

Teil bilden einen hervorragenden betriebswirtschaftlichen<br />

Mentor, seine<br />

Informationen und Tabellen geben<br />

Auskunft über jede Frage<br />

der Fahrpraxis.<br />

Das mit dem Automobllkalender kombinierte Besitzerverzeichnis<br />

vermittelt interessante volkswirtschaftliche<br />

Einblicke und geschäftliche Anknüpfungs-,<br />

punkte, seine nummernweise Anordnung ermöglicht<br />

die Feststellung jedes Wageneigentümers auf der<br />

Fahrt, am Parkplatz, im Hotel etc. Ausgabe <strong>1933</strong><br />

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N* 11 - <strong>1933</strong> AUTOMOBTL-RBVÖB 11<br />

Vevfl^elivspol<br />

Rund um die rechtsufrige<br />

Thunerseebahn.<br />

Die Traktionsänderung muss kommen.<br />

Die Kreise um das Schicksal der rechtsufrigen<br />

Thunerseebahn schliessen sich immer<br />

enger und die Anzeichen des bevorstehenden<br />

Schlusskampfes um die Entscheidung — Beibehaltung<br />

der Bahn oder Ersatz durch einen<br />

Autobusbetrieb—mehren sich.Am 19.Jan. tagte<br />

eine Versammlung von Vertretern der Gemeinden<br />

am rechten Ufer, in der die bekannte<br />

Resolution gefasst wurde, die sich für die<br />

Einführung des Autobusbetriebes erklärt und<br />

der Bahn weitere zinslose Darlehen verweigert,<br />

die Schuldbetreibungsmassnahmen (ausstehende<br />

Obligationenverzinsung!) einzelner<br />

Gemeinden zustimmend anerkennt und die<br />

Beschleunigung der Massnahmen zur Abklärung<br />

des Verkehrsproblems fordert. (Guntener<br />

Resolution.)<br />

Zur DJskussJonsversammlunu 3n unterfingen.<br />

Die Gemeindeabstimmungen von Hilterfingen<br />

und Oberhofen zur Guntener Resolution<br />

stehen in naher Sicht. Eine orientierende<br />

Versammlung in der Kirche Hilterfingen, eingeladen<br />

durch die beiden Gemeinderäte auf<br />

letzten Sonntag nachmittag, ergab interessante<br />

Perspektiven auf die kommenden Abstimmungen.<br />

In die aufklärenden Referate<br />

teilten sich die Herren Tschanz (Hilterfingen)<br />

und Frutiger (Oberhofen) als Vertreter des<br />

Initiativkomitees und Oberst Lanz (Thun)<br />

als Vertreter der Bahn. Die Replik übernahm<br />

der Verfasser der Gutachten, Herr<br />

Zipfel. Wir haben uns von jeher um die Aufklärung<br />

dieses Verkehrsproblems nach Kräften<br />

bemüht und können uns bei diesem Anlass—<br />

der Zeitpunkt der Reife dieses Verkehrsproblems<br />

steht übrigens nicht mehr<br />

ferne — auf einige neue Diskussionspunkte<br />

beschränken, die von Belang sind.<br />

^ Die rechtsufrige Gegend will — und das ist<br />

das Kardinalbegehren — eine bessere Strasse,<br />

eine Strasse, die für den Durchgangsverkehr<br />

der Automobile volle Eignung besitzen muss.<br />

Die kantonale Baudirektion wird aber die<br />

Strasse nur umbauen, sofern entweder die<br />

Geleise konsolidiert oder aus der Strasse entfernt<br />

sind. Der Ausbau wird dann, wie dies<br />

der Vertreter der kantonalen Baudirektion,<br />

Herr Oberingenieur Walter, ausführte, so erfolgen,<br />

dass die Strasse in den Kurven und<br />

überall dert verbreitert wird, wa eine Verbreiterung<br />

ohne allzu grosse Kosten und ohne<br />

Abbrechen von Häusern möglich ist. Die<br />

Strasse wird auch mit einem staubfreien<br />

Belag versehen, was nur dann einen Sinn hat,<br />

wenn ein soliderer Geleiseunterbau eingesetzt<br />

wird oder wenn auf die Geleise und damit<br />

auch auf die Bahn verzichtet wird. Selbstverständlich<br />

gebührt der linksufrigen Strasse<br />

(wegen den Abzweigungen ins Simmen- und<br />

"^s Kandertal) der Vorzug als Strasse erster<br />

-Jasse. Immerhin würde die rechtsufrige<br />

Strasse, sobald sie einmal ausgebaut ist, als<br />

Strasse zweiter Klasse (und nicht nur dritter<br />

Klasse, wie sie in führenden Kartenwerken<br />

bezeichnet ist), einen guten Teil des Fremdenverkehrs<br />

und des Durchgangsverkehrs neu<br />

an sich ziehen. Vier Fünftel des Verkehrs mit<br />

Automobilen gehen heute über die Hnksufrige<br />

Strasse, die ja an einzelnen Stellen auch nur<br />

eine Breite von ca. 5,5 m hat, aber einen ausgezeichneten<br />

staubfreien und dauerhaften<br />

Belag als Positivum aufweist.<br />

In der Versammlung musste man den Eindruck<br />

gewinnen, dass der Versuch, die Finanzen<br />

der Bahngesellschaft zu rekonstruieren<br />

nicht nur gewagt, sondern direkt eine wirtschafts-<br />

und verkehrshemmende Tat wäre.<br />

Die Absicht des Verwaltungsrates der Bahn,<br />

eine Sanierung der zerrütteten Finanzen vorzunehmen,<br />

wird am geeinten Willen der<br />

rechtsufrigen Gemeinden zerschellen. Die<br />

Gemeinden Thun und Steffisburg mögen nun<br />

für oder wider die Strassenbahn votieren, so<br />

wird doch der Versuch der Neufinanzierung<br />

des Bahnunternehmens ein unmögliches<br />

Kunststück sein. Zinslose Darlehen an ein<br />

Unternehmen zu geben, lehnen die Gemeindeverantwortlichen<br />

ab. Eine andere Sache ist<br />

die Kapitalbeschaffung für den Autobusbetrieb,<br />

nach dessen Einführung die Gegend<br />

im Besitze einer schienenlosen, ausgebauten<br />

Strasse sein wird und die Verkehrsverhältnisse<br />

— dank der grösseren Beweglichkeit<br />

der Autobusse — einen ganz anderen Aspekt<br />

erhält. Das neue Verkehrsmittel wird —<br />

das ist eine bekannte Tatsache — auch neue<br />

Kapitalien zur Investition locken, nicht zuletzt<br />

weil eine angemessene Rendite auf jeden<br />

Fall möglich ist. Wir erinnern daran, dass<br />

für die Finanzierung des neuen Unternehmens<br />

das Obligationenkapital als gesichert gelten<br />

kann. Die Gemeinden des rechten Ufers werden<br />

im Durchschnitt an die weitere Finanzbeschaffung<br />

rund 45 000 Fr. beizutragen<br />

haben. Die Aufwertung der Liegenschaften<br />

durch die verbesserte Strasse und durch das<br />

modernisierte Verkehrsmittel und die Belebung<br />

der Siedlungstätigkeit wird diese Beitragssummen<br />

bei weitem wett machen.<br />

Die nächsten Aufgaben.<br />

In d«n nächsten Wochen muss nun auf;<br />

Ganze gegangen werden. Interlaken, Unterseen<br />

und Sigriswil (mit Gunten und Merligen)<br />

haben sich gegen zinslose Darlehen an<br />

die Bahn und für die Einführung eines Autobusbetriebes<br />

erklärt. Thun will sich für die<br />

Beibehaltung der Bahn erklären. Der Thune<br />

Gemeinderat sucht wenigstens seinen Ein<br />

fluss dahin geltend zu machen. Warten wi<br />

ab, wie in Thun der Stadtrat und die Bürge<br />

entscheiden 'werden. Der in Entstehung begriffene<br />

Interessenverband der rechtsufrigen<br />

Gemeinden, zu dem jede Gemeinde drei Vertreter<br />

(darunter einen Vertreter zur Verfechtung<br />

der Interessen des Bahnpersonals) ent<br />

senden kann, wird die Schlussetappe des<br />

Kampfes um das zweckmässigere Traktionsmittel<br />

einleiten.<br />

Zum Schluss wollen auch wir anerken<br />

nen, dass das Unternehmen der Gegend Rieh<br />

als 15 Jahre gute Dienste leistete. Wenn nun<br />

der Sinn der Bevölkerung nach einer neuen<br />

Traktionsart steht, so bedeutet das noch nicht<br />

Undankbarkeit. Es ist zwar nicht damit zu<br />

rechnen, dass den Gründern und den Aktienbesitzern<br />

und Obligationären durchwegs eine<br />

Abfindung ausgeteilt werden kann. Auch das<br />

Personal der Bahn wird sich nicht bis au<br />

den letzten Mann in den neuen Betrieb einordnen<br />

lassen. Man budgetiert indessen, von<br />

den §6 zum Teil hauptberuflichen und zum<br />

Teil nebenberuflichen Angestellten mindestens<br />

16 übernehmen zu können. In der Diskussion,<br />

griff die Sorge um das Schicksal des<br />

Personals immer wieder durch. Wir zweifeln<br />

nicht daran, dass ausser der Verteilung, der<br />

Alterskasse des Bahnunternehmens und der<br />

Aeuffnurig einer Abfindungskasse des neuen<br />

Unternehmens noch für die Stellenvermittlung<br />

gesorgt wird. Der Interessenverband<br />

der Gemeinden wird dieses Uebergangsproblem<br />

mit den vielen andern in einer beruhigenden<br />

Weise zu lösen wissen.<br />

Die Versammlung in Hilterfingen hat zur<br />

Aufklärung des Verkehrsproblems Erfreuliches<br />

beigetragen. Allerdings wird nun das<br />

Initiativkomitee die Aufklärung in Thun und<br />

Steffisburg energisch an die Hand nehmen<br />

müssen, wenn nicht durch diese Gemeinden<br />

eine Komplikation sich herausbilden soll, die<br />

wertvolle Monate in Verlust bringen könnte.<br />

Unterseen tritt der Guntener Resolution bei.<br />

Die ausserordentliche Versammlung der<br />

Einwahnergemeinde Unterseen fasste am<br />

31. Januar eine.Resolution, in der der rechtsufrigen<br />

Thunerseebahn die Gewährung von<br />

Darlehen ohne Sicherheit verweigert und die<br />

Einführung des Autobusdienstes befürwortet<br />

wird. Der Gemeinderat erhielt die Ermächtigung,<br />

dem Interessenverband beizutreten und<br />

die Delegierten, worunter einer aus dem Personal<br />

der Strassenbahnen, zu bezeichnen. Die<br />

Resolution wurde ohne eine einzige Gegenstimme<br />

gefasst<br />

Thun In Opposition?<br />

Der Qemeinderat von Thun lädt den Stadtrat<br />

auf den 10. Februar zu einer Sitzung ein,<br />

worin — neben anderen Traktanden — die<br />

Berichterstattung über das rechtsufrige Verkehrsproblem<br />

zur Sprache kommen wird. Der<br />

Antrag des Gemeinderates lautet auf Beibehaltung<br />

der rechtsufrigen Bahn und auf<br />

Zusicherung einer finanziellen Beteiligung an<br />

die Bahn zum Ausbau des Tramgeleises auf<br />

der Strecke Rufeli—Oberhofen—Rieder. Die<br />

Höhe der Beteiligung wird der Stadtrat zu<br />

bestimmen haben.<br />

hl.<br />

Zur Abstimmung über das Binninger Tram.<br />

Nächsten Sonntag werden die Basler Bürger<br />

über das Binninger Tram abzustimmen haben.<br />

Die Meinungen, ob das Tram oder der<br />

Autobus das billigere Verkehrsmittel sei, gehen<br />

weit auseinander. Wir verweisen auf<br />

eine Einsendung in unserer Rubrik .« Leserkreis<br />

>. Dort wird der jährliche Ueberscfiuss<br />

des Autobusbetriebes auf 59,000 Fr. veranschlagt.<br />

Wir erachten diese Ziffer als gut<br />

fundiert und verwundern uns.-dass die «Nationalzeitung<br />

> in einem Aufruf für das Binninger<br />

Tram die Behauptung aufstellen kann,<br />

das Autobusdefizit sei auf das Dreifache des<br />

Tramdefizites, d. h. insgesamt auf 135,000 Fr.<br />

zu veranschlagen. Die Behauptung ist so<br />

weitgehend, dass man von der « Nationalzeitung<br />

», deren Berichterstattung in sehr<br />

gutem Ansehen steht, eine genaue Fundierung<br />

der benützten Angaben erwarten darf.<br />

hl.<br />

Dänische Defizitbahnen werden durch Onu<br />

nibuslinien ersetzt. Nach einer Meldung aus<br />

Kopenhagen haben die dänischen Staatsbahnen<br />

begonnen, Defizitlinien ihres Netzes<br />

durch Omnibusverbindungen zu ersetzen.<br />

Das dadurch freigewordene Eisenbahnpersonal<br />

wurde nicht etwa entlassen, sondern<br />

zur Bedienung des neuen Betriebes angelernt.<br />

Vorläufig sind auf diese Weise zehn<br />

grössere Ortschaften untereinander durch<br />

Omnibuslinien verbunden. Mitte Mai werden<br />

zwei weitere Nebenlinien aufgehoben<br />

und der Verkehr in jener Gegend ebenfalls.<br />

dem Automobil übertragen. z.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion Seeland<br />

Jahresfest. Das Jahresfest der Sektion Seeland<br />

des T. C. S. in den Räumen des Hotels «Kreuz> in<br />

Lyss ist schon festverankerte Tradition geworden<br />

und erfreut sich eines besondern Rufes unter den<br />

gesellschaftlichen Veranstaltungen der Gegend. Man<br />

weiss, dass durch einen Besuch dieses Jahresfestes<br />

ein überaus vergnüglicher Abend von vorneherein<br />

sicher ist und dass man in angenehmer Gesellschaf<br />

einige frohe, von Alltagssorgen unbeschwerte Stun<br />

den verleben darf. Und noch nie ist ein Jahresfes<br />

des T. C. S. frühzeitig zu Ende gegangen, noch jedesmal<br />

zog es sich recht weit in den Sonntagmorgen<br />

hinein, wohl der beste Beweis dafür, mit welcher<br />

Sesshaftigkeit die Teilnehmer ihrer Freude<br />

Ausdruck verleihen.<br />

Auch diesmal, am letzten Samstag nämlich, gab<br />

es vergnügliche Stunden zu verleben. Der Besuch<br />

stand verschiedener Umstände wegen allerdings<br />

etwas hinter demjenigen früherer Jahre zurück,<br />

was aber durchaus nicht zum Schaden derer war,<br />

die mitmachten. Stattlich war der Aufmarsch, bzw.<br />

die Anfahrt auswärtiger Mitglieder: der Autopark<br />

vor dem Hotel dokumentierte ohne Kommentar, wer<br />

drinnen ansässig sei. Und wiederum war das ohnedies<br />

stets sehr gediegene Hotel in ein farbenfrohes<br />

Gewand gekleidet, sowohl der grosse Festsaal, der<br />

bereits faschingsmässig anmutete, als auch die Nebenräume,<br />

wo einige Tausend an Silberfäden vom<br />

Himmel herunterhängende Herzen aller Farben<br />

wirklich eindeutig kundgaben, in welcher Richtung<br />

sich hier das Innenleben des Publikums zu bewegen<br />

habe. Nach währschafter Bernerart stand wie<br />

immer als erster Akt die Stärkung des Leibes auf<br />

dem Programm. Hotelier Albert Kohler hat auch<br />

diesmal ein Bankett serviert, das dem vorzüglichen<br />

Ruf seines Hauses alle Ehre macht. Und da auch<br />

dieses Jahr wieder die musikalische Beigabe nicht<br />

fehlte und in einem flotten Konzert des in bester<br />

Verfassung spielenden, von Julius Debrunner mit<br />

Verve geleiteten Orchestervereins Lyss von ganz besonderer<br />

Qualität war, so wurde die richtige Basis<br />

für die kommenden Dinge geschaffen.<br />

Wir müssen uns über den weiteren Verlauf des<br />

Festes kurz fassen, alles, was los war, zu registrieren,<br />

ist uns an dieser Stelle wirklich nicht möglich<br />

Die Ansprache des Präsidenten, Direktor Hans<br />

Strehler (Lyss), war auch diesmal von vorbildlicher<br />

Kürze: ein herzlicher Willkomm an alle Anwesenden,<br />

eine freundliche Begrüssung der Delegation befreundeter<br />

Sektionen, ein wohlverdienter Dank an<br />

den Vergnügungspräsidenten, Aug. Breitschuh, und<br />

seine Mitarbeiter, sowie an die mitwirkenden Vereine,<br />

ein kurzer Aspekt ins neue T. C. S.-Jahr und<br />

ein' Glückauf zum weiteren Gelingen des Abends<br />

war der kurzen Rede guter Sinn. Schöne Erinnerungen<br />

tauchten auf, als in einer «Europareise der<br />

Sektion Seeland» im Lichtbild typische Ausschnitte<br />

aus Sektionsfahrten, Brennstoffkonkurrenzen und<br />

Fuchsjagden der letzten Jahre erschienen und dokumentierten,<br />

wie manche schöne Fahrt die Sektion<br />

schon arrangiert hat. Wie in den beiden letzten<br />

Jahren sorgte auch dies Jahr wieder «Max aus<br />

Zürich» dafür, dass immer etwas los war und<br />

stejlte seine bereits früher mit Lob registrierten<br />

Qualitäten neuerdings unter Beweis. Nur sollte<br />

er i aufpassen, dass er aus seinem ja zweifellos<br />

walassortierten Witzelager die Auswahl nicht so<br />

tl&.dass einige an sich noch so treffliche Witze<br />

zum drittenmal auftauchen. Besondere Erwähnung<br />

verdient der Zauberkünstler und Bauchredner<br />

Ferrar, der zahlreiche Proben eines imponierenden<br />

Könnens gab und viel Beifall fand. Dann sei auch<br />

das "Sänger- und Jodlerdoppelcraartett Lyss nicht<br />

vergessen, das mit seinen Vorträgen eine heimatlich<br />

traute Note in den Abend brachte. Und Dank<br />

verdienen auch das Jazz-Orchester «Fidelio» Bern<br />

und,-die flotte Bauernkapelle, die dafür sorgten,<br />

dass jedermann nach Herzenslust tanzen konnte<br />

und auf seine Rechnung kam. Ganz selbstverständicfa,<br />

dass man sich bei derartiger Beschäftigung<br />

auch wieder mal leiblich stärken musste: ein prächtig<br />

aufgebautes kaltes Büfett des Gastwirtes hielt<br />

auch dem Wunderlichsten etwas Gutes bereit. So<br />

logen die Stunden bei all den, wie gesagt, an dieser<br />

Stelle nicht lückenlos erwähnten Produktionen<br />

wie immer zu schnall dahin. Das Vereinsjahr <strong>1933</strong><br />

der'Sektion Seeland hat wiederum einen eindrucksvollen<br />

Auftakt bekommen, möge es auch auf sportichem<br />

Gebiet ebensogut gelingen.<br />

eg.<br />

Autosektion Waidstätte<br />

Generalversammlung. Der Vorstand der Auto-<br />

Sektion Waldstätte des Touring-Club der Schweiz<br />

beehrt sich, Sie zu der Sonntag, 12. März <strong>1933</strong>,<br />

15 Uhr, im Restaurant «Schlüssel» in Willisau<br />

stattfindenden Generalversammlung einzuladen.<br />

Laut § 15 der Statuten müssen Anträge, die an<br />

der Generalversammlung zur Behandlung kommen<br />

ollen, dem Vorstand mindestens drei Wochen vor<br />

der Abhaltung derselben, also vor dem 19. Februar<br />

<strong>1933</strong>, schriftlich eingereicht werden. Der Vorstand.<br />

A. C. S.<br />

- SEKTION BERN. In teilweiser Ausführung<br />

ihres Reorganisationsplanes verlegt die Sektion<br />

Bern; des A. C. S. das'während mehr als 25 Jahren<br />

bei Herrn Direktor O. R. Wagner, Breitenraintrasse<br />

97, domizilierte Sekretariat nach ihrem<br />

Clublokal an der Hotellaube 10, II. Stock. Die endgültige<br />

Verschmelzung der übrigen Geschäftsstellen<br />

mit dem Sekretariat wird erst im Laufe des Monats<br />

SEKTION ZÜRICH. Als nächste Veranstaltung<br />

tindet am 11. und 12. Februar anlässlich des Winlerfahrbarkeitswettbewerbes<br />

für Automobile eine<br />

Wihter'Weekendfahrt nach Engelberg statt. Es ist<br />

vorgesehen, dass sich die Teilnehmer am Samstag<br />

mittag oder abend in Engelberg treffen, um sich<br />

amstag nachmittag und Sonntag vormittag an speiellen<br />

A. C. S.-Wintersportkonkurrenzen (Ski und<br />

chlHten) zu beteiligen. Am 11. Februar abends<br />

st ein Tanzvergnügen im Grand Hotel, am Sonntag<br />

Mittag ein gemeinsames Mittajressen mit Preisvereiliing<br />

im Regina Hotel Titlis vorgesehen. Der<br />

/erkehrsverein Engelberg hat einen wertvollen<br />

Preis für die Wintersportkonkurrenzen auegesetzt,<br />

'ür welche noch andere Preise bestimmt sind. Das<br />

Sektionssekretariat hat mit den Engelberger Hotels<br />

:ehr vorteilhafte Weekendarrangements getroffen,<br />

Damenveranstaltungen. Gegen 50 Damen-Mitglieder<br />

hatten eich am 31. Januar nachmittags zur<br />

Besichtisune der Seifenfabrik F. Steinfels in Zürich,<br />

eingefunden. Vom Laboratorium bis ra -den<br />

mächtigen Siedekesseln., von den vielgestaltigen<br />

Walzen bis zu den Seifenpressmaschinen wurden<br />

die ausgedehnten Fabrikanlagen durchwandert, um<br />

so einen umfassenden Einblick in den komplizierten<br />

Fabrikbetrieb zu erhalten. Beim nachfolgenden<br />

Tee im Savoy Hotel Baur en Ville entbot Frau<br />

Beyer in einer launigen Ansprache den Willkomm<br />

des Arbeitsausschusses und dankte dem ebenfalls<br />

anwesenden Herrn Fr. Steinfels für das bezeugte<br />

Entgegenkommen und die gute Führung. Ein wirklich<br />

interessanter Nachmittag!<br />

Jlna dc»n<br />

CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />

UNO UMGEBUNG<br />

Familienanlass. Der Chauffeur-Club<br />

Luzern und Umgebung<br />

veranstaltet Samstag, den<br />

11. Februar <strong>1933</strong>, seinen Fastnachts-Familienanlass<br />

im Hotel<br />

Bad. Der Reinertrag wird dem<br />

Arbeitslosen-Fond zugewiesen.<br />

Höflichst ladet ein — der Vorstand.<br />

Aus dem<br />

V«<br />

L«»5B4S!<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Basel-Binnlngen: Tram oder Autobus? Die Beratung<br />

der Tramlinie Binningen-Dorenbachviadukt-<br />

Margarethenstrasse-Zentralbahnplatz begegnete im<br />

Grossen Rat starker Kritik. Diese machte sich<br />

hauptsächlich gegen die Linienführung ob Tram<br />

oder.Autobus geltend.<br />

Wenn nun der neue Stadtplan und damit der<br />

Verkehrsplan als Hauptbestandteil für Basel seinem<br />

Ende entgegengeht, so dürfte man erwarten, die<br />

Vorlage werde auch mit dessen Linienführung be-<br />

gründet-<br />

In Ermangelung einer solchen Begründung holte<br />

ich als selbständiger Bürger mein generelles Innerstadtkorrektionsprojekt<br />

aus dem Kasten. Dieser<br />

Vorschlag enthält unter andenn eine Autobuslinie<br />

Marktplatz - Holbeinplatz-Schützenmattstrasse-Schützenmatte<br />

(für unsern Fall noch besser Leimenstrasse-Oberwilerstrasse).<br />

Fahren wir von dort<br />

durch die Rütimeyerstrasse nach Binningen weiter,<br />

so ist die Verbindung ebenfalls hergestellt; damit ist<br />

dann Binningen mit dem Stadtkern ohne Umsteigen<br />

verbunden. Wird am andern Ende der Autobus<br />

vom Marktplatz über die Mittlere Brücke weitergeführt<br />

bis Klaraplatz, so ist der Anschluss mit<br />

den Linien Kleinbasels vollständig. Bis zur Erstellung<br />

der Ausfallstrasse Marktplatz bis Holbeinplatz,<br />

könnte der Autobus über Petersgraben-Blumenrain-<br />

Mittlere Brücke oder durch den Leonhardsgraben<br />

nach dem Barfüsserplatz geführt werden. Die vorgeschlagene<br />

Route schafft ausser der Verbindung<br />

mit Binningen einen weiteren notwendigen direkten<br />

Anschluss des grossen Spalenquartiers mit dem<br />

Stadtkern. Deshalb wird dieselbe von Anfang an<br />

im Gegensatz zu der beschlossenen Tramlinie eine<br />

Renditenlinie sein. Wer anderseits von Binningen<br />

nach der innern Stadt will — die Mehrzahl der<br />

Fahrgäste —, muss, das Tram vorausgesetzt, bei<br />

der Margarethenstrasse umsteigen und wird sich<br />

deshalb besinnen, ob ihm die Birsigtalbahn nicht<br />

besser passt.<br />

Verkehrstechnisch ist wichtig, dass meine Autobuslinie<br />

die überlastete Stammlinie durch das<br />

Stadtinnere entlastet; die Tramlinie nach Binningen<br />

hingegen beansprucht dieselbe noch mehr, ebenfalls<br />

die verkehrsreiche Margarethenbrücke und Zentralbahnstrasse.<br />

Bezüglich Betriebssicherheit ist das Tram dem<br />

Autobus nicht absolut überlegen; der Tramwagen<br />

steht auf viel kleinerem Räderwerk, resp. Räderviereck<br />

als der Autobus. Man konnte in der Stadt<br />

schon einen Tramwagen auf der Strasse liegen sehen,<br />

nicht aber einen Autobus. Den Strassenverkehr<br />

als Ganzes genommen, setzt die Strassenbahn als<br />

Verkehrsart besonderen Charakters, den Sicherheitskoeffizienten<br />

bedeutend herunter.<br />

Hinsichtlich der Betriebskosten fehlen mir gegenaue<br />

Daten, doch scheint mir, abgesehen von den<br />

Mehrausgaben-für Ober- und Unterbau beim Tram,<br />

dass bei den heutigen Materialpreisen — billiges<br />

Benzin und Pneu im Vergleich zum elektrischen<br />

Strom — der Autobus billiger sein müsse. Weiterhin<br />

sind im Rohölmotorenbau Neuerungen in Entwicklung,<br />

die den Elektromotor wirtschaftlich aus<br />

dem Felde zu schlagen drohen. Bei der Kostengegenüberstellunsr<br />

muss man eigentlich beim Tram<br />

verhältnismässig den Platz einkalkulieren, den er<br />

auf der Strasse rücksichtslos in Anspruch nimmt.<br />

So wären für den Dorenbachviadukt Mehrkosten<br />

einzustellen, indem derselbe mit Strassenbahn breiter<br />

sein muss, als ohne dieselbe; der Autobus<br />

braucht keinen separaten Platz, er bewegt sich<br />

in der Kolonne. In der Gegenüberstellung der gesamten<br />

Rechnungsbilanz Autobus kontra Tram,<br />

dürfte sich aus obigen Darlegungen ergeben, dass<br />

der Betrag der Gemeinde Binningen die kleinere<br />

Rolle spielen würde. Wenn zudem Binningen 1927<br />

das Tram wollte, so scheint mir nicht sicher, ob die-<br />

Gemeinde noch heute einen Beitrag von Fr. 50,000<br />

davon abhängig machen würde.<br />

Zum Vorteil des Trams spricht, dass wir Wagenzüge<br />

führen können, beim Autobus dagegen i<br />

höchstens einen Anhänger., Hätten wir also nach<br />

dem Leimental noch keine Birsigtalbahn, so wäreder<br />

Schienenweg, also das Tram gegeben. Was uns,<br />

heute aber fehlt, ist eine Schnellverbindung, und<br />

Mai erfolgen, wofür Bureau-Lokalitäten an derdiese wird durch den Autobus mit rascher Wagen-<br />

ipitalgasse/WaisenhauspIätz gemietet wurden. Das<br />

Touristik-Bureau und die Triptyk-Ausgabestelle der<br />

Sektion Bern des A. C. S. bleiben bis zu diesem<br />

Zeitpunkt weiterhin bei der Berner Handelsbank,<br />

Bundesgasse 14.<br />

folge beweglicher hergestellt als mit dem Tram.<br />

Der Stossverkehr nach Binningen ist nicht zu<br />

überschätzen, indem ein Teil der Gemeinde bereits<br />

durch die Neubadlinie versorgt ist und des weiteren<br />

durch die Birsigtalbahn.<br />

Jährliche aproximative Bilanz der Autobuslinie<br />

Basel-Binningen :<br />

Ausgaben laut fachmänn. Gutachten Fr. 126,000<br />

Einnahmen laut fachmänn. Gutachten » 185,000<br />

Dito verglichen mit projektiertem Tram<br />

laut Ratschlag Fr 142,000. Zuschlag<br />

durch Bedienung des Spalenquartier^<br />

nach Projekt Mändli 30% = 42,000<br />

Franken, total Fr. 184,000<br />

Fährlicher Ueberschuss des Autobusbetriebes<br />

Fr. 59,000<br />

fährliches Defizit des Binninger Trams<br />

laut Ratschlag Fr. 45,000<br />

Mfferenzbetrag zugunsten des Autobusbetriebes<br />

* Fr. 104,000<br />

Der Auutobusbetrieb auf der provisorischen<br />

inie könnte sofort, das heisst nach Anschaffung<br />

der nötigen 2—3 Wagen aufgenommen werden. Damit<br />

wird sich nach obigem auch eine fühlbare Entlastung<br />

der Stammlinie zeigen.<br />

Osk. Mändli, Geometer.


12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N

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