E_1933_Zeitung_Nr.020
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 10. März <strong>1933</strong><br />
2. Salon - Kummer<br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 20<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jedtn Dlenstao und Frettaf ' ' Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Aasland unter Portozuschlag,<br />
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* Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Technische Bilanz <strong>1933</strong><br />
Immer wieder glaubt man, am Ende der<br />
Automobiltechnik angelangt zu sein. Besonders<br />
in den letzten Jahren hatte es wiederholt<br />
den Anschein, dass, vorläufig wenigstens,<br />
nur Detailverbesserungen im Aufbau<br />
des Automobils noch möglich seien. Wenn<br />
man auch den Einfluss der Mode, der im Automobilbau<br />
zweifellos vorhanden ist, nicht<br />
ableugnen wollte, so hielt man doch grössere<br />
Umwälzungen nahezu für ausgeschlossen.<br />
Nach und nach, aber zwangsläufig,<br />
glaubte man, müsse es zu einer Vereinheitlichung<br />
der Typen kommen, und immer wieder<br />
Hessen sich Beispiele finden, die diese<br />
These bestätigten.<br />
Dabei hatte man aber die für so vieles verantwortliche<br />
Wirtschaftskrise nicht in die<br />
Rechnung einbezogen. Anfänglich wirkte sich<br />
die gestörte Wirtschaftslage zwar eher hemmend<br />
aus. Die Automobilfabrikanten hatten<br />
wenig Lust, sich auf eine unsichere Zukunft<br />
hin in Experimente einzulassen, deren Erfolg<br />
nicht von vornherein feststand. Immer<br />
deutlicher zeigte sich dann aber, dass auf<br />
dem alten Wege nicht mehr weiterzukommen<br />
war und dass der sinkenden,Nachfrage ein<br />
Angebot in höherem Wert entgegengehalten<br />
werden musste, sollte es nicht schliesslich<br />
zur Katastrophe kommen. In allen Industrien,<br />
in der Äutomobilindustrie aber ganz besonders,<br />
setzte ein Wettrennen ein, wie es die<br />
Welt bis jetzt noch nie gesehen hat. Sein<br />
oder nicht sein, das ist hier die Frage.<br />
Schon die letzten Ausstellungen in London,<br />
New York und Berlin zeigten eine Vielgestaltigkeit,<br />
die scharf von dem Gleichmass<br />
froherer Jahre abstach. Auf fast allen Gebieten<br />
des Automobilbaues gärt es. Konstruktionen,<br />
die man in ihrer endgültigen Form angelangt<br />
glaubte, zeigen plötzlich hier und<br />
dort kleine neue Abweichungen; und neue<br />
Bauarten, deren Verwirklichung man erst in<br />
einer fernen Zukunft erhofft, stehen plötzlich<br />
Im Brennpunkt des Interesses. Keine noch so<br />
kleinen Verbesserungen, die ein Fabrikant an<br />
seinem Erzeugnis anbringt, blieben von der<br />
Konkurrenz unbeachtet. Und nie wurde soviel<br />
erfunden, wie gerade jetzt.<br />
Mehr als noch die ausländischen Ausstellungen,<br />
die immer einen mehr oder weniger<br />
F E U I L L E T O N<br />
Herrn Collins Abenteuer.<br />
Roman von Frank Heller.<br />
(23. Fortsetzung)<br />
«Sie haben mir etwas über Professor Pelotard<br />
zu sagen?» begann er, ohne zu grfissen.<br />
«Was hat der Schurke denn schon wieder angestellt?»<br />
«Nichts Besonderes,» sagte Kenyon gelassen.<br />
«Mein Haus gestohlen, während ich fort<br />
•war, und den Rest der Strasse vermietet.»<br />
«Den Rest der Strasse vermietet?» wiederholte<br />
Mr. Isaacs starr vor Staunen. «War<br />
denn niemand da?»<br />
«Doch, ein Diener, aber den hat er vermutlich<br />
getötet oder als Sklaven verkauft.»<br />
«Die ganze Strasse vermietet, das ist doch<br />
wunderbar,» sagte Mr. Isaacs noch einmal.<br />
«Was kann er dabei verdient haben?»<br />
«Was weiss ich? Ein paar hundert Pfund.<br />
Jetzt ist er jedenfalls verschwunden. Ich<br />
dachte, Sie könnten mir vielleicht sagen,<br />
wo...»<br />
Mr. Isaacs wurde sofort eisig und unterbrach<br />
Kenyon mit einem misstrauischen Blick.<br />
«Was meinen Sie? Ich? Ich kenne doch<br />
den Menschen gar nicht!»<br />
«Verzeihen Sie,» sagte Kenyon verlegen,<br />
denn er merkte, dass er sich blamiert hatte,<br />
«ich hatte gehört, Sie hätten etwas mit ihm<br />
zu tun gehabt...»<br />
«Ich!» rief Mr. Isaacs. «Nie im Leben! Ich<br />
lasse mich mit solchen Leuten überhaupt<br />
i.<br />
nationalen Charakter tragen, ist der Genfer<br />
Salon imstande, alle diese Tendenzen und<br />
Verbesserungen an den Tag zu legen. Seit<br />
Jahren wartet Genf mit dem grössten Menü<br />
an internationaler Beteiligung auf. Deshalb<br />
Im Namen des Bundesrates entbiete ich<br />
Ihnen allen herzlichen Gruss, sowohl den<br />
Vertretern der Kantonsregierungen und den<br />
übrigen zivilen und militärischen Stellen,, wie<br />
denen der wirtschaftlichen und der Autömobilverbände<br />
des In- und Auslandes. Ganz speziellen<br />
Gruss überbringe ich noch den Behörden<br />
des Kantons und der Stadt Genf. Sie,<br />
Herr Regierungspräsident, und Ihre Kollegen<br />
stehen auf einem exponierten Posten, und ich<br />
halte darauf, Ihnen dafür zu danken, dass Sie<br />
in so ausserordentlich schwierigen Zeiten Ihre<br />
Kraft uneigennützig und hingebungsvoll in<br />
den Dienst Ihres Staatswesens und der Stadt<br />
Genf stellen. Sie tun Ihre Pflicht, auch wenn<br />
deren Erfüllung Ihnen Anfechtung, Kämpfe<br />
und Schwierigkeiten aller Art bringt. Sie dürfen<br />
dafür der Sympathie und der Unterstützung<br />
aller Eidgenossen, denen eine friedliche<br />
Entwicklung unseres Landes auf der<br />
Grundlage unserer heutigen Einrichtungen am<br />
Herzen liegt, namentlich aber auch der Anerkennung<br />
des Bundesrates versichert sein.<br />
Ich wende mich weiter an Sie, Herr Präsident<br />
des Organisationskomitees der internationalen<br />
Automobil-Ausstellung, und an<br />
Ihre Kollegen und Mitarbeiter und danke<br />
nicht ein. Die ganze Strasse vermietet — zu<br />
köstlich!»<br />
Mr. Isaacs brach in ein schallendes Gelächter<br />
aus, aber unterbrach sich plötzlich.<br />
«Das heisst, eines kann ich Ihnen doch sagen.<br />
Ich weiss, wo er zu lunchen pflegt. Früher<br />
wenigstens ass er immer bei Charlot in der<br />
Fox Street. Ich komme selbst hie und da hin.<br />
Aber den fangen Sie nicht, der ist zu schlau<br />
für Sie.»<br />
«Guten Tag,» sagte Kenyon unvermittelt<br />
und enteilte aus dem Allerheiligsten des<br />
Börsenmatadors. Als er die Türe schloss,<br />
hörte er ihn noch vor Lachen prusten.<br />
Er hastete zu Charlot, das sich als ein ganz<br />
kleines Restaurant oder eigentlich Beisel im<br />
Parterre eines Hauses in Fox Street erwies.<br />
Es war augenblicklich ganz leer bis auf einen<br />
alten Italiener, der an einem der Tische Makkaroni<br />
mit Schinken ass. Kenyon hängte seinen<br />
Ueberrock auf einen Kleiderhaken, denn<br />
es war schwül in dem kleinen Lokal, klopfte<br />
an ein Glas und bestellte ein leichtes Lunch.<br />
Wenn der Professor kam, sollte er ihm nicht<br />
entgehen, schwor er sich zu und setzte sich<br />
darum den Rücken halb dem Eingang zugekehrt,<br />
aber so nahe demselben, dass er alle<br />
Ein- und Ausgehenden mit dem Blick beherrschte.<br />
Er sah auf seine Uhr — es war<br />
halb zwei — und machte sich zerstreut an<br />
seine Horsd'oeuvres.<br />
Ein so frecher Schuft! Wie konnte er nur<br />
auf eine solche Idee verfallen? Vermutlich<br />
nur zum Spass, nicht des Gewinnes halber.<br />
Und dafür Gefängnis riskieren? Hm, das war<br />
doch nicht so sicher, leider! Was konnte er<br />
hat man auch nirgends besser als in Genf<br />
Gelegenheit, sich vom Stand der Automobilentwicklung<br />
ein genaues Bild zu machen.<br />
Freilich ist es schwerer denn je, für diese<br />
Entwicklung ein gemeinsames Motto zu finden.<br />
Um einen Salon einer bestimmten bevorzugten<br />
Zylinderzahl, einer bestimmten bevorzugten<br />
Wagengrösse, um einen Salon der<br />
Schwingachsen oder einen Salon der Detailverbesserungen,<br />
wie wir es alles in den letzten<br />
Jahren erlebt haben, handelt es sich jedenfalls<br />
nicht Vielmehr könnte man von einem<br />
Salon der allgemeinen konstruktiven<br />
Gärung oder dem einer anbrechenden neuen<br />
automobiltechnischen Aera sprechen. Wichtige<br />
Neuerungen und Ansätze zu vielleicht<br />
weittragenden Umwälzungen sind auf allen<br />
Gebieten zu erkennen, handelt es sich nur um<br />
den Motorenbau, die Getriebe, das Fahrgestell<br />
mit seiner Federung, die Karosserie<br />
oder die-allgemeine Ausstattung. Nach einer<br />
Atempause und einer Zeit der zufriedenen<br />
Beschaulichkeit ist die Entwicklung wieder<br />
gewaltig .in Fluss gekommen. Noch lässt sich<br />
nicht überblicken, in welcher Richtung die<br />
grössten Fortschritte der nächsten Jahre zu<br />
verzeichnen sein werden. Aber soviel steht<br />
fest, dass wir heute weniger Anlass haben<br />
denn je,-das Automobil in seiner vorliegenden<br />
Form als vollendet und durchentwickelt<br />
zu betrachten.<br />
(Fortsetzung Seite 13)<br />
Rede von Herrn Bundespräsident Schulthess<br />
Zur Salon-Eröffnung<br />
Ihnen für Ihre liebenswürdige Einladung zum<br />
heutigen Tage. Sie, Herr Marchand, sind der<br />
unermüdliche. Organisator dieser Veranstaltung,<br />
Sie sind die Seele des ganzen Unternehmens,<br />
das Sie seit vollen zehn Jahren mit<br />
einer .Energie verfolgen,,die die grösste Achtung<br />
verdient. Ich, danke Ihnen auch für Ihre<br />
Worte der Begrüssung, in denen Sie aller<br />
derer gedachten, die an dieser Ausstellung<br />
Interesse nehmen. Ich kann aber nicht genug<br />
betonen, dass Ihnen die Ehre und das Verdienst<br />
zukommen, diese für Genf und die Verkehrsinteressen<br />
der Schweiz bedeutsame Ausstellung<br />
geschaffen und durch ein Jahrzehnt<br />
hindurch ohne wesentliche Unterstützung der<br />
Oeffentlichkeit geführt zu haben.<br />
Am Ausgang der ersten Nachkriegsjahre,<br />
im Jahre 1923, haben Sie es gewagt, den Anfang<br />
zu machen, und dieses Jahr feiern Sie<br />
in doppeltem Sinne ein zehnjähriges Jubiläum.<br />
mit Smedleys Diener angefangen haben? Ein<br />
altes Faktotum, wie Smedley sagte, zwölf<br />
Jahre in seinen Diensten, aus Norwegen. Wo<br />
die Diener doch so treu sind. Konnte er ihn<br />
ermordet haben? Nicht wahrscheinlich, aber<br />
merkwürdig war die Sache doch.<br />
Mr. Kenyon bekam den ersten Gang —<br />
Fischragout mit Champignons in Muscheln<br />
— und sah auf. Der alte Italiener hatte bezahlt<br />
und humpelte jetzt zum Lavoir, um sich<br />
die Hände zu waschen. Kenyon sah ihn langsam'<br />
seinen Ueberrock anziehen und unter<br />
seinem breitkrämpigen Hut durch den Ausgang<br />
verschwinden. Kenyon begann nervös<br />
zu werden.<br />
Nun kommt der Schurke heute natürlich<br />
nicht, dachte er. Aber er konnte doch auf<br />
jeden Fall nicht ahnen, dass ich hier bin. Der<br />
Brief, war er wirklich erst heute hingelegt?<br />
Unmöglich zu sagen, er war ja maschinengeschrieben.<br />
Vermutlich lag er schon lange<br />
da. Wozu musste ich das mit der Falschmünzeraffäre<br />
sagen? Jetzt wird man das jeden<br />
Tag von Cane zu hören kriegen. Der<br />
verteufelte Pelotard! Wenn der verflixte<br />
Kerl doch nur kommen wollte, fluchte er in<br />
sich hinein, als er plötzlich durch den Laut<br />
von Schritten aus seinen Gedanken gerissen<br />
wurde. Er sah auf, und vor ihm stand Professor<br />
Pelotard, artig lächelnd.<br />
Kenyon sprang vor Wut bebend in die<br />
Höhe, schleuderte den Tisch beiseite und<br />
machte einen Sprung auf Philipp zu. Aber<br />
ehe er sich's versah, fühlte er seine Hände<br />
von seinem Feind wie in einen Schraubstock<br />
INSERTIONS-PB.EIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. lür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seltentarif.<br />
Inseratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
Sie haben sich nicht abhalten lassen, die Ausstellung,<br />
die für Genf bereits traditionell geworden<br />
ist, auch dieses Jahr aufrecht zu erhalten.<br />
Mochten Bedächtige Bedenken haben,<br />
so hat der Erfolg wieder einmal dem Mutigen<br />
und Entschlossenen recht gegeben, und ich<br />
bin glücklich, Ihnen den herzlichsten Glückwunsch<br />
zum vollen Gelingen Ihres Werkes<br />
darzubringen.<br />
In einem Momente werden wir die Ausstellung<br />
durchschreiten und die Fortschritte der<br />
Technik und der Arbeit bewundern, die uns<br />
vorgeführt werden. Wieder einmal mehr werden<br />
wir uns der wirtschaftlichen Bedeutung<br />
des Automobils bewusst und bestätigt finden,<br />
dass es berufen ist, im modernen Verkehrsleben<br />
die hervorragendste Rolle zu spielen.<br />
Ueberdies verschafft seine Verwendung direkt<br />
und indirekt Tausenden eine Arbeitsgelegenheit,<br />
die heute besonders willkommen<br />
ist. So brauche ich denn weder das Lob der<br />
Ausstellung zu singen, noch von der Rolle des<br />
Automobils zu sprechen, und ebenso erübrigt<br />
es sich, speziell Probleme zu diskutieren, die<br />
den Automobilismus betreffen, denn die<br />
Bundegesetzgebung ist realisiert und wird,<br />
hoffe ich, wenn auch für den Moment gewisse<br />
Verstimmungen bestehen, sich bewähren und<br />
später Anerkennung finden.<br />
So gestatten Sie mir denn, heute von dem<br />
zu sprechen, was uns alle erfüllt, von unseren<br />
grossen, gemeinsamen Sorgen. Geben wir uns<br />
Rechenschaft: Ueberall und auch bei uns ist<br />
die wirtschaftliche, vielerorts auch die politische<br />
Lage eine sehr ernste. Alles scheint<br />
zu wanken und erschüttert zu sein. In Asien<br />
und Südamerika ist der offene Krieg ausgebrochen.<br />
Die mächtige nordamerikanische<br />
Republik wird vom Fieber der Krise geschüttelt.<br />
In Europa haben sich die politischen<br />
Spannungen verschärft. Die normalen Handelsbeziehungen<br />
sind behindert, der freie<br />
Warenverkehr ist gehemmt, die Zahlungen<br />
stocken. Viele Währungen sind erschüttert<br />
und zum Teil entwertet. Millionen von Menschen<br />
sind arbeitslos. Die durch die Errungenschaften<br />
der Wissenschaft und der Technik<br />
geförderte Ueberproduktion, die mit der infolge<br />
des Krieges eingetretenen Verarmung<br />
der Völker zusammenfiel, hat Zustände geschaffen,<br />
die man sich vor kurzem nicht träumen<br />
Hess. Der Konsum vermag mit der Produktion<br />
nicht Schritt zu halten. Die Menschheit<br />
ist gleichsam das Opfer ihrer Fortschritte<br />
geworden.<br />
Das ist der Zustand, der sich heute, anderthalb<br />
Jahrzehnte nach Kriegsende und am<br />
Schluss einer Zeitspanne, ergibt, in der die<br />
verzweifeltsten Anstrengungen gemacht worden<br />
sind, durch internationale Konferenzen<br />
und Vereinbarungen die wirtschaftlichen Beziehungen<br />
zu erleichtern und zu ordnen und<br />
gepresst, und über dessen Schulter sah er die<br />
wohlbekannten Züge eines Londoner Bobbies.<br />
«Was soll das heissen?» brüllte Kenyon<br />
ausser sich vor Empörung. «Konstabier, tun<br />
Sie Ihre Pflicht! Arretieren Sie diesen Mann!<br />
Das ist Professor Pelotard. Ich habe die<br />
Arretierungsorder für ihn. Hören Sie, Konstabler?»<br />
Der betreffende Konstabier war ein junger<br />
Mann von riesenhaftem Körperbau, mit wenig<br />
intelligentem Gesicht und dünnem weissblonden<br />
Schnurrbart. Aus seinem ganzen Aussehen<br />
erhellte klar, dass er ein Mann war,<br />
der keinen Spass verstand, und das hörte<br />
man auch seiner Stimme an, als er barsch<br />
erwiderte:<br />
«Machen Sie gefälligst keine Geschichten!<br />
Ich kenne meine Pflicht schon, und die ist,<br />
Sie zu arretieren, Sie feiner Herr. Sie sind<br />
Professor Pelotard, kommen Sie sofort mit<br />
mir auf die Polizeistube.»<br />
«So hö—hören Sie doch, Ko—konstabler,»<br />
schrie Kenyon, vor Erregung stotternd, «was<br />
soll denn das heissen? Wo ist Ihre Order?<br />
Woher wissen Sie, dass ich* Professor Pelotard<br />
bin?»<br />
Der Konstabler grinste.<br />
«Woher ich weiss, dass Sie Professor Pelotard<br />
sind? Der Herr hat sich jetzt wohl versprochen,<br />
was? Ich weiss es, weil ich es von<br />
diesem Herrn gehört habe, der der Detektiv<br />
Kenyon ist, und der die Order hat, Sie zu<br />
arretieren.»<br />
«Jaja, und jetzt keine Winkelzüge mehr,<br />
Professor,» brüllte der falsche Detektiv. «Ihr<br />
kleines Spiel ist aus, und wahrlich nicht zu
hinsichtlich der Währung und des Handelsverkehrs<br />
normale Verhältnisse zu schaffen.<br />
Nach einer Periode, die in gewissem Sinne<br />
als die internationalste aller Zeiten bezeichnet<br />
werden kann, feiert, so,-paradox es klingen<br />
mag, tatsächlich der Nationalismus seine<br />
grössten, hoffen wir nicht, seine verhängnisvollsten<br />
Triumphe.<br />
In der Schweiz ist die Erkenntnis, wie<br />
ernst die Dinge auch für uns stehen, noch<br />
nicht in das Bewusstsein des Volkes gedrungen.<br />
Am Ende einer langen, für uns glücklichen<br />
Entwicklungsperiode glauben viele, dass<br />
die heutige Krise nur eine vorübergehende<br />
Erscheinung sei und relativ rasch verschwinden<br />
werde, um den früheren Verhältnissen<br />
wieder Platz zu machea Dem ist nicht so.<br />
Die. Schweiz ist ein rohstoffarmes Land und<br />
mit Rücksicht auf ihre Bevölkerungszahl auf<br />
den Export und die Verbindung mit der übrigen<br />
Welt angewiesen. Sie kann sich nicht<br />
selbst genügen und ihrer Bevölkerung nicht<br />
ausreichende Beschäftigung bieten. Der Rückgang<br />
unserer Produktion und der Arbeit in<br />
unseren Industrien, das immer wachsende<br />
Heer der Arbeitslosen, die Not der Landwirtschaft,<br />
deren Produkte im Preise fast<br />
täglich sinken, der Verlust eines grossen<br />
Teils des Volksvermögens und der Rückgang<br />
des Einkommens jeder Art sind Symptome<br />
von ausserordentlicher Schwere. In Bund,<br />
Kantonen und Gemeinden gähnen uns grosse<br />
Defizite entgegen, und trotzdem werden, wie<br />
es verständlich ist, neue Wünsche und Forderungen<br />
aus der Not des Tages heraus erhoben.<br />
Die Herstellung des Gleichgewichts in<br />
den öffentlichen Finanzen scheint ein fast<br />
unlösbares Problem zu sein, da diese nur<br />
aus den Erträgnissen der privaten, heute<br />
stark geschwächten Wirtschaft schöpfen können.<br />
Ueber diese Tatsachen darf man nicht<br />
leichthin hinweggehen. Man darf sich auch<br />
nicht täuschen und nicht glauben, dass von<br />
heute auf morgen eine Besserung eintritt.<br />
Die Krise wird gegenteils für uns dadurch<br />
verschärft, dass eine jahrelange günstige<br />
wirtschaftliche Entwicklung und unser Wohlstand<br />
zu einer Erhöhung unserer Lebensbedürfnisse<br />
und damit zu einer Verteuerung<br />
unserer Produktion geführt haben.<br />
Wir müssen uns darauf einrichten, durchzuhalten.<br />
Selbstverständlich kann der Staat<br />
die Krise nicht bannen und die unzähligen<br />
materiellen und psychologischen Faktoren,<br />
die das Wirtschaftsleben in seiner Gesamtheit<br />
'bedingen, nicht massgebend beeinflussen.<br />
Die Krise muss sich ausleben. Von allen<br />
Ständen und allen Volksgenossen fordert sie<br />
Opfer. Die Staats- und Privatwirtschaft müssen<br />
sich einschränken, und wir werden die<br />
privilegierte Stellung, die wir unter den Nationen<br />
inne hatten, kaum aufrechterhalten<br />
können. Niemand, auch kein Land, kann auf<br />
die Länge mehr ausgeben als er einnimmt,<br />
ohne sich zugrunde zu richten.<br />
Trotz aller Schwierigkeiten müssen und<br />
werden wir den Mut nicht verlieren. Jede<br />
Krise trägt die Keime der Gesundung in sich<br />
und schafft die Voraussetzungen für eine<br />
Besserung der Verhältnisse. Dazu verfügt<br />
die Schweiz über Reserven, die ihr erlauben,<br />
die schweren Zeiten zu überstehen, und sie<br />
ist entschlossen, nicht untätig zuzusehen.<br />
Die Aufgabe des Staates ist eine doppelte:<br />
Er muss einerseits alles tun, was möglich<br />
ist, um die Wirtschaft aufrechtzuerhalten,<br />
und auf der andern Seite ausgleichend und<br />
vermittelnd wirken, um Gegensätze zu versöhnen<br />
und das Los derjenigen zu mildern,<br />
die von der Krise ganz besonders getroffen<br />
werden. Für beide Aufgaben sind wir aber<br />
in weitgehendstem Masse auf die Einsicht<br />
13 Uhr: ErOffnungsbankett im Hotel des Bertues.<br />
15.30 Uhr: Offizielle Eröffnung dtr Ausstellung<br />
durch Herrn Bundespräsident Schultheis.<br />
16 Uhr: Eröffnung für die Besucher. — Eintrittspreis<br />
Fr. 1.50 (inkl. Steuer). — Symphoniekonzert<br />
unter der Direktion von Herrn Gabelle*,<br />
Professor am Konservatorium.<br />
19 Uhr: Schluss.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.90 (Inkl.<br />
Steuer).<br />
15.30 Uhr: Konzert.<br />
16.30 Uhr: Ankunft der Teilnehmer am Automohff-<br />
Rallye, veranstaltet von der Sektion Genf des<br />
A. C. S. (Plaine de Plainpalais), und Geschmtldigkeitspriifung<br />
(Quai Charles-Page). — Von<br />
18 Uhr an Empfang der Teilnehmer am Rallye<br />
im Stande des A. C. S.<br />
20 Uhr: Hotel des Bergues: Nachtessen and grosser<br />
Ball des Salons, veranstaltet von der Sektion<br />
Genf des A. C. S. (Die Ballkarte gibt Anspruch<br />
auf das Nachtessen. Preis: Fr. 16.—.)<br />
20.30 Uhr: Konzert<br />
23 Uhr: Schluss.<br />
Sonntag, 12. März.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (inkl.<br />
Steuer).<br />
9 Uhr: Kilometer-Bergrennen mit stehendem Start<br />
für Automobile und Motorräder auf dir Strass*<br />
von Grand-Saconnex bei Genf, veranstaltet von<br />
der Sektion Genf des A.C.S. und vom Moto-<br />
Sporting-Club in Genf.<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
19.30 Uhr: Taverne des Salons: Fakultatives Diner<br />
der Sektion Genf des A. C, S. — Bekanntgabt<br />
der Resultate und Preisverteilung für die<br />
Sternfahrt und das Kilomettrrtnneit.<br />
10.30 Uhr: Diner der A.S. P.A.<br />
20.30 Uhr: Konzert<br />
23 Uhr: Schluss.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (InM.<br />
Steuer).<br />
14 Uhr: Versammlung der Nationalen Sportkommission<br />
des A. C. S. im Saale des Organisationskomitees<br />
der Aussteilung.<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
16 Uhr : Versammlung des Vorstandes der Schweiz.<br />
Syndikalkammer der Automobilindustrl».<br />
19 Uhr: Schluss.<br />
und Mitarbeit der verschiedenen Berufsgruppen<br />
und Stände, überhaupt der ganzen Bevölkerung<br />
angewiesen. Ja, sie in ihrer Gesamtheit<br />
muss eigentlich den Kampf mit der<br />
Krise aufnehmen. Die Aktion muss von ihrem<br />
Willen und, ihrer Unterstützung getragen<br />
werden.<br />
Notgedrungen werden wir in einem Mo-,<br />
mente, in dem die auswärtigen Märkte unseren<br />
Waren verschlossen sind und vielfach<br />
wegen der Unsicherheit der Zahlungen nicht<br />
beliefert werden können, unserer nationalen<br />
Arbeit die Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse<br />
nach Möglichkeit reservieren. Wir<br />
müssen aber auch jetzt unsern Export zu<br />
fördern suchen und stellen zu diesem<br />
Zwecke unsere Kaufkraft in seinen Dienst.<br />
Wir fassen überhaupt alle unsere Kräfte und<br />
alle Faktoren unseres Wirtschaftslebens zusammen,<br />
um für unser Land und Volk möglichst<br />
günstige Existenzbedingungen zu erkämpfen.<br />
Die Beschaffung von Arbeit ist das<br />
Hauptziel, unserer Bestrebungen. Wir unterstützen<br />
besonders notleidende Berufsstände<br />
und Bevölkerungskreise, wie z. B. die Landwirtschaft,<br />
um zu verhindern, dass sie unter<br />
der Wucht der Krise zusammenbrechen. Wir<br />
sorgen endlich für die Arbeitslosen, die bedauernswertesten<br />
Opfer dieser Krise, und suchen,<br />
ihnen und ihren Familien die Existenz<br />
zu ermöglichen. Auf der ganzen Linie befolgen<br />
wir eine erhaltende und aufbauende Politik,<br />
deren Grundgedanke die Solidarität ist<br />
und die von der Ueberzeugung geleitet wird,<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Allgemeines Salon - Programm<br />
Freitag, 10. März.<br />
Samstag. 11. März.<br />
Montag, 13. März.<br />
Dienstag, 14. März.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (Inkl.<br />
Steuer).<br />
11 Uhr: GeneralverMunmlung der Schweiz. Syndikalkammer<br />
der Automobilindustrie.<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
19 Uhr: Schluss.<br />
Mittwoch, 15. März.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (inkl.<br />
Steuer).<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
19 Uhr: Schluss.<br />
Donnerstag, 16. Mira.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (Inkl.<br />
Steuer). — Von 13 Uhr an Eintrittspreis für<br />
Kinder: 60 Rappen.<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
18.30 Uhr: Stand T. C. S. Preisverteilung des jährlichen<br />
Defektbehebungs-Wettbewerbes.<br />
II Uhr: Volksabend. — Eintrittspreis: «0 Rappen<br />
(inkl. Steuer).<br />
20 Uhr: Taverne des Salons: Nachtssstn dar Genfer<br />
Automobil-Sektion des T. C. S.<br />
20.30 Uhr: Konzert der Fanfare Municipate de<br />
Plainpalais.<br />
23 Uhr: Schluss.<br />
Freitag. 17. Mira.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (Inkl.<br />
Steuer).<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
19 Uhr: Schluss.<br />
Samstag, 18. März.<br />
9 Uhr Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (Inkl.<br />
Steuer).<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
20 Uhr: Taverne des Salons: Nachtessen der Sektion<br />
Genf des Aera-Club Suisst.<br />
23 Uhr: Schluss.<br />
Sonntag, 19. März.<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (inkl.<br />
Steuer).<br />
9 Uhr: Cross-Country des Salons für Fahrrlder,<br />
veranstaltet von dir Union Cycliste Sulsse.<br />
9.45 Uhr: Ankunft der Teilnehmer des Cross-Country<br />
auf dem Quai dt l'Ecole-de-Midecint.<br />
15.30 Uhr: Konzert<br />
18 Uhr: Taverne des Salons: Bekanntgabe der Resultate<br />
und Preisverteilung vom Cross-Country<br />
dtt Salons.<br />
20 Uhr: Schluss.<br />
Dit Taverne det Salons bleibt Ms 23 Ohr<br />
•Söffnst<br />
dass unser ganzes Volk eine einzige grosse<br />
und untrennbare Schicksalsgemeinschaft ist.<br />
Es liegt auf der Hand, dass diese intensive<br />
staatliche Aktion nicht ohne Beschränkung<br />
der Bewegungsfreiheit des Einzelnen möglich<br />
ist. Das persönliche Interesse muss sich<br />
1988 - N»2«<br />
dem der Gemeinschaft unterordnen. Doch<br />
„schränken wir die Freiheit nur ein. wo es<br />
notwendig ist und nur, um sie selbst und das<br />
Wirtschaftssystem, auf dem sie beruht, zu<br />
retten.<br />
Die Zeit, In der wir leben, stellt an das<br />
Volk grosse Anforderunzen. Nun gilt es, zu<br />
zeigen, dass unsere demokratischen Institutionen<br />
nicht nur in glücklichen Zeiten, sondern<br />
auch in trüben Tagen sich bewähren<br />
und dass unser Volk durch eine lange politische<br />
Schulung vorbereitet, von Pflichtgefühl<br />
beseelt und Opferwillen erfüllt, die Kraft<br />
hat, seine moralische Einheit aufrechtzuerhalten<br />
und Ruhe und Vertrauen zu bewahren.<br />
Um das grosse Ziel zu erreichen und<br />
durchzuhalten, müssen alle diejenigen zusammenarbeiten,<br />
die auf dem Boden unserer<br />
Verfassung und unserer Institutionen stehen.<br />
Politische Meinungsverschiedenheiten haben<br />
zurückzutreten. Die Interessengruppen und<br />
Parteien müssen sich zu finden wissen und<br />
sich verständigen. Jeder, der guten Willens<br />
ist und die Hand reicht in diesem Kampfe für<br />
die Existenz von Land und Volk seine Mitarbeit<br />
zu leisten, sei willkommen.<br />
Auch jetzt respektieren wir, wie es schweizerische<br />
Tradition ist. die persönliche Meinung<br />
xtad Ueberzeognng trod hindern niemanden,<br />
die Verwirklichung seiner Ansichten<br />
und Absichten auf legalem Wege zu versuchen.<br />
Wir treten aber denjenigen mit aller<br />
Energie entgegen, die das Unglück, das über<br />
das Land hereingebrochen ist. politisch ausmünzen<br />
wollen. Jedermann muss sich Rechenschaft<br />
geben, dass wir in der Schweiz<br />
die Konsequenzen einer noch nie dagewesenen<br />
internationalen, politischen und wirtschaftlichen<br />
Katastrophe ertragen müssen.<br />
Sollen Land' und Volk diese Zeit siegreich<br />
überstehen, so ist vor allem Ruhe, Ordnung<br />
und Respektierung der demokratischen<br />
Staatsgewalt nötig. Gegen Versuche, sich<br />
gegen sie aufzulehnen und in einem Momente,<br />
in dem die Schwierigkeiten der Nation<br />
Frieden und Verständigung fordern, die<br />
Revolution zu predigen, muss mit der grössten<br />
Entschiedenheit eingeschritten werden.<br />
Reichen die Gesetze, die in Zeiten geschaffen<br />
wurden, in denen man an solche Tendenzen<br />
überhaupt nicht dachte, nicht aus, so<br />
werden die Behörden ihre Pflicht tun und<br />
das Volk wird ihnen recht geben. Denn der<br />
Schweizer ist verbunden und verwachsen<br />
mit den Institutionen seines Landes und lässi<br />
daran nicht rütteln.<br />
Ich habe darauf gehalten. Ihnen freimütig<br />
die Wahrheit zu sagen; ein souveränes Volk<br />
muss sie ertragen können. Unsere Lage Ist<br />
ernst, wir werden aber der Schwierigkeiten<br />
Herr werden, wenn jeder sich Rechenschaft<br />
gibt und seine Pflicht tut. und wenn die allgemeinen<br />
Lebensinteressen des Volkes über<br />
alles gestellt werden. Vielleicht ist die Krise<br />
doch an ihrem Höhepunkt angelangt und be^<br />
ginnt, langsam abzuflauen. Die Tatsache;<br />
dass die Vereinigten Staaten von Nordamerika<br />
entschlossen zu sein scheinen, ihre Währung<br />
zu halten und sich nicht auf die gleitende<br />
Bahn einer Abwertung zu begeben, ist<br />
eine wertvolle Beruhigung und bewahrt uns<br />
vor den Konsequenzen, die die Entwertung<br />
einer andern Weltwährung .für die Weltwirtschaft<br />
hatte.<br />
Andere Völker haben In den vergangenen/<br />
Jahren viel Schwereres erduldet. Noch verfügt<br />
die Schweiz über grosse materielle Reserven.<br />
Noch höher aber schätze ich die<br />
moralische Reserve ein: den Willen des<br />
Schweizervolkes, das Erbe, das ihm frühere<br />
Generationen übermittelten, zu erhalten und<br />
in dem Kampfe um die Selbsterhaltung —<br />
denn um einen solchen handelt es sich —<br />
sich in Reih und Glied zu stellen und alle<br />
Kräfte einzusetzen.<br />
« Post tenebras lux > steht auf dem genferischen<br />
Wappen geschrieben. Den trüben<br />
Tagen werden helle folgen. Die Dunkelheit<br />
wird vom Lichte abgelöst werden: wir werden<br />
aber nicht ohne unser Zutun zum Lichte<br />
emporsteigen, sondern nur dann, wenn unser<br />
Volk die Ausdauer und die Standhaftigkeit<br />
besitzt, die schwere Zeit zu ertragen, wenn<br />
es durch seine Arbeit, sein Pflichtgefühl und<br />
seine Geschlossenheit sich den Wee zur sonnigeren<br />
Zukunft bahnt und sich so den Anspruch<br />
auf eine solche erwirbt.<br />
In diesen ernsten Tagen, in denen uns der<br />
feste Wille, die Hoffnung und das Vertrauen<br />
aufrechterhalten und gemeinsame Sorgen<br />
enger zusammenschliessen. spreche ich namens<br />
der Eidgenossenschaft dem Kanton und<br />
der Stadt Genf meine aufrichtige Sympathie<br />
aus; ich verbinde damit die Versicherung,<br />
dass sich der Bund gerade in diesen Zeiten<br />
mit seinem jüngsten Gliede ganz besonders<br />
verbunden fühlt.<br />
Ich erhebe mein Glas auf die Zukunft unl<br />
das Glück Genfs und auf die Energie nnd<br />
Tatkraft seiner Bevölkerung, deren Ausdruck<br />
die Ausstellung ist. die wir heute eröffnen.<br />
früh. Der unglaublichste Schwindler, den wir<br />
seit langem in London gehabt haben; zuerst<br />
die Zerstreuten und Mr. Isaacs, und dann<br />
diese Geschichte in Bradford Mansions. Aber<br />
jetzt haben wir Sie, und hier ist die Arrestorder,<br />
wenn Sie lesen können.»<br />
Kenyon war nicht weit von einem Schlaganfall<br />
entfernt, als er sah, wie der Professor<br />
aus seiner Tasche die Order hervorzog, die<br />
er sich am Vormittag verschafft hatte, und<br />
sie dem Konstabier und ihm selbst zeigte. In<br />
seiner sprachlosen Erbitterung hatte er nur<br />
einen einzigen Gedanken: der Italiener! Eine<br />
Verkleidung! Der Ueberzieher! Er hatte doch<br />
die Vollmacht darin vergessen. Ach, ich gottverdammtes<br />
Rindvieh, ich gottverdammtes<br />
Rindvieh. «Konstabier,» schrie er. «Ich bin<br />
bestohlen. Die Order gehört mir. Sie ist mir<br />
von diesem Kerl aus der Tasche gestohlen<br />
worden. Er ist "doch Pelotard. Ich bin der<br />
Detektiv Kenyon und nicht er. Arretieren Sie<br />
ihn, Konstabier, hören Sie, was ich sage!»<br />
Der Konstabier hörte gar nicht mehr auf<br />
seine Ergüsse, mit festem Griff nahm er ihn<br />
am Arm und sagte: «Genug mit diesen<br />
Dummheiten! Kommen Sie jetzt ruhig mit,<br />
und denken Sie daran, dass alles, was Sie<br />
sagen, Sie nur noch belasten wird.»<br />
Trotz allen Bitten und Drohungen führte er<br />
Kenyon zur Türe hinaus. Philipp warf ein<br />
paar Schillinge für den Wirt auf den Tisch<br />
und holte selbst Kenyons Ueberrock, darauf<br />
er sich zu dem Konstabier begab, der in der<br />
Quergasse davor mit seinem Gefangenen<br />
wartete.<br />
«Nehmen Sie Ihren Ueberzieher, Professor,»<br />
sagte er. «Und warten Sie hier einen Augenblick,<br />
Konstabier, ich werde an der Ecke ein<br />
Cab nehmen.»<br />
«Konstabier, zum Teufel, so hören Sie doch,<br />
was ich sage. Wenn Sie ihn jetzt entwischen<br />
lassen, machen Sie sich auf ewige Zeiten<br />
unglücklich. Er ist Professor Pelotard, und<br />
er geht durch — ah, man könnte vor Wut<br />
sterben! Hören Sie denn nicht, Konstabier?»<br />
Die Antwort des Konstabiers war ein kräftiges<br />
Schütteln Mr. Kenyons und die Aufforderung,<br />
zu schweigen. Rings um sie hatte<br />
sich eine Volksversammlung gebildet, und<br />
plötzlich hielt ein Auto hinter Kenyon. Als<br />
er sich umzuwenden suchte, sah er Mr. Ernest<br />
Isaacs, der ihn erstaunt betrachtete.<br />
«Was ist denn los?» fragte der Börsenmagnat<br />
verblüfft. «Sie sind arretiert, Mr.<br />
Kenyon?»<br />
«Dieses Vieh von einem Konstabier,»<br />
schrie Kenyon ganz ausser sich, «hat mich<br />
arretiert und den Professor laufen lassen.»<br />
«Hat Sie arretiert, und den Professor laufen<br />
lassen?» Mr. Isaacs fiel, halb erstickt vor<br />
Lachen, zurück. «Das hätt' ich mir denken<br />
könnea. neiu. der Professor treibt's zu toll!»<br />
«Sagen Sie doch wenigstens dem Konstabler,<br />
dass ich nicht der Professor bin,><br />
schrie Kenyon. «Vielleicht können wir ihn<br />
doch noch fassen. Sagen Sie. wer ich bin,<br />
Mr. Isaacs!»<br />
«Dass Sie nicht der Professor sind, kann<br />
ich allerdings beschwören.» gelang es dem<br />
Finanzmann endlich hervorzubringen. «Lautet<br />
die Order auf Professor Pelotard, Konstabler?<br />
Ja, dann haben Sie. hol mich der<br />
Teufel, ne feine Sache angestellt und den<br />
Detektiv anstatt des Verbrechers gefasst.»<br />
Der Konstabier errötete und kratzte sich<br />
ängstlich den Kopf.<br />
«Sie sind nicht Professor Pelotard, Sir?»<br />
fragte er ganz kleinlaut Kenyon.<br />
Kenyon warf ihm einen flammenden Blick<br />
zu und schrie mit kaum verständlicher<br />
Stimme:<br />
«Das bemühe ich mich doch schon seit fünfzehn<br />
Minuten in Ihren dicken Stierschädel<br />
hineinzuhämmern. Ich bin der Detektiv Kenyon,<br />
die Order ist gestohlen, und Sie haben<br />
ihn jetzt entwischen lassen.»<br />
Er packte den Konstabier am Arm und zog<br />
ihn im Laufschritt den Strand hinunter. Vor<br />
Lachen keuchend, folgte Mr. Isaacs nach.<br />
Aber alles Suchen war vergeblich. Der<br />
Professor hatte sich schon längst unsichtbar<br />
gemacht, und das einzige Resultat für Kenyon<br />
war, dass er von einem Oberkonstabler<br />
erkannt und freigegeben wurde. In Schweiss<br />
gebadet und ermattet vor Wut, stand er an<br />
der Strassenecke mit dem noch laut lachenden<br />
Mr. Isaacs neben sich, als dieser plötzlich<br />
sagte:<br />
«Sie lassen einen Brief fallen, Mr. Kenyon.»<br />
Kenyon sah an sich herab und merkte, dass<br />
ein Brief aus seiner Ueberrocktasche glitt —<br />
der verdammte Ueberrock, der die halbe<br />
Schuld trug! Er betrachtete ihn und erbleichte.<br />
«Vom Professor,» murmelte er.<br />
«Ach, vom Professor,» rief Mr. Isaacs voll<br />
Eifer, «lesen wir, lesen wir!»<br />
Halb zögernd öffnete Kenyon den Brief und<br />
las — Mr. Isaacs an seiner Seite — die folgenden<br />
Zeilen:<br />
«Dear Mr. Kenyon. Noch einmal eine Warnung:<br />
Lassen Sie sich nie mit der Polizei<br />
ein. Sie sehen: diese Leute sind unverbesserlich.<br />
Machen Sie es wie ich, arretieren Sie<br />
Ihre Verbrecher selbst — und bedienen Sie<br />
sich der Dummheit der Polizei nur, wenn sie<br />
mit der rohen Gewalt im Bunde ist.<br />
Nebenbei gesagt, seien Sie vorsichtiger mit<br />
Ihren Arrestorders. Wenn Sie sie so tragen,<br />
könnten sie einmal ganz leicht unehrlichen<br />
Personen in die Hände fallen. Au revolr.<br />
In Eile<br />
Prof. Pelotard.<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 20 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Genfer Salon.<br />
Im Spiegel seiner Geschichte.<br />
II.*<br />
Ein besonderes Wort verdienen die Ausstellungen<br />
seit 1928, da die Veranstaltung<br />
1928 als deutlicher Höhepunkt in der Entwicklung<br />
des Motorfahrzeughandels vor dem<br />
Einsetzen der Weltkrise anzusehen ist.<br />
Der Salon 1928 wies eine Rekordzahl bei<br />
den Besuchern und bei den Aussteilern auf,<br />
so dass sich daraus das Bedürfnis nach einer<br />
Ausdehnung der nutzbaren Ausstellungsfläche<br />
ergab. Die Zweiteilung des Salons im Jahre<br />
1929 verdoppelte wohl die Ausstellungsfläche<br />
und brachte auch ein Aufschnellen der Besucherziffer<br />
auf 191 944 Besucher, war aber<br />
mit bedeutend grösseren Organisationsarbeiten<br />
verknüpft und befriedigte vor allem die<br />
Motorradfabriken und -händler nicht, die<br />
grossen Wert auf ein frühes Ausstellungsdatum<br />
vor dem Beginn der Fahrsaison legten.<br />
Schon 1930 verzichtete man wieder auf<br />
die Zweiteilung des Genfer Salons, wozu<br />
wohl die immer mehr in den Vordergrund<br />
tretenden Krisenerscheinungen nicht unwesentlich<br />
beigetragen haben. In den beiden<br />
letzten Jahren und im laufenden Jahr begnügte<br />
man sich wiederum mit dem Palais<br />
des Expositions und seinen Anbauten und<br />
nahm den chronischen Mangel an Austeilungsfläche<br />
als unvermeidbares Uebel hin. Trote<br />
der Vorverlegung des Datums in die erste<br />
Hälfte des Monats März zeigten sich bei der<br />
Beschickung des Salons durch Motorräder<br />
immer Lücken. Speziell die Motorrad-Importeure<br />
brachten nicht mehr die frühere Begeisterung<br />
zum Ausstellen auf, denn die wirtschaftliche<br />
Depression und im letzten Jahre<br />
auch die Kontingentierungsmassnahmen im<br />
Interesse der schweizerischen Motorradindustrie<br />
führten einen Importschwund herbei.<br />
Der Salon 1931.<br />
Der 8. Autosalon, der vom 6. bis zum 15.<br />
März 1931 stattfand, stand im Zeichen der<br />
£' r ise des internationalen Wirtschaftslebens,<br />
" äs aber nicht jene tiefgreifenden Wirkungen<br />
hatte, die man anfänglich befürchtete.<br />
Es stellten wiederum 66 Personenwagenmarken<br />
aus, die sich auf folgende Länder verteilten:<br />
Frankreich 22. Vereinigte Staaten 19,<br />
England 8, Deutschland 7, Italien 5, Belgien<br />
3, Oesterreich und Schweiz 1. Bei den Lastwagen<br />
war die nachstehende Zusammensetzung<br />
festzustellen: Vereinigte Staaten 7 Marken,<br />
Frankreich und Schweiz je 6. Deutschland<br />
und Italien 1 Marke. Eine besondere<br />
Note erhielt der Salons 1931 dadurch, dass<br />
Herr Bundespräsident Häberlin als Vertreter<br />
unserer obersten Landesbehörde zugegen<br />
war.<br />
Der Torjährige Salon.<br />
Die Äusstellerzahl des Salons 1932 stand<br />
hinter der des Vorgängers leicht zurück. Was<br />
aber nicht erwartet wurde, traf ein: Der Salon<br />
verzeichnete trotz den scharfen Krisenp<br />
rscheinmigen in andern Wirtschaftsgebieten<br />
-linahe den gleichen Erfolg wie 1931. Die<br />
Tatsache, dass der Automobilhandel und das<br />
Interesse am Automobil noch im Zunehmen<br />
begriffen war, erhärtete sich und bewog die<br />
Organisatoren zu neuen Anstrengungen. Nicht<br />
weniger als 58 Personenautomobilmarken, 17<br />
Lastwagenmarfcen, 11 Karosseriefirmen, 4<br />
Motorerofabriken, 17 Motorräder- und Velofabrikate,<br />
64 Zubehör firmen, je 8 Pneumarken<br />
und Werkzeugfirmen und 7 Verbände<br />
bzw. Verlagsfirmen beteiligten sich am Krisensalon.<br />
Die Vertretung der einzelnen Länder<br />
änderte sich insofern, als Amerika wieder<br />
den früheren Vorrang unter den ausstellenden<br />
Marken zurückeroberte. Italien und<br />
England wiesen eine höhere Beschickung auf.<br />
Die andern Länder, mit Ausnahme von Belgien,<br />
zeigten eine leichte Abnahme.<br />
Die Krise vermochte den Optimismus bei<br />
den Autofabrikanten und -händlern nicht zu<br />
zerstören. Wenn auch der Salonbesuch leicht<br />
abnahm, so durfte man mit dem Abschluss<br />
des Salons 1932 vollauf zufrieden sein.<br />
Die Geschichte der Genfer AutomoWiausstellungen<br />
— wir konnten hier nur einen<br />
knappen Auszug aus der Entwicklung seit<br />
1905 geben — ist selber nur ein Teilstück<br />
aus der Geschichte des schweizerischen<br />
'Strassenverkehres und zugleich ein Ausschnitt<br />
aus der Entwicklung des schweizerischen<br />
und ausländischen Automobilbaues.<br />
Einige kurze Blicke in das Goldene Buch des<br />
Genfer Salons genügen aber, um seine bedeutende<br />
Rolle in der schweizerischen Volkswirtschaft<br />
und eine notwendige Verknüpfung<br />
mit dem internationalen Automobilbau und<br />
-handel zu erkennen.<br />
• Schluss. siehe auch Nr. 19.<br />
Unsere Salon-Berichterstattung<br />
wird, um möglichst vollständig und prompt<br />
zu sein, auf nachstehende Nummern verteilt:<br />
3. Salon-Nummer: Samstag, 11. März<br />
4. » Montag, 13. März<br />
5. » Dienstag, U.März<br />
6. » Donnerstag, 16. März<br />
Wir bitten Mitarbeiter und Inserenten, von<br />
diesen Terminen Vormerk nehmen zu wollen.<br />
Kleinbahn oder Autobus.<br />
Die Frage der Traktionsänderung am rechten<br />
Thunerseeufer ruft nun auch Herrn Nationalrat<br />
Bratschi auf den Plan. In einem Artikel<br />
im « Eisenbahner > greift er die Zentralstelle<br />
für die Verteidigung der Automobilinteressen<br />
an und wirft ihr vor. sie strebe für<br />
den Automobilismus ein Strassenverkehrsmonopol<br />
an. Gleichzeitig versuche sie, die<br />
Stellung der Bahnen zu untergraben und<br />
gehe ganz ungeniert darauf aus. die Kleinbahnen<br />
zu beseitigen. Als Beispiel dafür<br />
werden • die Vorgänge am rechten Thunerseeufer<br />
ins Feld geführt.<br />
Dass Herr Bratschi die Interessen der<br />
Bahnen und noch mehr die ihrer Angestellten<br />
vertritt, nimmt niemand übel. Dagegen<br />
gilt es, sich gegen seine die Tatsachen grob<br />
entstellenden Behauptungen energisch zur<br />
Wehr zu setzen.<br />
In erster Linie ist daran zu erinnern, dass<br />
die missliche Lage der Bahnen nicht durch<br />
die Autokonkurrenz allein entstanden ist,<br />
diese dabei sogar eine kleine Rolle gespielt<br />
hat. Schon vor dem Kriege, als es noch<br />
keine Autokonkurrenz gab. arbeiteten die<br />
meisten Bahnen schlecht. Es sei ihm ins Gedächtnis<br />
gerufen, dass von 1903—1909 die<br />
S. B. B. fünfmal mit einem Verlust und nur<br />
zweimal mit einem Gewinn abgeschlossen<br />
haben. Trotz dieser schon damals kritischen<br />
Lage, die in der Hauptsache auf das Missverhältnis<br />
zwischen dem vorhandenen Verkehr<br />
und dem investierten Kapital zurückzuführen<br />
war, wurden die Kapitalinvestierungen<br />
dauernd grösser. Das Bundesbahnkapital<br />
wurde von 1913 bis 1931 verdoppelt<br />
und auch noch jährlich um 80—90 Millionen<br />
erhöht, als sich die Autokonkurrenz bereits<br />
geltend machte.<br />
Zur kritischen Lage der Bahnen haben<br />
aber auch die politischen Einflüsse viel beigetragen.<br />
Herr Brätschi weiss sehr wohl,<br />
dass das Arbeitsgesetz und das Besoldungsgesetz<br />
für die Bahnen eine ganz enorme<br />
Belastung bedeuten und kein anderer Staat<br />
in der Welt in der Sozialfürsorge für sein<br />
Bahnpersonal so weit gegangen ist wie die<br />
Schweiz. Bei der Verstaatlichung der Privatbahnen<br />
betrug der Anteil der Personalausgaben<br />
an den Betriebsausgaben 51 %• Heute<br />
ist er auf 78 % gestiegen, während er beispielsweise<br />
bei den französischen Hauptbahnen<br />
immer noch 52 % beträgt.<br />
Die Strassenverkehfsinteressehten ^ind hie<br />
Gegner einer angemessenen Besoldung des<br />
Personals gewesen. Dagegen lehnen sie es<br />
Der Essex-Terraplan-Sediszylinder<br />
ab, dass man die Folgen der Personalpolitik<br />
zu verwischen und die Schuld an der finanziell<br />
ungünstigen Lage der Bahnen einzig<br />
dem Auto zuzuschieben versucht.<br />
Herr Bratschi wirft der Zentralstelle Monopolgelüste<br />
vor. Das ist entschieden starker<br />
Tabak. Hat er wirklich die Entwicklungsgeschichte<br />
des Verkehrsproblems Bahn-<br />
Auto vollständig vergessen ? Nun, sie sei<br />
ihm in grossen Zügen wieder in Erinnerung<br />
gerufen !<br />
Als nach dem Kriege das Auto aufkam,<br />
glaubte man in den leitenden Bahnkreisen,<br />
es handle sich um eine Modesache mit vorübergehendem<br />
Charakter. Erst um das Jahr<br />
1922/23 wurde man auf die Gefahr einer<br />
Konkurrenz aufmerksam und versuchte, den<br />
Autoverkehr durch gesetzliche Massnahmen<br />
zurückzubinden. Verschiedene kantonale Verordnungen,<br />
so das berühmt gewordene Berner<br />
Dekret, sind auf den Einfluss der Bahnen<br />
zurückzuführen. Im Jahre 1926 kam die<br />
Sesa, nachdem der Versuch durch ein eidgenössisches<br />
Automobilgesetz den Autoverkehr<br />
zu knebeln, gescheitert war. In gesetzwidriger<br />
Weise gewährte die Sesa einzelnen<br />
Verfrachtern Tarifvergünstigungen und<br />
konnte damit den Bahnen wieder einen gewissen,<br />
an die Strasse abgewanderten Verkehr<br />
zuführen. Die Entwicklung des Lastwagenverkehrs<br />
konnte sie aber nicht aufhalten,<br />
da dieser Verkehr der Wirtschaft Vorteile<br />
bietet, die die Bahn nicht zu verschaffen<br />
vermag. Um das Jahr 1930 setzte dann<br />
die systematische Bearbeitung der öffentlichen<br />
Meinung durch die *Bahnen ein. Der<br />
Broschüre «Caveant consules» folgte ein<br />
organisierter Pressefeldzug, an dem sich<br />
nicht nur die S.B.B., sondern auch die Nebenbahnen<br />
beteiligten. Vertreter der Bahnen<br />
hielten in allen Gauen des Landes Vorträge<br />
und ein im Jahr 1932 in Zürich gross aufgezogener<br />
Kongress diente restlos der Propagandaaktion<br />
der Bahnen. Die bei diesem<br />
Kongress gehaltenen Vorträge zeigten erstmals<br />
deutlich das von den Bahnen angestrebte<br />
Ziel: die Errichtung eines Güterverkehrsmonopoles.<br />
Ihre Forderung war: Unterstellung<br />
des gesamten Güterverkehrs auf der<br />
Strasse unter ein Konzessionsgesetz und Mitspracherecht<br />
der Bahnen bei der Konzessiönserteilung.<br />
Nicht die Automobilisten, sondern die Bahnen<br />
verlangten das Güterverkehrsmonopol<br />
und es ist eine glatte Entstellung der Tatsachen*<br />
wenn Herr Bratschi heute etwas anderes<br />
behauptet. Erst nach dieser Forderung<br />
K! dank seiner genialen Konstruktion — die<br />
konsequent jedes überflüssige Gewidif vermeidet —<br />
leistungsfähiger, solider und sparsamer. Die<br />
Karosserien sind bequemer, geräumiger, und der Wagen<br />
hat durch seinen Hefen Schwerpunkt eine unübertrefflfdie<br />
Strassenlage.—Sein Erscheinen brachte ihm bewundernde Anerkennung<br />
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der Bahnen schlössen sich die Automobilistenverbände<br />
durch die Gründung der Zentralstelle<br />
enger zusammen.<br />
Die Zentralstelle erblickte aber ihre Aufgabe<br />
nicht in einer einseitigen Bekämpfung<br />
der Forderung der Bahnen, sondern in einer<br />
Zusammenarbeit. Wenn sie dabei in der politischen<br />
Presse die Stellung des Automobils<br />
verteidigte und gegen unwahre Behauptungen<br />
auftrat, so war dies nichts anderes als<br />
ihre Pflicht. Sobald sie aber zur Abwehr —<br />
nicht zum Angriff — vorging, erregte sie den<br />
Zorn der Eisenbahner, die die Tagespresse<br />
offenbar als ihre Domäne betrachten.<br />
Dass die Automobilisten der Erdrosselung<br />
des Gütertransports auf der Strasse nicht untätig<br />
zusehen konnten, liegt auf der Hand<br />
Wie bereits erwähnt, stellten sie sich aber<br />
nicht auf den reinen Kampfstandpunkt, sondern<br />
arbeiteten den Entwurf zu einer Verkehrsteilung<br />
zwischen Bahnen und Auto aus.<br />
Dieser Entwurf sieht die Gruppierung der<br />
gewerbemässig betriebenen Strassentransportunternehmungen<br />
in eine Genossenschaft<br />
vor, der die Konzession für den Nahgüterverkehr<br />
erteilt werden solle. Der Bahn soll<br />
der Ferngüterverkehr verbleiben. Im weitern<br />
soll der Werkverkehr freibleiben.<br />
Wie man bei diesem Vorschlag zur Behauptung<br />
kommen kann, die Automobilisten<br />
erstreben ein Monopol, ist nicht verständlich.<br />
Verständlich ist nur, dass dieses Projekt<br />
die Eisenbahner in Harnisch brachte,<br />
denn die Gewerkschaft fordert bekanntlich<br />
die Eingliederung der Strassentransporte in<br />
den Bundesbahnbetrieb, also ihre restlose<br />
Verstaatlichung. Die Chauffeure sollen<br />
Staatsbeamte und wenn möglich zahlende<br />
Mitglieder der Eisenbahnerorganisation werden.<br />
An einer Verständigung zwischen Bahn<br />
und Auto liegt ihnen nichts, wenn diese Verständigung<br />
nicht gleichzeitig die Organisation<br />
der Bahnbeamten stärkt.<br />
Wie nebensächlich für Herrn Bratschi<br />
volkswirtschaftliche Erwägungen gegenüber<br />
seinen sozialpolitischen Aspirationen sind,<br />
zeigt gerade seine Einstellung zur Frage der<br />
Träktionsänderung am rechten Thunerseeufer.<br />
Ob das Auto das zweckmässigere und<br />
billigere Transportmittel für diese Gegend darstelle,<br />
verdient nach seiner Auffassung gar<br />
keine Prüfung. Es wird einfach drauflos polemisiert.<br />
Die Hauptsache ist aber auch hier<br />
wieder das Interesse der Eisenbahnerorganisation,<br />
die Gefahr läuft, durch die Traktionsänderung<br />
eine Anzahl Mitglieder zu verlieren.<br />
Es ist ihm vollständig gleichgültig, ob<br />
beim Weiterbestand der jetzigen Verhältnisse<br />
die Gegend wirtschaftlich zugrunde<br />
geht, das Hotelgewerbe vernichtet, die Liegenschaften<br />
entwertet und die Arbeiterschaft<br />
brotlos wird. Viel wichtiger sind seine 70<br />
Eisenbahner.<br />
Der Vorgenannte dürfte aber wissen, dass<br />
die schweizerischen Eisenbahnen einen jährlichen<br />
natürlichen Abgang von rund 1500<br />
Mann haben, von denen auch in der jetzigen<br />
Krisenzeit ein Teil ersetzt werden muss.<br />
Diese 70 Mann dürften also, wenn vielleicht<br />
auch nicht sofort, so doch im Laufe einer<br />
verhältnismässlg kurzen Zeit, bei andern<br />
Bahnen untergebracht werden können. Zieht<br />
der Verkehr wieder an, was früher oder später<br />
der Fall sein muss, so kann das Personal<br />
der Thun-Interlakenbahn sofort verwendet<br />
werden, denn die meisten Bahnen sind gegenwärtig<br />
knapp an Personal.<br />
Die Gemeinden am rechten Thunerseeufer<br />
haben sich ausnahmslos für den Autobus ausgesprochen<br />
und sie hatten dafür ihre guten<br />
Gründe. Es ist direkt lächerlich, ihre Stellungnahme<br />
der Propaganda der Zentralstelle<br />
zuschreiben zu wollen, denn die Zentralstelle<br />
hat sich als solche mit der Angelegenheit gar<br />
nicht befasst. Dies liegt auch nicht in ihrem<br />
Aufgabenkreis. Dagegen hat der Leiter der<br />
Zentralstelle das Gutachten über die Traktionsänderung<br />
ausgearbeitet und dies zu einer<br />
Zeit, da er noch Bundesbeamter war und<br />
keinen Gedanken daran hatte, seine Stelle zu<br />
verlassen. Es gibt aber noch Beamte — der<br />
Leiter der Zentralstelle war nicht der einzige<br />
— die noch nicht so weit von gewissen<br />
Anschauungen angekränkelt sind, dass sie<br />
politische Erwägungen der Ueberzeugung<br />
und dem Ergebnis von volkswirtschaftlichen<br />
Studien und Berechnungen überordnen. Das<br />
beweisen die Gutachten von eidg. Behörden<br />
in andern Bahnfragen und beweist auch der<br />
Umstand, dass die Postverwaltung mit dem<br />
Regiebetrieb rechtzeitig Halt gemacht und<br />
die Unternehmerposten eingeführt hat.<br />
Kühn ist endlich noch die Behauptung, die<br />
Arbeiter- und Bauernschaft am rechten Thunerseeufer<br />
sei für die Beibehaltung der<br />
Strassenbahn. In Oberhofen hat 1 Mann für<br />
die Strassenbahn gestimmt, in Sigriswil waren<br />
es 5, in Hilterfingen trotz starker Beeinflussung<br />
durch die Presse und durch Flugblätter<br />
63 und in Unterseen keiner. Für den<br />
Autobus stimmten in Oberhofen die ganze<br />
Bevölkerung (1 Mann ausgenommen), in<br />
Sigriswil 295, in Hilterfingen 126. und in<br />
Unterseen 190. Will Herr Bratschi all diesen<br />
Leuten, die sicher die Verhältnisse ihrer Gegend<br />
besser als er kennen. Einsicht und Vernunft<br />
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N°20 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Am Vorabend der Genfer Sportstage<br />
Die Geschichte<br />
der Genfer Sternfahrt.<br />
Schon seit einer ganzen Reihe von Jahren<br />
wurde immer wieder der internationale Automobil-Salon<br />
in Genf mit einer Sternfahrt verbunden.<br />
Der Besuch der grossen Auto-Schau<br />
und der ebenfalls auf eine längere Tradition<br />
zurückblickenden Genfer rennsportlichen Veranstaltungen<br />
im Rahmen der Ausstellung<br />
konnte so auf die angenehmste Weise mit<br />
einem touristisch-sportlichen Wettbewerb<br />
verbunden werden, der zudem nicht allzu<br />
schwierige Anforderungen stellte. Nach den<br />
stilleren Monaten des Winters bildet die<br />
Sternfahrt nach Genf gewissermassen die<br />
erste Fahrt in den kommenden Frühling hinein,<br />
den Auftakt der kommenden Fahrsaison.<br />
In diesem Jahre wird der Rallye zum elften<br />
Male durchgeführt Schon 1923 trat die Sektion<br />
Genf des A. C. S. als Organisator der<br />
ersten Sternfahrt in die Calvinstadt hervor.<br />
27 Fahrer beteiligten sich an der Konkurrenz,<br />
die als Ausgangspunkte die Orte Zürich, Basel,<br />
Luzern, Bern, Neuenburg und Lausanne aufwies.<br />
F.Koch auf Fiat aus Luzern holte bei<br />
dieser ersten Fahrt den Sieg. Der Erfolg des<br />
ersten Anlasses ermunterte die Veranstalter,<br />
ihn im Jahre 1924 neu auszuschreiben. Der<br />
Rallye wurde auf den gleichen Grundlagen<br />
wie 1923 durchgeführt; erstmals kam in diesem<br />
Jahre noch die Austragung eines Sektionswanderbechers<br />
hinzu. Den ersten Platz<br />
unter den 15 Teilnehmern belegte wiederum<br />
Koch auf Fiat aus Luzern. Einen Nennungsrekord<br />
ergab das Jahr 1925 mit 34 Meldungen;<br />
diese Sternfahrt wurde mit einer Auto-<br />
Schönheitskonkurrenz in Genf kombiniert.<br />
Wieder wurde ein Luzerner Fiat-Fahrer, diesmal<br />
A. Gut, Sieger.<br />
Die Organisatoren waren stets neu auf eine<br />
interessante Gestaltung der Konkurrenz bedacht<br />
und schalteten deshalb im Jahre 1926<br />
in den Rallye eine Kilometerprüfung mit<br />
stehendem Start ein. Sieger der 15 Fahrer<br />
wurde Haas auf Delage aus Luzern. Das Reglement<br />
der Veranstaltung im Jahre 1927<br />
wurde stark umgeändert. 27 Konkurrenten<br />
meldeten sich zum Start; Erster von ihnen<br />
wurde F. Meyer auf F. N. aus Martigny.<br />
Den absoluten Nennungsrekord erreichte<br />
die Sternfahrt des Jahres 1928. 87 Fahrer<br />
schrieben sich für die Fahrt nach Genf ein,<br />
der schönstes Vorfrühlingswetter beschieden<br />
war. Wieder wies das Reglement Aenderungen<br />
auf. Sieger wurde J. Fortmann auf Farman<br />
aus Bern. 1929 machten sich 53 Sternfahrer<br />
auf die Reise; als Erste konnten exaequo<br />
die Fährer Moser (Bugatti), Bern, und<br />
Pierrehumbert (Hispano-Suiza), Neuenburg,<br />
proklamiert werden. 1930 arbeiteten die Organisatoren<br />
ein ganz neues Reglement aus,<br />
das den Begriff einer eigentlichen « Stern »-<br />
fahrt stark verwischte, da Bern noch als einziger<br />
Ausgangspunkt galt. Wieder starteten<br />
53 Konkurrenten zu der vom Wetter nicht<br />
besonders begünstigten Fahrt, die mit dem<br />
ex-aequo-Sieg von E. Theilkäs (Falcon-<br />
Knight), Frutigen, und W. Geiser (Reo), A. C.<br />
S.-Sektion Emmental, endete. Das Reglement<br />
mit dem einen Start in Bern zeigte schon bei<br />
seiner erstmaligen Erprobung deutliche Mängel;<br />
noch stärker kamen diese bei der Fahrt<br />
im Jahre 1931 zum Vorschein, an der bloss<br />
12 Konkurrenten sich beteiligten. Der Berner<br />
E. H. Thommen auf Fiat schwang sich diesmal<br />
an die Spitze. Die guten Erfahrungen,<br />
die man früher mit dem Sternfahrtreglement<br />
gemacht hatte, das mehrere Startorte vorsah,<br />
bewogen die Konkurrenten dazu, es 1932 wieder<br />
einzuführen. 27 Konkurrenten beteiligten<br />
sich an der Prüfung, für die als Ausgangspunkte<br />
die Orte Zürich, Basel, Bern, Lausanne,<br />
Freiburg, Luzern und Martigny galten.<br />
Die Sternfahrt ging bei leidlich gutem Wetter<br />
vor sich, und ergab wiederum den Sieg des<br />
Berners Thommen auf Fiat.<br />
Die diesjährige Sternfahrt.<br />
Trotz den Schwierigkeiten der gegenwärtigen<br />
Zeitläufte, die sich auf allen Gebieten in<br />
stärkstem Masse lähmend auswirken, hat<br />
man auch in diesem Jahre nicht darauf verzichtet,<br />
dem ersten Salon-Wochenende durch<br />
die gewohnten sportlichen Veranstaltungen<br />
seine besondere Attraktion zu verleihen. Sowohl<br />
die Sternfahrt wie das Kilometerrennen<br />
von Saconnex werden morgen und übermorgen<br />
neu erstehen, und beide Manifestationen<br />
dürften den Beweis dafür leisten, dass<br />
sportliche Initiative auch ernste Hemmnisse<br />
tapfer überwindet. Der Sektion Genf des<br />
Plan der Kontrollorte und Routen der Sternfahrt nach Genf.<br />
A. C. S. als Organisatorin der beiden Anlässe<br />
wird man für ihren Mut Dank und Anerkennung<br />
wissen.<br />
Ein wichtiger Faktor für die Genfer Sporttage<br />
ist immer das Wetter. Sportliche Veranstaltungen<br />
im März durchzuführen, stellt<br />
immer ein grosses Wagnis dar. Es macht<br />
gegenwärtig nicht den Anschein, als ob sich<br />
der Winter auf das Wochenende hin wieder<br />
einstellen wollte, wie dies früher in eindrücklichster<br />
Weise auch schon der Fall war;<br />
immerhin soll man nicht mit allzu frühem<br />
Rühmen das gerade Gegenteil herausfordern<br />
... Hoffen wir, eine erste warme<br />
Märzsonne sei diesen ersten Salon-Tagen beschieden!<br />
Bekanntlich beschreitet das Reglement der<br />
diesjährigen Sternfahrt nach Genf ganz neue<br />
Wege, so dass es. angebracht sein dürfte, in<br />
kurzen Umrissen die wichtigen Bestimmungen<br />
nochmals zu skizzieren. Während früher<br />
die Konkurrenten auf vorgeschriebenen Strekken<br />
Genf zurollten, steht es diesmal ganz in<br />
ihrer Freiheit, welche Routen sie befahren<br />
wollen. Sie haben lediglich zwischen ihrem<br />
selbst bestimmten Startort und dem Ziel in<br />
Genf eine Strecke zurückzulegen, die sich<br />
aus einzelnen, auf der nebenstehenden Sternfahrtkarte<br />
angegebenen Etappen zusammensetzt<br />
und deren ungefähre Länge 300 km betragen<br />
dürfte. Für die drei gewerteten Wagenklassen<br />
gelten bestimmte Stundendurchschnitte,<br />
die möglichst genau einzuhalten sind,<br />
und zwar sind für die Wagen der Klasse bis<br />
1500 ccm 40 Stdkm., für die der Klasse bis<br />
3000 ccm 45 Stdkm. und für die der Klasse<br />
über 3000 ccm 50 Stdkm. berechnet. Sowohl<br />
Unter- wie Ueberschreitungen des vorgeschriebenen<br />
Mittels werden bestraft. Die Zeiten<br />
werden durch geheime Kontrollen, die<br />
den Fahrern nicht bekannt sind, gemessen;<br />
die Kontrollposten an den verschiedenen<br />
Etappenorten bescheinigen lediglich die<br />
Durchfahrt der Konkurrenten.<br />
Nach dem Eintreffen in Genf haben die<br />
Sternfahrer auf dem in der Nähe des Salons<br />
liegenden Quai Charles-Page erstmals eine<br />
Geschmeidigkeitsprüfung zu bestehen, die in<br />
einer Langsamkeits- und einer Beschleunigungsfahrt<br />
über je 100 m besteht, welche<br />
ohne Zwischenhalt zu erledigen sind. Für<br />
das Endklassement, bei dem die verschiedenen<br />
Zylinderinhalte nicht besonders berücksichtigt<br />
werden, gelten die folgenden Ergebnisse:<br />
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nicht nur Ober eine wahrhaft sibirische Kälte, sondern auch<br />
über die unzähligen Schwierigkeiten, mit denen die Fahrer wie<br />
HOTCHKISS von Vaselle,<br />
1. iwi Gesamt-Klassement;<br />
SALMSON von Madame Rounault,<br />
1. der leichten Wagenklasse;<br />
PEUGEOT von Madame Mareuse und Madame Lamberjack,<br />
1» in der Regelmässigkeits-Prüfung für Damen,<br />
sowie die klassierten Wagen AMILCAR, TALBOT, BENTLEY<br />
anlässlich des<br />
Monte Carlo -Rally<br />
auf der 3780-km-Strecke Tallinn—Monte Carlo zu kämpfen<br />
hatten, wurde ein<br />
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I. die zurückgelegte Strecke (für je fünf gefahrene<br />
Kilometer wird ein Punkt erteilt, die<br />
Gesamtzahl darf aber nicht grösser als 60 —<br />
dl« Strecke soll nicht länger als 300 km —<br />
sein), 2. die Durchschnittsgeschwindigkeit und<br />
3. die Geschmeidigkeitsprüfung. Der Start<br />
zur Sternfahrt wird von morgens 8 Uhr an<br />
mit je einer Minute Intervalle zwischen jedem<br />
Wagen erteilt. Die offizielle Zeit wird von<br />
Genf aus an die Telephonzentralen der verschiedene<br />
Start- u. Kontrollorte gegeben und<br />
darauf an die offiziellen Kommissäre weitergeleitet<br />
Die Ankunft der Sternfahrer in Genf<br />
und die anschliessende Qeschmeidigkeitsprüfung<br />
sind auf Samstagmittag von 14 Uhr 30<br />
bis 17 Uhr 30 festgesetzt worden.<br />
Die Sternfahrt vereinigt<br />
29 Meldungen,<br />
bei den heutigen schwierigen Umständen ein<br />
durchaus befriedigendes Ergebnis. Im letzten<br />
Jahre hatten sich 30 Konkurrenten eingeschrieben.<br />
Im folgenden veröffentlichen wir,<br />
nach den verschiedenen Startorten verteilt,<br />
die Namen der Konkurrenten.<br />
Startort Bern:<br />
E. H. Thommen (Fiat), Bern;<br />
Max Hodel (Ford), Bern-Wabern;<br />
J. Studer (Riley), Bern.<br />
Startort Thun:<br />
Rudolf Egger (Willys Knight), Frutigen;<br />
Eduard Theilkäs (Falcon Knight), Frutigen.<br />
St&rtorl Zürich:<br />
"Walter Ringer (Singer). Zürich;<br />
Dr. Vollm (Willys Knight), ZoUikon (Zürich;<br />
Ino (Fiat), Zürich;<br />
Dr. Werner Spörri (Renault). Einsiedeln.<br />
Startort Basel:<br />
Siesa (Ford), Basel;<br />
Mme Frieda Schnell (Ford)..Basel.<br />
Startort Luzern:<br />
Fraaa Kooh (Fiat), Luzern.<br />
Startort Ölten:<br />
Frau Riva-Gerwig (Ford), Basel;<br />
Fred Iten (Ford), Basel.<br />
Startort Neuenbirrg:<br />
Aniri Sandos (De Soto), Neuenburg;<br />
M. Dumont (X), Neuenburg;<br />
Dt. Samuel Wachsmuth (Ford), Lausanne.<br />
Startort La Chaux-de-Fonds:<br />
Felix Ducomun (Ford), La Chaux-de-Fonds.<br />
Startort Lausanne:<br />
Ihr. Manrfee Bourgeois (Panhard LeTassor), Lau-<br />
•anne.<br />
Startort Delemont:<br />
Walter Petermann (Chrysler), Moutier.<br />
Startort Genf:<br />
Anrüste Henrioud (Lancia), Genf;<br />
Fred Dusendschön (Standard), Gent.<br />
Emil Burri (Opel), Genf.<br />
Startort Slon:<br />
Oskar Burgener (Citroen), Stalden (Wallis);<br />
Josef Kluser (Ford), Martigny;<br />
Georges Chappuis (Studefcaker). Martieny.<br />
Startort vevey:<br />
Alphonse Vanoni (Willys Knight)., Montefl.<br />
Startori Annecy:<br />
Dr. Michaud (Citroen), Champ^ry.<br />
Startort Kreuzungen:<br />
Walter Hufschmied (Graham), Suleen;<br />
Den Sternfahrern wird am Samstag 18 Uhr<br />
am Stand des A. C. S. in der Ausstellung von<br />
der organisierenden Sektion Genf des A. C. S.<br />
ein Aperitif offeriert. Die Preisverteilung<br />
findet wie gewohnt am Sonntag abend nach<br />
dem im Ausstellungs-Restaurant um 18 Uhr 30<br />
beginnenden Diner ca. um 20 Uhr 45 statt.<br />
Das Kilonieterrennen von Grand-Saconnex.<br />
Auch das Kilometerrennen wird auch in<br />
diesem Jahre seine gewohnte Anziehungskraft<br />
ausüben. Zahlreiche bedeutsame Namen garantieren<br />
für interessanten Sport auf der<br />
Strecke von Saconnex. In der nächsten Nummer<br />
werden wir noch kurz auf die Geschichte<br />
dieses eng mit dem Salon verwachsenen<br />
Kilometerrennens zurückkommen, das in jedem<br />
Jahre die schweizerische Sportsaison eröffnet.<br />
Der Beginn des Rennens der Motorräder<br />
ist auf Sonntag morgen 9 Uhr 20 festgesetzt,<br />
während die Automobile ungefähr um<br />
10 Uhr 20 zum Kampfe antreten werden. Die<br />
Preisverteilung für das Kilometerrennen findet<br />
wie für die Sternfahrt am Sonntag abend<br />
im Ausstellungs-Restaurant statt. Am Samstag<br />
morgen bleibt die Strecke von 7 bis 9 Uhr<br />
für das Training reserviert. Die Wagenabnahme<br />
beginnt am Sonntag früh um sport steckte, sah sich nicht getäuscht. Ganz<br />
7 Uhr 30 (Chantier de la Voirie de Va-unerwarteromb6, 38, route de Ferney).<br />
hat sich nun die Situation sowohl<br />
Bis zum Redaktionsschluss sind die folgenden<br />
Nennungen für das Rennen eingelaufen:<br />
Tourenwagen:<br />
Maurer (Voisin), Genf;<br />
Blattner (Ford). Tbalwil;<br />
Oskar Zwimpfer (Chrysler), Zürich;<br />
Hans Gübelin (Chrysler-Plymouth), Zürich;<br />
Hans Riva-Gerwig (Ford), Basel;<br />
Fred Iten (Ford), Basel.<br />
Sportwagen:<br />
R. Emfiry (Derby Komp.), La Chaux-deFonds;<br />
X (Bugatti), Genf;<br />
Rolf Itten (Chrysler), Zürich;<br />
Hans Gübelin (Chrysler-PIymouth), Zürich;<br />
Frl. Braillard (Bugatti Komp.), La Tour-de-Peils;<br />
Baron von Waldthausen (Alfa Romeo);<br />
Heinrich Deck (Bugatti), Zürich;<br />
Goddefroy (Bugatti), Bern;<br />
Rennwagen:<br />
L. Braillard (Bugatti), La Tour-de-Peilz;<br />
Baron von Waldthausen (Alfa Romeo);<br />
X (Alfa Romeo);<br />
Villars (Spezialwaren), Versoix;<br />
Markiewics (Bugatti), Genf;<br />
Ulrich Maag (Bugatti Komp.), Zürich;<br />
Dr. Avondet (Bugatti Komp.), Genf;<br />
Hans Stuber (Bugatti Komp.), Berti.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 20<br />
Es kann unter Umständen damit gerechnet<br />
werden, dass sich die Liste der Teilnehmer<br />
am Kilometerrennen noch weiter erhöht. Die<br />
Salon-Besucher werden sich jedenfalls das<br />
sportliche Schauspiel vom Sonntag morgen<br />
nicht entgehen lassen.<br />
Der Ball.<br />
Es sei noch ein letztes Mal auf den am<br />
Samstag abend im Hotel des Bergues stattfindenden<br />
Ball aufmerksam gemacht, an dem<br />
die beiden glänzenden Tanzorchester «The<br />
Broadcasting Serenaders» und « The Night<br />
Birds » mitwirken. Um Mitternacht findet die<br />
elegante Modeschau statt, darauf folgt unter<br />
den Damen eine Verlosung, und die Gewinnerin<br />
kann unter den ausgestellten Roben eine<br />
Toilette im Werte von 300 Fr. für sich beanspruchen.<br />
Auch eine wertvolle Damen- und<br />
als illustre Equipe aufrücken. Um ihre Gemeinschaft<br />
auch nach aussen hin zu dokumen-<br />
eine Herrenarmbanduhr gelangen zur Verlosung.<br />
Der Beginn des Diners ist auf 20 Uhr<br />
festgesetzt, und um 22 Uhr schliesst sich sodann<br />
der eigentliche Salonball an. bo.<br />
Eine Renngemeinschaft<br />
Chlron-Caracclola<br />
Mit Alfa Romeo- und Bugatti-Rennwagen.<br />
Wer vermutet hatte, dass hinter dem gemeinsamen<br />
Aufenthalt der beiden Rennfahrer<br />
Chiron und Caracciola in Arosa mehr als<br />
nur gemeinsame Begeisterung am Winter-<br />
für Chiron wie für Caracciola, von denen<br />
man monatelang nie recht wusste, was sie<br />
eigentlich in der neuen Saison als frei gewordene<br />
Fahrer nun unternehmen würden, geklärt.<br />
In Wirklichkeit entpuppen sich die beiden<br />
ganz überraschenderweise als eine kleine,<br />
aber gefährliche Equipe, die sich bald genug<br />
auf den Rennstrecken Europas bemerkbar<br />
machen wird.<br />
Vor wenigen Tagen erst reisten die beiden<br />
Fahrer von Arosa aus nach Mailand, um dort<br />
mit Alfa Romeo in Unterhandlungen zu treten.<br />
Innert kürzester Zeit führten diese zu<br />
einem positiven Resultat, so dass der Vertrag<br />
zwischen den beiden Rennfahrern und<br />
der Italienischen Firma schon abgeschlossen<br />
werden konnte. Chiron und Caracciola erwerben<br />
sich drei Alfa Romeo, von denen zwei<br />
Renn- und einer ein Sportwagen ist. Den beiden<br />
stehen auch noch die zwei früher Chiron<br />
gehörenden Bugatti 2300 cem zur Verfügung,<br />
insgesamt also fünf Rennwagen. Eine Mannschaft<br />
und eine Waffe, die allerhand von sich<br />
reden machen wird! Die drei Alfa Romeo-<br />
Wagen werden in der ersten Hälfte des Monats<br />
April zur Auslieferung an die Fahrer<br />
bereit sein.<br />
Die deutsch-französische Equipe (mit welcher<br />
schönen Selbstverständlichkeit doch der<br />
Sport alle Grenzen übersehen kann!) wird<br />
sich entsprechend der Härte und der Eigenart<br />
der verschiedenen Rennen sowohl der<br />
Alfa Romeo- wie der Bugatti-Maschinen bedienen,<br />
so dass man also auch Chiron auf<br />
Alfa Romeo und Caracciola auf Bugatti<br />
antreffen dürfte. Das vorgesehene Rennprogramm<br />
beginnt in Monte Carlo und umfasst<br />
beinahe alle grösseren Rennen in Europa,<br />
inbegriffen die Bergrennen. Bei den 24»<br />
Stundenrennen von Le Mans und Spa werden<br />
die beiden mit ihrem Alfa Romeo-Sportwagen<br />
tieren, werden die einen Wagen in Weiss mit<br />
einem blauen Streifen und die anderen in<br />
Blau mit einem weissen Streifen bemalt.<br />
(Weiss ist bekanntlich die deutsche, blau die<br />
französische Rennwagenfarbe. Also auch hier<br />
die berühmte Ueberbrückung, um die die<br />
Politiker vergeblich ringen. Nehmt Euch ein<br />
Beispiel!) Im übrigen liegen Chiron und Caracciola<br />
gegenwärtig schon wieder dem<br />
vorzüglichen Training des Wintersportes in<br />
Arosa ob.<br />
Die neue Saison verspricht ganz ausserordentlich<br />
interessant zu werden. Wohl alle<br />
grossen Piloten kämpfen in diesem Jahre als<br />
Einzel fahrer, somit mit gleichen Waffen. Die<br />
Frage der Ueberlegenheit wird <strong>1933</strong> nicht<br />
mehr so leicht zu lösen sein wie noch im<br />
letzten Jahre.<br />
Nach Campbells Weltrekord. Sir Malcolm<br />
Campbell hat der Stadt Daytona durch seine<br />
wiederholten Rekordversuche grosse propagandistische<br />
Dienste geleistet. In Anerkennung<br />
dafür ernannten die Behörden Campbell<br />
ehrenhalber zum Obersten der Miliz des<br />
Staates Florida. Der Engländer ist Ende letzter<br />
Woche in New York mit der «Aquitania><br />
nach England abgefahren. Bei einem in New<br />
York zu seinen Ehren gegebenen Bankett erklärte<br />
er, er werde auch im nächsten Jahre<br />
wieder nach Daytona kommen, um seinen<br />
eigenen Rekord, wie er hoffe, auf 300 Stundenmeilen<br />
— ungefähr 483 Stundenkilometer<br />
— heraufzuschrauben.<br />
Auf der folgenden Seite veröffentlichen wir<br />
noch die offiziellen Zeiten der neuen Rekorde<br />
von Campbell.<br />
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Formen, verbunden mit altbekannter Qualität und unverändert gutem Geschmack.<br />
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N°20 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Rekord<br />
Strecke<br />
oder Zeit<br />
Tabelle der internationalen Rekorde<br />
Aufgestellt vom 1. Oktober 1932 bis 31. Dezember 1932<br />
Start<br />
Datum Ort Fahrer Marke<br />
Gefahrene Zeit<br />
oder Strecke<br />
Std., Min. Sek.<br />
1/100<br />
Std.-<br />
Mittel<br />
Internationale Rekorde<br />
200 Meilen .<br />
2(K)0km....<br />
3000 km<br />
12 Stunden<br />
24 Stunden<br />
stehend<br />
14/10/32<br />
25/26/10/32<br />
Klasse F (1100 cem).<br />
Brooklands G. E. T. Eyston Riley<br />
Montlhery<br />
Denly und<br />
Maolure<br />
1 h. 47'28"50 179.689<br />
13 h. 33'18"74 147,545<br />
22 h. 34'59"15 132.843<br />
1792 km 494 149.375<br />
3182-km 948 132.623<br />
50 km .... ste-<br />
50 Meilen . hend<br />
100 km.'... „<br />
100 Meilen . „<br />
200 km .... „<br />
] Stunde „<br />
28/10/32<br />
Klasse 6 (750 com)<br />
Brooklands F. W. Dixon Riley<br />
17'04"44 175.706<br />
27'10"82 177.629<br />
33'39"26 178.283<br />
54'00"66 178.779<br />
lh.07'22"41 178.112<br />
178 km 520 178.520<br />
••'• 1 KTO. • * • «<br />
1 Meile ..<br />
5 km •.,<br />
5 Meilen<br />
10 km ...<br />
1 km ....<br />
1 Meile ..<br />
200 km ...<br />
200 Meilen<br />
600 km ...<br />
500 Meilen<br />
1000 km ....<br />
1000 Meilen<br />
1000 Meilen<br />
2000 km ...<br />
3 Stunden<br />
6 Stunden<br />
12 Stunden<br />
24 Stunden<br />
stehend<br />
fliegend<br />
1 Meile .. steh.<br />
13/12/32<br />
1/11/32<br />
21/12/32<br />
19/20/12/32<br />
21/12/32<br />
19/20/12/32<br />
21/12/32<br />
19/20/12/32<br />
1/11/32<br />
Klasse H (500 cem)<br />
Montlhery G. E. T. Eyston<br />
Brooklands<br />
E. B. Hall<br />
Montlhery Eyston et Denly<br />
Eyston, Denly<br />
und Wisdom<br />
Eyston u. Denly<br />
Eyston, Denly<br />
und Wisdom<br />
Eyston u. Denly<br />
Eyston, Denly<br />
und Wisdom<br />
Klasse I (350 cem)<br />
Tat V. de Strasser-<br />
Sylton<br />
M. G.<br />
M.G. Midget<br />
M."G.<br />
18"5539194.029<br />
29"8596.194.029<br />
l'32"80193.966<br />
2'34"23187.824<br />
3'10"50188.976<br />
33"285108.157<br />
48"165120.287<br />
1 h. 18'03"62153.727<br />
2 h. 06'17"18152.923<br />
3h.23'07"96147.687<br />
5 h. 24'18"68148.870<br />
6 h. 46'16"03147.686<br />
14 h, 27'08"73111.354<br />
11 h. 19'04"53142.194<br />
17 h. 45'56"93112.576<br />
456 km 674152.225<br />
896 km 023149.337<br />
1673 km 841139.487<br />
2727 km 201 113.633<br />
D. K. W. lW'll 96.384<br />
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Weltrekord über die fliegende Meile:<br />
Sekunden Std.-Mittel Std.-km<br />
Hinfahrt 13,16 273,556 440,151<br />
Rückfahrt 13,30 270,676 435,517<br />
Durchschnitt 13,23 272,108 437,821<br />
Weltrekord über den fliegenden Kilometer:<br />
Sekunden ßtd. ^Mittel Std.-tm<br />
Hinfahrt 8,18 273,463 440,090<br />
Rückfahrt 8,24 271,472 436,890<br />
Mittel 8,21 272,463 438,480<br />
Weltrekord Ober 5 Kilometer (fliegender Start):<br />
Sekunden ßtd.-,Mittel Std.-km<br />
Hinfahrt 42,44 263,540 424,035<br />
Rückfahrt 44,50 251,340 404,406<br />
Mittel 43,47 257,295 413,987<br />
Der Mille MigUa entgegen. Nachdem das<br />
Reglement des VII. italienischen Tausend-<br />
Meilenrennens nun schon vor einiger Zeit<br />
veröffentlicht worden ist. hat das unter der<br />
Leitung von Renzo Castagneto stehende Organisationskomitee<br />
alle Vorarbeiten in An-<br />
: riff genommen. Die staatliche Strassenunterhaltungsgesellschaft<br />
hat die Strecke an<br />
einigen Orten ausgebessert, so dass die 1643<br />
km lange Route sich in bestem Zustande befindet<br />
Für diese Grossveranstaltung sind<br />
wieder wertvolle Ehrenpreise vom italienischen<br />
König, vom Ministerpräsident Mussolini<br />
und vom Parteisekretär Starace den Organisatoren<br />
zur Verfügung gestellt worden.<br />
Die Nennungsliste ist bereits eröffnet worden,<br />
und zwar mit offiziellen englischen<br />
Equipen : es werden zwei 1100 ccm-Midgetwagen<br />
mit folgenden Besatzungen starten :<br />
Earl Howe-Sir Henry Birkin, Eyston-Qraf<br />
Lurani. Weiter vernimmt man. dass die Besatzung<br />
Nuvolari-Borzacchini auf einem 2,3<br />
Liter-Allfa Romeowagen das Rennen gemeinsam<br />
bestreiten wird. Grosses Interesse scheinen<br />
auch die Deutschen für das Rennen zu<br />
haben. Nachdem schon Manfred von Brauchitsch<br />
Informationen eingeholt hat. meldete<br />
nun auch Hans Stuck seine Teilnahme; er<br />
wird schon am 23. Februar das Training an<br />
Ort und Stelle aufnehmen. Aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach startet sowohl Stuck wie von<br />
Brauchitsch mit einem Mercedes S.S.K. Über<br />
die Absichten Caracciolas verlautet noch<br />
nichts, doch darf mit seiner Teilnahme bestimmt<br />
gerechnet werden. Ob er mit einem<br />
Alfa Romeo- oder mit einem Bugatti-Sportswagen<br />
starten wird, ist noch fraglich. Maserati<br />
bereitet für die Mille Miglia einige neue<br />
Wagen vor, und zwar einen neuen 6 Zylinder-Wagen<br />
(1500 cem) und einen neuen<br />
3 Liter-Wagen mit Hinterradantrieb. Obwohl<br />
Maserati keine offizielle Fahrer im<br />
Jahre <strong>1933</strong> stellen wird, dürfte einer dieser<br />
Wagen von Luigi Fagioli gesteuert werden,<br />
und es ist nicht ausgeschlossen, dass auch<br />
Meisterfahrer Achille Varzi als Verteidiger<br />
der Farben der bologneser Fabrik am Start<br />
erscheint. Dem grössten Rennen der Welt<br />
bringt man schon jetzt allseits reges Interesse<br />
entgegen. r.<br />
Preisabbau bei den Nenngeldern. Zu dem<br />
von uns kürzlich an dieser Stelle besprochenen<br />
Reglement des Grossen Preises von<br />
Frankreich wird uns aus Rennfahrerkreisen<br />
««»schrieben •<br />
Die Ausschreibung für den Grossen Preis<br />
von Frankreich hat vor allem deshalb überrascht,<br />
als das Nenngeld auf nur 100 francs<br />
francais festgesetzt wurde, in welchem<br />
Betrage die Prämie für die Haftpflichtversicherung<br />
sogar inbegriffen ist. Wenn man -bedenkt,<br />
dass der Einsatz in früheren Jahren<br />
zwischen 2000 und 3000 fr. betrug, so fällt<br />
diese Reduktion um so mehr ins Gewicht. Es<br />
handelt sich hier nurmehr um eine formale<br />
Einschreibegebühr, die für die eigentliche<br />
Kostendeckung der Veranstaltung keinerlei<br />
Bedeutung mehr haben kann, und zwar um<br />
so mehr, als die ausgesetzten Barpreise nach<br />
wie vor noch sehr ansehnlich sind und in die<br />
Tausende von Franken gehen. Nun kann sich<br />
die Organisation des Grossen Preises ein solches<br />
Entgegenkommen gegenüber den Rennfahrern<br />
freilich unbedenklich leisten, indem<br />
die Veranstaltung sich grösster Popularität<br />
erfreut und daher mit einem, vieltausendköpfigen<br />
Besuch 1 gerechnet werden kann, wobei<br />
jeder Zuschauer für die Entrichtung eines<br />
Entgeltes herangezogen wird, da die Rundstrecke<br />
von MontJhSry vollständig abgesperrt<br />
und kontrolliert ist. Wenn auch unsere<br />
schweizerischen Rennen gerade in dieser<br />
Hinsicht benachteiligt sind'und weit mehr<br />
Zaungäste den Konkurrenzen beiwohnen als<br />
zahlende Zuschauer, so wird man im Interesse<br />
einer möglichst grossen Beteiligung von<br />
Seiten der Fahrer vielleicht doch am einen<br />
oder andern Orte die Frage der Nenngelder<br />
einer Revision unterziehen dürfen.<br />
. Grosser Preis von Tripolis» Der .7. Grosse<br />
Preis von Tripolis findet am 7. Mai auf. einer<br />
13,1 km langen Strassenrundstrecke bei Tripolis<br />
statt. Das Rennen ist für Sportwagen<br />
reserviert, für die keinerlei Limiten betreffend<br />
Gewicht und Zylinderinhalt gelten. Die<br />
Fahrer müssen insgesamt eine Strecke von<br />
393 km zurücklegen. Für das Rennen gelangen<br />
total 130 000 Lire zur Aussehreibung, von<br />
denen dem Sieger 40 000 Lire zufallen. Der<br />
Nennungsschluss ist auf den 28. April festgesetzt.<br />
Der Grosse Preis von Tripolis wird<br />
mit einer gross aufgezogenen Automobil-<br />
Lotterie finanziert, für die gegenwärtig In<br />
Italien grosse Reklame gemacht wird. Für<br />
das Rennen scheint in Fahrerkreisen grosses<br />
Interesse zu bestehen; jedenfalls laufen sehr<br />
zahlreiche Anfragen ein. Voraussichtlich nehmen<br />
an dem Anlass auch die Deutschen Paul<br />
Pietsch (Alfa) und Burggaller (Bugatti) teil.<br />
Die Projekte Juan Zanellis. Der spanische<br />
Rennfahrer Juan Zanelli hat bekanntlich im<br />
Jahre 1931 auf Nationaf-Pescara die europäische<br />
Bergmeisterschaft für Rennwagen<br />
gewonnen. Im vergangenen Jahre blieb es<br />
um den spanischen Fahrer ziemlich still.<br />
Wie man nun hört, hat Zanelli den Alfa Romeo<br />
angekauft, mit dem der Franzose Sommer<br />
das letzte 24-Stundenrennen von Le<br />
Mans und den Grossen Preis von Marseille<br />
gewann. Der Wagen soll gründlich überholt<br />
werden, da der Spanier in diesem Jahre<br />
sportlich wieder sehr aktiv sein wird. Er<br />
beabsichtig erstmals in diesem Jahre beim<br />
Prpi«; von Tunis zu «rfarten. rnb.<br />
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März und April In der Schweiz verkauft?<br />
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1-Liter-Kanne OPRO E berechtigt<br />
2. Für jeden Liter OPRO E wird ein Gutschein verabfolgt, bei einer Bestellung von.<br />
5 Litern 0PR0 C werden 5 Gutscheine zur Teilnahme an diesem Wettbewerb abgegeben<br />
usw.<br />
3. Jeder Bewerber kann. so viele Lösungen einsenden, als er dafür Gutscheine besitzt;<br />
es wird jedoch der gleichen Person nur ein Preis zugesprochen, selbst wenn sie<br />
mehrere richtige Lösungen einreicht. (|<br />
4. Bei gleichen Lösungen wird der Preis in der Reihenfolge des Auftrags-Eingangee<br />
zuerkannt; zur Entscheidung wird der Poststempel der Bestellung nachgeprüft Bei<br />
mehreren Bezügen wird der erste Auftrag berücksichtigt<br />
6. Sollt« keine richtige Lösung eingehen, sind die nächststellenden Resultat« prei#-<br />
beiechtigt<br />
8. Die Zuteilung der Preise wird im Monat Mai unter notarieller Aufsicht vorgenommen.<br />
Die Preisgewinner werden in der «Automobil-Revue» veröffentlicht.<br />
7. Sämtliche Antworten müssen bis «pätestens den 30. April, um 6 Uhr abendi, dar Pott<br />
übergeben sein.<br />
8. Das von der Firma beschäftigte Personal i«t von diesem Wettbewerb ausgeschlossen.<br />
9. Jeder Teilnehmer unterzieht «loh der notariell erfolgten Preisverteilung.<br />
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E<br />
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ergibt ««mit Leistungssteigerung und Benzin-Ersparnis.<br />
wirkt eben- und Innenschmlerand.<br />
JJ macht darum dl« Verwenduno eine« besonderen OoenschmlerSles, auch<br />
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flnder gerichteten Schreiben vom 1Z Februar 1032:<br />
Wir haben in unserem hiesigen Reparaturwerk eingehende Versuche mit dem<br />
OPRO-Oel gemacht und können Ihnen mitteilen, dass dasselbe als ausserordentllch<br />
geeignet bezeichnet werden muss. Besonders dort, wo schon geringe Kolben-<br />
Abnutzung aufgetreten und ein leichtes Klappern vorhanden war, hat das Oel<br />
durch die Kolben gegen die Kolbcnwand gut abgedichtet, so dass kein Oelverlust<br />
eingetreten ist Dadurch Ist et möglich, Motoren, die schon überholungsbedürftig<br />
sind und neue Kolben haben mOssfen, noc 1 - mindestens 10000 km länger zu<br />
fahren und die Generalüberholung hinauszuschieben.<br />
Wir können daher dieses Oel mit bestem Gewissen empfehlen;<br />
Hochachtungsvoll<br />
Horchwerke Aktiengesellschaft, Filiale Berlin,<br />
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N° 20 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Internationale Erdölwirtschaft.<br />
Der vor kurzem die politischen Wogen<br />
zwischen Grossbritannien und Persien noch<br />
aufpeitschende englisch-persische Oelkonflikt<br />
scheint vorläufig in Minne beigelegt worden<br />
zu sein. Die beiden Interessenten sind übereingekommen,<br />
das Verfahren vor dem Völkerbundsrat<br />
bis zur Mai-Tagung und, sofern inzwischen<br />
die beidseitigen Verhandlungen noch<br />
nicht weiter gediehen wären, noch darüber<br />
hinaus anzusetzen. Inzwischen sind zwischen<br />
Grossbritannien und Persien .Besprechungen<br />
über eine neue Konzession aufgenommen worden,<br />
deren Ziel bekanntlich auf grössere<br />
finanzielle Entschädigungen zugunsten Persiens<br />
seitens der Anglo-Persian-Oil Comp.<br />
hinauslaufen. Formell halten sowohl die Briten<br />
wie auch die Perser ihre Rechtsstandpunkte<br />
aufrecht, denn es wäre sehr gewagt,<br />
öffentlich eine andere Ansicht vertreten zu<br />
wollen, nachdem man während Wochen in<br />
der internationalen Presse glaubhaft zu<br />
machen versuchte, dass sich jeder der Beteiligten<br />
nur auf wohlerworbene Rechte stütze<br />
und unter allen Umständen auf diesen beharren<br />
werde. Wie aus den hinter den Kulissen<br />
geführten Verhandlungen hervorgeht,<br />
ist anzunehmen, dass der ganze Konflikt recht<br />
bald vergessen sein wird, so dass sich mancher<br />
Leser wundern muss, warum seinerzeit<br />
so grosser Lärm geschlagen wurde.<br />
Nachdem das abgelaufene Jahr eine Reihe<br />
wichtiger internationaler Petroleum-Konferenzen<br />
gebracht hat, gehen die diesbezüglichen<br />
Besprechungen auch im laufenden Jahre weiter.<br />
Ing. Kessler (Royal Dutch) ist unlängst<br />
in New York eingetroffen, um mit dem Vizepräsidenten<br />
des Hauptkonkurrenten des britisch-niederländischen<br />
Oelkonzerns, von der<br />
Standard Oil Comp. of New Jersey, zu ver-<br />
. suchen, die noch zu lösenden Probleme einen<br />
Schritt weiter zu bringen. Anlässlich dieser<br />
Reise hat Kessler erklärt, dass mit den Russen<br />
keine weiteren Verhandlungen in Aussicht<br />
genommen seien (solche wurden bekanntlich<br />
letztes Jahr erstmals in New York und an<br />
der zweiten Pariser Oelkonferenz geführt).<br />
Im Zusammenhang damit teilte der Vertreter<br />
des Royal Dutch-Konzerns mit, dass Sowjetrussland<br />
im abgelaufenen Jahre die im Fünfjahresplan<br />
vorgesehene Quote nicht erreicht<br />
habe und dass aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
.auch im laufenden Jahre die russische Erdölproduktion<br />
sich unter der Vorjahreshöhe bewegen<br />
werde.<br />
Es ist zum Teil in der Schweiz noch wenig<br />
bekannt, dass unweit unseres rohstoffarmen<br />
Landes ausgiebige Erdöllager ausgebeutet<br />
werden. Im Elsass, wo Kali und. Erdöl zu<br />
den ersten Naturschätzen dieses in der internationalen<br />
Politik so heiss umkämpften Landes<br />
gehören, förderten die Pechelbronner Oelbergwerke<br />
im abgelaufenen Jahre nicht weniger<br />
als 74 221 Tonnen Rohöl zutage gegen<br />
73 266 Tonnen im Vorjahre (1913: 39328 Tonnen).<br />
In Berücksichtigung des französischen<br />
Rohölverbrauches von jährlich 4 MilL Tonnen,<br />
ergibt sich wohl ein bescheidener Anteil der<br />
elsässischen Förderquantitäten, wobei jedoch<br />
darauf zu verweisen ist, dass Frankreich vor<br />
dem Kriege überhaupt keine Erdölvorkommen<br />
im eigenen Lande zur. Verfügung hatte.<br />
Zwecks wissenschaftlicher Ausbeute der Erdöllager<br />
im Elsass hat aber Frankreich an der<br />
Universität von Strassburg eine Petroleumabteilung<br />
errichtet, die der Ausbildung inund<br />
ausländischer Petroleum-Ingenieure dient.<br />
Die in Strassburg theoretisch wie praktisch<br />
erworbenen Kenntnisse werden speziell im<br />
Mossulgebiet verwendet<br />
Der Schrumpfungsprozess der Minerälölwirtschaft<br />
zeigt deutlich die tiefen Krisenwirkungen<br />
in allen Ländern der Welt. Trotz<br />
zunehmender Verwendung des Oels in der<br />
Verkehrswirtschaft und in der Heizungsindustrie<br />
geht der Bedarf stetig zurück. Daneben<br />
üben aber auch verbrauchshemmende<br />
Abgaben wie Zölle, etc. eine nicht zu unterschätzende<br />
Bremswirkung auf den Absatz;<br />
aus. Die Heranziehung der Brennstoffe als<br />
direkte oder Indirekte Steuerquelle hat auch<br />
im abgelaufenen Jahre nicht unbedeutende<br />
Fortschritte zu verzeichnen. Beim Petroleum<br />
erkennt man den strukturell bedingten Verbrauchsrückgang,<br />
während bei den Schmierölen<br />
die verringerte industrielle Tätigkeit in<br />
Verbindung mit den-im Automobilverkehr zu<br />
beobachtenden Einschränkungen sich auswirken.<br />
Dank der besondern Wirtschaftlichkeit<br />
des Dieselmotorantriebes, vermochte sich<br />
lediglich der Gasölverbrauch verhältnismässig<br />
zu halten.<br />
Nach mazedonischen Pressemeldungen sollen<br />
unlängst in der Gegend von Korina<br />
(Griechenland) umfangreiche Petroleumauellen<br />
entdeckt worden sein. Man hört vielfach<br />
die Ansicht vertreten, dass diese griechischen<br />
Quellen zu den ergiebigsten des ganzen<br />
Balkangebietes zu zählen seien. Bereits im<br />
Monat März soll mit der Grossausbeutung<br />
begonnen werden, wobei allerdings die Frage<br />
der Produktionskosten und die noch bedeutendere<br />
der gegenwärtigen Rohölüberproduktion<br />
ebenfalls ein Wort mitzusprechen haben<br />
dürfte.<br />
Untersucht man die Rangordnung der von<br />
den einzelnen Staaten als Treibstoffe verwendeten<br />
Ersatzmitteln von Motorbenzin (Benzol<br />
und Alkohol), so steht Deutschland, bei einem<br />
Benzolkonsum von 2,3 Mill. Barrels (1 Barrel<br />
= 226,79 kg), für 1931 an der Spitze. Es folgen<br />
Grossbritannien mit 0,91, Frankreich mit<br />
0,39, Belgien mit 0,14 und die Tschechoslowakei<br />
mit 0,05 Mill. Barrels. Auch hinsichtlich<br />
der Spritverwendung als Motortreibstoff steht<br />
Deutschland (aus agrarpolitischen Gründen)<br />
mit 425 000 Barrels vor Frankreich (168 00),<br />
Ungarn (75 000), Schweden (48 000) und<br />
Tschechoslowakei (34 000).<br />
Auf Qrund sowjetrussischer Angaben wurden<br />
im Jahre <strong>1933</strong> 6,01 Mill. Tonnen Naphthaprodukte<br />
Im Werte von 105,3 Mill. Rubel<br />
gegenüber 5,22 Mill. resp. 115,8 Mill. Rubel<br />
exportiert. Während der Export mengenmässig<br />
urr rund 15 Prozent zunahm, verzeichnet<br />
er wertmässig eine Abnahme um<br />
9 Prozent oder um 10,4 Mill. Rubel, was im<br />
Zusammenhang mit der allgemeinen Preisbaisse<br />
auf den Welterdölmärkten steht.<br />
Als Hauptabnehmer russischer Erdölprodukte<br />
kamen in Frage:<br />
1032<br />
(in Tonnen)<br />
Itatien 1 039 519<br />
Frankreich 967 224<br />
Grossbritannien 597 682<br />
Deutschland 532 039<br />
Japan 368 024<br />
Für das Jahr <strong>1933</strong> ist in Sowjetrussland<br />
eine Rohölproduktion von 24,4 Mill. Tonnen<br />
festgesetzt worden; gegenüber der ersten<br />
Fassung des zweiten Fünfjahresplanes bedeutet<br />
dies ein scharfes Zurückdrosseln der<br />
ursprünglichen Produktionsziffern, denen eine<br />
Förderquantität von 36 Mill. Tonnen zugrunde<br />
gelegt wurde. In Verbindung mit der rückläufigen<br />
Bewegung der russischen Rohölprodaktion<br />
seit dem ersten Quartal 1932, speziell<br />
im Hauptölgebiet Baku, musste die Sowjetregierung<br />
ihre Erdölpolitik einer grundlegenden<br />
Revision unterziehen. Diese Umstellung<br />
wird nicht ohne Rückwirkung auf die russischen<br />
Expansionspläne gegenüber dem Weltuerdölmarkt<br />
bleiben. Im abgelaufenen Jahre<br />
stellte sich die russische Erdölproduktion auf<br />
,22,2 gegenüber 22,3 Mill. Tonnen im Vorjahre,<br />
gegenüber der im Wirtschaftsplan vorgesehenen<br />
Förderquantität von 27,4 Millionen<br />
Tonnen. , Wy.<br />
Die amerikanische Automobilproduktion bezifferte<br />
sich im Monat Dezember 1932 auf<br />
109,542 Fahrzeuge. Sie ist damit gegenüber<br />
dem Monat November, in welchem 61,760<br />
Automobile fertiggestellt wurden, um 78,3 %<br />
im Vorsprung. Verglichen mit dem letzten<br />
Monat des Jahres 1931 ist allerdings immer<br />
noch ein Manko zu verzeichnen, da damals<br />
rund 124,000 Automobile hergestellt wurden.<br />
Von der eingangs erwähnten Monatsproduktion<br />
entfallen 107,403 Einheiten auf die amerikanischen<br />
und 2139 Fahrzeuge auf die kanadischen<br />
Werke. Von der gesamten amerikanischen<br />
Produktion waren 87.760 Personenwagen<br />
und 61,782 Lastwagen.<br />
Ueber die Gesamtergebnisse der amerikanischen<br />
Automobilindustrie im abgelaufenen<br />
Jahre wurde bereits in Nr. 7 der «,A.-R.»<br />
berichtet.. Wie sich aus den endgültigen Zahlen<br />
des amerikanischen Handelsdepartements<br />
ergibt, erfahren die damals genannten Zahlen<br />
noch eine kleine Korrektur, indem<br />
1,186,259 Personenwagen und 247.247 Lastwagen,<br />
total 1,43 Mül. Fahrzeuge hergestellt<br />
wurden. Das Ergebnis steht um 42 % hinter<br />
den Zahlen für 1931. Beachtenswert sind<br />
noch die Angaben über die Verteilung der<br />
Produktion auf die einzelnen Preisklassen,<br />
welche folgendes Bild ergeben:<br />
Bis 500 Dollar<br />
501 bis 750 Dollar<br />
751 bis 1000 Dollar<br />
1001 bis 1500 Dollar<br />
1501 bis 2000 Dollar<br />
2000 und mehr Dollar<br />
794 238 W'ajsn<br />
260 968<br />
74 542<br />
86 601<br />
8 699<br />
11211<br />
Total 1186 259 Wagen.<br />
Der Produktionsrückgang ging mehrheitlich<br />
auf Kosten der Wagen von über 750<br />
Dollar. Hier blieben die Fabrikationsergebnisse<br />
in den einzelnen Gruppen zwischen 53<br />
und 74 % hinter den Ergebnissen des Vorjahres<br />
zurück, während die beiden untersten<br />
Preisklassen nur um 37 resp. 40 % geringere<br />
Resultate zeitigten. Die Bevorzugung von<br />
billigeren Wagen ist demnach keine auf Europa<br />
beschränkte Erscheinung und ist vor<br />
allem in der fiskalischen Belastung des Motorfahrzeugwesens<br />
begründet. z.<br />
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JJ0 20 — <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
V«»Ueh»<br />
Den Zürcher Automobilisten ins Gewissen!<br />
Anlässlich der Zürcher Lichtwoche anfangs<br />
Oktober 1932 sind von den Elektrizitätswerken<br />
des Kantons und der Stadt Zürich<br />
und der Philipps Lampen-Gesellschaft Musteranlagen<br />
für moderne Strassenbeleuchtung an<br />
der Mutschellenstrasse und an der Industriestrasse<br />
unter grossen finanziellen Opfern erstellt<br />
worden. Gleichzeitig wurden von den<br />
Erstellern und auch von den Verkehrsinteressentenverbänden<br />
sog. Volksbefragungen<br />
über die Eignung der verschiedenen<br />
Systeme durchgeführt. Leider musste festgestellt<br />
werden, dass das Resultat dieser letztern<br />
bis zum gestellten Termin (31. Januar)<br />
keineswegs ein befriedigendes war, indem<br />
sich verhältnismässig wenige Automobilisten<br />
die Mühe genommen haben, sich die Musteranlagen<br />
genau zu besichtigen und die erhaltenen<br />
Formulare einzusenden.<br />
Da die meisten Anlagen voraussichtlich nur<br />
noch bis Ende März montiert bleiben, sei ein<br />
letzter Appell an alle Automobilisten gerichtet,<br />
ihren Befund entweder einem der drei<br />
Ersteller oder ihrem Automobilistenverband<br />
zukommen zu lassen, damit so ein ungefähres<br />
Bild von der « Volksmeinung » erhalten werden<br />
kann. Die Anstrengungen der Elektrizitätswerke<br />
verdienen zweifellos vermehrte<br />
Beachtung, zumalen die fortwährenden Klagen<br />
über ungenügende Strassenbeleuchtung<br />
ein Beweis dafür sind, dass durch ein besseres<br />
Beleuchtungssystem viel zur Verminderung<br />
der Verkehrsgefahren beigetragen werden<br />
kann. s.<br />
Glarnerlsche Vollzlehungs-Bestlmmungen<br />
tarn Automobllgesetz. Der Regierungsrat<br />
des Kantons Qlarus unterbreitet dem Landrat<br />
zuhanden der nächsten Landsgemeinde<br />
Bericht und Entwurf zu einem kantonalen<br />
Vollziehungsgesetz.<br />
Der vorliegende Entwurf spricht sich in der<br />
Hauptsache über die Kompetenzen der Behörden,<br />
Zulassung der Motorfahrzeuge und<br />
Fahrräder auf bestimmten Strassen, Festsetzung<br />
der fiskalischen Abgaben, soweit sie<br />
nicht den Charakter einer Gebühr tragen,<br />
Haftpflichtversicherung der Radfahrer und<br />
Strafbestimmungen aus.<br />
Unseres Wissens ist der Kanton. Glarus der<br />
erste Kanton, der die Hauptstrassen im Sinne<br />
von Art. 27 des Bundesgesetzes ausdrücklich<br />
bezeichnet, wie auch die Bergstrassen im<br />
Sinne von Art. 62 BG.: von der Aufzählung<br />
der Durchgangsstrassen wird Umgang genommen,<br />
da es sich zum mindesten nicht<br />
darum handeln könne, die bis anhin als<br />
Durchgangsstrassen behandelten Strecken<br />
nicht weiterhin als solche gelten zu lassen;<br />
sie sollen dem Verkehr uneingeschränkt zur<br />
Verfügung bleiben.<br />
Die bisherigen Steueransätze wurden um<br />
etwa zehn Prozent erhöht. Der Kanton GlaruÄs<br />
hatte, im Vergleich zu den meisten andern<br />
Kantonen, teilweise wesentlich niedrigere<br />
Ansätze. Dagegen bedeutet die neu vorgesehene<br />
vierteljährliche Berechnung der<br />
Steuer sicherlich ein Entgegenkommen an die<br />
Motorfahrzeughalter. Uebrigens werden die<br />
Steuern bekanntlich ganz für die Verbesserung<br />
der Strassen verwendet, wobei der Kanton<br />
aus seinen allgemeinen Mitteln noch<br />
ganz bedeutende Summen für das Strassenwesen<br />
ausgibt. Wird ein Motorfahrzeug innerhalb<br />
des Kalenderjahres durch ein anderes<br />
ersetzt, so wird die früher bezahlte<br />
Steuer angerechnet. Für das stärkere Fahrzeug<br />
ist die Steuerdifferenz nachzuzahlen<br />
und für ein schwächeres erfolgt Rückvergütung<br />
nach Quartalen. Fahrzeuge, die ausschliesslich<br />
im öffentlichen Dienste stehen,<br />
sind steuerfrei. Für Fahrzeuge, die teilweise<br />
im öffentlichen Dienste stehen, kann die<br />
Steuer ermässigt oder erlassen werden. Das<br />
Motorwagen^Händlerschild kostet Fr. 150.—,<br />
das Versuchsschild Fr. 80.—, das Motorrad-<br />
Händlerschild Fr. 60.—, das Versuchsschild<br />
Fr. 30—. Die Steuer wird für das Kalenderjahr<br />
berechnet. Sie ist für Fahrzeuge, die<br />
im ersten Kalendervierteljahr in Verkehr<br />
genommen werden, im ganzen Betrage zu<br />
entrichten; für Fahrzeuge, die im zweiten<br />
Vierteljahre in Verkehr kommen, werden<br />
drei Viertel, im driten Vierteljahr die Hälfte<br />
und im vierten Vierteljahr ein Viertel der<br />
Jahressteuer berechnet. Bisher bestand die<br />
Abstufung nach Halbjahren. Mit der quartalweisen<br />
Berechnung kann unter Umständen<br />
ein bedeutender Einnahmeausfall verbunden<br />
sein, indem, je nach den winterlichen Verhältnissen,<br />
zu Anfang des Jahres die Erneuerung<br />
vieler Fahrzeugausweise erst im zweiten<br />
Quartal vorgenommen werden wird. Der<br />
Bericht bemerkt gleichzeitig, dass der Kanton<br />
Glarus den in manchen Kantonen zu Anfang<br />
dieses Jahres eingetretenen Ausfall<br />
durch Rückgabe der Schilder nur bei den Motorrädern<br />
verzeichne, nicht aber bei den Autos,<br />
da Ende Januar <strong>1933</strong> der Eingang- ah<br />
Gebühren und Steuern sogar höher gewesen<br />
sei als im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres!<br />
Analog der vierteljährlichen Berechnung<br />
findet eine nach Vierteljahren zu berechnende<br />
Rückvergütung der Steuer statt, wenn ein<br />
Fahrzeug in einen andern Kanton verstellt<br />
oder aus irgendeinem Grunde nicht mehr benützt<br />
wird, und zwar für die restlichen nicht<br />
angebrochenen Vierteljahre und nur unter<br />
der Voraussetzung, dass die Kontrollschilder<br />
und Fahrzeugausweise bis zum 15. Januar zurückgegeben<br />
werden.<br />
Die Festsetzung aller Abgaben, die keine<br />
Steuern sind, sondern als Gebühren bezeichnet<br />
werden müssen, ist dem Regierungsrat<br />
überlassen. Es handelt sich um einen Tarif<br />
für die Ausweise, besondern Bewilligungen,<br />
Benützung der Schilder, Uebertragungen,<br />
Handänderungen, Duplikate, Prüfungen usw.<br />
Der Regierurogsrat ist ermächtigt, für besondere<br />
Fälle Kollektiv-Haftpflichtversicherungsverträge<br />
abzuschliessen. Die Haftpflichtversicherung<br />
der Radfahrer bleibt bestehen.<br />
Es wurde auch die Frage geprüft, ob die<br />
Entnahme von Blutproben bei Verkehrsunfällen<br />
gesetzlich festgelegt werden könnte. Da<br />
der Wert der Blutprobe vom gerichtmedizinischen<br />
Standpunkt aus nicht unbestritten<br />
ist und die Erhebung der Probe mit sehr vielen<br />
Kautelen verbunden sein müsste, wurde<br />
davon Umgang genommen, im Gesetze davon<br />
zu sprechen. Die Inkraftsetzung des Vollziehungsgesetzes<br />
ist auf 1. Juli <strong>1933</strong> vorgesehen.<br />
L.<br />
Frankreich ändert seinen Code de Ia route.<br />
Das französische Amtsblatt publizierte vor<br />
kurzem ein Dekret des Ministeriums für<br />
öffentliche Bauten, gemäss welchem 14 Artikel<br />
des Code eine neue Fassung erhalten.<br />
Die damit erzielten Aenderungen oder Neuerungen<br />
betreffen vorab die Vorschriften<br />
über das Kreuzen, Vorfahren und das Stationieren<br />
der Fahrzeuge. Bezüglich der Beleuchtung<br />
wurde bestimmt, dass sämtliche Fahrzeuge<br />
ohne Ausnahme mit dem roten<br />
Schlusslicht versehen sein müssen. Die Automobile<br />
sollen sogar mit zwei solchen Lichtern<br />
ausgerüstet sein und die hintere Polizeinummer<br />
ist so zu beleuchten, dass sie wenigstens<br />
25 m weit sichtbar ist.<br />
Die maximale ; Breite der Ladung wird auf<br />
2 m 50 festgesetzt. Ausnahmen werden für<br />
landwirtschaftliche Fahrzeuge, die auf einen<br />
Aktionsradius , von 25 km beschränkt sind,<br />
sowie für aussergewöhnliche Transporte<br />
vorgesehen. Automobile, welche ein Gewicht<br />
von mehr als 3000 ke aufweisen,<br />
müssen mit einem Lautverstärker versehen<br />
sein, damit der Führer die Signale anderer<br />
Strassenbenützer und Fahrzeuglenker auch<br />
unter allen Umständen hört und denselben<br />
Folge leisten kann. Für Automobile von einem<br />
Breitenausmass von mehr als 2 m ist<br />
der Richtungsanzeiger obligatorisch.<br />
Die Maximalgeschwindigkeit der Personenfahrzeuge<br />
ist ausserorts zaMenmässUf<br />
nicht begrenzt. Für Lastfahrzeuge und Omnibusse<br />
beträgt sie je nach Gesamtgewicht<br />
und Bereifung zwischen 40 und 60 km.<br />
Wo Radfahrerstreifen bestehen, sind die<br />
Velofahrer verpflichtet, diese zu benützen.<br />
Jku;f«»l*uB**o<br />
Der Autobusbetrieb der Stadt Luzern im<br />
Jahre 1932. Auf einer Betriebsstrecke von<br />
34,42 km leisteten die städtischen Autobusse<br />
von Luzern 626,383 Wagenkilometer (542,256<br />
im Jahre 1931). Die Betriebseinnahmen stellen<br />
sich, wie wir den Mitteilungen der Direktion<br />
des Tram- und Autobusbetriebes entnehmen<br />
können, auf 448,448 (467,340) Fr. oder<br />
77 (85) Rappen, und die Betriebsausgaben<br />
auf 424,258 (346,933) Fr. oder 68 (64) Rappen<br />
pro Wagenkilometer.<br />
Die wagenkilometrische Leistung erhöhte<br />
sich im vergangenen Jahre um 15,5 %, die<br />
Einnahmen indessen nur um 4.5 %, Die Zunahme<br />
der Betriebsausgaben ist zum grössten<br />
Teil durch die Einrichtung einer neuen<br />
Werkstatt bedingt. Sehr interessant ist die<br />
Tatsache, dass in Luzern ein Autobus jährlich<br />
48,000 und der Tramwagen 37,000 km<br />
zu leisten hat.<br />
Der Betriebskilometer beim Bus ist billiger<br />
als beim Tram, was wohl mit der einmännigen<br />
Betriebsführung beim Bus für die<br />
Fernlinien zusammenhängt. Eine Gegenüberstellung<br />
der wagenkilometrischen Einnahmen<br />
und Ausgaben beim Autobus und beim Tram<br />
ergibt folgendes Bild :<br />
'Autobus<br />
Tram<br />
(inRp.) (inRp.)<br />
Einnahmen pro Wkm. 77 89<br />
Ausgaben pro Wkm 68 78<br />
Auch hier wird bestätigt, dass die Betriebsausgaben<br />
für den Autobus-Wagenkilometer<br />
im städtischen Betriebe unter Einschluss<br />
von Fernlinien zwischen 58 Rappen<br />
(Qenf/1931) und 69 Rappen (Bern/1931) liegt<br />
und nicht 120 Rappen beträgt, wie vor der<br />
baselstädtischen Abstimmung über die Binninger-Verbindung<br />
behauptet wurde. hl.<br />
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den verschiedenen Punkten Ihren<br />
Wünschen entspricht.<br />
Wer durch eine „Kleine Anzeige" in der „Automobil-Revue"<br />
eine Occasion zu kaufen sucht, erhält in der Regel soviel<br />
Offerten, dass er leicht die für ihn passende Occasion findet.<br />
Die Auslagen für ein Kaufsinserat in der „Automobil-Revue"<br />
lohnen sich darum immer.<br />
verlas, Administration, Druck und Clicherie: HALL WAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Waznersche Verlagsanstalt, Bern.
N°20<br />
II. Blatt<br />
BERN, 10. März <strong>1933</strong><br />
Technische Bilanz <strong>1933</strong><br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
Wir halten uns vorläufig an die Errungenschaften<br />
der Gegenwart. Wer, wie etwa der<br />
Fachschriftsteller, in der Lage ist, die neuen<br />
Modelle vorurteilslos unter die Lupe zu nehmen,<br />
der kann über die Art und Weise, in<br />
welcher der für das Geld gelieferte Sachwert<br />
in der letzten Zeit gestiegen ist, immer nur<br />
wieder staunen. Ganz allgemein haben heute<br />
schon die Wagen der mittleren und niedrigen<br />
Preisklassen fast alle die Eigenschaften, die<br />
noch vor wenigen Jahren das vielbeneidete<br />
Reservat exklusiver Klassewagen darstellten.<br />
Dutzendweise Hessen sich Modelle mit weniger<br />
als 10 000 Fr. Neupreis nennen, die mindestens<br />
das leisten und den Komfort bieten,<br />
•wie wenig ältere Wagen mit doppelt so hohem<br />
Anschaffungspreis. Kein Wunder, wenn deshalb<br />
der Altwagen-Handel immer auf grössere<br />
Schwierigkeiten stösst.<br />
Wie zwischen den einzelnen Konkurrenten,<br />
herrscht auch zwischen den einzelnen automobilfabrizierenden<br />
Ländern ein erbitterter<br />
Wettkampf. Gerade bei uns zeigt es sich aber<br />
am besten, dass von einer unbedingten Ueberlegenheit<br />
irgendeiner Seite noch keine Rede<br />
sein kann, dass dafür aber die verschiedenen<br />
Konstruktionsschulen einander in einer der<br />
Sache höchst dienlichen Weise ergänzen und<br />
fördern. Wenn Amerika an der Weiterentwicklung<br />
hauptsächlich mit seinen ausgeklügelten<br />
und machtvollen Fabrikationsmethoden,<br />
der raffinierten Detailverbesserungen<br />
und äusserst bemessenen Preisen beteiligt<br />
ist, so stellen dem die europäischen<br />
Fabrikanten eine intensive theoretische Forschungsarbeit<br />
gegenüber, die letzten Endes<br />
nicht weniger wertvolle Ergebnisse zeitigt.<br />
Die Kraftübertragung.<br />
Die grössten Fortschritte waren in den letzten<br />
Jahren auf dem Gebiet der Kraftübertragung<br />
zu verzeichnen. Fast jeder grössere<br />
Der neue Bendix-Kupplungsautomat<br />
mit Pendel<br />
gegen das Auftreten von<br />
Stössen. 1 =r Betätigungsknopf;<br />
2 = Fallstromvergaser;<br />
3, 4, 7 = Steuerventil;<br />
5 = Frischlufteinlass<br />
zum Servozylinder;<br />
6 = Kupplungshebel; 8<br />
= Servozylinder; 9 = Regulierpendel;<br />
10 = Freilauf-Schalthebel.<br />
20<br />
II. Blatt<br />
BERN, 10. März <strong>1933</strong><br />
Wagen hat heute zwei oder mehr geräusch- verhältnismässig geringem Brennstoffverlose<br />
Uebersetzungsstufen, welche die denkbar brauch sind das Ergebnis. Bereits in der<br />
beste Ausnutzung der Motorenergie gestatten, niedrigsten Preisklasse finden sich heute<br />
Während man früher das Getriebe mehr oder Wagen, bei denen auf eine Brems-Pferdeweniger<br />
als einen Notbehelf betrachtete, ist stärke nur mehr 14 bis 15 kg Wagengewicht<br />
es heute zu einem Instrument geworden, entfallen,<br />
das sich ebenso leicht handhaben lässt wie<br />
irgendein anderes Organ. Für die Beseitigung V>^^w' (( '*v
14 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 20<br />
SIND SIE ÜBERZEUGT?...<br />
und an seine Stelle treten kleine Bedienungshebel:<br />
auf dem Lenkrad, die sich mit den<br />
Fingerspitzen betätigen lassen.<br />
Schliesslich seien noch zwei Konstruktionen<br />
rwähnt, die in den letzten Monaten besonders<br />
in England Schule gemacht haben. Im<br />
einen Fall handelt es sich um das sogenannte<br />
selbstschaltende Getriebe von Wilson, ein<br />
Planetengetriebe, bei dem die einzelnen<br />
Uebersetzungsstüfen ebenfalls durch einen<br />
kleinen Hebel auf dem Lenkrad vorbereitet<br />
und dann lediglich durch Wosses Durchtreten<br />
und Wiederloslassen des Kupplungspedals zur<br />
Wirkung gebracht werden können. Die zweite<br />
Neuerung stellt das sogenannte Flüssigkeits-<br />
Schwungrad dar, eine Art Kombination einer<br />
Zentrifugalpumpe mit einer Turbine. Je<br />
Sind Sie ganz sicher, dass nach<br />
der Entleerung Ihres Motors das<br />
echte Mobiloil eingefüllt wurde,<br />
wie Sie es verlanat haben ?<br />
Nur wenn Ihnen das Oel durch einen<br />
gewissenhaften Garagisten verkauft<br />
wird, zu welchem Sie volles Vertrauen<br />
haben können, haben Sie diese Gewissheit<br />
In Ihrem Interesse und für Ihre<br />
Sicherheit liefert er Ihnen Mobiloil,<br />
so, wie er es aus unsern Raffinerien<br />
erhält, in plombierten Packungen, mit<br />
der roten Schutzmarke "Gargoyle"<br />
versehen.<br />
Mobiloil ist es, das Sie brauchen :<br />
Dessen Verwendung wird sich in der<br />
Wirtschaftlichkeit, im Kraftgewinn des<br />
Motors sowie in der Betriebsersparnis und<br />
der absoluten Sicherheit auswirken.<br />
Nehmen Sie deshalb nur das echte<br />
Schnitt durch ein modernes Getriebe, dessen Gänge<br />
alle geräuschlos sind. 1 = echräg Terzahnte Getrieberäder<br />
für alle v $er Gänge; 2 = die Zahnräder<br />
der Hauptwelle werden in schraubenförmig<br />
laufenden Nuten verschoben, damit ein seitliches<br />
Ausweichen während des Betriebes nicht möglich<br />
ist; 3 = Freilauf; 4 = Geschwindigkeitsmesser-<br />
Antrieb.<br />
rascher der Motor und damit der primäre<br />
Teil dieser Kupplung rotiert, um so stärker<br />
sucht das flüssige Medium den sekundären<br />
Teil in Umdrehung zu versetzen. Bei voller<br />
Motortourenzahl findet schliesslich eine fast<br />
schlupffreie Verkupplung der beiden Teile<br />
statt, ohne dass indessen feste mechanische<br />
Organe zur Kraftübertragung herangezogen<br />
werden. Nimmt anderseits der Antriebswiderstand<br />
zu, wie es beim Befahren einer Steigung<br />
der Fall ist, so bleibt der sekundäre<br />
Teil der Kupplung in seiner Drehzahl hinter<br />
derjenigen des primären Teils zurück, wodurch<br />
eine ähnliche Wirkung entsteht, wie<br />
wenn ein Wechselgetriebe auf einen niedrigeren<br />
Gang geschaltet worden wäre. In mehreren<br />
Fällen wird das Flüssigkeitsschwungrad<br />
auch schon mit normalen Getrieben kombiniert,<br />
vorzugsweise wird aber eine Kombination<br />
des Flüssigkeitsgetriebes gerade mit<br />
dem selbstschaltenden Wilson-Getriebe angewandt<br />
Bei Wechselgetrieben, die durch Anwendung<br />
von Synchronisiervorrichtungen schon<br />
leicht schaltbar gestaltet sind, wird die<br />
Wagenbedienung häufig noch durch den Einbau<br />
einer automatischen Kupplung weiter<br />
vereinfacht Die selbsttätige Wirkungsweise<br />
der Kupplung kommt dabei meistens dadurch<br />
zustande, dass man den ursprünglichen Betätigungshebel<br />
mit einem Servozylinder verbindet,<br />
der seinerseits über ein Ventil an das<br />
Saugrohr des Motors angeschlossen ist. Dreht<br />
der Motor in Leerlauf und befindet sich das<br />
Gaspedal in seiner Ausgangsstellung, so steht<br />
das erwähnte Ventil offen und der Unterdruck<br />
bzw. der Ueberdruck der Aussenluft<br />
rückt die Kupplung aus; sowie man jedoch<br />
Gas gibt, schliesst man auch das mit dem<br />
Gaspedal zusammenhängende Ventil, der<br />
Unterdruck im Servozylinder verschwindet<br />
und die Kupplungsfeder bringt die Kupplung<br />
wieder zum Eingreifen. Kupplungsautomaten<br />
mit diesem prinzipiellen Aufbau sind hauptsächlich<br />
bei amerikanischen Marken in verschiedenen<br />
Ausführungsformen anzutreffen.<br />
Eine der neuesten Verbesserungen des Systems<br />
besteht darin, dass eine kleine, pendelnd<br />
aufgehängte Masse noch eine zusätzliche<br />
Kontrolle über den im Servozylinder<br />
herrschenden Unterdruck ergibt Nimmt beispielsweise<br />
der Unterdruck im Servozylinder<br />
zu rasch ab und hat deshalb die Kupplung<br />
die Tendenz, zu rasch einzugreifen, so hat<br />
der auftretende Beschleunigungsstoss ein<br />
Ausschwingen der Pendelmasse zur Folge.<br />
Durch die Pendelbewegung wird ein Schieber<br />
abgeschlossen, der ein weiteres Nachströhmen<br />
von Aussenluft in den Servozylinder verhindert<br />
und ein noch stärkeres Eingreifen der<br />
Kupplung verhindert Praktisch vollziehen<br />
sich .die verschiedenen Vorgänge natürlich<br />
viel rascher als sie hier beschrieben werden<br />
können, so dass Stösse beim Anfahren oder<br />
Wechseln der Uebersetzungen überhaupt<br />
nicht mehr auftreten, gleichgültig, wie auch<br />
das Gaspedal bedient wird.<br />
Absolut ausgeschlossen sind Schaltschwierigkeiten<br />
in den Fällen, in denen der Wagen<br />
ausser mit einer automatischen Kupplung<br />
auch noch mit einem Freilauf hinter dem Getriebe<br />
ausgerüstet sind. Da dann beim Loslassen<br />
des Gaspedals nach kurzer Zeit alle<br />
Zahnräder im Wechselgetriebe stillstehen, ergeben<br />
sich für den Schaltvorgang die gleichen<br />
Verhältnisse, wie wenn der Wagen still<br />
steht. Wer dazu Lust hat, kann also bei einem<br />
solchen Wagen ebenso leicht im 100-km-<br />
Tempo vom höchsten auf den niedrigsten<br />
Gang zurückschalten, wie er sonst den<br />
Wechsel zwischen zwei benachbarten Uebersetzungsstüfen<br />
vornimmt.<br />
Der Freilauf als solcher hat sonst nur<br />
wenig neue Anhänger gefunden. Es hat sich<br />
gezeigt, dass er dort, wo er auf Wunsch<br />
blockiert werden kann (wie es fast überall<br />
der Fall ist), ohnehin nur selten benützt wird.<br />
Das Fahren im Freilauf ruft bei den meisten<br />
Fahrern ein gewisses Unsicherheitsgefühl hervor,<br />
besonders dann, wenn höhere Geschwindigkeiten<br />
entwickelt werden sollen. Dabei<br />
lässt sich jedoch nicht bestreiten, dass der<br />
Freilauf eine wirkliche Brennstoffersparnis<br />
und Schonung des Motors gestattet.<br />
Schnellgangvorgelege, wie sie früher bei<br />
Personenwagen gelegentlich zur Verdoppelung<br />
der Gangzahl bei normalen Getrieben<br />
angewandt wurden, sind nur noch selten an-<br />
Vierganggetriebe mit zwei echrägverzahnten yeräusclilosen<br />
Gängen. Besonders zu beachten ist<br />
die zusätzliche Lagerung der Welle auf halber<br />
Länge.<br />
zutreffen. Sie erlauben zwar eine noch bessere<br />
Ausnützung der Motorleistung. Da aber<br />
der höchste Gang der normalen Getriebe<br />
bereits vielfach Schnellgang-Charakter hat,<br />
kann man heute leicht auf sie verzichten.<br />
Abfederung.<br />
Wir haben bis hierher eine Entwicklung<br />
skizziert, die gegenwärtig bereits als mehr<br />
oder weniger abgeschlossen betrachtet werden<br />
kann. Allem Anschein nach werden die<br />
nächsten grossen Fortschritte auf dem Gebiet<br />
der Abfederung des Karosseriebaues zu<br />
suchen sein. Das Problem der Schwingachsen<br />
beschäftigt heute die Konstrukteure und<br />
Theoretiker mehr denn äe. Zahlreiche neu<br />
herausgekommene Modelle weisen bereits<br />
unabhängig gefederte Vorder- oder Hinterräder<br />
in irgendeiner Bauform auf. Eine unbedingte<br />
Ueberlegenheit der einen oder andern<br />
Bauart lässt sich dabei allerdings bis<br />
jetzt noch nicht feststellen. Theorie und<br />
Praxis werden sich an die Aufsrabe machen<br />
müssen, die Eigenschaften der verschiedenen<br />
Abfederungs-Systeme einmal unter gleichen<br />
Bedingungen zu prüfen. Von vornherein<br />
muss man sich dabei klar sein, dass sich<br />
kaum eine Abfederungsart finden lassen<br />
wird, die ein Höchstmass gleichzeitig aller<br />
guten Eigenschaften in sich vereinigt.<br />
Die Verminderung der unabgefederten<br />
Massen ist entgegen der bisherigen landläufigen<br />
Ansicht nicht das einzige Ziel, das es<br />
zu erreichen gilt Eine starre Achse kann<br />
unter Umständen ebenso gute Ergebnisse<br />
zeitigen wie eine Schwingachse, und ein Abfederungssystem,<br />
das sich für eine Limousine<br />
mit hochliegendem Schwerpunkt eignet,<br />
kann bei einem niedrigen Sportwagen unerwünscht<br />
sein. %Um den Wageninsassen ein<br />
Höchstmass an Komfort zu bieten, wird man<br />
sich darüber Klarheit zu verschaffen haben,<br />
welche Eigenschaften die Federung in der<br />
Längs-, in der Vertikal- und in der Querrichtung<br />
haben muss. Zu vermeiden sind vor<br />
allem die besonders lästigen und ermüden»<br />
den Nickschwingungen des Wagens. Weiter<br />
soll sich der Wagenaufbau beim Kurvenfahren<br />
nicht zu stark nach aussen neigen, trotzdem<br />
aber gegen senkrechte Strassenstösse<br />
möglichst weich abgefedert sein. Die Vorderräder<br />
sollen durch Lageveränderungen,<br />
wie sie beim Ueberfahren von Bodenunebenheiten<br />
entstehen, wenn möglich keine, oder<br />
doch nicht so starke Kreiselwirkungen auftreten<br />
lassen, dass Shimmy-Schwingungen<br />
angeregt oder Lenkungserschütterungen verursacht<br />
werden.. Schliesslich sollen die Rä-<br />
Unsere plombierten, rücknehmbaren 2 kg Kannen<br />
sind praktisch und gewähren volle Garantieu<br />
VACUUM OIL COMPANY<br />
Väair v5«Ifsr.>i «rebräuchliche Abfedeningsa-rten.
N° 20 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
der aber auch noch möglichst eut am Boden<br />
haften, denn jedes Springen und Hüpfen vermindert<br />
die Strassenhaltung in der Kurve.<br />
Der mit einem Ausgleich-Pendel versehene Ventilsteuerungs-Mechanismus<br />
einer automatischen<br />
Kupplung.<br />
Der ganze Fragenkomplex ist um so schwerer<br />
zu überblicken und zu lösen, als noch<br />
mehr oder weniger grosse fabrikatorische<br />
Schwierigkeiten mitspielen und manche Dispositionen<br />
durch Patente geschützt sind.<br />
Welche Bauarten sich schliesslich durchsetzen<br />
werden, lässt sich unter diesen Umständen<br />
heute noch gar nicht voraussagen.<br />
Auf der andern Seite wird auch eifrig an der<br />
Verbesserung der konventionellen Abfedefungssysteme<br />
gearbeitet. Die vom Führersitz<br />
aus verstellbaren Stossdämpfer haben eine<br />
ansehnliche Verbreitung gefunden und parallel<br />
mit ihnen wurden hydraulische Stossdämpfer<br />
entwickelt, deren Dämpfungswirkung<br />
sich durch ein kleines, thermostatisch gesteuertes<br />
Ventil automatisch der verschiedenen<br />
Strassenbeschaffenheit und den verschiedenen<br />
Fahrgeschwindigkeiten anpasst.<br />
Als letzte Neuheit wird ein Stossdämpfer gebaut,<br />
bei welchem eine kleine, schwebend<br />
gelagerte Masse für den richtigen Dämpf ungs-<br />
Er ist da, der neue grosse<br />
grad sorgt Solange sich die Masse relativ<br />
zum Gehäuse des Dämpfers in Ruhe befindet,<br />
wie es beim Befahren glatter Strassen der<br />
Fall ist, bleiben die Durchlässe zwischen den<br />
einzelnen Dämpferkammern offen, und die<br />
Dämpfungswirkung ist gering. Sobald jedoch<br />
die Masse beim Auftreten stärkerer Strassenstösse<br />
ins Schwingen gerät, schliesst sie die<br />
Durchlässe mehr oder weniger ab und der<br />
Apparat arbeitet mit starker Dämpfung.<br />
Auch die Feder Wirkung selbst sucht man<br />
zu verbessern, und zwar in erster Linie hinsichtlich<br />
der Geräuschlosigkeit, Zwischen die<br />
einzelnen Federblätter werden dazu beispielsweise<br />
Streifen aus nichtrostendem Metall gelegt.<br />
In andern Fällen kommen Einlagen zur<br />
Anwendung, welche die gegenseitige Verschiebung<br />
der Federblätter ganz auf Kugeln<br />
übertragen und somit die Reibung praktisch<br />
aufheben. Schliesslich suchen mehrere Konstrukteure<br />
das Ziel auch durch vollständige<br />
Verkapselung der Federn zu erreichen.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Kann die Lenkung versagen? In der Reihe<br />
der Unfallursachen wird ein «Versagen der<br />
Lenkung » besonders gern und oft genannt.<br />
Mit dieser allgemeinen Fomulierung wird die<br />
Schuld an dem Autounfall einseitig der Fabrik<br />
oder dem Konstrukteur, zum mindesten<br />
einem Material- oder Konstruktionsfehler zur<br />
Last gelegt und so in weiten Kreisen der<br />
Vermutung Raum gegeben, dass ein gefahrloser<br />
Automobilbetrieb auch heute noch gewissermassen<br />
vom Glückszufall abhängig sei.<br />
Bei näherer Betrachtung wird sich aber,<br />
wenn fabrikatorische Mängel für eine Störung<br />
oder einen Unfall verantwortlich gemacht<br />
werden, immer wieder erweisen, dass<br />
die Unzuverlässigkeit, die der Maschine auf<br />
Grund solcher Vorwände mancherorts noch<br />
nachgesagt wird, in keiner Weise zutrifft,<br />
Zur Versteifunsr des Chassisrahmens<br />
werden fast<br />
immer Kreuztraversen<br />
eingebaut.<br />
dagegen aber den Menschen, die sie bedienen,<br />
zum Vorwurf gemacht werden muss.<br />
1 Wenn von einem « Versagen der Lenkung »<br />
die Rede ist, handelt es sich in Wirklichkeit<br />
fast immer um ein «Versagen des Lenkers<br />
», das auf einer gesundheitlichen Störung,<br />
t einem Irrtum oder unvorsichtiger<br />
Fahrweise beruht. Und wenn in kritischen<br />
Augenblicken tatsächlich die Lenkung «versagt<br />
», dann trägt in fast aWen Fällen auch<br />
hieran der Automobilfahrer selbst die Schuld.<br />
Durch Nachlässigkeit kann die tote Drehbewegung<br />
am Lenkrad, der «tote Gang», ein<br />
Ausmass erreichen, dass die Sicherheit des<br />
Wagens und seiner Insassen nicht mehr gewährleistet<br />
ist.<br />
Der < tote Gang »macht sich bei allen Motorfahrzeugen<br />
nach längerer Gebrauchsdauer<br />
bemerkbar, weil die einzelnen Teile des<br />
Lenkgestänges einem natürlichen Verschleiss<br />
unterliegen. Dadurch, dass sich das Ineinandergreifen<br />
der einzelnen Teile", der Schnecke,<br />
des Zahnrades, des Lenkschenkelgelenkes<br />
und des Achsschenkels lockerer gestaltet,<br />
bleibt die Drehbewegung am Lenkrad, so<br />
lange ohne Wirkung auf die Vorderräder,<br />
wie der Spielraum in dem Gefüge eine unmittelbare<br />
Fortpflanzung der Drehbewegung<br />
verhindert. Wenn der tote Gang, am Lenkrad<br />
gemessen, 4 cm nicht übersteigt, ist dagegen<br />
nichts einzuwenden. Aber mit der Zeit<br />
verliert der Fahrer das Gefühl für das Ausmass<br />
der toten Drehbewegung; er gewöhnt<br />
sich so daran, dass er sie bei der Lenkung<br />
des Motorfahrzeuges bereits in Rechnung<br />
Stellt, also abzieht. Es muss zugegeben werden,<br />
dass einem erfahrenen Automobilisten<br />
kaum etwas passieren kann, so lange der<br />
tote Gang die im Interesse der Sicherheit<br />
notwendige Grenze nicht überschreitet. Darüber<br />
hinaus kann aber von einer genauen<br />
Beherrschung des Fahrzeuges keine Rede<br />
rnehr sein, und ein gewissenhafter Automobilfahrer<br />
wird darauf achten, dass diese<br />
Spanne stets eingehalten wird.<br />
Ist dem Lenker jedoch die tote Drehbewegung<br />
erst einmal zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden, dann ist er auch nicht mehr gegen<br />
die Versuchung gewappnet, eine weitere<br />
Ausdehnung des toten Ganges in Kauf zu<br />
nehmen. Dann aber fällt der Entschluss,<br />
Wandel zu schaffen, Immer schwerer, weil<br />
von der plötzlichen Abänderung des Lenkmechanismus<br />
eine Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls<br />
befürchtet wird. Nur so ist<br />
es zu erklären, 4ass an manchen Wagen ein<br />
tötet Gang über 10 cm beobachtet werden<br />
CHAMPION<br />
CHAMPION<br />
CHAMPION<br />
La bougie qui s'impose!<br />
Visiteurs du Salon de l'Automobile<br />
ä Geneve, pretez un<br />
peil d'attention ä cet<br />
objet si petit, mais si<br />
necessaire qu'est la<br />
bougie allumage.<br />
kann. Solche nachlässige Automobilisten sind<br />
sich meistens nicht darüber im klaren, welche<br />
Gefahren dieser Uebelstand in sich birgt.<br />
Die grösste Geistesgegenwart nützt dem besten<br />
Fahrer nichts, wenn er in einer scharfen<br />
Kurve nicht sofort die Fahrbahn des Wagens<br />
dem Wege anpassen kann. Dazu gehört<br />
eben die volle Gewalt über den Wagen, ein<br />
übermässiger toter Gang kann schon bei einem<br />
mittleren Tempo die Ursache eines Unfalls<br />
werden. Auch bei plötzlich notwendig werdendem<br />
Ausweichen vor entgegenkommenden<br />
Fahrzeugen wird der Fahrer einige<br />
Mühe haben, den Grad der toten Drehbewegung<br />
am Lenkrad so genau abzuschätzen,<br />
dass ein gefahrloses Vorbeifahren möglich ist.<br />
Diese Gefahrenquelle rechtzeitig zu drosseln,<br />
sollte sich jeder Automobilfahrer verpflichtet<br />
fühlen. Zweifellos wird das Lenkschenkelgelenk<br />
relativ am stärksten beansprucht;<br />
hier ist in der Regel die Abnutzung<br />
am grössten, und ist erst einmal ein Spielraum<br />
entstanden, so werden von hier aus<br />
auch die andern Teile des Lenkgestänges ungünstig<br />
beeinflusst. Deshalb ist es zweckmässig,<br />
in erster Linie hier den Fehler zu<br />
suchen und die Buchsen des Lenkschenkels<br />
auszuwechseln, sobald die tote Drehbewegung<br />
ein Uebermass angenommen hat. Ist<br />
das Ineinandergreifen der Schnecke in das<br />
Zahnrad nicht mehr einwandfrei, so ist nur<br />
eine kleine Umänderung des Zahnrades nötig:<br />
da bei der Lenkung immer nur die eine<br />
Hallte des Zahnrades beansprucht wird,'<br />
kann man die bisher unbenutzte Hälfte weiterverwenden;<br />
man dreht alsv das Zahnrad<br />
um, so dass der noch unbenutzte Teil in die<br />
Schnecke eingreift. Manche Lenkungen besitzen<br />
allerdings nur einen Zahnradabschnitt,<br />
in diesem Falle kann nur durch Auswechslung<br />
Abhilfe geschaffen werden. Hat der<br />
tote Gang bereits ein grösseres Ausmass angenommen,<br />
dann sind auch die einzelnen<br />
Gelenke des Lenkgestänges in Mitleidenschaft<br />
gezogen, so dass also auch die Kugelbolzen,<br />
Kugelschalen, Spannfedern usw. ausgewechselt<br />
werden müssen. Dazu muss man<br />
freilich schon eine Reparaturwerkstatt in Anspruch<br />
nehmen. x.<br />
Vermeide in Ortschaften unnötig starkes<br />
Fahrlicht. Blende auf der Landstrasse beim<br />
Entgegenkommen eines andern Fahrzeuges<br />
irgendwelcher Art ab, und zwar weder zu<br />
spät, noch zu früh.<br />
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werden muss, so schalte ruhig<br />
herunter. Da schonst dann den Motor.<br />
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BERN, 10. März <strong>1933</strong><br />
N» 20<br />
Blatt<br />
BERN, 10. März <strong>1933</strong><br />
Luftfahrt<br />
Von Santos Dumont zum Do X.<br />
Von Fritz Pullig.<br />
Der Verfasser, einer unserer Mitarbeiter, ist<br />
einer der ältesten deutschen Flieger, der bereits<br />
in den Jahren 1908—09 auf selbsterbauten Maschinen<br />
das Fliegen erlernte, also die Anfänge<br />
des heute so hoch entwickelten Motorfliegens mitmachte.<br />
Die Red.<br />
Es war im Jahre 1906 — ich hielt mich damals<br />
in Paris auf — als im «Matin» die<br />
aufsehenerregende Notiz erschien, dass der<br />
kleine Brasilianer Santos Dumont, der schon<br />
im Jahre 1902 die Pariser durch sein erstes<br />
lenkbares Luftschiff(chen) der Welt überraschte<br />
und mit ihm direkt über die Kopie<br />
der Spaziergänger auf den Boulevards dahinsegelte,<br />
einen Flugdrachen erbaut habe, mit<br />
dem er auf dem Exerzierplatz Issy richtiggehend<br />
fliegen wolle, so wie die Vögel flie-<br />
Man lachte über den «Witz» des tollkühnen<br />
kleinen Mannes, der wohl ein «Schneider von<br />
Ulm» sein wolle oder sich den Hals zu brechen<br />
beabsichtigte wie der Deutsche Lilientha]<br />
1896 mit seinem primitiven Hängegleiter.<br />
Aber es gab auch Menschen, die ihn ernst<br />
nahmen, den Pariser Sensationsmacher, der<br />
mit seinem Luftschiffchen sogar an den Bal-<br />
Fünfzig Meter war er «geflogen». Er hatte<br />
bewiesen, dass sich ein «Schwerer-als-die-<br />
Luft-AppaTat» mit Motorkraft von der ebenen<br />
kons vorübergefahren war und den ihm zu-Erdwinkenden Damen dabei Blumen zugeworfen Welt war geschehen.<br />
abheben lässt. Der erste Motorflug der<br />
hatte. Zu diesen Optimisten zählte auch ich, Diese Tatsache, die als eines der monumentalsten<br />
Geschehnisse In der Weltge-<br />
denn Ich hatte ja auch schon zahlreiche Modelle<br />
gebaut, um ein richtiggehendes Flugzeug<br />
zu konstruieren, die man damals noch würdigt wurde, rief sofort Nacheiferer auf<br />
schichte von allen <strong>Zeitung</strong>en der Erde ge-<br />
Flugmaschinen nannte.<br />
den Plan, die es noch besser machen wollten.<br />
In Deutschland waren es vornehmlich<br />
Tagelang trieb ich mich zusammen mit anderen<br />
neugierigen jungen Männern um Du-Hans Grade-Magdeburg (der als Pioniersol-<br />
monts Hangar herum. Und eines Tages, gegen<br />
Abend war es, und kein Lüftchen regte<br />
sich, öffneten sich die Tore. Heraus schob<br />
man einen riesigen, aus Bambusholz mittels<br />
Draht und Schrauben zusammengebastelten<br />
und mit Nesselstoff überzogenen Kastendrachen,<br />
der auf zwei Fahrrad-Vordergabeln<br />
montiert war und schon beim Transport auf<br />
der Erde schwankte, dass er drohte, in sich<br />
zusammenzubrechen. Der Flugzeugschwanz<br />
war nach vorne heraus gestreckt Der ganze<br />
Apparat war das Gegenteil von einem heutigen<br />
Flugzeug, und wenn man ihn heute noch<br />
einmal zeigen würde, würden sich die kleinsten<br />
Schulbuben krank lachen.<br />
Wir aber staunten damals die Flugmaschine<br />
an wie ein Wunder und wagten bei den Startvorbereitungen<br />
kaum zu atmen. Santos Dumont<br />
mit seinem ewigen kleinen «Koks» auf<br />
dem Kopf sprang um die Monteure herum,<br />
die den Motor in Gang zu bringen suchten.<br />
Dann kletterte er, so wie er war, auf seinen<br />
Sitz, mit dem Gesicht über den Schwanz, an<br />
dem ein Stoffkästchen als Steuer hing. Nach<br />
einer Stunde etwa krachte der Motor los und<br />
der Propeller, der aus zwei dicken Holmen<br />
mit Ruderblättern dran bestand, raste los.<br />
Im gleichen Moment begann der stoffbespannte<br />
Kasten sich in Bewegung zu setzen,<br />
mit dem Schwanz voraus. Er schwankte wie<br />
ein betrunkener Riesenrabe daher, der sich<br />
nicht von der Erde erheben kann und vergeblich<br />
hopst. Auf einmal reckte sich der<br />
Schwanz gen Himmel und riss den hinter<br />
ihm schwankenden Kasten von der Erde.<br />
Dann ein Krachen, und die Herrlichkeit war<br />
zu Ende. Zertrümmert lag der « Vogel » auf<br />
der Erde, und aus seinen Fetzen heraus<br />
kroch glücklich lachend: Santos Dumont, allerseits<br />
herzlichst gratuliert.<br />
dat aus Stahlrohren ein dreiflächiges Flugzeug<br />
erbaute, damit einen Hopser machte,<br />
es sodann auf dem Magdeburger Exerzierplatz<br />
« vermodern » Hess, um später in Bork<br />
sehr brauchbare Maschinen zu bauen), Hanuschke-Essen<br />
(der später in Berlin tödlich<br />
abstürzte), meine Wenigkeit (der ich auf<br />
dem Hangelarer Exerzierplatz fünf Maschinen<br />
erbaute und damit sogar Achterschleifen<br />
fliegen lernte) und später der Frankfurter<br />
Euler (der 1909 zuerst eine französische Maschine<br />
in Lizenz übernahm).<br />
Interessante Aufnahme der italienischen Jagd-Akrobatik-Staffel, die auch am letzten Zürcher<br />
Flugmeeting grosses Aufsehen erregte, im Moment, in dem zum Looping nach vorn übergegangen<br />
wird. Der schwarze Schatten im Vordergrund stellt die Strebe des Flugzeuges dar, von welchem<br />
aus die Aufnahme gemacht wurde.<br />
(Photo Keystone.)<br />
In Frankreich waren es Voisin (der durch<br />
seine Flieger Farman, Delagrange, Paulhan<br />
ein Kastenflugzeug in «Schwung» zu bringen<br />
suchte und auch nach und nach ganz nette<br />
Erfolge hatte), Bleriot (der vornehmlich durch<br />
Pegoud) und später durch seinen aufsehenerregenden<br />
Kanalflug berühmt wurde), die<br />
Antoinette-Werke (die den ersten Leichtmotor<br />
bauten und ihren Eindecker durch Latham,<br />
der später in Afrika bei der Jagd verunglückte,<br />
steuern Hessen), Breguet usw.<br />
In Amerika waren es die Gebrüder Wright,<br />
die, im Gegensatz zu den rein experimentierenden<br />
europäischen «Aviatikern», das Fliegen<br />
wissenschaftlich erforschten und 1908<br />
durch Wilbur Wright auf dem Flugfeld von<br />
Le Mans durch einen Halbstundenrundflug die<br />
Welt begeisterten.<br />
In England versuchte Oberst Cody, der<br />
berühmte «Buffalo-Bill», aus Bambusstangen<br />
so etwas wie ein Flugzeug zu bauen.<br />
Einige zwanzig Jahre — erst!!! — sind<br />
seit den Anfängen der Fliegerei vorübergegangen...<br />
aber welche zwanzig Jahre! Es<br />
kommt einem selbst als alten Flieger, der das<br />
alles mitmachte, oft vor, als seien es schon<br />
fünfzig und mehr Jahre.<br />
Wer aber weiss von den heutigen Menschen<br />
noch etwas von den Leuten, die damals<br />
mit primitiv zusammengebastelten «Maschinen»<br />
aus reiner Flugbegeisterung die<br />
Grundlage des heutigen Fliegens schufen,<br />
kaltblütig ihren Kopf riskierten und auch vielfach<br />
den Hals brachen? Niemand, kaum dem<br />
Namen nach erinnert man sich ihrer «Seelenverkäufer»<br />
noch, in die sich heute kein Flieger<br />
gegen noch so viel Geld und gute Worte<br />
mehr hineinwagen würde, und auf denen<br />
doch die des Fliegens unkundigen Erbauer<br />
noch ohne Lehrer in die Luft stiegen, um zu<br />
stürzen, neu zu erbauen, wieder zu stürzen,<br />
im Krankenhaus zu liegen, kaum geheilt wieder<br />
aufzusteigen, bis — nun bis sie kein<br />
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Polarflüge... ja, das gibt es<br />
heute. Und wir Alten, die wir damals noch<br />
in geringer Höhe über dem Boden dahinschwan'kten,<br />
hatten auch das Ziel schon vor<br />
Augen, wenn wir uns auch kaum vom Flugplatz<br />
wegtrauten. Wir sahen das alles kommen,<br />
und wir Hessen uns darob verlachen.<br />
Junkers Q38... DoX... Riesenflugzeuge.<br />
Wir ahnten sie, nein wir wussten, dass sie<br />
kommen würden, die heute da sind (und in<br />
fünfzig Jahren Schon längst wieder überholt<br />
sein werden von gigantischen Welt-Rundreis&maschinen),<br />
und wir Alten haben noch<br />
Zeichnungen von früher, auf denen sie schon<br />
in ähnlicher Form entworfen waren.<br />
Das schönste an der Fliegerei aber waren<br />
doch die Zeiten des Anfangs, denn da waren<br />
sie keine Selbstverständlichkeit, sondern von<br />
Begeisterung getragene Pionierarbeit. Da<br />
war das Fliegen noch eine Kunst, die man<br />
nicht durch Lehrer erlernen konnte.<br />
Tech<br />
Sf»<br />
'«»«I«<br />
Antwort 8588. Verölen der Zündkerzen. Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Frage 8608. Graphitzusatz «Autrosol». Wer<br />
liefert den Graphitzusatz « Autrosol»? H. S. in C.<br />
Frage 8609. Der fliegende Tank. Wie verhält<br />
es sich eigentlich mit dem fliegenden Tank, von<br />
dem man schon seit Jahren spricht? Handelt es<br />
eich da nicht nur um eine Ausgeburt einer verängstigten<br />
Phantasie? Es ist doch sicher nicht möglich,<br />
einen Tank mit seinem ganzen schweren Gewicht<br />
zum Fliegen zu bringen? E. I. in G.<br />
Antwort: Leider besteht der fliegende Tank<br />
in Wirklichkeit doch. Er kann zwar nicht von<br />
sich aus fliegen, sondern nur kraft eines Bombenflugzeuges,<br />
das ihn in sich aufnimmt und an<br />
die gewünschten Orte trägt. In den Vereinigten<br />
Staaten wurde erst kürzlich wieder ein neues Modell<br />
dieses Tanks ausprobiert. Der Konstrukteur<br />
der Kriegsmaschine heisst Christie, und hergestellt<br />
wurde diese in den Werken der ü. S. Wheel<br />
Track Layer Corp., Linden, N. J. Der Tank ist<br />
mit einem 400-PS-Motor ausgerüstet, läuft auf<br />
acht doppelten, pneubereiften Rädern und einer<br />
darübergelegten Stahlraupe, soll annähernd 100<br />
Stdkm. Fahrgeschwindigkeit auf den Raupenbändern<br />
und bis 160 Stdkm. auf den Rädern erreichen<br />
und ist mit mehreren 75 mm Schnellfeuergeschützen<br />
bestückt. Man kann nur hoffen, dass<br />
er mit seiner zweifellos furchtbaren Wirkung nie<br />
zur Anwendung kommen wird.<br />
at.<br />
Frage 8610. Asphalt und Bitumen. Was versteht<br />
man unter Asphalt und Bitumen? Was ist der<br />
sog. Kaltasphalt? H. K. in S.<br />
Antwort: Unter Asphalt versteht man in erster<br />
Linie einen von der Natur vorgebildeten Stoff,<br />
dem mineralische Stoffe beigemischt sind. Der reine<br />
ölige Bestandteil wird mit Asphaltbitumen oder abgekürzt<br />
auch als Bitumen bezeichnet. Er wird an<br />
verschiedenen Stellen der Welt gefunden, wo er aus<br />
der Erde quillt, meist durch organische und unorganisch«,<br />
Stoffe Teronreinirt, *. B. auf der Insel<br />
Trinidad, in Venezuela, am Kaspischen Meere, am<br />
Toten Meere und vielen anderen Stellen der Welt.<br />
Wahrscheinlich sind es die Ueberreste untergegangener<br />
Fauna- oder Floramassen, die bei tektonischen<br />
Umlagerungen eingeschlossen und im Laufe<br />
geologischer Zeiträume durch Hitze und Druck in<br />
einen Zustand umgebildet wurden, der ein gewisses<br />
Mass von Unveränderlichkeit erreicht hat. Man<br />
nimmt wohl mit Recht an, dass Asphaltbitumen aus<br />
dem Rohöl entstanden ist<br />
Asphaltbitumeb ist aber auch in andere geologische<br />
Schichten von oben oder unten eingedrungen<br />
und wird heute als Durchtränkungsmasse in Sand,<br />
Kalkstein und Schiefer in Deutschland, bei uns im<br />
Traverstal, Italien, Südfrankreich, Ungarn, Dalmatien,<br />
Russländ, Kuba, Kentucky, U. S. A. und anderen<br />
Stellen der Welt abgebaut. .<br />
Was die Natur in Jahrtausenden mit ihren<br />
Kräften zustande gebracht hat, nämlich die Verhärtung<br />
des Roböls zu Asphaltbitumen, hat die Technik<br />
in wenige Vorgänge zusammengedrängt Durch<br />
Abdampfen der leichten Bestandteile des Rohöls<br />
ergibt sich als Rückstand ein Rohpech, und dieses<br />
ist, wenn das Rohöl ein asphaltisches gewesen i3t,<br />
dem durch natürliche Vorgänge entstandenen Asphalt<br />
sehr ähnlich.<br />
Dieses künstlich gewonnene, als Erdölasphaltbitumen<br />
bezeichnete Rohpech wird jetzt für die sogenannten<br />
Kunstasphaltbeläge überwiegend verwendet<br />
Bitumen ist an sich nicht wasserlöslich, aber<br />
durch Erhitzung, durch geringe unschädliche chemische<br />
Zusätze und mechanische Zerstäubung kann<br />
es in einen solchen Zustand gebracht werden, dass<br />
es sehr fein verteilt im Wasser schwebt Solche<br />
Mischungen von Wasser und Bitumen werden als<br />
Suspensionen bezeichnet Sie sind so haltbar, dass<br />
man sie in Kesselwagen oder Fässern weit verfrachten<br />
kann. Auf der Strassenoberfläche bricht<br />
die Mischung und trennt sich wieder in Wasser<br />
und Bitumen. Das Wasser versickert oder verdunstet;<br />
das Bitumen, infolge der leichtflüssigen Form,<br />
dringt in die Decke ein und überzieht die Gesteinsoberfläche<br />
mit einer Bitumenhaut die erhebliche<br />
Bindekraft ausübt und in erstaunlicher Weise die<br />
Oberfläche schützt und festigt. Besonders vorteilhaft<br />
ist dieses sogenannte Kaltverfahren, weil die<br />
immerhin umständliche Schmelzerei und die heikle<br />
Natur des geschmolzenen Bitumens, da ein Gelingen<br />
der Arbeit immer eine trockene Fahrbahn und heiteres<br />
Wetter voraussetzt — was übrigens für alle<br />
Kunstasphaltbeläge, ganz besonders aber für den<br />
Teerstrassenban gilt — umgangen wird. Solche Asphaltsuspensionen<br />
oder Emulsionen werden mit<br />
Kaltasphalt bezeichnet. Sie können auf einer feuchten<br />
Fahrbahn, sofern sie nur genügend gereinigt<br />
ist, auch bei feuchter Witterung aufgebracht werden.<br />
$P<br />
>««lasEa<<br />
2. Antwort zu Nr. 233. Hat das Automobilgesttz<br />
rückwirkende Geltung? Es wird in Nummer 8 der<br />
c Automobil-Revue» die gerichtliche Erledigung<br />
eines Unfalles vom 14. September 1932 herangezogen<br />
und gefragt, ob das Automobilgesetz rückwirkende<br />
Geltung habe. Der Angeschuldigte hatte<br />
seine Fahrbewilligung nicht mitgefühlt, eine Forderung,<br />
die im neuen Automobilgesetz gemacht<br />
wird, und die in der kantonalen Verordnung übe.r<<br />
den Strassenverkehr der Stadt Basel, vom 17.'S<br />
tembwr 1029, nicht enthalten sein «ou. Dieses Arrument<br />
brachte auch der Verteidirer in der betr.<br />
Gerichtsverhandlung.<br />
Nun gibt es aber zu der oben erwähnten Verordnung<br />
im Kanton Basel-Stadt noch einen Nachtrag<br />
vom 20. Oktober 1931, in welchem der § 90<br />
der Verordnung wie folgt abgeändert wurde:<br />
« Hat der Bewerber die Prüfung mit Erfolg<br />
bestanden, BO stellt ihm das Polizeiinspektorat<br />
eine Fahrbewilligung aus; diese ist auf allen<br />
Fahrten mitzuführen. »<br />
Hieraus geht hervor, dass das Gericht folgerichtig<br />
eine Strafe für das Nichtmitführen der<br />
Fahrbewilligung aussprechen konnte, und zwar<br />
auf Grund des Nachtrages zur ursprünglichen kantonalen<br />
Verordnung. — H. H.<br />
Zweite Antwort zu Anfrage 247. Insassen-Versicherung.<br />
Die auf diese Anfrage erteilte Antwort<br />
sei wie folgt vervollständigt: Gemäss Art. 87, Ab-<br />
Batz 2, des Gesetzes besteht keine Haftpflicht, wenn<br />
der Schaden durch höhere Gewalt, durch grobes<br />
Verschulden des Geschädigten oder eines Dritten<br />
verursacht worden ist, ohne dass den Halter selbst<br />
oder Personen, für die er verantwortlich ist, ebenfalls<br />
ein Verschulden trifft. Fällt dem Geschädigten<br />
oder dem Dritten nur ein leichtes Verschulden<br />
zur Last, so kann der Richter die Entschädigung<br />
angemessen reduzieren.<br />
Forner kann gemäss Absatz 4 des gleichen Artikels,<br />
falls den Halter kein Verschulden trifft, der<br />
Richter die Entschädigung ermässigen oder gänzlich<br />
ausschliessen, wenn der Geschädigte unentgeltlich<br />
im Motorfahrzeug mitgeführt wurde.<br />
Die Insassen-Versicherung ist auch in diesen<br />
Fällen immer noch wertvoll. D. in W.<br />
Anfrage 253. Haftung des Gastwirtes. Im<br />
Sommer 1931 spielte sich in der Garage eines<br />
Hotels an der Simplonstrasse ein Autodiebstahl ab.<br />
Ein italienisches Paar mit drei eingeladenen<br />
Freunden, wollte im Hotel übernachten. Bevor<br />
das Auto in die Garage kam, nahm der Besitzer<br />
des Autoe auf offener Strasse, wo Leute anwesend<br />
waren, sein Gepäck heraus und liess dabei eine<br />
Kassette, die verschiedene Wertsachen enthielt,<br />
sehen. Er übergab diese Sachen nicht dem Hotelbureau,<br />
sondern schob alles wieder in den Gepäckraum<br />
des Autos und fuhr den Wagen selbst in<br />
die Garage. Der junge, noch unerfahrene Portier<br />
sagte ihm, dass in der Garage noch nie ein Diebstahl<br />
vorgekommen sei. Der junge Mann waT für<br />
das erstemal Portier. Die Garage wurde geschlossen<br />
und der Schlüssel abgezogen. Kurz nachher kam<br />
ein zweites Auto mit Franzosen zum übernachten.<br />
Diese brachten ihr Auto in die gleiche Garage.<br />
Die Garage wurde wieder geschlossen. Der<br />
Portier nahm den Schlüssel wie immer zu sich.<br />
Die Garage liegt an der Hauptstrasse, mit starken<br />
Mauern und je 4 mit Eisenstäben versehenen Fenstern.<br />
Die Türe ist stark mit soliden Angeln und<br />
gutem Schloss versehen.<br />
Früh am folgenden Morgen meldete der Portier<br />
der Hoteldirektion einen Einbruch in die Garage<br />
und Bestehlen beider Autos. Der Dieb drang<br />
durch ein hinteres Fenster, dessen Eisenstangen<br />
mit einer langen Holzstange auseinandergebogen<br />
wurden. Die Polizei traf aus B nach 20 Minuten<br />
in der Garage ein. Die bestohlenen Autoeigentümer<br />
konstatierten, dass ihre Wertsachen und<br />
Kleidungsstücke weg waren. Die Untersuchung<br />
erf&b nicht* Positives. E« wurde auch nicht» von<br />
den gestohlenen Gegenständen wiedergefunden. Die<br />
Italiener zeigten einen Schaden von 100 000 Lire<br />
an. Die Franzosen einen solchen von ca. 60000<br />
Schweizerfranken.<br />
Das Hotel ist versichert gegen Diebstahl und<br />
ist Mitglied des Schweiz. Hotelier-Vereins. Der<br />
Schweiz. Hotelvereinführer nun sagt, dass der Hotelier<br />
höchstens für Fr. 1000.— pro Fall haftet und<br />
für nicht im Bureau abgegebene Wertsachen nicht<br />
verantwortlich sei.<br />
Ist der Hotelier verpflichtet, jedem der 5 Reisenden<br />
des ersten Autos z. B. 1000 Fr. zu vergüten<br />
oder eben nur 1000 Fr. total pro Auto? B.<br />
Antwort: Axt. 487 des Obligationenrechtes<br />
bestimmt, daas Gastwirte, die Fremde zur Beherbergung<br />
aufnehmen, für jede Beschädigung, Vernichtung<br />
oder Entwendung der von ihren Gasten<br />
eingebrachten Sachen, haften, sofern sie nicht<br />
beweisen, dass der Schaden durch den Gast selbst<br />
oder seine Besucher, Begleiter oder Dienstleuto<br />
oder durch Höhere Gewalt oder durch die Beschaffenheit<br />
der Sache selbst verursacht worden<br />
sind. Diese Haftung besteht jedoch, wenn dem.<br />
Gastwirte oder seinen Dienstleuten kein Verschulden<br />
zur Last fällt, für die Sachen eines jeden<br />
einzelnen Gastes nur bis zum Betrage von Fr.<br />
1000.—. Die Haftung des Gastwirtes ensteht aus<br />
dem Beherbergungsvertrag für die eingebrachten<br />
Sachen des Gastes, d. h. für diejenigen Sachen, die<br />
auf Grund des Beherbergungsverhältnisses in den<br />
Herrschaftsbereich des Gastwirtes gelangt sind.<br />
Die Haftung erfordert kein Verschulden des G««twirtes<br />
oder eines seiner Angestellten, sondern es<br />
ist eine durch einen genau umschriebenen Entlastungsbeweis<br />
gemilderte Verursachungshaftunj.<br />
Er haftet, sofern er nicht beweist, dass der Schaden<br />
nicht durch den Gast selber oder eine dureh<br />
denselben im Beherbergungsvertrag aufgenommene<br />
oder dem Gast ohne solchen Vertrag freiwillig aufsuchende<br />
Person verursacht (NichtVerschulden)<br />
wurde. Also auch durch Handlung eines Handlungsfähigen,<br />
oder dass der Schaden seinen Grund<br />
in der Natur der Sache selber babe( ein Hund<br />
stirbt z. B. an Altersschwäche), oder dass er durch<br />
höhere Gewalt verursacht sei. Höhere Gewalt Ist<br />
ein von aussen wirkendes aussergewöhnliches Ereignis,<br />
das unvorhersehbar und unberechenbar ist und<br />
daher auch nicht durch die verkehrsübliche Sorgfalt<br />
abgewendet werden kann. Der Schadenersatz<br />
des Gastwirtes ist begrenzt, indem er nur einen<br />
Schaden bis zu Fr. 1000.— per Kopf (nicht per^<br />
Gruppe der Gäste) zu ersetzen hat. Trifft ihn oder<br />
seine Angestellten ein Verschulden, so haftet er<br />
unbeschränkt. Das Verschulden ist aber vom Gast<br />
zu beweisen.<br />
Für Kostbarkeiten, grössere Geldbeträge oder<br />
Wertpapiere die dem Gastwirte nicht zur Aufbewahrung<br />
übergeben worden sind, haftet er nur,<br />
wenn ihm oder seinen Dienstleuten ein Verschulden<br />
zur Last 'fällt. Hat er die Aufbewahrung aber<br />
übernommen oder lehnt er sie ab, so haftet er für<br />
den vollen Wert. Darf dem Gast die Uebergabe<br />
solcher Gegenstände nicht zugemutet werden, so<br />
haftet der Gastwirt für die wie für die andern<br />
Sachen des Gastes. Der Gastwirt ist also nicht<br />
verantwortlich, für Wertsachen, die ihm nicht zum<br />
Aufbewahren übergeben worden sind, es sei denn,;<br />
es treffe ihn oder seine Dienstleute diesbezüglich<br />
ein Vorschulden. *<br />
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20 'AUTOMOBTL^CVUE <strong>1933</strong> -N°20<br />
Um die Bernhardinstrasse. Der Verkehrsverein<br />
Splügen-Bernhardin hat seinerzeit eine<br />
Eingabe an die Regierung betreffend Zulassung<br />
des Qesellschaftsautos auf der Bernhardinroute<br />
gemacht, die indessen von der<br />
Regierung abschlägig beschieden, wurde,<br />
weil weder die Rhätische Bahn, noch die<br />
Misoxer Bahn ihre Zustimmung geben wollten.<br />
Nun ist an der jüngsten Jahresversammlung<br />
des genannten Verkehrsvereins der bestimmten<br />
Erwartung Ausdruck gegeben worden,<br />
dass auf Grund des neuen eidgenössischen<br />
Automobilgesetzes die Bernhardinstrasse<br />
als Durchgangsstrasse bezeichnet<br />
und damit auch dem Verkehr mit Last- und<br />
Gesellschaftswagen geöffnet werde. Was die<br />
Offenhaltung des Bernhardin für den Autoverkehr<br />
während des ganzen Jahres anbetrifft,<br />
so ist auch dieses Verlangen einstweilen<br />
von der Regierung abschlägig beschieden<br />
worden, indem sie sagte, dass sie der<br />
Sache mit Rücksicht auf die «rossen Kosten<br />
nicht näher treten könne. Zum mindesten<br />
verlangt man nun eine möglichst baldige<br />
Oeffnung des Passes im Frühjahr.<br />
Die Strassenbauwünsche des Frutigtales.<br />
Im Landhaus in Frutigen fand am 1. März eine<br />
Versammlung der Vertreter der Gemeinden<br />
des Frutigtales und der Verkehrsverbände<br />
unter dem Vorsitz von Grossrat Bühler<br />
statt, um das Strassenbau- und Korrektionsprogramm<br />
<strong>1933</strong> zu besprechen, das die bernische<br />
Baudirektion für das Frutigtal vorgesehen<br />
hatte. Oberingenieur Walter, dem<br />
dieses Gebiet für den Strassenbau untersteht,<br />
referierte eingehend über den gesamten<br />
Strassenbau im Oberland und stellte fest,<br />
dass keine Talschaft gegenüber einem andern<br />
Gebiete benachteiligt werde. An Bergstrassen<br />
können selbstverständlich nicht so lange<br />
Strecken neu erstellt werden wie im Flachland,<br />
da die gleiche Strassenstrecke eben<br />
mehr Baukosten beanspruche und zudem die<br />
Wildbachverbauungen noch einen weiteren<br />
Teil der Kosten wegfressen.<br />
In der regen Diskussion wurde mitgeteilt,<br />
dass die Gemeinde Adelboden beabsichtige,<br />
an die kantonale Baudirektion eine Eirfgabe<br />
zu richten, es sei eine möglichst rasche Korrektion<br />
des Strassenstückes Spiez—Frutigen<br />
durchzuführen. Der Fremdenkurort Adelboden,<br />
der Ja vollständig auf die Strassenzufahrt<br />
angewiesen sei, lege grossen Wert<br />
darauf, dass der Autoverkehr nicht durch eine<br />
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22 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N« 20<br />
wurde, nicht inbegriffen. Nach den Passkontrollen<br />
hat allerdings die Zahl der Schweiportindustrie,<br />
ein unschätzbarer Vorzug bedeutet. Pont gesperrt. Umleitung über Villeret.<br />
auf die rechtsufrige Zürichseestrasse und den<br />
ausländischen Rohstofflieferanten gebundenen Ex-<br />
Kreis III: Sperrung: Strasse St Imier-Le sperrt. Der interkantonale Lastwagenverkehr wird<br />
Wo ein voller Viertel eines Volkes ein Achtel Bauarbeiten: Frinvillier- Reuchenette. Seedamm Pfäffikon - Rapperswil verwiesen;<br />
zergäste abgenommen, indem nurmehr 35,200 seines, gesamten Vermögens an einem einzigen Erwerbszweig<br />
interessiert ist, müssen natürlicherweise Huttwil, zwischen Häusernmoos und Weier und Strecke Zopfrank-Schmiede in Samstagern fe-<br />
Kreis IV: Bauarbeiten: Strasse Ramsei- Strasse Unterwetzikon-Floss Bergstrasse auf der<br />
Reisende gegenüber 46,300 im Vorjahre gezählt<br />
wurden. Auf alle Fälle ist die durch die die Interessen irgendwie divergierend sein. Hat im Dorf Dürrenroth, zwischen Schwarzenbach- sperrt, Einbahnverkehr; Strasse Rüti-Tann-Dürnten<br />
gesperrt; Grundstrasse in Stäfa, zwischen<br />
obigen Zahlen dokumentierte Entwicklung in den guten, normalen Zeiten bisher jeder schweizerische<br />
Fremdenverkehrsinteressent so ziemlich ob Schafhausen; Strasse Burgdorf - Langnau, Goethestrasse und Bergßtrasse gesperrt. Umlei-<br />
. Huttwil; Strasse Burgdorf-Thun, Längackerstutz<br />
sehr bemerkenswert und zeigt, dass nach ohne Rücksicht auf Mitinteressierte nur seine eigenen<br />
Interessen vertreten, so wurde endlich durch gesperrt. Umleitung der Lastwagen über Laupers-<br />
II. Kl. Nr. 10 bis 15. März gesperrt. Strasse<br />
zwischen Marchgräbli - Oberfrittenbach, zeitweise tung über Bergstrasse. Küsnacht: Ränkestrasee<br />
Italien nun auch in Frankreich die Autotouristik<br />
die führende Rolle im Reiseverkehr den Druck der schlechten Zeiten die längst nötige wil und der Personenwagen über die Obermattbrücke.<br />
Dorf Lauperswil innerorts; Dorf Röüen-<br />
Strasse Ossingen - Gütikhausen von Ossingen bis<br />
Seuzach - Unterohringen ab 15. März gesperrt<br />
Einsicht in die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses<br />
geboren, und es fehlte bald nicht an bach i. E. innerorts; Dorf Bleienbach innerorts; Ziegelhütte gesperrt. Umleitung: Motorfahrzeug«<br />
übernommen hat. Leider "weist die französische<br />
Fremdenstatistik noch Lücken auf, indem<br />
die Zahl, der in den Hotels abgestiege-<br />
Volkswirten, welche in der Oeffentlichkeit auf die eee.<br />
Neunforn; Opfikon: Schaffhauserstrasse von der<br />
Stimmen weitblickender Verkehrsfachmänner und Stadt Wangen a. A. Eingang von Herzogenbuch-<br />
über Andelfingen, übrige Fahrzeuge über Obernen<br />
Gäste nicht wie., in der Schweiz und Dringlichkeit eines systematischen Zusammenarbeitens<br />
hinwiesen. Natürlich hält es bei der Viel-<br />
Kreis V: Sperrung: Strasse Cornol Fregiecourt<br />
für Lastautos gesperrt. Bauarbeiten: leitung: Fernverkehr über Rümlang, Niederglatt»<br />
Grenze Seebach bis Glattbrücke gesperrt. Um«<br />
anderswo, regelmässig registriert wird. gestalt der Interessen überaus schwer, jedem ge- Les Rangiers-Develier. nach Les Rangiers Cremines-Gänsbrunnen;<br />
Porrentruy-Chevenez, nach Bauarbeiten- Seestrasse, zwischen Färberei<br />
Bülach. Lokalverkehr über Wallisellen - Opfikon.<br />
Techt zu werden und allen Beteiligten das volle Vertrauen<br />
zur, Zweckmässigkeit einer zentralen Füh-<br />
Porrentruy.<br />
Weidmann in Thalwil und Tischenloo; See-<br />
Zum Tmiristik-Kongress in Zürich. Von -wesentlichem<br />
Interesse für den touristisch eingestellten rung unseres Fremdenverkehrs, die sich ganz besonders<br />
in den fundamentalen Propagandafragen Strasse Freiburg-Päyefne, zwischen GTandsivaz- in Hnrgen; Zollikon; Forchstrasse von der Stadt-<br />
Freiburg: Bauarbeiten: Freiburg - Tafers; strasse von der Grenze Oberrieden bis Gasfabrik<br />
Automobilisten — und welcher wäre das nicht —<br />
wird der Schweizerische Kongress für Touristik auszuwirken hätte, abzugewinnen. Im Schweizerischen<br />
Kongress für Touristik und Verkehr nimmt Genf; Bauarbeiten: Strasse Genf-Nyon, Dorfkon:<br />
Usterstrasse Aabach - Talstrasse; Wald:<br />
Cörjolens.<br />
grenze Rehalp bis zum Zollikerberg; Wetzi-<br />
und Verkehr sein, der vom 30. März bis und mit<br />
2. April in Zürich tagt. Ohne heute schon auf Einzelheiten<br />
des für jeden, der irgendwie an der Tou-<br />
Oeffentlichkeit sichtbare Gestalt an. Wer sich be-<br />
der Einigungswille zum erstenmal für die weitere<br />
eingang von Versoix.<br />
Walderstrasse zwischen Rüti und Wald<br />
ristik persönlich interessiert ist, überaus verlockenden<br />
Programms der Referate und Ausstellungen denverkehrs für unser Land gleichbedeutend ist mit<br />
wusst ist, dass Blüte oder Niedergang des Fremr<br />
Glarus: Bauarbeiten: Bahnhofstrasse Näfels -<br />
im Grundtal; Pfäffikon - Hittnau: Hittnauerstrasse<br />
zwischen Freienstein und Längi; Bäret»-<br />
Mollis; Mollis — Filzbach; Obstalden - Mühlehorn.<br />
wil: Baumastrasse im Dorfe.<br />
einzutreten, seien lediglich die Herren H. Saurer, Wohlstand oder Verarmung, wird dem Unternehmen Luzern: Bauarb ei t e n : Weggis - Vitznau; Hasle -<br />
Arbon und Dr. Gubler, Basel, als Referenten automobilistischer<br />
Themas erwähnt.<br />
nicht nur alle Sympathien, sondern auch tatsächlisau;<br />
Altishofen - Dagmersellen; Neudorf - HU-<br />
des Schweizerischen Fremdenverkehrs Verbandes Entlebuch; Wiggen - Trubschachen; Gettnau - Wil-<br />
Der vom Schweizerischen Fremdenverkehrsverband<br />
veranstaltete Kongress interessiert uns nicht<br />
Neuenburg: Bauarbeiten: Bevaix - Boudry. (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
liches Interesse entgegenbringen.<br />
disrieden, Hochdorf - Baldegg; Ruswil-Hellbühl;<br />
L*e rkveu<br />
nördlich Rothenburg.<br />
nur deswegen, weil mit allgemeiner Förderung des Liste der Strassensperrungen und St. Gallen: Bauarbeiten: Plattis - Trübbach;<br />
Tourismus auch die Autotouristik durch die Schaffung<br />
mannigfacher Erleichterungen und Erfüllung Verkehrserschwerungen.<br />
Eschenbach - Wagen; Rickenbach - Bazenheid; Von der Sustenstrasse. lieber dieses Thema ist<br />
Murg - Tiefenwinkel: Bollingen beim Niveauübergangsprochen<br />
und geschrieben worden. Man war im'<br />
auch im Kanton Uri in den letzten Jahren viel ge-<br />
alter Wünsche gefördert werden kann. Es geht aber<br />
•darüber hinaus um Fragen der schweizerischen<br />
Bulletin Nr. 10<br />
Schaff hausen: Sperrung: Strasse Herblingen- allgemeinen dafür, dem abgelegenen und verarmten<br />
Volkswirtschaft, die viel tiefer als man in der Regel<br />
weiss, in Gewerbe, Handel, Landwirtschaft und Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
vom 10.—16. März.<br />
Nachdruck verboten.<br />
Pörflingen,, nach Herblingen.<br />
Meiental einen bessern Verkehrsweg zu geben, nur<br />
; Bauarbeiten; Strasse Schaffhausen - Jestetten,<br />
bei Durstgraben.<br />
teilt. Während die einen als das für alle Zukunft<br />
waren die Meinungen über das Wie und Was ge-<br />
"Industrie eingreifen, und damit schlechterdings zu<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
einer schweizerischen Vitalitätsfrage werden. Wohl Aargau: Bauarbeiten: Rupperswil-Wildegg; Schwyz: B au arbeiten: Küssnacht - Immensee, Bessere eine durchgehende Autostrasse ansahen,<br />
stimmt die Vorstellung unorientierter Ausländer, Untersiggental, Obersiggental, Kölliken - Muhen; Hohle Gasse; Schwyz - Sattel, bei Gründelisbach; glaubten andere und mit ihnen die Regierung, eine<br />
welche die Schweiz als ein grosses Hotel betrachten Leimbach innerorts; Tegerfelden innerorts; Wettingen<br />
- Otelfingen.<br />
dellegi - Wollerau.<br />
könnte genügen. Eine in diesem Sinne abgefassta<br />
Buttikon - Reichenburg; Artn - Langacker; Schin-<br />
gut angelegte Güterstrasse sei eher erreichbar und<br />
nicht. Aber doch ein voller Viertel unseres Volkes<br />
lebt direkt oder indirekt vom Fremdenverkehr, Baselland: Sperrung: Aesch - Pfeffingen. Solothurn: Sperrungen: Fasswangstrasse; Vorlage wurde vor zirka einem Jahre vom Urnervolk<br />
mit ganz wenigen Stimmen Mehrheit angenom-<br />
verwandelt die natürliche, passive Handelsbilanz Bauarbeiten- Buhendorf - Ziefen, südlich Strasse Oensingen - Aeussere Klus. '<br />
normaler Jahre in ein Aktivum zu unsern Gunsten BubendoTf; Binningen - Bottmingen; Allschwil - Bauarbeiten: Baisthal - Mümliswil; Wolfwil<br />
innerorts; Lostorf - Obergö'sgen; Niedererlinsfochten<br />
und wirklich vom Bundesgericht annulliert.<br />
men. Das Abslimmungsresultat wurde aber ange-<br />
von einer schönen runden Halbmilliarde, welche Neubad; 'Liestal - Frenkendorf, nördlich Liestal.<br />
wiederum gewonnen werden kann durch eine Investierung<br />
von allein 2 Milliarden in unserer Hotelfisburg,<br />
Teilstück Glockenthal - Kreuzung Berntonsgrenze<br />
gegen Koppigen; Bellach - Selzach. zweite Abstimmung über das Güterstrassenprojekt<br />
Bern, Kreis I: Sperrung: Strasse Thun-Stefbach<br />
- Obererlinsbach; Niedergerlafingen - Kan-<br />
Sonntag, den 19 Februar abhin fand nun die<br />
lerie. Wer sich diese Zahlen vergegenwärtigt, weiss strasse gesperrt. Umleitung über Bahnhofstrasse Tessin: Bauarbeiten : Cadenazzo innerorts. statt, das einen Kantonsbeitrag von Fr. 400000.—•<br />
um die Bedeutung des schweizerischen Fremdenverkehrs<br />
und kann an den für den wirtschaftlichen tor in Thun. >: Mammern und Glarisegg und bei Triboltingen; Kra-<br />
gegen 1942 Ja, verworfen.<br />
Steffisburg (am linken Zulgufer) oder via Bern-<br />
Thurgau: Bauarbeiten: Seestrasse zwischen vorsah. Die Vorlage wurde aber mit 2427 Nein<br />
Fortbestand der Schweiz so eminent wichtigen Problemen<br />
nicht vorbeigehen. Die Krisis hat unser Kienholz und Balmhof; Interlaken - Brienz, zwi-<br />
',j*oltingen; Erlen - Ehstegen; Zihlschlacit - Am-<br />
ein gewisses Erstaunen hervorgerufen, dachte man<br />
Bauarbeiten : Brienz-Wilerbrücke zwischen dolf - Bischofszell; Täschliberg - Neukirch; bei Wi- Dieser ablehnende Entscheid hat maneherort«<br />
Land wirtschaftlich aufs Schwerste betroffen, und schen Ringgenberg - Oberried; Frutigen - Adelboden,<br />
oberhalb Frutigen; Simmentalstrasse, zwi^<br />
riswiL<br />
doch, das Urnervolk sei willig und bereit, seinen<br />
allen guten und teilweise berechtigten Besserungshoffnungen<br />
gegenüber muss man sich doch die unendlichen<br />
Schwierigkeiten, die sich in Form von in Spiezwiler. . ' : Anisteg und vor Wassen.<br />
fahrtsweg zu geben. Bei näherer Prüfung findet<br />
Uri: 'B auar b e i t en : Gotthardstrasse, oberhalb Mitbürgern im MeientaJ endlich einen bessern Zo-<br />
sehen Erlenbach und Latterbach; Wimmis - Spiez,<br />
Zollschranken, Einfuhrkontingentierungen und Devisenvorschriften<br />
einer raschen Entspannung ent-<br />
Waadt: Sperrungen: Strasse St. Legier - Chi- man jedoch für diese Ablehnung eine gewisse Erklärung.<br />
Wie überall im Schweizerlande gibt M<br />
Kreis II: Sperrung: Bernstrasse in Schwafzenburg,<br />
vom Marktplatz nordwärts gesperrt. Um-<br />
• tel - St. Denis, au pont de la Denevaz; Strasee<br />
gegenstemmen, vor Augen halten. Unsere Exportindustrie<br />
liegt überall darnieder. Doppelt und drei-<br />
zwischen Luins - Begnins.<br />
auch im Lande Teils eine Anzahl konstanter Neiasager.<br />
Diese Sorte Bürger erhielt wohl Zuwachs<br />
leitung über die Straese von Häusern über Mühlematt<br />
(Ringgerenmatt-Säge) nach dem Marktplatz<br />
Bauarbeiten: Rolle - Gilly; Assens - Etanieres;<br />
Assens - Bioley - Orjulaz; Ste. Croix - von manchem, der den Beitrag von 400 000 Fr. für<br />
fach wichtig ist deshalb die wirtschaftliche Mobilisierung<br />
der in ideel-ästhetischen, therapeutischen<br />
und umgekehrt.<br />
"" ' ; Bullet; Veytahix - Villeneuve; Vallorbe - BretonnieTe;<br />
Lavi^ny - St. Livres; Riere Preverenges; und fast nicht tragbar ansah. Sein Argument<br />
den nicht reichen und kleinen Kanton als zu hoch<br />
Bauarbeiten: Umbau der Steinbachbrücke<br />
und sportlichen Belangen liegenden Werte unserer zwischen Sangernboden und Schwefelbergbad,<br />
an Bodenschätzen armen Schweiz. Der Fremdenverkehr<br />
vermag seine Rohstoffe, eeine Sachkapita-<br />
Zug: Bauarbeiten: Strasse Zug-Arth, «wisträssli!><br />
war nicht ganz ohne. Endlich haben die<br />
Riere Carrouge. Entre Cheseaux- Boussens. «Was? So viel Geld, und dann nur ein Güter-<br />
Gesamtlast 3 t; SchwarzenbuTg-Lanzenhäoßem,'<br />
nördlich Schwarzenburg; Schwarzenburg-Wislisau,<br />
östlich Schwarzenburgr' Ritzenbach. Giirbrü,<br />
lien weitaus zum grössten Teil aus unserm eigenen<br />
schen Zug und Schwyzer Grenze.<br />
Bewohner hinter der SchölleDen, wie es scheint,<br />
Land zu gewinnen, was gegenüber unserer, an den I<br />
Zürich: Sperrungen: Linksufrige Seestrasse, eine gewisse Angst vor der Konkurrenz anderer<br />
nördlich Ritzenbach.<br />
'•' •' ''"**><br />
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und Schönheitsmittel für ledernes und<br />
lederimitiertes Verdeck. Von Zeit zu Zeit damit<br />
angestrichen, behält das Verdeck seine Wasser-,<br />
Staub- und Winddichtigkeit; es bricht nicht und<br />
bleibt schön tiefschwarz bis zuletzt. Verdeckpflege<br />
mit „Auto Top Finish" lohnt sich.<br />
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N°20 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />
ten. So hat-«ich die kleine annehmende Hehrheit<br />
nun in eine Minderheit verwandelt, und daa Gütersträsslipröje"kt<br />
ist somit begraben.<br />
Man darf, wenn man an die geradem riesige<br />
Entwicklung des Autoverkehrs in den letzten Jahren"<br />
denkt und den Blick in die Zukunft richtet,<br />
den' Untergang der Gütersträssli-Idee vielleicht nicht<br />
allzusehr beklagen. Das Aktionskomitee für eine<br />
Sustenstrasse will bekanntlich etwas anderes und<br />
hat für seine Bestrebungen in der Broschüre des<br />
Herrn Dr. W Michel in Interlaken: «Die wirtschaftliche<br />
Bedeutung einer durchgehenden Sustenstrasse»<br />
beredten und überzeugenden Ausdruck gefunden.<br />
Der Weg ist nun auch in Uri für diese Lösung frei:<br />
eine Autobusstrasse vom Genfersee her durch das<br />
Oberland und über den Sustenpass in die Ostschweizl<br />
0. J. in M.<br />
T«M<br />
Si»<br />
Touren-Antwort :<br />
T„A. 893. Spanienfahrt Nachfolgend finden<br />
Sie eine Tourenzusammenstellung, die die besten<br />
Strassen und, 'die schönsten Gegenden Spaniens berücksichtigt.<br />
Sie fragen ferner, ob eine Dame allein<br />
Spanien im Automobil bereisen kann. Diesbezüglich<br />
kann ich Ihnen mitteilen, dass heute sehr<br />
oft Damen allein im Automobil durch Spanien<br />
fahren und dabei absolut kein Risiko besteht. Es<br />
ißt für weitgereiste Automobilisten eine bekannte<br />
Tatsache, dass bei Pannen auf offener Landstrasse<br />
z. B. niemand hilfsbereiter und höflicher ist in<br />
Europa als der spanische Automobilist, der einem<br />
begegnet. Auch bezüglich der Preise in Garagen<br />
und Reparaturwerkstätten werden Sie auf keinen<br />
Fall mehr übervorteilt als männliche ausländische<br />
Fahrer. Spanienfahrten im Automobil werden in<br />
den letzten Jahren sehr häufig unternommen, um<br />
so mehr, als sie auf einem ganz erstklassigen<br />
Strässenpetz, besonders im Norden und dort, wo<br />
es sich um grosse durchgehende Verbindungsstrassen<br />
handelt, ausgeführt werden können. Nicht selten<br />
haben diese ideal angelegten Strassen den<br />
Charakter einer wahren Rennbahn. Es darf nicht<br />
verwundern, dass Spanien zuweilen das « Paradies<br />
» der Automobilisten genahnt wird. Ohne<br />
Einschränkung gelten diese Feststellungen auch für<br />
die vielen Pass- und Küstenstrassen. Ganz vorzüglich<br />
sind z. B. die Routen Almeria-Malaga-Gibraltar-Cadiz-Sevilla,<br />
Barcelona-Madrid, Madrid-Valencia,<br />
Madrid-Cordoba-Sevilla, Madrid-Toledo,<br />
Madrid-Segovia-la Coruna, Madrid-San<br />
nsw.<br />
Sebastian<br />
Die beiden nachstehenden Tourenvorschläge sind<br />
für eine Dauer von 3—4 Wochen; selbstverständlich,<br />
empfiehlt es sich eher, für deren Ausführung<br />
der Wochen anzusetzen, um jeweils einen Rasttag<br />
in den sehenswertesten Städten einschalten zu<br />
können:<br />
Die schönsten Gegenden Spaniens In 3—4 Wochen.<br />
1. Taj: Cerbere - Portbou - Gerona - Barcelona,<br />
• 193 km.<br />
2. and .3. Tag: Barcelona. Exkursion nach dem<br />
Montserrat, 60 km.<br />
4. Tag: Meerfahrt nach Palma de Mallorca<br />
(Ueberfahrt während der Nacht).<br />
5. Tag: Palma de Mallorca - Barcelona - Tarrägona.<br />
(Barcelona - Tarragona 97 km.)<br />
fl. Tag: Tarragona - Valencia, 281 km.<br />
7. Tag: Valencia.<br />
8. Tag: Valencia - Murcia, 266 km.<br />
9. Tag: Murcia - Lorca - Guadix - Granada, 215<br />
Kilometer.<br />
tO. Taj: Granada - Loja erlaube<br />
ich mir, Sie um die Gefälligkeit zu bitten, mir eine<br />
hübsche Osterfahrt in die Gruyere vorzubereiten.<br />
Es stehen mir für diese Fahrt vier Tage zur Verfügung,<br />
so dass es mir möglich sein wird, ohne zu<br />
strenge Tagesetappen die Schönheiten der Gruyereis<br />
kennenzulernen. Meinen besten Dank zum voraus.<br />
A. S. in B.<br />
Rro^*a|»hi*clBGX<br />
t Jos. Cottinelli, Chur.<br />
Der kürzlich verstorbene frühere Präsident der<br />
Sektion Graubünden des A. C. S. hat ein Wort dankbarer<br />
Erinnerung auch in der automobilistiseben<br />
Fachpresse der Schweiz reichlich verdient, gehörte<br />
er doch unstreitig zu den Pionieren des Automobilismus<br />
in Graubünden; Als der Kanton dem<br />
neuen Verkehrsmittel noch verschlossen war, im<br />
Jahre 1923, scbloss er sich mit gleichgesinnten<br />
Freunden zur Gründung einer bündnerischen Sektion<br />
des A. C S. zusammen, deren erster Vizepräsident<br />
und nachheriger langjähriger Präsident er<br />
wurde. Mit der ihm eigenen Begeisterung und Tatkraft<br />
trat er von da an für die Ziele und Aufgaben<br />
der neuen Sektion ein, und wenn es in den folgenden<br />
vier Jahren endlich gelang, dem Automobil<br />
auch in Graubünden Heimatrecht zu verschaffen,<br />
so gebührt J. Cottinelli daran ein Hauptverdienst.<br />
Als ständiger Delegierter und fleissiger Besucher<br />
aller Versammlungen interessierte er sich lebhaft<br />
um alle Vorgänge im A. C. S., dessen Wohlergehen<br />
ihm stets sehr am Herzen lag und in dessen Reihen<br />
er viele Sympathien und Freundschaften genoss.<br />
Ein unvermutet sich einstellendes Leiden, verbunden<br />
mit einer merklichen Abnahme des Gehörs,<br />
veranlasste ihn im Sommer 1931, den Vorsitz .im<br />
Sektionsvorstande niederzulegen, dem er aber auch<br />
seither als willkommener Berater und Mitarbeiter,<br />
weiter angehörte. Anfangs September beteiligte er<br />
sich, anscheinend auf dem Weger" der Besserung, an<br />
der letzten Jahresversammlung der Sektion•= auf „der<br />
Lenzerheide, bei welchem Anlass ihm die wohlverdiente<br />
Anerkennung für seine Arbeit im Dienste des<br />
bündnerischen Automobilismus und der Sektion<br />
ausgesprochen und durch Ueberreichung des grossen<br />
silbernen A. C. S.-Plateau bekräftigt wurde.<br />
Das war wohl die letzte Freude, die ihm seine Kollegen<br />
und Freunde bereiten konnten. Noch beteiligte<br />
er sich im Spätsommer 1932 als Zuschauer<br />
am Bergrennen auf dem Stilfser-Joch. Port zeigten<br />
sich schon die Symptome einer ernstlichen Erkrankung,<br />
die ihn zur sofortigen Rückkehr und zur<br />
Ruhe und völligen Entsagung auf jede weitere aussergeschäftliche<br />
Tätigkeit zwangen.<br />
Am 20. vorigen MonaU ist Josef Cottinelli, riel<br />
zu früh für seine Familie und alle, die ihm näher<br />
standen, seinem tückischen Leiden erlegen. Die<br />
Sektion Graubünden des A.C. S. hat allen Grund,<br />
den frühzeitigen Hinschied eines ihrer prominentesten<br />
Führers aufs tiefste zu bedauern. Sie wird<br />
ihm ein dauerndes Andenken bewahren. M.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion 8t. Gallen-Appenzell<br />
Gesamtvorstandssltzunf. Unter dem Vorsitz von<br />
Herrn Gerichtspräsident E. Lutz fand letzte Woche<br />
in St. Gallen die erste Gosamtvorstandssitzung<br />
in diesem Jahre statt. Einleitend verdankte der<br />
Vorsitzende die Mitarbeit des Herrn Carl Etter,<br />
Herisau, welcher nun zufolge Rücktritt als Ortspräsident<br />
durch seinen Nachfolger, Herrn Dr.ddg.<br />
H. Fisch, Herisau, im Sektionsvorstand ersetzt<br />
worden ist. Anschliessend werden die Funktionäre<br />
pro <strong>1933</strong>-34 wie folgt bestimmt: Sektionspräsident:<br />
Gerichtspräsident E. Lutz, Flawil; Vizepräsident: E.<br />
Gross, St Gallen; Sekretär: O. Fierz, St. Gallen;<br />
Kassier: A. Müller, Herisau; Office: E. Pxibil;<br />
Sport- und Vergnügungspräsident: H. Bark, St:<br />
Gallen. Diese Vorstandsmitglieder mit Herrn G.<br />
Knecht, Wil, als Beisitzer bilden den ArbeiUausschuss.<br />
Die Sport- und Vergnügungskommission<br />
wird aus den Herren Burk, Sprenger und Schnee<br />
bestellt.<br />
Für den unentgeltlichen Rechtsauskunftsdienst<br />
bleiben nachstehende Rechtsauskunftsstellen auch<br />
pro <strong>1933</strong>-34 bestehen: St. Gallen: Dr. jur. Kalberer<br />
und Dr. A. Hausammann; Flawil und Wil: Gerichtspräsident<br />
E. Lutz, Flawil; Rorschach: Dr.<br />
jur. Kaiser; Altstätten: Dr. jur. A. Josuran; Heisau:<br />
Dr. jur. Schoch. Für das St. Galler Oberland<br />
wird die Bestellung eines Rechtskonsulenten ebenfalls<br />
in Aussicht genommen. Durch das Vorgehen<br />
einiger Versicherungsgesellschaften und die eigentümliche<br />
Stellungnahme des Schweiz. Versicherungsamtes<br />
haben sich unerfreuliche Zustände herausgebildet.<br />
Der Vorstand unserer Sektion hofft,<br />
dass die Leitung des T. C. S. die begonnenen Unterhandlungen<br />
im Interesse unserer Mitglieder lortsetzen<br />
und zu einer allseitig zufriedenstellenden<br />
Lösung führen wird. Das vom Sektionspräsidenten<br />
vorgelegte Arbeitsprogramm, welches in verkehrspolitischer<br />
Hinsicht uns vor grosse Aufgaben stellt,<br />
wird einstimmig genehmigt.<br />
Man beschliesst, von der Sektion aus in diesem<br />
Jahr eine Auslandfahrt und zwei Schweizerahrten<br />
durchführen zu lassen. Die Sport- und<br />
Vergnügungskommission wird ersucht, bezügliche<br />
Vorschläge mit ausgearbeitetem Programm der<br />
nächsten Sitzuns zu unterbreiten. Fz.<br />
1<br />
Autosektion Waldstätto<br />
Generalversammlung: Nächsten Sonntag, den<br />
12. März, findet. um 15 Uhr die Generalversammlung<br />
der Sektion im Restaurant Schlüssel in Willisau<br />
statt. Der Vorstand erwartet ein zahlreiches<br />
Erscheinen, Das Sekretariat hleibt Samstag, den<br />
11. März geschlossen.<br />
SEKTION BERN. Vortragsabend. Auf Einladung<br />
der Sektionen Bern des A. C. S., des Aero-<br />
Clübs und der Avia sprach am letzten Montag<br />
im kleinen Casinosaal Dr. Wittrock aus Nancy<br />
über das Thema: « Was ist und wie wirkt Schmieröl<br />
», Das aktuelle Thema und der ausgezeichnete<br />
Ruf als Oelfachmann, der dem Vortragenden vorausging,<br />
hatte eine erfreulich grosse Zahl von Besuchern<br />
zur Teilnahme bewogen. Was man zu<br />
hören und durch einen etwa 1/4 km langen Film<br />
zu sehen bekam, mag die Erwartungen der meisten<br />
noch weit übertroffen haben. Präsident Marbach<br />
machte zwar schon einleitend darauf aufmerksam,<br />
dass abstrakte Kost geboten würde. In der Form<br />
wie Dr. Wittrock und der Film die Hörer in das<br />
für sie meist Neuland darstellende Gebiet einzuführen<br />
vermochte, wurde jedoch auch die Theorie<br />
bald zum spannenden Erlebnis.<br />
Zum Film: Einem Wagen wird aus dem Kurbelgehäuse<br />
ein Fläschchen Oel entnommen. Das<br />
Fläschchen mit seinem schwarzen Inhalt wandert<br />
ins Laboratorium und nun wird das Oel nach allen<br />
Kanten und Richtungen hin untersucht. Man lernt,<br />
dass es aus einer Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindung<br />
besteht und in wie unzähligen, wunderbaren<br />
Gebilden sich dabei die C- und H-Moleküle verbinden<br />
können. In Ketten vornehmlich bei Oelen<br />
pennsylvanischer Herkunft, mit Vorliebe in Ringform<br />
bei Oelen russischer Herkunft. Je nach der<br />
Molekulargruppierung ist dabei der Anteil an<br />
Kohlenstoff etwas grösser oder kleiner, das Oel<br />
stoffatome pirschen sich Sauerstoffatome heran,<br />
verbinden sich mit ihnen zu Wasserdampf und suchen<br />
das Weite. Je höher das Oel erhitzt wird<br />
und je feiner es verteilt ist, um so weniger vermag<br />
es dem Eindringling, dem Sauerstoff, Widerstand<br />
zu leisten. Ganz gleichgültig, wie sich die Molekülr<br />
gruppen umgruppieren, um den Verlust an Wasserstoffatomen<br />
zu verschmerzen, überwiegt doch der<br />
Kohlenstoffanteil immer mehr, und das Qel wird<br />
immer kohleartiger: dunkler, zäher und schwerer.<br />
Schliesslich kann der Sauerstoff so viel Wasserstoff<br />
entführt haben, dass fast nur noch Kohlenstoff<br />
-übrig bleibt: in der Form eines russartigen<br />
oder asphaltartigen Rückstandes.<br />
:i Wodurch kommt die Schmierfähigkeit eines<br />
Qejea zustande, oder was bestimmt sie? Soviel man<br />
bleute zu wissen glaubt, hauptsächlich die Haftfähigkeit.<br />
Und die Haftfähigkeit hängt vom Vorhandensein<br />
sog., aktiver oder polarer Molekulargjruppen<br />
ab, die mit Vorliebe sich an den Metalloperflächen<br />
der Lagerstellen festklammern. Die<br />
polare» Gruppen bilden dann auf der Metalloberfiäche<br />
einen aus einzelnen «Stäbchen > oder<br />
:«_Schuppen * bestehenden Belag, der wie die Härchen<br />
von Samt senkrecht zur Oberfläche steht.<br />
Solange die Metallflächen eines Lagers noch mit<br />
einem solchen Samtüberzug versehen sind, ist das<br />
Metall selbst von Anfressungen geschützt. Für das<br />
Zustandekommen polarer Gruppen ist wiederum<br />
das Beisein von Säurespuren erforderlich. Allzuviel<br />
Säure darf aber anderseits ein Oel auch wieder<br />
nicht enthalten, weil es sonst die Metalloberflächen<br />
angreift. Auch hier geht es also nicht ohne Kompromisse<br />
ab.<br />
Die Oelanalysen, wie sie heute noch angestellt<br />
werden, sind nur besser als nichts. Alle Geheimnisse<br />
eines Oels geben sie noch lange nicht preis.<br />
Die Wissenschaft von der Wirkung der Schmieröle<br />
steckt noch in den Kinderschuhen, so intensiv die<br />
Forschung sich auch schon mit ihr beschäftigt hat.<br />
Aber viel ist trotzdem schon gewonnen, wenn der<br />
Motorfahrer nicht urteilslos Oel als Oel hinnimmt,<br />
sich vielmehr bewusst ist, dass von der Wahl des<br />
richtigen Schmiermittels die Wirtschaftlichkeit,<br />
Leistungsfähigkeit und Lebensdauer seiner Maschine<br />
in starkem Masse abhängt<br />
Dem Vortrag und Film schloss sich eine kurze,<br />
aber hochinteressante Diskussion an, die noch über<br />
verschiedene andere Punkte bemerkenswerte Aufschlüsse<br />
zeitigte. m.<br />
CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />
UNO UMGEBUNG<br />
Versammlungsbericht vom 4.<br />
März <strong>1933</strong>. An Stelle des Präsidenten,<br />
der wegen Krankheit<br />
verhindert war, eröffnete der<br />
Vizepräsident die Versammlung<br />
um 8 Uhr, bei einer Beteiligung<br />
von 50 Mitgliedern. Da leider<br />
der Referent der S. P. A. verhindert war, an der (Fahrzeugausweise),<br />
Versammlung teilzunehmen, konnte wiederum über<br />
Versicherungsfragen kein Beschluss gefasst werden.<br />
Unter Mutationen waren 2 Aufnahmen als<br />
aktir und 1 als passiv zu verzeichnen. Beim<br />
Jabresprogramtn <strong>1933</strong> kam als erster Punkt zur<br />
Diskussion, die Sprachkurse, die abgelehnt wurden.<br />
Es wurde als erster Anlass die Besichtigung<br />
der aufs mondernste eingerichteten Brauerei Endemann<br />
beschlossen. Als weitere Veranstaltungen:<br />
Familienausflug anfangs Frühjahr nach Flüelen,<br />
im Herbst: Besichtigung der von Moosschen Eisenwerke<br />
in Emmenbrücke und der alljährliche Familienabend,<br />
sowie eine erstmalige Weihnachtsfeier.<br />
Um dem Vorstand bei der Durchführung<br />
dieser Anlässe zu helfen, hoffen wir auf die tatkräftige<br />
Mitwirkung aller Kollegen.<br />
Das letzte Traktandum (Diverses) brachte noch<br />
rege Diskussionen. In vorgerückter Stunde schloss<br />
der Vorsitzende die Sitzung mit einem Dankeswort<br />
für das zahlreiche Erscheinen. A. S.<br />
Auf<br />
A. C. S.<br />
Jkux d«»B« Verbanden<br />
ob<br />
diaft<br />
• Neugründungen:<br />
J. * E. Waeny, Wabern, Garage. Unter dieser<br />
Firma haben Jakob und Ernst Waeny, beide in<br />
Wabern, eine Kollektivgesellschaft eingegangen.<br />
-Zweck der Unternehmung ist der Betrieb der<br />
Grand Garage Wabern samt Reparaturwerkstätte.<br />
Generalvertretung für Riley-Autos. Domizil: Dorfstrasse.<br />
Nachlassverträge:<br />
S. A. 4u Garage Mondial, Genf. Stunduftgsbewiüigung<br />
vom 20. Februar. Eingabefrist bis<br />
14. März, Gläubigerversammlung am 3. April, Aktenauflage<br />
ab 24. März.<br />
Personelles:<br />
Kessler & Cie., Zürich, Automobile. Die Prokura<br />
des Emil Meie,r wurde gelöscht.<br />
J. Kiing & Co., Bern, Benzine, Oele. In diese<br />
Kommanditgesellschaft tritt als neue Kommanditärin<br />
Frau J. Salzmann in Bern mit einer Einlage<br />
von Fr. 75,000 ein.<br />
Cataphote et Signalisation S. A„ Genf. P. Piaget,<br />
Kaufmann in Genf ist nunmehr einziger Verwaltungsrat<br />
mit Einzelunterschrift. Er wurde an<br />
Stelle von P. Sandoz gewählt, der zufolge Tod ausschied.<br />
Die an P. Archinard erteilte Einzelprokura<br />
ist erloschen. Domizil: Rue Petitot.<br />
Kapitalerhöhung:<br />
S. A. de Lubrifiants et Carburants, Luca, Genf.<br />
Das Aktienkapital dieser Firma wurde von Fr.<br />
5000.— auf Fr. 130.000.— erhöht. Von den 125<br />
neu ausgegebenen Aktien wurden 100 Aktien<br />
•durch die Noba S. A., Genf, gezeichnet und durch<br />
eine Gegenforderung dieser Unterhaltung liberiert.<br />
Nachlaßstundung:<br />
A.-G„ vorm. Braun, Zofingen, Karossene-Fournituren.<br />
Stundungsbewilligung vom 4 März. Eingabefrist<br />
bis 1. April, Gläubigervereammlung am<br />
19. April.<br />
Büdieff. s di<br />
Code föderal de la circulation. Kommentar von<br />
Andre Bussy.*) Der soeben herausgekommene Kommentar<br />
betr. das Motorfahrzeug- und Fahrradgesetz<br />
von Advokat Andre Bussy ist der erste vollständig<br />
vorliegende Kommentar. Es kommt ihm deshalb<br />
etwas dunkler oder heller, zäher oder flüssiger. zweifellös besondere Bedeutung zu. Der Kommentar,<br />
in kleinem handlichen Format, ist in franzö-<br />
Je mehr der Kohlenstoffanteil überwiegt, um so<br />
deutlicher wird der Kohle-Charakter des Oels.<br />
Aber nicht nur die Herkunft bestimmt die Zusammensetzung,<br />
gerade durch die Gebrauchsdauer wird<br />
diese auch sehr stark verändert. An die Wasser-<br />
sischer Sprache geschrieben. Es entzieht sich unserer<br />
Kenntnis, ob eine Uebersetzung ins Deutsche<br />
vorgesehen ist oder nicht Die Kommentierung der<br />
einzelnen Gesetzesartikel ist sehr ausführlich gestaltet.<br />
Man merkt, dass sie aus der Feder einer<br />
mit der Materie vertrauten, erfahrenen Persönlichkeit<br />
stammt Die Erläuterungen zur Vollziehungsverordnung<br />
und zur Signalordnung . sind weniger<br />
ausführlich gehalten, was mit Rücksicht auf deren<br />
spätes Erscheinen nicht verwunderlich ist. Jedenfalls<br />
muss anerkennend hervorgehoben werden,<br />
dass Herr Bussy in kurzer Zeit ein Werk geschaffen<br />
hat, das zweifellos in der Praxis wertvolle<br />
Dienste leisten wird.<br />
Dr. v. St.<br />
*) Andre Bussy, Code föderal de la circulation.<br />
Verlag: Librairie Payot, Lausanne, in Leinwand,<br />
272 Seiten Umfang, Preis: Fr. 6.50.<br />
Die Heimatspiele und der historische Umzug<br />
in Elgg, welche vergangenen Sonntag wiederholt<br />
wurden, litten leider etwas unter der Ungunst der<br />
Witterung. Trotzdem strömten aus der näheren<br />
und weiteren Uni gebung etwa 3500 Zuschauer und<br />
eine stattliche Zahl von Automobilen nach dem alten<br />
Flecken, um sich diese künstlerisch hochstehende<br />
und bodenständige Veranstaltung anzusehen.<br />
Die Elgger sind ein originelles und eigenwilliges<br />
Völklein. Nachdem sie der Wettergott, entgegen<br />
aller Tradition, am Sonntag im Stich liess und<br />
viele auswärtige Freunde des alten Heimatbrauches<br />
deshalb von einem Besuch absahen, entschlossen<br />
sich die 500 Mitwirkenden, die sich aus allen Teilen<br />
der Bevölkerung gruppieren, das Spiel am kommenden<br />
Sonntag ein letztes Mal zu wiederholen.<br />
Für die Automobilisten ist durch bewachte Parkplätze<br />
gesorgt. Da die Organisatoren mit dem Umzug<br />
einen ideellen Zweck verfolgen und nicht ein<br />
Geschäft daraus machen wollen, haben sie sowohl<br />
die Eintritts- wie auch die Parkgebühr äusserst<br />
bescheiden angesetzt und unterscheidet sich der<br />
Anlass auch dadurch sympathisch von so manchen,<br />
mehr geschäftsmässig betriebenen Festen, wo gerade<br />
die Automobilisten vielfach überfordert werden.<br />
Wer, also einen netten Sonntagsbummel mit<br />
einer eindrucksvollen Veranstaltung verbinden will,<br />
der fahre am Sonntag nach dem Städtchen Elgg.<br />
Amtliche Nilfeilungen<br />
Abgabe der neuen Führerausweise.<br />
Die Besitzer gültiger bernischer Fahrbewilligungen<br />
werden höflich ersucht, diese gegen die neuen<br />
Führerausweise auf dem Strassenverkehrsamt umzutauschen.<br />
Der Umtausch findet unentgeltlich<br />
statt, ebenso die Abgabe der neuen Verkehrsvorschriften.<br />
Für die neuen Ausweise sind gute Photographien,<br />
aufgenommen innerhalb der letzten 2 Jahre,<br />
auf denen das Kopfbild des Führers mindestens<br />
1 cm gross ist, dem Strassenverkehrsamt abzugeben.<br />
Die Auswechslung der Verkehrsbewilligungen<br />
sowie der Kontrollnummerschilder<br />
erfolgt später.<br />
Strassenverkehrsamt des Kantons Bern.<br />
Briefkasten der Redaktion<br />
Die «Amerikanische Schweizer <strong>Zeitung</strong>» von<br />
New York hat, wie wir einer Zuschrift eines treuen<br />
Lesers aus New York entnehmen, in einer Nummer<br />
auszugsweise unseren Leitartikel über die fiskalischen<br />
Leistungen des Motorfahrzeugwesens an<br />
Bund und Kantone wiedergegeben. Wir freuen<br />
uns, dass man auch in Kreisen der Amerika-<br />
Schweizer den Verkehrsproblemen der Heimat reges<br />
Interesse entgegenbringt.<br />
Gruss aus Uebersee. Aus Haverford, Pa., in den<br />
Vereinigten Staaten, schreibt uns Herr A. K.. ein<br />
treuer Leser- cAIs langjähriger Abonnent möchte<br />
ich Ihnen für die regelmässige Zusendung Ihres<br />
Blattes auch über den Ozean meinen besten Dank<br />
aussprechen.»<br />
Verantwortliche Redaktion<br />
Dr. A. Büchi.<br />
W. Mathys — H. Labhart<br />
Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwas).<br />
Außerhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Büchi.<br />
Sprechstunden nach Vereinbarung mit der Geschältastelle<br />
Zürich (Löwenstr. 51. TeL 39.743).
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