E_1933_Zeitung_Nr.027
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 24. März <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 27<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Die reformbedürftige Steuerpraxis<br />
Zur Eingabe der Kantonal-bernischen Verkehrsverbände.<br />
Die Anpassung der kantonalen Verkehrsvorschriften<br />
an das auf Jahresbeginn in Kraft<br />
getretene Automobilgesetz bot den Behörden<br />
die von den Strassenverkehrsinteressenten<br />
schon längst erwartete Gelegenheit, einige<br />
der dringendsten Postulate der Motorfahrzeugbesitzer<br />
zu berücksichtigen. Ein jahrelanger<br />
Wunsch war vor allem die Revision<br />
der Besteuerung der Motorfahrzeuge, indem<br />
diese Bestimmungen in den meisten Kantonen<br />
Härten, ja Ungerechtigkeiten aufwiesen,<br />
wie sie in der übrigen Steuerpraxis nicht bekannt<br />
sind. Die bis zur Krise sich zuspitzende<br />
wirtschaftliche Lage, welche es zahlreichen<br />
Fahrzeugbesitzern erschwerte oder gar yerunmöglichte,<br />
die auf Automobilen und Motorrädern<br />
direkt lastenden Abgaben aufzubringen,<br />
trugen mit dazu bei, dass gerade<br />
dieses Postulat in den Mittelpunkt der Diskussion<br />
gerückt wurde.<br />
Bereits sind eine Anzajil kantonaler Vollzugsverordnungen<br />
in Kraft getreten oder liegen<br />
doch schon ausgearbeitet vor und harren<br />
nur mehr der Genehmigung durch die<br />
zuständige gesetzgebende Instanz. Wenn auch<br />
zufolge der kantonalen Steuerhoheit die<br />
durch das eidgenössische Automobilgesetz<br />
erzielte Vereinheitlichung der Vorschriften<br />
auf fiskalischem Gebiete leider verunmöglicht<br />
wird und wir hier neuerdings eine bunte<br />
Musterkarte von kantonalen Erlassen erhalten,<br />
so darf doch mit etwelcher Befriedigung<br />
festgestellt werden, dass verschiedene Kantone<br />
der schwierigen wirtschaftlichen Lage<br />
und den geltend gemachten Wünschen Rechnung<br />
getragen haben. Mit Ausnahme des<br />
Kantons Genf, der sich hier neuerdings als<br />
am fortschrittlichsten erwiesen hat, haben<br />
-sjie übrigen Kantone, deren Vollziehungsverordnungen<br />
bereits bekannt sind, nur bescheidenere<br />
Zugeständnisse gemacht. In Genf wird<br />
den Automobilisten nämlich nunmehr die<br />
Möglichkeit geboten, die Verkehrssteuer in<br />
zwei Hälften je auf Semesteranfang zu entrichten.<br />
Andere Stände, wie Thurgau, St.<br />
Gallen, Graubünden, verlangen nach wie<br />
vor die Vorausbezahlung der Steuer bis Ende<br />
des Jahres. Dagegen sind sie den Automobilisten<br />
in der Weise entgegengekommen,<br />
dass bei Inbetriebnahme des Fahrzeuges im<br />
F E U I L L E T O N<br />
Glatteis.<br />
Von Hans Richter.<br />
Betty hat zwei Leidenschaften. Zuerst einmal<br />
liebt sie es, sich nett anzuziehen und<br />
jungen Männern zu gefallen; diese Leidenschaft<br />
teilt sie mit ihren sämtlichen Altersgenossinnen.<br />
Die zweite ist Autofahren —<br />
und die teilt sie mit fast allen. Ist man aber<br />
Stenotypistin bei Meyer & Meyer, Trikotagen<br />
en gros, und schreibt man täglich von<br />
acht bis zwölf und zwei bis sechs Uhr Briefe,<br />
die mit « Sehr geehrter Herr » anfangen und<br />
mit «Hochachtungsvoll» aufhören, und die<br />
blauen Bornstein alles noch einmal so schön<br />
in Ordnung wie vorher, und Vater lässt am<br />
dazwischen unendlich langweiliges und stu-Abenpides Zeug enthalten, dann ist es nicht ganz<br />
dunkle Andeutungen fallen, die die<br />
einfach, sich diesen Leidenschaften mit dem<br />
rechten Genuss hinzugeben.<br />
Bettys Vater ist Vorgesetzter in einer<br />
Grossgarage, und in dieser Grossgarage steht<br />
I Laufe des Jahres die Abgabe nur mehr für<br />
I die noch verbleibenden Quartale und nicht<br />
mehr, wie bis anhin, rückwirkend auf 1. Januar,<br />
bzw. 1. Juli zu entrichten ist. Genf und<br />
Graubünden gehen hier noch weiter und verrechnen<br />
nur die verbleibenden Monate. Auch<br />
die Entwürfe weiterer Kantone, wie Glarus<br />
und Uri, sehen die Möglichkeit vor, dass bei<br />
Inbetriebnahme des Fahrzeuges nach dem<br />
1. April nur mehr die Steuer für drei Quartale<br />
und bei Anmeldung nach dem 1. Oktober<br />
nur noch für ein Vierteljahr fällig wird.<br />
Leider haben verkehrsreiche Kantone wie<br />
Zürich und Bern ihre Absichten in dieser<br />
Beziehung noch nicht bekanntgegeben und<br />
scheinen es überhaupt mit einer Abkehr vom<br />
bisherigen System nicht sehr eilig zu haben.<br />
Der Hauptgrund für diese Zurückhaltung liegt<br />
ausschliesslich auf finanziellem Gebiet, indem<br />
befürchtet wird, dass eine Abkehr von<br />
der geltenden Praxis eine finanzielle Einbusse<br />
zur Folge habe. Dies mag für das erste<br />
Quartal jeweils der Fall sein, doch dürfte<br />
sich der Ausfall bestimmt durch Mehreinnahmen<br />
im Laufe des Jahres ausgleichen, indem<br />
zahlreiche Fahrzeuge länger im Verkehr bleiben-<br />
oder zufolge der Steuererleichterungen<br />
nach" langer Pause überhaupt erst wieder in<br />
Betrieb genommen werden. Gerade der Kanton<br />
Bern kann sich hier auf eine interessante<br />
Erfahrung stützen. Die im Jahre 1931 eingeführte<br />
Praxis, dass vom 1. Oktober an nur<br />
eine Vierteljahressteuer anstatt, wie früher,<br />
eine Halbjahressteuer zu bezahlen ist, hat<br />
sich in einer vermehrten Anmeldung von<br />
Fahrzeugen auf diesen Termin ausgewirkt<br />
und damit auch dem Fiskus erhöhte Einnahmen<br />
geliefert.<br />
Die Rechnung ist daher unbedingt falsch,<br />
wenn nur das erste Quartal, während welchem<br />
eine geringere Zahl von Anmeldungen<br />
zu erwarten ist, in Betracht gezogen wird.<br />
Fasst man dagegen das Gesamtergebnis eines<br />
Jahres ins Auge, so wird man unbedingt<br />
feststellen können, dass sich die Zahlungserleichterungen<br />
in einer Verkehrszunahme<br />
auswirken. Es fehlt hier keineswegs an eindrücklichen<br />
Beispielen. Im übrigen darf wohl<br />
erwartet werden, dass der Erlass fortschrittlicherer<br />
Steuerbestimmungen nicht einfach<br />
unter anderen der Schneilieferwagen von<br />
Bornstein, ein himmelblauer Wagen mit<br />
Goldschrift, und eine angenehme Laune des<br />
Schicksals will es, dass das Haus Bornstein<br />
nicht allzu weit von Meyer entfernt liegt und<br />
dass der Wagen dort immer um acht Uhr<br />
auf dem Hof sein muss.<br />
Kommt nun noch hinzu, dass Bornstein in<br />
Friedrich Eisenroth den nüchternsten und besten<br />
Chauffeur besitzt, den die Firma je gehabt<br />
hat und dass dieser Friedrich Eisenroth<br />
so lange morgens hinter Betty langsam hergefahren<br />
ist, bis er sich einmal ein Herz gefasst<br />
und sie gefragt hat, ob er sie nicht mitnehmen<br />
dürfe, und dass Betty nach einigem<br />
Nasenrümpfen dazu ja gesagt hat — dann<br />
ist die Situation vorläufig zur Genüge geklärt<br />
!<br />
Die Dinge haben sich folgerichtig entwikkelt:<br />
Zuerst ist Betty allmorgendlich hinter<br />
der nächsten Ecke in den lichtblauen Bornstein<br />
geklettert, dann hat Bettys Mutter das<br />
einmal gesehen und ihrer Tochter nach eingeholter<br />
Erkundigung erklärt, dass ihrerseits<br />
gegen diese Fahrten nichts einzuwenden<br />
sei. Dann hat Bettys Vater Wind gekriegt,<br />
hat Friedrich mit in seinen Kegelklub<br />
genommen, und seitdem ist an dem licht-<br />
Bekanntschaft in durchaus ernsthafte Bahnen<br />
gleiten zu lassen drohen — in Bahnen,<br />
die für Betty schon ein wenig zu ernsthaft<br />
werden!<br />
Schliesslich, wenn Friedrich am Abend von<br />
seinen Ueberlandfahrten zurückkommt und<br />
seinen guten Anzug anzieht,, dann ist das ja<br />
ganz hübsch, aber Bettys Idealen entspricht<br />
es nun einmal nicht ganz.<br />
Diesen Idealen kommt Betty schon näher,<br />
als sie eines Abends mit Olga — Olga ist<br />
rotblond und ein bisschen leichtsinnig — in<br />
die Papageienbar geht, weil sie sich dort mit<br />
wegen einer Befürchtung und einer theoretischen<br />
Rechnung, deren Richtigkeit durch<br />
nichts bewiesen sind, hintan gehalten wird.<br />
Angesichts der Tatsache, dass sich die Gesetzgeber<br />
beim Automobilgesetz auch zu einer<br />
Modernisierung der Verkehrsbestimmungen<br />
entschliessen konnten, ohne die Gewähr<br />
in der Tasche zu haben, dass sich diese im<br />
erwarteten Sinne auswirken werden, dürften<br />
auch die Kantone mit etwas mehr Optimismus<br />
an die Verkehrsfragen herantreten. Sie<br />
können sich ja ähnlich wie es der Bundesrat<br />
in bezüg auf die Regelung der Geschwindigkeitsvorschriften<br />
für Personenwagen gemacht<br />
hat, das Recht vorbehalten, auf diese Bestimmungen<br />
zurückzukommen, sofern man<br />
sich in den Erwartungen .getäuscht sehen<br />
sollte.<br />
Auch das Ausland ist dieser Tage in bezug<br />
auf Steuererleichterung mit dem guten Beispiel<br />
vorangegangen. In einer letzten Nummer<br />
konnten wir von dem neuen deutschen<br />
Gesetzesentwurf berichten, der, neben einer<br />
wesentlichen Herabsetzung der Ansätze, die<br />
Wintermonate vollständig steuerfrei erklären<br />
will und nicht nur die quartalsweise, sondern<br />
sogar die monatliche Bezahlung der Verkehrssteuer<br />
kennt. Auch Italien hat durch<br />
Dekret vom 30. Januar die halbjährliche Entrichtung<br />
der Steuer eingeführt. Es mag in<br />
diesem Zusammenhang der Hinweis genügen,<br />
dass die meisten europäischen Staaten eine<br />
fraktionsweise Zahlung der Automöbilsteuern<br />
kennen, wie dies aus einer auf feite 3<br />
dieses Blattes publizierten Zusammenstellung<br />
hervorgeht.<br />
Da die Neuordnung der Steuerverhältnisse<br />
zur dringenden Notwendigkeit geworden ist,<br />
die bernischen Behörden aber, wie bereits<br />
erwähnt, noch keinerlei Vorschläge bekanntgegeben<br />
haben, ergriffen die kantonalen Verkehrsverbände<br />
die Gelegenheit, um der Regierung<br />
neuerdings ihre Postulate in Erinnerung<br />
zu bringen. Da die darin geltend gemachten<br />
Argumente auch für andere Kantone<br />
ihre Gültigkeit und Aktualität behalten,<br />
lassen wir die Eingabe im Wortlaut folgen,<br />
in der Meinung, dass ihr nicht das Schicksal<br />
aller bisherigen Zuschriften zuteil werde.<br />
Die Behörden können und dürfen heute nicht<br />
mehr ungeachtet an den wirtschaftlichen<br />
Schwierigkeiten- vorübergehen, welche die<br />
mit Steuern und Abgaben besonders reichlich<br />
bedachten Motorfahrzeugbesitzer in erster<br />
Linie verspüren. Auch mit Rücksicht auf<br />
tut, als sei der Barkeeper nur für ihn und<br />
Betty da. Als er sie — natürlich im Auto —<br />
nach Hause bringt, sagt er du zu ihr, die<br />
jetzt plötzlich «Bess » heisst, und verabredet<br />
für den nächsten Sonnabend eine Partie,<br />
«irgendwohin ins Weisse». Zuerst werden<br />
sie einmal fahren, dann fabelhaft zu -Abend<br />
essen. Es wird sich schon entwickeln.<br />
Gerade Sonnabends hat Friedrich immer<br />
bis spät in die Nacht auf dem Lande zu tun.<br />
Betty zieht ihr feschestes Kostüm an, lässt<br />
eine gemeinsame Unternehmung der Handelsschule<br />
vor den Eltern glaubhaft am Horizont<br />
auftauchen, verlässt hocherhobenen Hauptes<br />
den Hof, wird zwei Strassenecken weiter zu<br />
«Bess», kuschelt sich neben «Eric» — Erich<br />
kann jeder heissen, «Eric» nicht — in die<br />
Polster des fabelhaft neuen Zweisitzers.<br />
Lampen und Verkehrspolizisten scheint es<br />
für Eric nicht zu geben, er lässt impertinent<br />
die Hupe schreien und legt mächtig vor, als<br />
sie auf der Landstrasse draussen sind.<br />
Es ist einfach wie im Kino, statt der Hupe<br />
brüllt jetzt ein Klaxon und lässt die «dummen<br />
Bauern » zur Seite springen, man fährt<br />
drauflos, und Bess findet es beinahe selbstverständlich,<br />
dass Eric ihr den Arm um die<br />
Taille legt und halblaut dummes Zeug flüstert.<br />
Es ist so wunderschön, dass man überhaupt<br />
nicht mehr an «Sehr geehrter Herr!»<br />
und «Hochachtungsvoll» denkt, dass man den<br />
himmelblauen Bornstein völlig vergisst und<br />
einem Bekannten verabredet hat. Und dieser es selbstverständlich findet, als man an ei-<br />
hellerleuchteten Hotel hält.<br />
Bekannte hat wieder einen Freund, der wienem<br />
ein Gott tanzt, Opiumzigaretten raucht, unglaubliche<br />
Drinkmischungen weiss und der so Unregelmässigkeit gegeben, aber die wird<br />
Gerade kurz vorher hatte es eine kleine<br />
in<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erseheinen der Nummern<br />
das gute Beispiel anderer Kantone, die beweisen,<br />
dass mit gutem Willen und etwelchem<br />
Verständnis für die jetzige Lage den<br />
Automobilisten entgegengekommen werden<br />
kann, sollte erwartet werden, die Eingabe<br />
veranlasse die Regierung, endlich den Schritt<br />
nach vorwärts zu machen. Die Kantonalfahrer<br />
und des Arbeiter-Touring-Bundes<br />
verbände des A. C. S., T.C.S., der Motor-<br />
haben ihre Stellungnahme wie folgt unterbreitet<br />
:<br />
Die kantonalen VolLziehungsverordnungen zur<br />
neuen Strassenverkehrs-Regelung in der Schweiz<br />
erscheinen zur Zeit eine nach der andern, und, wie<br />
anzunehmen, dürfte auch die bernische demnächst<br />
folgen.<br />
Wahrnehmungen aus jüngster Zeit veranlassen<br />
uns, die Aufmerksamkeit der Behörden insbesondere<br />
auf eine Frage hinzulenken, die uns von nicht<br />
zu unterschätzender Wichtigkeit erscheint. Es ist<br />
die Frage der Einführung einer vierteljährlichen<br />
Verkehrsbewilligung mit entsprechender quartalweiser<br />
Motorfahrzeugsteuer.<br />
Im Gegensatz zu den bisher herausgekommenen<br />
kantonalen Vollziehungsverordnungen, die alle mindestens<br />
die Vierteljahressteuer zugelassen haben —<br />
einige sogar monatliche —, erhalten wir Kunde,<br />
dass die bernische Behörde aus fiskalischen Befürchtungen<br />
heraus ihr starres System der Jahressteuer<br />
und die damit verbundenen Härten<br />
grundsätzlich beizubehalten gedenke.<br />
Wir können es uns nicht versagen, Sie auf unsere<br />
wiederholten diesbezüglichen Vorstellungen<br />
aufmerksam zu machen; wir erinnern an die Eingabe<br />
des bernisch-kantonalen Verbandes der Sek<br />
tionen des A. C. S. vom 30. Januar und vom 1. Oktober<br />
1927, an diejenige der Schweiz. Strassehverkehrsliga<br />
vom 11. Oktober 1932 und schliesslich an<br />
die Eingabe des Kant. Verbandes der AutQ-Sektionen<br />
des Touring-Clubs der Schweiz vom 15. November<br />
1932. Weiterhin gestatten wir uns den Hinweis<br />
darauf, dass vor mehreren Jahren schon in<br />
einer Konferenz der Delegierten des Kant. Verbandes<br />
der Auto-Sektionen des T. C. S. mit Vertretern<br />
der kantonalen Polizeidirektion die vierteljährliche<br />
Steuer postuliert worden und dass erstmals<br />
im Herbst 1931 und dann im Dezember 1932 in der<br />
ausserparlamentarischen Strassenverkehrskpmmission<br />
durch die Vertreter der Automobilisten und<br />
Motorradfahrer wiederum der einzig gerechten<br />
Steuer pro rata temporis das Wort geredet worden<br />
ist.<br />
Bei aller Achtung vor dem Bestreben, die kantonalen<br />
Finanzen in Ordnung zu halten und der<br />
befürchteten Verminderung der Einnahmen aus<br />
dem Motorfahrzeug-Verkehr zu wehren, möchten<br />
wir auf die folgenden Erfahrungstatsachen aufmerksam<br />
machen:<br />
1. Aus der Einführung der Vierteljahrssteuer<br />
wird ein erheblicher Rückgang der Verkehrsbewilligungen<br />
auf Anfang des Jahres und ein daherig'er<br />
Steuerausfal' befürchtet. Wenn dies auch in einem<br />
gewissen Umfange für das erste Quartal des Jahres<br />
zutreffen mag, so wird der Ausfall reichlich wettgemacht<br />
dadurch, dass viele Motorfahrzeuge schon<br />
In der nächsten Nummer beginnt<br />
unser neuer Roman<br />
Rufe aus dem Dunkel<br />
aus der Feder des bekannten Schriftstellers<br />
Karl Strecker.<br />
Wir sicherten uns mit diesem Roman ein<br />
überaus spannend geschriebenes Werk, das<br />
sich mit bedeutsamen Fragen auseinandersetzt.<br />
der Werkstatt, während man zu Abend isst,<br />
rasch beseitigt sein. Betty ist vor dem Spiegel<br />
auch kaum mit der Puderquaste und<br />
dem Schminkstift fertig, die ganz richtige<br />
« Bess » aus sich zu machen, da ist Eric wieder<br />
da, und nun denkt man für die nächsten<br />
Stunden an nichts.<br />
Aber auch Handelsschulausflüge pflegen<br />
einmal zu Ende zu gehen, und Bess erinnert<br />
an die Heimfahrt, lässt sich vertrösten, als<br />
die Werkstatt telephoniert, es daure nur<br />
noch eine halbe Stunde, aus der dann eine<br />
ganze wird, klettert schliessüch selig, satt<br />
und müde in den Wagen und träumt hübsche<br />
Sachen. Auf den Weg achtet sie natürlich<br />
nicht, dafür ist Eric da. Der hat noch<br />
ein Telephongespräch mit der Stadt gehabt,<br />
und da ist eine Konferenz noch mitten in<br />
der Nacht — so ein Kerl ist Eric!<br />
Die Bäume fliegen nur so im Licht der<br />
Scheinwerfer, fliegen immer mehr, es wird<br />
Bess schon beinahe ängstlich, denn in den
auf 1. April, statt wie bisher auf 1. J»li, in Verkehr<br />
gesetzt werden. Steht erst noch die Möglichkeit<br />
offen, statt aaf Ende des Jahres vom i. April<br />
bis 1. Oktober die Bewilligung zu lösen bzw. die<br />
Steuer für das letzte Vierteljahr zurückzuerhalten,<br />
wenn die Schilder auf Ende September abgegeben<br />
•werden, wirkt dieselbe derart stimulierend auf den<br />
Sommerverkehr, dass auch der Ausfall für das<br />
letzte Vierteljahr mehr als gedeckt sein wird.<br />
Es dürfte bekannt sein, dass viele Hunderte<br />
von gebrauchten, noch in sehr gutem Zustande befindliche<br />
Wagen mit relativ hohen Pferdestärken<br />
und entsprechend hohen Steuern jahrelang unbenutzt<br />
in Garagen und Remisen ruhen, nur weil der<br />
Betrieb infolge der hohen Steuern zu teuer zu stehen<br />
kommt. Die Möglichkeit, für diese Wagen für<br />
die beiden Quartale des Sommer-Halbjahres eine<br />
Bewilligung zu erhalten, hätte zur Folge, dass eine<br />
grosse Anzahl wenigstens für den Sommer in den<br />
Verkehr gebracht würde, während sie sonst überhaupt<br />
nicht mehr gefahren und früher oder später<br />
mit mehr oder weniger Verlust in einen andern,<br />
billigeren Kanton abgesetzt werden müsste. Sicher<br />
nimmt der Staat besser die Steuer nur für das<br />
Sommerhalbjahr als gar keine. Lehrreich ist nach<br />
dieser Richtung das Beispiel der Stadt Danzig, wo<br />
nach Halbierung der Steuer die Zahl der zirkulierenden<br />
Motorfahrzeuge sich verdoppelte, und das<br />
Beispiel von Deutschland, wo im vergangenen Jahre<br />
infolge Steigerung des Benzinzolles unH der Autosteuern<br />
die bezüglichen Einnahmen, statt sich zu<br />
vermehren, von 135 auf 113 Millionen Mark zurückgingen.<br />
Auch in der Schweiz hat der Zolleingang<br />
auf Benzin im Januar <strong>1933</strong> einen starken Rückschlag<br />
erfahren durch die vielen auf 1. Januar des<br />
Jahres stillgelegten Motorfahrzeuge, woraus wiederum<br />
eine starke Reduktion des Benzinzollviertels<br />
für die Kantone resultieren wird.<br />
2. Im Auge zu behalten ist auch folgendes:<br />
Für denjenigen, der sein Auto für den Winter<br />
stillgelegt hat, stehen schliesslicb unsere Bahnen<br />
zur Verfügung. So ziehen die Bahnen einen gewissen<br />
Vorteil aus der neuen Möglichkeit einer vierteljährlichen<br />
Steuer und der daraus sich ergebenden<br />
Betriebseinstellung der Motorfahrzeuge für den<br />
Winter, was insbesondere dem Kanton Bern mit<br />
seinen Dekretsbahnen nur recht sein kann. Er erhält<br />
einen Teil des Ausfalles an der Autosteuer im<br />
Winterhalbjahr in Form eines vermehrten Zuspruches<br />
gegenüber den Eisenbahnen.<br />
Demgegenüber wird heute noch von Seiten der<br />
Behörden auf die sog. t Auto-Herren » mit Luxuswagen<br />
hingewiesen, bei denen der Staat bei einer<br />
Vierteljahressteuer für den Winter der Steuern verlustig<br />
gehe, da dieselben in der Hauptsache nur<br />
im Sommer reisen und inskünftig auch nur für den<br />
Sommer den Ausweis lösen werden, statt wie bisher<br />
für das ganze Jahr. Darauf ist zu erwidern, dass<br />
es schon lange und besonders infolge der heutigen<br />
Krise keine «Auto-Herren» mehr gibt und dass<br />
die grosse Masse der Motorfahrzeugfahrer sich aus<br />
Kaufleuten, Gewerbetreibenden, Landwirten, Inhabern<br />
von sog. freien Berufen, Beamten, Angestellten,<br />
Industriellen und aus Lohnarbeitern rekrutiert,<br />
die alle das Fahrzeug als Nutzfahrzeug<br />
halten und beim heutigen Konkurrenzkampf meistenteils<br />
ohne dasselbe nicht mehr auskommen.<br />
Naturgemäss muss die Gestaltung der Steuerverhältnisse<br />
auch im Motorfahrzeugverkehr in erster<br />
Linie auf diese Leute Rücksicht nehmen. Die bisherige<br />
Einstellung nach den sog. «Auto-Herren »<br />
ist durch die heutigen, hartnäckig andauernden<br />
Krisenverhältnisse überholt.<br />
Eigentlich sollten entsprechend der heutigen Deflation<br />
und Aufwertung unseres Geldes auch die<br />
Auto-Steuern ziffernmässig zurückgehen, indem die<br />
heute zu leistende Steuer in Wirklichkeit gegenüber<br />
früher eine wesentlich höhere Realleistung darstellt<br />
Darum sollte zum allermindesten dafür gesorgt<br />
sein, dass der Fahrzeughalter nicht noch<br />
Steuern bezahlen muss für eine Zeit, da er überhaupt<br />
nicht fährt, so vor allem im Oberland und<br />
im Jura, wo bisher in den Sommermonaten gefahren<br />
wurde, aber für das ganze Jahr die Steuer<br />
entrichtet werden musste. Die Auto-Steuern bedeuten<br />
heute mehr denn je eine empfindliche wirtschaftliche<br />
Belastung für alle Betriebe; um so mehr<br />
muss die anbegehrte Erleichterung durch die Vierteljahressteuer<br />
als gerecht und notwendig erscheinen.<br />
3. Bereits hat das Bundesgericht in seinem Entscheide<br />
vom Jahre 1929 in Sachen Dr. Guillermin<br />
gegen Kanton Waadt und Genf auf interkantonalem<br />
Gebiete den Weg gewiesen, der beschritten werden<br />
muss. Es stellte auf das Kalendervierteljahr<br />
ab und verteilte die Steuern zwischen Kantonen, in<br />
denen im gleichen Jahre das nämliche Fahrzeug<br />
domiziliert war, nach Kalender-Vierteljahren. Auf<br />
Kurven ist der Wagen schon ein paarmal<br />
ecklig gerutscht, aber Eric kann fahren und<br />
zwingt ihn immer wieder in die Richtung. So<br />
geht das eine ganze Weile, und Bess denkt,<br />
nun müssten sie bald in der Stadt sein; aber<br />
sie kommt nicht, und als Bess Eric fragt, ist<br />
der recht nervös geworden — natürlich, die<br />
Strasse ist glatt geworden, und die Konferenz<br />
— er sagt etwas von einer anderen<br />
Strasse. Und Bess glaubt ihm.<br />
Bess ist in dieser Nacht bereit, alles zu<br />
glauben; vorläufig wird sie noch für Meyer<br />
& Meyer schreiben, aber die Geschichte mit<br />
Friedrich muss schon am Montag aufhören,<br />
der hat in den letzten Tagen viel zu viel von<br />
Stube und Küche gesprochen. Als « Betty»<br />
konnte man vielleicht in dem lichtblauen<br />
Bornstein sitzen, aber als «Bess»<br />
Bess wird aufgerüttelt, denn es kommt<br />
etwas Merkwürdiges, eine Kurve, eine sehr<br />
scharfe Kurve. Gerade will Eric etwas abstoppen,<br />
um dann wie ein Rennfahrer mit<br />
Vollgas hineinzugehen, da steht plötzlich ein<br />
Mensch in dieser Kurve und schlägt mit einer<br />
roten Lampe einen Kreis.<br />
Das ist doch eine Unverschämtheit! Man<br />
baut sich doch nicht bei Nacht und Glatteis<br />
in einer Kurve auf. Niemand wird doch mitten<br />
im Walde anhalten und sich ausplündern<br />
lassen!<br />
Eric gibt Vollgas, flucht vor sich hin, aber<br />
Kurven mit Hindernissen sind auch nicht<br />
leicht -r- und nun krallt eiskaltes Entsetzen<br />
nach Bess, der Wagen schleudert, rutscht,<br />
streift einen Baum, irgendwo kracht es, und<br />
dem gleichen Boden steht das neue eidgenössische<br />
Verkehrsgesetz in Art. 71, Ziffer 6, wo festgelegt<br />
wird, dass beim Wechsel des Standortes eines Fahrzeuges<br />
von einem Kanton in den andern, die<br />
Steuer im folgenden Kanton « vom Beginn des der<br />
Verlegung folgenden Kalenderquartals zu entrichten<br />
sei •. Obwohl die bundesrechtliche interkantonale<br />
Ordnung die eigene interne Steuerordnung des<br />
Kantons nicht berührt, so ist durch die interkantonale<br />
Ordnung dennoch für die Kantone der Weg<br />
vorgezeichnet. Eine lückenlose und befriedigende<br />
Anpassung der kantonalen Ordnung an die interkantonale<br />
ist nur denkbar bei Einführung einer<br />
kantonalen Vierteljahressteuer; offenbar ist die gesetzgebende<br />
Behörde des Bundes auch von einer<br />
solchen ausgegangen. Wir können nicht glauben,<br />
dass hier der Kanton Bern aus unbegründeten fiskalischen<br />
Bedenken und in Verkennung der grossen<br />
wirtschaftlichen Bedeutung des Motorfahrzeugverkehrs<br />
in der notwendigen Fortentwicklung der<br />
Verhältnisse zurückbleiben werde; vielmehr geben<br />
wir unserer Hoffnung Ausdruck, dass diesmal unser<br />
berechtigter Wunsch gehört werde, und zwar<br />
mit sofortiger Wirkung für das Jahr <strong>1933</strong>.<br />
4. Ein Umstand, der bis heute wesentlich mitgeholfen<br />
hat, die Einführung der gewünschten Aenderungen<br />
zu verzögern, ist der Widerstreit der Meinungen<br />
darüber, wer zur Einführung der Vierteljahressteuer<br />
kompetent sei, der Regierungsrat oder<br />
der Grosse Rat. Hierseits besteht die Auffassung,<br />
dass aus der Kompetenz des Regierungsrates zum<br />
Erlass der Vollziehungsverordnung sich auch diejenige<br />
zur Einführung der Vierteljahressteuer ergebe,<br />
wie denn auch schon im Jahre 1931 vom 1. Oktober<br />
hinweg für das letzte Quartal eine Vierteljahressteuer<br />
zugelassen wurde, ohne dass der Grosse<br />
Rat diesbezüglich begrüsst worden wäre. Wir haben<br />
uns deshalb erlaubt, unsere Eingabe an die<br />
oberste vollziehende Behörde des Kantons zu richten.<br />
Sollte diese aus irgend einem Grunde zur Auffassung<br />
gelangen, dass für die Frage der Viertoljahressteuer<br />
der Grosse Rat zuständig sei, so soll<br />
unsere Eingabe auch als an den Grossen Rat gerichtet<br />
gelten. Wir möchten in dem Falle den hohen<br />
Regierungsrat bitten, dafür zu sorgen, dass<br />
die Frage der Vierteljahressteuer wesen ihrer<br />
Dringlichkeit noch in der kommenden Märzsession<br />
des Grossen Rates behandelt und erledigt werden<br />
kann.<br />
J«MT»<br />
Der Verkehr<br />
an Niveauübergängen.<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
Die Bahnlinie Bern-Luzern kreuzt südwestlich<br />
von Escholzmatt die Kantonsstrasse in<br />
einem durch eine Barriere gesicherten Niveauübergang.<br />
Einige Minuten vor dem Eintreffen<br />
des Morgenzuges Langnau-Luzern<br />
fuhr daselbst am 5. Mai 1929 ein Personenauto<br />
unter nicht ganz abgeklärten Umständen<br />
von Escholzmatt her in die herabgelassene<br />
Barriere, knickte die erste Barriere, die in<br />
die Höhe geschoben wurde, geriet über die<br />
Geleise weg an die zweite Barriere und kam<br />
erst 30 m jenseits des Bahnüberganges an<br />
der Strassenböschung zum stehen Der Autofahrer<br />
musste sich einer Spitalbehandlung<br />
unterziehen und sein Wagen war stark beschädigt..<br />
Nachdem sowohl der Autofahrer als die<br />
diensttuende Barrierenwärterin in dem gegen<br />
sie eingeleiteten Strafprozess freigesprochen<br />
worden waren, belangte der Automobilist die<br />
Bundesbahnen und die Barrierenwärterin in<br />
einem Zivilprozess auf 10 000 Fr. Schadenersatz<br />
unter solidarischer Haftbarkeit. Die<br />
Wärterin hatte kurz vor dem Eintreffen des<br />
Autos die bereits herabgelassene Barriere<br />
ein wenig gehoben, um eine Fussgängerin<br />
und zwei Radfahrer durchzulassen. Der Kläger<br />
behauptete nun, er habe beim Heranfahren<br />
auf 60 bis 70 m Entfernung gesehen, dass<br />
sich die Barriere in die Höhe bewege und<br />
dann der Barrierenwärterin zweimal Signale<br />
gegeben; doch habe sich diese nicht darum<br />
gekümmert, sondern in der entgegengesetzten<br />
dann rutschen die Hinterräder ganz sanft in<br />
den Graben. — Die Fahrt ist aus.<br />
Das alles geschieht nicht weit entfernt<br />
von dem Mann mit dem Licht. Natürlich wird<br />
ihm Eric jetzt unheimlich grob werden; er<br />
wird Schadenersatz fordern, es gibt einen<br />
Prozess, eine recht böse Geschichte für<br />
Bess.<br />
Eric ist natürlich herausgesprungen, aber<br />
man hört ihn nicht schimpfen, er ist ganz<br />
Kavalier. Aber dafür hört Bess etwas schrill<br />
pfeifen — wie eine Polizeipfeife klingt es —<br />
und dann brechen trockene Aeste, ein Hund<br />
bellt, und dann steht ein Polizist in Uniform<br />
vor dem Wagen: «Kommen Sie mal raus,<br />
Fräulein! »<br />
Es hilft nichts, dass sie schrecklich vornehm<br />
tut, sie muss mit ihren dünnen Schuhen<br />
in den hohen Schnee hinaus, die Kunstseidenen<br />
werden im Augenblick pitschnass.<br />
«Na, S i e haben wir wenigstens», sagt der<br />
Wachtmeister. «Haben Sie Papiere?»<br />
Woher soll sie denn Papiere haben? Aber<br />
der Herr Eric...<br />
«Der wird wohl auch keine haben! Kennen<br />
wir. Wie heisst er denn?»<br />
Das weiss Bess nicht einmal. Eric heisst<br />
er, das hat bisher genügt.<br />
Der Polizist wird immer gemütlicher: «Na,<br />
den Eric werden wir bald haben, der kommt<br />
nicht weit. Und dann steigen wir ins Polizeiauto,<br />
und dann geht's gratis und franko ins<br />
Kittchen. Und morgen früh sehen wir weiter.»<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N°27<br />
^re<br />
Richtung nach dem Zuge ausgeschaut. Erst<br />
als er bei der Barriere angelangt sei, habe<br />
sie die Barriere herabgelassen, so dass dem<br />
Wagen das Verdeck weggerissen und die<br />
Windschutzscheibe zertrümmert worden sei,<br />
während er selber einen solchen Schlag an<br />
den Kopf erhalten habe, dass er das Bewusstsein<br />
verloren habe. — Die Barrierenwärterin<br />
behauptete dagegen, die Schranke sei schon<br />
völlig,geschlossen gewesen, als der Kläger<br />
in sie hineingefahren sei.<br />
Das Amtsgericht Luzern, das Lazerner<br />
Obergericht und in oberster Instanz das<br />
Bundesgericht haben die Klage des Automobilisten<br />
abgelehnt und eine Widerklage der<br />
S.B.B, auf 290 Fr. Schadenersatz für die<br />
zertrümmerte Barriere gutgeheissen.<br />
Es entsprach der Uebung und widerspricht<br />
nicht den geltenden Vorschriften, dass die<br />
schon geschlossene Schranke für einen<br />
Augenblick wieder gehoben wurde, um Fussgänger<br />
und Radfahrer passieren zu lassen.<br />
Dagegen dürfen Fuhrwerke und Autos nach<br />
einmal herabgelassener Barriere vor der<br />
Durchfahrt des Zuges nicht mehr durchgelassen<br />
werden. Sodann war die Barrierenwärterin<br />
nicht verpflichtet, sich um die Signale<br />
des Klägers zu kümmern; bei vielen<br />
Niveauübergängen, namentlich solchen mit<br />
Fernbedienung, hat der Barrierenwärter überhaupt<br />
keine Sicht auf die Strasse, und die<br />
Strassenbenützer wurden im vorliegenden<br />
Falle 150 m vor dem Niveauübergang durch<br />
eine grosse Tafel gewarnt.<br />
Die Beschädigungen und Farbspuren am<br />
Auto, sowie die Beschädigung der Barriere<br />
sprechen eher dafür, dass sich die Barriere<br />
beim Zusammenstoss schon in der Gabel befand,<br />
also gänzlich geschlossen war In diesem<br />
Falle wäre der Kläger auf grob fahrlässige<br />
Weise in die Abschrankung hineingefahren.<br />
Aber auch wenn man der Darstellung<br />
des Klägers folgt und annimmt, dieser<br />
habe die Barriere auf 60 bis 70 m in Bewegung<br />
gesehen, muss sein Verhalten als<br />
fahrlässig bezeichnet werden. Sowie der Kläger<br />
an der übrigens sehr übersichtlichen<br />
Strassenstelle die Barriere in Bewegung sah,<br />
war er verpflichtet, seine Fahrt zu verlangsamen<br />
und wenn nötig anzuhalten. Die Barriere<br />
kann unmöglich erst im letzten Augenblick<br />
auf ihn herabgelassen worden sein, weil<br />
das Schliessen der Schranke nach den kantonalen<br />
Feststellungen fünf bis neun Sekunden<br />
in Anspruch nimmt. Das schwere Verschuldet,<br />
des Autofahrers bildet demnach die einzige<br />
Uniallursäche.<br />
Der Rechtsfall bildet eine unmissverständliche<br />
Warnung vor allzu «forschem» Forcieren<br />
von Niveauübergängen! Wo.<br />
Ortsbehbrden und<br />
Geschwindigkeitsvorschriften.<br />
Dürfen Ortsbehörden generelle Geschwindigkeitsvorschriften<br />
erlassen ?<br />
Die Stadt Zürich trug sich dem Vernehmen<br />
nach mit dem Gedanken, für ihr Gebiet<br />
für den motorischen Fahrzeugverkehr eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 40 km generell<br />
einzuführen. (Wie uns mitgeteilt wird, ist<br />
man zuständigen Ortes von dieser Absicht<br />
bereits wieder abgekommen. Die Red.) Die<br />
Frage, ob ein Fahrtempo von höchstens<br />
40 km für städtische Verhältnisse angemessen<br />
oder ungenügend sei, mag hier offen bleiben.<br />
Dagegen stellt sich die Rechtsfrage, ob eine<br />
«Kittchen?» schreit Bess. «Um Gottes<br />
Willen! Was ist denn los!»<br />
«Ja, Fräulein, auf Sie haben wir gerade<br />
gewartet, auf Sie und den feinen Herrn.»<br />
Und dann kommen wieder zwei Polizisten<br />
an, und die haben Eric in der Mitte, und der<br />
eine hat ihm eine Fessel angelegt, und Erics<br />
Anzug ist zerrissen, er hat eine Beule am<br />
Kopf und sieht gottesjämmerlich aus.<br />
«So ist's recht», sagt der Polizist. «Erst einen<br />
Wagen klauen, mit der Braut losfahren,<br />
dann in den Graben und zuletzt losschieben<br />
wollen.»<br />
Betty — «Bess» ist in der Versenkung verschwunden—<br />
schreit auf. Nein, sie hat nichts<br />
gewusst, sie hat nichts damit zu tun!<br />
«Aber woher denn», meint der Polizist.<br />
«Kein Mensch hat was damit zu tun, der<br />
Autokarl und die Olga in der Stadt auch<br />
nicht und der Mann in der Garage, der anstatt<br />
der vorgeschützten Reparatur die Nummern<br />
änderte, erst recht nicht. Und der Wagen<br />
soll auch nicht versilbert werden, der<br />
fährt nur spazieren.<br />
Betty setzt sich, so kalt es auch ist, aufs<br />
Trittbrett, heult und sieht gar nichts mehr.<br />
Sieht auch nicht, als Scheinwerfer herankommen,<br />
als ein Wagen in der Nähe hält,<br />
und schreckt erst entsetzt auf, als sie eine<br />
bekannte Stimme hört.<br />
«Was ist denn hier los?»<br />
Wahrhaftig, es ist Friedrich, und der Wagen<br />
der lichtblaue Bornstein, und Friedrich<br />
Ortsbehörde befugt ist, generelle Geschwindigkeitsvorschriften<br />
zu erlassen.<br />
Gemäss Art. 25, Abs. 3 des Gesetzes setzt<br />
der Bundesrat für schwere Motorwagen<br />
Höchstgeschwindigkeiten fest. Für andere<br />
Motorfahrzeuge kann er durch Verordnung<br />
Vorschriften über die Höchstgeschwindigkeit<br />
erlassen. Demnach ist für den Erlass von<br />
solchen generellen Vorschriften einzig der<br />
Bundesrat sachlich zuständig. Eine Delegation<br />
dieser Befugnis an kantonale oder lokale<br />
Instanzen hat nicht stattgefunden. Die Botschaft<br />
des Bundesrates zum neuen Gesetz hat<br />
ausgeführt: «...Man würde, wenn man den<br />
Kantonen das voraussetzungslose Bestimmungsrecht,<br />
z.B. über Geschwindigkeit, Belastung,<br />
Beleuchtung, einräumen wollte, mit<br />
der einen Hand nehmen, was man mit der<br />
anderen gegeben hat. Und es würde damit<br />
der ganze Zweck der einheitlichen Regelung<br />
eines seinem Wesen nach die Kantonsgrenzen<br />
überschreitenden Verkehrs vereitelt.» Geschwindigkeitsvorschriften<br />
unterliegen daher<br />
grundsätzlich der bundesrechtlichen Regelung.<br />
Nun haben wir allerdings einen Art. 3, der<br />
folgendermassen lautet:<br />
« Die Kantone können die Benützung aller oder<br />
einzelner Strassen, die dem Durchgangsverkehr<br />
nicht geöffnet sind, durch Motorfahrzeuge und<br />
Fahrräder, soweit sie nicht im Dienste des Bundes<br />
beansprucht wird, ganz untersagen oder zeitlich beschränken.<br />
Vor der Aufstellung dauernder oder<br />
periodisch wiederkehrender zeitlicher Beschränkungen<br />
hören sie den Bundesrat an.<br />
Die Kantone können für bestimmte Strasseostrecken,<br />
wo die Sicherheit des Verkehrs oder die<br />
Anlage der Strasse es notwendig macht, weitere beschränkende<br />
Massnahmen treffen. Gegen Verfügungen,<br />
die dauernde Beschränkungen enthalten, kann<br />
innert drelssig Tagen, von der Veröffentlichung ap<br />
gerechnet, beim Bundesrat Beschwerde erhoben<br />
werden.<br />
Ebenso bleibt für besondere Strassenverhältnjsse<br />
die örtliche Regelung durch polizeiliche Verkehrsvorschriften<br />
vorbehalten; sie bedarf der Genehmigung<br />
der kantonalen Behörde. »<br />
Aus dem dritten Absatz dieses Artikels ergibt<br />
sich zwar, dass örtliche Polizeimassnahmen<br />
zulässig sind, jedoch nur für besondere<br />
Strassenverhältnisse und flicht allgemein. Es<br />
darf sich dabei zudem nicht um eine Beschränkung<br />
des Verkehrs handeln, sondern<br />
bloss um dessen Regelung, im Gegensatz zu<br />
den Beschränkungen nach Abs. 1 und 2. Unter<br />
einer solchen Regelung kann Festlegung einer<br />
Einbahnstrasse, Zirkulation zwischen Fussgängerinseln,<br />
Verbote des Ueberholens an<br />
bestimmten Stellen, Höchstbelastung beim<br />
Befahren von Brücken etc. verstanden werden.<br />
(Vgl. Kommentare Badertscher Seite 7<br />
und Strebel Seite 133.) Der Gedanke, dass<br />
in Art. 3, Abs. 3 eine Delegation des Bundes<br />
an die Ortsbehörden zur Festsetzung von<br />
generellen Höchstgeschwindigkeiten liege, ist<br />
bestimmt abzulehnen. Das Gesetz und die<br />
bisher erschienenen Kommentare unterscheiden<br />
zwischen räumlichen und funktionellen<br />
Beschränkungen. Für erstere sind zugunsten<br />
der Kantone und Ortsbehörden in Art. 3 gewisse<br />
Vorbehalte gemacht worden; iunktiO"<br />
neue Beschränkungen (Geschwindigkeit, Beleuchtung<br />
etc.) sind grundsätzlich dem Bunde<br />
reserviert geblieben. Die Botschaft des<br />
Bundesrates hat ausgeführt: « Dass man den<br />
Kantonen mit dem Rechte der Beschränkung<br />
auch die Befugnis habe erteilen wollen, tunktionell<br />
den Auto- und Fahrradverkehr nach<br />
Belieben zu gestalten, würde im Widerspruch<br />
stehen mit der im ersten Absatz von Art. 37bis<br />
dem Bunde verliehenen Bestimmungsfreiheit.»<br />
Auch wo ortspolizeiliche Verkehrsvorschriften<br />
gemäss Art. 3, Abs. 3 an sich zulässig sind,<br />
können sie sich jeweils nur auf besondere<br />
Strassenverhältnisse erstrecken und dürfen<br />
erkennt sie natürlich sofort, sagt «Nanu»,<br />
und holt zuerst einmal Erics Wagen mit aus<br />
dem Graben. Und als der mit zerbeultem<br />
Kotflügel wieder auf der Strasse steht, fragt<br />
er den Polizisten, was hier gespielt wird,<br />
und als der was von der Diebeskolonne sagt,<br />
schüttelt er den Kopf.<br />
«Stimmt nicht ganz», sagt Friedrich. «Braut<br />
ist schon richtig, aber nicht von dem da. Die<br />
Betty ist meine Braut. Den alten Gierke von<br />
der Grossgarage kennen Sie doch. Na, und<br />
die Betty ist dem seine Tochter!»<br />
«Ja, aber ins Kittchen muss sie doch!»<br />
sagt der Polizist.<br />
Und nun redet Friedrich das Blaue vom<br />
Himmel, und schliesslich fährt Eric allein ins<br />
Kittchen, und Betty kuschelt sich neben<br />
Friedrich in den Bornstein.<br />
«Du, Friedrich», sagt Betty, «das war<br />
mächtig anständig, dass du mich als deine<br />
Braut ausgegeben hast.»<br />
Und nun muss er doch langsam fahren,<br />
weil zwei Arme sich um ihn schlingen und<br />
weil er mitten auf der Strasse einen Kuss<br />
kriegt. Beinahe wäre der Bornstein auch<br />
noch in den Graben getrudelt.<br />
Vier Wochen später schreibt Betty nicht<br />
mehr «Sehr geehrter Herr!» und «Hochachtungsvoll»,<br />
sondern sie sitzt an der Nähmaschine<br />
und näht Aussteuer. Und Eric sitzt<br />
auch irgendwo und klebt Tüten. Und Stube<br />
und Küche sind gemietet. Aber den Namen<br />
« Bess » mag Betty nicht mehr hören...
N° 27 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
nicht generell für ein ganzes Stadtgebiet erlassen<br />
werden. Eine andere Auslegung des<br />
neuen Verkehrsgesetzes würde die unerfreuliche<br />
Folge haben, dass jede Lokalbehörde<br />
Höchstgeschwindigkeiten nach Belieben festsetzen<br />
könnte, die eine 20 oder 30, die andere<br />
40 oder 50 km. Dadurch würde die erzielte<br />
Vereinheitlichung des Verkehrsrechtes<br />
in einem wichtigen Punkte wieder hinfällig<br />
gemacht werden können.<br />
Adv. Lutz (Flawil).<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Die Verteilung des Benzinzoll-Viertels. Der<br />
Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung die<br />
Verteilung des den Kantonen zukommenden<br />
Anteiles am Ertrag des Benzinzolles oro 1932<br />
auf Grund der durch Bundesbeschluss vom<br />
21. Februar 1928 festgelegten Rechnungsbasis<br />
vorgenommen. Es stehen 11,205 Mill. Fr.<br />
zur Verfügung, die auf die Kantone wie folgt<br />
verteilt werden:<br />
Zürich Fr. 1.297.212<br />
Bern » 1.558.918<br />
Luzern > 320.S34<br />
Uri » 126.583<br />
Schwyz » 218.944<br />
Obwalden » 97.015<br />
Nidwaiden » 64.552<br />
Glarus » 179.534<br />
Zug » 118.579<br />
Freiburg » 380.820<br />
Solothurn » 303.773<br />
Baselstadt » 254.245<br />
Baselland » 252.024<br />
Schaffhausen » 105.889<br />
Appenzell A.-Rh. » 161.770<br />
Appenzell I.-Rh. » 33.465<br />
St. Gallen » 748.326<br />
Graubünden > 942.573<br />
Aargau ^ 725.321<br />
Thurgau » 489.138<br />
Tessin » 617.120<br />
Waadt » 1.097.170<br />
Wallis » 501.292<br />
Neuenburg > 373.185<br />
Genf » 227.926<br />
Bekanntlich besteht noch ein Ausgleichs-<br />
"^•nds, um hauptsächlich den weniger finanzkräftigen<br />
Qebirgskantonen in vermehrtem<br />
Masse entgegenkommen zu können, und<br />
ihnen den Ausbau und Unterhalt der Gebirgsstrassen<br />
besser zu ermöglichen. Für<br />
diesen Zweck stehen 250,000 Fr. zur Verfügung,<br />
die nachstehende Verwendung fanden:<br />
Url 75.000 Fr., Schwyz 15.000 Fr., Obwalden<br />
50.000 Fr., Nidwaiden 20.000 Fr., Zug 10.000 Fr.,<br />
Baselland 10.000 Fr., Appenzell I.-R. 10.000 Fr.,<br />
Tessin 20.000 Fr., Wallis 40.000 Fr.<br />
Wir werden in nächster Nummer nochmals<br />
auf diesen Strassenbeitrag an die Kantone<br />
zurückkommen.<br />
Ausland<br />
Die Steuermodalitäten Im Ausland. Die<br />
« R.A.C.I.», das offizielle Organ des italienischen<br />
A. C, brachte kürzlich eine interessante<br />
Zusammenstellung über die Vorschrif-<br />
^n bezüglich Zahiungsweise der Motorfahrzeugsteuern<br />
in verschiedenen europäischen<br />
Ländern. Mit Rücksicht auf die gerade auch<br />
bei uns aktuelle Frage der Neugestaltung<br />
der Motorfahrzeugbesteuerung mas nachstehende<br />
Uebersicht von Interesse sein :<br />
Oesierreich: Die Verkehrssteuer kann vierteljährlich<br />
bezahlt werden.<br />
Belgien: Die Jahressteuer kann in 3- oder 6monaU<br />
liehen Raten bei einem Zuschlag von 10 Prozent<br />
bezahlt werden.<br />
Tschechoslowakei: Die Steuer kann in zwei Raten,<br />
also semesterweise, bezahlt werden. Es wird<br />
ein Zuschlag von 5 Prozent erhoben.<br />
Dänemark: Steuern*im Betrage zwischen 160 und<br />
260 Kronen können in 2 Teilzahlungen gemacht<br />
werden. Beträgt die Steuer mehr als 260 Kronen,<br />
so ist vierteljährliche Zahlung zulässig.<br />
Frankreich: Die Steuer kann vierteljährlich bezahlt<br />
werden.<br />
Deutschland: Bei monatlicher Zahlung wird ein Zuschlag<br />
von 8 Prozent, bei vierteljährlicher Zahlung<br />
ein Zuschlag von 6 Prozent und bei halbjährlicher<br />
Zahlung ein solcher von 3 Prozent<br />
erhoben. Nach der neuen Regierungsvorlage<br />
sollen diese Zuschläge sogar wegfallen.<br />
England: Die Steuer kann viertel- oder halbjährlich<br />
bezahlt werden. Bei quartalsweiser Entrichtung<br />
beträgt die Abgabe 27 % Prozent der Jahressteuer.<br />
Norwegen: Die Steuer ist für 1 Jahr «u entrichten,<br />
doch wird eine Zahlungsfrist bis zum 1. März<br />
eingeräumt.<br />
Holland: Die Verkehrssteuer kann vierteljährlich<br />
oder jährlich bezahlt werden.<br />
Polen: Die Steuer kann quartalsweise bezahlt werden.<br />
Spanien: Die Steuer ist in zwei Semesterraten zu<br />
entrichten.<br />
Ungarn: Die Steuer kann in vier Quartalsraten bezahlt<br />
werden.<br />
Rumänien: Die Steuer kann quartals- oder sernestervveise<br />
bezahlt werden.<br />
Schweden: Die Steuer ist jährlich zu entrichten mit<br />
einer Zahlungsfrist bis zum 15. Februar.<br />
Aus dieser Uebersicht, welche keineswegs<br />
Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, ist zu<br />
ersehen, dass die grosse Mehrzahl der europäischen<br />
Staaten weitgehende Zahlungserleichterung<br />
einräumen, und die ganzjährliche<br />
Vorausbezahlung, wie sie die meisten Kantone<br />
der Schweiz bisher kannten, die Ausnahme<br />
bildet.<br />
s*><br />
Sitzung der nationalen<br />
Sportkommission.<br />
Die nationale Sportkommission des A. C S.<br />
trat in Genf anlässlich des Salons zu einer<br />
von Herrn Decrauzat, Präsident der N. S. K.,<br />
geführten Sitzung zusammen. Die Verhandlungen<br />
wurden mit den von Herrn Decrauzat<br />
vorgelegten Vorschlägen eingeleitet, die eine<br />
Unterkommission der internationalen Sportkommission<br />
in Monte Carlo über den genaueren<br />
Begriff der «Sternfahrt» ausgearbeitet<br />
hatte. Die N. S. K. beschloss, durch ihre<br />
Delegierten bei der nächsten Sitzung der<br />
internationalen Sportkommission in Paris die<br />
in Monte Carlo gefassten Beschlüsse zu unterstützen.<br />
Nach den von der Unterkommission<br />
vorgeschlagenen Bestimmungen stellt<br />
eine Sternfahrt eine sportliche Veranstaltung<br />
dar, die mit beschränkter Schnelligkeit ausgefahren<br />
wird und bei der für das Klassement<br />
nicht die erzielte Geschwindigkeit, sondern<br />
nur die Regelmässigkeit der Innehaltung des<br />
Durchschnitts gewertet wird. Der Start muss<br />
auf verschiedene Orte verteilt sein, alle Fahrer<br />
müssen sich an einem als Ziel geltenden<br />
Punkte treffen. So ist z. ß. die Veranstaltung<br />
Paris—Nizza keine Sternfahrt, sondern eine<br />
Tourenprüfungsfahrt<br />
Die verschiedenen A. C. S.-Sektionen, die<br />
in diesem Jahre sportliche Veranstaltungen<br />
durchführen, haben sich für die Unterstützung<br />
durch den Sportfonds angemeldet. Die Sektion<br />
Genf des A. C. S. hat dies für ihr Kilometerrennen<br />
von Saconnex bereits vorher<br />
ebenfalls getan. Folgende Sektionen haben<br />
sich nun weiterhin eingeschrieben: Sektion<br />
Waadt für das Bergrennen Montreux—Caux,<br />
Sektion St. Qallen-Appenzell für das Rheineck—Walzenhausen-Bergrennen<br />
und Sektion<br />
Tessin für das Monte Ceneri-Rennen, weiter<br />
haben sich auch die Sektionen Luzern und<br />
Graubünden für ihre Sternfahrten nach Luzern<br />
und Arosa um Unterstützung beworben.<br />
Ueber den Sportfonds entspann sich in der<br />
N. S. K. eine Diskussion, die bei der nächsten<br />
Sitzung, die am Vorabend der Delegiertenversammlung<br />
des A. C. S. in Basel stattfindet,<br />
weitergeführt werden soll.<br />
Der Grosse Preis der Schweiz in Bern ist<br />
schon jetzt, wenigstens vom sportlichen<br />
Standpunkt aus, gesichert Rund 30 Fahrer<br />
haben sich damit einverstanden erklärt, bei<br />
den vorgesehenen finanziellen Bedingungen<br />
zu starten. Alles hängt nun von der Bildung<br />
der Genossenschaft ab, die die Finanzierung<br />
des Grand Prix zu übernehmen hätte, und von<br />
dem rechtzeitigen Ausbau der Rundstrecke.<br />
Für die verschiedenen nationalen Rennen<br />
wurden die Sportkommissäre wie folgt bestimmt:<br />
Montreux—Caux (11. Juni) die Herren<br />
Napp, Chantre und Decrauzat; Rheineck—Walzenhausen<br />
(25. Juni) die Herren<br />
Frei, Lumpert, Töndury und Decrauzat;<br />
Monte Ceneri (3. September) die Herren<br />
Pierrenumbert, Thommen und Decrauzat oder<br />
Töndury. Beim Grossen Preis der Schweiz<br />
vom 25. August wird die gesamte nationale<br />
Sportkommission vertreten sein. Bei früheren<br />
Rundstreckenrennen Hess sich nämlich feststellen,<br />
dass eine Delegation von drei Mitgliedern<br />
nicht genügte. Die N. S. K. hat<br />
weiterhin beschlossen, neue Chronometreure<br />
heranzubilden, und versendet an diejenigen,<br />
die sie darum ersuchen, das Reglement über<br />
die Chronometrierung. Der sportliche Jahresbericht<br />
1932 wird von Herrn Decrauzat ausgearbeitet<br />
und wird sich in den Linien der<br />
Ausführungen bewegen, die von der N. S. K.<br />
bereits angehört und bestätigt wurden. Der<br />
Bericht wird der Zentralverwaltung vorgelegt<br />
und sodann am Vorabend der Hauptversammlung<br />
in Basel den Delegierten übergeben.<br />
Die Erkundigungen, die die N. S. K. im letzten<br />
Jahre erstmals bei den Rennfahrern<br />
wegen den eventuellen Aenderungen im nationalen<br />
Sportreglement und im Reglement der<br />
Schweiz; Automobilmeisterschaft einzogen,<br />
bildeten den Grund einer Anregung der Sektion<br />
Bern des A. C. S.> die wünscht, dass in<br />
Zukunft auch die Organisatoren angefragt<br />
werden sollen. Dieses Verlangen hat durchaus<br />
seine Berechtigung, und es wird das<br />
nächste Mal auch Berücksichtigung finden.<br />
Zum Schluss hatte sich die Kommission<br />
noch mit einer Anfrage der U. M. S. zu beschäftigen,<br />
die sich danach erkundigte, ob die<br />
N. S. K. damit einverstanden ist, dass sich<br />
Mitglieder der U. M. S. mit ihren Wagen an<br />
den U. M. S.-Tourenwettbewerben beteiligen.<br />
Die N. S. K. erblickt in dieser Konkurrenz der<br />
U. M. S. keine eigentlichen sportlichen, sondern<br />
touristische Prüfungen, so dass sie nicht<br />
gezwungen ist, die Teilnahme von Autos zu<br />
regeln.<br />
bo.<br />
Grosser Preis von Tunis.<br />
Am nächsten Sonntag.<br />
Nach dem Grossen Preis von Pau findet<br />
am nächsten Sonntag in Nordafrika das<br />
zweite grosse Automobilrennen der neuen<br />
Saison statt. Nach einem monatelangen<br />
Unterbruch, der mit Vorbereitungen der<br />
LE SYMBOLE DE LA QUALITt<br />
Wanderer correspond en Performances,<br />
spaciositg et agr6menl, aux grandes et<br />
puissanfes voitures. Elle a la ligne accomplie<br />
et les ra||inements de la voilure<br />
la plus diere mais est tr£s £conomique<br />
a l'adiat. l'usage et l'entrefien. Trois<br />
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Firmen und Fahrer ausgefüllt war, treten<br />
nun wieder die Rennwagen mit der kommenden<br />
wärmeren Jahreszeit in Aktion.<br />
Der Grosse Preis von Tunis gehört zu den<br />
bedeutendsten Kolonialrennen und verfügt<br />
deshalb jedes Jahr über eine hervorragende<br />
internationale Nennliste. Auch<br />
<strong>1933</strong> ist die Beteiligung wieder ausserordentlich<br />
stark. Wie gewohnt, wird das<br />
Rennen auf der Rundstrecke von Karthago<br />
ausgetragen, die 12,741 km lang ist.<br />
Die Konkurrenz führt über 37 Runden,<br />
demnach total über 470 km. Das Rennen<br />
ist sehr gut mit Preisen dotiert. Der absolute<br />
Sieger erhält 40,000, der Zweite 25,000<br />
franz. Franken.<br />
Aus den 23 konkurrierenden Teilnehmern<br />
seien nur einige besonders favorisierte<br />
Namen genannt: Nuvolari, (Alfa<br />
Romeo), Varzi (Bugatti), Borzachini (Alfa<br />
Romeo), Fagioli (Maserati), Sommer (Maserati),<br />
u. a. Wie man sieht, treffen in Tu^<br />
nis die stärksten internationalen Gegner<br />
aufeinander. Das Rennen hat für die<br />
Schweiz besondere Bedeutung, da auch<br />
drei schweizerische Konkurrenten sich gemeldet<br />
haben, und zwar Braillard auf Bugatti,<br />
Villars auf Alfa Romeo und Baron<br />
von Waldthausen auf Alfa Romeo. Unsere<br />
an dieser Stelle vor kurzer Zeit ausgesprochene<br />
Vermutung, dass Villars unter Umständen<br />
mit seinem am Genfer Kilometerrennen<br />
erstmals erprobten Spezialwagen<br />
starten werde, hat sich als falsch herausgestellt,<br />
in Wirklichkeit starten sowohl<br />
Villars wie auch Baron von Waldthausen<br />
auf zwei Alfa Romeo, 2300 ccm. Man darf<br />
mit Recht gespannt sein, wie die drei<br />
Schweizer in Tunis abschneiden werden.<br />
Das letztjährige Rennen gewann vor<br />
50,000 Zuschauern Varzi auf Bugatti mit<br />
dem hervorragenden Stundenmittel von<br />
145.242 km. Der französische Einzelfahrer<br />
Lehoux (Bugatti) kam an die zweite Stelle.<br />
Die Nennungen;<br />
Borzacchini (Alfa Romeo), Nuvolari (Alfa Romeo),<br />
Villars (Alfa Romeo), Baron von Waldthausen<br />
(Alfa Romeo), Paul Pietsch (Alfa Romeo), Zanelli<br />
(Alfa Romeo), Etaneelin (Alfa Romeo), Benoit<br />
Falcetto (Bugatti), Bninet (Bugatti), Graf Czaykoweki<br />
(Bugatti), Gaupillat (Bugatti), Joly (Bugatti),<br />
Lehoux (Bugatti), Moll (Bugatti), Tosselli (Bugatti),<br />
Hartmann (Bugatti), Ghersi (Bugatti), Varzi<br />
(Bugatti), Braillard (Bugatti), Sommer (Maserati),<br />
Zehender (Maserati), Fagioli (Maserati), Premoli<br />
(Maserati).<br />
mb.<br />
Ein kleiner schweizerischer Rennstall.<br />
Schon seit einiger Zeit machen sich erfreulicherweise<br />
in der französischen Schweiz neue<br />
Kräfte im Automobilsport bemerkbar. Wie<br />
wir nun erfahren, haben sich die beiden auch<br />
beim Genier Kilometerrennen wieder hervorgetretenen<br />
Fahrer Baron von Waldthausen<br />
und J. Villars zu einem kleinen Rennstall zusammengeschlossen,<br />
um gemeinsam an Rennen<br />
teilnehmen zu können. Diese schweizerische<br />
Equipe, deren Sitz Versoix bei Genf<br />
ist, verfügt vorläufig über folgende Wagen:<br />
zwei Alfa Romeo-Achtzylinder-Rennwagen<br />
2300 ccm und ein Alfa Romeo-Sportwagen<br />
1750 ccm, sowie über den von Villars selbstgebauten<br />
Spezialwagen, der auch beim Genfer<br />
Kilometerrennen startete. Wie wir schon in<br />
unserem Rennbericht von Genf meldeten,<br />
musste an dem Wagen fast bis zur letzten<br />
Stunde vor dem Rennen noch gebaut werden,<br />
so dass es Villars nicht mehr möglich war,<br />
Versuchsfahrten zu unternehmen. Im übrigen<br />
erhielt er den für die Konkurrenz notwendigen<br />
Brennstoff nicht, so dass es unter diesen<br />
Umständen nur zu begreiflich erscheint,<br />
dass der Wagen noch keine überragende Zeit<br />
aufstellen konnte. Der Motor des Spezialwagens<br />
ergab bei Versuchen die folgenden<br />
guten Resultate: 95 PS bei 2500 Touren und<br />
152 PS bei 6000 Touren. Der Spezialwagen<br />
von Villars bedarf selbstverständlich noch<br />
einiger Zeit, bis er bis in alle Details durchstudiert<br />
und erprobt ist. Villars beabsichtigt,<br />
mit seiner selbstgebauten Maschine an den<br />
schweizerischen Bergrennen teilzunehmen.<br />
Den mutigen beiden Fahrern darf man zu<br />
ihrem Unternehmen nur Glück wünschen.<br />
Neue Rekordversuche in Montlhery. Auf<br />
der bekannten Autorennbahn von Linas-<br />
Montlhery herrscht gegenwärtig lebhafte<br />
Tätigkeit. Neben den \on der Firma Yaco<br />
sich in Durchführung befindenden Rekordversuchen<br />
hat nun auch die Firma Spido Versuche<br />
aufgenommen. Man beabsichtigt die<br />
internationalen Rekorde der Klasse 3000 ccm<br />
zu schlagen. Fünf Fahrer bilden die Equipe,<br />
ausser Yves Boillot sind alle vier andern<br />
Piloten (Albert Guyot, Louis Wagner, Arthur<br />
Duray und Lucien Haubourdin) über 50<br />
Jahre alt.<br />
Der Wagen «Petite Rosalie» der Firma<br />
Yaco hat folgenden neuen internationalen<br />
Rekord aufgestellt:<br />
6 Tage. 12.945 km 323 (Stundenmittel: 89 Kilometer<br />
898).<br />
Bergrennen von Chanteloup. Das schon im<br />
Jahre 1898 erstmals durchgeführte französische<br />
Bergrennen von Chanteloup bei Paris<br />
wird auch in diesem Jahre wieder veranstaltet.<br />
Das Rennen, für das sich eine schöne<br />
Teilnehmerzahl gemeldet hat, findet am<br />
nächsten Sonntae statt
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N°27 — <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Zum Umbau<br />
des Rapperswiler Seedammes.<br />
Die Botschaft des Bundesrates.<br />
Die Angelegenheit des Umbaues vom Seedamm<br />
Rapperswil blickt auf eine vieljährige<br />
und gewundene Entwicklung zurück. Man<br />
darf ruhig behaupten, dass die Angelegenheit<br />
der Strassenverbindung zwischen Rapperswil<br />
und Pfäffikon seit langer Zeit das<br />
Verkehrsproblem der Einzugsgebiete des<br />
östlichen Zürichseebeckens war. Dies hat<br />
sich auch in zahlreichen Reklamationen und<br />
Zuschriften, wie auch beachtenswerten Vorschlägen<br />
zur Umgestaltung dieses Verkehrs 1<br />
weges in unserm Blatte widergespiegelt. In<br />
gegen zehn Jahresbänden stösst man immer<br />
wieder bei der Behandlung von Strassenfragen<br />
auf die Kritik der jetzigen Dammanlage<br />
und den Wunsch nach einem baldigen Umbau.<br />
Auch die bundesrätliche Botschaft bestätigt,<br />
dass «durch zahlreiche Kundgebungen<br />
aus der Oeffentlichkeit und Eingaben aller<br />
Art von interessierten Verbänden, zuletzt<br />
in den Jahren 1928 und 1929, die kantonalen<br />
Behörden und der Bundesrat auf -die unzulänglichen,<br />
ja sogar gefährlichen Zustände<br />
des Dammbaues aufmerksam gemacht wurden,<br />
der im Jahre 1878 dem Verkehr übergeben<br />
wurde, aber zum grossen Teil baufällig<br />
ist und den gegenwärtigen Verkehrsanforderungen<br />
schon lange nicht mehr genügt >.<br />
Die Bau- und Eisenbahnbehörden konnten sind mit einer Fahrbahn von 6 m, zwei Fahr-<br />
von je 1 m und einem Gehweg<br />
sich diesen Vernehmlassungen und demradstreifen<br />
Wunsche auf Verwirklichung eines den moderneren<br />
Verkehrsanforderungen besser ge-<br />
eine Konstruktionsbreite von rund 11 m er-<br />
von 2,5 m Breite geplant, was insgesamt<br />
recht werdenden Projektes auf die Dauer gibt. Der Kostenvoranschlag berechnet die<br />
nicht verschliessen. Es wurde Ende 1929 in gesamten Bauausgaben auf 3,12 Millionen Fr.<br />
Rapperswil eine grosse öffentliche Ver-<br />
Diesem Projekt, auf welches sich die See-<br />
sammlung abgehalten, an welcher die interkantonale<br />
Seedamm-Kommission bestellt<br />
wurde, der Vertreter der kantonalen Baudirektionen<br />
von St. Gallen, Zürich und<br />
Schwyz, der eidg. Linth-Kommission, der<br />
Südostbahn sowie der Gemeinden Rapperswil<br />
und Freienbach und der Stadt Zürich angehörten.<br />
Die Kommission erhielt die Aufgabe,<br />
die zur Behebung der gerügten Uebelstände<br />
erforderlichen Massnahmen zu beraten<br />
und eine Projektvorlage ausarbeiten zu<br />
Jassen und den Behörden vorzulegen. Nach<br />
zahlreichen Sitzungen in den Jahren 1929<br />
bis 1932 wurde endlich Mitte Juni 1932 das<br />
von den Ingenieuren Meier und Frei verfasste<br />
Projekt bereinigt und genehmigt. Der<br />
beigefügten Planskizze ist zu entnehmen,,<br />
dass dieses Projekt grundsätzlich von der<br />
bisherigen Drehbrücke abkommt und für<br />
Bahn und Strasse einen starren Uebergang<br />
schafft. Durch den Bau eines Kanals an geeigneter<br />
Stelle wird für ungehinderten<br />
Schiffsverkehr gesorgt, indem der Schifffahrt<br />
eine freie Durchfahrtshöhe von 10 m<br />
über dem mittleren Seespiegel zur Verfügung<br />
steht. Von Pfäffikon bis Hürden folgt die<br />
Strasse bei veränderter Höhenlage ihrer jetzigen<br />
Linienführung östlich -der Bahn. Bei<br />
der Einfahrt nach Hürden wird sie in schlanker<br />
Linie schienenfrei über die Bahnlinie geführt<br />
und verläuft von hier aus westlich derselben<br />
bis Rapperswil. Auf dem Brücken-und<br />
dem Seedamme liegen beide Verkehrswege<br />
dicht nebeneinander. Im übrigen erfolgt ihre<br />
Linienführung getrennt. Die Strassenbrücken<br />
unterbunden sei, was zu unhaltbaren Verkehrsstockungen<br />
führt. Die Finanzierung<br />
des Projektes sei aber nur unter Mithilfe des<br />
damm-Kommission einigte, stand die vomBundes möglich, weshalb ein Gesuch um Bewilligung<br />
eines Beitrages von 50% der Ge-<br />
Verband zum Schütze des Landschaftsbildes<br />
am Zürichsee und weiteren Vereinigungen samtkosten gestellt wurde.<br />
unterstützte Variante von Ing. Waldvogel Was die Subventionierung anbetrifft, so<br />
gegenüber, welche wir in Nr. 91 der «A.-R.» sagt der Bundesrat in seiner Botschaft, dass<br />
1932 ausführlich behandelt haben. Besprechungen<br />
der Eisenbahnabteilung und<br />
in den letzten .Jahren auf verschiedene von<br />
der<br />
Kommission mit dem Autor dieses Entwurfes<br />
zeigte, dass die Bauausführung der Variante<br />
ohne längere Unterbrechung des Bahnund<br />
Strassenverkehrs sehr umständlich wäre<br />
und dadurch wesentliche Mehrkosten erwachsen<br />
würden. Die das Projekt Waldvogel unterstützenden<br />
Verbände haben daraufhin ihre<br />
Begehren auf einige Punkte beschränkt und<br />
vor allem gewünscht, dass geprüft werde, ob<br />
gewisse Einzelheiten dieses Projektes bei<br />
m tot SM «o<br />
,..i. __i_j i<br />
ges noch berücksichtigt werden könnten.<br />
Die Regierung des Kantons St Gallen hat<br />
als Vorort Ende August 1932 dem Bundesrat<br />
das gereinigte Projekt zur Subventionierung<br />
unterbreitet. In dem ausführlichen Gesuche<br />
wird daran erinnert, dass der Bund<br />
schon an die erstmalige Erstellung des Seedammes<br />
eine Subvention von Fr. 100,000 bewilligte<br />
und diesen Beitrag damit begründete,<br />
dass «die Brücke unzweifelhaft einem<br />
grossen, sehr bevölkerten industriellen Gebiete<br />
als Verkehrsmittel diene und die beabsichtigte<br />
Erstellung einer neuen Brücke für<br />
einen grossen Teil der Eidgenossenschaft<br />
sowie für diese selbst von erheblichem Interesse<br />
sei». Im weiteren wird festgestellt,<br />
dass diese Fahrstrasse eine der wichtigsten<br />
Verbindungen zwischen Ost- und Innerschweiz<br />
darstellt Die Oeffnung der Drehbrücke<br />
fordere über zwei Stunden Zeit, während<br />
welcher der Verkehr über den Seedamm<br />
Kantonsregierungen eingereichten Gesuche<br />
um Bewilligung von Beiträgen an Strassenumbauten<br />
nicht eingetreten werden konnte.<br />
Es seien Im allgemeinen nur Neuanlagen in<br />
i<br />
Projekt<br />
Betracht gezogen worden, welche grosse,<br />
wirtschaftlich* wichtige Gebiete, zwischen denen<br />
vorher keine fahrbare Strasse bestanden<br />
habe, miteinander verbinden oder solche,<br />
welche erstmals ennetbirgische Gebiete an<br />
das schweizerische Strassennetz anschlössen..<br />
Der Bundesrat hält jedoch dafür, dass<br />
in diesem Falle eines für den Verkehr zwidtrSeedammkommisston.<br />
v Mai 1932<br />
der Ausführung des offiziellen Bauvorschlaschen<br />
mehreren Kantonen äusserst wichtigen<br />
Werkes ein Bundesbeitrag doch als gerechtfertigt<br />
erscheine. Dazu sei auch auf die<br />
durch diesen Bau ermöglichte Arbeitsbeschaffung<br />
hinzuweisen, die einer Landesgegend<br />
zugute komme, wo infolge Brachliegens<br />
der Industrie grosse Arbeitslosigkeit<br />
herrsche. Der bei Neubau des Dammes im<br />
Jahre 1873 gewährte Kostenbeitrag entsprach<br />
einer Unterstützung von seiten des<br />
Bundes von 20%. Angesichts der schwierigen<br />
finanziellen Lage der Eidgenossenschaft<br />
könne von einer fünfzigprozentigen Kostenbeteiligung<br />
nicht die Rede sein, weshalb der<br />
Bundesversammlung die Bewilligung einer<br />
Subvention von 33^% vorgeschlagen wird.<br />
Der Bundesbeitrag würde in diesem Falle<br />
1,04 Mill. Fr. betragen und würde das Budget<br />
während drei Jahren mit 350,000 Fr. belasten,<br />
da eine dreijährige Bauzeit vorgesehen<br />
ist.<br />
Es ist nun Sache der Bundesversammlung,<br />
über die Subvention zu bestimmen. Angesichts<br />
der verkehrspolitischen Bedeutung des<br />
Projektes ist anzunehmen, dass der Vorschlag<br />
des Bundesrates ohne grosse Diskussion<br />
genehmigt wird. Im Interesse einer baldigen<br />
Inangriffnahme der Bauarbeiten ist zu<br />
hoffen, dass sich die beteiligten Kantone<br />
auch dann zur Verwirklichung des Umbaues<br />
entschliessen können, wenn die erwünschte<br />
Bundessubvention nicht ganz den Erwartungen<br />
entspricht. Da der Bau, wie dies in der<br />
bundesrätlichen Botschaft erwähnt worden<br />
ist, willkommene Arbeitsgelegenheit für jene<br />
Gegend schafft, empfiehlt sich der Umbau<br />
schon im Interesse einer produktiven Arbeitslosenunterstützung.<br />
Zudem ist die Frage des<br />
Umbaues nun lang genug erörtert worden<br />
und die Dringlichkeit unbestritten, so dass<br />
es endlich an der Zeit wäre, zur Tat überzugehen.<br />
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N°27<br />
II. Blatt<br />
BERN, 24. März <strong>1933</strong><br />
N°27<br />
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BERN, 24. März <strong>1933</strong><br />
Xcsdan« Rundaedaatu<br />
Plymouth 16 PS-Sechszylinder.<br />
Der neue Plymouth-Sechszylinder vereinigt<br />
in sich manche der Eigenschaften, die<br />
früher das Privileg ausgesprochen grosser<br />
Wagen bildeten: Sehr hohes Anzugsund<br />
Steigvermögen, ruhige Fahrweise, Geräumigkeit,<br />
repräsentatives Aussehen. Er<br />
kommt dabei aber zu einem Preis in den<br />
Handel, der noch vor wenigen Jahren für<br />
Kleinwagen gefordert wurde. Die Lebhaftigkeit<br />
des Plymouth-Sechszylinders erklärt<br />
sich von vornherein durch die im Verhältnis<br />
zum Wagengewicht (1200 kg) ungewöhnlich<br />
hohe Motorleistung von 70 Bretns-PS. Auf<br />
die Pferdestärke entfallen damit nur 17 Kilogramm.<br />
Bohrung und Hub des Motors betragen<br />
79,3 bzw. 104,7 mm. was einen Zylinderinhalt<br />
von 3111,06 ccm ergibt. Die Maximalleistung<br />
kommt bei 3600 Touren zustande.<br />
Der Motor hat seitliche Ventilanordnung<br />
mit Nockenwellenantrieb durch Zahnkette,<br />
vierfach gelagerte Kurbelwelle. Druckschmierung<br />
bis zu den Kurbelzapfen, einen Torsionsschwingungsdämpfer,<br />
ein Kompressions-<br />
30<br />
80<br />
In<br />
60<br />
50<br />
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« A. R. »-Prüfungsbericht.<br />
20<br />
Verhältnis von 5,5 : 1, Batteriezündung mit<br />
Zündzeitpunktverstellung durch Zentrifugalregulator<br />
und einen Fallstromvergaser mit<br />
regelbarer Qemischvorwärmung. Ein federbelastetes<br />
Ventil in der Luftdrossel verhindert<br />
die Bildung eines zu brennstoffreichen<br />
Anlassgemisches, während durch eine Abhängigkeit<br />
zwischen dem Anlasserpedal und<br />
der Drosselklappe automatisch die günstigste<br />
Gemischmenge eingestellt wird. Zur Anpassung<br />
des Gemisches an verschiedene atmosphärische<br />
Verhältnisse ist der Hub der<br />
Beschleunigerpumpe verstellbar. Ueber der<br />
Lufteinlassöffnung sitzt ein gross bemessener<br />
Luftreiniger und Ansauggeräuschdämpfer.<br />
Der ganze Motorgetriebblock ist derart<br />
auf zwei Gummipolstern gelagert, dass er<br />
um seinen Schwerpunkt herum schwingen<br />
kann, so dass eine Uebertragung der Torsionsimpulse<br />
und Vibrationen auf das Chassis<br />
praktisch vollkommen unterbleibt. An<br />
Stelle d, e r bisherigen Blattfeder zur Begrenzung<br />
der Schwingungsamplituden sind zwei<br />
weitere seitliche Gummipolster getreten.<br />
tf ^ < 1 1 1 1 1 1 I I<br />
&,/ y f f C h r y s l e r Plj/mourh <strong>1933</strong> '<br />
/ ~ / * * * * *"" Erster Gang<br />
y_as<br />
r* / Z w e i h e r Gang<br />
L&.<br />
'.0Direkter<br />
Gang,<br />
I I I I '<br />
3aO 360<br />
m-» 20 hO 60 80 100 tto 1
8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 27<br />
aus den bestehenden Diagrammen hervor.<br />
Aus dem Stillstand erreicht der Wagen eine<br />
Stundengeschwindigkeit von 60 km unter<br />
Benützung des ersten Ganges innert 7%<br />
Sekunden oder 85 m Fahrstrecke. Der zweite<br />
Gang Iässt sich dabei bis etwa 80 Stdkm.<br />
Geschwindigkeit ausnützen, welches Tempo<br />
nach 14V3 Sekunden oder 220 m Fahrtstrecke<br />
erreicht wird. Der Uebergang von einem<br />
Gang auf den andern Iässt sich praktisch<br />
ohne Schaltpause vornehmen, was auch aus<br />
dem Verlauf der Kurven hervorgeht. Eine<br />
Überbeanspruchung des Getriebes findet dabei,<br />
dem geringen Geräusch und der Leichtigkeit<br />
der Schaltbewegung nach beurteilt,<br />
nicht statt. Im direkten Gang erreicht der<br />
Wagen aus dem 10 km-Tempo heraus eine<br />
Geschwindigkeit von 60 Stdkm. immer noch<br />
innert weniger als 14 Sekunden oder 135 m<br />
Fahrtstrecke. Das maximale Steigvermögen<br />
im direkten Gang liegt Bei etwas über 11 %,<br />
auch nicht mehr. Vielleicht haben<br />
sie die Freundlichkeit, mir den Prozentsatz von<br />
Soda anzugeben, der dem Wasser beizumischen ist.<br />
H. H. in 0.<br />
Antwort: Zur Reinigung des Kühlers verwendet<br />
man eine Lösung von Soda in 15 Teilen<br />
Wasser, die man ungefähr zwei Stunden lang<br />
wirken Iässt Nach dem Ablassen der Lösung<br />
musß das Kühlsystem mehrmals mit frischem Wasser<br />
ausgespühJt werden.<br />
at.<br />
Frage 8623. Freilauf. Stimmt es, dass ein Wagen<br />
leichter schleudert, wenn man den Freilauf eingeschaltet<br />
hat? F. E. in Z.<br />
Antwort: Es gibt keinen Grund zur Annahme,<br />
dass das Schleudern durch ein Fahren im<br />
Freilauf begünstigt wird. Der Widerstand der Hinterräder<br />
gegen seitliches Gleiten ist im Gegenteil gerade<br />
dann am grössten, wenn sich die Räder frei<br />
drehen können. Auch bei einem Wagen ohne Freilauf<br />
kann man sich von dieser Tatsache überzeugen,<br />
indem man auskuppelt. Ein Abbremsen oder Beschleunigen<br />
der Räder hat dagegen zur Folge, dass<br />
deren Widerstand gegen seitliches Gleiten abnimmt.<br />
Der Freilauf ist nur deshalb in den Ruf gekommen,<br />
gefährlich zu sein, weil er einen unvorsichtigen<br />
Fahrer dazu verführt, in zu raschem Tempo<br />
in die Kurven zu gehen. Da ja beim Fahren im<br />
Freilauf die Bremswirkung des Motors ausbleibt.<br />
bei Fahrgeschwindigkeiten von 30-50 Stdkm.<br />
Die Maximalgeschwindigkeit wurde auf einer<br />
mittelmässigen Fahrbahn mit rund 115<br />
Stdkm. festgestellt. Zu allen Geschwindigkeitsmessungen<br />
diente ein zwangsläufig anzeigender<br />
und registrierender, unabhängig<br />
von einem fünften Rad angetriebener «Tel»-<br />
Geschwindigkeitsmesser der Hasler A. G.,<br />
Bern. Auch der im Wagen standardmässig<br />
eingebaute Geschwindigkeitsmesser arbeitete<br />
jedoch bemerkenswert genau.<br />
Die Strassenhaltung des Wagens, der auch<br />
mit einem 13-Steuer-PS-Motor gebaut wird,<br />
erwies sich auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten<br />
als einwandfrei, was in erster Linie<br />
der präzis arbeitenden, nicht zu stark übersetzten<br />
Lenkung und dem Umstand zu verdanken<br />
sein dürfte, dass die Federung etwas<br />
härter gewählt wurde als sonst bei amerikanischen<br />
Wagen üblich.<br />
m..<br />
behält der Wagen nach dem Gaswegnehmen seine<br />
Geschwindigkeit viel längere Zeit bei. Zur Vergrösserung<br />
der Gefahr kann auch noch beitragen, dass<br />
man sich durch das Fehlen des Motorgeräusches<br />
leicht über die wirkliche Höhe der Fahrgeschwindigkeit<br />
hinwegtäuscht.<br />
Dem Freilauf als solchem kann man jedoch diese<br />
Nachteile nicht zuschreiben.<br />
Frage 8624. Zylinderabnützung. Wie kommt es,<br />
dass bei manchen Motoren die Zylinder schon nach<br />
20,000 bis 30,000 km ausgeschüffen und die Kolben<br />
ersetzt werden müssen, während gleich grosse und<br />
unter gleichen Arbeitsbedingungen arbeitende Motoren<br />
einer anderen Marke vielleicht 70,000 km<br />
ohne diese Nacharbeiten aushalten? R. I. in H.<br />
Antwort: Massgebend für die Zylinderabnützung<br />
sind ausser der Kolbengeschwindigkeit, dem<br />
mittleren Kolbendruck, der Güte der Schmierung<br />
und der Art, wie der Wagen eingefahren wird<br />
(Faktoren, die wir in beiden Fällen als gleich annehmen<br />
wollen), die Güte des Zylindergusses, die<br />
Form, das Material und die Spannung der Kolbenringe,<br />
das Material der Kolben und der Gütegrad<br />
der Zylinderbearbeitung. Besonders das Zylindermaterial<br />
und die Bearbeitung der Zylinderbohrungen<br />
spielen eine grosse Rolle. Manche Fabriken<br />
verwenden für den Zylinderguss ein verhältnismässig<br />
weiches Material, das sich leicht giessen und<br />
bearbeiten, von vornherein aber auch eine rasche<br />
Abnützung erwarten Iässt. Werden ausserdem die<br />
Zylinderbohrungen nicht sehr fein ausgeschliffen<br />
und poliert, so schleifen sich die noch übrigbleibenden<br />
Gräte und Unebenheiten nachher im Betrieb ab,<br />
und es kommt notwendigerweise nach verhältnismässig<br />
kurzer Zeit zur Bildung von Spiel zwischen<br />
den Zylinderwandungen und den Kolben. Bei hochwertigen<br />
Motoren werden die Zylinder schon in der<br />
Fabrik fast bis auf Spiegelglanz poliert. at.<br />
Frage 8625. Wagen zieht nicht Vor 4 Wochen<br />
kaufte ich bei einer Garage einen gebrauchten<br />
Citroen-Wagen, 8 HP, Mod. 1930 (Konstruktion*<br />
jähr 1929), mit sechsmonatiger Garantie. Der Wagen<br />
war immer von einem vorsichtigen Fahrer,<br />
seinem erfiten Besitzer, gefahren worden und hatte<br />
rund 24.000 km hinter'sich.<br />
Nun zeigt es sich, dass dieser Wagen, obwohl<br />
er vollständig revidiert werden musste (laut Kaufvertrag),<br />
in den Steigungen sehr ungenügend zieht.<br />
Verhältnismässig geringe Steigungen macht er nur<br />
im ersten Gang, während er bei starken Steigungen<br />
wohl eine Zeitlang im ersten Gang läuft, -dann<br />
aber plötzlich den Schnauf verliert und stehen<br />
bleibt. Nach drei bis vier Minuten hat er sich<br />
dann wieder soweit erholt, dass er mühevoll anzieht<br />
und dann wieder läuft. Auf der Route von<br />
San Bernardino ist er mir am letzten Sonntag<br />
viermal so stehen geblieben, um dann nach einer<br />
kurzen Ruhepause wieder anzuziehen. Wie erklären<br />
Sie sich diese Vorfälle? Wo liegt eventuell<br />
der Fehler? H. S. in A.<br />
Antwort: Schlechtes Ziehen einee Motors<br />
kann Dutzende von Ursachen haben. Vielleicht<br />
sind nur der Vergaser oder die Zündung schlecht<br />
eingestellt, es kann aber auch sein, dass die Ventileinstellung<br />
oder die Nockenwelleneinstellung<br />
nicht stimmen, dass die Kolben noch nicht richtig<br />
eingelaufen sind, oder dass frisch eingearbeitete<br />
Lager noch zu stark klemmen. Um Ihnen genauere<br />
Auskunft geben zu können, bitten wir Sie um nähere<br />
Angaben darüber, was bei der Revision am<br />
Wagen gemacht wurde. Wir nehmen dabei an, dass<br />
der Wagen schon auf einfachere Anormalitäten<br />
hin untersucht worden ist, und dass beispielsweise<br />
nicht einfach die Bremsen dauernd schleifen.<br />
Das Stehenbleiben des Motors beim Fabren im<br />
kleinen Gang könnte darauf hindeuten, dass der<br />
Vakuumapparat nicht immer genügend Brennstoff<br />
nachzufordern vermag. Möglicherweise hängt es<br />
aber auch damit zusammen, dass der verwendete<br />
Zündkerzen typ eine zu geringe Wärmeableitfähigkeit<br />
hat, dass deshalb die Kerzenelektroden ins<br />
Glühen geraten und Selbstzündungen verursachen.<br />
Das allgemein schlechte Ziehen des Motors ist<br />
aber damit nicht erklärt.<br />
at.<br />
s»<br />
>«da<br />
Anfrage 260. Versicherungsvertrag. Ich hatte<br />
im Jahre 1932 auf 1. April bei einer Versicherungsgesellschaft<br />
eine Versicherung abgeschlossen für<br />
ein Kleinauto und dabei die Prämie bezahlen müssen<br />
bis 1. April 1938. Da die U. M. S., deren Mitglied<br />
ich bin, den Versicherungsvertrag anderweitig<br />
abgeschlossen hatte, möchte ich anfragen, ob<br />
meine Versicherungsgesellschaft mir den vorausbezahlten<br />
Betrag vom 1. Januar bis 1. April<br />
<strong>1933</strong> nicht zurückzahlen muss?<br />
Ich habe mich bereits zweimal an die General-<br />
Agentur gewendet, um diese Angelegenheit ins<br />
Reine zu bringen, jedoch selbst auf einen eingeschriebenen<br />
Brief keine.Antwort erhalten. Wie soll<br />
ich nun gegen die Gesellschaft vorgehen? Z.<br />
A n t w o r.t: Sie sind durch die mit IhreT Gesellschaft<br />
abgeschlossene Versicherung bis 1. April<br />
<strong>1933</strong> gebunden. Erst von diesem Zeitpunkte an<br />
können Sie, wenn Sie rechtzeitig gekündigt haben,<br />
mit einer andern Versicherungsgesellschaft einen<br />
Vertrag absehliessen. Anders wäre es. wenn Sie<br />
nicht mehr fahren und die Kontrollschilder deponieren<br />
würden. In diesem Falle würde Ihnen voraussichtlich<br />
ein Teil die Prämie zurückvergütet<br />
werden.<br />
Anfrage 261. Prüfungsvorschriften. Ich absolvierte<br />
vor vielen Jahren in St. Gallen die Prüfung<br />
auf einen Personenwagen und führte von da bis<br />
heute Personen- und Lastwagen bis zu 5 Tonnen.<br />
Nach den alten Bestimmungen war keine Lastwagen-Fahrprüfung<br />
vorgeschrieben, sofern eine<br />
Prüfung auf Personenwagen absolviert wurde. Vor<br />
3 Jahren kam ich in den Kanton Zürich als Chauffeur<br />
einer Firma und fuhr wiederum auf Porsonenund<br />
Lastwagen. Als solcher führte ich auch Lastwagen<br />
bei der Auto-Kontrolle in Zürich vor. Bei<br />
einer früheren Gelegenheit wurde mir die Zürcher<br />
Bewilligung für Personenwagen ausgestellt.<br />
Kann ich gezwungen werden, eine nochmalige<br />
Prüfung mit grossen Lastwagen zu machen.<br />
E. F. in G.<br />
Antwort: Die Vorschriften für die Zulassung<br />
eines Motorfahrzeugführers zum Verkehr sind in<br />
Art. 31 bis 36 der Vollziehungsverordnung zum<br />
neuen Automobilgesetz enthalten. Der Führerausweis<br />
wird für die Führung der folgenden Motorfahrzeugkategorien<br />
ausgestellt:<br />
1. Leichte Motorwagen;<br />
2. Leichte Motorwagen zur gewerbsmässigen Au»-<br />
führung von Personentransporten;<br />
3. Schwere Motorlastwagen zum Personen trän §-<br />
port;<br />
4. Schwere Motorwagen zum Gütertransport;<br />
5. Traktoren;<br />
6. Motorräder ohne Seitenwagen;<br />
7. Motorräder mit Seitenwagen;<br />
8. Dreiräder;<br />
9. Elektromobile.<br />
Die Bewilligung zur Führung eines schweren<br />
Motorwagens (Kategorie 3 und 4) berechtigt auch<br />
zur Führung eines Traktors (Kategorie 5), die Bewilligung<br />
zur Führung eines leichten Motorwagen«<br />
zur gewerbsmässigen Ausführung von Personentransporten<br />
(Kategorie 2) berechtigt zur Führung<br />
eines Motorwagens (Kategorie 1) und die Bewilligung<br />
zur Führung eines schweren Motorwagens<br />
zum Personentransporte (Kategorie 3) berechtigt<br />
zur Führung eines schweren Motorwagens zum<br />
Gütertransport (Kategorie 4). Im übrigen gilt der<br />
Führerausweis nur zur Führung der Motorfahrzeugkategorie<br />
für die er ausgestellt ist. Zur Erlangung<br />
dieser besondorn Führerausweise ist die in<br />
Art. 33 der Vollziehungsverordnung vorgesehene<br />
Fiihrerpriifung zu absolvieren. Für die gewerbsmässige<br />
Ausführung von Personentransporten mit<br />
Motorwagen .sind speziell noch ein Zeugnis eines<br />
durch die Behörde bezeichneten Arztes, sowie eip-<br />
Leumundszeugnis und ein Strafregisterauszug er<br />
fordeiüeh. Für die Führung eines schweren Gesellschaftswagens<br />
muss sich der Bewerber darüber<br />
ausweisen, dass er während eines Jahres einen<br />
schweren Lastwagen klaglos geführt hat. Für die<br />
gewerbemässige Ausführung von Personentransporten<br />
mit leichten Motorwagen (Taxi) und die<br />
Ausführung von Personen und Gütertransporten<br />
mit schweren Motorwagen und Traktoren muss sich,<br />
der Bewerber bei der Prüfung über gründliehe<br />
Kenntnis der technischen Beschaffenheit des Fahrzeuges<br />
ausweisen. Gestützt auf diese Vorschriften<br />
müssen Sie sich einer neuen Prüfung unterziehen.<br />
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Aus dem Inhalt des Automobilkalenders<br />
<strong>1933</strong>:<br />
Das Tagebuch des Automobilisten<br />
Notizenraum zur Vormerkung wichtiger<br />
Daten und Festhaltung bedeutsamer<br />
Ereignisse. Fahrtenregister.<br />
Die Buchführung des Automobilisten<br />
Vordrucke für sämtliche Ausgaben Kategorien<br />
zur Erfassung der Jahreskosten.<br />
Automobilinventar u. Wagenmerkmale.<br />
Die Fahrpraxis des Automobilisten<br />
Eine eigenartige, reich illustrierte Rekapitulation<br />
des Wissens vom Automobil<br />
zur Beratung bei Betriebsstörungen.<br />
Die Qesetze8ammlung des<br />
Automobilisten<br />
Die eldgenöss. Fahrbestimmungen. —<br />
Spezielle Vorschriften für Lastwagen. —<br />
Die kantonalen Automobilsteuern. —<br />
Der MiliUr-Motorwaeendlenst.<br />
Die Versicherungen des<br />
Automobilisten<br />
Unfall-, Haftpflicht-, Kasko-, Feuer-,<br />
Chauffeur-Versicherung.<br />
Die Sektionsadressen de* A. C. 3. und<br />
des T. C. S. — Straesentafeln. —<br />
Schweiz. Distanzenkarte. — Autotechnisches<br />
Lexikon. — Das Verhalten<br />
bei Unfällen. — Transport von Automobilen.<br />
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Ein weitblickender Automobilist,<br />
der unser automobilistisches<br />
Notiz- und Nachschlagewerk<br />
schon seit 10 Jahren bezieht,<br />
von seinen mannigfaltigen Vordrucken<br />
aber auch Gebrauch<br />
macht, machte uns auf eine<br />
interessante Anwendungsmöglichkeit<br />
dieses Werkes aufmerksam.<br />
Er schreibt uns:<br />
unlängst wurde ioh auf das hiesige<br />
Polizeiamt zitiert, wo ioh<br />
gefragt wurde, ob ich mich über<br />
eine bestimmte Zeit ausweisen<br />
könne. Da ioh alle meine Fahrten<br />
im Automobilkalender eintrage<br />
und diesen immer bei mir führe,<br />
konnte ioh mich überzeugend über<br />
die 14 Tage zurückreichende kritisohe<br />
Zeit ausweisen. Nachher<br />
erfuhr ioh, dass an jenem Tage<br />
ein Mann von einem Auto überfahren<br />
wurde, dessen Besitzer<br />
sich aus dem Staube gemacht habe.<br />
Diverses<br />
ismittel vor<br />
Nun ist aber der zur Führung eines<br />
Tagebuches ausgebaute Notizenteil<br />
des Äutomobilkalenders keineswegs<br />
sein Hauptbestandteil, sondern stellt<br />
bloss einen der vielen Gegenstände<br />
dar, welche unser automobilistischer<br />
Mentor behandelt. Der Schwerpunkt<br />
liegt in der Ausstattung zur methodischen<br />
Betriebskostenerfassung und<br />
in einer Rekapitulation des gesamten<br />
technischen Wissens vom Automobil.<br />
Er enthält - bereits das neue Eidg.<br />
Äutomobilgesetz und seine Ausführungsbestimmungen,<br />
sowie die neuen<br />
Signalzeichen. Im Anhang das vollständige<br />
Verzeichnis der zu Jahresbeginn<br />
im Verkehr gestandenen<br />
Automobile mit den alten Nummern,<br />
von welchen aber der weitaus grösste<br />
Teil noch bis Jahresschluss im Verkehr<br />
bleiben wird. — Auch ohne<br />
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verschiedenen andern Punkten Europas arbeiten<br />
angestrengt Gelehrte, um das Phänomen<br />
des Schalles und seiner Fortpflanzung<br />
in der Luft an der Hand von Versuchen zu<br />
studieren. Auf der Insel Nowaja Semlja im<br />
Nördlichen Eismeer sind zu diesem Zweck<br />
100 kg Sprengstoff zur Explosion gebracht<br />
worden. Die Messungen werden mit besonderen<br />
Apparaten vorgenommen. Das Problem<br />
der Fortpflanzung des Schalles ist sehr<br />
kompliziert. In der Schule wird gelehrt, dass<br />
sich der Schall mit einer Geschwindigkeit<br />
von etwa 330 m in der Sekunde fortpflanzt<br />
— aber das Wie ist noch \öllig ungeklärt.<br />
Dass es auf dem Wege, den der Schall<br />
nimmt, Unterbrechungen, tote Stellen gibt,<br />
weiss man seit langem; in der Schiffahrt<br />
sind die < Zonen des Schweigens », in denen<br />
der Schall unhörbar wird, bekannt und gefürchtet<br />
Die Beschiessung der Stadt Antwerpen<br />
vor 100 Jahren wurde im sächsischen<br />
Erzgebirge, also in einer Entfernung<br />
von 590 Kilometern, deutlich gehört; in näher<br />
gelegenen Landstrichen dagegen überhaupt<br />
nicht wahrgenommen.<br />
Die gleichen Beobachtungen hat man während<br />
des Krieges unzählige Male gemacht.<br />
Die Erforschung der Schallfortpflanzung ist<br />
ja gerade durch den Weltkrieg stark gefördert<br />
worden, wo die Tätigkeit der Schallmesstrupps<br />
für die Erkundung der feindlichen<br />
Stellungen von höchster Bedeutung<br />
war. Als dann auf Grund der Entwaffnungsbestimmungen<br />
nach dem Krieg die deutschen<br />
Sprengstoffvorräte vernichtet werden mussten,<br />
bot sich eine günstige Gelegenheit, die<br />
schon während des Krieges gemachten Beobachtungen<br />
über die Fortpflanzung des<br />
Schalles bei Explosionen grösserer Sprengstoffmengen<br />
zu studieren.<br />
Seitdem weiss man, dass die Fortpflanzung<br />
des Schalles in der Luft weit komplizierter<br />
ist, als man angenommen hatte. Auf<br />
einer rings um die Explosionsstelle gelegenen<br />
kreisförmigen «ersten Hörbarkeitszone»,<br />
die sich manchmal durch den Wind in dessen<br />
Richtung verzieht und verzerrt, folgt eine<br />
50—100 Kilometer breite Zone des Schweigens,<br />
in der nichts gehört wird; an diese<br />
schliesst sich abermals eine Zone der Hörbarkeit<br />
an. die bis 300 Kilometer reichen<br />
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kann. Der Schall pflanzt sich nämlich in der<br />
Atmosphäre nicht geradlinig fort, sondern,<br />
indem er von unten nach oben in immer<br />
kältere und dünnere Luftschichten steigt,<br />
längs stetig gekrümmter Bahnen, bis in etwa<br />
12 Kilometer Höhe, wo die Abnahme der<br />
Temperaturen stillsteht und der Schall wieder<br />
n^ti unten gelenkt wird. Die Schallmessversuche,<br />
die jetzt angestellt werden,<br />
dienen denn auch vor allem der praktisch so<br />
bedeutsamen Erforschung der Stratosphäre.<br />
I^Ius£n«»4az^n<br />
Junkers-Ju 52, dreimoforin. Das einmotorig«<br />
Grossfracht-Flugzeug Ju 52 (Abmessungen: Länge<br />
17,5 m, Spannweite 29,5 m) ist seinerzeit auch als<br />
dreimotoriges Flugzeug 1 entwickelt worden, wofü'<br />
die Erhöhung der Betriebssicherheit und Geschwindigkeit<br />
sowie der Einsatz des Typs als Passagierflugzeug<br />
für Tag- und Nachtverkehr massgebend<br />
war Der konstruktive Aufbau als Ganzmetall-<br />
Tiefdecker ist derselbe wie bei der einmotorigen<br />
Ju 52. Eine wesentliche Verbesserung aerodynamischer<br />
Art stellt dei patentierte, verstellbare Jurtkers-Doppelflügel<br />
dar, welcher besonders günstige<br />
Verhältnisse für Start und Landung schafft.<br />
Das erste dreimotonge Flugzeug ist als Luftjacht<br />
für den Präsidenten der F A. I.. Prinz Bibesco,<br />
gebaut und mit drei Hispano-Suiza-Motoren<br />
ausgestattet, die eine Maximalleistung von insgesamt<br />
1900 PS (Mitte 750 PS, Seiten je 575 PS) bedere<br />
Belüftüngsanlage.<br />
haben Heizungs-, Beleuchtungs* und eine besonsitzen.<br />
Damit wird eine Maximalgeschwindigkeit<br />
von zirka 246 km und eine Reisegeschwindigkeit<br />
Hinter dem eigentlichen Passagierraum liegt ein<br />
grösserer Gepäckraum, in dem gleichzeitig Trinkwasser-Behälter<br />
untergebracht sind. Weitere<br />
von 220 km erreicht Mit der vorhandenen Betriebsstoffanlage<br />
beträgt der Aktionradius bei Frachträume liegen im Flügel-Mittelstück.<br />
einem Gesamtfluggewicht von zirka 9200 km rund<br />
2000 km. Die Brennstoffbehälter jeder Seite sind Obwohl während des Baues aus verschiedenen<br />
an je ein Schnellablassventil angeschlossen, die Gründen das Rüstgewicht des Flugzeuges gegenüber<br />
den ersten Berechnungen erhöht werden<br />
vom Führersitz aus betätigt werden können. Auf<br />
diese Weise ist es möglich, den gesamten Brennstoffinhalt<br />
innerhalb zwei Minuten abzulassen. Die Zuladungsverhältnisse beizubehalten: dabei konn^<br />
musste. war es trotzdem möglich, die erwünschten<br />
Kühlanlage für die Motoren ist so reichlich bemessen,<br />
dass das Flugzeug auch in tropischen Gegen-<br />
ursprüngliche Fluggewicht errechneten Leistungen<br />
ten trotz des erhöhten Fluggewichtes die für das<br />
den geflogen werden kann.<br />
nicht nur erfüllt, sondern sogar noch teilweise<br />
Entsprechend ihrer Verwendung hat die Luft-<br />
überboten werden.<br />
jacht eine besondere Ausstattung erhalten. Hinter<br />
dem Führerraum befindet sich eine FT- und Radio-<br />
Anlage, sowie die Toilette mit Waschgelegenheit<br />
Der zirka 19,6 m 3 grosse Kabinenraüm ist in zwei<br />
Abteile unterteilt, wovon der vordere als Scblafund<br />
Aufenthaltsraum für die Begleitung, der hintere<br />
als Privataufenthalts- und Arbeitsraum für<br />
den Besitzer dient<br />
Der vordere Kabinenraüm wurde mit eineT<br />
schalldämpfenden Isolation, die auf der Innenseite<br />
mit Metall-Silbertapete verkleidet ist. ausgestattet.<br />
Sämtliche Spante sind mit Elektron-Blechprofilen<br />
verkleidet und entsprechend farbig gestrichen. Die<br />
Deckenr.undungen bestehen aus hellfarbig lackierten<br />
Sperrholzplatten. Als Innenausstattung sind<br />
vier rote, bequeme Ledersessel und ein langer<br />
Schrank aus Duralblech vorhanden; letzterer dient<br />
zur Aufnahme von zwei aus Elektronrohren zusammenlegbaren<br />
Bettgestellen, die hintereinander<br />
an der Kabinenwand über den Sesseln eingehännt<br />
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Ferner ist ein Eckschrank aus Duralblech zur Aufbewahrung<br />
von Lebensmitteln und Akten sowie ein kürzlich durch die Gattin des Konteradmirals Mof-<br />
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zusammenklappbarer Tisch, einsteckbar in die fett seine Lufttaufe erhalten und soll demnächst<br />
Kabinenwand, eingebaut.<br />
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Durch eine Tür gelangt man in die hintere 40,5 m Durchmesser und einem Rauminhalt von<br />
Kabine. Innenausstattung: Eine Couch mit um-182,00steckbarer Rücklehne, die dann als Bett dient, darchen<br />
Abmessungen wie die « Akron » und erhält<br />
m 3 hat das Luftschiff ungefähr die gleiunter<br />
ein Schrank zur Aufbewahrung der Jagdgewehre,<br />
ein Klappschreibtisch mit Stuhl in brau-<br />
Antrieb dienen acht Motoren von je 550 PS. Im<br />
als Traggas ebenfalls eine Heliumfüllung. Zum<br />
nem Leder und ein Gepäcknetz.<br />
Vergleich zu denen der « Akron » Hessen sich Baukosten<br />
bedeutend vermindern, was vor allem den<br />
Beide Räume sind mit Teppichen ausgelegt nnd<br />
grösseren Erfahrungen zu verdanken ist.<br />
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Ein grosses, gemeinsames Erlebnis einpr ganzen<br />
Generation wird in ihm zum erstenmal in einem<br />
Gesamtbild zusammengefasst. Schönheit, Eigenart<br />
und Gewalt einer neuen Welt — der Welt des fliegenden<br />
Menschen — lässt dieses Buch vor unseren<br />
Augen erstehen. Wir erleben Abenteuer und Wunder<br />
im Reiche der Wolken und Winde und blicken<br />
erstaunt auf ein Gesicht der Erde herab, das uns<br />
fremd ist. Menschen und Dinge lernen wir mit anderen<br />
Augen sehen. Ein neuer Geist wird lebendig.<br />
Dieses Buch sucht nicht nach Weltanschauung, es<br />
hat sie.<br />
Gleichzeitig offe.nbart uns dieses Buch ein gewaltiges,<br />
neues, optisches Erlebnis der Menschheit.<br />
Noch einmal neu sieht der. Mensch die Erde: Gebirge,<br />
Meer, Wüste, Landschaften und Städte. Ein«<br />
neue Bildwelt geht aus dem veränderten Weltbi<br />
hervor, die uns mit geheimnisvollem Zauber bannt.<br />
Es ist also, als seien wir noch einmal auf einem<br />
fremden Stern zur Welt gekommen und sähen mit<br />
jungen Augen neugierig und überrascht uns um.<br />
eines Seitenmotors die Höhe von 3300 m und beiWir vergessen die Sorgen des Alltags und schöpfen<br />
Ausfall des Mittelmotors die Höhe von 2500 m mit frische Kraft aus einer neuen starken Wirklichkeit<br />
vollem Fluggewicht von 9200 kg gehalten. Ebenso mit freierem Raum und weiterem Blick.<br />
wurde ein, Start mit 2 Motoren vorgeführt, wobei Wie der Flieger die Tiere der Erde erlebt und<br />
das Abflug'gewicht 8000 kg betrug, was noch einer wie der Mensch den Menschen entdeckt, das sind<br />
Zuladung von zirka 1700 kg entspricht. Bei die-Kapitesem Start erreichte das Flugzeug nach 800 m bespektive<br />
des Himmels lernen wir die Erde und ihre<br />
von ganz besonderem Reiz. Aus der Perreits<br />
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«••••••••••••••B
NO 27 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
AKTUELLES<br />
Automobil und Bundesversammlung. Das<br />
Verzeichnis der Verhandlungsgegenstände<br />
der Frühjahrssession, welche Montag den'27.<br />
März ihren Anfang nimmt, enthält ein einziges<br />
Geschäft, das mit den Strassenverkehrsproblemen<br />
in engerem Zusammenhang<br />
steht. Es ist dies die Behandlung der vom<br />
Departement des Innern vorbereiteten Botschaft<br />
des Beschlussentwurfes über die<br />
Einführung einer eidgenössischen Fremdenverkehrstatistik.<br />
Die Priorität dieses Geschäftes<br />
steht dem Ständerat zu. Auf die Bedeutung<br />
einer wohlausgebauten Fremdenverkehrstatistik<br />
haben wir bereits anlässlich<br />
der Bekanntgabe der Botschaft hingewiesen.<br />
Beförderung von Herr R. Plumez. Herr<br />
Plumez, der der Polizeiabteilung des Eidg.<br />
Justiz- und Polizeidepartementes als juristischer<br />
Beamter zugeteilt war, wurde vom<br />
Bundesrat zum Adjunkt erster Klasse befördert.<br />
Wir gratulieren dem komoetenten Beamten,<br />
der mit dem Automobilwesen durch<br />
die Ausarbeitung des Automobilgesetzes, an<br />
welchem er regen Anteil genommen hat, in<br />
engeren Kontakt kam. Es waren ihm auch<br />
die Vorarbeiten im Zusammenhang mit den<br />
verschiedenen Vollziehungsverordnungen und<br />
Ausführungsbestimmungen übertragen und<br />
ist er deshalb besonders gut mit der gesamten<br />
Materie vertraut.<br />
IU9B den<br />
Eine Interpellation über die vierteljährliche<br />
Bezahlung der Motorfahrzeugsteuern im Kanton<br />
Bern ? Im Grossen Rat des Kantons Bern<br />
wurde eine Interpellation Hulliger (und 35<br />
Mitunterzeichner) eingericht, worin der Regierung<br />
die Anregung gemacht wird, die<br />
Verkehrsbewilligung für Motorfahrzeuge sei<br />
künftighin vierteljährlich zu lösen und dementsprechend<br />
auch die Motorfahrzeugsteuer<br />
quartalweise zu erheben. Wir verweisen in<br />
diesem Zusammenhange auf unsern heutigen<br />
Leitartikel.<br />
lt.<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Die Ordnung des Automobilverkehrs in<br />
Graubünden. Das neue Automobilgesetz<br />
bringt für den Kanton Graubünden eine grundlegende<br />
Neuerung, indem bisher sowohl'das~<br />
Lastauto als auch der Gesellschaftswagen<br />
grundsätzlich nicht zugelassen waren. Die<br />
Anpassung der bisherigen Gesetzgebung an<br />
das eidgenössische Recht verursacht der Regierung<br />
ziemliche Sorgen. Durch die Freigabe<br />
des Lastwagenverkehrs wird die Rhätiscbe<br />
Bahn stark in Mitleidenschaft gezogen. Denn<br />
bisher besass sie auf dem Gebiete des Gütertransportes<br />
ein faktisches Monopol. Nun ist<br />
aber der Kanton in weitgehendem Masse an<br />
ier Rhätischen Bahn beteiligt. Er besitzt<br />
fen, wenn man diese Vorschläge und ihre<br />
Begründung liest Die bündnerische Handelskammer<br />
setzt sich souverän über den Grundgedanken<br />
des eidg. Gesetzes hinweg, dass<br />
Einschränkungen und Verbote nur aus verkehrspolitischen,<br />
nicht aber aus wirtschaftspolitischen<br />
Gründen erlassen werden können.<br />
Dieser Grundgedanke zieht sich durch die<br />
ganzen parlamentarischen Verhandlungen;<br />
auf diesem Standpunkt steht der Chef des<br />
eidg. Justizdepartementse, Herr Bundesrat<br />
Häberlin, stehen auch die Kommentare von<br />
Strebel und Badertscher. Die Bündner Handelskammer<br />
dagegen kümmert sich nicht im<br />
geringsten darum, sondern verlangt, dass für<br />
die bündnerischen Verhältnisse und für die<br />
bündnerische Kaufmannschaft extra geküchelt<br />
werde. Die vorgeschlagene « Ordnung» ist<br />
um so weniger verständlich, als die bisherige<br />
Regelung zu unhaltbaren Verhältnissen geführt<br />
hat und als gerade der Handelsstand<br />
über die zu hohen Bahnfrachten klagte. Gewjss<br />
bringt die Freigabe des Lastautos für<br />
einzelne Teile des Handelsstandes recht einschneidende<br />
Aenderungen. Aber man sollte<br />
erwarten dürfen, dass gerade der Kaufmann<br />
sich den neuen Verhältnissen am leichtesten<br />
anpassen und sich das moderne, bequeme und<br />
billige Verkehrsmittel zunutze machen würde.<br />
Denn ein möglichst ungehinderter Verkehr<br />
war und bleibt das Lebenselement des<br />
Handels. - i.<br />
Schweiz. — Alpenpässe. Infolge des plötzlich<br />
eingetretenen starken Schneefalles in<br />
der Alpenregion sind nun die in der Vorwoche<br />
ohne Ketten befahrbaren Uebergänge<br />
vom Brünig, Jaunpass und Col des Mosses<br />
zur Zeit auch mit Ketten nicht mehr befahrbar.<br />
Der Jaunpass ist voraussichtlich in<br />
einigen Tagen mit Ketten wieder befahrbar.<br />
Die Strassen vom Jura, Berner Oberland,<br />
Appenzellerland und Toggenburg können<br />
ohne Ketten befahren werden. Für Maloja<br />
sind Schneeketten ab Casaccia erforderlich.<br />
ET<br />
Frankreich/Italien. — Alpenpässe. In Frankreich<br />
ist die « Route d'hiver des Alpes» ohne<br />
Ketten befahrbar (Grenoble-Col de Ia Croix-<br />
Haute-Nizza) und in Italien der Brennerpass.<br />
Rolle- und Karerpass sind mit Ketten passierbar.<br />
Alle anderen Dolomitenpässe sind<br />
noch unpassierbar. ET<br />
Oesterrelch. — Alpenpässe. Unpassierbar :<br />
Arlberg, Flexen, Tauern. Katschberg, Loibl,<br />
Würzen, Gschütt, Pötschen, Pyhrn. Triebener<br />
Tauern, Packsattel, Kärntner Seeberg<br />
und Niederalpl. Für den Arlberg kommt der<br />
Autoverlad Langen bzw. St. Anton in Betracht.<br />
Tourii<br />
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•raus<br />
iS» >edvx.<br />
. ET<br />
aal<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen.<br />
Bulletin Nr. 12<br />
vom 24.—30. März.<br />
Nachdruck vtrbottn.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Des beschrankten Platzes wegen können wir<br />
heute nicht das vollständige Bulletin wiedergeben,<br />
erwähnen aber, dass seit dem Bulletin Nr. 11 folgende<br />
Aenderungen eingetreten sind:<br />
Bern, Kreis II. Weitere Sperrungen:<br />
Strasse Ritz«nbach - Gurbrü, Umleitung: Verkehr<br />
Bern-Neucnburg über Gempenach-Löwenberg-lns<br />
und umgekehrt; Verkehr Bern-Kerzers über Gempenach-Ried<br />
und umgekehrt.<br />
Wir verweisen auf die in Nr. 25 erschienene<br />
Liste Nr. 11.<br />
Anlasse<br />
Das Problem Bahn-Auto steht neben allen übrigen<br />
aktuellen Tagesfragen mit im Mittelpunkt des<br />
öffentlichen Interesses. Aus diesem Grunde veranstaltete<br />
die Sektion Thurgau des A. G. S.- vergangenen<br />
Sonntag eine öffentliche Tagung in Weinfelden.<br />
Zwei berufene Referenten, nämlich Ing. Hürlimann,<br />
Direktor der Frauenfcld-Wil-Bahn, und H. Saurer,<br />
Seniorchef der Lastwagenfabrik in Arbon, vertraten<br />
in äusserst instruktiver Weise den Standpunkt der<br />
beiden Interessengruppen. Eine rege Diskussion,<br />
an welcher hauptsächlich die Herren Zipfel von der<br />
Zentralstelle für die Automabilinteressen, Direktor<br />
Locher, von der SESA, und Reg.-Rat Freyenmuth<br />
teilnahmen, ergänzte die Ausführungen der Tagesreferenten.<br />
Der rege Besuch der Versammlung bewies<br />
die Anteilnahme der Oeffentlichkeit an dieser<br />
verkehrspolitischen Auseinandersetzung.<br />
Vortragszyklus «Strassenbau und Strassenvorkehr<br />
». Vom 22.—24. März a. c. beherbergte Zürich<br />
in seinen Mauern Praktiker und Wissenschaftler<br />
des Strassenbaues. Unter der Aegide der Vereinigung<br />
Schweiz. Strassenfachmänner wurde an der<br />
E. T. H. ein Vortragszyklus «Strassenbau und Strassenverkehr»<br />
durchgeführt- Die Entwicklung des<br />
modernen Automobilverkehrs lässt den Fragen des<br />
Strassenbaues zusehends vermehrte Bedeutung zukommen.<br />
Mittwoch vormittags begrüsste der Präsident<br />
der Vereinigung, Kantonsingenieur Mean (Neuchätel)<br />
die ays der ganzen Schweiz zu den Vorträgen<br />
erschienenen Fachleute. Er hob die komplizierten<br />
Probleme hervor, welche durch die An-<br />
SCHWEIZ. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB, SEKsprüche<br />
des modernen Verkehrs an die Strassen den TION ZÜRICH. Fusstour. Wir laden unsere Mitglieder<br />
herzlich ein zu einer Fusstour auf den<br />
Strasseningenieuren gestellt werden. Aus der Aktualität<br />
und den ständig in Bewegung befindlichen Uetliberg auf Dienstag, den 28. März. Treffpunkt:<br />
Baumethoden hat sich die Notwendigkeit ergeben, unsere<br />
einheimischen Strassenfachmänner sowohl von parkiert werden. Wir hoffen, dass ßich viele Da-<br />
nachmittags 1.45 Uhr, im AlbisgütH, wo die Wagen<br />
der wissenschaftlichen als auch von der praktischen<br />
Seite her über all diese Fragenkomplexe zu orientieren.<br />
In- und ausländische Fachleute werden in<br />
men an diesem Ausflug beteiligen werden.<br />
15 Vorträgen zu den aufgeworfenen Strassenproblemen<br />
Stellung nehmen. In der Folge werden wir in<br />
den Verbänden<br />
der « A.-R. » über die speziell den Automobilverkehr<br />
im Rahmen dieses Vortragszyklus interessierenden<br />
Punkte in Kürze referieren.<br />
T. C. S.<br />
•. Autosektion Aargau<br />
" Sitzung des Vorstandes vom 7. März. Das Protokoll<br />
der Sitzung vom 8. Februar wird verlesen<br />
und genehmigt. In die Sektion Aargau werden<br />
neu 22 Automqbüisten aufgenommen. Vom Bericht<br />
des Verwaltungsrates in Genf wird in dem Sinne<br />
Kenntnis genommen, dass auf die Publikation im<br />
1.—5. Juli: Fünftägige Auslandsfahrt ins Rheinland<br />
(Stuttgart, Heidelberg, Frankfurt, Wiesbaden,<br />
event. Rothenburg o/T.);<br />
22.—24. Juli: Dreitägige Schweizerfahrt ins Wallis<br />
(Interlaken, Col de Pillon, Martigny, Brig,<br />
Furka, Andermatt);<br />
2.—4. September: Dreitägige Schweizerfahrt in den<br />
Jura.<br />
Nach Feststellung der genauen Routen sollen<br />
die Mitglieder durch ausführliches Zirkular zur<br />
Teilnahme eingeladen werden. Sodann beschliesst<br />
man noch, grundsätzlich der Ortsgruppe Appenzeller-Hinterland<br />
die Durchführung einer sportlichen<br />
Veranstaltung in diesem Jahre zu übertragen.<br />
Beschlüsse über Art und Umfang dieser Veranstaltung<br />
werden später nach Vorlage von Vorschlägen<br />
seitens der Ortsgruppe Hinterland gefasst.<br />
Zum Schlüsse orientieren die Vertreter aus Appenzell-A.-Rh.<br />
und Appenzell-I.-Rh. über die im Entwürfe<br />
liegenden kantonalen Vollzugsverordnungen<br />
zum Motorfahrzeuggesetz.<br />
*. c. s.<br />
SEKTION BERN. Geschicklichkeitsprüfung. Die<br />
erste von der Sektion Bern des A. C. S. zur Durchführung<br />
gelangende Geschicklichkeitsprüfung, mit<br />
anderen Worten Gymkhana, findet nunmehr definitiv<br />
im Hofe des kant. Zeughauses Bern, Papiermühlestrasse,<br />
statt, indem die kant. Militärdirektion<br />
ihre Einwilligung zur Benützung dieses Grundstückes<br />
erteilte. Damit ist eine erste Voraussetzung<br />
zum guten Gelingen der kommenden sportlichen<br />
Veranstaltung erfüllt, und die Konkurrenten können<br />
unbeachtet von fremden Zuschauern die ihnen<br />
gestellten Aufgaben erledigen. Bereits ist das Interesse<br />
für diese Veranstaltung sehr rege, und es<br />
ist mit einer ansehnlichen Beteiligungszahl zu rechnen.<br />
Holen wir nach, dass ausser den Sektionsmitgliedern<br />
ihre Angehörigen ebenfalls teilnehmen können<br />
und dass die Prüfungsaufgaben von jedem<br />
Durchschnitts-Automobilisten ohne Schwierigkeit<br />
absolviert werden können. Das gesamte Programm<br />
lässt sich leicht in einem Nachmittag unterbringen<br />
und ist daher der Beginn der Konkurrenz auf Sonntag,<br />
den 23. April erst auf 13.30 Uhr, mit einer<br />
Verschiebungsmöglichkeit um acht Tage, angesetzt.<br />
H<br />
A. C.<br />
HAUPTVERSAMMLUNG DER VEREINIGUNG<br />
SCHWEIZERISCHER STRASSENFACHMÄNNER.<br />
Die 21. Hauptversammlung der Strassenfachmänner<br />
findet dieses Jahr vom 31. März bis 1. April<br />
in Basel statt. Dadurch ist den Teilnehmern Gelegenheit<br />
geboten, gleichzeitig die Basler Mustermesse<br />
und insbesondere die in fachlicher Hinsicht<br />
sehr interessante Baumesse zu besuchen. In den<br />
Rahmen des Programmes gehört eigentlich auch<br />
noch der diese Woche in Zürich stattfindende Vortragszyklus<br />
über Strassenbau und Strassenverkohr,<br />
welcher bekanntlich von der Vereinigung organisiert<br />
wurde. Das Programm für die Basler Tagung<br />
sieht für Freitagmorgen Firmenvorträge vor. Der<br />
Auto-Touring vom März verwiesen wird. Die Un-Nachmittatersektion Wiggertal wird die Automobilisten auf während am Abend eine gesellige Zusammenkunft<br />
ist dem Besuch der Messe eingeräumt,<br />
den 6. April zu einer Versammlung nach Aarburg, im Blauen Saal der Mustermesse mit vielverspreschendem<br />
Unterhaltungsprogramm stattfindet. Sams-<br />
Hotel Krone, einladen. Die Automobilisten werden<br />
bei dieser Gelegenheit von einem Fachmann tagmorgen 9 Uhr beginnt die eigentliche Hauptversammlung,<br />
an welcher die üblichen Jahresgeschäfte<br />
über den Betonstrassenbau orientiert werden.<br />
Der Jahresbericht der Sektion Aargau für das zur Erledigung vorgemerkt sind. Ein gemeinsames<br />
Mittagessen in der Mustermesse markieTt den<br />
Jahr 1932 soll in einem grösseren Format wie bis<br />
anbin herausgegeben werden. Darin wird der Automobilist<br />
ausfier dem Mitgliederverzeichnis eine<br />
offiziellen Abschluss der Zusammenkunft.<br />
Wegleitung über das neue Verkehrsgesetz und den<br />
Signaldienst finden. r.<br />
UNTERSEKTION WIGGERTAL. Die aargauischen<br />
Mitglieder unserer Untersektion werden hiermit<br />
geziemend auf die Grossratswahlen vom nächsten<br />
Sonntag aufmerksam gemacht. Ohne Parteipolitik<br />
zu treiben, darf doch bemerkt werden, dass<br />
Touren-Antwort:<br />
einen ansehnlichen Teil der Aktien und hat<br />
T. A. 896. Rheinlandfahrt. Als fünftägige Reiseroute<br />
ins Rheinland und zurück empfehle ich<br />
Besichtigung der Telephon-<br />
der Bahn etwa 70 Mill. Fr. in Form von Darlehen<br />
vorgeschossen. Ein Einnahmenausfall Ihnen folgende:<br />
zentrale. Besammlung der Teil-<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
trifft also den Kanton stärker als die Aktionäre,<br />
die ohnehin schon zum zweitenmal auf Donaueschingen, Rottweil, 148 km.<br />
mittags 8.45 Uhr, auf dem<br />
1. Tag: St. Gallen, Winterthur, Schaffhausen,<br />
nehmer Sonntag, 26. März, vor-<br />
Rottweil, Baiingen, Hechingen, Tübingen, Waidenbuch,<br />
Stuttgart, 104 km. Total Tagesleistung:<br />
Witterung! Wir ersuchen die<br />
die Dividende verzichten müssen. Es ist darum<br />
verständlich, wenn die Regierung sich 252 km.<br />
verehrten Teilnehmer und Teil-<br />
Schaffhauserplatz. Bei jeder<br />
gegen eine unbeschränkte Zulassung des 2. Tag: Stuttgart, Ludwigsburr, Besigheim. eine stärkere Vertretung von Automobilisten in der<br />
nehmerinnen, pünktlich und vollzählig<br />
zu erscheinen. Es können auch Nichtmit-<br />
Lastautos und gegen eine restlose Preisgabe Heilbronn, Neckarelz, Eberbach, Neckargemünd, gesetzgebenden Behörde angebracht wäre. Von<br />
der Rhätischen Bahn wehrt. Anderseits darf Heidelberg, 126 km.<br />
unsern Mitgliedern kandidieren folgende glieder eingeführt werden, sowie Freunde.<br />
Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen, Frankenthal,<br />
Worms, Mainz. Wiesbaden, 100 km. Total<br />
auch daran erinnert werden, dass im Grossen<br />
Herren: Siegrist-Coprio Fritz, Rothrist, für die<br />
Die Kommission.<br />
Rat schon vor längerer Zeit die Lockerung<br />
freisinnige Partei; Zimmerli-Dätwüer Ernst, Aarburg,<br />
für die freisinnige Partei; Härdi Samuel, woch, 5. April, im Vereinslokal Du Pont, 1. Stock,<br />
Die nächste Monatsversammlung findet Mitt-<br />
Tagesleistung: 226 km.<br />
des Lastwagenverbotes und eine allmähliche 3. Tag: Wiesbaden, Bad Schwalbach, Holzhausen,<br />
Bad Ems, Koblenz, Boppard, St. Goar, Bacha-<br />
Partei.<br />
mitglieder, sich den Abend zu reservieren. Dankt<br />
Schuhhandlung, Uerkheim, für die evangelische 20.15 Uhr, statt. Wir bitten unsere lieben Aktiv-<br />
Anpassung an die verkehrspolitische Entwicklung<br />
verlangt wurde. Man hat damals auf Mainz, Rüsselsheim, Prankfurt, Offenbach, Harach,<br />
Bingen, Mainz, 150 km.<br />
Ich empfehle Ihnen, wenn irgend möglich, diese der Vereinsleitung ihre Arbeit durch zahlreiches<br />
diese mahnenden Stimmen nicht hören wollen<br />
und die Inkraftsetzung des eidg. Gesetzes Würzburg 157 km. Tagesleistung: 307 km.<br />
Autosektion Seeland<br />
mobil-Revue », unser offizielles Vereins-Organ und<br />
nau, Aschaffenburir, Hessental, Marktheidenfeld,<br />
Herren zu kumulieren. Der Präsident. Erscheinen und haltet aufrichtige Kameradschaft.<br />
Zeigt euch an unsern Veranstaltungen. Die « Auto-<br />
traf die zuständigen Behörden ziemlich unvorbereitet.<br />
I thenburg a. T., Unt. Oestheim, Feuchtwangen, Dinglieder<br />
nochmals daran, dass wir nächsten Samstungen<br />
des Vereines bekannt; es erfolgen deshalb<br />
4. Tag: Würzburg, Ochsenfurt, üffenheim, Ro-<br />
ORTSGRUPPE BIEL. Wir erinnern unsere Mit-<br />
das neue Jahresprogramm, geben alle Veranstalkelsbühltagabend,<br />
den 25. dies, im Hotel « La Gare », Biel, keine Einladungen. Vollzähligen Besuch erwartet:<br />
Weniger verständlich dagegen ist der Dinkelsbühl, Fremdingen, Nördlingen, Neresheim,<br />
Heidenheim, Uhu. Total Tagesleistung: 222<br />
unsern Familienabend durchführen werden. Wir<br />
Der Vorstand.<br />
Widerstand der bündnerischen Handelskammer<br />
gegen die Zulassung des Lastwagens.<br />
M^MWKBI M. InJurffie<br />
hoffen, unsere Mitglieder mit ihren Familienangehörigen,<br />
sowie unsere Freunde zu diesem gemüt-<br />
Kilometer.<br />
5. Tag: Ulm, Neu-Ulm, Günzburr, Urgau, Zusmarshausen,<br />
Augsburg, Landsberg, Buchloe, Min-<br />
die nötige Unterhaltung wird ein Orchester, verlichen<br />
Anlass zahlreich erscheinen zu sehen. Für<br />
Wie aus einer eingehenden Darlegung in der<br />
bündnerischen Presse hervorgeht, betrachtet delheim, Memmingen, 173 km.<br />
bunden mit humoristischen Einlagen, sorgen, wobei<br />
selbstverständlich auch die Tanzlustigen auf in diesem Jahr ausgefallene Beteiligung am Genfer<br />
Steyr-Ausstellung in Zürich. Als Ersatz für die<br />
die Handelskammer die Ordnung des Automobilwesens<br />
in Graubünden als einen Be-<br />
Total Tagesleistung: 284 km.<br />
ersichtlich aus dem unsern Mitgliedern in diesen lokal der Steyr-Niederlassung, Albisriederplatz 3,<br />
Memmingen, Leutkirch, Wangen, Lindau, Bregenz,<br />
St. Margrethen, Rorschach, St. Gallen, 111 km. ihre Rechnung kommen werden Alles Nähere ist Salon findet augenblicklich in Zürich im Geschäftsstandteil<br />
der Wirtschaftsgesetzgebung. Aus Für die sechstägige Tour, bei welcher Sie noch Tagen zugehenden Programm. Der Vorstand. eine Spezialausstellung der <strong>1933</strong>er Steyr-Modelle<br />
diesem Grunde müsse verlangt werden, dass einen Besuch von Köln einzuschieben gedenken,<br />
statt, deren reger Besuch beweist, welcher Beliebtheit<br />
diese altbekannte Qualitätstnarke sich noch<br />
beim Erlass der Einführungsbestimmungen rate ich Ihnen, nach der zweiten Tagesetappe dee Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
zum eidg. Automobilgesetz auf die kantonalen obigen Itinerars von Wiesbaden über Bad Schwalbach,<br />
Bad Ems und rechtsrheinisch über Neuwied, März. Vorsitz: Herr Gerichtspräsident E. Lutz, Fla-<br />
fallen namentlich durch schöne Linienführung und<br />
Bericht über die Gesamtvorstandssitzung vom 21. immer erfreut. Die sieben ausgestellten Wagen<br />
volkswirtschaftlichen Interessen gebührend Linz, Honnef, Königswinter, Beuel, Siegburg, nach wil. An Stelle des zurückgetretenen Präsidenten geräumige Bauart auf. Was sie aber besonders für<br />
Rücksicht genommen werde. Die Handelskammer<br />
verlangt u. a., dass der Bund auf Am dritten Reisetag dann von Köln linksrhei-<br />
Köln zu fahren, 154 km.<br />
der Ortsgruppe Wil und Umgebung, Herrn Wick- den Selbstfahrer wertvoll macht, sind die vielen<br />
Vollmar, ist der neue Ortsgruppenpräsident, Herr einzelnen Konstruktionsdetails, welche für die Behandlung<br />
des Wagens sozusagen den Mechaniker<br />
die Bezeichnung von Durchgangsstrassen nisch über Bonn (Köln-Bonn prachtvolle Autostrasse),<br />
Sinzig, Andernach, Koblenz, Boppard, St. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und überflüssig machen. Alle Chassis haben Zentral-<br />
H. Briner, Wil, in den Sektionsvorstand eingezogen.<br />
verzichte. Die Zulassung des 11-Tonnen-<br />
Goar, Bacharach, Bingen, 152 km.<br />
genehmigt. Infolge erneutem Mitgliederzuwachs ist schmierung. Der Anlasser ist automatisch in ständigem<br />
Eingriff mit der achtmal gelagerten Kurbel-<br />
Wagens sei nur auf der Strecke Landquart—<br />
der Mitgliederbestand auf 1484 Mitglieder angewachsenwelle,<br />
also geräuschlos. Der obengesteuerte Hoch-<br />
Reichenau allgemein zu gestatten. Die Gesellschaftswagen<br />
sollten im ganzen Kanton ver-<br />
Die Sport- and Vergnügungskommission wird leistungsmotor von 11 Steuer-PS ist gummigelagert,<br />
Bingen, Mainz, Frankfurt und wie oben am<br />
dritten Tag nach Würzburg, 182 km. Total Tagesleistung:<br />
334 km. Z. Q. in R. noch ergänzt und stellt sich dieselbe nun wie folgt entwickelt an der Bremse 45 PS, was dem Steyr<br />
kehren dürfen, ebenso sei der Möbeltransport<br />
zusammen- Präs.. H. Burk, 3prenger, Schnee, Dr. mit Hinblick auf das Wagengewicht von nur etwa<br />
frei zu geben. In einzelnen Gemeinden stationierte<br />
Lastwagen bis zu 8 Tonnen sollen im T. F. 897. Zürich-Italienische Rlvlera, Ich bitte Die Schaffung einer Rechtsauskunftsstelle für Die Zylinder besitzen auswechselbare Büchsen. Der<br />
Touren-Fraee:<br />
Fisch, Briner und Fierz.<br />
1200 kg eine vorzügliche Beschleunigung sichert.<br />
Nahverkehr, d. h. im Umkreis von 20 km verkehren<br />
können. Für die Bewältigung des an die italienische Riviera (San Remo) bekanntzuland<br />
hatte man bereits früher in Aussicht genom-<br />
Schwingachse nach dem seit über zehn Jahren be-<br />
Sie, mir ein Touren-Programm für eine Osterreise unsere Mitglieder der Ortsgruppe St. Galler-Ober-<br />
Tiefrahmen ist kreuzverstrebt, die Hinterachse als<br />
Güterverkehrs in bahnlosen Talschaften — geben. Speziell würde es mich interessieren, ob es men und wird hierfür gemäss Vorschlag der Ortsgruppe<br />
Herr Dr. jur. Zierfass in Buchs einstimmig Getriebe hat drei geräuschlose Gänge und synchrowährten<br />
Steyrprinzip ausgebildet. Das Vier-Gangüber<br />
Genf viel weiter wäre, falls der Gotthard<br />
wo der Lastwagen heute schon verkehren noch unpassierbar wäre an Ostern und was es kosten<br />
würde, den Wagen durch den Gotthard zu Nach Durchberatung der von der Sport- und<br />
gewählt.<br />
nisierte Schaltung. In Verbindung mit den zeitgemässen<br />
Preisen (ab Fr. 9800. —) werden beson-<br />
darf — soll der Kleine Rat Konzessionen für<br />
Wagen bis zu 11 Tonnen erteilen können. verladen- Ich beabsichtige Gründonnerstat nachmittag<br />
hier wegzufahren und müsste Ostermontag schlage beschliesst man, diesen Sommer nachste-<br />
Vergnügungskommission ausgearbeiteten Touren vorders<br />
die hochluxuriösen zwei- und viertürigen Cabriolets<br />
Steyr eine grosse Zahl neuer Freunde werben,<br />
Man muss sich wirklich an den Kopf grei- Iabend wieder hier seia. J. M. in Z. hende Sektionsausfahrten durchzuführen:<br />
br.
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> -<br />
OCCASIONS<br />
MOTEURS et UOITURES<br />
ä vendre bas prix<br />
MOTEUR, 15 CV, Fiat,