E_1933_Zeitung_Nr.050
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN. Dienstag, 13. Juni <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 50<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Bergrennen Montreux-Caux<br />
Trotz ungünstiger Witterung ist dem Rennen ein voller Erfolg beschieden. Sämtliche<br />
Rekorde werden vielfach unterboten. Ueberraschungssiege In den Kategorien. Mettraux<br />
auf Ford erzielt die beste Zeit der Tourenwagen, Hörning ist auf Bugatti der Schnellste<br />
der Sportwagen, und Stuber fährt das beste Resultat des Tages in neuer Rekordzeit.<br />
Es war gewiss eine glückliche Idee das<br />
Rennen Montreux-Caux, das erfreulicherweise<br />
nach vieljähriger Pause wiederum im<br />
Sportkailender figurierte mit dem Narzissenfest<br />
zu kombinieren, um auf diese Weise den<br />
Gästen und Sportsfreunden ein äusserst<br />
reichhaltiges und vielseitiges Programm bieten<br />
zu können. Wenn somit alle Voraussetzungen<br />
für einen Massenaufmarsch nach dieser<br />
herrlichen Ecke des Genfersees gegeben<br />
waren und auch den Freunden des Automobilsportes<br />
eine äusserst vielversprechende<br />
Veranstaltung harrte, so haben die Organi-<br />
F E U I L L E T O N<br />
Rufe aus dem Dunkel.<br />
Roman von Karl Strecker.<br />
(21. Fortsetzung)<br />
«Das freut mich. Erzählen Sie aber, bitte,<br />
mit allen Begleitumständen, damit ich im<br />
Bilde bin. Und nennen Sie auch alle Namen,<br />
die in Betracht kommen, ich bin etwas ver-<br />
STesslich und muss vollständig orientiert<br />
sein!»<br />
«Also werde ich ab ovo beginnen. Sie kennen<br />
das Dvoraksche Häuschen?»<br />
«Bitte, lieber Doktor, tun Sie, als kennte<br />
ich überhaupt nichts. Als wäre ich wildfremd,<br />
etwa aus Süddeutschland zugereist. Tatsächlich<br />
war ich in Süddeutschland und habe den<br />
Kopf so mit anderen Dingen und Eindrücken<br />
voll, dass ich mich erst wieder in das dortige<br />
Milieu versetzen muss. Also bitte.» Er nahm<br />
sein Notizbuch aus der Tasche.<br />
«Wie alle diese Katen da, ist es ein einstöckiger<br />
Bau, unten zwei Stuben, zwei<br />
Kammern und die Küche, oben zwei Giebelstübchen<br />
und zwischen ihnen der Hausboden.<br />
Die eine Giebelstube bewohnte ich, die andere<br />
wird im Sommer auch vermietet, jetzt<br />
War sie Vorratskammer, in der aber auch<br />
mal eine von den beiden Töchtern schlief, die<br />
in Berlin in Stellung ist und die zu Besuch<br />
kam. Uebrigens war das ganz nett, haha!»<br />
«Das kann ich mir denken.»<br />
«Sie ist Kellnerin. Und ich muss sagen :<br />
satoren dieses schwerbeladenen Wochenendes<br />
doch nicht in vollem Umfange die<br />
Früchte ihrer vielwöchentlichen Arbeit einbringen<br />
können und dies nur weil das Wetter<br />
den denkbar grössten Regiefehler beging.<br />
Während der Samstag-Corso des Narzissenfestes<br />
noch bei leidlicher Witterung den verdienten<br />
Erfolg verzeichnen konnte, zeigte<br />
sich der Himmel schon für das Feuerwerk<br />
am Abend äusserst ungnädig und so wurde<br />
die leidige Wetterfrage wieder einmal mehr<br />
Gesprächsstoff für ganz Montreux. Das Barometer<br />
verhiess nichts Gutes, und in der<br />
Tat litt das Rennen erheblich unter dem Regen,<br />
der bald stärkere, bald leichtere Register<br />
zog und sich erst eine längere Pause<br />
gönnte, als der Schlusswagen am Ziel ankam.<br />
Dieser Witterungsumschwung hat natürtich<br />
die Voraussetzungen für die Fahrer wesentlich<br />
verändert und sie vor keine leichte<br />
Aufgabe gestellt. Wenn das Rennen dennoch<br />
zahlreiche Rekordresultate zeitigte, die aus<br />
dem Jahre 1924 stammenden Kategoriebestzeiten<br />
vielfach unterboten wurden, sich kein<br />
einziger Unfall ereignete und von 29 Startenden<br />
27 Konkurrenten das Ziel sicher erreichten,<br />
so stellt das dem Standard des nationalen<br />
Automobilsportes ein vorzügliches<br />
Zeugnis aus. Die nasse Piste fiel um so mehr<br />
ins Gewicht, als viele Fahrer nur beschränkte<br />
Gelegenheit zum Training hatten, indem sie<br />
erst am Freitag Abend spät eintrafen und so<br />
die Strecke kaum richtig in guter Verfassung<br />
studieren konnten. Sie mussten sich<br />
daher mehr auf ihre Geschicklichkeit, den<br />
guten Mut und auch auf das Quintchen Glück<br />
verlassen, das schliesslich in jedem Rennen<br />
seine Rolle spielt, anstatt auf eine gründliche<br />
Vertrautheit mit der Strasse. Diese .weist bei<br />
5,96 km Länge eine durchschnittliche Steigung<br />
von 10 % auf, die aber bis auf 18 %<br />
zunimmt und so die steilste Piste darstellt,<br />
welche im Rahmen des Sportkalenders für<br />
Rennzwecke benützt wird. Die Strasse ist<br />
bis ordentlich über die Hälfte hinauf in anständigem<br />
Zustande, von einer recht gefährlichen<br />
Mulde bei der Abzweigung einer Nebenstrasse<br />
abgesehen. Der AusJauf aber lässt<br />
mit seinen zahlreichen Unebenheiten, Rinnen<br />
und kleineren Schlaglöchern etwas zu<br />
wünschen übrig. Er beanspruchte die Federung<br />
in starkem Masse und veranlasste<br />
manchen Wagen zu recht unprogtammässigen<br />
Seiten- und Luftsprüngen. Das Urteil<br />
der Fahrer lautete durchwegs dahin, dass<br />
der Regen das Rennen wesentlich, verlangsamte<br />
und Stuber vertrat die Auffassung,<br />
dass seine Zeit bei günstigerem Wetter hätte<br />
um etwa 20 Sekunden besser sein können.,<br />
Das Training<br />
verlief programmässig, soweit dies die sorgfältige<br />
Organisation betraf, brachte aiher<br />
allerlei Zwischenfälle für Fahrer und Wagen.<br />
Besonders bewegt verlief der Samstagmorgen,<br />
der manchem Mechaniker anstrengende<br />
und schwere Arbeit und zwar teilweise bis<br />
am Sonntag Morgen brachte. Markiewicz<br />
wurde in der bereits erwähnten Strassenmulde<br />
mit Wucht aus der Bahn geschleudert,<br />
so dass sein Wagen einen riesigen<br />
Luftsprung machte und beide Hinterräder<br />
abrasiert wurden. Dass er es fertigbrachte,<br />
die Maschine bis zum Rennen wieder in<br />
Stand zu stedlen, ist fast ebenso ein Wunder<br />
wie der glimpfliche Ausgang des Zwischenfalles<br />
für ihn selbst. Der Italiener Ubofldi,<br />
der den einzigen gemeldeten Maserati pilotierte,<br />
beschädigte die Hinterachse des Wagens<br />
bei einer Kolllision mit der Böschung<br />
nicht übel, famos gewachsen. Sie erzählte<br />
mir, sie könne in ihrer Stube keinen Besuch<br />
empfangen, denn das Schlafzimmer der Eltern<br />
läge darunter. Die Decke war sehr<br />
dünn und ausserdem hatte Dvorak, der olle<br />
Ehrliche, noch ein geheimes Löchlein ganz in<br />
der Ecke angebracht, durch das ein Röhrchen<br />
ging, so dass die Bewohner unten, wenn<br />
sie in der niedrigen Stube aufrecht standen,<br />
belauschen konnten, was oben gesprochen<br />
wurde oder sonst an Geräuschen hörbar war.<br />
Das war bei beiden Giebelstuben so eingerichtet.<br />
«Netter Herbergsvater! Da musste man<br />
aber von oben doch auch hören können, was<br />
unten gesprochen wurde?»<br />
«Doch nicht! Wenigstens lange nicht so<br />
gut. Unten war das Röhrchen nämlich mit<br />
einem langen Wergpfropfen verstopft, der<br />
erst herausgezogen werden musste, wenn<br />
man hören wollte. Ausserdem waren die Alten<br />
so schlau, zu heiklen Unterredungen immer<br />
in d a s Zimmer zu gehen, über dem keiner<br />
schlief.<br />
Ich hatte schon den Abend in der Gastwirtschaft<br />
gehört, dass die Dvoraks Nachtvögel<br />
sind und dass zu ihnen des nachts oft<br />
heimlicher Besuch aus Berlin kommt, manchmal<br />
werde er mit dem Kahn über den See<br />
abgeholt oder weggebracht.»<br />
Georg nickte: «Fast jede Nacht hört man<br />
in der Gegend das taktmässige dumpfe Anschlagen<br />
eines Ruders.»<br />
«Gerade an dem Abend,» fuhr der Doktor<br />
derart, dass er trotz allen gemachten Anstrengungen<br />
als Einziger am Sonntag nicht<br />
starten konnte. Stuber musste wegen Vergaserdefekt<br />
ebenfalls eine grössere Reparatur<br />
vornehmen lassen, und auch Schölten<br />
lieferte zufolge Getriebestörungen den Mechanikern<br />
Ueberzeitarbeit.<br />
Die Strecke scheint auch vielfach unterschätzt<br />
worden zu sein, wobei sich dann die<br />
unvollständige Kenntnis aller ihrer Tücken<br />
am Rennen selbst ordentlich rächte, indem<br />
hauptsächlich in den Kurven viel Zeit<br />
verloren ging. Gerade die vollständige<br />
Vertrautheit mit der Strasse von Mettraux,<br />
der allerdings als Ortsansässiger<br />
in dieser Beziehung besonders begünstigt<br />
war, gab beispielsweise in der Tourenwagenkategorie<br />
den Ausschlag, indem seine<br />
absolute Zuversicht und Sicherheit verbunden<br />
mit der flotten Leistung der Maschine<br />
ihm vor seinen schärfsten Konkurrenten<br />
einen Zeitgewinn von 2 Sekunden erlaubte.<br />
Auf aJle Fälle darf die Route Montreux-Caux<br />
als eine äusserst interessante und sich für<br />
ein Bergrennen ausgezeichnet eignende Piste<br />
angesprochen werden und es ist zu hoffen,<br />
dass der Wutisch des Sprechers am Bankett<br />
der Presse in Erfüllung gehe, wonach diese<br />
Konkurrenz zu einem ständigen und jährlich<br />
sich wiederholenden Bestandteil des Narzissenfestes<br />
und somit auch des nationalen<br />
Snortkalenders werde.<br />
Das Rennen<br />
fort, «sassen da im Gasthaus der Sohn eines<br />
Schleusenwärters von der Oberspree mit<br />
dem Kolmanzer Fischersohn und dem Wirt<br />
zusammen beim Bier. Sie waren aussermir<br />
die einzigen im Lokal. Ich stellte mich schlafend.<br />
Da hörte ich allerhand. Hörte, obwohl<br />
sie nur halblaut sprachen, dass d i e schon<br />
Verdacht auf Dvorak in der Affäre Nollet<br />
hatten. Aber auch, dass alle überzeugt waren,<br />
ihm würde nie und nimmer etwas nachzuweisen<br />
sein. «Wenn der ein Ding dreht,<br />
ist alles bis ins kleinste ausgetüfftelt, da ist<br />
nischt zu machen,» meinte der Wirt.<br />
Doktor Sievers legte seine langen Beine,<br />
die in weitbauschigen Knickerbockers steckten,<br />
auf einen Stuhl.<br />
«Am nächsten Vormittag, als die beiden<br />
Alten mit einem kleinen Handwagen nach<br />
ihrem Kartoffelfelde abgezogen waren, ging<br />
ich hinunter in das Schlafzimmer und zog<br />
dort den langen Wergpfropfen aus dem<br />
Loch, Hess aber unten noch ein wenig Werg<br />
in der Oeffnung, so dass von aussen nichts<br />
Verdächtiges zu bemerken war. Denn die Alten<br />
pflegten, wenn nächtlicher Besuch kam<br />
und sie mit dem verhandelten, was oft stundenlang<br />
dauerte, wie gesagt, immer in die<br />
Schlafstube zu gehen, die an der anderen<br />
Seite des Häuschens unter der Vorratskammer<br />
lag.<br />
In der Nacht passte ich nun auf. Ich legte<br />
mich gegen zehn Uhr angekleidet aufs Bett<br />
und löschte das Licht. Obwohl ich nämlich<br />
nicht den geringsten Anlass zum Verdacht<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgwpaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; lür Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschlnu 4 Tue vor Erseheinen der Nummern<br />
selbst erfreute sich, aller Wettermisere zum<br />
Trotz, eines überaus lebhaften Interesses<br />
von Seiten der Bevölkerung und eines weiteren<br />
Publikums und schon rechtzeitig am<br />
Morgen setzte die Wanderung von den Niederungen<br />
nach den höher gelegenen Teilen<br />
der Strecke ein, so dass an interessanten<br />
und eine grössere Uebersicht gewährenden<br />
Punkten die Menschenmasse wie B ; enenschwärme<br />
gedrängt klebte. Da sich die<br />
Strasse weniger für einen Grossverkehr eignet,<br />
brauchte es allerlei Geduld, zu Fuss und<br />
hauptsächlich im Wagen ans Ziel zu gelangen.<br />
Immerhin tat die Streckenpolizei ihr<br />
Bestes und wurde sehliesslieh allen Wirrnissen<br />
Herr. Dagegen scheint es uns. als ob in<br />
Bezug auf die Streckenbewachung ein etwas<br />
allzugrosses Vertrauen auf den guten Verlauf<br />
des Rennens geherrscht habe. In schwierigen<br />
Kurven standen die Zuschauer in kritischer<br />
Nähe der Fahrbahn, vielfach sogar in<br />
mehreren Reihen hintereinander vor der Absperrung.<br />
Wenn es zu einem Zwischenfall an<br />
solchen Stellen gekommen wäre, weil ein<br />
Wagen aus der Bahn getragen worden wäre,<br />
so hätte dies die katastrophalsten Folgen<br />
haben können. Wir wollen gewiss nicht<br />
schwarz malen, aber die Massenopfer von<br />
Monza und anderswo sind noch nicht ganz<br />
vergessen, was nicht heissen soll, dass man<br />
nun vom einen Extrem in.das einer übertriebenen<br />
Aengstlichkeit fallen soll. Nachdem<br />
einmal der erste Wagen gestartet war, wikkelte<br />
sich das Rennen recht fflott ab und obwohl<br />
zwei Fahrer unterwegs aufgeben mussten,<br />
empfand man keinerlei unangenehme<br />
Kunstpausen. Ueberhaupt hat die Organisation<br />
gezeigt, dass auch die Waadtländer eine<br />
solche Veranstaltung durchzuführen verstehen,<br />
wenngleich ihnen die Gewohnheit infolge<br />
der langen Pause abhanden gekommen<br />
sein sollte.<br />
Die Tourenwagen<br />
wiesen eine gute Besetzung auf, wobei w<br />
allem auch die Beteiligung aus der welschen<br />
Schweiz recht erfreulich war und neue Namen<br />
die Startliste zierten. Der auf 7 Min.<br />
6,6 Sek. stehende K'ategorierekord wurde<br />
nicht weniger als fünfmal geschlagen. Wenn<br />
auch 9 Jahre seit dessen Registrierung vergangen<br />
sind, so ergibt ein Vergleich mit<br />
einer Anzahl von neuen Resultaten, dass<br />
schon damals Zeiten gefahren wurden, die<br />
heute noch Respekt verdienen. Die Gruppen<br />
bis zu 2 Liter waren durch zwei Sologänger<br />
vertreten, die beide recht gute Figur<br />
machten. Lanz auf Bugatti, der als einer<br />
der Favoriten der Kategorie startete, wurde<br />
mit ansehnlichem Zeitvorsprung Klassenerster,<br />
doch konnte er offenbar nicht alles aus<br />
der Maschine herausholen, so dass er sich mit<br />
diesem Erfolg zufriedengeben musste. Moynier<br />
verstand es, seinen Plymouth richtig auszunützen<br />
und holte sich in sauberer Fahrt den<br />
Klassenersten, Der Einheimische Mettraux<br />
war "schon im Training durch seine sichere<br />
Fahrweise und das Tempo seines Ford aufgefallen<br />
und so war es für viele keine Ueberrasohung,<br />
als er sich mit dem besten Resultat<br />
seiner Klasse gleichzeitig auch noch den<br />
Sieg der Kategorie holte. Freilich in Gübelin<br />
hatte er einen scharfen Gegner und<br />
man wusste, dass es hart auf hart gehen<br />
werde. Der Zürcher wurde durch ein geringfügiges<br />
und daher umso läppischeres<br />
Missgeschick um seine guten Chancen gebracht.<br />
In einer oberen Kurve ging plötzlich<br />
die eine Türe auf und wenn sich der Fahrer<br />
gab — ich war ganz der arglose Künstler, der<br />
gern einen Scherz machte, laut lachte und,<br />
wenn er allein war, sein Liedchen pfiff —,<br />
wurde ich doch beobachtet. Abends, wenn<br />
alles dunkel war, hörte ich immer auf der<br />
Treppe mal ein Geräusch — die beiden Stufen,<br />
die knarrten, wurden dabei vorsichtig<br />
vermieden —, man sah wohl nach der Türritze,<br />
ob ich noch Licht hatte, und horchte<br />
wohl auch an der Tür, ob ich schlief.<br />
An diesem Abend passte ich natürlich besonders<br />
scharf auf. Kurz vor elf Uhr hörte<br />
ich denn auch ein einmaliges leises Knacken<br />
auf dem Boden, der Schleichfuchs war wohl<br />
auf ein Körnchen oder einen Splitter getreten.<br />
Ich schnarchte sogleich kräftig und sägte<br />
ein paar Minuten lang einen kräftigen Ast<br />
durch. Nach einer Viertelstunde stand ich auf<br />
und horchte an der Stubentür. Alles war still:<br />
nur unten hörte ich halblaut sprechen. Ich<br />
schlich in Strümpfen hinüber zur Vorratskammer<br />
am anderen Giebel. Ich wusste, sie<br />
war abgeschlossen und hatte schon bei Tage<br />
den passenden Dietrich ausprobiert. Aber<br />
unten war jetzt alles still, und ich schlich daher<br />
wieder in meine Stube zurück, setzte mich<br />
ans Fenster und lugte hinter dem Vorhang<br />
hinaus. Es war eine dunkle Nebelnacht. Ich<br />
wusste, dass auf dem schmalen Fahrweg, der<br />
von der Chaussee nach dem Dvorakscheü<br />
Ausbau führt, eine kleine einfache Brücke<br />
passiert werden muss, die über einen sumpfigen<br />
Graben führt und nur an einer Stelle ein<br />
Geländer hat.»
nicht entschlossen hätte, auf Kosten des<br />
Tempos einhändig zu pilotieren, um den Türflügel<br />
mit der anderen Hand zu halten, so<br />
wäre ihm dieser eventuell abgerissen worden.<br />
Das Pech wollte es dann noch zu allem,<br />
Ueberiluss, dass sich die Türe wegen einer<br />
kleinen Verwindung des Schlosses nicht mehr<br />
schliessen liess und so musste Gübelin mit<br />
geteilter Aufmerksamkeit und unter recht<br />
aussergewöhnlichen Umständen das Schlussstück<br />
hinter sich bringen. Dass er dabei nur<br />
um etwas mehr als 2 Sekunden hinter dem<br />
endgültigen Sieger blieb, dürfte zeigen, wie<br />
er sich im unteren Stück ins Zeug, gelegt<br />
hatte. Blattner war weniger erfolgreich, als<br />
sein Markenkollege. Auch er konnte, das<br />
Rennen nicht unter normalen Verhältnissen<br />
absolvieren, indem ein kurze Zeit vor- dem<br />
Start entdeckter Ventiltellerbruch ihn zwang,<br />
im Tempo des Gehetzten noch .ein Ventil<br />
auszuwechseln, was nicht geraüfc 1; sehr beruhigend<br />
auf die Nerven gewirkt hat !.„<br />
Der Altmeister Zwimpfer wollte es wie-,<br />
der einmal nur zu gut machen. Im Bestreben,<br />
besonders gut abzuschneiden, was angesichts<br />
der Trainingsresultate sehr wohl möglich<br />
schien, ging er einige Male mit allzu<br />
forschem Tempo in die Kurven, so. dass die<br />
Hinterräder spuhlten,. ohne Weg zu machen.<br />
Diese an und für sich unbedeutenden Zeitverluste<br />
gaben doch den Ausschlag und wenn<br />
er auch überzeugend seinen Klassensieg einheimste<br />
und den alten Rekord schlug, so.<br />
mag er doch nicht ganz auf die Rechnung<br />
gekommen sein. Bei den<br />
Sportwagen<br />
waren die beiden Ausfälle des Tages zu verzeichnen,<br />
indem Emery mit einer Böschung<br />
Bekanntschaft machte, sich dabei allerdings<br />
noch gut aus der Affaire zog, aber immerhin<br />
stecken blieb. Auch Schölten musste einmal<br />
erfahren, was es heisst, die Flagge<br />
streichen zu müssen, denn der sich schon<br />
im Training geltend machende G'etfiebedefekt<br />
schien sich wiederholt zu haben. Auf alle<br />
Fälle musste er einen ersten Erfolg mit Bugatti,<br />
welche Marke er erstmals fährt, auf einen<br />
späteren Zeitpunkt verschieben. Hummel,<br />
einer der wenigen ausländischen Gäste,<br />
hielt seinen Amilcar flott im Kurs; verschaltete<br />
sich dann aber in jugendlichem Üebereifer<br />
ein oder zweimal und verlor auf diese<br />
Weise einige Sekunden. Von den beiden Bugattifahrerh<br />
Hörning und Godeffroy . der<br />
Gruppe bis zu ifXiter schwang der erstere<br />
obenauf, obwohl*beide tüchtig loslegten und<br />
den Rekord verbesserten. Hörning verstand<br />
es, an einigen Kurven noch etwas Zeit einzusparen<br />
und sicherte sich mit dem Klassenerfolg<br />
auch die höchste Auszeichnung der<br />
Kategorie. Selbst Grosch, der eine vermehrte<br />
Renntätigkeit beabsichtigt, indem er sich<br />
mit Markiewioz zusammentat, um ebenfalls<br />
einen Miniaturrennstall zu gründen, vermochte<br />
der neuen Bestzeit der. Kategorie<br />
nichts mehr anzuhaben. Der Berner Hörning,<br />
ein ausgesprochener Herrenfahrer, ist damit<br />
unvermittelt ins Rampenlicht des schweizerischen<br />
Rennsportes gerückt. Hoffentlich ermuntert<br />
ihn das schöne Resultat in vermehrtem<br />
Masse, dem Rennen zu huldigen.<br />
Die Rennwagen<br />
gaben natürlich in den Vortagen wieder am<br />
meisten Stoff zu Voraussagen und Diskussionen<br />
unter Fachleuten und solchen, die es<br />
werden wollen. Man munkelte allerhand von<br />
der scharfen Konkurrenz, mit der Stuber zu<br />
rechnen habe und ganz gut Informierte wollten<br />
Zeiten gestoppt haben, die auf mancherlei<br />
Anwärter auf den Tagessieg hinwiesen. Für<br />
all diese Gerüchte hatte unser, vielfacher Rekordhalter<br />
und Inhaber von Tagessiegen ein<br />
verschmitztes Gesicht, das vermuten Hess,<br />
dass er am Tage der Entscheidung vielleicht<br />
doch noch einige Sekunden in Reserve habe.<br />
Aber nehmen wir es hübsch der Reihe nach!<br />
Hans Kessler hatte leider keine Gelegenheit,<br />
sich mit Uboldi zu messen, der, wie bereits<br />
oben erwähnt, auf den Start verzichten<br />
musste. Er liess sich den Sologang aber nicht<br />
verdriessen und landete wiederum mit seinem<br />
kleinen Amilcar eine Klassenbestzeit, die beweist,dass<br />
unser Meister der einen Rennwagengruppe'<br />
nach wie vor in vorzüglicher<br />
Form ist. Er wird übrigens mit einer Reihe<br />
anderer Sportkollegen, so Zwimpfer, Gübelin,<br />
Maag, Schneider und Muff, unsere Farben am<br />
Kesselbergrennen vom nächsten Sonntag vertreten.<br />
Auch Stuber, sei mit von der Partie,<br />
so dass wir damit rechnen können, dass die<br />
Schweiz bei diesem Auslandsbesuch ehrenvoll<br />
abschneidet. In der Gruppe bis 1500 ccm lieferte<br />
Christen auf Astöh-Martin ein Husarenstück,<br />
indem er trotz einem zu einer gelinden<br />
Acht gewordenen Hinterrad, das seine Spezialform.<br />
einer Bekanntschaft mit der Böschung<br />
verdankte, das Rennen nicht nur beendete,<br />
sondern sogar noch gegen Leute wie<br />
Constantinovitz und Dr. Avondet den Klassensieg<br />
behauptete. Der Vorgenannte, ein Gast<br />
aus Frankreich, war einmal ganz bedenklich<br />
aus der Bahn herausgetragen worden und<br />
fuhr ein gutes: Stück auf dem Trottoir, vermochte<br />
sich dann aber wieder zu behaupten<br />
und führte die Maschine zum programmässigen<br />
Port. U. Maag, der sich dieses Jahr<br />
nun schon bei zwei ausländischen Rennen<br />
tapfer geschlagen hatte, vermochte als Erster<br />
den bisherigen Rekord der Rennwagen unterzukriegen.<br />
Er weist sich am Lenkrad über<br />
einen wohlberechneten Fahrstil aus und dürfte<br />
noch weiter in vordere Linie aufrücken. Bei<br />
deh grösstkalibrigen Rennwagen standen sich<br />
vier Bugatti-Kompressoren gegenüber, deren<br />
Fahrer durchwegs auf einen eventuellen Erfolg<br />
Anspruch machen konnten, wobei man<br />
aber nur allzugut wusste, dass es Stuber seinen<br />
Markenkollegen nicht leicht machen<br />
werde. Da gerade zu dieser Zeit der Regen<br />
wieder heftiger einsetzte, so war es wirklich<br />
erstaunlich, wie sich die Fahrer bei dem von<br />
ihnen vorgelegten Tempo überhaupt noch den<br />
Weg durch,,das niederströmende und mit<br />
Strassenschmutz wieder aufspritzende Nass<br />
fanden. Wie Maurer gepflastert kamen sie<br />
am Ziel an und ihr Aeusseres zeigte" zur<br />
Genüge, welche Anforderungen das Rennen<br />
an sie gestellt hatte. Benoit Falchetto, der<br />
Südfranzose, der nun schon verschiedentlich<br />
bei uns gestartet ist, dieses Jahr aber bisher<br />
vom Pech verfolgt war, ist offenbar auch<br />
über die Grenze von seinem Missgeschick<br />
begleitet worden. Er hatte sich im Training<br />
wohlvorbereitet und sah zuversichtlich dem<br />
Austrag entgegen. Nach anfänglich schmissiger<br />
Fahrt ereilte ihn die Tücke in Form<br />
eines Defektes im Gasgestänge, das irgendwie<br />
hängen geblieben war und so ein Wegnehmen<br />
von Gas nicht mehr ermöglichte. Um<br />
aber das Rennen doch zu. Ende fahren zu<br />
können, behalf sich Falchetto an besonders<br />
kritischen Stellen dadurch, dass er die Zündung<br />
unterbrach, wodurch er in der sicheren<br />
Steuerung des Wagens natürlich schwer behindert<br />
war und Zeit verlor. Hoffentlich lässt<br />
es sich der Gast deswegen nicht verdriessen<br />
«Ich kenne die Stelle,» log der ungeduldige<br />
Georg.<br />
«Sie ist im Dunkeln gefährlich, und öfters<br />
hatte ich schon in den Nächten dort ein Licht<br />
aufblitzen sehen.<br />
Es, mochte gegen halb — oder drei Viertel<br />
zwölf sein, als an der Brücke für eine Sekunde<br />
lang das Licht einer Taschenlaterne aufflammte.<br />
Ich sah in dem kurzen Schein die<br />
Speichen eines Fahrrades, das ^offenbar geführt<br />
wurde.<br />
Gleich darauf war wieder alles dunkel. Nur<br />
hörte ich nach einer Weile leises Klopfen an<br />
der Fensterlade unten — oder eigentlich was:<br />
es kein Klopfen, sondern ein Knipsen mit dem<br />
Fingernagel. Jetzt war es für mich Zeit, an=<br />
meinen Horchposten zu gehen. Ich, schlich<br />
wieder über den Boden, öffnete die Kammer<br />
und legte mich auf die Diele, so dass ich den<br />
Kopf am Schallrohr hatte»<br />
Eine Weile sprachen sie leise auf dem Flur,<br />
dann hörte ich ein, Geräusch, vermutlich<br />
wurde das Fahrrad untergestellt, und bald<br />
darauf trat man unten in die Stube. Es waren,<br />
das hörte ich an den Stimmen: die beiden<br />
alten Dvoraks und ein junger Mensch.<br />
«Pennt der Farbenkleckser?» fragte .die<br />
Stimme des Fremden.<br />
«Wie'n Murmeltier,» antwortete Dvorak.<br />
«Am andern Giebel.»<br />
Doktor Sievers schmunzelte wohlgefällig<br />
vor sich hin. Er sah mit einer kurzen Kopfwendung<br />
Georg an, strich mit der knochigen<br />
Hand über das in glatten Strähnen nach hinten<br />
gebürstete Haar und sagte: «Also, Herr<br />
Direktor, bevor ich fortfahre, wäre zu bemerken:<br />
ich habe diese Ermittlung zwar in Ihrem<br />
Auftrage gemacht, aber ihr Zweck war doch<br />
nur, belastende Momente gegen Dvorak ausfindig<br />
zu machen, die Ihnen irgendwozu, das<br />
geht mich nichts an, Handhaben geben sollten.<br />
Was ieh dabei, abseits dieses Zweckes,<br />
noch für mich ausbaldowert habe, kann ich<br />
natürlich beliebig verwerten. Das ist selbstverständlich,<br />
ich steile es nur fest.»<br />
«Hm,» machte Georg nachdenklich. «In<br />
dieser Form möchte ich das doch nicht gelten<br />
lassen, absolut nicht. Sie wissen ja zunächst<br />
gar nicht, welches mein Zweck und meine<br />
Absichten sind. Sie könnten da leicht diesen<br />
Absichten, ohne es zu wollen, entgegenhandeln.»<br />
«Durchaus nicht. Es handelt sich lediglich<br />
um die Prämie.»<br />
«Um welche Prämie?»<br />
«Sie haben wohl gelesen, dass die Witwe<br />
Nollet fünftausend Mark und das Polizeipräsidium<br />
tausend Mark ausgesetzt haben für<br />
Aufklärung, falls es sich um einen Mord handelt.»<br />
Georg hatte es nicht gelesen.<br />
«Nun also — diese sechstausend Emmchen<br />
möchte ich mir verdienen.»<br />
Georg fuhr empor. «Was? Haben Sie da<br />
wirklich Anhaltspunkte entdeckt?» ,<br />
«Ich will Ihnen mal was sagen, Herr Direktor<br />
Nicola. Wo der Detektiv Doktor Benno<br />
Sievers erst mal eine Spur wittert, da kommt<br />
er auch ans Ziel. Das glauben Sie mir!»<br />
«Erzählen Sie! Die Prämie kommt natürlich<br />
dem zu, der die Sache aufdeckt, das<br />
heisst Ihnen.»<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> — N»50<br />
Die Resultate des Montreux-Caux-Rennens <strong>1933</strong><br />
Klasse Bans Fahrer Marke Zeiten Bemerkungen<br />
1100—1500 cc. Solo<br />
1500—2000 cc. Solo<br />
2000—3000 cc. 1.<br />
2.<br />
3000—5000 cc. 1.<br />
-::. '" 2.<br />
3.<br />
4,<br />
I.<br />
2.<br />
3.<br />
Üeber 5000 cc. 1.<br />
2.<br />
R. Zust<br />
Ch. Petley<br />
Franz Lanz<br />
Herrn. Pfäffli<br />
R. Mettraux<br />
H. Gübelin<br />
W, Herbst<br />
L. J. Blattner,<br />
A. Moynier<br />
J. Mermoud<br />
A. Laurent<br />
O. Zwimpfer<br />
A. Mandirol»<br />
1100—1500 cc. Solo J.Hummel Exp.<br />
3000—5000 cc. Solo A. Grosofa: Exp.<br />
1. A. Hörning Amat<br />
2. C. Godeffroy ,,<br />
Bis 1100 cc. 1 Solo<br />
1100—1500 cc. 1.<br />
2..<br />
3.<br />
1500—2000 ec 1.<br />
2.<br />
2000—3000 ec. 1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
H. Kessler<br />
M. Christen<br />
Constantinowicz<br />
Dr. Avondefc<br />
U. Maag<br />
Ei Markiewicz<br />
H. Stuber<br />
A. Muff<br />
L. Braillard<br />
B. Falchetto<br />
und kommt wieder einmal zu uns. Braillard<br />
und Muff fuhren eine nur um zwei Sekunden<br />
differierende Zeit und haben auch hier neuerdings<br />
bewiesen, dass auf alle Fälle mit ihnen<br />
zu rechnen ist und sie selbst einem Stuber<br />
keine grosse Zeitmarge mehr zu lassen gewillt<br />
sind. Der Berner -Meister schoss aber<br />
wieder einmal den Vogel ab und Hess sich<br />
hier so wenig wie an den übrigen einheimischen<br />
Bergrennen das Heft aus der Hand<br />
nehmen. Seinem kürzlichen Unfall und der<br />
vom Training her notwendigen zeitraubenden<br />
Reparatur zum Trotz zeigte er sich wiederum<br />
in der alten Form und heimste souverän<br />
den Kategoriensieg wie auch die beste Tageszeit<br />
ein. Dass dies in neuer Rekordzeit<br />
geschah, versteht sich am Rande. Bisher hat<br />
es Stuber gar nicht anders gehalten.<br />
Ausklang.<br />
SPORTWAGEN:<br />
«Bravo! Bravissimo! Also, ich habe da gut<br />
anderthalb Stunden lang jedes Wort gehört,<br />
das die drei gesprochen haben. Um es auszuhalten,<br />
hatte ich mir die Federbetten von<br />
Trudes Bett untergelegt, da lag %s sich ganz<br />
mollig.<br />
Also der Fremde, war, wie ich bald heraus<br />
hatte, der junge Steinitz. Ich hatte ihn schon<br />
einmal .in, Kolmanz gesehen: ein zwanzigjährige*<br />
Bursche, der sich übrigens im<br />
Schwimm- und Radsport hervorgetan hat.<br />
Er sagte gleich zu Anfang: ,Dies ist das vorletztemal,.<br />
dass ich herkomme. Die Hunde<br />
haben schon irgendwie Witterung. Ihr dürft<br />
die Sachen auch nicht länger hier behalten.<br />
Bei einer .Haussuchung.'<br />
,Ich versteh' immer Haussuchung, 1 lachte<br />
eine heisere Stimme. ,Bei Dvoraken können<br />
sie lange haussuchen, der steht früher auf.'<br />
.Seid bloss nicht zu sicher,' meinte der<br />
junge Gentleman, .einmal klappen sie euch<br />
doch. Jedenfalls muss jede Spur restlos verwischt<br />
sein. Ich wollte deshalb den Brillantring<br />
und die Perle abholen.'<br />
.Nicht zu machen,' erwiderte Dvorak. ,Den<br />
Ring habe ich hinter dem Garten vergraben,<br />
und die Pähle ist ausgewitscht.'<br />
«Was ist sie?' rief Steinitz, ,sind Sie toll?'<br />
,Nich dat ich wüsste,' entgegnete Dvorak<br />
mit Seelenruhe. Jen habe mich selbst genug<br />
darüber geärgert.'<br />
,Das is \vahr,' stimmte nun die Alte bei.<br />
,Maxe war so wütend, dass dat Ding raus<br />
war aus seine Hose. Er hatte die feine<br />
Schlipsnadel innen im Hosenbein ganz fest<br />
gestochen. Aber beim Hantieren oder beim<br />
Amilcar-Comp.<br />
Alfa-Romeo Cp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
RENNWAGEN:<br />
Exp. Amilcar-Comp.<br />
Aston-Martin<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Bugatti-Comp.<br />
Unmittelbar nach beendeter Schlacht versammelten<br />
sich Kommitierte und Fahrer auf<br />
der Höhe von Caux zu einem wärmenden<br />
, Aperitif,, ;der,, recht-^willkommene war. Hier<br />
^ wurde natürlich das Rennen im Geiste (und<br />
«in Worten) nochmals gefahren und wenn sich<br />
^Tuch die meisten dabei vorgenommen haben<br />
mochten, es das nächste Mal anders und natürlich<br />
noch besser zu machen, so mögen<br />
doch alle froh gewesen sein, dass es so gut<br />
abgelaufen ist. Am Abend versammelte sich<br />
eine stattliche Zahl von Gästen zu einem<br />
frugalen Bankett, das die gastliche Sektion<br />
Waadt des A.C. S. offerierte, wobei in Rede<br />
und Gegenrede die .prächtigen Ergebnisse<br />
nochmals gebührend gefeiert wurden. Ein<br />
reich beladener Gabentisch stand für die Belohnung<br />
der vorzüglichen Leistungen zur Verfügung.<br />
In bester Harmonie und frohem<br />
sportlichem Geiste ging so das 3. Rennen<br />
: Montreux-Caux in die Geschichte der schweizerischen<br />
Rennen ein. Der Tag hat gezeigt,<br />
dass die Waadtländer gut beraten waren,<br />
diese fast vergessene Karte wieder aufzudecken,<br />
denn sie erwies sich in ihren Händen<br />
als ein Trumpf, der verdient, wieder ausgespielt<br />
zu werden! b.<br />
TOURENWAGETf:<br />
Amat. M.-6. Mftgna 8.52,04<br />
Lagonda 8.40,00<br />
Exp. Bugatti 6.49,06<br />
Lancia 8.59,00<br />
Ford 6.40,00<br />
Chrysler-Plym. 6.42,04<br />
Martini 7.09,02<br />
Ford 7.14,04<br />
Amat. Chrysler-Plym. 6.57,06<br />
Ford 7.43,06<br />
Delage 8.05,04<br />
Exp. Chrysler 6.42,08<br />
Mercedes [ 7.06,06<br />
7.52,02<br />
6.43,00<br />
6.14,02<br />
6.22,06<br />
6.16,06<br />
6.30,02<br />
6.33,04<br />
6.47,06<br />
5.56,08<br />
6.12,04<br />
5.39,08<br />
5.45,06<br />
5.47,02<br />
5.50,08<br />
Beste Zeit der Tourenwagen,<br />
neuer Kategorienrekord,<br />
Beste Zeit der Tourenwagen-<br />
Amateure<br />
Beste Zeit der Sportwagen,<br />
neuer Kategorienrekord.<br />
Beste Zeit der Rennwagen,<br />
beste Tageszeit, neuer absoluter<br />
Streckenrekord.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Verzeichnis der für Autocars bis 2 m 40<br />
Breite geöffneten Strassen. Ende letzter Woche<br />
ist das Verzeichnis derjenigen Strassen<br />
herausgekommen, die für den Verkehr für<br />
Autocars bis zu 2 m 40 Breite geöffnet sind.,<br />
Das Verzeichnis umfasst 108 Strassenstrekken,<br />
wozu noch die kurzen Ausfallstrassenistücke<br />
von Basel an die französische und'.<br />
deutsche Grenze kommen.<br />
Die Dichte des Strassennetzes, das nun<br />
für Autocars befahrbar ist, ist nicht in allen<br />
Gegenden der Schweiz gleich gross. Die'<br />
engsten Maschen zeigt das Netz in den Kantonen<br />
Aärgau, Luzern, Zug, Zürich, Thurgau,'<br />
St. Gallen und Appenzell. Ebenfalls nochrecht<br />
dicht ist es in der ganzen Westschweiz.<br />
Im ganzen Alpengebiet dagegen<br />
sind diejenigen Strassen, die von Autocars<br />
befahren werden dürfen, recht dünn gesät. 1<br />
Von den Alpenpässen ist nur der Brünig und<br />
der Simplon für Autocars bis 2 m 40 geöff-v<br />
net und der Gotthard nur auf der Südseiten<br />
bis zur Urnergrenze. Gerade diese Tatsache -<br />
ist nicht recht verständlich, scheint uns doch'<br />
der Gotthard auf der Südseite eher schwieriger<br />
befahrbar als auf der Nordseite. Aber<br />
wahrscheinlich hat da, wie auch in andern*<br />
Fällen, die kantonale Oberhoheit ausschlaggebend<br />
bewirkt. Der Kanton Uri hat sieh<br />
überhaupt nicht entschliessen können, auch<br />
nur ein einziges Strassenstück für diesen'<br />
Autocarsverkehr zu öffnen. Im Kanton Nidwalden<br />
ist es nur möglich bis Stans zu fahren.<br />
Selbstverständlich ganz schlimm steht es<br />
auch im Kanton Graubünden, wo nur die<br />
Strasse von Ragaz nach Chur direkt, und<br />
auch diejenige über Maienfeld nach Chur in<br />
dem Verzeichnis figurieren. Der ganze<br />
übrige Kanton Graubünden ist für Autocars<br />
von 2 m 40 Breite ein verschlossenes Paradies.<br />
Wir werden in der nächsten Nummer<br />
eine Kartenskizze publizieren, die das ganze<br />
Strassennetz zeigt, das für den Autocarverkehr<br />
geöffnet ist.<br />
Lr.<br />
Laufen muss sie sich herausgeschoben haben,<br />
und perdü is sie. Wir haben heut den<br />
ganzen Vormittag schon gesucht. Mir isdas<br />
Kreuz noch lahm!' Natürlich war das gelogen.<br />
Sie hatten am Vormittag Kartoffeln gebuddelt.<br />
Der Steinitz war wütend. ,Solch ein<br />
wertvolles Stück! Und wenn die nun einer<br />
findt? Das is doch gleich 'ne Spur!'<br />
,Is nich so schlimm,' meinte Dvorak. ,Erstmal,<br />
der Finder weiss ja nich gleich, wem die<br />
Nadel gehört hat — und denn sind sie hier<br />
in der Gegend nich sehr wild aufs Abliefern.<br />
Wenn hier eener 'ne feine Busennadel mit<br />
'ne Pähle findet, denn is sein erster Gedanke<br />
nich, wo sie her is, sondern ob se echt is,<br />
und sein zweiter Gedanke nich, wo er se abliefern<br />
soll, sondern wo er sie verschärfen<br />
kann.'<br />
Diese Logik schien dem Jüngling einzuleuchten.<br />
Er brummte nur noch über .das<br />
verdammte Pech' und bestand dann darauf,<br />
dass wenigstens der Brillantring ausgegraben<br />
und ihm ausgehändigt werden solle. Der<br />
Ring müsse gleich umgearbeitet werden von<br />
seinem Fach- und Gewährsmann. Die Uhr<br />
sei schon .verarbeitet' und die Kette einge-.<br />
schmolzen. Nur schade, meinte Steinitz, dass<br />
er morgen nacht nicht herauskommen könne<br />
— das ist also heute nacht — er werde übermorgen<br />
kommen um dieselbe Zeit. Sie müssten<br />
dann auch noch verschiedenes besprechen,<br />
alles endgültig erledigen, er wolle am<br />
Sonnabend nach Magdeburg zum Renneniun<br />
den silbernen Pokal.»<br />
(Fortsetzung im «Äutler-Feierabend».)
N° 50 - <strong>1933</strong> *UTÖMDBIL-REVUE<br />
P<br />
Sportnachrichten<br />
Überraschungen in Montlhery<br />
Campari auf Maserati gewinnt den Grossen Preis von Frankreich. — Forfait der gesamten<br />
Bugatti-Equipe. — Ausfälle der Favoriten Chiron und NuvolarL — Spannendes<br />
Duell zwischen Campari und Etancelin.<br />
Am Vorabend des Grand Prix.<br />
Grand Prix de l'A. C. F. — magisches Wort,<br />
das immer und immer wieder die Sportfreunde<br />
in den Bann schlägt. Der vergangene<br />
Sonntag brachte die 27. Wiederholung<br />
dieses klassischen internat. Rennens, das über<br />
eine unerhört interessante Vergangenheit verfügt,<br />
und schon viele Tage vorher wimmelte<br />
es auf der Bahn von Montlhery und der Rundstrecke<br />
auf dem Plateau von St-Eutrope von<br />
unzähligen neugierigen Zuschauern, Automobilfachleuten,<br />
Rennfahrern, Kommissären,<br />
Journalisten und Offiziellen. Seit Mittwoch<br />
rasten die Wagen zum Training über die<br />
Rundstrecke dahin, von unzähligen Stoppuhren<br />
getreu verfolgt. Am Mittwoch blieb<br />
der Betrieb noch ziemlich zahm, wenn auch<br />
an diesem Tage schon eifrig genug gearbeitet<br />
wurde. Lebhafter ging es am Donnerstag zu,<br />
an dem Chiron, Etancelin, Lehoux, Sommer,<br />
Eyston, Graf Czaikowsky, Lord Howe mehrere<br />
Stunden trainierten. Weitaus der fleissigste<br />
bei der Arbeit war Louis Chiron. Er<br />
kam bis auf ein Fünftel an den bestehenden<br />
Rundenrekord heran und hinterliess einen<br />
glänzenden Eindruck.<br />
Der Freitag brachte wahren Hochbetrieb<br />
In Montlh6ry. Den ganzen Nachmittag<br />
über dröhnte es von den trainierenden Wagen,<br />
die mit rasender Geschwindigkeit über die<br />
Bahn dahinbrausten. Wieder war es Chiron,<br />
der den Zuschauern am besten gefiel Er<br />
war in ganz grosser Form und es war wohl<br />
niemand, der diesem sympathischen Franzosen<br />
nach so langer Zeit des ewigen Pechs<br />
nicht einen Sieg gegönnt hätte. Chiron gelang<br />
es, den alten Rundenrekord am Freitag<br />
mit dem Stundenmittel von 136,7 km/Si um<br />
zwei Sekunden zu schlagen. Etancelin, der<br />
sich auch in Nimes am vorletzten Sonntag<br />
wieder über sein hervorragendes Können ausgewiesen<br />
hat, brachte es ebenfalls fertig, den<br />
Rundenrekord zu brechen. Er erreichte sogar<br />
einen Durchschnitt von 137,1 km/St<br />
Am Freitagabend wurde sodann eine Kunde<br />
laut, die wie eine Bombe wirken musste: die<br />
gesamte Bugatti-Equipe verzichtete auf den<br />
Start! Dies ausgerechnet beim Grossen Preis<br />
von Frankreich, bei dem der Hinterste und<br />
Letzte auf einen neuen Sieg der Molsheimer<br />
Firma gehofft hatte. Wie wir schon in unserer<br />
letzten Nummer angetönt haben, baute der<br />
grosse Konstrukteur ein neues 2800-ccm-<br />
Modell, das noch für den französischen Grand<br />
Prix fertig werden sollte. Trotzdem mit<br />
fieberhafter Eile an der Fertigstellung der<br />
Maschine gearbeitet wurde, zeigten sich im<br />
letzten Augenblick —• es handelte sich um<br />
Stunden! — noch kleine Details, die nicht<br />
ganz klappten und zur Absage zwangen. Der<br />
Wagen war für Varzi bestimmt und sollte<br />
in Montlheiy seine Feuerprobe ablegen. Eine<br />
andere Maschine war für den" Italiener nicht<br />
auf das Rennen hin überholt worden, so dass<br />
Bugatti mit dem Ausdruck des Bedauerns<br />
die ganze Equipe zurückzog. Durch diesen<br />
Ausfall musste sich der Ausgang des Rennens<br />
völlig ändern.<br />
Am Samstag waren wieder die meisten<br />
Konkurrenten, auch die Schweizer Villars<br />
und von Waldthausen, an der Arbeit. Der<br />
Schnellste an diesem Tage war Nuvolari, der<br />
erst Samstags sein Training aufgenommen<br />
hatte. Er erreichte das glänzende Rundenmittel<br />
von 141,2 km/St.! Bis zum Samstag<br />
war auch die Teilnahme der Scuderia Ferrari<br />
ungewiss geblieben, lange Zeit fürchtete man<br />
ein zweites Forfait; erst nach einem längeren<br />
Training Nuvolaris wurde dann die feste Zusage<br />
gegeben.<br />
Der Sonntag.<br />
Trotz des Ausfalles der Bugatti-Equipe gestaltete<br />
sich der Sonntag des Grossen Preises<br />
von Frankreich zu einem unvergleichlichen<br />
Ereignis. Vom frühesten Morgen an bewegte<br />
sich auf allen Zufahrtsstrassen nach Montlhery<br />
ein unaufhörlicher Zug von Vehikeln; Bahnen<br />
und Omnibusse schleppten gewaltige Menschenmassen<br />
herbei; die Automobile krochen<br />
mühsam in dem fürchterlichen Durcheinander<br />
von Menschen und Fahrzeugen vorwärts.<br />
Schon Stunden vor Beginn des Rennens umsäumten<br />
Zehntausende von Zuschauern die<br />
Rennstrecke, und als es gegen Mittag ging,<br />
belagerten über hunderttausend Zuschauer<br />
den Circuit. Die unbeschreibliche Spannung,<br />
die die Massen vor jedem grossen Rennen in<br />
den Bann schlägt, war auch hier zu spüren.<br />
Die weitaus meisten Chancen schrieben die<br />
Franzosen ihrem Landsmann Chiron zu. Immerhin<br />
sprach man mit nicht geringer Achtung<br />
auch von Nuvolari. Das Forfait der<br />
Bugatti-Equipe wurde mit Enttäuschung und<br />
Bedauern kommentiert.<br />
Um 1 Uhr stellten sich die 19 konkurrierenden<br />
Fahrer unter höchster Spannung des Publikums<br />
dem Starter bereit. Noch in letzter<br />
Minute wurde eine Umänderung vorgenommen,<br />
indem Borzacchini seinen Wagen Taruffi<br />
überliess. .. Mit donnerndem Getöse<br />
Schossen die 19 Wagen nach dem Start zum<br />
Kampf über die 500 km davon, von wildem<br />
Beifallsgeschrei der riesigen Menge umrauscht.<br />
Einige wenige Minuten vergingen,<br />
und schon dröhnte wieder der Lärm der Maschinen<br />
aus der Ferne. An der Spitze brauste<br />
der rote Alfa Romeo Nuvolaris vorbei, gefolgt<br />
vom Maserati Gamparis, Taruffi auf Ailfa<br />
Romeo und Zehender auf Maserati. Schon in<br />
der ersten Runde gab Gaupillat auf Bugatti<br />
das Rennen auf. Lehoux fiel gleich zu Anfang<br />
wegen eines Defektes an seiner Maschine<br />
etwas zurück, auch er musste das Rennen allzu<br />
früh beenden. In den nächsten Runden<br />
wurde der Kampf aller Fahrer gegen Nuvolari<br />
immer erbitterter. Die Distanz zwischen<br />
Nuvolari und seinem nächsten Verfolger Campari<br />
beschränkte sich auf wenige hundert Meter.<br />
Chiron arbeitete sich sehr gut nach<br />
vorne und schien alle Aussichten auf einen<br />
schönen Erfolg zu haben. Campari, um den<br />
es im internationalen Sport so lange stille geblieben<br />
war, bewies seine alte Glanzform von<br />
neuem und stellte in der vierten Runde einen<br />
neuen Rundenrekord auf.<br />
Nach vier Runden lag Nuvolari mit 22 Min.<br />
6 Sek. noch immer an der Spitze, von Campari<br />
mit einem Abstand von nur 6 Sek. gefolgt<br />
Die nächstfolgenden zwei Runden<br />
brachten die grössten Ueberraschungen des<br />
Grossen Preises von Frankreich. Plötzlich,<br />
nach der sechsten Runde, sah man Nuvolari<br />
bei seiner Boxe anlegen. Ob er einen Pneu<br />
wechseln wollte? Doch merkwürdig, der Italiener<br />
bestieg seinen Wagen nicht mehr, und<br />
bald darauf erfuhr das Publikum zu seiner<br />
masslosen Enttäuschung, dass Nuvolari sein<br />
Rennen aufgeben musste. Ein Bruch der Hinterachsbrücke<br />
hatte ihn leider aus dem Felde<br />
geworfen.<br />
Das Rennen musste durch Nuvolaris Auf-<br />
Wir widmen uns ausschllessllch diesem<br />
erstklassigen, englischen Qualitäts-Wagen,<br />
dessen verblüffende Leistungsfähigkeit und<br />
entzückende Ausführung ein hohes Ansehen<br />
errungen haben.<br />
Seine Wirtschaftlichkeit entspricht der<br />
heutigen Spar-Tendenz.<br />
Ihn zu fahren ist ein Erlebnis,<br />
ihn zu besitzen eine Erfüllung.<br />
Nach dem Montreux-Caux-Rennen.<br />
Ob e n: Rene" Mettraux holte sich auf Ford die<br />
beste Touxenwagenzeit,<br />
Rechts oben: Hans Stuber hat auf Bugatti mit<br />
gewohntem, meisterhaftem Stil den absoluten Strekkenrekord<br />
aufgestellt<br />
Rechts; Alois Muff (Bugatti) erzielte am Sonntag<br />
die zweitbeste Tageszeit<br />
(Weitere Aufnahmen folgen in der nächsten<br />
Nummer.)<br />
gäbe nun völlig andere Form annehmen. Doch<br />
es war noch' nicht genug an Ausfällen; sie<br />
häuften sich in den nächsten Runden-in geradezu<br />
beängstigender Weise. Schon tippte<br />
man mit Frohlocken auf die nun grösser gewordenen<br />
Chancen von Chiron, als die Lautsprecher<br />
längs der Strecke auch den Ausfall<br />
von Chiron verkündeten. Das gleiche Unglück<br />
wie Nuvolari hatte auch ihn erreicht: Bruch<br />
der Hinterachsbrücke. Baron von Waldhausen<br />
musste kurz danach ebenfalls aufgeben, ihm<br />
folgte Bussienne nach, und kurz nachher<br />
musste auch Graf Gzaikowsky umstecken!<br />
Nach hundert Kilometern lag Campari mit<br />
dem glänzenden Stundendurchschnitt von<br />
136,4 km an der Spitze, gefolgt von Taruffi<br />
und Etancelin. Das Rennen verlor nun<br />
rasch an Spannung und wurde ziemlich monoton.<br />
Campari hielt auch weiterhin die Spitze<br />
vor Taruffi und Etancelin. Erst nach zwei-<br />
RENNERFOLGE <strong>1933</strong>:<br />
Mille Miglia<br />
U und 2. der Kateg. bis 1100 ccm, neuer<br />
Rekord, Mannschaftspreis. (Durchschnitt<br />
Brescia-Siena 141 St-Km.)<br />
Brooklands International<br />
Trophy<br />
2., 3. u. 4., Sieger der Kateg. bis 1100 ccm.<br />
Avus-Rennen<br />
1. der Kategorie 800 ccm, 5. im Gesamt«<br />
klassement.<br />
Effel-Rennen (NQrburg-Ring)<br />
1. der Kategorie 800 ccm.<br />
General-Vertretung des MG :<br />
SPORTCAR A.-G., ZÜRICH<br />
Löwenstrasse 11 Telephon 39.282<br />
SERVICE-GARAGE: Badenerstr. 80, Zürich-Altstetten, Tel.55.380<br />
hundert Kilometern kam wiedeT neues Leben<br />
in das Feld der übriggebliebenen Fahrer.<br />
Campari musste bei der Boxe anhalten und<br />
die Spitze an den gefürchteten Etancelin abgeben.<br />
Doch dieser wurde bald von dem<br />
Italiener Taruffi überholt, der mit einem Vorsprung<br />
von einer Sekunde die Führung übernahm.<br />
Campari schlug sich ausserordentlich<br />
gut und war bald nach seinem Halt wieder<br />
an zweiter Stelle. Taruffi und Etancelin<br />
mussten nun beide ebenfalls kurz anhalten, so<br />
dass Campari den ersten Platz wieder einnehmen<br />
konnte. Nuvolari bestieg den Wagen<br />
seines Stallgenossen und griff erneut in den<br />
Kampf ein. Felix auf Alfa Romeo und "Lord<br />
Howe mussten nach der ersten Hälfte des<br />
Rennens auch aufgeben, der letztere wegen<br />
einer leichten Verletzung der Augen durch<br />
splitternde Steine. Das Massaker der Wagen<br />
war immer noch nicht beendet: Bald nachher<br />
schieden auch noch Zanelli auf Alfa Romeo<br />
und Zehender auf Maserati aus.<br />
Nach 250 km führte Campari mit dem<br />
Stundendurchschnitt von 135,9 km/St. Nuvolari<br />
vertrug sich mit dem Wagen von Taruffi<br />
nicht sehr gut, und konnte nicht mehr an<br />
der Spitze mitkämpfen. Nach 300 km hielt<br />
der Italiener wieder eirs lange Zeit bei der<br />
Boxe, und gab nun auch mit dem Ersatzwagen<br />
definitiv auf. Von 19 gestarteten<br />
Konkurrenten blieben somit nach drei Fünfteln<br />
des Rennens noch sieben übrig. Dieser<br />
letzte Teil des Rennens brachte dem Publikum<br />
noch einen grossartigen Kampf zwischen<br />
Campari und Etancelin. Der Italiener<br />
musste ein Rad wechseln, und damit Etancelin<br />
die Führung überlassen. Doch kurz<br />
nachher setzte er seine Fahrt wieder fort und<br />
griff den Franzosen mit schärfstem Elan an.<br />
Etancelin führte eine Zeitlang mit grossem<br />
Vorsprung, die Massen schrien und jubelten,<br />
ein Sieg des Franzosen stand zu erwarten.<br />
Doch Campari arbeitete sich mit furchtbarer<br />
Gewalt nach vorn und verringerte mit<br />
jeder Runde den Abstand. 100 km vor dem<br />
Ziel hatte Etancelin noch 25 Sek. Vorsprun®<br />
vor Campari, in der 39. Runde, in der ein schwacher<br />
Regen einsetzte, lag Campari noch mit<br />
wenigen Sek. Verspätung hinter Etancelin.<br />
Ueber die letzten 25 km des Rennens musste<br />
sich dieser nervenaufreibende Zweikampf<br />
entscheiden. In den End-Runden steigerte<br />
Campari seine Schnelligkeit immer mehr<br />
und ausgerechnet in der letzten Runde raste<br />
der Italiener an dem durch Pneudefekt benachteiligten<br />
Etancelin vorbei. So entschied<br />
sich im letzten Augenblick das Rennen für<br />
den Italiener, der damit Maserati einen grossen<br />
Sieg errungen hat. Der Schweizer Villars<br />
hatte während des ganzen Kampfes<br />
zähe durchgehalten und konnte als Sechster<br />
durchs Ziel gehen — bei einem solchen Rennen<br />
eine Ehre!<br />
Gegen Campari wurde bei den Sportkommissären<br />
noch eine Reklamation eingebracht,<br />
weil er bei einem Zwischenhalt seine Maschine<br />
von zwei Mechanikern an die Boxe<br />
stossen Hess. Die Kommissäre beschlossen,<br />
Campari den ersten Platz zu belassen und<br />
ihn lediglich mit einer grösseren Geldbusse<br />
zu bestrafen, bo.<br />
Die Resultate:<br />
1. Campari auf Maserati. 3:48:45,4 (Stundenmittel<br />
131,413 km/St).<br />
2. Etancelin auf Alfa Romeo, 3:49:37,4 (Stunden«<br />
mittel 130,648 km/St).<br />
3. Eyston auf Alfa Romeo, 1 Runde.<br />
4. Sommer auf Alfa Romeo, 1 Runde.<br />
5. Moli auf Alfa Romeo, 2 Runden.<br />
6. Villars auf Alfa Romeo, 6 Runden.
Chauffeur<br />
Garage-Service<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
<strong>1933</strong> - N° 5a<br />
Junger, tüchtiger, solid.<br />
Junger, tüchtiger<br />
gesetzt. Alters, m. 12jähr. Auto-<br />
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N° 50 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Vom Weltkautschukmarkt. Trotz der Weltwirtschaftskrise,<br />
der tiefen Kautschukpreise<br />
und der gedrosselten Produktion hat die Rohgummiwirtschaft<br />
im verflossenen Jahre insofern<br />
gut abgeschnitten, als die statistische<br />
Lage erstmals eine beträchtliche Besserung<br />
zu verzeichnen hatte. Die Spanne zwischen<br />
Produktion und Verbrauch ist nämlich von<br />
128 000 Tonnen im Jahre 1931 auf 31 000 Tonnen<br />
zurückgegangen. Die den Weltmarkt<br />
drückende Ueberproduktion hat somit eine<br />
Abnahme um 76 Prozent erfahren. Durch<br />
diese Reduktion ist zweifellos ein fühlbares<br />
Beruhigungsmoment in die internationale<br />
Gummiwirtschaft hineingetragen worden. Die<br />
Welterzeugung erreichte rund 694 000 Tonnen<br />
gegenüber 805 000 Tonnen im Jahre 1931, was<br />
einer Abnahme um 13 Prozent entspricht. Mit<br />
Ausnahme von Indochina haben alle Gewinnungsländer<br />
eine Abnahme ihrer Kautschukproduktion<br />
aufzuweisen. Die Gesamtverschiffungen<br />
an Plantagenkautschuk beliefen sich<br />
im abgelaufenen Jahre auf schätzungsweise<br />
699 000 Tonnen, was gegenüber 1931 einem<br />
Rückgang um 79 000 Tonnen entspricht. Im<br />
Rekordjahr 1929 gelangten bekanntlich 863 000<br />
Tonnen zur Ausfuhr, so dass sich im Vergleich<br />
zu diesem Höchstniveau eine Abnahme<br />
um 19 Prozent ergibt.<br />
Im verflossenen Jahre stellte sich der Weltverbrauch<br />
auf 663 000 gegenüber 673 000 Tonnen.<br />
Dabei ist hervorzuheben, dass der<br />
Oummikonsum in den nichtamerikanischen<br />
Ländern um etwa 13 000 Tonnen zugenommen<br />
hat, während durch die Krise in der<br />
amerikanischen Automobilindustrie die Vereinigten<br />
Staaten eine Abnahme um 24 000<br />
Tonnen aufzuweisen haben, wobei die Pneumatikproduktion<br />
allein um 16 Prozent zurückgegangen<br />
ist. Eine beträchtliche Verbrauchssteigerung<br />
weisen Japan und Sowjetrussland<br />
auf. Im ersteren Lande ist der steigende Konsum<br />
auf die zunehmende Verwendung von<br />
Gummi für Militärzwecke, im letzteren auf<br />
das forcierte Industrialisierungsprogramm<br />
zurückzuführen. Infolge der Annäherung zwischen<br />
Produktion und Verbrauch bleiben die<br />
Weltvorräte an Rohgummi nahezu unverändert<br />
Sie betragen gegenwärtig etwas über<br />
600 000 Tonnen, wovon allein 388 200 Tonnen<br />
auf die Vereinigten Staaten entfallen. Unter<br />
den gegenwärtigen Produktionsverhältnissen<br />
würde deren Höhe zur Deckung eines ge-<br />
. samten Jahresverbrauches ausreichen. Wy.<br />
Das Motorfahrzeug In der südafrikanischen Renditenberechnung für eine Verbindungs- massigen Lastwagenführer Lastwagentunrer genau zu regi-<br />
Unlon. Zu Ende 1932 wies die südafrikani- linie Schöftland-Triengen berufen kann. Wir strieren und auch über jeden Transport fortsche<br />
Union einen Bestand von 161.229 Auto- zweifeln lebhaft daran, dass die aargauische laufend Buch zu führen. Kontrollorgane wermobilen<br />
und 32,173 Motorfahrräder auf, und Regierung für diese Motion eingenommen den diese Register, wie auch die technische<br />
e<br />
stellt sich somit mit insgesamt 193,402 Mo- sein wird, nachdem sie schon in ihrer Bot- Verkehrstüchtigkeit der Fahrzeuge, mässig überprüfen. Alle sich aus der Neu-<br />
regeltcrfahrzeugen<br />
an die Spitze des afrikani- Schaft betreffend Kredite für 'die Suhrental- massig<br />
schen Automobilbestandes. Wenn auch die und die Wynentalstrasse deutlich ihrer ab- regelung ergebenden Differenzen werdenn<br />
Neuimmatrikulationen des verflossenen Jah- lehnenden Auffassung über die Opportunität von einem Appellationsgericht entschieden, n,<br />
res nicht an die Rekordzahl 1931 heranreicht, des Bahnbaues Ausdruck verliehen hat. das noch zu konstituieren ist. B.<br />
beweist der Zuwachs des Jahres 1932 von Ebensosehr wagen wir Zweifel zu äussern,<br />
13,040 Automobilen und 2121 Motorfahrrä- ob der Grosse Rat sich für diese Motion ein- •> • •»• > __4J*_—-4^^<br />
dem doch das immer mehr anwachsende In- setzen wird, ganz abgesehen davon, dass ^"••••••"^'^^^g«<br />
teresse, welches die Union, selbst in Krisen- heute prinzipiell keine Sekundärbahnen in ••^^^^^^^•^^^""""""<br />
zeiten, einem raschen und praktischen Ver- Ueberlandstrassen gebaut werden. Wer<br />
kehr entgegenbringt. Insofern das Verhält- wollte ferner die Sursee-Triengen-Bahn Die Niveauübergänge an der Sinltalbalin.<br />
nis des Fahrzeugbestandes mit der europäi- (Normalspur) mit der Aarau-Schöftlandbahn -Bekanntlich sind an den verschiedenen Nischen<br />
Bevölkerung der Union (1,827,422 Eu- verbinden und das Risiko übernehmen, dass veauübergängen der Sihltalbahn an der<br />
ropäer) in Betracht gezogen werden darf, er- über kurz oder lang doch auf der einen Strasse Zürich-Zug letztes Jahr überall<br />
gäbe sich demnach auf je 9,5 europäische oder anderer. Bahnstrecke der Betrieb ein- Blinklichter angebracht worden. Es zeigte<br />
Einwohner ein Motorfahrzeug. An der Spitze gestellt wird oder der Autobus als Ersatz sich denn auch, dass dieselben ihren Zweck<br />
bezüglich Kraftfahrzeugdichte in der Union eintreten muss, womit auf Umwegen jener vollauf erfüllten und die Signale, auf die ersteht<br />
Transvaal. pis. Zustand erreicht wäre, der heute als vorläu- lassenen Weisungen hin, von den Fahrern<br />
Citroßn in Schweden Nach Pariser Melf<br />
tee Lösung der Verkehrsfrage das vernünf- auch beachtet werden. So sanken die bahndungen<br />
haben die Citroenwerke sich ent- tigste und risikogeringste Vorhaben wäre. lt. polizeilichen Meldungen betreffend Ueberschlossen,<br />
in Schweden eine eigene Automo- ReJ£elunz des enen sch en Verkehrsoroblems } r^mS der<br />
,<br />
Vors ä ri * ten hinsich . thch o B r lm f<br />
bilfabrik zu erstellt. Nach längeren Ver- Dif*Sf c h?ReSraw hlt den »nSS "^anlagen voni 35 Personenautos, 9 Lasthandlunsren<br />
soll sich
Luftfahrt<br />
Neuer Abtrift-Messer für Flugzeuge.<br />
Wenn der Führer eines Flugzeuges einen<br />
in bestimmter Bichtung liegenden Punkt<br />
anfliegen will, genügt es nicht, dass er<br />
einfach auf der Karte die betreffende<br />
Eichtung in bezug auf die Nordsüd- oder<br />
Ostwest-Koordinaten festlegt, die entsprechenden<br />
Werte auf den Kompass überträgt<br />
und sich dann im Fluge an die Angaben<br />
des Kompasses hält. Er hat vielmehr<br />
in jedem Fall noch die Abtrift einzurechnen,<br />
die sich aus der Seitenverschiebung<br />
des Flugzeuges durch eventuelle Seitenwinde<br />
ergibt. Bei Seitenwind kann das<br />
Flugzeug keineswegs direkt auf das Ziel<br />
gerichtet, vielmehr muss es um einen gewissen<br />
Betrag gegen den Wind eingeschwenkt<br />
werden, wenn es nicht abgetrieben<br />
werden soll.<br />
Die Oberseite des Apparates mit der Mattäii*eibe,<br />
auf der sioh die überflogene Landschaft abbildet.<br />
Wieviel für die Berücksichtigung dieser<br />
Abtrift am Kompass nach links oder<br />
rechts hinzuzurechnen ist, kann gefühlsmässig<br />
nur nach sehr langer Erfahrung<br />
bestimmt werden. Ein genaues Resultat<br />
ist dabei auch in den besten Fällen nicht<br />
zu erlangen. Da die bisherigen Apparate<br />
zur Bestimmung der Abtrift meist umständlich,<br />
umfangreich und teuer waren,<br />
behalf man sich bisher doch meist noch<br />
mit der gefühlsmässigen Abtrift-Bestimmung.<br />
Mit dem neuen amerikanischen «Pioneer<br />
Drift-Indicator» ist nun jedoch das Problem<br />
einer einwandfreien Abtriftbestimmung<br />
ganz einfach gelöst. Der neue Abtriftmesser<br />
besteht aus einem trichterförmigen.<br />
Gehäuse, das oben durch eine Mattglasscheibe<br />
von zirka 10 cm Durchmesser<br />
und unten durch eine Linse abgeschlossen<br />
ist. Wird er im Boden des Flugzeuges eingebaut,<br />
so projiziert die Linse das Bild<br />
der überflogenen Landschaft beständig<br />
nach oben an die Mattscheibe, so dass<br />
Einbau des Abtriftmessers im Fussboden des<br />
Flugzeuges.<br />
man auf der Mattscheibe die Landschaft<br />
in verkleinertem Massstab vorbeiziehen<br />
sieht. Fliegt das Flugzeug ohne Seitenwind<br />
und also auch ohne Abtrift, so.verschiebt<br />
sich das Bild der Landschaft auf<br />
der Scheibe ständig genau in der Flugrichtungi<br />
wird das Flugzeug jedoch abgetrieben,<br />
so bewegt sich das Landschaftsbild<br />
in einem mehr oder weniger grossen<br />
Winkel zur Flugrichtung nach links oder<br />
rechts. Da aber die Scheibe in ihrer Fassung<br />
drehbar angeordnet ist und drei parallele<br />
Merkstriche aufweist, kann so<br />
leicht am Band auf einer Gradeinteilung<br />
der Winkel abgelesen werden, unter dem<br />
das Flugzeug'auch in Wirklichkeit abgetrieben<br />
wird. Dieser Winkel wird auf<br />
dem Kompass übertragen und nun kann<br />
sich der Flieger ausschliesslich nach dem<br />
Kompass richten.<br />
-s.<br />
Der schwedische Ambulanzflugdienst —<br />
eine Wohltat für die Bewohner der Inseln<br />
und der nordischen Wildnisse. Der Ambulanzflugdienst<br />
Schwedens kann seinen zehnten<br />
Jahrestag feiern. Die zurückliegenden<br />
Jahre haben eine Reihe spannender Abenteuer<br />
und Gefahren, bei denen der Flieger<br />
oft nur um eine Haaresbreite dem Tode entrann,<br />
aber vor allem viele wunderbare Rettungen<br />
von Menschenleben, zu verzeichnen<br />
gehabt. Für die Einwohner der abgelegenen<br />
und einsamen Gebiete in dem ausgedehnten<br />
Nordschweden und für die entfernten Inseln<br />
längs der schwedischen Küste, die oft durch<br />
einen unbefahrbaren Eisgürtel von dem<br />
Festlande getrennt sind, ist die Flugambulanz<br />
eine wahre Wohltat. Dieser Flugdienst wurde<br />
im Jahre 1923 durch das Schwedische<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - NO 50<br />
Eines der schnellsten Jagdflugzeuge der Welt besitzt die englische Militäraviatik, das über eine sehr<br />
grösse Geschwindigkeit •verfügt und sowohl als A ufklärungs-, Kampf- und Jagdflugzeug •verwendet<br />
•werden kann.<br />
(Photopress.)<br />
Rote Kreuz, dank der Initiative seines Präsidenten<br />
Prinz Karl, des jüngeren Bruders des<br />
Königs Gustav, in Gang gesetzt. Sein erstes<br />
Depot und Stützpunkt war die Festung und<br />
Garnisonstadt Boden im äussersten Norden<br />
Schwedens, von wo eine grosse Anzahl kühner<br />
Flüge durch Schneestürme, Nebel und<br />
Dunkelheit unternommen worden sind. Der<br />
Ambulanzflieger muss immer einen Fluss<br />
oder See in der nächsten Nähe der Kranken<br />
zum Landen suchen. Manchmal hat der Flieger<br />
keine andere Möglichkeit, sich zu orientieren,<br />
als indem er in niedriger Höhe längs<br />
einer Eisenbahnlinie fliegt. Einmal flog der<br />
Ambulanzflieger durch einen Schneesturm<br />
mit einer kranken Frau, die sich im Fieberwahn<br />
aus dem Flugzeug stürzen wollte. Da<br />
blieb ihm nichts übrig, als mit der einen<br />
Hand zu steuern und mit der anderen die<br />
Patientin festzuhalten. Oft werden grosse i<br />
Feuer angezündet oder weisse Laken auf den<br />
Hausdächern ausgebreitet, um dem Ambulanzflieger<br />
den Weg anzudeuten. Einmal, als<br />
das FJugzeug von Boden nach einer kranken<br />
Lappenfrau ausgesandt worden waT, blieb es<br />
solange fort, dass man es schon verloren<br />
gab. Nach 17 Stunden telelphonierte der Flieger<br />
aus einer anderen Stadt, dass die Lappen<br />
beim Anblick des Flugzeugs über ihrem<br />
Lager eine solche Angst bekommen hatten,<br />
dass sie alle mitsamt der kranken Frau davonrannten<br />
und sich im Walde versteckten.<br />
Der Ambulanzilieger musste ihnen nachlaufen<br />
und sie lange überreden, die Kranke herauszugeben,<br />
bis sich die Lappen endlich so-<br />
weit beruhigten, dass er die Patientin ins<br />
Flugzeug setzen und zum Krankenhaus bringen<br />
konnte, wo ihr Leben gerettet wurde.<br />
Viele der geschicktesten und tapfersten Flieger<br />
Schwedens haben im nördlichen- Ambulanzflugdienst<br />
gedient. Während der vergangenen<br />
zehn Jahre ist kein Fall eingetreten,<br />
in dem der Patient zu Schaden gekommen<br />
ist, trotz der vielen Wagnisse und Gefahren,<br />
die die «fliegenden Samariter» zu überwinden<br />
hatten.<br />
Bannen<br />
tia.<br />
Das Auto als Ersatz schienengebundener<br />
Fahrzeuge. Der italienische Verkehrsminister<br />
machte in der Kammer die Mitteilung,<br />
dass keine neuen Konzessionen für Ueberlandstrassenbahnen<br />
erteilt werden, da dieses<br />
Verkehrsmittel als technisch und wirtschaftlich<br />
überlebt bezeichnet werden müsse. So<br />
sind bereits in den letzten 4 Jahren rund<br />
500 km Betriebsstrecken solcher Strassenbahnen<br />
aufgehoben und durch Autobusse ersetzt<br />
worden und sollen Betriebe auf einer<br />
weiteren Länge von etwa 200 km eingestellt<br />
werden. Auch hier wird das Automobil an<br />
die Stelle der Strassenbahn treten.<br />
Die nämliche Entwicklung macht auch in<br />
Frankreich bemerkenswerte Fortschritte. So<br />
hat der Generalrat im Departement Marne<br />
zufolge der seit Jahren sich anhäufenden Betriebsdefizite<br />
der Departementsbahnen beschlossen,<br />
deren Betrieb bis auf wenige Linien<br />
einzustellen und als Ersatz Automofoil-<br />
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50 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVÖC<br />
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Die Subvention für den Umbau des RaPperswiler<br />
Seedammes ist vom Nationalrat in<br />
einer Sitzung der letzten Woche festgelegt<br />
worden. Die bundesrätliche Botschaft sah<br />
bekanntlich einen Bundesbeitrag von 33 J4 %<br />
vor. Angesichts der prekären Finanzlage der<br />
am Bau nächst interessierten Kantone St. Gallen<br />
und Schwyz mehrten sich die Befürchtungen!<br />
dass dieses so dringliche Bauprojekt<br />
neuerdings wiederum nicht ausgeführt werden<br />
könnte, weil es den Kantonen an den<br />
notwendigen finanziellen Mitteln fehle. Die<br />
Minderheit der von beiden Räten bestellten<br />
Kommission konnte sich den in diesem Sinne<br />
gehaltenen Ausführungen des Präsidenten der<br />
internationalen Seedammkommission auch<br />
nicht verschliessen und vertrat die Auffassung,<br />
dass die Bundessubvention wenigstens<br />
40 Prozent betragen sollte. Den Standpunkt<br />
der Minderheit vertrat Nationalrat Dr. Stadler<br />
und wies auf die grosse Verkehrs- und<br />
wirtschaftspolitische Bedeutung des Werkes<br />
hin, das gleichzeitig höchstwillkommene Arbeitsgelegenheit<br />
schaffe. Im gleichen Sinne<br />
äusSerten sich noch Vertreter aus den Kantonen<br />
St. Gallen, Schwyz und'Zürich, während<br />
der Basler Gelpke als Referent der<br />
Kommissiönsmehrheit und auch Bundesrat<br />
Meyer empfahlen, an der ursprünglich vorgesehenen<br />
Subventionsquote festzuhalten.<br />
Massgebend für diese Stellungnahme war<br />
offenbar weniger die Beurteilung: des Projektes<br />
nach seiner Bedeutung und Dringlichkeit<br />
als vielmehr die prinzipielle Erwägung,<br />
mit der Einschränkung der Budessubventionen<br />
Ernst zu mächen. Es ist an und für<br />
sich sehr bedauerlich, dass dieser Sparwille<br />
gerade bei der Frage des Rapperswiler Seedammes<br />
so konsequent zum Ausdruck kommt.<br />
Es bleibt nur zu hoffen, dass der Rat künftig<br />
allen weiteren Gesuchen, kommen sie von<br />
welcher Seite sie wollen, ebenso standhaft<br />
bleibe. Der Sprecher des Bundesrates wies<br />
übrigens noch darauf hin, dass die den Bau<br />
ausführenden Karttonen auch noch eine Zuwendung<br />
durch das Arbeitsamt zu erwarten haben,<br />
da ja bei der Ausführung des Baues zahlreiche<br />
Arbeitslose Beschäftigung finden werden.<br />
Im weiteren wurde auch die durch die<br />
Verbesserung der Anlage zu erwartende Verkehrszunahme<br />
zum voraus eskomptiert, indem<br />
auf eine sicli daraus ergebende Erhöhung<br />
des Benzinzollanteils hingewiesen wurde. Es<br />
ist an und für sich sehr begrüssenswert, dass<br />
n© auch im Bundesrat die Erkenntnis aufgetaucht<br />
ist, wonach ein vermehrter Verkehr<br />
auch dem Bund auf indirektem Wege neue<br />
Einnahmen bringe. Es wäre sehr zu begrüssen,<br />
wenn sich der Bundesrat auch bei der<br />
Beurteilung anderer Probleme diese Schlussfolgerung<br />
zu Nutze machen würde und sich<br />
vorab diesen Standpunkt zu eigen macht,<br />
wenn neuerdings Anregungen auf Erhöhung<br />
des Benzinzolles zu prüfen sind.<br />
Die am Bau interessierten Kantone aber<br />
werden nun alles aufbieten müssen, um die<br />
restlichen 66 2 /» Prozent der auf 3,2 Mill. Fr.<br />
veranschlagten Bausumme aufzubringen.<br />
Möglicherweise wird für diesen Zweck ein<br />
Anleihen aufgenommen werden müssen, das<br />
ja fortlaufend durch die Anteile aus dem<br />
Benzinzoll oder aus den Verkehrsgebühren<br />
amortisiert werden könnte. Auf alle Fälle<br />
geht es nicht mehr an, eine bereits vor 25<br />
Jahren als verkehrsgefährlich bezeichnete<br />
Brücke weiterhin im nämlichen trostlosen<br />
Zustande dem Verkehr zur Verfügung stellen<br />
zu wollen.<br />
ß<br />
Das zugerische Gesetz Ober den Ausbau<br />
der Kantonsstrassen. Der Kantonsrat von<br />
Zug behandelte in seiner letzten Sitzung das<br />
Gesetz über den Ausbau der Kantonsstrassen<br />
in erster Lesung und erledigte dabei speziell<br />
den Finanzierungsartikel. Die Bauschuld, die<br />
sich auf rund 4 Mill. Fr. belaufen wird, soll<br />
wie folgt amortisiert und verzinst werden:-<br />
1. Durch die jährlichen Motorfahrzeugsteuern.<br />
2. Durch den Anteil am Benzinzoilviertel.<br />
3. Durch die Beiträge des Bundes für Notstandsarbeiten.<br />
Die Posten 1 und 2 erreichten im Jahre<br />
1931 eine Höhe von rund 310 000 Fr. Der<br />
Kantonsrat beschloss ferner, die in einem<br />
Ratsbeschluss vom 30. Dezember 1925 festgestellten<br />
Ansätze für die Motorfahrzeugsteuern<br />
um 10 Prozent zu erhöhen.<br />
Für einige in Frage kommenden Gemeinden<br />
wird die bisherige Beitragspflicht von<br />
ein Fünftel an die Korrektionen der Kantonsstrassen<br />
aufgehoben. Der Kanton wird künftighin<br />
die ganze Bausumme übernehmen.<br />
Die zugerische Regierung wird demnächst<br />
im Kantonsrat über die Reihenfolge noch auszuführenden<br />
Bauten Anträge stellen. Die Korrektionsarbeiten<br />
auf der Strecke Zug—<br />
St. Adrian (Schwyzer Grenze) und andere<br />
Arbeiten werden fortgeführt und sollen bis<br />
Ende 1932 durchgeführt sein.<br />
lt.<br />
Der Ausbau des'deutschen Strassennetzes<br />
dürfte durch die Massnahmen: der neuen Regierung<br />
ein© erhebliche Förderung erfahren.<br />
Reichskanzler Hitler äusserte sich in seiner<br />
Programmrede am 1. Mai zu den grossen öffentlichen<br />
Problemen, \ welche die Regierung<br />
noch in diesem Jahre zu verwirklichen<br />
trachte und nannte dabei mit an erster Stelle<br />
den Strassenbau. Er bezeichnete diesen als<br />
«ein Riesenporgramm, das wir nicht der<br />
Nachwelt überlassen wollen, sondern das wir<br />
verwirklichen müssen, ein Programm, das<br />
volle Milliarden erfordert. Damit wird eine<br />
Serie öffentlicher Arbeiten eingeleitet, die<br />
zusammen mithelfen, die Arbeitslosenzahl<br />
immer mehr herunterzudrücken. ><br />
Nachdem, der seinerzeitigen Ankündigung<br />
der Steuererleichterungen im Kraftfahrzeugverkehr<br />
in Kürze auch die Tat auf das Wort<br />
folgte, so ist nicht daran zu zweifeln, dass<br />
auch der geplante Strassenausbau tatkräftig<br />
an Hand genommen wird und zwar von der<br />
zentralen Reichsregierung aus, dieweil man<br />
in unserem kleinen Land die Sorge um das<br />
Strassenwesen den Kantonen überlässt und<br />
einfach taube Ohren gegenüber allen Hinweisen<br />
auf die gewaltigen Anstrengungen<br />
des Auslandes zeigt, bis wir endgültig abgefahren<br />
sind und die Schweiz als «Drehscheibe<br />
Europas » der Geschichte angehört!<br />
ß<br />
Die Vorläse über das waadtländlsche 10-<br />
MiUlonen-Strassenanleihen zur beschleunigten<br />
Instandstellung des kantonalen Strassennetzes<br />
wurde in der Volksabstimmung angenommen.<br />
Die Regierung ist nun in der Lage,<br />
jährlich zu den ordentlichen Budigetkrediten<br />
während 5 Jahren je 2 Millionen für die Beschleunigung<br />
des Ausbaues zu verwenden<br />
und damit auch der Arbeitslosigkeit zu wehren,<br />
lt.<br />
Tourismus<br />
Fünftagekarten für Italien. Aus St. Moritz<br />
wird uns hiezu geschrieben: Das hat also<br />
der Hochbetrieb an den Pfingsttagen im Engadin<br />
einmal mehr erwiesen: dass es um das<br />
Wissen, wo die Karten für die vorübergehende<br />
Einfuhr eines Motorfahrzeuges nach<br />
Italien, die Fünftagekarten ausgestellt werden,<br />
noch schlecht bestellt ist. Dass Hinz und<br />
Kunz darüber keinen Bescheid geben können,<br />
darf man ihnen nicht verargen. Aber es gibt<br />
sogar offizielle Stellen, welche einer solchen<br />
Frage ahnungslos gegenüberstehen und damit<br />
allerhand Unheil anrichten. Die Tatsache<br />
kann auf jeden Fall, nicht aus der Welt geräumt<br />
werden, dass an den beiden Pfingsttagen<br />
allein von St. Moritz aus ein rundes<br />
Dutzend Automobilisten an die italienische<br />
Grenze fuhren... nur um dort zu erfahren,<br />
dass sie wieder den Rückzug nach St. Moritz<br />
antreten dürfen, weil die Fünftagekarte nicht<br />
von den Zollbehörden ausgestellt wird. Wer<br />
also kein gültiges Zollpapier für den Uebertritt<br />
nach Italien hat und vom Engadin aus<br />
dorthin gelangen möchte» der präge sich ein,<br />
dass das Touristikbüreau des A. C. S. in<br />
St. Moritz (Kurverein) die letzte Stelle vor<br />
der. Grenze ist, wo die Fünftagekarte ausgefertigt<br />
wird. Dieweil die provisorischen<br />
Eintrittskarten für die Schweiz, Deutschland<br />
etc. von den Grenzzollämtern bezogen werden<br />
können, hält es der Reale Automobile-Club<br />
d'Italia anders: nur gewisse Bureaux der<br />
korrespondierenden Clubs der Nachbarländer<br />
besitzen die Ermächtigung zur Ausfertigung<br />
der Karten.<br />
lr.<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
Nr. 15 vom 9. Juni <strong>1933</strong>.<br />
Begünstigt durch die sommerliche Witterung folgen<br />
sich die Oeffnungen der Passstrassen in rascher<br />
Folge. Seit dem Erscheinen des letzten Bulletins<br />
sind dem durchgehenden Fährverkehr folgende<br />
Pässe freigegeben •worden:<br />
Oberalp (3. Juni). — Klausen (3. Juni). •—<br />
Grosser St. Bernhard (2. Juni). — Furka (5. Juni).<br />
— Albula (6. Juni).<br />
Somit sind bis auf Grimsel, Flüela und TJmbrai]<br />
sämtliche- schweizerischen Alpenstrassen geöffnet.<br />
Die Flüelastrasse ist von Davos her bis zum<br />
grossen Rank unterhalb Hospiz schneefrei; Engadinerseite<br />
schneefrei bis 2 fcm unterhalb Passhöhe,<br />
jedoch nur befahrbar bis zirka 2 km ob Süs. Weiterfahrt<br />
wegen Umbau der Pignaibrücke voraussichtlich<br />
bis 20. Juni unmöglich.<br />
Die Grimselstrasse ist im Haslital schneefrei bis<br />
zum Sommerloch; wegen Bauarbeiten bei der Zentrale<br />
Handeck vorsichtiges Fahren angezeigt. Walliserseite<br />
bis zur letzten grossen Kehre unterhalb<br />
Passhöhe befahrbar. Durchgehende Oeffnung am<br />
11. Juni.<br />
Umbrail: Schweizerseite gänzlich schneefrei bis<br />
zum Gasthaus Alp Muranza, nur ist die Baustelle<br />
bei Pardatsch mit Vorsicht zu befahren: Italienerseite<br />
ohne Ketten offen bis zur IV. Cantoniera. Voraussichtliche<br />
Oeffming zirka 15. Juni.<br />
Oesterreich: Nachdem nun auch der Arlberg<br />
dem durchgehenden Automobilverkehr geöffnet wurde<br />
(4. Juni), sind sämtliche österreichischen Passstrassen<br />
schneefrei.<br />
Italien (Information Schenker & Co., Bolzano):<br />
Nachdem in den letzten Tagen im Dolomitengebist<br />
die Pässe .Falzarego, Passo Ferrara (Grödnerjoch),<br />
Giovo (Jaufen), Monte Groce di Comelico. Pordoi<br />
und Sant'Angelo/Misurina dem Verkehr übergeben<br />
werden konnten, bleiben weiterhin noch gesperrt:<br />
Campo di Carlomagno/Campaglio, Cereda, Gavia,<br />
Passo Stelvio (Stilfserjoch)<br />
Frankreich: In den französischen Alpen öffneten:<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 12. Juni <strong>1933</strong><br />
N°50<br />
II. Blatt<br />
BERN, 12. Juni <strong>1933</strong><br />
Fah<br />
Verminderung<br />
der Betriebskosten.<br />
Das Automobil ist heute nur noch in den<br />
wenigstens Fällen ein Luxusfahrzeug, fast<br />
immer wird es in der Hauptsache für geschäftliche<br />
Zwecke verwendet. Aber auch<br />
dort, wo das Auto noch Luxusfahrzeug ist,<br />
wird der Besitzer mit Rücksicht auf unsere<br />
heutige Wirtschaftslage bedacht sein müssen,<br />
die Kosten des Fahrbetriebes herabzusetzen.<br />
Gliedern wir die Betriebskosten für den<br />
Automobilbetrieb in zwei Kategorien, so ergibt<br />
sich eine, bestehend aus feststehenden<br />
und durch nichts zu verringernde Kosten,<br />
eine zweite umfasst solche Kosten, die durch<br />
kunstgerechte Behandlung des Wagens und<br />
richtige Wartung des Fahrzeuges eine Ermässigung<br />
erfahren können.<br />
Zur ersten Kategorie, den unveränderlichen<br />
Unkosten, gehören jedenfalls die Steuern und<br />
die Versicherung, die auch bei bestem Willen<br />
von den einzelnen nicht beeinflusst werden<br />
können. Weiter gehört die Amortisation zu<br />
diesen Kosten. Auch die Garagegebühr und<br />
eventuelle Haltung eines Chauffeurs sind als<br />
fixe Kosten zu betrachten, denn wohl in den<br />
seltensten Fällen lassen sich hiebei wesentliche<br />
Ersparungen erzielen.<br />
Zur zweiten Kategorie, den veränderlichen<br />
Unkosten, gehören in erster Linie der Benzinund<br />
Oelverbrauch, der Reifenverbrauch und<br />
die Reparatur- und Instandhaltungskosten.<br />
Beginnen wir nun beim Reifenverbrauch.<br />
Dieser lässt sich unbedingt bei gutem Willen<br />
und nötiger Sorgsamkeit gewiss wesentlich<br />
herabsetzen, und zwar hauptsächlich dadurch,<br />
dass man den Reifen die nötige Pflege<br />
angedeihen lässt, d. h, sie stets mit dem<br />
richtigen, für jede Reifendimension vorgeschriebenen<br />
Luftdruck fährt, und weiter<br />
dadurch, dass man übermässiges und brüskes<br />
Bremsen, wenn nicht durch eine Notwendigkeit<br />
bedungen, vermeidet. Bei starken<br />
Wagen spielt auch das rasche Wegfahren,<br />
speziell mit einem kleinen Gang, einen<br />
wesentlichen Faktor in der Reifenabnützung.<br />
Es ist wohl selbstverständlich, dass man auf<br />
frisch eingeschotterten Strassen nur in ganz<br />
niedrigem Tempo fährt, wenn man seine Reifen<br />
und seinen Geldbeutel lieb hat. Viel unangenehmer<br />
als frisch geschotterte Strassen<br />
und auch weit gefährlicher sind einzelne auf<br />
der Strasse liegende spitze Steine; am unangenehmsten<br />
dann, wenn sie auf einer guten<br />
Strasse liegen, die man mit flottem Tempo<br />
passiert. Fährt man auf einer harten Strasse<br />
in höherem Tempo auf einen solchen einzeln<br />
liegenden Missetäter, so kann man sicher sein,<br />
dass man sich an dem betreffenden Reifen<br />
ein Steinschlagloch zuzieht. Man achte daher<br />
ganz besonders darauf, solchen Einsiedlern<br />
auf der Strasse auszuweichen und sie mit<br />
Man kann ruhig annehmen, dass 80 Prozent<br />
der Vergaser nicht richtig eingestellt sind.<br />
keinem Rade zu überfahren.<br />
Grundbedingung für sparsames Fahren ist<br />
Will man noch ein übriges tun, um dennatürlich die richtige Instandhaltung eines<br />
Reifenverbrauch in massigen Grenzen zu Wagens. Ein Wagen mit ausgeleierten Kolben,<br />
undichten Ventilen usw. muss wesentlich<br />
halten, so hüte man sich vor hohen Geschwindigkeiten,<br />
denn der Reifenverbrauch mehr Benzin und Oel brauchen als ein Wagen,<br />
bei dem sämtliche wichtigen Teile ein-<br />
und die Abnützung der Reifen steigen nicht<br />
proportional mit der zunehmenden Geschwindigkeit,<br />
sondern nehmen beinahe im Quadrat einem Wagen der Benzin- und Oelverbrauch<br />
wandfrei in Ordnung sind. Steigt also bei<br />
der Geschwindigkeit zu.<br />
ins Anormale, so ist es wesentlich sparsamer,<br />
Eine ganz falsche Sparmassnahme ist es,<br />
billige, vielleicht sogar bei irgendeinem Ausverkauf<br />
feilgebotene Reifen zu erstehen oder<br />
die nächstkleinere, noch auf die Felge passende<br />
Dimension zu kaufen. Ein unterdimensionierter<br />
Reifen kostet vielleicht um 20 bis<br />
25 Prozent weniger, hält jedoch nur die Hälfte<br />
des normalen Reifens aus. Es ist also ein<br />
leichtes Rechenexempel, dass dieser in der<br />
Anschaffung billige Reifen im Gebrauch dann<br />
wesentlich teurer zu stehen kommt als der<br />
normale Reifen.<br />
Am Benzinverbrauch kann durch sparsame<br />
und richtige Einstellung des Vergasers und<br />
gleichmässiges, ruhiges Fahren ebenfalls viel<br />
gespart werden.<br />
Es ist eine bekannte Tatsache, dass der<br />
Benzinverbrauch eines Wagens bei grösseren<br />
Fahrten, bei welchen -nicht oft angehalten<br />
wird, wesentlich geringer ist als bei Stadtfahrten,<br />
bei welchen wiederholt gebremst und<br />
neu angefahren werden muss. Dies hat seine<br />
Ursache darin, dass die Masse des Wagens<br />
bei Ueberlandfahrten nicht so oft wieder gehemmt,<br />
also abgebremst werden muss und<br />
wieder eine neue Beschleunigung der Masse<br />
und Ueberwindung des Trägheitsmomentes<br />
notwendig wird. Die Differenz des Benzinverbrauches<br />
zwischen Ueberlandfahrten und<br />
Stadtfahrten ist um so grösser, je stärker der<br />
Wagen ist und je unvernünftiger der Fahrer<br />
fährt.<br />
Natürlich kommt man unter einen gewissen<br />
Benzinverbrauch im Verhältnis zum Wagengewicht<br />
nicht herunter, aber es ist erstaunlich,<br />
um wieviel der Benzinverbrauch durch<br />
Befolgung obiger Massnahmen gedrosselt<br />
werden kann. *<br />
Ein weiteres Mittel, den Benzinverbrauch<br />
zu drosseln, ist unbedingt die sachgemässe<br />
und sparsame Einregulierung des Vergasers.<br />
den Motor durch Ausschleifen der Zylinder,<br />
Neueinsetzen von Kolben, Einschleifen der<br />
Ventile usw. wieder in tadellosen Zustand zu<br />
versetzen, als diese Reparatur zu scheuen<br />
und monatelang mit einem derartigen Fahrzeug<br />
herumzufahren.<br />
Viele Motoren sind auf Temperatur ausserordentlich<br />
empfindlich und man merkt ohne<br />
jede genaue Kraftmessung, dass diese Maschinen<br />
nur bei einer gewissen Temperatur<br />
richtig arbeiten. Jeder Motor hat seine optimale<br />
Betriebstemperatur, die in den meisten<br />
Fällen zwischen 65 und 80 Grad Celsius liegt.<br />
Läuft der Motor in kälterem Zustande, so<br />
ist der Nutzeffekt wesentlich geringer und<br />
der nachträgliche Einbau, sofern diese Einrichtungen<br />
nicht schon vorhanden sind, von<br />
Kühlerjalousien oder Wasserumlaufreglern,<br />
die entweder von Hand oder thermostatisch<br />
betrieben werden, bringt in vielen Fällen eine<br />
Herabsetzung des Brennstoffverbrauches mit<br />
sich.<br />
Bezüglich Oelverbrauches lässt sich wohl<br />
nicht so viel erreichen wie beim Benzinverbrauch,<br />
denn da gibt es nur eines: die<br />
Maschine muss in Ordnung sein und besonders<br />
müssen Kolben und Kolbenringe gut<br />
dichten; dann wird der Oelverbrauch normal<br />
Den Motor nicht «rupfen» lassen! Will man,<br />
um, ein Herunterschalten zu vermeiden, eine Steigung<br />
um jeden Preis im direkten Ganj* erzwingen,<br />
so können die im Antriebssystem auftretenden<br />
Stösse leicht- jsu Brüchen führen. Typische Ueberbeanspruchungshrüche,<br />
wie der oben abgebildete<br />
Kurbelwellenbruch, treten allerdings auch oft beim<br />
gefühllosen Fallenlassen der Kupplung auf.<br />
sein. Ein ganz verfehltes Sparen wäre es jedoch,<br />
das Oel so lange als irgendwie nur<br />
möglich im Motor zu belassen und nur immer<br />
das fehlende Oel durch frisches zu ergänzen.<br />
Diese Methode ist allen einer Reibung ausgesetzten<br />
Teilen schädlich und Lager und<br />
Kolben werden wesentlich früher abgenützt,<br />
als wenn man das Oel wiederholt vollkommen<br />
ablässt und durch frisches Oel ersetzt.<br />
Am besten ist es, wenn man den Oelwechsel<br />
alle 1000 bis 1500 km vornimmt,<br />
jedoch genügt vielleicht ein jeweiliger Oelwechsel<br />
nach 2000 bis 3000 km. Länger sollte<br />
jedoch das Oel unter keinen Umständen im<br />
Motor belassen werden. Die feinen metallischen<br />
Teilchen, die sich vom Kolben, Zylinder<br />
und Lager mit der Zeit ablösen, wirken<br />
im Oel wie feinster Schmirgel; ebenso tragen<br />
die Oelrückstände und die Oelkohle dazu bei,<br />
aus dem einst so gut gewesenen Oel eine<br />
förmliche Schleifpaste zu machen. Durch die<br />
verhältnismässig kleine Ausgabe der Qelerneuerung<br />
erspart man wesentlich teurere<br />
Reparaturen.<br />
Nur wirklich erstklassiges Markenöl bewahrt<br />
einen vor Schaden, und schon mancher<br />
hat den Kauf eines billigen Oels, das sich in<br />
den meisten Fällen dann als minderwertig<br />
erwies, schwer bereuen müssen.<br />
Der Wirkungsgrad eines modernen Benzinexplosionsmotors<br />
beträgt nur ca. 25 Prozent<br />
Nehmen wir als Grundwert den Energiewert<br />
Hu peil de<br />
technique de<br />
combnstion!<br />
Connaissex-vous la difference entre<br />
nne combustion „progressive" et<br />
une combnstion „spontanee" dang<br />
nn moteur d'automobile? Normale«<br />
nient, eile devrait tonjours commencer<br />
vers la bougie, lors de l'etincelle<br />
s'etendre en rayonnant ettransformer<br />
la pression cre"ee en nn mouvement<br />
rotatif dn vilebrequin, la<br />
combustion devrait etre „progressive".<br />
Mais lest experiences techniques<br />
ont demontre que ce phenomene ne<br />
se prodnit pas tonjours aussi regulierement;<br />
le debut de l'allumage<br />
met d'emblee le melange präsent<br />
sous nne teile pression qne des foyers<br />
d'ignition spontanee se creent<br />
bien souvent de part et d'autre, de<br />
sorte qn'nne grantle partie de la force<br />
deVeloppee n'agit pas snr le vilebrequin,<br />
mais est absorbee en grande<br />
partie par le frottement dans les<br />
paliers et se perd par consequent;<br />
perte de pnissance resnltant de<br />
combustion „spontanee".<br />
Par contre, si le melange est adtlitionne<br />
d'nn pen de snper-carbnrant<br />
hnileux Titanic, la combustion se<br />
prodnit alors „progressivement" et<br />
commnnique le maximum de pnissance<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 50<br />
des Brennstoffes mit 100 Prozent an. Der stehende Abbildung zeigt nun einen ein- nige nutzlos« Beleuchtungsringe knapp ror dem<br />
Verlust durch Kühlwasser, d.h. die Wärme- fachen Kniff, um das Kontrollieren und Ein- Wa £? n u . n^. die ^. tra f s ° bleib | ""^nkeln.<br />
energien, die vom Kühlwasser nutzlos an die stellen leichter zu gestalten. Man bohrt in in & G£X S^taSÄSi." sfi£<br />
Luft abgegeben werden müssen, um den die Unterbrecherplatte, die man zu diesem Sie dazu den Wagen einige Meter vor einer senk-<br />
Motor auf einer normalen Betriebstemperatur Zweck abgenommen hat, hinter den Platin- rechten "hellfarbigen-'Fläche auf und zünden Sie die<br />
zu erhalten, machen 33 Prozent aus. Der schrauben ein Loch von zirka 1 cm Weite. Scheinwerfer an. Auf der Fläche werden sich jetzt,<br />
Verlust durch die Abgase (Auspuff) und der Weshalb? Weil die Platinschrauben sich vor »^Jl^A^l «S^gÄÄ<br />
Verlust an Strahlungswärme betragen 36,5 einem dunklen Hintergrund natürlich viel mehr oder weniger geschlossene, leuchtende Fleck<br />
Prozent. Der Verlust, der durch Schall- besser abheben als vor dem messingglänzen- zeigen. Die richtige Einstellung, die durch Vordämpfung<br />
und durch Reibungswiderstand in den, also leichter auch « von blossem Auge » und Zurückschieben der Lampe im Scheinwerfer<br />
der Auspuffleitung entsteht, beträgt 2 Prozent, auf ihre richtige Einstellung und den Zu- feÄÄI Ä Ä WaTens^ontr<br />
Die Motorreibung fnsst weitere 3,5 Prozent, stand ihrer Berührungsflächen hin kontrol- Fläche einen Durchmesser von etwa ,50 cm hat und<br />
es- ist daher um SO mehr ein Gebot der Zeit, T«cl»«»« S|>B>eckxa«al Wirklichkeit auf ? Bei allen solchen Sportaufmit<br />
den Übrig bleibenden 16,5 Prozent mög- •MUUjaiMHUMU—mmmka«»^—«mm«« nahmen ist ferner hinter dem Fahrzeug eine gelichst<br />
sparsam umzugehen und Sie wirklich ,, . „ „„ „ ...„ .. r,. TT wältige Staubfahne wahrnehmbar, die ich aber in<br />
Lehre. Es wundert mich, dass so etwas geduldet<br />
wird, sei es von der Behörde wie von den Automobilisten.<br />
Es gibt ganz sicher genügend gelernte<br />
Kräfte, die ohne Arbeit sind, so dass es nicht notwendig<br />
ist, diese auf einen anderen Beruf umzulernen,<br />
während berufstüchtige Automechaniker genötigt<br />
sind, mit Pickel und Schaufel ihr Brot zu<br />
verdienen. Ich fasse alles zu folgenden Fragen zusammen:<br />
1. Ist Automobilmechanik so ein einfacher Beruf,<br />
dass ihn ein jeder ohne weiteres ausüben kann?<br />
2. Sind die Automobilisten einverstanden, Nichtfachleute<br />
an ihrem Wagen reparieren zu lassen?<br />
3. Wer trägt die Verantwortung für den Schaden,<br />
den diese ungelernten Arbeiter anrichten?<br />
4. Gibt es keinen Berufsschutz bzw. eine ZentraW<br />
stelle dieser Branche? P. D.<br />
Antwort: Zu diesen aktuellen Fragen ist zunächst<br />
zu bemerken, dass wir in der Schweiz immer<br />
noch die Gewerbefreiheit haben, die nur ihre<br />
Beschränkungen in den öffentlich-rechtlichen Vorschriften<br />
und den konzessionierten oder patentierten<br />
Berufen findet. Der Beruf des Automobilmechanikers<br />
ist heute ganz frei, heute kann jedermann<br />
eine solche Werkstätte eröffnen. Er trägt dann<br />
selbstverständlich die Verantwortung für Schäden,<br />
die er verschuldet. Aber gesetzlich kann nichts ge-<br />
nur für T eistiintren 711 vprwpnripn Hip wir "• Ant wori 8724. Gang fallt heraus. Die Ur- Wirklichkeit nie so stark bemerkt habe. Wird sie<br />
:<br />
gen die Führung eines Betriebes durch einen Pfuscher<br />
unternommen werden. In dieser Richtung<br />
nur IUr Leistungen ZU verwenden, die Wir gache deg Herausgieitens des zweiten Ganges ist einfach hineinretouchiert? ,.. ,T. Z. in M.<br />
dringend brauchen. m. seh r wahrscheinlich zu viel Spiel der vier in Frage Antwort- Die Verzerrung der Photographie laufen ja die seriösen Bestrebungen der führenden<br />
gm • — / H ^M#' • kommenden Bestandteile und eventl. der beiden eines rasch fahrenden Fahrzeuges wird durch den Gewerbepolitiker, die den Meistertitel schützen wollen<br />
und in allen Berufen den Unkundigen, Untüch-<br />
•^••«••^••SKÄHKS TT I I I K O Wellen auf ihren Lagern. Wenn der zweite Gang Schlitzverschluss der Apparate, mit denen Sporttigen<br />
durch eine Art modernisiertes Zunftsystem<br />
••^••••••BBBBBIHBSnnBBBaBBHBBi herausfällt, dann werden nach meiner Auffassung aufnahmen meist gemacht werden, hervorgerufen. fernhalten wollen.<br />
das «Zweite-Gang-Gleitzahnrad» und dessen Welle, Der ScMitzverschluss, ein nach der Art der Stören<br />
Das Einstellen des Unterbrechers am Ma- sowie das Vorgelege und dessen Welle gleichzeitig im Eisenbahnwagen aufgewickelter, im Innern der Eine andere Sache ist die Einstellung von Lehrlingen,<br />
die dann auch zur staatlichen Lehrlingsprü-<br />
zneten Von dpr rirhtisren Finstfelliinsr des erneuert. Die Hauptsache ist eben, dass kein .Spiel Kamera untergebrachter Vorhang, weist- einewaag-:<br />
UnterbVecher/bzw seiner S n Platin hr 2wischen den vier obi " en Bestandteilen vor- rechte Spalte den Schlitz, auf, die sich beim «Befung<br />
zugelassen werden sollen. Hier bestehen<br />
strenge Vorschriften, und wir sind überzeugt, dass<br />
Unterbrechers. bzw. seiner beiden Fiatin- h&näen igt _ Sollte Ihnea eine eventueii e zweite lichten» vor der Platte durch von oben nach unten der hier gerügte Unternehmer nicht Lehrlinge haben<br />
kann, die dann auch wirklich die Prüfung be-<br />
Schrauben hängt bekanntlich das gute Arbei- Demontage und Montage keine oder keine grossen verschiebt. Dadurch werden natürlich die untern<br />
ten des Motors in Starkem Masse ab. Beträgt Kosten verursachen, dann könnten Sie vorerst ein- Teile der Platte einige Bruchteile von Sekunden stehen. Vielmehr wird es sich um sogenannte Lehrlinge<br />
handeln, Gratisarbeiter, die dann keine Prü-<br />
der Abstand der Platinschrauben voneinan- mal nur die obgenannten beiden Wellen — falls die ^äter belichtet, sie registrieren also eine etwas<br />
Mr<br />
der mehr als VP normalen f) 4 mm ,0 läuft *«" zweiten Gan S in Betracht fallenden Zahn- spatere Stellung des photographierten Objektes als fung bestehen. Durch eine Benachrichtigung dea<br />
Lehrlingsamtes oder der in Frage kommenden Aufsichtsbehörde,<br />
der Volkswirtschaftsdirektion des<br />
fler menr als die normalen ü,4 mm, SO lault r„ der r deren Zähne noch einwandfrei sein die oberen. Auf die Platte wird em auf dem Kopf<br />
der Motor meist schlecht an und zeigt auch sonten und diese auf den neuen Wellen kein Spie! stehendes Bild projiziert. Der untere Teil einer Kantons, könnte einem solchen Treiben vielleicht<br />
bei hohen Tourenzahlen Neigung zum Aus- zeigen — erneuern. Ich empfehle alle vier Bestand- Platte stellt also zum Beispiel den Kuhler eines Einhalt geboten werden. Rechtlich Hesse sich ausserdem<br />
möglicherweise etwas machen mit den Vor-<br />
Setzen. Ist der Abstand ZU klein. SO treten, teil mit Rücksenderecht für jene Teile, die eventl. Wagens dar und der obere die Rader Wenden wir<br />
nicht<br />
wenn flherhaiint noch Unterbrach Jstattfin<br />
henöi{^ *«*»• Es ist wichtig, dass die vier nun das oben Gesagte hier an, so folgt daraus, dass schriften über den unlautern Wettbewerb, wenn<br />
Ii 1," f- K f ^1 v ^ !- Statttin- Bestandteile nau zueinander passen und gegen- auf der Platte und der Phptograptae der Kuhler nämlich der Inhaber dieses Schwindelbetriebes unlautere<br />
Reklame macht. Ob die Automobilisten ein-<br />
un(1 der<br />
den, häufig ebenfalls Zundstorungen auf. geiti ^ein Spiel aufweisen V M. S.<br />
S al >ze obere Tejl des Wagens nach vorn<br />
^-——•!__ SF • hängen muss, während seine untern Teile, die Rä- verstanden sein können, ihre Wagen bei einem solchen<br />
Inhaber flicken zu lassen, ist ihre Sache. Wie<br />
^ Frage 8734. Schlecht funktionierende Schein- der usw hintendrein zu kommen scheinen.<br />
.-«w "»* yß r I.KjD/^^^^^'^T^ "t werf er. Die Scheinwerfer meines Wagens, die ge- Die Staubfahne auf den Photpgraphien von fah- gesagt, einen wirksamen Berufsschutz gegenüber<br />
'*'•*? // v_^v ^liiPv& " ^ rippte Gläsej aufweisen, waren ursprünglich mit renden Automobilen ist im allgemeinen weniger eine Pfuschern gibt es heute nur bei halb oder ganz<br />
'••'t/TO I **^llll^*vSii\ J ' 25-Keraen-Lampen ausgerüstet. Da ich damit die solche, als eine Rauchfahne. Die photographische öffentlich-rechtlich geordneten Berufsarten, wie bei<br />
>-• io 11 • ^.»>BBgxv cv\ jlV< * Strasse einfach nicht gut sehen konnte, setzte ich Platte ist in der Empfindlichkeit für Farben nichtden Aerzten, Zahnärzten, Hebammen, Apothekern,<br />
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iF AUTOMDBIL-REVUC <strong>1933</strong> - N° 50<br />
Not<br />
Mehr Licht! Ausser dem grossen Lichtltionument,<br />
gleichzeitig Wegweiser an derweit dies die Fahrbahnen betrifft. Zugegeben<br />
liche Beleuchtung erheben, wenigstens so-<br />
Strassengabelung vor dem Landesmuseum muss allerdings werden, dass in den letzten<br />
und-der Walchebrücke, ist nur noch die neue Jahren viel guter Wille gezeigt wurde, um<br />
Beleuchtungsanlage mit Ständerlampen am eine befriedigende Lösung zu finden. Es gibt<br />
Alpenquai als Rest der grosszügigen Zürcher<br />
Lichtwoche (1.—9. Oktober. 1932)<br />
aber noch immer ganze Quartiere, zwar et-<br />
geblieben.<br />
Die vom Elektrizitätswerk der Stadt<br />
Zürich erstellte Musterstrasse (Bellaria-Albisstrasfce),<br />
die wohl erstmals sämtliche in<br />
Gebrauch befindlichen und projektierten Beleuchtxingsmöglichkeiten<br />
vereinigte, bot den<br />
Strassenbenützern Gelegenheit, sich zum<br />
Problem der Strassenbeleuchtung zu äussern.<br />
Eine überaus verdankenswerte..Jbehprclliche<br />
Absicht, die viel zu wenig .beachtet, von<br />
den Automobilisten leider sehr spärlich 1 gewürdigt<br />
wurde. In Abschnitte geteilt," rriit<br />
Buchstaben kenntlich gemacht;,-war Jihit ihr<br />
eine Enquete der Strassenbehiiizer verbunden,<br />
die zu den verschiedenen angewandten<br />
Beleuchtunasmethoden ihre Stimmen erheben<br />
sollten. Wenn wir nun nochmals (es geschah<br />
bereits in Nr. 83 der «A.-R.» von 1932)<br />
zu diesem uns selten gebotenen Plebiszit<br />
Stellung nehmen, so erfolgt dies aus der Erwägung,<br />
dass man dem E. W. Z. für seine<br />
dankenswerten Bemühungen die Anerkennung<br />
nicht versagen sollte.<br />
Eine gewisse Distanz trennt uns von der<br />
Erstellung der Musterstrasse, viel Schnee,<br />
viel Nebel und Regen sind seither über den<br />
Asphalt jenes Strassenzuges dahingegangen,<br />
so dass eine objektivere Beurteilung möglich<br />
geworden ist. Ihre ganze Anlage, wenigstens<br />
soweit sie die zwischen Gärten und Baumreihen<br />
führende, zum Teil sogar ziemlich<br />
enge Bellariastrasse betrifft, war nicht<br />
durchwegs glücklich zu nennen. Die Seitenlampen<br />
schienen uns daher an dieser Strecke<br />
ihren Zweck nicht zu erfüllen, der vielleicht<br />
auf einer günstigeren Strasse besser zum<br />
Ausdruck gekommen wäre. Im allgemeinen<br />
wird, doch eine wechselseitige Beleuchtung<br />
durch gute Freistrahler an Seitenlampen den<br />
noch immer vorherrschenden Ueberspannlampen<br />
mit allzu grosser Lampenhöhe und<br />
Distanz vorzuziehen sein. Eine Bestückung<br />
mit den neuen schweizer. Modellen der BAG<br />
oder auch den etwas kostspieligen Zeiss-<br />
Oval-Spiegellampen erreicht wohl das Maximum<br />
an Blendungsfreiheit und Sicht aller<br />
gezeigten Beleuchtungsarten,-die selbst bei<br />
Nässe und Nebel noch das Erkennen von<br />
Hindernissen auf nützliche Distanz ermöglichen.<br />
Zürich, mit seinem dichten Verkehr<br />
und den vielen ungünstigen Strassenzügen,<br />
kann keineswegs den Anspruch auf vorbild-<br />
was an der Peripherie liegend, aber vielleicht<br />
gerade darum in den Abend- und Nachtstunden<br />
von den dort wohnenden Automobilisten<br />
frequentiert, die das Stiefkind des E.W.Z,<br />
zu sein scheinen. Z. B. sind die kurvenreichen<br />
Strassen in Oberstrass und im Rigiviertel<br />
— nur um ein Beispiel hinauszugreifen<br />
— sehr mangelhaft und für die Verkehrssicherheit<br />
vollständig ungenügend beleuchtet.<br />
Dass spät nachts zudem noch ein Teil der<br />
Beleuchtung ausgeschaltet wird, gehört nicht<br />
ins Kapitel der «Lichtpunkte» zürcherischer<br />
Strassenbeleuchtung.<br />
Viele Asphaltstrassen, die bei nassem Wetter<br />
.allzuviel Licht schlucken, veranlassen<br />
vielleicht undisziplinierte Fahrer, sich der<br />
Scheinwerfer zu bedienen. Dass dann, z. B<<br />
in der Limmatstrasse, die Bäume das Licht<br />
der Ueberspännlampen nicht bis an den Rand<br />
der Fahrbahn gelangen lassen, gehört in jenen<br />
Fragenkomplex der stadtzürcherischen<br />
Beleuchtung, der wohl am grünen Tisch gelöst<br />
erscheint, aber niemals in der Praxis<br />
erprobt wurde. Gewiss sind heute schon die<br />
grossen Hauptstrassen mit blendungfreiem,<br />
für gutes Tempo ausreichendem Licht ausgerüstet<br />
worden; wenn dann noch die Bezeichnung<br />
der «Hauptstrasse» durchgeführt ist,<br />
wird der Verkehr noch bedeutend erleichtert<br />
werden. Ob Verkehrszeichen, wie z. B. dasjenige<br />
an der Bahnhofbrücke, das sie vom<br />
Central her als Einbahnstrasse bezeichnet,<br />
für auswärtige Automobilisten genügend ist,<br />
scheint nach dem sich täglich mehrmals<br />
ereignenden «Ueberfahren» mehr als fragwürdig.<br />
Das Labyrinth am Bahnhofplatz<br />
selbst, das nun geschaffen wurde, lässt viele<br />
Fragen offen und gibt dem Platzunkundigeri<br />
unlösbare Rätsel auf. Warum wird auf kleinen,<br />
weniger befahrenen Plätzen der Kreiselverkehr<br />
strikte durchgeführt, während er<br />
auf verkehrsreichen Plätzen der Stadt nicht<br />
gehahdhabt wird? Ob tags oder nachts, unumgänglich<br />
wird,es sein, Verkehrszeichen an<br />
den unübersichtlichen Kreuzungen — und deren<br />
gibt es sehr viele! — aufzustellen, deren<br />
Beleuchtung in warnender und doch blendungsfreier<br />
Form erfolgen muss. Zürich ist<br />
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sowie die BrosohOre: «Der neue Saurer-Fahrzeug-Dlesel-Wlotor».<br />
-^ zumindest im Verkehr — eine Grossstadt<br />
geworden, die dringend nach « mehr Licht! ><br />
verlangt. T.<br />
Ein toter Chauffeur wird begnadigt. Ueber<br />
eine beinahe tragikomisch anmutende Begnadigungsdebatte<br />
des bernischen Grossen Rates,<br />
die speziell für Lastwagenbesitzer Interesse<br />
bieten dürfte, schreibt uns unser parlamentarischer<br />
Mitarbeiter:<br />
Vor etwa einem Jahr verurteilte der Gerichtspräsident<br />
von Buren a. A. einen Chauffeur,<br />
der mit einem Lastenzug von über<br />
19 000 kg Gesamtgewicht auf der Strasse in<br />
Pieterlen fuhr, zu 280 Fr. Busse. Der Mann<br />
bezahlte nicht, teils weil er nicht konnte, teils<br />
weil er es vorzog, dieses irdische Jammertal<br />
überhaupt zu verlassen. Nun sollte man<br />
meinen, damit sei der Fall erledigt. Weit gefehlt.<br />
Der Tod sühnt zwar vieles, aber offenbar<br />
keine Verkehrssünde. Kann der Fiskus<br />
von den Toten nichts erlangen, hält er sich<br />
an die Erben. Die arme Witwe des Chauffeurs<br />
war aber ausserstande, eine so grosse<br />
Busse zu zahlen und reichte an den bernischen<br />
Grossen Rat ein Begnadigungsgesuch<br />
ein, das die Regierung vernünftigerweise<br />
auch zur Berücksichtigung empfahl. Justizkommission<br />
und Plenum waren mit dem<br />
Bussenerlass einverstanden, und so wäre<br />
über den Fall weiter kein Wort verloren worden,<br />
hätte nicht ein Sozialist die Forderung<br />
aufgestellt, es seien die Gerichte anzuweisen,<br />
in solchen Fällen nicht den Chauffeur, sondern<br />
den Patron in Strafe zu nehmen, denn<br />
der trage die Verantwortung.<br />
Der bernische Polizeidirektor machte den<br />
Herrn darauf aufmerksam, dass auch für den<br />
Staat Bern das Prinzip der Gewaltentrennung<br />
gilt, und eine politische Behörde den Gerichten<br />
keine Strafvorschriften ausserhalb des<br />
Gesetzes machen könne. Der Präsident der<br />
Justizkommission bestätigte das und fügte<br />
bei, dass im vorliegenden Fall einzig die<br />
menschliche Rücksichtnahme auf die Witwe<br />
zur Begnadigung geführt habe.<br />
Der Sozialist beharrte demgegenüber auf<br />
seiner Ansicht mit der klassischen Begründung:<br />
«Was nützen dem Staat die Bussen,<br />
wenn er. sie nicht kriegt? Man halte sich an<br />
den Arbeitgeber, der muss unter allen Umständen<br />
bezahlen!» — Die Vertreter der vorberatenden<br />
Behörden würdigten den Kritiker<br />
keiner weiteren Antwort, und was den toten<br />
Chauffeur angeht, so wird er sich wezen dieser<br />
Diskussion keine grauen Haare mehr<br />
wachsen lassen. G.<br />
AUSLAND<br />
Die Beratungen der Internationalen Verkehrs-<br />
und Zollkommission in Rom bezogen<br />
sich, wie wir bereits meldeten, auch auf<br />
die französischen Bürgschaftsquittungen. Bekanntlich<br />
sieht das französische Zollgesetz<br />
keine Triptyks bzw. Passierscheinhefte vor,<br />
sondern verlangt entweder Bezahlung des<br />
Zollbetrages, bzw. Barkaution oder Bürgschaft.<br />
Ueber den Gebrauch des Triptyks,<br />
das nur geduldet ist, bestehen einige Regeln.<br />
Die A. I. A. C. R. beschäftigt sich bereits seit<br />
vier Jahren mit dem Begehren. Frankreich<br />
zum Verzicht auf die Bürgschaftsquittungen<br />
zu bewegen. Nur die « lOOprozentigen Touristen<br />
» erhalten gegenwärtig in Frankreich<br />
das Triptyk. Hingegen wird ein Arzt, ein<br />
Advokat, ein Geschäftsvertreter, ein Industrieller,<br />
kurz jede Person, die in Frankreich<br />
Geschäfte machen möchte, sich vergeblich<br />
um ein Triptyk bemühen. Ein Autotourist,<br />
der mit einem Triptyk nach Frankreich einfuhr<br />
und von dem die französische Zollverwaltung<br />
erfahren konnte, dass er Geschäfte<br />
getätigt hatte, wird unverzüglich für die gesamte<br />
Zollgebühr belastet mit dem Vorbehalt,<br />
dazu noch eventuelle Strafen für « Zollschmuggel<br />
» entrichten zu müssen.<br />
In Rom gaben die Vertreter Frankreichs ift.<br />
der A.I.A.C.R. ihren Kollegen die Zusicherung<br />
ab, dass die französische Generalzollverwaltung<br />
nunmehr ein Triptyk einführen<br />
werde, das dem üblichen Triptyk ähnlich sei<br />
und « Triptyk B » benannt werden soll. Es<br />
sei speziell für Automobilisten bestimmt, die<br />
in Frankreich Geschäfte tätigen. Frankreich<br />
würde mit der Herausgabe eines derartigen<br />
Triptyks ohne Zweifel bei allen Autotouristen,<br />
die zugleich Geschäftskunden Frankreichs<br />
waren und es auch in Zukunft sein<br />
wollen, besonderen Beifall erzielen. Wir<br />
können übrigens Frankreich nur empfehlen,<br />
das Triptyk B noch während der Fahrsaison<br />
<strong>1933</strong> herauszugeben. Fachleute berechnen,<br />
Frankreich würde in der Saison <strong>1933</strong><br />
auf 50 Prozent der Autotouristen verzichten<br />
müssen, wenn es das bisherige Zollregime<br />
beibehalten würde, bei dem das Triptyk nur<br />
geduldet wird, sofern der Autotourist in<br />
Frankreich keine Geschäfte abschliesst. lt.<br />
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Die Urner Sonntagstaxe ungesetzlich. Wie<br />
seinerzeit gemeldet wurde* erfolgte durch<br />
Bundesratsbeschluss eine Aenderung des<br />
Transportreglementes, derzufolge die Automobile<br />
beim Bahntransport gleich behandelt<br />
werden wie das übrige Reisegepäck. Damit<br />
fiel die von der Gemeinde Göschenen bisher<br />
notwendige Sonderbewilligung, die gegen die<br />
sattsam bekannt gewordene Taxe von 10 Fr.<br />
erteilt wurde, dahin. Darob grosse Entrüstung<br />
in der betroffenen Gemeinde. Auch<br />
der Kanton Uri beeilte sich, sich mit Göschenen<br />
zu solidarisieren. Es wurde in Bern Beschwerde<br />
erhoben und damit gedroht, man<br />
werde zum Kadi laufen.<br />
Mittlerweile haben auch die Juristen der<br />
Bundesbahnen die rechtlichen Voraussetzungen<br />
dieser Neuerung genau geprüft und dabei<br />
machte ein besonders findiger Kopf die<br />
überraschende Feststellung, dass im urnerischen<br />
Gesetz betreffend die Heiligung der<br />
Sonn- und Feiertage ein Artikel besteht, wonach<br />
für die Regelung des Eisenbahnverkehrs<br />
die einschlägigen eidgenössischen Vorschriften,<br />
also das Transportreglement, massgebend<br />
seien. Die Urner Behörden werden nun<br />
selbst die bittere Feststellung machen müssen,<br />
dass sie mit eigenen Waffen geschlagen<br />
(Wurden. Mit der Kenntnis der kantonalen<br />
Gesetze scheinen die dortigen Landesväter<br />
nicht allzusehr beschwert zu sein, sonst hätten<br />
sie wohl selbst bemerkt, dass die Aera<br />
Üer so einträglichen Sonntagstaxen nunmehr<br />
endgültig vorbei ist und diese Aenderung<br />
nicht nur auf Bundesratsbeschluss beruht,<br />
sondern sich sogar auf ihre eigene Gesetz-<br />
Bebung berufen kann. Das Gesetz stammt<br />
freilich schon aus dem Jahre 1902 und<br />
sohliesslicih hat man auch im Lande Uri noch<br />
andere Sorgen! Die Hauptsache für uns aber<br />
ist, dass damit die Diskussion wohl endgültig<br />
als geschlossen betrachtet werden kann<br />
nnd auch dieser unschöne Zopf, der dem Automobilverkehr<br />
noch anhaftete, verschwunden<br />
Ist<br />
50 - <strong>1933</strong> AlrTOMOBTL-REVUE 13<br />
n Kanton*<br />
Unzulässige kantonale Geschwindigkeitslimiten.<br />
Man hätte annehmen sollen, dass<br />
mit dem Inkrafttreten des Eidz. Automobilund<br />
Fahrradgesetzes all die verschiedenen,<br />
die Geschwindigkeit ausserorts einschränkenden<br />
kantonalen Vorschriften beseitigt<br />
werden. Dem ist nun aber nicht so, wie der<br />
Fall der Hurdener Dammstrasse nachdrücklich<br />
zeigt. Es sind nämlich an deren Endpunkten<br />
in Rapperswil einerseits und bei der<br />
Strassenabzweigung bei Pfäffikon anderseits<br />
Signaltafeln aufgestellt, die für Lastwagen<br />
eine Maximalbelastune von 9 Tonnen und<br />
für alle Motorfahrzeug© eine Maximallgeschwindigkeit<br />
von 15 Kilometer vorschreiben.<br />
Und zwar wohlverstanden nicht etwa<br />
nur für die eigentliche kurze Dammbrücke<br />
ausgangs Rapperswil, wo sich vielleicht im<br />
Hinblick auf den jetzigen Fahrbahnzustand<br />
eine angemessene Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
eventuell rechtfertigen Hesse, sondern<br />
die 15 km sind 1 für den ganzen Abschnitt von<br />
RapperswH über die Dammbrücke an Hürden<br />
vorbei bis zur Einmündung der Dammstrasse<br />
in die Strasse Richterswfl-Lachen<br />
vorgeschrieben und durch Signaltafeln kenntlich<br />
gemacht. Eine Anfrage bei den beteiligten<br />
Kantonen St. Gallen und Schwyiz hat<br />
ergeben, dass es sich hiebei um kantonale<br />
Verfügungen aus dem Jahre 1929 handelt.<br />
Es ist nun wohl rechtlich gegeben, dass diese<br />
Verfügungen heute nicht mehr Gültigkeit haben<br />
und dass, wenn für die Hurdener-Dammstrasse<br />
auf Grund von Art. 3 des Eidg. Automobilgesetzes<br />
einschränkende Bestimmungen<br />
erlassen werden möchten, dies seit dem<br />
1. Januar <strong>1933</strong> hätte neu geschehen müssen.<br />
Dies um so mehr, aus die 1929er-Verfügung,<br />
wie von behördlicher Seite zugegeben, auf<br />
Drängen der Schweiz. Südostbahn erlassen<br />
worden ist, so dass denselben ein besonderer<br />
« Hintergrund » zukommt.<br />
Es ist nun wohl anzunehmen, dass auf<br />
Grund der neu aufgestellten Signaltafeln<br />
betr. 15-km-Maximalgeschwindigkeit Uebertretungen<br />
geahndet werden. Es kann daher<br />
den betroffenen Fahrern nur empfohlen werden,<br />
von solchen Ahndungen ihrem Olubsekretariat<br />
Kenntnis zu geben, damit hiegegen<br />
sofort Einspruch erhoben werden<br />
kann. Den beteiligten Kantonen darf aber<br />
ans Herz gelegt werden, die beanstandeten<br />
und zu Unrecht aufgestellten Signaltafeln zu<br />
beseitigen und, wenn sie es für angezeigt erachten,<br />
für die Hurdener-Dammstrasse Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />
aufzustellen,<br />
dies durch eine neue Verfügung zu tun, damit<br />
die Verkehrsinteressentenverbände dnzu<br />
Stellung nehmen können.<br />
V<br />
Die schwyzerische Vollziehungsverordnung<br />
zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeugverkehr<br />
wurde vom Regierungsrat<br />
in zweiter Lesung genehmigt. Sie trat am<br />
26. Mai in Kraft. Der Kantonsrat hatte seinerzeit<br />
dem Regierungsrat zum Erlass der<br />
Verordnung besondere Vollmachten erteilt.<br />
Die Verordnung umfasst neben den allgemei-<br />
ß<br />
nen Vorschriften über die Benützung der dem<br />
öffentlichen Verkehr dienenden Strassen,<br />
über die Kontrolle und Aufsicht des Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehrs noch Bestimmungen<br />
über Ausweise, die Haftpflichtversicherung,<br />
die Steuer- und Gebührenordnung,<br />
die Fahrräder, die Strassensignalisation<br />
und die Polizei-, Straf- und Uebergangsbestimmungen,<br />
alles in allem eine<br />
straffe Zusammenfassung der den Strassenverkehr<br />
betreffenden kantonalen Bestimmungen.<br />
Die Bestimmungen der regierungsrätlichen<br />
Vollziehungsverordnung sind im allgemeinen<br />
weit gehalten, was auf die Entwicklung des<br />
Motorfahrzeugverkehrs im Kanton Scbwyz<br />
einen günstigen Einfluss haben dürfte.<br />
. Die Steuer- und Gebührenordnung weist<br />
die neuen, durch Kantonsratsbeschluss vom<br />
30. November 1932 um 15% erhöhten Ansätze<br />
auf. Wir haben darüber bereits früher<br />
berichtet.<br />
Die in der Verordnung des Bundesrates<br />
über die Strassensignalisation vorgeschriebenen<br />
Signale sind bis spätestens 1. Juli 1934<br />
aufzustellen, ansonst werde das Baudepartement<br />
die Signaltafeln aufstellen und die Säumigen<br />
belangen. Auf den gleichen Zeitpunkt<br />
sind auch Plakate und Reklametafeln zu<br />
entfernen, die die Sicherheit des Strassenverkehrs<br />
gefährden.<br />
Die Strafbestimmungen der Verordnung<br />
stützen sich auf Art. 58 bis 68 des Bundesgesetzes<br />
sowie auf eine Verordnung aus dem<br />
Jahre 1857 und ein KantonsratsbeschJuss<br />
aus dem Jahre 1881. Es wäre unseres Erachtens<br />
ratsam gewesen, die Strafbestimmungen<br />
im Rahmen dieser Verkehrs-Verordnung<br />
zu modernisieren, was weit im Lande<br />
herum Klarheit geschaffen hätte. hl.<br />
Die Vollziehungsverordnung zum glarnerlschen<br />
Automobilgesetz, die am 1. Juli in<br />
Kraft treten wird, wurde in der Detailberatung<br />
durch den Landrat gutgeheissen. Im<br />
Gegensatz zu andern Kantonen bezeichnete<br />
der Kanton Glarus die kantonale Votlziehungsverordnung<br />
zum Bundesgesetz über<br />
den Motorfahrzeugverkehr als jrfarnerisches<br />
Automobilgesetz. Die Landsgemeinde vom<br />
7. Mai befürwortete dieses Gesetz, worauf<br />
der Regierungsrat dem Landrat noch die dazugehörige<br />
« Vodlziehungsfverordnung » vorlegte,<br />
die mit wenig Aenderungen Annahme<br />
fand. Wir werden auf die Verordnung zurückkommen,<br />
«j.<br />
A. C. S.<br />
SEKTION BERN. Alpenrosenfahrt und Alpchilbi<br />
auf dem Grossen Schweinsberg, 18. Juni.<br />
Mit den angenehmsten Witterungsaussicbten für<br />
den kommenden Samstag und Sonntag, steuert die<br />
tatenlustige Sektion Bern ihrer diesjährigen Alpchilbi<br />
auf dem Grossen Schweinsberg entgegen.<br />
Vielgestaltig und auserlesen sind die Freuden, die<br />
den Teilnehmern harren: Flobert - Schiessen für<br />
Damen und Herren, Sackgumpen für € Führerscheinfreie<br />
» und angehende Lernfahrer, Wurstschnappen,<br />
Seilziehen und andere kurzweilige<br />
ITnterhaltungs-Spiele sorgen für einen richtiggehenden<br />
Chilbibetrieb. Das alles in einer der schönsten<br />
freiburgischen Alpenlandschaft, an der aussichtsreichen<br />
und sonnigen Halde des Grossen<br />
Schweinsbergs, eine gute Fahrstunde von Bern entfernt<br />
Wohl muss der Bert der hochgeschraubten<br />
Hoffnungen mitsamt seiner überwältigenden Rundsicht<br />
durch einen einstündigen Fussmarsch erkauft<br />
.werden, doch das gibt der Alpenrosenfahrt just ihren<br />
besonderen Reiz.<br />
Das Interesse der Mitglieder für die Alpenrosenfahrt<br />
ist weiterhin sehr erfreulich, sowohl für den<br />
eintägigen als für den anderthalbtägigen Ausflug<br />
sind schon verschiedene Anmeldungen eingegangen,<br />
und wenn das Wetter mit den Erwartungen Schritt<br />
hält, so wird wohl das Chalet «Blümlisalp > am<br />
Schweinsbert das sorgenfreie Stand fuhren die 150 Teilnehmer von Zürich am<br />
rechten Seeufer hinauf, um dann bei Männedorf<br />
nach Richterswil hinberzuwechseln. Hier hatten<br />
sich weitere Teilnehmer per Auto eingefunden, um<br />
nun im Hotel «Drei Königen» einem frohgestimmten<br />
Tanzvergnügen beizuwohnen. Bald herrschte<br />
beste Stimmung, und nur zu rasch musste gegen<br />
Mitternacht zum Aufbruch gemahnt werden. Inzwischen<br />
war der Mond hinter dem Etzel heraufgezogen,<br />
und eine herrliche Mondfahrt auf dem<br />
nächtlichen See mit seinen von unzähligen Lichtern<br />
belebten Ufern beschloss die vergnügt verlaufene<br />
Veranstaltung. S.<br />
T. C. S.<br />
DER STRASSENHILFSDIENST DES T.C.S.<br />
AUF DER FURKA- UND GRIMSELSTRASSE. An<br />
Pfingsten wurden in Brig zwischen dem Generalsekretär<br />
des T. C. S. und Herrn E. Seiler die letzten<br />
Abmachungen für die Organisation des Strassenhilfedienstes<br />
auf der Furkä- und Grimselroute besprochen.<br />
Der Ausgangspunkt dieses Strassenhilfsdienstes<br />
befindet sich in Gletsch, im Hotel du Glacier-du<br />
Rhone und funktioniert vom Zeitpunkt der<br />
Oeffnung der beiden Strassen an.<br />
Während der ganzen Saison wird ständig ein<br />
Mechaniker in Gletsch zur Verfügung stehen, der<br />
über einen Abschleppwagen, einen Tourenwaten<br />
und einen Seitenwagen verfügt.<br />
Automobilisten, welche auf den genannten Strassen<br />
eine Panne haben, können einfach nach Gletsch<br />
(Münster 84) telephonieren, sei es vom Hotel Belvedere<br />
an der Furkastrasse, oder vom Restaurant<br />
Carlen auf der Grimsel aus. Ebenso besteht selbstverständlich<br />
die Möglichkeit, durch vorbeifahrende<br />
Automobilisten entweder nach Gletsch telephonieren<br />
zu lassen, oder den Mechaniker dort direkt zu avisieren,<br />
dass ein Wagen auf der Strasse eine Panne<br />
habe. Ebenso können die Telephonstationen des SOS-<br />
Dienstes des A.C.S. benützt werden<br />
Dieser Hilfsdienst ist für Mitglieder des T.C.S.<br />
vollständig gratis bei Vorweis ihrer Mitgliedskarte,<br />
oder auch für solche Automobilisten, die Zolldokumente<br />
vorweisen, die den Vermerk tragen: «geliefert<br />
durch den T.C.S.><br />
Da die Kosten für den Unterhalt dieses Strassen-Hilfsdienstes<br />
selbstverständlich recht bedeutende<br />
sind, so ist der kostenfreien Hilfe eine gewisse<br />
Grenze gesetzt, und zwar in der Weise, dass die<br />
eigentlichen Reparaturen dem Automobilisten belastet<br />
werden. Dagegen sind die Fahrten des Mechanikers<br />
und auch die kleinen Notreparaturen,<br />
nach denen der Automobilist wieder weiterfahren<br />
kann, um die nächste Reparatur-Werkstätte ru erreichen,<br />
vollständig kostenfrei.<br />
Autosektion Aargau<br />
Ausfahrt nach Gottschalkenberg. Hiemit möchten<br />
wir unseren verehrten Club - Mitgliedern<br />
mitteilen, dase die zweite diesjährige Ausfahrt<br />
nach Pfäffikon-Schwyz, von dort nach<br />
dem Sihlseegebiet nach Einsiedeln, dann zum Pickniekplatz<br />
auf dem Gottschalkenberg bei günstiger<br />
Witterung am Sonntag, den 18. Juni <strong>1933</strong>, ausgeführt<br />
wird. Wir bitten Sie höflich, die Mitteilungen<br />
in der «Automobil-Revue» zu beachten.<br />
Der Vorstand: Zk.<br />
d«»«* V«<br />
d«e><br />
SCHWEIZER. UNTEROFFIZIERSVERBAND.<br />
Wettbewerb fOr Angehörige der Motorwagentruppe.<br />
Vom 14. bi« 17. Juü finden in Genf die schweizerischen<br />
Unteroffizierstage statt. Teilnahmeberechtigt<br />
an den Wettbewerben sind alle Unteroffiziere<br />
und Soldaten, die einer Sektion des Verbandes der<br />
Unteroffiziere angehören.<br />
Jeder Teilnehmer kann in einer der drei Kategorien:<br />
Lastwagen, Personenwagen, bzw. Motorräder,<br />
konkurrieren. Fahrzeuge und Betriebsstoffe<br />
werden durch den Motorwagendienst geliefert.<br />
Je zwei Teilnehmer bilden eine Arbeitsgruppe.<br />
Die Wettbewerbe umfassen: 1. Pannenübung: In<br />
jeder Kategorie ist eine Panne zu beheben. 2. Geschicklichkeitsübung:<br />
In den Kategorien Lastwagen<br />
und Personenwagen werden je drei und in der<br />
Kategorie Motorräder vier Uebungen durchgeführt.<br />
3. Patrouillenübung: a) Pannenübung unterwegs;<br />
b) Kartenieseübung; c) Aufsuchen eines versteckten<br />
Kommandopostens (auf 20 bzw. 30 km Distanz).<br />
Die Leistungen werden nach einem Reglement<br />
bewertet, das vom Kampfgericht aufgestellt wurde:<br />
Maßgebend sind: bei der Pannenübung der Zeitaufwand,<br />
bei den GesohickUchkeitsübungen Zeitaufwand,<br />
Genauigkeit der Ausführung und Anordnung<br />
der Arbeits>durchführung, bei der Patrouillenübung<br />
Zeitaufwand, soldatisches Auftreten<br />
und Beurteilung der Distanz, die der Fahrer<br />
zurücklegen musste.<br />
In jeder Kategorie erfolgt eine getrennte Festlegung<br />
der Ränge. Auskünfte über den Wettbewerb<br />
erteilt Oberlt. P. Weber, «Au Molard», Genf. lt.<br />
Aus de U<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Verkehrshemmende Sonntagsvorschriften. Der<br />
Verkehrsverein Altdorf-Klausen-Linthal-Glarus bemüht<br />
sich stetsfort, den Klausenpass, diese romantische<br />
Route, bekannt zu machen und den Passanten<br />
in jeder Beziehung entgegenzukommen.<br />
Die Gewerbetreibenden beider Kantone (Uri<br />
und Glarus), hauptsächlich die Garagen und<br />
Hoteliers, unterstützen den Verein ebenfalls<br />
im Interesse wirtschaftlichen Erfolges. Der<br />
Automobilist und der Motorradfahrer wissen<br />
es zu schätzen, wenn sie bei ihren Fahrten gut<br />
und billig bewirtet werden, und sind auch sehr<br />
dankbar, wenn ihnen bei Pannen und Reparaturen<br />
auf der Strecke durch Garagen geholfen werden<br />
kann. Der A. C.S. und T. C. S. haben zu letzterem<br />
Zwecke eigene Hilfsdienst-Stationen eingerichtet.<br />
Den Stadtpräsidenten von Altdorf scheinen jedoch<br />
diese Anstrengungen kalt zu lassen, und er benutzt<br />
eine veraltete, den heutigen Verhältnissen in keiner<br />
Weise mehr entsprechende Verordnung des h. Regierunsrates<br />
des Kantons Uri (Sonntagsgesetz vom<br />
6. Mai 1900), Art. 1, um angeblich der Gemeinde<br />
Altdorf finanziell « auf die Beine zu helfen ». Zur<br />
Behebung einer Reparatur irgendwelcher Art, wobei<br />
man gezwungen ist, eine Garage aufzusuchen,<br />
muss nun immer eine Bewilligung für die Reparatur<br />
beim Gemeinde- oder Stadtpräsidenten nachtesucht<br />
werden, und hat man diesen Herrn dann<br />
erreicht, so kann man nach Entgegennahme einiger<br />
«wohlgemeinter» Ratschläge und gegen Entrichtung<br />
einer entsprechenden Kanzleigebühr und einigen<br />
Telephontaxen die Reparatur ausführen lassen.<br />
Automobilisten, merkt Euch das Vorgehen solcher<br />
Behörden! Sind wir nicht schon genug mit<br />
Steuern und Taxen belastet? Sind den Verkehrsvereinen<br />
und Clubs diese Mißstände bekannt? Findet<br />
sich niemand, der gegen dieses überlebte Verbot<br />
Sturm läuft? J. J. in A.<br />
Aufom «>b Iwi<br />
Nachlassvcrträge.<br />
P. Ferrarl-Visea, Carrosserie- Fabrik, Giubiasco.<br />
Stundungsbewilligung vom 29. Mai, Eingabefrist bis<br />
23. Juni. Gläubigerversammlung am 14. Juli. Aktenauflage<br />
ab 4. Juli.<br />
Firmenlöschung.<br />
Fratelll Bernasconi Garage in Lugano. Dies*<br />
Kollektivgesellschaft wird von Amtes wegen infolg*<br />
Konkurses gelöscht.<br />
Gerber - Eichenberger, Garage zum KIBsterll,<br />
Bern. Die Firma wird infolge Konkurseröffnung<br />
von Amtes wegen gelöscht.<br />
Widerruf des Konkurses.<br />
Xaver Furrer, Auto-Elektroteile, Zürich. Der<br />
am 9. Januar eröffnete Konkurs ist zufolge sämtlicher<br />
Konkurseingaben durch Verfügung vom 24.<br />
Mai widerrufen und der Gemeinschuldner wieder<br />
in die Verfügung über sein Vermögen eingesetzt<br />
worden.<br />
Konkurseröffnung.<br />
Autoersatzteile A.-G. (Auto-Pieces S. A.), Zürich.<br />
Konkurseröffnung vom 2. Mai. Gläubigerversammlung<br />
am 12. Juni. Eingabefrist bis 30. Juni Francis<br />
Gillabert, Garage, Genf. Konkurseröffnung<br />
vom 9. Mai: Gläubigerversammlung am 9. Juni.<br />
Eingabefrist bis 3. Juli.<br />
Schluss des Konkursverfahrens.<br />
Arnold Schönholzer, Autogarage Zürich. Der<br />
Konkurs über diese Firma wurde mit Verfügung<br />
vom 18. April als geschlossen erklärt.<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Einführung des Verkehrs In Zweierkolonne Ober<br />
stark frequentierte Plätze in Zürich. Hierzu teilt<br />
das Polizei-Inspektorat mit:<br />
Es ist schon wiederholt auf die Nachteile hingewiesen<br />
worden, die durch die Ueberquerung eines<br />
stark befahrenen Platzes in Einerkolonne entstehen<br />
Ḋas Polizei-Inspektorat hat dieser Angelegenheit<br />
seit langem grosse Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
Nicht alle Plätze oder Strassenkreuzungen eignen<br />
sich jedoch für einen Zweikolonnenverkehr. Vorläufig<br />
glauben wir, dass versuchsweise folgende<br />
Oertlichkeiten in Betracht kommen dürften:<br />
Leonhardsplatz-Limmatquai,<br />
Uraniabrücke-Limmatquai-Mühlegasse,<br />
Bahnhofplatz-Bahnhofquai,<br />
Bahnhofstrasse-Uraniastrasse,<br />
Paradeplatz,<br />
Bürkliplatz.<br />
Durch diese Anordnung wird erreicht, dass<br />
Ueberquerungen in zwei bzw. drei Richtungen —<br />
nach rechts, geradeaus und nach links — sich viel<br />
reibungsloser und schneller abzuwickeln vermögen.<br />
Strassensperrung M&ieres-Carouge. Die Kantonsstrasse<br />
No. 636 zwischen Mezieres und Carouge<br />
ist an denjenigen Tagen, an denen im Theater<br />
du Jora «La Terre et l'Eau» gegeben wird, von<br />
13 bis 18 Uhr für alle Fahrzeuge gesperrt Während<br />
der Abendvorstellungen vom 24. Juni und<br />
1. Juli ist die Strasse zwischen 20 und 24 Uhr<br />
gesperrt. Der Lokalverkehr (Erntefahrzeuge) ist<br />
nicht unterbunden.<br />
Verantwortliche Redaktion<br />
Dr. A. Bucht.<br />
W. Mathys — H. Labhart<br />
Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwas).<br />
Ausserbalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Büchi.<br />
Sprechstunden nach Vereinbarung mit der GeachäfUsteUe<br />
Zürich (Löwenstr. 51. Tel. 39.743).
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Bern, Dienstag, 13. Juni <strong>1933</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 50<br />
Der Wunderwagen von Nürnberg<br />
Kulturhistorische Skizze von Max Karl Böttcher.<br />
Der Turmbläser von St. Sebaldus verkündete<br />
der freien und Keichsstadt Nürnberg<br />
soeben die Mittagsstunde, als von<br />
der Burg herab der Schlosshauptmann<br />
Joachim von Spengler nach der Stadt geritten<br />
kam. Zwei reisige Knechte begleiteten<br />
ihn und sorgten am Stadttor, dass<br />
ihr hoher Herr dort keinen Aufenthalt<br />
hatte. Und als der Burghauptmann dann<br />
durch die Gassen sprengte, die Rossknechte<br />
mit Geklirr und Geklapper hintendrein,<br />
da fuhren die Köpfe der ehrsamen<br />
Bürger neugierig aus den Fenstern,<br />
zu schauen, was der Besuch des<br />
Herrn Joachim wohl zu bedeuten habe.<br />
In der engen Kornhausgasse sprang der<br />
Burgvogt vom Pferde. Eilends schritt er<br />
zu dem Hause des Gildenmeisters Johann<br />
Hautsch, hob den Türklopfer am mächtigen<br />
Haustor und Hess ihn hart zurückfallen.<br />
Eine Magd öffnete ; ihr sagte der<br />
Gast: «Ich bin der Burghauptmann Joachim<br />
von Spengler und möchte Euren<br />
Meister sprechen. Wo ist er? »<br />
«In der Werkstatt, ich führe Euch zu<br />
ihm!»<br />
Und wenig später stand der Burgvogt<br />
in der grossen Werkstatt. Ein halb Dutzend<br />
Gesellen und viele Lehrbuben arbeiteten<br />
hier emsig an Schraubstöcken, Hobelbänken<br />
und Werktischen, während der<br />
Meister Hautsch an einem Schreibpulte<br />
an einer Zeichnung mass und änderte.<br />
Lärm und Getöse waren mächtig in dem<br />
weitgedehnten Eaume, so dass niemand<br />
Herrn Joachims Eintritt gehört hatte. Er<br />
schritt an das Pult des Herrn Wagenbauer<br />
und Zirkelmacher Hautsch; legte<br />
die Hand auf dessen Schulter und sagte:<br />
« Es ist Mittag, Gildemeister! St. Sebaldus<br />
hat es längst verkündet! i><br />
Meister Hautsch fuhr auf, tmd als er<br />
den vornehmen Besuch erkannte, rief er:<br />
« Alle Wetter, der Herr Burghauptmann!<br />
Das nenn' ich Freud und Ehr' für mein<br />
bescheidenes Haus! Gott zum Gruss! Und<br />
was führt Euch zu mir? »<br />
«Das ist nicht so schnell gesagt, verehrter<br />
Gildemeister. Also hört: Unsere<br />
F E U I L L E T O N<br />
Rufe aus dem Dunkel<br />
Roman von Karl Strecker.<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />
Doktor Sievers machte eine Pause und<br />
Zündete die ausgegangene Pfeife wieder an.<br />
«Was sagen Sie dazu?» fragte er paffend,<br />
die Augen über die Flamme seines Feuerzeugs<br />
hin gross auf Nicola gerichtet.<br />
Oeorg ging schon eine ganze Weile aufgeregt<br />
im Zimmer umher. «Das ist ja eine<br />
grossartige Entdeckung. Da gratulier' ich.<br />
Donnerwetter ja! Haben Sie deutlich den<br />
Namen Nollet gehört?»<br />
Sievers blies nachdenklich einen mächtigen<br />
Rauchkegel vor sich hin. «Natürlich!»<br />
beeilte er sich dann zu sagen: «ich glaube<br />
ihn ganz bestimmt gehört zu haben.»<br />
Georg blieb an den längen Beinen des Doktors,<br />
die noch immer wie Querbalken indem<br />
kleinen Raum lagen, stehen. «Sie glauben.<br />
Und was geschah weiter?»<br />
«Etwas sehr Merkwürdiges,» erwiderte def<br />
Doktor in sonderbarem Ton, seine Augen<br />
neugierig auf ihn gerichtet. «Man sprach<br />
nämlich von Ihnen!»<br />
«Ach nee,» lachte Georg und freute sich,<br />
diesen unbefangenen Ton gefunden zu haben.<br />
Burg bekommt hohen Besuch. Kein Geringerer<br />
als Karl Gustav, der Kronprinz von<br />
Schweden, will auf der Burg Wohnung<br />
nehmen, beim Durchzug gen Venedig, und<br />
unser kurfürstlicher Herr hat mich durch<br />
Eilkurier beauftragt, dem Herrn Kronprinzen<br />
alle Sehenswürdigkeiten unserer<br />
alten Reichsstadt zu zeigen. Das soll geschehen.<br />
Also unsere liebe Kirche St. Lorenzo<br />
mit dem Sakramenthäuschen Adam<br />
Kraffts, St. Sebaldus mit dem englischen<br />
Gruss Veit Stoss', die Marienkirche und<br />
alle anderen alten Gotteshäuser will ich<br />
ihm zeigen, natürlich auch den « Schönen<br />
Brunnen » am Markte. Und nun wird im<br />
Volke erzählt, dass Ihr, Meister Hautsch,<br />
einen gar seltsamen Wagen baut, einen<br />
Wagen, der nicht von Pferden oder anderem<br />
Getier gezogen wird, sondern von<br />
selbst läuft! Ist dem so? Wenn ja, so<br />
würde ich Euch bitten, unserem hohen<br />
Besuch dieses Wunderwerk vorzuführen!»<br />
«Kurz gesagt, Herr Burghauptmann:<br />
Es ist so! Ich habe einen Wagen gebaut,<br />
der von keinem Tier gezogen wird, der<br />
von allein fährt, denn die Kraft, die ihn<br />
treibt, steckt in seinem Innern.»<br />
« Und ist kein Spuck und Höllenwerk?»<br />
fragte misstrauisch Herr Joachim von<br />
Spengler.<br />
Der Gildemeister lächelte mild und erwiderte:<br />
«Herr, ich bin ein frommer<br />
Mann und ein guter Christ, und mein<br />
Kirchenstuhl in St. Marien ist nie verwaist.<br />
Niemals würde ich mich mit dem<br />
Bösen in ein Bündnis begeben. Und wenn<br />
Ihr jetzt meinen Wunderwagen seht, werdet<br />
Ihr selbst lächeln über den Aberglau-<br />
«Ja, von Ihnen,» wiederholte Sievers, ohne<br />
seinen Blick zu verändern,<br />
«Na—mi, wie kam denn das?» fragte Georg<br />
mit einem Gesicht, als ob es sich um einen<br />
Spass handelte.<br />
«Das kam so,» erwiderte der Doktor, «als<br />
der junge Steinitz aufbrechen wollte, fragte<br />
er noch, ob die beiden gehört hätten, dass der<br />
Kolmanzer See abgesucht werden solle nach<br />
der Leiche. Da lachten sie alle drei. Woraus<br />
hervorzugehen scheint, dass die Leiche nicht<br />
im See liegt.»<br />
«Das ist demnach keine Frage,» fiel Georg<br />
im Ton der Ueberzeugung ein. «Die haben<br />
sie sicher irgendwo eingebuddelt.»<br />
Der Detektiv hob bei dem Eifer dieser Bestätigung<br />
unwillkürlich den Kopf. Doch verwischte<br />
er diese Bewegung mit einer gewissen<br />
Beflissenheit, indem er schnell fortfuhr:<br />
«Da sagte der alte Dvorak: ,Im See<br />
verstecken tut bloss der Herr Fabrikdirektor<br />
Nicola was, Rittergutsbesitzer auf Schloss<br />
Priebenow.' Und nun erzählte er eine wunderliche<br />
Geschichte.»<br />
Georg, der bei dieser Wendung erblasst<br />
war, lachte auf. «Ach — jetzt weiss ich, was<br />
er für eine Mordsgeschichte aufgetischt hat!<br />
Hahaha! Das ist ja kostbar!» Er schlug<br />
mit der Hand auf den Tisch und Hess sich<br />
lachend in einen Sessel fallen. «Ist der alte<br />
ben, dass der Wagen auf unnatürliche<br />
Weise vorwärtsgetrieben würde!»<br />
Er führte den Burgvogt auf den Hof.<br />
Dort war ein grosser Holzschuppen erbaut<br />
worden mit eisernem Tor, das jetzt<br />
zwei Lehrlinge öffneten, und mit aufrichtiger<br />
Verwunderung stand nun der Burghauptmann<br />
vor dem Wunderwagen. Dieser<br />
war ein aussergewöhnlich grosses,<br />
vierrädriges Fahrzeug, das aus einem mit<br />
reichem Schnitzwerk versehenen Kutschwagenkasten<br />
bestand, wie sie zu jener<br />
Zeit, also Mitte des 17. Jahrhunderts, gebräuchlich<br />
waren. Das Schnitzwerk, die<br />
Malerei und die ganze übrige reiche Ausstattung<br />
des Gefährts machten es an sich<br />
schon zu einer Sehenswürdigkeit.<br />
«Ganz herrlich, ganz kostbar! » lobte<br />
der Burgvogt und fragte dann schnell:<br />
« Und die Deichsel? Der Wagen hat doch<br />
keine Deichsel.»<br />
« Braucht ja keine, edler Herr! Nun will<br />
ich Euch im Vertrauen, dass Ihr bis zur<br />
Probefahrt schweigt, erklären, wie sich<br />
mein Wunderwagen fortbewegt: Schaut<br />
in das Hinterteil der Kutsche! In diesen<br />
Raum werden zwei oder drei Männer gestellt,<br />
von aussen nicht sichtbar, die vermittelst<br />
dieser Kurbeln, welche Ihr hier<br />
seht, ein Zahnrad in Bewegung setzen —<br />
schaut, dieses hier! und die Drehung des<br />
Zahnrades wird durch Hebel — hier seht<br />
Ihr sie — auf die hinteren Räder des Wagens<br />
übertragen. Also, Ihr erkennt, ganz<br />
natürliche Kräfte walten, und Hölle und<br />
Teufel haben nichts bei mir zu tun. Und<br />
drei Männer stecken im Triebraume, damit<br />
sie sich oft ablösen oder bei einer<br />
Bergfahrt zu zweit an der Kurbel drehen<br />
können.»<br />
« Ganz grossartig, ganz grossartig! Aber<br />
sagt noch: Wie wollt Ihr den Wagen lenken,<br />
da Ihr keine Rosse am Zügel habt? »<br />
«Kommt mit nach vorn! Nun schaut:<br />
Die Wagenachse, die vordere, ist mit einer<br />
senkrecht nach oben stehenden Stange<br />
verbunden, an dieser ist ein Griff — hier<br />
ist er — den ich am Kutschersitz leicht<br />
handhaben kann, und mit diesem Griffe<br />
und dieser mit der Achse verbundenen<br />
Stange lenke ich den Wagen nach rechts<br />
oder links, wie ich es brauche! ».<br />
Mit grenzenlosem Staunen hatte der<br />
Burghauptmann diese Erklärungen angehört,<br />
dann rief er aus: «Ihr seid der klügste<br />
Mann, den icH jemals sah, Meister<br />
"Hautsch! Sagt, wie alt seid Ihr eigentlich?<br />
><br />
«Ich wurde 1595 geboren, und da wir<br />
itzo 1650 schreiben, könnt Ihr leicht errechnen,<br />
dass ich im 55. Lebensjahr stehe.<br />
Aber Euer Lob vom «klügsten Manne»<br />
muss ich ablehnen, denn der Gedanke des<br />
Wunderwagens stammt gar nicht von<br />
Fuchs doch hineingefallen auf den Köder.<br />
Nun hören Sie: ich will Ihnen die Geschichte<br />
erzählen. Also ich hatte aus Versehen in der<br />
Schonzeit eine Ricke geschossen und sogar<br />
leider — trotz der späten Jahreszeit —noch<br />
eine tragende. Na, mir war die Sache peinlich,<br />
denn die Dienstboten sorgen schon dafür,<br />
dass sich so etwas rumspricht.» Er erzählte<br />
sein nächtliches Abenteuer mit Dvorak.<br />
«So ungefähr hat er es aucli erzählt,»<br />
sagte Doktor Sievers. «Nur meinte er, das<br />
mit der Ricke, das » er hob den Kopf<br />
von seiner Beschäftigung mit der Pfeife —<br />
«das glaube er Ihnen nicht!»<br />
«Famos,» rief Georg vergnügt. Sievers<br />
wurde durch diesen unerwarteten Heiterkeitsausbruch<br />
ein wenig aus dem Konzept<br />
gebracht und hielt verwundert inne. «Ich<br />
werde Ihnen gleich erklären,» rief Georg mit<br />
ausgestreckter Hand, «bitte fahren'Sie fort.»<br />
«Dvorak erzählte, es sei ihm merkwürdig<br />
vorgekommen, dass Sie eine Ricke geschossen<br />
haben wollten, der Sie gar nicht mehr<br />
auf Jagd gingen.»<br />
«Meint er das?» lächelte Georg und nickte<br />
nochmals zufrieden mit dem Kopf.<br />
«Er hatte zum Ueberfluss noch im Schloss<br />
herurngefragt. Alle hätten ihm bestätigt, dass<br />
Sie niemals mehr auf Jagd gingen, und der<br />
„Ecke des gutenBeispiels "<br />
Das folgende Beispiel hat den Nachteil,<br />
sich in Kalifornien ereignet zu haben.<br />
Wir geben dieser Einsendung einer gelegentlichen<br />
Mitarbeiterin des «Autler-<br />
Feierabend» dennoch gerne Raum, da<br />
Hilfsbereitschaft und Menschenfreundlichkeit<br />
immer lobenswert bleiben, ob sie<br />
nun hier oder dort anzutreffen sind.<br />
Wettlauf mit dem Zuge.<br />
Ich war in Pasadena, einer Stadt in<br />
Südkalifornien, als Dienstmädchen angestellt.<br />
An meinem, freien Donnerstag ging<br />
ich oft mit der Vorortbahn nach Los Angeles.<br />
Eines Tages fuhr mir diese vor der<br />
Nase ab, und ich sah ihr höchst enttäuscht<br />
nach, da ich nun längere Zeit<br />
warten sollte. In dem Moment hielt ein<br />
Auto neben mir; die Tür öffnete sich und<br />
eine weibliche Stimme sagte: «Schnell<br />
in mein Auto! Wir holen die Bahn ein.»<br />
Ich hinein, und fort sausten wir! Bei der<br />
nächsten Haltestelle wollte der Zug schon<br />
abfahren. Da machte die Dame im Auto<br />
ein solch polizeiwidriges Gehupe — in<br />
USA. ist die Hupe fast nur Dekorationsstück,<br />
sie wird höchst selten gebraucht,<br />
und der Autoverkehr wickelt sich sozusagen<br />
geräuschlos ab — dass sich der Führer<br />
des Bahnchens betroffen fühlte und<br />
wartete, bis ich glücklieh im Zug war.<br />
Die Hilfsbereitschaft dieser Dame hat<br />
mich wahrhaft sehr gefreut! L. G. L.<br />
mir, sondern von einem, der wirklich berühmt<br />
ist und den die Welt nie vergessen<br />
wird: Albrecht Dürer. Der schuf vor mehr<br />
denn hundert Jahren ein herrliches Bildwerk,<br />
den «Triumphzug Kaiser Maximilians<br />
», einen grossen Holzschnitt, der<br />
1515 erschien. Und auf diesem Bilde befinden<br />
sich zehn Wagen, die nicht von<br />
Pferden gezogen, sondern von Menschen<br />
vermittelst eines Kurbel Werkes in Bewegung<br />
gesetzt werden. Und nach diesem<br />
Bilde habe ich nun zum grössten Teil<br />
meinen Wunder wagen gebaut! » *)<br />
Aufmerksam hatte der Burghauptmann<br />
*) Heute hängt dies Bild: Triumphzug Kaiser<br />
Maximilians von Albrecht Dürer im Deutschen Museum<br />
in München, Abteilung: Verkehr!<br />
Diener insbesondere hat gesagt, er habe seit<br />
eirrem Jahr oder länger kein Gewehr mehr<br />
von Pulverschleim zu reinigen brauchen.»<br />
«Weil ich in solchen Fällen meine Flinte<br />
selber putze. Gott sei Dank, also ist es mir<br />
doch gelungen, die ganze Bande zu täuschen.<br />
Sehen Sie, Herr Doktor, darauf bin ich stolz,<br />
wirklich stolz, wenn Sie mich auch verwundert<br />
ansehen.»<br />
«Ich sehe Sie gar nicht verwundert an,<br />
Herr Direktor, aber natürlich interessiert<br />
mich das, was Sie sagen.»<br />
«Sie glauben ja nicht, Herr Doktor, wie es<br />
hier in der Peripherie Berlins — im Weiehbilde<br />
sagt man ja wohl so schön — wie es<br />
hier von Spitzbuben wimmelt, von Wild-,<br />
Fisch- und anderen Dieben. Denken Sie —»<br />
und er erzählte eine merkwürdige Diebesgeschichte,<br />
die kürzlich passiert war. «So gehen<br />
die Leute vor. Dagegen hilft nur eins.<br />
Immer heimlich auf der Lauer sein. Und das<br />
war ich. So heimlich, dass selbst meine<br />
Leute im Schloss und sogar Dvorak, der<br />
Marder, nicht wussten, wie oft ich unbemerkt<br />
mit der Flinte herumschMch und in der Nähe<br />
meines Chäteauchens hinter dem Busch<br />
sass.»<br />
«Was machten Sie denn mit dem geschossenen<br />
Wild?»<br />
«Ich schiesse oder vielmehr schoss Ja nicht<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 50<br />
zugehört, dann erwiderte er: «Stammt<br />
nun auch nicht der Gedanke zu dieäem<br />
Wagen von Euch, so ist doch die Kunst,<br />
diesen Gedanken in die Tat umgesetzt zu<br />
haben, Euer Werk. Nun sagt mir noch:<br />
Wird der Wunderwagen auch wirklich<br />
fahren? »<br />
« In aller Stille haben wir auf dem Hofe<br />
und im Garten Probefahrten ausgeführt.<br />
Und nächsten Sonntag soll nun Öffentlich<br />
die erste Fahrt stattfinden. Drei meiner<br />
kräftigsten Gesellen werden im Getriebekasten<br />
die Kurbeln drehen, ich selbst<br />
werde lenken.»<br />
« Und Ihr wäret auch bereit, dem Kronprinzen<br />
den Wagen zu zeigen? »<br />
«Aber gern! Ich werde ihn. auf der<br />
Burg im Schlosshofe vorführen. »<br />
Der nächste Sonntag war für die guten<br />
Nürnberger ein wahrer Festtag., Angesichts,<br />
einer vieltausendköpfigen Menschenmenge<br />
und vieler hoher und vornehmer<br />
Persönlichkeiten, zu denen natürlich<br />
auch der Burghauptmann Joachim<br />
von Spengler gehörte, fand die erste öffentliche<br />
Fahrt auf den Strassen der<br />
reichsfreien Stadt Nürnberg statt, wobei<br />
eine Geschwindigkeit von 3000 Schritt in<br />
der Stunde erreicht Wurde.<br />
Die Fahrt gelang • vollständig, obwohl<br />
sie bergauf und bergab führte, und unter<br />
masslosem Jubel wurde der Gildemeister<br />
nach beendeter Fahrt zum Rathaus geleitet,<br />
wo er vom Bürgermeister Lazarus<br />
Hesse und vom Ratsspfecher .Aufsess<br />
hochgeehrt wurde und ihm sogar ein<br />
Ehrengeschenk der Stadt überreicht würde.<br />
Draussen umdrängte unterdessen das<br />
viel, Schoss sehr selten sogar. Ich spionierte<br />
unter der Maske des Jägers. Das<br />
machte mir übrigens Spass.» Er lächelte.<br />
:«Als Mann hat man ja immer, noch einbiss-,<br />
chen von dem Jungen in sich, der sich seinerzeit<br />
am Lederstrumpf und dem Letzten<br />
Mohikaner, an Robinson und Störtebecker<br />
begeisterte. Das müssen Sie doch auch bei<br />
Ihrem Beruf manchmal empfinden!»<br />
«Sicher, sicher, da haben Sie ganz recht.<br />
Ein bisschen bleiben wir immer Jungs. Aber<br />
•— was ich sagen wollte. — und mit der.<br />
Ricke "machten Sie 'ne. Ausnahme?»<br />
«So ist es, ich wollte mal Rehrücken essen<br />
— mit Johannisbeergelee ist das mein<br />
Leibgericht — ausserdem glaubte ich in deni<br />
Halbdunkel, es sei ein kapitaler Grenzbock,<br />
den ich öfters da bestätigt hatte und den ich<br />
meinem- Nachbar nicht gönnte;» •„ •<br />
«Dvorak glaubte ja nun'das? mit der Ricke<br />
nicht. Aber,» fuhr Sievers fort, während er<br />
aufstand und seine Storchbeine, die ihm in<br />
der waagrechten Lage steif geworflen waren,<br />
zweimal einzeln vorschnellte, «solche<br />
Leute wie der Dvorak glauben ja bei Jeder<br />
Gelegenheit ihren Rebbes machen zu können.<br />
Da bildet er sich nun ein, hier stecke ein<br />
Volk den Wunderwagen, der allerdings<br />
für die Bürger auch recht interessant<br />
war. Ein grosser, feingeschnitzter Drache<br />
war vorn angebracht und' bleckte im<br />
furchtbaren Bachen schreckliche Zähne,<br />
und an beiden Seiten des Wagenkastens<br />
waren Engelsfiguren angebracht, die Posaunen<br />
in den Händen hielten, und sie<br />
konnten die Trompeten an den Mund heben<br />
und blasen. Wenn nun dem Wagen<br />
Menschen oder Getier zu nahe kamen,<br />
Hessen die Engel zunächst auf den Posaunen<br />
einen Dreiklang als Warnungssignal<br />
ertönen. Wurde trotz des Posaunenrufes<br />
nicht die Strasse frei gemacht für die<br />
Fahrt, so begann der Drache vorn am<br />
Wagen, grässlich die Augen zu verdrehen<br />
und schliesslich Wasser aus dem Bachen<br />
zu spritzen!<br />
Als wenig später der Kronprinz Karl<br />
Gustav von Schweden nach Nürnberg<br />
kam, war er von dem ihm vorgeführten<br />
Wunderwagen so begeistert, dass er ihn<br />
dem.Erfinder kurzerhand für bargezahlte<br />
500 Reichstäler abkaufte, eine Summe, für<br />
die man in jener Zeit gut und gern hätte<br />
einkleineg Dorf kaufen können. Der Wun»<br />
derwägen wurde nach Schweden gebracht<br />
und bef der späteren Thronbesteigung;<br />
Karl Gustavs im Festzug zur Krönungsfeier<br />
mitgeführt. Unter den fürstlichen<br />
Gästen befand sich auch der König von<br />
Dänemark, dem der Wunder wagen so imponierte,<br />
dass er sofort einen Sonderkurier<br />
nach Nürnberg sandte, der bei Johann<br />
Hautsch einen gleichen Wagen be-,<br />
stellte. Dieser wurde auch nach einem<br />
halben Jahre geliefert und übertraf den<br />
zuerst gebauten' Wagen noch dadurch,<br />
Geheimnis hinter, und er hat die feste Absicht,<br />
das, was Sie hineingeworfen haben,<br />
demnächst herauszufischen;»<br />
Georg merkte, dass er die Farbe wechselte,<br />
und ärgerte sich über Sievers, der ihn<br />
bei den letzten Worten wieder, beinahe neugierig,<br />
angesehen hatte. Aber Georg hatte<br />
jetzt schon gelernt, bei diesen Angelegenhei-.<br />
ten sein Mienenspiel zu beherrschen, er lachte<br />
sogleich. «Das soll er nur machen! Da wird<br />
er keine reine Freude dran haben an dem<br />
Kadaver! Uebrigens wird das nicht so leicht,;<br />
sein. Es ist, glaube ich, die tiefste Stelle im<br />
dass er in einer Stunde auf ebener Strasse<br />
bei drei «Manneskräften» 5000 Schritte<br />
zurücklegen konnte. Dieser zweitgebaute<br />
Wunderwagen ist heute noch in der<br />
Schlosshalle vom Kopenhagener Sommerschloss<br />
zu sehen. Auf einer kleinen Tafel<br />
steht in dänischer Sprache geschrieben:<br />
«Wunderwagen von Nürnberg, erbaut<br />
vom Gildemeister Johann Hautsch. ><br />
Die grösste astronomische Uhr der Welt.<br />
In den kommenden Wochen wird in der<br />
Kathedrale von Messina eine riesenhafte<br />
astronomische Uhr Aufstellung finden, die<br />
als ein phantastisches Wunderwerk der<br />
modernen Technik und Mechanik gelten<br />
kann. In dem 30 Meter hohen Werk sind<br />
50 Automaten eingebaut, von denen jeder<br />
einzelne einen komplizierten und in seiner<br />
Art neuartigen Mechanismus enthält. Diese<br />
Automaten leisten eine wunderbare, aufs<br />
feinste abgestimmte Arbeit.<br />
Im Vorderteil der Uhr ist der ewige Kalender<br />
eingebaut, der immer genau den Tag<br />
anzeigt. Aber nicht- nur Tag, Monat und<br />
Jahr werden bis zum Jahre 9999 angezeigt,<br />
auch alle Kirchenfeste — auch bewegliche<br />
— zeigt das Wunderwerk an. Ueber dieser<br />
Uhr ist ein Planetarium eingesetzt, das die<br />
neun Sonnenplaneten enthält. Eine Mondkugel,<br />
die auf der einen Seite vergoldet ist,<br />
macht dem Besucher die einzelnen Mondphasen<br />
klar.<br />
An der Hauptfassade laufen die beweglichen',<br />
in fünf Etagen angeordneten Figuren.<br />
Die erste Etage enthält die sieben<br />
Gottheiten der Alten, die die Wochentage<br />
Seeiv c ,;; nach meiner Stu/be hinüberzuwechseln. Und<br />
«Deswegen trug er auch dem jungen Stei- sidas war sehr wojilgetan,. denn kaum .war<br />
nitz auf, er solle in Berlin ihm gelegentlitfe; Steinitz fort, als ich auch ein,leises Schlei-<br />
ein paar grosse schwere Doppelhacken; besorgen,<br />
die wollte er dann je an eine lange/<br />
Leine binden und so den Seegrund -dort abr a<br />
harken.» , ]<br />
«Na, meinetwegen, den Jagdschein wird's"<br />
la nicht gleich kosten,» sagte -Georg vn h<br />
gleichgültigem Ton.<br />
«Uebrigens wird es hier Eile mit Weile ^<br />
heissen,» bemerkte Sievers sachlich. «Dvo-!<br />
fak sagte: .Vorläufig, "natürlich lassen wir<br />
die Finger davon, sonst heissfs, wir<br />
Der Tagesfilm<br />
ten noch Nollet.' — Aber,» fuhr Sievers mit<br />
einem ungeduldigen Zurückwerfen, des Kopfes<br />
fort, «wir sind ja von der Hauptsache<br />
ganz abgekommen. Also: ich war dabei<br />
stehengeblieben, wie der junge Steinitz aufbrach<br />
und man verabredete, dass. er übermorgen<br />
nacht, das ist also jetzt morgen<br />
nacht, wiederkommen und unter anderem<br />
den Brillantring abholen sollte.»<br />
Georg nickte.<br />
«Die beiden Alten begleiteten Ihn noch<br />
vor die Haustür — natürlich, alles im Dunkeln.<br />
Ich war so vorsichtig, jetzt schnell<br />
chen auf dem Boden hörte. Ich schnarchte<br />
leise, ohne Uebertreibutig. Eine Weile<br />
horchte pvorak,. der es jedenfalls war, an<br />
der Tür, ] dann schlich er wieder hinunter.<br />
Ich hörte, dass die beiden Alten in ihre<br />
Schlafstube zurückgingen, und schleunigst<br />
war ich wieder in der Vorratskammer und<br />
hatte das Ohr am Dielenloch.»<br />
«Ich hörte zuerst die Stitnme der AHen:<br />
.Denn wollen wir morgen, man gleich alles<br />
rausholen aus der Bibel und auf dem, Feld<br />
verstecken/»<br />
darstellen. In der zweiten Etage laufen<br />
vier Figuren, die die Viertelstunden anzeigen.<br />
Wie auch bei anderen Uhren dieser Art<br />
wird die stärkste Bewegung des komplizierten<br />
Mechanismus um die Mittagsstunde<br />
ausgelöst. Ein zweieinhalb Meter hoher<br />
Hahn kräht dreimal. Ein sechs Meter hoher<br />
Löwe schwenkt eine Standarte und<br />
stösst dabei ein weithin hallendes Gebrüll<br />
aus. Die oberen Reihen enthalten die Bühne<br />
für ein Mysterienspiel und die Laufbahn<br />
für eine Prozession. ert.<br />
72.000 Küsse.<br />
Das öffentliche Amt für Statistik in<br />
Frankreich hat vor kurzem eine Untersuchung<br />
darüber angestellt, wie oft eine Frau<br />
durchschnittlich jährlich ihre verschiedenen<br />
hauswirtschaftlichen Funktionen ausübt<br />
(Welche Sorgen dieses Amt haben<br />
muss!) Man nahm sich eine sog. Musterehe<br />
vor. Die betreffende Frau ist seit zwanzig<br />
Jahren verheiratet, hat sechs Kinder<br />
und lebt mit ihrem Mann in glücklichster<br />
Ehe. Auf Befragen gab sie selbst zu, nicht<br />
genau sagen zu können, mit wieviel Küssen<br />
sie ihren Mann und ihre Kinder beglückt<br />
habe. Schätzungsweise seien es acht bis<br />
zehn Küsse täglich, in ihrer zwanzigjährigen<br />
Ehe also rund 72 000 Küsse gewesen.<br />
Strümpfe habe sie durchschnittlich vier<br />
Paar im Tag gestopft. Seit sie verheiratet<br />
ist, ergibt das die beträchtliche Zahl von<br />
28 800 Strümpfen. Wie oft die brave Ehefrau<br />
die Betten gemacht habe, konnte sie<br />
eigentlich am bestimmtesten angeben. Ungefähr<br />
29 OOOmal in ihrer langjährigen<br />
Ehe...<br />
«Aus der Bibel?» fragte Georg erstaunt.<br />
Der Detektiv nickte. «Ich werde es Ihnen<br />
später erklären!» ,<br />
«,Ganz recht,' meinte .Dvorak. .Raus aus<br />
dem Haus, das ist die Hauptsache.'<br />
.Besser schon im Garten,' meinte die Alte.<br />
,Nidi in die Hand,' erwiderte er. .Neulich<br />
bei dem Mord in Lehnin haben sie den<br />
ganzen Garten utngebuddelt. Nee, so dumm!<br />
Ick habe mein altes Plätzchen am Priebenower<br />
Grenzgraben.' Sie kamen dann auf<br />
was anderes zu sprechen.» fuhr Sievers<br />
fort, «und schliefen nach einer Weile ein.»<br />
«Und was ist denn nun mit der Bibel?»<br />
«Die Frau Dvorak,» erwiderte Sievers in<br />
höherer Stimmlage, «ist eine sehr fromme-<br />
Frau, wie Sie wissen werden.»<br />
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(Fortsetzung folgt)<br />
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ÜDEDP<br />
Auf weissen Stufen stehen lauter weisse<br />
Schuhe im Schaufenster, eine geradezu erlauchte<br />
Gesellschaft. Bräutlich gesellen sich<br />
grosse Liliensträusse dazu. Und doch handelt<br />
es sich nicht mm Brautschuhe, vielmehr sind<br />
all die zierlichen Fussbekleidungen für die<br />
Strasse und gesellschaftliche Zwecke bestimmt.<br />
Weiss im Schuh fängt schon am Vormittag<br />
seine*Herrschaft an. Als Kombination<br />
mit Schwarz oder Braun, mit Weiss zieht es<br />
sich als reizvolles Karo durch manche, sonst<br />
gedeckt gehaltenen Flechtsandalen, die es,<br />
seien sie blau, toastbraun oder schwarz, aufheitert<br />
und sie noch leichter erscheinen lässt,<br />
als sie schon sind. Aber dem leichten, schon<br />
haäb nachmittäglich aussehenden Trotteur,<br />
dem ganz sommerlichen Nachmittagsschuh,<br />
ist das Weiss wie die Kunst der Schuhflechterei<br />
vorbehalten.<br />
Unsere Schweizer Modeschuhindustrie bringt<br />
Modelle heraus, die ganz entzückend aussehen.<br />
Und die Passanten bleiben gebannt davor<br />
stehen. Bereits, wenn nur ein paar Tage<br />
schönes Wetter bleibt, mehren sich die ko-<br />
Obwohl in den letzten Jahren der Ruhm<br />
ketten Trägerinnen weisser Schuhe, tragen der Tizianroten gebührend wuchs, wurde das<br />
sie im Verein mit langen, über den Aermel Problem, was die Besitzerinnen solcher<br />
gezogenen, weissen Lederhandschuhen, fügen<br />
Lingeriegarnituren zum Kleid und tragen löst. Die Frage ist nun, was sie wirklich tra-<br />
Pracht tragen können, in keiner Weise ge-<br />
sogar weisse Handtaschen. Auch der Hutgen können. Während den Blonden und Brünetten<br />
die ganze Farbenskala zur Verfügung<br />
bekommt seine «Weissheit» weg, sei es,<br />
dass er selber aus weissem Panama, Phantasiestroh<br />
oder aus weissem Filz besteht tiert, dass nur zwei oder drei Farben für sie<br />
steht, hat die Erfahrung den Rothaarigen dik-<br />
oder weissen Bändern, weissen Blumen Lebensrecht<br />
gibt. Die weissen Schuhe sind als gen lockenden Farbtöne hiess es immer wie-<br />
in Frage kommen und angesichts all der übri-<br />
Tress6s wohl am schönsten; sie sind bald der: Wag' es nur, dann wirst du ja sehen,<br />
ans parallelen Riemchen, die mit Knüpfung wie du aussehen wirst.<br />
leicht gehalten sind, bald bringen sie richtige<br />
Flechtmuster mit Durchbrüchen, bilden<br />
Natürlich ist diese Einstellung dumm und<br />
ungerecht. Es gibt rothaarige Frauen, die<br />
Spitzen, Makrame", häkelähnliche Dessins<br />
und schlingen gelegentlich nicht nur des<br />
sich geradezu in Sehnsucht verzehren, einmal<br />
Frühlings blaues Band, diesmal in Leder,<br />
eine andere Farbe zu tragen, die es aber auch nicht dasselbe Kleid wie für eine Abend-<br />
und die Dame von Geschmack<br />
leicht hindurch, sondern lassen auch grünen,<br />
nicht wagen, die engen Grenzen der Kon-unterhaltung,<br />
achtet stets darauf, dass Kleid und Frisur<br />
gelben und roten Lederstreifchen Lebensrecht.<br />
miteinander in vollendeter Harmonie stehen.<br />
Sie geben dem Qhillie, mit der offenen<br />
Die Mode, die für Auto-Ausflüge, für das<br />
Schnürung, regen Anteil, wie er sich denn<br />
Wochenend und der damit verbundenen<br />
auch gerne mit leichten Perforationen überzieht<br />
Dieser Qhillie ist das Lieblingskind der<br />
Mode. Schon morgens beginnt seine Wirksamkeit,<br />
wenn er als kräftiger Halbsportschuh<br />
daherkommt, mit Rohgummisohle oder<br />
andern Spielarten der Gummibesohlungen wie<br />
mit einem Gleitschutz versehen. Es wird als<br />
Trotteur etwas leichter, auf alle Fälle bringt<br />
er offene Schnürung, die den hell gewordenen<br />
Strumpf sehen lässt. Er nimmt auch meistens<br />
Sandalenform an, wobei von ihm die<br />
Ristschniürung allein übrig bleibt. Aber nachmittags,<br />
da tänzelt er in Braun und Schwarz<br />
mit zierlichem Eidechsenschnürteil durch die<br />
Salons oder wenn es schönes Wetter ist,<br />
auch in Perlgrau ond Ficelletönen herum.<br />
Um sich endlich ganz in Weiss oder mit<br />
Schwarz kombiniert zu sonnen und schliesstich<br />
alle Finessen von Loch- und namentlich<br />
Tressemodellen mitzumachen. Er liebt dünne<br />
Kordeln mit Troddeln dran, doch lässt er sich<br />
auch einmal ein dünnes Seidenband gefallen!<br />
•<br />
HDaot scairc<br />
Weisse Schuhmode<br />
yC&ID<br />
Abends freilich muss er zu Hause bleiben,<br />
denn die ganz ausgeschnittene farbige oder<br />
schwarze Abendsandale aus Crepe, sie verzichtet<br />
wohl einmal auf Fersen-, ja sogar<br />
auf Zehenschutz, aber sie hält an der leichten<br />
Bride fest oder es kleidet sich die Frau<br />
gerne in einen seitlich weit herabgeschnittenen<br />
Decollete, den Carlton, denn letzter,<br />
sportlicher Rest verwischt sich am Abend<br />
ganz aus der Mode und so ist für den Ghillie<br />
hier kein Raum.<br />
Aber er flüchtet sich an den Strand, nicht<br />
in Weiss, wohl aber in weitausgeschnittenen<br />
offenen Formen, wobei er originelle Schnürung<br />
wohl anzubringen weiss. Farbe begleitet<br />
ihn, farbige Streifen, Mombreeffekte sind<br />
dort zu Hause. Immerhin muss er seine Bedeutung<br />
kürzen; Spangenschuhe und Sandalen<br />
aus verschlungenen Stoffblenden reden<br />
hier eine kräiftige Sprache. -ss.<br />
Trost für Rothaarige<br />
vention zu überschreiten. Man muss nicht<br />
glauben, dass tatsächlich nur Grün und Blau,<br />
und zwar nur ganz gewisse Nuancen dieser<br />
Farben, gestattet und kleidsam sind.<br />
Das Farbenschema des heurigen, wie auch<br />
schon der letzten Jahre hat sich so kühn<br />
und gründlich gewandelt, so unzählige Farben<br />
gehen plötzlich zusammen, die noch vor<br />
ein paar Jahren absolut verboten war zu-<br />
in Ordnung zu bringen ist. Was ist unangenehmer,<br />
als wenn der Wind die Haare zaust,<br />
sammenzustellen, Wenn man nun die ver-sschiedenen Töne der roten Haare als eine der fliegen, die Augen verdecken und so die Fah-<br />
dass sie in wilden Strähnen um den Kopf<br />
modernen Farben ansieht, ergibt sich mit einmal<br />
die Lizenz einer ungeheuren neuen Skala Die Dauerwellen geben den Haaren eine<br />
rerin der Sicht 'berauben?!<br />
unzähliger Farben.<br />
gewisse Festigkeit, trotzen dem Regen, Wind<br />
Wer wollte es beispielsweise leugnen, dass und Wetter und sind für. alle, die gut frisiert<br />
verschiedene Schattierungen von Beige oder<br />
Grau glänzend mit -Tizianrot harmonieren<br />
würden? Und wer hat den Mut, jene ins<br />
Gelbliche hinüberspielenden rosa Töne (zum<br />
Unterschied von den ins Blaue changierenden,<br />
die allerdings zu Rostrot nicht passen) abzulehnen?<br />
Hellblau wurde, wenn auch etwas<br />
schüchtern, seit jeher akzeptiert. Heute gehört<br />
es zu den Standardfarben; Pastellblau<br />
passt fabelhaft zu dunkler getöntem Rotbraun,<br />
ohne sentimental zu wirken. Im<br />
Grunde kleidet es die Rothaarigen weitaus<br />
besser als die Wasserstoffsuperoxyd-Blondinen,<br />
an denen es geradezu kitschig suss<br />
wirkt<br />
Von Weiss hiess es immer: Aber woher<br />
denn, das ist ausgeschlossen — besonders bei<br />
meinen Sommerprossen! (Die sind übrigens<br />
auch längst rehabilitiert, heute sind sie nicht<br />
mehr hässlich, sondern einfach menschlich.)<br />
Welch bedauerlicher Irrtum. Grauweiss,<br />
Schmutzigweiss, alle Schattierungen von Rohleinen,<br />
die heuer ganz besonders modern<br />
sind, sehen im Verein mit fast allen Tönen<br />
von Rostbraun schön und vollkommen elegant<br />
aus. Dasselbe gilt für Sandgrau. Gerade<br />
alle diese lichten und sympathischen<br />
Töne sollten die Rothaarigen bevorzugen, die<br />
Anspruch darauf erheben, distinguiert auszusehen.<br />
Das traditionelle Giftgrün und<br />
Königsblau, die einst von den Tizianroten vornehmlich<br />
am Abend getragen wurden, gelten<br />
heute nur noch als geschmacklos.<br />
Eine'andere, heute gestattete Farbe ist ein<br />
in der Nuance mit den» Haar übereinstimmendes<br />
oder etwas lichteres oder dunkleres Rostrot.<br />
Ein sandfarbener Tweedmantel mit rostbrauner<br />
Leinenbluse ist der Höhepunkt der<br />
Eleganz für die Rotblondine von <strong>1933</strong>, fürs<br />
Frühjahr wie für den Sommer.<br />
Schmutziggrün kann immer wieder getragen<br />
werden, es gehört heuer zu den Farben,<br />
die immer in Reserve bleiben. Aber warum<br />
nicht zu den Farben von heute greifen und<br />
dieses Grün wirklich in Reserve lassen? Wovor<br />
sich die Rothaarigen zu hüten haben?<br />
Jedenfalls vor dem ins Rote spielenden Violett<br />
Niemals und in keinem Falle aber ist Rot<br />
in irgendeiner seiner Varianten gestattet. Das<br />
ist geradezu geschmacklos. Schwarz ist difficile.<br />
Genau so unselig ist es, für Rothaarige<br />
Stahlgrau zu wählen. Sehr effektvoll und<br />
empfehlenswert sind die heuer so beliebten<br />
Schottenmuster und — Zitronengelb. p.<br />
Frisur und Autosport<br />
Ja, wird man sich fragen, was haben denn<br />
diese beiden Dinge miteinander zu tun? Nun,<br />
Sie. tragen für die sportlichen Ausübungen<br />
sportlichen Betätigung das Sportkleid vorsieht,<br />
weist den Damen die entsprechende<br />
Frisur zu, die möglichst einfach und leicht<br />
sein wollen, schon längst unentbehrlich geworden.<br />
Eine einfache und doch äusserst<br />
kleidsame Frisur in Dauerwellen, halb schräg<br />
übers Ohr nach rückwärts gewellt, gibt der<br />
Trägerin die sportliche Note, die stilrein mit<br />
der Kleidung und mit dem Autofahren übereinstimmt.<br />
Was bei dieser Frisur noch besonders<br />
hervorzuheben ist: Ein forscher Kammstrich<br />
nach rückwärts bringt die Haare ohne<br />
langes Dressieren wieder vollkommen in Ordnung,<br />
selbst wenn sie vorher nach allen Windrichtungen<br />
geweht haben.<br />
Jedes Gesicht hat seine eigene Prägung,<br />
Die Strandbad-Mode<br />
Eleganter Strandanzug <strong>1933</strong>: blaue Hose, buntgestreifte<br />
Seitennaht und längsgestreiftes Oberteil.<br />
die durch die Haartracht hervorgehoben oder<br />
gemildert werden kann, je nachdem dies für<br />
den Gesamteindruck wünschenswert erscheint.<br />
Am Tag, und speziell am Abend,<br />
soll die Frisur der weiblichen Eigenart wieder<br />
mehr Rechnung tragen. Der gute Friseur<br />
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die an der italienischen Riviera<br />
den Vorsommer gemessen, zelebrieren, mit<br />
ihren Erscheinungen schon die neue Modesilhouette.<br />
Mit einem Hauch von Verspieltheit<br />
bewundert man die abwechslungsreichen<br />
und raffinierten Handschuhe. Zum<br />
einfachen Jackenkleid aus Jersey gibt es<br />
eine flotte, recht bunt karierte Bluse. Die<br />
Handschuhe sind aus dieser Blusenkretonne<br />
gearbeitet und geben mit ihrer Farbigkeit<br />
den neuen Eindruck, den jede Saison<br />
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Die Handfläche ist aus mattem<br />
Sämischleder gearbeitet, wie auch an dem<br />
Modell, das aus geflochtenem Filz wieder<br />
ganz neue Wirkungen zeitigt. Die<br />
Schweinslederhandschuhe mit ihren natürlichen<br />
Narben sind ein bisschen vergessen,<br />
weil die Mode so viele flotte, lustige<br />
Stoffmodelle bringt. Gehäkelte Seidenstulpen<br />
schmiegen sich um die Aermel der einfachen,<br />
sandfarbigen Leinenkleides und<br />
Pikeehandschuhe, Handschuhe aus Baumwollstoffen,<br />
aus Schottenjersey und aus<br />
Form, einschliesslich des Nationalsports,<br />
hat sich ihrer bemächtigt. Während es<br />
Angorastoffen gehören bald schon zu Alltäglichkeiten.<br />
Will man die Modecharak-<br />
Ständen waren, die als Bande'rilleros auf-<br />
früher nur Frauen aus den niedrigsten<br />
teristik des Sommers <strong>1933</strong> kennen lernen, traten, haben in den letzten Jahren einige<br />
man müsste sich nur in Luxusappartements<br />
der neuangekommenen Pariser stiliens, deren Ahnenreihs weiter zurück-<br />
Frauen aus den ältesten Geschlechtern Ka-<br />
Schauspielerin einschleichen, welche an geht, als der Stierkampf in Spanien heimisch<br />
ist, also bis vor das Jahr 1040, den<br />
der italienischen Riviera Müsse und Entspannung<br />
ihrer Nerven sucht, und dieWeg in die Arena gefunden. Sie wussten<br />
Handschuhlade in ihrem platingrauen<br />
Schrankkoffer untersuchen. Hier gibt es<br />
gemalte Organdyhandschuhe, zum kleinen<br />
Abendkleid passend. Die Spitzenhandschuhe<br />
zur gewachsten Spitzentoilette tragen<br />
Armbänder aus denselben Blütenranken,<br />
die das Dekollete des Kleides umgeben.<br />
Ungemein pikant sind die Goldnetzhandschuhe<br />
aus echtem Gold, die wie ein Teil<br />
einer Ritterrüstung anmuten. Sie sind ganz<br />
kurz und werden von zwei breiten' Brillantarmbändern<br />
ums Handgelenk befestigt.<br />
Zum Leinenkostüm, wie es jede elegante<br />
Dame in mehreren Auflagen besitzt, wurden<br />
die Leinenhandschuhe ausgefranst oder<br />
mit Fil-Tire-Arbeit geschmückt. Ein Paar<br />
Handschuhe aus schwarzer Hammerschlagseide<br />
mit langen, schmalen Stulpen,<br />
zum kleinen Abendkleid gedacht, hatte offene<br />
Fingerspitzen, durch die die goldgelackten<br />
Fingernägel der Trägerin wie kostbares<br />
Geschmeide durchblitzen. Ja, sogar<br />
für den Strand gibt es, zum Frottemantel<br />
passend, durchsichtige rote Cellophanhandschuhe,<br />
die nun der mondänen Frau das<br />
Merkmal der neuen Mode, den raffinierten<br />
Handschuh, auch für Bad und Küste<br />
geben.<br />
Wieviel Frauen sind In Amerika berufstätig?<br />
In den Vereinigten Staaten arbeiten Millionen<br />
von Frauen, und viele entscheiden<br />
in hohen Positionen über das Wohl und<br />
Wehe so mancher grossen Organisation,<br />
unter ihnen sehr begabte weibliche Köpfe,<br />
die auch in der Politik eine namhafte Rolle<br />
spielen. Die Zahl der arbeitenden Frauen<br />
hat sich speziell in den letzten Jahren sehr<br />
erhöht. Im Gegensatz zu den Zahlen im<br />
Jahre 1900 ist sie von fünf Millionen auf<br />
mehr als das Doppelte gestiegen. Es gibt<br />
annähernd neuntausend Bäckerinnen, Tapeziererinnen<br />
eintausendfünfhundert. Auch<br />
das Goldschmiedegewerbe zählt weibliche<br />
Vertreterinnen, allerdings nur acht, wie<br />
man festgestellt hat. Ebenso ist der Försterberuf<br />
jenseits des Ozeans nicht übermässig<br />
von Frauen bevorzugt. Die Statistik<br />
weist im ganzen fünfzehn weibliche Förster<br />
auf. Hingegen lenken nahezu viertausend<br />
Frauen Autobusse, über tausend<br />
Frauen sind Chauffeusen. Das Gebiet der<br />
Justiz ist ebenfalls viel von Frauen besetzt:<br />
man zählt ungefähr siebenhundert weibliche<br />
Detektive und gegen tausend Polizistinnen,<br />
die alle zur besonderen Zufriedenheit<br />
der Göttin Justitia dienen. Kaum zu zählen<br />
ist die immer grösser werdende Zahl<br />
der Frauen, die an Hochschulen arbeiten<br />
und, sich als Kindergärtnerinnen, fortbringen.<br />
Enorm gross ist die Menge der Stenotypistinnen<br />
und Telephonmädchen. Man<br />
kann fast sagen, dass die meisten der<br />
Frauen sich auf eigene Beine stellen, da es<br />
in den letzten Jahren besonders schwierig<br />
zu sein scheint, im Hafen der Ehe zu landen,<br />
der ja auch nicht mehr so sorglos ist,<br />
wie er einmal vor vielen Jahren, in der sogenannten<br />
guten alten Zeit, war.<br />
Frauen als<br />
Stierkämpferinnen<br />
Eine Revolution, die Spaniens Bevölkerung<br />
nicht weniger in Erregung versetzt<br />
als jene, die König Alfons von seinem<br />
Thron geweht hat, bedroht das Land: der<br />
Gouverneur von Valencia und, seinem Beispiel<br />
folgend, eine Anzahl von andern lokalen<br />
Behörden haben ein Verbot gegen<br />
das Auftreten von Frauen in der Stierkampf-Arena<br />
erlassen, da durch sie der<br />
edle Sport verweichlicht und den Toreros,<br />
diesen Nationalhelden, ihr Lorbeer geschmälert<br />
würde. Das Eindringen der<br />
Frauen in die Arena begann erst in den<br />
Tagen nach der Revolution. Vorher traten<br />
sie nur vereinzelt in Männerkleidern als<br />
Banderilleros auf, denen die Rolle zufällt,<br />
durch Stiche den Stier zu reizen. Dieser<br />
Beruf war natürlich nicht ganz ungefährlich,<br />
aber immerhin gewährte ihnen die<br />
Anwesenheit der mit Speeren bewaffneten<br />
Picadors auf ihren Pferden und der Matadors<br />
oder Toreros ziemliche Sicherheit.<br />
Torero konnte ein Mädchen erst dann werden,<br />
wenn es 75 Stiere, die zur Vorsicht der<br />
Schärfe ihrer Hörner beraubt waren, besiegt<br />
hatte! Aber nur wenige Frauen<br />
brachten es in früherer Zeit zu diesen 75<br />
Triumphen, und daher bedurfte die Frage,<br />
ob Frauen ein Recht auf den Beruf des<br />
Stierkämpfers hätten, keiner Erörterung.<br />
Das ist seit der Revolution anders geworden.<br />
Die Spanierin ist erwacht, und ein<br />
lebhaftes Interesse für den Sport in jeder<br />
sich auch hier mit Ehren durchzusetzen;<br />
so wurde Pila Rodriguez, eine bekannte<br />
Schönheit der Madrider Gesellschaft, schon<br />
mit 19 Jahren Matador. Die Mütter dieser<br />
Amazonen waren mit der Laufbahn ihrer<br />
Töchter durchaus nicht einverstanden und<br />
suchten deshalb die Regierung zu einem<br />
Verbot gegen weibliche Toreros zu veranlassen.<br />
Doch nicht ihren Bemühungen,<br />
sondern den um ihre Stellung zitternden<br />
Nationallieblingen, den männlichen Toreros,<br />
gelang es, den Schutz der Behörden<br />
gegen das Eindringen der Weiblichkeit in<br />
den Kampfring zu erreichen.<br />
> •-•.<br />
Es war auch zu arg, wie sehr die weiblichen<br />
Stierkämpfer das Ansehen dieses<br />
Berufes schmälerten! Wagte es doch sogar<br />
eine von ihnen, Juanita de Ia Cruz, in einem<br />
seidenen Kleid, wie es sich für eine<br />
Choristin schickt, die Arena zu betreten,<br />
während eine andere, Senorita Vancio aus<br />
Barcelona, die 500 Stiere erlegte, ohne eine<br />
Wunde davonzutragen, auch zugleich den<br />
Preis als Schönheitskonigin von Barcelona<br />
gewann. Torero und Schönheitskönigin in<br />
einer Person — wie konnte dann in Zukunft<br />
ein Mann seine Zuschauer noch von<br />
den Gefahren dieses Kampfes überzeugen!<br />
Es war Zeit, dass die Regierung gegen dieses<br />
Treiben ihren Bannstrahl schleuderte,<br />
durch den die Frauen auch aus der kleinsten<br />
Dorfarena, wo es nur einen altersschwachen<br />
Stier zu besiegen galt, vertrieben<br />
wurden. Neben den Frauen, die den Beruf<br />
der Stierkämpferin aus Liebhaberei betrieben,<br />
trauern jetzt einige wenige, die ihn<br />
zu ihrem Broterwerb erwählt haben. Ihr<br />
Einkommen steigt von 250 Fr., die ein<br />
Banderillero erhält bis 25 000 Franken<br />
und mehr für das einmalige Auftreten,<br />
wenn es sich um einen berühmten Torero<br />
handelt; bei einer solchen Vorstellung werden<br />
sechs bis acht Stierkämpfe<br />
fochten.<br />
ausge-<br />
In Süd- und Mittelamerika gibt es mehr<br />
als 200 bekannte Stierkämpferinnen, die<br />
teils als Banderilleros, teils als Toreros sich<br />
betätigen. Einige von ihnen, wie Senorita<br />
Azcona, haben Ruhm erlangt, dass ihr<br />
Auftreten auch in den Stierarenen Spaniens<br />
ein begehrtes Schauspiel ist. Die<br />
Gordobesita oder, wie sie mit ihrem wirklichen<br />
Namen heisst, Mya Hollarez, die<br />
sich in Spanien grosser Beliebtheit erfreut,<br />
ist Mexikanerin von Geburt. Ihr Vater<br />
war, wie alle ihre Ahnen, ein berühmter<br />
Stierkämpfer, der mit diesem Beruf so viel<br />
Geld erwarb, dass er sich eine schöne Hacienda<br />
kaufen und sich zur Ruhe setzen<br />
konnte. Aber in der Tochter regt sich das<br />
Blut der Vorfahren. «Viele Leute meinen»,<br />
so äusserte sie sich über den erwählten Beruf,<br />
«dass ein Mädchen nicht genug Kraft<br />
besitzt, einen Stier zu töten. Sie glauben,<br />
dass dazu eine Menge Kraft erforderlich<br />
ist. Das wohl, aber es ist die des Stieres<br />
und nicht die eigene. Alles, was der Kämpfer<br />
zu tun hat, ist, das Schwert zu halten<br />
und das Tier sich selbst aufspiessen zu lassen.<br />
Es gibt eine bestimmte Stelle an seinem<br />
Körper, wo die Waffe eindringen<br />
muss, um das Herz zu treffen und sofort<br />
den Tod herbeizuführen, und es ist die eigentliche<br />
Kunst des Matadors, diese Stelle<br />
zu finden, die nur 2—3- Zentimeter im<br />
Durchmesser gross ist.» So ist das Erlegen<br />
eines Stieres mehr eine Sache weiblicher<br />
Geschicklichkeit und Anmut als männlicher<br />
Stärke, und eine Frau, die Mut hat,<br />
kann ein gerade so guter Stierkämpfer<br />
werden wie ein Mann. Aber die spanische<br />
Regierung lässt sich durch diese Tatsachen<br />
in ihrer Meinung nicht beeinflussen.<br />
«Vater, was haben die Leute gehabt, bevor<br />
es Radio gab?><br />
«Ruhe.»<br />
Die hässliche Frau Kohn fragt ihren<br />
Gatten: «Was machst du für ein Gesicht?»<br />
Erwidert Kohn: «Wenn ich Gesichter<br />
machen könnte, hättest du schon längst ein<br />
anderes!»
N° 50 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Kuh mit neun Motoren<br />
Künstliche Tiere auf der Weltausstellung<br />
in Chicago.<br />
Ein eigenartiger Auftrag für die "Weltausstellung<br />
kam kürzlich in Chicago zur<br />
Vergebung. Eine Kuh wurde gesucht, aber<br />
nicht etwa irgendein prachtvolles, lebendes<br />
Tier, sondern eine künstliche Kuh, die aber<br />
alle Eigenschaften eines wirklichen Vorbildes<br />
in sich vereinen sollte. Eine Kuh,<br />
die atmet, muht, mit dem Schwanz Fliegen<br />
abwehrt, den Kopf neugierig nach dem Beschauer<br />
umwendet und ihn mit schweren,<br />
trägen Lidern gelassen anblickt, das vorge-<br />
während die des Oberarmes wie gewöhnlich<br />
abwärts laufen — bekanntlich pflegt<br />
ja der Gorilla mit den Händen vor dem Gesicht<br />
zu schlafen, und das bei Regenwetter<br />
von den Armen abfliessende Wasser bürstet<br />
das Fell des Unterarmes gegen den<br />
natürlichen Strich.<br />
Es ist noch ein prähistorischer, schaufelkieferiger<br />
Elefant da und ein wild fauchender<br />
Tiger der Vorwelt mit enormen,<br />
säbelartigen Zähnen.<br />
Renaissance der Diluvialzeit<br />
Fünfzehn solcher, von Messmore & Dämon<br />
erzeugter vorsintflutlicher Tiere wer-<br />
schüttete Futter mit Appetit kaut — und<br />
wirklich Milch gibt. Kurz und gut, die<br />
den auf der Ghicagoer Weltausstellung in<br />
der Abteilung «Die Welt vor hundert Millionen<br />
Jahren» das Drama vorgeschichtlicher<br />
Zeiten aufrollen, wo der gigantische<br />
Androsarchus, das grösste aller bekannten<br />
fleischfressenden Landtiere, zur Nachtzeit<br />
herumstrich und sich mit den Körpern<br />
sterbender Titanother es nährte. In hohem<br />
Dschungelgras verborgene Schallplatten<br />
werden dem Zuschauer naturgetreu das<br />
Rauschen des Schilfes und das Brechen<br />
International Harvester Co. suchte für die<br />
•anschauliche Vorführung ihres neuesten<br />
Melkapparates eine automatische Kuh, die<br />
ununterbrochen gemolken werden kann<br />
und weder Pflege noch Wartung bedarf.<br />
Wo aber eine solche Kuh hernehmen?<br />
Messmore & Dämon, Erzeuger mechanischer<br />
Tiere, ist wohl die einzige Firma der<br />
Welt, an die man mit einem so absonderlichen<br />
Auftrag herantreten kann. Voll Gemütsruhe<br />
stellten die Inhaber ihre Berechnungen<br />
an und erklärten sich nach einer<br />
kleinen Weile bereit, für dreitausend Dollar<br />
eine allen diesen Anforderungen entsprechende<br />
Kuh herzustellen.<br />
Nach der Natur eebaut.<br />
von Bäumen unter dem schwerfälligen<br />
Stampfen und Trotten kolossaler Tierleiber<br />
vermitteln.<br />
Das Glanzstück dieser Riesenmodelle wird<br />
aber ein sechseinhalb Meter hoher und<br />
zwanzig Meter langer Tyrannosaurus sein,<br />
Unverzüglich machten sie sich an diean dem Messmore & Dämon erst kürzlich<br />
zu arbeiten begonnen haben. Alle Tiere<br />
sind wissenschaftlich ganz genau den in<br />
Museen befindlichen Arten nachgebildet,<br />
und die Herstellungskosten eines solchen<br />
Modells belaufen sich bis zu 35 000 Dollar.<br />
Nach Beendigung der Weltausstellung<br />
werden Filmgesellschaften die Untiere mieten,<br />
teils für die Anfertigung naturhistorischer<br />
Lehrfilme, teils für die in Amerika<br />
kürzlich so modern und beliebt gewordenen<br />
Abenteuerfilme grotesker Ungeheuer mit<br />
antidiluvialem Hintergrund. M. S.<br />
Ausführung ihrer sonderbaren Arbeit. Vorerst<br />
wurde eine schwarz-weiss gefleckte<br />
Kuh gekauft, die etwas erstaunt und verwundert<br />
ihren rasch zubereiteten Stall in<br />
der riesigen New Yorker Werkstätte bezog.<br />
Neben ihrem Lager kam ein grosser Holzrahmen<br />
zur Aufstellung, und nun wurde<br />
sie lebensgross und vollkommen naturgetreu<br />
in Töpferton modelliert. Mr. Messmore<br />
begann inzwischen sich die verwikkelten<br />
mechanischen Vorrichtungen, die die<br />
Kuh zum Leben erwecken sollten, zu überlegen.<br />
Nach dem fertigen Lehmmodell wurde<br />
ein «Negativ» gebildet und danach eine<br />
hohle Papiermachekuh. Alle beweglichen<br />
Teile, wie Maul, Hals, der atmende Brustkorb<br />
und das Euter, wurden aus starkem<br />
Gummi eingesetzt.<br />
Neun Wechselstrommotoren, im Innern<br />
kunstvoll angeordnet, ahmten alle Bewegungen<br />
der Kuh mit erstaunlicher Naturtreue<br />
nach. Um die Aehnlichkeit noch auffallender<br />
zu gestalten, wurde die richtige<br />
Kuh geschlachtet und die Haut über ihre<br />
künstliche Schwester gezogen. Ein an der<br />
Seite befindlicher schwarzer Fleck wurde<br />
höchst zweckdienlich benützt, um eine Zugangstür<br />
zum Innern zu schaffen, im Falle<br />
an den Motoren etwas ausser Ordnung geraten<br />
sollte.<br />
Aber nicht nur die Haut, sogar ihre<br />
Stimme musste die schöne Kuh ihrer Nachbildung<br />
im Wege einer Grammophonplatte<br />
überlassen. Bleibt bloss die Frage des Melkens,<br />
die zur Zeit noch nicht ganz geklärt<br />
ist. Doch für Messmore & Dämon bedeutet<br />
die Lösung solcher Aufgaben nur eine Kleinigkeit.<br />
Es werden bereits fleissig Versuche<br />
angestellt, die Milch verborgen in das Innere<br />
der Kuh zu pumpen und sie durch<br />
ihre Schwerkraft und den Melkapparat<br />
wieder ausfliessen zu lassen.<br />
Diese Wunderkuh ist aber keineswegs<br />
das einzige Tier, das Messmore & Dämon<br />
für die Weltausstellung erzeugt. Die riesige<br />
Werkstätte ist von geradezu unheimlichem<br />
Leben erfüllt und bildet sicherlich<br />
keinen Aufenthaltsort für ängstliche Naturen.<br />
Der Dinosaurus apportlert<br />
In einer andern Abteilung! Da steht vor<br />
einem gewaltigen Schaltbrett ein Monteur.<br />
Er dreht an geheimnisvoll aussehenden<br />
Tastern und Hebeln. Plötzlich beginnt<br />
draussen im Halbdunkeln Raum ein enormer<br />
Dinosaurus wild mit dem langen<br />
Schweif zu schlagen, den riesigen Hals mit<br />
dem kleinen Kopf in wellenförmigen Bewegungen<br />
zu verdrehen und die Zunge<br />
furchterweckend in dem sich öffnenden und<br />
schliessenden Rachen zu rollen. So beweglich<br />
ist das zehn Meter lange Ungeheuer,<br />
dass es sogar ein auf die Erde gefallenes<br />
Taschentuch mit dem Maul aufheben und<br />
dem Beschauer höflich überreichen kann.<br />
Gleich daneben treibt ein Mammut mit einem<br />
geradezu unglaublich behenden Rüssel<br />
sein Unwesen, verdreht seine tennisballgrossen<br />
Augen und schiebt seinen mächtigen,<br />
mit zwanzig Bärenfellen bedeckten<br />
Rumpf nach vor- und rückwärts.<br />
Ganz schauerlich ist jedoch ein dreieinhalb<br />
Meter hoher Gorilla, der mit seinem<br />
Gummigesicht die fürchterlichsten Grimassen<br />
schneidet, sein Zwerchfell heftig atmend<br />
vortreibt und mit seinen gelenkigen<br />
Fingern alle Bewegungen ausführen kann.<br />
So lebenswahr ist er nachgebildet, dass sogar<br />
die Haarbüschel des Unterarmes in<br />
verkehrter Richtung aufwärts streben,<br />
Zwillinge wurden 99 Jahre alt.<br />
Ueberaus bemerkenswert ist das hohe<br />
Alter, das so viele männliche wie weibliche<br />
Einwohner Englands und auch Amerikas<br />
erreichen und das sich zumeist um die<br />
cHundertgrenze» herum bewegt, ja oft noch<br />
um einiges höher wird. Man will dies,<br />
speziell in England, dem gesunden maritimen<br />
Klima zuschreiben. In unserem kon-~<br />
kreten Fall handelt es sich aber um- alte<br />
amerikanische Damen, und awar Zwillinge,<br />
die das hohe Alter von 99 Jahren erreicht<br />
haben, ein sehr seltener Fall, denn schon<br />
für ein Einzelindividuum ist dieses Alter<br />
ein überaus hohes.<br />
Interessanterweise sind es aber keine gebürtigen<br />
Amerikanerinnen, sondern Deutsche,<br />
und zwar aus der feuchtfröhlichen<br />
Thermalstädt Kissingen. Vor fast neunzig<br />
Jahren nahmen die Eltern der beiden Damen<br />
die beiden Kinder mit sich aus<br />
Deutschland nach den Vereinigten Staaten<br />
herüber. Diese waren zu jenen Zeiten noch<br />
jungfräulicher Boden und die Seeschiffahrt<br />
auch noch sehr primitiv. Einem amerikanischen<br />
Berichterstatter erzählten die beiden<br />
alten Damen von den Gefahren damaliger<br />
Seefahrten, der mehr als elenden Unterbringung<br />
in Holzkojen, dem Dörrfleisch<br />
und dem harten Schiffszwieback, die man<br />
allein an Bord an Verpflegung bekam, und<br />
zwar während fast zwei Monaten. Die<br />
Ueberfahrt mit diesen «Schnelldampfern»<br />
dauerte dazumal volle fünfzig Tage, wenn<br />
es halbwegs gutes Wetter gab, sonst noch<br />
länger.<br />
Eine Riesentorte mit darauf angebrachten<br />
198 brennenden Kerzen wurde den beiden<br />
Damen in feierlichster Weise an ihrem<br />
Geburtstag überreicht. In frohester Weise,<br />
bei ungebrochener körperlicher und geistiger<br />
Verfassung begingen die Zwillinge ihr<br />
neunundneunzigstes Wiegenfest.<br />
Redaktor (der zum Geburtstag seiner<br />
Frau eine Torte mit Glückwunschaufschrift<br />
bestellt hat): «Nicht wahr, Sie schicken<br />
mir vorher einen Probeabzug zur Korrektur.»<br />
Wörtlich genommen. Trudehen: «Ach,<br />
Mutter, ich bin froh, dass wir nur drei Kinder<br />
sind!» Mutter: «Warum denn?» Trudehen<br />
(in einem Geographiebuch lesend):<br />
«Hier steht: Jedes vierte auf der Erde geborene<br />
Kind ist ein Chinese.»<br />
Aeltliches Fräulein. «Die Männer von<br />
heute taugen alle nichts. Keiner ist mehr treu<br />
und ehrlich. Das ist meine feste U&berzeugung.<br />
Dabei bleibe ich nun einmal stehen.»<br />
• Herr: Nein, sitzen, gnädiges Fräulein.<br />
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II. Budapest<br />
Bittä särr darr Harr.<br />
Wenn man hier auf Deutsch jemanden um<br />
eine Auskunft bittet, dann zuckt der Angeredete<br />
die Achseln: er versteht einfach nicht.<br />
Dann bemerkt man so nebenbei: «Ich bin<br />
Schweizer und zum ersten...» Weiter<br />
kommt man nicht. Der Mann grinst, strahlt<br />
und versteht plötzlich Deutsch. «Schweizärr<br />
dar Harr, bittä särr!» Und nun erklärt er<br />
eifrigst alles, was man erklärt haben möchte,<br />
freundlicher als der freundlichste Wiener.<br />
Der Satz wird nie fertig, denn schon schwebt<br />
Woher dieser Umschwung? Das Faible für etwas noch Feenhafteres vorüber. Unnah-<br />
königlich und soo schön, soo schön —<br />
die Schweizer ist hier allgemein und ent-barspricht<br />
hauptsächlich der übergrossen Dankbarkeit<br />
für die Aufnahme der Kriegsferien-<br />
150. Schubs mit dem Ellenbogen (Bemer-<br />
noch viel schöner! Am dritten Tag, beim<br />
kinder (so lang nachher!), während die Deutschen<br />
aus irgend einem Grunde nicht gerade nen wir noch genau wie am Anfang. So etkungen<br />
machen wir längst keine mehr) stau-<br />
beliebt zu sein scheinen, weshalb der Ungar was! Da kann man sich ja bildlich genommen<br />
geradezu den Magen verderben — die<br />
nicht gern Deutsch versteht. Für uns aber<br />
spricht er es. Wohl ist dieses Deutsch etwas<br />
mangelhaft, aber man versteht sich<br />
Augen überessen. Ach ja...<br />
auch so: «Bittä särr, wünschän dar Harr?»<br />
Wie fragte doch unser Hotel-Ober jeweils<br />
beim Diner: «Suppe war schon, dar Harr?»<br />
Jawohl, Suppe war schon.<br />
Schönste Donaustadt.<br />
'Von der Donau aus gesehen: Welch imposantes<br />
Bild bietet doch das langsam vorbeiziehende<br />
Parlament, das einsam und stolz<br />
seine Front dem Strom zuwendet. Und wie<br />
unwirklich leuchten die weissen Türme der<br />
Fischerbastei in die Dämmerung. Sind diese<br />
blauen Hügel am Horizont erträumt? Nein,<br />
dies ist kein Märchen, denn der mächtige<br />
Strom trägt uns auch dorthin, wo am Ufer<br />
kleine, armselige Mauervierecke stehen, die<br />
Behausungen der Armen und Aermsten. Viel<br />
Sonne, viel Schatten. —<br />
Tourismus<br />
Noch eine dritte Seite hat diese eigenartige<br />
Stadt: sie hat bei aller Grosse etwas<br />
Kleinstädtisches. Man fühlt sich hier gleich<br />
zu Hause — in einer Millionenstadt. Während<br />
der Osterfeiertage sind viele Tramwagen<br />
mit lustig ernsten Palmkränzen behängt.<br />
Uebrigens sind die Strassenbahnwagen<br />
erfreulich altmodisch und rumpelig,<br />
mit einer grossen biedern Glocke vorn am-<br />
Bauch.<br />
Schöne Ungarinnen.<br />
Wenn wir beide miteinander durch die<br />
Strassen bummeln (so lernt man eine Stadt<br />
am besten kennen), dann schufot alle Augenblicke<br />
einer den andern mit dem Ellbogen:<br />
«Du, hast du das gesehen, einfach faabel...»<br />
Alter Umbaust.<br />
Geheimnisvolle Töne haben uns in einen<br />
Torw&g gelockt. Nun stehen wir in einem<br />
halbdunkeln Hof. Da phantasiert ein weisshaariger<br />
Zigeuner auf seinem Zimbal. Er<br />
hat es auf einen alten Kinderwagen montiert<br />
und zieht so von einem Hof zum andern.<br />
Schwermütig rauschen die Arpeggien an<br />
den grauen Steinwänden empor. Vielleicht<br />
lässt sich diese eigenartige Atmosphäre auch<br />
im Bild festhalten? Ein paar Filier machen<br />
den Alten zutraulich. Er erzählt von seinem<br />
Sohn der Primas ist* Photographieren lässt<br />
er sich auch und ist mächtig stolz. Allerdings<br />
traut er unserer Photokunst nicht viel.<br />
«Glauben Sie, dass es geht, das Maschin?»<br />
gibt er zu bedenken, gibt uns aber vorsichtigerweise<br />
doch seine Adresse an. Das «Ma-<br />
schin> ist gegangen und der' Kiriderwagen-<br />
Zimbalist bildet die Hauptattraktion unserer<br />
Photosammlung. Dem Alten haben wir eine<br />
Kopie geschickt — seiner Begeisterung sind<br />
wir gewiss. —<br />
Tokaier und Zigeunermusik...<br />
Wenn du bei einer Flasche Tokaier 1898<br />
sitzest und der Primas spielt dir ins Ohr<br />
(das kommt nicht nur in Büchern und Filmen<br />
vor), dann, ja was dann? Das lässt sich<br />
kaum beschreiben. Du ertrinkst, du schwebst,<br />
du stürzest, du stirbst. Du bist glücklich und<br />
würdest weinen, wenn du dürftest. Bist du<br />
betrunken? Nein, aber du bist gefangen. Gefangen<br />
vom goldenen Geist dieses Weines<br />
und vom unsagbar dunkelbraunen Ton der<br />
Geige. — Sieh diesen Zigeunern zu, wie sie<br />
spielen. Sie machen nicht Musik, sie spielen<br />
sich selbst, das Heimweh ihrer Seele. Sie<br />
suchen mit ihren Tönen eine uralte, verlorene<br />
Heimat —- jenes Land, wo zuerst der Tokaier<br />
wuchs. Die Geige des Primas singt dir von<br />
diesem Land und du verlierst dich.<br />
Wenn du bei einer Flasche Tokaier sitzest<br />
und der Primas spielt dir ins Ohr, dann sei<br />
dankbar. Du geniessest das Schönste, was<br />
Budapest dir bieten kann. Ernest.<br />
Fahrt ins Engadin und<br />
Bergeil<br />
Mancher Automobilist mag sich nun in dem anhaltend<br />
schönen Sommerwetter fragen, wohin die<br />
nächste Weekendfahrt gehen soll. Die herrlichsten<br />
Gebiete der Schweiz laden zum Besuche, die reizvollen<br />
Landschaften des Vierwaldstättersees, des<br />
Berner Oberlandes, des Thuner- und Genfersees<br />
locken ebenso wie das Wallis und das Bündnerland,<br />
so dass ein Entschluss für eine Weekendfahrt<br />
nach einem bestimmten Ziel oft recht schwer<br />
wird.<br />
Haben wir in der Vorwoche unsere Leser durch<br />
die malerische Gruyerelandschaft zum Genfersee<br />
geführt, so möchten wir sie diesmal auf eine sehr<br />
schöne, erholungsreiche Fahrt ins Engadin und<br />
Berg« 11 aufmerksam machen. Eine Tour durch<br />
das ObeTengadin, dem Silvaplaner- und Silsersee<br />
entlang über den leicht befahrbaren Malojapass und<br />
das malerische Vicosoprano zum schweizerischen<br />
Grenzort Castasegna oder weiter nach Chiavenna<br />
und dem Comersee entlang nach Mailand,<br />
bietet eine Fülle schönster Eindrücke.<br />
Von Chur weg wird man die Route über die<br />
Lenzerheide und den Julier nach St. Morits<br />
wählen; (auch der Albulapass ist für Automobile<br />
seit 6. Juni passierbar.) Die Strasse führt von<br />
Chur in steilen Windungen aufwärts über Mali*<br />
nach Churwalden, dann durch Wald nach Parpan :<br />
und zur Passhöhe des Valbellasattels, wo sich der<br />
Blick auf die schöne Berglandschaft deT Lenzerheide<br />
öffnet, zur Rechten die sanften Höhenzüge,<br />
die im Sätzerhorn kulminieren, zur Linken die<br />
schroffen Berge vom Parpaner Schwarzhorn.<br />
Am schönen Lenzerheidsee vorbei abwärts durch<br />
prachtvolle Waldungen zum eigentlichen Kurort<br />
Lenzeiheide, einem der beliebtesten Bündner<br />
Sommer- und Wintersportplätze. Bei der Weiterfahrt<br />
nach Lenz hat man die Berge des Oberhalbsteins<br />
vor sich, und links erblickt man das imposante<br />
Dreigestirn Piz d'Aela, Tinzenhorn und Piz<br />
Michel.<br />
Bei Tiefenkastei beginnt die Julierstrasse, eine<br />
breite, schön ausgebaute Strasse, die die verkehrsreichste<br />
Route von Chur her nach dem Oberengadin<br />
darstellt. Von der Passhöhe geniesst man eine<br />
grandiose Aussicht auf die Berge der Pizz d'Err-<br />
Gruppe, im Norden und im Süden auf das Engadin,<br />
und vor allem auf den Piz Bernina mit dem<br />
Biancograt. Später öffnet sich der Blick in die<br />
Tiefe der Engadiner Seen, und über Silvaplana gelangt<br />
man in massigem, kurvenreichen Gefälle nach<br />
St. Moritz, das als berühmter Kurort und Sportzentrum<br />
Treffpunkt der internationalen Welt ist<br />
und wohl keiner weiteren Empfehlung mehr bedarf.<br />
Als Ausgangspunkt für herrliche Rundtouren<br />
eignet sich St. Moritz ganz vortrefflich. Sp empfiehlt<br />
sich eine Fahrt nach dem Unterengadin über<br />
Zuoz, Zernez und Süss nach den altbewährten Kurorten<br />
Schuls-Vulpera-Tarasp, oder man zweige bei<br />
Zernez zum schweizerischen Nationalpark und<br />
führe — -wenn genügend Zeit zur Verfügung steht<br />
— eine lohnende Rundtour über den Ofenpass nach<br />
Sta. Maria und von da* über den Umbrailpass ins<br />
Addatal. nach Bormio und Trrano, und von hier<br />
über Poschiavo und den Berninapass (Einkehr<br />
im bekannten Bernina-Hospiz) wieder nach<br />
St. Moritz aus.<br />
Eine andere sehr schöne Rundtour lässt sich<br />
von St. Moritz aus durchs B e r g e 11 über Chiavenna<br />
zum Comersee unternehmen, und von hier<br />
durch das herrliche Veltlin über 'Sondrio nach Ti-<br />
Tano und über den Bernina wieder nach St. Moritz.<br />
Die Malojästrasse, die das Engadin mit dem Bergell<br />
und Italien verbindet, ist eine breite, gut angelegte,<br />
leicht befahrbare Bergstrasse von grossen landschaftlichen<br />
Reizen. Von der Passhöhe fällt die<br />
Strasse in einem Dutzend gut ausgebauter Kehren<br />
jäh ins Bergell hinab. Malpja selbst ist ein aufblühender<br />
KuroTt und bietet einen unvergesslichen<br />
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Bei Casacoia, dem obersten Dorf im Bergell, ge-<br />
^iesst man einen schönen Einblick ins Albignatal<br />
Smd seine Gletscherwelt. Die Strasse führt nun auf<br />
-«lern linken Ufer der Maira entlang nach V i c o s o-<br />
prano, einem malerischen Kurort an der Einmündung<br />
der Albigna in die Maira. Vicosoprano<br />
besitzt eine sehenswerte alte Pfarrkirche aus dem<br />
17. Jahrhundert und ein altertümliches Rathaus.<br />
Von hier über Stampa und Promontogno (kurz<br />
nachher Abzweigung nach Soglio mit einzigartigem<br />
Blick auf die Bondascaberge) nach Castasegna, der<br />
schweizerisch-italienischen Zollstation. Die Landschaft<br />
zeigt hier völlig südalpinen Charakter. Eine<br />
subtropische Pflanzenwelt umgibt einen und Reben,<br />
Kastanien, Pfirsich- und Maulbeerbaum« gedeihen<br />
in üppiger Fülle.<br />
Von hier kann nun, je nach der dem Fahrer zur<br />
Verfügung stehenden Zeit, die genussreiche Fahrt<br />
auf italienisches Gebiet nach Ghiavenna fortgesetzt<br />
•werden, von wo aus man rechts abzweigend wieder<br />
auf Schweizer Gebiet zum Splügenpass gelangt oder<br />
links abzweigend zum Comersee und von hier, "wie<br />
schon erwähnt, durchs Veltlin und über Poschiavö<br />
und den Berninapass wieder nach St. Moritz. Da<br />
zur Zeit im. Bündnerland nur der Albula-, Fliielaund<br />
TJmhrailpass noch nicht fahrbar sind; können"<br />
die obenerwähnten Touren jetzt mit gTÖsster Leiche<br />
tijkeit ausgeführt werden.<br />
Be.<br />
Murten. Am 22. Juni jährt sich wiederum der Tag<br />
Üer Schlacht bei Murten. Wenige wissen vielleicht,<br />
dass Murten diesen Tag immer feiert. Er ist zugleich<br />
aber auch Feiertag für die Jugend, die bei diesem<br />
Arilass ihT Jugendfest feiern kann. Einzigartig sind<br />
die morgens uöd nachmittags 2 Uhr stattfindenden<br />
Umzüge. Blumen und wieder Blumen, von den Mädchen<br />
offen oclor in allerhand Figuren getragen,<br />
^geben diesen Umzügen ein wunderbares Gepräge,<br />
dazu kommt noch das prächtig dekorierte Städtchen<br />
als Rahinen dazu. Am Sonntag darauf, am<br />
25. Juni, findet sodann das historische Murtenschiessen<br />
statt; wo das Zelt Karls des Kühnen gestanden<br />
haben soll, marschieren die Schützen auf.<br />
Ueber 1000 Teilnehmer aus allen Gauen unseres<br />
Landes geben sieh hier ein Stelldichein zum fröhlichen<br />
Wettkanipf. Wer wird wohl das Murtenfähnüein<br />
"wieder erringen? — Das Strandbad hat seine<br />
Tore seit Mitte Mai geöffnet und erfreut sich regen<br />
Besuchs, hauptsächlich aus den Städten Freiburg<br />
und Bern. Ab Bern kursieren an Sonntagen wieder<br />
direkte Wagen, und von beiden Orten her werden<br />
Billette zu reduzierten Preisen ausgegeben. -g.<br />
MONTREUX am<br />
Die Fürigen-Bahn am Vierwaldstättersee befÖT-<br />
Öexte am Pfingstsonntag und -Montag 3152 Personen,<br />
was ein Mehr von 346 Personen gegenüber<br />
den beiden Pfingsttagen des Vorjahres bedeutet.<br />
Vom 1. Januar bis 5. Juni dieses Jahres betrug die><br />
beförderte Personenzahl 13 403, sie übertrifft somit<br />
die Frocpienz der gleichen Zeitdauer de« Vorjahres<br />
cm 1971 Personen.<br />
Meirlngen. Unsere Paßswege und Strassen sahen<br />
fiber Pfingsten einen ungemein starken Ausflüglerverkehr,<br />
Auf der Brünigpasshöhe lagerten Hunderte<br />
von Automobilisten und Radlern. Die Gasthäuser<br />
auf Engstlenal-p (Jochpass) und SteinaJp<br />
(Susten) vermochten die Zahl der Nächtigenden<br />
kaum zu fassen. Das Grimsel-Skirennen zog mächtige<br />
Scharen an, und die Reichenbachfallbahn beförderte<br />
Schub um Schub hinauf ins Rosenlauigebiet.<br />
Am Pfingstmontag waren- Aareschlucht und<br />
Meiringen der allgemein© Sammelplatz sonnenge»<br />
bräuhter, erlebnisfroher Bergwanderer.<br />
Slanserhorn bei Luzern (1900 m ü. M.). An<br />
Pfingsten nahm die Stanserhorn-Bahn wieder ihren<br />
Betrieb auf. Auf diesen Zeitpunkt wurde auch das<br />
zufolge seiner vorzüglichen Bedienung aus Küche<br />
und Keller bei sehr bescheidenen Preisen vorteilhaft<br />
bekannte Kulm-Hotel wieder eröffnet. Das Stanserhorn<br />
bietet bekanntlich eine grossartige Rundsicht,<br />
die ihresgleichen sucht. Für den Autofahrer<br />
ist es von ganz besonderer Wichtigkeit, dass die<br />
Talstation der Stanserhornbahn, die eine Garage<br />
und einen grossen Parkplatz besitzt, von Luzern<br />
aus in 20 Minuten bequem erreicht werden kann.<br />
Sowohl die Berg- als auch die Talfahrt dauern nur<br />
zirka 35 Minuten. Die Bahn bietet die sehr schätzenswerte<br />
Bequemlichkeit, auf Wunsch schon für<br />
3 Personen Exrazüge ohne Taxzuschlag auszuführen,<br />
wenn die Fahrzeiten der Kurszüge nicht passen.<br />
Wenn es einer also eilig hat, ist ihm Gelegenheit<br />
geboten, innert 2 Stunden auf den Berg und<br />
zurückzufahren und dazwischen während zirka 50<br />
Minuten auf der Hotelterrasse bei einer guten<br />
Flasche Wein das einzig dastehende Panorama zu<br />
bewundern. Daher sei der Wahlspruch eines jeden<br />
Automobilisten: «Keine Vergnügungsfahrt an den<br />
Vierwaldstättersee ohne einen Abstecher auf das<br />
StaneerhbrnI» *.<br />
Seebodenalp. Ungezählt ist die Zahl der Automobilisten,<br />
die jahraus jahrein in das Gebiet des<br />
Vierwaldstättersees fährt, und mancher glaubt, er<br />
kenne all die schönen Orte rings um den See und<br />
auf den umliegenden Höhen, und doch ist die Zahl<br />
derer noch sehr gross, die nie der Seebodenalp einen<br />
Besuch abgestattet haben. Seebodenalp? Ja<br />
freilich, Seebodenalp ist ein ganz beliebtes und<br />
auch einzig schönes Ausflugsziel für Automobilisten.<br />
Man fahre nach Küssnacht an der Rigi, von vro<br />
einem eine gute Strasse bis über 1000 m hinaufführt<br />
zur Seebodenalp. Prachtvoll ist der Ausblick<br />
von hier auf die Alpen, besonders hinüber zum Pi-,<br />
latus und dann auch hinaus über das Mittelland,<br />
bis weithin, wo die Höhen des Jura und Schwarzwald<br />
in bläulicher Ferne noch sichtbar sind.<br />
Die Seebodenalp ist so der richtige Ort, um<br />
auszuruhen und in aller Stille sonnige Ferientage<br />
zu verbringen. Als Weekendort eignet es sich ganz<br />
vorzüglich. Dass man auf Seebodenalp auch ausgezeichnet<br />
aufgehoben ist in jeder Beziehung, erübrigt<br />
sich eigentlich zu betonen. Man gehe hin<br />
und überzeuge sich selber von diesem schönen<br />
Flecken Erde. L.<br />
Wallenstadt. Wallenstadt, am Ostsee des Wallensees,<br />
83 km von Zürich und 13 km von Sargans, ist<br />
ein idyllisches, von Obstgärten und Rebgeländen<br />
umrahmtes Städtchen. Ein sonniges, mildes Klima<br />
begünstigt das aufblühende<br />
Bergsportfreunden ist Wallenstadt als jeeignetster<br />
Ausgangspunkt «ur Churfirsten- und Alvierkette<br />
bekannt. In der Umgebung, bei Perschis, steht auf<br />
hohem Felsenthron die uralte, in letzter Zeit restaurierte<br />
Kirche zum St. Georg, eines der interessantesten<br />
Baudenkmäler der Schweiz. In der Nähe<br />
befinden sich Allemannengräber und gegenüber die<br />
Ruine vom Schloss Gräplang. Eine gni unterhaltene<br />
Bergstrasso führt 4 km aufwärts zum Wallenstadt-Berg,<br />
einem Luftkurort in herrlicher, windgeschützter<br />
und sonneÄreicher Lage. ' -~ Be.<br />
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Ihnen zu folgender Tour:<br />
1. Tag: Zug, Sihlbrugg, Zürich, Winterthur, Andelfingen,<br />
Ossingen, Unter-Stammheim, Etzwilen,<br />
Stein a. Rhein, 82 km.<br />
Stein a. Rh., Eschenz, Mammern, Steckborn,<br />
Schloss Arenenberg, Ermatingen, Konstanz, 27 km,<br />
Insel Reichenau (von Konstanz über Wollmatingen<br />
mit Auto erreichbar), zurück nach Wollmatingen,<br />
von hier nach S t a a d, ca. 8 km. Von Staad Autofähre<br />
nach Meersburg.<br />
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für die einfache und Mk. —.40 für die Hin- und<br />
Rückfahrt.<br />
2, Tag: Meersburg, Uhldingen (6 km), zurück<br />
nach Meersburg, Immenstadt, Friedrichshafen, 23<br />
km (Besuch der Zeppelin-Werft gestattet), von hier<br />
entweder Autofähre nach Romanshorn und von<br />
Romanshorn über Amriswil, Sulgen, Bürglen, Wil,<br />
Wattwil, Rapperswil nach Zug zurück (111 km)<br />
oder von Friedrichshafen per Auto um den. Bodensee<br />
über Langenargen, Bad Schachen, Lindau, Bregenz,<br />
St. Margrethen, Rheineck, Rorschach, St. Gallen<br />
(67 km) und von hier über Herisau, Waldstatt,<br />
St. Peterzell, Lichtensteig, Wattwil, Rapperswil nach<br />
Zug (161 km).<br />
Autofähre Romanshorn-Friedrlchshafen und viceversa:<br />
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mehr notwendig. Ebenso ist das Triptyk oder Grenzpassierscheinheft<br />
erforderlich. K. D. in M.<br />
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Touren-Fragen<br />
T. F. 913. Sarnen-Dolomiten-Venedlg. Ich habe<br />
im Sinn, durch die Dolomiten nach Venedig zu fahren<br />
und von dort über Mailand und Furka-Grimsel<br />
n&ch Samen zurück. Welche Ausweispapiere benötige<br />
ich? Lässt sich diese Tour in vier Tagen<br />
ausführen? Sind ab 15. Juni alle für meine Fahrt<br />
ia^Frage kommenden Pässe befahrbar? J<br />
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Meyers RelsebQcher «Oetztal und Stubal», mit<br />
6 Karten,, 1 Plan und 3 Rundsichten. Verlag: Bibliographisches<br />
Institut Leipzig.<br />
In diesem Bande werden die schönsten Gebiete<br />
der Tiroler Alpen eingehend behandelt, die Oetztaler<br />
und Stubaier Alpen. Tirols alte Hauptstadt<br />
Innsbruck ist als Eingangstor zu dieser Bergwelt<br />
ausführlich dargestellt. Auch in diesem Bande<br />
wurden im allgemeinen Teil Ratschläge für Reisevorbereitungen,<br />
Unterkunft, Verpflegung, Sommerfrischen<br />
und ganz besonders Wintersportgebiete<br />
weitgehend berürksichtigt und durch ein Verzeichnis<br />
lohnender Skiwanderungen bereichert. Der<br />
Band sei allen Freunden vom schönen Tirol aufs<br />
angelegentlichste empfohlen.<br />
Be.<br />
Meyers Refsebücher «Arfberff», mit 8 Karten,<br />
2 Plänen und 2 Rundsichten. Verlag: Bibliographisches<br />
Institut Leipzig.<br />
Der vorliegende neue Band der Sammlung<br />
c Meters Reisebücher» ist dem vielbesuchten Arlberggebiet<br />
und den angrenzenden alpinen Berggruppen<br />
gewidmet. Im Text sind den Ortsbeschreibungen<br />
eingehende Angaben über Wintersportlicb.es<br />
angefügt; die Einleitung enthält ausser den allgemeinen<br />
Auskünften über Grenzübertritt, Verkehrsmittel,<br />
Unterkunft (auch Jugendherbergen), Ratschläge<br />
für Bergsteiger, Angabe von Sommerfrischen,<br />
Wintersportplätzen und eine fachmännisch<br />
zusammengestellte Uebersicht der lohnendsten Skitouren.<br />
Der im üblichen handlichen Format von<br />
« Meyers Reisebüchern» erschienene Führer wird<br />
allen denen, die sich für das Arlberggebiet interessieren,<br />
ein nützlicher und willkommener Begleiter<br />
sein.<br />
Be.<br />
Kleine Notizen<br />
Eine Frischobstreserve, Unsere Tafeläpfelvorräte<br />
gehen wieder einmal zur Neige. Immer geringer<br />
werden die Anfuhren auf unsern städtischen<br />
Märkten, und immer kleiner und schrumpfiger<br />
werden die Früchte, Doch stehen uns frische Aepfel<br />
nicht mehr zur Verfügung, so besitzen wir doch<br />
noch «flüssige Aepfel», Haben nicht unsere Mostereien<br />
letzten Herbst grosse Vorräte angelegt in unvergorenem<br />
Apfelsaft (Süssmost)? Gewiss, und<br />
zwar stehen uns ganz gewaltige Reserven zur Verfügung<br />
für die Sommerszeit. In technisch zum Teil<br />
sehr gut eingerichteten Mostereien wird der Obsteaft<br />
unter Beobachtung grösster Reinlichkeit, meist<br />
in tadelloser Qualität hergestellt und in Flaschen<br />
diverser Grosse sowie in Grossgefässen in haltbarer<br />
Qualität abgegeben, und dies heute zu Preisen, die<br />
als sehr bescheidene bezeichnet werden dürfen.<br />
Alle unsere Ernährungsphysiologen zollen dem<br />
Ohstsaft höchstes Lob. Vollständig unverändert finden<br />
sich die Stoffe der Früchte namentlich in demjenigen<br />
Safte vor, der nach dem sogen. Kalt-<br />
Sterilisierungsverfahren hergestellt wird. Dasselbe<br />
besteht darin, dass der Saft bei niedrigen Temperaturen<br />
gelagert, und alsdann die Gärorganismen<br />
(.Hefen) mit einem speziellen Filter, dem sogen.<br />
Entkeimungsfilter herausgenommen werden.<br />
Bekanntlich wird dieses Verfahren von der<br />
Emmentaliechen Obstweingenossenschaft Ramsei<br />
durchgeführt. Der so gewonnene Saft enthält nicht<br />
Die Zufahrtsstrassen au« der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />
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-unveränderter Form, sondern auch Fruchtbuket<br />
und Geschmack Weihen in natürlichster Form<br />
erhalten, was den bekannten Ramseier-Apfelwein<br />
so beliebt macht. Mit Recht kann dieser daher als<br />
«flüssiges Obst> oder als «Rohkost» bezeichnet werden.<br />
In Anbetracht seiner grossen Vorzüge sollte<br />
der unvergorene Obstsaft als gesündestes Volksgetränk<br />
immer grössere Verbreitung finden.<br />
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Verlasr. Administration. Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersdie Buchdruckerei und Waenersche Verlarsanstalt, Bern.
BERN, Dienstag, 13. Juni <strong>1933</strong> IV. Blatt der Automobil-Revue - N° 50<br />
Wir fahren...<br />
Reisepläne — Ferienpläne! Die Freude der<br />
Vorbereitungen gehört mit zu den Ferienfreuden.<br />
Und wer wollte nicht in die Ferien? Ein<br />
paar Wochen, ein paar freie Tage hat sicher<br />
jeder zur Verfügung, um ausspannen zu können<br />
und mit seinem Wagen dorthin zu fahren,<br />
wohin es ihn am meisten zieht. Wer sich bis<br />
heute noch nicht hat entschliessen können,<br />
der fasse nun rasch seinen Entschluss, wohin<br />
die Fahrt für ihn gehen soll.<br />
Zu Hause bleiben gilt nicht! Und wenn es<br />
auch nur ein verlängertes Weekend ist, einmal<br />
muss jeder hinaus, muss den Alltag von<br />
sich schütteln, muss sich frei machen von den<br />
Sorgen des täglichen Lebens und den Seinen<br />
und sich eine Freude machen.<br />
Alle die schönen Ferienorte im ganzen<br />
Schweizerlande, sie sind gerüstet, um Dich zu<br />
empfangen und aufs beste aufzunehmen.<br />
Vielleicht fällt die Wahl schwer, aber dann<br />
hat man ja mit dem Wagen die prachtvolle<br />
Möglichkeit, durchs Land zu fahren und dann<br />
gerade dort zu bleiben, wo es einem eben am<br />
besten gefällt. Dies ist der grosse Vorteil des<br />
Autlers, dass er ungebunden ist und jederzeit<br />
seinen Wagen dorthin lenken kann, wohin es<br />
ihn am meisten gelüstet.<br />
Fahrt also hinauf in unsere Berge, fahrt an<br />
tinsere vielen blauen Seen, fahrt kreuz und<br />
quer durchs Mittelland mit seinen reichen<br />
Städten, Städtchen und Dörfern, fahrt hinein<br />
in den Jura mit seinen Weiden und Wäldern<br />
und Ihr werdet frisch gestärkt wieder zu<br />
Eurer Arbeit gehen.<br />
Von Automobil-Karten<br />
und -Führern<br />
Der gesteigerte Automobil - Reiseverkehr,<br />
der heute vor keinen Landes- und Sprachgrenzen<br />
mehr Halt macht, hat zwangsläufig<br />
auch einer vermehrten Nachfrage nach Automobilkarten<br />
und Führern gerufen. Mit der<br />
gesteigerten Nachfrage sind zugleich auch<br />
die Anforderungen gestiegen, die heute an<br />
eine Automobil-Karte gestellt werden. Gleichzeitig<br />
sind diese Anforderungen zum Teil<br />
auch andere geworden als vor 25 Jahren. Die<br />
bedeutende Geschwindigkeitssteigerung im<br />
Automobilverkehr, dann der ausgezeichnete<br />
Ausbau des Strassennetzes und dessen immer<br />
bessere Signalisierung durch Strassentafeln,<br />
Wegweiser etc., haben der Herstellung von<br />
Automobilkarten ganz neue Wege gewiesen.<br />
Nicht überall hat man mit der neuen und<br />
raschen Entwicklung ganz Schritt gehalten<br />
und es scheint oft, dass der Unterschied, der<br />
zwischen einer Wander- und einer modernen<br />
Automobilkarte besteht, noch nicht immer<br />
ganz erfasst worden ist.<br />
Die für die europäischen Länder bestehenden<br />
Automobilkarten sind Legion, und wenn<br />
heute jemand eine grösere Reise unternimmt,<br />
so dürfte er eine erste Schwierigkeit darin<br />
sehen, aus der Unmenge vorhandener Karten<br />
die richtige Auswahl zu treffen. Wenn sich<br />
jemand vornimmt, für seine Auslandsreise<br />
die in jenem Lande herausgegebenen Karten<br />
zu beschaffen, so mag das gewisse Vorteile<br />
haben. Gleich sind aber auch in die Augen<br />
springende Nachteile vorhanden. So muss<br />
man sich zum Beispiel bei solchen Karten an<br />
eine vollständig neue Art der Darstellung gewöhnen.<br />
Nomenclatur, Strassensignaturen<br />
etc. sind ganz verschieden von den in unserem<br />
Lande gewohnten. Die Massstäbe<br />
variieren sehr stark und lassen deshalb oft<br />
falsche Vorstellungen über Entfernungen entstehen.<br />
Das Ideal ist, Karten von allen Ländern<br />
Europas in einheitlicher Ausführung zu besitzen,<br />
die zudem gleiche Massstäbe aufweisen<br />
oder doch zum mindesten bestimmte<br />
Massstabreihen zeigen, deren logische Auf-<br />
Mitten im Städtchen Brig steht an der Simplonstrasse<br />
der mächtige Stockalperpalast. Er war ehedem<br />
die Handelsburg des Säumerverkehrs über den<br />
Simplon, der Sitz der Handelsherren Stockalper, die<br />
ihn 1663 bis 1667 erbaut haben.<br />
einanderfolge ein Lesen der Karte sehr erleichtern.<br />
Die<br />
Forderungen an eine moderne Automobilkarte<br />
dürften sich etwa folgendermassen formulieren<br />
lassen:<br />
L Leichte Lesbarkeit der Nomenclatnr und<br />
Signatur.<br />
2. Deutliches Hervorheben des Strassennetzes,<br />
wobei Abstufungen die Wichtigkeit<br />
der einzelnen Strassenzüge deutlich<br />
hervortreten lassen.<br />
3. Leicht lesbare Kilometrierung, wobei ein<br />
Hauptaugenmerk auf eine klar hervortretende<br />
Kilometrierung zu legen ist<br />
4. Deutliche Hervorhebung der Hauptverkehrsorte.<br />
5. Aufführen aller, besonders für den autotouristischen<br />
Verkehr wichtigen Ausflugspunkte,<br />
Sehenswürdigkeiten etc.<br />
6. Praktisches, möglichst handliches Karteniormat.<br />
7. Einfache Faltung der Karte.<br />
Es ist oft nicht leicht, alle diese Forderungen<br />
bei Herausgabe einer Automobilkarte zu<br />
verwirklichen und doch sind sie nur ein Minimum<br />
dessen, was bei Ausführung einer<br />
solchen Karte berücksichtigt werden muss.<br />
Wir haben eingangs erwähnt, dass eine<br />
moderne Automobilkarte ganz anders bearbeitet<br />
sein muss, als eine Karte vor 25 Jahren.<br />
Wichtig ist vor allem, eine Grossorientierung<br />
zu geben. Diese wird dadurch erreicht, dass<br />
das Netz der Hauptdurchgangsstrassen möglichst<br />
deutlich hervorgehoben wird, ohne dass<br />
die individuelle Strassenführung als solche<br />
darunter leidet. Ebenso sind die Hauptverkehrsorte,<br />
Hauptstädte etc. möglichst augenfällig<br />
darzustellen, denn diese Elemente geben<br />
der Karte ein erstes Gerippe und erleichtern<br />
die Orientierung auch beim Eingehen<br />
in Details.<br />
Was bei einer Automobilkarte vor allem<br />
vermieden werden muss, ist die Darstellung<br />
allzu vieler Einzelheiten, die für den Automobilfahrer<br />
absolut nebensächlich sind und<br />
die eine Karte nur belasten und sie deshalb<br />
schwer lesbar machen.<br />
Wünschenswert ist jedenfalls, dass jede<br />
Karte auch eine Terraindarstellung erhalte.<br />
Auch diese Terraindarstellung kann bei den<br />
allgemein üblichen Masstäben sich nicht in<br />
Einzelheiten verlieren, aber sie muss doch in<br />
möglichster Klarheit die markanten Geländeformen<br />
zur Darstellung bringen. Eine geschickte<br />
Geländedarstellüng, verbunden mit<br />
einer genauen, der Wirklichkeit entsprechenden<br />
Entwicklung der Strasse, wobei auch genügend<br />
Höhenzahlen an wichtigen Geländepunkten<br />
eingeführt werden müssen, erlaubt<br />
dem Automobilisten ohne weiteres eine Beurteilung<br />
der vorkommenden Steigungen und<br />
Gefälle. Es gab und gibt heute noch Automobilkarten,<br />
die einen Schritt weiter gehen<br />
und durch bestimmte Signaturen und Zahlen<br />
die Steigungen und Gefälle in Prozenten angeben.<br />
Dies scheint uns heute eine veraltete<br />
Darstellungsmethode zu sein, denn es gibt<br />
doch in den Gebirgsgegenden kaum mehr<br />
eine Strasse, die nicht von jedem Wagen<br />
ohne weiteres überwunden wird.<br />
Eine ganz wesentliche Rolle bei der Erstellung<br />
von Automobilkarten bildet immer<br />
die Frage, welches der geeignetste<br />
Massstab<br />
sei. Eine allgemeine Regel aufzustellen tmd<br />
festzulegen, dass sich der oder jener Massstab<br />
für Automobilkarten am besten eignet,<br />
geht nicht an. Einmal schon deshalb nicht,<br />
weil in verschiedenen Ländern die geographischen<br />
und Verkehrsbedingungen vollständig<br />
verschieden sind. Als Beispiel sei angeführt,<br />
dass in Spanien, das ein ausgezeichnetes<br />
aber sehr weitmaschiges Strassennetz besitzt,<br />
man mit Massstäben von 1 :1 Mill. oder<br />
l : 1,5 Mill ohne weiteres auskommt und dabei<br />
doch noch alle wichtigen Einzelheiten in<br />
die Karte einzutragen vermag, ohne dieselbe<br />
zu überlasten. Anders liegen die Verhältnisse<br />
in der Schweiz, wo wir ein sehr gutes, aber<br />
auch sehr engmaschiges Automobilstrassennetz<br />
besitzen, das sich niemals nur einigermassen<br />
vollständig im Massstab 1 : 1 Mill.<br />
oder 1 : 1,5 Mill. darstellen lässt. Hier müssen<br />
wir schon zu Masstäben von 1 : 250,000,<br />
1 : 350,000 oder auch 1 : 500,000 greifen.<br />
Der Masstab für eine Karte kann auch<br />
nicht einfach nur nach Gesichtspunkten der<br />
einfachsten Darstellung gewählt werden,<br />
sondern es ist auch Rüchsicht zu nehmen auf<br />
das Format und damit der Falzung einer<br />
Karte. So ist für eine Karte der Schweiz in<br />
einem Blatt der Massstab 1 :350,000 sicherlich<br />
die unterste Grenze, die als Massstab gewählt<br />
werden darf, um das Kartenblatt nicht<br />
zu gross und unhandlich werden zu lassen.<br />
Zugleich werden bei diesem Massstab auch<br />
noch alle für den Automobilisten notwendige<br />
Details eingezeichnet werden können. Würden<br />
wir zum Beispiel bei Spanien einen ähnlichen<br />
Massstab wählen, so würde uns das<br />
eine unverhältnismässig grosse Zahl von Kartenblättern<br />
geben, die einmal teurer wären<br />
und zweitens doch nicht die Uebersichtlichkeit<br />
gewähren würden, wie es z. B. eine einblättrige<br />
Karte 1 i 1,5 Mill. ist.<br />
Die Forderung möglichst einheitliche und<br />
vollständige Karten für ganz Europa zu besitzen,<br />
war denn auch das ausschlaggebende<br />
Moment, das den Verlag Hallwag in Bern<br />
dazu führte, Automobilkarten von ganz Europa<br />
herauszugeben. Die Hallwag-Karten sind<br />
denn auch in den Grundzügen ihrer Darstellung<br />
alle gleich und deshalb für denjenigen<br />
der sich ihrer bedient, sowohl in der Schweiz<br />
wie im Balkan, im hohen Norden oder in<br />
Frankreich und Spanien gleich leicht lesbar.<br />
Ebenso sind die Massstäbe nach einer bestimmten<br />
Gesetzmässigkeit ausgewählt und<br />
jeweils den Bedürfnissen der verschiedenen<br />
Länder angepasst.<br />
Von den<br />
Automobilkarten der Schweiz<br />
möchten wir vor allem die CH Touring-Karte<br />
im Massstab 1 :250,000 erwähnen, die in<br />
einem Blatt Nord und einem Blatt Süd herausgegeben<br />
worden ist. Diese Karte ist die<br />
automobilistische Detailkarte der Schweiz und<br />
ist dank ihrer Genauigkeit auch der beliebte<br />
Wegweiser für alle Automobilisten, die nicht<br />
nur die grossen Strassen befahren, sondern<br />
auch abseits, die schönen Punkte unseres<br />
Landes aussuchen wollen. Die CH Touring-<br />
Karte 1:350,000 in einem Blatt ist wohl diejenige<br />
der Hallwag-Karten, die in der Schweiz<br />
ihre grösste Verbreitung gefunden hat. Sie<br />
ist im Besitz von Zehntausenden von Automobilisten<br />
und hat sich dank ihrer Uebersichtlichkeit,<br />
die dennoch eine weitgehende<br />
Detaillierung erlaubt, den ersten Platz unter<br />
den schweizerischen Automobilkarten gesichert.<br />
,<br />
Auf eine weitere Karte sei noch aufmerksam<br />
gemacht, die in ihrer Darstellung und<br />
ihrer Reichweite wohl überhaupt das Beste<br />
ist, was auf diesem Gebiet existiert. Es handelt<br />
sich um die Karte der Schweiz und ihrer<br />
Grenzgebiete im Massstab 1 :500,000 deren<br />
vorbildliche Beschriftung und genaueste Darstellung<br />
des Strassennetzes zusammen mit<br />
einer klaren Geländewiedergabe wohl den<br />
heutigen modernen Anforderungen, die an<br />
eine Automobilkarte gestellt werden, am besten<br />
entspricht.<br />
Dem Automobilisten, der in Basel, Genf, irr.<br />
Lugano oder St. Gallen ist, ist selbstverständlich<br />
mit einer Karte der Schweiz, die nicht'<br />
weit über deren Grenzen hinausgreift, nicht<br />
immer gedient. Zu diesem Zwecke wurden<br />
denn auch besondere<br />
Spezialkarten<br />
herausgegeben, die dem Bedürfnis dieser<br />
Automobilisten weitgehend entgegenkommen.<br />
So existiert für den Basler eine Karte<br />
1 :300,000, die das Gebiet der Nord-West-<br />
Schweiz, der Vogesen und des Schwarzwaldes<br />
umfasst; für den Genfer gibt es eine<br />
Karte 1 : 300,000 der welschen Schweiz, die<br />
auch Burgund und die französischen Alpen<br />
bis nach Grenoble einschliesst; für den Tessiner<br />
besteht die Karte 1 : 300,000 des Gebietes<br />
der Oberitalienischen Seen, und für den<br />
St. Galler endlich wurde eine Karte 1 : 300,000<br />
zusammengestellt, die das Gebiet der Nord-<br />
Ostschweiz, des Bodensees und von Oberbayern<br />
zur Darstellung bringt. Neben diesen<br />
spezifischen Weekendkarten wurden noch<br />
zwei Karten herausgegeben, die besonders<br />
beliebte touristische Gebiete in unserer Nachbarschaft<br />
umfassen, und zwar eine Karte des<br />
Schwarzwaldes, reichend von Zürich bis nach<br />
Heidelberg, im Massstab 1 : 250,000, und eine<br />
Karte der Dolomiten, von Innsbruck nach<br />
y i><br />
Für Autofahrten stets Hallwaqkarten<br />
* w'* 1 "
Venedig und bis und mit dem Gardasee<br />
reichend.<br />
Während vielen Jahren wurde es als eine<br />
bedeutende Lücke empfunden, dass vom gesamten<br />
Alpengebiet, also von Wien bis ans<br />
Mittelländische Meer, nicht eine einheitliche<br />
kartographische Darstellung für automobilistische<br />
Zwecke vorhanden war. Doch ist<br />
diese Lücke durch den Verlag Hallwag ausgefüllt<br />
worden, indem er schon im letzten<br />
Jahr die<br />
Alpina-Karte<br />
herausgab, die in drei Blättern im Massstab<br />
1 :500,000 erschienen ist. Diese Karte kann<br />
denn auch ruhig als ein Standard-Werk bezeichnet<br />
werden, dem in seiner Art nichts<br />
Ebenbürtiges zur Seite gestellt werden kann.<br />
Schon Ton den Saanenmösern aus bemerkt man auf<br />
der Fahrt vom Simmental ins Saanenland den imposanten<br />
Kirchturm des Dorfes Saanen am Fuss<br />
des stolzen Rüblihorns.<br />
Die Alpen sind und bleiben ein Hauptausflugsgebiet<br />
der Automobilisten, und ein Befahren<br />
der Bergstrassen und vor allem ein<br />
Zusammenstellen von Reiseprogrammen kreuz<br />
und quer durch die Alpen, wird an Hand der<br />
Alpinakartenblätter noch ganz wesentlich<br />
erleichtert.<br />
Aufbauend auf den Erfahrungen die bei der<br />
Herstellung von Automobilkarten der Schweiz<br />
und ihrer Nachbargebiete gemacht worden<br />
sind, ist der Verlag Hallwag in Bern auch an<br />
die Aufgabe herangetreten, einheitliches Autompbilkarten-Material<br />
für ganz Europa zu<br />
schaffen. So existieren heute<br />
.Automobilkarten von ganz Europa<br />
im Massstab 1 :1,5 Mill. in einer Serie von 14<br />
Landesausgaben. Ob einer nach dem hohen<br />
Norden, nach Konstantinopel oder Athen,<br />
nach Sizilien oder Gibraltar oder an die<br />
Westküste von Frankreich fahren will, für<br />
überallhin stehen ihm Automobilkarten in genau<br />
'gleichem Massstab und in genau gleicher<br />
Darstellungsart zur Verfügung. Länderweise<br />
sind, diese Kartenblätter zusammengefasst,<br />
so dass jedes Blatt ein in sich abgeschlossenes<br />
Tourengebiet umfasst. Format und Falzung<br />
sind ausserordentlich praktisch.<br />
Das Hauptwerk, das aber aus der kartographischen<br />
Abteilung des Verlages Hallwag<br />
hervorgegangen ist, ist die Kartensammlung<br />
von<br />
Europa 1 :1 Mill in 60 Blättern<br />
Die Übersicht auf Seite 26 zeigt die Blatteinteilung<br />
und Reichweite dieses grosszügig<br />
angelegten Kartenwerkes, das sowohl in einzelnen<br />
Blättern, als auch in Form eines Atlanten<br />
bezogen werden kann.<br />
Im Vorstehenden war bis jetzt nur die<br />
Rede ; Von Automobilkarte. Es sei aber auch<br />
noch mit ein paar Worten der reichhaltigen<br />
Sammlung von<br />
Automobilführern<br />
gedacht, die ebenfalls aus dem Verlag Hallwag<br />
in Bern stammen.<br />
Da sind in erster Linie einmal der grosse<br />
und kleine CH-Touring zu erwähnen, die<br />
schon seit mehr als 25 Jahren erscheinen, und<br />
die für alle, andern Automobilführer als Vorbild<br />
gedient haben. In weit über 100,000<br />
Exemplaren sind diese beiden Führer verbreitet<br />
und es erübrigt sich, näher auf sie<br />
einzutreten, da sie ruhig als Allgemeingut der<br />
schweizerischen Automobilisten betrachtet<br />
werden können.<br />
Da der Automobilist heute seine Reiseprogramme<br />
nicht nur auf seine engere Heimat<br />
beschränkt, sondern darüber hinaus ganz<br />
Europa kreuz und quer befährt, stellte sich<br />
auch im Laufe der Jahre das Bedürfnis ein,<br />
eine • sowohl textliche wie kartographische<br />
Zusammenstellung für ganz Europa für den<br />
Automobiltouristen zu. schaffen. Vor 6 Jahren<br />
ist dann auch erstmals der Automobilführer<br />
Europa Touring<br />
erschienen, der ebenfalls als erster seiner Art<br />
in ganz Europa grössten Anklang fand. In<br />
den '6 Jahren seines Bestehens wurde der<br />
Führer immer und immer wieder verbessert,<br />
und erweitert. Eine Unsumme von Tatsachenmaterial<br />
ist von Hunderten von Auto-<br />
mobilisten aus allen Ländern Europas zusammengetragen<br />
worden, so dass heute Europa<br />
Touring derjenige Führer ist, der der beste<br />
Wegweiser und Berater bei Touren durch<br />
ganz Europa darstellt.<br />
Parallel mit der grossen Entwicklung des<br />
Autotourismus stellte sich auch die Nachfr^je<br />
nach<br />
autoraobilistischen Landesführern<br />
ein. Wohl bestanden schon lange Reiseführer<br />
von allen Gebieten Europas, aber sie waren<br />
zugeschnitten auf den Eisenbahn-Reiseverkehr.<br />
Was ihnen vor allem fehlte, war<br />
das automobilistische Kartenmaterial und die<br />
besondern Hinweise auf die Bedürfnisse des<br />
Autotouristen. Für die Hauptreiseländer<br />
Europas ist nun in den letzten zwei Jahren<br />
auch dieser Mangel behoben worden, indem<br />
der rührige Verlag Hallwag eine Reihe von<br />
Landesführern herausgegeben hat. So gibt<br />
es einen Automobilführer von Italien, von<br />
Spanien, von Frankreich und von Deutschland.<br />
Allen diesen Führern ist ein ausgezeichnetes<br />
Kartenmaterial im Massstab 1:1<br />
Mill. beigegeben. Dazu kommen reichhaltige<br />
Textteile, die jeweils nach der Individualität<br />
des Landes bearbeitet sind. So spielen z.B.<br />
die Beschreibungen der Städte im Führer von<br />
Spanien die Hauptrolle, während es in<br />
Frankreich vornehmlich die verschiedenen<br />
Touristikgebiete sind, auf die in.der Bearbeitung<br />
das Hauptgewicht gelegt wurde. Detailliert<br />
ausgearbeitete Tourenprogramme mit<br />
Hinweise auf gastronomische Spezialitäten,<br />
reichhaltige Ortsverzeichnisse und Stadtpläne<br />
und ein sorgfältig auserwähltes Bildermaterial,<br />
lassen diese Führer zu den zuverlässigsten<br />
Begleitern werden, die man sich<br />
beim Bereisen der genannten Länder denken<br />
kann.<br />
Zum Schlüsse sei noch des allerneuesten<br />
Verlagswerkes der Hallwag Erwähnung getan,<br />
das allen bisherigen Erscheinungen die<br />
Krone aufsetzt. Es ist dies der<br />
Alpenführer<br />
der das ganze Gebiet der Alpen zwischen<br />
Wien und Marseille behandelt. 48 Karten im<br />
Massstab 1:500,000 bringen in vorbildlichster<br />
Art das gesamte Alpengebiet zur Darstellung.<br />
Sämtliche Alpenpässe finden im Textteil eine<br />
detaillierte Beschreibung. Jedem Alpengebiet,<br />
sei es in Oesterreich, in Italien, der<br />
Schweiz oder in Frankreich ist ein eingehendes<br />
Kapitel gewidmet, das auf die Besonderheiten<br />
des Landes hinweist und in einer Un-.<br />
menge von Tourenvorschlägen wird dem<br />
Automobilisten das Zusammenstellen eines"<br />
JREISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 50<br />
Reiseprogrammes durch das Alpengebiet zur<br />
einfachsten Sache der Welt gemacht. In einem<br />
Ortsverzeichnis findet man alles Wis-<br />
Ein Stück Brünig- und Grimselstrasse: Im Dorf<br />
Brienz im Berner Oberland.<br />
senswerte über die wichtigsten Städte und<br />
Dörfer, und gegen 200 Bilder lassen vor<br />
einem das ganze Alpenstrassennetz und seiner<br />
Umgebung entstehen. Der Alpenführer ist<br />
sicherlich die wertvollste Publikation autotouristischer<br />
Art dieses Jahres. Lr.<br />
Pro Memoria<br />
Einige Hinweise auf Verkehrsregeln<br />
in der Schweiz.<br />
Mit dem neuen, anfangs <strong>1933</strong> in Kraft getretenen<br />
Verkehrsgesetz sind in der Schweiz<br />
moderne und grosszügige Verkehrsvorschriften<br />
eingeführt. Geschwindigkeitsmaxima für<br />
Personenautomobile und Motorräder fallen<br />
dahin, der Gesetzgeber überlässt dem Fahrer<br />
die eigene Verantwortung für das Fährtempo,<br />
welches er ständig beherrschen muss und das<br />
stets den Verhältnissen und Strassen anzupassen<br />
ist. Die Mässigung des Tempos, namentlich<br />
in Ortschaften, bei Bahnübergängen,<br />
unübersichtlichen Stellen und überall da, wo<br />
das zu rasche Tempo von vornherein eine<br />
Gefährdung des Verkehrs bildet, ist ausdrücklich<br />
vorgeschrieben.'<br />
Haben Sie für Ihre<br />
DFAHRTEN<br />
die richtigen Auto-Karten ?<br />
Die nachstehende Tabelle ist Ihnen bei der Anschaffung<br />
des geeigneten Karten- und Führermaterials sehr nützlich.<br />
Ihre Fahrt<br />
Dazu brauchen Sie<br />
zum Preis<br />
/;;"/ von<br />
in die Alpen . . . die Hallwag-Alpenkarte Nr. I Fr. 5.—<br />
„ „ Ostschweiz die Hallwag-Bodensee-<br />
Dreiländerkarte „ 3.20<br />
an den Genfersee . die Hallwag-Genferscekarte „ 3.20<br />
in den Schwarzwald die Hallwag-Schwarzwaldkarte „ 3.20<br />
„ die Vogesen . . die Hallwag-Vogesenkarte „ 3.20<br />
„ „ Dolomiten . die Hallwag-Dolomitenkarte m.Führer5.«<br />
naeh Deutsehland . den Hallwag-Deutschlandführer Fr. ß.—<br />
„ Frankreich . den Hallwag-Frankreichführer „ 6.—<br />
„ Italien ... den Haliwag-Italienführer „ 6.—<br />
Hallwag-Führer und Hallwag-Karten sind in allen guten<br />
Buchhandlungen erhältlich, sonst wende man sich an uns.<br />
Verlag Hallwag Bern.<br />
Aber eines, lieber Schweizer, merke Dir:<br />
Man fährt in der Schweiz rechts, das will<br />
heissen, dass man auch tatsächlich aui der<br />
rechten Seite der Strasse fährt und nicht in.<br />
der Mitte der Strasse, wie es leider so viele<br />
Schweizer zur Gewohnheit haben und was<br />
leider die Fahrdisziplin in unserem Lande<br />
etwas in Verruf gebracht hat. Also nochmals,<br />
bitte: rechts fahren, ganz rechts sogar, rechts<br />
ausweichen und links überholen. An Strassenkreuzungen,<br />
Bahnübergängen und unübersichtlichen<br />
Stellen, besonders Strassenbiegungen,<br />
darf nicht überholt werden. Sind bestimmte<br />
Strassen als Hauptstrassen gekennzeichnet,<br />
so hat das auf der Hauptstrasse<br />
verkehrende Fahrzeug Vortritt.<br />
Es existieren für Personenfahrzeuge seit<br />
<strong>1933</strong> in der Schweiz weder Nachtfahrverbote<br />
noch Sonntagsfahrverbote, ebensowenig einschränkende<br />
Bestimmungen irgendwelcher<br />
Art auf Durchgangs- oder Hauptstrassen des<br />
Landes. Verbotene Strassen gibt es nur noch<br />
im Lokälverkehr oder auf Strassen untergeordneter<br />
Bedeutung. Alle Strassentaxen sind<br />
aufgehoben.<br />
Etwas Besonderes sind in unserem Lande<br />
die Bergstrassen. Das längs der Seen und<br />
Gebirge führende Strassennetz, ebenso die<br />
vielen Strassen durch kilometerlange Täler,<br />
Schluchten- und Fluss-Einschnitte, ermöglichen<br />
dem Strassenbauer vielfach nur eine<br />
enge, mit zahlreichen Kurven versehene Bauart.<br />
Dabei ist auf den grossen Automobilverkehr<br />
in der Schweiz, besonders zur Sommerzeit,<br />
Bedacht zu nehmen, der nur unter<br />
Anwendung entsprechender Rücksicht seitens<br />
aller Fahrer, einen gefahrlosen und sichern<br />
Verkehr ermöglicht. Die Schweizer Alpenpässe<br />
zählen nicht nur zu den schönsten,<br />
sondern auch zu den bestangelegten und bestunterhaltenen<br />
Strassen. Nichtsdestoweniger<br />
Die « Porte de France » in Pruntrut, am Nordausgang<br />
des Städtchens.<br />
ist äusserste Vorsicht am Platze, besonders<br />
dort, wo Kunststrassen kilometerlang steilen<br />
Bergwänden entlang führen, in pittoreske<br />
Felsgalerien eingehauen sind und dank einer<br />
hervorragenden Strassenbau-Technik durch<br />
tiefe Schluchten und über jähe Abgründe hinwegführen.<br />
Der Fahrer halte sich ferner vor<br />
Augen, dass die Schweizerische Alpenpost<br />
und zahlreiche einheimische und ausländische<br />
Verkehrsgesellschaften Hunderte von Gesellschafts-Autos<br />
während der touristischen<br />
Hochsaison durch die schönsten Gebiete und<br />
über die Pässe hinwegführen. Die Lenker<br />
dieser Fahrzeuge lassen es an der nötigen<br />
Vorsicht nicht fehlen, allein nur dann kann<br />
sich der Verkehr mit, Sicherheit abwickeln,<br />
wenn jeder einzelne Fahrer das grösste Mass.<br />
von Vorsicht zur Anwendung bringt und insbesondere<br />
sein Tempo der Schwierigkeit dieser<br />
Gebiete anpasst. Auf einigen durch Tafeln<br />
gekennzeichneten Bergstrassen weichen<br />
die eidgenössischen Postautomobile (gelb)<br />
bergwärts aus. Es ist dies heute nur noch<br />
der Fall auf der Grimselstrasse zwischen<br />
'Gletsch und dem Hospiz, der Furkastrasse<br />
zwischen Realp und Gletsch und der Lukmanierstrasse<br />
zwischen Disentis und Olivone.<br />
Dazu kommen einige kleine Strässchen im<br />
Wallis, im Tessin, in Graubünden und im<br />
Kt. Bern.<br />
Fahrplanmässig geregelt ist der Verkehr<br />
zu gewissen Zeiten im obersten Teil der<br />
Grossen St. Bernhard-Strasse, worüber der<br />
CH Töuring-Führer detaillierte Auskunft gibt.<br />
Die Strassen von Lourtier nach Fionnay, von<br />
Champex nach Les Valettes und von Glarus<br />
ins Klöntal dürfen nur in einer Richtung befahren<br />
werden.<br />
Bei dieser Gelegenheit sei auch noch auf die<br />
verschiedenen Automobil-Fähren, die heute<br />
im Betrieb sind, erinnert. So an diejenige, die<br />
Beckenried mit Gersau verbindet, dann die<br />
neue Fähre von Horgen nach Meilen, ferner<br />
diejenigen von Romanshorn nach Friedrichshafen<br />
und dann die von Konstanz-Staad nach<br />
Meersburg. Alles Nähere über Gebühren und<br />
Fahrplan findet man ausführlich im grossen<br />
und kleinen CH Touring.<br />
—er.
N° 50 - <strong>1933</strong> flEISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE 25<br />
Ueber sämtliche Schweizer<br />
Alpenpässe<br />
Eine 2000-km-Fahrt.<br />
-Wer 14 freie Tage zur Verfügung hat und<br />
fn dieser Zeit eine besonders abwechslungsreiche<br />
und interessante Fahrt unternehmen<br />
möchte, der folge einmal dem Vorschlag, die<br />
Schweizer Alpenpässe, alle, ohne Ausnahme,<br />
nacheinander zu befahren. Empfehlenswert<br />
dürfte es dabei sein, einen Gutschein für<br />
gutes Wetter, gültig für 14 Tage, mit sich zu<br />
nehmen.<br />
Ueber 23 Alpenpässe der Schweiz führt die<br />
Route, die wir vorschlagen. Dazu kommen<br />
noch zwei Pässe in Frankreich, nämlich der<br />
Col des Montets und der Kleine St. Bernhard,<br />
so dass bei dieser Tour in 14 Tagen<br />
summa summarum 25 Alpenpässe zu befahren<br />
wären. Um das Programm möglichst reibungslos<br />
abwickeln zu können, und um so wenig<br />
wie möglich eine Strecke zweimal befahren<br />
zu müssen, lässt es sich nicht vermeiden,<br />
dass man bei der Fahrt auch einige Male ins<br />
Ausland kommt, wobei nur Italien und Frankreich<br />
in Frage kommen. Deshalb versehe<br />
man sich für Frankreich mit Pass, Triptyk,<br />
internationalem Zulassungsschein, internationalem<br />
Führerschein und dem CH-Schild und<br />
erste Alpenpass in Angriff genommen. Man<br />
fährt durchs Schächental hinauf auf die<br />
Klausenpasshöhe und auf der berühmten<br />
Rennstrecke des Klausens hinunter nach Linthal.<br />
Durchs Glarnerland hinaus führt die<br />
VIRLAG HALLWAG BfRN<br />
Strasse über Glarus und den Kerenzerberg<br />
nach Sargans (Schlossbesichtigung empfoh-<br />
/••••••••••»»•«•••••••••••••»»•••••••••••••••••»•••••••••••••••••••?<br />
len), nach dem weltbekannten Ragaz. Kurz<br />
nach Ragaz geht es über die Tardisbrücke<br />
ins Land der grauen Puren nach Landquart.<br />
Durch die Klus, wo links oben an der Felswand<br />
die Ruine Fragstein klebt, kommt man<br />
ins Prättigau und über Klosters nach Davos.<br />
Ueber den Flüela erreicht man Süs und damit<br />
das Unterengadin.<br />
Zernez ist die nächste Station und damit<br />
sind wir schon ganz nahe beim Nationalpark,<br />
den man-nun auf der Ofenstrasse auch durchfährt,<br />
dann hinunter ins Münstertal nach Sta.<br />
Maria gelangt, und weiter über den Umbrailpass<br />
bei der Quarta Cantoniera auf die<br />
Stilfserjochstrasse stösst. Ueber Bormio,<br />
dem ehemaligen Worms, fährt man hinunter<br />
nach Tirano, verlässt hier wieder das italienische<br />
Gebiet, um ins Puschlav zu gelangen<br />
und über den Berninapass, mit prachtvollem<br />
loja geht's hinunter ins Bergeil (ein Abstecher<br />
nach Soglio wird empfohlen). Bei<br />
Castasegna überschreitet man die Grenze,<br />
erreicht Ghiavenna und steigt dann wieder<br />
durchs Val San Giacomo hinauf zum Splügenpass,<br />
landet damit wieder in der Schweiz,<br />
fährt nach Splügen und Hinterrhein und über<br />
den San Bernardinopass hinunter ins Misox<br />
und hinaus ins Tessintal und- erreichen talaufwärts<br />
Biasca. Anschliessend folgt das<br />
Bleniotal mit Acquarossa und Olivone, dann<br />
überquert man den Lukmanier und besucht<br />
unten in Disentis das Kloster. Ueber die Oberalp<br />
kommen wir mitten in die Zentralschweiz<br />
nach Andermatt und in einer kurzen Fahrt<br />
über den Gotthard ist man schon wieder im<br />
sonnigen Süden, in Airolo, und gelangt leventinaabwärts<br />
wieder nach Biasca.<br />
Die nächsten Stationen sind Bellinzona,<br />
nertkirchen und die Grimselpasshöhe sind<br />
wir wieder im Bereich des Rhonegletschers<br />
und durch das schon einmal befahrene Goms<br />
und Brig haben wir nun im Wallis die ebene,<br />
gute, prachtvolle Landstrasse, die über Sierre,<br />
Sion nach Martigny führt.<br />
Durch Val d'Entremont steigt die St. Bernhardstrasse<br />
hinauf zur Grossen St. Berahard-<br />
Pass'höhe, dann hinunter nach Aosta und<br />
weiter dem Flusslauf der Dora Baltea aufwärts<br />
folgend nach Pre St. Didier. Mit dem<br />
Kleinen St. Bernhard erreichen wir französisches<br />
Gebiet und über Bourg, St. Maurice,<br />
Moutier, Albertville, Chamonix, dann den<br />
Col des Montets und den Col de La Forclaz<br />
sind wir wieder in Martigny.<br />
Nun bleiben aber immer noch vier Pässe,<br />
die nun auf folgender Route befahren werden:<br />
St. Maurice, Aigle, Ormont, Col dePil-<br />
Die Schweiz. passe Zürich Les cols des Alpes suisses.<br />
Alpen<br />
/<br />
\<br />
lirano<br />
Alpenpasse<br />
Cols alpestret<br />
Die Kirche von Sta. Maria und der Turm Spaniola<br />
bei Pontresina mit der Palügruppe im Hintergrund.<br />
mache sich gefasst, pro Tag in Frankreich<br />
ifranz. Fr. 10.— an Gebühren abladen zu dürfen,<br />
wozu noch eine einmalige Einschreibegebühr<br />
von franz. Fr. 4.— kommt Für Italien<br />
ist nur der Reisepass und das CH-Schild obligatorisch,<br />
wozu noch eine an der Grenze erhältliche<br />
Fünftagekarte kommt, die 20 Lire<br />
kostet und, wie der Name sagt, fünf Tage<br />
gültig ist und an Stelle des Triptyk oder des<br />
Grenzpassiersoheinheftes tritt. Löblicherweise<br />
gilt in Italien auch der schweizerische Fahrausweis.<br />
Als Ausgangspunkt für unsere Pässefahrt<br />
Sei einmal Luzern angenommen. Von hier<br />
gondelt man immer dem See entlang über<br />
Küssnacht, Weggis (Strandbad-Besichtigung<br />
nicht vergessen), Vitznau, Gersau, nach<br />
Brunnen, fährt dann über die Axenstrasse,<br />
«wobei man auch einen Blick hinüberwirft zum<br />
Schillerstein und Rütli, stattet der Tells-<br />
Kapelle einen Besuch ab und besichtigt in<br />
Ältdorf das Tell-DenkmaL Dann wird der<br />
Etwas unterhalb des Dorfes steht die mächtige Burgruine<br />
Misox auf einer Anhöhe links der Strasse,<br />
wenn man talwärts fährt.<br />
Blick auf die Berninagruppe, nach Pontresina<br />
und St Moritz zu fahren.<br />
volle Centovalli, dann Domodossola, Iselle,<br />
Locarno, es folgt das landschaftlich pracht-<br />
Von hier wende man seinen Wagen wieder und durch die Gondoschlucht gelangen wir ins<br />
innabwärts bis P,onte, steigt dann von dort Wallis über den Simplon nach Brig. Durchs<br />
auf zum Albulapass und hinunter über Bergün<br />
und Filisur nach Tiefencastel. Anschlies-<br />
wir wieder Andermatt, fahren durch die<br />
Goms, Gletsch und über die Furka erreichen<br />
send folgt das Oberhalbstein mit Savognin Schöllenen (Russen-Denkmal) und das Reusstal<br />
abwärts, und nochmals über die Axen-<br />
und Bivjo, und über den Julierpass erreichen<br />
wir wieder das Oberengadin und St. Moritz, strasse steuert man Gersau zu. Hier setzt<br />
wo wir diesmal das Segantini und Engadiner man mit der Fähre über nach Beckenried,<br />
Museum besuchen. Vorbei an den Oberengadiner<br />
Seen und über die Passhöhe des Ma-passhöhe zu gelangen. Ueber Meiringen,<br />
um über Stans, Kerns, Samen zur Brünig-<br />
In-<br />
^•••••»••••••••••••••••••»•••••••••••»•••••»••••••••••»•»••»»•••••g<br />
Das schönste<br />
ist der neue<br />
Aulomobilführer<br />
durch die HJpen<br />
50 Karten in 6 Farben<br />
150 herrliche Alpenbilder<br />
300 Pass-Besdireibunqen<br />
Tourenbuch<br />
Ein Ziel ist in den Reiseplänen der Autler immer wieder<br />
in den Vordergrund gerückt: Die Alpen. Von Wien, der<br />
schönen Donaustadt, bis hinunter zur blauenden Azurküste<br />
spinnt sich kreuz und quer, durch und über den<br />
AJpenwall ein Gewebe von Strassen, die an Landschaftsbildern<br />
das Erhabenste und Schönste vermitteln, das<br />
unser Kontinent, vielleicht sogar die Welt zu zeigen hat.<br />
Diese Gebiete zu erschliessen, dem Fahrer ein Wegweiser<br />
und Berater zu sein, ist der Zweck dieses Führers; Hunderte<br />
von Alpenfahrten fanden in diesem Buch ihren<br />
Niederschlag, keine Pass-, keine Tal- oder Hochstrasse,<br />
die nicht der Herausgeber und dessen Mitarbeiter in<br />
jüngster Zeit befahren und in Wort und Bild festgehalten<br />
hätten.<br />
Dem Führer ist vom gesamten Alpengebiet eine treffliche<br />
Karte (50 zusammenhängende Ausschnitte) im Maßstab<br />
1:500,000 beigefügt; etwa 150 herrliche Photos veranschaulichen<br />
die Landschaft, die meisten Aufnahmen sind<br />
von der Strasse aufgenommen, zeigen also genau das<br />
Bild, wie es der Automobilist sieht. Erklärungen am<br />
Bildrand geben eine vorzügliche Orientierung.<br />
Ab 20. Juni <strong>1933</strong> lieferbar. Preis Fr. 8.—.<br />
Ion, Gstaad, Zweisimmen, Reidenbach, Jaunpass,<br />
Broc Gruyeres, Montbovon, Les Moulins,<br />
Col des Mosses, Aigle, Monthey, Morgins,<br />
Pas de Morgins, und damit sind wir<br />
wieder auf französischem Gebiet und erreichen<br />
über Abondance, Thonon das Endziel<br />
unserer Fahrt, Genf.<br />
Also in 14 Tagen rund 2000 km (genau gemessen<br />
sind es 1988 km) und 25 Alpenpässe.<br />
Selbstverständlich lässt sich das Programm<br />
auch in kürzerer Zeit, z. B. in acht Tagen,<br />
abwickeln, wovor wir aber abgeraten haben<br />
möchten, denn genussreich kann die Fahrt<br />
nur werden, wenn man sich Zeit lässt. Sollt«<br />
es ganz Glückliche geben, die drei Ferienwochen<br />
zur Verfügung haben, so sollen sie<br />
diese ganze Zeit für die 25-Pässe-Fahrt verwenden,<br />
th.<br />
Vorschläge für einige schöne Autotouren.<br />
Schöne 2- bis 3-Tagestouren.<br />
Wir wählen den Ausgangspunkt für die verschiedenen<br />
Vorschläge beliebig, weil es ja jedermann<br />
freisteht, die Tour an irgend einem Punkt<br />
der Route zu beginnen und zu beenden.<br />
1. Genf - Lausanne - Vevey - Montreux - Aigle -<br />
Martigny - Sion - Visp (Abstecher per Bahn nach<br />
Zermatt) - Brig - Gletsch - Grimsel - Meiringen -<br />
Interlaken - Brienz - Brünig - Luzern - Langnau-<br />
Bern - Kerzers - Neuchätel - Yverdon - Lausanne-<br />
Rolle-Genf, 775 km.<br />
Ueber der Strasse, die dem rechten Ufer des Aegerisees<br />
entlang führt, liegt, zwischen Haselmatt und<br />
Sattel,, das Denkmal zur Erinnerung an die erste<br />
Freiheitsschlacht der Eidgenossen (Morgarten 1315).<br />
2. Bern - Murten - Payerne - Lausanne - Vevey -<br />
Montreux - Aigle - Col du Pillon - Gstaad - 2weisimmen<br />
- Wimmis - Spiez - Interlaken - Brienz -<br />
Brünig - Samen - Stans - Beckenried (Fähre) -<br />
Gersau - Brunnen - Schwyz - Arth - Luzern - Langnau<br />
- Bern, 463 km.<br />
3. Bern - Thun - Interlaken - Brienz - Grimsel -<br />
Gletsch - Furka - Andermatt - Göschenen - Altdorf-<br />
Klausenpass - Linthal - Glarus - Näfels - Uznach -<br />
Rapperswil - Zürich - Affoltern - Cham - Luzern -<br />
Langnau - Bern, 476 km.<br />
4. Luzern -Samen - Brünigpass - Meiringen-<br />
Grimselpass - Gletsch - Furkapass - Hospenthal -<br />
Gotthard - Airolo - Biasca - Lukmanier - Disentis -<br />
Ilanz - Flims - Reichenau - Chur - Ragaz - Sargana<br />
u Wallenstadt - Möllis - Glarus - Linthal -
26 REISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> 50<br />
••<br />
Hunderttausend Automobilisten<br />
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Klausenpass - Altdorf - Brunnen - Weggis - Luzern,<br />
491 km.<br />
5. Luzern - Weggis - Brunnen - Altdorf - Andermatt<br />
- Oberalp - Disentis - Ilanz - Tbusis - Tiefenkastei<br />
- Julier - St. Moritz - Zernez - Süs -<br />
Flüelapass - Davos - Klosters - Landquart - Ragaz*-<br />
Wallenstadt - Näfels - Pfäffikon - Biberbrücke-<br />
Arth - Küssnacht - Luzern, 504 km.<br />
6. Zürich - Rapperswil - Ziegelbrücke - Näfels -<br />
Wallenstadt - Ragaz - Landquart - Klosters - Davos<br />
- Flüela - Süs - Zernez - St. Moritz - Julier -<br />
Tiefenkastei - Thusis - Splügen - San Bernardino -<br />
Bellinzona (Abstecher nach dem Gebiet von Lugano<br />
und Locarno) - Biasca - Airolo - Gotthard - Hospenthal<br />
- Andennatt - Göschenen - Altdorf - Brunnen<br />
- Schwyz - Arth - Zug - Baar - Züri.ch, 592 km.<br />
7. Zürich - Baar - Zug - Arth - Schwy« - Brunnen<br />
- Altdorf - Göschenen - Andermatt - Furkapass-<br />
Gletsch - Brig - Sitten - Martigny - Bex - Aigle-<br />
Montreux - Vevey - Bulle • Jaunpass - Boltigen -<br />
Spiez - Interlaken - Brienz - Brünig - Samen -<br />
Luzern - Cham - Zürich, 566 km.<br />
8. Zürich - Rapperswil - Ricken -• Wattwil -<br />
Nesslau - Wildhaus - Buchs - Sargans - Ragaz-<br />
Landquart - Chur - Flims - Ilanz - Disentis - Oberalp<br />
— Andermatt - Furka - Gletsch - Grirnsel - Meiringen<br />
- Interlaken - Spiez - Thun - Bern - Ölten -<br />
Baden - Zürich, 523 km.<br />
9. Zürich - Baden - Rheinfelden - Basel - Delsberg<br />
- Moutier - Sonceboz - La Chaux-de-Fonds -<br />
Vue des Alpes - Neuchätel - Grandson - Yyerdon -<br />
Payerne - Murten - Bern - Langnau - Luzern -<br />
Cham - Zürich, 470 km.<br />
10. Zürich - Eglisau - Schaffhausen (Rheinfall) -<br />
Stein a. Rh. - Konstanz - Romanshorn - Rorschach -<br />
Heiden - St. Gallen - Teufen - Gais - Appenzell -<br />
Wattwil - Nesslau - Wildhaus - Buchs - Sargans -<br />
Wallenstadt - Mollis - Glarus - Linthal - Klausen -<br />
Altdorf - Brunnen - Weggis - Luzern - Cham, Zürich,<br />
485 km.<br />
Die schönsten Gebiete und Bergpässe der Schweiz<br />
für Touren von 6—10 Tagen.<br />
Wer längere Zeit für Reisen in der Schweiz zur<br />
Verfügung hat, für den sind die nachfolgenden Vorschläge<br />
zusammengestellt, die jeweils eine Reise<br />
durch die schönsten Gebite der Schweiz umfassen.<br />
1. Basel - Liestal - Baisthal - Solothurn - Biel -<br />
Neuenburg - Yverdon - Orbe - Vallorbe - Le Pont-<br />
Le Brassus - Marchairuz - Rolle - Genf - Rolle -<br />
Lausanne - Vevey - Montreux - Aigle - Gol du Pillon<br />
- Gstaad - Zweisimmen - Boltigen - Spiez - Interlaken<br />
- Thun - Bern - Langnau - Luzern - Sarnen<br />
- Brünig - Meiringen - Grimsel - Gletsch -<br />
Furka - Hospenthal - Gotthard - Airolo - Biasca -<br />
Bellinzona (Abstecher ins Gebiet von Lugano und<br />
Locarno) - San Bernardino - Splügen .- Thusis -<br />
Tiefenkastei.- Julier - Silvaplana - St. Moritz - Zernez<br />
- Süs - Flüela - Davos - Klosters - Landquart -<br />
Chur - Flims - Ilanz - Disentis - Oberalp - Andermatt<br />
- Altdorf - Klausen - Linthal - Glarus - Näfels-<br />
Rapperswil - Zürich - Winterthur - Schaffhausen -<br />
Eglisau - Zurzach - Rheinfelden - Basel, 1564 km.<br />
2. Zürich - Rapperswil - Ricken - Wattwil -<br />
Nesslau - Wildhaus - Buchs - Sargans - Ragaz-<br />
Landquart - Klosters - Davos - Flüela - Süs - Zernez<br />
- St. Moritz - Julierpass - Tiefenkastei - Thusis<br />
- Splügen - San Bernardino - Bellinzona (Abstecher<br />
ins Gebiet von Lugano und Locarno) -<br />
Biasca - Airolo *. Gotthard - Andermatt - Goschenen-<br />
Altdorf - Klausenpass - Linthal - Glarus - Näfels -<br />
Pfäffikon - Biberbrücke - Arth - Luzern - Samen-<br />
Brünig - Meiringen - Grimsel - Gletsch - Brig-<br />
Visp (Abstecher per Bahn nach Zermatt) - Sitten-<br />
Martigny - Aigle - Villeneuve - Montreux - Vevey-<br />
Lausänne - Rolle - Genf, zurück nach Lausanne -<br />
Vevey - Bulle - Jaunpass - Boltigen - Spiez - Interlaken<br />
(Abstecher nach dem Jungfraugebiet) -<br />
Thun - Bern - Neuenburg - La Chaux-de-Fonds -<br />
Sonceboz - Biel - Solothurn - Balsthal - Waidenburg<br />
- Liestal - Basel - Rheinfelden - Baden - Zürich,<br />
1507 km.<br />
3. Genf - Rolle - Lausanne - Vevey - Montreux -<br />
Aigle - Martigny - Sitten - Visp (Abstecher nach<br />
Zermatt) - Brig - Simplon - Domodossola - Centövalli<br />
- Locarno - Bellinzona (Abstecher ins Gebiet<br />
von Lugano und Locarno) - San Bernardino - Splügen<br />
- Thusis - Tiefenkastei - Julier - Silvaplana -<br />
St. Moritz - Ponte - Albula - Tiefenkastei - Davos -<br />
Klosters - Landquart - Chur - Flims - Ilanz - Pis«ntis<br />
- Oberalp - Andermatt - Göschenen - Altdorf<br />
- Klausenpass - Linthal - Glarus - Näfels-<br />
Uznach - Rapperswil - Zürich - Baar - Zug - Arth-<br />
Schwyz - Brunnen - Gersau - Weggis - Luzern -<br />
Samen - Brünig - Meiringen - Briena - Interlaken-<br />
Spiez.- Thun - Bern - Biel - Neuenburg - Yverdon -<br />
Orbe - Vallorbe - Le Pont - Le Brassus - Marchaiz-<br />
Rolle -Genf, 1381 km.<br />
Automobil und Berge<br />
Es ist anders geworden in den Bergen, ja.<br />
Aber ist es deshalb weniger schön geworden,<br />
weil durch die Entwicklung der Technik Tausende<br />
und Abertausende von Menschen, denen<br />
vordem der Weg zum Hochgebirge versperrt<br />
war, nun in die stolzen, früher unnahbaren<br />
Höhen fahren und die Wunder der Berge aus<br />
der Nähe sehen können? Ist es wirklich so<br />
viel hässlicher geworden, wie man oft von<br />
einseitigem Standpunkt her jammern und<br />
predigen hört?<br />
Mich dünkt's nicht — im Gegenteil, fast<br />
dünkt's mich, es sei noch schöner geworden.<br />
Die Landschaft ist vielseitig und unausschöpfbar,<br />
die Berge ändern sich nicht, wenn der<br />
Mensch seine Maschinen in ihre Höhen emporjagt.<br />
Die Berge sind ja so reich — irgendwo<br />
mündet an die Strasse ein stilles, wildes<br />
Hochtal. Wir können den Wagen stehen lassen,<br />
können in vollster Einsamkeit emporwandern,<br />
einem Gletscher zu, der wie eine<br />
blaue Riesentraube vom Talschluss niederhängt,<br />
einem See zu, der grünschillernd inmitten<br />
dunkler Felsen liegt. Wir haben einen<br />
Menschen mitgenommen, der noch niemals<br />
hier oben war. Niemals — so oft er auch<br />
sehnend emporgeschaut hat. Ein verkrüppelter<br />
Fuss hat ihn gehindert, den weiten Weg<br />
zu wändern. Nun aber ist die neue Strasse<br />
gebaut worden, nun ist der arme Freund im<br />
Wagen verstaut, donnernd arbeitet sich der<br />
Motor empor, das Tal sinkt, die letzten Fichten<br />
krallen sich an die Hänge, die Welt wird<br />
weit und frei.<br />
Und dann kommt jene Wegkurve, wo der<br />
Eingang zu dem stillen Seitengraben ist. Ein<br />
halbes Stündlein aufwärts auf schmalem<br />
Hirtenpfad — das vermag der Freund noch,<br />
humpelnd am Stock und stellenweise liebevoll<br />
geführt. Da ist eine Matte, südseitig gelegen"<br />
grün und weich, bunt von Blumen. Etwas<br />
weiter unten glitzert das Bergseelein, rechts<br />
drüben starrt'des Gletschers eisige Ruhe. In<br />
die Matte stösst von oben her eine Fluh und<br />
da schimmert's weiss, wollig und weich. Die<br />
Wunderblume der Berge — das Edelweiss.<br />
Auf der sonnigen Terrasse der Kirche von Morcote.<br />
Da wars, da hab ich's gesehen: der arme,<br />
verkrüppelte Freund ist vor der ersten Bergblume,<br />
zu der ich ihn führte, niedergekniet,<br />
hat mit seinen mageren Händen darüber gestreichelt<br />
und gesagt: «Ein Edelweiss! So<br />
hab' ich's doch noch erlebt. Der liebe Gott<br />
ist gut.»<br />
Ja, das ist gar keine erfundene, rührselige<br />
Geschichte, sondern ich habe sie selbst erlebt<br />
mit einem Mann, den ich in meinem Wagen<br />
zur Höhe führte, wo die Blumen wachsen,<br />
welche er niemals in seinem Leben hoffte so<br />
zu sehen, wie ihnen Gott ihren stolzen,<br />
menschenfernen Wohnsitz geschenkt hat.<br />
Ein Beispiel ist das, ich könnte deren noch<br />
viele aufzählen. Von dem berühmten alten<br />
Musiker, der in seiner Jugend ein Hohelied<br />
der Berge gesungen hat, der dann siech<br />
wurde, ein Bein verlor. Den wir im Auto<br />
hinaufführten zur Höhe der Grimsel, der<br />
Furka, damit er wieder, zum letzten Mal vielleicht,<br />
in den Bergen weile, deren Herrlichkeit<br />
in seiner längst vergangenen Jugend<br />
Feuerfunken der Kunst aus seiner Seele geschlagen<br />
hatte. Oder ich könnte erzählen<br />
von erwachenden Kinderaugeh beim Anblick<br />
der Berge, im Wagen erreicht, da die kleinen<br />
Füsslein zu schwach gewesen wären, den<br />
weiten Weg zu trippeln. Der Bub sah das<br />
alles, sah eine fremde Welt, eine ungeheuerliche,<br />
gigantische Welt und — beschloss,<br />
Bergsteiger zu werden, wenn er einmal gross<br />
sein werde. Er wird es ganz gewiss werden.<br />
Gepriesen sei das geheimnisvolle Geschöpf<br />
Motor, das die Sehnsüchtigen und Bedürftigen<br />
hinaufträgt in die reine Welt der Höhen.<br />
Es ist nichts Hässliches zwischen Gletschern<br />
Schloss Kyburg bei Winterthur, eine der schönsten<br />
Burgen unseres Landes, die auf verschiedenen<br />
Strässchen vom Töss- und Kemptal aus erreichbar<br />
ist.<br />
und Flühen, wenn so ein Wagen seinen Anstieg<br />
nimmt. Es ist ein brausendes Wechsellied<br />
zwischen Menschengeist und Natur, wenn<br />
der Motorwiderhall dumpf und ehern von den<br />
Wänden donnert. Manchmal mache ich an<br />
irgendeiner Stelle, von der aus man eine<br />
Bergstrasse gut übersehen kann, Halt, stelle<br />
den Wagen abseits und setze mich nun auf<br />
einen Felsblock, überschaue Strasse und<br />
Berge. Es ist ein ästhetischer Genuss, wie<br />
etwa beim Sehen oder Hören eines Kunst-
N°50 - <strong>1933</strong> REISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE 27<br />
Er gibt Ihnen gerne auf jede autotouristisch<br />
Frage erschöpfende Auskunft. Er kennt Europa<br />
wie seine Hosentasche und ist erfreut über jeden<br />
guten Rat, den er erteilen darf.<br />
Sie brauchen nur zu schreiben oder zu telephonieren<br />
an das<br />
Touristikbureau der Automobil-Revue Bern, Telephon<br />
28.222. Alle Auskünfte sind kostenfrei.<br />
Werkes, die Maschinen langsam und sicher,<br />
unter tiefem orgelndem Brummen und Brausen<br />
zur Höhe ziehen zu sehen.<br />
Die Berge bleiben deshalb doch wie sie<br />
sind, und auch der Bergsteiger ändert sich<br />
nicht. Wer nicht zum Alpinisten geboren ist,<br />
der wird niemals einer — das muss von innen<br />
heraus kommen und muss ein tiefer, rätselhafter<br />
Drang sein. Dem echten Bergsteiger<br />
tut das Auto in den Bergen nichts, sondern<br />
nützt ihm nur. Ich empfinde es immer so<br />
dankbar, wenn mich eine gute Strasse nahe<br />
an meine geliebten Höhen heranführt. Den<br />
langen öden Anmarsch durch Staub und Hitze<br />
schätzen die allerwenigsten — oder sie gestehens<br />
nur nicht zu, dass sie das Strassenschinden<br />
verfluchen, sondern tun äusserlich,<br />
als wären sie solche Mordskerle, dass ihnen<br />
sogar das Landstrassentippeln gefällt. Geschmackssache!<br />
Wenn mich eine brave<br />
Strasse und mein treuer Wagen rasch in die<br />
Berge emportragen, dann freue ich mich, dass<br />
ich mit frischen Kräften und hellen Sinnen<br />
dort beginnen kann, wo ich sonst nach<br />
stundenlangem, ödem Dahinzockeln gelandet<br />
wäre. Dort oben, wo die Welt erst schön<br />
wird, wo die Matten und Weiden, die heimeligen<br />
Alphütten sind, wo der Blick frei wird<br />
und man sich schon des scharfen Eisatems<br />
der Berge freuen kann.<br />
Unsere alpinen Klassiker haben viel geleistet,<br />
wenn sie in tagelangen Anmärschen sich<br />
den Gipfeln nahten. Gewiss, alle Hochachtung<br />
vor den Purtschellers, Kugys, Zygmondis,<br />
Fellenbergs und wie sie hiessen! Aber haben<br />
wir Jungen von heute, die für jene Strecken<br />
den Kraftwagen benützen, etwa weniger<br />
innerliche Freude, weniger tiefes Erleben?<br />
Das darf man uns gewiss nicht absprechen,<br />
nur weil wir vorher, ehe wir die Hand an<br />
die Felsen legen, das Lenkrad ein paar Stunden<br />
lang umklammert haben.<br />
Berge und Automobil sind nicht allein<br />
keineswegs feindliche Gegensätze, sondern<br />
einen sich zu einer schönen, kraftvollen<br />
Gesamtwirkung. «Sind Freunde beid', steh'n<br />
gern sich bei», wie es in den «Meistersingern»<br />
heisst<br />
Dr. Gustav Renker.<br />
Jurafahrten<br />
DAS IST DER<br />
TOUREN-ONKEL<br />
Wenn im Sommer die Bergpässe und<br />
Hochstrassen der Alpen für den Verkehr offenstehen,<br />
ergiesst sich ein Strom von Automobilisten<br />
in dieses Gebiet. Es ist ja auch<br />
begreiflich, dass jeder einmal über unsere<br />
prachtvoll angelegten Bergstrassen fahren<br />
möchte, bis hinauf zu den Gletschern und zu<br />
den höchsten Höhen. Dabei sollte aber der<br />
kleinere und bescheidenere Kollege der Alpen,<br />
der Jura, nicht vergessen werden. Er<br />
reicht freilich nicht bis in 2000 m Höhe und<br />
er hat keine Gletscher aufzuweisen. Dafür<br />
aber hat er andere Reize und eine Menge intimer<br />
Schönheiten, die zu sehen sich immer<br />
lohnen wird.<br />
Jeder Automobilist sollte jährliqh wenigstens<br />
eine Juratour auf sein Programm nehmen.<br />
Je mehr man im Jura gewesen ist, um<br />
so mehr zieht es einem immer wieder dorthin.<br />
Eintönig ist er auf alle Fälle nicht Und<br />
vom Waadtländer, Neuenburger, Bernerbis<br />
zum Solothurner und Basler Jura findet man<br />
eine Menge des Abwechslungsreichen, und<br />
jedes dieser Gebiete hat wieder seine eigenen<br />
Schönheiten.<br />
Von Lausanne oder Yverdon aus ist leicht<br />
erreichbar das Vallee du Joux mit dem berühmten<br />
Lac de Joux, dessen Besuch sich<br />
verbinden lässt mit einer Fahrt über den Col<br />
du Marchairuz und den Col du Mollandruz,<br />
beides sehr reizvolle Jurapässe.<br />
Eine andere lohnende Fahrt führt von<br />
Yverdon hinauf nach Ste-Croix und Les Rasses,<br />
dann über die Chasseron-Kette ins Val<br />
de Travers und damit ins Gebiet des Neuenburger<br />
Juras. Im Val de Travers sei besonders<br />
auf das Ausflugsziel Champ du Moulin<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Prächtige Jurastrassen führen von Le<br />
Verrieres und Fleurier über die Höhennach<br />
La Brevine und von dort nach Le Locle und<br />
La Chaux-de-Fonds. Bekannt sind die Aus<br />
sichtsstrassen Vue des Alpes und La Tourne,<br />
die von hier hinüber und hinunter an den<br />
Neuenburgersee führen.<br />
Einzig in ihrer Schönheit sind die Frei<br />
berge mit ihren Weiden und Wäldern, und<br />
eine prächtige Aussicht geniesst man von<br />
Les Rangiers, mit dem eindrucksvollen Sol<br />
datendenkmal, bis weit hinaus in die Ajoie<br />
Besuchenswert sind auch die alten Stadt<br />
St. Ursanne und Pruntrut.<br />
Man fahre auch einmal die Strasse von Bie'<br />
durch all die Klüsen über Sonceboz, Tavannes,<br />
Moutier, Delsberg, Laufen nach Base<br />
Besonders im Frühsommer und Herbst z&<br />
hört diese Strecke zum landschaftlich Schön<br />
sten, was man sich denken kann. Mächtig<br />
Burgen und Ruinen kennzeichnen besonder<br />
das Gebiet des Solothurner und Basler Jura<br />
Nur einige wenige seien genannt: die Bech<br />
bürg bei Oensingenj Alt- und Neufalkenstein<br />
bei der Klus, dann Tierstein bei Büsserach,<br />
die Ruinen von Ramstein etc. Sie alle liegen<br />
auf prächtigen Aussichtspunkten und zugleic<br />
Die trutzige Burg Alt Falkenstein am Gingang der<br />
Klus bei Balsthal, auf der Strasse Solothurn-Laneenbruck-Basel.<br />
dort, wo die alten Handelsstrassen durch den<br />
Jura sich an den engsten Stellen zwischen<br />
Felswänden durchzwängen mussten, und wo<br />
es für die mehr oder weniger edlen Herren<br />
ein leichtes war, die Züge der Kaufleute um<br />
einiges zu erleichtern und sich selbst die leeren<br />
Taschen zu füllen. So tritt einem ein<br />
Stück Raubritter-Romantik in diesem Gebiet<br />
auf Schritt und Tritt entgegen.<br />
Setzen Sie also nooh auf Ihr diesjähriges<br />
Fahrprogramm eine Tour durch den Jura. u.<br />
Ins benachbarte Ausland<br />
Man ist heute mehr denn je bestrebt, wenn<br />
immer möglich seine Ferienaufenthalte im<br />
eigenen Lande zu verbringen. Das ist auch<br />
ganz recht in einer Zeit, wo alle diejenigen<br />
Wirtschaftszweige, die mit dem Fremdenverkehr<br />
zusammenhängen, schwer um ihre Existenz<br />
kämpfen müssen. Es ist auch mehr oder<br />
weniger Sache jedes einzelnen, dass er sich<br />
mit der Frage: Gehe ich ins Ausland, oder<br />
bleibe ich in meiner engern Heimat? näher<br />
auseinandersetzt. Wir Schweizer aber dürfen<br />
auf keinen Fall engherzig sein. Mit den<br />
Schweizergästen allein kann unser Fremdenverkehr<br />
nicht gehoben werden. Wir sind auf<br />
die Zehntausende von Fremden angewiesen,<br />
die jährlich aus dem benachbarten und weiteren<br />
Ausland zu uns in die Schweiz hineinkommen,<br />
und wir machen die grössten Anstrengungen,<br />
um diesen Zustrom immer<br />
mehr zu vergrössern. Da dürfen wir selber<br />
uns nicht nur auf den Standpunkt stellen,<br />
dass wir allein nur unser Land besuchen<br />
wollen. Der Zug in die Fremde ist ja auch<br />
bei dem Schweizer ganz besonders ausgeprägt.<br />
Er muss fremde Länder, fremde Siten<br />
kennen lernen, er muss Beziehungen auch<br />
m Auslande anknüpfen, denn letzten Endes<br />
liegt die Wertschätzung der Schweiz im gesamten<br />
Ausland doch darin begründet, dass<br />
wir nie engherzig waren, sondern uns gerade<br />
durch unsere Auslandserfahrungen den<br />
Blick für das Grosse gewahrt haben. Deshalb<br />
werden wir auch in Zukunft immer wieder<br />
über unsere Grenzpfähle hinausfahren.<br />
Fahrten ins Ausland sind für uns auch beonders<br />
lohnend deshalb, weil wir in allernächster<br />
Nachbarschaft Reisegebiete haben,<br />
die zu befahren immer ein Genuss sein wird.<br />
In Deutschland ist es vor allem der<br />
Schwarzwald,<br />
der immer wieder seine Anziehungskraft auf<br />
uns ausübt und in welchem wir uns eigentlich<br />
nie in der Fremde fühlen, well er in<br />
Land und Leuten, in Sprache, Sitten und Gebräuchen<br />
soviel Anklänge an schweizerisches<br />
Wesen zeigt. Wie mancher freut sich,<br />
einmal durch die Schwarzwaldtäler und<br />
Schwarzwaldhöhen zu fahren, bis hinauf zur<br />
LANDESFUHBER<br />
Die seit einiger Zeit in unserem Verlag erscheinenden Taschenbände zeichnen sich<br />
durch weitgehende Konzentration der Bearbeitung aus. Jeder überflüssige Ballast ist<br />
beiseite gelassen, um so präziser und übersichtlicher sind die den fremden Besucher<br />
interessierenden Landschaften. Städte und Strassen dargestellt.<br />
AirimoMIBkfv<br />
Schweiz<br />
sorgfältig bearbeitete Karten im Maßstab i : 350 000.<br />
Alle Alpenstrassen sowie die schönsten Tal- und Seestrassen<br />
sind knapp beschrieben ; vollständiges Ortaregister,<br />
zahlreiche Stadtpläne,' hervorragend schöner Bildschmuck<br />
zeichnen diesen Führer aus. Bisherige Verbreitung über 100000 Ex.<br />
Es erscheint eine deutsche und französische Ausgabe.<br />
a) Taschenausgabe, mit Karten 1:350000 . . . < • • Fr. 6.—.<br />
b) Grosse Ausgabe, mit Karten 1:250000 , . . . • • Fr. 10.—.<br />
dem klassischen Land des Autotourismus ist dieser<br />
1 Führer gewidmet, seine malerische Landschaft,<br />
I UIIHI WIUII Beine nerri }chen Städte, alte und neue Kultur sind<br />
glänzend geschildert, dazu ein zuverlässiges Kartenmaterial von ganz<br />
Frankreich im Maßstab 1:1 Million, mit Sonderkarten der bevorzugten<br />
Ausflugsgebiete, Ortsbeschreibungen mit Stadtplänen und ein selten<br />
schöner Bildschmuck vervollständigen den wertvollen Band. Die gastronomischen<br />
Hinweise am Schluss jeder Provinz sind kleine Kabinettstücke<br />
kulinarischer Beratung, welche die praktische Erprobung geradezu<br />
herausfordern. Es erscheint eine deutsche und französisch«<br />
Ausgabe.<br />
In<br />
M 1..LU-J einem flott geschriebenen Text der wichtig-<br />
IIPIllxnniHnil sten Landschaften und Städte ist das Reich auto-<br />
UUUIWUIIIUIIU touri s ti gc h dargestellt Gut gearbeitete Karten<br />
von ganz Deutschland im Maßstab t: 1 Million, mit Sonderkarten bevorzugter<br />
Touristikgebiete, ein knappes, aber erschöpfend gehaltenes<br />
Ortsregister mit Stadtplänen, viele Bilder der schönsten Städte und<br />
Landesteile machen diesen Deutschland-Führer zum wertvollen Berater<br />
des Automobilisten.<br />
Von den Alpen bis Sizilien unschliesst dieser Führer das<br />
vielgestaltige und schönste Reiseziel Tausender Automobilisten,<br />
die ihre Sehnsucht südwärts treibt. Mit hervorragender<br />
Sachkenntnis sind sowohl die touristischen als auch die kulturellen<br />
Wünsche des Automobilfahrers berücksichtigt; in knapper,<br />
glänzender Schilderung sind die verschiedenen Touristikgebiete Italiens<br />
behandelt. Das Reisen mit diesem Führer wird dem Fahrer zum Erlebnis,<br />
einerlei ob er den Schönheiten der Landschaft oder den Spuren<br />
vergangener Kulturepochen nachgeht.<br />
und Portugal sind je länger je mehr das Ausflugsziel<br />
internationaler Fahrer, all diesen geben wir einen vorp<br />
Hill Uli t re ffii c hen Reisebegleiter in die Hand. Gründliche<br />
Kenner der spanischen Landschaft, Kultur und Geschichte haben an<br />
dem Werk mitgearbeitet, vortreffliches Kartenmaterial im Maßstab<br />
1 :1 Million der ganzen iberischen Halbinsel. Zahlreiche Zeichnungen<br />
der schönsten landschaftlichen und baulichen Sehenswürdigkeiten<br />
schmücken diesen Führer.<br />
Preis jedes Bandes: Fr. 6.—,<br />
Diese Karten sind nicht nur äusserst sorgfältig gearbeitet, sondern<br />
unterwegs während der Fahrt sehr praktisch benutzbar, weil sowohl die<br />
Vorder- als auch Rückseite durch einfache Handdrehung ohne umständliches<br />
Auseinanderbreiten gelesen werden kann. Die Karten sind in 5 Farben<br />
mit Gebirgsterrain gedruckt, zähes wetterhartes Papier ist ein weiterer<br />
Vorzug derselben.<br />
Beispiel einer Karte:<br />
Vorderseite<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Deutschland<br />
Oesterreich-Ungarn-<br />
Tschechoslowakei<br />
Bisher erschienen folgende Binde:<br />
en<br />
VERLAG HALLWAG BERN<br />
Länderkarten auf Doppelblättern<br />
Jedem dieser Länder ist ein<br />
weitgehendes Grenzgebiet<br />
angefügt, so dass die EinundAusf<br />
ahrten zum Hauptland<br />
deutlich erkenbar sind.<br />
Maßstab 1 :1,000,000<br />
Preis jeder Karte Fr. 3.20<br />
VERLAG HALLWAG BERN
28<br />
REISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUB <strong>1933</strong> -N°50<br />
alten und doch ewig jungen, fröhlichen Universitätsstadt<br />
Heidelberg.<br />
Untrennbar vom schweizerischen Tourengebiet<br />
südlich des<br />
Bodensees<br />
ist das Gebiet nördlich davon. Es gehört<br />
eigentlich mit zu einer Tour ans schwäbische<br />
Meer, dass man die beiden Ufer befährt<br />
und dabei auch den Vulkankegeln des<br />
Hegau, die uns so wesensfremd in die Landschaft<br />
gestellt erscheinen, einen Besuch abstattet.<br />
Für den Schwarzwald und den Bodensee<br />
stehen auch ausgezeichnete Automobilkarten<br />
zur Verfügung, wie die Schwarzwaldkarte<br />
1 :250 000 und die Bodenseekarte<br />
1 :300 000, die beide bei der Hallwag in<br />
Bern bezogen werden können.<br />
Wenn wir an<br />
Oberbayern<br />
denken, so denken wir ganz unbewusst auch<br />
zugleich immer an München. rMan verlässt<br />
über eine der Bodenseefähreh die Schweiz,<br />
oder man fährt über Bregenz, Lindau auf<br />
deutsches Gebiet, besucht die bayerischen<br />
Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau<br />
bei Füssen, stattet Garmisch-<br />
Partenkirchen einen Besuch ab und erreicht<br />
entweder via Walchensee öder Starnbergersee<br />
oder Ammersee die bayrische Residenz.<br />
Wer irgendwie Zeit zur Verfügung hat, Iässt<br />
sich auch einen Besuch des Tegernsees nicht<br />
entgehen; er wird auch am Chiemsee vorbeikommen<br />
oder bis in den äusersten Zipfel<br />
im Südosten Deutschlands fahren, nach Bad<br />
Reichenhall und Berchtesgaden bis zum romantischen<br />
Königssee. Aus dem bayerischen<br />
Hochland ist es nur noch ein Sprung hinüber<br />
ins benachbarte Oesterreich und damit<br />
nach<br />
Vorarlberg nnd Tirol.<br />
Von der Schweiz aus wird man zwar meistens<br />
die Zufahrt über Feldkirch und den<br />
Arlberg in dieses Gebiet wählen, besonders<br />
jetzt im Sommer, wo der Arlberg wieder für<br />
den Verkehr offen ist und an und für sich<br />
schon eine lohnende Tour verspricht Ausgangspunkt<br />
für Touren im Tirol wird immer<br />
Innsbruck bleiben, denn es ist der ideale<br />
Stützpunkt, von dem aus man in all die<br />
Tiroler Seitentäler fährt und auch hinüber<br />
ins bayerische Hochland Für Vorarlberg,<br />
Bayern und Tirol zusammen gibt es eine<br />
sehr instruktive Automobilkarte, die Oberbayernkarte,<br />
die aber auch Tirol noch mit<br />
umfasst und vom Ostzipfel des Bodensees<br />
bis nach Salzburg reicht. Massst. 1 :250 000.<br />
Neben den Uebergängen der Bernina und<br />
des Ofenpasses ist der Brenner, von Innsbruck<br />
ausgehend, das gegebene Einfallstor<br />
in die<br />
Dolomiten.<br />
Wir Schweizer können heute immer nur<br />
mit einem kleinen Schimmer von Neid an die<br />
Dolomiten denken. Denn was dort in den<br />
letzten Jahren an Strassenbauten geleistet<br />
worden ist, das ist jedenfalls das Vorbildlichste,<br />
was es gibt Man denke nur an<br />
die berühmte Dolomitenroute Bozen-Karersee-Pordoijoch-Falzaregopass-Cortina<br />
d'Ampezzo,<br />
und man hat zugleich ein autotouristisches<br />
Dorado genannt. Auch landschaftlich<br />
ist das Gebiet eigenartig und besonders<br />
auch für uns Shweizer eine Abwechslung<br />
mit seinen bizarren Felsformen. Zugleich<br />
sind wir im Gebiet des Etsch in einer Gegend<br />
urältester Kultur. Ueber den Brenner<br />
führte nach Oberitalien von alters her die bekannteste<br />
Durchgangsstrasse. Eine reiche<br />
Geschichte, alte Städte, eine Menge von Burgen<br />
und Schlössern zeugen für die Grosse<br />
geschichtlichen Geschehens zu einer Zeit,<br />
wo das übrige Alpengebiet noh beinahe Urwald<br />
war.<br />
Abwechslungsreich sind auch die Fahrten,<br />
die man sich im Dolomitengebiet zusammenstellen<br />
kann. Pass an Pass Iässt sich aneinander<br />
reihen und zum Schluss fügt man<br />
noch eine Rundtour an den prächtigen Gardasee<br />
an. Und wohl keiner, der die Dolomiten<br />
und das Gebiet des Gardasees umfährt,<br />
wird sich als Höhepunkt seiner Tour<br />
einen Besuch von Venedig entgehen lassen.<br />
Von Venedig aus, das heute mit dem Auto<br />
selbst über die kühne Strassenbrücke erreicht<br />
werden kann, wird man auf der vorzüglichen<br />
Strasse durch die lombardische<br />
Ebene über Padua, Vicenza, Verona, Brescia,<br />
Mailand zu erreichen suchen.<br />
Damit sind wir auch wieder in ein neues<br />
Tourengebiet gelangt und zwar dasjenige<br />
der<br />
Oberitalienischen Seen<br />
das nicht einem Land allein zugewiesen<br />
werden kann, sondern der Schweiz und Italien<br />
als kostbares Schmuckstück gemeinschaftlich<br />
gehört. Wie das Gebiet der Dolomiten<br />
langsam übergeht ins oberitalienische<br />
Seengebiet, so wurden auch zwei Automobilkarten<br />
geschaffen, die eine in die andere<br />
übergreift, und die diese Gegenden zur Darstellung<br />
bringt. Das eine ist die «Karte der<br />
Dolomiten, > von Innsbruck bis Venedig und<br />
den Gardasee reichend, Massstab 1 :300.00,0,<br />
und das andere ist die «Karte der Oberitalienischen<br />
Seen» vom Gardasee bis nach Aosta<br />
und dem Grossen St. Bernhard und von<br />
südlich Mailand bis nach Luzern das ganze<br />
Gebiet einschliessend (Massstab 1 : 300 000).<br />
Unter den Oberitalienischen Seen verstehen<br />
wir im Osten angefangen den Gardasee,<br />
den Iseosee, Comersee, den Luganersee,<br />
den Lago Maggiore, den See von Varese<br />
und den Ortasee. Dazu kommen noch einige<br />
kleinere, aber nicht minder hübsch© Seen<br />
gleichsam als Trabanten der grossen. Riva,<br />
Gardone, Torbde, Bellagio, Menaggio, Cernobbio,<br />
Como, Lugano, Locarno, Ascona,<br />
Brissago, Intra, Pallanza, Stresa. sind nur<br />
einige wenige Glanzpunkte unter der Unmenge<br />
schöner und schönster Orte, wie man<br />
sie im Gebiet der oberitalienischen Seen als<br />
Reiseziel wählen kann.<br />
Wenn wir alle die Reisegebiete unserer<br />
Nachbarländer aufzählen, so darf nicht etwa<br />
aus der Reihenfolge auf das Mass der Schönheit<br />
derselben geschlossen werden, denn<br />
dann würde es sich nicht rechtfertigen,<br />
Frankreich an letzter Stelle zu nennen.<br />
Ueberhaupt ist eine Klassierung aller dieser<br />
Gebiete gar nicht möglich, denn jedes hat<br />
seine eigenen Vorzüge, hat seine Eigenarten<br />
und das Unterfangen Vergleiche zu ziehen,<br />
ist immer müssig.* Besonders den Westschweizern<br />
sehr nahe liegt, das Gebiet der<br />
Französischen Alpen<br />
mit Savoien und der Dauphinee. Autotouristisch<br />
bekannt ist besonders die sogenannte<br />
«Route des Alpes». Dabei unterscheiden<br />
wir eine «Winter-Route», die von Genf über<br />
Chambery-Grenoble und dem Col de la<br />
Croix Haute an die Cöte d'Azur führt, und<br />
dann eine «Sommer-Route», die in Thonon<br />
ihren Ausgangspunkt hat und die über Tanninges,<br />
Albertville, Briancons, ebenfalls dem<br />
Mittelländischen Meer zusteuert, die aber in<br />
ihrem Verlauf nicht eindeutig festgelegt ist,<br />
sondern eine Menge schönster Varianten ermöglichst<br />
Auoh der Zufahrsmögliehkeiten<br />
in das französische Alpengebiet gibt es viele,<br />
so von Genf aus in Richtung Annecy, dann<br />
von Thonon aus die vorerwähnte Route<br />
d'ete des Alpes, dann von Martigny über<br />
den Col de la Forclaz nach Chamonix oder<br />
schon vorher über Monthey und den Pas<br />
de Morgins nach Abondance, und schliesslich<br />
auf dem Umweg über den Grossen St.<br />
Bernhard nach Aosta und den Kleinen St.<br />
Bernhard nach Bourg St. Maurice und Montiers.<br />
Die bekanntesten Ausflugsorte im Gebiet<br />
der nordfratizösischen Alpen sind Cha-<br />
monix, Aanecy, Aix4es~Bains. Chambery,<br />
Grenoble und Briancons.<br />
Uns Schweizern besonders sympathisch<br />
ist<br />
Burgund.<br />
Nicht etwa der Burgunder-Herzoge wegen,<br />
die seinerzeit von den Eidgenossen auch<br />
nicht besonders glimpflich behandelt worden<br />
sind, sondern wegen den goldenen Burgunderweinen,<br />
die als vorzügliche Tropfen<br />
bei Kennern beliebt sind. Ein Ausflug nach<br />
Burgund wird immer mehr oder weniger<br />
den Anstrich eines gastronomischen Reisleins<br />
bekommen, denn auch die burgundische<br />
Küche ist wahrlich nicht zu verachten. Wer<br />
sich einmal dorthin auf den Weg macht und<br />
damit zugleich eine Fahrt durch die französischen<br />
Alpen verbindet, dem sei zur Karte<br />
«Suisse romande, Savoie-Bourgogne> geraten,<br />
die im Massstab 1 :300.000 auch bei der<br />
Hallwag in Bern erhältlich ist.<br />
Als letztes Glied in der Reihe der der<br />
Schweiz benachbarten Tourengebiete seien<br />
noch die<br />
Vogesen<br />
genannt. Eine Fahrt über ihre Höhenzüge,<br />
vermittelt ernste und heitere Eindrücke.<br />
Denn noch sind hier die Wunden des Krieges<br />
nicht ganz vernarbt. Der Hartmannsweilerkopf<br />
ist deshalb auch heute ein vielbesuchter<br />
Ausflugspunkt. Mülhausen, Kolmar<br />
und StrassÖurg sind die Städte in dei<br />
Rheinebene, von denen aus man hinauf in<br />
die Vogesen fährt. Die Hohkönigsburg, Les<br />
Trois Epis, Col de la Schlucht Gerardmer,<br />
St. Amarin, Thann sind wahllos einige Namen,<br />
die wir herausgegriffen haben um nur<br />
einen Begriff des Interessanten zu vermitteln,<br />
was in den Vogesen zu sehen ist. Alle<br />
Einzelheiten, beste Reisewege usw. sind ersichtlich<br />
aus einer Karte der Vogesen. Massstab<br />
1 :250,000, Hatlwag.<br />
Und nun auf zu froher Fahrt und wenn Sie<br />
irgend etwas wissen müssen, sei es für Ihre<br />
Reisen in der Schweiz oder ins Ausland, so<br />
erinnern Sie sich, dass* Ihnen der Tourenonkel<br />
der « Automobil-Revue > jederzeit zur<br />
Verfügung steht<br />
-r.<br />
DIE HALLWAG-ALPENKARTE<br />
Ausser dem auf Seite 25 angezeigten Alpenführer haben wir für diejenigen Automobilisten,<br />
die einem Kartenblatt den Vorzug geben, eine vorzüglich gelungene<br />
Alpenkarte in 6 Farben im Maßstab 1 :500000 herausgebracht. Das Gebirgsrelief<br />
Ist besonders schön gezeichnet, Täler, Pässe und Höhen sind sinnfällig dargestellt:<br />
in die kartographische Landschaft hinein ist das Strassennetz mit bisher nie erreichter<br />
Sorgfalt gezeichnet, die Eigenart Jeder Bergstrasse ist kurvengerecht eingetragen,<br />
mit einem Wort: eine Muster karte, wie sie bisher der Automobilist nicht<br />
kannte. — Das gesamte Alpengebiet ist in drei zusammenhängenden Teilen, jeder<br />
för sich einzeln käuflich, dargestellt, nämlich:<br />
Blatt I:<br />
Zentral-Alpen<br />
Blatt II:<br />
Ost-Alpen<br />
Blatt III:<br />
Meer-Alpen<br />
München- Grenoble-Turin Wien-Dolomiten-Venedig-Gardasee RIviera-Grenoble-Mailand-Venedig<br />
Einheitlicher Maßstab 1 : 500000<br />
Einheitliches, extra zähes, wetterfestes Papier<br />
Einheitspreis Fr. 5.— per Blatt<br />
V E R L A G A L L W A G B E R