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E_1933_Zeitung_Nr.050

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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN. Dienstag, 13. Juni <strong>1933</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

29. Jahrgang - N° 50<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jtden Dienstag and Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

•ofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30<br />

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Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Bergrennen Montreux-Caux<br />

Trotz ungünstiger Witterung ist dem Rennen ein voller Erfolg beschieden. Sämtliche<br />

Rekorde werden vielfach unterboten. Ueberraschungssiege In den Kategorien. Mettraux<br />

auf Ford erzielt die beste Zeit der Tourenwagen, Hörning ist auf Bugatti der Schnellste<br />

der Sportwagen, und Stuber fährt das beste Resultat des Tages in neuer Rekordzeit.<br />

Es war gewiss eine glückliche Idee das<br />

Rennen Montreux-Caux, das erfreulicherweise<br />

nach vieljähriger Pause wiederum im<br />

Sportkailender figurierte mit dem Narzissenfest<br />

zu kombinieren, um auf diese Weise den<br />

Gästen und Sportsfreunden ein äusserst<br />

reichhaltiges und vielseitiges Programm bieten<br />

zu können. Wenn somit alle Voraussetzungen<br />

für einen Massenaufmarsch nach dieser<br />

herrlichen Ecke des Genfersees gegeben<br />

waren und auch den Freunden des Automobilsportes<br />

eine äusserst vielversprechende<br />

Veranstaltung harrte, so haben die Organi-<br />

F E U I L L E T O N<br />

Rufe aus dem Dunkel.<br />

Roman von Karl Strecker.<br />

(21. Fortsetzung)<br />

«Das freut mich. Erzählen Sie aber, bitte,<br />

mit allen Begleitumständen, damit ich im<br />

Bilde bin. Und nennen Sie auch alle Namen,<br />

die in Betracht kommen, ich bin etwas ver-<br />

STesslich und muss vollständig orientiert<br />

sein!»<br />

«Also werde ich ab ovo beginnen. Sie kennen<br />

das Dvoraksche Häuschen?»<br />

«Bitte, lieber Doktor, tun Sie, als kennte<br />

ich überhaupt nichts. Als wäre ich wildfremd,<br />

etwa aus Süddeutschland zugereist. Tatsächlich<br />

war ich in Süddeutschland und habe den<br />

Kopf so mit anderen Dingen und Eindrücken<br />

voll, dass ich mich erst wieder in das dortige<br />

Milieu versetzen muss. Also bitte.» Er nahm<br />

sein Notizbuch aus der Tasche.<br />

«Wie alle diese Katen da, ist es ein einstöckiger<br />

Bau, unten zwei Stuben, zwei<br />

Kammern und die Küche, oben zwei Giebelstübchen<br />

und zwischen ihnen der Hausboden.<br />

Die eine Giebelstube bewohnte ich, die andere<br />

wird im Sommer auch vermietet, jetzt<br />

War sie Vorratskammer, in der aber auch<br />

mal eine von den beiden Töchtern schlief, die<br />

in Berlin in Stellung ist und die zu Besuch<br />

kam. Uebrigens war das ganz nett, haha!»<br />

«Das kann ich mir denken.»<br />

«Sie ist Kellnerin. Und ich muss sagen :<br />

satoren dieses schwerbeladenen Wochenendes<br />

doch nicht in vollem Umfange die<br />

Früchte ihrer vielwöchentlichen Arbeit einbringen<br />

können und dies nur weil das Wetter<br />

den denkbar grössten Regiefehler beging.<br />

Während der Samstag-Corso des Narzissenfestes<br />

noch bei leidlicher Witterung den verdienten<br />

Erfolg verzeichnen konnte, zeigte<br />

sich der Himmel schon für das Feuerwerk<br />

am Abend äusserst ungnädig und so wurde<br />

die leidige Wetterfrage wieder einmal mehr<br />

Gesprächsstoff für ganz Montreux. Das Barometer<br />

verhiess nichts Gutes, und in der<br />

Tat litt das Rennen erheblich unter dem Regen,<br />

der bald stärkere, bald leichtere Register<br />

zog und sich erst eine längere Pause<br />

gönnte, als der Schlusswagen am Ziel ankam.<br />

Dieser Witterungsumschwung hat natürtich<br />

die Voraussetzungen für die Fahrer wesentlich<br />

verändert und sie vor keine leichte<br />

Aufgabe gestellt. Wenn das Rennen dennoch<br />

zahlreiche Rekordresultate zeitigte, die aus<br />

dem Jahre 1924 stammenden Kategoriebestzeiten<br />

vielfach unterboten wurden, sich kein<br />

einziger Unfall ereignete und von 29 Startenden<br />

27 Konkurrenten das Ziel sicher erreichten,<br />

so stellt das dem Standard des nationalen<br />

Automobilsportes ein vorzügliches<br />

Zeugnis aus. Die nasse Piste fiel um so mehr<br />

ins Gewicht, als viele Fahrer nur beschränkte<br />

Gelegenheit zum Training hatten, indem sie<br />

erst am Freitag Abend spät eintrafen und so<br />

die Strecke kaum richtig in guter Verfassung<br />

studieren konnten. Sie mussten sich<br />

daher mehr auf ihre Geschicklichkeit, den<br />

guten Mut und auch auf das Quintchen Glück<br />

verlassen, das schliesslich in jedem Rennen<br />

seine Rolle spielt, anstatt auf eine gründliche<br />

Vertrautheit mit der Strasse. Diese .weist bei<br />

5,96 km Länge eine durchschnittliche Steigung<br />

von 10 % auf, die aber bis auf 18 %<br />

zunimmt und so die steilste Piste darstellt,<br />

welche im Rahmen des Sportkalenders für<br />

Rennzwecke benützt wird. Die Strasse ist<br />

bis ordentlich über die Hälfte hinauf in anständigem<br />

Zustande, von einer recht gefährlichen<br />

Mulde bei der Abzweigung einer Nebenstrasse<br />

abgesehen. Der AusJauf aber lässt<br />

mit seinen zahlreichen Unebenheiten, Rinnen<br />

und kleineren Schlaglöchern etwas zu<br />

wünschen übrig. Er beanspruchte die Federung<br />

in starkem Masse und veranlasste<br />

manchen Wagen zu recht unprogtammässigen<br />

Seiten- und Luftsprüngen. Das Urteil<br />

der Fahrer lautete durchwegs dahin, dass<br />

der Regen das Rennen wesentlich, verlangsamte<br />

und Stuber vertrat die Auffassung,<br />

dass seine Zeit bei günstigerem Wetter hätte<br />

um etwa 20 Sekunden besser sein können.,<br />

Das Training<br />

verlief programmässig, soweit dies die sorgfältige<br />

Organisation betraf, brachte aiher<br />

allerlei Zwischenfälle für Fahrer und Wagen.<br />

Besonders bewegt verlief der Samstagmorgen,<br />

der manchem Mechaniker anstrengende<br />

und schwere Arbeit und zwar teilweise bis<br />

am Sonntag Morgen brachte. Markiewicz<br />

wurde in der bereits erwähnten Strassenmulde<br />

mit Wucht aus der Bahn geschleudert,<br />

so dass sein Wagen einen riesigen<br />

Luftsprung machte und beide Hinterräder<br />

abrasiert wurden. Dass er es fertigbrachte,<br />

die Maschine bis zum Rennen wieder in<br />

Stand zu stedlen, ist fast ebenso ein Wunder<br />

wie der glimpfliche Ausgang des Zwischenfalles<br />

für ihn selbst. Der Italiener Ubofldi,<br />

der den einzigen gemeldeten Maserati pilotierte,<br />

beschädigte die Hinterachse des Wagens<br />

bei einer Kolllision mit der Böschung<br />

nicht übel, famos gewachsen. Sie erzählte<br />

mir, sie könne in ihrer Stube keinen Besuch<br />

empfangen, denn das Schlafzimmer der Eltern<br />

läge darunter. Die Decke war sehr<br />

dünn und ausserdem hatte Dvorak, der olle<br />

Ehrliche, noch ein geheimes Löchlein ganz in<br />

der Ecke angebracht, durch das ein Röhrchen<br />

ging, so dass die Bewohner unten, wenn<br />

sie in der niedrigen Stube aufrecht standen,<br />

belauschen konnten, was oben gesprochen<br />

wurde oder sonst an Geräuschen hörbar war.<br />

Das war bei beiden Giebelstuben so eingerichtet.<br />

«Netter Herbergsvater! Da musste man<br />

aber von oben doch auch hören können, was<br />

unten gesprochen wurde?»<br />

«Doch nicht! Wenigstens lange nicht so<br />

gut. Unten war das Röhrchen nämlich mit<br />

einem langen Wergpfropfen verstopft, der<br />

erst herausgezogen werden musste, wenn<br />

man hören wollte. Ausserdem waren die Alten<br />

so schlau, zu heiklen Unterredungen immer<br />

in d a s Zimmer zu gehen, über dem keiner<br />

schlief.<br />

Ich hatte schon den Abend in der Gastwirtschaft<br />

gehört, dass die Dvoraks Nachtvögel<br />

sind und dass zu ihnen des nachts oft<br />

heimlicher Besuch aus Berlin kommt, manchmal<br />

werde er mit dem Kahn über den See<br />

abgeholt oder weggebracht.»<br />

Georg nickte: «Fast jede Nacht hört man<br />

in der Gegend das taktmässige dumpfe Anschlagen<br />

eines Ruders.»<br />

«Gerade an dem Abend,» fuhr der Doktor<br />

derart, dass er trotz allen gemachten Anstrengungen<br />

als Einziger am Sonntag nicht<br />

starten konnte. Stuber musste wegen Vergaserdefekt<br />

ebenfalls eine grössere Reparatur<br />

vornehmen lassen, und auch Schölten<br />

lieferte zufolge Getriebestörungen den Mechanikern<br />

Ueberzeitarbeit.<br />

Die Strecke scheint auch vielfach unterschätzt<br />

worden zu sein, wobei sich dann die<br />

unvollständige Kenntnis aller ihrer Tücken<br />

am Rennen selbst ordentlich rächte, indem<br />

hauptsächlich in den Kurven viel Zeit<br />

verloren ging. Gerade die vollständige<br />

Vertrautheit mit der Strasse von Mettraux,<br />

der allerdings als Ortsansässiger<br />

in dieser Beziehung besonders begünstigt<br />

war, gab beispielsweise in der Tourenwagenkategorie<br />

den Ausschlag, indem seine<br />

absolute Zuversicht und Sicherheit verbunden<br />

mit der flotten Leistung der Maschine<br />

ihm vor seinen schärfsten Konkurrenten<br />

einen Zeitgewinn von 2 Sekunden erlaubte.<br />

Auf aJle Fälle darf die Route Montreux-Caux<br />

als eine äusserst interessante und sich für<br />

ein Bergrennen ausgezeichnet eignende Piste<br />

angesprochen werden und es ist zu hoffen,<br />

dass der Wutisch des Sprechers am Bankett<br />

der Presse in Erfüllung gehe, wonach diese<br />

Konkurrenz zu einem ständigen und jährlich<br />

sich wiederholenden Bestandteil des Narzissenfestes<br />

und somit auch des nationalen<br />

Snortkalenders werde.<br />

Das Rennen<br />

fort, «sassen da im Gasthaus der Sohn eines<br />

Schleusenwärters von der Oberspree mit<br />

dem Kolmanzer Fischersohn und dem Wirt<br />

zusammen beim Bier. Sie waren aussermir<br />

die einzigen im Lokal. Ich stellte mich schlafend.<br />

Da hörte ich allerhand. Hörte, obwohl<br />

sie nur halblaut sprachen, dass d i e schon<br />

Verdacht auf Dvorak in der Affäre Nollet<br />

hatten. Aber auch, dass alle überzeugt waren,<br />

ihm würde nie und nimmer etwas nachzuweisen<br />

sein. «Wenn der ein Ding dreht,<br />

ist alles bis ins kleinste ausgetüfftelt, da ist<br />

nischt zu machen,» meinte der Wirt.<br />

Doktor Sievers legte seine langen Beine,<br />

die in weitbauschigen Knickerbockers steckten,<br />

auf einen Stuhl.<br />

«Am nächsten Vormittag, als die beiden<br />

Alten mit einem kleinen Handwagen nach<br />

ihrem Kartoffelfelde abgezogen waren, ging<br />

ich hinunter in das Schlafzimmer und zog<br />

dort den langen Wergpfropfen aus dem<br />

Loch, Hess aber unten noch ein wenig Werg<br />

in der Oeffnung, so dass von aussen nichts<br />

Verdächtiges zu bemerken war. Denn die Alten<br />

pflegten, wenn nächtlicher Besuch kam<br />

und sie mit dem verhandelten, was oft stundenlang<br />

dauerte, wie gesagt, immer in die<br />

Schlafstube zu gehen, die an der anderen<br />

Seite des Häuschens unter der Vorratskammer<br />

lag.<br />

In der Nacht passte ich nun auf. Ich legte<br />

mich gegen zehn Uhr angekleidet aufs Bett<br />

und löschte das Licht. Obwohl ich nämlich<br />

nicht den geringsten Anlass zum Verdacht<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgwpaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; lür Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />

Inseratenschlnu 4 Tue vor Erseheinen der Nummern<br />

selbst erfreute sich, aller Wettermisere zum<br />

Trotz, eines überaus lebhaften Interesses<br />

von Seiten der Bevölkerung und eines weiteren<br />

Publikums und schon rechtzeitig am<br />

Morgen setzte die Wanderung von den Niederungen<br />

nach den höher gelegenen Teilen<br />

der Strecke ein, so dass an interessanten<br />

und eine grössere Uebersicht gewährenden<br />

Punkten die Menschenmasse wie B ; enenschwärme<br />

gedrängt klebte. Da sich die<br />

Strasse weniger für einen Grossverkehr eignet,<br />

brauchte es allerlei Geduld, zu Fuss und<br />

hauptsächlich im Wagen ans Ziel zu gelangen.<br />

Immerhin tat die Streckenpolizei ihr<br />

Bestes und wurde sehliesslieh allen Wirrnissen<br />

Herr. Dagegen scheint es uns. als ob in<br />

Bezug auf die Streckenbewachung ein etwas<br />

allzugrosses Vertrauen auf den guten Verlauf<br />

des Rennens geherrscht habe. In schwierigen<br />

Kurven standen die Zuschauer in kritischer<br />

Nähe der Fahrbahn, vielfach sogar in<br />

mehreren Reihen hintereinander vor der Absperrung.<br />

Wenn es zu einem Zwischenfall an<br />

solchen Stellen gekommen wäre, weil ein<br />

Wagen aus der Bahn getragen worden wäre,<br />

so hätte dies die katastrophalsten Folgen<br />

haben können. Wir wollen gewiss nicht<br />

schwarz malen, aber die Massenopfer von<br />

Monza und anderswo sind noch nicht ganz<br />

vergessen, was nicht heissen soll, dass man<br />

nun vom einen Extrem in.das einer übertriebenen<br />

Aengstlichkeit fallen soll. Nachdem<br />

einmal der erste Wagen gestartet war, wikkelte<br />

sich das Rennen recht fflott ab und obwohl<br />

zwei Fahrer unterwegs aufgeben mussten,<br />

empfand man keinerlei unangenehme<br />

Kunstpausen. Ueberhaupt hat die Organisation<br />

gezeigt, dass auch die Waadtländer eine<br />

solche Veranstaltung durchzuführen verstehen,<br />

wenngleich ihnen die Gewohnheit infolge<br />

der langen Pause abhanden gekommen<br />

sein sollte.<br />

Die Tourenwagen<br />

wiesen eine gute Besetzung auf, wobei w<br />

allem auch die Beteiligung aus der welschen<br />

Schweiz recht erfreulich war und neue Namen<br />

die Startliste zierten. Der auf 7 Min.<br />

6,6 Sek. stehende K'ategorierekord wurde<br />

nicht weniger als fünfmal geschlagen. Wenn<br />

auch 9 Jahre seit dessen Registrierung vergangen<br />

sind, so ergibt ein Vergleich mit<br />

einer Anzahl von neuen Resultaten, dass<br />

schon damals Zeiten gefahren wurden, die<br />

heute noch Respekt verdienen. Die Gruppen<br />

bis zu 2 Liter waren durch zwei Sologänger<br />

vertreten, die beide recht gute Figur<br />

machten. Lanz auf Bugatti, der als einer<br />

der Favoriten der Kategorie startete, wurde<br />

mit ansehnlichem Zeitvorsprung Klassenerster,<br />

doch konnte er offenbar nicht alles aus<br />

der Maschine herausholen, so dass er sich mit<br />

diesem Erfolg zufriedengeben musste. Moynier<br />

verstand es, seinen Plymouth richtig auszunützen<br />

und holte sich in sauberer Fahrt den<br />

Klassenersten, Der Einheimische Mettraux<br />

war "schon im Training durch seine sichere<br />

Fahrweise und das Tempo seines Ford aufgefallen<br />

und so war es für viele keine Ueberrasohung,<br />

als er sich mit dem besten Resultat<br />

seiner Klasse gleichzeitig auch noch den<br />

Sieg der Kategorie holte. Freilich in Gübelin<br />

hatte er einen scharfen Gegner und<br />

man wusste, dass es hart auf hart gehen<br />

werde. Der Zürcher wurde durch ein geringfügiges<br />

und daher umso läppischeres<br />

Missgeschick um seine guten Chancen gebracht.<br />

In einer oberen Kurve ging plötzlich<br />

die eine Türe auf und wenn sich der Fahrer<br />

gab — ich war ganz der arglose Künstler, der<br />

gern einen Scherz machte, laut lachte und,<br />

wenn er allein war, sein Liedchen pfiff —,<br />

wurde ich doch beobachtet. Abends, wenn<br />

alles dunkel war, hörte ich immer auf der<br />

Treppe mal ein Geräusch — die beiden Stufen,<br />

die knarrten, wurden dabei vorsichtig<br />

vermieden —, man sah wohl nach der Türritze,<br />

ob ich noch Licht hatte, und horchte<br />

wohl auch an der Tür, ob ich schlief.<br />

An diesem Abend passte ich natürlich besonders<br />

scharf auf. Kurz vor elf Uhr hörte<br />

ich denn auch ein einmaliges leises Knacken<br />

auf dem Boden, der Schleichfuchs war wohl<br />

auf ein Körnchen oder einen Splitter getreten.<br />

Ich schnarchte sogleich kräftig und sägte<br />

ein paar Minuten lang einen kräftigen Ast<br />

durch. Nach einer Viertelstunde stand ich auf<br />

und horchte an der Stubentür. Alles war still:<br />

nur unten hörte ich halblaut sprechen. Ich<br />

schlich in Strümpfen hinüber zur Vorratskammer<br />

am anderen Giebel. Ich wusste, sie<br />

war abgeschlossen und hatte schon bei Tage<br />

den passenden Dietrich ausprobiert. Aber<br />

unten war jetzt alles still, und ich schlich daher<br />

wieder in meine Stube zurück, setzte mich<br />

ans Fenster und lugte hinter dem Vorhang<br />

hinaus. Es war eine dunkle Nebelnacht. Ich<br />

wusste, dass auf dem schmalen Fahrweg, der<br />

von der Chaussee nach dem Dvorakscheü<br />

Ausbau führt, eine kleine einfache Brücke<br />

passiert werden muss, die über einen sumpfigen<br />

Graben führt und nur an einer Stelle ein<br />

Geländer hat.»


nicht entschlossen hätte, auf Kosten des<br />

Tempos einhändig zu pilotieren, um den Türflügel<br />

mit der anderen Hand zu halten, so<br />

wäre ihm dieser eventuell abgerissen worden.<br />

Das Pech wollte es dann noch zu allem,<br />

Ueberiluss, dass sich die Türe wegen einer<br />

kleinen Verwindung des Schlosses nicht mehr<br />

schliessen liess und so musste Gübelin mit<br />

geteilter Aufmerksamkeit und unter recht<br />

aussergewöhnlichen Umständen das Schlussstück<br />

hinter sich bringen. Dass er dabei nur<br />

um etwas mehr als 2 Sekunden hinter dem<br />

endgültigen Sieger blieb, dürfte zeigen, wie<br />

er sich im unteren Stück ins Zeug, gelegt<br />

hatte. Blattner war weniger erfolgreich, als<br />

sein Markenkollege. Auch er konnte, das<br />

Rennen nicht unter normalen Verhältnissen<br />

absolvieren, indem ein kurze Zeit vor- dem<br />

Start entdeckter Ventiltellerbruch ihn zwang,<br />

im Tempo des Gehetzten noch .ein Ventil<br />

auszuwechseln, was nicht geraüfc 1; sehr beruhigend<br />

auf die Nerven gewirkt hat !.„<br />

Der Altmeister Zwimpfer wollte es wie-,<br />

der einmal nur zu gut machen. Im Bestreben,<br />

besonders gut abzuschneiden, was angesichts<br />

der Trainingsresultate sehr wohl möglich<br />

schien, ging er einige Male mit allzu<br />

forschem Tempo in die Kurven, so. dass die<br />

Hinterräder spuhlten,. ohne Weg zu machen.<br />

Diese an und für sich unbedeutenden Zeitverluste<br />

gaben doch den Ausschlag und wenn<br />

er auch überzeugend seinen Klassensieg einheimste<br />

und den alten Rekord schlug, so.<br />

mag er doch nicht ganz auf die Rechnung<br />

gekommen sein. Bei den<br />

Sportwagen<br />

waren die beiden Ausfälle des Tages zu verzeichnen,<br />

indem Emery mit einer Böschung<br />

Bekanntschaft machte, sich dabei allerdings<br />

noch gut aus der Affaire zog, aber immerhin<br />

stecken blieb. Auch Schölten musste einmal<br />

erfahren, was es heisst, die Flagge<br />

streichen zu müssen, denn der sich schon<br />

im Training geltend machende G'etfiebedefekt<br />

schien sich wiederholt zu haben. Auf alle<br />

Fälle musste er einen ersten Erfolg mit Bugatti,<br />

welche Marke er erstmals fährt, auf einen<br />

späteren Zeitpunkt verschieben. Hummel,<br />

einer der wenigen ausländischen Gäste,<br />

hielt seinen Amilcar flott im Kurs; verschaltete<br />

sich dann aber in jugendlichem Üebereifer<br />

ein oder zweimal und verlor auf diese<br />

Weise einige Sekunden. Von den beiden Bugattifahrerh<br />

Hörning und Godeffroy . der<br />

Gruppe bis zu ifXiter schwang der erstere<br />

obenauf, obwohl*beide tüchtig loslegten und<br />

den Rekord verbesserten. Hörning verstand<br />

es, an einigen Kurven noch etwas Zeit einzusparen<br />

und sicherte sich mit dem Klassenerfolg<br />

auch die höchste Auszeichnung der<br />

Kategorie. Selbst Grosch, der eine vermehrte<br />

Renntätigkeit beabsichtigt, indem er sich<br />

mit Markiewioz zusammentat, um ebenfalls<br />

einen Miniaturrennstall zu gründen, vermochte<br />

der neuen Bestzeit der. Kategorie<br />

nichts mehr anzuhaben. Der Berner Hörning,<br />

ein ausgesprochener Herrenfahrer, ist damit<br />

unvermittelt ins Rampenlicht des schweizerischen<br />

Rennsportes gerückt. Hoffentlich ermuntert<br />

ihn das schöne Resultat in vermehrtem<br />

Masse, dem Rennen zu huldigen.<br />

Die Rennwagen<br />

gaben natürlich in den Vortagen wieder am<br />

meisten Stoff zu Voraussagen und Diskussionen<br />

unter Fachleuten und solchen, die es<br />

werden wollen. Man munkelte allerhand von<br />

der scharfen Konkurrenz, mit der Stuber zu<br />

rechnen habe und ganz gut Informierte wollten<br />

Zeiten gestoppt haben, die auf mancherlei<br />

Anwärter auf den Tagessieg hinwiesen. Für<br />

all diese Gerüchte hatte unser, vielfacher Rekordhalter<br />

und Inhaber von Tagessiegen ein<br />

verschmitztes Gesicht, das vermuten Hess,<br />

dass er am Tage der Entscheidung vielleicht<br />

doch noch einige Sekunden in Reserve habe.<br />

Aber nehmen wir es hübsch der Reihe nach!<br />

Hans Kessler hatte leider keine Gelegenheit,<br />

sich mit Uboldi zu messen, der, wie bereits<br />

oben erwähnt, auf den Start verzichten<br />

musste. Er liess sich den Sologang aber nicht<br />

verdriessen und landete wiederum mit seinem<br />

kleinen Amilcar eine Klassenbestzeit, die beweist,dass<br />

unser Meister der einen Rennwagengruppe'<br />

nach wie vor in vorzüglicher<br />

Form ist. Er wird übrigens mit einer Reihe<br />

anderer Sportkollegen, so Zwimpfer, Gübelin,<br />

Maag, Schneider und Muff, unsere Farben am<br />

Kesselbergrennen vom nächsten Sonntag vertreten.<br />

Auch Stuber, sei mit von der Partie,<br />

so dass wir damit rechnen können, dass die<br />

Schweiz bei diesem Auslandsbesuch ehrenvoll<br />

abschneidet. In der Gruppe bis 1500 ccm lieferte<br />

Christen auf Astöh-Martin ein Husarenstück,<br />

indem er trotz einem zu einer gelinden<br />

Acht gewordenen Hinterrad, das seine Spezialform.<br />

einer Bekanntschaft mit der Böschung<br />

verdankte, das Rennen nicht nur beendete,<br />

sondern sogar noch gegen Leute wie<br />

Constantinovitz und Dr. Avondet den Klassensieg<br />

behauptete. Der Vorgenannte, ein Gast<br />

aus Frankreich, war einmal ganz bedenklich<br />

aus der Bahn herausgetragen worden und<br />

fuhr ein gutes: Stück auf dem Trottoir, vermochte<br />

sich dann aber wieder zu behaupten<br />

und führte die Maschine zum programmässigen<br />

Port. U. Maag, der sich dieses Jahr<br />

nun schon bei zwei ausländischen Rennen<br />

tapfer geschlagen hatte, vermochte als Erster<br />

den bisherigen Rekord der Rennwagen unterzukriegen.<br />

Er weist sich am Lenkrad über<br />

einen wohlberechneten Fahrstil aus und dürfte<br />

noch weiter in vordere Linie aufrücken. Bei<br />

deh grösstkalibrigen Rennwagen standen sich<br />

vier Bugatti-Kompressoren gegenüber, deren<br />

Fahrer durchwegs auf einen eventuellen Erfolg<br />

Anspruch machen konnten, wobei man<br />

aber nur allzugut wusste, dass es Stuber seinen<br />

Markenkollegen nicht leicht machen<br />

werde. Da gerade zu dieser Zeit der Regen<br />

wieder heftiger einsetzte, so war es wirklich<br />

erstaunlich, wie sich die Fahrer bei dem von<br />

ihnen vorgelegten Tempo überhaupt noch den<br />

Weg durch,,das niederströmende und mit<br />

Strassenschmutz wieder aufspritzende Nass<br />

fanden. Wie Maurer gepflastert kamen sie<br />

am Ziel an und ihr Aeusseres zeigte" zur<br />

Genüge, welche Anforderungen das Rennen<br />

an sie gestellt hatte. Benoit Falchetto, der<br />

Südfranzose, der nun schon verschiedentlich<br />

bei uns gestartet ist, dieses Jahr aber bisher<br />

vom Pech verfolgt war, ist offenbar auch<br />

über die Grenze von seinem Missgeschick<br />

begleitet worden. Er hatte sich im Training<br />

wohlvorbereitet und sah zuversichtlich dem<br />

Austrag entgegen. Nach anfänglich schmissiger<br />

Fahrt ereilte ihn die Tücke in Form<br />

eines Defektes im Gasgestänge, das irgendwie<br />

hängen geblieben war und so ein Wegnehmen<br />

von Gas nicht mehr ermöglichte. Um<br />

aber das Rennen doch zu. Ende fahren zu<br />

können, behalf sich Falchetto an besonders<br />

kritischen Stellen dadurch, dass er die Zündung<br />

unterbrach, wodurch er in der sicheren<br />

Steuerung des Wagens natürlich schwer behindert<br />

war und Zeit verlor. Hoffentlich lässt<br />

es sich der Gast deswegen nicht verdriessen<br />

«Ich kenne die Stelle,» log der ungeduldige<br />

Georg.<br />

«Sie ist im Dunkeln gefährlich, und öfters<br />

hatte ich schon in den Nächten dort ein Licht<br />

aufblitzen sehen.<br />

Es, mochte gegen halb — oder drei Viertel<br />

zwölf sein, als an der Brücke für eine Sekunde<br />

lang das Licht einer Taschenlaterne aufflammte.<br />

Ich sah in dem kurzen Schein die<br />

Speichen eines Fahrrades, das ^offenbar geführt<br />

wurde.<br />

Gleich darauf war wieder alles dunkel. Nur<br />

hörte ich nach einer Weile leises Klopfen an<br />

der Fensterlade unten — oder eigentlich was:<br />

es kein Klopfen, sondern ein Knipsen mit dem<br />

Fingernagel. Jetzt war es für mich Zeit, an=<br />

meinen Horchposten zu gehen. Ich, schlich<br />

wieder über den Boden, öffnete die Kammer<br />

und legte mich auf die Diele, so dass ich den<br />

Kopf am Schallrohr hatte»<br />

Eine Weile sprachen sie leise auf dem Flur,<br />

dann hörte ich ein, Geräusch, vermutlich<br />

wurde das Fahrrad untergestellt, und bald<br />

darauf trat man unten in die Stube. Es waren,<br />

das hörte ich an den Stimmen: die beiden<br />

alten Dvoraks und ein junger Mensch.<br />

«Pennt der Farbenkleckser?» fragte .die<br />

Stimme des Fremden.<br />

«Wie'n Murmeltier,» antwortete Dvorak.<br />

«Am andern Giebel.»<br />

Doktor Sievers schmunzelte wohlgefällig<br />

vor sich hin. Er sah mit einer kurzen Kopfwendung<br />

Georg an, strich mit der knochigen<br />

Hand über das in glatten Strähnen nach hinten<br />

gebürstete Haar und sagte: «Also, Herr<br />

Direktor, bevor ich fortfahre, wäre zu bemerken:<br />

ich habe diese Ermittlung zwar in Ihrem<br />

Auftrage gemacht, aber ihr Zweck war doch<br />

nur, belastende Momente gegen Dvorak ausfindig<br />

zu machen, die Ihnen irgendwozu, das<br />

geht mich nichts an, Handhaben geben sollten.<br />

Was ieh dabei, abseits dieses Zweckes,<br />

noch für mich ausbaldowert habe, kann ich<br />

natürlich beliebig verwerten. Das ist selbstverständlich,<br />

ich steile es nur fest.»<br />

«Hm,» machte Georg nachdenklich. «In<br />

dieser Form möchte ich das doch nicht gelten<br />

lassen, absolut nicht. Sie wissen ja zunächst<br />

gar nicht, welches mein Zweck und meine<br />

Absichten sind. Sie könnten da leicht diesen<br />

Absichten, ohne es zu wollen, entgegenhandeln.»<br />

«Durchaus nicht. Es handelt sich lediglich<br />

um die Prämie.»<br />

«Um welche Prämie?»<br />

«Sie haben wohl gelesen, dass die Witwe<br />

Nollet fünftausend Mark und das Polizeipräsidium<br />

tausend Mark ausgesetzt haben für<br />

Aufklärung, falls es sich um einen Mord handelt.»<br />

Georg hatte es nicht gelesen.<br />

«Nun also — diese sechstausend Emmchen<br />

möchte ich mir verdienen.»<br />

Georg fuhr empor. «Was? Haben Sie da<br />

wirklich Anhaltspunkte entdeckt?» ,<br />

«Ich will Ihnen mal was sagen, Herr Direktor<br />

Nicola. Wo der Detektiv Doktor Benno<br />

Sievers erst mal eine Spur wittert, da kommt<br />

er auch ans Ziel. Das glauben Sie mir!»<br />

«Erzählen Sie! Die Prämie kommt natürlich<br />

dem zu, der die Sache aufdeckt, das<br />

heisst Ihnen.»<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> — N»50<br />

Die Resultate des Montreux-Caux-Rennens <strong>1933</strong><br />

Klasse Bans Fahrer Marke Zeiten Bemerkungen<br />

1100—1500 cc. Solo<br />

1500—2000 cc. Solo<br />

2000—3000 cc. 1.<br />

2.<br />

3000—5000 cc. 1.<br />

-::. '" 2.<br />

3.<br />

4,<br />

I.<br />

2.<br />

3.<br />

Üeber 5000 cc. 1.<br />

2.<br />

R. Zust<br />

Ch. Petley<br />

Franz Lanz<br />

Herrn. Pfäffli<br />

R. Mettraux<br />

H. Gübelin<br />

W, Herbst<br />

L. J. Blattner,<br />

A. Moynier<br />

J. Mermoud<br />

A. Laurent<br />

O. Zwimpfer<br />

A. Mandirol»<br />

1100—1500 cc. Solo J.Hummel Exp.<br />

3000—5000 cc. Solo A. Grosofa: Exp.<br />

1. A. Hörning Amat<br />

2. C. Godeffroy ,,<br />

Bis 1100 cc. 1 Solo<br />

1100—1500 cc. 1.<br />

2..<br />

3.<br />

1500—2000 ec 1.<br />

2.<br />

2000—3000 ec. 1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

H. Kessler<br />

M. Christen<br />

Constantinowicz<br />

Dr. Avondefc<br />

U. Maag<br />

Ei Markiewicz<br />

H. Stuber<br />

A. Muff<br />

L. Braillard<br />

B. Falchetto<br />

und kommt wieder einmal zu uns. Braillard<br />

und Muff fuhren eine nur um zwei Sekunden<br />

differierende Zeit und haben auch hier neuerdings<br />

bewiesen, dass auf alle Fälle mit ihnen<br />

zu rechnen ist und sie selbst einem Stuber<br />

keine grosse Zeitmarge mehr zu lassen gewillt<br />

sind. Der Berner -Meister schoss aber<br />

wieder einmal den Vogel ab und Hess sich<br />

hier so wenig wie an den übrigen einheimischen<br />

Bergrennen das Heft aus der Hand<br />

nehmen. Seinem kürzlichen Unfall und der<br />

vom Training her notwendigen zeitraubenden<br />

Reparatur zum Trotz zeigte er sich wiederum<br />

in der alten Form und heimste souverän<br />

den Kategoriensieg wie auch die beste Tageszeit<br />

ein. Dass dies in neuer Rekordzeit<br />

geschah, versteht sich am Rande. Bisher hat<br />

es Stuber gar nicht anders gehalten.<br />

Ausklang.<br />

SPORTWAGEN:<br />

«Bravo! Bravissimo! Also, ich habe da gut<br />

anderthalb Stunden lang jedes Wort gehört,<br />

das die drei gesprochen haben. Um es auszuhalten,<br />

hatte ich mir die Federbetten von<br />

Trudes Bett untergelegt, da lag %s sich ganz<br />

mollig.<br />

Also der Fremde, war, wie ich bald heraus<br />

hatte, der junge Steinitz. Ich hatte ihn schon<br />

einmal .in, Kolmanz gesehen: ein zwanzigjährige*<br />

Bursche, der sich übrigens im<br />

Schwimm- und Radsport hervorgetan hat.<br />

Er sagte gleich zu Anfang: ,Dies ist das vorletztemal,.<br />

dass ich herkomme. Die Hunde<br />

haben schon irgendwie Witterung. Ihr dürft<br />

die Sachen auch nicht länger hier behalten.<br />

Bei einer .Haussuchung.'<br />

,Ich versteh' immer Haussuchung, 1 lachte<br />

eine heisere Stimme. ,Bei Dvoraken können<br />

sie lange haussuchen, der steht früher auf.'<br />

.Seid bloss nicht zu sicher,' meinte der<br />

junge Gentleman, .einmal klappen sie euch<br />

doch. Jedenfalls muss jede Spur restlos verwischt<br />

sein. Ich wollte deshalb den Brillantring<br />

und die Perle abholen.'<br />

.Nicht zu machen,' erwiderte Dvorak. ,Den<br />

Ring habe ich hinter dem Garten vergraben,<br />

und die Pähle ist ausgewitscht.'<br />

«Was ist sie?' rief Steinitz, ,sind Sie toll?'<br />

,Nich dat ich wüsste,' entgegnete Dvorak<br />

mit Seelenruhe. Jen habe mich selbst genug<br />

darüber geärgert.'<br />

,Das is \vahr,' stimmte nun die Alte bei.<br />

,Maxe war so wütend, dass dat Ding raus<br />

war aus seine Hose. Er hatte die feine<br />

Schlipsnadel innen im Hosenbein ganz fest<br />

gestochen. Aber beim Hantieren oder beim<br />

Amilcar-Comp.<br />

Alfa-Romeo Cp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

RENNWAGEN:<br />

Exp. Amilcar-Comp.<br />

Aston-Martin<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Bugatti-Comp.<br />

Unmittelbar nach beendeter Schlacht versammelten<br />

sich Kommitierte und Fahrer auf<br />

der Höhe von Caux zu einem wärmenden<br />

, Aperitif,, ;der,, recht-^willkommene war. Hier<br />

^ wurde natürlich das Rennen im Geiste (und<br />

«in Worten) nochmals gefahren und wenn sich<br />

^Tuch die meisten dabei vorgenommen haben<br />

mochten, es das nächste Mal anders und natürlich<br />

noch besser zu machen, so mögen<br />

doch alle froh gewesen sein, dass es so gut<br />

abgelaufen ist. Am Abend versammelte sich<br />

eine stattliche Zahl von Gästen zu einem<br />

frugalen Bankett, das die gastliche Sektion<br />

Waadt des A.C. S. offerierte, wobei in Rede<br />

und Gegenrede die .prächtigen Ergebnisse<br />

nochmals gebührend gefeiert wurden. Ein<br />

reich beladener Gabentisch stand für die Belohnung<br />

der vorzüglichen Leistungen zur Verfügung.<br />

In bester Harmonie und frohem<br />

sportlichem Geiste ging so das 3. Rennen<br />

: Montreux-Caux in die Geschichte der schweizerischen<br />

Rennen ein. Der Tag hat gezeigt,<br />

dass die Waadtländer gut beraten waren,<br />

diese fast vergessene Karte wieder aufzudecken,<br />

denn sie erwies sich in ihren Händen<br />

als ein Trumpf, der verdient, wieder ausgespielt<br />

zu werden! b.<br />

TOURENWAGETf:<br />

Amat. M.-6. Mftgna 8.52,04<br />

Lagonda 8.40,00<br />

Exp. Bugatti 6.49,06<br />

Lancia 8.59,00<br />

Ford 6.40,00<br />

Chrysler-Plym. 6.42,04<br />

Martini 7.09,02<br />

Ford 7.14,04<br />

Amat. Chrysler-Plym. 6.57,06<br />

Ford 7.43,06<br />

Delage 8.05,04<br />

Exp. Chrysler 6.42,08<br />

Mercedes [ 7.06,06<br />

7.52,02<br />

6.43,00<br />

6.14,02<br />

6.22,06<br />

6.16,06<br />

6.30,02<br />

6.33,04<br />

6.47,06<br />

5.56,08<br />

6.12,04<br />

5.39,08<br />

5.45,06<br />

5.47,02<br />

5.50,08<br />

Beste Zeit der Tourenwagen,<br />

neuer Kategorienrekord,<br />

Beste Zeit der Tourenwagen-<br />

Amateure<br />

Beste Zeit der Sportwagen,<br />

neuer Kategorienrekord.<br />

Beste Zeit der Rennwagen,<br />

beste Tageszeit, neuer absoluter<br />

Streckenrekord.<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Verzeichnis der für Autocars bis 2 m 40<br />

Breite geöffneten Strassen. Ende letzter Woche<br />

ist das Verzeichnis derjenigen Strassen<br />

herausgekommen, die für den Verkehr für<br />

Autocars bis zu 2 m 40 Breite geöffnet sind.,<br />

Das Verzeichnis umfasst 108 Strassenstrekken,<br />

wozu noch die kurzen Ausfallstrassenistücke<br />

von Basel an die französische und'.<br />

deutsche Grenze kommen.<br />

Die Dichte des Strassennetzes, das nun<br />

für Autocars befahrbar ist, ist nicht in allen<br />

Gegenden der Schweiz gleich gross. Die'<br />

engsten Maschen zeigt das Netz in den Kantonen<br />

Aärgau, Luzern, Zug, Zürich, Thurgau,'<br />

St. Gallen und Appenzell. Ebenfalls nochrecht<br />

dicht ist es in der ganzen Westschweiz.<br />

Im ganzen Alpengebiet dagegen<br />

sind diejenigen Strassen, die von Autocars<br />

befahren werden dürfen, recht dünn gesät. 1<br />

Von den Alpenpässen ist nur der Brünig und<br />

der Simplon für Autocars bis 2 m 40 geöff-v<br />

net und der Gotthard nur auf der Südseiten<br />

bis zur Urnergrenze. Gerade diese Tatsache -<br />

ist nicht recht verständlich, scheint uns doch'<br />

der Gotthard auf der Südseite eher schwieriger<br />

befahrbar als auf der Nordseite. Aber<br />

wahrscheinlich hat da, wie auch in andern*<br />

Fällen, die kantonale Oberhoheit ausschlaggebend<br />

bewirkt. Der Kanton Uri hat sieh<br />

überhaupt nicht entschliessen können, auch<br />

nur ein einziges Strassenstück für diesen'<br />

Autocarsverkehr zu öffnen. Im Kanton Nidwalden<br />

ist es nur möglich bis Stans zu fahren.<br />

Selbstverständlich ganz schlimm steht es<br />

auch im Kanton Graubünden, wo nur die<br />

Strasse von Ragaz nach Chur direkt, und<br />

auch diejenige über Maienfeld nach Chur in<br />

dem Verzeichnis figurieren. Der ganze<br />

übrige Kanton Graubünden ist für Autocars<br />

von 2 m 40 Breite ein verschlossenes Paradies.<br />

Wir werden in der nächsten Nummer<br />

eine Kartenskizze publizieren, die das ganze<br />

Strassennetz zeigt, das für den Autocarverkehr<br />

geöffnet ist.<br />

Lr.<br />

Laufen muss sie sich herausgeschoben haben,<br />

und perdü is sie. Wir haben heut den<br />

ganzen Vormittag schon gesucht. Mir isdas<br />

Kreuz noch lahm!' Natürlich war das gelogen.<br />

Sie hatten am Vormittag Kartoffeln gebuddelt.<br />

Der Steinitz war wütend. ,Solch ein<br />

wertvolles Stück! Und wenn die nun einer<br />

findt? Das is doch gleich 'ne Spur!'<br />

,Is nich so schlimm,' meinte Dvorak. ,Erstmal,<br />

der Finder weiss ja nich gleich, wem die<br />

Nadel gehört hat — und denn sind sie hier<br />

in der Gegend nich sehr wild aufs Abliefern.<br />

Wenn hier eener 'ne feine Busennadel mit<br />

'ne Pähle findet, denn is sein erster Gedanke<br />

nich, wo sie her is, sondern ob se echt is,<br />

und sein zweiter Gedanke nich, wo er se abliefern<br />

soll, sondern wo er sie verschärfen<br />

kann.'<br />

Diese Logik schien dem Jüngling einzuleuchten.<br />

Er brummte nur noch über .das<br />

verdammte Pech' und bestand dann darauf,<br />

dass wenigstens der Brillantring ausgegraben<br />

und ihm ausgehändigt werden solle. Der<br />

Ring müsse gleich umgearbeitet werden von<br />

seinem Fach- und Gewährsmann. Die Uhr<br />

sei schon .verarbeitet' und die Kette einge-.<br />

schmolzen. Nur schade, meinte Steinitz, dass<br />

er morgen nacht nicht herauskommen könne<br />

— das ist also heute nacht — er werde übermorgen<br />

kommen um dieselbe Zeit. Sie müssten<br />

dann auch noch verschiedenes besprechen,<br />

alles endgültig erledigen, er wolle am<br />

Sonnabend nach Magdeburg zum Renneniun<br />

den silbernen Pokal.»<br />

(Fortsetzung im «Äutler-Feierabend».)


N° 50 - <strong>1933</strong> *UTÖMDBIL-REVUE<br />

P<br />

Sportnachrichten<br />

Überraschungen in Montlhery<br />

Campari auf Maserati gewinnt den Grossen Preis von Frankreich. — Forfait der gesamten<br />

Bugatti-Equipe. — Ausfälle der Favoriten Chiron und NuvolarL — Spannendes<br />

Duell zwischen Campari und Etancelin.<br />

Am Vorabend des Grand Prix.<br />

Grand Prix de l'A. C. F. — magisches Wort,<br />

das immer und immer wieder die Sportfreunde<br />

in den Bann schlägt. Der vergangene<br />

Sonntag brachte die 27. Wiederholung<br />

dieses klassischen internat. Rennens, das über<br />

eine unerhört interessante Vergangenheit verfügt,<br />

und schon viele Tage vorher wimmelte<br />

es auf der Bahn von Montlhery und der Rundstrecke<br />

auf dem Plateau von St-Eutrope von<br />

unzähligen neugierigen Zuschauern, Automobilfachleuten,<br />

Rennfahrern, Kommissären,<br />

Journalisten und Offiziellen. Seit Mittwoch<br />

rasten die Wagen zum Training über die<br />

Rundstrecke dahin, von unzähligen Stoppuhren<br />

getreu verfolgt. Am Mittwoch blieb<br />

der Betrieb noch ziemlich zahm, wenn auch<br />

an diesem Tage schon eifrig genug gearbeitet<br />

wurde. Lebhafter ging es am Donnerstag zu,<br />

an dem Chiron, Etancelin, Lehoux, Sommer,<br />

Eyston, Graf Czaikowsky, Lord Howe mehrere<br />

Stunden trainierten. Weitaus der fleissigste<br />

bei der Arbeit war Louis Chiron. Er<br />

kam bis auf ein Fünftel an den bestehenden<br />

Rundenrekord heran und hinterliess einen<br />

glänzenden Eindruck.<br />

Der Freitag brachte wahren Hochbetrieb<br />

In Montlh6ry. Den ganzen Nachmittag<br />

über dröhnte es von den trainierenden Wagen,<br />

die mit rasender Geschwindigkeit über die<br />

Bahn dahinbrausten. Wieder war es Chiron,<br />

der den Zuschauern am besten gefiel Er<br />

war in ganz grosser Form und es war wohl<br />

niemand, der diesem sympathischen Franzosen<br />

nach so langer Zeit des ewigen Pechs<br />

nicht einen Sieg gegönnt hätte. Chiron gelang<br />

es, den alten Rundenrekord am Freitag<br />

mit dem Stundenmittel von 136,7 km/Si um<br />

zwei Sekunden zu schlagen. Etancelin, der<br />

sich auch in Nimes am vorletzten Sonntag<br />

wieder über sein hervorragendes Können ausgewiesen<br />

hat, brachte es ebenfalls fertig, den<br />

Rundenrekord zu brechen. Er erreichte sogar<br />

einen Durchschnitt von 137,1 km/St<br />

Am Freitagabend wurde sodann eine Kunde<br />

laut, die wie eine Bombe wirken musste: die<br />

gesamte Bugatti-Equipe verzichtete auf den<br />

Start! Dies ausgerechnet beim Grossen Preis<br />

von Frankreich, bei dem der Hinterste und<br />

Letzte auf einen neuen Sieg der Molsheimer<br />

Firma gehofft hatte. Wie wir schon in unserer<br />

letzten Nummer angetönt haben, baute der<br />

grosse Konstrukteur ein neues 2800-ccm-<br />

Modell, das noch für den französischen Grand<br />

Prix fertig werden sollte. Trotzdem mit<br />

fieberhafter Eile an der Fertigstellung der<br />

Maschine gearbeitet wurde, zeigten sich im<br />

letzten Augenblick —• es handelte sich um<br />

Stunden! — noch kleine Details, die nicht<br />

ganz klappten und zur Absage zwangen. Der<br />

Wagen war für Varzi bestimmt und sollte<br />

in Montlheiy seine Feuerprobe ablegen. Eine<br />

andere Maschine war für den" Italiener nicht<br />

auf das Rennen hin überholt worden, so dass<br />

Bugatti mit dem Ausdruck des Bedauerns<br />

die ganze Equipe zurückzog. Durch diesen<br />

Ausfall musste sich der Ausgang des Rennens<br />

völlig ändern.<br />

Am Samstag waren wieder die meisten<br />

Konkurrenten, auch die Schweizer Villars<br />

und von Waldthausen, an der Arbeit. Der<br />

Schnellste an diesem Tage war Nuvolari, der<br />

erst Samstags sein Training aufgenommen<br />

hatte. Er erreichte das glänzende Rundenmittel<br />

von 141,2 km/St.! Bis zum Samstag<br />

war auch die Teilnahme der Scuderia Ferrari<br />

ungewiss geblieben, lange Zeit fürchtete man<br />

ein zweites Forfait; erst nach einem längeren<br />

Training Nuvolaris wurde dann die feste Zusage<br />

gegeben.<br />

Der Sonntag.<br />

Trotz des Ausfalles der Bugatti-Equipe gestaltete<br />

sich der Sonntag des Grossen Preises<br />

von Frankreich zu einem unvergleichlichen<br />

Ereignis. Vom frühesten Morgen an bewegte<br />

sich auf allen Zufahrtsstrassen nach Montlhery<br />

ein unaufhörlicher Zug von Vehikeln; Bahnen<br />

und Omnibusse schleppten gewaltige Menschenmassen<br />

herbei; die Automobile krochen<br />

mühsam in dem fürchterlichen Durcheinander<br />

von Menschen und Fahrzeugen vorwärts.<br />

Schon Stunden vor Beginn des Rennens umsäumten<br />

Zehntausende von Zuschauern die<br />

Rennstrecke, und als es gegen Mittag ging,<br />

belagerten über hunderttausend Zuschauer<br />

den Circuit. Die unbeschreibliche Spannung,<br />

die die Massen vor jedem grossen Rennen in<br />

den Bann schlägt, war auch hier zu spüren.<br />

Die weitaus meisten Chancen schrieben die<br />

Franzosen ihrem Landsmann Chiron zu. Immerhin<br />

sprach man mit nicht geringer Achtung<br />

auch von Nuvolari. Das Forfait der<br />

Bugatti-Equipe wurde mit Enttäuschung und<br />

Bedauern kommentiert.<br />

Um 1 Uhr stellten sich die 19 konkurrierenden<br />

Fahrer unter höchster Spannung des Publikums<br />

dem Starter bereit. Noch in letzter<br />

Minute wurde eine Umänderung vorgenommen,<br />

indem Borzacchini seinen Wagen Taruffi<br />

überliess. .. Mit donnerndem Getöse<br />

Schossen die 19 Wagen nach dem Start zum<br />

Kampf über die 500 km davon, von wildem<br />

Beifallsgeschrei der riesigen Menge umrauscht.<br />

Einige wenige Minuten vergingen,<br />

und schon dröhnte wieder der Lärm der Maschinen<br />

aus der Ferne. An der Spitze brauste<br />

der rote Alfa Romeo Nuvolaris vorbei, gefolgt<br />

vom Maserati Gamparis, Taruffi auf Ailfa<br />

Romeo und Zehender auf Maserati. Schon in<br />

der ersten Runde gab Gaupillat auf Bugatti<br />

das Rennen auf. Lehoux fiel gleich zu Anfang<br />

wegen eines Defektes an seiner Maschine<br />

etwas zurück, auch er musste das Rennen allzu<br />

früh beenden. In den nächsten Runden<br />

wurde der Kampf aller Fahrer gegen Nuvolari<br />

immer erbitterter. Die Distanz zwischen<br />

Nuvolari und seinem nächsten Verfolger Campari<br />

beschränkte sich auf wenige hundert Meter.<br />

Chiron arbeitete sich sehr gut nach<br />

vorne und schien alle Aussichten auf einen<br />

schönen Erfolg zu haben. Campari, um den<br />

es im internationalen Sport so lange stille geblieben<br />

war, bewies seine alte Glanzform von<br />

neuem und stellte in der vierten Runde einen<br />

neuen Rundenrekord auf.<br />

Nach vier Runden lag Nuvolari mit 22 Min.<br />

6 Sek. noch immer an der Spitze, von Campari<br />

mit einem Abstand von nur 6 Sek. gefolgt<br />

Die nächstfolgenden zwei Runden<br />

brachten die grössten Ueberraschungen des<br />

Grossen Preises von Frankreich. Plötzlich,<br />

nach der sechsten Runde, sah man Nuvolari<br />

bei seiner Boxe anlegen. Ob er einen Pneu<br />

wechseln wollte? Doch merkwürdig, der Italiener<br />

bestieg seinen Wagen nicht mehr, und<br />

bald darauf erfuhr das Publikum zu seiner<br />

masslosen Enttäuschung, dass Nuvolari sein<br />

Rennen aufgeben musste. Ein Bruch der Hinterachsbrücke<br />

hatte ihn leider aus dem Felde<br />

geworfen.<br />

Das Rennen musste durch Nuvolaris Auf-<br />

Wir widmen uns ausschllessllch diesem<br />

erstklassigen, englischen Qualitäts-Wagen,<br />

dessen verblüffende Leistungsfähigkeit und<br />

entzückende Ausführung ein hohes Ansehen<br />

errungen haben.<br />

Seine Wirtschaftlichkeit entspricht der<br />

heutigen Spar-Tendenz.<br />

Ihn zu fahren ist ein Erlebnis,<br />

ihn zu besitzen eine Erfüllung.<br />

Nach dem Montreux-Caux-Rennen.<br />

Ob e n: Rene" Mettraux holte sich auf Ford die<br />

beste Touxenwagenzeit,<br />

Rechts oben: Hans Stuber hat auf Bugatti mit<br />

gewohntem, meisterhaftem Stil den absoluten Strekkenrekord<br />

aufgestellt<br />

Rechts; Alois Muff (Bugatti) erzielte am Sonntag<br />

die zweitbeste Tageszeit<br />

(Weitere Aufnahmen folgen in der nächsten<br />

Nummer.)<br />

gäbe nun völlig andere Form annehmen. Doch<br />

es war noch' nicht genug an Ausfällen; sie<br />

häuften sich in den nächsten Runden-in geradezu<br />

beängstigender Weise. Schon tippte<br />

man mit Frohlocken auf die nun grösser gewordenen<br />

Chancen von Chiron, als die Lautsprecher<br />

längs der Strecke auch den Ausfall<br />

von Chiron verkündeten. Das gleiche Unglück<br />

wie Nuvolari hatte auch ihn erreicht: Bruch<br />

der Hinterachsbrücke. Baron von Waldhausen<br />

musste kurz danach ebenfalls aufgeben, ihm<br />

folgte Bussienne nach, und kurz nachher<br />

musste auch Graf Gzaikowsky umstecken!<br />

Nach hundert Kilometern lag Campari mit<br />

dem glänzenden Stundendurchschnitt von<br />

136,4 km an der Spitze, gefolgt von Taruffi<br />

und Etancelin. Das Rennen verlor nun<br />

rasch an Spannung und wurde ziemlich monoton.<br />

Campari hielt auch weiterhin die Spitze<br />

vor Taruffi und Etancelin. Erst nach zwei-<br />

RENNERFOLGE <strong>1933</strong>:<br />

Mille Miglia<br />

U und 2. der Kateg. bis 1100 ccm, neuer<br />

Rekord, Mannschaftspreis. (Durchschnitt<br />

Brescia-Siena 141 St-Km.)<br />

Brooklands International<br />

Trophy<br />

2., 3. u. 4., Sieger der Kateg. bis 1100 ccm.<br />

Avus-Rennen<br />

1. der Kategorie 800 ccm, 5. im Gesamt«<br />

klassement.<br />

Effel-Rennen (NQrburg-Ring)<br />

1. der Kategorie 800 ccm.<br />

General-Vertretung des MG :<br />

SPORTCAR A.-G., ZÜRICH<br />

Löwenstrasse 11 Telephon 39.282<br />

SERVICE-GARAGE: Badenerstr. 80, Zürich-Altstetten, Tel.55.380<br />

hundert Kilometern kam wiedeT neues Leben<br />

in das Feld der übriggebliebenen Fahrer.<br />

Campari musste bei der Boxe anhalten und<br />

die Spitze an den gefürchteten Etancelin abgeben.<br />

Doch dieser wurde bald von dem<br />

Italiener Taruffi überholt, der mit einem Vorsprung<br />

von einer Sekunde die Führung übernahm.<br />

Campari schlug sich ausserordentlich<br />

gut und war bald nach seinem Halt wieder<br />

an zweiter Stelle. Taruffi und Etancelin<br />

mussten nun beide ebenfalls kurz anhalten, so<br />

dass Campari den ersten Platz wieder einnehmen<br />

konnte. Nuvolari bestieg den Wagen<br />

seines Stallgenossen und griff erneut in den<br />

Kampf ein. Felix auf Alfa Romeo und "Lord<br />

Howe mussten nach der ersten Hälfte des<br />

Rennens auch aufgeben, der letztere wegen<br />

einer leichten Verletzung der Augen durch<br />

splitternde Steine. Das Massaker der Wagen<br />

war immer noch nicht beendet: Bald nachher<br />

schieden auch noch Zanelli auf Alfa Romeo<br />

und Zehender auf Maserati aus.<br />

Nach 250 km führte Campari mit dem<br />

Stundendurchschnitt von 135,9 km/St. Nuvolari<br />

vertrug sich mit dem Wagen von Taruffi<br />

nicht sehr gut, und konnte nicht mehr an<br />

der Spitze mitkämpfen. Nach 300 km hielt<br />

der Italiener wieder eirs lange Zeit bei der<br />

Boxe, und gab nun auch mit dem Ersatzwagen<br />

definitiv auf. Von 19 gestarteten<br />

Konkurrenten blieben somit nach drei Fünfteln<br />

des Rennens noch sieben übrig. Dieser<br />

letzte Teil des Rennens brachte dem Publikum<br />

noch einen grossartigen Kampf zwischen<br />

Campari und Etancelin. Der Italiener<br />

musste ein Rad wechseln, und damit Etancelin<br />

die Führung überlassen. Doch kurz<br />

nachher setzte er seine Fahrt wieder fort und<br />

griff den Franzosen mit schärfstem Elan an.<br />

Etancelin führte eine Zeitlang mit grossem<br />

Vorsprung, die Massen schrien und jubelten,<br />

ein Sieg des Franzosen stand zu erwarten.<br />

Doch Campari arbeitete sich mit furchtbarer<br />

Gewalt nach vorn und verringerte mit<br />

jeder Runde den Abstand. 100 km vor dem<br />

Ziel hatte Etancelin noch 25 Sek. Vorsprun®<br />

vor Campari, in der 39. Runde, in der ein schwacher<br />

Regen einsetzte, lag Campari noch mit<br />

wenigen Sek. Verspätung hinter Etancelin.<br />

Ueber die letzten 25 km des Rennens musste<br />

sich dieser nervenaufreibende Zweikampf<br />

entscheiden. In den End-Runden steigerte<br />

Campari seine Schnelligkeit immer mehr<br />

und ausgerechnet in der letzten Runde raste<br />

der Italiener an dem durch Pneudefekt benachteiligten<br />

Etancelin vorbei. So entschied<br />

sich im letzten Augenblick das Rennen für<br />

den Italiener, der damit Maserati einen grossen<br />

Sieg errungen hat. Der Schweizer Villars<br />

hatte während des ganzen Kampfes<br />

zähe durchgehalten und konnte als Sechster<br />

durchs Ziel gehen — bei einem solchen Rennen<br />

eine Ehre!<br />

Gegen Campari wurde bei den Sportkommissären<br />

noch eine Reklamation eingebracht,<br />

weil er bei einem Zwischenhalt seine Maschine<br />

von zwei Mechanikern an die Boxe<br />

stossen Hess. Die Kommissäre beschlossen,<br />

Campari den ersten Platz zu belassen und<br />

ihn lediglich mit einer grösseren Geldbusse<br />

zu bestrafen, bo.<br />

Die Resultate:<br />

1. Campari auf Maserati. 3:48:45,4 (Stundenmittel<br />

131,413 km/St).<br />

2. Etancelin auf Alfa Romeo, 3:49:37,4 (Stunden«<br />

mittel 130,648 km/St).<br />

3. Eyston auf Alfa Romeo, 1 Runde.<br />

4. Sommer auf Alfa Romeo, 1 Runde.<br />

5. Moli auf Alfa Romeo, 2 Runden.<br />

6. Villars auf Alfa Romeo, 6 Runden.


Chauffeur<br />

Garage-Service<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

<strong>1933</strong> - N° 5a<br />

Junger, tüchtiger, solid.<br />

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N° 50 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Vom Weltkautschukmarkt. Trotz der Weltwirtschaftskrise,<br />

der tiefen Kautschukpreise<br />

und der gedrosselten Produktion hat die Rohgummiwirtschaft<br />

im verflossenen Jahre insofern<br />

gut abgeschnitten, als die statistische<br />

Lage erstmals eine beträchtliche Besserung<br />

zu verzeichnen hatte. Die Spanne zwischen<br />

Produktion und Verbrauch ist nämlich von<br />

128 000 Tonnen im Jahre 1931 auf 31 000 Tonnen<br />

zurückgegangen. Die den Weltmarkt<br />

drückende Ueberproduktion hat somit eine<br />

Abnahme um 76 Prozent erfahren. Durch<br />

diese Reduktion ist zweifellos ein fühlbares<br />

Beruhigungsmoment in die internationale<br />

Gummiwirtschaft hineingetragen worden. Die<br />

Welterzeugung erreichte rund 694 000 Tonnen<br />

gegenüber 805 000 Tonnen im Jahre 1931, was<br />

einer Abnahme um 13 Prozent entspricht. Mit<br />

Ausnahme von Indochina haben alle Gewinnungsländer<br />

eine Abnahme ihrer Kautschukproduktion<br />

aufzuweisen. Die Gesamtverschiffungen<br />

an Plantagenkautschuk beliefen sich<br />

im abgelaufenen Jahre auf schätzungsweise<br />

699 000 Tonnen, was gegenüber 1931 einem<br />

Rückgang um 79 000 Tonnen entspricht. Im<br />

Rekordjahr 1929 gelangten bekanntlich 863 000<br />

Tonnen zur Ausfuhr, so dass sich im Vergleich<br />

zu diesem Höchstniveau eine Abnahme<br />

um 19 Prozent ergibt.<br />

Im verflossenen Jahre stellte sich der Weltverbrauch<br />

auf 663 000 gegenüber 673 000 Tonnen.<br />

Dabei ist hervorzuheben, dass der<br />

Oummikonsum in den nichtamerikanischen<br />

Ländern um etwa 13 000 Tonnen zugenommen<br />

hat, während durch die Krise in der<br />

amerikanischen Automobilindustrie die Vereinigten<br />

Staaten eine Abnahme um 24 000<br />

Tonnen aufzuweisen haben, wobei die Pneumatikproduktion<br />

allein um 16 Prozent zurückgegangen<br />

ist. Eine beträchtliche Verbrauchssteigerung<br />

weisen Japan und Sowjetrussland<br />

auf. Im ersteren Lande ist der steigende Konsum<br />

auf die zunehmende Verwendung von<br />

Gummi für Militärzwecke, im letzteren auf<br />

das forcierte Industrialisierungsprogramm<br />

zurückzuführen. Infolge der Annäherung zwischen<br />

Produktion und Verbrauch bleiben die<br />

Weltvorräte an Rohgummi nahezu unverändert<br />

Sie betragen gegenwärtig etwas über<br />

600 000 Tonnen, wovon allein 388 200 Tonnen<br />

auf die Vereinigten Staaten entfallen. Unter<br />

den gegenwärtigen Produktionsverhältnissen<br />

würde deren Höhe zur Deckung eines ge-<br />

. samten Jahresverbrauches ausreichen. Wy.<br />

Das Motorfahrzeug In der südafrikanischen Renditenberechnung für eine Verbindungs- massigen Lastwagenführer Lastwagentunrer genau zu regi-<br />

Unlon. Zu Ende 1932 wies die südafrikani- linie Schöftland-Triengen berufen kann. Wir strieren und auch über jeden Transport fortsche<br />

Union einen Bestand von 161.229 Auto- zweifeln lebhaft daran, dass die aargauische laufend Buch zu führen. Kontrollorgane wermobilen<br />

und 32,173 Motorfahrräder auf, und Regierung für diese Motion eingenommen den diese Register, wie auch die technische<br />

e<br />

stellt sich somit mit insgesamt 193,402 Mo- sein wird, nachdem sie schon in ihrer Bot- Verkehrstüchtigkeit der Fahrzeuge, mässig überprüfen. Alle sich aus der Neu-<br />

regeltcrfahrzeugen<br />

an die Spitze des afrikani- Schaft betreffend Kredite für 'die Suhrental- massig<br />

schen Automobilbestandes. Wenn auch die und die Wynentalstrasse deutlich ihrer ab- regelung ergebenden Differenzen werdenn<br />

Neuimmatrikulationen des verflossenen Jah- lehnenden Auffassung über die Opportunität von einem Appellationsgericht entschieden, n,<br />

res nicht an die Rekordzahl 1931 heranreicht, des Bahnbaues Ausdruck verliehen hat. das noch zu konstituieren ist. B.<br />

beweist der Zuwachs des Jahres 1932 von Ebensosehr wagen wir Zweifel zu äussern,<br />

13,040 Automobilen und 2121 Motorfahrrä- ob der Grosse Rat sich für diese Motion ein- •> • •»• > __4J*_—-4^^<br />

dem doch das immer mehr anwachsende In- setzen wird, ganz abgesehen davon, dass ^"••••••"^'^^^g«<br />

teresse, welches die Union, selbst in Krisen- heute prinzipiell keine Sekundärbahnen in ••^^^^^^^•^^^""""""<br />

zeiten, einem raschen und praktischen Ver- Ueberlandstrassen gebaut werden. Wer<br />

kehr entgegenbringt. Insofern das Verhält- wollte ferner die Sursee-Triengen-Bahn Die Niveauübergänge an der Sinltalbalin.<br />

nis des Fahrzeugbestandes mit der europäi- (Normalspur) mit der Aarau-Schöftlandbahn -Bekanntlich sind an den verschiedenen Nischen<br />

Bevölkerung der Union (1,827,422 Eu- verbinden und das Risiko übernehmen, dass veauübergängen der Sihltalbahn an der<br />

ropäer) in Betracht gezogen werden darf, er- über kurz oder lang doch auf der einen Strasse Zürich-Zug letztes Jahr überall<br />

gäbe sich demnach auf je 9,5 europäische oder anderer. Bahnstrecke der Betrieb ein- Blinklichter angebracht worden. Es zeigte<br />

Einwohner ein Motorfahrzeug. An der Spitze gestellt wird oder der Autobus als Ersatz sich denn auch, dass dieselben ihren Zweck<br />

bezüglich Kraftfahrzeugdichte in der Union eintreten muss, womit auf Umwegen jener vollauf erfüllten und die Signale, auf die ersteht<br />

Transvaal. pis. Zustand erreicht wäre, der heute als vorläu- lassenen Weisungen hin, von den Fahrern<br />

Citroßn in Schweden Nach Pariser Melf<br />

tee Lösung der Verkehrsfrage das vernünf- auch beachtet werden. So sanken die bahndungen<br />

haben die Citroenwerke sich ent- tigste und risikogeringste Vorhaben wäre. lt. polizeilichen Meldungen betreffend Ueberschlossen,<br />

in Schweden eine eigene Automo- ReJ£elunz des enen sch en Verkehrsoroblems } r^mS der<br />

,<br />

Vors ä ri * ten hinsich . thch o B r lm f<br />

bilfabrik zu erstellt. Nach längeren Ver- Dif*Sf c h?ReSraw hlt den »nSS "^anlagen voni 35 Personenautos, 9 Lasthandlunsren<br />

soll sich


Luftfahrt<br />

Neuer Abtrift-Messer für Flugzeuge.<br />

Wenn der Führer eines Flugzeuges einen<br />

in bestimmter Bichtung liegenden Punkt<br />

anfliegen will, genügt es nicht, dass er<br />

einfach auf der Karte die betreffende<br />

Eichtung in bezug auf die Nordsüd- oder<br />

Ostwest-Koordinaten festlegt, die entsprechenden<br />

Werte auf den Kompass überträgt<br />

und sich dann im Fluge an die Angaben<br />

des Kompasses hält. Er hat vielmehr<br />

in jedem Fall noch die Abtrift einzurechnen,<br />

die sich aus der Seitenverschiebung<br />

des Flugzeuges durch eventuelle Seitenwinde<br />

ergibt. Bei Seitenwind kann das<br />

Flugzeug keineswegs direkt auf das Ziel<br />

gerichtet, vielmehr muss es um einen gewissen<br />

Betrag gegen den Wind eingeschwenkt<br />

werden, wenn es nicht abgetrieben<br />

werden soll.<br />

Die Oberseite des Apparates mit der Mattäii*eibe,<br />

auf der sioh die überflogene Landschaft abbildet.<br />

Wieviel für die Berücksichtigung dieser<br />

Abtrift am Kompass nach links oder<br />

rechts hinzuzurechnen ist, kann gefühlsmässig<br />

nur nach sehr langer Erfahrung<br />

bestimmt werden. Ein genaues Resultat<br />

ist dabei auch in den besten Fällen nicht<br />

zu erlangen. Da die bisherigen Apparate<br />

zur Bestimmung der Abtrift meist umständlich,<br />

umfangreich und teuer waren,<br />

behalf man sich bisher doch meist noch<br />

mit der gefühlsmässigen Abtrift-Bestimmung.<br />

Mit dem neuen amerikanischen «Pioneer<br />

Drift-Indicator» ist nun jedoch das Problem<br />

einer einwandfreien Abtriftbestimmung<br />

ganz einfach gelöst. Der neue Abtriftmesser<br />

besteht aus einem trichterförmigen.<br />

Gehäuse, das oben durch eine Mattglasscheibe<br />

von zirka 10 cm Durchmesser<br />

und unten durch eine Linse abgeschlossen<br />

ist. Wird er im Boden des Flugzeuges eingebaut,<br />

so projiziert die Linse das Bild<br />

der überflogenen Landschaft beständig<br />

nach oben an die Mattscheibe, so dass<br />

Einbau des Abtriftmessers im Fussboden des<br />

Flugzeuges.<br />

man auf der Mattscheibe die Landschaft<br />

in verkleinertem Massstab vorbeiziehen<br />

sieht. Fliegt das Flugzeug ohne Seitenwind<br />

und also auch ohne Abtrift, so.verschiebt<br />

sich das Bild der Landschaft auf<br />

der Scheibe ständig genau in der Flugrichtungi<br />

wird das Flugzeug jedoch abgetrieben,<br />

so bewegt sich das Landschaftsbild<br />

in einem mehr oder weniger grossen<br />

Winkel zur Flugrichtung nach links oder<br />

rechts. Da aber die Scheibe in ihrer Fassung<br />

drehbar angeordnet ist und drei parallele<br />

Merkstriche aufweist, kann so<br />

leicht am Band auf einer Gradeinteilung<br />

der Winkel abgelesen werden, unter dem<br />

das Flugzeug'auch in Wirklichkeit abgetrieben<br />

wird. Dieser Winkel wird auf<br />

dem Kompass übertragen und nun kann<br />

sich der Flieger ausschliesslich nach dem<br />

Kompass richten.<br />

-s.<br />

Der schwedische Ambulanzflugdienst —<br />

eine Wohltat für die Bewohner der Inseln<br />

und der nordischen Wildnisse. Der Ambulanzflugdienst<br />

Schwedens kann seinen zehnten<br />

Jahrestag feiern. Die zurückliegenden<br />

Jahre haben eine Reihe spannender Abenteuer<br />

und Gefahren, bei denen der Flieger<br />

oft nur um eine Haaresbreite dem Tode entrann,<br />

aber vor allem viele wunderbare Rettungen<br />

von Menschenleben, zu verzeichnen<br />

gehabt. Für die Einwohner der abgelegenen<br />

und einsamen Gebiete in dem ausgedehnten<br />

Nordschweden und für die entfernten Inseln<br />

längs der schwedischen Küste, die oft durch<br />

einen unbefahrbaren Eisgürtel von dem<br />

Festlande getrennt sind, ist die Flugambulanz<br />

eine wahre Wohltat. Dieser Flugdienst wurde<br />

im Jahre 1923 durch das Schwedische<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - NO 50<br />

Eines der schnellsten Jagdflugzeuge der Welt besitzt die englische Militäraviatik, das über eine sehr<br />

grösse Geschwindigkeit •verfügt und sowohl als A ufklärungs-, Kampf- und Jagdflugzeug •verwendet<br />

•werden kann.<br />

(Photopress.)<br />

Rote Kreuz, dank der Initiative seines Präsidenten<br />

Prinz Karl, des jüngeren Bruders des<br />

Königs Gustav, in Gang gesetzt. Sein erstes<br />

Depot und Stützpunkt war die Festung und<br />

Garnisonstadt Boden im äussersten Norden<br />

Schwedens, von wo eine grosse Anzahl kühner<br />

Flüge durch Schneestürme, Nebel und<br />

Dunkelheit unternommen worden sind. Der<br />

Ambulanzflieger muss immer einen Fluss<br />

oder See in der nächsten Nähe der Kranken<br />

zum Landen suchen. Manchmal hat der Flieger<br />

keine andere Möglichkeit, sich zu orientieren,<br />

als indem er in niedriger Höhe längs<br />

einer Eisenbahnlinie fliegt. Einmal flog der<br />

Ambulanzflieger durch einen Schneesturm<br />

mit einer kranken Frau, die sich im Fieberwahn<br />

aus dem Flugzeug stürzen wollte. Da<br />

blieb ihm nichts übrig, als mit der einen<br />

Hand zu steuern und mit der anderen die<br />

Patientin festzuhalten. Oft werden grosse i<br />

Feuer angezündet oder weisse Laken auf den<br />

Hausdächern ausgebreitet, um dem Ambulanzflieger<br />

den Weg anzudeuten. Einmal, als<br />

das FJugzeug von Boden nach einer kranken<br />

Lappenfrau ausgesandt worden waT, blieb es<br />

solange fort, dass man es schon verloren<br />

gab. Nach 17 Stunden telelphonierte der Flieger<br />

aus einer anderen Stadt, dass die Lappen<br />

beim Anblick des Flugzeugs über ihrem<br />

Lager eine solche Angst bekommen hatten,<br />

dass sie alle mitsamt der kranken Frau davonrannten<br />

und sich im Walde versteckten.<br />

Der Ambulanzilieger musste ihnen nachlaufen<br />

und sie lange überreden, die Kranke herauszugeben,<br />

bis sich die Lappen endlich so-<br />

weit beruhigten, dass er die Patientin ins<br />

Flugzeug setzen und zum Krankenhaus bringen<br />

konnte, wo ihr Leben gerettet wurde.<br />

Viele der geschicktesten und tapfersten Flieger<br />

Schwedens haben im nördlichen- Ambulanzflugdienst<br />

gedient. Während der vergangenen<br />

zehn Jahre ist kein Fall eingetreten,<br />

in dem der Patient zu Schaden gekommen<br />

ist, trotz der vielen Wagnisse und Gefahren,<br />

die die «fliegenden Samariter» zu überwinden<br />

hatten.<br />

Bannen<br />

tia.<br />

Das Auto als Ersatz schienengebundener<br />

Fahrzeuge. Der italienische Verkehrsminister<br />

machte in der Kammer die Mitteilung,<br />

dass keine neuen Konzessionen für Ueberlandstrassenbahnen<br />

erteilt werden, da dieses<br />

Verkehrsmittel als technisch und wirtschaftlich<br />

überlebt bezeichnet werden müsse. So<br />

sind bereits in den letzten 4 Jahren rund<br />

500 km Betriebsstrecken solcher Strassenbahnen<br />

aufgehoben und durch Autobusse ersetzt<br />

worden und sollen Betriebe auf einer<br />

weiteren Länge von etwa 200 km eingestellt<br />

werden. Auch hier wird das Automobil an<br />

die Stelle der Strassenbahn treten.<br />

Die nämliche Entwicklung macht auch in<br />

Frankreich bemerkenswerte Fortschritte. So<br />

hat der Generalrat im Departement Marne<br />

zufolge der seit Jahren sich anhäufenden Betriebsdefizite<br />

der Departementsbahnen beschlossen,<br />

deren Betrieb bis auf wenige Linien<br />

einzustellen und als Ersatz Automofoil-<br />

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50 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVÖC<br />

S#i»«a*sen<br />

Die Subvention für den Umbau des RaPperswiler<br />

Seedammes ist vom Nationalrat in<br />

einer Sitzung der letzten Woche festgelegt<br />

worden. Die bundesrätliche Botschaft sah<br />

bekanntlich einen Bundesbeitrag von 33 J4 %<br />

vor. Angesichts der prekären Finanzlage der<br />

am Bau nächst interessierten Kantone St. Gallen<br />

und Schwyz mehrten sich die Befürchtungen!<br />

dass dieses so dringliche Bauprojekt<br />

neuerdings wiederum nicht ausgeführt werden<br />

könnte, weil es den Kantonen an den<br />

notwendigen finanziellen Mitteln fehle. Die<br />

Minderheit der von beiden Räten bestellten<br />

Kommission konnte sich den in diesem Sinne<br />

gehaltenen Ausführungen des Präsidenten der<br />

internationalen Seedammkommission auch<br />

nicht verschliessen und vertrat die Auffassung,<br />

dass die Bundessubvention wenigstens<br />

40 Prozent betragen sollte. Den Standpunkt<br />

der Minderheit vertrat Nationalrat Dr. Stadler<br />

und wies auf die grosse Verkehrs- und<br />

wirtschaftspolitische Bedeutung des Werkes<br />

hin, das gleichzeitig höchstwillkommene Arbeitsgelegenheit<br />

schaffe. Im gleichen Sinne<br />

äusSerten sich noch Vertreter aus den Kantonen<br />

St. Gallen, Schwyz und'Zürich, während<br />

der Basler Gelpke als Referent der<br />

Kommissiönsmehrheit und auch Bundesrat<br />

Meyer empfahlen, an der ursprünglich vorgesehenen<br />

Subventionsquote festzuhalten.<br />

Massgebend für diese Stellungnahme war<br />

offenbar weniger die Beurteilung: des Projektes<br />

nach seiner Bedeutung und Dringlichkeit<br />

als vielmehr die prinzipielle Erwägung,<br />

mit der Einschränkung der Budessubventionen<br />

Ernst zu mächen. Es ist an und für<br />

sich sehr bedauerlich, dass dieser Sparwille<br />

gerade bei der Frage des Rapperswiler Seedammes<br />

so konsequent zum Ausdruck kommt.<br />

Es bleibt nur zu hoffen, dass der Rat künftig<br />

allen weiteren Gesuchen, kommen sie von<br />

welcher Seite sie wollen, ebenso standhaft<br />

bleibe. Der Sprecher des Bundesrates wies<br />

übrigens noch darauf hin, dass die den Bau<br />

ausführenden Karttonen auch noch eine Zuwendung<br />

durch das Arbeitsamt zu erwarten haben,<br />

da ja bei der Ausführung des Baues zahlreiche<br />

Arbeitslose Beschäftigung finden werden.<br />

Im weiteren wurde auch die durch die<br />

Verbesserung der Anlage zu erwartende Verkehrszunahme<br />

zum voraus eskomptiert, indem<br />

auf eine sicli daraus ergebende Erhöhung<br />

des Benzinzollanteils hingewiesen wurde. Es<br />

ist an und für sich sehr begrüssenswert, dass<br />

n© auch im Bundesrat die Erkenntnis aufgetaucht<br />

ist, wonach ein vermehrter Verkehr<br />

auch dem Bund auf indirektem Wege neue<br />

Einnahmen bringe. Es wäre sehr zu begrüssen,<br />

wenn sich der Bundesrat auch bei der<br />

Beurteilung anderer Probleme diese Schlussfolgerung<br />

zu Nutze machen würde und sich<br />

vorab diesen Standpunkt zu eigen macht,<br />

wenn neuerdings Anregungen auf Erhöhung<br />

des Benzinzolles zu prüfen sind.<br />

Die am Bau interessierten Kantone aber<br />

werden nun alles aufbieten müssen, um die<br />

restlichen 66 2 /» Prozent der auf 3,2 Mill. Fr.<br />

veranschlagten Bausumme aufzubringen.<br />

Möglicherweise wird für diesen Zweck ein<br />

Anleihen aufgenommen werden müssen, das<br />

ja fortlaufend durch die Anteile aus dem<br />

Benzinzoll oder aus den Verkehrsgebühren<br />

amortisiert werden könnte. Auf alle Fälle<br />

geht es nicht mehr an, eine bereits vor 25<br />

Jahren als verkehrsgefährlich bezeichnete<br />

Brücke weiterhin im nämlichen trostlosen<br />

Zustande dem Verkehr zur Verfügung stellen<br />

zu wollen.<br />

ß<br />

Das zugerische Gesetz Ober den Ausbau<br />

der Kantonsstrassen. Der Kantonsrat von<br />

Zug behandelte in seiner letzten Sitzung das<br />

Gesetz über den Ausbau der Kantonsstrassen<br />

in erster Lesung und erledigte dabei speziell<br />

den Finanzierungsartikel. Die Bauschuld, die<br />

sich auf rund 4 Mill. Fr. belaufen wird, soll<br />

wie folgt amortisiert und verzinst werden:-<br />

1. Durch die jährlichen Motorfahrzeugsteuern.<br />

2. Durch den Anteil am Benzinzoilviertel.<br />

3. Durch die Beiträge des Bundes für Notstandsarbeiten.<br />

Die Posten 1 und 2 erreichten im Jahre<br />

1931 eine Höhe von rund 310 000 Fr. Der<br />

Kantonsrat beschloss ferner, die in einem<br />

Ratsbeschluss vom 30. Dezember 1925 festgestellten<br />

Ansätze für die Motorfahrzeugsteuern<br />

um 10 Prozent zu erhöhen.<br />

Für einige in Frage kommenden Gemeinden<br />

wird die bisherige Beitragspflicht von<br />

ein Fünftel an die Korrektionen der Kantonsstrassen<br />

aufgehoben. Der Kanton wird künftighin<br />

die ganze Bausumme übernehmen.<br />

Die zugerische Regierung wird demnächst<br />

im Kantonsrat über die Reihenfolge noch auszuführenden<br />

Bauten Anträge stellen. Die Korrektionsarbeiten<br />

auf der Strecke Zug—<br />

St. Adrian (Schwyzer Grenze) und andere<br />

Arbeiten werden fortgeführt und sollen bis<br />

Ende 1932 durchgeführt sein.<br />

lt.<br />

Der Ausbau des'deutschen Strassennetzes<br />

dürfte durch die Massnahmen: der neuen Regierung<br />

ein© erhebliche Förderung erfahren.<br />

Reichskanzler Hitler äusserte sich in seiner<br />

Programmrede am 1. Mai zu den grossen öffentlichen<br />

Problemen, \ welche die Regierung<br />

noch in diesem Jahre zu verwirklichen<br />

trachte und nannte dabei mit an erster Stelle<br />

den Strassenbau. Er bezeichnete diesen als<br />

«ein Riesenporgramm, das wir nicht der<br />

Nachwelt überlassen wollen, sondern das wir<br />

verwirklichen müssen, ein Programm, das<br />

volle Milliarden erfordert. Damit wird eine<br />

Serie öffentlicher Arbeiten eingeleitet, die<br />

zusammen mithelfen, die Arbeitslosenzahl<br />

immer mehr herunterzudrücken. ><br />

Nachdem, der seinerzeitigen Ankündigung<br />

der Steuererleichterungen im Kraftfahrzeugverkehr<br />

in Kürze auch die Tat auf das Wort<br />

folgte, so ist nicht daran zu zweifeln, dass<br />

auch der geplante Strassenausbau tatkräftig<br />

an Hand genommen wird und zwar von der<br />

zentralen Reichsregierung aus, dieweil man<br />

in unserem kleinen Land die Sorge um das<br />

Strassenwesen den Kantonen überlässt und<br />

einfach taube Ohren gegenüber allen Hinweisen<br />

auf die gewaltigen Anstrengungen<br />

des Auslandes zeigt, bis wir endgültig abgefahren<br />

sind und die Schweiz als «Drehscheibe<br />

Europas » der Geschichte angehört!<br />

ß<br />

Die Vorläse über das waadtländlsche 10-<br />

MiUlonen-Strassenanleihen zur beschleunigten<br />

Instandstellung des kantonalen Strassennetzes<br />

wurde in der Volksabstimmung angenommen.<br />

Die Regierung ist nun in der Lage,<br />

jährlich zu den ordentlichen Budigetkrediten<br />

während 5 Jahren je 2 Millionen für die Beschleunigung<br />

des Ausbaues zu verwenden<br />

und damit auch der Arbeitslosigkeit zu wehren,<br />

lt.<br />

Tourismus<br />

Fünftagekarten für Italien. Aus St. Moritz<br />

wird uns hiezu geschrieben: Das hat also<br />

der Hochbetrieb an den Pfingsttagen im Engadin<br />

einmal mehr erwiesen: dass es um das<br />

Wissen, wo die Karten für die vorübergehende<br />

Einfuhr eines Motorfahrzeuges nach<br />

Italien, die Fünftagekarten ausgestellt werden,<br />

noch schlecht bestellt ist. Dass Hinz und<br />

Kunz darüber keinen Bescheid geben können,<br />

darf man ihnen nicht verargen. Aber es gibt<br />

sogar offizielle Stellen, welche einer solchen<br />

Frage ahnungslos gegenüberstehen und damit<br />

allerhand Unheil anrichten. Die Tatsache<br />

kann auf jeden Fall, nicht aus der Welt geräumt<br />

werden, dass an den beiden Pfingsttagen<br />

allein von St. Moritz aus ein rundes<br />

Dutzend Automobilisten an die italienische<br />

Grenze fuhren... nur um dort zu erfahren,<br />

dass sie wieder den Rückzug nach St. Moritz<br />

antreten dürfen, weil die Fünftagekarte nicht<br />

von den Zollbehörden ausgestellt wird. Wer<br />

also kein gültiges Zollpapier für den Uebertritt<br />

nach Italien hat und vom Engadin aus<br />

dorthin gelangen möchte» der präge sich ein,<br />

dass das Touristikbüreau des A. C. S. in<br />

St. Moritz (Kurverein) die letzte Stelle vor<br />

der. Grenze ist, wo die Fünftagekarte ausgefertigt<br />

wird. Dieweil die provisorischen<br />

Eintrittskarten für die Schweiz, Deutschland<br />

etc. von den Grenzzollämtern bezogen werden<br />

können, hält es der Reale Automobile-Club<br />

d'Italia anders: nur gewisse Bureaux der<br />

korrespondierenden Clubs der Nachbarländer<br />

besitzen die Ermächtigung zur Ausfertigung<br />

der Karten.<br />

lr.<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

Nr. 15 vom 9. Juni <strong>1933</strong>.<br />

Begünstigt durch die sommerliche Witterung folgen<br />

sich die Oeffnungen der Passstrassen in rascher<br />

Folge. Seit dem Erscheinen des letzten Bulletins<br />

sind dem durchgehenden Fährverkehr folgende<br />

Pässe freigegeben •worden:<br />

Oberalp (3. Juni). — Klausen (3. Juni). •—<br />

Grosser St. Bernhard (2. Juni). — Furka (5. Juni).<br />

— Albula (6. Juni).<br />

Somit sind bis auf Grimsel, Flüela und TJmbrai]<br />

sämtliche- schweizerischen Alpenstrassen geöffnet.<br />

Die Flüelastrasse ist von Davos her bis zum<br />

grossen Rank unterhalb Hospiz schneefrei; Engadinerseite<br />

schneefrei bis 2 fcm unterhalb Passhöhe,<br />

jedoch nur befahrbar bis zirka 2 km ob Süs. Weiterfahrt<br />

wegen Umbau der Pignaibrücke voraussichtlich<br />

bis 20. Juni unmöglich.<br />

Die Grimselstrasse ist im Haslital schneefrei bis<br />

zum Sommerloch; wegen Bauarbeiten bei der Zentrale<br />

Handeck vorsichtiges Fahren angezeigt. Walliserseite<br />

bis zur letzten grossen Kehre unterhalb<br />

Passhöhe befahrbar. Durchgehende Oeffnung am<br />

11. Juni.<br />

Umbrail: Schweizerseite gänzlich schneefrei bis<br />

zum Gasthaus Alp Muranza, nur ist die Baustelle<br />

bei Pardatsch mit Vorsicht zu befahren: Italienerseite<br />

ohne Ketten offen bis zur IV. Cantoniera. Voraussichtliche<br />

Oeffming zirka 15. Juni.<br />

Oesterreich: Nachdem nun auch der Arlberg<br />

dem durchgehenden Automobilverkehr geöffnet wurde<br />

(4. Juni), sind sämtliche österreichischen Passstrassen<br />

schneefrei.<br />

Italien (Information Schenker & Co., Bolzano):<br />

Nachdem in den letzten Tagen im Dolomitengebist<br />

die Pässe .Falzarego, Passo Ferrara (Grödnerjoch),<br />

Giovo (Jaufen), Monte Groce di Comelico. Pordoi<br />

und Sant'Angelo/Misurina dem Verkehr übergeben<br />

werden konnten, bleiben weiterhin noch gesperrt:<br />

Campo di Carlomagno/Campaglio, Cereda, Gavia,<br />

Passo Stelvio (Stilfserjoch)<br />

Frankreich: In den französischen Alpen öffneten:<br />

Kleiner St. Bernhard (4. Juni), Gol d'Izoard,<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 12. Juni <strong>1933</strong><br />

N°50<br />

II. Blatt<br />

BERN, 12. Juni <strong>1933</strong><br />

Fah<br />

Verminderung<br />

der Betriebskosten.<br />

Das Automobil ist heute nur noch in den<br />

wenigstens Fällen ein Luxusfahrzeug, fast<br />

immer wird es in der Hauptsache für geschäftliche<br />

Zwecke verwendet. Aber auch<br />

dort, wo das Auto noch Luxusfahrzeug ist,<br />

wird der Besitzer mit Rücksicht auf unsere<br />

heutige Wirtschaftslage bedacht sein müssen,<br />

die Kosten des Fahrbetriebes herabzusetzen.<br />

Gliedern wir die Betriebskosten für den<br />

Automobilbetrieb in zwei Kategorien, so ergibt<br />

sich eine, bestehend aus feststehenden<br />

und durch nichts zu verringernde Kosten,<br />

eine zweite umfasst solche Kosten, die durch<br />

kunstgerechte Behandlung des Wagens und<br />

richtige Wartung des Fahrzeuges eine Ermässigung<br />

erfahren können.<br />

Zur ersten Kategorie, den unveränderlichen<br />

Unkosten, gehören jedenfalls die Steuern und<br />

die Versicherung, die auch bei bestem Willen<br />

von den einzelnen nicht beeinflusst werden<br />

können. Weiter gehört die Amortisation zu<br />

diesen Kosten. Auch die Garagegebühr und<br />

eventuelle Haltung eines Chauffeurs sind als<br />

fixe Kosten zu betrachten, denn wohl in den<br />

seltensten Fällen lassen sich hiebei wesentliche<br />

Ersparungen erzielen.<br />

Zur zweiten Kategorie, den veränderlichen<br />

Unkosten, gehören in erster Linie der Benzinund<br />

Oelverbrauch, der Reifenverbrauch und<br />

die Reparatur- und Instandhaltungskosten.<br />

Beginnen wir nun beim Reifenverbrauch.<br />

Dieser lässt sich unbedingt bei gutem Willen<br />

und nötiger Sorgsamkeit gewiss wesentlich<br />

herabsetzen, und zwar hauptsächlich dadurch,<br />

dass man den Reifen die nötige Pflege<br />

angedeihen lässt, d. h, sie stets mit dem<br />

richtigen, für jede Reifendimension vorgeschriebenen<br />

Luftdruck fährt, und weiter<br />

dadurch, dass man übermässiges und brüskes<br />

Bremsen, wenn nicht durch eine Notwendigkeit<br />

bedungen, vermeidet. Bei starken<br />

Wagen spielt auch das rasche Wegfahren,<br />

speziell mit einem kleinen Gang, einen<br />

wesentlichen Faktor in der Reifenabnützung.<br />

Es ist wohl selbstverständlich, dass man auf<br />

frisch eingeschotterten Strassen nur in ganz<br />

niedrigem Tempo fährt, wenn man seine Reifen<br />

und seinen Geldbeutel lieb hat. Viel unangenehmer<br />

als frisch geschotterte Strassen<br />

und auch weit gefährlicher sind einzelne auf<br />

der Strasse liegende spitze Steine; am unangenehmsten<br />

dann, wenn sie auf einer guten<br />

Strasse liegen, die man mit flottem Tempo<br />

passiert. Fährt man auf einer harten Strasse<br />

in höherem Tempo auf einen solchen einzeln<br />

liegenden Missetäter, so kann man sicher sein,<br />

dass man sich an dem betreffenden Reifen<br />

ein Steinschlagloch zuzieht. Man achte daher<br />

ganz besonders darauf, solchen Einsiedlern<br />

auf der Strasse auszuweichen und sie mit<br />

Man kann ruhig annehmen, dass 80 Prozent<br />

der Vergaser nicht richtig eingestellt sind.<br />

keinem Rade zu überfahren.<br />

Grundbedingung für sparsames Fahren ist<br />

Will man noch ein übriges tun, um dennatürlich die richtige Instandhaltung eines<br />

Reifenverbrauch in massigen Grenzen zu Wagens. Ein Wagen mit ausgeleierten Kolben,<br />

undichten Ventilen usw. muss wesentlich<br />

halten, so hüte man sich vor hohen Geschwindigkeiten,<br />

denn der Reifenverbrauch mehr Benzin und Oel brauchen als ein Wagen,<br />

bei dem sämtliche wichtigen Teile ein-<br />

und die Abnützung der Reifen steigen nicht<br />

proportional mit der zunehmenden Geschwindigkeit,<br />

sondern nehmen beinahe im Quadrat einem Wagen der Benzin- und Oelverbrauch<br />

wandfrei in Ordnung sind. Steigt also bei<br />

der Geschwindigkeit zu.<br />

ins Anormale, so ist es wesentlich sparsamer,<br />

Eine ganz falsche Sparmassnahme ist es,<br />

billige, vielleicht sogar bei irgendeinem Ausverkauf<br />

feilgebotene Reifen zu erstehen oder<br />

die nächstkleinere, noch auf die Felge passende<br />

Dimension zu kaufen. Ein unterdimensionierter<br />

Reifen kostet vielleicht um 20 bis<br />

25 Prozent weniger, hält jedoch nur die Hälfte<br />

des normalen Reifens aus. Es ist also ein<br />

leichtes Rechenexempel, dass dieser in der<br />

Anschaffung billige Reifen im Gebrauch dann<br />

wesentlich teurer zu stehen kommt als der<br />

normale Reifen.<br />

Am Benzinverbrauch kann durch sparsame<br />

und richtige Einstellung des Vergasers und<br />

gleichmässiges, ruhiges Fahren ebenfalls viel<br />

gespart werden.<br />

Es ist eine bekannte Tatsache, dass der<br />

Benzinverbrauch eines Wagens bei grösseren<br />

Fahrten, bei welchen -nicht oft angehalten<br />

wird, wesentlich geringer ist als bei Stadtfahrten,<br />

bei welchen wiederholt gebremst und<br />

neu angefahren werden muss. Dies hat seine<br />

Ursache darin, dass die Masse des Wagens<br />

bei Ueberlandfahrten nicht so oft wieder gehemmt,<br />

also abgebremst werden muss und<br />

wieder eine neue Beschleunigung der Masse<br />

und Ueberwindung des Trägheitsmomentes<br />

notwendig wird. Die Differenz des Benzinverbrauches<br />

zwischen Ueberlandfahrten und<br />

Stadtfahrten ist um so grösser, je stärker der<br />

Wagen ist und je unvernünftiger der Fahrer<br />

fährt.<br />

Natürlich kommt man unter einen gewissen<br />

Benzinverbrauch im Verhältnis zum Wagengewicht<br />

nicht herunter, aber es ist erstaunlich,<br />

um wieviel der Benzinverbrauch durch<br />

Befolgung obiger Massnahmen gedrosselt<br />

werden kann. *<br />

Ein weiteres Mittel, den Benzinverbrauch<br />

zu drosseln, ist unbedingt die sachgemässe<br />

und sparsame Einregulierung des Vergasers.<br />

den Motor durch Ausschleifen der Zylinder,<br />

Neueinsetzen von Kolben, Einschleifen der<br />

Ventile usw. wieder in tadellosen Zustand zu<br />

versetzen, als diese Reparatur zu scheuen<br />

und monatelang mit einem derartigen Fahrzeug<br />

herumzufahren.<br />

Viele Motoren sind auf Temperatur ausserordentlich<br />

empfindlich und man merkt ohne<br />

jede genaue Kraftmessung, dass diese Maschinen<br />

nur bei einer gewissen Temperatur<br />

richtig arbeiten. Jeder Motor hat seine optimale<br />

Betriebstemperatur, die in den meisten<br />

Fällen zwischen 65 und 80 Grad Celsius liegt.<br />

Läuft der Motor in kälterem Zustande, so<br />

ist der Nutzeffekt wesentlich geringer und<br />

der nachträgliche Einbau, sofern diese Einrichtungen<br />

nicht schon vorhanden sind, von<br />

Kühlerjalousien oder Wasserumlaufreglern,<br />

die entweder von Hand oder thermostatisch<br />

betrieben werden, bringt in vielen Fällen eine<br />

Herabsetzung des Brennstoffverbrauches mit<br />

sich.<br />

Bezüglich Oelverbrauches lässt sich wohl<br />

nicht so viel erreichen wie beim Benzinverbrauch,<br />

denn da gibt es nur eines: die<br />

Maschine muss in Ordnung sein und besonders<br />

müssen Kolben und Kolbenringe gut<br />

dichten; dann wird der Oelverbrauch normal<br />

Den Motor nicht «rupfen» lassen! Will man,<br />

um, ein Herunterschalten zu vermeiden, eine Steigung<br />

um jeden Preis im direkten Ganj* erzwingen,<br />

so können die im Antriebssystem auftretenden<br />

Stösse leicht- jsu Brüchen führen. Typische Ueberbeanspruchungshrüche,<br />

wie der oben abgebildete<br />

Kurbelwellenbruch, treten allerdings auch oft beim<br />

gefühllosen Fallenlassen der Kupplung auf.<br />

sein. Ein ganz verfehltes Sparen wäre es jedoch,<br />

das Oel so lange als irgendwie nur<br />

möglich im Motor zu belassen und nur immer<br />

das fehlende Oel durch frisches zu ergänzen.<br />

Diese Methode ist allen einer Reibung ausgesetzten<br />

Teilen schädlich und Lager und<br />

Kolben werden wesentlich früher abgenützt,<br />

als wenn man das Oel wiederholt vollkommen<br />

ablässt und durch frisches Oel ersetzt.<br />

Am besten ist es, wenn man den Oelwechsel<br />

alle 1000 bis 1500 km vornimmt,<br />

jedoch genügt vielleicht ein jeweiliger Oelwechsel<br />

nach 2000 bis 3000 km. Länger sollte<br />

jedoch das Oel unter keinen Umständen im<br />

Motor belassen werden. Die feinen metallischen<br />

Teilchen, die sich vom Kolben, Zylinder<br />

und Lager mit der Zeit ablösen, wirken<br />

im Oel wie feinster Schmirgel; ebenso tragen<br />

die Oelrückstände und die Oelkohle dazu bei,<br />

aus dem einst so gut gewesenen Oel eine<br />

förmliche Schleifpaste zu machen. Durch die<br />

verhältnismässig kleine Ausgabe der Qelerneuerung<br />

erspart man wesentlich teurere<br />

Reparaturen.<br />

Nur wirklich erstklassiges Markenöl bewahrt<br />

einen vor Schaden, und schon mancher<br />

hat den Kauf eines billigen Oels, das sich in<br />

den meisten Fällen dann als minderwertig<br />

erwies, schwer bereuen müssen.<br />

Der Wirkungsgrad eines modernen Benzinexplosionsmotors<br />

beträgt nur ca. 25 Prozent<br />

Nehmen wir als Grundwert den Energiewert<br />

Hu peil de<br />

technique de<br />

combnstion!<br />

Connaissex-vous la difference entre<br />

nne combustion „progressive" et<br />

une combnstion „spontanee" dang<br />

nn moteur d'automobile? Normale«<br />

nient, eile devrait tonjours commencer<br />

vers la bougie, lors de l'etincelle<br />

s'etendre en rayonnant ettransformer<br />

la pression cre"ee en nn mouvement<br />

rotatif dn vilebrequin, la<br />

combustion devrait etre „progressive".<br />

Mais lest experiences techniques<br />

ont demontre que ce phenomene ne<br />

se prodnit pas tonjours aussi regulierement;<br />

le debut de l'allumage<br />

met d'emblee le melange präsent<br />

sous nne teile pression qne des foyers<br />

d'ignition spontanee se creent<br />

bien souvent de part et d'autre, de<br />

sorte qn'nne grantle partie de la force<br />

deVeloppee n'agit pas snr le vilebrequin,<br />

mais est absorbee en grande<br />

partie par le frottement dans les<br />

paliers et se perd par consequent;<br />

perte de pnissance resnltant de<br />

combustion „spontanee".<br />

Par contre, si le melange est adtlitionne<br />

d'nn pen de snper-carbnrant<br />

hnileux Titanic, la combustion se<br />

prodnit alors „progressivement" et<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 50<br />

des Brennstoffes mit 100 Prozent an. Der stehende Abbildung zeigt nun einen ein- nige nutzlos« Beleuchtungsringe knapp ror dem<br />

Verlust durch Kühlwasser, d.h. die Wärme- fachen Kniff, um das Kontrollieren und Ein- Wa £? n u . n^. die ^. tra f s ° bleib | ""^nkeln.<br />

energien, die vom Kühlwasser nutzlos an die stellen leichter zu gestalten. Man bohrt in in & G£X S^taSÄSi." sfi£<br />

Luft abgegeben werden müssen, um den die Unterbrecherplatte, die man zu diesem Sie dazu den Wagen einige Meter vor einer senk-<br />

Motor auf einer normalen Betriebstemperatur Zweck abgenommen hat, hinter den Platin- rechten "hellfarbigen-'Fläche auf und zünden Sie die<br />

zu erhalten, machen 33 Prozent aus. Der schrauben ein Loch von zirka 1 cm Weite. Scheinwerfer an. Auf der Fläche werden sich jetzt,<br />

Verlust durch die Abgase (Auspuff) und der Weshalb? Weil die Platinschrauben sich vor »^Jl^A^l «S^gÄÄ<br />

Verlust an Strahlungswärme betragen 36,5 einem dunklen Hintergrund natürlich viel mehr oder weniger geschlossene, leuchtende Fleck<br />

Prozent. Der Verlust, der durch Schall- besser abheben als vor dem messingglänzen- zeigen. Die richtige Einstellung, die durch Vordämpfung<br />

und durch Reibungswiderstand in den, also leichter auch « von blossem Auge » und Zurückschieben der Lampe im Scheinwerfer<br />

der Auspuffleitung entsteht, beträgt 2 Prozent, auf ihre richtige Einstellung und den Zu- feÄÄI Ä Ä WaTens^ontr<br />

Die Motorreibung fnsst weitere 3,5 Prozent, stand ihrer Berührungsflächen hin kontrol- Fläche einen Durchmesser von etwa ,50 cm hat und<br />

es- ist daher um SO mehr ein Gebot der Zeit, T«cl»«»« S|>B>eckxa«al Wirklichkeit auf ? Bei allen solchen Sportaufmit<br />

den Übrig bleibenden 16,5 Prozent mög- •MUUjaiMHUMU—mmmka«»^—«mm«« nahmen ist ferner hinter dem Fahrzeug eine gelichst<br />

sparsam umzugehen und Sie wirklich ,, . „ „„ „ ...„ .. r,. TT wältige Staubfahne wahrnehmbar, die ich aber in<br />

Lehre. Es wundert mich, dass so etwas geduldet<br />

wird, sei es von der Behörde wie von den Automobilisten.<br />

Es gibt ganz sicher genügend gelernte<br />

Kräfte, die ohne Arbeit sind, so dass es nicht notwendig<br />

ist, diese auf einen anderen Beruf umzulernen,<br />

während berufstüchtige Automechaniker genötigt<br />

sind, mit Pickel und Schaufel ihr Brot zu<br />

verdienen. Ich fasse alles zu folgenden Fragen zusammen:<br />

1. Ist Automobilmechanik so ein einfacher Beruf,<br />

dass ihn ein jeder ohne weiteres ausüben kann?<br />

2. Sind die Automobilisten einverstanden, Nichtfachleute<br />

an ihrem Wagen reparieren zu lassen?<br />

3. Wer trägt die Verantwortung für den Schaden,<br />

den diese ungelernten Arbeiter anrichten?<br />

4. Gibt es keinen Berufsschutz bzw. eine ZentraW<br />

stelle dieser Branche? P. D.<br />

Antwort: Zu diesen aktuellen Fragen ist zunächst<br />

zu bemerken, dass wir in der Schweiz immer<br />

noch die Gewerbefreiheit haben, die nur ihre<br />

Beschränkungen in den öffentlich-rechtlichen Vorschriften<br />

und den konzessionierten oder patentierten<br />

Berufen findet. Der Beruf des Automobilmechanikers<br />

ist heute ganz frei, heute kann jedermann<br />

eine solche Werkstätte eröffnen. Er trägt dann<br />

selbstverständlich die Verantwortung für Schäden,<br />

die er verschuldet. Aber gesetzlich kann nichts ge-<br />

nur für T eistiintren 711 vprwpnripn Hip wir "• Ant wori 8724. Gang fallt heraus. Die Ur- Wirklichkeit nie so stark bemerkt habe. Wird sie<br />

:<br />

gen die Führung eines Betriebes durch einen Pfuscher<br />

unternommen werden. In dieser Richtung<br />

nur IUr Leistungen ZU verwenden, die Wir gache deg Herausgieitens des zweiten Ganges ist einfach hineinretouchiert? ,.. ,T. Z. in M.<br />

dringend brauchen. m. seh r wahrscheinlich zu viel Spiel der vier in Frage Antwort- Die Verzerrung der Photographie laufen ja die seriösen Bestrebungen der führenden<br />

gm • — / H ^M#' • kommenden Bestandteile und eventl. der beiden eines rasch fahrenden Fahrzeuges wird durch den Gewerbepolitiker, die den Meistertitel schützen wollen<br />

und in allen Berufen den Unkundigen, Untüch-<br />

•^••«••^••SKÄHKS TT I I I K O Wellen auf ihren Lagern. Wenn der zweite Gang Schlitzverschluss der Apparate, mit denen Sporttigen<br />

durch eine Art modernisiertes Zunftsystem<br />

••^••••••BBBBBIHBSnnBBBaBBHBBi herausfällt, dann werden nach meiner Auffassung aufnahmen meist gemacht werden, hervorgerufen. fernhalten wollen.<br />

das «Zweite-Gang-Gleitzahnrad» und dessen Welle, Der ScMitzverschluss, ein nach der Art der Stören<br />

Das Einstellen des Unterbrechers am Ma- sowie das Vorgelege und dessen Welle gleichzeitig im Eisenbahnwagen aufgewickelter, im Innern der Eine andere Sache ist die Einstellung von Lehrlingen,<br />

die dann auch zur staatlichen Lehrlingsprü-<br />

zneten Von dpr rirhtisren Finstfelliinsr des erneuert. Die Hauptsache ist eben, dass kein .Spiel Kamera untergebrachter Vorhang, weist- einewaag-:<br />

UnterbVecher/bzw seiner S n Platin hr 2wischen den vier obi " en Bestandteilen vor- rechte Spalte den Schlitz, auf, die sich beim «Befung<br />

zugelassen werden sollen. Hier bestehen<br />

strenge Vorschriften, und wir sind überzeugt, dass<br />

Unterbrechers. bzw. seiner beiden Fiatin- h&näen igt _ Sollte Ihnea eine eventueii e zweite lichten» vor der Platte durch von oben nach unten der hier gerügte Unternehmer nicht Lehrlinge haben<br />

kann, die dann auch wirklich die Prüfung be-<br />

Schrauben hängt bekanntlich das gute Arbei- Demontage und Montage keine oder keine grossen verschiebt. Dadurch werden natürlich die untern<br />

ten des Motors in Starkem Masse ab. Beträgt Kosten verursachen, dann könnten Sie vorerst ein- Teile der Platte einige Bruchteile von Sekunden stehen. Vielmehr wird es sich um sogenannte Lehrlinge<br />

handeln, Gratisarbeiter, die dann keine Prü-<br />

der Abstand der Platinschrauben voneinan- mal nur die obgenannten beiden Wellen — falls die ^äter belichtet, sie registrieren also eine etwas<br />

Mr<br />

der mehr als VP normalen f) 4 mm ,0 läuft *«" zweiten Gan S in Betracht fallenden Zahn- spatere Stellung des photographierten Objektes als fung bestehen. Durch eine Benachrichtigung dea<br />

Lehrlingsamtes oder der in Frage kommenden Aufsichtsbehörde,<br />

der Volkswirtschaftsdirektion des<br />

fler menr als die normalen ü,4 mm, SO lault r„ der r deren Zähne noch einwandfrei sein die oberen. Auf die Platte wird em auf dem Kopf<br />

der Motor meist schlecht an und zeigt auch sonten und diese auf den neuen Wellen kein Spie! stehendes Bild projiziert. Der untere Teil einer Kantons, könnte einem solchen Treiben vielleicht<br />

bei hohen Tourenzahlen Neigung zum Aus- zeigen — erneuern. Ich empfehle alle vier Bestand- Platte stellt also zum Beispiel den Kuhler eines Einhalt geboten werden. Rechtlich Hesse sich ausserdem<br />

möglicherweise etwas machen mit den Vor-<br />

Setzen. Ist der Abstand ZU klein. SO treten, teil mit Rücksenderecht für jene Teile, die eventl. Wagens dar und der obere die Rader Wenden wir<br />

nicht<br />

wenn flherhaiint noch Unterbrach Jstattfin<br />

henöi{^ *«*»• Es ist wichtig, dass die vier nun das oben Gesagte hier an, so folgt daraus, dass schriften über den unlautern Wettbewerb, wenn<br />

Ii 1," f- K f ^1 v ^ !- Statttin- Bestandteile nau zueinander passen und gegen- auf der Platte und der Phptograptae der Kuhler nämlich der Inhaber dieses Schwindelbetriebes unlautere<br />

Reklame macht. Ob die Automobilisten ein-<br />

un(1 der<br />

den, häufig ebenfalls Zundstorungen auf. geiti ^ein Spiel aufweisen V M. S.<br />

S al >ze obere Tejl des Wagens nach vorn<br />

^-——•!__ SF • hängen muss, während seine untern Teile, die Rä- verstanden sein können, ihre Wagen bei einem solchen<br />

Inhaber flicken zu lassen, ist ihre Sache. Wie<br />

^ Frage 8734. Schlecht funktionierende Schein- der usw hintendrein zu kommen scheinen.<br />

.-«w "»* yß r I.KjD/^^^^^'^T^ "t werf er. Die Scheinwerfer meines Wagens, die ge- Die Staubfahne auf den Photpgraphien von fah- gesagt, einen wirksamen Berufsschutz gegenüber<br />

'*'•*? // v_^v ^liiPv& " ^ rippte Gläsej aufweisen, waren ursprünglich mit renden Automobilen ist im allgemeinen weniger eine Pfuschern gibt es heute nur bei halb oder ganz<br />

'••'t/TO I **^llll^*vSii\ J ' 25-Keraen-Lampen ausgerüstet. Da ich damit die solche, als eine Rauchfahne. Die photographische öffentlich-rechtlich geordneten Berufsarten, wie bei<br />

>-• io 11 • ^.»>BBgxv cv\ jlV< * Strasse einfach nicht gut sehen konnte, setzte ich Platte ist in der Empfindlichkeit für Farben nichtden Aerzten, Zahnärzten, Hebammen, Apothekern,<br />

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iF AUTOMDBIL-REVUC <strong>1933</strong> - N° 50<br />

Not<br />

Mehr Licht! Ausser dem grossen Lichtltionument,<br />

gleichzeitig Wegweiser an derweit dies die Fahrbahnen betrifft. Zugegeben<br />

liche Beleuchtung erheben, wenigstens so-<br />

Strassengabelung vor dem Landesmuseum muss allerdings werden, dass in den letzten<br />

und-der Walchebrücke, ist nur noch die neue Jahren viel guter Wille gezeigt wurde, um<br />

Beleuchtungsanlage mit Ständerlampen am eine befriedigende Lösung zu finden. Es gibt<br />

Alpenquai als Rest der grosszügigen Zürcher<br />

Lichtwoche (1.—9. Oktober. 1932)<br />

aber noch immer ganze Quartiere, zwar et-<br />

geblieben.<br />

Die vom Elektrizitätswerk der Stadt<br />

Zürich erstellte Musterstrasse (Bellaria-Albisstrasfce),<br />

die wohl erstmals sämtliche in<br />

Gebrauch befindlichen und projektierten Beleuchtxingsmöglichkeiten<br />

vereinigte, bot den<br />

Strassenbenützern Gelegenheit, sich zum<br />

Problem der Strassenbeleuchtung zu äussern.<br />

Eine überaus verdankenswerte..Jbehprclliche<br />

Absicht, die viel zu wenig .beachtet, von<br />

den Automobilisten leider sehr spärlich 1 gewürdigt<br />

wurde. In Abschnitte geteilt," rriit<br />

Buchstaben kenntlich gemacht;,-war Jihit ihr<br />

eine Enquete der Strassenbehiiizer verbunden,<br />

die zu den verschiedenen angewandten<br />

Beleuchtunasmethoden ihre Stimmen erheben<br />

sollten. Wenn wir nun nochmals (es geschah<br />

bereits in Nr. 83 der «A.-R.» von 1932)<br />

zu diesem uns selten gebotenen Plebiszit<br />

Stellung nehmen, so erfolgt dies aus der Erwägung,<br />

dass man dem E. W. Z. für seine<br />

dankenswerten Bemühungen die Anerkennung<br />

nicht versagen sollte.<br />

Eine gewisse Distanz trennt uns von der<br />

Erstellung der Musterstrasse, viel Schnee,<br />

viel Nebel und Regen sind seither über den<br />

Asphalt jenes Strassenzuges dahingegangen,<br />

so dass eine objektivere Beurteilung möglich<br />

geworden ist. Ihre ganze Anlage, wenigstens<br />

soweit sie die zwischen Gärten und Baumreihen<br />

führende, zum Teil sogar ziemlich<br />

enge Bellariastrasse betrifft, war nicht<br />

durchwegs glücklich zu nennen. Die Seitenlampen<br />

schienen uns daher an dieser Strecke<br />

ihren Zweck nicht zu erfüllen, der vielleicht<br />

auf einer günstigeren Strasse besser zum<br />

Ausdruck gekommen wäre. Im allgemeinen<br />

wird, doch eine wechselseitige Beleuchtung<br />

durch gute Freistrahler an Seitenlampen den<br />

noch immer vorherrschenden Ueberspannlampen<br />

mit allzu grosser Lampenhöhe und<br />

Distanz vorzuziehen sein. Eine Bestückung<br />

mit den neuen schweizer. Modellen der BAG<br />

oder auch den etwas kostspieligen Zeiss-<br />

Oval-Spiegellampen erreicht wohl das Maximum<br />

an Blendungsfreiheit und Sicht aller<br />

gezeigten Beleuchtungsarten,-die selbst bei<br />

Nässe und Nebel noch das Erkennen von<br />

Hindernissen auf nützliche Distanz ermöglichen.<br />

Zürich, mit seinem dichten Verkehr<br />

und den vielen ungünstigen Strassenzügen,<br />

kann keineswegs den Anspruch auf vorbild-<br />

was an der Peripherie liegend, aber vielleicht<br />

gerade darum in den Abend- und Nachtstunden<br />

von den dort wohnenden Automobilisten<br />

frequentiert, die das Stiefkind des E.W.Z,<br />

zu sein scheinen. Z. B. sind die kurvenreichen<br />

Strassen in Oberstrass und im Rigiviertel<br />

— nur um ein Beispiel hinauszugreifen<br />

— sehr mangelhaft und für die Verkehrssicherheit<br />

vollständig ungenügend beleuchtet.<br />

Dass spät nachts zudem noch ein Teil der<br />

Beleuchtung ausgeschaltet wird, gehört nicht<br />

ins Kapitel der «Lichtpunkte» zürcherischer<br />

Strassenbeleuchtung.<br />

Viele Asphaltstrassen, die bei nassem Wetter<br />

.allzuviel Licht schlucken, veranlassen<br />

vielleicht undisziplinierte Fahrer, sich der<br />

Scheinwerfer zu bedienen. Dass dann, z. B<<br />

in der Limmatstrasse, die Bäume das Licht<br />

der Ueberspännlampen nicht bis an den Rand<br />

der Fahrbahn gelangen lassen, gehört in jenen<br />

Fragenkomplex der stadtzürcherischen<br />

Beleuchtung, der wohl am grünen Tisch gelöst<br />

erscheint, aber niemals in der Praxis<br />

erprobt wurde. Gewiss sind heute schon die<br />

grossen Hauptstrassen mit blendungfreiem,<br />

für gutes Tempo ausreichendem Licht ausgerüstet<br />

worden; wenn dann noch die Bezeichnung<br />

der «Hauptstrasse» durchgeführt ist,<br />

wird der Verkehr noch bedeutend erleichtert<br />

werden. Ob Verkehrszeichen, wie z. B. dasjenige<br />

an der Bahnhofbrücke, das sie vom<br />

Central her als Einbahnstrasse bezeichnet,<br />

für auswärtige Automobilisten genügend ist,<br />

scheint nach dem sich täglich mehrmals<br />

ereignenden «Ueberfahren» mehr als fragwürdig.<br />

Das Labyrinth am Bahnhofplatz<br />

selbst, das nun geschaffen wurde, lässt viele<br />

Fragen offen und gibt dem Platzunkundigeri<br />

unlösbare Rätsel auf. Warum wird auf kleinen,<br />

weniger befahrenen Plätzen der Kreiselverkehr<br />

strikte durchgeführt, während er<br />

auf verkehrsreichen Plätzen der Stadt nicht<br />

gehahdhabt wird? Ob tags oder nachts, unumgänglich<br />

wird,es sein, Verkehrszeichen an<br />

den unübersichtlichen Kreuzungen — und deren<br />

gibt es sehr viele! — aufzustellen, deren<br />

Beleuchtung in warnender und doch blendungsfreier<br />

Form erfolgen muss. Zürich ist<br />

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-^ zumindest im Verkehr — eine Grossstadt<br />

geworden, die dringend nach « mehr Licht! ><br />

verlangt. T.<br />

Ein toter Chauffeur wird begnadigt. Ueber<br />

eine beinahe tragikomisch anmutende Begnadigungsdebatte<br />

des bernischen Grossen Rates,<br />

die speziell für Lastwagenbesitzer Interesse<br />

bieten dürfte, schreibt uns unser parlamentarischer<br />

Mitarbeiter:<br />

Vor etwa einem Jahr verurteilte der Gerichtspräsident<br />

von Buren a. A. einen Chauffeur,<br />

der mit einem Lastenzug von über<br />

19 000 kg Gesamtgewicht auf der Strasse in<br />

Pieterlen fuhr, zu 280 Fr. Busse. Der Mann<br />

bezahlte nicht, teils weil er nicht konnte, teils<br />

weil er es vorzog, dieses irdische Jammertal<br />

überhaupt zu verlassen. Nun sollte man<br />

meinen, damit sei der Fall erledigt. Weit gefehlt.<br />

Der Tod sühnt zwar vieles, aber offenbar<br />

keine Verkehrssünde. Kann der Fiskus<br />

von den Toten nichts erlangen, hält er sich<br />

an die Erben. Die arme Witwe des Chauffeurs<br />

war aber ausserstande, eine so grosse<br />

Busse zu zahlen und reichte an den bernischen<br />

Grossen Rat ein Begnadigungsgesuch<br />

ein, das die Regierung vernünftigerweise<br />

auch zur Berücksichtigung empfahl. Justizkommission<br />

und Plenum waren mit dem<br />

Bussenerlass einverstanden, und so wäre<br />

über den Fall weiter kein Wort verloren worden,<br />

hätte nicht ein Sozialist die Forderung<br />

aufgestellt, es seien die Gerichte anzuweisen,<br />

in solchen Fällen nicht den Chauffeur, sondern<br />

den Patron in Strafe zu nehmen, denn<br />

der trage die Verantwortung.<br />

Der bernische Polizeidirektor machte den<br />

Herrn darauf aufmerksam, dass auch für den<br />

Staat Bern das Prinzip der Gewaltentrennung<br />

gilt, und eine politische Behörde den Gerichten<br />

keine Strafvorschriften ausserhalb des<br />

Gesetzes machen könne. Der Präsident der<br />

Justizkommission bestätigte das und fügte<br />

bei, dass im vorliegenden Fall einzig die<br />

menschliche Rücksichtnahme auf die Witwe<br />

zur Begnadigung geführt habe.<br />

Der Sozialist beharrte demgegenüber auf<br />

seiner Ansicht mit der klassischen Begründung:<br />

«Was nützen dem Staat die Bussen,<br />

wenn er. sie nicht kriegt? Man halte sich an<br />

den Arbeitgeber, der muss unter allen Umständen<br />

bezahlen!» — Die Vertreter der vorberatenden<br />

Behörden würdigten den Kritiker<br />

keiner weiteren Antwort, und was den toten<br />

Chauffeur angeht, so wird er sich wezen dieser<br />

Diskussion keine grauen Haare mehr<br />

wachsen lassen. G.<br />

AUSLAND<br />

Die Beratungen der Internationalen Verkehrs-<br />

und Zollkommission in Rom bezogen<br />

sich, wie wir bereits meldeten, auch auf<br />

die französischen Bürgschaftsquittungen. Bekanntlich<br />

sieht das französische Zollgesetz<br />

keine Triptyks bzw. Passierscheinhefte vor,<br />

sondern verlangt entweder Bezahlung des<br />

Zollbetrages, bzw. Barkaution oder Bürgschaft.<br />

Ueber den Gebrauch des Triptyks,<br />

das nur geduldet ist, bestehen einige Regeln.<br />

Die A. I. A. C. R. beschäftigt sich bereits seit<br />

vier Jahren mit dem Begehren. Frankreich<br />

zum Verzicht auf die Bürgschaftsquittungen<br />

zu bewegen. Nur die « lOOprozentigen Touristen<br />

» erhalten gegenwärtig in Frankreich<br />

das Triptyk. Hingegen wird ein Arzt, ein<br />

Advokat, ein Geschäftsvertreter, ein Industrieller,<br />

kurz jede Person, die in Frankreich<br />

Geschäfte machen möchte, sich vergeblich<br />

um ein Triptyk bemühen. Ein Autotourist,<br />

der mit einem Triptyk nach Frankreich einfuhr<br />

und von dem die französische Zollverwaltung<br />

erfahren konnte, dass er Geschäfte<br />

getätigt hatte, wird unverzüglich für die gesamte<br />

Zollgebühr belastet mit dem Vorbehalt,<br />

dazu noch eventuelle Strafen für « Zollschmuggel<br />

» entrichten zu müssen.<br />

In Rom gaben die Vertreter Frankreichs ift.<br />

der A.I.A.C.R. ihren Kollegen die Zusicherung<br />

ab, dass die französische Generalzollverwaltung<br />

nunmehr ein Triptyk einführen<br />

werde, das dem üblichen Triptyk ähnlich sei<br />

und « Triptyk B » benannt werden soll. Es<br />

sei speziell für Automobilisten bestimmt, die<br />

in Frankreich Geschäfte tätigen. Frankreich<br />

würde mit der Herausgabe eines derartigen<br />

Triptyks ohne Zweifel bei allen Autotouristen,<br />

die zugleich Geschäftskunden Frankreichs<br />

waren und es auch in Zukunft sein<br />

wollen, besonderen Beifall erzielen. Wir<br />

können übrigens Frankreich nur empfehlen,<br />

das Triptyk B noch während der Fahrsaison<br />

<strong>1933</strong> herauszugeben. Fachleute berechnen,<br />

Frankreich würde in der Saison <strong>1933</strong><br />

auf 50 Prozent der Autotouristen verzichten<br />

müssen, wenn es das bisherige Zollregime<br />

beibehalten würde, bei dem das Triptyk nur<br />

geduldet wird, sofern der Autotourist in<br />

Frankreich keine Geschäfte abschliesst. lt.<br />

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Die Urner Sonntagstaxe ungesetzlich. Wie<br />

seinerzeit gemeldet wurde* erfolgte durch<br />

Bundesratsbeschluss eine Aenderung des<br />

Transportreglementes, derzufolge die Automobile<br />

beim Bahntransport gleich behandelt<br />

werden wie das übrige Reisegepäck. Damit<br />

fiel die von der Gemeinde Göschenen bisher<br />

notwendige Sonderbewilligung, die gegen die<br />

sattsam bekannt gewordene Taxe von 10 Fr.<br />

erteilt wurde, dahin. Darob grosse Entrüstung<br />

in der betroffenen Gemeinde. Auch<br />

der Kanton Uri beeilte sich, sich mit Göschenen<br />

zu solidarisieren. Es wurde in Bern Beschwerde<br />

erhoben und damit gedroht, man<br />

werde zum Kadi laufen.<br />

Mittlerweile haben auch die Juristen der<br />

Bundesbahnen die rechtlichen Voraussetzungen<br />

dieser Neuerung genau geprüft und dabei<br />

machte ein besonders findiger Kopf die<br />

überraschende Feststellung, dass im urnerischen<br />

Gesetz betreffend die Heiligung der<br />

Sonn- und Feiertage ein Artikel besteht, wonach<br />

für die Regelung des Eisenbahnverkehrs<br />

die einschlägigen eidgenössischen Vorschriften,<br />

also das Transportreglement, massgebend<br />

seien. Die Urner Behörden werden nun<br />

selbst die bittere Feststellung machen müssen,<br />

dass sie mit eigenen Waffen geschlagen<br />

(Wurden. Mit der Kenntnis der kantonalen<br />

Gesetze scheinen die dortigen Landesväter<br />

nicht allzusehr beschwert zu sein, sonst hätten<br />

sie wohl selbst bemerkt, dass die Aera<br />

Üer so einträglichen Sonntagstaxen nunmehr<br />

endgültig vorbei ist und diese Aenderung<br />

nicht nur auf Bundesratsbeschluss beruht,<br />

sondern sich sogar auf ihre eigene Gesetz-<br />

Bebung berufen kann. Das Gesetz stammt<br />

freilich schon aus dem Jahre 1902 und<br />

sohliesslicih hat man auch im Lande Uri noch<br />

andere Sorgen! Die Hauptsache für uns aber<br />

ist, dass damit die Diskussion wohl endgültig<br />

als geschlossen betrachtet werden kann<br />

nnd auch dieser unschöne Zopf, der dem Automobilverkehr<br />

noch anhaftete, verschwunden<br />

Ist<br />

50 - <strong>1933</strong> AlrTOMOBTL-REVUE 13<br />

n Kanton*<br />

Unzulässige kantonale Geschwindigkeitslimiten.<br />

Man hätte annehmen sollen, dass<br />

mit dem Inkrafttreten des Eidz. Automobilund<br />

Fahrradgesetzes all die verschiedenen,<br />

die Geschwindigkeit ausserorts einschränkenden<br />

kantonalen Vorschriften beseitigt<br />

werden. Dem ist nun aber nicht so, wie der<br />

Fall der Hurdener Dammstrasse nachdrücklich<br />

zeigt. Es sind nämlich an deren Endpunkten<br />

in Rapperswil einerseits und bei der<br />

Strassenabzweigung bei Pfäffikon anderseits<br />

Signaltafeln aufgestellt, die für Lastwagen<br />

eine Maximalbelastune von 9 Tonnen und<br />

für alle Motorfahrzeug© eine Maximallgeschwindigkeit<br />

von 15 Kilometer vorschreiben.<br />

Und zwar wohlverstanden nicht etwa<br />

nur für die eigentliche kurze Dammbrücke<br />

ausgangs Rapperswil, wo sich vielleicht im<br />

Hinblick auf den jetzigen Fahrbahnzustand<br />

eine angemessene Geschwindigkeitsbeschränkung<br />

eventuell rechtfertigen Hesse, sondern<br />

die 15 km sind 1 für den ganzen Abschnitt von<br />

RapperswH über die Dammbrücke an Hürden<br />

vorbei bis zur Einmündung der Dammstrasse<br />

in die Strasse Richterswfl-Lachen<br />

vorgeschrieben und durch Signaltafeln kenntlich<br />

gemacht. Eine Anfrage bei den beteiligten<br />

Kantonen St. Gallen und Schwyiz hat<br />

ergeben, dass es sich hiebei um kantonale<br />

Verfügungen aus dem Jahre 1929 handelt.<br />

Es ist nun wohl rechtlich gegeben, dass diese<br />

Verfügungen heute nicht mehr Gültigkeit haben<br />

und dass, wenn für die Hurdener-Dammstrasse<br />

auf Grund von Art. 3 des Eidg. Automobilgesetzes<br />

einschränkende Bestimmungen<br />

erlassen werden möchten, dies seit dem<br />

1. Januar <strong>1933</strong> hätte neu geschehen müssen.<br />

Dies um so mehr, aus die 1929er-Verfügung,<br />

wie von behördlicher Seite zugegeben, auf<br />

Drängen der Schweiz. Südostbahn erlassen<br />

worden ist, so dass denselben ein besonderer<br />

« Hintergrund » zukommt.<br />

Es ist nun wohl anzunehmen, dass auf<br />

Grund der neu aufgestellten Signaltafeln<br />

betr. 15-km-Maximalgeschwindigkeit Uebertretungen<br />

geahndet werden. Es kann daher<br />

den betroffenen Fahrern nur empfohlen werden,<br />

von solchen Ahndungen ihrem Olubsekretariat<br />

Kenntnis zu geben, damit hiegegen<br />

sofort Einspruch erhoben werden<br />

kann. Den beteiligten Kantonen darf aber<br />

ans Herz gelegt werden, die beanstandeten<br />

und zu Unrecht aufgestellten Signaltafeln zu<br />

beseitigen und, wenn sie es für angezeigt erachten,<br />

für die Hurdener-Dammstrasse Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

aufzustellen,<br />

dies durch eine neue Verfügung zu tun, damit<br />

die Verkehrsinteressentenverbände dnzu<br />

Stellung nehmen können.<br />

V<br />

Die schwyzerische Vollziehungsverordnung<br />

zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeugverkehr<br />

wurde vom Regierungsrat<br />

in zweiter Lesung genehmigt. Sie trat am<br />

26. Mai in Kraft. Der Kantonsrat hatte seinerzeit<br />

dem Regierungsrat zum Erlass der<br />

Verordnung besondere Vollmachten erteilt.<br />

Die Verordnung umfasst neben den allgemei-<br />

ß<br />

nen Vorschriften über die Benützung der dem<br />

öffentlichen Verkehr dienenden Strassen,<br />

über die Kontrolle und Aufsicht des Motorfahrzeug-<br />

und Fahrradverkehrs noch Bestimmungen<br />

über Ausweise, die Haftpflichtversicherung,<br />

die Steuer- und Gebührenordnung,<br />

die Fahrräder, die Strassensignalisation<br />

und die Polizei-, Straf- und Uebergangsbestimmungen,<br />

alles in allem eine<br />

straffe Zusammenfassung der den Strassenverkehr<br />

betreffenden kantonalen Bestimmungen.<br />

Die Bestimmungen der regierungsrätlichen<br />

Vollziehungsverordnung sind im allgemeinen<br />

weit gehalten, was auf die Entwicklung des<br />

Motorfahrzeugverkehrs im Kanton Scbwyz<br />

einen günstigen Einfluss haben dürfte.<br />

. Die Steuer- und Gebührenordnung weist<br />

die neuen, durch Kantonsratsbeschluss vom<br />

30. November 1932 um 15% erhöhten Ansätze<br />

auf. Wir haben darüber bereits früher<br />

berichtet.<br />

Die in der Verordnung des Bundesrates<br />

über die Strassensignalisation vorgeschriebenen<br />

Signale sind bis spätestens 1. Juli 1934<br />

aufzustellen, ansonst werde das Baudepartement<br />

die Signaltafeln aufstellen und die Säumigen<br />

belangen. Auf den gleichen Zeitpunkt<br />

sind auch Plakate und Reklametafeln zu<br />

entfernen, die die Sicherheit des Strassenverkehrs<br />

gefährden.<br />

Die Strafbestimmungen der Verordnung<br />

stützen sich auf Art. 58 bis 68 des Bundesgesetzes<br />

sowie auf eine Verordnung aus dem<br />

Jahre 1857 und ein KantonsratsbeschJuss<br />

aus dem Jahre 1881. Es wäre unseres Erachtens<br />

ratsam gewesen, die Strafbestimmungen<br />

im Rahmen dieser Verkehrs-Verordnung<br />

zu modernisieren, was weit im Lande<br />

herum Klarheit geschaffen hätte. hl.<br />

Die Vollziehungsverordnung zum glarnerlschen<br />

Automobilgesetz, die am 1. Juli in<br />

Kraft treten wird, wurde in der Detailberatung<br />

durch den Landrat gutgeheissen. Im<br />

Gegensatz zu andern Kantonen bezeichnete<br />

der Kanton Glarus die kantonale Votlziehungsverordnung<br />

zum Bundesgesetz über<br />

den Motorfahrzeugverkehr als jrfarnerisches<br />

Automobilgesetz. Die Landsgemeinde vom<br />

7. Mai befürwortete dieses Gesetz, worauf<br />

der Regierungsrat dem Landrat noch die dazugehörige<br />

« Vodlziehungsfverordnung » vorlegte,<br />

die mit wenig Aenderungen Annahme<br />

fand. Wir werden auf die Verordnung zurückkommen,<br />

«j.<br />

A. C. S.<br />

SEKTION BERN. Alpenrosenfahrt und Alpchilbi<br />

auf dem Grossen Schweinsberg, 18. Juni.<br />

Mit den angenehmsten Witterungsaussicbten für<br />

den kommenden Samstag und Sonntag, steuert die<br />

tatenlustige Sektion Bern ihrer diesjährigen Alpchilbi<br />

auf dem Grossen Schweinsberg entgegen.<br />

Vielgestaltig und auserlesen sind die Freuden, die<br />

den Teilnehmern harren: Flobert - Schiessen für<br />

Damen und Herren, Sackgumpen für € Führerscheinfreie<br />

» und angehende Lernfahrer, Wurstschnappen,<br />

Seilziehen und andere kurzweilige<br />

ITnterhaltungs-Spiele sorgen für einen richtiggehenden<br />

Chilbibetrieb. Das alles in einer der schönsten<br />

freiburgischen Alpenlandschaft, an der aussichtsreichen<br />

und sonnigen Halde des Grossen<br />

Schweinsbergs, eine gute Fahrstunde von Bern entfernt<br />

Wohl muss der Bert der hochgeschraubten<br />

Hoffnungen mitsamt seiner überwältigenden Rundsicht<br />

durch einen einstündigen Fussmarsch erkauft<br />

.werden, doch das gibt der Alpenrosenfahrt just ihren<br />

besonderen Reiz.<br />

Das Interesse der Mitglieder für die Alpenrosenfahrt<br />

ist weiterhin sehr erfreulich, sowohl für den<br />

eintägigen als für den anderthalbtägigen Ausflug<br />

sind schon verschiedene Anmeldungen eingegangen,<br />

und wenn das Wetter mit den Erwartungen Schritt<br />

hält, so wird wohl das Chalet «Blümlisalp > am<br />

Schweinsbert das sorgenfreie Stand fuhren die 150 Teilnehmer von Zürich am<br />

rechten Seeufer hinauf, um dann bei Männedorf<br />

nach Richterswil hinberzuwechseln. Hier hatten<br />

sich weitere Teilnehmer per Auto eingefunden, um<br />

nun im Hotel «Drei Königen» einem frohgestimmten<br />

Tanzvergnügen beizuwohnen. Bald herrschte<br />

beste Stimmung, und nur zu rasch musste gegen<br />

Mitternacht zum Aufbruch gemahnt werden. Inzwischen<br />

war der Mond hinter dem Etzel heraufgezogen,<br />

und eine herrliche Mondfahrt auf dem<br />

nächtlichen See mit seinen von unzähligen Lichtern<br />

belebten Ufern beschloss die vergnügt verlaufene<br />

Veranstaltung. S.<br />

T. C. S.<br />

DER STRASSENHILFSDIENST DES T.C.S.<br />

AUF DER FURKA- UND GRIMSELSTRASSE. An<br />

Pfingsten wurden in Brig zwischen dem Generalsekretär<br />

des T. C. S. und Herrn E. Seiler die letzten<br />

Abmachungen für die Organisation des Strassenhilfedienstes<br />

auf der Furkä- und Grimselroute besprochen.<br />

Der Ausgangspunkt dieses Strassenhilfsdienstes<br />

befindet sich in Gletsch, im Hotel du Glacier-du<br />

Rhone und funktioniert vom Zeitpunkt der<br />

Oeffnung der beiden Strassen an.<br />

Während der ganzen Saison wird ständig ein<br />

Mechaniker in Gletsch zur Verfügung stehen, der<br />

über einen Abschleppwagen, einen Tourenwaten<br />

und einen Seitenwagen verfügt.<br />

Automobilisten, welche auf den genannten Strassen<br />

eine Panne haben, können einfach nach Gletsch<br />

(Münster 84) telephonieren, sei es vom Hotel Belvedere<br />

an der Furkastrasse, oder vom Restaurant<br />

Carlen auf der Grimsel aus. Ebenso besteht selbstverständlich<br />

die Möglichkeit, durch vorbeifahrende<br />

Automobilisten entweder nach Gletsch telephonieren<br />

zu lassen, oder den Mechaniker dort direkt zu avisieren,<br />

dass ein Wagen auf der Strasse eine Panne<br />

habe. Ebenso können die Telephonstationen des SOS-<br />

Dienstes des A.C.S. benützt werden<br />

Dieser Hilfsdienst ist für Mitglieder des T.C.S.<br />

vollständig gratis bei Vorweis ihrer Mitgliedskarte,<br />

oder auch für solche Automobilisten, die Zolldokumente<br />

vorweisen, die den Vermerk tragen: «geliefert<br />

durch den T.C.S.><br />

Da die Kosten für den Unterhalt dieses Strassen-Hilfsdienstes<br />

selbstverständlich recht bedeutende<br />

sind, so ist der kostenfreien Hilfe eine gewisse<br />

Grenze gesetzt, und zwar in der Weise, dass die<br />

eigentlichen Reparaturen dem Automobilisten belastet<br />

werden. Dagegen sind die Fahrten des Mechanikers<br />

und auch die kleinen Notreparaturen,<br />

nach denen der Automobilist wieder weiterfahren<br />

kann, um die nächste Reparatur-Werkstätte ru erreichen,<br />

vollständig kostenfrei.<br />

Autosektion Aargau<br />

Ausfahrt nach Gottschalkenberg. Hiemit möchten<br />

wir unseren verehrten Club - Mitgliedern<br />

mitteilen, dase die zweite diesjährige Ausfahrt<br />

nach Pfäffikon-Schwyz, von dort nach<br />

dem Sihlseegebiet nach Einsiedeln, dann zum Pickniekplatz<br />

auf dem Gottschalkenberg bei günstiger<br />

Witterung am Sonntag, den 18. Juni <strong>1933</strong>, ausgeführt<br />

wird. Wir bitten Sie höflich, die Mitteilungen<br />

in der «Automobil-Revue» zu beachten.<br />

Der Vorstand: Zk.<br />

d«»«* V«<br />

d«e><br />

SCHWEIZER. UNTEROFFIZIERSVERBAND.<br />

Wettbewerb fOr Angehörige der Motorwagentruppe.<br />

Vom 14. bi« 17. Juü finden in Genf die schweizerischen<br />

Unteroffizierstage statt. Teilnahmeberechtigt<br />

an den Wettbewerben sind alle Unteroffiziere<br />

und Soldaten, die einer Sektion des Verbandes der<br />

Unteroffiziere angehören.<br />

Jeder Teilnehmer kann in einer der drei Kategorien:<br />

Lastwagen, Personenwagen, bzw. Motorräder,<br />

konkurrieren. Fahrzeuge und Betriebsstoffe<br />

werden durch den Motorwagendienst geliefert.<br />

Je zwei Teilnehmer bilden eine Arbeitsgruppe.<br />

Die Wettbewerbe umfassen: 1. Pannenübung: In<br />

jeder Kategorie ist eine Panne zu beheben. 2. Geschicklichkeitsübung:<br />

In den Kategorien Lastwagen<br />

und Personenwagen werden je drei und in der<br />

Kategorie Motorräder vier Uebungen durchgeführt.<br />

3. Patrouillenübung: a) Pannenübung unterwegs;<br />

b) Kartenieseübung; c) Aufsuchen eines versteckten<br />

Kommandopostens (auf 20 bzw. 30 km Distanz).<br />

Die Leistungen werden nach einem Reglement<br />

bewertet, das vom Kampfgericht aufgestellt wurde:<br />

Maßgebend sind: bei der Pannenübung der Zeitaufwand,<br />

bei den GesohickUchkeitsübungen Zeitaufwand,<br />

Genauigkeit der Ausführung und Anordnung<br />

der Arbeits>durchführung, bei der Patrouillenübung<br />

Zeitaufwand, soldatisches Auftreten<br />

und Beurteilung der Distanz, die der Fahrer<br />

zurücklegen musste.<br />

In jeder Kategorie erfolgt eine getrennte Festlegung<br />

der Ränge. Auskünfte über den Wettbewerb<br />

erteilt Oberlt. P. Weber, «Au Molard», Genf. lt.<br />

Aus de U<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Verkehrshemmende Sonntagsvorschriften. Der<br />

Verkehrsverein Altdorf-Klausen-Linthal-Glarus bemüht<br />

sich stetsfort, den Klausenpass, diese romantische<br />

Route, bekannt zu machen und den Passanten<br />

in jeder Beziehung entgegenzukommen.<br />

Die Gewerbetreibenden beider Kantone (Uri<br />

und Glarus), hauptsächlich die Garagen und<br />

Hoteliers, unterstützen den Verein ebenfalls<br />

im Interesse wirtschaftlichen Erfolges. Der<br />

Automobilist und der Motorradfahrer wissen<br />

es zu schätzen, wenn sie bei ihren Fahrten gut<br />

und billig bewirtet werden, und sind auch sehr<br />

dankbar, wenn ihnen bei Pannen und Reparaturen<br />

auf der Strecke durch Garagen geholfen werden<br />

kann. Der A. C.S. und T. C. S. haben zu letzterem<br />

Zwecke eigene Hilfsdienst-Stationen eingerichtet.<br />

Den Stadtpräsidenten von Altdorf scheinen jedoch<br />

diese Anstrengungen kalt zu lassen, und er benutzt<br />

eine veraltete, den heutigen Verhältnissen in keiner<br />

Weise mehr entsprechende Verordnung des h. Regierunsrates<br />

des Kantons Uri (Sonntagsgesetz vom<br />

6. Mai 1900), Art. 1, um angeblich der Gemeinde<br />

Altdorf finanziell « auf die Beine zu helfen ». Zur<br />

Behebung einer Reparatur irgendwelcher Art, wobei<br />

man gezwungen ist, eine Garage aufzusuchen,<br />

muss nun immer eine Bewilligung für die Reparatur<br />

beim Gemeinde- oder Stadtpräsidenten nachtesucht<br />

werden, und hat man diesen Herrn dann<br />

erreicht, so kann man nach Entgegennahme einiger<br />

«wohlgemeinter» Ratschläge und gegen Entrichtung<br />

einer entsprechenden Kanzleigebühr und einigen<br />

Telephontaxen die Reparatur ausführen lassen.<br />

Automobilisten, merkt Euch das Vorgehen solcher<br />

Behörden! Sind wir nicht schon genug mit<br />

Steuern und Taxen belastet? Sind den Verkehrsvereinen<br />

und Clubs diese Mißstände bekannt? Findet<br />

sich niemand, der gegen dieses überlebte Verbot<br />

Sturm läuft? J. J. in A.<br />

Aufom «>b Iwi<br />

Nachlassvcrträge.<br />

P. Ferrarl-Visea, Carrosserie- Fabrik, Giubiasco.<br />

Stundungsbewilligung vom 29. Mai, Eingabefrist bis<br />

23. Juni. Gläubigerversammlung am 14. Juli. Aktenauflage<br />

ab 4. Juli.<br />

Firmenlöschung.<br />

Fratelll Bernasconi Garage in Lugano. Dies*<br />

Kollektivgesellschaft wird von Amtes wegen infolg*<br />

Konkurses gelöscht.<br />

Gerber - Eichenberger, Garage zum KIBsterll,<br />

Bern. Die Firma wird infolge Konkurseröffnung<br />

von Amtes wegen gelöscht.<br />

Widerruf des Konkurses.<br />

Xaver Furrer, Auto-Elektroteile, Zürich. Der<br />

am 9. Januar eröffnete Konkurs ist zufolge sämtlicher<br />

Konkurseingaben durch Verfügung vom 24.<br />

Mai widerrufen und der Gemeinschuldner wieder<br />

in die Verfügung über sein Vermögen eingesetzt<br />

worden.<br />

Konkurseröffnung.<br />

Autoersatzteile A.-G. (Auto-Pieces S. A.), Zürich.<br />

Konkurseröffnung vom 2. Mai. Gläubigerversammlung<br />

am 12. Juni. Eingabefrist bis 30. Juni Francis<br />

Gillabert, Garage, Genf. Konkurseröffnung<br />

vom 9. Mai: Gläubigerversammlung am 9. Juni.<br />

Eingabefrist bis 3. Juli.<br />

Schluss des Konkursverfahrens.<br />

Arnold Schönholzer, Autogarage Zürich. Der<br />

Konkurs über diese Firma wurde mit Verfügung<br />

vom 18. April als geschlossen erklärt.<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Einführung des Verkehrs In Zweierkolonne Ober<br />

stark frequentierte Plätze in Zürich. Hierzu teilt<br />

das Polizei-Inspektorat mit:<br />

Es ist schon wiederholt auf die Nachteile hingewiesen<br />

worden, die durch die Ueberquerung eines<br />

stark befahrenen Platzes in Einerkolonne entstehen<br />

Ḋas Polizei-Inspektorat hat dieser Angelegenheit<br />

seit langem grosse Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Nicht alle Plätze oder Strassenkreuzungen eignen<br />

sich jedoch für einen Zweikolonnenverkehr. Vorläufig<br />

glauben wir, dass versuchsweise folgende<br />

Oertlichkeiten in Betracht kommen dürften:<br />

Leonhardsplatz-Limmatquai,<br />

Uraniabrücke-Limmatquai-Mühlegasse,<br />

Bahnhofplatz-Bahnhofquai,<br />

Bahnhofstrasse-Uraniastrasse,<br />

Paradeplatz,<br />

Bürkliplatz.<br />

Durch diese Anordnung wird erreicht, dass<br />

Ueberquerungen in zwei bzw. drei Richtungen —<br />

nach rechts, geradeaus und nach links — sich viel<br />

reibungsloser und schneller abzuwickeln vermögen.<br />

Strassensperrung M&ieres-Carouge. Die Kantonsstrasse<br />

No. 636 zwischen Mezieres und Carouge<br />

ist an denjenigen Tagen, an denen im Theater<br />

du Jora «La Terre et l'Eau» gegeben wird, von<br />

13 bis 18 Uhr für alle Fahrzeuge gesperrt Während<br />

der Abendvorstellungen vom 24. Juni und<br />

1. Juli ist die Strasse zwischen 20 und 24 Uhr<br />

gesperrt. Der Lokalverkehr (Erntefahrzeuge) ist<br />

nicht unterbunden.<br />

Verantwortliche Redaktion<br />

Dr. A. Bucht.<br />

W. Mathys — H. Labhart<br />

Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwas).<br />

Ausserbalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />

Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Büchi.<br />

Sprechstunden nach Vereinbarung mit der GeachäfUsteUe<br />

Zürich (Löwenstr. 51. Tel. 39.743).


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Bern, Dienstag, 13. Juni <strong>1933</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 50<br />

Der Wunderwagen von Nürnberg<br />

Kulturhistorische Skizze von Max Karl Böttcher.<br />

Der Turmbläser von St. Sebaldus verkündete<br />

der freien und Keichsstadt Nürnberg<br />

soeben die Mittagsstunde, als von<br />

der Burg herab der Schlosshauptmann<br />

Joachim von Spengler nach der Stadt geritten<br />

kam. Zwei reisige Knechte begleiteten<br />

ihn und sorgten am Stadttor, dass<br />

ihr hoher Herr dort keinen Aufenthalt<br />

hatte. Und als der Burghauptmann dann<br />

durch die Gassen sprengte, die Rossknechte<br />

mit Geklirr und Geklapper hintendrein,<br />

da fuhren die Köpfe der ehrsamen<br />

Bürger neugierig aus den Fenstern,<br />

zu schauen, was der Besuch des<br />

Herrn Joachim wohl zu bedeuten habe.<br />

In der engen Kornhausgasse sprang der<br />

Burgvogt vom Pferde. Eilends schritt er<br />

zu dem Hause des Gildenmeisters Johann<br />

Hautsch, hob den Türklopfer am mächtigen<br />

Haustor und Hess ihn hart zurückfallen.<br />

Eine Magd öffnete ; ihr sagte der<br />

Gast: «Ich bin der Burghauptmann Joachim<br />

von Spengler und möchte Euren<br />

Meister sprechen. Wo ist er? »<br />

«In der Werkstatt, ich führe Euch zu<br />

ihm!»<br />

Und wenig später stand der Burgvogt<br />

in der grossen Werkstatt. Ein halb Dutzend<br />

Gesellen und viele Lehrbuben arbeiteten<br />

hier emsig an Schraubstöcken, Hobelbänken<br />

und Werktischen, während der<br />

Meister Hautsch an einem Schreibpulte<br />

an einer Zeichnung mass und änderte.<br />

Lärm und Getöse waren mächtig in dem<br />

weitgedehnten Eaume, so dass niemand<br />

Herrn Joachims Eintritt gehört hatte. Er<br />

schritt an das Pult des Herrn Wagenbauer<br />

und Zirkelmacher Hautsch; legte<br />

die Hand auf dessen Schulter und sagte:<br />

« Es ist Mittag, Gildemeister! St. Sebaldus<br />

hat es längst verkündet! i><br />

Meister Hautsch fuhr auf, tmd als er<br />

den vornehmen Besuch erkannte, rief er:<br />

« Alle Wetter, der Herr Burghauptmann!<br />

Das nenn' ich Freud und Ehr' für mein<br />

bescheidenes Haus! Gott zum Gruss! Und<br />

was führt Euch zu mir? »<br />

«Das ist nicht so schnell gesagt, verehrter<br />

Gildemeister. Also hört: Unsere<br />

F E U I L L E T O N<br />

Rufe aus dem Dunkel<br />

Roman von Karl Strecker.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

Doktor Sievers machte eine Pause und<br />

Zündete die ausgegangene Pfeife wieder an.<br />

«Was sagen Sie dazu?» fragte er paffend,<br />

die Augen über die Flamme seines Feuerzeugs<br />

hin gross auf Nicola gerichtet.<br />

Oeorg ging schon eine ganze Weile aufgeregt<br />

im Zimmer umher. «Das ist ja eine<br />

grossartige Entdeckung. Da gratulier' ich.<br />

Donnerwetter ja! Haben Sie deutlich den<br />

Namen Nollet gehört?»<br />

Sievers blies nachdenklich einen mächtigen<br />

Rauchkegel vor sich hin. «Natürlich!»<br />

beeilte er sich dann zu sagen: «ich glaube<br />

ihn ganz bestimmt gehört zu haben.»<br />

Georg blieb an den längen Beinen des Doktors,<br />

die noch immer wie Querbalken indem<br />

kleinen Raum lagen, stehen. «Sie glauben.<br />

Und was geschah weiter?»<br />

«Etwas sehr Merkwürdiges,» erwiderte def<br />

Doktor in sonderbarem Ton, seine Augen<br />

neugierig auf ihn gerichtet. «Man sprach<br />

nämlich von Ihnen!»<br />

«Ach nee,» lachte Georg und freute sich,<br />

diesen unbefangenen Ton gefunden zu haben.<br />

Burg bekommt hohen Besuch. Kein Geringerer<br />

als Karl Gustav, der Kronprinz von<br />

Schweden, will auf der Burg Wohnung<br />

nehmen, beim Durchzug gen Venedig, und<br />

unser kurfürstlicher Herr hat mich durch<br />

Eilkurier beauftragt, dem Herrn Kronprinzen<br />

alle Sehenswürdigkeiten unserer<br />

alten Reichsstadt zu zeigen. Das soll geschehen.<br />

Also unsere liebe Kirche St. Lorenzo<br />

mit dem Sakramenthäuschen Adam<br />

Kraffts, St. Sebaldus mit dem englischen<br />

Gruss Veit Stoss', die Marienkirche und<br />

alle anderen alten Gotteshäuser will ich<br />

ihm zeigen, natürlich auch den « Schönen<br />

Brunnen » am Markte. Und nun wird im<br />

Volke erzählt, dass Ihr, Meister Hautsch,<br />

einen gar seltsamen Wagen baut, einen<br />

Wagen, der nicht von Pferden oder anderem<br />

Getier gezogen wird, sondern von<br />

selbst läuft! Ist dem so? Wenn ja, so<br />

würde ich Euch bitten, unserem hohen<br />

Besuch dieses Wunderwerk vorzuführen!»<br />

«Kurz gesagt, Herr Burghauptmann:<br />

Es ist so! Ich habe einen Wagen gebaut,<br />

der von keinem Tier gezogen wird, der<br />

von allein fährt, denn die Kraft, die ihn<br />

treibt, steckt in seinem Innern.»<br />

« Und ist kein Spuck und Höllenwerk?»<br />

fragte misstrauisch Herr Joachim von<br />

Spengler.<br />

Der Gildemeister lächelte mild und erwiderte:<br />

«Herr, ich bin ein frommer<br />

Mann und ein guter Christ, und mein<br />

Kirchenstuhl in St. Marien ist nie verwaist.<br />

Niemals würde ich mich mit dem<br />

Bösen in ein Bündnis begeben. Und wenn<br />

Ihr jetzt meinen Wunderwagen seht, werdet<br />

Ihr selbst lächeln über den Aberglau-<br />

«Ja, von Ihnen,» wiederholte Sievers, ohne<br />

seinen Blick zu verändern,<br />

«Na—mi, wie kam denn das?» fragte Georg<br />

mit einem Gesicht, als ob es sich um einen<br />

Spass handelte.<br />

«Das kam so,» erwiderte der Doktor, «als<br />

der junge Steinitz aufbrechen wollte, fragte<br />

er noch, ob die beiden gehört hätten, dass der<br />

Kolmanzer See abgesucht werden solle nach<br />

der Leiche. Da lachten sie alle drei. Woraus<br />

hervorzugehen scheint, dass die Leiche nicht<br />

im See liegt.»<br />

«Das ist demnach keine Frage,» fiel Georg<br />

im Ton der Ueberzeugung ein. «Die haben<br />

sie sicher irgendwo eingebuddelt.»<br />

Der Detektiv hob bei dem Eifer dieser Bestätigung<br />

unwillkürlich den Kopf. Doch verwischte<br />

er diese Bewegung mit einer gewissen<br />

Beflissenheit, indem er schnell fortfuhr:<br />

«Da sagte der alte Dvorak: ,Im See<br />

verstecken tut bloss der Herr Fabrikdirektor<br />

Nicola was, Rittergutsbesitzer auf Schloss<br />

Priebenow.' Und nun erzählte er eine wunderliche<br />

Geschichte.»<br />

Georg, der bei dieser Wendung erblasst<br />

war, lachte auf. «Ach — jetzt weiss ich, was<br />

er für eine Mordsgeschichte aufgetischt hat!<br />

Hahaha! Das ist ja kostbar!» Er schlug<br />

mit der Hand auf den Tisch und Hess sich<br />

lachend in einen Sessel fallen. «Ist der alte<br />

ben, dass der Wagen auf unnatürliche<br />

Weise vorwärtsgetrieben würde!»<br />

Er führte den Burgvogt auf den Hof.<br />

Dort war ein grosser Holzschuppen erbaut<br />

worden mit eisernem Tor, das jetzt<br />

zwei Lehrlinge öffneten, und mit aufrichtiger<br />

Verwunderung stand nun der Burghauptmann<br />

vor dem Wunderwagen. Dieser<br />

war ein aussergewöhnlich grosses,<br />

vierrädriges Fahrzeug, das aus einem mit<br />

reichem Schnitzwerk versehenen Kutschwagenkasten<br />

bestand, wie sie zu jener<br />

Zeit, also Mitte des 17. Jahrhunderts, gebräuchlich<br />

waren. Das Schnitzwerk, die<br />

Malerei und die ganze übrige reiche Ausstattung<br />

des Gefährts machten es an sich<br />

schon zu einer Sehenswürdigkeit.<br />

«Ganz herrlich, ganz kostbar! » lobte<br />

der Burgvogt und fragte dann schnell:<br />

« Und die Deichsel? Der Wagen hat doch<br />

keine Deichsel.»<br />

« Braucht ja keine, edler Herr! Nun will<br />

ich Euch im Vertrauen, dass Ihr bis zur<br />

Probefahrt schweigt, erklären, wie sich<br />

mein Wunderwagen fortbewegt: Schaut<br />

in das Hinterteil der Kutsche! In diesen<br />

Raum werden zwei oder drei Männer gestellt,<br />

von aussen nicht sichtbar, die vermittelst<br />

dieser Kurbeln, welche Ihr hier<br />

seht, ein Zahnrad in Bewegung setzen —<br />

schaut, dieses hier! und die Drehung des<br />

Zahnrades wird durch Hebel — hier seht<br />

Ihr sie — auf die hinteren Räder des Wagens<br />

übertragen. Also, Ihr erkennt, ganz<br />

natürliche Kräfte walten, und Hölle und<br />

Teufel haben nichts bei mir zu tun. Und<br />

drei Männer stecken im Triebraume, damit<br />

sie sich oft ablösen oder bei einer<br />

Bergfahrt zu zweit an der Kurbel drehen<br />

können.»<br />

« Ganz grossartig, ganz grossartig! Aber<br />

sagt noch: Wie wollt Ihr den Wagen lenken,<br />

da Ihr keine Rosse am Zügel habt? »<br />

«Kommt mit nach vorn! Nun schaut:<br />

Die Wagenachse, die vordere, ist mit einer<br />

senkrecht nach oben stehenden Stange<br />

verbunden, an dieser ist ein Griff — hier<br />

ist er — den ich am Kutschersitz leicht<br />

handhaben kann, und mit diesem Griffe<br />

und dieser mit der Achse verbundenen<br />

Stange lenke ich den Wagen nach rechts<br />

oder links, wie ich es brauche! ».<br />

Mit grenzenlosem Staunen hatte der<br />

Burghauptmann diese Erklärungen angehört,<br />

dann rief er aus: «Ihr seid der klügste<br />

Mann, den icH jemals sah, Meister<br />

"Hautsch! Sagt, wie alt seid Ihr eigentlich?<br />

><br />

«Ich wurde 1595 geboren, und da wir<br />

itzo 1650 schreiben, könnt Ihr leicht errechnen,<br />

dass ich im 55. Lebensjahr stehe.<br />

Aber Euer Lob vom «klügsten Manne»<br />

muss ich ablehnen, denn der Gedanke des<br />

Wunderwagens stammt gar nicht von<br />

Fuchs doch hineingefallen auf den Köder.<br />

Nun hören Sie: ich will Ihnen die Geschichte<br />

erzählen. Also ich hatte aus Versehen in der<br />

Schonzeit eine Ricke geschossen und sogar<br />

leider — trotz der späten Jahreszeit —noch<br />

eine tragende. Na, mir war die Sache peinlich,<br />

denn die Dienstboten sorgen schon dafür,<br />

dass sich so etwas rumspricht.» Er erzählte<br />

sein nächtliches Abenteuer mit Dvorak.<br />

«So ungefähr hat er es aucli erzählt,»<br />

sagte Doktor Sievers. «Nur meinte er, das<br />

mit der Ricke, das » er hob den Kopf<br />

von seiner Beschäftigung mit der Pfeife —<br />

«das glaube er Ihnen nicht!»<br />

«Famos,» rief Georg vergnügt. Sievers<br />

wurde durch diesen unerwarteten Heiterkeitsausbruch<br />

ein wenig aus dem Konzept<br />

gebracht und hielt verwundert inne. «Ich<br />

werde Ihnen gleich erklären,» rief Georg mit<br />

ausgestreckter Hand, «bitte fahren'Sie fort.»<br />

«Dvorak erzählte, es sei ihm merkwürdig<br />

vorgekommen, dass Sie eine Ricke geschossen<br />

haben wollten, der Sie gar nicht mehr<br />

auf Jagd gingen.»<br />

«Meint er das?» lächelte Georg und nickte<br />

nochmals zufrieden mit dem Kopf.<br />

«Er hatte zum Ueberfluss noch im Schloss<br />

herurngefragt. Alle hätten ihm bestätigt, dass<br />

Sie niemals mehr auf Jagd gingen, und der<br />

„Ecke des gutenBeispiels "<br />

Das folgende Beispiel hat den Nachteil,<br />

sich in Kalifornien ereignet zu haben.<br />

Wir geben dieser Einsendung einer gelegentlichen<br />

Mitarbeiterin des «Autler-<br />

Feierabend» dennoch gerne Raum, da<br />

Hilfsbereitschaft und Menschenfreundlichkeit<br />

immer lobenswert bleiben, ob sie<br />

nun hier oder dort anzutreffen sind.<br />

Wettlauf mit dem Zuge.<br />

Ich war in Pasadena, einer Stadt in<br />

Südkalifornien, als Dienstmädchen angestellt.<br />

An meinem, freien Donnerstag ging<br />

ich oft mit der Vorortbahn nach Los Angeles.<br />

Eines Tages fuhr mir diese vor der<br />

Nase ab, und ich sah ihr höchst enttäuscht<br />

nach, da ich nun längere Zeit<br />

warten sollte. In dem Moment hielt ein<br />

Auto neben mir; die Tür öffnete sich und<br />

eine weibliche Stimme sagte: «Schnell<br />

in mein Auto! Wir holen die Bahn ein.»<br />

Ich hinein, und fort sausten wir! Bei der<br />

nächsten Haltestelle wollte der Zug schon<br />

abfahren. Da machte die Dame im Auto<br />

ein solch polizeiwidriges Gehupe — in<br />

USA. ist die Hupe fast nur Dekorationsstück,<br />

sie wird höchst selten gebraucht,<br />

und der Autoverkehr wickelt sich sozusagen<br />

geräuschlos ab — dass sich der Führer<br />

des Bahnchens betroffen fühlte und<br />

wartete, bis ich glücklieh im Zug war.<br />

Die Hilfsbereitschaft dieser Dame hat<br />

mich wahrhaft sehr gefreut! L. G. L.<br />

mir, sondern von einem, der wirklich berühmt<br />

ist und den die Welt nie vergessen<br />

wird: Albrecht Dürer. Der schuf vor mehr<br />

denn hundert Jahren ein herrliches Bildwerk,<br />

den «Triumphzug Kaiser Maximilians<br />

», einen grossen Holzschnitt, der<br />

1515 erschien. Und auf diesem Bilde befinden<br />

sich zehn Wagen, die nicht von<br />

Pferden gezogen, sondern von Menschen<br />

vermittelst eines Kurbel Werkes in Bewegung<br />

gesetzt werden. Und nach diesem<br />

Bilde habe ich nun zum grössten Teil<br />

meinen Wunder wagen gebaut! » *)<br />

Aufmerksam hatte der Burghauptmann<br />

*) Heute hängt dies Bild: Triumphzug Kaiser<br />

Maximilians von Albrecht Dürer im Deutschen Museum<br />

in München, Abteilung: Verkehr!<br />

Diener insbesondere hat gesagt, er habe seit<br />

eirrem Jahr oder länger kein Gewehr mehr<br />

von Pulverschleim zu reinigen brauchen.»<br />

«Weil ich in solchen Fällen meine Flinte<br />

selber putze. Gott sei Dank, also ist es mir<br />

doch gelungen, die ganze Bande zu täuschen.<br />

Sehen Sie, Herr Doktor, darauf bin ich stolz,<br />

wirklich stolz, wenn Sie mich auch verwundert<br />

ansehen.»<br />

«Ich sehe Sie gar nicht verwundert an,<br />

Herr Direktor, aber natürlich interessiert<br />

mich das, was Sie sagen.»<br />

«Sie glauben ja nicht, Herr Doktor, wie es<br />

hier in der Peripherie Berlins — im Weiehbilde<br />

sagt man ja wohl so schön — wie es<br />

hier von Spitzbuben wimmelt, von Wild-,<br />

Fisch- und anderen Dieben. Denken Sie —»<br />

und er erzählte eine merkwürdige Diebesgeschichte,<br />

die kürzlich passiert war. «So gehen<br />

die Leute vor. Dagegen hilft nur eins.<br />

Immer heimlich auf der Lauer sein. Und das<br />

war ich. So heimlich, dass selbst meine<br />

Leute im Schloss und sogar Dvorak, der<br />

Marder, nicht wussten, wie oft ich unbemerkt<br />

mit der Flinte herumschMch und in der Nähe<br />

meines Chäteauchens hinter dem Busch<br />

sass.»<br />

«Was machten Sie denn mit dem geschossenen<br />

Wild?»<br />

«Ich schiesse oder vielmehr schoss Ja nicht<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 50<br />

zugehört, dann erwiderte er: «Stammt<br />

nun auch nicht der Gedanke zu dieäem<br />

Wagen von Euch, so ist doch die Kunst,<br />

diesen Gedanken in die Tat umgesetzt zu<br />

haben, Euer Werk. Nun sagt mir noch:<br />

Wird der Wunderwagen auch wirklich<br />

fahren? »<br />

« In aller Stille haben wir auf dem Hofe<br />

und im Garten Probefahrten ausgeführt.<br />

Und nächsten Sonntag soll nun Öffentlich<br />

die erste Fahrt stattfinden. Drei meiner<br />

kräftigsten Gesellen werden im Getriebekasten<br />

die Kurbeln drehen, ich selbst<br />

werde lenken.»<br />

« Und Ihr wäret auch bereit, dem Kronprinzen<br />

den Wagen zu zeigen? »<br />

«Aber gern! Ich werde ihn. auf der<br />

Burg im Schlosshofe vorführen. »<br />

Der nächste Sonntag war für die guten<br />

Nürnberger ein wahrer Festtag., Angesichts,<br />

einer vieltausendköpfigen Menschenmenge<br />

und vieler hoher und vornehmer<br />

Persönlichkeiten, zu denen natürlich<br />

auch der Burghauptmann Joachim<br />

von Spengler gehörte, fand die erste öffentliche<br />

Fahrt auf den Strassen der<br />

reichsfreien Stadt Nürnberg statt, wobei<br />

eine Geschwindigkeit von 3000 Schritt in<br />

der Stunde erreicht Wurde.<br />

Die Fahrt gelang • vollständig, obwohl<br />

sie bergauf und bergab führte, und unter<br />

masslosem Jubel wurde der Gildemeister<br />

nach beendeter Fahrt zum Rathaus geleitet,<br />

wo er vom Bürgermeister Lazarus<br />

Hesse und vom Ratsspfecher .Aufsess<br />

hochgeehrt wurde und ihm sogar ein<br />

Ehrengeschenk der Stadt überreicht würde.<br />

Draussen umdrängte unterdessen das<br />

viel, Schoss sehr selten sogar. Ich spionierte<br />

unter der Maske des Jägers. Das<br />

machte mir übrigens Spass.» Er lächelte.<br />

:«Als Mann hat man ja immer, noch einbiss-,<br />

chen von dem Jungen in sich, der sich seinerzeit<br />

am Lederstrumpf und dem Letzten<br />

Mohikaner, an Robinson und Störtebecker<br />

begeisterte. Das müssen Sie doch auch bei<br />

Ihrem Beruf manchmal empfinden!»<br />

«Sicher, sicher, da haben Sie ganz recht.<br />

Ein bisschen bleiben wir immer Jungs. Aber<br />

•— was ich sagen wollte. — und mit der.<br />

Ricke "machten Sie 'ne. Ausnahme?»<br />

«So ist es, ich wollte mal Rehrücken essen<br />

— mit Johannisbeergelee ist das mein<br />

Leibgericht — ausserdem glaubte ich in deni<br />

Halbdunkel, es sei ein kapitaler Grenzbock,<br />

den ich öfters da bestätigt hatte und den ich<br />

meinem- Nachbar nicht gönnte;» •„ •<br />

«Dvorak glaubte ja nun'das? mit der Ricke<br />

nicht. Aber,» fuhr Sievers fort, während er<br />

aufstand und seine Storchbeine, die ihm in<br />

der waagrechten Lage steif geworflen waren,<br />

zweimal einzeln vorschnellte, «solche<br />

Leute wie der Dvorak glauben ja bei Jeder<br />

Gelegenheit ihren Rebbes machen zu können.<br />

Da bildet er sich nun ein, hier stecke ein<br />

Volk den Wunderwagen, der allerdings<br />

für die Bürger auch recht interessant<br />

war. Ein grosser, feingeschnitzter Drache<br />

war vorn angebracht und' bleckte im<br />

furchtbaren Bachen schreckliche Zähne,<br />

und an beiden Seiten des Wagenkastens<br />

waren Engelsfiguren angebracht, die Posaunen<br />

in den Händen hielten, und sie<br />

konnten die Trompeten an den Mund heben<br />

und blasen. Wenn nun dem Wagen<br />

Menschen oder Getier zu nahe kamen,<br />

Hessen die Engel zunächst auf den Posaunen<br />

einen Dreiklang als Warnungssignal<br />

ertönen. Wurde trotz des Posaunenrufes<br />

nicht die Strasse frei gemacht für die<br />

Fahrt, so begann der Drache vorn am<br />

Wagen, grässlich die Augen zu verdrehen<br />

und schliesslich Wasser aus dem Bachen<br />

zu spritzen!<br />

Als wenig später der Kronprinz Karl<br />

Gustav von Schweden nach Nürnberg<br />

kam, war er von dem ihm vorgeführten<br />

Wunderwagen so begeistert, dass er ihn<br />

dem.Erfinder kurzerhand für bargezahlte<br />

500 Reichstäler abkaufte, eine Summe, für<br />

die man in jener Zeit gut und gern hätte<br />

einkleineg Dorf kaufen können. Der Wun»<br />

derwägen wurde nach Schweden gebracht<br />

und bef der späteren Thronbesteigung;<br />

Karl Gustavs im Festzug zur Krönungsfeier<br />

mitgeführt. Unter den fürstlichen<br />

Gästen befand sich auch der König von<br />

Dänemark, dem der Wunder wagen so imponierte,<br />

dass er sofort einen Sonderkurier<br />

nach Nürnberg sandte, der bei Johann<br />

Hautsch einen gleichen Wagen be-,<br />

stellte. Dieser wurde auch nach einem<br />

halben Jahre geliefert und übertraf den<br />

zuerst gebauten' Wagen noch dadurch,<br />

Geheimnis hinter, und er hat die feste Absicht,<br />

das, was Sie hineingeworfen haben,<br />

demnächst herauszufischen;»<br />

Georg merkte, dass er die Farbe wechselte,<br />

und ärgerte sich über Sievers, der ihn<br />

bei den letzten Worten wieder, beinahe neugierig,<br />

angesehen hatte. Aber Georg hatte<br />

jetzt schon gelernt, bei diesen Angelegenhei-.<br />

ten sein Mienenspiel zu beherrschen, er lachte<br />

sogleich. «Das soll er nur machen! Da wird<br />

er keine reine Freude dran haben an dem<br />

Kadaver! Uebrigens wird das nicht so leicht,;<br />

sein. Es ist, glaube ich, die tiefste Stelle im<br />

dass er in einer Stunde auf ebener Strasse<br />

bei drei «Manneskräften» 5000 Schritte<br />

zurücklegen konnte. Dieser zweitgebaute<br />

Wunderwagen ist heute noch in der<br />

Schlosshalle vom Kopenhagener Sommerschloss<br />

zu sehen. Auf einer kleinen Tafel<br />

steht in dänischer Sprache geschrieben:<br />

«Wunderwagen von Nürnberg, erbaut<br />

vom Gildemeister Johann Hautsch. ><br />

Die grösste astronomische Uhr der Welt.<br />

In den kommenden Wochen wird in der<br />

Kathedrale von Messina eine riesenhafte<br />

astronomische Uhr Aufstellung finden, die<br />

als ein phantastisches Wunderwerk der<br />

modernen Technik und Mechanik gelten<br />

kann. In dem 30 Meter hohen Werk sind<br />

50 Automaten eingebaut, von denen jeder<br />

einzelne einen komplizierten und in seiner<br />

Art neuartigen Mechanismus enthält. Diese<br />

Automaten leisten eine wunderbare, aufs<br />

feinste abgestimmte Arbeit.<br />

Im Vorderteil der Uhr ist der ewige Kalender<br />

eingebaut, der immer genau den Tag<br />

anzeigt. Aber nicht- nur Tag, Monat und<br />

Jahr werden bis zum Jahre 9999 angezeigt,<br />

auch alle Kirchenfeste — auch bewegliche<br />

— zeigt das Wunderwerk an. Ueber dieser<br />

Uhr ist ein Planetarium eingesetzt, das die<br />

neun Sonnenplaneten enthält. Eine Mondkugel,<br />

die auf der einen Seite vergoldet ist,<br />

macht dem Besucher die einzelnen Mondphasen<br />

klar.<br />

An der Hauptfassade laufen die beweglichen',<br />

in fünf Etagen angeordneten Figuren.<br />

Die erste Etage enthält die sieben<br />

Gottheiten der Alten, die die Wochentage<br />

Seeiv c ,;; nach meiner Stu/be hinüberzuwechseln. Und<br />

«Deswegen trug er auch dem jungen Stei- sidas war sehr wojilgetan,. denn kaum .war<br />

nitz auf, er solle in Berlin ihm gelegentlitfe; Steinitz fort, als ich auch ein,leises Schlei-<br />

ein paar grosse schwere Doppelhacken; besorgen,<br />

die wollte er dann je an eine lange/<br />

Leine binden und so den Seegrund -dort abr a<br />

harken.» , ]<br />

«Na, meinetwegen, den Jagdschein wird's"<br />

la nicht gleich kosten,» sagte -Georg vn h<br />

gleichgültigem Ton.<br />

«Uebrigens wird es hier Eile mit Weile ^<br />

heissen,» bemerkte Sievers sachlich. «Dvo-!<br />

fak sagte: .Vorläufig, "natürlich lassen wir<br />

die Finger davon, sonst heissfs, wir<br />

Der Tagesfilm<br />

ten noch Nollet.' — Aber,» fuhr Sievers mit<br />

einem ungeduldigen Zurückwerfen, des Kopfes<br />

fort, «wir sind ja von der Hauptsache<br />

ganz abgekommen. Also: ich war dabei<br />

stehengeblieben, wie der junge Steinitz aufbrach<br />

und man verabredete, dass. er übermorgen<br />

nacht, das ist also jetzt morgen<br />

nacht, wiederkommen und unter anderem<br />

den Brillantring abholen sollte.»<br />

Georg nickte.<br />

«Die beiden Alten begleiteten Ihn noch<br />

vor die Haustür — natürlich, alles im Dunkeln.<br />

Ich war so vorsichtig, jetzt schnell<br />

chen auf dem Boden hörte. Ich schnarchte<br />

leise, ohne Uebertreibutig. Eine Weile<br />

horchte pvorak,. der es jedenfalls war, an<br />

der Tür, ] dann schlich er wieder hinunter.<br />

Ich hörte, dass die beiden Alten in ihre<br />

Schlafstube zurückgingen, und schleunigst<br />

war ich wieder in der Vorratskammer und<br />

hatte das Ohr am Dielenloch.»<br />

«Ich hörte zuerst die Stitnme der AHen:<br />

.Denn wollen wir morgen, man gleich alles<br />

rausholen aus der Bibel und auf dem, Feld<br />

verstecken/»<br />

darstellen. In der zweiten Etage laufen<br />

vier Figuren, die die Viertelstunden anzeigen.<br />

Wie auch bei anderen Uhren dieser Art<br />

wird die stärkste Bewegung des komplizierten<br />

Mechanismus um die Mittagsstunde<br />

ausgelöst. Ein zweieinhalb Meter hoher<br />

Hahn kräht dreimal. Ein sechs Meter hoher<br />

Löwe schwenkt eine Standarte und<br />

stösst dabei ein weithin hallendes Gebrüll<br />

aus. Die oberen Reihen enthalten die Bühne<br />

für ein Mysterienspiel und die Laufbahn<br />

für eine Prozession. ert.<br />

72.000 Küsse.<br />

Das öffentliche Amt für Statistik in<br />

Frankreich hat vor kurzem eine Untersuchung<br />

darüber angestellt, wie oft eine Frau<br />

durchschnittlich jährlich ihre verschiedenen<br />

hauswirtschaftlichen Funktionen ausübt<br />

(Welche Sorgen dieses Amt haben<br />

muss!) Man nahm sich eine sog. Musterehe<br />

vor. Die betreffende Frau ist seit zwanzig<br />

Jahren verheiratet, hat sechs Kinder<br />

und lebt mit ihrem Mann in glücklichster<br />

Ehe. Auf Befragen gab sie selbst zu, nicht<br />

genau sagen zu können, mit wieviel Küssen<br />

sie ihren Mann und ihre Kinder beglückt<br />

habe. Schätzungsweise seien es acht bis<br />

zehn Küsse täglich, in ihrer zwanzigjährigen<br />

Ehe also rund 72 000 Küsse gewesen.<br />

Strümpfe habe sie durchschnittlich vier<br />

Paar im Tag gestopft. Seit sie verheiratet<br />

ist, ergibt das die beträchtliche Zahl von<br />

28 800 Strümpfen. Wie oft die brave Ehefrau<br />

die Betten gemacht habe, konnte sie<br />

eigentlich am bestimmtesten angeben. Ungefähr<br />

29 OOOmal in ihrer langjährigen<br />

Ehe...<br />

«Aus der Bibel?» fragte Georg erstaunt.<br />

Der Detektiv nickte. «Ich werde es Ihnen<br />

später erklären!» ,<br />

«,Ganz recht,' meinte .Dvorak. .Raus aus<br />

dem Haus, das ist die Hauptsache.'<br />

.Besser schon im Garten,' meinte die Alte.<br />

,Nidi in die Hand,' erwiderte er. .Neulich<br />

bei dem Mord in Lehnin haben sie den<br />

ganzen Garten utngebuddelt. Nee, so dumm!<br />

Ick habe mein altes Plätzchen am Priebenower<br />

Grenzgraben.' Sie kamen dann auf<br />

was anderes zu sprechen.» fuhr Sievers<br />

fort, «und schliefen nach einer Weile ein.»<br />

«Und was ist denn nun mit der Bibel?»<br />

«Die Frau Dvorak,» erwiderte Sievers in<br />

höherer Stimmlage, «ist eine sehr fromme-<br />

Frau, wie Sie wissen werden.»<br />

JTeu in Zurieft<br />

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(Fortsetzung folgt)<br />

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N°50 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

ÜDEDP<br />

Auf weissen Stufen stehen lauter weisse<br />

Schuhe im Schaufenster, eine geradezu erlauchte<br />

Gesellschaft. Bräutlich gesellen sich<br />

grosse Liliensträusse dazu. Und doch handelt<br />

es sich nicht mm Brautschuhe, vielmehr sind<br />

all die zierlichen Fussbekleidungen für die<br />

Strasse und gesellschaftliche Zwecke bestimmt.<br />

Weiss im Schuh fängt schon am Vormittag<br />

seine*Herrschaft an. Als Kombination<br />

mit Schwarz oder Braun, mit Weiss zieht es<br />

sich als reizvolles Karo durch manche, sonst<br />

gedeckt gehaltenen Flechtsandalen, die es,<br />

seien sie blau, toastbraun oder schwarz, aufheitert<br />

und sie noch leichter erscheinen lässt,<br />

als sie schon sind. Aber dem leichten, schon<br />

haäb nachmittäglich aussehenden Trotteur,<br />

dem ganz sommerlichen Nachmittagsschuh,<br />

ist das Weiss wie die Kunst der Schuhflechterei<br />

vorbehalten.<br />

Unsere Schweizer Modeschuhindustrie bringt<br />

Modelle heraus, die ganz entzückend aussehen.<br />

Und die Passanten bleiben gebannt davor<br />

stehen. Bereits, wenn nur ein paar Tage<br />

schönes Wetter bleibt, mehren sich die ko-<br />

Obwohl in den letzten Jahren der Ruhm<br />

ketten Trägerinnen weisser Schuhe, tragen der Tizianroten gebührend wuchs, wurde das<br />

sie im Verein mit langen, über den Aermel Problem, was die Besitzerinnen solcher<br />

gezogenen, weissen Lederhandschuhen, fügen<br />

Lingeriegarnituren zum Kleid und tragen löst. Die Frage ist nun, was sie wirklich tra-<br />

Pracht tragen können, in keiner Weise ge-<br />

sogar weisse Handtaschen. Auch der Hutgen können. Während den Blonden und Brünetten<br />

die ganze Farbenskala zur Verfügung<br />

bekommt seine «Weissheit» weg, sei es,<br />

dass er selber aus weissem Panama, Phantasiestroh<br />

oder aus weissem Filz besteht tiert, dass nur zwei oder drei Farben für sie<br />

steht, hat die Erfahrung den Rothaarigen dik-<br />

oder weissen Bändern, weissen Blumen Lebensrecht<br />

gibt. Die weissen Schuhe sind als gen lockenden Farbtöne hiess es immer wie-<br />

in Frage kommen und angesichts all der übri-<br />

Tress6s wohl am schönsten; sie sind bald der: Wag' es nur, dann wirst du ja sehen,<br />

ans parallelen Riemchen, die mit Knüpfung wie du aussehen wirst.<br />

leicht gehalten sind, bald bringen sie richtige<br />

Flechtmuster mit Durchbrüchen, bilden<br />

Natürlich ist diese Einstellung dumm und<br />

ungerecht. Es gibt rothaarige Frauen, die<br />

Spitzen, Makrame", häkelähnliche Dessins<br />

und schlingen gelegentlich nicht nur des<br />

sich geradezu in Sehnsucht verzehren, einmal<br />

Frühlings blaues Band, diesmal in Leder,<br />

eine andere Farbe zu tragen, die es aber auch nicht dasselbe Kleid wie für eine Abend-<br />

und die Dame von Geschmack<br />

leicht hindurch, sondern lassen auch grünen,<br />

nicht wagen, die engen Grenzen der Kon-unterhaltung,<br />

achtet stets darauf, dass Kleid und Frisur<br />

gelben und roten Lederstreifchen Lebensrecht.<br />

miteinander in vollendeter Harmonie stehen.<br />

Sie geben dem Qhillie, mit der offenen<br />

Die Mode, die für Auto-Ausflüge, für das<br />

Schnürung, regen Anteil, wie er sich denn<br />

Wochenend und der damit verbundenen<br />

auch gerne mit leichten Perforationen überzieht<br />

Dieser Qhillie ist das Lieblingskind der<br />

Mode. Schon morgens beginnt seine Wirksamkeit,<br />

wenn er als kräftiger Halbsportschuh<br />

daherkommt, mit Rohgummisohle oder<br />

andern Spielarten der Gummibesohlungen wie<br />

mit einem Gleitschutz versehen. Es wird als<br />

Trotteur etwas leichter, auf alle Fälle bringt<br />

er offene Schnürung, die den hell gewordenen<br />

Strumpf sehen lässt. Er nimmt auch meistens<br />

Sandalenform an, wobei von ihm die<br />

Ristschniürung allein übrig bleibt. Aber nachmittags,<br />

da tänzelt er in Braun und Schwarz<br />

mit zierlichem Eidechsenschnürteil durch die<br />

Salons oder wenn es schönes Wetter ist,<br />

auch in Perlgrau ond Ficelletönen herum.<br />

Um sich endlich ganz in Weiss oder mit<br />

Schwarz kombiniert zu sonnen und schliesstich<br />

alle Finessen von Loch- und namentlich<br />

Tressemodellen mitzumachen. Er liebt dünne<br />

Kordeln mit Troddeln dran, doch lässt er sich<br />

auch einmal ein dünnes Seidenband gefallen!<br />

•<br />

HDaot scairc<br />

Weisse Schuhmode<br />

yC&ID<br />

Abends freilich muss er zu Hause bleiben,<br />

denn die ganz ausgeschnittene farbige oder<br />

schwarze Abendsandale aus Crepe, sie verzichtet<br />

wohl einmal auf Fersen-, ja sogar<br />

auf Zehenschutz, aber sie hält an der leichten<br />

Bride fest oder es kleidet sich die Frau<br />

gerne in einen seitlich weit herabgeschnittenen<br />

Decollete, den Carlton, denn letzter,<br />

sportlicher Rest verwischt sich am Abend<br />

ganz aus der Mode und so ist für den Ghillie<br />

hier kein Raum.<br />

Aber er flüchtet sich an den Strand, nicht<br />

in Weiss, wohl aber in weitausgeschnittenen<br />

offenen Formen, wobei er originelle Schnürung<br />

wohl anzubringen weiss. Farbe begleitet<br />

ihn, farbige Streifen, Mombreeffekte sind<br />

dort zu Hause. Immerhin muss er seine Bedeutung<br />

kürzen; Spangenschuhe und Sandalen<br />

aus verschlungenen Stoffblenden reden<br />

hier eine kräiftige Sprache. -ss.<br />

Trost für Rothaarige<br />

vention zu überschreiten. Man muss nicht<br />

glauben, dass tatsächlich nur Grün und Blau,<br />

und zwar nur ganz gewisse Nuancen dieser<br />

Farben, gestattet und kleidsam sind.<br />

Das Farbenschema des heurigen, wie auch<br />

schon der letzten Jahre hat sich so kühn<br />

und gründlich gewandelt, so unzählige Farben<br />

gehen plötzlich zusammen, die noch vor<br />

ein paar Jahren absolut verboten war zu-<br />

in Ordnung zu bringen ist. Was ist unangenehmer,<br />

als wenn der Wind die Haare zaust,<br />

sammenzustellen, Wenn man nun die ver-sschiedenen Töne der roten Haare als eine der fliegen, die Augen verdecken und so die Fah-<br />

dass sie in wilden Strähnen um den Kopf<br />

modernen Farben ansieht, ergibt sich mit einmal<br />

die Lizenz einer ungeheuren neuen Skala Die Dauerwellen geben den Haaren eine<br />

rerin der Sicht 'berauben?!<br />

unzähliger Farben.<br />

gewisse Festigkeit, trotzen dem Regen, Wind<br />

Wer wollte es beispielsweise leugnen, dass und Wetter und sind für. alle, die gut frisiert<br />

verschiedene Schattierungen von Beige oder<br />

Grau glänzend mit -Tizianrot harmonieren<br />

würden? Und wer hat den Mut, jene ins<br />

Gelbliche hinüberspielenden rosa Töne (zum<br />

Unterschied von den ins Blaue changierenden,<br />

die allerdings zu Rostrot nicht passen) abzulehnen?<br />

Hellblau wurde, wenn auch etwas<br />

schüchtern, seit jeher akzeptiert. Heute gehört<br />

es zu den Standardfarben; Pastellblau<br />

passt fabelhaft zu dunkler getöntem Rotbraun,<br />

ohne sentimental zu wirken. Im<br />

Grunde kleidet es die Rothaarigen weitaus<br />

besser als die Wasserstoffsuperoxyd-Blondinen,<br />

an denen es geradezu kitschig suss<br />

wirkt<br />

Von Weiss hiess es immer: Aber woher<br />

denn, das ist ausgeschlossen — besonders bei<br />

meinen Sommerprossen! (Die sind übrigens<br />

auch längst rehabilitiert, heute sind sie nicht<br />

mehr hässlich, sondern einfach menschlich.)<br />

Welch bedauerlicher Irrtum. Grauweiss,<br />

Schmutzigweiss, alle Schattierungen von Rohleinen,<br />

die heuer ganz besonders modern<br />

sind, sehen im Verein mit fast allen Tönen<br />

von Rostbraun schön und vollkommen elegant<br />

aus. Dasselbe gilt für Sandgrau. Gerade<br />

alle diese lichten und sympathischen<br />

Töne sollten die Rothaarigen bevorzugen, die<br />

Anspruch darauf erheben, distinguiert auszusehen.<br />

Das traditionelle Giftgrün und<br />

Königsblau, die einst von den Tizianroten vornehmlich<br />

am Abend getragen wurden, gelten<br />

heute nur noch als geschmacklos.<br />

Eine'andere, heute gestattete Farbe ist ein<br />

in der Nuance mit den» Haar übereinstimmendes<br />

oder etwas lichteres oder dunkleres Rostrot.<br />

Ein sandfarbener Tweedmantel mit rostbrauner<br />

Leinenbluse ist der Höhepunkt der<br />

Eleganz für die Rotblondine von <strong>1933</strong>, fürs<br />

Frühjahr wie für den Sommer.<br />

Schmutziggrün kann immer wieder getragen<br />

werden, es gehört heuer zu den Farben,<br />

die immer in Reserve bleiben. Aber warum<br />

nicht zu den Farben von heute greifen und<br />

dieses Grün wirklich in Reserve lassen? Wovor<br />

sich die Rothaarigen zu hüten haben?<br />

Jedenfalls vor dem ins Rote spielenden Violett<br />

Niemals und in keinem Falle aber ist Rot<br />

in irgendeiner seiner Varianten gestattet. Das<br />

ist geradezu geschmacklos. Schwarz ist difficile.<br />

Genau so unselig ist es, für Rothaarige<br />

Stahlgrau zu wählen. Sehr effektvoll und<br />

empfehlenswert sind die heuer so beliebten<br />

Schottenmuster und — Zitronengelb. p.<br />

Frisur und Autosport<br />

Ja, wird man sich fragen, was haben denn<br />

diese beiden Dinge miteinander zu tun? Nun,<br />

Sie. tragen für die sportlichen Ausübungen<br />

sportlichen Betätigung das Sportkleid vorsieht,<br />

weist den Damen die entsprechende<br />

Frisur zu, die möglichst einfach und leicht<br />

sein wollen, schon längst unentbehrlich geworden.<br />

Eine einfache und doch äusserst<br />

kleidsame Frisur in Dauerwellen, halb schräg<br />

übers Ohr nach rückwärts gewellt, gibt der<br />

Trägerin die sportliche Note, die stilrein mit<br />

der Kleidung und mit dem Autofahren übereinstimmt.<br />

Was bei dieser Frisur noch besonders<br />

hervorzuheben ist: Ein forscher Kammstrich<br />

nach rückwärts bringt die Haare ohne<br />

langes Dressieren wieder vollkommen in Ordnung,<br />

selbst wenn sie vorher nach allen Windrichtungen<br />

geweht haben.<br />

Jedes Gesicht hat seine eigene Prägung,<br />

Die Strandbad-Mode<br />

Eleganter Strandanzug <strong>1933</strong>: blaue Hose, buntgestreifte<br />

Seitennaht und längsgestreiftes Oberteil.<br />

die durch die Haartracht hervorgehoben oder<br />

gemildert werden kann, je nachdem dies für<br />

den Gesamteindruck wünschenswert erscheint.<br />

Am Tag, und speziell am Abend,<br />

soll die Frisur der weiblichen Eigenart wieder<br />

mehr Rechnung tragen. Der gute Friseur<br />

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die an der italienischen Riviera<br />

den Vorsommer gemessen, zelebrieren, mit<br />

ihren Erscheinungen schon die neue Modesilhouette.<br />

Mit einem Hauch von Verspieltheit<br />

bewundert man die abwechslungsreichen<br />

und raffinierten Handschuhe. Zum<br />

einfachen Jackenkleid aus Jersey gibt es<br />

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Handschuhe sind aus dieser Blusenkretonne<br />

gearbeitet und geben mit ihrer Farbigkeit<br />

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und die beobachtenden Blicke einfangen.<br />

Die Handfläche ist aus mattem<br />

Sämischleder gearbeitet, wie auch an dem<br />

Modell, das aus geflochtenem Filz wieder<br />

ganz neue Wirkungen zeitigt. Die<br />

Schweinslederhandschuhe mit ihren natürlichen<br />

Narben sind ein bisschen vergessen,<br />

weil die Mode so viele flotte, lustige<br />

Stoffmodelle bringt. Gehäkelte Seidenstulpen<br />

schmiegen sich um die Aermel der einfachen,<br />

sandfarbigen Leinenkleides und<br />

Pikeehandschuhe, Handschuhe aus Baumwollstoffen,<br />

aus Schottenjersey und aus<br />

Form, einschliesslich des Nationalsports,<br />

hat sich ihrer bemächtigt. Während es<br />

Angorastoffen gehören bald schon zu Alltäglichkeiten.<br />

Will man die Modecharak-<br />

Ständen waren, die als Bande'rilleros auf-<br />

früher nur Frauen aus den niedrigsten<br />

teristik des Sommers <strong>1933</strong> kennen lernen, traten, haben in den letzten Jahren einige<br />

man müsste sich nur in Luxusappartements<br />

der neuangekommenen Pariser stiliens, deren Ahnenreihs weiter zurück-<br />

Frauen aus den ältesten Geschlechtern Ka-<br />

Schauspielerin einschleichen, welche an geht, als der Stierkampf in Spanien heimisch<br />

ist, also bis vor das Jahr 1040, den<br />

der italienischen Riviera Müsse und Entspannung<br />

ihrer Nerven sucht, und dieWeg in die Arena gefunden. Sie wussten<br />

Handschuhlade in ihrem platingrauen<br />

Schrankkoffer untersuchen. Hier gibt es<br />

gemalte Organdyhandschuhe, zum kleinen<br />

Abendkleid passend. Die Spitzenhandschuhe<br />

zur gewachsten Spitzentoilette tragen<br />

Armbänder aus denselben Blütenranken,<br />

die das Dekollete des Kleides umgeben.<br />

Ungemein pikant sind die Goldnetzhandschuhe<br />

aus echtem Gold, die wie ein Teil<br />

einer Ritterrüstung anmuten. Sie sind ganz<br />

kurz und werden von zwei breiten' Brillantarmbändern<br />

ums Handgelenk befestigt.<br />

Zum Leinenkostüm, wie es jede elegante<br />

Dame in mehreren Auflagen besitzt, wurden<br />

die Leinenhandschuhe ausgefranst oder<br />

mit Fil-Tire-Arbeit geschmückt. Ein Paar<br />

Handschuhe aus schwarzer Hammerschlagseide<br />

mit langen, schmalen Stulpen,<br />

zum kleinen Abendkleid gedacht, hatte offene<br />

Fingerspitzen, durch die die goldgelackten<br />

Fingernägel der Trägerin wie kostbares<br />

Geschmeide durchblitzen. Ja, sogar<br />

für den Strand gibt es, zum Frottemantel<br />

passend, durchsichtige rote Cellophanhandschuhe,<br />

die nun der mondänen Frau das<br />

Merkmal der neuen Mode, den raffinierten<br />

Handschuh, auch für Bad und Küste<br />

geben.<br />

Wieviel Frauen sind In Amerika berufstätig?<br />

In den Vereinigten Staaten arbeiten Millionen<br />

von Frauen, und viele entscheiden<br />

in hohen Positionen über das Wohl und<br />

Wehe so mancher grossen Organisation,<br />

unter ihnen sehr begabte weibliche Köpfe,<br />

die auch in der Politik eine namhafte Rolle<br />

spielen. Die Zahl der arbeitenden Frauen<br />

hat sich speziell in den letzten Jahren sehr<br />

erhöht. Im Gegensatz zu den Zahlen im<br />

Jahre 1900 ist sie von fünf Millionen auf<br />

mehr als das Doppelte gestiegen. Es gibt<br />

annähernd neuntausend Bäckerinnen, Tapeziererinnen<br />

eintausendfünfhundert. Auch<br />

das Goldschmiedegewerbe zählt weibliche<br />

Vertreterinnen, allerdings nur acht, wie<br />

man festgestellt hat. Ebenso ist der Försterberuf<br />

jenseits des Ozeans nicht übermässig<br />

von Frauen bevorzugt. Die Statistik<br />

weist im ganzen fünfzehn weibliche Förster<br />

auf. Hingegen lenken nahezu viertausend<br />

Frauen Autobusse, über tausend<br />

Frauen sind Chauffeusen. Das Gebiet der<br />

Justiz ist ebenfalls viel von Frauen besetzt:<br />

man zählt ungefähr siebenhundert weibliche<br />

Detektive und gegen tausend Polizistinnen,<br />

die alle zur besonderen Zufriedenheit<br />

der Göttin Justitia dienen. Kaum zu zählen<br />

ist die immer grösser werdende Zahl<br />

der Frauen, die an Hochschulen arbeiten<br />

und, sich als Kindergärtnerinnen, fortbringen.<br />

Enorm gross ist die Menge der Stenotypistinnen<br />

und Telephonmädchen. Man<br />

kann fast sagen, dass die meisten der<br />

Frauen sich auf eigene Beine stellen, da es<br />

in den letzten Jahren besonders schwierig<br />

zu sein scheint, im Hafen der Ehe zu landen,<br />

der ja auch nicht mehr so sorglos ist,<br />

wie er einmal vor vielen Jahren, in der sogenannten<br />

guten alten Zeit, war.<br />

Frauen als<br />

Stierkämpferinnen<br />

Eine Revolution, die Spaniens Bevölkerung<br />

nicht weniger in Erregung versetzt<br />

als jene, die König Alfons von seinem<br />

Thron geweht hat, bedroht das Land: der<br />

Gouverneur von Valencia und, seinem Beispiel<br />

folgend, eine Anzahl von andern lokalen<br />

Behörden haben ein Verbot gegen<br />

das Auftreten von Frauen in der Stierkampf-Arena<br />

erlassen, da durch sie der<br />

edle Sport verweichlicht und den Toreros,<br />

diesen Nationalhelden, ihr Lorbeer geschmälert<br />

würde. Das Eindringen der<br />

Frauen in die Arena begann erst in den<br />

Tagen nach der Revolution. Vorher traten<br />

sie nur vereinzelt in Männerkleidern als<br />

Banderilleros auf, denen die Rolle zufällt,<br />

durch Stiche den Stier zu reizen. Dieser<br />

Beruf war natürlich nicht ganz ungefährlich,<br />

aber immerhin gewährte ihnen die<br />

Anwesenheit der mit Speeren bewaffneten<br />

Picadors auf ihren Pferden und der Matadors<br />

oder Toreros ziemliche Sicherheit.<br />

Torero konnte ein Mädchen erst dann werden,<br />

wenn es 75 Stiere, die zur Vorsicht der<br />

Schärfe ihrer Hörner beraubt waren, besiegt<br />

hatte! Aber nur wenige Frauen<br />

brachten es in früherer Zeit zu diesen 75<br />

Triumphen, und daher bedurfte die Frage,<br />

ob Frauen ein Recht auf den Beruf des<br />

Stierkämpfers hätten, keiner Erörterung.<br />

Das ist seit der Revolution anders geworden.<br />

Die Spanierin ist erwacht, und ein<br />

lebhaftes Interesse für den Sport in jeder<br />

sich auch hier mit Ehren durchzusetzen;<br />

so wurde Pila Rodriguez, eine bekannte<br />

Schönheit der Madrider Gesellschaft, schon<br />

mit 19 Jahren Matador. Die Mütter dieser<br />

Amazonen waren mit der Laufbahn ihrer<br />

Töchter durchaus nicht einverstanden und<br />

suchten deshalb die Regierung zu einem<br />

Verbot gegen weibliche Toreros zu veranlassen.<br />

Doch nicht ihren Bemühungen,<br />

sondern den um ihre Stellung zitternden<br />

Nationallieblingen, den männlichen Toreros,<br />

gelang es, den Schutz der Behörden<br />

gegen das Eindringen der Weiblichkeit in<br />

den Kampfring zu erreichen.<br />

> •-•.<br />

Es war auch zu arg, wie sehr die weiblichen<br />

Stierkämpfer das Ansehen dieses<br />

Berufes schmälerten! Wagte es doch sogar<br />

eine von ihnen, Juanita de Ia Cruz, in einem<br />

seidenen Kleid, wie es sich für eine<br />

Choristin schickt, die Arena zu betreten,<br />

während eine andere, Senorita Vancio aus<br />

Barcelona, die 500 Stiere erlegte, ohne eine<br />

Wunde davonzutragen, auch zugleich den<br />

Preis als Schönheitskonigin von Barcelona<br />

gewann. Torero und Schönheitskönigin in<br />

einer Person — wie konnte dann in Zukunft<br />

ein Mann seine Zuschauer noch von<br />

den Gefahren dieses Kampfes überzeugen!<br />

Es war Zeit, dass die Regierung gegen dieses<br />

Treiben ihren Bannstrahl schleuderte,<br />

durch den die Frauen auch aus der kleinsten<br />

Dorfarena, wo es nur einen altersschwachen<br />

Stier zu besiegen galt, vertrieben<br />

wurden. Neben den Frauen, die den Beruf<br />

der Stierkämpferin aus Liebhaberei betrieben,<br />

trauern jetzt einige wenige, die ihn<br />

zu ihrem Broterwerb erwählt haben. Ihr<br />

Einkommen steigt von 250 Fr., die ein<br />

Banderillero erhält bis 25 000 Franken<br />

und mehr für das einmalige Auftreten,<br />

wenn es sich um einen berühmten Torero<br />

handelt; bei einer solchen Vorstellung werden<br />

sechs bis acht Stierkämpfe<br />

fochten.<br />

ausge-<br />

In Süd- und Mittelamerika gibt es mehr<br />

als 200 bekannte Stierkämpferinnen, die<br />

teils als Banderilleros, teils als Toreros sich<br />

betätigen. Einige von ihnen, wie Senorita<br />

Azcona, haben Ruhm erlangt, dass ihr<br />

Auftreten auch in den Stierarenen Spaniens<br />

ein begehrtes Schauspiel ist. Die<br />

Gordobesita oder, wie sie mit ihrem wirklichen<br />

Namen heisst, Mya Hollarez, die<br />

sich in Spanien grosser Beliebtheit erfreut,<br />

ist Mexikanerin von Geburt. Ihr Vater<br />

war, wie alle ihre Ahnen, ein berühmter<br />

Stierkämpfer, der mit diesem Beruf so viel<br />

Geld erwarb, dass er sich eine schöne Hacienda<br />

kaufen und sich zur Ruhe setzen<br />

konnte. Aber in der Tochter regt sich das<br />

Blut der Vorfahren. «Viele Leute meinen»,<br />

so äusserte sie sich über den erwählten Beruf,<br />

«dass ein Mädchen nicht genug Kraft<br />

besitzt, einen Stier zu töten. Sie glauben,<br />

dass dazu eine Menge Kraft erforderlich<br />

ist. Das wohl, aber es ist die des Stieres<br />

und nicht die eigene. Alles, was der Kämpfer<br />

zu tun hat, ist, das Schwert zu halten<br />

und das Tier sich selbst aufspiessen zu lassen.<br />

Es gibt eine bestimmte Stelle an seinem<br />

Körper, wo die Waffe eindringen<br />

muss, um das Herz zu treffen und sofort<br />

den Tod herbeizuführen, und es ist die eigentliche<br />

Kunst des Matadors, diese Stelle<br />

zu finden, die nur 2—3- Zentimeter im<br />

Durchmesser gross ist.» So ist das Erlegen<br />

eines Stieres mehr eine Sache weiblicher<br />

Geschicklichkeit und Anmut als männlicher<br />

Stärke, und eine Frau, die Mut hat,<br />

kann ein gerade so guter Stierkämpfer<br />

werden wie ein Mann. Aber die spanische<br />

Regierung lässt sich durch diese Tatsachen<br />

in ihrer Meinung nicht beeinflussen.<br />

«Vater, was haben die Leute gehabt, bevor<br />

es Radio gab?><br />

«Ruhe.»<br />

Die hässliche Frau Kohn fragt ihren<br />

Gatten: «Was machst du für ein Gesicht?»<br />

Erwidert Kohn: «Wenn ich Gesichter<br />

machen könnte, hättest du schon längst ein<br />

anderes!»


N° 50 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Kuh mit neun Motoren<br />

Künstliche Tiere auf der Weltausstellung<br />

in Chicago.<br />

Ein eigenartiger Auftrag für die "Weltausstellung<br />

kam kürzlich in Chicago zur<br />

Vergebung. Eine Kuh wurde gesucht, aber<br />

nicht etwa irgendein prachtvolles, lebendes<br />

Tier, sondern eine künstliche Kuh, die aber<br />

alle Eigenschaften eines wirklichen Vorbildes<br />

in sich vereinen sollte. Eine Kuh,<br />

die atmet, muht, mit dem Schwanz Fliegen<br />

abwehrt, den Kopf neugierig nach dem Beschauer<br />

umwendet und ihn mit schweren,<br />

trägen Lidern gelassen anblickt, das vorge-<br />

während die des Oberarmes wie gewöhnlich<br />

abwärts laufen — bekanntlich pflegt<br />

ja der Gorilla mit den Händen vor dem Gesicht<br />

zu schlafen, und das bei Regenwetter<br />

von den Armen abfliessende Wasser bürstet<br />

das Fell des Unterarmes gegen den<br />

natürlichen Strich.<br />

Es ist noch ein prähistorischer, schaufelkieferiger<br />

Elefant da und ein wild fauchender<br />

Tiger der Vorwelt mit enormen,<br />

säbelartigen Zähnen.<br />

Renaissance der Diluvialzeit<br />

Fünfzehn solcher, von Messmore & Dämon<br />

erzeugter vorsintflutlicher Tiere wer-<br />

schüttete Futter mit Appetit kaut — und<br />

wirklich Milch gibt. Kurz und gut, die<br />

den auf der Ghicagoer Weltausstellung in<br />

der Abteilung «Die Welt vor hundert Millionen<br />

Jahren» das Drama vorgeschichtlicher<br />

Zeiten aufrollen, wo der gigantische<br />

Androsarchus, das grösste aller bekannten<br />

fleischfressenden Landtiere, zur Nachtzeit<br />

herumstrich und sich mit den Körpern<br />

sterbender Titanother es nährte. In hohem<br />

Dschungelgras verborgene Schallplatten<br />

werden dem Zuschauer naturgetreu das<br />

Rauschen des Schilfes und das Brechen<br />

International Harvester Co. suchte für die<br />

•anschauliche Vorführung ihres neuesten<br />

Melkapparates eine automatische Kuh, die<br />

ununterbrochen gemolken werden kann<br />

und weder Pflege noch Wartung bedarf.<br />

Wo aber eine solche Kuh hernehmen?<br />

Messmore & Dämon, Erzeuger mechanischer<br />

Tiere, ist wohl die einzige Firma der<br />

Welt, an die man mit einem so absonderlichen<br />

Auftrag herantreten kann. Voll Gemütsruhe<br />

stellten die Inhaber ihre Berechnungen<br />

an und erklärten sich nach einer<br />

kleinen Weile bereit, für dreitausend Dollar<br />

eine allen diesen Anforderungen entsprechende<br />

Kuh herzustellen.<br />

Nach der Natur eebaut.<br />

von Bäumen unter dem schwerfälligen<br />

Stampfen und Trotten kolossaler Tierleiber<br />

vermitteln.<br />

Das Glanzstück dieser Riesenmodelle wird<br />

aber ein sechseinhalb Meter hoher und<br />

zwanzig Meter langer Tyrannosaurus sein,<br />

Unverzüglich machten sie sich an diean dem Messmore & Dämon erst kürzlich<br />

zu arbeiten begonnen haben. Alle Tiere<br />

sind wissenschaftlich ganz genau den in<br />

Museen befindlichen Arten nachgebildet,<br />

und die Herstellungskosten eines solchen<br />

Modells belaufen sich bis zu 35 000 Dollar.<br />

Nach Beendigung der Weltausstellung<br />

werden Filmgesellschaften die Untiere mieten,<br />

teils für die Anfertigung naturhistorischer<br />

Lehrfilme, teils für die in Amerika<br />

kürzlich so modern und beliebt gewordenen<br />

Abenteuerfilme grotesker Ungeheuer mit<br />

antidiluvialem Hintergrund. M. S.<br />

Ausführung ihrer sonderbaren Arbeit. Vorerst<br />

wurde eine schwarz-weiss gefleckte<br />

Kuh gekauft, die etwas erstaunt und verwundert<br />

ihren rasch zubereiteten Stall in<br />

der riesigen New Yorker Werkstätte bezog.<br />

Neben ihrem Lager kam ein grosser Holzrahmen<br />

zur Aufstellung, und nun wurde<br />

sie lebensgross und vollkommen naturgetreu<br />

in Töpferton modelliert. Mr. Messmore<br />

begann inzwischen sich die verwikkelten<br />

mechanischen Vorrichtungen, die die<br />

Kuh zum Leben erwecken sollten, zu überlegen.<br />

Nach dem fertigen Lehmmodell wurde<br />

ein «Negativ» gebildet und danach eine<br />

hohle Papiermachekuh. Alle beweglichen<br />

Teile, wie Maul, Hals, der atmende Brustkorb<br />

und das Euter, wurden aus starkem<br />

Gummi eingesetzt.<br />

Neun Wechselstrommotoren, im Innern<br />

kunstvoll angeordnet, ahmten alle Bewegungen<br />

der Kuh mit erstaunlicher Naturtreue<br />

nach. Um die Aehnlichkeit noch auffallender<br />

zu gestalten, wurde die richtige<br />

Kuh geschlachtet und die Haut über ihre<br />

künstliche Schwester gezogen. Ein an der<br />

Seite befindlicher schwarzer Fleck wurde<br />

höchst zweckdienlich benützt, um eine Zugangstür<br />

zum Innern zu schaffen, im Falle<br />

an den Motoren etwas ausser Ordnung geraten<br />

sollte.<br />

Aber nicht nur die Haut, sogar ihre<br />

Stimme musste die schöne Kuh ihrer Nachbildung<br />

im Wege einer Grammophonplatte<br />

überlassen. Bleibt bloss die Frage des Melkens,<br />

die zur Zeit noch nicht ganz geklärt<br />

ist. Doch für Messmore & Dämon bedeutet<br />

die Lösung solcher Aufgaben nur eine Kleinigkeit.<br />

Es werden bereits fleissig Versuche<br />

angestellt, die Milch verborgen in das Innere<br />

der Kuh zu pumpen und sie durch<br />

ihre Schwerkraft und den Melkapparat<br />

wieder ausfliessen zu lassen.<br />

Diese Wunderkuh ist aber keineswegs<br />

das einzige Tier, das Messmore & Dämon<br />

für die Weltausstellung erzeugt. Die riesige<br />

Werkstätte ist von geradezu unheimlichem<br />

Leben erfüllt und bildet sicherlich<br />

keinen Aufenthaltsort für ängstliche Naturen.<br />

Der Dinosaurus apportlert<br />

In einer andern Abteilung! Da steht vor<br />

einem gewaltigen Schaltbrett ein Monteur.<br />

Er dreht an geheimnisvoll aussehenden<br />

Tastern und Hebeln. Plötzlich beginnt<br />

draussen im Halbdunkeln Raum ein enormer<br />

Dinosaurus wild mit dem langen<br />

Schweif zu schlagen, den riesigen Hals mit<br />

dem kleinen Kopf in wellenförmigen Bewegungen<br />

zu verdrehen und die Zunge<br />

furchterweckend in dem sich öffnenden und<br />

schliessenden Rachen zu rollen. So beweglich<br />

ist das zehn Meter lange Ungeheuer,<br />

dass es sogar ein auf die Erde gefallenes<br />

Taschentuch mit dem Maul aufheben und<br />

dem Beschauer höflich überreichen kann.<br />

Gleich daneben treibt ein Mammut mit einem<br />

geradezu unglaublich behenden Rüssel<br />

sein Unwesen, verdreht seine tennisballgrossen<br />

Augen und schiebt seinen mächtigen,<br />

mit zwanzig Bärenfellen bedeckten<br />

Rumpf nach vor- und rückwärts.<br />

Ganz schauerlich ist jedoch ein dreieinhalb<br />

Meter hoher Gorilla, der mit seinem<br />

Gummigesicht die fürchterlichsten Grimassen<br />

schneidet, sein Zwerchfell heftig atmend<br />

vortreibt und mit seinen gelenkigen<br />

Fingern alle Bewegungen ausführen kann.<br />

So lebenswahr ist er nachgebildet, dass sogar<br />

die Haarbüschel des Unterarmes in<br />

verkehrter Richtung aufwärts streben,<br />

Zwillinge wurden 99 Jahre alt.<br />

Ueberaus bemerkenswert ist das hohe<br />

Alter, das so viele männliche wie weibliche<br />

Einwohner Englands und auch Amerikas<br />

erreichen und das sich zumeist um die<br />

cHundertgrenze» herum bewegt, ja oft noch<br />

um einiges höher wird. Man will dies,<br />

speziell in England, dem gesunden maritimen<br />

Klima zuschreiben. In unserem kon-~<br />

kreten Fall handelt es sich aber um- alte<br />

amerikanische Damen, und awar Zwillinge,<br />

die das hohe Alter von 99 Jahren erreicht<br />

haben, ein sehr seltener Fall, denn schon<br />

für ein Einzelindividuum ist dieses Alter<br />

ein überaus hohes.<br />

Interessanterweise sind es aber keine gebürtigen<br />

Amerikanerinnen, sondern Deutsche,<br />

und zwar aus der feuchtfröhlichen<br />

Thermalstädt Kissingen. Vor fast neunzig<br />

Jahren nahmen die Eltern der beiden Damen<br />

die beiden Kinder mit sich aus<br />

Deutschland nach den Vereinigten Staaten<br />

herüber. Diese waren zu jenen Zeiten noch<br />

jungfräulicher Boden und die Seeschiffahrt<br />

auch noch sehr primitiv. Einem amerikanischen<br />

Berichterstatter erzählten die beiden<br />

alten Damen von den Gefahren damaliger<br />

Seefahrten, der mehr als elenden Unterbringung<br />

in Holzkojen, dem Dörrfleisch<br />

und dem harten Schiffszwieback, die man<br />

allein an Bord an Verpflegung bekam, und<br />

zwar während fast zwei Monaten. Die<br />

Ueberfahrt mit diesen «Schnelldampfern»<br />

dauerte dazumal volle fünfzig Tage, wenn<br />

es halbwegs gutes Wetter gab, sonst noch<br />

länger.<br />

Eine Riesentorte mit darauf angebrachten<br />

198 brennenden Kerzen wurde den beiden<br />

Damen in feierlichster Weise an ihrem<br />

Geburtstag überreicht. In frohester Weise,<br />

bei ungebrochener körperlicher und geistiger<br />

Verfassung begingen die Zwillinge ihr<br />

neunundneunzigstes Wiegenfest.<br />

Redaktor (der zum Geburtstag seiner<br />

Frau eine Torte mit Glückwunschaufschrift<br />

bestellt hat): «Nicht wahr, Sie schicken<br />

mir vorher einen Probeabzug zur Korrektur.»<br />

Wörtlich genommen. Trudehen: «Ach,<br />

Mutter, ich bin froh, dass wir nur drei Kinder<br />

sind!» Mutter: «Warum denn?» Trudehen<br />

(in einem Geographiebuch lesend):<br />

«Hier steht: Jedes vierte auf der Erde geborene<br />

Kind ist ein Chinese.»<br />

Aeltliches Fräulein. «Die Männer von<br />

heute taugen alle nichts. Keiner ist mehr treu<br />

und ehrlich. Das ist meine feste U&berzeugung.<br />

Dabei bleibe ich nun einmal stehen.»<br />

• Herr: Nein, sitzen, gnädiges Fräulein.<br />

Verantwortliche Redaktion des Autler-Feierabend;<br />

M. Bolliger.<br />

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20 1938 - N° 50<br />

Momentaufnahmen<br />

aus Wien und Budapest<br />

II. Budapest<br />

Bittä särr darr Harr.<br />

Wenn man hier auf Deutsch jemanden um<br />

eine Auskunft bittet, dann zuckt der Angeredete<br />

die Achseln: er versteht einfach nicht.<br />

Dann bemerkt man so nebenbei: «Ich bin<br />

Schweizer und zum ersten...» Weiter<br />

kommt man nicht. Der Mann grinst, strahlt<br />

und versteht plötzlich Deutsch. «Schweizärr<br />

dar Harr, bittä särr!» Und nun erklärt er<br />

eifrigst alles, was man erklärt haben möchte,<br />

freundlicher als der freundlichste Wiener.<br />

Der Satz wird nie fertig, denn schon schwebt<br />

Woher dieser Umschwung? Das Faible für etwas noch Feenhafteres vorüber. Unnah-<br />

königlich und soo schön, soo schön —<br />

die Schweizer ist hier allgemein und ent-barspricht<br />

hauptsächlich der übergrossen Dankbarkeit<br />

für die Aufnahme der Kriegsferien-<br />

150. Schubs mit dem Ellenbogen (Bemer-<br />

noch viel schöner! Am dritten Tag, beim<br />

kinder (so lang nachher!), während die Deutschen<br />

aus irgend einem Grunde nicht gerade nen wir noch genau wie am Anfang. So etkungen<br />

machen wir längst keine mehr) stau-<br />

beliebt zu sein scheinen, weshalb der Ungar was! Da kann man sich ja bildlich genommen<br />

geradezu den Magen verderben — die<br />

nicht gern Deutsch versteht. Für uns aber<br />

spricht er es. Wohl ist dieses Deutsch etwas<br />

mangelhaft, aber man versteht sich<br />

Augen überessen. Ach ja...<br />

auch so: «Bittä särr, wünschän dar Harr?»<br />

Wie fragte doch unser Hotel-Ober jeweils<br />

beim Diner: «Suppe war schon, dar Harr?»<br />

Jawohl, Suppe war schon.<br />

Schönste Donaustadt.<br />

'Von der Donau aus gesehen: Welch imposantes<br />

Bild bietet doch das langsam vorbeiziehende<br />

Parlament, das einsam und stolz<br />

seine Front dem Strom zuwendet. Und wie<br />

unwirklich leuchten die weissen Türme der<br />

Fischerbastei in die Dämmerung. Sind diese<br />

blauen Hügel am Horizont erträumt? Nein,<br />

dies ist kein Märchen, denn der mächtige<br />

Strom trägt uns auch dorthin, wo am Ufer<br />

kleine, armselige Mauervierecke stehen, die<br />

Behausungen der Armen und Aermsten. Viel<br />

Sonne, viel Schatten. —<br />

Tourismus<br />

Noch eine dritte Seite hat diese eigenartige<br />

Stadt: sie hat bei aller Grosse etwas<br />

Kleinstädtisches. Man fühlt sich hier gleich<br />

zu Hause — in einer Millionenstadt. Während<br />

der Osterfeiertage sind viele Tramwagen<br />

mit lustig ernsten Palmkränzen behängt.<br />

Uebrigens sind die Strassenbahnwagen<br />

erfreulich altmodisch und rumpelig,<br />

mit einer grossen biedern Glocke vorn am-<br />

Bauch.<br />

Schöne Ungarinnen.<br />

Wenn wir beide miteinander durch die<br />

Strassen bummeln (so lernt man eine Stadt<br />

am besten kennen), dann schufot alle Augenblicke<br />

einer den andern mit dem Ellbogen:<br />

«Du, hast du das gesehen, einfach faabel...»<br />

Alter Umbaust.<br />

Geheimnisvolle Töne haben uns in einen<br />

Torw&g gelockt. Nun stehen wir in einem<br />

halbdunkeln Hof. Da phantasiert ein weisshaariger<br />

Zigeuner auf seinem Zimbal. Er<br />

hat es auf einen alten Kinderwagen montiert<br />

und zieht so von einem Hof zum andern.<br />

Schwermütig rauschen die Arpeggien an<br />

den grauen Steinwänden empor. Vielleicht<br />

lässt sich diese eigenartige Atmosphäre auch<br />

im Bild festhalten? Ein paar Filier machen<br />

den Alten zutraulich. Er erzählt von seinem<br />

Sohn der Primas ist* Photographieren lässt<br />

er sich auch und ist mächtig stolz. Allerdings<br />

traut er unserer Photokunst nicht viel.<br />

«Glauben Sie, dass es geht, das Maschin?»<br />

gibt er zu bedenken, gibt uns aber vorsichtigerweise<br />

doch seine Adresse an. Das «Ma-<br />

schin> ist gegangen und der' Kiriderwagen-<br />

Zimbalist bildet die Hauptattraktion unserer<br />

Photosammlung. Dem Alten haben wir eine<br />

Kopie geschickt — seiner Begeisterung sind<br />

wir gewiss. —<br />

Tokaier und Zigeunermusik...<br />

Wenn du bei einer Flasche Tokaier 1898<br />

sitzest und der Primas spielt dir ins Ohr<br />

(das kommt nicht nur in Büchern und Filmen<br />

vor), dann, ja was dann? Das lässt sich<br />

kaum beschreiben. Du ertrinkst, du schwebst,<br />

du stürzest, du stirbst. Du bist glücklich und<br />

würdest weinen, wenn du dürftest. Bist du<br />

betrunken? Nein, aber du bist gefangen. Gefangen<br />

vom goldenen Geist dieses Weines<br />

und vom unsagbar dunkelbraunen Ton der<br />

Geige. — Sieh diesen Zigeunern zu, wie sie<br />

spielen. Sie machen nicht Musik, sie spielen<br />

sich selbst, das Heimweh ihrer Seele. Sie<br />

suchen mit ihren Tönen eine uralte, verlorene<br />

Heimat —- jenes Land, wo zuerst der Tokaier<br />

wuchs. Die Geige des Primas singt dir von<br />

diesem Land und du verlierst dich.<br />

Wenn du bei einer Flasche Tokaier sitzest<br />

und der Primas spielt dir ins Ohr, dann sei<br />

dankbar. Du geniessest das Schönste, was<br />

Budapest dir bieten kann. Ernest.<br />

Fahrt ins Engadin und<br />

Bergeil<br />

Mancher Automobilist mag sich nun in dem anhaltend<br />

schönen Sommerwetter fragen, wohin die<br />

nächste Weekendfahrt gehen soll. Die herrlichsten<br />

Gebiete der Schweiz laden zum Besuche, die reizvollen<br />

Landschaften des Vierwaldstättersees, des<br />

Berner Oberlandes, des Thuner- und Genfersees<br />

locken ebenso wie das Wallis und das Bündnerland,<br />

so dass ein Entschluss für eine Weekendfahrt<br />

nach einem bestimmten Ziel oft recht schwer<br />

wird.<br />

Haben wir in der Vorwoche unsere Leser durch<br />

die malerische Gruyerelandschaft zum Genfersee<br />

geführt, so möchten wir sie diesmal auf eine sehr<br />

schöne, erholungsreiche Fahrt ins Engadin und<br />

Berg« 11 aufmerksam machen. Eine Tour durch<br />

das ObeTengadin, dem Silvaplaner- und Silsersee<br />

entlang über den leicht befahrbaren Malojapass und<br />

das malerische Vicosoprano zum schweizerischen<br />

Grenzort Castasegna oder weiter nach Chiavenna<br />

und dem Comersee entlang nach Mailand,<br />

bietet eine Fülle schönster Eindrücke.<br />

Von Chur weg wird man die Route über die<br />

Lenzerheide und den Julier nach St. Morits<br />

wählen; (auch der Albulapass ist für Automobile<br />

seit 6. Juni passierbar.) Die Strasse führt von<br />

Chur in steilen Windungen aufwärts über Mali*<br />

nach Churwalden, dann durch Wald nach Parpan :<br />

und zur Passhöhe des Valbellasattels, wo sich der<br />

Blick auf die schöne Berglandschaft deT Lenzerheide<br />

öffnet, zur Rechten die sanften Höhenzüge,<br />

die im Sätzerhorn kulminieren, zur Linken die<br />

schroffen Berge vom Parpaner Schwarzhorn.<br />

Am schönen Lenzerheidsee vorbei abwärts durch<br />

prachtvolle Waldungen zum eigentlichen Kurort<br />

Lenzeiheide, einem der beliebtesten Bündner<br />

Sommer- und Wintersportplätze. Bei der Weiterfahrt<br />

nach Lenz hat man die Berge des Oberhalbsteins<br />

vor sich, und links erblickt man das imposante<br />

Dreigestirn Piz d'Aela, Tinzenhorn und Piz<br />

Michel.<br />

Bei Tiefenkastei beginnt die Julierstrasse, eine<br />

breite, schön ausgebaute Strasse, die die verkehrsreichste<br />

Route von Chur her nach dem Oberengadin<br />

darstellt. Von der Passhöhe geniesst man eine<br />

grandiose Aussicht auf die Berge der Pizz d'Err-<br />

Gruppe, im Norden und im Süden auf das Engadin,<br />

und vor allem auf den Piz Bernina mit dem<br />

Biancograt. Später öffnet sich der Blick in die<br />

Tiefe der Engadiner Seen, und über Silvaplana gelangt<br />

man in massigem, kurvenreichen Gefälle nach<br />

St. Moritz, das als berühmter Kurort und Sportzentrum<br />

Treffpunkt der internationalen Welt ist<br />

und wohl keiner weiteren Empfehlung mehr bedarf.<br />

Als Ausgangspunkt für herrliche Rundtouren<br />

eignet sich St. Moritz ganz vortrefflich. Sp empfiehlt<br />

sich eine Fahrt nach dem Unterengadin über<br />

Zuoz, Zernez und Süss nach den altbewährten Kurorten<br />

Schuls-Vulpera-Tarasp, oder man zweige bei<br />

Zernez zum schweizerischen Nationalpark und<br />

führe — -wenn genügend Zeit zur Verfügung steht<br />

— eine lohnende Rundtour über den Ofenpass nach<br />

Sta. Maria und von da* über den Umbrailpass ins<br />

Addatal. nach Bormio und Trrano, und von hier<br />

über Poschiavo und den Berninapass (Einkehr<br />

im bekannten Bernina-Hospiz) wieder nach<br />

St. Moritz aus.<br />

Eine andere sehr schöne Rundtour lässt sich<br />

von St. Moritz aus durchs B e r g e 11 über Chiavenna<br />

zum Comersee unternehmen, und von hier<br />

durch das herrliche Veltlin über 'Sondrio nach Ti-<br />

Tano und über den Bernina wieder nach St. Moritz.<br />

Die Malojästrasse, die das Engadin mit dem Bergell<br />

und Italien verbindet, ist eine breite, gut angelegte,<br />

leicht befahrbare Bergstrasse von grossen landschaftlichen<br />

Reizen. Von der Passhöhe fällt die<br />

Strasse in einem Dutzend gut ausgebauter Kehren<br />

jäh ins Bergell hinab. Malpja selbst ist ein aufblühender<br />

KuroTt und bietet einen unvergesslichen<br />

Tiefblick ins schöne Bergell, das sich als imposantes<br />

Stufental in sechs Absätzen bis nach Chiavenna<br />

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Bei Casacoia, dem obersten Dorf im Bergell, ge-<br />

^iesst man einen schönen Einblick ins Albignatal<br />

Smd seine Gletscherwelt. Die Strasse führt nun auf<br />

-«lern linken Ufer der Maira entlang nach V i c o s o-<br />

prano, einem malerischen Kurort an der Einmündung<br />

der Albigna in die Maira. Vicosoprano<br />

besitzt eine sehenswerte alte Pfarrkirche aus dem<br />

17. Jahrhundert und ein altertümliches Rathaus.<br />

Von hier über Stampa und Promontogno (kurz<br />

nachher Abzweigung nach Soglio mit einzigartigem<br />

Blick auf die Bondascaberge) nach Castasegna, der<br />

schweizerisch-italienischen Zollstation. Die Landschaft<br />

zeigt hier völlig südalpinen Charakter. Eine<br />

subtropische Pflanzenwelt umgibt einen und Reben,<br />

Kastanien, Pfirsich- und Maulbeerbaum« gedeihen<br />

in üppiger Fülle.<br />

Von hier kann nun, je nach der dem Fahrer zur<br />

Verfügung stehenden Zeit, die genussreiche Fahrt<br />

auf italienisches Gebiet nach Ghiavenna fortgesetzt<br />

•werden, von wo aus man rechts abzweigend wieder<br />

auf Schweizer Gebiet zum Splügenpass gelangt oder<br />

links abzweigend zum Comersee und von hier, "wie<br />

schon erwähnt, durchs Veltlin und über Poschiavö<br />

und den Berninapass wieder nach St. Moritz. Da<br />

zur Zeit im. Bündnerland nur der Albula-, Fliielaund<br />

TJmhrailpass noch nicht fahrbar sind; können"<br />

die obenerwähnten Touren jetzt mit gTÖsster Leiche<br />

tijkeit ausgeführt werden.<br />

Be.<br />

Murten. Am 22. Juni jährt sich wiederum der Tag<br />

Üer Schlacht bei Murten. Wenige wissen vielleicht,<br />

dass Murten diesen Tag immer feiert. Er ist zugleich<br />

aber auch Feiertag für die Jugend, die bei diesem<br />

Arilass ihT Jugendfest feiern kann. Einzigartig sind<br />

die morgens uöd nachmittags 2 Uhr stattfindenden<br />

Umzüge. Blumen und wieder Blumen, von den Mädchen<br />

offen oclor in allerhand Figuren getragen,<br />

^geben diesen Umzügen ein wunderbares Gepräge,<br />

dazu kommt noch das prächtig dekorierte Städtchen<br />

als Rahinen dazu. Am Sonntag darauf, am<br />

25. Juni, findet sodann das historische Murtenschiessen<br />

statt; wo das Zelt Karls des Kühnen gestanden<br />

haben soll, marschieren die Schützen auf.<br />

Ueber 1000 Teilnehmer aus allen Gauen unseres<br />

Landes geben sieh hier ein Stelldichein zum fröhlichen<br />

Wettkanipf. Wer wird wohl das Murtenfähnüein<br />

"wieder erringen? — Das Strandbad hat seine<br />

Tore seit Mitte Mai geöffnet und erfreut sich regen<br />

Besuchs, hauptsächlich aus den Städten Freiburg<br />

und Bern. Ab Bern kursieren an Sonntagen wieder<br />

direkte Wagen, und von beiden Orten her werden<br />

Billette zu reduzierten Preisen ausgegeben. -g.<br />

MONTREUX am<br />

Die Fürigen-Bahn am Vierwaldstättersee befÖT-<br />

Öexte am Pfingstsonntag und -Montag 3152 Personen,<br />

was ein Mehr von 346 Personen gegenüber<br />

den beiden Pfingsttagen des Vorjahres bedeutet.<br />

Vom 1. Januar bis 5. Juni dieses Jahres betrug die><br />

beförderte Personenzahl 13 403, sie übertrifft somit<br />

die Frocpienz der gleichen Zeitdauer de« Vorjahres<br />

cm 1971 Personen.<br />

Meirlngen. Unsere Paßswege und Strassen sahen<br />

fiber Pfingsten einen ungemein starken Ausflüglerverkehr,<br />

Auf der Brünigpasshöhe lagerten Hunderte<br />

von Automobilisten und Radlern. Die Gasthäuser<br />

auf Engstlenal-p (Jochpass) und SteinaJp<br />

(Susten) vermochten die Zahl der Nächtigenden<br />

kaum zu fassen. Das Grimsel-Skirennen zog mächtige<br />

Scharen an, und die Reichenbachfallbahn beförderte<br />

Schub um Schub hinauf ins Rosenlauigebiet.<br />

Am Pfingstmontag waren- Aareschlucht und<br />

Meiringen der allgemein© Sammelplatz sonnenge»<br />

bräuhter, erlebnisfroher Bergwanderer.<br />

Slanserhorn bei Luzern (1900 m ü. M.). An<br />

Pfingsten nahm die Stanserhorn-Bahn wieder ihren<br />

Betrieb auf. Auf diesen Zeitpunkt wurde auch das<br />

zufolge seiner vorzüglichen Bedienung aus Küche<br />

und Keller bei sehr bescheidenen Preisen vorteilhaft<br />

bekannte Kulm-Hotel wieder eröffnet. Das Stanserhorn<br />

bietet bekanntlich eine grossartige Rundsicht,<br />

die ihresgleichen sucht. Für den Autofahrer<br />

ist es von ganz besonderer Wichtigkeit, dass die<br />

Talstation der Stanserhornbahn, die eine Garage<br />

und einen grossen Parkplatz besitzt, von Luzern<br />

aus in 20 Minuten bequem erreicht werden kann.<br />

Sowohl die Berg- als auch die Talfahrt dauern nur<br />

zirka 35 Minuten. Die Bahn bietet die sehr schätzenswerte<br />

Bequemlichkeit, auf Wunsch schon für<br />

3 Personen Exrazüge ohne Taxzuschlag auszuführen,<br />

wenn die Fahrzeiten der Kurszüge nicht passen.<br />

Wenn es einer also eilig hat, ist ihm Gelegenheit<br />

geboten, innert 2 Stunden auf den Berg und<br />

zurückzufahren und dazwischen während zirka 50<br />

Minuten auf der Hotelterrasse bei einer guten<br />

Flasche Wein das einzig dastehende Panorama zu<br />

bewundern. Daher sei der Wahlspruch eines jeden<br />

Automobilisten: «Keine Vergnügungsfahrt an den<br />

Vierwaldstättersee ohne einen Abstecher auf das<br />

StaneerhbrnI» *.<br />

Seebodenalp. Ungezählt ist die Zahl der Automobilisten,<br />

die jahraus jahrein in das Gebiet des<br />

Vierwaldstättersees fährt, und mancher glaubt, er<br />

kenne all die schönen Orte rings um den See und<br />

auf den umliegenden Höhen, und doch ist die Zahl<br />

derer noch sehr gross, die nie der Seebodenalp einen<br />

Besuch abgestattet haben. Seebodenalp? Ja<br />

freilich, Seebodenalp ist ein ganz beliebtes und<br />

auch einzig schönes Ausflugsziel für Automobilisten.<br />

Man fahre nach Küssnacht an der Rigi, von vro<br />

einem eine gute Strasse bis über 1000 m hinaufführt<br />

zur Seebodenalp. Prachtvoll ist der Ausblick<br />

von hier auf die Alpen, besonders hinüber zum Pi-,<br />

latus und dann auch hinaus über das Mittelland,<br />

bis weithin, wo die Höhen des Jura und Schwarzwald<br />

in bläulicher Ferne noch sichtbar sind.<br />

Die Seebodenalp ist so der richtige Ort, um<br />

auszuruhen und in aller Stille sonnige Ferientage<br />

zu verbringen. Als Weekendort eignet es sich ganz<br />

vorzüglich. Dass man auf Seebodenalp auch ausgezeichnet<br />

aufgehoben ist in jeder Beziehung, erübrigt<br />

sich eigentlich zu betonen. Man gehe hin<br />

und überzeuge sich selber von diesem schönen<br />

Flecken Erde. L.<br />

Wallenstadt. Wallenstadt, am Ostsee des Wallensees,<br />

83 km von Zürich und 13 km von Sargans, ist<br />

ein idyllisches, von Obstgärten und Rebgeländen<br />

umrahmtes Städtchen. Ein sonniges, mildes Klima<br />

begünstigt das aufblühende<br />

Bergsportfreunden ist Wallenstadt als jeeignetster<br />

Ausgangspunkt «ur Churfirsten- und Alvierkette<br />

bekannt. In der Umgebung, bei Perschis, steht auf<br />

hohem Felsenthron die uralte, in letzter Zeit restaurierte<br />

Kirche zum St. Georg, eines der interessantesten<br />

Baudenkmäler der Schweiz. In der Nähe<br />

befinden sich Allemannengräber und gegenüber die<br />

Ruine vom Schloss Gräplang. Eine gni unterhaltene<br />

Bergstrasso führt 4 km aufwärts zum Wallenstadt-Berg,<br />

einem Luftkurort in herrlicher, windgeschützter<br />

und sonneÄreicher Lage. ' -~ Be.<br />

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das vornehme und prelswOrdlge Hotel am<br />

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T. A. 912. Fahrt an den Bodensee. Ich rate<br />

Ihnen zu folgender Tour:<br />

1. Tag: Zug, Sihlbrugg, Zürich, Winterthur, Andelfingen,<br />

Ossingen, Unter-Stammheim, Etzwilen,<br />

Stein a. Rhein, 82 km.<br />

Stein a. Rh., Eschenz, Mammern, Steckborn,<br />

Schloss Arenenberg, Ermatingen, Konstanz, 27 km,<br />

Insel Reichenau (von Konstanz über Wollmatingen<br />

mit Auto erreichbar), zurück nach Wollmatingen,<br />

von hier nach S t a a d, ca. 8 km. Von Staad Autofähre<br />

nach Meersburg.<br />

Fahrpreis«:<br />

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Hin- u Rückfahrt<br />

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Kleinautos bis 500 kg Gewicht Mk. 2.— Mk. 3.—<br />

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Seitenwagen » einschliesslich 1.50 des<br />

Fahrers; Die Preise die übrigen verstehen Insassen sich bezahlen Mk. —.30<br />

für die einfache und Mk. —.40 für die Hin- und<br />

Rückfahrt.<br />

2, Tag: Meersburg, Uhldingen (6 km), zurück<br />

nach Meersburg, Immenstadt, Friedrichshafen, 23<br />

km (Besuch der Zeppelin-Werft gestattet), von hier<br />

entweder Autofähre nach Romanshorn und von<br />

Romanshorn über Amriswil, Sulgen, Bürglen, Wil,<br />

Wattwil, Rapperswil nach Zug zurück (111 km)<br />

oder von Friedrichshafen per Auto um den. Bodensee<br />

über Langenargen, Bad Schachen, Lindau, Bregenz,<br />

St. Margrethen, Rheineck, Rorschach, St. Gallen<br />

(67 km) und von hier über Herisau, Waldstatt,<br />

St. Peterzell, Lichtensteig, Wattwil, Rapperswil nach<br />

Zug (161 km).<br />

Autofähre Romanshorn-Friedrlchshafen und viceversa:<br />

Hin- u. Rickfahrt<br />

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Personenautos mit 1—2 Sitzen Fr. 6.— Fr. 9.—<br />

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die übrigen Insassen haben Fr. 1. — lür die<br />

einfache und Fr. 1.50 für die Hin- und Rückfahrt<br />

zu bezahlen.<br />

Pässe benötigen Sie für Deutschland auf alle<br />

Kurwesen, und denFälle; allerdings ist schon seit Jahren kein Visum<br />

mehr notwendig. Ebenso ist das Triptyk oder Grenzpassierscheinheft<br />

erforderlich. K. D. in M.<br />

Genfersee<br />

TourenSprechsaal<br />

Touren-Antworten<br />

Touren-Fragen<br />

T. F. 913. Sarnen-Dolomiten-Venedlg. Ich habe<br />

im Sinn, durch die Dolomiten nach Venedig zu fahren<br />

und von dort über Mailand und Furka-Grimsel<br />

n&ch Samen zurück. Welche Ausweispapiere benötige<br />

ich? Lässt sich diese Tour in vier Tagen<br />

ausführen? Sind ab 15. Juni alle für meine Fahrt<br />

ia^Frage kommenden Pässe befahrbar? J<br />

T"-;- • ' - - M. C. inVS.<br />

Büchertisch<br />

Meyers RelsebQcher «Oetztal und Stubal», mit<br />

6 Karten,, 1 Plan und 3 Rundsichten. Verlag: Bibliographisches<br />

Institut Leipzig.<br />

In diesem Bande werden die schönsten Gebiete<br />

der Tiroler Alpen eingehend behandelt, die Oetztaler<br />

und Stubaier Alpen. Tirols alte Hauptstadt<br />

Innsbruck ist als Eingangstor zu dieser Bergwelt<br />

ausführlich dargestellt. Auch in diesem Bande<br />

wurden im allgemeinen Teil Ratschläge für Reisevorbereitungen,<br />

Unterkunft, Verpflegung, Sommerfrischen<br />

und ganz besonders Wintersportgebiete<br />

weitgehend berürksichtigt und durch ein Verzeichnis<br />

lohnender Skiwanderungen bereichert. Der<br />

Band sei allen Freunden vom schönen Tirol aufs<br />

angelegentlichste empfohlen.<br />

Be.<br />

Meyers Refsebücher «Arfberff», mit 8 Karten,<br />

2 Plänen und 2 Rundsichten. Verlag: Bibliographisches<br />

Institut Leipzig.<br />

Der vorliegende neue Band der Sammlung<br />

c Meters Reisebücher» ist dem vielbesuchten Arlberggebiet<br />

und den angrenzenden alpinen Berggruppen<br />

gewidmet. Im Text sind den Ortsbeschreibungen<br />

eingehende Angaben über Wintersportlicb.es<br />

angefügt; die Einleitung enthält ausser den allgemeinen<br />

Auskünften über Grenzübertritt, Verkehrsmittel,<br />

Unterkunft (auch Jugendherbergen), Ratschläge<br />

für Bergsteiger, Angabe von Sommerfrischen,<br />

Wintersportplätzen und eine fachmännisch<br />

zusammengestellte Uebersicht der lohnendsten Skitouren.<br />

Der im üblichen handlichen Format von<br />

« Meyers Reisebüchern» erschienene Führer wird<br />

allen denen, die sich für das Arlberggebiet interessieren,<br />

ein nützlicher und willkommener Begleiter<br />

sein.<br />

Be.<br />

Kleine Notizen<br />

Eine Frischobstreserve, Unsere Tafeläpfelvorräte<br />

gehen wieder einmal zur Neige. Immer geringer<br />

werden die Anfuhren auf unsern städtischen<br />

Märkten, und immer kleiner und schrumpfiger<br />

werden die Früchte, Doch stehen uns frische Aepfel<br />

nicht mehr zur Verfügung, so besitzen wir doch<br />

noch «flüssige Aepfel», Haben nicht unsere Mostereien<br />

letzten Herbst grosse Vorräte angelegt in unvergorenem<br />

Apfelsaft (Süssmost)? Gewiss, und<br />

zwar stehen uns ganz gewaltige Reserven zur Verfügung<br />

für die Sommerszeit. In technisch zum Teil<br />

sehr gut eingerichteten Mostereien wird der Obsteaft<br />

unter Beobachtung grösster Reinlichkeit, meist<br />

in tadelloser Qualität hergestellt und in Flaschen<br />

diverser Grosse sowie in Grossgefässen in haltbarer<br />

Qualität abgegeben, und dies heute zu Preisen, die<br />

als sehr bescheidene bezeichnet werden dürfen.<br />

Alle unsere Ernährungsphysiologen zollen dem<br />

Ohstsaft höchstes Lob. Vollständig unverändert finden<br />

sich die Stoffe der Früchte namentlich in demjenigen<br />

Safte vor, der nach dem sogen. Kalt-<br />

Sterilisierungsverfahren hergestellt wird. Dasselbe<br />

besteht darin, dass der Saft bei niedrigen Temperaturen<br />

gelagert, und alsdann die Gärorganismen<br />

(.Hefen) mit einem speziellen Filter, dem sogen.<br />

Entkeimungsfilter herausgenommen werden.<br />

Bekanntlich wird dieses Verfahren von der<br />

Emmentaliechen Obstweingenossenschaft Ramsei<br />

durchgeführt. Der so gewonnene Saft enthält nicht<br />

Die Zufahrtsstrassen au« der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />

CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. 0.8.<br />

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-unveränderter Form, sondern auch Fruchtbuket<br />

und Geschmack Weihen in natürlichster Form<br />

erhalten, was den bekannten Ramseier-Apfelwein<br />

so beliebt macht. Mit Recht kann dieser daher als<br />

«flüssiges Obst> oder als «Rohkost» bezeichnet werden.<br />

In Anbetracht seiner grossen Vorzüge sollte<br />

der unvergorene Obstsaft als gesündestes Volksgetränk<br />

immer grössere Verbreitung finden.<br />

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Verlasr. Administration. Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersdie Buchdruckerei und Waenersche Verlarsanstalt, Bern.


BERN, Dienstag, 13. Juni <strong>1933</strong> IV. Blatt der Automobil-Revue - N° 50<br />

Wir fahren...<br />

Reisepläne — Ferienpläne! Die Freude der<br />

Vorbereitungen gehört mit zu den Ferienfreuden.<br />

Und wer wollte nicht in die Ferien? Ein<br />

paar Wochen, ein paar freie Tage hat sicher<br />

jeder zur Verfügung, um ausspannen zu können<br />

und mit seinem Wagen dorthin zu fahren,<br />

wohin es ihn am meisten zieht. Wer sich bis<br />

heute noch nicht hat entschliessen können,<br />

der fasse nun rasch seinen Entschluss, wohin<br />

die Fahrt für ihn gehen soll.<br />

Zu Hause bleiben gilt nicht! Und wenn es<br />

auch nur ein verlängertes Weekend ist, einmal<br />

muss jeder hinaus, muss den Alltag von<br />

sich schütteln, muss sich frei machen von den<br />

Sorgen des täglichen Lebens und den Seinen<br />

und sich eine Freude machen.<br />

Alle die schönen Ferienorte im ganzen<br />

Schweizerlande, sie sind gerüstet, um Dich zu<br />

empfangen und aufs beste aufzunehmen.<br />

Vielleicht fällt die Wahl schwer, aber dann<br />

hat man ja mit dem Wagen die prachtvolle<br />

Möglichkeit, durchs Land zu fahren und dann<br />

gerade dort zu bleiben, wo es einem eben am<br />

besten gefällt. Dies ist der grosse Vorteil des<br />

Autlers, dass er ungebunden ist und jederzeit<br />

seinen Wagen dorthin lenken kann, wohin es<br />

ihn am meisten gelüstet.<br />

Fahrt also hinauf in unsere Berge, fahrt an<br />

tinsere vielen blauen Seen, fahrt kreuz und<br />

quer durchs Mittelland mit seinen reichen<br />

Städten, Städtchen und Dörfern, fahrt hinein<br />

in den Jura mit seinen Weiden und Wäldern<br />

und Ihr werdet frisch gestärkt wieder zu<br />

Eurer Arbeit gehen.<br />

Von Automobil-Karten<br />

und -Führern<br />

Der gesteigerte Automobil - Reiseverkehr,<br />

der heute vor keinen Landes- und Sprachgrenzen<br />

mehr Halt macht, hat zwangsläufig<br />

auch einer vermehrten Nachfrage nach Automobilkarten<br />

und Führern gerufen. Mit der<br />

gesteigerten Nachfrage sind zugleich auch<br />

die Anforderungen gestiegen, die heute an<br />

eine Automobil-Karte gestellt werden. Gleichzeitig<br />

sind diese Anforderungen zum Teil<br />

auch andere geworden als vor 25 Jahren. Die<br />

bedeutende Geschwindigkeitssteigerung im<br />

Automobilverkehr, dann der ausgezeichnete<br />

Ausbau des Strassennetzes und dessen immer<br />

bessere Signalisierung durch Strassentafeln,<br />

Wegweiser etc., haben der Herstellung von<br />

Automobilkarten ganz neue Wege gewiesen.<br />

Nicht überall hat man mit der neuen und<br />

raschen Entwicklung ganz Schritt gehalten<br />

und es scheint oft, dass der Unterschied, der<br />

zwischen einer Wander- und einer modernen<br />

Automobilkarte besteht, noch nicht immer<br />

ganz erfasst worden ist.<br />

Die für die europäischen Länder bestehenden<br />

Automobilkarten sind Legion, und wenn<br />

heute jemand eine grösere Reise unternimmt,<br />

so dürfte er eine erste Schwierigkeit darin<br />

sehen, aus der Unmenge vorhandener Karten<br />

die richtige Auswahl zu treffen. Wenn sich<br />

jemand vornimmt, für seine Auslandsreise<br />

die in jenem Lande herausgegebenen Karten<br />

zu beschaffen, so mag das gewisse Vorteile<br />

haben. Gleich sind aber auch in die Augen<br />

springende Nachteile vorhanden. So muss<br />

man sich zum Beispiel bei solchen Karten an<br />

eine vollständig neue Art der Darstellung gewöhnen.<br />

Nomenclatur, Strassensignaturen<br />

etc. sind ganz verschieden von den in unserem<br />

Lande gewohnten. Die Massstäbe<br />

variieren sehr stark und lassen deshalb oft<br />

falsche Vorstellungen über Entfernungen entstehen.<br />

Das Ideal ist, Karten von allen Ländern<br />

Europas in einheitlicher Ausführung zu besitzen,<br />

die zudem gleiche Massstäbe aufweisen<br />

oder doch zum mindesten bestimmte<br />

Massstabreihen zeigen, deren logische Auf-<br />

Mitten im Städtchen Brig steht an der Simplonstrasse<br />

der mächtige Stockalperpalast. Er war ehedem<br />

die Handelsburg des Säumerverkehrs über den<br />

Simplon, der Sitz der Handelsherren Stockalper, die<br />

ihn 1663 bis 1667 erbaut haben.<br />

einanderfolge ein Lesen der Karte sehr erleichtern.<br />

Die<br />

Forderungen an eine moderne Automobilkarte<br />

dürften sich etwa folgendermassen formulieren<br />

lassen:<br />

L Leichte Lesbarkeit der Nomenclatnr und<br />

Signatur.<br />

2. Deutliches Hervorheben des Strassennetzes,<br />

wobei Abstufungen die Wichtigkeit<br />

der einzelnen Strassenzüge deutlich<br />

hervortreten lassen.<br />

3. Leicht lesbare Kilometrierung, wobei ein<br />

Hauptaugenmerk auf eine klar hervortretende<br />

Kilometrierung zu legen ist<br />

4. Deutliche Hervorhebung der Hauptverkehrsorte.<br />

5. Aufführen aller, besonders für den autotouristischen<br />

Verkehr wichtigen Ausflugspunkte,<br />

Sehenswürdigkeiten etc.<br />

6. Praktisches, möglichst handliches Karteniormat.<br />

7. Einfache Faltung der Karte.<br />

Es ist oft nicht leicht, alle diese Forderungen<br />

bei Herausgabe einer Automobilkarte zu<br />

verwirklichen und doch sind sie nur ein Minimum<br />

dessen, was bei Ausführung einer<br />

solchen Karte berücksichtigt werden muss.<br />

Wir haben eingangs erwähnt, dass eine<br />

moderne Automobilkarte ganz anders bearbeitet<br />

sein muss, als eine Karte vor 25 Jahren.<br />

Wichtig ist vor allem, eine Grossorientierung<br />

zu geben. Diese wird dadurch erreicht, dass<br />

das Netz der Hauptdurchgangsstrassen möglichst<br />

deutlich hervorgehoben wird, ohne dass<br />

die individuelle Strassenführung als solche<br />

darunter leidet. Ebenso sind die Hauptverkehrsorte,<br />

Hauptstädte etc. möglichst augenfällig<br />

darzustellen, denn diese Elemente geben<br />

der Karte ein erstes Gerippe und erleichtern<br />

die Orientierung auch beim Eingehen<br />

in Details.<br />

Was bei einer Automobilkarte vor allem<br />

vermieden werden muss, ist die Darstellung<br />

allzu vieler Einzelheiten, die für den Automobilfahrer<br />

absolut nebensächlich sind und<br />

die eine Karte nur belasten und sie deshalb<br />

schwer lesbar machen.<br />

Wünschenswert ist jedenfalls, dass jede<br />

Karte auch eine Terraindarstellung erhalte.<br />

Auch diese Terraindarstellung kann bei den<br />

allgemein üblichen Masstäben sich nicht in<br />

Einzelheiten verlieren, aber sie muss doch in<br />

möglichster Klarheit die markanten Geländeformen<br />

zur Darstellung bringen. Eine geschickte<br />

Geländedarstellüng, verbunden mit<br />

einer genauen, der Wirklichkeit entsprechenden<br />

Entwicklung der Strasse, wobei auch genügend<br />

Höhenzahlen an wichtigen Geländepunkten<br />

eingeführt werden müssen, erlaubt<br />

dem Automobilisten ohne weiteres eine Beurteilung<br />

der vorkommenden Steigungen und<br />

Gefälle. Es gab und gibt heute noch Automobilkarten,<br />

die einen Schritt weiter gehen<br />

und durch bestimmte Signaturen und Zahlen<br />

die Steigungen und Gefälle in Prozenten angeben.<br />

Dies scheint uns heute eine veraltete<br />

Darstellungsmethode zu sein, denn es gibt<br />

doch in den Gebirgsgegenden kaum mehr<br />

eine Strasse, die nicht von jedem Wagen<br />

ohne weiteres überwunden wird.<br />

Eine ganz wesentliche Rolle bei der Erstellung<br />

von Automobilkarten bildet immer<br />

die Frage, welches der geeignetste<br />

Massstab<br />

sei. Eine allgemeine Regel aufzustellen tmd<br />

festzulegen, dass sich der oder jener Massstab<br />

für Automobilkarten am besten eignet,<br />

geht nicht an. Einmal schon deshalb nicht,<br />

weil in verschiedenen Ländern die geographischen<br />

und Verkehrsbedingungen vollständig<br />

verschieden sind. Als Beispiel sei angeführt,<br />

dass in Spanien, das ein ausgezeichnetes<br />

aber sehr weitmaschiges Strassennetz besitzt,<br />

man mit Massstäben von 1 :1 Mill. oder<br />

l : 1,5 Mill ohne weiteres auskommt und dabei<br />

doch noch alle wichtigen Einzelheiten in<br />

die Karte einzutragen vermag, ohne dieselbe<br />

zu überlasten. Anders liegen die Verhältnisse<br />

in der Schweiz, wo wir ein sehr gutes, aber<br />

auch sehr engmaschiges Automobilstrassennetz<br />

besitzen, das sich niemals nur einigermassen<br />

vollständig im Massstab 1 : 1 Mill.<br />

oder 1 : 1,5 Mill. darstellen lässt. Hier müssen<br />

wir schon zu Masstäben von 1 : 250,000,<br />

1 : 350,000 oder auch 1 : 500,000 greifen.<br />

Der Masstab für eine Karte kann auch<br />

nicht einfach nur nach Gesichtspunkten der<br />

einfachsten Darstellung gewählt werden,<br />

sondern es ist auch Rüchsicht zu nehmen auf<br />

das Format und damit der Falzung einer<br />

Karte. So ist für eine Karte der Schweiz in<br />

einem Blatt der Massstab 1 :350,000 sicherlich<br />

die unterste Grenze, die als Massstab gewählt<br />

werden darf, um das Kartenblatt nicht<br />

zu gross und unhandlich werden zu lassen.<br />

Zugleich werden bei diesem Massstab auch<br />

noch alle für den Automobilisten notwendige<br />

Details eingezeichnet werden können. Würden<br />

wir zum Beispiel bei Spanien einen ähnlichen<br />

Massstab wählen, so würde uns das<br />

eine unverhältnismässig grosse Zahl von Kartenblättern<br />

geben, die einmal teurer wären<br />

und zweitens doch nicht die Uebersichtlichkeit<br />

gewähren würden, wie es z. B. eine einblättrige<br />

Karte 1 i 1,5 Mill. ist.<br />

Die Forderung möglichst einheitliche und<br />

vollständige Karten für ganz Europa zu besitzen,<br />

war denn auch das ausschlaggebende<br />

Moment, das den Verlag Hallwag in Bern<br />

dazu führte, Automobilkarten von ganz Europa<br />

herauszugeben. Die Hallwag-Karten sind<br />

denn auch in den Grundzügen ihrer Darstellung<br />

alle gleich und deshalb für denjenigen<br />

der sich ihrer bedient, sowohl in der Schweiz<br />

wie im Balkan, im hohen Norden oder in<br />

Frankreich und Spanien gleich leicht lesbar.<br />

Ebenso sind die Massstäbe nach einer bestimmten<br />

Gesetzmässigkeit ausgewählt und<br />

jeweils den Bedürfnissen der verschiedenen<br />

Länder angepasst.<br />

Von den<br />

Automobilkarten der Schweiz<br />

möchten wir vor allem die CH Touring-Karte<br />

im Massstab 1 :250,000 erwähnen, die in<br />

einem Blatt Nord und einem Blatt Süd herausgegeben<br />

worden ist. Diese Karte ist die<br />

automobilistische Detailkarte der Schweiz und<br />

ist dank ihrer Genauigkeit auch der beliebte<br />

Wegweiser für alle Automobilisten, die nicht<br />

nur die grossen Strassen befahren, sondern<br />

auch abseits, die schönen Punkte unseres<br />

Landes aussuchen wollen. Die CH Touring-<br />

Karte 1:350,000 in einem Blatt ist wohl diejenige<br />

der Hallwag-Karten, die in der Schweiz<br />

ihre grösste Verbreitung gefunden hat. Sie<br />

ist im Besitz von Zehntausenden von Automobilisten<br />

und hat sich dank ihrer Uebersichtlichkeit,<br />

die dennoch eine weitgehende<br />

Detaillierung erlaubt, den ersten Platz unter<br />

den schweizerischen Automobilkarten gesichert.<br />

,<br />

Auf eine weitere Karte sei noch aufmerksam<br />

gemacht, die in ihrer Darstellung und<br />

ihrer Reichweite wohl überhaupt das Beste<br />

ist, was auf diesem Gebiet existiert. Es handelt<br />

sich um die Karte der Schweiz und ihrer<br />

Grenzgebiete im Massstab 1 :500,000 deren<br />

vorbildliche Beschriftung und genaueste Darstellung<br />

des Strassennetzes zusammen mit<br />

einer klaren Geländewiedergabe wohl den<br />

heutigen modernen Anforderungen, die an<br />

eine Automobilkarte gestellt werden, am besten<br />

entspricht.<br />

Dem Automobilisten, der in Basel, Genf, irr.<br />

Lugano oder St. Gallen ist, ist selbstverständlich<br />

mit einer Karte der Schweiz, die nicht'<br />

weit über deren Grenzen hinausgreift, nicht<br />

immer gedient. Zu diesem Zwecke wurden<br />

denn auch besondere<br />

Spezialkarten<br />

herausgegeben, die dem Bedürfnis dieser<br />

Automobilisten weitgehend entgegenkommen.<br />

So existiert für den Basler eine Karte<br />

1 :300,000, die das Gebiet der Nord-West-<br />

Schweiz, der Vogesen und des Schwarzwaldes<br />

umfasst; für den Genfer gibt es eine<br />

Karte 1 : 300,000 der welschen Schweiz, die<br />

auch Burgund und die französischen Alpen<br />

bis nach Grenoble einschliesst; für den Tessiner<br />

besteht die Karte 1 : 300,000 des Gebietes<br />

der Oberitalienischen Seen, und für den<br />

St. Galler endlich wurde eine Karte 1 : 300,000<br />

zusammengestellt, die das Gebiet der Nord-<br />

Ostschweiz, des Bodensees und von Oberbayern<br />

zur Darstellung bringt. Neben diesen<br />

spezifischen Weekendkarten wurden noch<br />

zwei Karten herausgegeben, die besonders<br />

beliebte touristische Gebiete in unserer Nachbarschaft<br />

umfassen, und zwar eine Karte des<br />

Schwarzwaldes, reichend von Zürich bis nach<br />

Heidelberg, im Massstab 1 : 250,000, und eine<br />

Karte der Dolomiten, von Innsbruck nach<br />

y i><br />

Für Autofahrten stets Hallwaqkarten<br />

* w'* 1 "


Venedig und bis und mit dem Gardasee<br />

reichend.<br />

Während vielen Jahren wurde es als eine<br />

bedeutende Lücke empfunden, dass vom gesamten<br />

Alpengebiet, also von Wien bis ans<br />

Mittelländische Meer, nicht eine einheitliche<br />

kartographische Darstellung für automobilistische<br />

Zwecke vorhanden war. Doch ist<br />

diese Lücke durch den Verlag Hallwag ausgefüllt<br />

worden, indem er schon im letzten<br />

Jahr die<br />

Alpina-Karte<br />

herausgab, die in drei Blättern im Massstab<br />

1 :500,000 erschienen ist. Diese Karte kann<br />

denn auch ruhig als ein Standard-Werk bezeichnet<br />

werden, dem in seiner Art nichts<br />

Ebenbürtiges zur Seite gestellt werden kann.<br />

Schon Ton den Saanenmösern aus bemerkt man auf<br />

der Fahrt vom Simmental ins Saanenland den imposanten<br />

Kirchturm des Dorfes Saanen am Fuss<br />

des stolzen Rüblihorns.<br />

Die Alpen sind und bleiben ein Hauptausflugsgebiet<br />

der Automobilisten, und ein Befahren<br />

der Bergstrassen und vor allem ein<br />

Zusammenstellen von Reiseprogrammen kreuz<br />

und quer durch die Alpen, wird an Hand der<br />

Alpinakartenblätter noch ganz wesentlich<br />

erleichtert.<br />

Aufbauend auf den Erfahrungen die bei der<br />

Herstellung von Automobilkarten der Schweiz<br />

und ihrer Nachbargebiete gemacht worden<br />

sind, ist der Verlag Hallwag in Bern auch an<br />

die Aufgabe herangetreten, einheitliches Autompbilkarten-Material<br />

für ganz Europa zu<br />

schaffen. So existieren heute<br />

.Automobilkarten von ganz Europa<br />

im Massstab 1 :1,5 Mill. in einer Serie von 14<br />

Landesausgaben. Ob einer nach dem hohen<br />

Norden, nach Konstantinopel oder Athen,<br />

nach Sizilien oder Gibraltar oder an die<br />

Westküste von Frankreich fahren will, für<br />

überallhin stehen ihm Automobilkarten in genau<br />

'gleichem Massstab und in genau gleicher<br />

Darstellungsart zur Verfügung. Länderweise<br />

sind, diese Kartenblätter zusammengefasst,<br />

so dass jedes Blatt ein in sich abgeschlossenes<br />

Tourengebiet umfasst. Format und Falzung<br />

sind ausserordentlich praktisch.<br />

Das Hauptwerk, das aber aus der kartographischen<br />

Abteilung des Verlages Hallwag<br />

hervorgegangen ist, ist die Kartensammlung<br />

von<br />

Europa 1 :1 Mill in 60 Blättern<br />

Die Übersicht auf Seite 26 zeigt die Blatteinteilung<br />

und Reichweite dieses grosszügig<br />

angelegten Kartenwerkes, das sowohl in einzelnen<br />

Blättern, als auch in Form eines Atlanten<br />

bezogen werden kann.<br />

Im Vorstehenden war bis jetzt nur die<br />

Rede ; Von Automobilkarte. Es sei aber auch<br />

noch mit ein paar Worten der reichhaltigen<br />

Sammlung von<br />

Automobilführern<br />

gedacht, die ebenfalls aus dem Verlag Hallwag<br />

in Bern stammen.<br />

Da sind in erster Linie einmal der grosse<br />

und kleine CH-Touring zu erwähnen, die<br />

schon seit mehr als 25 Jahren erscheinen, und<br />

die für alle, andern Automobilführer als Vorbild<br />

gedient haben. In weit über 100,000<br />

Exemplaren sind diese beiden Führer verbreitet<br />

und es erübrigt sich, näher auf sie<br />

einzutreten, da sie ruhig als Allgemeingut der<br />

schweizerischen Automobilisten betrachtet<br />

werden können.<br />

Da der Automobilist heute seine Reiseprogramme<br />

nicht nur auf seine engere Heimat<br />

beschränkt, sondern darüber hinaus ganz<br />

Europa kreuz und quer befährt, stellte sich<br />

auch im Laufe der Jahre das Bedürfnis ein,<br />

eine • sowohl textliche wie kartographische<br />

Zusammenstellung für ganz Europa für den<br />

Automobiltouristen zu. schaffen. Vor 6 Jahren<br />

ist dann auch erstmals der Automobilführer<br />

Europa Touring<br />

erschienen, der ebenfalls als erster seiner Art<br />

in ganz Europa grössten Anklang fand. In<br />

den '6 Jahren seines Bestehens wurde der<br />

Führer immer und immer wieder verbessert,<br />

und erweitert. Eine Unsumme von Tatsachenmaterial<br />

ist von Hunderten von Auto-<br />

mobilisten aus allen Ländern Europas zusammengetragen<br />

worden, so dass heute Europa<br />

Touring derjenige Führer ist, der der beste<br />

Wegweiser und Berater bei Touren durch<br />

ganz Europa darstellt.<br />

Parallel mit der grossen Entwicklung des<br />

Autotourismus stellte sich auch die Nachfr^je<br />

nach<br />

autoraobilistischen Landesführern<br />

ein. Wohl bestanden schon lange Reiseführer<br />

von allen Gebieten Europas, aber sie waren<br />

zugeschnitten auf den Eisenbahn-Reiseverkehr.<br />

Was ihnen vor allem fehlte, war<br />

das automobilistische Kartenmaterial und die<br />

besondern Hinweise auf die Bedürfnisse des<br />

Autotouristen. Für die Hauptreiseländer<br />

Europas ist nun in den letzten zwei Jahren<br />

auch dieser Mangel behoben worden, indem<br />

der rührige Verlag Hallwag eine Reihe von<br />

Landesführern herausgegeben hat. So gibt<br />

es einen Automobilführer von Italien, von<br />

Spanien, von Frankreich und von Deutschland.<br />

Allen diesen Führern ist ein ausgezeichnetes<br />

Kartenmaterial im Massstab 1:1<br />

Mill. beigegeben. Dazu kommen reichhaltige<br />

Textteile, die jeweils nach der Individualität<br />

des Landes bearbeitet sind. So spielen z.B.<br />

die Beschreibungen der Städte im Führer von<br />

Spanien die Hauptrolle, während es in<br />

Frankreich vornehmlich die verschiedenen<br />

Touristikgebiete sind, auf die in.der Bearbeitung<br />

das Hauptgewicht gelegt wurde. Detailliert<br />

ausgearbeitete Tourenprogramme mit<br />

Hinweise auf gastronomische Spezialitäten,<br />

reichhaltige Ortsverzeichnisse und Stadtpläne<br />

und ein sorgfältig auserwähltes Bildermaterial,<br />

lassen diese Führer zu den zuverlässigsten<br />

Begleitern werden, die man sich<br />

beim Bereisen der genannten Länder denken<br />

kann.<br />

Zum Schlüsse sei noch des allerneuesten<br />

Verlagswerkes der Hallwag Erwähnung getan,<br />

das allen bisherigen Erscheinungen die<br />

Krone aufsetzt. Es ist dies der<br />

Alpenführer<br />

der das ganze Gebiet der Alpen zwischen<br />

Wien und Marseille behandelt. 48 Karten im<br />

Massstab 1:500,000 bringen in vorbildlichster<br />

Art das gesamte Alpengebiet zur Darstellung.<br />

Sämtliche Alpenpässe finden im Textteil eine<br />

detaillierte Beschreibung. Jedem Alpengebiet,<br />

sei es in Oesterreich, in Italien, der<br />

Schweiz oder in Frankreich ist ein eingehendes<br />

Kapitel gewidmet, das auf die Besonderheiten<br />

des Landes hinweist und in einer Un-.<br />

menge von Tourenvorschlägen wird dem<br />

Automobilisten das Zusammenstellen eines"<br />

JREISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 50<br />

Reiseprogrammes durch das Alpengebiet zur<br />

einfachsten Sache der Welt gemacht. In einem<br />

Ortsverzeichnis findet man alles Wis-<br />

Ein Stück Brünig- und Grimselstrasse: Im Dorf<br />

Brienz im Berner Oberland.<br />

senswerte über die wichtigsten Städte und<br />

Dörfer, und gegen 200 Bilder lassen vor<br />

einem das ganze Alpenstrassennetz und seiner<br />

Umgebung entstehen. Der Alpenführer ist<br />

sicherlich die wertvollste Publikation autotouristischer<br />

Art dieses Jahres. Lr.<br />

Pro Memoria<br />

Einige Hinweise auf Verkehrsregeln<br />

in der Schweiz.<br />

Mit dem neuen, anfangs <strong>1933</strong> in Kraft getretenen<br />

Verkehrsgesetz sind in der Schweiz<br />

moderne und grosszügige Verkehrsvorschriften<br />

eingeführt. Geschwindigkeitsmaxima für<br />

Personenautomobile und Motorräder fallen<br />

dahin, der Gesetzgeber überlässt dem Fahrer<br />

die eigene Verantwortung für das Fährtempo,<br />

welches er ständig beherrschen muss und das<br />

stets den Verhältnissen und Strassen anzupassen<br />

ist. Die Mässigung des Tempos, namentlich<br />

in Ortschaften, bei Bahnübergängen,<br />

unübersichtlichen Stellen und überall da, wo<br />

das zu rasche Tempo von vornherein eine<br />

Gefährdung des Verkehrs bildet, ist ausdrücklich<br />

vorgeschrieben.'<br />

Haben Sie für Ihre<br />

DFAHRTEN<br />

die richtigen Auto-Karten ?<br />

Die nachstehende Tabelle ist Ihnen bei der Anschaffung<br />

des geeigneten Karten- und Führermaterials sehr nützlich.<br />

Ihre Fahrt<br />

Dazu brauchen Sie<br />

zum Preis<br />

/;;"/ von<br />

in die Alpen . . . die Hallwag-Alpenkarte Nr. I Fr. 5.—<br />

„ „ Ostschweiz die Hallwag-Bodensee-<br />

Dreiländerkarte „ 3.20<br />

an den Genfersee . die Hallwag-Genferscekarte „ 3.20<br />

in den Schwarzwald die Hallwag-Schwarzwaldkarte „ 3.20<br />

„ die Vogesen . . die Hallwag-Vogesenkarte „ 3.20<br />

„ „ Dolomiten . die Hallwag-Dolomitenkarte m.Führer5.«<br />

naeh Deutsehland . den Hallwag-Deutschlandführer Fr. ß.—<br />

„ Frankreich . den Hallwag-Frankreichführer „ 6.—<br />

„ Italien ... den Haliwag-Italienführer „ 6.—<br />

Hallwag-Führer und Hallwag-Karten sind in allen guten<br />

Buchhandlungen erhältlich, sonst wende man sich an uns.<br />

Verlag Hallwag Bern.<br />

Aber eines, lieber Schweizer, merke Dir:<br />

Man fährt in der Schweiz rechts, das will<br />

heissen, dass man auch tatsächlich aui der<br />

rechten Seite der Strasse fährt und nicht in.<br />

der Mitte der Strasse, wie es leider so viele<br />

Schweizer zur Gewohnheit haben und was<br />

leider die Fahrdisziplin in unserem Lande<br />

etwas in Verruf gebracht hat. Also nochmals,<br />

bitte: rechts fahren, ganz rechts sogar, rechts<br />

ausweichen und links überholen. An Strassenkreuzungen,<br />

Bahnübergängen und unübersichtlichen<br />

Stellen, besonders Strassenbiegungen,<br />

darf nicht überholt werden. Sind bestimmte<br />

Strassen als Hauptstrassen gekennzeichnet,<br />

so hat das auf der Hauptstrasse<br />

verkehrende Fahrzeug Vortritt.<br />

Es existieren für Personenfahrzeuge seit<br />

<strong>1933</strong> in der Schweiz weder Nachtfahrverbote<br />

noch Sonntagsfahrverbote, ebensowenig einschränkende<br />

Bestimmungen irgendwelcher<br />

Art auf Durchgangs- oder Hauptstrassen des<br />

Landes. Verbotene Strassen gibt es nur noch<br />

im Lokälverkehr oder auf Strassen untergeordneter<br />

Bedeutung. Alle Strassentaxen sind<br />

aufgehoben.<br />

Etwas Besonderes sind in unserem Lande<br />

die Bergstrassen. Das längs der Seen und<br />

Gebirge führende Strassennetz, ebenso die<br />

vielen Strassen durch kilometerlange Täler,<br />

Schluchten- und Fluss-Einschnitte, ermöglichen<br />

dem Strassenbauer vielfach nur eine<br />

enge, mit zahlreichen Kurven versehene Bauart.<br />

Dabei ist auf den grossen Automobilverkehr<br />

in der Schweiz, besonders zur Sommerzeit,<br />

Bedacht zu nehmen, der nur unter<br />

Anwendung entsprechender Rücksicht seitens<br />

aller Fahrer, einen gefahrlosen und sichern<br />

Verkehr ermöglicht. Die Schweizer Alpenpässe<br />

zählen nicht nur zu den schönsten,<br />

sondern auch zu den bestangelegten und bestunterhaltenen<br />

Strassen. Nichtsdestoweniger<br />

Die « Porte de France » in Pruntrut, am Nordausgang<br />

des Städtchens.<br />

ist äusserste Vorsicht am Platze, besonders<br />

dort, wo Kunststrassen kilometerlang steilen<br />

Bergwänden entlang führen, in pittoreske<br />

Felsgalerien eingehauen sind und dank einer<br />

hervorragenden Strassenbau-Technik durch<br />

tiefe Schluchten und über jähe Abgründe hinwegführen.<br />

Der Fahrer halte sich ferner vor<br />

Augen, dass die Schweizerische Alpenpost<br />

und zahlreiche einheimische und ausländische<br />

Verkehrsgesellschaften Hunderte von Gesellschafts-Autos<br />

während der touristischen<br />

Hochsaison durch die schönsten Gebiete und<br />

über die Pässe hinwegführen. Die Lenker<br />

dieser Fahrzeuge lassen es an der nötigen<br />

Vorsicht nicht fehlen, allein nur dann kann<br />

sich der Verkehr mit, Sicherheit abwickeln,<br />

wenn jeder einzelne Fahrer das grösste Mass.<br />

von Vorsicht zur Anwendung bringt und insbesondere<br />

sein Tempo der Schwierigkeit dieser<br />

Gebiete anpasst. Auf einigen durch Tafeln<br />

gekennzeichneten Bergstrassen weichen<br />

die eidgenössischen Postautomobile (gelb)<br />

bergwärts aus. Es ist dies heute nur noch<br />

der Fall auf der Grimselstrasse zwischen<br />

'Gletsch und dem Hospiz, der Furkastrasse<br />

zwischen Realp und Gletsch und der Lukmanierstrasse<br />

zwischen Disentis und Olivone.<br />

Dazu kommen einige kleine Strässchen im<br />

Wallis, im Tessin, in Graubünden und im<br />

Kt. Bern.<br />

Fahrplanmässig geregelt ist der Verkehr<br />

zu gewissen Zeiten im obersten Teil der<br />

Grossen St. Bernhard-Strasse, worüber der<br />

CH Töuring-Führer detaillierte Auskunft gibt.<br />

Die Strassen von Lourtier nach Fionnay, von<br />

Champex nach Les Valettes und von Glarus<br />

ins Klöntal dürfen nur in einer Richtung befahren<br />

werden.<br />

Bei dieser Gelegenheit sei auch noch auf die<br />

verschiedenen Automobil-Fähren, die heute<br />

im Betrieb sind, erinnert. So an diejenige, die<br />

Beckenried mit Gersau verbindet, dann die<br />

neue Fähre von Horgen nach Meilen, ferner<br />

diejenigen von Romanshorn nach Friedrichshafen<br />

und dann die von Konstanz-Staad nach<br />

Meersburg. Alles Nähere über Gebühren und<br />

Fahrplan findet man ausführlich im grossen<br />

und kleinen CH Touring.<br />

—er.


N° 50 - <strong>1933</strong> flEISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE 25<br />

Ueber sämtliche Schweizer<br />

Alpenpässe<br />

Eine 2000-km-Fahrt.<br />

-Wer 14 freie Tage zur Verfügung hat und<br />

fn dieser Zeit eine besonders abwechslungsreiche<br />

und interessante Fahrt unternehmen<br />

möchte, der folge einmal dem Vorschlag, die<br />

Schweizer Alpenpässe, alle, ohne Ausnahme,<br />

nacheinander zu befahren. Empfehlenswert<br />

dürfte es dabei sein, einen Gutschein für<br />

gutes Wetter, gültig für 14 Tage, mit sich zu<br />

nehmen.<br />

Ueber 23 Alpenpässe der Schweiz führt die<br />

Route, die wir vorschlagen. Dazu kommen<br />

noch zwei Pässe in Frankreich, nämlich der<br />

Col des Montets und der Kleine St. Bernhard,<br />

so dass bei dieser Tour in 14 Tagen<br />

summa summarum 25 Alpenpässe zu befahren<br />

wären. Um das Programm möglichst reibungslos<br />

abwickeln zu können, und um so wenig<br />

wie möglich eine Strecke zweimal befahren<br />

zu müssen, lässt es sich nicht vermeiden,<br />

dass man bei der Fahrt auch einige Male ins<br />

Ausland kommt, wobei nur Italien und Frankreich<br />

in Frage kommen. Deshalb versehe<br />

man sich für Frankreich mit Pass, Triptyk,<br />

internationalem Zulassungsschein, internationalem<br />

Führerschein und dem CH-Schild und<br />

erste Alpenpass in Angriff genommen. Man<br />

fährt durchs Schächental hinauf auf die<br />

Klausenpasshöhe und auf der berühmten<br />

Rennstrecke des Klausens hinunter nach Linthal.<br />

Durchs Glarnerland hinaus führt die<br />

VIRLAG HALLWAG BfRN<br />

Strasse über Glarus und den Kerenzerberg<br />

nach Sargans (Schlossbesichtigung empfoh-<br />

/••••••••••»»•«•••••••••••••»»•••••••••••••••••»•••••••••••••••••••?<br />

len), nach dem weltbekannten Ragaz. Kurz<br />

nach Ragaz geht es über die Tardisbrücke<br />

ins Land der grauen Puren nach Landquart.<br />

Durch die Klus, wo links oben an der Felswand<br />

die Ruine Fragstein klebt, kommt man<br />

ins Prättigau und über Klosters nach Davos.<br />

Ueber den Flüela erreicht man Süs und damit<br />

das Unterengadin.<br />

Zernez ist die nächste Station und damit<br />

sind wir schon ganz nahe beim Nationalpark,<br />

den man-nun auf der Ofenstrasse auch durchfährt,<br />

dann hinunter ins Münstertal nach Sta.<br />

Maria gelangt, und weiter über den Umbrailpass<br />

bei der Quarta Cantoniera auf die<br />

Stilfserjochstrasse stösst. Ueber Bormio,<br />

dem ehemaligen Worms, fährt man hinunter<br />

nach Tirano, verlässt hier wieder das italienische<br />

Gebiet, um ins Puschlav zu gelangen<br />

und über den Berninapass, mit prachtvollem<br />

loja geht's hinunter ins Bergeil (ein Abstecher<br />

nach Soglio wird empfohlen). Bei<br />

Castasegna überschreitet man die Grenze,<br />

erreicht Ghiavenna und steigt dann wieder<br />

durchs Val San Giacomo hinauf zum Splügenpass,<br />

landet damit wieder in der Schweiz,<br />

fährt nach Splügen und Hinterrhein und über<br />

den San Bernardinopass hinunter ins Misox<br />

und hinaus ins Tessintal und- erreichen talaufwärts<br />

Biasca. Anschliessend folgt das<br />

Bleniotal mit Acquarossa und Olivone, dann<br />

überquert man den Lukmanier und besucht<br />

unten in Disentis das Kloster. Ueber die Oberalp<br />

kommen wir mitten in die Zentralschweiz<br />

nach Andermatt und in einer kurzen Fahrt<br />

über den Gotthard ist man schon wieder im<br />

sonnigen Süden, in Airolo, und gelangt leventinaabwärts<br />

wieder nach Biasca.<br />

Die nächsten Stationen sind Bellinzona,<br />

nertkirchen und die Grimselpasshöhe sind<br />

wir wieder im Bereich des Rhonegletschers<br />

und durch das schon einmal befahrene Goms<br />

und Brig haben wir nun im Wallis die ebene,<br />

gute, prachtvolle Landstrasse, die über Sierre,<br />

Sion nach Martigny führt.<br />

Durch Val d'Entremont steigt die St. Bernhardstrasse<br />

hinauf zur Grossen St. Berahard-<br />

Pass'höhe, dann hinunter nach Aosta und<br />

weiter dem Flusslauf der Dora Baltea aufwärts<br />

folgend nach Pre St. Didier. Mit dem<br />

Kleinen St. Bernhard erreichen wir französisches<br />

Gebiet und über Bourg, St. Maurice,<br />

Moutier, Albertville, Chamonix, dann den<br />

Col des Montets und den Col de La Forclaz<br />

sind wir wieder in Martigny.<br />

Nun bleiben aber immer noch vier Pässe,<br />

die nun auf folgender Route befahren werden:<br />

St. Maurice, Aigle, Ormont, Col dePil-<br />

Die Schweiz. passe Zürich Les cols des Alpes suisses.<br />

Alpen<br />

/<br />

\<br />

lirano<br />

Alpenpasse<br />

Cols alpestret<br />

Die Kirche von Sta. Maria und der Turm Spaniola<br />

bei Pontresina mit der Palügruppe im Hintergrund.<br />

mache sich gefasst, pro Tag in Frankreich<br />

ifranz. Fr. 10.— an Gebühren abladen zu dürfen,<br />

wozu noch eine einmalige Einschreibegebühr<br />

von franz. Fr. 4.— kommt Für Italien<br />

ist nur der Reisepass und das CH-Schild obligatorisch,<br />

wozu noch eine an der Grenze erhältliche<br />

Fünftagekarte kommt, die 20 Lire<br />

kostet und, wie der Name sagt, fünf Tage<br />

gültig ist und an Stelle des Triptyk oder des<br />

Grenzpassiersoheinheftes tritt. Löblicherweise<br />

gilt in Italien auch der schweizerische Fahrausweis.<br />

Als Ausgangspunkt für unsere Pässefahrt<br />

Sei einmal Luzern angenommen. Von hier<br />

gondelt man immer dem See entlang über<br />

Küssnacht, Weggis (Strandbad-Besichtigung<br />

nicht vergessen), Vitznau, Gersau, nach<br />

Brunnen, fährt dann über die Axenstrasse,<br />

«wobei man auch einen Blick hinüberwirft zum<br />

Schillerstein und Rütli, stattet der Tells-<br />

Kapelle einen Besuch ab und besichtigt in<br />

Ältdorf das Tell-DenkmaL Dann wird der<br />

Etwas unterhalb des Dorfes steht die mächtige Burgruine<br />

Misox auf einer Anhöhe links der Strasse,<br />

wenn man talwärts fährt.<br />

Blick auf die Berninagruppe, nach Pontresina<br />

und St Moritz zu fahren.<br />

volle Centovalli, dann Domodossola, Iselle,<br />

Locarno, es folgt das landschaftlich pracht-<br />

Von hier wende man seinen Wagen wieder und durch die Gondoschlucht gelangen wir ins<br />

innabwärts bis P,onte, steigt dann von dort Wallis über den Simplon nach Brig. Durchs<br />

auf zum Albulapass und hinunter über Bergün<br />

und Filisur nach Tiefencastel. Anschlies-<br />

wir wieder Andermatt, fahren durch die<br />

Goms, Gletsch und über die Furka erreichen<br />

send folgt das Oberhalbstein mit Savognin Schöllenen (Russen-Denkmal) und das Reusstal<br />

abwärts, und nochmals über die Axen-<br />

und Bivjo, und über den Julierpass erreichen<br />

wir wieder das Oberengadin und St. Moritz, strasse steuert man Gersau zu. Hier setzt<br />

wo wir diesmal das Segantini und Engadiner man mit der Fähre über nach Beckenried,<br />

Museum besuchen. Vorbei an den Oberengadiner<br />

Seen und über die Passhöhe des Ma-passhöhe zu gelangen. Ueber Meiringen,<br />

um über Stans, Kerns, Samen zur Brünig-<br />

In-<br />

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Das schönste<br />

ist der neue<br />

Aulomobilführer<br />

durch die HJpen<br />

50 Karten in 6 Farben<br />

150 herrliche Alpenbilder<br />

300 Pass-Besdireibunqen<br />

Tourenbuch<br />

Ein Ziel ist in den Reiseplänen der Autler immer wieder<br />

in den Vordergrund gerückt: Die Alpen. Von Wien, der<br />

schönen Donaustadt, bis hinunter zur blauenden Azurküste<br />

spinnt sich kreuz und quer, durch und über den<br />

AJpenwall ein Gewebe von Strassen, die an Landschaftsbildern<br />

das Erhabenste und Schönste vermitteln, das<br />

unser Kontinent, vielleicht sogar die Welt zu zeigen hat.<br />

Diese Gebiete zu erschliessen, dem Fahrer ein Wegweiser<br />

und Berater zu sein, ist der Zweck dieses Führers; Hunderte<br />

von Alpenfahrten fanden in diesem Buch ihren<br />

Niederschlag, keine Pass-, keine Tal- oder Hochstrasse,<br />

die nicht der Herausgeber und dessen Mitarbeiter in<br />

jüngster Zeit befahren und in Wort und Bild festgehalten<br />

hätten.<br />

Dem Führer ist vom gesamten Alpengebiet eine treffliche<br />

Karte (50 zusammenhängende Ausschnitte) im Maßstab<br />

1:500,000 beigefügt; etwa 150 herrliche Photos veranschaulichen<br />

die Landschaft, die meisten Aufnahmen sind<br />

von der Strasse aufgenommen, zeigen also genau das<br />

Bild, wie es der Automobilist sieht. Erklärungen am<br />

Bildrand geben eine vorzügliche Orientierung.<br />

Ab 20. Juni <strong>1933</strong> lieferbar. Preis Fr. 8.—.<br />

Ion, Gstaad, Zweisimmen, Reidenbach, Jaunpass,<br />

Broc Gruyeres, Montbovon, Les Moulins,<br />

Col des Mosses, Aigle, Monthey, Morgins,<br />

Pas de Morgins, und damit sind wir<br />

wieder auf französischem Gebiet und erreichen<br />

über Abondance, Thonon das Endziel<br />

unserer Fahrt, Genf.<br />

Also in 14 Tagen rund 2000 km (genau gemessen<br />

sind es 1988 km) und 25 Alpenpässe.<br />

Selbstverständlich lässt sich das Programm<br />

auch in kürzerer Zeit, z. B. in acht Tagen,<br />

abwickeln, wovor wir aber abgeraten haben<br />

möchten, denn genussreich kann die Fahrt<br />

nur werden, wenn man sich Zeit lässt. Sollt«<br />

es ganz Glückliche geben, die drei Ferienwochen<br />

zur Verfügung haben, so sollen sie<br />

diese ganze Zeit für die 25-Pässe-Fahrt verwenden,<br />

th.<br />

Vorschläge für einige schöne Autotouren.<br />

Schöne 2- bis 3-Tagestouren.<br />

Wir wählen den Ausgangspunkt für die verschiedenen<br />

Vorschläge beliebig, weil es ja jedermann<br />

freisteht, die Tour an irgend einem Punkt<br />

der Route zu beginnen und zu beenden.<br />

1. Genf - Lausanne - Vevey - Montreux - Aigle -<br />

Martigny - Sion - Visp (Abstecher per Bahn nach<br />

Zermatt) - Brig - Gletsch - Grimsel - Meiringen -<br />

Interlaken - Brienz - Brünig - Luzern - Langnau-<br />

Bern - Kerzers - Neuchätel - Yverdon - Lausanne-<br />

Rolle-Genf, 775 km.<br />

Ueber der Strasse, die dem rechten Ufer des Aegerisees<br />

entlang führt, liegt, zwischen Haselmatt und<br />

Sattel,, das Denkmal zur Erinnerung an die erste<br />

Freiheitsschlacht der Eidgenossen (Morgarten 1315).<br />

2. Bern - Murten - Payerne - Lausanne - Vevey -<br />

Montreux - Aigle - Col du Pillon - Gstaad - 2weisimmen<br />

- Wimmis - Spiez - Interlaken - Brienz -<br />

Brünig - Samen - Stans - Beckenried (Fähre) -<br />

Gersau - Brunnen - Schwyz - Arth - Luzern - Langnau<br />

- Bern, 463 km.<br />

3. Bern - Thun - Interlaken - Brienz - Grimsel -<br />

Gletsch - Furka - Andermatt - Göschenen - Altdorf-<br />

Klausenpass - Linthal - Glarus - Näfels - Uznach -<br />

Rapperswil - Zürich - Affoltern - Cham - Luzern -<br />

Langnau - Bern, 476 km.<br />

4. Luzern -Samen - Brünigpass - Meiringen-<br />

Grimselpass - Gletsch - Furkapass - Hospenthal -<br />

Gotthard - Airolo - Biasca - Lukmanier - Disentis -<br />

Ilanz - Flims - Reichenau - Chur - Ragaz - Sargana<br />

u Wallenstadt - Möllis - Glarus - Linthal -


26 REISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> 50<br />

••<br />

Hunderttausend Automobilisten<br />

kennen dieses Meisterwerk<br />

automobilistischer<br />

Orientierung. —- Ob Sie<br />

Deutschland, Frankreich, Ita-,<br />

lien, Spanien, Schweden odj<br />

den Balkan bereisen, stets<br />

wird Sie Europa Touring sicher<br />

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dem Werk seine Vorzüge zu<br />

sichern. Alles Wertvolle, das<br />

nach einem sorgfältigen Plan<br />

hunderte autotouristischer<br />

Mitarbeiter in Karten und<br />

Text übersichtlich und sorgfältig<br />

feststellen, umschliesst<br />

dieser Band; er ist zum<br />

autotouristischen Standardwerk<br />

geworden, gleich beliebt<br />

bei Deutschen, Franzosen,<br />

Italienern, Schweizern<br />

und andern Nationen.<br />

Die Automobilisten zahlreicher<br />

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Alliance Internationale de<br />

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Automobil- und Touring-<br />

Clubs mit ca. 1^ Millionen<br />

Mitgliedern steht mit seinem<br />

Patronat offiziell hinter<br />

Europa Touring. Welche Bedeutung<br />

die automobilistischen<br />

Verbände Europa Touring<br />

beimessen, geht aus der<br />

Tätsache hervor, dass die<br />

amerikanische Automobile<br />

Association für ihre Mitglieder,<br />

welche Europa im eigenen<br />

Automobil bereisen, alljährlich<br />

eine Sonderausgabe<br />

bestellt; die englische Auto-,<br />

mobile Association, der bedeutendste<br />

Automobil-Club<br />

Europas, hält in seinem<br />

Londoner Zentralsitz, dem<br />

grössten Touristikgebäude d.<br />

Welt, ebenfalls eine eigene<br />

Europa-Touring-Ausgabe für<br />

ihre Mitglieder zur Verfügung.<br />

Text deutsch, französisch<br />

und englisch.<br />

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Wenn Sie Irgend ein Land Im Automobil bereiten und nicht den Gesamtband mitfahren<br />

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Durchgangs- und Hauptstrassen nebst allen Informationen, die der Fahrer wissen muss.'<br />

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Je nach Grosse und Bedeutung Ist der Maßstab gehalten, aber durchwegs nach einheitlicher<br />

tOOOfach bewahrter Methode bearbeitet. Preis jeder Karte mit Führer Fr. 4.—.<br />

Oesterreich-Tschechoslowakei-Ungam<br />

Belgien-Niederlande-Luxemburg<br />

Schweiz<br />

Deutschland<br />

Dänemark- Norwegen - Seh weden<br />

Spanien-Portugal<br />

Estland-Lettländ-Litauen<br />

Frankreich<br />

Grossbritanhfen- Irland<br />

Italien<br />

Polen<br />

Rumänien<br />

Finnland .<br />

Jugoslawien-Bulgarlen-Griechenland-Türkei<br />

40 Hauptkarten 73 Sonderkarten 27 .Länderkarten 103 Stadtpläne<br />

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IN JEDER GUTEN BUCHHANDLUNG ERHÄLTLICH<br />

VERLAG HALLWAG BERN<br />

Klausenpass - Altdorf - Brunnen - Weggis - Luzern,<br />

491 km.<br />

5. Luzern - Weggis - Brunnen - Altdorf - Andermatt<br />

- Oberalp - Disentis - Ilanz - Tbusis - Tiefenkastei<br />

- Julier - St. Moritz - Zernez - Süs -<br />

Flüelapass - Davos - Klosters - Landquart - Ragaz*-<br />

Wallenstadt - Näfels - Pfäffikon - Biberbrücke-<br />

Arth - Küssnacht - Luzern, 504 km.<br />

6. Zürich - Rapperswil - Ziegelbrücke - Näfels -<br />

Wallenstadt - Ragaz - Landquart - Klosters - Davos<br />

- Flüela - Süs - Zernez - St. Moritz - Julier -<br />

Tiefenkastei - Thusis - Splügen - San Bernardino -<br />

Bellinzona (Abstecher nach dem Gebiet von Lugano<br />

und Locarno) - Biasca - Airolo - Gotthard - Hospenthal<br />

- Andennatt - Göschenen - Altdorf - Brunnen<br />

- Schwyz - Arth - Zug - Baar - Züri.ch, 592 km.<br />

7. Zürich - Baar - Zug - Arth - Schwy« - Brunnen<br />

- Altdorf - Göschenen - Andermatt - Furkapass-<br />

Gletsch - Brig - Sitten - Martigny - Bex - Aigle-<br />

Montreux - Vevey - Bulle • Jaunpass - Boltigen -<br />

Spiez - Interlaken - Brienz - Brünig - Samen -<br />

Luzern - Cham - Zürich, 566 km.<br />

8. Zürich - Rapperswil - Ricken -• Wattwil -<br />

Nesslau - Wildhaus - Buchs - Sargans - Ragaz-<br />

Landquart - Chur - Flims - Ilanz - Disentis - Oberalp<br />

— Andermatt - Furka - Gletsch - Grirnsel - Meiringen<br />

- Interlaken - Spiez - Thun - Bern - Ölten -<br />

Baden - Zürich, 523 km.<br />

9. Zürich - Baden - Rheinfelden - Basel - Delsberg<br />

- Moutier - Sonceboz - La Chaux-de-Fonds -<br />

Vue des Alpes - Neuchätel - Grandson - Yyerdon -<br />

Payerne - Murten - Bern - Langnau - Luzern -<br />

Cham - Zürich, 470 km.<br />

10. Zürich - Eglisau - Schaffhausen (Rheinfall) -<br />

Stein a. Rh. - Konstanz - Romanshorn - Rorschach -<br />

Heiden - St. Gallen - Teufen - Gais - Appenzell -<br />

Wattwil - Nesslau - Wildhaus - Buchs - Sargans -<br />

Wallenstadt - Mollis - Glarus - Linthal - Klausen -<br />

Altdorf - Brunnen - Weggis - Luzern - Cham, Zürich,<br />

485 km.<br />

Die schönsten Gebiete und Bergpässe der Schweiz<br />

für Touren von 6—10 Tagen.<br />

Wer längere Zeit für Reisen in der Schweiz zur<br />

Verfügung hat, für den sind die nachfolgenden Vorschläge<br />

zusammengestellt, die jeweils eine Reise<br />

durch die schönsten Gebite der Schweiz umfassen.<br />

1. Basel - Liestal - Baisthal - Solothurn - Biel -<br />

Neuenburg - Yverdon - Orbe - Vallorbe - Le Pont-<br />

Le Brassus - Marchairuz - Rolle - Genf - Rolle -<br />

Lausanne - Vevey - Montreux - Aigle - Gol du Pillon<br />

- Gstaad - Zweisimmen - Boltigen - Spiez - Interlaken<br />

- Thun - Bern - Langnau - Luzern - Sarnen<br />

- Brünig - Meiringen - Grimsel - Gletsch -<br />

Furka - Hospenthal - Gotthard - Airolo - Biasca -<br />

Bellinzona (Abstecher ins Gebiet von Lugano und<br />

Locarno) - San Bernardino - Splügen .- Thusis -<br />

Tiefenkastei.- Julier - Silvaplana - St. Moritz - Zernez<br />

- Süs - Flüela - Davos - Klosters - Landquart -<br />

Chur - Flims - Ilanz - Disentis - Oberalp - Andermatt<br />

- Altdorf - Klausen - Linthal - Glarus - Näfels-<br />

Rapperswil - Zürich - Winterthur - Schaffhausen -<br />

Eglisau - Zurzach - Rheinfelden - Basel, 1564 km.<br />

2. Zürich - Rapperswil - Ricken - Wattwil -<br />

Nesslau - Wildhaus - Buchs - Sargans - Ragaz-<br />

Landquart - Klosters - Davos - Flüela - Süs - Zernez<br />

- St. Moritz - Julierpass - Tiefenkastei - Thusis<br />

- Splügen - San Bernardino - Bellinzona (Abstecher<br />

ins Gebiet von Lugano und Locarno) -<br />

Biasca - Airolo *. Gotthard - Andermatt - Goschenen-<br />

Altdorf - Klausenpass - Linthal - Glarus - Näfels -<br />

Pfäffikon - Biberbrücke - Arth - Luzern - Samen-<br />

Brünig - Meiringen - Grimsel - Gletsch - Brig-<br />

Visp (Abstecher per Bahn nach Zermatt) - Sitten-<br />

Martigny - Aigle - Villeneuve - Montreux - Vevey-<br />

Lausänne - Rolle - Genf, zurück nach Lausanne -<br />

Vevey - Bulle - Jaunpass - Boltigen - Spiez - Interlaken<br />

(Abstecher nach dem Jungfraugebiet) -<br />

Thun - Bern - Neuenburg - La Chaux-de-Fonds -<br />

Sonceboz - Biel - Solothurn - Balsthal - Waidenburg<br />

- Liestal - Basel - Rheinfelden - Baden - Zürich,<br />

1507 km.<br />

3. Genf - Rolle - Lausanne - Vevey - Montreux -<br />

Aigle - Martigny - Sitten - Visp (Abstecher nach<br />

Zermatt) - Brig - Simplon - Domodossola - Centövalli<br />

- Locarno - Bellinzona (Abstecher ins Gebiet<br />

von Lugano und Locarno) - San Bernardino - Splügen<br />

- Thusis - Tiefenkastei - Julier - Silvaplana -<br />

St. Moritz - Ponte - Albula - Tiefenkastei - Davos -<br />

Klosters - Landquart - Chur - Flims - Ilanz - Pis«ntis<br />

- Oberalp - Andermatt - Göschenen - Altdorf<br />

- Klausenpass - Linthal - Glarus - Näfels-<br />

Uznach - Rapperswil - Zürich - Baar - Zug - Arth-<br />

Schwyz - Brunnen - Gersau - Weggis - Luzern -<br />

Samen - Brünig - Meiringen - Briena - Interlaken-<br />

Spiez.- Thun - Bern - Biel - Neuenburg - Yverdon -<br />

Orbe - Vallorbe - Le Pont - Le Brassus - Marchaiz-<br />

Rolle -Genf, 1381 km.<br />

Automobil und Berge<br />

Es ist anders geworden in den Bergen, ja.<br />

Aber ist es deshalb weniger schön geworden,<br />

weil durch die Entwicklung der Technik Tausende<br />

und Abertausende von Menschen, denen<br />

vordem der Weg zum Hochgebirge versperrt<br />

war, nun in die stolzen, früher unnahbaren<br />

Höhen fahren und die Wunder der Berge aus<br />

der Nähe sehen können? Ist es wirklich so<br />

viel hässlicher geworden, wie man oft von<br />

einseitigem Standpunkt her jammern und<br />

predigen hört?<br />

Mich dünkt's nicht — im Gegenteil, fast<br />

dünkt's mich, es sei noch schöner geworden.<br />

Die Landschaft ist vielseitig und unausschöpfbar,<br />

die Berge ändern sich nicht, wenn der<br />

Mensch seine Maschinen in ihre Höhen emporjagt.<br />

Die Berge sind ja so reich — irgendwo<br />

mündet an die Strasse ein stilles, wildes<br />

Hochtal. Wir können den Wagen stehen lassen,<br />

können in vollster Einsamkeit emporwandern,<br />

einem Gletscher zu, der wie eine<br />

blaue Riesentraube vom Talschluss niederhängt,<br />

einem See zu, der grünschillernd inmitten<br />

dunkler Felsen liegt. Wir haben einen<br />

Menschen mitgenommen, der noch niemals<br />

hier oben war. Niemals — so oft er auch<br />

sehnend emporgeschaut hat. Ein verkrüppelter<br />

Fuss hat ihn gehindert, den weiten Weg<br />

zu wändern. Nun aber ist die neue Strasse<br />

gebaut worden, nun ist der arme Freund im<br />

Wagen verstaut, donnernd arbeitet sich der<br />

Motor empor, das Tal sinkt, die letzten Fichten<br />

krallen sich an die Hänge, die Welt wird<br />

weit und frei.<br />

Und dann kommt jene Wegkurve, wo der<br />

Eingang zu dem stillen Seitengraben ist. Ein<br />

halbes Stündlein aufwärts auf schmalem<br />

Hirtenpfad — das vermag der Freund noch,<br />

humpelnd am Stock und stellenweise liebevoll<br />

geführt. Da ist eine Matte, südseitig gelegen"<br />

grün und weich, bunt von Blumen. Etwas<br />

weiter unten glitzert das Bergseelein, rechts<br />

drüben starrt'des Gletschers eisige Ruhe. In<br />

die Matte stösst von oben her eine Fluh und<br />

da schimmert's weiss, wollig und weich. Die<br />

Wunderblume der Berge — das Edelweiss.<br />

Auf der sonnigen Terrasse der Kirche von Morcote.<br />

Da wars, da hab ich's gesehen: der arme,<br />

verkrüppelte Freund ist vor der ersten Bergblume,<br />

zu der ich ihn führte, niedergekniet,<br />

hat mit seinen mageren Händen darüber gestreichelt<br />

und gesagt: «Ein Edelweiss! So<br />

hab' ich's doch noch erlebt. Der liebe Gott<br />

ist gut.»<br />

Ja, das ist gar keine erfundene, rührselige<br />

Geschichte, sondern ich habe sie selbst erlebt<br />

mit einem Mann, den ich in meinem Wagen<br />

zur Höhe führte, wo die Blumen wachsen,<br />

welche er niemals in seinem Leben hoffte so<br />

zu sehen, wie ihnen Gott ihren stolzen,<br />

menschenfernen Wohnsitz geschenkt hat.<br />

Ein Beispiel ist das, ich könnte deren noch<br />

viele aufzählen. Von dem berühmten alten<br />

Musiker, der in seiner Jugend ein Hohelied<br />

der Berge gesungen hat, der dann siech<br />

wurde, ein Bein verlor. Den wir im Auto<br />

hinaufführten zur Höhe der Grimsel, der<br />

Furka, damit er wieder, zum letzten Mal vielleicht,<br />

in den Bergen weile, deren Herrlichkeit<br />

in seiner längst vergangenen Jugend<br />

Feuerfunken der Kunst aus seiner Seele geschlagen<br />

hatte. Oder ich könnte erzählen<br />

von erwachenden Kinderaugeh beim Anblick<br />

der Berge, im Wagen erreicht, da die kleinen<br />

Füsslein zu schwach gewesen wären, den<br />

weiten Weg zu trippeln. Der Bub sah das<br />

alles, sah eine fremde Welt, eine ungeheuerliche,<br />

gigantische Welt und — beschloss,<br />

Bergsteiger zu werden, wenn er einmal gross<br />

sein werde. Er wird es ganz gewiss werden.<br />

Gepriesen sei das geheimnisvolle Geschöpf<br />

Motor, das die Sehnsüchtigen und Bedürftigen<br />

hinaufträgt in die reine Welt der Höhen.<br />

Es ist nichts Hässliches zwischen Gletschern<br />

Schloss Kyburg bei Winterthur, eine der schönsten<br />

Burgen unseres Landes, die auf verschiedenen<br />

Strässchen vom Töss- und Kemptal aus erreichbar<br />

ist.<br />

und Flühen, wenn so ein Wagen seinen Anstieg<br />

nimmt. Es ist ein brausendes Wechsellied<br />

zwischen Menschengeist und Natur, wenn<br />

der Motorwiderhall dumpf und ehern von den<br />

Wänden donnert. Manchmal mache ich an<br />

irgendeiner Stelle, von der aus man eine<br />

Bergstrasse gut übersehen kann, Halt, stelle<br />

den Wagen abseits und setze mich nun auf<br />

einen Felsblock, überschaue Strasse und<br />

Berge. Es ist ein ästhetischer Genuss, wie<br />

etwa beim Sehen oder Hören eines Kunst-


N°50 - <strong>1933</strong> REISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE 27<br />

Er gibt Ihnen gerne auf jede autotouristisch<br />

Frage erschöpfende Auskunft. Er kennt Europa<br />

wie seine Hosentasche und ist erfreut über jeden<br />

guten Rat, den er erteilen darf.<br />

Sie brauchen nur zu schreiben oder zu telephonieren<br />

an das<br />

Touristikbureau der Automobil-Revue Bern, Telephon<br />

28.222. Alle Auskünfte sind kostenfrei.<br />

Werkes, die Maschinen langsam und sicher,<br />

unter tiefem orgelndem Brummen und Brausen<br />

zur Höhe ziehen zu sehen.<br />

Die Berge bleiben deshalb doch wie sie<br />

sind, und auch der Bergsteiger ändert sich<br />

nicht. Wer nicht zum Alpinisten geboren ist,<br />

der wird niemals einer — das muss von innen<br />

heraus kommen und muss ein tiefer, rätselhafter<br />

Drang sein. Dem echten Bergsteiger<br />

tut das Auto in den Bergen nichts, sondern<br />

nützt ihm nur. Ich empfinde es immer so<br />

dankbar, wenn mich eine gute Strasse nahe<br />

an meine geliebten Höhen heranführt. Den<br />

langen öden Anmarsch durch Staub und Hitze<br />

schätzen die allerwenigsten — oder sie gestehens<br />

nur nicht zu, dass sie das Strassenschinden<br />

verfluchen, sondern tun äusserlich,<br />

als wären sie solche Mordskerle, dass ihnen<br />

sogar das Landstrassentippeln gefällt. Geschmackssache!<br />

Wenn mich eine brave<br />

Strasse und mein treuer Wagen rasch in die<br />

Berge emportragen, dann freue ich mich, dass<br />

ich mit frischen Kräften und hellen Sinnen<br />

dort beginnen kann, wo ich sonst nach<br />

stundenlangem, ödem Dahinzockeln gelandet<br />

wäre. Dort oben, wo die Welt erst schön<br />

wird, wo die Matten und Weiden, die heimeligen<br />

Alphütten sind, wo der Blick frei wird<br />

und man sich schon des scharfen Eisatems<br />

der Berge freuen kann.<br />

Unsere alpinen Klassiker haben viel geleistet,<br />

wenn sie in tagelangen Anmärschen sich<br />

den Gipfeln nahten. Gewiss, alle Hochachtung<br />

vor den Purtschellers, Kugys, Zygmondis,<br />

Fellenbergs und wie sie hiessen! Aber haben<br />

wir Jungen von heute, die für jene Strecken<br />

den Kraftwagen benützen, etwa weniger<br />

innerliche Freude, weniger tiefes Erleben?<br />

Das darf man uns gewiss nicht absprechen,<br />

nur weil wir vorher, ehe wir die Hand an<br />

die Felsen legen, das Lenkrad ein paar Stunden<br />

lang umklammert haben.<br />

Berge und Automobil sind nicht allein<br />

keineswegs feindliche Gegensätze, sondern<br />

einen sich zu einer schönen, kraftvollen<br />

Gesamtwirkung. «Sind Freunde beid', steh'n<br />

gern sich bei», wie es in den «Meistersingern»<br />

heisst<br />

Dr. Gustav Renker.<br />

Jurafahrten<br />

DAS IST DER<br />

TOUREN-ONKEL<br />

Wenn im Sommer die Bergpässe und<br />

Hochstrassen der Alpen für den Verkehr offenstehen,<br />

ergiesst sich ein Strom von Automobilisten<br />

in dieses Gebiet. Es ist ja auch<br />

begreiflich, dass jeder einmal über unsere<br />

prachtvoll angelegten Bergstrassen fahren<br />

möchte, bis hinauf zu den Gletschern und zu<br />

den höchsten Höhen. Dabei sollte aber der<br />

kleinere und bescheidenere Kollege der Alpen,<br />

der Jura, nicht vergessen werden. Er<br />

reicht freilich nicht bis in 2000 m Höhe und<br />

er hat keine Gletscher aufzuweisen. Dafür<br />

aber hat er andere Reize und eine Menge intimer<br />

Schönheiten, die zu sehen sich immer<br />

lohnen wird.<br />

Jeder Automobilist sollte jährliqh wenigstens<br />

eine Juratour auf sein Programm nehmen.<br />

Je mehr man im Jura gewesen ist, um<br />

so mehr zieht es einem immer wieder dorthin.<br />

Eintönig ist er auf alle Fälle nicht Und<br />

vom Waadtländer, Neuenburger, Bernerbis<br />

zum Solothurner und Basler Jura findet man<br />

eine Menge des Abwechslungsreichen, und<br />

jedes dieser Gebiete hat wieder seine eigenen<br />

Schönheiten.<br />

Von Lausanne oder Yverdon aus ist leicht<br />

erreichbar das Vallee du Joux mit dem berühmten<br />

Lac de Joux, dessen Besuch sich<br />

verbinden lässt mit einer Fahrt über den Col<br />

du Marchairuz und den Col du Mollandruz,<br />

beides sehr reizvolle Jurapässe.<br />

Eine andere lohnende Fahrt führt von<br />

Yverdon hinauf nach Ste-Croix und Les Rasses,<br />

dann über die Chasseron-Kette ins Val<br />

de Travers und damit ins Gebiet des Neuenburger<br />

Juras. Im Val de Travers sei besonders<br />

auf das Ausflugsziel Champ du Moulin<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Prächtige Jurastrassen führen von Le<br />

Verrieres und Fleurier über die Höhennach<br />

La Brevine und von dort nach Le Locle und<br />

La Chaux-de-Fonds. Bekannt sind die Aus<br />

sichtsstrassen Vue des Alpes und La Tourne,<br />

die von hier hinüber und hinunter an den<br />

Neuenburgersee führen.<br />

Einzig in ihrer Schönheit sind die Frei<br />

berge mit ihren Weiden und Wäldern, und<br />

eine prächtige Aussicht geniesst man von<br />

Les Rangiers, mit dem eindrucksvollen Sol<br />

datendenkmal, bis weit hinaus in die Ajoie<br />

Besuchenswert sind auch die alten Stadt<br />

St. Ursanne und Pruntrut.<br />

Man fahre auch einmal die Strasse von Bie'<br />

durch all die Klüsen über Sonceboz, Tavannes,<br />

Moutier, Delsberg, Laufen nach Base<br />

Besonders im Frühsommer und Herbst z&<br />

hört diese Strecke zum landschaftlich Schön<br />

sten, was man sich denken kann. Mächtig<br />

Burgen und Ruinen kennzeichnen besonder<br />

das Gebiet des Solothurner und Basler Jura<br />

Nur einige wenige seien genannt: die Bech<br />

bürg bei Oensingenj Alt- und Neufalkenstein<br />

bei der Klus, dann Tierstein bei Büsserach,<br />

die Ruinen von Ramstein etc. Sie alle liegen<br />

auf prächtigen Aussichtspunkten und zugleic<br />

Die trutzige Burg Alt Falkenstein am Gingang der<br />

Klus bei Balsthal, auf der Strasse Solothurn-Laneenbruck-Basel.<br />

dort, wo die alten Handelsstrassen durch den<br />

Jura sich an den engsten Stellen zwischen<br />

Felswänden durchzwängen mussten, und wo<br />

es für die mehr oder weniger edlen Herren<br />

ein leichtes war, die Züge der Kaufleute um<br />

einiges zu erleichtern und sich selbst die leeren<br />

Taschen zu füllen. So tritt einem ein<br />

Stück Raubritter-Romantik in diesem Gebiet<br />

auf Schritt und Tritt entgegen.<br />

Setzen Sie also nooh auf Ihr diesjähriges<br />

Fahrprogramm eine Tour durch den Jura. u.<br />

Ins benachbarte Ausland<br />

Man ist heute mehr denn je bestrebt, wenn<br />

immer möglich seine Ferienaufenthalte im<br />

eigenen Lande zu verbringen. Das ist auch<br />

ganz recht in einer Zeit, wo alle diejenigen<br />

Wirtschaftszweige, die mit dem Fremdenverkehr<br />

zusammenhängen, schwer um ihre Existenz<br />

kämpfen müssen. Es ist auch mehr oder<br />

weniger Sache jedes einzelnen, dass er sich<br />

mit der Frage: Gehe ich ins Ausland, oder<br />

bleibe ich in meiner engern Heimat? näher<br />

auseinandersetzt. Wir Schweizer aber dürfen<br />

auf keinen Fall engherzig sein. Mit den<br />

Schweizergästen allein kann unser Fremdenverkehr<br />

nicht gehoben werden. Wir sind auf<br />

die Zehntausende von Fremden angewiesen,<br />

die jährlich aus dem benachbarten und weiteren<br />

Ausland zu uns in die Schweiz hineinkommen,<br />

und wir machen die grössten Anstrengungen,<br />

um diesen Zustrom immer<br />

mehr zu vergrössern. Da dürfen wir selber<br />

uns nicht nur auf den Standpunkt stellen,<br />

dass wir allein nur unser Land besuchen<br />

wollen. Der Zug in die Fremde ist ja auch<br />

bei dem Schweizer ganz besonders ausgeprägt.<br />

Er muss fremde Länder, fremde Siten<br />

kennen lernen, er muss Beziehungen auch<br />

m Auslande anknüpfen, denn letzten Endes<br />

liegt die Wertschätzung der Schweiz im gesamten<br />

Ausland doch darin begründet, dass<br />

wir nie engherzig waren, sondern uns gerade<br />

durch unsere Auslandserfahrungen den<br />

Blick für das Grosse gewahrt haben. Deshalb<br />

werden wir auch in Zukunft immer wieder<br />

über unsere Grenzpfähle hinausfahren.<br />

Fahrten ins Ausland sind für uns auch beonders<br />

lohnend deshalb, weil wir in allernächster<br />

Nachbarschaft Reisegebiete haben,<br />

die zu befahren immer ein Genuss sein wird.<br />

In Deutschland ist es vor allem der<br />

Schwarzwald,<br />

der immer wieder seine Anziehungskraft auf<br />

uns ausübt und in welchem wir uns eigentlich<br />

nie in der Fremde fühlen, well er in<br />

Land und Leuten, in Sprache, Sitten und Gebräuchen<br />

soviel Anklänge an schweizerisches<br />

Wesen zeigt. Wie mancher freut sich,<br />

einmal durch die Schwarzwaldtäler und<br />

Schwarzwaldhöhen zu fahren, bis hinauf zur<br />

LANDESFUHBER<br />

Die seit einiger Zeit in unserem Verlag erscheinenden Taschenbände zeichnen sich<br />

durch weitgehende Konzentration der Bearbeitung aus. Jeder überflüssige Ballast ist<br />

beiseite gelassen, um so präziser und übersichtlicher sind die den fremden Besucher<br />

interessierenden Landschaften. Städte und Strassen dargestellt.<br />

AirimoMIBkfv<br />

Schweiz<br />

sorgfältig bearbeitete Karten im Maßstab i : 350 000.<br />

Alle Alpenstrassen sowie die schönsten Tal- und Seestrassen<br />

sind knapp beschrieben ; vollständiges Ortaregister,<br />

zahlreiche Stadtpläne,' hervorragend schöner Bildschmuck<br />

zeichnen diesen Führer aus. Bisherige Verbreitung über 100000 Ex.<br />

Es erscheint eine deutsche und französische Ausgabe.<br />

a) Taschenausgabe, mit Karten 1:350000 . . . < • • Fr. 6.—.<br />

b) Grosse Ausgabe, mit Karten 1:250000 , . . . • • Fr. 10.—.<br />

dem klassischen Land des Autotourismus ist dieser<br />

1 Führer gewidmet, seine malerische Landschaft,<br />

I UIIHI WIUII Beine nerri }chen Städte, alte und neue Kultur sind<br />

glänzend geschildert, dazu ein zuverlässiges Kartenmaterial von ganz<br />

Frankreich im Maßstab 1:1 Million, mit Sonderkarten der bevorzugten<br />

Ausflugsgebiete, Ortsbeschreibungen mit Stadtplänen und ein selten<br />

schöner Bildschmuck vervollständigen den wertvollen Band. Die gastronomischen<br />

Hinweise am Schluss jeder Provinz sind kleine Kabinettstücke<br />

kulinarischer Beratung, welche die praktische Erprobung geradezu<br />

herausfordern. Es erscheint eine deutsche und französisch«<br />

Ausgabe.<br />

In<br />

M 1..LU-J einem flott geschriebenen Text der wichtig-<br />

IIPIllxnniHnil sten Landschaften und Städte ist das Reich auto-<br />

UUUIWUIIIUIIU touri s ti gc h dargestellt Gut gearbeitete Karten<br />

von ganz Deutschland im Maßstab t: 1 Million, mit Sonderkarten bevorzugter<br />

Touristikgebiete, ein knappes, aber erschöpfend gehaltenes<br />

Ortsregister mit Stadtplänen, viele Bilder der schönsten Städte und<br />

Landesteile machen diesen Deutschland-Führer zum wertvollen Berater<br />

des Automobilisten.<br />

Von den Alpen bis Sizilien unschliesst dieser Führer das<br />

vielgestaltige und schönste Reiseziel Tausender Automobilisten,<br />

die ihre Sehnsucht südwärts treibt. Mit hervorragender<br />

Sachkenntnis sind sowohl die touristischen als auch die kulturellen<br />

Wünsche des Automobilfahrers berücksichtigt; in knapper,<br />

glänzender Schilderung sind die verschiedenen Touristikgebiete Italiens<br />

behandelt. Das Reisen mit diesem Führer wird dem Fahrer zum Erlebnis,<br />

einerlei ob er den Schönheiten der Landschaft oder den Spuren<br />

vergangener Kulturepochen nachgeht.<br />

und Portugal sind je länger je mehr das Ausflugsziel<br />

internationaler Fahrer, all diesen geben wir einen vorp<br />

Hill Uli t re ffii c hen Reisebegleiter in die Hand. Gründliche<br />

Kenner der spanischen Landschaft, Kultur und Geschichte haben an<br />

dem Werk mitgearbeitet, vortreffliches Kartenmaterial im Maßstab<br />

1 :1 Million der ganzen iberischen Halbinsel. Zahlreiche Zeichnungen<br />

der schönsten landschaftlichen und baulichen Sehenswürdigkeiten<br />

schmücken diesen Führer.<br />

Preis jedes Bandes: Fr. 6.—,<br />

Diese Karten sind nicht nur äusserst sorgfältig gearbeitet, sondern<br />

unterwegs während der Fahrt sehr praktisch benutzbar, weil sowohl die<br />

Vorder- als auch Rückseite durch einfache Handdrehung ohne umständliches<br />

Auseinanderbreiten gelesen werden kann. Die Karten sind in 5 Farben<br />

mit Gebirgsterrain gedruckt, zähes wetterhartes Papier ist ein weiterer<br />

Vorzug derselben.<br />

Beispiel einer Karte:<br />

Vorderseite<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Oesterreich-Ungarn-<br />

Tschechoslowakei<br />

Bisher erschienen folgende Binde:<br />

en<br />

VERLAG HALLWAG BERN<br />

Länderkarten auf Doppelblättern<br />

Jedem dieser Länder ist ein<br />

weitgehendes Grenzgebiet<br />

angefügt, so dass die EinundAusf<br />

ahrten zum Hauptland<br />

deutlich erkenbar sind.<br />

Maßstab 1 :1,000,000<br />

Preis jeder Karte Fr. 3.20<br />

VERLAG HALLWAG BERN


28<br />

REISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUB <strong>1933</strong> -N°50<br />

alten und doch ewig jungen, fröhlichen Universitätsstadt<br />

Heidelberg.<br />

Untrennbar vom schweizerischen Tourengebiet<br />

südlich des<br />

Bodensees<br />

ist das Gebiet nördlich davon. Es gehört<br />

eigentlich mit zu einer Tour ans schwäbische<br />

Meer, dass man die beiden Ufer befährt<br />

und dabei auch den Vulkankegeln des<br />

Hegau, die uns so wesensfremd in die Landschaft<br />

gestellt erscheinen, einen Besuch abstattet.<br />

Für den Schwarzwald und den Bodensee<br />

stehen auch ausgezeichnete Automobilkarten<br />

zur Verfügung, wie die Schwarzwaldkarte<br />

1 :250 000 und die Bodenseekarte<br />

1 :300 000, die beide bei der Hallwag in<br />

Bern bezogen werden können.<br />

Wenn wir an<br />

Oberbayern<br />

denken, so denken wir ganz unbewusst auch<br />

zugleich immer an München. rMan verlässt<br />

über eine der Bodenseefähreh die Schweiz,<br />

oder man fährt über Bregenz, Lindau auf<br />

deutsches Gebiet, besucht die bayerischen<br />

Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau<br />

bei Füssen, stattet Garmisch-<br />

Partenkirchen einen Besuch ab und erreicht<br />

entweder via Walchensee öder Starnbergersee<br />

oder Ammersee die bayrische Residenz.<br />

Wer irgendwie Zeit zur Verfügung hat, Iässt<br />

sich auch einen Besuch des Tegernsees nicht<br />

entgehen; er wird auch am Chiemsee vorbeikommen<br />

oder bis in den äusersten Zipfel<br />

im Südosten Deutschlands fahren, nach Bad<br />

Reichenhall und Berchtesgaden bis zum romantischen<br />

Königssee. Aus dem bayerischen<br />

Hochland ist es nur noch ein Sprung hinüber<br />

ins benachbarte Oesterreich und damit<br />

nach<br />

Vorarlberg nnd Tirol.<br />

Von der Schweiz aus wird man zwar meistens<br />

die Zufahrt über Feldkirch und den<br />

Arlberg in dieses Gebiet wählen, besonders<br />

jetzt im Sommer, wo der Arlberg wieder für<br />

den Verkehr offen ist und an und für sich<br />

schon eine lohnende Tour verspricht Ausgangspunkt<br />

für Touren im Tirol wird immer<br />

Innsbruck bleiben, denn es ist der ideale<br />

Stützpunkt, von dem aus man in all die<br />

Tiroler Seitentäler fährt und auch hinüber<br />

ins bayerische Hochland Für Vorarlberg,<br />

Bayern und Tirol zusammen gibt es eine<br />

sehr instruktive Automobilkarte, die Oberbayernkarte,<br />

die aber auch Tirol noch mit<br />

umfasst und vom Ostzipfel des Bodensees<br />

bis nach Salzburg reicht. Massst. 1 :250 000.<br />

Neben den Uebergängen der Bernina und<br />

des Ofenpasses ist der Brenner, von Innsbruck<br />

ausgehend, das gegebene Einfallstor<br />

in die<br />

Dolomiten.<br />

Wir Schweizer können heute immer nur<br />

mit einem kleinen Schimmer von Neid an die<br />

Dolomiten denken. Denn was dort in den<br />

letzten Jahren an Strassenbauten geleistet<br />

worden ist, das ist jedenfalls das Vorbildlichste,<br />

was es gibt Man denke nur an<br />

die berühmte Dolomitenroute Bozen-Karersee-Pordoijoch-Falzaregopass-Cortina<br />

d'Ampezzo,<br />

und man hat zugleich ein autotouristisches<br />

Dorado genannt. Auch landschaftlich<br />

ist das Gebiet eigenartig und besonders<br />

auch für uns Shweizer eine Abwechslung<br />

mit seinen bizarren Felsformen. Zugleich<br />

sind wir im Gebiet des Etsch in einer Gegend<br />

urältester Kultur. Ueber den Brenner<br />

führte nach Oberitalien von alters her die bekannteste<br />

Durchgangsstrasse. Eine reiche<br />

Geschichte, alte Städte, eine Menge von Burgen<br />

und Schlössern zeugen für die Grosse<br />

geschichtlichen Geschehens zu einer Zeit,<br />

wo das übrige Alpengebiet noh beinahe Urwald<br />

war.<br />

Abwechslungsreich sind auch die Fahrten,<br />

die man sich im Dolomitengebiet zusammenstellen<br />

kann. Pass an Pass Iässt sich aneinander<br />

reihen und zum Schluss fügt man<br />

noch eine Rundtour an den prächtigen Gardasee<br />

an. Und wohl keiner, der die Dolomiten<br />

und das Gebiet des Gardasees umfährt,<br />

wird sich als Höhepunkt seiner Tour<br />

einen Besuch von Venedig entgehen lassen.<br />

Von Venedig aus, das heute mit dem Auto<br />

selbst über die kühne Strassenbrücke erreicht<br />

werden kann, wird man auf der vorzüglichen<br />

Strasse durch die lombardische<br />

Ebene über Padua, Vicenza, Verona, Brescia,<br />

Mailand zu erreichen suchen.<br />

Damit sind wir auch wieder in ein neues<br />

Tourengebiet gelangt und zwar dasjenige<br />

der<br />

Oberitalienischen Seen<br />

das nicht einem Land allein zugewiesen<br />

werden kann, sondern der Schweiz und Italien<br />

als kostbares Schmuckstück gemeinschaftlich<br />

gehört. Wie das Gebiet der Dolomiten<br />

langsam übergeht ins oberitalienische<br />

Seengebiet, so wurden auch zwei Automobilkarten<br />

geschaffen, die eine in die andere<br />

übergreift, und die diese Gegenden zur Darstellung<br />

bringt. Das eine ist die «Karte der<br />

Dolomiten, > von Innsbruck bis Venedig und<br />

den Gardasee reichend, Massstab 1 :300.00,0,<br />

und das andere ist die «Karte der Oberitalienischen<br />

Seen» vom Gardasee bis nach Aosta<br />

und dem Grossen St. Bernhard und von<br />

südlich Mailand bis nach Luzern das ganze<br />

Gebiet einschliessend (Massstab 1 : 300 000).<br />

Unter den Oberitalienischen Seen verstehen<br />

wir im Osten angefangen den Gardasee,<br />

den Iseosee, Comersee, den Luganersee,<br />

den Lago Maggiore, den See von Varese<br />

und den Ortasee. Dazu kommen noch einige<br />

kleinere, aber nicht minder hübsch© Seen<br />

gleichsam als Trabanten der grossen. Riva,<br />

Gardone, Torbde, Bellagio, Menaggio, Cernobbio,<br />

Como, Lugano, Locarno, Ascona,<br />

Brissago, Intra, Pallanza, Stresa. sind nur<br />

einige wenige Glanzpunkte unter der Unmenge<br />

schöner und schönster Orte, wie man<br />

sie im Gebiet der oberitalienischen Seen als<br />

Reiseziel wählen kann.<br />

Wenn wir alle die Reisegebiete unserer<br />

Nachbarländer aufzählen, so darf nicht etwa<br />

aus der Reihenfolge auf das Mass der Schönheit<br />

derselben geschlossen werden, denn<br />

dann würde es sich nicht rechtfertigen,<br />

Frankreich an letzter Stelle zu nennen.<br />

Ueberhaupt ist eine Klassierung aller dieser<br />

Gebiete gar nicht möglich, denn jedes hat<br />

seine eigenen Vorzüge, hat seine Eigenarten<br />

und das Unterfangen Vergleiche zu ziehen,<br />

ist immer müssig.* Besonders den Westschweizern<br />

sehr nahe liegt, das Gebiet der<br />

Französischen Alpen<br />

mit Savoien und der Dauphinee. Autotouristisch<br />

bekannt ist besonders die sogenannte<br />

«Route des Alpes». Dabei unterscheiden<br />

wir eine «Winter-Route», die von Genf über<br />

Chambery-Grenoble und dem Col de la<br />

Croix Haute an die Cöte d'Azur führt, und<br />

dann eine «Sommer-Route», die in Thonon<br />

ihren Ausgangspunkt hat und die über Tanninges,<br />

Albertville, Briancons, ebenfalls dem<br />

Mittelländischen Meer zusteuert, die aber in<br />

ihrem Verlauf nicht eindeutig festgelegt ist,<br />

sondern eine Menge schönster Varianten ermöglichst<br />

Auoh der Zufahrsmögliehkeiten<br />

in das französische Alpengebiet gibt es viele,<br />

so von Genf aus in Richtung Annecy, dann<br />

von Thonon aus die vorerwähnte Route<br />

d'ete des Alpes, dann von Martigny über<br />

den Col de la Forclaz nach Chamonix oder<br />

schon vorher über Monthey und den Pas<br />

de Morgins nach Abondance, und schliesslich<br />

auf dem Umweg über den Grossen St.<br />

Bernhard nach Aosta und den Kleinen St.<br />

Bernhard nach Bourg St. Maurice und Montiers.<br />

Die bekanntesten Ausflugsorte im Gebiet<br />

der nordfratizösischen Alpen sind Cha-<br />

monix, Aanecy, Aix4es~Bains. Chambery,<br />

Grenoble und Briancons.<br />

Uns Schweizern besonders sympathisch<br />

ist<br />

Burgund.<br />

Nicht etwa der Burgunder-Herzoge wegen,<br />

die seinerzeit von den Eidgenossen auch<br />

nicht besonders glimpflich behandelt worden<br />

sind, sondern wegen den goldenen Burgunderweinen,<br />

die als vorzügliche Tropfen<br />

bei Kennern beliebt sind. Ein Ausflug nach<br />

Burgund wird immer mehr oder weniger<br />

den Anstrich eines gastronomischen Reisleins<br />

bekommen, denn auch die burgundische<br />

Küche ist wahrlich nicht zu verachten. Wer<br />

sich einmal dorthin auf den Weg macht und<br />

damit zugleich eine Fahrt durch die französischen<br />

Alpen verbindet, dem sei zur Karte<br />

«Suisse romande, Savoie-Bourgogne> geraten,<br />

die im Massstab 1 :300.000 auch bei der<br />

Hallwag in Bern erhältlich ist.<br />

Als letztes Glied in der Reihe der der<br />

Schweiz benachbarten Tourengebiete seien<br />

noch die<br />

Vogesen<br />

genannt. Eine Fahrt über ihre Höhenzüge,<br />

vermittelt ernste und heitere Eindrücke.<br />

Denn noch sind hier die Wunden des Krieges<br />

nicht ganz vernarbt. Der Hartmannsweilerkopf<br />

ist deshalb auch heute ein vielbesuchter<br />

Ausflugspunkt. Mülhausen, Kolmar<br />

und StrassÖurg sind die Städte in dei<br />

Rheinebene, von denen aus man hinauf in<br />

die Vogesen fährt. Die Hohkönigsburg, Les<br />

Trois Epis, Col de la Schlucht Gerardmer,<br />

St. Amarin, Thann sind wahllos einige Namen,<br />

die wir herausgegriffen haben um nur<br />

einen Begriff des Interessanten zu vermitteln,<br />

was in den Vogesen zu sehen ist. Alle<br />

Einzelheiten, beste Reisewege usw. sind ersichtlich<br />

aus einer Karte der Vogesen. Massstab<br />

1 :250,000, Hatlwag.<br />

Und nun auf zu froher Fahrt und wenn Sie<br />

irgend etwas wissen müssen, sei es für Ihre<br />

Reisen in der Schweiz oder ins Ausland, so<br />

erinnern Sie sich, dass* Ihnen der Tourenonkel<br />

der « Automobil-Revue > jederzeit zur<br />

Verfügung steht<br />

-r.<br />

DIE HALLWAG-ALPENKARTE<br />

Ausser dem auf Seite 25 angezeigten Alpenführer haben wir für diejenigen Automobilisten,<br />

die einem Kartenblatt den Vorzug geben, eine vorzüglich gelungene<br />

Alpenkarte in 6 Farben im Maßstab 1 :500000 herausgebracht. Das Gebirgsrelief<br />

Ist besonders schön gezeichnet, Täler, Pässe und Höhen sind sinnfällig dargestellt:<br />

in die kartographische Landschaft hinein ist das Strassennetz mit bisher nie erreichter<br />

Sorgfalt gezeichnet, die Eigenart Jeder Bergstrasse ist kurvengerecht eingetragen,<br />

mit einem Wort: eine Muster karte, wie sie bisher der Automobilist nicht<br />

kannte. — Das gesamte Alpengebiet ist in drei zusammenhängenden Teilen, jeder<br />

för sich einzeln käuflich, dargestellt, nämlich:<br />

Blatt I:<br />

Zentral-Alpen<br />

Blatt II:<br />

Ost-Alpen<br />

Blatt III:<br />

Meer-Alpen<br />

München- Grenoble-Turin Wien-Dolomiten-Venedig-Gardasee RIviera-Grenoble-Mailand-Venedig<br />

Einheitlicher Maßstab 1 : 500000<br />

Einheitliches, extra zähes, wetterfestes Papier<br />

Einheitspreis Fr. 5.— per Blatt<br />

V E R L A G A L L W A G B E R

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