E_1933_Zeitung_Nr.049
E_1933_Zeitung_Nr.049
E_1933_Zeitung_Nr.049
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN. Freitag. 9. Juni <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - NM9<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag and Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portoztuehhg,<br />
lOfern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30 REDAKTION n. ADMINISTRATION: ßreitenrainstr. 97, Bern<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung III/414.<br />
Telephon 28.222<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Rufe aus dem Dunkel.<br />
Roman von Karl Strecker.<br />
(20. Fortsetzung)<br />
»Ich weiss nicht!»<br />
«Sie erinnern sich nicht mehr, wie Nullet<br />
aussah?»<br />
Georg stieg das Blut in die Stirn. Er rief<br />
sich innerlich zu: Ruhig, ruhig, alter Hitzkopf!<br />
Dein Jähzorn hat dir schon manchen<br />
bösen Streich gespielt. Mit beherrschter<br />
Stimme begann er: «Herr Kommissar, ich<br />
habe mit so vielen Leuten, die dort in die<br />
Gegend kommen, zu tun, ich spreche fast<br />
täglich mit Fremden, die man auf dem Bahnhof,<br />
im Zuge oder am See trifft, meine geschäftlichen<br />
Beziehungen sind so verzweigt,<br />
dass ich unmöglich alle Gesichter behalten<br />
kann.» Er hatte die letzten Worte gereizt<br />
und scharf akzentuiert gesprochen, seine Lippen<br />
zitterten vor Aerger.<br />
Der Kriminalkommissar legte beide Unterarme<br />
auf den Tisch und begann in einem erzählenden<br />
Ton, offenbar um zunächst einmal<br />
abzulenken von dem, worauf es ankam: «Die<br />
Sache ist doch diese: Der ziemlich vermögende<br />
und sehr rührige Hotelbesitzer<br />
Nollet wollte im Oberspreegebiet an einer<br />
Stelle, wo reger Wassersport betrieben wird,<br />
ein grosses Gast- und Logierhaus mit Bootschuppen<br />
und Landungsbrücken bauen und<br />
Vom Reisen<br />
Man neigt in den jetzigen schwierigen<br />
Zeitläufen offenbar leicht zum Fatalismus. So<br />
hat ein bekannter Propagandachef kürzlich<br />
in einem "Vortrag in Lausanne den Rückgang<br />
im Fremdenverkehr damit begründet, dass<br />
die Krise eben alle Leute zwinge, ihre Ausgaben<br />
einzuschränken und der Tourismus in<br />
erster Linie von dieser Zurückhaltung betroffen<br />
werde. Wie stimmt diese Erklärung<br />
aber mit den aus Italien kommenden Meldungen<br />
überein, die besagen, dass der dortige<br />
Touristenverkehr bereits in den ersten vier<br />
'Monaten dieses Jahres um 37% grösser ist<br />
als im Vorjahre, dass der Reisendenverkehr<br />
der Eisenbahnen sich allein im April verdoppelt<br />
hat, die Zahl der Kollektivreisen um<br />
100% anstieg, die dabei transportierten Personen<br />
aber gegenüber dem letzten Jahre<br />
dreifach zugenommen haben! Zugegeben, dass<br />
das «heilige Jahr» den Pilgerverkehr animiert<br />
haben dürfte, aber dessen Proklamation<br />
allein hätte kaum soviel Fremde nach<br />
Italien und Rom bringen können. Heute verlangt<br />
der Reisende eben ein Maximum von<br />
Reiseannehmlichkeiten und Komfort bei<br />
einem Miinimum an Ausgaben. Von dieser<br />
rein rechnerischen Ueberlegung Iässt sich<br />
das Hauptkontingent der Touristen leiten<br />
und die Wahl 4es Reisezieles folgt erst in<br />
zweiter'Linie.<br />
Diesen Zusammenhängen trägt die Interpellation<br />
Vallotton Rechnung, welche eine<br />
starke Reduktion der Eisenbahntarife anstrebt<br />
und die versuchsweise Gewährung<br />
grösserer Preisermässigungen für die beiden<br />
Hauptreisemonate der Sommersaison vorschlägt.<br />
Sie dürfte im Nationalrat bestimmt<br />
auf grosses Verständnis stossen und endlich<br />
den Stein ins Rollen bringen, denn abgesehen<br />
von der erfreulichen und konstanten<br />
-Zunahme der Einreise fremder Automobile,<br />
i^fet es um den Touristenverkehr bei uns noch<br />
recht betrüblich bestellt, obwohl die Saison<br />
im Anzug ist... und das Ausland einen regen<br />
Besuch aus anderen Ländern meldet.<br />
Der Vorsteher des Departements des Innern<br />
hat zwar durchblicken lassen, dass der sich<br />
aus Taxreduktionen ergebende Einnahmeausfall<br />
aus allgemeinen Bundesmitteln werde<br />
ausgeglichen werden müssen. Nun steht ja<br />
noch nirgends geschrieben, ob die durch billigere<br />
Eisenbahnfahrten zu erwartende Mehrfrequenz<br />
nicht auch die Preisdifferenz vollständig<br />
aufwiege. Zudem wird Ja der Bund<br />
so oder anders für die Rechnung der SBB.<br />
aufzukommen haben, wenn wegen der Tarifreduktionen<br />
eine solche präsentiert werden<br />
sollte, so dass diese Möglichkeit, wenn sie Tatsache<br />
werden müsste, niemand erschrecken<br />
kann. Auf alle Fälle scheint die Anregung<br />
von Vallotton auf fruchtbaren Boden zu fallen<br />
und ist offenbar auch im Bundeshaus eine<br />
gewisse Bereitwilligkeit vorhanden, den<br />
Fremdenzustrom zu fördern, selbst wenn dies<br />
gewisse finanzielle Opfer erfordern sollte.<br />
Wie weit dabei die Bahnen entgegenkommen<br />
sollen, wird die Debatte noch abklären. Auf<br />
alle Fälle macht die von Nationalrat Gorgerat<br />
eingegangene Anfrage gleich positive<br />
Vorschläge, indem von einer « durchgreifenden<br />
Herabsetzung um wenigstens 30 Prozent<br />
für gewisse Kategorien von Fahrkarten der<br />
S. B. B. und der Nebentaxen» die Rede ist.<br />
Einerseits also Förderung des Fremdenverkehrs<br />
der Eisenbahnen um jeden Preis,<br />
anderseits aber immer wiederkehrende Versuche,<br />
den Autotourismus, der sich bis dato<br />
als am krisenbeständigsten erwiesen hat, mit<br />
aller Gewalt abzudrosseln. Diese entgegengesetzten<br />
Bestrebungen zeigen so recht, wie<br />
im Parlament und auch anderswo oftmals<br />
hoffnungslos aneinander vorbei geredet und<br />
beraten wird. Hier will man der Fremdenindustrie<br />
zu Hilfe kommen, dort steht niari<br />
schon mit dem Prügel bereit, der dem in Bewegung<br />
kommenden Wagen zwischen die<br />
Speichen geworfen werden soll. Anders können<br />
wir uns die neue Debatte im Ständerat<br />
über eine weitere Erhöhung des Benzinzolles<br />
nicht erklären. Der Schweizerische Bauernverband<br />
(lies Dr. Laur) hat in seiner Kundgebung<br />
von Ende April neuerdings unter den<br />
indirekten Steuern eine Erhöhung der Benzinzölle<br />
angeregt und dabei erklärt, dass<br />
«solange es der Bund nicht als notwendig<br />
erachtet, das Benzin in erhöhtem Masse zur<br />
Einnahmevermehrung beizuziehen, die Landwirtschaft<br />
die Ablehnung landwirtschaftlicher<br />
Begehren und die Reduktion der Subventionen<br />
nicht als stichhaltig betrachten könne».<br />
Es gibt eben Leute, die vom ständigen Nehmen<br />
immer unersättlicher werden und dabei<br />
eine besondere Gabe an den Tag legen, Mittel<br />
und Wege ausfindig zu machen, wie andere<br />
für die Kosten ihrer eigenen Zeche aufkommen<br />
sollen! Dies nur so nebenbei. Die i<br />
suchte dazu das geeignete Wassergrundstück.<br />
An jenem Donnerstag früh ist er mit einer<br />
grösseren Summe Geldes zur Anzahlung in<br />
der Tasche von Hause fortgefahren, hat sich<br />
am Bahnhof Wiltersdorf durch den Kolmanzer<br />
Gastwirt persönlich im Wagen abholen<br />
lassen und ist, nachdem er dort im Kolmanzer<br />
Gasthaus eine Viertelstunde verweilt, fortgegangen,<br />
und zwar nach dem See zu. Das<br />
war am Vormittag. Seitdem hat man von ihm<br />
nichts mehr gesehen. Nun wäre es natürlich<br />
von allergrösster Wichtigkeit, wenn Ihre Beobachtung,<br />
dass Nollet am Nachmittag jenes<br />
Tages mit Steinitz im Boot über den See gefahren<br />
ist, zuträfe. Nicht wahr?»<br />
«Ohne Zweifel. Ich kann mich aber beim<br />
besten Willen nicht mehr besinnen, Herr<br />
Kommissar!»<br />
«Hm! Es steht so gut wie fest, dass Steinitz<br />
einen Helfershelfer gehabt hat.»<br />
«Das habe ich auch schon gesagt: wenn<br />
es Steinitz getan hat, hat er einen Komplicen<br />
gehabt.»<br />
«Wann haben Sie Nollet zum letztenmal<br />
gesehen, Herr Direktor?»<br />
«Das weiss ich wahrhaftig nicht mehr!»<br />
«Er war doch Anfang September bei<br />
Ihnen?»<br />
«Bei mir? Da muss ich wirklich erst nachdenken!»<br />
Er legte die Hand über die Augen<br />
und wünschte im stillen, dass den Kriminalkommissar<br />
der Teufel holen möge.<br />
«Er verhandelte doch nach Aussage der<br />
Kundgebung mag aber immerhin das Standesbewusstsein<br />
des Herrn Moser, der als<br />
Vertreter der Bauernpartei im Ständerat<br />
sitzt, veranlasst haben, ins gleiche Hörn zu<br />
stossen und so wurde dann bereits in der geschäftsprüfenden<br />
Kommission durch Stichentscheid<br />
des Präsidenten beschlossen, die<br />
Benzinzollangelegenheit wieder einmal zu<br />
ventilieren. Wie sich aber schon in der<br />
Kommission eine ansehnliche Minderheit gegen<br />
diesen wenig originellen, dafür aber<br />
wirtschaftlich um so gefährlicheren Vorschlag<br />
wandte, so zeigte sich auch in der Ratsdebatte,<br />
dass die Kehrseite dieser sogenannten<br />
Einnahmensteigerung (die sich sehr rasch<br />
in das Gegenteil verwandeln könnte!) mancherorts<br />
kritisch genug eingeschätzt wird.<br />
So wurden Stimmen laut, die davor warnten,<br />
den Bogen überspannen zu wollen und daran<br />
erinnerten, dass von allen Bedarfsgütern das<br />
Benzin weitaus am höchsten belastet ist.<br />
Im übrigen ist auch den Herren Parlamentariern<br />
bekannt, dass der Zeitpunkt vorbei<br />
ist, da einfach über den Kopf der Strassenverkehrsinteressenten<br />
hinweg diesen weitere<br />
fiskalische Zumutungen aufgebürdet<br />
werden können. So hat die schweizerische<br />
Verkehrsliga eine Initiative in Aussicht gestellt,<br />
in welcher bei einer Zollerhöhung die<br />
Abführung der gesamten Nettoeinnahmen an<br />
die Kantone für Strassenbauzwecke stipuliert<br />
würde. Dann haben auch die an dem Verkehrsabkommen<br />
Automobil-Eisenbahn beteiligten<br />
Automobilverbände und weitere wirtschaftliche<br />
Organisationen erklärt, eine endgültige<br />
Ratifikation nicht vorzunehmen, wenn<br />
die Frage des Benzinzolles im Sinne einer<br />
Mehrbelastung neuerdings ernsthaft in Beratung<br />
gezogen werde. Soviel uns bekannt ist,<br />
wurde diese Absicht den Ratsmitgliedern in<br />
einer von der Zentralstelle für die Autpmobilinteressen<br />
verfassten Denkschrift bestätigt.<br />
Es scheint, dass all die Argumente,<br />
welche gegen eine Revision der betreffenden<br />
Zollposition sprechen, nicht ohne Eindruck<br />
auf die Kommissionsmehrheit (die nur durch<br />
Stichentscheid zustande kam) blieb, denn<br />
Herr Moser teilte schlussendlich mit, dass<br />
die Kommission keinen formellen Antrag<br />
stelle, sondern die Frage nur zur Prüfung<br />
anrege.<br />
Es steht ausser jedem Zweifel, dass eine<br />
Erhöhung des Benzinzolles, die auch die ausländischen<br />
Automobilgäste treffen würde, die<br />
bisherige aufsteigende Besucherkurve stören<br />
müsste, ja sogar unterbrechen könnte, wodurch<br />
der Hotellerie und der übrigen natio- l<br />
Frau Nollet mit Ihnen wegen der Uferparzelle,<br />
die dieser Tage der Justizrat Friedländer gekauft<br />
hat?»<br />
«Richtig, ja, jetzt erinnere ich mich. Sie<br />
müssen schon entschuldigen, Herr Kommissar,<br />
mein Gedächtnis ist nicht mehr so frisch<br />
wie in jungen Jahren.»<br />
«Also an Nollets Aussehen erinnern Sie sich<br />
nicht mehr genau?»<br />
«Nein, ich weiss nur, die Parzelle war ihm<br />
zu teuer!»<br />
«Sie sind aber doch damals zu Fuss mit<br />
ihm um die Seebucht herum nach jener<br />
Parzelle gegän'gen und haben ihn nachher<br />
zu einem Vesperimbiss ins Schloss mitgenommen.»<br />
«Aber ich bitte Sie, was hat denn das mit<br />
der Untersuchung zu tun?»<br />
«Das lassen Sie meine Sorge sein, Herr<br />
Direktor! Also: dessen entsinnen Sie sich?»<br />
«Gewiss, ja!»<br />
«Und da behaupten Sie, Sie wüssten nicht,<br />
wie dieser Nollet ausgesehen hat! Sie hätten<br />
das erst durch jenes Bild in der <strong>Zeitung</strong> erfahren?<br />
—»<br />
«Das wäre freilich unerklärlich, Herr Kommissar,<br />
wenn ich nicht ein reradezu abnorm<br />
schlechtes Gedächtnis für Physiognomien<br />
hätte. Das ist bekannt. Schon auf der Schule<br />
wurde ich mehr als einmal bestraft, weil ich<br />
einen Lehrer nicht gegrüsst hatte.»<br />
Der Kommissar machte sich ein paar Notizen.<br />
Georg wischte sich verstohlen mit der<br />
INSERTIONS-PRElS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile odar<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ctt.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratensehlns« 4 Tag«" vor Erscheinen der Nummern<br />
nalen Wirtschaft ein weit grösserer Schaden<br />
erwachsen würde, als durch die eventuelle<br />
Mehreinnahme an Zollerträgnissen verantwortet<br />
werden könnte. Angesichts der bedeutenden<br />
Schwierigkeiten aller Art, die<br />
schon heute in der Schweiz bestehen, um die<br />
fremden Gäste zu einem Besuche oder längeren<br />
Aufenthalt in unserem Lande zu veranlassen<br />
und in Erkenntnis der uns immer<br />
unbequemer werdenden ausländischen Konkurrenz,<br />
ist wahrlich der Zeitpunkt für Experimente<br />
auf dem Gebiete des Fremdenverkehrs<br />
allzu schlecht gewählt.<br />
Unserem Reiseverkehr drohen aber noch<br />
andere Gefahren. Bereits haben wir auf<br />
Grund von massgebenden Zuschriften aus<br />
dem Auslande gezeigt, wie sehr die Bestimmung<br />
der Maximalbreite von Gesellschaftswagen<br />
und die Beschränkung des Verkehres<br />
«überdimensionierter» Omnibusse die<br />
fremden Reiseunternehmungen alarmiert und<br />
sie schon zur Umfahrung der Schweiz veranlasst<br />
hat. Dazu kommen noch die Einschränkungen<br />
des Reiseverkehrs durch die Vollziehungsverordnung<br />
in Graubünden, das<br />
Nachtfahrverbot im Kanton Bern, Vorschriften,<br />
die uns im Auslande zu Schildbürgern<br />
stempeln. Zu welch lächerlichen Situationen<br />
solche kurzsichtigen Paragraphen führen<br />
können, zeigt eine im Freien Rätier publizierte<br />
Korrespondenz. Eine Reisegesellschaft<br />
von 35 Personen kam dieser Tage auf einer<br />
grösseren Länderfahrt aus der Tschechoslowakei<br />
nach St. Moritz und wollte via Utiterengadin<br />
die schweizerische Etappe ausdehnen,<br />
um dann über Oesterreich die Heimfahrt<br />
anzutreten. Freunde aus der Heimat, welche 1<br />
die Schweiz im eigenen Personenwagen besucht<br />
hatten, rieten zu der vorgesehenen<br />
Route. Nun wurde den nicht wenig erstaunten<br />
Gästen in St. Moritz erklärt, dass die<br />
Strasse nach dem Unterengadin für Gesellschaftswagen<br />
gesperrt sei, eine Fahrt durch<br />
die Schweiz also nicht in Frage komme und<br />
nichts anderes übrig bleibe, als umzukehren<br />
und über das Ausland, nämlich via Chiavenna-<br />
Veltlin-Stelvio oder via Arlberg das nächste<br />
Reiseziel zu erreichen! Nachdem sich die<br />
Touristen von ihrem ersten Schreck erholt<br />
hatten, hielten sie Kriegsrat und kamen zum<br />
Schluss, dass wenn die guten Schweizer im<br />
Jahrhundert des Verkehrs noch derartig altväterische<br />
und hinterwäldlerische Vorschriften<br />
aufrecht erhalten können, es nicht schwer<br />
fallen müsse, diesen Hirtenknaben auch ein<br />
Schnippchen zu schlagen. Gesagt getan! In<br />
aller Herrgottsfrühe machte sich am nächsten<br />
Hand über die Stirn, die mit Schweisstropfen<br />
beperlt war.<br />
Der Kommissar hob den Kopf: «Noch eins,<br />
Herr Direktor, Sie haben Ihr Gut Priebenow<br />
ganz plötzlich verkauft!»<br />
«Ganz plötzlich kann man wohl nicht<br />
sagen, aber ich habe es verkauft. Ich soll auf<br />
ärztlichen Rat wegen meines Herzens irgendwo<br />
im Mittelgebirge Aufenthalt nehmen.»<br />
«Hatten Sie schon früher die Absicht, zu<br />
verkaufen?»<br />
«O ja! Schon als ich im Frühjahr von Nauheim<br />
zurückkam und merkte, dass die Kur<br />
nicht den gewünschten Erfolg hatte, beschloss<br />
ich, der ärztlichen Weisung zu folgen.»<br />
«Jedenfalls kam der Verkauf für Ihre Bekannten<br />
sowohl wie für Ihre Leute völlig<br />
überraschend.»<br />
«Möglich! Ich pflege nicht über derartige<br />
Absichten zu reden, am wenigsten vor meinen<br />
Dienstboten!» kam es gereizt heraus.<br />
«Und Sie sind dann abgereist, ohne zu<br />
sagen, wohin?»<br />
Jetzt war die Geduld Georgs zu Ende. Ein<br />
jäher Zorn wallte in ihm auf. Er sprang von<br />
seinem Stuhl. «Herr Kommissar, das ist ja<br />
empörend! Sie tun ja gerade so, als hätte ich<br />
den Nollet ermordet!» Er brach in ein höhnisches<br />
Gelächter aus. «Ja, da sind Sie auf<br />
der rechten Fährte. Hahahah! Ich bewundere<br />
Ihren Scharfsinn!»<br />
Quade lächelte scheinbar. Nur sein Blick<br />
lächelte nicht, als er jetzt mit leiser Stimme
^ AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 49<br />
Morgen die" Gesellschaft auf die Socken und<br />
trat im Vertrauen auf eine schlafmützige und<br />
vertrauensselige Hermartdad, die noch arglos<br />
den Schlaf des Gerechten geniessen werde,<br />
die Fahrt auf der ursprünglich vorgesehenen<br />
Route durch das Unterengadin an. Die Omnibusse<br />
wurden auch nirgends angehalten, und<br />
so entkam .der Trupp ungeschoren über die<br />
bündnerischen Grenzpfähle und wird sich<br />
kräftig ins Fäustchen gelacht haben. Sie werden<br />
aber zu Hause nicht nur allen Freunden<br />
und Bekannten erzählen, wie man schweizerische<br />
Verkehrsvorschriften umgeht, sondern<br />
auch den nötigen Kommentar dazu machen,<br />
damit ja recht viele davon erfahren, wie<br />
sehr man sich bei uns bemüht, die Autotouristen<br />
ins Ausland abzuschieben.<br />
Dazu schreibt der Bündner Gewährsmann:<br />
« Ein herzlich-fröhliches Lachen der Bevölkerung<br />
von St. Moritz begleitete sie auf ihrer Rückfahrt.<br />
So geschehen im Jahre <strong>1933</strong>: Wir leben also in<br />
unserem Fremdenverkehr in einem Zustande, dass<br />
die Fremden, die wir doch so nötig haben, wie<br />
die Diebe in der Nacht sich aus dem Staube machen<br />
müssen, wollen sie nipht mit der Polizei in Konflikt<br />
kommen! Und mit diesem Husarenritt haben<br />
die Leute auch den Beweis erbracht, dass man diese<br />
Strasse sehr gut mit dem Gesellschafts wagen befahren<br />
kann!<br />
Solche und ähnliche Fälle werden und müssen<br />
sich ereignen in einem Lande, das alle MitteJ in<br />
Bewegung setzt, um den Verkehr herbeizuziehen<br />
und die Frequenz zu steigern, das dann aber alle<br />
möglichen Schranken errichtet, so dass damit die<br />
schlimmste Gegenpropaganda im internationalen<br />
Wettbewerb getrieben wird. Man sägt noch an dem<br />
dünnen Ast, auf dem man sitzt.»<br />
Jawohl, wir sägen am einen Ort die Aeste<br />
ab, haben aber dafür den Trost, dass der<br />
Baum auf der anderen Seite mit einer Stütze,<br />
die uns manche Stange Gold kosten kann,<br />
vor dem Umfallen bewahrt wird! Wirklich<br />
eigenartige Zustände und dies im Zeichen eines<br />
bevorstehenden scharfen Konkurrenzkampfes,<br />
den nachbarliche Staaten unserem<br />
Lande als dem Fremdenland par excellence<br />
liefern werden, dies im Zeichen zunehmender<br />
Gästeziffern im Ausland, das durch alle nur<br />
denkbaren Anstrengungen und Entgegenkommen<br />
dem fremden Besucher den Aufenthalt<br />
so angenehm wie nur möglich machen will<br />
und ihn eventuelle Pläne für eine Schweizerreise<br />
ganz vergessen lassen!<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Die Einfuhrbeschränkungen im amtlichen<br />
Lichte. Im 6. Bericht des Bundesrates an die<br />
Bundesversammlung betr. die neuesten<br />
Massnahmen zur Einfuhrbeschränkung äussert<br />
sich der Bundesrat auch zur neuen Regelung<br />
des Pneuimportes, und zwar wie<br />
folgt:<br />
« Die Schweiz war bis vor kurzer Zeit im wesentlichen<br />
auf die Einfuhr dieser Waren aus dem<br />
Ausland angewiesen. Seit einiger Zeit ist es aber<br />
gelungen, auch bei uns eine eigene schweizerische<br />
Pneufabrik ins Leben zu rufen. Die im Inland hergestellten<br />
Pneus, die sogenannten < Pallas-Cord ><br />
werden allgemein als ein sehr gutes Produkt, insbesondere<br />
auch von den verschiedenen eidgenössischen<br />
Amtsstellen, anerkannt und gesehätzt. Die<br />
ganz ungesunden Verhältnisse jedoch auf dem internationalen<br />
Pneumarkt haben verursacht, dass<br />
die schweizerische Produktion nach anfänglichen<br />
Erfolgen immer mehr an die Wand gedrückt wurde.<br />
Die Ueberschwemmung unseres Landes mit ausländischen<br />
Pneus geht aus folgender Einfuhrentwicklung<br />
der Pos. 522 in q hervor:<br />
1927 1928 192« 1930 1931 1932<br />
26 321 28 843 33 885 37 577 38 510 40 353<br />
Ohne einen vermehrten staatlichen Schutz war<br />
mit Sicherheit anzunehmen, dass die Schweiz ihre<br />
Pneufabrikation aufgeben müsste, was für die betroffene<br />
Landesgegend, die bereits stark unter der<br />
Testilkrise zu leiden hat, eine weitere empfindlich!<br />
Zunahme der Arbeitslosigkeit zur Folge gehab<br />
hätte. Deswegen sind denn auch die lokalen und<br />
kantonalen Behörden bei uns vorstellig geworden<br />
und haben dringend Massnahmen zum Schütze de:<br />
bedrohten Pneuproduktion angeregt. Diesem Be<br />
gehren hat sich ferner auch der Schweizerische<br />
sagte: «Herr Zeuge, ich sehe in Ihrer Unbeherrschtheit<br />
nur Symptome! Symptome,<br />
die mir sehr interessant sind. Ich danke<br />
Ihnen!» Er stand auf<br />
Georg nahm seinen Hut.<br />
«Wie ist denn nun, Herr Direktor, Ihre<br />
Adresse in der nächsten Zeit?»<br />
«Doberan, Landhaus Willreuth.»<br />
«Danke sehr!»<br />
Als Georg hinaus war, fragte Quade den<br />
Sekretär: «Sie haben alles?»<br />
«Jawohl, Herr Kommissar!»<br />
Quade ging nachdenklich durch das Zimmer,<br />
machte dann ein paar Notizen in sein<br />
Taschenbuch, stellte am Tischtejephon und<br />
nahm den Höhrer von der Gabel.<br />
«Chauffeur Henning soll sich fertig machen,<br />
ich fahre in einer halben Stunde über Land.<br />
— Also» — er sah nach der Wanduhr —<br />
»zwölf Uhr vierzig.»<br />
Autogewerbe - Schntzrerband angeschlossen, und<br />
zwar- im Interesse einer dringend nötigen Sanierung<br />
des Pneumarktes. ><br />
Kleine Anfrage betr. Arbeitszeit der Chauffeure.<br />
Von Nationalrat Pfister (soz.), Winterthur,<br />
ging folgende kleine Anfrage ein, die<br />
sich mit der Arbeitszeit-Regelung der Berufschauffeure<br />
befasst. Bekanntlich soll diese<br />
laut Automobilgesetz in einer Vollziehungsverordnung<br />
besonders reglementiert werden<br />
und sind vom zuständigen Departement auch<br />
schon entsprechende Vorarbeiten geleistet<br />
worden. Der Bundesrat wird nun Gelegenheit<br />
haben, darüber Auskunft zu geben, wie<br />
weit diese gediehen sind:<br />
«Immer wieder wird festgestellt, dass gewisse<br />
Firmen ihre Chauffeure in unverantwortlicher<br />
Weise ausnützen, indem sie diese<br />
zu einer Arbeitszeit zwingen, die zu einer<br />
20.<br />
Georg ging die ganze Strecke vom Polizeipräsidium<br />
bis zu seinem Hotel zu Fuss. Er<br />
war so betäubt, als hätte man auf seinem<br />
Kopf herumgehämmert. Wirr kreuzten sich<br />
seine Gedanken. Wütend ballte er die Faust.<br />
Oh, dies verfluchte Gewebe von Lügen, in das<br />
er verstrickt war. Sass ich nicht eben eingefangen<br />
da wie eine Fliege im Spinnetz? Als<br />
ob ein Gliederfüssertier mit seinen Kieferfühlern<br />
und Tastern an einem herumarbeitete<br />
und einen bis zur Wehrlosigkeit einwickelte!<br />
Teufel, ist das eine Gemeinheit! Ich soll hier<br />
wohl noch über Zwirnsfäden stolpern. Nein,<br />
ich habe es satt! Ich schreie es euch allen<br />
ins Gesicht, wie es war, ihr Spürhunde, und<br />
dann macht mit mir, was ihr wollt!<br />
Nachdem er sich so eine Weile innerlich<br />
ausgetobt, ordneten sich seine Gedanken und<br />
liefen ruhiger. Er trat in ein Kaffeehaus und<br />
überlegte bei Mokka und Zigarette die Sachlage.<br />
Auf einmal wurde ihm, als teile sich, wie<br />
vorgestern morgen, der ganze Nebelsehleier,<br />
der ihnbedrückte, und ein Sonnenblick husche<br />
herein. Mit der ruhigen Ueberlegung und<br />
Gewissheit, dass ihm ja doch schliesslich niemand<br />
etwas anhaben könne, solange der Bruder,<br />
an den niemand dachte, als stummer<br />
Zeuge am Grund des Tiefs lag, erwachte die<br />
alte Energie und das alte Selbstbewusstsein<br />
wieder. Hatte er sich drüben nicht unter<br />
weit schwierigeren Verhältnissen behauptet?<br />
Er wollte kämpfen! Hinein in diese Brandung,<br />
und das Steuer fest gefasst! Es war<br />
für ihn zugleich eine Rettung: das einzige<br />
Mittel, dieser, wahnsinnigen Liebe zu Anni<br />
Herr zu werden.<br />
Mit einem Ruck sprang er von dem kleinen<br />
Marmortisch auf. Er rief noch einmal das<br />
Uebermüdung der Chauffeure und damit zu<br />
einer Gefährdung nicht nur diesen, sondern<br />
auch aller übrigen Strassenbenützer führt,<br />
lieber diese Zustände beklagen sich auch die<br />
Inhaber der anständigen Transportfirmen,<br />
die mit ihren Arbeitnehmern vertragsmäßig<br />
vernünftige Arbeitsbedingungen vereinbarten,<br />
aber der Konkurrenz gewissenloser Firmen<br />
infolgedessen fast nicht standhalten<br />
können. Es liegt auch im Interesse der Bundesbahnen,<br />
dass die Arbeitszeit der Lastwagen-Firmen<br />
ungefähr gleich geordnet<br />
wird, wie diejenige des Bahnpersonals. Wir<br />
fragen daher den Bundesrat an. ob der Bundesratsbeschluss<br />
im Sinne von Artikel 17<br />
des Bundesgesetzes über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr derart vorbereitet<br />
ist, dass er in nächster Zeit der Bundesversammlung<br />
vorgelegt werden kann.»<br />
Sportnachrichten<br />
Am Sonntag: Montreux-Caux<br />
Der zweite Lauf der schweizerischen Automobilmeisterschaft <strong>1933</strong>.<br />
Traditionsgemass haben die schweizerischen<br />
Autosportler zum ersten Male im neuen<br />
Jahr in Genf ihre Klingen gewechselt. Dann<br />
wurde es wieder s sehr still im schweizerischen<br />
Autosportlager, und nur vom Ausland her<br />
schallten die Töne der neuen Saison, die bereits<br />
ihren Zenith erreicht hat. Nun wird es<br />
auch in unserm Lande wieder lebendig, kurz<br />
nacheinander folgen sich die Rennen Montreux-Caux<br />
und Rheineck-Walzenhausen. Am<br />
nächsten Sonntag werden die schweizerischen<br />
Getreuen des Autosportes in Montreux<br />
inmitten des zauberischen Rahmens des Narzissenfestes<br />
zum Rennen nach der schönen<br />
Höhe von Caux antreten, und, wie es den Anschein<br />
hat, in einer Zahl, die schon jetzt<br />
einen vollen Erfolg voraussagen lässt.<br />
Es ist der Initiative der Sektion Waadt des<br />
A.C.S. zu danken, das Bergrennen Montreux-<br />
Caux aus seinem Dornröschenschlaf geweckt<br />
und zu neuem Leben gebracht zu haben. Damit<br />
haben sie dem schweizerischen Autosporte,<br />
der dieses Jahr nicht gerade reich an<br />
interessanten Veranstaltungen ist, keinen geringen<br />
Dienst erwiesen. Es dürfte der Wunsch<br />
aller Sportsfreunde sein, dass die Unternehmungslust<br />
der Waadtländer mit einem<br />
grossen Erfolg belohnt wird.'<br />
Das Rennen, das, wie schon erwähnt, anlässlich<br />
des Narzissenfestes stattfindet und<br />
schon deshalb gewaltige Zuschauermassen<br />
anziehen dürfte, ist wie gewohnt für Touren-,<br />
Sport- und Rennwagen offen und gilt für die<br />
Schweiz. Automobilmeisterschaft <strong>1933</strong>. Die<br />
Strecke ist 5960 Meter lang und weist eine<br />
Steigung von 604 m, demnach ca. 10 Prozent<br />
auf. Die Maximalsteigung misst sogar 17,8<br />
Prozent! Der Start wird neben der Kirche<br />
von Montreux-Planche erteilt und das Ziel<br />
findet sich unweit des Grand Hotel Caux-<br />
Palace. Es bedürfte der Worte eines Dichters,<br />
um die unerhörten Reize der Rennstrecke<br />
zu beschreiben, die sich in immerwährenden<br />
Windungen höher und höher<br />
schraubt, den Genfersee tief zu Füssen, die<br />
gewaltigen Bergriesen am jenseitigen Ufer.<br />
Schon allein die ausserordentliche Schönheit<br />
der Landschaft wird die Besucher verlocken,<br />
sich das vielversprechende Rennen anzusehen!<br />
Die Geschichte.<br />
Die Geschichte des Montreux-Caux-Rennens<br />
ist nicht gerade gross, aber um so origineller.<br />
Erst zwei Male wurde es ausgetragen,<br />
und zwar in den Jahren — 1908 und<br />
!<br />
1924! Innerhalb der ersten und der zweiten<br />
Wiederholung klaffen also jedesmal Lücken<br />
von vielen Jahren. Dennoch zählt das Montreux-Caux-Rennen<br />
eigentlich zu den ältesten<br />
schweizerischen Auto-Sportveranstaltungen,<br />
so dass ihm schon aus diesem Grunde<br />
ein Ehrenplatz in der Geschichte des einheimischen<br />
Automobilismus zukommt.<br />
Plan der Rennstrecke<br />
Montreux-Caux.<br />
Das Rennen des Jahres 1908 ging unter<br />
höchst ungewohnten Umständen vor sich.<br />
Die Veranstaltung war auf den 24. Mai vorgesehen<br />
und sollte zu einer Manifestation<br />
des Automobils inmitten der Maienherrlichkeit<br />
des Genfersees werden. In Wirklichkeit<br />
lag am Tag des ersten Montreux-Caux-Rennens<br />
eine katastrophale Schneedecke über<br />
dem Land und begrub Frühling und Blumen<br />
unter sich. Das Rennen litt unter diesen<br />
höchst anormalen Zuständen sehr stark, und<br />
so kam es denn auch, dass die meisten Fahrer<br />
beim Training weitaus besser abgeschnitten<br />
hatten, als beim Rennen selbst. Die<br />
dreissig Teilnehmer konkurrierten um die<br />
Coupe Monod, für die eine sehr komplizierte<br />
Formel galt, die alle möglichen Einzelheiten<br />
des Wagens, wie gefahrene Zeit, Zylinderinhalt,<br />
Gewicht, usw. kombinierte. Gewinner<br />
der Coupe Monod wurde der bekannte Basler<br />
Automobil-Pionier, C. Schlotterbeck, auf<br />
einem Piccard-Pictet, der die 5960 m in 14 Minuten<br />
35,2 Sek. zurücklegte. Die absolut<br />
beste Zeit des Tages fuhr indessen der damalige<br />
Gewinner des Kaiserpreises im Taunus,<br />
Geo Beck auf Martini, der die Strecke<br />
in 8 Min. 54,1 Sek. hinter sich brachte, eine<br />
Zeit, die sich auch heute noch durchaus sehen<br />
lässt. Bei den «Voituretten» mit 1 und<br />
2 Zylindern fiel der Sieg in der Gesamtwertung<br />
an A. Carfagni, auf Gregoire, ebenfalls<br />
einem Pionier des schweizerischen Automobilismus.<br />
Die beste Zeit fuhren in dieser Kategorie<br />
Bürry und Manch auf Lyon-Peugeot<br />
mit 18 Min. 8,2 Sek.<br />
Anderthalb Jahrzehnte vergingen, bis das<br />
nächste Montreux-Caux-Rennen zur Durch-<br />
Detektivbüro an. Der Chef, wurde ihm geantwortet,<br />
erwarte ihn heute nachmittag noch.<br />
«Da wird es mit meiner Rückkehr zur Mutter<br />
wohl nichts mehr werden,» sagte Georg.<br />
Es war jetzt zehn Minuten nach eins. Jedenfalls<br />
wollte er so bald als möglich Doktor<br />
Sievers in seinem nahe der Möckernbrücke<br />
gelegenen Büro aufsuchen.<br />
Als er eine halbe Stunde später auf der Untergrundbahnhaltestelle<br />
Gleisdreieck aus dem<br />
vom Potsdamer Platz eingelaufenen Zug gestiegen<br />
war und gerade die Treppe nach dem<br />
oberen Bahnsteig hinaufging, sah er vor sich<br />
eine Dame gehen, die ihm schon nach Gang<br />
und Haltung bekannt vorkam. Es war Christine<br />
Thomas, jetzt modern, aber, nicht auffallend<br />
gekleidet. Als er neben sie trat und<br />
den Hut zog, erkannte sie ihn ebenfalls, aber<br />
nicht als «Manthey».<br />
«Guten Tag, Herr Direktor Nicola!» Sie<br />
blieben stehen. Georg reichte ihr die Hand.<br />
«Ich höre, Sie verkaufen Priebenow?»<br />
Sie sperrten für einen Augenblick den<br />
Verkehr auf der Treppe, wurden gestossen<br />
und mit unfreundlichen Blicken gestreift.<br />
«Kommen Sie mit nach oben,» sagte Georg.<br />
Unterwegs erzählte er, dass er seiner Gesundheit<br />
wegen nach Süddeutschland ziehen<br />
wolle. «Und wie geht es Ihnen denn?» fragte<br />
er, als sie auf dem oberen Bahnsteig unbehelligt<br />
neben dem Treppengeländer standen.<br />
führung gelangte. Die Organisatoren verbanden<br />
schon 1924 den interessanten Sportanlass<br />
mit dem berühmten Narzissenfest von<br />
Montreux. Ganz im Gegensatz zum ersten<br />
Rennen erfreute sich die zweite Auflage der<br />
Gunst der Witterung. 32 Konkurrenten traten<br />
zum Starte an, unter ihnen wiederum<br />
verschiedene Veteranen des Rennens von<br />
1908. Die beste Tourenwagenzeit erzielte<br />
Fontaine auf einem Cottin-Desgouttes mit<br />
7 Min. 6,6 Sek. Bei den Sportwagen fiel<br />
der Sieg wieder an den erfolgreichen Geo<br />
Beck auf Bugatti mit 6 Min. 43,3 Sek. Die<br />
beste Tageszeit erzielte der berühmte Italiener<br />
Campari auf Alfa Romeo in der sog.<br />
«freien Klasse », mit 6 Min. 5,8 Sek. Seine<br />
Zeit gilt noch heute als absoluter Streckenrekord.<br />
Das ganze Rennen nahm einen unfallfreien<br />
Verlauf und wurde von gewaltigen<br />
Zuschauermengen mit Interesse verfolgt.<br />
Bis zum Redaktionsschluss brachten die<br />
Organisatoren die schöne Zahl von 29 Meldungen<br />
zusammen. Diese Ziffer dürfte sich<br />
unter Umständen bis zum Sonntag noch etwas<br />
erhöhen. Die Beteiligung ist demnach<br />
erfreulich stark, sie lässt auf einen scharfen<br />
Kampf um die Bestzeiten schliessen. Ein<br />
Grossteil der bekannten schweizerischen<br />
Autosportler wird in Montreux antreten, u. a.<br />
wird Stuber, der bekanntlich am Lückendorfer<br />
Bergrennen ein so leidiges Pech hatte,<br />
wieder mit von der Partie sein, und zwar<br />
gleich in der Sport- und der Rennwagenkategorie.<br />
Als illustrer Gast muss noch Benoit<br />
Falchetto hervorgehoben werden, der sich<br />
IKIIIO<br />
schon mehrmals an internationalen Rennen<br />
als glänzender Fahrer auswies. Braillard<br />
kehrt von seiner Nordafrika- und Europa-<br />
Tournee wieder in seine engere Heimat zurück<br />
und wird nun zu zeigen wissen, was er<br />
an zahlreichen ausländischen Rennen gelernt<br />
hat. Auffallend und nicht wenig vielversprechend<br />
ist die grosse Zahl von gemeldeten<br />
Rennwagen, nicht weniger als \2 Maschinen<br />
werden zum Kampfe in dieser Kategorie<br />
antreten.<br />
Noch 48 Stunden, und der Sieger des Monr<br />
treux-Caux-Reiinens <strong>1933</strong> ist bekannt. Möchten<br />
viele Sportfreunde sich das in idealem<br />
Rahmen abspielende Rennen nicht entgehen<br />
lassen! Ein Wunsch bleibt, er gilt gleichermassen<br />
für das Rennen wie für das Narzissenfest:<br />
Es möge sich am Samstag und Somw<br />
tag ein strahlend blauer Himmel über dem<br />
Zauberland des Genfersees wölben. Dann ist<br />
uns um einen Erfolg der Veranstaltung wahrhaft<br />
nicht bange!<br />
Die Rekorde von Montreux-Caux.<br />
Eine eigentliche Rekordliste nach Klassen<br />
existiert vom Montreux-Caux-Rennen noch<br />
nicht. Die Wagen der beiden ersten Veranstaltungen<br />
wurden nicht nach dem Zylimderinhalt,<br />
sondern noch nach anderen Gesichtspunkten<br />
eingeteilt, die heute ganz veraltet<br />
sind. Im Folgenden seien die drei bestehenden<br />
Kategorienbestzeiten nochmals genannt:<br />
Aber schon ihre Erscheinung gab die Antwort.<br />
Sie sah jünger aus und machte den Eindruck<br />
einer hübschen, wenn auch nicht mehr ganz<br />
jungen Studentin.<br />
Ihr gefiel das neue Leben sehr gut. Georg<br />
entsann sich, dass sie in derselben Fabrik<br />
tätig war, wo Wermstedt seine Erfindungen<br />
hatte anbringen wollen. Sie erinnerte sich des<br />
Namens nicht gleich, wohl aber bei näherer<br />
Beschreibung des jungen Mannes. Georg lud<br />
Christine zum Abendessen in eine bekannte<br />
Weinstube am Kurfürstendamm ein.<br />
21.<br />
Dr. jur. Benno Sievers war ein hochaufgeschossener<br />
Herr Ende der Dreissig. Er hatte<br />
vor dem Krieg ein Jahr in London bei einem<br />
berühmten Detektiv gearbeitet und sich dort<br />
gewisse schlacksige Bewegungen und Körperhaltungen<br />
angewöhnt.<br />
Er empfing Georg mit einem breiten Grinsen<br />
seines grossen Mundes, das eine Reihe<br />
kräftiger Zähne entblösste, und streckte ihm<br />
die lange knochige Hand entgegen, ohne die<br />
Holzpfeife aus dem Munde zu nehmen.<br />
«AH right,» sagt er, während er Georg in<br />
das mit Doppeltüren versehene Kabinett<br />
schob, wo in einer Ecke noch Malgerätschaften<br />
lagen.<br />
«Ich bringe gute Nachrichten,» lachte er,<br />
als beide in tiefen Sesseln sassen. «Sehr gute<br />
sogar!»<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 49 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Beste Tourenwagenzelt: Fontaine auf Cottin-<br />
Desgouttes mit 7 Min. 6,6 Sek.<br />
Beste Sportwagenzeit: Geo Beck auf Bugatti mit<br />
6 Min. 43,4 Sek.<br />
Beste Zeit der «freien Klasse» und absoluter<br />
Streckenrekord: Campari auf Alfa Romeo mit 6<br />
Min. 5,8 Sek.<br />
Das Programm.<br />
Freitag, den 9. und Samstag, den 10.<br />
Juni: Training von 8—10 Uhr morgens.<br />
Sonntag, den 11. Juni: 8 Uhr: Wagenabnahme.<br />
9 Uhr 30: Schliessung der Rennstrecke für Fahrzeuge.<br />
10 Uhr: Schliessung der Rennstrecke für Fussfänger.<br />
10 Uhr 30: Erster Start.<br />
19 Uhr: Offizielles Bankett im Hotel Excelsior.<br />
Unmittelbar an das Bankett schliesst sich die Preisverteilung<br />
an.<br />
Die Meldungen:<br />
Tourenwagen:<br />
Pfäffli, Thun (Lancia);<br />
Mermod, Moutier (Ford);<br />
Gühelin, Zürich (Plymouth);<br />
Zwimpier, Zürich (Chrysler);<br />
Lanz, Aigle (Bugatti);<br />
Pettley, Lausanne (Lagonda);<br />
Züst, Lausanne (M. G.).<br />
Moynier. Genf (Plymouth);<br />
Herbst, Luzern (Martini);<br />
Blattner, Zürich (Ford);<br />
Sportwagen:<br />
Emery, La Chaux-de-Fonds (Derby Kompr.);<br />
Horning, Bern (Bugatti Kompr.);<br />
Benoit-Falchetto. Nizza (Bugatti Kompr.);<br />
Godeffroy, Bern (Bugatti Kompr.);<br />
Stuber, Bern (Bugatti Kompr.);<br />
Hummel, Freibarg im Br. (Amilcar Kompr.);<br />
Grosch, Genf (Alfa Romeo Kompr.).<br />
Rennwagen:<br />
Wigniez, Amiens (Maserati Kompr.);<br />
Constantinovitch, Paris (Bugatti Kompr.);<br />
Christen, Zürich (Aston-Martin);<br />
Benoit-Falchetto, Nizza (Bugatti Kompr.);<br />
Stuber, Bern (Bugatti Kompr.);<br />
Ugoldi, Zürich (Maserati);<br />
Kessler Hans, Zürich (Amilcar);<br />
Braillard, Renens (Bugatti Kompr.);<br />
Dr. Avondet, Genf (Bugatti Kompr.);<br />
Muff, Luzern (Bugatti Kompr.);<br />
Markiewicz, Genf (Bugatti Kompr.).<br />
Maas, Zürich (Bugatti Kompr.).<br />
Grosser Preis von Frankreich<br />
Am nächsten Sonntae.<br />
Der kommende Sonntag bringt autosportfichen<br />
Grossbetrieb. Nicht nur im schweize-<br />
sind entsprechend den drei Stundenmitteln<br />
km/St. 1000 franz. Franken. Für 20 Runden<br />
rischen, sondern auch im internationalen 4000, 3000 und 2000 franz. Franken an Prämien<br />
bereitgestellt und bei 30 Runden für die<br />
Automobilsport findet eine bedeutsame Renn-<br />
Teranstaltung statt. Auf der berühmten gleichen Geschwindigkeiten resp. 5000, 4000<br />
Rundstrecke von Montlhery tritt am nächsten<br />
Sonntag die internationale Fahrer-Blite jedoch nur eine Prämie beziehen. Dieses<br />
und 3000 franz. Franken. Ein Fahrer kann<br />
z>um Grossen Preis von Frankreich an, einem besondere System, das die Piloten auch für<br />
der bedeutendsten Rennen der ganzen Saison.<br />
Der französische "Grand Prix blickt auf Rennens belohnen möchte, dürfte nicht wenig<br />
gute Leistungen während eines Teiles des<br />
•eine einzigartige Tradition zurück, und wird daztu beitragen, den Rennfahrern für ihre<br />
am Sonntag bereits zum 27. Male ausgetragen.<br />
Seine Geschichte bildet eines der ruhmschädigung<br />
za bieten.<br />
nicht kleinen Auslagen eine gewisse Entreichsten<br />
Kapitel in der gesamten Entwicklung<br />
des Automobilismus. Aeltere Auto-<br />
Montlhery die prominentesten internationalen<br />
Wie schon erwähnt, treten am Sonntag in<br />
sportfreunde wissen noch heute von den zu Rennfahrer in einer seltenen Geschlossenheit<br />
zum Grossen Preis von Frankreich an.<br />
europäischen Sensationen gewordenen Grossen<br />
Preisen von Frankreich der Vorkriegsjahre<br />
zu erzählen, welche nicht nur sämtliche bekannten Erscheinungen auf der internatio-<br />
Ausser den Deutschen sind zo ziemlich alle<br />
Sportblätter, sondern alle Tageszeitungen nalen Rennpiste vertreten. Varzi, Divo, Williams<br />
und Dreyfus vertreten die wieder aius-<br />
lange aufs intensivste beschäftigten. Durch<br />
Zufall ist uns der Bericht der « Automobil- serordentlich erstarkte Bugatti-Mannschaft,<br />
Revue » über den französischen Grand Prix die Scuderia Ferrari wirkt mit den Alfades<br />
Jahres 1908, bei dem Mercedes einen geradezu<br />
triumphalen Sieg feierte, in die Hän-<br />
Taruffi im Kampf mit. zwei Maserati-Wagen<br />
Romeo-Fahrern Nuvolari, Borzaochini und<br />
de gekommen; der Stossseufeer des damaligen<br />
Redakteurs dürfte illustrieren, welch tiniers Campari und Fagioli, die beiden<br />
liegen in den Händen der berühmten Rou-<br />
einzigartiges Ereignis schon damals dieses schon zu mehreren Malen bewährten<br />
Rennen darstellte: «Wenn es auf den Schreiber<br />
ankäme », so klagt er in einer Schlussbe-<br />
sen treten mit ihren Alfa Romeo zum Starte<br />
Schweizer Villars und Baron von Waldthau^<br />
trachtung, «würde er am liebsten die Rubrik<br />
« Grand Prix » mit einem dicken Strich<br />
abschliessen; denn seit drei Wochen wirbelt<br />
und tanzt ihm das ominöse Wort in allen<br />
Tonarten, Farben, Dimensionen, Bewegungen<br />
in den Ohren, vor den Augen, nimmt<br />
«ach und nach bestimmte Wahnvorstellungen<br />
an, die ihn des Nachts in einen gequälten,<br />
unruhigen Halbschlummer wiegen und<br />
Ihn am Tag in wirren, willkürlichem Rhyt-<br />
«nus allüberall hin begleiten.» Auch heute<br />
noch gehört der Grosse Preis von Frankreich<br />
zu den repräsentativen Rennen des<br />
Jahres, auch wenn er nicht mehr wie einst<br />
das Rennen der Saison ist.<br />
Der diesjährige Grand Prix konnte nicht<br />
Ohne gewisse Schwierigkeiten sicherigestelrt<br />
•werden. Erst war man sich lange genug<br />
Ober die Wahl der Rundstrecke im Unklaren,<br />
S»s dann schliesslich spät genug die durch<br />
Sden Strassencircuit erweiterte Rundstrecke<br />
•von Montlhery bestimmt wurde. Vor kurzer<br />
2eit ergaben sich nochmals Komplikationen,<br />
?weil konstatiert werden iwusste. dass die<br />
Tribünen den zu erwartenden Massenbesuch<br />
wicht aushalten würden. Nach längerem Hin-<br />
«nd Her konnte dann ein Ausweg gefunden<br />
werden und die Tribünen haben nun die notwendigen<br />
Verbesserungen erfahren. Das<br />
Jahr <strong>1933</strong> bringt bekanntlich den Abschluss<br />
der Epoche der freien Formel, da von 1934<br />
an bestimmte Limiten gültig sind. Der Grand<br />
Prix des A. C. F. wird deshalb in dieser Saison<br />
zum letzten Male nach einer freien Formel<br />
durchgeführt. Die ganze Rundstrecke<br />
ist 12,5 km lang, insgesamt haben die Fahüer<br />
40 Runden; total 500 km, zurückzulegen.<br />
Wir haben schon seinerzeit auf die bemerkenswerteste<br />
Neuerung im Reglement für<br />
den Grossen Preis von Frankreich hingewiesen;<br />
sie betrifft die Bestimmungen über die<br />
Meldegebiihren und die ausgeschriebenen<br />
Preise. Hier ging der Automobil-ClU'b von<br />
Frankreich neue, sehr begrüssenswerte<br />
Wege. Die Fahrer hatten bloss 100 'franz.<br />
Franken (statt den sonst gewohnten 2000 bis<br />
3000 franz. Franken) als Meldegeld zu entrichten,<br />
dabei gelangen dennoch rund 170.000<br />
franz. Franken zur Verteilung, von denen<br />
der Sieger 100.000, der Zweite 50.000 und<br />
der Dritte 20.000 franz. Franken erhält. Mit<br />
einem originellen Prämiensystem versucht<br />
man denjenigen Fahrern entgegenzukommen,<br />
denen kein Preis winkt. Ein Konkurrent,<br />
der die ersten 10 Runden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 125 km/St, zurücklegt,<br />
erhält eine Prämie von 3000 franz.<br />
Franken, bei einem Durchschnitt von 113<br />
km/St. 2000 und bei einem Mittel von 105<br />
Der Sieger des Bol d'Or-Rennens: de Gabardie (Amilcar) nach der Beendigung des 24stündigen<br />
Kampfes.<br />
an und an weiteren hervorragenden Binzelfahrern<br />
sind noch zu nennen: Chiron (Alfa<br />
Romeo), Earl Howe (Bugatti), Eyston, (Alfa<br />
Romeo), Graf Czaykowski (Bugatti), Etancelin<br />
(Alfa Romeo), Lehoux (Bugatti), Wimille<br />
(Alfa Romeo), Sommer (Alfa Romeo) usw.<br />
Die Bugatti-Equipe geht mit den verbesserten<br />
2300-ccm-Wagen an den Start, nach<br />
unbestätigten Meldungen soll Varzi ein neues<br />
2800-ccm-Modell fahren. Die Scuderia^Ferrari-Fahrer<br />
verfügen alle über die von 2300<br />
auf 2600 ccm erhöhten Alfa Romeo, und Maserati<br />
anvertraut Fagioli und Campari die<br />
beiden neuen Maserati-Monoposti.<br />
In Montlhery ist bei solch grossartiger<br />
Besetzung mit einem einzigartigen<br />
Kampf zu rechnen, der noch dadurch sowohl<br />
sportlich wie technisch an Interesse gewinnen<br />
dürfte, als die Wagen ganz im Gegenteil<br />
zum letzten Jahre in ihrer Leistungsfähigkeit<br />
ausgeglichener sind und dadurch auch die<br />
Fähigkeiten der Fahrer stärker zur Auswirkung<br />
kommen.<br />
Den letztjährigen Grossen Preis von<br />
Frankreich gewann Nuvolari auf Alfa Romeo<br />
LE PRIX DUN HOMME<br />
Le pnx d'un homme, donne par la capitalisation<br />
de son revenu, represente un<br />
verkable tresor. Cest au meilleur coffre»<br />
fort, au plus solide, au plus sür, qu'un<br />
tel tresor doit etre confic. Commc pour le<br />
coffre-fort, U Importe de choisir la voiture<br />
la plus solide, la plus süre, car monter<br />
dans une voiture c'est lui confier ce<br />
Capital. Seule la qualite totale assure cette<br />
solidite, cette securite. Elle apporte en<br />
outre, tous les autres avantages qu'on doit<br />
exiger d'une voiture. Cette QUALITE<br />
TOTALE est le propre des voitures<br />
Hotchkiss. Leur triomphe aus Rallyes de<br />
Monte-Caflo 1932 et <strong>1933</strong> en est la preuve.<br />
Seule la qualite totale importe. Votre<br />
securite. votre bien-etre, votre inte>et, vom<br />
commandent de choisir une Hotchkiss.<br />
Demandez renseignements et catalogue au concessionnaire pour la Suisse:<br />
GRAND GARAGE E. MAURER, Boulevard des TranchiSes, 50, ä GENEVE<br />
Agent pour Bftle: Paul Staehll, Hardstr. 62 - Agent pour Berne et Soleure: Andre Zumstein, Effingerstr. 93, Berne<br />
v<br />
168. B" ORNANO S'-DENIS<br />
auf der Rundstrecke von Reims, mit dem<br />
Stundendurchschnitt von 148,5 km/St.<br />
Wir veröffentlichen im Nachfolgenden die<br />
Nennungen in der genauen Startreihenfolge:<br />
2. Lord Howe (Bugatti); 4. Felix (Alfa Romeo);<br />
6. Zanelli (Alfa Romeo); 8. Villars (Alfa Romeo);<br />
10. Nuvolari (Alfa Romeo); 12. Fagioli (Maserati);<br />
14. Borzacchini (Alfa Romeo); 16. Varzi (Bugatti);<br />
18. Eyston (Alfa Romeo); 20. Divo (Bugatti); 22.<br />
Czaykowski (Bugatti); 24. Bussienne (Bugatti); 26.<br />
Etancelin (Alfa Romeo); 28. Baron von Waldthausen<br />
(Alfa Romeo); 30. Williams (Bugatti); 32. Campari<br />
(Maserati); 34. Prinz Nikolaus von Rumänien<br />
(Bugatti); 36. Gaupillat (Bugatti); 38. Taruffi (Atta<br />
Romeo); 40. Chiron (Alfa Romeo); 42. Lehoux (Bugatti);<br />
44. Moll (Alfa Romeo); 46. Wimille (Alfa<br />
Romeo); 48 Dreyfus (Bugatti); 50. Sommer (Alfa<br />
Romeo).<br />
bo.<br />
Das Bol d'or-Rennen.<br />
Sieg von de Gabardie auf Amilcar.<br />
Zu den traditionellen Pfingstrennen gehört<br />
das jedes Jahr im Walde von St. Germainde<br />
Laye bei Paris stattfindende Bol d'or-<br />
Rennen für Motorräder, Drei- und Vierrad-<br />
Cycle-Cars und Kleinwagen. Nach dem<br />
Kampf der Motorräder begann am Sonntagnachmittag<br />
das über 24 Stunden dauernde<br />
Rennen der Cycle-Cars und Kleinwagen. Das<br />
Reglement für diese Veranstaltung duldet<br />
keine Ablösung durch einen andern Fahrer,<br />
so dass es bei dem Rennen sehr stark auch<br />
auf die Leistungsfähigkeit der Konkurrenten<br />
ankommt. 48 Fahrer nahmen an der 24-<br />
Stundenjagd über die 4 km lange Waldrundstrecke<br />
teil, bei der als voraussichtliche Gesamtsieger<br />
die Konkurrenten der stärksten<br />
Klasse der Rennwagen bis 1100 ccm favorisiert<br />
waren. Die Zuschauer bekamen sehr abwechslungsreiche<br />
Kämpfe zu sehen. Vor allem<br />
in der erwähnten «grossen» Rennwagenklasse<br />
wechselte in der ersten Zeit die Führung<br />
beständig; zuerst lag Treunet auf BNC,<br />
dann Chevallier auf Chevallier an der Spitze.<br />
In der Sportwagenklasse bis 1100 ccm behauptete<br />
sich Vernet auf Salmson erfolgreich.<br />
Um halb 3 Uhr morgens ereignete sich ein Zusammenstoss<br />
zwischen mehreren Wagen, der<br />
ziemlich starke Aenderungen zur Folge hatte.<br />
Chevallier wurde stark nach hinten geworfen,<br />
ebenfalls Treunet. Manuel auf BNC kam nun<br />
nach vorn, wurde aber nach der Hälfte des<br />
Rennens von de Garbardie verdrängt, der<br />
von nun an mit seinem Amilcar die Führung<br />
behielt. Gegen Mittag des zweiten Renntages<br />
machte sich die Hitze und die gewaltige Müdigkeit<br />
der Fahrer stark bemerkbar; viele<br />
hielten einige Zeit an, und das Tempo sank<br />
merklich. De Garbardie konnte nicht mehr<br />
eingeholt werden und wurde grosser Sieger<br />
des diesjährigen Bol d'or. Er hatte mit seinem<br />
kleinen Amilcar in 24 Stunden 438 Runden,<br />
total 1830,8 km zurückgelegt. Bei den Sportwagen<br />
schlug sich Vernet sehr tapfer, in dem<br />
letzten Teil des Rennens konnte er noch gewaltig<br />
aufholen und sogar bis 6 Runden an<br />
den Tagessieger heranrücken. Durchaus bemerkenswert<br />
sind auch die Leistungen der<br />
Sieger der kleinen Cycle-Cars, die in 24 Stunden<br />
bis 1596 km hinter sich brachten.<br />
Die Resultate:<br />
Dreirad-Cyle-Cars:<br />
Klasse 350 ccm: 1. Cheret (Sphinx Staub), 233<br />
Runden, 973,9 km.<br />
Klasse 500 ccm: 1. Siviere (Siviere), 96 Runden,<br />
400,2 km.<br />
Klasse 750 ccm: 1. Albert (Trelba), 313 Runden,<br />
1308,3 km.<br />
Klasse 1100 ccm: 1. Müller (Sandford), 382 Runden,<br />
1566,7 km.<br />
Vierrad-Cycle-Cars:<br />
500 ccm: 1. Colin (Colin), 280 Runden, 1170 km.<br />
750 ccm: 1. Renaud (Renouvier), 308 Runden,<br />
1287 km.<br />
Rennwagen:<br />
500 ccm: 1. Robail (Argo), 334 Runden, 1395<br />
km.<br />
750 ccm: 1. Menet (M.R.), 235 Runden, 982 km.<br />
1100 ccm: 1. De Gabardie (Amilcar), 438 Run-
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - No 49<br />
J0M.MVMIEJ 1<br />
Wenn Sie auch nicht viel oder gar nichts von den<br />
technischen Details eines Automobils verstehen, so<br />
ist ein Chrysler der geeignete Wagen für Sie.<br />
Seine aufs äusserste ausgedachte Konstruktion, seine<br />
einfache Bedienung und seine absolute Sicherheit<br />
auf der Strasse auch bei Höchstgeschwindigkeit<br />
gestatten Ihnen ein sorgenfreies Fahren. Nicht.um»<br />
sonst werden in vielen Kantonen, laut offizieller<br />
Statistik, seit zwei Jahren weitaus am meisten<br />
Chrysler«Wagen gekauft. Hier nur einige der vielen<br />
Vorteile, die jeder Automobilist zu schätzen weiss:<br />
Schwebender Motor — Alle Gänge geräuschlos mit<br />
Schrägverzahnung — Antiquietschfederung — Kreuz«<br />
verstrebtes Chassis mit Doppelrahmen — Ganzstahlkarosserie<br />
— hydraulische, staub* und wasser*<br />
dichte Innenbackenbremsen — etc.<br />
AMAG Automobil' und Motoren A.«G. Bahnhofstratse 10, Zürich<br />
RITZI & WAGNER, Amriswil u. St Gallen<br />
KRICK.FORCART, Brunngasse 9, Basel<br />
W. M.<br />
Zürcher<br />
Wochenprogramm<br />
Stadttheater Abe^da ,<br />
8 ***•<br />
nachmittats 3 Uhr.<br />
Fr. abends 9. Juni Geschlossen.<br />
Sa. abends 10. Juni Carmen, mit Sigrid Onegin.<br />
SD. nachm. 11. Juni 4 Uhr: Tristan und Isolde, Dirigent:<br />
Fr. Felix Weingartner.<br />
Schauspielhaus Abends l %<br />
1<br />
tag nachm.<br />
Fr. abends 9. Juni<br />
Sa. abends 10. Juni Ich weiss etwas, was du<br />
So. nachm. 11. Juni nicht, Lustsp. v. Paul Osborn.<br />
So. abends 11. Juni<br />
ApollO, SJauffachersfr. 41<br />
c Einmal möcht ich keine Sorgen haben.»<br />
Restaurant Urania, uraniastr. 9<br />
,. Die beliebte Unterhaltungsstätte, Konzert<br />
' und Variete. Anerkannt gute Küche.<br />
Zetthaus-Rest, und Roxy-Bar<br />
Badenerstrasse<br />
Erstklassige Küche.<br />
Cafe Neilmann Pellkanstr./St Annag.<br />
(Das Wiener Gross-Cafe' ohne Musik). Ueber<br />
70 Tageszeitungen und Illustrierte. — Parkplatz:<br />
St. Annagasse-Pelikanstrasse.<br />
DREISEITEN- und RUCKWARTS-<br />
0CCASI0NS-WIR2KIPPV0RRICHT.<br />
in gutem Zustande, werden preiswürdig abgegeben.<br />
Anfragen erbeten unter Chiffre 13357 an die 10124<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Neue Drehschemel<br />
aus Eichenholz und Flacheisen armiert, mit Pivotzapfen,<br />
zwei Rnngen, samt Ketten, werden umständehalber<br />
zu ermässigtem Preise abgegeben. XM "<br />
Anfragen erbeten unter Chiffre 13358 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
BUGATTI-CABRIOLET<br />
Typ 2,3 Liter, 8 Zyl., 13 PS, Kompressor, Cabriolet<br />
mit 4 Plätzen im Innern, 19 000 km gefahren, Neupreis<br />
Fr. 32000.—. Aussergewöhnliche Gelegenheit!<br />
Photos stehen zur Verfügung. 9212<br />
Garage « Economique», Genf, 14, nie du Village-<br />
Suisse.<br />
AUTOMOBILSTES<br />
PROPRIETAIRES DE CAMIONS<br />
TRACTEURS, etc.,<br />
voiei rinvention la plus sensationnelle<br />
du jour. Gräce au nouveau carburateur<br />
au<br />
Gazout (Mazout)<br />
FEROLDI<br />
Inh.: Jos. Schicker.<br />
vouseconomiserez<br />
de vos frais d'essence actuels.<br />
Une d6monstration vous convaincra<br />
Renseignez-vous<br />
S. A. ESCAF, GENEVE, rue Butmi, 7<br />
L. Rasario, dir. Telephone 23.663<br />
Sous-agents cantonaux demande's.<br />
ACCULIGHT O patmtimtl. gesell. ELECTROLYT (oft nachgeahmt, aber niemals erreicht)<br />
Weitere Gutachten<br />
Eine BatterUspizIalfirma erklärte, diese Batterie ist reparaturunfähig und veraltet; aber mit<br />
ACCULIGHT ELECTROLYT gefüllt, habe ich die besten Erfolge erzielt, so dass ACCULIGHT wirklich<br />
seinen Angaben entspricht etc. Ich werde mich bemühen, Ihr Geldsparmittel auch<br />
weiterhin zu empfehlen.<br />
Z., 30. 9. 32.<br />
gez.: G. M. (Chem.-pharm. Präp.).<br />
Generalvertreter der Ostschweiz: E. SIMON t CO., Sternenstr. 24, ZÜRICH, Telephon 53.319,<br />
wenn keine Antwort 54.646. Generalvertreter der Westschweiz: 0. BUCH ER, Case Postale 19<br />
Eaux-Vlves, GENF, Telephon 29.473. Service Thun: E. TRINLER, Bernstr. 13, Telephon 33.80.<br />
— Wo nicht erhältlich, wende man sich an die Hersteller HUFSCHMID & HOFACHER, kompl.<br />
Service-Station Murtenstr.. 36, BERN, Telephon 20,030, wenn keine Antwort 20.036.<br />
Diverses • Divers<br />
Verloren<br />
Ein Photo - Apparat in<br />
falsches Auto gestellt in<br />
Engelberg beim Bahnhof.<br />
Bitte abzugeben gegen<br />
Entschädig, b. M. Steidle,<br />
Zürich 4, Hardstr. 97.»"»<br />
Fabrikneu<br />
Liquidationspreis.<br />
Wir geben oben abgebildetes,<br />
fabrikneues<br />
Transport-Dreirad<br />
mit Blechkasten.Tragkraft<br />
350 kg, wegen<br />
Nichtgebrauch bedeutend<br />
unter Katalogpreis<br />
ab. Dasselbe<br />
eignet sich vortrefflich<br />
für alle möglichen<br />
Geschäftszwecke.<br />
Offerten u. Chiffre<br />
13335 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Uberland-<br />
Fahrern<br />
mit Grosscamions, wird d.<br />
Sammel- und Verteilungsdienst<br />
für den Platz Basel<br />
billigst und gewissenhaft<br />
besorgt. Günstige Zufahrt<br />
und Rampenanlage. 58801<br />
P. Bietenholz, Birsfelden.<br />
zerlegbar«<br />
Auto-Schilderrahmen<br />
ge». geseh.<br />
einzig in seiner Art,<br />
unverwüstlich, von<br />
jedermann leicht montierbar,<br />
liefert k<br />
Fr. 13.— per Paar<br />
durch Garagen und<br />
wenn nicht erhältlioh:<br />
F. LÜDI & Co.<br />
Metallwarenfabnk<br />
Monelsberg St. G.<br />
Telephon 16<br />
Gourses de chevaux, Yverdon<br />
Dimanche 18 juin <strong>1933</strong><br />
des 8 heures et 14 heures
IQ — IQftl<br />
den, 1830,84 km, beste Tageszeit. 2. Venot (Lapintade),<br />
413 Runden, 1726 km. 3. Poulain (Amilcar).<br />
Sportwagen:<br />
350 ccm: 1. Dupont (Antony), 218 Runden, 911<br />
km.<br />
500 ccm: 1. Floret (Colin), 229 Runden, 957 km.<br />
750 ccm: 1. Goux (Rosengart), 348 Runden,<br />
1454 km.<br />
1100 ccm: 1. Vernet (Salmson), 432 Runden,<br />
1805 km, neuer Klassenrekord; 2. Debille (B.N.G.),<br />
377 Runden, 1575 km. mb.<br />
Tschechisches Tausend-Meilen-Rennen. Am<br />
kommenden Samstag und Sonntag findet in<br />
der Tschechoslowakei zum erstenmal ein<br />
1000-Meilen-Rennen nach dem Muster der<br />
italienischen Mille Miglia statt. Die 400 km<br />
lange Rundstrecke führt über die drei Städte<br />
Prag-Brünn-Bratislava, und muss viermal<br />
zurückgelegt werden. Die Rennfahrer haben<br />
somit 1600 km zu erledigen. Die Veranstaltung<br />
ist für Serienwagen offen und beschränkt<br />
sich deshalb in erster Linie auf inländische<br />
Fahrer. Von einer ausländischen<br />
Beteiligung ist nichts bekannt geworden. Für<br />
das Rennen haben sich über 50 Wagen gemeldet,<br />
mb.<br />
Grosser Preis von Polen. Am nächsten<br />
Sonntag wird in Lemberg als weiterer autosportlicher<br />
Anlass der Grosse Preis von Polen<br />
ausgetragen. Die Veranstaltung findet in<br />
Lemberg statt, und wird auf einer 3,5 km<br />
langen, sehr gefährlichen Rundstrecke ausgefahren,<br />
die viele kritische Kurven enthält.<br />
Das Rennen bleibt eine rein polnische Angelegenheit.<br />
Bis zum Redaktionsschluss sind<br />
uns keinerlei bemerkenswerte Nennungen<br />
zugekommen. x.<br />
\us mM^rnm Behörden<br />
Zum Benzin-Abkommen.<br />
Unter der Aegide der Preiskontrolle des<br />
eidg. Volkswirtschaftsdepartementes ist eine<br />
Rahmenkonvention betreffend Regelung des<br />
Schweiz. Benzinmarktes abgeschlossen worden,<br />
welcher vorläufig die grossen Vertriebsgesellschaften<br />
Standard, Lumina. BP, Noba,<br />
Socal, Verband freier Benzin-Importeure, sowie<br />
der Autogewerbeverband der Schweiz<br />
beigetreten sind. Die Konvention sieht folfende<br />
Bestimmungen vor:<br />
Art. 1. Die Vertragsparteien sind gehalten, das<br />
Benzin an ihren oder an den von ihnen belieferten<br />
Säulen nicht unter den offiziellen<br />
zu verkaufen oder verkaufen zu lassen.<br />
Preisen<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die offiziellen Preise dürfen auch nicht indirekt,<br />
z. B. durch Abgabe von Bons-Heften oder Gewährung<br />
einer Toleranz, durchbrochen werden.<br />
Automobilistische Einkaufs - Genossenschaften,<br />
Verbände oder Syndikate dürfen an den Säulen weder<br />
direkt noch indirekt beliefert werden.<br />
Art. 2. Die an dieser Konvention beteiligten Lieferanten<br />
verpflichten sich, die Abgabe von Benzin<br />
an Händler von der Auferlegung der W i e d er -<br />
Verkaufsklausel an deren Abnehmer abhängig<br />
zu machen.<br />
Art. 3. Direkte und indirekte Preisunterbietungen<br />
werden durch Lieferungsverweigerung<br />
oder Konventionalstrafe geahndet.<br />
Gegen Händler, welche Nichtkontrahenten sind<br />
und die durch ihr Verhalten die Durchführung der<br />
Konventionsbestimmungen verunmöglichen oder_ gefährden,<br />
wird von allen Kontrahenten die Lieferungssperie<br />
verhängt.<br />
Ueber Verhängung, Dauer und Aufhebung der<br />
Lieferungssperre, sowie über die Verhängung und<br />
Höhe der Konventionalstrafe entscheidet die in<br />
Art. 19 dieser Konvention vorgesehene paritätische<br />
Kommission.<br />
Die durch diese Kommission verfügte Dauer der<br />
Lieferungssperre beginnt erst, wenn die Benzinvorräte<br />
des Fehlbaren infolge der ausgesprochenen<br />
Sperre vollständig erschöpft sind.<br />
Art. 4. Die Lieferanten verpflichten sich, das<br />
Benzin zu den durch Spezialkonvention zu vereinbarenden<br />
Preisen an die Säulenhalter zu liefern.<br />
Art. 5. Die freien Säulen, welche bei Autogewerbetreibenden<br />
stehen, die nicht zisternenweise<br />
einkaufen können, werden zum niedrigsten Kategorie-Preise<br />
(zur Zeit mindestens zur 1500-kg-Kategorie)<br />
beliefert.<br />
Art. 6. Die Kontrahenten verpflichten sich, die<br />
vertraglich gebundenen Säulenhalter zur freiwilligen<br />
Anpassung ihrer Kommissionen an die<br />
veränderten Verhältnisse zu bewegen.<br />
Art. 7. Sie verpflichten sich ferner, gegenüber<br />
Säulenhaltern, deren Verträge abgelaufen sind, keinen<br />
Zwang zum Abschluss oder Nichtabschluss<br />
eines neuen Vertrages auszuüben. Sie haben aber<br />
das Recht, vorbehaltlich der Bestimmung des Art. 8,<br />
neue Verträge abzuschliessen und abgelaufene zu<br />
erneuern.<br />
Art. 8. Bei neuen Vertragsabschlüssen halten<br />
sich die Parteien an die im Einvernehmen mit der<br />
eidgenössischen Preiskontrolle durch Spezialkonventionen<br />
zu vereinbarenden Kommissionsansätze.<br />
Art. 9. Die Umsatzprämien für gebundene<br />
Säulen in der Form von Rückvergütungen zu Ende<br />
des Jahres dürfen % Rappen per Liter nicht übersteigen.<br />
Haltern von freien Säulen werden keine Umsatzvergütungen<br />
gewährt.<br />
Art. 10. Die Lieferanten verpflichten sich, die<br />
Säulen nach Möglichkeit zurückzuziehen, soweit dadurch<br />
der Umsatz der Lieferanten nicht geschädigt<br />
wird.<br />
Art. 12. Die Pumpenhalter-Kommission soll für<br />
Nichtfachleüte geringer sein als für Autogewerbetreibende.<br />
Art. 13. Die Vertragsparteien verpflichten eich,<br />
während der Konventionsdauer keine neuen Service-Stationen<br />
zu errichten, noch bestehende zu erweitern<br />
und sich in keiner Form an der Errichtung<br />
und Erweiterung solcher zu beteiligen.<br />
Art. 14. Die Kontrahenten verpflichten sich, an<br />
den bestehenden Service-Stationen ausser Benzin<br />
und Oel keine Produkte des Autogewerbes zu verkaufen<br />
und keine Arbeiten der Autogowerbetreibenden<br />
gratis oder gegen Bezahlung auszuführen.<br />
Von dieser Verpflichtung eind ausgenommen die<br />
bestehenden Service-Stationen, welche infolge ihrer<br />
Lokalitäten und ihrer maschinellen Einrichtungen<br />
als Garagen oder Reparaturwerkstätten angesehen<br />
werden können.<br />
Weiterhin anerkennen die Parteien den Status<br />
quo in bezug auf Wasch- und Schmierarbeiten bei<br />
bestehenden Service-Stationen, die sich damit abgeben<br />
und dafür eingerichtet sind.<br />
Art. 15. Für die in Art. 14, Alinea 2 und 3,<br />
erwähnten Ausnahmen muss für die Produkte, die<br />
solche Service-Stationen abgeben, und für die Arbeiten,<br />
die sie leisten, Preisgleichheit durch<br />
Schaffung von Tarifen erreicht werden.<br />
,,.>NichtinnehaItung solcher Tarife wird gemäss<br />
Art. 3 dieser Konvention geahndet.<br />
Art. 16. Zwischen den Zisternen- (Eisonbahnkesselwagen-),<br />
Kategorie- (Tankwagen-, Fass- und<br />
Bidon-) und den Säulenpreisen soll eine bestimmte<br />
Relation bestehen. Die Verkaufsspanne richtet sich<br />
grundsätzlich nach der Differenz der Kosten zwischen<br />
den verschiedenen Verteilungs-Stadien, unter<br />
Berücksichtigung eines angemessenen Gewinnes.<br />
Art. 17. Bei direkter Belieferung von Konsumenten<br />
per Fass oder Bidon müssen die Preise<br />
höher sein als der höchste Kategoriepreis.<br />
Ausgenommen hievon sind die Lieferungen an<br />
Lastwagenbesitzer und Taxihalter. Diese werden zu<br />
den ihren jeweiligen Bezugsmengen entsprechenden<br />
Kategoriepreisen beliefert. Zu den gleichen Bedingungen<br />
werden Konsumenten beliefert, welche per<br />
Tankwagen beziehen oder welche eine eigene Tankanlage<br />
besitzen.<br />
Art. 18. Lieferungen an Konsumenten dürfen<br />
nur für die Deckung des Eigenbedarfes, nicht zum<br />
Zwecke dos Wiederverkaufes ansgeführt werden.<br />
Bei Wiederverkauf tritt sinngemässe Anwendung<br />
der in Art. 3 vorgesehenen Sanktionen ein.<br />
Art. 19. Zur Behandlung und Entscheidung aller<br />
Fragen des Schweiz. Benzinmarktes, welche die an<br />
dieser Konvention Beteiligten betreffen, wird eine<br />
p ar T t ä tische Konvention eingesetzt, deren<br />
Vorsitz eine neutrale Person, vorläufig ein<br />
freien Säulenhalter, soweit sie sich nicht<br />
gegen dieso Konvention vorgangen haben, jederzeit Vertreter der Eidg. Preiskontrolle, übernimmt. ;<br />
zu den durch Spezialkonventionen festgesetzten Bedingungen<br />
mit den nötigen Quantitäten Benzin zu der Organisation des schweizerischen Benzinmark-<br />
Art. 20. Dieser Konvention können weitere an<br />
beliefern.<br />
tes interessierte Gruppen beitreten-<br />
Art. 11. Die Kontrahenten übernehmen die Verpflichtung,<br />
keine neuen 'Säulen bei Nichtfach-<br />
weiterer, den schweizerischen Benzinmarkt betref-<br />
Ebenso kann sie materiell durch Einbeziehung<br />
leu t e n zu erstellen und die bei solchen stehenden fenden Fragen ausgebaut werden.<br />
Art. 21. Die Aufstellung der genaueren Bestimmungen<br />
über die Preise, Margen, Kommissionen<br />
und Sanktionen, über die Zusammensetzung, Funktionen<br />
und Kompetenzen der paritätischen Kommission,<br />
sowie über die Bedingungen der Ausübung<br />
des Kündigungs- und Austrittsrechtes, werden Spezial-Konvention<br />
e'n vorbehalten, die als<br />
integrierende Bestandteile •vorliegender Rahmenkonvention<br />
zu gelten haben.<br />
Art 22. Diese Konvention tritt, vorbehaltlich der<br />
Bestimmungen des Art. 21, sofort in Kraft.<br />
Ihre Bestimmungen sind für alle einschlägigen<br />
Vereinbarungen zwischen Kontrahenten unter sich<br />
und mit Dritten massgebend.<br />
Art. 23. Das von den Vertragsparteien unterzeichnete<br />
Original dieser Konvention wird bei der<br />
Eidgen. Preiskontrolle hinterlegt.<br />
Art. 24. Diese Konvention kann durch Erklärung<br />
jeder der daran beteiligten Gruppen mit zweimonatiger<br />
Kündigungsfrist auf 30. Juni bzw. auf<br />
31. Dezember jeden Jahres aufgehoben werden.<br />
Art. 25. Ebenso ist jede Vertragspartei berech;<br />
tigt, mit dreimonatiger Kündigungsfrist auf 30. Juni<br />
bzw. 31 Dezember jeden Jahres aus der Konvention<br />
auszutreten.<br />
Bern, den 15. Mai <strong>1933</strong>.<br />
Die Zentralverwattung des A. C. S. sah<br />
sich als Vertreterin einer grossen Konsumentengruppe<br />
veranlasst, zu Beginn des vorigen<br />
Monats an die Preiskontrolle zu gelangen,<br />
um sie in bezug auf die Konvention,<br />
welche damals erst als Entwurf vorlag, zu<br />
interpellieren. Bei dieser Gelegenheit wurden<br />
von seiten des Clubs folgende Fragen<br />
gestellt:<br />
1. Wieso kommt die Preiskontrolle des Volkswirtschaftsdepartements<br />
dazu, sich mit dem Benzinpreis<br />
zu beschäftigen, der in der letzten Zeit so niedrig<br />
wie noch nie zuvor war? Im Brief vom 19. April<br />
ist doch als Ziel genannt: «Aktion..., die auf eine<br />
Senkung der Detailverkaufspreise ausgeht».<br />
(Schluss Seite 15.)<br />
Atus den Kantonen<br />
Auch die Vollziehungsverordnung von Appenzell-A.-Rh.<br />
genehmigt. Der Kantonsrat<br />
von Appenzell-A.-Rh. behandelte den Entwurf<br />
zu einer kantonalen Vollziehungsverordnung<br />
in zweiter Lesung. Er genehmigte<br />
die Vorlage, die wir seinerzeit besprochen<br />
haben und setzte die Vollziehungsverordnung<br />
in Kraft.<br />
go.<br />
Die Vollziehungsverordnung von Appenzell-I.-Rh.<br />
wurde durch den Grossen Rat in<br />
seiner letzten Sitzung genehmigt. Wir werden<br />
noch auf die Verordnung zurückkommen,<br />
go.<br />
Auch Ihre Frau Gemahlin<br />
bekommt Lust zu chauffieren — da Sie nun den<br />
smdßmstfwbßn<br />
Schlagen Sie mit einem Hammer auf einen<br />
Kolben; er wird sich kaum in Bewegung<br />
setzen; drücken Sie aber mit einer Hand<br />
darauf, indem Sie den Druck langsam verstärken,<br />
dann senkt sich der Kolben mit<br />
immer zunehmender Schnelligkeit.<br />
Die gewöhnliche Verbrennung des Benzingemisches<br />
ist nichts anderes als ein Schlag<br />
auf den Kolben, denn sie erfolgt als teilweise<br />
Selbstentzündung, deren Expansionskraft<br />
zum grossen Teil durch die l.ager absorbiert<br />
wird. Anders ist der Vorgang, wenn Sie dem<br />
Benzin eine Dosis „Titanic"-Zusatz beifügen;<br />
dann wird die Verbrennung gewissermassen<br />
reguliert und erfolgt fortschreitend vom<br />
Zündfunken aus; der Grossteil der frei werdenden<br />
Spannkraft setzt sich durch den Kolben<br />
in Arbeitsleistung an der Kurbelwelle<br />
um, wodurch eine grSssere Kraftentfaltung<br />
an den Bädern entsteht.<br />
Damit Sie „Titanic" an Ihrem eigenen Wagen<br />
ohne jegliche Spesen ausprobieren können, senden<br />
wir Ihnen gerne ein für SO Leiter Benzin<br />
ausreichendes Quantum kostenfrei.<br />
PISOXI & DISSY, LUGANO 1<br />
Prodotti Chimici Centauro - Via di Trevano 58, Tel. 23.70<br />
Vertreter in allen Kantonen gesucht!<br />
Vergaser<br />
mit automatischem Starter<br />
endgültig zu behalten gedenken, den Ihnen Ihr<br />
Garagist auf Ihren Wunsch versuchsweise montiert<br />
hatte.<br />
Die Befürchtungen, die sie früher bisweilen hegte,<br />
sind verschwunden, denn nun kennt sie<br />
Kein schwieriges Starten mehr<br />
Kein Aussetzen des Motors beim<br />
Anfahren mehr<br />
Der SOLEX-Starter ist der Einzige, der durch einen<br />
einzigen Griff ein sofortiges automatisches Anspringen,<br />
sogar bei kaltem Motor, garantiert. Ausserdem<br />
ermöglicht er Ihnen, alle notwendigen Manöver<br />
sofort auszuführen, ohne dass Ihr Motor stillsteht.<br />
Deshalb: Ein Starter, aber ein SOLEX.<br />
Generalagentur für die Schweiz:<br />
Henri Bachmann<br />
Genf<br />
Zürich<br />
12b, nie de l'Höpital 9. Place des Eaux-Vives Iöwenstrasse31<br />
Tel. 48.42 Tel. 25.641 Tel. 58.824<br />
48.43 58.825<br />
48.44
Luftfahrt<br />
Mischdampf'Flugzeuge,<br />
Zu Ihrem Aufsatz unter gleichem Titel<br />
vom 19. Mai d. J. ist folgendes als Ergänzung<br />
und Berichtigung mitzuteilen: Das<br />
Preisausschreiben erfolgte seitens der «Berufsvereinigung<br />
Deutscher Flugzeugführer<br />
e. V.», der auch seine Exz. Göring zu seinen<br />
Mitgliedern zählt, und führte die Bezeichnung<br />
«Luther-Wettbewerb*, weil der gewesene<br />
Reichsbankpräsident, jetzt Deutschlands<br />
Vertreter in U. S. A., der Ehrenpräsident<br />
dieses Vereins ist und die Preise gestiftet<br />
hat. Auch Exz. Lewald hat Preise<br />
gestiftet. Das Preisgericht bestand aus den<br />
Mitgliedern des ständigen Preisgerichts<br />
dieses Vereins: Prof. Thalau, Berlin-<br />
Adlershof, Deutsche" Versuchsanstalt für<br />
die Luftfahrt, Dr. Rumpier, Berlin-Charlottenburg,<br />
Dipl.-Ing. Kurs, Berlin-Adlershof,<br />
D. V. L., Dr. Seewald, ebendort, Prof.<br />
Koppe, Braunschweig, und Dr. Dornier,<br />
Friedrichshafen.<br />
Die Mitteilung, dass auch die erste Arbeit<br />
sich auf Mischdampf bezog, beruht auf einer<br />
unrichtigen Information des Trägers<br />
des zweiten Preises: Wedemeyer, dessen<br />
Arbeit für den Zweck des Wettbewerbs für<br />
das Höhenflugzeug Mischdampf nach dem<br />
Patent von Irinyi vorschlug. Seine Gewichtsberechnungen<br />
der Anlage beruhen auf blossen<br />
Schätzungen und weichen demzufolge<br />
stark von den Zahlenangaben der «Automobil-Revue»<br />
ab.. Nur die Zahlen, die<br />
Ihre Zeitschrift veröffentlichte, sind stichhaltig.<br />
Dagegen hat der Preisträger bei<br />
seinen Zahlen nicht berücksichtigt, dass<br />
Flugzeuge in der Stratosphäre starke<br />
Druckkabinen haben müssen, dass auch<br />
Sauerstoffvorräte und Luftreiniger dort benötigt<br />
werden oder statt dieser Luftverdichter<br />
vorgesehen werden müssten, was alles<br />
zur Vermehrung des Gesamtgewichts gegen<br />
Normalhöhen-Flugzeuge beiträgt, daher genügt<br />
es nicht, bloss die Gewichte der Antriebsteile<br />
zu beachten. Alle diese Konstruktionen<br />
sind aber noch nicht da und<br />
müssen erst hergestellt, d. h. konstruiert,<br />
versucht und teilweise noch erfunden werden.<br />
Er meinte es gewiss gut, hat aber<br />
übertrieben, indem er den Antrieb für das<br />
Höhenflugzeug schon als fabrikationsreif<br />
schilderte und dabei ausdrücklich einen<br />
Turbinenantrieb besprach. Eine derart<br />
leicht gebaute 10 000-PS-Turbine besteht<br />
vorläufig noch nicht. Dr. Wagner hat bisher<br />
eine 300-PS-Turbine und zwei 1000-<br />
PS-Turbinen ausgeführt, die seit Jahr und<br />
Tag laufen. Diese Turbinen könnten nun<br />
wohl noch leichter gebaut und auf Mischdampf<br />
umkonstruiert, für Höhenflugzeuge<br />
neugebaut und ausprobiert werden, dann<br />
wären damit zunächst zwei Grössentypen<br />
verhältnismässig mit wenig Versuchskosten<br />
geschaffen, nämlich eine Grosse für etwa<br />
500—600 PS und eine für etwa 3000 PS,<br />
denn — wie in Ihrem Aufsatz ausgeführt<br />
— leistet die Grosse für Mischdampf stets<br />
rd. das Doppelte der Leistung für Wasserdampf<br />
bei entsprechender Umkonstruktion.<br />
Viel einfacher und schneller und auch<br />
billiger ist aber die Lösung, wenn Kolbendampfmaschinen<br />
hierfür verwendet werden.<br />
Zum Vergleich einige annähernde<br />
Zahlen: Das neue Grossflugzeug
fco 49 ~ <strong>1933</strong><br />
S-iiuassc^n<br />
An den Bau der Kräzerenpass-Strasse bewilligte<br />
der Kantonsrat von Appenzell-A.-Rfa.<br />
(für das auf Kantonsboden liegende Teilstück)<br />
einen Gesamtbeitrag von Fr. 122.000.<br />
Die 4,3 km lange Strassenstrecke. die von<br />
Urnäsch-Ros&fall über Steinfluh-Schwägalp<br />
nach Riedbach-Nesslau ins Toggenburg führt,<br />
wird laut Bauvoranschlag einen Gesamtaufwand<br />
von Fr. 420.000 erheischen. Die neue<br />
Passstrasse ist eine vorzügliche Verbindung<br />
zwischen dem appenzellischen Hinterland<br />
und dem Toggenburg. Wir haben das Projekt<br />
seinerzeit in Nr. 79, Jahrgang 1932, in grossen<br />
Zügen gewürdigt. Die Durchführung besorgt<br />
die Gemeinde Urnäsch als Notstandsarbeit.<br />
20.<br />
Touiismus<br />
Schweiz. — Alpenpässe. Von den wenigen<br />
in der Vorwoche noch unpassierbaren<br />
Alpenpässen sind nun auch Furka (seit<br />
6. Juni) und Grosser St. Bernhard durchgehend<br />
passierbar, so dass also nur noch<br />
Albula, Flüela, Grimsel und Umbrail geschlossen<br />
sind. Die Oeffnung der Grimsel ist<br />
auf Ende dieser Woche vorgesehen. Der<br />
Klausenpass bleibt gesperrt, wird aber am<br />
10./11. Juni vorübergehend geöffnet.<br />
Die Strasse über den Grossen St. Bernhard<br />
ist dank den energisch betriebenen Schneeräumungsarbeiten<br />
sowohl auf schweizerischer<br />
wie auf italienischer Seite für den Fahrverkehr<br />
geöffnet.<br />
Schweiz. — Narzisseniest in Montreux.<br />
Das Departement 'für öffentliche Arbeiten<br />
des Kantons Waadt gibt bekannt, dass zur<br />
Vermeidung von Verkehrsunfällen jeder Motorfahrzeugverkehr<br />
zwischen Vevey und<br />
Viilleneuve und vice-versa anlässlich des<br />
Narzissenfestes am Samstag und Sonntag,<br />
den 10./11. Juni untersagt ist. ET.<br />
Frankreich. — Alpenpässe. Befahrbar:<br />
Aravis, Bayard, Cabre, Granier, Gets, Mont-<br />
Cenis, Mont-Genevre, Lautaret, Col de<br />
D orte, Col des Vars, Route d'hiver des Al-<br />
'"yes.<br />
ET.<br />
Italien. — Alpenpässe. Befahrbar in den<br />
Dolomiten: Sella-, Rolle-, Karer-. Mendelund<br />
Tonalepass, Brenner, Mauria. Aprica,<br />
Broccone, Reschetischeideck, Cimabanche. ET<br />
Oesterreich. — Alpenpässe. Ausser dem<br />
Arlberg, für den noch immer Autotnobilverlüd<br />
in Frage kommt, sind sämtliche österreichischen<br />
Alpenpässe befahrbar. ET.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Bulletin Nr. 23<br />
vom 9.—15. Juni <strong>1933</strong>. Nachdruck verboten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretarial<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Aargau: Sperrung: Ortsverbindungsstrasse Seengen-Boniswil<br />
für Lastautos gesperrt. Strasse Büelisacker<br />
- Walteneohwil, Bünzbrücke in Waltenschwü<br />
für Fahrzeuge über 3 T. Strasse Tegerfelden<br />
- Zurzach. Umleitung über Döttingen (ab<br />
22: Mai).<br />
Bauarbeiten : Rupperswil-Wildegg; Untersiggental,<br />
Obersiggental, Leimbach innerorts;<br />
Wettingen - Otelfingen; Aarau - Distelberg; Büelisaoker<br />
- Boswil; Frick - Hornussen; Klingnau<br />
- Koblenz; Binhard - Wohlenscbwil; Muri,<br />
innerorts; Sarmenstorf; Bremgarten - Rudolfstetten;<br />
Zurzach, innerorts.<br />
Appenzell A.-Rh.: Sperrung: Heiden - Kaien,<br />
Umleitung Heiden-Oberegg-Kaien.<br />
Baselland: Sperrung: Aesch-Pfeffingen, Binningen<br />
- Bottmingen; Allschwil - Neubad.<br />
Bern, Kreis I: Bauarbeiten: Grimselstrasse,<br />
beim Handeckfall; Simmentalstrasse im Dorfe<br />
Zweisimmen; Zweisimmen - Saanen, ob Spital<br />
Saanen; Strasse Spiez - Wimmis, in Spiezwiler,<br />
Thun - Steffisburg, im Dorfe Steffisburg; Zweilütschinen<br />
- Grindelwaldstrasse, in Scbwendi;<br />
Strasse Gunten - Sigriswil, in Sigriswil; Frutigen-<br />
Adelboden, ob Frutigen.<br />
Kreis II: Sperrung: Strasse Ritzenbach-Gurbrü,<br />
Umleitung über Gempenach-Löwenberg-Ins<br />
und umgekehrt; Papiermühlestrasse zwischen<br />
Rodtmattstrasse und Gemeindegrenze Bern. Umleitung:<br />
Bern-Tiefenaubrücke-Zollikofen oder Bolligenstrasse.<br />
Bauarbeiten: Schwarzenburg - Mühlethurnen<br />
östlich Schwarzenburg u. in Riggisberg; Worblentalstrasse<br />
und Grauholzstrasse durch Bauarbeiten<br />
erschwert, einzelne Strassenstücke zeitweise gesperrt;<br />
Strasse Wohlen - Frieswil in Murzelen;<br />
Strasse Bern-Worb, Strecke Egghölzli-Gümligen.<br />
Kreis IM: Sperrung: Strasse St. Imier-Le<br />
Pont gesperrt. Umleitung über Villeret.<br />
Bauarbeiten : Frinvilier - Reuchenette; Biel-<br />
Sonceboz; Neuveville - Biel; Mett - Orpund; Rüti-<br />
Leuzigen; Schönbühl - Schönbrunn; Aarberg-<br />
Kerzers in Bargen.<br />
Kreis IV: Sperrung: Dorf Bleienbach, innerorts,<br />
für Lastwagen.<br />
Bauarbeiten: Strasse Ramsei - Huttwil, zwischen<br />
Häusernmoos und Weier und zwischen<br />
Schwarzenbach - Huttwil; Dorf Rohrbach innerorts,<br />
zeitweise Einschränkung des Verkehrs; Stadt<br />
Wangen a. A. - Herzogenbuchsee, in den Dörfern.<br />
Huttwil - Langenthai: Rohrbach, innerorts, für<br />
Lastwagen zeitweise Umleitung; Ramsey - Zollbrück;<br />
Attiswil - Wiedlisbach.<br />
Kreis V: Bauarbeiten: Develier-Les Rangiers,<br />
nach Develier; Cremines-Gänsbrunnen; De-<br />
Umont-Laulen, nach Soyhieres; Glovelier, innerorts;<br />
Saigneldigier-La Chaux-de-Fonds, zwischen<br />
Le Noirmont-Les Bois und nach La Fernere.<br />
Freiburg: Sperrung: Strasse Freiburg - Tafers,<br />
zwischen Heiters - Tafers; Strasse Murten - Kerzers,<br />
zwischen Abzweigung nach Ins und Fräschels;<br />
Freiburg-Payerne, zwischen Corjolens und<br />
Prez; Estavayer-Yverdon, zwischen Estavayer und<br />
Front und gegen Kantonsgrenze Waadt.<br />
Bauarbeiten Freiburg^-Murten vor Wallenried;<br />
Strasse Bulle-Romont, zwischen Mezieres-<br />
» Vuisternens; Strasse Bulle-Montbovon, bei La<br />
Tour-de-Treme und zwischen Albeuve und Montbovon;<br />
Jaunpass, in Charmey; Strasse Lanthen-<br />
Flamatt.<br />
Genf: Bauarbeiten • Strasse zwischen La Groisette<br />
und Vernier; Strasse Genf - Croix de Rozon,<br />
bei Evordes; Strasse nach Ferney; Strasse nach<br />
Hermance, zwischen Gollonges und Anieres.<br />
Glarus: Bauarbeiten: Luchsingen, Dorf strecke;<br />
Mollis - Filzbach; Obstalden - Mühlehorn; Näfels-<br />
Mollis.<br />
Sperrungen • Klausenstrasse zwischen Linthal<br />
und Urnerboden gesperrt. Samstag und Sonntag,<br />
den 10. und 11. Juni ist die Klausenstrasse<br />
für den Verkehr geöffnet.<br />
Graubünden: Bauarbeiten: Grüsch - Schiers;<br />
Saas-Klosters; Strasse Chur-Landquart, b. Masans;<br />
Strasse Chur - Arosa- zwischen Castiel und Peist;<br />
Strasse Chur - Lenzerheide, zwischen Malix und<br />
Churwalden, Strasse Reichenau - Flims, vor Trins;<br />
Strasse Reichenau - Splügen, zwischen Bonaduz<br />
und Rhäzüns, bei Kazis und südlich Thusis;<br />
Strasse Ilanz - Disentis - Oberalp, zwischen Tavanasa<br />
und Truns, und in Sedrun; Strasse Mesocco-<br />
St. Bernhardin, oberhalb Mesocco; Albulastrasse in<br />
Bergün; Engadinerstrasse, zwischen Ponte und<br />
-•t Madulein und zwischen Süs und Ardez.<br />
Luzern: Bauarbeiten: Vitznau innerorts; Hasle-<br />
Entlebuch; Wiggen - Trubschachen; Gettnau-Willisau;<br />
Altishofen - Dagmersellen; Neudorf - Hildisrieden;<br />
Hochdorf - Baldegg; Ruswil - Hellbiihl;<br />
Hellbühl bis Strasse Luzern-Neuenkirch; Nördlich<br />
Rothenburg; Dorf Buttisholz; Luzern-Emmenbrücke.<br />
Obwaiden: Bauarbeiten • Giswil-Lungern oberhalb<br />
Kaiserstuhl.<br />
Neuenburg: Bauarbeiten Bevaix - Boudry;<br />
Les Ponts-de-Martel-La Sagne, nach Les Ponte;<br />
Valangin - Dombresson, nördlich von Valangin;<br />
Fleurier - Les Verrieres, ob St. Sulpice.<br />
St. Gallen: Sperrung: Kempraten - Rüti (Kantonsgrenze),<br />
Umleitung über Feldbach - Tobel;<br />
Rickenstrasse, zwischen Ricken- und Eschenbach,<br />
Umleitung über Uznach (vom 6. Juni bis Mitte<br />
Juli).<br />
Bauarbeiten: Eggersriet - Wiesen - Halten.<br />
Schaff hausen: Sperrungen: Thayngen, innerorts,<br />
Umleitung: Schaff hausen -* Singen über<br />
Thayngen - Dörflingen - Randegg; Singen - Schaffhausen<br />
über Randegg - Dörflingen.<br />
Bauarbeiten: Strasse zwischen Wilchingen-<br />
Abzw Osterfingen.<br />
Schwyz: Bauarbeiten: Küssnacht-Immensee-<br />
Arth; Oberarth-Goldau; Brunnen, innerorts (Bahnhof<br />
strasse); Biberbrücke-Einsiedeln; Freienbach-<br />
Pfäffikon; Bluttikon-Reichenburg; Lauerz-Seewen,<br />
vor Seewen; Schwyz-Sattel nach Schwyz, Rothenthurm,<br />
innerorts.<br />
Solothurn: Sperrungen: Passwangstrasse;<br />
Gempen - Nuglar; Niedergerlafingen-Obergerlafingen.<br />
:<br />
Bauarbeiten: Scheltenpass; Balsthal-Mümliswil;<br />
Oensingen-Aeussere Klus; Lostorf-Obergösgen;<br />
Niedergösgen-Obererlinsbach; WolfwiL<br />
^"Dorfstrasse.<br />
Tessin: Bauarbeiten: Gotthardstrasse in Cadenazzo<br />
innerorts und zwischen Bironlco-Cädempino.<br />
Thurgau: Sperrungen: Amriswil - Bischofszeil,<br />
Umleitung über Muolen - Ratzenwil - Egg - Sitterdorf;<br />
Strasse Frauenfeld - Wangi gesperrt. Umleitung:<br />
Frauenfeld - Matzingen und umgekehrt<br />
über Häuslenen; Frauenfeld - Wängi und umgekehrt<br />
über Aadorf; Affeltrangen und Lommis-<br />
Frauenfeld und umgekehrt über Wetzikon - Thundorf.<br />
Strasse Neukirch/Egn. - Lömmenschwil gesperrt.<br />
Umleitung des Verkehrs über Amriswil -<br />
Muolen oder über Ebnat-Roggwil. Strasse Frauenfeld<br />
- Uesslingen: Thurbrücke für Fahrzeuge über<br />
5 Tonnen; Seestrasse von Güttingen bis Station<br />
Altnau. Umleitung durch das Dorf Altnau.<br />
Bauarbeiten : Seestrasse zwischen Mammern<br />
und Glarisegg, bei Triboltingen und bei Rheinklingen;<br />
bei Wigoltingen;<br />
bei Ehstegen - Erlen.<br />
Kradolf-Bischofszell;<br />
Uri: Bauarbeiten: Gotthardstrasse, zwischen<br />
Amsteg und Gurtnellen.<br />
Waadt: Sperrungen: Strasse Baulmes - Vuiteboauf;<br />
Umleitung über Peney; Strasse Yverdon -<br />
Orbe, im Dorf Suscevaz, Umleitung über Ependes-<br />
Mathod.<br />
Bauarbeiten : Strasse St. Legier • Chätel-<br />
St. Denis, au pont de la Denevaz; Ste. Croix-<br />
Bullet; Orbe - Montcherand; Veytaux - Villeneuve;<br />
Vallorbe-Bretonniere; Lavigny-St. Livres;<br />
Riere Pröverenges; Riere Carrouge; Cheseaux -<br />
Boussens; l'Isle et Mont-la-Ville; entre La Rosiaz-<br />
Belmont s. Lausanne; entre Preverenges - Denges;<br />
entre Bex et le pont sur la Gryonne; Rossiniere -<br />
Les Moulins; entre Aigle et Ollon sous Ollon; sortia<br />
nord d'Echallens, route Lausanne - Neuchatel,<br />
riere Villars le Terroir; entre Le Pont et Mont-la-<br />
Ville; entre Le Brassus et la frontiere francaise;<br />
entre Avenches et Faoug; entre Bex et Bevieux<br />
(vers la Scie); entre Cugy et Grand Mont (Boudron).<br />
Wallis: Bauarbeiten: Strasse Sion - Bramois-<br />
Chippis, vor Chalais; Strasse Brig - Gletsch, unterhalb<br />
Mörel; Grosser St. Bernhard, vor Bovernier.<br />
Zug: Bauarbeiten: Strasse Zug-Arth, «wischen<br />
Zue und Schwyzer Grenze.<br />
Zürich: Sperrungen: Linksufrige Seestrasse,<br />
von Käpfnach bis Wädenswil. Der interkantonale<br />
Lastwagenverkehr wird auf die rechtsufrige<br />
Zürichseestrasse und den Seedamm Pfäffikon -<br />
Rapperswil verwiesen; Strasse Oberwetzikon - Stegen-Floss<br />
gesperrt; Opfikon: Schaffhauserstrasse<br />
von der Grenze Seebach bis Glattbrücke vom<br />
1. Mai an gesperrt. Umleitung: Fernverkehr über<br />
Rümlang - Niederglatt - Bülach. Lokalverkehr<br />
über Wallisellen - Opfikon.<br />
Bauarbeiten: Seestraese, zwischen Färberei<br />
Weidmann in Thalwil und Tischenloo; Seestrasse<br />
von der Grenze Oberrieden bis Gasfabrik<br />
in Horgen; Seestrasse zwischen Wädenswil-Käpfnach;<br />
Zollikon: Forchstrasse von der Stadtgrenze<br />
Rehalp bis zum Zollikerberg; Wald: Walderstrasse<br />
zwischen Rüti und Wald im Grundtal;<br />
Hinwil: Strasse I. KL, Nr. 6, von der Ueberlandstrasse<br />
bis Unterdorf; Illnau: Strasse Oberillnau -<br />
Effretikon, zwischen « Löwen > bis Grauseistrasse;<br />
Pfäffikon • Hittnau: Hittnauerstrasse zwischen<br />
Freienstein und Längi; Bäretswil: Baumastrasse<br />
im Dorfe; Wangen; Strasse Dübendorf - Wangen<br />
längs dem Zivilflugplatz; Schlieren - Dietikon:<br />
.,., Ueherlandstrasse Limmattal vonEngstringerstrasse<br />
in Schlieren bis Limmatbrüeke in Dietikon.<br />
Das Cabriolet, das aus technischen<br />
Gründen nicht<br />
klappert» das sich sehr<br />
leicht öffnen und schliessen<br />
lässt und dessen Konstruktion<br />
Weltruf geniesst.<br />
Sehr elegant.<br />
Unbegrenzt haltbar.<br />
C A R R O S S E R I E L A N G E N T H A L A.-G<br />
EILDIENST<br />
«UTO-SERVICE- H.KESSLER-MUG<br />
ZÜRICH 28.122<br />
oder 25.492 anrufen und<br />
ün verzOgl ich wird der rasche<br />
Hilfswagen zur Unfallstelle<br />
eilen. - Uebertragen Sie die<br />
Reparatur des Wagens nur<br />
dem erfahrenen Fachmann,<br />
er allein kann Ihnen volle<br />
Gewähr f. Präzisions-Arbeit<br />
geben. Wenden Sie sich da» ~<br />
her an die mit den neuesten<br />
Maschinen und Prüfstanden<br />
ausgerüstete Werkstätte —<br />
H. Kessler-Maag, Zürich 8<br />
MIDI O O ITIAIII II<br />
Polsterüberzüge<br />
Ȁonen
8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - NM9<br />
ist nach den neuesten Vorschriften<br />
des Automobilgesetzes gebaut. Verlangen<br />
Sie Offerte und Referenzen.<br />
Joh. Knupp St. Gallen-W<br />
KONSTRUKTIONS-WERKSTÄTTE<br />
Telephon 626<br />
Coupi Conoertible,<br />
8 Zylinder in Linie,<br />
elegant bis in die kleinsten<br />
Einzelheiten.<br />
Der 6 Zylinder Sedan<br />
- elegant bis in dt*<br />
kleinsten Einzelheiten.<br />
Zugfreie Fisher-Ventilation.<br />
Warnung!<br />
Um vor Schaden und Aerger bewahrt<br />
zu bleiben, lassen Sie Ihren<br />
Zimmergasse 9, Tel. 22.949<br />
reparieren.<br />
Als offizieller Vertreter aller Marken, werden von den Fabriken nur<br />
Ihm Original-Bestandteile geliefert, so dass Sie nur hier Gewahr für<br />
tadellose Ausführung erhalten.<br />
Chrysler Plymouth<br />
fabrikneu, 6-Zylmder, Mod. <strong>1933</strong>, Limousine,<br />
4/5-Plätzer- u. 2/4-Plätzer-<br />
Cabriolet Gegen bar weit unter Katalogpreis<br />
abzugeben. Sehr günstig<br />
2 Vorführungswagen B I A N C H I,<br />
8 Zylinder, 15/80 HP und 4 Zylinder,<br />
8/40 HP, wie neu, zu äusserst günstigen<br />
Konditionen.<br />
Wechselstrom-<br />
Gleichrichter<br />
für Batterie-Ladezwecke liefern in<br />
qualitativ hochwertiger Ausführung<br />
für Garagisten und Wiederverkäufer.<br />
Kilometerzähler<br />
A. Kusterer, Zürich 8<br />
AUTOMOBIL A.-G. FRIBOURG<br />
Naef, Schaffhauserstr. 129, Zürich<br />
Telephon Nr. 62.660. 10453<br />
nur in der Spezialwerkstätte<br />
Wir verkaufen<br />
FERRIER, GÜDEL & Co., LUZERN<br />
Abteilung Gleichrichterbau<br />
Soeben ist erschienen:<br />
Zu verkaufen:<br />
AUTO<br />
Citroen<br />
Limousine<br />
itürig, 4/5-Plätzer, Modell<br />
27, in tadellosem Zustd.<br />
Event. Tausch an Schlafzimmer.<br />
— Arnold FIQck,<br />
Pieierlen. Tel. 42. 59163<br />
Kommentar zum Bundesgesetz über den<br />
Motorfahrzeug u.Fahrradverkehr<br />
von Dr. jur. EMIL STADLER, Rechtsanwalt In Uster, Nationalrat und<br />
Präsident der Schweizerischen Strassen-Verkehrsliga,<br />
Preis in Leinen gebunden Fr. 8.—.<br />
Dieser Kommentar, der das Gesetz eingehend und in leicht verständlicher<br />
Weise beleuchtet, wird ein unentbehrliches Handbuch für<br />
jeden Autofahrer, aber auch für jeden anderen Strassenbenützer seinl<br />
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.<br />
Schulthess & Co., Verlagsbuchhandlung, Zürich.<br />
^FÜHRER IN DER KLASSE <strong>1933</strong><br />
Die beiden wirklich allermodernstenKonstruktionen<br />
für dies Jahr sind unbedingt<br />
die Oldsmobile-Wagen,<br />
denn in diesen Modellen<br />
haben die Oldsmobile-<br />
Ingenieure eine besondere<br />
Note von Stil, Schönheit<br />
und Karakter geschaffen.<br />
Dieser, überwältigende<br />
Fortschritt wird durch<br />
ebenso wichtige technische<br />
Verbesserungen vervollständigt,<br />
unter anderem:<br />
Ein robustes Chassis mit<br />
X-Querstreben - Syncro-<br />
Mesh-Getriebe mit geräuschlosem<br />
II. Gang - Erschütterungsfreie<br />
Steuerung - automatische<br />
Entkohlung des<br />
Motors - neuartige Motormontage,<br />
Kupplung von Anlasspedal<br />
und Drosselklappe<br />
•zugfreie Fisher-Ventilation.<br />
Und das Resultat ? Noch<br />
glänzendere Leistung, noch<br />
grössere Geschmeidigkeit, -<br />
der 6 Zylinder läuft seine<br />
128 Km, der 8 Zylinder<br />
AARAU:<br />
Glaus & Meng, Hohlgass-Garage. Telephon 6.91.<br />
BASEL:<br />
sogar 136 Km in der Stund«.<br />
Und trotz dieses ultramodernen<br />
Aeusserön und der<br />
bemerkenswerten Leistung,<br />
sind die Preise dieser Klassewagen<br />
erstaunlich niedrig.<br />
Rufen Sie den Vertreter<br />
an und probieren Sie dit<br />
glänzenden Oldsmobile-Modelle<br />
33 ; informieren Sie<br />
sich über die Vorteile des<br />
G.M.A. C. Zahlungsplan*.<br />
Agence Antäricaine, Viaduktstrasse 45. Tel. 47.800.<br />
ZÜRICH:<br />
Harold Bachmann, Dufourstrasse 57. Teleph. 45.581.<br />
VOLLWERTIGES ANGEBOT I<br />
Hispano-Suiza<br />
OCCASION!<br />
Herrsch. Wagen, 6/7plätz., ca. 15 000 km<br />
gefahren, mit allen Schikanen, Separationsscheibe,<br />
bequemer Reisewagen, offen<br />
und geschlossen zu fahren, umständehalber<br />
zum Preise von Fr. 15 000.— zu<br />
verkaufen. Neupreis ca. Fr. 60 000.—, u.<br />
wird ev. ein kleinerer Wagen an Zahlung<br />
genommen.<br />
Offerten unter Chiffre 58800 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
rrsobile<br />
GENERAL MOTORS CONTINENTAL S.A.<br />
Einige offiz. Oldsmobile-Vertreter u. Service-Stationen i. d. Schweiz:<br />
Citroen<br />
Limousine<br />
4türig, 8 PS, 4-Radbremsen,<br />
prima Zustand, zu<br />
Fr. 1000.—<br />
Anfr. an A. Bittmann,<br />
Eichenstrasse 53, Basel.<br />
Alle Ersatzteile<br />
8 zu Originalpreisen<br />
postwendend<br />
Spezialmaschinen<br />
zum präzisen<br />
Ausschleilen von Zylindern und fteulagernng<br />
der Kurbelwelle zu vorteilhaften Preisen.<br />
BLUMBREMSE<br />
* Pat. und D. R. P.<br />
aller Modell«<br />
TH. WILLY, LUZERN (Tel.22.235)<br />
offizieller Fordvertreter<br />
die automatische<br />
Anhängerbremse<br />
in Einfachheit und Wirkung unerreicht.<br />
(Reines Schweizerfabrikat.)<br />
Unverbindliche Offerten durch<br />
ROB. BLUM, Maschinen- and Anhängerbao.<br />
BASEL<br />
Blotzheimerstr. 29 Tel. 45616<br />
Verlas, Administration. Druck und ClicbeVie • HALLWAG A.-G Hallersche Burhdrnrfeprpi nnd Warmpr^rVip Vprlasrsanstnlt Rprn
No 49<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. Juni <strong>1933</strong><br />
N° 49<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. Juni <strong>1933</strong><br />
Tedin. Rundschau<br />
Der Bremsweg des Automobils<br />
In der Steigung und im Gefälle.<br />
Die Forderung grösstmöglicher Sicherheit<br />
im Motorfahrzeugverkehr konzentriert sich<br />
vornehmlich auf die Wirkungsweise der<br />
Bremsen. — Jede Bremsvorrichtung soll<br />
imstande sein, den Wagen auf kürzestem<br />
Wege zum Halten zu bringen. Diese behördliche<br />
Vorschrift betrifft zunächst einmal den<br />
Konstrukteur, der für jeden Motorwagentyp<br />
die Dimensionen der Bremse so zu entwerfen<br />
hat, dass sie der angeführten Forderung genügen.<br />
In gleicher Weise gilt die Vorschrift<br />
natürlich auch für den Fahrer, dem es obliegt,<br />
die Bremsen stets in ordnungsmässigem<br />
Zustand zu erhalten, so dass ihre. Wirkungsweise<br />
der Forderung nach bestmöglicher Verkehrssicherheit<br />
entspricht. Obwohl nun die<br />
gesetzliche Vorschrift bezüglich des Bremsweges<br />
in ihrer Fassung unbestimmt ist und<br />
daher oft zu Meinungsverschiedenheiten in<br />
ihrer Auslegung führt, lassen sich die kürzesten<br />
Bremswege, die bei ordnungsmässig instand<br />
befindlicher Bremse lediglich von der<br />
Wagengeschwindigkeit und dem Zustand der<br />
Fahrbahn abhängen, zahlenmässig festlegen.<br />
Auf solche Weise lassen sich Tabellen und<br />
Kurven aufstellen, aus denen die Bremswege<br />
bei den verschiedenen Geschwindigkeiten und<br />
Fahrbahnverhältnissen zu entnehmen sind.<br />
Dass dem Bremsweg bei der Verhandlung<br />
von Schadenprozessen vor Gericht eine ganz<br />
besondere Bedeutung zukommt, dürfte unseren<br />
Lesern bekannt sein. Richter, Sachverständige<br />
und Verteidiger greifen nach der<br />
natürlich die Wertung des Bremsweges ah<br />
sich keine Schwierigkeit, es ist jedoch leider<br />
zu wenig bekannt, in welchem Masse sich die<br />
Bremswege verändern und wie man vor Gericht<br />
diesen Bremswegen auf geneigter<br />
Strasse zu begegnen hat.<br />
Es dürfte klar sein, dass ein Wagen, der<br />
auf einer ansteigenden Strasse abgebremst<br />
wird, schneller zum Stehen kommt als auf<br />
ebener Strasse, dass sein Bremsweg im Gefälle<br />
länger ausfällt als in der Ebene. In welcher<br />
Weise sich hierbei die Bremswege zahlenmässig<br />
verändern, soll im folgenden erläutert<br />
werden. Vorausgesetzt sei, dass es<br />
sich um Fahrzeuge mit Vierradbremse handelt.<br />
Die ermittelten Werte sind jedoch auch<br />
für Wagen mit Zweiradbremse zu benutzen,<br />
nur sind sie dann mit einem Faktor, dem<br />
Quotienten aus Belastung der Hinterachse<br />
und Gesamtgewicht des Wagens, zu multiplizieren.<br />
Die an einem Automobil auf unebener Fahrbahn<br />
wirkenden Kräfte beim Bremsvorgang<br />
sind aus den beiden schematischen Skizzen<br />
1 und 2 zu ersehen. Q ist das Gesamtgewicht<br />
des Wagens, a ist der Steigungs- bzw. Gefällewinkel,<br />
B ist die durch die Bremsen am<br />
Radumfang ausgeübte Bremsreibungskraft,<br />
die der Radbewegung entgegengesetzt gerichtet<br />
ist. Bezeichnet man die Verzögerung<br />
des Wagens mit p und die Konstante der<br />
Bremswegtabelle und stellen fest, ob die Wagengeschwindigkeit<br />
den Vorschriften ent-Erdbeschleunigung mit g (= 9,81), so ergibt<br />
sich nach dem Grundgesetz der Mechanik:<br />
Kraft •—• Masse mal Verzögerung<br />
B + Q . sin a = Q . p<br />
sprach, ob die Bremsen sich in ordnungsmässigem<br />
Zustand befanden, kurz, ob der er-<br />
-mittelte Bremsweg im gegebenen Fall als beoder<br />
entlastendes Moment zu werten ist.<br />
Solange sich nun alles auf ebener Fahrbahn<br />
abspielt, sind die Verhältnisse geklärt und<br />
an den verantwortlichen Stellen bekannt.<br />
Handelt es sich nun aber um Unfälle oder<br />
Zusammenstösse auf geneigter Strasse, also<br />
auf einer Steigung oder im Gefälle, so macht<br />
W89W<br />
Abb. 1<br />
In dieser Formel gilt das + Zeichen für die<br />
Steigung und das — Zeichen für das Gefälle.<br />
Die bestmögliche Bremsreibungskraft hängt<br />
ab von der Beschaffenheit und der Art der<br />
Strasse und ist gleich dem Produkt aus der<br />
Reibungszahl u und dem Gesamtgewicht des<br />
Wagens multipliziert mit dem cos des Steigungswinkels.<br />
Wir erhalten also als Grenze<br />
der Reibungskraft<br />
B = n . Q . cos a.<br />
Setzen wir diesen Wert in die erstgenannte<br />
Formel ein, so erhalten wir als Endergebnis<br />
die Verzögerung<br />
p = g (ft. cos a + sin a),<br />
woraus sich der Bremsweg ergibt zu<br />
2 . g (u cos a + sin a).<br />
Hierin ist v =• Geschwindigkeit in m/sek.<br />
Mit Hilfe dieser Formel lassen sich nun Tabellen<br />
bzw. Kurvenschaubilder aufstellen,<br />
aus denen die Bremswege auf Steigungen<br />
und Gefällen bei allen Geschwindigkeiten<br />
und Strassendecken zu ermitteln sind. Wir<br />
haben in den beiden Abbildungen 3 und 4<br />
entsprechende Bremswegkurven für zwei<br />
Fahrbahnen mit den Reibungswerten ii•= 0,6<br />
Abb. 2<br />
entsprechend einer guten, trockenen Strasse<br />
(Abb. 3) und [x = 0,2 für eine schlüpfrige<br />
Strassendecke (Abb. 4) dargestellt. Die Steigungen<br />
bzw. Gefälle sind hier nicht in Winkelgraden<br />
angegeben, sondern wie üblich in<br />
Prozenten* 0 Prozent entspricht demnach<br />
einer ebenen Strasse. Die Kurvenschaubilder<br />
sind demnach für alle Fahrbahnneigungen zu<br />
benutzen.<br />
Die Kurven der Abbildung 4 für schlüpfrige<br />
Strassen sind ganz besonders aufschlussreich.<br />
Sie lassen erkennen, wie sie sich im<br />
Gefälle einer bestimmten Grenze asymptotisch<br />
nähern, einer Grenze, die bei 20 Prozent<br />
Gefälle erreicht ist. Das bedeutet, dass bei<br />
einem derartigen Gefälle, das absolut keine<br />
Seltenheit ist, die Bremswege bei allen Geschwindigkeiten<br />
unendlich gross werden. Das<br />
heisst also, dass auf schlüpfriger Strasse bei<br />
20 Prozent Gefälle trotz bester Bremsen die<br />
Wagen nicht zum Halten zu bringen sind. —<br />
v> 20<br />
r<br />
a s %6-efiüe<br />
Abb. 3<br />
Diese Erkenntnis ist überaus wichtig, denn<br />
sie besagt, dass man schlüpfrige Strassen<br />
nur mit äasserster Vorsicht befahren darf. —<br />
Soll bei Unfällen auf solchen Strecken infolge<br />
Versagens der Bremsen (in Wirklichkeit versagen<br />
die Bremsen an sich nicht, nur ihre<br />
Wirkung wird durch äussere Umstände beeinträchtigt)<br />
dem Fahrer die Schuld beigemessen<br />
werden? Es ist dies eine Frage, deren<br />
Beantwortung bestimmt nicht leicht ist.<br />
Einige Beispiele mögen die Benutzung der<br />
Kurven noch erläutern: Auf trockener Strasse<br />
(Abb. 3) würde bei einer Steigung von 10<br />
Prozent aus 60 km/St. Geschwindigkeit der<br />
mit gut instand befindlicher Vierradbremse<br />
zu erzielende Bremsweg zirka 20 Meter betragen.<br />
Bei gleicher Wirkung der Bremse<br />
würde auf ebener Strasse der Wagen aus 60<br />
km/St. Geschwindigkeit nach zirka 24 Metern<br />
zum Stehen kommen. 10 Prozent Gefälle<br />
würden unter gleichen Umständen einen<br />
Bremsweg von zirka 28,5 m ergeben. Je<br />
grösser nun die Geschwindigkeiten sind, um<br />
so grösser werden die Bremswegunterschiede<br />
in Steigungen und Gefällen.<br />
In der Abbildung 4 sind die Kurven nur für<br />
Steigungen bis zu 15 Prozent gezeichnet, da<br />
ein Befahren stärkerer Steigungen bei<br />
schlüpfriger Strassenbeschaffenheit nicht möglich<br />
ist Wie die Kurven dieser Abbildung<br />
erkennen lassen, sind die Bremswegunterschiede<br />
recht erheblich. So finden wir beispielsweise<br />
bei 50 km/St. Geschwindigkeit<br />
auf 10 Prozent Steigung einen Bremsweg von<br />
zirka 32 m, bei 10 Prozent Gefälle einen solchen<br />
von fast 100 m gegenüber einem Bremsweg<br />
von zirka 48 m auf ebener Fahrbahn.<br />
Nur in geschulten Händen<br />
GRATIS..<br />
sind Präzisionsmaschinen wirkungsvoll.<br />
Deshalb unser auserlesenes Personal,<br />
dessen Fachkenntnis immer wieder<br />
überrascht.<br />
Alles für die Kundschaft<br />
Garage<br />
inserrtrane<br />
A.G.<br />
Bern<br />
Lassen Sie Ihre Zündkerzen auf einem Kontrollapparat<br />
CHAMPI<br />
prQfon. Er wird Ihnen zeigen, warum und wann Sie Ihre<br />
Zündkerzen wechseln müssen.<br />
Seine Zündkerzen alte to.000 Kilometer auswechseln bedeutet<br />
eine Ersparnis.
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> -<br />
ft JjtbLAU,**.<br />
Vor Gericht spielt mitunter noch die Berücksichtigung<br />
der Reaktionszeit (Schrecksekunde)<br />
eine Rolle, wenn es sich um unvorhergesehene<br />
plötzlich auftauchende Hindernisse<br />
handelt. Die vom Erkennen des Hindernisses<br />
bis zur Bremsbetätigung gefahrene<br />
Strecke, die von der Wagengeschwindigkeit<br />
abhängig ist, muss dann zu dem Bremsweg<br />
hintugerechnet werden, und die Summe dieser<br />
beiden Wegstrecken ergibt dann die Basis<br />
für die Beurteilung eines Schadenfalles. Es<br />
sei hier bemerkt, dass die der Reaktionszeit<br />
entsprechende Strecke konstant und unabhängig<br />
von der Fahrbahnneigung und der<br />
Fahrbahnbeschaffenheit ist. Dipl. ing. W. L.<br />
Praki^clie<br />
nl««><br />
% 6tfWt<br />
Abb. i<br />
Scheibenwischer und Schleudergefahr. Von<br />
einem Fahrer wird die interessante Beobachtung<br />
gemeldet, dass sich der Windschutzscheibenwischer<br />
als Schleuder-Warninstrument<br />
verwenden lässt. Die Schleudergefahr<br />
ist bekanntlich auf Asphaltstrassen beim<br />
Einsetzen frischen Regens, oder bei sonstwie<br />
nur leicht angefeuchtetem Belag, bedeutend<br />
grösser, afs wenn das Wasser die<br />
schmierende Schmutzschicht einmal weggewaschen<br />
hat. Um zu wissen, ob man sich<br />
auf einer Schmierschicht oder nur auf Wasser<br />
befindet, braucht man lediglich das Verhalten<br />
des Wischer-Armes zu beobachten.<br />
Gleitet der Wischer sehr leicht über die<br />
Scheibe hinweg, so besteht erhöhte Schleudergefahr;<br />
denn auch auf der Scheibe hat<br />
dann der Regen noch nicht allen Schmutz<br />
heruntergewaschen. Findet jedoch der Wischer<br />
grösseren Widerstand, so kann man<br />
annehmen, dass auch die Strasse vom<br />
schmierenden Schmutz reingewaschen worden<br />
ist und den Rädern besseres Haften ermöglicht,<br />
-s.<br />
Das Nachstellen der Bremsen soll so geschehen,<br />
dass beim Niedertreten des Bremspedals<br />
kein überflüssiger «leerer Gang » bemerkbar<br />
ist. Umgekehrt kann aber eine zu<br />
satt nachgestellte Bremse einen bedeutenden<br />
Kraftverlust, anormalen Benzinverbrauch<br />
und Abnützungen zur Folge haben, nämlich<br />
dann, wenn die Bremsbacken dauernd schleifen.<br />
Um dem vorzubeugen, ist es empfehlenswert,<br />
die Räder beim Nachspannen der<br />
Bremsen hochzuwinden, so dass man am<br />
Widerstand, den das Rad einem Antreiben<br />
durch die Hand entgegensetzt, genau feststellen<br />
kann, wann die Bremsbacken zum<br />
Anliegen kommen. Den Moment, in dem die<br />
Bremsbacken zum Anliegen kommen, kann<br />
man aber bei vielen Wagen auch viel einfacher<br />
auf andere Weise bestimmen: Man<br />
klopft während des Einstellens von Zeit zu<br />
Zeit mit einem harten Instrument auf die<br />
Aussenfläche der Bremstrommel. Sobald<br />
die Bremstrommel nicht mehr zum Klingen<br />
gebracht werden kann, liegen die Bremsbacken<br />
an ihrer Innenseite an. Eine ganz<br />
kleine Rückwärtsdrehung der Einstellmutter<br />
wird jetzt die richtige Einstellung bewirken.<br />
at.<br />
Die richtige Haltung hinter dem Lenkrad.<br />
Wenig Automobilisten wissen, in wie hohem<br />
Mass der Fahrkomfort von der Lage abhängt,<br />
die man hinter dem Lenkrad einnimmt,<br />
und wie schlecht oft die Sitzhaltung,<br />
die für einen Passagier ihre Vorteile haben<br />
mag, für den Wagenlenker passt. Eine bestimmte<br />
Art, hinter dem Lenkrad zu sitzen,<br />
gibt es zwar für die verschiedenen Verwendungszwecke<br />
eines Automobils nicht. Ein<br />
Rennfahrer verlangt einen ganz andern Sitz,<br />
als ihn der ausschliessliche Stadt- und « Kommissionen<br />
»-Fahrer benötigt. Immerhin gibt<br />
es gewisse Dinge, die in allen Fällen stören.<br />
Sehr ermüdend wirkt z. B. eine stark nach<br />
hinten geneigte Rückenlehne. Bei stark nach<br />
hinten geneigtem Oberkörper muss der Fahrer<br />
seinen Kopf beständig mit Muskelkraft<br />
im Gleichgewicht halten, was ihm mit der<br />
Zeit sogar Genickschmerzen verursachen<br />
kann. Da die Lehne meist viel weniger gut<br />
gepolstert ist als das Sitzkissen, hat der<br />
Oberkörper des Fahrers auf diese Art auch<br />
weit mehr Stösse auszuhalten als wenn er<br />
eine annähernd senkrechte Stellung einnimmt.<br />
Vor allem die Nickbewegungen des<br />
Wagens machen sich dann sehr unangenehm<br />
bemerkbar : Der Fahrer erhält beständig<br />
Stösse in den Rücken.<br />
Ein grosser Abstand zwischen dem Lenkrad<br />
und dem Oberkörper des Fahrers ist nur?<br />
dann am Platze, wenn man häufig zum Einund<br />
Aussteigen gezwungen ist. Viel sicherer<br />
und weniger ermüdend lässt sich aber der<br />
Wagen lenken, wenn man ganz nahe am<br />
Lenkrad sitzt. Selbst die Notwendigkeit, die<br />
Beine eventuell stark gebeugt zu halten,<br />
stört dann auf einer langen Fahrt viel weniger.<br />
Bei Wagen mit verschiebbaren Sitzen<br />
ergibt sich dadurch, dass der Fahrer möglichst<br />
weit nach vorn rückt, noch der weitere<br />
Vorteil eines breiteren Sichtbereiches,<br />
indem die Eckpfosten der Windschutzscheibe<br />
mehr aus dem Gesichtskreis rücken.<br />
Ein Automobilist, der es wissen muss, bezeichnete<br />
einmal diejenige Anordnung von<br />
Sitz und Lenkrad als die einzig richtige, bei<br />
welcher der Fahrer beim Halten des Lenkrades<br />
seine beiden Ellenbogen an die Hüftknochen<br />
angelegt halten kann, und bei der<br />
ihm die gedachte Verlängerung der Lenksäule<br />
durch den Adamsapfel geht. Bei all<br />
dem muss aber die Bedingung eingehalten<br />
werden, dass der Fahrer frei über das Lenkrad<br />
hinweg blicken kann. Es sieht zwar interessant<br />
und wichtig aus, wenn man durch<br />
das Lenkrad hindurchschauen muss. Aber<br />
der Wagen läuft deshalb keinen Kilometer<br />
schneller. , -s. *<br />
Alte aufgeklebte Schlauchflicke sollten<br />
manchmal aus verschiedenen Gründen wieder<br />
entfernt werden. Wenn man nur daran<br />
zerrt, kann leicht eine Beschädigung des<br />
Schlauches eintreten. Durch Aufweichen der<br />
alten Gummilösung mit Benzin kommt man<br />
nur langsam ans Ziel. Dagegen wird die<br />
Arbeit durch Anwärmen des Flickes" mit<br />
einem Zündholz schon sehr erleichtert. Am<br />
besten geht man jedoch vor, indem man ein<br />
leichtes Plätteeisen in kochendem Wasser<br />
erhitzt und es dann einige Minuten auf die<br />
Flickstelle drückt. Der'Flick wird dadurch<br />
genau so stark erwärmt als nötig ist, dass<br />
man ihn leicht abziehen kann. Ein Verbrennen<br />
des Schlauches ist nicht zu befürchten<br />
da das Glätteeisen dadurch, dass es in Wasser<br />
erwärmt wurde, nicht heisser als 100<br />
Grad werden kann.<br />
at.<br />
unsichtbare Mächte am Werk!<br />
Reibung und Hitze verursachen Oelverschmutzung<br />
und -Verdünnung. Die beste Waffe gegen alle<br />
Feinde des Motors ist bekanntes Markenöl, das<br />
regelmäßig gewechselt wird.<br />
Befolgen Sie bei normalem Gebrauch Ihres Wagens<br />
die Oelwechsel-Ratschläge der Fabrik. Wird er jedoch<br />
besonders stark beansprucht, ist häufigerer<br />
Oelwechsel erforderlich. Der geringe Mehrpreis<br />
für gutes Markenöl macht sich immer bezahlt.<br />
Standard Motor Oil spart mehr als es kostet<br />
STANDARD<br />
MOTOR OIL<br />
Am 1. und 2. Jnli<br />
fahren die meisten Automobilisten nach Bern zum Besuch des<br />
Grand Prix Suisse für Motorräder und Sidecars<br />
Die besten Fahrer Europas starten, u. a auch der Rekordhalter STANLEY WOODS
N" 49 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Tech<br />
*•»<br />
'«»da<br />
Antwort 8716. Flattern der Vorderrader. Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Frage 8730. Leistungsaufwand für Dynamo- und<br />
Magnetantrieb. Es würde mich interessieren, zu<br />
wissen, wieviel die Dynamo und der Magnet von<br />
den 12 PS meines Wagens absorbieren, d. h. wie<br />
viel PS zu ihrem Antrieb bei normalen Tourenzahlen<br />
notwendig sind. Die Dynamo gibt bei 12 V.<br />
maximal 6 Ampere ab. K. S. in B.<br />
Antwort: Ein Magnet der ungefähr zu<br />
Ihrem Motor passenden Type braucht zu seinem<br />
Antrieb bei Maximaltourenzahl zirka 0,12 PS.<br />
Da die Dynamo 72 Watt erzeugt (12 Volt X 6<br />
Ampere) und ihr Wirkungsgrad etwa 50 Prozent<br />
beträgt, absorbiert sie eine Leistung von etwa 72X2<br />
= 144 Watt, und wenn der Wirkungsgrad ihres<br />
Antriebes in Betracht gezogen wird, etwa 160 Watt,<br />
also etwas mehr als V* PS. at.<br />
Frage 8731. Normale Kühlwassertemperatur.<br />
Welche Wassertemperatur kann bei Motoren ohne<br />
Ventilator als normal betrachtet werden? Schadet<br />
es dem Motor dauernd, wenn man ihn einmal kochen<br />
lässt, wenn auch nur ein paar Minuten?<br />
A. H. in G.<br />
Antwort: Als normale Kühlwassertemperatur<br />
kann ungefähr eine solche von 70 Grad gelten.<br />
Diese Angabe ist aber durchaus nur als durchschnittliche<br />
aufzufassen und variiert bei verschiedenen<br />
Motoren und verschiedenen Vergasereinstellungen<br />
ziemlich stark. Ein dauernder Schaden ist<br />
nicht zu befürchten, wenn das Wasser gelegentlich<br />
kurze Zeit kocht. Die Hauptsache ist, dass bei Motoren<br />
mit Thermo-Syphon-Kühlung nicht zu viel<br />
Wasser verdampft, da der Wasserstand sonst unter<br />
die Mündung des vom Zylinderkopf kommenden<br />
Leitungsrohres sinkt, worauf dann jede Wasserzirkulation<br />
aufhört. Die Wassertemperatur lässt<br />
sich bedeutend vermindern, wenn ein Ventilator angebracht<br />
wird, was meist auch nachträglich noch<br />
möglich ist.<br />
at.<br />
Frage 8732. Kompression schlecht. Was alles<br />
kann als Ursache in Betracht kommen, wenn die<br />
Kompression eines Motors schlecht ist? W. R. in S.<br />
Antwort: Die Hauptursachen einer schlechten<br />
Kompression sind, abgenützte Zylinder oder Kolben,<br />
schlecht eingesetzte Kolbenringe, schlecht passende<br />
Kolbenringe, undichte Ventile, schlecht ausgerichtete<br />
Kolben.<br />
Die Kolben müssen zur genauen Kontrolle herausgenommen<br />
werden. Beträgt ihre Abnützung<br />
mehr als 5 Hundertstelmillimeter oder weicht die<br />
Bohrung der Zylinder um mehr als diesen Betrag<br />
vom Nonnalmass ab, so ist bei den Kolben ein<br />
Ersatz, bei den Zylindern ein Ausschleifen angezeigt.<br />
Die Kolbenringe sollen sich frei in ihren Nuten<br />
bewegen können, dürfen dabei aber kein Spiel nach<br />
oben und unten besitzen. Legt man die Kolbenringen<br />
einzeln in die Zylinder hinein, so erkennt<br />
man leicht, ob die Schlitzbreite normal (1 bis 2<br />
Zehntelsmillimeter) oder übermässig gross ist, was<br />
auf eine Abnützung des Kolbenringes selbst deuten<br />
würde.<br />
Wie undichte Ventile einzuschleifen sind, haben<br />
wir schon des öftern dargelegt.<br />
Ein schlechtes Ausgerichtetsein der Kolben er-<<br />
kennt man daran, dass ihre Oberfläche ungleichmassig<br />
« trägt ». Es kann z. B. vorkommen, dass<br />
ein Kolben auf einer der Seitenflächen oben und<br />
auf der gegenüberliegenden Fläche unten eine glänzende<br />
Stelle aufweist, die eine erhöhte Reibung an<br />
dieser Stelle anzeigt, während die übrigen Flächen<br />
verrust sind, folglich überhaupt nicht tragen. Die<br />
nötige Korrektur kann jedoch nur von einem Fachmann<br />
vorgenommen werden. at.<br />
Frage 8733. Undichter Akkumulatorenverschluss.<br />
Bei den Akkumulatoren meines Wagens wird oben<br />
bei den Einfüllschrauben immer Säure hinausgeschüttelt,<br />
wenn man über stark holperige Strassen<br />
fährt. Ich habe auch schon beobachtet, wie<br />
nur durch das blosse « Kochen » der Säure, wenn<br />
der Akkumulator aufgeladen ist, Säure austritt.<br />
Was ist da zu machen? Die Luftlöcher in den Verschlußstöpseln<br />
können nicht verstopft werden, da<br />
ja sonst die Gase am Entweichen verhindert werden.<br />
W. M. in S.<br />
Antwort: Bohren Sie die Verschlußstöpsel<br />
so an, wie wir es in unserer Abbildung dargestellt<br />
haben, also von der Seite her und exzentrisch auf<br />
der Unterseite. Die Bohrungen müssen miteinander<br />
in Verbindung stehen und im mittleren Entlüftungsloch<br />
münden. Wenn Sie dann die alte, mittlere<br />
Entlüftungsbohrung unten durch einen Asphaltpfropfen<br />
verstopfen, können die Gase nur mehr<br />
durch den Umweg über die zwei neuen Bohrungen<br />
entweichen, und mitgerissene Flüssigkeitsteilchen<br />
werden sich absetzen und zurückfliessen. at.<br />
luvist. S|»BMe»clasaal<br />
Anfrage 296. Unterricht im Fahren. Mit einem<br />
kleinen Lieferungswagen fahre ich von Zeit zu Zeit<br />
in die Stadt Im Interesse des Geschäftes wollte<br />
ich nun auch meiner Frau Fahrunterricht erteilen<br />
lassen und stellte einen Fahrer aus der Nachbarschaft,<br />
der gerade arbeitslos war, dazu an. Wir<br />
haben dem Burschen Kost gegeben und ihn nach<br />
zwei Tagen gefragt, was er für die Stunde verlange.<br />
Er gab ausweichende Antwort und sagte, es werde<br />
nicht viel sein. Als er sich später Frechheiten erlaubte,<br />
Hessen wir ihn nicht mehr kommen, worauf<br />
er Rechnung stellte im Betrage von Fr. 5.— pro<br />
Stunde. Sind wir verpflichtet, soviel zu zahlen?<br />
B. in O.<br />
Antwott: Wir sind der Auffassung, dass der<br />
verlangte Stundenlohn von Fr. 5.— weit übersetzt<br />
ist. In Betracht würde fallen eine Vergütung, die<br />
landesüblich ist Sie können sich rtrhig einklagen<br />
lassen. Gegen die Betreibung müssen Sie Rechtsvorschlag<br />
erheben. Wenn dann Klage gegen Sie<br />
erhoben wird, können Sie dann Widerklagsweise<br />
Entschädigung verlangen für den ohne Ihren Willen<br />
erfolgten Gebrauch des Wagens. *<br />
Anfrage 297. Bezahlung von Reparaturkosten.<br />
Wie hat sich der Reparateur zu verhalten, wenn<br />
ein Kunde die ausgeführte Reparatur nicht bezahlen<br />
will. Es kommt auch vor, dass ein Kunde abstreitet,<br />
eine Reparatur in Auftrag gegeben zu<br />
haben. Wie kann man in einem solchen Falle zu<br />
seinem Rechte kommen? B. in T.<br />
Antwort: Es ißt zu unterscheiden, ob sich<br />
der reparierte Wagen noch in ihrem Gewahrsam<br />
befindet oder nicht. Im erstem Falle sind Sie berechtigt,<br />
bis zur Bezahlung Ihrer Rechnung das<br />
Automobil zurückzubehalten. Befindet sich das<br />
Automobil aber nicht mehr in Ihrem Gewahrsam,<br />
bleibt nichts anderes übrig, als den Schuldner auf<br />
Bezahlung des Ihnen geschuldeten Rechnungsbetrages<br />
gerichtlich einzuklagen. Sie sind verpflichtet,<br />
den Nachweis zu erbringen, dass Ihnen zur<br />
Vornahme der Reparatur seitens des Schuldners<br />
Auftrag erteilt worden ist. Der Schuldner seinerseits<br />
muss beweisen, dass allenfalls die Reparatur<br />
ohne seinen Willen ausgeführt worden ist, dass sie<br />
Mängel aufweist, dass ein eventl. Kostenvoransohlag<br />
nicht eingehalten worden ist, dass die Rechnung<br />
übersetzt ißt etc. etc. Imnierhin wird schon<br />
die Tatsache, dass der Schuldner seinen Wagen in<br />
Ihre Werkstätte verbracht hat, darauf schliessen<br />
lassen, dass er eine Reparatur vornehmen lassen<br />
wollte Zudem wird wohl einer Ihrer Angestellten<br />
den erteilten Auftrag mit angehört haben. *<br />
Anfrage 298. Durch die Vollziehungsverordnung<br />
bedingte Vorrichtungen an Motorfahrzeugen.<br />
Nach dem neuen Automobilgesetz müssen Fahrzeuge<br />
spätestens am 1. Januar 1934 verschiedene<br />
dort genannte technische Hilfsmittel besitzen. Nun<br />
lese ich in der Automobil-Revue, dass im Kanton<br />
Bern gestraft wird, wenn die Fahrzeuge nicht jetzt<br />
schon ganz den neuen Vorschriften entsprechen.<br />
Ist dies richtig, und trifft dies eventl. auch für<br />
andere Kantone zu?<br />
Die Frage ist für mich wichtig, da ich ein<br />
älteres Auto besitze, mit dem ich nur noch dieses<br />
Jahr fahren werde und deshalb keine Ausgaben<br />
für Neuerungen zu haben wünsche. Andernteils<br />
möchte ich nicht nur im Kanton Zürich fahren,<br />
wo das betreffende Auto zugelassen wird. H. H.<br />
Antwort: Art. 82 der VollziehungsveroTdnung<br />
schreibt vor, dass Motorwagen innerhalb<br />
eines Jahres, Anhänger innerhalb X% Jahren mit<br />
der vorgeschriebenen Bereifungsart versehen werden<br />
müssen. Alle übrigen Vorrichtungen müssen<br />
innerhalb eines Jahres angebracht werden. Diese<br />
Vorschrift gilt für alle Kantone. Anders verhält es<br />
sich aber bezüglich Entfernung vorschriftswidriger<br />
Vorrichtungen. Nachdem die Vollziehungsverordnung<br />
ausdrücklich nur für das «Anbringen» eine<br />
Uebergangszeit bestimmt, muss daraus abgeleitet<br />
werden, dass der Gesetzgeber für das «Entfernen»<br />
eine solche Uebergangszeit nicht gewähren wollte.<br />
Dies jedenfalls im Interesse einer möglichst raschen<br />
Anpassung an die neuen Vorschriften. Demzufolge<br />
sind z. B. Sucherlampen, hervorstehende<br />
Bestandteile wie Kühlerfiguren etc. sofort zu entfernen.<br />
*<br />
Anfrage 299. Geschwindigkeitsvorschriften der<br />
Gemeinden.. 1. DaTf eine Gemeindebehörde mit<br />
regierungsrätlicher Bewilligung Geschwindigkeitsvorschriften<br />
für den Automobilverkehr erlassen?<br />
% Was wird unter folgendem Absatz der Kantonalen<br />
.Vollzugsverordnung des neuen A.-Gesetzes<br />
verstanden: Der Gemeinderat kann Einschränkungen<br />
des Strassenverkehrs im Sinne von Art. 3 B. G.<br />
verfügen. Solche Beschlüsse bedürfen dor Genehmigung<br />
des Regierungsrates. Ebenso ist der Gemeinderat<br />
befugt, mit regierungsrätlicher Genehmigung<br />
über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />
weitere örtliche Vorschriften aufzustellen.<br />
F B.<br />
Antwort: Vom Polizeikommando St. Gallen<br />
geht uns hiezu folgende Erklärung zu; Es ist zunächst<br />
zu bemerken, dass diese beiden Fragen nur<br />
im Zusammenhange beantwortet werden können.<br />
Der Wortlaut der Frage 2 entspricht demjenigen<br />
von Art. 2 unserer Vollzugsverordnung über den<br />
Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr vom 2. Januar<br />
<strong>1933</strong>. Dadurch hat der Regierungsrat die in<br />
Art. 3 des einschlägigen Bundesgesetzes vom 15.<br />
März <strong>1933</strong> vorgesehenen Verkehrseinschränkungsmöglichkeiten,<br />
soweit sich diese auf das Territorium<br />
der betreffenden Gemeinde beziehen, in die<br />
Befugnisse des Gemeinderates delegiert, wobei es<br />
sich jedoch in allen Fällen das Genehmigungsrecht<br />
vorbehalten hat. Darnach kann also eine Gemeindebehörde<br />
mit regierungsrätlicher Genehmigung<br />
nicht nur Vorschriften erlassen, welche die verkehrspolizeiliche<br />
Regelung des Motorfahrzeug- und<br />
Fahrradverkehrs betreffen, sondern sie ist auch<br />
befugt, für bestimmte Strassenstrecken, auf denen<br />
die Sicherheit des Verkehrs oder die Anlage der<br />
Strasse es notwendig macht, beschränkende Massnahmen,<br />
zeitlicher und räumlicher sowie auch<br />
funktioneller Art, zu treffen; darunter versteht<br />
sich auch die Festlegung einer Höchstgeschwindigkeit,<br />
Beschränkung des Gesamtgewichtes, der Einbahnverkehr<br />
etc. In Fällen, wo es sich um dauernde<br />
beschränkende Massnahmen handelt, steht<br />
den Interessenten innert 30 Tagen, von der Veröffentlichung<br />
an gerechnet, das Beschwerderecht<br />
an den Bundesrat zu.<br />
Zum Schluss mag zur mehreren Orientierung<br />
noch bemerkt werden, dass die in Art. 2 Abs. 2 dor<br />
kantonalen Verordnung für die Gemeindebehörde<br />
vorgesehene Möglichkeit zum Erlasse weiterer örtlicher<br />
Vorschriften sich auf die Anweisung von<br />
Parkierungs- und Stationierungsplätzen, sowie<br />
auf andere ortspolizeiliche Verkehrsmassnahmen<br />
bezieht.<br />
Handel u. Induifvie<br />
Kompositions-Schleifscheiben. Das feinste, in der<br />
Uhrenindustrie, bei feinmechanischen Arbeiten, in<br />
der Optik und Glasschleiferei angewandte Schleifmittel<br />
ist der Natursaphirstein.. Um in der Uhrenindustrie<br />
Präzisionsbestandteile auf Vioo mm auszuschleifen,<br />
werden ausserordentliche Anforderungen<br />
an eine Schleifscheibe gestellt. Nur wenige derartige<br />
Scheiben eignen sich für diesen Zweck. Gegenwärtig<br />
ist in den Durchmessern von 35—45 mm<br />
eine Kompositionsscheibe auf dem Markt, die wie<br />
Saphir den Härtegrad 8 aufweist und auch sonst<br />
die gleichen Eigenschaften besitzt wie Saphir. Als<br />
Schleifzusatz empfiehlt sich ein Gemisch von Terpentinöl<br />
und Vaselinöl.<br />
DKW Meisterklasse, 4 PL, Cabriolet<br />
Qross für Ihre Anspruchs<br />
Klein für Ihr Portemonnaie<br />
Fr. 3850.—<br />
Basel: Henri Hurter, Schanzenstrasse 7<br />
Bern: P. Brand, Schwarztorstr. 104<br />
Giornico: Luigi Maspero<br />
Luzern: dos. Lustenberger, Emmenbrücke<br />
Neukirch a./Thur: Hans Kradolfer<br />
Solothurn: Arnold Mauderli, Garage Solothurn<br />
Winterthur: A. Bosshard, Lindgarage<br />
Zug: Ferd. Elsener, Baarerstrasse<br />
Zürich: E. Lehmann, Hafnerstrasse 13<br />
WEITERE RAYONVERTRETER GESUCHT!<br />
durch DKW-General-Vertretung:<br />
AUTROPA A. G.<br />
Jenatschstr. 3/5 ZÜRICH Tel. 58.886/7<br />
Winterthur<br />
|Tösstalstrosse 29 j<br />
4 AUTO-FIRMEN<br />
IN EINEM HAUSE<br />
WAGNEREI: K. Maier<br />
SPENGLEREI: E.Schleith<br />
LACKIEREREI: Th.Waibel<br />
SATTLEREI: P. Widmer<br />
Telephon 22.58<br />
ausser Geschäfts«<br />
zeit 14.18<br />
., .bekannt für pünktr<br />
liehe und fachgemässe<br />
Ausführung jed. Arbeit<br />
Wasch- u. Reinigungs-Düsen<br />
för Auto und Wagen jeder Art,<br />
für Entfettung von Maschinenteilen<br />
bei Revisionen.<br />
Reinigungsdüsen für Lokomotiven<br />
und Omnibusse etc.<br />
Blaspistolen für Dreherarbeiten<br />
und Maschinenrevisionen.<br />
Flit- und Petrolpistolen.<br />
Düsen für Auto und Wagenwasch»<br />
pumpen, bis 30 Atm. verwendbar.<br />
SASPAG ATG<br />
LUZERN<br />
^ßfibJfunn ^huAen<br />
29,000 Kilometer kreuz<br />
und quer durch Afrika<br />
Tor kurzem führte ein sport»<br />
begeisterter Austin - Fahrer, Mr.<br />
B. F. Hotkey, eine Kreuz« und Quer»<br />
fahrt durch Afrika durch* Von<br />
Johannisburp über Pretoria—Nairobi<br />
— Uganda — Campana — belg.<br />
Kongo—-Fort Ar diambault—Lagos,<br />
durch Crwaldweffe, regendurchschwemmte<br />
Pfade, Tropenhitze,<br />
Stürme und Sdbnee. Und alles mit<br />
dem kleinsten Modell, dem Austin<br />
Seren.<br />
Unser Slogan bezieht sldi auf alle<br />
unsere Modelle — von 4—1? HP.»<br />
Zentralschweiz: Importation Automobiles S. *., Weissensteinstr. 76. BERN<br />
Ostschweiz: Kessler & Co., Dufourstrasse 182, ZÜRICH<br />
Wpstschweiz: Garage de Georgette S. A., Av. Bellefontaine * LAUSANNE<br />
Kühlerfabrikation<br />
und Autospenglerel,<br />
Kühler- und<br />
Karosserie-<br />
Reparaturen<br />
wie cUiCiaitui<br />
Gebr. A. & P. Käsermann, Bern<br />
Schwarztorstr. 79 Tel. 29.564<br />
+ f.l Nr. 134460 153396<br />
DRP. Nr. 551318. 551319<br />
1<br />
2<br />
Wasser-<br />
Wirbel.<br />
LuB-<br />
Wirbel.<br />
Kammer<br />
Ersetzt die helss werdenden Kühler durch unser<br />
patentiertes KQhlernetz
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - No 49<br />
für<br />
Ein 2plätziges AUTO SALMSON, mit Nockenwellenmotor,<br />
prima; ein MOTORRAD ARIEL, obeng.,<br />
500 ccm, auch m. Seitenwagen, prima Masch., Steuer<br />
u. Versieb, bezahlt. Tausch an LASTWAGEN, 2>a<br />
bis 3 Tonnen. — Offerten an Otto Teilenbach, Rümliaen,<br />
Gürbetal. 59167<br />
Elektromagnetische Repa.<br />
raturlampe, für Autos unentbehrlich;<br />
haftet magnetisch<br />
an jedem Elsenbestandteil.<br />
Muster zur<br />
Einsicht franko., — Vertreter gesucht!<br />
Generalvertretung für die Nordostschweiz<br />
und Fürstentum Liechtenstein:<br />
MATTHIAS VORBURGER, SEVELEN (St. Gall.)<br />
zur Ausbildung als Auto-<br />
Mechaniker. Hat schon 4-<br />
jähr. Lehrzeit als Schlosser<br />
und Mechaniker und<br />
längere Lehrzeit in Auto-<br />
Fachschule Marbach (St.<br />
Gallen). — Robert Amstad<br />
jun., Gasthof Sonne,<br />
Gerliswil (Lz.). Tel. 25062.<br />
Autontobil-<br />
Mechaniker<br />
sucht Stellung in Garage.<br />
Bin an selbständiges Arbeiten<br />
gewöhnt u. m. allen<br />
Reparat, vertraut. Bin<br />
gut bewandert im Elektrischen<br />
sowie im Akkumulatorenbau.<br />
Bin auch Militärfahrer.<br />
Gute Zeugn.<br />
stehen zu Diensten. —<br />
Offerten sind zu rieht, an<br />
Max Letsch, Automechan.,<br />
Gommiswald (St. Gallen).<br />
VOISIN<br />
6 Zyl., 17 Steuer-PS, Limousine,<br />
7-Plätzer, 2 bereifte<br />
Reserveräder, 2 Koffer<br />
in den vorderen Kotflügeln,<br />
Original - Voisin-<br />
Karosserie, Modell 1930,<br />
4 Geschw. vorwärts. Preis<br />
Postfach Ziinch-Frau-<br />
«nünster 1066. 10593<br />
FELGEN<br />
Personen- und Lastwagen<br />
FELGENMUTTERN, BOLZEN u.HALTER<br />
für alle amerik. Wagen<br />
RADNABENVERZIERUNGEN<br />
Prompter Vers, in derganzen Schweiz<br />
E.STEINER - BERN<br />
Autozubehör en gros<br />
Verkauf oder Tausch<br />
Junger, tüchtiger<br />
Mechaniker<br />
sucht Stelle<br />
Junger, tüchtiger, 23<br />
Jahre alter Bursche sucht<br />
Stelle als 59163<br />
in Garage zur Ausbildung auf Luxus- od. Lieferungswagen.<br />
Spreche Deutsch<br />
auf Auto. Vorkenntnisse<br />
und prima Zeugnisse vorhanden.<br />
u. Zeugniskopien stehen<br />
und Französisch. Original<br />
Offerten unter Chiffre Ihnen gerne zu Diensten.<br />
59162 an die<br />
Es könnte auch Kaution'<br />
Automobil-Revue, Bern. geleistet werden. — Offerten<br />
sind zu richten an<br />
Junger, strebsamer, williger<br />
59161 feur, Oberbuchsiten<br />
Sigmund Rauber, Chauf-<br />
(Sol.).<br />
Mechaniker<br />
sucht Stelle<br />
FORD-Spezialist<br />
sucht Stellung<br />
„DEMALA"<br />
gegenw. noch in Stellung,<br />
sucht auf 15. Juni oder<br />
später Stelle auf Last-,<br />
Lieferungs- oder Luxusauto.<br />
Derselbe kann kleinere<br />
Rep. selbst vornehmen<br />
u. ist bewandert in<br />
Gartenarb., Hausrep. (gel.<br />
Schreiner), Zentralheizg.<br />
u. Bureauarb. — GeiL Zuschriften<br />
werden erbet, an<br />
Gustav Huber, Graue<br />
Gasse 12, Zürich 1. mM<br />
Ist auch auf sämtlichen<br />
andern Autos und Motorrädern<br />
gut bewand. Zeugwilligung,<br />
mit Zürcher Autofahrbenisse<br />
stehen zu Diensten.<br />
Offerten unter Chiffre sucht Stelle<br />
59183 an die<br />
in Garage, wo er sich im<br />
Automobil-Revue, Bern. Automobilfach ausbilden<br />
könnte. Gute Zeugnisse<br />
Junger, tüchtiger, solid.<br />
AlltO" 69185<br />
Mechaniker<br />
Fr 5000.—<br />
Chauffeur<br />
26jähr., lediger<br />
Chauffeur<br />
Junger, gelernter<br />
Mechaniker<br />
zu Diensten.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
59156 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
neuer od. wenig gebrauchter<br />
4-Plätzer- 59128<br />
Tourenwagen<br />
mit zu öffnender Karosserie,<br />
Benzinverbrauch nicht<br />
über 10/11 Liter. — Offerten<br />
an Postfach 23299,<br />
5pl., amerikan. Marke, 8<br />
Zyl., 16 PS, Mod. 1930,<br />
in tadellosem Zustande,<br />
Preis Fr. 2200.—.<br />
Suter - Strickler Söhne,<br />
Horgen. 59147<br />
••••••••••••••••4<br />
29jährig, mit 9jähriger Praxis, sucht Stelle als<br />
Chauffeur in Privat- od. Geschäftshaus oder in Garage.<br />
Suchender spricht die 3 Landessprachen und<br />
Angestellter gesucht<br />
Deutsch und Französisch, welcher das Service gut la. Zeugnisse stehen zur Verfügung. — Offerten unt.<br />
kennt. Muss verheiratet sein, Wohnung zur Ver-Nfügung. Eintritt im Juli. — Schriftliche Offerten<br />
4273 Y. an Publicitas, Bern. 59157<br />
mit Referenzen unter Chiffre 13354 an die 9937<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Gesucht: Tüchtiger, gelernter<br />
Absolut selbständiger<br />
Autoinechaniker-Elektriker<br />
in allen Marken bewandert, selbständig, findet Vertrauensstellung,<br />
ev. mit Kaution oder Beteiligung. —<br />
AUTOMECHANIKER<br />
Offerten mit bisheriger Tätigkeit, Lohnanspr., Zeugnissen<br />
u. Photo unt. Chiffre Z. 2597 an die 10608<br />
gesucht in Garage. Verlangt Deutsch, Pranzös.,<br />
prima Referenzen.<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Schriftliche Offerten mit Angabe der Lohnansprüche<br />
unter Chiffre 13334 an die 9937<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
pour son entreprise de carrosserie, ou speclaliste<br />
habile en carrosserie comme assoeie* Interesse.<br />
Offres sous chiffre 59195 a la<br />
Revue Automobile, Berne.<br />
um die Reproduktion einer Zeichnung<br />
ansprechender, lebendiger zu gestalten.<br />
Und das Cliche braucht deshalb nicht<br />
einmal teurer zu sein. Die Hallwag verfügt<br />
über eine Unmenge verschiedener<br />
Rasterfiime und Tangierfelle. Daraus entstehen<br />
Druckstöcke, die mehr sagen —<br />
solche, die sich in Ihren Werbesachen<br />
gar gut ausnehmen würden. Ja, Hallwag-<br />
Cliche sind dauerhaft — werden schnell<br />
geliefert — kosten dennoch nicht mehr...<br />
Auto-<br />
Mechaniker<br />
Lugano.<br />
an Kantonshauptstrasse<br />
in ii i in i II i ingelegene<br />
Zu verkaufen<br />
Garage<br />
Auto<br />
Offerten unter Chiffre<br />
59149 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Limousine<br />
Garage-Service<br />
Gommercant experimente dans la branche<br />
cherche<br />
interesse actif<br />
ES GIBT SO VIELE MITTEL<br />
ßR€lTENRAINSTR.97RFRNT<br />
Junger, solider Mann, gelernter Mechaniker, gedenkt<br />
auf nächstens Stelle zu wechseln als<br />
mit Inventar zu übernehmen. Nur nachweisbar entwicklungsfähiges<br />
Unternehmen kann berücksichtigt<br />
werden. — Offerten unter Chiffre 59179 an die<br />
ev. zu vermieten, an grosser Durchgangsstrasse in<br />
industriereicher Ortschaft des Oberaargaus<br />
best, aus Ausstellungsraum und grosser, heller Werkstatt.<br />
Günstige Bedingungen. Beziehbar auf Herbst<br />
auf Luxus- oder Lieferungswagen. Suchender hat<br />
eine 6jährige Fahrpraxis und besitzt gute Zeugnisse<br />
und Referenzen. Westschweiz bevorzugt.<br />
Offerten unter Chiffre 59184 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
<strong>1933</strong>. Anfragen sind zu rieht, unt. Chiff. 59191 an d.<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
CHAUFFEUR<br />
CHAUFFEUR<br />
TEL.28.222<br />
Liegenschafts-Markt - Marche d'immeubles<br />
An tüchtig. Fachmann<br />
zu vermieten<br />
Kaufmann und Mechaniker<br />
mit langjähriger Praxis suchen<br />
GARAGE<br />
Service-Station Reparatur-Werkstatt<br />
Zu verkaufen<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
GESCHÄFTSHAUS mit GARAGE<br />
••••••••••••••••••<br />
Krankheitsh. zu verkaufen<br />
Auto-<br />
Taxigeschäft<br />
Sichere Lebensexistenz f.<br />
soliden Chauffeur.<br />
A. Locher, Veresiusstr.<br />
Nr. 12, Biel. 59146<br />
GARAGE ••...<br />
in Zürich, f. 3—4 Autos,<br />
mit Wässer, Waschplatz,<br />
Elektrisch, zu 50 Fr. monatl.<br />
zu vermieten. Gute<br />
Zufahrt. Am gleich. Ort<br />
zu verkaufen: 2-Plätzer<br />
CITROEN, ganz billig.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 2601 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Jede Karosseriearbeit tlp-top,<br />
wie sie dem erfahrenen Fachmann<br />
zur Ehre gereicht.<br />
Elektro- und Autogen-<br />
SCHWEISSEREI<br />
Massige Preise<br />
Ba : äene«^^^<br />
5-Tonnen-Kippvorrichtung, Lastwagen-Achsen<br />
Rader, Kühler, Lichtanlagen, Akkumulatoren, Steuerungen,<br />
ganze Motoren von 1—8 Zyl., Pneus, Ersatzteile<br />
für zirka 1500 Wagen, Occasionswagen, gut<br />
erhalten, liefert sofort ZYSSET HANS, Autoabbruch,<br />
BERN-OSTERMUNDIGEN, Telephon 41.172, Autobusendstaüon.<br />
10572<br />
Auto-Heber<br />
für<br />
Personen- und Lastwagen<br />
1—10 Tonnen Tragkraft<br />
Wasser-, Luft- und Oelbetrieb<br />
sind erstklassiges Schweizer-Fabrikat<br />
Konrad PETER Hie., A.-G., Liestal<br />
Maschinenfabrik Tel. 575<br />
Selten gunstige Occasion !<br />
Umständehalb. sof. zu verkaufen auffallend eleganter<br />
CHRYSLER-DE SOTO<br />
2-Plätzer-Cabriolet m. Notsitz, 6 Zyl., 14 PS, 1929/30,<br />
mit allen Schikanen ausgerüstet, Oeldruckbremse,<br />
Kühlerschutz, Farbe hellblau, mit gelbem Lederpolster,<br />
6fach bereift, davon 4 ganz neue Pneus. Von<br />
bekanntem Automobilisten 40000 km sorgfältig gefahren.<br />
Steuer und Versich, f. <strong>1933</strong> gelöst, Kasko-<br />
Versich. bis 21. Juni a. c. Anschaffungspreis 9000<br />
Fr., Verkaufspreis Fr. 2800.—.<br />
Offerten unter Chiffre 59181 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Uli!<br />
Originalzeugnisse nicht beilegen,<br />
wenn Sie Offerten auf Chiffre-<br />
Inserate einreichen,<br />
sondern nur Abschriften.<br />
Auf keinen Fall können wir Adressen<br />
von Chiffre-Inseraten bekanntgeben<br />
und eine Haftung fOr die Wiedererlangung<br />
solcher Dokumente Obernehmen.<br />
Administration d. Automobil-Revue<br />
He joignez pas les ongmaux<br />
de certificats<br />
lorsque vous faltes des öftres sous<br />
chiffre<br />
mais seulement des copies.<br />
Nous ne pouvons absolument pas<br />
communlquer i'adresse de ''auteur<br />
d'une annonce sous chiffre et assumerune<br />
responsabliite quelconque<br />
quant aux documents orlglnaux.<br />
Administration de ia „Revue Automobile".
N» 49 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
«aftKdhies<br />
-* Erdöl als Wlrtschaftsmacht.<br />
Allgemein ist man sich nicht nur über<br />
die wirtschaftliche, sondern auch über die<br />
hohe politische Bedeutung dieses Brennstoffes<br />
in der modernen Weltwirtschaft<br />
bewusst. Mit grosser Spannung blickt<br />
deshalb die am Erdöl interessiert© Welt<br />
nach den Vereinigten Staaten von Amerika.<br />
Und wer ist heute nicht an diesem<br />
Eohstoff interessiert? Sei es als Benutzer<br />
eines der vielen auf die Verwendung von<br />
Eohöl und seiner Derivate basierenden<br />
Verkehrsmittel oder als Aktionär. In Amerika<br />
bereiten sich Entscheidungen vor, die<br />
nicht nur für das Kräftespiel in der nationalen<br />
amerikanischen Erdölwirtschaft<br />
von grundlegender Bedeutung sein werden,<br />
sondern die Art und Weise der Umgestaltung<br />
der Verhältnisse dürfte auch<br />
den Weltmarkt in erheblichem Masse beeinflussen.<br />
Nachdem es diesem Industriezweig<br />
trotz jahrelangen Bemühungen<br />
nicht gelungen ist, sich aus eigener Kraft<br />
aufrecht zu erhalten, und den unaufhörlichen<br />
Preiszerfall der Märkte zu verhindern,<br />
sah sich Roosevelt gezwungen, den<br />
Wiederaufbau dieses fundamentalen Industriezweiges<br />
selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Gestützt auf die besondere wirtschaftliche<br />
und machtpolitische Stellung<br />
dieser Schlüsselindustrie soll ihrer Zerrüttung<br />
und Aushöhlung von Staates wegen<br />
ein Ende gemacht werden. Mit der Sicherung<br />
einer wirtschaftlicheren Ausbeutung<br />
der vorhandenen Oelreserven ist zugleich<br />
auch die Wiederkehr gesünderer Preisverhältnisse<br />
als Ziel gesetzt. Wie die Dinge<br />
liegen, dürfte es bei diesem Sanierungswerk<br />
kaum ohne dauernde Einflussnahme<br />
des Staates auf die Geschicke der Petroleumindustrie<br />
abgehen, was in Anbetracht<br />
der grossen militärpolitischen Bedeutung<br />
dieses Rohstoffes für Marine, Heer und<br />
Aviatik für diesen als gegeben erscheint-<br />
Von vorneherein wusste man, dass Roo-<br />
-"evelt den Vorgängen in der Erdölindu-<br />
,rie stets lebhaftes Interesse entgegenbrachte.<br />
Bald nach seinem Amtsantritt<br />
ist bekanntlich auf seine Veranlassung<br />
hin die Oelkonferenz von Washington einberufen<br />
worden, um in Gemeinschaft mit<br />
den Vertretern der Industrie und den<br />
Gouverneuren der ölproduzierenden Bundesstaaten,<br />
über die Schwierigkeiten in<br />
VICTORY, Innenlenker, 4/5-Plätzer, 4-<br />
türig, wenig gefahren,<br />
BUICK Standard, Torpedo, 4/5-Plätzer,<br />
CHEVROLET, Torpedo, Mod. 1928,<br />
FIAT 501, Torpedo, Mod. 1924,<br />
FIAT 501, Torpedo, Mod. 1925, Ballonpneus,<br />
FIAT 503, Torpedo,<br />
FIAT 503, Torpedo,<br />
FIAT 503, Cabriolet, 4-Plätzer,<br />
FIAT 514, Sport, 2-Plätzer, neu 130 km<br />
Stundengeschwindigkeit, statt 10 000.-<br />
FIAT 514, Innenlenker,<br />
FIAT 520, Coupö,<br />
FIAT 508, Spider, 2-Plätzer, 7000 km<br />
gefahren,<br />
NASH 400, Innenlenker, 15 HP, Modell<br />
1929,<br />
CHRYSLER 62, Innenlenker, 4türig,<br />
CHRYSLER 62, Innenlenker, 2türig,<br />
BIANCHI S4, 4-Plätzer, Innenlenker,<br />
BIANCHI, Typ 20, Innenlenker, 6-PL,<br />
Mod. 1928,<br />
BIANCHI, Typ 20, Torpedo, 6-PIätzer,<br />
Mod. 1928, wie neu,<br />
CITROEN, Innenlenker B. 12, Ballonpneus,<br />
BERLIET, Camionnette, 10 HP, 1000 kg,<br />
Vierradbremsen,<br />
DAIMLER, camionnette, 15 HP, 800 kg,<br />
Zwischenverkauf vorbehalten.<br />
diesem Industriezweig und über Mittel<br />
und Wege zu deren Ueberwindung zu beraten.<br />
In Washington wurde auch ein umfassendes<br />
Programm entworfen, in "welchem<br />
die im Interesse einer erfolgreichen<br />
Krisenbekämpfung, die von der Bundesregierung<br />
und den Gliedstaaten einerseits,<br />
der Erdölindustrie anderseits zu erfüllenden<br />
Aufgaben in ihren grossen Zügen umrissen<br />
wurden. Bald darauf erfolgte die<br />
Ausarbeitung der entsprechenden Gesetzesanträge<br />
welche dem Parlament zugeleitet<br />
würden. Im wesentlichen befassten<br />
sich die staatlichen Eingriffe mit der Eindämmung<br />
der Erdölüberproduktion durch<br />
einheitliche und gerechtere Festsetzung<br />
von Förderquoten in Uebereinstimmung<br />
mit der Bedarfsentwicklung mit parallelgehender<br />
scharfer Kontrolle des Rohöls<br />
und seiner Fertigprodukte im zwischenstaatlichen<br />
und auswärtigen Handel der<br />
Vereinigten Staaten. Die Ueberwachung<br />
und Durchführung dieser Massnahmen,<br />
insbesondere die Sicherung einer einheitlichen<br />
Produktionsgesetzgebung sollte<br />
dem Staatssekretär des Innern übertragen<br />
werden. Abgesehen von der notwendige»<br />
Unterwerfung unter diese im Gesamtinteresse<br />
aller Produzenten erlassenen gesetzlichen<br />
Bestimmungen sollte der Erdölindustrie<br />
in allen ihren Entschliessungen freie<br />
Hand gelassen werden.<br />
Die gute<br />
Auto-Spengler ei<br />
De Giorgi, Hof er & Ci£, Bern<br />
Rodtmattstrasse 47 - Tel. 21,856<br />
Occasions -Liste<br />
Fr. 3800.—<br />
» 1500.—<br />
» 900.—<br />
» 600.—<br />
» 1200.—<br />
» 1500 —<br />
» 1700.—<br />
» 1500.—<br />
» 5500.—<br />
» 2000.—<br />
» 2700.—<br />
3500.—<br />
2800.—<br />
2800.—<br />
700.—<br />
» 3200.—<br />
» 3000.—<br />
» 650.—<br />
1200.—<br />
500.—<br />
Garage de la Gare, Splcher & Cle.<br />
Fribourg<br />
Telephon 8.62.<br />
» 2700.—<br />
KLEIN - AUTO<br />
4pl., 4 Zyl., 5 PS, 4tünge Limousine, tadelloser Zustand,<br />
neue Kolben, neue Schweizer Batterie, kompl.<br />
neu bereift mit Super-Ballonpneus, neue Duco-Lakkierung,<br />
ist wegen Nichtgebr. aus Privathand günstig<br />
abzugeben. — Offerten unter Chiffre 13349 an die<br />
0963 Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
7plätzige<br />
BUIGK<br />
Limousine<br />
mit Separation, Führersitz,<br />
Lederpolster, kräftiger<br />
6-Zyl.-Motor, äusserst<br />
zuverlässig. Die Maschine<br />
ist in Ia. Zustand u. präsentiert<br />
gut. Farbe dunkelblau<br />
u. schwarz. Preis<br />
Fr. 3800.-. (Ev. Tausch.)<br />
Chevrolet<br />
Limousine<br />
1932, mit verchromt. Winkern<br />
und Scheinwerfern,<br />
Nagelschutzeinlagen, Freir<br />
lauf und Synchro-Mesh-<br />
Getriebe, Lack, Polster u.<br />
mechanischer Teil in abr<br />
solul einwandfreiem ZUT<br />
stände. Preis Fr. 3800.-,<br />
ev. mit Steuer und Ver^<br />
Sicherung abzugeben.<br />
BUICK<br />
Torpedo<br />
sehr gut pass. f. Brücke;<br />
dieselbe kann, dem neuen<br />
Gesetz entsprechend, ca.<br />
2 m lang gemacht werden.<br />
Preis Fr. 700.—.<br />
Auskunft u. Probefahrt<br />
bei Central-Garage, Zug.<br />
Telephon 4.41.<br />
mmerva<br />
Aussergewöhnliche Gelegenheit,<br />
Innenlenker, 22 PS (20 St. -PS)<br />
5-Plätzer, 8-Zylinder-Motor, 4-Liter,<br />
Modell <strong>1933</strong>, im Januar ds. J. importiert,<br />
nur 5000 km gefahren —<br />
von Kunden zurückgenommen,d. ihn<br />
durch einen 7plätzigen Wagen gleichen<br />
Modelles ersetzt hat — mit der<br />
gleichen Garantie wiefüreinen neuen<br />
Wagen, sehr vorteilhaft zu verkaufen<br />
MINERVA-AUTOMOBILE, ZÜRICH<br />
Utoquai 29 — Tel. 27.083<br />
QaeUCe o&tfupe CL'OCCCLsäyftc/loiySl/<br />
0 '^<br />
Roosevelt konnte sieh jedoch mit diesen<br />
Reformvorschlägen nicht einverstanden<br />
erklären, da sie ihm nicht radikal genug<br />
erschienen. Er veranlasste daher die Vorlage<br />
neuer Gesetzesentwürfe, die zwar in<br />
einigen Punkten auf den ursprünglichen<br />
Anträgen aufbauen, in ihrer Zielsetzung<br />
und ihren praktischen Folgerungen aber<br />
diese weit hinter sich Hessen. Im Mittelpunkt<br />
seines Projektes steht ein Oeldiktator,<br />
dem im Interesse der Wiederherstellung<br />
normaler Verhältnisse in der Petroleumindustrie<br />
ausserordentliche Vollmachten<br />
übertragen werden sollen. Wie oben<br />
erwähnt, ist für dieses Amt der Staatssekretär<br />
des Innern in Aussicht genommen.<br />
Der Gedankengang, der diesem Plane<br />
zu Grunde liegt, verfolgt nicht mehr und<br />
nicht weniger als eine planwirtschaftliche,<br />
oder eine Staatskontrolle der Erdölwirtschaft,<br />
angefangen von der zentralen Zuteilung<br />
von Förderquoten über die Kontingentierung<br />
des Importes und Beschränkung<br />
in der Verfügung über die Vorräte<br />
über Tage bis zur Festsetzung von Maximal-<br />
und Minimalpreisen für Rohöl und<br />
Fertigerzeugnisse. Es ist vorgesehen, das<br />
Gesetz zunächst auf zwei Jahre zu befristen.<br />
Allgemein rechnet man jedoch damit,<br />
dass es, sofern es von Senat und Repräsentantenhaus<br />
angenommen wird, nach<br />
seinem Ablauf automatisch verlängert<br />
werde. Aus diesem Grunde ist es verständlich,<br />
dass die Absichten Roosevelts bei einem<br />
Teil der Oelindustriellen auf stärkste<br />
Gegnerschaft stossen, während andere<br />
Kreise ihre beschleunigte Inkraftsetzung<br />
fordern.<br />
Bei der heutigen Situation hat hingegen<br />
der Präsident der Vereinigten Staaten<br />
den Vorteil für sich, dass sich die<br />
Lage der Petroleumindustrie in den letzten<br />
Wochen in kritischer Weise verschlechtert<br />
hat. Infolge Auflockerung der<br />
Restriktionsbestimmungen in den in den<br />
letzten Jahren durch Ueberproduktion<br />
sich auszeichnenden Feldern von Osttexas<br />
hat die Rohölerzeugung wieder erschrekkende<br />
Dimensionen angenommen, so dass<br />
es nicht verwunderlich ist, dass nicht nur<br />
die Preise für Rohöl, sondern auch diejenigen<br />
für deren Endprodukte in Nähe<br />
des tiefsten Niveaus sich bewegen, das sie<br />
während der Katastrophenwochen im August<br />
1931 erreicht hatten. Diese Situation,<br />
in Verbindung mit der allgemein herrschenden,<br />
amerikanischen Tendenz der<br />
Preiserhöhungen, macht es dem Präsidenten<br />
leicht, einen Druck auf den Kongress<br />
auszuüben und die rasche Verabschiedung<br />
der Gesetze zu verlangen. Roosevelt verlangt<br />
in einem Schreiben an den Vorsitzenden<br />
des Parlamentes die sofortige Erledigung<br />
der Oelgesetze, und zwar gleichzeitig<br />
mit den allgemeinen Gesetzesmassnahmen<br />
zur Rettung der Nationalwirtschaft<br />
und zur Behebung der Arbeitslosigkeit.<br />
Nach seiner bisherigen Tätigkeit zu<br />
schliessen, wird er sich kaum mit einer<br />
längeren Hinauszögerung oder etwa mit<br />
halben Massnahmen zufrieden geben, speziell<br />
jetzt nicht, nachdem die Morgan-Affäre<br />
gewisse Praktiken blossgestellt hat,<br />
die enge Mitarbeiter des Präsidenten<br />
selbst kompromittieren.<br />
Auf Grund der gegenwärtigen Situation<br />
wird man daher schon in naher Zukunft<br />
mit tiefgreifenden Veränderungen in der<br />
amerikanischen Erdölwirtschaft zu rechnen<br />
haben, deren unmittelbarste Auswirkung<br />
eine nicht unerhebliche Wiedereröffnung<br />
des Preisniveaus sein dürfte. Da die<br />
Peutretre vous frouvez-vous occasionnellement<br />
dans la neoessite<br />
d'qcheter une voiture de tourisme<br />
ou un camion usagss et desirez<br />
volontiere en «voir quelques-uns»<br />
avant de vous deeider aefinitivement,<br />
car la machine desiree doit<br />
posseder certaines qualites.<br />
Nous vous conseillons alors de proceder<br />
oinsi: Faites parattre une<br />
demande d'aehat dans la Revue<br />
Automobile en indiquant toutes vos<br />
pretentions. Les öftres que vous<br />
recevrez seront en majeure partie<br />
conformes ä vos desirs et vous<br />
permettront de trouver precisement<br />
l'occasion qui convient au mieux<br />
ä vos besoins et conditions.<br />
/Sien. acn&Se/'<br />
gnace cut<br />
cfioöoc<br />
gnace an-pramt cfbuz<br />
•^randefioiae - _ _<br />
d Ca. 'fäeouz QidomoMe.<br />
augenblicklichen Notierungen für Rohöl<br />
kaum ein Viertel der durchschnittlichen<br />
amerikanischen Produktionskosten ausmachen,<br />
kann man sich schon jetzt eine<br />
ungefähre Vorstellung vom Ausmass der<br />
zu erwartenden Preissteigerungen machen,<br />
wenn ein normales Verhältnis zrvvi;<br />
sehen Gestehungskosten und Preisen wieder<br />
hergestellt werden soll. Die Realisation<br />
dieser Ziele ist um so bedeutsamer, als bekanntlich<br />
Ende Juni das Pariser Abkommen<br />
zwischen den grossen Konzernen und<br />
den Rumänen abläuft. Am 20. Juni werden<br />
sich die Vertragspartner erneut in<br />
Paris zusammenfinden, um über eine Verlängerung<br />
des im Sommer 1932 beschlossenen<br />
Vertrages zu beraten. Zweifellos<br />
werden die Verhandlungen im Zeichen einer<br />
völlig veränderten Situation vor sich<br />
gehen, die einer Verlängerung der Pariser<br />
Konvention nicht ungünstig sein dürfte.<br />
Vor kurzem erklärte der Führer der rumänischen<br />
Petroleumindustriellen, Osiceanu,<br />
dass der Preis des rumänischen<br />
Benzins seit Juli 1932, das heisst zur Zeit<br />
als er bereits einen sehr niedrigen Stand<br />
innehatte, und als die Abmachungen zwischen<br />
Standard Oil und Royal Dutch einerseits<br />
mit den Rumänen anderseits getroffen<br />
wurden, um 37,5 Prozent, der Preis<br />
des Rohöls sogar um 62 Prozent zurückgegangen<br />
sei. Gegenwärtig betragen die<br />
amerikanischen Benzinnotierungen nur<br />
knapp 'Ä, die Rohölnotierungen sogar noch<br />
nicht 1 /e ihres Standes vor Ausbruch der<br />
Krise. Auch die weitgehendsten Rationalisierungsmassnahmen,<br />
wie sie in den letzten<br />
Jahren in der internationalen Petroleumindustrie<br />
durchgeführt wurden, vermögen<br />
naturgemäss gegenüber einem derartigen<br />
Preiszusammenbruch keinen Ausgleich<br />
zu bieten. Selbst wenn die Aktion<br />
Roosevelts zu einem vollen Erfolge führt,<br />
ist mit Rücksicht auf die unbefriedigende<br />
Bedarfsentwicklung in Amerika nur mit<br />
einem Preisauftrieb zu rechnen, der zwar<br />
relativ stark erscheinen mag, der aber absolut<br />
genommen, für den Konsumenten in<br />
der übrigen Welt keine besonderen Gefahren<br />
in sich birgt. Der verheerende Preiszerfall<br />
während der letzten Wochen und<br />
Monate hat sich bisher auf die Verbraucherpreise<br />
in den andern Ländern kaum<br />
auszuwirken vermocht. Infolgedessen ist<br />
auch kaum damit zu rechnen, dass ein Zurücksehnellen<br />
der Preiskurve in ihre frühere<br />
Lage eine wesentliche Preisverteue-<br />
ETERNIT-<br />
GARAGE<br />
Hr. 1 3,6 x 2,4m, 2,5 m hoch Fr. 840.—<br />
Nr. 2 4,8x2,4ra, 2,5 in hoch Fr. 975.—<br />
Nr. 3 4,8x3 ID. 2.5 m hoch Fr. 1075.—<br />
Nr.4 6x3 m. 2,5 IB hoch Fr. 1200.—<br />
Preise ab Fabrik, sofort lieferbar.<br />
Seit mehr als 20 Jahren bewährte<br />
Konstruktion. Doppel wandlg, heizbar,<br />
demontabel.<br />
ETERNIT A. G.<br />
NIEDERURNEN 10<br />
Fiat503<br />
7 St.-PS, Limousine, 4-<br />
plätzig, in tadellosem Zustand,<br />
w^nig gefahren,<br />
sehr billig. 59118<br />
R. Lambillotte, Hallwilstrasse<br />
59. Zürich.<br />
Eben-<br />
tadellos erhalten.<br />
daselbst ein<br />
sind billiger geworden<br />
Günstige Gelegenheit!<br />
twas reparaturbedürftig.<br />
Offerten sind zu richten<br />
unt Chiffre 59144 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Fabrikneues Cabriolet, 4/5plätzig,<br />
15 HP, erstklassige europäische Marke,<br />
zu stark reduziertem Preis abzugeben<br />
durch Vertretung.<br />
Anfragen unter Chiffre 13355 an die Automobil-Revue, Btrn<br />
Spottbillig zu verkaufen<br />
ein älterer<br />
CADILLAC<br />
Panhard-Levasor<br />
Günstige Gelegenheit!<br />
SAURER-OMNIBÜS<br />
24plätzig, mit BOD-Dieselmotor, verhältnishalbev<br />
billig abzugeben-<br />
10416a<br />
Anfragen unter Chiffre Z 2595 an die<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Ricinol<br />
das Oel, das den höchsten<br />
Anforderungen entspricht.<br />
Für jeden Motor die passende<br />
Flüssigkeit<br />
Hans Maurer, Däniken bei Ölten
ang für die Verbraucher in den Bedarfsländern<br />
mit sich bringen wird. Allerdings 1. April 1930 zugelassen waren, das Ein ein- nenwagen sind nicht weniger als 6576 deut- folgenden Monate gewiss davon überzeugen, en,<br />
ehe, die in der Zeit vom 1. April 1929 bis den 7367 neu in Verkehr gelangten Perso- beharren, so werden ihn die Ergebnisse der<br />
ist daran zu erinnern, dass der Preis des halbfache des Jahresbeitrages der Kraftfahr- scher Fabrikation und nur 800 Fahrzeuge dass er sich mit dieser Fiskalpolitik auf a<br />
Rohöles oder des Benzins bei der heute in zeugsteuer als Ablösungssumme zu entrich- stammen aus dem Auslande. gänzlich falschen Wegen befindet. go. v- v<br />
allen Staaten zutage tretenden Tendenz ten. Die Anträge müssen bis zum 1. Okto- Die neue Steuerpolitik hat natürlich auch Dj Die e amerikanische Autoraobil-Produktio<br />
Automobil-Produktionon<br />
der zunehmenden fiskalpolitischen Belastung<br />
nur noch von nebensächlicher Bestellt<br />
sein. Der Betrag kann in zwei Hälften gewirkt. So meldet die Firma R. Bosch einigten Staaten und Kanada zusammen aufa<br />
deutung ist. Wy. entrichtet werden, und zwar die erste Hälfte A.-G., dass seit Neujahr rund 1200 Arbeits- 188,284 jgg^ Automobile. Dies stellt seit Juli 1932<br />
Der Rückgang des Motorfahrzeugverkehrs<br />
ber <strong>1933</strong> beim zuständigen Finanzamt ge- auf die Automobilindustrie äusserst belebend bezifferte sich im Monat April in den- Ve Ver-<br />
bei Antragstellung, die zweite Hälfte ein kräfte neu eingestellt werden konnten und das' höchste Monatsergebnis dar und ist ist um u<br />
hat, neben manchen andern wirtschaftlichen<br />
Vierteljahr später. die Belegschaft bereits wieder 9000 Mann 2\% 21% günstiger als die Produktion im gleichen<br />
en<br />
Nachteilen, vorab eine unbefriedigende Ausnützung<br />
der zur Verfügung stehenden Gakünftig<br />
von direkten Fahrzeugsteuern fast fangreiche Material- und Maschinenbestel- gesamt 125,224 224 Einheiten hergestellt wurden,<br />
rage-Räumlichkeiten zur Folge. Die finan-<br />
vollständig befreit ist, braucht es in der lungen vorliegen, werden sogar weitere Neu- bedeutet der Aprilabschluss eine Verbesse-<br />
se-<br />
Während also der deutsche Automobilist zahlt. Da aus der Automobilindustrie um- Monat M des Vorjahres. Da im März <strong>1933</strong> inszielle<br />
Ueberlastung der Fahrzeughalter führte Schweiz die grössten Anstrengungen, um nur einstellungen ins Auge gefasst. Ebenso gün- rung um 50,5%, 50,5%.<br />
auch zu einschneidenden Sparmassnahmen, zu erreichen, dass die Steuern in Raten be- stig lauten die Meldungen von den Daimler- Die j-)j e Produktion der ersten 4 Monate diezahlt<br />
werden kann, von einem Abbau der Benz-Werken, welche ihre Belegschaft in ses Jahres beziffert sich sich somit somit auf auf 575,033<br />
Ersparnisgründen ihre Fahrzeuge Tag undBeträge gar nicht zu reden. ß diesem Jahre schon um rund 3000 Arbeitneh- Fahrzeuge und weist einen Vorsorung Vorsprang von<br />
Nacht im Freien stehen zu lassen. Bemer-<br />
mer erhöhen konnte. Der Auftragseingang 5% gegenüber der gleichen Zeit des jah-<br />
5% eetrpnühpr der deichen 7eit des Voriah-<br />
lewelche<br />
viele Besitzer dazu veranlassten, aus<br />
kenswerte Zahlen vom Ueberangebot an Qaragen<br />
enthält der Geschäftsbericht des deut-<br />
Ien 159,678 u f «J fZlZrX^onenSl<br />
Wie die Verkehrsgesetzgebung sich aus- res auf. Von der Monatsproduktion entfa' al-<br />
en.<br />
war so befriedigend, dass die Werke für die £ f<br />
wirkt. Die vom Bureau Permanent des Cons- nächsten Monate voll beschäftigt sind. Die 1 t Einheiten auf schen Reichsverbandes der Garagenbesitzer.<br />
Diese 5 o ß78 Einheiten auf Personenwagen<br />
trueteurs d'Automobiles durchgeführte Sta- Adlerwerke habe« ihrerseits die Zahl der Df^B^lo^^alZcStZ^^^<br />
Branche ergab also eine um 26% hone<br />
h<br />
Nach dessen Angaben wiesen die Einstellräumlichkeiten<br />
in den gewerbsmässig betrie-<br />
Weise den Einfluss der behördlichen Mass-<br />
um 51% höhere Leistung als der März 33.<br />
tistik zeigt in ausseiordentlich interessanter Arbeiter auf rund 5000 Mann erhöhen können J"!* here e Produktion p^uktion alsder der April Aori" 1932 und eine<br />
und bereits wiederum eine Tagesproduktion [%^% höhere Leistung als der MäS<strong>1933</strong><br />
benen Garagen im Jahre 1929 eine Besetzung nahmen auf die Entwicklung des Automobil- Die Herstellung von Nutzfahrzeugen ist imi<br />
von 80 Fahrzeugen erreicht. g ^ K v?n Nutzthrteugen ist im<br />
von durchschnittlich 93% auf. Diese ging im Verkehrs Die in Italien und Deutschland ge-<br />
Vergleich zum Vorjahre nur um 0,2% ös-<br />
Dem gegenüber meldet Frankreich einen Vergleich zum Vorjahre nur um 0,2% gröswahrten<br />
Steuererleichterungen haben einen symptomatischen Rückgang der Steuerein- ser. Die Besserung der k-<br />
Jahre 1930 auf 83% zurück und betrug im<br />
ser. Die Besserung der Automobilprodukbedeutenden<br />
Aufschwung der Automobihn-<br />
tion ging über die saisonmässig bedingte B<br />
nahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr, ob- tion ging über die saisonmässig bedingte Be-<br />
Jahre 1932 sogar nur noch 60% im Mittel für<br />
das ganze Reich. Dabei reduzierten sich die dnstne und des Verkehrs zur Folge, wah- lebung hinaus und scheint auch im Mon nat<br />
woM dje Steueransätze zu Beginn dieses lebung hinaus und scheint auch im Monat<br />
Erträgnisse der monatlichen Mietsgebühr auf<br />
Mai angehalten zu haben. z.<br />
rend m andern Saaen die Entwicklung sa- Jahres neuerdings erhöht WQrden<br />
rund 57% gegenüber dem Stand von 1929.<br />
sind. Die Maj angehalten zu haben. z.<br />
Belebung in der amerikanischen Automnio-<br />
Steuerbefreiung wird eine baldige Besse-<br />
sten Staaten zeigt die Statistik des I. Quar- h t b di Qrenze des Traabaren über- Belebung In der amerikanischen Automo-<br />
Die neuerdings in Deutschland gewährte gmert oder rückläufig ist. Für die wichtig- den Fahrzeugbesitzern zugemutete Belastung J * ,' „ , t<br />
bilindustrie. Neben andern, mehrheitlich aus,<br />
saisonmässigen Gründen bedingten Ge-<br />
eit<br />
rung der unerfreulichen Lage im Garagegewerbe<br />
zur Folge haben, da diese Massnah-<br />
Personenwagen Lastwagen Deutschland, das seinerzeit in den nämlichen speziell Sa ' S0 "^af<br />
t* folgendes Bild: Sritn utd zSgt^un gleich wie früh^Mn<br />
Schäftsbelebungen,<br />
^f« strie :<br />
Nebe "<br />
macht<br />
andern,<br />
sich<br />
mehrheitlich<br />
in letzter Ze<br />
au,<br />
in S Jder g€n amerikanischen Grund v. en . J^1"<br />
Automobili<br />
2 en 9:<br />
hinmen<br />
bereits äusserst belebend auf den Fahrzeughande!<br />
wirkten. z.<br />
+ _ + _ pphlpr vorfailpn war wwir,Tnrhnn nev* dustrie Schaftsbelebungen, eine merkbare macht Produktionssteigerun<br />
sich m letzter Zeit<br />
ÄS* " % 43% 3? % 53 % ReS^I^MZSS^deTS: geltend. ?°? e11 Die l» der Tageserzeugung y^P iS ? 6 wr der Ati< Fordwer r° blUn ke -<br />
Die Steuer-Ablösung für gebrauchte Wagen<br />
In Deutschland. Der geradezu revolutio-<br />
England 9,7% 1.6% Jahr auf 162 Mill veranschlag Nach den geltelKl Stück. - Die Mit Tageserzeugung nahezu voller Kapazität der Fordwerke soll en<br />
FrankreicS 9,2% 14 % höhten Benzinsteuer wurde für das laufende du erhöhte f. tne . e » ne sich merkbare um 500 Produktionssteigerung<br />
Einheiten auf 500 25<br />
när anmutenden Steuerbefreiung fabrikneuer Italien 138,5% 15,3% Ä-S!« F,«5Üi«irf S ftr AIT m« erhöh Hudson te und sich Buick um 500 arbeiten, Einheiten während auf 2500 die<br />
Wagen folgt nun eine fast ebenso weitgehende<br />
fiskalische Entlastung für die älteren s S C S% S % kus kaum mehr als 70 Mill. aus dieser Neu- ausgebracht Stuck. Mit haben. nahezu Auch voller die Kapazität Plymout sollen th-<br />
•Normo«« !&fi% AS
N»49 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Zum Benzfn-Abkommen.<br />
(Schluss von Seite 5.)<br />
2. Was für Kompetenzen bestehen auf diesem<br />
Gebiet:<br />
a) für das Departement?<br />
b) für die Handelsabteilung?<br />
c) für die Preiskontrolle?<br />
3. Es ist im Brief vom 19. April von Verhandlungen,<br />
Examen, Einführung von Preiszonen. Preispolitik<br />
usw. die Rede. Von der allgemeinen Wirtschaftspolitik<br />
aus gesehen, kann doch als grosser<br />
Leitsatz für alle derartigen Betsrebungen nur der<br />
Schutz der Exportindustrien in den Vordergrund<br />
gestellt werden, und nur darum ist die «Carbura»<br />
gegründet worden, damit ein geregelter Kompensationsverkehr<br />
im Import und Export möglich ist<br />
Eine unserer wichtigsten Exportindustrien ist der<br />
Fremdenverkehr. Warum werden seine gegebenen<br />
Vertreter, zu denen in allererster Linie auch der<br />
A. C. S. gehört, nicht zur Beratung herangezogen,<br />
wenn weittragende Regelungen geschaffen werden<br />
sollen?<br />
4. Der A. C. S. vertritt ebenfalls die schweizerischen<br />
Automobilisten, für die das Automobil in der<br />
weitaus grössten Zahl der Fälle ein Arbeitswerkzeug<br />
ist. Auch sie haben ein unbedingtes Bedürfnis<br />
nach billigen Benzinpreisen, und eine allgemeine<br />
Kostensenkung, die zur Behebung der Krise erforderlich<br />
ist, erfordert ebenfalls billige Benzinpreise.<br />
Was für Interessen zuliebe ist nun der billige Benzinpreis<br />
der letzten Monate geopfert worden? Die<br />
Engros-Einstandspreise sind gleich geblieben (Zisternenpreis<br />
Fr. 13.70), die Detailpreise sollen im<br />
Mittel auf 38 Cts. erhöht werden, die von Colijn<br />
als «viel grösser als in andern Ländern» bezeichneten<br />
Entschädigungen an die Pumpenhalter werden<br />
von den Mitgliedern der «Carbura», denen vom Departement<br />
ein Monopol mit völliger Auswertungsfreiheit<br />
in die Hand gegeben wurde, zu verringern<br />
versucht: Es entsteht eine beträchtlich höhere Zwischenhandelsmarge.<br />
Diese kommt in erster Linie<br />
den Trustimporteuren zugut, die nicht nur Importeure<br />
und Zwischenhändler, sondern mit ihren Vertragssäulen<br />
und Servicestationen auch Detaillisten<br />
sind, also vollständige vertikale Verteilungsorganisationen,<br />
die sonst heute nicht nur nicht geschützt,<br />
sondern von vielen Seiten angegriffen werden. Was<br />
für Gründe führen das Departement dazu, auf Kosten<br />
der einheimischen Gewerbe und Konsumenten<br />
und einer der wichtigsten Exportindustrien ausgerechnet<br />
diesen ausländischen Trusts zu ermöglichen,<br />
hohe Preise diktieren und die durch übermässige<br />
Investitionen entstandenen Verluste wieder einbringen<br />
zu wollen?<br />
5. Ist sich das Departement bewusst, dass auf<br />
dem bis jetzt eingeschlagenen Wege eine Reorganisation<br />
des Schweiz. Benzinmarktes ausgeschlossen<br />
ist, d. h. solange nicht entweder ein absolut verfassungsentsprechendes<br />
Bundesmonopol oder dann<br />
Konventionen unter Mitwirkung aller Interessierten<br />
geschaffen werden? Das Privatmonopol der Importeure,<br />
die nun jedem Benzin-Detaillisten nicht nur<br />
vorschreiben wollen, wieviel er verdienen und zu<br />
welchem Preise er verkaufen darf, sondern die di-<br />
Tekt unmoralischen Geschäftsmethoden rufen, kann<br />
und darf nicht zu einer derart stabilisierten Lage<br />
führen. (Unmoralisch ist das Verlangen der Importeure,<br />
dass überall der « offizielle Zonenpreis »<br />
angeschrieben werde, an «Stammkunden» aber eine<br />
Marge bis zu 2 Rappen gewährt werden könne. Der<br />
Erfolg wird sein, dass überall zu diesem reduzierten<br />
Preis verkauft wird, obwohl ein höherer angeschrieben<br />
ist. Dies wäre noch der günstigste Fall,<br />
denn heute ist in Zürich wohl unter dem Druck der<br />
Importeure an fast allen Säulen ein Preis von<br />
Fr. —.38 angeschlagen, verkauft wird aber an vielen<br />
Säulen nicht nur zu Fr. —.35, sondern zu<br />
Fr. —.33. Unmoralisch resp. geschäftlich unsinnig<br />
ist die Bestimmung in der «Rahmenkonvention»,<br />
dass auch den einzelnen Garagen die Abgabe von<br />
Bons-Heften gegen Vorauszahlung mit Kassaskonto<br />
verboten sein soll. Damit wird das Geschäft gegen<br />
Vorauszahlung glatt verunmöglicht und der Garagist<br />
wird direkt gezwungen, Benzin zu kreditieren und<br />
seinerseits bei den Lieferanten wieder Schulden zu<br />
haben. Viele kleine Autogewerbebetriebe sind auf<br />
-diese Art überschuldet oder haben sich auf diese<br />
Art ihr Betriebskapital verschafft (die Verluste,<br />
die daraus notwendigerweise entstehen müssen,<br />
gehen selbstverständlich wieder zu Lasten der Konsumenten<br />
und verteuern wieder das Benzin.)<br />
6. Ist das Departement bereit, entweder wieder<br />
dio freie Konkurrenz als Preisregulator auf dem<br />
Benzinmarkt zu ermöglichen, oder, wenn schon eine<br />
im Widerspruch zur Gewerbefreiheit stehende Regelung<br />
durchgeführt werden soll, alle interessierten<br />
Kreise anzuhören und zur Beratung und Beschlussfassung<br />
heranzuziehen?<br />
Zur Abklärung dieser Punkte wurde vom<br />
Volkswirtschaftsdepartement Ende Mai eine<br />
Besprechung einberufen, an welcher der A.<br />
C.S. durch seinen Generaldirektor Primault<br />
vertreten war. Zusammenfassend wurde er<br />
wie folgt orientiert:<br />
Die Ratanenkonvention bildet eine vorläufige<br />
Grundlage. Die Art. 16 und 21 bieten Gewähr<br />
dafür, dass jede Willkürlichkeit in der<br />
Festlegung der Detailpreise verhindert<br />
wird. Das Volkswirtschaftsdepartement leitet<br />
seine Kompetenzen zur Einwirkung auf<br />
den Benzinmarkt auf den Auftrag zurück,<br />
welcher ihm vom Gesamt-Bundesrat im Zusammenhang<br />
mit den gesamten Kontingentiernngsmassnahmen<br />
und dem Kompensationsverkehr<br />
Uberbunden wurde.<br />
Die durch die Entwicklung des Fremdenverkehrs<br />
bedingten Probleme werden mit<br />
ganz besonderer Sorgfalt von seiten des Departementes<br />
überwacht, das mehr wie jede<br />
andere Instanz, über die Bedeutung orientiert<br />
ist, welche die Fremdenindustrie für<br />
- unsere Handelsbilanz spielt. Wenn auch der<br />
Schweiz. .Benzinmarkt an die Verhältnisse<br />
des • internationalen Marktes angepasst<br />
werden soll, so heisst dies noch keineswegs,<br />
dass es sich nur darum handle, darüber zu<br />
wachen, dass der Schweiz. Detailpreis niedriger<br />
sei als im Ausland, sondern es gilt vielmehr<br />
einen Grundpreis festzulegen, welcher<br />
auf dem Gestehunsrspreis und allen Nebenkosten,<br />
die den Wiederverkaufspreis beeinflussen,<br />
basiert.<br />
Gerade die Art. 16 und 21 sind dazu berufen;<br />
die vom Club geäusserten Befürchtungen<br />
zu zerstreuen. Bei der Festlegung, der.<br />
in diesem Artikel erwähnten Relation zwischen<br />
den einzelnen Preisfaktoren, werden<br />
folgende Elemente besonders geprüft: die<br />
Kosten des Zolles, des Transportes, der Einlagerung,<br />
sowie die angemessene Gewinnmarge.<br />
Diese Faktoren, welche fast unverändert<br />
bleiben, kommen zum Ankaufspreis<br />
ab Grenze (der zur Zeit Fr. 13.70 pro 100 kg<br />
beträgt) dazu und ergeben den Fassverkauf-<br />
und Säulenpreis. Auf diese Weise<br />
wird der Konsument am raschesten von den<br />
Preisschwankungen auf dem Markt profitieren<br />
und braucht keine Preiserhöhung, die allein<br />
auf seine Kosten geht, zu befürchten. (Die<br />
anlässlich der Besprechungen zufolge des<br />
Preisrückganges auf dem Weltmarkte und<br />
dem Sinken des Dollars vorausgesehene<br />
Senkung des Detailpreises ist inzwischen ja<br />
bereits eingetreten.)<br />
Dagegen ging man mit dem Vertreter des<br />
Clubs darin einig, dass in der Preisbildung<br />
ein Unterschied zu machen sei, beim Barverkauf<br />
grösserer Quanten gegenüber der<br />
Lieferung auf Kredit. Es wurde darauf hingewiesen,<br />
dass Art. 21 der Konvention die<br />
Möglichkeit biete, in dieser Beziehung eine<br />
vorteilhaftere Regelung anzustreben, indem<br />
die paritätische Kommission, in welcher auch<br />
die Konsumenten vertreten sein sollen, die<br />
notwendigen Kompetenzen hat, um hier zu<br />
intervenieren.<br />
Es ist erfreulich, dass durch diese Intervention<br />
verschiedene Punkte, welche die Konsumenten<br />
besonders interessieren, zur Abklärung<br />
gelangten.<br />
Was übrigens die Carbura. Schweiz. Zentrale<br />
für den Import flüssiger Brennstoffe,<br />
anbetrifft, so ist durch ein Bundesrats.beschluss<br />
vom 3. April in Albänderung der vorangehenden<br />
Beschlüsse festgelegt worden:<br />
Das eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement<br />
ist ermächtigt, aus Billifkeitsgründen ausnahmsweise<br />
durch die Sektion für Einfuhr ausserordentliche<br />
Einfuhrbewilligungen für Waren erteilen zu<br />
lassen, deren Einfuhr gemäss Bundesratsbeschluss<br />
Nr. 7 vom 29. Juni 1932, Art. 3 und 4, nur kraft<br />
Einfuhrbescheinigungen der «Carbura», Schweizerische<br />
Zentrale für den Import flüssiger Brennstoffe,<br />
und des Verbandes Schweizerischer Schmierölimporteure<br />
zulässig ist.<br />
Alle von der Sektion für Einfuhr auf Veranlassung<br />
des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements<br />
bis jetzt ausgestellten ausserordentlichen Bewilligungen<br />
bestehen zu Recht<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Gewichtsbeschränkungen für Brücken Im<br />
Kanton Bern.<br />
Dutch beendete Verstärkungsarbeiten können für<br />
nachfolgende Brücken, die gestützt auf Regierungsratsbeschluss<br />
vom 31. Dezember 1932 nur mit beschränkten<br />
Gewichten befahren werden dürfen, folgende<br />
Neueinteilungen vorgenommen werdan:<br />
1. Hofbrücke bei Innertkirehen. Bisherige zulässige<br />
Maximalbelastung 8 t, ab 1. Juni <strong>1933</strong> befahrbar<br />
mit einem Maximalgewicht von 10 t.<br />
2. Wilerbrücke bei der Station Brienzwiler. Bisherige<br />
Maximalbelastung 8 t, neu zulässige Maximalbelastung<br />
gemäss Art. 10 und 65, Abs. 2, Ziffer<br />
a, d. h. Maximalgewicht 16 t, gemäss V.-O. zum<br />
Bundesgesetz über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr.<br />
3. Brücke über die Weisse Lütschine in Zwei-<br />
Iütschinen. Bisherige Maximalbelastung 8 t, ab 1.<br />
Juni gemäss Vollziehungsverordnung zum Bundesgesetz<br />
wie sub 2 hiervor.<br />
Der Baudirektor des Kantons Bern.<br />
Anmerkung der Red.: Damit erfolgt bereits wieder<br />
eine erfreuliche Lockerung des Regierungsratsbeschlusses<br />
vom 31. Dezember 1932, wonach bei 56<br />
Brücken innerhalb des Kantonsgebietes das Befahren<br />
durch Motorfahrzeuge über gewissen stark<br />
beschränkten Gewichtsgrenzen verboten wurde. Wie<br />
erinnerlich, ist seinerzeit sowohl von den Lastwagenbesitzern<br />
wie auch den Vertretern des Oberländer<br />
Fremdenverkehrs gegen diese Verfügung<br />
beim Bundesrat Einsprache erhoben worden. Anlässlich<br />
einer gemeinsamen Sitzung stellte der kantonale<br />
Baudirektor ein Programm für die etappenweise<br />
Verstärkung oder den Umbau der Brücken<br />
in Aussicht, welche nach der Ansicht seines Departementes<br />
die im Gesetz gestatteten Höchstgewichte<br />
im jetzigen Bauzustand nicht zu tragen vermöchten.<br />
Gleichzeitig wurde die sofortige Inangriffnahme<br />
der Verstärkung jener Brücken zugesichert, welche<br />
für den Verkehr nach dem Oberland besonders<br />
wichtig sind. Die obige Mitteilung bringt nun das<br />
Ergebnis der «rsten Bauperiode und ist zu hoffen,<br />
dass weitere für den Durchgangsverkehr bedeutsame<br />
Brücken den gesetzlichen Anforderungen angepasst<br />
werden. Soviel uns bekannt ist, wurde die<br />
Beschwerde beim Bundesrat noch nicht zurückgezogen,<br />
da vorab die Lastwagenbesitzer noch eine<br />
weitergehende Anpassung der übrigen Brücken an<br />
die im Automobilgesetz erlaubten<br />
abwarten wollen.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion Aargau<br />
Maximallasten<br />
Aus den Verhandlungen des Vorstandes. Der<br />
Vorstand beschäftigte sich in der letzten Sitzung<br />
mit der neuen Initiative des T. C. S., mit der Anpassung<br />
der Autos an die Erfordernisse der neuen<br />
eidg. Verordnung. Eine Grosszahl von Fahrern<br />
hat sich bis heute noch nicht daran gemacht, die<br />
Automobile den Vorschriften der eidg. Verordnung<br />
zum Bundesgesetz über den Motorfahrverkehr anzupassen.<br />
Es handelt sich vor allem um die Bestimmungen<br />
über die Beleuchtung, die Richtungsanzeiger,<br />
das Rücklicht, das Stoplicht und die Warnsignale.<br />
Diese Anpassung an die Vorschriften hat<br />
bis Ende <strong>1933</strong> zu erfolgen. Um diese Anpassung<br />
den Automobilisten zu erleichtern, wird der T. C. S.<br />
im Laufe dieses Jahres in Verbindung mit der<br />
Kantonalsektion und unterstützt von kant. Polizeiorganen,<br />
Kontrollen durch Spezialisten organisieren,<br />
die freiwillig sind und gratis erfolgen. Sie haben<br />
den Zweck, festzustellen, welche Aenderungen an<br />
einem Wagen: auszuführen; sind, damit er den gesetzlichen<br />
Bestimmungen Genüge leistet. Nach vollzogener<br />
Kontrolle wird jedem Fahrer auf einem besondern<br />
Schein, der noch den Stempel des offiziellen<br />
technischen Experten trägt, angegeben, welche<br />
Aenderungen am Fahrzeug vorzunehmen sind. Jeder<br />
Fahrer kann dann die auf der Karte angegebenen<br />
Aenderungen in der Werkstätte ausführen lassen,<br />
die ihm passt. Im Aargau sind solche Kontrollen<br />
vorgesehen in Möhlin, Brugg, Baden, Aarau,<br />
Lenzburg, Zofingen und Muri. Die Zeit der vorgesehenen<br />
Kontrolle wird unsern Mitgliedern in der<br />
«Automobil-Revue» noch bekanntgegeben werden.<br />
SEKTION SOLOTHURN. Ballonverfolgung. Die<br />
Voraussetzungen für ein gutes Gelingen dieser ersten<br />
Veranstaltung der Sektion Solothurn des A.G.S.<br />
in dieser Session waren die allerbesten. Am Morgen<br />
zur Füllung des Ballons «Basel» auf der Aamiatt<br />
Sonnenschein \mä Windstille, ein Wetter, wie man<br />
es sich zu einem Ballonaufstieg nicht schöner hätte<br />
wünschen könen. Gegen 11 Uhr, zum StaTt des<br />
«Basel» und der ihn verfolgenden Automobile, hob<br />
eine kleine Bise zu wehen an. Der ebenfalls gemeldete<br />
Ballon «Helvetia» konnte infolge eines Unfalles,<br />
den sich dessen Führer, Oberlt. Lüscher, bei<br />
der Landung der letzten Fahrt zugezogen hatte,<br />
nicht starten Dessen ungeachtet sammelte sich<br />
gegen 10 Uhr längs der Dornacherstrasse beim<br />
Gaswerk eine grosse Zuschauermenge, die diesem<br />
hier seltenen Schauspiel eines Ballonaufstieges beiwohnen<br />
wollte. Schon seit halb 7 Uhr waren Mitglieder<br />
des städtischen Unteroffiziersvereins unter<br />
deT kundigen Leitung des Ballonführers, Hptm. W.<br />
Dietschi, mit der Füllung an der Arbeit. Um 10<br />
Uhr besammelten sich die 22 konkurrierenden Ballonverfolger.<br />
Als um 10 Uhr 30 der Ballon prall<br />
gefüllt startbereit war, bestiegen als Passagiere dia<br />
Herren Oberslt. O. Wyss, 0. Rüfenacht aus Grenchen<br />
und Lenz aus Solothurn den Korb. Um<br />
10 Uhr 45 ertönte das Kommando «Los!» und alsbald<br />
stieg der Ballon fast senkrecht in die Lüfte,<br />
nahm Richtung Zuchwil-Bleichonberg, besann sieb<br />
dann eines bessern und nahm, vielen Wünschen<br />
der verfolgenden Automobilfahrer gerecht werdend,<br />
Direktion gegen das Welschland, immer mehr Höhe<br />
gewinnend. Um die Mittagszeit entschwand er über<br />
die erste Jurakette unbekantem Ziele entgegen.<br />
Sogleich nach dem Start wurden auch die «Verfolger»<br />
losgelassen, und es begann die Verfolgung<br />
ins Wasseramt, zurück den Leberberg hinauf auf<br />
die Höhen der Jurakette, hinunter durch die Taubenlochschlucht,<br />
auf die Pierre-Pertuis. Dann<br />
ging's plötzlich in forschem Tempo hinauf nach<br />
Tramelan, wo der Ballon nach einer Kreuzfahrt<br />
über verschiedene Höhen und nachdem er selbst<br />
Höhen von über 3000 m erreicht hatte, Anstalten<br />
zur Landung machte. Diese gelang ihm denn auch<br />
auf einer prächtigen Juraweide. 5 km westlich von<br />
Tramelan auf einer — Tanne! Die Uhr zeigte 15.07<br />
als der Führer die Reissleine zog und der Ballon<br />
von einer Reihe hart ihn bedrängender aber auch<br />
zu Hilfe eilender Autoinobilfahrer sanft zwischen<br />
zwei Tannen zur Erde gezogen werden konnte. Sofort<br />
wurden mit Hilfe der Ballonverfolger und der<br />
in grosser Zahl herbeigeeilten Bevölkerung Hülle<br />
•und Reste vom Netz geborgen, verstaut und vorladen.<br />
Gemütlicher als die Hinfahrt wurde die<br />
jieimfatirt angetreten, und die Teilnehmer, von dieser<br />
Fahrt durch den in prächtigem Maiengrün<br />
strotzenden Jura hochbefriedigt, trafen sich zur<br />
Preisverteilung im Bad Attisholz.<br />
Diese, eröffnet durch eine Begrüßungsansprache<br />
des Präsidenten, Dir. Pfister, gab ihm Gelegenheit,<br />
Seine Befriedigung über den gelungenen Verlauf<br />
dieser Veranstaltung auszusprechen, Hptm. W; Dietschi<br />
aber auch mit einem silbernen Klubbecher auszuzeichnen.<br />
Der Präsident der Sportkommission,<br />
N. Fein, verwies auf die Schwierigkeit der durch<br />
die aussergewöhnliche Landung des Ballons sich er<br />
gebenden Rangierung der Konkurrenten. Die Jury<br />
beschloss, diajenigen Fahrer mit einem A.C.S.-<br />
Becher auszuzeichnen, die als erste den Ballon erreichten<br />
und diejenigen, die laut Reglement in den<br />
Besitz der fartigen Wimpel gelangten. Es sind dies<br />
in alphabetischer Reihenfolge die Herren Dr. W.<br />
von Arx, Jakob Bohli, Max Frei, Dir. 0. Fisehlin,<br />
Dr. P Haefelin, 0. Kofmehl, H. Kropf und Fritz<br />
Weber. W. P.<br />
Au* «•«*•» Vetbändlen<br />
CHAUFFEURVEREIN ZÜRICH.<br />
An unsere verehrten Ehren-,<br />
Frei-, Passiv- und Aktivmitglleder!<br />
Unser diesjähriges Gartenfest<br />
findet am nächsten Sonntag,<br />
den 11. Juni <strong>1933</strong>, nachmittags<br />
15 Uhr, in der schön gelegenen<br />
Alhambra, am Fusse<br />
des Uetliberg, statt. Sollte die<br />
Witterung nicht günstig sein, wird der Anlass 8<br />
Tage später durchgeführt; Sonntag, den 18. Juni,<br />
dann aber bei jeder Witterung in der neu dekorierten<br />
grossen Halle (1000 Personen). Das Fest "wird<br />
auch dieses Jahr, wie gewohnt, bei jung und alt<br />
grosse Freude auslösen. Der Wirt bürgt für eine<br />
sorgfältige Küche und gediegenen Keller. Die nachstehenden<br />
Unterhaltungsspiele werden vorbereitet:<br />
Preiskegeln, Preisschiessen, Zuckerstockwerfen,<br />
Kinderbelustigung, mit anschliessendem Ball-Garten-Konzert<br />
durch das bewährte Konzert- und Ball-<br />
Orchester « Happy four ». Schöner Gabeneinsatz.<br />
Unser Gartenfest soll Rendez-vous aller Berufskollegen,<br />
Freunde und Gönnfer sein. Wir' hoffen,<br />
dass unsere lieben Mitglieder mit ihren Angehörigen<br />
vollzählig erscheinen werden. Unterstützt die<br />
Kommission durch Massenteilnahme. Der Reingewinn<br />
wird in unsere Unterstützungskasse fliessen.<br />
jkui d«<br />
A. C. S.<br />
Die Kommission.<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Rationalisierung auch bei den Vorschriften! Im<br />
aufrichtigen Bestreben* zur Verhütung von Automobilunfällen<br />
beizutragen, werden aus allen Interessenkreisen<br />
zahllose Vorschläge gemacht. Es finden<br />
nützliche und unnötige Echo -bei den Behörden<br />
oder gar Aufnahme in den verschiedenen kantonalen<br />
Vollziehungsverordnungen.<br />
Niemand bedenkt ; und am wenigsten der Urheber<br />
selbst, welche gewaltigen Kosten durch die<br />
Anwendung einzelner Vorschriften auf die ganze<br />
Schweiz entstehen und welche beträchtliche indirekte<br />
Belastung damit dem Automobilisten 1 zugemutet<br />
wird. Der Automobilist, der nur das Bestreben<br />
hat, sich und seinen Mitmenschen die grösstmögliche<br />
Sicherheit zu bieten, übersieht ebenfalls<br />
diese Entwicklung, die nur ganz allmählich zum<br />
Bewusstsein kommt Viele ziehen es eben vor, sich<br />
auf die schablonenhaft durch Gesetze vorgeschriebenen<br />
und auf bequeme Weise mit Geld erkäuflichen<br />
technischen Sicherheitsmassnahmen zu stützen,<br />
anstatt nach wie vor den Ueberlegungen und<br />
Massnahmen persönlichen und geistigen Ursprungs<br />
den Vortritt zu lassen. Es ist ja viel angenehmer<br />
und dem nervösen Zeitleben angepasster, seinen<br />
Wagen, mit übersetztem Tempo, in jeder Situation<br />
mit technischen Mitteln zu « beherrschen », als sein<br />
Tempo den geistigen Ueberlegungen anzupassen.<br />
Dass aber die technische Sicherheit gegenüber derjenigen<br />
der menschlichen Ueberlegung weit zurücksteht,<br />
wird jedermann zugeben müssen. Die Technik<br />
ist doch ein Produkt des Menschen und sollte<br />
bei demselben nur so weit Anwendung finden, als<br />
er derselben bewusst oder unbewusst überlegen sein<br />
kann. Was bezwecken die vorgeschriebenen Vierradbremsen,<br />
Richtungsanzeiger, Stoplampen, Signale<br />
und Aiblendvorrichtungen etc., wenn sie dem<br />
Automobilisten nur dazu dienen, sich diesen Mechanismen<br />
auszuliefern? Was bezweckt man mit<br />
den unzähligen Kreuzungs- und Kurventafeln,<br />
wenn die Kreuzung unter einer kräftigen Signalabgabe<br />
im Eiltempo überfahren und die Kurve im<br />
gleichen Sinne geschnitten wird? Eine Ueberfülla<br />
von Sicherheitsmassnahmen aller Art, wie sie in<br />
der Schweiz bereits auf vielen Gebieten bestehen,<br />
schläfern die damit beabsichtigte Vorsicht ein und<br />
grenzen zugleich an Verschwendung. Sie nehmen<br />
vielen Menschen die Veranlassung oder Notwendigkeit<br />
zum Denken. Sie machen ihn gewissermassen<br />
zu einer Maschine, die nur mechanisch reagiert<br />
und gehorcht. Damit verliert der Mensch aber<br />
gleichzeitig den mächtigsten Faktor für seine Sicherheit,<br />
denn er muss in erster Linie auf sich<br />
selbst bauen können.<br />
Auch seine materiellen Mittel werden auf diese<br />
Weise eu sehr in Anspruch genommen. Sollen sich<br />
die Automobilisten durch zu weitgehende Mechanisierung,<br />
durch eine Ueberfülle von Signalzeichen<br />
und verkehrstechnischer Neuerungen, durch immer<br />
ausgedehntere Bemutterung durch Polizeivorschriften<br />
den Betrieb eines Fahrzeuges derart verteuern<br />
lassen, dass neben vermindertem Zwang zur Selbstkontrolle<br />
auch dessen Bedeutung als rationelles Verkehrsmittel<br />
in Frage gestellt werden muss?<br />
Fahrschulen, durch geeignete Fachleute geleitet,<br />
Vorträge und systematische Aufklärung, wie solche<br />
von Verbänden und Zeitschriften bereits durchgeführt<br />
werden, wirkungsvollere Ueberwachung des<br />
Verkehrs durch motorisierte Patrouillen, würden<br />
weit mehr nützen als der Klüngel von Vorschriften,<br />
die von vielen ungenügend gelesen und beachtet<br />
werden.<br />
Denken wir nur, um ein Beispiel zu nennen, an<br />
jene Kompliziertheit und Umständlichkeit bei den<br />
Untersuchungen von Unfällen in gewissen Kantonen,<br />
wo umfangreiche Absperrungen vorgenommen<br />
werden, wo oft zahlreiche Gerichts- und Polizeipersonen,<br />
vereint mit technischen und medizinischen<br />
Experten, Photographen usw., stunden- und<br />
tagelang tätig sind, dann müssen wir uns nicht<br />
wundern ob der immer grösser werdenden Steuerlast.<br />
Inwieweit derart umfangreiche Untersuchungen<br />
die Sicherheit des Strassenverkehrs zu heben<br />
vermögen, bleibt der Beurteilung des einzelnen überlassen.<br />
Auf alle Fälle wird damit auf das eingetretene<br />
Ereignis weder schadenmildernd eingewirkt,<br />
noch die Abklärung der Schuldfrage über das üblich»-Mass<br />
hinaus gefördert.<br />
Sicherheitsmassnahmen sollen, ja müsse^ verlangt<br />
und durchgeführt werden, aber nur'Wnn,<br />
wenn die Kosten den Aufwand rechtfertigen und<br />
bezahlt machen.<br />
Man findet heute, die Bundesbahnen seien eine<br />
Verwaltung, die vereinfacht werden sollte. Die<br />
starren Vorschriften aber, welche deren Verkehr<br />
verteuern, sind so tief verwurzelt, dass deren Abschaffung<br />
heute kaum mehr möglich erscheint und<br />
naturgemäss gerade dort ara wenigsten Verständnis<br />
für einen Abbau vorhanden ist, wo er am notwendigsten<br />
wäre.<br />
Bevor im Automobilwesen diese oder ähnliche<br />
Zustand« eintreten, sollen alle weiteren dem Automobilisten<br />
zugemuteten Auslagen, seien sie direkter<br />
oder indirekter Art, bei den zuständigen Stellen<br />
gründlich geprüft werden. Eine Berücksichtigung<br />
dieser Forderungen ist unbedingt notwendig, wenn<br />
eine Rückwärtsbewegung im Automobilwesen und<br />
der persönlichen Verantwortungspflicht verhütet<br />
werden will. H. R. in L.<br />
iSf»veda<br />
Touren-Antwort:<br />
T.A. 911. Süddeutsche «Altstädte-Tour». Ich<br />
empfehle Ihnen für Ihre Fahrt zwischen Heidelberg<br />
und Würzburg die Strecke über Neckargemünd,<br />
Hirschhorn, Eberbach, Erbach, Michelstadt, Amorbach,<br />
Miltenberg, Wertheim, Uettingen, Würzburg<br />
(163 km), die landschaftlich ausserordentlich schön<br />
und durch die malerischen alten Städtchen im<br />
Odenwald und Maingebiet sehr reizvoll ist. Bei<br />
genügend Zeit ist auch ein Abstecher von Miltenberg<br />
aus links über Klein-Heubach nach Klingenberg<br />
(11 km), einem hübschen alten Mainstädtchen<br />
am Spessart sehr lohnend, oder von Würzburg aus<br />
eine hübsche Tour in den Spessart tibeT Remlingen,<br />
Marktheidenfeld (Schloss Mespelbrunn) nach<br />
Aschaffenburg, und zurück eventuell über die alten<br />
Mainstädtchen Oberburg, Wörth, Klingenberg etc.<br />
nach Würzburg.<br />
Von Würzbur? nach Bamberg Täte ich Ihnen zu<br />
folgender schönen und betreffs Strassenzustand<br />
wohl besseren Strecke als die über Marktbreit, Burgwindheim:<br />
Würzburg, Bergtheim, Werneck, Schweinfurt,<br />
Mainberg, Schonungen, Hassfurt, Zeil, Ebelsbach,<br />
Bamberg (95 km).<br />
Die Strecke Bamberg - Erlangen - Nürnberg ist<br />
59 knu Nürnberg, Ansbach, Lehrberg, Rothenburg<br />
(79 km): Rothenburg, Feuchtwangen, Dinkelsbühl<br />
(45 km): Eilwangen, Wasseralfingsn, Aalen. Gmüncl,<br />
Lorch, Waiblingen, Stuttgart (159 km); Stuttgart,<br />
Tübingen, Rottweil, Donaueschingen (105 km); Hüfingen,<br />
rechts abzweigen nach Döggingen, Loeffingen,<br />
Neustadt, Titisee, Bären.thal, Feldborg, Todtnau;~Schönau,<br />
Mambach i. Wiesental, Schopfheim<br />
Lörrach, Basel (211 km). Z. U. in G.<br />
Touren-rraee:<br />
T. F. 912. Fahrt an den Bodensee. Ich bitte um<br />
die Zusammenstellung eines Programms für eine<br />
zweitägige Fahrt von Zug aus an den Bodensee.<br />
Erste Etappe soll Stein a. Rh; $ein, dann sollen die<br />
Inseln Reichenau und Mainau besucht werden, ferner<br />
das Pfahlbaudorf Uhldingen und eventuell die<br />
Zeppelinwerft in Friedrichshafen. Wenn möglich<br />
möchten wir in Frage kommende Autofähren benützen.<br />
Wo sind diesbezügliche Fahrpläne erhältlich?<br />
Sind Reisepässe notwendig? Besten Dank<br />
zum voraus. F E. in Z.<br />
:
16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> -<br />
KMilt TUNiMItCNH VOT(. FIX€€