E_1933_Zeitung_Nr.055
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag. 30. Juni <strong>1933</strong><br />
Mit Strandbad-Autler und „Gelbe Liste'<br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 55<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
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Die Front der Automobilisten<br />
Lange bevor die politische Entwicklung<br />
zur Bildung von Fronten geführt hat, erkannten<br />
die Automobilisten die Notwendigkeit eines<br />
festeren Zusammenschlusses und einer<br />
solidarischen Interessenvertretung. In den<br />
knapp vierzig Jahren schweizerischen Automobüismus<br />
hat die damit verbundene Bewegung<br />
eine wechselvolle Entwicklung durchgemacht.<br />
Sie, die in den dreissig Jahresbänden<br />
der « Automobil-Revue » ihren Niederschlag<br />
gefunden hat, liest sich fast wie ein<br />
Roman, und die heutige Generation der<br />
Automobilisten darf sich füglich des Erreichten<br />
freuen.<br />
Mit Neujahr ist durch die Einführung des<br />
eidgenössischen Motorfahrzeuggesetzes ein<br />
neues Kapitel in der Geschichte des schweizerischen<br />
Strassenverkehrswesens eröffnet<br />
worden. Mit begreiflicher Erleichterung haben<br />
alle diejenigen, welche am Zustandekommen<br />
des Gesetzes irgendwie mitgewirkt<br />
haben, dessen endgültige Annahme begrüsst.<br />
Auch die Motorfahrzeugbesitzer wussten den<br />
damit erzielten Fortschritt zu schätzen,<br />
wenngleich in ihrem Lager angesichts der<br />
vielen neuen Verpflichtungen, welche der moderne<br />
Strassenkodex mit sich brachte, nicht<br />
nahmen hemmt. Das kam anlässlich der Fest-<br />
des Netzes von Durchgangsstfassen,<br />
etwa eitel Freude herrschte. Aber manlegung<br />
glaubte doch allgemein, nach einer ausgesprochenen<br />
Sturm- und Drangperiode in eine Breite geöffnet sind, wieder drastisch zum<br />
welche den Schwerfahrzeugen bis 2,4 m<br />
Zeit geruhsamer Entwicklung hinüberzuwechseln,<br />
für welche das Bundesgesetz die internationaler Bedeutung nicht benützt wer-<br />
Ausdruck, indem durchgehende Routen von<br />
solide und eherne Grundlage bilden Werde. den können, weil mitten auf der Strecke ein<br />
Diese Erwartung hat sich vorläufig in nur Kanton seinen Schlagbaum zumachte. Noch<br />
sehr bescheidenem Masse erfüllt. Allerdings fehlt auch die Bezeichnung der Durchgangsstrassen,<br />
die Bestimmung der Haupt-<br />
soll nicht vergessen werden, dass ein solches<br />
Gesetz nicht von heute auf morgen seine strassen, wodurch endlich die Frage des Vortrittes<br />
geregelt werden könnte.<br />
vollständige Verwirklichung finden kann und<br />
man deshalb nach kaum halbjähriger Wirmng<br />
noch keineswegs ein abschliessendes Wem das wirtschaftliche Wohl unseres<br />
Urteil fällen darf. Dies um so weniger, als ja Landes am Herzen liegt, der ist besorgt, ob<br />
für die Durchführung von manchen Bestimmungen,<br />
Uebergangsfristen bis Ende dieses Förderung des Fremdenverkehrs. Mit schwe-<br />
all der Halbheit in den Massnahmen zur<br />
Jahres gesetzlich vorgesehen wurden. Was ren Bedenken um die künftige Stellung der<br />
aber die Begeisterung für das neue Werk erheblich<br />
gedämpft hat, das ist die Erkenntnis, che erfüllen, dass in grosszügiger -Strassen-<br />
Schweiz als Reiseland muss uns die Tatsa-<br />
dass der moderne Zug und freie Geist, welcher<br />
dem Gesetz doch in mancher Hinsicht niger als nichts geleistet wird, während alle<br />
baupolitik in der Schweiz vom Bund aus we-<br />
innewohnt, angesichts der kantonalen Eng-<br />
unsere Nachbarländer Millionen und Millio-<br />
herzigkeit neuerdings zu verkümmern droht.<br />
Hand dazu bot freilich auch die oberste Landesbehörde,<br />
die es in mancherlei Hinsicht an<br />
der nötigen konsequenten Vertretung des im<br />
Gesetz zum Ausdruck kommenden Willens<br />
zur Freizügigkeit des Verkehrs fehlen Hess.<br />
Denken wir nur an Nachtfahrverbote oder<br />
andere Verkehrseinschränkungen auf wichtigen<br />
Routen, die dem Sinn und Geist der<br />
neuen Vorschriften bestimmt widersprechen. auf der Strasse bedacht ist, der muss leider<br />
' Aber auch auf kantonalem Boden ver-dispürt man noch wenig von der neue Aera. ziehung und das Verkehrsverständnis vieler<br />
Feststellung machen, dass es am die Er-<br />
Was die Vollzügsverordnung an Vorschriften<br />
für die Automobilisten enthält, das ist ge-<br />
Fahrzeug; noch recht bescheiden bestellt ist.<br />
Strassenbenützer, seien sie zu Fuss oder im<br />
treulich und dem Buchstaben nach befolgt Wenn die Polizei nicht durch geeignete<br />
worden. Wo aber der Staat oder die Verwaltung<br />
nun auch ihrerseits einen Schritt in der<br />
modernen Richtung unternehmen sollen, da<br />
wird bedenklich gezögert. So konnten sich<br />
bis heute nur wenige Kantone dazu verstehen,<br />
für die Besteuerung des Motorfahrzeuges<br />
auch nur einen einigermassen gerechteren<br />
Modus einzuführen. Von Steuererleichterungen<br />
irgendwelcher Art will die Mehrzahl<br />
der Stände überhaupt nichts wissen. Nach<br />
wie vor besteht ein kantonaler Eigensinn,<br />
der jede Grosszügigkeit in Verkehrsmass-<br />
Rufe aus dem Dunkel<br />
Roman von Karl Strecker.<br />
(26. Portsetzung)<br />
«Bitte, fahr fort, lieber Freund. Also Georg<br />
war sehr böse auf mich?»<br />
«Fuchsteufelswild, ja! Und» — er dämpfte<br />
seine Stimme wieder vertraulich — «Richard,<br />
wenn ich dir eins raten kann, sei auf deiner<br />
Hut!»<br />
«Wieso, was kann er mir?»<br />
«Er will Rache nehmen, Vergeltung! Er<br />
hat es ja nur mir gesagt. Oh, das erstemal,<br />
als er hörte, dass du an seinem ganzen verpfuschten<br />
Leben schuld sein sollst —»<br />
«Von wem hörte er denn das?»<br />
«Irgendein Ohrenbläser muss es ihm gesteckt<br />
haben —»<br />
«Ein Ohrenbläser. So. Na und —»<br />
«Da schäumte er direkt, kann ich dir<br />
sagen! Kain nannte er dich und Betrüger, du<br />
solltest ihm sein Lebensglück wiedergeben<br />
und seine Liebe und seine Heimat, lauter so<br />
geschwollene Redensarten.»<br />
«Na, und was sagtest du dazu?»<br />
«Ich suchte es ihm natürlich auszureden!»<br />
«Wackerer Freund! Aber wie reagierte er<br />
darauf?»<br />
«Sauer! Als er dann wohl merkte, dass<br />
ich auf deiner Seite stand —»<br />
«Also — das merkte er?»<br />
«Gewiss — da wurde er schweigsamer.<br />
Und dann kam auf einmal ein Kriegsgefangener<br />
aus Deutschland, ein gewisser Penkun.<br />
Kennst du den?»<br />
«Penkun? Ja, gewiss.»<br />
«Die Welt ist klein, wirklich! Da waren<br />
wir alle drei nun aus derselben Gegend, das<br />
heisst Penkun nicht, der war hier ja wohl<br />
nur mal in Stellung gewesen.»<br />
«Sogar bei mir. Er war jahrelang mein<br />
Diener.»<br />
«Ach nein? merkwürdig! Ja, und dieser<br />
Penkun, übrigens ein unangenehmer Mensch,<br />
Heuchlergesicht — als der den Namen Nicola<br />
hörte, ich war dabei, als er ankam,<br />
machte er solche Stilaugen. Und nachher<br />
haben die beiden dann immer miteinander<br />
getuschelt. Und ich glaube, der hat ihm was<br />
erzählt, was ihn furchtbar beunruhigt hat.<br />
Und das Merkwürdige war, dass er seitdem<br />
gar nicht mehr von der Sache sprach, wenigstens<br />
zu mir nicht. Aber umso eher glaube<br />
ich, dass er im stillen damals schon seine<br />
Pläne gemacht hat. Und eben weil er entschlossen<br />
war, sprach er nicht mehr drüber.»<br />
nen für die Schaffung neuer Durchgangsrouten<br />
kreditieren und hauptsächlich die Bergund<br />
Alpenwelt dem Strassen- und Reiseverkehr<br />
erschliessen. Die Propaganda für den<br />
Autotourismus im Ausland wird auf ein lächerliches<br />
Minimum beschnitten und deren<br />
Durchführung gar noch dem Gutdünken von<br />
Eisenbahnkreisen überlassen, obwohl der noch bestehenden Lücken zu schliessen. Un-<br />
werden wir nach besten Kräften<br />
Autoreiseverkehr der einzige war, der insererseits<br />
den .letzten Jahren noch eine nennenswerte<br />
Zunahme aufzuweisen hatte und manches zur<br />
Linderung der Not im Hotelgewerbe beitrug.<br />
Wer auf die Disziplin und die Sicherheit<br />
Massnahmen vorbeugend und erziehend einzugreifen<br />
in der Lage ist und anderseits das<br />
überlebte System der schematischen Kontrollen<br />
nicht wieder aufkommen soll, dann hilft<br />
nur noch der Selbstschutz und die unbedingte<br />
Solidarität der korrekten Fahrer, um den<br />
minderwertigen und gefährlichen Elementen<br />
unter den Fahrern das Handwerk gründlich<br />
zu legen. Dazu gilt es, bei der Jugend mit<br />
der Aufklärung einzusetzen, damit ihr später<br />
korrektes Verhalten als Automobilist oder<br />
Fuss ganger zur zweiten Natur werde. Leider<br />
wird aber der Verkehrsunterricht der<br />
Initiative der einzelnen Lehrer, den Verbänden-und<br />
der Presse überlassen, anstatt behördlicherseits<br />
überall alle Kräfte zu sammeln,<br />
damit vereint und systematisch der Jugend<br />
geholfen werden kann.<br />
Schaue der Automobilist also nach vorne<br />
oder blicke er rückwärts, so wird er zur<br />
Ueberzeugung gelangen müssen, dass es noch<br />
zahlreiche Standesinteressen zu wahren und<br />
zu vertreten gilt. Solidarität sei deshalb die<br />
Parole, damit sich auch ohne ausdrückliche<br />
Bezeichnung die Front der Motorfahrzeugführer<br />
bilde.<br />
Unser Blatt hat sich seit dreissig Jähren<br />
bestrebt, am Aufbau dieser Front mitzuhelfen.<br />
Es war das Organ von allen, die in Gemeinschaftsarbeit<br />
und richtiger Erkenntnis<br />
der Verkehrsbedürfnisse am Zustandekommen<br />
dieses Werkes mitgewirkt haben. Wie<br />
wir unentwegt für das Automobilwesen in all<br />
seinen zahlreichen Anwendungsformen und<br />
«Was für Pläne denn? Uebrigens Prosit!» Plath unverwandt, aber ruhig ansah, «war<br />
«Prosit, wir wollen auf die alte Schulkameradschaft<br />
anstossen. Prosit, Richard!» Er den zweiten oder dritten — nein den dritten<br />
sehr ausführlich. Georg beschreibt mir da<br />
trank sein Glas aus und hielt es mit um-Abenständlich eckiger Bewegung hoch. «Seine<br />
eures Zusammenseins. Ich weiss auch<br />
Pläne? Ich sagte es ja schon! Nach Deutschland<br />
zurückzukehren. Er muss hier sein! Er<br />
ist am 3. Februar mit dem Dampfer Liverpool<br />
von der Amerikalinie aus New York<br />
nach Bremen abgereist.»<br />
«Das kann nicht stimmen. Ich habe nämlich,<br />
damit du es weisst, Ende März — oder<br />
war es Mitte März?<br />
einen Brief<br />
von ihm aus Amerika bekommen.»<br />
«Ausgeschlossen!»<br />
«Nicht ausgeschlossen! Ich kann ihm<br />
dir zeigen. Habe nur noch meine Sachen<br />
nicht alle hier, sie kommen in den nächsten<br />
Tagen. Er ist statt nach Deutschland nach<br />
Südamerika gefahren und hat mir von Buenos<br />
Aires geschrieben!»<br />
«Das kann ich mir gar nicht denken.»<br />
«Ist aber Tatsache!» Georg machte eine<br />
Pause und füllte die Gläser, um Zeit zur<br />
Ueberlegung zu gewinnen. «Er schreibt, er<br />
hätte allerdings die Absicht gehabt, nach<br />
Deutschland zu fahren, hätte sich aber kurz<br />
vor der Abreise in eine deutschamerikantsche<br />
Witwe vergafft und will sie heiraten.<br />
Den Entschluss nach Deutschland zurückzukehren,<br />
habe er auch nur gefasst, weil du<br />
ihm erzählt hättest, ich wäre an seinem ganzen<br />
Unglück schuld!»<br />
«Ich? Aber das heisst denn doch die Tatsachen<br />
auf den Kopf stellen,» rief Plath<br />
entrüstet. «Im Gegenteil, ich habe deine Partei<br />
genommen!»<br />
«Der Brief,» fuhr Georg fort, indem er<br />
nicht, wie er dazu kommt, alles so haarklein<br />
zu erzählen. Er bildete sich ja freilich immer<br />
ein, schriftstellerisches Talent zu haben.»<br />
«Er ist ja auch zweifellos sehr begabt! Und<br />
dann hatte er den Bücherfimmel! Da war<br />
ein kleiner Schullehrer, Bischoff hiess er, in<br />
unserer Baracke, mit dem hat er über Nietzsche<br />
und was weiss ich gesprochen —».<br />
«Bischoff! — Ja, was ist aus dem geworden?»<br />
«Kennst du ihn denn auch?»<br />
«Nicht persönlich natürlich. Georg erwähnte<br />
den Namen und nannte ihn seinen<br />
Freund.»<br />
Interessenverbindungen eintraten, so hat<br />
auch uns der grosse Harst von gesinnungstüchtigen<br />
Automobilisten durch all die Jahre<br />
Treue gehalten. Wir zählen auch im kommenden<br />
Semester und in fernerer Zeit auf<br />
sie und freuen uns, wenn sie uns weitere<br />
Freunde zuführen, um all die in der Front<br />
weiterhin am Ausbau des Blattes arbeiten<br />
und glauben, mit der Vielseitigkeit in der<br />
Berichterstattung den verschieden gerichteten<br />
Interessen am besten zu dienen. Durch<br />
eine rege Mitarbeit aus dem weiten Leserkreis<br />
und einen recht umfangreichen Briefwechsel<br />
durch unsere verschiedenen Sprechsaalabteilungen<br />
konnten wir den Kontakt mit<br />
den im praktischen Leben stehenden Fahrern<br />
noch enger gestalten und uns um so besser<br />
ein Bild über deren Wünsche und Begehren<br />
machen. Dank der wertvollen Bereitwilligkeit<br />
vieler behördlicher Instanzen Hessen<br />
sich in erspriesslicher Zusammenarbeit zahlreiche<br />
Fragen lösen und Unklarheiten richtigstellen.<br />
Die «Automobil-Revue» wird nach<br />
wie vor die freie Plattform für einen sachlichen<br />
Meinungsaustausch über alle Probleme<br />
des modernen Strassenverkehrs sein. Der<br />
Unterhaltungsteil, für den nunmehr eine eigene<br />
verantwortliche Redaktion zeichnet,<br />
wird einen weiteren sorgfältigen Ausbau erfahren.<br />
Die Flugseite, welche so regem Interesse<br />
begegnet, soll entsprechend dem zur<br />
Verfügung stehenden Raum erweitert werden,<br />
während die übrigen Sparten, wie auch<br />
die Sprechsaaldienste, in der seit Jahren verfolgten<br />
Richtung weiter zu fördern sind.<br />
Der Inseratenteil soll im Interesse der Inserenten,<br />
wie der Leser, insofern eine Aenderung<br />
erfahren, als durch eine schärfere<br />
Trennung zwischen der deutschen und französischen<br />
Ausgabe eine weitgehende Einsprachigkeit<br />
auch im Reklameteit erreicht<br />
wird. »<br />
Wir hoffen deshalb, dass die kommende<br />
Abonnementseinladung überall angenommen<br />
werde, denn nur durch den engen Zusammenschluss<br />
und die geistige Verbundenheit<br />
mittels eines unabhängigen Presseorganes<br />
wird die Front der Automobilisten zu erreichen<br />
sein, derer wir in diesen Zeiten mehr<br />
denn je bedürfen.<br />
Verlag u. Redaktion der «Automobil-Revue».<br />
«Der arme Kerl ist im Elend gestorben. Er<br />
fand nach dem Kriege keine Anstellung.»<br />
«Armer Kerl!» sagte Georg für sich. Er<br />
nahm nachdenklich sein Glas und leerte es<br />
langsam, im stillen des guten Kameraden<br />
gedenkend. Dann fuhr er fort: «Ja also —<br />
was wollte ich doch sagen? — ich kann mir<br />
nur denken, dass Georg da eine Art novellistische<br />
Stilübung von sich geben wollte. Er<br />
beschrieb mir ganz genau: es sei eine wundervolle<br />
Sternennacht gewesen nach einem<br />
unerträglich heissen Tage und ihr hattet vor<br />
Tausenden von Mücken nicht schlafen können,<br />
und da habt ihr beide euch dann am<br />
Fenster zusammengehockt und immer auf<br />
die Sternschnuppen aufgepasst. Und jedesmal<br />
wenn eine gefallen war, habt ihr beide<br />
geseufzt.<br />
«Das stimmt freilich!» sagte Plath mit rotem<br />
Kopf. «Aber —»<br />
«Und da seid ihr dann auf die gemeinsame<br />
Schulzeit zu sprechen gekommen, und du<br />
hast mit wahrer Empörung mich als seinen<br />
Verleumder, als seinen Scharfrichter sozusagen<br />
— hingestellt. Ohne mich wäre die<br />
ganze Geschichte damals unterdrückt worden<br />
und kein Hahn hätte danach gekräht.»<br />
«Das ist alles nicht wahr,» rief Plath entrüstet.<br />
«Das heisst,» fügte er leise hinzu und<br />
sah Georg mit nicht verschämtem Augenblinzeln<br />
an, «das heisst, die Sache selbst —<br />
wir sind ja unter uns, Richard — die Sache<br />
selbst stimmt schon! Nicht wahr? In Wirklichkeit<br />
hast du doch — ich will natürlich<br />
nicht sagen allein — aber doch hauptsächlich<br />
hast d u doch die Geschichte damals an<br />
die grosse Glocke gehängt.»
Das Eisenbahn-Automobil-Verkehrsabkommen im Kreuzfeuer<br />
Kaum dass nach mühevollen und langwierigen<br />
Verhandlungen der Entwurf zu dem<br />
geplanten Verkehrsabkommen und dem einschlägigen<br />
Bundesgesetz bereinigt vorlagen,<br />
entspann sich darüber eine heftige Diskussion,<br />
in welcher die Meinungen mit nämlicher<br />
Vehemenz aufeinanderprallen, wie seinerzeit<br />
bei der Referendumskampagne gegen<br />
das eidg. Motorfahrzeuggesetz. Wie bereite<br />
gemeldet, hat die kürzlich stattgehabte D'ele-,<br />
giertenversammlung des schweizerischen<br />
FuhrhalteT-Pferdebesitzer und Spediteurenverbandes<br />
das Uebereinkommen in der jetzigen<br />
Fassung abgelehnt, wobei hauptsächlich<br />
die vollständige Freigabe des Werkverkehres<br />
und die Einbeziehung aller Auto-"<br />
transporteure in die geplante Genossenschaft<br />
kritisiert wurden.<br />
Am 15. Juli wird sich nun der Verband<br />
schweizerischer Moto^Jastwagenbesitzer in<br />
einer aussefordentlichen Generalversammlung<br />
darüber zu entscheiden haben, ob das.<br />
Abkommen in der jetzigen Form und unter<br />
den von Seiten der Automobilinteressenten<br />
gemachten Vorbehalten zu ratifizieren sei..<br />
In der Zwischenzeit nehmen nun die kantonalen<br />
Gruppen zu den Entwürfen Stellung.<br />
Bern hat sich im Prinzip damit einverstanden<br />
erklärt. Eine ähnliche Stellungnahme<br />
kam auch in der gemeinsamen Versammlung<br />
der Gruppen Appenzell, St. Gallen und Thurgau<br />
zustande. Als erste Opponenten erwiesen<br />
sich die Waadtländer, welche sich mit<br />
dem Entwurf deshalb nicht befreunden können,<br />
weil er mit seiner Beschränkung des<br />
Güterverkehrs auf 30 km den Bedürfnissen<br />
von Handel und Gewerbe nicht entspreche<br />
und zudem "die Gewerbefreiheit allzu einschneidend<br />
treffe. Die numerisch sehr starke<br />
Gruppe des Kantons Zürich tagte vergangenen<br />
Samstag und lehnte nach eifriger Diskussion<br />
den Vorschlag ebenfalls mit folgender<br />
zum Beschluss erhobenen Resolution ab:<br />
«1. Die Vorlagen sind viel zu unklar gehalten.<br />
Sehr wesentliche Bestimmungen sind lediglieh im<br />
«erläuternden Bericht» oder beruhen auf mündlichen<br />
Erklärungen. 2. Das Fuhrhaltereigewerbe<br />
darf nicht seiner privatwirtschaftlichen Betriebsform<br />
beraubt und in einen Staatsbetrieb -übergeführt<br />
werden." 3. In den Vorlagen ist das Lastauto<br />
ausschliesslich nach dem Prinzip der Eisenbahn<br />
verwendet. Hierdurch verliert es seine Beweglich-'<br />
keit und Anpassungsfähigkeit und damit wieder<br />
einen grossen Teil seiner technischen und wirtschaftlichen<br />
Vorteile. 4. Die Versammlung anerkennt<br />
ausdrücklich, dass der Bahn geholfen werde<br />
und bekundet neuerdings- ihre Bereitwilligkeit; an<br />
der Lösung der Differenzen mitzuarbeiten,, die sich<br />
aus dem Konkurrenzkampf zwischen Eisenbahn und<br />
Auto und im Autotransportgewerbe intern ergeben<br />
haben. 5. Die Versammlung anerkennt, dass der Fernverkehr<br />
prinzipiell der Bahn gehört und ist der Auffassung,<br />
dass der Werkfernverkehr dem gewerbsmässigen<br />
Fernverkehr gleichzustellen sei. Der Ausbau<br />
des Autobetriebes über die ganze Schweiz<br />
wird begrüsst, doch sollen bei der Vergebung der<br />
Autolinien bereits vorhandene Lastwagen altansässiger<br />
Betriebe berücksichtigt werden. 6. Das Zentralsekretaria.t<br />
der «Aspa» wird gebeten, neue diesbezügliche<br />
Verhandlungen mit den Schweizerischen<br />
Bundesbahifen aufzunehmen.»<br />
Demgegenüber hat der Verwaltungsrat der<br />
S. B. B. das Abkommen genehmigt und dem<br />
Bundesrat in empfehlendem Sinne überwiesen.<br />
Das offizielle Communique''besagt hierüber<br />
folgendes:<br />
In der Sitzung des Verwaltungsrates, die am<br />
26. Juni stattgefunden hat, gelangte der 'Bericht<br />
der Generaldirektion über die Regelung des 1 - Verhältnisses<br />
von Eisenbahn und Automobil zur Beratung,<br />
der zuhanden des eidgen. Post- und Eisenbahndepartementes,<br />
genehmigt, wurde. Der Bundesrat<br />
wird ersucht, den Entwurf für ein «Bundesgesetz<br />
über die Regelung der Beförderung von Gütern<br />
mit Motorfahrzeugen auf öffentlichen Strassen»<br />
aufzustellen, wobei der gemeinsame VoTentwurf<br />
der Eisenbahnverwaltungen und Automobilinteressenten<br />
vom 27. Mai <strong>1933</strong> gebührend berücksichtigt<br />
werden möchte. Einem von den Automobilinteressenten<br />
geäusserten Wunsche' entsprechend,<br />
wurde sodann beschlossen, das eidgen. Post- und<br />
Eisenbahndepartement möchte die Uebereinkunft<br />
zwischen den Eisenbahnverwaltungen und den<br />
Automobilinteressenten für die Verkehrsteilung und<br />
Zusammenarbeit von Eisenbahn und Motorfahrzeug<br />
vom 27. Mai <strong>1933</strong> dem Bundesrate mit dem Ersuchen<br />
übermitteln, ihr möglichst bald seine grundsätzliche<br />
Zustimmung zu geben.<br />
Er schwieg einen Augenblick und sah Georg<br />
beobachtend an. Aber zu seiner Verwunderung<br />
blieb dessen Gesicht ganz ruhig.<br />
«Da hast du nicht unrecht, Plath,» sagte<br />
er, «es war eine Ruppigkeit von mir!»<br />
«Na, ganz so schlimm nicht — aber es<br />
freut mich, dass du das sagst, Richard! Pror<br />
sit, dein Wohl! Du konntest ja damals die<br />
Tragweite nicht ahnen!»<br />
Georg war aufgestanden, er öffnete wie in<br />
Gedanken die Tür zum Nebenzimmer, blickte<br />
hinein und schloss sie wieder. «Nein. Wie<br />
gesagt: er kommt jedenfalls so bald nicht<br />
nach Deutschland.»<br />
«Der Sache muss ich unter' allen Umständen<br />
auf den Grund kommen, ich fahre dieser<br />
Tage sowieso wieder nach Hamburg zurück,<br />
da will ich mal nach Bremen und die Passagierliste<br />
des .Liverpool' nachsehen. Ich<br />
werde ihn finden, verlass dich drauf, Wenn<br />
auch vielleicht nicht unter seinem richtigen<br />
Namen.»<br />
Dass vielerorts eine scharfe Glut gegen,<br />
das Abkommen vorläufig noch unter der<br />
Asche mottet, um dann im entscheidenden<br />
Moment zur offenen Flamme anzuwachsen,<br />
lässt Sich auch aus manchen Zuschriften an<br />
unsere Redaktion ersehen*. Aus der bunten<br />
Wahl dieser Vernehmlassungen, die fast alle<br />
im nämlichen Sinn und Geiste abgefasst<br />
sind, lassen wir die nachstehende folgen,:<br />
-«-loh -möchte Sie bitten, im Textteil auf die für<br />
.alle JLastwageabesitzer katastrophal sich auswirkende<br />
Bedeutung des Einigungsvorschlages «Bahn<br />
und Auto» hinzuweisen. Ihre Leser sollen wis-<br />
.sen, dass dieser Einigungsvorschlag absolut nicht<br />
aus dem Schoss der Lastwagenbeisitzer hervorging.<br />
Die Generalversammlung der «Aspa» wird dagegen<br />
in'aller Form Stellung nehmen und aller Voraussicht<br />
nach ihre Einwilligung dazu nicht geben,<br />
Messe dies doch einfach, sich zugunsten der Bahnen<br />
die Haut über die Ohren ziehen zu lassen.<br />
Es gilt aber, die Gleichgültigen aufzurütteln, ..,<br />
Die Leute wissen gar nicht, was sie bei Annahme<br />
des Vorschlages zu gewärtigen haben. Ca. 3000<br />
Lastwagen sind in der Schweiz im Betrieb, ca.<br />
500 könnte die Asto engagieren,, wobei «her ausdrücklich<br />
die Bedürfnisklau.sel vorbehalten wird,<br />
Was geschieht mit den ca. 2500 andern? Was mit<br />
den vielen Betrieben, die zu zweit oder dritt in<br />
einem gegebenen Rayon nebeneinander existieren<br />
und für die dann sofort kein «Bedürfnis» mehr<br />
vorhanden ist? Was soll das bedeuten, dass Inhabern<br />
eines Werkvei'kehrs keine Konzession B<br />
ausgestellt werden soll? Angenommen, es betreibe<br />
einer einen kleinen Handel, z. B. Kohlenhandel,<br />
der ihn aber schon seit vielen Jahren nicht allein<br />
zu ernähren vermag, weshalb sich 'der Betreffende<br />
im Laufe der Zeit einen mittleren oder grösseren<br />
Auto-Transportbetrieb angliederte, der in der Folge<br />
zu seinem Haupterwerb wurde, so müsste er nun<br />
der neuen Einrichtung' zufolge, diesen Betrieb<br />
lahm legen. Nach dem Vorschlag hätte er als<br />
Inhaber eines Werkverkehres auch keinen Anspruch<br />
auf Entschädigung. Dies würde ihm fast<br />
den vollständigen geschäftlichen Ruin und den<br />
Verlust seiner Betriebsmittel bedeuten.<br />
Wie verhält es sich übrigens mit diesen Entschädigungen?<br />
Wird dem Geschädigten^ einfach Wagen<br />
und Zubehör abgekauft? Was macht nachher<br />
der Bund mit diesen Mobilien? Kann der Geschädigte<br />
nachher seine, für den Autotransport gut und<br />
modern eingerichteten und nachher leerstehenden<br />
Gebäude auch dem Bund geben und bekommt er<br />
vom Bund eine andere, auskömmliche und ihm zusagende<br />
Existenz oder gar eine Pension wie höhere<br />
Bahnbeamte? Soll sich durch diese Gewaltäktion<br />
oder ein von unseren «Land es Vätern» zu beschliessendes<br />
Gesetz ein grosser Teil unseres frei erwer*<br />
benden Mittelstandes derart knebeln und treten<br />
lassen? Soll die Verstaatlichung, welche den Steuerzahler<br />
heute schon so hoch zu stehen kommt, noch<br />
weiter getrieben werden? »<br />
Die Zentralstelle für die Verteidigung der<br />
Automobilinteressen, welche am Zu,stande^<br />
kommen des Entwurfes einen verdienstlichen»<br />
Anteil hat, antwortet auf diese MejflüngS-'<br />
äusserung wie folgt: /<br />
«Die vorstehenden Ausführungen eines Einsenders<br />
zeigen, dass Ursache, Sinn und Auswirkung<br />
der Uebereinkunft zwischen den Automobilinteressenten<br />
und den Bahnen in vielen<br />
Kreisen des Transportgewerbes missverstanden<br />
werden.<br />
In erster Linie ist festzustellen, dass die<br />
Uebereinkunft der Erkenntnis der Automobilistenverbände<br />
zuzuschreiben ist, eine gemeinsam<br />
mit den Bahnen aufgestellte Regelung<br />
sei einer solchen vorzuziehen, die ein-,<br />
seitig von den Behörden diktiert wird. Eine<br />
gesetzliche Regelung des Güterverkehrs wird<br />
kommen, ob mit oder ohne unsere Mitarbeit.<br />
Darüber können die Ausführungen der Bundesbahnen<br />
in ihren Broschüren und Vorträgen,<br />
die Erklärungen des Vorstehers des eidg,<br />
Eisenbahndepartementes und die Voten verschiedener<br />
Mitglieder der eidg. Räte im Parlament<br />
keinen Zweifel lassen. Für die Verbände<br />
galt es also lediglich, sich darüber zu<br />
entscheiden, ob sie auf dem Wege der Unterhandlung<br />
eine möglichst günstige Regelung<br />
erzielen oder sich einseitig auf den Kampfstandpunkt<br />
stellen wollten. Man hat die erste<br />
Lösung vorgezogen und, wie das Ergebnis<br />
der Volksabstimmung vom 28. Mai zeigt, mit<br />
vollem Recht.<br />
Die gesetzliche Regelung des gewerbemässigen<br />
Gütertransports auf der Strasse ist<br />
nicht nur in der Schweiz, sondern auch im<br />
gesamten Ausland im Fluss. In Deutschland<br />
«Wieso das?» fragte Georg und machte<br />
ein erstauntes Gesicht.<br />
«Er deutete nämlich zuerst an, dass er<br />
vorläufig inkognito nach Deutschland fahren<br />
wollte. Unter dem Namen Wedemeyer. Wir<br />
hatten da nämlich einen Kameraden, der<br />
sah ihm fabelhaft ähnlich. Da hatte er anfangs<br />
die Absicht, als Wedemeyer 'rüberzufahren<br />
und unerkannt ein Strafgericht abzuhalten.»<br />
Georg war rot geworden. «Das ist ja alles;<br />
Unsinn!» rief er.<br />
Plath schüttelte beharrlich den Kopf. «Mit<br />
dem Brief — da hat er dich beschwindelt.<br />
Er ist herübergekommen! Er hatte ein unglaubliches<br />
Heimweh! Ich kann dir gar nicht<br />
sagen, w i e er von der Rückkehr nach<br />
Deutschland geschwärmt hat. Und einmal zitierte<br />
er einen Vers aus Homer, wo Odysseus<br />
auf seinen Irrfahrten nur den einen<br />
Wunsch gehabt hat, er wollte nur einmal<br />
noch den Rauch von Ithaka aufsteigen sehen<br />
....»<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 55<br />
ist der gewerbemässige Güterverkehr über<br />
Entfernungen von 50 km jetzt schon konzessioniert.<br />
Die Regelung befriedigt nicht und<br />
die Behörden planen eine Aenderung des Gesetzes<br />
im gleichen Sinne, wie sie in der<br />
Schweiz jetzt vorgesehen ist. In Oesterreich<br />
besteht ebenfalls die Konzessionspflicht für<br />
den Personen- und Gütertransport und in den<br />
letzten Tagen ist eine Vorlage der Regierung<br />
bekannt worden, wonach für alle Gütertransporte<br />
die Tarife vorgeschrieben werden. In<br />
England steht der Entwurf für ein Gesetz in<br />
Beratung, das die Konzessionierung aller Gütertransporte<br />
vorsieht. Dabei werden Konzessionen<br />
nur beim Nachweis des Bedürfnisses<br />
erteilt. Die Lastwagentransporte werden zudem<br />
steuerlich stark belastet und die Steueransätze<br />
gehen bis Fr. 7000.— für einen Lastwagen.<br />
In Italien ist der gewerbemässige<br />
Güterverkehr konzessionspflichtig, und dies<br />
ist auch in Ungarn, der Tschechoslowakei und<br />
in Jugoslawien der Fall.<br />
;•' Bei diesen Verhältnissen ist es klar, dass<br />
ein Konzessionsgesetz bei uns unter allen Um-<br />
•ständen gekommen wäre. Wohl hätten wir die<br />
Möglichkeit gehabt, dagegen das Referendum<br />
zu ergreifen. Bei der heutigen Lage der Dinge<br />
.wäre dieses Unterfangen aber vollständig<br />
aussichtslos gewesen, denn wenn die Missstimmung<br />
gegen die S.B.B, im Lande auch<br />
gross ist, so ist zweifellos deswegen die Liebe<br />
zum Lastwagen nicht übermässig stark und<br />
verbreitet. Dessen muss man sich bei der Beurteilung<br />
der Lage klar sein.<br />
Wie aber wäre das Gesetz ohne die Mit-<br />
- arbeit der Automobilistenverbände herausgekommen?<br />
Glaubt der Einsender wirklich, die<br />
Bahnen hätten dann auch Garantien für die<br />
Beschäftigung von 500 Wagen mit einer Lei-<br />
Istung von 12 Millionen Wagenkilometern gegeben?<br />
Glaubt er, der Verkehr in der Ortszone<br />
wäre frei geblieben, oder der Bund hätte<br />
eine Entschädigung für Unternehmer vorgesehen,<br />
die keine Konzession erhalten können?<br />
Was die Unterhändler der Automobilisten in<br />
fünfmonatlichen Unterhandlungen erreichten,<br />
kommt ausschliesslich den Transportunternehmern<br />
zugute. Wir empfehlen dem Ein-<br />
.sender, die Richtlinien der Generaldirektion<br />
der S.B.B, für die Aufstellung eines Gesetzes<br />
,.yom November 1932 nachzulesen-und er kann<br />
sich dann überzeugen,.dass das, was die Unterhändler<br />
der Automobilisten erreicht haben,<br />
nicht wenig ist.<br />
Der Einsender redet von 3000 Lastwagen im<br />
..Transportgewerbe. Diese Zahl ist vollständig<br />
listen und der Wirtschaft die Mehrheit haben.<br />
Das dürfte doch sicher genügen.<br />
Dass sich der Einsender über die Auswirkungen<br />
des Gesetzes nicht klar ist, beweisen<br />
seine Ausführungen betreffend die Erteilung<br />
von Konzessionen an den Werkverkehr. Jeder<br />
Inhaber eines Werkverkehrs kann Konzessionen<br />
A verlangen und bei Bedarf erhalten.<br />
Ausgeschlossen ist er dagegen unter bestimmten<br />
Voraussetzungen vom Erwerb einer<br />
Konzession B. Die Konzession B bezieht sich<br />
lediglich auf den Transport von Möbeln, Umzugsgut<br />
usw., also auf Transporte, die bisher<br />
schon ausschliesslich von den speziell hierfür<br />
eingerichteten Transportunternehmungen<br />
befördert wurden. Hat ein Unternehmer bisher<br />
gewerbsmässig Möbel und Umzugsgut<br />
befördert und ist er für diese Transporte eingerichtet,<br />
so hat er selbstverständlich Anrecht<br />
auf eine Konzession B. Von deren Erwerb<br />
sollen also nur Unternehmungen ausgeschlossen<br />
sein, die dafür nicht besonders eingerichtet<br />
sind oder dann z. B. Möbelgeschäfte, die<br />
einerseits die selbst erstellten oder verkauften<br />
Möbel befördern (Werkverkehr) und die dann<br />
mit den gleichen Fahrzeugen auch Möbel für<br />
andere transportieren, also den bestehenden<br />
besonders eingerichteten Transportgeschäften<br />
Konkurrenz bereiten wollen.<br />
Die Generalversammlung der ASPA wird<br />
in nächster Zeit die Uebereinkunft mit den<br />
Bahnen zu ratifizieren oder die Ratifkation<br />
abzulehnen haben. Es dar aber 'daran erinnert<br />
werden, dass die letzte Generalversammlung<br />
dem Vorstand und dem Ausschuss ausdrücklichen<br />
Auftrag gegeben hat, mit den Bahnen<br />
zu unterhandeln. Im weitern haben die übrigen<br />
Automobilistenverbände, wie der A.C.S.,<br />
der T.C.S., die U.M.S., die Chambre syndicale<br />
Suisse de l'Industrie de l'Automobile, die<br />
Chambre syndicale du Commerce de l'Automobile,<br />
der Verband der Schweiz. Karosserieindustrie,<br />
der Autogewerbeverband, der Verband<br />
der Möbeltransporteure usw. zur Frage<br />
Stellung zu nehmen. Es wird sich dabei zeigen,<br />
inwieweit sich die .Automobilistenverbände<br />
mit der vorgeschlagenen Regelung einverstanden<br />
erklären und auf welche Unterstützung<br />
die ASPA rechnen kann, wenn ihre<br />
Mitglieder anlässlich der nächsten Generalversammlung<br />
die Ratifikation der Uebereinkunft<br />
ablehnen. Endlich noch werden sich in<br />
nächster Zeit die Spitzenverbände der Wirtschaft,<br />
so der Schweiz. Handels- und Industrieverein,<br />
der Schweiz. Gewerbeverband<br />
und der Bauernverband zur Uebereinkunft<br />
auszusprechen haben. Auch deren Haltung<br />
wird zeigen, welche Stellung man in den Wirtschaftskreisen<br />
einnimmt. Sicher ist heute<br />
schon, dass nicht nur alle politischen Parteien<br />
auf eine Lösung des Konkurrenzproblems<br />
zwischen Bahn und Auto hindrängen, sondern<br />
der Wunsch nach einer solchen Lösung auch<br />
bei den Wirtschaftsverbänden vorhanden ist<br />
Es handelt sich hier, was der Einsender übersieht,<br />
nicht nur um ein Problem der Transportunternehmer,<br />
sondern um ein Problem<br />
der ganzen Volkswirtschaft.»<br />
Sportnachrichten<br />
Die Rennen des Sonntags<br />
Der kommende Sonntag bringt eine wahre<br />
Hochflut von internationalen Grossveranstaltungen<br />
des Autosportes. In nicht weniger als<br />
fünf Ländern geht der grösste Teil aller bekannteren<br />
Fahrer an den Start, und zwar in<br />
Frankreich, Belgien, England. Oesterreich<br />
und Italien; Man muss diese Vielspurigkeit<br />
im internationalen Sportbetrieb unbedingt<br />
bedauern, da jedes einzelne Rennen dadurch<br />
an Bedeutung einbüsst. Die von der internationalen<br />
Sportkommission für das nächste<br />
Jahr angekündigte Beschränkung der internationalen<br />
Rennen ist deshalb sehr zu begrüssen.<br />
Von einer Krise im AutosDort kann<br />
auf jeden Fall angesichts solch zahlreicher<br />
Georg hatte sich noch nicht wieder gesetzt,<br />
er machte jetzt, ein paar Schritte durch<br />
das Zimmer hinter dem Rücken Plaths. In<br />
seinem Gesicht zuckte es.<br />
«Und-dann muss da noch etwas anderes<br />
hinzugekommen sein durch den Penkun.<br />
Seitdem-„der da war, hockten sie immer beieinander<br />
und sprachen sehr viel — über<br />
dich!» Er hob schnell den Kopf und sah Georg<br />
durchdringend an.<br />
«So? Was denn?»<br />
«Hm — darüber möchte ich lieber nicht<br />
sprechen.»<br />
«Du möchtest schon, du Halunke,» dachte<br />
Georg, «wenn du nur was Bestimmtes wüsstest.<br />
Lange Ohren hast du oft genug gemacht.»<br />
«Jedenfalls, Richard, und das ist der<br />
Grund, weshalb ich dich alten Schulkameraden<br />
aufgesucht habe, sei auf der Hut! Es<br />
braut sich was gegen dich zusammen!»<br />
«Ein nicht ganz verschämter Erpresser,»<br />
dachte Georg. «Na. wir werden ja sehen,»<br />
Veranstaltungen nicht gesprochen werden.<br />
Erfreulich ist die Tatsache, dass die Schweiz<br />
an drei Rennen vertreten sein wird, nämlich<br />
am Gaisberg, in Reims und in Spa.<br />
Grosser Preis der Marne.<br />
Rundstrecke von Reims.<br />
Zum neunten Male wird am kommenden<br />
Sonntag bei Reims der Grosse Preis der<br />
Marne durchgeführt. In Frankreich spricht<br />
man von diesem Rennen als der grossen Revanche,<br />
des französischen Grand Prix, und in<br />
Wirklichkeit lässt sich dieser Vergleich auch<br />
nicht ganz von der Hand weisen. Den Organisatoren<br />
ist es gelungen, für ihr Rennen, das<br />
iaüs der Luft gegriffen. Nicht einmal die-Hälfte<br />
avon steht wirklich im, gewerbsmässig be-<br />
'tfiebenen Güterverkehr, und davon laufen<br />
wiederum ein grosser Teil nur im Stadtverkehr.<br />
Von den bestehenden ernsthaften Firmen<br />
werden nahezu alle in der geplanten Genossenschaft<br />
beschäftigt werden können. Wo<br />
dies nicht zutrifft* hat der Bund Entschädigungen<br />
auszurichten^ wobei auch der Minderwert<br />
der Gebäude inbegriffen ist. Die Höhe der<br />
Entschädigung wird von einer Kommission<br />
bestimmt, in der die Vertreter der Automobisagte<br />
er dann in abschliessendem ruhigem<br />
Ton, als ob ihn die Sache weiter nicht viel<br />
anginge. «Es wird sich ja wohl zeigen!...<br />
Du bleibst noch in Berlin?»<br />
«Ich muss vorläufig, um wenigstens noch<br />
ein bisschen herauszuholen. In letzter Zeit<br />
war es ja unglaublich mies. Die Amerikaner<br />
raffen ja den ganzen Film an sich.»<br />
Georg nickte. «Das war vorauszusehen.<br />
Jetzt, wo Deutschland jahrelang nicht ernsthaft<br />
konkurrieren konnte auf dem Weltmarkt<br />
—»<br />
«Und nicht nur auf dem Weltmarkt, auf<br />
seinem eigenen Binnenmarkt!» rief Plath erregt.<br />
Er stand auf und streifte die Asche seiner<br />
Zigarre auf einem Rauchtischchen in der<br />
Ecke ab, obwohl ein Aschenbecher vor ihm<br />
stand. Mit empörter Miene sah er zu Georg.<br />
hinüber, «Und denke dir, was mir da obendrein<br />
noch passieren muss! Man hat mich<br />
bestohlen!»<br />
(Fortsetzung siehe 2. Hauptblatt * Autler-<br />
Feierabend ».)
N° 55 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
1925 zum ersten Male veranstaltet wurde<br />
eine bewundernswerte Nennliste zusammenzubekommen,<br />
die einen sportlichen Grosskampf<br />
garantiert, der jedem internationalen<br />
Grossen Preis zur Ehre anstehen würde.<br />
Das Rennen findet auf der bekannten Strassenrundstrecke<br />
bei Reims statt, 7 km von der<br />
nordfranzösischen Stadt entfernt gelegen.<br />
Der Circuit hat die genaue Länge von 7826 m<br />
und muss 51mal, demnach über rund 400 km,<br />
befahren werden. Die Strecke bildet die Form<br />
eines Dreiecks, sie weist drei lange, ungemein<br />
schnelle Gerade und drei sehr kritische Kurven<br />
von La Garenne, Thillois und Gueux auf.<br />
Die gesamte Rundstrecke ist sorgfältig ausgebaut<br />
worden und erlaubt Durchschnitte, wie<br />
sie wohl auf keiner andern Strassenrundstrecke<br />
möglich sind. Letztes Jahr wurde bekanntlich<br />
auf dem Circuit von Reims der<br />
Grosse Preis von Frankreich ausgetragen, dabei<br />
stellte Nuvolari mit seinem Alfa Romeo-<br />
Monoposto das Mittel von 148 km/St, auf.<br />
Beinahe sämtliche Konkurrenten des Grossen<br />
Preises von Frankreich finden sich auch<br />
in Reims wieder. Die beiden erbitterten Gegner<br />
von Montlhery, Campari und Etancelin,<br />
treffen aufs neue zusammen, mit dem Dritten,<br />
Nuvolari, im Bunde, der leicht allen beiden<br />
das Spiel verderben kann, wenn ihn nicht aufs<br />
neue Defekte aus dem Kampfe werfen. Auch<br />
die jungen, sehr geschickten Franzosen Wimille<br />
und Moll auf Alfa Romeo, der erfahrene<br />
•Lehoux auf Bugatti, Zehender, Minozzi und<br />
Straight auf Maserati, der Sieger von Barcelona,<br />
Zanelli, auf Alfa Romeo, ferner die Deutschen<br />
Pietsch und Jellen auf Alfa Romeo, der<br />
zweimalige Sieger von Le Mans, Sommer, auf<br />
Alfa Romeo, dann vor allem auch die drei<br />
Schweizer von Waldthausen und Villars auf<br />
Alfa Romeo und Braillard auf Bugatti, sie alle<br />
werden in Reims an den Start gehen, so dass<br />
mit einem äusserst interessanten Rennen gerechnet<br />
werden kann. Chiron hatte im übrigen<br />
auch gemeldet, musste die Nennung aber<br />
wieder zurückziehen, da er an seinem Alfa<br />
, Romeo noch verschiedene Aenderungen vornehmen<br />
lassen muss. Er wird nun voraussichtlich<br />
mit einem andern Wagen die 24<br />
Stunden von Spa bestreiten.<br />
Es sei noch darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass vom Grossen Marnepreis am Sonntag<br />
zwischen 14.30 und 15.30 und von 16.45 an bis<br />
zum Schluss durch Radio-Eiffelturm eine Reportage<br />
übertragen wird.<br />
Die Nennungen.<br />
Nuvolari (Alfa Romeo), Campari (Maserati),<br />
Etancelin (Alfa Romeo), Zehender (Maserati), Sommer<br />
(Alfa Romeo), Wimille (Alfa Romeo), Moll<br />
(Alfa Romeo), Felix (Alfa Romeo), Pietsch (Alfa<br />
Romeo), Jellen (Alfa Romeo), Baron von Waldthausen<br />
(Alfa Romeo), Villars (Alfa Romeo), Braillard<br />
(Bugatti), Zanelli (Alfa Romeo), Minozzi (Maserati)<br />
Straight (Maserati), Lehoux (Bugatti), Falchetto<br />
(Bugatti).<br />
Grosser 24-Stunden-Preis<br />
von Belgien.<br />
Rundstrecke von Spa.<br />
Morgen Samstag beginnt auf der bekannten<br />
Rundstrecke von Spa (Francorchamps-<br />
Malmedy-Stavelot) das 24-Stunden-Rennen<br />
um den Grossen Preis von Belgien, das in<br />
seinem Wesen viele Aehnlichkeiten mit dem<br />
24-Stunden-Rennen von Le Mans aufweist,<br />
ohne indessen ganz die Bedeutung des französischen<br />
Rennens zu erlangen. Die Veranstaltung<br />
wird zum zehntenmal vom Königlich-Belgischen<br />
Automobil-Club organisiert<br />
und ist, wie gewohnt, für Sportwagen reserviert,<br />
die genau den in den Katalogen rubrizierten<br />
Serientypen entsprechen.<br />
Die Wagen sind in die folgenden Klassen<br />
eingeteilt: Ueber 4000 cem, bis 4000 cem,bis<br />
3000 cem, bis 2000 cem und bis 1100 cem.<br />
Für das 24-Stunden-Rennen von Belgien ist<br />
kein Gerteralklassement, sondern nur eine<br />
nach Klassen eingeteilte Wertung vorgesehen,<br />
bei der die insgesamt zurückgelegte<br />
Strecke entscheidet. Um klassiert zu werden,<br />
müssen die Konkurrenten bis zur letzten<br />
Stunde im Rennen bleiben, und dabei in diesen<br />
letzten 60 Minuten noch ein Minimum<br />
von drei Runden zurücklegen. Die Fahrer,<br />
die nach 23 Stunden nur noch eine Runde<br />
erledigen können, werden nicht mehr gewertet.<br />
Das Reglement ist in Anlehnung an dasjenige<br />
von Le Mans sehr streng und sieht<br />
schon für ein geringes Versagen der Maschine<br />
den Ausfall vor.<br />
Ueber die Besetzung des Rennens ist bis<br />
Redaktionsschluss nicht sehr viel bekannt<br />
geworden. Wahrscheinlich wirkt sich die<br />
gleichzeitige Austragung verschiedener Rennen<br />
auch hier in einer bescheideneren Nennungsliste<br />
aus. Sicher steht auf jeden Fall<br />
die Beteiligung der letztjährigen Siegermannschaft<br />
der Scuderia Ferrari. Brivio und<br />
Siena, auf Alfa Romeo 2300 cc. ferner soll<br />
auch Chiron mit einem Alfa Romeo an den<br />
Start gehen. Auch eine schweizerische<br />
Equipe wird in Spa vertreten sein, der Genfer<br />
Grosch wird zusammen mit Humblet auf<br />
einem Alfa Romeo 2300 cem unsere Farben<br />
verteidigen. Die übrigen' Konkurrenten sind<br />
im Ausland nicht bekannt.<br />
Den Rekord des Grossen 24-Stunden-Preises<br />
von Belgien hält die Equipe der Scude-<br />
ria Ferrari Brivio-Siena auf Alfa Romeo, die<br />
im letzten Jahre in 24 Stunden 2786 km<br />
(Stundenmittel 116 km/St.) zurücklegte.<br />
Die Nennungen.<br />
Brivio-Siena (Alfa Romeo), Humblet - Grosch<br />
(Alfa Romeo), Chiron-X (Alfa Romeo), Gouvion-<br />
Caerels (Mistral), L. Narischkine-X (Graham), Thelusson-X<br />
(X), Rezzaghi-Gurini (Lancia), Helaers-<br />
Vaselle (Hotchkiss), Roberfroid-Eggen (Bugatti),<br />
Matozza - Meert (Alfa Romeo), Desvignes - Mongin<br />
(Bugatti), Vandersmisse-X (DKW), Weinberg-X<br />
(Alfa Romeo).<br />
Internationales Gaisbergrennen<br />
Bei Salzburg.<br />
Zu den grossen Bergrennen von internationalen<br />
Ausmassen gehört auch das Gaisbergrennen,<br />
das in das autosportlich ziemlich<br />
passive Oesterreich jedes Jahr eine interessante<br />
Abwechslung bringt. Es wird in<br />
diesem Jahre zum V. Male ausgetragen. Ursprünglich<br />
war das Rennen in einer besonderen<br />
deutsch-österreichischen Bergmeisterschaft<br />
mit dem Kesselbergrennen kombiniert,<br />
da sich aber die beiden Länder bekanntlich<br />
in den Haaren liegen, wurde auch diese Meisterschaft<br />
wieder abgeblasen.<br />
Die Veranstaltung wird vom Salzburger<br />
Automobil-Club organisiert und findet am<br />
kommenden Sonntag auf der berühmten<br />
Gaisbergstrasse statt. Das für Touren-, Sportund<br />
Rennwagen offene Rennen führt über<br />
eine Strecke von 11,9 km. Der Start befindet<br />
sich in der Ortschaft Gnigel bei Salzburg und<br />
das Ziel auf der 1270 Meter hohen Gaisbergspitze.<br />
Die Wagen haben einen Höhenunterschied<br />
von 800 m zu überwinden, die Maximalsteigung<br />
beträgt 12,7%. Die Rennstrecke<br />
befindet sich in sehr gutem Zustande, sie<br />
ist überall mindestens sechs Meter breit und<br />
die sehr vielen Kurven sind zum Teil überhöht.<br />
Durch die Lage inmitten einer herrlichen<br />
Alpenlandschaft gewinnt der Anlass<br />
noch stark an Reiz.<br />
Die Organisatoren brachten für die Veranstaltung<br />
eine ansehnliche Nennliste zustande,<br />
die ein interessantes Rennen gewährleistet.<br />
Sie verlegten ihre gesamte Propagandatätigkeit<br />
vor allem sehr stark nach<br />
der Schweiz, Italien und der Tschechoslowakei,<br />
da sie selbstverständlich mit keinerlei<br />
deutscher Beteiligung rechnen können. Es<br />
scheint aber, dass dieser Ausfall durch das<br />
grosse Interesse in andern Ländern wieder<br />
voll aufgehoben wird. Die Schweiz wird, wie<br />
wir schon in unserer letzten Nummer gemeldet<br />
haben, am Gaisbergrennen erfreulicherweise<br />
gut vertreten sein. Hans Stuber auf<br />
Bugatti, Hans Rüesch auf Alfa Romeo, Ul-<br />
Tourenwagen:<br />
Saconnex-Rennen<br />
Montreux-Caux. .<br />
Total. . . .<br />
Rennwagen:<br />
Saconnex-Rennen<br />
Montreux-Caux. .<br />
Total . . .<br />
rioh Maag auf Bugatti und Schölten auf Bugatti<br />
werden die Farben unseres Landes an<br />
dem grossen , österreichischen Bergrennen<br />
vertreten. Es sei ihnen auch an dieser Stelle<br />
alles Glück gewünscht. Aus Italien sind sehr<br />
erfolgreiche Konkurrenten gemeldet : so<br />
z. B. Fagioli auf Maserati, das Mitglied der<br />
Scuderia Ferrari Trqssi auf Alfa Romeo,<br />
Premoli auf Maserati, Landi auf Maserati,<br />
Strazza au>f Lancia, Ferrari auf Alfa Romeo,<br />
Tadini auf Alfa Romeo, Berone auf Maserati<br />
usw. An weitern bekannten Konkurrenten<br />
seien noch hervorgehoben der Franzose Vagniez<br />
(Maserati) und der Budapester Hartmann<br />
auf Bugatti. Dazu kommen noch sehr<br />
viele österreichische Fahrer, die sich auf alle<br />
drei Kategorien verteilen. Insgesamt wird<br />
das Rennen ungefähr 60 Fahrer am Starte<br />
sehen.<br />
Den absoluten Streckenrekord des Gaisbergrennens<br />
hält der verstorbene von Morgen<br />
auf Bugatti mit 7 Min. 44 5 / 10 Sekunden<br />
(Stundenmittel 93,1 km/St.) Die beste Sportwagenzeit<br />
stellte von Brauchitsch im Jahre<br />
1931 auf Mercedes mit 7 Min. 45 36 / 100 Sek.<br />
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PEUGEOT, 4 cyl. 5 CV.<br />
AUSTIN, 4 cyl. 5 CV.<br />
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fliessenden Linien, welche ihn nicht nur von allen<br />
anderen Wagen abhebt, sondern auch die Leistungsfähigkeit<br />
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des Flugzeuges, denn er ist mit der fabelhaften Neukonstruktion<br />
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N» 55 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Tabelle der Weltrekorde.<br />
II. TEIL<br />
(Ton der A. I. A. C. R. bis 1. April <strong>1933</strong> homologiert).<br />
Distanz<br />
oder Zeit<br />
Start<br />
Datum<br />
Ort Fahrer Harke<br />
Gefahrene Zeit<br />
oder Strecke<br />
Std., Min., Sek.<br />
1/100<br />
Distanz<br />
Durchschnitt<br />
km/st.<br />
80.000 km ..<br />
80.000 Meilen<br />
90.000 km<br />
100.000 km<br />
110.000 km<br />
120.000 km<br />
130.000 km<br />
1 Stunde .<br />
3 Stunden<br />
6 Stunden<br />
12 Stunden<br />
24 Stunden<br />
48 Stunden<br />
3 Tage<br />
4 Tage<br />
5 Tage<br />
6 Tage<br />
7 Tage<br />
8 Tage<br />
9 Tage<br />
10 Tage<br />
11 Tage<br />
12 Tage<br />
13 Tage<br />
14 Tage<br />
15 Tage<br />
16 Tage<br />
17 Tage<br />
18 Tage<br />
19 Tage<br />
20 Tage<br />
21 Tage<br />
22 Tage<br />
23 Tage<br />
24 Tage<br />
25 Tage<br />
26 Tage<br />
27 Tage<br />
28 Tage<br />
29 Tage<br />
30 Tage<br />
31 Tage<br />
32 Tage<br />
33 Tage<br />
34 Tage<br />
35 Tage<br />
36 Tage<br />
37 Tage<br />
38 Tage<br />
39 Tage<br />
40 Tage<br />
41 Tage<br />
42 Tage<br />
43 Tage<br />
44 Tage<br />
45 Tage<br />
46 Tage<br />
47 Tage<br />
48 Tage<br />
49 Tage<br />
50 Tage<br />
51 Tage<br />
52 Tage<br />
53 Tage<br />
54 Tage<br />
stehend<br />
5/3-28/4/32<br />
6/4/32<br />
12/3/32<br />
28-29/2/32<br />
26-27/9/27<br />
28-30/11/31<br />
17-17/9/29<br />
7-24/9/30<br />
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Marchand, Morel<br />
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Van Doorninck<br />
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Presale<br />
I Citroen<br />
Panhard<br />
Bugatti<br />
Delage<br />
Voisin<br />
Alfa-Romeo<br />
Voisin<br />
Citroen<br />
751 h. 33'13"99<br />
1233 h. 47'35"99<br />
855 h. 26'39"39<br />
958 h. 29'13"63<br />
1055 h. 29'27"13<br />
1150 h. 50'06"08<br />
1245 h. 42'59"56<br />
210 km 392<br />
582 km 450<br />
1.130 km 902<br />
2.178 km 917<br />
4.383 km 851<br />
7.292 km 069<br />
10.258 km 989<br />
13.803 km 850<br />
16.575 km 022<br />
19.698 km 721<br />
23.234 km 895<br />
25.846 km 427<br />
28.794 km 058<br />
31.965 km 101<br />
32.643 km 223<br />
35.744 km 036<br />
38.424 km 987<br />
41.434 km 304<br />
43.737 km 566<br />
46.840 km 053<br />
48.904 km 666<br />
46.778 km 237<br />
49.293 km 508<br />
51.819 km 048<br />
64.302 km 366<br />
56.405 km 452<br />
58.952 km 046<br />
61.494 km 061<br />
64.027 km 124<br />
66.522 km 546<br />
69.054 km 544<br />
71.598 km 236<br />
74.114 km 554<br />
76.662 km 625<br />
79.192 km 256<br />
81.295 km 963<br />
83.707 km 327<br />
86.096 km 702<br />
88.475 km 783<br />
90.864 km 237<br />
93.249 km 601<br />
95.508 km 601<br />
97.909 km 453<br />
100.110 km 156<br />
102.738 km 469<br />
104.945 km 609<br />
107.504 km 936<br />
110.055 km 129<br />
112.594 km 519<br />
115.142 km 825<br />
117.673 km 093<br />
120.124 km 945<br />
122.668 km 445<br />
125.188 km 574<br />
127.713 km 449<br />
130.247 km 205<br />
132.780 km 227<br />
134.866 km 804<br />
106.446<br />
104.351<br />
105.208<br />
104.331<br />
104.217<br />
104.272<br />
104.358<br />
210.392<br />
194.150<br />
188.484<br />
181.576<br />
182.660<br />
151.918<br />
142.485<br />
143.790<br />
138.125<br />
136.796<br />
138.302<br />
134.616<br />
133.305<br />
133.187<br />
123.648<br />
124.111<br />
123.157<br />
123.316<br />
121.493<br />
121.979<br />
119 857<br />
108.283<br />
108.100<br />
107.956<br />
107.743<br />
106.829<br />
106.797<br />
106.761<br />
106.712<br />
106.607<br />
106.566<br />
106.545<br />
106.486<br />
106.476<br />
106.441<br />
105.854<br />
105.691<br />
105.511<br />
105.328"<br />
105.16T'<br />
105.011<br />
104.724<br />
104.604<br />
104.281<br />
104.409<br />
104.113<br />
104.171<br />
104.219<br />
104.254<br />
104.296<br />
104.320<br />
104.275<br />
104.310<br />
104.324<br />
104.341<br />
104.365<br />
104.387<br />
104.064<br />
me recommande-t-on partout<br />
le carburateur<br />
**) Graf Craikowskys neuer Stundenweltrekord<br />
nach der Herausgabe dieser Liste aufgestellt.<br />
auf der Avus mit einem Bugatti, 4900 ocm, •wurde<br />
Zanellis Sieg in Barcelona.<br />
Pech Nuvolaris.<br />
Am vergangenen Sonntag wurde, wie bereits<br />
erwähnt, im Park von Montjuich bei<br />
Barcelona der Grosse Preis von Penya-Rhin<br />
ausgetragen. Die 12 gestarteten Fahrer hatten<br />
40 Runden, insgesamt 151 km, zurückzulegen.<br />
Das Rennen gewann durch die Teilnahme<br />
einiger bekannter Konkurrenten wie<br />
Nuvolari (Alfa Romeo), Zanelli (Alfa Romeo),<br />
Lehoux (Bugatti), Wimille (Alfa Romeo) an<br />
Bedeutung. In den ersten Runden führten abwechslungsweise<br />
Lehoux, Zanelli und Nuvolari.<br />
Schon nach 7 Runden vermochte Nuvolari<br />
an die Spitze vorzugehen, gleichzeitig<br />
fielen seine gefährlichsten Gegner Lehoux und<br />
Wimille wegen Defekts etwas zurück. Sie überliessen<br />
somit dem Chilener Zanelli den>zwei'<br />
ten Platz. Längere Zeit hindurch' führte<br />
Nuvolari ohne Gefährdung das Feld an.<br />
Zur Hälfte des Rennens ereilte ihn aber ein<br />
Defekt, dessen Behebung volle 11 Minuten beanspruchte.<br />
Dadurch verlor Nuvolari alle Aussichten<br />
auf einen Sieg. Lediglich um dem<br />
spanischen Publikum noch ein paar schnelle<br />
Runden vorzufahren, griff Nuvolari wieder in<br />
den Kampf ein. Zanelli hatte längst die Spitze<br />
übernommen, wurde gegen den Schluss hin<br />
aber von Wimille stark bedrängt. Das Duell<br />
zwischen den beiden Spitzenfahrern wurde<br />
dann durch das Ausscheiden des Franzosen<br />
jäh abgebrochen. Damit hatte Zanelli alle<br />
Aussichten auf einen Sieg. Er vermochte erfolgreich<br />
bis zum Schluss durchzuhalten und<br />
somit den Sieg an sich zu reissen. Als Zweiter<br />
ging der Portugiese Someiro auf Alfa<br />
Romeo durchs Ziel. Die schnellste Runde<br />
hatte Nuvolari mit dem Stundenmittel von<br />
W2.6 km zurückgelegt<br />
1. Zanelli (Alfa Romeo), 1 h. 35' 38" 3/10; 2.<br />
Someiro (Alfa Romeo), 1 h. 37' 24"; 3. Lehoux<br />
(Bugatti), 1 h. 38' 34" 2/10; 4. Palacios (Bugatti)<br />
5. Nuvolari (Alfa Romeo).<br />
Der Mercedes-Rennwagen, über dessen<br />
konstruktive Einzelheiten bisher strenges<br />
Stillschweigen gewahrt worden ist. soll nun<br />
voraussichtlich im Laufe des Monats August<br />
herauskommen. Wie wir erfahren, handelt<br />
es sich um einen 3,1-Liter-Achtzylinder, dessen<br />
Gewicht der neuen internationalen Rennformel,<br />
750 kg ohne Reifen und Brennstoff,<br />
angepasst sein wird.<br />
-s.<br />
Zwei neue Weltrekorde. Der berühmte<br />
amerikanische Rennfahrer Fred Frame stellte<br />
kürzlich am Munroe-See in Kalifornien zwei<br />
neue Weltrekorde über 50 km und 50 Meilen<br />
auf. Er durchfuhr die 50 km mit einem<br />
Durchschnitt von 220 und die 50 Meilen mit<br />
einem Mittel von 222 km/St. Die Bestzeiten<br />
wurden auf einem 4900 ccm-4-Zylinder Union<br />
76 Spezial aufgestellt. Die beiden alten Weltrekorde<br />
hatten seinerzeit Eldridge auf Miller<br />
und Eyston auf Panhard inne. x.<br />
Eine neue Rennbahn. In Saarlouis wird<br />
gegenwärtig eine neue Automobilrennbahn<br />
gebaut. Der 510 m lange Circuit besteht aus<br />
einem glatten, dünnen Grasboden und ist so<br />
breit gehalten, dass Massenstarte möglich<br />
sind. Die Tribünen fassen mehrere 1000 Zuschauer.<br />
Neue Rekorde In Montlhiry. Die bekannte<br />
englische Fahrerin Stewart stellte vor einigen<br />
Tagen mit einem Derby die folgenden<br />
neuen internationalen Rekorde der Klasse<br />
2000 ccm auf: fliegender Kilometer : 15 Sek.<br />
61/100 (Stundenmittel 230,6 km/St.): fliegende<br />
Meile: 25 Sek. 12/100 (Stundenmittel 230,6<br />
km/St.V<br />
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Tout simplement parce que lui seul apportera ä votre<br />
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au V4 de tour, quel que soit votre<br />
moteur et quel que soit le temps, au coeur de<br />
l'hiver comme en ete.<br />
2° Une fois votre moteur en marche vous partirez<br />
facilement, vous ferez toutes les manoeuvres n6-<br />
cessaires, marche avant, arrets, marche arriere,<br />
pour sortir d'une file de voitures, sans jamais<br />
caler votre moteur; sur une route encombree vous<br />
changerez de vitesse comme vous le voudrez, vous<br />
ne serez jamais bloque.<br />
3° Enfin vous consommerez moins d'essence.<br />
Montage facile sur tautes les märques de moteurs.<br />
Ce qui s'impose: Un Starter, mais un SOLEXI<br />
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58.825
Alpenmeisterschaft und Alpenfahrt. Die<br />
Austragung der internationalen Alpenmeisterschaft<br />
in diesem Jahre war schon lange<br />
Zeit fraglich. Deutschland erklärte zum<br />
vornherein seine Nichtteilnahme, Oesterreidi<br />
zeigte kein grosses Interesse, in der<br />
Schweiz fehlte der Klausen, und nur Italien<br />
und Frankreich hatten Lust, das Championnat<br />
wieder durchzuführen. Wie wir nun aus<br />
sicherer Quelle erfahren, wird die internationale<br />
Alpenmeisterschaft <strong>1933</strong> nicht wiederholt<br />
werden, da Oesterreich sich allzu-<br />
. spät dazu entschlossen hat. sich doch zu beteiligen.<br />
Damit sind die Nachrichten in an-<br />
Cern Blättern, die von einer Durchführung<br />
der Meisterschaft meldeten, widerlegt.<br />
Weiter erfahren wir noch, dass sich ganz<br />
unerwartete neue Schwierigkeiten wegen<br />
der Alpenfahrt gezeigt haben, die diesmal<br />
politischen Ursprunges sind. Die Deutschen<br />
weigern sich, durch Oesterreich zu fahren,<br />
das bekanntlich von der Alpenfahrt ebenfalls<br />
berührt wird. Am kommenden Montag<br />
wird nun eine neue Sitzung der Vertreter<br />
der an der Alpenfahrt interessierten Automobil-Clubs<br />
entweder in - Paris oder Genf<br />
stattfinden, die zu der neuen Sachlage Stellung<br />
nimmt. Unter Umständen wird an Stelle<br />
des ursprünglichen Startortes München eine<br />
andere Stadt gewählt undi die Fahrtroute<br />
wieder abgeändert. bo.<br />
2000 km durch Deutschland. Wir haben an<br />
dieser Stelle vor einiger Zeit bereits auf die<br />
Aenderungen hingewiesen, die die politischen<br />
Umwälzungen in Deutschland auch in<br />
den Automobilclubs herbeiführten. Die neue<br />
Regierung hat sich bekanntlich zum Ziel gesetzt,<br />
den Automobilsport ausserordentlich<br />
stark zu unterstützen. Als erste grosse Veranstaltung,<br />
die gemeinsam vom Automobilclub<br />
von Deutschland und dem nationalsozialistischen<br />
Kraftfahrkorps unter Beteiligung<br />
des A-D.A.C. und des deutschen Motorkraftfahrverbandes<br />
organisiert wird, findet<br />
vom 21.—23. Juli im Rahmen des Baden-<br />
Badener Automobilturniers eine 20ÖO km-<br />
Fahrt durch Deutschland statt. E s handelt<br />
sich dabei um eine Dauerprüfungsfahrt für<br />
Automobile und Motorräder, die nach ihren<br />
Zylinderinhalten bestimmte Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
zwischen 50 und 88 km/<br />
St. einzuhalten haben. Wie bereits früher erwähnt,<br />
legt der Autosport im neuen Deutschland<br />
weniger Wert auf Spitzenleistungen, als<br />
auf eine Hebung der Durchschnittsqualität.<br />
Es we'rden bei diesem Rennen deshalb auch<br />
keine ersten Preise, sondern nur einheitliche<br />
N°55 - <strong>1933</strong> ÄUTÖMDBIUKEVUE<br />
angefangen bei offenen und geschlossenen Zöglingen<br />
bis hinauf zum 19 m breiten Hochleistungsr<br />
Segler Möve und dem bekannten Akrobatik-Flugzeug<br />
unseres Meister - Piloten Farner, Einzelteile<br />
von Segelflugzeugen und ein riesiges Bild, über die<br />
heroischen Flüge von Ing. Farner von der Jungfrau<br />
an den Vierwaldstättersee.<br />
Dem Motor, dem Herz der Maschine, wurde eine<br />
Maschinenabteilung gewidmet, die dank der grosszügigen<br />
Unterstützung durch Auslandsmotoren kundig<br />
zusammengestellt ist. Vom kleinen 15-PS-<br />
D.K.W., der als Antrieb eines ausgestellten Baukastenflugzeugs<br />
dient, bis zum Gnome et Rhone,<br />
der 1380 PS entwickelt, ist die ganze Stufenleiter<br />
in modernster Ausführung vertreten. Wir sehen<br />
u. a. den hochwertigen 150-PS-Hirth-Motor, den<br />
ein Pilot an einem europäischen Rundflug glänzend<br />
bewährte. Argus und der neue B.M.W. Selbstverständlich<br />
ist der Motor Hispano-Suiza ebenfalls vertreten.<br />
Die französischen Werke sandten der Ausstellung<br />
das Original eines 500-PS-Kompressors.<br />
Am Stand der kriegstechnischen Abteilung (KTA)<br />
können wir die Schweiz. Kollektiv-Arbeit aufs neue<br />
bei den Schweiz. Lizenz-Hispano-Motoren bewundern.<br />
Die Fabrik in Winterthur stellt den 650-PS-Hispano<br />
und die Berna-Werke den 700-PS-Hispano-Motor<br />
her, während die Saurer-Werke den bekannten<br />
Jupiter-Motor schickte. Der grosse Saal der Tonhalle<br />
wurde in eine riesige Flugzeughalle umgewandelt.<br />
Hier stehen die modernsten Sport-Flugzeuge<br />
neuester und allerneuester Konstruktion. Die<br />
Klemm-Werke sind durch das bekannte Flugzeug<br />
eines unserer Sportflieger, der es bis zu grosser<br />
Bravour durch den Europa-Rundflug brachte,<br />
vertreten. England zeigt uns seine bekannten beiden<br />
de Havilland-Flugzeuge, die Gipsy und die<br />
Pusemoth. Die Firma Doxnier am Bodensee stellt<br />
ihren A.C. 4 und A.C. 12 aus, daneben einen, der<br />
von ihr im Auftrag der KTA gebauten Focker.<br />
Vergessen wir nicht die schneidige Compier-Skift,<br />
die Klemm-Salmson von Herrn Dir. Tschudi und<br />
das wunderbare Breda-Flugzeug, dem sogar noch<br />
die Schwimmer beigegeben wurden.<br />
Der interessante Stand unserer kriegstechnischen<br />
Abteilung zeigt neben den schon erwähnten<br />
Lizenzmotoren den Rumpf einer B 27. Jedermann<br />
kann daran die peinlich exakte Arbeit der eidg.<br />
Konstruktionswerkstätte in Thun bewundern. Zudem<br />
zeigt KTA den in der Schweiz konstruierten<br />
bewährten Salvatö-Fallschirm, der, wie ein Bild belehrt,<br />
schon 100 Piloten das Leben gerettet hat.<br />
Ueber den Flugzeugen hängt ein grosser geöffneter<br />
Fallschirm mit Fliegergruppe, etwas mehr rechts<br />
strebt der Registratur-Ballon von Prof. Wegener,<br />
der die phantastische Höhe von 2700 m erreichte,<br />
nach oben. Die eidg. techn. Hochschule ist durch<br />
eine wissenschaftliche Ausstellung vertreten, die auf<br />
ein geschlossenes Laboratorium für Aero-Dynamik<br />
und Aero-Statistik Anspruch erheben darf. Anhand<br />
von interessanten und instruktiven Versuchen wird<br />
beschaulich gezeigt, dass heute Flugzeuge nicht<br />
mehr gefühlsmässig, sondern auch auf wissenschaftlicher<br />
Basis konstruiert werden.<br />
Der Geschichte des Flugwesens, die in den letzten<br />
30 Jahren einen raschen Verlauf nahm, ist<br />
ein freies Feld gewidmet. An der Decke des Pavillons<br />
hängen die OriginamraschineTi unserer Pioniere:<br />
der Bleriot von Oskar Bider, der Doppeldecker<br />
von Dufaux, und die kleino Maschine von<br />
Rech, die ihn zu begeisterton Höhen empor riss und<br />
ihn aber unter seinen Flügeln-begrub. Die grossen<br />
Weltflüge sind auf einer grossen Karte aufgezeichnet.<br />
Selbstverständlich fehlen auch der Luftverkehr,<br />
die Flugmetereologie, das Luftamt, die verschiedenen<br />
Luftverkehrs - Gesellschaften und der<br />
Aero-Club nicht. Als besondere Attraktion erweist<br />
sich eine Vorrichtung, mit der man im trockenen<br />
fliegen kann. Auch etwas Neues sieht man dargestellt:<br />
Fernfliegen im Trockenen! Bilder und Propeller<br />
schmücken die Wände.<br />
Unsere Behörden und Amtsstellen sind besonders<br />
gut und dokumentativ vertreten. Die Oberpostdirektion<br />
in Bern hat ein eigenes Postbureau errichtet,<br />
in dem alle in der Ausstellung abgegebenen<br />
Briefschaften mit einem SpezialStempel versehen<br />
werden. Die Landestopographie und Landesvermessung<br />
zeigen die wunderbare Arbeit ihrer Abteilungen.<br />
So darf diese Ausstellung wirklich als eine<br />
umfassende Schau des gesamten Flugwesens angesprochen<br />
werden, und was nicht durch Bild, Objekt<br />
und Modell gezeigt werden konnte, ergänzen die<br />
Filme und Vorträge, die täglich ablaufen und abgehalten<br />
werden.<br />
B. Stucky.<br />
S€a»«a*3sen<br />
Gewaltige<br />
deutsche Strassenbau-Projekte.<br />
Ende letzter Woche fasste die deutsche<br />
Reichsregierung in einer Kabinettsitzung<br />
den weittragenden Beschluss, ein grosses<br />
Netz modernster Autostrassen, «Reichsautobahnen<br />
», zu schaffen, das nicht nur dem<br />
Verkehr neue Wege, sondern vielen tausend<br />
Arbeitern Verdienst schaffen soll. Wie deutschen<br />
Meldungen zu entnehmen ist, ist der<br />
BLUMBREMSE<br />
=5= Pat. und D. R. P.<br />
Finanzierungsplan für dieses grossartige<br />
Projekt bereits fertiggestellt, so dass noch<br />
im Laufe dieses Jahres mit dem Baubeginn<br />
der ersten Autostrasse zu rechnen sei.<br />
Um die Interessen zwischen Automobil und<br />
Eisenbahn auszugleichen, wird das gesamte<br />
Unternehmen der deutschen Reichsbahn angegliedert<br />
und auf rein kaufmännische Basis<br />
gestellt. Um dies zu ermöglichen, wird<br />
die Bewilligung erteilt, für die Benützung<br />
der Autostrassen Gebühren zu erheben. Im<br />
weiteren ist als sicher anzunehmen, dass die<br />
ersten in Angriff genommenen Strecken<br />
nicht Verbindungen zwischen Städten herstellen,<br />
welche von der Reichsbahn durch einen<br />
besonders intensiven und schnellen Verkehr<br />
bereits bedient werden. Auch bietet ein<br />
sich aus den Gebühren ergebender Einnahmeüberschuss<br />
für die Bahn einen gewissen<br />
Ersatz für möglicherweise ausfallende Einnahmen.<br />
Voraussetzung für eine prompte Verwirklichung<br />
der Baupläne ist vorab die Schaffung<br />
eines neuen Strassengesetzes, welches die<br />
notwendigen Kompetenzen zur Landenteignung<br />
enthält, um langwierige und kostspielige<br />
Verhandlungen oder gar Prozesse in<br />
bezug auf die Linienführung der .Strassen<br />
von vorneherein auszuschalten. Es wird auch<br />
ein besonderes Reichskommissariat für den<br />
Strassenbau, das dem Verkehrsministerium<br />
zu unterstellen wäre, geschaffen werden. Dieses<br />
wird für einheitliche Förderung und<br />
Entwicklung des Strassenbaues im gesamten<br />
Lande zu sorgen haben und mit weitgehenden<br />
Vollmachten ausgerüstet werden. Als<br />
Kommissar ist W. Hof, der Generaldirektor<br />
der Hafraba (Autostrassengesellschaft Hamburg-Frankfürt-Basel)<br />
in Aussicht genommen.<br />
Der Generaldirektor der Reichsbahn<br />
wird sich Ende dieser Woche mit dem künftigen<br />
Reichskommissar in Frankfurt a. M.<br />
treffen, um an Ort und Stelle die Vorbereitungen<br />
für die Einrichtung des Planungsbureaus<br />
für die erste Teilstrecke der grossen<br />
Autobahn Main-Neckar zu besprechen.<br />
Die erste Autobahn, welche gebaut werden<br />
soll, ist die seit langem projektierte<br />
Strecke von Wiesbaden über Mainz nach<br />
Frankfurt und von da südlich über Cannstadt,<br />
Mannheim und Heidelberg. Diese 97,8 km<br />
lange Strecke soll als Probestrasse ausgebaut<br />
werden, an welcher die bautechnischen,<br />
aber auch die organisatorischen Fragen<br />
in bezug auf den Arbeitsdienst zu studieren<br />
und abzuklären sind. Der hessische<br />
Staat hat auf seinem Gebiet bereits das notwendige<br />
Gelände zur Verfügung gestellt, so<br />
dass auf dieser Etappe keinerlei Schwierigkeiten<br />
in bezug auf die Expropriationen entstehen.<br />
Was den gesamten Plan anbetrifft, welcher<br />
dem Reichskanzler bereits vorgelegt<br />
worden ist, so handelt es sich um zwei grosse<br />
Nord-Süd-Verbindungen, drei West-Ost-Linien<br />
sowie eine Diagonale. Die maßgebliche<br />
Nord-Süd-Strasse ist die bereits erwähnte<br />
Strecke Frankfurt-Heidelberg, die aber nördlich<br />
zu den drei Hansastädten und südlich<br />
nach Basel weitergeführt werden soll. Als<br />
Parallelverbindung hiezu kommt die Strasse<br />
Tilsit - Königsberg - Danzig - Stettin - Berlin<br />
- Leipzig.- Plauen - Bayreuth - Nürnberg<br />
- Augsburg - München, von wo später<br />
der Anschluss an Venedig ausgehen soll.<br />
Die erste West-Ost-Linie beginnt an der<br />
holländischen Grenze bei Aachen und geht<br />
über Köln - Düsseldorf - Essen - Dordtmund<br />
- Hannover - Magdeburg nach Berlin<br />
und wird -später in der Richtung nach Polen<br />
weiter ausgebaut. Die zweite Strasse in gleicher-'
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II. Blatt<br />
BERN, 30. Juni <strong>1933</strong><br />
N° 55<br />
II. Blatt<br />
BERN, 30. Juni <strong>1933</strong><br />
27 000 Zündungen pro Minute!<br />
Betrachtungen über die Wichtigkeit korrekter<br />
Synchronisierung bei V-Motoren.<br />
Zwecks Erzielung eines gleichmässigen<br />
Drehmomentes ist es erforderlich, dass die<br />
Explosionen in den einzelnen Zylindern eines<br />
mehrzylindrigen Automobilmotors in gleichen<br />
Abständen voneinander in bezug auf den Kurbelwellen-Drehwinkel<br />
erfolgen. Diese Forderung<br />
ist bei den üblichen Reihenmotoren ohne<br />
•weiteres zu erfüllen. Bei den V-förmigen<br />
Gabelmotoren indessen, die zur Zeit mehr und<br />
mehr in Anwendung kommen, liegen die Voraussetzungen<br />
für in gleichem Kurbelwellen-<br />
Drehwinkel-Abstand erfolgende Zündungen<br />
hauptsächlich in der Winkelanordnung der<br />
beiden Motorblöcke. Je nach der Anzahl der<br />
Zylinder muss dieser Winkel eine bestimmte<br />
Qrösse haben, und zwar bei 8-Zylinder-V-<br />
Motoren 90 Grad, bei 12-Zylinder-V-Motoren<br />
60 Grad und bei 16-Zylinder-V-Motoren 45<br />
Grad.<br />
Betrachten wir unter diesem Gesichtspunkte<br />
einmal eine Anzahl V-förmiger Motoren,<br />
so finden wir, dass diese Forderung<br />
richtiger Zylinderanordnung bei verschiedenen<br />
Fabrikaten nicht erfüllt ist, so dass<br />
also in diesen Fällen die Kraftimpulse der<br />
einzelnen Zylinder nicht in gleichmässigen<br />
Abständen in bezug auf den Kurbelwellen-<br />
Drehwinkel erfolgen. Nachstehende Tabelle<br />
zeigt eine Anzahl von Motorfahrzeug-Modellen<br />
mit V-Motoren und ihre Winkelstellung.<br />
Modell<br />
Winkel der V-Motorblöcke bei<br />
V 8- V12- V16-<br />
Zylinder-Motoren<br />
Auburn 45°<br />
Cadillac-La Salle 90° 45° 45°<br />
Franklin o 60°<br />
Lancia 17°<br />
Lincoln 60° 65°<br />
Marmon 45°<br />
Maybach 60°<br />
Packard 67°<br />
Pontiac 90°<br />
Tatra 63°<br />
Aus dem Vorhergesagten geht hervor, dass<br />
bei allen V-Motoren mit von der richtigen<br />
V-Stellung abweichenden Zylinderanordnung<br />
die Zündung in ungleichen Abständen erfolgt,<br />
sofern nicht durch andere konstruktive Mass-<br />
nahmen, auf die hier nicht näher eingegangen<br />
werden soll, wiederum ein gewisser Ausgleich<br />
erreicht wird. Der Zündzeitpunkt solcher<br />
Motoren wird durch Doppelunterbrecher geregelt,<br />
deren eines Paar Kontakte den einen<br />
Motorblock bedient, während das andere<br />
Kontaktpaar des Unterbrechers mit dem anderen<br />
Motorblock zusammen arbeitet. Es ist<br />
nun überaus wichtig, dass diese beiden Kontaktsätze<br />
absolut genau synchronisiert werden,<br />
d. h. dass der Abstand ihrer Wirkungsweise<br />
genau dem Kurbelwellen-Drehwinkel<br />
entspricht, der sich aus der Explosionsfolge<br />
der einzelnen Zylinder ergibt, und dass der<br />
Zündvorgang genau mit der entsprechenden<br />
Kolbenstellung einsetzt.<br />
Die Zündungen in einem modernen Zündsystem<br />
können auf einen Zeitabstand von<br />
0,000001 Minute synchronisiert werden. Das<br />
ist besonders bei den vielzylindrigen Motoren<br />
von Wichtigkeit. Verschiedene der V-förmigen<br />
Motoren besitzen auf dem Schwungradkranz<br />
zwei Markierungen für die Oeffnungsstellen<br />
der beiden Unterbrecherkontaktsätze.<br />
Wo diese Markierungen fehlen, kann man das<br />
Synchronisieren mittels sehr zuverlässiger<br />
Instrumente leicht durchführen. An Hand<br />
folgender Betrachtung sei nun die Wichtigkeit<br />
absolut genauer Synchronisierung erläutert.<br />
Ein normaler 6-Zylinderwagen fahre mit etwa<br />
75-km/St.-Gesch\vindigkeit; hierbei öffnen<br />
und schliessen die Unterbrecherkontakte etwa<br />
150mal in einer Sekunde, sie bleiben geschlossen<br />
während 0,004 Sekunden bei sorgfältiger<br />
Einstellung, bei unsachgemässer Einstellung<br />
weniger als 0,004 Sekunden.<br />
Ein Sechszehnzylinderwagen mit Doppelunterbrecher<br />
und zwei Spulen erfordert für<br />
seine Höchstgeschwindigkeit mehr als 27,000<br />
Zündungen in der Minute, das ist eine Leistung,<br />
die nur bei ausserordentlich korrekter<br />
Einstellung erreicht werden kann.<br />
Neben der Notwendigkeit genauer Synchronisierung<br />
müssen auch die Abstände der Unterbrecherkontakte<br />
zuverlässig genau eingestellt<br />
sein. Selbst bei ordnungsmässiger<br />
Einstellung ist die Zeit zwischen zwei Zündungen<br />
für die Zündspule zur Erzeugung der<br />
Zündspannung sehr kurz. Die Geschwindigkeit<br />
des elektrischen Funkens ist zwar sehr<br />
gross, andererseits aber sind einige Tausendstel<br />
einer Sekunde doch auch eine sehr kurze ;<br />
Der englische Rennfahrer Eyston beabsichtigt, mit seinem Dieselwagen einen neuen Weltrekord aufzustellen.<br />
Dieser Rekord wird gegenwärtig von einem Amerikaner gehalten und beträgt rund 160 km/St.<br />
Zeit, um einen Strom durch die vielen Windungen<br />
der Spule zu schicken.<br />
Die Schwierigkeit ausreichender «Sättigung»<br />
der Spule nimmt naturgemäss mit der Anzahl<br />
der Zylinder zu. Der einfache Unterbrechernocken<br />
bekommt entsprechend mehr Erhebungen:<br />
Bei 8-Zylindermotoren sind es 8, bei 12-<br />
Zylindermotoren 12 und bei 16-Zylindermotoren<br />
16. Hier bildet dann der Nocken fast<br />
einen abgeschlossenen Kreis. Wegen der sich<br />
hieraus ergebenden Schwierigkeiten für die<br />
korrekte Oeffnung der Kontakte ging man zur<br />
Verwendung von Doppelunterbrechern, Doppelspulen,<br />
Doppelverteilern usw. über. An<br />
6-Zylinderwagen werden auch öfters Doppelunterbrecher<br />
bei einer Zündspule benutzt,<br />
ebenfalls um die «Sättigung» der Spule zu<br />
verbessern und um die Kontaktarbeit zu verriiTgern.<br />
Die beiden Kontaktpaare arbeiten<br />
hier in abwechselnder Folge, wodurch dir<br />
Zeitintervall für die Zündstrombildung in der<br />
Spule vergrössert wird. Je länger nun die<br />
Unterbrecherkontakte geschlossen sind, ütn<br />
so mehr Zeit hat die Spule zur «Sättigung»,<br />
d. h. zum Aufbau des magnetischen Feldes,<br />
und je langandauernder dieser Stromdurchfluss<br />
ist, um so intensiver wird in gewissen<br />
Grenzen auch der Funke. Bei den neuen Förd-<br />
V-8-Modellen sind 2 Paar Unterbrecherkötitakte<br />
vorgesehen, die in Serie geschaltet sind.<br />
Der Nocken der Verteilerwelle besitzt 8 Erhebungen;<br />
während der eine Kontakt geöffnet<br />
ist, schliesst der andere gerade. Durch diese<br />
Anordnung wird ein lang andauernder Strotndurchfluss<br />
erreicht.<br />
In manchen Werkstätten wird die Synchronisierung<br />
und Einstellung der Kontakte<br />
etwas oberflächlich gehandhabt. Um indessen<br />
fesi dichten StrasseMverkelwr der Stad'f<br />
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Folgende Tabelle gibt anschaulich die Leistung<br />
moderner Zündvorrichtungen wieder:<br />
A.,.h, Anzahl derExpioslonen ZeitäbsUnd<br />
te7i'i„ pro Minute bei 3000 Um- zwischen<br />
aer^yunaer drehungen pr0 M) nute 2 Zündungen<br />
4 6 000 1/100 Sek.<br />
6 9 000 1/150 Sek.<br />
8 12 000 1/200 Sek.<br />
12 18000 1/300 Sek.<br />
16 24 000 1/400 Sek.<br />
III. Antwort 8738. Verölen der Zündkerzm.<br />
Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />
Antwort 8745. Was tun, wenn ein Pneu platzt?<br />
Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />
Frage 8752. Wer liefert Autoheber? Können Sie<br />
uns mitteilen, wer in der Schweiz die Generalvertretung<br />
für Autoheber besitzt oder solche fabriziert?<br />
E. B. in L.<br />
Frage 8753. Sicherung von Holzschrauben. Wie<br />
kann man verhindern, dass sich Holzschrauben in<br />
der Karosserie eines Automobils mit der Zeit durch<br />
die Vibrationen lösen? M. M. in 0.<br />
Antwort- Auf die beistehend skizzierten Arten<br />
kann man mit Leichtigkeit verhindern, dass<br />
eine Holzschraube sich durch Erschütterungen von<br />
selbst löst: Bei Schrauben mit rundem Kopf unterlegt<br />
man einen gewöhnlichen Federring, während<br />
die Schraube mit flachem Kopf durch Einschlagen<br />
einer Agraffe oder eines kleinen Nagels oder<br />
durch Verstemmen des Schraubenschlitzes zuverlässig<br />
fixiert wird.<br />
-s.<br />
Frage 8754. Tropfender Vergaser. Ich habe<br />
beim Anlassen und Abstellen meines Motors ziemlich<br />
viel Benzinverlust. Das Benzin fliesst unten<br />
beim Vergaser heraus und tropft durch die Verschalung<br />
auf den Boden, was speziell in der Garage<br />
unangenehm auffällt. Kann hier keine Abhilfe geschaffen<br />
werden, ohne Nachteile beim Anlassen<br />
oder Fahren zu riskieren? A. T. in B.<br />
Antwort: Das Ueberlaufen des Vergasers<br />
beim Anlassen und Abstellen des Motors deutet auf<br />
eine Anormalität hin, z. B. auf einen unrichtig eingestellten<br />
oder undicht gewordenen Schwimmer, eine<br />
undichte oder hängenbleibende Schwimmernadel<br />
oder eine Lockerung der Düsen- Lassen Sie den<br />
Vergaser auf diese Punkte hin untersuchen, at.<br />
L.<br />
Fragt 8755. Hydraulischer Stossdämpfer. An<br />
meinem zweijährigen Wagen von 1650 kg Gewicht<br />
sind "die 4 hydraulischen Stossfänger leider nicht<br />
regulierbar. Es handelt sich somit um eine fixe<br />
Durchlaufdüse im Flüssigkeitsbehälter. Obwohl die<br />
erste Originalflüssigkeit immer noch voll enthalten,<br />
nehmen die Stossfänger seit längerer Zeit bei sehr<br />
gut durchgeschmierten Federn die Gegenstösse fast<br />
nicht mehr auf, so dass der Wagen bei nur einigermassen<br />
schlechter Strasse zu sehr starken<br />
Schwingungen neigt, resp. zu «springen> anfängt.<br />
Dies wird von den Insassen, besonders der hinteren<br />
Sitze, als nicht besonders angenehm empfunden,<br />
führt sogar leicht zu «Seekrankheit». Diese Unart<br />
des «Bockspringens» sollte doch gewiss dem Wagen<br />
wieder abgewöhnt werden können- Ich bitte Sie<br />
daher um gefl. Auskunft, wie dem Uebel beizukommen<br />
ist.<br />
Nach meinem Dafürhalten liegt der Fehler nur<br />
daran, dass sich die Flüssigkeit zu leicht durch die<br />
Düse des Behälters drücken lässt, denn durch zu<br />
gute Federschmierung kann das Uebel doch sicher<br />
nicht verursacht werden? Es wird sich daher in<br />
erster Linie wohl nur darum handeln, zu wissen,<br />
ob die Flüssigkeit (jedenfalls Glyzerin?) durch längeren<br />
Gebrauch an Viskosität verliert und daher<br />
von Zeit zu Zeit erneuert werden muss? Oder gibt<br />
es eine andere geeignete Füll-Flüssigkeit grösserer<br />
Dichte und stärkerer Viskosität? R. J. in S.<br />
Antwort : Die beobachtete Abnahme der<br />
Dämpfungswirkung Ihrer Stossdämpfer hängt wohl<br />
eher damit zusammen, dase die Kolben der Dämpfer<br />
gegenüber dem Gehäuse nicht mehr so gut abdichten<br />
wie früher. Es ist Ihnen jedenfalls nicht<br />
bekannt, dass die in den hydraulischen Stossdämpfern<br />
verwendete Flüssigkeit, deren Zusammensetzung<br />
übrigens von den Herstellern geheimgehalten<br />
wird, mit der Zeit an Viskosität verliert. Dagegen<br />
wäre es wohl möglich, durch die Verwendung einer<br />
Flüssigkeit mit grösserer Viskosität die ursprüngliche<br />
Dämpfungswirkung wieder herbeizuführen.<br />
Sie wenden sich dafür am besten an ein Automobil-<br />
Zubehörgeschäft. Eine andere Lösung bestünde<br />
darin, die Durchlassöffnungen zwischen den einzelnen<br />
Kammern der Stossdämpfer zu verkleinern.<br />
Sie geben nicht an, um welches Stossdämpfersystem<br />
es sich handelt, aber wir nehmen an, dass eine<br />
solche Verengung der Düsen-Oeffnungen trotzdem<br />
ohne' weiteres möglich wäre.<br />
at.<br />
Frage 8756. Lichtmaschine. Bei meiner Lichtmaschine<br />
(franz. Marke) konstatiere ich, dass die<br />
Stromabgabe erst bei einer Geschwindigkeit von<br />
30 km mit 4—5 Amp. einsetzt. Mit zunehmender<br />
Geschwindigkeit, ca. 50 km, erreicht die Dynamo<br />
das Maximum der Stromlieferung mit 8 Amp. Sobald<br />
sich die Dynamo etwas erwärmt, sinkt die<br />
Stromabgabe, um nicht mehr über 5 Amp. zu steigen.<br />
In diesem Fall wird auch der Regler nach<br />
Stillstand erst bei hoher Tourenzahl angezogen<br />
(ca. 50—55 km Fahrgeschwindigkeit). Wie lässt<br />
sich diese Erscheinung erklären? Was lässt sich<br />
dagegen machen? Wenn ich bei Nacht nach Hause<br />
fahre, ist der Motor und die Lichtmaschine immer<br />
warm. Die Scheinwerfer benötigen 15 Amp. (6 Volt),<br />
der Ladestrom ca 5 Amp., so dass ich immer ca.<br />
10 Amp. Manko habe. Die Dynamo hat 3 Bürsten.<br />
Glauben Sie, dass eine Verstellung der Bürsten Erfolg<br />
haben würde? (Verstellung in der Drehrichtung.)<br />
Könnte die Ursache am Regler liegen?<br />
P. B. in T.<br />
Antwort: Ohne genaue Kenntnis der Typ§,<br />
und Marke der Lichtmaschine können wir 'IhfhÄri:<br />
über die Ursache der beobachteten Mängel nur ungefähre<br />
Angaben machen. Die relativ geringe<br />
Stromabgabe und das späte Einsetzen der Ladung<br />
können wohl auf eine blosse fehlerhafte Einregulierung<br />
zurückzuführen, und dann durch eine Verstellung<br />
der dritten Bürste zu beheben sein. Möglicherweise<br />
liegt aber auch ein Defekt einer Wicklung<br />
*vor. Anormal gross scheint uns ausserdem<br />
der Unterschied in der Stromabgabe bei kalter und<br />
warmer Dynamo. Er deutet eventluell auf mangelhaften<br />
Zustand des Kollektors oder einer Schleifkohle.<br />
Das Warmwerden der Lichtmaschine bei starker<br />
Stromabgabe stellt an sich keine anormale Erscheinung<br />
dar. Immerhin sollte die Lichtmaschine nicht<br />
so heiss werden, dass man sie nicht mehr 3—5 Sekunden<br />
lang mit der flachen Hand berühren kann.<br />
Wird Ihre Lichtmaschine schon bei der gegenwärtigen<br />
Einstellung heisser, so würde sie wahrscheinlich<br />
eine Nachregulierung für vermehrte Stromabgabe<br />
nicht mehr vertragen. Am besten lassen Sie<br />
die Lichtmaschine von einem Spezialisten untersuchen.<br />
Ein eigenes Vorgehen ist wenig ratsam, da<br />
bei der Kompliziertheit und Empfindlichkeit mancher<br />
Systeme leicht nur neue Störungen heraufheschworen<br />
werden.<br />
at.<br />
s»<br />
'^dhi*<br />
Anfrage 313. Mietvertrag. Ist es richtig, dass<br />
ein Mieter einer Wohnung, Garage oder dergleichen,<br />
Neuanschaffungen, wie Vorfenster, Gestelle,<br />
elektr. Lichtleitungen usw. bei Wegzug zurücklassen<br />
muss, trotzdem er diese Einrichtungen auf eigene<br />
Rechnung installierte; oder kann der Mieter solche<br />
Anschaffungen wieder abmontieren und mitnehmen,<br />
vorausgesetzt, dass er die Räumlichkeiten in gleichem<br />
Zustand zurücklässt, wie er sie angetreten<br />
hat? A. T.<br />
Antwort: Auf den Schluss des Mietverhältnisses<br />
hat der Mieter den Mietgegenstand in dem<br />
Zustande zurückzugeben, in dem er ihn erhalten<br />
hat. Er haftet nicht für die aus der vertragsgemässen<br />
Benützung sich ergebende Abnützung oder<br />
Veränderung. Hat der Mieter besondere Verwendungen<br />
gemacht, so darf er sie vor Rückgabe der<br />
Sache wegnehmen, sofern dadurch dem Vermieter<br />
kein Schaden erwächst. Unserer Ansicht nach besteht<br />
kein Zweifel, dass Sie Neuanschaffungen wie<br />
Vorfenster, Gestelle, elektrische Lichtleitungen etc.<br />
wieder zurücknehmen dürfen. Einzig sind Sie verpflichtet,<br />
wenn allenfalls durch die Anbringung von<br />
solchen an den Wänden Beschädigungen entstanden<br />
sind, diese nach erfolgter Wegnahme auszubessern.<br />
*<br />
Anfrage 314. Kann ein Motorlieferungs-Dreirad<br />
als Kleinauto angesprochen werden? 1. Wird ein<br />
Motorlieferungsdreirad für Warentransport unter<br />
Kat. Kleinauto oder unter Kat. Motorfahrrad mit<br />
Beiwagen gerechnet? 2. Wieviel Gebühr kostet das<br />
erstgenannte Motorlieferungsdreirad im Kanton Zürich?<br />
M. K. 0.<br />
Antwort: Ob ein Motorlieferungsdreirad als<br />
Auto oder als Motorrad mit Seitenwagen anzusprechen<br />
ist, hängt von seiner technischen Konstruktion<br />
ab. Es gibt zum Beispiel dreirädrige Fahrzeuge,<br />
die infolge ihrer Konstruktion als Kleinauto<br />
angesprochen werden müssen. In einigen Kantonen<br />
geht eine neuere Tendenz dahin, diese Fahrzeuge<br />
in die Kategorie Motorräder mit Seitenwagen einzureihen;<br />
doch wird von Fall zu Fall entschieden.<br />
Sie müssen sich deshalb an die Motorfahrzeugkontrolle<br />
des Kantons Zürich wenden, welche Ihnen<br />
anhand Ihrer Angaben, die allerdings ausführlich<br />
sein müssen (event. Photo des Fahrzeuges), mitteilen<br />
kann, in welche Kategorie das Fahrzeug aufzunehmen<br />
ist.<br />
Wird das Fahrzeug als Motorrad angesprochen,<br />
so beträgt die Gebühr für die Verkehrsbewilligung<br />
laut zürcherischem Gesetz vom 18. Februar 1923,<br />
§ 5, zirka Fr. 120.— bis 135.—, je nachdem die<br />
3K PS als nur 3 PS oder als 4 PS berechnet<br />
werden. *<br />
Anfrage 315. Erteilung der Fahrbewilligung<br />
an Personen unter 18 Jahren? Ich bin 17 Jahro<br />
alt und möchte gerne einen kleinen Wagen oder ein<br />
Motorrad kaufen. Man sagt mir, dase ich die Bewilligung<br />
jetzt noch nicht bekommen könne. Ist<br />
das wirklich so? Ich würde gerne meine Fahrten<br />
auf die Wohngetneinde und die nähere Umgebung<br />
beschränken. Die Hauptsache wäre mir, wenn ich<br />
überhaupt fahren dürfte, denn ich hätte grosse<br />
Freude daran. J. M. in G.<br />
Antwort: Gestützt auf Art. 9 des Bundesgesetzes<br />
über den Motorfahrzeugverkehr darf niemand<br />
ein Motorfahrzeug führen, ohne hiezu die<br />
Ermächtigung der zuständigen Behörden seines<br />
Wohnsitzes zu besitzen. Diese Bewilligung kann<br />
nur an Personen erteilt werden, die mindestens<br />
18 Jahre alt sind. Gestützt auf diese gesetzliche<br />
Bestimmung ist die Ausrichtung der Fahrbewilligung<br />
an Personen, die das 18. Altersjahr nicht<br />
erreicht haben, nicht möglich. Wir bedauern, Ihnen<br />
keinen günstigeren Bescheid geben zu können. *<br />
•ndc»l u. Industrie<br />
Ein neues kolloidales Graphit-Präparat. Man<br />
kann es sich schenken, heute noch grosse Worte<br />
über die Bewährung des kolloidalen Graphites als<br />
Schmiermittel zu machen. Es ist zwar schon viel<br />
für und gegen die Kolloirl-Graphit-Schmierung geschrieben<br />
worden, aber die praktischen Erfahrungen<br />
haben den Befürwortern reebtsregeben. Nur<br />
die Kostenfrage hat seither die weitgehende Verbreitung<br />
des kolloidalen Graphites behindert. Es<br />
kommt nun zu den wenigen bis heute bekanntgewordenen<br />
Verfahren zur Herstellung von kolloidalem<br />
Graphit ein neues, das berufen erscheint, bei<br />
den interessierten Kreisen Aufsehen zu erregen.<br />
Durch eine früher unbekannte Methode ist es gelungen,<br />
ohne irgendwelche, die chemische Struktur<br />
des Graphites beeinflussende Behandlung diesen in<br />
die hochwirksame kolloide Form zu überführen,<br />
und so die natürliche Schmierkraft in keiner Weise<br />
zu beeinträchtigen. Dieses neue Verfahren gestattet,<br />
den kolloidalen Graphit zu solchen Preisen aui<br />
den Markt zu bringen, dass jedem Oelverbrauchei<br />
dessen Verwendung ermöglicht wird. Das Herstellungsverfahren<br />
ist derartig sinnreich, dass die<br />
Produktion tatsächlich nur ein Material mit allerhöchster<br />
Schmierwirkung ergeben kann.<br />
Das neue Produkt wird unter dem Namen<br />
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i« gelbe Liste ^75<br />
Infolge eingegangener Kaufangebote und durch Inzwischen erfolgte -<br />
Par sulte d'offres regues et de ventes effectuees les N°s sulvants sont<br />
Verkäufe sind folgende Nrn. aus der gelben Liste Nr. 74 abgemeldet:<br />
•^Jh<br />
rayes de la liste N« 74:<br />
14262, 14264, 14266, 14271, 14278, 14279, 14282, 14284, 14293, 14294, 14300, 14301, 14308, 14309, 14314, 14329, 14353, 14355, 14356, 14359, 14361, 14364, 14366, 14384, 14396,<br />
14400, 14409, 14420, 14426, 14439, 14441, 14450, 14451, 14470.<br />
Wichtige Notiz.<br />
Nicht verkaufte Fahrzeuge dieser Liste können nur dann in der<br />
nächsten Liste nochmals erscheinen, wenn uns vor dem 15. Juli <strong>1933</strong> eine Mitteilung<br />
zur Wiederholung auf Grund des Anmeldeformulars zugeht. Näheres siehe Bückseite.<br />
Avis important. L es vehicules de cette liste non-vendus ne pourront paraitre<br />
dans la prochaine liste que si d'ici au 15 juillct <strong>1933</strong> on nous demande de repeter<br />
l'insertion sur la base du formulaire. Pour plus de details voyez au dos.<br />
flngeDotene Fahrzeuge<br />
voitures offerfes<br />
N° | Marke — Marque |Cyl.<br />
Benz 10/30 PS<br />
Ford<br />
Essex<br />
Ford<br />
Mercedes 28/60<br />
Pontlac<br />
Sttiriebaker<br />
Ilanoniug<br />
Chevrolet<br />
CitroSn<br />
Cleveland<br />
MathU<br />
Citroen<br />
Hat 501<br />
Citroen B 12<br />
Bianchi S 4<br />
Fiat 505<br />
Renault<br />
Berliet<br />
Cadillao<br />
Erskine<br />
Panliard-Levassor<br />
Chevrolet<br />
Citroen<br />
Donne(-Zedel<br />
Chevrolet<br />
Citroen<br />
Huüscur<br />
Bulck<br />
Cltroiin<br />
Fiat 509<br />
Renault<br />
Salmson<br />
Bohrung<br />
u.Hub<br />
Alesage<br />
et course<br />
Baujahr<br />
Annee<br />
Plätze<br />
od.Tragkraft<br />
naces oa<br />
cbarge ntile<br />
Personenwagen bis zu Fp. 1OOO.—<br />
Voltures de tourisme jusqu'ä frs. 1000.—<br />
Zürich<br />
Neuchatel<br />
Amriswil<br />
Neuchatel<br />
Zürich<br />
Amriswil<br />
Amriswil<br />
Zürich<br />
Lausanne<br />
Geneve<br />
Amriswil<br />
Amriswil<br />
Bern<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Amriswil<br />
Amriswil<br />
Helgisried<br />
Gersau<br />
Zürich<br />
Gersau<br />
Freiburg<br />
Geneve<br />
Zürich<br />
Basel<br />
Erlinsbach<br />
Zürich<br />
Amriswil<br />
Basel<br />
Amriswil<br />
Amriswil<br />
Neuchatel<br />
Personenwagen Ober Fr. 1000.— bis Fr. 2000.—<br />
Voitures de tourisme de plus de frs. 1000.— Jusqu'A frs. 2000.—<br />
Chrysler<br />
Fiat 509<br />
Ansaido<br />
Buiek<br />
Cilrocn<br />
Fiat 501<br />
Fiat<br />
Flint<br />
Nash<br />
Peugeot<br />
Peugeot<br />
Studehaker<br />
Fiat öOU<br />
Cliryslcr<br />
Citroen<br />
Minerva<br />
Chevrolet<br />
O. M.<br />
Benz Ki/50 PS<br />
Buiek Standard<br />
Buick<br />
Buiek<br />
Bulck<br />
Chrysler 50<br />
Fiat<br />
Fiat 503<br />
Isotta-Fraschinl<br />
Lancia<br />
Buick<br />
Xnsh<br />
Fiat 503<br />
Merc. Benz 200<br />
Auhurn<br />
Buiek<br />
Chrysler 70<br />
Chrysler<br />
Citroen C 4<br />
Falcon<br />
Fiat 503<br />
Fiat<br />
Ford<br />
Ford<br />
Ford<br />
Hotchklss<br />
Opel<br />
Renault Monasix<br />
Steyr XH<br />
Velie<br />
Amilear<br />
Fiat 514<br />
Chevrolet<br />
Ansaido<br />
Bugatti<br />
Buiek<br />
Cadillac<br />
Citroen<br />
llerby<br />
Fiat 514<br />
Hanomag<br />
Renault Mona-Slx<br />
Willys Knight<br />
Chrysler 70<br />
Citroen<br />
Fiat 514<br />
Renault<br />
Fiat<br />
Renault<br />
Chrysler 70<br />
Chrysler 70<br />
Citroen C 4<br />
Citroen<br />
Fiat 520<br />
80: : 130<br />
95 : 101<br />
68,6: 107,9<br />
95; : 101<br />
120; ; 160<br />
13<br />
14<br />
12<br />
14<br />
37<br />
1920<br />
1918<br />
1926<br />
1925<br />
1920<br />
84,1 : 98,4 16,72 1927<br />
79,4: 114,3<br />
80 : 100<br />
93 : 101<br />
: 90<br />
17<br />
5<br />
15<br />
5<br />
1922<br />
1928<br />
1927<br />
1924 Torpedo<br />
79,3: 120,6 18,2 1924Touring<br />
70: : 105 8 1925 Limousine<br />
68 : 100 7,38 1925Torpedo<br />
65 : 110<br />
68 : 100<br />
64 : 100<br />
8<br />
10<br />
7<br />
1924<br />
1925<br />
1927<br />
Torpedo<br />
Innenlenker<br />
Innenlenker<br />
75 : 130 11,7 1922Touring<br />
58 : 90<br />
62 : 96<br />
79,4 : 130<br />
5<br />
6<br />
20<br />
1925<br />
1925<br />
1927<br />
: 114 12 1928<br />
85; : 140 16 1923<br />
94; : 102 14 1828<br />
72: : 100 8 1929<br />
75: :120 11 1926<br />
94: 101 14 1926 Limousine<br />
68: 100 7,38 1928Torpedo<br />
73: 75 5 1931 Cabriolet<br />
76,2: 114,3 16 1925 Coach, 2türig<br />
100 7,4 1926 Limousine<br />
68:<br />
57:<br />
80.<br />
62:<br />
79,4 • 126,6<br />
57: 97<br />
72 : 120<br />
79:114<br />
72:100<br />
65: 110<br />
57: 97<br />
82,5 : 107,4<br />
6,2 : 101,6<br />
70:105<br />
70:105<br />
86 : 144<br />
65 : 110<br />
76 : 108<br />
70: 100<br />
95 : 140<br />
94 : 102<br />
65 : 100<br />
80: 138<br />
76: 114<br />
79,3 : 114,3<br />
97 : 114<br />
79: 114<br />
92.1 : 104,7<br />
85 : 140<br />
65: 110<br />
85 : 130<br />
75 : 120<br />
79: 114<br />
76: 102<br />
65: 110<br />
65: 100<br />
70 : 120<br />
89 : 120<br />
76.2 : 120,6<br />
82 : 127<br />
72 : 100<br />
70 : 100<br />
65: 110<br />
75 : 130<br />
98: 108<br />
77,8 : 108<br />
98: 108<br />
76: 130<br />
60: 90<br />
72: 90<br />
61:88<br />
79 : 108<br />
58: 95<br />
67 : 102<br />
84: 95<br />
65: 100<br />
69 : 100<br />
85,7 : 120,6<br />
79,3: 130,1<br />
70: 100<br />
60: 97<br />
67: 102<br />
56: 76<br />
58: 93<br />
82,5: 120,6<br />
Limousine<br />
Torpedo spider<br />
Camionnette<br />
Allwetter<br />
Coupe<br />
Torpedo<br />
Conduite interieure<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
offen<br />
Conduite interieure<br />
Limousine<br />
Conduite Interieure<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Conduite interieure<br />
Coach<br />
Torpedo<br />
Allwetter<br />
Torpedo<br />
Sedan<br />
Limousine, 2türig<br />
offen<br />
Limousine<br />
Allwetter<br />
Torpedo<br />
offen<br />
Torpedo<br />
Torpedo<br />
Conduite interieure<br />
Torpedo<br />
Limousine, 2-türig<br />
Original<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Cabriolet<br />
Coupe<br />
Cabriolet<br />
offen<br />
Torpedo m. Brücke<br />
Conduite interieure<br />
Limousine<br />
Spider<br />
Landaulet<br />
Cabriolet<br />
Fourgonnette<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Cabriolet<br />
Sport<br />
Conduite interieure<br />
Geschlossen<br />
Torpedo<br />
Limousine<br />
Sport-Phaeton<br />
Limousine<br />
Sportwagen<br />
Innenlenker<br />
Coach<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
4/5 P.<br />
2/4 P.<br />
2 P.<br />
4/5 P.<br />
2/4 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
6 P.<br />
5 P.<br />
5 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
7 P.<br />
4/5 P.<br />
6 P.<br />
7 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
5 P.<br />
5 P.<br />
4 P.<br />
6/8 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
5 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
7 P.<br />
4/5 P.<br />
2/4 P.<br />
2/4 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
6/7 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
2/4 P.<br />
7 P.<br />
2/4 P.<br />
2 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
2/4 P.<br />
2/4 P.<br />
4/5 P.<br />
6/7 P.<br />
2 P.<br />
6/7 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
2 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
6 P.<br />
Solothurn<br />
Payerne<br />
Neuchatel<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Freiburg<br />
Geneve<br />
Amriswil<br />
Amriswil<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Geneve<br />
Zürich<br />
Pieterlen<br />
Lausanne<br />
Bern<br />
Basel<br />
Zürich<br />
Freiburg<br />
Amriswil<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Amriswil<br />
Steckborn<br />
Freiburg<br />
Zürich<br />
St. Gallen<br />
Bern<br />
La Chäux-de-Fonds<br />
Freiburg<br />
Zürich<br />
Wädenswil<br />
Basel<br />
Amriswil<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Geneve<br />
Osterrnundigen<br />
Basel<br />
Geneveys s. Coffrane<br />
Seen-Winterthur<br />
Geneve<br />
Geneve<br />
Soleure<br />
Geneve<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Einsiedeln<br />
Zürich<br />
Geneve<br />
Wildegg<br />
Ölten<br />
St. Gallen<br />
Amriswil<br />
Konolfingen<br />
Baden<br />
Freiburg<br />
Chur<br />
Zürich<br />
Amriswil<br />
Personenwagen über Fr. 2000.— bis Fr. 3000.—<br />
Voitures de tourisme de plus de frs. 2000.— lusqu'a frs. 3000.—<br />
79:121<br />
72: 100<br />
67 : 102<br />
58: 93<br />
65 : 110<br />
85: 140<br />
76,1: 120,6<br />
79,3:120,6<br />
72 : 100<br />
72: 100<br />
68:103<br />
FBV<br />
construc.<br />
97 5,05 1926<br />
140 14 1923<br />
90 7 1927<br />
18 1927<br />
6 1927<br />
11 1926<br />
17 1927<br />
8 1930<br />
7.4 1925<br />
6 1927<br />
17,57 1926<br />
14 1927<br />
8 1927<br />
9 1927<br />
20 1928<br />
8 1928<br />
15 1927<br />
7,84 1927<br />
28 1926<br />
14 1928<br />
11 1927<br />
21 1925<br />
16 1925<br />
17,2 1927<br />
17 1927<br />
17 1927<br />
14 1926<br />
24 1925<br />
7.5 1928<br />
30 1925<br />
10,8 1923<br />
17 1926<br />
14 1927<br />
7,5 1928<br />
10 1928<br />
19 1928<br />
23 1924<br />
17 1925<br />
21 1928<br />
8 1930<br />
12 1929<br />
7,44 1927<br />
17,55 1928<br />
17 1929/30<br />
10 1929<br />
17 1930<br />
12 1928<br />
5 1930<br />
8 1931<br />
8 1929<br />
15 1928<br />
5 1926<br />
7 1930<br />
17 1930<br />
10,14 1927<br />
8 1927<br />
21,25 1925<br />
26,24 1927<br />
7,84 1928<br />
6 1931<br />
8 1930<br />
4 1930<br />
8 1928<br />
19,7 1926<br />
18 1927<br />
8 1930<br />
8 1931<br />
8 1930<br />
7 1927<br />
24 1926<br />
18 1926<br />
14 1927<br />
8 1929<br />
12 1929<br />
12 1929<br />
Carrosserie<br />
Limousine<br />
Torpedo<br />
Cabriolet<br />
Torpedo<br />
Torpedo<br />
Limousine<br />
Torpedo mit Brücke<br />
Limousine<br />
Conduite interieure<br />
Touring<br />
Limousine<br />
Landaulette<br />
Cabriolet<br />
Allwetter<br />
Torpedo<br />
Conduite interieure<br />
offen<br />
Roadster<br />
Torpedo<br />
Sport<br />
Roadster<br />
Limousine<br />
Conduite intörieure<br />
Cabriolet et spider<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Coupe<br />
Torpedo<br />
5 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
6/8 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
2 P.<br />
4 P.<br />
3 P.<br />
4 P.<br />
4 P .<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
7 P.<br />
4 P.<br />
6 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
4 P.<br />
2 P.<br />
5 P.<br />
4 P.<br />
2/4 P.<br />
6 P.<br />
2 P.<br />
2/4 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
2 P.<br />
4 P.<br />
6/7 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
2/4 P.<br />
4/5 P.<br />
Standort<br />
Domicile<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Geneve<br />
Mies (Vaud)<br />
Basel<br />
Zürich<br />
Amriswil<br />
Amriswil<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Davos<br />
Preis<br />
Prix<br />
150<br />
250<br />
300<br />
300<br />
300<br />
300<br />
400<br />
450<br />
500<br />
500<br />
500<br />
500<br />
600<br />
600<br />
650<br />
700<br />
700<br />
700<br />
800<br />
800<br />
800<br />
850<br />
900<br />
900<br />
900<br />
950<br />
950<br />
950<br />
1,000<br />
1,000<br />
1,000<br />
1,000<br />
1,000<br />
1,100<br />
1,100<br />
1,200^<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,200<br />
1,250<br />
1,300<br />
1,300<br />
1,350<br />
1,400<br />
1,400<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,500<br />
1,600<br />
1,600<br />
1,700<br />
1,700<br />
1,800<br />
1,800<br />
1.S0O<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,800<br />
1,900<br />
1,900<br />
1,950<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,000<br />
2,100<br />
2,200<br />
2,200<br />
2,200<br />
2,300<br />
2,300<br />
2,400<br />
2,400<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
N»<br />
1459!<br />
14596<br />
1459'<br />
14598<br />
14599<br />
14600<br />
14601<br />
14602<br />
14603<br />
14604<br />
14605<br />
14606<br />
14607<br />
14608<br />
14609<br />
14610<br />
14611<br />
14612<br />
14613<br />
14614<br />
14615<br />
14616<br />
14617<br />
14618<br />
14619<br />
14620<br />
14621<br />
14622<br />
14623<br />
14624<br />
14625<br />
14626<br />
14627<br />
14628<br />
14629<br />
14630<br />
14631<br />
14632<br />
14633<br />
14634<br />
14635<br />
14636<br />
14637<br />
14638<br />
14639<br />
14640<br />
14641<br />
14642<br />
14643<br />
14644<br />
14645<br />
14646<br />
14647<br />
14648<br />
14649<br />
14650<br />
14651<br />
14652<br />
14653<br />
14654<br />
14655<br />
14656<br />
14657<br />
14658<br />
14659<br />
14660<br />
14661<br />
14662<br />
14663<br />
14664<br />
14665<br />
14666<br />
14667<br />
14668<br />
14669<br />
14670<br />
14671<br />
14672<br />
14673<br />
14674<br />
angebotene Fahrzeuge<br />
voitures offenes<br />
Marke — Marque I Gyl,<br />
Ford<br />
Ford<br />
Ford<br />
La Salle<br />
Martini<br />
Merc. Benz 2 Liter<br />
Peugeot 201<br />
Plymouth<br />
Sizaire<br />
Studebaker<br />
Fiat 520<br />
Fiat 508<br />
Chevrolet<br />
Chrysler 62<br />
Chrysler 62<br />
Hupmobile<br />
Lancia-Lambda<br />
Licorne<br />
Merc.-Benz 2 Liter<br />
Fiat 520<br />
Fiat<br />
Minerva<br />
Pontlac<br />
Bianchl 20<br />
Buick<br />
Delage<br />
Fiat<br />
Fiat 514<br />
Merc. Benz 460<br />
Opel<br />
Binnen! 20<br />
Essex<br />
Fiat 521<br />
Opel<br />
Sunbeam<br />
Benz 16/50 PS<br />
Hupmobüe<br />
Merc. Benz 200<br />
Reo<br />
Cadillac<br />
Chevrolet<br />
Citroen C 6<br />
Fiat<br />
Hupmobile<br />
Hupmobile<br />
Martini<br />
Nash 400<br />
Peugeot 202<br />
Renault-Primaquat.<br />
Marmon<br />
Citroen C 6<br />
Victory<br />
Peugeot<br />
Chrysler-Plymouth<br />
Auburn<br />
Buick<br />
Chrysler 66<br />
Ford<br />
B. M. w.<br />
Citroen C 4<br />
Ford A<br />
Hispano Suiza<br />
Merc. Benz 320<br />
Renault<br />
Mercedes 2 Liter<br />
Merc. Benz 3.2 Lt.<br />
Merc. Benz 260<br />
Nash<br />
Paekard<br />
Stutz<br />
Willys Slz<br />
Willys<br />
Austin<br />
Nash<br />
Bugatti Compr.<br />
Packard<br />
Talbot<br />
Bohrung<br />
u. Hub<br />
Alesage<br />
et course<br />
mm<br />
: /o<br />
95<br />
: 108<br />
76,2<br />
76,2 : 108<br />
80: 108<br />
75: 120<br />
80<br />
100<br />
103<br />
103<br />
112<br />
Baujahr<br />
Annee<br />
1930<br />
1930<br />
1931<br />
1929<br />
1930<br />
1928<br />
1931<br />
1928<br />
1929<br />
1929<br />
1929<br />
<strong>1933</strong><br />
1930<br />
1928<br />
1928<br />
1927<br />
1924<br />
1929<br />
1929<br />
1928<br />
1930<br />
1925<br />
1929<br />
1928<br />
1929<br />
1926<br />
1928<br />
1931<br />
1929<br />
1931<br />
Cabriolet<br />
Coupe<br />
Conduite interieure<br />
Limousine<br />
Lim. ciel ouvert<br />
offen<br />
Conduite interieure<br />
Limousine, 2-türig<br />
Torpedo<br />
Torpedo m. Brücke<br />
Coupe<br />
Spider<br />
Fisher<br />
Innenlenker<br />
Innenlenker<br />
Limousine<br />
Torpedo<br />
Limousine<br />
Cabriolet<br />
Limousine<br />
Geschlossen<br />
abn. Limousine<br />
Limousine<br />
Torpedo<br />
Fisher<br />
Torpedo m. Brücke<br />
Brücke<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
Plätze<br />
od.Tragkraft<br />
Flaces oa<br />
Gharas utlle<br />
2/4 P.<br />
2/4 P.<br />
5P.<br />
5 P.<br />
7 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
4/5 P.<br />
2/4 P.<br />
2 P.<br />
5 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
2/3 P.<br />
4 P.<br />
5 P.<br />
7 P.<br />
4/5 P.<br />
6 P.<br />
5 P.<br />
6 P.<br />
2/3 P.<br />
4/5 P.<br />
4/5 P.<br />
4 P.<br />
Berne<br />
Zürich<br />
Geneve<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Geneve<br />
Amriswil<br />
Geneve<br />
Ölten<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Vevey<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Zürich<br />
Biel<br />
Aarau<br />
Zürich<br />
Zürich<br />
Freiburg<br />
Zürich<br />
Winterthur<br />
Freiburg<br />
Rolle<br />
Burgdorf<br />
Täuflelen<br />
Wildegg<br />
Zürich<br />
Amriswil<br />
Personenwagen Ober Fr. 4000.— bis Fr. 5000.—<br />
Voitures de tourisme de plus de frs. 4000.— jusqu'ä frs. 5000.—<br />
56: 80 5 1932 Limousine<br />
4 P. Zürich<br />
72: 100 9 1932 Cabriolet<br />
2/4 P. Geneve<br />
98: 107 17 1931 Cabriolet<br />
4/5 P. Zürich<br />
90: 110 29 1928 Conduite interieure 7 P. Geneve<br />
76: 115 16 1927 offen<br />
6/7 P. Zürich<br />
75: 120 16 1931 Cabriolet<br />
4 P. Bern<br />
80: 130 20 1927 Limousine demont. 6/7 P. Zürich<br />
76: 115 16 1927 Pullm.-Limousine 6/7 P. Zürich<br />
74: 100 13 1930 Limousine<br />
4/5 P. Zürich<br />
85: 114 20 1930 Limousine<br />
7 P. Geneve<br />
86: 127 29 1926 Pullm.-Limousine 7 P. Zürich<br />
98: 127 22 1930 Limousine<br />
7 P. Geneve<br />
82,5: 98,4 16 1930 Limous. m. ciel ouv. 4/5 P. Zürich<br />
75: 108 16 1931 Coupe<br />
2/4 P. Geneve<br />
61,2: 84,6 8 1932 Limousine<br />
4 P. Solothurn<br />
82: 114 16 1931 Limousine<br />
5 P. Geneve<br />
60: 88 10 1929 Torpedo<br />
4/5 P. Geneve<br />
89: 127 25 1928 Conduite interieure 6/7 P. Lausanne<br />
75: 110 14 1930 Cabriolet decapot. 5 P. Vevey<br />
Personenwagen Ober Fr. 5000.— bis Fr. 6000.—<br />
Voitures de tourisme de plus de frs. 5000. — jusqu'ä frs. 6000.—<br />
Chrysler I<br />
Derby-eourse comp. |<br />
Fiat 514<br />
98: 107<br />
108<br />
98 108<br />
79 125<br />
88 120<br />
65 100<br />
80<br />
92,1 : 104,7<br />
80<br />
79<br />
68<br />
65<br />
84<br />
60:<br />
65:<br />
68;<br />
72:<br />
80;<br />
100<br />
114<br />
103<br />
82,5: 95,24<br />
78: 120<br />
88: 120<br />
75: 120<br />
75: 100<br />
67: 102<br />
115<br />
80:<br />
65:<br />
IÜ4<br />
17<br />
17<br />
17<br />
24<br />
10<br />
6<br />
14<br />
17<br />
12<br />
6<br />
17<br />
15<br />
15<br />
16<br />
13<br />
17<br />
16,50<br />
12<br />
19,20<br />
10,80<br />
12<br />
24<br />
coastruet.<br />
Personenwagen Ober Fr. 3000.— bis Fr. 4000.—<br />
Voitures de tourisme de plus de frs. 3000.— Jusqu'ä frs. 4000.—<br />
78: 120<br />
69,8: 114.3<br />
72: 100<br />
66: 80<br />
12<br />
13<br />
13<br />
10<br />
1928<br />
1931<br />
1930<br />
1932<br />
Innenlenker<br />
Limousine<br />
Conduite interieure<br />
Conduite interieure<br />
6 P.<br />
4 P.<br />
5 P.<br />
4 P.<br />
75: 110 15 1926 offen<br />
4/5 P.<br />
80: 138 21 1926 abnehmb. Limousine 7 P.<br />
82: 108 18 1928 Sedan<br />
5 P.<br />
65: 100 10 1928 Cabriolet<br />
2/4 P.<br />
101 18 1930 Limousine<br />
5 P.<br />
84,1: 125.4 28 1928 Conduite interieure 5 P.<br />
84,1: 95,25 16 1931 Roadster<br />
2/4 P.<br />
72: 103 12 1932 Conduite interieure 5 P.<br />
72: 103 13 1929 Limousine<br />
4/5 P.<br />
82: 108 18 1928 Sedan<br />
5 P.<br />
76: 120 19 1930 Coupe<br />
4 P.<br />
82: 108 IS 1930 Torpedo<br />
7 P.<br />
79,4: 101,6 16 1929 Innenlenker<br />
4/5 P.<br />
63: 90 5,7 1932 Cabriolet<br />
2/4 P.<br />
75: 100 10 1932 Cabriolet<br />
2/4 P.<br />
69,8: 101.6 15,8 1927 Coach<br />
4/5 P.<br />
72: 103 12 1932 Faux cabriolet<br />
4 P.<br />
85: 98 17 1929 Innenlenker<br />
4/5 P.<br />
90 8 1932 Roadster avec spider 2 P.<br />
92,1: 120.7 17 1931 Spider<br />
2/4 P.<br />
83: 113 25 1929 Cabriolet<br />
5 P.<br />
87: 117 21 1930 Limousine<br />
5 P.<br />
79: 120 16 1930 Cabriolet<br />
2 P.<br />
98: 108 17 <strong>1933</strong> Conduite interieure 5 P.<br />
An die Administration der Automobil-Revue, Bern<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,500<br />
2,700<br />
2,700<br />
2,800<br />
2,800<br />
2,800<br />
2,800<br />
2,800<br />
2,800<br />
2,800<br />
2,900<br />
2,900<br />
2,900<br />
2,900<br />
3,000<br />
3,000<br />
3,000<br />
3,000<br />
3,000<br />
3,000<br />
3,000<br />
4,100<br />
4,200<br />
4,200<br />
4,200<br />
4,200<br />
4,200<br />
4,500<br />
4,500<br />
4,500<br />
4,500<br />
4,500<br />
4,500<br />
4,500<br />
4,500<br />
4.S00<br />
4,800<br />
5,000<br />
5,000<br />
5,000<br />
5 P. Geneve I 5,500<br />
2 P. I La Chaux-de-Fonds I 5,500<br />
2 P. | Freiburg | 5,500<br />
(Fortsetzung siehe Rückseite.)<br />
loh interessiere mich für folgende in der Gelben Ja m'interesse aus vdhicules publies dans la Liste<br />
Liste ausgeschriebenen Fahrzeuge und ersuche die jaune sous les numeros indiques ci-dessous et invite<br />
Besitzer derselben um unverbindliche, detaillierte leurs proprietairea ä me soumettre des offres de-<br />
Offerte:<br />
taillees, sans engagement:<br />
N° N° No.<br />
N° _ N° _ N°.<br />
Adresse:<br />
Ausschneiden, austüllen und im Couvert mit 20 Cts.<br />
frankiert an die Administration der Automobil-Revue in<br />
Bern einsenden.<br />
10<br />
Carrosserie<br />
6 95:100 18 1931 Conduite interieure<br />
4 62:90 6 1931 Grandsport<br />
4 67:102 8 1931 Sport<br />
Standort<br />
Domicile<br />
Preis<br />
Prix<br />
A l'Administration de la Revue Automobile, Berne<br />
N°<br />
N°<br />
N° N°.<br />
N° _ N°<br />
Adresse:<br />
Freiburg 3,200<br />
Basel 3,200<br />
Geneve 3,200<br />
Geneve 3,200<br />
Zürich 3,200<br />
Zürich 3,300<br />
Altstetten Zeh.) 3,400<br />
Zürich 3,400<br />
Bern 3,400<br />
La ChauX-de-Fonds 3,500<br />
Winterthur 3,500<br />
Geneve 3,500<br />
Zug 3,500<br />
Altstetten (Zeh.) 3,500<br />
Geneve 3,500<br />
Geneve 3,500<br />
Freiburg 3,500<br />
St. Gallen 3,500<br />
Geneve 3,500<br />
Aarau 3,560<br />
Geneve 3.S00<br />
Freiburg 3,800<br />
St-Imier 3,850<br />
Lausanne 3,900<br />
Zürich 4,000<br />
Zürich 4,000<br />
Zürich 4,000<br />
Lausanne 4,000<br />
D6couper, remplir et envoyer ce bulletin sous enveloppe<br />
affranche ä 20 cts. ä V Administration de la Revue Automob-le.<br />
ä Berne.
u ÄOTOMOBÜ>REVUE REVUE AUTOMOBILE <strong>1933</strong> - N°55<br />
An^otene Fahrzeuge ^ l *E Ä Standort Preis I Angebotene Fahrte I ^ I [*£| fei Standort Preis<br />
— v °^o//ertes Ä ** A T<br />
Occasions<br />
Allgemeine Mitteilungen.<br />
Die gelbe Liste erscheint in der Regel monatlich<br />
einmal. Aufnahmen von Occasionsfahrzeugen erfolgen<br />
kostenfrei auf Grund des von der Administration<br />
eratis erhältlichen Anmelde-Formulares.<br />
Eine Gewähr für die Richtigkeit der gemachten Anpaben<br />
wird nicht übernommen, auch werden Auskünfte<br />
über ausgeschriebene Fahrzeuge von der Administration<br />
nicht erteilt: dagegen werden sämtliche<br />
Anfrasen an die Fahrzeugverkäufer kostenlos<br />
weiterseleitet. Die Kontroll-Nr. ist bei jeder Anfrage<br />
deutlich anzugeben und für jedes Fahrzeug<br />
eine besondere Einsähe zu machen.<br />
Die Besitzer der Fahrzeuge sind gebeten, di9<br />
auf Grund dieser Veröffentlichung verkauften Fahrzeuge<br />
zwecks Streichung in der gelben Liste sofort<br />
abzumelden.<br />
Communications genärales.<br />
La liste laune parait dans la rSgle chaqrue mois.<br />
Nous y annoncons gratuitement les vöhicules d'occasion<br />
ä vendre. sur la base de formulaires envoye's<br />
sans frais Dar l'administration du joumal. L'administration<br />
ne Drend aucune responsabilitö quant<br />
aux indications contenues dans la liste, mais fera<br />
rjarvemr. sans frais, aux proprie'taires de ces v6hicules<br />
les demandes de renseignements qui lui parviendront.<br />
Le numero de contröle devra figurer<br />
visiblement sur chaaue demande de renseignements<br />
et chaaue vehicule doit fairo l'objet d'une demande<br />
ä Dart<br />
Les proprie'taires des vfihicules sont priSs de<br />
nous signaler sans retard les vähicules vendus Dour<br />
nous permettTe de les rayer de la liste jaune.<br />
Anhaltspunkte für den Kauf eines gebrauchten<br />
Wagens.<br />
(Schluss aus Nr. 33.)<br />
Der Einwand, dass auch die kleinen Wagen<br />
fast ausnahmslos heutzutage schon sehr<br />
widerstandsfähig sind, gilt hier nicht zu<br />
Recht; gewiss, der Wagen ist verlässlich, und<br />
er wird nicht zusammenbrechen, es werden<br />
sich aber vor der Zeit Reparaturen und Abnützungserscheinungen<br />
ergeben, die nur auf<br />
die unrichtige Anwendung bzw. auf die zu<br />
geringe Motorstärke, also auf die Erwerbung<br />
eines unrichtigen Modells, zurückzuführen<br />
sind. Es wäre falsche Sparsamkeit, einen<br />
kleinen und schwachen Wagen zu kaufen,<br />
wenn man von ihm dauernd grössere Leistungen<br />
erwartet. Auch die kleinsten Maschinchen<br />
und Typen bewähren sich vorzüglich, aber<br />
nur, wenn man sie entsprechend benützt; sie<br />
dienen eben der leichteren Beanspruchung,<br />
bei entsprechendem Gelände, geringer Besatzung<br />
und Belastung. Für bergige Strecken,<br />
schlechte Strassen, grössere Ansprüche, hohe<br />
Dauer- und Durchschnittsleistungen ist nur<br />
ein motorisch stärkerer Wagen am Platze.<br />
Er kommt auch vergleichsweise eher billiger,<br />
Zukaufen»<br />
gesucht<br />
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guterhaltene Limousine od.<br />
auch mit Ladebrücke, von<br />
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Js. Schärer, Käseh.,<br />
Sumiswald (Bern).<br />
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per sofort ein 59472<br />
3-Tonnen-<br />
Lastwagen<br />
3-Seitenkipper, neueres<br />
Modell, in tadellosem Zustand,<br />
wenig gefahren,<br />
gegen Kassa.<br />
Telephon 195, Kerns, Obw<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Limousine<br />
weil der geschundene, kleine Wagen durch<br />
Abnützungen, Reparaturen übernormale Kosten<br />
verursacht.<br />
Hinsichtlich der Karosserie sind vielfach<br />
individuelle Ansichten massgebend, so, dass<br />
es, abgesehen von einigen allgemein gültigen<br />
Punkten, schwer ist, Richtlinien zu geben. Es<br />
kommt auch da in erster Linie darauf an,<br />
in welcher Weise der Wagen benützt werden<br />
soll. Will man für das Alle-Tage-Fahren in<br />
der Stadt einen sehr ökonomischen, kleinen<br />
Wagen, dann muss man auf der Urlaubstour<br />
über schwierigere Strecken Nachsicht und<br />
Verständnis üben und auf hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
verzichten. Fährt man<br />
etwa unter der Woche allein, und will man<br />
zum Urlaub oder zum Weekend mit «Kind<br />
und Kegel» ins Freie, dann gibt es nur zwei<br />
Wege: entweder immer einen grösseren und<br />
bequemeren, aber auch teureren Wagen, oder<br />
Sonntags mehr zusammenrücken.<br />
Nach der Frage: Zwei- oder Viersitzer<br />
kommen kleinere Wünsche des Fahrers, z. B.<br />
das Sonnendach, der geschlossene od^r<br />
schliessbare Wagen, die Unterbringung kleineren<br />
oder grösseren Gepäcks und ähnliches.<br />
Für grosse Familie wird man zu den fünfbis<br />
siebensitzigen Aufbauten greifen müssen.<br />
Hiezu wäre zu bemerken, dass auch solche<br />
Aufbauten auf mittelstarken Chassis zu annehmbaren<br />
Preisen erhältlich sind. Beabsichtigt<br />
man freilich, seine vielköpfige Familie<br />
öfter und samt Gepäck auf grossen Touren<br />
mitzunehmen, dann langt der normale, mittelstarke<br />
Viersitzer mit Notsitzen nicht mehr<br />
aus, und es muss ein grosser, geräumiger<br />
Wagen mit Drei- bis Vierlitermotor gewählt<br />
werden.<br />
Es gibt Fahrer, die den Wagen fallweise<br />
selbst lenken, oder auch den Chauffeur fahren<br />
lassen. In solchen Fällen wird es erwünscht<br />
sein, durch eine leicht einsetzbare Scheibe<br />
das Innere des Wagens entweder als einen<br />
Raum zu belassen bzw. zu trennen.<br />
Im Zusammenhang mit dem Motor wurde<br />
bereits erwähnt, dass man sich beim Ankauf<br />
eines Wagens besonders darüber Gedanken<br />
machen sollte, wo, d. h. in welchen Geländeformen,<br />
man den Wagen hauptsächlich verwenden<br />
will. Es ist dies nicht nur eine Frage<br />
der Motorstärke, sondern eigentlich des ganzen<br />
Wagens. So müssen z. B. die Bremsen<br />
bei Dauerfahrten in bergigen Gegenden ganz<br />
besonders verlässlich und leicht bedienbar<br />
konstruiert sein. Aehnliche Gesichtspunkte<br />
gelten für die Kraftübertragung. Die Ausbildung<br />
des Getriebes, die Uebersetzung, die<br />
gegen Kassa ein den Vorschriften des Automobilgesetzes<br />
Genüge leistender VA- bis 2-Tonnen- Ö9461<br />
mit Brücke. — Offerten mit den Vermerken: Marke,<br />
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Revue Automobile, Berne.<br />
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eventueller Gangwähler, automatischer Getriebe,<br />
Freilaufeinrichtungen usw. kommen<br />
stark in Erwägung. An das Fahrzeug, das<br />
jahraus, jahrein im Gebirge verkehrt, werden<br />
naturnotwendig ganz andere Anforderungen<br />
gestellt, als an ein Vehikel, das vielleicht auf<br />
einem Gutshof<br />
ebener, gerader Strasse zum Fahren in die<br />
nächste Stadt dient.<br />
Zieht man häufige grössere Ueberlandfahrten<br />
in Betracht, kommt auch der Unterbringung<br />
des Gepäcks eine wichtige Rolle zu.<br />
Bevorzugt werden heutzutage meist in die<br />
Rückwand eingebaute Behälter, wogegen der<br />
etwas veraltete, klappbare Gepäckträger für<br />
grosse, sperrige Stücke, wie z. B. Zelte und<br />
dergl., vorteilhaft ist. Wer ein grosser Sportler<br />
oder Jäger ist, wird sich schon von Haus<br />
aus die Möglichkeiten der Unterbringung<br />
eines Faltbootes, der Skier, der Gewehre usw.<br />
vor Augen halten.<br />
Wer etwa durch längeres Fahren auf einer<br />
Jype auf eine besondere Hebelanordnung<br />
eingestellt ist und nicht gern umlernen will,<br />
der möge auf die Disposition der Bedienungsorgane<br />
beim «neuen» Wagen achten,<br />
um Fehlgriffe in Gefahrmomenten auszuschliessen.<br />
Für den Selbstfahrer, der ja<br />
immer häufiger wird, besonders auch für die<br />
Dame, ist die Frage der Wagenpflege sehr<br />
wichtig. Hieher gehört beispielsweise eine<br />
automatische Chassisschmierung.<br />
Die Geschmacksfrage hinsichtlich des Stiles<br />
ist ganz individuell und scheidet daher aus<br />
unserer Betrachtung aus. Ob jemand viel<br />
frische Luft will und im Zusammenhang damit<br />
vorzügliche Ventilationseinrichtungen,<br />
Schiebedach, oder aufklappbare Roadster-<br />
Karosserie, ist ebenfalls eine Frage persönlichen<br />
Geschmacks. Wichtig scheint immerhin<br />
die Betrachtung der Türen, sowie die Anordnung<br />
der Fahrersitze; manch einer, der<br />
im Sommer oder Frühjahr seinen Wagen<br />
kaufte, musste im nächsten Winter erkennen,<br />
dass er mit einem dicken Pelzrock in der Tür<br />
hilflos stecken blieb und auf seinem Sitz<br />
Angstvorstellungen bekam, weil er zwischen<br />
Lenkrad und Rückenlehne förmlich eingezwängt<br />
war.<br />
Besonders bei gebrauchten Wagen, die man<br />
erwirbt, soll man Fahrzeuge renommierter<br />
Firmen vorziehen, damit erforderlichenfalls<br />
Ersatzteile ohne Schwierigkeiten zur Hand<br />
sind und auch Reparaturen durch eingearbeitete<br />
Fachleute zweckentsprechend vorgenommen<br />
werden können.<br />
Zu verkaufen:<br />
Peut-on detruire les vieilles<br />
autos?<br />
Quelques analogies avec l'architecture ?<br />
On n'en est plus ä nier, ä l'heure actuelle,<br />
qu'il se tisse des fils entre le plan des villes<br />
et la circulation, c'est-ä-dire que l'architecture<br />
(celle-ci englobant 1'urbanisme) et l'au-<br />
sont en amicale relation.<br />
verwendet wird, und auftomobile<br />
L'auto et l'architecte.<br />
Nous ne nous sommes pas fait faute, ä<br />
propos du dernier Salon de l'auto, de devoiler<br />
quelques-unes de ces affinites. C'est ainsi<br />
que la duree de nos demeures nouvelles,<br />
LIMOUSINE<br />
HP An t<br />
Amerikaner, 6 Zyl., 4türig, 4/5-Plätzer, Modell<br />
1930, ist wegen Ankauf eines Cabriolets<br />
sehr günstig abzugeben. Der Wagen ist<br />
ständig sehr sorgfältig gefahren und fachmännisch<br />
gepflegt worden. Abgabe erfolgt<br />
unter Gewähr. — Anfragen unter Chiffre<br />
13294 an die Automobil-Revue, Bern.<br />
Abschleppwagen<br />
Carroserie<br />
N° Marke — Marque Gjl. mm constmet. Charge ntile N° Marke — Marque Gyl mm constrnct, eharne utlle<br />
l'äge de la maison, tend ä s'abreger et se<br />
rapproche — toute Proportion gardee — de<br />
l'äge de l'auto. On ne concoit plus aujourd'hui,<br />
du moins dans les spheres avancees<br />
de l'architecture « en fonction » de la duree.<br />
De meme l'existence de l'auto moyenne,<br />
aussi parfaite qu'elle soit, n'est point envisagee<br />
au delä de 3, 4, 5 ans au maximum.<br />
Les architectes qui ont tendance ä reduire<br />
de la sorte l'existence de nos demeures,<br />
requierent volontiers l'exemple de l'auto.<br />
Nous l'avons dejä montre. Voici precisement<br />
que l'architecte Sta Jasinsky, l'auteur du<br />
tres moderne aeroport de Deurne dont nous<br />
avons parle, revient ä la Charge dans un recent<br />
numero de la « Revue Documentaire »<br />
oü il expose ses vues sur l'urbanisation du<br />
grand Bruxelles consideree sous un angle<br />
tres elargi: «Pourquoi et comment bätir<br />
pour l'avenir ? » «II faut, dit-il, bätir provisoirement<br />
et de teile facon que la necessite<br />
d'amortir un immeuble coüteux ne soit plus<br />
un obstacle ä sa demolition, destinee ä faire<br />
place ä un immeuble plus confortable et<br />
mieux adapte.»<br />
(M. Duhamel, dans ses « Querelles de famille»<br />
se pose evidemment en adversaire<br />
de cette « Iiquefaction », de cet ecoulement<br />
de la production.) Et M. Jasinsky d'invoquer<br />
l'exemple de l'auto : « C'est exactement ce<br />
qui se passe dans l'industrie de l'automobile<br />
qui, ä ce point de vue, peut nous fournir<br />
quelques indices interessants. »<br />
II justifie de la sorte une necessite qui lui<br />
parait urgente (et qui s'opere du reste automatiquement<br />
dans de multiples domaines de<br />
la nature: on dirait presque organiquement):<br />
la necessite -de detruire.<br />
Detruit-on en verite les autos atteintes<br />
d'un certain äge ? II y a en Amerique de<br />
veritables cimetieres d'autos et des cadavres<br />
d'autos abandonnes le long des routes. Cela<br />
n'est-ce pas une destruction systematique ?<br />
(Voir suite dans notre prochaine liste iaune.)<br />
VOISIN<br />
6 Zyl., 17 St.-PS, Limousine,<br />
6/7-Plätzer, 2 bereifte<br />
Reserveräder, 2 Koffer in<br />
den vordem Kotflügeln,<br />
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Zürich 16. 10500<br />
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14675 Laneia 4 70:120 12 1928 Torpddo 4P. Lausanne 5,500 Personenwagen Über Fl\ 10,000.—<br />
14676 Mcrc. Benz 170 6 65:85 9 1932 Limousine 4P. Zürich 5,500 Voitlires de tOUrisme de plus de frs. 10,000.—<br />
14677 Roekne 6 79:104 16 <strong>1933</strong> Conduite interieure 4/5 P. Lausanne 5,500<br />
14702<br />
14678 Fiat 525 6 82:114 17 1932 Spider 2/4 P. Geneve 5,800 Mercedes Benz 18 80:115 24 1931 Limousine 7 P. Zürich 11,000<br />
14703<br />
14679 Hotchkiss 6 75: 108 16 1930 Conduite interieure 5 P. Geneve 5,800 Bugatti I S I 60: 100 13 1931 Cabriolet 4 P. Geneve 12,000<br />
14680 Mcrc. Benz 170 6 65:85 9 1932 Limousine 4P. Zürich 5,800<br />
14704<br />
Merc. Benz | 8 | 80:115 24 1930 Cabriolet | 4/5 P. Zürich 12,000<br />
14681 Steyr 6 65: 104 10,5 1930 Cabriolet, 2türig 4 P. Basel 5,800 , .<br />
14682 Fiat 525 6 82: 118 19 1931 Limousine 7 P. Zürich 5,900 L.astwagen<br />
14683 Merc. Benz 260 6 74:100 13 1930 Cabriolet 4/5 P. Zürich 6,000 Camions<br />
14684 Talbot 6 74:94,5 12 1930 Faux-Cabriolet 4P. Zürich 6,000 14705 Dod fl e 4 100:120 16 1924 Camionnette 500kg Bern 150<br />
14706 Citroen 4 68:100 7,3 1925 LieJerw. m. Brücke 2-300 kg St. Gallen 300<br />
14707 Mercedes 16/45 4 100:130 21 1922 Lieferungswagen 1000 kg Zürich 600<br />
Personenwagen Über Fr. 6000.— bis Fr. 10,000.— 14708 Fiat 4 75: 130 11,71 1926 Ladebrücke 1500 kg Niederscherli 700<br />
VCtures de tourisme de p.us de frs. 6000.-jusqu'a frs. 10.000.- | ^° 5 \ ^ £, JS SS^STn. B. I^T. Amrtn 800<br />
14685 Alfa-Romeo 6 62,5:82 9 1930 Sport 2 P. Altstetten (Zürich) 6,300 Studebater 6 79,4:114,3 17,20 1924 geschl. Führers, u. B. IT. Amriswil 1,000<br />
14686 Chrysler Super 6 92,1:127 25,84 1929 Limous. m. ciel ouv. 7 P. Zürich 6,500<br />
14712<br />
Wlllys-Knioht 4 92:114,3 15 1923 geschl. Führers, u. B. IT. Amriswil 1,000<br />
14687 Chrysler 6 85:127 22 1931 Roadster 2/4 P. Bern 6,500<br />
14713 Flat 603 4<br />
75:130 12 1929 Pont 2000 kg Airolo 1,700<br />
14688 Chrysler 6 85:127 2 1931 Roadster 2/4 P. Bern 6,500<br />
14714<br />
Renault 4 75:120 11 1927 Kastenlieferwagen 1000 kg Zürich 1,900<br />
14689 Mcrc. Benz 170 6 65: 85 9 1932 Cabriolet 4 P. Zürich 6,500<br />
14715 Ford 4 98: 107 16 1931<br />
Lastwagen 2500 kg Zürich 2,500<br />
14690 Brennabor 6 77:111 16 1929 Limousine 6/7 P. Wolfwil 7,000<br />
14716 Fiat 6<br />
72:103 12 1928 Lieferungswagen 500 kg Chur 2,900<br />
14691 Chrysler 6 82,5: 114 19 1932 Cond. int., 4 portes 4/5 P. Vevey 7,000<br />
14717<br />
Arbenz 4 95: 150 22 1926 Lastwagen 3 T. Basel 3,000<br />
14692 Merc. Benz 170 6 65:85 9 1932 Cabriolet 4P. Zürich 7,000<br />
1471S Saurer 4<br />
HO: 160 31 1919 Camion 3000 kg Vuippens 3,000<br />
14693 Merc. Benz 170 6 65: 85 9 <strong>1933</strong> Cabriolet 4 P. Zürich 7,000<br />
14719<br />
Chevrolet 6 84,1: 95,25 17 1929 Camion 2000 kg Vevey 3,500<br />
14694 Mcre. Benz Xürb B . 8 80:115 24 1929 offen 6/7 P. Zürich 7,200<br />
147 20 Berna 4 100:170 27 1922 Lastwagen 27*-3 T. Wangen a. A. 3,800<br />
14695 Ballot 8 68:105 16 1929 Cabriolet Gangloff 4P. Zürich 7,500<br />
14721<br />
Saurer 4 110:160 36 1919 Torpedo avec pont 3 U T. Neuchätel 4,500<br />
14696 Graham 8 79,4:101,6 19 1932 Stromlinie 4/5 P. Lenzburg 8,500 14722 Chevrolet 6 84: 95 17 1931 Lastwagen 2 1 /. T. Zürich<br />
6 . 000<br />
14697 llerc. Benz Nürbfl. 8 80: 115 24 1929 Limousine, ciel ouv. 7 P. Zürich 8,500 ====^^^========^====^^=^^^^^=^^=^^^^===^^^^^=^=^^^^^^====^^^^^^====== = =<br />
14698 stöwer s 68:102 is 1932 Cabriolet 4/5 p. Zürich 9,oooi Eine solche „Gelbe Liste" erscheint ca. alle 6 Wochen in der Automobil-Revue<br />
14699 Merc. Benz Nürbg. 8 80:115 24 1930 Pullm.-Limousine 7 P. Zürich 9,500 ,-, " .. . ,, ,-, . .... ... ,. , . , , TT . . ,,,<br />
14700 Mercedes s 80:115 so 1929 Cabriolet 2/3 p. Bern IO.OOO Bern, zusammen mit wertvollen Ratschlagen über die bei der Wahl eines Wagens<br />
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10593
55 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUr: 11<br />
Verkehv<br />
Uebergängen bereits Doppelschienen anzubringen,<br />
während die Landesbau- und Strassenkommission<br />
von Appenzell A.-Rh. den übrigen Ausbau der<br />
Strassen an diesen Stellen technisch einwandfrei<br />
vorgenommen hat. Trotz diesen Verbesserungen<br />
sind immer noch einige Uebergänge, die mit Rücksicht<br />
auf den heutigen Autoverkehr im Appenzellerland<br />
ausgebaut werden sollten. Dies umsomehr als<br />
der Zustand der Strassen in Appenzell A.-Rh. im<br />
allgemeinen sonst uneingeschränktes Lob bei allen<br />
Strassenbenützern findet. Auf Anrezunz der Sektion<br />
St. Gallen-Appenzell des Tourmg-Clubs der<br />
Schweiz fand dieser Tage eine Exkursion. mit Behördevertretern<br />
und der Direktion der Apponzellor-<br />
Bahn statt. Neben den Vertretern der Behörden<br />
ff* Die erste Betriebswoche der Alpenposten von Appenzell A.-Rh., den Herren Regierungsrat<br />
l"i)33 verzeichnete eine Reisendenfrequenz Willi sowie Kantonsingenieur Schläpfer, und von<br />
von 8100 Personen gegenüber 8735 in der Appenzell I.-Rh., Hrn. Regierungsrat Schläpfer, sodann<br />
von der Appenzeller-Bahn Hr. Direktor Zob-<br />
entsprechenden Woche des Vorjahres. Die<br />
rist nahmen seitens der Sektion St. Gallen-Appenzell<br />
des T. C. S. als Delegierte an dieser Begehung<br />
Minderfrequenz beträgt 635 Personen. Von<br />
den 34 Kurslinien weisen 18 Linien Mehrfrequenzen<br />
auf. Die grösste absolute Frequenz Fierz, von den Ortsgruppen Appenzell A.-Rh. und<br />
teil die Herren Gerichtspräsident Lutz und Sekretär<br />
notiert Nesslau-Buchs mit 1290, die kleinste I.-Rh. die Herren Dr. Fisch, Oberrichter Loppacher,<br />
Bezirksrichter Kölbener und Brülisauer. Zweck der<br />
Martigny-Qrand St-Bernard mit 40 Reisenden.<br />
Im grossen und ganzen zeigen die Zifübergänge<br />
in der Folge nun auch noch einer Kor-<br />
Exkursion war festzustellen, welche weitern Bahnfern<br />
der ersten Betriebswoche <strong>1933</strong> verglichen<br />
mit den Ziffern der ersten Betriebssicht<br />
und des Entgegenkommens seitens der Direkrektion<br />
unterzogen werden sollten. Dank der Eintion<br />
der Appenzeller-Bahn sowie der Behörden von<br />
woche 1932 keine abnormalen Aenderungen. Appenzell A.-Rh. und I.-Rh. konnte erreicht wer-<br />
Postautoverbindung Engadin-Tirol. Am 15.<br />
Juni konnte eine Postautolinie Zernez-Merano-Bolzano-Zernez,<br />
deren hohe Bedeutung<br />
für die Verbindung zweier internationaler<br />
Fremdenzentren augenscheinlich ist. Der Gemeinschaftsbetrieb,<br />
vereinbart durch die<br />
schweizerische Postverwaltung und die Societä<br />
Automobilistica Dolomiti (S.A.D.) wird<br />
so durchgeführt, dass die gelben schweizerischen<br />
Postautomobile über die Grenze<br />
nach Merano bzw. Bolzano fahren und die<br />
Autobusse der S.A.D. von Merano ins Engadin<br />
nach Zernez. Im Engadin wie im Tirol<br />
versprechen sich die kompetenten Verkehrs-<br />
Ikreise eine starke Förderung des Lokal- und<br />
"Durchgangsverkehres zwischen den beiden<br />
Fremdenzentren. Auch in unserem Münstertal<br />
wird die neue internationale Verbindung<br />
gern gesehen, denn aus einer Verbindung<br />
von zwei internationalen Fremdenzentren<br />
muss auch eine gegenseitige Belebung des<br />
Fremdenverkehrs resultieren. go.<br />
Die Beseitigung der Reklametafeln an<br />
Pass- und Talstrassen wird gemäss Verordnung<br />
des bündnerischen Kleinen Rates bis<br />
zum 1. August d. J. angeordnet. Die Autogäste,<br />
welche sich auf ihren Fahrten durch<br />
3e Bergwelt an den Schönheiten der Natur<br />
/! freuen möchten, werden diesen zum Teil<br />
unschönen Tafeln keine Tränen nachweinen.<br />
In den meisten Fällen waren sie an den für<br />
den Verkehr an ungeeignetsten Stellen, nämlich<br />
gerade in der Nähe von Kurven plaziert<br />
und zum andern beeinträchtigten sie oftmals<br />
in krassester Weise das Landschaftsbild.<br />
Hoffentlich sind andere Kantone in der Säuberung<br />
der Strassen von Reklametafeln<br />
ebenso energisch und zielbewusst wie der<br />
Kanton Graubünden. ß<br />
Keine Abgabe der Kontrollschilder in Winterthur.<br />
Um den Motorfahrzeugbesitzern im<br />
nördlichen Kantonsteil den Bezug der neuen<br />
Kontrollschilder zu erleichtern, hatte die<br />
Sektion Zürich des A.C.S. in einer Eingabe<br />
die kantonale Motorfahrzeugkontrolle ersucht,<br />
die Abgabe der neuen Schilder auch<br />
in Winterthur vorzunehmen. Dieses Gesuch<br />
ist nun aber in abschlägigem Sinne entschie-<br />
4J'"-n worden, wobei Schwierigkeiten in der<br />
praktischen Durchführung dieser Massnahme<br />
in den Vordergrund gestellt wurden. Es<br />
wäre zu begrüssen gewesen, wenn wenigstens<br />
ein Versuch in dieser Richtung unternommen<br />
worden wäre, da es ein altes Postulat<br />
der Automobilisten des nördlichen Kantonsteils<br />
ist, dass nicht nur die Wagenabnahme<br />
und Führerprüfung in Winterthur vorgenommen,<br />
sondern dortselbst auch die Bezahlung<br />
der Autosteuer und Erneuerung der<br />
Fahrausweise vorgenommen werden können.<br />
V<br />
T. C. S,<br />
Autosektion Aargau<br />
Picknickausfahrt. Die am 23. Juni publizierte<br />
Picknickausfahrt auf den Gottschalkenberg und<br />
Einsiedeln findet nächsten Sonntag, eventuell am<br />
nächsten schönen Sonntag, statt. Die Telephonzentralen<br />
Baden, Brugg und Aarau werden von 7 Uhr<br />
an Auskunft geben, ob die Fahrt durchgeführt<br />
wird. Wir verweisen auf das in der Revue publizierte<br />
Programm. Die Sportkommission.<br />
Autosektion St. Qallen-Appenzell<br />
Für die Rheinlandfahrt vom 1.—5. Juli haben<br />
sich 20 Wagen mit ca. 80 Teilnehmern angemeldet.<br />
Diese Reisegesellschaft besammelt sich am 1. Juli,<br />
morgens 8 Uhr, in Kreuzungen. Wir wünschen<br />
allen Teilnehmern frohe Fahrt und besseres Wetter.<br />
Für die Walliserfahrt, welche in der Zeit<br />
vom 23.—25. Juli stattfindet, sind bis jetzt nur<br />
wenig Anmeldungen eingegangen. Wenn nicht mindestens<br />
10 Wagen für diese schöne Schweizerfahrt<br />
gemeldet werden, lohnt sich die Organisation nicht,<br />
und musste man in diesem Falle von der Durchführung<br />
dieser Tour absehen. Interessenten für<br />
diese Fahrt belieben sich sofort bzw. bis spätestens<br />
13. Juli anzumelden. Fz.<br />
Verbesserung der Bahnübergänge der Appenzeller-Bahn.<br />
Mit Genugtuung konnte festgestellt<br />
werden, dass in den letzten Jahren einige ungünstig<br />
angelegte Bahnübergänge verbessert worden<br />
sind. Es ist anzuerkennen, dass die Direktion der<br />
Appenzeller-Bahn sich bemüht hat, bei einigen<br />
den, dass nun innert Jhresfrist auch noch die<br />
Uebergänge im Dorf Urnäsch wie auch zwischen<br />
Gonten und Gontenbad mit Doppelschienen versehen<br />
und mit einem festen Belag ausgebaut werden. An<br />
der der Besichtigung folgenden gegenseitigen Aussprache,<br />
bei welcher Gelegenheit noch verschiedene<br />
Wünsche — deren Verwirklichung allerdings mit<br />
Rücksicht auf die Kosten noch hinausgeschoben<br />
werden musste — von den Delegierten des T. G. S.<br />
vorgebracht wurden, konnte erfreulicherweise festgestellt<br />
werden, dass die massgebenden Instanzen,<br />
sofern es Macht und Mittel erlauben, gerne bereit<br />
sind, den berechtigten Wünschen der Verkehrsverbände<br />
Rechnung zu tragen. Fz.<br />
Ä. C. S.<br />
SEKTION BERN. Vogesenfahrt der Ortsgruppe<br />
Langenthai der Sektion Bern. Wenn man sich an<br />
die Tage des 17. und 18. Juni zurückerinnert, die<br />
mit ihrem überreichlichen Masse an Regen so manches<br />
Organisationskomitee zur Absage verschiedener<br />
Veranstaltungen zwangen, so würde man es<br />
fast nicht für möglich halten, dass just an diesen<br />
beiden Tagen die Ortsgruppe Langenthai ihre Jungfernfahrt<br />
ins Elsass unternahm. Die unentwegten<br />
Oberaargauer haben trotz schlechtesten Witterungsverhältnissen<br />
ihr Schönwetter-Programm Punkt für<br />
Punkt abgefahren und damit einen wertvollen Erfolg<br />
in geselliger und kameradschaftlicher Hinsicht<br />
gebucht.<br />
Samstag, den 17. Juni, schlugen die etwa 50<br />
Vogesenfahrer Richtung Basel ein, passierten reibungslos<br />
den schweizerischen und französischen<br />
Zoll und fuhren auf schnellster Route über Mülhausen,<br />
Sennheim auf den Hartmannsweilerkopf,<br />
der seit der Errichtung einer Gedächtnisstätte mit<br />
Friedhof der im Weltkrieg Gefallenen zum stimmungsvollen<br />
Wallfahrtsort der Hinterbliebenen geworden<br />
ist. Ueber den Grand Ballon nahm die<br />
Vormittagsetappe im ausgezeichneten Hotel Bellevue<br />
in Markstein ihr sorgenfreies Ende. War das<br />
Wetter bis hierher einigermassen günstig gewesen,<br />
so vollzog sich die Nachmittagsfahrt fast ununterbrochen<br />
unter triefendem Himmel; das hinderte<br />
aber einige Kunstfreunde nicht, im mittelalterlichen<br />
Colmar das Unterliriden-Museum mit dem Grünwaldschen<br />
Isenheimer-Altar anzusehen. Ueber die<br />
weinfrohen Winzerstädte Wintzenheim und Turckheim<br />
öretenten die Teilnehmer "wohlbehalten den<br />
vielbesuchten Aussichtspunkt Les Trois Epis, wo<br />
im Grand Hotel vorzügliche Unterkunft harrte. Bis<br />
tief in die Nacht Sassen die Ausflügler noch beisammen<br />
und tauschten bei gutem Elsässer-Rieslin<br />
ihre mannigfachen Reiseeindrücke aus. Ein Wagen,<br />
der unterwegs wegen Defekt nach Basel zurückfahren<br />
musste und spät nachts wieder zu der Reisegesellschaft<br />
stiess, Hess die ausgezeichnete Stimmung<br />
nur höher schlagen.<br />
Im Vergleiche zum nasskalten Samstagnachmittag<br />
zeigte sich der Sonntagmorgen von einer besseren<br />
Seite. Wieder führte die Reise durch ehemaliges<br />
Kriegsgebiet, vorbei am Col de Lunge<br />
durch meilenweite Verwüstungen zum Wetzstein,<br />
und weiterhin auf und ab zum Col de la Schlucht.<br />
Von hier besuchten die Teilnehmer die durch prächtigen<br />
Wald führende erstklassige Asphaltstrasse<br />
nach Geradmer, dem vielbesuchten Winter- und<br />
Sommerkurort in den Vogesen, und zugleich dem<br />
nördlichsten Punkt der Reiseroute. Im darauffolgenden<br />
Col de la Grosse Pierre lernten die Fahrer<br />
einen der wenig bekannten aber um so ansprechenderen<br />
Pass kennen. Aber noch war der Ballon<br />
d'Alsace zu bewältigen, bevor die Reisegesellschaft<br />
in Giromagny in der Hostellerie du Paradis<br />
des Loups verdiente Mittagstation halten konnte.<br />
Während der letzten Etappe über Beifort, Delle,<br />
Pruntrut, Les Rangiers, Gänsbrunnnen, hellte der<br />
Himmel zusehends auf, und bei schönstem Abendsonnenschein<br />
kehrte die reiselustige Kolonne wohlbehalten<br />
nach Hause zurück. In der angenehmsten<br />
Stimmung schied man voneinander mit dem Vorsatz,<br />
bei der nächsten Clubfahrt wiederum mitzumachen.<br />
Die Ortsgruppe Langenthai hat mit der<br />
Durchführung dieser Auslandsfahrt eine erfreuliche<br />
Initiative an den Tag gelegt und gebührt ihrem<br />
Präsidenten und Reisemarschall, Herrn W Ruckstuhl,<br />
herzlichen Dank für seine tadellose Leitung.<br />
h.<br />
«f«n Vetbänden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
An die verehrten Teilnehmer<br />
der Ausfahrt nach Freiburg.<br />
Besammlung am Sonntag, den<br />
2. Juli, morgens 5.30 Uhr, bei<br />
jeder Witterung, bei unserm<br />
Passivmitglied J. Keller, Rest.<br />
zum Münsterhof, Münsterhof 6,<br />
Zürich 1. Alles Nähere siehe<br />
Programm-Anmeldebogen. Wir bitten die Teilnehmer<br />
höflichst, rechtzeitig zu erscheinen, damit die<br />
Abfahrt pünktlich erfolgen kann. Event. Wünsche<br />
sind der Kommission zu unterbreiten und werden,<br />
wenn möglich, gerne berücksichtigt. Wir hoffen<br />
bestimmt, dass der 2. Juli für uns speziell günstig<br />
ist und werden auch unserm Freunde, Herrn Petrus,<br />
diesbezügliche Order erteilen. Auf Wiedersehn<br />
am Sonntag in aller Frühe! Mit kollegialem<br />
Chauffeurgruss: Die Kommission.<br />
NB. Unser liebes Aktivmitglied Ernst Daub, wird<br />
an dieser Fahrt einen Film ausarbeiten, der später<br />
an einem geeigneten Anlasse vorgeführt wird.<br />
Es dürfte ein interessanter Film werden.<br />
Toui*i«mus<br />
Schweiz. — Alpenpässe. Nachdem infolge<br />
beträchtlichen Neuschnees in der Vorwoche<br />
verschiedene Alpenpässe vorübergehend<br />
nicht mehr befahren werden konnten, sind<br />
mit Ausnahme des Flüelapasses, der wegen<br />
Umbaus der Pignaibrücke unpassierbar ist,<br />
seit heute wieder sämtliche schweizerischen<br />
Alpenpässe mit Autos befahrbar. ET<br />
Italien. — Alpenpässe. Das Stilfserjoch sowie<br />
sämtliche Alpenpässe der Dolomiten<br />
sind für den Kraftfahrzeugverkehr geöffnet.<br />
ET<br />
Frankreich. — «Route d'et6 des Alpes »<br />
befahrbar. Die « Route d'ete des Alpes » sowie<br />
alle andern französischen Alpenpässe<br />
sind durchgehend passierbar. ET<br />
Touren<br />
9p»eaisaal<br />
Touren-Antwort:<br />
T. A. 917. Bürglen - Gardacee - Dolomiten -<br />
Plattensee. Ich empfehle Ihnen folgende Route:<br />
Bürglen, Toggenburg. Sarg&ns, Chur, 130 km,<br />
Tiefencastel, St. Moritz, 209 km.<br />
St. Moritz, Berninapass, Tirano, 55 km, von<br />
hier — da Sie zuerst an den Gardasee möchten<br />
— über Edolo, Malonno, Cedegolo, Breno. Pisogne<br />
am Lago d'Iseo, dem Iseoseo entlang nach<br />
Iseo, Brescia, 198 km, Lonato, Desenzano, 228 km<br />
(Sirmione, bekannter Kurort, und die «Grotta di<br />
Catullo», 9 km, sehenswert), Salo, Gardone-Riviera,<br />
251 km.<br />
Gardone, Gargnano, die neue Gardaseestrasse<br />
über Liraone nach Riva, 55 km. Arco, Alle Sarche,<br />
Vezzano, Trento, 97 km, Lavis, S. Michela,<br />
Salorno, Egna, Ora. Bolzano, 157 km.<br />
Bolzano, Karersee (Carezza al Lago), Canazef,<br />
Pordoipass, Arabba, Andraz, Falzaregopass, Cortina<br />
d'Ampezzo. 109 km.<br />
Cortina d'Ampezzo, Passo Tre Croci, Misurina,<br />
Garbonin, Dobbiaco, San Candido, Sillian (Oesterreich),<br />
Lienz, DöMsach, Ober-Drauburg. Kötschach,<br />
Kirchbach, Hermagor, St. Stefan, Villach, 180 km,<br />
Seebach, Velden. Pörtschach, Klagenfurt. 218 km.<br />
Klagenfurt, Völkermarkt, Lavamünd, Sp. Dravograd<br />
(Unter-Drauburg, Jugoslawien), Muta, Maribor<br />
(Marburg). 128 km, Ptuj Ormoz, Varaadin,<br />
199 km.<br />
Varazdin, Cakovac, Lefenye (ungar. Grenzort),<br />
Nagykanizsa, 70 km, Kiskomaron, Keszthely, 118<br />
Kilometer; von hier dem prachtvollen Plattensee<br />
(Balatonsee) entlang auf ganz erstklassiger Strasse<br />
über Balatonbereny. Balatonboglar, Siofok (alles<br />
erstklassige, mondäne Badeorte), Lepseny, Polgardi,<br />
Szekesfehervar (Stuhlweissenburg), 245 km,<br />
Kapolnasnyek, Martonavasar, Budapest, 309 km.<br />
Als Aufenthalt am Plattensee eignen sich vor<br />
älJenr'^Siofok. Balatonföldvar, Balatonboglar, Balatorffüred;<br />
Balatonlelle.<br />
Budapest-Györ-Wien, 255 km.<br />
Wien-Salzburg, 317 km. (Strasse mittelgut bis<br />
schlecht, besser über Brück, Liezen, Bad Isohl<br />
nach Salzburg. 371 km.<br />
Salzburg, Bad Reichenhall, St. Johann i. T..<br />
Wörgl. Innsbruck, 162 km.<br />
Innsbruk, Feldkirch, Wattwil, 224 km, Wü.<br />
Bürglen, 260 km. P. T. in G.<br />
Touren-Fraee:<br />
T. F. 918. Zürich-Kopenhagen-Oslo. Eine Geschäftsreise<br />
führt mich in den nächsten Wochen<br />
nach Norwegen. Wenn mir jemand eine vorteilhafte<br />
und auch landschaftlich interessante Route<br />
dorthin über Kopenhagen bekanntgeben könnte,<br />
wäre es- mir sehr angenehm. Kilometerangaben<br />
der einzelnen Etappen sind erwünscht. W A. in Z.<br />
Liste der Strassonsperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen.<br />
Bulletin Nr. 26<br />
vom 30. Juni bis 6. Juli. Nachdruck Virboten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Aargau: Sperrung: Strasse Büelisacker - Waltenschwil,<br />
Bünzbrücke in Waltenschwil für Fahrzeuge<br />
über 3 T. Strasse Tegerfelden - Zurzach.<br />
Umleitung über Döttingen.<br />
Bauarbeiten: Rupperswil-Wildegg; Untersiggental,<br />
Obersiggental, Leimbacb innerorts;<br />
Wettingen - Otelfingen; Aarau - Distelberg; Klingnau<br />
- Koblenz; Birrhard - Wohlenschwil; Sarmenstorf;<br />
Bremgarten - Rudolfstetten; Zurzach,<br />
innerorts; Tegerfelden, innerorts; Fahrwangen,<br />
innerorts; Würenlingen - Döttingen, Wohlen - Büelisacker,<br />
zwischen Bullenberg und Büelisacker.<br />
Baselland: Sperrung: Allschwil - Neuweiler.<br />
Bauarbeiten: Pf ef fingen - Aesch; Hersberg •<br />
Arisdorf; Rünenberg - Kilchberg.<br />
Bern, Kreis I: Bauarbeiten: Grimselstrasse,<br />
beim Handeckfall; Strassö Spiez - Wimmis, in<br />
Spiezwiler; Thun - Steffisburg, im Dorfe Steffisburg;<br />
Zweilütschinen - Grindelwaldstrasse, in<br />
Schwendi; Strasse Gunten - Sigriswil, in Sigriswil;<br />
Aeschi - Mülenen, in Mülenen; Thun - Spiez,<br />
oberhalb Gwatt.<br />
Kreis II: Sperrung: Strasse Ritzenbach-Gurbrü,<br />
Umleitung über Gempenach-Löwenberg-Ins<br />
und umgekehrt; Papiermühlestrasse zwischen<br />
Rodtmattstrasse und Worblaufenstrasse.<br />
Bauarbeiten : Schwarzenburg - Mühlethurnen<br />
östlich Schwarzenburg; Strasse Bern - Worb,<br />
Strecke Egghölzli - Gümligen; Wattenwil - Riggisberg,<br />
in Wattenwil.<br />
Kreis IM: Sperrung: Strasse St Imier-Le<br />
Pont gesperrt. Umleitung über Villeret.<br />
Bauarbeiten: Frinvilier - Reuchenette; Biel-<br />
Twann; Neuveville - Landeron; Mett - Orpund;<br />
Lyss, innerorts; Ins, innerorts; Rütti - Leuzigen;<br />
Pieterlen - Lengnau; Aarberg - Kerzers, in Bargen.<br />
Kreis IV: Sperrung: Dorf Bleienbach, innerorts,<br />
für Lastwagen; Ramsei - Zollbrück, Umleitung<br />
markiert.<br />
Bauarbeiten: Strasse Ramsei - Huttwil, «wischen<br />
Häusernmoos und Weier und zwischen<br />
Schwarzenbach - Huttwil; Wangen a. A - Herzogenbuchsee,<br />
in den Dörfern Wangen a. A., Rothenbach<br />
und Wanzwil; Huttwil - Langenthai:<br />
Rohrbach, innerorts, zeitweise gesperrt.<br />
Kreis V: Bauarbeiten: Develier-Les Rangiers,<br />
nach Develier; Cremines-Gänsbrunnen; DelÄmont-Laufen,<br />
nach Soyhieres; Glovelier, innerorts;<br />
Saignelegier-La Chaux-de-Fonds, zwischen<br />
Le Noirmont - Les Bois und nach La Fernere;<br />
St. Ursanne - Les Malettes, unterhalb Malrang;<br />
Strasse Tavannes - Bassecourt: Tunnel ob Gasthof<br />
Pichoux nur 2,5 m breit und 3,2 m hoch.<br />
Freiburg: Sperrung: Strasse Freiburg - Taf ers,<br />
zwischen Heiters - Tafers; Strasse Murten - Kerzers,<br />
zwischen Abzweigung nach Ins und Fräschels;<br />
Estavayer - Yverdon, zwischen Estavayer<br />
und Front.<br />
Bauarbeiten: Freiburg-Murten nach Wallenried;<br />
Strasse Bulle - Montbovon, zwischen Neirivue<br />
und Montbovon; Freiburg - Bulle, bei Vuippens;<br />
Freiburg - Payerne, zwischen Corjolens<br />
und Prez; Estavayer - Yverdon, vor der Kantonsgrenze;<br />
Freiburg - Payerne, zwischen Freiburg<br />
und Belfaux.<br />
Genf: Bauarbeiten: Strasse nach Dardagny in<br />
Vernier; Strasse nach Ferney.<br />
Glarus: Bauarbeiten: Luchsingen, Dorfstrecke;<br />
Näfels - Mollis.<br />
Graubünden: Bauarbeiten: Grüsch - Schiers;<br />
Saas - Klosters; Strasse Chur - Arosa, in St. Peter,<br />
Strasse Chur - Lenzerheide, zwischen Malix<br />
und Churwalden; Strasse Reichenau - Flims, bei<br />
Trins; Strasse Reichenau - Splügen, zwischen Bonaduz<br />
und Rhäzüns und bei Kazis; Strasse Ilanz-<br />
Disentis - Oberalp, zwischen Tavanasa und Truns,<br />
und in Sedrun; Strasse Mesocco - St. Bernhardin,<br />
oberhalb Mesocco; Albulastrasse in Bergün; Engadinerstrasse,<br />
zwischen Ponte und Madulein und<br />
zwischen Süs und Ardez; Sils - Maloja.<br />
Luzern: Bauarbeiten: Hasle - Entlebticn; Wiggen<br />
- Trubschachen; Gettnau - Willisau; Altishofen<br />
- Dagmersellen; Noudorf - Hildisrieden;<br />
Hochdorf - Baldegg; Ruswil - Hellbühl; Hellbühl<br />
bis Strasse Luzern-Neuenkirch; Nördlich Rothenburg;<br />
Luzern - Emmenbrücke.<br />
Obwalden: Bauarbeiten : Giswil-Lungern oberhalb<br />
Kaiserstuhl.<br />
Neuenburg: Bauarbeiten: Bevaix - Boudry;<br />
Les Ponts-de-Martel - La Sagne, zwischen Les<br />
Ponts und Les Coedres; Fleurier - Les Verrieres,<br />
ob St. Sülpice; Les Ponts-de-Martel - Le Locle.<br />
St.Gallen: Sperrung: Kempraten-Rüti (Kantonsgrenze),<br />
Umleitung über Felflbach - Tobel;<br />
Rickenstrasse, zwischen Ricken- und Eschenbach,<br />
Umleitung über Uznach.<br />
Bauarbeiten: Eggersriet - Wiesen - Halten;<br />
St. Peterzell - Furth; Atzenholz - Ballen; Ragaz -<br />
Tardisbrücke.<br />
Schaffhausen: Bauarbeiten: Schaffhausen-<br />
Zürich, zwischen Neuhausen und Landesgrenze.<br />
Schwyz: Bauarbeiten: Küssnacht-Immensee-<br />
Arth; Oberarth - Goldau; Biberbrücke - Einsiedeln;<br />
Bach - Freienbach; Bluttikon-Reichenburg;<br />
Schwyz - Sattel, nach Schwyz; Rothenthurm, innerorts;<br />
Pfäffikon - Lachen.<br />
Solothurn: Sperrungen: Passwangstrasse;<br />
Scheltenstrasse; Gempen - Nuglar; Solothurn -<br />
Lüsslingen.<br />
Bauarbeiten: Baisthal - Mümliswil; Lostorf,<br />
innerorts; Niedererlinsbach, innerorts; Wolfwil,<br />
Dorfstrasse; Niedergerlafingen - Obergerlafingen;<br />
Kantonsgrenze gegen Koppigen; Hägendorf - Langenbruck,<br />
in Hägendorf.<br />
Tessln: Bauarbeiten: Airolo - Gotthard.<br />
Thurgau: Sperrungen : Strasse Neukirch/Egn.-<br />
Lömmenschwil gesperrt. Umleitung des Verkehrs<br />
über Amriswil - Muolen oder über Ebnat-Roggwil.<br />
Strasse Frauenfeld - Schaffhausen; Thurbrücke<br />
bei Uesslingen für Fahrzeuge ü. 5 Tonnen.<br />
Bauarbeiten: Seestrasse bei Rheinklingen;<br />
Frauenfeld - Schaffhausen, zwischen Ob.-Neunforn<br />
und Gisenhard; Kradolf - Bischofszell; Sulgen<br />
- Kreuzungen, zwischen Kehlhof und Bätershausen;<br />
Weinfelden - Amriswil, in Hessenreuti.<br />
Uri: Bauarbeiten: Gotthardstrasse, zwischen<br />
Amsteg und Gurtnellen: Furkastrasse, vor der<br />
Passhöhe.<br />
Waadt: Sperrungen: Strasse Baulmes - Vuiteboeuf;<br />
Umleitung über Peney; Strasse Yverdon -<br />
Orbe, im Dorf Suscevaz, Umleitung über Ependes-<br />
Mathod; Strasse Vevey - Chätel-St. Denis bei Vevey<br />
(örtliche Umleitung).<br />
Bauarbeiten: Strasse St. Legier - Chätel-<br />
St. Denis, au pont de' la Denevaz; Ste. Croix-<br />
Bullet; Orbe - Montcherand; Veytaux - Villeneuve;<br />
Vallorbe-Bretonniere; Lavigny-St Livres;<br />
riere Carrouge; Cheseaux - Boussens; FIsle et<br />
Mont-la-Ville; entre La Rosiaz - Belmont s. Lausanne;<br />
entre Bex et le pont sur la Gryonne; Rossiniere<br />
- Les Moulins; entre Aigle et Ollon sous<br />
Ollon; sortie nord d'Echallens, route Lausanne -<br />
Neuchätel, riere Villars le Terroir; entre Le<br />
Pont et Mont-la-Ville; entre Le Brassus et la<br />
frontiere francaise; entre Avenches et Faoug,<br />
entre Bex et B6vieux (vers la Scie).<br />
Wallis: Bauarbeiten: Strasse Brig - Gletsch,<br />
unterhalb Mörel; Grosser St. Bernhard, vor Bovernier;<br />
Sierre - Montana.<br />
Zug: Bauarbeiten: Strasse Zug - Arth, zwischen<br />
Zug und Schwyzer Grenze.<br />
Zürich: Sperrungen: Linksufrige Seestrasse,<br />
von Käpfnach bis Wädenswil. Der interkantonale<br />
Verkehr wird auf die rechtsufrige Zürichseestrasse<br />
und den Seedamm Pfäffikon -<br />
Rapperswil verwiesen; Strasse Oberwetzikon - Stegen<br />
- Floss gesperrt; Opfikon: Schaffhauserstrasse<br />
von der Wehntalstrasse bis Glattbrücke; Umleitung:<br />
Fernverkehr über Rümlang - Niederglatt-<br />
Bülach. Lokalverkehr über Wallisellen-Opfikon;<br />
Dürnten: Tannerstrasse zwischen Grenze - Rüti<br />
beim Konsumgebäude ab 3. Juli. Fischenthal:<br />
Strahleggstrasse zwischen Bärloch und Strahlegg.<br />
Hinwil: Strasse I. Kl. Nr. 6 von der Ueberlandstrasse<br />
bei Unterdorf.<br />
Bauarbeiten: Seestrasse, zwischen Färberei<br />
Weidmann in Thalwil und Tischenloo; Zollikon:<br />
Forchstrasse von der Stadtgrenze Rehalp bis zum<br />
Zollikerberg; Zollikon: Seestrasse von der Johanniterstrasse<br />
bis Züggelbachbrücke, Oberdorfstrasse<br />
mit Dufourplatz; Wald: Walderstrasse zwischen<br />
Rüti und Wald im Grundtal; Wallisellen: Alte<br />
Winterthurerstrasse von Rieden bis Erlenwiesenweg;<br />
Bäretswil: Baumastrasse im Dorfe; Schlieren<br />
. Dietikon: Ueberlandstrasse Limmattal von<br />
Engstringenstrasse in Schlieren bis Limmatbrücke<br />
in Dietikon.<br />
verantwortliche Redaktion<br />
Dr. A. BOchl.<br />
W. Mathys (abwesend). — H. Labhart.<br />
Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwar).<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Büchi.<br />
Sprechstunden nach Vereinbarung mit der Geschäftsstelle<br />
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N°55<br />
III. Blatt<br />
Bern, 30. Juni <strong>1933</strong><br />
Reinigung und Unterhalt.<br />
Der Preis der Automobile ist heute so<br />
niedrig, dass sich ein ansehnlicher Teil der<br />
Bevölkerung gestatten kann, einen Wagen zu<br />
halten.<br />
Die einen geben ihren Wagen regelmässig<br />
in eine Garage, wo für Reinigung und Unterhalt<br />
gesorgt wird. Die andern — vermutlich<br />
der grössere Teil der Wagenbesitzer —<br />
reinigen und unterhalten den Wagen selbst.<br />
Leider wird bei der Selbstreinigung viel<br />
gesündigt. Wir begegnen nicht wenigen Automobilisten,<br />
denen es genügt, den Wagen mit<br />
Benzin und Oel zu versorgen. Wenn sich<br />
dann nach kurzer Zeit am Motor oder an der<br />
Karosserie Mängel zeigen, wird kurzerhand<br />
der Lieferant beschuldigt, schlechtes Material<br />
geliefert zu haben.<br />
Die Lebensdauer eines Wagens hängt<br />
hauptsächlich, gutes Material vorausgesetzt,<br />
von der Reinigung des Motors und der Karosserie<br />
ab.<br />
Meine Aufgabe ist es, einige Richtlinien<br />
fiber Reinigung und Unterhalt der Karosserie<br />
festzulegen, die ich wie folgt gliedere:<br />
1. Reinigung und Unterhalt des Wageninnern.<br />
2. Reinigung und Unterhalt des Wagenäussern.<br />
3. Reinigung und Unterhalt der Teile<br />
unter dem Wagen.<br />
Die Reihenfolge der verschiedenen Arbeitsgänge<br />
ist strikte zu beachten. r:s darf nicht<br />
etwa mit dem Reinigen des Wagenäussern<br />
begonnen werden, da in diesem Falle beim<br />
Reinigen des Wageninnern das Wagen-<br />
Slissere wieder mit Staub und Schmutz bedeckt<br />
wird.<br />
1. Reinigung und Unterhalt des Wageninnern.<br />
Zunächst werden die Teppiche und Einlagen<br />
herausgenommen, ausgeklopft und gebürstet,<br />
(itinnnieinlagen werden gewaschen.<br />
Ebenso müssen die innere üarnierung sowie<br />
flufomobil - Revue - Revue Hutomobile<br />
Die Pflege der Karosserie<br />
die Ueberzüge der Sitze und Polster gründlich<br />
gereinigt werden. Wenn an den Ueberzügcn<br />
oder an der Innengarnitur Flecke anhaften,<br />
werden dieselben mit einem Fleckenreinigungsmittel<br />
oder am besten, indem man<br />
einen dünnen, weichen Leinenlappen in reinem<br />
Leichtbenzin tränkt und dann die fleckigen<br />
Stellen überreibt, entfernt. Danach muss man<br />
mit einem zweiten trockenen Lappen die angefeuchteten<br />
Stellen so lange «massieren»,<br />
bis sie trocken sind, da sich sonst Ränder<br />
einstellen, die schlecht zu entfernen sind.<br />
Leder- und Kunstlederpolster werden gereinigt,<br />
indem man sie mit lauwarmem Wasser<br />
und Seife gründlich abwäscht, mit einem<br />
Leder trocken ledert und zuletzt mit einem<br />
weichen Lappen überreibt.<br />
Um die Haltbarkeit zu erhöhen und ein<br />
Brüchigwerden des Leders zu verhindern,<br />
wird das Leder zweckmässig mit einem in<br />
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AUTOMOBIL-REVUE — REVUE AUTOMOBILE <strong>1933</strong> - N° 55<br />
Kotflügel sowie das Wagenuntere vorn Kot<br />
befreit werden.<br />
Man trifft häufig Wagen, die aussen blitzblank<br />
gereinigt sind, auf der Unterseite und<br />
namentlich auf den Radgelenken zentimeterdicke<br />
Kotkrusten tragen.<br />
Nachdem Staub und Kot mit dem Wasserstrahl<br />
entfernt sind, kann mit dem eigentlichen<br />
Waschen des Wagens begonnen werden.<br />
Zum Waschen sollten zwei grosse<br />
Schwämme und zwei Leder vorhanden sein,<br />
von denen ein Schwamm und ein Leder nur<br />
für die Karosserie, für die Aussenwand der<br />
Kotflügel und für die Haube verwendet werden<br />
darf, während der andere Schwamm und<br />
das andere Leder für das Fahrgestell zur<br />
Anwendung kommen.<br />
Zuerst wird das Verdeck mit kaltem Wasser<br />
gewaschen. Die Verwendung von warmem<br />
Wasser ist zu verwerfen, da das Heruntertropfen<br />
des Wassers über die Karosserie<br />
auf der Malerei Streifen hinterlässt. Das<br />
Verdeck darf nicht zusammengeklappt werden<br />
bis es ganz trocken ist, da sonst die Imprägnierung<br />
darunter leidet. Um die Haltbarkeit<br />
des Verdecks zu erhöhen, oder schadhaft<br />
gewordene Imprägnierung auszubessern, sind<br />
verschiedene sehr gute Präparate im Handel,<br />
die je nach Verdeckmaterial (Leder, Kunstleder<br />
und Segeltuch) zur Anwendung kommen.<br />
Beim Waschen der Karosserie von oben<br />
nach unten muss darauf geachtet werden,<br />
dass Schwamm und Leder gut gereinigt und<br />
etwaige Unreinlichkeiten wie Sandkörner<br />
entfernt werden, damit der Lack nicht zerkratzt<br />
wird.<br />
Von der Karosserie geht man zu Motorhaube<br />
und Kotflügel über und von dort weiter<br />
zu den Rädern und zum Fahrgestell.<br />
Schlamm und Schmutz sollten mit dem<br />
Wasserstrahl und nicht mit dem Schwamm<br />
entfernt werden, da sonst leicht Kratzer entstehen<br />
können. Der Schwamm muss immer<br />
so nass als möglich sein, damit noch vorhandene<br />
Unreinlichkeiten weggespühlt und nicht<br />
weggerieben werden. In dieser Beziehung<br />
sind die nach dem Spritzverfahren bearbeiteten<br />
Wagen weniger empfindlich als die<br />
von Hand lackierten.<br />
Ist der Wagen auf diese Weise gut abgewaschen,<br />
muss er mit einem Leder abgetrocknet<br />
werden. Das Leder muss sehr sauber<br />
sein und jedesmal ausgespült werden bevor<br />
man die nächste Stelle abtrocknet.<br />
Um lästige Geräusche zu vermeiden, sollten<br />
Türscharnier und Türschloss leicht eingefettet<br />
oder geölt werden.<br />
3. Reinigung und Unterhalt der Teile unter<br />
dem Wagen.<br />
Da öfters geglaubt wird, dass der Reinigung<br />
Genüge geleistet sei, wenn der Wagen<br />
von aussen keine Unreinlichkeiten mehr<br />
zeigt, möchte ich besonders auf die Radgelenke,<br />
die eigentlich in der Reinigung des<br />
Motors inbegriffen sein sollten, hinweisen.<br />
Bei jeder Reinigung des Wagens müssen<br />
auch die Radgelenke nach dem Abspritzen<br />
am besten mit Petroleum peinlich sauber gereinigt<br />
und mit Fett versehen werden.<br />
Konsequente Vereinigung<br />
von Kotflügel und Motorhaube.<br />
Wie das Profil<br />
zeigt, kann ein solcher<br />
Wagen auch aerodynamisch<br />
und ästhetisch gute<br />
Eigenschaften haben.<br />
Reunion logique des gardeboue<br />
et du capot du moteur.<br />
Comme Je montre le<br />
profil, une voiture pareille<br />
peut fort bien reunir les<br />
qualites aero-dynamiques<br />
Auch alle andern Teile unter dem Wagen<br />
müssen vom Kot befreit und wenn nötig eingefettet<br />
werden.<br />
Damit der Wagen, d. h. der Lack seinen<br />
Glanz mit der Zeit nicht verliert, kann er<br />
zirka alle Monate einmal aufpoliert werden.<br />
Nachdem der Wagen sauber gewaschen und<br />
getrocknet ist, wird er mit einem Poliermittel<br />
aufpoliert.<br />
Dazu verwendet man am besten extra hergestellte<br />
weiche Putzfäden. Das Poliermittel<br />
wird auf eine kleine Fläche, vielleicht auf V2<br />
Quadratmeter, eingerieben und dann mit einem<br />
sauberen Lappen oder mit den oben erwähnten<br />
Putzfäden solange gerieben, bis der<br />
Anstrich neu erglänzt. Dies ist so oft zu<br />
wiederholen bis der ganze Wagen frisch aufpoliert<br />
ist.<br />
Diese Arbeit erfordert Geduld und Zeit,<br />
lohnt sich jedoch, da bei sorgfältiger Ausführung<br />
der Wagen wie neu lackiert daste?^.<br />
Die mit Leder überzogenen Karosserien<br />
werden gleich gewaschen wie die anderen,<br />
nur dass an Stelle des Poliermittels ein anderes<br />
Präparat tritt.<br />
Wer Zeit und Mühe nicht scheut und seinen<br />
Wagen regelmässig gründlich reinigt, erspart<br />
sich viel Geld und verlängert die Lebensdauer<br />
seines Wagens um ein beträchtliches.<br />
Fritz Streun.<br />
Warum nicht?<br />
Probleme des Karosseriebaues.<br />
Es gibt viele Gründe für die gegenwärtige<br />
Aufbauform des Automobils. Der Hauptgrund<br />
ist in der Abstammung des Autos vom<br />
Pferdefuhrwerk zu erblicken. Dass in den<br />
hauptsächlichen Bauformen der ersten Automobile<br />
und der damaligen Equipagen für<br />
Pferdezug nahezu kein Unterschied bestand,<br />
zeigt jedes zeitgenössische Bild. Aber in<br />
jedem Zeitpunkt waren die ausgeführten<br />
Formen gegenüber denen veraltet, die man<br />
hätte bauen können, wenn man alle fabrikatorischen<br />
und konventionellen Rücksichten<br />
beiseite gelassen hätte.<br />
Das gilt bedingungslos auch für unsere<br />
neuesten Erzeugnisse. Niemand wird ernst#thaft<br />
bestreiten wollen, dass es vorteilhaft<br />
wäre, die Karosserie auf die «Breite über<br />
alles» auszubauen und damit zur Aufnahme<br />
von drei Passagieren nebeneinander geeignet<br />
zu machen. Nur der Einwand, ein solcher<br />
Wagen müsste «plump» aussehen, steht der<br />
Verwirklichung entgegen. Für die Praxis,<br />
den Motor unter einer tunnelförmigen «Haube»<br />
unterzubringen, spricht heute auch nichts<br />
weiter mehr als eine Tradition. Ebenso<br />
schön, gut und billig, wenn nicht noch besser<br />
als durch eine majestätische Motorhaube und<br />
gediegen gewölbte oder «elegant» geschwungene<br />
Kotflügel, Hesse -sich der vordere AJjS'<br />
schluss der Karosserie durch einheitl \<br />
Formen erreichen. Die Unterschiede zwischen<br />
den Automobilen der Anfangsjahre und den<br />
heutigen modernen Wagen sind kleiner als<br />
man gemeinhin anzunehmen liebt, wenn man<br />
von den zahlreichen Detailverbesserungen<br />
absieht. Immer noch führen wir die Achsen<br />
durch Halbelliptikfedern, immer noch nehmen<br />
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N° 55 — <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE REVUE AUTOMOBILE<br />
zwischen dein Fahrwerk und dem «Personenbehälter»,<br />
Karosserie genannt, vor, immer<br />
~?i$h bildet sdiliesslich der Antrieb eine Art<br />
^mdkörper im Wagen. Nur ausspannen<br />
und in den Stall stellen kann man die Pferde<br />
nicht.<br />
Die Entwicklung vom Pferdefuhrwerk weg<br />
lässt aber auch wieder eine einheitliche Richtlinie<br />
erkennen. Ziel: Verbesserung der Eignung<br />
des Fahrzeuges zum Erreichen hoher<br />
Geschwindigkeiten, Verbesserung des Komfortes,<br />
Vereinfachung der Fabrikation und<br />
des Unterhaltes. Nahezu alle antotechniscfien<br />
lang mit derartigen Karosserieformen<br />
«schön» abzufinden haben muss.<br />
Automobillacklerung.<br />
als|<br />
Die in der *Automobillackierung verwendeten<br />
Lackarten.<br />
Mit dem Aufkommen der Automobilserienfabrikation<br />
stellten sich auch der<br />
Lackierungstechnik neue Aufgaben, indem<br />
diese vollständig in die übrige Serienfabrikation<br />
sich einfügen musste, wenn<br />
letztere wirklich konsequent durchgeführt<br />
«erden sollte. Mit diesem Eintritt der<br />
Aufklärung<br />
mehr als<br />
Bückansicht des Zukunfts<br />
wagens.<br />
Vue de l'arriere d'une<br />
voiture de l'avenir.<br />
Spritzlackieruns<br />
Fortschritte der letzten lahre sind aui diese<br />
Ziele gerichtet.<br />
Fabrikatorische Gründe und die Rücksich<br />
auf den Geschmack des Publikums haben jedoch<br />
das Tempo der Entwicklung in keinem<br />
Zeitpunkt den Wert annehmen lassen, der<br />
dem Stand der jeweiligen Erkenntnis eigentlich<br />
entsprochen hatte. Die tatsächlich gebauten<br />
Automobile, möchten sie noch so<br />
«modern» sein, waren im Grunde nichts anderes<br />
als abgeänderte Pferdefuhrwerke.<br />
- Dabei kann man aber, wie gesagt, schon<br />
heute sicher sein, dass die neuen Formen sich<br />
in wenig Jahren zwangsläufig durchsetzen<br />
werden. Lediglich aus einer Art Bescheidenheit,<br />
um nicht zu sagen falscher Scham heraus,<br />
tun wir noch Dinge, die unserer Ueberzeugung<br />
zuwiderlaufen.<br />
Warum sollte man Kotflügel und Motorhaube<br />
nicht einheitlich zusammenfassen? Der<br />
Grund, der Motor wäre dabei nicht genügend<br />
zugänglich/ist heute in den Zeiten der Hunderttausende<br />
von störungsfreier Kilometer<br />
zweifellos in keiner Weise mehr stichhaltig.<br />
Andere Gründe gibt es nicht, denn nach der<br />
Mode, dieser unbeständigen, launischen Kurtisane,<br />
hat man sich sicher nicht zu richten.<br />
Die Einbeziehung der Kotflügel in die<br />
Karosserie macht aus dem ursprünglichen<br />
Pferdefuhrwerk erst eine Maschine mit Charakter.<br />
Gewiss, beim Break oder Landauer<br />
Junten «Schutzbleche» vollständig genügen,<br />
'denn hier fiel der Schmutz auch nur ganz<br />
sanft vom Rad ab. Das rasende Automobilrad<br />
aber ist eine Hochleistungsschrnutzschleuder-<br />
und Zerstäubungsmaschine, die<br />
einer weit wirksameren Verschalung bedarf,<br />
wenn man es nicht gerade darauf abgesehen<br />
hat, den Wagen in möglichst kurzer Zeit mit<br />
möglichst vjel Schmutz zu überziehen. Viele<br />
der gegenwärtigen Schutzbleche haben erfahrunjgsgemäss<br />
einen jämmerlich schlechten<br />
Wirkungsgrad. Warum also diesem doch so<br />
wichtigen Problem nicht auch einmal mit<br />
Ueberlegung zu Leibe rücken? Es ist dazu<br />
nichts weiter notwendig, als dass man einmal<br />
für einen richtigen Schmutz-«Auslass»<br />
sorgt, wie bei jeder Zentrifugalpumpe für<br />
einen \uslass gesorgt werden muss. Die Anforderungen<br />
nach wirksamer Schmutzabfuhr<br />
nach Verminderung des Luftwiderstandes<br />
und nach fabrikatorischer Vereinfachung<br />
werden mit einem einzigen Schlag erfüllt,<br />
wenn der Vorderwageu ungefähr eine solche<br />
Gestalt erhält, wie es der Verfasser in den<br />
beistehenden Skizzen dargestellt hat. Es<br />
resultiert ausserdem der weitere Vorteil, dass<br />
die Karosserie in der Breite weit geräumiger<br />
wird und dass infolgedessen leicht drei Sitzplätze<br />
nebeneinander angeordnet werden<br />
können. Nebeneinander kann man natürlich<br />
aus Blech ein Gehäuse bauen, das beide<br />
Zwecke gleichzeitig erfüllt. Es erfüllt sie dabei<br />
nicht nur noch besser, sondern verschafft<br />
sogar noch den weiteren technischen Vorteil,<br />
den Luftwiderstand des Wagens wesentlich<br />
zu verringern. Warum man es nicht schon<br />
länger so macht? Lediglich um der lieben<br />
Tradition willen, um nicht unter Aufwand<br />
vermehrter Kraft einen neuen Weg bahnen zu<br />
müssen. Dem Techniker muss die Zweckdienlichkeit<br />
solcher oder ähnlicher Karosserieformen<br />
schon heute einleuchten. Und das<br />
Zweckmässige ist für ihn auch «schön».<br />
Der Laie wird früher oder später ein Vorurteil<br />
zu revidieren und seinen Geschmack<br />
zu ändern haben. Denn es kann kein Zweifel<br />
bestehen, dass auch er sich über kurz oder i<br />
Serienfabrikation ergab sich die in den<br />
letzten Jahren erfolgte Verdrängung der<br />
Oellacke durch die Nitrozelluloselacke,<br />
nachdem erstere während längerer Zeit<br />
das Feld vollständig beherrscht hatten<br />
und zum Teil auch heute noch angewendet<br />
werden dürften. Mit dem Auftreten der<br />
Serienfabrikation musste in erster Linie<br />
ein Lackierverfahren gefunden werden,<br />
das im fertigen Anstrich die guten Eigenschaften<br />
des alten Oellackes aufwies, aber<br />
eine rasche Verarbeitung zuliess. In diesem<br />
Sinne eigneten sich die alten Zaponlacke<br />
noch nicht. Dagegen gelang es, dem<br />
Nitrozelluloselack mehr «Körper» einzuverleiben<br />
und ihn so besser verwendbar<br />
und namentlich widerstandsfähiger zu<br />
machen. In diesem Sinne konnte eine<br />
durchgehende Verbesserung erst erreicht<br />
werden, als es gelang, niedrig viskose Nitrozellulosen<br />
herzustellen, von denen sehr<br />
viel im Lack aufgelöst werden konnte und<br />
die dementsprechend den Lack stark «füllten»,<br />
ohne ihm die normale Verarbeitbarkeit<br />
des dünnflüssigen Lackes zu nehmen.<br />
Auf dieser Grundlage hergestellte Nitrolacke<br />
zeigen die durch das rasche Verdunsten<br />
der Lösungsmittel bedingte rasche<br />
Verarbeitbarkeit (rasches Trocknen ohne<br />
Anwendung von Wärme), kein Nachkleben<br />
auch in der Wärme, grosse Härte,<br />
Elastizität und Politurfähigkeit, Oel-, Benzin-<br />
und Petroleumfestigkeit, sowie bedeutende<br />
Widerstandsfähigkeit gegen mechanische,<br />
atmosphärische und sogar chemische<br />
Einwirkungen.<br />
Ein führendes amerikanisches Unternehmen<br />
in der Automobillackherstellung<br />
beschäftigt in 4 Fabriken zirka 1350 Arbeiter<br />
und Angestellte und weiterhin ungefähr<br />
100 Chemiker und ein zahlreiches<br />
Laboratoriumspersonal. Es liegt klar auf<br />
der Hand, dass eine Firma, die sich einen<br />
solchen Stab von wissenschaftlichem Personal<br />
halten kann, auch berufen sein wird,<br />
die Produkte immer weiter zu verbessern.<br />
So war ja nicht allein die Möglichkeit der<br />
Herstellung niedrigviskoser Nitrozellulosen<br />
der Grund zum Aufkommen der Nitrozellulose-Aussenlacke<br />
für die Automobilfabrikation,<br />
sondern es mussten auch<br />
wichtige Verbesserungen bezüglich Löungs-Mitteln,<br />
Weichmachungs-Mitteln,<br />
Farbkörpern etc. angebracht werden, was<br />
sich ohne ausreichende wissenschaftliche<br />
Forschung nicht hätte erreichen lassen.<br />
Im nachfolgenden soll nun etwas auf<br />
die Herstellung, Eigenschaften und Verarbeitung<br />
der wichtigsten für die Autoackierung<br />
in Frage kommenden Lacke<br />
angegangen werden. Es kann sich natürlich<br />
nicht darum handeln, eine abgerundete<br />
Darstellung zu geben, sondern nur<br />
im einen Hinweis auf die wichtigsten<br />
Punkte und auf gewisse Probleme der Fabrikation.<br />
Die Fabrikation der Oellacke<br />
erfolgt in der Weise, dass die betreffenden<br />
Harze, in erster Linie Kopal, aber auch<br />
um Beispiel Dammar, in dem trocknenden<br />
Oel, nämlich Leinöl oder auch einem<br />
Gemisch von Leinöl und Holzöl, aufgelöst<br />
werden. Diese Auflösung der Kopale lässt<br />
sich nun nicht ohne weiteres vollziehen,<br />
sondern die Kopale müssen vorerst einer<br />
als «Ausschmelzen» bezeichneten Vorbehandlung<br />
unterzogen werden. Dieses Ausschmelzen<br />
geht in der Art vor sich, dass<br />
Nicht jede Spritzlackierung ist Duco-Lackierung; denn<br />
Duco ist ein Produkt, kein Verfahren. Duco-Lackierung<br />
entsteht nur bei Verwendung von wirklich echtem Duco<br />
Du Pont. Nichts ist so wetterfest, nichts so farbenschön<br />
und hochglänzend. Man muss Duco neben anderen<br />
Lackierungen gesehen haben, um die Ueberlegenheit dieses<br />
edlen Autolackes ermessen zu können.<br />
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das betreffende Harz in möglichst gleichmassigen<br />
Stücken (vorheriges Sortieren,<br />
Zerkleinern, Sieben) von einem durchschnittlichen<br />
Durchmesser von 3 cm (je<br />
härter der Kopal, desto kleiner müssen die<br />
Stücke sein) in Lackschmelzkesseln verschmolzen<br />
werden. Es muss hierbei gründlich<br />
darauf gesehen werden, dass nur Kopale<br />
der gleichen Sorte verwendet werden,<br />
da man sonst eine ungleichmässige<br />
Schmelze von dunkler Farbe erhält. Das<br />
Erhitzen geschieht im allgemeinen in<br />
Mengen von 15—20 kg in Schmelzkesseln<br />
von durchschnittlich 200 Liter Inhalt auf<br />
Temperaturen von 300—360 Grad. Durch<br />
das einer «Trockenen Destillation» entsprechende<br />
Ausschmelzen, das recht vorsichtig<br />
geschehen muss, entweichen im<br />
Laufe des Erhitzens feuergefährliche<br />
Dämpfe, die unter anderem Wasser, Gase,<br />
flüchtige Säuren und ätherische Oele enthalten.<br />
Sie werden entweder kondensiert<br />
oder unter entsprechenden Vorsichtsmassregeln<br />
der Feuerung zugeführt. Diese Bildung<br />
von Gasen und Dämpfen ruft im geschmolzenen<br />
Harz eine kräftige Schaumbildung<br />
hervor, weshalb der Schmelzkessel<br />
nicht zu stark gefüllt werden darf, da er<br />
sonst übersteigen kann. Im weiteren Verlauf<br />
des Schmelzens beruhigt sich der Inhalt<br />
wieder und die Schmelzmasse wird<br />
leichtflüssig, so dass sie beim Herausnehmen<br />
des Rührspatels in leichtem Flusse<br />
an ihm herunterläuft. In diesem Zeitpunkt<br />
AUTOMOBIL-REVUE - REVUE AUTOMOBILE <strong>1933</strong> - N° 55<br />
ist der Kopal «erschmolzen», und es kann<br />
die Zugabe des Oels erfolgen, da bei längerem<br />
Erhitzen die Schmelze immer dunkler<br />
wird, was meist nicht erwünscht ist.<br />
Helle Schmelzen können erhalten werden<br />
durch Einleiten von Kohlensäure in den<br />
Schmelzkessel. Die Kopale erleiden durch<br />
das Ausschmelzen einen deutlichen Verlust.<br />
Dieser beträgt bei Manilakopal 15<br />
bis 20 Prozent, bei Kaurikopal 10—20 Prozent,<br />
bei Kongokopal 18—22 Prozent und<br />
bei Sansibarkopal 20—25 Prozent.<br />
Zur Vermischung von Kopal und Oel<br />
wird das Oel oder Oelgemisch auf eine<br />
Temperatur von zirka 180—200 Grad vorgewärmt,<br />
damit das Schmelzgut sich nicht<br />
zu sehr abkühlt und die beiden Bestandteile<br />
sich besser mischen und lösen. Das<br />
Oel soll nicht auf einmal, sondern nach<br />
und nach zugegeben werden, damit sich<br />
nicht insbesondere bei fetten Lacken<br />
weissliche, opaleszierende Trübungen bilden,<br />
die auf eine später eintretende Entmischung<br />
des Lackes hinweisen. In solchem<br />
Falle kann es sogar zur sogenannten<br />
«Fladenbildung», einer Ausscheidung<br />
gallertiger Massen, kommen. Die sogenannten<br />
«geheimen Fladen» können sogar<br />
noch nachträglich durch den Zusatz gewisser<br />
Verdünnungsmittel (Benzinsorten)<br />
auftreten, obwohl sich Harz und Oel<br />
vorher einwandfrei ineinander gelöst hatten.<br />
Auf alle Fälle tritt eine gallertige<br />
Ausscheidung auf, wenn das Harz nicht<br />
genügend ausgeschmolzen war, weshalb<br />
das richtige Ausschmelzen den wichtigsten<br />
Teil der ganzen Operation darstellt.<br />
Zur Herstellung einer richtigen Verbindung<br />
von Oel und Harz wird zweckmässig<br />
nicht nur schwach gerührt, sondern die<br />
gemischte Schmelze wird noch während<br />
einiger Zeit auf eine Temperatur von<br />
zirka 300 Grad erhitzt, bis ein Probetropfen<br />
auf einer Glasplatte klar durchsichtig<br />
und von fester Beschaffenheit ist.<br />
Nach erfolgter Vereinigung des Harzes<br />
mit dem Oel werden bei der vorgeschriebenen<br />
Temperatur die der Menge des<br />
trocknenden Oeles entsprechenden Quantitäten<br />
von «Trockenstoffen» zugegeben.<br />
Unter Trockenstoffen versteht man gewisse<br />
Metallverbindungen, insbesondere<br />
Kobalt-, Blei- und Manganverbindungen,<br />
die die Eigenschaft haben, die Trocknung<br />
des Leinöls zu beschleunigen. Da diese<br />
Wirkung nur dann schnell, gleichmässig<br />
und sicher eintritt, wenn die Metallverbindungen<br />
im Oel richtig gelöst sind, so<br />
müssen die angewandten Substanzen entweder<br />
durch längeres Kochen bei hoher<br />
Temperatur gelöst werden, oder aber man<br />
verwendet solche Metallverbindungen, die<br />
sich, wie zum Beispiel die Linoleate oder<br />
die Resinate, leicht im Oel lösen.<br />
Nach erfolgter Auflösung der Trockenstoffe<br />
werden die «Verdünnungsmittel»<br />
zugegeben. Da diese im allgemeinen mehr<br />
oder weniger leicht flüchtig sind, muss<br />
das Harz-Oelgomisch vorerst etwas abgekühlt<br />
werden. Im allgemeinen wird zur<br />
Zugabe auf etwa 170 Grad abgekühlt, w^f •<br />
rend gewisse Verdünnungsmittel, wie «Tetralin»<br />
(Tetrahydronaphthalin) bei Temperaturen<br />
zwischen 200—220 Grad zugesetzt<br />
werden können.<br />
Als Verdünnungsmittel, die die Aufgabe<br />
haben, den Lackkörper, der natürlich<br />
sehr dickflüssig ist, streichbar und spritzbar<br />
zu machen, werden neben dem Terpentinöl,<br />
das heute nur noch für feinste und<br />
teuerste Oellacke verwendet wird, vor allem<br />
Lackbenzine verwendet, in selteneren<br />
Fällen auch Tetralin, Dekalin (Tetrahydronaphthalin)<br />
und Lösungsbenzol. Es<br />
ist bei der Zugabe oder der Wahl der Verdünnungsmittel<br />
zu beachten, dass gewisse<br />
Lösungsmittel, wie insbesondere die Benzine,<br />
das Gemisch nicht richtig, sondern<br />
nur kolloidal zu lösen vermögen, weshalb<br />
bei ungeeigneten Mengenverhältnissen die<br />
Gefahr von Ausflockungen oder Trübungen<br />
gegeben ist. Bei den Benzolkohlenwasserstoffen<br />
ist diese Gefahr weniger<br />
vorhanden, so dass sich insbesondere Benzol,<br />
Toluol und Xylol als Zusätze für<br />
Tauch- und Spritzlacke eignen.<br />
Die vielfachen Versuche, das Ausschmelzen<br />
der Kopale zu umgehen, habe&<br />
sich bis jetzt nicht bewährt, was auch bis<br />
zu einem gewissen Grade zu verstehen ist,<br />
wenn man bedenkt, dass der Kopal durch<br />
das Ausschmelzen wertlose oder für die<br />
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55 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL^REVUE - REVUE AUTOMOBILE<br />
Lackeigenschaften sogar schädliche Beimengungen<br />
verliert oder abgibt.<br />
«J?*Wird zur Herstellung von Oellaken von<br />
Bernstein ausgegangen, so braucht dieser<br />
nicht erst ausgeschmolzen zu werden, da<br />
dies schon am Gewinnungsort desselben<br />
vorgenommen wird.<br />
Durch die sehr grosse Verschiedenheit<br />
der verschiedenen Kopale ist natürlich<br />
schon von vorneherein eine grosse Mannigfaltigkeit<br />
von verschiedenen Lacken<br />
gegeben, um so mehr als sich die verschiedenen<br />
Qualitäten auch bezüglich Oelbedarf,<br />
Härte, Trockendauer etc. sehr verschieden<br />
verhalten.<br />
Sehr wichtig ist die Klärung der Lacke.<br />
Während dies früher ausschliesslich durch<br />
Lagerung erreicht wurde, bedient man<br />
sich neuerdings hierzu der Zeit- und<br />
Raumersparnis wegen vor allem der Filtration<br />
oder auch der Zentrifugierung. Es<br />
ist aber zu erwähnen, dass die Filtration<br />
der Lagerung nicht ganz ebenbürtig ist,<br />
einmal deswegen, weil ganz feine Niederschläge<br />
das Filter passieren können und<br />
dann vor allem deswegen, weil im Lack<br />
auch nachträglich Trübungen auftreten<br />
können, beispielsw. durch allmähliche Ausscheidung<br />
schwerlöslicher Salze aus dem Me-<br />
Jall des Trockenstoffes und aus dem Leinöl<br />
entstandenen Oxysäuren. Daneben können<br />
aber auch andere mehr kolloidchemische<br />
Aenderungen auftreten. So zeigen<br />
zum Beispiel «junge» Lacke unter Umständen<br />
die Eigenschaft, runzelig zu trocknen,<br />
weshalb man feinere Lacke auch<br />
heute bisweilen noch «reifen» lässt.<br />
An Stelle der Kopale kann auch Kolophonium<br />
verwendet werden, die auf diese<br />
Weise entstehenden «Harzlacke» leiden<br />
aber unter der bekannten Weichheit und<br />
Klebrigkeit des Kolophoniums, so das<br />
sie in dieser Form nur mehr selten ver-<br />
~*rendet werden. Meist verwendet man<br />
iann «gehärtetes» Kolophonium, nämlich<br />
entweder dessen Kalk oder Zinksalz oder<br />
dessen Glyzerinester. Ausserdem wird<br />
hierfür meist in ausgiebigem Masse Holzöl<br />
verwendet. Dieses hat für sich die Eigenschaft,<br />
matt, rissig aufzutrocknen und<br />
eisblumenartige Struktur zu zeigen.<br />
Durch gewisse Manipulationen, insbesondere<br />
durch gewisse Zusätze oder durch gemeinsames<br />
Erhitzen mit Leinöl, das das<br />
«Gerinnen».- des^ H.o.lzqls: ;beim Erhitzen<br />
ebenfalls verhindert, kann dieses ungünstige<br />
Trocknen verhindert werden.<br />
An Stelle von Kopalen werden in neuerer<br />
Zeit auch vielfach Kunstharze verschiedener<br />
Art verwendet, worauf aber<br />
hier nicht weiter eingegangen werden soll.<br />
Die Oellacke benötigen alle eine bestimmte<br />
Trockenzeit, in der vorerst das<br />
Verdünnungsmittel verdunsten muss und<br />
„^weiterhin das trocknende Oel durch Sauer-<br />
.toffaufnahme in den festen und harten<br />
Zustand übergehen muss.<br />
Bei den<br />
flüchtigen Lacken<br />
sind einmal die Spirituslacke zu erwähnen,<br />
die im Prinzip nichts anderes darstellen<br />
als Lösungen der verschiedensten<br />
Harze in Lösungsmittelgemischen, welch<br />
letztere nach dem Auftragen des Lackes<br />
verdampfen und das Harz als glänzenden,<br />
festhaftenden Ueberzug zurücklassen. Je<br />
nach dem Zweck etc. werden verschiedene<br />
Lösungsmittel, in den meisten Fällen vorwiegend<br />
Alkohol, wie schon der Name<br />
sagt, verwendet, so dass man auch hier<br />
wieder die verschiedensten Möglichkeiten<br />
des Trocknens (glänzend, matt etc.) hat.<br />
Eine Unterabteilung der flüchtigen<br />
Lacke stellen die Zaponlacke oder allgemein<br />
die<br />
Nitrozellulose- oder überhaupt die<br />
Zelluloselacke<br />
dar. Bei diesen wird nicht ein Harz aufgelöst,<br />
sondern in erster Linie Nitrozellulose<br />
oder auch Azetatzellulose, und zwar<br />
in einem Gemisch verschiedener Lösungsmittel,<br />
unter denen bei der Nitrozellulose<br />
in erster Linie Amylazetat und Benzin,<br />
bei Azetylzellulose in erster Linie Azeton<br />
verwendet wird.<br />
Das beste Lösungsmittel für die Nitrozellulose<br />
ist das Amylazetat, das jedoch<br />
einerseits des verhältnismässig hohen<br />
Preises und weiterhin auch zur Regulierung<br />
der Trocknung etc. wenigstens teilweise<br />
durch andere Lösungsmittel ersetzt<br />
wird. Genauer kann heute unterschieden<br />
werden zwischen Lacken nach Art der<br />
Zaponlacke, der Automobillacke und der<br />
Kombinationslacke. Die ersten sind dadurch<br />
gekennzeichnet, dass sie einen verhältnismässig<br />
geringen Gehalt an «hochviskoser»<br />
Nitrozellulose aufweisen, während<br />
die Automobillacke umgekehrt einen<br />
höheren Gehalt an «niedrigviskoser» Nitrozellulose<br />
aufweisen und daneben noch<br />
einen gegenüber der ersten Art erhöhten<br />
Zusatz an Harzen und Weichmachungsmitteln<br />
besitzen. Bei der dritten Art sind<br />
neben der Nitrozellulose und den Harzen<br />
noch verhältnismässig grössere Mengen<br />
trocknender Oele als lackbildende Stoffe<br />
vorhanden.<br />
Die als Lackgrundlage verwendete Nitrozellulose<br />
stellt chemisch ein Gemisch<br />
von Dinitrozellulose und Trinitrozellulose<br />
dar. Die verschiedenen Nitrozellulosen unterscheiden<br />
sich vor allem bezüglich ihrer<br />
Viskosität in gleichstarken Lösungen resp.<br />
in dem Gehalt gleichviskoser Lösungen.<br />
Die sehr erheblichen Unterschiede in der<br />
Viskosität werden in erster Linie durch<br />
deren physikalische Eigenschaften bedingt<br />
und weniger durch ihre chemische Zusammensetzung.<br />
Die Lösungs- und Verdünnungsmittel<br />
für Nitrozelluloselacke müssen die Nitrozellulose<br />
vor allem sehr gut lösen, so dass<br />
sich die entstehenden Lösungen ohne Gefahr<br />
für ein Ausfallen in verhältnismässig<br />
grossem Ausmass mit die Nitrozellulose<br />
schlechter oder gar nicht lösenden Zusätzen<br />
versetzen lassen und weiterhin dürfen<br />
sie nicht nur keine Säure enthalten, söh-;<br />
dem namentlich auch während der ganzen<br />
Gebrauchszeit keine Säure abspalten. Wesentlich<br />
ist natürlich auch, dass die gleichzeitig<br />
zugesetzten Harze und Weichmachungsmittel<br />
oder eventuell trocknenden<br />
Oele mitgelöst werden. Die häufigst verwendeten<br />
Lösungsmittel sind Ester, nämlich<br />
Aethylazetat, Amylazetat, Butylazetat,<br />
Hexalin- und Heptalinazetat, die<br />
Azetate der Glykoläther usw. Unter den<br />
Estern anderer Säuren als der Essigsäure<br />
ist insbesondere der Milchsäureäthylester<br />
(Solaktol) erwähnenswert. Daneben zeigen<br />
gute Lösungsfähigkeit viele Ketone, wie<br />
Azeton, Aethylmethylketon, Anon, Methylanon,<br />
Pyranton, Hexanon etc. Um dem<br />
Lack bezüglich Trockenzeit und dergleichen<br />
die gewünschten Eigenschaften zu<br />
geben, werden fast ausschliesslich Lösungsmittelgemische<br />
angewendet. Es liegt<br />
auf der Hand, dass durch die schnellverdampfenden<br />
Lösungsmittel das Trocknen<br />
befördert wird, dass aber dafür der Verlauf,<br />
namentlich wenn im Uebermass angewendet,<br />
leidet. Umgekehrt bewirken die<br />
hochsiedenden Lösungsmittel einen guten<br />
Verlauf oder sogar (im Uebermass) ein<br />
Verlaufen, aber anderseits wieder eine<br />
Der angehende Wagonpfleger.<br />
Je suis le peüt Pierre du faubourg St-Marceau,<br />
messager ordinaire, facteur et porteur d'eau !<br />
Verschlechterung des Trocknens. Ausserdem<br />
sind oft noch gewisse Alkohole vorhanden,<br />
deren Anwesenheit das Auftrocknen<br />
zu einem klaren und glatten Film<br />
fördert. Meist enthält der Zelluloselack zudem<br />
noch eine gewisse Menge von «Nichtlösern»,<br />
die im allgemeinen billiger sind<br />
als die lösenden Mittel. Aus finanziellen<br />
Gründen ist man daher bestrebt, unter den<br />
lösenden Mitteln solche zu verwenden, die<br />
möglichst gut lösen, so dass eine möglichst<br />
grosse Menge der billigeren Nichtlöser zugesetzt<br />
werden kann. Solche «Nichtlöser»,<br />
die also für sich allein die Nitrozellulose<br />
nicht auflösen könen, sind zum Beispiel<br />
Alkohol, Benzol, Toluol und Benzin. Das<br />
in Amerika «Zellosolve» genannte Aethylglykol<br />
hat die nützliche Eigenschaft, bereits<br />
getrocknete Lackschichten nur ganz<br />
langsam anzugreifen, was beim Auftragen<br />
von mehreren Schichten übereinander<br />
sehr wichtig ist. Die Verdunstungszeit<br />
von Gemischen kann unter Umständen<br />
schon durch kleine Zusätze bestimmter<br />
Lösungsmittel stark verändert werden, so<br />
dass sich auch hier keine festen Regeln<br />
aufstellen lassen.<br />
Ein sehr wichtiger Bestandteil der Nitrozelluloselacke<br />
sind<br />
die Weichmachungsmittel,<br />
die im wesentlichen den Zweck haben, die<br />
Elastizität des Lacküberzuges zu erhöhen.<br />
Nur ein verhältnismässig kleiner Teil der<br />
Unzahl von chemischen Verbindungen, die<br />
.hierzu vorgeschlagen .wurden, hat sich be-<br />
währt. An' dieses werden eine ganze Anzahl<br />
von Forderungen gestellt, auf die hier<br />
nicht weiter eingegangen werden soll. Als<br />
solche Weichmachungsmittel werden verwendet<br />
der seit alters her in der Zelluloidfabrikation<br />
verwendete Kampfer, der sich<br />
aber seiner verhältnismässig grossen<br />
Flüchtigkeit wegen in den dünnen Filmen<br />
schlecht eignet, da er rasch verdunstet;<br />
dann in erster Linie gewisse Ester der<br />
Phosphorsäure (insbesondere die Trikresylphosphate),<br />
Ester der Phthalsäure (die<br />
Palatinole) und Ester der Adipinsäure<br />
(die Sipaline). Daneben kommen noch als<br />
Weichmachungsmittel in Frage Vertreter<br />
der Harnstoffderivate, der Anilide, sowie<br />
gewisse Sulfone und Sulfonsäureester etc.<br />
Die in Zelluloselacken verwendeten<br />
Harze müssen sich vor allem in Nitrozellulose<br />
und den Lösungsmitteln gut lösen.<br />
Verwendet wird auch hier eine ganze<br />
Anzahl von verschiedenen Natur- und<br />
Kunstharzen, auf die einzugehen hier zu<br />
weit führen würde.<br />
Auch auf die Anforderungen an die<br />
Farbkörper und ihren Einfluss auf die<br />
Beschaffenheit des Lackes kann hier nicht<br />
eingegangen werden.<br />
Auch die Nitrozelluloselacke werden in<br />
der Automobilfabrikation ganz allgemein<br />
gespritzt.<br />
Einen wichtigen Punkt bildet weiterhin<br />
die Frage des passenden Untergrundes sowohl<br />
für die Oellacke als auch für die Nitrozelluloselacke.<br />
Auch hier ergeben Nitrozelluloselösungen<br />
ein sehr gutes Mittel,<br />
indem gerade sie im allgemeinen weniger<br />
in Holz oder andere poröse Unterlagen<br />
eindringen als zum Beispiel Spirituslacke.<br />
Durch dieses Nichteindringen findet ein<br />
Verstopfen der Poren und ein Ausebnen<br />
des Untergrundes statt, womit der Zweck<br />
des «Spachtels» im grossen und ganzen<br />
erreicht ist. Der Grund wird dann bloss<br />
nach dem Trocknen glatt geschliffen<br />
(1—2mal) mit Bimstein und Wasser, und<br />
hierauf werden 3 oder auch 4 Decküberzüge<br />
aufgebracht. Auf die genauere Zusammensetzung<br />
und Behandlung dieser<br />
«Spachtel», die auch aus Kasein und stets<br />
unter Zusatz fester Bestandteile (Lithopone,<br />
Bleiweiss, Kreide etc.) oder auch auf<br />
Oelgrundlage hergestellt werden, soll hier<br />
nicht weiter eingegangen werden, ebensowenig<br />
auf die an sie gestellten Anforderungen.<br />
Aus den vorliegenden Ausführungen<br />
dürften die wichtigsten Tatsachen über<br />
die in der Automobilfabrikation angewendeten<br />
Lacke, deren Herstellung, Eigenschaften<br />
und Verarbeitung in grossen Zügen<br />
hervorgegangen sein. Während einerseits<br />
durch die moderne Nitro(und auch<br />
Azetyl-)-zelluloselacktechnik erst die Serienfabrikation<br />
des Autos ermöglicht<br />
wurde, befindet sich doch auch hier wie<br />
auf den meisten Gebieten der chemischen<br />
Technik alles noch im Fluss, und bei rastlosem<br />
Eifer, mit dem auf allen diesen Gebieten<br />
und von verschiedenen Seiten her<br />
gearbeitet wird, kann von einem Tag auf<br />
den andern wieder eine Neuorientierung<br />
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IVme feuille<br />
30 juin <strong>1933</strong> Revue<br />
Nombreux sont les automobilistes qui entretiennent<br />
presque parfaitement leur moteur<br />
et leur chässis, Suspension et transmission,<br />
mais negligent absolument la carrosserie. Or<br />
il semble tout d'abord qu'un souci de propretc<br />
et de coquetterie devrait imposer ä chacun<br />
le soin de sa carrosserie comme celui de ses<br />
vetements. A plus forte raison, puisque l'automobile<br />
fait generalement l'objet d'echanges<br />
en vue de sa revente, l'aspect exterieur etant<br />
au fond le facteur le plus important de la<br />
mise en valeur d'un vehicule.<br />
L'entretien de la carrosserie porte sur<br />
trois points essentiels: les vernis exterieurs,<br />
Ja garniture interieure et les organes accessoires<br />
et le montage de la carrosserie sur le<br />
chässis.<br />
Le lavajje.<br />
L'operation la plus importante dans l'entretien<br />
d'une voiture est le lavage qui, si<br />
simple qu'il paraisse, doit etre fait avec me-<br />
Ahvde et beaucoup d'application. II ne suffit<br />
*^>s en effet de mouiller abondamment et en<br />
tous sens pour nettoyer une carrosserie, mais<br />
de proceder selon un ordre bien determine.<br />
La voiture etatit amenee sur l'emplacement<br />
de lavage, on protegera le carburateur et l'allumage<br />
au moyen d'un chiffon gras qui mettra<br />
ces organes ä l'abri de l'eau. Les glaces<br />
montees, on mouillera au jet disperse, en<br />
pomme d'arrosoir, jusqu'ä ce que toutes les<br />
traces de poussiere et de boue soit copieusement<br />
impröKnees. Alors seulement on<br />
dirigera le jet plus serre de facon ä detacher<br />
toutes les plaques de boue adherentes,<br />
js Ies ailes specialement. Une fois cette<br />
vration terminee, on lavera ä grande eau,<br />
au moyen d'une eponge douce et de grandes<br />
dimensions les panneaux, les glaces et les<br />
ailes, en irottant legerement et toujours de<br />
haut en bas pour entrafner /es coulees d'eau<br />
souillee.<br />
Puis au moyen du jet disperse, on rincera<br />
abondamment et doucement de facon ä eli-<br />
fliUomoiß nutomobil Revue<br />
De Fentretien des carrosseries<br />
miner les dernieres traces de poussiere et<br />
de boue.<br />
Le sechage 5e fera au moyen de la peau<br />
de chamois humide et soigneusement serree.<br />
II ne faut jamais utiliser la peau seche, mais<br />
au contraire la rincer Ionguement dans de<br />
l'eau claire pour l'impregner completement<br />
et la serrer entre deux rouleaux ou ä defaut<br />
en la tordant tres serre entre les mains. On<br />
aura soin de commencer egalement le sechage<br />
par le haut de la voiture pour que les<br />
filets d'eau s'ecoulent vers le bas, c'est-ä-dire<br />
sur les parties encore humides. Pendant cette<br />
Operation, la plus Jongue et la plus minutieuse<br />
du lavage, on rincera frequemment la<br />
peau de chamois dans de l'eau tres propre et<br />
on evitera tout contact avec des parties de<br />
la carrosserie encore impregnees de boue.<br />
Pour Ies roues, il faudra faire usage d'une<br />
peau ancienne afin d'eviter l'usure trop rapide<br />
de celle qu'on utilise pour la carrosserie.<br />
II faudra e'galement eviter de toucher<br />
toute Partie grasse de la voiture. Les glaces<br />
seront essuyees de la meme facon que<br />
les panneaux de töle vernies et seront aussi<br />
bien lavees ä l'interieur qu'ä l'exterieur.<br />
Le lavage termine, on procede au nettoyage<br />
des parties mStalliques apparentes, chromes,<br />
I nickeis,<br />
etc. Pour ce faire,<br />
on trotte au<br />
Schweizer Landschaften. BHck vom Orissslock auf die Klausenstrasse.<br />
Nos beltes contries: Vue de la route du Klausen, pnise de l'Ortsstock.<br />
(Photo Schönwettei )<br />
N" 55<br />
IV. Blatt<br />
Bern, 30. Juni <strong>1933</strong><br />
moyen d'» thiffon fin, imbibe d'un des nombreux<br />
produits speciaux qu'on trouve dans<br />
le commerce et on laisse secher jusqu'au<br />
moment de frotter au moyen d'un Chiffon<br />
laineux, de la flanelle de preference.<br />
La garniture interieure, st eile est de cuir,<br />
sera lavee au moyen d'une eponge et d'eau<br />
claire,-si son degre de salete est «süffisant»;<br />
d'ordinaire on se contentera d'essuyer !a<br />
poussiere jusque dans les petits recoins et<br />
l'on balayera l'interieur. Si le rembourrage<br />
est fait d'etoffe, on' sortira les coussins et les<br />
tapis, on les secouera abondamment et les<br />
brossera. II existe actuellement sur le marche<br />
des aspirateurs ä poussiere de petites<br />
dimensions qui permettent d'effectuer le nettoyage<br />
de la carrosserie interieure avec<br />
soin et dans un minimum de temps sans demonter<br />
les Sieges ni enlever les tapis. C'est<br />
evidemment un moyen pratique qui justifie<br />
amplement ce leger Supplement de depenses.<br />
Les organes accessoires.<br />
Nous entendons par lä non pas les cendriers<br />
et autres accessoires de la carrosserie,<br />
mais les pieces qui subissent un assaut d'eau<br />
au lavage et sont trop souvent negligees par<br />
la suite. Ce sont les charnieres et serrures<br />
de porte, qui doivent de temps ä autre etimmßdiatement<br />
apres le sechage ä la peau de<br />
daim, etre pourvues d'une goutte d'huile pour<br />
eviter la rouille et en faciliter le fonctionnement.<br />
De meme, on laissera filer ä la burette une<br />
goutte d'huile tout le long de la charniere du<br />
capot, on imbibera la bande-meche sur laquelle<br />
repose la töle de ce dernier, on graissera<br />
legerement les crochets ou vis de fixation<br />
du capot sur les bavolets.<br />
Les ferrures de pare-chocs. les attaches de<br />
malle seront passees au pinceau avec un melange<br />
d'huile fluide et de petrole, sans encrasser...<br />
Eniin, au moyen d'un vaporisateur,<br />
rempli du meme melange d'huile legere et de<br />
pötrole, on projettera une couche protectrice<br />
sur toutes Ies parties inferieures: essieux,<br />
errures, tringlerie de freins et de direction,<br />
dessous des ailes, tölerie, etc. Cette couche<br />
In peu de<br />
teclmiqiie de la<br />
la difference entre<br />
une combnstion „progressive" et<br />
iine combnstion „spontaneV dann<br />
un moteur d'antomobile? Normalement,<br />
eile devrait toujour« cow<br />
mencer vers 1» bongie, lors de l'etincelle<br />
a'etendre en rayonnant ettrunsformer<br />
la pression ere'e'e en im mouvement<br />
rotatlf da vilebrequin, la<br />
combiistion devrait e"tre „progress -<br />
ve". Hais Ies» experiences tectiniqnes<br />
ont demontve que ce phenomen« ne<br />
se prodnit pas toujours aussi regu«<br />
lierement; le dehnt de Vnllnmnge<br />
niet d'cmblee le melange present<br />
»on» iine teile pression que de» toyers<br />
d'ignition spontanee se creent<br />
bien gonvent d« part et d'antre, de<br />
sorte qii'nnc grande partie de la force<br />
deVeloppee n'njjit pas snr le vilebrequin,<br />
mais tnt absorbee en jjrande<br />
partie par le frottement dans le»<br />
paliers et se perd par conaequent;<br />
perte de pnissance resultant de<br />
combnstion „spontan^e".<br />
Par contre, si le mclange est addltlonne<br />
«l'nn pen de soper-carbnrant<br />
hnilenx Titaute, la combnstion se<br />
prodnit alors „progressivement" et<br />
communiqnt' le maximum de pni»-<br />
sance an vtlebrequin.<br />
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8 REVUE AUTOMOBILE — AUTOMOBIL-REVUE 1935 - 55<br />
aura pour avantage d eviter la formation des<br />
couches de boue qui permettent la rouille des<br />
pieces metalliques et faciliteront I'enlevement<br />
de la salete au prochain lavage.<br />
Ce n'est qu'une fois ce travail tertnine<br />
qu'on procedera au graissage du chässis,<br />
graissage qui s'impose pour chasser de toutes<br />
les articulations I'eau qui s'y est infiltree<br />
au moment du lavage au jet.<br />
Le polissare.<br />
Lorsque la voiture est soigneusement entretenue<br />
et frequemment lavee, le brillant du<br />
vernis se maintient longtemps et n'a pas besoin<br />
d'etre effectue chaque fois. On y aura<br />
cependant recours de temps ä autre pour<br />
rendre ä Ja voiture son brillant et l'aspect du<br />
neuf qui en fönt le charrne.<br />
Le polissage doit etre effectue par fractions.<br />
II serait vain de vouloir recouvrir<br />
toute la carrosserie de produit ä polir, puis<br />
de la frotter. On se lasserait avant d'avoir<br />
atteint le but et le travail serait irregulter.<br />
Ce polissage doit etre effectue sur une voiture<br />
absolument propre et fraichement lavee.<br />
On imbibe un chiffon, ou mieux une poignee<br />
de dechet de coton, d'une certaine<br />
quantite de päte ou de liquide ä polir. Ces<br />
produits sont nombreux et ceux des grandes<br />
marques sont absolument sürs et d'une qualite<br />
eprouvee. On passe une partie de la carrosserie,<br />
un demi-metre carre ä la fois, par<br />
exemple, et on laisse secher. Puis, au moyen<br />
d'une flanelle propre, on frotte longuement<br />
et dans tous les sens, sans trop appuyer et<br />
surtout sans perdre patience, jusqu'ä ce que<br />
toute trace de päte ait disparu. Cette Operation<br />
n'est pas difficile, mais est extremement<br />
fastidieuse, aussi est-il necessaire de s'armer<br />
de beaucoup de patience!<br />
On peut en effet aiffirmer que le brillant<br />
d'une voiture se compose de 5% de produit<br />
ä polir et de 95% de patience et de bonne<br />
humeur de celui qui la nettoie.<br />
Si des taches de goudron ternissent le brillant<br />
de la peinture, on les effacera au moyen<br />
de Tun des liquides speciaux qu'on trouve<br />
dans le commerce et qui permettent de les<br />
eliminer en un maximum de temps. Les taches<br />
de graisse et d'huile s'en vont au lavage<br />
ä l'essenee, mais jamais ä l'alcool qui dissout<br />
le vernis et laisse des traces blanches.<br />
Si l'on observe les indications ci-dessus,<br />
on conservera ä la carrosserie son brillant<br />
No* btllet CMtrfcs: La fönte des neigps au col du Klausen.<br />
Schweizer Landschaften. Schneeschmelze am Klausenpas«.<br />
de neuf pendant de longues annees sans avoir<br />
ä la faire revenir, et avec une depense minime,<br />
en meme temps que la voiture conservera<br />
une valeur bien superieure ä celle d'tme<br />
voiture negligee.<br />
Pour les voitures recouvertes de cuir, de<br />
simili-cuir ou d'une matiere analogue, on procedera<br />
au meme lavage que pour les carrosseries<br />
tölees, mais apres sechage on les passera<br />
ä la cire (encaustique) ou au produit<br />
Special. Le cuir conservera ainsi sa souplesse<br />
et ne se fendillera pas sous l'influence du soleil<br />
et de la pluie. Les toitures sont egalement<br />
traitees de la Sorte et passees de temps<br />
ä autre, comme les toiles des capotes, au<br />
moyen d'un pinceau, au produit ä impermeabiliser<br />
qui leur donnera toute leur souplesse<br />
et Jes protegera des intemperies. W.<br />
(Photo Risch.)<br />
1CHO9<br />
Un client pressö:<br />
Qeneve. Pluie battante. Un passant court<br />
dans la rue des Päquis ä la recherche d'un<br />
taxi. Enfin, il en voit un — drapeau bleu —<br />
gare au bord du trottoir. II ouvre, monte et<br />
s'itistalle, attendant le Chauffeur. Comme<br />
celui-ci, au bout d'une demi-heure, ne s'est<br />
pas presente, le client se decide ä partir.<br />
En jetant un dernier regard sur la voiture,<br />
il apercoit un chiffre ecrit au savonsur<br />
le pare-brise: 120 francs! (Le prix d'une<br />
course assez longue).<br />
II s'etait assis dans un taxi ä vendre.<br />
ProDos d'un automobiliste<br />
Autobus et trolleybus vont leur bonhomme<br />
de petit chemin. C'est qu'on a PU constai^;<br />
aux Etats-Unis, sur les lignes de tramways<br />
abandonnees pour passer ä Tun ou l'autre<br />
de ces vehicules, une economie sur les d6-<br />
penses d'exploitation allant de 2.90 ä 3,20 fr.<br />
francais par kilometre pour les trolleybus et<br />
ä 3,95 fr. pour les autobus.<br />
Le trolleybus, engin de transition. a les faveurs<br />
des exploitants dans plusieurs pays.<br />
Ainsi aux U.S.A. il en existe maintenaint 17<br />
entreprises avec 233 vehicules et une Iongueur<br />
de lignes de 315 kilometres. Chicago,<br />
ä eile seule, en possede 88 km avec 114 vehicules.<br />
L'Angleterre a 616 voitures ä trolley sur<br />
398 km de routes; mais trois entreprises seulement<br />
n'ont que des trolleybus. Les autres<br />
ont des autobus et des tramways. Mais, ä<br />
eux seuls, les trolleybus totalisent annuellement<br />
en Grande-Bretagne 153 millions de<br />
voyageurs kilometres.<br />
Ce qui est interessant ä noter, c'est qu'on<br />
revient de certains prejuges qui avaient<br />
cours chez les « specialistes » des questions<br />
de traction. Ainsi on sait maintenant que les<br />
trolleybus sont rentables pour des affluences<br />
tres differentes et des frequences quelconi<br />
ques. Plusieurs compagnies se servent de£<br />
autobus ä essence pour absorber le trafic<br />
de pointe. La vitesse commerciale. qui varie<br />
selon les circonstances entre 12 et 22,4 km<br />
ä l'heure, est toujours la plus forte qui se<br />
puisse etablir.<br />
La tendance actuelle en matiere de trolleybus,<br />
consiste ä disposer les moteurs au milieu<br />
du chässis. En Angleterre, on 'les munit<br />
d'imperiales.<br />
Les freins des vehicules sont generalement<br />
pneumatiques en Angleterre et aux U.S.A.,<br />
hydrauliques en Allemagne et en Amerique<br />
assez souvent. En Frahce et en Angle^^T" s<br />
ils sont frequemment aussi electriques. ° -<br />
En France, la vitesse maximum est de 40<br />
km ä l'heure. Elle est legerement plus forte<br />
n Angleterre, et de 55 km aux Etats-Unis.<br />
En Allemagne, il n'existe pas de vitesse maximum<br />
et celle-ci tend ä croitre.<br />
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N° 55 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE — REVUE AUTOMOBILE 9<br />
H. R. Schmitt.<br />
•^Superlative soll man sparen wie Gold. Das<br />
\>allis hat beides, Gold und Superlative. Aber<br />
da die Goldgruben am Simplon verlassen<br />
sind, müssen die Walliser sich damit begnügen,<br />
das flüssige Gold ihres Weins auszuschenken.<br />
Einmal sollen die eidgenössischen<br />
Räte ihren Zahltag in Simplon-Gold erhalten<br />
haben, aber die gelben Vögel kamen den Staat<br />
höher zu stehen, als ihr deklarierter Wert betrug.<br />
Also halten wir uns an die Superlative.<br />
Das Wallis hat die höchsten Berge, die<br />
grössten Gletscher, den besten Wein und die<br />
schönsten Polizisten der Schweiz.<br />
Hier wird mit Kilometern und Hektolitern<br />
gemessen — ausgenommen das urbare Land<br />
und das befruchtende Wasser. Grosse Massstäbe<br />
bringen grosse Gegensätze: Trauben<br />
und Aprikosen reifen an Gietscherbächen —<br />
an zerfallenden, vergessenen Burgen rauscht<br />
der Expresszug Paris—Stambul vorbei. Gletscher<br />
rechnen mit Jahrtausenden, Häuser und<br />
Dörfer mit Jahrhunderten, Expresszüge rechnen<br />
mit Minuten.<br />
Auf der Landkarte liest man schöne, geheimnisvoll<br />
und märchenhaft klingende Namen:<br />
Berisal, Gondo, Evolena, Balfrin, Saas<br />
Fee, Almagell, Aroila, Salgesch, Lonza, Kalj^aetran.<br />
Jeder Stein riecht hier nach einer<br />
Vergangenheit, die bis zu den Heiden und<br />
Märtyrern und darüber hinaus noch weit über<br />
*) Wir entnehmen diese anschauliche Skizzo mit<br />
freundl. Erlaubnis dos Verfassers dem nächstens erscheinenden<br />
2. Band. «Was nicht im Bädeker steht.<br />
Verlag: Piper & Co<br />
Für<br />
jedes<br />
Land<br />
Blick Ins Wallis.<br />
ein gute Karte mit<br />
einem guten, zuverlässigen<br />
Führer, der<br />
in knapper Form über<br />
Einreise- u. Verkehrsvorschriften<br />
im betr.<br />
Land orientiert. Ein<br />
Ortsregister gibt Aufschluss<br />
über die Sehenswürdigkeiten.<br />
K )<br />
den Nullpunkt unserer Zeitrechnung zurückweist.<br />
Was von Gallien nach Italien, was von<br />
Latium an den Niederrhein wollte, musste<br />
hier vorbei.<br />
Das Wallis ist die schweizerische Provence.<br />
Südlich, wie der Tessin, aber an vielen Orten<br />
ist die Regenmenge des ganzen Jahres nicht<br />
grösser als die eines Regentages am Langensee.<br />
Wein ist kostbar, Wasser ist oft kostbarer.<br />
Es wird den Gletscherbächen entnommen<br />
und an die Berghänge geführt, oft stundenweit.<br />
Ohne diese «bisses», die künstlichen<br />
Wasserläufe, die in den Abhang geritzt, in<br />
hölzernen Kennein über die Schluchten führen,<br />
ohne die 2000 km Wasserleitungen —<br />
deren berühmteste von Saviese bei Sitten aus<br />
dem Jahre 1430 stammt — wäre das Wallis<br />
ein verdorrtes und armes Land. Es wäre unmöglich,<br />
bei Visperterminen auf 1200 m noch<br />
Reben und manchenorts auf fast 2000 Meereshöhe<br />
noch Roggen zu pflanzen. Und Tartarin<br />
hätte die Alpen nicht entdeckt. Provenzalisch<br />
beinahe ist die französische Mundart der<br />
Seitentäler, Geheimsprache für alle französischen<br />
Ohren, Labequell für die Linguisten.<br />
Im Val d'Anniviers werde noch am lateinischsten<br />
konjugiert, heisst es. Hier könnten viele<br />
Dinge den Vornamen Ur- haben. «Ein herausfordernd<br />
heroisches Land» nannte Rilke das<br />
Wallis, das ihm letzte Heimat war.<br />
Die Werke des Friedens überdauern die<br />
Werke des Krieges, selbst wenn sie für den<br />
Krieg bestimmt waren. Napoleon I. Hess die<br />
Simplonstrasse bauen «pour faire passer le<br />
canon». Eine gütige Ironie des Schicksals hat<br />
es gefügt, dass bis jetzt wohl noch keine einzige<br />
Kanone über diesen breitesten aller<br />
Alte und neue Zeit im Walliser Brückenbau. Zwei aus verschiedenen Bauepochen stammende typische<br />
Walliser Brücken. Wir hoffen, dass in nicht allzuferner Zukunft auch Automobile über die neue Brücke<br />
nach *3aas-Fee und nach Zermatt fahren dürfen. (Photo Dubost, Montana.)<br />
L'ivolution des temps. L'ancien et le nouveau pont sur la Viege, peu avant Stalden.<br />
Alpenpässe gefahren ist. Er hat den Simplon<br />
nie gesehen, obschon auf der Passhöhe ihm,<br />
Napoleoni primo francorum imperatori eine<br />
Gedenktafel gewidmet ist, obschon im Wirtshaus<br />
von AI Gaby die Tasse gezeigt wird,<br />
aus welcher der Kaiser angeblich gefrühstückt<br />
haben soll. Das jetzige Hospiz war als Kaserne<br />
gedacht (das klotzige Gebäude des<br />
alten Hospizes war eine «Sust» der Stockalper),<br />
aber bevor der Bau zu Ende war,<br />
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Schweden<br />
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,, 7 Estland, Lettland,<br />
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,, 8 Frankreich<br />
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„ 4 Allemagne<br />
„ 5 Dänemark, Norvege,<br />
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„ 6 Espagne, Portugal<br />
„ 7 Esthonie, Lettonie<br />
Lithuanie<br />
„ 8 France<br />
„ 9 Grande Bretagne,<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE — REVUE AUTOMOBILE <strong>1933</strong> - N°55<br />
dankte Napoleon ab, sie wurde von den Augustinern<br />
des Grossen St. Bernhard angekauft<br />
und zum Hospiz verwandelt. Im Hospiz kann<br />
man heute noch unentgeltliche Verpflegung<br />
und Unterkunft finden, aber nur, wenn man<br />
nicht als Besitzer oder Mitfahrer eines Automobils<br />
erkannt wird. Für die Automobilisten<br />
ist das Hotel da, sagen die freundlichen<br />
Mönche. Wer einmal ihre Gastfreundschaft<br />
in Anspruch genommen hat, wird, sie nicht<br />
vergessen. Die Touristen tafeln mit hochgebildeten<br />
geistlichen Herren am gleichen<br />
Tisch, es wird keiner nach Namen und Gesinnung<br />
gefragt, er erhält von dem kräftigen,<br />
luftgetrockneten Fleisch und vom guten roten<br />
Wein. Es ist selbstverständlich, dass Touristen<br />
einen Betrag, der mindestens der Zeche<br />
entsprechen würde, in den Opferstock legen.<br />
Die Galerien der Simplonstrasse sind fast so<br />
berühmt wie die der Uffizien und des Louvre.<br />
Wir können sie also übergehen.<br />
Rhonegletscher. Es ist leider nicht abzuleugnen:<br />
seit die Menschen zu den Gletschern<br />
kamen, haben die Gletscher sich zurückgezogen.<br />
Vielleicht aus eisiger Höflichkeit, wer<br />
weiss? Die Reisenden in früherer Zeit hatten<br />
manche Schwierigkeit mit den abergläubischen<br />
Landleuten. Viele behaupteten, seit dem<br />
Kommen der Fremden seien ganze Gletscher<br />
und Landstriche verschwunden. Der Gletscher<br />
ist kein Flohspiel, auch der Rhonegletscher<br />
nicht, seilen Sie sich, ohne Regenschirm, aber<br />
mit dem Eispickel bewaffnet, an den Lotsen,<br />
den patentierten Führer, der die Gletscherspalten<br />
besser kennt, als die Gletscherflöhe<br />
seinen Hosensack!<br />
Der oberste Teil des Wallis, das Goms, ist<br />
ein 60 km langes, etwas weites Tal. Man<br />
Dorfteil von. Visp. — Un coin pittoresmie de Viee».<br />
tnuss schon in die Dörfer gehen, um etwas<br />
Interessantes zu finden. Des Interessanten<br />
gibt es jedoch genug. Das Dorf Ernen, im<br />
Eingang zum Binnental gelegen, war früher<br />
der Hauptort des Landes. Die meisten Häuser<br />
dieses Dorfes stammen aus dem Mittelalter;<br />
das «Teilenhaus» ist das älteste Gomser<br />
Haus überhaupt. Den alten Richtplatz erkennt<br />
man noch an zwei Säulen, die auf einer<br />
reizvollen Anhöhe der Umgebung stehen. Vielleicht<br />
wollte man dem Gehängten die Schönheit<br />
der Welt als eine Art Henkersmahlzeit<br />
noch recht eindrücklich vor Augen führen,<br />
oder vielleicht den Gomsern den Gehängten?<br />
Uebrigens war im Mittelalter, wie in der<br />
französischen Revolution die Guillotine, der<br />
Galgen eine bessere Todesstrafe. Die gemeinen<br />
Verbrecher wurden hier bis spät in die<br />
Neuzeit hinein verbrannt. Als einmal ein ausländischer<br />
Handwerksbursche gehängt werden<br />
sollte, reklamierten die Gomser entschieden<br />
: « Der Galgen ischt fir ünsch und tinschere<br />
Nachkomme, und nit fir jede frönde<br />
Hudel.»<br />
Die Dörfchen des Goms sind eng zusammengescharte<br />
braune Holzhütten mit<br />
weissen Kirchen, die wie weisse Mutterschafe<br />
über ihre braunen Kleinen daherschauen. Die<br />
Gomser wissen, dass sie der Welt den bedeutendsten<br />
Schweizer Kardinal Schinner geliefert<br />
haben und befleissen sich der Frömmigkeit.<br />
Aber auf ihre Weise. Die Gomserin<br />
sagt zu ihrem Buben vor dem Bild des kreuztragenden<br />
Heilandes: «So, Bueb, zieh ab<br />
's Chapelti (Käppiein), nimm usa 's Bättelti<br />
(Betlein — Rosenkranz) und bitracht, wiesch<br />
da arm Tifel umagjätet heind.» Ein Blick ins<br />
Binnental, das zum Albrunpass hinaufführt:<br />
(Photo Dubost, Montana.)<br />
Blick in das Dorf Stalden an der Gabelung des Nikolai- und des Saastales. Die Häuser zeigen die<br />
charakteristische Walliser Bauart.<br />
(Photo Dubost, Montana.)<br />
Stalden, ä la bifurcation des vallees des Saas et de Saint-Nicolas avec ses maisons de si pur style<br />
valaisan.<br />
das Dorf Binn hat grosse Sammlungen von<br />
Kristallen, die die Strahler aus den Felsenmauern<br />
der Berge herausgehoben haben.<br />
Was hat wohl die Menschen gelockt, auf<br />
den Höhen Wohnsitz zu nehmen und wie<br />
Schwalben ihre Nester an die Felsen zu kleben?<br />
Die Täler des Wallis waren schon in<br />
dunkelster Urzeit bewohnt, wenn wir auch<br />
nicht genau wissen, welche Stämme Livius<br />
und Herodot ins Wallis verlegen. Ob es mit<br />
den Hunnen und Sarazenen etwas auf sich<br />
hat, die im Eifisch- und Eringertal von ihren<br />
wilden Pferden abgesessen sein sollen, weiss<br />
man nicht genau. Die Gelehrten finden nichts<br />
dahinter. Aber vielleicht ist doch etwas daran,<br />
denn in diesen Tälern wohnt ein Reitervolk.<br />
Freilich reiten sie nicht auf wilden Rossen,<br />
sondern auf zahmen Maultieren einher.<br />
Der «mulet» ist hier das populärste und wohl<br />
auch das billigste Beförderungsmittel. Fast<br />
in allen Tälern begegnet man diesen «zügellosen»<br />
Reitern. Der Bauer sitzt nicht rittlings<br />
auf dem Tier, sondern lässt beide Beine<br />
auf die linke Seite fallen. Auch die Frauen<br />
reiten so, wie auf dem Bild von Greuze, das<br />
man hin und wieder auf Bonbonchachteln<br />
findet. Sie stricken dazu und stossen von Zeit<br />
zu Zeit, besonders wenn der Esel sich nach<br />
einer Distel am Wegrand bücken will, einen<br />
Zuruf aus: «Tiau, tiau!»<br />
Mit diesen Tieren ist man nicht weichmütiger<br />
als in andern romanischen Ländern. Der<br />
Treiber, ffer "neben dem Lasttier geht, "lässt<br />
sich von ihm gerne über eine Felsenstufe<br />
emporziehen, indem er sich am Schweif des<br />
Maulesels festhält. Mit Tierschutz darf man<br />
weder den Leuten noch den Mulets kommen.<br />
Der Maulesel frisst den Zucker schon, aber<br />
er dankt vielleicht mit einem kleinen Rippenstoss.<br />
Im Val d'Herens sind die Leute von einer<br />
aufgeweckten und selbstbewussten Liebenswürdigkeit,<br />
wie man sie in Alpentälern sonst<br />
selten findet. Frauen und Kinder tragen noch<br />
ihre Jahrhunderte alte Tracht, aus selbstgewobenem<br />
und gesponnenem Zeug. Schon<br />
die kleinen Mädchen tragen lange schwarze<br />
Röcke und ein Hütchen zum roten Halstuch<br />
und roten Mieder. Das Postauto und die<br />
Fremden haben diesem Volk noch nichts getan.<br />
Die Frauen stricken immer, auch wenn<br />
sie Ziegen und Kühe hüten, sie sind immer<br />
geschäftig. Die Männer haben abends in den<br />
kleinen Schenken viel zu verhandeln.<br />
Die Walliser Kühe sind gedrungen und<br />
fuchsrot, Kreuzung von einem Wisent und<br />
einem Dackel. In diesem «Eringer-Schlag»,<br />
wie der Viehkundige die Rasse nennt, soll das<br />
Ur-Rind sichtbar sein. Hier sind noch Tierkämpfe<br />
im Schwang, vor dem Alpaufzujjv<br />
den die rauflustigen Kühe zur ErheiteruiJ<br />
Dorfleute aufeinander losgelassen; die siegreichste<br />
wird prämiiert und zur Leitkuh ernannt.<br />
Die Anniviarden sind ein gastfreundliches<br />
Volk. Sie schenken ihren Gletscherwein gerne<br />
aus und laden zur Raclette, wen es sei. An<br />
gewissen Sonntagen nämlich ziehen ganze<br />
Dörfer, mit Käse, Wein und Brot bewaffnet,<br />
in den Wald hinaus. Am offenen Feuer wird<br />
der'Käse ! abgeschtnötzien Unä 1 alfe ein wohlschmeckender<br />
Brei aufs Brot gestrichen. A<br />
propos Brot: das berühmte Walliser Schwarzbrot,<br />
das häufig noch in den Gemeindebacköfen<br />
hergestellt wird, ist eine säuerliche Kuriosität,<br />
aber wenn es sechs Wochen alt ist,<br />
Was du nicht willst, dass man dir tu,<br />
das füg auch keinem andern zu.<br />
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N° 55 - <strong>1933</strong> REVUE AUTOMOBILE — AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
nicht gerade ein Leckerbissen. Diese Bauern<br />
sind Nomaden, nicht aus Armut, sondern aus<br />
Reichtum. Jede Familie besitzt etwa ein<br />
Dutzend Gebäulichkeiten. Den Winter verbringen<br />
sie in ihren Dörfern; im Februar und<br />
März besorgen sie ihre Rebberge und Aecker<br />
im Rhonetal, steigen im April in die mittleren<br />
Lagen hinauf, in die «Mayens», gehen im Mai<br />
wieder hinauf ins Dorf, denn im Juni ist Alpfahrt,<br />
im Juli wird das Heu eingebracht, und<br />
im Oktober fährt alles zur Weinlese ins Tal.<br />
Sie führen Kind und Kegel, Lehrer und<br />
Pfarrer mit sich. Eine beschwerliche Wanderung,<br />
aber doch ein herrliches, kurzweiliges<br />
Leben.<br />
Die Anniviarden haben in ihren Bergnestern,<br />
bis nach Grimentz hinauf, eigenen<br />
Wein. Man trinkt ihn in den Wirtschäftlein,<br />
in den Pinten wie in den grossen Hotels von<br />
Arolla undiiZinal. .Wer-nach- St4 Luc kommt,<br />
das auch zwei grosse Hotels hat, lasse sich<br />
bei Herrn Favre in der gleichnamigen Pension<br />
das Siebengestirn der selbstgebauten Weine<br />
vorführen, er wird von einem Wunder ins andere<br />
fallen. Alle diese Bergdörfer, die von<br />
Westschweizern und Engländern viel besucht<br />
werden und für die Deutschen zum guten<br />
Teil noch Neuland sind, streiten sich um die<br />
Ehre, am meisten Sonne zu haben. St. Luc<br />
und Chandolin im Eifischtal, Grächen im<br />
Nikolaital und viele andere behaupten ihre<br />
Plätze an der Sonne, ohne einander das Licht<br />
wegzunehmen. Viele Dörfer haben ihre regelmässigen<br />
Gäste und Gönner, hier ist es ein<br />
Bankdirektor, dort ein Minister, der jedes<br />
Jahr ein paarmal herauffährt und bei dieser<br />
Gelegenheit die Gemeinde unter seinen besonderen<br />
Schutz nimmt. Hotels und Bergführer<br />
gibt es ziemlich viele — Berge gibt<br />
es auch, man kann schon aus den Führertaxen<br />
ersehen, dass es nicht ganz harmlose<br />
Berge sind. Viertausender trennen und umstehen<br />
diese Täler mächtig: Dent Blanche,<br />
Grand Cornier, Weisshorn, Mont Collon,<br />
Pigne d'Arolla, und im Hintergrund — das<br />
Matterhorn. Berge von überwältigender, von<br />
erschlagender Grosse, die nicht minder grossartig<br />
anzuschauen sind, wenn man auch nur<br />
zu einer Hütte hinaufsteigt. An schönen<br />
Sommerabenden sind sie, wenn die Sonne<br />
untergeht, in purpurnes Rot getaucht wie<br />
Zacken glühenden Eisens, und wenn die ersten<br />
Sterne aus dem Himmel treten, verwelken sie<br />
wieder zu bläulichem, blassem Gestein.<br />
Das Nickel-Chrom-Verfahren.<br />
Ueber das in letzter Zeit stark in Verbreitung<br />
gekommene Nickel-Chrom-Verfahren<br />
bestehen vielfach irrige Ansichten.<br />
Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten<br />
der elektrolytischen Verchromung,<br />
nämlich die Hochglanzverchromung zum<br />
Zwecke der Oberflächenveredlung, und<br />
die matte Verchromung für technische<br />
Zwecke, besonders zur Oberflächenhärtung.<br />
Die technische Verchromung wird fast<br />
stets, um der Oberfläche besondere Härte<br />
zu verleihen, in starker Schicht direkt auf<br />
das Grundmetall aufgetragen. Zwischenschichten<br />
aus anderen Metallen würden<br />
bei diesem Verfahren nur dann anzuwenden<br />
sein, wenn gleichzeitig ein weitgehender<br />
Korrosionsschutz erforderlich ist, der<br />
nur bei einer vielstündigen, direkten Verchromung<br />
erzielt werden könnte.<br />
Kirche von Ghs an<br />
der Simplonstrasse,<br />
unweit von Brig.<br />
Charakteristische<br />
Pappelalicen zieren<br />
die grosse Walliser<br />
Talstrasse.<br />
(Photo Dubost,<br />
Montana.)<br />
Eglise de Glis, situ<br />
ee sur la route<br />
du Siraplon, non<br />
loin de Brigue. Les<br />
allees de peupliers<br />
sont caracteristiques<br />
de la Vallee du<br />
Rhone.<br />
Die Hochglanz-Verchromung dagegen<br />
wird heute, soweit Messing und Eisen als<br />
Grundmaterial in Frage kommen, in modernen<br />
Betrieben kaum noch direkt, sondern<br />
über Zwischenschichten, speziell<br />
Nickel, aufgetragen, daher die Bezeichnung<br />
Nickel-Chrom-Verfahren. Um eine<br />
vollkommen korrosionssichere Verchromung<br />
sowohl auf Eisen wie auch auf Messing<br />
herzustellen, wäre eine so starke<br />
Chromschicht erforderlich, dass das<br />
Grundmetall vollkommen hermetisch gegen<br />
die korrodierenden Einflüsse der Atmosphäre<br />
oder sonstiger Agenzien abgeschlossen<br />
wird. Man würde, weil dies<br />
durch schwache Metallauflagen nicht erreicht<br />
werden kann, auf Verchromungszeiten<br />
von 4 bis 6 Stunden zukommen<br />
müssen, wodurch neben anderen Nachteilen<br />
das Verfahren als vollkommen un-i<br />
wirtschaftlich in den weitaus meisten<br />
Fällen ausscheiden müsste. Bei Anwendung<br />
von Zwischenschichten dagegen<br />
wird die zwecks Korrosionsschutz erforderliche<br />
Minimalschichtstärke aus einem<br />
anderen, wesentlich rascher und billiger<br />
als Chrom abzuscheidenden Metall, vorzugsweise<br />
Nickel, hergestellt, dann poliert<br />
und hierauf nur kurz verchromt, um die<br />
Metalloberfläche gegen Anlauf oder<br />
Blindwerden zu schützen und ihr gleichzeitig<br />
das geschmackvolle Aussehen der<br />
Verchromung zu verleihen.<br />
Speziell bei Messing als Grundmetall<br />
ist die Anwendung des Nickel-Chrom-<br />
Verfahrens zur zwingenden Notwendigkeit<br />
geworden, wenn es sich um Korrosionsschutz<br />
von Teilen handelt, die dauernd<br />
den Einflüssen der Aussenatmosphäre<br />
ausgesetzt sind. Langjährige Erfahrungen<br />
und Beobachtungen, die auch<br />
aus Amerika bestätigt wurden, haben ergeben,<br />
dass eine direkte Verchromung —<br />
ohne Zwischenschichten — auf Messing<br />
keine ausreichende Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Witterungseinflüsse bietet. Legt<br />
man dagegen Nickel als eines der Eisenmetalle<br />
zwischen das Grundmetall und<br />
den Chromüberzug, so können die bei der<br />
Chromabscheidung in den Poren mit eingeschlossenen<br />
mikroskopisch kleinen Teilchen<br />
des in der Hauptsache aus Chromsäure<br />
bestehenden Elektrolyten bei genügend<br />
starker Nickelschicht nicht mehr<br />
korrodierend auf das Messing einwirken.<br />
Nickel hat sich als Zwischenschicht vor<br />
der Verchromung besonders bewährt.<br />
Ausserdem besteht der Vorteil, dass durch<br />
Weiterverwendung vielleicht bereits bestehender<br />
Vernicklungseinrichtungen einer<br />
der Hauptfaktoren eines jeden neuen<br />
Verfahrens, die Wirtschaftlichkeit, unbedingt<br />
gesichert ist. Es genügen beim Arbeiten<br />
nach dem Nickel-Chrom-Verfahren<br />
tet also nicht nur den Vorteil erhöhten<br />
Korrosionsschutzes, sondern auch wesentlich<br />
grösserer Wirtschaftlichkeit.<br />
Leider wird vielfach die Beobachtung<br />
gemacht, dass die vorhergehende Vernicklung,<br />
die gewohnheitsmässig nach bisherigen,<br />
oft recht veralteten Methoden ausgeführt<br />
wird, nicht die Eignung für die<br />
darauffolgende Verchromung besitzt. Die<br />
Folge ist ein Abblättern der Chromschicht<br />
mitsamt der Nickelunterlage, und<br />
zwar meist schon während des Verchromens,<br />
mitunter auch erst nach einigen<br />
Tagen. Die Ursache dieser Erscheinung<br />
wird häufig fälschlicherweise in der Verchromung<br />
gesucht oder das Nickel-Chromverfahren<br />
als solches abgelehnt. Eine unrichtige<br />
Vernicklung, die sich also für die<br />
darauffolgende Verchromung nicht eignet,<br />
kennzeichnet sich durch eine zu<br />
dünne Schichtdicke einerseits und durch<br />
einen zu hohen Wasserstoffgehalt anderseits.<br />
Unsere heutigen Nickelbäder, bei<br />
denen allgemein die Wasserstoffzahl als<br />
Gradmesser für die Acidität des Bades<br />
zwischen 5,2 und 5,8 schwankt, arbeiten<br />
gewöhnlich mit einer Stromausbeute von<br />
95 bis 98 Prozent, je nach Konzentration<br />
des Bades, Temperatur, angewandter<br />
Stromdichte, eingestellter Wasserstoffzahl<br />
und Kathodenbewegung. Ein Teil des<br />
für die Vernicklung angewendeten Stromes<br />
wird dazu verbraucht, gleichzeitig<br />
mit dem Nickel Wasserstoff zur Entladung<br />
zu bringen, und dieser Wasserstoff<br />
verbindet sich teilweise mit dem abgeschiedenen<br />
Nickel. Je höher der Prozentgehalt<br />
des Wasserstoffes im Nickelniederschlag<br />
ist, desto härter und spröder wird<br />
der letztere. Auf solchen wasserstoffreichen<br />
Nickelniederschlägen ist es sehr gefährlich<br />
eine Chromschicht aufzutragen.<br />
Bei den heute üblichen hohen Stromdichten<br />
beim Verchromen werden gleichzeitig<br />
bedeutende Mengen Wasserstoff entwikkelt<br />
und teilweise in den Chromniederschlag<br />
mit eingeschlossen. Dieser Wasserstoff<br />
diffundiert aus dem Chrombelag in<br />
den darunter liegenden Nickelniederschlag,<br />
erhöht also dort den schon an sich<br />
vorhandenen Wasserstoffgehalt, und dies<br />
kann soweit gehen, dass der kombinierte<br />
Nickel-Chromniederschlag, der also durchaus<br />
nicht etwa eine Legierung vorstellt,<br />
sondern zwei übereinanderliegende^<br />
Schichten, derartige Spannungen "erKältT<br />
dass er schon im Bade während des Verchromens<br />
oder nach kurzer Lagerung aufreisst.<br />
Es ist also dafür zu sorgen, dass der vor<br />
der Verchromung erzeugte Nickelniederschlag<br />
einen möglichst kleinen Wasserstoffgehalt<br />
aufweist, und ferner genügend<br />
Vorsommer am<br />
Julier.<br />
Photo: W. Risch,<br />
Zürich.<br />
L'avant ete au col<br />
du Julier.<br />
verhältnismässig kleine Verchromungseinrichtungen,<br />
um sehr grosse Produktionen<br />
bewältigen zu können, weil Chargenwechsel<br />
alle 5 bis 10 Minuten erfolgen<br />
kann. Bei direkter starker, nur zweistündiger<br />
Verchromung dagegen müssten 12<br />
bzw. 24 Verchromungsbäder aufgestellt<br />
werden, um eine Produktion zu bewältigen,<br />
die nach dem Nickel-Chromverfahren<br />
nur ein Verchromungsbad erfordert.<br />
Das moderne und besonders in der innnd<br />
ausländischen Automobilindustrie<br />
eingeführte Nickel-Chrom-Verfahren bie-<br />
Stärke, um den beim Verchromen noch<br />
entstehenden W'asserstoff absorbieren zu<br />
können, ohne die Grenze seiner Aufnahmefähigkeit<br />
zu überschreiten. Es ist<br />
bekannt, dass die ersten Niederschlagsschichten<br />
bei der Vernicklung, insbeson<br />
dere wenn sie auf einer glänzenden Unterlage<br />
aufgetragen werden, den höchsten<br />
Wasserstoffgehalt aufweisen. Je matter<br />
der Niederschlag wird, je mehr sich also<br />
seine Effektiv-Oberfläche vergrössert, um<br />
so wasserstoffärmer wird dann die betreffende<br />
Schicht des Nickelniederschlages,<br />
mit andern Worten: sobald eine gewisse<br />
Schichtdicke erreicht ist. vorausgesetzt,<br />
dass das verwendete Nickelbad richtig<br />
arbeitet, erhält man eine Oberfläche von<br />
Nickel, die äusserst wasserstoffarm ist.<br />
Auf einer solchen wasserstoffarmen Nikkeioberfläche<br />
kann man aber gefahrlos<br />
auch unter Verwendung hoher Stromdichten<br />
verchromen, ohne dass sich diese kombinierte<br />
Nickel-Chromschicht von der<br />
Unterlage löst. Das Hauptaugenmerk bei<br />
der Anwendung des Nickel-Chromverfahrens<br />
ist also auf die Verwendung geeigneter<br />
Nickelbäder, genügende Nickelstärke<br />
und richtige Arbeitsweise beim<br />
Vernickeln zu legen. Das «Auto-Rapid»-<br />
Nickelbad arbeitet bei einer Temperatur<br />
von 35—40 Grad Celsius, und die allgemein<br />
zur Anwendung kommende Schichtdicke<br />
vor der Verchromung ist 0,02 mm<br />
bis 0,025 mm.<br />
Es besteht vielfach die irrige Ansicht,<br />
dass die beim Nickel-Chromverfahren angewandte<br />
kurze Verchromungsdauer von<br />
5—10 Minuten unmöglich stark genug<br />
sein könnte, um auch in mechanischer<br />
Hinsicht genügend Widerstandsfähigkeit<br />
zu besitzen. Demgegenüber sei darauf hingewiesen,<br />
dass in bezug auf Niederschlagsstärke,<br />
infolge der angewendeten<br />
höheren Stromdichte und der dadurch<br />
gleichzeitig,-bedingten höheren Stromausbeute<br />
eine Verchromungsdauer von 5—10<br />
Minuten auf Nickel einer normalen Verchromung<br />
von 30—60 Minuten bei kleiner<br />
Stromdichte entspricht. Ausserdem wird<br />
durch die höheren Stromdichten auch eine<br />
entsprechend grössere Härte - des Niederschlages<br />
und dadurch Widerstandsfähigkeit<br />
gegen mechanische Beanspruchung<br />
erzielt. Ein weiterer Vorteil ist die beim<br />
Nickel-Chrom-Verfahren<br />
Verchromungsfarbe.<br />
erzielte weisse<br />
•<br />
Wichtig ist die Entfettung von Gegen<br />
ständen, die vernickelt und verchromt<br />
werden sollen. Besonders bei Messing<br />
wird in der Vernicklungsindustrie vielfach<br />
auf gewissenhafte Reinigung der<br />
Metallfläche vor der Vernicklung zu wenig<br />
Wert gelegt, weil man der Ansicht ist,<br />
dass die Vernicklung von Messing weniger<br />
Aufmerksamkeit erfordert als die<br />
Vernicklung von Eisen und Stahl. Wenn<br />
man aber das Nickel-Chromverfahren auf<br />
Messingteile anwendet, macht sich eine<br />
solche Unterlassungssünde, d. h. eine nicht<br />
genügende Reinigung vor der Vernicklung,<br />
sofort bemerkbar. Der Niederschlag<br />
zeigt dann mitunter nach dem Verchromen<br />
Blasen, selbst wenn das Nickelbad in<br />
Ordnung war und die Nickelschicht die<br />
für darauffolgende Verchromung notwendige<br />
Eignung besitzt. Wer also das<br />
Nickel-Chrom-Verfahren anwendet, muss<br />
für vollkommene Fettfreiheit und Oxydfreiheit<br />
der Gegenstände vor dem Vernickeln<br />
Sorge tragen. Ausschlaggebend ist<br />
aber stets neben der Schichtstärke die<br />
Qualität des Nickelniederschlages, insbesondere<br />
dessen Elastizität und Wasserstoffarmut.<br />
Eine elastische Nickelschicht<br />
folgt begreiflicherweise auch Temperatur-<br />
Schwankungen viel leichter als ein harter,<br />
wasserstoffreicher Niederschlag, so dass<br />
trotz der verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten<br />
des Nickels und des Grundmetalls<br />
kein Losheben des Niederschlages<br />
von der Unterlage zu befürchten ist.<br />
Prof. Dr. P
AUTOMOBIL-REVUE - REVUE AUTOMOBILE <strong>1933</strong> - No 55<br />
S^NOVA-WERKE-ZÜRICH<br />
Filiale in Lausanne: 23, AVENUE DE LA GARE<br />
Verlaj, AdniinistraUon, ROTOFF-Druclc und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallewche Buchdruckerei &. Wagnersc-he Vcrlagsanstait, l!.>rn.
Strandbad-Nummer<br />
Bern, Freitag, 30. Juni <strong>1933</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 55<br />
Sommer — Sommer!<br />
Hermann Hesse.<br />
Still löse ich die rostige Kette vom alten<br />
Baumstamm, schiebe mein leichtes Ruderboot<br />
ins Wasser, knie hinten auf und stosse<br />
vom Strande ab. Der See liegt weit hinaus<br />
spiegelglatt und flimmert grün und<br />
silbern. Die Sonne brennt in voller Mittagskraft<br />
herunter, und der jenseitige Seerand<br />
spiegelt einen blauen, leuchtenden,<br />
von festgeballten schneeweissen Sommerwolken<br />
durchzogenen Himmel.<br />
Hinter mir entweicht das schattige Wiesenufer<br />
mit hohen Pappeln und breiten,<br />
alten, tiefhängenden Weiden, und mit dem<br />
Ufer flieht auch alles das zurück, was mir<br />
dort am Lande Arbeit und Freuden, Pein<br />
und Sorge macht. Es wird fern und unkenntlich,<br />
es verliert an Wichtigkeit und<br />
Wert, und je weiter ich in den blendenden<br />
Brand der Farben und Lüfte hineinfahre,<br />
desto fremder, älter, unbegreiflicher wird<br />
mir das kaum erst Vergangene.<br />
Zu Hause liegt alles, wie ich es liegen<br />
liess. Da liegen Briefe, auf die ich antworten<br />
soll, und Rechnungen, die ich bezahlen,<br />
und Einladungen, denen ich folgen<br />
soll, angefangene Arbeiten und aufgeschlagene<br />
Bücher. Alle diese Dinge scheinen<br />
mir, indes ich langsam seewärts rudere,<br />
uralt und wesenlos, töricht und unnötig,<br />
einer sonderbar entarteten Welt zugehörig,<br />
der ich entronnen bin und die ich nicht<br />
mehr verstehe. Ein Kohlenhändler will<br />
Geld von mir, weil ich vorigen Winter mit<br />
seinen Kohlen eingeheizt habe. Ein Verlagsbuchhändler<br />
will, ich solle doch wieder<br />
ein neues Buch schreiben — als ob das ein<br />
Sommervergnügen wäre; ein Freund verlangt<br />
Auskunft über die hiesigen Wohnund<br />
Stellerverhältnisse. Ist das nicht alles<br />
lumpig, lächerlich und wertlos? Ueber mir<br />
blaut in ungeheurer Weite und Glut der<br />
vieltausendjährige Himmel, Wolken schreiten<br />
ihren uralt heiligen Reigen, stille Berge<br />
stehen kühn und unveränderlich — wie ist<br />
es möglich, dass daneben immer noch der<br />
komische Bagatellenkram der kleinlichen<br />
Menschengeschäfte und Menschensorgen<br />
besteht! Nein, er besteht nimmer; er ist<br />
untergegangen, wie alles Lächerliche untergeht,<br />
ist zu Sage, Traum und unbegreiflicher<br />
Vergangenheit geworden.<br />
Unbegreifliche Vergangenheit! Alexander<br />
der Grosse und der Perserkönig Darius<br />
sind mir nicht ferner und merkwürdiger<br />
und unverständlicher, als es der heutige<br />
Morgen und der gestrige Abend ist. Was<br />
tat ich? Ich weiss nicht mehr; vielleicht<br />
Briefe schreiben, vielleicht Bücher lesen.<br />
Warum tat ich es? War es notwendig?<br />
War es gut? War es unnütz und schädlich?<br />
Ich weiss es nicht. Ich weiss aber, dass<br />
jetzt in dieser gegenwärtigen herrlich schönen<br />
Stunde die Mittagssonne mir die Arme<br />
und das Gesicht noch bräuner macht, dass<br />
auf der weiten Wasserfläche unerhörte,<br />
fabelhafte Farben spielen und inbrünstig<br />
glühen, dass aus der glühenden, strahlenden<br />
Höhe Gott herabschaut in dies Tal und<br />
Gebirge und diesen See und seine Ufer<br />
samt Dörfern, Klöstern, Höfen und närrischen<br />
Menschen mit Wohlgefallen und<br />
Güte betrachtet. Und ich weiss auch, dass<br />
alles, was ich in dieser Stunde sehe und<br />
lebe und tue, gut und notwendig und köstlich<br />
ist.<br />
Denn jetzt sehe ich Gott in die Augen,<br />
jetzt redet der Geist der Erde und der Geist<br />
der Höhe, der See und das weithingestreckte<br />
Gebirge mit mir. Jetzt bin ich<br />
kein einzelner, keine Persönlichkeit, kein<br />
ängstlich abgetrenntes und unterschiedenes<br />
Wesen mehr, sondern einfach ein Kind<br />
der Erde, das keine eigenen Gedanken und<br />
Wünsche und Sorgen hat und hingegeben<br />
dem grösseren, reichen Leben der Lüfte<br />
und Wasser, Wolken und Wellen zuschaut.<br />
Und nun habe ich unvermerkt die Seemitte<br />
erreicht. Dorf und Kirche des verlassenen<br />
Ufers sind ferngerückt und klein<br />
geworden, die Gebüsche am Strande fliessen<br />
ineinander, und über die Hügelhöhe<br />
hinweg, die noch vor einer Weile die höchste<br />
war und scharf im Bläuen stand, sehe<br />
ich jetzt ferne Berge ragen, Berge mit<br />
dunklen, weichen Waldrücken und andere<br />
mit steilen Felshängen. Weit um mein<br />
Boot her glänzt der unbewegte Wasserspiegel,<br />
und nach wenigen Augenblicken bin<br />
ich der Kleider ledig, habe den köstlichen<br />
Sprung ins Kühle getan und schwimme<br />
ziellos in dem weichen, durchsichtig reinen<br />
Wasser dahin, in Bögen und Kreisen, bald<br />
heftig schlagend und plätschernd, bald unhörbar,<br />
leise und heimlich. Mein weisses<br />
Boot ruht leicht und schwebend auf der<br />
Fläche und spiegelt seine lichten, besonnten<br />
Flanken wie ein schöner, schwimmender<br />
Vogel.<br />
Wie habe ich das kleine, schmucke Fahrzeug<br />
lieb! Von allen Dingen, die ich besitze,<br />
ist es das einzige, das fern von Haus<br />
und Zimmer und fern von den Geschäften<br />
des Alltags draussen lebt und meiner wartet<br />
wie ein Stück Natur, wie ein Baum oder<br />
ein Tier. Es ist vielleicht auch von allen<br />
Dingen, die ich besitze, das einzige, an welchem<br />
nur schöne, reine, liebe Erinnerungen<br />
hängen. Mein Boot hat mich wohl<br />
schon traurig, nachdenklich oder müde gesehen,<br />
aber es sah mich nie verdriesslich,<br />
ängstlich, missmutig, hastig und zornig.<br />
Es ist mir auf ungezählten Fahrten lieb<br />
und vertraut geworden, ich kenne alle seine<br />
Fähigkeiten und Vorzüge, auch seine wenigen<br />
kleinen Fehler, es hat mir hundertmal<br />
genützt und mich hundertmal erfreut<br />
und vergnügt, und ich habe es geschont<br />
und gepflegt, mit Teer verdichtet, mit schönen<br />
Farben bemalt und jedesmal am<br />
Strande zu einem sicheren, sandigen und<br />
guten Landeplatz geführt.<br />
Da schwimmt es heiter und zierlich, wartet<br />
auf mich und schaut nach mir aus. Ich<br />
kehre zu ihm zurück und klettere triefend<br />
und erfrischt über Bord, ziehe die Ruder<br />
ein und lege mich der Länge nach auf den<br />
Boden. Nackt in der Sommersonne zu liegen,<br />
ist immer eine Wonne; es ist schön,<br />
wenn man es auf einer Wiese oder im Sand<br />
am Ufer oder auf der Dachterrasse eines<br />
Freuden des Strandbades.<br />
Hauses tut, aber nirgends ist es so schön<br />
wie auf einem grossen Wasserspiegel im<br />
Boot, das wie ein Kelch die Wärme empfängt<br />
und hält. Da geht der Sonnenbrand<br />
durch Haut und Fleisch bis ins Mark, und<br />
wenn es zuviel wird, braucht man nur einen<br />
raschen Sprung zu tun und liegt sogleich<br />
im tiefen, klaren Wasser. Zu Anfang<br />
des Sommers, wenn der Leib noch weiss<br />
und kleidergewohnt ist, gibt es kleine Beschwerden,<br />
da brennt die Haut und rötet<br />
sich und schält sich ab. Dann aber wird<br />
sie fest und braun und sonnensicher, und<br />
dann kommt die Zeit, da der Leib seiner<br />
selbst froh wird und in animalischem<br />
Wohlsein atmet und gedeiht und Sonne,<br />
Wasser und Luft als seinesgleichen fühlt.<br />
Dann hört auch die Empfindung der Einheit<br />
von Leib und Seele auf, ein peinliches<br />
Abhängigkeitsgefühl zu sein. Denn wie<br />
der Körper sich frei und wohl und sicher<br />
fühlt, so legt die Seele das Kleid der Gewohnheit<br />
und Alltäglichkeit von sich, atmet<br />
erstaunt und frei, kehrt zu heimatlichen<br />
Quellen zurück, wird dankbares<br />
Kind der Erde und Sonne, fühlt Verwandtschaft<br />
mit allem Lebenden und lernt die<br />
Sprache der Mutter Erde wieder verstehen.<br />
Sie wird Kind, Welle, Wolke, Lied, sie<br />
singt und träumt, sie erlebt Sagen und<br />
Wunder. Wie alle Dichtung Erinnerung<br />
ist, so sind die seltsamen Regungen und<br />
phantastischen Träume, die in solchen<br />
Sonnenstunden in uns spielen, Erinnerungen<br />
an fernstes Ehemals, an Schöpfung<br />
und Urzeit, an den «Geist über den Wassern»<br />
...<br />
Ein leiser Luftzug weckt mich auf. Der<br />
See beginnt sich in unendlich feinen, zarten<br />
Linien zu kräuseln, die Wolken über<br />
dem Gebirge haben sich vereinigt und<br />
wachsen mit stummer Eile himmelan, werden<br />
dunkel und drohend. Bald wird es<br />
Donner und Wind geben, vielleicht Sturm.<br />
Wie das im Luftreich arbeitet, strebt und<br />
brütet! In Eile werfe ich die Kleider um,<br />
lege die Ruder aus und trete die Heimfahrt<br />
an. Das Seegekräusel wird zum Wellenschlag,<br />
doch sind die Wellen' noch klein<br />
Jetzt habe ich alles ausprobiert.<br />
Von nun an bleibe ich bei Kaffee<br />
Landschaft!<br />
Gertrud Bärgt.<br />
I.<br />
jauchzender Bach.<br />
Holunder, der seine Besternung über ihn hält.<br />
Braune Ziegeldächer.<br />
Ein Turm, gläubig nach Wolken langend.<br />
Im sanften Sommerwind bebt das Korn.<br />
Vielleicht blüht morgen der Mohn.<br />
Grillen zirpen.<br />
In das aufschreiende Rot der untergehenden<br />
Sonne fällt kühl der Abend.<br />
II.<br />
Ueber das erschlaffte Land geht der Nachtwind.<br />
Sein Hauch ist voll Kühle.<br />
Die Kühle voll Trost.<br />
Sterne zittern vor Weltferne.<br />
Bald kommt das Glück.<br />
Das Traumreich öffnet seine Pforten.<br />
Alles Schmerzliche stirbt.<br />
Alles Wirkliche löscht aus.<br />
und rund und geben wenig Widerstand.<br />
Mein gutes Boot fährt rasch darüber hin,<br />
und ehe noch die ersten Regentropfen fallen<br />
und das Wasser am Ufer zu branden<br />
beginnt, sind wir im Hafen.<br />
Heimkehrend, finde ich Bücher, Briefe<br />
und Rechnungen auf meinem Tische liegen,<br />
fange ungern zu arbeiten an und<br />
werfe nach einer Viertelstunde das ganze<br />
Zeug wieder von mir. Das Verständnis<br />
für die Notwendigkeit dieser törichten<br />
Dinge ist mir noch nicht wiedergekehrt.<br />
Draussen ist ein wütender Gewitterregen<br />
ausgebrochen, die Dorfgasse ist ein gelber<br />
Bach, und die Dächer glitzern weiss von<br />
den aufprallenden Güssen. Drüben überm<br />
See blitzt es und donnert prächtig, und<br />
mich fasst wie in Knabenzeit bei diesem<br />
Toben ein übermütiges Frohgefühl. Pfeifend<br />
ziehe ich hohe Stiefel und eine Lodenjacke<br />
an, drücke den Filz auf den Köpf<br />
und. wandere ohne Ziel in das laute, herrlich<br />
zürnende Gewitter hinaus.<br />
Herr Bim im Boot<br />
Kieme Badegeschichte.<br />
Hans Richter.<br />
«Herr Bim» liegt im Boot und blinzelt mit<br />
halben Augen den Fluss an; Grit liegt am<br />
Ufer im Grase, hat die Arme hinter dem<br />
Kopf verschränkt und schaut in den blauen<br />
Himmel. Ueber all dem brütet die warme<br />
Sonne eines freien Samstags, eines Tages<br />
also, dem noch ein ganzer wundervoller<br />
freier Tag folgen wird. Welch schöne<br />
Tage das sind!<br />
Herr Bim ist ein weisser Sealyham, ordnungsgemäss<br />
drahthaarig, ordnungsgemäss<br />
mit einem Monokel aus grauen und gelben<br />
Haaren ums linke Auge, ordnungsgemäss<br />
mit einem Stummelschwänzchen. Herr<br />
Bim und das Boot — es ist ein Faltboot für<br />
zwei Personen — sind das, was die blonde<br />
Grit rund als «mein Besitz» bezeichnet. Herr<br />
Bim ist schon seit längerer Zeit Hausgenosse,<br />
das Boot ist neu. Das Boot ist eigentlich<br />
für zwei Personen gedacht — das<br />
ist wichtig —, es wird zur Zeit aber nur<br />
von Herrn Bim bevölkert.<br />
Und über diesen zweiten, unbesetzten<br />
Platz denkt die blonde Grit nach. Sie hat<br />
es nicht ganz leicht, sie hat ein Examen<br />
gemacht und erteilt nun Gymnastikunterricht.<br />
Kindern und Damen. Kindern am<br />
liebsten. Es gibt aber nicht genug Schüler,<br />
und deshalb gibt es nicht genug Honorar.<br />
Trotzdem hat es für das Boot gereicht. Das<br />
wurde am Donnerstag festgestellt. Am letzten<br />
Donnerstag.<br />
Und da hat Bobby gesagt: «Natürlich<br />
kaufst du einen Einer, das ist sportlich.»<br />
Und Grit: «Ich möchte einen Zweier<br />
haben.»<br />
Und Bobby: Achselzucken.<br />
Und Grit: Steckkopf ...<br />
Und nun wiegt sich der Zweier leise auf<br />
dem Wasser, und Bobby ist nicht da. Und<br />
Grit denkt über das nach, was sie sich vorgespiegelt,<br />
hat, als sie das Boot kaufte. Und<br />
das sah so aus: Sonne über einem weiten
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» U<br />
See, das Boot darauf und in dem Boot<br />
Bobby und Grit. Herr Bim dazu, das ist<br />
selbstverständlich. Sie lassen sich treiben,<br />
Bobby sitzt hinten und Grit liegt lang ausgestreckt<br />
da und hat den Kopf in seinen<br />
Armen gebettet. Das kann man stundenlang<br />
tun und Sonne baden. «Erzähl' mir<br />
etwas», sagt Grit. Bobby erzählt; er kann<br />
wundervolle Luftschlösser bauen, mit Wänden<br />
aus Glas und mit Türmen aus Gold.<br />
Oder: Sie haben das Zelt aufgebaut, dicht<br />
am Wasser, und es ist Abend. Der Mond<br />
wird bald aufgehen, dann wird das Lagerfeuer<br />
bunte Reflexe auf Grit und Bobby<br />
werfen, und es' wird in der Luft leise klingen.<br />
Und Bobby wird Spiegeleier braten<br />
— er macht immer Spiegeleier —, und Grit<br />
wird Kaffee kochen. Und nachher holt<br />
Bobby die Zupfgeige und singt — und dann<br />
kriechen sie in ihre Schlafsäcke — und am<br />
anderen Morgen geht es kopfüber in die<br />
Flut — und dann kommt wieder ein langer<br />
Tag voll Sonne, Sonne, Sonne! Schade,<br />
dass sie ihm das nicht gesagt hat.<br />
Nun ist es so- Bobby trainiert für irgendein<br />
Rennen, Bobby ist eifriger Sportsmann<br />
und mächtig ehrgeizig. Und Grit ist<br />
allein. Dabei hat er erst vor acht Tagen<br />
gewonnen. Er bat einen gewaltigen Schlag;<br />
Grit hat auf dem Steg vor dem Klubhaus<br />
gestanden, und ihr Herz hat geklopft. «Der<br />
kann was!» hat einer gesagt. «Netter Junge!»<br />
hat eine gesagt. So eine Gans! Und dann<br />
hat Bobby gewonnen.<br />
Herr Bim fängt an, sich zu langweilen.<br />
Mit ihm ist das so: Er liebt Grit abgöttisch,<br />
aber er liebt eben auch Bobby. Grit ist<br />
zärtlich zu ihm, und Bobby ist wild. Manchmal<br />
tolpatschig, findet Bim. Aber gerade<br />
das gefällt ihm, weil es seiner Art so ähnlieh<br />
ist. «Dumme Töle!» sagt Bobby, weil<br />
es so komisch klingt, und lacht jungenhaft.<br />
Weil Bobby nun nicht da ist, und weil<br />
Grit träumt, hat Bim nur das Boot und den<br />
FJuss. Das Boot ist ein totes Ding, gerade<br />
gut, in ihm zu schlafen, weil die Sonne da<br />
besonders wärmt. Der Fluss ist schon lustiger.<br />
Manchmal ist er ganz ruhig und<br />
träge, manchmal hat er vergnügt tanzende<br />
Wellen, und manchmal wird er ganz wild.<br />
Dann überschlägt er sich und tobt und<br />
kollert. Es ist einfach zum Totbellen.<br />
Jetzt ist er träge, und ausserdem ist das<br />
Boot festgemacht. Mit einer Leine. Genau<br />
so eine Leine hängt manchmal im Garten,<br />
und man kann sie knautschen. Das darf<br />
man eigentlich nicht, aber wenn Grit nicht<br />
zusieht —.<br />
Ob man vielleicht?<br />
Bim hat sich erhoben und schnuppert<br />
zuerst einmal die Leine an, dann Grit. Grit<br />
schläft, und die Leine pendelt. Und weiter<br />
draussen ist der Fluss mächtig lustig.<br />
Rrrr — macht Herr Bim. Ganz leise.<br />
Grit hört nichts. Rrrrrr — Pfote drauf,<br />
Zähne hinein. Ordentlich schütteln einmal,<br />
das Boot fängt schon recht hübsch an<br />
zu wackeln. Noch einmal: Rrrr — Rrrr.<br />
Spassig: Jetzt ist überall Fluss — und<br />
Grit? — Eben war sie doch noch da? —<br />
Jetzt ist viel Wasser zwischen ihr und<br />
Herrn Bim. Lustiger, springender Fluss ...<br />
Herr Bim steht aufrecht, hat beide Pfoten<br />
auf den Bootsrand gelegt und freut<br />
sich. Das ist beinah so schön, als ob man<br />
mit Bobby spiele. Der wird manchmal auch<br />
tapsig, manchmal sogar sehr tapsig, dann<br />
bekommt man genug. Eine Welle schjägt<br />
ins Boot und macht Herrn Bim näss.<br />
Viel zu tapsig, der Fluss!<br />
Und ausserdem fehlt Grit. Vorhin war<br />
sie noch da, aber jetzt kann man sogar<br />
nicht mehr sehen. Nur der Fluss ist da.<br />
Und der wird wilder und wilder. ,<br />
Noch freut sich Herr Bim, aber das<br />
kleine Hundeherz beginnt doch schon<br />
ängstlich zu schlagen. Man mag nicht al-<br />
lein sein. Grit fehlt. Ausserdem wird es<br />
erst richtig lustig, wenn sie mit dem Holzpaddel<br />
so komisch das Wasser schlägt, dass<br />
man immerzu die Tropfen fangen möchte.<br />
Dieser Fluss wird zu wild, wenn man allein<br />
ist. Noch wilder als Bobby.<br />
Herr Bim bellt — schon ein wenig ängstlich.<br />
Aber niemand hört ihn, der schäumende<br />
Fluss verschlingt jeden Laut.<br />
Als Grit aufwacht, ist kein Boot mehr da.<br />
«Bim!» schreit sie. «Kleiner Bim!» Lieber<br />
Himmel, das Boot muss abgetrieben sein<br />
— und ein paar Kilometer weiter unten<br />
beginnen die Stromschnellen. Da liegen<br />
Felsen im. Flussbett, und Strudel sind da.<br />
Ein führerloses Boot muss kentern.<br />
Und Bim!<br />
Sie rast am Ufer entlang, sie denkt fieberhaft<br />
nach: Sie wird das Boot einholen,<br />
sie wird sich ins Wasser stürzen, sie wird<br />
schwimmen! Wenn man jetzt nur ein Boot<br />
hätte. Sie läuft und läuft — biegt um eine<br />
Ecke. Da, ein Zelt! Den Wimpel kenqt<br />
sie doch? Ein Boot davor! Ein Mensch!<br />
Bobby! Bobby!<br />
Fliegende Worte erklären alles, was notwendig<br />
ist, dann ist das Boot im Wasser<br />
und schiesst davon. Bobby hat wirklich<br />
einen mächtigen Schlag!<br />
Aber so ein führerloses Boot kommt auch<br />
weiter. Manchmal dreht es sich ja, aber<br />
dann schiesst es wieder nach vom. Herr<br />
Bim steht aufrecht drin und winselt; er<br />
hat eine ganz gemeine Hundeangst und<br />
möchte nicht mehr mitmachen. Aber dieser<br />
tapsige Fluss will es anders.<br />
Und die Stromschnellen kommen immer<br />
näher.<br />
Bobby spurtet! Bobby ist nicht umsonst<br />
Wildwassermann und Regattensieger. Das<br />
soll doch! Bobby holt gewaltig aus und<br />
denkt nicht an die Gefahr.<br />
Aber Grit denkt daran. Sie kann Böbby<br />
nicht mehr sehen, aber der Fluss neben ihr<br />
tobt, und nun hat Grit Angst um Bobby<br />
und um Bim. Zuerst einmal um Bim, dann<br />
um Bobby — und immer mehr um Bobby,<br />
während die Stromschnellen näherkommen.<br />
Dabei findet Bobby, dieser Unmensch,<br />
das Ganze nur lustig. Er schafft wie ein<br />
Morgen wird es sehr schön werden, nicht<br />
nur, weil gutes Wetter ist, auch sonst noch<br />
wird es schön sein<br />
Herr Bim schläft sehr diskret ein.<br />
Das Geheimnis des<br />
Tutankhamen Fluchs<br />
Flösser und hält Ausschau. Drüben, wo<br />
der Fluss in den Kessel zieht, entdeckt .er<br />
das Boot. Und Herrn Bim. Das Boot tanzt, Pharao beraubt!»<br />
weicht geschickt den Felsen aus, aber so'* Die Teilnehmer der Expedition sahen<br />
ein Boot ist eben ein dummes Ding', und sich, als die Inschrift entziffert wurde, betroffen<br />
an, aber Lord Carnarvon zuckte<br />
bis zum Ende wird es nicht gut gehen.. 8<br />
Bestimmt nicht. ' ••;'"* *''" '**<br />
Also vorwärts! *
N« 54 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />
LDIIEIDP<br />
Es lässt sich nicht gerade behaupten, dass<br />
uns die Sonne dieses Jahr schon sehr verwöhnt<br />
hat. Wieder wurde der Vorsommer<br />
das Opfer eines scheusslichen Dauerregens,<br />
der alle sommerliche Freude zerinnen Hess.<br />
Doch ein Umschwung ist noch jedesmal gekommen,<br />
und so haben sich denn schon die<br />
meisten Strandbad-freunde nach den notwendigen<br />
Necessarien umgesehen.<br />
Seitdem die Mode sich um Badetrikots<br />
und Strandbadtoiletten kümmert, erfordert<br />
diese sportliche Tätigkeit viel mehr Studium.<br />
Denn die Mode hat auch hier ihre Gesetze<br />
verwirklicht, duldet keine Nachlässigkeit und<br />
diktiert vom Kopf bis zur Spitze der<br />
Schwimmschuhe. Selbst der Gang zur Badeanstalt,<br />
zum Strandplatz unterliegt ihrem<br />
Gesetz. Sind die Tage kühl oder doch sonnenlos,<br />
so tritt der Shetlandmantel in Funktion,<br />
oder das Trois-piece aus Trikot, dazu<br />
ein Beret aus Filz oder eine kleine Cloche,<br />
denn die Hutmode holt bereits den Filz wieder<br />
hervor, der meistens schmeichelnder ist<br />
als Stroh. Sportlicher und habille zugleich<br />
ist dieses Material, je nach Art und Verarbeitung.<br />
An den Füssen stecken natürlich<br />
Halbsportschuhe mit niedrigem Absatz, mit<br />
neuen, leichten Crepe sohlen, die Ghillieform<br />
mit der offenen Schnürung dient dem Schuh<br />
aus sportlich grainierten Ledern, aus Elk-<br />
Boxcalf in dunklem Braun; oft tragen diese<br />
Schuhe weiche Kappen, können auch von<br />
20 AUTOMOBIL-REVUB ______ <strong>1933</strong> — N° 54<br />
^HMHMiMiHMHHiMMiMMaiMHMMHM Saison ganz anders geschnittenen, langen einem um den Nacken laufenden Halsband<br />
»— •, , • • -^ non Cio oi-woi-tot hoh»n- • Strandhosen begleiten. Diese sind zum Teil befestigen oder ein Trägerband um den Nak-<br />
•-** r Den<br />
. '•* .' • •<br />
Sie erwartet Haften. . durch e. ne tie f ausS p rta g emle Rockpartie ver- ken führen. Eine neue, sehr gute Idee bringt<br />
i.'C' - "* . -".V ' "\ tlV\Y\Q\ deckt. Als Material der Strandpyjamas dient verschiedene Ausführungen veränderlicher<br />
sehr viel<br />
,* r^Zr,*«*. • m *nlC\ -AiQt NVuVlM:<br />
schöIMJr glatter Trikot< wosegen<br />
- Rückend ecolletes. So zeigt eine patentierte<br />
»\ * ^*£v i tt&Sj»*' #\*»Vl\ll£\7VjV * y««'^ die Strandkleider diesen auf Jäckchen und Ausführung z. B. nur emen mitteltiefen V-<br />
•'•.'0 -Wi, : ;•' -4 W* \
tf» 55 - <strong>1933</strong> (AUTOMOBIL-REVUE 21<br />
sehen Strandleben nicht so passe, wie es die<br />
Mode wahr haben möchte. Sie sind zwar<br />
^rösstenteils vom Strandkleid abgelöst, behaupten<br />
sich aber, in modischeren, phantastischeren<br />
Ausführungen als der Trainingsanzug,<br />
im warmen Wolltrikotatizug mit langen<br />
Hosen. Dunkelblaue, braune oder rote<br />
Flanellhosen erlauben sehr hübsche Kombinationen<br />
mit phatastischen oder jackettartigen<br />
Oberteilen; auch die noch männlicheren<br />
Haarstreifen-Dessins sowie graue Leinenhosen<br />
bereichern, zum Teil in der üblichen<br />
vollen Länge früherer Saisons, die Auwahl<br />
für die Strandausrüstung der Amerikanerin.<br />
Unter den Neuheiten der die Strandkleidung<br />
ergänzender Kleinigkeiten ist für den Badeschuh<br />
der neue «snow heal» (Schneeabsatz)<br />
zu erwähnen, ein schmal abgesetzter, nach<br />
unten zu verbreiterter Absatz, der dem Skistiefel<br />
entlehnt ist und das Einsinken im<br />
Sande verhindern soll. Auch Badetaschen,<br />
zumeist Baumwolle mit Gummifutter, bringen<br />
als neue Annehmlichkeiten die Möglichkeit<br />
des Aufsteilens, da ihre Rahmenschenkel<br />
scherenförmig nach unten fortgesetzt<br />
sind in der Art der Mechanik kleiner 'Malestühle.<br />
E. F.<br />
Der Staat als —<br />
postillon d'amour<br />
Budapest ist weitaus die heiratsfreudigste<br />
Stadt Europas. Der Prozentsatz unvermählter<br />
Männer und Frauen fällt dort<br />
von Jahr zu Jahr, obwohl den jungen Eheanwärtern<br />
neuerdings einige Schwierigkeiten<br />
bereitet werden. Bevor sie zum<br />
Standesamt gehen, müssen sie nämlich vor<br />
einer Prüfungskommission ein Examen<br />
ablegen, wo sie über sämtliche Fragen, die<br />
etwa später einen Ehezwist hervorrufen<br />
könnten, geprüft werden. Die endgültige<br />
Heiratserlaubnis aber wird auch dann erst<br />
erteilt, wenn die Frauen die Befolgung von<br />
Zehn Geboten geloben. Einige davon lauten:<br />
«Zeige dich deinem Mann nie -vernachlässigt, nie<br />
unfreundlich, nie launenhaft.»<br />
«Beachte den Wert einer guten Küche. Stelle<br />
dich selbst an den Herd, weil die gute Köchin den<br />
Scheidungsanwalt nicht kennt.»<br />
«Lass deinen Mann nie* fühlen, wenn du ihm<br />
geistig oder materiell überlegen scheinst.»<br />
«Beim Streit schweige! Auch wenn du dich im<br />
Recht glaubst.»<br />
«Mach' den Beruf deines Mannes, ebonso wie<br />
seine persönlichen Liebhabereien zu deiner wichtigsten<br />
Aufgabe. Dein Mann muss wissen, dass du<br />
an ihn glaubst.»<br />
Man sollte meinen, diese Hindernisse<br />
könnten abschreckend wirken, aber im<br />
Gegenteil: sie werden im Sturm genommen,<br />
und so hat der Staat nichts weiter zu<br />
tun, als den Optimisten die Eheschliessungsformulare<br />
auszuhändigen.<br />
Ganz anders in Japan! In Tokio klagen<br />
die beteiligten Kreise darüber, dass heiratsfähige<br />
Männer und Mädchen ihre soziale<br />
Aufgabe vernachlässigen und sich rriif<br />
Studium, Sport, Beruf weit eingehender<br />
beschäftigen als mit der Gründung eines<br />
Haushalts. Deshalb hat man beschlossen,<br />
ein städtisches Heiratsbureau einzurichten.<br />
Dieses Bureau sammelt Namen und Verhältnisse<br />
sämtlicher heiratsfähigen jungen<br />
und jüngeren Leutchen und verleibt sje einer<br />
Kartothek ein. Zuerst werden die Anbahnungen<br />
theoretisch vorgenommen.<br />
Männlein und Weiblein aus gleichen Lebensverhältnissen<br />
kommen auf, ein und dieselbe<br />
Karte, und schon wird aus Theorie<br />
Praxis. Das Heiratsbureau fordert ein<br />
passendes Paar zum Besuch auf, nennt ihm<br />
gesondert Bildungsgrad, Alter und soziale<br />
Stellung des und der Zukünftigen. Der<br />
Stadtrat sorgt für die Möglichkeit geeigneter<br />
Zusammenkünfte, weil sie die Anbahnung<br />
beschleunigen. Im vergangenen Jahr<br />
soll das städtische Heiratsbureau 1800 Anwärter<br />
bearbeitet und 3Ö0 Ehen vermittelt<br />
haben.<br />
China verfährt viel weniger freundlich<br />
mit den hartnäckigen und hartgesottenen<br />
Junggesellinnen. Bis vor kurzer Zeit lebte<br />
die chinesische Frau in dem Bann der Familie.<br />
Sie war nichts weiter als eine Begleiterscheinung<br />
des Mannes, abhängig von<br />
der Schwiegermutter, geachtet, wenn sie<br />
Söhne bekam, missachtet, falls ihr das Geschick<br />
nur Töchter bescherte. Mit der<br />
Emanzipation der Frau in China setzte<br />
auch hier ein Umschwung ein. Die moderne<br />
Chinesin weigerte sich, auf Wunsch der<br />
Eltern in die Ehe zu treten, sondern sie<br />
wollte, wie ihre abendländische Schwester,<br />
erst den Mann kennenlernen und sich überzeugen,<br />
ob er zu ihr passt. Da aber die<br />
Anpassung an diese Entwicklung beim<br />
Mann länger dauert als bei der Frau, wurden<br />
die Heiraten in verschiedenen Landstrichen<br />
immer seltener. In der Provinz<br />
Horam erliessen deshalb die weisen Stadt-<br />
Schule<br />
idemann<br />
Auf einen Schwelzersee<br />
Emil Wiedmer.<br />
I.<br />
Schön wie der Kelch von einer blauen<br />
Glockenblume,<br />
Die Wurzeln zäh verkmllt, verbissen in<br />
der Erde Heiligtume,<br />
So liegst du da, beseelt, durchbebt, voll<br />
Atem früh und spät,<br />
Aus Ewigkeiten her in Ewigkeiten hingesät.<br />
Du schweigst, du flüsterst, was um Wolke<br />
schwebt und Haus und Baum,<br />
Du segelst, lächelnd hingehoben, durch<br />
Aeonen wie der Mensch durch Traum.<br />
Geschwellt von Weh und Jubel, von der<br />
Erde 0 Fäusten hochgetragen,<br />
Flammst du zum Firmament, den Sternen<br />
Erdengrüsse anzusagen.<br />
U.<br />
Immer bist du, stete Gegenwart,<br />
Durch die Zeiten hat dich Gott bewahrt.<br />
Unverwelkt und frisch, ganz wie am ersten<br />
Tag,<br />
Hebt sich deine Brust und deines Herzens<br />
Schlag.<br />
Menschenauge, das dir zugelächelt, über<br />
dir geweint —,<br />
Wie so schnell im ungeheuren Wirbel hat<br />
es ausgelächelt, ausgeweint!<br />
Du allein bist ewig. Bist ein Gut, von Engeln<br />
hergesandt,<br />
Warst, und bist, und bleibst, von Gottes<br />
blauen Augensternen in die Heimaterde<br />
sanft gebannt,<br />
III.<br />
0, was geboren ivard an deinem Saum,<br />
Vergisst dich ntynmer. Denn du schwingst<br />
in jedem Traum.<br />
In unsern Augen und im Blute tragen wir<br />
dich in die Fremde fort;<br />
Dein Glanz fällt über alle Abenteuer, fernsten<br />
Weg und Ort.<br />
Wir sehen dich in Blumen schlafen gehn,<br />
Aus einer Liebsten Schleier hold aufwehn.<br />
Du schaukelst dich in unbekanntem Augenpaar,<br />
Aus Sternschein rinnt dein leises Märchenhaar.<br />
Du wiegst in Vogelschwingen und in manchem<br />
Lied,<br />
Das dunkelsüss von Heimweh und verlassenen<br />
Nächten flieht.<br />
Und jenseits unseres Sterbens in der Ewigkeit<br />
Winkt deine blaue Küste Trost dem Erdenfluch<br />
und Leid.<br />
väter entschlossen eine Zwangsrnassnahme.<br />
Bis zum neunzehnten Lebensjahr kann sich<br />
die Frau dort den Mann aussuchen, der ihr<br />
gefällt. Vom zwanzigsten Jahr an jedoch<br />
bestimmt die Regierung den passenden<br />
Ehepartner. Dem jungen Mädchen wird<br />
von Amts wegen eine Liste zugesandt mit<br />
Namen und Stand des jungen Mannes.<br />
Findet sie keine zusagende Partie, dann<br />
bestimmt der Magistrat den Zukünftigen.<br />
Der Termin der EJheschliessung wird festgesetzt,<br />
ur^d das wählerische Mädchen<br />
muss nun heiraten.<br />
Auch die Türkei niiümt sioh jetzt der<br />
Ehekandidaten an. Das Parlament hat<br />
ein Gesetz herausgebracht, das ein Heiratszeugnis<br />
vorsieht. Es ist neben den anderen<br />
Papieren, die zum Standesamt mitzubringen<br />
sind, Vorschrift und bezeugt die<br />
gute' geistige und körperliche Beschaffenheit,<br />
aber auch Verträglichkeit und guten<br />
Willen.<br />
Wenn gesetzliche Bindungen in verschiedenen<br />
Ländern dazu dienen, die Paare zusammenzubringen,<br />
so hat Spanien neuerdings<br />
eine Verordnung erlassen, die eine<br />
Trennung der Ehe ermöglicht. Bisher<br />
konnten spanische Eheleute sich unter keinen<br />
Bedingungen scheiden lassen. Erst<br />
der politische Umschwung führte die Möglichkeit<br />
der Ehetrennung herbei. Allerdings<br />
kann ein geschiedener Mann nie mehr heiraten*<br />
wenn er seine Frau böswillig, verlassen,<br />
geschlagen oder vor seiner Familie<br />
herabgesetzt hat. Es gibt auch eine Scheidung<br />
nach beiderseitiger Uebereinkunft.<br />
Die Eheleute müssen aber ein Jahr warten.<br />
Ein halbes Jahr nach dem Antrag dürfen<br />
sie sich erst räumlich trennen, und wenn<br />
sie dann noch den Wunsch zur Scheidung<br />
haben, werden sie laut Gesetz und-Recht<br />
wieder frei und dürfen sich wieder verheiraten.<br />
Eine archäologische Entdeckung...<br />
Ein Reporter hat in Chalons-sur-Marne die<br />
Geburtsurkunden der bekannten Revuekönigin<br />
Mistinguette entdeckt. Danach ergibt<br />
sich, dass die Mistinguette mit ihrem eigentlichen<br />
Namen Anna Maria Bourgeois heisst<br />
und am 23. Februar 1869 geboren ist. Die<br />
noch immer auftretende Tänzerin steht also<br />
im Alter von 64 Jahren.<br />
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Typen am Badestrand<br />
Nirgends zeigt sich der Mensch so unverstellt,<br />
so frei von jeder Künstelei und Pose<br />
wie am Badestrand. Mit den Kleidern, mit<br />
Mode und Tand fällt jegliche Theaterspielerei<br />
vom Menschen ab, das er sonst im Leben des<br />
Alltags anwendet, ja oft sogar anwenden<br />
muss.<br />
Hemmungen schwinden; die Sonne macht<br />
den Menschen wieder naturnahe und ungezwungen.<br />
Füsse, die sonst in viel zu kleinen Schuhen<br />
staken, bohren sich in den Sand. Und die<br />
schöne Frau wird gar nicht ausgelacht, weil<br />
ihre Zehen vielleicht mit dem zweifelhaften<br />
Schmuck von Hühneraugen ausgestattet sind.<br />
Alles Menschliche wird verständlich. Denn am<br />
Badestrand kommt jeder zur Einsicht, dass es<br />
viel weniger Apollos und Aphroditen gibt, als<br />
man glauben möchte, wenn man die Damen<br />
und Herren elegant gekleidet auf der Strasse,<br />
im Theatersaal sieht.<br />
Und das Wasser, das für alle da ist, für<br />
die eingebildete Schönheitskönigin wie für das<br />
unscheinbare Mauerblümchen, es kennt nur<br />
Menschen. Und die Menschen am Strand kennen<br />
schliesslich auch nur Menschen. Und es<br />
kann sein, dass das eben genannte Mauerblümchen<br />
plötzlich über die zimperliche<br />
Schönheitskönigin siegt, weil es wunderbar<br />
schwimmt oder turnt.<br />
Die Schlacken der Zivilisation kann niemand<br />
an den Badestrand mitnehmen, es sei<br />
denn, dass der Badestrand sehr berühmt, sehr<br />
mondän und sehr teuer ist. In Nizza, in<br />
Cannes, in Viareggio ist das Badeleben parfümiert;<br />
dort sind die Sonne, das Wasser,<br />
der Sand nur Dinge zweiter Wichtigkeit, das<br />
erste bleibt auch dort nur eine Fortsetzung<br />
Tliimersee mit Eiger, Mönch und Jungfrau.<br />
Andere Typen wieder sind die unentwegten<br />
Fussballspieler! Meist suchen sie sich ein<br />
Spielfeld aus, das sich inmitten der Badelustigen<br />
befindet. Diese Fanatiker des Leders<br />
sind gefürchtet. Man liegt und träumt in den<br />
Himmel, da hat man den Ball schon am Kopf,<br />
dass die Sonne Funken streut. Aller Aerger<br />
nützt nichts; die braunen Fussballhelden entkokettierender<br />
Nichtigkeiten; es ist, als mache<br />
man von der Qrossstadtstrasse, von der jazzumschmeichelten<br />
Kaffeehausterrasse eben nur<br />
einen Sprung an das Meer, um sein neuestes<br />
Pyjama zu zeigen, um zu beweisen, dass man<br />
Geld hat...<br />
Aber der echte, der richtige Badestrand!<br />
Dort, wo die Menschen sind, nicht die Modepuppen!<br />
Dort findet man auch die Menschen,<br />
welche nur der Sonne wegen, des Wassers<br />
wegen, der Luft wegen gekommen sind.<br />
Das erstemal im Jahr ist es immer wieder<br />
ein Ereignis, ein Wunder! Wie kühl das Wasser<br />
ist! Wie blau der Himmel, wie lau die<br />
Luft, wie gesegnet die Sonne! Und das Grün<br />
rings ist so neu, so einladend! Aber bald ist<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
man daran gewöhnt. Man findet alles selbstverständlich<br />
und man lebt wieder seine eigene<br />
Natur.<br />
Und da zeigen sich dann die verschiedenen<br />
Typen der Menschen, die am Strand leben.<br />
Da ist die lebende Sonnenuhr. Er liegt mit<br />
geschlossenen Augen ausgestreckt. Er nimmt<br />
immer jene Stellung ein, damit er ja am besten<br />
bestrahlt wird. Sein Körper rückt<br />
mechanisch der Sonne nach. Am Morgen<br />
streckt er sich gegen Osten; am Abend<br />
streckt er sich gegen Westen; der Körper<br />
vollführt von selbst die Bewegungen. Die<br />
Haut ist Braun. Und wenn dieser «Indianer»<br />
die Augen aufschlägt, dann sieht man in ihnen<br />
Fremdheit; er ist gar nicht mehr bei uns; er<br />
kommt erst langsam mit seinen Gedanken in<br />
unsere Welt zurück.<br />
Einer wieder ist der unermüdliche Turner.<br />
Jeder Ast, jeder Pfahl muss herhalten. Und<br />
wenn gar Turngeräte aufgestellt sind, dann<br />
wird, er zum freiwilligen, geduldigen Turnlehrer.<br />
Er sagt jedem, wie man es machen<br />
soll. Er sagt es dem jungen, hübschen Mädchen<br />
gerade so sachlich wie dem Kind oder<br />
dem Herrn mit dem Ansatz zu einem Fettbauch.<br />
Er hat den Fanatismus des Sportes<br />
in sich, und nichts könnte ihn mehr locken als<br />
die Freude an körperlicher Betätigung in der<br />
frischen Luft am klaren Wasser.<br />
schuldigen sich knapp und weiter geht das<br />
Spiel, unbekümmert um die liebe Mitwelt.<br />
Dann sieht man die Meisterschwimmer.<br />
Fortwährend werden kleine Wettschwimmen<br />
veranstaltet. Wer in ihre Nähe kommt, muss<br />
mithalten; ist er Nichtschwimmer, so erhält<br />
er sofort eine Probelektion. Und da man nach<br />
Ansicht dieser Fischkonkurrenten meist zu<br />
ungeschickt ist und das Schwimmen nicht in<br />
fünf Minuten erlernt, wird man mit einem<br />
nachsichtigen Lächeln als Mensch zweiter<br />
Güte betrachtet.<br />
Weiter findet man die Typen der <strong>Zeitung</strong>sleser,<br />
die meist weiblichen Geschlechtes sind.<br />
Nirgends kann man solche Ausdauer im <strong>Zeitung</strong>slesen<br />
sehen wie am Strand. Da gibt es<br />
Frauen, welche sogar alle Anzeigen studieren.<br />
Spiel am Strand.<br />
Bisweilen steigen sie ins Wasser, kühlen sich<br />
ab und eilen wieder zu ihrer <strong>Zeitung</strong>.<br />
Auch Bücherwürmer im Trikot sind anzutreffen.<br />
Vielleicht ist eben der Gegensatz<br />
zwischen friedlichem Strandleben und aufregender<br />
Kriminalgeschichte so verlockend,<br />
so dass man die Schliche der schlauen Detektive<br />
um so bereitwilliger auf sich einwirken<br />
lässt. Die meisten Vorübergehenden haben<br />
dann das Pech, die langausgestreckten<br />
Beine nicht zu bemerken, stolpern und reissen<br />
die Leserin gerade aus der atemraubenden<br />
Enthüllung des scheusslichen.Mörders...<br />
Die Kartenspieler sind eine Sache für sich!<br />
Die Sonne mag brennen, ein Fussballspiel<br />
mag um sie toben, ein Gewitter mag drohend<br />
aufsteigen: alles wird nicht beachtet; man ist<br />
in die Karten vertieft und findet kaum Zeit,<br />
freche Fjiegen abzuwehren.<br />
In dieser Vertiefung des Geistes werden die<br />
Kartenspieler nur noch von den Schachspielern<br />
übertroffen. Seit neuerer Zeit nämlich<br />
sind Schachturniere am Strande sehr beliebt.<br />
Und es ist unglaublich, wie spielstark die<br />
jungen Burschen am Strande sind! Und wie<br />
verloren in sich und das Spiel! Da mag das<br />
netteste Mädchen herantreten und den Bekannten,<br />
der ihr sonst aufmerksam den Hof<br />
macht, bitten, er möge ihr beim Erlernen<br />
einer neuen Art zu schwimmen ein wenig helfen.<br />
Der Schachspieler schüttelt nur stumm<br />
den Kopf, er blickt gar nicht auf, sondern<br />
sinnt weiter, ob er mit dem Sprinter oder Läufer<br />
fahren soll.<br />
Man trifft noch die Typen der Handballspieler,<br />
der Tischtennisfanatiker, der Grammophonfreunde<br />
... Man findet jene, die mit<br />
Kindern selbst wieder zu Kindern werden und<br />
Sandburgen bauen, Wasserkanäle errichten<br />
und gar nicht daran denken, dass sie vielleicht<br />
ein Doktor der Philosophie sind.<br />
Man findet die fröhlichen Faltbootfahrer,<br />
welche einen Badeplatz nach* dem anderen besuchen,<br />
überall begrüsst werden und es überall<br />
nicht lange aushalten; welch eine freie,<br />
gesunde, glücklichere Welt!<br />
Alle Typen, die einem am Strand begegnen,<br />
künsteln nicht. Wenn sie es einmal<br />
versuchen, lassen sie es bald wieder bleiben.<br />
Denn sie erreichen keine Zustimmung. Das<br />
Falsche, das nur Gemachte wird am Strand<br />
leicht erkannt und gemieden. Ja, am Strand<br />
wird der Mensch wieder gut... Three cheers<br />
für die schönste aller sommerlichen Freuden:<br />
das Strandbad! J. R. H.<br />
Der Tagesfilm<br />
Der Prinz von Wales nlmt.<br />
Englische Blätter berichten, dass- der<br />
Thronfolger Grossbritanniens als Darsteller<br />
für einen Film gewonnen wurde, dessen<br />
Erträgnis wohltätigen Zwecken zufliessen<br />
•wird. Vor wenigen Tagen fand bereits die<br />
erste Besprechung in einem grossen Londoner<br />
Studio statt, die drei Viertelstunden<br />
lang dauerte. Der Prinz von Wales war<br />
mit ganz besonderem Eifer bei der neuen<br />
Sache und Hess sich mit einem Wohlgefallen<br />
schminken, was nicht nur den eigens<br />
für diese Dienste engagierten Kämmerer<br />
und den Friseur auf das höchste entzückte,<br />
sondern auch alle anderen Anwesenden<br />
hell' begeisterte. Nach dieser — wie der<br />
Prinz sich selbst ausdrückte — Operation<br />
stellte er alle zweckmässigen, seine Rolle<br />
betreffenden Fragen, um sich in die Einzelheiten<br />
seiner neuen Arbeitstätigkeit vertiefen<br />
zu können. Während der ganzen Proben<br />
und Wiederholungen zeigte sich der<br />
Thronfolger von einer Gelehrsamkeit, die<br />
beispielgebend war. Was aber alle Mitarbeitenden<br />
an ihm so besonders schätzten,<br />
war, dass er sich allen Anforderungen des<br />
Regisseurs mit grosser... Selbstverständlichkeit<br />
fügte. Starallüren scheinen^Jhm<br />
also noch vollkommen unbekannt zu s"ein.<br />
Sein Eifer für den neuen Film, dessen Titel<br />
noch nicht genau feststeht, macht jedenfalls<br />
einem Prinzen alle Ehre, und er selbst<br />
rechtfertigt sein Interesse mit dem bescheidenen<br />
Argument, dass er sich nicht genug<br />
darüber freuen könne, durch seine Mitwirkung<br />
armen und notleidenden Künstlern<br />
helfen zu können.<br />
Untergrundbahn von Europa nach Afrika.<br />
Der spanischen Regierung wurden kürzlich<br />
wieder einmal Projekte überreicht, die<br />
die Führung eines Tunnels unter der Meerenge<br />
von Gibraltar bezwecken. Bekanntlich<br />
existiert schon eine Menge derartiger Vorschläge,<br />
Europa mit Afrika durch eine Untergrundbahn<br />
zu verbinden, doch erwiesen<br />
sich bisher alle eingereichten Skizzen als<br />
unausführbar. Nun wurde dem Gouvernement<br />
Spaniens ein neues Projekt vorgelegt.<br />
Es enthält den Vorschlag, einen Tunnel<br />
zu bauen, der eine Autostrasse enthält,<br />
so dass also die Autofahrer und Auswanderer<br />
in Omnibussen, ohne ein Schiff benutzen<br />
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Schönschreiben davongetragen.<br />
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Ueberlegenheit der Sehweizer-Schreibmaschine<br />
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Bern, Freitag, 30. Juni <strong>1933</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" No. 55<br />
Lob der Schweizerseen<br />
Jedes Land kennt seine Seen, die es liebt<br />
und von seinen Dichtern besingen lässt, seine<br />
blauen Wasser, an denen sich das Heimweh<br />
seiner heimkehrenden Söhne kühlt. Sie gehören<br />
zum Bilde des Landes und tupfen<br />
manchmal heitere Töne und manchmal dunklere<br />
Töne in die Landschaft. Immer aber<br />
lebt die geheime Liebe zum Wasser im Herz<br />
der Menschen, und ihr Blick leuchtet auf,<br />
wenn sie die weiten Flächen aufblinken sehen.<br />
Die Ufer der Seen sind die heimliche<br />
Sehnsucht der Städter, der Stolz der sie<br />
säumenden Orte. Ihre Schiffe tragen die<br />
schwere Fracht freudig erregter Menschen,<br />
sterbliche Ode eingefangen, der Vierwaldstättersee<br />
hat Goethe stammelnde Worte<br />
der Bewunderung entlockt, und Schiller besang<br />
ihn in seinem «Teil», des Untersees<br />
Zauber kündeten Hermann Hesse und Ludwig<br />
Finkh, den Bodensee preist Emanuel<br />
Bodmann, er hat auch Scheffels Herz entzückt,<br />
des Luganersees Leuchten strahlt in<br />
Gerhard Hauptmanns « Ketzer von Soana »<br />
wider, des Thunersees Schönheit erlebte<br />
Kleist in sich, und am Genfersee warf Lord<br />
Byron seine überströmenden Worte aufs Papier.<br />
Sie sind die Augen der Heimat, die weit<br />
> * ^ & S.t -> s-.? jfr^.^V<br />
-' -<br />
'•,»*<br />
Blick von Fürigen gegen das reizend gelegene Stansstad am Vierwaldstättersee.<br />
die im sanften Rauschen der Wellen, im leisen<br />
Schaukeln des Bootes Beruhigung und leuchten lassen. Bald sind sie überwölbt von<br />
aufgeschlagen die Bläue des Himmels in sich<br />
Schönheit finden.<br />
den weissen Zacken der Berge, bald umstanden<br />
von den duftenden Blumen des Mittel-<br />
Auch den Schweizerseen ist ihr Zauberlied<br />
schon oft und oft gesungen worden. Des landes, besäumt von sauberen Dörfern, ein-<br />
Zürichsees blaue Weiten hat Klopstocks un- gefasst von schönen Städten, überragt von<br />
kalten Felsen, immer aber sind sie ein Ausdruck<br />
der Schweiz, ein Merkmal und Sinnbild<br />
unserer Landschaft.<br />
'"Einem jeden wohnen Eigenschaften inne,<br />
die. er. mit keinem andern teilt Sie wecken<br />
Empfindungen im Herz des wesensverwandten<br />
Menschen, der an ihren Ufern Stunden<br />
höchster Beglückung verlebt. Die Einen sind<br />
von jenem sanften Zauber der Helle und des<br />
Lichtes, wie sie nur an Schweizerseen anzutreffen<br />
sind. Alles ist von einem lichten Ton,<br />
zart wie Musik von Mozart. Das Ufer zieht<br />
sich wie ein weisser Strich an den Horizont<br />
hin und dünner Nebel spinnt in der Ferne.<br />
In die grünen Flächen der Halden sind die<br />
Licht — Luft — Sonne.<br />
weissen Flecken der Villen und Lusthäuser<br />
spielerisch hingetupft. Der Abend zieht milde<br />
über das Land, vom Wasser steigt Dunst<br />
auf, in den das helle Mond-licht fällt. Die<br />
Landschaft wird durchsichtig und rein wie<br />
Kristall, und das Hera des Menschen ssueht<br />
die Empfindung unendlichen Friedens ~und<br />
Ruhe heim. Andere wieder haben diese Zartheit<br />
und Helle auch, aber dennoch lässt sich<br />
jene gewisse Herbe und Strenge nicht verleugnen,<br />
die vielleicht aus den dunklen Tannenwäldern<br />
strömt, die auf weite Strecken<br />
an das Wasser stossen und kühlen Hauch<br />
ausatmen. Ihr Wasser ist oft grün und wirkt<br />
bodenlos tief und unheimlich, es sind jene<br />
F E U I L L E T O N<br />
Rufe aus dem Dunkel<br />
Roman von Karl Strecker.<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />
Auf einen verwunderten Ausruf Georgs erzählte<br />
er umständlich, wie in Berlin auf der<br />
Plattform eines Strassenbahnwagens in<br />
grossem Gedränge, bei einem plötzlichen<br />
Ruck des Wagens, der alle Fahrgäste durcheinander<br />
gerüttelt habe, ihm seine Brieftasche<br />
abhanden gekommen sei. Mit zweitausend<br />
Mark Inhalt. Sein ganzes Vierteljahresverdienst.»<br />
Georg hörte schweigend zu. Wahrheit<br />
oder Dichtung? 'fragte er sich. Jedenfalls<br />
darf ein Lügner, der soeben mit dreister<br />
Stirn aus Schwarz Weiss gemacht hatte,<br />
nicht beanspruchen, dass ihm geglaubt<br />
werde.<br />
Um der peinlichen Anbettelung zuvorzukommen,<br />
erklärte Georg ihm aus freien<br />
Stücken, er würde ihm gern aushelfen, aber<br />
leider sei er augenblicklich auch nicht sehr<br />
bei Kasse.<br />
Plath machte ein verdutztes Gesicht. Er<br />
zog die Unterlippe ein und runzelte die<br />
Stirn. Natürlich glaubte er nicht einen Augenblick,<br />
dass ein so wohlhabender Mann, der<br />
vor kurzem noch ein Rittergut verkauft<br />
hatte, ihm nicht mit ein paar tausend Mark<br />
würde aushelfen können. Er gab sich auch<br />
sobald nicht zufrieden und meinte, ein Scheck<br />
oder ein Wechsel genüge ja. Dabei wurde<br />
der Ton seiner Worte immer zudringlicher.<br />
Georg erwiderte, er habe kein. Scheckbuch<br />
da, das alte sei abgelaufen, Wechsel gebe er<br />
nicht, und übrigens — um weitere Einwände<br />
abzuschneiden, fügte er sehr bestimmt hinzu,<br />
dass er eben nicht in der Lage sei.<br />
«Ich nehme davon Notiz,» sagte Plath<br />
langsam, indem er von unten zu Georg aufschaute,<br />
«und bedaure sehr, dass du dich in<br />
dir mit dieser Kleinigkeit gedient ist —» Er<br />
reichte Plath den Schein, und da dieser zögerte,<br />
ihn zu nehmen, legte er ihn in Greifnähe<br />
vor ihn auf den Tisch.<br />
«Uebrigens,» fragte Georg wiie beiläufig,<br />
«was ist denn aus dem Penkun geworden?»<br />
«Der — der ist tot! Ja. Zwei Tage nach<br />
der Entlassung aus dem Lager hat man ihn<br />
erschossen gefunden.»<br />
«Nicht möglich!»<br />
«Ja, Selbstmord — vielleicht. Die Pistole<br />
— eine amerikanische Militärwaffe — hat<br />
so neben seiner rechten Hand gelegen, dass<br />
sie ihm anscheinend nach dem Schuss entfallen<br />
ist. Aber man munkelt, das könne<br />
auch so von fremder Hand hingelegt worden<br />
sein.»<br />
«Wurde denn keine Untersuchung eingeleitet?»<br />
so schlechten Verhältnissen befindest.» Er<br />
hatte die Worte im Ton tiefen Bedauerns gesprochen,<br />
so dass Georg der Spott, der darner<br />
hielten Selbstmord für die Todesursache.<br />
Plath schüttelte den Kopf. «Die Amerikain<br />
lag, nicht entgehen konnte.<br />
Basta!»<br />
Aber kein Zug in seinem Gesicht Hess etwas<br />
davon erkennen. Als nähme er die Worte Vorzimmer auf, und die alte Frau Nicola<br />
In diesem Augenblick ging die Tür zum<br />
für wahr, erwiderte er mit einem leichten stand aufgerichtet an ihrem Stock auf der<br />
Seufzer: «Ja, es sind böse Zeiten. Kein Schwelle. Vom Doppellicht der beiden Stuben<br />
bestrahlt, machte sie mit ihrer schwar-<br />
Mensch hat bares Geld!» Er nahm einen j<br />
Hundertmarkschein aus der Tasche. «Wenn ' zen Schneppenhaube über dem charakteristischen<br />
Matronengesicht, dem Spitzenfichu<br />
und der goldenen Uhrkette, die zierlich über<br />
das Seidenkleid herabfiel, einen stattlichen<br />
Eindruck.<br />
«Richard, du wirst von Berlin am Telephon<br />
gewünscht,» sagte sie.<br />
Sie hatte schon längst nebenan wie auf<br />
Kohlen gesessen: der Rundfunk brachte<br />
heute Mignon, und ihr Sohn hatte neulich<br />
beim Lesen des Wochenprogramms gesagt,<br />
dass er sich darauf freue, weniger weil er<br />
die Oper, als das sehnsuchtsvolle Lied:<br />
«Dahin, dahin» so liebe.<br />
Jetzt hatte die Ouvertüre begonnen, und<br />
dieser lästige Besuch schien noch immer<br />
nicht gehen zu wollen. Da war ihr der Anruf<br />
von Berlin sehr gelegen gekommen, und<br />
sie nahm der Sekretärin die Meldung ab, um<br />
dem Sohne einen Wink zu geben.<br />
«Darf ich bitten, mich deiner Frau Mutter<br />
vorzustellen,» sagte Plath höflich, indem er<br />
die Banknote unauffällig vom Tisch nahm.<br />
Georg genügte der Form mit dem Zusatz:<br />
«ein alter Schulkamerad».<br />
«Wer ist denn da?» fragte er die Mutter.<br />
«Der Detektiv Doktor Sievers.»<br />
Plath horchte auf und merkte sich den<br />
Namen. (Fortsetzung siehe S. 28.)
26 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 55<br />
Seen, an denen hinter der verspielten Freude<br />
schon der erste leise Schatten des Dunklen,<br />
Ernsten, ja des Unheimlichen steht. Manchmal<br />
scheint sich das Wasser verhüllen und<br />
überdecken zu wollen: weissliche Fetzen<br />
Nebels steigen auf, treiben gleich langen<br />
Fahnen dahin und werden erst von den<br />
Strahlen der aufgehenden Sonne langsam<br />
durchlöchert. Abends aber können sie zauberhaft<br />
schön sein,, wenn das letzte Licht<br />
Fluten Goldes über das Wasser wirft und<br />
die dunklen Ufer nebenan nur noch als<br />
schwacher Umriss zu erkennen sind.<br />
Und da sind die andern Seen der Schweiz,<br />
deren Wellen sich an den Felsen brechen<br />
und die aus unendlicher Höhe in schwindelnde<br />
Tiefe niederfallen. Sie haben die<br />
Grossartigkeit und wilde Ursprünglichkeit<br />
unserer Bergwelt, kalter, schauernder Hauch<br />
steigt von ihnen auf und nur an ganz schönen<br />
Tagen im Sommer verwandelt sich ihr<br />
grünliches Wasser in zartes Blau. Immer<br />
aber behalten sie ihren ernsten, herben Charakter<br />
und erschüttern durch ihre grandiose<br />
Wucht und Gewalt. Ihre Wasser bäumen<br />
sich oft und werfen weissgischtende Wellen<br />
den Schiffen entgegen.<br />
Doch auch seine «Meere» hat dieses<br />
Land. Jene beiden weiten, ins Unendliche<br />
verdämmernden Wasser im Osten und Westen<br />
der Schweiz, die bis in andere Länder<br />
hinüberreichen. Alles ist hier gross, einfach,<br />
gewaltig, von einer wunderbaren Majestät.<br />
Am Horizonte verfliesst das Wasser in die<br />
Tiefe des Himmels hinein und mit den Schiffen<br />
lässt es sich stundenlang fahren, bis alle<br />
die schönen Orte flüchtig berührt, gegrüsst<br />
Sind. Aber Sie können auch jenen unvergess-<br />
' liehen intimen Reiz haben, der Wasser, Licht<br />
und Luft zum reinsten Erlebnis werden<br />
lassen.<br />
Doch auch die Wasser des Südens fluten<br />
in unser Land; die von einem. Rausch von<br />
Farben, Blüten und Schönheit umgebenen<br />
§een jenseits der Alpenscheide haben schon<br />
ganz den Charakter romanischer Landschaft<br />
unid sind ein unvergleichlicher Gegensatz zu<br />
de,n andern Seen des Landes.<br />
Mag es Winter oder Sommer, Frühling<br />
oder Herbst sein, immer haben alle die Seen<br />
der Schweiz ihre Schönheiten, die für den<br />
Mensehen offenen Herzens eine zaubrische<br />
Sprache führen. Ob der blaue Himmel auf<br />
sie niederlacht oder die Wolken sich ballen,<br />
stets ist ihr Ausdruck von gleichem Reiz.<br />
Bei ihnen findet sieh alles das, was der<br />
Mensch der heutigen Zeit in seinem gehetzten<br />
Leben zu verlieren droht. bo.<br />
Paraphrase über den Sommer<br />
E. W. Seit Albert Stifters «Nachsommer»<br />
haben wir kein Buch gelesen, das so wie<br />
John Galstvorthys Novelle «Nachsommer*<br />
das ganze Wesen, den unverfälschten Charakter<br />
des Sommers eingefangen hat. Dieses<br />
Fragment aus der Romanreihe «Forsyte<br />
Saga» des kürzlich'verstorbenen englischen<br />
Dichters ist. eine Idylle, die wahrhaft vollendet<br />
auf landschaftlichem Hintergrund<br />
das letzte Liebeserlebnis eines Greises<br />
mythologisiert. Dieser Nachsommer eines<br />
alten, vornehmen Engländers ist bei aller<br />
zarten Ironie, bei allem sanften Humor in<br />
einen Glanz von Wehmut und Abschiedsschwermut<br />
getaucht, dass dieser Abschluss<br />
höller Tage nicht bloss wie ein melancholischer<br />
Sonnenuntergang ergreift, sondern<br />
auch wie eine bittersüsse Sterberomanze<br />
verklingt.<br />
Man werfe nicht ein, der Nobelpreisträger<br />
Galsworthy habe in der Novelle «Nachsommer»,<br />
die kürzlich separat mit einem<br />
sinnvollen Bilde in den «Guten Schriften»<br />
erschien, lediglich aus englischer Landschaft<br />
heraus, mit englischem Naturgefühl,<br />
mi| Aroma und Licht, Duft und Atmospliäre,<br />
wie sie englischer Gartenlandschaft<br />
eigen, ein poesievolles Stück Erde, Himmel<br />
und Menschen in lächelnder Ergebenheit<br />
verklärt. Dieses wundervoll gesättigte, aus<br />
Weisheit und Verständnis, aus Resignation<br />
und Hunger nach Jugend zusammen*<br />
gesetzte erzählende Meisterwerk ist zeitlos,<br />
ewig gültig in Geist und Wahrheit, Sinn<br />
und Ziel.<br />
Uns interessiert hier in erster Linie das<br />
Landschaftsgefühl, die Naturstimmung.<br />
Wie allgemein gültig, wie absolut zutreffend<br />
schöpft die folgende Stelle das holde Wunder<br />
der Sommerzeit aus:<br />
*In der Ferne rief ein Kuckuck, auf der<br />
ersten Ulme im Feld girrte eine Wildtaube,<br />
und so viele Gänseblümchen und Butterblumen<br />
waren nach dem letzten Mähen<br />
aufgeblüht! Auch wehte der Wind von<br />
Südwesten her — eine köstliche, würzige<br />
Luft! — Wie er so in den stillen Glanz des<br />
frühen Abends schaute und auf die kleinen<br />
goldenen und weissen Blumen auf dem<br />
Rasen, kam ihm ein Gedanke: Dieses Wetter<br />
war die Musik des «Orpheus*. Ein<br />
wunderschönes Werk, nicht wie Meyerbeer<br />
und auch nicht ganz wie Mozart, sondern<br />
in seiner Art vielleicht noch lieblicher; es<br />
war etwas Klassisches, etwas vom goldenen<br />
Zeitalter darin, etwas Reines und Gereiftes.<br />
Die Sehnsucht Orpheus nach der<br />
Schönheit, die er verloren hatte, nach seiner<br />
Liebe, die zum Hades hinabgestiegen<br />
war, so wie im Leben Liebe und Schönheit<br />
dahinschwanden, dieselbe Sehnsucht, die<br />
in der herrlichen Musik sang und bebte,<br />
vibrierte auch in der leise verklingenden<br />
Schönkeit der Natur an diesem Abend. —<br />
Hinter dem Haus war die Sonne jetzt untergegangen,<br />
und über der Aussicht lag<br />
leuchtender Nebeldunst, ein Abglanz des<br />
langen, glücklichen Tages. Nur wenige<br />
Häuser waren zu sehen, Felder und Bäume<br />
traten aus dem Dunst dßr fernen Ebene<br />
mattglitzernd hervor. Das Land verändert<br />
sich, aber es wird noch bestehen, wenn wir<br />
alle schon gestorben sind. Siehst du die<br />
Drosseln dort? Frühmorgens ist das Vogelgezwitscher<br />
so lieblich hier draussen. -*-<br />
Ein Wind hatte sich erhöben, und ein dürres<br />
Eichenblatt vom vergangenen Jahr, das<br />
irgendwie dem Besen des Gärtners entgangen<br />
war, wirbelte im Zwielicht mit einem<br />
leise raschelnden Laut auf der Steinterrasse<br />
hin und her. Sonst war es sehr ruhig<br />
da draussen, und er konnte den Heliotrop<br />
riechen, den man gerade erst begossen<br />
hatte. Eine Fledermaus flog vorbei. Ein<br />
Vogel stiess ein letztes Zwitschern aus. Und<br />
gerade über dem Eichenbaum leuchtete der<br />
erste Stern. — Der Mond stieg gerade auf,<br />
blutrot. Noch nie hatte er den Mond so<br />
rot gesehen. Auch die Wälder und Felder<br />
draussen gingen langsam zur Ruhe im<br />
letzten Schein des sommerlichen Tages.<br />
Und Schönheit ging um wie ein Geist. —<br />
Das Mondlicht wird nun den kleinen Wald<br />
erreichen, und die Schatten zwischen den<br />
Bäumen werden das einzig Wache sein:<br />
Keine Vögel, Tiere, Blumen oder Insekten,<br />
nur die gleitenden Schatten. Sie werden<br />
über jenen Baumstamm steigen, sie werden<br />
miteinander flüstern. — Er gedachte, zum<br />
Wäldchen hinunterzugehen. Statt dessen<br />
Hess er sich unter dem Eichenbaum nieder.<br />
Lächelnd sass er da. Er schwelgte in diesen<br />
köstlichen Minuten. Wie die Bienen<br />
summten und die Tauben girrten! Schöner<br />
konnte ein Sommertag nicht sein. Es<br />
ganz schattig unter dem Baum; die<br />
konnte ihn nicht erreichen, — nur alles<br />
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PENS I O N a R I E D H O [ M<br />
«Alphons, Alphons, du wirst doch mal -was gegen<br />
dein Asthma machen müssen.» (Prager Presse.)<br />
Wie sollten ihm da die Herzen verschlossen<br />
bleiben? Eine junge Frau ist da, mit<br />
den gehäuften Schatten des Todes, des Unglücks<br />
und der Sorge um sich, und ein<br />
alter Herr ist da, der nicht freiwillig von<br />
der Pracht der Erde rings um sich Abschied<br />
nehmen will. Ohne Schönheit ist<br />
sein Dasein undenkbar. Die Lieblichkeit<br />
der Irene und die entfalteten Sommerreize<br />
machen aus dem sonst ruhigen, vernünftigen,<br />
massvollen Menschen einen fahrigen,<br />
törichten letzten Liebhaber unschuldigster<br />
Art. Die Sonne brennt, und sein Her*r<br />
fängt Feuer, zur Hälfte am Sommer, zu.<br />
anderen Hälfte an Irene, die diese innige<br />
Verehrung eines sechsundachzigjährigen<br />
Onkels gerührt erwidert. Der Zusammenklang<br />
dieser jungen und alten Herzen ergibt<br />
eine Musik, die die stille, versöhnende<br />
Tragik von Sonnenuntergängen auszeichnet.<br />
Geräuschlos, ohne grosse Worte und'<br />
Gebärden, vollzieht sich ein Akt, der der<br />
letzte eines langen Lebens ist. So bildhaft<br />
die ganze Szenerie gehalten ist, so geraduhd<br />
gfosslinig die Figuren und Vorgänge:<br />
Die heimliche Musik der Erlebnisse umspielt<br />
das Ohr wie die Heiterkeit und Seligkeit<br />
eines sublimen Adagios, das Natur<br />
und Menschenschicksal zu gleichen Teilen<br />
instrumentieren: Das Romanfragment wjrd<br />
zu einem ländlichen Gedicht, das Gedicht<br />
zu kristallisierter Musik, durchtränkt von<br />
der Schönheit, aller Dinge, die es zwischen<br />
Erde und Himmel gibt. Und wie dann der~<br />
Sommer den alten Herrn müde macht un^"<br />
die Liebe zu anstrengend für ihn ist, so<br />
wird dieses Erlöschen in Schönheit ohne<br />
Tränen geschildert, wohl aber mit einem<br />
feinen Lächeln, das keine Schmerzen duldet.<br />
Der Sommer ist ja ein einziger Blust,<br />
der keine Schatten, dagegen reichlich Duft<br />
empfind-<br />
und Verklärung spendet allen<br />
samen Seelen.<br />
Nachts unter Bäumen<br />
K. H. Waggerl.<br />
Es ist wunderbar, nachts unter einem<br />
Baum zu kauern, ganz in sich selbst verkrochen,<br />
wie es die Tiere machen, die Rehe<br />
im Wald. Auch die Kinder kennen dieses<br />
Gefühl heimlicher Geborgenheit — wir waren<br />
doch einmal Kinder? Der Mond jagt<br />
durch das lichte Gewölk, in seinem Schein<br />
bewegt sich alles, Busch und Baum, und<br />
auf der Esche klappern die Früchte im<br />
Wind.<br />
Man hört den eigenen Atem gehen und<br />
das Blut im Leibe klopfen, aber das ist<br />
nicht so gewiss, es kann auch in der Erde<br />
selbst sein, dieses klopfende Blut. Die<br />
Welt liegt weithin ausgebreitet mit gelösten<br />
Gliedern unter dem Himmel wie eine mütterliche<br />
Frau; und du ruhst in ihrem<br />
Schosse.<br />
Wenn du singen könntest, dann sängest<br />
du jetzt. Es müsste ein recht vergnügtes<br />
Lied sein, von einem Pferdchen vielleicht,<br />
auf dem du abends in der Dämmerung zur<br />
Tränke reitest. Und da sässen die Mädchen<br />
am Wasser, ja, viele Mädchen, schöne<br />
darunter. Aber eines von ihnen wäre nur<br />
deinetwegen gekommen. " Dieses Mädchen<br />
spräche nicht mit dir und grüsste dich<br />
auch nicht, und erst,, wenn du weit in den<br />
See hinausschwämmst, immer weiter in<br />
das gefährliche Wasser hinein, da vergässe<br />
sie endlich ihren Stolz und riefe nach dir<br />
mit angstvoller Stimme.<br />
Und nun könntest du ja immer weiter<br />
schwimmen, daran läge dir gar nichts, an<br />
diesem Ruf! Du könntest am andern Ufer<br />
noch einmal winken und von dannen reiten<br />
für immer ...<br />
Aber das klänge vielleicht gar zu traurig
K» 55 - 1938 (AUTOMOBIL-REVUE 27<br />
in deinem Lied. Nein, vielleicht kehrtest<br />
du doch wieder um auf deinem weissen.<br />
Pferdchen, abends in der Dämmerung. Gewiss,<br />
und dein Mädchen liefe vor dir her<br />
mit fliegenden Röcken, und du holtest sie<br />
dennoch ein auf ihrer angstvollen Flucht,<br />
und das geschähe weit draussen im Felde,<br />
wo die Büsche dunkel am Wasser stehen ...<br />
Du kannst nicht singen, früher einmal<br />
konntest du es, in jungen Tagen. Ach, damals<br />
war die Welt weit am anderen Ufer!<br />
Wie klein ist sie jetzt, dieses Fleckchen<br />
Erde, wie einsam und verloren! Man sieht<br />
den spitzen Kirchturm aus dem milchigen<br />
Dunkel ragen, das schiefe Dach der Säge<br />
und ein paar Häuser, die sich im Schlaf<br />
umklammern. Es lässt sich nicht gut sagen,<br />
wie merkwürdig es ist, dass so vieles<br />
Hundertfünfzig junge Wölfe gefangen.<br />
Der Bauer Manojlo Furtula aus dem<br />
Kreise Rogatica bei Sarajevo ist ein ebenso<br />
leidenschaftlicher wie erfolgreicher Fänger<br />
von jungen Wölfen. Er hat bisher über<br />
hundertfünfzig dieser jungen Bestien gefangen.<br />
Manojlo streift Tag und Nacht<br />
durch die Wälder, bis er • eine Wolfsspur<br />
entdeckt. Der folgt er geschickt, bis er<br />
auch das Wolfslager ausgekundschaftet<br />
hat. Dann sucht er ein sicheres Versteck<br />
und wartet da, bis die Wölfin den Schlupfwinkel<br />
verlässt, um für die Kleinen Nahrung<br />
zu suchen. Diesen Augenblick benutzt<br />
der Bauer, sich der, Jungen zu bemächtigen,<br />
die er in den mitgebrachten<br />
Korb wirft und dann den Heimweg antritt.<br />
Die Wölflein bringt er nach Rogatica, aber<br />
Die Schönheitsliga Grossbritanniens im Hydepark.<br />
Seit langem schon besteht in Grossbritannien<br />
eine Schönheitsliga, die Kyrill<br />
Atkinson, ein begeisterter Anhänger der<br />
Schönheitskultur und -bewegung, ins Leben<br />
gerufen hatte. Vor kurzem nun, so berichten<br />
englische Blätter, wurde Mister Atkinson<br />
zum königlichen Richter berufen und<br />
auch geadelt, was ihn aber nicht hindert,<br />
weiter mit regstem Interesse an der von<br />
ihm ins Leben gerufenen Bewegung teilzunehmen.<br />
Die weibliche Jugend verehrt auf<br />
geradezu enthusiastische Weise ihren Förderer<br />
und Meister und hat nun vor wenigen<br />
Tagen einen Plan zur Ausführung gebracht,<br />
der beweisen sollte, wie sehr sie in<br />
ihrem Gesundheits- und Schönheitsförderer<br />
auch den hervorragenden Juristen verehren.<br />
Zu diesem Zweck traten ungefähr<br />
fünfhundert der schönsten englischen Mädchen<br />
zusammen und führten im Hydepark<br />
eine Freiaufführung ihrer rhythmischen<br />
-Uebungen vor. Eine Unzahl von Menschen<br />
drängte sich im Hydepark zusammen, denn<br />
die wenigsten wollten sich dieses ungewöhnliche<br />
Schauspiel entgehen lassen. Mister<br />
Atkinson, der durch diese ihm dargebrachte<br />
Huldigung mehr als gerührt war,<br />
sprach den Veranstaltern seinen Dank aus,<br />
bedauerte unendlich, dass seine neue Berufung<br />
auf den königlichen Richterposten<br />
es ihm nicht mehr gestatte, weiter aktiv an<br />
dieser Bewegung teilnehmen zu können,<br />
versprach aber selbstverständlich, auch<br />
weiterhin die von ihm ins Leben gerufene<br />
Idee auf das eifrigste zu verfolgen und immer<br />
wieder Propaganda für die Schönheitsliea<br />
zu machen.<br />
auf fünfzig Kilometer nachspürt und eine<br />
Gefahr für Mensch und Vieh bildet. Manojlo<br />
lässt seine Gefangenen nicht am Leben. Er<br />
trägt sie nach einiger Zeit zum Fluss und<br />
bereitet ihnen dort ein nasses Grab.<br />
Tatarenhochzeit aus dem vorigen Jahrhundert<br />
Beim Durchsuchen eines alten Archivs<br />
hat man in Frankreich Aufzeichnungen<br />
eines Schriftstellers gefunden, der auf seinen<br />
Reisen in Südrussland Gelegenheit<br />
hatte, einer Hochzeit in einem Tatarendorf<br />
beizuwohnen. Er entwirft von dieser Feier<br />
eine anschauliche Schilderung: «Sobald<br />
die junge Frau vor dem Hause ihres Mannes<br />
vom Wagen steigt, werfen ihr Frauen<br />
Die moderne Anlage des Strandbades Biel.<br />
vom Dache aus Weizen und Hirse auf das<br />
Haupt. Dann überschreitet sie unter den<br />
gleichzeitig geschieht. Dass in diesem Augenblick<br />
hunderttausend Schreie zum Him-<br />
Wölfe werden nicht gekauft aus Furcht vor künftige Schwelle. Während der ganzen<br />
nicht, um sie zu verkaufen. Denn junge wildeinfallenden Tönen einer Musik die<br />
mel aufsteigen. Schreie der Lust, der der Wolfsmutter, die ihren Sprösslingen Feier erschallt immer die gleiche Melodie.<br />
Klage, Schreie des letzten und des ersten<br />
Atemzuges. In dieser Minute kniet ein<br />
Hirt in der Wüste auf seinem Teppich und<br />
verneigt sich neunmal vor Gott. Anderswo<br />
steht jemand vor einer Tür und denkt an<br />
Mord; es ist ein Mensch mit einem blonden<br />
Bart und mit einer grünen Halsbinde, genau<br />
so. Städte liegen jetzt strahlend in<br />
der Sonne, aber im Norden, mitten im Eis,<br />
kämpfen ein Mensch und ein Rudel Hunde<br />
um das Leben, dort ist Kälte und erbarmungslose<br />
Nacht. Und das alles geschieht<br />
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Inzwischen hat sich der Bräutigam versteckt<br />
und muss nun gesucht werden. Endlich,<br />
wenn er entdeckt ist, wird er unter<br />
Jubel vor die Tür geschleppt und dort auf<br />
einen Stuhl gesetzt. Nun wird der Barbier<br />
gerufen, der den Heiratslustigen nach allen<br />
Regeln seiner Kunst schön zu machen<br />
sucht. Ist diese Prozedur vollendet, wird<br />
der Bräutigam von seinen Freunden ins<br />
Haus begleitet, um dann abermals in einem<br />
ganz schneeweissen Anzug wieder herausgeleitet<br />
zu werden. Nun wird er vor seinem<br />
Hause als Hanswurst herausgeputzt:<br />
einer zieht dem jungen Ehemann die<br />
Schuhe an, Strümpfe werden ihm übergehängt,<br />
dann kommt der Ueberrock, der mit<br />
allerlei Geschenken der Braut vollgepfropft<br />
ist. Ueber diesen Rock wird ihm die Weste<br />
gegeben. Dann wird der unglückliche<br />
Glückliche wieder ins Haus geführt und<br />
darf nun endlich bei seiner jungen Eheliebsten<br />
Platz nehmen. Der Schmaus nimmt<br />
seinen Anfang und damit auch der lange<br />
währende Tanz, den diese Völker so leidenschaftlich<br />
lieben.»<br />
Der « Geist» aus Strickwolle.<br />
Die englischen Gesellschaftskreise beschäftigen<br />
sich wieder einmal mit einem<br />
Fall, der dieser Tage vor Gericht ausgetragen<br />
wurde und ganz ungewöhnliches Aufsehen<br />
erregte, da es gelang, ein berühmtes<br />
Medium zu entlarven. Der Ediriburger<br />
Strafgerichtshof überführte das Medium<br />
Viktoria MacFarlane des Betruges, wobei<br />
die Zeugenaussage einer Miss Esse Maule<br />
am interessantesten war. Die Zeugin erklärte,<br />
dass sie die Angeklagte schon lange<br />
als berühmtes Materialisationsmedium<br />
kannte. Sie hatte das Medium eingeladen,<br />
das Kind Peggy zu materialisieren. Es waren<br />
bei diesem Versuch vier Herren und<br />
vier Damen anwesend. «Das Zimmer war<br />
dunkel», so erzählte die Zeugin, «und wir<br />
hatten uns die Hände gegeben. Dann<br />
tauchte plötzlich etwas schattenhaft Weisses<br />
im Zimmer auf. Eine Stimme sagte:<br />
«Ich bin Peggy!» Ich rief Peggy zu, doch<br />
ein wenig näher heranzutreten. Peggy<br />
kam auch tatsächlich. Beim Herannahen<br />
des «Kindes Peggy» griff ich rasch zu und<br />
fühlte ein weiches, gestricktes Gewebe zwischen<br />
meinen Fingern. Also ein Geist aus<br />
Strickwolle. Der «Geist» wurde in diesem<br />
Augenblick zurückgerissen. Ich hielt aber<br />
solange fest, bis das Gewebe zerriss. Und<br />
dann sprang ich auf und rief Mistress<br />
Duncan — dies ist der «Künstlername» des<br />
Mediums — zu, dass sie entlarvt sei. Sofort<br />
wurde das Licht eingeschaltet. Wir<br />
sahen gerade noch, wie Mistress Duncan<br />
ein gestricktes Unterkleid verschwinden<br />
Hess. Der «Geist» war also wirklich sehr<br />
billig hergestellt worden.» Das Medium bekannte<br />
sich nach dieser Entlarvung aber<br />
nicht freimütig zu dem Schwindel, sondern<br />
wurde noch frech und wollte seine Widersacherin<br />
verprügeln. Es erklärte, dass sich<br />
das «Kind Peggy» in der seltsamen Form<br />
materialisiert habe. Das Edinburger Gericht<br />
verurteilte das Medium zu einer hohen<br />
Geldstrafe wegen Betruges, weil es von<br />
den vier Herren und vier Damen, die dem<br />
geschilderten Experiment und der Entlarvung<br />
beigewohnt hatten, für die Materialisation<br />
des «Kindes Peggy» je zwanzig Franken<br />
verlangt und auch erhalten hatte.<br />
«Herr Lehrer, kann ich nach Hause gehen<br />
? ich fühle mich nicht wohl.»<br />
« Wo fühlst du dich denn nicht wohl ? »<br />
« Hier, in der Schule. »<br />
«Fahren Sie diesen Sommer in die Ferien<br />
?><br />
«Ich kann wegen meinem Geschäft nicht<br />
fort.»<br />
« So viel zu tun ? »<br />
« Nein. So wenig. »<br />
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F E U I L L E T O N<br />
Rufe aus dem Dunkel,<br />
Roman von Karl Strecker.<br />
(Fortsetzung aus dem 2. Hauptblatt «Autler-<br />
Feierabend ».)<br />
Georg entschuldigte sich kurz, ging ins<br />
Nebenzimmer und schloss die Tür hinter sich.<br />
Der Frau Nicola war es nicht entgangen,<br />
dass Plath schnell ein Stück Papier vom Tisch<br />
genommen hatte. Sie ahnte den Sachverhalt<br />
und war ganz kalte Höflichkeit, so dass Plath<br />
nach ein paar nichtssagenden Worten bat,<br />
sich nicht stören zu lassen, er müsse sowieso<br />
— sein Zug fahre in einer halben Stunde.<br />
Frau Nicola antwortete nicht.<br />
«Bitte grüssen Sie Ihren Herrn Sohn, gnädige<br />
Frau, ich empfehle mich gehorsamst!»<br />
Nicht sonderlich froh, mit gekränkter Miene<br />
und eine geheime Drohung vor sich hinmurmelnd,<br />
ging Plath von dannen.<br />
25.<br />
Als Frau Nicola in ihr Zimmer zurückkehrte<br />
und einen Blick durch die offene Tür des<br />
Büros warf, aus dem sich die Sekretärin rück-<br />
da von Jahrtausend zu Jahrtausend und<br />
stöhnt dazu.» Er machte ein paar Schritte<br />
durch die Stube. «Und wir umhergeworfenen<br />
Wellen stöhnen mit Unerfüllt und Bruchstück<br />
bleibt alles.»<br />
Die Mutter schüttelte den Kopf. «Wenn<br />
man erst alt und müde geworden ist, klingt<br />
einem das Rauschen wie ein Wiegenlied.»<br />
Georg murmelte: «Wohl dem, der am Ziel<br />
ist!» Er setzte sich zur Mutter aufs Sofa und<br />
legte seinen Kopf an ihre Schulter, als hätte<br />
er dort sein Ziel gefunden.<br />
In der Nacht fand er keinen Schlaf. Und<br />
als er gegen Morgen für ein halbes Stündchen<br />
einschlummerte, sah er, wie schon früher einmal,<br />
den vom Seegrund im Wasser aufgerichteten<br />
Arm, der sich leise in der Flut hin und<br />
her bewegte und zu drohen oder zu winken<br />
schien, von Fischen umflossen, von einem<br />
Aal halb umringelt. Plötzlich kam etwas dahergefahren<br />
vom Grunde: ein Schiffstau mit<br />
zwei riesigen Haken, und fasste den Arm und<br />
hob ihn — und darunter noch etwas, eine unbestimmbare<br />
Gestalt in formlosem Grau<br />
Er erwachte mit klopfendem Herzen. Lange<br />
noch lag er ganz still, tief atmend auf dem<br />
ichtsvoll entfernt hatte, sah sie, wie ihrRücken und sann. Wie merkwürdig, dass derselbe<br />
Traum wiedergekehrt war! Nur dies-<br />
Sohn, den Hörer am Ohr, nervös die Finger<br />
der anderen Hand, die auf seinem Rücken mal mit dem Haken, von dem Dvorak gesprochen<br />
hatte. Wer weiss, sagte er sich, nach-<br />
lag, in der Handfläche rieb. • «Sicher nichts<br />
Angenehmes,» dachte die Mutter seufzend, dem der Schreck überwunden war, wieviel<br />
während sie sich in ihrem Lehnstuhl zurechtsetzte<br />
und den Kopfhörer wieder umlegte. keine zu verlieren.<br />
Zeit mir noch bleibt? Jedenfalls habe ich<br />
Sie hatte recht vermutet. Sievers, der jetzt Er fand die Mutter schon am Frühstückstisch,<br />
die <strong>Zeitung</strong> vor Augen. Doch hatte sie<br />
m Prozess Nollet einer der wichtigsten Zeugen<br />
war, berichtete, dass die Untersuchung auf ihn gewartet mit dem Frühstück und<br />
vorläufig ins Stocken geraten sei. Wahrscheinlich<br />
werde er, Nicola, doch persönlich mütterlich-sorgenden Art, die ihm von frühe-<br />
füllte jetzt die Tassen in ihrer zierlichen,<br />
als Zeuge erscheinen müssen. Allgemein sei ster Kindheit an vertraut war. Er sah ihrem<br />
man der Meinung, dass die unauffindbare Hantieren mit sonnigem Gesicht zu. Die<br />
Leiche Nollets im See versenkt sei, und die furchtbaren Bilder und die finstere Entschlossenheit,<br />
die ihn soeben noch erfüllt hatten,<br />
Staatsanwaltschaft habe eine Absuchung angeordnet.<br />
Das sei vorläufig freilich nicht ausführbar,<br />
da der See bis auf eine offene Stelle men mochte: die Lebenskreise dieser alten<br />
wichen ruhiger Ueberlegung. Was auch kom-<br />
in der Mitte zugefroren sei.<br />
Frau durften davon nicht berührt werden.<br />
Mit besorgtem Blick sah Frau Nicola über<br />
Die paar Jahre, die ihr noch geschenkt waren,<br />
die Handarbeit, die sie auch am Rundfunk<br />
sollte sie in ungestörter Behaglichkeit verleben.<br />
Das musste jetzt seine erste, wenn auch<br />
nicht aus den Händen Hess, durch ihre Starbrille<br />
Georg zu, wie er jetzt unruhig, die<br />
nicht seine letzte Sorge sein.<br />
Hände auf dem Rücken, durch die Zimmer Er brachte das Gespräch darauf, dass es<br />
ging. Als er einmal im Vorübergehen einen jetzt Zeit sei, an einen dauernden Wohnsitz<br />
Blick auf sie warf, winkte sie ihm lächelnd zu denken, im Winter doch wohl am besten<br />
mit der Hand und deutete auf seinen Hörer, in einer grösseren Stadt, während man den<br />
der auf dem Tisch lag. Georg setzte sich zu Sommer in schöner Gegend auf dem Lande<br />
ihr und konnte gefade hoch das Mignonlied zubringen wolle. Er schlug Stuttgart oder<br />
hören: «Dahin — da-hi-n möchf ich mitMünchen" vor für den Winter und ein süddeutsches<br />
Mittelgebirge für den Sommer. Die<br />
dir » Ganz still sass er und schloss die<br />
Augen. Wie oft hatte er dieses Hohelied der Mutter war mit allem einverstanden.<br />
Sehnsucht vor sich hingesummt drüben, als «Sag mal, Mama. Nur eine Frage: Wäre<br />
er jahrlang von Heimweh verzehrt wurde! es nicht ganz hübsch, wenn du mit Käthe —<br />
Schön und rein war dies Gefühl gewesen. vorläufig auch mit Anni — zusammenzögst?<br />
Aber bald hatte es Zorn und Rachsucht getrübt.<br />
Und wie hässlich war nun alles ge-<br />
Wohnung, wo jeder eine ausreichende Anzahl<br />
Ich meine natürlich in eine grosse, geräumige<br />
worden! Alles? Er öffnete die Augen. Nein Zimmer hat und auch soviel Bedienung, dass<br />
— dies hier nicht. Ihm war, als würde dieser<br />
trauliche Lichtkreis um den Tisch von der «Oh, das Fürsichleben wird nicht nötig<br />
nötigenfalls mal jeder für sich leben kann.»<br />
Mutter Liebe hervorgezaubert, und ausserhalb sein,» erwiderte die Mutter. «Käthe und ich<br />
dieser hellen Insel, in den Ecken, unter den haben uns gern, und auch Anni soll ein so liebes<br />
Kind sein — das kann sogar sehr nett<br />
Tischen und hinter den Stuhllehnen schon<br />
lauerte tückisches Dunkel.<br />
werden, ich würde mich sehr darauf freuen.»<br />
Ein tiefer Atemzug hob seine Brust. Dies Georg setzte sich zu ihr aufs Sofa. Sie legte<br />
Glück war gewonnen. Aber um welchen ihre Hand auf seine Linke. Auf einmal befühlte<br />
sie aufmerksam seinen linken Zeigefinger.<br />
Sie stutzte und betrachtete den Finger<br />
Preis! Wenn die gute Mutter wüsste...<br />
In einer jäh anspringenden Unruhe erhob<br />
er sich leise, dass die Mutter es nicht merkte,<br />
durch die Brille. «Das ist doch merkwürdig!»<br />
«Was ist merkwürdig?» fragte Georg errötend<br />
und zog ihr den Finger weg. Er hätte<br />
gar nicht mehr an die flache, kreisrunde<br />
Narbe gedacht, die er sich einst als Knabe<br />
geholt, als ihm ein Tropfen brennenden Siegellacks<br />
auf den linken Zeigefinger getropft<br />
war. Er kam der Mutter zuvor. «Ach, du<br />
und ging auf den Zehenspitzen in die verschneite<br />
Veranda hinaus. Die weisse Schneenacht<br />
leuchtete mit SternengegHtzer einer<br />
stillen Welt, in die um so lauter das ferne<br />
Meer rauschte. Ruhig und geordnet zogen<br />
jetzt Georgs Gedanken ihre Kreise, sie drehten<br />
sich um die Frage: «Wie ist der Untersuchungsrichter<br />
darauf gekommen, den Seewunderst dich wohl über die kleine Narbe?<br />
Ja, die kennst du noch nicht. Ich habe dir<br />
nichts davon gesagt, weil es zu belanglos<br />
war. Vor sieben oder acht Jahren habe ich<br />
mich da mal geschnitten an einer Glasscherbe.<br />
Ja!»<br />
«Genau an der Stelle! Das ist doch sonderbar!<br />
Genau da hatte Georg sich mal an Siegellack<br />
verbrannt. Der arme Junge. Das hatte<br />
so geschmerzt. Denk dir doch: lichterloh<br />
brennender Siegellack!»<br />
«Ja, ich erinnere mich. Er schrie, glaube<br />
ich, sehr!»<br />
«Nein, geschrien hat er gar nicht!» verteidigte<br />
die Mutter. «Er muckte nur einmal,<br />
so ganz kurz auf, und bald darauf — ich<br />
kühlte gleich mit rohem Kartoffelbrei —<br />
lachte er schon wieder...»<br />
«Siehst du, da habe ich denn aus Sympathie<br />
mir an eben der Stelle auch eine Narbe geholt<br />
Damit die Aehnlichkeit in allem erhalten<br />
bleibe,» lachte er.<br />
absuchen zu lassen? Musste nicht aus dem<br />
Bericht des Sievers deutlich hervorgehen,<br />
dass die Leiche des Nollet wahrscheinlich<br />
nicht im See lag? Was war da vorgegangen?»<br />
'<br />
Wichtiger noch die andere Frage: Was<br />
tun, wenn der Körper Richards im See gefunden<br />
und erkannt wird? Fröstelnd ging er<br />
in das Wohnzimmer zurück.<br />
Nicht Furcht war es, die ihn bei dem Gedanken<br />
beschlich, nur ein dumpfes Gefühl<br />
unsäglicher Traurigkeit. Und daneben tauchte<br />
jetzt eine merkwürdige Empfindung auf:<br />
ihm war, als hätte er einen Zuschauer um<br />
sich. Oder gar in sich? Ein zweites Ich, das<br />
nur gespannt darauf war, wie sich die Ereignisse<br />
seines seltsamen Schicksals jetzt entwickeln<br />
und was für Ueberraschungen noch<br />
kommen würden.<br />
Als an diesem Abend die Mutter den Rundfunk<br />
abstellte, nachdem sie das absehliessende<br />
Deutschlandlied gehört, bemerkte sie, dass<br />
Georg in seiner Stube am Fenster stand und,<br />
die Stirn an die Scheiben gelehnt, ins Dunkel<br />
hinausstarrte. «Was ist dir, Richard,» fragte<br />
sie besorgt.<br />
Er wandte sich um. «Hörst du das Meer<br />
brausen, Mutter?»<br />
Die Alte nickte: «Ich höre es gern. Es liegt<br />
so etwas Beruhigendes darin!»<br />
«Beruhigendes? In der ewigen Unrast? Ach,<br />
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(Fortsetzung folgt.)<br />
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No 55
N»55 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 29<br />
Die Schweiz — ein Strandbad-Paradies<br />
Es gibt wohl kaum ein Land in Europa,<br />
das im Verhältnis zu seinem Flächenraum so<br />
viele herrliche Strandbäder aufzuweisen hat<br />
wie unsere kleine Schweiz. Und nicht nur<br />
Strandbäder mit zum grossen Teil den modernsten<br />
Anforderungen entsprechender Ausstattung,<br />
sondern auch mit der wundervollsten<br />
landschaftlichen Umrahmung. Wie hingetupft<br />
liegen die klaren Seen und Seelein<br />
in der voralpinen und alpinen Landschaft, oft<br />
umrahmt von wunderbar stillen Waldungen<br />
und umleuchtet vom Glänze majestätischer<br />
naher und ferner Schneeriesen.<br />
Eine vermittelnde Rolle spielt für die oft<br />
abseits des grossen Eisenbahnverkehrs liegenden<br />
idyllischen Strandbäder heute das<br />
Automobil, das die Möglichkeit bietet, seinen<br />
Besitzer oder seine Besitzerin an das friedlich-schöne<br />
Gestade eines jeden, auch noch<br />
so abgelegenen Seeleins zu bringen. Weekendfahrten<br />
mit Campingmöglichkeiten, einem<br />
fröhlichen, freien Zeltleben, werden so<br />
recht eigentlich erst durch das Automobil<br />
erschlossen, und zahlreich sind gerade in der<br />
Schweiz die Möglichkeiten für solche herrliche<br />
Weekendtouren.<br />
Fast möchte man sagen, dass es für jeden<br />
Geschmack das passende Strandbad gibt.<br />
Mondäne, elegante Strandbäder mit entsprechendem<br />
Badedress, Tanzkapellen und Moderevuen,<br />
mit Cocktails, Sportattraktionen<br />
und Fünfuhrtees wechseln mit soliden Familienbädern<br />
fröhlich biederer Prägung und<br />
abgelegeneren Bädern für den mehr die Einsamkeit<br />
suchenden Naturfreund.<br />
Ganz herrlich sind die zahlreichen Strandbäder<br />
im Herzen der Schweiz, am Vierwaldstättersee,<br />
dessen bergumrahmte Ufer eine<br />
stattliche Zahl gutbesuchter und weit über die<br />
Grenzen unseres Landes hinaus bekannter<br />
Kurorte zieren. Strandbäder in ausgedehnten,<br />
mustergültigen Anlagen bilden hier das<br />
Paradies der Wassersportler, und forsche<br />
Strandkonzerte bringen Abwechslung und<br />
Kurzweil.<br />
Ruhiger, nicht von Bergen umkränzt, aber<br />
landschaftlich trotzdem sehr reizvoll, ist das<br />
Dreigestirn des Sempacher-, Baldegger- und<br />
Hallwilersees, an die jetzt übers Weekend<br />
öfters lohnende Campingfahrten unternommerr<br />
werden.<br />
Dass der Zürichsee schöne Strandbäder<br />
bietet, die der reichen, stolzen Stadt am<br />
nördlichen See-Ende und dem blühenden<br />
Kränz seiner villeribeherrschten Dörfer würdfg<br />
sind, ist selbstverständlich. Sowohl die<br />
Stadt, wie auch ihre links- und rechtsufrigen<br />
Villenvororte besitzen erstklassige und neuzeitlichst<br />
eingerichtete Strandbäder grösseren<br />
und kleineren Umfanges, die an schönen<br />
Sommertagen, besonders übers Weekend,<br />
eine Rekordzahl von Besuchern aufweisen,<br />
die von keinem anderen schweizerischen<br />
Strandbad mehr übertroffen wird.<br />
Auch dem Zuger-, Aegeri- und Lowerzersee<br />
wird oft und gern ein Besuch abgestattet,<br />
und nicht weniger beliebt sind der Greifensee<br />
und Pfäffikersee, die das bevorzugte<br />
Weekend des Stadtzürchers bilden.<br />
Perlen wollen gesucht sein! Eine solche<br />
Perle ist der kleine Katzensee, zu dem man<br />
gelangt, wenn man von der Autostrasse Zürieh-Affoltern<br />
beim Waldhaus oder Lido<br />
durch ein kleines Wäldchen nach dem See<br />
abzweigt. Sonnenbeschienener Rasen ladet<br />
die Anhänger der Freiluftkultur zu fröhlichem<br />
Spiele und zum Ruhen ein. Sichere<br />
Autoparkplätze befinden sich vor beiden Restaurants.<br />
Der Wallensee besitzt vor allem einschönös<br />
Strandbad in Weesen in windgeschützer<br />
Seebucht und nicht weniger vorzügliche<br />
Bademöglichkeiten bieten die Strandbäder<br />
vom Bodensee und Rhein. Meerartig gleich<br />
blauer, glattgespannter Seide, breitet sich<br />
im schönen Sommerwetter die Fläche des<br />
Bodensees zwischen dem Schweizerichen und<br />
dem schwäbischen Ufer aus. Mit seiner Fernsicht<br />
auf unsere schneebedeckten Alpenriesen,<br />
mit seinen Wäldern, Wejnbergen und<br />
der schlösserreichen Uferlandschaft, seinen<br />
idyllischen Inseln Majnau und Reichenau<br />
zaubert der Bodensee immer und immer<br />
wieder neue Landschaftsbilder vor die Au-<br />
*en des Besuchers.<br />
Einen ganz besonderen Anziehungspunkt<br />
bilden die Strandbäder des Tessins, am Lu-<br />
ganersee und Lago Maggiore. Ein braungebrannter,<br />
schöner Menschenschlag, elegant<br />
und mondän auch im Badedress, freut sich<br />
hier der südlichen Sonne, des blauen Himmels,<br />
der italienischen Landschaft und vor allem<br />
der schönen Strandbäder mit ihrem feinen<br />
Sandstrand.<br />
In herrlichster Lage am südlich gelegenen<br />
grünen Ufer hingestreckt, mit Rundblick auf<br />
den Luganersee, dessen Hintergrund die<br />
Berge San Giorgio, San Salvatore und das<br />
imposante 'Massiv des Generoso bilden, ist<br />
das Strandbild von Lugano eines der schönsten<br />
der Schweiz. Nach den letzten Erfindungen<br />
der Seebadetechnik, unter besonderer<br />
Berücksichtigung der hygienischen Seite<br />
erbaut, ist es zudem mit denkbar modernstem<br />
Komfort versehen. Wasserfeste, venezianische<br />
Feste mit märchenhafter Beleuchtung,<br />
Tanzabende etc. sorgen für reichliche<br />
Abwechslung und fröhlichen Betrieb.<br />
Nicht weniger elegant sind die Strandbäder<br />
des Genfersees; so vor allem Lausanne-<br />
Ouehy-Plage, die eine prachtvolle, ganz moderne<br />
Strandbadanlage ist. Auch Montreux-<br />
Plage, Vevey und Lutry sind vielbesucht.<br />
Die Neuenburger-, Bieler- und Murtensee-<br />
Strandbäder sind bei schönem Wetter übers<br />
Weekend von vielen Tausenden von Badenden<br />
besucht. Auch der Stadtberner fährt mit<br />
Vorliebe zu einem dieser drei Strandbäder,<br />
trotzdem Bern selbst eine der schönsten<br />
Flussbadeanlagen von Europa besitzt.<br />
Auch die einzig schönen Seen des Berner<br />
Oberlandes, der Thuner- und Brienzersee<br />
und die kleinen Sommerfrischen-Strandbäder<br />
der Oberland-Kurorte werden oft aufgesucht,<br />
nicht zuletzt wegen ihres prachtvollen Landschaftsbildes.<br />
Nicht vergessen werden dürfen die hervorragend<br />
ausgebauten Strandbäder des<br />
Bündnerlandes, dessen berühmte Kurorte<br />
und Fremdenplätze nichts unterlassen haben,<br />
um mit den modernsten Strandbädern<br />
wetteifern zu können. Jedem Besucher der<br />
bündnerischen Strandbäder werden die idyllischen,<br />
malerischen kleinen Seelein inmitten<br />
einer majestätischen Bergwelt, einer<br />
prächtigen alpinen Landschaft, unvergesslich<br />
bleiben.<br />
Besonders Automobilisten, die bei einem<br />
Bummel durch die schweizerischen Strandbäder<br />
gegenüber dem Eisenbahnreisenden<br />
bedeutend im Vorteil sind, seien bei strahlendem<br />
Sommerwetter, wie es ja nun wohl<br />
nächstens wieder einmal zu erwarten sein<br />
dürfte, auf eine solche Schweizer Strandbad-Rundfahrt<br />
aufmerksam gemacht. Sie<br />
werden dabei bestimmt auf ihre Kosten kommen!<br />
Be.<br />
Strandbad Interlaken.<br />
Seit 1930 bietet Interlaken seinen Gästen ein<br />
neues Schwimmbad, das den Anforderungen des<br />
neuzeitlichen Badesportes und den Wünschen anspruchsvoller<br />
Badegäste vollauf zu genügen vermag.<br />
Das Bad liegt hinter dem Kursaai auf windgeschützter<br />
sonniger Wiese mit direktem Zugang<br />
vom Höheweg. Die Anlage, gegen Süden gerichtet,<br />
umfasst in übersichtlicher Anordnung alle sportlichen<br />
und gesellschaftlichen Erfordernisse eines<br />
mondänen Strandbades: jjross«s Schwimmbecken<br />
mit einzigartigem Sprungturm (sieben Absprungmöglichkeiten),<br />
gefahrloses Kinderbad, wohlgepflegte<br />
Rasen- und Sandfläehen, Kinderspielplatz, sowie<br />
allgemeinen Sportplatz. Korbball- und Croquetanlagen<br />
usw. Der gesamte Badebetrieb steht unter<br />
der Leitung eines geprüften Schwimm- und Sportlehrers.<br />
Das Badewasser, dessen Temperatur ständig<br />
18 bis 22° G. beträgt, unterliegt regelnlässiger,<br />
wissenschaftlicher Kontrolle. Di« diesbezüglichen<br />
Untersuchungen ergeben, dass das Badewasser dank<br />
fortwährender Erneuerang und Filtrierung in hygienischer<br />
und ästhetischer Hinsicht absolut einwandfrei<br />
und reiner als Seewasser ist. Den Badenden<br />
stehen 150 Einzel- und 26 Wechselkabinen, sowie<br />
kalte und warme Duschen, mustergültige sanitäre<br />
Einrichtungen usw. zur Verfügung. Ein gutgeführter<br />
Restaurationsbetrieb und Tea-Rocfm mit einer<br />
geschlossenen und zwei offenen Wirtschaftsterrassen<br />
lassen Badenden und Zuschauern bei musikalischer<br />
Unterhaltung freien Blick über das fröhliche Badeleben<br />
und auf das klassische Landschaftsbild mit<br />
der silberschinlmernden «Jungfrau».<br />
Strandbad Arosa.<br />
Der Name Arosa hat in der ganzen Welt besonderen<br />
Klang. Wer der Hitze entfliehen,- ins Hochtal<br />
fahren will, zu den kühlenden Bergen, der denkt<br />
an Arosa. Dort findet er alles, was das Herz eines<br />
Ferienlustigen begehrt. Die Badesaison im Strandbad<br />
Arosa, am lieblichen Bergsee, setzt nun ebenfalls<br />
wieder voll ein. Im zauberischen Rahmen ist<br />
dieses einzig schöne Strandbad gelegen, ven warmer<br />
Bergsonne überflutet, im Angesicht der himmelragenden<br />
Berge. Alle mögliehe Kuf-zweil wartet<br />
auf den Besucher; um ihm das Strandbadleben<br />
vergnügt zu gestalten. Aus dem überaus reichen<br />
Sommersportprogramm seien nur einige Veranstaltungen<br />
hervorgehoben: Schwimm Wettbewerb für<br />
Gäste, Seenachtfest, grosses Schwimmfest, Wasserballturnier,<br />
Turmspringen, Kinderschwimmfest usw.<br />
Wer Ruhe und Erholung holen, aber auch Spiel<br />
und Fröhlichkeit nicht verpassen will, der wird<br />
. ;•. ;/%.'•» WFE •.•%%/•£ • rv '• '• ••••I dies alles im einzig schönen Aroser Strandbad in<br />
reichstem Masse finden.<br />
25os ßgsfe dorn Besten f'fäst überall emaultqh/<br />
Strandbad Thun.<br />
Emmentslistrie Obstweirieenosseristhaft Ramsei Das neue, grosse Thuner Strandbad an der Lachen<br />
ausserhalb der Schadau -wurde Samstag, den<br />
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N»55 - <strong>1933</strong> 'AUTOMOBIL-REVUE 31<br />
stehen Bahn-, Schiffs- und Automobilvermndungen<br />
zum Strandbad zur Verfügung. Das Badauto wurde<br />
am 10. Juni in Betrieb genommen. Die Fahrzeit<br />
vom Rathausplatz via Bahnhof beträgt 15 Minuten.<br />
Die alkoholfreie Wirtschaft im Strandbad mit<br />
prächtiger, aussichtsreicher Terrasse wurde auf<br />
Grund eines Kaffeewirtschafts- und Volksküchenpatentes<br />
Herrn Lüthi, Sahn, übergeben. Das Strandbad<br />
umfasst für die Badenden 59 Einzelkabinen für<br />
Frauen und 59 für Männer, 900 Kleiderkasten und<br />
200 offene Bekleidungsplätze. Den Schwimmern<br />
steht auch ein Sprungturm zur Verfügung. In Thun<br />
findet man nun ein wirkliches Strandbad mit natürlichem<br />
Plage und sehr geräumiger Spielwiese. Geborgen<br />
in der schönen Bucht an der Gwattstrasse<br />
im Dürrenast, bietet es grossen landschaftlichen<br />
Beiz und einen einzigartigen Rundblick über den<br />
See auf die Berge und die ganze Umgebung des<br />
6ühönen Thun. Ein grosser Autopark gehört ebenfalls<br />
zu den Anlagen des Strandbades.<br />
Strandbad Bönigen.<br />
Bönigen am Bnenzersee, drei Fahrtminuten vom<br />
Veitkurort Interlaken gelegen, hat eine ideal geltgene<br />
Strandbadanlage am natürlichen Seeufer. Sie<br />
befindet sich inmitten von jungem Tannenwald und<br />
ist besonders ruhig und geschützt. Ringsum erblickt<br />
rran die romantischen Ufer des Brienzersees mit<br />
dm hohen Bergen des Brienzergrates und der Faulh>rnkette.<br />
Das Strandbad bietet dem Ruhesuchenden<br />
wie auch dem Wassersportler alles Nötige. Eine<br />
neue 5 Meter hohe Sprunganlage. Paddelboote und<br />
Rud.erschiffe sind da, neben geräumigen Kabinen<br />
auch ein Kiosk zu "fcTeihern Einkäufen. Auch Douchen<br />
bieten dem Besucher eine willkommene Neuerung.<br />
Noch etwas, das der Gast mit dem Auto besonders<br />
schätzt, sei erwähnt: Die Strassen unseres<br />
Kurortes haben den neuen Topekabelaj* erhalten.<br />
Die Hotels mit den Terrassen direkt am See, in<br />
ruhiger und staubfreier Lage, geben sich alle Mühe,<br />
den Wünschen der Autler gut nachzukommen.<br />
haben, schliesst sich auch das Bieler Strandbad<br />
an. Es weist verschiedene Vorzüge auf, die es in<br />
die Folge der schönsten Strandbäder der Schweiz<br />
einreihen. Die Lage am südöstlichen Ufer des Bielersees<br />
mit dem wundervollen Blick über den ganzen<br />
Seespiegel, auf die St. Petersinsel und den Jc~<br />
limont, auf die sonnigen. Rebhänge und waldigen<br />
Höhen des nördlichen Ufers ist einzigartig. Unvergleichlich<br />
ist das Bild, das sich den Zuschauern<br />
an heiteren Sommertagen von den Terrassen des<br />
neuzeitlich eingerichteten Restaurants bietet: Frohes<br />
Treiben gesunder brauner Menschen in farbenbunten<br />
Kostümen auf dem in riesigem Schwung<br />
hingebreiteten Grünplan, und dem warm getönten<br />
Sandboden; Plätschern, Schwimmen, Spielen Tausender<br />
im blinkenden Wasserbecken; wohliges Ruhen<br />
bronzener Körper auf breiten Stufen und sonnenüberglänzten<br />
Dämmen; Ruderschlag emsiger<br />
Gondeln und froheß Wimpelwehen abfahrender und<br />
kommender Dampfschiffe; Sonnengold endlich in<br />
verschwenderischer Fülle, und Licht, strahlendes<br />
Licht über Grünplan, Sandstrand und glitzernder<br />
Wasserflächen hin. Die Verbindng von Strandbad,<br />
Seebad und Flussbad ist beim Bieler Strandbad in<br />
glücklicher Weise gefunden worden.<br />
Sirandbad Lido, Luzern.<br />
Das Strandbad Lido, Luzern, hat weit über die<br />
Grenzen unseres Landes hinaus grossen Ruf. Es<br />
gilt als das grösste Seestrandbad unseres Landes<br />
und verfügt insgesamt über eine Gesamtfläche voat<br />
45,000 Quadratmeter. Die Länge des Badestrandes<br />
beträgt 600 Meter, 16,500 Quadratmeter sind Sandund<br />
Rasenflächen, und 9500 Quadratmeter Sportund<br />
Spielwiesen. 500 Einzelkabinen und 1000 Garderobenplätze<br />
sind für die Besucher da. Im Luzerner<br />
Strandbad können alle nur erdenklichen Wassersporte<br />
betrieben werden; Motorboote stehen für<br />
das berühmte Aquaplaning, dem Reiten auf dem<br />
Wasserbrett, zur Verfügung, Turn- und Spielgeräte<br />
können benützt, Volleyball und Basketball ge-<br />
Strandbad Biet.<br />
spielt werden, kurz, alle modernen Sportarten am<br />
Der Reihe der Strandbäder, die sich, um den Strande sind vertreten. Das Strandbad verfügt<br />
heutigen Forderungen nach Wasser, Luft und Sonne auch über einen Sportlehrer für schwedische Gymnastik<br />
und einen Schwimmlehrer. Ein tu genügen, im ganzen Lande herum aufgetan<br />
herrlicher<br />
empfiehlt den werten Ausflüglern seine guten Mittagessen<br />
u. Z'vieri bestens. Frau Berger. Tel. 6.<br />
Die schöne Anlage des Strandbades Interlaken.<br />
Bären, Schwarzenegg, T.C.S. |<br />
RECORD<br />
Naturpark lockt zum Verweilen; bekannt ist auch<br />
das vorzügliche Restaurant, sowie die Bar bei der<br />
Sportwiese. Jeden Nachmittag finden Konzerte<br />
statt. Im Laufe des Sommers sind Kindersportfeste,<br />
grosse Sportfeste und eine Schweiz. Bademodeschau<br />
vorgesehen.<br />
Strandbad Erlenbach am Zürichsei.<br />
Es lächelt der See,<br />
Er ladet zum Bade...<br />
Diese kurzen Schiller-Worte zaubern eine<br />
ganze Welt von Schönheit vor das geistige Auge,<br />
wecken die Sehnsucht zum beschaulichen Verweilen<br />
an stillen Ufern, zu einem Bade in kühlen<br />
Fluten, zur Hingabe an die Natur. Gerade der<br />
Grossstadtmensch verspürt an Wochenendtagen<br />
den Wunsch nach Naturverbundenheit; es drängt<br />
ihn hinaus aus den Häusern, dem immer lockenden<br />
Ziele — dem erfrischenden Bade zu. In Erlenbach,<br />
am rechten Ufer des Zürichsees gelegen, ist<br />
ein neues Strandbad eröffnet worden, das keinen<br />
Anspruch darauf erhebt, zu den luxuriösen zu zählen.<br />
Nein, es will den Stillen, Beschaulichen etwas<br />
geben, das sie im grossen Strandbadbetrieb nicht<br />
so leicht finden: Wirkliche Ruhe und Erholung.<br />
Das Strandbad Erlenbach zeichnet sich dadurch<br />
aus, dass ihm jede durch die erforderlichen Einrichtungen<br />
das Ufer verunstaltende und Lärm verursachende<br />
Attraktion ferngehalten wird. Damit<br />
wird eis zu einem Anziehungspunkt speziell für<br />
jene, die in ihrer Mussezeit nicht nur Sport, Sonne<br />
und "Wasser suchen, sondern auch Entspannung<br />
für die Nerven und Erholung für Gemüt und Seele.<br />
Vom Dorfe aus führt ein Strässkin, das auch<br />
von Autos befahren werden darf, durch blühende<br />
und grünende Gärten hinunter zum Strandbad, das<br />
die dem Städter zur Notwendigkeit gewordenen<br />
Bequemlichkeiten bietet. Neben Wechselkabinen<br />
und Garderobe findet sich auch ein tadellos geführtes<br />
Restaurant. Die Automobile können direkt<br />
neben dem Strandbad parkiert werden. Bg.<br />
Strandbad Küsnacht/Zch.<br />
Luft, Licht und Sonne begehrt der moderne<br />
Mensch, und diesem berechtigten Postulat trägt<br />
das Küsnachter Strandbad in hohem Masse Rechnung.<br />
Bereits seit dem 20. Mai hat es seine Tore<br />
wieder geöffnet, um allen Volkskreisen ein Gesundheits-<br />
und Freudespender erster Güte zu werden.<br />
Trotz dem unsicheren Wetter der letzten Zeit ist<br />
das Strandbad tagtäglich gut besucht. Der begeisterte<br />
Strandbädler lässt sich nicht davon abhalten,<br />
denn er findet nicht nur im Baden sein Genügen,<br />
sondern auch in der befreienden, turnerischen Betätigung,<br />
wie Rasensport, Arm-, Bein- und Rumpfbewegung,<br />
sowie den Uebungen an den vielen Turngeräten,<br />
wozu ein weites Feld und alle Möglichkeiten<br />
zur Verfügung stehen. Die ohnehin schon modernst<br />
eingerichtete Strandanlage, die verwöhnteste<br />
Ansprüche zu befriedigen vermag, hat letztes Jahr<br />
durch eine ausgedehnte Sport- und Spielwiese eine<br />
wertvolle Bereicherung erfahren. Dem Autofahrer<br />
von warmen, unterirdischen Zuflüssen, ist dieser<br />
Bergsee ein Unikum. Bis spät in den Herbst hinein,<br />
selbst an kühlen oder regnerischen Tagen, ist<br />
sein Wasser temperiert und gestattet ein genussreiches<br />
Baden. Der Caumasee macht Flims wirklich<br />
zu einem einzigartigen alpinen Badeplätz! —<br />
Die der leuchtenden Süd-Sonne zugewendeten Ufer<br />
sind mit viel Geschick und ohne die Eigenart der<br />
Umgebung zu stören, zu einem weiten, idealen<br />
Strandbad ausgebaut worden, wo bunte Strandschirme<br />
Schatten spenden, wo bequeme Strandmöbel<br />
zum Faulenzen verlocken, wo eine ferienfrohe<br />
Jugend sich bei Sport und fröhlichem Spiel<br />
tummelt und unterhält. Den Kindern ist eine ganze<br />
Bucht reserviert worden; hier haben sie ihr eigenes<br />
Bade- und Strandparadies.<br />
Flims zählt heute mit Recht zu den schönsten<br />
und beliebtesten Kur- und Ferienstationen der<br />
Schweiz. Ausser seinen klimatischen Vorzügen und<br />
neben der Anziehungskraft seines Caumasees ist<br />
es seine Vielseitigkeit in jeder Hinsicht, die den<br />
Kreis der Flimser Freunde von Jahr zu Jahr<br />
erweitert. Jedem wird etwas geboten, dem Ruhesuchenden<br />
und dem Erholungsbedürftigen, dem jagendlich-forschen<br />
Sportler und auch dem für elegante<br />
und bunte Feste und Turniere dankbaren Besucher<br />
und Gast. Für Kinder ist die Flimser Gegend<br />
ein richtiges Dorado, weshalb der Ort mit besonderer<br />
Vorliebe von Familien aufgesucht wird.<br />
Mit dem Aufschwung des Autotourismus ist Flims<br />
zu einem bevorzugten Weekendziel geworden.<br />
Privwt-Badeplatz «Sonnenfeld », Männedorf<br />
am Zürichsee.<br />
Etwas ganz Neues! Als Automobilist kenne«<br />
Sie sicher das wundervolle, idyllische Gestade des<br />
Zürichsees bei Männedorf, das von Zürich aus in<br />
20 Minuten zu erreichen ist. Dort entstand, inmitten<br />
der freien Natur, ein grosser Badeplatz —<br />
aber nicht für alle — nicht für den ganzen Menschenstrom,<br />
der sich an heissen Tagen in die Bäder<br />
der näheren Umgebung der Stadt ergiesst, sondern<br />
nur für Familien, die sich den langjährigen<br />
Genuss einer nur ihnen zugänglichen, herrlichen<br />
Badeanlage verschaffen wollen, die alle wünschbaren<br />
Bequemlichkeiten aufweist.<br />
Für Sie und Ihre Familienangehörigen bietet<br />
sich damit die einzigartige Gelegenheit, durch Erwerbung<br />
des Benützungsrechtes sozusagen ein<br />
eigenes Strandbad am Zürichsee zu haben, in dem<br />
Sie sich nach Lust und Laune ergehen können,<br />
ungestört durch lästigen Memschenandrang, sondern<br />
nur im Kreise Ihrer Familie, und Ihrer<br />
Freunde, denn auch diesen stehen, gegen eine<br />
Eintrittsgebühr und in Begleitung eines Mitgliedes<br />
der berechtigten Familien, die Pforten offen.<br />
Das Familienstrandbad « Sonnenfeld » wird also<br />
nur für eine begrenzte Anzahl von Familien erstellt,<br />
wobei für Mitglieder Photo-Legitimationskarten<br />
ausgegeben werden.<br />
Für Automobilisten wird ganz besonders gesorgt<br />
: gebührenfreier Parkplatz, Auto-Service-Sta-<br />
steht ein grosser, schattiger Parkplatz mit geregelter<br />
Zu- und Wegfahrt zur Verfügung. Dem kör-tioperlichen Wohle dienen aber nicht nur Luft, Licht kers, der während des Aufenthaltes für den Wa-<br />
unter Führung eines versierten Automechani-<br />
und Wasser, sondern hierzu trägt die sorgfältig genunterhalt sargt.<br />
geführte Terrassen-Restauration ein Wesentliche^ : Das, wie eine Halbinsel in den See ragende<br />
bei.<br />
r_ Gelände, auf dem das Strandbad erstellt wurde,<br />
ist eines der schönsten am ganzen Seeufer. Auf<br />
Flims, das alpine See- und Strandbad.<br />
drei Seiten ist es abgegrenzt durch einen Grünhag,<br />
während der Blick gegen den See und auf<br />
Inmitten eines riesigen Naturparkes, einer weifön,<br />
heiter-freundlichen Landschaft, umrahmt von<br />
das gegenseitige Ufer unbehindert 'ist.<br />
äaisten Hoohgipfeln, Hegt der Kurort Fliniä-Wald-<br />
Für die Ruhebedürftigen steht eine gedeckte<br />
haus in 1150 m Höhe, im Herzen des vielbesungenen<br />
Ferienlandes Graubünden. Stundenlang<br />
Liegehalle, für die Betriehsamen-,<br />
kann der Gast auf wohlgepflegten Wegen und Pfajten,<br />
ohne viel Steigung, herumstreifen. Genau so<br />
gut kann er aber auch Bergtouren jeder Art und<br />
Schwierigkeit unternehmen. Flims hat den einzigartigen<br />
Vorzug einer Mittelgebirgslandschaft mitten<br />
im Hochgebirge. Das Zweite, was den Platz aus<br />
der grossen Reihe anderer Sommerfrischen heraushebt,<br />
ist der-Gaumäsee; In einem idyllischstillen<br />
Winkel, in eine trauliche Waldmulde gebettet,<br />
gegen alle rauhen Winde geschützt, unverdorben<br />
durch Bauwerke irgendwelcher Art, gespeist<br />
Sporjler und<br />
Kinder Sandplätze, Spielwiese, Turneiririjpitiraigen,<br />
Flosse, Duschen etc. zur Verfügung, ohne clasi dafür<br />
eine Extragebühr erhoben würde. ,<br />
Für die Hungrigen sorgt ein Buffett unij für<br />
die Segler, Motorbootler und Padler wurde ein<br />
Bootshafen zur freien Benützung erstellt. Die den<br />
einzelnen Familien reservierten Kabinen die genügend<br />
Raum für das Aus- und Ankleiden, sowie<br />
für das Aufbewahren von privaten Liegestühlen,<br />
Spiel- und Sportgerät bieten, sind mit Sicherheitsschloss<br />
versehen und Hab und Gut von einem<br />
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Fr. 7.50 an. Strandbad. Grosser Autopark u. Garage. Tel. 1. R. Blaettler-Durrer, K'chef.<br />
KUSSNACHTAM RIGI Hotel KDssnachterhof<br />
Die berühmte klassische Stätte der Urschwelz<br />
Ruder- und Angelsport, Strandbad, B«r£touren<br />
Schöne Spazierwege und Ausfluge<br />
Bevorzugter Aufenthalt für Erholungsbedürftig«<br />
Hotel du Lac (Seehof)<br />
RIGI-SEEBODENALP, 1030m Ü.M, HotelRigi-Seebodenalp<br />
Gute Fahrstrasse ab KGssnacht Wunferbara Su- u. Alpensicht<br />
Tel.76. Gr. Terrasse. Prachtvolle<br />
Rundsicht. Von. Küche.<br />
Spez.: Güggell und Forellen.<br />
Pension ab Fr. 7.-. Prospekte.<br />
W. Mathys, Küchenchef.<br />
Tel. 12. Grosser schattiger<br />
Garten, direkt am See. Spezialität<br />
In Fisch und Geflügel.<br />
Massige Preise. Garage, grosser<br />
Parkplatz.<br />
Au<br />
Icht,<br />
3garage.<br />
Pension ab Fr. 7.50.<br />
W.Seeholier-Mindtr gel. Koch.<br />
Hotel Fürigen<br />
700 m ü. M.<br />
eigene<br />
Bergbahn<br />
Strandbad<br />
Fürigen<br />
436 m ü. M.<br />
über dem Vierwaldstättersee.<br />
Schöner<br />
Ausflugs- und<br />
Ferienort.<br />
Tel. 54 Stans<br />
FURIGEN BRUNNEN, Hotel Goldener Adler (HOB.)<br />
Orchester,<br />
Terrassen-Dancing<br />
u. Tennis.<br />
Pension von<br />
Fr. 8.— an.<br />
Prospekte und<br />
Sportprogramm.<br />
A. C. s. T. C. s.<br />
Schönste Lage am See. Gr.<br />
ged.Terrasse. Mod.Komfort.<br />
Eigener Park, Tennis, gr.<br />
Garage, Boxen. Pension ab<br />
Fr. 10.-. Tel. 24.<br />
Sehr renom. Restauration.<br />
A. Bueler-Auf der Maur<br />
Prospekte durch<br />
Auto-Route<br />
Lusern-Schwyz<br />
Haus mit<br />
soignisrter Küche.<br />
Forellen u. andere<br />
schspezi ali täten<br />
vom Zugersee.<br />
Diners von 3—4 Fr. Pension<br />
(4 Mahlz.) v. 7 Fr. an. Zimmer<br />
mit messendem kaltem und warmem<br />
Wasser.<br />
Fln IDEAL für SOMMERFERIEN.<br />
Küchenchef Ruokstuhl<br />
Hotel Kastanienbaum<br />
GERSAU<br />
Hotel Sonne<br />
Ob der Dampfschiftbrücke.<br />
Grosses Restaurant. Schatt. Garten.<br />
Selbstgeführte bürgerliche Küche.<br />
Bescheidene Preise. Zimmer von<br />
Fr. 2.50 an. Pension v. Fr. 6.50 an.<br />
Tel. 22.<br />
Huwyler, Bes.<br />
Bekannt für prima Verpflegung bei<br />
mäss. Preisen. Restauration. Zimmer<br />
m. fliess. Wasser. Gr. Garten. Eig.<br />
Garage. Tel, 42. Fam. G. Gassner.<br />
Hotel Restaurant Victoria<br />
Diner zu jed. Tageszeit v. Fr. 2.50<br />
an. Garage. Pension v. Fr. 9.- an.<br />
Weekendarrang. Schatt. Parkplatz.<br />
Tel. Nr. 10. W. DURRER.<br />
Behagliches Familienhotel. 150 Betten. Fliessendes Wasser. Schattiger<br />
Park mit Tennis. Bestbekannte Restaurationen mit Terrasse. Qualitätsküche.<br />
Mahlzeiten zu jeder Tageszeit. Spez.: Bachforellen. Bescheidene<br />
Preise. Garage, Boxen. Tel. 13.<br />
Gebr. Odermatt.<br />
ALTDORF HOSPENTHAL<br />
Altbekanntes bürgerliches Haus.<br />
Grosser, schatt. Garten. Gute<br />
Küche u. Keller. Stets lebende<br />
Forellen. Bescheidene Preise.<br />
Garage. Telephon 32.<br />
Fam. Niederberqer.<br />
Engelberg Hot Pen 8 ion<br />
„SONNWENDHOF"<br />
Engelberg<br />
Engelberg T.c.s. Hotel Bellevue-Terminiis m.<br />
Hotel Bahnhof T.C.S.<br />
A.c.s. Hotel MeyerhofT.es.<br />
Kreuzungspunkt der Gotthardund<br />
Furkaroute. Bestbekannt<br />
in Automobilistenkreisen.<br />
Spez.: Lebende Reussforellen,<br />
Ursenerkäse. Standquartier für<br />
Auto-Exkursionen. Auskunftsteile.<br />
Gr. Parkplatz, Boxen.<br />
Familie Meyer, Bes.<br />
Sommerferien<br />
Autoausflug<br />
Zimmer m. filess. Wasser<br />
Pension v. Fr. 10.- bis 12.-<br />
B B K ||IIIIII g\<br />
AMSTtb<br />
930 m 0. m.<br />
An der Route Ober Qotthard, Furka und Oberalp.<br />
Komfortables Haus in schönster Lage. Fliessendes Wasser in allen Zimmern. Zentralheizung. Aussichsreiche<br />
Parkanlage. Stets lebende Reussforellen. Garage u. Boxen. Grosser Parkplatz. Zeitgemässc Preise. Tel. 701.<br />
Weekend-Arrangements.<br />
A. QAMMA, Besitzer.<br />
Bedächtig über n Gotthard reisen, im<br />
WEISSEN KREUZ<br />
Garage Tel. Nr. 505 geruhsam speisen.<br />
A.C.S. T.C.S.<br />
Das ist fürwahr<br />
J. INDERQAND<br />
das Tun des Welsen.<br />
gl.Haus: Kurhaus Maderanerthal (13P.4mü.M.)<br />
nHDERnnn<br />
flndermatt<br />
A.C.S. Hotel Krone T.C.S.<br />
Behaglich, mit jedem neuzeitlichen<br />
Komfort.<br />
Grosse Restaurants.<br />
Zeitgemässe Preise. Garage.<br />
===== Telephon 6 =<br />
Gebr. Camenzind.<br />
WASSEN Acs, Hotel Kurhaus T.C.S.<br />
Ein neuer Wind weht im<br />
HOTEL GOLDENER SCHLÜSSEL, ALTDORF<br />
Ä. C. S.- und T. C. S.-Station R. INDERGÄND<br />
HERGISWIL *-s " A.C.S. Hotel Bellevue-RössliT.C.S.<br />
Hotel 3 Königen<br />
und Post<br />
Altbekanntes, gutbürgerliches<br />
Haus mit massigen<br />
Preisen. — Den Herren<br />
Automobilisten bestens<br />
empfohlen. — Garage im<br />
Hause. Telephon Nr. 3.<br />
LUDWIG MEYER.<br />
OBER«<br />
Treftpunkt der Automobilisten. Günstiges Weekend-Arrangement.<br />
Telephon 8. Garage. Gr. Parkplatz. F. Slgrlst, Propr.<br />
HERGISWIL<br />
Altbekanntes Haus, direkt an der Brünigstrasse. Prima Küche<br />
und Keller. — Bescheidene Preise. — Freundiche Zimmer.<br />
Garage. Oel. Benzin. Tel. Nr. 15. «eachw. Blättler.<br />
GERSAU Hotel Seegarten<br />
Direkt am See. Schattiger Garten. Gedickte Terrasse.<br />
Tea-Room. Gutbürgerliche Küche, reelle Wiine. Pensionspreis<br />
von Fr. 7.— an. Tel. 27. Familie Ctmenzind. Bes.<br />
Alpnachstad 'Trr Hotel RÖSSLI<br />
Haus mit gutgeführter Küche. Diner ä 2—i Fr., sowie diverse<br />
Spezialitäten. Pension ä Fr. 6.50. Garten-Terrasenrestaurant.<br />
Autopark. Garage. E. Moll-Stein er. Eüchenchef.<br />
Sachsein<br />
Hotel-Pension KREUZ<br />
A.O.B.<br />
am Sarnersee. Bectbek. Hans an<br />
der Brünigstrasse. Restauration<br />
zu Jeder Tageszeit in Verandas<br />
oder schattig. Garten. Vorzügl.<br />
Küche. Confiserie. Stets lebende<br />
Forellen. Garage. Seebäder. Tel.<br />
Nr. 31. Fam. BBITSCHGI, Bes.<br />
Steinerberg<br />
ob<br />
A. C. S.<br />
T. c. s.<br />
a. d. Route Einsiedeln-Ibergeregg-Scbwyz (Staugebiet d. neuen Kraftwerkes<br />
der Sihl). Heimelig., renov. Haus. Restauration zu jed. Tagesz. in Verandas<br />
oder schatt; Garten. Stets ; leb. Freollen. la. Küche und Keller. Morgenth.<br />
Kegelbahn. Garage. Tel. 9. Pensionspreis v. Fr. 7.— an. Fam. Holdener-Guld'n.<br />
G o I d a u<br />
Hotel Rössli<br />
Kurhaus HOLDENER<br />
Lohnende Autotour auf vorz. Strasse.<br />
Prachtv. Aussicht Bestbek. t. Küche<br />
u. Keller. Stets leb, Forellon. Heimeliges<br />
Speisesäli. Sch&ner, schatt. Garten<br />
u. Parkplatz. Telephon 56.<br />
II. Künxll-Danlel, Besitzer.<br />
Schönster Aussichtspunkt der ganzen Strasse. Garage, Oel, lenzin.<br />
Telephon 4 Unterschächen.<br />
Bes.: Familie Schillig:.<br />
Verlag. Administration, Druck und Clich&rie: HALLWAG A.-G. Haliersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt. Bern.<br />
hau<br />
Klausen-Passhöhe • £££ -ttntioi, Hotel<br />
Ri<br />
IM