E_1933_Zeitung_Nr.065
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BERN, Freitag, 4. August <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 65<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Uebersetzte Parkgebühren<br />
Mit den Sommermonaten ist in unserem<br />
Lande auch wieder ein regerer Festbetrieb<br />
zu verzeichnen. Durch Presse und Plakate<br />
wird überall zum Besuche der verschiedensten<br />
Anlässe aufgefordert. Dass man unter<br />
den Festbesuchern die Automobilisten nicht<br />
vermissen wöchte, geht aus der besonderen<br />
Erwähnung von Parkplätzen in den offiziellen<br />
Bekanntmachungen hervor. Selbstverständlich<br />
lässt sich im Zeitalter des Automobils<br />
kaum mehr eine kantonale oder grössere<br />
Festveranstaltung durchführen, ohne dass für<br />
Zu- und Abfahrt, speziell aber für Parkierung<br />
der Automobile die notwendigen Massnahmen<br />
ergriffen werden. Will aber nun der<br />
vielbegehrte Automobilist seinen Wagen an<br />
den bezeichneten Orten parkieren, so wird<br />
er sofort und oft auch unhöflich darüber belehrt,<br />
dass die Festkasse nicht nur von ihm<br />
Bezahlung des Eintrittsgeldes erwarte, sondern,<br />
dass er auch für sein Automobil einen<br />
Obolus zu entrichten habe. Gegen eine derartige<br />
Praxis hätte der Automobilist sicher<br />
nichts einzuwenden, sofern dafür auch eine<br />
entsprechende Gegenleistung erwiesen würde.<br />
In vielen Fällen hat aber die Erhebung<br />
von Parkgebühren keinem andern Zweck zu<br />
dienen,- als der Festkasse neben den regulären<br />
Eintrittsgeldern noch zusätzliche Einnahmen<br />
zur verschaffen; Diese Parkgebühren<br />
qualifizieren sich oft als ein reiner Beutezug<br />
auf diejenige Klasse unserer Bevölkerung,<br />
die man speziell in steuerpolitischer Hinsicht<br />
noch viel zu viel als ein unerschöpfliches<br />
Geldreservoir betrachtet.<br />
Untersucht man die praktische Handhabung<br />
der Entrichtung von Parkgebühren, so<br />
liegen die Verhältnisse meistens derart, dass<br />
ein in der Nähe der Festveranstaltung liegender<br />
Platz als Parkfläche bezeichnet wird.<br />
Ueberwiegend ungedeckt wird das der Sonne,<br />
dem Regen oder dem Schnee ausgesetzte<br />
Automobil daselbst in Kolonnen aufgestellt.<br />
Oft zwingen die räumlichen Verhältnisse zu<br />
Parkierungsmethoden. die nicht selten mit<br />
Beschädigungen am Fahrzeug enden, so dass<br />
«s sich vielfach lohnt, das Auto irgendwo<br />
anders zu verstauen. Mit Sperberaugen wird<br />
der Automobilist beim Parkieren von der<br />
«Bewachungsmannschaft» empfangen und<br />
sein Geldbeutel um zwei oder mehr Franken<br />
erleichtert. Vielfach, man kann sagen in den<br />
meisten Fällen, wird der Parkplatz der in<br />
Betracht fallenden, das Fest durchführenden<br />
Organisation kostenlos zur Verfügung ge- '<br />
F E U I L L E T O N<br />
Rufe aus dem Dunkel<br />
Roman von Karl Strecker.<br />
(36. Fortsetzung)<br />
«Also Eifersucht,» dachte er, ungerecht in<br />
seinem Schmerz. «Das ist meine Käthe? Also<br />
auch dies Idol, um desseritwillen ich alles auf<br />
eine Karte setzte, verblasst, zerfliesst. Es hat<br />
sich nicht gelohnt, herüberzukommen. Es ging<br />
um eine Kleinbürgerin... Nun bricht die<br />
letzte Stütze der Brücke, die mich in ein<br />
neues Leben führen sollte.»<br />
Als ob ihr weiblicher Instinkt seine Gedanken<br />
erraten hätte, begann Käthe jetzt: «Ich<br />
nehme es dir nicht übel, was hier geschehen<br />
ist oder geschehen sein mag.» Georg wollte<br />
antworten. Sie fuhr schneller und lauter<br />
fort «Du hast dich in Anni getäuscht. Du<br />
kennst die deutschen Mädchen der Nachkriegszeit<br />
nicht. O jemine! Ich komme mir<br />
da wie ein altes Gerumpel vor. Du dachtest<br />
noch die Jungfrau aus Schillers Glocke vor<br />
dir zu haben: ,Mit schüchternen, verschämten<br />
Wangen', oder wie es heisst. So ähnlich<br />
waren wir ja noch in unserer Jugend. Aber<br />
jetzt ist das veraltet, jetzt gibt es nur noch<br />
offenes ,Aug' in Aug" und freien Handschlag.<br />
Ich kenne ja meine Anni. Was du für Liebe<br />
oder durch für Neigung gehalten hast, war<br />
Kameradschaft, nichts weiter...»<br />
stellt. Nur selten müssen besondere Anlagen<br />
für Zu- und Abfahrt usw. erstellt werden.<br />
Dabei wissen es die Veranstalter der einzelnen<br />
Feste schon so einzurichten, dass<br />
diese Kosten von der in Betracht fallenden<br />
Gemeindekasse übernommen werden. Namentlich<br />
in der jetzigen Krisenperiode kommt<br />
es öfters vor, dass die Erlaubnis für die<br />
Durchführung von Gesangs-, Turn-, Musikoder<br />
Schützenfesten damit begründet wird,<br />
den bezüglichen Lokalgemeinden müsse man<br />
grössere Nebeneinnahmen und bessere Arbeitsbedingungen<br />
verschaffen.<br />
Als übliche Pauschalgebühr wird vom Automobilisten,<br />
wie bereits erwähnt, ein Betrag<br />
von Fr. 2.—, nicht selten aber auch mehr<br />
gefordert; als Gegenleistung wird in der<br />
überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Erlaubnis<br />
erteilt, das Auto an einem bestimmten<br />
Platz aufstellen zu können. Mit der Bewachung<br />
steht es meistens sehr schlimm,<br />
denn nur selten werden Parkplätze von der<br />
Polizei oder von Securitasleuten im Auge behalten.<br />
Bei vorkommenden Diebstählen entschlägt<br />
sich die Festorganisation meistens<br />
mehr oder weniger der Entschädigungspflicht,<br />
da in diesen Fällen der billige Standpunkt<br />
der Nur-Aufstellungsmöglichkeit des<br />
Wagens, nicht aber seine Bewachungspflicht<br />
anerkannt wird. Im weiteren wird die Taxe<br />
von jedem erhoben, der in den Parkplatz einfährt,<br />
ob er dabei seinen Wagen eine oder<br />
zwölf Stunden stehen lässt. Wirklich ist die<br />
Einheitlichkeit bei der Parkierungspraxis<br />
grbsszügig, noch weitblickender aber die<br />
Rupfmethode am Automobilisten! Dass auch<br />
die Tagespresse gegen diese Unsitte anläuft,<br />
geht deutlich aus der letzten Autobeilage des<br />
«Bund» hervor, wo folgendes Beispiel aus<br />
dem Bernbiet angeführt wird:<br />
« Bei zwei grössern Landesteilfesten sahen wir<br />
auf dem Parkplatz recht wenig Wagen; gut fünfmal<br />
soviel standen in der Umgebung, und nicht<br />
am -wenigsten dort, wo Paxkverbotplakate die Autos<br />
auf den offiziellen, aber eben zu teuren Parkplatz<br />
treiben sollten. Und die Polizei musste wohl<br />
oder übel beide Augen zu-driicken. Bei einer vernünftigen<br />
Parksteuer hätte das Bild anders ausgesehen<br />
— sicher nicht zum Nachteil der Festkasse.<br />
Jede Festleitung denkt, die zwei Franken seien für<br />
den Einzelfall eine Kleinigkeit; in der Jahresaddition<br />
macht das aber für Leute, die beruflich oder<br />
aus Verpflichtung gegenüber ihren Vereinen gezwungen<br />
sind, öfters an Festen teilzunehmen, schon<br />
eine nette Summe aus. Und die Besucher zu veTär.gern,<br />
ist sioher keine zweckmässige Propagandamethode<br />
einer Festleitung »<br />
Es dürfte endlich der Tag anbrechen, wo<br />
Georg nickte langsam vor sich hin.<br />
Tiefes Mitleid ergriff Käthe. Sie stand auf.<br />
«Lieber Georg, lieber, lieber Georg.» Sie trat<br />
zu ihm und fasste seinen Arm. Georg wandte<br />
sich zu ihr. Mit überströmenden Augen ergriff<br />
sie seine Hand. «Sei mir nicht böse.»<br />
Georg schüttelte den Kopf und biss die<br />
Zähne zusammen, um ein Aufwimmern<br />
zurückzuhalten. Mit dem erschütternden<br />
Schmerzgefühl letzten Abschieds — von<br />
allem, was ihm lieb gewesen — sah er sie<br />
an. Ohne Vorwurf. Nur mit einer unsäglich<br />
wehmütigen Gewissheit: ,Es ist bestimmt in<br />
Gottes Rat...' Er nahm still ihre Hand und<br />
drückte einen Kuss darauf. Dann verliess er<br />
schnell das Zimmer.<br />
Er ging in seine Wohnung hinüber, warf<br />
sich aufs Sofa und vergrub das Gesicht in<br />
die Kissen, ein lautes Aufheulen zu ersticken.<br />
Eine Stunde später verliess er das Haus.<br />
Käthe ging hinauf. Als Anni das Gesicht<br />
der Mutter sah, sprang sie auf und trat ihr<br />
entgegen. Käthe fasste ihre Hand und hielt<br />
sie fest. «Ich will Klarheit in allem. Du<br />
musst wissen, was geschehen ist.»<br />
Anni sah mit grossen Augen auf.<br />
«Georg hat um meine Hand angehalten.<br />
Ich habe —». sie stockte, presste ihr Taschentuch<br />
an die Lippen und schüttelte den Kopf.<br />
Beide schwiegen.<br />
«Weisst du weshalb?»<br />
man auch in der Schweiz bei Behörden und<br />
Privatorganisationen sich zur Einsicht durchringen<br />
möge, dass das Automobil ein unentbehrliches<br />
Beförderungsmittel für Güter wie<br />
für Personen ist und sich zu diesem noch<br />
mehr entwickeln wird, je weniger die Bahnen<br />
in der Lage sind, sich den schnell wechselnden<br />
Verkehrsbedürfnissen des Tages anzupassen.<br />
Namentlich wenn man nicht nur um<br />
des Festes willen an die Durchführung festlicher<br />
Veranstaltungen herantritt, sollte der<br />
Automobilist nicht durch Bezahlung übersetzter<br />
Parkgebühren verärgert werden. Deutlich<br />
hat es sich in der praktischen Durchführung<br />
erwiesen, dass massvolles Einhalten<br />
der Nebengebühren ein um so stärkeres Anziehen<br />
der Hauptumsätze mit sich bringt.<br />
Diese Tatsache konnte unlängst eine ostschweizerische<br />
Gemeinde überprüfen, indem<br />
sich die erhobene Parkgebühr von 50 Rp.<br />
recht schnell unter den Automobilisten herumsprach<br />
und der Besuch dieser Kreise bei<br />
der nach einer Woche erfolgten Fest-Wiederholung<br />
selbst die hochgeschraubten Erwartungen<br />
übertraf. Zudem wurde der betreffende<br />
Parkplatz noch streng bewacht, so dass<br />
sich mancher Automobilist zweimal erkundigte,<br />
ob es denn mit der Bezahlung von<br />
50 Rp. auch stimme, da man sonst überall<br />
stärker geschröpft werde. Die Initianten dieser<br />
Veranstaltung können in der Folge denn<br />
auch auf einen starken Zuzug der Automobilkreise<br />
rechnen; denn nichts 'empfindet und<br />
merkt sich der Autofahrer mehr, als wenn<br />
man ihn, wie dies leider noch vielfach üblich<br />
ist, mit einem «goldenen Kalb» vergleicht.<br />
Er trägt schon genügend Steuern und Zölle<br />
auf seinem Rücken, so dass er nicht auch<br />
noch zur Ausgleichung von Festbudgets herangezogen<br />
werden will. Ebenfalls hinsichtlich<br />
des wiederholten Besuches von Festen<br />
und Ausstellungen seitens der Automobilisten<br />
wird durch die Erhebung übersetzter Parkgebühren<br />
stark gesündigt, was sich wohl in<br />
einem nicht erfassbaren, aber sicherlich einschneidenden<br />
Ausfall an Eintrittsgeldern auswirkt.<br />
Angenehm berührt in dieser Hinsicht<br />
Anni errötete. Ihre Schultern zuckten.<br />
Im selben Augenblick kam ein Schluchzen<br />
aus der Brust der Mutter. So heftig, wie es<br />
Anni noch nie an ihr erlebt hatte. Sie umschlang<br />
die Mutter, die aufgestanden war,<br />
und legte den Kopf an ihre Brust. Und beide<br />
standen lange so. Und ihre Körper bebten.<br />
«Vergib mir, liebe Mutter, ich kann nichts<br />
dafür.»<br />
«Ich habe dir nichts zu vergeben, Kind.<br />
Dir nicht und keinem. Vielleicht nur mir<br />
selber...»<br />
Georg Hess an diesem Abend nichts mehr<br />
von sich hören. Am nächsten Morgen, dem<br />
Tag der Abreise der beiden Damen, Hess er<br />
Käthe um eine Unterredung bitten und eröffnete<br />
ihr, dass er in nächster Zeit endlich<br />
darangehen müsse, seine ins Stocken geratenen<br />
geschäftlichen Angelegenheiten zu ordnen<br />
und daher den Sommer über wohl keine<br />
Zeit haben werde, die Damen zu sehen. Er<br />
wollte deshalb nicht säumen, einen Wunsch<br />
seiner Mutter zu erfüllen, den sie wiederholt<br />
ihm gegenüber ausgesprochen habe und der<br />
für ihn daher die Gültigkeit eines letzten<br />
Willens habe. Er habe nach Richards Tod<br />
seiner Mutter das ganze Vermögen zur Verfügung<br />
gestellt, sie habe es aber abgelehnt<br />
bis auf eine bestimmte grössere Summe.<br />
«Die eine Freude wollte sie sich nicht versagen,»<br />
fuhr er fort, «in ihrem Testament<br />
Menschen, die sie lieb hätte, zu bedenken.<br />
die bewachte und unbewachte Parkierungsmöglichkeit<br />
an der zur Zeit durchgeführten<br />
Zürcher Gartenbauausstellung. Dort werden<br />
die Automobilisten nicht durch Parkverbote<br />
auf den bewachten Parkplatz verdrängt, sondern<br />
es steht jedem frei, nach seinem Ermessen<br />
zwischen der Bezahlung einer Parkgebühr,<br />
worin in diesem Falle gleichzeitig<br />
die Garantie der Bewachung gegeben ist, und<br />
einer unbewachten, aber in vollauf genügendem<br />
Umfange vorhandenen Parkierungsmöglichkeit<br />
zu wählen. Das Resultat der freiwillig<br />
bezahlten und der unentgeltlichen Parkierung<br />
widerspiegelt sich in einem ununterbrochen<br />
starken Besuch der «Züga» seitens<br />
der Automobilisten.<br />
Zur Zeit wird ebenfalls in Zürich das kantonale<br />
Schützenfest durchgeführt. Im Albisgütli<br />
oben soll der Automobilist eine Platzgebühr<br />
von 2 Fr. entrichten müssen, trotzdem<br />
in Schützenkreisen viele Automobilfahrer sind.<br />
Namentlich die vom Lande herkommenden<br />
Schützen werden meistenteils ihren Wagen<br />
mitnehmen und gleichzeitig die nächsten<br />
Schützenkameraden zur Fahrt einladen. Dadurch,<br />
dass sie mithelfen, die Besucherzahl<br />
zu vergrössern, wird ihnen eine Extrarechnung<br />
in Form einer hohen Parkgebühr präsentiert,<br />
denn die Ausrede der üblichen<br />
Bahnbeförderung ist nicht überall mehr zu<br />
gebrauchen, speziell dann nicht, wenn die<br />
vom Zürcher Hauptbahnhof weit abgelegene<br />
Schiessanlage im Albisgütli betrachtet wird.<br />
Innerhalb der Organisationskomitees für<br />
die verschiedensten Veranstaltungen sitzen<br />
doch sicherlich einige Automobilisten. Diese<br />
'sollten die seinerzeitige Anregung des Touring-CIubs,<br />
Sektion Zürich, befolgen und in<br />
ihren Kreisen auf eine weitblickende Handhabung<br />
der Parkierungsgebühren hinweisen.<br />
Es hat aber den Anschein, als würde diesen<br />
Kreisen bei der Behandlung der Frage der<br />
Parkgebühren nur die Interessen der Vereinskasse<br />
am nächsten liegen, während sie aber<br />
als Nichtinteressierte oft ein herbes Wort ge*<br />
gen diese Unsitte vernehmen lassen.<br />
Im ganzen Lande spricht man von Verkehrspropaganda,<br />
von Massnahmen zur Belebung<br />
des Fremdenverkehrs und noch von<br />
vielen anderen Dingen. In Wirklichkeit wird<br />
aber vielfach den schönen Vorsätzen entgegen<br />
gelebt und weiterhin alte Zöpfe gepflegt<br />
und behütet. Nur in wenigen Fällen getraut<br />
man sich an eine grosszügige Reformarbeit<br />
heranzutreten, was insbesondere auf dem Gebiete<br />
des Verkehrswesens zutrifft. Weil man<br />
seinerzeit den Automobilisten schröpfen<br />
konnte wo man wollte, sei es durch Steuern,<br />
Zölle, Gebühren und Strafen, glauben auch<br />
heute noch viele Festveranstalter, dieser<br />
Praxis weiterhin nachleben zu müssen. Hier<br />
hilft nur ein radikales Heilmittel, entweder<br />
sorgen die in den Initiativkomitees für die<br />
verschiedenen Veranstaltungen sitzenden<br />
Automobilisten für Ansetzung einer angemessenen<br />
Höhe der Parkierungsgebühren, inkl.<br />
organisierte Platzbewachung, oder der Automobilist<br />
verzichtet dort, wo mehr als Fr. 1.—<br />
für Parkierung verlangt wird, auf Aufstellung<br />
seines Wagens in den angewiesenen Räumen.<br />
Wy.<br />
Und das warst in erster Linie du, liebe Käthe,<br />
die du ihr ja auch so viel Gutes getan hattest.»<br />
«Nicht viel,» sagte Käthe kopfschüttelnd.<br />
«Doch. Mehr, als du glaubst. Mutter hat<br />
mir alles erzählt, damals schon, als ich über<br />
ihrem Bett deine Fürbitte um ihren Schlaf<br />
las... Es ist ja nur ein Zufall, dass Mutter<br />
nicht mehr dazu kam, die Sache schriftlich<br />
festzulegen. Aber da ich das Vermächtnis<br />
aus ihrem Munde habe, ist es meine Pflicht,<br />
es zu erfüllen.» Und er nannte eine ansehnliche<br />
Summe, die er als Erbschaft seiner<br />
Mutter für Käthe angewiesen habe.<br />
Käthes Protest wurde nicht angenommen.<br />
«Noch eins,» sagte Georg. «Die Entzweiung<br />
zwischen Anni und Otto beruht, soviel ich<br />
sehe, auf einem Missverständnis, zu dem ich,<br />
wenn auch ohne es zu wollen, die Veranlassung<br />
gegeben habe. Ich werde ihn daher in<br />
Berlin aufsuchen. Ich hoffe, es bedarf nur<br />
einer kleinen Aufklärung, denn wie du sagst,<br />
lieben sich die beiden noch.»<br />
Ihr Gespräch wurde unterbrochen durch<br />
ein Telegramm, das Georg teleponisch übermittelt<br />
wurde.<br />
Es kam aus Dramburg und lautete: «Plath<br />
gefährlich. Brief folgt W.»<br />
Georg kam mit gleichgültiger Miene vom<br />
Apparat zurück. «Also, dein Einverständnis<br />
habe ich, liebe Käthe,, nicht wahr? Ich darf<br />
versuchen, mit Otto die Sache ins reine zu<br />
bringen?»
Schweizerische Rundschau<br />
Zur Regelung der Arbeitszeit im gewerbsraässigen<br />
Gütertransport. Vergangenen<br />
Montag kam der vom eidg. Justizund<br />
Polizeidepartement ausgearbeitete<br />
Vorentwurf zur Verordnung über die Arbeita-<br />
und Ruhezeit der berufstätigen Motorfahrzeugführer<br />
in einer Expertenkonferenz<br />
zur Beratung. An dieser Konferenz<br />
beteiligten sich neben dem Justiz- und<br />
Polizeidepartement und dem Bundesamt<br />
für Industrie, Gewerbe und Arbeit verschiedene<br />
wirtschaftliche Spitzenverbände,<br />
wie Handels- und Industrieverein,<br />
Bauernverband, Gewerbeverband, im weitern<br />
Vertreter der Eisenbahninteresseuten<br />
und speziell die verschiedenen Arbeitgeber-<br />
und Arbeitnehmergruppen sowie die<br />
Automobilverbände. Zum vornherein lag<br />
es auf der Hand, dass der Entwurf in seiner<br />
ersten Fassung kaum die kritiklose<br />
Zustimmung der Strassenbenützer, vor allem<br />
nicht des TransportgeAverbes, finden<br />
werde.<br />
Schon anlässlich einer Präliminarsitzung,<br />
die Montag morgen im Bundeshaus<br />
stattfand und der Vollsitzung der Experten<br />
vorausging, kristallisierten sich die zu<br />
erwartenden Widerstände recht deutlich<br />
heraus. In der Folge einigten sich verschiedene<br />
Interessenten dahin, den Vorsehlag<br />
einer Vertagung der EntAvurfsberatungen<br />
zu unterbreiten, damit in der<br />
Zwischenzeit ein gründlicher Gegenentwurf<br />
ausgearbeitet werden könne.<br />
Seitens der Strasseninteressenten wurde<br />
in der Vollsitzung durch Herrn Zipfel'<br />
der Vertagungsantrag eingereicht. Dessenungeachtet<br />
glaubte der Vorsitzende der<br />
Konferenz, Herr Bundesrat Häberlin, es<br />
dennoch als geboten, auf die artikelweise<br />
Beratung des EntAvurfes eintreten zu können.<br />
Der bundesrätliche Sprecher widersetzte<br />
sich einer Eintretensdebatte, um unverzüglich<br />
mit der artikelweisen Debatte<br />
zu beginnen. Mit einiger Mühe war es<br />
möglich, die Diskussion über den ersten<br />
Artikel, der generell das Anwendungsge-*<br />
biet der Verordnung umgrenzt, abzuschliessen.<br />
Weniger leicht fand der zweite<br />
Artikel mit seinen allgemeinen Weisungen<br />
Gnade. Hier traten die Widerstände bereits<br />
deutlicher in Erscheinung, so dass<br />
im Verlaufe der Verhandlungen die<br />
Schwierigkeiten, die durch die verschiedenen<br />
Interessengebiete erAvähnt wurden,<br />
zusehends an Umfang wuchsen. Im Hinblick<br />
auf diese Sachlage erschien eine weitere<br />
Detailberatung für die übrigen Artikel<br />
(siehe Nr. 63, Seite 14) nicht opportun.<br />
Der Vorsteher des eidg. Justiz- und<br />
Polizeidepartementes sah offenbar die<br />
Nutzlosigkeit weiterer Einzelberatungen<br />
ein und schloss sich dem Vertagungsvorschlag<br />
an. Eine aus 7 Mitgliedern bestehende<br />
Kommission ist beauftragt, einen<br />
Gegenentwurf auszuarbeiten, der im Verlaufe<br />
des Monats Oktober den eidg. Behörden<br />
und Verbänden zur Kenntnis gebracht<br />
werden soll. Nachdem sich die<br />
Experten auf das neue Vorgehen geeinigt<br />
hatten, konnte schon nachmittags 17 Uhr<br />
die Konferenz, die 2 bis 3 Tage hätte<br />
dauern sollen, geschlossen werden.<br />
Bald darauf verliess er das Zimmer, das<br />
Haus, die Stadt.<br />
38.<br />
In Berlin nahm er nur einen Handkoffer<br />
mit ins Hotel. Er schickte einen Rohrpostbrief<br />
an Wermstedt: Trotz allem, was zwischen<br />
ihnen vorgefallen sei, müsse er ihn um<br />
eine Unterredung bitten, da er in den nächsten<br />
Tagen wieder nach Amerika gehe und<br />
für immer. «Dies bitte unter uns, ganz unter<br />
uns, auf keinen Fall dürfen Frau Wegner und<br />
Fräulein Anni davon erfahren. Ich komme<br />
soeben von den Damen und habe Ihnen einiges<br />
zu sagen. Darf ich Sie bitten, mich morgen<br />
abend im Hotel aufzusuchen?»<br />
Wenige Stunden später telephonierte<br />
Wermstedt, dass er morgen abend verhindert<br />
sei, doch könne er über Mittag ein halbes<br />
Stündchen hinkommen. Georg war einveistanden.<br />
Erstes Anzeichen, dass er Anni doch<br />
noch liebt, sagte er sich.<br />
Am nächsten Morgen erhielt er den von<br />
Wedemeyer angekündigten Brief und gleichzeitig<br />
einen eingeschriebenen, ihm schon<br />
nachgereisten, von Plath selber.* Der «Barnum<br />
in der Westentasche» sah die ihm geschenkten<br />
fünftausend Mark offenbar als<br />
Schweigegeld an und verlangte mehr. Zur<br />
Eröffnung eines Geschäftes mit Radioapparaten<br />
am Nollendorfplatz bedürfe er dringend<br />
Es verdient nach dieser ersten Etappe<br />
festgestellt zu werden, dass behördlicherseits<br />
ein brüskes Vorgehen auf der Basis<br />
des Departementsentwurfes vermieden<br />
wurde und dass nun von allen Interessenten<br />
versucht wird, eine Lösung in enger<br />
gegenseitiger Zusammenarbeit auszuarbeiten.<br />
Auch bei den Autobesitzern kam<br />
einmütig die Ueberzeugung zum Ausdruck,<br />
dass unbedingt etwas geschehen<br />
müsse, um einzelnen Auswüchsen, die<br />
auch dem Transportgewerbe Schaden zufügen,<br />
energisch entgegenzutreten. Ohne<br />
ZAveifel lässt sich mit einigem guten Willen<br />
eine Formel ermitteln, die einerseits<br />
das Einverständnis der Wagenführer und<br />
damit auch eine grössere Sicherheit im<br />
Strassenverkehr bringen würde und anderseits<br />
aber auch dem Strassentransportgewerbe<br />
keine neuen Schwierigkeiten in<br />
den Weg legt oder neue Lasten aufbürdet.<br />
Die Konferenz der Benzin-Konsumenten.<br />
In Genf traten am Zentralsitz des T. C. S.<br />
unter dem Präsidium von Herrn Primault<br />
(Generaldirektor des A. 0. S.) die Vertreter<br />
der grossen Verkehrsverbände zusammen,<br />
um zur Lage auf dem Benzinmarkt Stellung<br />
zu nehmen. Es nahmen daran Vertreter<br />
des A. 0. S., des T. C. S., der U. M. S., des<br />
S.R.B., des A.T.B. (Arbeiter-Touring-<br />
Bund), der Aspa, der Zentralstelle zur Verteidigung<br />
der Automobilinteressen und der<br />
Syndikalkammer der Automobil- und<br />
Fahrradindustrie teil. Bekanntlich hatte<br />
die eidg. Benzinpreiskontrolle auf den 12.<br />
Juli nach Bern eine Tagung einberufen,<br />
deren Aufgabe es war, die Benzinmarktkonvention<br />
und die eventuelle Gründung<br />
einer Korporation zu prüfen. Damals machten<br />
die Vertreter der Konsumenten und der<br />
Verkehrsverbände allgemeine Vorbehalte<br />
zum Inhalt der Konvention wie zum Verfahren<br />
der Regulierung des Benzinmarktes<br />
geltend. Sie vertraten mit Recht die Auffassung,<br />
man hätte ihnen zur Besprechung<br />
dieser Fragen innerhalb ihrer Verbände<br />
Zeit lassen sollen. Der A. C. S. ergriff bei<br />
dieser Gelegenheit die Initiative zur Einberufung<br />
einer Konferenz der Benzin-Konsumenten<br />
zum Zwecke gründlichen Studiums<br />
der einschlägigen Fragen, die mitunter<br />
sehr delikater Natur waren.<br />
In Genf standen zwei verschiedene Fragenkomplexe<br />
zur Diskussion:<br />
1. Alle diejenigen Probleme, die sich auf<br />
das Projekt der Korporationen beziehen<br />
und vorwiegend politischen Einschlag haben.<br />
Die Delegierten der Verbände beschränkten<br />
sich auf die Feststellung, dass<br />
der Entscheid in dieser Angelegenheit<br />
ihren Landesverbänden zustehe, wobei es<br />
speziell die Frage abzuklären gilt, ob diese<br />
geneigt seien, die politische Idee der Korporationen<br />
zu unterstützen oder zu verwerfen.<br />
2. Die andere Fragengruppe betraf Probleme<br />
technischer Natur. Von den in Genf<br />
anwesenden Delegierten Avurde die Auffassung<br />
vertreten, dass die Korporation, welche<br />
zusammen mit den Verbänden an einer<br />
Kontrolle des Benzinmarktes mitwirken<br />
würde, folgenden Bedingungen zu genügen<br />
hätte:<br />
a) Den Konsumenten muss in allen Kommissionen<br />
eine Vertretung eingeräumt Averden<br />
und nicht nur in einigen wenigen, wie<br />
dies im Organisationsvorschlage der Fall<br />
ist<br />
ḃ) Die neue Organisation darf für den<br />
Konsumenten mit keinerlei finanziellen<br />
Lasten verbunden sein, da jeder Konsument<br />
allein schon durch den Ankauf von<br />
Benzin an die Kosten dieser Organisation<br />
beiträgt.<br />
Ferner vertreten die Delegierten die Ansicht,<br />
die Konvention solle den Interessen<br />
der Konsumentengruppen in dem Sinne<br />
Rechnung tragen, dass nicht schematisch<br />
gegenüber jedermann der gleiche Preis angewendet<br />
wird, sondern den Handels- und<br />
Industrieunternehmungen als Grosskunden<br />
mit laufender Rechnung ein besonderes<br />
Entgegenkommen einzuräumen sei.<br />
mindestens fünfundvierzigtausend Mark, die<br />
Nicola ja wohl einem alten Leidenskameraden<br />
von drüben auf fünfzigtausend Mark abrunden<br />
würde. Er gab in dem Schreiben eine<br />
Telephonnummer an und bat, ihn baldmöglichst<br />
anzurufen. Seitdem waren nun schon<br />
zwei Tage vergangen.<br />
«Erpresser,» murmelte Georg, «nicht einen<br />
Pfennig.»<br />
Als er gegen Mittag nach Hause kam,<br />
wurde er am Telephon verlangt. Ein Herr,<br />
der seinen Namen nicht nannte, wünschte ihn<br />
zu sprechen. Georg Hess vom Hotelbureau<br />
aus erwidern, er sei heute nicht zu sprechen.<br />
Bald darauf kam Wermstedt. Das glattrasierte,<br />
blasse und hagere Gesicht wie aus<br />
Holz geschnitten. Die schmalen Lippen lagen<br />
fest, wie zwei Austernschalen, aufeinander.<br />
Georg schien seine Stimmung nicht zu bemerken.<br />
Er bot ihm Platz an.<br />
«Ich habe Sie zu mir gebeten, Herr Wermstedt,<br />
zunächst, weil ich erfahre, dass ich indirekt<br />
an Ihrem Zerwürfnis mit ,Haus Käthe'<br />
schuld bin. Ich möchte wenigstens den Versuch<br />
machen, da einiges aufzuklären. Sie<br />
haben Ihrer ungünstigen Meinung über mich,<br />
die berechtigt sein mag, einen ziemlich unverblümten<br />
Ausdruck gegeben.»<br />
«Nur in der Notwehr.»<br />
«Notwehr? Wieso?»<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 65<br />
Sportnachrichten<br />
Schwere<br />
Starke Ausfälle und Wolkenbruch von Strafpunkten in den ersten zwei Etappen.<br />
Tragödie am Stilfserioch. — Verschiedene Unfälle.<br />
Von unserem die Fahrt begleitenden Sonderkorrespondenten.<br />
Meran, 30. Juli.<br />
Wieder einmal internationale Alpenfahrt!<br />
Alpenfahrt <strong>1933</strong>! Die schönste und beliebteste<br />
aller motorsp.ortlichen Veranstaltungen<br />
Europas! Eine Fahrt, die man nicht missen<br />
möchte, die immer wieder die bekanntesten<br />
und erfolgreichsten Langstreckenfahrer aller<br />
Länder vereinigt und deren Durchführung<br />
doch immer wieder — auch in diesem Jahr!<br />
— an dummen Kleinigkeiten zu scheitern<br />
drohte. Immer wieder war man im Zweifel:<br />
findet die « Alpenfahrt » statt oder nicht? Als<br />
die Zweifel endlich beseitigt waren, als man<br />
sich entschieden hatte, die Alpenfahrt trotz<br />
aller wirklichen und angeblichen Wirtschaftsnot,<br />
trotz aller Schwierigkeiten und trotz<br />
aller Widerstände durchzuführen, als die<br />
Fahrtleitung — die in diesem Jahr in französischen<br />
Händen ruht! — die Ausschreibung<br />
hatte erscheinen lassen, machte die politische<br />
Entwicklung in Deutschland neue Schwierigkeiten.<br />
Gewohnheitsgemäss hätte die Fahrt<br />
in München beginnen sollen. Von München<br />
sollte auf dem Wege über Mittenwald, Zirl,<br />
Innsbruck, Brenner das italienische Alpenland<br />
erreicht werden. Auf diesem Wege hätten<br />
aber die deutschen Teilnehmer nicht folgen<br />
dürfen, weil Reichsdeutschen bekanntlich das<br />
Betreten österreichischen Bodens nur gegen<br />
Zahlung von rund 1200 ,Fr. an die deutschen<br />
Behörden erlaubt ist. Schliesslich entschloss<br />
man sich in letzter Stunde, den Start von<br />
München nach Meran zu verlegen und die<br />
erste Etappe München—Meran als Rundstreckenfahrt<br />
Meran—Meran durchzuführen,<br />
wobei die Strecke durch Einschaltung einer<br />
weiteren Fahrt über den Jaufenpass interessanter<br />
gestaltet wurde.<br />
Der Meldungseingang war besser, als es<br />
selbst Optimisten erwartet hatten. Ungewöhnlich<br />
stark ist diesmal die Beteiligung Englands.<br />
Eine ganze Schiffsladung Wagen muss<br />
man von « drüben » über den Kanal geschickt<br />
haben, um englischen Wagen Ruf auf dem<br />
europäischen Festland zu verschaffen und<br />
dem stark entwickelten sportlichen Betätigungsdrang<br />
englischer Fahrer Entfaltungsmöglichkeit<br />
zu geben. 53 Meldungen wurden<br />
allein von England abgegeben. An zweiter<br />
Stelle erst folgte Deutschland, das früher den<br />
grössten Teil aller Fahrer schickte, mit 35<br />
Nennungen, von denen jedoch eine ganze<br />
Reihe wieder zurückgezogen wurden. Holland<br />
ist mit zehn Meldungen beachtlich stark<br />
vertreten und steht nur wenig zurück hinter<br />
Frankreich, das 16 Meldungen abgegeben<br />
hat, eine etwas geringe Zahl für das Land<br />
des Trägers der Veranstaltung. Die Schweiz<br />
stellte diesmal nur vier Meldungen. Die<br />
Meldeliste wurde durch Nennungen aus Italien,<br />
Ungarn, der Tschechoslowakei, Oesterreich<br />
und sogar einer Meldung aus den Vereinigten<br />
Staaten ergänzt.<br />
Abnahmetage in Meran.<br />
Für den Alpenfahrt-Kritiker kann manchmal<br />
die Abnahme interessanter sein als die<br />
ganze Reise, falls er mit offenen Augen durch<br />
die Reihen der Fahrzeuge geht, sich nicht<br />
allein auf die offiziellen Mitteilungen der Abnahmekommission<br />
stützt, sondern selbst zusieht,<br />
was vorgeführt wird. Leider war hier<br />
der Fahrtleitung ein organisatorischer Fehler<br />
unterlaufen, da man nicht daran gedacht<br />
«Nach Ihrer Entpuppung als «Georg» nahm<br />
das Verhimmeln ja kein Ende bei den Damen.<br />
Man sprach überhaupt nur von Ihnen. Man<br />
fand es rührend, dass Sie zweiundzwanzig<br />
Jahre, oder wieviele es waren, wie Ritter<br />
Toggenburg geharrt hatten, ,bis das Fenster<br />
klang'.»<br />
Georg bezwang sich. Er räusperte sich<br />
warnend und wippte leise mit dem Fuss des<br />
übergeschlagenen Beins.<br />
«Mir war das alles auf die Dauer unerträglich.<br />
Und die Geschichte mit Ihrem Bruder<br />
fand man auch grossartig. Auf weibliche Gemüter<br />
wirken ja Räubergeschichten immer<br />
besonders begeisternd, und wenn nun gar<br />
eine Leiche im See versenkt wird —»<br />
«Herr Wermstedt,» sagte Georg mit mühsam<br />
beherrschter Stimme, «wenn ich Ihnen<br />
jetzt nicht einfach die Tür weise, so verdanken<br />
Sie das lediglich zwei Menschen, die mir<br />
teuer sind.»<br />
Einen Augenblick war Wermstedt betroffen<br />
durch die Entschiedenheit, die im Ton dieser<br />
Worte lag, aber sogleich blitzte es wieder<br />
trotzig in seinen Augen auf. «Glaub's schon.<br />
Darf man übrigens gratulieren?»<br />
Also gekränkte Liebe, Eifersucht auch hier,<br />
dachte Georg, das ist der Schlüssel zu seiner<br />
ganzen Rauhborstigkeit.<br />
Alpenfahrt<br />
De<br />
hatte, auch die Vertreter der Presse aus afljsn<br />
beteiligten Ländern mit ausreichendem Informationsmaterial<br />
zu versorgen und ihnen zur<br />
Abnahme weder ein Programm noch Qeschwindigkeitstabellen<br />
oder gar eine Streckenkarte<br />
zur Verfügung stellte. Den höflichen<br />
Bitten der anwesenden Journalisten ist man<br />
leider nicht mit demjenigen Verständnis begegnet,<br />
das die einzelnen Herren für ihre<br />
nervenzerrüttende Tätigkeit wohl hätten erwarten<br />
können. Nur mit Mühe war es möglich,<br />
nach Schluss der Abnahme wenigstens<br />
eine Startliste zu erhalten, an Auskünfte<br />
irgendwelcher Art über Zweifelsfragen war<br />
gar nicht zu denken. Es sei festgestellt, dass<br />
in den vergangenen Jahren, wenn die Schweiz<br />
oder Deutschland oder Italien die Fahrtleitung<br />
hatten, mehr hilfsbereites Entgegenkommen<br />
gezeigt wurde.<br />
121 Wagen wurden insgesamt abgenommen.<br />
Darunter war am stärksten vertreten die<br />
Klasse 4, unter 1500 ccm, in der nicht weniger<br />
als fünf Teams und 23 Einzelfahrer zur<br />
Abnahme erschienen. Es wird damit nicht<br />
nur bewiesen, dass der Kleinwagen, zu denen<br />
man ja die Wagen bis Wi Liter trotz ihrer<br />
Grosse noch immer rechnet, mehr und mehr<br />
bevorzugt wird, sondern ausserdem auch,<br />
dass man einen Start in dieser Klasse für besonders<br />
aussichtsreich hält. Herrliche Fahrzeuge<br />
wurden von England vorgeführt! Vor<br />
sechs, acht oder zehn Jahren war Deutschland<br />
das Land des serienmässigen Sportwagens,<br />
wie er für solche Alpenfahrten in<br />
Frage kommen könnte.- Damals baute man<br />
im konservativen England noch Kutschwagen<br />
mit einem Motor vorn drin, wenn es möglich<br />
gewesen wäre, vielleicht ausserdem auch<br />
noch mit Kerzenlaternen links und rechts und<br />
einem recht gravitätischen Aussehen. Inzwischen<br />
ist die Automobil-Industrie des europäischen<br />
Festlandes stark von amerikanischen<br />
Tendenzen beeinflusst worden, hat sich<br />
dem Bau des Zweckmässigkeits- und de»<br />
Gebrauchswagens zugewendet, hat feierliche<br />
Limousinen geschaffen, die zwar ausserordentlich<br />
praktisch sind, sich aber zum<br />
Sport eignen wie ein Elefant zum Mäusefangen.<br />
England dagegen hat in aller Stille<br />
begeisternde Sportwagen geschaffen, Wagen,<br />
mit denen man gleich noch heute losfahren<br />
möchte in die Welt. Die englischen Riley gehören<br />
dazu, die englischen M. Q., die Talbot,<br />
die Frazer Nash usw., vor allem aber<br />
die «SS», die englischen Standardwagen.<br />
Es war eine Freude, zu sehen, mit welcher<br />
Liebe alle Kleinigkeiten durchdacht und<br />
durchgearbeitet waren!<br />
Interessant ist vor allem die Teamzusammensetzung.<br />
In der Klasse der grössten<br />
Fahrzeuge über 3000 ccm startete nur ein<br />
einziges Team, und zwar ein Ford-Team aus<br />
Holland, das mit guten Aussichten in die<br />
Konkurrenz geht. In der Klasse der Wagen<br />
von 2—3 Liter ist ein englisches SS-Team,<br />
ein französisches Hotchkiss-Team und ein<br />
deutsches Daimler-Benz-Team erschienen.<br />
Bei den 2-Liter-Wagen meldete General-<br />
Motors ein Team von 3 Vauxhall-Wagen mit<br />
belgischen Fahrern am Steuer. Deutschland<br />
ein Adler-Team von 3 Adler-Trumpf-Wagen.<br />
Bei den 1,5-Liter-Wagen sind vertreten:<br />
3 Riley, 3 Adler-Primus, 3 Röhr. 3 Stoewer<br />
und 3 Frazer-Nash. Die Klasse der kleinsten<br />
Und laut sagte er lächelnd: «Befürchten<br />
Sie nichts.»<br />
«Ach du lieber Himmel. Ich und befürchten.<br />
Aber gemerkt habe ich freilich, wie Sie um<br />
Fräulein Anni herumscharwenzelten. Ihre<br />
Blicke sagten alles.»<br />
«Also eifersüchtig —.»<br />
«Nein, aber empört, dass Sie in Ihrem Alter<br />
und — doch das behalte ich für mich. Sie<br />
haben es ja auch glücklich fertig bekommen,<br />
unsere Verlobung zu sprengen.»<br />
«Das habe ich nicht und das werde ich<br />
auch nicht. Im Gegenteil. Genügt es Ihnen,<br />
wenn ich Ihnen schwere, dass ich Anni niemals<br />
wiedersehen werde? Und ihre Mutter<br />
auch nicht!»<br />
Wermstedt sah ihn verblüfft an. «Ist etwas<br />
vorgefallen?»<br />
«Nichts ist vorgefallen, ich bin nur europamüde.<br />
Ich ertrage diese Scherereien von Polizei<br />
und Staatsanwalt nicht länger, diese<br />
ewigen Schnüffeleien in meinem Leben. Aber<br />
der Hauptgrund, das will ich Ihnen denn doch<br />
offen sagen, Herr Wermstedt, ist: ich will<br />
Annis Glück nicht in den Weg treten. Ich<br />
weiss, Anni liebt Sie.»<br />
«Hat sie Ihnen das gesagt?» brummte<br />
Wermstedt, aber es war ein Untertan in seiner<br />
Frage, der Georg beruhigte.<br />
(Fortsetzung folgt J
65 - 19SS AtrcOMOBIL-REVUE<br />
Wagen bis 1100 ccm schUessllch Ist diesmal<br />
eine rein englische Angelegenheit, denn es<br />
starten 3 M.Q., 3 Singer und. 3 Fiat. Zu der<br />
Fiatmeldung ist allerdings zu sagen, dass<br />
man über die Nationalität dieses Teams im<br />
Zweifel sein kann, weil zwar die Meldung<br />
von England abgegeben wurde, jedoch die<br />
Wagen in Italien gebaut wurden, die Zusammenstellung<br />
des Teams ein russischer Fürst<br />
besorgte und die Fahrer Belgier sind. Offenkundiger<br />
kann der «internationale » Charakter<br />
der Fahrt kaum betont werden.<br />
Die Schweiz hatte 4 Meldungen eingereicht,<br />
von denen aber nur 3 erfüllt wurden.<br />
Es meldeten und starteten: V. Pilloud auf<br />
Fiat auf einem vornehmen dunklen Fiatwagen,<br />
A. Sandoz auf einem wunderschönen<br />
beigefarbenen De Soto - Kabriolett. Schmid<br />
auf einem hellgrünen, dunkelabgesetzten<br />
Zweisitzer-Bugatti kraftvollster Form.<br />
Am Abnahmeplatz sah man wieder die gewohnten<br />
bekannten Gesichter, die alljährlich<br />
die Alpenfahrt organisieren helfen, die<br />
Vertreter der einzelnen Länder, die ein Wort<br />
mitzureden haben, prominente Vertreter<br />
Die Wagen werden auf dem Parkplatz in Meran zur<br />
dabei sein Wollen, um die Leistungen ihrer<br />
Wagen und Fahrer zu kontrollieren, um zu<br />
lernen, wie man es machen muss und um zu<br />
erkennen, wie man es nicht machen muss.<br />
Die technischen Kommissare walteten ihres<br />
Amtes, beanstandeten hier eine zusätzliche<br />
Benzinpumpe, dort eine Kühlwasser-Versehraubung,<br />
die nicht dem Katalog entspricht.<br />
Ab und zu mussten auch schon die<br />
Sportkommissare in Tätigkeit treten, um zu<br />
schlichten, zu begutachten, zu entscheiden.<br />
Da sah man das charakteristische Gesicht<br />
von M. A. Perouse, des Vertreters Frankreichs,<br />
den vornehmen Kopf von Konsul<br />
Fritsch-Deutschland, den italienischen Sportkommissar<br />
Covacewich. ferner den echten<br />
Engländer Colonel Lindsay Lloyd, der nie<br />
seine Pfeife ausgehen lässt, und über alle<br />
gebietet der Fahrtleiter, der « Directeur de<br />
la course», M. Rousset. Etwas später entdeckten<br />
wir auch das energisch-lebhafte Gesicht<br />
des Vertreters der Schweiz in der<br />
Fahrtleitung, den geistreichen Plauderer, der<br />
überall gern gesehen ist, J. Decrauzat.<br />
Am Samstag, dem ersten Abnahmetag, erschienen<br />
die Fahrzeuge nur zögernd, oft waren<br />
stundenlang die Abnahmestände leer.<br />
Das übliche Bild bei einer Abnahme, die sich<br />
auf zwei Tage erstreckt. Am zweiten Tage,<br />
am Sonntag, dagegen, kamen sie scharenweise,<br />
füllten innerhalb weniger Stunden den<br />
geräumigen Camp-Platz, der übrigens mustergültig<br />
für die Parkierung der Wagen vorbereitet<br />
war, bis auf wenige Plätze. Spät<br />
nachmittags sohliesslich wurde es ruhig in<br />
Meran. Man sass noch hier und da einige<br />
Stunden still beisammen, tauschte Erinnerungen<br />
an frühere gemeinsame Fahrten aus,<br />
schloss neue Bekanntschaften und ging<br />
schliesslich frühzeitig schlafen, um mit frischer<br />
Kraft an die Aufgaben des ersten Fahrtages<br />
zu gehen.<br />
Der erste Tag.<br />
Meran, den 31. Juli <strong>1933</strong>.<br />
Früh um vier Uhr startete der erste Wagen<br />
in Meran, in Minuten-Abstand folgten die<br />
nächsten, bis gegen 6 Uhr alle Fahrzeuge unterwegs<br />
waren. Zunächst ging es im Passeiertal<br />
aufwärts, am Geburtshaus Andreas<br />
Hofers vorüber, zum Jaufenpass hinauf.<br />
Ueberall winkende Menschen vor den Türen,<br />
überall Polizei und faschistische Beauftragte<br />
vorbildlich bemüht, die Strassen freizuhalten.<br />
Die ersten Kehren der Jaufenstrasse,<br />
ein wundervoller letzter Rückblick auf St.<br />
Leonhard und das Passeiertal, dann schrauben<br />
sich die Wagen Kehre um Kehre der<br />
Höhe des Passes entgegen. Oben warten<br />
schon einige Dutzend Vertreter der Clubs,<br />
Presseleute und Photographen. Es ist kalt<br />
am Jaufen. Auf glühende Hitze an den. beiden<br />
Abnahmetagen, die bis zu 53° (!) Celsius<br />
anstieg, war in der Nacht ein Wettersturz<br />
mit Blitz und Donner, Regen und Sturm gefolgt,<br />
der die Berggipfel bis auf 2000 m Höhe<br />
herab mit Neuschnee bedeckte. Es war bitter<br />
kalt auf dem Jaufen. Die Zuschauer wickelten<br />
sich, je länger sie aushalten mussten^ immer<br />
fester in ihre Mäntel und wurden erst<br />
richtig warm, als sich die einzelnen Fahrzeuge<br />
schon auf der Jaufenstrasse den Rang<br />
abliefen, sich gegenseitig überholten und versuchten,<br />
ihre Kräfte gegeneinander zu messen.<br />
Dann an der Nordseite des Jaufens hinab<br />
nach Vipiteno, ein Stück der schnellen Brennerstrasse,<br />
weiter östlich ins Pustertal in<br />
Richtung Toblach, Misurinasee.<br />
Hier war erste Zeitkontrolle! Ohne grossen<br />
Aufenthalt weiter in Richtung Cortina<br />
d'Ampezzo, aufwärts zur alten österreichischen<br />
«Kaiserstrasse», die mal aus strategischen<br />
Gründen gebaut wurde, heute jedoch<br />
eine der schönsten und beliebtesten Fahrstrassen<br />
der Alpen darstellt und einen Blick<br />
in die Wunderwelt der Dolomiten gewährt,<br />
wie er so unvergleichlich kaum denkbar ist.<br />
Nach Ueberwindung des Falzaregopasses<br />
durchs Buchensteiner-Tal zum Pordoijoch. An<br />
dieser Stelle fand zugleich die erste Bergprüfungsfahrt<br />
statt. Unten breite Startbänder<br />
iiher dip Strasse. oben das Ziel mit der Zeit-<br />
Abnahme durch die Spartkommission bereitgemacht.<br />
(Photo Hoepfner.)<br />
abnähme. Die Strasse während des Rennens<br />
vorbildlich abgesperrt, um alles aus den<br />
Fahrzeugen herausholen zu können, was<br />
möglich ist. Das Ergebnis dieser ersten Prüfung<br />
wurde mit ganz besonderem Interesse<br />
erwartet! Es löste eine gewaltige Ueberraschung<br />
aus. Was kaum jemand für möglich<br />
gehalten hatte, wurde Tatsache: von den<br />
Ein Sechszylinder Strapazlerwagen<br />
von faszinierender<br />
Schönheit, mit ganz<br />
hervorragenden<br />
Fahreigenschaften<br />
und allen<br />
Neuerungen der Chrysler-<br />
Wagen.<br />
rund 120 gestarteten Fahrern kamen etwa 30<br />
völlig punktfrei, also innerhalb der vorgeschriebenen<br />
kurzen Zeit, am Ziel an, darunter<br />
Wagen aller Stärken, fast aller Marken,<br />
auf der anderen Seite wiederum Wagen, von<br />
denen man bestimmt erwartet hatte, dass sie<br />
es schaffen würden, mit beträchtlicher Zeitüberschreitung.<br />
Aufenthalt auf der Passhöhe, so gern er<br />
gewählt worden wäre, fällt aus! Ohne Paus»<br />
weiter! Die weisse Marmolatä, die Dolomiten-Königin,<br />
die neugierig über ihre Trabanten<br />
hjnüberschaut zum Pordoijoch, schüttelt<br />
erstaunt und bestürzt ihr weisses Haupt, als<br />
die Wagen passabwärts fahren. Nahe der<br />
Einmündung des Sellapasses in die Pordoijoch-Strasse<br />
gab es dann eine kleine Karambolage.<br />
Ein schneidig fahrender englischer<br />
Teilnehmer begegnete einem holländischen<br />
Privatwagen, der ohne Rücksicht auf die eiligen<br />
Konkurrenten der Alpenfahrt um eine<br />
Ecke bog. Zwei Wagen hingen im nächsten<br />
Augenblick mit Radnaben und Kotflügeln ineinander<br />
und es bedurfte längerer Bemühungen<br />
kräftiger Männer, die beiden Wagen wieder<br />
auseinanderzubringen. Kurz zuvor war<br />
ein weiterer Unfall passiert: ein deutscher<br />
Fahrer mit der Unglücksnummer 13 war beim<br />
Versuch, einen vor ihm liegenden Konkurrenten<br />
zu überholen, aus der Bahn getragen<br />
und über den Strassenrand abgestürzt, wobei<br />
sich der Wagen mehrfach überschlug. Seltsamerweise<br />
blieben der Fahrer und sein Be-<br />
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gleiter fast nmverletzt Eine Stunde später<br />
fanden wir am Eingang zum Grödnertal einen<br />
der schweizerischen Fahrer, V. Pilloud<br />
auf Fiat, mit gebrochener Ventilfeder bei dem<br />
Versuch, den Schaden zu reparieren. AH«<br />
Pässe hatte er nun tadelfrei überwunden! Er<br />
versuchte natürlich, die \V> Stunden, die für<br />
die Reparatur nötig waren, wieder aufzuholen.<br />
Aber es gelang nicht. Er musste wegeri<br />
Zeitüberschreitung aufgeben. Noch eine ganze<br />
Reihe anderer Ausfälle brachte der erste<br />
Tag. Leider war die Fahrleitung nicht in der<br />
Lage, anzugeben, wann, wo und warum die<br />
einzelnen Wagen ausgeschieden seien. Auch<br />
das ist ein grober Organisatioxisfehler! Wenn<br />
sich die Oeffentlichkeit ein Bild von der Zuverlässigkeit<br />
und der Ausdauer der einzelnen<br />
Wagen machen soll, muss sie auch wissen,<br />
aus welchem Grund die Teilnehmer aufgeben.<br />
Noch nie sah eine Alpenfahrt eine solch<br />
dürftige Presse-Information. Gern erinnert<br />
man sich der Fahrtleitung unter dem schweizerischen<br />
Vertreter Töndury-Zürich, der es<br />
verstand, mit jedem Teilnehmer, ob aktiv<br />
oder passiv dabei, freundschaftlich engste<br />
Fühlung zu halten, der aus «seiner» Kolonne<br />
eine grosse Familie machte, der immer im<br />
rechten Augenblick ein freundliches Wort<br />
hatte. Von alledem diesmal nichts! Insgesamt<br />
waren acht Fahrer ausgefallen.<br />
St. Moritz. 1. August.<br />
Meran - Spondigna - Passo dl Stelvio -<br />
Bormio - Berninapass - Albulapass - Lenzerheide<br />
- Fliielapass - St. Moritz : so hiess die<br />
zweite Etappe, darin eingeschlossen fand<br />
sich die zweite Bergprüfungsfahrt zum Stilfserjoch.<br />
Man könnte ganze Bücher über die<br />
Stilfserjoch-Fahrt schreiben, wenn es möglich<br />
gewesen wäre, über die Fahrtzeiten Auskunft<br />
zu erhalten. Leider hütet man die Ergebnisse-,<br />
obwohl doch jeder Fahrer seine<br />
Zeit selbst mit der Stoppuhr verglichen hat,<br />
wie ein wichtiges Geheimnis. Es bleibt deshalb<br />
nur die nüchterne Feststellung übrig,<br />
dass am Abend nur noch 7 Teilnehmer der<br />
Fahrt strafpunktfrei geblieben waren und<br />
10 Fahrer die Fahrt einstellen mussten. Die<br />
punktfreien Fahrer des zweiten Tages, die<br />
also das Wunder vollbracht haben, auch die<br />
Fahrzeit am Stilfserjoch genau innezuhalten,<br />
sind: Mlle Helle Nice, Bugatti, Delmar auf<br />
Bugatti, Carriere auf Alfa Romeo. Aldington<br />
auf Frazer Nash, Jack Hobbs auf Riley, Healey<br />
auf Riley, Belgrave auf M.G. Der schweizerische<br />
Fahrer Schmidt auf Bugatti hatte<br />
Pech, indem er von einem Postauto angefahren<br />
wurde, wobei ein Vorderrad stark beschädigt<br />
wurde. Trotzdem<br />
Fahrt fort.<br />
Bü»<br />
Der zweite Fahrtag.<br />
(Photo Hoepfner.)<br />
setzte er die<br />
Das Stilfserjoch bedeutete die grosse Tragödie<br />
der Alpenfahrer. Was aus den Wagen<br />
überhaupt nur herausgeholt werden konnte,<br />
das wurde auf dieser Strecke geleistet, aber<br />
dennoch gab es ungeheuer viel Strafpunkte.<br />
Mit grösstem Elan gingen die Fahrer, die<br />
auf dieser schwierigen Strecke die phantastischen<br />
Stundenmittel von 42 bis 45 km'St.<br />
innezuhalten hatten, an den Berg. Das Ganzewar<br />
eine unglaubliche Schinderei und die<br />
Wagen kamen wie dampfende Lokomotiven<br />
auf dem Stilfserjoch oben an. Ueber die<br />
armen Alpenfahrer ging auf dieser Strecke<br />
ein wahrer Wolkenbruch von Strafpunkten<br />
nieder. Alle möglichen Zwischenfälle ereigneten<br />
sich während der Auffahrt zur Passhöhe.<br />
Da gab es Konkurrenten, die behindert<br />
wurden, indem ein vor ihnen liegender Wagen<br />
nicht mehr weiter kam, anderen kochte<br />
der Motor — kurz, jeder hatte am Stilfserjoch<br />
die schwersten Stunden der Alpenfahrt<br />
zu bestehen. Die beste Leistung vollbrachte<br />
der kleine Alfa Romeo des Franzosen Carriere,<br />
der statt der ihm zustehenden 24 Min.<br />
32 Sek. bloss 21 Min. 11 Sek. brauchte. Auf<br />
dem Stilfserjoch oben hatten sich trotz der<br />
frühen Morgenstunde viele Schlachtenbummler<br />
eingefunden. In das Ortler-Massiv und<br />
die Bernina-Gruppe schweifte frei der Blick,<br />
bezaubert von der Schönheit dieser grandiosen<br />
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Vom Stilfserjoch ging es dann in sehr<br />
rascher Fahrt hinab durch unzählige Kurven<br />
und Tunnels über Bormio in das schöne Valle<br />
Tellina und bei Tirano in das Puschlavtal<br />
und zur Bernina hinauf. Hier drehten die<br />
Wagen wieder gewaltig auf. Auf der Schlussstrecke<br />
durch Qraubünden nach dem Etappenziel<br />
St Moritz gab es nicht mehr viel Aenderungen.<br />
Die Fahrer bewunderten die tadellose<br />
Organisation auf dem Schweizergebiet<br />
und waren voller Lob.<br />
Die Ersten der Kolonne trafen schon nach<br />
12 Uhr in St Moritz ein, von einer grossen<br />
Menschenmenge mit lebhaftem Interesse erwartet<br />
Die Wagen wurden sofort nach dem<br />
geschlossenen Park beim Grand Hotel geführt<br />
St. Moritz stand noch während des<br />
ganzen Nachmittags im Zeichen der Alpenfahrt<br />
Allgemein wurde anerkannt, dass die<br />
Schweizer wieder ganze Organisationsarbeit<br />
geleistet hatten.<br />
Per dritte Tag.<br />
Turin, 2. August<br />
Ein leichter Tag! Von St. Moritz in die italienische<br />
Ebene nach Turin! Zuvor noch<br />
rasch einige Pässe: den Julier. aufwärts<br />
nach Splügen, über den Bernhardinpass zum<br />
Luganersee und dann hinab in die Ebene,<br />
auf wundervoll breiten Strassen nach Turin.<br />
Fast alle Fahrer bezeichneten diesen 3. Fahriag<br />
als einen Tag der Erholung. Das Ziel<br />
Turin wurde durchweg mit grossem Vorsprung<br />
erreicht. Strafpunkte gab es nur wenige,<br />
Ausfälle nur zwei, so dass noch immer<br />
mehr als 100 Fahrer beisammen sind. Aufgefallen<br />
ist, dass eine ganze Reihe Wagen<br />
unterwegs Werkstätten aufsuchte, um grosse<br />
und kleine Reparaturen vornehmen zu lassen.<br />
Das ist absolut neu! Bislang war es bei<br />
Prüfungsfahrten, dfe eine Kontrolle der Zuverlässigkeit<br />
und Ausdauer def Wagen bedeuten<br />
sollten, üblich, Reparaturen nur mit<br />
sogenannten Bordmitteln zu gestatten. Bei<br />
dieser Alpenfahrt darf jeder Fahrer Werkstätten<br />
aufsuchen nach Belieben. Man hat<br />
mehr und mehr den Eindruck, als wenn dem<br />
französischen Club, der zum erstenmal als<br />
Fahrtleiter der Alpenfahrt in Erscheinung<br />
tritt, die nötige Erfahrung fehlt! Auch über<br />
den Grund der Ausfälle des zweiten Tages<br />
war eine zuverlässige Auskunft nicht zu erhalten.<br />
Mit eigenen Augen konnten wir einen Unfall<br />
beobachten, der sich in den frühen Morgenstunden<br />
auf der Strasse zwischen St. Moritz<br />
und Maloja zutrug. Ein deutscher Pressewagen,<br />
besetzt mit dem bekannten deutschen<br />
Sportjournalisten Adolf Meurer-Köln, geriet<br />
auf regennasser Strasse bei dem Versuch,<br />
einem Postauto auszuweichen, ins Schleudern<br />
und wurde gegen die Front des Autobus<br />
geworfen. Der kleine Wagen Meurers<br />
wurde dabei stark beschädigt Die beiden Insassen<br />
sind durch Windschutzscheibensplitter<br />
im Gesicht verletzt und mussten sich in<br />
ärztliche Behandlung begeben.<br />
Strafpunktfreie Fahrer : wie am zweiten<br />
Tag unverändert noch 7! Beste Teams in<br />
der Konkurrenz um den Alpenpokal am<br />
Abend des dritten Tages: in der Klasse I<br />
das holländische Fordteam, in der Klasse 2-3<br />
Liter das französische Hotchkiss-Team, dahinter<br />
Mercedes-Benz, in der Klasse 1,5—2<br />
Liter das deutsche Adler-Team, dahinter das<br />
belgische Vauxhall-Team, in der Klasse 1-1,5<br />
Liter das englische Riley-Team vor 4 Konkurrenzteams,<br />
in der Klasse der kleinsten<br />
Wagen : das englische M.G.-Team vor zwei<br />
anderen englischen Konkurrenten. W. H.<br />
Die Resultate nach der 3. Etappe.<br />
1. Gruppe (Ober 3000 ccm):<br />
Teams: 1. Ford (Holland), 42 Strafpunkte.<br />
Einzelfahrer: 1. Van Beck (Ford), 2 Pkt.; 2.<br />
Van de Meulen (Ford), 3 Pkt.; 3. Von Abbe<br />
(Ford), 19 Pkt.; 4. Guichenne (Delage), 26 Pkt.; 5.<br />
A. Sandoz (De Soto), 34 Pkt.; 6. Collier (Au--<br />
burn), 42 Pkt.; 7. Aguzzi (Ford), 43 Pkt. (folgen<br />
noch 5 weitere Konkurrenten).<br />
2. Gruppe (bis 3000 ccm):<br />
Teams: 1. Hotchkiss, 22 Pkt.; 2. Daimler-Benz,<br />
126 Pkt.<br />
Einzelfahrer: 1. W. Delroar (Bugatti), 0 Pkt.;<br />
2. Mllo Helle-Nice (Bugatti), 0 Pkt.; 3. E. Legre<br />
(Bugatti), 1 Pkt.; 4. Vial (Hotchkiss), 10 Pkt.;<br />
5. Diebold (Bugatti), 10 Pkt.; 6. Hans Koch (S.S. 1),<br />
14 Pkt. (folgen 6 weitere Konkurrenten).<br />
3. Gruppe (bis 2000 ccm):<br />
Teams: 1. Adler. 34 Pkt.; 2. Vauxhall, 178 Pkt.<br />
Einzelfahrer: 1. Carriere (Alfa Romeo, 0 Pkt.;<br />
2. Guiüeaume (Adler), 14 Pkt.; 3. Lotte Bahr (Adler),<br />
14 Pkt.; 4. Mercanti (Alfa Romeo), 36 Pkt.<br />
(folgen weitere 6 Konkurrenten).<br />
4. Gruppe (bis 1500 ccm):<br />
Teams: 1. Riley, 29 Punkte; 2. Frazer Nash, 94<br />
Punkte; 3. Adler, 106 Pkt. (folgen die Teams von<br />
Stöwer und Röhr).<br />
Elnzelfahrer; 1. Hobbs (Riley), 0 Pkt.; 2. Gripper<br />
(Frazer Nash), 2 Pkt.; 3. Wood (Aston Martin),<br />
28 Pkt. (folgen zahlreiche treitere Konkurrenten).<br />
5. Gruppe (bis 1100 ccm):<br />
Teams: 1. M. G., 51 Pkt.; 2. Singer, 159 Pkt.;<br />
3. Fiat, 256 Pkt.<br />
Einzelfahrer: 1. ffealey (Riley), 0 Pkt.; 2. Belgrave<br />
(M. G.), 0 Pkt.; 3. Mlle Champney (Riley),<br />
18 Pkt. (folgen zahlreiche weitere Konkurrenten).<br />
Die rlerte Etappe.<br />
(Eigener Sonderbericht.)<br />
Grenoble, 3. August.<br />
Die vierte Etappe von Turin nach Grenoble<br />
ergab relativ wenig Aenderungen. Die weitaus<br />
grössten Schwierigkeiten bot der Galibierpass,<br />
der als dritte Bergstrecke kontrolliert<br />
wurde. Nur die folgenden vier Fahrer<br />
erreichten die Passhöhe in der verlangten<br />
Zeit: Carriere (Alfa Romeo), Legre" (Bugatti),<br />
de Beer (D. K. W.) und ein Fahrer der Frazer<br />
Nash-Mannschaft Die Schweizer Schmidt<br />
und Sandoz erhöhten ihr Strafpensum auf<br />
211 resp. 49 Punkte. Nur ein englischer<br />
Fahrer fiel in dieser Etappe aus, so dass 99<br />
Wagen in Grenoble eintrafen. Keinerlei<br />
Schwierigkeiten bot den Fahrern der 1000 m<br />
hohe Lautaretpass.<br />
Heute Freitag erledigen die Fahrer nun<br />
noch die fünfte und letzte Etappe von Grenoble<br />
nach Nizza, und auf Samstag sind dann<br />
die definitiven Resultate zu erwarten.<br />
Grosser Preis von Nizza.<br />
Am nächsten Sonntag.<br />
Stadt-Rundstreckenrennen stehen seit einigen<br />
Jahren hoch im Kurs, das beweist schon<br />
der unglaublich schnelle Aufschwung des<br />
Grossen Preises von Monaco und nun neuerdings<br />
auch der Grosse Preis von Nizza, der<br />
noch ganz jungen Datums ist. Am kommenden<br />
Sonntag wird dieses Rennen zum zweiten<br />
Male ausgetragen, und schon vermochten<br />
die Veranstalter die internationale Elite<br />
zusammenzubringen. Nicht weniger als siebzehn<br />
erstklassige Konkurrenten werden das<br />
Rennen bestreiten, das über die wichtigsten<br />
Strassen des berühmten Kurortes führt.<br />
95mal, total über 305 km, müssen die Piloten<br />
die Rundstrecke über die Promenade des Anglais,<br />
die Avenue Verdun und den Quai des<br />
Etats-Unis befahren, und dabei insgesamt 655<br />
Kurven bewältigen, von denen jeweils zwei<br />
als Haarnadelkurven ganz besonders gefürchtet<br />
sind. Trotz der Schwierigkeiten der<br />
Strecke können dank der Breite und der vorzüglichen<br />
Beschaffenheit der Strassen Geschwindigkeiten<br />
bis 125 km/St, erreicht werden.<br />
Die längste Gerade misst 1400 m.<br />
Die Besetzung könnte bei keinem internationalen<br />
Grossen Preis hervorragender<br />
sein. Ausser Chiron und Borzacchini sind so<br />
ziemlich alle vielgesehenen Rundstreckenfahrer<br />
am Start. Nuvolari rückt voraussichtlich<br />
mit seinem Maseratt-Monoposto auf,<br />
JEtancelin, „Sommer, Witnille, Moll, Felix,<br />
Brian Lewis und Jeilen starten indessen auf<br />
Alfa Romeo, auf Bugatti geht der gefährliche<br />
Achille Varzi in den Kampf; auch Dreyfus,<br />
Lehoux (der übrigens nun auch einen Alfa J<br />
Romeo erworben hat), Hartmann und Lord<br />
Howe (dessen Start wegen seinem Sturz in<br />
Livorno allerdings noch unsicher ist) fahren<br />
mit der Molsheimer Marke. Campari, Fagioli<br />
und Zehender schliesslich haben Maserati-<br />
Wagen zur Verfügung. Diese Besetzung<br />
garantiert auf der interessanten Stadtrundstrecke<br />
von Nizza ein ganz ausserordentlich<br />
interessantes Rennen. Da die Alpenfahrer<br />
am Freitag abend in Nizza ankommen, können<br />
sie sich gerade noch ihre schnellen Kollegen<br />
vom Volant am Sonntag mitansehen.<br />
Die Nennungen.<br />
Nuvolari (Maserati), Etancelin (Alfa-Romeo),<br />
Sommer (Alfa-Romeo), Wimille (Alfa-Romeo), Moll<br />
(Alfa-Romeo). Felix (Alfa-Romeo), Brian Lewis<br />
(Alfa-Romeö), Jellen (Alfa-Romeo), Varzi (Bugafti),<br />
Dreyfus (Bugatti), Lehoux (Bugatti), Lord<br />
Howe (Bugatti), Hartmann (Bugatti), Campari (Maserati),<br />
Bioncktti (Maserati), Fagioli (Maserati),<br />
Zehender (Maserati).<br />
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Luzerner Gelände-Zielfahrt Als neuartige<br />
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national offen ist, wird am kommenden<br />
Samstag im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
des 25jährigen Bestehens der Sektion<br />
Luzern des A. C. S. bekanntlich eine Gelände-<br />
Zielfahrt durchgeführt. Die Prüfung stellt an<br />
die Teilnehmer im Kartenlesen, Routenzusammenstellen,<br />
sowie auch in fahrtechnischer<br />
Hinsicht gewisse Anforderungen. An<br />
Hand einer Blindkarte und der Dufourkarte<br />
müssen innerhalb fünf Stunden verschiedene<br />
zum voraus fixierte, hervorragende Aussichtspunkte<br />
und historische Stätten aufgesucht<br />
werden, bei denen Kontrollposten<br />
eingerichtet sind. Die einzelnen Kontrollen<br />
werden mit Punkten gewertet, und wer am<br />
meisten Punkte erzielt, wird Sieger der Prüfung.<br />
Nach der Ankunft am Ziel hat jeder<br />
Konkurrent eine Aufgabe zu lösen, die aus<br />
der täglichen Fahrpraxis entnommen ist.<br />
Wie wir erfahren, sind bis zum Redaktionsschluss<br />
bereits 40 Meldungen eingelaufen. Da<br />
im Augenblick, in dem diese Zeilen entstehen,<br />
noch weitere Meldungen abgegeben<br />
werden können, ist noch mit einer weiteren<br />
Erhöhung dieser schon sehr erfreulichen Ziffer<br />
zu rechnen.<br />
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BERN, 4. August <strong>1933</strong><br />
Tedm<br />
Nol<br />
Eine Interessante Prüfungsreihe, die sich<br />
über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr<br />
erstreckte, wurde von Williams im Forschungsinstitut<br />
des Vereins englischer Automobil-Ingenieure<br />
ausgeführt. Es handelte<br />
sich darum, festzustellen, welches die Hauptursachen<br />
der Verreibungen an den Zylinderflächen<br />
sind, da trotz aller Verbesserungen<br />
der Schmiermaterialien und der Schmiervorrichtungen<br />
diese Anstände nicht weniger<br />
geworden sind. Allerdings darf nicht übersehen<br />
werden, dass in früheren Zeiten die<br />
Chassis in den Fabriken von besonderen<br />
Fachleuten, den Einfahrern, «eingefahren»<br />
wurden, nachdem schon vor dem Einbau die<br />
Motoren stundenlang auf der Bremse gelau-,<br />
fen waren.<br />
Vor dem Kriege lief der neumontierte<br />
Motor drei bis sechs Stunden unter schwacher<br />
Belastung am Bremsstand ein, dann<br />
wurde er für kurze Zeit auf Vollast gebracht,<br />
hierauf ganz demontiert, jeder Teil kontrolliert,<br />
dann wieder zusammengesetzt, wieder<br />
zwei bis drei Stunden laufen gelassen und<br />
hierauf mindestens eine Stunde unter Vollast<br />
gebremst. Die ersten Zylinder- und Kolbendefekte,<br />
und solche kamen immer wieder vor,<br />
waren so bereits in der Fabrik vorweggenommen.<br />
Jetzt wurde der Motor in das Chassis<br />
eingebaut und dasselbe nun stunden-, oft<br />
tagelang auf der Strasse eingefahren, genau<br />
einreguliert etc.<br />
Dass diese Arbeitszeit, Benzin- und Oelverbrauch,<br />
Pneuverschleiss bei den heutigen<br />
Wagenpreisen nicht mehr von den Fabriken<br />
getragen werden können, ist klar.<br />
Zuerst wurden folgende drei Punkte zur<br />
Untersuchung bestimmt: Einfluss der Verdünnung<br />
des Schmieröls durch Brennstoff<br />
infolge zu reichen Gemisches (Ueberschwemmen<br />
des Vergasers etc.), Einfluss sehr ausgiebiger<br />
Reduktion der Schmierung selbst,<br />
und schliesslich Einfluss der Zylindertemperatur<br />
resp. einer eventuellen Ueberhitzung<br />
des Zylinders. Die erste Versuchsreihe ergab,<br />
dass fast in allen drei Punkten kein besonderer<br />
.Einfluss zu konstatieren war. Da<br />
die Versuche im Laboratorium in staubfreier<br />
Luft gemacht worden waren, wiederholte<br />
man sie, wobei die Saugluft mit Kieselstaub<br />
geschwängert wurde; es gab sofort mehr<br />
Anstände als früher und belegte die Notwendigkeit<br />
der Luftfilter. Wenn die Temperatur<br />
von 125 auf 265 Grad Celsius gesteigert<br />
wurde, zeigte sich nichts, senkte man sie aber<br />
unter 100 Grad Celsius, so mehrten sich die<br />
Defekte. Die genaue Untersuchung ergab das<br />
Vorhandensein von Wassertröpfchen an den<br />
Zylinderwandungen. Diesem Umstände wurde<br />
das Augenmerk zugewendet und untersucht,<br />
ob das Wasser den Oelfilm wegwäscht oder<br />
sonstwie Korrosionen hervorruft. Man analysierte<br />
das Wasser im Auspuff und fand,<br />
dass es verschiedene scharfe Säuren enthielt.<br />
Alle Brennstoffe enthalten etwas Schwefel;<br />
wenn im Auspuff 10 bis 14 Prozent Schwefeldioxyd<br />
nachweisbar waren, so zeigten sich<br />
bereits Korrosionen, die den Anlass zu Verreibungen<br />
boten.<br />
Die Schlussfolgerungen waren: Die Hauptursache<br />
von Zylinderverreibungen ist in Korrosionen<br />
der Zylinderwandungen zu suchen;<br />
Abhilfe bietet rasches Anwärmen der Zylinder,<br />
speziell im Winter oder bei feuchter<br />
Witterung; dem Oel sollten von Haus 'aus<br />
Alkalien zugesetzt sein, um die sich bildenden<br />
Säuren sofort zu neutralisieren.<br />
Die Versuche werden fortgesetzt und wird<br />
es interessant sein, den Einfluss der Leichtmetallkolben<br />
gegenüber Gusseisenkolben zu<br />
ermitteln. Vor Anwendung der Leichtmetallkolben<br />
wurden auch Versuche mit Stahlkolben,<br />
speziell bei Aeroplanmotoren, gemacht;<br />
"diese zeigten grössere Tendenz zu<br />
Verreibungen.<br />
-ar.-<br />
Seitliche Motoranordnung. Bei den Autobussen<br />
spielt jeder Zuwachs an Sitzgelegenheiten<br />
eine Rolle in bezug auf erhöhte Rentabilität.<br />
Dass der vorne liegende Motor in<br />
dieser Beziehung einen recht kostspieligen<br />
Platz einnimmt, war schon lange klar. Man<br />
half sich teilweise damit, dass man den Motor<br />
vor die Vorderachse und den Chauffeursitz<br />
neben den Motor verlegte. Die Associated<br />
Equipment Co., deren Chassis unter der Kürzung<br />
A. E. C. bekannt sind, hat nun bei ihrer<br />
Q-Type eine radikale Aenderung gemacht,<br />
indem sie den Motor seitlich nach aussen verlegte,<br />
beiläufig an die Stelle des Reserverades<br />
am Luxuswagen.<br />
öpSi<br />
nen. Da der Einstieg wegen der Kontrolle,<br />
|F*f Einmannsystem, vorne neben dem Chauffeur .<br />
dt ff I . erfolgt, so ist der Rahmen an dieser Stelle<br />
kjf*»/<br />
nach abwärts gekröpft. Das Chassis wird<br />
A'' i . ._<br />
als Ein- und als Doppeldecker karossiert. Als<br />
;]jk X einfacher Autobus hat die Karosserie Platz<br />
S^ - "£A * ür 38 Passagiere, mit Imperiale aber für 62.<br />
..$»*
«0»<br />
Frage 8795. Hermetic für Zylinderkopfdichtung.<br />
Ist für die Montierun,g einer neuen Zylinderkopfdichtung<br />
aus Kupferasbest Hermetic zu verwenden<br />
oder nicht? Worin bestehen die Vor- und Nachteile?<br />
B. G. in B.<br />
Frage 8796. Wasserverlust an der Wasserpumpe.<br />
An meinem Wagen treten in letzter Zeit<br />
immer mehr Wasserverluste auf, und zwar, wie ich<br />
vermute, wegen der undichten Staufferbüchse an<br />
der Wasserpumpe. Kann diese Staufferbüchse repariert<br />
werden oder ist eine andere zu beschaffen?<br />
E. H. in B.<br />
Schnitt durch die Staufferbüchse einer Wasserpumpe.<br />
Antwort: Wasserverlust an der Wasserpumpe<br />
des Motors wird manchmal dadurch verursacht,<br />
dass sich das Wasser durch die Staufferbüchse<br />
hindurcharbeitet. Alles Abdichten und Erneuern<br />
der Stopfbüchsen nützt dann nichts. Ausgeschlossen<br />
sind nun diese Verluste bei Anwendung<br />
einer Staufferbüchse der beistehend skizzierten Art.<br />
Diese,- Schmierbüchse, die seinerzeit in England auf<br />
den Markt gebracht wurde, enthält in ihrem Unterteil<br />
eine federbelastete Stahlkugel, die als Rüekschlagventil<br />
wirkt. Während nach aussen drückendes<br />
Wasser durch das Ventil zurüeingehalten wird,<br />
ist ein Hineinpressen von Fett wie bisher ohne weiteres<br />
möglich.<br />
Frage 8797. Heisswerdender Motor. Bei Bergfahrten<br />
wird der Motor meines Sechszylinderwagens.<br />
Modell 25, übermässig ward, wenn ich nicht anhalten<br />
und äusserst vorsichtig fahren würde. Dies tritt<br />
erst auf seit dein Jahre 1930, wo ich den Zylinder<br />
ausschleifen und neue Kolben einsetzen liess. Ich<br />
suchte den Fehler zuerst im Kühler, liess denselben<br />
entkalken und, da dies nichts fruchtete, sogar ein<br />
neues Gerippe einsetzen, aber auch das half dem<br />
Uebel nicht ab. Nachher suchte ich den Fehler im<br />
Magnet, weil er im Langsamlauf einige Aussetzer<br />
hatt. Ich liess denselben revidieren und neu magnetisiere^i,<br />
aber die Sache wurde auch hier nicht<br />
hess/Bi;. Sogar verschiedene Arten Motoröle wurden<br />
P-pobiert. aber auch ohne Erfolg. Jetzt trage ich<br />
mich mit dem Gedanken um, den Ventilator schneller<br />
laufen zu lassen oder die Flügel zu erweitern<br />
mit Karton oder dünnem Blech. Was halten Sie<br />
davon, oder wissen Sie mir violleicht einen andern<br />
und bessern Rat? R. in D.<br />
Antwort Nach Ihrer Darstellung tritt das<br />
Heisswerden des Motors erst seit dem Einsetzen<br />
Heuer Kolben auf. Dieses Heisswerden kann nun<br />
mehrere Ursachen haben, die wir allerdings von<br />
hier aus nicht als die in Ihrem Falle unbedingt<br />
zutreffenden erklären können. Sind die Kolben zu<br />
stramm eingepasst, dann erwärmen sie sich beim<br />
Bergfahren derart, dass sie zu klemmen anfangen,<br />
somit noch heisser weiden und unter Umständen<br />
anfressen. Diese Möglichkeit sollte aber nach drei<br />
Jahren seit dem Ausschleifen nicht mehr vorkommen.<br />
Häufig tritt eine Ueberhitzung mit abnormaler<br />
Kolbenabnützung auf, wenn die Zylinder nur gehont<br />
wurden mit einem freihändig geführten Honwerkzeug;<br />
es kommt häufig vor, dass dann die Bohrung<br />
wohl kreisrund, aber nicht mehr senkrecht zur<br />
Kurbelwellenachse ist; dadurch liegt der Kolben<br />
verkantet in der Bohrung und hat an zwei Diagonalstellen<br />
übermässigen Anpressungsdruck. Aber<br />
auch dieser Fehler hätte in den drei Jahren seit<br />
dem Ausschleifen sich entweder mit Anfressungen<br />
oder mit jetzt erhöhtem Spiel bemerkbar machen<br />
sollen.<br />
Nach Ihrer Beschreibung wären noch folgende<br />
Vermutungen möglich. Magnet nicht richtig eingestellt,<br />
hat zu viel Spätzündung; der Motor überhitzt<br />
sich dadurch und sinkt in seiner Leistung bedeutend.<br />
Lassen Sie sich von einem Autoelektriker die<br />
Einstellung kontrollieren: vielleicht ist das Verstellgestänge<br />
unrichtig eingestellt, oder die Magnetkuppelung<br />
sollte noch etwas verdreht werden, oder,<br />
sofern es sich um einen Magnetzünder mit automalischer<br />
Verstellung handelt, die Verstellfeder ist gebrochen<br />
oder lahm, so dass sie bei zunehmender<br />
Tourenzahl nicht mehr vermag, den Anker zu verstellen.<br />
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die<br />
Zyjinderkopfdiehtung zu dünn ist; dadurch erhält<br />
Ihr Motor einen stärkeren Kompressionsgrad, das<br />
Benzm-Luft-Gemisch wird bei der Kompression<br />
stärker erwärmt und kann sich somit leicht selber<br />
entzünden, bevor der elektrische Zündfunke zündet.<br />
Der Motor klopft dann deutlich, und die Leistung<br />
geht ebenfallg rasch zurück. Versuchen Sie eine<br />
Bergfahrt mit Esso oder Dynamin oder sonst einem<br />
benzolhaltigen Benzin: Verschwinden diese Erscheinungen<br />
des Heisswerdens und des Klopfens, dann<br />
ist der Beweis da, das der Motor überkomprimiert<br />
ist. Durch Einlegen einer dickeren Dichtung wäre<br />
dem Uebel abzuhelfen. Es ist uns allerdings ein<br />
Fall bekannt, wo eine unerwünschte Kompressionserhöhung<br />
durch Einbau zu hoher neuer Kolben verursacht<br />
wurde.<br />
Lassen Sie die Auspuffleitung und speziell den<br />
Auspufftopf gründlich entrussen, oft ist letzterer<br />
derart verstopft, dass die Auspuffgase Mühe haben,<br />
ins Freie zu gelangen, somit einen erhöhten Gegendruck<br />
ausüben, so dass der Motor sich übermässig<br />
erhitzt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit,<br />
dass das Wasserpumpenrad verkehrt montiert<br />
werden kann, so dass die Kühlwasserförderung erheblich<br />
reduziert wird.<br />
Ich nehme an, dass Sie als erste Kontrolle schon<br />
nachgesehen haben, ob der Ventilatorriemen schleift<br />
Eine Aenderung am Ventilator würde ich Ihnen<br />
vorderhand nicht empfehlen, bis Sie die Ursache<br />
der Ueberhitzung nicht einwandfrei haben ermitteln<br />
können. Versuchen Sie mit Hilfe eines wirklich<br />
guten Mechanikers, ob Sie eine Störung wie oben<br />
angegeben irgendwo finden können. G. P., B.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 65<br />
untersucht. Auf rauher Fahrbahn (Zement) war<br />
die Abnutzung ziemlich grösser wie auf Teermakadam.<br />
Von erheblichem Einfluss auf die Lebensdauer<br />
des Autoreifens ist die Fahrgeschwindigkeit.<br />
Ein Reifen auf einem Tourenwagen, der mit<br />
durchschnittlich 40—50 Stundenkilometer fuhr,<br />
hatte eine Lebensdauer von 80000 km. Bei einem<br />
Sportwagen, der mit 145 km/St, auf,einer Rennbahn<br />
fuhr, stellte man hei der gleichen Reifenart<br />
die gleiche Abnutzung schon nach 540 km fest.<br />
Bei 80 km/St, ist die Abnutzung doppelt so gross<br />
wie bei 40 km/St, und nimmt oberhalb 105 km/St,<br />
sehr stark zu. Die Lebensdauer der Reifen ist noch<br />
zuletzt abhängig von der Jahreszeit, weil sich mit<br />
Frage 8798. Destilliertes Wasser, Regenwasser. dieser die Temperaturen und die Feuchtigkeit der<br />
Als langjähriger Abonnent habe ich Ihr Biatt als Luft ändert. So ist im Hochsommer die Abnutzung<br />
ausgezeichnetes Bildungsorgan für private Automobilhalter<br />
kennen und schätzen gelernt. Ich ver-<br />
mehr als durch all diese Ursachen wird aber<br />
ungefähr 30 Prozent höher als im Winter. Woit<br />
die<br />
folge auch immer mit grossem Interesse Ihne Antworten,<br />
auf die im Sprechsaal gestellten Fragen.<br />
In Nummer 20 vom 21. Juli lese ich, daßs es<br />
zum Nachfüllen der Batterie für destilliertes Wasser<br />
keinen Ersatz gibt.<br />
Es is#mir schon wiederholt in Garagen gesagt<br />
worden, dass reines Regenwasser das destillierte<br />
Wasser vollkommen ersetze. loh habe nun seit einiger<br />
Zeit Regenwasser zum Nachfüllen verwendet.<br />
Es würde mich interessieren, was Sie hierzu zu sagen<br />
haben. 0. U. in L.<br />
Antwort: Brunnenwasser oder Leitungswasser<br />
enthält immer gelöste Erdsalze sowie organische<br />
Stoffe, die der Batteriesäure schaden könnten.<br />
Durch das Abkochen des Wassers werden wohl lebende<br />
Bakterien abgetötet, ihre Leichen sowie die<br />
Erdsalze bleiben aber im Wasser drin und gelangen<br />
somit in die Batterie.<br />
Ragenwasser ist an und für sich destilliertes<br />
Wasser, da Regen aus der Kondensation von Wasserdaenpf<br />
entsteht; in der Luft befindet sich aber<br />
imraeT Staub, Kamingase, sowie andere Gase, die<br />
beim Sinken der Regentropfen von diesen mitgenommen<br />
werden und daher im Regenwasser sich<br />
wieder vorfinden. 'Darum sehen Sie zu Hause an<br />
den frisch gereinigten Scheiben jeden Wassertropfen<br />
abgebildet als kleinen Kreis; dieser entsteht<br />
aus den Staubrückständen, die natürlich nicht<br />
ungerechte Klage wehren? M, in 0-<br />
verdunsten. Aber auch das Einsammeln von Regrenwasser<br />
bringt Schmutz von der Traufe oder vom<br />
Antwort: Art. 25 des Automobilgesetzes<br />
schreibt vor, dass der Führer sein Fahrzeug beständig<br />
beherrschen und die Geschwindigkeit den<br />
Dach in das Wasser. Regenwasser ist daher verunreinigtes<br />
destilliertes Wasser. Es ist immer noch gegebenen Strassen- und Verkehrsverhältnissen anpassen<br />
muss. Bestimmend für die einzuhaltende<br />
etwas besser als direktes Leitungswasser, aber nicht<br />
genügend rein, um für die Batterie verwendet werden<br />
zu können. Die Batterie ist sonst noch so<br />
Geschwindigkeit sind also die Strassenverhältnisse,<br />
vielen<br />
Gefahren .ausgesetzt, dass es besser ist, man<br />
vermeide jede einzelne Möglichkeit ihrer Verschlechterung<br />
und frühzeitigen AusRerbetriebsetzung.<br />
C. P., B.<br />
Frage 8799. Wie lange lebt ein Reifen? Welche<br />
Lebensdauer darf man einem Autoreifen zusprechen?<br />
Bestehen darüber Untersuchungen?<br />
H. J in L.<br />
A n t w o rt Im Forschungslaboratorium etner<br />
grossen Reifenfabrik sind genaue Untersuchungen<br />
über diese Frage angestellt worden, die teilweise<br />
überraschende Ergebnisse zeitigten. Man ,stellte z.<br />
B. den Zusammenhang zwischen Reifenabnutzung<br />
und Schleudern fest; man kam zu dem Ergebnis,<br />
dass die Abnutzung ungefähr quadratisch mit dem<br />
Schleudern zunimmt. Auch der Einfluss verschiedener<br />
Rauhigkeit der Strassenoberfläche wurde<br />
Lebensdauer der Reifen durch unsachfamässe Behandlung<br />
der Autobesitzer beeinträchtigt. Hierzu<br />
gehört zu geringes Aufpumpen, Ueberlastung und<br />
falsches Fahren mit übertriebener Beschleunigung<br />
und scharfem Bremsen.<br />
|uv»t.<br />
Sp<br />
ech<br />
Anfrage 335. Geschwindigkeit. Ich fuhr Ende<br />
März mit meinem kleinen 2-Plätzer-Sportwageti,<br />
4-Zylinder, im zweiten Gang über den Bellevjieplatz<br />
in Z. Nach etwa 1 Monat erhielt ich durch die<br />
lokalen Polizeiorgane diesbezüglich einen Rapport,<br />
ich sei angeklagt, mit übersetztem Tempo die Kreuzung<br />
am Bellevueplatz überfahren zu haben. Ich<br />
musste nun bei unserer Polizei vorsprechen und<br />
habe ihr erklärt, dass ich langsam im zweiten Gang<br />
auf die Kreuzung fuhr und erst, nachdem ich die<br />
Kreuzung frei sah, fuhr ich etwa mit 40 km weiter,<br />
ohne den geringsten Schaden anzurichten oder jemand<br />
zu gefährden. Ich bekam eine Busse von<br />
Fr. 37.—, welche ich nun nicht bezahlte und Rekurs<br />
eingab. Ich musste vor den Richter, wo ich vernahm,<br />
dass jemand den Polizisten veranlasst hat,<br />
mich aufzuschreiben. Wie kann ich mich gegen dies©<br />
Verkehrsdichte usw. Ob nun eine Geschwindigkeit<br />
den Verhältnissen angemessen ist oder nicht, ist<br />
eine Ermessensfrage und wird gegebenenfalls durch<br />
den Richter zu entscheiden sein. Jedermann, der<br />
findet, die Geschwindigkeit eines Motorfahrzeuges<br />
sei nicht den Verhältnissen entsprechend, ist berechtigt,<br />
Anzeige zu machen, und im Gerichtsverfahren<br />
wird es sich dann eben zeigen, ob die Anzeige<br />
berechtigt ist oder nicht, d. h. der Angeschuldigte<br />
hat dann Gelegenheit, den Nachweis zu<br />
erbringen, dass er vorschriftsgemäss, d. h. den<br />
Verhältnissen entsprechend, gefahren ist. Jedenfalls<br />
können Sie nicht verurteilt werden, ohne dass<br />
Ihnen eine vorschriftswidrige Geschwindigkeit nachgewiesen<br />
wird. Der Anzeiger wird seine Anzeige<br />
vor dem Richter persönlich begründen müssen. Sie<br />
haben dann Gelegenheit, den Gegenbeweis zu erbringen.<br />
Wir nehmen an, dass Sie nun demnächst<br />
eine Vorladung zu einer Hauptverhandlung erhalten<br />
werden. Dort wird es sich dann zeigen, ob der<br />
Anzeiger in der Lage ist, Ihnen ein vorschriftswidriges<br />
Verhalten, d. h. .eine den Verhältnissen<br />
nicht entsprechende Geschwindigkeit, nachzuweisen.<br />
verantwortliche Redaktion<br />
Dr. A. Büchl.<br />
W. Mathys (abwesend). — H. Labhart.<br />
Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwag).<br />
Ausserbalb der Geschäftszeit: 23295.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. BüchL<br />
Sprechstunden nach Vereinbarunu mit der Geschäftsstelle<br />
Zürich (Löwenstr. 51. Tel. 39.743).<br />
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gehandelt, denn GRAHAM ist die Marke<br />
des Vertrauens, der Qualität, sprichwörtlich<br />
der Wagen der Präzision. Er hält sich<br />
gut, denn die normale Abnützung ist auffallend<br />
gering und selbst nach jahrelangem<br />
strengem Gebrauch kaum wahrzunehmen.<br />
Ein unverwüstlicher Motor, ein kräftiges,<br />
stabiles Chassis geben ihm eine Stärke<br />
und Ausdauer, wo viele andere Wagen<br />
bereits zum alten Eisen gehören.<br />
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N°65 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />
Luftfahrt<br />
Die Entwicklung<br />
Im Verkehrsflugzeugbau.<br />
in.*<br />
In England wurde als erstes Schnellverkehrsflugzeug<br />
von der Airspeed Ltd. der Typ<br />
Courier AS 5 entwickelt. Die Maschine ist<br />
ein freitragender Tiefdecker für 4 Fluggäste.<br />
Das Fahrgestell ist nicht wie beim Lockheed<br />
Orion durch Einschwenken in die Tragflächen<br />
versenkbar, sondern wird nach hinten<br />
hochgeschwenkt. Die Räder verschwinden<br />
nur zu ungefähr drei Viertel im Flügelinnern.<br />
Der Luftwiderstand ist dadurch zwar nicht so<br />
weit verringert wie bei den Lockheed- und<br />
Heinkel-Typen, dafür wird in Anspruch genommen,<br />
dass der Courier mit eingezogenem<br />
Fahrgestell bei Notlandungen weniger gefährdet<br />
sei. Wie bei allen Typen mit einziehbarem<br />
Fahrgestell sind auch beim Courier Si-<br />
GEE BEE € Super-Sportster» der Granville Brothers<br />
Aircraft U. S. A. Einsitziges Rennflugzeug,<br />
800 PS Pratt und Whitney-Sternmotor mit Vorverdichter,<br />
erreichte Höchstgeschwindigkeit 500 km/St.<br />
Ford 14 — A Verkehrsflugzeug für 2 Führer und 32 Fluggäste. Fahrwerk teilweise einziehbar; der<br />
dritte Motor ist über dem Rumpf angeordnet. Seitenmotoren je 715 PS, Mittelmotor 1000 PS, zusammen<br />
2430 PS. Aus diesem Typ wurde für -die U. S. A. Armv ein Fernbomber entwickelt.<br />
gesehen macht dieser Typ mehr den Eindruck<br />
eines Geschosses oder eines fliegenden Motors<br />
mit Stabilisierungsflächen als den eines<br />
Flugzeugs.<br />
Nicht als ausgesprochenes Rennflugzeug,<br />
aber doch als Spezialkonstruktion für Sonderzwecke<br />
(Ellsworth-Balchen-Südpolarexpedition)<br />
wurde ein Northrop-Typ entwickelt<br />
und mit dem 14-Zyünder-Wright-Whirlwind-<br />
Sternmotor von 700 PS ausgerüstet. Auch<br />
dieser Northrop-Typ ist in Ganz-Leichtmetall<br />
ausgeführt, ergibt eine Reisegeschwindigkeit<br />
von 435 km/St., eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 480 km/St, und weist einen Flugbereich<br />
motor, eingebaut. Die tragende Fläche beträgt<br />
23 m 2 . Bei einem Fahrtbereich von 720<br />
km wird eine Reisegeschwindigkeit von 210<br />
km/St, erreicht. Für Nonstop-Flüge kann die<br />
Maschine mit Behältern für 1240 Liter Fassungsvermögen<br />
ausgerüstet werden, wodurch<br />
eine Flugstrecke von 5000 km und eine Flugzeit<br />
von 25 Stunden ermöglicht wird.<br />
Der Bau von Schnellflugzeugen hat weniger<br />
die Entwicklung der ausgesprochenen<br />
Rennflugzeuge als vielmehr diejenige der<br />
sogenannten Fern-Bomber beeinflusst. Beim<br />
Rennflugzeug spielt die Wirtschaftlichkeit<br />
bzw. der Verbrauch von Kraftstoffen keine<br />
ausschlaggebende Rolle. Einziehbare Fahr-<br />
von 4580 bis 5480 km auf. In Einzelheiten<br />
gestelle sind bei Rennflugzeugen, die nurgleicht dieser Spezialtyp dem schon erwähnten<br />
Northrop-Schnellflugzeug.<br />
kurze Zeit in der Luft bleiben, nicht gerechtfertigt.<br />
Eine der interessantesten Rennflugzeug-Konstruktionen<br />
ist die des amerikani-<br />
Fortschritte des Schnellflugzeugbaues haupt-<br />
Im Militärflugzeugbau wurde durch die<br />
schen, von Doolittle benutzten Qee-Bee-Super-Sportster's<br />
mit etwa 800 PS Motorleizeuge<br />
gefördert. Die Verwendung von Leichtsächlich<br />
die Entwicklung der Bombenflugstung.<br />
Captain Doolittle erreichte mit diesem metall und Stahl, der freitragende, unverspannte<br />
oder verstrebte, halbfreitragende<br />
Typ seinerzeit 500 km/St. Der Gee-Bee-Super-Sportster<br />
ist gekennzeichnet durch einen Flügel, auch das einziehbare Fahrwerk wurden<br />
aus dem Verkehrsflugzeugbau übernom-<br />
kurzen, im Durchmesser der Kühlhaube des<br />
luftgekühlten Sternmotors entsprechenden men. Die U. S. A. Army verfügt — teilweise<br />
Rumpf. Der Führersitz liegt ganz hinten, so allerdings schon früher — über Fernbomber<br />
gnalvorrichtungen vorgesehen, die den Füh-dasrer über die Stellung des Fahrgestells orien-<br />
senkrechte Rumpfflosse ausmündet. Der sehr zwei Hornet-Sternmotoren von je 750 PS<br />
der Aufbau seiner Umkleidung in dievon kaum vorstellbaren Leistungen. Der mit<br />
tieren. Als Motor wird der 240 PS Armstrong- weit hinter dem Schwerpunkt sitzende Führer<br />
spürt jede Aenderung der Längslage des geführt in der Tiefdeckerbauart mit weitspu-<br />
Leistung ausgerüstete Boening-Bomber, aus-<br />
Siddeley Lynx 4 C, ein luftgekühlter Sternsehr<br />
empfindlichen Flugzeugs. Von der Seite rigem Fahrgestell, erreicht eine Geschwindig-<br />
*). Siehe.auch No. 63 and 64,<br />
keit von 400 km/St., trägt 5 Mann Besatzung,<br />
3 Maschinengewehre und 1000 kg Bomben.<br />
Der Fokker-Mitteldecker ist mit zwei 600 PS<br />
Curtiss-Conqueror-Motoren ausgerüstet und<br />
erreicht ähnliche Leistungen. Derartige Fernbomber<br />
sind befähigt, in kurzer Zeit grosse<br />
Flughöhen zu erreichen, den Angriff weit ins<br />
Feindesland vorzutragen und sich durch ihre<br />
hohe Geschwindigkeit der Einwirkung der<br />
Fliegerabwehrgeschütze zu entziehen. Di«<br />
Bekämpfung derart schnellfliegender, mit<br />
mehreren Maschinengewehren ausgerüsteten<br />
Bombenflieger durch Jagdflieger stösst auf<br />
ebenfalls erhebliche Schwierigkeiten. In England<br />
wurden Faray-Nachtbomber geschaffen,<br />
die mit zwei Rolls-Royce-Kastrel-Motoren<br />
ausgerüstet den erwähnten amerikanische»'<br />
Typen nicht nachstehen.<br />
Charakteristisch ist bei diesen Bombenfluf*<br />
zeugen die Anwendung je zweier Motoren und<br />
die Ausbildung des Rumpfes als Tragraum<br />
für die Bombenlast und für mehrere MG-<br />
Stände. Nicht nur die Rumpfkugel im Vorderteil<br />
des Rumpfes ist als MG.-Ständer ausgebildet;<br />
auch im Heck des Rumpfes befindet<br />
sich meist ein solcher, so z. B. beim englischen<br />
Faray-Nachtbomber mit doppeltem<br />
Seitensteuerleitwerk, zwecks Verbesserung<br />
der Schussfreiheit nach hinten. Auch der<br />
Senkturm ist bei diesen Grossbombern üblich<br />
und ermöglicht eine Bekämpfung der<br />
von unten angreifenden Jagdflugzeuge. Der<br />
Senkturm ist ein nach unten ausfahrbarer<br />
Maschinengewehrstand. Teilweise oder gänzliche<br />
Verkleidung des Fahrgestells ist bei derartigen<br />
Grossbombern vielfach angewendet<br />
Die Taktik des Luftangriffs durch Bombenflugzeuge<br />
und seine Bekämpfung wurden<br />
durch die Steigerung der Geschwindigkeiten<br />
und Flugweiten ähnlich umstürzend verän-i<br />
dert wie die Verhältnisse im Zivilluftverkehr.<br />
•Flu;£ni«»iBZ4&ra<br />
Vom innerschweizerischen Luftverkehr. Im<br />
Jahre 1926 •wurde die erste innerscbweizeriaeh«<br />
regelmäesige Luftverkehrslinie zwischen dem<br />
tThrenzentrum La Chaux-de-Fonds, Le Locle und<br />
Basel durch die t Baiair» eröffnet. Bereits im<br />
folgenden Jahre kam eine weitere Linie, St. Gallen-<br />
Basel, und 1928 St. Gallen-Zürich und Lausanne<br />
Biel-Zürich, hinzu. 1929 wurde die Bundesstadt<br />
Bern in das innerschweizerische System durch di«<br />
Linie Bern-Biel-Basel (-Amsterdam) eingeschlossen,<br />
um 1931 bereits Endpunkt der grossen intei* 1<br />
nationalen Strecke Berlin-Stuttgart-Zürich TU werden.<br />
Luzern ist seit 1932 während der Hauptreise»<br />
zeit mit Zürich verbunden.<br />
Das innerschweizerische Flu?liniennetz wirÄ<br />
größtenteils v«n der « Alpar-Bern», Genossenschaft<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N« 65<br />
der «Aero-St Gallen », mit Sitz in St. Gallen- Für das Suhrental erachtet der Kommissionsantrag,<br />
der allerdings noch in einer<br />
Altenrhein, bedient, die über einen Park moderner<br />
ein- uad zweimotoriger Kabinenflugzeuge verfügen.<br />
Zweck dieses Netzes ist. den Städten Bern, Sondersitzung zur genauem Behandlung<br />
Lausanne, St. Gallen, Biel und La Chaux-de- kommen wird, folgenden Ausbau als notwendig<br />
:<br />
Fonds/Le Locle, sowie ihrem zum Teil sehr volksrefchen<br />
Hinterland — man denke an das Berner Neue Durchgangsstrasse DistelbeTg-Straesenga-<br />
südlich Sohöftland. »<br />
Oberland, an das obere Genferseebecken und dasbelung<br />
Unterwallis — den Anschluss an das grosse europäische<br />
Schnellverkehrsnetz, dessen Eckpunkte fÜT<br />
die Schweiz die Flugrplätze von Basel, Genf und<br />
Zürich sind, zu sichern. Nach den Flugplänen<br />
von 1932 und namentlich von <strong>1933</strong> ist dies auch in<br />
hervorragender Weise gelungen: von Lausanne,<br />
Bern, St. Gallen usw kann man noch am gleichen<br />
Tage über Wien den Baikan und Warschau, über<br />
Basel Kopenhagen und Malmö, über Zürich Danzig<br />
und über Genf Barcelona erreichen, um hier<br />
nur einige wenige Beispiele zu nennen.<br />
Trotz der relativ kurzen Entfernungen ist der<br />
innerschweizerische Luftverkehr aber auch in dar<br />
Lage, Reisen zwischen unseren grösseren Zentren,<br />
wie von der Ostschweiz und Basel nach Lausanne<br />
und Genf und umgekehrt erheblich zu verkürzen.<br />
Der Basler, St. Galler, der Zürcher Geschäftsmann<br />
kann z. B. noch bequem seine Morgenpost in Empfing<br />
nehmen und mittags Lausanne oder Genf<br />
erreichen.<br />
Die dritte Aufgabe des innerschweizerischen<br />
Luftverkehrs liegt endlich darin, dass er der Förderung<br />
der Fingtouristik wichtige Dienste leistet.<br />
Fliegen wir über den Jura oder dem Genfersee<br />
entlang, über das Hügelgelände der Ostschweiz<br />
oder parallel dem Alpenwall über das seenreiche<br />
•Mittelland, ausnahmslos bieten diese Strecken dem<br />
Zum Strassenausbau im Wynen- und<br />
Suhrental.<br />
Der Grosse Rat des Kantons Aargau genehmigte<br />
in seiner letzten Sitzung, wie wir<br />
in Nr. 60 gemeldet haben, einen Kommissionsantrag<br />
über den Ausbau der Wynen- und<br />
Suhrentalstrasse. In diesem wird auf der<br />
Basis der regierungsrätlichen Vorlage ein beschränkter<br />
Strassenausbau vorgesehen, und<br />
zwar im Wynental:<br />
Vollausbau der Strecke Aarau-Suhr auf 7 Meter<br />
Breite. Trennung von Bahn und Strasse;<br />
Erstellung einer Umgehungsstrasse Subr<br />
(Bleien) und Leimbaoh (Eichen)-Menziken;<br />
reduzierter Ausbau der bestehenden Strasse<br />
Suhr-Oberkuim und Zetzwil-Menziken auf 5 Meter<br />
Breite.<br />
(ohne TTm-<br />
Kostensumme: Fr. 2,5 Millionen<br />
gehungsstrasse Eiehen-Menziken).<br />
Reduzierter Ausbau der bestehenden Talstrasse<br />
auf 5 Meter.<br />
Kostenvoranschlag: Fr. 1,95 Millionen.<br />
Die Vorlage wurde in der letzten Sitzung<br />
soweit genehmigt, dass der Ausführung der<br />
Bauarbeiten im Wynental nichts mehr im<br />
Wege steht. Der aargauische Baudirektor,<br />
Regierungsrat Studier, musste sich in der<br />
Debatte gegen verschiedene Angriffe wehren,<br />
die mit einer sachlichen Behandlung<br />
nichts zu tun hatten. Es scheint, dass diese<br />
Verkehrs- und Strassenfragen die Gemüter<br />
mehr in Beschlag nehmen, als es für den<br />
längst notwendigen Ausbau zweckmässig ist.<br />
Die Strassenbreite für das Wynental ist<br />
auf 5 bis 6 Meter bemessen, was den dringendsten<br />
Anforderungen genügen wird.<br />
Der regierungsrätliche Sprecher betonte<br />
in seinen Ausführungen, dass der Kanton für<br />
einen wirtschaftlichen Aufschwung gute<br />
Strassen brauche, und der Aargau mit seiner<br />
verkehrswirtschaftlich günstigen Lage die<br />
Passagier Eindrücke von landschaftlicher Schönheit<br />
und Vielgesta'tis'keit, wie wir sie über dem chend zu fördern. Als eigentliche Durch-<br />
Pflicht habe, den Verkehr auch dementspre-<br />
Flachland des Nordens und Westens unseres Kontinents<br />
vergeblich suchen. Diese kurzen und re-eine grössere Breite aufweisen als die Wygangsstrasse<br />
muss die neue Suhrentalstrasse<br />
lativ hilligen Strecken sind für den « Anfänger» nentalstrasse. Sobald einmal die Staffeleggstrasse<br />
verbreitert sein wird, dürfte über<br />
besonders verkehrswerhend Denn wer von seinem<br />
ersten Fluge befriedigt ist — und wer wäre es<br />
nicht? — wird ohne Zögern bei seiner nächsten diesen Pass ein bedeutender Durchgangsverkehr<br />
nach Aarau und weiter nach Süden<br />
Auslandsreise dem schnellen, komfortaWen und<br />
sicheren Verkehrsflugzeug den Vorzug geben, slu. durch das Suhrental nach Luzern rollen.<br />
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die Erstellung der «flafraba» tatkräftig<br />
an die Hand zu nehmen, um mit der<br />
Errichtimg der grossen internationalen Verkehrsader<br />
ernst zu machen, verfehlte ihre<br />
Wirkung nicht.<br />
Es ist zu hoffen, dass das Suhrental, seine<br />
Vertreter und die Regierung bis zur nächsten<br />
Grossratssitzung einen Schritt weiter<br />
der Verständigung entgegen machen werden.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen.<br />
Bulletin Nr. 31<br />
vom 4. bis 10. August. Nachdruck verboten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Aargau: Sperrung: Wettingen - Otelfingen, ab<br />
10. Juli, für zirka 3 Monate. Verkehr über Würenlos;<br />
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Fahrwangen - Neugrüth; •Tmleitung über Meisterschwanden<br />
Bauarbeiten- Untersiggenthal, Obersiggenthal;<br />
Aarau-Distelberg; Klingnau - Koblenz: Birrhard-Wohlenschwil;<br />
Sarmenstorf; Zurzach, innerorts;<br />
Würenlingen-Döttingen; Wohlen - Büelisacker,<br />
zwischen Bullenberg und Büelisacker; Mutschellen;<br />
Kirchleerau - Moosleerau; Küttigen-Staffelesre:<br />
Lauffohr - Stilli.<br />
Baselland: Sperrung: Bottmingen . Oberwil.<br />
Bauarbeiten: Hersberg - Arisdorf; Sissach<br />
- Eptingen.<br />
Bern, Kreis I: Bauarbeiten: Thun - Steffisburg,<br />
im Dorfe Steffisburg.<br />
Kreis II: Sperrung- Papiermühlestrasse in<br />
Bern, zwischen Rodtmattstrasse und Worblaufenstrasse.<br />
Bauarbeiten Schwarzenburg - Mühlethurnen<br />
östlich Schwarzenburg; Kirchenthurnen innerorts;<br />
Ritzenbach - Gurbrü.<br />
Kreis III: Sperrung Strasse St Imier-Le<br />
Pont gesperrt; Umleitung über Vüleret. Strassenbrücke<br />
über Nidau-Büren-Kanal. Umleitung der<br />
Fuhrwerke, Personenautos und Camions (ohne<br />
Anhänger) über die Eisenbahnbrücke der Biel-<br />
Täuffelen-Ins-Bahn: zulässige Belastung bis 11 t<br />
Bauarbeiten: Biel - Twann; Neuveville -<br />
Landeron; Mett - Orpund; Lyss. innerorts; Rütti-<br />
Leuzigen: Pieterlen - Lengnau; AaTberg . Kerzers,<br />
in Bargen; 'Sonceboz - Tavannes; Sonceboz -<br />
CourWnry; Ins, innerorts; Biel - Nidau - Aarberg<br />
bei Nidau.<br />
Kreis IV; Speimng: Dorf Dürrenroth, innerorts<br />
für Motorfahrzeuge.<br />
Bauarbeiten- Wn^jen a. A. -HerzofPnbucbsee,<br />
in den Dörfern Wangen a. A. und Röthenhach:<br />
Huttwil-Lancrenthal: Rohrbach, innerorts,<br />
zeitweise umgeleitet.<br />
Kreis V: Bauarbeiten: Cremines- - Gänshnmnen:<br />
ftlovelier. innerorts: Paifrnelerier - La<br />
Chaux-ide-Fonds, zwischen Le Nnirmont . Les<br />
Bois und nach La Fernere; St. Ursanne - Les<br />
Malettes. unterhalb Malrang; Strasse Tavannes-<br />
Sonceboz; Porrentruy - Chevenez vor Chevenez.<br />
Freiburq: Sperrung: Strasse Murten - Kerzers<br />
zwischen Abzweigung nach Ins und Fräschels;<br />
Estavayer-Yverdon zwischen Estavayer und der<br />
Kantonsgrenze; Freiburg - Payerne zwischen Corjolens<br />
und Prez; Freiburg - Murten zwischen Wallenried<br />
und Münchenwiler.<br />
Bauarbeiten: Strasse Bulle - Montbovon,<br />
zwischen Neirivue und Montbovon; Freiburg -<br />
Bulle, bei Vuippens; Freiburg - Payerne, zwischen<br />
Freiburg und Be'faux; Freiburg - Bulle,<br />
bei Bcuvillens; Prez - Romont, zwischen Middes<br />
und Kantonsgrenze; Freiburg - Murten, bei Pensier.<br />
Genf: Bauarbeiten: Strasse nach Dardagny in<br />
Vernier- Strasse nach Ferney.<br />
Glarus: Bauarbeiten: Luchsingen - Nidfurn;<br />
Betschwanden - Rüti; Mollis - Weinrainkehre.<br />
Graubünden: Bauarbeiten: Grüsch - Schiers;<br />
Saas - Klosters; Strasse Chur - Arosa, in St. Peter,<br />
Strasse Chur - Lenzerheide, zwischen Malis<br />
und Churwalden; Strasse Reichenau - Splügen.<br />
zwischen Bonaduz und Rhäzüns und bei Kazis",<br />
Strasse Ilaiiz - Disentis - Oberalp, zwischen Tavanasa<br />
und Truns, und in Sedrun; Strasse Mesocco-<br />
St. Bernhardin, oberhalb Mesocco; Albulastrasse<br />
in Berj'in: Fngadinerstrasse. zwischen Ponte und<br />
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Hellbühl bis Strasse Luzern - Neukirch; Hochdorf<br />
- BaLdegg; Ruswil-Hellbühl; Luzern - Emmenb<br />
rücke.<br />
Obwalden: Bauarbeiten Giswil-Lungern oberhalb<br />
Kaiserstuhl und nach Lungern.<br />
Neuenburg: Bauarbeiten: Bevaix - St. Aubin;<br />
Les Ponts-de-Martel - La Sagne, zwischen Les<br />
Ponts und Les Cceudres; Fleurier - Les Verrieres,<br />
ob St. Sulpice; Les Ponts-de-Martel - Le Locle;<br />
Hauts-Geneveys - Dombresson zwischen Cernier-<br />
Chezard; Boudry - Colombier bei Areuse; La<br />
Cbaux-de-Fondß - Le Locle bei La Chaux-de-<br />
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St. Gallen; Sperrung: Rickenbach - Bazenheid,<br />
Umleitung über Kirchherg; Ragaz - Tardisbrücke.<br />
Umleitung über Maienfeld - Landquart.<br />
Bauaibeiten St. Prfpr-'o|i. Furth; Atzenholz<br />
- Ballen; Plattis - Weite.<br />
Schaffhausen: Bauarbeiten- Schaffhausen -<br />
Singen, vor Dörflingen.<br />
Schwyr: Bauarbeiten: Küssnacht - Arth;<br />
Arth - Go'dau, Einbahnverkehr nach Weisungen<br />
auf der Baustelle; Buttikon-Reichenburg.<br />
Solothurn: Sperrungen: Passwangstrasse;<br />
Gempen - Nuglar; Solothurn - Lüsslingen. Umleitung<br />
über Grenchen - Arch<br />
Bauarbeiten : Scheltenstrasse, hinter Ra~<br />
miswil; Niedererlinsbach, innerorts; Lostorf, innerorts.<br />
Tessin: Bauarbeiten: Airolo-Gotthard; Biasca-<br />
Osogna; Bironico - Lamone; Lugano - Ponte Tresa,<br />
vor Ponte Tresa; Bellinzona - Roveredo, zwischen<br />
Arbedo - Lumino.<br />
Thurgau: Sperrungen: Strasse Frauenfeld-<br />
Schaffhausen; Thurbrücke bei Uesslingen für<br />
Fahrzeuge über 5 T.; Strasse Frauenfeld - Winterthur,<br />
zwischen Frauenfeld und Attikon; Umleitung<br />
über Osterhalden-Ellikon-Rickenbach.<br />
Uri: Bauarbeiten: Gotthardstrasse zwischen<br />
Amsteg und Gurtnellen.<br />
Waadt: Sperrungen : Strasse Baulraes - Vuiteboeuf;<br />
Umleitung über Peney; Strasse Yverdon -<br />
Orbe, im Dorf Suscevaz, Umleitung über Ependes-<br />
Mathod; Strasse Vevey - Chätel-St. Denis und alte<br />
Strasse Vevey - Lausanne bei Vevey Cörtliche Umleitung);<br />
Strasse Lausanne - Jougne, zwischen<br />
Bretonnieres und Le Day; Lausanne - Bern von<br />
der Abzweigung unterhalb Mezieres auf 2 km, bis<br />
ungefähr 10. September; Umleitung über Mäzieres.<br />
Bauarbeiten: Strasse St. Legier - Chätel-<br />
St. Denis, au pont de ia Denevaz; Ste. Croix-<br />
Bullet; Orbe - Montcherand; Veytaux • Villeneuve;<br />
Vallorbe-Bretonniere; Lavigny-St. Livres;<br />
Riere Carrouge; Cheseaux-Boussens; l'Isle et Montla-Ville;<br />
entre Bex et le pont sur laGryonne; Rossiniere<br />
- Les Moulins; sortie nord d'Echallens,<br />
route Lausanne - Neuchätel, riere Villars le Terroir;<br />
entre Le Pont et Mont-la-Ville; entre Le<br />
Brassus et la frontiere francaise; entre Avenches<br />
et Faoug; entre Bex et Bevieux (vers la Scie);<br />
entre Essertes - Ghätillens; entre Vallamand -<br />
Mur.<br />
Wallis: Bauarbeiten: Strasse Brig - Gletsch,<br />
unterhalb Mörel; Brig - Berisal bei Brig; Sierra -<br />
ÖHppis; Gletsch - Furka-Passhöhe.<br />
Zug: Bauarbeiten : Strasse Zug - Arth. zwischen<br />
Zug und Schwyzer Grenze<br />
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Käpfnach - Riedwies - Neubühl - Wädenswil<br />
(Zngerstrasse); Strasse Oberwetzikon - Stegen-<br />
Floss gesperrt; Seebach: Schaffhauserstrasse von<br />
der Wehntalstrasse bis Glattbrugg; Umleitung:<br />
Fernverkehr über Rümlang - Niederglatt - Bülach,<br />
Lokalverkehr über _ Wallisellen - Opfikon: Zollikon:<br />
Oberdorfstrasse mit Dufourplatz; Dürnten:<br />
Tannerstrasse zwischen Grenze Rüti bis Konsunigebäude;<br />
Hinwil; Strasse 1. Klasse, Nr. 6 von<br />
der Ueberlandstrasse bis Unterdorf; Seestrasse in<br />
Thalwil vom Einlenker der Dorfstrasse bis Grenze<br />
Oberrieden, seeaufwärts, örtliche Umleitung; Zollikon:<br />
Forehstrasse von Stadtgrenze Rehaln bis<br />
Zollikerberg; Hedingen - Affoltern a. A.; Zwillikon<br />
- Ottenbach oberhalb des Dorfes Ottenbach;<br />
Umleitung über Bickwil - Hirschen - Obfelden -<br />
Affoltern a. A. - Altstetten • Albisrieden, Verbindungsstrasse.<br />
Dietikon: Bremgartnerstrasse: Löwenplatz<br />
- Sohmidstube ab Anfang August; Seegräben:<br />
die Brücke Aathal-Seegräben für Wagen<br />
über 5 t; Höngg: die Kürbergstrasse von der Zürcherstrasse<br />
bis Waidgut; Uster: Uster - Langholz,<br />
längs Uster-OetwU-Bahn, wird voraussichtlieh<br />
streckenweise gesperrt.<br />
Bauarbeiten: Zollikon: Seestrasse von der<br />
Johanniterstrasse bis Düggelbachbrücke; Wald:<br />
Walderstrasse zwischen Rüti und Wald im Grundtal;<br />
Wallisellen: Alte Winterthurerstrasse von<br />
Rieden bis Erlenwiesenweg; Bäretswil: Baumastrasse<br />
im Dorfe; Schlieren - Dietikon; Ueberlandstrasse<br />
Limmattal von Engstringerstrasse in<br />
Schlieren bis Limmatbrücke in Dietikon.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion Aargau<br />
T. C. S.-Chilbi. Liebe Clubkameraden! Wir laden<br />
Sie auf Sonntag, 13. August, vormittags 10 Uhr,<br />
zu einer T. G. S.-Chilbi auf den Spiegelberg, oberhalb<br />
der Festung Aarburg, nach Aarburg ein. Sie<br />
werden hier bei fröhlicher Geselligkeit den verschiedenen<br />
Vergnügen einer echten Chilbi obliegen können.<br />
Die Stadtmusik Aarburg spielt dabei zum<br />
Tanze auf. Bei den verschiedenen Ständen werden<br />
Herren und Damen sich im Figurenwerfen,<br />
Kegeln, Schiessen und Käsestechen üben können.<br />
Die Jungen werden Unterhaltung finden im Sackgumpen,<br />
Seilziehen, Wettrennen und beim Kasperle-Theater.<br />
Wer also auf malerischer Anhöhe<br />
einen gemütlichen Sonntag verleben will, der reserviere<br />
sich den 13, August für Aarburg!<br />
Der Vorstand.<br />
AUTO-SEKTION BERN. — Grimmialp-Chllbl.<br />
Diese am Sonntag, den 13. August stattfindende<br />
Veranstaltung wird mit einer in einfachem Rahmen<br />
durchgeführten Zielfahrt eröffnet. Die Teilnehmer<br />
an dieser Zielfahrt sammeln sich um 9 Uhr<br />
auf dem Bundesplatz in Bern, erhalten dort ihre<br />
Aufgabe zugeteilt, und die Kontrolle bei ihrer Ankunft<br />
auf Grimmialp wird feststellen, welcher Preis<br />
dem Fahrer oder der Fahrerin zugesprochen werden<br />
kann. Die Anmeldungen zu dieser Zielfahrt<br />
sind tunlichst bald an J. Wäckerlin, Transitfach<br />
Bern, zu senden.<br />
Nach dem Mittagessen, sei es im Grand Hotel<br />
Grimmialp, das bei diesem Anlasse ein auserlesenes<br />
Spezial-Menfi, sowie einfache billige Mittagessen bereithalten<br />
wird, sei es Picknick, zu welchem beim<br />
Hotel schöne schattige Plätze zur Verfügung stehen,<br />
sammelt man sich zu einem legelrechten Chilbibetrieb<br />
mit Bai champetre bei rassiger Musik,<br />
verschiedenen Wettbewerben für jung und alt, und<br />
schliesslich zum Geschicklichkeitsfahren<br />
für Damen und Herren. Schöne Preise winken auch<br />
da den Siegern.<br />
Es wird also ein recht fröhlicher Tag werden.<br />
Natürlich wird die Veranstaltung nur bei gutem<br />
Wetter durchgeführt. Bei zweifelhafter Witterung<br />
gibt die Telephonzentrale Bern (Nr. 11) von 8 Uhr einem wesentlich reduzierten Pauschalpreis geboten<br />
an über Abhaltung oder Verschiebung auf denwird. In Erwartung eines starken Andranges bleibt<br />
nächstfolgenden schönen Sonntag Auskunft.<br />
Das Unterhaltungskomitee.<br />
SEKTION AARGAU. Aufruf an unsere Mitglieder!<br />
Seit Neujahr erfreuen wir uns der Freigabe<br />
der ziffernmässigen Beschränkung der Geschwindigkeit<br />
für leichte Motorwagen. Noch steht uns<br />
lebhaft in Erinnerung, wie viele Kantone und Gemeinden<br />
in Kenntnis der durch die technischen<br />
Fortschritte der Motorfahrzeuge bedingten Ueberschreitung<br />
namentlich der Innerortsgeschwindigkeit<br />
eine unwürdige Bussenpraxis handhabten, die lediglich<br />
aus fiskalischen Gründen verständlich<br />
erschien. Der A. C. S. hat daher bei den Beratungen<br />
der Expertenkommission und in den ewig. Räten<br />
gegen die Aufnahme der schikanösen Höchstgeschwindigkeit<br />
im neuen Automobilgesetz einen<br />
harten Kampf geführt. Auch wir haben immer die<br />
Auffassung vertreten, dass der anständige Automobilist<br />
keiner gesetzlichen Regelung der Geschwindigkeit<br />
bedarf, an die sich der unanständige<br />
Führer ohnehin nicht hält.<br />
Nun ist aber eine Zunahme der Geschwindigkeit<br />
und ein rücksichtsloseres Fahren nicht zu leugnen.<br />
In Erscheinung tritt diese bedauerliche Tatsache<br />
namentlich in der Zunahme der Verkehrsunfälle,<br />
bei denen neben Alkoholabus vorab übersetzte<br />
Geschwindigkeiten die Ursache bilden. Gemäss<br />
Art. 25 M. F G. kann der Bundesrat durch<br />
Verordnung Vorschriften über die Höchstgeschwindigkeit<br />
erlassen. Es ist heute noch nicht so weit,<br />
dass unsere Landesväter bereits von dieser Befugnis<br />
Getrauen machen wollen. Es ist jedoch bereits<br />
an der Zeit, solche Führer, die mit den Freiheiten<br />
des neuen Gesetzes Missbrauch treiben, an<br />
ihre Pflicht zu mahnen. Wir wollen annehmen,<br />
solche nicht auch unter -den Mitgliedern unserer<br />
Sektion suchen zu müssen. Mit der Versicherung<br />
gegenüber den Räten, dass eine Freigabe der Geschwindigkeitsvorschriften<br />
zu keinen Unzukömmlichkeiten<br />
werde Anlass geben, haben der A. C. S.<br />
und die andern Verkehrsverbände die Pflicht übernommen,<br />
dass sich die geäusseiten Bedenken nicht<br />
als richtig erweisen. Wir richten daher an alle<br />
Mitglieder die höfliche wie dringende Bitte, sich<br />
durch anständiges und korrektes Fahren des neuen<br />
Gesetzes würdig zu erweisen und denen, die die<br />
Raserei nicht lassen wollen, ein gutes Beispiel zu<br />
sein.<br />
SEKTION BERN. — Sektionsfahrt nach Gsfaad.<br />
Mit ihrer nächsten Sonntag, den 6. August, stattfindenden<br />
Picknickfahrt ins Oberland, scheint, die<br />
Touristikkommission einen recht guten Griff getan<br />
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Hitze auf den Stadtmenschen und legt für die Oberlandfahrt<br />
mit Besuch des Gstaader Schwimmbades<br />
das ideale Sprungbrett. Verschiedene Anmeldungen<br />
aus Bern und dem Oberland lassen auf erfreuliches<br />
Interesse unter den Mitgliedern schliessen. Die Visitenstube<br />
oben im Saanetal ist gerüstet. Mit der<br />
Schwimmbadleitung ist eine besonders vorteilhafte<br />
Vereinbarung getroffen worden, wonach unseren<br />
Teilnehmern der Eintritt zum Bad, die Abgabe der<br />
Linge und die Besichtigung des gleichen Tags stattfindenden<br />
Schwimm-Matches Gstaad-Lausanne zu<br />
das Schwimmbecken ausserdem von 14—15 Uhr den<br />
Sektionsmitgliedern reserviert.<br />
Holen wir nach, dass die Fahrt zum Picknickplatz<br />
bei Montbovon jedermann freigestellt ist; der<br />
Besammlungsort ist durch eine Hinweistafel leicht<br />
kenntlich gemacht. Das Picknick selbst ist auf 11<br />
Uhr vorgesehen; für die Hinfahrt von Bern rechnet<br />
man etwa zwei Fahrstunden.<br />
Trotzdem der Sektionsanlass möglichst freizügig<br />
gestaltet ist, bittet die Touristikkommission die verehrten<br />
Teilnehmer dringend, ihre Anmeldungen bis<br />
Samstag, den 5. August, 10 Uhr morgens, dem Sektionssekretariat,<br />
Waisenhausplatz 2 (Teleph. 23.813),<br />
bekanntzugeben. Die Fahrtleitung weiss dann, mit<br />
wieviel Personen mutmasslich zu rechnen ist<br />
und wie viele Preise für die lustigen Gesellschaftsspiele<br />
am Picknickplatz ungefähr bereitzuhalten<br />
sindl Einige frohe Stunden ungetrübter Freude<br />
warten den Ausflüglern.<br />
n -<br />
SEKTION LUZERN, Jubiläumsfeier. Mit wenigen<br />
Worten seien die Freunde aus dem A. C. S.<br />
nochmals auf die Gelände-Zielfahrt, die die Sektion<br />
Luzern des A. C. S am 5. August veranstaltet, hingewiesen.<br />
Neu in ihrem Aufbau, beschränkt sie sich<br />
auf sportliche Betätigung im Gebiet des Kantons<br />
Luzern, der noch so viele «unerforschte» schöne<br />
Aussichtspunkte hat. Nicht Massensport und Kraftmeierei,<br />
sondern individuelle Befähigung, gute<br />
Fahrtechnik und sicheres Kartenlesen werden den<br />
Sieg davontragen. Samstag um 10 Uhr werden die<br />
Autos, jedes nach seinem Belieben, den Weg unter<br />
die Räder nehmen und zwischen 3 bis 5 Uhr im<br />
Strandbad Lido übers Zielband gehen.<br />
Dort beginnt der gesellschaftliche Teil .der Jubiläumstage:<br />
ein Tanztee mit Attraktionen. Wasserspielen<br />
usw., die, wenn es das Wetter zulässt, äusserst<br />
amüsant werden. Am späten Abend wirft<br />
man sich dem leisen Optimismus eines wohlarrangierten<br />
Balls in die Arme, dem die schönen Räume<br />
des Hotels «Montana» den äussern Rahmen geben.<br />
Die Bälle des A. G. S. Luzern haben immer einen<br />
besonders intimen, vornehmen Charakter. Ein erstklassiges<br />
französisches Orchester und das Hausensemble<br />
des Hotels spielen zum Tanze auf. Die<br />
Preisverteilung der Zielfahrt und viele Ueberraschungen<br />
werden für Stimmung sorgen. — Das<br />
Festdiner im Hotel «National» versammelt Sonntag<br />
mittag die Gäste und ihre Damen sowie die Behörden<br />
und Clubmitglieder, wobei der Präsident der<br />
Sektion Luzern des A. C. S., Herr Dr. jur. Oskar<br />
Hübscher, den offiziellen Geburtstagsgruss der<br />
Festsektion entbieten wird. Möge diese auch in alle<br />
Zukunft blühen und gedeihen! B.<br />
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Ausweise: Pass - Fahrausweise - Gebühren<br />
- Verkehrsregeln - Bahnverlad<br />
- Auskünfte - in Oesterreich - Deutschland<br />
- Schweiz - Italien - Frankreich.<br />
Passtabellen orientieren den Fahrer<br />
über Höhe, max. Steigung, Breite,<br />
Oeffnung, Zustand, Fahrbarkeit von<br />
252 Alpenpässen.<br />
Orientierungskarten der einzelnen Gebiete<br />
in fünf Alpenländern.<br />
Touren- u. Routenvorschläge: 300 vollständig<br />
ausgearbeitete Programme<br />
mit zahlreichen Varianten und Abzweigungen<br />
für Touren im gesamten<br />
Alpengebiet.<br />
Ost-Alpen — Oesterreich-Deutschland:<br />
Beschreibung der Alpenstrassen in<br />
Tirol, Vorarlberg, Salzkammergut, im<br />
südlichen Oesterreich u. Oberbayern.<br />
26 ausführliche Routenbeschreibungen<br />
mit vielen Varianten.<br />
Ost-A'pen — Italien-Dolomiten: Beschreibung<br />
d. Dolomiten, Venetianer-,<br />
Karnischen, Julisehen, Vicentinischen,<br />
Bergamascer- und Adamello-<br />
Alpen und Ortler-Gebiet. 25 Routenvorschläge<br />
mit Abzweigungen und<br />
Kombinationen.<br />
«Mein Kompliment, dieser Alpeoführer<br />
ist einfach grossartig.»<br />
A. B. In L. <<br />
c Ich habe an Hand des Inserates<br />
etwas Gediegenes erwartet, hätte aber<br />
niemals gedacht, dass der Alpenführer<br />
ein so hervorragendes Karten-, Textund<br />
Bildermaterial umfasst ><br />
L. R. in Z.<br />
«Dank Ihres Alpenführers konnte<br />
ich mein diesjähriges Tourenprogramm<br />
genau festlegen; an Hand von Text<br />
und Karten ist mir die Reise vollständig<br />
klar. Die schönen Bilder geben<br />
recht gute Wegleitung. » R. S. in S.<br />
« .. .es ist schwer zu sagen, ob die<br />
sorgfältigen Karten, der interessante<br />
Text oder das flotte Bildermaterial besser<br />
dienen; jedenfalls bilden alle drei<br />
zusammen ein mustergültiges Reise-<br />
Handbuch. » H. L. in W.<br />
c Es ist merkwürdig, dass die Automobilisten<br />
so lange auf einen Alpenführer<br />
warten muss'ten, dafür ist aber<br />
Ihr Werk um so trefflicher ausgefallen;<br />
eine grosse autotouristische Erfahrung<br />
kommt dem Buch vorzüglich zustatten.»<br />
H. W. in A.<br />
«Bitte, senden Sie mir das Buch<br />
umgehend per Express nach... Ich<br />
habe den Alpenführer unterwegs in der<br />
Hand eines Clubfreundes gesehen, der<br />
von Karten und Text ganz begeistert<br />
war.» 0. L. in N.<br />
c Ich freue mich auf meine grosse<br />
Alpenreise während der Ferien ganz<br />
besonders; ich 'habe dieselbe genau<br />
nach Ihrem Alpenführer zusammengestellt<br />
und hoffe unterwegs auf eine besonders<br />
schöne,, ergiebige touristische<br />
Ausbeute. » V. M. in T.<br />
€ ... ich . muss Ihnen sagen, dass<br />
mich die ganze Aufmachung des Führers,<br />
der gute übersichtliche Druck, die<br />
Klarheit der Bilder und die Fülle des<br />
Kartenmaterials, das wirklich vorzüglich<br />
ist, sehr begeistert hat. Dieses<br />
Werk wird sich sicherlich sehr bald<br />
unzählige Freunde erworben haben.»<br />
K.M. in J.<br />
« Eine langjährige autotouristische<br />
Erfahrung, eine echte Begeisterung für<br />
die hehren Schönheiten der Alpenwelt<br />
in der Schweiz und im Ausland haben seit Anfang Juli<br />
0. R. Wagner's Automobilführer durch die<br />
Alpen erhalten; Herausgeber und Verlag bekommen täglich<br />
zahlreiche begeisterte Aeusserungen der Anerkennung über<br />
dieses einzigartig wertvolle autotouristische Werk. Die<br />
Benutzer anerkennen gleichermassen die mustergültige<br />
Ausführung der prächtigen Alpenkarten wie den glänzenden<br />
Bildschmuck durch hervorragend schöne Photos und<br />
die wertvolle Orientierung des übersichtlich angelegten Textes.<br />
Die gegenwärtige autotouristische Hochsaison wird<br />
Tausende von Fahrern veranlassen, Alpenfahrten im Inund<br />
Ausland zu machen; es ist schade um jeden Kilometer<br />
Weges, den der Fahrer in den Alpen zurücklegt,<br />
ohne diese treffliche Information über jede einzelne Passund<br />
Hochstrasse des gesamten Alpengebietes durch Karte,<br />
Wort und Bild. Ein nicht zu unterschätzender Vorzug<br />
ist der ausserordentüch billige Preis von nur Fr. 8.—,<br />
den der Verlag im Hinblick auf eine sicher eintretende<br />
ungemein starke Verbreitung dieses Werkes festsetzen konnte.<br />
Zusammenfassung des Inhaltes:<br />
Zentral-Alpen — Schweiz: Alle Pässe<br />
und Hochstrassen der Schweiz sind<br />
sorgfältig beschrieben. 28 ausgearbeitete<br />
Routen mit zahlreichen Varianten.<br />
West-Alpen — Frankreich - Italien :<br />
Route des Alpes mit Varianten, Beschreibung<br />
der Strecken zwischen<br />
Genfersee und Nizza und Rundstrecken<br />
von festen Standquartieren.<br />
23 Routenvorschläge mit zahlreichen<br />
Abzweigungen.<br />
Ortsregister: Ca. 400 im gesamten<br />
Alpengebiet gelegene Ortschaften<br />
unter Hervorhebung aller touristischen<br />
Merkmale mit Stadtplänen.<br />
150 Abbildungen geben einen Einblick<br />
in die landschaftlichen Schönheiten<br />
des zu durchfahrenden Gebietes.<br />
50 Hauptkarten in 6 Farben im Maßstab<br />
1 : 500 000. Das Gebirgsrelief<br />
ist besonders klar, Täler, Pässe und<br />
Höhen sind sinnfällig dargestellt; in<br />
die kartographische Landschaft hinein<br />
ist das Strassennetz mit bisher<br />
nie erreichter Sorgfalt gezeichnet, die<br />
Eigenart jeder Bergstrasse ist kurvengerecht<br />
eingetragen.<br />
Uebersichtskarte über das Gesamt-<br />
Alpengebiet in gutorientierter und<br />
zuverlässiger autotouristischer Bearbeitung.<br />
Zeugnisse und Werturteile:<br />
findet ihren Niederschlag in diesem<br />
neuesten Werk. Das Buch ist ein grosser<br />
Wurf, die Behandlung des weitschichtigen<br />
Gebietes ist textlich, bildlich<br />
und kartographisch meisterhaft<br />
Der neue Führer wird eine längst empfundene<br />
Lücke ausfüllen und für Fahrten<br />
in den Alpen werben. — Ich beglückwünsche<br />
Sie herzlich zu dem ausgezeichneten<br />
Führer. » G. P. in B.<br />
«Herausgeber und Verlag haben<br />
ein in jeder Beziehung mustergültiges<br />
Werk geschaffen. Zürcher Post.<br />
«... das hervorragende Werk, das<br />
jedem Kraftfahrer zum zuverlässigen<br />
Berater werden dürfte.»<br />
Solothurner <strong>Zeitung</strong>.<br />
< Der Führer ist in seiner Art einzigartig<br />
und für den die Alpen bereisenden<br />
Autofahrer ein überaus nützlicher<br />
und praktischer Freund.»<br />
Sport, Zürich.<br />
« Ein in jeder Beziehung mustergültiges<br />
Werk, das die wohlverdiente Anerkennung<br />
auslösen wird, die einem<br />
wertvollen Reiseberater stets gerne gezollt<br />
wird.» Appenzeller Zeltung.<br />
« Der Text wird durch reiches Bildermaterial<br />
sorgfältigster Auswahl, ergänzt,<br />
so dass sich der Leser an Hand<br />
von Wort und Bild für die von ihm<br />
bevorzugten Alpengebiete entscheiden<br />
kann.»<br />
Der Bund.<br />
< In gleich mustergültiger Weise<br />
wie Text und Bild den Leser unterrichten,<br />
wird der Benutzer des Buches<br />
durch ein hervorragend gut und schön<br />
durchgearbeitetes Kartenmaterial instruiert.<br />
»<br />
Express, Biel.<br />
c Wir gehen kaum fehl in der Annahme,<br />
dass dieser Alpenführer in Zukunft<br />
ein unentbehrlicher Begleiter all<br />
jener Automobilisten sein wird, die<br />
sich das schweizerische oder ausländische<br />
Alpengebiet zum Reiseziel wählen.»<br />
Der freie Rätier.<br />
« In einem Alpenführer greift der<br />
Benutzer sicherlich zuerst nach den<br />
Karten; in dieser Beziehung wird der<br />
Beschauer restlos befriedigt, die 48<br />
Ausschnitte vom gesamten Alpengebiet<br />
im Maßstab 1 :500.000 sind hervorragend<br />
klar und mustergültig ausgearbeitet.»<br />
Neue Bündner <strong>Zeitung</strong>.<br />
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Ihr Programm nach O. R. Wagner's Alpenführer, erhältlich<br />
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