E_1933_Zeitung_Nr.073
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BERN, Freitag, 1. September <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 73<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Die Schweiz im Hintertreffen<br />
In den Nummern 66 und 72 der < A.-B. > sind<br />
unter den Ueberschriften « Feststellungen und<br />
Vergleiche » — « Wir und die andern » zwei Abhandlungen<br />
veröffentlicht worden, die sich mit<br />
den ausländischen Strassenverhältnissen, speziell<br />
derjenigen der Alpenrouten, im Vergleich zu unsern<br />
Zuständen kritisch auseinandersetzten und<br />
die diejenigen Wege anzudeuten versuchten, welche<br />
in der Schweiz zu beschreiten sind, um den<br />
zunehmenden Umfahrurtgsgefahren vorzubeugen.<br />
Als letzter Beitrag zum Alpenstrassenproblein geben<br />
wir einer dritten Einsendung Raum, die sowohl<br />
in Wort und Bild die Rückständigkeit der<br />
hochalpinen Durchgangsstrassen der Schweiz, verglichen<br />
mit österreichischen und italienischen Alpenstrassen,<br />
illustriert.<br />
Red.<br />
Langsam mahlen unsere Mühlen im Alpenstrassenbau.<br />
Während indessen kostbare<br />
Zeit verloren geht, ohne dass irgendwelche<br />
-positiven Resultate erreicht werden, überlügelt<br />
uns das Ausland. Wenn wir uns nicht<br />
in allernächster Zeit unter Einsetzung aller<br />
der uns zur Verfügung stehenden Mittel an<br />
die Ausführung des Ausbaues heranmachen,<br />
so wird der Vorsprung, den Italien, Frankreich<br />
und zum Teil auch schon Oesterreich<br />
vor unserem Alpenstrassennetz hat, immer<br />
grösser, und viel zu spät würde man einsehen,<br />
dass Versäumtes sich nicht nur<br />
schwer, sondern auch unter weit grösseren<br />
Opfern nachholen lässt. Seit jeher sind<br />
« Automobil-Revue » und verschiedene Verbände<br />
unentwegt" für den Ausbau des einheimischen<br />
Strassennetzes, im besondern dsr<br />
internationalen Durchgangsrouten, zu denen<br />
in erster Linie auch die über die Alpen führenden<br />
Nord-Süd-Verbindungen zu zählen<br />
sind, eingetreten. Manch neues Alpenstrassenprojekt<br />
ist in den letzten Jahren zur Diskussion<br />
gestellt worden, ohne dass es zu<br />
_einer Inangriffnahme gekommen wäre; dessen<br />
ungeachtet tauchen in den verschiedenen<br />
ßergkantonen immer wieder neue Projekte<br />
auf. Eifrig bemühen sich die verschiedensten<br />
Initianten mit deren Verwirklichung, während<br />
dabei leider nur zu oft das Gesamtinteresse<br />
den lokalen Bestrebungen untergeordnet<br />
wird. Wenn auch die Dringlichkeit<br />
verschiedener neuer Strassenbauten, wobei<br />
die Sustenstrasse besonders infolge ihrer<br />
eminenten Verkehrs- wie militärpolitischen<br />
Bedeutung hervorgehoben sei, möchte es uns<br />
doch scheinen, als ob eine Konzentrierung<br />
aller Kräfte auf den Ausbau bestehender<br />
Routen ein vornehmeres Ziel darstellen<br />
würde, als durch Kräftezersplitterung nur<br />
Stückwerk zu erreichen. Noch während den<br />
Kriegsjahren konnte die Schweiz berechtigten<br />
Anspruch auf den Besitz eines bestens<br />
und vorzüglich ausgebauten Bergstrassennetzes<br />
erheben. Inzwischen haben sich aber<br />
die Verhältnisse grundlegend verändert, indem<br />
Frankreich, Italien und nun auch Oesterreich<br />
Strassenbauten in Angriff nahmen, die hinsichtlich<br />
Linienführung, Breite, Belag und<br />
Bezeichnung die unsrigen Alpenrouten beträchtlich<br />
in den Schatten stellen. Wir verkennen<br />
keineswegs die strategische Bedeutung,<br />
die diesen neuen Ausbauten im Ausland<br />
zukommt, so dass sich der Einsatz umfangreicher<br />
Staatsmittel auch unter Berücksich- !<br />
tigung von Fragen der Landesverteidigung j<br />
zu rechtfertigen versuchen wird. Aehnlich, j<br />
vielleicht nur noch ausgeprägter, ist beim<br />
Ausbau unserer Alpenstrassen auf die lebenswichtige<br />
Frage der Truppen- und Materialientransporte<br />
im Kriegsfalle Rücksicht zu nehmen.<br />
Wir wollen die Welt und die Menschen<br />
nicht schöner und besser sehen als sie<br />
eigentlich sind, und darum ist nicht nur allein<br />
auf touristische und fremdenverkehrspolitische<br />
Fragen bei der Beurteilung des Wertes<br />
oder Unwertes der finanziellen Aufwendungen<br />
für den Strassenbau abzustellen, sondern<br />
es sind noch Faktoren in Rechnung zu<br />
setzen, die, sei es bei der Verteidigung unserer<br />
Neutralität oder bei aktivem Eingreifen,<br />
für die Schweiz von weittragender Bedeutung<br />
sein werden. Erinnern wir uns nur daran,-<br />
dass Gotthard-, Oberalp-, Lukmanier-,<br />
Furka- und Simplonstrasse Verteidigungsgebiete<br />
schneiden, die den Lebensnerv unserer<br />
militärischen Selbständigkeit berühren.<br />
Seit dreissig Jahren ist in der Schweiz<br />
keine einzige Alpenstrasse mehr gebaut worden<br />
und dort, wo die Kantone Verbesserungen<br />
vornahmen, reichten diese Arbeiten infolge<br />
ungenügender Zurverfügungstellung der<br />
notwendigen Mittel gerade dazu aus, um die<br />
gefährlichsten Kurven auszubauen, die Stützmauern<br />
zu verstärken, oder die Strassen für<br />
die nächste Saison wieder einigermassen<br />
instand stellen zu können. Es ist eine äusserst<br />
bedenkliche Tatsache, dass die Schweiz<br />
als ausgeprägtes Touristen- und Alpenland<br />
im Zeitalter der Wiedergeburt des Strassenverkehrs<br />
sich vom Ausland hat übertölpeln<br />
lassen. Als klassisches Beispiel möchten wir<br />
nur auf den<br />
Bau der Grossglocknerstrasse<br />
hinweisen, wo das verarmte Oesterreich alle<br />
Kräfte einsetzte, um den Arbeitsmarkt zu erleichtern<br />
und dem modernen-Autoreiseverkehr<br />
ein© neue Alpenroute zu erschliessen,<br />
die nicht nur die kürzeste Verbindung zwischen<br />
den Ländern nördlich und südlich der<br />
Hohen Tauern darstellt, sondern auch die<br />
Schönheit der befahrenen Landschaft be-<br />
Dorf Fusch km 0.0<br />
Grossglockner-Hochalpenstrasse. Fertig erstellt und<br />
dem Betrieb übergeben sind die Strecken von<br />
Fusch nach Hochmais auf der Nordrampe und<br />
HeiJigenblut-Franz Josephshöhe auf der Südrampe.<br />
Die 17,3 km' lange Scheitelstrecke Palik-Hochtor<br />
(2572 m), Fuscher Törl (2420 m) nach Hochmais<br />
befindet sich im Bau und dürfte 1934/35 dem Betrieb<br />
übergeben werden.<br />
rücksichtigt. Die Vorarbeiten für die Erbauung<br />
eines neuen Strassenzuges über den Alpen-Hauptkamm<br />
wurden im Jahre 1924 mit<br />
der Trassierung und der Projektverfassung<br />
begonnen. 1930, als die Arbeitslosigkeit in<br />
Oesterreich bereits erschreckende Dimensionen<br />
angenommen hatte, gelang es, die finanziellen<br />
Mittel zur Grossglocknerstrasse bereitzustellen.<br />
Am 30. August 1930 wurde der<br />
erste Sprengschuss gelöst und im Spätherbst<br />
war die Arbeit so weit eingeleitet, dass mit<br />
dem Beginn der Bausaison 1931 der volle<br />
Betrieb der Bauarbeiten einsetzen konnte.<br />
Dadurch wurde im wahrsten Sinne des Wortes<br />
produktive Arbeit geleistet, denn nicht<br />
weniger als 3200 Arbeiter konnten gleich auf<br />
der Baustelle beschäftigt werden und in rund<br />
700,000 Arbeitsschichten wurden im zweiten<br />
Bausommer die beiden Strassenrampen im<br />
Norden und Süden des Alpen-Hauptkammes<br />
mit zusammen 31 km Länge erstellt.<br />
Da der ganze Strassenzug durch vollkommen<br />
unbesiedelte Gebiete und bis in eine<br />
Höhe von über 2400 m, d. h. bis in Furkapasshöhe<br />
führt, mussten umfangreiche Vorarbeiten<br />
getroffen werden, um die am Bau<br />
Beschäftigten einzuquartieren und zu verpflegen.<br />
Auch die Installation der Baustelle<br />
mit den erforderlichen Baumaschinen und<br />
Hilfsanlagen der verschiedensten Art war in<br />
dem unwegsamen Gebiete mit den strössten<br />
Schwierigkeiten verbunden. Die gesamte Organisation<br />
dieses Strassenbaues. die mit den<br />
erforderlichen Massnahmen für Bauten im<br />
stark besiedelten Flachland in gar keiner<br />
Weise zu vergleichen ist, hat sich aufs beste<br />
bewährt.<br />
Die bisher geleisteten Arbeiten umfassen<br />
den Ausbau der beiden Strassenrampen<br />
nördlich und südlich des Tauernhauptkammes<br />
mit einer Länge von 31 km. Die Nordrampe<br />
ist das 15 km lange Strassenstück in<br />
Salziburg, das von Dorf Fusch nach Ferleiten<br />
bis ins Hochmais führt. (Vgl. Bilder auf S. 11<br />
dieser Nr.) Von Fusch bis Hochmais überwindet<br />
das fertigerstellte Strassenstück einen<br />
Höhenunterschied von 1030 m und führt von<br />
der letzten geschlossenen Ortschaft bis in<br />
eine Region, 1 die nur im Sommer vorübergehend<br />
bewohnt wird. Die Südrarrroe beginnt<br />
in Heilisfenblut in Kärnten und steigt bis zur<br />
Franz-Josefshöhe (2362 m) hinauf. Sie überwindet<br />
also mit einer Strassenlänsre von 16<br />
km einen Höhenunterschied von 1068 Meter.<br />
Diese Route steigt über die Alpregion hinaus,<br />
bis hoch über dpn Gletscher der Pasterze,<br />
dem erössten Gletscher der Ostalpen.<br />
Knapp 10 Monate nach dem Beginn der<br />
u i © N<br />
Der geheime Kampf.<br />
Roman von Philipp Klein.<br />
(3. Fortsetzung)<br />
Inhalt des bisher erschienenen Teils : Der deutsche<br />
Graf Eberhard Hatzberg, der vor dem Kriege<br />
wegen eines Fehltrittes aus dem preussischen Offizierkorps<br />
ausgeschlossen worden war und sich viele<br />
Jahre in Amerika aufgehalten hatte, kommt während<br />
des Krieges nach Berlin zurück. Er tritt in<br />
den Dienst der Kriegs-Spionage und reist darauf<br />
in geheimer Mission nach Bern.<br />
Als der Zug am späten Abend in Bern einfuhr,<br />
nahm Eberhard Hatzberg eine klapperige<br />
Droschke und Hess sich nach dem<br />
Hotel «Venezia» fahren. Der Kutscher machte<br />
ein etwas verächtliches Gesicht, denn dieses<br />
«Hotel Venezia» war eine drittklassige Herberge,<br />
die allerdings viel von durchreisenden<br />
Italienern aufgesucht wurde. Auch von vielen<br />
Italienern, die aus Tirol herüberkamen.<br />
Im Hotel wurde Eberhard, oder vielmehr<br />
Bernardo Farnaglia, ziemlich reserviert aufgenommen,<br />
ass sehr mittelmässig und sehr<br />
italienisch zu Abend, erwarb sich aber das<br />
Vertrauen des Zimmerkellners, als er sich im<br />
besten toskanischen Dialekt nach einem galanten<br />
«Salon» erkundigte, wo er sich auch<br />
auf Italienisch verständigen konnte. Der Kellner<br />
eab ihm die Adresse, und Eberhard zog<br />
los. Aber nicht nach dem «Salon», sondern,<br />
nachdem er eine Weile kreuz und quer durch<br />
die Gassen gegangen war und sich überzeugt<br />
hatte, dass ihm niemand folgte, zu dem kleinen<br />
Bankhaus Blümlein & Co. in der Altstadt.<br />
Das Bankhaus selbst, das übrigens nur aus<br />
einem grösseren Kontor im Erdgeschoss bestand,<br />
war natürlich geschlossen. Eberhard<br />
läutete an der Tür zum Hauseingang und<br />
musste geraume Zeit warten, bis ihm geöffnet<br />
wurde.<br />
«Sie wünschen?»<br />
«Ich möchte Herrn Gregor Blümlein sprechen!»<br />
«Um diese Zeit? Ich weiss nicht, ob Herr<br />
Blümlein noch...»<br />
«Sagen Sie nur, Herr Custozza möchte ihn<br />
sprechen!»<br />
«Ach! Einen Augenblick!» Die Sperrkette<br />
wurde ausgehoben, die Tür öffnete sich. Es<br />
war Herr Gregor Blümlein selbst, der im Eingang<br />
stand. «Wollen Sie, bitte, eintreten!»<br />
Eberhard folgte dem Mann, dessen Züge in<br />
der zweifelhaften Beleuchtung nicht recht zu<br />
erkennen waren, in ein kleines Zimmer, das<br />
offenbar gegen den Hof gelegen war, und dessen<br />
eines Fenster hermetisch verschlossen<br />
schien. • Das Zimmer hatte eine Doppeltür.<br />
Nun sah Eberhard, mit wem er es zu tun<br />
hatte: ein überschlanker Mann in mittleren<br />
Jahren, mit einem langen, schmalen Gesicht,<br />
scharf gebogener Nase und tiefliegenden<br />
grauen Augen stand vor ihm und sah ihn forschend<br />
an.<br />
«Ich bin Ihnen avisiert, Herr Blümlein,<br />
nicht wahr?»<br />
«Jawohl. Sie sind wohl eben erst eingetroffen?»<br />
«Vor einer Stunde etwa.»<br />
«Aus?»<br />
«Berlin.»<br />
Herr Blümlein nickte. «Und heissen?»<br />
«Eberhard Hatzberg.»<br />
«Und Ihr Pass lautet auf den Namen?»<br />
«Bernardo Farnaglia.»<br />
Herr Blümlein schien befriedigt. «Sie hegreifen<br />
— man muss sehr vorsichtig sein.<br />
Darf ich fragen, wo Sie abgestiegen sind?»<br />
«Im Hotel Venezia.»<br />
«Ach? Das ist ausgezeichnet. Da sind Sie,<br />
sozusagen, in der Höhle des Löwen. Dort<br />
können Sie zeitweise die ganze Irredenta aus<br />
dem Trentino versammelt finden, die sich mit<br />
den Herren aus dem Königreich trifft. In der<br />
letzten Zeit war der Verkehr recht lebhaft.»<br />
«Das lässt sich denken. Ich möchte übrigens<br />
schon morgen früh weiterfahren.»<br />
«Ja?»<br />
«Nach Rom.»<br />
Herr Blümlein sah Eberhard forschend !ns<br />
Gesicht. «In dem Brief, den ich von meinem<br />
Kunden erhalten habe, steht so etwas Aehnliches.<br />
Aber ist das augenblicklich nicht sehr<br />
gewagt?»<br />
Eberhard zuckte die Achseln. «Vielleicht<br />
nicht einmal. Meine Papiere sind in alierschönster<br />
Ordnung.»<br />
«Kann ich mir denken. Aber wenn der<br />
Rummel da unten losgeht, dann haben Sie den<br />
Kopf sozusagen im Rachen des Löwen.» Herr<br />
Blümlein liebte bildhafte Ausdrücke. «Und es<br />
wird nicht ganz leicht sein, ihn herauszuziehen!»<br />
«Das muss man wohl riskieren!»<br />
«Sind Sie schon länger bei der Branche.<br />
Herr Hatzberg?»<br />
«Nein. Es ist meine erste Aufgabe.»<br />
Herr Blümlein schwieg einen Augenblick.<br />
Dann sagte er mit einiger Hochachtung im<br />
Ton: «Mein Kunde muss grosses Vertrauen<br />
zu Ihnen haben! — Sie sind natürlich unterrichtet,<br />
wie Sie zu korrespondieren haben?»<br />
«Jawohl. Ich erhalte von Ihnen eine Anzahl<br />
Drucksachenumschläge mit Ihrer Adresse...»<br />
«Mit einer Deckadresse selbstverständlich!»<br />
«... und übersende Ihnen täglich den<br />
Börsenteil einer oder einiger römischer <strong>Zeitung</strong>en<br />
— entsprechend überarbeitet! Chiffre<br />
Nummer vier. Ueber die Zusammensetzung<br />
der Chemikalien bin ich informiert.»<br />
«Gut. Die Adressen erhalten Sie übrigens<br />
nicht von mir, damit Sie keine Schwierigkeiten<br />
beim Passieren der italienischen<br />
Grenze haben, sondern in Rom bei meinem<br />
Geschäftsfreund Alberto Falieri — ist Ihnen<br />
die Adresse bekannt?»
Bauarbeiten, d. h. am 15. Juli 1931. war es<br />
unter Anspannung aller Kräfte möglich gewesen,<br />
das erste Teilstück der Salzburger-<br />
Rampe von Dorf Fusch nach Ferleiten dem<br />
allgemeinen Verkehr zu übergeben. Seit dieser<br />
BetriebsefÖffnung wurde die Hauptleistung<br />
der Arbeit auf die Bergstrecke Ferleiten-Hochmais<br />
verlegt. Die zu bewältigenden<br />
Schwierigkeiten an diesem Strassenstück<br />
waren sehr gross, galt es doch, dem bisher<br />
nur von steilen Alpwegen durchauerten Boden<br />
eine Strasse abzuringen, die allen Anforderungen<br />
zu entsprechen hat, welche gegenwärtig<br />
an eine Hochgeibirgs-Automobilstrasse<br />
gestellt werden können. Die Strecke<br />
erforderte bedeutenden Aufwand an Mauerwerk;<br />
um die Strasse vor Katastrophen-<br />
Hochwassern des Pfierselbaches zu schützen,<br />
musste der Bachlauf auf eine grössere<br />
Länge durch eine Regulierung eingefasst<br />
werden. In 6 Kehren erreicht die Strasse die<br />
Waldgrenze auif Kote (1850 m). Am 1. September<br />
1932 wurde die Salzburger-Rampe<br />
der Grossglockner-Hochalpenstrasse dem allgemeinen<br />
Verkehr übergeben, womit dem<br />
Automobilisten ein Stück Neuland von hochalpiner<br />
Schönheit erschlossen wurde.<br />
sten Seitentälern mit kleinen Lokalbahnen<br />
nirgends mehr anzutreffen, ein Zeichen dafür,<br />
dass die Bahnverwaltungen dem Autoverkehr<br />
gegenüber eine bedeutend rücksichtsvollere<br />
Haltung einnehmen, als dies oft<br />
noch bei uns zutrifft.<br />
Ein anderes Kapitel, über das sich Bände<br />
schreiben Hesse, betrifft die Verkehrsdisziplin<br />
und namentlich die Einstellung des Publikums<br />
zum Automobilisten. In Italien wie<br />
in Oesterreich lässt sich durchwegs eine entgegenkommende<br />
Haltung speziell gegenüber<br />
dem ausländischen Fahrer feststellen. Trotz<br />
Staub und Hitze, trotz Kotspritzer und Regen<br />
hört man nur selten den Automobilisten<br />
die bei uns beliebten « Kosenamen » nachrufen.<br />
Jeder Strassenwärter, und es ist auffallend,<br />
wie auf Haupt- und Nebenstrassen deren<br />
viele anzutreffen sind, sei es in den Dolomiten,<br />
im Tirol, im Salzburgischen oder im<br />
Kärntnerland, erhebt die Hand zum Gruss<br />
und jung und a!t erteilt, wenn nötig bereitwilligst<br />
Auskunft. Man hat das Gefühl, dass<br />
von höchster Stelle herab das Volk zur<br />
Freundlichkeit und zum Entgegenkommen<br />
gegenüber dem Ausländer erzogen und ihm<br />
die Bedeutung des Autotourismus im beson-<br />
Die Südrampe hat, wie bereits erwähnt, dern eingehämmert wird. Das gleiche gilt<br />
ihren Ausgangspunkt in Heiligenblut und im die Zollorgane wie für die Hüter der öffentlichen<br />
Ordnung. Oft werden die fremden<br />
führt zuerst in östlicher Richtung zum Teil<br />
durch Felder, zum Teil durch Wald, in die Automobilisten nach dem Wohin und Woher<br />
AJpenregion hinauf. Am Schöneck (1958 m) befragt, nicht aber, um sie auszuforschen,<br />
öffnet sich der Blick auf den Grossglockner sondern um mit Ratschlägen beizustehen und<br />
und den Pasterzengletscher, worauf die auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen.<br />
Vielleicht bricht auch einmal bei uns<br />
Strasse im Bogen um das Glocknerhaus und<br />
weiter in gestreckter Linie zum Pfandlschartenbach<br />
führt. Darauf erfolgt der turm-<br />
der Bahnen, deren viele sowieso auf dem<br />
das Zeitalter an, wo nicht nur im Interesse<br />
artige Aufbau von vier Kehren, alle am Osthange<br />
der Freiwand gelegen. Bei km 16 ist kongresse aufgezogen werden, sondern wo<br />
Aussterbeetat stehen, grossartige Verkehrs-<br />
der Parkplatz auf der Franz-Josefshöhe, der man auch einzusehen beginnt, dass der einheimische<br />
wie der fremde Automobilist einen<br />
Endpunkt der fertigerstellten Strasse erreicht.<br />
Die Kärntner-Rampe der Grossglocknerstrasse<br />
ist am 2. Oktober 1932 durch den nicht nur Abgaben verlangen kann, sondern<br />
Wirtschaftsfaktor darstellt, von dem man<br />
österreichischen Bundespräsidenten dem öffentlichen<br />
Verkehr übergeben worden. Das<br />
den man auch zu seinem Recht, speziell<br />
auch hinsichtlich besser ausgebauten Alpenstrassen,<br />
kommen lassen muss. Wy.<br />
Mittelstück, d.h. die die Nord- mit der Südrampe<br />
verbindende Scheitelstrecke von 17,3<br />
Kilometer Länge, ist zurzeit noch im Bau und<br />
dürfte im Jahr 1934/35 dem Verkehr übergeben<br />
werden. Bei Palik (1862 m) beginnt<br />
Schweizerische Rundschau<br />
die Abzweigung von der Route Heiligenblut—Franz-Josefshöhe,<br />
um nach Ueberwin-<br />
Bündner<br />
dung einer Höhendifferenz von rund 700 m Alpenstrassen-Projekte.<br />
in Hochmais den Anschluss an die Nordrampe<br />
herzustellen.<br />
lich mit eidgenössischen und kantonalen<br />
Die Vereinigung «Pro Blenio » hat kürz-<br />
Forstinspektoren die Lukmanierstrasse begangen,<br />
um die Frage abzuklären, welche<br />
An dieser grosszügigen Anlage, möchten<br />
alle diejenigen Kreise in der Schweiz ein Lawinen- und andere Schutzbauten speziell<br />
Beispiel nehmen, die glauben, durch kleinliche<br />
Sonderinteressen dem Automobilver-<br />
Kapelle oberhalb Olivone) und der Passhöhe<br />
zwischen Acquacalda (einige Ställe mit einer<br />
kehr alle möglichen Hindernisse in den Weg noch erstellt werden müssen, um die Lukmanierroute<br />
während des ganzen Jahres be-<br />
legen zu müssen. Durch ihr initiatives Vorgehen<br />
beweisen unsere östlichen Nachbarn, fahren zu können. Diese Bestrebungen dürften<br />
denjenigen parallel gesetzt werden, die<br />
dass sie die Forderungen des Tages begriffen<br />
haben und gewillt sind, auch Opfer auf die Untertunnelung des San Bernärdinöpasses<br />
in die Wege leiten möchten, um über<br />
sich zu nehmen, die sich später mehr, als<br />
bezahlt machen müssen.<br />
einen der Bündner Pässe eine das ganze<br />
Mit dem Bau der Grossglocknerstrasse hat Jahr offene und fahrbare Autdmobilstrasse<br />
es aber nicht allein sein Bewenden, sondern herzustellen. Bekanntlich führt die Lukmanierroute<br />
von Olivone bis Aquacalda<br />
Oesterreich ist bemüht, auch die übrigen<br />
Strassen nach und nach in einen derartigen durch Erlenabhänge und von da durch<br />
Zustand zu versetzen, dass sie den Anforderungen<br />
des modernen Motorfahrzeugverkehrs Höhe von 1917 m steigende Passstrasse wohl<br />
Tannenbestände, so dass diese bis auf eine<br />
zu genügen vermögen. Speziell fällt dabei zu den günstigsten Winterrouten gezählt<br />
die gute Strassenwartung auch auf Strecken werden darf. Für die in Frage kommenden<br />
zweiter oder dritter Klasse auf. Selten trifft Schutzbauten sollen Projekte ausgearbeitet<br />
man Bahnübergänge ohne Doppelschienen. werden, wobei jedoch die Hoffnung auszusprechen<br />
ist, dass für diese derartige Di-<br />
Niveaukreuzungen wie z. B. bei Schönbühl<br />
oder Roggwi! an der Hauptstrecke Bern- mensionen vorzusehen sind, um bei einem<br />
Olten, die man mit aller Vorsicht befahren endgültigen Ausbau der Strasse nicht wieder<br />
rriuss, sind selbst in Oesterreich abgelegen-<br />
vergrössert oder verstärkt zu werden. Im<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 73<br />
Kanton Tessin wie im Bündner Oberland<br />
wird neuerdings darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass der Lukmanierpass die günstigsten Verkehrsverhältnisse<br />
für eine internationale<br />
Automobilstrasse durch Qraubünden aufweist.<br />
Zu Zeiten der Eisenbahnbauten des<br />
19. Jahrhunderts war bekanntlich diese<br />
Strecke für den Bau einer bündnerischen<br />
Alpenbahn vorgesehen, ein Projekt, das später<br />
allerdings von der Gotthardlinie überflügelt<br />
wurde. Sollte sich das Lukmanier-<br />
Winterstrassenprojekt realisieren lassen, was<br />
in Anbetracht der nur wenigen Lawinenzüge,<br />
die diese Route bedrohen, wohl möglich sein<br />
sollte, so muss aber auch ein Ausbau (Verbreiterung)<br />
der Strasse Reichenau—Disentis<br />
angestrebt werden.<br />
Im Bündnerland verlautet zurzeit, dass der<br />
Fahrweg von Tschappina (1583 m) nach Glas<br />
in eine solide Autostrasse umgebaut werden<br />
soll. Diese Meldung dürfte wohl dahin zu<br />
ergänzen sein, dass Bestrebungen im Gange<br />
sind, die von Thusis (722 m) über Urmein<br />
(1273 m), Tschappina nach Ausser-Glas führende<br />
Strasse dritter Klasse auszubauen.<br />
Zwecks Verbindung mit Safien-Platz (zirka<br />
1300 m) ist eine Weiterführung durch Ausbau<br />
des Fussweges über Inner-Glas (1710 m)<br />
vorgesehen, wobei aber zur Ueberwindung<br />
einer Höhendifferenz von rund 400 m auf<br />
einer Strecke von nur 1 km derart hohe Anlagekosten<br />
verschlungen würden, dass diese<br />
Linienführung kaum in Betracht kommen<br />
dürfte. So ist denn bereits eine andere Variante<br />
zur Diskussion gestellt worden, die<br />
eine Verbindung des Safientals mit Thusis<br />
über Glas, Pischolen- und Tristelalp (2000 m)<br />
nach Neukirch vorsieht. Wenn auch die<br />
Erschliessung abgelegener bündnerischer<br />
Seitentäler durch den Bau von Autostrassen<br />
nur begrüsst werden kann, so möchten wir<br />
doch die Auffassung vertreten, in erster<br />
Linie für den Ausbau der internationalen Verbindungsrouten<br />
die genügenden Mittel zur<br />
Verfügung zu stellen, bevor an neue Projekte<br />
herangetreten wird.<br />
my.<br />
Fussgängerstreifen.<br />
Die Markierung der Fussgängerstreifen in<br />
den wichtigsten Verkehrsadern unserer<br />
Städte lässt vielfach zu wünschen übrig.<br />
Ziehen wir in Rechnung, dass es gegenwärtig<br />
mit der Verkehrsdisziplin der Strassenbenützer<br />
noch nicht zum besten bestellt ist,<br />
so müssen wir die gegenwärtigen Markierungsmethoden<br />
als ungenügend bezeichnen.<br />
Wir wollen nicht die Bemühungen der städtischen<br />
Polizeiorgane in ein falsches Licht<br />
setzen, doch zeigen sowohl die Beobachtungen<br />
der Verkehrspolizei wie auch die unsrigen,<br />
wie wenig Respekt der Strassenbenützer<br />
vor diesen besonderen Zonen aufbringt.<br />
Irgend etwas ist also nicht in Ordnung.<br />
Nachstehend seien einige Fehler registriert,<br />
die sich dutzend- und hundertfach<br />
wiederholen, trotz «richtig» bezeichneter Zonen:<br />
Neben der Zone laufende Fussgänger,<br />
Anhalten der Motorfahrzeuge und Fahrräder<br />
innerhalb der- Zone und damit Behinderung<br />
der Fussgänger, Parkieren von Fahrzeugen<br />
auf den Streifen oder in deren unmittelbarer<br />
Nähe, Abwarten der Fussgänger<br />
auf den Streifen statt auf dem Trottoir usw.<br />
Selbst da, wo in den Stosszeiten ein Polizeimann<br />
den Go- und Stop-Verkehr über den<br />
Fussgängerstreifen leitet, zeigen sich diese<br />
und andere Fehler auffallend oft. Es müssen<br />
daher gewichtige Mängel in unserer Verkehrsregelung<br />
vorhanden sein, die dem<br />
Durchschnittsstrassenbenützer, der nicht allzuweit<br />
über seine Nase hinaussieht, zu Verstössen<br />
gegen die Verkehrsordnung verleiten.<br />
Die Anlage grosser Verkehrsadern (um<br />
diese handelt es sich hier ausschliesslich)<br />
liegt heute den Bauvorständen der Städte<br />
ob, die diese Hauptstrassen und die Platzanlagen<br />
nach ausschliesslich lokalbedingten<br />
Erfahrungen, d. h. ohne jene nützlichen<br />
Kenntnisse ausführen, welche die Strassenbauer<br />
der Grossstädte sich in langen Jahren<br />
erworben haben. Grundlegende Erfahrungen<br />
im Gebiete der Verkehrsregelung bleiben<br />
somit unberücksichtigt. Ist es wirklich notwendig,<br />
dass auch wir in der Schweiz eine<br />
ebensolange Lehrzeit durchkosten müssen,<br />
für die das Ausland viel Geld aufwendete?<br />
Nicht alle Jahre werden in einer von unseren<br />
wenigen grossen Schweizer Städten<br />
alte Plätze den Bedürfnissen des intensiveren<br />
Verkehrs angepasst oder neue Plätze erstellt,<br />
die doch mindestens 15 bis 20 Jahre den Erfordernissen<br />
genügen sollen. Um so grösser<br />
dürfte die Aufmerksamkeit sein, die man diesen<br />
Projekten widmet und um so angebrachter<br />
die elementare Forderung, es seien die<br />
Pläne durch Fachleute des Auslandes zu begutachten<br />
(was beispielsweise beim Bubenbergplatz<br />
in Bern nicht geschah). Ist einmal<br />
eine Platzanlage nach unrichtigen Prinzipien<br />
erstellt, so darf niemand erstaunt sein, wenn<br />
dort die Verkehrsregelung zunehmende<br />
Schwierigkeiten bereitet und die Erstellung<br />
von Fussgängerstreifen die Abwicklung des<br />
Fahrverkehrs empfindlich stört.<br />
Sehen wir uns aber um, was sonst für die<br />
richtige Anlage und die gehörige Markierung<br />
der Fussgängerstreifen getan werden kann.<br />
Ausgehend von der Feststellung, dass eine<br />
Mehrzahl der Strassenbenützer den Fussgängerstreifen<br />
recht wenig Beobachtung<br />
schenkt, verlangen wir eine deutlichere Kennzeichnung<br />
der Fussgängerstreifen. Die Metallnägei<br />
sind, auch wenn sie in grösserer Zahl<br />
die Oberfläche der Strasse zieren, für den<br />
Fahrer nicht sonderlich gut sichtbar, denn<br />
er blickt ja nicht neben dem Auto auf de<br />
Boden, sondern weit vor dem Auto. Jedei<br />
stadtunbekannte Lenker wird die Schutznägel<br />
daher stets zu spät erkennen und beim Anhalten<br />
in die Fussgängerzone hineingeraten.<br />
Fassen wir die bisherigen Erfahrungen mit<br />
den Metallnägeln zusammen, so kommen wir<br />
zu ihrer Ablehnung, weil die Nägel mit ihrer<br />
grauen Farbe nur undeutlich markieren und<br />
weil mit diesen Nägeln mehr Geld als<br />
notwendig in die Strasse versenkt wird.<br />
In mehreren Staaten des Auslandes ist<br />
man mit Recht von diesen überflüssigen<br />
«Verkehrswarzen » abgekommen. Mit einfachen<br />
Mitteln lässt sich die Markierung<br />
der Fussgängerstreifen besser ausführen.<br />
Der weisse Strich in einer Breite von<br />
mindestens 20 cm erfüllt die Erfordernisse<br />
der Sichtbarkeit in höherem Masse und<br />
ist auch bei Nacht sehr gut zu erkennen.<br />
Selbstverständlich halten diese Striche nicht<br />
so lange wie Metallnägel, aber das Wiederauffrischen<br />
ist keine grosse Sache; ganz ab<br />
gesehen davon, lassen sich diese bemaltet.<br />
Markierungsstreifen an veränderte Verhältnisse<br />
rascher anpassen. Auch zur Bezeichnung<br />
getrennter Fahrbahnen und zur Andeutung<br />
der Kurven leisten diese weissen<br />
Striche wertvollere Dienste als Nägel.<br />
Je deutlicher die Signalisierung der Fussgängerstreifen<br />
erkennbar ist, um so fliessender<br />
wird sich der Verkehr abwickeln- Die<br />
Tätigkeit der Verkehrspolizei erübrigt sich<br />
dann ohne weiteres und der Verkehr läuft<br />
automatisch, womit jenes Ziel erreicht wäre,<br />
das wir als zweckmässig erachten.<br />
«Jawohl.»<br />
«Sie werden die Sendungen auch niemals<br />
selbst in den Kasten werfen, sondern auch<br />
das meinem Kommittenten überlassen. Was<br />
brauchen Sie an Geldmitteln?»<br />
«Vorderhand nichts. Ich habe fünftausend<br />
Lire.»<br />
Herr Blümlein sah Eberhard etwas verwundert<br />
an. «Im Bedarfsfalle wenden Sie sich an<br />
Falieri. Sie scheinen übrigens nicht zu dem<br />
Heer der üblichen Agenten zu gehören!»<br />
«Woraus schliessen Sie "das?»<br />
«Sie wollen kein Geld!»<br />
«Ich arbeite für die Heimat!»<br />
«Das heisst: aus Patriotismus. Respekt!»<br />
Das klang nicht gerade besonders herzlich.<br />
Herr BHimlein, der den Nachrichtendienst<br />
lediglich als lohnenden Erwerb betrachtete,<br />
hatte für Idealismus wenig übrig — als Neutraler<br />
war er dazu auch nicht verpflichtet.<br />
«Bedürfen Sie noch irgendwelcher Informationen?»<br />
«Ich glaube nicht!»<br />
«Dann wünsche ich Ihnen recht viel Erfolg,<br />
und vor allem, dass Sie nicht gefasst werden.<br />
Vorsicht brauche ich Ihnen ja nicht, erst zu<br />
empfehlen — es ist ein verdammt heisser<br />
Boden, auf den Sie sich begeben. Die Italiener<br />
sind ja nicht so gefährlich, aber ich<br />
weiss, dass Nachrichtenoffiziere der Entente<br />
sich bereits in Rom und den Hauptplätzen<br />
befinden, — mit der Aufgabe, die deutschen<br />
Agenten abzufangen.»<br />
Herr Blümlein begleitete Eberhard hinaus,<br />
aber nicht direkt auf die Strasse, sondern<br />
über den Hof und durch einen Lagerschuppen<br />
in eine Nebengasse — Herr Blümlein war<br />
sehr vorsichtig. Mit Recht, denn die tüchtige<br />
Schweizer Polizei war scharf hinter allem<br />
her, was mit den Grundsätzen der Neutralität<br />
nicht unbedingt in Einklang zu bringen war.<br />
Eberhard musste sich erst orientieren, ehe<br />
er den Weg zum Hotel Venezia fand. Das<br />
Hotel war bereits geschlossen; Eberhard läutete<br />
und ging, die Melodie eines italienischen<br />
Schlagers summend, die schlecht beleuchtete<br />
Treppe hinauf, seinem Zimmer zu. Als er<br />
eben um eine Ecke bog, stiess er beinahe mit<br />
einem Mann zusammen, der anscheinend hier<br />
gewartet hatte. Mit einer halbläuten Entschuldigung<br />
wollte Eberhard weitergehen, als<br />
er hörte, wie ihm der Mann zuflüsterte:<br />
«Dante!»<br />
«Alighieri», antwortete Eberhard aufs Geratewohl.<br />
Im nächsten Augenblick fühlte er<br />
seine Hand ergriffen und kräftig geschüttelt.<br />
Er erfuhr, dass der Mann da neben ihm herzlich<br />
erfreut war, den «amigo» noch zu sehen,<br />
und ihn bat, sich noch ein paar Minuten mit<br />
ihm unterhalten zu dürfen.<br />
«PregoU, sagte Eberhard, schloss die Türe<br />
zu seinem Zimmer auf und Hess, nachdem er<br />
das Licht eingeschaltet hatte, den Fremden<br />
eintreten. Es war ein Mann von sechsunddreissig<br />
bis achtunddreis'sig Jahren; unverkennbar<br />
italienischer Typus. Aus der etwas<br />
harten, gutturalen Aussprache schloss Eberhard,<br />
dass er einen Trientiner vor sich habe.<br />
«Womit kann ich Ihnen dienen?» fragte<br />
Eberhard mit möglichster Herzlichkeit.<br />
«Sie gehören doch zur Liga, Herr Farnaglia?»<br />
«Ich sehe, dass Sie meinen Namen kennen<br />
— wahrscheinlich haben Sie aber auch meine<br />
Herkunftsangabe gelesen: Ich bin Brasilianer!»<br />
Der Italiener nickte. «Gewiss! Aber Sie<br />
sind Italiener, so gut wie ich, wenn Sie auch,<br />
wie ich, eine andere Staatszugehörigkeit<br />
haben. Und ich rechne, dass Sie Ihr italienisches<br />
Herz gerade in diesen entscheidenden<br />
Tagen um so stärker fühlen — jetzt, da ein<br />
Traum sich verwirklichen soll, den Italien<br />
seit Jahrhunderten träumt!»<br />
«Sie meinen den Krieg gegen Oesterreich,<br />
der dieser Tage beschlossen worden ist?»<br />
«Sie wissen? Natürlich — ich wusste es ja!<br />
Sie sind nur vorsichtig, sehr vorsichtig! Aber<br />
mir gegenüber brauchen Sie das nicht zu<br />
sejn! Wahrhaftig nicht!»<br />
«Um so besser! Sie gehören der österreichischen<br />
Irredenta an?»<br />
«Mehr. Ich bin ihr Führer im Trentino. Das<br />
heisst, ich war es bisher. Ich werde nicht<br />
mehr zurückkehren, denn ich halte es für<br />
selbstverständlich, dass ich in die italienische<br />
Armee eintrete und erst als Befreier die<br />
glückliche Heimat wieder betreten werde!»<br />
«Herr Dr. Umberto Lambertino also! Ich<br />
freue mich, Sie begrüssen zu können!» Eberhard<br />
reichte dem Italiener noch einmal die<br />
Hand, die dieser leidenschaftlich drückte.<br />
«Ja. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr<br />
ich dem Augenblick entgegenfiebere, in dem<br />
ich an der Spitze einer Kompagnie gegen die<br />
Bedrücker marschieren darf.»<br />
«Sie sind österreichischer Reserveoffizier,<br />
wenn ich nicht irre, Herr Dr. Lambertino!»<br />
«Erinnern Sie mich nicht daran, Herr Farnaglia<br />
— erinnern Sie mich nicht daran! Obwohl<br />
es unserer Sache nichts geschadet hat,<br />
dass ich mir einige militärische Kenntnisse<br />
erworben habe.»<br />
«Kann ich mir denken! Ich glaube darüber<br />
unterrichtet zu sein, dass Sie diese Kenntnisse<br />
in unserem Sinne verwertet haben!»<br />
«Sie wissen das?» Der Italiener fühlte sich<br />
sehr geschmeichelt. «Man tut, was man kann.<br />
Ich komme auch jetzt nicht mit leeren Händen<br />
nach dem Königreich.» Er griff in die<br />
Brusttasche und brachte ein kleines, in<br />
Wachstuch gebundenes Notizbuch zum Vorschein.<br />
«Alle Truppenteile, die der Feind<br />
für seine Südgrenze zur Verfügung hat!»<br />
«Ausgezeichnet. Aber wissen Sie auch,<br />
was Deutschland an Truppen schicken<br />
wird?»<br />
«Deutschland? An Deutschland wird ja der<br />
Krieg gar nicht erklärt!»<br />
«Weiss ich. Aber Deutschland wird darauf<br />
nicht hereinfallen!»<br />
«Sie kommen aus Deutschland, carissimo<br />
— sind Sie genauer unterrichtet?»<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 73 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Die 100 Runden von Miramas<br />
Noch letztes Jahr ein erstmaliger Versuch<br />
voller Risiken — ist bereits der zweite Grosse<br />
Preis von Marseille zu einer repräsentativen<br />
Veranstaltung des Jahres geworden. Marseille<br />
und Monza — das werden die Marksteine<br />
der zu Ende gehenden Saison bilden.<br />
Zum grossen Teil trägt zu dem Erfolg, den<br />
das südfranzösische Rennen bei seiner zweiten<br />
Auflage erlebte, die ideale Miramas-Bahn<br />
vor den Toren der grossen Hafenstadt bei.<br />
Lange Jahre lag das Autodrom als Opfer<br />
einer durch falsche Spekulationen verkrachten<br />
Gesellschaft unbenutzt da, bis sie erst<br />
letztes Jahr durch die Initiative des Automobil-Clubs<br />
von Marseille, an dessen Spitze<br />
der auch in der Schweiz bekannte Herr<br />
Rousset als Präsident steht, zu neuem Leben<br />
erweckt wurde. Der Bahn muss volles, uneingeschränktes<br />
Lob gespendet werden.<br />
Fahrer wie Chiron und Nuvolari haben offen<br />
zugegeben, dass dieses Autodrom, zum mindesten<br />
vom Standpunkt des Zuschauers aus,<br />
das interessanteste sei, und ein Fachmann<br />
wie Charles Faroux phantasiert bereits davon,<br />
Miramas werde für Europa werden,<br />
was Indianapolis für Amerika. Die zementierte<br />
Rundstrecke ist genau 5 km lang und<br />
zerfällt in zwei unerhört schnelle Gerade<br />
und zwei grosse Kurven. Am Sonntag wurden<br />
auf dieser Bahn Mittel bis zu 200 km/St,<br />
gefahren. Der Durchschnitt des Siegers<br />
Chiron betrug 179 km/St.; vier km/St, mehr<br />
als das Mittel des letztjährigen Siegers Sommer<br />
auf Alfa Romeo.<br />
Für den internationalen Autosport war<br />
das Rennen von Marseille ein grosses, höchst<br />
bedeutsames Ereignis, für die Schweiz jedoch<br />
wurde es zu einem schweren Unglücksrennen.<br />
Wie in der letzten Nummer bereits gemeldet,<br />
hat der Automobilsport unseres Landes<br />
an diesem Tage Baron von Waldthausen<br />
verloren. In der ersten Hälfte des Rennens<br />
überschlug sich sein Alfa Romeo wegen<br />
eines geplatzten Pneus. Anfänglich schienen<br />
die Verletzungen durchaus ungefährlicher<br />
Natur zu sein; auch die Tatsache, dass<br />
von Waldthausen sein Bewusstsein nicht<br />
verlor, stimmte optimistisch. Um so erschreckender<br />
war der unvermutet eingetretene<br />
Tod wegen inneren Verletzungen eine<br />
Stunde nach der Einlieferung des Verunglückten<br />
in das Krankenhaus. In der ganzen<br />
Schweiz hat der Tod Baron von Waldthausens<br />
grösste Bestürzung ausgelöst, und<br />
vor allem in den Sportkreisen zeigt sich<br />
Trauer um das jähe Ende des sympathischen<br />
Sportmannes. Auch im Auslande ist das Bedauern<br />
über das schwere Unglück gross.<br />
Anlässlich der Schlussfeier nach dem Grossen<br />
Preis von Marseille, bei der sich Organisatoren<br />
und Fahrer zusammenfanden, gedachte<br />
Präsident Rousset in einer längeren<br />
Ansprache des Toten. Die Kremation hat<br />
letzten Mittwoch in Genf stattgefunden. Fünfzehn<br />
Automobile holten den von Marseille<br />
kommenden Sarg an der Grenze ab. Zahlreiche<br />
Persönlichkeiten aus dem A. C. S.<br />
wohnten dem Einäscherungsakt bei. Im<br />
Namen der Sektion Genf des A. C. S. sprach<br />
deren Präsident, Herr Chantre, und den<br />
Automobil-Club von Marseille vertrat Herr<br />
Ernens.<br />
So bedrückend einerseits von Waldthausens<br />
früher Heimgang wirkt, so kann<br />
man anderseits doch, getreu dem Recht,<br />
das den Lebenden zusteht, sich über<br />
den Sieg von Louis Chiron herzlich<br />
freuen. Endlich, endlich wieder Chiron! Viele<br />
glaubten, mit dem Chiron von einst sei es<br />
endgültig dahin, und man erlebe nur noch<br />
die kläglichen letzten Zuckungen eines ehemals<br />
grossen Fahrers. Am Sonntag hat<br />
Chiron gezeigt, dass dies alles leeres Gerede<br />
war und dass er nur die rechte Maschine<br />
braucht, um sich in altem Glänze zu zeigen.<br />
Chiron fuhr ein blendendes, ganz grosses<br />
Rennen und focht mit aller Bravour gegen<br />
Leute vom Range eines Fagioli, Nuvolari,<br />
Dreyfus, Borzacchini. Was uns aber noch<br />
wichtiger erscheint: Chiron hat gezeigt, dass<br />
er innerlich mit den bösen Nachwirkungen<br />
seines Sturzes von Monte Carlo fertig geworden<br />
ist. Wer nämlich glaubt, Rennfahrer<br />
hätten keine Nerven, irrt gewaltig! Noch<br />
vor nicht langer Zeit erzählte uns ein sehr<br />
bekannter Fahrer, dass Chiron ihm geklagt<br />
habe, wie lange sich die Nachwirkungen<br />
jenes Unfalles gezeigt und ihn der inneren<br />
Sicherheit bei den Rennen beraubt hätten.<br />
Hoffen wir, die Zeit der Niederlagen sei für<br />
den noch jungen Monegasken endgültig vorbei;<br />
sein Können wie sein persönlicher Wert<br />
als Mensch rechtfertigen es, ihn wieder oben<br />
an den Siegeslisten zu sehen! Durch den<br />
Eintritt in die Scuderia Ferrari wird Chiron<br />
nun auch die notwendigen Unterstützungen<br />
erfahren, auf die er als Einzelfahrer notwendigerweise<br />
verzichten musste.<br />
In Miramas kam es zu einem scharfen<br />
Duell zwischen der « Scuderia Ferrari» und<br />
der «Scuderia Nuvolari» (wenn man schon<br />
so sagen darf), damit also zwischen den<br />
Alfa Romeo-Monoposti von Fagioli und<br />
Chiron und den Maserati-Monoposti von Nuvolari<br />
und Borzacchini. Bei diesem Rennen<br />
mussten die Maserati-Leute die Waffen<br />
strecken und Alfa Romeo feierte einen neuen<br />
Triumph seiner guten Monoposti-Maschinen.<br />
Wer aber glaubt, der Sieg sei im Handumdrehen<br />
erfochten worden, rechnet nicht<br />
mit der Gefährlichkeit eines Nuvolari. Man<br />
muss dem Mantuaner, dessen «Leib-Mechaniker<br />
» übrigens sein eigener Sohn ist, auch<br />
in Miramas in gewisser Hinsicht den Titel<br />
eines «moralischen Siegers» verleihen. Gegen<br />
den Schluss des Rennens, nach furchtbar anstrengenden<br />
Kämpfen um die Spitze zwischen<br />
Chiron, Nuvolari, Fagioli, Dreyfus und<br />
Borzacchini, hatte sich Nuvolari die Führung<br />
glatt erkämpft, und Fagioli und Chiron mit<br />
achtbarer, wenn auch nicht sehr grosser<br />
Distanz hinter sich gelassen. Niemand zweifelte<br />
mehr an seinem Enderfolg, und schon<br />
wollte man ihn als grossen Sieger ausrufen,<br />
als er plötzlich zu Fuss bei den Tribünen<br />
auftauchte und niedergeschlagen erklären<br />
musste, seine Maschine liege mit gebrochener<br />
Hinterachse am Rande der Bahn! Chiron,<br />
der durch einen kurzen Halt von Fagioli<br />
Zweiter geworden war, ging nun an die<br />
Spitze vor. In der 90. Runde hatte er noch<br />
eine nervenaufreibende Probe zu bestehen.<br />
Bei einem Vorsprung von knapp einer halben<br />
Minute vor Fagioli musste er das-linke<br />
Hinterrad wechseln. In der Rekordzeit von<br />
24 Sekunden war die Arbeit vollendet; dennoch<br />
gelang es Fagioli nach einigen Runden,<br />
Chiron die Führung wieder abzunehmen.<br />
Doch als der Italiener 25 km vor dem Schluss<br />
noch bei den Boxen kurz anlegte, waren<br />
seine Chancen vorüber und Chirons Sieg gesichert.<br />
Dass Fagioli ebenfalls zu den Grossen<br />
des Autosportes gezählt werden muss,<br />
geht schon aus seiner Siegesserie hervor,<br />
seitdem er auf Alfa Romeo-Monoposto fährt:<br />
Erster bei der Coppa Acerbo, Erster in Comminges<br />
und nun Zweiter in Marseille.<br />
Der «ewige Dritte», Moll auf Alfa Romeo,<br />
konnte mit seiner Maschine, wie übrigens<br />
alle andern Fahrer auch, gegen die<br />
Im 200-km-Tempo! Eine selten eindrucksvolle Aufnahme einer Fahrt des neuen 500-PS-Napier-B.ailton-Rennwagens<br />
des Engländers John Cobb auf der Brooklandebahn.<br />
Monoposti nichts ausrichten, da diese merklich<br />
rascher waren. Dennoch belegte er<br />
wieder einen guten dritten Platz; die berechtigte<br />
grösste Nachwuchs-Hoffnung Frankreichs.<br />
Wimille, ebenfalls ein grosser Könner,<br />
belegte auf Alfa Romeo den vierten<br />
Platz; immerhin Hess er sich wegen allzu<br />
grosser Ermüdung in der Zwischenzeit einmal<br />
von Sommer ablösen. Etancelin schlug<br />
sich gut durch, bis er mit seinem Alfa Romeo<br />
wegen Wunden am Schenkel, die durch ein<br />
hervorstehendes Blech beim Sitz verursacht<br />
waren, aufgeben musste. Borzacchini fiel<br />
wegen Defektes aus, nachdem er stets an<br />
der Spitze mitgefochten» hatte. Ganz gross<br />
war auch Dreyfus gefahren, dessen Bugatti<br />
4900 ccm sich in glänzendem Zustande befand<br />
und eine Zeitlang alle Aussichten auf<br />
einen der ersten Plätze hatte. Dreyfus hatte<br />
ein tolles Abenteuer zu bestehen, denn im<br />
2Q0-km/St.-Tempo löste sich ein Rad von<br />
seinem Wagen ab. Glücklicherweise kam er<br />
mit dem Schrecken davon; das weiterrasende<br />
Rad verletzte indessen eine Zuschauerin am<br />
Arme. Zehender auf Maserati-Monoposto, der<br />
wie Nuvolari die schnellste Runde des Rennens<br />
gefahren war, musste nach einiger Zeit<br />
wegen Unwohlseins aufgeben. Sehr viel Pech<br />
hatte auch Lehoux bei Beginn des Rennens<br />
mit seinem Alfa Romeo.<br />
Bei den Veranstaltungen von Miramas<br />
scheint es leider ungeschriebenes Gesetz zu<br />
sein, dass nach der Ankunft des Siegers die<br />
Massen, toll vor Begeisterung, die Bahn<br />
kurzerhand überfluten. Schon letztes Jahr<br />
! überbordete der südländische Sportenthusiasmus<br />
auf diese buchstäbliche Weise und auch<br />
am Sonntag musste sich die Ankunft der<br />
Fahrer auf einer von jubelnden Menschen<br />
wimmelnden Bahn vollziehen — kritische<br />
Minuten für die Organisatoren! Man fordert<br />
in der französischen Sportpresse deshalb<br />
ganz energisch nach zahlreicherem Bewachungspersonal,<br />
anderseits wird aber mit<br />
einer gewissen Ironie erklärt, im Grunde genotnmen<br />
brauchte ja jeder dieser Südländer<br />
einen eigenen Polizisten vor die Nase gesetzt,<br />
wenn unbedingt Ordnung sein müsse, bo.<br />
Braillards Sieg In Albf.<br />
In der südfranzösischen Stadt Albi fand<br />
vergangenen Sonntag ein Rundstreckenrennen<br />
statt, das einen bemerkenswerten Sieg<br />
des Schweizers Braillard auf Bugatti erbrachte.<br />
In der kleineren Klasse starteten<br />
u. a. Vagniez (Maserati), Dourel (Amilcar),<br />
Veyron (Bugatti), Mme Itier (Bugatti) usw.<br />
Bei den grossen Wagen trafen Czaikowsky<br />
(Bugatti), Benoit Falchetto (Bugatti), Whitney<br />
Straight (Maserati), Jacob (Bugatti), Braillard<br />
(Bugatti) usw. zusammen. Schon nach<br />
den ersten Runden vermochte sich der<br />
Schweizer die Spitze zu sichern. Mit Geschwindigkeiten<br />
von 145 km/St, raste er<br />
auf der Bahn dahin, zuerst gefolgt von Falchetto<br />
und Straight. Couzinie (Bugatti)<br />
stürzte schon nach wenigen Kilometern und<br />
fiel aus. Nach zehn Runden führte Braillard<br />
noch immer sicher an, doch der schnelle<br />
Straight hatte sich nun an die zweite Stelle<br />
vorgedrängt. Graf Czaikowsky fiel wegen<br />
Defektes aus, auch Leoz auf Bugatti gab<br />
bald auf. Braillard hielt weiterhin die Spitze<br />
und hatte nach 15 Runden einen Vorsprang<br />
von 5 Sekunden vor Straight. Der Engländer<br />
geriet kurz darauf gefährlich ins Schleudern<br />
und fiel etwas zurück. Braillard hatte<br />
somit gewonnenes Spiel und beendete das<br />
Rennen mit einem Vorsprung von 6 Sekunden<br />
vor dem Engländer als Sieger. Benoit Falchetto<br />
ging als Dritter durchs Ziel. Der<br />
Schweizer Braillard sicherte sich so in Albi<br />
einen bedeutsamen Sieg gegen gute ausländische<br />
Klasse.<br />
Bei den kleinen Wagen spielte Veyron die<br />
erste Rolle. Sofort nach dem Start übernahm<br />
er die Führung und schon bald hatte er einen<br />
Vorsprung von 2 Minuten zwischen sich und<br />
dem Zweiten, Vagniez auf Maserati, gelegt.<br />
Die Resultate.<br />
Klasse bis 1500 ccm: 1. Veyron (Bugatti),<br />
51 Min. 44 Sek. % (Stundenmittel 127,9<br />
km/St.); 2. Vagniez (Maserati), 53 Min. 13 Sek.;<br />
3. Durand (Bugatti); 4. Mme Itier.<br />
Klasse über 1500 ccm: 1. Braillard<br />
(Bugatti), 1 Std. 25 Min. 19 Sek. »As (Stundenmittel<br />
144,4 km/St.); 2. Whitney Straight (Maserati),<br />
1 Std. 25 Min. 25 Sek.; 3. Benoit Falchetto (Bugatti),<br />
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Rundstrecke in Irland dar. Bekanntlich dürfen<br />
in England keine Strassenrennen gefahren<br />
werden; aus diesem Grunde verlegen<br />
die Engländer ihre einzig grosse Veranstaltung<br />
dieser Art nach dem nördlichen<br />
Nachbarland, mit dem sie sportlich besser<br />
als politisch zu stehen scheinen. Die berühmte<br />
Ulster Rundstrecke, die sehr schwer<br />
zu fahren ist, hat eine Länge von 21 Kilometern.<br />
In den Vorjahren musste sie immer<br />
dreissigmal befahren werden, dieses Jahr<br />
ist die Zahl der Runden min auf 35 erhöht<br />
worden, so dass die Konkurrenten insgesamt<br />
735 km zurückzulegen haben, also eine höchst<br />
respektable Strecke.<br />
Das Interesse für die Tourist Trophy der<br />
Automobile ist jedes Jahr ganz ungewöhnlich<br />
gross. Die Schwierigkeiten der Bahn<br />
stellen für die Grosszahl der englischen<br />
Konkurrenten, die in erster Linie an Bahnrennen<br />
gewöhnt sind, grosse Prüfungen dar.<br />
Nicht weniger als 90 Kurven sind während<br />
einer Runde zu bewältigen, dabei steigt und<br />
fällt die Strecke in steter Abwechslung, auch<br />
mitten durch Städtchen führt der lange Circuit.<br />
Wie gewohnt, wird das Rennen nach dem<br />
in England üblichen Handicap-System ausgefahren.<br />
Die grös$ten Wagen haben die<br />
gesamten 735 km zu fahren, während die<br />
kleineren Fahrzeuge, entsprechend ihres Zylinderinhaltes,<br />
nur geringere Strecken zu erledigen<br />
haben und somit gleiche Chancen<br />
für einen Sieg wie die schnellsten Maschinen<br />
bekommen. Das Handicap-System hat<br />
seine Vorteile, unbedingt aber auch seine<br />
Nachteile, da vollständige Egalität in der<br />
^Kräfteverteilung auch durch ein solches System<br />
nicht ganz zu erreichen ist. Das dürfte<br />
auch der Grund sein, warum auf dem Kontinent<br />
diese Art Rennen nie Eingang gefunden<br />
haben.<br />
Die Besetzung des Tourist Trophy-Rennens<br />
ist hervorragend. Fast alle englischen<br />
Fahrer von Rang und Namen rücken auf,<br />
zum Teil noch durch kontinentale Piloten<br />
verstärkt. Eine besondere Sensation ist die<br />
Meldung Nuvolaris, der in Belfast einen<br />
M. G.-Magnette in der Klasse 1100 ccm fährt<br />
und sich somit von einer ganz neuen Seite<br />
zeigt. In England sieht man mit gewaltiger<br />
Spannung dem Abschneiden! des illustren<br />
Italieners entgegen. An bekannten Piloten<br />
seien noch erwähnt: Eyston (Riley), Whitcroft<br />
(Riley), Staniland (Riley), Gillow (Riley),<br />
Dixon (Riley), Hall (M. G. Magnette),<br />
Horton (M. G. Magnette), Hamilton (M. G.<br />
Midget), Crabtree, (M. G. Midget), Mansell<br />
(M. G. Midget), A. C. Lace (Invicta), Brian<br />
Lewis (Alfa Romeo), Earl Howe (Alfa Romeo),<br />
T. E. Rose Richards (Alfa Romeo),<br />
Whitney Straight (Maserati) usw.<br />
Die letzte englische Tourist-Tro'phy gewann<br />
Whitcroft auf Riley mit dem Stundenmittel<br />
von 119,2 km.<br />
Die Nennungen.<br />
5 Liter : A. C. Lace (lüvicta 4.467 ccm), V Sa-<br />
«leiro (Invicta 4467 ccm).<br />
3 Liter: Brian K. Lewis (Alfa Romeo 2366 ccm),<br />
Earl Howe (Alfa Horneo 2366 ccm), T. E. Rose-<br />
Richards (Alfa Romeo 2366 com), Whitney Straight<br />
(Maserati 2494 com).<br />
1500 ccm : G. E. T. Evston (Riley 1486 ccm),<br />
C. R. Whitcroft (Riley 1486 ccm), G. S. Staniland<br />
(Riley 1486 ccm), E. Mc. Chire (Riley 1486 ccm),<br />
« V. Karaohi » (Alvis S. 1492 ccm).<br />
1100 ccm : H. G. Dobbs (Riley 1088 ocm), V<br />
Gillow (Riley 1088 ccm), W. R. Baird (Riley 1088<br />
ccm), F W. Dixon (Riley 1088 ccm), T. Nuvolari<br />
(M. G. Magnette 1087 ccm), S. G F. A. Manby-Golegrave<br />
(M. G. Magnette 1087 ccm), S. E. R. Hall<br />
(M. G. Magnette 1087 ccm), S R. A. Yallop (M.<br />
G. Magnette 1087 ccm), S. R. T. Horton (M. G. Magnette<br />
1087 ccm).<br />
750 ccm : S. W B. Hailwood (M. G. Midget 746<br />
ccm), L. Fontes (M. G. Midget 746 ccm), T. Simister<br />
(M. G. Midget 746 com), H. C. Hamijton (M.<br />
G. Midget 746 ecen), S. A. Crabtree (M. G. Midget<br />
746 ccm), H. R. Attwood (M. G. Midget 746 ccm),<br />
J. L. Ford (M. G. Midget 746 ccm), J>. K. Mansell<br />
(M. G. Midget 746 ccm), J. G. C Lew (M. G.<br />
Midget 746 ccm), S. W Sullivan (Sullivan Special<br />
Morris Minor 732 eern). S. R. A. Jensen (Sullivan<br />
Special Morris Minor 732 cern).<br />
Am Sonntag:<br />
Mont-Ventoux-Bergrennen.<br />
Der nächste Sonntag bringt das grösste<br />
französische Bergrennen, die vom Automobile-Club<br />
Vauclusien organisierte Bergprüfungsfahrt<br />
auf den Mont Ventoux. Die<br />
Strecke ist rund 1800 Meter lang und führt<br />
von Bedoin, 39 km von Avignon entfernt,<br />
auf den Gipfel des Mont Ventoux beim Observatorium<br />
auf einer Höhe von 1850 m<br />
über Meer. Die Durchschnittssteigung beträgt<br />
9%, die Maximalsteigung 13%. Die<br />
ersten paar Kilometer der Strecke führen<br />
nur wenig bergan, dafür beginnt dann nachher<br />
die Steigung unvermittelt schnell. Der<br />
Zustand der Strasse ist nicht besonders gut,<br />
sie wird von den Fahrern auch nicht sehr<br />
geschätzt. In der Geschichte des französischen<br />
Automobilsportes spielt dieses Rennen<br />
eine grosse Rolle. Es wird am Sonntag zum<br />
26. Male ausgetragen. Seine Bedeutung war<br />
in den Vorkriegsjahren grösser als im letzten<br />
Jahrzehnt. Erst seine Ernennung zum<br />
französischen Lauf für die internationalen<br />
Bergmeisterschaften der letzten Jahre haben<br />
es wieder hoch gebracht. Das Rennen<br />
vom Sonntag verspricht erneut zu einem bemerkenswerten<br />
Erfolg zu werden.<br />
Die Besetzung ist zum Teil erstklassig<br />
und verspricht interessante Kämpfe. An bekanntern<br />
Fahrern, die sich beim Mont Ventoux-Bergrennen<br />
zusammenfinden, seien erwähnt:<br />
ChiroTi (Alfa Romeo), EtanceMn<br />
(Alfa Romeo), Moll (Alfa Romeo), Divo (Bugatti),<br />
Lehoux (Alfa Romeo), Zanelli (Alfa<br />
Romeo), Sommer (Alfa Romeo), Hans<br />
Rüesch (Alfa Romeo) usw. Für die Aufstellung<br />
eines neuen absoluten Rekordes sind<br />
15 000 franz. Franken ausgeschrieben, der<br />
Sieger des Generalklassements erhält 9000<br />
franz. Franken. Für jede Klasse sind weiterhin<br />
hohe Barpreise angesetzt.<br />
Die Nennungen.<br />
Chiron (Alfa Romeo), Etancelin (Alfa Romeo),<br />
Moll (Alfa Romeo), Divo (Bugatti), Lehoux (Alfa<br />
Romeo), Zanelli (Alfa Romeo), Ralph (Bugatti),<br />
Proskowetz (Bugatti). Sommer (Alfa Romeo), Bussienne<br />
(Bugatti), H. Rueseb. (Alfa Romeo), Bouee<br />
(Bugatti), Jourdan (Salmson), Viossat (Mathis),<br />
Balestre (Renault), Rey (Bugatti), Alpez (Rattier),<br />
Fenquil (Rosengart), Mistral (Bugatti), Aubert (Rosengart),<br />
Andre (Rosengart), Giai (Rosengart),<br />
Challe (Bugatti), Merindol (Salmson), X... (Maserati),<br />
X... (Alfa Romeo), Richter<br />
(M»this), Viura (Sigma-rViolet).<br />
(Rally), Real<br />
Vor dem Grosstag von Monza. Die internationale<br />
Autosportsaison wird unbestritten<br />
auf der Monzabahn am 10. September mit<br />
den beiden Rennen um den Grossen Preis<br />
von Monza und von Italien kulminieren. Soeben<br />
veröffentlicht die Sportkommission des<br />
Königl. italienischen Automobil-Clubs eine<br />
erste Nennliste, die in den nächsten Tagen<br />
noch erweitert wird. Schön daraus geht hervor,<br />
dass sich in Monza die internationale<br />
Rennfahrerelite mit den letzten Schöpfungen<br />
der Technik zusammenfinden wird. Der neue<br />
Bugatti 2800 cem wird in Mon,za definitiv<br />
seine Feuerprobe bestehen und für den Grossen<br />
Preis von Italien Varzi, Dreyfus und<br />
Williams anvertraut werden. Die Bugatti<br />
4900 cem sollen dafür beim Grossen Preis<br />
von Monza zu sehen sein. Die Scuderia Ferrari<br />
hat vorläufig Fagioli und Chiron als<br />
Fahrer der Alfa Romeo-Monoposti gemeldet;<br />
zwei weitere Alfa Romeo-Monoposto-Wagen<br />
des italienischen Rennstalles sind noch nicht<br />
definitiv belegt. Auch der neue Düsenberg-<br />
Monoposto wird in Monza debütieren. Nuvolari,<br />
Campari, Zehender, Taruffi und Borzacchini<br />
starben auf Maserati-Monoposto. Dar<br />
Fahrer des bekannten Maserati-16-Zylinders,<br />
der ebenfalls in Monza zu sehen sein wird,<br />
ist noch nicht bestimmt. An weiteren bekannten<br />
Konkurrenten seien genannt: Lehoux<br />
(Alfa Romeo), Moll (Alfa Romeo), Sommer<br />
(Alfa Romeo), Balestrero (Alfa Romeo), Castelbarco<br />
(Alfa Romeo), Minozzi (Maserati),<br />
Biondetti (Maserati), Lord Howe (Bugatti),<br />
Czaikowsky (Bugatti), Gaupillat (Bugatti),<br />
Premoli (M.B.P.), Ghersi (Bugatti), Grosch<br />
(Alfa Romeo), Pellegrini (Alfa Romeo) usw.<br />
bo.<br />
Neuer 24-Stunden-Weltrekord. Auf der<br />
Salurdo-Rundstrecke, in der Nähe der Stadt<br />
Salt Lake City, stellte der Amerikaner Archje<br />
Jenkins einen neuen 24-Stunden-Weltrekörd<br />
mit dem Durchschnitt von 189,5 km/St, auf.<br />
Jenkjns fuhr einen Pierce-Arrow-Wagen und<br />
erzielte die weitaus schnellste Zeit während<br />
den ersten 500 Meilen, die er mit einem<br />
Durchschnitt von 199,5 km/St, erledigte,<br />
lieber weitere 1000 Meilen betrug das Mittel<br />
197,9 km/St. Insgesamt legte Jenkins während<br />
den 24 Stunden 4500 km zurück. Neben<br />
dem Weltrekord über 24 Stunden vermochte<br />
er noch 25 andere Bestzeiten zu schlagen.<br />
Der bisherige 24-Stunden-Rekord stand auf<br />
182,5 km/St, und war vor sechs Jahren von<br />
dem Franzosen Marchand (Voisin) aufgestellt<br />
worden. Die glänzende Leistung ist nicht<br />
zuletzt auf die gute Organisation der Fahrt,<br />
die sehr schnelles Tanken und Reifenwechseln<br />
ermöglichte, zurückzuführen. mb.<br />
Rekordversuche Nuvolaris. Wie wir vernehmen,<br />
beabsichtigt Nuvolari auf der Bahn<br />
von Montlhery nach beendeter Saison auf<br />
einem Maserati-Monoposto den Weltrekord<br />
über eine Stunde, den bekanntlich jetzt Graf<br />
Czaikowsky innehält, anzugreifen.<br />
Im November versuchen Nuvolari und Borzacchini<br />
auf Maserati-Monoposto sodann auf<br />
der Miramas-Bahn von Marseille den 24-<br />
Stunden-Weltrekord zu brechen, der erst vor<br />
kurzer Zeit vom Amerikaner Jenkins neu<br />
aufgestellt worden ist.<br />
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Trotzdem der Sommer zu Ende geht<br />
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Noch wollen Sie, falls das Wetter sich hält, diese<br />
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Wagen ist startbereit und hat Ihnen bis heute noch<br />
zu keinerlei Bedenken Anlass gegeben. Aber vergessen<br />
Sie nicht, dass die vorgesehene Tour auf bedeutende<br />
Höhen führt und die Nächte je länger je<br />
kühler werden; Startschwierigkeiten sind deshalb<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 73<br />
Luftfahrt<br />
Der Deutschlandflug <strong>1933</strong>.<br />
(Eigener Bericht.) *<br />
Berlin, 29. August <strong>1933</strong>.<br />
Mit Beendigung des zweiten Tages war<br />
die Zahl der Teilnehmer auf 82 zurückgegangen,<br />
nachdem im Verlauf dieser Etappe<br />
wieder 21 Wettbewerber auf der Strecke geblieben<br />
sind.<br />
Der dritte und letzte Tag führte die<br />
Deutschlandflieger nach Süddeutschland. Die<br />
Flugzeuge der grossen Klasse mussten die<br />
1358 km lange Strecke Berlin, Schkeuditz,<br />
Rudolstadt, Darmstadt, Mannheim, Stuttgart,<br />
München, Nürnberg, Dresden, Berlin<br />
durchfliegen, während die mittlere Klasse<br />
nur 1105 km zu absolvieren hatte, indem sie<br />
unter Auslassung von Stuttgart und München<br />
von Mannheim direkt nach Nürnberg<br />
flog. Die Maschinen der kleinen Klasse —<br />
hier waren übrigens nur noch zwei im Wettbewerb<br />
— flogen bereits von Rudolstadt<br />
über Nürnberg und Dresden nach Berlin zurück,<br />
so dass die von ihnen zu befliegende<br />
Distanz nur 799 km betrug.<br />
Zeitweise machte hier besonders der Flughafen<br />
Rudolstadt Schwierigkeiten, weil er<br />
stark in Nebel gehüllt war und dort einige<br />
Zeit lang weder gelandet noch gestartet werden<br />
konnte. So ist beispielsweise Bruegmann<br />
(Messerschmitt) im Nebel über Rudolstadt<br />
hinweggeflogen, ohne hier die vorgeschriebene<br />
Zwischenlandung zwecks Beurkundung<br />
auszuführen. Die Folge davon war, dass er<br />
damit ausscheiden musste. Lauw (Klemm)<br />
wurde von einem Malheur betroffen, das<br />
leicht böse Folgen hätte nach sich ziehen<br />
können. Beim Start in Darmstadt beschädigte<br />
er sein Fahrgestell, ohne es zu merken.<br />
Bei seiner Ankunft über dem Flughafen<br />
Mannheim, wo erneut zu landen war, wurde<br />
er von der Erde aus auf die Gefahr aufmerksam<br />
gemacht. Sehr vorsichtig ging Lauw<br />
nieder und brachte die Maschine, trotz dieses<br />
Fahrgestellschadens, glatt zu Boden. Die<br />
Instandsetzung dauerte nicht allzulange, so<br />
dass er bald seinen Flug fortsetzen konnte.<br />
Später fiel er dann doch noch aus, da ein<br />
Kurbelwellenbruch seinem Flug ein vorzeitiges<br />
Ende bereitet hatte. Auch Dr. Richter<br />
(Klemm), Kinna (Messerschmitt), Suvelack<br />
(Fieseier) — übrigens ein Bruder des bekannten<br />
deutschen Vorkriegsfliegers Suvelack<br />
— und der Danziger Qelhar (Messerschmitt)<br />
mussten an diesem Tage ihren<br />
Flug infolge von Motorpannen vorzeitig abbrechen.<br />
Scherer (Messerschmitt) hatte bei<br />
einer Notlandung in der Nähe von Darmstadt<br />
Bruch gemacht und Falter (Klemm)<br />
gab wegen Propellerschadens vorzeitig auf.<br />
Inzwischen waren auf dem Flughafen Tempelhof<br />
alle Vorbereitungen für den Empfang<br />
der Deutschlandflieger getroffen. Als Erster<br />
hatte Seidemann (Heinkel) den Flug beendet,<br />
eine Minute nach ihm kehrte Zinner<br />
(Messerschmitt) zurück, dem dann zunächst<br />
in mehr oder weniger grossen Abständen<br />
Scheuermann (Messerschmitt), Eugen Kopp<br />
(Klemm), Schechner (Klemm), Fromme<br />
Klemm), Hülsmatin (Klemm), v. Winterfeldt<br />
(Klemm), Schwarz (Klemm), Kropf (Fieseler),<br />
Junök (Heinkel), Bley (Fieseier) folgten.<br />
Insgesamt sind an diesem Tage 74 Flieger<br />
zurückgekehrt, die damit bis zum Schluss<br />
des Wettbewerbes in der Wertung geblieben<br />
sind.<br />
Nicht weniger als acht Teams waren am<br />
ersten Tag gestartet. Bis auf drei sind sie<br />
aber alle gesprengt worden. Dagegen haben<br />
das aus dem alten Vorkriegsflieger Robert<br />
Thelen (Albatros), Schif (Klemm) und<br />
Biechteler (Messerschmitt) bestehende DVL-<br />
Team, das Team der Stuttgarter Burschenschafter<br />
Richard Kopp, Kappus und Huppenbauer,<br />
alle drei auf Klemm, und das aus<br />
5 Klemm-Flugzeugen, die von Hofft, Köhnk,<br />
Roese, Beseler und Dietrich gesteuert wurden,<br />
bestehende hannoversche Team bis zum<br />
Schluss geschlossen durchgehalten.<br />
Es war dies das erstemal, dass das Fliegen<br />
in geschlossenen Staffeln besonders gewertet<br />
wurde. Diese Art ist fraglos sehr zu<br />
begrüssen, übt sie nicht nur einen guten<br />
Einfluss auf die fliegerische Disziplin aus,<br />
sondern sie bietet ^uch eine ausgezeichnete<br />
Grundlage für die Beurteilung der Zuverlässigkeit<br />
und Regelmässigkeit.<br />
Die hannoversche Staffel hat einen hervorragenden<br />
Erfolg in diesem Wettbewerb davongetragen.<br />
Nicht nur, dass sie geschlossen<br />
ankam, sie belegte auch die ersten fünf<br />
Plätze im Gesamtklassement. Hofft uri(i<br />
Köhnt flogen ein totes Rennen, indem sie"<br />
Bei Regenwetter stehen<br />
die Maschinen startbereit<br />
ÜUT Geschwindigkeitsprüfung.<br />
beide je 995 Punkte auf sich vereinigen und<br />
damit als gleichwertige Sieger anzusprechen<br />
sind. Ihnen folgen Dietrich mit 993,<br />
Roese mit 991 und Beseler mit 989 Punkten.<br />
Wenn man bedenkt, dass in der Gesamtwertung<br />
im besten Falle 1000 Punkte zu erhalten<br />
waren, so erscheint dieser Erfolg noch<br />
um so grösser, denn alle fünf blieben von<br />
der Maximalpunktzahl nur um eine Kleinigkeit<br />
entfernt. Die folgenden Plätze in der<br />
Endwertungen wurden von Schif (Klemm),<br />
975 Punkte, Richard Kopp (Klemm), 973<br />
Punkte, Huppenbauer (Klemm), 971 Punkte,<br />
Biechteler (Messerschmitt), 961 Punkte, Kappus<br />
(Klemm), 957 Punkte, Zinner (Messerschmitt),<br />
951 Punkte, Fliegel (Messerschmitt),<br />
945 Punkte, Kropf (Fieseier) 943<br />
Punkte, Seidemann (Heinkel), 939 Punkte,<br />
Junghanns (Klemm), 939 Punkte, Seyffer<br />
(Klemm), 931 Punkte, Bihlmaier (Klemm),<br />
931 Punkte, Thelen (Albatros), 929 Punkte,<br />
Götz (Klemm), 927 Punkte, und Mahrenholtz<br />
(Messerschmitt), 923 Punkte, und so weiter<br />
belegt. Mit der geringsten Punktzahl von<br />
364 rangiert Hoffmann (Klemm) an letzter<br />
Stelle des Gesamtklassements.<br />
Der Deutschlandflug <strong>1933</strong> sollte vor allen<br />
Dingen den Nachwuchs fördern, sollte auch<br />
ihm einmal in einem Wettbewerb eine Chance<br />
geben. Er hat diese ausgenutzt, hat vorzüglich<br />
abgeschnitten, denn gerade die jungen,<br />
noch keine grossen Erfahrungen besitzenden<br />
Flieger haben sich sehr gut placiert.<br />
Dagegen hat eine Reihe alterfahrener und<br />
bekannter Flieger, soweit diese noch nicht<br />
vorzeitig ausgeschieden waren, relativ<br />
schlecht abgeschnitten.<br />
Die Mehrzahl der Ausfälle — es waren<br />
insgesamt 51 — während der drei Tage hatten<br />
ihre Ursache in irgendwelchen Motorpannen.<br />
Vielfach machten dann bei den Notlandungen<br />
die weniger geübten Flieger<br />
Bruch. Diese relativ hohe Zahl von Motorstörungen<br />
spricht aber nicht unbedingt gegen<br />
die Motoren. Bei dem ausserordentlich<br />
schlechten Wetter waren die Motoren natürlich<br />
ausserordentlich beansprucht und die<br />
Flieger mit keiner oder nur geringer Wettbewerbserfahrung<br />
haben ihren Motoren vielleicht<br />
mitunter doch zuviel zugemutet. Immerhin<br />
haben 74 Motoren von Anfang bis<br />
Schluss tadellos gearbeitet.<br />
Manches kann bei einer nächstjährigen<br />
Wiederholung in der Ausschreibung teils<br />
geändert, teils mehr herausgearbeitet werden.<br />
In grossen Zügen war aber der Deutschlandflug<br />
sowohl für den Veranstalter wie<br />
für alle Beteiligten ein grosser Erfolg. F. W.<br />
Flu;£ra«»4BZ4&n<br />
Der internationale Herbst-Flugplan <strong>1933</strong>. Auf<br />
dem internationalen und schweizerischen Luftverkehrsnetz<br />
tritt heute, 1. 'September der Herbst-Flugplan<br />
in Kraft. Durch das Kürzerwerden der Tage<br />
erfahren die Start- und Ankunftszeiten gegenüber<br />
dem Sommer-Flugplan einige Aenderungen. Gänzlich<br />
eingestellt wird der Betrieb am 31. August auf<br />
den beiden folgenden Linien:<br />
Zürich-Basel-Frankfurt (Abendkurs),<br />
Basel-La Chaux-de-Fonds/Le Lade - Lausanne-Genf.<br />
Nur bis zum 30. September wird auf folgenden<br />
Linien geflogen:<br />
Zürich-Basel-Paris-London (englischer Kurs),<br />
Zürich-Mailand (-Rom),<br />
Genf-Paris (direkter Kurs).<br />
Lausanne-Genf (Kurs Nr. 477, ab Lausanne<br />
11.00. an Lausanne 18.25).<br />
Bis Saisonende, d. h. den 31. Oktober, werden<br />
folgende Linien durchgeführt:<br />
Genf-Basel-Zürich-München-Wien (Express); das<br />
Teilstück Genf-Zürich dieses Kurses wird<br />
aber schon am 30. September eingestellt;<br />
Genf-Zürich-München-Salzburg-Wien,<br />
Bern-Zürich-Stuttgart-Halle/Leipzig-Berlin,<br />
Zürich-Basel - Mannheim - Frankfurt-Köln-Essen-<br />
Amsterdam,<br />
Zürich-Basel-Paris-London (Flugplanwecbsel am<br />
9. Oktober),<br />
Genf - Lyon (-Cannes) - Paris - London (Flugplanwechsel<br />
am 9. Oktober),<br />
Stuttgart - Genf - Marseille - Barcelona,<br />
Basel - Bern - Lausanne - Genf.<br />
Bern - Biel - Basel (-Paris, -Amsterdam).<br />
Lausanne - Bern (-Zürich - Berlin),<br />
St. Gallen - Zürich - Bern,<br />
St. Gallen - Zürich.<br />
Die Linie Zürich - Luzern wird mit fakultativem<br />
Betrieb bis zum 20. September aufrechterhalten.<br />
Bis zum 30. September bestehen in Wien An-'<br />
Schlüsse bis Budapest, Belgrad und Sofia, in Berli<br />
bis Kopenhagen und Malmö. Wie im Somm«.<br />
Flugplan sind auch im Herbst die üblichen Anschlüsse<br />
von Halle/Leipzig nach Prag und Breslau,<br />
von Frankfurt nach Hamburg und Dortmund, von<br />
Paris nach Brüssel, Rotterdam und Amsterdam gewährleistet,<br />
slu.<br />
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N° 73 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Amerikas Automobilindustrie<br />
in Zahlen.<br />
Die nationale Automobilhandelskammer beackert<br />
seit 15 Jahren mit echt amerikanischer<br />
Gründlichkeit auch das statistisch© Feld der<br />
amerikanischen Automobilwirtschaft. Das Ergebnis<br />
dieser umfangreichen Erhebungen<br />
wird jährlich in einem besondern Bändchen<br />
der OeMentlichkeit zugänglich gemacht. Nunmehr<br />
liegen die Unterlagen für das Jahr 1932<br />
vor und wenn auch in dieser Zeitspanne die<br />
ungeheure Entwicklung der dortigen Automobilindustrie,<br />
nicht unterbrochen, so doch<br />
verlangsamt wurde, so lässt sich doch an<br />
Hand dieser Zahlen erkennen, dass das Automobil<br />
nach wie vor in der neuen Welt eine<br />
Rolle spielt, von der man sich im alten Europa<br />
kaum richtig Rechenschaft zu geben<br />
•vermag.<br />
Die gesamte Produktion der Vereinigten<br />
Staaten und von Kanada an Automobilen aller<br />
Art bezifferte sich im Jahre 1932 auf 1,43<br />
Millionen Fahrzeuge, und ist damit um rund<br />
1 Million Einheiten hinter -der Fabrikation<br />
von 1931 zurückgeblieben. Nach den Qrosshandelspreisen<br />
gerechnet, stellt die Jahresproduktion<br />
einen Wert von 793 Millionen<br />
Dollars dar. Wird die Fabrikation von Ersatzteilen,<br />
Zubehör und Reifen noch dazu<br />
gerechnet, so ergibt sich eine wertmässige<br />
Produktion von 1,55 Milliarden Dollar. Wenn<br />
sich schon daraus ersehen lässt. welche gewaltige<br />
wirtschaftliche Rolle das Automobilwesen<br />
in den Vereinigten Staaten spielt, so<br />
kommt diese Tatsache noch viel eindrücklicher<br />
zum Ausdruck, wenn bekannt wird,<br />
dass in der Motorfahrzeugproduktion 1.48<br />
Milliarden Dollar investiert sind und allein<br />
in den Automobilfabriken 229,800 Menschen<br />
ihr Auskommen finden, für die Lohnsummen<br />
im Betrage von 282,9 Millionen ausbezahlt<br />
wurden. Rechnet man die Gesamtindustrie<br />
hinzu, welche in irgendeiner Form an der<br />
Bereitstellung der Automobile beteiligt ist,<br />
So ergibt dies ein Angestellten- und Aröeiterheer<br />
von 3,9 Millionen Personen. Allein<br />
für den Vertrieb von Fahrzeugen sind<br />
39,800 Automobilhändler tätig. Von den 1,4<br />
Millionen fabrizierten Wagen kamen im Berichtsjahr<br />
1,09 Millionen neu in den Verkehr<br />
und 181,000 wurden exportiert. Die Zahl der<br />
erstmals in Verkehr gelangten Automobile<br />
ist damit um 812,000 Einheiten geringer als<br />
im Jahre 1931. Dem entsprechend hat sich<br />
sich auch der gesamte Motorfahrzeugbestand<br />
etwas verringert und ist mit 24.13 Millionen<br />
Automobilen um 6,6 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahre zurückgegangen.<br />
Wenn einerseits das Automobil zu einem<br />
scharfen Konkurrenten der Eisenbahn geworden<br />
ist, so wird dieser Wettbewerb anderseits<br />
wiederum dadurch gemildert, dass<br />
das Automobilwesen den amerikanischen<br />
Eisenbahnen Transporte im Umfang von 2,5 liche Verminderung der Todesfälle, die 1931<br />
Millionen Wagenladungen, welche 325 Mil-noclionen Dollar einbrachten, vermittelte, wo-<br />
für 1932 ist seit 1928 das günstigste. Der<br />
33,600 Personen forderten. Das Ergebnis<br />
ran die eigentliche Automobilfabrikation allein<br />
mit 14,1 Prozent beteiligt ist.<br />
nahme des gesamten Wagenbestandes be-<br />
Rückgang mag zu einem Teil in der Ab-<br />
Entsprechend der einzigartig dastehenden gründet sein. Auf der andern Seite dürften<br />
Automobilisierung des Landes sind natürlich sich hier aber im gfösseren Umfange die<br />
auch die Einnahmen des Staates aus dem Bemühungen von Verbänden und Behörden<br />
Motorfahrzeugverkehr. So wurden von den um die Verkehrserziehung des Publikums<br />
Bundesstaaten im Berichtsjahre brutto 324 vorteilhaft ausgewirkt haben. Dass dem so<br />
Millionen Dollar an Verkehrssteuern eingenommen.<br />
Auch hier ist im Vergleich zum 100,000 Wagen nur mehr 121,8 Todesfälle zu<br />
ist, beweist die Tatsache, dass 1932 auf<br />
Vorjahre eine Abnahme von 20 Millionen zu verzeichnen waren, gegenüber 129,8 im<br />
verzeichnen. Dazu kommen im weiteren 514 Jahre 1931. Auch bei einem Vergleich mit<br />
Millionen Dollar als Einnahmen aus Benzinsteuern.<br />
Was diese gewaltigen Summen im ger ab, indem auf 10 Mill. Gallonen verfahre-<br />
der Verkehrsintensität schliesst 1932 günsti-<br />
Staatshaushalt bedeuten, illustriert am besten<br />
der Umstand, dass im Jahre 1931, für den, gegenüber 21,9 im Jahre 1931. Ohne<br />
nes Benzin 20,7 Todesfälle berechnet wur-<br />
welche Periode diese Berechnungen letztmals<br />
vorliegen, die Einnahmen aus Motorenderung<br />
der Verkehrsunfälle mit tragischem<br />
sagen zu wollen, dass eine weitere Verminund<br />
Brennstoffsteuern 38 Prozent des natio-<br />
Ausgang nicht mehr möglich sei. so zeigen<br />
nalen Steueraufkommens darstellten. Die<br />
Leistung der Motorfahrzeughalter an sämtliche<br />
Bundes-,, Staats- und Lokalsteuern betragen<br />
10,7 Prozent.<br />
Interessant sind diese Angaben vor allem<br />
auch im Vergleich mit den Aufwendungen<br />
der öffentlichen Hand für das Strassenwesen.<br />
Die Vereinigten Staaten verfügten im<br />
Berichtsjahr über ein Strassennetz von 3,04<br />
Millionen Meilen, wovon 360,000 Meilen auf<br />
Staatsstrassen und 2,6 Millionen auf Regional-<br />
und Lokalstrassen entfallen. Für das<br />
Staatsstrassennetz wurden 979 Millionen<br />
ausgegeben, während an Einnahmen 1092<br />
Millionen verbucht werden konnten, die zum<br />
grössten Teil aus den Sonderabgaben der<br />
Motorfahrzeugbesitzer herrühren.<br />
Eine Industrie, welche ein' in den obigen<br />
Ausführungen skizziertes Ausmass erreicht,-<br />
ist natürlich einer Reihe anderer Produktionsund<br />
Erwerbszweige tributpflichtig. So stellen<br />
die Automobil- und Zubehörfabriken die besten<br />
Kunden der Eisen- und Stahlindustrie<br />
dar, deren Erzeugnisse bis zu 54 Prozent<br />
von den ersteren verwendet werden. 80.4<br />
der Gummiindustrie, 43 Prozent der Glasproduktion.<br />
28.8 Prozent der Nickelgewinnung,<br />
33,8 Prozent der Bleiproduktion und<br />
53 Prozent der Ledergewinnung für die \usstattungsindustrie<br />
werden von der Automobilfabrikation<br />
absorbiert, die in allen Fällen<br />
«3 Pr Heste Kunde aI1r>r ri'r^r-r PrnrTirtcfinnszweige<br />
ist. Von den 10 wichtigsten amerikanischen<br />
Produktionszweigen steht die Automobilindustrie<br />
mit einem Produktionswert<br />
von 1,56 Milliarden Dollar an zweiter Stelle<br />
und wird nur noch ven der Könservenindustrie<br />
mit 2,1 Milliarden überboten. Di© gesamte<br />
Petroleumindustrie, das <strong>Zeitung</strong>s-,<br />
Verlags- und Druckwesen, welches in Amerika<br />
bekanntlich einen ungeheuren Umfang<br />
erreicht hat, die Schwerindustrie, die Kleiderkonfekion,<br />
die Lebensmittelproduktion,<br />
die Elektrizitätsbranche und die Zigarrenund<br />
Zigarettenindustrie stehen alle in Bezug<br />
auf die erreichten Produktionswerte hinter<br />
der Motorfahrzeugbranche. Es erscheint daher<br />
ganz selbstverständlich, dass der Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
eine ausgesprochen<br />
aktive Bilanz liefert, und gegen die der Import<br />
gegen die starke Position der eigenen<br />
nationalen Industrie keineswegs aufzukommen<br />
vermag. So stehen der Ausfuhr von<br />
181,000 Automobilen, welche erheblich hinter<br />
dem Ergebnis von 1931 (324,000 Fahrzeuge),<br />
zurückbleibt und seit 1922 das geringste"<br />
Ergebnis zeitigt, eine Einfuhr von<br />
nur 540 Wagen gegenüber. Immerhin rangiert<br />
der amerikanische Automobilexport<br />
noch an fünfter Stelle der Ausfuhrindustrie.<br />
Aus dem Automobilhandel dürften noch<br />
folgende Angaben interessieren : 62 Prozent<br />
aller neuen Wagen wurden von Personen<br />
angeschafft, deren Jahreseinkommen 3000<br />
Dollar nicht übersteigen. Wie sehr das Automobil<br />
auch Eingang in den einfacheren<br />
Volksschichten gefunden hat zeigt der Umstand,<br />
dass 17 Prozent aller neuen Wagen<br />
an Personen gehen, die weniger als 1700<br />
Dollar verdienen. Diese weitgehende Automobilisierung<br />
wird durch die ständige Verbindung<br />
des Automobils erklärt und begründet.<br />
So wurden im Berichtsjahre 89 Prozent<br />
aller gehandelten neuen Wagen unter einem<br />
Grosshandelspreis von 750 Dollar umgesetzt.<br />
Innerhalb der Produktion haben sich verschiedene<br />
interessante Umschichtungen vollzogen.<br />
So waren 1932 bereits 96 Prozent<br />
der hergestellten Fahrzeuge als geschlossene<br />
Wagen karossiert, während es noch vor 10<br />
Jahren nur 30 Prozent waren und 1919 sogar<br />
90 Prozent aller Automohile eine offene<br />
Karosserie aufwiesen. Die populärst© Karosserieform<br />
ist der 4türige Sedan mit 38 Prozent<br />
Anteil an der Gesamtproduktion. An<br />
zweiter Stelle steht der 2türige Sedan mit<br />
30 Proz. gefolgt vom Coupe mit 24 Prozent.<br />
Es wird auch viel Über die amerikanische<br />
Unfallstatistik geschrieben und berichtet. Es<br />
seien daher abschliessend noch einige Zahlen<br />
zu diesem düstern Kapitel aus der Verkehrswirtschaft<br />
genannt. Der Motorfahrzeugverkehr<br />
forderte in Amerika im Berichtsjahre<br />
29,500 Todesopfer. Erfreulicherweise<br />
bedeutet dieses Ergebnis eine wesent-<br />
doch die vorangehenden Angaben, dass die<br />
gewöhnlich als Sensationsmeldung aufgebauschten<br />
Berichte über die amerikanischen<br />
Verkehrsopfer mit Vorsicht aufzunehmen sind<br />
und auf alle Fälle stets im Vergleich mit<br />
der gewaltigen Ausdehnung des motorisierten<br />
Strassenverkehrs in den Vereinigten<br />
Staaten betrachtet und beurteilt sein wollen.<br />
Itatistfxckex<br />
Welt-Autobestand. Nach Mitteilungen der<br />
Automobilabteilung des amerikanischen Handelsdepartementes<br />
betrug der Welt-Autobestand<br />
am 1. Januar <strong>1933</strong> 33,658,295 Wagen.<br />
Diese Zahl setzt sich zusammen aus 27,813,201<br />
Personenwagen, 5396,566 Lastwagen und<br />
358,528 Omnibusse. Im Laufe des vergangenen<br />
Jahres ist die Zahl der registrierten Automobile<br />
in den Vereinigten Staaten um 6,6<br />
Prozent zurückgegangen, woraus sich deutlich<br />
die Schärfe der amerikanischen Krisenverhältnisse<br />
herauslesen lässt. während sie<br />
in den übrigen Ländern nur um 0,3- Prozent<br />
von 9,27.7,044 auf 9,251.257 zurückging. Wie<br />
sich der Kraftwagenbestand in den verschiedenen<br />
Ländern entwickelte, geht aus den<br />
bereits veröffentlichten Tabellen in Nr. 24,<br />
25, 26, 31, 33 und 34 der « A.-R. > hervor.<br />
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N»73<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Sept. <strong>1933</strong><br />
N° 73<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Sept. <strong>1933</strong><br />
A. R.-Prüf bericht.<br />
Delage D6 11 Sport<br />
Wer als Automobilist noch nie bemerkt<br />
hat, dass ein Wagen eine «Seele» haben<br />
kann, der setze sich einmal ans Lenkrad<br />
eines D 6 11. Besitzt er auch nur einiges<br />
Feingefühl, so kann ihm nicht entgehen,<br />
dass man sich mit diesem Fahrzeug unterhalten<br />
kann wie mit einem Lebewesen.<br />
Freilich ist das gewisse Etwas, das wir als<br />
«Seele» des Wagens bezeichnen möchten,<br />
nichts anderes als der Aufwand an Geist<br />
und Liebe, den der Konstrukteur in sein<br />
Werk hineingelegt hat. Praktisch bedeutet<br />
das jedoch dasselbe. Und diese oft fast imponderabilen<br />
Eigenschaften machen es<br />
grösstenteils aus, dass sich ein Fahrzeug<br />
von der Klasse des D6 11 von einer gewöhnlichen<br />
Fahrmaschine ebensosehr unterscheidet,<br />
wie ein edles Reitpferd von einem<br />
Zugpferd. Natürlich versteht nicht jedermann<br />
mit dem edlen Reitpferd etwas<br />
anzufangen, denn es verlangt von seinem<br />
Meister Können, Verständnis und Rücksicht.<br />
Bringt man ihm jedoch diese Eigenschaften<br />
entgegen, so ist es zu unglaublichen<br />
Leistungen fähig.<br />
Unglaublich erscheint beim T> 6 11 auf<br />
den ersten Blick, dass ein Motor von nur<br />
2040 ccm Zylinderinhalt und 10,2 Steuer-<br />
PS (75 mm Bohrung, 75,5 mm Hub) dem<br />
1440 kg wiegenden Fahrzeug die Lebhaftig-<br />
Die unabhängige Vorderradabfederung des Delage<br />
D 6 11-Chassis.<br />
keit zu erteilen vermag, die man sonst nur ...,_. »,, Ermüdung oder anormaler Erwärmung.<br />
bei einem ganz grossmotorigen oder leich- J^^^^, • • ^e a^e Erwartungen noch übertreffende<br />
ten Wagen erwarten kann. Aber dieser De- #«§i||| • • Güte der Strassenhaltung kam besonders<br />
lage-Motor dreht eben mit Leichtigkeit § ff Hfi ( J«Ä§£''*. • au^ ^er Strecke Kirchdorf—Belp zur Gelseine<br />
4000 Touren und entwickelt dabei 65 . |L§i a£«6j^^iii^^L\ > tun £> a uf der trotz vollständig zerschlage-<br />
Brems-PS. Beim Nichtbeachten des Tou- ^M^^^^ttS^^^^^^^-^.<br />
Trasse mit voller Sicherheit jedes berenzählers<br />
werden sogar leicht, und ohne J^Hl ^^^^^^Sl^^^^^^^SSi liebige Tempo gefahren werden konnte,<br />
dass sich irgendwelche Vibrationen oder ^i«5l ^^^^^^^^^^^^^^^^^^B Jedwede Rückwirkungen der Schläglöcher<br />
stärkeres Geräusch bemerkbar machen, ^?*V s ^^^^^^^^^^^^^S*** 1^^^S ^u^ die Lenkung fehlten.<br />
4500 Touren überschritten. Mit entspre- . ^'fl^^^^^^^^^^^^^,»,,,,^ -Der Brennstoffverbrauch auf dieser Parchender<br />
Kolbenabnützung? Nein, denn bei ^^^^^^^^'^^^^^^^^^^^Si<br />
rorce -Tour betrug, auf 100 km berechnet,<br />
dem relativ kurzen Kolbenhub bleibt die ^^^^iHiiB ^'^ -Liter Dynamin.<br />
dafür massgebende Kolbengeschwindigkeit ' : ^"""^fi Ohne irgendwelche Nachstellungen wurimmer<br />
noch innerhalb der heute allgemein . . . ' . ' . - . ,. den anschliessend die Beschleunigungsüblichen<br />
Werte. Dafür, dass auch die Ven- v - . und Bremswegmessungen vorgenommen,<br />
tilsteuerung dieses Tempo zuverlässig mit- Chassis-Hinterteil. Man beachte den durch einen deren Ergebnis in den beistehenden Kurmacht,<br />
sorgt eine patentierte, neue Anord- aufgeschweißten inneren Steg kastenförmig gestal- venbildern festgehalten ist. Der praktisch<br />
nung der Ventilfedern. Die Federn sitzen , teten Rahmen. gemessene Bremsweg von 18% m bei 60<br />
separat neben den Ventilen, wirken auf die Führungswirkung auszuüben braucht. Die km/St, anfänglicher Fahrgeschwindigkeit;<br />
Ventilschafte indirekt mittels eines Hebels, Gelenke der Führungs- und Abstützdrei- entspricht fast genau dem theoretisch bemachen<br />
nur ungefähr den halben Ventil- ecke haben praktisch unabnützbare, ge- sten, auf der benützten Teerschotterstrasse<br />
weg mit, sind dafür doppelt so stark bemes- räuschlose Gummibüchsen. Die Rahmen- möglichen Wert. Der ausserordenthch<br />
sen und können in ihrer Spannung belie- längsträger sind durch auf der Innenseite grosse nutzbare Tourenbereich des Motors<br />
big eingestellt werden. Die Betätigung der elektrisch aufgeschweisste Stege als Kasten- «««»»*«<br />
senkrecht hangenden Ventile geschieht träger ausgebildet und infolgedessen tor- SflHXß<br />
durch Stossstangen und Kipphebel. Die sionssteif. Im übrigen zeigt das Chassis die I H K i *ä*mmL *-<br />
Kurbelwelle ist vierfach gelagert und hat übliche Bauart llIi§siP^äl>' i^isMäMM^- *''?•:*><br />
einen Torsionsschwingungsdämpfer. Der Die Bendix-Duo-Servo-Bremsen mit Ser- SHP^ 1^^^^^» *\N<br />
mit einigen Handgriffen demontierbare vowirkung durch die Bremsbacken, werden •§?*' ^^^»^^^. \ •<br />
Smith-Vergaser arbeitet mit 5 nacheinan- durch Kabelzüge, die teilweise in Bowden- 11*41 '^^^^MM^W^ *•<br />
der m Funktion tretenden Düsen und hüllen verlaufen, betätigt. Das Getriebe hat ^^^^d^^^^^^^^KW^<br />
Warmwasser-Vor warmung, die Brenn- zwei geräuschlose oberste Gänge, die Kupp- #-TST/»^B« W*<br />
stofforderung mit elektrischer Pumpe, die ]ung arbeitet mit einer Trockenplatte. Die |MJ % -"l«t •^Ä^^^^feÄ<br />
Kühlung mit Wasserpumpe, Ventilator, Stahlscheibenräder sind mit Pneus der W* %V^^K#^m^^^^»&<br />
Thermostat und Jalousien, die Zündung Qrösse 14X45 bereift. Der Wendekreis- fll'-^C ^^^^^^^^^»^<br />
mit Batterie und Zündspule. In die Druck- durchmesser des äusseren Vorderrades be- \ ili««sÄ^^^^> ?^^^»»^<br />
Schmierungsanlage ist ein Oelkühler ein- trägt bei vollem, lV 8 Umdrehungen verlan- •'|i* ^^^^^188% ^SlSt'-'<br />
gebaut. Die-Zündzeitpunktverstellung ge- gendem Einschlag des Lenkrades 11,6 m, ^|ifc^l^ * 5^Ä ^wHHBll^<br />
schieht automatisch, sie lasst sich jedoch so dass also der Wagen trotz des eher I fl8ÄV^S / ! • • &<br />
durch einen Hebel am Instrumentenbrett grossen Radstandes von 306 cm als sehr ' ^^^^^^^^W' jtBBSMmmkt<br />
auch noch von Hand korrigieren. wendig betrachtet werden kann. i^W^^HP'^'fflHHHMf 5"<br />
iJer Laut des Motors ist bei stillstehen- Die von uns vorgenommene Prüfung des ,1 -rti^5?^^!^^^^H^Pw ä<br />
dem Wagen nicht ganz geräuschlos, bei je- Wagens schloss u.a. eine Fahrt über die h , m$S^ ^^^^H^» :^<br />
der Tourenzahl aber absolut klopffrei, sei- Strecke Bern—Kehrsatz—Zimmerwald— ,v ^ ^ ^ ^VIHRBHF'^<br />
denweich und vibrationslos. Riggisberg—Gurnigel—Stierenhütte — Gur- £' f ' ^BBHF^m^<br />
Den glänzenden Eigenschaften des Mo- nigel—Riggisberg—Kirchdorf—Kehrsatz— iig<br />
^^^^^^^^^<br />
tors stehen nicht weniger hervorragende Bern ein, bei welcher der mit 4 Personen PiF ^^Ipllill?^ ><br />
Eigenschaften des Chassis zur Seite. Die besetzte Wagen sehr stark, hauptsächlich , ^||pw^<br />
Vorderräder sind unabhängig voneinander auf seinen Motor, die Strassenhaltung und<br />
durch Gelenkdreiecke mit dem Rahmen die Bremsen, beansprucht wurde. Auch auf "-<br />
verbunden. Zu ihrer Abfederung dient eine der 8 km langen Gurnigel-Bergstrecke j« d es Vorderrad wird unabhängig von der Tragin<br />
sich gedämpfte Querfeder, die keine zefgte der Motor keinerlei Anzeichen Tön "" feder dmch zwei Dreiecke geführt.<br />
ner<br />
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keit. VeHänge" Sie<br />
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30<br />
m20<br />
I \<br />
11 20 40 60 80 JOOHI20 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 20 15 (0 -m<br />
geht aus dem gestreckten Verlauf der Be-Füschleunigungskurven hervor. Auch im vier-<br />
bietet sie wohl das erdenkliche Höchstmass lage D 6 11 Sport, a — erster Gang; b = dritter<br />
eine kleinere Gesellschaft oder Familie Oben: Anfahr- und Bremswegdiagramnie des Beten<br />
Gang, der eine abgestoppte Maximalgeschwindigkeit<br />
von 115 bis 120 km/St, er-<br />
Die Karosserie hat Sitzplätze für 6, oder fahikurven bedeuten Sekunden. Der Wagen war mit<br />
an Reisekomfort.<br />
Gang; c = direkter Gang. Die Zahlen auf den An-<br />
1 Pereon besetzt, die Teermakadamstrass« trocken<br />
laubt, kann noch ohne Schwierigkeiten auf Schlafgelegenheit für 2 Personen und besitzt und griffig. — Unten: Der Mercedes-Benz-Wochenend-<br />
und Konferenzwagen mit geöffnetem Roll-<br />
8 km/St, abgedrosselt und von diesem einen kombinierten Schlaf- und Wohnraum,<br />
Tempo wieder angefahren werden. der mit bequemen Klubsesseln und einer<br />
dach.<br />
Die Messungen wurden mit einem unabhängig,<br />
durch ein fünftes Rad angetriebener<br />
eine Küche mit Eisschrank. 1 vollstän-<br />
Couch ausgestattet ist. Im Wagen sind fernen,<br />
registrierenden Tel-Geschwindigkeitsmesser<br />
der Hasler AG., Bern, vorgenomgebaut,<br />
so dass er alle Forderungen erfüllt,<br />
dige Rundfunkanlage und 1 Qepäckraum eintoen.<br />
Der im Wagen eingebaute Geschwindigkeitsmesser<br />
ging um rund 10% vor. Konferenzwagen gestellt werden können. '<br />
die an einen zweckvollen Wochenend- und<br />
Aus den den Kurven entnommenen Besehleunigungswerten<br />
berechnet, ergibt sich 2000 mit einem 55-PS-Vierzylinder-Diesel-<br />
Als Fahrgestell ist ein Chassis Typ Lo<br />
die maximale Dauerbergsteigfähigkeit im motor vorgesehen. Dieser Motor benötigt auf<br />
dritten Gang mit rund 11% bei 45 bis 60 100 km nur 11 kg Rohöl. Im Rahmen ist das<br />
Der Mercedes-Benz-Wochenend- und Konferenzwagen.<br />
Am Autocorso. der am nächsten<br />
Sonntag zur Eröffnung der Berner Lichtwoche<br />
veranstaltet 'wird, nimmt neben etwa<br />
einem Viertel Tausend anderer, Fahrzeuge<br />
auch der neue serienmässig fabrizierte Mercedes-Benz-Wochenendwagen<br />
teil. Es ist zu<br />
erwarten, dass diese Kleinwohnung auf Rädern<br />
berechtigtes" Aufsehen erregen wird.<br />
Delage D6 11<br />
km/St., und im vierten Gang mit 7% beiMotoraggregat elastisch und schwingungsdämpfend<br />
gelagert. Das Chassis hat eine<br />
Fahrgeschwindigkeiten zwischen 20 und<br />
45 km/St.<br />
starke Hinterachse, Rutschfedern, stossfreie<br />
Als normaler Brennstoffverbrauch des Schraubenspindellenkung, Oeldruck-Vierradbremse<br />
mit Servowirkung und Scheibenrä-<br />
Wagens wurde bei einer weiteren Fahrt<br />
in vorwiegend flachem Gelände und 55 km/ der. Der Brennstofftank fasst 70 Liter und<br />
St, mittlerer Geschwindigkeit der Wert von reicht für etwa 500 km Fahrt.<br />
14,5 Litern (Dynamin) pro 100 km festgestellt,<br />
m. finger Ganzstahlbauweise (DRP) ausgeführt,<br />
Der Aufbau ist nach der Original-Sindel-<br />
durch die ein biegefestes Tragsystem bedingt<br />
wird. Besonders bemerkenswert ist<br />
das patentierte Daimler-Benz-RoUverdeek,<br />
das alle Annehmlichkeiten eines offenen Wagens<br />
bietet und geräuschsicher ist. Seitlich<br />
und hinten ist der Aufbau über dien Rahmen<br />
heruntergezogen. Durch eine Klappe unten<br />
in der Rückwand sind die unteren Rahmen!<br />
teile und die Reserveradbefestigung<br />
deckt und trotzdem leicht zugänglich.<br />
I;\J I I<br />
j S<br />
km/h<br />
60<br />
Der Aufbau als solcher besteht aus 3 Räumen,<br />
und zwar dem Führerraum mit rechts<br />
daneben liegendem Gepäckraum, dem eigentlichen<br />
Wohnraum und der Küche am Wagenende.<br />
Der Führerraum besitzt rechts und links<br />
je eine Klapptür mit wagerecht verschiebbaren<br />
Fenstern und eingelassenen Türgriffen.<br />
An der Stirnwand ist die Windschutzscheibe<br />
in der Mitte geteilt; die> rechte Hälfte<br />
fest, in der linken Hälfte ist das Oberteil ausstellbar.<br />
Oberhalb dieser beiden Scheiben<br />
befinden sich die Belüftungsfenster. Unter<br />
xlem mit braunem Leder gepolsterten Führersitz<br />
ist eine der Batterien sowie das<br />
Werkzeug untergebracht Rechts davon ist<br />
durch ein verchromtes Gitter ein Raum geschaffen,<br />
in dem auf einem Klappsitz eine<br />
Person Platz findet. Nach dem Hochklappen<br />
des Sitzes katm dieser Raum auch zur Unterbringung<br />
von Gepäck benutzt werden.<br />
Die Zwischenwand im Führerranm sowie<br />
die Führerhaustüren weisen Sperrholz-Verkleidung<br />
auf. Die Decke besteht aus Sperrholz<br />
in passender Farbe mit einer Deckenlampe,<br />
die Beschläge sind verchromt. Am<br />
Fenster in der Zwischenwand befindet sich<br />
ein Springvorhang aus undurchsichtigem<br />
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Grossglocknerstrasse, Bauarbeiten an der<br />
strecke.<br />
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Grossglocknersfrasse, Südrampe. Blick auf Grosselockner<br />
und Pasterzonirletscher. Man beachte die<br />
breite Strassenanlase und die mässiffe Steisune<br />
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N« 73<br />
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Zum Wohnraum gelangt man durch eine<br />
Klapptür, die sich hinten rechts befindet. Das<br />
Fenster in dieser Tür ist fest, sonst befinden<br />
sich rechts und links je drei kurbelbare Fenster<br />
am Wagen. In der Rückwand des Führerraumes<br />
sind ebenfalls zwei grosse geschweifte<br />
Fenster angebracht. Sämtliche<br />
Scheiben bestehen aus Kristallsoiegelglas.<br />
An der Rückwand befindet sich eine drei<br />
Personen reichlich Platz bietende Couch mit<br />
zwei, die Sitze trennenden, herausnehmbaren<br />
Armlehnen und einer dreiteiligen Sitzfläche.<br />
Die Rückenlehne ist nach oben klappbar und<br />
wird mit zwei Haltegurten und verchromten<br />
Halteklauen in wagrechter Lage gehalten<br />
und dient als zweite Schlafgelegenheit ausser<br />
der Sitzfläche der Couch. Unter den Sitzen<br />
findet man Platz für die Armlehnen. Tischtücher,<br />
Servietten, Schlafdecken usw.<br />
In der Mitte des Wohnraumes befindet sich<br />
ein ovaler, polierter Tisch aus Edelholz. Hinter<br />
dem Tisch steht rechts und links auf den<br />
Radkästen je ein Klubsessel Diese Sessel<br />
sind auf ihrem Unterbau nach dem Tisch zu<br />
verschiebbar und feststellbar. Seitlich des<br />
Tisches ist rechts und links ein an die Seitenwand<br />
klappbarer Sitz mit Rückenlehne<br />
angebracht.<br />
An der Rückwand innen unterhalb des<br />
rechten Rückwandfensters ist ein Schrank<br />
eingebaut, in dem ein Spezial-Superhet-Radioempfangsgerät<br />
untergebracht ist. Unterhalb<br />
des Radioapparates ist noch Platz für<br />
die Radiobatterie und anderes Zusatzgerät.<br />
Die Küche befindet sich im hintern Teil<br />
des Wagens und ist durch eine Klapptür zugänglich.<br />
Wir haben hier also ein Fahrzeug vor uns,<br />
das wirtschaftliche Vorzüge, gute Ausstattung<br />
und elegante Linienführung vereinigt;<br />
Tn der Tat ein Anreiz, mit diesem Wagen<br />
mehr als ein Wochenende zu verleben.<br />
Techn.<br />
u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 73<br />
Verkehr<br />
Verkehr der grossen Gesellschaitswagen.<br />
Als Ergänzung der am 9. Juni <strong>1933</strong> herausgegebenen<br />
Liste der für die Gesellschaftswagen<br />
bis zu 2 m 40 Breite geöffneten<br />
Strassen hat der Bundesrat, gestützt auf Art.<br />
24 des Bundesgesetzes vom 15. März 1932<br />
über den Motorfahrzeug- und FahrradVerkehr,<br />
festgestellt, dass den Gesellschaftswagen<br />
noch folgende Strassen geöffnet sind :<br />
1. Nyon - St. Cergue - La Cure - Landesgrenze;<br />
2. Yverdon - Sie. Croix - L'Auberson -<br />
Landesgrenze - (Pontarlier):<br />
3. Meiringen-Aareschlucht und Meiringen-<br />
Reichenbachf allstation:<br />
4. Heerbrugg - Diepoldsau - Landesgrenze-<br />
(Hohenems).<br />
Der neue Beschluss tritt am 10. September<br />
<strong>1933</strong> in Kraft. • -my-<br />
Alpenposten. In der Periode vom 22.—27.<br />
August wurden von den schweizerischen<br />
Alpenposten 19,851 gegenüber 20,943 Passagiere<br />
in der vorjährigen Parallelperiode befördert<br />
(—1092). Stärkere Frequenzziffern haben<br />
aufzuweisen: St. Moritz-Maloia (+167),<br />
Semfcrancher-Le Chäble-Fionnay und Thusis-<br />
Splügen (mit je +132), sowie Chur-Tschiertschen<br />
(+177). Zwischen 50 und 99 liegende<br />
Mehrtransporte sind ausgeführt worden auf<br />
folgenden Routen : Schuls-Tarasp. Schuls-<br />
Val Sinestra, Umbrail, Reichenau-Waldhaus<br />
Flims, Simplon und Sierre-Val d'Anniviers.<br />
Weiterhin rückläufig bewegen sich die Frequenzziffern<br />
der Routen Nesslau-Buchs<br />
(—699) und Schuls-Landeck (—431). Zwischen<br />
100 und 199 liegende Minderfrequenzen<br />
verzeichnen Ragaz-Vättis, Grimsel, Lukmanier<br />
und Julier.<br />
Preisermässlgung auf den Alpenposten. Die<br />
Postverwaltung macht bekannt, dass auch<br />
dieses Jahr vom 1. September an auf den<br />
Alpenposten bedeutend ermässigte Nachsaisontaxen<br />
angewendet werden.<br />
Der Verkehrslärm wird gemessen. Bekanntlich<br />
wird der Laut auch statistisch erfasst,<br />
und zwar unter der Bezeichnung<br />
«Dezibell». Der Laut der gewöhnlichen<br />
Umgangssprache wird mit 10 Dezibell gemessen,<br />
für das Geräusch eines Flugzeuges<br />
sind 100 Dezibell verzeichnet worden. Auf<br />
Grund der Messungen wurde festgestellt,<br />
dass die Strassen Berlins im Durchschnitt<br />
Suchen Sie den<br />
bestzahlenden<br />
Was zahlt er dafür?<br />
SEKTION BERN. Autoschau vom 3. September<br />
<strong>1933</strong>. E.S wimmelt gegenwärtig in der Berner Tagespresse<br />
von Anzeigen und Bekanntmachungen<br />
über die kommende Lichtwoche, die sich unter dem<br />
Schlagwort « LISTRA » rasch in den breitesten Bevölkerungsschichten<br />
eingebürgert hat. Die Sektion<br />
Bern das A. C. S. hat in Verbindung mit der Kantonalgruppe<br />
Bern der ASPA die Organisation einer<br />
imposanten Nutzfakrzeug- uad Markenschau übernommen.<br />
Um es vorweg zu nehmen: die Autoschau<br />
bezweckt keine Demonstration hübscher Wagendekorationen<br />
und aufgedonnerter Uinzugsbilder,<br />
nein, das sonntägliche Defile will durch «eine bewusste<br />
Nüchternheit für die vielgestaltige Verwendungsart<br />
des Motorfahrzeuges in volkswirtschaftlicher<br />
Hinsicht werben. Das Bestreben der<br />
beiden organisierenden Vereinigungen geiht dahin,<br />
dem unbeteiligten Zuschauer in komprimierter<br />
Form darzutun, wie die Motorisierung in den letzten<br />
Jahren zu einem volkswirtschaftlichen Faktor erster<br />
Ordnung geworden ist. Daneben wird ©ine<br />
wandernde Schau der meisten in Bern vertretenen<br />
Wagenmarken die ästhetische Seite der Veranstaltung<br />
wahren, allein in dieser Kategorie wetteifern<br />
gegen 80 nigelnagelneue Personenwagen, worunter<br />
verschiedene hochkotierte Ausstellungstypen, um<br />
die Gunst des Publikums. Insgesamt sind über<br />
230 verschiedene Fahrzeuge angemeldet; hervorzuheben<br />
ist die Mitwirkung der Eidg. Post- und Telegraphenverwaltung<br />
und die Industriellen Betriebe<br />
der Stadt Bern, welche beide ihre interessantesten<br />
FahTzeugtypen zirkulieren lassen. Die Besammlung<br />
der Wagen allein beansprucht eine volle<br />
Stunde. Die Marschroute führt vom Aargauerstalden,<br />
Nydeckbrücke zum Kornhausplatz, dann hinüber<br />
zum Breitenrain, zurück über die Lorrainebrücke<br />
nach dein Bubenbergplatz und nach einem<br />
Abstecher ins Länggassquartier durch die Ziegleretrasse<br />
hinab zum Eigerplatz, weiter via Monbijoustrasse<br />
zum eigentlichen Defile an der Bundes-<br />
dieser Veranstaltung können alle Mitglieder de«<br />
gasse und Bundesplatz. Nachher nimmt der Zug<br />
Touring-Club der Schweiz teilnehmen. Als Startseinen<br />
Weg über die Kirehenfeldbrüoke zur Auflösung<br />
beim Thunplatz, Seminarstrasse. Die Sek-Rolle, Lausanne, Neuenburg, La Chaux-de-Fonds,<br />
Orte sind 20 Schweizerstädte bestimmt worden:<br />
tionsangehörigen werden gebeten, eich diese« seltene<br />
und wahrhaft imponierende Schauspiel nicht<br />
Delemont, Basel, Freiburg, Bern, Biel, Solothurn,<br />
Ölten, Interlaken, Luzern, Brugg, Zürich, Winterthur<br />
Schaffhausen, Wil (St. Gallen), Rapperswil<br />
entgehen zu lassen und fernstehende Kreise darauf<br />
aufmerksam zu machen. Der Zug setzt sich Sonntag<br />
nachmittags 2 Uhr in Bewegung. h.<br />
diese Strafdrohungen sind von verschiedenen<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Clubfest<br />
Richterämtern bereits einige Schädiger von auf der Luziensteig. Die Sektion St. Gallen-Appenzell<br />
ladet ihre Mitglieder auf Sonntag, den 10. Sep-<br />
Strassensignalen mit Gefängnis von 14 und<br />
20 Tagen bestraft worden.<br />
tember zu einem Clubfest auf die Luziensteig ein.<br />
Wie letztmals im Jahre 1929 wird auf dem schönen,<br />
Kant. Strassenverkehrsamt Bern. geräumigen Platz hinter der Festung Luziensteig<br />
bei der alten Kapelle ein Tanzpodium errichtet und<br />
für den Ausschank von allerlei Getränken gesorgt.<br />
*. c. s.<br />
Um die Mittagszeit treffen sich Clubmitglieder und<br />
Gäste hier zum Picknick. Für sportfreudige<br />
Mitglieder ist eine Zuverlässigkeitsfahrt<br />
SEKTION AARGAU. Triptyks und Carnets de mit Endziel Luziensteig vorgesehen. Die Teilnehmer<br />
passages en douanes für Spanien. Gestützt auf verschiedene<br />
Anfragen möchten wir unsere Mitglieder bei den Startorten St. Gallen (Sekretariat A. C. S.),<br />
haben sich Sonntagmorgen 8 Uhr nach freier Wahl<br />
darauf aufmerksam machen, dass vom A. C. S. ausgestellte<br />
Triptyks und Garnets nach wie vor auch Schwanen), Rheineck (Garage Paul Müller), Watt-<br />
Buchs (Gasthof z. Bahnhof), Rapperswil (Hotel<br />
für Spanien Gültigkeit haben. Richtig ist, dass von wil (Hotel Jakobshof) zu melden. Die zu lösende<br />
den spanischen Zollbehörden lediglich noch vom Aufgabe wird beim Start bekanntgegeben. Alle Konkurrenten<br />
werden bis 13 Uhr am Ziel erwartet.<br />
A. C. S. ausgestellte Dokumente anerkannt werden<br />
und einen reibungslosen Grenzübertritt ohne Bezahlung<br />
irgendwelcher Gebühren sicherstellen.<br />
Nicht nur der Zustand eines<br />
Wagens ist massgebend für den<br />
Preis, den er erzielt, sondern<br />
ebenso sehr das Mass, in welchem<br />
er die Ansprüche und<br />
Anforderungen des Käufers erfüllt.<br />
Je mehr dies der Fall ist,<br />
desto besser kann der Verkäufer<br />
dafür bezahlt werden.<br />
Für den letztern ist es daher<br />
wichtig, nicht nur einen Interessenten<br />
ausfindig zu machen,<br />
sondern einen solchen zu finden,<br />
dem der Wagen in Jeder Beziehung<br />
entspricht. Ausschreibungen<br />
von gebrauchten Wagen<br />
durch die „Automobil - Revue"<br />
vermitteln in den meisten Fällen<br />
eine grössere Zahl von Interessenten,<br />
unter denen oft ein<br />
solcher „bestzahlender" Käufer<br />
gefunden wird.<br />
durch eine „Kleine Anzeige" in<br />
der „Automobil-Revue".<br />
eine Lautstärke von 58 Dezibell verursachen.<br />
London ist etwas geräuschvoller mit etwa<br />
70 Dezibell und die Nerven der Pariser müssen<br />
80 Dezibell aushalten.<br />
Strassensignalisation. In den nächsten Tagen<br />
werden im Kanton Bern vorerst auf den<br />
Hauptstrassen I. Ordnung die Verkehrssignale<br />
gemäss der bundesrätlichen Signalordnung<br />
aufgestellt. Die vom Kanton Bern gewählten<br />
Signaltafeln sind aus bestem Material hergestellt<br />
und gegen Witterungseinflüsse unempfindlich.<br />
Sie sind jedoch empfindlich<br />
gegen böswillige Zerstörung, insbesondere<br />
Steinwürfe.<br />
Die Strassensignalisation ist ein erheblicher<br />
Faktor in der Unfallbekämpfung. Sie<br />
dient einzig und allein den Interessen der<br />
Verkehrssicherheit. Wir appellieren deshalb<br />
an die Strassenbenützer, insbesondere an das<br />
motorfahrzeugfahrende Publikum, den Strassensignalen<br />
allen Schutz angedeihen zu lassen.<br />
Wir bitten, Beschädigungen von Signalen<br />
und Angaben über allfällige Täter sofort<br />
unseren Polizeiorganen zur Kenntnis zu<br />
bringen.<br />
Wir machen überdies darauf aufmerksam,<br />
dass das Bundesgesetz über den Motorfahrzeugverkehr<br />
schwere Strafdrohungen für die<br />
Beschädigung von Strassensignalen vorsieht.<br />
Es wird Gefängnis bis zu einem Monat oder<br />
Busse bis 500 Fr. angedroht. Gestützt auf<br />
Zu verkaufen<br />
Nachher wird eine Gymkhana allerlei fröhliche<br />
Unterhaltung bringen. Die Preisverteilung für<br />
Zuverlässigkeitsfahrt und Gymkhana wird auf dem<br />
« Festplatz» sein. Eine anschliessende Unterhaltung<br />
für gross und klein und Musik für die Tanzfreudigen<br />
sorgen für weitere Abwechslung. Bei ungünstiger<br />
Witterung wird der Anlass auf den 24.<br />
September verschoben. B.<br />
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Die Ortsgruppe Rapperswil lud ihre engern Landsleute<br />
und die Mitglieder der Sektion zu einer genuesreichen<br />
Rigifahrt ein. Man traf sich letzten<br />
Sonntag bei prächtigem Ausflugswetter zum Aperitif<br />
in Vitznau und Hess sich kurz vor Kll Uhr mit<br />
der ältesten unserer Bergbahnen nach Rigi-Kaltbad<br />
fahren. Der Präsident der Sektion, Herr Traugott<br />
Walser, begrüsste die frohe Schar der Teilnehmer<br />
und gedachte dann noch der vielen Bemühungen<br />
und grossen Verdienste von Dr. A. Gmür, Rapperswil,<br />
um die Seedammfrage. Es ist ihm in Anerkennung<br />
dieser grossen Verdienste eine Weinkanne<br />
mit entsprechender Widmung überreicht worden.<br />
Am Abend traf sich die mit Humor geladene<br />
Gesellschaft zum Abendessen im Vitznauerhof. Herr<br />
Dr. Gschwend, Präsident der Ortsgruppe Rapperswil,<br />
hat in seiner ihm eigenen, launigen Art, die<br />
Gäste der Sektion bewillkommt und verstand es,<br />
die Verdienste des Vergnügungspräsidenten der<br />
Ortsgruppe, Bezirksammann Schmucki, gebührend<br />
zu würdigen und ihm hiefür auch ein Angebinde<br />
mit dem unvermeidlichen<br />
überreichen. — B.<br />
T. C. S.<br />
« Gruss vom Rigi» zu<br />
Schweizerische Sternfahrt <strong>1933</strong> nach Solothurn.<br />
Die Auto-Sektion Solothurn des T. C. S. hat, wie<br />
man bereits weiss, die Organisation einer schweizerischen<br />
Sternfahrt nach Solothurn übernommen<br />
und auf den 10. September <strong>1933</strong> angesetzt. An<br />
(Zürich) und Zug. Die technische Leitung der<br />
Sternfahrt' liegt in den Händen von Herrn Ernst<br />
Herbst, Solothurn. Für die Organisation zeichnet<br />
ein spezielles Komitee. Jeder Sternfahrer kann<br />
den Startort selbst wählen; er hat vier bekanntgegebene<br />
Kontrollen anzufahren, sowie eine Anzahl<br />
geheimer. Der Durchschnitt der zu durchfahrenden<br />
Teilstrecken ändert. Vier Einzelfahrer der<br />
gleichen Sektion können nebstdem am Equipen-<br />
Wettbewerb teilnehmen. Die Zahl der Equipen<br />
wird für die Sektionen nicht begrenzt. Das Nenngeld<br />
mit Eintritt in die Solothurnische Gewerbe-<br />
Ausstellung und Parkplatz beträgt Fr. 5.—. Für<br />
die Equipen wird kein besonderes Nenngeld erhoben.<br />
Die Taxierung erfolgt auf den Zeitraum, den<br />
200 m ergeben, genau.<br />
Den Siegern winkt ein reicher Gabentisch un'"""<br />
mindestens ein Drittel aller Konkurrenten erhalte«.<br />
Preise. Jeder Teilnehmer wird mit einer gediegenen<br />
Erinnerungsplakette bedacht. Dia drei besten<br />
Fahrer, welche die grösste Kilometerzahl zurücklegen,<br />
erhalten einen Speziaipreis, gestiftet von<br />
der Auto-Sektion Solothurn des T. C. S.<br />
Die Anmeldefrist läuft am 7. September <strong>1933</strong><br />
ab. Reg!emente, Anmeldeformulare usw. können<br />
beim Sekretariat der Auto-Sektion Solothurn des<br />
T. C.S., Bielstr. 8, Telephon 6.64, Postcheok-Konto<br />
Va 1140, bezogen werden.<br />
Nach der Sternfahrt findet ein Besuch der Gewerbe-Ausstellung<br />
statt, wo die Preisverteilung erfolgt.<br />
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"•I
N°?3 — <strong>1933</strong><br />
Strassenhilfsdienst auf der Strecke Genf-Lausanne:<br />
Voraussichtlich •dürfte der Dienst anf dieser<br />
Strecke am 4. September wieder aufgenommen<br />
•werden, indem bis zu diesem Datum der seinerzeit<br />
verunfallte Agent Pautex wieder geheilt sein wird.<br />
Ein der Tagespresse • zu übermittelndes Bulletin<br />
wird definitiv über das erneute Einsetzen des<br />
Hilfsdienstes auf erwähnter Strecke orientieren.<br />
Autosektion Aargau<br />
Tessinerfahrt Die Sportkommission hat die von<br />
der Generalversammlung beschlossene Tessinerfahrt<br />
festgesetzt auf die Tage vom 16. bis 18. September.<br />
Sollte die Witterung die Ausführung der<br />
Tour an diesen Tagen nicht zulassen, so würde sie<br />
um eine Woche verschoben. Eine weitere Verschiebung<br />
kann wohl nicht mehr in Betracht gezogen<br />
werden, will man sieh nicht eventuellen unangenehmen<br />
Ueberraschungen aussetzen.<br />
Die Teilnehmer sammeln sioh am 16. September<br />
um 7.45 Uhr auf der Allmend in Luzern. Abfahrt<br />
um 8 Uhr über den Brünig, Grimsel, Gotthard, Bellinzona,<br />
Lugano mit Verpflegungshalten auf dem<br />
Grimsel-Hospiz (Znünihalt) und auf der Gotthardpasshöhe<br />
(Mittagspicknick). Nach dem Nachtessen<br />
findet eine gemütliche Abendunterhaltung statt.<br />
Der Sonntag (Bettag) ist der Besichtigung von<br />
Lugano gewidmet (Gondelfahrten. Motorschiffahrt<br />
nach Caprino zum Astifrühschoppen, nach dem<br />
Mittagessen Dampferfahrt auf dem Luganersee,<br />
Abendunterhaltung).<br />
Am. Montag geht die Fahrt über Bellinzona,<br />
Biasca, Olivone. Lukmanier, Oberalp nach Andermatt.<br />
Mittagessen im Hotel Krone, Abendschoppen<br />
in Luzern. Von dort freie Heimfahrt.<br />
Im übrigen wird auf die persönlichen Einladungen<br />
verwiesen, wobei zu beachten ist, dass die Anmeldefrist<br />
zur Teilnahme am 13. September abläuft.<br />
Später angemeldete Teilnehmer müssen selbst<br />
für die Unterkunft sorgen. Lr.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
Automobilkarten von Italien (Strassenzustaiidskarten)<br />
können, solange Vorrat ausreicht, gratis auf<br />
dem Sektionssekretariat: Waisenhausstrasse 15,<br />
St Gallen, bezogen werden. Daß Sekretariat.<br />
Die in letzter Nummer der «A.-B.» erschienene<br />
Notiz über die Seebodenalpchilbi ist dahin richtig<br />
zu stellen, dass diese Veranstaltung nicht von obiger<br />
Sektion, sondern von der Sektion Wäldstätte<br />
durchgeführt wird.<br />
Autosektion Waldstätte<br />
Sternfahrt nach Solothurn. Die Mitglieder seien<br />
nochmals auf die von der Autosektion Solothurn<br />
des T. C. S. am 10. September veranstaltete Stern-<br />
„fabrt aufmerksam gemacht. Als Startort sind<br />
20 Schweizerstädte vorgesehen. Der Start ist auf<br />
6 bis 1% Uhr morgens angesetzt mit Ankunft in<br />
Solothurn zwischen 11 bis 12 % Uhr. Wir verweisen<br />
die Mitglieder auf die nähern Angaben in<br />
Nummer 71 der «A.-B..».<br />
Seebodenalp-Chilbi. Die Sektion veranstaltet am<br />
3., bei ungünstiger Witterung am 10. September<br />
ihre traditionelle •Seebodenalp-Chilbi, wozu die Mitglieder<br />
freundlichst eingeladen sind. Dem Club<br />
steht das Hotel-Pension « Rigi-Seebodenalp » mit<br />
weitem Umgelände zum gemütlichen Lagerleben zur<br />
Verfügung. Nach dem Programm ist der Beginn<br />
der Volksbelustigungen auf 13.00 Uhr angesetzt, mit<br />
Gesang, Jodel, Alphornbläser und Musikvorträgen.<br />
Als Gesellschaftsspiele sind vorgesehen: Würstolsohnappen,<br />
Eierlaufen, Sackgumpeo, Seilziehen,<br />
Ballonflügo, Chäszänne. Ballwerfen etc. Anmeldungen<br />
für Mittagessen sind frühzeitig an Familie Seebolzer<br />
erbeten. Die Autostrasse Küssnacht-Seebodenalp<br />
ist gut befahrbar.<br />
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11097 Automobil-Revue. Bern.<br />
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AUTOSEKTION ZÜRICH. Mittwoch, den 6. September<br />
versammeln sich die Mitglieder der Auto-<br />
Sektion Zürich des T. C. S., um auf dem Flugplatz<br />
in Dübendorf ein interessantes Nacht-Programm<br />
durchzuführen. Im Mittelpunkt stehen Nacht-Rundflüge<br />
über die Stadt Zürich. Das T. C. S.-Mitglied<br />
W. Mittelholzer wird an diesem Abend den Anwesenden<br />
ein kurzes Referat mit Filmvorführungen<br />
halten.<br />
Jungfraufahrt. Die Auto-Sektion Zürich des<br />
T. C. S führt» am, 26./27. August eine Weekendfahrt<br />
nach Jungfraujoch durch. An diesem Ausflüge<br />
nahmen 70 Wagen mit zusammen 220 Personen<br />
teil.<br />
Die Gruppe fand sich am Samstagabend im Interlaken<br />
zum Nachtessen und Uebernachten, um<br />
am.Sonntagmorgen bei strahlender Sonne und herrlichster<br />
Sicht in 3 Zügen mit der Wengernalpbahn<br />
und der Jungfraubahn von Lauterbrunnen über die<br />
kleine Scheidegg nach Jungfraujoch zu fahren.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Berghaus<br />
Jungfraujooh und eingehender Besichtigung<br />
der imposanten Gletscher- und Alpenwelt fand die<br />
Rückkehr wieder über Lauterbrunnen statt, von<br />
wo aus die Teilnehmer individuell mit ihren Wagen<br />
die Heimfahrt antraten.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen.<br />
vom 1.—14. September. Nachdruck verboten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretarial<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Aargau: Sperrung: Wettingen - Otelfingen, ab<br />
10. Juli, für zirka 3 Monate. Verkehr über Würenlos;<br />
Strasse Büelisacker - Waltenschwil, Bünzbrücke<br />
in Waltenschwil für Fahrzeuge über 3 T.,<br />
Fahrwangen - Neugrüth; Umleitung über Meisterschwanden.<br />
Strasse zwischen Birrhard und<br />
Meilingen; Umleitung über Mägenwil.<br />
Bauarbeiten • Untersiggenthal, Obersiggenthal;<br />
Aarau -Distelberg; Klingnau - Koblenz; Zurzach,<br />
innerorts; Wohlen - Büelisacker. zwischen<br />
Bullenberg und Büelisacker; Kirchleorau - Moosleerau;<br />
Bremgarten, innerorts (Mutscheller); Etzgon<br />
- Schwaderloch; Rupperswil (Schafisheim) an<br />
der Strecke Aarau - Brugg; Rheinfelden - Magden-<br />
Maispradi; Aarebrücke Birrenlauf an der Strecke<br />
Aarau - Brugg; Sarmenstorf - Fahrwangen. •<br />
Baselland: Sperrung: Strasse Basel - Liestal<br />
nördlich Pratteln, Verkehr Basel - Liestal geht<br />
über Pratteln; Liestal - Basel über Äugst; Bottmingen<br />
innerorts, lokale Umleitung; Strasse Liestal<br />
- Langenbruck bei Waidenburg.<br />
Bern, Kreis I: Bauarbeiten: Thun - Steffisburg,<br />
im Dorfe Steffisburg.<br />
Kreis II: Sperrung. Papiermühlestrasse in<br />
Bern, zwischen Rodtmattstrasse und Worblaufenstrasse;<br />
Albligen, Rückmühlebiücke von 8—17 Uhr.<br />
Bauarbeiten Dorf Kirchenthurnen an der<br />
Gürbetalstrasse, lokale Umleitung; Strasse Schwarzenburg<br />
- Bern bei Sehwarzenburg.<br />
Kreis III: S p er rung : Strassenbrücke über<br />
Nidau-Büren-Kanal; Umleitung der Fuhrwerke,<br />
Personenautos und Camions (ohne Anhänger)<br />
über die Eisenbahnbrücke der Biel-Täuffelen-Ins-<br />
Bahn; zulässige Belastung bis 11 t.<br />
Bauarbeiten" Neuveville - Landeron; Mett -<br />
Orpund; Lyss, innerorts; Sonceboz - Tavannes;<br />
Biel - Nidau - Aarberg bei Nidau; Gampelen - La<br />
Sauge in Gampelen; St. Immer, innerorts.<br />
Kreis V: Bauarbeiten-: Oreroines -«Gänsbrunnen;<br />
Saignelegier - La Chaux-de-Fonds,. zwischen<br />
Le Noirmont - Les Bois und nach La Ferriöre;<br />
St. Ursanne - Les Malettes, unterhalb Malrang.<br />
Freiburg: Sperrung: Strasse Murten- Kerzers<br />
zwischen Abzweigung nach Ins und Fräschels;<br />
Freiburg - Murten zwischen Wallenried und Münchenwiler;<br />
Freiburg - Payerne von Corjolens bis<br />
Grandsivaz.<br />
Bauarbeiten: Prez - Romont, zwischen<br />
Middes und Kantonsgrenze; Strasse Bulle - Les<br />
Moulins bei Albeuve; Strasse Freiburg - Payerne,<br />
zwischen Corjolens. und Kantonsgrenze.<br />
geschlossen, 4-plätzig, 4-türig,<br />
ca. 12 PS, mit Koffer, nicht<br />
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Revue, Bureau Zürich.<br />
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mit geschlossenem Führersitz, neueres Modell, gutlosem<br />
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Neu-Allschwil, Rämelstrasse 7. 60270 Metzgerei, Grosswangen die Automobil-Revue, Bureau<br />
(Luzern). 60244 Zürich.<br />
Genf: Bauarbeiten: Strasse nach Dardagny in<br />
Vernier; Strassa nach Fcrney; Strasse zwischen<br />
Perly und Lully<br />
Glarus: Bauarbeiten : Luchsingen - Nidfurn;<br />
Betsehwanden - Rüti; Mollis - Weinrainkehre.<br />
Graubünden: Bauarbeiten: Strasse Chur-<br />
Arosa, in St. Peter; Strasse Reichenau - Splügen,<br />
bei Kazis; Strasse Ilanz - Disentis-Oberalp, bei<br />
Tavanasa; Strasse Mesocco - St. Bernhardin, oberhalb<br />
Mesocco; Albulastrasse in Bergün; Engadinerstrasse,<br />
zwischen Süs und Ardez; Davos -<br />
Frauenkirch; Landquart - Schiers, ausserhalb Pardisla.<br />
Luzern: Bauarbeiten: Hasle - Entlebuch; Hellbühl<br />
bis Strasse Luzern -Neuenkirch; Hochdorf-<br />
Baldegg; Ruswil - Hellbühl.<br />
Obwalden: Bauarbeiten' Giswii-Lungern oberhalb<br />
Kaiserstuhl.<br />
Neuenburg: Bauarbeiten: Bevaix - St. Aubin;<br />
Fleurier - Les Verrieres, ob St. Sulpice; Les Pontsde-Martel<br />
- Le Locle; La Chaux-de-Fonds - Le<br />
Locle bei Les Eplatures; Strasse La Chaux-de-<br />
Fonds - Maison Monsieur zwischen Les Bassets<br />
und Les Planchettes; Strasse Landeron-Lignieres.<br />
St. Gallen; Sperrung- Rickenbach - Bazenheid,<br />
Umleitung über Kirchberg; Ragaz - Tardisbrücke,<br />
Umleitung über Maienfeld - Landquart;<br />
Strasse Brunnadern - St. Peterzeil von der Furthbrücke<br />
bis St. Peterzell für Personenautos und<br />
Lastwagen bis 3 Tonnen, Verkehr St. Gallen-Wattwil<br />
über St. Peterzell - Hemberg und Wattwil-<br />
St. Gallen von Brunnadern über Neckertal-Aachsäge-Degersheim-Herisau.<br />
Schaff hausen: Sperrung' Strasse zwischen<br />
Schaffhausen - Bargen, östl. Buchwiesen; Schaffhausen:<br />
Gemsgasse von Restaurant «Gemsstübli»<br />
bis Einmündung in die Mutzentälistrasse.<br />
Bauarbeiten : Schaffhausen - Singen, vor<br />
Dörflingen. *<br />
Schwyz: Bauarbeiten: Strasse zwischen Biberbrücke<br />
unä Schindellegi; Strasse zwischen Walchwil<br />
und St. Adrian.<br />
Solothurn: Sperrungen: Passwangstrasse,<br />
Gempen - Nuglar; Solothurn - Lüsslingen. Umleitung<br />
über Grenchen - Arch.<br />
Bauarbeiten- Lostorf.<br />
'Tessln; Bauarbeiten: Airolo-Gotthard; Biasca-<br />
Osogna; Bironico-Lamone; Lugano - Ponte Tresa,<br />
vor Ponte Trosa; Biasca - Malvaglia; Lavorgo -<br />
Biaschina.<br />
Thurgau: Sperrungen: Strasse Frauenfeld-<br />
Schaffhausen: Thurbrücke bei Uesslingen für<br />
Fahrzeuge über 5 Tonnen.<br />
Bauarbeiten: Strasse Bürglen - Opfertshofen<br />
in Bürglen, Strasse Kreuzungen - Lengwil<br />
in Kreuzungen.<br />
Uri: Bauarbeiten: Gotthardstrasse zwischen<br />
Amsteg und Gurtnellen; Strasse zwischen Realp<br />
und Kantonsgrenze bei dor Kantonsgrenze.<br />
Waadt: Sperrungen- Strasse Vevey - Chätel-<br />
St. Denis und alte Strasse Vever - Lausanne bei<br />
Vevey (örtliche Umleitung).<br />
Bauarbeiten- Ste. Croix - Bullet: Veytaux -<br />
Villeneuve; Cheseaux - Boussens; l'Isle et Montla-Ville;<br />
zwischen Bex und der Gryonne-Brücke;<br />
zwischen Le Pont und Mont-la-Ville; zwischen<br />
Essertes - Chätillens;. zwischen Vallamand - Mur;<br />
;.•• Strasse Lausanne - Geneve, zwischen Bursinel<br />
/. und Dully; Strasse Biere - Morges, zwischen Biere<br />
t und Ballens; Strasse Lausanne - St, Maurice zwi-<br />
!T"sehen Villette - Gully; Strasse zwischen Leysin und<br />
~ Le Sepey (sortie de Leysin).<br />
Wallis: Bauarbeiten Brig - Berisal bei Brig;<br />
Gletsch - Furka-Passhöhe.<br />
Zug: Bauarbeiten • Strasse Zug - Arth, zwischen<br />
Zug und St. Adrian.<br />
(neu oder in ganz gutem<br />
Zustande). Ein Teil des<br />
Preises muss in Druckarbeiten<br />
von einer leistungsfähigen<br />
Druckerei übernommen<br />
werden. — Off. mit starkem, aber gutem<br />
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Zürich: Sperrungen: Linksufrige Seestrasse,<br />
von Käpfnach bis Wädenswil für Last- und Gesellschaftswagen<br />
seeaufwärts; Umleitung über<br />
Käpfnach - Riedwies - Neubühl - Wädenswil<br />
(Zugerstrasse); Strasse Oberwetzikon - Stegen -<br />
Floss gesperrt; Dürnten: Tannerstrasse zwischen<br />
Grenze Rüti bis Konsumgebäude; Hinwil: Strasse<br />
1. KL, Nr. 6 von der Ueberlamlstras.se bis Unterdorf;<br />
Zollikon: Forchstrasse von Stadtgrenze<br />
Rehalp bis Zollikerberg, bis zirka Anfang September;<br />
Andelfingen: die hölzerne Thurbrücke in<br />
der Hauptverkehrsstrasse ist für den Fahrverkehr.<br />
bis 2. September je nachts von 22 Uhr bis 5 Uhr<br />
wegen Belagsumbau gesperrt; Dietikon: Bremgartnerstrasse:<br />
Löwenplatz-Schmidstube; Seegräben:<br />
die Brücke Aathal-Seegräben für Wagen<br />
über 5 Tonnen; Höngg- die Kürbergstrasse von<br />
der Zürcherstrasse bis Waidgut; Uster-Langholz,<br />
längs fjster-Oetwil-Bahn, wird voraussichtlich<br />
streckenweise gesperrt; Hinter- und Vorder-Schönenberg<br />
für den Durchgangsverkehr ab 4. September<br />
für zirka vier Wochen abschnittweise.<br />
Bauarbeiten : Zollikon: Seestrasse von der<br />
Johanniterstrasse bis Düggelbachbrücke; Wald:<br />
Walderstrasse zwischen Rüti und Wald im Grundtal;<br />
Wallisellen: Alte Winterthurerstrasse von<br />
Rieden bis Erlenwiesenweg, ab Mitte September<br />
gesperrt; Bäretswil: Baumastrasse im Dorfe ab<br />
Mitte September gesperrt; Adliswil: Albisstrasse<br />
zwischen {Bahnhofstrasse und dem Bahnübergang;<br />
Pfäffikon: die Usterstrasse zwischen Faichrüti<br />
und Hecht.<br />
Beginn der « Listra ». Nur noch kurze Zeit und<br />
Bern wird im Glänze seiner ersten « Listra» erstrahlen.<br />
«Listra » — was heisst denn das, wird<br />
man sich vielerorts fragen: Es ist die Abkürzung<br />
für « Bern in Licht und Strahlen ». Vom Samstag<br />
an wird Bern in ein Meer von Licht getaucht werden<br />
und märchenweiss erschimmern. Etwas Neues,<br />
gans Grosses ist in der Bundeshauptstadt geschaffen<br />
worden, das aufs engste mit Berns Schönheiten<br />
verbunden ist. Neben rein künstlerischen Erwägungen,<br />
die bei der Ausgestaltung der « Listra » gewiss<br />
wegleitend waren, kamen auch wirtschaftliche<br />
Forderungen in ' Betracht. Wer erwartet, Bern<br />
werde in den nächsten Tagen mit einer phantastischen,<br />
kitschigen Lichtflut überschwemmt werden,<br />
wird sich angenehm getäuscht sehen. Es soll vielmer<br />
Kultur in der Beleuchtung und der Anleuchtung<br />
der herrlichen alten Berner Bauten gezeigt<br />
werden. Verschiedene Lichtmomente sind auf die<br />
festliche Woche hin besonders errichtet worden.<br />
Wer kennt die wundervollen, zauberhaften Bilder<br />
nicht, die die beleuchteten Brücken hoch über der<br />
Aare, das weißschimmernde Münster, der Zeitglocken,<br />
das Bundeshaus bieten? Für die gesamte<br />
Bevölkerung Berns ist die « Listra » ein grosses Ereignis.<br />
Verschiedene Veranstaltungen finden während<br />
dieser Lichtwoche statt: eine Nacht der Werbung<br />
am Samstag, eine Nacht der Autos am Sonntag<br />
(über diese sehr viel versprechende Veranstaltung<br />
orientiert ein Artikel unter der A. C. S.-Sektion<br />
Bern), eine Nacht der Kinder am Montag, des<br />
Dorfes am Dienstag, der Leibesübungen am Mittwoch,<br />
der Sänger am Donnerstag, der Radfahrer<br />
und Boxer am Freitag, der Instrumentalmusik und<br />
Wasserfahrer am Samstag und schliesslich der<br />
Feuergarben am Sonntag. Während der « Listra »<br />
finden auf dem Münsterplatz auch Aufführungen<br />
von Hoffmannsthals « Jedermann » vom Stadttheater<br />
statt. x.<br />
Zur Verwendung der Luftkammerreifen gemäss<br />
Art. 14 der Vollziehungsverordnung zum Autompbilgesetz<br />
hat-das Etag. Justiz- und Polizeidepartement<br />
seinerzeit ein Kreisschreiben erlassen, das in Nr.<br />
61 der < A.-R.» publiziert wurde. Darin wurde den<br />
interessierten Kantonen u. a. mitgeteilt, dass vorläufig<br />
nach Antrag der eidg. Materialprüfungsanstalt<br />
die Luftkammerreifentypen der Marken Bergoügnan,<br />
Overman, Pallas und Pirelli zugelassen<br />
seien. Mit Schreiben vom 27. Juli erhielt die Continental<br />
Caoutchouc Co. Zürich die Mitteilung, dass<br />
unter den nämlichen Voraussetzungen auch die<br />
zum Verkehr zugelas-<br />
Continental-Luftkammerreifen<br />
sen seien.<br />
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