E_1933_Zeitung_Nr.096
E_1933_Zeitung_Nr.096
E_1933_Zeitung_Nr.096
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BERN, Dienstag, 21.November <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 96<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Enehetnt laden Dienstag und Itoltag Monatlich „Gelb« Ltoto"<br />
HubJUmeh Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portoznsehlag,<br />
•ofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30 REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414.<br />
Ttlapbom 2&22S<br />
Talecramm-AdreM«: AutoreTU«, B«n<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeit oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti.<br />
Grouere Inserate nach Seitentaril.<br />
Inseratensehlnss 4 Tage vor Encbelnen 4er Nummern<br />
Grundsätzliches zum Ausbau der Alpenstrassen<br />
Wer aus eigener Erfahrung besonders den<br />
Zustand unserer Alpenstrassen kennt, der<br />
weiss wohl am besten, dass es damit sehr<br />
schlecht bestellt ist. Vergleiche mit den Nachbarstaaten<br />
beweisen unwiderlegbar, dass die<br />
Schweiz als Reiseland par excellence nicht<br />
nur merkbar ins Hintertreffen geraten ist,<br />
sondern den Anschluss bereits verpasst,<br />
wenn nicht auf Jahre hinaus verloren hat.<br />
Wir wollen uns keine Scheuleder vor die<br />
Augen binden, sondern mit aller Offenheit<br />
feststellen, wie die Verhältnisse eigentlich<br />
liegen und was wir endlich tun müssen, um<br />
im Ausland nicht als noch rückständiger wie<br />
wir bereits sind, vermerkt und behandelt zu<br />
werden.<br />
Durch die ständige Zunahme des Automooilverkehrs<br />
in allen Ländern der Welt ist die<br />
Frage des weitern Ausbaues und der Anpassung<br />
der nationalen Strassennetze an die<br />
neuzeitlichen Verkehrs-Erfordernisse innert<br />
wenigen Jahren zu einem innerpolitischen<br />
Problem 'allerersten Ranges geworden. In<br />
Regierungs- wie in Wirtschaftskreisen ist<br />
man sich der grossen Bedeutung eines modernen<br />
Strassensystems bewusst, so dass<br />
hinsichtlich der Notwendigkeit des weiteren<br />
Ausbaues keine Zweifel mehr bestehen sollten.<br />
Eindeutig hat die bisherige Entwicklung<br />
bewiesen, dass sowohl in wirtschaftlicher wie<br />
in sozialer Beziehung das Automobil wegen<br />
seiner grossen Leistungsfähigkeit und seinem<br />
leichten Anpassungsvermögen innerhalb des<br />
heutigen Transportsystems ein nicht mehr<br />
wegzudenkendes Verkehrsmittel darstellt.<br />
Während das Ausland unbeachtet der überall<br />
herrschenden Bahndefizite, in grosszügi-<br />
Weise an den Ausbau der Strassennetze<br />
herangetreten ist, lassen sich die diesbezüglichen<br />
Verhältnisse bei uns, speziell in den<br />
Alpenkantonen, mit veralterten, unzeitgemässen<br />
Zuständen vergleichen. In den beiden<br />
letzten Jahrhunderten hatte man es als eine<br />
unumgängliche Notwendigkeit befunden, über<br />
die wichtigsten Pässe für damalige Verkehrsverhältnisse<br />
ausgezeichnete Alpenstrassen<br />
zu erstellen, von denen die Bauten über den<br />
Umbrail und den Klausen die letzten sind.<br />
Heute aber, wo der Passverkehr in ungeahnter<br />
Weise durch den Automobilismus zugenommen<br />
hat, begnügt man sich mit kleinen<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der geheime Kampf.<br />
Roman von Philipp Klein.<br />
(25 Fortsetzung)<br />
Eberhard und Mercedes hatten keinen An-<br />
Iass, mit der Gastfreundschaft, wie sie ihnen<br />
hier entgegengebracht wurde, unzufrieden zu<br />
sein. Wladimir Sergejewitsch Semenow<br />
suchte sein anfängliches Misstrauen dadurch<br />
wieder gutzumachen, dass er alle Leckerbissen<br />
herbeischaffte, die sich in seiner<br />
Traktyr fanden. Buturlin hatte ihm begreiflich<br />
gemacht, dass er hervorragende Mitglieder<br />
der Partei aus dem Auslande beherberge,<br />
und Semenow wollte sich das<br />
Frühstück nicht bezahlen lassen, als Eberhard<br />
und Mercedes sich gesättigt hatten.<br />
Eberhard bestand aber darauf — so weit<br />
wollte er doch nicht gehen, dass er sich Geschenke<br />
machen Hess. Und diese armen<br />
Leute hier hatten wahrscheinlich selber<br />
nichts übrig.<br />
Im Laufe des Tages wurden Ephraim und<br />
Rahel Zobelsohn in dem Stadtteil südlich der<br />
Moskwa in der Nähe des Pawlowskij-Hospitals<br />
einquartiert; in einem bescheidenen<br />
Häuschen erhielten sie ein zu ebener Erde<br />
gelegenes kleines Zimmer, das zwei niedere<br />
Flick- und Verbreiterungsarbeiten. Eng gezogene<br />
Kantonsgrenzen verunmöglichen einen<br />
grosszügigen Ausbau, und dort, wo noch Ansätze<br />
zu einem solchen vorhanden sind, beschränken<br />
sich diese auf nur kurze Distanzen.<br />
Wohl sind es zum grössten Teil finanzielle<br />
Bedenken und die Beherrschung des Strassenbaues<br />
durch die Kantone, welche unsere<br />
Rückständigkeit bedingen. Doch sollte es<br />
scheinen, dass in Anbetracht der auf dem<br />
Spiel stehenden Vorteile diese Hindernisse<br />
bei gutem Willen ebenfalls überwunden werden<br />
können, nachdem selbst ein verarmtes<br />
und in seiner wirtschaftlichen Existenzfähigkeit<br />
stark bedrängtes Oesterreich in der Lage<br />
ist, zum Teil mit schweizerischen Kapitalien,<br />
'an den Ausbau seiner grossen Alpenrouten<br />
heranzutreten. Italien und Frankreich, beides<br />
Staaten, die ebenfalls von enormen Kriegslasten<br />
hart gedrückt werden, haben doch<br />
auch den Mut und die Kraft aufgebracht, ihr<br />
bedeutend grösser dimensioniertes Strassennetz<br />
den Erfordernissen der Neuzeit anzupassen.<br />
Wenn auch nicht direkt, so machen sich<br />
die Aufwendungen für den Strassenbau doch<br />
indirekt mehr als bezahlbar, hat sich doch<br />
nach dem Ausbau und der Verbreiterung der<br />
Strasse Ventimiglia — San Remo—Genua<br />
nach den ersten neun Monaten die Automobilfreejuenz<br />
in San Remo um nicht weniger als<br />
90,000 Wagen erhöht, was auch unter-den<br />
bescheidensten Berechnungen eine ganz bedeutende<br />
Zunahme der Logiernächte-Quote<br />
bedeuten dürfte. Aehnlich werden sich die<br />
Verhältnisse- auch bei uns entwickeln, und<br />
welche Beziehungen zwischen belebtem<br />
Fremdenverkehr, Gewerbe und Handwerk bestehen,<br />
braucht wohl kaum des Nähern erläutert<br />
zu werden. In weiten Kreisen unseres<br />
Volkes ist man sich denn auch der Bedeutung<br />
eines gut ausgebauten Strassennetzes<br />
wohl bewusst und anerkennt zum Teil die<br />
vom Automobilismus auf die gesamte Wirtschaft<br />
ausströmende Belebung und Aktivierung.<br />
Vergleichen wir aber die in verschiedenen<br />
Kantonen herrschenden Strassenzustände mit<br />
den durch die rapide Entwicklung des Automobilismus<br />
bedingten Erfordernissen, so kann<br />
man feststellen, dass es da und dort noch<br />
ganz bedenklich hapert. Deutlich kann man<br />
des öftern am Strassenzustand den genauen<br />
Qrenzverlauf zwischen einzelnen Kantonen<br />
ersehen. Oft sind auch Ueberlandstrassen gut<br />
ausgebaut, doch befinden sich die an derselben<br />
Route liegenden Gemeindestrassen in<br />
miserabler Verfassung. Daraus erkennen wir<br />
sofort, aus welchen Gründen bei uns ein<br />
Fenster nach dem Garten zu hatte. Das<br />
Häuschen gehörte einem Arbeiter, der zur<br />
Organisation zählte. Er war in einer der Munitionsfabriken<br />
beschäftigt, den ganzen Tag<br />
nicht sichtbar. Seine Frau, eine Schwedin,<br />
hielt auf grosse Reinlichkeit und sprach soviel<br />
Französisch, dass Mercedes sich mit<br />
ihr verständigen konnte. Sie war Tänzerin<br />
gewesen, hatte bei einem Unfall ein Bein gebrochen<br />
und ihren Beruf nicht mehr ausüben<br />
können, — erzählte sie Mercedes. In Wirklichkeit<br />
hatte ihr Mann sie aus einem unzweideutigen<br />
Hause geholt. Zwischen ihr und<br />
Buturlin schien ein besonders inniges Einvernehmen<br />
zu bestehen. Jedenfalls war sie<br />
unverhältnismässig hübsch und von einer<br />
nicht alltäglichen Intelligenz.<br />
Eberhard berichtete, was ihm notwendig<br />
schien, an seinen Chef nach Berlin und übergab<br />
das Schriftstück Buturlin. Er hatte<br />
auch bekanntgegeben, wo er augenblicklich<br />
zu erreichen war. Nun gaben er und Mercedes<br />
sich ein wenig der Ruhe hin, die ihnen<br />
nach den Aufregungen und Fahrten der letzten<br />
Tage nicht unwillkommen war.<br />
Der heisse Sommer mündete langsam in<br />
einen angenehm milden Herbst. In dem kleinen<br />
Gärtchen vor den niedrigen Fenstern<br />
blühten die Blumen; Vögel sangen, und aus<br />
einem wunderbar blauen Himmel lachte<br />
die Sonne. Hier war Frieden, Ruhe — man<br />
grosszügiger Strassenbau verunmöglicht<br />
wird. Wohl wird in einzelnen Kantonen Anerkennenswertes<br />
und Grosses für den Strassenbau<br />
geleistet; wenn aber in andern, direkt<br />
angrenzenden Ständen das Gegenteil der<br />
Fall ist, dann bleibt allerdings der Ausbau<br />
nur Stückwerk, denn im Automobil will man<br />
Distanzen zurücklegen, will man vorwärts<br />
kommen und nicht auf abwechselnd guten,<br />
mittleren oder schlechten Strassen fahren.<br />
Blicken wir über unsere vier Grenzpfähle<br />
hinaus, so wird einem bald klar, dass dort<br />
nicht Gemeinde-, Bezirks-, Kantons- und<br />
noch andere Grenzlinien der Entwicklung<br />
hindernd im Wege stehen. Alle Achtung vor<br />
den föderalistischen Staatsprinzipien, wenn<br />
diese aber mehr Schaden stiften als dass sie<br />
Nutzen bringen, wie dies im Strassenverkehr<br />
der Fall ist, dann gilt es im Interesse der Allgemeinheit,<br />
über kleinliche Lokalrücksichtsnahmen<br />
herauszukommen und die grossen<br />
Linien des Verkehrs zu erkennen. Im besondern<br />
ist diese Forderung für den Ausbau der<br />
Alpenstrassen anzuwenden.<br />
Blicken wir auf die bisherigen Bestrebungen,<br />
die den Ausbau der hauptsächlichsten<br />
Passstrassen zu verwirklichen versuchen, zurück,<br />
so wird man zugeben müssen, dass es<br />
äuserst mühsam, harzig und schwerfällig<br />
vorwärts geht und es noch vollkommen unsicher<br />
ist, ob in absehbarer «Zeit auch etwas<br />
Positives erreicht werden kann. Es sind nicht<br />
etwa die hinter dem Alpenstrassenbauprojekten<br />
stehenden Initianten, die für die langsame<br />
Entwicklung, mitverantwortlich sind, sondern<br />
es sind die politischen Institutionen unseres<br />
Landes, die als Bremsklötze für dieses «Tempo»<br />
angesehen werden müssen. Während<br />
sich der Automobilismus bei uns «nd im Auslande<br />
immer mehr entwickelt, der internationale<br />
Autotourismus immer grossere Dimensionen<br />
annimmt, und in Italien, Frankreich<br />
und Oesterreich in mehr oder weniger grosser<br />
Entfernung von der Schweizergrenze leistungsfähige<br />
Alpenstrassen erstellt, ausgebaut,<br />
verbreitert und vorzüglich markiert<br />
werden, haben wir in unserem Lande, dem<br />
Land des klassischen Fremdenverkehrs, in<br />
dieser Hinsicht noch herzlich wenig unternommen.<br />
Die finanziell schwachen Bergkantone<br />
übernehmen zugegebenermassen grosse<br />
Lasten, um ihre Strassen doch auch nur einigermassen<br />
den veränderten Erfordernissen<br />
anzupassen. Dass diese Arbeiten nur Wassertropfen<br />
auf einen heissen Stein sein können,<br />
ist in Anbetracht der Strassenlänge, der<br />
vielen Kunstbauten und der topographischen<br />
ahnte kaum die grosse Stadt, in der man<br />
sich doch befand.<br />
Aber Frieden, Ruhe, Blumenduft und Vogelsang<br />
gehörten nicht in das Lebensprogramm<br />
von Eberhard und Mercedes, oder<br />
doch nur als gelegentliche freundliche Beigaben.<br />
Denn draussen war Krieg. Draussen<br />
kämpften die Völker. Draussen wurden die<br />
Menschen zu Tausenden zerschmettert, vergiftet,<br />
zerstückelt. Und beide empfanden es<br />
fast als ein Verbrechen, hier in Ruhe und<br />
Frieden zu leben, während sich ferne das<br />
Furchtbare begab, durch das die Menschheit<br />
sich selber preiszugeben schien.<br />
Mercedes war von ihrem Aufenthalt in<br />
Russland am wenigsten befriedigt. Eberhard<br />
konnte sich sagen, dass er einiges Wesentliche<br />
geleistet hatte. Aber Mercedes empfand<br />
diesen Trost nicht. Sie, vor ihrem Zusammenleben<br />
mit Eberhard ganz auf Tätigkeit,<br />
auf gefahrvollste Tätigkeit eingestellt,<br />
hatte schon in Petersburg ihre Tage vertun<br />
müssen mit einer Lektüre, die sie schal und<br />
langweilig dünkte. Keine Aufgabe, die ihr<br />
gegeben wurde! Sie feierte notgedrungen.<br />
Warum? Weil sie sich dazu verstanden<br />
hatte, die Frau eines Mannes, und nur dies<br />
zu sein. Gewiss, — für Tausende mochte das<br />
ein beglückender Gedanke sein, aber Mercedes<br />
glich diesen Tausenden nicht. Sie liebte<br />
Eberhard, heute vielleicht mehr als je, weil<br />
Lage der Passrouten einerseits, der wirtschaftlichen<br />
Struktur der Bergkantone anderseits,<br />
mehr als verständlich. Da kann nur<br />
grosszügige eidgenössische Hilfe Remedur<br />
schaffen.<br />
Die über 50 Mill. Franken betragenden<br />
Bundeseinnahmen aus Benzin- und Autozöllen<br />
(exkl. Benzinzollviertel) würden bedeutend<br />
nutzbringender verwendet werden, wenn<br />
man die Hälfte dieses Betrages während einigen<br />
Jahren zum Alpenstrassenausbau verwenden<br />
würde, denn dadurch wäre vielen<br />
Bergbauern, welche man doch angibt, am<br />
stärksten unter den gegenwärtigen Verhältnissen<br />
unterstützen zu müssen, geholfen«<br />
Nicht nur könnten diese Bauern am Strassenbau<br />
beschäftigt werden, sondern sie wären<br />
auch in der Lage, ihre landwirtschaftlichen<br />
Produkte infolge der Belebung des Gastwirtschaftsgewerbes,<br />
welcher Erwerbszweig direkt<br />
am meisten durch den Strassenbau<br />
profitieren würde, leichter als bisher abzusetzen.<br />
Viele nicht anderswo in der Landwirtschaft<br />
unterzubringende Arbeitskräfte<br />
würden zudem in der Hotellerie lohnende<br />
Saisonbeschäftigung finden, wodurch sich<br />
eine doppelt fühlbare Entlastung des Arbeitsmarktes<br />
ergeben würde. Allerdings ist es unerlässlich,<br />
dass sich die einheimische Hotellerie<br />
einiger Umstellungen unterzieht und<br />
sich speziell dem Autotourismus anzupassen<br />
versucht, soweit dies nicht bereits geschehen<br />
ist. Namentlich die jüngere Generation, der<br />
das Wänderblut in den Adern steckt, wünscht<br />
zu etwas einfacheren Gastwirtschaftsformen<br />
zurückzukehren. Ein währschaftes Essen ist<br />
ihr lieber als eine grosse Menukarte mit allerhand<br />
kulinarischen Extraplatten.<br />
Der eidg. Finanzminister wird wohl kaum<br />
jährlich 25 Mill. Franken aus den Benzinzöllen<br />
für den Alpenstrassenausbau bereitstellen<br />
wollen, weil das Bundesbudget bekanntlich<br />
recht knapp bemessen ist; doch würde<br />
man die vielen Subventionen und Subventiönchen<br />
etwas näher unter die Lupe nehmen,<br />
so Hesse sich mancher fette Posten mit der<br />
angedeuteten Verwendung in Ueberemstimmung<br />
bringen und wäre besser investiert,<br />
als in den vielen bodenlosen Subventionsbegehren,<br />
die vielfach aus politischen Erwägungen<br />
heraus gewährt werden müssen und eine<br />
wirkliche Anpassung der verschiedenen Wirtschaftszweige<br />
an die Zeitumstände nur verzögern.<br />
Und wenn sich der Staat ein wenig<br />
mehr als bisher nach der Decke strecken und<br />
sich etwas bescheidener aufführen würde,<br />
könnte es auch nichts schaden, wodurch wiederum<br />
mancher Batzen für den Strassenbau<br />
übrig bliebe.<br />
Wohl wird man da und dort erwidern, dass<br />
die bestehenden Anlagen für den «Hausge-<br />
sie erkannt hatte, was für ein wertvoller<br />
Mensch er war. Aber sie war nicht geschaffen,<br />
nur zu lieben. Sie war dazu da, mit dem<br />
Einsatz ihrer ganzen Kraft, wenn es sein<br />
musste, mit dem Einsatz ihres Lebens, auf<br />
der gefahrvollen Bahn weiterzugehen, die<br />
sie beschritten hatte — dass sie das nicht<br />
konnte, machte sie nervös, ungeduldig. Dass<br />
sie den Gedanken weit zurückschob, dass<br />
die Erfüllung ihrer Lebensaufgabe, wie sie<br />
sie verstand, gelegentlich auch das Opfer<br />
ihrer Weiblichkeit verlangen konnte, machte<br />
sie nicht zufriedener mit ihrem Lose. Jetzt<br />
schien sie müde, abgespannt. Eberhard<br />
schrieb das den Aufregungen zu, die sie<br />
durchgemacht hatte, aber sie wusste: es war<br />
der Mangel an Aufregungen, der sie krank<br />
machte. Und sie durfte es aus Rücksicht<br />
auf Eberhard nicht einmal sagen! So vergingen<br />
die Tage, die sehr schön hätten sein<br />
können, in Ungeduld und Qual. Eberhard arbeitete<br />
wohl; er las die Blätter genau und<br />
fand manches, das der Mühe wert war, weitergegeben<br />
zu werden. Sie half ihm bei der<br />
Abfassung seiner Berichte, deren Beförderung<br />
nach wie vor Buturlin besorgte. Aber<br />
das war doch meist nichts anderes als ein<br />
geschäftiger Müssiggang, der nicht imstande<br />
war, ein Leben auszufüllen.<br />
Bis eines Tages ein Brief kam, der nur<br />
ein Wort enthielt:
auch» vollkommen genügen, vergisst dabei<br />
aber, dass es gar nicht im ausschliesslichen<br />
"Interesse einer einzigen Klasse ist, um<br />
diese Aufwendungen zu begründen, sondern<br />
diese im ureigensten Wohle des gesamten<br />
Volkes liegen. So wie man seinerzeit alle<br />
Klassen für den Eisenbahnbau mobilisierte,<br />
so kann man heute ebensogut das Gesamtinteresse<br />
des Volkes mit dem modernen<br />
StraSsenbau in Uebereinstimmung bringen<br />
Dnd was den Einwand der Eisenbahnkonkürrenzierung<br />
anbetrifft, so werden die'Bahnen<br />
gar nicht oder nur bescheiden unter der Aktivierung<br />
des Strassenverkehrs zu leiden<br />
haben, weil sich der ausländische Automobil<br />
list mit seinem Wagen einfach andern Reisezielen<br />
zuwendet, wenn ihm unsere Strassen<br />
nicht genügen. Der .Autotourist gibt den be-.<br />
sten Strassen den Vorzug und scheut selbst<br />
keinen Umweg, um Routen mit grösserer<br />
Verkehrsannehmlichkeit aufzusuchen. Diese<br />
Erscheinungen können wir deutlich in unserem<br />
Lande selbst verfolgen, indem der Nordsüdverkehr<br />
bereits in starkem Masse östlich<br />
und westlich an unserer Grenze vorbeiströmt.<br />
Nur schwer, oder vielleicht auch gar nicht,<br />
lässt sich der einmal entwickelte Verkehrsstrom<br />
umbiegen oder ablenken. Haben wir.<br />
nicht in unseren Alpenbahnen ein sprechendes<br />
Beispiel für die Richtigkeit dieser Behauptung?<br />
Welche Anstrengungen würde es<br />
gekostet haben, wenn das Volk sich seinerzeit<br />
nicht hinter die Gotthardbahngesellschaft<br />
gestellt hätte, um den an unsern Grenzen<br />
vorbeiströmenden Transitverkehr übeT<br />
die Gotthardroute zu lenken? Während im<br />
vergangenen Jahrhundert die am internationalen<br />
Nordsüdverkehr interessierten Staaten<br />
mit ihren bis in den hohen Norden und zum<br />
Mittelmeer reichenden Einzugsgebieten sich<br />
verkehrspolitisch auf die Gotthardlinie einstellten,<br />
sind heute bereits Ansätze vorhanden,<br />
die die diesbezüglichen Automobilrouten<br />
um unser Land herum zu legen versuchen.<br />
Es dürfte klar sein, dass bei einer einmal erfolgten<br />
verkehrspolitischen Einstellung eine<br />
Verkehrsumlenkung kaum mehr möglich sein<br />
wird; es sei denn, dass durch Erstellung<br />
neuer oder vorzüglich ausgebauter alter<br />
Strassen gegenüber den benützten Routen<br />
eine bedeutend kürzere, leistungsfähigere<br />
Verbindung geschaffen wird. Es sind weniger<br />
Konkurrenzgründe, die heute im Auslande<br />
am Werk sind, um den bisherigen schweizerischen<br />
Durchgangsverkehr über die ausländischen<br />
Netze rollen zu lassen, sondern es<br />
ist die sich vollziehende natürliche Einstellung<br />
des Motorfahrzeugverkehrs auf die<br />
Strecken mit den kleinsten Hindernissen.<br />
Wir tragen also die Verantwortung selbst<br />
und brauchen nicht den ausländischen Neid<br />
als Siindenbock anzukreiden, wenn der internationale<br />
Autotourismus, auf den kein Land<br />
so stark wie die Schweiz eingestellt ist, unsere<br />
Grenzpfähle meidet.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Verordnung über die Arbeits- und Ruhezeit<br />
der berufsmässigen Motorfahrzeugführer.<br />
Wie wir bereits in letzter Nummer berichten<br />
konnten, hat die zweitägige Expertenkonferenz<br />
• die beiden Vorentwürfe vollständig<br />
durchberaten. Es war dabei erfreulicherweise<br />
möglich, die hauptsächlichsten<br />
Differenzen zu beheben, so dass das eidg.<br />
Justiz- und Polizeidepartement nach Abklärung<br />
einiger Nebenfrasen dem Bundesrat in<br />
kürzester Zeit den endgültigen Vorschlag für<br />
die Verordnung unterbreiten kann. Man hofft<br />
«Sofia!»<br />
Mercedes hätte jubeln mögen, als ihr Eberhard<br />
die vertrauten Chiffern zeigie. Hinaus<br />
aus Russland, wo man' sich nicht rühren,<br />
wo man kaum zu atmen vermochte! Heraus<br />
aus der Untätigkeit, die aufreibender war<br />
als alle Gefahren!<br />
Eberhard verstand, was man Von ihm<br />
wollte. Er hatte aus den Blättern genugsam<br />
darüber erfahren, dass Bulgarien knapp<br />
vor der Entscheidung stand: für die Entente<br />
bder für die Mittelmächte! ' Die Entente<br />
konnte die Forderungen Bulgariens unmöglich<br />
erfüllen, ohne Serbien, das ihr mehr am<br />
Herzen lag, tödlich zu verletzen. Zudem:<br />
wäre man dem Koburger misstraüisch begegnet,<br />
auch wenn er sich zur Entente' geschlagen<br />
hätte, und als Neutraler war er<br />
gefährlich. — gefährlicher als alle anderen<br />
Neutralen zusammen. Es war wohl nur noch<br />
eine Frage yon Wochen, bis auch Bulgarien,<br />
das ohnedies noch nicht Genesene, sich zum<br />
Krieg bekannte.<br />
Er, Eberhard, vermochte natürlich in So-:<br />
fia politisch keinerlei Aufgabe zu erfüllen"*<br />
dazu waren andere Kräfte vorhanden.'Aber<br />
es gab allerlei zu erfahren, solange die Ententediplomaten<br />
sich noch in Sofia aufhielten<br />
und das Spiel noch nicht ganz verloren<br />
gaben. Und es war dort ein" verhältnismässig<br />
leichtes, jedenfalls auch ziemlich ungefährliches<br />
Arbeiten. Man war nicht ständig<br />
vom Tode bedroht.<br />
•?<br />
in offiziellen Kreisen, der Bundesrat -werde<br />
den bereinigten Entwurf so .rechtzeitig erhalten,<br />
dass seine Genehmigung* und die dazugehörige<br />
Botschaft bei Beginn der Dezembersession<br />
der Bundesversammlung vorliegen<br />
und das Geschäft dannzumal noch verabschiedet<br />
werden kann. Damit würde auf<br />
Neujahr und noch innerhalb der Jahresfrist,<br />
die für die Anpassung der besondern Vorschriften<br />
an das Automobilgesetz vorgesehen<br />
war, auch diese Materie geordnet. Es ist<br />
dann nur noch die Verordnung betreffend die<br />
Versicherung der ausländischen Fahrzeuge,<br />
wie auch die Bezeichnung der Hauwtstrassen<br />
ausstehend. Ueber die Beratungen der Expertenkonferenz,<br />
auf die wir noch zurückkommen<br />
werden, wurde inzwischen nachstehendes<br />
Communique" ausgegeben :<br />
«In der zweiten Session der Expertenkommission<br />
zur .Besprechung des Vorentwurfs des eidg. Justizund<br />
Polizeidepartements zur Verordnung über die<br />
Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer,<br />
die unter dem Vorsitz von Herrn<br />
Bundesrat Häberlin am 15. und 16. November in<br />
Bern tagte, -wurde über die hauptsächlichsten Bestimmungen<br />
eine Einigung oder doch eine bedeutende<br />
Annäherung der Gesichtspunkte der Behördevertreter<br />
sowie der Vertreter der Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer erzielt. So einigte sich die Kommisaion<br />
über den Geltungsbereich der Verordnung. Die<br />
maximale wöchentliche Arbeitszeit der Motorfahrzeugführer,<br />
die im gewerbsmässigen Personentransport<br />
tätig oder die dauernd oder vorwiegend mit<br />
dem Gütertransport beschäftigt sind, wurde im Ausgleich<br />
zweier Wochen auf 54 Stunden, die Präsenzzeit<br />
inklusive Arbeitszeit auf 60 Stunden festgesetzt.<br />
Dabei war die Kommission mehrheitlich 'der Auffassung,<br />
dass die tägliche Arbeitszeit nicht mehr<br />
als 10 Stunden, mit Präsenzzeit zusammen 12 Stunden,<br />
der Dienst am Lenkrad 9 Stunden betragen<br />
Soll. Die durchschnittliche tägliche Buhezeit der<br />
berufsmässigen Motorfahrzeugführer, bezogen auf<br />
eine Arbeitswoche von sechs Tagen, wurde auf 11<br />
Stunden festgesetzt. Ueber die Festsetzung der minimalen<br />
täglichen Ruhezeit auf 9 oder 10 Stunden<br />
waren die Ansichten geteilt. Die Kommission war<br />
aber darüber einie. dass sie höchstens zweimal wöchentlich<br />
auf 8 Stunden herabgesetzt werden darf,<br />
wenn es die Verhältnisse des Betriebes notwendig<br />
machen, wobei ein Ausgleich stattzufinden hat. Die<br />
grosse Mehrheit' sprach sich für die Einführung<br />
des Nachtfahrverbotes für schwere Motorwagen zum<br />
Gütertransport aus und erklärte sich einverstanden<br />
mit der Einführung eines Tom Chauffeur täglich<br />
auszufüllenden und vom Arbeitgeber spätestens wöchentlich<br />
zu kontrollierenden Kontrollheftes über<br />
die Arbeits- nnd Präsenzzeit. Die Einführung ron<br />
Bestimmungen über den Gesamtarbeitsvertrag in<br />
diese Verordnung -wurde einstimmig abgelehnt.»<br />
Bevorstehende Erhöhnne der Rohölzölle.<br />
Bekanntlich hat man schon da und dort von<br />
der Erhöhung der Rohölzölle gesprochen.<br />
Ausgelöst wurde diese Frage durch eine Eingabe<br />
des Verbandes Schweiz. Transportanstalten<br />
an das Eisenbahndepartement.. Bereits<br />
wurden in der zweiten Oktoberhälfte gewisse<br />
technische Oele unter Kontingentierüngsvorschriften<br />
gestellt, die seither nur<br />
noch mit Einfuhrbewilligungen der Zentralstelle<br />
für den Import flüssiger Brennstoffe<br />
eingeführt werden dürfen. In Fachkreisen<br />
wird nun die Nachricht verbreitet, dass auch<br />
Oele für den Betrieb von Automobilmotoren<br />
einer neuen Zollmassnahme im Sinne einer<br />
Zollerhöhung unterworfen werden sollen.<br />
Bekanntlich hat man diese Frage bereits<br />
Ende 1929 eingehend diskutiert, wobei man<br />
zur Auffassung kam, dass eine derartige<br />
Zollmassnahme die Entwicklung des Dieselmotorenbaues,<br />
der bekanntlich zu jener Zeit<br />
noch mehr oder wettiger in seinen Anfängen<br />
steckte, all zu stark hindern würde. Nun hat<br />
es den Anschein,, als ob das eidgenössische<br />
Finanzdepartement den Zeitpunkt für gekommen<br />
erachtet, um mit einer fiskalischen<br />
Belastung eine Verteuerung des Betriebsstoffes<br />
ohne Gefährdung der Dieselmotorenindustrie,<br />
durchsetzen zu können. Nachdem<br />
immer noch eine Benzinpreiserhöhung von<br />
Am gleichen Abend sprach Eberhard mit<br />
Buturlin über das. «Wie», nach Bulgarien zu<br />
gelangen. Denn:.als -Monsieur und Madame<br />
Pigeot konnte man sich, nicht auf die Bahn<br />
setzen und nach ! Sofia fahren — ganz abgesehen<br />
davon, dass die Pässe längst vernichtet<br />
waren, da man ein solches, unter Umständen<br />
tödliches Beweisstück doch nicht<br />
mit sich herumtrug. Aber auch für Ephraim<br />
und Rahel Zobelsöhn bestand nicht allzuviel<br />
Aussicht, über die Grenze zu gelangen. Die<br />
Russen hätten sie nicht herausgelassen und<br />
die Bulgaren nicht hinein!<br />
Aber man war in Moskau nicht ungeschickter<br />
als anderswo. Bereits am nächsten Vormittag<br />
war Eberhard im Besitz von zwei Passen<br />
für Herrn und Frau Aristides Onopoulos,<br />
Weinhändler aus Athen. Schöne, allerdings<br />
schon etwas abgegriffene griechische Pässe<br />
mit russischem Einreisevisum und Moskauer<br />
Abmeldebestätigung und mit 1 einem ganz<br />
neuen, kaum noch trockenen Visum des<br />
bulgarischen Generalkonsulats, das die<br />
Passinhaber berechtigte, sich in Bulgarien<br />
sechs Wochen aufzuhalten.<br />
Ephraim und Rahel Zbbelsohn nahmen<br />
also eine neue Umwandlung vor und wurden<br />
aus russischen Juden weltgewandte Griechen.<br />
Dass Eberhard nur sehr wenig Grie r<br />
ehisch verstand und Mercedes überhaupt<br />
nicht, tat wenig: man hatte ja gar nicht die<br />
Absicht, nach Griechenland zu gehen, und<br />
ausserhalb Griechenlands versteht man diese<br />
ftüTOMOBIL-REVtm <strong>1933</strong> -<br />
verschiedenen Seiten zur Diskussion gestellt<br />
und verlangt wird, soll als Tüpfchen auf das<br />
i eine Zollerhöhung für Dieselöle erfolgen.<br />
Allerdings hat man noch keine Anhaltspunkte<br />
über das Ausmass der Belastung, doch glauben<br />
wir, annehmen zu dürfen, dass man sich<br />
ähnlich dem seinerzeitigen Vorgehen bei der<br />
Benzinzollerhöhung nicht scheuen wird, eine<br />
saftige Erhöhung durchzudrücken, wobei es<br />
dann allerdings mit der Rentabilität des Dieselmotors<br />
vorbei sein dürfte. Da es heute<br />
ohne die notwendigen Unterlagen verfrüht<br />
wäre, auf diese Materie einzutreten, so glauben<br />
wir doch, dass mit einer derartigen Massnahme<br />
wohl eine vorübergehende Zonertragsteigerung<br />
aus der Wirtschaft herausgepresst<br />
werden könnte, die jedoch anderseits<br />
durch Arbeiterentlassungen bei den Dieselmotorfabriken<br />
ihren Ausgleich finden wird.<br />
Nachdem bereits von den Automobilisten<br />
ganz gewaltige Zollbeträge flüssig gemacht<br />
werden, sollte man in Anbetracht der Bedeutung<br />
und der Stellung des Lastautomobils<br />
innerhalb der schweizerischen Volkswirtschaft<br />
den Bogen nicht überspannen, um<br />
durch neue Zollbelastungen die Transportkosten<br />
weiterhin zu erhöhen. Der Dieselmotor<br />
stellt für die einheimische Industrie,<br />
die Landwirtschaft und das Gewerbe ein unentbehrliches<br />
Mittel dar, um die venbureaukratisierte<br />
Tarifpolitik unserer Bahnen zu<br />
brechen. Wenn vielleicht eine bescheidene<br />
Erhöhung des Rohölzolles als Ausgleich für<br />
die Mindereinnahmen aus den Benzinzöllen<br />
noch zugestanden werden kann, so ist hingegen<br />
mit aller Schärfe gegen ein zu starkes<br />
Anziehen der Zollschraube Front zumachen,<br />
die man heute so gerne der Privatwirtschaft<br />
an allen Ecken und Enden ansetzt, um<br />
dem nicht nach der Decke sich streckenden<br />
Staat die notwendigen Manöveriermittel zur'<br />
Verfügung stellen zu können. a<br />
Banditen der Landstrasse. Wie bereits aus<br />
der Tagespresse bekannt sein dürfte, wurde<br />
letzte Woche ein Automobilist in der Hard<br />
zwischen Birsfelden und Schweizerhalle in<br />
mitternächtlicher Stunde ausgeraubt. Der<br />
Vorgang spielte sich in «einfachstem Rahmen»<br />
ab, indem ein von Basel nach Rheinfelden<br />
fahrender Arzt durch Handzeichen seitens<br />
eines anderen « Automobilisten » aufgehalten<br />
wurde. In guten Treuen erkundigte<br />
sich der aufgehaltene Fahrer über die Ursachen<br />
der Störung. Ein jüngerer Bursche bat<br />
um etwas Benzin, um noch nach Basel fahren<br />
zu können, da seine Vorräte erschöpft seien.<br />
Nichts ahnend wollte der hilfsbereite Mann<br />
diesem Verlangen entsprechen,, doch bald<br />
musste er einsehen, dass es sich um einen<br />
ganz gemeinen Gaunertrick handelte. Zwei<br />
sich hinter dem Wagen versteckt haltende<br />
Spiessgesellen waren inzwischen ebenfalls<br />
auf der Bildfläche erschienen. Der eine dieses<br />
sauberen Kleeblattes erklärte in zynischer<br />
Weise dem hilfsbereiten Automobilisten, dass<br />
sie gar kein Benzin mehr benötigen, sondern<br />
Geld und Wertsachen. Ihrem Verlangen<br />
glaubten diese modernen Strassenräuber mit<br />
vorgehaltener Pistole Nachdruck verschaffen<br />
zu müssen. Was blieb dem wehrlosen Fahrer<br />
übrig, als sein Portemonnaie und die verlangte<br />
Uhr auszuhändigen? Unbekannt machten<br />
sich die Strassenräuber alsdann davon;<br />
doch sollen bereits zwei von diesen Halunken<br />
hinter Schloss und Riegel stecken.<br />
Was nun die automobilistische Seite dieses<br />
modernen Banditenwesens auf Sicherheit,<br />
Leben und Eigentum der Automobilisten anbetrifft,<br />
so kann nur die rücksichtsloseste und<br />
Sprache selten. Und wer nicht gerade .echter'<br />
Korinthenhändler ist, der braucht ja<br />
auch nicht zu wissen, was die neuen Hellenen<br />
aus der Sprache des Plato und des<br />
Aeschylos gemacht haben.<br />
Und wieder einen Tag später befanden sich<br />
Eberhard und Mercedes bereits auf der<br />
Fahrt nach dem Süden.<br />
Kiew. Die Ukraine. Auf gesegneten, unübersehbaren<br />
Fluren ernten Menschen, froh<br />
und fröhlich, als wüssten sie nichts von dem<br />
Furchtbaren, das draussen in der Welt geschieht.<br />
Wenn der Zug langsamer durch die<br />
bäuerlichen Stationen fährt, weht der Wind<br />
Fetzen von Liedern zu den offenen Fenstern<br />
hereih, Fetzen von Liedern, die junge Mädchen<br />
auf den Weizenfeldern singen. Mit ihren<br />
bunten Tüchern auf dem Kopf, mit ihren<br />
roten Röcken und blauen Schürzen stehen<br />
sie im gelben Gelände wie Blumen, wie das<br />
bunte, lachende Leben selbst. Und doch liegen<br />
ihre Liebsten vielleicht in diesem Augenblick<br />
im letzten Atem; stöhnen ihre Brüder<br />
vielleicht in diesem Augenblick in ihrem Blut!<br />
Weiter, weiter!<br />
Hier ist überall der Friede, ist überall die<br />
Sonne. Hier sind, trotz des Krieges, zufriedene<br />
Menschen. Wie soll es möglich sein,<br />
denkt Eberhard, dieses grenzenlöse Land zu<br />
revolutionieren? Was weiss der Bauer auf<br />
diesen fruchtbaren Feldern von Parteien und<br />
politischer Knechtung? Wie soll man ihn<br />
empfindlichste Strafe etwa weitere Gelüste<br />
zu ähnlichen Unternehmungen im Keime ersticken.<br />
Die richterlichen Instanzen müssen<br />
sich darüber vollkommen im klaren sein, dass<br />
es im Zeitalter des Automobilismus gilt, die<br />
Sicherheit der Landstrasse aufrecht zu erhalten,<br />
zu garantieren und in keiner Weise etwa<br />
mittelalterliche Zustände aufkommen zu lassen.<br />
Sollte etwa die erste Instanz, vor welcher<br />
dieser Fall abgeurteilt wird, in nicht zu<br />
verantwortender Gefühlsduselei zu einer geringen<br />
Freiheitsstrafe gelangen, dann dürfte<br />
allerdings mit einem derartigen Urteil der<br />
Wunsch verbunden werden, dass sich diese<br />
Richter hoffentlich einmal vor eine ähnliche<br />
Situation wie der überfallene Automobilist gestellt<br />
sehen werden.<br />
Dieses instruktive Beispiel neuzeitlichen<br />
Strassenräubertums muss aber auch noch von<br />
einer anderen Seite betrachtet werden. Mancher<br />
Automobilist wird sich dieses jüngste<br />
Hard-Ereignis merken und sich vornehmen,<br />
bei ähnlichen Situationen, unbekümmert um<br />
irgendwelche begründete Verlangen, weiterzufahren.<br />
Bis heute war es allgemein unter<br />
Automobilisten üblich, auf Haltezeichen zn<br />
achten und wenn nötig Hilfe zu leisten oder<br />
Hilfe zu holen. Besonders wenn es sich um.<br />
einen Arzt handelt, wie dies in unserem Falle<br />
zutrifft, kann das Überhandnehmen derartiger<br />
Räuberfallen zu unhaltbaren Zuständen führen.<br />
Moralisch findet sich jeder Mediziner wie,<br />
auch jeder anständige Automobilist verpflich-,<br />
tet, auf Zeichen hin anzuhalten, speziell zur<br />
Nachtzeit. Wenn nun dem Strassenbanditentum<br />
nicht energisch der Riegel gestossen oder<br />
dem Automobilist nicht erlaubt wird, sich den<br />
nötigen Selbstschutz zu verschaffen, so gehen<br />
wir bedenklichen Zuständen entgegen. Gerade<br />
in den Grenzgebieten und überhaupt in .den<br />
heutigen Zeiten kann nicht scharf genug gegen<br />
alles lichtscheue Gesindel vorgegangen werden.<br />
Ein Vorbeugen seitens der Behörde in<br />
dieser Sache dürfte bedeutend leichter sein,<br />
als dieses an amerikanische Verhältnisse mutende<br />
Gangstertum wieder auszurotten, wenn<br />
es einmal Schule gemacht hat Wy.<br />
Dfe andere Seite.<br />
In der grossen Rede, welche Bundesrat<br />
Musy anlässlich der Behandlung des Finanzprogrammes<br />
im Nationalrat über die finanzielle<br />
Landesverteidigung hielt, findet sicJ»<br />
u.a. auch die Bemerkung, die Gewinn- und<br />
Verlustrechnung der S.B.B, habe von 1903<br />
bis 1932 bloss zwölf Mal mit einem Einnah-' 1<br />
menüberschuss abgeschlossen. Dabei habe<br />
sich der Gesamtertrag dieser Ueberschüsse<br />
auf 75 Millionen Fr. belaufen, währenddem<br />
die übrigen 18 Rechnungsjahre einen totalen<br />
Fehlbetrag von über 400 Millionen aufweisen.<br />
Heute lasse man die Bundesbahnen im<br />
Stich und benütze Auto und Flugzeug.<br />
Wenn schon diese Anspielung geeignet<br />
sein dürfte, in den Kreisen des Automobil'<br />
Befremden zu erwecken, dann redet de)<br />
Kommentar, welchen die Generaldirektion<br />
der Bundesbahnen dem Budget von 1934<br />
beigegeben hat, eine noch viel klarere, eindeutigere<br />
Sprache :<br />
Die Wirtschaftskrise allein hätte unser Unteiv<br />
nehmen, wenn die Automobilkonkürrenz nicht da-'<br />
zugekommen wäre, verhältnismässig leicht und<br />
wahrscheinlich ohne jede Mitwirkung des Bundes<br />
zu überwinden vermocht. Unter den heutigen Verhältnissen<br />
ist dies nicht mehr möglich. Lässt man<br />
dem Konkurrenzverkehr, wie es bisher geschehen<br />
ist, weiterhin freien Lauf, so wird die Entwertung<br />
der Eisenbahn von Jahr zu Jahr zunehmen und<br />
schliesslich einen für die Finanzlage des Landes gGr<br />
fährlichen Umfang erreichen.<br />
(Fortsetzung auf Seite 4)<br />
veranlassen können, zusammen mit dem Proletariat<br />
der Städte, das er verachtet, gegen<br />
die gottgewollte Ordnung und Obrigkeit sich<br />
aufzulehnen? Ja, in Petersburg und auch in<br />
Moskau — da konnte man den Eindruck haben:<br />
es ist möglich, es kann möglich sein,<br />
dass der schlafende Riese, dass die russische<br />
Masse endlich erwacht. Aber die Bauern?<br />
Waren sie nicht ein wichtiger Bestandteil<br />
— der wichtigste! — dieser grossen<br />
Masse?<br />
In diesen Stunden, auf dieser Fahrt glaubte<br />
Eberhard kaum noch an das, was er über<br />
die Möglichkeiten und Aussichten der proletarischen<br />
Revolution nach Hause berichtet<br />
hatte. Und es war ihm schwer ums Herz !<br />
Wenn es nichts war mit der Revolution?<br />
Wenn sich aus dem ungeheuren Bassin des<br />
russischen Volkes das zaristische Regime<br />
immer neue Millionen von Soldaten holen<br />
konnte — was wurde dann aus Deutschland?<br />
Ein anderer Eindruck: Odessa. Eine finstere,<br />
mürrische Stadt. Es stinkt nach Petroleum;<br />
schwere Luft macht das Atmen,<br />
schwer. Und man fühlt sich erst geborgen,<br />
wenn man den kleinen, schmutzigen Dampfer<br />
betreten hat, der einen in wenigen Stunden<br />
aus dem Bereich der russischen Polizei<br />
bringen wird.<br />
Weiter — weiter!<br />
Leb' wohl, Russland!<br />
(Fortsetzung im *Autler-Felerdbericb>3 '
96 - <strong>1933</strong><br />
Sportnachrichten<br />
Das Klassement der italienischen Automobllmeisterschaft.<br />
Soeben werden die Resultate<br />
der italienischen Automobilmeisterschaft<br />
<strong>1933</strong> bekannt. Dieses Championnat erfreut<br />
sich bekanntlich in Italien einer grossen Popularität.<br />
Da es als Endwertung einer ganzen<br />
Reihe von Rennen internationalen Ausmasses<br />
gilt, mögen die Ergebnisse auch bei<br />
uns das notwendige Interesse finden. Zum<br />
italienischen Automobilmeister konnte dieses<br />
Jahr Luigi Fagioli proklamiert werden. Wie<br />
sein schärfster Gegner Nuvolari war er je<br />
an zwei Rennen erfolgreich; während Fagioli<br />
die Coppa Acerbo und den Grossen<br />
Preis von Italien gewann, wurde Nuvolari<br />
beim Rundstreckenrennen von Allessandria<br />
und bei der Coppa Ciano Erster. Fagioli<br />
konnte trotz der Punktgleichheit den Meistertitel<br />
erhalten, weil er den Grossen Preis von<br />
Italien gewonnen hatte, der nach dem Re-<br />
'glement bei einem Ex-aequo immer den<br />
•Ausschlag gibt. Fagioli reiht sich mit dieser<br />
Proklamierung zum Meister in die Reihe der<br />
Materassi, Varzi, Campari und Nuvolari ein,<br />
von denen bis jetzt jeder einmal diese höchste<br />
Ehrung im italienischen Automobilsport<br />
erhielt. Die Leistung Fagiolis muss sehr hoch<br />
bewertet werden, da der Italiener während<br />
der ganzen ersten Hälfte der Saison untätig<br />
geblieben war. Erst sein Eintritt bei der<br />
Scuderia Ferrari hat Schlag auf Schlag Siege<br />
ergeben. Fagioli begann seine Sportkarriere,<br />
wie die meisten grossen Fahrer, zuerst auf<br />
Kleinwagen und war seinerzeit der schärfste<br />
Gegner von Abele Clerici und Borzacchini.<br />
Seinen ersten Sieg auf einem grossen Maserati-Wagen<br />
errang er auf der Montenerorundstrecke<br />
im Jahre 1930. 1931 wurde er<br />
durch den Sieg beim Grossen Preis von<br />
Monza noch populärer. Das Jahr 1932 schloss<br />
~ gioli als Erster des Grossen Königsprei-<br />
; von Rom ab. In diesem Jahre hat er<br />
bekanntlich die Grossen Preise von Comminges<br />
und Italien und die Coppa Acerbo gewonnen.<br />
In Marseille, in San Sebastian und<br />
auf dem Masarykring wurde er jedesmal<br />
Zweiter. Zweite der italienischen Meisterschaft<br />
<strong>1933</strong> wurden mit je einem Punkt Varzi<br />
(Grosser Preis von Tripolis), Brivio (Targa<br />
Florio), Trossi (Pontedecimo-Giovi), Borzacchini<br />
(Susa-Moncenesio), Tadini (Stilfserjoch)<br />
und Bonetto (bester italienischer Fahrer<br />
beim Grossen Preis von Monza).<br />
Den Meistertitel der Klasse 1500 ccm errang<br />
zum zweiten Male Luigi Castelbarco,<br />
während Nando Barbieri Erster der Meisterschaft<br />
bis 11Ö0 ccm wurde. Bekanntlich berücksichtigt<br />
die italienische Automobilmeisterschaft<br />
nicht nur ein Klassement für Fahrer,<br />
sondern auch eine Wertung der Marken.<br />
<strong>1933</strong> hat Alfa Romeo den absoluten<br />
Meistertitel errungen, und Maserati belegt<br />
beiden Klassen 1500 und 1100 ccm.<br />
,Vie man weiss, ist in Italien vor einiger<br />
Zeit auch eine «Meisterschaft der Dilettanten»<br />
geschaffen worden. An neun sportlichen<br />
Veranstaltungen während des Jahres beteiligten<br />
sich rund 200 Dilettanten. Der Meistertitel<br />
konnte Marchese Giovanni Maria Cornaggia<br />
Medici verliehen werden, der 20<br />
Punkte auf sich vereinigt. Als Zweiter folgt<br />
Giovanni Restelli mit 13 Punkten, als Dritte<br />
Carlo Castelbarco und Leiio Pellegrini mit<br />
10 Punkten.<br />
Immer wieder Rennfahrerpläne. Der französische<br />
Fahrer Raymond Sommer weilt gegenwärtig<br />
in Italien und soll mit Alfa Romeo<br />
einen Vertrag abgeschlossen haben, nach<br />
dem er einen der neuen Monoposto-Rennwagen<br />
für die nächste Saison erhält. Wie<br />
man hört, wird auch Lord Howe wahrscheinlich<br />
eine neue Maschine der Mailänder Firma<br />
erwerben, und unter Umständen soll auch<br />
Nuvolari zu den Käufern eines solchen Alfa<br />
Romeo gehören. Alle diese Fahrer wissen<br />
aber noch nichts Genaues über den Auslieferungstermin<br />
der neuen Maschinen.<br />
Die bereits angekündigte Rennfahrer-<br />
Equipe des Italieners Balestrero hat sich bebereits<br />
formiert. Sie umfasst neben Balestrero<br />
noch Biondetti, Battilana und wahrscheinlich<br />
Lami. Die Mannschaft verfügt über<br />
zwei Alfa Romeo und zwei Maserati und wird<br />
im übrigen noch einen eigenen Rennwagen,<br />
der der nächstjährigen Formel entspricht,<br />
konstruieren. Als Name für die Equipe<br />
wurde «San Giorgio» gewählt.<br />
Auch Chiron hält sich zur Zeit in Italien<br />
auf. Es hat nun doch den Anschein, als ob<br />
der Monegaske in den Dienst der «Scuderia<br />
Ferrari» treten werde. Fagioli soll hingegen<br />
für diesen Rennstall nicht in Frage kommen;<br />
wahrscheinlicher ist indessen sein Eintritt in<br />
der Maserati-Mannschaft.<br />
mb.<br />
Ein zahmer Beginn der Saison 1934? Die<br />
mit Beginn des kommenden Jahres in Kraft<br />
tretende neue Rennformel scheint recht unerfreuliche<br />
Auswirkungen zu zeigen. Heute<br />
deutet nämlich alles darauf hin, dass vor lauter<br />
Vorbereitungen und Rüstungen nur der<br />
geringste Teil der Fahrer rechtzeitig bereit<br />
sein wird, wenn die ersten Rennen des Jahres<br />
1934 vor sich gehen. Wir haben schon zu<br />
mehreren Malen über die Unsicherheit jener<br />
Piloten berichtet, die von den italienischen<br />
Firmen ihre neuen Maschinen zu erhalten<br />
wünschen, und alle Aussicht haben, einen<br />
Teil der Rennen zu verpassen. In Frankreich<br />
bangt man sehr um das Schicksal aller dieser<br />
Leute, nicht zuletzt auch, weil der<br />
Grosse Preis von Pau schon auf den Februar<br />
festgesetzt ist, und heute leider zu erwarten<br />
steht,, dass auf diesen Zeitpunkt hin noch<br />
kein neuer Rennwagen bereit ist. Die Piloten,<br />
welche eine neue Maschine erhalten, hüten<br />
sich natürlich wohl, wegen einem oder<br />
zwei Rennen den alten Wagen noch einer<br />
kostspieligen Ueberholung zu unterziehen.<br />
Sowohl Alfa Romeo als Maserati nahmen<br />
Bestellungen auf neue Maschinen entgegen,<br />
doch künden sie als Auslieferungstermin den<br />
Monat April an. Die Fahrer erhalten demnach<br />
ihre Maschinen nach dem Grossen Preis<br />
von Monaco, der nach dem neuen Reglement<br />
ausgefahren wird. Diese Situation ist<br />
sehr unerfreulich, wenn man natürlich auch<br />
nicht das Recht hat, den Konstrukteuren irgendwelche<br />
Vorschriften zu machen. Jedenfalls<br />
hat alle die Fahrer, die auf die italienischen<br />
Maschinen warten, eine begreifliche<br />
Nervosität erfasst.<br />
Um Caracciola. Wie man erfährt, hält sich<br />
Caracciola gegenwärtig noch in Bologna auf,<br />
wo er den aus Amerika zurückkehrenden<br />
Professor Putti erwartet, um von diesem<br />
die Entlassung aus der Behandlung zu erhalten.<br />
Caracciola wird nachher die offiziellen<br />
Verhandlungen über seine nächstjährige<br />
sportliche Tätigkeit beginnen. Alle Meldungen,<br />
die bisher über die Verhandlungen mit<br />
Fabriken verbreitet worden sind, entbehren<br />
jeder Grundlage. Es soll schon der Plan einer<br />
Mannschaft Nuvolari-Chiron-Caracciola bestanden<br />
haben, doch ist bis jetzt über dieses<br />
Projekt nichts genaueres verlautbart worden.<br />
Der deutsche Fahrer wird iedoch in erster<br />
Linie mit Mercedes-Benz unterhandeln, das<br />
sich bekanntlich wieder dem Rennsport zuwendet.<br />
Caracciola wird voraussichtlich noch<br />
diesen Monat nach Deutschland übersiedeln,<br />
um dort Verhandlungen aufzunehmen, mb.<br />
Um den Stundenweltrekord. Die bereits<br />
angekündigten Rekordversuche gegen die<br />
Stundenbestzeit werden nun sowohl von Zehender<br />
(Maserati) wie Eyston (Panhard) in<br />
diesen Tagen zur Durchführung kommen.<br />
Beide Piloten, die so zu einem genau vorbe-<br />
'<br />
Ein schönes Sport-Cabriolet, Im Innern geräumig<br />
und mit weichgepolsterten Sitzplätzen ausgestattet.<br />
Sehr elegant ist auch die vlersitzlge Limousine oder<br />
das Limousinen-Cabriolet. Der Junior besitzt natürlich<br />
Doppelschwingachsen und einen tfergfreudigen<br />
4-Zyl.-Motor, 8 St.-PS. E« lohnt sich also, ihn Probe<br />
zu fahren, selbstverständlich durchaus unverbindlich<br />
für Siel Und dann fragen Sie nach dem Preisl<br />
Besondere Kennzeichnung der Polizeiautomobil«. Um den Automobilen der Polizei überall im Verkehr<br />
den Vortritt zu sichern, sind die Wagen von Scotland Yard, der berühmten englischen Kriminalpolizei,<br />
mit besonderen Erkennungszeichen ausgestattet worden. Nach Belieben des Wagenführers<br />
kann an der Frontscheibe wie an der Rückwand des Fahrzeuges eine Aufschrift «Police» und «Stop,<br />
Police» sichtbar gemacht werden, die für alle übrigen Fahrzeuge auf der Strasse wie auch für die<br />
Verkehrspolizei verbindlich ist und diese verpflichtet, den Polizerwagen den Vortritt einzuräumen und<br />
ihnen unter allen Umständen den Durchlass zn gewähren. Die Führer sind übrigens noch mit weissen<br />
Aermeln versehen, damit ihre Zeichen von weither jedermann sichtbar sind.<br />
reiteten erbitterten Kampf zusammentreffen,<br />
haben in den letzten Tagen auf der Montlhe"-<br />
rybahn lange trainiert, und jeder hofft natürlich<br />
zum Weltrekordmann über eine der am<br />
meisten umkämpften Bestzeiten proklamiert<br />
werden zu können. x.<br />
Die ersten Meldungen für die Sternfahrt<br />
nach Monte Carlo. Noch zwei Monate trennen<br />
uns von der nächsten Sternfahrt nach<br />
Monte Carlo, die im gewohnten imposanten<br />
Umfange wieder zur Durchführung gelangen<br />
wird. Bekanntlich wurde das Reglement im<br />
grossen und ganzen in seinem früheren Zustande<br />
belassen; lediglich die Erhöhung des<br />
Stundenmittels für die letzten 1000 km ist<br />
neu. Bei einzelnen Routen wurden nach den<br />
im letzten Jahre gesammelten Erfahrungen<br />
Abänderungen der Wertungspunkte vorgenommen.<br />
Bereits melden die stets initiativen<br />
Organisatoren der grossen Veranstaltung die<br />
ersten eingelaufenen Nennungen. Bis jetzt<br />
haben sich für die Sternfahrt die folgenden<br />
JIMOU<br />
NEUE RÖHR-WERKE A. G. - VERKAUFSSTELLE ZÜRICH<br />
DUFOURSTRASSE 4 - TELEPHON 44.284<br />
Konkurrenten eingeschrieben: Der letztjährige<br />
Sieger der grossen Klasse, Vasselle auf<br />
Hotchkiss, und die Ers.te der kleinen Klasse,<br />
Mme G. Rouault (Salmson), ferner K. W.<br />
B. Sanderson (Alvis), Gas-Trevoux (Hotchkiss),<br />
G. de Lavalette (Peugeot), Ldr. Fullerton<br />
(Sunbeam), Dr. J. J. Sprenger Van Eijk,<br />
A. A. J. Wieleman (Ford), Mme M. Mareuse<br />
(Peugeot), Major D. E. M. Douglas Morris<br />
(Invicta), H. Th. van Marken (Talbot) und<br />
J. H. M. Van der Meulen (Ford). Zu den jedes<br />
Jahr ausgeschriebenen wertvollen Ehrengaben<br />
sind eine weitere Anzahl von Preisen<br />
hinzugekommen. Die Nennungen werden bis<br />
zum 24. Dezember vom Internationalen Sporting-Club,<br />
Monte Ca.rlo, entgegengenommen.<br />
mb.<br />
Probefahrten der deutschen Porsche-Wagen.<br />
Die in aller Welt mit grösster Spannung<br />
erwarteten neuen Porsche-Rennwagen der<br />
Auto-Union, die nächstes Jahr auf den europäischen<br />
Pisten zu sehen sein werden, bestehen<br />
gegenwärtig auf der Berliner Avus<br />
ihre ersten Probefahrten. Die Prüfungen<br />
werden in aller Stille vorgenommen. Die<br />
Wagen werden abwechslungsweise von den<br />
Mitgliedern des Porsche-Rennstalles Stuck,<br />
Prinz von Leiningen und Sebastian geführt.<br />
mb.<br />
Autoreise um die Welt. Der Automobilclub<br />
von Russland wird im nächsten Jahre eine<br />
Propagandafahrt um die ganze Welt durchführen.<br />
Die Dauer dieser Autoreise wird auf<br />
8 Monate angesetzt.<br />
x.<br />
£g»«»»t in<br />
S«K<br />
Vom Autosport In St Moritz. In St. Moritz,<br />
das bekanntlich dem Autosport grösstes Interesse<br />
und Verständnis entgegenbringt, ging<br />
seit Monaten der Plan um, das Winterprogramm<br />
mit einer besondern Attraktion auszustatten<br />
und zu diesem Zweck ein Rennen<br />
auf dem St. Moritzer See durchzuführen. Die<br />
Pneuindustrie, welche an der Veranstaltung<br />
ganz besonders interessiert gewesen wäre,<br />
indem sich auf diese Weise die beste Gelegenheit<br />
geboten hätte, um im scharfen Wettkampf<br />
die Eignung der verschiedenen Profile<br />
und Spezialpneus auf Schnee und Eis zu<br />
prüfen, bekundeten ihre Bereitwilligkeit an<br />
dem Zustandekommen des Eisrennens mitzuhelfen.<br />
Leider hat dann die Kontingentierung<br />
des Pneuimportes diesen Projekten einen<br />
dicken Strich durch die Rechnung gemacht,<br />
indem die hiesigen Vertretungen ausländischer<br />
Pneufabriken Mühe haben nur die laufenden<br />
Typen zu liefern und daher keine<br />
Möglichkeit sehen, ihr Kontingent noch zugunsten<br />
von Spezialreifen weiter dezimieren<br />
zu lassen. Angesichts dieser Schwierigkeiten<br />
haben die Initianten in St. Moritz sich veranlasst<br />
gesehen, den vielversprechenden Anlass<br />
auf spätere und günstigere Zeiten zu<br />
verschieben.<br />
Damit fällt aber der Autosport keineswegs<br />
vollständig aus Abschied und Traktanden,<br />
indem Anfang Februar eine Automobilwoche<br />
durchgeführt wird, die ein reichhaltiges und<br />
abwechslungsreiches Programm erhalten<br />
soll Da zu jener Zeit zudem noch die F.I.S.-<br />
Rennen in St. Moritz zum Austrag kommen,<br />
so wird es den skifahrenden und wintersportfreudigen<br />
Automobilisten nicht an Attraktionen<br />
fehlen, um sich für einen Aufenthalt<br />
in St. Moritz zu Beginn des nächsten<br />
Jahres zu entscheiden !<br />
ß
ÜSS<br />
E»»*<br />
Oekonomischster Betrieb<br />
Höchster Kraftgewinn<br />
Kein Oelaufstieg<br />
Kein Ausschlagen der Nuten<br />
Weder Klemmen noch Fressen<br />
BORGES<br />
BERNE<br />
Ausschleifen von Motorzylindern<br />
Einbau von Leichtmetall-Kolben<br />
in jeden Motor<br />
Ventile aus rostfreien Chromund<br />
Silchromstählen<br />
Rundschleifen von Kurbelwellen<br />
auf Spezialmaschinen<br />
Ausgiessen von Pleuel- und<br />
Lagerschalen<br />
Gepresste Weissmetall-Lager<br />
nach patentiertem Walzverfahren<br />
von unerreichter Lebensdauer *<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 96<br />
Die andere Seite.<br />
(Sehluss von Seit« 2.)<br />
Der Wink lässt an Deutlichkeit nichts zu<br />
wünschen übrig und passt, nebenbei bemerkt,<br />
vollkommen zu den zahlreichen andern<br />
Vorstössen, welche die Bundesbahnen<br />
gerade in letzter Zeit gegen das Personenauto<br />
zu unternehmen sich veranlasst fühlten.<br />
Es hat seine Richtigkeit damit, wenn Herr<br />
Bundesrat Musy behauptet, dass von 1903<br />
bis <strong>1933</strong> die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
der S. B. B. bloss zwölf Mal einen Gewinn<br />
aufgezeigt hat. Wir können sogar mit nähern<br />
Einzelheiten aufwarten, wobei wir allerdings<br />
die Kriegs- und Nachkriegsiabre zum vornherein<br />
ausschalten und herausgreifen. Von<br />
1903 bis 1913 erbrachte die Gewinn- und<br />
Verlustrechnung volle sechs Mal einen Verlust<br />
und nur fünf Mal einen Gewinn. Zum<br />
bessern Verständnis dieser Ziffern sei beigefügt,<br />
dass es damals überhaupt noch keine<br />
Autokonkurrenz und ebensowenig eine Krise<br />
gab. Trotzdem wurde schon in Jenen Jahren<br />
für durchschnittlich jedes zweite Jahr ein<br />
Verlust « herausgewirtschaftet >. Umgekehrt<br />
aber stellte sich von 1923 bis 1931. als die<br />
S.B.B, sich über die Autokonkurrenz zusehends<br />
heftiger beklagten, sieben Mal Gewinne<br />
und nur zwei Mal Verluste ein. Wobei<br />
wir unterstreichen möchten, dass sich<br />
die Gewinne fn diesen neun Jahren auf 47<br />
Millionen beziffern, währenddem die Verluste<br />
im gleichen Zeitraum nur 19 Millionen<br />
betrugen. Weil es für die Bahn unbequem<br />
ist, bei ihrem Feldzug gegen das Auto an<br />
diese Dinge zu erinnern, werden sie einfach<br />
< vergessen». Dass in dten Kriegs- und<br />
Nachkriegsjahren keine Gewinne erzielt werden<br />
konnten, liegt auf der Hand. Es schien<br />
uns im Interesse der Sache nötig, über diesem<br />
Zahlenmaterial den Schleier zu lüften,<br />
um die von den Bahnen immer und immer<br />
wieder breitgewalzte Redensart ad absurdum<br />
zn führen, dass das Auto für die missliche<br />
Finanzlage der S. B. B. verantwortlich<br />
gemacht werden müsse.<br />
Damit aber stossen wir auch schon auf<br />
das Kernproblem, das uns die Erklärung dafür<br />
liefert, weshalb sich die Bundesbahnen<br />
heute einer so kritischen Situation gegenüber<br />
sehen. In ihren letzten Uusachen geht<br />
die Verschlechterung der Betriebsergebnisse<br />
auf die ungeheure Vermehrung der Ausgaben<br />
der S.B'.B. zurück. Ein paar Zahlen zur Illustration.<br />
Von 1913 bis 1929 wurden die<br />
Betriebsausgaben von 142,405,716 Fr. auf<br />
280,382,031 Fr. erhöht. Das entspricht einem<br />
Prozentsatz von 96,8 %. 1930 hatten die Ausgaben<br />
bereits die Höhe von 291.419,950 Fr.<br />
erreicht, also mehr wie das Doppelte von<br />
1913. Pen selben Gang nahmen die Dinge<br />
beim Anlagekapital. 1913 stand es auf 1441<br />
Millionen Fr., der Zinsendienst erforderte<br />
54,973,000 Fr. Aber bis 1929 war das Anlagekapital<br />
auf 2,589.241,000 Fr. angestiegen,<br />
was einer Zunahme um 79,6 % gleichkommt.<br />
Die Aufwendungen für die Zinsen waren sogar<br />
um 109,3 % angeschwollen und verschlangen<br />
115,067,000 Fr. Solche Zahlen lassen<br />
keinen Zweifel darüber aufkommen, dass<br />
die Bahnen sich zu Ausgaben haben verleiten<br />
lassen, die in keinem Verhältnis zu der<br />
normalerweise zu erwartenden Verkehrsvermehrung<br />
standen. Die Möglichkeiten der Verkehrsentwicklung<br />
wurden zu optimistisch<br />
beurteilt, die Auswirkungen wirtschaftlicher<br />
Krisen offensichtlich unterschätzt^ Nun aber<br />
einmal die Krise da ist, lastet das Missverhältnis<br />
zwischen Kapitalinvestierung und<br />
Verkehr schwer auf den Bahnen. Einige weitere<br />
Ziffern mögen darüber Auskunft geben,<br />
inwieweit die Wechselbeziehungen zwischen<br />
Anlagekapital und Verkehr bei den S.B.B,<br />
gestört sind. Die Betriebslänge erreichte<br />
1903 2433 km, und im Jahre 1931 2942 km,<br />
die Baulänge des gesamten schweizerischen<br />
Bahnnetzes 4430 bezw. 5856 km. Erforderten<br />
die Baukosten 1903 den Betrag von<br />
1.428,530,000 Fr., so waren sie bis 1930 auf<br />
3.750.632.000 Fr. angewachsen. Die Baulänge<br />
hat somit um 32 % zugenommen, das Anlagekapital<br />
aber um 162%.<br />
Doch als sich die Automobilkonkurrenz<br />
bereits bemerkbar machte, nahm die Ueberkapitalisierung<br />
ihren Fortgang. Von 1913 bis<br />
1931 fand eine Verdoppelung der Kapitalinvestierung<br />
statt und sogar in den letzten<br />
Jahren noch trat eine jährliche Erhöhung von<br />
80—90 Millionen Fr. ein. Und das obwohl<br />
die Verkehrsmengen im Rückgang begriffen<br />
sind, obwohl also ein Bedürfnis für Erweiterung<br />
der Bahnanlagen keineswegs bestand.<br />
Unsere Bahnen sind heute für Leistungen<br />
gebaut und eingerichtet, die sie nur ausnahmsweise,<br />
in den Zeiten maximalen Verkehrs,<br />
zu erbringen haben. Während weitaus<br />
des grössten Teiles des Jahres können<br />
diese Anlagen nicht voll ausgenützt werden,<br />
also auch keine Erträgnisse abwerfen, die in<br />
einer vernünftigen Proportion zum Anlagekapital<br />
stehen. Diese Tatsache erklärt auch<br />
die ungewöhnlich hohen Tarifansätze, welche<br />
die Bundesbahnen in den Ruf gebracht<br />
haben, den teuersten ganz Europas zuzuzählen.<br />
Die gewaltigen Investitionssummen der<br />
S. B. B., welchen ein entsprechender Verkehrsumfang<br />
nicht gegenübersteht, führen<br />
beispielsweise dazu, dass bei unseren Bundesbahnen<br />
die Kapitalbelastung auf den<br />
Streckenkilometer 1,005,600 Fr. erreicht. Dagegen<br />
machen die bezüglichen Zahlen bei<br />
den deutschen Reichsbahnen 623,000 Fr., bei<br />
den französischen Hauptbahnen 273,100 Fr.<br />
aus. Was aber diesem Vergleich erst seine<br />
volle Bedeutung verleiht, das ist der Umstand,<br />
dass in Deutschland pro Kilometer<br />
Bahnstrecke 1,375,900 tkm befördert werden,<br />
in Frankreich 1,065,000 tkm, auf den S.B.B.<br />
dagegen nur 623,000 tkm.<br />
Wenn nun die Fehler, die bei den Bahnen<br />
begangen worden sind, sich heute auszuwirken<br />
beginnen, wenn man deshalb von Seiten<br />
der Generaldirektion nach einer Einschränkung<br />
oder Erschwerung des Verkehrs mit<br />
Personenautomobilen ruft, da mit dem Lastauto<br />
eine Grundlage zur Zusammenarbeit<br />
gefunden, worden ist, kurz wenn die S.B.B.<br />
das Evangelium predigen, der Bahnverkehr<br />
müsse durch Unterdrückung der Autokonkurrenz<br />
gehoben werden, um eine Herabsetzung<br />
der Kosten pro Leistungseinheit zu<br />
ermöglichen, so wird dabei die volkswirtschaftliche<br />
Seite völlig ausgeschaltet. Der<br />
Verkehr ist aber durchaus nicht eine einseitige<br />
Angelegenheit der Bahnen, sondern er<br />
stellt eine Komponente unseres ganzen Wirtschaftslebens<br />
dar. Wie das Auto, so sind<br />
auch die Bahnen Träger des Verkehrs und<br />
damit Diener an der Volkswirtschaft. Beide<br />
erfüllen sie in dieser Funktion eine wirtschaftliche<br />
Mission, beiden kommt für die<br />
Gesamtinteressen unserer Wirtschaft ihre<br />
Bedeutung zu. Eine gerechte Beurteilung des<br />
Problems muss ihren Ausgang vom Standpunkt<br />
dieser allgemein schweizerischen<br />
Wirtschaftsinteressen aus nehmen. In den<br />
Bundesbahnen sind Milliarden unseres Voll ~<br />
Vermögens investiert. Anderseits belief sr„.<br />
der Wert der in der Schweiz stehenden Motorfahrzeuge<br />
Ende 1931 auf über eine Milliarde,<br />
ohne Einbezug der in unserer Automobil-<br />
und Karosserieindustrie, dem Autohandel<br />
und -Gewerbe, dem Benzingeschäft<br />
usw. angelegten Summen, eine Knebelung<br />
des Automobilverkehrs trifft aber nicht nur<br />
alle diese Wirtschaftszweige, die gewiss mit<br />
jedem andern gleichberechtigt sind, sondern<br />
sie muss unfehlbar auch die schweren Existenzbedingungen<br />
unserer Hoteller je., „noch<br />
weiter verschärfen, welche wiederum Handel,<br />
Gewerbe und Landwirtschaft zum Teil<br />
alimentiert. Der Kanton Graubünden hat im<br />
vergangenen Sommer seine Logiernachtzahl<br />
gegenüber dem Sommer 1932 um 37,000 zu<br />
erhöhen vermocht. Zu einem nicht geringen<br />
Teil ist diese Vermehrung dem Automobil<br />
zu danken, obwohl damit die Ziffern von<br />
1930 noch bei weitem nicht erreicht sind;<br />
Wird der Automobilverkehr gedrosselt,<br />
stellt sich als Ausfluss einer solchen Massnahme<br />
nicht nur eine Einkommensschrumpfung<br />
in allen mit ihm verbundenen Wirtschaftsschichten<br />
ein, sondern darüber hinaus<br />
eine Steigerung der Arbeitslosigkeit,<br />
eine Verteuerung der Lebenshaltung, in<br />
summa gerade das, was unsere obersten Behörden<br />
mit allen Mitteln zu vermeiden suchen.<br />
Dass die Krise auch die Entwicklung<br />
des Automobilismus erfasst hat. stellt übrigens<br />
die Generaldirektion der S.B.B. selbst<br />
fest.<br />
Nicht nur die Bahnen, sondern auch das<br />
Automobil schafft unserem Volke Arbeit und<br />
Verdienst. Mehr denn je sind wir gerade<br />
heute auf die Einnahmen des Fremdenverkehrs<br />
angewiesen, um unsere Handelsbilanz<br />
zu verbessern. Und siehe : die Bahnen tragen<br />
ja auch ihrerseits dazu bei. diesen Verkehr<br />
zu fördern, dadurch, dass sie ausländischen<br />
Feriengästen mit Taxermässigungen<br />
entgegenkommen, « um bei der Bekämpfung<br />
der Krise im Wintersport und Kurverkehr<br />
nach der Schweiz... helfend mitzuwirken ><br />
(Geschäftsbericht der S.B.B. 1932). Seither<br />
hat der Bund zum Zwecke der Durchführung<br />
von Fahrpreisreduktionen für Ausländer<br />
einen Kredit von einer Million zur Verfügung<br />
gestellt. All das scheint dafür zu sprechen,<br />
man verschliesse sich sowohl beim Bund wie<br />
bei den S.B.B. der Schwere der Lage unserer<br />
Hotellerie nicht. Aber die Bahnen verkörpern<br />
nur das eine Mittel die in unseren<br />
Gaststätten investierten Werte zu fruktifizieren,<br />
soweit dies gegenwärtig überhaupt<br />
möglich ist. Daneben hat als < Zubringer »<br />
auch das Auto eine Bedeutung erlangt, die'<br />
sich schlechterdings nicht mehr wegdisikutieren<br />
lässt. Es hat schon seine Richtigkeit<br />
damit, was der schweizerische Fremdenverkehrsverband<br />
kürzlich zum Verkehrsproblem<br />
schrieb : « die besondere Eigenheit des Verkehrs,<br />
dass er Verdienst und Arbeit bringt,<br />
auch wenn er für sich allein ein reines Verlustgeschäft<br />
ist, verlangt es dass der Staat<br />
sich seiner ganz anders annimmt, als dies<br />
bisher geschehen ist. Nicht dje Verkehrseinnahmen,<br />
sondern die durch den Verkehr ermöglichten<br />
Einnahmen müssen bestimmend<br />
für die Verkehrspolitik sein». 3£
N° 96 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Autobus am Thunersee. Unsere Leser<br />
kennen aus mehrfacher Darlegung und eigener<br />
Beobachtung die unhaltbaren Zustände,<br />
welche die rechtsufrige Thunersee-Bahn in<br />
einem wichtigen Verkehrsgebiet seit Jahr<br />
und Tag hervorbrachte. Die Anlage der Bahn<br />
war von vorneherein verfehlt, sie beansprucht<br />
in einem derartigen Ausmass die<br />
Strasse von Thun nach Interlaken, dass infolgedessen<br />
jeder stärkere Strassenverkehr<br />
verunmöglicht ist. Dies mochte in einem Zeitpunkt<br />
gehen, als die Strasse ihrem eigentlichen<br />
Verkehrszweck<br />
nur noch Fussgänger, ein paar Radfahrer,<br />
wenige Pferdekutschen und die landesüblichen<br />
Viehherden die Strasse benützten.<br />
Als mit dem Aufkommen des Motorfahrzeug-Verkehrs<br />
die Strasse wieder ihre verkehrsfördernden<br />
Aufgaben erfüllen konnte,<br />
traten die zahlreichen Mängel dieser Strassenbahn<br />
deutlich hervor. Der grosse Zustrom<br />
der Autler blieb dem rechtsufrigen Verkehrsgebiet<br />
fern, anderseits aber hat zufolge des<br />
beliebten Dampfschiffverkehrs die Strassenbahn<br />
ungenügend Fahrgäste, ihre Rentabilität<br />
war behindert, Geleise, Anlage und Rollmaterial<br />
sowie die Strasse verlotterten, kurz<br />
die Bahn wurde statt ein Mittel zur Verkehrsförderung<br />
ein eigentliches Verkehrshindernis.<br />
Diese Tatsache trat fast allen am Verkehr<br />
Interessierten klar vor Augen, das rechtsufrige<br />
Verkehrsgebiet kämpfte infolgedessen<br />
seit Jahren um Beseitigung des Uebelstandes,<br />
also Entfernung der Bahn, Instandstellung<br />
der landschaftlich hervorragend schönen<br />
Strasse und Schaffung eines Autobusverkehrs,<br />
der sich den Verkehrsbedürfnissen<br />
besser anpassen, vor allem aber in den übrigen<br />
Strassenverkehr gefahrlos und ruhig einfügen<br />
Hesse.<br />
Es entbrannte im Laufe der Zeit ein heftiger<br />
Streit zwischen Anhängern der Bahn<br />
und Freunden des Autobus. Gutachten um<br />
Gutachten gingen ins Land hinaus, was der<br />
eine Experte befürwortete, verwarf der andere,<br />
ein Vertrölen der unhaltbaren Zustände<br />
und damit eine von Jahr zu Jahr zunehmende<br />
Schädigung des Gebietes war die Folge.<br />
Diesem Kampf der Meinungen hat nun der<br />
soeben erschienene Antrag des bernischen<br />
Regierungsrates an den Grossen Rat des<br />
Auto wirkt diese Denkschrift auf den vorurteilslosen<br />
Beschauer der Dinge geradezu<br />
fo<br />
herzerfrischend. Regierungsrat Bösiger, der<br />
Vorsteher des kantonalen Bau- und Eisenbahndepartementes,<br />
hat in seiner bekannten,<br />
energischen, unabhängigen und nur vom Gesamtinteresse<br />
geleiteten Zielbewusstheit diejenige<br />
Klärung geschaffen, die das träfe<br />
Wort zur rechten Zeit bringt.<br />
In dem Gutachten werden vor allem einmal<br />
die tatsächlichen Verhältnisse beleuchtet,<br />
dann untersucht, welche Mängel und<br />
grossen finanziellen Lasten das Weiterbestehen<br />
der rechtsufrigen Thunersee-Bahn bringen<br />
würde, und diesem allem die Vorteile<br />
entfremdet war, alsdes Autobus gegenübergestellt.<br />
Kantons ein Ende gemacht. Nach dem Hin<br />
und Her der Meinungen und den leidenschaftlichen<br />
Aeusseruneen für und wider Bahn und<br />
In einem Schlusswort fasst das Gutachten<br />
die «Allgemeinen Ausführungen» zusammen,<br />
dieses Schlusswort birgt soviel Wahrheiten,<br />
dass wir dasselbe unseren Lesern nicht vorenthalten<br />
dürfen. Es lautet:<br />
« Es mag zunächst verwundern, dass die vielleicht<br />
bahnschützlerischate Behörde der<br />
Schweiz dazu kommt, im Nachstehenden Darlegungen<br />
und Anträge zu unterbreiten, die auf<br />
die Liquidation einer privaten bernischen Strassenbahn<br />
hinzielen. Daher wird es nicht unwichtig<br />
sein, vorweg zu betonen, dass diese Anträge nicht<br />
aus einem grundsätzlichen Gesinnungswechsel<br />
hervorgehen, sondern aus einer fatalen Zwangslage,<br />
die geschaffen wird durch die Unmöglichkeit,<br />
eine genügende Konsolidierung der Bahngeleise<br />
zu finanzieren Unsere Anträge verwerfen,<br />
hiesse nämlich nichts anderes, als dem Techten<br />
Thunerseeufer die dringlich notwendige Instandstellung<br />
seiner Strasse, d. h. seines allerwichtigsten<br />
Verkehrsmittels, zu verweigern. In genau<br />
dieser zwingenden Alternative bietet sich das Verkehrsproblem<br />
des rechten Thunerseeufers tatsächlich<br />
dar. Weil nun aber jener Bevölkerung der<br />
volkswirtschaftlich ausserordentlich wichtige Strassenumbau<br />
nicht länger verweigert werden kann<br />
und die Strassenbahn den Umbau faktisch verunmöglicht,<br />
resultiert zwangsläufig die Forderung<br />
auf Bahnbeseitigung. Eine Diskussion, die sich<br />
nur auf die Frag« beschränkt, ob der Autobus<br />
technisch besser oder weniger leistungsfähig 6ei<br />
als die unrentable Strassenbahn, sieht sowohl an<br />
der Finanzierung des Geleiseumbaues als auch<br />
an den Gläubigerinteressen, d. h. an den Kernproblemen,<br />
vorbei. Auch ist es somit ganz und<br />
gar nicht getan mit der trotzigen Befürwortung<br />
des Bahnbetriebes; diese Befürwortung erhält erst<br />
vollständigeren Sinn mit dem Beifügen der Umhaugelder<br />
oder der Ablehnung des Umbaues der<br />
Uferstrasse. »<br />
Mit den Anträgen des Regierungsrates ist<br />
nach unserem Dafürhalten das Schicksal der<br />
Bahn entschieden: sie muss verschwinden.<br />
Wohl werden die Meinungen im Grossen Rat<br />
noch kräftig aufeinanderprallen, allein den<br />
klaren Argumenten des Regierungsrates wird<br />
sich die grosse Mehrheit anschlössen. So ist<br />
damit zu rechnen, dass vielleicht schon im<br />
Sommer 1935 sich der Verkehr auf einer gut<br />
ausgebauten rechtsufrigen Thunersee-Strasse<br />
sicherer, ruhiger und in bedeutend stärkerem<br />
Ausmass abwickelt als dies je der Fall war.<br />
Mit der neuen Wendung der Dinge werden<br />
sich auch diejenigen, die sich mit dem Wegfall<br />
der Bahn vorerst nicht befreunden können,<br />
aussöhnen, weil sie schlussendlich im<br />
volkswirtschaftlichen Gesamtinteresse des<br />
betreffenden Verkehrsgebietes liegt. A<br />
Um die bernischen Motorfahrzeuggebühren.<br />
Anlässlich der jüngsten Session des bernischen<br />
Grossen Rates hat Grossrat Baumgartner<br />
beim Abschnitt Polizei folgendes<br />
Postulat gestellt:<br />
c Der Grosse Rat hat am 18. Mai <strong>1933</strong> die Motion<br />
betreffend den quartalsweisen Bezug der Motorfahrzeugsteuer<br />
usw. erheblich und seinen Beschluss<br />
dringlich erklärt. In Ausführung dieses<br />
Beschlusses wird der Regierungsrat beauftragt, die<br />
entsprechende Dekretsvorlaje so rechtzeitig vorzuberaten,<br />
dass sie in der zweiten Woche dieser Session<br />
behandelt werden, kann. Als vorberatende<br />
Kommission wird die Staatswirtschaftskommission<br />
bestimmt.»<br />
Wir haben bereits m Nr. 86 der « A.-R.»<br />
eingehend über den Stand der Verhältnisse<br />
berichtet und festgestellt, dass die Verschleppungstaktik<br />
des Regierungsrates sich in keiner<br />
Weise rechtfertigen lässt. Während in<br />
andern Kantonen hinsichtlich der quartalsweisen<br />
Bezahlung der Automobilgebühren<br />
bereits eine gewisse Abklärung erfolgt ist,<br />
hat man sich im Kanton Bern noch wenig<br />
um die Angelegenheit befasst und das Ge-<br />
Autotourismus von Jahr zu Jahr<br />
schäft nach Möglichkeit verzögert. Der<br />
Grosse Rat hat nun das Postulat Baumgartner<br />
mit allen gegen drei Stimmen angenommen,<br />
so dass der Regierungsrat in Kürze<br />
eine entsprechende Dekretsvorlage vorzubereiten<br />
hat und speziell Auskunft darüber erteilen<br />
muss, welche Einwirkungen die quartalweise<br />
Bezahlung der Motorfahrzeugsteuern<br />
auf die Einnahmen ausübt. «<br />
S#i»assc»n<br />
Vom russischen Strassenbau. Parallelgehend<br />
mit der Entwicklung der russischen<br />
Automobilindustrie ist naturgemäss dem Ausbau<br />
des Strassennetzes die grösste Aufmerksamkeit<br />
zu schenken, ansonst die unbestreitbar<br />
grossen Aufwendungen für den Automobilbau<br />
nutzlos vertan wären. Im Verlaufe<br />
des Jahres 1932 wurden ungefähr 250 Mill.<br />
Rubel in neuen Strassenbauten oder im Ausbau<br />
alter Routen investiert. Neu erstellt wurden<br />
total 19 882 (5226 km Durchgangsstrassen,<br />
1060 km Schotterstrassen, 551 km ge«<br />
pflasterte Strassen und 300 000 m Brücken).<br />
Verbessert wurden folgende Strecken: 173 228<br />
km Ueberlandstrassen, 9384 km Autostrassen,<br />
1890 km Schotterstrassen, 1879 km gepflasterte<br />
Strassen und 996 000 m Brücken.<br />
Tour »raus<br />
Der Autotourismus im Monat Oktober. Im<br />
abgelaufenen Monat haben total 15,694<br />
(12,982) Automobile unsere Grenzen passiert,<br />
wovon 9628 (7966) mit provisorischer Eintrittskarte,<br />
866 (707) mit Freipass und 5200<br />
(4309) mit Triptyk. Im Verlaufe der ersten<br />
10 Monate dieses Jahres sind im ganzen<br />
213,315 gegenüber 181,186 Automobile hn<br />
Vorjahre in die Schweiz eingefahren, was<br />
gegenüber der vorjährigen Parallelperiode<br />
bereits ein Plus von rund 22,000 Wagen und<br />
ein solches von 19,000 Einheiten gegenüber<br />
dem Gesamtjahresergebnis 1932 darstellt. «<br />
| 1932 ~ <strong>1933</strong><br />
M.OQ&U I I Tjttat auf I I Tntal »^<br />
Total<br />
Prov.Ktrto frilN» Trlftyk [ T»t«l | E nd, Monat<br />
PrWl Kart * FreI l"H<br />
r ' l Wl*<br />
|cnd> Mcnat<br />
•lanoar . 2186 427 1674 4187 «87 3094 451 1389 4934 4934<br />
Februar. 2289 453 1490 4232 8419 3023 421 1374 4818 9752<br />
März ... 3733 605 2381 6719 15138 4577 735 2155 7467 17219<br />
April... 4478 858 3140. 8476 23G14 9948 892 4387 15227 82446<br />
Mai .... 8498 1069 5228 14795 38409 7155 1133 4586 12874 45320<br />
Juni.... 7751 1016 6169 14936 53345 14341 1145 7584 23070 68390<br />
Juli .... 14734 1201 11369 27304 80649 21301 1377 11740 34418 102808<br />
August . 35915 1201 16644 53760 184409 38749 1499 18113 58361 16116$<br />
Sept 22145 855 10795 33795 168204 22963 1077 12312 36352 197521<br />
Oktober 7966 707 4309 12982 181186 9628 866 5200 15694 213215<br />
Nov. ... 4972 607 2010 7589 188775<br />
Dez..... 3638 590 1609 583,7 194613<br />
Total 118305 9589 66718 194612 — —<br />
BlsN'Oüt. 79584 6830 47991 134409 — 134779 9596 68840 213215 —<br />
Die Berna-Fabrikatlon umfasst folgende Wagentypen:<br />
1 1 /«—2 Tonnen und 2Vs—3 Tonnen mit 6-Zyl.-Benzinmotor<br />
3—4 Tonnen mit 4-Zylinder-Benzln- oder Rohölmotor<br />
6—6 Tonnen mit 4-Zyl.-Benzin- oder 6-Zyl.-Rohölmotor<br />
7 Tonnen 3 - Achser mit 6-Zyl.- Benzin- oder Rohölmotor<br />
KIppwagen Traktoren Anhänger<br />
Motorwagenfabrik<br />
Berna A.-G.<br />
Ölten<br />
Der<br />
^^^^a^Ef • • mit Garantie für Pri»<br />
• ^tämässM/ttär • • • ZIBIOH dttpob<br />
SUCO-SKIHALTER E Ä?<br />
(Schweizer Patent angemeldet)<br />
^^^^^^^^^^^^^<br />
ermöglicht das Mitnehmen von mehreren Paar ~ ......<br />
Ski auf dem Trittbrett eines Autos.<br />
SpOttDlIIlg<br />
Der SUCO-Skihalter zeichnet sich durch leichte *U VCrkaUlBIl<br />
Befestigungsmöglichkeit, grosse Stabilität und 1% • i^ •<br />
geringes Gewicht aus. tj I 9 11 C 111<br />
Preis: Schwarz gespritzte Ausfuhr. Fr. 28.- , „ „a<br />
Verchromte Ausführung Fr. 36.. S^^2<br />
Zu beziehen durch Garagen, Automobil- und<br />
Zubehörhandler oder durch d. Herstellerfabrik<br />
Schreiber. SUCO-APPARATEBAU<br />
Benzinverbrauch 6 1 auf<br />
100 km. Preis 350 Fr.<br />
to a r r rad ev oa. sonst p a a n ssend.<br />
Ä. « ii Offerten unter Chiffre<br />
SL ballen, Schlössllstr.26, Telefon 6266 61156 an die<br />
___,_„__ mmmmmmmmmmmmm ________ Automobil-Bevut, Bern.<br />
FIAT<br />
Bestandteile<br />
älterer Modelle liefert<br />
ab Lager zu Liquidationspreisen.<br />
10500<br />
Automobilwerk* Franz<br />
A.-G. Zürich. Tel. 62.607<br />
ORIGINAL<br />
Fordson<br />
ERSATZTEILE<br />
Grösstes Lager<br />
aller Modelle<br />
(Lager in Occasions-<br />
Ersatzteilen)<br />
Prompte Spedition<br />
Nachtdienst<br />
TQURING MOTOR<br />
A. Q.<br />
JOLOTHURN<br />
TEUOOO<br />
Garagen<br />
uneT<br />
Reparaturwerks tä ften<br />
in der<br />
Zenrralschweiz<br />
KILOMETERZÄHLER<br />
aller Sylteine repariert als Spezialität<br />
Fischermätteliweg 18 E.O.BAR, BERN<br />
Werkrtätte für feinmeoh. Apparate. Tel. 35.633<br />
Rinningen<br />
Garage Central<br />
Sorgfältige Reparaturen.<br />
Fachminnische Revisionen. Telephon 44.080<br />
JbangentJhal Telephon 300<br />
Garage Geiser<br />
Vertretungen Reparaturen
Wiederaufnahme des Katapultverkehrs der<br />
« Westfalen ». Nachdem sowohl an der Katapultvorrichtung<br />
der « Westfalen » wie an<br />
dem eingesetzten Flugmaterial, drei Dornier-<br />
« Walbooten » mit je 2 B.M.W.-« Hörnet >-<br />
Motoren von 600 PS, noch Verbesserungen<br />
Seeganz abzuschwächen. Das aus Segeltuch,<br />
Brettern, Gummistreifen und mit Schnüren<br />
und Drähten hergestellte 16 Meter lange und<br />
8 Meter breite Landsegel wird bei der Landung<br />
des Flugbootes dadurch unter Wasser<br />
gesetzt, dass der Dampfer nur massig Fahrt<br />
macht und es dem Flugboot so ermöglicht,<br />
auf das Landsegel aufzurollen. Nach dem<br />
Aufrollen beschleunigt der Dampfer wieder<br />
vorgenommen worden sind, wurde am 7. seine Fahrt, wodurch das Landsegel trockengesetzt<br />
und das Flugboot etwas aus dem<br />
und 8. November ein neuer Kataoultversuch<br />
über den Südatlantik durch die Deutsche Wasser herausgehoben wird. Durch diesen<br />
Lufthansa vorgenommen. Das Flugboot Vorgang entsteht eine festere Verbindung<br />
« Monsun » flog von Bathurst (Brit. Gambia) zwischen Dampfer und Flugboot, die auch<br />
in insgesamt 15 Stunden 5 Minuten reiner bei hohem Seegang die ungefährdete Uebernahme<br />
des Flugbootes an Bord durch einen<br />
Flugzeit bis Natal (Brasilien). Die vorgesehene<br />
Zwischenlandung fand bei dem Kata-<br />
Kran ermöglichen soll.<br />
pultschiff<br />
GENEVE<br />
Luftfahrt<br />
« Westfalen » statt, mit dem das<br />
Dornier-Flugzeug die Nacht über weiterfuhr. Flu^nol^zen<br />
Der Versuch soll befriedigt haben, und weitere<br />
Probeflüge sollen erfolgen, um zu Beginn<br />
1934 den regelmässigen Luftpostverkehr<br />
Europa-Südamerika aufzunehmen. Da während des vorigen Winters verschie-<br />
Winterluftdienst auf den Nordseeinseln.<br />
Das als Modell « K 6» bezeichnete Katapult<br />
der Westfalen, mit 40 m langer Startkommen<br />
von jeder Zufuhr abgeschnitten<br />
dene Nordseeinseln durch Eisbildung vollbahn<br />
die grösste Katapultanlage der Welt, waren, sind für dieses Jahr auf den Inseln<br />
ermöglicht den Abschuss von bis zu 17 Tonnen<br />
schweren Flugbooten, wobei diese eine Flugzeuge der Deutschen Lufthansa für<br />
Norderney, Juist, Langeoog und Borkum<br />
Be-<br />
Abfluggeschwindigkeit von 150 km in derdarfsverkehr stationiert worden.<br />
Stunde erhalten, während die auf den beiden<br />
Schnelldampfern verwandten Katapulte nur<br />
Flugzeuge von 3,5 Tonnen zulassen und diesen<br />
auch nur eine Geschwindigkeit von 107<br />
km verleihen. Dabei wird diese ungeheure<br />
Leistung bei einer Startbahn von nur 31 m<br />
Länge erzielt.<br />
Die Luft, die in dem Vorratsraum unter<br />
der Startmaschine gepresst ist, hat ein Gewicht<br />
von 1000 kg, und die Höchstkraft, mit<br />
der das Flugboot geschleudert werden kann,<br />
beträgt 160 Atmosphären, während im Augenblick<br />
des Abschusses 15,000 PS wirksam<br />
werden. Das Gewicht der gesamten Krananlage<br />
beträgt 28 Tonnen.<br />
Wie kann das Flugboot vom Ozean aus an<br />
Bord genommen werden ? Man hat zu diesem<br />
Zweck den Dampfer, der ausser mit<br />
einer meteorologischen und ozeanographischen<br />
Station noch mit einer Krananlage und<br />
besonders entwickeltem Ausleger, einem<br />
Scheinwerfer von 120 Millionen Kerzenstärke<br />
und einer Dieselanlage zur Lieferung<br />
der Pressluft für das Katapult und von Strom<br />
für die Funkstation<br />
einem sogenannten Landsege! ausgestattet,<br />
das hinten an ihm auf das Wasser niedergelassen<br />
wird, um den etwa vorhandenen<br />
Der Unterzeichnete empfiehlt<br />
sich höflich für alle in sein Fach<br />
einschlagenden Arbeiten. Zuverlässige<br />
Arbeit durch erstklassigen<br />
Spezialisten, mit langjähriger<br />
Erfahrung. Pünktl. Bedienung<br />
wird zugesichert, la Referenzen.<br />
ist Ihr Wagen in der Garage Moderne<br />
bei Percy Wiedmer, Aeschengraben13<br />
(NäheBundesbahnh.) in guter Pflege.<br />
Grosse, geheizte Hallen für Auto-<br />
Service u. Elektro-Dienst. Komplette<br />
Revisionen. Wagenkontrolle und<br />
Lieferung aller ab 1. Januar 1934<br />
vorgeschriebenen Ausrüstungen. Tag<br />
und Nacht offen.<br />
Telenhon 24.800. Teleeramm: Percv.<br />
16, Rue Voltaire<br />
TöUphone 23.671<br />
de Magnetos - Dynamos etc.<br />
sans coneurrence<br />
Grand stock et pieces dötachöes S.E.V<br />
Abessinien kauft Swissair-Fokker. Ein<br />
von der Abessinischen Regierung erworbenes<br />
3-motoriges Fokker-Flugzeug der Swissair<br />
soll in den ersten Dezembertagen durch<br />
deren Direktor Walter Mittelholzer nach<br />
Adis-Abeba überführt werden. Mittelholzer<br />
beabsichtigt bei dieser Gelegenheit Filmaufnahmen<br />
zu machen.<br />
, 4J4<br />
Bogen Gr-Oktav mit 59 Abbildungen und 5 Tabellen,<br />
steif kart. B.M. 2.50. — Verlag C. J. E. Volckmann<br />
Nachf., Berlin-Charlottenburg 2.<br />
Die verschiedenen Arbeitsverfahren der Ben-<br />
Wirtschaftlichkeit, Leistung<br />
und lange Lebensdauer sind<br />
die Haupteigenschaften der<br />
beiden neuen 1,5 1 Adler<br />
Primus und Trumpf, und<br />
1,7 1 Adler Super Primus<br />
und Super Trumpf. Aus<br />
edlem Material in erstklassiger<br />
Verarbeitung nach den<br />
Primus und<br />
neuesten Errungenschaften<br />
ADLER Super Primus<br />
der Technik gebaut, elegant<br />
geformt, ausgestattet mit Einrichtungen,<br />
wie man sie an<br />
teuren Luxuswagen findet,<br />
bieten sie den höchsten Gegenwert<br />
für die Anschaffungs»<br />
kosten. Verlangen Sie nähere<br />
Unterlagen.<br />
Preise von Fr. 5950.- bis Fr. 8900.-<br />
Limousinen und Cabriolets in<br />
bester und gediegenster Ausführung.<br />
- Besuchen Sie bitte die<br />
reichhalt. Ausstellung u. das vollständige<br />
Ersatzteillager in Zürich.<br />
A n I CD Trumpf und<br />
L -' •— C TA Super Trumpf<br />
ZÜRICH: A.-O. für Automobile, Pflanzschulstr. 9, Ecke Badenerstr. 190 Telephon 31.688<br />
BAAR: X. Stierli & Co., Automobil-Handel<br />
75<br />
BASEL: Jean Schnell
ü» 96 — <strong>1933</strong> ÄUTÖMöBlL-REVUß 7<br />
Sivassen<br />
Auch Italien baut Lastautostrassen. Schon<br />
lange war es ein dringendes Bedürfnis, Genua<br />
besser mit dem Hinterland zu verbinden;<br />
denn bekanntlich ist das Hinterland der<br />
wichtigste Faktor für das Gedeihen eines<br />
Hafens. 'Bereits seit einigen Jahren befasste<br />
man sich mit dem Bau einer direkten Eisenbahnverbindung.<br />
Aber gerade in letzter Zeit<br />
ist das Projekt einer Lastautostrasse stark<br />
in den Vordergrung getreten und hat nun<br />
nach genauem Studium den Vorzug erhalten.<br />
Die Lastautostrasse Genua-Mailand wird<br />
eine Länge von 160 km haben und deshalb<br />
bedeutend kürzer sein als die gegenwärtige<br />
Strasse. Die Breite beträgt trotz des manchmal<br />
schwierigen Gebirgsgeländes 12 m und<br />
an Strasseneinmündungen ist sie noch breiter.<br />
Damit die Kurven von einem Lastwagen<br />
mit drei Anhängern gefahrlos passiert<br />
werden können, werden die Halbmesser der<br />
Kurven mindestens 100 m betragen. Die<br />
Strasse soll möglichst gradlinig verlaufen<br />
nnd geringe Steigungen besitzen. Um das zu<br />
erreichen sind mehrere Tunnelbauten notwendig,<br />
von denen einer 900 m lang sein<br />
wird. Dadurch gelingt es, die Steigung bei<br />
dieser Autostrasse fast zu eliminieren; denn<br />
während die heutige Strasse zeitweise Steiigungen<br />
bis zu 9% aufweist, wird die Steigung<br />
bei der neuen Lastautostrasse nie mehr als 4%<br />
betragen. Da die Strasse ausschliesslich dem<br />
Lastwagen verkehr dient, wird auch der<br />
Strassenbelag entsprechend solid gemacht<br />
•werden. Er wird zusammengesetzt sein aus<br />
einem Unterbau von Stein, Kies und Beton<br />
von 35 cm Dicke und einem Versohleissbelag<br />
aus Beton, Sandasphalt und Teersand.<br />
Die Baukosten dieser Strasse werden sich<br />
•auf 200 Millionen Lire belaufen und die Bauarbeiten<br />
werden einer Schar von 5000 Arbeitern<br />
Beschäftigung bringen. Die Strasse soll<br />
—voraussichtlich schon nächsten Frühling<br />
8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> — N» 96<br />
Neueste Verbesserung an Diesel - Motoren:<br />
Vollständige Verbrennung<br />
Keine Rauchbelästigung mehr<br />
verlangen Sie Referenzen und Atteste:<br />
sowie die Broschüre: «Der neue Saurer-Fahrzeug-Dlesel-Motor».<br />
Lastwagen 2-6T. — Omnibusse<br />
Cars-Alpins<br />
mit 4- und 6-Zylinder Benzin- und<br />
DIESEL-MOTOREN<br />
AKTIENGESELLSCHAFT ADOLPH SAURER<br />
ARBON — BASEL — MORGES - ZÜRICH<br />
Umständehalber äusserst günstig<br />
zu verkaufen<br />
Chassis<br />
MIMEEVA<br />
8 Zyl., 20 HP<br />
fabrikneu, mit Garantie, 6 bereiften<br />
Rädern, kompl. Werkzeug etc. Für<br />
CABRIOLET sehr gut geeignet.<br />
Anfragen unter Chiffre 14131 an die-<br />
10777 Automobil-Revue, Bern.<br />
ACHTUNG!<br />
Neue konstruierte<br />
Hydr. - pneumat.<br />
Autoheber<br />
von 3—10 Tonnen, Modell<br />
T, liefert zu billigem<br />
Preis. Verlangen Sie deshalb<br />
heute noch Spezial-<br />
Offerte von den Fabrikanten.<br />
11083<br />
Gebr. Stierli, Konstrukionswerkstätte.<br />
Baden<br />
Aareau) Telephon 1011.<br />
Die modernen Omnibusse<br />
und Cars alpins aus Stahl<br />
und Leichtmetall liefern:<br />
SUISSE FRANQAIS<br />
tres verse dans la technique automobile, comme aussi<br />
dans le roulage par camion et auto-cars, tres bon<br />
organisateur, sachant parfaitement l'allemand, passablement<br />
d'anglais, pouvant fournir les plus hautes<br />
references, 9835<br />
cherche Situation<br />
comme<br />
direcfen?<br />
d'une Cie de transports par autobus ou d'un garage<br />
important. Reprendrait ev. une entreprise analogue.<br />
Offres sous chiffre 14134 ä la<br />
den sie wegen Arbeitsmangel entlassen muss, eine<br />
andere Stelle.<br />
Der ca. 30jährige, verheiratete Mann fuhr bei<br />
uns einen 10-Tonnen-Lastwagenzug und besorgte in<br />
der Hauptsache Ueberlandfahrten. Er ist aber auch<br />
mit Personenwagen vertraut und führt, infolge seiner<br />
früheren Tätigkeit in einer Garage, die Reparaturen<br />
selbst aus. — Zu jeder Tveiterea Auskunft sind wir<br />
gerne bereit.<br />
Anfragen gefl. unter Chiffre 61124 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
tüchtiger, routinierter Fachmann, mit gründlichen<br />
Kenntnissen im Elektr. u. Motoreneinstellen Gute<br />
Umgangsformen mit der Kundschaft sowie exakte<br />
Arbeit sind unerlässlich. Jahresstelle. — Offerten m.<br />
Zeugniskopien u. Lohnansprüchen beliebe man zu<br />
rieht, u. Chiff. 61135 an die Automobil-Revue, Bern.<br />
auf ca. 1. April 1934, wenn möglich mit Werkzeug,<br />
aber auch ohne. — Frage auch an, ob gebrauchte<br />
Drehbänke erhältlich sind und zu welchem Preis.<br />
Offerten unter Chiffre 61143 an die<br />
der die Branche gründlich kennt. Bevorzugt mit<br />
Einlage von 20—30000 Fr., für den Ausbau einer<br />
Allein-Vertretung. Seriöse Garantien. — Offerten<br />
unter Chiffre C. 12795 L. an Publicitas, Lausanne.<br />
findet in gr. Garage und Rep.-Werkstätte dauernde,<br />
gutbezahlte Stelle. Bewerber müssen sich über mehrjährige<br />
Praxis ausweisen können und dem Elektro-<br />
Service selbständig vorstehen können. Es wird nur<br />
bestqualifizierter, solider Mann berücksichtigt. —<br />
Anmeldungen ohne Referenzen und Zeugniskopien<br />
werden nicht beantwortetet. — Offerten sind zu<br />
richten unter Chiffre 14143 an die 11113<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Chauffeur-<br />
Lagerführer<br />
der Fr. 5000/10 000 Bareinlage<br />
leisten kann, findet<br />
dauernde Anstellung.<br />
Offerten mit Referenzen<br />
u. Zeugnissen an Publicitas,<br />
Bern, unt. Zc. 7866 Y.<br />
Kantonsvertreter<br />
Offerten an d. Generalvertreter<br />
der Automobile<br />
Berliet, Garage Dumoulin,<br />
La Sallaz s. Lausanne.<br />
Revue Automobile,. Berne.<br />
Bekannte Firma sucht für einen tüchtigen<br />
Gesucht<br />
zu sofortigem Eintritt oder nach TJebereinkunft<br />
Garage -CÜieS<br />
Gesucht ein tüchtiger, zuverlässiger<br />
Automechansker<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Garage in Lausanne sucht 61149<br />
Automobil-Verkäufer<br />
Tüchtiger, durchaus zuverlässiger<br />
AUTO-ELEKTRIKER<br />
Arbeitsfreudiger, solider<br />
Gesucht<br />
sii6 °<br />
Junger<br />
8112 °<br />
Auto-Motorrad-<br />
Mechaniker<br />
mit 3J4jähriger Lehrzeit,<br />
sucht Stelle in Garage od.<br />
als Chauffeur. — Eintritt<br />
könnte sofort od. auf Verlangen<br />
geschehen.<br />
Offert; an.Ernst Stälder;<br />
Stampfi, Rothrist.<br />
Bursche, 22 Jahre alt.<br />
sucht Stelle als Mitfahrer<br />
auf Lastwagen, wo<br />
er Gelegenheit hätte, sich<br />
als CHAUFFEUR auszubilden.<br />
Eintritt könnte<br />
sofort erfolgen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
61170 an die<br />
Automobil-Revue, Bern<br />
Original-Ersatzteile. 9348<br />
H. LANZ, ROHRBACH<br />
b. Huttwil. Telephon 22.38.<br />
LASTWAGEN<br />
Offerten mit genauen Angaben über Jahrgang,<br />
Marke u. gef. Kilometer unter Chiffre 14138 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
tlARAGISTEN:<br />
Wir empfehlen uns<br />
zum<br />
Zylind.-Ausdrehen<br />
und -Ausschleifen<br />
Neu - Lagern der<br />
Kurbelwelle<br />
Einsetzen neuer<br />
Ventilsitze<br />
an Ford- undFordson-Motoren<br />
a|ler<br />
Modelle<br />
Prompte Bedienung<br />
öpezial -Maschinen<br />
TOURING MOTOR<br />
A.Q.<br />
1OLOTHURN<br />
TEL.IOOO<br />
OPEL<br />
Mod. 31, 6 Zyl., in gutem<br />
Zustand, aus Privathand,<br />
Platz Basel, günstig zu<br />
verkaufen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
61035 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
PLYilOUTH-<br />
CHRYSLEBt<br />
1932. schwebender Motor,<br />
gut gepflegte Limousine,<br />
niedriger Preis. Offerten<br />
unt. Chiffre G 1699 an die<br />
Automobil-Revue, Genf.<br />
der Generalvertretung<br />
WERNER BISCH ZuRltH<br />
Zu verkaufen<br />
aus Privathand<br />
Limousine<br />
PONTIAC, 4/5 PL, 16<br />
PS, 6 Zyl., wenig gefahren,<br />
Motor wie Karosserie<br />
in ausgezeichnetem<br />
Zustand, sofort<br />
abzugeben für<br />
2500.—<br />
Eventuell Tausch geg.<br />
ROADSTER oder ähnlichen<br />
(Sportwagen).<br />
Offerten unter Chiffre<br />
611751 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
CARROSSERIEWERKE BERN, RAMSEIER, STREUN & CIE.<br />
Zukaufen<br />
J*<br />
10-Tonnen-<br />
Zug -<br />
Diesel Saurer<br />
in gutem Zustand. — Folgende<br />
Angaben notwendig:<br />
Gefahrene km, Betriebszeit,<br />
Zustand, Preis,<br />
Detaill. Offerten unter<br />
Chiffre 61154 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Citroen<br />
ca. 8 PS, alt od. verunfallt,<br />
guter Motor, ca. 200 Fr.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 2768 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.'" 5 "<br />
Zukaufen,<br />
gesucht<br />
Zu kaufen gesucht<br />
per sofort gebrauchter, gut erhaltener 10635<br />
1— 1 1 / 2 -Tonnen-<br />
5-Tonnen-<br />
Lastwagen<br />
Benzin oder Diesel, mit<br />
Brücke u. moderner Karosserie,<br />
26—30 PL, kombinierbar,<br />
ev. mit Kipper.<br />
Es kommt nur wirkl. gute<br />
Occasion, Saurer, F. B. W.<br />
oder Berna in Frage.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
61145 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
von Baumeister<br />
Kleinauto<br />
auf Gegenarbeit in Bern<br />
oder Umgebung.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
61166 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Wenn Sie in Lausanne<br />
oder Umgebung eine<br />
VILLA<br />
zu kaufen suchen, wenden<br />
Sie sich gefl. an Galland<br />
& Cie., 3, pl. St-Franoois,<br />
Lausanne, welche Ihnen<br />
gratis und franko die vollständige<br />
Liste senden werden.<br />
11082<br />
&ARAGISTEN!<br />
!! HALT !!<br />
1 kompletter Zylinderkopf,<br />
obengest. Ventile, mit all.<br />
Zubehör, für Fiat 514,<br />
Mod. 1931 (neu od. gebraucht),<br />
Occasion.<br />
Daselbst werden sämtl.<br />
Bestandteile eines Chevrolet,<br />
4 Zyl., 1925, 14 PS;<br />
eines Ford, 4 Zyl., 1926,<br />
Mod. A; eines Buick, 6<br />
Zyl., Master, 1926, Occasion<br />
(gebraucht), billig abgegeben.<br />
1 la. Lieferungswagen<br />
Fiat 519, komplett<br />
ausgerüstet, 1000 kg, 1300<br />
Fr. — Garage-Carrosserie<br />
H. Künzler, St. Margrethen<br />
(St. Gallen). 61155<br />
Remorque<br />
„DRAIZE"<br />
conforme ä la nouvelle<br />
loi.<br />
Tare 1000 kg.<br />
Charge utile:<br />
4000 kg.<br />
Umständehalber per sofort<br />
zu verkaufen neues<br />
Einfamilienhaus<br />
5 Min. v. Bahnhof KOsnachi,<br />
mit ca. 300 m 2<br />
Garten, 4 Zimmer, Küche,<br />
Bad, Waschküche<br />
usw., mit allem modernen<br />
Komfort, wie Zentralheizung,<br />
Boiler, Elektroküche<br />
etc. Preis Fr. 36 000.—,<br />
Anzahlung Fr. 5500.—.<br />
Als Anzahlung wird ev.<br />
ein Kleinauto (Standard -<br />
Modell) angenommen.' 11 ' 1<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 2770 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Daselbst zu verkaufen:<br />
Ersatzfelge für CHEVROLET<br />
CHALET-BAU<br />
mit 4, resp. 5 Zimmern, Bad, Zentralheizung,<br />
elektr. Boiler etc. Prächtige Lage in<br />
nächster Nähe des Bahnhofes. — Interessenten<br />
sind zur Besichtigung höfl. eingeladen<br />
und erhalten Auskunft unter Chiffre<br />
61144 an die Automobil-Revue, Bern.<br />
4 Zyl. etc., Grosse 31X5.00, neu bereift, Fr. 55.—.<br />
P. Eiser, Autos, Gossau (St. Gallen). Telephon 66.<br />
Ausk. b. Chr. Haefeli,<br />
Zürich 4, Hohlstrasse 82.<br />
Zu verkaufen in Spiez<br />
neu erstellter, modern eingerichteter<br />
Zu verkaufen<br />
in BIEL in gutem Quartier sehr gute und moderne<br />
Garage-Reparaturwerkstätte<br />
Nachweisbarer Jahresumsatz ca. Fr. 60 000.—. |<br />
Offerten unter Chiffre Z 2764 an die 1049x<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
•••••••••••••!••••••••••••••••••••<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Reccrd de Legerete<br />
Zukaufen, gesucht<br />
für F. N.-Mofor 1300: 61173<br />
1 Zylinderkopf<br />
Zu verkaufen<br />
1000 Liter 1111 '<br />
Zu verkaufen:<br />
1 fabrikneue<br />
Benzin- Anhängerbrücke<br />
Tank<br />
Verlae. Administration. Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />
Länge 4,50 m, Breite 2,20<br />
m, Seitenladen 35 cm, aussen<br />
mit Aluminiumblechbelag,<br />
sofort greifbar.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 2763 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Zu verkaufen<br />
2 Auto-<br />
Ko&fier<br />
System Kusterer (billigst).<br />
Chr. Haefeli, Zürich 4,<br />
Hohlstrasse 82. 61115II<br />
Billig zu verkaufen:<br />
1 Ballon<br />
neu, zu FIAT 507, 6-PI,<br />
Länge ca. 2,65 m, Breite<br />
ca. 1,35 m, ev. passend f.<br />
andere Marken. 61119<br />
E. Wyniger, Comestibles,<br />
Lachen (Schwyz).<br />
Demander tous ren-<br />
Beignements et cata-<br />
'Ogues ä<br />
DRAIZE S.A.<br />
10, rue Pourtales<br />
Neuchätel<br />
Tel. 12.32
N» 96<br />
II. Blatt<br />
BERN,21.Nov.l933<br />
N°96<br />
II. Blatt<br />
BERN,21.Nov.l933<br />
Tedhn, Rundschau<br />
Gummi als Baustoff<br />
im Automobilbau.<br />
Obwohl in den letzten Jahren die Bedeutung<br />
des Gummis als Baustoff im Automobilbau<br />
auch dem Nichtfachmarm durch bestimmte<br />
propagandistisch stark ausgenutzte Anwendungsmöglichkeiten<br />
bekannt geworden ist,<br />
wie sie beispielsweise im sogenannten «floating<br />
power, moteur flottant» oder in der<br />
«schwebenden Kraft» vorliegen, dürfte der<br />
breiten Masse auch heute noch ein Gesamtüberblick<br />
über die zunehmende Bedeutung<br />
dieses Naturproduktes im Motor-, Chassisund<br />
Karosseriebau fehlen. Der Gummi ist<br />
infolge seiner einzigartigen Eigenschaften,<br />
wie z. B. nahezu beliebig variierbaren Elastizität,<br />
geringe Kompressibilität, hoher Widerstand<br />
gegen Abtrieb oder Zermürbung<br />
etc. — sachgemässe Anwendung natürlich<br />
vorausgesetzt — ein Baustoff, der sämtliche<br />
anderen uns heute bekannten Substanzen in<br />
bezug auf die Vielseitigkeit seiner Eigenschaften<br />
und Anwendungsmöglichkeiten weit<br />
übertrifft. Es ist daher eigentlich sonderbar,<br />
dass man sich erst in den letzten Jahren so<br />
intensiv mit seiner Anwendung befasst hat.<br />
Die Ursache hiefür ist nun aus verschiedenen<br />
Gründen erklärbar. Infolge unsachgemässer<br />
Anwendung des Gummis in beweglichen Apparaturen,<br />
insbesondere Verbrennungskraftmaschinen,<br />
ist er in ziemlichen Misskredit<br />
geraten, so dass die Konstrukteure einer gesteigerten<br />
Anwendung sehr misstrauisch gegenüberstanden.<br />
Die zunehmende Entwicklung der Kenntnisse<br />
auf dem Gebiete der Gummiforschung<br />
md Gummiverarbeitung hat es aber nun<br />
coch mit sich gebracht, dass die gegen diesen<br />
Rohstoff vorliegenden Bedenken mehr<br />
und mehr schwinden, dass das Vertrauen in<br />
die Substanz wieder zurückkehrt, mit dem<br />
Erfolg, dass die Anwendung von Gummi im<br />
Automobilbau heute mit einer geradezu unheimlichen<br />
Geschwindigkeit anwächst. Es<br />
kann aber an dieser Stelle nicht genug davor<br />
gewarnt werden, nun in das andere Extrem<br />
zu verfallen. Eine einwandfreie Verwendung<br />
von Gummi wird immer nur dort gewährleistet<br />
sein, wo der Automobilkonstrukteur<br />
Hand in Hand mit dem Gummifachmann<br />
arbeitet.<br />
Die schwingungsfreie oder erschütterungsfreie<br />
Montage von Verbrennungsmotoren auf<br />
einer Unterlage — sei es nun ein Fabrikboden<br />
oder ein Fahrgestell, — durch Anwendung<br />
einer Anzahl aus Gummi hergestellter stossdämpfender<br />
Aggregate ist nicht neu, und hat<br />
sich schon in vielen Konstruktionen ausserordentlich<br />
bewährt. Die fortschreitende Entwicklung<br />
unserer Kenntnisse hat in dieser<br />
Richtung lediglich erhebliche Verbesserungen<br />
zutage gefördert, die im besonderen darauf<br />
beruhen, dass man den angewandten<br />
Gummi nicht, wie bisher zumeist üblich, in<br />
Form von konzentrischen Ringen zwischen<br />
Platten oder in einem entsprechenden Hohlkörper<br />
durch Kompression verschraubt, sondern<br />
indem man ihn heute zwischen Platten<br />
oder dergleichen frei einvulkanisiert, wodurch<br />
seine natürliche Elastizität und Widerstandskraft<br />
ungeschmälert erhalten bleibt.<br />
Eine besondere Abart dieser schwingungsfreien<br />
Motorenaufhängung ist in der Chryslerschen<br />
Anordnung der schwebenden Kraft<br />
zu erblicken. Diese Anordnung, die in ihrem<br />
die Federblattenden in ihn sachgemäss eingebettet<br />
werden. Hierdurch wird nicht nur<br />
eine erheblich weitere und gleichmässig funktionierende<br />
Abfederung erzielt, deren Ausschwingamplitude<br />
den Eigenschaften des<br />
Gummis entsprechend gegenüber einer normalen<br />
Stahlfeder stark verringert ist, sondern<br />
man hat den weiteren Vorteil, dass sich<br />
eine Schmierung der Federenden erübrigt.<br />
Aber auch im Karosseriebau findet Gummi<br />
zunehmende Beachtung, selbst wenn man von<br />
seiner Anwendung bei der Herstellung gummierter<br />
oder mittels Kautschuk dublierter<br />
Verdeckstoffe sowie den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten<br />
des Gummis als Klebstoffbasis<br />
für die verschiedensten Zwecke wie<br />
z. B. Nahtdichtungen, Einkleben von festen<br />
Blenden, Einkleben von Gummiprofilen etc.<br />
etc. absieht. So haben sich in letzter Zeit in<br />
ihrer Konstruktion mit der Motoraufhängung<br />
vergleichbare Aggregate zur geräuschdämpfenden<br />
Karosseriebefestigung sowie geräusohdämpfenden<br />
Zwischenlagen zwischen<br />
Karosserie und Fahrgestell durch Anwendung<br />
leicht auftragbarer Spezialgummimischungen<br />
sehr bewährt. Auch die Auskleidung von<br />
Tür- und Karosserieblechen zum Schutz gegen<br />
das unangenehme Dröhnen sowie die<br />
Abdichtung der Unterseite der Blechkarrosserie<br />
zum Schutz gegen Eindringen von<br />
Nässe und dergleichen finden zunehmenden<br />
Anklang.<br />
Besonderes Interesse verdient schliesslich<br />
noch die zunehmende Anwendung von Gummi<br />
in den verschiedensten Formen als Polsterungsmaterial.<br />
Während die Benutzung von<br />
Gummiluftkissen und Schwammgummi als<br />
Polstermaterial schon längere Zeit bekannt<br />
ist, und hier nur von Verbesserungen der<br />
Qualität und Herstellung gesprochen werden<br />
kann, stellt ein neues Polster-Produkt<br />
eine bedeutende Neuerung dar. Es handelt<br />
Prinzip ersichtlich ist, ermöglicht durch<br />
ihre diagonal durch den Schwerpunkt des<br />
Motors gehende Aufhängungsachse nicht nur<br />
die Aufnahme der Motorerschütterung durch<br />
die Gummilage, so dass das Fahrgestell<br />
nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, sondern<br />
gestattet auch bis zu einem gewissen<br />
Grade ein seitliches Pendeln des Motors um<br />
diese Achse, wodurch insbesondere bei Vierzylindermotoren<br />
ein ausgeglichener Lauf bewirkt<br />
werden kann.<br />
Ein weiteres Anwendungsgebiet des Gummis<br />
ist in der Konstruktion von Stossdämpfern<br />
sowie in schwingungsfreier Lagerung<br />
von Kurbelwellen zu suchen. Auch hier hat<br />
man sich in neuerer Zeit immer mehr von<br />
den Konstruktionen losgesagt, die den Gum-<br />
sich hierbei prinzipiell um die Verarbeitung<br />
von mit Gummi überzogenem Krollhaar<br />
mi unter ziemlicher Vorspannung zur Anwendung<br />
bringen, und sich immer mehr Konsehen<br />
davon, dass durch dieses Verfahren die<br />
zu Polsterformen beliebiger Gestalt. Abgestruktionen<br />
zugewandt, welche sich der Torsion<br />
oder Scherfestigkeit frei zwischen ent-<br />
vereinfacht wird, weist das Material eine<br />
Polsterung eines Automobils ganz erheblich<br />
sprechenden Führungen einvulkanisierten grosse Anzahl nicht unerheblicher Vorteile<br />
Gummis bedienen.<br />
auf. Der Komfort wird durch die eigenartige<br />
Gummi wird heute in zunehmendem Masse erhalten bleibende Elastizität der in ihrer<br />
als zusätzliche Federung angewandt, indem Lage zueinander dauernd fixierten Haare<br />
Die vielseitige Tanksäule. Diese Tanksäule, die<br />
37 verschiedene Dienste verrichtet, war auf der<br />
Londoner Olympia-Autoschau ausgestellt. Sie liefert<br />
nach Wahl 15 verschiedene Benzinsorten, 14<br />
verschiedene Oelsorten, Diesel-Motor-Oel, hat einen<br />
Preisanzeiger, Luftdruckmesser, Staubsauger, Preisberechnungstabelle,<br />
liefert destilliertes und gewöhnliches<br />
Wasser und gibt die genaue Zeit Von Green-<br />
•wioh an.<br />
(Photo: International Graphic Press, Ltd.)<br />
erheblich gesteigert. Das lockere Gefüge gestattet<br />
gute Durchführung, so dass das Kissen<br />
nie heiss wird. Da Gummi bekanntlich<br />
ein sehr schlechter Nährboden für Bakterien<br />
und andere Kleinlebewesen ist, ist diese Polsterung<br />
auch als sehr hygienisch zu bezeichnen,<br />
ganz abgesehen davon, dass ihre völlige<br />
Mottensicherheit als weiterer Vorteil bezeichnet<br />
werden darf.<br />
Behrman n/Bossharri<br />
Autounfälle aus „unabgeklärten Ursachen" sind vielfach Folgen von Gasvergiftungen,<br />
hervorgerufen durch die vom Motor aus Ins Wageninnere dringenden Abgase und<br />
Oeldämpfe. Diese Gase werden von den Wageninsassen unbemerkt eingeatmet. Sie<br />
führen zu Unwohlsein, Uebelkeit und sind in vielen Fällen unmittelbar die Ursache von<br />
Autounfällen. Ein Beispiel aus jüngster Zeit entnehmen wir der „Glatt" vom 10.11. 33.<br />
Usber einen Auto-Unfall bei Bern wird uns berichtet: Zwischen 11.45 h und 11.50 h fuhr am Mittwoch mit<br />
grosser Geschwindigkeit ein Auto, gesteuert von einer Dame, Richtung Zollikofen-Bern. Aus noch unabgeklärten<br />
Motiven fuhr der Wagen, der korrekterweise die rechte Strassenseite einhielt, ca. 5 m vor dem<br />
Brückenkopf der Tiefenau-Brücke gegen einen hölzernen Leitungsmast der Zollikofen-Bern-Bahn. Dieser<br />
wurde über dem Boden glatt wegrasiert, der Wagen stless gegen den nächsten grossen Allee-Baum und<br />
stürzt» dann über das ca. 30 m hohe und sehr steile Aare-Bord hinunter. Die Steilheit des Abhanges hatte<br />
zur Folge, dass sich der Wagen wiederholt überschlug, wobei die Dame hinausgeworfen wurde. Auf der<br />
ganzen Strecke waren einzelne Autoteile, wie Motorhaube, Werkzeugkasten, Reserveräder und sogar Türen<br />
verstreut Dabei handelte es sich um eine stark gebaute Limousine neuer Konstruktion. Wie Augenzeugen<br />
berichten, war die Fahrstrecke vor dem Unglücksauto absolut frei; der Unfall dürfte auf UebermOdung oder<br />
plötzliches Unwohlsein zurückzuführen sein.<br />
Der von Ingenieur Kupp erfundene Abgasverwerter verhindert das Austreten der Gase<br />
und Oeldämpfe ins Wageninnere und beseitigt die damit verbundenen Uebelstände.<br />
Lesen Sie einmal wie Automobilisten selbst über den Kupp-Abgasverwerter urteilen.<br />
Ich habe den Kupp-Abgasverwerter vor circa 1 Jahr In meinem Auto, Marke Volsln, eingebaut und mit Ihm<br />
nur gute Erfahrungen gemacht, sodass ich ihn nicht mehr missen möchte. — Die Kohlenoxydgase die vorher<br />
auch in das Innere meines Wagens gelangten und fDr die Insassen jeweils unangenehme Wirkungen hatten,<br />
werden nun tatsächlich durch den Abgasverwerter aus dem Oelabfüllrohr vollständig abaesopen und durch<br />
den Vergaser in den Verbrennungsraum der Zylinder geführt. Ich habe beim Jüngsten, von mir selbst vorgenommenen<br />
Entrussen des Motors konstatieren können, dass die Schieber- und Zylinderwände (ich habe<br />
einen Schiebermotor), sowie der Kohlenansatz auf den Kolben feucht und ölig waren, ein Zeichen dafür<br />
dass der Abgasverwerter eine Oberschmierung durch die abgesogenen Oeldämpfe bewirkt Was den Benzinverbrauch<br />
anbelangt, kann ich sagen, dass ich seit dem Einbau des Apparates mit den gleichen Düsen bei<br />
unveränderter Rasse des Motors auf 100 km 1 Liter weniger Benzin benötige als vorher.<br />
6. Sp.-B. In Z. — 29. 9.33.<br />
Nachdem wir letzten Herbst diesen Apparat In unser Citro8n-Cabrlolet einbauen Messen, konstatierten wir,<br />
dass die vom eigenen Motor abgehenden und In das Wageninnere eindringenden Oeldämpfe und Gasgerüche<br />
verschwunden waren, so dass wir im geschlossenen Wagen fahren konnten, was vor dem Einbau dieses<br />
Apparates nicht möglich war. Auch konstatierten wir eine bedeutende Kraftreserve am Berg, so dass das<br />
viele Schalten wegfiel. Ebenso ist der Benzin-Verbrauch bei 100 km von 9,7 Liter auf 8 Liter gesunken.<br />
K. H. E. In B. — 26. 5. 33.<br />
Die vor diesem Einbau konstatierten Oeldämpfe sind nun gänzlich verschwunden, auch die Motorleistung<br />
hat sich erhöht und der Motor hat einen ruhigeren und rassigeren Gang. Trotz der grossen Forderungen,<br />
die ich an meinen Wagen stellen muss in meinem Betriebe, muss Ich eine Benzinersparnis von 2,5 bis<br />
2,8 Liter pro 100 km konstatieren. Die Erhitzung des Motors am Berg, besonders Im Sommer, ist um Vielfaches<br />
zurückgegangen, indem der Wasserverbrauch Im Kühler viel geringer ist E. B. InT. - 19.8.33.<br />
1. Der Motor arbeitet ruhiger. 2. Benzinverbrauch: Seit dem Einbau des Apparates habe ich auf Grund<br />
genauer Aufzeichnungen eine Benzin-Ersparnis von 16,71 •/• konstatiert Das Vorhandensein von Gasen hatte<br />
ich 8. Zt nicht bei meinem früheren Wagen und vor Einbau des Verwerters auch nicht bei meinem neuen<br />
Wagen konstatiert Dagegen glaube Ich jetzt schon bei grösseren Touren eine nicht so grosse Ermüdung<br />
gegenüber früher festsfeilen zu können, was wohl auf ein Nichtmehr-Eindrlngen geruchloser Gase zurückzuführen<br />
ist " R. R. in Z. - I. II.<br />
M<br />
33.<br />
In Beantwortung Ihrer Anfrage vom 22. ds« kann Ich Ihnen mitteilen, dass Ich mit dem In meinem Lancia<br />
eingebauten Kupp-Abgasverwerter sehr zufrieden bin. Der Uebelstand, dass ein Teil der Abgase in das<br />
Wageninnere eindringt, ist zum grössten Teil behoben, auch was die Schmierung anbelangt, konstatiere ich<br />
nur Vorteile. " E. G. in Z. - 27. 9. 33.<br />
Ich habe diesen Apparat In meinem Mercedes-NOrburg 4,6 Liter eingebaut Seit ich diesen Apparat besitze,<br />
habe viel weniger Kohlen-Oxyd-Gase im Wageninnern. Betreff Benzinersparnis kann Ich Ihnen mitteilen, dass<br />
der Verbrauch 3—5 Liter zurückgegangen Ist, je nach Wetter, und der Motor trotzdem sehr gut durchzieht<br />
H. M. \nZ.-r 27.9.33.<br />
Auf Ihre Anfrage vom 4. ds. betreff, den Abgasverwerter Kupp kann Ich Ihnen die erfreuliche Mittelluno<br />
machen, dass der Gasgeruch In meinem Steyr-Wagen durch den Einbau des Abgasverwerters vollständig<br />
verschwunden ist R. M. in. Z. — 7. 9. 33.<br />
Der Kupp-Abgasverwerter lässt sich ohne Konstruktionsänderungen in jeden<br />
Personen- oder Lastwagen einbauen. Er kostet fix und fertig montiert Fr. 120.—.<br />
Interessenten, verlangen Sie Auskünfte und Prospekt© durch die Alleinvertriebsstelle<br />
•Abgasverwerter<br />
Gasschutz<br />
Alleinverkauf für die Schweiz und das Ausland: I N T E R V E R A.-G., Z Ü R I C H , Talstrasse 83, Telefon 57.938<br />
Für einige Gebiete der Schweiz sind noch Vertretungen zu vergeben.
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 96<br />
Fah<br />
Achtung vor Oelverdünnung! Sehr oft<br />
kann man beobachten, wie Automobilisten<br />
beim Anlassen des kalten Motors die Gasgemisch-Bereicherungsvorrichtung<br />
(bei amerikanischen<br />
Wagen mit « Choke > bezeichnet)<br />
ganz unvernünftig handhaben. Praktisch<br />
wäre meist nur ein schwache, kurzfristige<br />
Gemischbereich©rung nötig. Viele Fahrer<br />
glauben aber besonders schlau zu handeln,<br />
wenn sie den betreffenden Knopf vollständig<br />
herausziehen und so lange herausgezogen<br />
halten, bis der Motor heiss geworden ist.<br />
Dass dann nur einzelne^ Zylinder arbeiten,<br />
beachten sie nicht oder schreiben es sogai<br />
der niedrigen Motortemneratur zu.<br />
Eine solche Handhabung der Gemischbereicherungsvorrichtung<br />
kann schwere Motorschäden<br />
zur Folge haben. Zum mindesten<br />
zieht sie grössere Motorabnützung nach sich.<br />
Ist das Gemisch übersättigt, datin verbrennt<br />
es in den Zylindern nur teilweise. Der überschüssige<br />
Brennstoff schlägt sich als Flüssigkeit<br />
an den Zylinderwänden nieder, zerstört<br />
den schützenden Oelfilm zwischen Kolben<br />
und Zylinder und tropft ins Kurbelgehäuse<br />
ab, wo er eine Oelverdünnung hervorruft.<br />
Bei einem mittelgrossen Motor kann so im<br />
Verlauf • einiger Minuten ohne weiteres ein<br />
halber Liter Benzin ins Kurbelgehäuse gelangen.<br />
Die Oelverdünnung und die damit parallel<br />
gehende Verminderung der Schmierwirkung<br />
des Oeles stellt aber nicht den einzigen<br />
Uebelstand dar. Der ins Kurbelgehäuse abtropfende<br />
Brennstoff führt immer auch grössere<br />
Mengen Schmutz und Russ mit sich, die<br />
er im Verbrennungsraum aufgelöst hat. Analysen<br />
haben schon ergeben, dass das Oel im<br />
Kurbelgehäuse 25 % feste und asphaltartige<br />
Verunreinigungen enthielt, wozu noch 25 bis<br />
30 % Brennstoff kommen können. Die körnigen,<br />
von Strassenstaub herrührenden Bestandteile<br />
der Verunreinigungen üben auf die<br />
gleitenden Metallteile des Motors eine starke<br />
Schleifwirkung aus und sind so die Ursache<br />
rascher Abnützung. Auch dort, wo beim Anlassen<br />
des Motors die Gemischbereicherung<br />
auf das absolute Minimum beschränkt wird;<br />
ist im Winter die rasche Oelverschlechterung<br />
nicht ganz zu vermeiden. Um ihren unliebsamen<br />
Folgen vorzubeugen, gibt es nur<br />
eines: Eine genügend häuftee Erneuerung<br />
des Kurbelgehäuseöls. Das abgelaufene Oel<br />
Igest ci^li riortn immer noch nif<br />
weniger beanspruchter Teile verwenden,<br />
nachdem es durch Tücher hindurch filtriert<br />
und so von seinen gröbsten Verunreinigungen<br />
befreit worden ist.<br />
at<br />
Die einfachste Methode, um einen festsitzenden<br />
Splint zu entfernen: Man steckt durch seine Oese<br />
einen zweiten Splint oder einen Nagel, an welchem<br />
man dann mit der Beisszange angreift.<br />
T
Bern, Dienstag, 21. November <strong>1933</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 96<br />
Dem bereits in der letzten Nummer besprochenen<br />
« Autobuch » von Hans Stuck und Burggailer<br />
(Drei-Masken-Verlag, Berlin) entnehmen<br />
wir im folgenden noch einige Anekdoten aus def<br />
Feder unserer Mitarbeiterin, Flau Paula Stuck-<br />
Ton Recnizek.<br />
Nürburgring 1932.<br />
An der Sperre zum Nürburgring stand jeden<br />
Tag ein kleines, zwölfjähriges Mädchen<br />
in restloser Verzückung. Einmal sprach ich<br />
sie an.<br />
«Du möchtest wohl mitfahren?»<br />
Kopfschütteln.<br />
«Oder eine Unterschrift von Varzi haben?»<br />
Kopfschütteln.<br />
«Oder ein Bild von Caracciola bekommen?»<br />
Kopfschütteln.<br />
«Ja, was willst du denn da?»<br />
«Den Chiron sehen!»<br />
«Warum gerade den Chiron — da ist doch<br />
noch der Stuck, der Nuvolari, die anderen<br />
alle...?»<br />
«Ich will aber nur den Chiron. Der hat<br />
ein rotes Halstuch und lächelt immer so<br />
freundlich. Ausserdem fährt er wie der Blitz<br />
in seinem blauen Wagen.»<br />
Am Renntag traf ich sie wieder. Ganz verzweifelt.<br />
In ein Notizbuch malte sie, fast un-<br />
~ verlieh: «Grosser Unglückstag, Schiron<br />
uiihr von hinten gesehen!»<br />
Monza 1932.<br />
Zwanzig Minuten vor dem Monzarennen<br />
Unterhaltung zweier bekannter Journalisten:<br />
«Haben Sie die Trainingszeiten?»<br />
«Fabelhaft, 5,41 — 5,45 — 5,49 — aber<br />
ehrlich!»<br />
«Und selbst wenn einer ausfällt, was macht<br />
das, dann ist doch noch ein zweiter da.»<br />
«Da kommen die anderen nicht mit!»<br />
«Ausgeschlossen. Die Maschinen und Reifen<br />
halten bestimmt. Sie werden ja sehen.<br />
Das Rennen ist sozusagen bereits heute entschieden!»<br />
«Aber welchen von den beiden favorisieren<br />
Sie?»<br />
«Den Fagioli auf Maserati.»<br />
«Den Fagioli? Wieso den Fagioli? Ich<br />
spreche doch die ganze Zeit von Bugatti!»<br />
^«Ach so, von Bugatti, na, dann wird's<br />
racciola auf Alfa gewinnen!» Und so geschah<br />
es!<br />
Stilfserioch 1932.<br />
Stuck probierte um die Mittagszeit seinen<br />
zweiten Trainingswagen, ein Kabriolett! Sein<br />
Rennwagen ist ganz weiss, sein Ersatzwagen<br />
schwarz abgesetzt; Er fährt absichtlich langsam<br />
und hält unterwegs mehrere Male an,<br />
um irgend etwas am Motor zu prüfen. Ein<br />
sensationslüsterner Rennbummler folgt ihm<br />
in seinem Tourenwagen die 43 Haarnadelkurven<br />
hinauf. Seine Begleiterin, auf den ihr<br />
unbekannten Wagen weisend, fragt neugierig:<br />
«Ist das auch einer von den Berühmten?»<br />
«Keine Spur», erwidert der Jüngling am<br />
Volant, «das sieht man doch schon, das ist<br />
einer von den unbekannten Anfängern, der<br />
schleudert sogar mit seinem Wagen in den<br />
Kurven, der muss erst noch fahren lernen!»<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der geheime Kampf<br />
Renn-Anekdoten<br />
Von Paula Stack.<br />
Von Philipp Klein.<br />
(Fortsetzung ans dem Hauptblatt.)<br />
9.<br />
In Burgas betraten Eberhard und Mercedes<br />
bulgarischen Boden. Die Fahrt über das<br />
Schwarze Meer hatte sich ohne jeden Zwischenfall<br />
vollzogen,, und von den bulgarischen<br />
Grenzbehörden waren wohl kaum besondere<br />
Schikanen zu befürchten. Denn<br />
wenn die Bulgaren auch keine besondere<br />
Vorliebe für die Griechen haben mochten,—<br />
augenblicklich waren die politischen Beziehungen<br />
zwischen diesen beiden Ländern dadurch<br />
besser als gewöhnlich, weil in Sofia<br />
wie in Athen eine gewisse Sympathie für die<br />
Mittelmächte bestand. Bulgarien wenigstens<br />
glaubte an die Deutschfreundlichkeit des<br />
griechischen Königshauses, die ja auch bestand,<br />
aber sich auf die Dauer nicht durchzusetzen<br />
vermochte.<br />
Als «Aristides Onopoulos» und seine Gattin<br />
«Antigone» den Grenzbeamten in Burgas<br />
ihre Pässe vorwiesen, standen plötzlich, wie<br />
aus der Erde gewachsen, sechs Soldaten mit<br />
aufgepflanztem Bajonett vor ihnen, und ein<br />
Masaryk-Ring-Rennen 1932.<br />
Während des Rennens taucht immer wieder<br />
ein Depeschenbote in den Boxen des<br />
Ersatzteillagers auf und bringt Telegramme.<br />
An Chiron das erste: «Gedenke deiner, Haisund<br />
Beinbruch, Elli». Dann kommen Borzacchini,<br />
Burggaller, Nuvolari, Dreyfus, Varzi<br />
an die Reihe. Immer andere Mädchennamen,<br />
die Glück wünschen. Die Mechaniker, Starthelfer,<br />
Frauen und Freundinnen lesen teilnahmslos<br />
die Depeschen und denken an den<br />
Start, an die Chancen, an die Fahrer, die<br />
mitten in der Schlacht liegen.<br />
Der Bote kommt und geht mit einer Gleichmässigkeit,<br />
die bewunderungswürdig für ihn<br />
und die Absenderinnen ist. Kurz vor Schluss<br />
des Rennens stellt der Kommissar, dem die<br />
Emsigkeit des Boten auffiel, fest, dass es sich<br />
um einen verkleideten Rennenthusiasten und<br />
falsche, aber psychologisch vorbildlich erfundene<br />
Depeschen handelt. Der Bursche hatte<br />
diesen Dress gewählt, um an Stelle einer<br />
Karte in die Boxen und das Rennlager zu gelangen.<br />
Sein erster Satz, als man ihn entlarvte,<br />
lautete:<br />
«Gott sei Dank, nun ist das Rennen vorüber,<br />
eine Woche Loch war's allemal wert!»<br />
Der ruhige Caracciola.<br />
Caracciola hasst Aufsehen und Andrang.<br />
Als einer der populärsten Fahrer der Welt<br />
kann er stürmischen Ovationen nur selten<br />
entgehen. Auch vor dem Rennen wird er oft<br />
von einer Schar Interessenten umringt und<br />
bedrängt.<br />
Vor einem «Grossen Preis» nahen einmal<br />
während des Trainings zwei Photographen,<br />
geführt von einem älteren Herrn. «Sind Sie<br />
der Caracciola?» fragt der Hinzutretende<br />
höflich unseren Meister.<br />
«Nein», meint Rudi, «der steht hier irgendwo»,<br />
setzt er hinzu und verdrückt sich in die<br />
Gegend.<br />
Eine Stunde später kommen die Rennleiter,<br />
um Caracciola mit dem Präsidenten eines befreundeten<br />
Clubs bekannt zu machen, der<br />
Aufnahmen für seine Clubzeitung erbittet.<br />
Der graue Herr erkennt Caracciola wieder<br />
und fragt erstaunt: «Ja, Sie haben mir doch<br />
gerade vorhin gesagt, Sie wären Caracciola<br />
nicht. Warum tun Sie dehn das?» — «Es ist<br />
mir immer so peinlich», entgegnet Rudi<br />
typisch und entschuldigt sich — zum erstenmal<br />
ein wenig sprachlos.<br />
Graf Giulio Masetti.<br />
der grösste Kavalier, der je am Steuer'gesessen<br />
hat:<br />
Wer heute von Florenz nach Bologna über<br />
den bekannten Passo di Futta reist, wird auf<br />
der Passhöhe eine bronzene Gedenktafel dieses<br />
florentinischen Edelmannes finden. Masetti<br />
war Targa Florio-Spezialist. Nur einmal<br />
schlug ihn der Deutsche Werner. Aber Masetti<br />
freute sich darüber mehr, als wenn er<br />
selber gesiegt hätte. Die Liebe zu dieser<br />
Strecke hat Masetti auch das Leben gekostet,<br />
junger Leutnant erklärte lächelnd, in französischer<br />
Sprache, dass sie verhaftet seien.<br />
Im nächsten Augenblick hatte Eberhard<br />
Spangen um die Knöchel — von einer Fesselung<br />
der Frau nahm der Offizier Abstand.<br />
Eberhard war über dieses Unerwartete so<br />
verblüfft, dass er im ersten Augenblick gar<br />
nicht protestierte — übrigens: es hätte ihm<br />
natürlich nicht das mindeste genützt.<br />
Während er, von den Soldaten umgeben,<br />
an Mercedes Seite vorwärts schritt — ganz<br />
mechanisch —, wandte er sich an den jungen<br />
Offizier:<br />
«Mein Herr, ich glaube, hier handelt es<br />
sich um ein Missverständnis. Weshalb verhaften<br />
Sie uns?»<br />
«Ich bin Ihnen darüber keine Auskunft<br />
schuldig. Ich habe den Befehl, Sie, Aristides<br />
Onopoulos und ihre Frau zu verhaften. Diesen<br />
Befehl führe ich aus.»<br />
«Wohin führen Sie uns?»<br />
«Zunächst nach der Kaserne.»<br />
«Und unser Gepäck?»<br />
«Darüber brauchen Sie sich keine Sorge<br />
zu machen. Das ist schon unterwegs dorthin.»<br />
«Verstehst du das?» wandte Eberhard sich<br />
an Mercedes.<br />
«Nein. Durchaus nicht!»<br />
stellen können, dass Masetti im Bett gestorben<br />
wäre.<br />
Masetti war ein grosser Freund des Hauses<br />
Mercedes. Nachdem sein Vater sehr oft in<br />
Karlsbad zur Kur weilte, sprach Masetti Sohn<br />
ein Deutsch, das man landläufig als gut bezeichnen<br />
konnte. Er hatte aber oft Ausdrücke,<br />
die seine ganze Zuhörerschaft in schallendes<br />
Gelächter versetzte. Mercedes hatte nun zwei<br />
Vertreter in Italien, und zwar in Rom Morescalchi,<br />
in Mailand Saporiti.<br />
Morescalchi erschien, solange wir uns erinnern<br />
können, immer mit demselben Strohhut,<br />
Form «Girardi». Während man von Amerika<br />
weiss, dass mit Sommerbeginn alle alten<br />
Strohhüte aufs Pflaster fliegen und bergeweis<br />
zusammengekehrt auf den Kehrichthaufen<br />
wandern, trug Morescalchi immer denselben<br />
alten Deckel. Der Rennmanager Neubauer<br />
meinte, er müsste ihn in Amerika von<br />
einem der Strohhutmisthaufen fortgenommen<br />
haben. Saporiti dagegen war wiederum der<br />
Freund alter Automobile, d.h. nur für seinen<br />
Hausgebrauch.<br />
Wenn die Mercedes-Mannschaft in Monza<br />
müde vom Training in das Stammquartier<br />
Mailand zurückkehren «wollte», war es<br />
immer- eine weite Reise von Monza nach dem<br />
entfernten Mailand. Saporiti sparte eben,<br />
meinte Neubauer. Vielleicht war es auch<br />
Boshaftigkeit gegen die Mercedes-Mannschaft,<br />
die sich nie einen eigenen ordentlichen Wagen<br />
mitbrachte, sondern sich immer auf die<br />
«Ja», sagte der Gymnasiallehrer und putzte<br />
seinen Klemmer aus Doublt mit Horneinfassung,<br />
«wie der Mann ins Irrenhaus kam?<br />
Das ist eine merkwürdige Geschichte, sehr<br />
merkwürdig —<br />
Es" fing mit einem unserer Klubabende an,<br />
oder eigentlich mit dem Weg zum Klublokal.<br />
Er war sonst durchaus nicht fair das zu Fuss<br />
gehen, mein Freund, warum tat er es diesmal?<br />
Man sollte nie ohne Grund von alten<br />
Gewohnheiten abweichen, derlei ist eine Art<br />
Fallstrick des Satans ...<br />
Er ging also durch breite, schattige Strassen,<br />
und sah hinter den Bäumen grosser<br />
Parks das Abendrot aufflammen. Ich wundere<br />
mich gar nicht, dass er da in eine komische<br />
Stimmung kam — wann sieht man<br />
denn einmal ein richtiges Abendrot? In der<br />
Stadt sitzt man um diese Zeit im Geschäft<br />
oder im Cafe. Ich bin überzeugt, es wäre alles<br />
gar nicht so gekommen, wenn er nicht<br />
das vertrackte Abendrot gesehen hätte. Das<br />
erinnerte ihn so an Kindheit und Jugend und<br />
allerlei Ideale, die man aus Erleichterungsgründen<br />
sonst mit dem Staatsexamen abzulegen<br />
pflegt.<br />
Nun ja. Und so kommt er immer mehr<br />
nach der City, und geht quer über einen<br />
grossen, belebten Platz. Und sieht eine <strong>Zeitung</strong>sfrau<br />
mit dem Kopf gegen eine Litfasssäule<br />
gelehnt stehen, die <strong>Zeitung</strong>en verstreut<br />
um sie herum. Sie war in gesegneten<br />
Umständen, sehr bleich im Gesicht und<br />
wankte. «Arme Frau!» denkt mein Freund,<br />
«Sie dürfen nicht miteinander sprechen!»<br />
sagte der Offizier.<br />
Die beiden wurden durch das kleine, nicht<br />
unfreundliche Städtchen geführt: nach einem<br />
halbstündigen Marsch langten sie vor<br />
einem grösseren, kasernenähnlichen Bau an,<br />
der noch aus der Türkenzeit stammen mochte,<br />
und den die neuen HeTren durch ein paar<br />
Anbauten aus rohen Backsteinen nicht gerade<br />
verschönert hatten. Eberhard und Mercedes<br />
wurden in ein kahles, sehr dürftiges<br />
Zimmer geführt, in dem nur ein Tisch und<br />
ein paar Stühle standen. Gleich darauf trat<br />
ein höherer Offizier ein. Ein Major. Ein grosser,<br />
derbknochiger Mensch mit dickem, buschigem<br />
Schnurrbart und kurzgeschnittenen<br />
Haaren. Er nahm die Meldung des Leutnants<br />
und die beiden Pässe entgegen und Hess den<br />
jungen Offizier und die Soldaten abtreten.<br />
Dann musterte er mit einem scharfen Blick<br />
Eberhard und Mercedes.<br />
«Sieheissen Aristides Onopoulos?» wandte<br />
er sich an Eberhard, und zwar in griechischer<br />
Sprache.<br />
«Ich spreche nicht Griechisch», sagte<br />
Eberhard ruhig auf Russisch.<br />
Der Major lachte. «Das ist glänzend!»<br />
sagte er nun auch auf Russisch. «Sie heissen<br />
Freundlichkeit ihrer Vertreter verliess. Der<br />
Wagen Saporitis, auch «Kiste» oder «Kübel»<br />
genannt, hatte natürlich noch keine abnehmbaren<br />
Räder, und das im Jahre 1924. Es muss<br />
eine Seele gehabt haben, dieses Automobil,<br />
denn es war jedenfalls nicht gewillt, sich<br />
diese Benachteiligung gefallen zu lassen.<br />
Regelmässig vor Eingang der Stadt Mailand<br />
ging irgendeinem Reifen der Odem aus, und<br />
dann hiess es wie zu Anno Schnee: Montage-<br />
Werkzeug ausgepackt, Reifen montiert und<br />
aufgepumpt. Als einmal der Kreis der Rennfahrer<br />
um dieses Teufelsding in glühender<br />
Mittagsglut herumstand und der Beendigung<br />
der Arbeiten mit knurrendem Magen wütend<br />
entgegensah, sagte Masetti: «Sind zwei Dinge<br />
— muss man brennen! Auto von Saporiti<br />
und Strohhut von Morescalchi!»<br />
Ein andermal unterhielten wir uns ebenfalls<br />
mit Masetti. Es wurde über das heikle, aber<br />
für das Leben der Rennfahrer grundwichtige<br />
Kapitel — «Startgelder und Rennprämien» —<br />
gesprochen. Da meinte Masetti: «Sie werden<br />
machen ein Rennen in Afrika — erster Preis<br />
ein Mädchen sehr schön, ... zweiter Preis ein<br />
Mädchen nicht so schön!» Damals gab es<br />
noch keine Rennen in Afrika. Inzwischen wurden<br />
die «Grossen Preise von Tunis und Tripolis»<br />
geschaffen, aber klingende Münze<br />
scheint allen Rennfahrern doch lieber zu sein,<br />
als irgendeine blau-schwarze Perle des heissen<br />
Landes.<br />
Tod einer <strong>Zeitung</strong>sfrau<br />
Von Julius Hufschmidt.<br />
«hoffentlich werden ihre Kolleginnen zuspringen!»<br />
Sonst denkt er nichts und geht<br />
weiter. Aber er war noch keine zwanzig<br />
Schritte fort, da hört er einen Schrei, und<br />
dreht sich um, und sieht, wie man den Körper<br />
der Frau unter einem Tramwagen hervorzieht.<br />
«Arme Frau!» denkt er wieder und<br />
geht weiter. Solche Szenen sind immer ziemlich<br />
peinlich.<br />
Ich bin sicher, er hatte die Geschichte<br />
abends im Klub schon längst vergessen. Aber<br />
so gegen elf Uhr fragte er mich mit nachdenklichem<br />
Lächeln:<br />
«Höre, wann hast du das letzte Abendrot<br />
gesehen?»<br />
Eine kuriose Frage, aber ich dachte doch<br />
Kein Ueberhitzen<br />
aber wie hätte es auch anders sein können —<br />
Rennfahrerlos! Man hätte sich nicht vor-<br />
mehr . . wen» Sie das 1<br />
bcnweiz SOLIS Heizkissen<br />
wählen Vorlangen Sie einen<br />
Prüfbericht uOer eine 3 jno<br />
cidtigt' Gewdlturobe >n jedem<br />
Elektrüitdts uder<br />
Sanitätsyesihdft<br />
Aristides Onopoulos und sprechen nicht<br />
Griechisch. Wollen Sie mir das erklären?»<br />
«Es ist sehr einfach: Ich bin kein Grieche!»<br />
«So? Und Ihr Pass?»<br />
«Ist gefälscht.»<br />
Das schien dem Major doch etwas zu<br />
stark; er setzte sich. «Und der Pass Ihrer<br />
Frau Gemahlin natürlich auch?»<br />
«Gewiss, Herr Major!»<br />
«Und das sagen Sie mir ganz ruhig ins<br />
Gesicht? Ich begreife Sie nicht!»<br />
«Warum soll ich Sie anlügen? Sie würden<br />
die Wahrheit ja doch bald herausbekommen,<br />
und da mir die Wahrheit auch für mich bekömmlicher<br />
scheint als ein aussichtsloser<br />
Täuschungsversuch, ziehe ich sie einem solchen<br />
vor!»<br />
Der Major nickte. «Wer sind Sie also?»<br />
«Ich bin der Deutsche Eberhard Graf<br />
Hatzberg, für die Nachrichtenabteilung der<br />
Obersten Heeresleitung tätig und komme<br />
aus Russland, wo ich mich als Franzose Andre<br />
Pigeot in Petersburg und als Ephraim<br />
Zobelsohn in Moskau aufgehalten habe.»<br />
Der Major sah Eberhard mit einem langen,<br />
höchst verwunderten Blick an. Er war wieder<br />
aufgestanden. «Und Madame ist auch<br />
eine Deutsche?»
nach. Nein, ich konnte mich nicht besinnen.<br />
Da sagte mein Freund:<br />
«Ich habe heute eines gesehen, weisst du.<br />
Das erste seit weiss Gott wieviel Jahren. Damals<br />
sass ich mit Vetter Friedrich im Roggenfeld<br />
— er ist gestorben — und er deklamierte<br />
so etwas, dass alle Menschen Schwestern<br />
und Brüder seien und dass man einander<br />
hilfreich die Hand reichen müsse —><br />
Er stockte und sah mich an. Sein ausgestreckter<br />
Arm mit dem Weinglas in der<br />
Hand zitterte, sein Qesicht wurde weiss, er<br />
sah aus, als wollte er umsinken.<br />
«Hallo, was ist?» fragte ich, «willst du in<br />
Ohnmacht fallen?»<br />
«Nun, hier ist ja kein Tramwagen!» antwortete<br />
er mit so schneidender Stimme, dass<br />
es mir durch Mark und Bein ging. Dann verliess<br />
er den Klub.<br />
Ich gäbe heute was drum, hätte ich ihn<br />
gleich in den nächsten Tagen aufgesucht.<br />
Aber ich hatte so vielerlei vor — es verging<br />
eine Woche, ehe ich endlich zu ihm kam.<br />
Ich fand ihn zusammengekauert im Lehnstuhl,<br />
auf den Knien die aufgeschlagene Bibel.<br />
Der Witz, den ich machen wollte, erstarb<br />
mir im Munde, als ich in sein verfallenes<br />
Qesicht sah. Er erwiderte meinen Gruss<br />
stumm und blickte wieder in das Buch. Er<br />
hatte die Geschichte vom barmherzigen Samariter<br />
aufgeschlagen.<br />
«Und sah ihn liegen und ging vorüber ...»<br />
sagte er.<br />
«Ja», sagte ich. Ich wusste nicht, was ich<br />
sonst sagen sollte.<br />
«Du,» sagte er hastig und umklammerte<br />
mein Handgelenk, «wenn der Samariter nicht<br />
gekommen und der Mann gestorben wäre —<br />
wären da die beiden nicht genau so ein Mörder<br />
wie die Räuber?><br />
«Ohne Zweifel,» sagte ich.<br />
Sein Kopf schlug dumpf gegen die Sessellehne.<br />
«Ich bitte dich, zeige du mich an,»<br />
sagte er matt, «ich kann es nicht.»<br />
«Anzeigen?» fragte ich verblüfft, «bei wem<br />
und warum?»<br />
«Beim Gericht, sagte er ruhig und stand<br />
auf, «ich bin auch ein Mörder!»<br />
Ich starrte ihn an.<br />
«Ja, so!» sagte er, «du kennst den Tatbestand<br />
noch nicht!» Und er erzählte mir die<br />
Geschichte von der <strong>Zeitung</strong>sfrau.<br />
«Nun.» fragte er dann, als ich noch immer<br />
schwieg.<br />
«Ja!» sagte ich aufatmend, «das ist freilich<br />
schlimm für die arme Frau. Ist sie<br />
schwer verletzt?»<br />
«Sie ist tot!» sagte er dumpf.<br />
«Tot!» wiederholte ich. und ich weiss nicht,<br />
warum ich bei dem oft ausgesprochenen<br />
Wort diesmal schauderte. «Aber was hast<br />
du dabei zu tun?»<br />
Er lächelte sanft. «Ich habe sie ja umgebracht!»<br />
sagte er.<br />
«Unsinn'» erwiderte ich brüsk, «wie kann<br />
man solchen Unsinn reden!»<br />
«Es ist leider kein Unsinn!» erwiderte er<br />
traurig.<br />
«Gewiss ist es Unsinn!» versetzte ich unerklärlich'gereizt.<br />
«Nein. Madame ist Amerikanerin. Sie ist<br />
ziemlich bekannt unter dem Namen Ata Bari<br />
und Mercedes Farere. Sie war oder vielmehr<br />
ist ebenfalls für unsere Nachrichtenabteilung<br />
tätig.»<br />
«Sie sind vielleicht ebensowenig ein Deutscher<br />
wie ein Grieche. Uebrigens: sprechen<br />
Sie Deutsch?»<br />
«Gewiss. Selbstverständlich spreche ich<br />
Deutsch. Und über meine Staatszugehörigkeit<br />
wird die deutsche Gesandtschaft in Sofia<br />
rasch Auskunft geben können!» Eberhard<br />
J.F. Man ist irgendwann in einer iremden<br />
Stadt. Es ist ein feuchter, grauer Novembertag<br />
und eine entsetzliche Verlassenheit kriecht<br />
langsam an einem hoch. Alles Bekannte hat<br />
man hinter sich gelassen, nichts ist da, was<br />
nah und vertraut wäre. Man friert inmitten<br />
soviel Fremdheit; der Inhalt des Koffers ist<br />
das einzige, woran man sich halten könnte.<br />
Und man klammert sich an eine bunte<br />
Schachtel, die Briefsachen Und andere Kleinigkeiten<br />
enthält, wie an ein unsichtbares<br />
Geländer.,.<br />
Das Hotelzimmer erschreckt in seiner<br />
Nüchternheit. Die Farbe der Divandecke<br />
beisst sich grässlich mit dem mitgebrachten<br />
Seidenkissen. Man schiebt es unter den Kopf,<br />
um es nicht sehen zu müssen, und baut vor<br />
sich auf dem Tisch die paar hübschen Sachen<br />
auf, die aus der Schachtel zum Vorschein<br />
kommen: Schreibzeug, ein kleiner Leuchter,<br />
Zigaretten, Feuerzeug, ein liebes Bild. Und<br />
plötzlich ist es die allerletzte Zigarette, die<br />
langsam und nachdenklich verglimmt, und<br />
man muss ausgehen, um neue zu besorgen.<br />
Die Strossen sind hastig und gleichgültig<br />
wie die Menschen, die vorüberdrängen. Tausendfache<br />
Geräusche, Autobusse, Plakate,<br />
grelle Lichtreklame, <strong>Zeitung</strong>sverkäufer i —<br />
geht einen das vielleicht irgend etwas an?<br />
Nein — oder doch: an einem <strong>Zeitung</strong>sstand<br />
kauft man sich die <strong>Zeitung</strong>, die man täglich<br />
zu lesen gewohnt ist. Man überfliegt die vertrauten<br />
Spalten und lächelt über die merkwürdige<br />
Tatsache, dass man dabei wieder<br />
so etwas wie Boden unter den Fassen spürt.<br />
Nicht lange. Man wird unsanft gestossen<br />
und faltet die <strong>Zeitung</strong> schleunigst zusammen.<br />
Menschenmassen, tausendfache Geräusche,<br />
Autobusse, Plakate, grelle Lichtreklame<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 96<br />
Abends, in einer fremden Stadt<br />
Im Weitergehen kommt man an einem<br />
Reisebureaa vorüber und sein rätselhafter<br />
Zauber ist derselbe wie immer und überall:<br />
das zusammengedrückte Ich weitet sich unversehens,<br />
wird wieder umspannenden Weltgefühls<br />
fähig. Da liegen alle die wundervollen<br />
Prospekte und Bilder, die man so<br />
genau kennt und so sehnsüchtig liebt. Die<br />
Welt ist weit und offen und nur unser eigenes<br />
Empfinden mauert uns zuweilen im engsten<br />
Raum ein.<br />
Man setzt seinen Weg fort und findet es<br />
phantastisch schön, im nächsten Zigarrenladen<br />
seine Lieblingsmarke anzutreffen. Wie<br />
einen Schatz hält man sie krampfhaft in der<br />
Hand und ist beinahe glücklich...<br />
Briefmarken wollte man auch noch kaufen<br />
und also geht man in die nächste Post. Ach,<br />
wie bekannt und greifbar ist da alles! In<br />
langer Reihe sitzen freundliche Beamte, bereit,<br />
Sendungen jeder Art entgegenzunehmen.<br />
Man kann Briefe aufgeben, Päckchen, Telegramme,<br />
Gespräche in alle Welt. Wieviel<br />
tausend Möglichkeiten birgt ein solcher<br />
Schalterraum. Man braucht nur die Hand<br />
auszustrecken und kann sich, mit wem man<br />
will, in Verbindung setzen. Man könnte...<br />
Aber im Augenblick möchte man nichts als<br />
ein paar Marken. Und dann lässt man sich<br />
noch das Telephonbuch der Heimatstadt<br />
geben. Bloss um etwas nachzusehen, man<br />
will nicht sprechen, erklärt man dem Beamten.<br />
Die Seiten rascheln, man sucht einen<br />
bestimmten Namen — richtig, da steht er,<br />
man liest ihn mehrmals und immer wieder.<br />
Dann kehrt man müde ins Hotel zurück.<br />
Inzwischen ist ein Brief angekommen, ein<br />
sehr erwarteter, lieber Brief. Und das Alteinsein<br />
und die Traurigkeit ist dadurch plötzlich<br />
ganz und gar aufgehoben und vorbei...<br />
;:<br />
Seine Augen blickten immer noch ruhig.<br />
Nur im tiefsten Grunde war ein unheimliches<br />
Flackern spürbar.<br />
«Als ich sie dort stehen sah,» sagte er<br />
langsam, «das arme Geschöpf, mit einer<br />
Ohnmacht kämpfend, hätte sich mir nicht<br />
das Herz im Leibe umdrehen müssen vor<br />
Erbarmen, wenn ich ein Mensch gewesen<br />
wäre? Vielleicht hatte sie Hunger — oder<br />
Schmerzen — aber ich war kein Mensch. Wir<br />
sind ja alle keine Menschen!» setzte"er f verzweifelt<br />
hinzu. •' ' '<br />
Ich trommelte gegen die Fensterscheiben.<br />
«Wenn ich sie beim Arm genommen hätte,»<br />
murmelte er, «und hätte sie wenigstens<br />
zu einer Steintreppe geführt, oder sie im<br />
Auto heimgebracht, ich hätte doch etwas Gutes<br />
im Leben getan, und sie würde nicht tot<br />
sein. Ach, hätte ich sie wenigstens ein bisschen<br />
gestützt!» schrie er plötzlich auf, «ist<br />
es nicht entsetzlich, dass auf einem von Hunderten,<br />
von Tausenden belebten Platz kein<br />
einziger eine zusammenbrechende Frau gestützt<br />
hat, damit es sie nicht auf die Fahrbahn<br />
hinschlug?»<br />
Mir war sehr unbehaglich zumute. Schliesslich<br />
hatte ich andere Sorgen. «Nun, sei so<br />
gut!» sagte ich ungeduldig, «es gingen doch<br />
noch andere Leute da vorbei. Die müssten<br />
sich dann alle als Mörder fühlen!»<br />
«Das müssten sie wohl!» sagte er mit<br />
schwachem Lächeln.<br />
Es wurde still. Ich wünschte mich weiss<br />
Gott wohin. Endlich sagte er:<br />
«Willst du nun gehen und mich anzeigen?»<br />
«Fällt mir gar nicht ein!» sagte ich ärgerlich,<br />
«damit man mich als verrücjct einsperrt!»<br />
Ich wollte, ich hätte das nicht gesagt.<br />
Seine Augen bekamen einen seltsam metallischen<br />
Glanz. «Gut!» sagte er, «lass mich<br />
jetzt allein!»<br />
loh Hess mir das nicht zweimal sagen.<br />
Unterwegs war mir einmal, als fahre mein<br />
Freund auf der Elektrischen an mir vorbei.<br />
Aber dann hielt ich es für eine Augentäuschung.<br />
Bis ich an der nächsten Polizeiwache vorbeikam,<br />
vor der sich eine Menschenmenge<br />
angesammelt hatte. Ich hörte die Stimme<br />
meines Freundes und das tiefe Lachen eines<br />
Bassorganes. Rasch trat ich ein.<br />
verschwieg, dass er Amerikaner geworden<br />
war — wozu die Situation noch komplizierter<br />
machen!<br />
«Wir sind», sagte der Major nach einer<br />
kleinen Pause, «von Bord Ihres Dampfers<br />
aus benachrichtigt worden, dass Sie auf gefälschte<br />
Pässe reisen, und dass sie vermutlich<br />
Ententespione sind. Sie haben auf dem<br />
Schiff nur Französisch gesprochen und auf<br />
griechische Fragen gar keine Antwort gegeben.<br />
Der Kapitän ist ein guter Bulgare und<br />
hat seine Schuldigkeit getan. Sie stehen unter<br />
dem Verdacht der Spionage. Sie haben<br />
sich ferner strafbar gemacht dadurch, dass<br />
Sie bulgarischen Boden mit gefälschten Pässen<br />
betreten. Aber ich habe in dieser Angelegenheit<br />
glücklicherweise nicht zu entscheiden;<br />
ich werde Sie einfach nach Sofia<br />
bringen lassen. Dort wird man schon herausfinden,<br />
was es mit Ihnen für eine Bewandtnis<br />
hat.»<br />
«Wir müssen uns natürlich damit zufrieden<br />
geben. Aber ich möchte Sie bitten, mir<br />
die Fesseln abnehmen zu lassen. Sie sind<br />
Mein Freund wies mit dem Finger auf<br />
mich. «Der Herr da kann es bezeugen!» rief<br />
er leidenschaftlich.<br />
«Wir glauben Ihnen ja alles,» sagte, der<br />
Polizist, «nur wird kein Gericht der Welt da<br />
einen Mord herausfinden!»<br />
«Die Gerichte der Welt,» sagte mein<br />
Freund, «erkennen also nur den aktiven<br />
Mord an? Der passive Mord geht frei aus?»<br />
«Lassen Sie mich ungeschoren,» erwiderte<br />
der Polizist, «jedes Gericht wird Sie für verrückt<br />
halten, wenn Sie mit diesem Blödsinn<br />
kommen. Jawohl, für verrückt!»<br />
Ein leises Zucken verzerrte für einen Augenblick<br />
das Gesicht meines Freundes. Der<br />
Polizist trat befremdet zurück.<br />
«Komm!» sagte ich und nahm den Arm<br />
meines Freundes. Er folgte schweigend. —<br />
Die folgenden Wochen waren eine Folter für<br />
uns, seine Freunde.<br />
Er ging von Polizeirevier zu Polizeirevier,<br />
von Gericht zu Gericht.<br />
«•Nimm doch Vernunft an!» sagte ich, «begreife<br />
doch, dass du an dem Tode der Fran<br />
so schuldlos bist wie ein neugeborenes Kind!»<br />
«Ein Kind!» murmelte er, «sie erwartete<br />
auch ein Kind!»<br />
Er ass nicht mehr, er sprach nicht mehr.<br />
Ich zog zu ihm.<br />
Nachts wälzte er sich stöhnend auf seinem<br />
Lager, murmelte abgerissene Worte, stiess<br />
Schreie aus, bei denen mich ein Schauder<br />
überlief. Tagsüber ging er auf und ab, ruhelos,<br />
wie ein Tier, oder ein Irrsinniger.<br />
Noch sträubte ich mich gegen diesen Gedanken,<br />
versuchte es mit Vernunft, mit Logik.<br />
«Ich bitte dich,» sagte ich, «es gibt doch<br />
schlimmere Dinge!»<br />
«Noch schlimmere?» unterbrach er mich<br />
schreiend, «noch schlimmere, als dass ein<br />
Kranker mitten unter lauter Gesunden hinstürzt<br />
und überfahren wird, weil ihm kf^<br />
einziger hilft? Nur das ist noch schlimmer,<br />
dass es dafür keine Sühne geben soll. Es<br />
wird doch jeder arme Hund bestraft, der<br />
eine Semmel gegen den Hunger stiehlt —»<br />
Und dann sagte er: «Weisst du, wie mir<br />
zumute ist? Wie einem Tier, das immer zufrieden<br />
von Weide zu Weide gegangen ist<br />
— und plötzlich wird in den Tierkopf ein begreifendes<br />
Hirn gesetzt und zwei sehende<br />
Augen — aber ich ertrage es nicht, zu sehen,<br />
ich ertrage es nicht!» schrie er und.schlug<br />
den Kopf gegen die Wand.<br />
In dieser Nacht öffnete er sich die Pulsadern.<br />
Aber man rettete und heilte ihn. Und<br />
dann begann er zu toben und gefährlich zu<br />
werden, und da musste er wirklich ins Irrenhaus.<br />
Wie es ihm dort geht? 0, sehr gut. Er ist<br />
ruhig und zufrieden, er glaubt, man habe ihn<br />
mit lebenslänglichem Zuchthaus bestraft, und<br />
sein Vertrauen in die Gerechtigkeit der W*<br />
ist wieder hergestellt.<br />
Ja, so kam das. Und Sie werden zugeben<br />
müssen: es ist grauenhaft, dass der Verstand<br />
eines gesunden Menschen über einer<br />
solchen läppischen Sache in die Brüche geht.»<br />
ganz und gar unnötig, denn wir wollen ia<br />
auch nach Sofia. Ausserdem ist das Vergehen,<br />
dessen wir uns wirklich gegen Ihr<br />
Land schuldig gemacht haben, nicht so bedeutend,<br />
dass Sie mich deshalb in Ketten zu<br />
legen brauchen. Und selbst, wenn es wahr<br />
wäre, dass wir der Entente dienen: gegen<br />
Ihr Land, das sich noch im Zustand der Neutralität<br />
befindet, hätten wir uns ja auf keinen<br />
Fall vergehen können — dafür haben Sie<br />
ja durch den freundlichen Empfang gesorgt !><br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Erst wenn Sie eine Rasierklinge vieroder<br />
fünfmal gebraucht haben, wissen<br />
Sie, was sie wert ist. Je besser sie<br />
dann mit dem Bart noch fertig wird,<br />
desto vorteilhafter ist sie im Gebrauch.<br />
Machen Sie einmal folgenden Versuch:<br />
Sie rasieren sich am ersten Tag mit<br />
der Maag-Klinge, am zweiten mit einer<br />
andern, am dritten wiederum mit der<br />
Maag-Klinge usw.; Sie werden dann<br />
selber feststellen, wie aussergewöhnlieh<br />
lange die Maag-Klingen scharf<br />
bleiben.<br />
Sie erhalten Maag-Klingen, die in der<br />
Schweiz hergestellt werden, in allen<br />
grösseren einschlägigen Geschäften.<br />
Hch. Jenny & Co., Zürich<br />
Wl Hl» 7 I.Ulkll 16.(07<br />
OERUKON-ZÜRICH - Ueberlandstr. 3<br />
Gasthaus z. MARKUS<br />
Telephon Nr. 68.101 • Waldgarten<br />
Verschiedene Lokalitäten für Gesellschaftsanlässe<br />
und Hochzeiten. Sitzungssaal. Zimmer mit f Hess.<br />
Wasser. Bestgef. Küche. Auserl. Weine. Garage.<br />
FRAU L. BRÜTSCH, früher Hailauer Weinstube.<br />
iiiniiiiiiiiniiiii in iiiiiiiiiiiiiiin iiiiiiii ii<br />
Park-<br />
Platz:<br />
Gemüsebrücke<br />
Woll-<br />
Decken<br />
Auto-<br />
Decken<br />
Zeitgemäss tiefe<br />
Preise.<br />
MARKTOASSe'TRAM HATHAUS<br />
ZÜRICH<br />
Als vorteilhafte Geldanlage empfehlen wir Ihnen unsere<br />
4°4 Obligationen<br />
von Fr. 500.— an, 3—7 Jahre fest.<br />
Depositenhefte 3 % - 4 %<br />
je nach Anlagedauer und Betrag.<br />
Besorgung sämtlicher Bankgeschäfte.<br />
Schweizerische Genossenschaftsbank<br />
8t. Gallen, ZQnch, Basel, Genf, Appenzell,<br />
Au. Brlg, Frlbourg, Martigny. Ölten, Rorschach<br />
Schwyz, Slerre. Wldnau.<br />
Garantie »Kapital und Reserven rund Fr. 22.000,000.—
N° 96 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Boase<br />
OD ICE DP<br />
In den Schaufenstern locken flimmernde<br />
Stoffe und in schönen Drapierungen rieseln<br />
dünne Samte herab. Glänzende Satins, die<br />
sich zu weiten Aermeln und Schleifen formen<br />
lassen, kommen wieder viel in Gnade.<br />
Es lebt ja doch die Mode so recht von allem,<br />
was schmiegsam, formungsfähig, schmeichelnd<br />
ist. Selbst der wiedergekehrte Taffet,<br />
der so ausgesprochen für Stunden der<br />
Müsse bestimmt ist, hat sich in gani weiche<br />
Qualitäten verwandelt, die wohl etwas stehen,<br />
jedoch nie eigentlich steif bleiben.<br />
Die Teestunde, die uns zum Konzert und<br />
Dancing in die Hallen eleganter Hotels, in<br />
mondäne Konfiserien ruft, sie hilft uns,<br />
das sportliche Tenue etwas abstreifen, die<br />
Arbeit mit Einbruch der Dämmerung beiseite<br />
zu schieben. Wir kleiden uns um,<br />
vielleicht schlüpfen wir in ein ganzes Kleid,<br />
ausgestattet mit allen Zügen der eben herausgekommenen<br />
Mode. Oder wir lieben den<br />
Wechsel. Tragen deshalb einen Rock aus<br />
schönem Samt, zu dem wir abwechselnd<br />
Blusen hinzuwählen. Denn die Bluse ist<br />
ein kleines Kunstwerk der Haute Gouture<br />
geworden, eine phantasievolle, modische<br />
Angelegenheit. Die Blusen können zwei<br />
Handbreit -über dem Rocksaum aufhören<br />
und ihn in halber Höhe überschneiden. Mit<br />
einem kleinen Schösschen kommen sie daher,<br />
das en forme, leicht glockig wird, wenn<br />
die Dame schlank ist. Blusen können auf<br />
dem Rock getragen werden, so dass zwischen<br />
Rock und Oberteil keine feste Grenzlinie<br />
entsteht.<br />
Die Farben der Blusen sind vielfach betont,<br />
sie stechen ab von den Röcken aus<br />
schöner Wolle, aus schwerem Marocain,<br />
aus Satin oder dem so beliebten, anschmiegenden<br />
Samt. Velours cotele, Velours chiffon,<br />
Velours sauvage, Velours frappe, Velours<br />
mit Goldfäden oder Goldpünktchen'<br />
leise belebt, sie alle dienen zu diesen Rökken,<br />
die langgestreckt bleiben und unten<br />
ein leichtes Spiel ausfallender Bahnen<br />
zeigen.<br />
Was die Blusen anbetrifft, so ist die<br />
schöne, in einer aparten Farbe gehaltene<br />
Satinbluse sehr elegant. Sie erscheint mit<br />
Drapierungen vorne wie auch zuweilen im<br />
Nacken. Diese sind meistens Ableitungen<br />
des berühmten Capuchons der Kapuziner.<br />
Dieser verlangt einen virtuosen Schnitt, um<br />
jene unnachahmliche Grazie zu erreichen,<br />
die wir an Modellen der Haute Couture bewundern,<br />
und die das Geheimnis der Einfachheit,<br />
-mit grossartigem Effekt vereint,<br />
IFUQ/^ill<br />
Modezauber am Nachmittag und Abend<br />
andeuten. Andere Schnitte geben dieses<br />
Drape mit Hilfe von froncierten Oberteilen<br />
der Bluse. Diese können von der vorderen<br />
Mitte in weichen Falten ausstrahlen. Und<br />
eine Schleife damit verbinden. All diese<br />
drapierten Effekte, die man sehen muss, die<br />
ihren ganzen Charme erst im Tragen enthüllen,<br />
umfassen eine Menge Varianten.<br />
Worunter die einseitigen, die bald rundlichen*<br />
dann wieder langgezogenen Drapes<br />
nicht die verschmähtesten sind. Sie gehen<br />
mitunter über die Schulter, sie fallen neuerdings<br />
häufiger in den Nacken. Sie dürfen<br />
mit einer um den Hals geschlungenen<br />
Echarpe verbunden sein und mit langen<br />
Enden in den Rücken hängen. Jede Idee,<br />
die kleidsam ist, die einen gewissen Stil besitzt,<br />
darf verwendet werden. Tuniken, die<br />
halblang sind, können von der Taille aus<br />
weiter fallen, mit allerlei Finessen wieder<br />
irgendein elegantes Mouvement bekommen.<br />
Aber dazu braucht es eine sichere Hand<br />
und jenen Schnitt, die die französische<br />
Modesprache «impeccable» nennt. Fehlerlos,<br />
unfehlbar, will damit gesagt sein.<br />
Satin schimmert an manchen schönen<br />
Frauen, die, hinter dem Teetisch zurückgelehnt,<br />
der Musik lauschen. Weiche, rieselnde<br />
Samte, so Velours plume, kann es<br />
auch sein, die der formenden Hand gehorchen.<br />
Oder aber die Königin aller derzeitigen<br />
Modestoffe wagt sich hervor. Es<br />
sind dies die Lames, die metalldurchwirkten<br />
Gewebe. Sie haben alle Schwere oder<br />
Rauheit verloren, lassen sich zusammendrücken<br />
und richten sich unversehrt wieder<br />
auf. Sie fallen mindestens so weich wie<br />
Satin. Und die Leidenschaft des Drapierens<br />
greift zu ihnen, wie zu Kleinodien, für<br />
ein Fest. Sie sind von mildem Glanz, gar<br />
nicht auffällig, und sie modellieren sehr<br />
schön Taille und Büste, Arme und Nacken,<br />
wo immer sie den Linien folgen. Sie sind<br />
farbig, silbern und golden, auch mit<br />
Schwarz durchmengt. Manche lassen der<br />
schwarzen oder dunklen Seide den Vortritt,<br />
und ihre Fäden liegen nur strichweise<br />
darin, bilden Karos und winzige Pünktchen.<br />
Einzelne haben kleine Webebilder.<br />
Wohl etwas vom Schönsten sind die grünlichen,<br />
die blassblauen, die leicht rose argente<br />
schimmernden. Sie ergeben die verlockendsten<br />
Habilletuniken, die kurzen,<br />
welligen Casques wie die drapierten Taillen,<br />
mit faltig gelegtem Gürtel oder zum<br />
Abschluss des Rocks reichenden, kurzen<br />
Blusen, die so jugendlich wirken und sich<br />
als leichte Hülle über den Oberkörper legen.<br />
Die Aermel sind gewöhnlich eingesetzt, oben<br />
nicht sehr weit, sie gewinnen am Ellbogen<br />
vorübergehend an Volumen, um sich bis<br />
zum Handgelenk dem Arm anzuschmiegen.<br />
Einzelne verwenden Aermel, die oben etwas<br />
gereiht sind, als Puffen überfallend; wieder<br />
andere sind ganz anliegend, von natürlicher<br />
Weite, stets lassen sie die Schlankheit der<br />
Unsere Ecke der Hausfrau:<br />
Kleine Winke — grosse Hilfe<br />
Das Geheimnis richtig zu baden<br />
beruht nicht nur in gründlicher Reinigung.<br />
Im Gegenteil, allzu reichliche Verwendung<br />
von Seife entzieht der Haut zuviel Fett. Auch<br />
beschränke man sich nicht nur auf Kaltwaschungen,<br />
wie sie zur Abhärtung täglich<br />
dienlich sind. Richtiges Baden besteht vielmehr<br />
darin, dass wenigstens einmal wöchentlich<br />
ein warmes Vollbad — 38 Grad C. —<br />
genommen wird, dessen Dauer, um es gesundheitlich<br />
voll auszunützen, auf 15—20 Minuten<br />
auszudehnen ist. « Wie neugeboren »<br />
fühlt man sich aber «rst dann, wenn an<br />
Stelle des darauffolgenden gewöhnlichen Abtrocknens<br />
eine «Radiermassage» tritt. Zu<br />
diesem Zwecke reibe man über jede Hautstelle<br />
6—7 Mal in einer Richtung kurz und<br />
derb mit einem zusammengeballten groben<br />
Handtuch hinweg. Eine Unmenge Schüppchen<br />
wird dadurch von der Haut abgerieben,<br />
so dass sie sich rascher erneuert.<br />
Verhütung von SchJramelblldung auf<br />
Konfitüre.<br />
Die Schimmelbildung auf Konfitüre kann<br />
man dadurch verhüten, dass man ihre Oberfläche<br />
mit einer heissen Geleemasse bestreicht,<br />
die zu gleichen Teilen aus Zucker<br />
und einer Pektinlösung besteht. (Pektin ist<br />
auch in den Fruchtschalen vieler Pflanzen<br />
enthalten.) Es bildet sich auf der Konfitüre<br />
dann eine glänzende Haut, die eine Infektion<br />
durch Schimmelsporen auch dann verhindert,<br />
wenn man diese künstlich überträgt.<br />
Auch Konfitüren, die mit weniger Zucker,<br />
als es sonst üblich ist, eingekocht wurden,<br />
bleiben unter einer solchen Schutzhaut vor<br />
schnellem Verderben bewahrt.<br />
Ein Loblied von Obst und « flüssigem Obst».<br />
Nach Feststellungen des hervorragenden<br />
Ernährungsforschers C. v. Noorden, Wien,<br />
sind naturreine, unvergorene Obst- und<br />
Traubenmoste nicht nur bei Gesunden und<br />
Kranken (bezw. Genesenden, namentlich<br />
nach Infektionskrankheiten) appetitanregend,<br />
sie fördern auch die Darm- und Nierentätigkeit.<br />
Bei Kindern bewährten sich naturreine<br />
« Süssmoste > zur Abhärtung gegen Darmkrankheiten.<br />
Obst und «flüssiges Obst »<br />
müsse in der Ernährung viel stärker beachtet<br />
werden. Für alle Gesunden empfiehlt C.<br />
v Noorden einen reinen Obsttag in jeder<br />
Woche.<br />
Linoleum tötet Bazillen.<br />
Es ist schon seit langem bekannt, dass<br />
Krankheitskeime auf Linoleumboden sehr<br />
schnell absterben. Kürzlich haben Versuche<br />
dies wieder in eindrucksvoller Weise bestätigt.<br />
Bei warmer Temperatur gehen dort<br />
z. B. Bazillen innerhalb von 24 Stunden völselbst<br />
da, wo sie,<br />
lieh bleibt, gehört zu den Schlagern dieser<br />
Saison. Sie spart ganze Kleider, besonders<br />
wenn wir sie in Tunikform wählen und sie<br />
mit kurzen Blusen wechseln. E. Seh.<br />
Gelenke hervortreten,<br />
leicht zurückgeschoben, etwas Querfältchen<br />
bilden. Die Lamebluse für den Nachmittag,<br />
die ebensogut in Konzerte und Vorträge<br />
wie zum Abendessen im Restaurant dienlig<br />
zugrunde. Bei kühlem Wetter halten sie<br />
sich etwa die doppelte Zeit am Leben. Sonnenbestrahlung<br />
beschleunigt die Keimtötung<br />
ausserordentüch. Uebrisrens hat auch noch<br />
Jahrzehnte altes Linoleum dieselbe Wirkung.<br />
Ratsam ist es auch, den Linoleumboden häufig<br />
anzufeuchten : dann besteht die grösste<br />
Wahrscheinlichkeit, dass an den Schuhen ins<br />
Zimmer verschleppte Krankheitserreger<br />
schnellstens vernichtet werden.<br />
Chinin zur Grippevorbeugung.<br />
Bald kommt wieder die Qrippesaison, und<br />
so sind die Versuche von Professor Spitta,<br />
Berlin, aktuell. Er hat in langdauernden<br />
Selbstversuchen das als Vorbeugungsmittel<br />
empfohlene Chinin mit Erfols erprobt. Er<br />
nahm ohne jede schädliche Nachwirkung allmorgendlich<br />
50 mg chin. hydrochlor. Für<br />
einen Monat machte dies 1,5 z Chinin aus.<br />
Die Kosten betrugen 1 Franken. Wahrlich<br />
kein Geld, wenn man dafür von der Grippe<br />
verschont bleibt.<br />
Warum giesst der Hausherr zuerst einen<br />
Schluck Wein in sein Glas ?<br />
Diese Sitte hat sich bis in unsere Tage erhalten,<br />
da oben auf der Flasche sehr leicht<br />
kleine Korkteilchen schwimmen und der<br />
Flaschenrand meist nicht ganz sauber ist.<br />
Der erste « unsaubere > Schluck wird daher<br />
in das Glas des Gastgebers gegossen. Es ist<br />
aber anzunehmen, dass diese Sitte aus einer<br />
Zeit stammt, in der solche Erwägungen keine<br />
Rolle spielten. Ursprünglich wollte man wahrscheinlich<br />
dem Gast beweisen, dass der<br />
Wein nicht vergiftet sei.<br />
Mohrrüben in der Zahnhygiene.<br />
J. Schiotz, Oslo, lässt von Schulkindern<br />
rohe Mohrrüben mit den Zähnen hobeln und<br />
erreicht dadurch eine « ernährungsphysiologische<br />
» Zahnreinigung und gute Massage<br />
des Zahnfleisches. Diese Methode soll freilich<br />
nicht die Ausschaltung von Zahnbürsten<br />
und Zahnpasta bedeuten.<br />
Künstlicher Nebel als Frostschutz.<br />
Der Frost verursacht jährlich einen Schaden<br />
von vielen Millionen Franken an den<br />
Obstkulturen. Man deckt sie vielfach mit<br />
Rohrmatten und Juteleinen ab, um Frostschäden<br />
abzuwehren. Das ist aber ein ziemlich<br />
teures Verfahren. Als wirksames Schutzmittel<br />
hat sich der künstliche Nebel erwiesen,<br />
den man durch geeignete Vernebelungsapparate<br />
erzeugt. Man lässt die Nebelflüssizkeit<br />
aus Kalk auslaufen, sie verdampft, und<br />
eine hinreichende Nebeldecke legt sich eine<br />
ganze Nacht hindurch auf das zu schützende<br />
Gelände. Der so gebildete Nebel lässt keine<br />
Säuretropfen fallen, so dass die Kulturen<br />
durch Säure nicht beschädigt werden.<br />
Verantwortliche Redaktion des Autler-Feierabend:<br />
M. Bulliger.<br />
III<br />
Magenleiden<br />
Die bewährten<br />
Magenpulver von O. Schüepp<br />
dnd ein sicheres Mittel zur Beseitigung selbst<br />
veralteter Fälle von Magenleiden.<br />
Verdauungsstörungen oder chronischen Magenkatarrh<br />
bezeichnet man gewöhnlich als Magenleiden,<br />
und die meisten Menschen sind heutzutage<br />
damit belastet. Die vorkommenden Beschwerden<br />
äussern sich verschiedenartig. —<br />
Nach dem Essen werden die meisten voll gegen<br />
die Brust hin, es liegt ihnen schwer auf dem<br />
Magen, bekommen Kopfweh über den Augen,<br />
Schwindel, manche glauben, sie könnten einen<br />
Schlag bekommen, sind überdrüssig, sehr sohnell<br />
bös und aufgeregt, so dass sich Herzklopfen<br />
einstellt. In der Regel ist wenig Appetit vorhanden,<br />
hat man aber nur weniges genossen,<br />
so bringt man nichts mehr hinunter. Auch<br />
gibt es solche, welche alle 2 Stunden Hunger<br />
haben, und doch nehmen ihre Kräfte ab. Auch<br />
kommt öfters Erbrechen vor. — Gewöhnlich<br />
ist harter Stuhlgang, auch Abweichungen vorhanden,<br />
saures Aufstossen oder Magenbrennen,<br />
manchmal Rücken- und Unterleibsschmerzen<br />
und gewöhnlich kalte Füsse. Viele glauben<br />
irrtümlich, sie seien lungenleidend, indem ihnen<br />
das vorhandene Magengas das Atmen erschwert.<br />
Durch diese Verdauungsstörungen werden die<br />
genossenen Speisen unverdaut fortbefördert, so<br />
dass das Blut zu wenig Nährstoffe erhält und<br />
hiedurch Blutarmut und Bleichsucht<br />
entsteht. Auch die vielen Sohlaganfälle, welche<br />
ein frühes Ableben herbeiführen, rühren von<br />
diesen Verdauungsstörungen.<br />
Die Mittel sind ohne Berufsstörung<br />
zu nehmen. Preis einer Kurp. Fr. 6.75<br />
Erhältlich durch:<br />
Apotheke J. FREY, HEIDEN 28 (Appenzell).<br />
Teppiche<br />
Linoleum,<br />
Vorhangstofk.<br />
Decken, *"<br />
vorteilhaft<br />
im Spezialhaus<br />
Zürich, Bahnhofstrasse 18<br />
Gleiches Haus in St. Gallen<br />
ZÜRICH 2, BLEICHE Ü^^l<br />
MUSIKHAUS<br />
WOHLFAHRT<br />
bietet Ihnen folgende<br />
Vorteile:<br />
Schweizer Pianos u. Flügel<br />
direkt ab Fabrikdepot<br />
Tausch - Teilzahlung - Miete<br />
zu günstigen Bedingungen<br />
Reparaturen Stimmungen<br />
Beethovenstrasse 49 - Telefon 57.037<br />
Gesichts-Massagen<br />
mit Hormonverfahren<br />
nach Dr. Spuhl*<br />
Entfernung v. Warzen.<br />
Manlcure. Streng seriöse,<br />
von Aerzten empf.<br />
Behandlung.<br />
W.v.Traver$,staatl.dipl.<br />
ZÜRICH, Bahnhofstr.<br />
94, Tel. 57.461<br />
Intime<br />
HYGIENE<br />
für<br />
Damen u. Herren<br />
Diskreter<br />
Versand durchs<br />
Postfach 18258,<br />
Hönqg-Zurlch<br />
Aus den mildesten Holländer<br />
Tabaken hergestellt,<br />
daher aussergewöhnlich<br />
aromatisch, trotz dem Nikotingehalt<br />
von nur zirka<br />
1.1%.<br />
Vereinigte Tabakfabriken<br />
A.-G„ Solothurn.<br />
F. SpitzDarth-Grieö. Zürich 8<br />
Feldeggstrass* 58 — Telephon 27.464<br />
SILBERSCHMIED<br />
«EH<br />
Ia Wacjendedcen<br />
einmal gebraucht<br />
wurden, sind zu sehr günstigen Preisen<br />
abzugeben.<br />
Diese Decken sind<br />
Qualitätsware<br />
Die Hill<br />
fehlerfrei, die<br />
wasserdicht und in jeder Grfisse erhältlich,<br />
solange Vorrat.<br />
Verlanaen Sie Offerte von<br />
Zelt- und Deckenfabrikation<br />
PICARD, BIEL<br />
Wenn Sie bei dem heutigen Tempo erfolgreich<br />
sein wollen, sollten Sie eine Erika für Ihn<br />
Korrespondenz haben. Alle Erika-Besitzer loben<br />
ihren unerreicht leichten Tastenanschlag, die<br />
klare, regelmässige Schrift — gelbst bei vielen<br />
Durchschlagen. Ueberhaupt hat die Erika alle<br />
Vorzüge einer grossen Büromasohine, kostet<br />
jedoch nur halb so viel. Immer mehr Geschäftsleute<br />
ziehen sie den grossen, teuren Büro*<br />
maschinen vor.<br />
Generalvertr.! W. Häusler-Zepf, Ölten<br />
Verlangen Sie sofort den ausführlichen Oratiaprospekt<br />
über das neue Erika-Teilzahlungssystem<br />
und die Adresse der nichiten Erika-<br />
Vertretung.
und in den königlichen Parkanlagen ist die Ge-mischwindigkeit begrenzt und .durch Warnungs-<br />
hat bereits erfreuliche Aufmerksamkeit ge-<br />
dem wir die Winter-Saison eröffneten,<br />
tafeln bekanntgegeben.<br />
funden und eine ganze Anzahl von Lösern<br />
Die Haftpflichtversicherung ist ee-<br />
auf den Plan gerufen. Wenn auch nicht alle<br />
setzlich in Grossbritannien vorgeschrieben. Wenn mit unserer Feststellung, es handle sich um<br />
aber der ausländische Kraftfahrer den Beweis erbringen<br />
kann, dass er Inhaber einer ausländischen eine leichte Aufgabe, einverstanden waren,<br />
Versicherungspolice ist, welche auch in England so konnte doch der weitaus grösste Teil die<br />
Gültigkeit hat, so ist es nicht nötig, dass er noch harte Nuss erfolgreich knacken. Durch das<br />
mit einer englischen Versicherung eine Police ab-<br />
Los wurden einige Löser als Gewinner unse-<br />
loughbridge, Wetherby, Knottingley, Donoaeter,<br />
Selby, Bubwith, Beveriey, Hüll, 238 km.<br />
Touren-Sprechsaal<br />
11. Tag: Hüll, mit der Fähre nach N«w Holland,<br />
Barton, Brigg, Lincoln. Sleaford, Swineshead.<br />
Touren-Antworten<br />
Sutterton Holbeach, Kings Lynn, Swaffham, Norwich,<br />
223 km.<br />
T. A. 941. Von St. Gallen hinauf bis nach<br />
Schottland. Für die Hinreise empfehle ich Ihnen 12. Tag: Norwich, Acle, Coistor, Great Yarmouth,<br />
JL/Owestoit, Lowestoft, Saxmundham, baxmundham, Woodbridge, Ips-<br />
folgende genae «oute; Route:<br />
St. Gallen, Gossau, Wil, Aadorf, Winterthur, wich, Colchester, Harwich, 185 km.<br />
Kemptthal, tthal. Schwamendingen, Zürich, Dietikon,<br />
hi<br />
Baden, Brugg, Bözberg, Stein, Rheinfelden, Basel, j an
N°96 — <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-5EVUE 11<br />
AKTUELLES<br />
Die Wintersession der Bundesversammlung<br />
bringt gemäss dem Verzeichnis der<br />
Verhandlungsgegenstände keine Geschäfte,<br />
welche die Verkehrsinteressenten im besonderen<br />
Masse berühren. Der Gesetzesentwurf<br />
betreffend das Verkehrsabkommen zwischen<br />
Automobil und Eisenbahn steht noch aus und<br />
dürfte von dem zuständigen Departement<br />
vielleicht für die ersten parlamentarischen<br />
Beratungen des folgenden Jahres bereitgestellt<br />
werden. Wie an anderer Stelle dieses<br />
Blattes erwähnt ist, besteht die Möglichkeit,<br />
dass der Bundesrat die bereinigte Verordnung<br />
über die Arbeits- und Ruhezeit der gewerbsmässigen<br />
Chauffeure der Bundesversammlung<br />
zur Genehmigung unterbreitet. Möglicherweise,<br />
dass einzelne Bestimmungen der<br />
Verordnung Vertretern von Handel und Industrie<br />
noch Veranlassung geben, dazu Stellung<br />
zu nehmen.<br />
Bei der Beratung des Voranschlages der<br />
S.B.B, für 1934 wird auch die Automobilkonkurrenz<br />
wahrscheinlich wieder einmal zur<br />
Sprache kommen, um als bequemes Argument<br />
zur Begründung der kritischen finanziellen<br />
Situation unserer Staatsbahnen herzuhalten.<br />
Der Erledigung harrt auch noch die<br />
Interpellation Vallotton betreffend Organisation<br />
eines Reisejahres, bei dessen Durchführung<br />
der Automobilverkehr natürlich in erheblichem<br />
Masse tangiert würde.<br />
Nationale Vereinigung zur Förderung des<br />
Reiseverkehrs. Eine ausserordentliche Generalversammlung<br />
wählte letzten Freitag den<br />
aus 23 Mitgliedern bestehenden Vorstand,<br />
in welchem der A.C.S. und der T.C.S. je einen<br />
Sitz haben. Anschliessend daran hielt der<br />
7gliedrige Ausschuss seine konstituierende<br />
Sitzung ab. Der Vorstand wählte zum neuen<br />
Direktor der schweizerischen Verkehrszen-<br />
+ rale Fürsprech Bittel und zum Propagandachef<br />
für Automobilismus, Film und Radio den<br />
auch unsern Lesern bereits bekannten bisherigen<br />
Publizitätschef bei der Oberoostdirektion,<br />
Dr. Senger. ~<br />
T. C. S.<br />
Automobil-Verladung am Gotthard. Der T.C.S.<br />
hat soeben in Airolo-Bahnhof, am südlichen Ende<br />
des Gotthard-Tunnels einen Automobil-Verläde- und<br />
Auslade-Dienst eingeführt. Ein Angestellter, der<br />
ein mit den Initialen des T. C. S. versehenes Armband<br />
trägt, wird eich den Automobilisten zur Verfügung<br />
stellen, um ihnen die Formalitäten in bezug<br />
auf die Verladung oder Ausladung der Automobile<br />
zu erleichtern. Dieser Dienst ist für die<br />
Automobilisten, die sich über ihre Mitgliedschaft<br />
•des T. G. S. auswesen können oder deren Wagen<br />
mit dem Kühlerabzeichen des T. G. S. versehen<br />
sind, vollständig kostenlos.<br />
In Göschenen steht das Personal des S. B. B.-<br />
Bahnhofes für die Verladung oder Ausladung der<br />
Automobile gratis zur Verfügung der Automobili-<br />
•ten.<br />
Durchfahrt de» Klont Cenis. Die Mitglieder des<br />
T. C. S. gemessen ebenfalls einen wertvollen Vorteil<br />
für die Durchfahrt des Mont Cenis-Tunnels.<br />
Gegen Vorweisung der Mitgliederkarte des laufenden<br />
Jahres, wird Ihnen die Firma Lacombe in<br />
Modane, die mit den Verladungs- und TranspoTt-<br />
Formalitäten zwischen Modane und BaTdonneche<br />
beauftragt ist, einen Rabatt von 25% gewähren.<br />
Die Skis und das Auto. Das Herannahen des<br />
Winters wirft die FTage betreffend den Transport<br />
der Skis per Automobil auf. Die Bestimmungen<br />
der Vollziehungsverordnung des Bundesgesetzes<br />
über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr sind<br />
in bezug auf die Belastung der Fahrzeuge unzweideutig.<br />
Artikel 54 erklärt: « Die Ladung darf weder<br />
Personen noch Sachen gefährden. Sie darf die<br />
für das Motorfahrzeug vorgesehene Breite und<br />
Höhe nicht übersteigen. Sie darf das Fahrzeug<br />
vorn nicht überragen. Beim Transport von Langholz<br />
und andern das Fahrzeug überhängenden Gegenständen<br />
ist das Ende der Ladung durch Tuchwimpel<br />
deutlich kenntlich zu machen. » Es ergibt<br />
sich somit aus obigen Bestimmungen, dass die<br />
Art und Weise der Beförderung der Skis, die darin<br />
besteht, diese mittels einem auf dem Kotflügel<br />
befestigten Bügel seitlich, und unbeweglich gemacht<br />
zu transportieren, insofern sie das Fahrzeug vorn<br />
oder dessen Breite nicht überragen, gestattet werden<br />
dürfte.<br />
Man fragt sich, nicht ohn» Grund, ob nicht etwa<br />
die gesetzlichen Bestimmungen, welche die<br />
Kühlerfiguren, die bei Zusainmenstössen eine Gefahr<br />
darstellen, verbieten, auch für die nach vorn<br />
gerichteten Ski-Spitzen in Anwendung gebracht<br />
werden, die ebenfalls eine unbestreitbare Gefahr<br />
aufweisen.<br />
Das zuständige eidgenössische Amt und die<br />
kantonalen Experten werden diese heikle ; Frage<br />
demnächst lösen, aber es ist möglich, dass ein Beßchluss,<br />
der den Ski-Transport mit nach vorn gerichteten<br />
Spitzen erlaubt, unter den Automobilisten,<br />
deren Kühlerfiguren verboten wurden, eine gehörige<br />
Gegenklage verursachen wird.<br />
Der T. G. S. beschäftigt sich mit dieser Frage<br />
und wird bestrebt sein, eine Lösung zu finden] die<br />
sowohl die einen wie die andern befriedigt -<br />
Es ist natürlich auf jeden Fall vorsichtig und<br />
empfehlenswert, die Skis hinten am •Fahrzeug,, mit<br />
den Spitzen nach oben zu transportieren.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
Jahresfeier. Im Zeichen des Halbmondes, der<br />
als leuchtendes Charakteristikum. hoch über der<br />
Festgemeinde thronte, stand die «N'acht im Orient»,<br />
welche die einfallreiche Vergnügungskommission<br />
den rund 900 Gästen vermittelte, die zu dem grossen<br />
gesellschaftlichen Anlass der Sektion erschienen<br />
waren. Gleich bei Ankunft wurden die Herren<br />
durch die Ueberreichung des Fez, der für die folgenden<br />
Stunden das Feld beherrschte, wenigstens<br />
äusserlich in Morgenländer verwandelt, während es<br />
den Damen gemäss den neuzeitlichen Bestrebungen<br />
von Kemal Pascha glücklicherweise erlaubt war,<br />
unverhüllt und in echt abendländischen Toiletten<br />
zu erscheinen. Wuchtige Kuppeln ehrwürdiger Moscheen,<br />
zierliche Türme schlanker Minarette, reichhaltige<br />
Staffage mit ausgesuchten Teppichen mahnten<br />
uns an den Wechsel der Kultur, den wir mit<br />
der nämlichen Leichtigkeit vollzogen sahen wie etwa<br />
der glückliche Besitzer des Wunschteppichs aus<br />
«Tausend und eine Nacht» Kontinente überflog.<br />
Zur Mitwirkung, war ein von Rudolf Bernhard,<br />
alias Prinz aus irgend einem Wunderlande, zusammengestelltes<br />
Ensemble verpflichtet worden, das in<br />
Wort und Gesang, Spiel und Musik den Orient vermitteln<br />
sollte. Dieser Aufgabe entledigte sich der<br />
populäre Basler Komiker mit der üblichen Nonchalance<br />
und gutem Humor, und wenn auch' nicht<br />
alles einer gründlichen völkerkundlichen oder geographischen<br />
Ueberprüfung standhalten würde und<br />
der Begriff des Orientes recht weit gefasst war, so<br />
vergnügten sich doch alle Anwesenden, und das war<br />
ja der Zweck des Abstechers. Offenbar waren wir<br />
dabei in den durch das neue türkische Regime bereits<br />
gründlich modernisierten Teil des Landes geraten,<br />
denn von streng bewachten Harems, frauenumworbenen<br />
Paschas oder wilden Sarazenen war<br />
trotz eifrigem Forschen nichts aufzutreiben, und<br />
selbst in der türkischen Bar ging es ziemlich europäisch<br />
zu.<br />
.Einzig was das Gedränge, das wogende Getriebe<br />
in den verschiedenen zur Verfügung stehenden<br />
Räumlichkeiten anbelangt, da fühlte man eich<br />
ordentlich in das orientalische Viertel irgend einer<br />
mächtigen Karawanserei versetzt, wo sich alles<br />
durch schmale Gassen schiebt und drängt!<br />
Der Vergnügungsmagieter hatte mit seinem<br />
Stab das Szepter fest übernommen und sorgte dafür,<br />
dass es nirgends Kunstpausen gab, so dass<br />
selbst der Sektionspräsident nicht einmal Gelegenheit<br />
gehabt hätte, die zahlreichen Gäste und besonders<br />
die Vertreter von Behörden, SchwesteTsektionen<br />
und anderen Verkehrsverbänden zu begrüssen.<br />
Dem Tanz wurde in echt orientalischer Weise<br />
nach Herzenslust gefrönt und kaum, dass man mit<br />
Hilfe eines bescheidenen, aber unentbehrlichen<br />
Wortschatzes (Spezialität; Salems und Aleikums!)<br />
einmal die Runde durch den im «Uhler» konzentrierten<br />
Orient gemacht hatte, so wurde das Mittemachtskabarett<br />
angemeldet, das die Revuetruppe<br />
in ihrer unterhaltenden Vielseitigkeit nochmals<br />
zeigte. Besonders Bernhard, der aus dem Nichts,<br />
resp. aus dem simpelsten Unsinn, der absurdesten<br />
Blödheit noch einen guten Witz machen kann,<br />
brillierte erneut. Alsdann musste dem Tanz endgültig<br />
das Feld geräumt werden, wo es noch die<br />
ganze Nacht hindurch dudelte, quiekte und jazzte,<br />
Abend- und Morgenland vereint in Rhythmus<br />
schwelgten.<br />
Nur sehr mählich lichtete sich der vorzüglich<br />
organisierte Park von über 200 Wagen, und noch<br />
weit im Lande herum begegnete man in dieser<br />
Nacht festgeschmückten Bummlern, die sich noch<br />
nicht in st. gallische Prosa zurückgefunden hatten.<br />
Alles in allem ein ebenso vergnüglicher wie<br />
gelungener Abend. Einzig die Raumfrage scheint<br />
noch nicht restlos gelöst zu sein und wenn die<br />
Sektion, die sich in wenigen Jahren zu einem imposanten<br />
Verband entwickelt hat, weiterhin in bisherigem<br />
Masse an Mitgliedern zunimmt, so wird<br />
ö!e bald ein eigenes Clubheim bauen müssen, sofern<br />
Keine st. gallischen Gaststätten die mächtige Gemeinde<br />
zu behausen in der Lage bleibt! Bis dann<br />
Wird das Lob Mohammeds allerdings noch oft von<br />
den hohen Minarettürmen erschallen und der Märchenerzähler<br />
noch manchesmal seine Zuhörer mit<br />
den Erlebnissen von Harun al Raschid erfreuen!<br />
b.<br />
ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH. Das Bureau<br />
des Gruppenvorstandes befasste sich in seiner<br />
Sitzung vom 3. November a. c. mit einigen dringlichen<br />
Geschäften. Vorab orientierte der Präsident<br />
über die laufenden Sektionsgeschäfte, wobei besonders<br />
die Regelung der Subventionsfrage für die<br />
Kräzerlistrasse bedauert wurde. Immerhin ist die<br />
Subventionsablehnung aus prinzipiellen Gründen<br />
verständlich.<br />
Die Generalversammlung der Sektion ist auf den<br />
25. Februar 1934 nach Wattwil angesetzt worden;<br />
eventuell wird anschliessend ein «zügiger» Film<br />
rollen.<br />
1<br />
Der Mitgliederbestand der Sektion beträgt rund<br />
1600. Die Werbung vom vergangenen Herbst hat,<br />
wenn auch nicht eine grosse Zahl, doch ein befriedigendes<br />
Resultat gezeitigt. Ende <strong>1933</strong> soll wieder<br />
ein Mitgliederverzeichnis der Sektion erscheinen.<br />
Im besondern wurde verlangt, dass die Massnahmenzur<br />
Bekämpfung der Verkehrsunfälle etwas<br />
tüchtig in die Hand genommen und Fehlbare rücksichtslos<br />
gemeldet werden. Es ist dringend notwendig,<br />
dass mehr Disziplin auf die Strasse getragen<br />
wird. Jedes Mitglied möge zur Besserung das Seinige<br />
beitragen. Die Raserei, die sich einige Fahrer<br />
erlauben, muss verschwinden, ansonst di« Versicherung<br />
die versprochene Prämienrückzahlung nicht<br />
einhalten kann.<br />
Das Sekretariat erklärte, dass vom T. C. S. die<br />
anfänglich geplante Kontrolle der Automobile betreffend<br />
Angleichung der Fahrzeuge an die neuen<br />
Verkehrsvorschriften fallen gelassen wurde, wogegen<br />
an alle Mitglieder eine Schrift abgegeben wird,<br />
worin die notwendigen Angaben enthalten sind.<br />
Das Protokoll vom 7. Juni wurde genehmigt<br />
Was die Frage der Abhaltung eines- Familienabends<br />
anbetrifft, so würde eine Wiederholung jedenfalls<br />
begrüsst. In diesem Sinne soll ein Rundschreiben<br />
zur Versendung gelangen, um unter den Mitgliedern<br />
diese Frage abzuklären. Der Vorstand bittet um<br />
umgehende Beantwortung.<br />
; Ein Schreiben des Herisatier Faschingskomitees<br />
betreffend aktiver Teilnahme an einem eventuellen<br />
Faschingsumzug im Jahre 1934 wird dahin beantwortet,<br />
dass, soweit es in der Möglichkeit der einzelnen<br />
Automobilisten liege, die Sache befürwortet<br />
werde. :<br />
Mutationen lagen keine vor. Die allgemeine Umfrage<br />
wurde zur Feststellung benützt, dass auch die<br />
Traubenfahrt nach Bernecjc, trotz persönlicher Einladung,<br />
nicht besucht wurde.<br />
Zur Freude aller wenigen Anwesenden durften<br />
wir den Sportpräsidenten der Sektion, Herrn Burck<br />
(St. Gallen), begrüssen.<br />
Der Präsident schloss um 10 Uhr 35 diese Büreausitzung.<br />
Das Gruppenbureau von App. A. Rh.<br />
Autosektion Waldstätte<br />
Familienabend. Wir verweisen nochmals auf d.j»<br />
Mitteilungen in der «A.-R.» Nr. 05 über den Dienstag,<br />
den 21. November zur Durchführung gelangenden<br />
Familienabend, sowie auf die Sonntagsausfahrt<br />
nach Baldegg vom 26. November und den<br />
freien Katerbummel nach Udligenswil, Mittwoch,<br />
den 29. November.<br />
SEKTION BERN. Eingabe betr. die rechtsufrige<br />
Thunerseesirasse. Durch die von der Regierung des<br />
Kantons Bern beabsichtigte Abfindung der Obligationäre<br />
der Steffisburg-Thun-Interlakenbahn ist der<br />
langjährige Streit um die Frage des Bahn- oder<br />
Omnibusbetriebes auf der rechtsufrigen Thunersee^<br />
strasse wieder neu en-tfacht. Die .Parteien sind in<br />
der Wahl ihrer Mittel nicht gerade zurückhaltend<br />
und befehden sich in oft unversöhnlicher Weise.<br />
Hüben und drüben werden Gutachten ins Feld<br />
geführt, die die Vorteile der einen oder anderen<br />
Transportart in den rosigsten Farben schildern,<br />
und es wäre eigentlich überflüssig, sich hierzu<br />
nochmals zu l ätissern. Trotzdem hielt es die Geschäftsstelle<br />
des Kantonalverbandes bernischer<br />
A. G. S.-Sektionen für angebracht, der kantonalen<br />
Baudirektion zuhanden der Wintersession des Grossen<br />
Rates den Standpunkt des nicht' durch örtliche<br />
Gründe voreingenommenen Automobilisten nachträglich<br />
zur Kenntnis zu bringen.<br />
Der Kantonalverband bernischer A. C. S.-Sektionen,<br />
dem mehr als 2000 Motorfahrzeugbesitzer angehören,<br />
ist trotz dem kürzlich veröffentlichten Gutachten<br />
der Herren Direktor Amstutz und alt Kursinspektor<br />
Oftinger der Ansicht, dass bei dem heutigen<br />
Strassenverkehr die unfallfördernden Schienengeleise<br />
verschwinden müssen und dass es im<br />
Zeitpunkt der Aufhebung von Niveau-Uebergängen<br />
nicht mehr angeht, sich der Strasse als Bahnkörper<br />
zu bedienen. Der A. G. S. erblickt in der Anlage<br />
solcher gemeinsam geführter Verkehrszüge eine,<br />
stets lauernde Gefahrenquelle, der nur mit überaus<br />
kostspieligen Mitteln abgeholfen werden kann.<br />
Der automobilistische Schwerverkehr Thun-Interlaken<br />
erheischt zwei gutausgebaute und gefahrlose<br />
Strassenzüge. Hieran haben die von den Strassen<br />
bedienten Ortschaften ein lebenswichtiges Interesse<br />
und es müssen von Amtes wegen Vorkehrungen getroffen<br />
werden, um den nach der Südseite des Thunersees<br />
abgewanderten Automobilverkehr zurückzugewinnen<br />
und damit gleichzeitig die anormal frequentierte<br />
Strasse Thun-Spiez-Interlaken wirksam<br />
zu entlasten. Der A. C. S. ist der festen Ueberzeugung,<br />
dass der Automobil-Verkehr nur dann der<br />
rechtsufrigen Thunerseestrasse zurückfliessen kann,<br />
wenn die Strasse in ihrer ganzen Breite dem Strassenverkehr<br />
zugänglich gemacht wird, das heisst,<br />
nicht durch feste Geleiseanlagen Stetsfort eingeengt<br />
bleibt.<br />
Der A. C. S. verspricht sich vom Ausbau dieser<br />
Strasse für den motorisierten Durchgangsverkehr<br />
unter Ausmerzung des verkehrsstörenden Bahntrassees<br />
eine wünschenswerte Belebung der Kurorte<br />
am rechten Seeufer und damit eine Besserung der<br />
allgemeinen Wirtschaftslage. h.<br />
Tanzabend. Nichts beweist den Ruf des traditionellen<br />
Tanzabends der Sektion Bern wohl deutlicher<br />
als die Tatsache, dass die verfügbaren<br />
Tischplätze von Jahr zu Jahr früher ausverkauft<br />
sind und das Tanzparkett immer kleiner<br />
wird. Wenn es so weiter geht, wird sich die Vergnügungskommission<br />
mit dem Gedanken befassen<br />
müssen, entweder besondere Attraktionen, wie diesmal<br />
gleich zwei Hochleistungs-Kapellen, peinlich zu<br />
vermeiden — oder dann den stimmungsvollen Burgerratssaal<br />
wohl oder übel aufzugeben.<br />
^ ^Das will allerdings nicht etwa heissen, dass sich<br />
im- letzten Samstag nicht jedermann wohl und in<br />
seinem. Element gefühlt hätte. Nach den beiden diesjährigen<br />
Fährgeschicklichkeitsprüfungen der Sektion<br />
vermochten auch etwelche Hindernisse beim Tanz<br />
die Manövrierfähigkeit nicht mehr merklich zu stören.<br />
Höchstens wurde beim Walzer die Maximaltourenzahl<br />
nicht ganz erreicht. Die Parkplätze waren<br />
wieder im optimalen Verdichtungsverhältnis angelegt,<br />
das zugleich hohen Wirkungsgrad und Stossfreiheit<br />
verbürgt. Das Ravitaillement, durch Herrn<br />
Lüthy betreut, verriet durch seine Promptheit grosses<br />
Einfühlungsvermögen in die Psyche der Konkurrenten,<br />
und zum Tanken von Sonderkraftstoffen<br />
schäumenden Charakters war im Foyer eine Sondertankstelle<br />
eingerichtet, deren Dienste mit Vorliebe<br />
von Herren bestandenen Alters in Anspruch<br />
genommen wurden.<br />
Auf dem Podium lieferten sich die Schweiz und<br />
Afrika unermüdlich Zweikämpfe voller Taktgefühl,<br />
deren Ausgang nur mit einem Unentschieden taxiert<br />
werden kann, denn genau gleich wie Geo Lanz mit<br />
Walzer und Tango hielt Leon Abbey mit Foxtrott,<br />
One Step und Rumba das hinterste Tanzbein im<br />
Schwung.<br />
Alle offiziellen Ansprachen unterblieben, ein<br />
weiterer Beweis der Vorzüglichkeit, mit der das<br />
Vergnügungskomitee der Sektion seines Amtes<br />
waltete. m.<br />
SEKTION ZÜRICH. Der ausserordentlich starke<br />
Aufmarsch der Mitglieder, welcher der Generalv<br />
e rsammlung und dem Martinimahl<br />
vom 16. November beschieden war, dokumentierte<br />
recht deutlich das grosse Interesse der Mitglieder an<br />
den Club- und automobilistischen Fragen. Das vorgelegte<br />
Budget pro 1934 wurde diskussionslos einstimmig<br />
genehmigt und das Eintrittsgeld und der<br />
Jahresbeitrag auf bisheriger Höhe belassen. Ebenfalls<br />
einstimmige Genehmigung fanden die Anträge<br />
des Vorstandes für Einführung der Eigenversicherung<br />
für die Abgabe von Zolldokumenten zuhanden<br />
der nächsten Delegiertenversammlung des A. G. S.<br />
und für die Neuregelung der finanziellen Beiträge<br />
für Ortsgruppen. So waren die statutarischen Geschäfte<br />
unter der Leitung von Herrn Präsident H.<br />
Hürlimann, Zürich, rasch erledigt, was Gelegenheit<br />
gab, verschiedene aktuelle Verkehrsfragen zu behandeln.<br />
Herr Ing. Brüderlin orientierte über die bis<br />
ahhin an 1085 Wagen vollzogenen autotechnischen<br />
Kontrollen, die von den amtlichen Experten der<br />
kantonalen Motorfahrzeugkontrolle vorgenommen<br />
wurden und die sich durch besonders fachmännische<br />
und zuverlässige Buchführung auszeichnen.<br />
Die Diskussion zeigte, dass man die Vorschriften<br />
der eidgen. Vollziehungsverordnung und deren nachträgliche<br />
Auslegung durch die Bundesbehörden zum<br />
Teil als etwas zu weitgehend hält, da dieselben für<br />
die Automobilbesitzer von grosser finanzieller Tragweite<br />
sind (Pneufrage etc.), so sehr anderseits die<br />
Gebote der Verkehrssicherheit gebührende Rücksichtnahme<br />
beanspruchen. — Herr Nationalrat Dr.<br />
Stadler orientierte kurz über die bisherigen Beratungen<br />
der Expentenkommission für das neue Afbeitszeitgesetz<br />
der Chauffeure und empfahl in eindringlicher<br />
Weise die neue Alpenstrasseninitiative.<br />
Die Versammlung stimmte einstimmig folgender<br />
Resolution zu: «Die Generalversammlung der<br />
Sektion Zürich des A. C. S. begrüsst die Volksinitiative<br />
für den Ausbau der Alpenstrassen und ersucht<br />
ihre -Mitglieder, das Volksbegehren vollzählig mit<br />
ihrer Unterschrift zu unterstützen. » Das Auffahren<br />
in Zweierkolonnen an wichtigen Strassenkrpuzungen<br />
soll nach Fühlungnahme mit den Polizeibehörden<br />
den Fahrern in vermehrtem Masse zur Beachtung<br />
empfohlen werden/während anderseits bei den Baubehörden'"Schritte"unternommen<br />
werden sollen, damit<br />
bei Strassenbauten jeweils nicht die ganze<br />
Fahrbahnbreite dem Verkehr vollständig gesperrt<br />
wird.<br />
Am gemeinsamen Nachtessen, von 420 Mitgliedern<br />
besucht und auch von verschiedenen Vertretern<br />
der Behörden (u. a. Regierungsrat Wettstein)<br />
und Delegierten der .Nachbarsektionen beschickt,<br />
zirkulierten bereits die ersten Unterschriftenbogen<br />
der Volksinitiative. Herr Hürlimann entbot<br />
den Willkomm des Vorstandes und gab die Resultate<br />
des Mitgliederwettbewerbes 1932/33 bekannt.<br />
Herr W. Badertscher nahm alsdann die Ehrung<br />
der drei schweizerischen Automobilmeister <strong>1933</strong>, die<br />
der Sektion Zürich angehören, der Herren H. Gübelin,<br />
H. Kessler und U. Maag, vor, und gedachte<br />
auch der vorzüglichen Sportleistungen des Herrn H.<br />
Rüesch. Herr Regierungsrat Wettstein überbrachte<br />
den Gruss der Behörden, die dankbar die unermüdlichen<br />
Anstrengungen des A. C. S. in allen Automobil-<br />
und Verkehfsfragen anerkennen. Den Gruss<br />
des Zentralkomitees des A. C. S. • entbot Herr Vizepräsident<br />
Bucher, Luzern.<br />
Noch selten dürften die Zürcher A. C. S.-Mitglieder<br />
einen solch frohen und durch qualitativ ausgezeichnete<br />
Darbietungen belebten Martinimahl-Abend<br />
miterlebt haben. Schon 'die ulkige Schnitzelbank,<br />
eine Caralpin-Fahrt durch die Limmatstadt persk<br />
flierend, rief wahre Lachstürme hervor, wozu ausser<br />
dem witzigen Text vor allem die schmissigen<br />
Bilder von Herrn A. Schnider, Küsnacht, beigetragen<br />
haben dürften. Auch die mit amüsanten Ueberraschungen<br />
aufwartenden A. C. S.-Postsendungen<br />
waren von sehr guter Marke. Den Clou aber bildete<br />
die von eigenen Kräften mit Hilfe des Jodeldoppelquartetts<br />
des F C, Zürich aufgezogene Revue<br />
« Der schwarze Panther ». Herr Dr. A. Haas hatte<br />
hiezu ein unterhaltsames und witziges Libretto,<br />
Herr Nelson eine schmissige Musik geschrieben.<br />
Dazu eine ausgefeilte, tempofeste, mit unzähligen<br />
Einfällen und starkem zürcherischen Lokalkolorit<br />
aufwartende Darstellung, wo speziell auch die Gesangsvorträge<br />
und Tanzdarbietungen brillierten.<br />
Kein Wunder, wenn diese prächtige Revue, die<br />
nach Urteilen kompetenter Persönlichkeiten auch an<br />
zürcherischen Theaterstätten eines vollen Hauses<br />
sicher wäre, einen ungeheuren Beifall fand, der sowohl<br />
Autoren und Spielern galt. So zeichnete sich<br />
dieser Martinimahl-Herrenabend durch einen vorzüglichen<br />
Verlauf aus. Die überaus frohe Stimmung<br />
feierte wahre Rekordsprünge und noch um<br />
2 Uhr früh herrschte stärkster automobilistischer<br />
Betrieb in den Räumen des Hotels « Waldhaus Dolder<br />
»-. Das allgemeine Urteil ging dahin, dass man<br />
einem vorzüglich aufgezogenen Anlass beigewohnt<br />
und sich köstlich amüsiert habe. s.<br />
Xus d«<br />
L«<br />
COhne Verantwortlichkeit<br />
der Redaktion.)<br />
Für eine Internationale Automobilstrasse Nord-<br />
Süd im Winter. Im Sommer führen alle Süd-<br />
Strassen nach Rom und werden ohne weiteres die<br />
schönsten Routen bevorzugt, im Winter stehen wir<br />
vor den verschneiten Pässen und der hochentwickelte<br />
Autotourismus nach Süden kann sich nurin<br />
kostspieliger und primitiver Art und Weise,<br />
verbunden mit grossem Zeitverlust, zum grossen<br />
Teil per Schiene nach Süden abwickeln.<br />
Es ist deshalb nicht wunderlich, wenn die<br />
grossen Automobilverbände der 'Schweiz und gegenwärtig<br />
auch diejenigen des heutigen Deutschland<br />
ganz akut eine Internationale Automobilktrasse<br />
Nord-Süd "im Winter verlangen, da die<br />
fortschrittliche. Technik heute bestimmt eine Route<br />
freihalten kann. Diese Verwirklichung benötigt<br />
selbstverständlich die Beziehung aller interessierten<br />
Verbände, der Kantone und nicht zuletzt des<br />
Bundes.<br />
Wenn wir in der Schweiz nicht in Bälde auf<br />
eine bestimmte Route uns einigen können, so wird<br />
unser Land umfahren, indem in einem Nachbarstaate<br />
eine solche sieherlich in geraumer Zeit freigehalten<br />
wird und wir haben den Schaden und<br />
das Nachsehen.<br />
Es kann nur diejenige Route als beste bezeichnet<br />
werden, die qualitativ und materiel am leichtesten<br />
im Winter offen gehalten werden kann, d.<br />
h. eine möglichst niedrige und kurze Paßstrecke<br />
aufweist, die von Natur aus in bestgeschützter<br />
Lage eich befindet.<br />
Diese besten Vorzüge kann in der ganzen<br />
Schweiz, bei objektiver Betrachtung nur der « Lukmanierpass»<br />
aufweisen, der auf der Tessinereeite<br />
grösstenteils durch den reichlichen Waldwuchs gegen<br />
Lawinen und gefürchtete Schneeverwehungen<br />
ausgezeichnet geschützt ist, auf der Bündnerseite,<br />
mit den 21 km, wegen der Kürze gut verbaut und<br />
befahrbar gemacht werden könnte. Dazu kommt<br />
d'ie spielend leichte Offenhaltung der Strecke Ilanz-<br />
Disentis, mit einer sehr geringen Steigung, die im<br />
Sommer von jedem Auto im direkten Gang befahren<br />
werden kann. Betont sei, dass die Strecke<br />
Chur-Flims-IIanz wegen den Autopostkursen frei<br />
gehalten werden muss. Ferner ist, wie bereits<br />
publiziert, von höchster Militärseite aus erklärt<br />
worden, dass gerade der Lukmanier als wichtigster<br />
strategischer Pass auch im Winter offen gehalten<br />
werden sollte, so dass auch von dieser Interessenz<br />
eine angemessene Subvention bestimmt<br />
erwartet werden darf.<br />
Es wäre ganz verfehlt, eine Winterroute frei zu<br />
machen, nur wegen der grösseren Bettenzahl, wie<br />
dies bei den Interessenten des Julier betont wird.<br />
Eine gewisse Konkurrenz der Rhätischen Bahn,<br />
macht jede Route, dies ist aber unvermeidlich und<br />
ist auf die Länge nicht zu verwehren. Die Bahnlinie<br />
ins Engadin, mit der grössten Bettenzahl, ist<br />
bestimmt der Lebensnerv der Rhätischen Bahn<br />
und wenn die Bahn auf dieser Strecke im Winter<br />
durch Freihaltung einer «Nord-Süd-Verbindung<br />
für die Wintersportsleute konkurriert wird, so<br />
wird sie voraussichtlicherweise in ihrer Existenz<br />
gefährdet.<br />
Auf den Lukmanier fahren keine Sportsleute<br />
mit ihren auch für den Winter vorbereiteten Privätautos,<br />
also fällt diese Konkurrenz ausser Spiel.<br />
Je höher ein Pass liegt, um so grössere Schneemassen<br />
sind zu erwarten. Der Lukmanier liegt<br />
1919 m ü. M., der Julier 2287 m ü. M., somit<br />
liegt der Luktnanier 368 m tiefer, was als ein<br />
grosser Vorzug vor allen 'Schweizer Südpässen bedeutet.<br />
Wir erwarten, dass eine Interessentenversammlung<br />
,sich in Bälde für die vorzüglich gelegene<br />
Lukmanierroute entschliesse. Dr L. C.<br />
Verantwortliche Redaktion<br />
Dr. A. Büchi.<br />
W. Mathys. — H. Labhart.<br />
Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwae).<br />
Ausserbalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Büchi.<br />
• Sprechstunden nach Vereinbarung mit der- Geschäftsstelle<br />
Zürich (Löwenstr. 51. TeL 39.743).
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 96<br />
OCCASION!<br />
LASTWAGEN<br />
von 2, 3, 4 und 5 Tonnen<br />
«um Teil mit Kipper, revidiert, mit Garantie, su<br />
günstigen Bedingungen<br />
zu verkaufen<br />
Anfragen unter Chiffre 11198 an die 10990<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
PRIMA GCCASION!<br />
0. M., 6 Zyl., 11 PS<br />
mit sehr schöner, 6/7plätziger Torpedo-Karosserie,<br />
sechsfach bereift, Wagen in allen Teilen in prima<br />
Zustand, sofort zu Fr. 1400.— verkäuflich.<br />
Offerten unter Chiffre 14141 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
FIAT 501<br />
in gutem, fahrbereitem Zustand, wegen Platzmangel<br />
per sofort gegen Kassa zu verkaufen. Billig im Betrieb<br />
und Steuer. Preis Fr. 500.—. (Neues Differential.)<br />
Eventuell Teilzahlung.<br />
Offerten unter Chiffre 61152 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
BUICK-Standard<br />
Zu verkaufen:<br />
1 Fiat 522 S<br />
24 000 km gefahren, 12,8<br />
Amerikaner, 4/5 PL, Limousine,<br />
starker, robuster<br />
Wagen, 11 PS, in fahrbereitem<br />
Zustande. Wird<br />
HP, Mod. 32/33, wie neu. bei Barzahlung sehr billig<br />
abgegeben. — Anfragen<br />
1 Chevrolet unt. Chiffre 61153 an die<br />
6 Zyl., Model 29, 4 PL, Automobil-Revue. Bern.<br />
vorteilhaft. — Beide nach<br />
Vorschrift ausgerüstet.<br />
Carl Enz, Glarus. Telephon<br />
770. 61157<br />
FORD, Fordor de luxe<br />
4-Plätzer, mit Giel ouvert, in tadellosem Zustande,<br />
von Privat zu Fr. 2700.— abzugeben.<br />
Adresse: S. E. Goodwin, Centralbahnstr. 7, Basel.<br />
Telephon 27.880. 61163<br />
FIAT, 2 Tonnen<br />
6 Zyl., 13 PS, 'Tiefrahmen-Chassis, Mod. 1932, erst<br />
7000 km gefahren, schöner, moderner Wagen, aus<br />
grosse ond kleine Arbeilen. Wu<br />
führen altes mit der äussersten<br />
Sorgfalt aus, keine Arbeit veriässt<br />
das Haus, bevor sie die Kon«<br />
trofle passiert hat. Nur Qualität- ,<br />
drucksachen bringen den Erfolg,<br />
auch wir wissen das ganz gutl<br />
Billig<br />
zu verkaufen<br />
FIAT-<br />
WAGEN 525<br />
(Sedan), Modell 1930, 4/5-<br />
plätzig, 19 Steuer-PS. Ev<br />
Tausch gegen Bretter.<br />
Verkehrsbew. bis Januar<br />
vorhanden. — Anfragen<br />
unt. Chiffre 61167 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
2/4-PL, sehr schöner,<br />
neuer 8-Zyl.-Wagen,<br />
Mod. 33, m. all. Komf.<br />
Fabrikgarantie. 9617<br />
Offert, unt. Chiffre<br />
Z 2771 an die Automobil-Revue,<br />
Bur. Zürich.<br />
Verkaufe FIAT514,<br />
wie neu, einwandfr. Zustand,<br />
kompl., letztes Modell,<br />
kontrolbereit, Kühlerdecke,<br />
Schneeketten,<br />
alle Zutaten, 2/4-Plätzer,<br />
8 PS. Preis Fr. 3500.-.<br />
A. Felber, Altstetten. Tel.<br />
tlU0<br />
Nr. 55.026 Zürich.<br />
6 Zyl., 17 HP, 4/5plätzige Limousine, Modell 1927, fabrikneu, mit Garantie,<br />
in gutem Zustande. Preis Fr. 850.— netto Kassa. zu vorteilhaftem Preise<br />
Offerten unter Chiffre 14142 an die abzugeben. 9955<br />
Automobil-Revue, Bern. Anfragen unter Chiffre<br />
14136 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Chevrolet<br />
Limousine""'<br />
4/5-Plätzer, 6 Zyl., 16 PS,<br />
wenig gefahren, in tadellosem<br />
Zustande, für nur<br />
2200 Fr. gegen bar zu verkaufen.<br />
Der Wagen ist<br />
nach den Vorschriften des<br />
neuen Gesetzes ausgerüstet;<br />
die Steuer bis Ende<br />
<strong>1933</strong>, die Versich, bis Aug.<br />
1934 bezahlt. Offerten an<br />
Hauptpostfach 279, Zürich.<br />
Limousine<br />
7plätzig, 6 Zyl., 19 PS,<br />
1931, in sehr gutem Zustand,<br />
komplett ausgerüstet,<br />
Fr. 4900.—. 10485<br />
Mercedes-Benz-Automobil<br />
A.-G., Zürich, Badenerstrasse<br />
119. Tel. 51.693.<br />
Zu verkaufen<br />
KASTEN-LIEFERUNGSWAGEN<br />
Konkurs zu Fr. 6500.— (Neupreis Fr. 12 000.—)<br />
IÄf* zu verkaufen "^PC<br />
Offerten unter Chiffre 14139 an die 10375<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
A<br />
HALLWAG<br />
BERN<br />
Breitenrainstrasse 97 • Telefon 28.222<br />
bereits neuer<br />
SPORT-COUPE<br />
Fr. 5300.—<br />
Mod. <strong>1933</strong><br />
Zu verkaufen<br />
(Occasion)<br />
Zu verkaufen<br />
wegen Abreise 61174<br />
PEUGEOT<br />
201 C<br />
wie neu, 14000 km gefahren.<br />
Basel, Ailschwilersfrasse<br />
15.<br />
iIIIIIITTTTTTTTT1<br />
G.M.C.<br />
LASTWAGEN, 2M Tonnen,<br />
Mod. 1930/31, 32 000<br />
km gefahren, vollständig<br />
neu karossiert, geschloss.<br />
3plätzige Kabine, Brücke<br />
3,45X2 m, Anschaffungspreis<br />
Fr. 14 000.—, Verkauf<br />
Fr. 5500.—. Der<br />
Wagen entspricht den<br />
neuen Verkehrsvorschrift.<br />
A. Steffen, Grenzacherstrasse<br />
209, Basel. Telephon<br />
20.375. 61169<br />
flBUBBH<br />
Fiat501<br />
Torpedo, gr. Luxe, 4/5pl.,<br />
neues Verdeck u. Seitenteile,<br />
Ia. Lederpolsterung,<br />
Ia. Zustand, Fr. 600.—<br />
Fiat502<br />
Coupe, 4/6plätzig, f. Taxibetrieb,<br />
Ballonräder, Ia.<br />
Zustand, Fr. 1200.—<br />
Berliet<br />
Torpedo, 7 PS, 4/5plätz.,<br />
Vierradbremsen, neues<br />
Verdeck und Seitenteile,-<br />
Fr. 950.—<br />
Alle^ Wagen aus erster<br />
Hand* sind gut gepflegt<br />
und werden mit Garantie<br />
abgegeben.<br />
Hch. Huber, Reinach.<br />
Teleph. 14. 10375<br />
Dampf-vulkanisieranstalt<br />
Pneumatiks-IMeuqummierung<br />
verlangt Mugglers Gummi, Pneu und Dachfarben<br />
Tel. 981.275<br />
Empfehlenswerte Garagen<br />
*M i -n nn 1<br />
Thalwil. Garage Grob<br />
Reparaturen. Revisionen. Michelin-Stock • Telephon 920.330<br />
Servicestation - Abschleppvorrichtung<br />
Der N.A.W.-Patent-Auspufftopf Ist<br />
der beste für alle Explosions.Motoren<br />
Verlangen Sie Prospekte vom Alleinfabrikanten<br />
TEL 24209 «2430S<br />
D<br />
E. Muggler, Mitgl. d. T. C. S.<br />
W.Wetter, Autospenglerei<br />
UFOURSTR<br />
ZtüRICH<br />
Pneus aller ersten Marken<br />
Älteste Vulkanisieranstalt der deutschen Schweiz<br />
Zürich-Züriclisee<br />
Empfehlenswerte Garagen<br />
GEGRÜNDET I90J<br />
Q. u. E. DOPPELHAMMER<br />
Löwenstrasse 19 Telephon 31.459<br />
EXCELSIOR-GARAGE<br />
ORIGINAL A MIL C A R-ERSATZTEILE<br />
Zentralheizung — Tag- nnd Nachtbetrieb<br />
Einstellen, Waschen' Schmieren, Reparaturen<br />
MINERVAWAGEN<br />
REVISIONEN; REPARATUREN; REQLAQE<br />
ANKAUF; EXPERTISEN; VERKAUF<br />
In fachmänn. Ausführung übernimmt Franz Häusle.<br />
Zürich Birmenstorferstrasse71 -Telephon32.993<br />
ZÜRICH 8<br />
B.FRICK&Co.<br />
PNEUMATIK-HAUS<br />
Dufourstr. - Ecke Kreuzstr. 15<br />
Telephon 21.333<br />
EIECTRO-PISTOL<br />
AUTOBESITZER!<br />
KALTE- UND WARMER I SSE können Räch dem<br />
„Kaltschweiss"-Verfahren<br />
Werke fOr Metallisierung<br />
Hans Weibel<br />
Spezial-Werkstätte<br />
nammerstr. • relsenstr. 12<br />
TeU1.275- ZÜRICH 8<br />
yerlaß, Administration, Druck und Clicherie; HALLWAG A.-G, flallersche Buchdruckerei und Wagnerecha .Verlagsanstalt, Barn,<br />
ia einer Stunde repariert werden.<br />
Tel. 62.315 ZÜRICH<br />
Revisionen, die fadikundig durdigeiührt<br />
werden sollen, verlangen<br />
gründlidie Kenntnisse aller möglidben<br />
Modelle alter und neuer<br />
Konstruktion. Seit einem Vier»<br />
teljahrhundcrt sind wir auf Revisionen<br />
spezialisiert und ver»<br />
bürgen Ihnen fadikundige Arbeit.<br />
Auto-Kollas 1<br />
dieses im Verbrennungsmotor<br />
besonders stabile<br />
KOLLOIDGRAPHIT-PRÄPARAT<br />
bewirkt erhebliche Reibungsverminderung<br />
und ergibt grundlegende Verbesserung<br />
der gesamten Schmierung.<br />
P; H. Stehelin & Cie.» Basel<br />
An alle Wagen-Besitzer!<br />
Wenn Ihr Wagen revidiert werden soll,<br />
so vergessen Sie nicht, dem Reparateur Anweisung<br />
zu geben, die notwendigen Ersatzteile<br />
bei WEWERKA zu bestellen. Es ist<br />
allgemein bekannt, dass wir nur das Beste<br />
führen und Preisvorteile bieten.<br />
Unser Lager in Ersatzteilen für alle<br />
amerikanischen und französischen Automobile<br />
sowie für Fiat ist sehr reichhaltig.<br />
WEWERKA<br />
Spezialhau8 für Auto-Ersatzteile<br />
ZÜRICH Tel. 41.626, Dufourstr. 24<br />
BASEL Tel. 47.977, Leonhardstr. 34<br />
BERN Tel.28.600. Mühlemattstr. 62