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E_1933_Zeitung_Nr.096

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BERN, Dienstag, 21.November <strong>1933</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

29. Jahrgang - N° 96<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Enehetnt laden Dienstag und Itoltag Monatlich „Gelb« Ltoto"<br />

HubJUmeh Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portoznsehlag,<br />

•ofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30 REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

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deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti.<br />

Grouere Inserate nach Seitentaril.<br />

Inseratensehlnss 4 Tage vor Encbelnen 4er Nummern<br />

Grundsätzliches zum Ausbau der Alpenstrassen<br />

Wer aus eigener Erfahrung besonders den<br />

Zustand unserer Alpenstrassen kennt, der<br />

weiss wohl am besten, dass es damit sehr<br />

schlecht bestellt ist. Vergleiche mit den Nachbarstaaten<br />

beweisen unwiderlegbar, dass die<br />

Schweiz als Reiseland par excellence nicht<br />

nur merkbar ins Hintertreffen geraten ist,<br />

sondern den Anschluss bereits verpasst,<br />

wenn nicht auf Jahre hinaus verloren hat.<br />

Wir wollen uns keine Scheuleder vor die<br />

Augen binden, sondern mit aller Offenheit<br />

feststellen, wie die Verhältnisse eigentlich<br />

liegen und was wir endlich tun müssen, um<br />

im Ausland nicht als noch rückständiger wie<br />

wir bereits sind, vermerkt und behandelt zu<br />

werden.<br />

Durch die ständige Zunahme des Automooilverkehrs<br />

in allen Ländern der Welt ist die<br />

Frage des weitern Ausbaues und der Anpassung<br />

der nationalen Strassennetze an die<br />

neuzeitlichen Verkehrs-Erfordernisse innert<br />

wenigen Jahren zu einem innerpolitischen<br />

Problem 'allerersten Ranges geworden. In<br />

Regierungs- wie in Wirtschaftskreisen ist<br />

man sich der grossen Bedeutung eines modernen<br />

Strassensystems bewusst, so dass<br />

hinsichtlich der Notwendigkeit des weiteren<br />

Ausbaues keine Zweifel mehr bestehen sollten.<br />

Eindeutig hat die bisherige Entwicklung<br />

bewiesen, dass sowohl in wirtschaftlicher wie<br />

in sozialer Beziehung das Automobil wegen<br />

seiner grossen Leistungsfähigkeit und seinem<br />

leichten Anpassungsvermögen innerhalb des<br />

heutigen Transportsystems ein nicht mehr<br />

wegzudenkendes Verkehrsmittel darstellt.<br />

Während das Ausland unbeachtet der überall<br />

herrschenden Bahndefizite, in grosszügi-<br />

Weise an den Ausbau der Strassennetze<br />

herangetreten ist, lassen sich die diesbezüglichen<br />

Verhältnisse bei uns, speziell in den<br />

Alpenkantonen, mit veralterten, unzeitgemässen<br />

Zuständen vergleichen. In den beiden<br />

letzten Jahrhunderten hatte man es als eine<br />

unumgängliche Notwendigkeit befunden, über<br />

die wichtigsten Pässe für damalige Verkehrsverhältnisse<br />

ausgezeichnete Alpenstrassen<br />

zu erstellen, von denen die Bauten über den<br />

Umbrail und den Klausen die letzten sind.<br />

Heute aber, wo der Passverkehr in ungeahnter<br />

Weise durch den Automobilismus zugenommen<br />

hat, begnügt man sich mit kleinen<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der geheime Kampf.<br />

Roman von Philipp Klein.<br />

(25 Fortsetzung)<br />

Eberhard und Mercedes hatten keinen An-<br />

Iass, mit der Gastfreundschaft, wie sie ihnen<br />

hier entgegengebracht wurde, unzufrieden zu<br />

sein. Wladimir Sergejewitsch Semenow<br />

suchte sein anfängliches Misstrauen dadurch<br />

wieder gutzumachen, dass er alle Leckerbissen<br />

herbeischaffte, die sich in seiner<br />

Traktyr fanden. Buturlin hatte ihm begreiflich<br />

gemacht, dass er hervorragende Mitglieder<br />

der Partei aus dem Auslande beherberge,<br />

und Semenow wollte sich das<br />

Frühstück nicht bezahlen lassen, als Eberhard<br />

und Mercedes sich gesättigt hatten.<br />

Eberhard bestand aber darauf — so weit<br />

wollte er doch nicht gehen, dass er sich Geschenke<br />

machen Hess. Und diese armen<br />

Leute hier hatten wahrscheinlich selber<br />

nichts übrig.<br />

Im Laufe des Tages wurden Ephraim und<br />

Rahel Zobelsohn in dem Stadtteil südlich der<br />

Moskwa in der Nähe des Pawlowskij-Hospitals<br />

einquartiert; in einem bescheidenen<br />

Häuschen erhielten sie ein zu ebener Erde<br />

gelegenes kleines Zimmer, das zwei niedere<br />

Flick- und Verbreiterungsarbeiten. Eng gezogene<br />

Kantonsgrenzen verunmöglichen einen<br />

grosszügigen Ausbau, und dort, wo noch Ansätze<br />

zu einem solchen vorhanden sind, beschränken<br />

sich diese auf nur kurze Distanzen.<br />

Wohl sind es zum grössten Teil finanzielle<br />

Bedenken und die Beherrschung des Strassenbaues<br />

durch die Kantone, welche unsere<br />

Rückständigkeit bedingen. Doch sollte es<br />

scheinen, dass in Anbetracht der auf dem<br />

Spiel stehenden Vorteile diese Hindernisse<br />

bei gutem Willen ebenfalls überwunden werden<br />

können, nachdem selbst ein verarmtes<br />

und in seiner wirtschaftlichen Existenzfähigkeit<br />

stark bedrängtes Oesterreich in der Lage<br />

ist, zum Teil mit schweizerischen Kapitalien,<br />

'an den Ausbau seiner grossen Alpenrouten<br />

heranzutreten. Italien und Frankreich, beides<br />

Staaten, die ebenfalls von enormen Kriegslasten<br />

hart gedrückt werden, haben doch<br />

auch den Mut und die Kraft aufgebracht, ihr<br />

bedeutend grösser dimensioniertes Strassennetz<br />

den Erfordernissen der Neuzeit anzupassen.<br />

Wenn auch nicht direkt, so machen sich<br />

die Aufwendungen für den Strassenbau doch<br />

indirekt mehr als bezahlbar, hat sich doch<br />

nach dem Ausbau und der Verbreiterung der<br />

Strasse Ventimiglia — San Remo—Genua<br />

nach den ersten neun Monaten die Automobilfreejuenz<br />

in San Remo um nicht weniger als<br />

90,000 Wagen erhöht, was auch unter-den<br />

bescheidensten Berechnungen eine ganz bedeutende<br />

Zunahme der Logiernächte-Quote<br />

bedeuten dürfte. Aehnlich werden sich die<br />

Verhältnisse- auch bei uns entwickeln, und<br />

welche Beziehungen zwischen belebtem<br />

Fremdenverkehr, Gewerbe und Handwerk bestehen,<br />

braucht wohl kaum des Nähern erläutert<br />

zu werden. In weiten Kreisen unseres<br />

Volkes ist man sich denn auch der Bedeutung<br />

eines gut ausgebauten Strassennetzes<br />

wohl bewusst und anerkennt zum Teil die<br />

vom Automobilismus auf die gesamte Wirtschaft<br />

ausströmende Belebung und Aktivierung.<br />

Vergleichen wir aber die in verschiedenen<br />

Kantonen herrschenden Strassenzustände mit<br />

den durch die rapide Entwicklung des Automobilismus<br />

bedingten Erfordernissen, so kann<br />

man feststellen, dass es da und dort noch<br />

ganz bedenklich hapert. Deutlich kann man<br />

des öftern am Strassenzustand den genauen<br />

Qrenzverlauf zwischen einzelnen Kantonen<br />

ersehen. Oft sind auch Ueberlandstrassen gut<br />

ausgebaut, doch befinden sich die an derselben<br />

Route liegenden Gemeindestrassen in<br />

miserabler Verfassung. Daraus erkennen wir<br />

sofort, aus welchen Gründen bei uns ein<br />

Fenster nach dem Garten zu hatte. Das<br />

Häuschen gehörte einem Arbeiter, der zur<br />

Organisation zählte. Er war in einer der Munitionsfabriken<br />

beschäftigt, den ganzen Tag<br />

nicht sichtbar. Seine Frau, eine Schwedin,<br />

hielt auf grosse Reinlichkeit und sprach soviel<br />

Französisch, dass Mercedes sich mit<br />

ihr verständigen konnte. Sie war Tänzerin<br />

gewesen, hatte bei einem Unfall ein Bein gebrochen<br />

und ihren Beruf nicht mehr ausüben<br />

können, — erzählte sie Mercedes. In Wirklichkeit<br />

hatte ihr Mann sie aus einem unzweideutigen<br />

Hause geholt. Zwischen ihr und<br />

Buturlin schien ein besonders inniges Einvernehmen<br />

zu bestehen. Jedenfalls war sie<br />

unverhältnismässig hübsch und von einer<br />

nicht alltäglichen Intelligenz.<br />

Eberhard berichtete, was ihm notwendig<br />

schien, an seinen Chef nach Berlin und übergab<br />

das Schriftstück Buturlin. Er hatte<br />

auch bekanntgegeben, wo er augenblicklich<br />

zu erreichen war. Nun gaben er und Mercedes<br />

sich ein wenig der Ruhe hin, die ihnen<br />

nach den Aufregungen und Fahrten der letzten<br />

Tage nicht unwillkommen war.<br />

Der heisse Sommer mündete langsam in<br />

einen angenehm milden Herbst. In dem kleinen<br />

Gärtchen vor den niedrigen Fenstern<br />

blühten die Blumen; Vögel sangen, und aus<br />

einem wunderbar blauen Himmel lachte<br />

die Sonne. Hier war Frieden, Ruhe — man<br />

grosszügiger Strassenbau verunmöglicht<br />

wird. Wohl wird in einzelnen Kantonen Anerkennenswertes<br />

und Grosses für den Strassenbau<br />

geleistet; wenn aber in andern, direkt<br />

angrenzenden Ständen das Gegenteil der<br />

Fall ist, dann bleibt allerdings der Ausbau<br />

nur Stückwerk, denn im Automobil will man<br />

Distanzen zurücklegen, will man vorwärts<br />

kommen und nicht auf abwechselnd guten,<br />

mittleren oder schlechten Strassen fahren.<br />

Blicken wir über unsere vier Grenzpfähle<br />

hinaus, so wird einem bald klar, dass dort<br />

nicht Gemeinde-, Bezirks-, Kantons- und<br />

noch andere Grenzlinien der Entwicklung<br />

hindernd im Wege stehen. Alle Achtung vor<br />

den föderalistischen Staatsprinzipien, wenn<br />

diese aber mehr Schaden stiften als dass sie<br />

Nutzen bringen, wie dies im Strassenverkehr<br />

der Fall ist, dann gilt es im Interesse der Allgemeinheit,<br />

über kleinliche Lokalrücksichtsnahmen<br />

herauszukommen und die grossen<br />

Linien des Verkehrs zu erkennen. Im besondern<br />

ist diese Forderung für den Ausbau der<br />

Alpenstrassen anzuwenden.<br />

Blicken wir auf die bisherigen Bestrebungen,<br />

die den Ausbau der hauptsächlichsten<br />

Passstrassen zu verwirklichen versuchen, zurück,<br />

so wird man zugeben müssen, dass es<br />

äuserst mühsam, harzig und schwerfällig<br />

vorwärts geht und es noch vollkommen unsicher<br />

ist, ob in absehbarer «Zeit auch etwas<br />

Positives erreicht werden kann. Es sind nicht<br />

etwa die hinter dem Alpenstrassenbauprojekten<br />

stehenden Initianten, die für die langsame<br />

Entwicklung, mitverantwortlich sind, sondern<br />

es sind die politischen Institutionen unseres<br />

Landes, die als Bremsklötze für dieses «Tempo»<br />

angesehen werden müssen. Während<br />

sich der Automobilismus bei uns «nd im Auslande<br />

immer mehr entwickelt, der internationale<br />

Autotourismus immer grossere Dimensionen<br />

annimmt, und in Italien, Frankreich<br />

und Oesterreich in mehr oder weniger grosser<br />

Entfernung von der Schweizergrenze leistungsfähige<br />

Alpenstrassen erstellt, ausgebaut,<br />

verbreitert und vorzüglich markiert<br />

werden, haben wir in unserem Lande, dem<br />

Land des klassischen Fremdenverkehrs, in<br />

dieser Hinsicht noch herzlich wenig unternommen.<br />

Die finanziell schwachen Bergkantone<br />

übernehmen zugegebenermassen grosse<br />

Lasten, um ihre Strassen doch auch nur einigermassen<br />

den veränderten Erfordernissen<br />

anzupassen. Dass diese Arbeiten nur Wassertropfen<br />

auf einen heissen Stein sein können,<br />

ist in Anbetracht der Strassenlänge, der<br />

vielen Kunstbauten und der topographischen<br />

ahnte kaum die grosse Stadt, in der man<br />

sich doch befand.<br />

Aber Frieden, Ruhe, Blumenduft und Vogelsang<br />

gehörten nicht in das Lebensprogramm<br />

von Eberhard und Mercedes, oder<br />

doch nur als gelegentliche freundliche Beigaben.<br />

Denn draussen war Krieg. Draussen<br />

kämpften die Völker. Draussen wurden die<br />

Menschen zu Tausenden zerschmettert, vergiftet,<br />

zerstückelt. Und beide empfanden es<br />

fast als ein Verbrechen, hier in Ruhe und<br />

Frieden zu leben, während sich ferne das<br />

Furchtbare begab, durch das die Menschheit<br />

sich selber preiszugeben schien.<br />

Mercedes war von ihrem Aufenthalt in<br />

Russland am wenigsten befriedigt. Eberhard<br />

konnte sich sagen, dass er einiges Wesentliche<br />

geleistet hatte. Aber Mercedes empfand<br />

diesen Trost nicht. Sie, vor ihrem Zusammenleben<br />

mit Eberhard ganz auf Tätigkeit,<br />

auf gefahrvollste Tätigkeit eingestellt,<br />

hatte schon in Petersburg ihre Tage vertun<br />

müssen mit einer Lektüre, die sie schal und<br />

langweilig dünkte. Keine Aufgabe, die ihr<br />

gegeben wurde! Sie feierte notgedrungen.<br />

Warum? Weil sie sich dazu verstanden<br />

hatte, die Frau eines Mannes, und nur dies<br />

zu sein. Gewiss, — für Tausende mochte das<br />

ein beglückender Gedanke sein, aber Mercedes<br />

glich diesen Tausenden nicht. Sie liebte<br />

Eberhard, heute vielleicht mehr als je, weil<br />

Lage der Passrouten einerseits, der wirtschaftlichen<br />

Struktur der Bergkantone anderseits,<br />

mehr als verständlich. Da kann nur<br />

grosszügige eidgenössische Hilfe Remedur<br />

schaffen.<br />

Die über 50 Mill. Franken betragenden<br />

Bundeseinnahmen aus Benzin- und Autozöllen<br />

(exkl. Benzinzollviertel) würden bedeutend<br />

nutzbringender verwendet werden, wenn<br />

man die Hälfte dieses Betrages während einigen<br />

Jahren zum Alpenstrassenausbau verwenden<br />

würde, denn dadurch wäre vielen<br />

Bergbauern, welche man doch angibt, am<br />

stärksten unter den gegenwärtigen Verhältnissen<br />

unterstützen zu müssen, geholfen«<br />

Nicht nur könnten diese Bauern am Strassenbau<br />

beschäftigt werden, sondern sie wären<br />

auch in der Lage, ihre landwirtschaftlichen<br />

Produkte infolge der Belebung des Gastwirtschaftsgewerbes,<br />

welcher Erwerbszweig direkt<br />

am meisten durch den Strassenbau<br />

profitieren würde, leichter als bisher abzusetzen.<br />

Viele nicht anderswo in der Landwirtschaft<br />

unterzubringende Arbeitskräfte<br />

würden zudem in der Hotellerie lohnende<br />

Saisonbeschäftigung finden, wodurch sich<br />

eine doppelt fühlbare Entlastung des Arbeitsmarktes<br />

ergeben würde. Allerdings ist es unerlässlich,<br />

dass sich die einheimische Hotellerie<br />

einiger Umstellungen unterzieht und<br />

sich speziell dem Autotourismus anzupassen<br />

versucht, soweit dies nicht bereits geschehen<br />

ist. Namentlich die jüngere Generation, der<br />

das Wänderblut in den Adern steckt, wünscht<br />

zu etwas einfacheren Gastwirtschaftsformen<br />

zurückzukehren. Ein währschaftes Essen ist<br />

ihr lieber als eine grosse Menukarte mit allerhand<br />

kulinarischen Extraplatten.<br />

Der eidg. Finanzminister wird wohl kaum<br />

jährlich 25 Mill. Franken aus den Benzinzöllen<br />

für den Alpenstrassenausbau bereitstellen<br />

wollen, weil das Bundesbudget bekanntlich<br />

recht knapp bemessen ist; doch würde<br />

man die vielen Subventionen und Subventiönchen<br />

etwas näher unter die Lupe nehmen,<br />

so Hesse sich mancher fette Posten mit der<br />

angedeuteten Verwendung in Ueberemstimmung<br />

bringen und wäre besser investiert,<br />

als in den vielen bodenlosen Subventionsbegehren,<br />

die vielfach aus politischen Erwägungen<br />

heraus gewährt werden müssen und eine<br />

wirkliche Anpassung der verschiedenen Wirtschaftszweige<br />

an die Zeitumstände nur verzögern.<br />

Und wenn sich der Staat ein wenig<br />

mehr als bisher nach der Decke strecken und<br />

sich etwas bescheidener aufführen würde,<br />

könnte es auch nichts schaden, wodurch wiederum<br />

mancher Batzen für den Strassenbau<br />

übrig bliebe.<br />

Wohl wird man da und dort erwidern, dass<br />

die bestehenden Anlagen für den «Hausge-<br />

sie erkannt hatte, was für ein wertvoller<br />

Mensch er war. Aber sie war nicht geschaffen,<br />

nur zu lieben. Sie war dazu da, mit dem<br />

Einsatz ihrer ganzen Kraft, wenn es sein<br />

musste, mit dem Einsatz ihres Lebens, auf<br />

der gefahrvollen Bahn weiterzugehen, die<br />

sie beschritten hatte — dass sie das nicht<br />

konnte, machte sie nervös, ungeduldig. Dass<br />

sie den Gedanken weit zurückschob, dass<br />

die Erfüllung ihrer Lebensaufgabe, wie sie<br />

sie verstand, gelegentlich auch das Opfer<br />

ihrer Weiblichkeit verlangen konnte, machte<br />

sie nicht zufriedener mit ihrem Lose. Jetzt<br />

schien sie müde, abgespannt. Eberhard<br />

schrieb das den Aufregungen zu, die sie<br />

durchgemacht hatte, aber sie wusste: es war<br />

der Mangel an Aufregungen, der sie krank<br />

machte. Und sie durfte es aus Rücksicht<br />

auf Eberhard nicht einmal sagen! So vergingen<br />

die Tage, die sehr schön hätten sein<br />

können, in Ungeduld und Qual. Eberhard arbeitete<br />

wohl; er las die Blätter genau und<br />

fand manches, das der Mühe wert war, weitergegeben<br />

zu werden. Sie half ihm bei der<br />

Abfassung seiner Berichte, deren Beförderung<br />

nach wie vor Buturlin besorgte. Aber<br />

das war doch meist nichts anderes als ein<br />

geschäftiger Müssiggang, der nicht imstande<br />

war, ein Leben auszufüllen.<br />

Bis eines Tages ein Brief kam, der nur<br />

ein Wort enthielt:


auch» vollkommen genügen, vergisst dabei<br />

aber, dass es gar nicht im ausschliesslichen<br />

"Interesse einer einzigen Klasse ist, um<br />

diese Aufwendungen zu begründen, sondern<br />

diese im ureigensten Wohle des gesamten<br />

Volkes liegen. So wie man seinerzeit alle<br />

Klassen für den Eisenbahnbau mobilisierte,<br />

so kann man heute ebensogut das Gesamtinteresse<br />

des Volkes mit dem modernen<br />

StraSsenbau in Uebereinstimmung bringen<br />

Dnd was den Einwand der Eisenbahnkonkürrenzierung<br />

anbetrifft, so werden die'Bahnen<br />

gar nicht oder nur bescheiden unter der Aktivierung<br />

des Strassenverkehrs zu leiden<br />

haben, weil sich der ausländische Automobil<br />

list mit seinem Wagen einfach andern Reisezielen<br />

zuwendet, wenn ihm unsere Strassen<br />

nicht genügen. Der .Autotourist gibt den be-.<br />

sten Strassen den Vorzug und scheut selbst<br />

keinen Umweg, um Routen mit grösserer<br />

Verkehrsannehmlichkeit aufzusuchen. Diese<br />

Erscheinungen können wir deutlich in unserem<br />

Lande selbst verfolgen, indem der Nordsüdverkehr<br />

bereits in starkem Masse östlich<br />

und westlich an unserer Grenze vorbeiströmt.<br />

Nur schwer, oder vielleicht auch gar nicht,<br />

lässt sich der einmal entwickelte Verkehrsstrom<br />

umbiegen oder ablenken. Haben wir.<br />

nicht in unseren Alpenbahnen ein sprechendes<br />

Beispiel für die Richtigkeit dieser Behauptung?<br />

Welche Anstrengungen würde es<br />

gekostet haben, wenn das Volk sich seinerzeit<br />

nicht hinter die Gotthardbahngesellschaft<br />

gestellt hätte, um den an unsern Grenzen<br />

vorbeiströmenden Transitverkehr übeT<br />

die Gotthardroute zu lenken? Während im<br />

vergangenen Jahrhundert die am internationalen<br />

Nordsüdverkehr interessierten Staaten<br />

mit ihren bis in den hohen Norden und zum<br />

Mittelmeer reichenden Einzugsgebieten sich<br />

verkehrspolitisch auf die Gotthardlinie einstellten,<br />

sind heute bereits Ansätze vorhanden,<br />

die die diesbezüglichen Automobilrouten<br />

um unser Land herum zu legen versuchen.<br />

Es dürfte klar sein, dass bei einer einmal erfolgten<br />

verkehrspolitischen Einstellung eine<br />

Verkehrsumlenkung kaum mehr möglich sein<br />

wird; es sei denn, dass durch Erstellung<br />

neuer oder vorzüglich ausgebauter alter<br />

Strassen gegenüber den benützten Routen<br />

eine bedeutend kürzere, leistungsfähigere<br />

Verbindung geschaffen wird. Es sind weniger<br />

Konkurrenzgründe, die heute im Auslande<br />

am Werk sind, um den bisherigen schweizerischen<br />

Durchgangsverkehr über die ausländischen<br />

Netze rollen zu lassen, sondern es<br />

ist die sich vollziehende natürliche Einstellung<br />

des Motorfahrzeugverkehrs auf die<br />

Strecken mit den kleinsten Hindernissen.<br />

Wir tragen also die Verantwortung selbst<br />

und brauchen nicht den ausländischen Neid<br />

als Siindenbock anzukreiden, wenn der internationale<br />

Autotourismus, auf den kein Land<br />

so stark wie die Schweiz eingestellt ist, unsere<br />

Grenzpfähle meidet.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Verordnung über die Arbeits- und Ruhezeit<br />

der berufsmässigen Motorfahrzeugführer.<br />

Wie wir bereits in letzter Nummer berichten<br />

konnten, hat die zweitägige Expertenkonferenz<br />

• die beiden Vorentwürfe vollständig<br />

durchberaten. Es war dabei erfreulicherweise<br />

möglich, die hauptsächlichsten<br />

Differenzen zu beheben, so dass das eidg.<br />

Justiz- und Polizeidepartement nach Abklärung<br />

einiger Nebenfrasen dem Bundesrat in<br />

kürzester Zeit den endgültigen Vorschlag für<br />

die Verordnung unterbreiten kann. Man hofft<br />

«Sofia!»<br />

Mercedes hätte jubeln mögen, als ihr Eberhard<br />

die vertrauten Chiffern zeigie. Hinaus<br />

aus Russland, wo man' sich nicht rühren,<br />

wo man kaum zu atmen vermochte! Heraus<br />

aus der Untätigkeit, die aufreibender war<br />

als alle Gefahren!<br />

Eberhard verstand, was man Von ihm<br />

wollte. Er hatte aus den Blättern genugsam<br />

darüber erfahren, dass Bulgarien knapp<br />

vor der Entscheidung stand: für die Entente<br />

bder für die Mittelmächte! ' Die Entente<br />

konnte die Forderungen Bulgariens unmöglich<br />

erfüllen, ohne Serbien, das ihr mehr am<br />

Herzen lag, tödlich zu verletzen. Zudem:<br />

wäre man dem Koburger misstraüisch begegnet,<br />

auch wenn er sich zur Entente' geschlagen<br />

hätte, und als Neutraler war er<br />

gefährlich. — gefährlicher als alle anderen<br />

Neutralen zusammen. Es war wohl nur noch<br />

eine Frage yon Wochen, bis auch Bulgarien,<br />

das ohnedies noch nicht Genesene, sich zum<br />

Krieg bekannte.<br />

Er, Eberhard, vermochte natürlich in So-:<br />

fia politisch keinerlei Aufgabe zu erfüllen"*<br />

dazu waren andere Kräfte vorhanden.'Aber<br />

es gab allerlei zu erfahren, solange die Ententediplomaten<br />

sich noch in Sofia aufhielten<br />

und das Spiel noch nicht ganz verloren<br />

gaben. Und es war dort ein" verhältnismässig<br />

leichtes, jedenfalls auch ziemlich ungefährliches<br />

Arbeiten. Man war nicht ständig<br />

vom Tode bedroht.<br />

•?<br />

in offiziellen Kreisen, der Bundesrat -werde<br />

den bereinigten Entwurf so .rechtzeitig erhalten,<br />

dass seine Genehmigung* und die dazugehörige<br />

Botschaft bei Beginn der Dezembersession<br />

der Bundesversammlung vorliegen<br />

und das Geschäft dannzumal noch verabschiedet<br />

werden kann. Damit würde auf<br />

Neujahr und noch innerhalb der Jahresfrist,<br />

die für die Anpassung der besondern Vorschriften<br />

an das Automobilgesetz vorgesehen<br />

war, auch diese Materie geordnet. Es ist<br />

dann nur noch die Verordnung betreffend die<br />

Versicherung der ausländischen Fahrzeuge,<br />

wie auch die Bezeichnung der Hauwtstrassen<br />

ausstehend. Ueber die Beratungen der Expertenkonferenz,<br />

auf die wir noch zurückkommen<br />

werden, wurde inzwischen nachstehendes<br />

Communique" ausgegeben :<br />

«In der zweiten Session der Expertenkommission<br />

zur .Besprechung des Vorentwurfs des eidg. Justizund<br />

Polizeidepartements zur Verordnung über die<br />

Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer,<br />

die unter dem Vorsitz von Herrn<br />

Bundesrat Häberlin am 15. und 16. November in<br />

Bern tagte, -wurde über die hauptsächlichsten Bestimmungen<br />

eine Einigung oder doch eine bedeutende<br />

Annäherung der Gesichtspunkte der Behördevertreter<br />

sowie der Vertreter der Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmer erzielt. So einigte sich die Kommisaion<br />

über den Geltungsbereich der Verordnung. Die<br />

maximale wöchentliche Arbeitszeit der Motorfahrzeugführer,<br />

die im gewerbsmässigen Personentransport<br />

tätig oder die dauernd oder vorwiegend mit<br />

dem Gütertransport beschäftigt sind, wurde im Ausgleich<br />

zweier Wochen auf 54 Stunden, die Präsenzzeit<br />

inklusive Arbeitszeit auf 60 Stunden festgesetzt.<br />

Dabei war die Kommission mehrheitlich 'der Auffassung,<br />

dass die tägliche Arbeitszeit nicht mehr<br />

als 10 Stunden, mit Präsenzzeit zusammen 12 Stunden,<br />

der Dienst am Lenkrad 9 Stunden betragen<br />

Soll. Die durchschnittliche tägliche Buhezeit der<br />

berufsmässigen Motorfahrzeugführer, bezogen auf<br />

eine Arbeitswoche von sechs Tagen, wurde auf 11<br />

Stunden festgesetzt. Ueber die Festsetzung der minimalen<br />

täglichen Ruhezeit auf 9 oder 10 Stunden<br />

waren die Ansichten geteilt. Die Kommission war<br />

aber darüber einie. dass sie höchstens zweimal wöchentlich<br />

auf 8 Stunden herabgesetzt werden darf,<br />

wenn es die Verhältnisse des Betriebes notwendig<br />

machen, wobei ein Ausgleich stattzufinden hat. Die<br />

grosse Mehrheit' sprach sich für die Einführung<br />

des Nachtfahrverbotes für schwere Motorwagen zum<br />

Gütertransport aus und erklärte sich einverstanden<br />

mit der Einführung eines Tom Chauffeur täglich<br />

auszufüllenden und vom Arbeitgeber spätestens wöchentlich<br />

zu kontrollierenden Kontrollheftes über<br />

die Arbeits- nnd Präsenzzeit. Die Einführung ron<br />

Bestimmungen über den Gesamtarbeitsvertrag in<br />

diese Verordnung -wurde einstimmig abgelehnt.»<br />

Bevorstehende Erhöhnne der Rohölzölle.<br />

Bekanntlich hat man schon da und dort von<br />

der Erhöhung der Rohölzölle gesprochen.<br />

Ausgelöst wurde diese Frage durch eine Eingabe<br />

des Verbandes Schweiz. Transportanstalten<br />

an das Eisenbahndepartement.. Bereits<br />

wurden in der zweiten Oktoberhälfte gewisse<br />

technische Oele unter Kontingentierüngsvorschriften<br />

gestellt, die seither nur<br />

noch mit Einfuhrbewilligungen der Zentralstelle<br />

für den Import flüssiger Brennstoffe<br />

eingeführt werden dürfen. In Fachkreisen<br />

wird nun die Nachricht verbreitet, dass auch<br />

Oele für den Betrieb von Automobilmotoren<br />

einer neuen Zollmassnahme im Sinne einer<br />

Zollerhöhung unterworfen werden sollen.<br />

Bekanntlich hat man diese Frage bereits<br />

Ende 1929 eingehend diskutiert, wobei man<br />

zur Auffassung kam, dass eine derartige<br />

Zollmassnahme die Entwicklung des Dieselmotorenbaues,<br />

der bekanntlich zu jener Zeit<br />

noch mehr oder wettiger in seinen Anfängen<br />

steckte, all zu stark hindern würde. Nun hat<br />

es den Anschein,, als ob das eidgenössische<br />

Finanzdepartement den Zeitpunkt für gekommen<br />

erachtet, um mit einer fiskalischen<br />

Belastung eine Verteuerung des Betriebsstoffes<br />

ohne Gefährdung der Dieselmotorenindustrie,<br />

durchsetzen zu können. Nachdem<br />

immer noch eine Benzinpreiserhöhung von<br />

Am gleichen Abend sprach Eberhard mit<br />

Buturlin über das. «Wie», nach Bulgarien zu<br />

gelangen. Denn:.als -Monsieur und Madame<br />

Pigeot konnte man sich, nicht auf die Bahn<br />

setzen und nach ! Sofia fahren — ganz abgesehen<br />

davon, dass die Pässe längst vernichtet<br />

waren, da man ein solches, unter Umständen<br />

tödliches Beweisstück doch nicht<br />

mit sich herumtrug. Aber auch für Ephraim<br />

und Rahel Zobelsöhn bestand nicht allzuviel<br />

Aussicht, über die Grenze zu gelangen. Die<br />

Russen hätten sie nicht herausgelassen und<br />

die Bulgaren nicht hinein!<br />

Aber man war in Moskau nicht ungeschickter<br />

als anderswo. Bereits am nächsten Vormittag<br />

war Eberhard im Besitz von zwei Passen<br />

für Herrn und Frau Aristides Onopoulos,<br />

Weinhändler aus Athen. Schöne, allerdings<br />

schon etwas abgegriffene griechische Pässe<br />

mit russischem Einreisevisum und Moskauer<br />

Abmeldebestätigung und mit 1 einem ganz<br />

neuen, kaum noch trockenen Visum des<br />

bulgarischen Generalkonsulats, das die<br />

Passinhaber berechtigte, sich in Bulgarien<br />

sechs Wochen aufzuhalten.<br />

Ephraim und Rahel Zbbelsohn nahmen<br />

also eine neue Umwandlung vor und wurden<br />

aus russischen Juden weltgewandte Griechen.<br />

Dass Eberhard nur sehr wenig Grie r<br />

ehisch verstand und Mercedes überhaupt<br />

nicht, tat wenig: man hatte ja gar nicht die<br />

Absicht, nach Griechenland zu gehen, und<br />

ausserhalb Griechenlands versteht man diese<br />

ftüTOMOBIL-REVtm <strong>1933</strong> -<br />

verschiedenen Seiten zur Diskussion gestellt<br />

und verlangt wird, soll als Tüpfchen auf das<br />

i eine Zollerhöhung für Dieselöle erfolgen.<br />

Allerdings hat man noch keine Anhaltspunkte<br />

über das Ausmass der Belastung, doch glauben<br />

wir, annehmen zu dürfen, dass man sich<br />

ähnlich dem seinerzeitigen Vorgehen bei der<br />

Benzinzollerhöhung nicht scheuen wird, eine<br />

saftige Erhöhung durchzudrücken, wobei es<br />

dann allerdings mit der Rentabilität des Dieselmotors<br />

vorbei sein dürfte. Da es heute<br />

ohne die notwendigen Unterlagen verfrüht<br />

wäre, auf diese Materie einzutreten, so glauben<br />

wir doch, dass mit einer derartigen Massnahme<br />

wohl eine vorübergehende Zonertragsteigerung<br />

aus der Wirtschaft herausgepresst<br />

werden könnte, die jedoch anderseits<br />

durch Arbeiterentlassungen bei den Dieselmotorfabriken<br />

ihren Ausgleich finden wird.<br />

Nachdem bereits von den Automobilisten<br />

ganz gewaltige Zollbeträge flüssig gemacht<br />

werden, sollte man in Anbetracht der Bedeutung<br />

und der Stellung des Lastautomobils<br />

innerhalb der schweizerischen Volkswirtschaft<br />

den Bogen nicht überspannen, um<br />

durch neue Zollbelastungen die Transportkosten<br />

weiterhin zu erhöhen. Der Dieselmotor<br />

stellt für die einheimische Industrie,<br />

die Landwirtschaft und das Gewerbe ein unentbehrliches<br />

Mittel dar, um die venbureaukratisierte<br />

Tarifpolitik unserer Bahnen zu<br />

brechen. Wenn vielleicht eine bescheidene<br />

Erhöhung des Rohölzolles als Ausgleich für<br />

die Mindereinnahmen aus den Benzinzöllen<br />

noch zugestanden werden kann, so ist hingegen<br />

mit aller Schärfe gegen ein zu starkes<br />

Anziehen der Zollschraube Front zumachen,<br />

die man heute so gerne der Privatwirtschaft<br />

an allen Ecken und Enden ansetzt, um<br />

dem nicht nach der Decke sich streckenden<br />

Staat die notwendigen Manöveriermittel zur'<br />

Verfügung stellen zu können. a<br />

Banditen der Landstrasse. Wie bereits aus<br />

der Tagespresse bekannt sein dürfte, wurde<br />

letzte Woche ein Automobilist in der Hard<br />

zwischen Birsfelden und Schweizerhalle in<br />

mitternächtlicher Stunde ausgeraubt. Der<br />

Vorgang spielte sich in «einfachstem Rahmen»<br />

ab, indem ein von Basel nach Rheinfelden<br />

fahrender Arzt durch Handzeichen seitens<br />

eines anderen « Automobilisten » aufgehalten<br />

wurde. In guten Treuen erkundigte<br />

sich der aufgehaltene Fahrer über die Ursachen<br />

der Störung. Ein jüngerer Bursche bat<br />

um etwas Benzin, um noch nach Basel fahren<br />

zu können, da seine Vorräte erschöpft seien.<br />

Nichts ahnend wollte der hilfsbereite Mann<br />

diesem Verlangen entsprechen,, doch bald<br />

musste er einsehen, dass es sich um einen<br />

ganz gemeinen Gaunertrick handelte. Zwei<br />

sich hinter dem Wagen versteckt haltende<br />

Spiessgesellen waren inzwischen ebenfalls<br />

auf der Bildfläche erschienen. Der eine dieses<br />

sauberen Kleeblattes erklärte in zynischer<br />

Weise dem hilfsbereiten Automobilisten, dass<br />

sie gar kein Benzin mehr benötigen, sondern<br />

Geld und Wertsachen. Ihrem Verlangen<br />

glaubten diese modernen Strassenräuber mit<br />

vorgehaltener Pistole Nachdruck verschaffen<br />

zu müssen. Was blieb dem wehrlosen Fahrer<br />

übrig, als sein Portemonnaie und die verlangte<br />

Uhr auszuhändigen? Unbekannt machten<br />

sich die Strassenräuber alsdann davon;<br />

doch sollen bereits zwei von diesen Halunken<br />

hinter Schloss und Riegel stecken.<br />

Was nun die automobilistische Seite dieses<br />

modernen Banditenwesens auf Sicherheit,<br />

Leben und Eigentum der Automobilisten anbetrifft,<br />

so kann nur die rücksichtsloseste und<br />

Sprache selten. Und wer nicht gerade .echter'<br />

Korinthenhändler ist, der braucht ja<br />

auch nicht zu wissen, was die neuen Hellenen<br />

aus der Sprache des Plato und des<br />

Aeschylos gemacht haben.<br />

Und wieder einen Tag später befanden sich<br />

Eberhard und Mercedes bereits auf der<br />

Fahrt nach dem Süden.<br />

Kiew. Die Ukraine. Auf gesegneten, unübersehbaren<br />

Fluren ernten Menschen, froh<br />

und fröhlich, als wüssten sie nichts von dem<br />

Furchtbaren, das draussen in der Welt geschieht.<br />

Wenn der Zug langsamer durch die<br />

bäuerlichen Stationen fährt, weht der Wind<br />

Fetzen von Liedern zu den offenen Fenstern<br />

hereih, Fetzen von Liedern, die junge Mädchen<br />

auf den Weizenfeldern singen. Mit ihren<br />

bunten Tüchern auf dem Kopf, mit ihren<br />

roten Röcken und blauen Schürzen stehen<br />

sie im gelben Gelände wie Blumen, wie das<br />

bunte, lachende Leben selbst. Und doch liegen<br />

ihre Liebsten vielleicht in diesem Augenblick<br />

im letzten Atem; stöhnen ihre Brüder<br />

vielleicht in diesem Augenblick in ihrem Blut!<br />

Weiter, weiter!<br />

Hier ist überall der Friede, ist überall die<br />

Sonne. Hier sind, trotz des Krieges, zufriedene<br />

Menschen. Wie soll es möglich sein,<br />

denkt Eberhard, dieses grenzenlöse Land zu<br />

revolutionieren? Was weiss der Bauer auf<br />

diesen fruchtbaren Feldern von Parteien und<br />

politischer Knechtung? Wie soll man ihn<br />

empfindlichste Strafe etwa weitere Gelüste<br />

zu ähnlichen Unternehmungen im Keime ersticken.<br />

Die richterlichen Instanzen müssen<br />

sich darüber vollkommen im klaren sein, dass<br />

es im Zeitalter des Automobilismus gilt, die<br />

Sicherheit der Landstrasse aufrecht zu erhalten,<br />

zu garantieren und in keiner Weise etwa<br />

mittelalterliche Zustände aufkommen zu lassen.<br />

Sollte etwa die erste Instanz, vor welcher<br />

dieser Fall abgeurteilt wird, in nicht zu<br />

verantwortender Gefühlsduselei zu einer geringen<br />

Freiheitsstrafe gelangen, dann dürfte<br />

allerdings mit einem derartigen Urteil der<br />

Wunsch verbunden werden, dass sich diese<br />

Richter hoffentlich einmal vor eine ähnliche<br />

Situation wie der überfallene Automobilist gestellt<br />

sehen werden.<br />

Dieses instruktive Beispiel neuzeitlichen<br />

Strassenräubertums muss aber auch noch von<br />

einer anderen Seite betrachtet werden. Mancher<br />

Automobilist wird sich dieses jüngste<br />

Hard-Ereignis merken und sich vornehmen,<br />

bei ähnlichen Situationen, unbekümmert um<br />

irgendwelche begründete Verlangen, weiterzufahren.<br />

Bis heute war es allgemein unter<br />

Automobilisten üblich, auf Haltezeichen zn<br />

achten und wenn nötig Hilfe zu leisten oder<br />

Hilfe zu holen. Besonders wenn es sich um.<br />

einen Arzt handelt, wie dies in unserem Falle<br />

zutrifft, kann das Überhandnehmen derartiger<br />

Räuberfallen zu unhaltbaren Zuständen führen.<br />

Moralisch findet sich jeder Mediziner wie,<br />

auch jeder anständige Automobilist verpflich-,<br />

tet, auf Zeichen hin anzuhalten, speziell zur<br />

Nachtzeit. Wenn nun dem Strassenbanditentum<br />

nicht energisch der Riegel gestossen oder<br />

dem Automobilist nicht erlaubt wird, sich den<br />

nötigen Selbstschutz zu verschaffen, so gehen<br />

wir bedenklichen Zuständen entgegen. Gerade<br />

in den Grenzgebieten und überhaupt in .den<br />

heutigen Zeiten kann nicht scharf genug gegen<br />

alles lichtscheue Gesindel vorgegangen werden.<br />

Ein Vorbeugen seitens der Behörde in<br />

dieser Sache dürfte bedeutend leichter sein,<br />

als dieses an amerikanische Verhältnisse mutende<br />

Gangstertum wieder auszurotten, wenn<br />

es einmal Schule gemacht hat Wy.<br />

Dfe andere Seite.<br />

In der grossen Rede, welche Bundesrat<br />

Musy anlässlich der Behandlung des Finanzprogrammes<br />

im Nationalrat über die finanzielle<br />

Landesverteidigung hielt, findet sicJ»<br />

u.a. auch die Bemerkung, die Gewinn- und<br />

Verlustrechnung der S.B.B, habe von 1903<br />

bis 1932 bloss zwölf Mal mit einem Einnah-' 1<br />

menüberschuss abgeschlossen. Dabei habe<br />

sich der Gesamtertrag dieser Ueberschüsse<br />

auf 75 Millionen Fr. belaufen, währenddem<br />

die übrigen 18 Rechnungsjahre einen totalen<br />

Fehlbetrag von über 400 Millionen aufweisen.<br />

Heute lasse man die Bundesbahnen im<br />

Stich und benütze Auto und Flugzeug.<br />

Wenn schon diese Anspielung geeignet<br />

sein dürfte, in den Kreisen des Automobil'<br />

Befremden zu erwecken, dann redet de)<br />

Kommentar, welchen die Generaldirektion<br />

der Bundesbahnen dem Budget von 1934<br />

beigegeben hat, eine noch viel klarere, eindeutigere<br />

Sprache :<br />

Die Wirtschaftskrise allein hätte unser Unteiv<br />

nehmen, wenn die Automobilkonkürrenz nicht da-'<br />

zugekommen wäre, verhältnismässig leicht und<br />

wahrscheinlich ohne jede Mitwirkung des Bundes<br />

zu überwinden vermocht. Unter den heutigen Verhältnissen<br />

ist dies nicht mehr möglich. Lässt man<br />

dem Konkurrenzverkehr, wie es bisher geschehen<br />

ist, weiterhin freien Lauf, so wird die Entwertung<br />

der Eisenbahn von Jahr zu Jahr zunehmen und<br />

schliesslich einen für die Finanzlage des Landes gGr<br />

fährlichen Umfang erreichen.<br />

(Fortsetzung auf Seite 4)<br />

veranlassen können, zusammen mit dem Proletariat<br />

der Städte, das er verachtet, gegen<br />

die gottgewollte Ordnung und Obrigkeit sich<br />

aufzulehnen? Ja, in Petersburg und auch in<br />

Moskau — da konnte man den Eindruck haben:<br />

es ist möglich, es kann möglich sein,<br />

dass der schlafende Riese, dass die russische<br />

Masse endlich erwacht. Aber die Bauern?<br />

Waren sie nicht ein wichtiger Bestandteil<br />

— der wichtigste! — dieser grossen<br />

Masse?<br />

In diesen Stunden, auf dieser Fahrt glaubte<br />

Eberhard kaum noch an das, was er über<br />

die Möglichkeiten und Aussichten der proletarischen<br />

Revolution nach Hause berichtet<br />

hatte. Und es war ihm schwer ums Herz !<br />

Wenn es nichts war mit der Revolution?<br />

Wenn sich aus dem ungeheuren Bassin des<br />

russischen Volkes das zaristische Regime<br />

immer neue Millionen von Soldaten holen<br />

konnte — was wurde dann aus Deutschland?<br />

Ein anderer Eindruck: Odessa. Eine finstere,<br />

mürrische Stadt. Es stinkt nach Petroleum;<br />

schwere Luft macht das Atmen,<br />

schwer. Und man fühlt sich erst geborgen,<br />

wenn man den kleinen, schmutzigen Dampfer<br />

betreten hat, der einen in wenigen Stunden<br />

aus dem Bereich der russischen Polizei<br />

bringen wird.<br />

Weiter — weiter!<br />

Leb' wohl, Russland!<br />

(Fortsetzung im *Autler-Felerdbericb>3 '


96 - <strong>1933</strong><br />

Sportnachrichten<br />

Das Klassement der italienischen Automobllmeisterschaft.<br />

Soeben werden die Resultate<br />

der italienischen Automobilmeisterschaft<br />

<strong>1933</strong> bekannt. Dieses Championnat erfreut<br />

sich bekanntlich in Italien einer grossen Popularität.<br />

Da es als Endwertung einer ganzen<br />

Reihe von Rennen internationalen Ausmasses<br />

gilt, mögen die Ergebnisse auch bei<br />

uns das notwendige Interesse finden. Zum<br />

italienischen Automobilmeister konnte dieses<br />

Jahr Luigi Fagioli proklamiert werden. Wie<br />

sein schärfster Gegner Nuvolari war er je<br />

an zwei Rennen erfolgreich; während Fagioli<br />

die Coppa Acerbo und den Grossen<br />

Preis von Italien gewann, wurde Nuvolari<br />

beim Rundstreckenrennen von Allessandria<br />

und bei der Coppa Ciano Erster. Fagioli<br />

konnte trotz der Punktgleichheit den Meistertitel<br />

erhalten, weil er den Grossen Preis von<br />

Italien gewonnen hatte, der nach dem Re-<br />

'glement bei einem Ex-aequo immer den<br />

•Ausschlag gibt. Fagioli reiht sich mit dieser<br />

Proklamierung zum Meister in die Reihe der<br />

Materassi, Varzi, Campari und Nuvolari ein,<br />

von denen bis jetzt jeder einmal diese höchste<br />

Ehrung im italienischen Automobilsport<br />

erhielt. Die Leistung Fagiolis muss sehr hoch<br />

bewertet werden, da der Italiener während<br />

der ganzen ersten Hälfte der Saison untätig<br />

geblieben war. Erst sein Eintritt bei der<br />

Scuderia Ferrari hat Schlag auf Schlag Siege<br />

ergeben. Fagioli begann seine Sportkarriere,<br />

wie die meisten grossen Fahrer, zuerst auf<br />

Kleinwagen und war seinerzeit der schärfste<br />

Gegner von Abele Clerici und Borzacchini.<br />

Seinen ersten Sieg auf einem grossen Maserati-Wagen<br />

errang er auf der Montenerorundstrecke<br />

im Jahre 1930. 1931 wurde er<br />

durch den Sieg beim Grossen Preis von<br />

Monza noch populärer. Das Jahr 1932 schloss<br />

~ gioli als Erster des Grossen Königsprei-<br />

; von Rom ab. In diesem Jahre hat er<br />

bekanntlich die Grossen Preise von Comminges<br />

und Italien und die Coppa Acerbo gewonnen.<br />

In Marseille, in San Sebastian und<br />

auf dem Masarykring wurde er jedesmal<br />

Zweiter. Zweite der italienischen Meisterschaft<br />

<strong>1933</strong> wurden mit je einem Punkt Varzi<br />

(Grosser Preis von Tripolis), Brivio (Targa<br />

Florio), Trossi (Pontedecimo-Giovi), Borzacchini<br />

(Susa-Moncenesio), Tadini (Stilfserjoch)<br />

und Bonetto (bester italienischer Fahrer<br />

beim Grossen Preis von Monza).<br />

Den Meistertitel der Klasse 1500 ccm errang<br />

zum zweiten Male Luigi Castelbarco,<br />

während Nando Barbieri Erster der Meisterschaft<br />

bis 11Ö0 ccm wurde. Bekanntlich berücksichtigt<br />

die italienische Automobilmeisterschaft<br />

nicht nur ein Klassement für Fahrer,<br />

sondern auch eine Wertung der Marken.<br />

<strong>1933</strong> hat Alfa Romeo den absoluten<br />

Meistertitel errungen, und Maserati belegt<br />

beiden Klassen 1500 und 1100 ccm.<br />

,Vie man weiss, ist in Italien vor einiger<br />

Zeit auch eine «Meisterschaft der Dilettanten»<br />

geschaffen worden. An neun sportlichen<br />

Veranstaltungen während des Jahres beteiligten<br />

sich rund 200 Dilettanten. Der Meistertitel<br />

konnte Marchese Giovanni Maria Cornaggia<br />

Medici verliehen werden, der 20<br />

Punkte auf sich vereinigt. Als Zweiter folgt<br />

Giovanni Restelli mit 13 Punkten, als Dritte<br />

Carlo Castelbarco und Leiio Pellegrini mit<br />

10 Punkten.<br />

Immer wieder Rennfahrerpläne. Der französische<br />

Fahrer Raymond Sommer weilt gegenwärtig<br />

in Italien und soll mit Alfa Romeo<br />

einen Vertrag abgeschlossen haben, nach<br />

dem er einen der neuen Monoposto-Rennwagen<br />

für die nächste Saison erhält. Wie<br />

man hört, wird auch Lord Howe wahrscheinlich<br />

eine neue Maschine der Mailänder Firma<br />

erwerben, und unter Umständen soll auch<br />

Nuvolari zu den Käufern eines solchen Alfa<br />

Romeo gehören. Alle diese Fahrer wissen<br />

aber noch nichts Genaues über den Auslieferungstermin<br />

der neuen Maschinen.<br />

Die bereits angekündigte Rennfahrer-<br />

Equipe des Italieners Balestrero hat sich bebereits<br />

formiert. Sie umfasst neben Balestrero<br />

noch Biondetti, Battilana und wahrscheinlich<br />

Lami. Die Mannschaft verfügt über<br />

zwei Alfa Romeo und zwei Maserati und wird<br />

im übrigen noch einen eigenen Rennwagen,<br />

der der nächstjährigen Formel entspricht,<br />

konstruieren. Als Name für die Equipe<br />

wurde «San Giorgio» gewählt.<br />

Auch Chiron hält sich zur Zeit in Italien<br />

auf. Es hat nun doch den Anschein, als ob<br />

der Monegaske in den Dienst der «Scuderia<br />

Ferrari» treten werde. Fagioli soll hingegen<br />

für diesen Rennstall nicht in Frage kommen;<br />

wahrscheinlicher ist indessen sein Eintritt in<br />

der Maserati-Mannschaft.<br />

mb.<br />

Ein zahmer Beginn der Saison 1934? Die<br />

mit Beginn des kommenden Jahres in Kraft<br />

tretende neue Rennformel scheint recht unerfreuliche<br />

Auswirkungen zu zeigen. Heute<br />

deutet nämlich alles darauf hin, dass vor lauter<br />

Vorbereitungen und Rüstungen nur der<br />

geringste Teil der Fahrer rechtzeitig bereit<br />

sein wird, wenn die ersten Rennen des Jahres<br />

1934 vor sich gehen. Wir haben schon zu<br />

mehreren Malen über die Unsicherheit jener<br />

Piloten berichtet, die von den italienischen<br />

Firmen ihre neuen Maschinen zu erhalten<br />

wünschen, und alle Aussicht haben, einen<br />

Teil der Rennen zu verpassen. In Frankreich<br />

bangt man sehr um das Schicksal aller dieser<br />

Leute, nicht zuletzt auch, weil der<br />

Grosse Preis von Pau schon auf den Februar<br />

festgesetzt ist, und heute leider zu erwarten<br />

steht,, dass auf diesen Zeitpunkt hin noch<br />

kein neuer Rennwagen bereit ist. Die Piloten,<br />

welche eine neue Maschine erhalten, hüten<br />

sich natürlich wohl, wegen einem oder<br />

zwei Rennen den alten Wagen noch einer<br />

kostspieligen Ueberholung zu unterziehen.<br />

Sowohl Alfa Romeo als Maserati nahmen<br />

Bestellungen auf neue Maschinen entgegen,<br />

doch künden sie als Auslieferungstermin den<br />

Monat April an. Die Fahrer erhalten demnach<br />

ihre Maschinen nach dem Grossen Preis<br />

von Monaco, der nach dem neuen Reglement<br />

ausgefahren wird. Diese Situation ist<br />

sehr unerfreulich, wenn man natürlich auch<br />

nicht das Recht hat, den Konstrukteuren irgendwelche<br />

Vorschriften zu machen. Jedenfalls<br />

hat alle die Fahrer, die auf die italienischen<br />

Maschinen warten, eine begreifliche<br />

Nervosität erfasst.<br />

Um Caracciola. Wie man erfährt, hält sich<br />

Caracciola gegenwärtig noch in Bologna auf,<br />

wo er den aus Amerika zurückkehrenden<br />

Professor Putti erwartet, um von diesem<br />

die Entlassung aus der Behandlung zu erhalten.<br />

Caracciola wird nachher die offiziellen<br />

Verhandlungen über seine nächstjährige<br />

sportliche Tätigkeit beginnen. Alle Meldungen,<br />

die bisher über die Verhandlungen mit<br />

Fabriken verbreitet worden sind, entbehren<br />

jeder Grundlage. Es soll schon der Plan einer<br />

Mannschaft Nuvolari-Chiron-Caracciola bestanden<br />

haben, doch ist bis jetzt über dieses<br />

Projekt nichts genaueres verlautbart worden.<br />

Der deutsche Fahrer wird iedoch in erster<br />

Linie mit Mercedes-Benz unterhandeln, das<br />

sich bekanntlich wieder dem Rennsport zuwendet.<br />

Caracciola wird voraussichtlich noch<br />

diesen Monat nach Deutschland übersiedeln,<br />

um dort Verhandlungen aufzunehmen, mb.<br />

Um den Stundenweltrekord. Die bereits<br />

angekündigten Rekordversuche gegen die<br />

Stundenbestzeit werden nun sowohl von Zehender<br />

(Maserati) wie Eyston (Panhard) in<br />

diesen Tagen zur Durchführung kommen.<br />

Beide Piloten, die so zu einem genau vorbe-<br />

'<br />

Ein schönes Sport-Cabriolet, Im Innern geräumig<br />

und mit weichgepolsterten Sitzplätzen ausgestattet.<br />

Sehr elegant ist auch die vlersitzlge Limousine oder<br />

das Limousinen-Cabriolet. Der Junior besitzt natürlich<br />

Doppelschwingachsen und einen tfergfreudigen<br />

4-Zyl.-Motor, 8 St.-PS. E« lohnt sich also, ihn Probe<br />

zu fahren, selbstverständlich durchaus unverbindlich<br />

für Siel Und dann fragen Sie nach dem Preisl<br />

Besondere Kennzeichnung der Polizeiautomobil«. Um den Automobilen der Polizei überall im Verkehr<br />

den Vortritt zu sichern, sind die Wagen von Scotland Yard, der berühmten englischen Kriminalpolizei,<br />

mit besonderen Erkennungszeichen ausgestattet worden. Nach Belieben des Wagenführers<br />

kann an der Frontscheibe wie an der Rückwand des Fahrzeuges eine Aufschrift «Police» und «Stop,<br />

Police» sichtbar gemacht werden, die für alle übrigen Fahrzeuge auf der Strasse wie auch für die<br />

Verkehrspolizei verbindlich ist und diese verpflichtet, den Polizerwagen den Vortritt einzuräumen und<br />

ihnen unter allen Umständen den Durchlass zn gewähren. Die Führer sind übrigens noch mit weissen<br />

Aermeln versehen, damit ihre Zeichen von weither jedermann sichtbar sind.<br />

reiteten erbitterten Kampf zusammentreffen,<br />

haben in den letzten Tagen auf der Montlhe"-<br />

rybahn lange trainiert, und jeder hofft natürlich<br />

zum Weltrekordmann über eine der am<br />

meisten umkämpften Bestzeiten proklamiert<br />

werden zu können. x.<br />

Die ersten Meldungen für die Sternfahrt<br />

nach Monte Carlo. Noch zwei Monate trennen<br />

uns von der nächsten Sternfahrt nach<br />

Monte Carlo, die im gewohnten imposanten<br />

Umfange wieder zur Durchführung gelangen<br />

wird. Bekanntlich wurde das Reglement im<br />

grossen und ganzen in seinem früheren Zustande<br />

belassen; lediglich die Erhöhung des<br />

Stundenmittels für die letzten 1000 km ist<br />

neu. Bei einzelnen Routen wurden nach den<br />

im letzten Jahre gesammelten Erfahrungen<br />

Abänderungen der Wertungspunkte vorgenommen.<br />

Bereits melden die stets initiativen<br />

Organisatoren der grossen Veranstaltung die<br />

ersten eingelaufenen Nennungen. Bis jetzt<br />

haben sich für die Sternfahrt die folgenden<br />

JIMOU<br />

NEUE RÖHR-WERKE A. G. - VERKAUFSSTELLE ZÜRICH<br />

DUFOURSTRASSE 4 - TELEPHON 44.284<br />

Konkurrenten eingeschrieben: Der letztjährige<br />

Sieger der grossen Klasse, Vasselle auf<br />

Hotchkiss, und die Ers.te der kleinen Klasse,<br />

Mme G. Rouault (Salmson), ferner K. W.<br />

B. Sanderson (Alvis), Gas-Trevoux (Hotchkiss),<br />

G. de Lavalette (Peugeot), Ldr. Fullerton<br />

(Sunbeam), Dr. J. J. Sprenger Van Eijk,<br />

A. A. J. Wieleman (Ford), Mme M. Mareuse<br />

(Peugeot), Major D. E. M. Douglas Morris<br />

(Invicta), H. Th. van Marken (Talbot) und<br />

J. H. M. Van der Meulen (Ford). Zu den jedes<br />

Jahr ausgeschriebenen wertvollen Ehrengaben<br />

sind eine weitere Anzahl von Preisen<br />

hinzugekommen. Die Nennungen werden bis<br />

zum 24. Dezember vom Internationalen Sporting-Club,<br />

Monte Ca.rlo, entgegengenommen.<br />

mb.<br />

Probefahrten der deutschen Porsche-Wagen.<br />

Die in aller Welt mit grösster Spannung<br />

erwarteten neuen Porsche-Rennwagen der<br />

Auto-Union, die nächstes Jahr auf den europäischen<br />

Pisten zu sehen sein werden, bestehen<br />

gegenwärtig auf der Berliner Avus<br />

ihre ersten Probefahrten. Die Prüfungen<br />

werden in aller Stille vorgenommen. Die<br />

Wagen werden abwechslungsweise von den<br />

Mitgliedern des Porsche-Rennstalles Stuck,<br />

Prinz von Leiningen und Sebastian geführt.<br />

mb.<br />

Autoreise um die Welt. Der Automobilclub<br />

von Russland wird im nächsten Jahre eine<br />

Propagandafahrt um die ganze Welt durchführen.<br />

Die Dauer dieser Autoreise wird auf<br />

8 Monate angesetzt.<br />

x.<br />

£g»«»»t in<br />

S«K<br />

Vom Autosport In St Moritz. In St. Moritz,<br />

das bekanntlich dem Autosport grösstes Interesse<br />

und Verständnis entgegenbringt, ging<br />

seit Monaten der Plan um, das Winterprogramm<br />

mit einer besondern Attraktion auszustatten<br />

und zu diesem Zweck ein Rennen<br />

auf dem St. Moritzer See durchzuführen. Die<br />

Pneuindustrie, welche an der Veranstaltung<br />

ganz besonders interessiert gewesen wäre,<br />

indem sich auf diese Weise die beste Gelegenheit<br />

geboten hätte, um im scharfen Wettkampf<br />

die Eignung der verschiedenen Profile<br />

und Spezialpneus auf Schnee und Eis zu<br />

prüfen, bekundeten ihre Bereitwilligkeit an<br />

dem Zustandekommen des Eisrennens mitzuhelfen.<br />

Leider hat dann die Kontingentierung<br />

des Pneuimportes diesen Projekten einen<br />

dicken Strich durch die Rechnung gemacht,<br />

indem die hiesigen Vertretungen ausländischer<br />

Pneufabriken Mühe haben nur die laufenden<br />

Typen zu liefern und daher keine<br />

Möglichkeit sehen, ihr Kontingent noch zugunsten<br />

von Spezialreifen weiter dezimieren<br />

zu lassen. Angesichts dieser Schwierigkeiten<br />

haben die Initianten in St. Moritz sich veranlasst<br />

gesehen, den vielversprechenden Anlass<br />

auf spätere und günstigere Zeiten zu<br />

verschieben.<br />

Damit fällt aber der Autosport keineswegs<br />

vollständig aus Abschied und Traktanden,<br />

indem Anfang Februar eine Automobilwoche<br />

durchgeführt wird, die ein reichhaltiges und<br />

abwechslungsreiches Programm erhalten<br />

soll Da zu jener Zeit zudem noch die F.I.S.-<br />

Rennen in St. Moritz zum Austrag kommen,<br />

so wird es den skifahrenden und wintersportfreudigen<br />

Automobilisten nicht an Attraktionen<br />

fehlen, um sich für einen Aufenthalt<br />

in St. Moritz zu Beginn des nächsten<br />

Jahres zu entscheiden !<br />

ß


ÜSS<br />

E»»*<br />

Oekonomischster Betrieb<br />

Höchster Kraftgewinn<br />

Kein Oelaufstieg<br />

Kein Ausschlagen der Nuten<br />

Weder Klemmen noch Fressen<br />

BORGES<br />

BERNE<br />

Ausschleifen von Motorzylindern<br />

Einbau von Leichtmetall-Kolben<br />

in jeden Motor<br />

Ventile aus rostfreien Chromund<br />

Silchromstählen<br />

Rundschleifen von Kurbelwellen<br />

auf Spezialmaschinen<br />

Ausgiessen von Pleuel- und<br />

Lagerschalen<br />

Gepresste Weissmetall-Lager<br />

nach patentiertem Walzverfahren<br />

von unerreichter Lebensdauer *<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 96<br />

Die andere Seite.<br />

(Sehluss von Seit« 2.)<br />

Der Wink lässt an Deutlichkeit nichts zu<br />

wünschen übrig und passt, nebenbei bemerkt,<br />

vollkommen zu den zahlreichen andern<br />

Vorstössen, welche die Bundesbahnen<br />

gerade in letzter Zeit gegen das Personenauto<br />

zu unternehmen sich veranlasst fühlten.<br />

Es hat seine Richtigkeit damit, wenn Herr<br />

Bundesrat Musy behauptet, dass von 1903<br />

bis <strong>1933</strong> die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

der S. B. B. bloss zwölf Mal einen Gewinn<br />

aufgezeigt hat. Wir können sogar mit nähern<br />

Einzelheiten aufwarten, wobei wir allerdings<br />

die Kriegs- und Nachkriegsiabre zum vornherein<br />

ausschalten und herausgreifen. Von<br />

1903 bis 1913 erbrachte die Gewinn- und<br />

Verlustrechnung volle sechs Mal einen Verlust<br />

und nur fünf Mal einen Gewinn. Zum<br />

bessern Verständnis dieser Ziffern sei beigefügt,<br />

dass es damals überhaupt noch keine<br />

Autokonkurrenz und ebensowenig eine Krise<br />

gab. Trotzdem wurde schon in Jenen Jahren<br />

für durchschnittlich jedes zweite Jahr ein<br />

Verlust « herausgewirtschaftet >. Umgekehrt<br />

aber stellte sich von 1923 bis 1931. als die<br />

S.B.B, sich über die Autokonkurrenz zusehends<br />

heftiger beklagten, sieben Mal Gewinne<br />

und nur zwei Mal Verluste ein. Wobei<br />

wir unterstreichen möchten, dass sich<br />

die Gewinne fn diesen neun Jahren auf 47<br />

Millionen beziffern, währenddem die Verluste<br />

im gleichen Zeitraum nur 19 Millionen<br />

betrugen. Weil es für die Bahn unbequem<br />

ist, bei ihrem Feldzug gegen das Auto an<br />

diese Dinge zu erinnern, werden sie einfach<br />

< vergessen». Dass in dten Kriegs- und<br />

Nachkriegsjahren keine Gewinne erzielt werden<br />

konnten, liegt auf der Hand. Es schien<br />

uns im Interesse der Sache nötig, über diesem<br />

Zahlenmaterial den Schleier zu lüften,<br />

um die von den Bahnen immer und immer<br />

wieder breitgewalzte Redensart ad absurdum<br />

zn führen, dass das Auto für die missliche<br />

Finanzlage der S. B. B. verantwortlich<br />

gemacht werden müsse.<br />

Damit aber stossen wir auch schon auf<br />

das Kernproblem, das uns die Erklärung dafür<br />

liefert, weshalb sich die Bundesbahnen<br />

heute einer so kritischen Situation gegenüber<br />

sehen. In ihren letzten Uusachen geht<br />

die Verschlechterung der Betriebsergebnisse<br />

auf die ungeheure Vermehrung der Ausgaben<br />

der S.B'.B. zurück. Ein paar Zahlen zur Illustration.<br />

Von 1913 bis 1929 wurden die<br />

Betriebsausgaben von 142,405,716 Fr. auf<br />

280,382,031 Fr. erhöht. Das entspricht einem<br />

Prozentsatz von 96,8 %. 1930 hatten die Ausgaben<br />

bereits die Höhe von 291.419,950 Fr.<br />

erreicht, also mehr wie das Doppelte von<br />

1913. Pen selben Gang nahmen die Dinge<br />

beim Anlagekapital. 1913 stand es auf 1441<br />

Millionen Fr., der Zinsendienst erforderte<br />

54,973,000 Fr. Aber bis 1929 war das Anlagekapital<br />

auf 2,589.241,000 Fr. angestiegen,<br />

was einer Zunahme um 79,6 % gleichkommt.<br />

Die Aufwendungen für die Zinsen waren sogar<br />

um 109,3 % angeschwollen und verschlangen<br />

115,067,000 Fr. Solche Zahlen lassen<br />

keinen Zweifel darüber aufkommen, dass<br />

die Bahnen sich zu Ausgaben haben verleiten<br />

lassen, die in keinem Verhältnis zu der<br />

normalerweise zu erwartenden Verkehrsvermehrung<br />

standen. Die Möglichkeiten der Verkehrsentwicklung<br />

wurden zu optimistisch<br />

beurteilt, die Auswirkungen wirtschaftlicher<br />

Krisen offensichtlich unterschätzt^ Nun aber<br />

einmal die Krise da ist, lastet das Missverhältnis<br />

zwischen Kapitalinvestierung und<br />

Verkehr schwer auf den Bahnen. Einige weitere<br />

Ziffern mögen darüber Auskunft geben,<br />

inwieweit die Wechselbeziehungen zwischen<br />

Anlagekapital und Verkehr bei den S.B.B,<br />

gestört sind. Die Betriebslänge erreichte<br />

1903 2433 km, und im Jahre 1931 2942 km,<br />

die Baulänge des gesamten schweizerischen<br />

Bahnnetzes 4430 bezw. 5856 km. Erforderten<br />

die Baukosten 1903 den Betrag von<br />

1.428,530,000 Fr., so waren sie bis 1930 auf<br />

3.750.632.000 Fr. angewachsen. Die Baulänge<br />

hat somit um 32 % zugenommen, das Anlagekapital<br />

aber um 162%.<br />

Doch als sich die Automobilkonkurrenz<br />

bereits bemerkbar machte, nahm die Ueberkapitalisierung<br />

ihren Fortgang. Von 1913 bis<br />

1931 fand eine Verdoppelung der Kapitalinvestierung<br />

statt und sogar in den letzten<br />

Jahren noch trat eine jährliche Erhöhung von<br />

80—90 Millionen Fr. ein. Und das obwohl<br />

die Verkehrsmengen im Rückgang begriffen<br />

sind, obwohl also ein Bedürfnis für Erweiterung<br />

der Bahnanlagen keineswegs bestand.<br />

Unsere Bahnen sind heute für Leistungen<br />

gebaut und eingerichtet, die sie nur ausnahmsweise,<br />

in den Zeiten maximalen Verkehrs,<br />

zu erbringen haben. Während weitaus<br />

des grössten Teiles des Jahres können<br />

diese Anlagen nicht voll ausgenützt werden,<br />

also auch keine Erträgnisse abwerfen, die in<br />

einer vernünftigen Proportion zum Anlagekapital<br />

stehen. Diese Tatsache erklärt auch<br />

die ungewöhnlich hohen Tarifansätze, welche<br />

die Bundesbahnen in den Ruf gebracht<br />

haben, den teuersten ganz Europas zuzuzählen.<br />

Die gewaltigen Investitionssummen der<br />

S. B. B., welchen ein entsprechender Verkehrsumfang<br />

nicht gegenübersteht, führen<br />

beispielsweise dazu, dass bei unseren Bundesbahnen<br />

die Kapitalbelastung auf den<br />

Streckenkilometer 1,005,600 Fr. erreicht. Dagegen<br />

machen die bezüglichen Zahlen bei<br />

den deutschen Reichsbahnen 623,000 Fr., bei<br />

den französischen Hauptbahnen 273,100 Fr.<br />

aus. Was aber diesem Vergleich erst seine<br />

volle Bedeutung verleiht, das ist der Umstand,<br />

dass in Deutschland pro Kilometer<br />

Bahnstrecke 1,375,900 tkm befördert werden,<br />

in Frankreich 1,065,000 tkm, auf den S.B.B.<br />

dagegen nur 623,000 tkm.<br />

Wenn nun die Fehler, die bei den Bahnen<br />

begangen worden sind, sich heute auszuwirken<br />

beginnen, wenn man deshalb von Seiten<br />

der Generaldirektion nach einer Einschränkung<br />

oder Erschwerung des Verkehrs mit<br />

Personenautomobilen ruft, da mit dem Lastauto<br />

eine Grundlage zur Zusammenarbeit<br />

gefunden, worden ist, kurz wenn die S.B.B.<br />

das Evangelium predigen, der Bahnverkehr<br />

müsse durch Unterdrückung der Autokonkurrenz<br />

gehoben werden, um eine Herabsetzung<br />

der Kosten pro Leistungseinheit zu<br />

ermöglichen, so wird dabei die volkswirtschaftliche<br />

Seite völlig ausgeschaltet. Der<br />

Verkehr ist aber durchaus nicht eine einseitige<br />

Angelegenheit der Bahnen, sondern er<br />

stellt eine Komponente unseres ganzen Wirtschaftslebens<br />

dar. Wie das Auto, so sind<br />

auch die Bahnen Träger des Verkehrs und<br />

damit Diener an der Volkswirtschaft. Beide<br />

erfüllen sie in dieser Funktion eine wirtschaftliche<br />

Mission, beiden kommt für die<br />

Gesamtinteressen unserer Wirtschaft ihre<br />

Bedeutung zu. Eine gerechte Beurteilung des<br />

Problems muss ihren Ausgang vom Standpunkt<br />

dieser allgemein schweizerischen<br />

Wirtschaftsinteressen aus nehmen. In den<br />

Bundesbahnen sind Milliarden unseres Voll ~<br />

Vermögens investiert. Anderseits belief sr„.<br />

der Wert der in der Schweiz stehenden Motorfahrzeuge<br />

Ende 1931 auf über eine Milliarde,<br />

ohne Einbezug der in unserer Automobil-<br />

und Karosserieindustrie, dem Autohandel<br />

und -Gewerbe, dem Benzingeschäft<br />

usw. angelegten Summen, eine Knebelung<br />

des Automobilverkehrs trifft aber nicht nur<br />

alle diese Wirtschaftszweige, die gewiss mit<br />

jedem andern gleichberechtigt sind, sondern<br />

sie muss unfehlbar auch die schweren Existenzbedingungen<br />

unserer Hoteller je., „noch<br />

weiter verschärfen, welche wiederum Handel,<br />

Gewerbe und Landwirtschaft zum Teil<br />

alimentiert. Der Kanton Graubünden hat im<br />

vergangenen Sommer seine Logiernachtzahl<br />

gegenüber dem Sommer 1932 um 37,000 zu<br />

erhöhen vermocht. Zu einem nicht geringen<br />

Teil ist diese Vermehrung dem Automobil<br />

zu danken, obwohl damit die Ziffern von<br />

1930 noch bei weitem nicht erreicht sind;<br />

Wird der Automobilverkehr gedrosselt,<br />

stellt sich als Ausfluss einer solchen Massnahme<br />

nicht nur eine Einkommensschrumpfung<br />

in allen mit ihm verbundenen Wirtschaftsschichten<br />

ein, sondern darüber hinaus<br />

eine Steigerung der Arbeitslosigkeit,<br />

eine Verteuerung der Lebenshaltung, in<br />

summa gerade das, was unsere obersten Behörden<br />

mit allen Mitteln zu vermeiden suchen.<br />

Dass die Krise auch die Entwicklung<br />

des Automobilismus erfasst hat. stellt übrigens<br />

die Generaldirektion der S.B.B. selbst<br />

fest.<br />

Nicht nur die Bahnen, sondern auch das<br />

Automobil schafft unserem Volke Arbeit und<br />

Verdienst. Mehr denn je sind wir gerade<br />

heute auf die Einnahmen des Fremdenverkehrs<br />

angewiesen, um unsere Handelsbilanz<br />

zu verbessern. Und siehe : die Bahnen tragen<br />

ja auch ihrerseits dazu bei. diesen Verkehr<br />

zu fördern, dadurch, dass sie ausländischen<br />

Feriengästen mit Taxermässigungen<br />

entgegenkommen, « um bei der Bekämpfung<br />

der Krise im Wintersport und Kurverkehr<br />

nach der Schweiz... helfend mitzuwirken ><br />

(Geschäftsbericht der S.B.B. 1932). Seither<br />

hat der Bund zum Zwecke der Durchführung<br />

von Fahrpreisreduktionen für Ausländer<br />

einen Kredit von einer Million zur Verfügung<br />

gestellt. All das scheint dafür zu sprechen,<br />

man verschliesse sich sowohl beim Bund wie<br />

bei den S.B.B. der Schwere der Lage unserer<br />

Hotellerie nicht. Aber die Bahnen verkörpern<br />

nur das eine Mittel die in unseren<br />

Gaststätten investierten Werte zu fruktifizieren,<br />

soweit dies gegenwärtig überhaupt<br />

möglich ist. Daneben hat als < Zubringer »<br />

auch das Auto eine Bedeutung erlangt, die'<br />

sich schlechterdings nicht mehr wegdisikutieren<br />

lässt. Es hat schon seine Richtigkeit<br />

damit, was der schweizerische Fremdenverkehrsverband<br />

kürzlich zum Verkehrsproblem<br />

schrieb : « die besondere Eigenheit des Verkehrs,<br />

dass er Verdienst und Arbeit bringt,<br />

auch wenn er für sich allein ein reines Verlustgeschäft<br />

ist, verlangt es dass der Staat<br />

sich seiner ganz anders annimmt, als dies<br />

bisher geschehen ist. Nicht dje Verkehrseinnahmen,<br />

sondern die durch den Verkehr ermöglichten<br />

Einnahmen müssen bestimmend<br />

für die Verkehrspolitik sein». 3£


N° 96 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der Autobus am Thunersee. Unsere Leser<br />

kennen aus mehrfacher Darlegung und eigener<br />

Beobachtung die unhaltbaren Zustände,<br />

welche die rechtsufrige Thunersee-Bahn in<br />

einem wichtigen Verkehrsgebiet seit Jahr<br />

und Tag hervorbrachte. Die Anlage der Bahn<br />

war von vorneherein verfehlt, sie beansprucht<br />

in einem derartigen Ausmass die<br />

Strasse von Thun nach Interlaken, dass infolgedessen<br />

jeder stärkere Strassenverkehr<br />

verunmöglicht ist. Dies mochte in einem Zeitpunkt<br />

gehen, als die Strasse ihrem eigentlichen<br />

Verkehrszweck<br />

nur noch Fussgänger, ein paar Radfahrer,<br />

wenige Pferdekutschen und die landesüblichen<br />

Viehherden die Strasse benützten.<br />

Als mit dem Aufkommen des Motorfahrzeug-Verkehrs<br />

die Strasse wieder ihre verkehrsfördernden<br />

Aufgaben erfüllen konnte,<br />

traten die zahlreichen Mängel dieser Strassenbahn<br />

deutlich hervor. Der grosse Zustrom<br />

der Autler blieb dem rechtsufrigen Verkehrsgebiet<br />

fern, anderseits aber hat zufolge des<br />

beliebten Dampfschiffverkehrs die Strassenbahn<br />

ungenügend Fahrgäste, ihre Rentabilität<br />

war behindert, Geleise, Anlage und Rollmaterial<br />

sowie die Strasse verlotterten, kurz<br />

die Bahn wurde statt ein Mittel zur Verkehrsförderung<br />

ein eigentliches Verkehrshindernis.<br />

Diese Tatsache trat fast allen am Verkehr<br />

Interessierten klar vor Augen, das rechtsufrige<br />

Verkehrsgebiet kämpfte infolgedessen<br />

seit Jahren um Beseitigung des Uebelstandes,<br />

also Entfernung der Bahn, Instandstellung<br />

der landschaftlich hervorragend schönen<br />

Strasse und Schaffung eines Autobusverkehrs,<br />

der sich den Verkehrsbedürfnissen<br />

besser anpassen, vor allem aber in den übrigen<br />

Strassenverkehr gefahrlos und ruhig einfügen<br />

Hesse.<br />

Es entbrannte im Laufe der Zeit ein heftiger<br />

Streit zwischen Anhängern der Bahn<br />

und Freunden des Autobus. Gutachten um<br />

Gutachten gingen ins Land hinaus, was der<br />

eine Experte befürwortete, verwarf der andere,<br />

ein Vertrölen der unhaltbaren Zustände<br />

und damit eine von Jahr zu Jahr zunehmende<br />

Schädigung des Gebietes war die Folge.<br />

Diesem Kampf der Meinungen hat nun der<br />

soeben erschienene Antrag des bernischen<br />

Regierungsrates an den Grossen Rat des<br />

Auto wirkt diese Denkschrift auf den vorurteilslosen<br />

Beschauer der Dinge geradezu<br />

fo<br />

herzerfrischend. Regierungsrat Bösiger, der<br />

Vorsteher des kantonalen Bau- und Eisenbahndepartementes,<br />

hat in seiner bekannten,<br />

energischen, unabhängigen und nur vom Gesamtinteresse<br />

geleiteten Zielbewusstheit diejenige<br />

Klärung geschaffen, die das träfe<br />

Wort zur rechten Zeit bringt.<br />

In dem Gutachten werden vor allem einmal<br />

die tatsächlichen Verhältnisse beleuchtet,<br />

dann untersucht, welche Mängel und<br />

grossen finanziellen Lasten das Weiterbestehen<br />

der rechtsufrigen Thunersee-Bahn bringen<br />

würde, und diesem allem die Vorteile<br />

entfremdet war, alsdes Autobus gegenübergestellt.<br />

Kantons ein Ende gemacht. Nach dem Hin<br />

und Her der Meinungen und den leidenschaftlichen<br />

Aeusseruneen für und wider Bahn und<br />

In einem Schlusswort fasst das Gutachten<br />

die «Allgemeinen Ausführungen» zusammen,<br />

dieses Schlusswort birgt soviel Wahrheiten,<br />

dass wir dasselbe unseren Lesern nicht vorenthalten<br />

dürfen. Es lautet:<br />

« Es mag zunächst verwundern, dass die vielleicht<br />

bahnschützlerischate Behörde der<br />

Schweiz dazu kommt, im Nachstehenden Darlegungen<br />

und Anträge zu unterbreiten, die auf<br />

die Liquidation einer privaten bernischen Strassenbahn<br />

hinzielen. Daher wird es nicht unwichtig<br />

sein, vorweg zu betonen, dass diese Anträge nicht<br />

aus einem grundsätzlichen Gesinnungswechsel<br />

hervorgehen, sondern aus einer fatalen Zwangslage,<br />

die geschaffen wird durch die Unmöglichkeit,<br />

eine genügende Konsolidierung der Bahngeleise<br />

zu finanzieren Unsere Anträge verwerfen,<br />

hiesse nämlich nichts anderes, als dem Techten<br />

Thunerseeufer die dringlich notwendige Instandstellung<br />

seiner Strasse, d. h. seines allerwichtigsten<br />

Verkehrsmittels, zu verweigern. In genau<br />

dieser zwingenden Alternative bietet sich das Verkehrsproblem<br />

des rechten Thunerseeufers tatsächlich<br />

dar. Weil nun aber jener Bevölkerung der<br />

volkswirtschaftlich ausserordentlich wichtige Strassenumbau<br />

nicht länger verweigert werden kann<br />

und die Strassenbahn den Umbau faktisch verunmöglicht,<br />

resultiert zwangsläufig die Forderung<br />

auf Bahnbeseitigung. Eine Diskussion, die sich<br />

nur auf die Frag« beschränkt, ob der Autobus<br />

technisch besser oder weniger leistungsfähig 6ei<br />

als die unrentable Strassenbahn, sieht sowohl an<br />

der Finanzierung des Geleiseumbaues als auch<br />

an den Gläubigerinteressen, d. h. an den Kernproblemen,<br />

vorbei. Auch ist es somit ganz und<br />

gar nicht getan mit der trotzigen Befürwortung<br />

des Bahnbetriebes; diese Befürwortung erhält erst<br />

vollständigeren Sinn mit dem Beifügen der Umhaugelder<br />

oder der Ablehnung des Umbaues der<br />

Uferstrasse. »<br />

Mit den Anträgen des Regierungsrates ist<br />

nach unserem Dafürhalten das Schicksal der<br />

Bahn entschieden: sie muss verschwinden.<br />

Wohl werden die Meinungen im Grossen Rat<br />

noch kräftig aufeinanderprallen, allein den<br />

klaren Argumenten des Regierungsrates wird<br />

sich die grosse Mehrheit anschlössen. So ist<br />

damit zu rechnen, dass vielleicht schon im<br />

Sommer 1935 sich der Verkehr auf einer gut<br />

ausgebauten rechtsufrigen Thunersee-Strasse<br />

sicherer, ruhiger und in bedeutend stärkerem<br />

Ausmass abwickelt als dies je der Fall war.<br />

Mit der neuen Wendung der Dinge werden<br />

sich auch diejenigen, die sich mit dem Wegfall<br />

der Bahn vorerst nicht befreunden können,<br />

aussöhnen, weil sie schlussendlich im<br />

volkswirtschaftlichen Gesamtinteresse des<br />

betreffenden Verkehrsgebietes liegt. A<br />

Um die bernischen Motorfahrzeuggebühren.<br />

Anlässlich der jüngsten Session des bernischen<br />

Grossen Rates hat Grossrat Baumgartner<br />

beim Abschnitt Polizei folgendes<br />

Postulat gestellt:<br />

c Der Grosse Rat hat am 18. Mai <strong>1933</strong> die Motion<br />

betreffend den quartalsweisen Bezug der Motorfahrzeugsteuer<br />

usw. erheblich und seinen Beschluss<br />

dringlich erklärt. In Ausführung dieses<br />

Beschlusses wird der Regierungsrat beauftragt, die<br />

entsprechende Dekretsvorlaje so rechtzeitig vorzuberaten,<br />

dass sie in der zweiten Woche dieser Session<br />

behandelt werden, kann. Als vorberatende<br />

Kommission wird die Staatswirtschaftskommission<br />

bestimmt.»<br />

Wir haben bereits m Nr. 86 der « A.-R.»<br />

eingehend über den Stand der Verhältnisse<br />

berichtet und festgestellt, dass die Verschleppungstaktik<br />

des Regierungsrates sich in keiner<br />

Weise rechtfertigen lässt. Während in<br />

andern Kantonen hinsichtlich der quartalsweisen<br />

Bezahlung der Automobilgebühren<br />

bereits eine gewisse Abklärung erfolgt ist,<br />

hat man sich im Kanton Bern noch wenig<br />

um die Angelegenheit befasst und das Ge-<br />

Autotourismus von Jahr zu Jahr<br />

schäft nach Möglichkeit verzögert. Der<br />

Grosse Rat hat nun das Postulat Baumgartner<br />

mit allen gegen drei Stimmen angenommen,<br />

so dass der Regierungsrat in Kürze<br />

eine entsprechende Dekretsvorlage vorzubereiten<br />

hat und speziell Auskunft darüber erteilen<br />

muss, welche Einwirkungen die quartalweise<br />

Bezahlung der Motorfahrzeugsteuern<br />

auf die Einnahmen ausübt. «<br />

S#i»assc»n<br />

Vom russischen Strassenbau. Parallelgehend<br />

mit der Entwicklung der russischen<br />

Automobilindustrie ist naturgemäss dem Ausbau<br />

des Strassennetzes die grösste Aufmerksamkeit<br />

zu schenken, ansonst die unbestreitbar<br />

grossen Aufwendungen für den Automobilbau<br />

nutzlos vertan wären. Im Verlaufe<br />

des Jahres 1932 wurden ungefähr 250 Mill.<br />

Rubel in neuen Strassenbauten oder im Ausbau<br />

alter Routen investiert. Neu erstellt wurden<br />

total 19 882 (5226 km Durchgangsstrassen,<br />

1060 km Schotterstrassen, 551 km ge«<br />

pflasterte Strassen und 300 000 m Brücken).<br />

Verbessert wurden folgende Strecken: 173 228<br />

km Ueberlandstrassen, 9384 km Autostrassen,<br />

1890 km Schotterstrassen, 1879 km gepflasterte<br />

Strassen und 996 000 m Brücken.<br />

Tour »raus<br />

Der Autotourismus im Monat Oktober. Im<br />

abgelaufenen Monat haben total 15,694<br />

(12,982) Automobile unsere Grenzen passiert,<br />

wovon 9628 (7966) mit provisorischer Eintrittskarte,<br />

866 (707) mit Freipass und 5200<br />

(4309) mit Triptyk. Im Verlaufe der ersten<br />

10 Monate dieses Jahres sind im ganzen<br />

213,315 gegenüber 181,186 Automobile hn<br />

Vorjahre in die Schweiz eingefahren, was<br />

gegenüber der vorjährigen Parallelperiode<br />

bereits ein Plus von rund 22,000 Wagen und<br />

ein solches von 19,000 Einheiten gegenüber<br />

dem Gesamtjahresergebnis 1932 darstellt. «<br />

| 1932 ~ <strong>1933</strong><br />

M.OQ&U I I Tjttat auf I I Tntal »^<br />

Total<br />

Prov.Ktrto frilN» Trlftyk [ T»t«l | E nd, Monat<br />

PrWl Kart * FreI l"H<br />

r ' l Wl*<br />

|cnd> Mcnat<br />

•lanoar . 2186 427 1674 4187 «87 3094 451 1389 4934 4934<br />

Februar. 2289 453 1490 4232 8419 3023 421 1374 4818 9752<br />

März ... 3733 605 2381 6719 15138 4577 735 2155 7467 17219<br />

April... 4478 858 3140. 8476 23G14 9948 892 4387 15227 82446<br />

Mai .... 8498 1069 5228 14795 38409 7155 1133 4586 12874 45320<br />

Juni.... 7751 1016 6169 14936 53345 14341 1145 7584 23070 68390<br />

Juli .... 14734 1201 11369 27304 80649 21301 1377 11740 34418 102808<br />

August . 35915 1201 16644 53760 184409 38749 1499 18113 58361 16116$<br />

Sept 22145 855 10795 33795 168204 22963 1077 12312 36352 197521<br />

Oktober 7966 707 4309 12982 181186 9628 866 5200 15694 213215<br />

Nov. ... 4972 607 2010 7589 188775<br />

Dez..... 3638 590 1609 583,7 194613<br />

Total 118305 9589 66718 194612 — —<br />

BlsN'Oüt. 79584 6830 47991 134409 — 134779 9596 68840 213215 —<br />

Die Berna-Fabrikatlon umfasst folgende Wagentypen:<br />

1 1 /«—2 Tonnen und 2Vs—3 Tonnen mit 6-Zyl.-Benzinmotor<br />

3—4 Tonnen mit 4-Zylinder-Benzln- oder Rohölmotor<br />

6—6 Tonnen mit 4-Zyl.-Benzin- oder 6-Zyl.-Rohölmotor<br />

7 Tonnen 3 - Achser mit 6-Zyl.- Benzin- oder Rohölmotor<br />

KIppwagen Traktoren Anhänger<br />

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Wiederaufnahme des Katapultverkehrs der<br />

« Westfalen ». Nachdem sowohl an der Katapultvorrichtung<br />

der « Westfalen » wie an<br />

dem eingesetzten Flugmaterial, drei Dornier-<br />

« Walbooten » mit je 2 B.M.W.-« Hörnet >-<br />

Motoren von 600 PS, noch Verbesserungen<br />

Seeganz abzuschwächen. Das aus Segeltuch,<br />

Brettern, Gummistreifen und mit Schnüren<br />

und Drähten hergestellte 16 Meter lange und<br />

8 Meter breite Landsegel wird bei der Landung<br />

des Flugbootes dadurch unter Wasser<br />

gesetzt, dass der Dampfer nur massig Fahrt<br />

macht und es dem Flugboot so ermöglicht,<br />

auf das Landsegel aufzurollen. Nach dem<br />

Aufrollen beschleunigt der Dampfer wieder<br />

vorgenommen worden sind, wurde am 7. seine Fahrt, wodurch das Landsegel trockengesetzt<br />

und das Flugboot etwas aus dem<br />

und 8. November ein neuer Kataoultversuch<br />

über den Südatlantik durch die Deutsche Wasser herausgehoben wird. Durch diesen<br />

Lufthansa vorgenommen. Das Flugboot Vorgang entsteht eine festere Verbindung<br />

« Monsun » flog von Bathurst (Brit. Gambia) zwischen Dampfer und Flugboot, die auch<br />

in insgesamt 15 Stunden 5 Minuten reiner bei hohem Seegang die ungefährdete Uebernahme<br />

des Flugbootes an Bord durch einen<br />

Flugzeit bis Natal (Brasilien). Die vorgesehene<br />

Zwischenlandung fand bei dem Kata-<br />

Kran ermöglichen soll.<br />

pultschiff<br />

GENEVE<br />

Luftfahrt<br />

« Westfalen » statt, mit dem das<br />

Dornier-Flugzeug die Nacht über weiterfuhr. Flu^nol^zen<br />

Der Versuch soll befriedigt haben, und weitere<br />

Probeflüge sollen erfolgen, um zu Beginn<br />

1934 den regelmässigen Luftpostverkehr<br />

Europa-Südamerika aufzunehmen. Da während des vorigen Winters verschie-<br />

Winterluftdienst auf den Nordseeinseln.<br />

Das als Modell « K 6» bezeichnete Katapult<br />

der Westfalen, mit 40 m langer Startkommen<br />

von jeder Zufuhr abgeschnitten<br />

dene Nordseeinseln durch Eisbildung vollbahn<br />

die grösste Katapultanlage der Welt, waren, sind für dieses Jahr auf den Inseln<br />

ermöglicht den Abschuss von bis zu 17 Tonnen<br />

schweren Flugbooten, wobei diese eine Flugzeuge der Deutschen Lufthansa für<br />

Norderney, Juist, Langeoog und Borkum<br />

Be-<br />

Abfluggeschwindigkeit von 150 km in derdarfsverkehr stationiert worden.<br />

Stunde erhalten, während die auf den beiden<br />

Schnelldampfern verwandten Katapulte nur<br />

Flugzeuge von 3,5 Tonnen zulassen und diesen<br />

auch nur eine Geschwindigkeit von 107<br />

km verleihen. Dabei wird diese ungeheure<br />

Leistung bei einer Startbahn von nur 31 m<br />

Länge erzielt.<br />

Die Luft, die in dem Vorratsraum unter<br />

der Startmaschine gepresst ist, hat ein Gewicht<br />

von 1000 kg, und die Höchstkraft, mit<br />

der das Flugboot geschleudert werden kann,<br />

beträgt 160 Atmosphären, während im Augenblick<br />

des Abschusses 15,000 PS wirksam<br />

werden. Das Gewicht der gesamten Krananlage<br />

beträgt 28 Tonnen.<br />

Wie kann das Flugboot vom Ozean aus an<br />

Bord genommen werden ? Man hat zu diesem<br />

Zweck den Dampfer, der ausser mit<br />

einer meteorologischen und ozeanographischen<br />

Station noch mit einer Krananlage und<br />

besonders entwickeltem Ausleger, einem<br />

Scheinwerfer von 120 Millionen Kerzenstärke<br />

und einer Dieselanlage zur Lieferung<br />

der Pressluft für das Katapult und von Strom<br />

für die Funkstation<br />

einem sogenannten Landsege! ausgestattet,<br />

das hinten an ihm auf das Wasser niedergelassen<br />

wird, um den etwa vorhandenen<br />

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BASEL: Jean Schnell


ü» 96 — <strong>1933</strong> ÄUTÖMöBlL-REVUß 7<br />

Sivassen<br />

Auch Italien baut Lastautostrassen. Schon<br />

lange war es ein dringendes Bedürfnis, Genua<br />

besser mit dem Hinterland zu verbinden;<br />

denn bekanntlich ist das Hinterland der<br />

wichtigste Faktor für das Gedeihen eines<br />

Hafens. 'Bereits seit einigen Jahren befasste<br />

man sich mit dem Bau einer direkten Eisenbahnverbindung.<br />

Aber gerade in letzter Zeit<br />

ist das Projekt einer Lastautostrasse stark<br />

in den Vordergrung getreten und hat nun<br />

nach genauem Studium den Vorzug erhalten.<br />

Die Lastautostrasse Genua-Mailand wird<br />

eine Länge von 160 km haben und deshalb<br />

bedeutend kürzer sein als die gegenwärtige<br />

Strasse. Die Breite beträgt trotz des manchmal<br />

schwierigen Gebirgsgeländes 12 m und<br />

an Strasseneinmündungen ist sie noch breiter.<br />

Damit die Kurven von einem Lastwagen<br />

mit drei Anhängern gefahrlos passiert<br />

werden können, werden die Halbmesser der<br />

Kurven mindestens 100 m betragen. Die<br />

Strasse soll möglichst gradlinig verlaufen<br />

nnd geringe Steigungen besitzen. Um das zu<br />

erreichen sind mehrere Tunnelbauten notwendig,<br />

von denen einer 900 m lang sein<br />

wird. Dadurch gelingt es, die Steigung bei<br />

dieser Autostrasse fast zu eliminieren; denn<br />

während die heutige Strasse zeitweise Steiigungen<br />

bis zu 9% aufweist, wird die Steigung<br />

bei der neuen Lastautostrasse nie mehr als 4%<br />

betragen. Da die Strasse ausschliesslich dem<br />

Lastwagen verkehr dient, wird auch der<br />

Strassenbelag entsprechend solid gemacht<br />

•werden. Er wird zusammengesetzt sein aus<br />

einem Unterbau von Stein, Kies und Beton<br />

von 35 cm Dicke und einem Versohleissbelag<br />

aus Beton, Sandasphalt und Teersand.<br />

Die Baukosten dieser Strasse werden sich<br />

•auf 200 Millionen Lire belaufen und die Bauarbeiten<br />

werden einer Schar von 5000 Arbeitern<br />

Beschäftigung bringen. Die Strasse soll<br />

—voraussichtlich schon nächsten Frühling<br />


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Tedhn, Rundschau<br />

Gummi als Baustoff<br />

im Automobilbau.<br />

Obwohl in den letzten Jahren die Bedeutung<br />

des Gummis als Baustoff im Automobilbau<br />

auch dem Nichtfachmarm durch bestimmte<br />

propagandistisch stark ausgenutzte Anwendungsmöglichkeiten<br />

bekannt geworden ist,<br />

wie sie beispielsweise im sogenannten «floating<br />

power, moteur flottant» oder in der<br />

«schwebenden Kraft» vorliegen, dürfte der<br />

breiten Masse auch heute noch ein Gesamtüberblick<br />

über die zunehmende Bedeutung<br />

dieses Naturproduktes im Motor-, Chassisund<br />

Karosseriebau fehlen. Der Gummi ist<br />

infolge seiner einzigartigen Eigenschaften,<br />

wie z. B. nahezu beliebig variierbaren Elastizität,<br />

geringe Kompressibilität, hoher Widerstand<br />

gegen Abtrieb oder Zermürbung<br />

etc. — sachgemässe Anwendung natürlich<br />

vorausgesetzt — ein Baustoff, der sämtliche<br />

anderen uns heute bekannten Substanzen in<br />

bezug auf die Vielseitigkeit seiner Eigenschaften<br />

und Anwendungsmöglichkeiten weit<br />

übertrifft. Es ist daher eigentlich sonderbar,<br />

dass man sich erst in den letzten Jahren so<br />

intensiv mit seiner Anwendung befasst hat.<br />

Die Ursache hiefür ist nun aus verschiedenen<br />

Gründen erklärbar. Infolge unsachgemässer<br />

Anwendung des Gummis in beweglichen Apparaturen,<br />

insbesondere Verbrennungskraftmaschinen,<br />

ist er in ziemlichen Misskredit<br />

geraten, so dass die Konstrukteure einer gesteigerten<br />

Anwendung sehr misstrauisch gegenüberstanden.<br />

Die zunehmende Entwicklung der Kenntnisse<br />

auf dem Gebiete der Gummiforschung<br />

md Gummiverarbeitung hat es aber nun<br />

coch mit sich gebracht, dass die gegen diesen<br />

Rohstoff vorliegenden Bedenken mehr<br />

und mehr schwinden, dass das Vertrauen in<br />

die Substanz wieder zurückkehrt, mit dem<br />

Erfolg, dass die Anwendung von Gummi im<br />

Automobilbau heute mit einer geradezu unheimlichen<br />

Geschwindigkeit anwächst. Es<br />

kann aber an dieser Stelle nicht genug davor<br />

gewarnt werden, nun in das andere Extrem<br />

zu verfallen. Eine einwandfreie Verwendung<br />

von Gummi wird immer nur dort gewährleistet<br />

sein, wo der Automobilkonstrukteur<br />

Hand in Hand mit dem Gummifachmann<br />

arbeitet.<br />

Die schwingungsfreie oder erschütterungsfreie<br />

Montage von Verbrennungsmotoren auf<br />

einer Unterlage — sei es nun ein Fabrikboden<br />

oder ein Fahrgestell, — durch Anwendung<br />

einer Anzahl aus Gummi hergestellter stossdämpfender<br />

Aggregate ist nicht neu, und hat<br />

sich schon in vielen Konstruktionen ausserordentlich<br />

bewährt. Die fortschreitende Entwicklung<br />

unserer Kenntnisse hat in dieser<br />

Richtung lediglich erhebliche Verbesserungen<br />

zutage gefördert, die im besonderen darauf<br />

beruhen, dass man den angewandten<br />

Gummi nicht, wie bisher zumeist üblich, in<br />

Form von konzentrischen Ringen zwischen<br />

Platten oder in einem entsprechenden Hohlkörper<br />

durch Kompression verschraubt, sondern<br />

indem man ihn heute zwischen Platten<br />

oder dergleichen frei einvulkanisiert, wodurch<br />

seine natürliche Elastizität und Widerstandskraft<br />

ungeschmälert erhalten bleibt.<br />

Eine besondere Abart dieser schwingungsfreien<br />

Motorenaufhängung ist in der Chryslerschen<br />

Anordnung der schwebenden Kraft<br />

zu erblicken. Diese Anordnung, die in ihrem<br />

die Federblattenden in ihn sachgemäss eingebettet<br />

werden. Hierdurch wird nicht nur<br />

eine erheblich weitere und gleichmässig funktionierende<br />

Abfederung erzielt, deren Ausschwingamplitude<br />

den Eigenschaften des<br />

Gummis entsprechend gegenüber einer normalen<br />

Stahlfeder stark verringert ist, sondern<br />

man hat den weiteren Vorteil, dass sich<br />

eine Schmierung der Federenden erübrigt.<br />

Aber auch im Karosseriebau findet Gummi<br />

zunehmende Beachtung, selbst wenn man von<br />

seiner Anwendung bei der Herstellung gummierter<br />

oder mittels Kautschuk dublierter<br />

Verdeckstoffe sowie den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten<br />

des Gummis als Klebstoffbasis<br />

für die verschiedensten Zwecke wie<br />

z. B. Nahtdichtungen, Einkleben von festen<br />

Blenden, Einkleben von Gummiprofilen etc.<br />

etc. absieht. So haben sich in letzter Zeit in<br />

ihrer Konstruktion mit der Motoraufhängung<br />

vergleichbare Aggregate zur geräuschdämpfenden<br />

Karosseriebefestigung sowie geräusohdämpfenden<br />

Zwischenlagen zwischen<br />

Karosserie und Fahrgestell durch Anwendung<br />

leicht auftragbarer Spezialgummimischungen<br />

sehr bewährt. Auch die Auskleidung von<br />

Tür- und Karosserieblechen zum Schutz gegen<br />

das unangenehme Dröhnen sowie die<br />

Abdichtung der Unterseite der Blechkarrosserie<br />

zum Schutz gegen Eindringen von<br />

Nässe und dergleichen finden zunehmenden<br />

Anklang.<br />

Besonderes Interesse verdient schliesslich<br />

noch die zunehmende Anwendung von Gummi<br />

in den verschiedensten Formen als Polsterungsmaterial.<br />

Während die Benutzung von<br />

Gummiluftkissen und Schwammgummi als<br />

Polstermaterial schon längere Zeit bekannt<br />

ist, und hier nur von Verbesserungen der<br />

Qualität und Herstellung gesprochen werden<br />

kann, stellt ein neues Polster-Produkt<br />

eine bedeutende Neuerung dar. Es handelt<br />

Prinzip ersichtlich ist, ermöglicht durch<br />

ihre diagonal durch den Schwerpunkt des<br />

Motors gehende Aufhängungsachse nicht nur<br />

die Aufnahme der Motorerschütterung durch<br />

die Gummilage, so dass das Fahrgestell<br />

nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, sondern<br />

gestattet auch bis zu einem gewissen<br />

Grade ein seitliches Pendeln des Motors um<br />

diese Achse, wodurch insbesondere bei Vierzylindermotoren<br />

ein ausgeglichener Lauf bewirkt<br />

werden kann.<br />

Ein weiteres Anwendungsgebiet des Gummis<br />

ist in der Konstruktion von Stossdämpfern<br />

sowie in schwingungsfreier Lagerung<br />

von Kurbelwellen zu suchen. Auch hier hat<br />

man sich in neuerer Zeit immer mehr von<br />

den Konstruktionen losgesagt, die den Gum-<br />

sich hierbei prinzipiell um die Verarbeitung<br />

von mit Gummi überzogenem Krollhaar<br />

mi unter ziemlicher Vorspannung zur Anwendung<br />

bringen, und sich immer mehr Konsehen<br />

davon, dass durch dieses Verfahren die<br />

zu Polsterformen beliebiger Gestalt. Abgestruktionen<br />

zugewandt, welche sich der Torsion<br />

oder Scherfestigkeit frei zwischen ent-<br />

vereinfacht wird, weist das Material eine<br />

Polsterung eines Automobils ganz erheblich<br />

sprechenden Führungen einvulkanisierten grosse Anzahl nicht unerheblicher Vorteile<br />

Gummis bedienen.<br />

auf. Der Komfort wird durch die eigenartige<br />

Gummi wird heute in zunehmendem Masse erhalten bleibende Elastizität der in ihrer<br />

als zusätzliche Federung angewandt, indem Lage zueinander dauernd fixierten Haare<br />

Die vielseitige Tanksäule. Diese Tanksäule, die<br />

37 verschiedene Dienste verrichtet, war auf der<br />

Londoner Olympia-Autoschau ausgestellt. Sie liefert<br />

nach Wahl 15 verschiedene Benzinsorten, 14<br />

verschiedene Oelsorten, Diesel-Motor-Oel, hat einen<br />

Preisanzeiger, Luftdruckmesser, Staubsauger, Preisberechnungstabelle,<br />

liefert destilliertes und gewöhnliches<br />

Wasser und gibt die genaue Zeit Von Green-<br />

•wioh an.<br />

(Photo: International Graphic Press, Ltd.)<br />

erheblich gesteigert. Das lockere Gefüge gestattet<br />

gute Durchführung, so dass das Kissen<br />

nie heiss wird. Da Gummi bekanntlich<br />

ein sehr schlechter Nährboden für Bakterien<br />

und andere Kleinlebewesen ist, ist diese Polsterung<br />

auch als sehr hygienisch zu bezeichnen,<br />

ganz abgesehen davon, dass ihre völlige<br />

Mottensicherheit als weiterer Vorteil bezeichnet<br />

werden darf.<br />

Behrman n/Bossharri<br />

Autounfälle aus „unabgeklärten Ursachen" sind vielfach Folgen von Gasvergiftungen,<br />

hervorgerufen durch die vom Motor aus Ins Wageninnere dringenden Abgase und<br />

Oeldämpfe. Diese Gase werden von den Wageninsassen unbemerkt eingeatmet. Sie<br />

führen zu Unwohlsein, Uebelkeit und sind in vielen Fällen unmittelbar die Ursache von<br />

Autounfällen. Ein Beispiel aus jüngster Zeit entnehmen wir der „Glatt" vom 10.11. 33.<br />

Usber einen Auto-Unfall bei Bern wird uns berichtet: Zwischen 11.45 h und 11.50 h fuhr am Mittwoch mit<br />

grosser Geschwindigkeit ein Auto, gesteuert von einer Dame, Richtung Zollikofen-Bern. Aus noch unabgeklärten<br />

Motiven fuhr der Wagen, der korrekterweise die rechte Strassenseite einhielt, ca. 5 m vor dem<br />

Brückenkopf der Tiefenau-Brücke gegen einen hölzernen Leitungsmast der Zollikofen-Bern-Bahn. Dieser<br />

wurde über dem Boden glatt wegrasiert, der Wagen stless gegen den nächsten grossen Allee-Baum und<br />

stürzt» dann über das ca. 30 m hohe und sehr steile Aare-Bord hinunter. Die Steilheit des Abhanges hatte<br />

zur Folge, dass sich der Wagen wiederholt überschlug, wobei die Dame hinausgeworfen wurde. Auf der<br />

ganzen Strecke waren einzelne Autoteile, wie Motorhaube, Werkzeugkasten, Reserveräder und sogar Türen<br />

verstreut Dabei handelte es sich um eine stark gebaute Limousine neuer Konstruktion. Wie Augenzeugen<br />

berichten, war die Fahrstrecke vor dem Unglücksauto absolut frei; der Unfall dürfte auf UebermOdung oder<br />

plötzliches Unwohlsein zurückzuführen sein.<br />

Der von Ingenieur Kupp erfundene Abgasverwerter verhindert das Austreten der Gase<br />

und Oeldämpfe ins Wageninnere und beseitigt die damit verbundenen Uebelstände.<br />

Lesen Sie einmal wie Automobilisten selbst über den Kupp-Abgasverwerter urteilen.<br />

Ich habe den Kupp-Abgasverwerter vor circa 1 Jahr In meinem Auto, Marke Volsln, eingebaut und mit Ihm<br />

nur gute Erfahrungen gemacht, sodass ich ihn nicht mehr missen möchte. — Die Kohlenoxydgase die vorher<br />

auch in das Innere meines Wagens gelangten und fDr die Insassen jeweils unangenehme Wirkungen hatten,<br />

werden nun tatsächlich durch den Abgasverwerter aus dem Oelabfüllrohr vollständig abaesopen und durch<br />

den Vergaser in den Verbrennungsraum der Zylinder geführt. Ich habe beim Jüngsten, von mir selbst vorgenommenen<br />

Entrussen des Motors konstatieren können, dass die Schieber- und Zylinderwände (ich habe<br />

einen Schiebermotor), sowie der Kohlenansatz auf den Kolben feucht und ölig waren, ein Zeichen dafür<br />

dass der Abgasverwerter eine Oberschmierung durch die abgesogenen Oeldämpfe bewirkt Was den Benzinverbrauch<br />

anbelangt, kann ich sagen, dass ich seit dem Einbau des Apparates mit den gleichen Düsen bei<br />

unveränderter Rasse des Motors auf 100 km 1 Liter weniger Benzin benötige als vorher.<br />

6. Sp.-B. In Z. — 29. 9.33.<br />

Nachdem wir letzten Herbst diesen Apparat In unser Citro8n-Cabrlolet einbauen Messen, konstatierten wir,<br />

dass die vom eigenen Motor abgehenden und In das Wageninnere eindringenden Oeldämpfe und Gasgerüche<br />

verschwunden waren, so dass wir im geschlossenen Wagen fahren konnten, was vor dem Einbau dieses<br />

Apparates nicht möglich war. Auch konstatierten wir eine bedeutende Kraftreserve am Berg, so dass das<br />

viele Schalten wegfiel. Ebenso ist der Benzin-Verbrauch bei 100 km von 9,7 Liter auf 8 Liter gesunken.<br />

K. H. E. In B. — 26. 5. 33.<br />

Die vor diesem Einbau konstatierten Oeldämpfe sind nun gänzlich verschwunden, auch die Motorleistung<br />

hat sich erhöht und der Motor hat einen ruhigeren und rassigeren Gang. Trotz der grossen Forderungen,<br />

die ich an meinen Wagen stellen muss in meinem Betriebe, muss Ich eine Benzinersparnis von 2,5 bis<br />

2,8 Liter pro 100 km konstatieren. Die Erhitzung des Motors am Berg, besonders Im Sommer, ist um Vielfaches<br />

zurückgegangen, indem der Wasserverbrauch Im Kühler viel geringer ist E. B. InT. - 19.8.33.<br />

1. Der Motor arbeitet ruhiger. 2. Benzinverbrauch: Seit dem Einbau des Apparates habe ich auf Grund<br />

genauer Aufzeichnungen eine Benzin-Ersparnis von 16,71 •/• konstatiert Das Vorhandensein von Gasen hatte<br />

ich 8. Zt nicht bei meinem früheren Wagen und vor Einbau des Verwerters auch nicht bei meinem neuen<br />

Wagen konstatiert Dagegen glaube Ich jetzt schon bei grösseren Touren eine nicht so grosse Ermüdung<br />

gegenüber früher festsfeilen zu können, was wohl auf ein Nichtmehr-Eindrlngen geruchloser Gase zurückzuführen<br />

ist " R. R. in Z. - I. II.<br />

M<br />

33.<br />

In Beantwortung Ihrer Anfrage vom 22. ds« kann Ich Ihnen mitteilen, dass Ich mit dem In meinem Lancia<br />

eingebauten Kupp-Abgasverwerter sehr zufrieden bin. Der Uebelstand, dass ein Teil der Abgase in das<br />

Wageninnere eindringt, ist zum grössten Teil behoben, auch was die Schmierung anbelangt, konstatiere ich<br />

nur Vorteile. " E. G. in Z. - 27. 9. 33.<br />

Ich habe diesen Apparat In meinem Mercedes-NOrburg 4,6 Liter eingebaut Seit ich diesen Apparat besitze,<br />

habe viel weniger Kohlen-Oxyd-Gase im Wageninnern. Betreff Benzinersparnis kann Ich Ihnen mitteilen, dass<br />

der Verbrauch 3—5 Liter zurückgegangen Ist, je nach Wetter, und der Motor trotzdem sehr gut durchzieht<br />

H. M. \nZ.-r 27.9.33.<br />

Auf Ihre Anfrage vom 4. ds. betreff, den Abgasverwerter Kupp kann Ich Ihnen die erfreuliche Mittelluno<br />

machen, dass der Gasgeruch In meinem Steyr-Wagen durch den Einbau des Abgasverwerters vollständig<br />

verschwunden ist R. M. in. Z. — 7. 9. 33.<br />

Der Kupp-Abgasverwerter lässt sich ohne Konstruktionsänderungen in jeden<br />

Personen- oder Lastwagen einbauen. Er kostet fix und fertig montiert Fr. 120.—.<br />

Interessenten, verlangen Sie Auskünfte und Prospekt© durch die Alleinvertriebsstelle<br />

•Abgasverwerter<br />

Gasschutz<br />

Alleinverkauf für die Schweiz und das Ausland: I N T E R V E R A.-G., Z Ü R I C H , Talstrasse 83, Telefon 57.938<br />

Für einige Gebiete der Schweiz sind noch Vertretungen zu vergeben.


10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 96<br />

Fah<br />

Achtung vor Oelverdünnung! Sehr oft<br />

kann man beobachten, wie Automobilisten<br />

beim Anlassen des kalten Motors die Gasgemisch-Bereicherungsvorrichtung<br />

(bei amerikanischen<br />

Wagen mit « Choke > bezeichnet)<br />

ganz unvernünftig handhaben. Praktisch<br />

wäre meist nur ein schwache, kurzfristige<br />

Gemischbereich©rung nötig. Viele Fahrer<br />

glauben aber besonders schlau zu handeln,<br />

wenn sie den betreffenden Knopf vollständig<br />

herausziehen und so lange herausgezogen<br />

halten, bis der Motor heiss geworden ist.<br />

Dass dann nur einzelne^ Zylinder arbeiten,<br />

beachten sie nicht oder schreiben es sogai<br />

der niedrigen Motortemneratur zu.<br />

Eine solche Handhabung der Gemischbereicherungsvorrichtung<br />

kann schwere Motorschäden<br />

zur Folge haben. Zum mindesten<br />

zieht sie grössere Motorabnützung nach sich.<br />

Ist das Gemisch übersättigt, datin verbrennt<br />

es in den Zylindern nur teilweise. Der überschüssige<br />

Brennstoff schlägt sich als Flüssigkeit<br />

an den Zylinderwänden nieder, zerstört<br />

den schützenden Oelfilm zwischen Kolben<br />

und Zylinder und tropft ins Kurbelgehäuse<br />

ab, wo er eine Oelverdünnung hervorruft.<br />

Bei einem mittelgrossen Motor kann so im<br />

Verlauf • einiger Minuten ohne weiteres ein<br />

halber Liter Benzin ins Kurbelgehäuse gelangen.<br />

Die Oelverdünnung und die damit parallel<br />

gehende Verminderung der Schmierwirkung<br />

des Oeles stellt aber nicht den einzigen<br />

Uebelstand dar. Der ins Kurbelgehäuse abtropfende<br />

Brennstoff führt immer auch grössere<br />

Mengen Schmutz und Russ mit sich, die<br />

er im Verbrennungsraum aufgelöst hat. Analysen<br />

haben schon ergeben, dass das Oel im<br />

Kurbelgehäuse 25 % feste und asphaltartige<br />

Verunreinigungen enthielt, wozu noch 25 bis<br />

30 % Brennstoff kommen können. Die körnigen,<br />

von Strassenstaub herrührenden Bestandteile<br />

der Verunreinigungen üben auf die<br />

gleitenden Metallteile des Motors eine starke<br />

Schleifwirkung aus und sind so die Ursache<br />

rascher Abnützung. Auch dort, wo beim Anlassen<br />

des Motors die Gemischbereicherung<br />

auf das absolute Minimum beschränkt wird;<br />

ist im Winter die rasche Oelverschlechterung<br />

nicht ganz zu vermeiden. Um ihren unliebsamen<br />

Folgen vorzubeugen, gibt es nur<br />

eines: Eine genügend häuftee Erneuerung<br />

des Kurbelgehäuseöls. Das abgelaufene Oel<br />

Igest ci^li riortn immer noch nif<br />

weniger beanspruchter Teile verwenden,<br />

nachdem es durch Tücher hindurch filtriert<br />

und so von seinen gröbsten Verunreinigungen<br />

befreit worden ist.<br />

at<br />

Die einfachste Methode, um einen festsitzenden<br />

Splint zu entfernen: Man steckt durch seine Oese<br />

einen zweiten Splint oder einen Nagel, an welchem<br />

man dann mit der Beisszange angreift.<br />

T


Bern, Dienstag, 21. November <strong>1933</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 96<br />

Dem bereits in der letzten Nummer besprochenen<br />

« Autobuch » von Hans Stuck und Burggailer<br />

(Drei-Masken-Verlag, Berlin) entnehmen<br />

wir im folgenden noch einige Anekdoten aus def<br />

Feder unserer Mitarbeiterin, Flau Paula Stuck-<br />

Ton Recnizek.<br />

Nürburgring 1932.<br />

An der Sperre zum Nürburgring stand jeden<br />

Tag ein kleines, zwölfjähriges Mädchen<br />

in restloser Verzückung. Einmal sprach ich<br />

sie an.<br />

«Du möchtest wohl mitfahren?»<br />

Kopfschütteln.<br />

«Oder eine Unterschrift von Varzi haben?»<br />

Kopfschütteln.<br />

«Oder ein Bild von Caracciola bekommen?»<br />

Kopfschütteln.<br />

«Ja, was willst du denn da?»<br />

«Den Chiron sehen!»<br />

«Warum gerade den Chiron — da ist doch<br />

noch der Stuck, der Nuvolari, die anderen<br />

alle...?»<br />

«Ich will aber nur den Chiron. Der hat<br />

ein rotes Halstuch und lächelt immer so<br />

freundlich. Ausserdem fährt er wie der Blitz<br />

in seinem blauen Wagen.»<br />

Am Renntag traf ich sie wieder. Ganz verzweifelt.<br />

In ein Notizbuch malte sie, fast un-<br />

~ verlieh: «Grosser Unglückstag, Schiron<br />

uiihr von hinten gesehen!»<br />

Monza 1932.<br />

Zwanzig Minuten vor dem Monzarennen<br />

Unterhaltung zweier bekannter Journalisten:<br />

«Haben Sie die Trainingszeiten?»<br />

«Fabelhaft, 5,41 — 5,45 — 5,49 — aber<br />

ehrlich!»<br />

«Und selbst wenn einer ausfällt, was macht<br />

das, dann ist doch noch ein zweiter da.»<br />

«Da kommen die anderen nicht mit!»<br />

«Ausgeschlossen. Die Maschinen und Reifen<br />

halten bestimmt. Sie werden ja sehen.<br />

Das Rennen ist sozusagen bereits heute entschieden!»<br />

«Aber welchen von den beiden favorisieren<br />

Sie?»<br />

«Den Fagioli auf Maserati.»<br />

«Den Fagioli? Wieso den Fagioli? Ich<br />

spreche doch die ganze Zeit von Bugatti!»<br />

^«Ach so, von Bugatti, na, dann wird's<br />

racciola auf Alfa gewinnen!» Und so geschah<br />

es!<br />

Stilfserioch 1932.<br />

Stuck probierte um die Mittagszeit seinen<br />

zweiten Trainingswagen, ein Kabriolett! Sein<br />

Rennwagen ist ganz weiss, sein Ersatzwagen<br />

schwarz abgesetzt; Er fährt absichtlich langsam<br />

und hält unterwegs mehrere Male an,<br />

um irgend etwas am Motor zu prüfen. Ein<br />

sensationslüsterner Rennbummler folgt ihm<br />

in seinem Tourenwagen die 43 Haarnadelkurven<br />

hinauf. Seine Begleiterin, auf den ihr<br />

unbekannten Wagen weisend, fragt neugierig:<br />

«Ist das auch einer von den Berühmten?»<br />

«Keine Spur», erwidert der Jüngling am<br />

Volant, «das sieht man doch schon, das ist<br />

einer von den unbekannten Anfängern, der<br />

schleudert sogar mit seinem Wagen in den<br />

Kurven, der muss erst noch fahren lernen!»<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der geheime Kampf<br />

Renn-Anekdoten<br />

Von Paula Stack.<br />

Von Philipp Klein.<br />

(Fortsetzung ans dem Hauptblatt.)<br />

9.<br />

In Burgas betraten Eberhard und Mercedes<br />

bulgarischen Boden. Die Fahrt über das<br />

Schwarze Meer hatte sich ohne jeden Zwischenfall<br />

vollzogen,, und von den bulgarischen<br />

Grenzbehörden waren wohl kaum besondere<br />

Schikanen zu befürchten. Denn<br />

wenn die Bulgaren auch keine besondere<br />

Vorliebe für die Griechen haben mochten,—<br />

augenblicklich waren die politischen Beziehungen<br />

zwischen diesen beiden Ländern dadurch<br />

besser als gewöhnlich, weil in Sofia<br />

wie in Athen eine gewisse Sympathie für die<br />

Mittelmächte bestand. Bulgarien wenigstens<br />

glaubte an die Deutschfreundlichkeit des<br />

griechischen Königshauses, die ja auch bestand,<br />

aber sich auf die Dauer nicht durchzusetzen<br />

vermochte.<br />

Als «Aristides Onopoulos» und seine Gattin<br />

«Antigone» den Grenzbeamten in Burgas<br />

ihre Pässe vorwiesen, standen plötzlich, wie<br />

aus der Erde gewachsen, sechs Soldaten mit<br />

aufgepflanztem Bajonett vor ihnen, und ein<br />

Masaryk-Ring-Rennen 1932.<br />

Während des Rennens taucht immer wieder<br />

ein Depeschenbote in den Boxen des<br />

Ersatzteillagers auf und bringt Telegramme.<br />

An Chiron das erste: «Gedenke deiner, Haisund<br />

Beinbruch, Elli». Dann kommen Borzacchini,<br />

Burggaller, Nuvolari, Dreyfus, Varzi<br />

an die Reihe. Immer andere Mädchennamen,<br />

die Glück wünschen. Die Mechaniker, Starthelfer,<br />

Frauen und Freundinnen lesen teilnahmslos<br />

die Depeschen und denken an den<br />

Start, an die Chancen, an die Fahrer, die<br />

mitten in der Schlacht liegen.<br />

Der Bote kommt und geht mit einer Gleichmässigkeit,<br />

die bewunderungswürdig für ihn<br />

und die Absenderinnen ist. Kurz vor Schluss<br />

des Rennens stellt der Kommissar, dem die<br />

Emsigkeit des Boten auffiel, fest, dass es sich<br />

um einen verkleideten Rennenthusiasten und<br />

falsche, aber psychologisch vorbildlich erfundene<br />

Depeschen handelt. Der Bursche hatte<br />

diesen Dress gewählt, um an Stelle einer<br />

Karte in die Boxen und das Rennlager zu gelangen.<br />

Sein erster Satz, als man ihn entlarvte,<br />

lautete:<br />

«Gott sei Dank, nun ist das Rennen vorüber,<br />

eine Woche Loch war's allemal wert!»<br />

Der ruhige Caracciola.<br />

Caracciola hasst Aufsehen und Andrang.<br />

Als einer der populärsten Fahrer der Welt<br />

kann er stürmischen Ovationen nur selten<br />

entgehen. Auch vor dem Rennen wird er oft<br />

von einer Schar Interessenten umringt und<br />

bedrängt.<br />

Vor einem «Grossen Preis» nahen einmal<br />

während des Trainings zwei Photographen,<br />

geführt von einem älteren Herrn. «Sind Sie<br />

der Caracciola?» fragt der Hinzutretende<br />

höflich unseren Meister.<br />

«Nein», meint Rudi, «der steht hier irgendwo»,<br />

setzt er hinzu und verdrückt sich in die<br />

Gegend.<br />

Eine Stunde später kommen die Rennleiter,<br />

um Caracciola mit dem Präsidenten eines befreundeten<br />

Clubs bekannt zu machen, der<br />

Aufnahmen für seine Clubzeitung erbittet.<br />

Der graue Herr erkennt Caracciola wieder<br />

und fragt erstaunt: «Ja, Sie haben mir doch<br />

gerade vorhin gesagt, Sie wären Caracciola<br />

nicht. Warum tun Sie dehn das?» — «Es ist<br />

mir immer so peinlich», entgegnet Rudi<br />

typisch und entschuldigt sich — zum erstenmal<br />

ein wenig sprachlos.<br />

Graf Giulio Masetti.<br />

der grösste Kavalier, der je am Steuer'gesessen<br />

hat:<br />

Wer heute von Florenz nach Bologna über<br />

den bekannten Passo di Futta reist, wird auf<br />

der Passhöhe eine bronzene Gedenktafel dieses<br />

florentinischen Edelmannes finden. Masetti<br />

war Targa Florio-Spezialist. Nur einmal<br />

schlug ihn der Deutsche Werner. Aber Masetti<br />

freute sich darüber mehr, als wenn er<br />

selber gesiegt hätte. Die Liebe zu dieser<br />

Strecke hat Masetti auch das Leben gekostet,<br />

junger Leutnant erklärte lächelnd, in französischer<br />

Sprache, dass sie verhaftet seien.<br />

Im nächsten Augenblick hatte Eberhard<br />

Spangen um die Knöchel — von einer Fesselung<br />

der Frau nahm der Offizier Abstand.<br />

Eberhard war über dieses Unerwartete so<br />

verblüfft, dass er im ersten Augenblick gar<br />

nicht protestierte — übrigens: es hätte ihm<br />

natürlich nicht das mindeste genützt.<br />

Während er, von den Soldaten umgeben,<br />

an Mercedes Seite vorwärts schritt — ganz<br />

mechanisch —, wandte er sich an den jungen<br />

Offizier:<br />

«Mein Herr, ich glaube, hier handelt es<br />

sich um ein Missverständnis. Weshalb verhaften<br />

Sie uns?»<br />

«Ich bin Ihnen darüber keine Auskunft<br />

schuldig. Ich habe den Befehl, Sie, Aristides<br />

Onopoulos und ihre Frau zu verhaften. Diesen<br />

Befehl führe ich aus.»<br />

«Wohin führen Sie uns?»<br />

«Zunächst nach der Kaserne.»<br />

«Und unser Gepäck?»<br />

«Darüber brauchen Sie sich keine Sorge<br />

zu machen. Das ist schon unterwegs dorthin.»<br />

«Verstehst du das?» wandte Eberhard sich<br />

an Mercedes.<br />

«Nein. Durchaus nicht!»<br />

stellen können, dass Masetti im Bett gestorben<br />

wäre.<br />

Masetti war ein grosser Freund des Hauses<br />

Mercedes. Nachdem sein Vater sehr oft in<br />

Karlsbad zur Kur weilte, sprach Masetti Sohn<br />

ein Deutsch, das man landläufig als gut bezeichnen<br />

konnte. Er hatte aber oft Ausdrücke,<br />

die seine ganze Zuhörerschaft in schallendes<br />

Gelächter versetzte. Mercedes hatte nun zwei<br />

Vertreter in Italien, und zwar in Rom Morescalchi,<br />

in Mailand Saporiti.<br />

Morescalchi erschien, solange wir uns erinnern<br />

können, immer mit demselben Strohhut,<br />

Form «Girardi». Während man von Amerika<br />

weiss, dass mit Sommerbeginn alle alten<br />

Strohhüte aufs Pflaster fliegen und bergeweis<br />

zusammengekehrt auf den Kehrichthaufen<br />

wandern, trug Morescalchi immer denselben<br />

alten Deckel. Der Rennmanager Neubauer<br />

meinte, er müsste ihn in Amerika von<br />

einem der Strohhutmisthaufen fortgenommen<br />

haben. Saporiti dagegen war wiederum der<br />

Freund alter Automobile, d.h. nur für seinen<br />

Hausgebrauch.<br />

Wenn die Mercedes-Mannschaft in Monza<br />

müde vom Training in das Stammquartier<br />

Mailand zurückkehren «wollte», war es<br />

immer- eine weite Reise von Monza nach dem<br />

entfernten Mailand. Saporiti sparte eben,<br />

meinte Neubauer. Vielleicht war es auch<br />

Boshaftigkeit gegen die Mercedes-Mannschaft,<br />

die sich nie einen eigenen ordentlichen Wagen<br />

mitbrachte, sondern sich immer auf die<br />

«Ja», sagte der Gymnasiallehrer und putzte<br />

seinen Klemmer aus Doublt mit Horneinfassung,<br />

«wie der Mann ins Irrenhaus kam?<br />

Das ist eine merkwürdige Geschichte, sehr<br />

merkwürdig —<br />

Es" fing mit einem unserer Klubabende an,<br />

oder eigentlich mit dem Weg zum Klublokal.<br />

Er war sonst durchaus nicht fair das zu Fuss<br />

gehen, mein Freund, warum tat er es diesmal?<br />

Man sollte nie ohne Grund von alten<br />

Gewohnheiten abweichen, derlei ist eine Art<br />

Fallstrick des Satans ...<br />

Er ging also durch breite, schattige Strassen,<br />

und sah hinter den Bäumen grosser<br />

Parks das Abendrot aufflammen. Ich wundere<br />

mich gar nicht, dass er da in eine komische<br />

Stimmung kam — wann sieht man<br />

denn einmal ein richtiges Abendrot? In der<br />

Stadt sitzt man um diese Zeit im Geschäft<br />

oder im Cafe. Ich bin überzeugt, es wäre alles<br />

gar nicht so gekommen, wenn er nicht<br />

das vertrackte Abendrot gesehen hätte. Das<br />

erinnerte ihn so an Kindheit und Jugend und<br />

allerlei Ideale, die man aus Erleichterungsgründen<br />

sonst mit dem Staatsexamen abzulegen<br />

pflegt.<br />

Nun ja. Und so kommt er immer mehr<br />

nach der City, und geht quer über einen<br />

grossen, belebten Platz. Und sieht eine <strong>Zeitung</strong>sfrau<br />

mit dem Kopf gegen eine Litfasssäule<br />

gelehnt stehen, die <strong>Zeitung</strong>en verstreut<br />

um sie herum. Sie war in gesegneten<br />

Umständen, sehr bleich im Gesicht und<br />

wankte. «Arme Frau!» denkt mein Freund,<br />

«Sie dürfen nicht miteinander sprechen!»<br />

sagte der Offizier.<br />

Die beiden wurden durch das kleine, nicht<br />

unfreundliche Städtchen geführt: nach einem<br />

halbstündigen Marsch langten sie vor<br />

einem grösseren, kasernenähnlichen Bau an,<br />

der noch aus der Türkenzeit stammen mochte,<br />

und den die neuen HeTren durch ein paar<br />

Anbauten aus rohen Backsteinen nicht gerade<br />

verschönert hatten. Eberhard und Mercedes<br />

wurden in ein kahles, sehr dürftiges<br />

Zimmer geführt, in dem nur ein Tisch und<br />

ein paar Stühle standen. Gleich darauf trat<br />

ein höherer Offizier ein. Ein Major. Ein grosser,<br />

derbknochiger Mensch mit dickem, buschigem<br />

Schnurrbart und kurzgeschnittenen<br />

Haaren. Er nahm die Meldung des Leutnants<br />

und die beiden Pässe entgegen und Hess den<br />

jungen Offizier und die Soldaten abtreten.<br />

Dann musterte er mit einem scharfen Blick<br />

Eberhard und Mercedes.<br />

«Sieheissen Aristides Onopoulos?» wandte<br />

er sich an Eberhard, und zwar in griechischer<br />

Sprache.<br />

«Ich spreche nicht Griechisch», sagte<br />

Eberhard ruhig auf Russisch.<br />

Der Major lachte. «Das ist glänzend!»<br />

sagte er nun auch auf Russisch. «Sie heissen<br />

Freundlichkeit ihrer Vertreter verliess. Der<br />

Wagen Saporitis, auch «Kiste» oder «Kübel»<br />

genannt, hatte natürlich noch keine abnehmbaren<br />

Räder, und das im Jahre 1924. Es muss<br />

eine Seele gehabt haben, dieses Automobil,<br />

denn es war jedenfalls nicht gewillt, sich<br />

diese Benachteiligung gefallen zu lassen.<br />

Regelmässig vor Eingang der Stadt Mailand<br />

ging irgendeinem Reifen der Odem aus, und<br />

dann hiess es wie zu Anno Schnee: Montage-<br />

Werkzeug ausgepackt, Reifen montiert und<br />

aufgepumpt. Als einmal der Kreis der Rennfahrer<br />

um dieses Teufelsding in glühender<br />

Mittagsglut herumstand und der Beendigung<br />

der Arbeiten mit knurrendem Magen wütend<br />

entgegensah, sagte Masetti: «Sind zwei Dinge<br />

— muss man brennen! Auto von Saporiti<br />

und Strohhut von Morescalchi!»<br />

Ein andermal unterhielten wir uns ebenfalls<br />

mit Masetti. Es wurde über das heikle, aber<br />

für das Leben der Rennfahrer grundwichtige<br />

Kapitel — «Startgelder und Rennprämien» —<br />

gesprochen. Da meinte Masetti: «Sie werden<br />

machen ein Rennen in Afrika — erster Preis<br />

ein Mädchen sehr schön, ... zweiter Preis ein<br />

Mädchen nicht so schön!» Damals gab es<br />

noch keine Rennen in Afrika. Inzwischen wurden<br />

die «Grossen Preise von Tunis und Tripolis»<br />

geschaffen, aber klingende Münze<br />

scheint allen Rennfahrern doch lieber zu sein,<br />

als irgendeine blau-schwarze Perle des heissen<br />

Landes.<br />

Tod einer <strong>Zeitung</strong>sfrau<br />

Von Julius Hufschmidt.<br />

«hoffentlich werden ihre Kolleginnen zuspringen!»<br />

Sonst denkt er nichts und geht<br />

weiter. Aber er war noch keine zwanzig<br />

Schritte fort, da hört er einen Schrei, und<br />

dreht sich um, und sieht, wie man den Körper<br />

der Frau unter einem Tramwagen hervorzieht.<br />

«Arme Frau!» denkt er wieder und<br />

geht weiter. Solche Szenen sind immer ziemlich<br />

peinlich.<br />

Ich bin sicher, er hatte die Geschichte<br />

abends im Klub schon längst vergessen. Aber<br />

so gegen elf Uhr fragte er mich mit nachdenklichem<br />

Lächeln:<br />

«Höre, wann hast du das letzte Abendrot<br />

gesehen?»<br />

Eine kuriose Frage, aber ich dachte doch<br />

Kein Ueberhitzen<br />

aber wie hätte es auch anders sein können —<br />

Rennfahrerlos! Man hätte sich nicht vor-<br />

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Aristides Onopoulos und sprechen nicht<br />

Griechisch. Wollen Sie mir das erklären?»<br />

«Es ist sehr einfach: Ich bin kein Grieche!»<br />

«So? Und Ihr Pass?»<br />

«Ist gefälscht.»<br />

Das schien dem Major doch etwas zu<br />

stark; er setzte sich. «Und der Pass Ihrer<br />

Frau Gemahlin natürlich auch?»<br />

«Gewiss, Herr Major!»<br />

«Und das sagen Sie mir ganz ruhig ins<br />

Gesicht? Ich begreife Sie nicht!»<br />

«Warum soll ich Sie anlügen? Sie würden<br />

die Wahrheit ja doch bald herausbekommen,<br />

und da mir die Wahrheit auch für mich bekömmlicher<br />

scheint als ein aussichtsloser<br />

Täuschungsversuch, ziehe ich sie einem solchen<br />

vor!»<br />

Der Major nickte. «Wer sind Sie also?»<br />

«Ich bin der Deutsche Eberhard Graf<br />

Hatzberg, für die Nachrichtenabteilung der<br />

Obersten Heeresleitung tätig und komme<br />

aus Russland, wo ich mich als Franzose Andre<br />

Pigeot in Petersburg und als Ephraim<br />

Zobelsohn in Moskau aufgehalten habe.»<br />

Der Major sah Eberhard mit einem langen,<br />

höchst verwunderten Blick an. Er war wieder<br />

aufgestanden. «Und Madame ist auch<br />

eine Deutsche?»


nach. Nein, ich konnte mich nicht besinnen.<br />

Da sagte mein Freund:<br />

«Ich habe heute eines gesehen, weisst du.<br />

Das erste seit weiss Gott wieviel Jahren. Damals<br />

sass ich mit Vetter Friedrich im Roggenfeld<br />

— er ist gestorben — und er deklamierte<br />

so etwas, dass alle Menschen Schwestern<br />

und Brüder seien und dass man einander<br />

hilfreich die Hand reichen müsse —><br />

Er stockte und sah mich an. Sein ausgestreckter<br />

Arm mit dem Weinglas in der<br />

Hand zitterte, sein Qesicht wurde weiss, er<br />

sah aus, als wollte er umsinken.<br />

«Hallo, was ist?» fragte ich, «willst du in<br />

Ohnmacht fallen?»<br />

«Nun, hier ist ja kein Tramwagen!» antwortete<br />

er mit so schneidender Stimme, dass<br />

es mir durch Mark und Bein ging. Dann verliess<br />

er den Klub.<br />

Ich gäbe heute was drum, hätte ich ihn<br />

gleich in den nächsten Tagen aufgesucht.<br />

Aber ich hatte so vielerlei vor — es verging<br />

eine Woche, ehe ich endlich zu ihm kam.<br />

Ich fand ihn zusammengekauert im Lehnstuhl,<br />

auf den Knien die aufgeschlagene Bibel.<br />

Der Witz, den ich machen wollte, erstarb<br />

mir im Munde, als ich in sein verfallenes<br />

Qesicht sah. Er erwiderte meinen Gruss<br />

stumm und blickte wieder in das Buch. Er<br />

hatte die Geschichte vom barmherzigen Samariter<br />

aufgeschlagen.<br />

«Und sah ihn liegen und ging vorüber ...»<br />

sagte er.<br />

«Ja», sagte ich. Ich wusste nicht, was ich<br />

sonst sagen sollte.<br />

«Du,» sagte er hastig und umklammerte<br />

mein Handgelenk, «wenn der Samariter nicht<br />

gekommen und der Mann gestorben wäre —<br />

wären da die beiden nicht genau so ein Mörder<br />

wie die Räuber?><br />

«Ohne Zweifel,» sagte ich.<br />

Sein Kopf schlug dumpf gegen die Sessellehne.<br />

«Ich bitte dich, zeige du mich an,»<br />

sagte er matt, «ich kann es nicht.»<br />

«Anzeigen?» fragte ich verblüfft, «bei wem<br />

und warum?»<br />

«Beim Gericht, sagte er ruhig und stand<br />

auf, «ich bin auch ein Mörder!»<br />

Ich starrte ihn an.<br />

«Ja, so!» sagte er, «du kennst den Tatbestand<br />

noch nicht!» Und er erzählte mir die<br />

Geschichte von der <strong>Zeitung</strong>sfrau.<br />

«Nun.» fragte er dann, als ich noch immer<br />

schwieg.<br />

«Ja!» sagte ich aufatmend, «das ist freilich<br />

schlimm für die arme Frau. Ist sie<br />

schwer verletzt?»<br />

«Sie ist tot!» sagte er dumpf.<br />

«Tot!» wiederholte ich. und ich weiss nicht,<br />

warum ich bei dem oft ausgesprochenen<br />

Wort diesmal schauderte. «Aber was hast<br />

du dabei zu tun?»<br />

Er lächelte sanft. «Ich habe sie ja umgebracht!»<br />

sagte er.<br />

«Unsinn'» erwiderte ich brüsk, «wie kann<br />

man solchen Unsinn reden!»<br />

«Es ist leider kein Unsinn!» erwiderte er<br />

traurig.<br />

«Gewiss ist es Unsinn!» versetzte ich unerklärlich'gereizt.<br />

«Nein. Madame ist Amerikanerin. Sie ist<br />

ziemlich bekannt unter dem Namen Ata Bari<br />

und Mercedes Farere. Sie war oder vielmehr<br />

ist ebenfalls für unsere Nachrichtenabteilung<br />

tätig.»<br />

«Sie sind vielleicht ebensowenig ein Deutscher<br />

wie ein Grieche. Uebrigens: sprechen<br />

Sie Deutsch?»<br />

«Gewiss. Selbstverständlich spreche ich<br />

Deutsch. Und über meine Staatszugehörigkeit<br />

wird die deutsche Gesandtschaft in Sofia<br />

rasch Auskunft geben können!» Eberhard<br />

J.F. Man ist irgendwann in einer iremden<br />

Stadt. Es ist ein feuchter, grauer Novembertag<br />

und eine entsetzliche Verlassenheit kriecht<br />

langsam an einem hoch. Alles Bekannte hat<br />

man hinter sich gelassen, nichts ist da, was<br />

nah und vertraut wäre. Man friert inmitten<br />

soviel Fremdheit; der Inhalt des Koffers ist<br />

das einzige, woran man sich halten könnte.<br />

Und man klammert sich an eine bunte<br />

Schachtel, die Briefsachen Und andere Kleinigkeiten<br />

enthält, wie an ein unsichtbares<br />

Geländer.,.<br />

Das Hotelzimmer erschreckt in seiner<br />

Nüchternheit. Die Farbe der Divandecke<br />

beisst sich grässlich mit dem mitgebrachten<br />

Seidenkissen. Man schiebt es unter den Kopf,<br />

um es nicht sehen zu müssen, und baut vor<br />

sich auf dem Tisch die paar hübschen Sachen<br />

auf, die aus der Schachtel zum Vorschein<br />

kommen: Schreibzeug, ein kleiner Leuchter,<br />

Zigaretten, Feuerzeug, ein liebes Bild. Und<br />

plötzlich ist es die allerletzte Zigarette, die<br />

langsam und nachdenklich verglimmt, und<br />

man muss ausgehen, um neue zu besorgen.<br />

Die Strossen sind hastig und gleichgültig<br />

wie die Menschen, die vorüberdrängen. Tausendfache<br />

Geräusche, Autobusse, Plakate,<br />

grelle Lichtreklame, <strong>Zeitung</strong>sverkäufer i —<br />

geht einen das vielleicht irgend etwas an?<br />

Nein — oder doch: an einem <strong>Zeitung</strong>sstand<br />

kauft man sich die <strong>Zeitung</strong>, die man täglich<br />

zu lesen gewohnt ist. Man überfliegt die vertrauten<br />

Spalten und lächelt über die merkwürdige<br />

Tatsache, dass man dabei wieder<br />

so etwas wie Boden unter den Fassen spürt.<br />

Nicht lange. Man wird unsanft gestossen<br />

und faltet die <strong>Zeitung</strong> schleunigst zusammen.<br />

Menschenmassen, tausendfache Geräusche,<br />

Autobusse, Plakate, grelle Lichtreklame<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 96<br />

Abends, in einer fremden Stadt<br />

Im Weitergehen kommt man an einem<br />

Reisebureaa vorüber und sein rätselhafter<br />

Zauber ist derselbe wie immer und überall:<br />

das zusammengedrückte Ich weitet sich unversehens,<br />

wird wieder umspannenden Weltgefühls<br />

fähig. Da liegen alle die wundervollen<br />

Prospekte und Bilder, die man so<br />

genau kennt und so sehnsüchtig liebt. Die<br />

Welt ist weit und offen und nur unser eigenes<br />

Empfinden mauert uns zuweilen im engsten<br />

Raum ein.<br />

Man setzt seinen Weg fort und findet es<br />

phantastisch schön, im nächsten Zigarrenladen<br />

seine Lieblingsmarke anzutreffen. Wie<br />

einen Schatz hält man sie krampfhaft in der<br />

Hand und ist beinahe glücklich...<br />

Briefmarken wollte man auch noch kaufen<br />

und also geht man in die nächste Post. Ach,<br />

wie bekannt und greifbar ist da alles! In<br />

langer Reihe sitzen freundliche Beamte, bereit,<br />

Sendungen jeder Art entgegenzunehmen.<br />

Man kann Briefe aufgeben, Päckchen, Telegramme,<br />

Gespräche in alle Welt. Wieviel<br />

tausend Möglichkeiten birgt ein solcher<br />

Schalterraum. Man braucht nur die Hand<br />

auszustrecken und kann sich, mit wem man<br />

will, in Verbindung setzen. Man könnte...<br />

Aber im Augenblick möchte man nichts als<br />

ein paar Marken. Und dann lässt man sich<br />

noch das Telephonbuch der Heimatstadt<br />

geben. Bloss um etwas nachzusehen, man<br />

will nicht sprechen, erklärt man dem Beamten.<br />

Die Seiten rascheln, man sucht einen<br />

bestimmten Namen — richtig, da steht er,<br />

man liest ihn mehrmals und immer wieder.<br />

Dann kehrt man müde ins Hotel zurück.<br />

Inzwischen ist ein Brief angekommen, ein<br />

sehr erwarteter, lieber Brief. Und das Alteinsein<br />

und die Traurigkeit ist dadurch plötzlich<br />

ganz und gar aufgehoben und vorbei...<br />

;:<br />

Seine Augen blickten immer noch ruhig.<br />

Nur im tiefsten Grunde war ein unheimliches<br />

Flackern spürbar.<br />

«Als ich sie dort stehen sah,» sagte er<br />

langsam, «das arme Geschöpf, mit einer<br />

Ohnmacht kämpfend, hätte sich mir nicht<br />

das Herz im Leibe umdrehen müssen vor<br />

Erbarmen, wenn ich ein Mensch gewesen<br />

wäre? Vielleicht hatte sie Hunger — oder<br />

Schmerzen — aber ich war kein Mensch. Wir<br />

sind ja alle keine Menschen!» setzte"er f verzweifelt<br />

hinzu. •' ' '<br />

Ich trommelte gegen die Fensterscheiben.<br />

«Wenn ich sie beim Arm genommen hätte,»<br />

murmelte er, «und hätte sie wenigstens<br />

zu einer Steintreppe geführt, oder sie im<br />

Auto heimgebracht, ich hätte doch etwas Gutes<br />

im Leben getan, und sie würde nicht tot<br />

sein. Ach, hätte ich sie wenigstens ein bisschen<br />

gestützt!» schrie er plötzlich auf, «ist<br />

es nicht entsetzlich, dass auf einem von Hunderten,<br />

von Tausenden belebten Platz kein<br />

einziger eine zusammenbrechende Frau gestützt<br />

hat, damit es sie nicht auf die Fahrbahn<br />

hinschlug?»<br />

Mir war sehr unbehaglich zumute. Schliesslich<br />

hatte ich andere Sorgen. «Nun, sei so<br />

gut!» sagte ich ungeduldig, «es gingen doch<br />

noch andere Leute da vorbei. Die müssten<br />

sich dann alle als Mörder fühlen!»<br />

«Das müssten sie wohl!» sagte er mit<br />

schwachem Lächeln.<br />

Es wurde still. Ich wünschte mich weiss<br />

Gott wohin. Endlich sagte er:<br />

«Willst du nun gehen und mich anzeigen?»<br />

«Fällt mir gar nicht ein!» sagte ich ärgerlich,<br />

«damit man mich als verrücjct einsperrt!»<br />

Ich wollte, ich hätte das nicht gesagt.<br />

Seine Augen bekamen einen seltsam metallischen<br />

Glanz. «Gut!» sagte er, «lass mich<br />

jetzt allein!»<br />

loh Hess mir das nicht zweimal sagen.<br />

Unterwegs war mir einmal, als fahre mein<br />

Freund auf der Elektrischen an mir vorbei.<br />

Aber dann hielt ich es für eine Augentäuschung.<br />

Bis ich an der nächsten Polizeiwache vorbeikam,<br />

vor der sich eine Menschenmenge<br />

angesammelt hatte. Ich hörte die Stimme<br />

meines Freundes und das tiefe Lachen eines<br />

Bassorganes. Rasch trat ich ein.<br />

verschwieg, dass er Amerikaner geworden<br />

war — wozu die Situation noch komplizierter<br />

machen!<br />

«Wir sind», sagte der Major nach einer<br />

kleinen Pause, «von Bord Ihres Dampfers<br />

aus benachrichtigt worden, dass Sie auf gefälschte<br />

Pässe reisen, und dass sie vermutlich<br />

Ententespione sind. Sie haben auf dem<br />

Schiff nur Französisch gesprochen und auf<br />

griechische Fragen gar keine Antwort gegeben.<br />

Der Kapitän ist ein guter Bulgare und<br />

hat seine Schuldigkeit getan. Sie stehen unter<br />

dem Verdacht der Spionage. Sie haben<br />

sich ferner strafbar gemacht dadurch, dass<br />

Sie bulgarischen Boden mit gefälschten Pässen<br />

betreten. Aber ich habe in dieser Angelegenheit<br />

glücklicherweise nicht zu entscheiden;<br />

ich werde Sie einfach nach Sofia<br />

bringen lassen. Dort wird man schon herausfinden,<br />

was es mit Ihnen für eine Bewandtnis<br />

hat.»<br />

«Wir müssen uns natürlich damit zufrieden<br />

geben. Aber ich möchte Sie bitten, mir<br />

die Fesseln abnehmen zu lassen. Sie sind<br />

Mein Freund wies mit dem Finger auf<br />

mich. «Der Herr da kann es bezeugen!» rief<br />

er leidenschaftlich.<br />

«Wir glauben Ihnen ja alles,» sagte, der<br />

Polizist, «nur wird kein Gericht der Welt da<br />

einen Mord herausfinden!»<br />

«Die Gerichte der Welt,» sagte mein<br />

Freund, «erkennen also nur den aktiven<br />

Mord an? Der passive Mord geht frei aus?»<br />

«Lassen Sie mich ungeschoren,» erwiderte<br />

der Polizist, «jedes Gericht wird Sie für verrückt<br />

halten, wenn Sie mit diesem Blödsinn<br />

kommen. Jawohl, für verrückt!»<br />

Ein leises Zucken verzerrte für einen Augenblick<br />

das Gesicht meines Freundes. Der<br />

Polizist trat befremdet zurück.<br />

«Komm!» sagte ich und nahm den Arm<br />

meines Freundes. Er folgte schweigend. —<br />

Die folgenden Wochen waren eine Folter für<br />

uns, seine Freunde.<br />

Er ging von Polizeirevier zu Polizeirevier,<br />

von Gericht zu Gericht.<br />

«•Nimm doch Vernunft an!» sagte ich, «begreife<br />

doch, dass du an dem Tode der Fran<br />

so schuldlos bist wie ein neugeborenes Kind!»<br />

«Ein Kind!» murmelte er, «sie erwartete<br />

auch ein Kind!»<br />

Er ass nicht mehr, er sprach nicht mehr.<br />

Ich zog zu ihm.<br />

Nachts wälzte er sich stöhnend auf seinem<br />

Lager, murmelte abgerissene Worte, stiess<br />

Schreie aus, bei denen mich ein Schauder<br />

überlief. Tagsüber ging er auf und ab, ruhelos,<br />

wie ein Tier, oder ein Irrsinniger.<br />

Noch sträubte ich mich gegen diesen Gedanken,<br />

versuchte es mit Vernunft, mit Logik.<br />

«Ich bitte dich,» sagte ich, «es gibt doch<br />

schlimmere Dinge!»<br />

«Noch schlimmere?» unterbrach er mich<br />

schreiend, «noch schlimmere, als dass ein<br />

Kranker mitten unter lauter Gesunden hinstürzt<br />

und überfahren wird, weil ihm kf^<br />

einziger hilft? Nur das ist noch schlimmer,<br />

dass es dafür keine Sühne geben soll. Es<br />

wird doch jeder arme Hund bestraft, der<br />

eine Semmel gegen den Hunger stiehlt —»<br />

Und dann sagte er: «Weisst du, wie mir<br />

zumute ist? Wie einem Tier, das immer zufrieden<br />

von Weide zu Weide gegangen ist<br />

— und plötzlich wird in den Tierkopf ein begreifendes<br />

Hirn gesetzt und zwei sehende<br />

Augen — aber ich ertrage es nicht, zu sehen,<br />

ich ertrage es nicht!» schrie er und.schlug<br />

den Kopf gegen die Wand.<br />

In dieser Nacht öffnete er sich die Pulsadern.<br />

Aber man rettete und heilte ihn. Und<br />

dann begann er zu toben und gefährlich zu<br />

werden, und da musste er wirklich ins Irrenhaus.<br />

Wie es ihm dort geht? 0, sehr gut. Er ist<br />

ruhig und zufrieden, er glaubt, man habe ihn<br />

mit lebenslänglichem Zuchthaus bestraft, und<br />

sein Vertrauen in die Gerechtigkeit der W*<br />

ist wieder hergestellt.<br />

Ja, so kam das. Und Sie werden zugeben<br />

müssen: es ist grauenhaft, dass der Verstand<br />

eines gesunden Menschen über einer<br />

solchen läppischen Sache in die Brüche geht.»<br />

ganz und gar unnötig, denn wir wollen ia<br />

auch nach Sofia. Ausserdem ist das Vergehen,<br />

dessen wir uns wirklich gegen Ihr<br />

Land schuldig gemacht haben, nicht so bedeutend,<br />

dass Sie mich deshalb in Ketten zu<br />

legen brauchen. Und selbst, wenn es wahr<br />

wäre, dass wir der Entente dienen: gegen<br />

Ihr Land, das sich noch im Zustand der Neutralität<br />

befindet, hätten wir uns ja auf keinen<br />

Fall vergehen können — dafür haben Sie<br />

ja durch den freundlichen Empfang gesorgt !><br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Erst wenn Sie eine Rasierklinge vieroder<br />

fünfmal gebraucht haben, wissen<br />

Sie, was sie wert ist. Je besser sie<br />

dann mit dem Bart noch fertig wird,<br />

desto vorteilhafter ist sie im Gebrauch.<br />

Machen Sie einmal folgenden Versuch:<br />

Sie rasieren sich am ersten Tag mit<br />

der Maag-Klinge, am zweiten mit einer<br />

andern, am dritten wiederum mit der<br />

Maag-Klinge usw.; Sie werden dann<br />

selber feststellen, wie aussergewöhnlieh<br />

lange die Maag-Klingen scharf<br />

bleiben.<br />

Sie erhalten Maag-Klingen, die in der<br />

Schweiz hergestellt werden, in allen<br />

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N° 96 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Boase<br />

OD ICE DP<br />

In den Schaufenstern locken flimmernde<br />

Stoffe und in schönen Drapierungen rieseln<br />

dünne Samte herab. Glänzende Satins, die<br />

sich zu weiten Aermeln und Schleifen formen<br />

lassen, kommen wieder viel in Gnade.<br />

Es lebt ja doch die Mode so recht von allem,<br />

was schmiegsam, formungsfähig, schmeichelnd<br />

ist. Selbst der wiedergekehrte Taffet,<br />

der so ausgesprochen für Stunden der<br />

Müsse bestimmt ist, hat sich in gani weiche<br />

Qualitäten verwandelt, die wohl etwas stehen,<br />

jedoch nie eigentlich steif bleiben.<br />

Die Teestunde, die uns zum Konzert und<br />

Dancing in die Hallen eleganter Hotels, in<br />

mondäne Konfiserien ruft, sie hilft uns,<br />

das sportliche Tenue etwas abstreifen, die<br />

Arbeit mit Einbruch der Dämmerung beiseite<br />

zu schieben. Wir kleiden uns um,<br />

vielleicht schlüpfen wir in ein ganzes Kleid,<br />

ausgestattet mit allen Zügen der eben herausgekommenen<br />

Mode. Oder wir lieben den<br />

Wechsel. Tragen deshalb einen Rock aus<br />

schönem Samt, zu dem wir abwechselnd<br />

Blusen hinzuwählen. Denn die Bluse ist<br />

ein kleines Kunstwerk der Haute Gouture<br />

geworden, eine phantasievolle, modische<br />

Angelegenheit. Die Blusen können zwei<br />

Handbreit -über dem Rocksaum aufhören<br />

und ihn in halber Höhe überschneiden. Mit<br />

einem kleinen Schösschen kommen sie daher,<br />

das en forme, leicht glockig wird, wenn<br />

die Dame schlank ist. Blusen können auf<br />

dem Rock getragen werden, so dass zwischen<br />

Rock und Oberteil keine feste Grenzlinie<br />

entsteht.<br />

Die Farben der Blusen sind vielfach betont,<br />

sie stechen ab von den Röcken aus<br />

schöner Wolle, aus schwerem Marocain,<br />

aus Satin oder dem so beliebten, anschmiegenden<br />

Samt. Velours cotele, Velours chiffon,<br />

Velours sauvage, Velours frappe, Velours<br />

mit Goldfäden oder Goldpünktchen'<br />

leise belebt, sie alle dienen zu diesen Rökken,<br />

die langgestreckt bleiben und unten<br />

ein leichtes Spiel ausfallender Bahnen<br />

zeigen.<br />

Was die Blusen anbetrifft, so ist die<br />

schöne, in einer aparten Farbe gehaltene<br />

Satinbluse sehr elegant. Sie erscheint mit<br />

Drapierungen vorne wie auch zuweilen im<br />

Nacken. Diese sind meistens Ableitungen<br />

des berühmten Capuchons der Kapuziner.<br />

Dieser verlangt einen virtuosen Schnitt, um<br />

jene unnachahmliche Grazie zu erreichen,<br />

die wir an Modellen der Haute Couture bewundern,<br />

und die das Geheimnis der Einfachheit,<br />

-mit grossartigem Effekt vereint,<br />

IFUQ/^ill<br />

Modezauber am Nachmittag und Abend<br />

andeuten. Andere Schnitte geben dieses<br />

Drape mit Hilfe von froncierten Oberteilen<br />

der Bluse. Diese können von der vorderen<br />

Mitte in weichen Falten ausstrahlen. Und<br />

eine Schleife damit verbinden. All diese<br />

drapierten Effekte, die man sehen muss, die<br />

ihren ganzen Charme erst im Tragen enthüllen,<br />

umfassen eine Menge Varianten.<br />

Worunter die einseitigen, die bald rundlichen*<br />

dann wieder langgezogenen Drapes<br />

nicht die verschmähtesten sind. Sie gehen<br />

mitunter über die Schulter, sie fallen neuerdings<br />

häufiger in den Nacken. Sie dürfen<br />

mit einer um den Hals geschlungenen<br />

Echarpe verbunden sein und mit langen<br />

Enden in den Rücken hängen. Jede Idee,<br />

die kleidsam ist, die einen gewissen Stil besitzt,<br />

darf verwendet werden. Tuniken, die<br />

halblang sind, können von der Taille aus<br />

weiter fallen, mit allerlei Finessen wieder<br />

irgendein elegantes Mouvement bekommen.<br />

Aber dazu braucht es eine sichere Hand<br />

und jenen Schnitt, die die französische<br />

Modesprache «impeccable» nennt. Fehlerlos,<br />

unfehlbar, will damit gesagt sein.<br />

Satin schimmert an manchen schönen<br />

Frauen, die, hinter dem Teetisch zurückgelehnt,<br />

der Musik lauschen. Weiche, rieselnde<br />

Samte, so Velours plume, kann es<br />

auch sein, die der formenden Hand gehorchen.<br />

Oder aber die Königin aller derzeitigen<br />

Modestoffe wagt sich hervor. Es<br />

sind dies die Lames, die metalldurchwirkten<br />

Gewebe. Sie haben alle Schwere oder<br />

Rauheit verloren, lassen sich zusammendrücken<br />

und richten sich unversehrt wieder<br />

auf. Sie fallen mindestens so weich wie<br />

Satin. Und die Leidenschaft des Drapierens<br />

greift zu ihnen, wie zu Kleinodien, für<br />

ein Fest. Sie sind von mildem Glanz, gar<br />

nicht auffällig, und sie modellieren sehr<br />

schön Taille und Büste, Arme und Nacken,<br />

wo immer sie den Linien folgen. Sie sind<br />

farbig, silbern und golden, auch mit<br />

Schwarz durchmengt. Manche lassen der<br />

schwarzen oder dunklen Seide den Vortritt,<br />

und ihre Fäden liegen nur strichweise<br />

darin, bilden Karos und winzige Pünktchen.<br />

Einzelne haben kleine Webebilder.<br />

Wohl etwas vom Schönsten sind die grünlichen,<br />

die blassblauen, die leicht rose argente<br />

schimmernden. Sie ergeben die verlockendsten<br />

Habilletuniken, die kurzen,<br />

welligen Casques wie die drapierten Taillen,<br />

mit faltig gelegtem Gürtel oder zum<br />

Abschluss des Rocks reichenden, kurzen<br />

Blusen, die so jugendlich wirken und sich<br />

als leichte Hülle über den Oberkörper legen.<br />

Die Aermel sind gewöhnlich eingesetzt, oben<br />

nicht sehr weit, sie gewinnen am Ellbogen<br />

vorübergehend an Volumen, um sich bis<br />

zum Handgelenk dem Arm anzuschmiegen.<br />

Einzelne verwenden Aermel, die oben etwas<br />

gereiht sind, als Puffen überfallend; wieder<br />

andere sind ganz anliegend, von natürlicher<br />

Weite, stets lassen sie die Schlankheit der<br />

Unsere Ecke der Hausfrau:<br />

Kleine Winke — grosse Hilfe<br />

Das Geheimnis richtig zu baden<br />

beruht nicht nur in gründlicher Reinigung.<br />

Im Gegenteil, allzu reichliche Verwendung<br />

von Seife entzieht der Haut zuviel Fett. Auch<br />

beschränke man sich nicht nur auf Kaltwaschungen,<br />

wie sie zur Abhärtung täglich<br />

dienlich sind. Richtiges Baden besteht vielmehr<br />

darin, dass wenigstens einmal wöchentlich<br />

ein warmes Vollbad — 38 Grad C. —<br />

genommen wird, dessen Dauer, um es gesundheitlich<br />

voll auszunützen, auf 15—20 Minuten<br />

auszudehnen ist. « Wie neugeboren »<br />

fühlt man sich aber «rst dann, wenn an<br />

Stelle des darauffolgenden gewöhnlichen Abtrocknens<br />

eine «Radiermassage» tritt. Zu<br />

diesem Zwecke reibe man über jede Hautstelle<br />

6—7 Mal in einer Richtung kurz und<br />

derb mit einem zusammengeballten groben<br />

Handtuch hinweg. Eine Unmenge Schüppchen<br />

wird dadurch von der Haut abgerieben,<br />

so dass sie sich rascher erneuert.<br />

Verhütung von SchJramelblldung auf<br />

Konfitüre.<br />

Die Schimmelbildung auf Konfitüre kann<br />

man dadurch verhüten, dass man ihre Oberfläche<br />

mit einer heissen Geleemasse bestreicht,<br />

die zu gleichen Teilen aus Zucker<br />

und einer Pektinlösung besteht. (Pektin ist<br />

auch in den Fruchtschalen vieler Pflanzen<br />

enthalten.) Es bildet sich auf der Konfitüre<br />

dann eine glänzende Haut, die eine Infektion<br />

durch Schimmelsporen auch dann verhindert,<br />

wenn man diese künstlich überträgt.<br />

Auch Konfitüren, die mit weniger Zucker,<br />

als es sonst üblich ist, eingekocht wurden,<br />

bleiben unter einer solchen Schutzhaut vor<br />

schnellem Verderben bewahrt.<br />

Ein Loblied von Obst und « flüssigem Obst».<br />

Nach Feststellungen des hervorragenden<br />

Ernährungsforschers C. v. Noorden, Wien,<br />

sind naturreine, unvergorene Obst- und<br />

Traubenmoste nicht nur bei Gesunden und<br />

Kranken (bezw. Genesenden, namentlich<br />

nach Infektionskrankheiten) appetitanregend,<br />

sie fördern auch die Darm- und Nierentätigkeit.<br />

Bei Kindern bewährten sich naturreine<br />

« Süssmoste > zur Abhärtung gegen Darmkrankheiten.<br />

Obst und «flüssiges Obst »<br />

müsse in der Ernährung viel stärker beachtet<br />

werden. Für alle Gesunden empfiehlt C.<br />

v Noorden einen reinen Obsttag in jeder<br />

Woche.<br />

Linoleum tötet Bazillen.<br />

Es ist schon seit langem bekannt, dass<br />

Krankheitskeime auf Linoleumboden sehr<br />

schnell absterben. Kürzlich haben Versuche<br />

dies wieder in eindrucksvoller Weise bestätigt.<br />

Bei warmer Temperatur gehen dort<br />

z. B. Bazillen innerhalb von 24 Stunden völselbst<br />

da, wo sie,<br />

lieh bleibt, gehört zu den Schlagern dieser<br />

Saison. Sie spart ganze Kleider, besonders<br />

wenn wir sie in Tunikform wählen und sie<br />

mit kurzen Blusen wechseln. E. Seh.<br />

Gelenke hervortreten,<br />

leicht zurückgeschoben, etwas Querfältchen<br />

bilden. Die Lamebluse für den Nachmittag,<br />

die ebensogut in Konzerte und Vorträge<br />

wie zum Abendessen im Restaurant dienlig<br />

zugrunde. Bei kühlem Wetter halten sie<br />

sich etwa die doppelte Zeit am Leben. Sonnenbestrahlung<br />

beschleunigt die Keimtötung<br />

ausserordentüch. Uebrisrens hat auch noch<br />

Jahrzehnte altes Linoleum dieselbe Wirkung.<br />

Ratsam ist es auch, den Linoleumboden häufig<br />

anzufeuchten : dann besteht die grösste<br />

Wahrscheinlichkeit, dass an den Schuhen ins<br />

Zimmer verschleppte Krankheitserreger<br />

schnellstens vernichtet werden.<br />

Chinin zur Grippevorbeugung.<br />

Bald kommt wieder die Qrippesaison, und<br />

so sind die Versuche von Professor Spitta,<br />

Berlin, aktuell. Er hat in langdauernden<br />

Selbstversuchen das als Vorbeugungsmittel<br />

empfohlene Chinin mit Erfols erprobt. Er<br />

nahm ohne jede schädliche Nachwirkung allmorgendlich<br />

50 mg chin. hydrochlor. Für<br />

einen Monat machte dies 1,5 z Chinin aus.<br />

Die Kosten betrugen 1 Franken. Wahrlich<br />

kein Geld, wenn man dafür von der Grippe<br />

verschont bleibt.<br />

Warum giesst der Hausherr zuerst einen<br />

Schluck Wein in sein Glas ?<br />

Diese Sitte hat sich bis in unsere Tage erhalten,<br />

da oben auf der Flasche sehr leicht<br />

kleine Korkteilchen schwimmen und der<br />

Flaschenrand meist nicht ganz sauber ist.<br />

Der erste « unsaubere > Schluck wird daher<br />

in das Glas des Gastgebers gegossen. Es ist<br />

aber anzunehmen, dass diese Sitte aus einer<br />

Zeit stammt, in der solche Erwägungen keine<br />

Rolle spielten. Ursprünglich wollte man wahrscheinlich<br />

dem Gast beweisen, dass der<br />

Wein nicht vergiftet sei.<br />

Mohrrüben in der Zahnhygiene.<br />

J. Schiotz, Oslo, lässt von Schulkindern<br />

rohe Mohrrüben mit den Zähnen hobeln und<br />

erreicht dadurch eine « ernährungsphysiologische<br />

» Zahnreinigung und gute Massage<br />

des Zahnfleisches. Diese Methode soll freilich<br />

nicht die Ausschaltung von Zahnbürsten<br />

und Zahnpasta bedeuten.<br />

Künstlicher Nebel als Frostschutz.<br />

Der Frost verursacht jährlich einen Schaden<br />

von vielen Millionen Franken an den<br />

Obstkulturen. Man deckt sie vielfach mit<br />

Rohrmatten und Juteleinen ab, um Frostschäden<br />

abzuwehren. Das ist aber ein ziemlich<br />

teures Verfahren. Als wirksames Schutzmittel<br />

hat sich der künstliche Nebel erwiesen,<br />

den man durch geeignete Vernebelungsapparate<br />

erzeugt. Man lässt die Nebelflüssizkeit<br />

aus Kalk auslaufen, sie verdampft, und<br />

eine hinreichende Nebeldecke legt sich eine<br />

ganze Nacht hindurch auf das zu schützende<br />

Gelände. Der so gebildete Nebel lässt keine<br />

Säuretropfen fallen, so dass die Kulturen<br />

durch Säure nicht beschädigt werden.<br />

Verantwortliche Redaktion des Autler-Feierabend:<br />

M. Bulliger.<br />

III<br />

Magenleiden<br />

Die bewährten<br />

Magenpulver von O. Schüepp<br />

dnd ein sicheres Mittel zur Beseitigung selbst<br />

veralteter Fälle von Magenleiden.<br />

Verdauungsstörungen oder chronischen Magenkatarrh<br />

bezeichnet man gewöhnlich als Magenleiden,<br />

und die meisten Menschen sind heutzutage<br />

damit belastet. Die vorkommenden Beschwerden<br />

äussern sich verschiedenartig. —<br />

Nach dem Essen werden die meisten voll gegen<br />

die Brust hin, es liegt ihnen schwer auf dem<br />

Magen, bekommen Kopfweh über den Augen,<br />

Schwindel, manche glauben, sie könnten einen<br />

Schlag bekommen, sind überdrüssig, sehr sohnell<br />

bös und aufgeregt, so dass sich Herzklopfen<br />

einstellt. In der Regel ist wenig Appetit vorhanden,<br />

hat man aber nur weniges genossen,<br />

so bringt man nichts mehr hinunter. Auch<br />

gibt es solche, welche alle 2 Stunden Hunger<br />

haben, und doch nehmen ihre Kräfte ab. Auch<br />

kommt öfters Erbrechen vor. — Gewöhnlich<br />

ist harter Stuhlgang, auch Abweichungen vorhanden,<br />

saures Aufstossen oder Magenbrennen,<br />

manchmal Rücken- und Unterleibsschmerzen<br />

und gewöhnlich kalte Füsse. Viele glauben<br />

irrtümlich, sie seien lungenleidend, indem ihnen<br />

das vorhandene Magengas das Atmen erschwert.<br />

Durch diese Verdauungsstörungen werden die<br />

genossenen Speisen unverdaut fortbefördert, so<br />

dass das Blut zu wenig Nährstoffe erhält und<br />

hiedurch Blutarmut und Bleichsucht<br />

entsteht. Auch die vielen Sohlaganfälle, welche<br />

ein frühes Ableben herbeiführen, rühren von<br />

diesen Verdauungsstörungen.<br />

Die Mittel sind ohne Berufsstörung<br />

zu nehmen. Preis einer Kurp. Fr. 6.75<br />

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klare, regelmässige Schrift — gelbst bei vielen<br />

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und die Adresse der nichiten Erika-<br />

Vertretung.


und in den königlichen Parkanlagen ist die Ge-mischwindigkeit begrenzt und .durch Warnungs-<br />

hat bereits erfreuliche Aufmerksamkeit ge-<br />

dem wir die Winter-Saison eröffneten,<br />

tafeln bekanntgegeben.<br />

funden und eine ganze Anzahl von Lösern<br />

Die Haftpflichtversicherung ist ee-<br />

auf den Plan gerufen. Wenn auch nicht alle<br />

setzlich in Grossbritannien vorgeschrieben. Wenn mit unserer Feststellung, es handle sich um<br />

aber der ausländische Kraftfahrer den Beweis erbringen<br />

kann, dass er Inhaber einer ausländischen eine leichte Aufgabe, einverstanden waren,<br />

Versicherungspolice ist, welche auch in England so konnte doch der weitaus grösste Teil die<br />

Gültigkeit hat, so ist es nicht nötig, dass er noch harte Nuss erfolgreich knacken. Durch das<br />

mit einer englischen Versicherung eine Police ab-<br />

Los wurden einige Löser als Gewinner unse-<br />

loughbridge, Wetherby, Knottingley, Donoaeter,<br />

Selby, Bubwith, Beveriey, Hüll, 238 km.<br />

Touren-Sprechsaal<br />

11. Tag: Hüll, mit der Fähre nach N«w Holland,<br />

Barton, Brigg, Lincoln. Sleaford, Swineshead.<br />

Touren-Antworten<br />

Sutterton Holbeach, Kings Lynn, Swaffham, Norwich,<br />

223 km.<br />

T. A. 941. Von St. Gallen hinauf bis nach<br />

Schottland. Für die Hinreise empfehle ich Ihnen 12. Tag: Norwich, Acle, Coistor, Great Yarmouth,<br />

JL/Owestoit, Lowestoft, Saxmundham, baxmundham, Woodbridge, Ips-<br />

folgende genae «oute; Route:<br />

St. Gallen, Gossau, Wil, Aadorf, Winterthur, wich, Colchester, Harwich, 185 km.<br />

Kemptthal, tthal. Schwamendingen, Zürich, Dietikon,<br />

hi<br />

Baden, Brugg, Bözberg, Stein, Rheinfelden, Basel, j an


N°96 — <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-5EVUE 11<br />

AKTUELLES<br />

Die Wintersession der Bundesversammlung<br />

bringt gemäss dem Verzeichnis der<br />

Verhandlungsgegenstände keine Geschäfte,<br />

welche die Verkehrsinteressenten im besonderen<br />

Masse berühren. Der Gesetzesentwurf<br />

betreffend das Verkehrsabkommen zwischen<br />

Automobil und Eisenbahn steht noch aus und<br />

dürfte von dem zuständigen Departement<br />

vielleicht für die ersten parlamentarischen<br />

Beratungen des folgenden Jahres bereitgestellt<br />

werden. Wie an anderer Stelle dieses<br />

Blattes erwähnt ist, besteht die Möglichkeit,<br />

dass der Bundesrat die bereinigte Verordnung<br />

über die Arbeits- und Ruhezeit der gewerbsmässigen<br />

Chauffeure der Bundesversammlung<br />

zur Genehmigung unterbreitet. Möglicherweise,<br />

dass einzelne Bestimmungen der<br />

Verordnung Vertretern von Handel und Industrie<br />

noch Veranlassung geben, dazu Stellung<br />

zu nehmen.<br />

Bei der Beratung des Voranschlages der<br />

S.B.B, für 1934 wird auch die Automobilkonkurrenz<br />

wahrscheinlich wieder einmal zur<br />

Sprache kommen, um als bequemes Argument<br />

zur Begründung der kritischen finanziellen<br />

Situation unserer Staatsbahnen herzuhalten.<br />

Der Erledigung harrt auch noch die<br />

Interpellation Vallotton betreffend Organisation<br />

eines Reisejahres, bei dessen Durchführung<br />

der Automobilverkehr natürlich in erheblichem<br />

Masse tangiert würde.<br />

Nationale Vereinigung zur Förderung des<br />

Reiseverkehrs. Eine ausserordentliche Generalversammlung<br />

wählte letzten Freitag den<br />

aus 23 Mitgliedern bestehenden Vorstand,<br />

in welchem der A.C.S. und der T.C.S. je einen<br />

Sitz haben. Anschliessend daran hielt der<br />

7gliedrige Ausschuss seine konstituierende<br />

Sitzung ab. Der Vorstand wählte zum neuen<br />

Direktor der schweizerischen Verkehrszen-<br />

+ rale Fürsprech Bittel und zum Propagandachef<br />

für Automobilismus, Film und Radio den<br />

auch unsern Lesern bereits bekannten bisherigen<br />

Publizitätschef bei der Oberoostdirektion,<br />

Dr. Senger. ~<br />

T. C. S.<br />

Automobil-Verladung am Gotthard. Der T.C.S.<br />

hat soeben in Airolo-Bahnhof, am südlichen Ende<br />

des Gotthard-Tunnels einen Automobil-Verläde- und<br />

Auslade-Dienst eingeführt. Ein Angestellter, der<br />

ein mit den Initialen des T. C. S. versehenes Armband<br />

trägt, wird eich den Automobilisten zur Verfügung<br />

stellen, um ihnen die Formalitäten in bezug<br />

auf die Verladung oder Ausladung der Automobile<br />

zu erleichtern. Dieser Dienst ist für die<br />

Automobilisten, die sich über ihre Mitgliedschaft<br />

•des T. G. S. auswesen können oder deren Wagen<br />

mit dem Kühlerabzeichen des T. G. S. versehen<br />

sind, vollständig kostenlos.<br />

In Göschenen steht das Personal des S. B. B.-<br />

Bahnhofes für die Verladung oder Ausladung der<br />

Automobile gratis zur Verfügung der Automobili-<br />

•ten.<br />

Durchfahrt de» Klont Cenis. Die Mitglieder des<br />

T. C. S. gemessen ebenfalls einen wertvollen Vorteil<br />

für die Durchfahrt des Mont Cenis-Tunnels.<br />

Gegen Vorweisung der Mitgliederkarte des laufenden<br />

Jahres, wird Ihnen die Firma Lacombe in<br />

Modane, die mit den Verladungs- und TranspoTt-<br />

Formalitäten zwischen Modane und BaTdonneche<br />

beauftragt ist, einen Rabatt von 25% gewähren.<br />

Die Skis und das Auto. Das Herannahen des<br />

Winters wirft die FTage betreffend den Transport<br />

der Skis per Automobil auf. Die Bestimmungen<br />

der Vollziehungsverordnung des Bundesgesetzes<br />

über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr sind<br />

in bezug auf die Belastung der Fahrzeuge unzweideutig.<br />

Artikel 54 erklärt: « Die Ladung darf weder<br />

Personen noch Sachen gefährden. Sie darf die<br />

für das Motorfahrzeug vorgesehene Breite und<br />

Höhe nicht übersteigen. Sie darf das Fahrzeug<br />

vorn nicht überragen. Beim Transport von Langholz<br />

und andern das Fahrzeug überhängenden Gegenständen<br />

ist das Ende der Ladung durch Tuchwimpel<br />

deutlich kenntlich zu machen. » Es ergibt<br />

sich somit aus obigen Bestimmungen, dass die<br />

Art und Weise der Beförderung der Skis, die darin<br />

besteht, diese mittels einem auf dem Kotflügel<br />

befestigten Bügel seitlich, und unbeweglich gemacht<br />

zu transportieren, insofern sie das Fahrzeug vorn<br />

oder dessen Breite nicht überragen, gestattet werden<br />

dürfte.<br />

Man fragt sich, nicht ohn» Grund, ob nicht etwa<br />

die gesetzlichen Bestimmungen, welche die<br />

Kühlerfiguren, die bei Zusainmenstössen eine Gefahr<br />

darstellen, verbieten, auch für die nach vorn<br />

gerichteten Ski-Spitzen in Anwendung gebracht<br />

werden, die ebenfalls eine unbestreitbare Gefahr<br />

aufweisen.<br />

Das zuständige eidgenössische Amt und die<br />

kantonalen Experten werden diese heikle ; Frage<br />

demnächst lösen, aber es ist möglich, dass ein Beßchluss,<br />

der den Ski-Transport mit nach vorn gerichteten<br />

Spitzen erlaubt, unter den Automobilisten,<br />

deren Kühlerfiguren verboten wurden, eine gehörige<br />

Gegenklage verursachen wird.<br />

Der T. G. S. beschäftigt sich mit dieser Frage<br />

und wird bestrebt sein, eine Lösung zu finden] die<br />

sowohl die einen wie die andern befriedigt -<br />

Es ist natürlich auf jeden Fall vorsichtig und<br />

empfehlenswert, die Skis hinten am •Fahrzeug,, mit<br />

den Spitzen nach oben zu transportieren.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Jahresfeier. Im Zeichen des Halbmondes, der<br />

als leuchtendes Charakteristikum. hoch über der<br />

Festgemeinde thronte, stand die «N'acht im Orient»,<br />

welche die einfallreiche Vergnügungskommission<br />

den rund 900 Gästen vermittelte, die zu dem grossen<br />

gesellschaftlichen Anlass der Sektion erschienen<br />

waren. Gleich bei Ankunft wurden die Herren<br />

durch die Ueberreichung des Fez, der für die folgenden<br />

Stunden das Feld beherrschte, wenigstens<br />

äusserlich in Morgenländer verwandelt, während es<br />

den Damen gemäss den neuzeitlichen Bestrebungen<br />

von Kemal Pascha glücklicherweise erlaubt war,<br />

unverhüllt und in echt abendländischen Toiletten<br />

zu erscheinen. Wuchtige Kuppeln ehrwürdiger Moscheen,<br />

zierliche Türme schlanker Minarette, reichhaltige<br />

Staffage mit ausgesuchten Teppichen mahnten<br />

uns an den Wechsel der Kultur, den wir mit<br />

der nämlichen Leichtigkeit vollzogen sahen wie etwa<br />

der glückliche Besitzer des Wunschteppichs aus<br />

«Tausend und eine Nacht» Kontinente überflog.<br />

Zur Mitwirkung, war ein von Rudolf Bernhard,<br />

alias Prinz aus irgend einem Wunderlande, zusammengestelltes<br />

Ensemble verpflichtet worden, das in<br />

Wort und Gesang, Spiel und Musik den Orient vermitteln<br />

sollte. Dieser Aufgabe entledigte sich der<br />

populäre Basler Komiker mit der üblichen Nonchalance<br />

und gutem Humor, und wenn auch' nicht<br />

alles einer gründlichen völkerkundlichen oder geographischen<br />

Ueberprüfung standhalten würde und<br />

der Begriff des Orientes recht weit gefasst war, so<br />

vergnügten sich doch alle Anwesenden, und das war<br />

ja der Zweck des Abstechers. Offenbar waren wir<br />

dabei in den durch das neue türkische Regime bereits<br />

gründlich modernisierten Teil des Landes geraten,<br />

denn von streng bewachten Harems, frauenumworbenen<br />

Paschas oder wilden Sarazenen war<br />

trotz eifrigem Forschen nichts aufzutreiben, und<br />

selbst in der türkischen Bar ging es ziemlich europäisch<br />

zu.<br />

.Einzig was das Gedränge, das wogende Getriebe<br />

in den verschiedenen zur Verfügung stehenden<br />

Räumlichkeiten anbelangt, da fühlte man eich<br />

ordentlich in das orientalische Viertel irgend einer<br />

mächtigen Karawanserei versetzt, wo sich alles<br />

durch schmale Gassen schiebt und drängt!<br />

Der Vergnügungsmagieter hatte mit seinem<br />

Stab das Szepter fest übernommen und sorgte dafür,<br />

dass es nirgends Kunstpausen gab, so dass<br />

selbst der Sektionspräsident nicht einmal Gelegenheit<br />

gehabt hätte, die zahlreichen Gäste und besonders<br />

die Vertreter von Behörden, SchwesteTsektionen<br />

und anderen Verkehrsverbänden zu begrüssen.<br />

Dem Tanz wurde in echt orientalischer Weise<br />

nach Herzenslust gefrönt und kaum, dass man mit<br />

Hilfe eines bescheidenen, aber unentbehrlichen<br />

Wortschatzes (Spezialität; Salems und Aleikums!)<br />

einmal die Runde durch den im «Uhler» konzentrierten<br />

Orient gemacht hatte, so wurde das Mittemachtskabarett<br />

angemeldet, das die Revuetruppe<br />

in ihrer unterhaltenden Vielseitigkeit nochmals<br />

zeigte. Besonders Bernhard, der aus dem Nichts,<br />

resp. aus dem simpelsten Unsinn, der absurdesten<br />

Blödheit noch einen guten Witz machen kann,<br />

brillierte erneut. Alsdann musste dem Tanz endgültig<br />

das Feld geräumt werden, wo es noch die<br />

ganze Nacht hindurch dudelte, quiekte und jazzte,<br />

Abend- und Morgenland vereint in Rhythmus<br />

schwelgten.<br />

Nur sehr mählich lichtete sich der vorzüglich<br />

organisierte Park von über 200 Wagen, und noch<br />

weit im Lande herum begegnete man in dieser<br />

Nacht festgeschmückten Bummlern, die sich noch<br />

nicht in st. gallische Prosa zurückgefunden hatten.<br />

Alles in allem ein ebenso vergnüglicher wie<br />

gelungener Abend. Einzig die Raumfrage scheint<br />

noch nicht restlos gelöst zu sein und wenn die<br />

Sektion, die sich in wenigen Jahren zu einem imposanten<br />

Verband entwickelt hat, weiterhin in bisherigem<br />

Masse an Mitgliedern zunimmt, so wird<br />

ö!e bald ein eigenes Clubheim bauen müssen, sofern<br />

Keine st. gallischen Gaststätten die mächtige Gemeinde<br />

zu behausen in der Lage bleibt! Bis dann<br />

Wird das Lob Mohammeds allerdings noch oft von<br />

den hohen Minarettürmen erschallen und der Märchenerzähler<br />

noch manchesmal seine Zuhörer mit<br />

den Erlebnissen von Harun al Raschid erfreuen!<br />

b.<br />

ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH. Das Bureau<br />

des Gruppenvorstandes befasste sich in seiner<br />

Sitzung vom 3. November a. c. mit einigen dringlichen<br />

Geschäften. Vorab orientierte der Präsident<br />

über die laufenden Sektionsgeschäfte, wobei besonders<br />

die Regelung der Subventionsfrage für die<br />

Kräzerlistrasse bedauert wurde. Immerhin ist die<br />

Subventionsablehnung aus prinzipiellen Gründen<br />

verständlich.<br />

Die Generalversammlung der Sektion ist auf den<br />

25. Februar 1934 nach Wattwil angesetzt worden;<br />

eventuell wird anschliessend ein «zügiger» Film<br />

rollen.<br />

1<br />

Der Mitgliederbestand der Sektion beträgt rund<br />

1600. Die Werbung vom vergangenen Herbst hat,<br />

wenn auch nicht eine grosse Zahl, doch ein befriedigendes<br />

Resultat gezeitigt. Ende <strong>1933</strong> soll wieder<br />

ein Mitgliederverzeichnis der Sektion erscheinen.<br />

Im besondern wurde verlangt, dass die Massnahmenzur<br />

Bekämpfung der Verkehrsunfälle etwas<br />

tüchtig in die Hand genommen und Fehlbare rücksichtslos<br />

gemeldet werden. Es ist dringend notwendig,<br />

dass mehr Disziplin auf die Strasse getragen<br />

wird. Jedes Mitglied möge zur Besserung das Seinige<br />

beitragen. Die Raserei, die sich einige Fahrer<br />

erlauben, muss verschwinden, ansonst di« Versicherung<br />

die versprochene Prämienrückzahlung nicht<br />

einhalten kann.<br />

Das Sekretariat erklärte, dass vom T. C. S. die<br />

anfänglich geplante Kontrolle der Automobile betreffend<br />

Angleichung der Fahrzeuge an die neuen<br />

Verkehrsvorschriften fallen gelassen wurde, wogegen<br />

an alle Mitglieder eine Schrift abgegeben wird,<br />

worin die notwendigen Angaben enthalten sind.<br />

Das Protokoll vom 7. Juni wurde genehmigt<br />

Was die Frage der Abhaltung eines- Familienabends<br />

anbetrifft, so würde eine Wiederholung jedenfalls<br />

begrüsst. In diesem Sinne soll ein Rundschreiben<br />

zur Versendung gelangen, um unter den Mitgliedern<br />

diese Frage abzuklären. Der Vorstand bittet um<br />

umgehende Beantwortung.<br />

; Ein Schreiben des Herisatier Faschingskomitees<br />

betreffend aktiver Teilnahme an einem eventuellen<br />

Faschingsumzug im Jahre 1934 wird dahin beantwortet,<br />

dass, soweit es in der Möglichkeit der einzelnen<br />

Automobilisten liege, die Sache befürwortet<br />

werde. :<br />

Mutationen lagen keine vor. Die allgemeine Umfrage<br />

wurde zur Feststellung benützt, dass auch die<br />

Traubenfahrt nach Bernecjc, trotz persönlicher Einladung,<br />

nicht besucht wurde.<br />

Zur Freude aller wenigen Anwesenden durften<br />

wir den Sportpräsidenten der Sektion, Herrn Burck<br />

(St. Gallen), begrüssen.<br />

Der Präsident schloss um 10 Uhr 35 diese Büreausitzung.<br />

Das Gruppenbureau von App. A. Rh.<br />

Autosektion Waldstätte<br />

Familienabend. Wir verweisen nochmals auf d.j»<br />

Mitteilungen in der «A.-R.» Nr. 05 über den Dienstag,<br />

den 21. November zur Durchführung gelangenden<br />

Familienabend, sowie auf die Sonntagsausfahrt<br />

nach Baldegg vom 26. November und den<br />

freien Katerbummel nach Udligenswil, Mittwoch,<br />

den 29. November.<br />

SEKTION BERN. Eingabe betr. die rechtsufrige<br />

Thunerseesirasse. Durch die von der Regierung des<br />

Kantons Bern beabsichtigte Abfindung der Obligationäre<br />

der Steffisburg-Thun-Interlakenbahn ist der<br />

langjährige Streit um die Frage des Bahn- oder<br />

Omnibusbetriebes auf der rechtsufrigen Thunersee^<br />

strasse wieder neu en-tfacht. Die .Parteien sind in<br />

der Wahl ihrer Mittel nicht gerade zurückhaltend<br />

und befehden sich in oft unversöhnlicher Weise.<br />

Hüben und drüben werden Gutachten ins Feld<br />

geführt, die die Vorteile der einen oder anderen<br />

Transportart in den rosigsten Farben schildern,<br />

und es wäre eigentlich überflüssig, sich hierzu<br />

nochmals zu l ätissern. Trotzdem hielt es die Geschäftsstelle<br />

des Kantonalverbandes bernischer<br />

A. G. S.-Sektionen für angebracht, der kantonalen<br />

Baudirektion zuhanden der Wintersession des Grossen<br />

Rates den Standpunkt des nicht' durch örtliche<br />

Gründe voreingenommenen Automobilisten nachträglich<br />

zur Kenntnis zu bringen.<br />

Der Kantonalverband bernischer A. C. S.-Sektionen,<br />

dem mehr als 2000 Motorfahrzeugbesitzer angehören,<br />

ist trotz dem kürzlich veröffentlichten Gutachten<br />

der Herren Direktor Amstutz und alt Kursinspektor<br />

Oftinger der Ansicht, dass bei dem heutigen<br />

Strassenverkehr die unfallfördernden Schienengeleise<br />

verschwinden müssen und dass es im<br />

Zeitpunkt der Aufhebung von Niveau-Uebergängen<br />

nicht mehr angeht, sich der Strasse als Bahnkörper<br />

zu bedienen. Der A. G. S. erblickt in der Anlage<br />

solcher gemeinsam geführter Verkehrszüge eine,<br />

stets lauernde Gefahrenquelle, der nur mit überaus<br />

kostspieligen Mitteln abgeholfen werden kann.<br />

Der automobilistische Schwerverkehr Thun-Interlaken<br />

erheischt zwei gutausgebaute und gefahrlose<br />

Strassenzüge. Hieran haben die von den Strassen<br />

bedienten Ortschaften ein lebenswichtiges Interesse<br />

und es müssen von Amtes wegen Vorkehrungen getroffen<br />

werden, um den nach der Südseite des Thunersees<br />

abgewanderten Automobilverkehr zurückzugewinnen<br />

und damit gleichzeitig die anormal frequentierte<br />

Strasse Thun-Spiez-Interlaken wirksam<br />

zu entlasten. Der A. C. S. ist der festen Ueberzeugung,<br />

dass der Automobil-Verkehr nur dann der<br />

rechtsufrigen Thunerseestrasse zurückfliessen kann,<br />

wenn die Strasse in ihrer ganzen Breite dem Strassenverkehr<br />

zugänglich gemacht wird, das heisst,<br />

nicht durch feste Geleiseanlagen Stetsfort eingeengt<br />

bleibt.<br />

Der A. C. S. verspricht sich vom Ausbau dieser<br />

Strasse für den motorisierten Durchgangsverkehr<br />

unter Ausmerzung des verkehrsstörenden Bahntrassees<br />

eine wünschenswerte Belebung der Kurorte<br />

am rechten Seeufer und damit eine Besserung der<br />

allgemeinen Wirtschaftslage. h.<br />

Tanzabend. Nichts beweist den Ruf des traditionellen<br />

Tanzabends der Sektion Bern wohl deutlicher<br />

als die Tatsache, dass die verfügbaren<br />

Tischplätze von Jahr zu Jahr früher ausverkauft<br />

sind und das Tanzparkett immer kleiner<br />

wird. Wenn es so weiter geht, wird sich die Vergnügungskommission<br />

mit dem Gedanken befassen<br />

müssen, entweder besondere Attraktionen, wie diesmal<br />

gleich zwei Hochleistungs-Kapellen, peinlich zu<br />

vermeiden — oder dann den stimmungsvollen Burgerratssaal<br />

wohl oder übel aufzugeben.<br />

^ ^Das will allerdings nicht etwa heissen, dass sich<br />

im- letzten Samstag nicht jedermann wohl und in<br />

seinem. Element gefühlt hätte. Nach den beiden diesjährigen<br />

Fährgeschicklichkeitsprüfungen der Sektion<br />

vermochten auch etwelche Hindernisse beim Tanz<br />

die Manövrierfähigkeit nicht mehr merklich zu stören.<br />

Höchstens wurde beim Walzer die Maximaltourenzahl<br />

nicht ganz erreicht. Die Parkplätze waren<br />

wieder im optimalen Verdichtungsverhältnis angelegt,<br />

das zugleich hohen Wirkungsgrad und Stossfreiheit<br />

verbürgt. Das Ravitaillement, durch Herrn<br />

Lüthy betreut, verriet durch seine Promptheit grosses<br />

Einfühlungsvermögen in die Psyche der Konkurrenten,<br />

und zum Tanken von Sonderkraftstoffen<br />

schäumenden Charakters war im Foyer eine Sondertankstelle<br />

eingerichtet, deren Dienste mit Vorliebe<br />

von Herren bestandenen Alters in Anspruch<br />

genommen wurden.<br />

Auf dem Podium lieferten sich die Schweiz und<br />

Afrika unermüdlich Zweikämpfe voller Taktgefühl,<br />

deren Ausgang nur mit einem Unentschieden taxiert<br />

werden kann, denn genau gleich wie Geo Lanz mit<br />

Walzer und Tango hielt Leon Abbey mit Foxtrott,<br />

One Step und Rumba das hinterste Tanzbein im<br />

Schwung.<br />

Alle offiziellen Ansprachen unterblieben, ein<br />

weiterer Beweis der Vorzüglichkeit, mit der das<br />

Vergnügungskomitee der Sektion seines Amtes<br />

waltete. m.<br />

SEKTION ZÜRICH. Der ausserordentlich starke<br />

Aufmarsch der Mitglieder, welcher der Generalv<br />

e rsammlung und dem Martinimahl<br />

vom 16. November beschieden war, dokumentierte<br />

recht deutlich das grosse Interesse der Mitglieder an<br />

den Club- und automobilistischen Fragen. Das vorgelegte<br />

Budget pro 1934 wurde diskussionslos einstimmig<br />

genehmigt und das Eintrittsgeld und der<br />

Jahresbeitrag auf bisheriger Höhe belassen. Ebenfalls<br />

einstimmige Genehmigung fanden die Anträge<br />

des Vorstandes für Einführung der Eigenversicherung<br />

für die Abgabe von Zolldokumenten zuhanden<br />

der nächsten Delegiertenversammlung des A. G. S.<br />

und für die Neuregelung der finanziellen Beiträge<br />

für Ortsgruppen. So waren die statutarischen Geschäfte<br />

unter der Leitung von Herrn Präsident H.<br />

Hürlimann, Zürich, rasch erledigt, was Gelegenheit<br />

gab, verschiedene aktuelle Verkehrsfragen zu behandeln.<br />

Herr Ing. Brüderlin orientierte über die bis<br />

ahhin an 1085 Wagen vollzogenen autotechnischen<br />

Kontrollen, die von den amtlichen Experten der<br />

kantonalen Motorfahrzeugkontrolle vorgenommen<br />

wurden und die sich durch besonders fachmännische<br />

und zuverlässige Buchführung auszeichnen.<br />

Die Diskussion zeigte, dass man die Vorschriften<br />

der eidgen. Vollziehungsverordnung und deren nachträgliche<br />

Auslegung durch die Bundesbehörden zum<br />

Teil als etwas zu weitgehend hält, da dieselben für<br />

die Automobilbesitzer von grosser finanzieller Tragweite<br />

sind (Pneufrage etc.), so sehr anderseits die<br />

Gebote der Verkehrssicherheit gebührende Rücksichtnahme<br />

beanspruchen. — Herr Nationalrat Dr.<br />

Stadler orientierte kurz über die bisherigen Beratungen<br />

der Expentenkommission für das neue Afbeitszeitgesetz<br />

der Chauffeure und empfahl in eindringlicher<br />

Weise die neue Alpenstrasseninitiative.<br />

Die Versammlung stimmte einstimmig folgender<br />

Resolution zu: «Die Generalversammlung der<br />

Sektion Zürich des A. C. S. begrüsst die Volksinitiative<br />

für den Ausbau der Alpenstrassen und ersucht<br />

ihre -Mitglieder, das Volksbegehren vollzählig mit<br />

ihrer Unterschrift zu unterstützen. » Das Auffahren<br />

in Zweierkolonnen an wichtigen Strassenkrpuzungen<br />

soll nach Fühlungnahme mit den Polizeibehörden<br />

den Fahrern in vermehrtem Masse zur Beachtung<br />

empfohlen werden/während anderseits bei den Baubehörden'"Schritte"unternommen<br />

werden sollen, damit<br />

bei Strassenbauten jeweils nicht die ganze<br />

Fahrbahnbreite dem Verkehr vollständig gesperrt<br />

wird.<br />

Am gemeinsamen Nachtessen, von 420 Mitgliedern<br />

besucht und auch von verschiedenen Vertretern<br />

der Behörden (u. a. Regierungsrat Wettstein)<br />

und Delegierten der .Nachbarsektionen beschickt,<br />

zirkulierten bereits die ersten Unterschriftenbogen<br />

der Volksinitiative. Herr Hürlimann entbot<br />

den Willkomm des Vorstandes und gab die Resultate<br />

des Mitgliederwettbewerbes 1932/33 bekannt.<br />

Herr W. Badertscher nahm alsdann die Ehrung<br />

der drei schweizerischen Automobilmeister <strong>1933</strong>, die<br />

der Sektion Zürich angehören, der Herren H. Gübelin,<br />

H. Kessler und U. Maag, vor, und gedachte<br />

auch der vorzüglichen Sportleistungen des Herrn H.<br />

Rüesch. Herr Regierungsrat Wettstein überbrachte<br />

den Gruss der Behörden, die dankbar die unermüdlichen<br />

Anstrengungen des A. C. S. in allen Automobil-<br />

und Verkehfsfragen anerkennen. Den Gruss<br />

des Zentralkomitees des A. C. S. • entbot Herr Vizepräsident<br />

Bucher, Luzern.<br />

Noch selten dürften die Zürcher A. C. S.-Mitglieder<br />

einen solch frohen und durch qualitativ ausgezeichnete<br />

Darbietungen belebten Martinimahl-Abend<br />

miterlebt haben. Schon 'die ulkige Schnitzelbank,<br />

eine Caralpin-Fahrt durch die Limmatstadt persk<br />

flierend, rief wahre Lachstürme hervor, wozu ausser<br />

dem witzigen Text vor allem die schmissigen<br />

Bilder von Herrn A. Schnider, Küsnacht, beigetragen<br />

haben dürften. Auch die mit amüsanten Ueberraschungen<br />

aufwartenden A. C. S.-Postsendungen<br />

waren von sehr guter Marke. Den Clou aber bildete<br />

die von eigenen Kräften mit Hilfe des Jodeldoppelquartetts<br />

des F C, Zürich aufgezogene Revue<br />

« Der schwarze Panther ». Herr Dr. A. Haas hatte<br />

hiezu ein unterhaltsames und witziges Libretto,<br />

Herr Nelson eine schmissige Musik geschrieben.<br />

Dazu eine ausgefeilte, tempofeste, mit unzähligen<br />

Einfällen und starkem zürcherischen Lokalkolorit<br />

aufwartende Darstellung, wo speziell auch die Gesangsvorträge<br />

und Tanzdarbietungen brillierten.<br />

Kein Wunder, wenn diese prächtige Revue, die<br />

nach Urteilen kompetenter Persönlichkeiten auch an<br />

zürcherischen Theaterstätten eines vollen Hauses<br />

sicher wäre, einen ungeheuren Beifall fand, der sowohl<br />

Autoren und Spielern galt. So zeichnete sich<br />

dieser Martinimahl-Herrenabend durch einen vorzüglichen<br />

Verlauf aus. Die überaus frohe Stimmung<br />

feierte wahre Rekordsprünge und noch um<br />

2 Uhr früh herrschte stärkster automobilistischer<br />

Betrieb in den Räumen des Hotels « Waldhaus Dolder<br />

»-. Das allgemeine Urteil ging dahin, dass man<br />

einem vorzüglich aufgezogenen Anlass beigewohnt<br />

und sich köstlich amüsiert habe. s.<br />

Xus d«<br />

L«<br />

COhne Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.)<br />

Für eine Internationale Automobilstrasse Nord-<br />

Süd im Winter. Im Sommer führen alle Süd-<br />

Strassen nach Rom und werden ohne weiteres die<br />

schönsten Routen bevorzugt, im Winter stehen wir<br />

vor den verschneiten Pässen und der hochentwickelte<br />

Autotourismus nach Süden kann sich nurin<br />

kostspieliger und primitiver Art und Weise,<br />

verbunden mit grossem Zeitverlust, zum grossen<br />

Teil per Schiene nach Süden abwickeln.<br />

Es ist deshalb nicht wunderlich, wenn die<br />

grossen Automobilverbände der 'Schweiz und gegenwärtig<br />

auch diejenigen des heutigen Deutschland<br />

ganz akut eine Internationale Automobilktrasse<br />

Nord-Süd "im Winter verlangen, da die<br />

fortschrittliche. Technik heute bestimmt eine Route<br />

freihalten kann. Diese Verwirklichung benötigt<br />

selbstverständlich die Beziehung aller interessierten<br />

Verbände, der Kantone und nicht zuletzt des<br />

Bundes.<br />

Wenn wir in der Schweiz nicht in Bälde auf<br />

eine bestimmte Route uns einigen können, so wird<br />

unser Land umfahren, indem in einem Nachbarstaate<br />

eine solche sieherlich in geraumer Zeit freigehalten<br />

wird und wir haben den Schaden und<br />

das Nachsehen.<br />

Es kann nur diejenige Route als beste bezeichnet<br />

werden, die qualitativ und materiel am leichtesten<br />

im Winter offen gehalten werden kann, d.<br />

h. eine möglichst niedrige und kurze Paßstrecke<br />

aufweist, die von Natur aus in bestgeschützter<br />

Lage eich befindet.<br />

Diese besten Vorzüge kann in der ganzen<br />

Schweiz, bei objektiver Betrachtung nur der « Lukmanierpass»<br />

aufweisen, der auf der Tessinereeite<br />

grösstenteils durch den reichlichen Waldwuchs gegen<br />

Lawinen und gefürchtete Schneeverwehungen<br />

ausgezeichnet geschützt ist, auf der Bündnerseite,<br />

mit den 21 km, wegen der Kürze gut verbaut und<br />

befahrbar gemacht werden könnte. Dazu kommt<br />

d'ie spielend leichte Offenhaltung der Strecke Ilanz-<br />

Disentis, mit einer sehr geringen Steigung, die im<br />

Sommer von jedem Auto im direkten Gang befahren<br />

werden kann. Betont sei, dass die Strecke<br />

Chur-Flims-IIanz wegen den Autopostkursen frei<br />

gehalten werden muss. Ferner ist, wie bereits<br />

publiziert, von höchster Militärseite aus erklärt<br />

worden, dass gerade der Lukmanier als wichtigster<br />

strategischer Pass auch im Winter offen gehalten<br />

werden sollte, so dass auch von dieser Interessenz<br />

eine angemessene Subvention bestimmt<br />

erwartet werden darf.<br />

Es wäre ganz verfehlt, eine Winterroute frei zu<br />

machen, nur wegen der grösseren Bettenzahl, wie<br />

dies bei den Interessenten des Julier betont wird.<br />

Eine gewisse Konkurrenz der Rhätischen Bahn,<br />

macht jede Route, dies ist aber unvermeidlich und<br />

ist auf die Länge nicht zu verwehren. Die Bahnlinie<br />

ins Engadin, mit der grössten Bettenzahl, ist<br />

bestimmt der Lebensnerv der Rhätischen Bahn<br />

und wenn die Bahn auf dieser Strecke im Winter<br />

durch Freihaltung einer «Nord-Süd-Verbindung<br />

für die Wintersportsleute konkurriert wird, so<br />

wird sie voraussichtlicherweise in ihrer Existenz<br />

gefährdet.<br />

Auf den Lukmanier fahren keine Sportsleute<br />

mit ihren auch für den Winter vorbereiteten Privätautos,<br />

also fällt diese Konkurrenz ausser Spiel.<br />

Je höher ein Pass liegt, um so grössere Schneemassen<br />

sind zu erwarten. Der Lukmanier liegt<br />

1919 m ü. M., der Julier 2287 m ü. M., somit<br />

liegt der Luktnanier 368 m tiefer, was als ein<br />

grosser Vorzug vor allen 'Schweizer Südpässen bedeutet.<br />

Wir erwarten, dass eine Interessentenversammlung<br />

,sich in Bälde für die vorzüglich gelegene<br />

Lukmanierroute entschliesse. Dr L. C.<br />

Verantwortliche Redaktion<br />

Dr. A. Büchi.<br />

W. Mathys. — H. Labhart.<br />

Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwae).<br />

Ausserbalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />

Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Büchi.<br />

• Sprechstunden nach Vereinbarung mit der- Geschäftsstelle<br />

Zürich (Löwenstr. 51. TeL 39.743).


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