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E_1933_Zeitung_Nr.099

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BERN, Freitag, 1. Dezember <strong>1933</strong><br />

Winter-Nummer<br />

Nummer 20 Cts.<br />

29. Jahrgang - N° 99<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portoznsehlag,<br />

sofern nicht postamtlich bestellt. Zusehlag für postamtliche Bestellung 30<br />

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deren Raum 45 Cts. lur die Schweiz; für Anzeigen aus dem AusOand 60 CU.<br />

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Inseratenscbluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Das Auto im Winter auf den Alpenstrassen<br />

Von Ing. R. Endtner, Chef des Postkurs inspektorates der Generaldirektion P. T.T.<br />

Je mehr das Motorfahrzeug im Strassenverkehr<br />

Überhand nimmt, desto mehr ändert ders aber die Wirtschaftlichkeit ab.<br />

den Vorkehrungen hängt der Ertolg, beson-<br />

sich auch das Verkehrsbild im Winter und Ebenso wichtig wie die rechtzeitige Oeffnung<br />

ist, dass die Strasse auf genügende<br />

in den Uebergangszeiten. Bau und Leistungsfähigkeit,<br />

besonders der Automobile, werden Breite geöffnet wird. Grundsätzlich gilt: es<br />

besser entwickelt, und so ist es als natürliche<br />

Folge verständlich, wenn die wichtige fügung stehende Fahrbahn gleich breit zu<br />

muss danach getrachtet werden, die zur Ver-<br />

Aufgabe des Anschlusses abgelegener Gegenden<br />

an den allgemeinen Verkehr auch im für Passtrassen. Wo im Sommer Ausweich-<br />

halten wie im Sommer. Das gilt vornehmlich<br />

Winter gerade durch dieses Verkehrsmittel stellen nötig sind, sollen sie auch für den<br />

immer mehr gefordert wird. Lieferungs- und Winterverkehr geschaffen werden, so dass<br />

Lastwagen, die für die Versorgung unseres die Hauptstrassen also auch im Winter eine<br />

Landes heute eine grosse Rolle spielen, benötigen<br />

auch in der ungünstigen Jahreszeit Breite der Fahrspur gilt das Mass von 3 m.<br />

zweispurige Fahrbahn aufweisen. Für die<br />

eine verkehrssichere Bahn.<br />

Im besonderen sind auf Bergstrassen, die im<br />

Dem sicheren Winterverkehr mit Motorfahrzeugen<br />

stehen aber in unserem Land, be-<br />

zu halten, dass gleichviel Platz zur Ver-<br />

Winter befahren werden, die Kehren so frei<br />

sonders im Jura, den Voralpen und den bis fügung steht wie im Sommer.<br />

heute geöffneten Alpenstrassen grosse Hindernisse<br />

und Gefahren im Weg; das sind: fahren, was namentlich bei Tauwetter, wenn<br />

Zu schmale Fahrbahnen führen zum Spur-<br />

der Schnee in seinen verschiedenen Formen<br />

und das Glatteis. Schneefall kann hinderlich,<br />

aber auch gefährlich werden, wenn bei eintretendem<br />

Tauwetter Lawinen oder Rutsche<br />

entstehen, oder nachfolgender Frost Eisbildung<br />

auf der Schneestrasse verursacht. Die<br />

Bekämpfung durch geeignete Vorsichtsmassnahmen<br />

stellt an die Strassenunterbnltungspflichtigen<br />

bedeutende und namentlich- finanziell<br />

grosse Aufgaben. Die Lösung dieser<br />

Aufgaben erfordert sorgfältiges Studium und<br />

Abwägung aller Umstände technischer und<br />

wirtschaftlicher Natur.<br />

Eines ist gewiss: die Offenhaitung der<br />

Strassen und besonders von Passtrassen für<br />

den Winterverkehr mit Motorfahrzeugen hat<br />

unter besonderen Umständen eine wirtschaftliche<br />

Grenze, die sich namentlich dort sehr<br />

stark verschieben kann, wo andere, billigere<br />

Fahrgelegenheiten bereits bestehen. Auch hat<br />

sich bis jetzt deutlich gezeigt, dass ein ununterbrochener<br />

Verkehr ohne zu grosse<br />

Nachteile für die Fahrzeuge und für die<br />

Strasse nur dort möglich ist, wo unter Zuhilfenahme<br />

moderner Maschinen eine rationelle<br />

Schneeräumung stattfinden kann. Es ist<br />

deshalb verständlich, dass grosse Schwierigkeiten<br />

nur dort ausbleiben, wo die Kantone<br />

in vermehrtem Masse der Schneeräumungsarbeiten<br />

sich annehmen. Das trifft besonders<br />

bei den Passtrassen zu.<br />

Vor allem muss die Organisation des<br />

Schneeräumungsdienstes den örtlichen Verhältnissen<br />

angepasst werden; die Anschaffung<br />

der notwendigen, zweckmässigen Hilfsmittel<br />

muss eingehend geprüft werden: von<br />

Schneeschleuder auf der Julierstrasse<br />

j die Geleise tief und ganz eisig sind, gefährlich<br />

werden kann. Ferner wird die Schneestrasse<br />

nicht ausgefahren, wenn diese nicht<br />

rechts befahren werden kann. Wenn die auf<br />

der Seite gelegene Schneeschicht nicht hart<br />

und tragbar wird, können beim Ausweichen<br />

und Anfahren, besonders in Steigungen, die<br />

Fahrzeuge stecken bleiben. Um dieses Gefahrmoment<br />

auszuschalten, wäre es vorteilhaft,<br />

wenn die Strasse weder Wölbung noch<br />

gefährliche, tiefe Strassengräben autweist.<br />

Eine Korrektur in diesem Sinne ist, besonders<br />

auf den Alpenstrassen, bevor sie im Winter<br />

befahren werden, dringend zu empfehlen. Vor<br />

allem aber ist, wie bereits gesagt, darauf zu<br />

dringen, dass die auf der Strasse zurückzulassende<br />

Schneedecke auf ein Minimum beschrankt<br />

bleibt. Es ist zu vermeiden, dass<br />

bei wiederholten Schneefällen der Neuschnee<br />

einfach aufgepresst und gleichsam gewalzt<br />

wird, um besonders zu verhindern, dass bei<br />

eintretendem Tauwetter oder Schneeschmelze<br />

die Motorfahrzeuge einsinken und stecken<br />

bleiben.<br />

Es ist erwiesen, dass nur eine Schneedecke<br />

Einfache und billige Schneßwände, mit freiem<br />

Raum zwischen den einzelnen Brettern, um dem<br />

Wind den Durchgang zu ermöglichen. Verwendung<br />

in den Kantonen Appenzell und St. Gallen.<br />

von 5 bis 10 cm so hart gepresst wird, dass<br />

sie für die Motorfahrzeuge tragbar ist. Der<br />

grosse Vorteil einer dünnen Schneedecke<br />

wirkt sich aber besonders im Frühjahr bei<br />

der Schneeschmelze aus. Die Erfahrung hat<br />

gelehrt, dass die dünne, fast zu Eis gefahrene<br />

Schicht auch für den Schlittenverkehr<br />

viel länger anhält als der tiefe Schnee. Rasch<br />

erfolgende Temperaturwechsel vermögen dieser<br />

hart gepressten Bahn auch weniger Schaden<br />

zuzufügen als der reinen Schneebahn.<br />

Bei fortschreitender Schneeschmelze wird<br />

die Strasse oder Fläche durch das Schmelzwasser<br />

viel weniger mitgenommen, da das<br />

wenige Wasser rasch eintrocknet und dabei<br />

die Strasse nicht aufgeweicht wird.<br />

Als vorbeugende Massnahmen »sind vor<br />

allem, längs dem Strassenrand Stangen zu<br />

stecken, dort, wo starke Schneeverwehungen<br />

vorkommen oder grosse Schneefälle erwartet<br />

werden. Diese Schneezeichen sollen aber<br />

auch angeben, wo tiefe Seitengräben oder<br />

gar Löcher den Strassenrand gefährlich<br />

machen.<br />

Wichtig ist besonders auf Passstrassen<br />

das Aufstellen von Schneewänden, die aus<br />

Brettern oder gar aus Schneeklötzen aufgebaut<br />

werden können. Ihre zweckmässige<br />

Aufstellung erfordert aber genaue Kenntnis<br />

der örtlichen Wind- und Schneeverhältnisse.<br />

Richtig aufgestellte Schneewände, wie man<br />

sie im Appenzellerland und im Toggenburg<br />

bei Wildhaus jeden Winter sehen kann, leisten<br />

gute Dienste und erleichtern die Schneebrucharbeiten.<br />

Dass sie auf Passtrassen<br />

nötig sind, beweisen die guten Erfahrungen<br />

an der Malojastrasse und auf der Strecke<br />

Chur—Lenzerheide—Bivio.<br />

Die Schneeräumung geschieht bei uns<br />

meist mit Schneepflügen, nur werden sie,<br />

statt wie früher von Pferden gezogen, mehr<br />

und mehr von Lastwagen oder Traktoren<br />

gestossen. Der gestossene Pflug hat gegenüber<br />

dem gezogenen den Vorteil, dass der<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der geheime Kampf.<br />

Roman von Philipp Klein.<br />

(28. Fortsetzung)<br />

Es Hess sich nicht vermeiden, dass<br />

Mercedes in bestimmten Fällen mit ihren<br />

Gunstbezeugungen freigiebiger war, als es<br />

Eberhard notwendig schien, und es Hess sich<br />

auch nicht vermeiden, dass sie ohne ihn Gesellschaften<br />

besuchte und mit Leuten zusammenkam,<br />

die wichtig waren. So unbefangen<br />

Mercedes auch über all diese Dinge hinwegglitt:<br />

Eberhard wurde das bittere Gefühl<br />

nicht mehr los, dass er als Mann eine<br />

Rolle spielte, die seiner nicht würdig war.<br />

Dieses Gefühl setzte sich bei ihm um so<br />

mehr fest, als er aus einer Art von seelischem<br />

Schamgefühl heraus vermied, mit<br />

Mercedes auch nur andeutungsweise über<br />

diese Dinge zu sprechen. Es ereignete sich<br />

öfter als einmal, dass er Stunden verlebte,<br />

die jener einen in Rom nicht unähnlich waren,<br />

und so sehr Eberhard eigentlich über<br />

die grossen Dienste hätte befriedigt sein<br />

müssen, die er seinem Vaterland zu leisten<br />

vermochte — er war es nicht. Je mehr Mercedes<br />

zu seinen Erfolgen beitrug, desto abgehärmter<br />

wurde er — ohne es zeigen zu<br />

dürfen!<br />

Die Verhältnisse in Bukarest drängten zur<br />

Entscheidung. Das Jahr 1916 begann für die<br />

Truppen der Mittelmächte unter ungünstigen<br />

militärischen Bedingungen. Zunächst<br />

hatte die Oberste Heeresleitung den unsinnigen<br />

Angriff auf Verdun begonnen, dem<br />

Tausende von Menschenleben zum Opfer fielen<br />

und trotz der Anfangserfolge mit einem<br />

Gesamtmisserfolg endete. Zwar blieb dann<br />

auch der grosse Generalangriff der englischfranzösischen<br />

Heere an der Somme ohne Erfolg,<br />

aber er schwächte die deutschen Linien<br />

doch sehr wesentlich. Dazu kam, dass<br />

auch Russland sich wieder regte. Die<br />

deutsch-österreichische Offensive, die bei<br />

Gorlice so erfolgreich begonnen hatte, lief<br />

sich bald lahm, und der neue russische Heerführer,<br />

Brussilow, konnte im Verlauf des<br />

Frühjahres einen Gegenstoss führen, der,<br />

obwohl er schon vier Wochen vor dem Beginn<br />

sogar in Bukarest lebhaft diskutiert<br />

wurde, doch von Erfolg begleitet war.<br />

Im Mai war das Bündnis der Rumänen mit<br />

der Entente fertig. Französische .Generalstabsoffiziere<br />

kamen über die russische Grenze<br />

und setzten sich mit den rumänischen Generalstabsoffizieren<br />

zusammen, den Generalangriffsplan<br />

auszuarbeiten. Dabei waren<br />

die diplomatischen Vertreter der Mittelmächte<br />

noch immer in Bukarest und spielten<br />

jetzt ein ähnliches Spiel, wie vor fast einem<br />

Jahr die Sntentevertreter in Sofia. Nur nicht<br />

so lebhaft und nicht mit soviel Selbst- und<br />

Siegesbewusstsein.<br />

Am 27. August erklärte Rumänien Oesterreich-Ungarn<br />

den Krieg.<br />

Für Eberhard und Mercedes wurde nun<br />

die Situation wesentlich gefährlicher, denn<br />

da auch Deutschland sofort an die Seite<br />

seines Bundesgenossen trat, war man jetzt<br />

,in Feindesland', — und für den Fall des Ertapptwerdens<br />

drohte nicht mehr das Zuchthaus,<br />

sondern der Tod. Aber das durfte die<br />

begonnene Arbeit nicht lähmen: im Gegenteil!<br />

Sie war jetzt nötiger denn je. Denn<br />

nun galt es, über die Pläne der rumänischen<br />

Heeresleitung Klarheit zu gewinnen<br />

und — zu geben.<br />

Es gelang. Die deutsche Oberste Heeresleitung<br />

wusste zeitig genug, dass die Rumänen<br />

sich auf das heissbegehrte Siebenbürgen<br />

stürzen würden, gegen die Bulgaren, die<br />

sie von Sarrail genügend beschäftigt glaubten,<br />

sich aber zunächst in der Defensive halten<br />

wollten.<br />

Im Deutschen Oberkommando hatte sich<br />

inzwischen eine Aenderung vollzogen: Falkenhayn,<br />

der seine grossen Verdienste leider<br />

durch eine allzu geringe Elastizität und durch<br />

eine ausserordentliche Dickköpfigkeit wettgemacht<br />

hatte, wurde durch Hindenburg und<br />

Ludendorff ersetzt.<br />

In den ersten Wochen nach der Kriegserklärung<br />

befand sich Bukarest in einem<br />

Siegestaumel, der durch die leichten Erfolge<br />

gegen die siebenbürgischen Grenzschutztruppen<br />

wenig gerechtfertigt schien. Dann begann<br />

langsam, aber sicher der Rückschlag.<br />

Die rumänischen Truppen wurden über das<br />

Gebirge zurückgejagt. Die deutschen und<br />

östereichisch-ungarischen Truppen drangen<br />

in die Walachei ein. Und Mackensen begann<br />

seinen Vorstoss von der Dobrudscha aus. Die<br />

Zange drohte sich zu schliessen.<br />

An einem der letzten Novembertage war<br />

Eberhard bei dem französischen Gesandten.<br />

Er hatte ihn in einer recht trüben Stimmung<br />

angetroffen: die Nachrichten, die von den<br />

Kriegsschauplätzen kamen, lauteten nichts<br />

weniger als erfreulich.<br />

«Ich fürchte, unsere Tage in Bukarest sind<br />

gezählt», sagte der Gesandte. «Sie werden<br />

die .Nouvelles de Boucarest' auch schliessen<br />

können, wenn die Deutschen kommen!»


2<br />

Lastwagen oder Traktor ihn auf der Fahrbahn<br />

gleichsam steuern kann, auf gebahnter<br />

Strasse fährt und sich nicht durch den hohen<br />

Schnee hindurchzwängen muss. Das<br />

wirkt sich besonders vorteilhaft auf hohem<br />

Schnee aus. Dabei ist man vom reinen Druckpflug<br />

mit senkrechten Seitenwänden aus<br />

Holz zum Pflug, aus Eisen mit pflugscharartigen<br />

Flanken übergegangen. Die Leistungen<br />

sind grösser, der Energieaufwand geringer<br />

und vor allem wird bei Anwendung grosser<br />

Bewegungsgeschwindigkeit der Schnee<br />

gehoben und im Bogen seitwärts abgewälzt<br />

oder gar geschleudert.<br />

Der Schweiz. Postverwaltung kommt dabei<br />

ein grosses Verdienst zu, denn sie hat<br />

durch ihre systematischen Versuche auf den<br />

Alpenstrassen wertvolle Pionierarbeit geleistet.<br />

Aber auch die einheimische Industrie<br />

hat auf Grund eigener Erfahrungen Schneepflüge<br />

geschaffen, die heute den Anforderungen<br />

zu genügen vermögen.<br />

Schwerer gestalten sich die Arbeiten 'n<br />

Höhenlagen von 800 bis 1000 m, zum Beispiel<br />

im Voralpengebiet und im Jura. Die Schneeräumungsarbeiten<br />

bilden einen Bestandteil<br />

des Strassenunterhaltes. Diese Gebiete sind<br />

meist nicht durch Eisenbahnlinien erschlossen;<br />

der Automobilverkehr im Winter ist daher<br />

unerlässlich.<br />

Wohl einer der schwersten Jura-Uebergänge<br />

im Winter bildet die Verbindungsstrasse<br />

von Neuenburg nach La Chaux-de-<br />

Fonds über Vue des Alpes, wobei eine Passhöhe<br />

von 1288 m erreicht wird. Unter Verwendung<br />

von Schneeschleuder und Traktorpflug<br />

des eidg. Militärdepartements und mit<br />

Unterstützung durch Handarbeit gelang es<br />

die letzten Winter hindurch, die Strasse auf<br />

5 m Breite für den Automobilverkehr offen<br />

zu halten. Die Schneeräumungsarbeiten legen<br />

den Kantonen enorme Lasten auf. Sie betrugen<br />

z.B. im Winter 1931/32 für den Kanton<br />

Neuenburg zirka 240,000 Fr., für St. Gallen<br />

Fr. 350,000 und für Appenzell A.-Rh. Fr.<br />

180.000.<br />

Wenn wir auf die eigentlichen Alpenstrassen<br />

übergeben, so sehen wir, dass in Höhen<br />

von über 1400 Meter ü. M. die Schneehöhe in<br />

der Rege] sehr stark und rasch zunimmt.<br />

Die Zahl der im Winter für den Automobilverkehr<br />

offen gehaltenen Alpenstrassen ist<br />

aus diesem Grunde noch gering. Es handelt<br />

sich ausnahmslos um Strecken, auf denen<br />

die Postverwaltung, mit oder ohne Beteiligung<br />

der Kantone, die Schneeräumung für<br />

den Automobilverkehr besorgt. Das Problenr<br />

der Offenhaltung der "Alpenübergänge für den<br />

durchgehenden Winterverkehr mit Automobilen<br />

wird zurzeit in Verkehrskreisen lebhaft<br />

erörtert. Es ist deshalb nicht nur wichtig,<br />

sondern auch nötig, zusammenhängend<br />

die Versuche und Erfahrungen der Post.<br />

Verwaltung<br />

speziell im Winterdienst auf den verschiedenen<br />

Passstrassen zu besprechen. Es soll versucht<br />

werden, die wirtschaftliche Tragweite<br />

nur einigermassen beurteilen zu können.<br />

Erst daraus kann geschlossen werden,<br />

ob der evtl. zu erwartende Automobilverkehr<br />

auf Alpenstrassen, der für die Automobile und<br />

deren Insassen nicht ohne Gefahren durchgeführt<br />

werden kann, im Verhältnis zu der zu<br />

leistenden Arbeit steht. Dass neben den zu<br />

schildernden Hauptarbeiten auf verschiedenen<br />

Strecken aus der Erfahrung heraus Massnahmen<br />

getroffen werden müssen, die Lawinengefahr<br />

und Rutschungen verhindern<br />

oder verringern und die den Schneebruch besorgende<br />

Mannschaft zum mindesten vor<br />

Ueberraschungen schützen, ist klar. Immerhin<br />

werden auch diese Nebenarbeiten namhafte<br />

Kosten verursachen.<br />

Seit 1927/28 befährt die Postverwaltung<br />

die Strecken Chur-Lenzerheide und Reichenau-Flims,<br />

sowie St. Moritz-Maloja und seit<br />

1928/29 auch Maloja-Castasegna. Während<br />

zu den Pflugarbeiten von Chur nach Lenzerheide<br />

und von Reichenau nach Flims eigentliche<br />

Pflugwagen genügen, denen allerdings<br />

schwere eiserne Pflüge vorgesetzt werden,<br />

und wo besondere ausstellbare Flügel die<br />

Möglichkeit schaffen, auf volle Breite zu<br />

pflügen, haben diese Mittel auf der Strecke<br />

St. Moritz-Castasegna, wo wir uns auf 1800<br />

Meter befinden, nicht mehr ausgereicht. Die<br />

Höhe der Schneedecke, wie sie an der Maloja<br />

und in den Kehren über Casaccia-Löbbia<br />

anzutreffen ist, hat diesen an sich schon<br />

starken Schneeräumungsaggregaten einen<br />

solchen Widerstand entgegengesetzt, dass<br />

eine Schneeräumung ohne Zuhilfenahme von<br />

ausgiebiger Handarbeit (die nebenbei gesagt,<br />

weder aufzubringen, noch hätte bezahlt werden<br />

können) nicht mehr genügte.<br />

Als man die ersten Versuche von Maloja<br />

aus unternahm, da zweifelte man an der<br />

Möglichkeit, mit den bis 1928 bekannten Mitteln<br />

durchzukommen. Eine Schneeschleudermaschine,<br />

wie sie beim Militärdepartement<br />

seit einigen Jahren ausprobiert wurde, musste<br />

als einzig sicheres Mittel angesehen werden.<br />

Diese Schneeschleudermaschine ist auf einen<br />

grossen, 10 Tonnen schweren Landwirtschaftstraktor<br />

aufgebaut worden, wobei hinten<br />

ein 80 PS.-Benzinmotor eingebaut und<br />

vorne der eigentliche Schleuderapparat vorgesteckt<br />

wurde. Bei einer auf Schienen laufenden<br />

Schneeschleuder stehen für die<br />

Schleuderarbeit und die Vorwärtsbewegung<br />

je 1000 PS. zur Verfügung; bei einer Strassenschneeschleuder<br />

dagegen wird kaum der<br />

zehnte Teil dieser Kraft entwickelt. Alle<br />

Vorteile, die die Schienenschneeschleuder<br />

hat, fehlen beim Strassenfahrzeug. Die Raupe<br />

und die etwas brutale Lenkfähigkeit sind<br />

nur ein spärlicher Ersatz.<br />

Aufgabe der Schneeschleuder war: efne<br />

Strassenbreite von mindestens 2.20 m auf<br />

einmal auszuschleudern. Hätte man sie nach<br />

dem gleichen Prinzip konstruiert, wie es bei<br />

der Bahnschleuder der Fall ist, dann hätte<br />

das ein Schleuderrad erfordert von zirka<br />

2,20 bis 2,50 m Durchmesser. Ein solches<br />

Schleuderrad muss aber von entsprechend<br />

starker und schwerer Konstruktion sein. Bei<br />

dem enormen Widerstand, der unter Umständen<br />

im hohen Schnee entsteht, wäre die<br />

notwendige Energie viel grösser gewesen,<br />

als die Leistung der Antriebsmotoren, die.<br />

man am begrenzten Platz des Traktors hätte<br />

anbringen können.<br />

Man kam deshalb auf den Gedanken, zwei<br />

Schleuderräder von nur 1 m Durchmesser<br />

nebeneinanderzustellen, um so die gewünschte<br />

Breite zu erhalten. Diese Schleuderräder<br />

drehen beide in entgegengesetztem Sinne.<br />

Durch diese Anordnung sind allerdings<br />

Schneehöhen über 1^ m Höhe nicht mehr<br />

vorteilhaft anzufahren. Aber die Schleuder<br />

muss eben so zweckmässig einsetzen, dass<br />

die eigentliche Schleuderarbeit schon beginnt,<br />

bevor übermässig hohe Schneewände<br />

entstehen. Da der Schnee in einem Strahl<br />

nach der Seite ausgeworfen wird, ist es auch<br />

verständlich, dass diese Schneeschleuder nur<br />

in nicht stark besiedelten Gegenden verwendet<br />

werden kann, ohne Schaden anzurichten.<br />

Ihre Leistung ist überraschend gross im<br />

Verhältnis zu den zur Verfügung stehenden<br />

Motorkräften von nur je 80 PS. für den Vortrieb<br />

und die eigentliche Schleuderarbeit. Es<br />

ist begreiflich, dass mit einer Maschine, wie<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> _<br />

die eben geschilderte, mit einem Eigengewicht<br />

von 12 Tonnen nicht mehr rasch gefahren<br />

werden kann, sondern Widerstands- und eigentliche<br />

Auswurfarbeit nur bei ganz geringer<br />

Vorschubgeschwindigkeit geleistet wird.<br />

So macht denn diese Schneeschleuder im<br />

1. Gang, also der kleinsten Geschwindigkeit,<br />

nur W* km pro Stunde; und im 3. Gang, also<br />

der grössten Geschwindigkeit, 8 km pro<br />

Stunde. Es kommt aber auch vor, dass trotz<br />

der kleinsten Geschwindigkeit die Arbeit oft<br />

nur mit Mühe, nur unter Zuhilfenahme von<br />

Handarbeit geleistet und die Oeffnung der<br />

Strasse sichergestellt werden kann.<br />

Die Schneeschleuder braucht ungefähr 900<br />

Liter Benzin pro 100 km, was allerdings im<br />

Verhältnis zur geleisteten Arbeit nicht als<br />

übermässig angesehen werden kann. Im Verlauf<br />

zweier Winter kam man jedoch zur Einsicht,<br />

dass die Verwendung eines starken<br />

Traktorpfluges die Betriebskosten vielleicht<br />

etwas verringern könnte. So wurde an einen<br />

Traktor gleicher Art wie der soeben beschriebene,<br />

ein sehr starker eiserner Pflug<br />

vorgebaut, dessen rückwärtige Flügel so<br />

ausgestellt werden können, dass das Pflügen<br />

auf eine Strassenbreite von 4 m in einem<br />

Zuge möglich ist. Dieser Traktorpflug leistet<br />

dann besonders gute Arbeit, wenn der<br />

Schnee noch nach der Seite abgestossen werden<br />

kann. Es können Schneehöhen bis zu<br />

1,50 m auf die Seite gedrückt werden; wenn<br />

aber der seitliche Gegendruck zu gross ist,<br />

muss er enger gestellt werden und schliess-<br />

Iich wird der Durchgang so eng, dass nur<br />

noch die Schneeschleuder die Seitenwände<br />

entfernen kann, um die Strasse wieder auf<br />

die ursprüngliche Breite zu öffnen. Es ist<br />

also dieser Traktorpflug eine Ergänzung der<br />

Schneeschleudermaschine.<br />

Wiederholte schwere Schneebrucharbeiten<br />

in den vergangenen Wintern haben gezeigt,<br />

dass die Leistung dieses Schneetraktors, der<br />

während mehreren Stunden nur von zwei<br />

Mann als Führer und von ein oder zwei<br />

M,ann als Begleitmannschaft bedien't wird,<br />

ungefähr der Leistung von 400 Mann pro<br />

Stunde entspricht, wenn angenommen wird,<br />

dass während längerer Dauer ein Mann an<br />

Handarbeit pro Stunde 3 m 3 festen Schnee<br />

ausschaufeln kann. Dabei ist eine Schneehöhe<br />

von zirka 1,50 bis 1,80 m angenommen,<br />

was bedingt, dass die Schneeschaufler den<br />

Schnee auch überwerfen müssen.<br />

Durchführung der Schneebrucharbelt.<br />

Es wird interessieren, zu vernehmen, wie eigentlich<br />

eine Schneebrucharbeit auf der Strecke St. Moritz-Maloja-Castasegna<br />

durchgeführt wird, um zu<br />

erreichen, dass, wie es letzten und vorletzten Winter<br />

de.r Fall war, eine Schneestrasse auf einem Alpenpass<br />

entsteht, die gleich breit und mindestens<br />

so eben ist, wie die schneefreie Paßstrasse im Sommer.<br />

Diese Schneestrasse ist für jedes Motorfahrzeug<br />

fahrbar. Wichtig ist nun, sie ständig in diesem<br />

Zustande zu halten, so dass hauptsächlich bei<br />

erneuten Schneefällen die Schneedecke auf der<br />

Strasse nur so dick wird, dass Automobile selbst<br />

bei Temperaturanstieg, der besonders gegen den<br />

Frühling eintritt, in keiner Lage stecken bleiben.<br />

Vergangenen Winter sind jeden Samstag und Sonntag<br />

und auch an den Wochentagen viele Automobile,<br />

sogar Personentransportwagen, von Mailand<br />

über Como nach St. Moritz gefahren; weil<br />

aber ihre Ausrüstung für den Schnee, Kenntnisse<br />

und Erfahrungen der Fahrer auf Schneestrasson<br />

nicht immer ausreichten, sind etliche in den Kehren<br />

der Maloja stecken geblieben und sodann durch<br />

die regelmässig verkehrenden Postwagen aus ihrer<br />

misslichen Lage befreit worden.<br />

Anfangs Oktober fassen die Postautomobile, auch<br />

da wo der Kanton in Verbindung mit der Post die<br />

Alpenstrassen vom Schnee räumt, die nötige<br />

Schneeausrüstung. Die leichten Vorpflüge für die<br />

Personentransportwagen stehen in Bereitschaft, die<br />

schweren Schneepflugwagen z. T. in Maloja, z. T. in<br />

St. Moritz. Die Wagen sind mit Hochstollenpneus<br />

versehen; die schweren Schneeketten werden angepasst,<br />

aber noch nicht aufgelegt. Man.hat auch bereits<br />

Vorsorge getroffen, um die nötigen Schneewände<br />

aufzustellen und die Schneezeichen längs der<br />

Strasse in Form von Stangen im festen Boden anzubringen.<br />

Alle Mauern und Hecken längs der<br />

Strasse, die nicht entfernt werden können, werden<br />

so markiert, dass sie auch aus dem Schnee erkennbar<br />

sind. Hier sei auf die hohe Bedeutung der<br />

Strassenkorrektion als Erleichterung der Schneeräumungsarbeiten<br />

hingewiesen. Dort, wo das Querprofil<br />

eben, die Strasse mit einem harten Belag<br />

versehen ist, wo scharfe Krümmungen abgeschnitten<br />

und gerade verlegt worden sind, da ist die<br />

Schneeräumung bedeutend leichter.<br />

Wird der erste Schnee von der Maloja her gemeldet,<br />

so ist anzunehmen, dass die Schneehöhe auf<br />

der Maloja rasch 50 cm und mehr beträgt, während<br />

St. Moritz nur 10—20 cm Schnee aufweist.<br />

Es liegt nun ganz im Ermessen und im Verantwortlichkeitsgefühl<br />

der Postorgane, besonders<br />

des Garagechefs der Strecke, zu bestimmen, ob er<br />

in Verbindung mit dem verantwortlichen Strassenfachmann<br />

die Schneeräumung sofort vornehmen<br />

oder noch zuwarten soll, bis die Schneedecke «so<br />

hoch ist, dass die Pflugarbeit auch von jedem<br />

Strassenbenützer als absolut nötig erachtet wird.<br />

Die Erfahrung lehrt aber, dass sofort nach Eintreten<br />

des ersten stärkern Schneefalls mit der Räumung<br />

zu beginnen ist. Besonders die grossen, fahrplanmässig<br />

verkehrenden Personentransportwagen<br />

dürfen nurmehr mit den Vorpflügen verkehren, damit<br />

sie bereits auf gepflügter Bahn fahren und<br />

nicht 2 Geleise hinterlassen. Sofort werden aber<br />

die grossen Pflugwagen die Arbeit aufnehmen und<br />

die Strasse von Anfang an auf ganze Breite öffnen.<br />

Dabei entstehen bereits längs der Strasse Schneewände,<br />

die bei der Kälte, wie sie auf 1800 m andauernd<br />

im Winter besteht, hartgefrieren. Wenn<br />

nun der Schneefall aussetzt und wieder eine ruhige<br />

Atmosphäre oder gar Sonnenschein eintritt, kann<br />

die Arbeit als vollendet und die Strasse als Schneestrasse<br />

für den allgemeinen Automobilverkehr als<br />

offen bezeichnet werden.<br />

Was noch geschaffen werden muss, sind Ausweichstellen<br />

in genügender Anzahl und Grosse, die<br />

für den ungehinderten Autoverkehr auszuschaufeln<br />

sind. Gleichzeitig werden durch die Wegmacher<br />

an den Stellen, die Verwehungen ausgesetzt sind,<br />

Mauern aus Schneeklötzen aufgebaut.<br />

Nun aber tritt ein erneuter Schneefall ein und<br />

wiederum wird von der Maloja gemeldet, dass bereits<br />

beträchtliche Schneemengen auf der Strasse<br />

liegen; vom Bergell kommt Bericht, dass die gefürchtete<br />

Löbbia-Strecke, eine gerade, gegenüber<br />

dem Seitengelände etwas vertieft liegende Strassenstrecke,<br />

total verweht sei und der starke Wind<br />

jedes Weiterkommen, selbst mit Schlitten, geschweige<br />

denn mit Automobilen, unmöglich mache.<br />

Jetzt beginnt die Arbeit von Schneeschleuder und<br />

Schneetraktor in Verbindung mit den Pflugwagen.<br />

Schneetraktor und Schneeschleuder sind an der<br />

Maloja, am höchsten Punkte des Passüberganges, in<br />

geheizter Garage fahrbereit.<br />

Während der Schneetraktor möglichst rasch<br />

nach der Strecke Casaccia-Löbbia eingesetzt wird,<br />

besorgt die Schneeschleuder die Ausräumungsarbeit<br />

in den Kehren und unterstützt damit den Traktor,<br />

der für sich nur eine Durchgangsbahn geschaffen<br />

hat. Im Verhältnis wie der Schnee fällt und wie<br />

an den Stellen, wo besonders scharfer Wind die<br />

geleistete Arbeit durch Verwehen zunichte zu machen<br />

scheint, muss die Schneebrucharbeit durchgeführt<br />

werden, bis wieder normale Verhältnisse eintreten.<br />

Nun kann aber — was gerade vorige Woche<br />

eintraf — ausserordentlich starker Schneefall auf<br />

der Maloja in kürzester Zeit eine Schneeschicht<br />

von 1,50 m bringen und durch Temperaturanstieg<br />

in Verbindung mit Föhn und Uebergang von Schneefall<br />

in Regen, die Situation furchtbar erschweren;<br />

wenn der Schnee nass wird, kann mit der Schneeschleuder<br />

nicht mehr gearbeitet werden, da der<br />

nasse Schnee die Auswurföffnungen verstopft. Die<br />

Arbeit von Schneetraktor und Schneepflug muss von<br />

ausgiebiger Handarbeit unterstützt werden. Wenn<br />

die Temperatur wieder unter den Gefrierpunkt<br />

sinkt, ist es möglich, dass wenigstens die Schnee*<br />

Schleuder erneut in Aktion tritt und die Schneebahn<br />

wieder fest wird; anderseits aber ist es klar,<br />

dass während dieser Zeit ein Durchkommen höchstens<br />

mit schweren Personentransportwagen noch<br />

einigermassen sichergestellt werden kann. Solche<br />

Verkehrsunterbrüche sind auf Alpenstrassen nicht<br />

zu vermeiden. Sie verursachen bedeutende Kosten.<br />

Materialaufwand und Verschleiss sind gross. •<br />

Aus dem Gesagten geht hervor, dass die<br />

Schneebrucharbeiten heute noch sehr schwer<br />

sind, zum Teil immer wieder Ueberraschungen<br />

bringen, so dass der Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />

auf Höhen bis 1800 m mit Störungen<br />

und oft tagelangen Unterbrüchen<br />

«Das wird wohl nicht zu vermeiden sein,<br />

Exzellenz!»<br />

«Sie verlieren Ihr ganzes Vermögen?»<br />

«Allerdings. Aber darauf musste ich schliesslich<br />

gefasst sein.»<br />

«Es tut mir leid, Herr Naschtschenko! Ich<br />

muss Ihnen das Zeugnis ausstellen, dass Sie<br />

unseren Interessen in einer geradezu vorbildlich<br />

korrekten Weise gedient haben.<br />

Aber was können Sie mit diesem Zeugnis<br />

anfangen, wenn die Deutschen kommen? Es<br />

ist recht traurig!»<br />

«Exzellenz, ich danke Ihnen für Ihr Mitgefühl!<br />

Wenn Sie mir ein paar anerkennende<br />

Zeilen schreiben wollten, wären sie für mich<br />

vielleicht sehr wertvoll. Denn meines Bleibens<br />

wird selbstverständlich in Bukarest<br />

auch nicht sein, wenn es wirklich so weit<br />

kommt. Ich werde den Versuch machen,<br />

nach Frankreich zu gehen. Dort wäre eine<br />

schriftliche Anerkennung meiner Verdienste<br />

wahrscheinlich nicht ohne Wert!»<br />

«Aber gerne, lieber Freund! Das ist doch<br />

das mindeste, was ich — was Frankreich —<br />

für Sie tun kann. Wenn Sie sonst noch einen<br />

Wunsch haben...»<br />

«Einen Wunsch — allerdings!» Eberhard<br />

schien zu zögern. Der Gesandte sah ihn aufmunternd<br />

an. «Ich habe meinen Pass hier —<br />

wenn Exzellenz es möglich machen könnten<br />

— ein Dauervisum.. .1 Nach Russland kann<br />

ich unmöglich zurückkehren!»<br />

«Aber warum denn nicht? Selbstverständlich!<br />

Qeben Sie her!»<br />

«Exzellenz — ich habe noch einen Pass<br />

mit!»<br />

Der Gesandte lächelte. «Ich kann mir denken,<br />

für wen! Auch das — warum nicht! In<br />

Anerkennung Ihrer und der Dame besonderer<br />

Verdienste um die Republik!»<br />

... Regierung und Ententediplomatie hatten<br />

fluchtartig Bukarest verlassen, das auch<br />

von den Truppen entblösst wurde, damit die<br />

heranrückenden deutschen Truppen die Stadt<br />

nicht beschiessen konnten. Auch ein grösser<br />

Teil der rumänischen Gesellschaft hatte sich<br />

in die Moldau, zum Teil hinüber nach Bessarabien<br />

gerettet.<br />

Es war sehr still geworden in Bukarest.<br />

Ein harter Winter war eingezogen, und diesem<br />

finsteren Herrscher folgten auf dem<br />

Fuss die Truppen der Mittelmächte.<br />

Die «Nouvelles de Boucarest» hatten ihr<br />

Erscheinen eingestellt. Der Redakteur hatte<br />

sich in Sicherheit gebracht; der Herausgeber<br />

und seine Freundin waren geblieben; sie<br />

waren fast die einzigen Bewohner des Hotels<br />

Paris. Bis es von einem deutschen Stab mit<br />

Beschlag belegt und die beiden Fremden genötigt<br />

wurden, sich ein anderes Unterkommen<br />

zu suchen.<br />

mandierenden, empfing ihn. Als Eberhard<br />

eintrat, hatte er die Besuchskarte in der<br />

Hand. «Ich wundere mich», sagte er französisch.<br />

«Sie sind ein Herr Naschtschenko und<br />

haben hier die ,Nouvelles de Boucarest' herausgegeben.<br />

Es ist sehr kühn von Ihnen, den<br />

Kommandanten sprechen zu wollen!»<br />

«Durchaus nicht, Herr Rittmeister», sagte<br />

Eberhard deutsch. «Ich bin nicht der Russe<br />

Naschtschenko, sondern der Deutsche Graf<br />

Eberhard von Hatzberg, als Agent des<br />

Nachrichtendienstes beinahe zwei Jahre mit<br />

einigem Erfolg tätig, wie Sie von der Abteilung<br />

IIIB leicht erfahren können.»<br />

«Sie haben doch ein französisches Blatt<br />

herausgegeben!»<br />

«Gewiss. Und dadurch die Möglichkeit erhalten,<br />

mich sehr eingehend über alles politisch<br />

und militärisch Wissenswerte zu informieren!»<br />

Der Rittmeister schüttelte den Kopf. «Hören<br />

Sie —: das ist doch eine zu abenteuerliche<br />

Geschichte! Das muss ich Seiner Exzellenz<br />

selber mitteilen!»<br />

Er verschwand; nach fünf Minuten kam er<br />

wieder.<br />

«Seine Exzellenz lassen fragen, was Sie<br />

wünschen!»<br />

«Ich wünsche die Möglichkeit, mit einer<br />

Dame, die gleichfalls im Nachrichtendienst<br />

tätig ist, nach Deutschland zu reisen und<br />

Eberhard Hess sich bei der deutschen<br />

Kommandantur melden. Ein Rittmeister, wie<br />

sich herausstellte, der Adjudant des Kommich<br />

Herrn Oberst Nicolai zu weiterer Verwendung<br />

zur Verfügung zu stellen.»<br />

«Wo wohnen Sie?»<br />

«Zunächst nirgends. Wir sind aus dem<br />

Hotel Paris ausquartiert worden.»<br />

«Irgendwo müssen Sie doch erreichbar<br />

sein!»<br />

«Wir werden versuchen, im Hotel Ploesti<br />

unterzukommen.»<br />

«Wo ist das?»<br />

«Gleich hier um die Ecke. Strada Silistria.»<br />

«Sie werden dorthin Bescheid erhalten.<br />

Sollten Sie dort nicht unterkommen, so können<br />

Sie sich morgen wieder melden.»<br />

Die Unterredung war beendet.<br />

Als Eberhard die Kommandantur verliess,<br />

bemerkte er, dass ihm zwei Mann folgten.<br />

Er brauchte nicht mehr um ein Unterkommen<br />

für Mercedes und sich zu sorgen: eine<br />

Stunde später waren sie beide verhaftet. Und<br />

am nächsten Vormittag traten sie per Schub<br />

die Reise nach dem geliebten Deutschland<br />

an. Getrennt selbstverständlich, und jedes<br />

unter scharfer militärischer Bewachung.<br />

.Dafür' — dachte Eberhard, als er in dem<br />

ungeheizten Zug langsam nach Norden klapperte<br />

— ,habe ich, hat Mercedes nun zwei<br />

Jahre lang ihr Leben aufs Spiel gesetzt! Vaterland<br />

— du machst es uns wahrhaftig nicht<br />

leicht, dir zu dienen!'<br />

Trotzdem!<br />

(Fortsetzung folgt.)


- <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

rechnen muss. Anderseits aber darf gesagt<br />

werden, dass, sofern nicht aussergewöhnliche<br />

Schneefälle von langer Dauer eintreten, die<br />

zur Verfügung stehenden mechanischen Mittel<br />

zur Oeffnung der Malojastrasse ausreichen.<br />

Damit kann die Verbindung St. Moritz-<br />

Mailand für den Autoverkehr auch im Winter<br />

als gesichert betrachtet werden.<br />

Offengehaltene Winterstrassen.<br />

In den letzten zwei vergangenen Wintern<br />

wurden auch auf ähnliche Weise, mit allerdings<br />

weniger grossen technischen Mitteln,<br />

d. h. nur mit Pflügen, in Verbindung mit dem<br />

Kanton Graubünden folgende Winterstrassen<br />

offengehalten: von Mesocco nach San Bernardino,<br />

von Thusis über die Viamala nach<br />

Splügen - Hinterrhein, von Schuls bis Landesgrenze<br />

und von Lenzerheide über Tiefencastel<br />

nach Mühlen.<br />

Als besonders schwierig kann die Strasse<br />

Mesocco (769 m ü. M.) bis San Bernardino-<br />

Dorf (1607 m), eine Strecke von 15 km, angesehen<br />

werden. Während in Mesocco selten<br />

Schnee anzutreffen ist, steigt er mit zunehmender<br />

Höhe stark an. Ausserdem weht ein<br />

heftiger Wind, der bis zur Sturmstärke anwachsen<br />

kann. Besonderes Gewicht ist bei<br />

dieser Strecke darauf zu legen, dass die zum<br />

Teil auch im Sommer engen Kehren vollständig<br />

ausgeschaufelt werden. Auch sind<br />

als vorbeugende Massnahmen zahlreich<br />

Schneewände aufzustellen, deren Wirkung<br />

sich wiederholt als gut erwies. Ein Schneesturm<br />

von aussergewöhnlicher Heftigkeit hat<br />

aber letztes Jahr in wenigen Stunden die<br />

Stragse auf einer langen Strecke vollständig<br />

eingedeckt, so dass ein Befahren mit Vorpflug<br />

unmöglich wurde und 80 Mann während<br />

beinahe einer Woche Mühe hatten, die<br />

Strasse erneut so zu öffnen, dass mit Wagen<br />

und Vorpflug wieder gefahren werden konnte.<br />

Die Strasse selber war in der übrigen Zeit<br />

meist in derart gutem Zustand, dass auch<br />

Privatwagen bis San Bernardino gelangen<br />

konnten und eine beträchtliche Anzahl Sportleute<br />

mit ihren eigenen Fahrzeugen zum<br />

Wintersport kamen.<br />

Die übrigen Strecken, Thusis - Splügen,<br />

Lenzerheide - Tiefencastel nach Mühlen und<br />

Schuls - Landesgrenze, haben keine besonderen<br />

Schwierigkeiten geboten; immerhin<br />

waren die Schneefälle in den vergangenen<br />

Wintern nicht ausserordentlich gross.<br />

Diesen Winter beabsichtigt die Post-<br />

Verwaltung bis nach Bivio, am Fusse des<br />

Julierpasses, zu fahren, da der Kanton Graubünden<br />

die Oeffnung der Strasse zugesichert<br />

hat Bivio liegt bereits auf einer Höhe von<br />

1776 m ü. M. und es hat sich immer gezeigt,<br />

dass die Schneefälle von Mühlen bis Bivio<br />

hinauf sehr ausgiebig waren. Auch treten<br />

starke Verwehungen an vielen Stellen auf,<br />

denen, wenn sie einmal genau bekannt sind,<br />

nur durch Aufrichten von Schneewänden begegnet<br />

werden kann.<br />

Damit ist es möglich, im Winterverkehr<br />

bis nach Bivio Erfahrungen zu sammeln und<br />

durch den Rutnerdienst, der den Schlittenverkehr<br />

über den Julier sichert, auch die<br />

Schneeverhältnisse auf diesem Pass zu studieren.<br />

Somit erhalten wir Anhaltspunkte,<br />

die eine Prüfung, ob und wie der Juüer als<br />

Nord-Süd-Verbindung zwischen Chur und<br />

St. Moritz offen zu halten sei, ermöglichen.<br />

Dass dort noch viel grössersn SchwierigKeiten<br />

begegnet wird als sie bereits an der Maloja<br />

und am San Bernardino auftraten, muss<br />

jedem einleuchten, der bedenkt, dass der<br />

Julier bereits auf 2237 m ' steigt, und dass<br />

dort, wie jeder Skifahrer weiss, ein Schneesturm<br />

unter Umständen keine ungefährliche<br />

Sache ist. Auch ist sicher, dass nur durch<br />

Anwendung mehrerer Schneebruchaggregate<br />

die zu erwartende Arbeit geleistet werden<br />

kann, sofern diese Maschinen, in warmer Garage<br />

zweckmässig aufgestellt, jederzeit betriebsbereit<br />

sind. Auch das notwendige Personal<br />

muss vorhanden sein und vielleicht<br />

während längerer Zeit nur bereitstehen und<br />

bezahlt werden, ohne Arbeit leisten zu können.<br />

Abgesehen davon, dass diese Schneebruchmaschinen<br />

nur während verhältmsmässig<br />

kurzer Zeit des Jahres wirkliche Arbeit leisten,<br />

sonst aber ihrer Grosse und Schwere<br />

wegen kaum Verwendung finden, sind Unterhalt<br />

und Abnützung sehr gross. Studien, die<br />

diesen Winter vorgenommen werden, müssen<br />

überdies Aufschluss geben, ob die Fahrten<br />

über den Julierpass im Winter genau wie im<br />

Sommer ausgeführt werden können, oder ob<br />

die Verlegung der Strasse an verschiedenen<br />

Stellen ein Gebot der Sicherheit ist. Auch<br />

am Ofenbergpass werden diesen Winter Beobachtungen<br />

angestellt, um abzuklären, wo<br />

Verbesserungen und Schutzinassnahmen zu<br />

treffen sind, um womöglich diesen wichtigen<br />

Uebergang als Verbindung zwischen dem Engadin<br />

und dem Münstertal in kommenden<br />

Wintern teilweise dem Automobil zu öffnen.<br />

Nicht unterlassen möchte ich, zu erwähnen,<br />

dass eine Automobilfahrt auf Winteralpenstrassen,<br />

so schön sie als sportliche Leistung<br />

anzusehen ist, sich für Reisende und Fahrer<br />

sehr unangenehm und unerfreulich gestalten<br />

kann. Das Fahren im Schnee auf diesen<br />

Höhen erfordert selbst dann, wenn die<br />

Schneestrasse gut ist, vor allem eine zweckmässige<br />

Ausrüstung und Erfahrung im Fahren<br />

auf Schnee. Eine eingeschneite Passstrasse<br />

oder auch nur eine Anfahrt an einen<br />

Pass durch ein Tal, wie z.B. von Tiefencastel<br />

bis Mühlen, oder von Thusis bis Hinterrhein-<br />

Splügen, ist für denjenigen, der auf diesen<br />

Strecken zum erstenmal im Winter mit dem<br />

Automobil -verkehrt, etwas ganz anderes als<br />

er sich vom Sommer her gewohnt war.<br />

Anderseits darf auch behauptet werden, dass<br />

selbst, wenn die Autoreise bei gutem Wetter<br />

angetreten wurde, ein Witterungsumschlag<br />

oder das Einsetzen des Föhns Ueberraschungen,<br />

ja Pannen oder gar Steckenbleiben im<br />

Schnee als unangenehmes Erlebnis bringen<br />

können. Ein ausgiebiger Siehe rungsdienst,<br />

sowie die Kenntlichmachung und Zugänglichkeit<br />

der bereits bekannten S. 0. S.-Stationen<br />

können Unfälle nicht immer verhüten, aber<br />

doch bedeutend mindern. Wie weit der Automobilverkehr<br />

über diese Alpenpässe im Winter<br />

einsetzen wird, wie weit nur der reine<br />

Sportverkehr diese grossen Aufwendungen<br />

rechtfertigt, das muss die Zukunit lehren;<br />

wenn es sich aber nur darum handeln würde,<br />

eine technische Frage zu lösen, dann wäre<br />

die Lösung auf diesem Gebiet möglich. Damit<br />

soll natürlich nicht gesagt sein, dass jeder<br />

Pass, der im Sommer mit dem Automobil<br />

befahren wird, auch im Winter geöffnet werden<br />

könnte, da die Führung der Strasse an<br />

Steilhängen ein Oeffnen verunmöglicht.<br />

Der Raupenwagen.<br />

Wenn im vorangehenden Teil vom Fahren<br />

mit Motorfahrzeugen durch den Schnee gesprochen<br />

wurde, so muss noch erwähnt werden,<br />

dass auch die Möglichkeit besteht, über<br />

den Schnee zu fahren. Das einzige Motorfahrzeug,<br />

das den Beweis geliefert hat, sich<br />

mit Sicherheit — ohne dass vorher gebahnt<br />

wird — über jeden Schnee fortbewegen zu<br />

können, ist der Citroen-Kegressewagen mit<br />

besonderen Raupenbändern für den Schnee.<br />

Die österreichische Postverwaltung hat in<br />

den verflossenen Wintern solche Fahrzeuge<br />

auf Bergstrassen verwendet; die Leistungen<br />

sollen gut sein. Auch die schweizerische<br />

Postverwaltung hat schon seit dem Winter<br />

1929/30 zwei Kegresse-Raupsnautomobile auf<br />

der Strecke Chur - Tschiertschen in Betrieb.<br />

Die Strasse ist schmal, mit Steigungen bis<br />

18 Prozent und die vielen Kehren sind meist<br />

sehr eng. Das Gelände selber ist steil und<br />

die Strasse führt oft an tiefen Abgründen und<br />

Schluchten vorbei. Die Fahrzeuge, die auf<br />

der-ebenen Schneestrasse bis 50 km/St, erreichen,<br />

müssen die 11 km lange Strecke nur<br />

langsam befahren. Deshalb sind Verbrauch<br />

an Betriebsstoff, Abnützung und Unterhalt<br />

teuer. Der fahrplanmässige Dienst aber<br />

konnte trotz Schneewehen und Eis jeden<br />

Winter durchgeführt werden.<br />

Nachteilig wirkt bei diesen Fahrzeugen zu<br />

sieben Plätzen die überaus grossdimensionierte<br />

Raupe. Wenn die Forderung gesteüt<br />

wird, dass sie das Fahrzeug und damit die<br />

grosse Last von Passagieren und ca. 300 kg<br />

Gepäck über jeden Schnee tragen soll, dann<br />

muss der spezifische Druck durch die grosse<br />

Auflagefläche auf 200 bis 100 gr pro cm 2<br />

herabgesetzt werden. Wollte man ein grösseres<br />

Fahrzeug für zwölf bis vierzehn Personen<br />

verwenden, dann würden die Kaupen<br />

entsprechende Dimensionen annehmen; enge<br />

Kurven könnten aber kaum befahren werden.<br />

Die Raupe ist so gebaut, dass sie sowohl<br />

auf der Strasse als auch auf Schnee und Eis<br />

fahren kann. Dank den Gummiklötzchen, die<br />

mit festem Grund, also mit der Strasse, in<br />

Berührung kommen, wird sie nicht beschädigt.<br />

Unter den Vorderrädern sind Skier,<br />

und zwar so angebracht, dass die Räder<br />

selbst durch die Skier in Schlitzen auf der<br />

Strasse normal laufen können. Erst im<br />

Schnee kommen die Skier zum Tragen, die<br />

Räder rollen dann nicht mehr, ermöglichen<br />

aber die Steuerung, weil sie gleich Schneiden<br />

in den Schnee einstechen. Diese spezielle<br />

Konstruktion ermöglicht es, die Strecke<br />

Chur (585 m)-Tschiertschen (1351 m ü.M.)<br />

vorteilhaft und sicher zu befahren, da oft<br />

während des Winters, in Chur apere Srasse,<br />

unterwegs Eis und Schotter und oben tiefer<br />

Schnee in jeder Form anzutreffen sind.<br />

Dank dem milden Winter 1932/33 war es<br />

auf dieser Strecke immer möglich, mit den<br />

Räder-Fahrzeugen auszukommen. Der Postdienst<br />

mit Motorfahrzeugen wäre aber schon<br />

diesen Winter ohne die Kegressewagen nicht<br />

mehr ausführbar gewesen; die Fahrsicherheit<br />

hätte nicht mehr gewährleistet werden<br />

können. Dass ein solches Raupenfahrzeug<br />

auf Winterschneestrassen besser fahren kann<br />

und weniger Unterhalts- und Betriebskosten<br />

verursacht als auf der eben seschilderten<br />

schwierigen Bergstrecke, ist klar. Mehrere<br />

Fahrten über den Julier- und eine Fahrt über<br />

den Ofenbergpass im Winter 1928/29 mit<br />

diesen Fahrzeugen, haben die volle Betriebssicherheit<br />

und guten Fahreigenschaften üb«r<br />

jeden Schnee bewiesen. Zu bedenken ist,<br />

dass auf der von den Raupenwagen geschaffenen<br />

Schneeunterlage als Fahrbahn<br />

nur Raüpenwageri fahren können; die Schneedecke<br />

wäre nicht tragfähig.<br />

Nach allen diesen Darstellungen kann nicht<br />

genug betont werden, dass der Erfüllung von<br />

Wünschen über den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />

auf Alpenstrassen im Winter dann<br />

Grenzen gezogen sind, wenn, wie jetzt, das<br />

wirtschaftliche Moment eine so grosse Roi.e<br />

spielt. Jede Forderung muss sorgfältig geprüft<br />

und die wirtschaftlichen und andern<br />

Vorteile gegenüber den zu erwartenden Kosten<br />

gründlich abgewogen werden.<br />

Zusammenarbeit von Schiene<br />

und Strasse im Winter.<br />

Von einem Eisenbahnbeamten erhalten wir<br />

folgende Zuschrift:<br />

Die Schweiz, als Drehscheibe Europas, hat<br />

die Möglichkeit, touristisch und damit wirtschaftlich<br />

noch viel mehr aus ihrer bevorzugten<br />

Lage herauszuholen, als dies bis heute<br />

der Fall war. Leider gehen heute die letzten<br />

Endes gemeinsamen Interessen noch derart<br />

auseinander, dass an vielen Orten diese Erkenntnis<br />

noch fehlt. Der autotounstische<br />

Winterverkehr möchte sich gerne entfalten,<br />

doch stehen ihm heute zwei Hindernisse im<br />

Weg: die durchgehende Offenhaltung von<br />

Alpenstrassen ist meist eine zu kostspielige<br />

Sache, während anderseits die Bahnen für<br />

den Autotransport im Winter wenig vorgekehrt<br />

haben und nur geringes Verständnis<br />

zeigen. Nicht umsonst werden daher radikale<br />

Lösungen angestrebt. Es sei nur auf das<br />

in diesem Blatt ausführlich besprochsne Projekt<br />

eines Mont Blanc-Tunnels hingewiesen,<br />

das Italien und Frankreich ganzjährlich verbinden<br />

soll. Was die Verwirklichung eines<br />

solchen Planes für die schweizerische Verkehrswirtschaft<br />

bedeuten müsste, dürfte wohl<br />

den meisten klar sein. Für unser Land stellt<br />

sich daher heute schon die Aufgabe, Mitte!<br />

und Wege zu finden, um bedrohliche Verkehrsabwanderungen<br />

zu vermeiden und alies<br />

zu tun, um solchen Plänen nicht noch weiter<br />

Vorschub zu leisten.<br />

Nach meiner Auffassung wäre dies sehr<br />

wohl durch eine engere Zusammenarbeit<br />

zwischen Bahn und Auto möglich. Man halte<br />

mir nicht entgegen, dass der Autoverlad im<br />

Winter bereits organisiert sei und am Gotthard,<br />

Simplon und anderswo ohne weiteres<br />

bewerkstelligt werden könne. Wenn diese<br />

Möglichkeiten aber nicht stärker genützt<br />

werden, so hängt das eben an den Methoden,<br />

die bis jetzt für diesen Transport zur Anwendung<br />

kamen und wenig gegenseitiges<br />

Verständnis bekundeten. Der nachstehende<br />

Vorschlag ist gewiss durchführbar, sicher<br />

aber einer Prüfung wert:<br />

In den Bahnhöfen von Brig, Iselle, Airolo<br />

und Göschenen werden besondere Laderampen<br />

erstellt, und zwar so, dass die Automobile<br />

nicht wie bis anhin in zeitraubender<br />

Weise längsseitig verladen werden müssen,<br />

sondern von der Stirnseite her auf den Eisenbahnwagen<br />

überwechseln. Zu diesem Zweck<br />

müssten einfach eine Anzahl Wagen der<br />

Serie M für diesen Transport abgeändert und<br />

reserviert werden. Die Wagen bestelle müssten<br />

nur auf einer Seite mit einer Stirnwand<br />

versehen sein, die durch Scharniere umklappbar<br />

gemacht wird. Die Höhe der Stirnwand<br />

wäre so zu bemessen, dass sie umgelegt die<br />

Brücke zwischen zwei aneinander gekuppelte<br />

Wagen bildet. Der Autoverlad wäre so nur<br />

mehr ein Manöver von wenigen Minuten,<br />

indem der Automobilist sein Fahrzeug mit<br />

eigener Kraft auf die Bahn verstauen könnte.<br />

Hilfskräfte wären nur mehr notwendig, um<br />

die Räder zu verkeilen, die Wände aufzuklappen<br />

und zu sichern. Die Zahl der zu<br />

verladenden Automobile würde zeitlich kaum<br />

mehr ins Gewicht fallen, vorausgesetzt, dass<br />

auf der Bahnstation genügend Eisenbahnwaggons<br />

zur Verfügung stehen. Das erste<br />

der Automobile, das das Lademanöver ausführt,<br />

fährt über die bereitstehender. Eisenbahnwagen<br />

hinweg, deren Ladefläche durch<br />

die Brücken eine zusammenhängende Fahrbahn<br />

bilden, stellt sich zuvorderst an der<br />

Stirnseite des an der Spitze des Eisenbahntransportes<br />

stehenden Wagens auf, die folgenden<br />

Autos schliessen eng auf und so ist<br />

rasch ein Transport zusammengestellt. Auch<br />

der Auslad gestaltet sich viel einfacher und<br />

zwingt dem Autogast nicht Wartezeiten von<br />

unangenehmer Dauer auf.<br />

Für die Tunneltransporte müssten eigens<br />

für diesen Zweck bestimmte Lokomotiven mit<br />

Einmannbedienung bereitgestellt werden. Ein<br />

bis zwei Mann als Zugsbegleiter und Kontrolleur<br />

würden vollständig genügen. Neben<br />

einer solchen Rationalisierung der Transporte<br />

müsste auch eine Aenderung des Fahrplanes<br />

eintreten, wobei Abfahrten in Abständen<br />

von höchstens zwei Stunden möglich sein<br />

sollten. Wenn dazu die Bahntaxe so niedrig<br />

gehalten wird, dass es für den Automobilisten<br />

kaum mehr lohnt, all die Anstrengungen einer<br />

Passfahrt auf sich zu nehmen, dann wird der<br />

Bahnverlad erst recht zur Blüte Kommen.<br />

Die Bahnen befinden sich in einer derart<br />

misslichen Lage, dass sie alle Hebel in Be-<br />

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AUTOMOBTL-REVUE <strong>1933</strong> - N»<br />

Das Auto im Winter auf Alpenstrassen<br />

Postauto im tiefen Schnee.<br />

wegung setzen müssen, um zusätzlichen verkehr<br />

zu erhalten. Dazu sollten sich Bahn<br />

und Auto die Hand reichen und sich doch<br />

nicht auch dort als Konkurrenten und gar<br />

als Feinde betrachten, wo ein Zusammenspannen<br />

nur beiden zu Nutz und Frommen<br />

gereicht. Die Saison der Tunneltransporte<br />

für Automobile fällt zudem in eine Zeit des<br />

schwachen Eisenbahnverkehrs. Dabei muss<br />

das ganze Problem auch von einef weiteren<br />

volkswirtschaftlichen Warte betrachtet werden:<br />

Jeder fremde Automobilist, der im "Winter<br />

zu uns kommt, weil er weiss, dass er<br />

leicht und billig mittels der Bahn den Süden<br />

erreichen kann, lässt manchen Franken bei<br />

uns, die in Form von Benzinzoll, Hotel- und<br />

Garageauslagen, Bahntaxe etc. dem ganzen<br />

/: AV;i,t<br />

Vorpflüge an Alponpostwagen an der Arbeit.<br />

Lande zugute kommen. Denken wir nur an<br />

die italienischen Staatsbahnen. Seit der Herabsetzung<br />

der Tarife sind nicht nur die<br />

Bahnen vollgepfropft, sondern auch der<br />

Touristenverkehr hat einen Rekordaufschwung<br />

genommen, die Hotels sind überfüllt und gewaltige<br />

Summen sind dem Handel und Gewerbe<br />

von den Fremden zugeführt worden.<br />

Wenn die schweizerischen Bahnen den vorstehenden<br />

Anregungen Verständnis entgegenbringen,<br />

so wird Projekten wie demjenigen<br />

des Mont Blanc-Tunnels der Wind aus den<br />

Segeln genommen. Der Franzose, der im<br />

Winter nach Italien reisen will und dazu<br />

seinen Wagen benützen möchte, wird wenig<br />

Interesse haben für eine Route, die über<br />

Chamonix auf über 1200 m hinaufführt und<br />

der zur beschwerlichen Reise dahin noch eine<br />

saftige Tunneltaxe bezahlen muss, wenn ihm<br />

ein anderer Weg offen steht und nur eine<br />

verhältnismässig bescheidene i ransporttaxe<br />

für den Verlad durch einen Tunnel zu entrichten<br />

ist. Die Schweiz ist durch ein Zu-<br />

Traktorpflug von hinten, aeiten wände aus Stahlblech, ausstellbar<br />

auf 4 m Breite. Die Stahlraupen sind aus Platten, deren<br />

Form sich im Schnee besonders günstig erwies. Bei ganz schwerer<br />

Arbeit werden Winkel auf die Raupen aufgesetzt.<br />

sammenhalten von Bahn und Auto in Sachen<br />

Winterverkehr berufen, mit wenig Unkosten<br />

einen zusätzlichen Verkehr an sich zu ziehen,<br />

der nicht nur den Bahnen, sondern der ganzen<br />

übrigen Wirtschaft zum grossen Nutzen<br />

« ;<br />

Kegress Raupenauto auf<br />

der Julierpassböhe bei<br />

hohem Fjrühlingsschnee.<br />

iWirkung der Schneewände am San Bernardino. Die vorher gut gepflügte Strasse wurde durch<br />

einen tagelangen, heftigen Schneesturm vollständig eingedeckt und unpassierbar.<br />

Warum<br />

sich mit einer<br />

Kühlerdecke<br />

plagen, wenn Sie das Winteröl<br />

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davon enthebt? Machen Sie<br />

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Gerade im Winter ist ein<br />

Versuch interessant!<br />

Die Erfahrung zeigt, das«« Sie von der<br />

Verwendung des „Titanic"-Brennstoffveredlers<br />

und Obenschmieröls folgende<br />

Vorzüge erwarten dürfen:<br />

Reduktion des Benzinverbrauchs<br />

um 12—5i©°/ 0 dnreh völlige Verbrennung<br />

des Brennstoffgemischs<br />

Schmierung der oberen Teile des Zylinders,<br />

Verbesserung der Motorleistuns:<br />

durch trzielung des maximalen thermischen<br />

Wirkungsgrades, der fortschrei"<br />

tenden Verbrennung u. Obenschmierung.<br />

Jieicbteres starten<br />

auch bei kaltem Motor.<br />

Verhinderung; des Ueberhitzens<br />

auch in den stärksten Steigungen.<br />

Orösseres Anzugsvermögen<br />

und Verhinderung des „Klopfens".<br />

Reduktion durch der Verhinderung Betriebskosten der Kohlenbildung,<br />

Schmierung der Kolben, Kolbenringe<br />

und Ventile.<br />

Erleichtertes Anspringen<br />

auch im Winter.<br />

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- <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE e<br />

*. c. s.<br />

man dem davonfahrenden Fuchs, der eine halbe<br />

Stunde Vorsprung hatte, nach. Im Abstand von<br />

fünf Minuten wurden die Autos auf die Fährte des<br />

SEKTION BERN. Die nächste Mitglieder-Zusammenkunft<br />

findet kommenden Montag, den führte nach der Neubrücke, Herrenschwand, Haien-<br />

Fuchses geschickt. Der nicht allzu leichte Weg<br />

4. Dezember im kleinen Saal des Kasinos statt. brücke, quer durch den Wald nach der Wohlen-<br />

hinunter, Eymatt. Der Fuchs hielt sich Im Zeichen des nahen St. Niklaus-Tages ist ihrstrasse am<br />

eine frohe Note untergeschoben. Einleitend führt<br />

Herr Zentralpräsident Dr. E. Mende seinen selbstgedrehten<br />

Aegyptenfilm von seiner Reise an den<br />

internationalen Touristik-Kongress in Kairo vom<br />

Februar dieses Jahres vor. Hierauf zeigt Herr<br />

Dr. Perlet den von vielen mit Ungeduld erwarteten<br />

Sektionskurzfilm, der das Clubleben von der Vorstandssitzung<br />

auf dem Niesen, bis zum I. Autosalon<br />

in Interlaken in .seinen hauptsächlichsten<br />

Phasen bildlich festhält. Zum Sehluss spricht<br />

Herr Hch. Schmidt, Mitglied der technischen Kommission<br />

über das aktuelle Thema: « Was habe ich<br />

für den Winterbetrieb an meinem Automobil vorzukehren?<br />

>.<br />

Es ist nicht zu zweifeln, dass die bunte Zusammensetzung<br />

des Abends manche Geschmacksrichtung<br />

trifft Der Sektionskurzfilm ist geeignet<br />

nicht nur Mitglieder, sondern auch deren Angehörige<br />

zu interessieren, bringt er doch manchen<br />

köstlichen Schnappschuss von der Niesen-Sitzung,<br />

der Ballon-Verfolgungsjagd, der I. Geschicklkhkeitsprüfung<br />

in Bern, der Alpchilbi auf dem Grossen<br />

'Schweinsberg und dem Autosalon in Interlaken.<br />

h.<br />

3lus dc»n Verbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Monatsversammluna. Die zweitletzte<br />

Monatsversammlung vor<br />

i der Generalversammlung 1934<br />

l findet nächsten Mittwoch, den<br />

ü. Dezember <strong>1933</strong>, abends 8.15<br />

Uhr, im Vereinslokal, im Gross-<br />

Restaurant Du Pont, Schützeristube,<br />

I. Stock, statt. Wir bitten<br />

alle Mitglieder, pünktlich und vollzählig daran<br />

teilzunehmen. Für Aktive sei der Besuch eine<br />

selbstverständliche Pflicht und Interessen-Bezeugung.<br />

Speziell den säumigen und rückständigen<br />

Mitgliedern seien diese Versammlungen bestens<br />

empfohlen zum Austausch gegenseitiger Wünsche<br />

und Anträge. Man bringe den Mut auf und setze<br />

sich mit dem Vorstand in Verbindung, der ja helfen<br />

will. Gleichzeitig bringen wir unsern Mitgliedern<br />

und ihren Angehörigen zur Kenntnis, dass der<br />

langersehnte Stamm-Abend auf Donnerstag, den<br />

7. Dez., angesetzt ist, wo wir mit einer gesanglichen<br />

und mit Jodelvorträgen verbundenen Ueberraschung<br />

bedacht und von zwei Mitgliedern in liebenswürdigster<br />

Weise mit Freibier bewirtet werden.<br />

Der Vorstand.<br />

Waldesrand verborgen.<br />

Nach 33 Minuten langte das erste Auto im<br />

Fuchsbau an. Die andern Hessen länger auf sich<br />

warten, so dass es mehr als eine Stunde ging, bis<br />

das letzte Auto eingetroffen war.<br />

Am Abend vereinigten sich die Mitglieder im<br />

gemütlichen Clublokal, und wurden daselbst die<br />

Preise den glücklichen Gewinnerinnen übergeben.<br />

Die dieses Jahr zum erstenmal ausgeführte<br />

Fuchsjagd wurde mit heller Begeisterung aufgenommen<br />

und soll schon im kommenden Frühling<br />

eine weitere Wiederholung erfahren.<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Nord-Siidverbindung im Winter. Man weiss,<br />

dass Bestrebungen im Gange sind, auf den nächsten<br />

Winter hin den Julier versuchsweise für den<br />

Automobilvevkehr offenzuhalten. Nun meldet sich<br />

in einer letzten Nummer der « Automobil-Revue»<br />

ein Dr. L. C. zum Wort, um den Lukmanier als<br />

•den bestgeeigneten Pase für eine ganzjährige Offenhaltung<br />

auf den Schild zu erheben.<br />

Es ist eine eigene Sache um uns Schweizer, die<br />

man doch ein politisch gut erzogenes Volk nennt.<br />

Die politische Schulung sitz« uns sozusagen im<br />

Blut, rühmt man uns nach. Bilden wir uns darauf<br />

nicht zuviel ein. Denn immer und immer wieder<br />

machen wir die schmerzliche Erfahrung, dass wir<br />

versagen, wenn es gilt, eine Idee, ein Projekt<br />

durchzubringen, das höher als der Kirchturm im<br />

Dorfe liegt. Sofort schiesst der Lokalpatriotisrnus<br />

ins Kraut, sofort fühlt sich Krähwinkel in seinen<br />

« vitalsten» Interessen verletzt. Als gute Eidgenossen<br />

möchten wir gerne ein jeder eine Extrawurst<br />

gebraten haben und das Schauspiel, das sich<br />

dann unter den getreuen, lieben Miteidgenossen<br />

darbietet, ist alles andere als erhebend, alles andere<br />

als ein Sinnbild politischer Reife. Wir sind ein<br />

einig Volk von Brüdern nur dann, wenn einem<br />

jeden gleich viel oder gleich wenig zukommt. Aber<br />

wir wachen mit ängstlichem Blick darüber, dass<br />

andere nicht mehr kriegen, weil ein Jeder sich selbst<br />

der Nächste ist. Darob verlieren wir da« grosse<br />

Ziel aus den Augen, das, was der Allgemeinheit<br />

frommt. Zuviel wird geredet; was uns aber einzig<br />

helfen kann, sind Taten. Gerade die Probleme des<br />

Strassenbaus bilden einen allgemein beliebten Tummelplatz<br />

für Sonderbegehren und kleinliche Eifersüchteleien<br />

— aber just in den Belangen unseres<br />

Strassenbaus wären Taten bitter nötig. Mit Markten<br />

und Palavern kommen wir nicht weiter, wir<br />

S. O. A. C.<br />

verlieren nur kostbare Zeit dabei und lassen uns<br />

S.D. A.C. SEKTION BERN. Fuchsjagd. Trotz<br />

die Felle davonsehwimmen. Niemand profitiert<br />

dem Schneegestöber und unfreundlichen Wetter dabei, was den Strassenbau anbelangt, mehr als<br />

vom letzten Freitag, Hessen es sich die Damen des das Ausland.<br />

S. D. A. C. Sektion Bern, nicht nehmen, die im Und nun zum Julier. Weshalb soll gerade er<br />

Bremgartenwald stattfindende Fuchsjagd mitzumachen.<br />

Treffpunkt und Orientierung war der und kompetente Fachleute erklärt haben, er eigne<br />

im Winter offen gehalten werden? Weil Kenner<br />

Sportnlatz Neufeld. Mit Drösser Snanmms sah sich am besten dazu, er biete in geographischer,<br />

klimatischer Hinsicht und in bezug auf Lawinenfreiheit<br />

die günstigsten Voraussetzungen. Deshalb<br />

und nicht etwa wegen der grösseren Bettenzahl im<br />

Engadin fiel die Wahl auf ihn. Uebrigens: diese<br />

grössere Bettenzahl, auf welche sich Dr. L. C. zur<br />

Führung seines Gegenbeweises stützt, wird an die<br />

Offenhaltung des Juliers auch grössere Beiträge<br />

leisten als es beim Lukmanier der Fall wäre, denn<br />

die Kurorte des Engadins sollen — das ist Voraussetzung<br />

— zu Beitragsleistungen herangezogen<br />

werden. Und wie, wenn der Lukmanier nun einmal<br />

allen Lobgesängen des Herrn Dr. L. C. zum Trotz<br />

verweht und unpassierbar bliebe? Was dann?<br />

Dann stände der Automobilist buchstäblich am<br />

Berg. Er hätte nichts anderes zu tun als abzuwarten<br />

bis die Strasse wieder frei wird. Eine Bahnverbindung<br />

nach dem Süden als Retterin in der<br />

Not gibts nicht, wohl aber beim Julier: die Albulababn.<br />

Wenn der Einsender im weiteren behauptet,<br />

der Lukmanier könne auf der Bündnerseite mit<br />

seinen 21 km sehr gut verbaut und befahrbar gemacht<br />

werden, dieweil die Tessinerseite durch<br />

Waldwuchs gegen Lawinen und Verwehungen geschützt<br />

sei, eo ergänzen wir seine Rechnungen dahin,<br />

dass die ganze Strecke von Disentis bis Olivone<br />

40 km misst, wozu dann noch der Abschnitt<br />

Ilanz-Disentis käme, der zwar «spielend leicht»<br />

offengehalten werden könnte. Beim Julier beträgt<br />

die freizulegende Strecke 17 km! Die Zufahrtsstraßen<br />

bis Bivio und ab Silvaplana sind den ganzen<br />

Winter gebahnt! Das sagt genug.<br />

Und endlich noch der Einwand, beim Lukmanier<br />

könne keine Bahn durch das Auto konkurrenziert<br />

werden. Eben weil keine da ist. Allerdings läuft<br />

mit der Julierstrasse die Rhätische Bahn parallel<br />

Und diesem Umstand schlachtet der Einsender<br />

weidlich aus, um den Beweis dafür anzutreten, die<br />

Offenhaltung des Juliers entziehe der Bahn einen<br />

Teil ihres Verkehrs. Gewiss, eine durchaus landläufige<br />

Auffassung. Aber auch eine Feld-, Waldund<br />

Wiesen-Argumentation. Ein auch im Winter<br />

offener Julier nimmt der Bahn überhaupt<br />

nichts weg. Die Automobilisten kommen nur, weil<br />

der Pass •dem Motorfahrzeug offensteht. Wae sie<br />

uns zuführt, ist einzig und allein der Umstand,<br />

dass eine Alpenstrasse im Winter mit Automobilen<br />

befahren werden kann. Gewiss: Sie benützen<br />

das Auto und nicht die Bahn. Aber sie wollen das<br />

Auto. Ist die Möglichkeit nicht gegeben, mit dem<br />

Automobil über die Alpen zu gelangen, dann bleiben<br />

sie zu Hause. Für die Bahn fallen sie als Passagiere<br />

gar nicht in Betracht. Ergo erwächst der<br />

Bahn auch kein Ausfall, weil diese Leute gar nicht<br />

erst kommen, wenn man ihnen nicht freie Bahn<br />

für ihr Auto schafft. Der Schiene entgeht also<br />

nichts — aber wir schaffen uns durch die Oeffnung<br />

des Passes fÜT das Motorfahrzeug einen zusätzlichen<br />

Verkehr, auf den wir sonst gar nicht<br />

rechnen könnten, der sonst einfach ausbliebe. Verkehr<br />

bringt aber Arbeit und Verdienst. Auf diesen<br />

zusätzlichen Verkehr stellt sieh sogar die Rhätische<br />

Bahn ein. Dir. Bener steht nicht im Verdacht,<br />

ein Freund des Automobils zu sein — dessen<br />

ungeachtet ist er schon heute bereit, zu einem<br />

Abkommen die Hand zu reichen, das den Transport<br />

von Automobilen mit der Bahn gewährleistet<br />

— zu reduzierten Taxen sogar. Würde er<br />

eine Konkurrenzierung durch die Offenhaltung des<br />

Juliers befürchten, er hätte sich die Sache wohl<br />

zweimal durch den Kopf gehen lassen.<br />

Man soll das Kind nicht mit dem Bad aueschütten.<br />

Wir sind keine grundsätzlichen Gegner<br />

einer auch im Winter durchgehend fahrbaren Lukmanierstrasse.<br />

Aber man gefährde nicht ein Werk,<br />

das im allgemeinen schweizerischen Interesse liegt<br />

und dessen Verwirklichung den Anfang einer neuen<br />

Aera des winterlichen Verkehrs bedeutet, schon vor<br />

seiner Inangriffnahme durch Geltendmachung von<br />

Sonderinteressen, die im Endeffekt nur zur Zerplitterune<br />

führen. Dr. L. in B.<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Verlängerung der Anpassungsirist für Lastwagen<br />

und Anhänger? Die in der Vollziehungsverordnung<br />

zum Automobilgesetz niedergelegten<br />

Anforderungen in Bezug auf die<br />

Bremsen und die Bereifung von Lastwagen<br />

und Anhängern bedingen vielerorts recht beträchtliche<br />

Abänderungen an den bereits in<br />

Verkehr stehenden Fahrzeugen. Diese Anpassung<br />

an die gesetzlichen Vorschriften sind<br />

aber gleichzeitig mit recht erheblichen Ausgaben<br />

verbunden, welche durch Neuanschaffungen<br />

respektiv Umänderungen bedingt<br />

sind. Von Seiten der Lastwagenbesitzer ist<br />

daher von allem Anfang an eine möglichst<br />

lange Frist für die Uebergangszeit gefordert<br />

worden, um den Fahrzeugbesitzern zu gestatten,<br />

die jetzige Bereifung und Einrichtung<br />

der Wagen möglichst auszunützen und<br />

wirtschaftlich zu gestalten. Es hat sich aber<br />

gezeigt, dass die in den Schlussbestimmungen<br />

zur Verordnung eingeräumten Uebergangsfristen<br />

von 1 resp. IMJ Jahren nicht<br />

genügen, wenn in vielen Fällen wirtschaftliche<br />

Härten vermieden werden sollen; Auf<br />

Veranlassung und dringende Vorstellung des<br />

Verbandes der Motorlastwagembesitzer hin<br />

wird der Bundesrat deshalb voraussichtlich<br />

in der heutigen Sitzung die Angelegenheit<br />

nochmals einer Prüfung unterziehen. Es ist zu<br />

erwarten, und wäre im Interesse der Fahrzeughalter<br />

auch zu wünschen, wenn die Karenzfrist<br />

wenigstens um ein halbes Jahr verlängert<br />

werden könnte. ß<br />

Unsere Flugseite<br />

Wegen der dem automobilistischen Winterbetrieb<br />

gewidmeten Nummer musste die<br />

Seite der Avlatik ausfallen, wofür in der<br />

nächsten Ausgabe in grösserem<br />

Ober dieses Gebiet berichtet wird.<br />

Umfange<br />

DER LETZTE<br />

TERMIN IST NAHE<br />

Was tut's<br />

wenn es regnet,<br />

wenn es sohneit,<br />

wenn es st"rmt<br />

oder gefriert,<br />

falls ein<br />

Scheinwerfer<br />

Stoplaterne<br />

Seitenlaternen<br />

JSTebellampe<br />

Hörn<br />

Richtungsanzeiger<br />

Scheibenwischer<br />

von<br />

Vergaser<br />

mit automatischem Starter in Ihrem<br />

Wagen eingebaut ist? Sie können dann Ihren Wagen<br />

bei jedem Wetter stehen lassen, so lange Sie wollen,<br />

ohne dass Sie sich um die Inbetriebsetzung sorgen<br />

müssen. Er springt auf eine Vierteldrehung der<br />

Kurbelwelle an, wie wenn Sie ihn frisch aus der<br />

Garage holten; er Ist sofort fahrbereit — was Sie<br />

besonders im Stadtverkehr schätzen werden.<br />

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entsprechen dem<br />

neuen Gesetz<br />

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bleibt schön tiefschwarz bis zuletzt. Verdeckpflege<br />

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Autopannen<br />

sind heate (elten geworden. Treten sie<br />

aber einmal auf, dann wird e« meist<br />

erst recht ungemütlich! Einmal, weil<br />

man kaum mehr mit ihnen gerechnet<br />

und deshalb die Fahrzeit für eine vielleicht<br />

wichtige Besorgung nur knapp<br />

kalkuliert hat; und zum zweiten, weil<br />

der feinorganisierte Mechanismus die<br />

Uebersicht sehr oft erschwert. Die<br />

meistvorkommenden Pannen sollte<br />

deshalb auch ein Automobilist auswendig<br />

Kennen, der sonst wenig Zeit und<br />

Lust hat, um sich mit technischen<br />

Dingen abzugeben. Eine gewisse Dosis<br />

an Pannenkenntnis ist sogar gerade für<br />

ihn besonders wertvoll. In leichtverständlicher<br />

Art orientiert über diese<br />

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Das Hutomobilgesetz<br />

schreibt oor:<br />

Die Bereifung muss ein wirksames<br />

Gleitschutzprofil aufweisen.<br />

Die Verwendung von Reifen, deren<br />

Gleitschutzprofil nicht mehr gut oder,,<br />

gar nicht mehr sichtbar ist, ist verboten.<br />

Unzulässig ist auch der Gebrauch<br />

defekter Reifen, die plötzlich<br />

platzen und deshalb gefährlich<br />

werden könnten.<br />

Auch von den Reservereifen wird<br />

eine Gleitschutzwirkung verlangt.<br />

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N°fl<br />

II. Blatt<br />

BERN, 1.Dezember <strong>1933</strong><br />

Auch den Wintersport hat erst eine Menschheit<br />

entdeckt, der die Natur mehr als nurternde Lebenslust aufleuchtet. Winter oder<br />

denen tiefe, manchmal geradezu erschüt-<br />

Gegenstand sentimentaler Verhimmelung bedeutet.<br />

Das neue Jahrhundert, das viele Generation keinen Deut mehr, und so wie<br />

Sommer — das schert eine sportselige junge<br />

Scheuklappen von sich warf (wobei es allerdings<br />

dafür wieder andere anzog), begann Winter begrüsst.<br />

man den Sommer ersehnt, so wird auch der<br />

die Luft, das Wasser, die Berge, den Schnee<br />

Der erste schwache Schnee, der nur wie<br />

mit jener gleichen Inbrunst zu lieben, wie sie<br />

die spiesserischen Zeit des ausgehenden 19.<br />

eine Spur von Reif die nahen Berghänge<br />

Jahrhunderts verabscheut hatte. Das Zeitalter<br />

der Vernunft hat neben seinen vielen<br />

überpudert, entfesselt die wilde Lebenslust<br />

des Wintersportlers. Der eben begonnene<br />

Nachteilen, die es mit sich brachte und deren<br />

Reaktionen wir nun zu tragen haben,<br />

auch seine unschätzbaren Vorteile gezeigt,<br />

die man nicht mehr missen möchte, und<br />

dazu gehört auch die eigentliche Neuentdeckung<br />

der freien Natur. Was diese den<br />

Menschen zu sagen hat, das sei an den braungebrannten<br />

Gesichtern der Schnee-Enthusiasten<br />

abgelesen, die am Sonntag abend<br />

mit glücklichen, strahlenden Mienen wieder<br />

im Tieflande auftauchen. Oder im Sommer<br />

auch an den Augen der Strandbadseligen, in<br />

Automobil-Revue<br />

Schöner Wintersport<br />

Winter scheint alle früheren von allem Anfang<br />

an ausstechen zu wollen. Wie er dabei<br />

die Sypathien der ganzen Sportjugend<br />

besitzt! Er kümmerte sich weder um Winteranfang<br />

noch um in letztem Farbenglanz<br />

leuchtende Bäume, sondern warf vergnügt<br />

unendliche, fliegende Fuder des kalten<br />

Weiss über das Land. Noch schrieb man<br />

nicht Dezember, und schon reckten sich die<br />

Bäume winterlich-weihnachtlich dekoriert<br />

gegen den grauen Himmel. Das Herz sämtlicher<br />

Skifahrer hat schon zum voraus alle<br />

Rasch tmd bequem gelangt man mit dem Auto in -die idealen Regionen des Wintersportes.<br />

Berechtigung, stürmischen Trommelwirbel<br />

zu schlagen.<br />

Innert ganz kurzer Zeit hat der Wintersport<br />

die Menschheit in den Bann geschlagen.<br />

Wer heute nicht als besonders rückständig<br />

erscheinen und in höchst verdächtigem<br />

Masse reaktionär sein will, muss zum<br />

mindesten Freude an den harmonischen Bildern<br />

der bewegten menschlichen Körper in<br />

der grandiosen Winterszenerie empfinden.<br />

Ein Skifahrer in fliegendem Schuss über eine<br />

weiss silbernde Halde hinunter — das muss<br />

nicht nur im Dahinsausenden. sondern auch<br />

im Zuschauer reinste Lebenslust auslösen!<br />

Oder wer kennt die Eleganz der Bewegungen<br />

nicht, mit denen die schlanken Körper<br />

der Schlittschuhläufer übers Eis dahingleiten,<br />

von der Rasanz und der blitzartigen<br />

Schnelligkeit der Eishockey-Spieler schon<br />

ganz zu schweigen! Die Bob- und bescheideneren<br />

Schlittenfahrer, auch sie kennen<br />

den Zauber der winterlichen Erholung, die<br />

Köstlichkeiten einer frischen, kalten Luft.<br />

Gerade die Reinheit, die Kühle, die gläserne<br />

Klarheit der Landschaft übt den stärksten<br />

Reiz aus, und es scheint, als ob gerade in<br />

der Leblosigkeit und der Starre der Natur<br />

das brausende Leben voll zum Ausdruck<br />

N°99<br />

II. Blatt<br />

BERN, 1.Dezember <strong>1933</strong><br />

Das Ziel aller winterlichen Sehnsucht: die gleißsenden Schneefelder unserer schönen Berge.<br />

käme. Wann steigen die hellen Schreie<br />

überschäumender Lebensfreude klärer in die<br />

Luft, als just im tiefsten Winter?<br />

Das Erlebnis des Körpers — so könnte man<br />

auch die Freuden des Wintersportes definieren.<br />

Das Glück der Beherrschung seiner<br />

Glieder, der Rausch der Schnelligkeit, die<br />

Beseligung durch die frische Luft und die<br />

zarte Schönheit der Landschaft — all das<br />

trägt gemeinsam dazu bei, dass der Wintersport<br />

heute zum eigentlichen Allgemeinsport<br />

geworden ist. Und es ist wohl nicht der<br />

schlechteste Optimismus, wenn man findet,<br />

dass die Menschheit solange doch wohl noch<br />

nicht verloren sein kann, als sie die Schönheiten<br />

eines Winters innerlich voll und ganz<br />

zu erleben vermag. Wieviel gesünder und<br />

wieviel schöner ist diese Auffassung, dass<br />

erst in der sportlichen Betätigung im Freien<br />

sich die jugendliche Kraft voll entfaltet, gegenüber<br />

der Mentalität einer Epoche der<br />

eng geschnürten, umständlichen Kleider, wo<br />

hinter dem Ofen die Menschen verknöcherten<br />

und verkalkten. Ein frischer Luftzug ist<br />

in die dumpfe Luft dieser Stuben gefahren,<br />

und nur noch der einzige Wunsch bleibt auch<br />

heute noch offen, der geradezu geheiligten<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N°99<br />

Sorge um den Körper entspreche eine ebenso<br />

ernste Pflege jener Dinge, die im Inneren<br />

des Menschen bewahrt liegen...<br />

Die Zeit ist noch nicht allzulange her, da<br />

man auch das Auto noch ganz aus dem winterlichen<br />

Betrieb meinte ausschalten zu müssen.<br />

Es schlief hinter den verschlossenen<br />

Garagenwänden seinen tiefen Wintertraum.<br />

Auch damit ist es anders geworden, und<br />

heute gibt es für das Auto eine Sommer- und<br />

eine Wintersaison, die sich lediglich in der<br />

Art der Behandlung unseres besten Freundes<br />

unterscheiden, sonst aber gleiche Ansprüche<br />

an ihn stellen. Wenn der Wintersport<br />

so ganz unglaublich rasch sich ausgebreitet<br />

hat und heute gerade auch in der Schweiz<br />

eine gewaltige Popularität besitzt, so ist<br />

dies in nicht geringem Masse auch dem Automobil<br />

zu danken, dem unvergleichlichen<br />

Transportmittel unserer Zeit. Ins winterliche<br />

Strassenbild von heute gehören die mit<br />

Schneeketten versehenen, skibeladenen Autos<br />

ebenso wie die Marronibrater an den<br />

Ecken der städtischen Hauptstrassen. Der<br />

Schnee und die Kälte sind keine ernsten Hindernisse<br />

mehr für das moderne Verkehrsmittel,<br />

und wie sie umgangen werden können, das<br />

zeigen gerade die sachkundigen technischen<br />

Ausführungen in dieser Nummer. Die ungemeine<br />

Beweglichkeit des Autos, seine Anpassungsfähigkeit<br />

und die grosse Verwendungsmöglichkeit<br />

zeigen sich hier aufs neue. Aus<br />

den Städten und grösseren Dörfern hinaus<br />

muss der Wintersportler meist notgedrungen<br />

fliehen, da er nicht gut auf der Ebene<br />

tolle Sturzfahrten und auf dem Dreck elegante<br />

Telemarks beschreiben kann. Das<br />

Auto führt die Sportlustigen ebenso schnell<br />

wie prompt zum Ziel ihrer Sehnsüchte, und<br />

es müssten denn schon besonders ungetüme,<br />

unverschämte Schneewälle sich aufbäumen,<br />

die ihm den Weg verwehren könnten.<br />

Wochenende für Wochenende werden nun<br />

wieder die winterbesessenen Skifahrer und<br />

Schlittschuhläufer, Hockeyleute und Schlittenfahrer,<br />

Bobmannschaften und Curling-<br />

Spieler ausrücken, und das Auto wird ihnen<br />

der gleiche treue Helfer sein wie im Sommer,<br />

als es zu Badefreuden oder Gebirgstouren<br />

gin?. Darum darf man, ohne sich einer<br />

Uebertreibung schuldig zu machen, wohl<br />

behaupten, dass ohne das Auto der Wintersport<br />

in der Schweiz die heutige Bedeutung<br />

noch nicht erlangt hätte. Der Praktiker hat<br />

volles Recht, wenn er sich auch noch meldet<br />

und auf den Nutzen des Winterbetriebes der<br />

Autos hinweist, auf den willkommenen Ver-<br />

VORSICHT<br />

dienst für alle einschlägigen Lieferanten und<br />

das vermehrte Blühen der Winterkurorte.<br />

Darum — Bahn frei dem Auto, das zu den<br />

herrlichen Freuden des winterlichen Sports<br />

in weisser Zauberwelt führt! bo.<br />

Auffahrt des Winters<br />

H.P. Es will wohl Winter werden...<br />

Bald wird ein alter, gemütlicher Kachelofen,<br />

gutmütig brummend, und eine kleine<br />

Stube voll Schmoräpfelduft Zauber sein<br />

und liebliches, versonnenes Märchen. Und<br />

doch Wirklichkeit. Im vergessenen, so trauten<br />

Studierlampenschein werden bücherselige<br />

Abendstunden anbrechen, voll Versunkenheit,<br />

Geborgensein und Güte. Abendstunden,<br />

das Fest ahnend, das dieser Jahreszeit<br />

Merkmal und Wesen wurde.<br />

Und wir werden die Trauer des Tages vergessen,<br />

an denen vor den Fenstern der<br />

Regen rinnt und rauscht und raunt. Und wir<br />

werden die grosse Stadt vergessen und ihre<br />

Fabriken und Kaufhäuser und Bureaux. Wir<br />

werden die endlosen Zahlenreihen vergessen<br />

und die Sorgen und die Briefe, die immer so<br />

beginnen: «Wir bestätigen dankend den<br />

Empfang Ihres frdl. Schreibens vom...»<br />

Denn leuchtendes Land glitzert in der<br />

Klarheit der Nächte, in denen Orion und<br />

Kassiopeia sanft erstrahlen. Und wir wissen:<br />

in der Frühe sind alle Dinge der Welt von<br />

unsagbarer Reinheit und Makellosigkeit, im<br />

Rauhreif steht verzaubert der Tann und unser<br />

Sommerbächlein wandert unter kostbar geschliffener<br />

Fensterscheibe.<br />

Und eines Morgens werden wir erwachen<br />

im weissen Wunder des Winters. Staunend<br />

stehen wir dann und werden mit der Hand<br />

die geblendeten Augen überschatten, wenn<br />

wir nach den blauen Wäldern drüben blicken<br />

wollen. Und du wirst im verschneiten Garten<br />

Futternäpfchen aufstellen für die vielen kleinen<br />

Vögel,"" für deinen Buntspecht und deine<br />

Meisen, die verschüchtert und hungrig unsere<br />

Nähe suchen.<br />

* * *<br />

Und es wurde Winter...<br />

Und die Nacht war neblig. Ich wanderte<br />

müde und traurig auf ächzendem Schnee.<br />

Die Scheinwerfer eines Autos geisterten an<br />

mir vorbei gegen geheimnisvolles Zwielicht.<br />

Dann schloss sich wieder die Nacht. Eisige<br />

Kälte Hess Hauch und Nebel zu wunderlichen<br />

Gebilden an Mantel und Mütze erstarren.<br />

Meine Tritte knarrten gespenstig auf und<br />

Hessen mich manchmal erschrocken Halt<br />

machen auf mitternächtlicher Wanderung.<br />

Hielt ein anderer mit mir Schritt auf meinem<br />

Pfad?<br />

Stille. Dann fühlte ich die leblose, schneeblaue<br />

Nacht und erschauerte in ihrer trostlosen<br />

Einsamkeit. Gehässig sog der Nebel<br />

an mir, der alle Dinge auflöste zu formloser<br />

Verschwommenheit. Sehnsucht nach Klarheit<br />

und Sternen quälte mein Herz und peinigte<br />

mein Hirn. Feindselig und ohne Schönheit<br />

war diese Nacht, deren Kälte gierig am<br />

Gesicht frass und die Haut schmerzhaft reissen<br />

Hess, als wollte sie Blut blühen sehen im<br />

Schnee...<br />

Da dachte ich an Sommernächte, die stark<br />

und voll gesunder Kraft nach Regen rochen,<br />

an silbrige Nächte im Juni, in denen vor mir,<br />

leicht gekleidet und zierlich, gestreichelt vom<br />

diamantenen Schein des Mondes, auf schmalem<br />

Rainweg die schönste Frau schritt...<br />

Aber die Winternacht war kalt und fremd.<br />

Und ich stand verlassen mit meinem Denken.<br />

Warum lebte ich noch in diesem Qualreich<br />

eines eisigen Todes?<br />

Da wusste ich : Ich habe vor meiner Türe<br />

eine kleine Meise erfroren aufgefunden. Am<br />

Morgen. Ich hasse diese Eisluft, die mordet.<br />

Du aber, Schwesterchen, mattgrünbefiedertes,<br />

kleines, du starbst mir wie eine Geliebte.<br />

Und mit dir starb mein Lächeln. Dein<br />

lautloser, unbeachteter Tod in herzlosester<br />

Eisnacht weckt in mir Grauen und Scham.<br />

In meinen Nächten höre ich in warmer heimeliger<br />

Stube dein letztes tonloses Zirpen.<br />

Und höre daraus den letzten Sehnsuchtshauch<br />

nach Sommersonne und rauschenden<br />

Waldriesen. Und ich schäme mich meiner<br />

Zufriedenheit und meines Geborgenseins. Ich<br />

lausche hinaus in das Atemlose der Winternacht<br />

vor meinem einsamen Haus und höre<br />

doch nur die Stille rauschen und wogen und<br />

das kleine verschüchterte Pochen eines ruhelosen<br />

Herzens...<br />

So schritt ich denn weiter durch die Nebelnacht.<br />

Fühllos unter der Peitsche des<br />

Frostes. Und hatte kein Ziel mehr und das<br />

Wollen meines Blutes war gestorben...<br />

Ich suchte nach dir, Schwesterchen Meise.<br />

* * *<br />

In der grossen Stadt staken die Spitzen<br />

der Münstertürme im bleiernen Düster des<br />

Winterhimmels. Auf den Dächern lastete alter<br />

Schnee. Seine schmutziggrauen nassen<br />

Klumpen drängten sich wie Betrunkene an<br />

den kleinen verängstigten Schutzgittern vor<br />

den Rinnen zusammen, kletterten hoch,<br />

bäumten sich auf, und wurden von eigener<br />

Tollheit mit unheimlich drohendem Sausen<br />

hinabgerissen in den dumpfen düsteren<br />

Schacht der Strasse. Erschrocken und etwas<br />

verärgert sprangen die Passanten vor der<br />

niederprasselnden Schmutzmasse auseinander.<br />

Vor den Fenstern aber klingelte und sang<br />

das Schneewasser in den Röhren. Und es<br />

war als wollte der Winter gehen...<br />

Ich kam über Brücken, deren Heilige<br />

streng und strafbereit auf die aus bizarren<br />

Pelzstiefelchen aufjubelnden, beseideten Mädchenbeine,<br />

Hüftchen und Rücken blickten<br />

(und die schönen Hexlein bedachten' nicht<br />

das Glück, dass die Macht dieser düsteren<br />

Männer zu Stein erstarrt war...). Die Autos<br />

flitzten durch die Strassen. Der Fluss führte<br />

noch Eis und war vor der Stadt an seinen<br />

Rändern und Buchten erstarrt. Die Luft<br />

wehte kalt und nass und roch wieder etwas<br />

nach Erde. In ihr webte noch das Weh des<br />

Winters und lastete das Kraahkraah grosser<br />

Krähenschwärme. Da war ich wieder seltsam<br />

befreit und erlöst aus der Knechtschaft<br />

der grossen Stadt. Ich wanderte dem einsamen<br />

Waldhaus entgegen...<br />

Da setzte in den Nachmittagsstunden, so<br />

um die früheste Dämmerung unvermittelt<br />

und überraschend Schneefall ein. nachdem<br />

vorher Tauwetter das Weiss der Landschaft<br />

besudelt hatte. Uebergrosse, von vieler<br />

Feuchtigkeit trunkene Flocken schaukelten<br />

zuerst gemächlich und einsam, dann immer<br />

zahlloser, toller und voller Wirrheit, im leichten<br />

Südwest. Sie klatschten fest gegen die<br />

Baumstämme, beklebten jeden wiegenden<br />

Wipfel, jedes aufrechte Hälmohen. jeden<br />

Stein, beklexten mit weicher, wohliger<br />

Watte die Landstrasse und schufen bald<br />

aus grauer, trauriger, beklemmender Schmutzigkeit<br />

eine festliche Flur.<br />

Unerwartet setzte dann der Schneefall<br />

aus. Die Landschaft strahlte Helle. Die<br />

Dinge rückten nahe und standen atemlos —<br />

denn der Wind war wieder gewichen. Das<br />

Dunkel der nahen Nacht war besieel<br />

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N°99 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />

Die Vorstellung eines Winterfahrbetriebes<br />

war früher nicht gerade verlockend. Der<br />

Gedanke an erfrorene Gliedmassen und an<br />

die Rechnungen, die im Anschluss an die<br />

Wintersaison seitens der Reparaturwerkstätten<br />

in Aussicht standen, war wenig dazu angetan,<br />

den Automobilisten « aufs Glatteis zu<br />

führen». Heute ist das Automobil ein in<br />

Technik und Komfort vollkommenes Gebrauchsfahrzeug,<br />

das in gleicher Weise im<br />

Sommer wie im Winter seine grossen Vorteile<br />

bietet. Geht man bei seinen Ueberlegungen<br />

rechnerisch vor, so kommt man um einen<br />

Winterbetrieb erst recht nicht herum. Jedes<br />

Motorfahrzeug ist ja eine Kapitalanlage,<br />

deren Zinssatz mit dem Masse der Benützung<br />

steigt. Der Unterschied zwischen dem tatsächlichen<br />

Verlust bei Stillegung des Fahrzeuges<br />

und den etwas höheren Kosten bei<br />

Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes ist in<br />

jedem Falle so gering, dass selbst bei schwacher<br />

Benützung des Wagens immer noch ein<br />

Gewinn herausschaut. Man bedenke, dass<br />

auch bei stillgelegtem Fahrzeug die festen<br />

Kosten weiterlaufen und dass daneben die<br />

Kosten für den Brennstoff und die übrigen<br />

laufenden Ausgaben bei Durchführung des<br />

Winterbetriebes nur eine ganz geringe Rohe<br />

spielen.<br />

Bei dem Hochstand der einschlägigen<br />

Zubehörindustrie können die technischen<br />

Schwierigkeiten, die früher das Haupthindernis<br />

eines richtigen Winterbetriebes bildeten,<br />

als nahezu vollständig beseitigt betrachtet<br />

werden. Die Betriebssicherheit des Automobils<br />

im Winter steht derjenigen des<br />

Sommerbetriebes nicht mehr nach, wenn sich<br />

der Automobilist den veränderten Bedingungen<br />

durch .entsprechende Betriebs- und Fahrtechnik<br />

anpasst. Gegenüber einem überwinterten<br />

Fahrzeug ist das durchgehend betriebene<br />

Automobil nicht selten im Frühjahr<br />

noch im Vorteil, da es mehr oder weniger<br />

Autofahren im<br />

ständig gepflegt werden muss, während<br />

* Ueberwinterung » vielfach « Vernachlässigung<br />

» bedeutet.<br />

Ueber die ideellen Vorteile eines Winterbetriebes<br />

brauchen wir kaum lange Loblieder<br />

zu singen. Schmutzige, matschige Strassen,<br />

kalte Füsse, durchnässte Kleider, Versunkensein<br />

im Nebel und Dunst der Grossstadt...,<br />

trockenes, behagliches Fahren von Hausschwelle<br />

zu Hausschwelle, Hinausschweben<br />

in weisse Märchenpracht, Schwelgen in<br />

Sonne, kristallklarer Luft und blauem Himmel<br />

sind so einige Schlaglichter, die sich<br />

jeder leicht selbst zu Assoziationen auswerten<br />

kann, die jeden leicht selbst das Für und<br />

das Wider erkennen lassen werden.<br />

Was muss getan werden und was empfiehlt<br />

sich?<br />

Wie jeder gute Reiter zuerst an sein Pferd<br />

denkt und erst dann an sich, denkt auch der<br />

gute Automobilist in erster Linie an die Bedürfnisse<br />

seines Wagens. Er ist sich dabei<br />

bewusst, dass das Ergebnis um so befriedigender<br />

sein wird, je besser er auf die Bedürfnisse<br />

des Fahrzeuges eingeht. Die<br />

lückenlose Durchführung eines geeigneten<br />

Anpassungsprogramms lohnt sich nicht nur<br />

wegen der vermiedenen Unannehmlichkeiten,<br />

fast immer macht sie sich auch durch die<br />

gesteigerte Betriebswirtschaftlichkeit bezahlt.<br />

Am stärksten hängt das Wohl und Wehe<br />

des Winterbetriebes von der<br />

KGhlsystem mit Frostschutzmittel verschen.<br />

Kiihlsystem gegen übermässige Wärmeverluste<br />

schützen.<br />

Temperatur-Kontrollmöglichkeit vorsehen.<br />

Winteröl einfüllen.<br />

Oelfilter reinigen oder erneuern.<br />

Obenschmierung in Betracht ziehen.<br />

Vergasereinsteliunn kontrollieren.<br />

Frage der Gemischanreicherun» und -vorwärmung<br />

prüfen.<br />

Elektrodenabstand der Zündkerzen kontrollieren.<br />

Zündungsunterbrecher und -Verteiler kontrollieren.<br />

Frag« der Motorvorwärmung prüfen.<br />

Anlasser und Batterie kontrollieren.<br />

Eventuell Ventile einschleifen.<br />

Getriebe und Hinterachse mit Winteröl versehen.<br />

Der Nässe ausgesetzte Teile einfetten.<br />

Schneeketten anpassen.<br />

Griffige Reifen aufziehen.<br />

WaqenUeheizunq studieren.<br />

Mittel zur Verhinderung von Feuchtigkeitsniederschlag<br />

oder Eisbildung auf der Windschutzscheibe<br />

beschaffen.<br />

Bremseinstellung kontrollieren.<br />

Karosserie abdichten.<br />

Anstrich ausbessern und mit SchutzprSparafen<br />

versehen.<br />

Stossdämpfer kontrollieren.<br />

Werkzeuq kontrollieren.<br />

Anpassung des Motors<br />

ab. Werden wirklich alle Möglichkeiten berücksichtigt,<br />

welche die moderne Technik und<br />

Zubehörindustrie bietet, dann bleibt die<br />

Winterkälte fast ohne jeden Einfluss, trotzdem<br />

die Vergasung des Brennstoffes und damit<br />

einer der wichtigsten Vorgänge ursprünglich<br />

sehr stark auf Temperaturveränderungen<br />

reagiert. Das Wesen der erwähnten<br />

technischen Behelfe besteht eben darin,<br />

die Temperaturveränderungen gewissermassen<br />

ungeschehen zu machen.<br />

Die elementarste Massnahme besteht jedoch<br />

im<br />

Schutz des Motors gegen Frostschäden.<br />

Liegt die Temperatur unter Null, so stellt<br />

sich die Gefahr ein, dass das Wasser im<br />

Kühler, im Kühlmantel und in den Rohren<br />

einfriert. Da dabei sein Volumen um ungefähr<br />

ein Zehntel zunimmt, entstehen Drücke, denen<br />

das beste Material nicht standhält. Sind der<br />

Kühler, die Rohrleitungen oder die Wassermäntel<br />

nicht nachgiebig genug, um sich der<br />

Volumenveränderung anpassen zu können, so<br />

kommt es unfehlbar zu Sprengungen, die oft<br />

Zusammenfassung der wichtigsten Massnahmen<br />

Anpassung des Motors.<br />

Anpassung des Wagens.<br />

Anpassung der elektrischen Anlage.<br />

Eventuell Ladestromstärke der Dynamo neu einstellen<br />

lassen.<br />

Säuredicht« und Säurespiegel der Batterie kontrollieren.<br />

Die mitgeführte Glühlampenreserve kontrollieren.<br />

Kabel auf Isolationsdefekte untersuchen.<br />

Alle Kontaktstellen nachprüfen.<br />

Anpassung der Fahrwelse.<br />

Sorgfältiges Abwiegen der Fahrgeschwindigkeit.<br />

Scharfes Bremsen vermeiden.<br />

Bremsweg der verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

probeweise feststellen.<br />

Brüske Lenkausschläge vermeiden.<br />

Auf freier, ungefährlicher Strecke in Langsamfahrt<br />

Schleuderproben anstellen.<br />

Bei unabsichtlichem Schleudern keinesfalls bremsen.<br />

Bei unabsichtlichem Schleudern in die Richtung<br />

der Schleuderbewegung einlenken.<br />

An stärkeren Steigungen niemals brüsk anfahren.<br />

Glatteisgefahr nie vergessen; Glatteis ist oft unsichtbar.<br />

Bei Nebel nie schneller fahren, als dass der<br />

Wagen auf der halben Länge der Übersehbaren<br />

Strecke angehalten werden könnte.<br />

Peinliches Einhalten der Verkehrsvorschriften.<br />

Allgemeines.<br />

"\7Vlxx t & :r<br />

Gefahr der Vergiftung durch Kohltnoxydgu btdenken.<br />

Zweckmässige Winterbekleidung beschaffen.<br />

Vor Ueberlandfahrten sich nach der Strassenbeschaffenheit<br />

erkundioen.<br />

gar nicht mehr oder nur unter Aufwand sehr<br />

hoher Kosten wieder repariert werden<br />

können.<br />

Indirekt kann aber das Ausmass der Schäden<br />

noch weit grösser sein. So ist es denkbar,<br />

dass infolge eines unbeachtet gebliebenen<br />

Risses im Zylinderblock oder Zylinderkopf<br />

ständig Wasser ins Kurbelgehäuse gelangt,<br />

dass dadurch die Schmierung verwässert<br />

und so der Anlass zu Zerstörung der<br />

Lager und der Kolben, ja vielleicht des ganzen<br />

Motors gegeben wird.<br />

Durch Unterbringung des Wagens in einer<br />

gut geheizten Garage und sorgfältige Ueberwachung<br />

der Motortemperatur während des<br />

Betriebes können solche Frostschäden wohl<br />

zur Not vermieden werden. Einfacher und.<br />

zuverlässiger ist es jedoch, ein Gefrieren des<br />

Kühlwassers durch Zusatz geeigneter Stoffe<br />

zu verunmöglichen. Selbst wenn die Ausgabe<br />

für die betreffenden Stoffe vielleicht irn<br />

ersten Moment abschreckt, ist dieses Vorgehen<br />

sowohl fahrtechnisch wie wirtschaftlich<br />

das einzig richtige. In manchen Fällen<br />

genügt dazu schon der Hinweis auf die Heizungskosten,<br />

die man sich durch seine Anwendung<br />

ersparen kann. Das<br />

Ablassen des Kühlwassers<br />

wie es manchmal als billigste behelfsmassige<br />

Lösung empfohlen wird, ist auch nicht frei<br />

von Nachteilen. Wird zur Neufüllung immer<br />

wieder frisches Brunnenwasser verwendet,<br />

so stellt sich eine sehr starke Verkalkung<br />

des Kühlsystems ein, die Anlass zu raschem<br />

Heisswerden des Motors und zur allgemeinen<br />

Abnahme der Motorleistungsfähigkeit gibt.<br />

Dagegen kann man sich allerdings schützen,<br />

indem man das abgelassene Wasser immer<br />

wieder von neuem verwendet. Durch Aufbewahren<br />

des abgelassenen Wassers in<br />

wärmeisolierenden Behältern, wie sie auch<br />

im Handel erhältlich sind, kann man sich<br />

noch den Vorteil sichern, bei der nächsten<br />

Inbetriebsetzung wieder warmes Wasser zur<br />

Verfügung zu haben. Trotzdem kann bei<br />

manchen Motoren nicht vermieden werden,<br />

dass beim Ablassen Wasser in einzelnen tiefen<br />

Stellen zurückbleibt und dort Schaden<br />

anrichtet. Bei Motoren mit Pumpenumlaufkühlung<br />

muss auf alle Fälle bei jedem Ablassen<br />

des Kühlwassers auch der an der tiefsten<br />

Stelle der Pumpe angeordnete Hahn geöffnet<br />

werden, da sonst das in der Pumpe<br />

zurückbleibende Wasser einfriert und der<br />

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der grösseren Zähflüssigkeit jetzt längere<br />

Zeit braucht, um an alle Schmierstellen zu gelangen.<br />

So oft Sie daher Ihren Motor anlassen, ebenso<br />

oft laufen Ihre Kolben eine Zeit lang trocken und<br />

die hier entstehende Abnützung ist grösser als die<br />

ganze übrige Abnützung bei normaler Betriebstemperatur.<br />

Dagegen hilft MI XTROL, weil es sofort<br />

mit dem Benzin in den Motor gelangt und die<br />

trockene Reibung der Kolben verhindert. Aber nicht<br />

ein beliebiges „Obenschmieröl", sondern das gute<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N°99<br />

Abfüllkessel für das Kühlwasser, der mit seinen<br />

wärmeisolierend gebauten Wänden das Kühlwasser<br />

über Nacht warm hält. Am Morgen wird das warme<br />

Wasser in den Kühler zurückgeschüttet, was zugleich<br />

den Motor erwärmt.<br />

Pumpenflügel beim nächsten Andrehen des<br />

Motors abgerissen wird.<br />

Frostschutzmittel<br />

in der Form von Zusätzen zum Kühlwasser<br />

müssen mehreren Anforderungen genügen.<br />

So sollen sie den Gefrierpunkt des Wassers<br />

möglichst herabsetzen, dabei aber eine<br />

möglichst hohe eigene Verdampfungstemperatur<br />

aufweisen. Sie dürfen die mit ihnen in<br />

Berührung kommenden Baustoffe, vor allem<br />

die dünnen Blechlamellen des Kühlers, nicht<br />

angreifen, sollen mit dem Wasser in jedem<br />

Verhältnis mischbar sein, auch bei niedrigen<br />

Temperaturen dünnflüssig bleiben, sich nicht<br />

zersetzen, nicht zuviel kosten. Verlangt wird<br />

von ihnen ferner gute Wärmeleitfähigkeit<br />

und Unschädlichkeit der sich eventuell bildenden<br />

Dämpfe. Von den zahlreichen in der<br />

Technik sonst angewandten Gefrierschutzmitteln<br />

kommen deshalb für den Automobilbetrieb<br />

schliesslich nur noch wenige in Frage.<br />

Vor dem Experimentieren mit eigenen Rezepten<br />

ist abzuraten.<br />

Wer aus irgendeinem Grunde nicht eines<br />

der handelsmässigen fertigen Präparate verwenden<br />

kann, halte sich in erster Linie an<br />

die harmlosen Alkohol-Wasser- und Glyzerin-Wasser-Mischungen.<br />

Die Wirkutig der<br />

verschiedenen Mischungen geht aus der nebenstehenden<br />

Tabelle hervor. Den Glyzerin-<br />

Wasser-Mischungen ist dabei der Vorzug zu<br />

geben, da sie sich während des'Betriebesso-<br />

Eusagen nicht verändern. Der im Wasser<br />

laufgelöste Alkohol dagegen verdunstet bei<br />

Temperaturen von noch nicht einmal 80°<br />

Celsius, so das man nie weiss, wieviel davon<br />

sich noch im Kühlwässer befindet und wie<br />

frostsicher deshalb das Gemisch noch ist.<br />

Das angewandte Glyzerin muss chemisch<br />

rein sein, wenn es das Kühlsystem nicht korrodieren<br />

soll. Hingegen besteht keine Notwendigkeit,<br />

das teure lOOprozentige Glyzerin<br />

anzuschaffen, es genügen auch 85prozentige<br />

Darstellungsarten.<br />

Wasser 9O°/o 8O%> 7O»/o 60°/» 5O°/o 4O'/o<br />

Zusatz 10%> 2O°/o 30% 4O°/o 50°/o 60%<br />

Methyl-Alkoh. —5° —12° —19° —29° —40° —55°<br />

Aethyl-Alkohol —3° —7° —12° —19° —28° —39°<br />

Isapropyl-Alk. —3° —8° —14° —22° —30° —42°<br />

Glyzerin —2° —6° —11° —17° —24°<br />

Im Frühling können Gemische mit Glyzerin<br />

oder anderen Gefrierschutzstoffen, die einen<br />

hohen Siedepunkt aufweisen, abgelassen<br />

und nach Filtrierung für die Verwendung im<br />

nächsten Winter zurückgestellt werden.<br />

Die gleichmässige Temperaturhöhe des<br />

Kühlwassers während der Fahrt kann unabhängig<br />

von den Temperaturschwankungen<br />

am genauesten dadurch gesichert werden,<br />

dass ein selbsttätiger Wärmeregler in das<br />

Kühlwasserumlaufsystem eingebaut wird.<br />

Dieser Regler schliesst den Wasserdurchfluss<br />

am Kühler solange ab, bis er eine gewisse<br />

Temperatur erreicht. Bei anderen Systemen<br />

bewirkt der meist als<br />

Thermostat<br />

bezeichnete Regler eine entsprechende Einstellung<br />

von Kühlerjalousien. Sowohl Thermostate<br />

zur automatischen Steuerung von<br />

Kühlerjalousien, wie auch Thermostate zur<br />

Beeinflussung des Wasserlaufes können bei<br />

den meisten Wagen nachträglich noch eingebaut<br />

werden und sind im Handel in den<br />

verschiedensten Ausführungen erhältlich.<br />

Da die Betriebswirtschaftlichkeit stark<br />

davon abhängt, dass der Motor mit seiner<br />

normalen Temperatur von 70 bis 85 Grad<br />

arbeitet, kann die<br />

Anwendung von Kontrollthertnometern<br />

in der Form der bekannten Kühlerthermometer<br />

oder von Bordinstrumenten nur empfohlen<br />

werden. Unbedingt ratsam ist jedenfalls<br />

die Anwendung eines Kühlwasser-Thermometers<br />

immer dann, wenn die Regelung der<br />

Kühlwassertemperatur von Hand vorgenommen<br />

werden muss, sei es durch Verstellen<br />

der Jalousien oder mehr oder weniger starkes<br />

Abdecken des Kühlers. Bei nicht automatischer<br />

Temperaturregelung stellt das<br />

Thermometer die einzige Möglichkeit dar,<br />

um gefahrlos bis an die bestmögliche Betriebstemperatur<br />

heranzugehen.<br />

Damit der Motor sich auch bei längerem<br />

Stillstand des Wagens nicht zu rasch ab?<br />

kühlt, ist neben allen andern Massnahmen<br />

auch die Anwendung von Kühlermuffen<br />

zu empfehlen. Jalousien allein dichten gegen<br />

Wärmeverlust nicht genügend ab. Um den<br />

Austritt der Wärme an den seitlichen Ventilationsschlitzen<br />

der Motorhaube zu verhindern,<br />

werden diese Schlitze am besten für den<br />

ganzen Winterbetrieb mit Karton oder dergl.<br />

verschlossen, es sei denn, dass der Kühler •<br />

muff auch die Motorhaube bedeckt. Schliesslich<br />

kommt als Mittel zur Verminderung einer<br />

übermässigen Wärmeabfuhr während der<br />

Fahrt noch die<br />

Ausserbetriebsetzung des Ventilators<br />

in Betracht. Im übrigen sei jedoch ganz speziell<br />

auf die Notwendigkeit der Verwendung<br />

von Frostschutzmitteln und Kühlermuffen bei<br />

Motoren mit thermostatisch geregeltem Kühlwasserumlauf<br />

hingewiesen. Ohne die eine<br />

Schnitt durch einen katalytischen<br />

Heizofen. A =<br />

Asbestteppich, D = Docht,<br />

E = Einfüllöffnung für<br />

Leichtbenzin, S =<br />

W = Watte.<br />

isomm<br />

Sieb,<br />

oder die andere dieser Vorsichtsmassnahmen<br />

liegt hier die Gefahr des Einfrierens des<br />

Kühlers sehr nahe, da ja eine Strömung<br />

durch den Kühler erst dann zustandekommt,<br />

wenn der Motor eine bestimmte Temperatur<br />

erreicht hat.<br />

Frieren der Kühler oder der Motor trotz<br />

aller Vorsicht einmal ein, so nehme man<br />

sich, um weitere Schäden zu vermeiden,<br />

möglichst viel Zeit. Die eingefrorenen Teile<br />

müssen möglichst gleichmässig mit heissem<br />

Wasser übergössen oder mit in heissem<br />

Wasser getränkten Lappen belegt werden,<br />

während von Zeit zu Zeit das Tauwasser<br />

am Motor oder Kühler abzulassen und<br />

durch Einfüllen von heissem Wasser zu ersetzen<br />

ist.<br />

Um den Anlasser und damit die Batterie<br />

zu schonen sollte vermieden werden, dass<br />

sich der Motor auch nach mehrtätigem Stillstehen<br />

allzusehr abkühlt; Will oder kann<br />

man dazu nicht die ganze Garage beheizen,<br />

so besteht immer noch die Möglichkeit der<br />

.Anwendung von zahlreichen im Handel befindlichen<br />

Lokal wirkenden Heizkörpern, wie<br />

z. B. den katalytisch arbeitenden Benzin-<br />

Ein Thermostat, der die Kühlerjalousie öffnet<br />

und schliesst.<br />

ölen zum Unterstellen unter die Motorhaube,<br />

elektrischen Widerstandsöfen usw., wie sie<br />

auch in unseren Abbildungen in mehreren<br />

Ausführungen dargestellt sind. Weiter wird<br />

die Inbetriebsetzung stark erleichtert, indem<br />

man den kalten Motor mit heissem Wasser<br />

auffüllt.<br />

Das Anlassen des Motors<br />

stellt für manchen Automobilisten im Winter<br />

ein Kapitel von grösster Tragweite dar; es<br />

sei hier deshalb besonders behandelt. Von<br />

ausschlaggebender Bedeutung für das Verhalten<br />

des Motors bei der Inbetriebsetzung<br />

im Winter ist das Verständnis, das der Fahrer<br />

den Vorgängen entgegenbringt. Jeder<br />

Motor will verstanden sein. Schematisches<br />

Vorgehen, das bei dem einen Motor vielleicht<br />

zum Ziele führt, kann bei einem ganz<br />

gleichen zweiten Motor absolut versagen.<br />

Anderseits wird meist auch der widerspenstigste<br />

Motor sofort willig, wenn ihn ein<br />

Kenner in Behandlung nimmt.<br />

Damit ein Motor anlaufen kann, ist erforderlich,<br />

dass erstens ein Luft-Brennstoffgemisch<br />

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und dass zweitens die Intensität der Zündung<br />

ausreicht. Alles andere ergibt sich von<br />

selbst.<br />

Die winterliche Kälte erschwert die Erfüllung<br />

dieser Bedingungen auf mancherlei Art:<br />

Sie verdickt das Oel, hemmt die Beweglichkeit<br />

der Kolben und der Wellen und erschwert<br />

damit dem Anlasser das Durchdrehen<br />

des Motors. Die Leistungsfähigkeit des<br />

Anlassers ist gleichzeitig ohnehin schon da-<br />

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N°99 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE II<br />

Um den Anlasser vom Ladezustand der Batterie<br />

unabhängig zu machen, kann man ihn ia der Garage<br />

mit Strom aus dem Lichtnetz betreiben, vorausgesetzt,<br />

dass ein geeigneter Transformator (A)<br />

zwischengeschaltet wird.<br />

durch beeinträchtigt, dass die kalte Batterie<br />

weniger Strom abgibt. Ist die Anlasstourenzahl<br />

des Motors gering, so ist auch die Gemischbildung<br />

erschwert. Der Brennstoff wird<br />

weniger gut zerstäubt und schlägt sich zum<br />

Teil wieder als Flüssigkeit an den Wänden<br />

des Saugrohrs nieder. Die Zylinder erhalten<br />

verhältnismässig kleinere und schlechtere<br />

Gasladungen. Die kalten Zündkerzen erschweren<br />

der Zündspannung den Uebergang<br />

in Funkenform. Feuchtigkeitsniederschläge<br />

am Zündkerzenisolator können die Funkenbildung<br />

gänzlich verhindern. Hinzukommen<br />

können unter Umständen noch zahlreiche<br />

andere hemmende Einflüsse der Kälte, auf<br />

die jedoch hier nicht weiter eingegangen sei.<br />

Wie kann man eine<br />

genügend hohe Anlasstourenzahl<br />

sicherstellen ? Einmal dadurch, dass man<br />

durch Anwendung der richtigen Oelsorte die<br />

inneren Widerstände des Motors möglichst<br />

herabsetzt; dann indem man dafür sorgt,<br />

dass sich die Batterie immer im bestmöglichen<br />

Ladezustand befindet, wozu ein zeitweises<br />

Aufladenlassen der Batterie in manchen<br />

Fällen nicht zu umgehen ist. Weiter, indem<br />

man den Motor vor der Betätigung des<br />

Anlassers einige Male von Hand durchdreht<br />

und schliesslich, indem man gleichzeitig mit<br />

der Benützung des Anlassers die Handandrehkurbel<br />

betätigt. Untef Umständen besteht<br />

noch die weitere Möglichkeit, den Motor<br />

durch Anschleppen des Wagens oder<br />

durch Befahren eines Gefälles- mit eingerücktem<br />

zweiten Gang auf genügend hohe Tön*<br />

renzahl zu bringen.<br />

Aber selbst bei genügender Andrehtourenzahl<br />

besteht noch keine sichere Gewähr für<br />

das<br />

erkennen, wie weit mit der Gemischanreicherung<br />

gegangen werden darf. Als allgemeine<br />

Regel nehme man sich jedoch vor. möglichst<br />

mit einem Minimum an Gemischanreicherung<br />

auszukommen. Tut man des Guten zu viel,<br />

so lässt sich der Motor oft nur nach langem<br />

Durchdrehen bei ganz geöffneter Luft- und<br />

Gasdrossel wieder zur Vernunft bringen,<br />

wenn nicht sogar die Kerzen herausgeschraubt<br />

und getrocknet werden müssen.<br />

Bedeutend verhängnisvoller ist jedoch noch,<br />

dass bei zu starker Gemischanreicherung<br />

das an den Zylinderwänden sich niederschlagende<br />

Benzin die Kolbenschmierung<br />

vereitelt und dadurch Anlass zu rascher<br />

Kolben- und Zylinderabnützung gibt. Das<br />

aus dem übermässig angereicherten Gemisch<br />

ausfallende Benzin tritt ausserdem bis ins<br />

Kurbelgehäuse hinunter, verdünnt und verschlechtert<br />

dort das Oel und schädigt damit<br />

nochmals die Motorschmierung.<br />

Leichter ist die Diagnose auf ein zu 1 brennstoffreiches<br />

oder zu brennstoffarmes Gemisch<br />

zu stellen, wenn der Motor auch nur<br />

einige Takte lang läuft. Das zu brennstoff-<br />

Ein elektrischer Heizkörper,<br />

der, auf einem Verbindungsrohr<br />

des Zylinderblockes<br />

und des Kühlers<br />

aufgeschraubt, das<br />

Kühlwasser beständig<br />

schwach erwärmt und<br />

im Umlauf erhält.<br />

reiche Gemisch manifestiert sich dann durch<br />

einen russigen, stechend riechenden,<br />

schwarzrauchenden Auspuff, während bei zu<br />

brennstoffarmem Gemisch Verpuffungen und<br />

Rückschläge in den Saugleitungen auftreten.<br />

Die primitive Art der Beeinflussung der<br />

Gemischzusammensetzung mittels einer von<br />

Hand einstellbaren Luftklappe ist bei fast allen<br />

modernen Vergasern vermieden und<br />

durch Besseres ersetzt. So wird beispielsweise--zum<br />

Anlassen des ganz kalten Motors<br />

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12 ÄUTOMOBTt-REVUE <strong>1933</strong> - N°<br />

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N°99<br />

III. Blatt<br />

BERN, 1.Dezember <strong>1933</strong><br />

Das Anlassen des kalten Motors.<br />

(Fortsetzung von Seite 11)<br />

Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass<br />

ein Teil der Anlassschwierigkeiten auf die<br />

Kondensation des Brennstoffes<br />

an den kalten Saugrohrwänden zurückzuführen<br />

ist. Während des Betriebes wird das<br />

Saugrohr meist durch die heissen Auspuffgase<br />

oder durch warmes Kühlwasser geheizt,<br />

so dass dann die Kondensation unterbleibt.<br />

kompensieren, besteht darin, dass man durch<br />

einen speziellen Apparat Brennstoff in fein<br />

zerstäubter Form in das Saugrohr einspritzt.<br />

Derartige Apparate werden sowohl für direkte<br />

Handbedienung mittels einer Pumpe,<br />

wie auch mit elektrischer Pumpenbetätigung<br />

gebaut.<br />

N° 99<br />

III. Blatt<br />

BERN, 1.Dezember <strong>1933</strong><br />

Hchkeiten zur Vergrösserung der Anlasstourenzahl<br />

des Motors wurden bereits angeführt.<br />

Die störenden Einflüsse an den Kerzen<br />

selbst kann man beseitigen, indem man<br />

die Kerzen herausschraubt und erwärmt. Auf<br />

alle Fälle muss peinlich beachtet werden,<br />

dass der Elektrodenabstand den normalen<br />

Wert von 0,4 mm nicht überschreitet und<br />

dass der Zündkerzenisolator sauber und intakt<br />

ist.<br />

Schnitt dm'ch den « Starter-Vergaser » des Solex-<br />

Vergasers. Gs = Starterdüse;' Ga = Luftdüse des<br />

Startgemisches; b = Mischkammer des Startgemisches;<br />

d und e = Schieberöffnungen, t = Tauchrohr,<br />

a = Benzinschacht, m-n = Brennstoffniveau.<br />

Ist die Saugrohrheizung regelbar eingerichtet,<br />

so soll sie im Winter verstärkt vorgenommen<br />

werden. Um bereits beim Anlassen des<br />

Motors die Brennstoffkondensation zu vermindern,<br />

kann man, wenn sonst nicht auszukommen<br />

ist, durch im Handel erhältliche<br />

elektrische Heizspiralen die Ansaugluft vorwärmen<br />

und eine Erwärmung des Saugrohrs<br />

dadurch herbeiführen, dass man dieses mit<br />

in heissem Wasser getränkten Lappen belegt.<br />

Weiter lässt sich die Ansaugleitung<br />

auch durch elektrische Heizflansche erwärmen.<br />

Eine andere Möglichkeit, die Brennstoffkondensation<br />

im Saugrohr wenigstens zu<br />

Eine Benzin-Einspritzungsvorrichtung, die vom<br />

Führersitz aus bedient werden kann.<br />

Angenommen, die Zylinder seien nun mit<br />

einem leicht entzündlichen Gemisch versorgt,<br />

so gilt es weiter, auch durch einen<br />

genügend intensiven Zündvorgang<br />

die letzte Bedingung für das Anlaufen des<br />

Motors zu erfüllen. Eines der Hindernisse,<br />

das einer intensiven Zündung oft im Weg<br />

liegt, stellt bei Wagen mit Batteriezündung<br />

einmal die ohnehin schon starke Beanspruchung<br />

der Batterie dar, die der Betrieb des<br />

Anlassers mit sich bringt. Ist die Batterie<br />

vielleicht noch etwas knapp bemessen oder<br />

schlecht aufgeladen, so verursacht ihr der<br />

Betrieb des Anlassers einen derart starken<br />

Spannungsabfall, dass die Zündanlage nicht<br />

mehr richtig arbeiten kann. Auf irgendeine<br />

Art muss dann die Stromaufnahme des Anlassers<br />

vermindert werden, sei es, indem man<br />

den Wagen anschleppt oder an einem Gefalle<br />

zum Anlaufen bringt, sei es, dass man den<br />

Motor mit der Kurbel andreht oder dass man<br />

wenigstens mit der Andrehkurbel den Anlasser<br />

in seiner Arbeit unterstützt. Um derartige<br />

Störungen bei Wagen mit Batteriezündung<br />

von vornherein auszuschliessen, hat die<br />

Solothurner Firma Scintilla ihren Vertex-<br />

Magneten geschaffen, einen von der Batterie<br />

vollständig unabhängigen Zündapparat, der<br />

sich jedoch ohne weiteres an Stelle des Verteilerkopfes<br />

einbauen lässt.<br />

Die Zündintensität kann jedoch auch bei<br />

Zündsystemen zu wünschen übrig lassen, die<br />

von der Batterie unabhängig sind. Vermag<br />

Schnitt durch einen Luftvorwärmungeapparat, der<br />

gleichzeitig als Luftreiniger dient.<br />

der Anlasser den Motor nicht genügend rasch<br />

durchzudrehen, so genügt unter Umständen<br />

die- Spannung von Magnetapparaten zur<br />

Funkenbildung an den Zündkerzenelektroden<br />

nicht. Erschwerend tritt noch in Erscheinung,<br />

dass der Funkenübergang an den Elektroden<br />

eine um so grössere Spannung verlangt, je<br />

kälter die Elektroden sind, dass weiter der<br />

Funkenübergang vielleicht, durch Brennstoff,<br />

der sich an den Elektroden niedergeschlagen<br />

hat und als Isolator wirkt, erschwert wird,<br />

oder dass durch Niederschlag von Wasserdampf<br />

an den Zündkerzenelektroden eine Art<br />

Kurzschluss vorliegt. Entsprechend sind iie<br />

Massnahmen zur Abhilfe zu treffen. Die Mög-<br />

Beträchtlichen Einfluss auf das Anlaufen des<br />

Motors hat auch der Elektrodenabstand.<br />

In der Ansaugleitung kann ein Heizflansch,<br />

eingebaut werden.<br />

Zusammengelasst erfordert das normale<br />

Anlassen des Motors bei grösserer Kälte die<br />

Erfüllung folgender Bedingungen: Guten<br />

Ladezustand der Batterie, Verwendung des<br />

richtigen Oels, korrekte Vergasereinstellung,<br />

erprobte, genaue Einstellung der Gasdrossel<br />

und der Gemischbereicherungs-Vorrichtung,<br />

guten Zustand der Zündkerzen, des Unterbrechers<br />

und des Verteilers.<br />

In aussergewöhnlichen Fällen kann man<br />

sich noch besonderer<br />

Behelfsmassnahmen<br />

bedienen. So besteht die Möglichkeit, den<br />

Zylindern, unabhängig vom Vergaser, ein<br />

leicht brennbares Gemisch zuzuführen, indem<br />

man beispielsweise vor die Luftöffnung des<br />

Vergasers einen Blechdeckel mit angefeuchtetem<br />

Karbid hinhält. Der Motor saugt dann<br />

das sehr leicht entzündliche Azetylen an,<br />

mit dem er, richtig funktionierende Zündung<br />

vorausgesetzt, fast unmittelbar anspringt.<br />

Anstatt Karbid kann auch ein in der letzten<br />

Zeit in den Handel gekommenes, ebenfalls<br />

leicht entzündliche Gase erzeugendes Präparat<br />

verwendet werden, das, in einer Tube<br />

verpackt, leicht mitzuführen ist und vor dem<br />

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Haben Sie schon darüber nachgedacht<br />

unter welchen Umständen die Kolben und Ventile arbeiten<br />

müssen? Besonders im Winter sind sie einer äusserst<br />

heftigen Abnützung unterworfen, weil der unverbrannte<br />

Brennstoff die Schmierung ständig verunmöglicht.<br />

Diese Frage überlegen heisst sie beantworten.<br />

Eine Obenschmierung ist nötig. ABER<br />

vorsichtig sein; nur ein vollständig reines Oel wird diese Aufgabe<br />

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Sie dasselbe bei Ihrem Garagisten oder schreiben Sie direkt<br />

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Anlassen des Motors in geringer Menge in<br />

die Saugöffnung des Vergasers eingespritzt<br />

Vollständig beseitigen lassen sich natürlich<br />

die Anlassschwierigkeiten dann, wenn<br />

man den Wagen in einem geheizten Raum<br />

unterbringt oder wenigstens den Motor auf<br />

einer bestimmten Mindestwärme hält. In den<br />

letzten Jahren sind gerade zum letztgenannten<br />

Zweck zahlreiche Erleichterungen geschaffen<br />

worden. Im Handel befinden sich<br />

beispielsweise Glühöfen, die, mit Benzin betrieben,<br />

unter die Motorhaube gestellt werden<br />

können. Da das Benzin nach einem sogenannten<br />

katalytischen Vorgang verbrennt,<br />

ist nicht nur jede Brandgefahr ausgeschlossen,<br />

sondern auch ein sehr hoher Wirkungsgrad<br />

sichergestellt. Mit einer einmaligen<br />

Füllung brennen solche Oefen 24 Stunden<br />

lang oder länger. Die von ihnen abgegebene<br />

Wärme genügt, um ein Einfrieren des Kühlsystems<br />

auszuschliessen. Denselben Zweck<br />

erfüllen auch die in mannigfaltiger Form erhältlichen<br />

elektrischen Heizkörper, nur ist<br />

man hier natürlich auf das Vorhandensein<br />

eines Lichtanschlusses angewiesen. Wer seinen<br />

Motor lediglich temperieren und mit<br />

einem Minimum an Kosten auskommen will,<br />

braucht sogar nur eine Kohlenfadenlampe<br />

unter die Motorhaube zu hängen.<br />

Die Beheizung der Garage<br />

kommt hauptsächlich dann in Frage, wenn<br />

diese gleichzeitig gelegentlich oder ständig<br />

auch als Arbeitsraum dienen soll, oder wenn<br />

die Beheizung sich von Anfang an leicht<br />

durchführen lässt. Letzteres ist z.B. dann<br />

der Fall, wenn die Garage in unmittelbarer<br />

Nähe von Wohnungen liegt, die bereits ihre<br />

Zentralheizungsanlage aufweisen. Auch ein<br />

nur ganz primitiv durchgebildeter Zweiganschluss<br />

der Zentralheizung genügt dann<br />

fast immer, um die Frostgefahr in der Garage<br />

zu beseitigen. Garagen, die elektrischen<br />

Lichtanschluss aufweisen, 'assen sich zum<br />

mindesten ohne grosse Schwierigkelten mit<br />

elektrischen Heizkörpern warm halten. Die<br />

Betriebskosten sind dabei allerdings me'st<br />

höher, es sei denn, dass der elektrische<br />

Strom zu einem besonders niedrigen Tarif<br />

erhältlich ist oder dass die elektrische<br />

Wärmeenergie nur auf die besonders kälteempfindlichen<br />

Teile des Motors konzentriert<br />

wird. Von grosser Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit<br />

jeder Garagebeheizung ist im<br />

übrigen die Garagebauart und die Art ihrer<br />

Entlüftung. Meist lohnt es sich besser, bereits<br />

beim Bau der Garage auf gute WHrme-<br />

Einige der gebräuchlichen Systeme von Wagenheizungen. Links: Beheizung durch einströmende<br />

Luft, die in einem um den Auspufftopf gelegten Blechmantel erwärmt wird. Rechts : Das im<br />

Text näher beschriebene Tropic-Atre-Warmwasserbeizungs-System. Rechts unten: Schema einer<br />

einfachen Auspuffheizung.<br />

isolation zu achten, als später durch ein Plus<br />

von Wärmezufuhr den Wärmeveriust ausgleichen<br />

zu wollen.<br />

Offene Feuerstellen kommen selbstverständlich<br />

für Garageheizungen nicht in Betracht,<br />

da immer mit dem Vorhandensein<br />

leicht entzündlicher Brennstoffdämpfe zu<br />

rechnen ist. Soll die Garage also ausser<br />

durch eine Zentralheizung oder elektrische<br />

Heizapparate in grösserem Umfange erwärmt<br />

werden, so kommen nur Heizanlagen mit<br />

ausserhalb der Garagemauern liegenden<br />

Feuerungsstellen in Frage. Die Industrie hat<br />

hierzu spezielle Konstruktionen geschaffen.<br />

So gibt es beispielsweise Heizanlagen für<br />

Gasbetrieb, solche für Rohölbetrieb, Anlagen,<br />

die den Raum durch Erzeugung von Warmluft<br />

temperieren und solche, bei welchen<br />

durch die Heizanlage nur grössere Wandflächen<br />

erwärmt werden. Eine Garageheizung<br />

sollte in jedem Fall so berechnet sein, dass<br />

auch bei den niedrigsten vorkommenden<br />

Wintertemperaturen im Garageinnern eine<br />

Temperatur von 5 Grad Celsius erhalten<br />

bleibt. Wird die Garage zu mehr als nur<br />

gelegentlichen Arbeiten benützt, so sollte die<br />

Heizung auf 10 Grad Mindesttemperatur berechnet<br />

sein.<br />

Wagenheizuns.<br />

Wenn man so weit für das Wohlergehen<br />

der Maschine gesorgt hat, darf man sich nun<br />

auch an die Prüfung der Frage einer Wagen-<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 99<br />

beheizung heranmachen. Selbst der ärgste<br />

Freiluft-Fanatiker wird die Annehmlichkeit<br />

einer Wagenbeheizung nie zu leugnen imstande<br />

sein. Das Argument, dass eine Durchwärmung<br />

des Wageninnern Anlass zu Niederschlagsbildung<br />

an den Scheiben gebe und damit<br />

die Sicht behindere, ist durch die Praxis<br />

als durchaus unzutreffend erwiesen. Gerade<br />

die Beheizung ist im Gegenteil imstande, die<br />

Niederschlagsbildung auszuschliessen, sobald<br />

sie intensiv genug ist, um die Luftfeuchtigkeit<br />

im Wageninnern merklich zu vermindern.<br />

Seitdem der geschlossene Wagen dominiert,<br />

hat die Industrie eine ganze Anzahl<br />

sehr brauchbarer Heizungssysteme geschaffen.<br />

Als erstes, einfachstes System sei die<br />

Auspuffheizung erwähnt, bei welcher eine<br />

Zweigleitung des Auspuffrohres durch das<br />

Wageninnere hindurch führt. Zur Vergrösserung<br />

der Wärmeausstrahlung werden häufig<br />

noch besondere Radiatoren in die Zweigleitung<br />

eingeschaltet. Die Auspuffheizung bedingt<br />

allerdings eine unbedingt zuverlässige<br />

Abdichtung aller Verbindungsstellen, da sonst<br />

für die Wageninsassen die Gefahr der<br />

Kohlenoxydvergiftung sehr nahe liegt. Indirekt<br />

und absolut gefahrlos wird die Wärme<br />

der Auspuffgase bei den Heizungsss'stemen<br />

ausgenützt, bei welchen in einem um das<br />

Auspuffrohr herumgelegten Mantel Luft ausserhalb<br />

des Passagierraumes vorgewärmt<br />

wird. Durch Rohrleitungen kann man dann<br />

diese Luft in den Passagierraum hineinführen.<br />

Eine andere Art der Warmluftheizung<br />

bedient sich der Kühlerabwärme. Ein neben<br />

dem Kühler angeordneter Trichter fängt die<br />

warme Kühlerluft auf und eine Rohrleitung<br />

verbindet den Trichter mit dem Passagierraum.<br />

Weiter besteht die Möglichkeit, Warmluft<br />

einem um das Auspuffsammeirohr herumgelegten<br />

Mantel zu entnehmen. Als eine<br />

Art Zentralheizung lässt sich eine Einrichtung<br />

betrachten, bei welcher eine Zweigleitung<br />

des Motorkühlsystems zu einem kleinen<br />

Radiator im Passagierraum führt. Ein von<br />

der Batterie gespiesener Ventilator sorgt dabei<br />

für eine rasche Verteilung der im Radiator<br />

konzentrierten Wärme.<br />

Wo der Wagen nur seltener benützt wird,<br />

kann oft auch nur eine behelfsmässige Heizung<br />

genügen. Während man dazu früher<br />

meistens nur Wärmeflaschen oder mit rauchlosen<br />

Briketts betriebene kleine Oefen benützte,<br />

stehen heute auch hier die schon erwähnten<br />

katalytischen Benzinöfen immer<br />

mehr in Gebrauch. Nach der Fahrt wird der<br />

Benzinofen unter die Motorhaube gestellt und<br />

dient nun als Gefrierschutz für den Motor.<br />

Der Beschlagsbildung auf der Aussenseiie<br />

der Windschutzscheibe und speziell auch der<br />

Eisbildung kann natürlich auch die beste<br />

Wagenheizung nicht genügend entgegenwirken.<br />

Trotzdem kann man sie vermeiden, indem<br />

man die Scheibe beispielsweise durch<br />

die im Handel speziell dafür erhältlichen<br />

elektrischen Hefzvorrichtungen lokal besonders<br />

stark erwärmt. Weiter besteht die Möglichkeit,<br />

die Scheibe von aussen her zu erwärmen,<br />

indem man z. B. warme Luft gegen<br />

sie strömen lässt, die mittels eines Fangtrichters<br />

hinter dem Kühler oder innerhalb eines<br />

um das Auspuffrohr herumgelegten Mantels<br />

abgefangen wird. Manchmal genügt auch<br />

schon das blosse, teilweise Hochstellen der<br />

Motorhaube, um einen Warmluftstrom von<br />

niederschlagsverhindernder Wirkung an die<br />

Windschutzscheibe gelangen zu lassen.<br />

Schliesslich kann man sich aber auch noch<br />

behelfen, indem man die Scheibe mit besonderen<br />

Klarglas-Präparaten oder im Notfall<br />

mit Kochsalz, Seife oder einer rohen Kartoffel<br />

einreibt.<br />

Zu den allerwichtigsten Fragen der Wagenausrüstung<br />

im Winter ist diejenige der<br />

Gleitschutzbereifuns<br />

zu zählen. So leid es einem auch tun mag:<br />

Abgelaufene Reifen haben im Winter keine<br />

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Durch im Handel erhältliche 'Stahlbügel kaim man<br />

sich das Montieren der Schneeketten stalle erleichtern.<br />

der sich ausschliesslich an gut gebahnte<br />

Strassen hält, kommt ohne Reifen mit gutem<br />

Gleitschutzprofil nicht aus, wenn er der Fahrsicherheit<br />

auch nur einigermassen Wert beilegt.<br />

Dass er dabei auch gleich Schneeketten<br />

aufziehen muss, ist allerdings nicht<br />

gesagt. Mehrere Pneufabriken haben in den<br />

letzten Jahren Reifentypen mit besonders<br />

griffigem Hochstollenprofil herausgebracht,<br />

welche die Schneekette in manchen Fällen<br />

überflüssig erscheinen lassen. Unbedingt<br />

notwendig sind aber Schneeketten immer<br />

dann, wenn vorwiegend oder häufig Landstrassen<br />

befahren werden müssen, auf denen<br />

grössere Schneemengen zu erwarten sind,<br />

oder wenn der Wagen in gebirgigen Gegenden<br />

betrieben werden soll. Beim Einkauf von<br />

Schneeketten ist grösste Vorsicht am Platz.<br />

Die Kettengarnituren müssen genau auf den<br />

betreffenden Reifen passen, da man sonst mit<br />

ihnen endlose Unannehmlichkeiten erleben<br />

kann. Sie dürfen weder zu straff, noch zu<br />

locker sitzen, da im ersten Fall die Reifenabnützung<br />

vergrössert würde, während im<br />

zweiten Fall eine grosse Wahrscheinlichkeit<br />

besteht, dass die Kette abfällt oder durch<br />

Anschlagen die Kotflügel beschädigt. Sorgfältig<br />

zu beachten ist weiter, ob sich die<br />

Kettengarnituren nirgends verfangen können.<br />

Speziell gilt das auch für die Schneeketten,<br />

die zur Verbesserung der Bremswirkung auf<br />

den Vorderradreifen aufgezogen werden. Wo<br />

die Qefahr besteht, dass Vorderradschneeketten<br />

sich bei gänzlichem Einschlagen der<br />

Die drei meistgebräuchlichen<br />

Gleitschutzketten-<br />

Systeme. Links: Zickzack-<br />

Kette. Mitte: Leiterkette.<br />

Rechts: Einzelkette.<br />

Lenkung nach links oder rechts irgendwo<br />

verhängen könnten, lasse man sie lieber weg.<br />

Vorsichtshalber ist auch bei früher schon<br />

benützten Schneeketten die Anpassung nachzuprüfen.<br />

Man bedenke, dass eine derartige<br />

Kontrolle in der Garage bedeutend bequemer<br />

vorzunehmen ist, als im Notfall auf der<br />

Strasse, bei Nacht, Nebel und Kälte. Höchst<br />

unangenehme Geduldsproben kann man sich<br />

auch ersparen, indem man Verwicklungen<br />

der Ketten beim Verpacken im Werkzeugkasten<br />

vermeidet.<br />

Neben den Stahlketten, die bei tiefem<br />

Schnee das einzig sichere Mittel zum Fortkommen<br />

darstellen, haben in den letzten Jahren<br />

auch Ketten mit Gummisprossen vielfach<br />

Eingang gefunden. Sie sind zwar etwas weniger<br />

wirksam, haben jedoch den Vorteil, die<br />

Reifen weniger abzunützen und brauchen<br />

deshalb auch bei Fahrten über apere Strassen<br />

nicht gleich immer wieder abgenommen<br />

zu werden. Wer sich aus verschiedenen<br />

Gründen nicht zur Anschaffung ganzer<br />

Kettengarnituren entschliessen kann, hat<br />

immer noch die Möglichkeit, sich für Notfälle<br />

durch die Anschaffung einzelner Kettenglieder<br />

zu wappnen.<br />

Bei massigen Schneehöhen leistet auch die Gummi-<br />

Gleitechutzkette ausgezeichnete Dienste.<br />

Die beste Gleitschutzbereifung genügt jedoch<br />

nicht, wenn der Fahrer nicht gleichzeitig<br />

auch seine<br />

Fahrweise<br />

den veränderten Adhäsionsverhältnissen anpasst.<br />

Erste Voraussetzung ' für unfallfreie<br />

Ein Balken als Behelf zum Flottmachen eines<br />

eingesunkenen Wagens.<br />

Fahrt ist eine ständige Beobachtung der Das Fahren auf glitschigen Strassen erfordert eine<br />

Strassenoberfläche, zweite Voraussetzung besonders grosse Rücksichtnahme auf den übrigen<br />

sorgfältigste Bemessung des Fahrtempos.<br />

Verkehr.<br />

Auftretendes Schleudern darf unter keinen gleichmässig ziehen und zwar so, dass keineswegs<br />

die Hinterräder früher als die Vor-<br />

Umständen mit brüskem Bremsen beantwortet<br />

werden. Man versuche vielmehr, den derräder blockiert werden können. Sobald<br />

Wagen auslaufen zu lassen und ihn durch ein Rad blockiert ist, verliert es seine führende<br />

Wirkung. Stünden also beim Betätigen<br />

Einlenken in die Richtung, in der das Schleudern<br />

auftritt, abzufangen. Rutscht der Wagenhinterteil<br />

nach links, so muss mit der Len-<br />

würde der Wagen absolut unlenkbar.<br />

der Bremsen beide Vorderräder still, so<br />

kung ebenfalls nach links hin pariert werden. Dass der Winterbetrieb eine besonders<br />

Entstand das Schleudern durch Betätigen sorgfältige<br />

der Bremsen, so ist die Bremsung sofort einzustellen.<br />

Wartung und Einstellung der Beleuchtungsanlage<br />

Eine Gefahr erster Ordnung stellt Glatteis<br />

dar. In den meisten Fällen tritt es ganz erfordert, versteht sich von selbst. Bezüglich<br />

unvermittelt auf und ist erst daran zu erkennen,<br />

dass der Wagen auf Lenkeinschläge wohl besondere Hinweise ersparen, da ja<br />

der Beleuchtungseinstellung können wir uns<br />

nicht mehr reagiert. Jede noch so scharfe durch die Bestimmungen des neuen Verkehrsgesetzes,<br />

die wir erst kürzlich wieder<br />

Beobachtung der Strassenoberfläche kann<br />

hier versagen. Besteht auch nur der geringste einlässlich erläutert haben, genügend Klarheit<br />

geschaffen worden ist. Die Wartung der<br />

Verdacht, dass der Wagen Glatteis unter den<br />

Rädern hat, so nehme man bei möglichst Anlage hat in erster Linie die Batterie zu<br />

reduziertem Tempo einen kurzen Bremsversuch<br />

vor. Vor allem bedenke man aber für die Batterie eine sehr starke Mehrbean-<br />

berücksichtigen. Der Winterbetrieb bedeutet<br />

immer, dass bei richtigem Glatteis auch das spruchung, die nur zu oft Störungen verursacht.<br />

Der Entscheid über die Massnahmen,<br />

griffigste Pneuprofil und die besten Ketten<br />

nicht mehr viel nützen.<br />

die zur Anpassung der elektrischen Anlage<br />

an den Winterbetrieb zu treffen sind, über-<br />

Bei grösseren Schneehöhen ist es oft<br />

schwer, aus vorhandenen Fahrzeuggeleisen<br />

herauszukommen. Bei auftauchenden Hindernissen<br />

treffe man also frühzeitig genug<br />

seine Massnahmen. Andere Strassenbenützer<br />

verdienen vermehrte Rücksichtnahme,<br />

da ja auch sie in ihrer Beweglichkeit gehemmt<br />

sind. Bei Ueberholungen und Begegnungen<br />

ist der gegenseitige Spielraum immer<br />

möglichst gross anzunehmen.<br />

Zu einem guten Teil lässt sich die Schleudergefahr<br />

durch sorgfältige<br />

Bremseinstellung<br />

vermindern. Die Bremsen sollen weich und<br />

Die Batterie verdient während der Wintermonatö<br />

eine ganz besonders sorgfältige Wartung.<br />

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N° 99 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

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Iässt man am besten dem Spezialisten. Auf<br />

alle Fälle muss verhindert werden, dass die<br />

Batterie wochenlang ungenügend geladen<br />

bleibt, da dadurch ihre Platten unwiderbringlich<br />

geschädigt werden und ausserdem die<br />

Gefahr des Einfrierens der Zellen besteht.<br />

Wer den Wagen im Zusammenhang mit<br />

dem Skisport benützen will, sieht sich noch<br />

vor das Problem gestellt, wie er seine geliebten<br />

Bretter am besten transportieren<br />

soll. Durch das neue Verkehrsgesetz ist die<br />

Unterbringung der Skier am Wagen bedeutend<br />

erschwert, denn diese dürfen in keinem<br />

Fall über die für das Motorfahrzeug vorgesehene<br />

Höhe und Breite hinausragen oder<br />

Personen oder Sachen beschädigen können.<br />

Die bisher beliebte Unterbringung der Skier<br />

auf den vorderen Kotflügeln ist auch nicht<br />

mehr statthaft, weil der Wagen «keine technisch<br />

nicht erforderlichen hervorstehenden<br />

Bestandteile aufweisen darf, die bei engem<br />

Verkehr oder Zusammenstössen gefährlich<br />

werden können». Selbstverständlich bedeutet<br />

das aber nicht, dass der Transport von<br />

Skiern auf Personenwagen überhaupt verboten<br />

sei. Die auf der Seite des Wagens befestigten<br />

Skier mit nach unten, gegen oder<br />

über die hinteren Kotflügel gerichteten<br />

Spitzen dürften keinen Anlass zu Beanstandungen<br />

geben, wenn ihre Enden das Fahr-<br />

3ug vorn, hinten oder an den Seiten nicht<br />

überragen. Als zulässig ist wohl auch die<br />

.senkrechtstehende Befestigung der Skier an<br />

der Wagenrückwand zu betrachten, wenn<br />

die Skispitzen das Wagendach nicht übersteigen.<br />

Der ganze Fragenkomplex wird im<br />

übrigen gerade gegenwärtig von den Behörden<br />

geprüft.<br />

Ueberwlntern der Wagen.<br />

Sollte aus irgendeinem Grunde ein Winterbetrieb<br />

nicht in Frage kommen, so ist es mit<br />

einer blossen Einstellung des Wagens in einem<br />

wettergeschützten Räume bei weitem<br />

nicht getan. Man beginnt damit, dass man<br />

den Wagen erst einmal gründlich reinigt,<br />

denn nichts schadet seinem Aussehen auf.die<br />

Dauer so sehr, wie womöglich feuchter<br />

Schmutz. Die nächste Massnahme besteht im<br />

Ablassen des Wassers, des Oels und des<br />

Brennstoffes, wobei besonders darauf zu<br />

achten ist, dass auch an den tiefsten Stellen<br />

des Kühlsystems, z.B. im Gehäuse der Wasserpumpe,<br />

eine vollständige Entleerung stattfindet.<br />

Einer dauernden Pflege auch während<br />

der Winterruhe bedürfen zwei Teile: Die<br />

Batterie und die Bereifung. Um zu verhindern,<br />

dass die Batterieplatten infolge Arbeits-<br />

•mangel sulfatieren, muss •die Batterie entweder<br />

alle 2—3 Wochen neu geladen oder dann<br />

entleert, mit destilliertem Wasser gefüllt,<br />

nochmals entleert und nochmals mit frischem<br />

destilliertem Wasser gefüllt werden. Besser<br />

übergibt man sie jedoch zur Ueberwinterung<br />

dem Spezialisten. Dass die Reifen eine Vernachlässigung<br />

nicht vertragen, ist noch sehr<br />

wenig bekannt. Wenn aber nichts geschieht,<br />

sinkt ihr Luftdruck allmählich so weit, dass<br />

der Wagen schliesslich mehr oder weniger<br />

auf Plattfüssen steht. Im Gewebe entstehen<br />

Knickstellen und dieses, sowie der Laufgummi<br />

erleiden schwere Schädigungen, die besonders<br />

dann sehr nachhaltig sind, wenn sich<br />

der Wagen in einem ungeheizten Raum befindet.<br />

Bei richtiger Ueberwinterung muss<br />

der Wagen deshalb aufgebockt werden.<br />

Noch besser ist es, die Reifen abzumontieren<br />

und in einem nicht zu kalten Raum aufzubewahren,<br />

wo sie erst einmal vollständig austrocknen<br />

können. Bei Stahlseilreifen auf Flachbettfelge<br />

erneuert man gleichzeitig die Wulstbänder,<br />

die meist durch eingedrungene Nässe<br />

stockig geworden sind. Auch die Felgen, die<br />

so oft die Ursache von Reifenschäden werden,<br />

müssen nachgeprüft, entrostet und gestrichen<br />

werden. Kann man den Wagen aus<br />

irgendwelchen Gründen nicht aufbocken, so<br />

muss er unbedingt in Zwischenräumen von<br />

2—3 Wochen so verschoben werden, dass<br />

jedesmal eine andere Stelle der Reifen den<br />

Boden berührt. Der Luftdruck darf niemals<br />

um mehr als ein Viertel Atmosphäre unter<br />

die vorgeschriebene Normalziffer sinken.<br />

Dass man den Wagen nicht in einem<br />

feuchten Raum unterbringen darf, versteht<br />

sich von selbst. Man könnte andernfalls im<br />

nächsten Frühjahr die unangenehme Ueberraschung<br />

erleben, dass im Aussehen der<br />

Wagen um Hunderte, wenn nicht um Tausende<br />

von Franken gelitten hat. m.<br />

Liste der Strassensperrungen und<br />

Verkehrserschwerungen<br />

Bulletin Nr. 49 .<br />

vom 30. Nov. bis 6. Dez. <strong>1933</strong>. Nachdruck verbaten.<br />

Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />

der Baudirektorenkonferenz.<br />

Aargau: Sperrungen: Wettingen - Otelfingen,<br />

Verkehr über Würenlos; Ortsverbindungsstrasse<br />

von Schinznach-Dorf über die weisse Trotte nach<br />

Wallbach gesperrt. Die hölzerne Brücke zwischen<br />

Lauffohr und Vogelsang ist für allen Fährverkehr<br />

gesperrt.<br />

Bauarbeiten: Aarau - Distelberg; Untersiggentbal;<br />

Wohlen - Büelisacker, zwischen Bullenberg<br />

und Büelisaoker; Bremgarten, innerorts;<br />

Etzgen - Schwaderloch; Rupperswil - Schafisheim;<br />

Rheinfelden- Mägden -Maisprach; Menzikon I. 0.;<br />

Rupperswil - Wildegg; Neugrüth - Meisterschwanden;<br />

Schottland - Unterkulm; Schwaderloch - Leibstadt<br />

; Unterrüti - Merenschwand; Klingnau-<br />

Koblenz.<br />

Baselland: Sperrungen: Strasse Ettingen Ms<br />

zur Landesgrenze; Binningen innerorts. St. Jakohsstrasso,<br />

Gemeinde Muttenz zwischen Freidorf<br />

und Warteck. Umleitung für den Durchgangsverkehr<br />

von Basel nach Bern - Luzern über Birsfelden<br />

- Schweizerhali. Dauer bis ca. Ende März<br />

1934.<br />

Bern, Kreis I: Sperrung: Sigriswil . Tschingel-<br />

Strasse, vorübergehend bis 7. Dezember. Umleitung<br />

via Gunten - Langenschachen; Steffisburg-<br />

Thun; Schwäbis - Glockentalstrasse von der Regiebrücke<br />

bis zur Einmündung in die Bernstrasse;<br />

Umleitung des Fährverkehrs von der Regiebrücke<br />

via Alleestrasse - Kyburgstrasse - Bernstrasse oder<br />

umgekehrt.<br />

Bauarbeiten: Strasse Zweilütschinen - Grindelwald,<br />

Korrektion in der Ortweid; Strasse<br />

Hondrich - Aeschi, Strasse ob Hondricb.<br />

Kreis II: Sperrungen- Albligen, Riiekmühlebrücke.<br />

?on 8 bis 17 Uhr für leichte Fahrzeuge,<br />

für Lastwagen ganz gesperrt; Staatsstrasse Belp-<br />

Hunziken - Ruhigen, östlich der Hunzikenbrücke.<br />

Staatsstrasse Metzgerhüsi - Walkringen - Gomerkinden<br />

ist zwischen BigentaJ und Walkringen füT<br />

schwere Motorwagen und schwere Pferdefuhrwerke<br />

gesperrt. Umleitung über Biglen - Obergoldbach.<br />

Kreis IM: Sperrung: Strassenbrücke über<br />

Nidau - Büren-Kanal, Umleitung der Fuhrwerke,<br />

Personenautos und Camions (ohne Anbänger)<br />

über die Eisenbahnbrücke der Biel . Täuffelen-<br />

Ins - Bahn, zulässige Belastung bis 11 Tonnen.<br />

Bauarbeiten Biel - Nidau - Aarberg, bei<br />

Nidau; St. Imier, innerorts.<br />

Kreis IV: Sperrungen: Wasen - Fritzenfluhstrasse,<br />

im Dorf Wasen, vom Rössli bis Hornbachbriieke,<br />

für den Lastwagenverkebr gänzlich<br />

gesperrt; 'Schüpbachbrücke an der Bern-Luzerastraf.se<br />

ab 28. Oktober; Lastwagenverkehr ganz gesperrt;<br />

Personenwagen wird zeitweise ein Fahrbahnstreifen<br />

von 3 m Breite freigegeben.<br />

Bauarbeiten: Strasse Herzogenbuchsee •<br />

Wangen, in Wanzwil; Burgdorf-Langnauatrasse,<br />

oberhalb Hasle.<br />

Kreis V: Bauarbeiten: St Ursanne - Les Ma-<br />

Jettes. unterhalb Malrang.<br />

Freiburg: Bauarbeiten: Strasse Freiburg - Beiifaux,<br />

bei Freiburg; Strasse Bulle - Montbovon, bei<br />

Älbeuve; Strasse Freiburg - Murten bei Freiburg.<br />

Genf: Bauarbeiten: Strasse nach Ferney;<br />

Strasse von Cartigny nach Aire-la-Ville.<br />

Glarus: Bauarbeiten- Luchsingen - Nidfurn;<br />

Mollis - Filzbach, bei Britterwald.<br />

St. Gallen: Sperrung: Gossau - Oberbüren, Umleitung<br />

über Gossau - Flawil - Wil. .-.<br />

Luzern: Bauarbeiten: Weggis - Vitznau, bei<br />

Vitznau; Strasse Huttwil - Sursee bei Zeil,- Ettiswil<br />

und Mauensee; Strasse Ruswil - Luzern bei<br />

Ruswil und Hellbühl; Emmenbrücke I. 0. und A.<br />

0.; Strasse Münster - Luzern zwischen Romerswü<br />

und Rothenburg; Strasse Emmensee bis Richensee;<br />

Hitzkirch I. 0.<br />

Neuenburg: Bauarbeiten: La Chaux-de-Fonds-<br />

Le Locle.<br />

Nidwaiden: Bauarbeiten: Brünigstrasse Acherbrücke-Delli,<br />

südlich am Lopperberg bis Kantonsgrenze,<br />

voraussichtlich den ganzen Winter.<br />

Obwalden: Bauarbeiten: Giswil - Lungern,<br />

oberhalb Kaiserstuhl; Grünenwald - Engelberg;<br />

Kerns-St. Nikiaus.<br />

Schwyz: Bauarbeiten: Strasse zwischen Biberbrückp<br />

und Schindellegi; Sattel, Kreuzstrasse-<br />

Post; Wollerau - Richterswil.<br />

Solothurn: Sperrung: Gempen - Nuglar.<br />

Bauarbeiten : Lostorf, innerorts.<br />

Tessin: B a ua r be i t e n : Airolo, innerorts; Biasca-<br />

Osogna; Biasca-Malvaglia; Lavorgo - Biaschina;<br />

Arbedo - Lumino.<br />

Uri: Bauarbeiten: Furkastrasse, bei Realp;<br />

Oberalpstrasse bei Andermatt.<br />

Waadt: Sperrungen: Strasse Vevey - Chätel-<br />

St. Denis und alte Strasse Vevey - Lausanne bei<br />

Vevey (örtliche Umleitung). Lausanne - Neuenburg<br />

zwischen Yverdon und Tuileries.<br />

Bauarbeiten: Veytaux - Vjlleneuve; Chfiseaux<br />

- Boussens; entre Bex et Le Pont sur la<br />

Gryonne; entre Vallamand - Mur; Strasse Lausanne<br />

- Geneve, zwischen Bursinel und Dully.<br />

Strasse St. Maurice-Lausanne zwischen Villatfe<br />

und Gully; Strass-e sortie de Leysin; Strasse Latisanne-Neuenburg<br />

zwischen Yvordon und Grandson.<br />

Zug: Bauarbeiten: Strasse Zug - Arth zwischen<br />

Zug und St. Adrian.<br />

Zürich: Sperrungen: Dürnten - Tannerstrasse,<br />

zwischen Grenze Rüti bis Konsumgebäude; Umleitung:<br />

Durchgangsverkehr über Dürnten-Bubikon;<br />

Lokalverkehr- in der Richtung Dürnten-Rüti durch<br />

die Florastrasse; Uster - Mönchaltorf bis Kies.<br />

W.:ttt: Strasse Regpnsdorf-Watt für den Fahrverkehr<br />

gänzlich gesterrt. Zufahrt nach Watt erfolgt<br />

über Adlikon oder Soebäch - Katzenrüti. Adliswil:<br />

Soodstrasse in Leimbach bis Mitto Dezember<br />

für den Fahrverkehr gesperrt. Lokalverkehr<br />

Sihlbrücke - Stadtgrenze offen. Stäfa: Rainstrisse<br />

wegen Kanalisation, Bergstrasse - Uetikon<br />

bis ca. Ende Dezember.<br />

Bauarbeiten: Adliswil: Albisstrasse zwischen<br />

Bahnbpfstrasse und dem Bahnübergang.<br />

Pfäffikon: Die Usterstrasse zwischen Obermattstrasee<br />

und Faichrüti; Maur: Fällanden - Mönchaltdorf.<br />

Mannedorf: Seestrasse zwischen Langackerstrasse<br />

und Hafenanlage. Seestrasse von<br />

Rietliu bis Tiefenhof; Seestrasse zwischen Dorfbachbrücke<br />

und der Fabrik Terlinden in Goldbaoh;<br />

Bauma; Tösstalstrasse zwischen Wyden<br />

und Bauma; Dietlikon: Strasse Station Dietlikon-<br />

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