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E_1934_Zeitung_Nr.016

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BERN, Dienstag, 27. Februar <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - N° 16<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint laden Dlenstaa «nd Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

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Automobilistische Tagesprobleme<br />

Die Frühjahrsinstandstellung<br />

des Automobils.<br />

Niemand weiss wohl den Frühling: mehr<br />

tu schätzen als der Automobilist. Für ihn<br />

bedeutet er die Erfüllung monatelang gehegter<br />

Pläne und die Befreiung der vollen Reiselust,<br />

die sich während der Wintermonate<br />

wie zu einer Lawine angehäuft hat. Damit<br />

jedoch nichts die Genüsse beeinträchtige,<br />

dürfen einige Rücksichten auf den Wagen<br />

nicht ausser Acht gelassen werden. Der Wagen<br />

bedarf einiger Anpassung, gleichgültig,<br />

ob er während des Winters « eingemottet»<br />

oder in Betrieb war. Die gegenwärtigen<br />

Tage sind der geeignetste Zeitpunkt dazu.<br />

Verschiebt man die Instandstellung auf später,<br />

so wird aus dem « Später » erfahrungsgemäss<br />

ein « Nie»; denn bei einmal aufgenommenem<br />

Fahrbetrieb wird man meist<br />

nicht mehr Zeit und Gelegenheit finden, um<br />

die notwendigen Arbeiten nachzuholen. Wer<br />

die Instandstellung auch nur um einige Wochen<br />

hinausschiebt, hat vielleicht den Wagen<br />

gerade dann nicht zur Verfügung, wenn er<br />

ihn am dringendsten zu benützen wünschte.<br />

Als erste Massnahme gilt zugleich sowohl<br />

für Wagen, die einen Winterschlaf, wie auch<br />

für solche, die einen strengen Fahrbetrieb<br />

hinter sich haben, die Beseitigung eventueller<br />

Rosteinwirkungen. Mit der Drahtbürste<br />

oder Schmirgelleinwand sind die angerosteten<br />

Teile gründlich zu reinigen und, wenn<br />

es sich um Gelenke, Federn oder andere<br />

bewegliche Organe handelt, mit Petrol oder<br />

besser noch den speziell dafür im Handel<br />

befindlichen Präparaten zu behandeln, wobei<br />

anschliessend eine Neulackierung oder ein<br />

Einfetten vor neuer Verrostung schützen.<br />

Bei vernickelten oder verchromten Teilen<br />

wird eventuell die Frage einer Neugalvanisierung<br />

ins Auge gefasst. Feuchtigkeitsschäden<br />

an der Karosserie machen die Inanspruchnahme<br />

des Fachmannes erforderlich,<br />

sollten jedoch keinesfalls auf sich beruhen<br />

gelassen wenden, da sie sich sonst rasch<br />

vergrössern.<br />

Alle Gelenke, Gestänge oder Kabelzüge<br />

am Ohassis sind genau auf ihre Zuverlässigkeit<br />

nachzuprüfen und neu zu schmieren.<br />

Verharzte und verstopfte Schmierstellen bedürfen<br />

einer Reinigung mit Benzin oder Petrol.<br />

Die Hinterachsbrücke und das Getriebe<br />

erhalten am besten eine NeufüHung mit<br />

dem meist dafür vorgeschriebenen dicken<br />

Schmieröl, und die Bremsen sind auf den<br />

Abnützungsgrad ihrer Beläge hin zu untersuchen,<br />

es sei denn, dass diese Arbeiten<br />

schon bei der Herbstrevision des Wagens<br />

erledigt worden wäre.<br />

Grössere Instandstellungsarbeiten am Motor<br />

sind Sache des Spezialisten. So wird<br />

sich gerade vielfach im Anschluss an einen<br />

schweren Winterbetrieb das Einschleifen<br />

der Ventile und das Entrussen der Zylinder<br />

empfehlen, eine Arbeit, für die der Durchschnittsfahrer<br />

gewöhnlich nicht genügend<br />

Sachkenntnis und Lust aufbringt. Umfangreichere<br />

Instandstellungsarbeiten, wie das<br />

Ausschleifen der Zylinder, der Ersatz der<br />

Kolben und die Neulagerung von Wellen<br />

sollten zwar normalerweise schon im Herbst<br />

vorgenommen worden sein. Nicht selten<br />

wird sich aber die Notwendigkeit zu ihrer<br />

Vornahme erst im Winter gezeigt haben, so<br />

dass auch sie nun auf dem Programm figurieren.<br />

Demgegenüber können wieder eine<br />

ganze Anzahl kleinere Instandstellungen<br />

durch den Fahrer selbst geschehen. So erwähnen<br />

wir die Reinigung des Kühlsystems<br />

mit einem der dafür im Handel erhältlichen<br />

Speziailpräparate oder im Notfall stark verdünnter<br />

Salzsäure, das Neueinregulieren des<br />

Vergasers, das Nachspannen des Ventilatorriemens,<br />

eventuell die Erneuerung der<br />

Zündkabel, vor allem aber die Kontrolle, die<br />

Reinigung oder der Ersatz der Zündkerzen,<br />

die Kontrolle des Unterbrechers und die<br />

Reinigung des Zündverteilers. Bei dieser<br />

Gelegenheit dürfen die zwar äusserst anspruchslosen<br />

Lager der Zündapparate, der<br />

Lichtmaschine und des Anlassers auch wieder<br />

einmal einen Tropfen Oel erhalten, wenn<br />

das Instruktionenbuch des Wagens keine<br />

andern Weisungen gibt.<br />

Zu den wichtigsten Saisonarbeiten ist ferner<br />

die Kontrolle der elektrischen Lichtanlage<br />

zu zählen. Vielfach empfiehlt sich<br />

eine Neueinstellung der Lichtmaschine, da<br />

während der warmen Jahreszeit mit einem<br />

bedeutend geringeren Strombedarf zu rechnen<br />

ist und eine übermässige Stromabgabe<br />

nur zum unerwünscht raschen Verdunsten<br />

der Batteriefüllung führen würde. Die Batteriefüllung,<br />

der sogenannte Elektrolyt, ist<br />

auf die vorschriftsmässige Dichtigkeit zu<br />

prüfen und eventuell bis auf das richtige<br />

Niveau zu ergänzen. Batterien, die infolge<br />

des anspruchsvollen Betriebes während der<br />

Wintermonate an Leistungsfähigkeit eingebüsst<br />

haben, werden am besten dem<br />

Spezialisten übergeben. Bei dieser Gelegenheit<br />

empfiehlt sich auch eine Nachkontrolle<br />

der elektrischen Leitungsanilagen, die durch<br />

die Winterfeuchtigkeit ebenfalls gelitten haben<br />

können. Welche Folgen sonst beispielsweise<br />

ein Kurzschluss in den Scheinwerferleitungen<br />

haben könnte, brauchen wir wohl<br />

nicht weiter auszumalen.<br />

Schliesslich sei hier noch auf einige Punkte<br />

hingewiesen, von denen die Fahrsicherheit<br />

ganz unmittelbar abhängt. Es sind das die<br />

Lenkung, deren Verbindungen und Organe<br />

nur zu oft vernachlässigt werden, die Bremsen,<br />

bei denen vor allem auch auf korrekte<br />

Einstellung zu achten ist, und die Achsbefestigungen,<br />

die sich nicht allzu selten nach<br />

einiger Zeit lockern.<br />

Die Alpenstrassen-Imtiative<br />

zustande gekommen.<br />

Die Unterschriftensammlung seht weiter.<br />

Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren,<br />

ist die für das Zustandekommen der Initiative<br />

notwendige Mindestzahl von 50,000 Unterschriften<br />

bereits ansehnlich überschritten,<br />

indem beim Sekretariat der schweizerischen<br />

StrassenverkehrsOga gegen 70,000 Unterschriften<br />

vorliegen. Es ist dies angesichts<br />

der ; recht bescheidenen Propaganda, weiche<br />

für die Initiative gemacht worden ist, ein<br />

sehr erfreulicher Erfolg. Damit soll aber der<br />

Eifer für die Sammlung weiterer Unterschriften<br />

keineswegs erlahmen, da die Initianten<br />

mit Recht eine möglichst grosse und<br />

eindrückliche Zahl von Unterschriftenbogen<br />

in der Bundeskanzlei deponieren wollen. Es<br />

soll unseren Landesvätern, welche bisher so<br />

wenig Gehör für die Vorschläge eines grosszügigen<br />

nationalen Strassenbauprogrammes<br />

hatten, gezeigt werden, dass im Volke<br />

draussen das Verständnis für eine den zukünftigen<br />

Verkehrsbedürfnissen Rechnung<br />

tragende Verkehrspolitik grössej ist, als offenbar<br />

im Bundeshaus gemeinhin angenommen<br />

wird.<br />

Da sich noch eine grosse Zahl von Unterschriftenbogen<br />

in Zirkulation befinden und<br />

verschiedene nationale Verkehrsverbände<br />

ihre Sammlung noch nicht abgeschlossen<br />

haben, darf damit gerechnet werden, dass<br />

die Zahl der Unterschriften hunderttausend<br />

übersteigen wird. Sollten alle Bogen rechtzeitig<br />

bei der Geschäftsstelle eingehen, so<br />

hätte der Vorstand die Möglichkeit, die Initiative<br />

noch im Laufe der Frühjahrssessto»<br />

der eidgenössischen Räte einzubringen!.<br />

In Bezug auf die Sammlung der Unterschriften<br />

seien die nachfolgenden Ratschläge<br />

der Geschäftsstelle der allgemeinen Auimerksamkeit<br />

empfohlen :<br />

Die Alpenstrassen-Imtiative findet im ganzen*<br />

Lande die Zustimmung nahezu aller Stimmfähiger*.<br />

Auß den abgelieferten legalisierten Bogen zeigt es<br />

sich jedoch, dafis viele Unterschriften verloren sind,<br />

weil der Betreffende seinen Namen so undeutlich<br />

hersetzte, als handle es sich um die Signatur eines<br />

Artzes oder Bankdirektors, so dass der Kontrollbeamte<br />

den Namen mit dem besten Willen nicht<br />

entziffern kann. Dies vor allem in den Fällen, wo<br />

der Betreffende als Bewohner einer grösseren Ortschaft<br />

es unterliess, dem Wohnort Strasse und<br />

Hausnummer beizufügen.<br />

Verloren eind auch die leserlichen Unterechrif-*<br />

ten, die etwa bloss lauten: « Hans Müller, Kaufmann,<br />

Zürich » Hier bleibt dem Kontrollbeamten<br />

nicht anderes übrig, als auf dem Bogen beizufügen?<br />

«Welcher von vielen? > und die Unterschrift zu<br />

streichen. Ungültig sind auch die Unterschriften<br />

derjenigen, die in einer andern Gemeinde wohnen,<br />

als auf dem Kopf des Bogene angegeben ist. Wi*<br />

bitten alle Freunde der Initiative, beim Unterschreiben<br />

auf Genauigkeit und Deutlichkeit bedacht zu<br />

sein.<br />

Zur Nachahmung möchten wir ferner das Vorgehen<br />

des Berner Oberländischen Aktionskomitees<br />

(Volkswirtschaftskammer, Verkehrsverein und Hotelgenossenschaft)<br />

empfehlen, das in einer Konferenz<br />

mit den Vertrauensleuten aus den oberländisehen<br />

Amtsbezirken sich über die Möglichkeit beriet, alle<br />

Stimmfähigen zu erfassen. Bei der Wichtigkeit der<br />

Initiative für Fremdenverkehr und Arbeitsbeschaffung<br />

wurde es als wünschenswert bezeichnet, dass<br />

sich die Gemeindebehörden der Sache annehmen.<br />

In einzelnen Gemeinden ist der Gemeindeweibel beauftragt<br />

worden, mit den UnteTschriftenbogen die<br />

Bürger von Haus zu Haus aufzusuchen, was sich<br />

in jeder Hinsicht bewährt hat. In vielen Fällen<br />

zeigte sich auch die öffentliche Auflage von Bogen<br />

notwendig, wobei die Gemeindebehörden dies ohne<br />

Kosten im Amtsanzeiger bekanntgeben können.<br />

Wir bitten alle Stimmfähigen der Alpenstrassen-<br />

Imtiative, bei deren Bedeutung für die gesamte<br />

Volkswirtschaft auch fernerhin ihre Aufmerksamkeit<br />

zu schenken, damit durch eine möglichst grosso<br />

Zahl von Unterschriften die WünschbaTkeit einer<br />

baldigen Inangriffnahme der Arbeiten untenstrichen<br />

wird.<br />

Unterschriftenbogen können durch die Geschäftsstelle<br />

der « Schweizerischen Strassenverkehrsliga »»<br />

Zürich I, Talacker 50, bezogen werden.<br />

Die Milch geht zurück!<br />

Wie den Angaben unserer Zollorgane übef<br />

die Einfuhr im Jahre 1933 entnommen werde«<br />

kann, ist u. a. auch der Import von Benzin<br />

und Benzol für Motoren zurückgegangen.<br />

Es wurden nurmehr 195,427 t gegenüber<br />

204,255 im Jahre 1932 eingeführt. Der Rückgang<br />

von rund 9000 t ist an und für sich im<br />

Verhältnis zur Gesamteinfuhr nicht gerade<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die ewige Wahrheit.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(6. Fortsetzung)<br />

Eines Tages landete er nach seinen erfolglosen<br />

Versuchen auf den Hochschulen<br />

Deutschlands in Leyden. Aber auch dort bekam<br />

er wörtlich das zu hören, was man ihm<br />

anderwärts gesagt.<br />

Da Hess der lange Jul den Kopf hängen.<br />

Seine letzte Hoffnung war, dass die Gesuchten<br />

den Weg nach Wien finden würden.<br />

Aber auch hier forschte er vergebens. Er<br />

suchte Anschluss an die grossen Fremdenhotels<br />

und wurde ein fast täglich gesehener<br />

Besucher des polizeilichen Meldeamtes, aber<br />

man lächelte bereits mitleidsvoll, wenn man<br />

seiner ansichtig wurde. Er brauchte nicht<br />

mehr zu fragen, was er wolle, alle wussten<br />

es schon. Nein! Herr und Frau von der Witte<br />

seien nicht gemeldet.<br />

Eine dumpfe Verzweiflung bemächtigte sich<br />

seiner. Trotz aller Widerstände, die sich ihm<br />

entgegensetzten, stieg immer wieder das Bild<br />

der schönen Frau vor ihm auf. Er glaubte<br />

nicht an die abweisende Kühle ihres Wesens,<br />

mit der sie sich umgab.<br />

Damals war es, dass er unvermutet bei mir<br />

auftauchte. Zerfahren, verstört, weltverloren.<br />

Die Ellbogen auf den Knien aufgestützt, das<br />

Kinn in den Händen vergraben, die Zigarette<br />

im Munde, starrte er schweigend vor sich<br />

hin. Ich hatte ihn schon in ähnlichen Stimmungen<br />

gesehen, aber noch nie wie diesmal.<br />

Ich sah, es war bitterer Ernst. Etwas musste<br />

geschehen.<br />

«Höre einmal, Jul, bei dir geht es nicht<br />

mit richtigen Dingen zu. Ich möchte dir einen<br />

Rat geben: Raffe dich auf und versuche, dich<br />

abzulenken. Bis jetzt warst du nicht ein einziges<br />

Mal in den Bergen. Du hast mir wiederholt<br />

von einem Kamin vorgeschwärmt. Ich<br />

glaube in der Nordwand vom Grossen Buchstein.<br />

Es kann auch der Kleine Buchstein<br />

sein, oder eine Südwand, ich weiss es nicht.<br />

Der Kamin soll eine ganze Anzahl von Varianten<br />

haben, sich den Hals zu brechen.<br />

Nimm deinen Eispickel und deine Steigeisen<br />

und mache dich auf den Weg. Du wirst auf<br />

andere Gedanken kommen.»<br />

Er nahm die Zigarette aus dem Mund und<br />

blies schweigend den Rauch von sich.<br />

«Was hältst du davon, Jul?»<br />

Er stand schwerfällig auf.<br />

«Du hast recht, Hannes. Wie immer. Ich<br />

muss auf andere Gedanken kommen. Es hat<br />

ja doch keinen Zweck.» Er griff naGh seinem<br />

Hut. «Auf Wiedersehen. Ich fahre morgen.»<br />

«Aber mache keine Dummheiten, ich möchte<br />

dich wirklich wiedersehen.» Er lächelte und<br />

nickte.<br />

Zwei Tage später kletterte einer in einem<br />

schmalen Riss himmelwärts und dachte an<br />

nichts, wie an die Griffe, mit denen er sich<br />

hoch zog, und an den Halt seiner Beine, mit<br />

denen er sich aufwärts stemmte. Bis er sich<br />

mit einem letzten Ruck auf ein schmales<br />

Band schwang. Schritt für Schritt tastete<br />

er sich weiter, bis die Höhe gewonnen war.<br />

Auf einem Vorsprung Hess er sich nieder und<br />

blickte, eingehüllt von dem unendlichen<br />

Schweigen, um sich, gedankenvoll in die unter<br />

ihm versinkenden Tiefen. Und aus den<br />

Nebeln, die wie lichte Schleier unter ihm<br />

wallten, stiegen seine Träume auf, eine lichtumflossene<br />

Frauengestalt, die ihm zu winken<br />

schien, er sah...<br />

Er warf den Rucksack um, griff nach seinem<br />

Eispickel und kletterte talwärts. Als er<br />

unten auf der Schutthalde aufsprang, stand<br />

einer im Jägerrock neben ihm und schüttelte<br />

den Kopf.<br />

«So san aa aner von dö, die amal g'schwinder<br />

unten sein wer'n, als wia's selber möchten.»<br />

Daheim angelangt, warf er alles missmutig<br />

von sich.<br />

Dieses Mittel hatte nichts genützt. Es<br />

musste ein anderes versucht werden. Er überlegte.<br />

Heute abend war «Fidelio». Vielleicht<br />

ging es damit.<br />

Ein Meer von Licht und Farben. Blitzende<br />

Kronleuchter über Weiss und Gold, purpurner<br />

Samt der Sitze, schwarze Fracks und Smokings,<br />

in allen Farben schillernde Toiletten,<br />

nackte Frauenarme, blitzende Edelsteine, in<br />

dem bunten Gewühl die braunen Livreen der<br />

geschäftig hin und her eilenden Diener, ein<br />

ununterbrochenes Kommen und Gehen, bald<br />

leises, bald lautes Gemurmel der Stimmen,<br />

. unterdrücktes Lachen, das Klappen der umgeschlagenen<br />

Parkettsitze, Klangfetzen der<br />

stimmenden Instrumente, zarte Geigenstriche,<br />

der näselnde Ton einer Oboe, ein schüchterner<br />

Hornstoss. Würdevolle weisshaarige<br />

Herren, jugendliche Mädchengestalten, glänzende<br />

Uniformen und Ordenssterne, elegante<br />

männliche Erscheinungen, gestärkte Hemdbrüste,<br />

Monokels, verführerische Frauen in<br />

voll erblühter Schönheit, ein Grüssen, ein<br />

Nicken, ein Lachen, hier ein hocherhobener<br />

winkender Arm, dort ein gegenseitiger Zuruf,<br />

ein Hin- und Herwogen freudig bewegter<br />

Menschen im Summen eines gesellschaftlichen<br />

Bienenschwarmes.<br />

Müde und abgespannt, unbekümmert um<br />

das Treiben um sich, stand Jul vor seinem<br />

Parkettsitz, an seiner Seite ein Herr mit wallender<br />

Haarmähne, der geschäftig in einer<br />

Partitur blätterte.<br />

Würdevoll hob sich der eiserne Vorhang.<br />

In der Parterreloge neben ihm wurde eine<br />

Tür zugeschlagen, er wandte den Kopf...<br />

ein Herr im Frack trat an die Brüstung...<br />

eine Dame... das tiefe Dekollete eines weis-


überwältigend. Besonderes Gewicht erhalten<br />

aber diese Zahlen, wenn man die Entwicklung<br />

in den letzten Jahren damit vergleicht,<br />

die eine ununterbrochene Epoche mit Einfuhr<br />

darstellt.<br />

Mit der quantitativen Zunahme des Benzinimportes,<br />

die natürlich im engen Zusammenhang<br />

mit der Stärke des motorisierten<br />

Strassenverkehrs steht, sind auch die Einnahmen<br />

aus dem Benzinzoll entsprechend<br />

angeschwollen. So betrugen sie im Jahre<br />

1928 rund 26 Millionen, im Jahre 1932 bereits<br />

44,8 Millionen, so dass jährlich eine Mehreinnahme<br />

von durchschnittlich 5 Millionen<br />

Franken verzeichnet werden konnte. Diese<br />

in ihrem Ausmass überraschende Einnahme<br />

des Bundes Hess auch den Appetit des eidg.<br />

Finanzministers und aller jener Wirtschaftskreise<br />

anwachsen, welche der Eidgenossenschaft<br />

recht hohe Einnahmen wünschen, um<br />

selbst um so höhere Subventionsansprüche<br />

an Mutter Helvetia stellen zu können. Die<br />

Stimmen, welche eine weitere Erhöhung des<br />

Benzinzolles fordern, sind trotz aller gutgemeinten<br />

Warnungen bis heute noch nicht<br />

verstummt. Auch alle Hinweise auf die<br />

schlechten Erfahrungen, welche Nachbarstaaten,<br />

so vor allem Deutschland, mit der<br />

Ueberspannung des Steuerbogens gemacht<br />

haben, wurden bei uns in den Wind geschlagen.<br />

Die beträchtlichen Mehrkosten,<br />

welche die Neubestimmungen des Autotnobilgesetzes<br />

und die Neuregelung der Haftpflichtversicherung<br />

mit sich brachten, haben<br />

es zahlreichen Automobil- und vor allem<br />

Motorradhaltern verunmöglieht, ihr Fahrzeug<br />

weiterhin im Dienst zu behalten. Andere<br />

Besitzer wiederum sahen sich gezwungen,<br />

die Inanspruchnahme ihrer Fahrzeuge<br />

auf ein Minimum zu beschränken, so dass<br />

der Minderkonsum an Benzin nicht überrascht.<br />

Parallel damit geht aber auch der Rückgang<br />

der Einnahmen für den Bund aus dem<br />

Benzinzotl, der um so emofindlicher sein<br />

dürfte, als im Staatsbudget mit einer Mehreinnahme<br />

von 1 Million Franken gerechnet<br />

wurde. Es ist dies ein erster und untrüglicher<br />

Fingerzeig für die von uns immer wieder<br />

vertretene Auffassung, dass die fiskalische<br />

Belastung des Motorfahrzeugverkehrs<br />

ihre obere Grenze bereits erreicht, mit Rücksicht<br />

auf die kritische Wirtschaftslage sogar<br />

überschritten habe. Die Steuern und Abgaben<br />

überwuchern derart die durch das<br />

Fahrzeug selbst gebotene Wirtschaftlichkeit<br />

des Betriebes, dass die weitere Beibehaltung<br />

der bisherigen Steueransätze einfach einer<br />

Drosselung des Motorfahrzeugverkehres<br />

gleichkommt. Die Folgen einer solchen<br />

Knebelung sind eben die schon lange zum<br />

voraus angesagten Einnahmenrückgänge.<br />

Wir können nur im beidseitigen Interesse<br />

von Staat und Wirtschaft wünschen, dass<br />

das Ergebnis des letztjährigen Benzinimportes<br />

von 'der staatlichen Verwaltung und den<br />

Parlamentariern richtig verstanden wird und<br />

sie ihre bisherige Einstellung dem Steuerproblem<br />

gegenüber endlich revidieren. Das<br />

Automobilwesen hat bereits aufgehört, die<br />

nimmer versiegende Milchkuh zu sein. Wenn<br />

ihr Ertrag beibehalten oder gar gesteigert<br />

werden soll, so muss man sie eben auch bei<br />

Kräften halten und ihr nicht gleichzeitig noch<br />

die Existenzbedingungen erschweren! ß<br />

Das neue zürcherische Verkehrsgesetz.<br />

Dieser Tage nahm die Liga der Verkehrsinteressenten<br />

sowie die ihr angeschlossenen<br />

Verbände Stellung zu diesem Entwurf. Es<br />

zeigte sich hiebei, dass derselbe den Postulaten<br />

der Verkehrsinteressentenverbände, wie<br />

sen Frauenrückens... der Arm eines Logenschliessers<br />

streckte sich vor, die Mäntel abnehmend...<br />

der Herr wandte sich gegen den<br />

Zuschauerraum... jetzt die Dame ... Herr<br />

und Frau van der Witte!<br />

Regungslos wie eine Statue, totenblass,<br />

keinen Tropfen Blut im Gesicht, starrte Jul<br />

hinauf. Das Summen des Bienenschwarms<br />

flaute ab. Ein letztes ersticktes Lachen. Das<br />

Schweigen der Erwartung lag über dem<br />

Raum. Vor dem Orchester ragte der erhobene<br />

Arm des Kapellmeisters mit dem Taktstock<br />

auf. Alles hatte Platz genommen, nur Jul<br />

stand regungslos, wie entgeistert, und starrte<br />

noch immer auf die Frau in der Loge neben<br />

sich. Jetzt nahm die Dame ihr Glas, und<br />

suchend wanderten ihre Blicke durch den<br />

Zuschauerraum... jetzt hatten sie ihn erreicht...<br />

rasch liess sie das Glas sinken...<br />

flammende Röte schoss ihm ins Gesicht, es<br />

schien ihm, wie wenn sie leicht erröte, ihm<br />

zunicke... er fand nicht die Geistesgegenwart,<br />

den Gruss zu erwidern ... das Licht des<br />

Kronleuchters erlosch... alles um ihn versank<br />

in Dunkelheit...<br />

Noch immer stand er regungslos und<br />

starrte in die Loge. Unruhig sahen die Menschen<br />

auf, der Herr mit der Partitur neben<br />

ihm rückte nervös hin und her und mass ihn<br />

mit missheiligen Blicken. Langsam sank er<br />

auf seinen Sitz.<br />

Er wusste nicht, was auf der Bühne vorging,<br />

ihm war, wie wenn das Orchester<br />

schweige, er vernahm keinen Ton einer Singstimme,<br />

er starrte nur auf die Frau in der<br />

Loge, die keinen Blick von der Bühne wandte,<br />

deren zartes Profil er im Halbdunkel verschwimmend<br />

ausnahm; nur als die Schlussarie<br />

einer Frauenstimme durch das Haus<br />

jubelte:<br />

* Komm Hoffnung, lass den letzten Stern der<br />

Müden nicht erbleichen,<br />

Erhell mein Ziel, sei's noch so fern, die Liebe<br />

wird's erreichen...»<br />

da presste er die geballten Fäuste vor die<br />

Augen, wie wenn er alle Gedanken, die in ihm<br />

tobten, zurückdrängen wolle. Die Frau in der<br />

Loge wandte noch immer keinen Blick von<br />

der Bühne.<br />

Eine Sturmflut der Empfindungen wogte in<br />

seinem Inneren. Er würde ihr Aug' in Aug'<br />

gegenüberstehen, wenn er die Hand ausstrecke,<br />

würde er sie berühren können, er<br />

würde den singenden Tonfall ihrer Stimme<br />

hören... vielleicht nur für wenige Stunden...<br />

um von ihr zu hören... dass sie schon in<br />

wenigen Tagen für immer...<br />

Das Licht des Kronleuchters flammte blendend<br />

auf. Rauschender Beifall brauste durch<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

solche in der Eingabe vom 1. Juni 1933 festgelegt<br />

sind, nur in geringem-Masse Rechnung<br />

trägt und dass speziell in finanzieller<br />

Hinsicht das den Motorfahrzeugbesitzern bezeugte<br />

Entgegenkommen ungenügend ist.<br />

Das Begehren um allgemeine Herabsetzung<br />

der sehr hohen Steueransätze für Motorfahrzeuge<br />

dürfte nach wie vor aufrecht<br />

erhalten werden. Es ist auch zu beanstanden,<br />

dass die neueingeführten Steueransätze<br />

für Versuchsschilder, Reisegepäckanhänger<br />

und Tagesbewilligungen viel zu hoch angesetzt<br />

sind. Eine Steuer von 60 Fr. für einen<br />

Reisegepäckanhänger, der vielleicht Fr. 200<br />

bis 300 kostet, muss als ein Unding bezeichnet<br />

werden. Auch dem Verlangen, für über fünf<br />

Jahre alte Fahrzeuge eine Herabsetzung der<br />

Steueransätze vorzunehmen, wurde in der<br />

Gesetzesvorlage nicht Rechnung getragen,<br />

ebenso auch nicht dem Postulat der Verkehrsinteressentenverbände,<br />

dass der gleiche<br />

Kontrollschild auch für ein zweites zum Verkehr<br />

zugelassenes Fahrzeug gelte.<br />

Wenn die Gesetzesvorlage vorsieht, dass<br />

die Motorfahrzeugsteuer inskünftig in zwei<br />

Raten bezahlt werden kann, so sind anderseits<br />

die Zinszuschläge von 3 % für die<br />

zweite Rate und 10 % bei verspäteter Bezahlung<br />

der zweiten Rate unannehmbar. Es<br />

muss vielmehr verlangt werden, dass bei sofortiger<br />

Bezahlung der ganzen Steuer ein<br />

Rabatt gewährt wird, wie dies bei den Einkommens-<br />

und Vermögenssteuern des Kantons<br />

Zürich der Fall ist (2 %). Zu einem besondern<br />

Kampfpostulat wird sich die Verwendung<br />

der Motorfahrzeug- und Fahrradsteuern<br />

gestalten. Während bis anhin diese<br />

Steuern nur «für besondere Aufwendungen<br />

beim Bau und Unterhalt von Hauptverkehrsstrassen<br />

> verwendet werden durften, sieht<br />

die neue Gesetzesvorlage vor. dass die Steuern<br />

allgemein « für den Bau und Unterhalt<br />

der Strassen» Verwendung finden dürfen,<br />

wobei Art. 2 noch ergänzend ausführt, dass<br />

unter den Begriff Strassen auch « Fahrwege,<br />

Plätze, Brücken und Stege» fallen; mit anandern<br />

Worten : Der Kanton und die Städte<br />

Zürich und Winterthur dürfen inskünftig die<br />

Motorfahrzeug- und Fahrradsteuern auch für<br />

Strassen 3. Klasse, Nebenwege, unbedeutende<br />

Quartierstrasseti, Waldwege usw. verwenden,<br />

welche vom Motorfahrzeugverkehr<br />

gar nicht oder nur ganz minim frequentiert<br />

werden. Gegen eine solche Erweiterung der<br />

Steuerverwendung muss ganz energisch Front<br />

gemacht werden, und es dürfte vielleicht,<br />

neben der Steuerherabsetzung gerade dieser<br />

Punkt dazu Anlass geben, dass die Verkehrsinteressenten-Verbände<br />

die Parole für<br />

Verwerfung des Gesetzes ausgeben müssten.<br />

Der Zweck der vorgesehenen Neuerung ist<br />

klar: Die Hauptverkehrsstrassen des Kantons<br />

sind schon zu einem grossen Teil ausgebaut.<br />

Ist einmal dieser Ausbau beendigt,<br />

so käme auf Grund der gegenwärtigen gesetzlichen<br />

Bestimmungen ein Abbau der<br />

Steueransätze in Betracht, und das will man<br />

von Seiten des Regierungsrates zweifellos<br />

vermeiden, womit aber die Motorfahrzeugbesitzer<br />

nicht einverstanden sind.<br />

Gegen eine weitere Neuerung der Gesetzesvorlage<br />

werden die Verkehrsinteressenten<br />

ebenfalls Front machen müssen. Bis anhin<br />

mussten die Kontrollschilder zum Erstellungspreis<br />

abgegeben werden, welchem Verlangen<br />

zwar nicht Folge gegeben worden<br />

ist. Im neuen Gesetz wird nun vorgesehen,<br />

dass die Gebühr für die Benützung der Kontrollschilder<br />

durch den Regierungsrat bestimmt<br />

wird, mit andern Worten, man will<br />

auf die Erstellungskosten gar nicht mehr abstellen<br />

und die Gebühr wohl hinaufsetzen.<br />

Dass die Gesetzesvorlage auch Vorschriften<br />

für Fahrzeuge mit oder ohne Tierbespannung,<br />

Fussgänger und Viehherden aufweist,<br />

ist sehr zu begrüssen, doch muss festgestellt<br />

werden, dass solche äusserst dürftig sind.<br />

Die Strafbestimmungen schaffen Sonderrecht.<br />

Es mutet wirklich sonderbar an, wenn<br />

in Art. 49 folgende Bestimmung aufgestellt<br />

wird : < Ist das Fahrzeug an einem Unfall<br />

beteiligt und kann der Fahrer nicht ausfindig<br />

gemacht werden, so wird der Halter mit<br />

Polizeibiisse bis zu 1000 Fr. bestraft. > Wenn<br />

somit ein Strolchenfahrer ein Fahrzeug entwendet,<br />

einen Unfall verursacht und sich,<br />

ohne dass man seiner habhaft werden kann,<br />

aus dem Staube macht, so könnte der Fahrzeugbesitzer,<br />

der sonst schon durch die<br />

Strolchenfahrt Schaden erlitten hat, gar noch<br />

mit erheblicher Polizeibusse bestraft werden.<br />

Unannehmbar ist auch die Neuerung, dass<br />

ausser der Polizeidifektion die Statthalterämter<br />

für den Entzug des Führerausweises<br />

zulässig sind, während anderseits verlangt<br />

werden muss, dass kein Entzug ohne vorherige<br />

Einvernahme des Angeschuldigten durch<br />

die entziehende Behörde erfolgen darf.<br />

In einem Punkte haben die Verkehrsinteressentenverbände<br />

einen kleinen Erfolg zu<br />

verzeichnen. Die Gesetzesvorlage sieht vor,<br />

dass der Regierungsrat Verbände von Automobilisten<br />

oder Motorradfahrern ermächtigen<br />

kann, die internationalen Ausweise unter<br />

Gegenzeichnung der zuständigen Direktion<br />

auszustellen. Diese Neuerung kann sich<br />

aber praktisch nur erfolgreich auswirken,<br />

wenn diese Gegenzeichnung durch die kantonale<br />

Poüzeidirektion vor der Ausstellung<br />

der Ausweise erfolgt, ansonst der praktische<br />

Nutzeffekt dieser Neuerung gleich Null ist.<br />

Fahrzeugkontrolle. Hr. Grossrat Wüthrich,<br />

Belpberg, stellte an den bernischen Regierungsrat<br />

die einfache Anfrage, ob dieser in<br />

der Lage sei, in Anbetracht der strengen<br />

Strafbestimmungen des neuen Automobilgesetzes<br />

und seiner Vollziehungsverordnung<br />

die Möglichkeit zu schaffen, dass landesteilweise<br />

der Verkehrspolizei freiwillig die<br />

Automobile und Motorvelos zu festgesetzten<br />

Zeiten vorgeführt werden könnten, ohne<br />

dass dem Motorfahrzeugfahrer Kosten entstünden.<br />

Dieser Wunsch ist sicher bei vielen<br />

Fahrzeughaltern vorhanden. Namentlich würden<br />

es diejenigen begrüssen. die willens<br />

sind, ihre Fahrzeuge im verkehrssiohern.<br />

dem Gesetz entsprechenden Zustand zu halten,<br />

ohne Gefahr zu laufen, irgend eines<br />

nicht bewussten Fehlers oder Mangels willen<br />

eine Busse zu erhalten. An dieser Vorführung<br />

sollte der Prüfungsausweis verabfolgt<br />

werden, damit bei Kontrolle im Verkehr<br />

dieselbe auf Führer und Verkehrsausweis<br />

beschränkt werden könnte und dadurch<br />

auch eine Vereinfachung erzielt würde.<br />

Die Antwort des Regierungsrates lautete<br />

folgendermassen :<br />

Das Bundesgesetz vom 15. März 1932, das am<br />

1. Januar 1933 in Kraft getreten ist, hat den Kantonen,<br />

wie den Privaten zur Anpassung ihrer Vorschriften<br />

bzw. Fahrzeuge an die neuen, eidgenössischen<br />

Vorschriften eine Frist von einem Jahre<br />

eingeräumt. Durch das Mittel der allgemeinen wie<br />

der Verbandspresse wurden die Interessenten auf<br />

dise Vorschriften in allen Einzelheiten aufmerksam<br />

gemacht. Die Garagen, Händler und Reparaturwerkstätten<br />

sind bestens informiert. Auch die<br />

Verkehrspolizei ist in der Lage, die nötigen Auskünfte<br />

zu erteilen, insofern dazu nicht genauere<br />

technische Prüfungen erforderlich sind. Einzelne<br />

grössere Verbände haben eine systematische Nachprüfung<br />

der Wagen ihrer Verbandsmitglieder in<br />

die Wege geleitet, -wozu sich sowohl die Verkehrspolizei<br />

wie die kantonalen Sachverständigen zur<br />

Verfügung gestellt haben. Die Polizeidirektion ist<br />

bereit, zu veranlassen, dass diese Kontrollen soweit<br />

als möglich ausgedehnt werden. Die Kosten<br />

werden auf ein Mindestmass reduziert. Indes<br />

kann den technischen Experten, die keine Besoldungen<br />

beziehen, nicht zugemutet werden, die mit<br />

ihrer genauen Prüfung verbundene grosse Arbeit<br />

unentgeltlich zu besorgen.<br />

das Haus. Wie vom Blitz getroffen, schnellte<br />

er auf, ganz allein stand er in der Menge aufwärts,<br />

sah, wie Frau van der Witte, ohne<br />

nach ihm zu sehen, sich vorbeugte und ihrem<br />

Mann einige Worte zuflüsterte und dann nach<br />

ihm deutete, wie dieser, an der goldenen<br />

Brille rückend, mit einem freundlichen Nicken<br />

und Lächeln zu ihm herübergrüsste... fast<br />

unhöflich schob Jul die Menschen vor sich<br />

beiseite und eilte mit Riesenschritten nach<br />

dem Logengang. Was er ihr sagen würde?<br />

Er legte sich nicht einen Augenblick darüber<br />

Rechenschaft ab, er wusste nur eines... er<br />

werde sie wiedersehen.<br />

Seine Hand lag zitternd auf der Klinke der<br />

Logentür, ein leiser Druck, Dr. van der Witte<br />

trat auf ihn zu und reichte ihm in seiner gemessenen<br />

Art freundlich die Hand, während<br />

sie ihm von ihrem Sitz mit einem Lächeln<br />

zunickte. Nur sie sah er. Fast linkisch stand<br />

er vor ihr, zupfte an seiner weissen Weste,<br />

fuhr sich mit den Fingern durch den goldblonden<br />

Haarschopf und hörte nicht die<br />

wiederholten Aufforderungen, Platz zu nehmen,<br />

stotterte verlegene Worte und fand nur<br />

die Geistesgegenwart, ein gemeinsames<br />

Abendessen vorzuschlagen. Gerne. Er werde<br />

sie nach Schluss der Vorstellung unten an der<br />

grossen Freitreppe erwarten. Wie geistesabwesend<br />

suchte er nach Worten, ein Gefühl<br />

Km _ rcroifi<br />

IVIiia£2..i*chc»*<br />

Motoriahrzeugverkehr der Armee. Der<br />

Bundesrat hat eine Verordnung genehmigt,<br />

welche den Verkehr der Motorfahrzeuge<br />

und Anhänger der Armee, die auf der<br />

Strasse und im Gelände verwendet werden,<br />

neu regelt<br />

Für Motorfahrzeuge und Anhänger im Dienste<br />

der Militärverwaltung gelten die Vorschriften des<br />

Bundesgesetzes vom 15. März 1932 über den Motorfahrzeug-<br />

und FahTradverkehr sowie dessen Voltziehungsverordnung.<br />

Soweit über den Verkehr der<br />

Motorfahrzeuge und Anhänger der Armee keine besondern-<br />

Vorschriften bestehen, gelten die des Bundesgesetzes<br />

über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />

sowie dessen Vollziehungeverordnung. Das<br />

eidgenössische Militärdepartement oder eine ihm<br />

unterstellte Abteilung soll in Ausführung dieser<br />

Verordnung Vorschriften, die vom Bundesgesetz<br />

über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr sowie<br />

dessen Vollziehungsverordnung abweichen, mix<br />

insoweit aufstellen, als es die militärischen Bedürfnisse<br />

erfordern. Von den vom Bundesgesetz über<br />

den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr und dessen<br />

Vollziehungsverordnung abweichenden Vorschriften<br />

soll nur Gebrauch gemacht werden, wenn<br />

die militärischen Bedürfnisse dies im Einzelfall unbedingt<br />

erfordern.<br />

Die Molorfahrzeugführer der Armee bedürfen<br />

zur Führung eines Armeemotorfahrzeugs während<br />

des Dienstes keines Führerausweises. Armeemotorfahrzeuge<br />

dürfen auch von den Führern der Militärverwaltung<br />

und, mit Bewilligung des eidgenössischen<br />

Militärdepartements, von Personen geführt<br />

werden, die im Besitze eines von der kantonalen.<br />

Behörde ausgestellten Führerausweises der entsprechenden<br />

Fahrzeugkategorie sind. Das Militärdepartement<br />

kann die Erteilung der Bewilligung einer<br />

ihm unterstellten Abteilung übertragen.<br />

Länge, Breite und Höhe der Armeemotorfahrzeuge<br />

und -anhänger, sowie deren Ausrüstung (Beleuchtung,<br />

Bereifung, Führersitz und übrige Vorrichtungen)<br />

richten sich nach den für die militärische<br />

Verwendung erforderlichen Bedürfnissen.<br />

Armeeanhänger müssen vom Eintritt der Dämmerung<br />

an und bei dichtem Nebel mit einem auch<br />

von hinten sichtbaren Licht versehen sein, wenn<br />

sie durch die Militärverwaltung verwendet werden.<br />

Das eidgenössische Militärdepartement erlässt die<br />

notwendigen Vorschriften. Es kann diese Befugnis<br />

auch einer ihm unterstellten Abteilung übertragen.<br />

FÜT Armeeanhänger ist weder ein Anhän-"<br />

gerausweis, noch ein Kontrollschild erforderlich."<br />

Das eidgenössische Militärdepartement oder, mit<br />

seiner Einwilligung eine ihm unterstellte Abteilung,<br />

bestimmt das Höchstgewicht der Motorfahrzeuge<br />

und Anhängerzüge der Armee, je nach der<br />

militärischen Verwendung des Fahrzeugs und des<br />

Zugs.<br />

Das eidgenössisch© Militärdepartement erläast<br />

nach Bedarf besondere Vorschriften über die<br />

Höchstgeschwindigkeit der Armeemotorfahrzeug«<br />

und Axmeeanhängerzüge. Armeemotorfahrzeuge dürfen<br />

auch mit zwei- oder mehrachsigen Anhängern<br />

versehen werden. Ueber die Anzahl der mitzuführenden<br />

Anhänger entscheidet das eidgenössische<br />

Militärdepartement. Es kann dieses Recht einer<br />

ihm unterstellten Abteilung übertragen.<br />

Wird ein Anhängerzug der Armee im Dienste<br />

der Militärverwaltung verwendet, so dürfen nicht<br />

mehr Anhänger mitgeführt werden, als die Vollziehungsverordnung<br />

zum Bundesgesetz über den<br />

Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr gestattet. Für<br />

den Transport von explosionsgefährlichen Waren<br />

dürfen von der Armee und der Militärverwaltung<br />

nur zweiachsige Anhänger verwendet werden. Mehr<br />

als ein Anhänger darf in diesem Falle nicht mitgeführt<br />

werden. Der Zugwagen ist von der Führung<br />

eines Warnungsschildes befreit. An im Dienste der 1<br />

Militärverwaltung benutzten Zugwagen ist ein Waxnungsschild<br />

anzubringen. Motorräder der Armee<br />

dürfen mit einem Anhänger verseben werden. Zur<br />

Beförderung des durch die Armee benötigten Materials<br />

darf die Ladung Höhe und Breite des Fahrzeugs<br />

übersteigen.<br />

Zur Durchführung von militärischen TJebungen<br />

können die Truppenkommandanten, zur Durchführung<br />

von Versuchen die vom eidgenössischen Militärdepartement<br />

beauftragten Organe der Militärverwaltung<br />

im Einzelfall Anordnungen treffen, die<br />

von den Verkehrsvorschriften dieser Verordnung<br />

sowie den Verkehrsvorschriften des Bundesgesetzes<br />

über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr und<br />

der Vollziehungsverordnung abweichen.<br />

Die Verordnung tritt am 1. März <strong>1934</strong> in Kraft.<br />

Das eidgenössische Militärdepartement trifft die<br />

zur Ausführung der Verordnung nötigen Massnahmen.<br />

Es erlässt die dazu erforderlichen Vorschriften<br />

und Reglemente.<br />

der Lähmung beschlich ihn, er hörte wie aus<br />

weiter Ferne ihre Stimme; welcher Zufall,<br />

dass sie sich nach so kurzer Zeit so bald<br />

getroffen, oder war es ihr Mann, der es<br />

sagte... die Menschen strömten in den Zuschauerraum<br />

zurück, mit einer unbeholfenen<br />

Verbeugung erhob er sich... und einmal über<br />

das andere Mal wiederholte er, dass er sie<br />

nach Schluss der Vorstellung am Fuss der<br />

grossen Freitreppe erwarte... am Fuss der<br />

grossen Freitreppe... am Fuss der grossen<br />

Freitreppe... er werde sicherlich vor ihnen<br />

dort sein... ein Verfehlen sei doch unmöglich<br />

...<br />

Als letzter schlich er auf den Fussspitzen<br />

in dem schon verfinsterten Raum auf seinen<br />

Sitz. Missbilligend mass ihn sein Nachbar<br />

von oben bis unten. Aber was wusste der<br />

von der Sphärenmusik, die in seinem Herzen<br />

aufklang und alles um ihn übertönte. Wie<br />

versteinert sass er, ohne den Blick von der<br />

Frau in der Loge zu wenden, die regungslos<br />

zur Bühne blickte. Im Halbdunkel sah er<br />

nichts wie ihr verschwimmendes Profil, den<br />

hellen Ausschnitt ihres RückendekolletSs, und<br />

auch in der kurzen Verwandlungspause vor<br />

dem letzten Bild wandte sie sich mit keinem<br />

Blick zu ihm und plauderte mit ihrem Gatten.<br />

(Fortsetzung im «Autler-Feierabend».)


No 16 - <strong>1934</strong><br />

Sportnachrichten<br />

Die Rennwagen des Jahres <strong>1934</strong><br />

Das Arbeitstempo der Konstruktionsfirmen,<br />

die eingehenden Vorbereitungen der<br />

Rennfahrer und Organisatoren und die Probefahrten<br />

mit den ersten neuen Rennwagen<br />

lassen auf eine stark bewegte kommende Saison<br />

schliessen. Die mit dem Jahre <strong>1934</strong> in<br />

Kraft getretene neue Rennformel hat es fertig<br />

gebracht, den Automobilsport im eigentlichen<br />

Sinne zu revolutionieren und ihm wieder<br />

eine Bedeutung zu geben, wie vielleicht<br />

in seiner glorreichsten Epoche vor dem<br />

Kriege. Alle diese Rüstungen erinnern an<br />

jene grosse Zeit, da es nicht um den Sieg<br />

von Einzelfahrern, sondern den von offiziellen<br />

Firmen, die eine ganze Nation vertraten,<br />

ging und wo als Gewinner nicht nur ein Einzelner<br />

oder eine Gruppe, sondern ein ganzes<br />

Land gefeiert wurde.<br />

Es ist nicht zu leugnen, dass Deutschland<br />

einen grossen Anteil an diesem Aufschwünge<br />

zukommt. Seine neue Regierung hat mit<br />

Mussolini alle Auffassungen von der Bedeutung<br />

des Sportes gemeinsam, so dass sie<br />

gleich von Anfang an auch den Autosport<br />

stark zu fördern begann. Gegenüber diesem<br />

deutschen Vormarsch wollten selbstverständlich<br />

die anderen Länder auch nicht zurückbleiben,<br />

und erste Zeichen für den gegenseitigen<br />

Wettstreit der Nationen sind<br />

die kürzlich erfolgte Gründung einer neuen<br />

französischen Gesellschaft, die den Sefac-<br />

Rennwagen baut, die Verstärkung der Bugatti-Equipe<br />

durch den berühmten französischen<br />

Rennfahrer Robert Benoist und weiterhin<br />

auch die Reservierung der neuen Alfa<br />

Romeo-Maschinen für italienische Piloten.<br />

Vom sportlichen Standpunkte aus kann<br />

diese Entwicklung nicht freudig genug be-<br />

^rüsst werden. Immerhin sei gleich hier der<br />

Eröffnung Ausdruck gegeben, dass der Kampf<br />

der Nationen untereinander nicht wieder dazu<br />

führen möge, sich sportlich voneinander abzuschliessen.<br />

Bekanntlich tnussten bereits<br />

erste bedauerliche Anzeichen in dieser Richtung<br />

festgestellt werden. Die Deutschen brennen<br />

heute darauf, ihre grandiosen Erfolge<br />

der Jahre 1908 in Dieppe und 1914 in Lyon<br />

zu wiederholen, wo sie alle Gegner in Grund<br />

und Boden fuhren und vor allem den Franzosen<br />

ganz sensationelle Schlappen beibrachten.<br />

In Frankreich sieht man selbstverständlich<br />

dem Eingreifen der Auto-Union und von<br />

Mercedes-Benz in die internationalen Kämpfe<br />

mit einer gewissen Besorgnis entgegen, doch<br />

auch in Italien werden die Anstrengungen<br />

verdoppelt, um gegen alle Ueberraschungen<br />

gewappnet zu sein. Die vor kurzem veröffentlichte<br />

Meldeliste für den Grossen Preis<br />

von Frankreich erinnert tatsächlich an die<br />

bedeutendsten Rennen seit Bestehen des Au-<br />

'Pmobilsportes, da ausschliesslich offizielle<br />

Fabrikmannschaften zum Starte antraten.<br />

Alle Firmen haben ihre Mannschaften fertig<br />

formiert und sind nun ausschliesslich mit<br />

der Fertigstellung ihrer Wagen beschäftigt.<br />

Es ist nun auch möglich, einen gewissen<br />

Ueberblick über das Maschinenmaterial zu<br />

bekommen, das voraussichtlich bei den zu<br />

erwartenden Kämpfen eingesetzt wird. Im<br />

ganzen werden sechs verschiedene Rennwagen-Typen<br />

auf den internationalen Pisten zu<br />

sehen sein, nämlich die Wagen der Auto-<br />

Union und von Mercedes-Benz, die neuen<br />

italienischen Alfa Romeo- und Maserati-<br />

Maschinen, die Bugatti-Wagen und ein erstes<br />

Modell der Sefac (Societe pour l'Etude<br />

et la Fabrication des Automobiles de course).<br />

Da auch noch ein der neuen Rennwagenformel<br />

entsprechender spanischer National<br />

Pescara-Wagen und eine dritte deutsche<br />

Maschine angekündigt sind, wird sich unter<br />

Umständen die Zahl auf 8 erhöhen.<br />

Alfa Romeo liefert, wie man weiss, alle<br />

neuen Rennwagen, die sich gegenwärtig in<br />

Mailand im Bau befinden, an die Scuderia<br />

Ferrari ab, die von der italienischen Firma<br />

sportliche Vollmacht erhalten hat. Das neue<br />

Modell wird eine vervollkommnete Ausgabe<br />

des berühmten P-3-Types (Alfa Romeo-Monoposto)<br />

darstellen, der im Jahre 1932 auf<br />

allen Pisten Europas triumphierte. Das Mailänder<br />

Unternehmen vergrössert den Zylinderinhalt<br />

des 8-Zylinderwagens von 2654 ccm<br />

auf 3000 ccm und behält die zwei Kompressoren<br />

bei. Diese Vergrösserung dürfte zu<br />

einer Erhöhung der Bremsleistung führen.<br />

Man rechnet in eingeweihten Kreisen gegenüber<br />

dem früheren Modell mit 20 bis 22 PS<br />

mehr. Der neue Alfa Romeo-Wagen dürfte<br />

somit 225 PS leisten. Eine weitere Aenderung<br />

betrifft die Vorderachse, die etwas weiter<br />

hinten montiert wird, um das Chassis zu<br />

verkürzen. Wahrscheinlich wird Alfa Romeo<br />

in den ersten Rennen der neuen Saison zwei<br />

Chassistypen ausprobieren, ein langes und<br />

ein kurzes, um nachher das bessere auszuwählen.<br />

Weitere Modifikationen betreffen die<br />

Hinterachsbrücke, die Bremsen und die Karosserie,<br />

die um ca. 15 cm verbreitert wird,<br />

um die vorgeschriebene Breite, über den Sitz<br />

gemessen, von 850 mm zu erhalten. Da der<br />

frühere Alfa Romeo-Monoposto bereits weniger<br />

als 750 kg ohne Pneus und Brennstoff<br />

wog, müssen in dieser Hinsicht keine Neuerungen<br />

mehr angebracht werden. Die beiden<br />

neuen Alfa Romeo-Maschinen mit dem langen<br />

und dem kurzen Chassis werden beim<br />

Grossen Preis von Monaco ihre Feuerprobe<br />

bestehen.<br />

Auch Maserati nimmt seinen bereits letztes<br />

Jahr in verschiedenen Rennen erprobten<br />

Monoposto zum Vorbild für seine Neukonstruktionen.<br />

Die Karosserie des neuen Modells<br />

wird etwas breiter werden, und wie<br />

man hört, hat der Bologneser Konstrukteur<br />

hier bereits eine elegante Lösung gefunden.<br />

Am Motor werden nur Detailänderungen vorgenommen.<br />

Der Zylinderinhalt erfährt eine<br />

leichte Erhöhung. Das Chassis wird nach den<br />

Erfahrungen des letzten Jahres erheblich verstärkt,<br />

um der Maschine die nötige sichere<br />

Strassenhaltung zu verleihen. Auch Maserati<br />

wird den Grossen Preis von Monaco mit<br />

seinem neuen Modell bestreiten. Bei den<br />

Rennen mit freier Formel setzt er voraussichtlich<br />

wieder seinen sehr schnellen 16-<br />

Zylinder-5-Liter-Wagen ein, der heute fast<br />

keine Konkurrenz hat.<br />

Durch die abwartende Haltung Delages,<br />

der vorläufig nur einen Rennwagen bauen<br />

wird, bleibt Bugatti der einzige offizielle<br />

Vertreter Frankreichs. Der Molsheimer Konstrukteur<br />

hat als Erster mit dem Bau seiner<br />

neuen Modelle begonnen. Er hat gegenüber<br />

allen anderen Firmen den Vorsprung voraus,<br />

die Maschine bereits einmal in einem<br />

Rennen (beim Grossen Preis von Spanien)<br />

geprüft zu haben. Das damalige Debüt konnte<br />

noch keine endgültigen Resultate ergeben.<br />

Doch zeigte es jedenfalls eine grosse Leistungsfähigkeit<br />

der Motoren. Unbefriedigend<br />

waren vor allem das Chassis, das keine übermässig<br />

gute Strassenhaltung ergab, und<br />

die Bremsen. Bugatti hat selbstverständlich<br />

die tote Saison dazu benützt, seine Maschinen<br />

zu perfektionieren und Hess schon mehr-<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

mals auf der Strassburger Rundstrecke<br />

Probefahrten vornehmen. Das Chassis wird<br />

sozusagen von Grund auf neu und besonders<br />

leicht aufgebaut sein. Die Längsträger von<br />

grossem Querschnitt werden zur Gewichtsverminderung<br />

Ausbohrungen erhalten. Der<br />

Brennstoffbehälter wird günstiger angeordnet<br />

und für ein grösseres Fassungsvermögen<br />

bemessen. Die vorgesehene Hinterachse<br />

besteht aus einem einzigen Stück. An Stelle<br />

der Bremsen mit zwei Nocken kommen solche<br />

mit einer Nocke zum Einbau. Der bisherige<br />

2800-ccm-Motor wird wahrscheinlich<br />

durch einen Motor mit 3300 ccm Zylinderinhalt<br />

und mit seitlich angeordnetem Kompressor<br />

ersetzt. Die Motorleistung dürfte<br />

damit bestimmt 220 PS übersteigen und den<br />

Wagen zu Geschwindigkeiten von 250 km/St.<br />

befähigen. Ausser diesem Typ vervollständigt<br />

man in Molsheim auch zwei 490O-ocm-<br />

Wagen mit Vierradantrieb, die für Bergrennen<br />

bestimmt sind. Mit einem dieser Wagen<br />

wird Dreyfus am Turby-Bergrennen bei<br />

Nizza am 23. März teilnehmen. Die eigentlichen<br />

neuen Bugatti-Wagen werden ebenfalls<br />

in Monte Carlo zu sehen sein, wo neben<br />

der offiziellen Fabrikmannschaft sehr<br />

wahrscheinlich auch noch Nuvolari für Bugatti<br />

startet.<br />

Sehr weit in ihren Vorbereitungen sind die<br />

Deutschen fortgeschritten. Sowohl die Auto-<br />

Union, wie auch Mercedenz-Benz haben<br />

ihre Maschinen schon auf deutschen und italienischen<br />

Strassen und Rennbahnen erprobt.<br />

Der P-Wagen der Auto-Union ist im unserem<br />

Blatte bereits in Wort und Bild erwähnt<br />

worden. Er wird als einziges Modell 16 Zylinder<br />

aufweisen. Der Motor des Porsche-<br />

Wagens hat zwei auf de_m gleichen Kurbelgehäuse<br />

sitzende Achtzylinderblöcke von zusammen<br />

3300 ccm Zylinderinhalt, deren<br />

Kolben auf zwei separate, jedoch im gleichen<br />

Gehäuse drehende Kurbelwellen arbeiten. Er<br />

entwickelt bei 1000 Touren 46 PS und bei<br />

5000 Touren 230 PS, soll jedoch annähernd<br />

6000 Touren erreichen können. Bei Berücksichtigung<br />

des geringen Luftwiderstandes<br />

der aerodynamisch günstig gestalteten Karosserie<br />

dürfte der Wagen Geschwindigkeiten<br />

von 250 bis 255 Stundenkilometer zeigen,<br />

also etwa 10 Kilometer rascher sein als die<br />

schnellsten Wagen des letzten Jahres.<br />

Mercedes ist nicht so revolutionäre Wege<br />

gegangen wie die Auto-Union. Ueber diese<br />

Maschine hat man bis jetzt strenges Schweigen<br />

gewahrt, und nur mit Mühe und Not waren<br />

einige Details über den Verlauf der verschiedenen<br />

Probefahrten in Deutschland und<br />

in Italien zu vernehmen. Erst jetzt ist es<br />

möglich, einige interessante Details über das<br />

neue deutsche Rennwagenmodell, das unsere<br />

Leser kürzlich im technischen Teil dieses<br />

Blattes wiedergegeben fanden, zu veröffentlichen.<br />

Der 8-Zylinder-Motor besitzt einen Zylinderinhalt<br />

von 3000 ccm, zwei obenliegende<br />

Nockenwellen und einen Hochdruckkompressor.<br />

Die Maschine erreicht eine Bremsleistung<br />

von 220 PS und soll auf die Maximalgeschwindig'keit<br />

von 250 km/St, zu bringen<br />

sein. Die Karosserie des Mercedes-Benz-Wagens<br />

verläuft ebenfalls stromlinienförmig.<br />

Deutschland wird übrigens neben den<br />

Rennwagen der Auto-Union und von Mercedes-Benz<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

noch eine dritte neue Maschine erhalten. Bei<br />

den Röhrwerken wird gegenwärtig von<br />

einer Interessengemeinschaft ein neues Modell<br />

gebaut. Der Gemeinschaft gehören mehrere<br />

Rennfahrer und Ingenieure an. Näheres<br />

über diesen dritten deutschen Rennwagen<br />

ist noch nicht zu erfahren. Im weitern werden<br />

im nächsten Jahre die Zündappwerke<br />

einen sehr schnellen Sportwagen auf den<br />

Markt bringen, um Deutschland auch bei<br />

den Sportwagen gut zu vertreten. Man<br />

spricht von 140 km/St, bei 84 Brems-PS und<br />

einem Leergewicht von 1000 kg. bo.<br />

Ehrung von Lehoux. Der wegen' seiner<br />

sportlichen Gesinnung und seiner Leistungsfähigkeit<br />

als Rennfahrer in internationalen<br />

Kreisen hochgeschätzte Nordafrikaner Marcel<br />

Lehoux ist kürzlich anlässlich einer Zusammenkunft<br />

in Paris geehrt worden. Der<br />

französische Fachjournalist Charles Faroux<br />

überreichte ihm im Namen zahlreicher Organisatoren<br />

von grossen Rennen eine wertvolle<br />

Goldmedaille mit Inschrift.<br />

Englisches Interesse für die Italien-Rundfahrt.<br />

Die von uns kürzlich besprochene<br />

grosse Italien-Rundfahrt findet auch In England<br />

bedeutendes Interesse. Zahlreiche Firmen<br />

tragen sich mit dem Plane, an dieser<br />

grössten Serienwagenprüfung Europas teilzunehmen.<br />

So vernimmt man, dass Rolls-<br />

Royce, M.G. und Armstrong ihre neuen Modelle<br />

voraussichtlich Einzelfahrern übergeben,<br />

die sich an der italienischen Prüfung<br />

beteiligen. Standard, Triumph, Riley, Alvis,<br />

Singer, Aston Martin und Frazer Nash projektieren<br />

die Entsendung von offiziellen Fabrikequipen.<br />

Damen-Sternfahrt Paris—St. Raphael. Die<br />

traditionelle französische Damen-Sternfahrt<br />

von Paris nach St. Raphael beginnt nächsten<br />

Mittwoch in Paris und geht Freitag<br />

den 2. März zu Ende. 39 Vertreterinnen des<br />

zarten Geschlechts Hessen sich einschreiben.<br />

$•»«»••# in d«»<br />

Seh<br />

Kapitalerhöhung bei der Rundstrecken A.G.<br />

Bern. Wie seinerzeit dem Bericht über die<br />

Gründungsversammlung zu entnehmen war,<br />

hatte der Appell zur Zeichnung von Aktien<br />

einen überaus erfreulichen Erfolg, indem das<br />

ursprünglich vorgesehene Aktienpaket um<br />

einen sehr beträchtlichen Betrag überzeichnet<br />

wurde. Die anfängliche Bau- und Betriebsrechnung,<br />

für welche das zuerst festgesetzte<br />

Aktien- und Obligationenkapital<br />

sehr wohl ausgereicht hätte, war äusserst<br />

knapp bemessen und hätte keinerlei Möglichkeit<br />

offen gelassen, nachträglich noch<br />

irgendwelche Verbesserungen an den Bauanlagen<br />

vorzunehmen. Der vermehrte Eingang<br />

von Mitteln veramlasste nun den Verwaltungsrat,<br />

eine Erhöhung des Aktienkapitals<br />

auf 330,000 Fr. vorzuschlagen, das Obligationenkapital<br />

dafür von ursprünglich<br />

240,000 Fr. auf 190,000 Fr. zu reduzieren.<br />

Ganz abgesehen von der damit erzielten<br />

Besserstellung der Aktionäre, ermöglicht<br />

das erhöhte Kapital einige als dringend notwendig<br />

erachtete Verbesserungen der Anlage<br />

nunmehr ausführen zu lassen, die im ersten<br />

Budget keinen Platz mehr gefunden<br />

haben. Vor allem soll die neuanzulegende<br />

Teilstrecke, welche durch die Kiesgrube<br />

Messerli führt, und die Umgehung des Dorfes<br />

Bethlehem ermöglicht, von 6 auf 8 m<br />

Breite ausgebaut werden. Dadurch erhält die<br />

Rennstrecke eine durchgehende Breite von<br />

8—10 m, womit eine erhöhte Sicherheit für<br />

Fahrer und Publikum erzielt wind und die<br />

Strasse nunmehr in renntechnischer Hinsicht<br />

auch den verwöhntesten Wünschen zu entsprechen<br />

vermag. Im weiteren dient das zusätzliche<br />

Kapital für die Verlegung der Telephonleitungen<br />

in den Boden, wo sie zusammen<br />

mit der Streckenleitung in gut geschützten<br />

Schächten untergebracht werden.<br />

Auf diese Weise verschwinden glücklicherweise<br />

die Telephonmasten, welche an bestimmten<br />

Punkten, so an der grossen Kurve<br />

in der Eymatt, ganz bedeutende Gefahrenquellen<br />

darstellten. Auch die grosse Zuschauertribüne<br />

kann mit einem soliden Eternitdach<br />

ausgerüstet werden, das der Oebäu-<br />

Hchkeit gewiss mehr zur Zierde gereicht als<br />

die projektierte Wellblechbedachung. Die<br />

ausserordentliehe Generalversammlung, welche<br />

Ende letzter Woche stattfand, hat denn<br />

auch pinstimmig den vorgelebten Vorschlägen<br />

d'e Genehmigung erteilt. Inzwisc^jn<br />

sind die Bauarbeiten an der Strasse bereits<br />

an Hand Genommen worden. Die ersten Spatenstiche<br />

ffir die Frstellung der Tribüne<br />

werden in Kürze erfolgen.


DJe<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 16<br />

•m/ff „g .• t~ft|f-J«^«i<br />

Entwicklung des italienischen Automo- Auto ein ziemlich kostspieliger Bahntransport<br />

^m^SSSSSBmuSmSmim<br />

bilismus. Nach einer Publikation des Königl. mit in den Kauf genommen werden muss.<br />

^^^^^m^~ mm ~ mm ~ ammm ~ mmmmm ~<br />

Automobilclubs über die Entwicklung des Gewiss, auch beim Qotthard müssen Billets<br />

Steuerbelastung der amerikanischen Auto- italienischen Automobilismus unter der Herr- für die Insassen gelöst werden, aber die bemobilisten.<br />

Bereits im Juni 1932. also noch schaft des Fascismus wurden in der Zeit züglichen Auslagen stellen sich bei einer<br />

unter der Herrschaft Hoovers. wurde ein vom Oktober 1923 bis Oktober 1932 32,748 Frachtauslage für den Wagen von 25 Fr. auf<br />

neues Steuergesetz erlassen, welches neben Motorfahrzeuge im Werte von 512 Millionen nur Fr. 6.60 III. Klasse und Fr. 9.40 II. Klasse,<br />

den bundesstaatlichen Abgaben aus dem Mo- Lire eingeführt, während der Export in der für vier Personen für Göschenen—Airolo betorfahrzeugverkehr<br />

der Bundesregierung die gleichen Periode 230,853 Einheiten im Be- rechnet.<br />

Ermächtigung einräumte, Steuern auf Benzin, trage vor* 4230 Millionen Lire beträgt. Das Taxermässigung für den Autotransport<br />

Schmieröle, Auto, Automobilbestandteile und Verhältnis der Einfuhr zur Ausfuhr stellt sich durch den Lötschberg. Wie die Direktion<br />

Bereifungen zu erheben. In den ersten fünf somit auf 7 :1. Der beste Kunde für italie- der B.L.S. uns mitteilt, sind nun auch beim<br />

Monaten des laufenden Fiskaljahres, d. h. nische Autoprodukte ist die Schweiz, gefolgt Lötschbergtunnel die Taxen für den Autovom<br />

1. Juli bis Ende November 1933 belief von Deutschland, Spanien, Belgien, Brasilien verlad herabgesetzt worden. Folgendes sind<br />

sich der Ertrag der Benzinsteuer auf 96,33 und Polen. In den gleichen zehn Jahren stieg die neuen Tarife : Verlad von Kandersteg<br />

Millionen Dollars, der Ertrag der Schmier- der Ben-zinimport von 114,681 t auf 324,941 t. nach Brig Fr. 35; Verlad von Frutigen nach<br />

ölsteuer auf 10,84 Millionen, der Ertrag der Während Italien im Jahre 1923 nur 6636 t Brig 47 Fr.; Verlad von Spiez nach Brig<br />

Automobilabsatzsteuer inkl. Einzelteile auf Benzin selbst produzierte, stieg die Eigen- Fr. 53. Als Verladestation kommt vor allem<br />

16,77 Millionen, und der Ertrag der Absatz- Produktion bis zum Jahre 1932 auf 156,873 U Kandersteg in Betracht, das fast den ganzen<br />

Steuer auf Gummibereifungen auf 14,84 Mill. B a h n e n Winter über per Auto erreichbar ist. Die<br />

Dollars. Das Gesamtaufkommen auf den zu ^^^^^ B^ H^ B H H mnMHIMHm neuen Preise treten ab 1. März <strong>1934</strong> in Kraft.<br />

Zum Verlad können<br />

Lasten der Automobilwirtschaft gehenden n, Tn_ rßdnktiorl der Rhätischen Bahn.<br />

a " e fahrplanmässigen<br />

Steuern beträgt somit 138,78 Millionen gegen E J automoStischer^^Kreisen als sehr Züge benützt werden. Die Taxreduktion ist<br />

recht<br />

67,18 Millionen Dollars in der vorjährigen e r V e „liche ErieÄ<br />

bedeutend wenn man<br />

-<br />

bedenkt dass<br />

Parallelperiode, wo die Steuern erstmals er- J U J e d,f SS^Bata endlich tozu ^her die Kosten mindestens 60 Fr. betruhoben<br />

wurden. Setzt man den Automobilbe- £* s ?* d "?£* a £^ ^f wäCend wel- W». Der Autoverlad durch den Lötschberg<br />

stand Amerikas mit 23 Millionen Einheiten cher die Juliersträsse wegen Schneefalls dem kommt hauptsächlich dann in Fräse, wenn<br />

ein so ergibt sich daraus eine Belastung von y k ^ verschlossen ist, die Taxen für den man sich den rossen Umweg über Lausanne<br />

rund 15 Dollar pro Wagen. Trotzdem dteBe- Transport von Autos durch den Albula auf *I*>&ren will, um z.B. von Bern nach dem<br />

Steuerung sich verdoppelt hat, ist nicht zu 25 Fn {ür ßergün—oberengadinische Sta- Wallis zu gelangen. iz.<br />

vergessen, dass die steuermässige Belastung tionen,' resp. 30 Fr. von Filisur afts zu redu- Ersatz von Strassenbahnen durch Autodes<br />

amerikanischen Motorfahrzeugverkehrs Z} eren | rjie Sache hat aber immer noch einen busbetriebe. Nach dem Bericht der Verwalbisher<br />

immer sehr minim war und auch neu- Schönheitsfehler, indem zu den Transport- tung des englischen Strassenfonds zum Geerdings<br />

sich mit den hohen europäischen An- lösten fjj r das Auto eben noch die Billet- schäftsjahr 1932/33 wurden die Strassenbahsätzen<br />

nicht vergleichen lässt. -my- spesen für die Insassen kommen. Und diese nen im Gebiet von Teddington und Twicken-<br />

Abnahme des amerikanischen Automobil- sind nicht so unbeträchtlich! Sie belaufen harn durch Trolleybusbetriebe ersetzt. Die<br />

bestandes. Auf Grund vorläufiger Berech- sich bei einer Besetzung des Wagens mit vier Gloucester Corporation hat den btrassennungen<br />

wird der Automobilbestand der Ver- Personen auf Fr. 16.40 für Bergün—Bevers bahnbetrieb vollständig aufgegeben und ist<br />

einigten Staaten von Amerika per Anfang und auf Fr. 22.80 für Filisur—Bevers für zum Autobusbetrieb übergegangen. Auch m<br />

'<strong>1934</strong> auf 23,8 Millionen Personen- und Last- III. Klasse resp. Fr. 32.80 und Fr. 45.60 für Plymouth und in verschiedenen Gebieten<br />

wagen geschätzt. In den Vorjahren entfielen II. Klasse. Dazu käme eventuell noch der von Cheshire, inbegriffen Wallasey, sind die<br />

auf Nordamerika folgende Bestände : 1933, Schnellzugzuschlag mit 2 resp. 3 Fr. für Strassenbahnbetriebe ersetzt worden. Dies<br />

24,317,00Q- 1932, 25,986,000: 1931, 26,697,000. Bergün—Bevers und 4 resp. 6 Fr. für Fi- trifft auch für verschiedene Strecken in KiP-<br />

In den" letzten drei Jahren hat somit der lisur-Bevers. Erfolgt der Transport anstatt ley, Heanor und Derby zu. Die 19 Kilometer<br />

Automobilbestand eine Abnahme um 2,9 Mil- nach Bevers nach Samaden oder St. Moritz langen Strassenbannlmien des Nottingham-<br />

Honen Einheiten zu verzeichnen oder um oder Pontresina, so erhöhen sich diese Billet- shire Tramways Concern im Mansfield uis-<br />

11 %. Für die jüngste Entwicklung ist be- Spesen noch entsprechend. Es mag wohl die trikt wurden aufgegeben und durch Autobusmerkenswert,<br />

dass auch im letzten Jahre, bescheidene Anfrage erlaubt sein, ob es der linien ersetzt, und das gleiche trifft auch zu<br />

entgegen den Mehrzulassungen fabrikneuer Rhätischen Bahn nicht möglich wäre, auch, für die 10 km langen Linien zwischen Not-<br />

Wagen um 600,000 Einheiten gegenüber 1932, für die Wageninsassen eine entsprechende tingham und Langley. In Nottingham sind<br />

eine weitere Bestandesabnahme um rund Tarifreduktion vorzunehmen, denn mancher nun alle Tramlinien entfernt. Weitere Stras-<br />

500,000 Automobile eingetreten ist, die in nach dem Süden fahrende Automobilist sieht senbahnlinien wurden in Readme, Lancashire,<br />

diesem Zusammenhange die weitgehende heute davon ab, die Route über den Julier West Riding of Yorkshire inbegriffen Halifax,<br />

Veralterung des amerikanischen Motorfahr- zu wählen, weil er riskieret! muss, dass wegen Dewsbury, Barnsley, Wakefield und nudzeugbestandes<br />

und damit auch die grosse plötzlichem, starkem Schneefall die Julie«: dersfield ersetzt tid auch in Glasgow und<br />

Bedeutung des sogenannten Ersatzgeschäf- strasse vorübergehend nicht fahrbar ist uji* East Lothian wurden Trämlinien aufgegeben<br />

tes deutlich beleuchtet.<br />

dann trotz teilweiser Taxreduktion für das und durch Autobusbetriebe ersetzt. SB<br />

v<br />

Veikehi<br />

Die Verkehrsunfälle in der Stadt Luzern.<br />

Das städtische Polizeikommissariat hat sich<br />

der anerkennenswerten Mühe unterzogen,<br />

über die Verkehrsunfälle des Jahres 1933<br />

eine statistische Zusammenstellung herauszugeben,<br />

die mancherlei interessante Angaben<br />

enthält. Insgesamt wurden auf dem Gebiete<br />

der Stadt 662 Unfälle polizeilich registriert,<br />

wobei 286 Personen leicht und 53<br />

schwer verletzt wurden, wovon wiederum 4<br />

Personen leider tödlich verunglückten. Der<br />

gleichzeitig verursachte Sachschaden beziffert<br />

sich auf 130,000 Franken. Die Mehrzahl<br />

der Kollisionen, nämlich 391 hatten nur<br />

Sachschaden zur Folge. In der Liste der an<br />

den Unfällen beteiligten Strassenbenützer<br />

stehen 498 Personenautomobile (39,5%) oben<br />

an, gefolgt von 314 Radfahrern (24,9%) und<br />

129 Fussgängern (10,2%).<br />

Besonders instruktiv ist die Untersuchung<br />

der Ursachen, welche zu den Verkehrsunfällen<br />

geführt haben. Leider stehen die Vergehen<br />

gegen Verkehrsvorschriften in 94,6%<br />

aller Fälle an erster Stelle, während die Ursachen,<br />

welche auf andere Umstände zurückzuführen<br />

sind, nur 5,4% ausmachen. Unter<br />

den hauptsächlichsten Verfehlungen seien<br />

folgende Ursachen hervorgehoben:<br />

Fahren ohne genügende Aufmerksamkeit 18Smal<br />

Linksfahren und Kurvenschneiden<br />

84mal<br />

Nichtheherrsohen des Fahrzeuges<br />

83mal<br />

Unvorsichtigkeit der Fussgänger<br />

5imal<br />

Gegenüber diesen stark kumulierten Fehlern<br />

fallen die Unfälle, welche auf technische<br />

Mängel der Fahrzeuge zurückzuführen<br />

sind, ganz beträchtlich ab, indem beispielsweise<br />

der mangelhafte Zustand der Bremsen<br />

7mal und anderweitige mangelhafte Ausrüstung<br />

5mal zu Unfällen führte. In bezug<br />

auf die Oertlichkeit erwiesen sich die Basel-,<br />

die Obergrund- und die Zürichstrasse als die<br />

meist gefährdeten, indem in diesen Strassenzügen<br />

je 40 Unfälle zu registrieren WJ"<br />

ren.<br />

In zeitlicher Hinsicht ereigneten sich die<br />

meisten Unfälle, nämlich 79, zwischen 18<br />

und 19 Uhr. Eine zweite Unlallspitze mit<br />

61 Ereignissen ergibt sich zwischen 10 und<br />

11 Uhr vormittags. Sämtlichen Strassenbenützern<br />

ist das Studium dieser Statistik angelegentlich<br />

empfohlen, da schon aus diesen<br />

wenigen Angaben sich mancherlei wertvolle<br />

Fingerzeige für die künftige Vermeidung von<br />

Verkehrsunfällen ergeben. ' B.<br />

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N°16 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 5<br />

Sammlung der offiziellen Mitteilungen des schwe iz. Luftamtes.<br />

Liste der in der Schweiz immatrikulierten Luftfahrzeuge. — Stand auf 1. Januar <strong>1934</strong>.<br />

Nationalität<br />

und Immatrikulationinummer<br />

CH 125<br />

CH 146<br />

CH 149<br />

CH 157<br />

CH 162<br />

CH 163<br />

CH 164<br />

CH 165<br />

CH 166<br />

CH 167<br />

CH 168<br />

CH 180<br />

CH 183<br />

Cn 184<br />

CH 186<br />

CH 187<br />

CH 188<br />

CH 189<br />

CH 190<br />

CH 191<br />

CH 192<br />

CH 200<br />

CH 204<br />

CH 205<br />

CH 209<br />

CH 216<br />

CH 217<br />

CH 218<br />

CH 220<br />

CH 227<br />

CH 228<br />

CH 230<br />

CH 234<br />

CH 236<br />

CH 241<br />

CH 243<br />

CH 244<br />

CH 246<br />

CH 247<br />

CH 249<br />

CH 250<br />

CH 251<br />

CH 254<br />

CH 255<br />

CH 256<br />

CH 267<br />

CH 260<br />

CH 262<br />

CH 263<br />

CH 264<br />

CH 265<br />

CH 266<br />

CH 268<br />

CH 269<br />

CH 271<br />

CH 272<br />

CH 276<br />

CH 277<br />

CH 280<br />

CH 284<br />

CH 285<br />

CH 300<br />

CH 320<br />

CH 321<br />

CH 324<br />

CH 329<br />

CH 331<br />

CH 333<br />

CH 341<br />

CH 342<br />

CH 345<br />

CH 346<br />

CH 347<br />

CH 349<br />

CH 350<br />

CH 351<br />

CH 352<br />

CH 353<br />

CH 354<br />

CH 356<br />

CH 357<br />

CH 358<br />

CH 359<br />

CH 366<br />

CH 101<br />

CH 108<br />

CH 109<br />

CH 111<br />

CH 112<br />

CH 114<br />

CH 115<br />

Imniatr.-<br />

Datum<br />

23. Vin. 1923 Caudron C SO<br />

Hlipaso 180 PS<br />

Aviatlk beider Basel, Birsfelden<br />

19.1. 1926 Caudron G S L» Khone 80 FS<br />

Aviatfk beider Basel, Birsfelden<br />

19. IV. 1933 Wild<br />

Argus 120 F3<br />

W. Farner, Kfisnacht<br />

11. IV. 1927 Fokker F Vn » Wright Cyclone 876 PS Swissair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G., Zürich<br />

1930<br />

Swtssair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G.,<br />

U. in.<br />

Zürich<br />

1930,<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G.<br />

11. m.<br />

I Zürich<br />

1930<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G.!<br />

ii. m.<br />

Zürich<br />

28. n. 1931<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkenrs-A.-G., Zürich<br />

25. m.<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G., Zürich<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G.,<br />

29. III:<br />

Zürich<br />

29. 19. m.<br />

so. xn.<br />

24. VI.<br />

29. IV.<br />

29. VI.<br />

5. VI.<br />

27. VI.<br />

28. II.<br />

n. 1.Vrv.<br />

26. Vin.<br />

16.1.<br />

17. IX.<br />

22. m.<br />

23. IX.<br />

ls. xn.<br />

8. VI.<br />

2. IV.<br />

18. VI.<br />

18. VI.<br />

10.1.<br />

15. VI.<br />

19. m.<br />

4. VI.<br />

2. vin.<br />

24. VI.<br />

6. XI.<br />

8. IX.<br />

7. VIII.<br />

24. VII.<br />

14. XI.<br />

2. VI.<br />

18. n<br />

31. in.<br />

10. vn.<br />

3. IX.<br />

18. IX.<br />

31.X.<br />

18. XI.<br />

23. IV.<br />

8. XI.<br />

14. V.<br />

s. vn.<br />

22. IV.<br />

2. V.<br />

28. vn.<br />

9. VII.<br />

6. VT.<br />

28. IV.<br />

5.X.<br />

19. V<br />

29. vn.<br />

12. IX.<br />

17.X.<br />

11.1.<br />

5.1.<br />

5. VIII.<br />

s.v.<br />

12. III.<br />

4.vn.<br />

16. IV<br />

29. xn.<br />

26.X.<br />

11. II.<br />

28.11.<br />

15. n.<br />

9.<br />

9. m.<br />

III.<br />

14. in.<br />

7.X.<br />

14. VL<br />

20.X.<br />

22. XL<br />

Nationalität<br />

und Immatrikulationtnummer<br />

Immatr.-<br />

Ditum<br />

1931<br />

1932<br />

1932<br />

1929<br />

1926<br />

1927<br />

1929<br />

1929<br />

1929<br />

1930<br />

1929<br />

1930<br />

1930<br />

1927<br />

1928<br />

1928<br />

1929<br />

1930<br />

1930<br />

1931<br />

1931<br />

1928<br />

1928<br />

1929<br />

1933<br />

1929<br />

1929<br />

1929<br />

1929<br />

1929<br />

1929<br />

1930<br />

1929<br />

1929<br />

1930<br />

1930<br />

1930<br />

19301<br />

1930i<br />

1930!<br />

1930<br />

1930<br />

1931<br />

1930<br />

1931<br />

1931<br />

1931<br />

1931<br />

1931<br />

1931<br />

1930<br />

1931<br />

1931<br />

1930<br />

1931<br />

1931<br />

1931<br />

1932<br />

1982<br />

1932<br />

1932;<br />

1932<br />

1932<br />

1933<br />

1932<br />

1932<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

1933<br />

10. VI. 1B20<br />

26. IV. 1923<br />

24. VI. 1927<br />

8. X. 1929<br />

18. Vin. 1980<br />

11. IX. 1931<br />

25. VL 1932<br />

Fokker F VII b 3m<br />

Fokker F vn b 3m<br />

Fokker F VII b 3m<br />

Fokker F VII b 8m<br />

Fokker F VII b Sra<br />

Lockheed Orion 9-B<br />

Lockheed Orion 9-B<br />

Comte A. C. 4/1928<br />

Moräne 122<br />

Moräne 137<br />

Hopfner HV 628<br />

Comte A. C. 4/1928<br />

Fokker F, XI<br />

Comte A.C.8<br />

Fokker F VII b 3m<br />

F. B. W.M18D<br />

Fokker F VII b 3m<br />

Klemm L 20<br />

Klemm L 20<br />

Havllland-Moth 60 X<br />

Hopfner H3 628<br />

Havllland-Moth 60 X<br />

Havllland-Moth 60 X<br />

Klemm L 26 S. V.<br />

Havilland-Moth 60 G<br />

Klomm L 25 I<br />

Raab- Katzenstein<br />

Grasmücke 9 a<br />

Avia B. H. 11<br />

Raka-Schwalbe<br />

Comte A. C. 4/1928<br />

Klemm L 25 Ia<br />

Raab-Katzensteln<br />

Pelikan<br />

Comte A. C. 4/1928<br />

B. F. W. M. 23a<br />

Fiat A. 8.1<br />

Comte A. C. 4/1930<br />

Klemm L 25 Ia<br />

Havilland-Moth 60 M<br />

Breda 15<br />

Klemm L 25 Ia<br />

ßaab-Katzenstcln<br />

Grasmücke<br />

Breda 15 speo.<br />

Puss-Moth 80 A<br />

Comte A. C. 4/1930<br />

Comte A. C. 4/1930<br />

Comte A. C. 4/1930<br />

Comte A. 0. 4/1930<br />

Klemm L 25 EIo<br />

Potez 36<br />

Klemm L 26 Va<br />

Puss-Moth 80 A<br />

Klemm L 25 Ib<br />

Puss-Moth 80 A<br />

Havllland-Motb 60 G<br />

Comte A.C.8<br />

Klemm L 26 8t. V.<br />

Comte A. C. 11<br />

Comte A. C. 3 Nr. 27<br />

Havllland-Moth 60 G<br />

Havilland-Moth 60 G<br />

Havilland-Moth 60 G<br />

Havilland-Moth 60 G<br />

Comte A. 0.12<br />

Comte A. C. 12<br />

Havllland-Moth «0 G<br />

Raab-Katzenstein KL<br />

lo Schwalbe<br />

Blackbnrn Bluebird MTV<br />

Havllland-Moth 60 X<br />

General Airoraft 8t-4<br />

Morane-Moth 60 M<br />

Havilland-Moth 60 G<br />

Comper Swift 0 7<br />

Comper Swift O 7<br />

Havilland-Moth 60 G<br />

Havllland-Moth 60 G<br />

Gaudron «Luciole t 270 C<br />

Havllland-Moth 60 G<br />

Junkers Junior A 50<br />

Havilland-Moth M m<br />

Havilland Leopard Moth<br />

Motartn<br />

Wright J 6 300 PS<br />

Wright J 6 300 PS<br />

Wright J 6 300 PS<br />

Wright J 6 300 PS<br />

Wright J 6 300 PS<br />

Wright Cyclone 676 PS<br />

Wright Cyclone 675 PS<br />

Cirrm Mark m 86 PS<br />

Salmson AC 9 120 PS<br />

Salmson AC 9 120 PS<br />

Walter Caator 240 PS<br />

CirniB Herme« 105 PS<br />

Lorraine Miiar 240 PS<br />

Lorraine Mizar 240 PS<br />

Siddeley Lynx 230 PS<br />

Slddeley Lyra 230 PS<br />

Siddeley Lynx 230 PS<br />

Salmson AD 9 40 PS<br />

Salmson AS 9 40 PS<br />

Gipay I 85 PS<br />

Walter 85 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Oipsy I 85 PS<br />

Argos As 8 100 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Salmson AD 9 40 PS<br />

Anzani 45 PS<br />

Walter NZ 60 70 PS<br />

Siemens SH 11, 95 FS<br />

Cimis Mark in 85 PS<br />

Salmson AD 9 40 FS<br />

Siemens 8H 12, 112 PS<br />

Cirr. Hermes II 105 PS<br />

Salmson AD 9 40 PS<br />

Fiat A 50, 85 PS<br />

Clrrus Hermes 105 PS<br />

Salmson AD 9 40 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Salmson AD 9 40 PS<br />

Salmson AD 9 40 FS -<br />

Walter Venns I, 110 PS<br />

Gipsy m 106 PS<br />

Genet-Major 140 PS<br />

Clrrus Hermes 105 PS<br />

Clrrns Hermes 105 PS<br />

Genet-Major 140 PS<br />

Salmson AD 0 40 PS<br />

Salmson AC 7 95 PS<br />

Argus As 3 80 PS<br />

Gipsy in 105 PS<br />

Salmson AD 9 40 PS<br />

Gipsy III 105 PS<br />

Gipsy I 85 FS<br />

Wright J 6 300 PS<br />

Areiis As 8 100 PS<br />

Siddeley Lynx K 230 PS<br />

Hispano 12 Lb 600 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Gipsy I 85 PS'<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Argus Ai 8 100 PS<br />

Gipsy m 105 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Siemens SH 12 108 PS<br />

Gipsy n 105 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Pobjoy E 75 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Pobjoy E 76 PS<br />

Pob)oy E 75 P8<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Gipsy n 105 PS<br />

Salmson AC 7 96 PS<br />

Gipsy I 85 PS<br />

Siemens SH 18, 80 PS<br />

Gipsy III 105 PS<br />

Gipsy Major ISO PS<br />

Löschung der französischen Triptyks. Das<br />

neue französische Zollregime bezüglich die<br />

verspätete Erledigung d. h. Löschung nach<br />

dem Verfalldatum der französischen Triptyks<br />

ist am 21. Januar d. J. in Kraft getreten.<br />

Die Inhaber von nicht gelöschten französischen<br />

Triptyks, d. h. Triptyks, die am<br />

Verfalltag keinen endgültigen Austrittsvermerk<br />

tragen, sind von diesem Datum an der<br />

Entrichtung einer Gebühr von 50 franz. Fr.<br />

(10 schw. Fr.) unterstellt.<br />

Um diese Entrichtung zu vermeiden, wird<br />

allen Triptykinhabern empfohlen, das Verfalldatum<br />

ihrer Triptyks zu überprüfen und<br />

sie einige Tage vor dem Verfalltag an der<br />

französischen Grenze endgültig löschen zu<br />

lassen. (Chronik T.C.S.)<br />

Der Radio und der internationale Automobil-<br />

Tourismus. Zahlreiche Automobilisten wünschen<br />

auf ihre Ausflüge ihren Radio-Apparat mit sich zu<br />

nehmen, sei es auch nur um unterwegs die letzten<br />

Nachrichten aufzufangen, welche regelmässig durch<br />

die Sendeposten aller Länder gegeben werden.<br />

Die ausländischen Automobilisten, die Radiohörer<br />

sind, werden erfreut sein, zu erfahren, dass<br />

sie bald ihre Radioapparate gleich wie ihre Automobile,<br />

auf Grund eines speziellen, ein Jahr gültigen<br />

Triptyks vorübergehend in die Schweiz einführen<br />

können werden.<br />

Die vorübergehende Einfuhr von Schweiz. Radio-<br />

Apparaten nach Frankreich ist stark kontingentiert,<br />

so dass deren zollfreie Zulassung zur Zeit<br />

untersagt ist. Es ergibt sich aus diesen Umständen,<br />

dass Automobile, die mit fest angebrachten<br />

Apparaten versehen sind, nicht vorübergehend nach<br />

Frankreich eingeführt werden können. Es sind<br />

•jedoch Unterhandlungen im Gang, um von der<br />

franz. Zollbehörde die gleichen Vergünstigtingen zu<br />

erhalten, wie sie von der Schweiz. Zollverwaltung<br />

eingeräumt werden.<br />

Italien bewilligt die vorübergehende Einfuhr von<br />

Radioapparaten gegen eine Bar-Hinterlage in der<br />

Höhe des entsprechenden Einfuhrzolles.<br />

Deutschland und Oesterreich gestatten die zollfreie,<br />

vorübergehende Einfuhr von am Wagen befestigten<br />

und im Triptyk oder Garnet de Pasaages<br />

vermerkten Radio-Apparaten (Chronik T. G. S.)<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehn-AG., Zürich<br />

Ae. C. S. Sektion Zürich<br />

Major Kabholz de Grabow, Chat, de Hilfikon<br />

Topsy-Club, Geneve<br />

Ostschweiz. Aero-Gesellschaft, St. Gallen<br />

Alpar, Genossenschaft für Luftverkehr, Bern<br />

Alpar, Genossenschaft für Luftverkehr, Bern<br />

Alpar, Genossenschaft für Luftverkehr, Bern<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G., Zürich<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehra-A.-G., Zürich<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehre-A.-G., Zürich<br />

Ae. C.S. Sektion Bern<br />

J. Tschudi, Zürich<br />

A. Koepke, Ennet-Baden<br />

Ae. C. S. Sektion Zürich<br />

A. Verrey, Lausanne<br />

Ai. C. S. sectlon de Geneve<br />

W. Corti, Zürich<br />

Ae. C. 8. Sektion Grenchen<br />

B. von Mühlenen, Bern<br />

W. Laederach, Dübendorf<br />

Samuel Hupp, Lausanne<br />

Standard-Flutsportclub Zürich<br />

Ae. C. 3. Sektion Zürich<br />

FrL J. Trümpy, Mitlödi<br />

Samuel Rupp, Lausanne<br />

J. Derobert, Geneve<br />

Club d'aviatlon Alle, Alle<br />

A. Breitenbach, Luzern<br />

A. Simonlus-de Bary, Muttern<br />

Ae. C. S. Sektion Zürich<br />

Werner Schetty, Basel<br />

Ae. C. S. sectlon vaudoise, Lausanne<br />

A. Breitenbach, Luzern<br />

K. Bügler, Uttwil (Bodensee)<br />

Mme. Bourqnin-Crislnel<br />

R.Fretz, Zürich<br />

Swissair, Schweiz. Luftverkehrs-A.-G., Zürich<br />

E. von Mühlenen, Bern<br />

Viile de Lausanne<br />

Oberst Ph. Bardet, Dflbendorf<br />

N. Riva, La Chaux-de-Fonds<br />

P. Martin, Les Verrieres<br />

Dr. Clavel, Basel<br />

Topsy-Club, GenSve<br />

M.Funk, Zürich<br />

Dr. G. Wettstein, Zürich<br />

kh. C. 8. sectlon de Geneve<br />

Aviatik beider Basel, Birsfelden<br />

Ostschweiz. Aero-Gesellschaft, St. Gallen<br />

A. Comte, Schweiz. Flugzeugfabrik, Zürich<br />

A. Comte, Schweiz. Flugzeugfabrlk, Zürlcb<br />

Club Neuch&telois d'aviatlon, Neuchate)<br />

W. Schetty, Basel<br />

Ae. C. 8. Sektion Buel<br />

Ae. C. 8. sectlon vaudoUe, Lausanne<br />

A. Bechtmger, Zürich<br />

Ae. C. S. Sektion Zürich<br />

Ae 1 . C. 8. section de Geneve<br />

V. Glardon, Lausanne<br />

H. Lanrl, Bern<br />

Ae. C 8. section vaudoise, Lausanne<br />

Alpar Bern<br />

A. Burin, Chambesy<br />

Ae. C. S. sectlon vaudoise, Lausanns<br />

Dr. K. Ttchudi, Bergamo<br />

V. Glardon, Lausanne<br />

Bonvtn, Montana<br />

Ae. C. S. Sektion Zürich<br />

Dr. Kamel, Geneve<br />

Ae. C. S. Sektion Bern<br />

W.Borner, Geneve<br />

M. Devaud, Geneve<br />

Tony-Club, Geneve<br />

Ae. 0. S., Stetion YaudolM, Lausanne<br />

Ai. C. S„ Sectlon vaudoise, Lausanne<br />

Ae. 0. S., Sektion Zürich<br />

E. X. Santschl, Kreuzungen<br />

Ae. 0. S., Sektion Zürich<br />

Ae. O. S., Sektion Basel<br />

Ae. 0. S., Sektion Zürich<br />

Btilrxr tftr HiIM<br />

Verzeichnis der in der Schweiz immatrikulierten Freiballone. — Stand 1. Januar <strong>1934</strong>.<br />

Erbauer<br />

Eledmger, Aupburg<br />

Inhalt<br />

Zwlck<br />

1680 Sport<br />

900 Sport<br />

1680 Sport<br />

1437 Sport<br />

2200 Sport<br />

2200 Sport<br />

2200 Sport<br />

Btiltier orfer Halter<br />

Mtnonlin<br />

Lausanne<br />

Lausanne<br />

Zürich<br />

Kreuzlinsen<br />

Zürich<br />

Battl<br />

Zürich<br />

Italienischer Autobesuch In der Schweiz. Die<br />

nationale Einstellung des Reiseverkehrs, die auch<br />

in der Schweiz letztes Jahr wiederholt propagiert<br />

worden ist, hat zweifellos ihre guten Seiten. Weises<br />

Masshalten ist aber auch hier am Platze, denn<br />

es geht nicht gut an, von den eigenen Landsleuten<br />

zu verlangen, dass sie Auslandsreisen unterlassen<br />

und ihre Ferien nur in der Schweiz verbringen,<br />

wenn man anderseits die Ausländer zu möglichst<br />

vielem Reisen nach der Schweiz veranlassen will<br />

und auf dem Handelsvertragsweg gewisse Erleichterungen<br />

in dieser Heziehung zu erzielen sucht.<br />

Gerade ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass<br />

auch im Reiseverkehr eine gegenseitige Rücksichtnahme<br />

sehr wohl am Platze ist und es ein schwerer<br />

Fehler bedeuten würde, wenn auch die Schweiz<br />

allzu sehr den Bestrebungen für die nationale<br />

Schaltung des Reiseverkehrs Vorschub leisten<br />

würde. — Die Automobilverbände haben in den<br />

letzten Jahren ausser ihren verschiedenen einund<br />

mehrtägigen Toufenfahrten im Inland auch je<br />

eine Auslandsfahrt pro Jahr unternommen, mit<br />

dem Zwecke nicht nur den Mitgliedern touristische<br />

Sehenswürdigkeiten und Schönheiten zu vermitteln,<br />

sondern um auch damit die Auslands-Clubs zu<br />

Tourenfahrten nach der Schweiz veranlassen zu<br />

können. Die letztjährige Fahrt der Zürcher Clubisten<br />

nach Ober- und Mittelitalien hat jetzt dort<br />

selbst scheinbar beste Früchte getragen, den zwei<br />

italienische Clubs planen für <strong>1934</strong> Tourenfahrten<br />

nach deT Schweiz. So hat der Automobil-Club di<br />

Como eine solche Fahrt mit Beginn am 26. August<br />

vorgesehen und der Automobil-Club di Mantova rüstet<br />

am 30. September zu seiner «Gita in Isvizzera»,<br />

die er sogar als nationale Veranstaltung durchführen<br />

will.<br />

Man wird in Kreisen des schweizerischen Fremdenverkehrs<br />

und Hoteliergewerbes von diesen zwei<br />

Fahiten ausländischer Clubs gerne Kenntnis nehmen.<br />

Auch der schon letztes Jahr angekündigte<br />

Besuch des Ungarischen Automobil-Clubs steht in<br />

Aussicht.<br />

V<br />

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sein Modell 8-Zylinder, 4 Liter. <strong>1934</strong><br />

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Es ist ein sehr schneller Wagen, mit welchem Sie sehr<br />

hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen werden,<br />

und zwar mit dem grössten Komfort und mit der höchsten<br />

Fahrsicherheit, dank seinem leistungsfähigen Motor (über<br />

100 PS effektiver Leistung), seiner leichten und präzisen<br />

Steuerung, seiner besonders bei hohen Geschwindigkeiten<br />

ausgezeichneten Federung, seiner tadellosen Strassenhaltung<br />

und hauptsächlich seinen wunderbaren Bremsen,<br />

deren Wirkung ausserordentlich energisch und sicher ist.<br />

10'PS-Limousine zu 7950 Fr. ab März lieferbar<br />

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Die Solidität, die Geschwindigkeit,<br />

der Komfort, sind notwendige Eigenschaften,<br />

jedoch nicht genügende.<br />

Die Sicherheit ist der wichtigst«<br />

Punkt. Sie hängt von der totalen<br />

Qualität eines Wagens ab und garantiert<br />

somit auch die Solidität. Nicht<br />

umsonst ist Hotchkiss bei den härtesten<br />

internationalen Prüfungsfahrten<br />

an erster Stelle: An den<br />

Rallys von Monte Carlo 1932, 1933<br />

und <strong>1934</strong> und an der Alpenfahrt 1933.<br />

Es ist die durchgehende Qualität,<br />

die Hotchkiss eigen ist. Zuerst alles<br />

prüfen und dann wählen 1 Wählen<br />

Sie eines der neuen Hotohkiss-Modelle<br />

<strong>1934</strong>, dessen Qualität sioh nicht<br />

nur auf die Mechanik beschränkt,<br />

sondern auf die gesamte Karosserie<br />

und nicht zuletzt auch auf die vollkommene<br />

Linienführung.<br />

Kaufen Sie gut!<br />

Starker Besuch der Automobiljusstellung<br />

in New York. Der diesjährige Automobilsalon<br />

in New York hat nach den ersten hier<br />

eingetroffenen Meldungen einen um über<br />

60 % höheren Besuch zu verzeichnen, als die<br />

letztjährige Veranstaltung. Die Zahl der bezahlten<br />

Eintritte, welche dieses Mal erreicht Vertreter für die Schweiz: Qd. Garage E. Maurer, Genf, Bld. des Tranchees 50<br />

Verlangen Sie den illustrierten Katalog und die Liste der neuen herabgesetzten Preise vom<br />

wurde, ist in den 34 Jahren seit dem Bestehen<br />

des Automobilsalons von New York nur<br />

in den Rekordjahren 1927 und 1938 übertroffen<br />

worden. z.<br />

x<br />

Vertreter für ZÜRICH, ST. GALLEN und THURGAU:.<br />

Garage Binelli und Ehrsam A.-G., Stampfenbachplatz 48<br />

Vertreter für BASEL: Hr. Paul Staehli, Hardstrasse 62, Basel<br />

Vertreter für BERN: Hr. Andre" Zumstein. Effingerstrasse 93, Bern


Luftfahrt<br />

«Luftschutz tut not».<br />

Zum Thema « Luftkrieg der Zukunft >, das<br />

auf der Flugseite der vorletzten Nummer<br />

behandelt wurde, stellt uns ein Leser den<br />

nachfolgenden Aufsatz zur Verfügung. Selbstverständlich<br />

liegt uns nichts ferner als die<br />

Absicht, mit derartigen Artikeln die Kriegspsychose<br />

zu fördern. Anderseits wäre es<br />

aber sicher verfehlt, angesichts einer Gefahr<br />

einfach den Kopf in den Sand zu<br />

stecken. Red.<br />

In der Aerztegesellschaft eines unserer Nachbarstaaten<br />

hielten Generalmajor d. R. Ing. E, Küchler<br />

und Dr. med K. Müllern je einen Vortrag über die<br />

künftige Gestaltung eines Krieges. Die inhaltsreichen<br />

Ausführungen verdienen, auch bei unserer Bevölkerung<br />

ein bestimmtes Interesse zu finden. Im<br />

Nachfolgenden in Kürze das Wesentliche:<br />

Generalmajor Küchler wies in beredten Worten<br />

auf die Gefahren hin, die bei einem Luftkrieg den<br />

Städten und deren Bewohnern drohen. Wenn heute<br />

an 15 OOO Kampfflugzeuge in Europa stehen, so<br />

steht es wohl ausser Frage, dass der Luftkrieg in<br />

einem künftigen Krieg eine besondere Rolle spielen<br />

wird. Die Flugiiereiche der modernen Bombenflugzeuge<br />

sind derart gross, bis zu 2000 Kilometer, dass<br />

weite Vorstösse von Bombengeschwadern ins feindliche<br />

Land unternommen werden können. Es gibt<br />

kein Hinterland mehr. (So könnte unser kleines<br />

Land binnen kürzester Zeit von den Flugbereichen<br />

der Luftflotten der angrenzenden Staaten vollkommen<br />

überdeckt werden.) Uebergehend auf die Wirkungen<br />

der Fliegerbomben wies Generalmajor Küchler<br />

darauf hin, dass eine Stadt, in der keinerlei<br />

Schutzvorsorgen getroffen sind, dem Untergange geweiht<br />

ist. Wenn man von Brandbomben hört, die<br />

zu Tausenden abgeworfen werden können, die eine<br />

Verbrennungstemperatur von 2000 (!) Grad Celsius<br />

erzeugen, die mit Wasser gar nicht gelöscht werden<br />

können, so muss man zur Erkenntnis kommen, dass<br />

unsere gegenwärtigen Feuerlöschvorsorgen für den<br />

Luftschutz vollkommen ungenügend sind. Für den<br />

Luftschutz muss in jedem Hause ein Hauslöschdienst<br />

eingerichtet werden, weil die Feuerwehren<br />

bei Hunderten von Brandstellen innerhalb weniger<br />

Minuten, bei zerstörtem Telephonnetz, aufgerissenen<br />

Strassen ausserstande sein werden, rechtzeitig mit<br />

der Löschaktion einzugreifen. Vortragender besprach<br />

dann die für die Bevölkerung notwendigen Schutzkeller,<br />

die gegen eventuelle Gasangriffe gasdicht eingerichtet<br />

werden müssen. So selbstverständlich es<br />

•wäre, die Bevölkerung mit Gasmasken auszurüsten,<br />

so stehen diesem Streben heute noch gewisse Schwierigkeiten<br />

entgegen, weil es noch nicht gelungen ist,<br />

den Preis der Maske so billig zu gestalten, dass deren<br />

Erwerbung jedermann möglich ist. Dieses Ziel<br />

muss aber fort im Auge behalten werden. Für diejenigen,<br />

die wirtschaftlich nicht in der Lage sind,<br />

eine Gasmaske zu erwerben, wird die öffentliche<br />

Hand eingreifen müssen. Auf die Organisation des<br />

zivilen Luftschutzes übergehend, betonte der Vortragende,<br />

dass vor allem ein verlässlicher Flugmeldeund<br />

Warndienst organisiert werden muss. F'ir diesen<br />

Dienst werden Freiwillige aus der Bevölkerung<br />

Das grösste Luftschiff der Zeppelin-Werft, der Zeppelin * LZ 129 », geht seiner Vollendung entgegen.<br />

Unser Bild veranschaulicht eindrucksvoll die gigantischen Ausmasse und die Kompliziertheit seines<br />

Leichtmetall-Gerippes.<br />

heranzuziehen sei«. Einer rrossen Vorbereitung bedarf<br />

die Versorgung der Verwundeten und Gasvergifteten<br />

bei Luftangriffen. Hier harrt eine schwierige<br />

Aufgabe der obersten Sanitätsbehörden. Wichtig<br />

ist, Vorkehrungen für rasche Entgiftung verseuchter<br />

Strassen durch Bereitstellung von Entgiftungstrupps<br />

zu treffen. Zahlreiche technische Spezialtrupps<br />

sind notwendig, um Schäden an den<br />

Wasser- und Gasrohrleitungen, an elektrischen Kabelleitungen<br />

zu beheben, Bombentrichter in Strassen<br />

auszufüllen und zum Einsturz drohende Mauern zu<br />

stützen oder abzuräumen. Das werden die besondern<br />

Aufgaben der Technischen Nothilfe sein. Ohne Mitwirkung<br />

der Bevölkerung ist ein ziviler Luftschutz<br />

nicht durchführbar. Man kann im Luftschutz nicht<br />

alle Arbeiten dem Staate aufhalsen. Ziviler Luftschutz<br />

ist Selbstschutz. In allen Staaten haben<br />

grosse Luftschutzorganisationen die Erziehung der<br />

Bevölkerung zum Luftschutz in die Hand genommen.<br />

Die grösste Organisation besteht in Russland; sie<br />

zählt gegen 12 Millionen Mitglieder. Soviel Generalmajor<br />

Küchler.<br />

Der Arzt Dr. Müllern betonte einleitend die Notwendigkeit,<br />

dass sich die Aerzte mit der Eigenart<br />

der Behandlung von Kampfgaserkrankungen vertraut<br />

machen, um im Bedarfsfalle jederzeit sachgemäss<br />

ärztliche Hilfe leisten zu können. Er wies<br />

daraufhin, dass die auf diesem Gebiete erworbenen<br />

Kenntnisse auch in Friedenszeiten wertvoll sind,<br />

weil manche "der im Kriege als Gaskampfstoffe in<br />

AUTOMOBIL-REVUE- <strong>1934</strong> - N° 16<br />

Verwendung gestandenen chemischen Elemente nnd<br />

Verbindungen in der Industrie, in der Technik, zur<br />

Schädlingsbekämpfung und dergl. mehr gebraucht<br />

werden und so jederzeit Vergiftungen vorkommen<br />

können, die eine Hilfeleistung erfordern. Dr. Müllern<br />

teilte die Giftgasstoffe in folgende Gruppen<br />

ein: I. Augenreizstoffe (Tränengase), 2. Lungenreizstoffe,<br />

3. ätzende Kampftoffe und 4. Nasen- und<br />

Rachenreizstoffe. Nach einer Darlegung der unmittelbaren<br />

und mittelbaren Wirkung der Gaskampfstoffe<br />

im allgemeinen, welch letztere in einer Reizwirkung<br />

auf die sensiblen Nerven, einer Aetzwirkung<br />

durch chemische Schädigung des Zellprotoplasmas<br />

und einer Giftwirkung durch Resorption,<br />

letztere in Aenderungen der Blutbeschaffenheit,<br />

Stoffwechselstörungen und entzündlichen Erkrankungen<br />

durch folgende Infektion bestehen, besprach<br />

der Vortragende die Symptome der Vergiftung durch<br />

Phosgen (als Hauptvertreter der Lungenreizstoffe)<br />

und jener durch Dichlordiäthyjsulfid (als Hauptvertreter<br />

der ätzenden Kampfstoffe), ferner die derzeit<br />

herrschenden Ansichten über den Mechanismus der<br />

Giftwirkung und betonte ganz besonders die wichtigsten<br />

therapeutischen Massnähmen, welche von jenen<br />

bei andern Gasvergiftungen in mancher Hinsicht<br />

abweichen, deren genaue Kenntnis aber auch<br />

bei Laien unbedingt erforderlich ist, um mit Erfolg<br />

Hilfe leisten zu können. Die in letzter Zeit zahlreich<br />

erschienene Literatur über dieses Thema sei<br />

"'auch den Nichtmedizinern sehr zu empfehlen. Weiter<br />

erläuterte der Redner die Spätfolgen nach<br />

Kampfgaserkrankungen, die in ihrem Schauer alle<br />

erdenklichen Leiden übertreffen.<br />

Dr. med. M. Krauthammer.<br />

Flu^nolizen<br />

Eidg. Studienkommission für Luftfahrt.<br />

Zum Zwecke der Förderung des Flugwesens<br />

in der Schweiz wird eine Studienkommission<br />

für Luftfahrt an der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule bestellt; sie wird wie<br />

folgt zusammengesetzt:<br />

Vertreter der E.T. H., die Herren: Dr. J.<br />

Ackeret, a. o. Prof. für Aerodynamik, zugleich<br />

Präsident der Kommission; Dr. Q. Eichelberg,<br />

Prof. für Maschinenbau; Dr. L.<br />

Karner, Prof. für Flugzeugstatik und Flugzeugbau;<br />

Dr. R. Ros, Titularprof., Vertreter<br />

der Baumaterialienkunde und Direktor der<br />

eidg. Materialprüfungsanstalt.<br />

Vertreter des Militärdepartements, die<br />

Herren: Oberst Fierz, Chef der Kriegstechnischen<br />

Abteilung, und Major i. Ost. Ackermann,<br />

Instruktionsoffizier der Fliegertrupp«.<br />

Vertreter des Post- und Eisenbahndepartements,<br />

die Herren: Robert Gsell, Sektionschef<br />

des eidg. Luftamtes, und Ed. Amstutz,<br />

Kontrollingenieur des eidg. Luftamtes.<br />

«Graf Zeppelin» und Transatlantik-Luftpost.<br />

Das Luftschiff «Graf Zeppelin» beförderte während<br />

seiner fünfjährigen Dienstzeit auf einer Ge»<br />

samtfhigstrecke von 743.365 km insgesamt 6900<br />

Fahrgäste, 17.591 kg Poet und 31.177 kg Fracht,<br />

davon 1933 476 Passagiere. In 1627 Flugstunden<br />

wurden im vergangenen Jahre 165.661 km zurückgelegt.<br />

Der Frühlingsflugplan <strong>1934</strong>. Auf dem schweizerischen<br />

und internationalen Luftverkehrsnetz tritt<br />

am 1. März der Frühlingsflugplan in Kraft. Neben<br />

den während des Winters dauernd angeschlossenen<br />

Städten Zürich und Genf erhalten nunmehT<br />

auch wieder Basel und Bern regelmässigen T/uftveTkehr.<br />

Die ab 1. März werktäglich betriebenen<br />

Linien sind folgende:<br />

Genf - Bern - Zürich - Stuttgart - Halle/Leipzig-<br />

Berlin (Swissair/Lufthansa); Basel . Zürich - München<br />

- Wien (Swiseair/Lufthansa); Zürich - Basel-<br />

Mannheim - Frankfurt - Köln - Düsseldorf . Essen -<br />

Amsterdam (Swissair/Lufthansa); Genf - Lyon -<br />

Paris - London (Air France); Stuttgart - Genf -<br />

Marseille - Barcelona (Lufthansa).<br />

Die Städte Genf und Bern besitzen ebenfalls<br />

direkten Anschluss nach München-Wien und<br />

Frankfurt - Amsterdam. In Berlin bestehen direkte<br />

Anschlüsse nach Kopenhagen - Malmö, in Halle<br />

nach Dresden, Breslau und Prag (ab 1. Apnl), in<br />

München nach Venedig - Rom, in Frankfurt nach<br />

Hannover, Bremen und Hamburg, in Düsseldorf<br />

nach Brüssel und Antwerpen, in Lyon nach Cannes,<br />

sowie in Paris nach Brüssel, Antwerpen, Rotterdam<br />

und Amsterdam. Somit können von den vier<br />

schweizerischen Flugplätzen rund 35 wichtige Zentren<br />

des Auslandes auf dem Luftwege erreicht werden.<br />

P r e s i I Ü111 S c hmle roppa r a t e<br />

vereinigen dl<br />

liöciiwer


No16 - <strong>1934</strong><br />

Erfahrungen<br />

mit Stahlrost-Strassen.<br />

Immer wieder tauchen neue Bauverfahren<br />

auf, die irgendwo in der Welt herum Anwendung<br />

gefunden haben sollen. Meistens<br />

steigen diese Meldungen kometengleich gen<br />

Himmel, um dann spurlos in der Versenkung<br />

zu verschwinden, ohne dass man je wiederum<br />

davon hört.<br />

Wir haben seinerzeit ebenfalls über den<br />

versuchsweisen Bau von Stahlroststrassen<br />

berichtet, von denen anfänglich nur Gutes<br />

gemeldet wurde. Es ist daher interessant,<br />

durch die «Neue Kraftfahrer-<strong>Zeitung</strong>» zu erfahren,<br />

welche Ergebnisse die Beobachtung<br />

von zwei ausgedehnteren Versuchsstrecken<br />

zeitigten, die in Oesterreich angelegt wurden.<br />

Die eine Strasse bei Zeltweg (Hauptdurchgangsstrasse<br />

nach Italien) wurde 1931, die<br />

Wagramerstrasse in Wien selbst aber 1932<br />

erstellt. Nun ist allerdings einschränkend zu<br />

sagen, dass eine abschliessende Beurteilung<br />

der Stahlroststrasse nach so kurzer Zeit ihres<br />

Bestehens nicht möglich ist. Immerhin scheinen<br />

die in Oesterreich gemachten Erfahrungen<br />

zu ernsteren Bedenken zu berechtigen, indem<br />

auf der Wagramerstrasse beispielsweise<br />

bereits die Hälfte wieder herausgerissen werden<br />

musste, während die andere Hälfte mit<br />

Teersplitt aufgefüllt wurde und sich auch<br />

hier schon wieder Mängel zeigen. Im übrigen<br />

fährt der Bericht wie folgt fort:<br />

Bei dem in Oesterreich angewendeten System<br />

besteht die Stahlrostdecke aus hochkantgestellten<br />

Rostetäben, die im Zickzack quer über die Strasse<br />

laufen und auf Flachstahlunterzügen befestigt eind,<br />

die in Längsrichtung der Strasse gehen. Die Füllung<br />

erfolgte bei einem Teil mit Schlacken-Teermakadam,<br />

bei einem andern Teil mit Rieselschotter,<br />

der mit einer Kaltasphaltemulsion getränkt<br />

wurde. Die Rostkonstruktion wurde in der WeTketätte<br />

in ungefähr 3 qm groseetn Rostelementen<br />

vorbereitet. Diese Felder wurden von Anfang an<br />

'lurch Verschweissung gebildet. Die Verbindung<br />

^ar einzelnen Rostelemente erfolgte ursprünglich<br />

tfurch Schrauben, dann ging man auf Verschweissen<br />

über, da eich die Verschraubungen lockerten.<br />

Bei Zeltweg wurde je qm 40 kg Stahl verlegt, auf<br />

der Wagramerstrasse zum Teil 80, zum Teil 20 kg<br />

je qm. Die Unterlage bestand durchweg in einem<br />

dünnen Kiesbett, durch welches die Unebenheiten<br />

des alten StrassenköTpers ausgeglichen wurden,<br />

ohne dass man dieses Kiesbett flachgewalEt hätte.<br />

Es ist unbestritten, dass bei den Stahlstrassen<br />

nach kurzeT Zeit der Rost aus dem Füllmaterial<br />

herauskommt. Die an der Oberfläche etwa« vorstehenden<br />

Eisenstäbe schleifen sich unter dem<br />

VeTkehr glatt, und Motorfahrzeuge geraten bei<br />

nassem Wetter, insbesondere in Kurven, leicht ins<br />

Schleudern, was natürlich eine Unfallgefahr darstellt.<br />

Diese Wirkungen des heraustretenden Rostes zeigen<br />

sich bei den Strasssn durchweg ziemlich bald.<br />

Die weniger widerstandsfähige Füllmasse wird vom<br />

Verkehr starker abgenützt als die Stahlroststäbe<br />

und schon nach wenigen Wochen sind die Roststäbe<br />

sichtbar, spätestens nach einjähriger Benützungsdauer<br />

zeigt bei normalem Verkehr das ganze Versuchsfeld<br />

die Oberkanten der Roststäbe an der<br />

Strassenoberfläche. Die Interessenten hoffen opti-<br />

••»•vistisch, dass dann die Roststäbe den Druck der<br />

^erkehrslasten in erster Linie übernehmen und dadurch<br />

eine weitere Abnützung der Füllmasse .unter<br />

ein bestimmtes Mass verhindert wird. Die nach<br />

einem Jahr erreichte geriffelte Oberflächenstruktur<br />

werde daher auf die Dauer ziemlich unverändert<br />

bleiben. Demgegenüber wird darauf hingewiesen,<br />

dass in die Vertiefungen Wasser eindringt und im<br />

Winter die Strassenfüllung erst recht zerstört. Es<br />

bleibt ja auch nicht bei den Vertiefungen. Die Füllmasse<br />

wird nicht immer vollständig an den Stäben<br />

haften und zwischen den Stäben und der Füllmasse<br />

werden sich kleine Risse oder Sprünge bilden,<br />

welche das Eindringen von Wasser in den<br />

UntergTund erlauben und dann einerseits zur Rostbildung,<br />

andererseits infolge der Frostwirkung zu<br />

Auftreibungen führen.<br />

Bei den österreichischen Versuchsstrecken fehlt<br />

dazu noch eine seitliche Verankerung des Rostes.<br />

Da nun die Roststäbe mangels eineT vollständig<br />

ebenen Unterlage auch nicht an allen Stellen gleich<br />

aufliegen, und da die heraustretenden Roststäbe<br />

dem Druck der Räder ausgesetzt sind, wird der<br />

ganze Rost beim Ueberfahren leicht verschoben<br />

und es erfolgt — wie sich bei der Wiener Versucnsstrecke<br />

gezeigt hat — ein Aufheben des Rostes. Die<br />

Bewegungen des Rostes führen weiter dazu, dass<br />

die Schweissstellen aufgehen und die Verschraubungen<br />

brechen. Die Folge ist, dass sich einzelne<br />

Roststäbe aufbiegen und dann eine Gefahr für den<br />

Verkehr darstellen.<br />

, Diese Bedenken sind keineswegs die einzigen,<br />

die vom Standpunkt des Verkehrs aus gegen Stahlstrassen<br />

beim heutigen Stand ihrer Ausführung bestehen.<br />

Stabistrassen werden in der Praxis selten<br />

repariert werden und daher meist und durch lange<br />

Zeit in nicht befriedigendem Zustande sein. Im<br />

Zuge der Erhaltungsarbeiten aber werden die Verkehrsstörungen<br />

schwerer sein als bei anderen Arten<br />

des Strassenbaues. Denn die Reparatur einer Stahlrostdecke<br />

ist schwierig. Bei Bruch einzelner Teile<br />

muss der Rost auseinandergenommen und wieder<br />

zusammengesetzt werden, die Entfernung der gebrochenen<br />

Stäbe und die Einsetzung der neuen ist<br />

nur mit Spezialmaschinen und durch Spezialarbeiter<br />

durchzuführen.<br />

Die Bedeutung der « 2000 km durch<br />

Deutschland » für den Strassenbau. Im Anschluss<br />

an die 2000 km-Fahrt im Juli 1933<br />

versandte der A.D.A.C. in dem Bestreben,<br />

Unterlagen über die Brauchbarkeit der verschiedenen<br />

Strassendecken sowie über die<br />

Wünsche der Motorfahrer den zuständigen<br />

Stellen an die Hand zu geben, auf Veranlassung<br />

des Fachschriftstellers Diplom-Ingenieur<br />

A. Liese an sämtliche Fahrer dieser<br />

einzigartigen Leistungsprüfung einen Frageurteilung<br />

der befahrenen Strass«ndecken iii<br />

fahrtechnischer« Beziehung stellte. Aus der.<br />

Auswertung der, Rundfrage können wir folgende<br />

interessante Einzelheiten berichten,: ;<br />

Auf Steigungen und Gefällen wird nach<br />

Angabe der Auswertung Kleinpflaster Und<br />

Beton bevorzugt befahren. Geschwindigkeitsverminderung<br />

während der Fahrt wurde m<br />

besonderem Umfange durch die .fahrt«ch ;<br />

nisch mangelhafte Anlage von Kurven, durch<br />

Schlaglöcher, Wellen usw. hervorgerufen. 1<br />

Bei Regen musste auf den schwarzen Decken<br />

mit besonderer Vorsicht unter HerabtniiKlftrung<br />

der Geschwindigkeit gefahren werden.<br />

Für Nachtfahrt wird besonders das Klein-;<br />

pflaster gewünscht, während bei Nebel die<br />

Betonstrasse am leichtesten und sichersten<br />

zu befahren jst.<br />

Besonders interessant sind 1 : die Ergebnisse<br />

über die fahrtechnische Beurteilung der<br />

schwarzen Decken, deT Beton-und Kleinpflasterstrassen.<br />

Hier schneidet — sowohl-bei<br />

trockener, wie auch bei nasser Oberfläche —<br />

die Betonstrasse am besten ab. unmittelbar<br />

an zweiterStelle folgt die Kleinpflasterdecke<br />

Die Erhebungen dürften ein klares Bild<br />

über die Ansicht der Fahrer, sowohl Wagenwie<br />

Motorradfahrer, ergeben haben, welche<br />

Strassendecken aus fahrtechnischen Gründen<br />

in Zukunft in besonderem Umfange anzur;<br />

wenden sind, nämlich Kleinpflaster und ;<br />

Beton.<br />

Ausbau des russischen Strassennetzes.<br />

Zur Zeit werden in Sowjetrussland, speziell<br />

in den westlichen Provinzen, wichtige strate*<br />

gische Verkehrswege geschaffen. Bekanntlich<br />

ist nach dem sowjetrussischen Strassendienstpflicht-Gesetz<br />

jeder russische Staatsbürger<br />

verpflichtet, jährlich 6 Tage entschä«<br />

digurigsfrei Arbeit zu leisten oder mit Hilf©<br />

von Zugtieren Güter zu transportieren. Na'cil<br />

dem Reorganisationsprogramm für den Ausbau<br />

des Strassenetzes werden neben den<br />

Verbesserungen der vorhandenen Landstrassen<br />

auch neue Grossbauten ausgeführt. Einer<br />

der wichtigsten und' modernsten Strassenzüge<br />

führt jetzt von Kiew zur polnischen<br />

Grenze. Wirtschaftlich wie strategisch ebenso<br />

wichtig ist die Route von Szitomir nach<br />

Wennitza in der Richtung nach Rumänien.<br />

Vorgesehen ist weiterhin die Anläge einer<br />

modernen, nach amerikanischem Vorbild zu<br />

errichtenden Betonstrasse von Moskau nach<br />

dem Kaukasus. , Die Strecke von Ctiai'köw<br />

nach dem industriell wichtigen Donezbekken<br />

wurde bereits fertig erstellt. , ;-•*£=<br />

Touristik-Bulletin des A. C. S.<br />

(m. K. = mit Ketten, o. K. == ohne Ketten.)<br />

. Durch anhaltendes schönes Wetter hat die Passierbarkeit<br />

der Bergstrassen eine weitere Verbesserung<br />

erfahren. Die. für Schneeverwehungen für<br />

kurze Zeit gesperrte Julfenetrasse ist seit 22. Februar<br />

wieder durchgehend m. K. gut passierbar.<br />

Der Stand der Strassen lautet am 23. Februar wie<br />

folgt:<br />

Appenzellerland und Toggenburo: Strassen im<br />

Kanton Appenzell und St. Gallen schwach schneebedeckt<br />

und o. K. befahrbar. Strecke Wattwil-Wildbaus-Gams<br />

auf Rheintalerseite stellenweise vereist<br />

und m. K. zu befahren. Ricken, schneefrei., Hulftegg<br />

stellenweise vereist, m. K. Zufahrt nach Amden<br />

o. K. möglich.<br />

Sctiwyz: Strasse nach Einsiedeln und Oberlberg<br />

m. K. ab Schindellegi fahrbar. Sattel vereist und<br />

m. K. passierbar. -<br />

Glarnerland: Strasse bis Schwanden aper; von<br />

Schwanden bis Linthal ratsamer m. K. zu befahren<br />

Fernftal offen m. K. bis Elm. Kerenzerbergstrasse<br />

stellenweise stark vereist und vorsichtig o. K. zu<br />

befahren, Mitführen von Ketten jedoch empfohlen.<br />

Graubünden: Prättigauerstrasse schwach schneebedeckt,<br />

o. K. fahrbar bis Klosters. Wolfgang<br />

(Klosters-Davos) 10 cm Neuschnee, m. K. gut passierbar;<br />

Strassenmitte halten. Westliche Zufahrt<br />

nach Davos über Wiesen stellenweise vereist, m. K.<br />

Arosa m. K. ab -Langwies erreichbar. Postroute<br />

Chur-Lenzerheide-Oberhalbstein m. K. bis Biyio<br />

offen. Julierstrasse nach kuTzem Unterbruch wieder<br />

m. K. passierbar. Schynpass m. K. offen. AIbulastrasse<br />

m. K. bis Bergün fahrbar. Straese<br />

Chur-Reichenau-Thusis-Splügen-Hinterrhein m. K.<br />

ab Thusis befahrbar. Strasse im Mesolcina schneefrei<br />

ab San Bemardino-Dorf. Unter, und Ober-Ensradin<br />

m. K. passierbar. Maloja, Ketten notwendig<br />

Vorderrheintal „offen m. K, bis Somvix (Strecke<br />

Somvix-Sodrün nur für kleine Wagen offen)".'<br />

Innerschweiz: Brünigstrasse schwierig m^ K.<br />

passierbar, nicht gepfadet; Ueberfahrt' nicht empfehlenswert;--<br />

Strasse nach Engelberg vereist 'und<br />

ratsamer m. K- sm. befahren. , , •'.• ><br />

Gotthard: Nordseite ab Wassen leicht" vereist,<br />

nur mit griffigen Pneus oV IC passierbar (Mitnahme<br />

von Ketten empfohlen); Südseite ab Airolo gänzlich<br />

schneefrei.<br />

Berner Oberland: Haslital m. K. bis Guttannen.<br />

Strassen nach Grindelwald und Lauterbrunnen ratsamer<br />

m. K. ab Zweilütschinen befahrbar. Kandersteg<br />

und Adelboden m. K. ab Frutigen erreichbar<br />

Simmentaistrasse wenig Schnee, o. K. passierbar<br />

bis Zweisimmen resp. Lenk. Saanenmöser auch o.<br />

K. befahrbar. Zufahrt zum Gurnigelbad von Riggisberg,<br />

her o. K. möglich; Weiterfahrt zum Selibühl<br />

nur in. K.<br />

Jura und Westschweiz: Paeswangsjrasse o, K.<br />

passierbar. Weissenstein zwischen Oberdorf und<br />

Gänsbrunnen gesperrt Strassen im Berner- und<br />

Neuenburgerjura stellenweise leicht vereist, yut o.<br />

K. zu befahren. Waadtländerjura vereist, vorsichtig<br />

o. K. fahibar. Strassen im Pays d'Enhaut morgens<br />

vereist, o. K. Strecke Aigle-Villars schneefrei.<br />

Rhonetalstrasse aper bis Fiesch. Seitentäler nach<br />

Montana o. K., nach Champex über Orsieres und<br />

nach Champery in. K. befahrbar. Groeser St. Bern-<br />

AÜTOMOBlt>REVUE<br />

Bereii|haff$sfellung<br />

auf<br />

Man Iteird auch dieses Jahr die Wildlinge<br />

des.raptoris ; erten Strassenverkehrs wieder<br />

antrejfen, Fahrer, die aus Gleichgültigkeit,<br />

Nachlässigkeit oder mit ausgesuchter Bosheit<br />

nicht ausweichen wollen, nicht afc>blendehy<br />

in Kurven vorfahren oder sich bei<br />

Unfällen aus dem Staube machen. Man<br />

sieht sieh nun aber vor, indem man den<br />

neuen Schweiz. Automobilkalender anschafft»<br />

um in dessen in der Reihenfolge der<br />

neuen Poüzeinummern geführtem Verzeichnis-<br />

der Eigentümer der 75,000 Personenwagen<br />

der Schweiz sofort den Schuldigen<br />

zu ermitteln. Dieses Verzeichnis gehört zudem<br />

zu den wertvollsten Geschäftsadressf<br />

büchern der Schweiz. Voraussetzung für<br />

den Gebrauchswert ist im ersten Fall die<br />

£Ä- Uebereinstimmung mit den amtlichen Ein-<br />

•S % . tragurjgeti, in beiden Fallen aber die Zuvert\<br />

lassigkeit und Äpüalitaf; der:^Berufs- und<br />

i Domizilangaben. Beides ist in der Ausgabe<br />

<strong>1934</strong> k ;d^s Äütömobilkalenders anlässlich der<br />

Neunumer erung nach offiziellem Quellenmateriäl<br />

neu festgestellt worden.<br />

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Automobil-Kalender <strong>1934</strong><br />

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N» 16<br />

II. Blatt<br />

BERN, 27. Februar <strong>1934</strong><br />

N° lft<br />

II. Blatt<br />

BERN, 27. Februar <strong>1934</strong><br />

T«dh«». Rundschau<br />

Zündspannung und Hochkompressionsmotoren.<br />

< Automotive Industries» berichtet<br />

über Versuche, die von der Delco-Remy-<br />

Corporation im Zusammenhans: mit der Steigerung<br />

des Kompressionsverhältnisses, wie<br />

sie in den letzten Jahren zu beobachten war,<br />

hinsichtlich der notwendigen Zündspannungen<br />

vorgenommen wurden. Bei diesen Versuchen<br />

wurde festgestellt, dass zum Herbeiführen<br />

eines Funkenüberganges an den Zündkerzenelektroden<br />

bei den modernen Motoren<br />

mit Kompressionsverhältnissen von 6: 1 oder<br />

darüber 10 oder 15 mal höhere Spannungen<br />

erforderlich sind als diejenigen, die ausreichen,<br />

um den Funkenübergang bei Kompressionsverhältnissen<br />

von 4,5 : 1 bis 5 : 1 zu ermöglichen.<br />

Es wird das darauf zurückgeführt,<br />

dass die Höhe der notwendigen Spannung<br />

nicht nur vom Kompressionsdruck, sondern<br />

in hohem Mass auch von der Zusammensetzung<br />

des zwischen den Elektroden<br />

sich aufhaltenden Gasgemisches abhängt. Bei<br />

Motoren mit Kompressionsverhältnissen bis<br />

5 :1 erfordert der Funkenübergang oft weniger<br />

hohe Spannung als der Funkenübergang<br />

über eine gleich lange Strecke freier<br />

Atmosphäre. Man erklärt sich diese Erscheinung<br />

damit, dass selbst in komprimiertem<br />

Zustand das brennbare Gemisch dem Stromdurchgang<br />

einen geringeren Widerstand entgegensetzt<br />

als reine Luft, selbst wenn diese<br />

nur unter atmosphärischem Druck steht. Bei<br />

Hochkompressionsmotoren dagegen glaubt<br />

man das Vorhandensein besonders brennstoffarmer<br />

Gemischzonen um die Zündkerzenelektroden<br />

herum annehmen zu müssen.<br />

Ob als Folge der höheren Kompression oder<br />

izufällig, bleibt danhingestellt. Jedenfalls aber<br />

würde diese Annahme die beobachtete unverhältnismässig<br />

höhere Mindestspannung einigermassen<br />

erklären. Um der Zündungsunsicherheit<br />

bei hochkomprimierenden Motoren<br />

zu begegnen, wird man entweder Zündapparaturen<br />

mit höherer Spannung schaffen oder<br />

dann bei der Gestaltung des Verbrennungsraumes<br />

noch mehr Bedeutung auf eine gleichmassige<br />

Durchmischung des Brennstoffluftnebels<br />

legen müssen. -s.<br />

Neue Gaspedalanordnung. Die gegenwärtig<br />

übliche Gaspedalanordnung kann durchaus<br />

nicht als ideal bezeichnet werden. Wenn<br />

sie auch besser ist als die ursprünglich angewandte,<br />

bei welcher durch Niedertreten<br />

des Pedals , die Gaszufuhr gedrosselt v und<br />

durch Loslassen desselben die Gaszufuhr<br />

geöffnet wurde, so hat sie doch nach wie<br />

vor den Nachteil, dass die Gasbetätigung zu<br />

leicht mit der Bremsbetätigung verwechselt<br />

wird. Ausserdem ist es oft schwer, bei<br />

bockendem und springendem Wagen auf<br />

schlechten Strassen das Gaspedal ruhig zu<br />

halten, wie es zur gleichmässigen Kraftentfaltung<br />

des Motors, zur Schonung der Antriebsorgane<br />

und zum Niedrighalten des<br />

Brennstoffverbrauches erforderlich ist, und<br />

schliesslich wird der nur auf dem Absatz<br />

balancierende Fuss auf langen Fahrten stark<br />

ermüdet<br />

Das cruerbewegliche neue Gaspedal.<br />

In der « Umschau » wird deshalb wieder<br />

inmal die Querbedienung der Gasdrossel<br />

vorgeschlagen, wie sie die beistehende<br />

Skizze zeigt. Das Gaspedal wird hier nicht<br />

mehr auf- und abwärts bewegt, sondern<br />

seitlich verschoben. Ein versehentliches<br />

gleichzeitiges Gasgeben beim Betätigen des<br />

Bremspedals ist damit ausgeschlossen und<br />

der Fuss kann beständig mit der ganzen<br />

Länge auf dem Bodenbrett ruhen.<br />

Neue Bauelemente der Autotechnik. Links zwei<br />

neue Arten von Kabelzügen, bei denen die Spiraldraht-Hülle<br />

durch glatte Rohrleitungen ersetzt und<br />

die Kabelreibung durch aufgezogene Metallkugeln<br />

vermindert ist. Die eine der beiden Anordnungen<br />

eignet sich dabei auch zur Uebertragung von Schubkräften.<br />

Rechts ein amerikanisches Doppelkugellager<br />

zur Verwendung an Stelle glatter Büchsen.<br />

sehen Eisenbahn und Lastwagen. Weniger<br />

hat man sich mit dem Problem befasst, ob<br />

der Behälterverkehr nicht auch im reinen<br />

Lastwagentransport eine bedeutende Vereinfachung<br />

und somit Kostenverminderung<br />

mit sich bringt. Dabei stellt der abrollbare<br />

Behälter ein vorzügliches Mittel dar, um den<br />

Lastwagen unabhängig von den Wartezeiten<br />

zu machen, ein Vorteil, der um so mehr ins<br />

Gewicht fällt, als der Verlust durch Stillstandzeiten<br />

mit der Grosse der Lastwagen<br />

wächst.<br />

Bei einem System, das im Ausland bereits<br />

angewandt wird, nimmt z. B. jeder 5 Tonnen-<br />

Lastwagen zwei, und Jeder 2,5 Tonnen-Lastwagen<br />

einen Behälter auf. An den Abladestellen<br />

stehen Hilfsfahrgestelle einfacher<br />

Konstruktion in Bereitschaft, auf welchen<br />

die gefüllten oder die leeren Behälter abgerollt<br />

werden. Diese Gestelle sind entsprechend<br />

billig, da sie ja keine Strassentransporte<br />

auszuführen haben. Das Ab- und Aufrollen<br />

der Behälter nimmt keine 30 Minuten<br />

in Anspruch, während zum Be- und Entladen<br />

der Behälter mindestens die doppelte<br />

Zeit erforderlich ist. Entsprechend reduziert<br />

sich auch die Wartezeit des Lastwagens,<br />

während anderseits die täglich mit dem Wagen<br />

zurückgelegte Kilometerzahl steigt. Die<br />

Stillstandzeiten werden in diesem Fall auf<br />

den billigen Behälter übertragen. Zudem ist<br />

ein weiterer grosser Vorteil darin zu erblicken,<br />

dass die Behälter zu jeder Zeit beladen<br />

werden können, ganz unabhängig vom<br />

Arbeitszyklus des Lastwagens. Viel besser<br />

als dies beim Lastwagen möglich ist, lassen<br />

Lastwagen mit abrollbarem Aufbau. Seit<br />

Jahren spricht man von den Vorteilen des<br />

Behältersystems im Umschlagverkehr zwisich<br />

die Behälter unter Berücksichtigung der<br />

modernen Fördertechnik laden.<br />

Die Behälter selbst ruhen auf sechs kleinen<br />

Rädern. Am Lastwagen sowie an den<br />

Hilfsgestellen sind entsprechende Schienen<br />

vorgesehen. Durch aufklappbare Schienenansätze<br />

am Hilfsfahrgestell kann das letztere<br />

in Verlängerung des Lastwagens mit<br />

diesem zusammengefügt werden, so dass<br />

das Ab- oder Aufrollen der Behälter ohne<br />

Schwierigkeit vor sich geht. Sehr interessant<br />

ist die Art, wie die Höhenunterschiede<br />

zwischen Lastwagen und Hilfsgestell beim<br />

Abrollen überwunden werden. An jedem Behälter<br />

liegen 4 der 6 Räder nahe zusammen,<br />

an je einer durchgehenden Achse befestigt.<br />

Mit einer Kurbel kann der Fahrer durch Antrieb<br />

der 4 Räder den Behälter ins Rollen<br />

bringen. Die Kurbel sitzt auf einer kurzen<br />

Achse, von der aus die Bewegung geeignet<br />

übersetzt, mittels Kette auf die beiden Antriebsachsen<br />

des Behälters einwirkt.<br />

Das Beispiel lehrt jedenfalls, dass sich der<br />

Nutzfahrzeug-Transport immer noch rentabler<br />

gestalten lässt.<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N°16<br />

Gummi erhalt in den verschiedensten Anwendungsarten als Baustoff in der Autotechnik Immer grSssere<br />

Bedeutung. Im vorliegenden Beispiel, einem Amerikanerwagen, wird Gummi an nicht weniger<br />

als 50 Stellen angewandt:<br />

1) Abdichtung der Ventilationsklappe. 2) Knopf des Scheibenwischerschalters. 3) Scheibenwischerstreifen.<br />

4) Scheibenabdichtung. 5) Packung der Klammer des Rückspiegels. 6) Puffer des Handschuhbehälter-Deckels.<br />

7) Lenkrad. 8) Schalthebelknopf. 9) Fensterabdichtung. 10) Fensterabdichtung.<br />

11) Türpuffer. 12) Abstützung der Vordersitzlehnen. 13) Fensterabdichtung. 14) Türpuffer.<br />

15) Anschlagpuffer der Fensterscheiben. 16) Türabdichtung. 17) Abdichtung des Hinterfensters.<br />

18) Abdichtung de3 Rückfensters. 19) Armlehnen Polsterung. 20) Abdichtung des Gepäckkoffers. 21)<br />

Dichtungsring am Benzinbohälterverschluss. 22) Abschluss des Schlusslichtes. 23) Abschluss der<br />

Pufferstangenöffnungen. 24) Unterlage des Reserveradträgers. 25) Auspuffrohrbefestigung. 26) Hinterachs-Stossdämpfer.<br />

27) Gummireifen. 28) Untere Türenabdichtung. 29) Bodenmatte. 30) Auspufftopfbefestigung.<br />

31) Pedalauflage. 32) Bodenmatte. 33) Schalthebel-Staubkappe. 34) Bodenbrettabdichtung.<br />

35) Abdichtung des Handbremshebels. 36) Hinterer Motoreinbau. 37) Gaspedal. 38) Fussraste.<br />

39) Abdichtung der Pedale. 40) Packung der Klammer zur Lenkstockbefestigung. 41) Spritzbrett-<br />

Oesen. 42) Befestigung des Kupplungs-Servozylin ders. 43) Unterlage des Kupplungs-Servozylinders.<br />

44) Gummischlauch zum Servozylinder. 45) Spurstangengelenke. 46) Vorderachspuffer. 47) Stossdämpferanschlüsse.<br />

48) Kühlereinbau. 49) Vorderer Motoreinbau. 50) Torsionsvibrationsdämpfer.<br />

51) Motorhaubenpuffer. 52) Scheinwerfereinbau. 53) Motorhaube-Eckenschutz. 54) Ventilatorantrieb.<br />

55) Kühlerverbindungsschlauch. 56) Zündkabelisolierung. 57) Reserveradbefestigung. 58) Reserveradbefestigung.<br />

59) Klammerunterlage der Reserverad befestigung. 60) Schlauch zum Scheibenwischerantrieb.<br />

fahren beabsichtigt. Eine sich plötzlich gegen<br />

die Fahrbahn hin öffnende moderne<br />

breite Autotüre kann besonders für vorfahrende<br />

Radfahrer zur schweren Gefahr werden.<br />

Man mache sich deshalb zur Regel, den<br />

Wagen wenn möglich immer nur nach der<br />

Trottoirseite zu verlassen, selbst wenn man<br />

dann vielleicht als Fahrer das Ueberklettern<br />

des Schalt- und Bremshebels am Anfang un-<br />

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Zuschrift weitergeleitet Red.<br />

Frage 89S9. Reparatur beschädigter Zylinder.<br />

Welche Firma behebt Nuten in Zylmderwänden,<br />

die durch einen reibenden Kolbenbolzen entstanden<br />

sind, ohne den Zylinder auszuechleifen? Wer bebefasst<br />

sich speziell mit Alummiumschweissung?<br />

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Frage 9000. Steuerzahnrad aus Pressmaterial.<br />

Der Fiat-Motor 501 hat ein charakteristisches Surren,<br />

das vom Eingriff KirrbelwellenradiNockenwellenrad<br />

herrührt Könnte man das Steuerzahnrad aas<br />

Aluminium nicht durch ein solches aus Pressmaterial<br />

ersetzen, um einen leiseren Gang zu erzielen?<br />

Wer würde eine eolche Arbeit ausführen?<br />

E. S. in U.<br />

Frage 9001. Duralumin. Aus wae besteht die<br />

Aluminiumlegierung Duralumin? D. V. in E.<br />

Antwort: Die patentierte Aluminiumlegierung<br />

Duralumin enthält ausser dem Hauptmetall etwa<br />

4,5% Kupfer. 0,5% Magnesium, 0,4% Silizium und<br />

0,6—0,8% Mangan. at.<br />

Frage 9002. Befahren von Spitzkehren. Wie<br />

kann er dafür wohl kaum den Wirt für den Schaden<br />

haftbar machen, auch wenn dieser ihm gesagt<br />

werden 'Spitzkehren, die nicht in einem mal genommen<br />

werden können, vorschriftsgemäss befahren?<br />

0. S. in R.<br />

hat, man könne den Wagen ruhig vor dem Hotel<br />

stehen lassen, es seien in der Nacht gewöhnlich 2<br />

Antwort: t Vorsohriftsgemass » sollten KUTven<br />

immer rechts befahren werden, Kurven nach<br />

bis 3 Wagen dort.<br />

Dieser Ausspruch wird schwerlich als eine Ver-I<br />

links also auf der äusseren und solche nach rechts<br />

pflichtung zur Uebernahme der strengen Gastwirta-I<br />

auf der inneren 'Strassenseite. Bei übersichtlichen<br />

haftung für eingebrachte Sachen bewertet werde»<br />

Haarnadelkurven kann man von dieser Vorschrift<br />

können, es sei denn, es könnte das Gegenteil nachgewiesen<br />

werden. *<br />

aber füglich eine'Ausnahme machen und die Kurve<br />

schneiden, wenn man sonst nicht in einem Zug<br />

Anfrage 373. Mängelrüge. Ich habe im letzten<br />

Jahre einen Kleinwagen gekauft Der Verkäufer<br />

herumkommt. Es ist kaum denkbar, dass infolge<br />

einer solchen Nichtbeachtung einer Vorschrift ein<br />

erklärte mir beim Kaufabschluss, der Wagen sei<br />

Unfall eintritt, denn meist werden sich ja Spitzkehren<br />

nur mit ganz geringer Geschwindigkeit be-<br />

in sehr gutem Zustande und weise keine grösseren<br />

Mängel auf. Einige vorhandene Kleinigkeiten<br />

fahren lassen.<br />

-at-<br />

Frage 9003. Oclwechsel. Wenn ich je weilen das<br />

Oel bei Garagisten wechseln lasse, empfehlen alle<br />

den Motor vorher gründlich durchzuspülen. Ganz<br />

anderer Ansicht ist aber die Vertreterfirma meiner<br />

Automobilmarke; sie ist eher gegen das Spülen,<br />

und zwar angeblich deswegen, weil bei diesem Prozess<br />

immer etwas Spülöl im Motor zurückbleibe<br />

und es nicht von gutem sei, wenn sich das Spülöl<br />

nachher mit dem Motoröl mische. Welcher Ansicht<br />

sind Sie? Ich lasse das Oel aller 1500 km wechseln.<br />

A. B. in Z.<br />

Antwort: Bei Vornahme des Oelwechsels hat<br />

sich das Ausspülen des Motors mit Spülöl bisher<br />

nur bewährt. Wenn nicht etwa durch die besondere<br />

Konstruktion des Motors die Möglichkeit vorliegt,<br />

dass grössere Spülölmengen im Kurbelgehäuse<br />

zurückbleiben, so ist nur eine ganz minime,<br />

praktisch belanglose Verdünnung des neu eingefüllten<br />

Oels durch das Spülöl zu erwarten.<br />

Im allgemeinen dürfte jedenfalls die Reinigung<br />

des Motors mit Spülöl besser sein als gar nichts,<br />

denn mit der Zeit sammeln sich doch beträchtliche<br />

Mengen schweren, zähen Schlammes auf dem Boden<br />

des Kurbelgehäuses an, die durch blosses Ablassen<br />

des alten Oels nicht zu entfernen sind. Anderseits<br />

ist bei der Verwendung von Petrol oder<br />

Benzin zum Ausspülen des Kurbelgehäuses die Gefahr<br />

der Verdünnung des neuen Oels viel grösser.<br />

* at.<br />

luvist.<br />

Anfrage 372. Gastwirtshaftung. Vor Jahresfrist<br />

kam ich nachts halb 10 Uhr nach A. und placierte<br />

mein Auto vor dem Haupteingang eines Hotels.<br />

Meine Frage an die Frau des Hoteliers betr. Garage<br />

wurde dahin beantwortet, dass keine solche<br />

zum Hotel sich vorfinde und ich den Wagen jedoch<br />

ruhig vor dem Hotel parkieren könne, es seien jede<br />

Nacht gewöhnlich 2—3 Wagen dort. Mein Wagen<br />

war mit einer Anzahl Reisekoffern gefüllt und ab-<br />

.jgeschlossen. Morgens, als ich abfahren wollte, war<br />

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Diese wurden nachträglich wieder in einem<br />

Hotelzimmer eines andern Gasthauses gefunden, jedoch<br />

wurden mir wertvolle Sachen total ruiniert<br />

Es entstand mir ein Schaden von über Fr. 1000.—.<br />

Kann ich den Gastwirt für den Schaden ganz<br />

oder teilweise haftbar machen? Eine Diebstahlversicherung<br />

hatte ich keine. J. S. in L.<br />

Antwort: Parkiert ein Gast seinen Wagen<br />

auf der öffentlichen Strasse, vor dem Gasthof, in<br />

dem er übernachtet und werden ihm während der<br />

Nacht Gegenstände aus demselben entwendet, so<br />

könne ich ja selbst beheben, so zum Beispiel die<br />

Bremsen nachsehen usw Bei der Revision des<br />

Wagens finde ich nun, dass ein Zylinder ein caJ<br />

6 cm hohes und 12 cm langes Loch hat, das mit<br />

Blech zugemacht wurde. Der Zylinder hat vom<br />

Loch weg noch einen 6—7, cm langen RLss; den<br />

Pleuel vom zweiten Zylinder muss seinerzeit durch-«<br />

geschlagen haben, da er von der Kolbenachse zwei<br />

tiefe Nuten eingefressen hat. Von dieser Flickerei<br />

hat mir der Verkäufer aber nichts gesagt, aneon«<br />

ich den Wagen nie gekauft hätte. Kann ich den<br />

Verkäufer zur fachgemässen Reparatur des Zylinder<br />

belangen? Wie soll ich nun vorgehen, damit<br />

ich zu meinem Recht komme? J. K. in B.<br />

Antwort: Nach Ihrer Darstellung scheint<br />

das Auto einen erheblichen Mangel aufzuweisen.<br />

Für Mängel einer Kaufsache haftet der Verkäufer,<br />

gleichgültig, ob er dieselben kannte oder nicht<br />

Seine Haftung entfällt jedoch, wenn Sie als Käufer<br />

die Mängel zur Zeit des Kaufes gekannt haben<br />

oder hätten kennen sollen. Dies scheint hier nicht<br />

der Fall zu sein, da die von Ihnen erwähnten Mängel<br />

durch die gewöhnliche Prüfung der Kaufsache<br />

beim Abschluss des Vertrages wohl kaum entdeckt<br />

werden konnten. Sie als Käufer haben daher nach<br />

Gesetz 3 Möglichkeiten.<br />

1. Sie verlangen Wandelung des Kaufes, d. h.<br />

Sie geben den gekauften Wagen zurück und verlangen<br />

den Kaufpreis oder<br />

2. Sie verlangen, dass der Kaufpreis angemessen<br />

reduziert werde oder<br />

3. Sie verlangen vom Verkäufer eine fachgemässe<br />

Reparatur des Wagens, d. h. Flicken resp.<br />

Ersetzen des Zylinders.<br />

Wir würden Ihnen im vorliegenden Fall empfehlen,<br />

dem Verkäufer per Chargebrief sofort mitzuteilen,<br />

dass Sie soeben entdeckt hätten, dass ein<br />

Zylinder des Wagens ganz unfachgemäss repariert<br />

und schadhaft sei und dass Sie deswegen die<br />

Mängelrüge geltend machen. In Ihrem Schreiben<br />

sollten Sie den Verkäufer ersuchen, den Wagen<br />

, sofort abzuholen und ihn auf seine Kosten fachgemäss<br />

zu reparieren. *<br />

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Bern, Dienstag, 27. Februar <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 16<br />

Kalter Wind<br />

Von Alexander von Sacher-Masoch.<br />

Zur Schule hatten wir ein gutes Stück zu<br />

laufen. Etwa dreiviertel Stunden weit.<br />

An klaren Wintermorgen erschien mir die<br />

Landschaft verzaubert. Ich trottete mit<br />

meinen, vom angebackenen Schnee überschweren<br />

Stiefelchen verträumt vor mich hin,<br />

die Wollmütze über den Ohren, die Hände<br />

geballt in dicken Fäustlingen. Nichts trennte<br />

den weissen Himmel vom verschneiten Land.<br />

Alles war eingeschmolzen in dieses milchige<br />

Licht. Die nahen Hügel, die Gärten, Dächer,<br />

Wege und die ferne Kette der Berge. Die<br />

zeitweilig aufglänzenden Fenster der verstreuten,<br />

näherkommenden Häuser schienen<br />

ganz frei im Nichts zu schweben.<br />

Der Weg war weit und jeden Tag, besonders<br />

an den dämmerigen Wintermorgen und<br />

-abenden, musste ich mit der Furcht kämpfen,<br />

die das einsame Land in mir weckte. Der<br />

kalte Wind traf mich ins Gesicht und meine<br />

Wangen wurden knallrot wie von Millionen<br />

kleinsten Nadelstichen. Die Einsamkeit dieses<br />

Weges, der erst hügelan und später wieder<br />

zu Tal führte, war es vor allem, die mich<br />

bedrückte. Immer dachte ich, wenn ich tapfer<br />

mit dem Wind kämpfend auf dem Heimweg<br />

den Hügelkamm beinahe erreicht hatte, hinter<br />

dem, wie ich wusste, der Weg steil zu den<br />

heimatlichen Häusern hinablief, es erwarte<br />

mich jemand auf der anderen Seite. Irgendein<br />

Fabeltier oder ein wildgewordener Köter<br />

^er ein merkwürdiger, im Winter verirrter,<br />

ueimatloser Mensch. Immer glaubte ich, es<br />

werde etwas Schreckliches mit mir geschehen,<br />

wenn ich den Hügelkamm erreichte,<br />

solch kleines Kerlchen war ich damals. Aber<br />

es geschah nie etwas, nur Krähen flogen wie<br />

schwarze Klumpen von den weissen Aeckern<br />

hoch, um weiter drüben wieder in den Schnee<br />

zu fallen, oder ein Hund heulte ganz fern<br />

irgendwo beim FIuss und der kalte Wind<br />

flüsterte mit dem glasharten, trockenen<br />

Schnee. Die verwegenen Abenteuer und<br />

furchteinflössenden Geschehen spielten sich<br />

fast immer in mir selbst ab, nicht in Wirklichkeit.<br />

Einmal geschah etwas mit Handschuhen.<br />

Eine Kleinigkeit, die jedoch hartnäckig in<br />

meiner Erinnerung haftet. Wie erwähnt, hatte<br />

ich stets dicke, wollene Fäustlinge an den<br />

Händen. Meine Mutter sorgte dafür, dass ich<br />

immer gut und warm gekleidet war. Meine<br />

•^ern waren wohlhabende Leute. Abel Wulfs<br />

Ttern hingegen wären wohl arm gewesen,<br />

wenn sie noch gelebt hätten. Sie waren aber<br />

schon lange tot und Abel Wulf wohnte irgendwo<br />

zwei Stunden weit in einem Tal bei fremden<br />

Menschen. Vielleicht bei Verwandten,<br />

aber auch das ist nicht gewiss. Es war nicht<br />

nur der Name, heute ist es mir klar, Abel<br />

hatte wirklich etwas von einem kleinen struppigen<br />

Wolf. Man kann das nicht so beschreiben.<br />

Struppiges Haar, kleine, funkelnde Aeuglein,<br />

bei aller Jugend ein graues Gesicht und<br />

Die ewige Wahrheit.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

Mit dem letzten Ton des Orchesters sprang<br />

er auf. Seine Blicke bohrten sich in das Gewühl<br />

der Menge, die in freudiger Erregung<br />

die breite Freitreppe herabströmte... sein<br />

Herz klopfte, wie wenn er soeben den Kamin<br />

am Grossen Buchstein ein dutzendmal auf<br />

und ab geklettert wäre... da sah er sie auch<br />

schon. Und ihm war, wie wenn alles um ihn<br />

im weiten Raum menschenleer, wie wenn sie<br />

allein im Zauber ihrer Schönheit die breite<br />

Treppe herabschritte... bis dass über ihrer<br />

Schulter das ernste Gesicht ihres Mannes<br />

auftauchte.<br />

Nur wenige belanglose Worte tauschten sie<br />

unterwegs aus. Im Speisesaal eines vornehmen<br />

Hotels hatten sie Platz genommen. Man<br />

drehte die Köpfe nach ihr, man konnte beobachten,<br />

wie die Gespräche an den Tischen<br />

verstummten, als sie vor den beiden Männern<br />

in ihrer einfachen und doch königlichen<br />

Würde durch den Saal schritt. Jetzt erst<br />

konnte er sie mit Müsse betrachten. Bisher<br />

einen komischen Gang, mehr ein Traben, mit<br />

schiefen Schultern und hängendem Kopf.<br />

Noch sehe ich seine Hände vor mir, die aus<br />

allzu kurzen Jackenärmeln hingen: gross, im<br />

Sommer rot, im Winter blaugefroren. Er<br />

musste eine Laterne tragen, sonst hätte er<br />

sich an den frühdunklen Winterabenden auf<br />

dem Heimweg verirrt, und er hatte keine<br />

Handschuhe, damals. Einmal sah ich ihn, als<br />

er nach Schulschluss heimwärts trabte. Die<br />

Laterne schwankte von Zeit zu Zeit ruckweise<br />

hin und her, er wechselte die Hände,<br />

damit sie ihm nicht ganz abfroren. Ich weiss<br />

nicht, ob mich das damals gerührt hat, ob<br />

Kinder überhaupt schon wissen, was echtes<br />

Mitleid ist. Aber ich träumte in dieser Nacht<br />

von jenen blauen Händen, die immer schneller<br />

hin und her fuhren, einander die Laterne<br />

reichend. Ich erwachte nachts davon. Er<br />

hatte zwei Stunden weit zu gehen. Es war<br />

wie ein Albdruck.<br />

Ich liebte ihn nicht, er gehörte nicht zu<br />

meinen näheren Freunden. Dennoch schenkte<br />

ich ihm am nächsten Tag meine Handschuhe.<br />

Er knurrte nur etwas zum Dank und ging<br />

eilig davon, die Laterne schwenkend, während<br />

ich noch sekundenlang dastand, ihm<br />

nachblickend. Dann ging auch ich los. Ich<br />

war nicht gewöhnt, die Hände in den Taschen<br />

zu halten, und an jenem Abend lernte ich den<br />

kalten Wind zum erstenmal kennen. Und<br />

Auch diese neue Folge «Kleiner Geschichten»<br />

beruht auf wahren Begebenheiten.<br />

Ein Teufelsspiel.<br />

Bukarest.<br />

In dem kleinen Orte Ojtoz musste etwas<br />

Entsetzliches geschehen sein. Die Bauern,<br />

die sonst frisch und vergnügt ihre Gespanne<br />

durch die Gassen lenkten, wagen kaum mehr<br />

um sich zu blicken, wenn sie ihrem Acker<br />

zueilen. Und die Frauen, die sich bisher<br />

gern des Abends zu einem gemütlichen<br />

Schwatz zusammenfanden, verkriechen sich<br />

jetzt ängstlich in ihre gute Stube und schauen<br />

nur zaghaft zum Fenster hinaus, ob vielleicht<br />

die Nachbarin zufällig vorbeikommt.<br />

Ja, ganz Ojtoz ist wie verwandelt seit jener<br />

schrecklichen Nacht, da...<br />

Und gerade der alten Frau Brukja musste<br />

das zustossen. Das war eine arme, fleissige<br />

Bäuerin, die ihren Mann nach kurzer, glücklicher<br />

Ehezeit verloren hatte. Der einzige<br />

Sohn Wlady, der die Abenteuerlust vom<br />

Vater erbte, nahm in jungen Jahren sein<br />

Bündel auf den Rücken, küsste die Mutter<br />

zum Abschied zärtlich auf die Stirn und —<br />

wanderte aus. «Bis nach Amerika geht der<br />

Wlady!» hatte die einsame Frau immer wieder<br />

geklagt. Und während sie ihr kärgliches<br />

Leben im Dorfe fristete, hoffte sie auf das<br />

grosse Glück, das ihr Junge aus dem fernen<br />

Lande heimbringen sollte.<br />

hatte er sie nur im Reisekleid gesehen. Aber<br />

nun im flimmernden Glanz tausender Lichter<br />

war er durch den Zauber ihrer frauenhaften<br />

Schönheit wie geblendet, obwohl sie sich auch<br />

jetzt beinahe einfach gab. Ein schwarzes<br />

Crepe-de-Chine-Kleid, aus dem sich ihr Dekollete<br />

in dem Ton alten Elfenbeins hervorhob,<br />

das schmale Gesicht im edelsten Oval,<br />

das mattblonde, natürlich zurückgewellte<br />

Haar, in dem das blendende Licht des Saales<br />

einen Schimmer wie altes Bronze aufleuchten<br />

Hess. Kein Schmuck zierte sie, wie wenn<br />

sie wisse, dass sie dessen nicht bedürfe. Nur<br />

ein schmaler, brillantenbesetzter Reif im<br />

Haar.<br />

Wie betäubt sass Jul neben ihr. Den Mann<br />

an ihrer Seite schien er nicht zu bemerken.<br />

Wie geblendet nahm er sie in sich auf. Es<br />

würgte ihn in der Kehle, er rang nach Worten,<br />

verwirrt wich er dem müden Blick ihrer<br />

Augen aus, tausend Fragen schwebten ihm<br />

auf den Lippen und wusste nicht, mit welcher<br />

er beginnen solle, zitternd vor der Antwort<br />

auf die entscheidende Frage, die er zuerst an<br />

sie richten wolle... wie lange sie gedenke,<br />

sich hier aufzuhalten... ob es wieder nur ein<br />

Glück weniger Stunden sei... um sie für<br />

immer zu verlieren ...<br />

Die ersten Fragen und Antworten kreuzten<br />

während ich, grosse Angst im Herzen, den<br />

gefährlichen Hügelkamm überquerte, brannten<br />

und schmerzten meine Finger, die ich in<br />

Gedanken immer wieder aus den schützenden<br />

Taschen zog, wie Feuer. Ich stapfte eilig<br />

heimwärts mit wehen Händen. Die Tränen<br />

quollen mir aus den Augen und gefroren auf<br />

meiner Backe. Und plötzlich war da ein heftiger<br />

Groll in meinem Herzen gegen Abel<br />

Wulf, der dicke Handschuhe auf den Fingern<br />

trug...<br />

Arm und frierend, gejagt vom kalten Wind,<br />

eilte ich heim an jenem Tag, Hass und Unruhe<br />

im Herzen gegen alle, die geborgen<br />

waren. Lange habe ich an diesen Abend gedacht.<br />

Und ich entsinne mich, wenn meine<br />

Gedanken rückwärts eilen, das Bild meiner<br />

Kindheit neu belebend, dass sich mein Sinn<br />

in den jenem Erlebnis folgenden Wochen dennoch<br />

milderte. Hart war jenes Beispiel, das<br />

dem Kinde zeigte, dass Besitz und Recht<br />

ungleich verteilt waren in der Welt. Dass<br />

ich jenen Unmut und Schmerz, den mir der<br />

Frost damals auf dem Heimweg gebracht<br />

hat, überwand und versöhnlicher nach Abel<br />

Wulf zu blicken begann, steht fest. Denn<br />

dieser Junge wurde später mein Freund...<br />

Eine Brücke war jenes Erlebnis von Mensch<br />

zu Mensch, und es gibt einen Weg zu allen<br />

Menschen, wenn es auch oft schmerzhaft ist,<br />

ihn zu gehen.<br />

Kleine Geschichten aus dem Leben<br />

Vor wenigen Tagen nun war der Postbote<br />

mit elastischen Schritten durch den Ort gekommen,<br />

hatte sich vor der Brukja'schen<br />

Wohnung noch einmal die Mütze zurechtgezupft<br />

und dann energisch angeklopft. Aber<br />

er musste eine Weile warten. Die alte Frau<br />

stand nur langsam vom Lehnstuhl auf, fuhr<br />

bedächtig in die warmen Pantoffeln und<br />

schlürfte zur Tür. «No, was hast?» fragte<br />

sie gleichgültig. «Da, Mutter Brukja, nun<br />

freu' dick mal!» rief der blaue Mann vergnügt,<br />

«hier hab' ich einen Brief für dich aus<br />

Amerika, einen ganz dicken!»<br />

«Vom Wlady,» stotterte die Bäuerin ausser<br />

sich, «endlich!»<br />

Liebkosend nahm sie den Brief in ihre rauhen<br />

Hände und ging zum Lehnstuhl zurück.<br />

Dann zog sie ein Messer aus der Tischlade<br />

und öffnete das verheissungsvolle Päckchen,<br />

das so weit gereist war. Plötzlich fielen ihr<br />

Dollarnoten entgegen. Zitternd griff die<br />

alte Frau danach. Dann holte sie ihre Truhe<br />

mit dem verrosteten Schloss hervor und<br />

zählte die Scheine hinein: ganze 50 Dollarnoten!<br />

Das war ein Vermögen, ein Reichtum,<br />

der so unermesslich gross schien, dass<br />

Frau Brukja ihren Lebensabend gesichert<br />

sah. Sie träumte schon davon, wie sie sich<br />

zur Ruhe setzen würde und, die Hände im<br />

Schoss, am Fenster sitzen könnte und zuschauen,<br />

wie die braven, rüstigen Männer<br />

den Tisch, als ihr Mann sich erhob und grüssend<br />

an einen Nebentisch trat. Im flüchtigen<br />

Hinsehen sah ihn Jul im angeregten Gespräch<br />

mit einem berühmten Kliniker, den er dem<br />

Sehen nach kannte. Aber dafür hatte er jetzt<br />

keinen Sinn.<br />

Er war mit ihr allein.<br />

«Ich freue mich, Sie wiederzusehen, gnädige<br />

Frau.» Seine Stimme zitterte. Er fühlte,<br />

wie ihm jeder Blutstropfen aus dem Gesicht<br />

wich. Sie aber, die bisher vor sich hingesehen<br />

hatte, wandte sich das erstemal gegen ihn.<br />

«Es ist ein grosser Zufall», langsam, fast<br />

schleppend sprach sie, «denn wir wollten den<br />

Winter in Paris verbringen, aber mein Mann<br />

entschied sich ganz unvermutet für Wien,<br />

und so sind wir nun schon eine Woche hier.»<br />

Sie sah auf die Tischplatte vor sich. «Vor<br />

allem ist es in Ihrer grossen Stadt ein Zufall,<br />

dass wir Sie so bald wiedersahen. Fast<br />

hätten wir Sie nicht wiedererkannt. Und<br />

dann» — man sah, wie sie nach Worten<br />

suchte —, «ich dachte nicht mehr daran, dass<br />

Sie hier in Wien zu Hause. Jetzt aber erinnere<br />

ich mich, Sie waren nur zu einer militärischen<br />

Uebung in dem schönen Salzburg.»<br />

Nun war es auch Jul, der den Kopf senkte.<br />

So sassen sie schweigend Seite an Seite, wie<br />

wenn sie nicht wüssten, was sie sich noch zu<br />

Sorgen<br />

Von Gertrud Bursa.<br />

Der Morgen ist schön, sagst Da — ?<br />

Ich dachte, der Himmel weine.<br />

Nirgends, o nirgends ist Ruh,<br />

nur im Scheine<br />

ewigen Lichts.<br />

Ach, dass ich schon wieder wach,<br />

dass es wiederum Morgen!<br />

Die wilden Vögel, die Sorgen,<br />

sitzen sie schon auf dem Dach?<br />

Nein? Aber ich weiss es doch:<br />

Sie kommen geflogen.<br />

Sieh, dorten am Himmel hoch<br />

den dunklen Bogen !<br />

Schwärzliches Flaumgefieder,<br />

ich kenne es gut genug.<br />

Ohne Tröstung ist es, ohne Lieder<br />

und klug, so klug...<br />

und Frauen von Ojtaz zur Arbeit schritten.<br />

Und ausserdem schrieb ja der gute Wlady,<br />

dass bald eine neue Sendung folgen würde.<br />

Natürlich lief das Gerücht von den Dollarnoten<br />

mit Windeseile von Haus zu Haus.<br />

In der Nacht — die Bäuerin lag in tiefem<br />

Schlummer — klopfte es an ihre Türe. Entsetzt<br />

fuhr sie auf. Weil aber das gespenstische<br />

Pochen nicht enden wollte, erhob sich<br />

Frau Brujka, legte ihr buntes Tuch um und<br />

schob den Eisenriegel zurück. Kaum hatte<br />

sich eine dunkle Gestalt in die Stube gedrängt,<br />

da stiess die alte Frau einen grässlichen<br />

Schrei der Angst aus. Vor ihr stand<br />

— der Teufel! Leibhaftig so, wie er in den<br />

Köpfen der Dorfbewohner herumspukte: mit<br />

Hörnern, Schwanz und Pferdefuss. Jammernd<br />

fiel die Bäuerin auf die Knie und bat um<br />

Gnade. Aber der Teufel funkelte sie aus seinen<br />

stechenden Augen höhnisch an und<br />

drohte, sie in die Hölle zu schicken, wenn<br />

sie sich nicht sofort durch eine ansehnliche<br />

Geldsumme loskaufen könnte. Was blieb der<br />

Wehrlosen anderes übrig, als die Truhe unter<br />

dem Bett hervorzuziehen und dem Bösen<br />

die Dollarnoten auszuhändigen? Mit<br />

grausamem Gelächter packte er die Scheine,<br />

hinkte so schnell wie möglich zur Türe und<br />

verschwand mit den Worten: «Gute Frau,<br />

nun bist du bis in die Ewigkeit von allen Höllenqualen<br />

befreit!»<br />

Nur mühsam konnte Frau Burkja am<br />

nächsten Morgen das Haus verlassen, um<br />

den Nachbarn von ihrem Unglück zu erzählen.<br />

Zwar wurde den Bauern zuerst recht<br />

unheimlich zumute, aber dann stieg doch<br />

ein Zweifel in ihnen auf, ob der Teufel wirklich<br />

so handeln würde. Sie gingen zur Polizei<br />

und meldteten den Vorfall. Und als die<br />

Männer des Gesetzes der nächtlichen Tragödie<br />

nachspürten, kamen sie zu dem seltsamen<br />

Ergebnis: der Teufel, mit Hörnern,<br />

Schwanz und Pferdefuss ausgestattet, der<br />

Erpresser in des Bösen Gestalt, war kein<br />

anderer als — der Kommissar von Ojtoz!<br />

sagen hätten. Rings um sie plauderte die<br />

summende Menge, die Hand eines Kellners<br />

langte über den Tisch, rückte an den Gläsern<br />

und legte die Gedecke auf. Noch immer<br />

schwiegen sie. Und wieder hatte er das Gefühl,<br />

wie wenn der weite Raum um ihn<br />

menschenleer, wie wenn sie allein im Zauber<br />

ihrer Schönheit vor ihm sässe, wie wenn...<br />

Mit einem plötzlichen Entschluss richtete er<br />

sich auf.<br />

«Wie lange gedenken Sie in Wien zu bleiben,<br />

gnädige Frau?» Langsam hob sie den<br />

Kopf und sah mit fast geschlossenen Lidern<br />

zu ihm, nur für die Spanne eines Augenblicks,<br />

und blickte wieder vor sich.<br />

«Mein Mann beabsichtigt...»<br />

Dr. van der Witte war wieder an den Tisch<br />

getreten und nahm Platz.<br />

«Entschuldige, aber ich musste den Herrn<br />

begrüssen», unterbrach er seine Frau. Er<br />

nannte, wie Jul vermutet hatte, den Namen<br />

eines berühmten Klinikers. «Aber nun wollen<br />

wir uns unterhalten. Zuerst bin ich Ihnen<br />

Dank schuldig, dass Sie sich seinerzeit meiner<br />

Frau annahmen, als ich durch meine<br />

Reise nach München verhindert war.» Jul<br />

verbeugte sich.<br />

Und nun erzählte der Arzt, dass sie damals<br />

nur auf Wunsch seiner Frau sogleich von<br />

Gäste kommen« dann


Von seinem hohen Posten wird dieser<br />

feine Herr nun in ein besonders tiefes und<br />

dunkles Loch fallen, das für lange, lange<br />

Zeit sein «Zuhause» sein wird. Aber für<br />

Freuden und Lebensgenüsse, die der Kommissar<br />

sehr zu lieben schien, ist dort unten<br />

kein Raum...<br />

Das musikalische Verkehrshindernis.<br />

New York.<br />

In den letzten Monaten ist die New Yorker<br />

Taxi-Welt wie durch ein Wunder belebt<br />

worden. Die modernen Männer mit den<br />

Schirmmützen haben ihren Autos wieder<br />

eine neue Lockung geschenkt: einen Radio-<br />

Apparat, der den ganzen Tag über Melodien<br />

und Klänge aus aller Welt in den schmalen<br />

Wagen mit dem beweglichen Lenkrad zaubert.<br />

Wirklich, es muss eine Lust sein, in<br />

diesen musikalischen Autos durch die Riesenstadt<br />

oder, noch besser, in die stillere<br />

Umgebung zu gondeln. Wenn gar zwei junge<br />

Menschen zu einer glücklichen Stunde diese<br />

Fahrt beginnen, dann kann es geschehen,<br />

dass sie im Fonds des Wagens, von dem<br />

Schwung eines Liedes berauscht, sich lächelnd<br />

einander zuneigen — trotz des<br />

Freiheit aufs Spiel, um einen Anzug Unserer<br />

Firma zu erobern! Stimmt Sie das<br />

nicht nachdenklich? Sie brauchen sich<br />

dieser Gefahr nicht auszusetzen. Jeder<br />

Käufer erhält heute bei uns 20% Rabatt!<br />

Also: auf in den Kampf...!»<br />

Das Hessen sich die staunenden Engländer<br />

nicht zweimal sagen. Und bald hatte sich das<br />

seltene Angebot in der ganzen Stadt herumgesprochen.<br />

Das Geschäft von William<br />

Brystone & Co. glich an diesem Tage einem<br />

Bienenhaus. Es war ein dauerndes Kommen<br />

und Gehen. Und die Firma verkaufte in den<br />

folgenden neun Stunden mehr Ware als<br />

sonst knapp in zwei Monaten. Aushilfskräfte<br />

mussten telephonisch herbeigerufen werden.<br />

Käufer und Verkäufer liefen sich gegenseitig<br />

auf den Zehen herum. Und die Anzugliebhaber<br />

gerieten oft so hart aneinander,<br />

dass zwei Bobbies vollauf zu tun hatten, um<br />

die Gefahr eines Käufer-Krieges abzuwenden.<br />

Die Polizei forschte übrigens haargenau<br />

nach, ob die Sache mit dem Vagabunden<br />

etwa nur ein gut eingefädelter Reklametrick<br />

des Herrenmodengeschäftes war. Dann hätte<br />

es Strafe gesetzt, denn eine solche Handlungsweise<br />

verstiesse durchaus gegen die<br />

guten Sitten. Aber der Filialleiter wehrte<br />

sich mit Händen und Füssen gegen diesen<br />

Verdacht. Und glücklicherweise wurde noch<br />

im Verlaufe des Tages ein zerlumpter Kerl<br />

aufgegriffen, der gerade dabei war, einen<br />

funkelnagelneuen Anzug «an den Mann zu<br />

bringen». Der Gauner gestand mehrere Diebstähle<br />

ein und vor allem den frechen Schaufensterstreich<br />

bei der Firma William Brystone<br />

& Co.<br />

Er wanderte ins Gefängnis. Aber die Angestellten<br />

des Herrenmodengeschäftes in einer<br />

der belebtesten Verkehrsstrassen von<br />

Manchester haben für den armen Schlucker<br />

eine heimliche, stille Sympathie. Und wenn<br />

es möglich wäre, würde der gute, schlechte<br />

Vagabund mindestens jede Woche einen Korb<br />

voll feiner Speisen erhalten. Wenn... aber<br />

leider ist dies nicht zu machen.<br />

Die Hunde des Welssen Hauses.<br />

Präsident Roosevelt und seine Gattin haben<br />

mit ihren Hunden Pech. Der schottische<br />

Terrier Frau Roosevelts, Meggie, musste<br />

aus dem Weissen Haus verbannt werden,<br />

weil er die unangenehme Gewohnheit hatte,<br />

die jungen Reporterinnen anzuknabbern, die<br />

der Präsidentin ihren Besuch machten.<br />

Noch schlimmer hat sich Major, ein grosser<br />

deutscher Schäferhund, betragen, der<br />

dem Präsidenten auf Schritt und Tritt folgte.<br />

In den letzten Tagen gehörte zu seinem-v.<br />

Menü der Senator Caraday und der kana-,<br />

dische Premierminister R. B. Bennett, die<br />

ausser schmerzhaften Bisswunden, der eine<br />

den Verlust seiner Hose, der andere den<br />

seines stattlichen Gehrocks zu beklagen haben.<br />

Major wurde infolgedessen zur Besserung<br />

auf den Landsitz des Präsidenten geschickt.<br />

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schlingende und menschenüberfüllte Riesenstadt<br />

den Weg gefunden hatte, muss sich<br />

wieder, scheu und unverstanden, aus dem<br />

Staube machen, um in stille Gegenden zu<br />

flüchten, wo sie hingehört.<br />

Ein Vagabund macht Reklame.<br />

Manchester.<br />

Die Geschäftswelt von Manchester spricht<br />

seit Tagen nur von einem Ereignis. Und jeder,<br />

der die Ehre hat, darüber gut Bescheid<br />

zu wissen, prahlt und feuert seine Phantasie<br />

zu unglaublichen Gedankenblitzen an,<br />

so dass aus der wirklich packenden und verblüffenden<br />

Geschichte ein wahrer Roman<br />

entstanden ist mit allem, was dazu gehört:<br />

Liebe, Diebstahl, Verbrecher, Polizei, Busse,<br />

Scherben, Glück. Man weiss Bescheid.<br />

Geschehen aber ist folgendes:<br />

In einer belebten Verkehrsstrasse der<br />

Stadt liegt das bekannte Herrenmodegeschäft<br />

William Brystone & Co. Wie immer waren<br />

die zwei geräumigen Schaufenster gut dekoriert.<br />

Wintermäntel, Gesellschafts- und<br />

Strassenanzüge in erschwinglicher Preishöhe<br />

sassen korrekt auf eleganten Puppen,<br />

und dazwischen lagen, gewissermassen zum<br />

«Spions», des kleinen Spiegels, der demZugreifen, Jacketts, Westen und Sporthosen<br />

Chauffeur klare Sicht auf das Ereignis im verlockend auf der grauen Stoffverkleidung<br />

Hintergrunde gestattet.<br />

des braunen Holzes.<br />

Freilich, der treue Lenker am Steuerrad Vor diesen Auslagen stand ein zerlumpter<br />

ist selbst nur ein Mensch aus Fleisch und Mann und sah mit gierigen Augen von einer<br />

Blut, der mit den verlockenden und singenden<br />

Klängen in Schwung gerät. Er muss das unverständliche Worte, die wie ein Fluch<br />

Herrlichkeit zur anderen. Dabei murmelteer<br />

Rad im Takte drehen und das Hupen wie klangen. Einige Spaziergänger waren ebenfalls<br />

stehengeblieben und schüttelten ver-<br />

Synkopen in die Pausen fallen lassen. Er<br />

muss — eins, zwei, drei den Gashebel treten,<br />

vier, fünf, sechs die Bremse ziehen, wie so gar nicht hierher passte. Da — auf einwundert<br />

den Kopf über den Vagabunden, der<br />

der Zauberer der Tonwelt es gebietet. mal, nahm der Kerl einen Stein aus der Hosentasche,<br />

schmetterte ihn gegen die Scheibe,<br />

Leider, leider besagt die Statistik der letzten<br />

Monate, dass seit der musikalischen Zugabe<br />

im Autoverkehr der Stadt New York aus und war verschwunden. Niemanden ge-<br />

riss — eins, zwei, drei — einen Anzug her-<br />

eine beträchtlich gesteigerte Unfallziffer zu<br />

lang es, ihn einzuholen. Immer mehr Menschen<br />

sammelten sich vor dem<br />

verzeichnen ist. Und weil die Sicherheit der<br />

Herren-<br />

Bewohner noch ein gut Teil wichtiger ist als<br />

modengeschäft an und harrten der Dinge, die<br />

eine liebliche Fahrt durch Landschafts- und<br />

da kommen sollten. Zu ihrer Ueberrasehung<br />

stieg bald ein junger Verkäufer in das<br />

Lieder-Harmonien, fühlt sich die oberste<br />

Schaufenster und hing der einen Puppe ein<br />

Gewalt der Wolkenkratzer dazu verpflichtet,<br />

ein neues Gesetz zu erlassen, das jenen ein gemustertes Chemisette wirkte. Darauf<br />

weisses Schild um den Hals, das fast wie,<br />

«musikalischen Unfug im Auto» streng untersagt.<br />

leuchteten die Worte:<br />

Gewiss, die Stadtväter meinen es gut.<br />

Aber die kleine Spur Romantik, die endlich<br />

einmal in diese sensationshungrige, zeitver-<br />

«Sehr verehrte, geschätzte Bewohner von<br />

Manchester!<br />

Ein Mann setzte soeben Leben und<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> N° 16<br />

Salzburg abgereist seien, trotzdem sie erst aus, als er die Frage tat. Schweigend sass I Wiener Musik. Sie konnten es schon heute<br />

am Tage vorher den Entschluss gefasst hatten,<br />

noch einige Zeit zu bleiben, um dann zu dem Gespräch keinen Anteil nähme. serer Ankunft hatte meine Frau das Glück,<br />

sie zwischen den Männern, wie wenn sie" an abend in der Oper bemerken. Am Tage un-<br />

längerem Aufenthalt nach Wien zu fahren. «Wie lange?» Das Zögern in seiner Rede eine Aufführung des .Fidelio* auf dem Programm<br />

zu finden, zu der wir noch Sitze be-<br />

Zürcher<br />

So aber führte sie ihr Weg nach Zürich, dünkte Jul eine Ewigkeit, seine Zähne nagten<br />

allein, da er bald erkannte, dass alle Hochschulen<br />

und Kliniken infolge der Ferienzeit ganz meiner Frau überlassen.» Da wandte um keinen Preis versäumen wollte, und nun<br />

an der Unterlippe. «Wie lange? Das will ich kamen, heute die Wiederholung, die sie auch<br />

Wochenprogramm<br />

verwaist, so hätten sie sich entschlossen, Jul den Blick zu ihr und wartete mit an-wartegehaltenem Atem auf die Antwort. von Sevilla'. Es sind ihre Lieblingsopern.» hea<br />

sie auf eine Aufführung des .Barbier<br />

einstweilen ihre Zeit nur der Erholung zu<br />

Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

widmen, und hätten die ganze Zeit in Italien «Von mir kann das nie abhängen, Piet», Frau van der Witte sass gesenkten Blickes<br />

nachmittags 3<br />

verbracht. Am längsten in Taormina. Nun hörte er wie aus weiter Ferne ihren singenden<br />

Tonfall. «Dein Beruf kann da einzig und Tischdecke.<br />

Mi. abend 28. Feb. Hoffmanns Erzählungen (B 13). t<br />

da und malte mit dem Finger Figuren auf die Di. abend 27. Feb. Ball im Savoy.<br />

seien sie schon einige Tage hier. Eigentlich<br />

beabsichtigte er, den Winter in Paris zu verbringen,<br />

weil die bakteriologische Abteilung denn...»<br />

aber aufzusehen, die Rede ihres Mannes, «Sie<br />

allein das entscheidende Wort sprechen, «Erinnern Sie sich», unterbrach sie, ohne Do. abend 1. März Volksvorstell.: Ball im Savoy.<br />

dort von Professor Lejeune geführt werde,<br />

Fr. abend 2. März Hoffmanns Erzählungen (B 13).<br />

«Und bei dir, Enid, die Musik», unterbrach sagten mir in Salzburg, dass gerade diese<br />

einem hervorragenden Spezialisten, den er er sie lachend. «Unser Aufenthalt kann vielleicht<br />

längere Zeit dauern, denn hier ist uns gen in Wien zählen. Und deshalb wollte ich So. morg. 4. März 10 Uhr: Matinee, Schweiz. Urauf-<br />

beiden Opern zu den vollendetsten Darbietun-<br />

Sa. abend 3. März Ball im Savoy.<br />

noch aus der Zeit kenne, als dieser ein noch<br />

recht unbekannter Kolonialarzt in-Saigon war.<br />

führung: Das Tanzlejfcndchen,<br />

beiden geholfen. Ich habe meine Klinik, und sie mir natürlich nicht entgehen lassen.»<br />

Tanzspiel von Pierre Maurice.<br />

«Allein meine Frau, Sie wissen doch, wie meine Frau ihre Musik.» Erleichtert atmete Einen Augenblick dachte Jul nach. Wie hatte So. nachm. 4. März Der Vogelhandler.<br />

Frauen sind», er lächelte, «drängte in mich, Jul auf, mit einer hastigen Bewegung griff er ihr es damals gesagt?... Dass es seine<br />

mit dem bevorstehenden Winter Wien aufzusuchen,<br />

wo mir wissenschaftlich doch so ben zersprang. «Oh, das bedeutet Glück», damals auch die hohe unerreichte Voll-<br />

er nach seinem Weinglas, dass es in Scher-<br />

Lieblingsopern seien... freilich, er betonte So. abend 4. März Hoffmanns Erzählungen.<br />

viel geboten werde, und ich gab ihr natürlich<br />

nach.»<br />

Was er wohl unter Glück verstehe, dachte Dauer unseres Aufenthaltes in Wien betrifft»,<br />

tag nachm. 8H Uhr.<br />

hörte er die Stimme des Arztes.<br />

endung ihrer Wiedergabe... «Und was die Schauspielhaus Abends s * Uh Q 1 i s 4 ° n . n -<br />

r<br />

Einen Augenblick überlegte Jul... wie hatte Jul, der erschreckt zusammenfuhr. Wahrscheinlich<br />

Bazillen von der Grosse eines Ele-<br />

wir ihn wohl nicht zu lange hinausziehen. Mi. abend 28. Feb. Jugend voran (Ho-ruck), Komö-<br />

setzte sie nach einer Pause fort, «so werden DL abend 27. Feb. Souper, hierauf: Eins, zwei, drei,<br />

Komödien von Molnar.<br />

sie soeben gesagt? Aber bevor er noch einen<br />

Gedanken fassen konnte, hörte er ihre fanten. Er verstünde etwas anderes darunter.<br />

Wenn er nur einmal ihre Hand um-<br />

«Ich richte mich ganz nach meiner Frau»,<br />

Paris ist zu verlockend.»<br />

die von Vulpius und Roberts.<br />

DO. abend 1. HärZ Tovarisch, Komödie von Jacques<br />

Stimme.<br />

«Du irrst, Piet», liebevoll legte sich ihre klammern dürfe, um ihr... Ein Kellner eilte hörte er die Stimme ihres Mannes. Frau van<br />

Deval.<br />

Fr. abend 2. März Jugend voran (Ho-ruck), Komödie<br />

von Vulpius und Roberts.<br />

Hand auf die ihres Mannes, «du warst es, der geschäftig herbei, fegte die Scherben vom der Witte schüttelte abwehrend den Kopf. Jul<br />

immer den festen Vorsatz hatte, auf jeden Tisch und riss ihn aus seinen Betrachtungen. sah verzweifelt von einem zum andern. Er Sa. abend 3. März Tovarisch, Komödie von Jacques<br />

Fall Wien aufzusuchen.» Keine Miene zuckte Nun wusste er, wie sie hiess..<br />

fühlte, wie ihm das Blut purpurrot zum Kopfe<br />

Deval.<br />

in ihrem Gesicht. Jul aber schielte nach ihrer Enid!<br />

stieg. Einmal über das andere Mal fuhr er So. nachm. 4. März 3 Uhr: Der zerbrochene Krug, v.<br />

schmalen Hand, die noch immer auf der ihres «Was ich bis jetzt beruflich hier gesehen, sich in seiner Gewohnheit mit den Fingern<br />

Kleist; Der eingebildete Kran-<br />

Mannes lag.<br />

übertrifft meine Erwartungen noch bei weitem.<br />

Vor allem... die Liebenswürdigkeit der sich in seinem Inneren nur über das eine<br />

durch den goldblonden Haarschopf und war<br />

ke, von Moliere.<br />

«Ja, ja, gewiss.» Er rückte an seiner goldenen<br />

Brille, wie es seine Gewohnheit zu sein Aufnahme, aber das will ich Ihnen später ein-<br />

klar, dass er sich heute nicht von ihr trennen<br />

Komödien von Molnar.<br />

SO. abend 4. März Souper, hierauf: Eins, zwei, drei.<br />

schien.<br />

mal erzählen. Mit einem Wort, wir sind beide würde, ohne sicher zu sein, sie wiedersehen<br />

«Wie lange gedenken Sie hier zu bleiben, sehr befriedigt. Wie gesagt... ich habe zu dürfen.<br />

Grand Cafe Esplanade,ut O quai 21<br />

Im Cafe': Die Kapelle: Paul Godwin.<br />

Herr Doktor?» Der Herzschlag setzte bei Jul meine Wiener Klinik, und meine Frau ihre<br />

(Fortsetzung folgt.) In der Bar: Am Flügel: Gustl Springer,<br />

Barhumorist.<br />

Im Tabarin: Millers and his boys und die<br />

neuen Tanzattraktionen.<br />

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„Ecke des guten Beispiels "<br />

Ein Unglück vermieden.<br />

Vorletzten Sonntag fuhren wir mit unserem<br />

kleinen Wagen, vom Stoos heimkehrend,<br />

auf der Strasse zwischen Schwyz und Zug.<br />

Die Skier waren in Keilformation im Heckkoffer<br />

verstaut und mit einem Band an der<br />

Karosserie befestigt. Sie ragten also noch<br />

etwas über das Dach hinaus. Da sich die erwähnte<br />

Strasse in miserablem Zustande befindet<br />

und der Wagen noch in der Einlaufzeit<br />

ist, konnten wir nicht sehr rasch fahren.<br />

Nach kurzer Zeit bemerkten wir hinter uns<br />

einen grossen Wagen eines Zürcher Automobilisten,<br />

der uns leicht hätte überholen<br />

können, aber in Anbetracht der schlechten<br />

und engen Strosse davon absah. So fuhren<br />

wir ein gutes Stück hintereinander her. Da<br />

plötzlich hörten wir starke Hupensignale<br />

hinter uns, und als wir nach rechts auswichen,<br />

surrte der Wagen des erwähnten Automobilisten<br />

auch schon an uns vorbei. Alsbald<br />

sahen wir, wie ein Mitfahrer zum Fenster<br />

herauslehnte und uns gestikulierend auf etwas<br />

aufmerksam machte. Wir hielten sofort<br />

an und bemerkten, dass unsere Skier wegen<br />

den grossen Erschütterungen seitwärts abgerutscht<br />

waren und somit ein gutes Stück<br />

seitlich über den Wagen hinausreichten. Das<br />

hätte gefährlich werden können! Durch das<br />

rasche Eingreifen dieser freundlichen Automobilisten,<br />

die uns erst im kritischen Augenblick<br />

überholten, und denen wir hier unsern<br />

verbindlichsten Dank aussprechen, konnte<br />

somit ein Unglück vermieden werden.<br />

R. H. B. in B.<br />

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Mittag- und Abendessen von Fr. 1.60 an.


N« 16 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Gnädige Frau!<br />

Wenn ich, ein junger Mann ohne nennenswerte<br />

Fähigkeiten und Vorzüge, ein kleiner<br />

Angestellter nur, aus der Abteilung für Buchführung<br />

irgendeines — und nicht einmal eines<br />

bekannten Warenhauses, das Unerhörte vollbringe,<br />

Ihnen ohne jeden sichtlich zwingenden<br />

Grund zu schreiben, so muss ich gestehen,<br />

dass ich für die Inkorrektheit meines<br />

Handelns vergebens nach Entschuldigungen<br />

suche. Ich erwarte nicht, dass mein Gestammel<br />

Ihrer Laune, immer erwartungsvoll zu<br />

sein und seltenes Erlebnis zu lieben, schmeicheln<br />

wird. In meinem nicht sehr abwechslungsreichen<br />

Leben habe ich noch nichts gewagt,<br />

was meinem heutigen Tun gleich käme,<br />

aber ich ertrage ein Leben nicht mehr, in<br />

dem das Ausserordentliche, das abenteuerlich<br />

Besondere nur von einer einigermassen<br />

starken Einbildungskraft konstruiert wird.<br />

So bilde ich mir auch heute ein, dass Sie,<br />

im zarten Blau Ihres parfümierten Zigarettenrauches,<br />

leise lächeln und ein paar Augenblicke<br />

meinen Worten lauschen werden.<br />

Ich danke Ihnen unsagbar dafür, gnädige<br />

Frau! Sie kennen meinen Namen nicht. Und<br />

hätte ich je mit Ihnen gesprochen, so wäre<br />

mein Name auch Geheimnis geblieben, und<br />

sicher hinter einem klingenderen verschwunden.<br />

Noch nie in meinem Leben habe ich<br />

etwas anderes geschrieben als Kontoauszüge<br />

und Schemabriefe. Ich habe nie aus der Reihe<br />

getanzt, wie man zu sagen pflegt, aber seit<br />

ich denke, habe ich Heimlichkeiten und den<br />

wilden Wunsch, etwas zu tun, was nicht alle<br />

tun. Aber dies alles sollen nur Sie erfahren,<br />

weil ich mich vor Ihrem herrischen Herz<br />

beuge als Ihr kleiner Sklave, der bekennen<br />

muss.<br />

Als ich diesen Abend durch die Strassen<br />

ging, war es, als lauerte der Nebel lüstern<br />

und begierig nach seltsamen Abenteuern, als<br />

duckten sich alle Dinge dieser Stadt gnomenhaft<br />

und verschlagen im eigenen Schatten.<br />

Schwarzseiden schien der Asphalt und wollte<br />

sich bauschen unter den Pneus. Und in der<br />

Tat: die Dinge, die sonst leblos waren, bekamen<br />

plötzlich phantastische Gestalt und<br />

Bewegung; die aber, von denen man lustiges<br />

Leben gewöhnt war, blieben dem eigentlichen<br />

Treiben fern, versteckten sich ängstlich oder<br />

tönten nur dumpf aus dem Dämmer einer<br />

eigenartigen Welt.<br />

Da kam ich in die Stimmung, die mir zuflüsterte,<br />

dass es schandbar sei, so hinzuvegetieren<br />

und so ehrbar klein zu bleiben.<br />

Und dass ich es tun müsse, sagte ich mir,<br />

heute oder nie...<br />

Da kam ich über einen grossen Platz. Alles<br />

Toben und Tönen, das ich hier gewohnt war,<br />

klang wie aus Abgründen. Lichter hüpften<br />

hilflos im Kreis. Feindselig huschten die<br />

Menschen und trugen grüne Gesichter. Frauen<br />

sah ich nicht.<br />

Die Drehtüren der Cafes hatten keine Ruhe.<br />

Ich Hess mich gerne durch eine von ihnen<br />

mitten hinein in das Lärmen eines Schlagers<br />

transportieren. Vor mir trug eine sehr schöne<br />

Frau den verwirrenden Wohlklang einer vollendet<br />

gebauten Gestalt an Reihen runder<br />

Tischchen vorüber. Die Dame war unsagbar<br />

schön, wie die kostbare Seide ihres Gewandes,<br />

das sie mit Scharm zu tragen wusste,<br />

aber auch mit feinstem Gefühl für das Musikalische<br />

in ihrem Schreiten, in den Bewegungen<br />

ihrer Schultern, in der berauschenden<br />

Linienführung ihres Körpers. Und diese<br />

Dame waren Sie, meine Gnädigste!<br />

Und ich, der Ihnen gefolgt war und den<br />

alles wie eine niegekannte Glutwelle überkam,<br />

fand ein Ecktischchen und sass ohne<br />

besonderes Zutun Ihnen gegenüber. Es wäre<br />

nach allem, was dieser merkwürdige Abend<br />

bisher brachte, nicht verwunderlich gewesen,<br />

wenn ich nach einer, dem Anfang dieses<br />

Briefes ähnlichen entschuldigenden Einleitung<br />

in ekstatischer Verwirrung etwa wie folgt zu<br />

Ihnen gesprochen hätte:<br />

«Ihre Hände verschwenden glückhafte Helle<br />

und haben etwas von der Körperlosigkeit<br />

gläserner Leuchter. Narzissenbleich blühen<br />

sie leise auf und erklingen im lächelnden<br />

Schweigen ihres kühlen, etwas herrischen<br />

Mundes, der wie von der göttlichen Hand<br />

A<br />

^IF<br />

DDIEIP EFi<br />

Belangloser Brief an eine Dame<br />

AUTOMOBIL-SALON<br />

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HOTEL MIRABEAU<br />

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EFDQ/^<br />

eines grossen Künstlers in das zauberische<br />

Oval Ihres Antlitzes kühn und voll verhaltener<br />

Ekstase geschnitten erscheint Ich<br />

träume, dass sie Flammen werden könnten,<br />

diese Hände, wenn man sie auf grundlos<br />

schwarzen Samt gelegt fände oder auf goldpurpurner,<br />

sehr reicher Seide, deren Seele<br />

sie wären. Unsagbar güldene Leuchter sind<br />

Ihre Hände, ganz entrückt und etwas müde<br />

im Lärm dieses Cafes stehen sie zierlich auf<br />

alabasternen Ellenbogen...»<br />

So könnte ich zu Ihnen gesprochen haben.<br />

Aber der Mut fehlte mir dazu, wie mir immer<br />

in meinem Leben in entscheidenden Augenblicken<br />

der Mut fehlte. Ja, ich wage zu behaupten,<br />

dass ich in der Lage gewesen wäre,<br />

das Kühnste, das ein Mensch auszusprechen<br />

in der Lage ist, die Behauptung, glücklich<br />

zu sein, vor Ihrem Antlitz zu verkünden.<br />

Aber wieder ist es nur meine krankhafte<br />

Einbildungskraft, die so konstruiert, jetzt, in<br />

diesem trüben Augenblick, in dem ich wieder<br />

daheim in meinen kalten vier Wänden sitze<br />

und sinniere. In Wirklichkeit waren die Dinge<br />

so, wie sie unbedeutender und alltäglicher<br />

gar nicht sein konnten. Sie wissen es, schöne,<br />

gnädige Frau, selbst am besten, dass der<br />

junge Mensch, der schüchtern und etwas verträumt<br />

an Ihrem Tischchen sass, errötete,<br />

wen er Ihrem samtenen Blick, der so göttlich<br />

und unberührt Menschen, Dinge und<br />

Raum durchsprang, über sein Antlitz gleiten<br />

fühlte. Ich schäme mich in diesem Augenblick<br />

mehr, als ich diesen einfachen Worten<br />

anzuvertrauen imstande bin und verstecke<br />

mich fast wollüstig hinter meine blasse Anonymität.<br />

Ich bin nicht mehr als ein unbedeutendes<br />

Infusorium im Meer Ihrer Welt, ein<br />

Atom im Dom Ihres Denkens, ein Fünkchen<br />

in den Flammen Ihrer Leidenschaft.<br />

Der Unterschied zwischen den anderen und<br />

mir liegt nur in der unerhörten Dreistigkeit<br />

meines heutigen Briefes. Aber ich habe doch<br />

eine Welt der Heimlichkeit, in die ich nur<br />

Sie blicken lasse und in die ich mich bisher<br />

immer wieder zurückziehen konnte vor den<br />

anderen. Ich bin ungeheuer feige und verschanze<br />

mich hinter Worten, die sich mir<br />

geben, ohne dass ich nach ihnen suche, die<br />

mich entzünden und brennen lassen möchten<br />

als Fackel, die aber meine Seele nur zum<br />

Schwelen bringen. Ich bin Narziss im Düster<br />

dieser unangenehmen Welt, in die kein erfrischender<br />

Lufthauch stösst, die schal ist wie<br />

meine Worte, mit denen ich Sie belästige.<br />

Ja, jetzt habe ich endlich den rechten Ausdruck<br />

gefunden, den ich suche und den ich<br />

brauche. Ich belästige Sie mit meinem Brief,<br />

mit meinem intimen Denken, das einem unanständigen<br />

Schnüffeln gleichkommt, das die<br />

grosse Harmonie Ihres Lebens stört; ich belästige<br />

Sie aber bewusst und scheue mich<br />

nicht, dies Ihnen einzugestehen, ja, mit einem<br />

gewissen Gefühl der Befriedigung immer<br />

wieder in jedem meiner profanen Sätze zu<br />

betonen. Sie können mich jetzt nicht unterbrechen,<br />

Sie können nicht den Kellner rufen<br />

und zahlen, um sich von mir zu befreien. Sie<br />

können sich nicht wehren, wenn ich Ihnen<br />

meine heimlichen Scheusslichkeiten sage,<br />

meine Sehnsucht, im Laster wenigstens die<br />

anderen zu übertreffen, wenn es schon nicht<br />

möglich ist durch ein besseres Leben, durch<br />

eine schöpferische Tat.<br />

Aber die Eitelkeit, jenes betrübende Merkmal<br />

männlicher Unzulänglichkeit, lässt mir<br />

keine Ruhe. Wie gross stehen Sie vor meinen<br />

sehnsüchtigen Augen, wie gross macht Sie<br />

selbst die kleinste eitle Geste der Dame. Sie<br />

wissen, dass Sie eitel sein können, Sie sind<br />

glücklich darüber, denn Sie haben erkannt,<br />

dass bewusste Eitelkeit die Frau gross, den<br />

Mann aber klein macht. Bewusst eitle Frauen<br />

sind kostbar wie graziöses Porzellan oder wie<br />

eine seltene Blüte. Unbewusst eitle Frauen<br />

aber sind — und damit spreche ich das verachtungsvollste<br />

Wort aus, das es für eine<br />

Frau gibt, ein Wort, das von keiner Schönheit<br />

übertrumpft werden kann, das durchschneidet,<br />

erbarmungslos wie ein Peitschenhieb,<br />

das von keinem anderen Wort aller<br />

Sprachen der Welt erstickt werden kann, das<br />

immer Brandmal ist, unauslöschbar und eindeutig<br />

— unbewusst eitle Frauen sind —<br />

dumm! Sehen Sie, meine verehrte und gnädige<br />

Frau, hier liegt vielleicht der Kern aller<br />

Weisheit um die Frau. Hier liegt vielleicht<br />

auch der Schlüssel zur Liebe schlechthin.<br />

Aber — Sie werden mit Ihrem wissenden<br />

und klugen Lächeln, das ich nur an den<br />

Frauen meiner Träume bisher gesehen habe,<br />

fragen, wie ich dazu käme, von Liebe zu<br />

reden, wo ich doch, wie ich selbst zugab,<br />

bislang nur mich und mich im Spiegelbild<br />

meiner Träume geliebt habe. Hier muss ich<br />

Ihnen aber widersprechen und ich bitte untertänigst<br />

um Vergebung! Ich habe mich bisher<br />

geliebt und gehasst, so dass sich Liebe und<br />

Hass gegenseitig aufhoben, wirkungslos wurden,<br />

verflüchtigten und nur ich blieb, als ein<br />

öder Mensch ohne Vorzeichen, ein Anonymus<br />

schlechthin, ein bedeutungsloser Buchstabe,<br />

den vielleicht der grosse Korrektor überlesen<br />

hat, der deswegen weiter erscheint im Buch<br />

des Lebens, aus dem er vielleicht, wäre das<br />

erwähnte Versehen nicht geschehen, längst<br />

gestrichen worden wäre, ein Buchstabe also,<br />

ohne Sinn und Zweck, der auch vom Leser<br />

genannten Buches überlesen wird und dessen<br />

Rätsel eben und allein darin besteht, dass<br />

er da und doch nicht da ist.<br />

Oh, ich habe mir schon Gedanken gemacht<br />

über die Liebe, ich bin, wenn man will, so<br />

etwas wie ein Theoretiker der Liebe geworden.<br />

Meine anonyme Frechheit genügte nicht,<br />

aus meinem Schattendasein aktiv herauszutreten.<br />

Ich las viel, lungerte herum, um<br />

Diebstähle seelischer Art begehen zu können,<br />

ich fürchtete mich vor allem vor den Frauen,<br />

denen ich aber doch immer nachschlich, wo<br />

ich auch konnte. In meinem Warenhaus, besser<br />

in dem Warenhaus, zu dessen Angestellten<br />

ich gezählt werde, hatte ich dann und<br />

wann Gelegenheit, Frauen verschiedener Art<br />

zu sehen. Erregt haben mich viele, aber geliebt<br />

habe ich keine — ich sage dies alles<br />

selbst auf die Gefahr hin, dass ich Sie schon<br />

zu langweilen beginne. Auch hier stehe ich<br />

auf verlorenem Posten, allein mit meinen<br />

flackernden Träumen, die mich verbrennen.<br />

Die Frauen, die ich lieben könnte, müssten<br />

so sein wie das Bild, das ich zu Beginn<br />

dieses Briefes von Ihnen f gezeichnet habe.<br />

Aber von solchen Frauen gibt es .nur eine<br />

und diese lächelt jetzt vielleicht ihr bewusstes<br />

eitles Lächeln, während sie liebkosend fast<br />

mit der einen Hand die zarte Linie ihres<br />

schmeichlerisch seidenen Morgenrockes nachzieht,<br />

eine göttliche Geste, die ich plastisch<br />

fixieren würde, wenn ich Bildhauer wäre.<br />

Aber ich bin ja nur der junge Mann ohne<br />

nennenswerte Fähigkeiten und Vorzüge, der<br />

kleine Angestellte mit einer etwas seltsamen<br />

und überspannten Phantasie, die im Morgengrauen<br />

sich nun zu diesem unanständigen und<br />

mit nichts zu motivierenden, belanglosen<br />

Brief an eine Dame unrühmlich steigerte.<br />

Draussen vor meinem Fenster hat der<br />

Morgennebel die Strassenlichter verschluckt.<br />

Die Kandelaber bangen um ihre kleinen, matten<br />

Monde, die oben noch irgendwo schwimmen<br />

in Dunkel und Dunst und die die Verbindung<br />

mit ihnen verloren haben, längst, wie<br />

ich die Verbindung mit den Dingen der an-<br />

" deren. Dazu sticht der Regen spitz und wie<br />

mit endlos langen Lanzen und kalt durch die<br />

Stunden. Er legt Lichter der Länge nach auf<br />

das mattschimmernde Pflaster. In dieser<br />

Stunde springt es sich leichter in das<br />

lockende weiche Polster des Nebels von der<br />

hohen Brücke, die man Brücke der Erlösung<br />

nennen sollte. Verzeihen Sie mir, verehrte<br />

und gnädige Frau!<br />

H.P.<br />

Winke für die Küche<br />

Man nimmt...<br />

Die Umwelt ist augenblicklich etwas aus<br />

den Fugen geraten, und dies ist in seinen<br />

allgemeinen Auswirkungen überall spürbar.<br />

Kein Wunder also, dass man die geschützte<br />

Ruhe der eigenen vier Wände (es mögen<br />

deren immerhin auch mehrere sein — und<br />

dann erst recht !) wieder mehr schätzen gelernt<br />

hat und zur Geselligkeit «daheim»<br />

gerne zurückkehrt. Man freut sich, Gäste zu<br />

bewirten. Gerade die Wintermonate sind<br />

für häusliche Geselligkeit die rechte Zeit.<br />

Sie bieten also Gelegenheit, Proben häuslicher<br />

Kochkunst abzulegen und lieben<br />

Freunden kleinere oder grössere Magenfreuden<br />

zu bereiten. Vielleicht finden drei<br />

gute Anregungen von Tee- oder Kaffeegebäck<br />

den Beifall der Leserinnen.<br />

Grossmutters Teebrot (und immer noch<br />

ausgezeichnet!) ; % kg Mehl, 180 Gramm<br />

Butter, 250 Gramm Zucker, 2 ganze Eier,<br />

eine Prise Salz, eine Messerspitze gestossenen<br />

Zimt, ebensoviel Anis, Fenchel, gestossene<br />

Nelken und Muskat, die abgeriebene<br />

Schale und den Saft eine halben Zitrone,<br />

einen Esslöffel Rum und eine Tafel geriebene<br />

Schokolade. All dies wird dick gerührt,<br />

zum Schlüsse natürlich erst das Mehl<br />

darangeben. Zuerst Butter, Eier, Zucker<br />

und Gewürze gut vermengen. Nach Zugabe<br />

des Mehls und eines Backpulvers rührt<br />

man dann noch so viel kalte Milch ein, dass<br />

der Teig dicklich vom Löffel tropft. Man<br />

bäckt in einer gebutterten, flachen Kuchenform<br />

recht langsam und schneidet das Teebrot,<br />

das sich sehr lange saftig hält, erst<br />

am nächsten Tag an. '<br />

Feigen oder Dattelmakronen : Von 2 Eiweiss<br />

wird sehr fester Schnee geschlagen,<br />

den man mit 150 Gramm Zucker. 200 Gramm<br />

gehackten Nüssen und 100 Gramm feingeschnittenen<br />

Datteln oder Feigen tüchtig verrührt.<br />

Man legt mit einem Löffel kleine<br />

runde Häufchen auf Oblaten, schiebt sie auf<br />

das Backblech und trocknet die Makronen<br />

im heissen Backrohr, bis sie sich aussen<br />

trocken anfühlen.<br />

Orangenschnitten: Man verrührt 120 g<br />

zerlassene Butter mit gleichviel Zucker, den<br />

man an der Schale einer Orange abgerieben<br />

und dann erst gestossen hat. Nun mischt<br />

man den ausgepressten Orangensaft, 80 g<br />

geschälte (mit kochendem Wasser überbrühte)<br />

geriebene Mandeln und 3 ganze Eier<br />

dazu, rührt recht dick und mengt zum<br />

Schlüsse 110 g Mehl darunter. Die Masse<br />

möglichst dünn auf ein gebuttertes flaches<br />

Backblech streichen, lichtjjelb backen. Man<br />

teilt den gebackenen Kuchen in zwei gleiche<br />

Teile, setzt diese mit beliebiger Konfitüre<br />

zusammen, überzieht ihn mit einer Zuckerglasur<br />

und schneidet, wenn sie getrocknet<br />

ist, mit einem in heisses Wasser getauchten<br />

Messer nette Schnitten.<br />

Zuckerglasur: M kg gesiebter Zucker<br />

wird mit nur so viel Flüssigkeit vermengt,<br />

dass sich die Masse gerade gut rühren lässt,<br />

aber in ganz schweren Tropfen vom Löffel<br />

fällt. Je nach gewünschter Farbe nimmt<br />

man : etwas schwarzen Kaffee (braune Glasur),<br />

Himbeersaft (rosa), Rum oder Zitronensaft<br />

(weiss). Man rührt eine Viertelstunde<br />

und giesst dann den Zucker über Kuchen<br />

oder Torte, ohne mit dem Messer nachzuhelfen.<br />

Wenn der Guss dick genug gehalten<br />

wird, verteilt er sich allein über die Oberfläche<br />

und nur das, was an den Rändern<br />

abläuft, kann mit einem breiten Messer aufgestrichen<br />

werden. Ist an der Luft in kurzer<br />

Zeit getrocknet.<br />

Zum mutigen ersten Versuch : viel Glück<br />

und guten Appetit!<br />

Was Frauen interessiert<br />

Wir verraten Jetzt schon —<br />

dass die Sommermode diesmal als Ueberraschung<br />

reiche Stickereien bringt und zwar<br />

in Handarbeit! Kreuz- und Flachstich vor<br />

allem werden die Sommerkleider zieren —<br />

man soll also bei Zeiten beginnen, sich mit<br />

derartigen Stickereien zu beschäftigen. Ausserdem<br />

: Plisse überall — das wird zu beachten<br />

sein! Als Aufputz, Kragenbegrenzung,<br />

Aermelstulpen — Volants und gebrannte<br />

Plisses in den verschiedensten Ausführungen.<br />

Die leichten Kleider sollen spielerisch<br />

flott sein, alle strengen, herben Linien<br />

vermeiden, sich aller weiblichen Attribute<br />

bedienen, um reizvoll und frisch zu wirken.<br />

Auch in die Röcke dürfen Plissebahnen eingesetzt<br />

werden. Die sommerliche Mode wird<br />

wieder hell und farbig sein, aber sanfte<br />

Pastelltöne bevorzugen.<br />

J.B.<br />

Die Frau mit den dreiunddreissig Männern.<br />

Die Stadt Mexiko hat eine sehr reiche Dame<br />

aufzuweisen, die zehnmal in den Hafen<br />

der Ehe eingelaufen ist.<br />

Alle ihre Männer<br />

sind eines natürlichen Todes gestorben. Jeder<br />

hinterliess ihr ein ansehnliches Vermögen,<br />

so dass sie jetzt zu den reichsten<br />

Frauen von Mexiko zählt.<br />

Fälle, in denen Frauen eine abnorm hohe<br />

Zahl von Männern geheiratet haben, sind<br />

nicht so selten. So wurde eine schöne Amerikanerin,<br />

die ihr Leben in Philadelphia beendete,<br />

dadurch berühmt, dass sie fünfzehn<br />

Ehemänner überlebte. Sie verheiratete sich<br />

zuerst im Alter von sechszehn Jahren und<br />

wurde bereits nach achtzehn Monaten Witwe.<br />

Sechs Monate später Hess sie sich wieder<br />

zum Altar führen und verlor ihren zweiten<br />

Mann nach wenigen Wochen bei einer<br />

Kahnfahrt. Von ihrem dritten Gatten Hess sie<br />

sich scheiden. Kurz darauf opferte sie einem<br />

vierten Mann ihre Freiheit. Das ging so, bis<br />

sie sich den fünfzehnten Mann erobert hatte.<br />

Dann musste sie den Geschmack an der Ehe<br />

wohl verloren haben, denn sie heiratete nicht<br />

wieder und starb schliesslich als kinderlose<br />

Witwe... Eine Engländerin heiratete im Laufe<br />

von fünfzehn Jahren gar fünfundzwanzig<br />

Männer ! Sie wurde vor Gericht gestellt, da<br />

man sie im Verdacht hatte, dem Tode ihrer<br />

Lebensgefährten etwas nachgeholfen zu haben.<br />

Doch war man nicht imstande, ihr irgendeine<br />

Schuld am Tode der Männer nachzuweisen.<br />

Trotzdem verbot ihr das Gericht,<br />

sich je wieder zu verheiraten. Wie heiratslustig<br />

die englischen Frauen sind, beweist<br />

am besten eine Gerichtsverhandlung: in London,<br />

zu der eine vielverheiratete Frau zitiert<br />

war. Sie hatte nicht weniger als zweiunddreissig<br />

Gatten besessen. Einige von ihnen<br />

starben eines natürlichen Todes, andere<br />

«verschwanden», und gerade dieser Umstand<br />

war die Ursache, dass das Gericht sich<br />

mit der Frau beschäftigte. Indessen konnte<br />

sie nachweisen, dass die treulosen Männer<br />

sie verlassen hätten. Der Erfolg der Gerichtsverhandlung<br />

war der. dass einer der<br />

anwesenden Zeugen sofort an Ort und Stelle<br />

— um ihre Hand anhielt, um der glückliche<br />

Gatte Nummer dreiunddreisste zu werden.<br />

., Schule<br />

idemann


Die neue Mode<br />

Weiss-graue, jestrickte<br />

Handschuhe und passende<br />

Mütze zu weissem Jumper<br />

mit rotem Dreiecktuch.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N" 16<br />

Humor<br />

Hollywood feiert Geburtstag.<br />

Neulich feierte die beliebteste Filmschauspielerin<br />

der Vereinigten Staaten Geburtstag<br />

und Hollywood ergriff die Gelegenheit,<br />

um eine seiner gesellschaftlichen Monsteraffären<br />

zu arrangieren, die das ganze Land<br />

wieder einmal in Erstaunen setzen sollte.<br />

Die beliebteste Schauspielerin, ja. wer ist<br />

sie? Ist es Constance Bennett, der zuliebe die<br />

Herren den süssesten Kirsch ohne Widerrede<br />

hinnehmen ? Ist es Sylvia Sidney, die<br />

mit ihrer Gefühlsverhaltenheit ein altes Ideal<br />

zu neuem Leben erweckt, die ranke, über<br />

Nacht berühmt gewordene Catherine Hepburn,<br />

oder gar die nun zum amerikanischen<br />

Männerideal gewordene handfeste Mae<br />

West ? Keine von diesen: keine von den<br />

Grazien Hollywoods ist es. Die unvergleichliche<br />

Charakterdarstellerin Marie Dressler,<br />

das 62jährige Geburtstagskind, ist, wie sie<br />

selbst sich nannte, ein hässliches Entlein.<br />

Sie heisst eigentlich Leila Körber und ist —<br />

was bei dem deutschen Namen gar nicht<br />

wundernimmt — in Koburg geboren, freilich<br />

liegt ihr Koburg in Kanada. Der Theaterteufel<br />

rumorte früh in ihr, aber ihr Aussehen<br />

war Zeit ihres Lebens gegen sie. Doch ihre<br />

Ausdauer liess nicht locker; sie überlebte<br />

sogar die schrecklichste Periode ihres Lebens,<br />

die stupide und schrankenlose Girlglorifikation<br />

der Prosperitätszeit. Als man<br />

endlich so wiel Süssigkeit satt hatte, da war<br />

Marie Dresslers Jugend vorbei. Aber gerade<br />

da wurde sie eines Tages entdeckt. Sie<br />

war ungeschminkt, «middle age», sie bekannte<br />

sich ganz aufrichtig zu dem mittleren<br />

Alter, vor dem sich in Amerika jeder und<br />

jede fürchtet. Marie Dressler hatte den Mut,<br />

darüber zu lachen. Sie verlieh dem grauen<br />

« middle age» Genie. Sie gab ihm Humor<br />

und Herz und verzichtete auf entseelende<br />

ä-tout-prix-Jugendlichkeit. Amerika jubelte<br />

ihr zu, denn gerade das hatte ihm gefehlt.<br />

Die Geburtstags-Party war laut und monströs.<br />

Alle Filmberühmtheiten waren dabei,<br />

sogar die schönsten, blasiertesten jungen<br />

Männer. Geschenke kamen zuhauf, darunter<br />

ein Riesenbaum, behängt mit lauter herrlichen,<br />

frischen Orchideen. Siebenhundert<br />

Gäste sassen in dem grössten Studio der<br />

Metro-Goldwyn-Mayer-Gesellschaft. wartend<br />

in der Finsternis, bis blendende Scheinwerfer<br />

auf einen grossen freien Platz in der<br />

Mitte fielen, wo auf einen elektrischen Druck<br />

eine 500 Pfund schwere, mit 62 Kerzen besteckte<br />

Schokoladetorte langsam und majestätisch<br />

hereinrollte. Als sie stillstand, trat<br />

das Geburtstagskind unter grossem Geschrei<br />

der andern — dieser teuerst bezahlten Stars<br />

der Welt — mit einem riesigen Messer an<br />

die Torte heran und schnitt sich das erste<br />

Stück davon herunter...<br />

Bubikopf im vierzehnten Jahrhundert<br />

Man war bisher der Meinung, der Bubikopf<br />

sei eine Erfindung der Frauen des 20.<br />

Jahrhunderts. Nun weist ein französischer<br />

Gelehrter nach, dass diese Auffassung falsch<br />

ist. Der Bubikopf ist bereits bei den Frauen<br />

im 14. und 15. Jahrhundert beliebt gewesen.<br />

Beweis dafür, so sagt der Gelehrte, ist folgender<br />

: Während der Restaurationsarbeiten<br />

an der Kathedrale von Wymington wurde<br />

eine Reihe eigenartiger Fresken aufgedeckt,<br />

darunter zwei besonders interessante und<br />

gut erhaltene, das Jüngste Gericht und die<br />

Auferstehung Christi darstellend. Der unbekannte<br />

Maler dieser Fresken hatte zu Modellen<br />

für diese Frauengestalten zweifellos<br />

Zeitgenossen, was schon aus den Kostümen<br />

hervorgeht. Die Frauen auf den Bildern<br />

haben nun in der grossen Mehrzahl kurzes<br />

Haar, in der Art des heutigen Bubikopfs geschnitten.<br />

Nur ganz vereinzelt malt ihnen<br />

der Künstler langes Haar. Die Fresken stammen<br />

aus dem Jahre 1380 und erbringen den<br />

Beweis, dass die Frauen damals schon die<br />

Bubikopfmode bevorzugten, zu einer Zeit,<br />

da die Männer noch langwallende Locken,,<br />

zu tragen pflegten.<br />

Gegen Kälte mehr reschützt als gegen<br />

Wärme.<br />

In die Haut des Menschen sind sogenannte<br />

Kälte- und Wärmepunkte eingebettet. Sie<br />

Der<br />

Tonren-Onkel<br />

Ist eifrig an der Ausarbeitung von Routenvorschlägen. Die besten<br />

Karten aller Länder and eine reiche praktische Erfahrung stehen<br />

ihm zur Verfügung. Er freut sich über jede Anfrage, die eingeht<br />

und jede Antwort wird aufs sorgfältigste studiert und ausgearbeitet.<br />

Schreiben oder telephonieren aueh Sie dem Touren-Onkel über<br />

Ihre Reisepläne, lassen Sie sich von ihm beraten und heut«<br />

ichoo ein Reiseprogramm, sei es für Frühlings- oder Sommerfahrten,<br />

ausarbeiten. Es geschieht TollstSndig kostenlos.<br />

TOURISTIK BUREAU<br />

der Automobil-Revue* Bern<br />

Telephon 2 8.222<br />

Die verkannte Haltestelle.<br />

vermitteln die Temperatureindrücke. Auf<br />

einem Quadratzentimeter Haut findet man<br />

durchschnittlich 12—13 Kälte-, aber nur 1—2<br />

Wärmepunkte.<br />

* * *<br />

Nicht erbeten. Frau Brätsch hat ihren Gatten<br />

arg verprügelt, mit der blossen Hand direkt<br />

ins Gesicht.<br />

Darauf der Gatte : « Das eine kann ich dir<br />

sagen : dazu habe ich damals von deinem<br />

Vater deine Hand' nicht erbeten ! ><br />

Kranker zum Arzt: «Ich fürchte mich<br />

sehr, scheintot begraben zu werden. > —<br />

« Haben Sie keine Sorge — Sie können sich<br />

ganz auf mich verlassen. ><br />

Touren-Sprechsaal<br />

Touren-Antworten<br />

T. A. 949. Spiez — La Coruna — Spiez. Ich empfehle<br />

Ihnen die Strecke Spiez—La Coruna in fünf<br />

Etappen einzuteilen, und zwar wie folgt:<br />

1. Etappe: Spiez, Thun, Bern, Murten, Lausanne,<br />

Genf, Lyon, 352 km.<br />

2. Etappe: Lyon, Thiers, Clermont, Ferrand, Hasel,<br />

Tülle, Brive, Perigueux, 439 km.<br />

3. Etappe: Perigueux, Bordeaux, Biarritz, San<br />

Sebastian, 349 km.<br />

4. Etappe: S. Sebastian, Bilbao, Santander, Gijon,<br />

416 km.<br />

5. Etappe: Gijon, Oviedo, Castropol, Lugo, La<br />

Coruna. 361 km<br />

Für die Rückreise rate ich Ihnen zu folgender<br />

Route-<br />

1. Etappe: La Coruna, Betanzos, Lugo, Villafrana,<br />

Ponferrada, Astorga, Benavente, 364 km.<br />

2. Etappe: Benavente, Tordesillas, Villacastin,<br />

Madrid, 286 km.<br />

3. Etappe: Madrid, Guadalajara, Medinacele,<br />

Calatayud, Zaragoza, 329 km.<br />

4. Etappe: Zaragoza, Lerida, Barcelona, 306 km.<br />

5. Etappe: Barcelona, Perpignan, Narbonne, Beziers,<br />

Montpellier, 352 km.<br />

6. Etappe: Montpellier, Nimes, Avignon, Orange,<br />

Valence, Lyon, 325 km.<br />

7 Etappe: Lyon, Genf, Bern, Spiez, 352 km.<br />

Mit den 'Strassen in den Pyrenäen ist es, beson-.<br />

deTS auf spanischer Seite noch schlecht bestellt.<br />

Strassenzustand und Anlage der Pyrenäenpässe lassen<br />

sich nicht mit unsern Hochstrassen vergleichen<br />

und oft ist ein Befahren dieser Pässe geradezu<br />

mit Gefahr verbunden. Anders steht es mit den<br />

grossen Durcbgangsstrassen in Spanien, die durchwegs<br />

in mustergültigem Zustand sind. Alle spanischen<br />

Strassen, die Sie auf Ihrer Reise benützen,<br />

habü eine feste Unterlage und einen vorzüglichen<br />

Belag, der aus Makadam oder Zement besteht.<br />

H. S. in B.<br />

Touren-Fragen<br />

T. F. 950. An die Riviera. Es ist mir schon so<br />

oft die Rivieratour empfohlen worden, dass ich<br />

mich nun entschlossen habe, die Reise über die<br />

Osterzeit auszuführen. Zur Verfügung steht mir<br />

eine Woche. Welche Route soll ich einschlagen,<br />

damit ich möglichst viel von der Landschaft geniesse?<br />

Welche Papiere benötige ich für den Grenzübextritt?<br />

Gibt es über die Ostern nicht verbilligte<br />

Taxen für den Verlad durch den Gotthard?<br />

H. M. in Luzero.


N° 16 - <strong>1934</strong> AUTOMOBTL-REVUE 11<br />

T. C. S.<br />

Benzinkampf.*<br />

In der Revue T. C. S. wurde eine von den Trustgesellschaften<br />

herausgegebene Aufstellung über den<br />

Aufbau des Benzinvertriebes in der Schweiz im<br />

Jahre 1932 wiedergegeben. Auf dieser Aufstellung<br />

basierend, ergibt sich folgende Tatsache: Wenn der<br />

Liter Benzin frinko Basel 7,5 Rappen, der Zoll 17<br />

Rappen und die durchschnittliche Inlandsfracht 1,6<br />

Rappen beträgt, bei einem Verkaufspreis von 37<br />

Rappen die wenigen grossen Trustfirmen, die ca.<br />

120 Grossisten und die 7000 Säulenhalter am Benzin<br />

jährlich einen Bruttoverdienst von 40 Millionen<br />

Franken hatten.<br />

Es lohnt sich fürwahr, bei solch gewaltigen Zahlen<br />

ein Kartell mit monopolistischer Einstellung zu<br />

bilden. Es lohnt sich fürwahr, alle Machtmittel in<br />

Gang zu setzen, um solche Riesenverdienste zu erhalten.<br />

Es bleibt nur die Frage offen, ob sioh die<br />

Konsumenten eine solche Vergewaltignug gefallen<br />

lassen. Mit welchen Mitteln hier gekämpft wird, beweist<br />

am besten die Tatsache, dass die Benzingewaltigen<br />

richtige « Agents provocateurs » von Säule zu<br />

Säule schicken, um Säulenhalter, die sich in ihrem<br />

moralischen Empfinden gegen Preisdiktatur auflehnen<br />

und um 1 oder 2 Rappen hilliger verkaufen,<br />

durch alle nur möglichen Mittelchen hereinzulegen.<br />

So sieht der angeblich im vaterländischen Interesse<br />

durchgeführte Gowaltskampf um die Preisdiktatur,<br />

verbunden mit verfassungswidrigem Boykott, aus.<br />

Wir freuen uns, feststellen zu dürfen, dass die<br />

leitenden Organe des Autogewerbeverbandes Zürich<br />

zur Einsicht gekommen sind, dass wir einen rechten<br />

Kampf führen. Wir freuen uns besonders darüber,<br />

dass viele Mitgileder dieses Verbandes heute<br />

schon den gegenwärtig mit Boykottandrohung diktierten<br />

Säulenpreis von 37 Rp. als überfordert betrachten.<br />

Viele Mitglieder des T. C. S. und des<br />

Autogewerbeverbandes sind das Opfer der Rücksichtslosigkeit<br />

des Kartells. Alle Säulenhalter, die<br />

durch den Boykott geschädigt wurden, fordern wir<br />

hiermit auf, sich unverzüglich bei unserem Rechtskonsulenten<br />

Herrn Dr. Meyer-Wild zu melden. Wir<br />

werden vom T. C. S. aus rechtlich gegen diese verfassungswidrige<br />

Massnahme vorgehen. Wir richten<br />

an die Säulenhalter den Appell, die Boykottandrohungen<br />

zu ignorieren. Wir wollen einmal sehen, ob<br />

es den Benzingewaltigen möglich sein wird, ihre<br />

Machtstellung soweit auszunützen, dass sie Hunderte<br />

von Säulenhaltern sperren können. Wir fordern<br />

alle Säulen halter auf, den Benzinpreis herabzusetzen,<br />

ohne Rücksicht auf die Androhungen der<br />

Rechtsanwälte der Importeure und Grossisten. Wir<br />

^^fordern unsere Mitglieder auf, geschlossen wie ein<br />

»^ann in den Kampf einzutreten. Tankt nur an<br />

oäulen, die den Uenzinpreis 2—3 Rp. billiger ansetzen<br />

! Die grossen Verdienste, die die Trustgesellschaften<br />

an ihren Oclverkäufen tätigen, ermöglichen<br />

ihnen, ihre finanzielle Macht auszuspielen.<br />

Automobilisten, denkt daran, wer auch nur<br />

einen einzigen Liter Oel von Trustfirmen kauft,<br />

stärkt das Kartell, das uns Preise diktieren will.<br />

Selbst die schönen Schlagwörter «Schutz des<br />

Gewerbes », « Sicherung des Preises » können die<br />

Tatsache nicht wegwischen, dass der Automobilist<br />

ebenfalls ein Anrecht hat, dieses für die Ausübung<br />

seines Berufes unentbehrliche Betriebsmaterial so<br />

billig als möglich zu erhalten, denn für die 131 000<br />

Motorfahrer unseres Landes ist es nicht gleich, ob<br />

sie jährlich für eine Ueberorganisation zur Speisung<br />

der Verdienste der Trustgesellschaften und für<br />

überforderte Preise durchschnittlich rund Fr. 70.—<br />

mehr oder weniger ausgeben.<br />

Wenn wir schon demokratische Grundsätze anwenden,<br />

dann müssen wir erklären, dass unter den<br />

131 000 Motorfabrzeughaltern mehr Bürger des Mittelstandes<br />

sin.d, die ein Anrecht auf einen angemessenen<br />

Preis haben, als unter den sechs Riesen-Trustgesellschaften<br />

und unter den 120 Grossisten und Im-<br />

/ porteuren.<br />

^ Dass selbst im Lager des Automobil-Gewerbes<br />

'""Tnd des Verbandes der trustfreien Benzinimporteure<br />

die Gewaltmassnahmen der Benzingrössqji nicht gebilligt<br />

werden, beweisen die Ausdrücke, die von dem<br />

Auto-Gewerbeverband der Schweiz und dem Verband<br />

trustfreier Benzinimporteure der Schweiz vor noch<br />

nicht allzu langer Zeit veröffentlicht wurden:<br />

«Die Benzintrusts wollen den Schweiz. Benzinmarkt<br />

so in die Hände bekommen, dass sie die<br />

Preise ungehindert diktieren können. »<br />

«Wir Schweizer haben genug von Monopolen!<br />

Warum sollen wir uns ein Benzinmonopol von ausländischen<br />

Gesellschaften aufzwängen lassen, damit<br />

diese Riesentruste ihre Dividenden noch mehr erhöhen<br />

können. »<br />

« Benzin ist heute ein Konsumartikel geworden,<br />

'dessen Preis indirekt unsere ganze Volkswirtschaft<br />

interessiert. »<br />

« Garagist, dich hat man mit dem Tanksäulengeschenk<br />

erwischt, belogen, betrogen und bestohlenl<br />

><br />

Wir wollen nur noch hinzufügen, dass die Trustfirmen<br />

auf der einen Seite striktes Einhalten der<br />

Preise unter Boykottandrohung verlangen, auf der<br />

anderen Seite aber durch Unterbietungen (bei der<br />

Lieferung von grossen Quantitäten) die von ihnen<br />

angeblich als volkswirtschaftlich notwendig befundene<br />

Preisstabilisierung selbst stören und den Markt<br />

beunruhigen. Wer lesen kann, wird selbst wissen,<br />

was mit dieser Taktik zu erreichen gewünscht wird.<br />

Der Kampf dreht sich einzig und allein darum,<br />

dass wir Konsumenten uns mit allen Mitteln dagegen<br />

wehren, dass wir das Ausbeutungsobjekt monopolistischer<br />

Gebilde werden. Man hat uns bis<br />

heute nicht gefragt, sondern geglaubt, über unsere<br />

Köpfe hinweg ein Kartell errichten zu können. Ist<br />

es da noch verwunderlich, dass wir Konsumenten<br />

uns ebenfalls zusammentun und mit allen Mitteln<br />

für das kämpfen, was unsere schweizerische Verfassung<br />

uns verbürgt?<br />

Es gibt genug gute Oelo, die den obengenannten 4<br />

bestimmt ebenbürtig und trotzdem bedeutend billiger<br />

sind, die von Firmen hergestellt und verkauft<br />

werden, die nicht dem Kartell angehören.<br />

Wir erwarten von allen Automobilisten, dass sie<br />

in Zukunft nur noch solche Oele ausdrücklich verlangen,<br />

und nur roch an Säulen tanken, die diese<br />

Oele oder einige derselben führen. Wir verlangen<br />

von unseren Mitgliedern in ihrem eigensten Interesse,<br />

dass sie uns bis zum Letzten unterstützen.<br />

Die Parele lautet: Kein Oel der Trustgesellschaften<br />

mehr I Nur noch an Säulen tanken, die billiger<br />

verkaufen als den Diktaturpreis.<br />

Nur ein Bei-piel zur Illustration: Wir haben<br />

am letzten Mittwoch den Anwalt der Trustfirmen<br />

und einen Vertreter der Trustfirmen auf dem<br />

Sekretariat zu Gast gehabt und den Herren folgendes<br />

erklärt: «Wenn wir Konsumenten auf unsere<br />

grundsätzliche Einstellung des freien Benzinhandels<br />

verzichten, so müssen wir drei Postulate aufstel-<br />

•) Siehe No, 15 der A.-R,<br />

len und die Garant!« verlanr«, (UM dies« drei<br />

Bedingungen seitens der Trustfinnen eingehalten<br />

werden: 1. Verminderung des schweizerischen<br />

Säulenwalde» nm 2000 Säulen; 2. Zuteilung der<br />

Säulen nur an Vertreter des Automobilgewerbes;<br />

3. Festsetzung der Preise in einer Kommission, bei<br />

welcher die Konsumenten mit 50% der Stimmen<br />

Tertreten sind.<br />

Es handelt sich hier nm eine Forderung, -die<br />

sicher als anständig und gerecht angesprochen<br />

werden darf und die selbst vom Automobilgewerbe<br />

lebhaft unterstützt wird. Wir erklärten den Herren,<br />

dass es bei gutem Willen möglich sein werde, eine<br />

Lösung zu finden, doch dass die Grundbedingung<br />

hierzu, die Aufgabe des monopolistischen Diktates,<br />

der Verzicht auf den Boykott sei.<br />

Uns wurde zur Antwort: «Der Boykott ist für<br />

uns eine Nebensache, aber wir heben ihn nicht<br />

auf!» Mit anderen Worten, das Kartell beharrt auf<br />

seiner monopolistischen Gewalttätigkeit.<br />

Zwei Anwälte der Trustfirmen bombardieren<br />

uns mit Briefen, die wir jeweils der Form halber<br />

bestätigen und postwendend zu den Akten legen.<br />

Es scheint zu tagen ! Montag, den 19. Februar<br />

wurde von Bern bestimmt, dass der Benzinpreis<br />

um 1 Rp. zu senken ist. Die Klagen der Mitglieder<br />

des Autogewerbeverbandes in Zürich mehren sich.<br />

Immer stärker und ' heftiger wird ihr Verlangen<br />

nach Aufhebung der Diktaturpreise. Wir wissen,<br />

dass gegenwärtig verhandelt wird, um den Preis<br />

weiterhin zu senken. Gut so, Einsicht kommt bekanntlich<br />

nie zu spät Wir werden unseren Kampf<br />

fortsetzen, bis wir unser Ziel erreicht haben: Aufhebung<br />

der unschweizerischen, von ausländischen<br />

Firmen diktierten Gewaltmassnahmen gegenüber<br />

den schweizerischen Konsumenten.<br />

Autosektion Aargau<br />

Protokollauszug über die Vorstandssitzung vom<br />

23. Februar-<br />

1. Das Protokoll der letzten Vorstandssitzung<br />

wird verlesen und genehmigt. 2. In die Sektion<br />

werden neun Mitglieder neu aufgenommen. 3. Das<br />

von der Sportkommission bereinigte Sportprogramm<br />

(wir -werden darüber im Detail noch später berichten)<br />

wird ohne Einwendungen sanktioniert. 4.<br />

Nach einlässlicber Diskussion wird als Ort für die<br />

Abhaltung der Jahresfeier pro <strong>1934</strong> wieder der<br />

Saalbau in Aarau bestimmt.<br />

5. Die Mitglieder und Freunde der Sektion werden<br />

auf Montag, den 5. März,- 20 Uhr, nach Aarau<br />

(Lichtspielbaus zum Schlossplatz) zur Vorführung<br />

des Verkehrsfilms eingeladen. Anschliessend wird<br />

der Flieger Breitenbach einen Lichtbildervortrag<br />

über Indien haiten. Die Mitgliederkarten sind an<br />

der Kasse vorzuweisen. Eintritte für Mitslieder:<br />

Fr. 1.— und Fr. 1.50; für Nichtmitglieder: Fr. 1.50<br />

und Fr. 2—.'<br />

: 6. Die 7. ordentliche Generalversammlung findet<br />

Samstag, den 10. Mä_rz, abends 8 Uhr, im Hotel<br />

zum «Aarhof> in WiJdegg statt. Die Generalversammlung<br />

ist für dieses Jahr als Herrenabend gedacht.<br />

Die Traktandenliste wird den Mitgliedern<br />

noch zugestellt werden. Nach Abwandlung der<br />

Traktanden wird jedem anwesenden Mitglied aus<br />

der Kasse ein Znüni offeriert. R.<br />

UNTERSEKTION WlGGERTAL. Die Generalversammlung<br />

vom 25. Februar war trotz des schönen<br />

Wetters befriedigend besucht. Der Kantonalvorstand<br />

war vertreten durch die Herren' Präsident<br />

Lehner und'Zimmermann. Unter dem Vorsitz<br />

vo« Präsident "Laubi fanden die Traktanden eine<br />

erfreulich rasche Abwicklung. Das. Protokoll.« der<br />

Gründungsversammlung fand einstimmig Genehmigung,<br />

ebenso der Jahresbericht des Präsidenten,<br />

welcher in wertvoller Weise ergänzt wurde durch<br />

die Ausführungen des Kantonalpräsidenten. Die<br />

Kassa fand ebenfalls Zustimmung, die sparsame<br />

Verwaltung wurde ehrend anerkannt und dem<br />

Vorstand für die Zukunft eine Kompetenzsumme<br />

ausgesetzt zur freien Verwendung als Entgelt für<br />

die vielen Sitzungen und Mühewaltung. Dem Tourenprogramm<br />

pro <strong>1934</strong> wurde ohne Diskussion zugestimmt<br />

und in spezieller Abstimmung beschlossen,<br />

im November einen Familienabend abzuhalten.<br />

Aus der Mitfi würde gewünscht, dass gele-j<br />

gentlich ein Vortrag stattfinde über die Autohaftpflicht,<br />

ebenso ein Filmvortrag über Indien wäre<br />

genehm. Der Vorstand hat somit eine reichbeladene<br />

Geschäftsliste 'pro <strong>1934</strong> zu erledigen. Die Umfrage<br />

zeitigte noch ein9 schöne Zahl von Anregungen<br />

und Wünschen; namentlich fand auch der<br />

Benzinkampf eine entsprechende Würdigung und<br />

Kritik. Als neuer Reohnungsrevisor beliebte Fr.<br />

Widmer, Zofingen. Nach -etwa zweistündigen Verhandlungen<br />

konnte die Versammlung geschlossen<br />

werden, wobei jeder Teilnehmer die Gewissheit mit'<br />

nach Hause nehmen konnte,, dass zielbewusst gearbeitet<br />

worden ist und die Untersektion die beste<br />

Aussicht hat, sich, nunmehr numerisch zu stärken<br />

und in jeder Beziehung ihre Existenzberechtigung<br />

zu erbringen.<br />

Aus dem Jahresbericht ist zu entnehmen, dass'<br />

die Untersektion Wiggertal am 29. Januar 1933 gegründet<br />

worden ist mit einem Anfangsbestand von<br />

70 Mitgliedern, der Zuwachs bis Jahresende betrug<br />

28, somit total 98 Mitglieder. Seither sind<br />

weitere Anmeldungen erfolgt, so dass der Bestand<br />

zur Zeit HO beträgt. Vorstandssitzungen fanden<br />

fünf statt und über die verschiedenen Anlässe ist<br />

jeweilen in der «Automobil-Revue» eingehend berichtet<br />

worden.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Einladung zur ordentlichen Generalversammlung<br />

Sonntag, den 4. März <strong>1934</strong>, 14 Uhr, im Volkshaus<br />

in Wattwil. Traktanden:<br />

1. Wahl der Stimmenzähler.<br />

2. Vorlage des Protokolls der letzten Generalversammlung.<br />

»<br />

3. Jahresbericht 1933.<br />

4. Vorlage der Jahresrechnung 1933. •-•••'<br />

5. Bericht der Kontrollstelle. > ., ,<br />

6. Festsetzung der Sitzungsgelder und Reiseentschädigung<br />

für den Vorstand und die Subkom-'<br />

missionen ;• - , ...<br />

7. Festsetzung der Entschädigung an den Kassier.<br />

8. Festsetzung- •der Rückvergütung an, die Ortsgruppen,<br />

; ;<br />

9. Publikationsorgan.<br />

10. Festsetzung des Jahresbeitrages pro 1935.<br />

11. Budget pro <strong>1934</strong>. , , ... ,. :<br />

12. Eventuelle Ersatzwahl in den Vorstand.<br />

13. Bestimmung des Ortes der nächsten Geneialversammlung.<br />

14. Allgemeine Umfrage.<br />

Im Anschluss an die Versammlung, welche nur<br />

kurze Zeit dauern dürfte, findet ein Lichtbildervbr-.<br />

trag: « Mittelmeerfahrten » von unserm Vorstandsmitglied,<br />

Herrn Ingenieur F. Hügli, Wattwil, statt.<br />

Wir erwarten aus allen Gauen unseres Sektionsebietes<br />

einen Massenaufmarsch. Wir bitten Sie,<br />

vorstehende Traktandenliste -auszuschneiden.<br />

Der Sektionsvoretand,<br />

SEKTION BERN. Kommenden«' Samstag, den<br />

3. März,, führt "die Sektion Bern im meuen Festsaal<br />

des Kursaals Bern ihren üblichen C1 u b b a 11<br />

durch. Die Verghügungskommission hat manche<br />

Ueberraechungen in Bereitschaft. • .Einige kabarettistische<br />

Einlagen worden eben/alls . Nichttänzern<br />

imponieren. Die Vcrgnügungskommission hat Wert<br />

darauf gelegt, dass dem A. C. S.-Ball eine automobilistische<br />

Note gewahrt bleibt und dementsprechend<br />

sind auch dio tänzerischen Einlagen von Romeo<br />

und den 6 Alfa-Girl« ausgefallen. Der Vorverkauf<br />

im Sektions-Sekretariat (Telephon 23.813)<br />

dauert bis Samstag, den 3. März, >12 Uhr. Der<br />

Tischplan kann ebenfalls am gleichen Ort eingesehen<br />

werden. Auswärtige Bestellungen werden<br />

entgegengenommen. . h.<br />

skuss onsecLe<br />

Benzinkampf ä tout prix.<br />

Der Touring-Club der Schweiz. Auto-Sektion Zürich,,<br />

führt gegenwärtig einen Kampf gegen die Zürcher<br />

Benzin-Import- und -Handelsfirmen, Es ist<br />

nicht alltäglich, dass die Lokalsoktion eines Verbandes<br />

es für nötig und geordnet findet, die schweizerische<br />

Landesorganisation, welcher sie als einzelnes<br />

Glied angehört, zu sprengen und eigene Wege<br />

zu gehen, aber der T. C. S., Auto-Sektion Zürich,<br />

will das bewusst; das drückt das Titelbild seines<br />

Wochenheftes Nr. 7 vom 22. Februar <strong>1934</strong> augenfällig<br />

aus mit einem entzweifferissenen (Touring-?)<br />

Ring und bluttriefend roter Uebesschrift « Benzinkampf<br />

»I , • .<br />

Der T.C.S., Sektion Zürich," handelt also über<br />

den Kopf des gesa-mtschweizerischen<br />

Automobilismus hinweg, ohne Rücksicht<br />

auf den Schweiz. T. C.S., den A. C. S. und die, Fachverbände<br />

des Automobilgewerbes. ."Dennoch spricht<br />

die Führung des T.C.S., Sektion'"Zürich, im obgenannten<br />

Wochenheft das grossc*Wort aus, dass ihre<br />

darin gemachten Erklärungen tfhd Feststellungen<br />

das Fundament des Kampfes der ,131000 Konsumenten<br />

gegen Importeure und Trustgesellschaften<br />

sei. Wir fragen: Woher nimmt der T. C. S., Sektion<br />

Zürich, die Legitimation, in solchem<br />

Stile zur Oeffentlichkeit zu sprechen?<br />

Anschliessend. versichert der T. G. S., Sektion<br />

Zürich, in der Einleitung seines Artikels den Mitgliedern,<br />

dass seine Ausführungen auf Tatsachen<br />

beruhen, die er jederzeit beweisen,, kann.. Spricht<br />

er wirklich nur reine Tatsachen? Wir<br />

wollen hierauf nachstehend eintreten:<br />

1. Der T. C. S., Sektion Zürich; erklärt vorweg,<br />

die vom Bundesrat im Juni 1932 beschlossene Benzin-Kontingentierung<br />

sei eine richtige,<br />

selbstverständlich von ihm g e b i ll-i gte Massnah<br />

m e. Sie bezwecke, mit den ausländischen Benzin<br />

produzierenden Staaten'eine'Handeisbasis für<br />

tauschweisen Absatz der Sehweizerwaren zu schaffen<br />

, zum Nutzen unserer Volks wir.ts<br />

c h a 11


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 1«<br />

Prüfen Sie die Bremsen<br />

Ihres Wagens mit dem<br />

Bremsprüfer Siemens<br />

Die Flüssigkeitssäule dieses<br />

kleinen, am Armaturenbrett<br />

befestigten Apparates zeigt<br />

Ihnen bei einem kleinen<br />

Bremsversuch genau an, ob<br />

der Wagen auf die vorgeschriebene<br />

Entfernung zum<br />

Stehen kommt, oder ob die<br />

Bremsen nachgestellt werden<br />

müssen. Der wirksame Teil<br />

dieses Bremsprüfers ist im<br />

Prinzip ein schwingendes<br />

Flüssigkeits-Pendel, welches<br />

gegen die betriebsmässig auftretenden<br />

StÖsse und Temperaturen<br />

unempfindlich ist.<br />

Der Bremsprüfer erfordert<br />

keine Wartung und ist immer<br />

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