E_1934_Zeitung_Nr.033
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BERN, Freitag, 20. April <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 33<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag and Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Hubjährlicn Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
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Der Europaplan<br />
Ein grosszügiges Autostrassen-Projekt Puricellis.<br />
Die Entwicklung im Bau- der Nur-Autostrassen<br />
geht rascher vor sich, als noch vor<br />
zehn Jahren anzunehmen war. Die ersten<br />
Versuchsstrecken in Oberitalien fanden zu<br />
Anfang nicht überall restlose Anerkennung,<br />
aber allen Vorurteilen gegenüber hat sich<br />
ihre wirtschaftliche Bedeutung im heutigen<br />
Verkehrswesen durchgesetzt. Es' ist in Italien<br />
auch nicht bei den Versuchsstrecken geblieben,<br />
sondern ganz systematisch wurde<br />
besonders in Oberitalien ein modernes Automobilstrassennetz<br />
ausgebaut.<br />
Nachdem Italien mit dem guten Beispiel<br />
vorausging, ist ihm das neue Deutschland<br />
auf diesem Wege gefolgt. Die Autostrassenprojekte,<br />
die in Deutschland ausgearbeitet<br />
wurden, sind wenn möglich noch grosszügiger<br />
als die italienischen. Sie sehen ein<br />
gleichmässig verteiltes Autostrassennetz über<br />
das ganze Land vor und das Arbeitstempo,<br />
das vorgelegt wird, Iässt es als sehr wahrscheinlich<br />
erscheinen, dass das dortige Autostrassennetz<br />
schon in recht kurzer Zeit<br />
Wirklichkeit sein wird.<br />
Es ist selbstverständlich, dass die Autostrassennetze<br />
der verschiedenen Länder gegenseitigen<br />
Anschluss suchen müssen. Es ist |<br />
wichtig, dass die Anschlußstücke zusammenfallen<br />
und nicht an der Landesgrenze ins<br />
Leere stossen. Deshalb ist auch der von<br />
Puricelli aufgestellte Europaplan eine ausserordentlich<br />
begrüssenswerte Arbeit.<br />
Nach dem Projekt von Puricelli soll das<br />
ganze europäische Autostrassennetz eine<br />
Länge von 37,176 km erhalten. Die Verteilung<br />
auf die 18 in Frage kommenden Länder<br />
ist die folgende :<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Polen<br />
Rumänien<br />
Spanien<br />
Jugoslawien<br />
Oesterreioh<br />
Tschechoslowakei<br />
Ungarn<br />
Bulgarien<br />
Griechenland<br />
Schweiz<br />
Belgien<br />
Tirrkei<br />
Portugal<br />
Albanien<br />
7375 km<br />
6415 km<br />
5061 km<br />
2965 km<br />
2855 km<br />
2650 km<br />
2600 km<br />
1280 km<br />
1170 km<br />
1175 km<br />
950 km<br />
825 km<br />
625 km<br />
325 km<br />
325 km<br />
250 km<br />
200 km<br />
Niederlande 120 km<br />
Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich,<br />
dass eigentlich die Schweiz als wichtigstes<br />
Verkehrsgebiet im Zentrum Europas einen<br />
nicht besonders grossen Anteil an diesem<br />
Autostrassennetz hat, besonders wenn man<br />
den Vergleich, mit andern Ländern zieht.<br />
Wenn wir die Zahlen von Bulgarien und<br />
Griechenland z. B. betrachten, so ist man erstaunt,<br />
dieselben bedeutend grösser zu finden,<br />
als diejenigen für die Schweiz. Dabei<br />
ist allerdings nicht zu vergessen, dass die<br />
Territorien dieser Länder doch um ein bedeutendes<br />
grösser sind, als dasjenige der<br />
Schweiz. Zudem durchziehen die projektierten<br />
Autostrassen in Bulgarien und! Griechenland<br />
das Land in der Richtung der grössten<br />
Ausdehnung; während die Schweiz eigentlich<br />
nur zweimal in der kürzeren Nord-Süd-<br />
Richtung durchfahren wird.<br />
Aus dem Gesamtautostrassennetz von Europa<br />
hebt nun Puricelli besonders 9 Hauptverkehrsü'inien<br />
hervor (siehe Kartenskizze),<br />
die besonders für den grossen transkontinentaflen<br />
Verkehr in Betracht kommen, und die<br />
die grossen Hafenstädte und europäischen<br />
Verkehrszentren untereinander verbinden.<br />
Die Totallänge dieser 9 Hauptverkehrsadern<br />
beträgt rund' 23,400 km. Ihre Verteilung auf<br />
die verschiedenen Länder ergibt sich aus<br />
nachstehender Tabelle. Auch aus dieser Tabelle<br />
ist ersichtlich, dass die Schweiz nicht<br />
besonders stark an diesem Strassennetz beteiligt<br />
ist.<br />
' Es ist nicht uninteressant, den Europaplan<br />
Länge der internationalen Autostrassen in jedem einzelnen Land.<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 CU.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarlt.<br />
Iraeratenschlusg 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
PurioelÜs mit den « Grands Itineraires Internationaux<br />
>, wie sie von der A.I.A.C.R. ausgearbeitet<br />
wurden, zu vergleichen. Dabei ist<br />
aber vorwegzunehmen, dass zwischen den<br />
beiden Vorschlägen insofern ein wesentlicher<br />
Unterschied besteht, als Puricelli Nur-Autostrassen<br />
vorschlägt, währenddem die A.I.A.<br />
C.R. nur ganz allgemein den Ausbau eines<br />
grossen für den internationalen Verkehr dienenden<br />
Strassennetzes vorsieht. Der Vergleich<br />
der beiden Vorschläge zeigt bei näherem<br />
Studium, dass sie sich im Verlauf der<br />
grossen Strassenzüge ziemlich decken, dass<br />
aber im einzelnen doch recht wesentliche<br />
Unterschiede in der Linienführung bestehen.<br />
Es ist tzu hoffen, dass sich beide Vorschläge<br />
auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen,<br />
denn letzten Endes bezwecken sie doch<br />
beide das Nämliche : dem internationalen<br />
Automobilverkehr grösste Erleichterungen<br />
zu bringen. Mit der Frage des Ausbaues<br />
eines europäischen Automobilstrassennetzes<br />
hat sich auch schon der Völkerbund, dann<br />
die italienische Handelskammer usw. befasst.<br />
So hat seinerzeit Albert Thomas, der ehemalige<br />
Präsident des internationalen Arbeitsamtes<br />
schon ein Projekt aufgestellt, laut welchem<br />
14,000 km AutomobiJstrassen gebaut<br />
werden sollten. Die Kosten wurden auf 4200<br />
Millionen Goldfranken berechnet. Um eine<br />
Finanzierung überhaupt zu ermöglichen,<br />
schlug damals Oberst Aebi vor, es solle bei<br />
Total Portugal<br />
Frankreich<br />
Belgien lande land<br />
Nieder-<br />
Deutsch'<br />
Oesterreicslowakei<br />
Polen Ungarn slawien nien rien nien •land<br />
Tschecho-<br />
Jugo-<br />
Rumä-<br />
Bulga-<br />
Alba-<br />
Griechen<br />
Itineraires<br />
km<br />
Spanien Schweiz Italien Türkei<br />
Total<br />
km<br />
1. Lissabon - Madrid - Barcelona - Marseille<br />
- Genua - Rom - Neapel - Brindisi<br />
(einsohl. Otranto) - Valona - Sofia -<br />
Bukarest<br />
2. Mit Linie 1 bei Saragossa: Madrid -<br />
San Sebastian-Bordeaux - Paris - Brüssel<br />
- Amsterdam<br />
3. Calais - Paris - Dijon - Bern - Sesto<br />
Calende - Mailand - Venedig - Triest -<br />
Fiume - Belgrad - Sofia - Konstantinopel<br />
4. Paris - Karlsruhe - München - Salzbürg<br />
- Wien - Budapest - Bukarest .<br />
5. Brüssel - Köln - Hannover - Berlin -<br />
Warschau<br />
6. Berlin - Leipzig - München - Verona -<br />
Bologna - Florenz (weiter mit Linie 1)<br />
Perugia - Rom<br />
7. Mit Linie 6 Berlin - Leipzig - Dresden -<br />
Prag • Wien - Graz - Udine - Venedig -<br />
Bologna - Florenz - Rom<br />
8. Danzig - Warschau - Krakau - Budapest<br />
- Belgrad<br />
9. Warschau - Lemberg - Konstanza . .<br />
5,000<br />
1,750<br />
5,000<br />
3,000<br />
1,850<br />
2,050<br />
1,450<br />
1,950<br />
1,350<br />
23J400"<br />
250 1350<br />
250<br />
600<br />
1225<br />
1175<br />
250 1600 3550<br />
155 120<br />
550 750<br />
180<br />
1220<br />
1375<br />
170<br />
225<br />
100<br />
1375 275 150 350 200 450<br />
980 1225<br />
575<br />
330<br />
450<br />
100<br />
530<br />
150 325<br />
420<br />
450<br />
480 970 300 200<br />
675<br />
675<br />
335 120 3515 325 3260 1080 1050 2095 625 1700 2145 775 200 450 325<br />
645<br />
675<br />
425 325<br />
5,000<br />
1,750<br />
5,000<br />
3,000<br />
1,850<br />
2,050<br />
1,450<br />
1,950<br />
1,350<br />
23,400<br />
F E U I L L E T O N<br />
Die ewige Wahrheit.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(20. Fortsetzung)<br />
Immer weiter, immer weiter. Das war hier<br />
denn doch etwas ganz anderes wie im zahmen<br />
Wiener Wald. Links und rechts stiegen<br />
zwischen den bewaldeten Vorhügeln himmelhoch<br />
grausteinerne Bergriesen auf. Plötzlich<br />
blieb Jul stehen — sie auch. Beinahe hätte<br />
sie in ihrer Ermüdung unwillkürlich den Kopf<br />
an seine Schulter gelehnt.<br />
«Ich will Ihnen nun etwas zeigen, Frau<br />
Enid. Eine Ueberraschung. Schliessen Sie<br />
die Augen.» Misstrauisch sah sie ihn an. Aber<br />
sie schloss sie. «Und wenn ich .jetzt' sage,<br />
dann sehen Sie geradeaus!» Sie kniff die<br />
Augen zu. Sie fühlte, wie er sie bei den<br />
Schultern sanft berührte und nach links<br />
drehte.<br />
«Jetzt!»<br />
Sie riss die Augen auf, zwinkerte im blendenden<br />
Sonnenlicht und folgte mit den<br />
Blicken seinem Arm, der nach vorne wies.<br />
Ueber dem schwarzgrünen Tannenwald ragte<br />
ein silbergrauer Felsenkoloss auf.<br />
«Der Hochgolling!»<br />
Mit gefalteten Händen blickte sie zu dem<br />
steinernen Herrn hinauf. Freudestrahlend beobachtete<br />
Jul die Verklärung ihrer Blicke,<br />
und als sie wieder zu ihm sah, reichten sie<br />
sich die Hände.<br />
Ein Marktflecken tauchte vor ihnen im<br />
Grünen auf. Zerstreute Häuser, mitten aufragend<br />
ein schlanker, spitzer Kirchturm.<br />
«Unser Ziel, Frau Enid.»<br />
Sie nickte.<br />
Ein kleiner Marktplatz nahm sie auf, an der<br />
einen Seite ein ansehnliches stockhohes Haus,<br />
im Oberstock eine ringsumlaufende Holzgalerie,<br />
scharlachrote Pelargonien an den<br />
Fenstern, über dem runden Einfahrtstor ein<br />
grosses Aushängeschild, schwarz und gold,<br />
in der Mitte ein buntes, bemaltes Blechschild.<br />
Alte handgeschmiedete Arbeit. Daneben auf<br />
dem Kalkbewurf der Vorderfront des Hauses<br />
eine Sonnenuhr, im Mittelstück in erblasster<br />
Freskenmalerei Christus mit den Engelein<br />
über den Wolken. Darüber in kaum mehr<br />
sichtbaren, verblassten, gotischen Buchstaben:<br />
«Gasthof zur ewigen Seligkeit».<br />
Sie schritten durch das niedere Einfahrtstor.<br />
Der lange Jul musste sich tief bücken.<br />
Eine nette Kellnerin im sauberen Kattunkleid<br />
begrüsste sie, sich beim Sprechen ununterbrochen<br />
die Hände an der Schürze abtrocknend.<br />
Ein gegenseitiges «Grüss Gott».<br />
«Ein schönes Zimmer für die Herrschaften?»<br />
«Zwei!» Die Kellnerin sah erstaunt auf.<br />
Frau Enid sah beiseite.<br />
Aber plötzlich griff sie in das Gespräch<br />
ein und meinte, am besten würden sie sich<br />
die Zimmer selbst aussuchen. Ihre schweren<br />
Nagelschuhe polterten über die steile, schmale<br />
Holztreppe, und als die hochbusige Kellnerin<br />
erklärte, es sei alles frei, griff Frau Enid unvermutet<br />
tatkräftig ein und empfahl Jul das<br />
eine Zimmer gleich am Anfang des Ganges,<br />
weil es so licht und freundlich sei, und entschied<br />
sich selbst für ein Zimmer am anderen<br />
Ende des Ganges — wegen der Aussicht.<br />
Ob die Herrschaften lange bleiben? O nein.<br />
Sie würden vielleicht noch heute abend zur<br />
Hütte aufsteigen und das an Gepäck zurücklassen,<br />
was sie nicht unbedingt brauchen.<br />
Wozu sich unnötig abschleppen? Man möge<br />
nur einstweilen die Rucksäcke hinaufschaffen.<br />
Rasch war alles untergebracht.<br />
In der sauberen, kühlen Gaststube Hessen<br />
sie sich zu einem erfrischenden Glas Milch<br />
nieder, denn draussen glühte unbarmherzig<br />
die Sommersonne. Frau Enid strich sich mit<br />
beiden Händen das Haar aus dem erhitzten<br />
Gesicht und sah sich neugierig in dieser ihr<br />
neuen Welt um. Der blechbeschlagene<br />
Schanktisch, rohe Holztische und Bänke,<br />
sauber geschrubbt, an den Wänden Rehgeweihe<br />
und Gemskrickel zwischen bunten<br />
Heiligenbildern in billigem Oeldruck. Ueber<br />
der Türe ein Muttergottesbild, unter dem in<br />
einem rubinroten Glaskelch ein ewiges Licht<br />
brannte.<br />
Sie setzten sich natürlich nebeneinander<br />
und nicht gegenüber. Die runde Kellnerin<br />
stellte die Milch vor sie und betrachtete sie<br />
verstohlen von oben bis unten.<br />
Draussen vor der Tür zuckte sie geringschätzig<br />
die Achseln. Das hätte sie auf den<br />
ersten Blick gesehen, dass die nicht verheiratet<br />
seien.<br />
« Weswegen dö dös Theater machen, mit<br />
dö zwoa Zimmer.»<br />
Ein vom Alter verkrümmtes, kleines Weiblein<br />
trat in die Gaststube und reichte beiden<br />
freundlich die Hand. Die Frau Wirtin.<br />
«Grüss Gott.»<br />
Mit der Schürze wischte sie über die Tischplatte<br />
und fing vom schönen Wetter zu<br />
reden an* wohin sie gingen, ob sie vielleicht<br />
einen Führer oder Träger brauchen täten,<br />
und was sie gerne zum Nachtmahl essen<br />
täten. Mit freundlichen Blicken sah sie auf<br />
Frau Enid. Vor Jahren sei ihr die Tochter<br />
gestorben, schwätzte sie redselig. So schön<br />
wie die junge Frau da, war sie not, aber<br />
sie war auch sehr sauber. Sie war auch<br />
blond. Immer, wenn sie eine Blondhaarige<br />
sehe, müsse sie sich an ihr Madl erinnern.<br />
Beim ersten Kind sei das Malheur geschehen.<br />
Mit bekümmerter Miene schlich sie aus dem<br />
Zimmer.<br />
Jul und Enid sassen nebeneinander. Ihre<br />
schmale gepflegte Hand lag auf der Tischplatte,<br />
und als Jul seine braune Tatze auf die
Das europäische Autostrassennetz<br />
nach dem Vorschlag<br />
von Ingenieur Puricelü,<br />
dem bekannten Erbauer<br />
italienischer Autostrassen.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Um das Verkehrsteilungsgesetz oder das<br />
Gesetz über die Regelung der gewerbsmässigen<br />
Gütertransporte mit Motorfahrzeugen<br />
auf öffentlichen Strassen, wie es in der amtlichen<br />
Sprache so schön heisst, ist es in den<br />
letzten Wochen stille geworden. Wie erinnerlich,<br />
trat die Kommission des Ständerates,<br />
der für dieses Geschäft die Priorität hat, im<br />
Februar zusammen und kam kaum über den<br />
Beschluss hinaus, auf die Vorlage einzutreten,<br />
da sie ergänzende Unterlagen abzuwarten<br />
wünschte. Damit fiel die anfänglich in<br />
Aussicht genommene Beratung in der Märzsession<br />
des Parlamentes dahin. Diese Verschiebung<br />
wurde in weiten Kreisen mit Befremden<br />
aufgenommen und unter dem Stichwort<br />
« Verschleppungspolitik » in der politischen<br />
Presse kritisiert. Dass die Oeffentlichkeit<br />
ein eminentes Interesse an einer Abklärung<br />
des Problems hat, ist ganz klar, wenn<br />
man sieht, wie sich die Millionendefizite der<br />
S.B.B, langsam aber stetig anhäufen. Die<br />
Bahnverwaltung hat zudem den Standpunkt<br />
eingenommen, dass die Frage der Verkehrsteilung<br />
zuerst geregelt sein müsse, bevor an<br />
die weitere Reorganisation der Bundesbahnen<br />
herangetreten werden könne.<br />
Diese Verknüpfung der beiden Geschäfte<br />
wurde aber weitherum nicht verstanden. Die<br />
Erkenntnis, dass die Verwaltung der Bundesbahnen<br />
gründlich umgestellt werden müsse,<br />
dass die Forderung nach Entpolitisierung der<br />
Bahn gerechtfertigt ist, hätte gewiss Grund<br />
genug sein können, beide Probleme gleichzeitig<br />
zu fördern und nicht das eine vom andern<br />
abhängig machen zu wollen. Wie der<br />
Präsident des Verwaltungsrates der S.B.B,<br />
seinerzeit in einem Vortrage ausführte, ist<br />
auch die Möglichkeit zu prüfen, ob der Bahnbetrieb<br />
einer gemischten oder gar einer privaten<br />
Gesellschaft zu übertragen wäre. AB<br />
diese heiklen und wirtschaftlich ausserordentlich<br />
wichtigen Studien, sind angesichts<br />
der tnisslichen finanziellen Betriebsergebnisse<br />
so dringend, dass eine promptere Inangriffnahme<br />
tatsächlich gerechtfertigt wäre.<br />
Die an dem zu treffenden Verkehrsabkommen<br />
am meist interessierten Strassenverkehrsverbände<br />
haben übrigens die Zustimihrige<br />
legte und sie mit sanftem Druck umschloss,<br />
Hess sie es ohne Widerstand geschehen.<br />
Beide schwiegen. Es war das Stillschweigen<br />
gegenseitiger Verlegenheit, sich<br />
abseits der Menschen so allein und sich<br />
selbst überlassen zu wissen. Bis sie ihm sanft<br />
ihre Hand entzog in Erinnerung ihrer Vorsätze.<br />
Aber als er sie mit wehmütiger Miene<br />
ansah, da wurde sie in sich schwach und<br />
überliess sie ihm wieder. Aber mit einer gewissen<br />
Verlegenheit sah sie vor sich auf die<br />
Tischplatte. Da brach er ihr Schweigen.<br />
«Sind Sie glücklich, Enid?» Sie zuckte zusammen,<br />
auf diese Frage war sie nicht vorbereitet.<br />
Alles durfte er sie fragen, nur dies<br />
nicht. Sie schwieg.<br />
«Sind Sie glücklich, Enid?»<br />
Mit gesenktem Blick kämpfte sie mit sich<br />
um die Antwort. Sie hörte die Stimme ihres<br />
Herzens und hörte die Stimme der Besonnenheit,<br />
die zu ihr sprach, bis sie ihn mit einem<br />
schmerzlichen Lächeln ansah.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
der Internationalen Zahlungsbank in Basel<br />
ein, eigenes Departement für die Finanzierung<br />
des europäischen Strassenbaues geschaffen<br />
werden. Er erkannte ganz richtig,<br />
dass die einzelnen Länder wohl kaum in der<br />
Lage wären, innert nützlicher Frist das nötige<br />
Geld aufzubringen. Wahrscheinlich muss<br />
auch beim Projekte Puricellis mit einer ähnlichen<br />
Finanzierungsmethode gerechnet werden.<br />
Sein Projekt, das noch viel grosszügiger<br />
ist, als dasjenige von Albert Thomas,<br />
wird auch bedeutend mehr kosten. Zahlen<br />
Hegen freilich bis heute keine vor.<br />
Eines steht fest: der Autostrassenbau<br />
schreitet unentwegt vorwärts, so sehr ihm<br />
auch da und dort noch Hindernisse in den<br />
Weg gelegt werden mögeti. Die Beispiele<br />
von Italien und Deutschland sind doch zu<br />
Auto<br />
Gegen Brennstoffzufuhrstörunsen.<br />
in der Form von Gasblasenbildung, wie sie<br />
beim Befahren langer Steigungen oder an<br />
heissen Tagen auch in der Ebene immer noch<br />
auftritt, ist nunmehr eine sinnreiche, nachträglich<br />
einbaubare Vorrichtung geschaffen<br />
worden.<br />
Ein neuer 7-PS-Citroen-Typ.<br />
Der schon seit einiger Zeit von der Fachwelt<br />
erwartete neue Citroen-Typ mit nominell<br />
7 PS wurde gestern von ,M. Andre<br />
Citroen der französischen Presse offiziell<br />
vorgestellt. Es handelt sich um einen<br />
Vierzylinderwagen mit Vorderradantrieb,<br />
38 PS Bremsleistung, unabhängigen Graugusszylinder-Laufbüchsen,<br />
elektrisch zusammengeschweisster<br />
stromlinienartiger Stahlblechkarosserie<br />
und weniger als 900 kg<br />
Gewicht, der bis Ende des Jahres in 120 000<br />
bis 125 000 Exemplaren herausgebracht werden<br />
soll.<br />
Reduktion der englischen Automobilsteuer.<br />
Der britische Schatzkanzler konnte, von<br />
seinen Kollegen in andern Staaten als vielbeneideter<br />
Finanzminister das abgelaufene<br />
Steuerjahr mit einem Einnahmenüberschuss<br />
von 39 MM. Pfund Sterling abschliessen. Für<br />
das neue Finanzjahr wird mit einem Einnahmenüberschuss<br />
von 29,1 Hill. Pfd. St. gerechnet.<br />
Zufolge dieses voraussichtlichen<br />
Ueberschusses hat die Regierung u. a. eine<br />
Reduktion der Automobilsteuer um 25 Pro-<br />
mung zur Vereinbarung von der Reorganisation<br />
der Bahnen abhängig gemacht, wollten<br />
also gerade den umgekehrten Weg einschlagen.<br />
Ebenso hat der Handels- und Industrieverein<br />
die , Auf fassung vertreten, es liege<br />
keine Veranlassung vor, die Sanierung getrennt<br />
von der Verkehrsteilung ins Auge zu<br />
fassen. Es scheint, dass man aber behördlicher-<br />
und bahnamtlicherseits die Absicht hat,<br />
am einmal eingeschlagenen Weg festhalten<br />
zu wollen, wohl um die bitteren Pillen» die<br />
dem Volke serviert werden müssen, schmackhafter<br />
zu machen, wenn sie in kleineren Dosen<br />
verabreicht werden !<br />
Sei dem wie ihm wolle, so regt sich mit<br />
dem Frühling auch wieder etwas in der ständerätlichen<br />
Kommission, die auf den 30. April<br />
zu einer weiteren Tagung einberufen wird.<br />
In der Zwischenzeit dürften nun die von der<br />
Verwaltung und 1 den nächstbeteiligten Wirtschaftsverbänden<br />
gewünschten zusätzlichen<br />
Orientierungen eingetroffen sein, so dass der<br />
Detailberatung des Abkommens nichts mehr<br />
im Wege stehen sollte. Möglicherweise wird<br />
somit dem Ständerat in der Junisession Gelegenheit<br />
gegeben, den Bericht der Kommission<br />
entgegenzunehmen und seinerseits Stellung<br />
zu beziehen. Erst nachher tritt dann die<br />
Kommission des Nationalrates in Funktion.<br />
Ob diese ihrem Rate im September Bericht<br />
und Antrag stellen kann, ist noch ungewiss.<br />
Auf alle Fälle zieht sich das ganze Geschäft<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 33<br />
IÄ « til<br />
lehrreich und rufen unbedingt einer Nachahmung.<br />
Wenn einmal ein paar Länder ein<br />
ausgebautes Autostrassennetz haben, so<br />
müssen auch die übrigen Staaten diesem<br />
Beispiele folgen, wollen sie nicht ganz vom<br />
internationalen Durchgangsverkehr umfahren<br />
werden.<br />
Lr.<br />
istischer<br />
zent (2,2 MM. Pfd. St.) beschlossen. Bei uns<br />
laboriert man hingegen an neuen automobilistischen<br />
Einnahmequellen herum!<br />
Die Amerikanerinnen dürfen nicht renniahren.<br />
Die « American Automobile Association »<br />
hat kürzlich den Beschluss gefasst, an Frauen<br />
keine Rennlizenzen zu erteilen. Hunderte von<br />
Bewerbungen sportfreudiger Amazonen um<br />
die Rennerlaubnis werden mit dieser prinzipiellen<br />
Entscheidung zurückgewiesen, und<br />
die Amerikanerinnen werden finden, die<br />
Männer hätten sich in dieser Angelegenheit<br />
wieder einmal von der überheblichsten Seite<br />
gezeigt...<br />
Der dritte Express-Fiugzeugtyp der Swissair.<br />
Am letzten Mittwoch traf in Dübendorf das<br />
hier schon angekündigte Curtiss-Condor-<br />
Schnellverkehrsflugzeug ein, mit dem die<br />
Swissair ab 1. Mai den Betrieb auf der<br />
Strecke Zürich-Berlin aufnehmen wird. Der<br />
zweimotorige verspannte Doppeldecker fasst<br />
15 Passagiere und entwickelt eine Maximalgeschwindigkeit<br />
von 275 km/St.<br />
Wilsongetriebe auf Schienentriebwasen.<br />
Das bekannte, im Autobau schon stark verbreitete<br />
Wilson-Getriebe mit Gangwähler-<br />
Vorrichtung wird neuerdings in England auch<br />
in Schienentriebwagen angewandt.<br />
Farbige Autostrassen.<br />
In Italien werden gegenwärtig Versuche<br />
zur Färbung blendender Strassenbeläge angestellt.<br />
noch bedenklich in die Länge, so dass es um<br />
so eher geboten erscheint, wenn die übrigen<br />
Fragen der Bahnreorganisation unabhängig<br />
davon endlich einmal aus dem Stadium der<br />
Vorpostengeplänkel herauskommen.<br />
Die Haftpflichtversicherung ausländischer<br />
Motorfahrzeuge. Art. 54 des Automobilgesetzes<br />
sieht vor, dass der Bundesrat hiefür die<br />
erforderlichen Vorschriften aufstellt. Er erhält<br />
die Befugnis, allfällige Eingangsgebühren<br />
zur Deckung der Versicherungskosten zu<br />
verwenden.<br />
•<br />
Es bestand ursprünglich beim Justiz- und<br />
Polizeidepartement die Absicht, eine Pauschalversicherung<br />
ins Auge zu fassen, bei<br />
der jed'er einreisende Fremde einen Prämienbetrag<br />
von 2—3 Fr. hätte entrichten müssen.<br />
Wir haben aber gemeinsam mit einer Reihe<br />
von Organisationen, die am Fremdenverkehr<br />
interessiert sind, darauf hingewiesen, dass in<br />
einer Zeit, da alle uns umgebenden Länder<br />
die grössten Anstrengungen machen, um die<br />
ausländischen Gäste für sich zu gewinnen,<br />
eine Massnahme, die den fremden Besucher<br />
auch nur mit einem an und für sich bescheidenen<br />
Betrage belasten würde, einen sehr<br />
nachteiligen Einfluss auf den Gästezustrom<br />
und vor allem auf d'en Autotourismus haben<br />
müsste. Erfreulicherweise hat man sich behördlicherseits<br />
dieser Erkenntnis nicht verschlossen.<br />
Die Erhebung einer Versicherungsgebühr<br />
stände übrigens in sonderbarem Gegensatz<br />
zu allen Bemühungen und finanziellen<br />
Opfern, die überall gemacht werden, um<br />
die Einreise von Gästen per Automobil zu<br />
erleichtern.<br />
Seit der im Frühjahr 1933 stattgefundenen<br />
Konferenz im Bundeshaus hat man in der<br />
Öffentlichkeit von dieser Haftpflichtversicherung<br />
der Ausländer nicht mehr viel gehört.<br />
Nichtsdestoweniger Hess aber das zuständige<br />
Departement die Angelegenheit nicht mehr<br />
aus dem Auge. So wurden zahlreiche Verhandlungen<br />
mit den Versicherungsgesellschaften<br />
gepflegt und auch die Verkehrsorganisationen<br />
ins Vertrauen gezogen. Wie<br />
nun gemeldet wird, hat Bundesrat Häberlin<br />
in der letzten Sitzung des Bundesrates über<br />
den Stand der Angelegenheit Bericht erstattet.<br />
Die Depeschenagentur berichtet hierüber<br />
folgendes :<br />
Es handelt sich fa der Hauptsache darum, zu<br />
wissen, von wem und wie die Prämien für diese<br />
Haftpflichtversicherungen bezogen werden sollen, die<br />
nach Schätzungen der Versicherungsgesellschaften<br />
jährlich etwa 800000 Fr. ausmachen dürften. Es<br />
wird eine Lösung gesucht, um womöglich zu verhindern,<br />
dass die ausländischen Autofahrer selber an<br />
der Grenze eine Taxe zahlen müssen, damit der in<br />
der Entwicklung befindliche Autotourismus nicht<br />
etwa gehemmt werde. Das Justiz- und Polizeidepartemont<br />
wurde einstweilen beauftragt, eine Lösung<br />
in der Richtung zu suchen, dass nicht die Fahrzeugführer<br />
selber versichert würden, sondern dass<br />
alle Opfer ausländischer Motorfahrzeuge entschädigt<br />
werden sollen.<br />
In bezug auf die Finanzierung liegt es nahe,<br />
einen Modus anzustreben^ wie er für den Abschluss<br />
der Versicherung des Bundes gegen<br />
Strolchenfahrer gefunden wurde. Diese Versicherung,<br />
die auf Grund von Artikel 55 des<br />
Automobilgesetzes erfolgte, wurde zugunsten<br />
«von Personen, die getötet oder verletzt werden<br />
durch den eigenmächtigen, vom Halter<br />
nicht verschuldeten Gebrauch eines Motorfahrzeuges<br />
durch einen Dritten» abgeschlossen.<br />
Die Prämiensumme, welche ungefähr<br />
eine Viertelmillion Fr. ausmachen dürfte,<br />
wird vom Bund aus den Benzinzolleinnahmen<br />
bezahlt. Es scheint um so eher gegeben,<br />
diese die Ausländer betreffende Versicherung<br />
auf dem nämlichen Weg zu dekken,<br />
da schliesslich jeder einreisende Autotourist<br />
durch den Konsum und Ankauf von<br />
Benzin in der Schweiz der Eidgenossenschaft<br />
bekanntlich, wie die einheimischen Fahrer,<br />
17 Rappen pro Liter Benzin an Abgaben entrichtet.<br />
Der fremde Gast kommt also in<br />
reichlichem Masse für die Prämiendeckung<br />
auf, ja er leistet daneben noch einen gewissen<br />
Beitrag an den Strassenunterhalt, von<br />
dem die Kantone allerdings herzlich wenig<br />
spüren, weil ihr Anteil leider auf ein Viertel<br />
dieser Einnahmen beschränkt bleibt.<br />
Was den Versicherungsbereich anbetrifft,<br />
so scheint es durchaus gerechtfertigt, dass<br />
mit der Police nicht etwa der ausländische<br />
Fahrer gedeckt ist, sondern die eventuellen<br />
Opfer eines durch ihn verschuldeten Verkehrsunfalles.<br />
Der in Frage stehende Automobilist<br />
wird unserem Lande schon Dank<br />
wissen, wenn ihm alle die umständlichen und<br />
finanziell vielleicht weittragenden Sorgen um |<br />
den vom Unfall Betroffenen abgenommen<br />
werden. Der veranschlagte Prämienbetrag von<br />
800,000 Fr. mag die Behörden veranlasst haben,<br />
mit der Uebernahme der Kosten noch<br />
zurückzuhalten. Er scheint uns übrigens<br />
auch reichlich hoch, denn nach den bisherigen<br />
statistischen Erhebungen dürfte die. Beteiligung<br />
der Ausländer an Verkehrsunfällen wohl<br />
nicht so stark sein, um ein derart umfangreiches<br />
Risiko decken zu müssen. Wahrscheinlich<br />
wird sich auch in diesem Falle der<br />
Bund, wie bei der Strolchenversicherung, eine<br />
Gewinnbeteiligung ausbedingen, welche die<br />
notwendige Korrektur der Prämienzahlung<br />
bei günstigem Schadenverlauf bringen kann.<br />
Als positiver Erfolg darf aber heute schon<br />
der Umstand gebucht werden, dass der<br />
Bundesrat nun ebenfalls der Auffassung ist,<br />
die Versicherung müsse in Szene gesetzt<br />
werden, ohne dass der ausländische Fahrer<br />
irgendwie mit deren Regelung oder finanziellen<br />
Tragung zu belasten sei. Dieses Entgegenkommen<br />
wird den Ruf der Gastlichkeit<br />
unseres Landes nur erhöhen. Tatsächlich hat<br />
die seinerzeitige Meldung, dass die Fremden<br />
zur Kostendeckung beigezogen werden könnten,<br />
bereits an vielen Orten eine Zurückhaltung<br />
der Automobilisten zur Folge gehabt,<br />
wodurch manche Schweizer Reise<br />
ungerechtfertigterweise bereits unterblieb.<br />
Erst dieser Tage ging uns von einem viele<br />
tausend Mitglieder zählenden automobilistischen<br />
Landesclub eine diesbezügliche Anfrage<br />
zu, die beweist, dass es notwendig ist,<br />
wenn das gesamte Ausland möglichst bald<br />
in dieser Richtung beruhigt werden kann. Es<br />
dürfte heute schon nicht an dunklen Kräften<br />
fehlen, die versuchen, zum Nachteil der<br />
Schweiz aus der noch bestehenden Ungewissheit<br />
Nutzen zu ziehen, um andere Auslandsreisen<br />
eher mundgerecht machen zu können.<br />
Es gilt daher für alle an der Auslandswerbung<br />
beteiligten Kreise, hier aufklärend<br />
zu wirken. Den besten Trumpf in diesen<br />
Bestrebungen wird uns aber der Bund liefern,<br />
wenn die Versicherungsfrage endgültig unter<br />
Dach ist und die Finanzierung eine interne<br />
schweizerische Angelegenheit bleibt. 8
N° 38 - <strong>1934</strong> ÄUTOMOBTL-REVUB<br />
Sportnachrichten<br />
Grosser Preis Pietro Bordino<br />
in Alessandria.<br />
Am nächsten Sonntag.<br />
Nach dem Grossen Preis von Monaco und<br />
Üer Mille Miglia folgt am nächsten Sonntag<br />
als drittes wichtiges Rennen zu Ehren des<br />
ivor Jahren verunglückten Pietro Bordino<br />
der Kampf um den Borditio-Pokal. Obwohl<br />
dieser Anlass in seinen Ausmassen nicht<br />
an die europäischer! Grands Prix heranreicht,<br />
ist er dennoch stets von internationalem<br />
Interesse. Mehr als je verdient das<br />
Rennen von Alessandria in diesem Jahre die<br />
[Aufmerksamkeit weitester Sportkreise.<br />
Das Rennen ist weniger bedeutsam hinsichtlich<br />
der technischen als vielmehr In be«<br />
zug auf die sportlichen Ergebnisse. Es wird<br />
nach dem bekannten System der Vorläufe<br />
und des Finals ausgetragen und führt über<br />
eine 8 km lange, schnelle Stadtrundstrecke,<br />
die sehr eigenartig und pittoresk ist. Die<br />
Wagen werden gleichmässig auf die beiden<br />
[Vorläufe verteilt und haben je 64 km zurückzulegen.<br />
Die ersten Fünf jeder Gruppe erhalten<br />
die Berechtigung, sich auch am Endlauf<br />
zu beteiligen. Dieser führt über 120 km.<br />
Das Rennen von Alessandria weist eine<br />
ganz erstaunliche Nennliste auf. Da es für<br />
die italienische Schnelligkeitsmeisterschaft<br />
<strong>1934</strong> zählt, sind fast alle Südländischen Beiwerber<br />
von Rang und Namen vertreten. Die<br />
» Scuderia Ferrari» ist mit vier Piloten genannt,<br />
die «Scuderia Subalpina» mit drei,<br />
die « Scuderia Siena » mit drei, die »Scuderia<br />
Balestrero » mit vier und die « Scuderia Beccaria»<br />
mit zwei. Auch Nuvolari fehlt in<br />
Alessandria nicht.<br />
Das Rennen bringt als eigentliche Sensation<br />
den ersten Start der neuen 3000-ccm-<br />
Alfa Romeo-Maschinen, die von der Mailänder<br />
Firma erst für diese Saison erbaut worden<br />
sind und eine grundlegende Neuschöpfung<br />
darstellen dürften. Die Wagen, deren Ausdauer<br />
natürlich bei dem kurzem Lauf vom<br />
Sonntag noch nicht ganz erprobt werden<br />
kann, sollen hier vor Tripolis und der Avus<br />
ihre erste Feuerprobe bestehen. Auch Maserati<br />
entsendet seinen neugebauten 3000-<br />
ccm-Wagen, so dass es also zu einem Zusammentreffen<br />
der neuen Alfa Romeo und<br />
Maserati kommen wird.<br />
Die neuen Mailänder Modelle sind Varzi,<br />
Chiron und Trossi anvertiaut, während Tadini<br />
und unter Umständen noch ein fünfter<br />
Fahrer mit den bekannten abgeänderten<br />
Monoposti zum Kampfe antreten. Der einzige<br />
neue Maserati befindet sich in den Händen<br />
von Nuvolari, der voraussichtlich die<br />
Farben des Bologneser Konstrukteurs ehrenvoll<br />
zu verteidigen wissen wird. An weiteren<br />
bekannten Fahrern seien noch genannt:<br />
Soffietti (Alfa Romeo), Mlnozzi (Alfa Romeo),<br />
Balestrero (Alfa Romeo), Bonetto<br />
(Alfa Romeo), Battaglia (Alfa Romeo) usw.<br />
*\uch das Ausland ist in Alessandria anwesend;<br />
am besten ist die Schweiz vertreten.<br />
Unser Land entsendet drei junge Piloten.<br />
Rüesch startet mit seinem vorzüglichen<br />
Maserati 3000 ccm, Maag mit dem. Alfa Romeo<br />
2300 ccm und der Tessiner Pedrazzini,<br />
als Mitglied der « Scuderia Siena-Grosch»,<br />
mit seinem neuen Maserati 3000 ccm. Aus<br />
England kommt Penn Hughes (Alfa Romeo),<br />
aus Frankreich Delmot auf Bugatti 2300 ccm<br />
und aus Deutschland Pietsch (Alfa Romeo<br />
2600 ccm).<br />
Das letzt] ährige Rennen gewann Nuvolari<br />
auf Alfa Romeo. Das sehr schlechte Wetter<br />
verhinderte die Aufstellung eines neuen Rekordes.<br />
Diesen hält noch immer Varzi, der<br />
1931 auf Bugatti ein Mittel von 132,9 km/St,<br />
erreichte. Inhaber der Rundenbestzeit ist<br />
Nuvolari (Alfa Romeo) mit dem Mittel von<br />
148,4 km/St.<br />
Die Nennungen.<br />
1. Cecchini (M. G. 1100).<br />
2. Malaguti (Maserati 1100).<br />
3. Casareto (Maserati 1500).<br />
4. Scarnera (Bugatti (2000).<br />
5. Pages (Alfa Romeo 2300).<br />
6. Piotsch. Berlin (Alfa Romeo 2600).<br />
7 Alloati (Alfa Romeo).<br />
8. Scuderia Siena (Soffietti), (Alfa Romeo 2800).<br />
9. Scuderia Siena (Pedrazzini), (Maserati 3000).<br />
10. Scuderia Siena (Minozzi), (Alfa Romeo 3300).<br />
11. Giussani (Alfa Romeo 2300).<br />
12. Rovers Gino (X).<br />
13. Scuderia Balestrero (Balestrero), (Alfa Romeo<br />
2600).<br />
14. Scuderia Balestrero (Biondetti), (Mtlerati<br />
3000).<br />
15. Scuderia Balestrero (Maserati X).<br />
16. Scuderia Balestrero (Maserati X).<br />
17. Penn Hughes (Alfa Romeo 2600).<br />
18. Nuvolari (Maserati 3000).<br />
19. Scuderia Ferrari (Chiron), (Alfa, Romeo 3000).<br />
20. Scuderia Ferrari (Varzi), (Alfa Romeo 8000).<br />
21. Scuderia Ferrari (Trosal), (Alfa Romeo 8000).<br />
22. Scuderia Ferrari (Tadini), (Alfa Romoo 2800).<br />
23. X. (Alfa Romeo).<br />
24. Ruesch (Maserati 3000).<br />
25. Maag (Alfa Romeo 2300).<br />
26. Bonetto (Alfa Romeo 2600).<br />
27. Scuderia Beccaria (Beccaria), X.<br />
28. Scuderia Beccaria (X.)<br />
29. Scuderia Subalpina (Della Chiesa), (lAlfa Romeo<br />
2300).<br />
SO. 'Scuderia Subalpina (Oamandona), (Alfa Romeo<br />
2300).<br />
31. Scuderia Subalpina (Farina), (Alfa Romeo<br />
2300).<br />
82. Battaglia (Aüfa Romeo 2600).<br />
33, DeUnont (BuiatU 2300).<br />
Neue Weltrekorde In Montlhery.<br />
Nur teilweise gelungene Versuche von<br />
John Cobb auf Napler-Rallton.<br />
Im letzten Spätsommer setzte der Amerikaner<br />
JenkSns die autosportliche Welt mit<br />
seiner srrossartlgen Weltrekordfahrt in Erstaunen.<br />
Der amerikanische Pilot stellte in<br />
ununterbrochener Fahrt über 25 Stunden mit<br />
einem Pierce-Afrow ein ganzes Dutzend<br />
neuer Weltrekorde auf. Diese hervorragenden<br />
Bestzeiten Hessen die Rennfahrer der<br />
alten Welt nicht ruhen, und am letzten Montag<br />
ist nun auf der Montlhe'ry-Bahn der<br />
erste Angriff gegen die amerikanischen Rekorde<br />
unternommen worden. Das Ziel war,<br />
den 24-Stunden-Weltrekord nach England zu<br />
holen. Die Versuche wurden unter der Oberleitung<br />
des bekannten englischen Piloten John<br />
Cobb durchgeführt, dem zu dem Unternehmen<br />
der Napier-Railton-Riesenrennwagen<br />
zur Verfügung Stand. Diese Maschine besitzt<br />
einen Zwölfzylindermotor und weist einen<br />
Zylinderinhalt von über 23 Liter auf! Sie<br />
entwickelt eine Bremsleistung von 500 PS.<br />
John Cobb wagte den Versuch zusammen mit<br />
den englischen Fahrern Dixon, Brakenbury<br />
und Cyril Paul.<br />
Kurz nach 12 Uhr startete Cobb am Montag<br />
mit Seinem Riesenwagen. Schon die ersten<br />
Runden legte er mit Durchschnitten von<br />
200 km/St, zurück. Regelmässig kreiste der<br />
Wagen auf der Bahn und um 17 Uhr 30 war<br />
bereits der Rekord über 1000 km gebrochen.<br />
Der Vorsprung betrug allerdings gegenüber<br />
der früheren Bestzeit von Jenkins nur 22 Sekunden.<br />
Da sich die Gefahr geltend machte,<br />
dass angesichts dieser geringen Distanz die<br />
nächsten Rekorde nicht mehr geschlagen<br />
werden könnten, wurde die Geschwindigkeit<br />
gesteigert Die Maschine kreiste nun mit<br />
Durchschnitten von 214 km/St. Der Weltrekord<br />
über sechs Stunden ergab einen Vorsprung<br />
von 2,2 km. Kurz nach Mitternacht<br />
fiel auch die Bestzeit über 12 Stunden. Die<br />
englischen Fahrer hatten 11,7 km mehr als<br />
der Amerikaner zurückgelegt; jedoch sei bei<br />
dieser Gelegenheit ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />
dass Jenkins stets allein am Lenkrad<br />
sass, während seine Gegner sich ständig<br />
abläsen konnten. In den Nachtstunden<br />
machte sich eine zunehmende Bewölkung des<br />
Himmels bemerkbar, die angesichts der<br />
drückend schwülen Luft nichts Gutes ahnen<br />
Hess. Um halb 4 Uhr morgens war auch der<br />
Rekord über 3000 km mit dem gewaltigen<br />
Vorsprung von 32 Minuten geschlagen und<br />
eine Stunde später belassen die Engländer<br />
auch den neuen 2000-Meilen-Rekord. Mit<br />
dem ersten Tageslicht begannen grosse,<br />
schwere Tropfen zu fallen und bald darauf<br />
ging ein schwerer Gewitterregen über der<br />
Piste nieder. Die Rekordfahrt wurde trotzdem<br />
fortgesetzt. Doch war es nun fraglich,<br />
ob der 24-Stunden-Weltrekord noch erreicht<br />
werden könnte.<br />
Kurz nach halb S Uhr ereignete sich dann<br />
ein Unfall, der dem Versuch ein unvermitteltes<br />
Ende setzte. Der Fahrer Dixon konnte<br />
sich einen Augenblick lang im Regen nicht<br />
mehr genau orientieren und fuhr in einer<br />
grossen Kurve zu hoch auf die Bahn hinauf.<br />
Der Wagen geriet ins Schleudern und die<br />
beiden Vorderräder schössen bereits über den<br />
oberen Rand der Bahn hinaus. Das grosse<br />
Eigengewicht riss die Maschine aber wieder<br />
zurück, so dass sie sich nochmals um die<br />
eigene Achse drehte und dann mit derartiger<br />
Wucht in das Rasenband unterhalb der<br />
Piste hineinsehos«, dass sie nur noch mit<br />
einem Traktor herausgezogen werden konnte.<br />
Glücklicherweise erlitt der Fahrer keine Verletzungen.<br />
Auch der Wagen wurde verhältnismassig<br />
leicht beschädigt. Nur noch 4Vt<br />
Stunden wären nötig gewesen, und der heissumkämpfte<br />
24-Stunden-Weltrekord hätte sich<br />
in den Händen der Engländer befunden. Der<br />
erste Versuch hat Jedenfalls gezeigt, dass<br />
die Bestzeiten des Amerikaners schwer bedroht<br />
sind, und es ist damit zu rechnen, dass<br />
John Cobb schon in kurzer Zeit neue Versuche<br />
unternimmt.<br />
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2000 Meilen: 16 Std. 34 Min. 8 Sek. 28/100 (Stundenmittel<br />
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auf Renault am 9. und 10. Juli 1926 in<br />
Avus-Rennen In fünf Wochen.<br />
Erster Start der deutschen Rermwaten.<br />
Wie wir seinerzeit meldeten, planten die<br />
Organisatoren des diesjährigen Avus-Ren*<br />
nens eine halbmonatliche Verschiebung ihres<br />
grossen Anlasses. Die Berliner Veranstaltung,<br />
die im nationalsozialistischen Dritten Reiche<br />
an Grosse die früheren weit überschatten soll,<br />
war ursprünglich auf den 27. Mai angesetzt.<br />
Bei der A. I. A. C. R. wurde dann das Gesuch<br />
um Verschiebung des Rennens auf den 17.<br />
Juni eingereicht. Es wirkt zwar einigermassen<br />
merkwürdig, dass ausgerechnet der<br />
17. Juni ausgewählt wurde, der doch schon<br />
das dem Avus-Rennen in seiner Bedeutuns<br />
zum mindesten ebenbürtige 24-Stunden-Rennen<br />
von Le Mans bringen wird, abgesehen von<br />
dem spanischen Penya-Rhin-Rundstrecken«<br />
rennen, dem Pontedeeimo-Giovi-Bergrennen<br />
In Italien und dem Kesselbergrennen in<br />
Deutschland (das dann allerdings Seinerseits<br />
verschoben worden wäre). Jedenfalls<br />
konnte man unschwer voraussehen, dass die<br />
A.I.A.C.R. keine Möglichkeit sah, den 17. Juni<br />
noch mit dem Avus-Rermen zu belasten. Sie<br />
musste denn auch das Berliner Gesuch rundweg<br />
ablehnen. Der 27. Mai wird also definl*<br />
tiv das Avus-Rennen bringen.<br />
Die Verschiebung war ursprünglich angefordert<br />
worden, da sich die Avus zur Zelt<br />
noch im Ausbau befindet. Auch befürchtete<br />
man, die neuen deutschen Rennwagen der<br />
Auto-Union und von Mercedes-Benz wären<br />
noch nicht fertiggestellt. In der Zwischenzeit<br />
sind aber diese Gefahren behoben worden.<br />
Die Arbeiten auf der Avus sind soweit fortgeschritten,<br />
dass bis Mitte Mai mit ihrer Beendigung<br />
gerechnet werden kann. Auch die<br />
neuen deutschen Rennwagen haben bekanntlich<br />
bereits ihre Proben bestanden.<br />
Einen besonderen Anreiz dürfte das diesjährige<br />
Avus-Rennen durch die Tatsache erhalten,<br />
dass hier zum ersten Male die mit<br />
Spannung erwarteten neuen deutschen Rennwagen<br />
zum Kampfe antreten. Bekanntlich<br />
sollen diese Produkte des neuen Reiches<br />
zum ersten Male dem Inland selber vorgeführt<br />
werden, und erst nachhef gehen die<br />
Deutschen dann auch ins Ausland auf Reisen.<br />
Der deutschen Konkurrenz, dfe voraussichtlich<br />
nicht gering sein wird, setzen sowohl<br />
Frankreich wie Italien ihre ganze Kraft<br />
entgegen. Bugatti schickt vier Fahrer in den<br />
Kampf, von denen bis jetzt Benoist, WimiHe<br />
und Brivio bekannt sind. Der Molsheimer<br />
Konstrukteur stellt seiner Mannschaft zwei<br />
neue 2800-ocm- und zwei der bewährten 4900-<br />
ccm-Modelle zur Verfügung. Gerade die letzteren<br />
zwei Wagen werden sehr gefährliche<br />
Gegner darstellen; letztes Jahr hat Varzi auf<br />
einer solchen Maschine den Lauf in Rekordzeit<br />
gewonnen. Italien sendet die «Scuderia<br />
Ferrari», deren neue Alfa Rorneo-Monoposto<br />
sich hier zu bewähren haben. Ziemlich sicher<br />
werden Chiron, Varzi, Moll und Trossi in<br />
Berlin anzutreffen sein. Auch Maserati dürfte<br />
beim Avus-Rennen nicht fehlen. Auf welchem<br />
Wagen Nuvolari zu sehen sein wird, kann bis<br />
jetzt noch nicht gesagt werden. Die deutschen<br />
Piloten werden sich anstrengen müssen,<br />
wenn sie sich des Ansturmes der neuesten<br />
Schöpfungen der ausländischen Konkurrenz<br />
glücklich erwehren wollen !<br />
Henne geht es gut. Der Zustand des letzte<br />
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auch weil es die Leistungsfähigkeit des<br />
Motors herabsetzt und ihn gefährdet.<br />
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nach geringem Verbrauch,<br />
sondern, wie die nachstehende Tabelle<br />
zeigt, gleichzeitig auch allefunf Anforderungen,<br />
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33 — <strong>1934</strong> ÄTJTOMOBTL-REVUE<br />
Tausend-Meilen-Rennen<br />
der Tschechoslowakei.<br />
Das Reglement.<br />
Die klassische Mille Miglia, die mit ihrer<br />
kürzlich erfolgten 8. Austragung erneut ihre<br />
Lebenskraft bewiesen hat, findet seit kurzem<br />
auch in andern europäischen Ländern ihre<br />
Nachahmung. Letztes Jahr sind die Tschechoslowakei<br />
und 1 Deutschland erstmals mit<br />
ähnlichen Manifestationen hervorgetreten.<br />
Den Italienern hat diese, Abguckerei nicht<br />
sehr behagt, jedenfalls verkündete ihre<br />
Presse anJässlich der letzten Mille Miglia,<br />
nur Italien könne ein richtiges, reinrassiges<br />
Langstreckenrennen auf Landstrassen organisieren,<br />
was aber in gewissen andern Ländern<br />
vor sich gehe, sei nur eine schwache<br />
Nachahmung. Das mae bis zu einem gewissen<br />
Punkte stimmen. Jedenfalls müssen die<br />
Bemerkungen vor allem nicht besonders<br />
schön in den Ohren der heutigen Deutschen<br />
mit ihrer 2000-km-Fahrt geklungen haben...<br />
Das 1000-Meilen-Rennen der Tschechoslowakei<br />
stellt nur in sehr beschränktem Masse<br />
eine Nachahmung der originalen 1000-Meilen<br />
dar. Man hat wohl die Idee übernommen,<br />
doch im übrigen ist man ganz eigene Wege<br />
gegangen. Soeben erscheint das Reglement<br />
dieser am 9. und 10. Juni zum zweitenmal<br />
stattfindenden, international ausgeschriebenen<br />
Riesenfahrt. Der Wettbewerb ist lediglich<br />
für Toüfenwagen offen und führt über die<br />
Strecke Prag-Brünn-Bratislava. Diese Route<br />
ist 400 km läng. Sie muss also 4 Mal, zweimal<br />
auf dem Hin- und zweimal auf dem<br />
Rückweg, gefahren werden. Die zugelassenen<br />
Wagen müssen genau dten Angaben der<br />
Kataloge entsprechen und serienmässig zum<br />
Verkaufe zugelassen sein. Irgendwelche Änderungen<br />
an Motor und Chassis dürfen nicht<br />
vorgenommen werden. Die Tausend-Meilen<br />
der Tschechoslowakei sind also ein eigentliches<br />
Rennen des kleinen Mannes, wo die<br />
besonders hochgezüchteten Wagen und die<br />
speziell trainierten Fahrer nichts: zu suchen<br />
">ben. Man darf es als durchaus erfreulich<br />
und bemerkenswert finden, dass auch ein republikanisches<br />
Land solche Riesenveranstaltungen<br />
in straffer Organisation aufziehen<br />
kann, nachdem doch sonst immer behauptet<br />
wird, nur autoritär regierte Staaten würden<br />
solche Anlässe fertigbringen. Die konkurrierenden<br />
Wagen sind iti die folgenden Klassen<br />
untergeteilt: bis 750, bis 1100, bis 1500, bis<br />
2000 und über 2000 ccm.<br />
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Konkurrenten wie auch Teams beteiligen. In<br />
jeder Klasse werden zwei Wertungen vorgenommen,<br />
eine Gesamtwertung für alle<br />
gleichgruppierten Maschinen und eine solche<br />
für Wagen mit geschlossenem Verdeck. Jeder<br />
Fahrer, dessen Zeit nicht 15 % schlechter<br />
als die des entsprechenden Klassensiegers<br />
ist, hat Anspruch auf seine Klassifikation.<br />
Die Teams werden nach einem besonderen<br />
Punktprinzip gewertet. Neben Ehrenpreisen<br />
gelangen auch zahlreiche Barpreise<br />
zur Verteihmg. Alle Auskünfte über die interessante<br />
Konkurrenz erteilt der Autoklub<br />
Republiky Ceskoslovenske, Praha II, Lützowa<br />
29, wohin auch die Meldungen gesandt<br />
werden müssen. Erster Meldeschluss: 3. Mai;<br />
definitiv : 28. Mai.<br />
Internationale Fahrt durch die österreichischen<br />
Alpen. Am 16. und 17. Juni findet zum<br />
zweiten Male die international offene Fahrt<br />
durch die österreichischen Alpen statt. Die<br />
konkurrierenden Wagen sind in mehrere<br />
Gruppen untergeteilt. Die Strecke führt<br />
durch wechselndes Gelände und erschliesst<br />
alte Arten von Routen — von der neuzeitlichen<br />
Alpenstrasse bis zum schmalen Gebirgsfahrweg.<br />
Die Konkurrenten der Wertunggruppe<br />
1, demnach der stärksten Wagen,<br />
haben folgende Strecke zu erledigen: Wien -<br />
Semmering - Leoben - Eisenerz - Gross-<br />
Reifling - Steyr - Linz - Wels - Lambach -<br />
Gmunden - Bad' Ischl - Salzburg - Bischofshofen<br />
- Zeil am See - Lofer - Erpfendorf -<br />
Kössen - Kufstein - Wörgl - Innsbruck - Imst<br />
- Arlberg - Flexenpass - Reutte - Fernpass -<br />
Nassereith - Innsbruck - St. Johann in Tirol<br />
- Kitzbühel - Pass Thurn - Letid - Wagrain -<br />
Radstadt - Tauern - Mauterdorf - Predlitz -<br />
Turracher Höhe - Radentheim - Mülstatt -<br />
Spittal an der Drau - Oberd'rauburg - Kötschach<br />
- Hermagor - Villach - Friesach - Judenburg<br />
- Stubalpe - Graz - Brück an der Mur<br />
- Karpfenberg - Seeberg - Mariazeil - Jösefsberg<br />
- Annaberg - St. Polten - Riederberg -<br />
Wien. Diese Strecke misst nicht weniger als<br />
2040 km und führt über eine grosse Anzahl<br />
ebenso schöner wie schwieriger Pässe. Die<br />
Wertungsgruppen Zwei und Drei fahren dieselbe<br />
Route, nur lassen sie das Gailtal aus,<br />
indem sie sich von Spittal an der Drau aus<br />
direkt nach Villach wenden und somit auf<br />
eine Gesamtlänge von 1930 km kommen. Die<br />
kleineren Wagen der Gruppen IV und V<br />
lassen den Arlberg aus und müssen nur<br />
1770 km hinter sich bringen. Die vorgeschriebenen<br />
Mittel variieren zwischen 42<br />
und 60 Kilometerstunden. Das Klassement<br />
erfolgt nach Punkten. Sieger werden diejenigen<br />
Teilnehmer, die die kleinsten Strafpunktzahlen<br />
auf sich vereinigen. Auch eine<br />
Teamwertung ist vorgesehen. Die Sieger<br />
erhalten die « Trophäe der zweiten internationalen<br />
Alpenfahrt durch die östreichischen<br />
Alpen». Der NennungsscMuss mit der Gebühr<br />
von 150 Schilling ist auf den 2. Juni angesetzt.<br />
Bis zum 9. Juni werden Nachnennungen<br />
mit 300 Schillingen entgegengenommen.<br />
Rennfahrer Salzer feierte seinen 60. Geburtstag.<br />
Altmeister Otto Salzer, der dieser<br />
Tage in voller (Rüstigkeit seinen 60. Geburtstag<br />
feierte, ist am 4. April 1874 zu Mölldngen<br />
in Würtemberggeboren und trat 1896 beider<br />
Daimler-Motoren-Gesellschaft als Schlosser<br />
ein. Schon nach drei Jahren wurde er Meister<br />
der Automontage. So entstand unter<br />
seiner Leitung auch der erste Mercedes-<br />
Wagen. 1906 wurde ihm die Fertigmontage<br />
übertragen, gleichzeitig betreute er den<br />
«Rennstall». Er baute die Rennwagen, richtete<br />
sie für die Konkurrenzen her und managte<br />
die Fahrer. So ging auch sein sehnlichster<br />
Wunsch, selbst an Konkurrenzen teilzunehmen,<br />
in Erfüllung. Wenngleich Salzer<br />
im belgischen Ardennen^Rennen 1906 wegen<br />
eines Maschinenschadens auf dem VIII. Platz<br />
endete, gelang es ihm doch schon beim ersten<br />
Start die schnellste Runde des Tages<br />
zu fahren. Im darauffolgenden Jahre fuhr<br />
er im Grand Prix von Frankreich wiederum<br />
die schnellste Runde (von immerhin 78 km<br />
Länge!) mit der für jene Zeit phantastischen<br />
Geschwindigkeit von 126,5 km/St.<br />
Ausserordentlich eindrucksvoll sind die beiden<br />
I. Preise, die Salzer beim Semmeringretinen<br />
am 20. September 1908 hintereinander<br />
in Rekordzeit — einmal mit dem «Grand<br />
um bei diesem Rennen und erreichte abermals<br />
die beste Zeit des Tages, ferner gewann<br />
er das Karlsbader Bäderrennen und<br />
wurde Dritter seiner Klasse bei der Targa<br />
Florio. 1923 erhielt er den ersten Preis beim<br />
Solitude-Rennen, stellte einen neuen Rekord<br />
auf und iuhr die beste Zeit aller Wagen. Im<br />
Prager Bergrennen 1924 gelingt es Salzer<br />
abermals zu siegen und den seit 1914 bestehenden<br />
Rekord zu brechen. Beim Klausenrennen<br />
wird er durch Defekt auf den dritten<br />
Platz verwiesen, siegt dafür aber sowohl<br />
beim Eccehomo-Rennen als auch beim ungarischen<br />
Schwabenbergrennen in der besten<br />
Zeit des Tages. Mit diesem Erfolg beschloss<br />
Meister Salzer im Alter von 51 Jahre seine<br />
ruhmreiche Laufbahn als Rennfahrer. Heute<br />
noch ist er geschäftlich im Autofach tätig.<br />
Prix-Wagen» und den andern mit dem sogenannten<br />
« Brooklandswagen » — gewann,<br />
nachdem ihm b^eim Semeringrennen 1907<br />
schon der II. Preis zugefallen war. 1909<br />
stellte Otto, Salzer einen neuen Semmering-<br />
Rekord auf, der 15 Jahre lang ungeschlagen<br />
blieb und zuerst 1924 von ihm selbst gebrochen<br />
wurde. 1913 wurde er im Grossen Preis<br />
von Le Mans Vierter und gehörte dann 1914<br />
zu den drei Mercedes-Siegern im Grand Prix<br />
von Frankreich bei Lyon.<br />
Nach Kriegsende startete Salzer 1921 zum<br />
ersten Male wieder beim Prager Bergrennen.<br />
Er fuhr die beste Zeit des Tages, einen<br />
neuen Rekord und erhielt den ersten Preis<br />
seiner Klasse. Auch 1922 siegte er wieder-<br />
Um den Grossen Preis von Monza. Nach<br />
der Katastrophe des 10. September 1933 auf<br />
der Rennbahn von Monza. der die drei vorzüglichen<br />
Rennfahrer Campari, Borzacchini<br />
und Graf Ceaikowsky zum Opfer fielen, galt<br />
die Bahn allgemein als überholt und ungeeignet<br />
für Rennen mit den neuen Maschinen.<br />
Mit einigem Erstaunen hat man dann festgestellt,<br />
dass der Grosse Preis von Monza<br />
trotzdem wieder in internationalen Sportkalender<br />
eingetragen wurde. Nachträglich<br />
wurde der Termin allerdings vom Juni in<br />
den Herbst hinein verschoben, doch hat es<br />
auch jetzt noch durchaus den Anschein, dass<br />
auch <strong>1934</strong> wieder ein Retinen in Monza stattfindet.<br />
Die Bahn ist kürzlich von den Leitern<br />
des Königl. ital. Autömobilclubs und einem<br />
Stab von Technikern sorgfältig untersucht<br />
worden und dabei wurde konstatiert, dass<br />
der Umbau mit den zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln innerhalb notwendiger Frist möglich<br />
sein dürfte. Wie verlautet, legen Mussolini<br />
und auch die Stadt Mailand Wert darauf,<br />
dass die Monzabahn auch weiterhin Schauplatz<br />
der grössten internationalen Rennen<br />
bleibt.<br />
280 km/St.! Der englische Rekordfahrer<br />
Jack Field versuchte mit dem Riesenrennwagen<br />
«Silberkugel» den englischen Geschwindigkeitsrekord<br />
auf der Küste von<br />
Southport zu schlagen. Er erreichte auf dem<br />
Hinweg das Mittel von 280 km/St., das ihm<br />
zum Sieg verholfen hätte. Da jedoch düe<br />
Rückfahrt wegen eines Defektes nicht mehr<br />
möglich war, misslane das Unternehmen.<br />
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gepackt. Er unternahm ebenfalls in Montlhery mit seiner wuchtigen 600-PS-Napier-Railton-Mas chine den Versuch, eine neue Bestleistung über 24 Stunden aufzustellen. Die Fahrt musste »her<br />
nach 19 Stunden wegen Havarie aufgegeben werden, nachdem immerhin 5 neue Weltrekorde nius 7 internationale Spitzenleistungen erzielt worden waren,<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 20. April <strong>1934</strong><br />
No 33<br />
II. Blatt<br />
BERN, 20. Aprü <strong>1934</strong><br />
Techn« Rundschau<br />
Ein 1500-ccm-Motor mit 200 PS. In aller<br />
Stille wurde in den letzten Monaten von dem<br />
in Berlin lebenden Schweizer Konstrukteur<br />
Arnold Zoller ein Zweitaktmotor entwickelt,<br />
der bei nur 1500 ccm nicht weniger als 200<br />
PS oder 133 PS pro Liter leistet und der, in<br />
einem Chassis Zoller'scher Konstruktion eingebaut,<br />
an den Grand-Prix-Rennen der kommenden<br />
Saison auf die Probe gestellt werden<br />
soll. Es handelt sich dabei um einen<br />
Zweitakt-Zwölfzylind'er-Kompressormotor.bei<br />
welchem je zwei Zylinder gemeinsame Verbrennungsräume<br />
aufweisen. Die Gassteuerung<br />
erfolgt ausschliesslich durch die Kolben,<br />
bezw. Schlitze in den Zyilinderwänden, indem,<br />
wie aus der schematischen Skizze ersichtlich,<br />
der eine der beiden Kolben zuerst<br />
den Ausilaßschlitz und der andere Kolben<br />
daraufhin den Einlaßschlitz freilegt. Dadurch,<br />
dass die Eröffnung und Schliessung der<br />
Schlitze nicht gleichzeitig geschieht, wie es<br />
sonst meistens der Fall ist, werden die beii<br />
den Hauptnachteile der Zweitaktmotoren,<br />
nämlich die ungenügende Entleerung der Zylinder<br />
von Entleerungsgasen und der Verlust<br />
von Frischgasen, vermieden. Bei Meineren<br />
Zweitaktmotoren, wie sie bei Motorrädern<br />
angewandt werden, hat sich das Zweikolbensystem<br />
schon sehr gut bewährt. So wurden<br />
Schnitt durch ein<br />
Zylinderpaar des<br />
neuen Zoller-Motors.<br />
Im rechten<br />
Zylinder befindet<br />
sich der Einlaßsund<br />
im linken, der<br />
Auslass-Schlitz.<br />
Man beachte auch<br />
die<br />
Bilder auf<br />
Seite 6.<br />
die ergeben haben, dass an der Zylinderabnützung<br />
ausser der Abrasion auch die Korrosion<br />
in hohem Masse beteiligt ist, hat die<br />
englische Firma Barimar eine Zylinderbuchse<br />
aus besonders korrosionsfestem Material entwickelt,<br />
m.<br />
rast alle Wagen sind in schlechtem Zustand.<br />
Eine girosse amerikanische Servicestelle<br />
hat statistisch ermittelt, dass fast alle<br />
im Verkehr befindlichen Fahrzeuge kleinere<br />
oder grössere Fehller aufweisen. Die<br />
von ihr angestellte Untersuchung umfasste<br />
250,000 Automobile. Bei 99 % dieser Wagen<br />
soll die Zündung falsch eingestellt gewesen<br />
sein, 59% der Fahrzeuge wiesen angeblich<br />
fehlerhafte Zündkerzen auf, 97 % hatten<br />
schlecht eingestellte Vergaser, und 57 % wiesen<br />
stark verschmorte Unterbrecherkontakte<br />
auf. Bedauerlicherweise spricht sich die Sta-<br />
nicht auch über den Brems/zustand aus.<br />
dient ein Solex-Doppelvergaser, die Zün-tistidung<br />
besorgt ein Scmtilla-Vertex-Magnet.<br />
Der Zylinderkopf ist wie üblich abnehmbar.<br />
Infolge des relativ grossen Querschnittes<br />
der Ein- und Auslassöffnungen sind die Strömungsverluste<br />
auch bei sehr hohen Tourenzahlen<br />
noch verhältnismässig gering. Nach<br />
den vorliegenden Angaben soll deshalb der<br />
Motor quantitativ ebenso viel Gas in mechanische<br />
Leistung umzusetzen vermögen, wie<br />
ein 6-Liter-Motor der üblichen Bauart. Die<br />
eingangs erwähnte Leistung von 200 PS wird<br />
-ath-<br />
Die Pneus als Elektrizitätserzeuger. An<br />
warmen, trockenen Tagen kann man hie und<br />
da beim Berühren des Wagens oder beim<br />
Aussteigen, ganz empfindliche elektrische<br />
Schläge erhalten. Dass es sich hierbei nur<br />
um elektrische Entladungen handeln kann,<br />
die unabhängig von der elektrischen Anlage<br />
des Wagens entstehen, wurde bisher schon<br />
immer vermutet. Gründlich hat aber die Erscheinung<br />
erst kürzlich die Packard-Gesellschaft<br />
untersucht, als sie zur Störbefreiung<br />
der in ihren Wagen eingebauten Radioempfängern<br />
Jagd nach vagabundierenden Strömen<br />
machte. Es stellte sich bei' dieser Gelegenheit<br />
heraus, dass die Aufladung der Wagenmasse<br />
hauptsächlich durch Reibungselek-<br />
mit Doppelkolben-Zweitaktmotoren von 175, bei 5500 Touren erreicht, wobei jedoch der<br />
bezw. 250 com, die Zoller für die Marke Höchstwert noch höher liegt.<br />
D.K.W, baute, Weltrekorde aufgestellt.<br />
Das Gesamtgewicht des Motors beträgt<br />
Die beiden Kolben eines Zylinderpaares nur 96 kg, so dass die Maschine auch als<br />
arbeiten mit je einer separaten Pleuelstange Antriebsquelle für Flugzeuge sehr geeignet<br />
auf ein und demselben Kurbelzapfen. Die erscheint.<br />
Gemischaufladung der Zylinder geschieht<br />
Drei mit diesen Motoren ausgerüstete Wagen<br />
sollen im Laufe dieses Sommers von<br />
durch zwei grosse, vor dem Motor angeordnete<br />
Kompressoren. Um eine übermässige<br />
den bekannten deutschen Rennfahrern Ing.<br />
Erhitzung und Ausdehnung der komprimier-<br />
Macher, Delius und Wimmer gefahren wer-<br />
trizität zustandekomimt, die infolge der<br />
Durchwalkung der Pneus beim Fahren entsteht.<br />
Zum Teil trägt weiter an der Aufladung<br />
auch Reibungselektrizität bei, die durch<br />
ten Frischgase vor dem Eintritt in die Zylinder<br />
möglichst zu vermeiden, weist die<br />
fende Bremsbacken erzeugt wird. Solange<br />
den Ventilatorriemen und eventuelle schleiden.<br />
Wie uns Obering. Zoller persönlich mitteilt,<br />
beabsichtigt er, die Wagen auch sowohl<br />
Frischgasleitung Wasserkühlung auf. Die<br />
die Reifen trocken und sauber sind, können<br />
am Grossen Preis der Schweiz in Bern, wie<br />
Kurbelwelle ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt<br />
und ruht in Rollenlagern. Die<br />
sich die erzeugten elektrischen Spannungen<br />
auch am Klausenrennen starten zu lassen. nicht gegen die Erde ausgleichen, es sei denn,<br />
Nach den bisher festgestellten Leistungen<br />
Pleuelstangenköpfe sind mit Nadellagern<br />
dass ein Mensch oder ein sonstiger Stromleiter<br />
eine Brücke bildet.<br />
und Erfahrungen kann man darauf nur gespannt<br />
sein. m.<br />
ausgerüstet. Der ganze Zylindefblock und<br />
Motorunterteil besteht aus Leichtmetall. Als<br />
In ihrer Schlagwirkung sind diese elektrostatischen<br />
Aufladungen ganz harmlos. Nicht<br />
Kolbenlaufbahnen dienen eingepresste. gehärtete<br />
Stahlbüchsen. Zur Oemi'sehbüduns: sicht auf die neuesten Forschungsergebnisse, ganz ungefährlich können'' sie aber beim<br />
Korrosionsfeste Zylinderbüchsen. Mit Rück-<br />
Tanken<br />
sein. Springt dabei zwischen dem Benzinbehälter<br />
des Wagens und dem eventuell<br />
geerdeten Mundstück des Füllschlauches oder<br />
Fülleimers ein Funken über, so kann es unter<br />
Umständen zu einem Wagenbrand kommen.<br />
Normalerweise findet allerdings schon<br />
bei den dem Tanken vorangehenden Manipulationen<br />
ein Ausgleich der Spannung<br />
statt. -s .<br />
Verbesserte Scheibenwischerwirkung. Der<br />
Wirkungsbereich des Scheibenwischerarmes<br />
lässt sich beträchtlich vergrössern, indem<br />
man die in der untenstehenden Skizze dargestellte<br />
Zusatzvorrichtung verwendet. Anstatt<br />
nur über einen kleinen Sektor bewegt<br />
Die neue Vorrichtung zur Vergrösserung des<br />
Scheiben Wischer-Arbeitsbereiches.<br />
sich mit Hilfe dieser Vorrichtung der Wischerarm<br />
über fast die ganze Breite der<br />
Windschutzscheibe. Die Neuerung ist auf<br />
dem englischen Markt erschienen und dürfte<br />
auch bei uns sicher Interessenten finden, um<br />
so mehr, als sie zu einem sehr bescheidenen<br />
Preis in den Handel kommt. -th-<br />
Ted.<br />
Frage 9035. Fernkurs Dber Autotechnik. Wer<br />
hat mit Erfolg einen Fernkurs über Autotechnik<br />
absolviert und kann mir mit Adresse dienen?<br />
H. K. in St.<br />
Frage 9036. Bezugsquelle für Gleichrichter.<br />
"Welche Firmen verfertigen und verkaufen Gleichrichter<br />
zum Laden von Batterien mit eingebautem<br />
Transformer für elektrischen Schweissapparat?<br />
P. H. in B.<br />
Frage 9037. «Elcosina». Wie ist der Rennbrennstoff<br />
*.*<br />
i^ch<br />
« Elcosina » zusammengesetzt?<br />
D. K. in G.<br />
Antwort: Unter der Bezeichnung «Elcosina><br />
kommen zwei verschiedene Brennstoffgemische in<br />
den Handel, erstens ein Gemisch aus 43—75 Gewichtsprozent<br />
1 Benzol, 18—50%' Aethyl-Alkohol<br />
Wer Ist am schlechten Zustand<br />
Ihres Wagens schuld?<br />
Liebes Publikum, uns seriöse Automobilhändler<br />
schaudert es manchmal, wenn wir<br />
einen von uns neu verkauften Wagen später<br />
wieder zu sehen bekommen. Strahlend im<br />
Glänze seiner Neuheit gaben wir ihn aus der<br />
Hand, und klappernd, gebrechlich rasselt er<br />
jetzt an uns vorbei. Nicht immer ist an diesem<br />
schlechten Zustand der Fahrer schuld;<br />
nein, in vielen Fällen ist es die unsachgemässe<br />
Reparatur. Man vergesse doch<br />
nicht, dass ein Automobil eine Präzisions-<br />
Maschine ist, bei der das Spiel der einzelnen<br />
Teile auf den Bruchteil eines Millimeters errechnet<br />
ist. Um eine solche Maschine wirklich<br />
sachgemäss reparieren zu können, genügen<br />
allgemeine mechanische Kenntnisse<br />
nicht, sondern es braucht dazu auch noch<br />
die genauen Massangaben seitens der Fabrik,<br />
wie die /Teile beim Zusammensetzen aufeinander<br />
abzustimmen sind, denn ein Zuviel<br />
oder Zuwenig von Hundertstel Millimetern<br />
beim Einpassen eines Lagers kann beispielsweise<br />
den ganzen Motor ruinieren und für<br />
mehrere tausend Franken Unkosten verursachen.<br />
Diese genauen Fabrik-Instruktionen<br />
ebenso wie das Service-Spezial-Werkzeug<br />
hat nur der offizielle Markenvertreter, der<br />
darüber von seiner Fabrik von Tag zu Tag<br />
genau auf dem Laufenden gehalten wird.<br />
Ein Mechaniker mag noch so tüchtig in seinem<br />
Fache sein, aber wenn er diese genauen<br />
Instruktionen nicht besitzt, so nützen alle<br />
seine Kenntnisse nichts, er kann den betreffenden<br />
.Wagen nur aufs Geratewohl zusammenstellen.<br />
Darum sollte es sich jeder verständige<br />
Automobilbesitzer zur Pflicht machen,<br />
seinen Wagen nur beim offiziellen<br />
Vertreter kontrollieren und wenn nötig reparieren<br />
zu lassen. Wenn Sie den nächsten<br />
offiziellen Vertreter Ihrer Marke nicht wissen,<br />
so erkundigen Sie sich beim Mitglied<br />
des Automobil-Händler-Verbandes, das die<br />
General-Vertretung Ihrer Marke führt und<br />
Ihnen gerne jede, Auskunft gibt. Sie sparen<br />
dadurch nicht nur Zeit und Geld, weil der<br />
genau instruierte Spezialist Ihrer Marke die<br />
Reparatur besser und schneller ausführt,<br />
sondern Sie bekommen auch die echten Original-Ersatzteile,<br />
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-at-<br />
Frage 9038. Erhitzung der Brimsen. Woher<br />
kommt es, dass bei längerem Bergabfahren im direktem<br />
Gang die Bremsen an Wirkung nachzulassen<br />
beginnen und dass speziell das Bremspedal<br />
immer mehr nachgibt? Lässt eich denn der<br />
Bremsbelag in erhitztem Zustand stärker zusammendrücken<br />
als in kaltem Zustand? Sonderbar erscheint<br />
mir dann wieder, dass in kaltem Zustand<br />
wieder seine ursprüngliche Form annimmt, denn<br />
dann ist der Bremspedalweg auch immer wieder<br />
gleich gross wie am Anfang. M. L. in F.<br />
K<br />
Antwort: Das stärkere Nachgeben des<br />
Bremspedals beim Heisswerden der Bremsen, stellt<br />
zur Hauptsache eine Folgeerscheinung der Wärmeausdehnung<br />
der Bremstrommeln dar und hat<br />
mit den Eigenschaften des Bremsbelages wenig zu<br />
tun. Aus diesem GTunde wird der Weg des Bremspedals<br />
meist auch wieder normal, sobald eich die<br />
Bremsen abgekühlt haben. at.<br />
Frage 9039. Stromabgabe der Dynamo. Wenn<br />
ich morgens oder auch sonst tagsüber jeweilen anfahre,<br />
so zeigt das Amperemeter 18—19 Ampere<br />
Ladung. Läuft dann der Wagen einige Zeit, sagen<br />
wir H Stunde oder länger auf grosser Tourenzahl,<br />
also mit 50, 60 und mehr Kilometer, so sinkt<br />
mit der Zeit der Zeiger langsam bis auf ca. 9' herunter<br />
und bleibt dann dort stehen, solange dann<br />
der Wagen noch läuft. Die Dynamo ladet bei 9'<br />
also noch genügend auf. Anders verhält sich dann<br />
aber die Sache abends, bzw. nachts, wenn die Lichter<br />
brennen, dann reicht die Ladung bis 9' nicht<br />
für Zündung und Scheinwerfer, und der Zeiger<br />
auf dem Amperemeter zeigt Entladung an, so stark<br />
schon, dass bisweilen die elektrische Hupe dann<br />
nicht mehr gebraucht werden konnte.<br />
Wie ich eingangs schon erwähnte, zeigt das<br />
Amperemeter, sobald der Wagen bzw. die Dynamo<br />
aus der Ruhestellung kommt, immer genügend Ladung<br />
an bis 18 Ampere.<br />
Woran liegt nun das Abnehmen der Aufladung,<br />
d. h. das allmähliche Sinken des Amperemeters von<br />
18 auf 9 herunter? Der Kollektor der Dynamo ist<br />
sauber gehalten. Liegt die Sache vielleicht an der<br />
Lage der Dynamo, die unten am Motorgehäuse angebracht<br />
ist und dadurch wenig Kühlung hat oder<br />
spielt das WaTmwerden der Dynamo eine Rolle?<br />
E. F. in B.<br />
Antwort: Der Unterschied in der Ladestromstärke<br />
der kalten und der warmen Dynamo sollte<br />
normalerweise 2—4 Ampere nicht übersteigen. Der<br />
in Ihrem Fall beobachtete Unterschied von 10<br />
Ampere deutet auf alle Fälle eine Unstimmigkeit<br />
an. Da zahlreiche Defekte in Frage kommen können,<br />
wenden Sie sich am besten an einen Auto-<br />
Elektriker,<br />
-at-<br />
Frage 9040. Vergrößerung der Auspuffventile.<br />
Ist es möglich, die Leistung eines Motors wesentlich<br />
zu erhöhen, indem Auspuffventile mit gTösserem<br />
Durchmesser eingesetzt und die Auspuffkanäle<br />
entsprechend erweitert werden? D. K. in G.<br />
Antwort: Die Verbesserung der Gas-Abflussverhältnisse<br />
bringt nur eine ganz geringe Mehrleistung<br />
mit sich, so dass sich Abänderungen in<br />
diesem Punkt nicht lohnen. Einen grösseren Einfluss<br />
hätte dagegen die Verbesserung der Einlassverhältnisse,<br />
at-<br />
Frage 9041. Berechnungsformel. In Nr. 15 Ihrer<br />
Zeitschrift finde ich ein Nomogramm der Formel<br />
S «•* =, .j —., . Ich möchte Sie bitten, mir die<br />
mathematischen Grundlagen desselben zu erklären.<br />
B. H. in S.<br />
Antwort: Angenommen, man beabsichtige<br />
vom Kompressionsverhältnis Ei zu einem höheren<br />
Ej überzugehen. Dies geschieht durch Verminderung<br />
des Volumens des Kompressionsraumes, beispielsweise<br />
indem man den Kolben um einen gewissen<br />
Betrag s erhöht. Es soll s bestimmt werden.<br />
Es seien:<br />
Vh das Hubvolumen,<br />
Vci das Ei entsprechende Kompressionsraiimvolumen,<br />
Vcs das Es entsprechende Kompressionsraumvolumen,<br />
F der Zylinderquerschnitt und<br />
H der Kolbenhub.<br />
Gemäss der Definition von Ei und Es hat man:<br />
TB Vh+Vci Vh-r-Vc,<br />
oder<br />
Vc, (E, — 1) = Vh; Vc s (E„ — 1) =. Vh<br />
Vo, - - ^ - , tind V<br />
Indem man nun den Kolben um s erhöht, wird<br />
das Kompressionsraumvolumen um das Volumen<br />
F . s vermindert, so dass<br />
Vci — Vc 3 = F. s.<br />
Andererseits hat man<br />
Vh = F . H.<br />
Dann kann man schreiben:<br />
Vh Vh F.H F.H<br />
i-l E 2 -l<br />
oder endlich<br />
E,<br />
1<br />
E._]<br />
ÄUTO1WOBIL-REVUB <strong>1934</strong> — 33<br />
|uvist. Spredisaal<br />
Anfrage 394. Reparaturkosten. Kürzlich sandte<br />
ich an eine Spezialfirma einen Zylinderblock, um<br />
ein Loch in der Grosse eines Zehnrappenstückes<br />
nach dem neuesten Kaltschweissverfahren zu reparieren.<br />
Das fragliche Loch hatte den Nachteil,<br />
dass beim Laufen des Motors ein Kompressionsverlust<br />
* eintrat, was an sich wieder ein eigenartiges<br />
Pfeifen im Motorgehäuse hervorrief. — Nach<br />
einer zweimaligen Behandlung durch die Spezialfirma,<br />
die diese Arbeiten mit Garantie offerierte,<br />
ist jedesmal nach ca. halbstündigem Laufenlassen<br />
des Motors vom Kühlsystem heraus in den 1. und<br />
2. Zylinder Wasser eingespritzt worden, und zwar<br />
in solchem Masse, dass ein weiteres Laufenlassen<br />
unmöglich wurde. Frage: Wer hat für die Unkosten<br />
aufzukommen? .K. W. in G.<br />
Antwort: Grundsätzlich isf der Unternehmer<br />
verpflichtet, jede übernommene Arbeit von<br />
Anfang an einwandfrei auszuführen. Hieraus<br />
folgt, dass Ihr Kunde verlangen kann, dass Sie<br />
als sachverständiger Reparateur die Ihnen übergebene<br />
Arbeit schon das erstemal richtig ausführen.<br />
Weder durch die Zuziehung eines Gehilfen<br />
noch durch die Weitervergebung eines Teils der<br />
Arbeit wird Ihre Haftung für das Arbeitsresultat<br />
beseitigt oder gemindert. Ihr Kunde hat daher,<br />
auch wenn Ihnen durch die erste unsachgemässe<br />
Reparatur des Zylinderblockes Mehrkosten entstanden,<br />
nur den vereinbarten Preis zu zahlen<br />
oder den Preis, der für eine von Anfang an ordnungsgemäss<br />
augeführte Reparatur erforderlich gewesen<br />
wäre. Er hat Ihnen die Spesen nicht zu vergüten,<br />
die dadurch entstanden, dass der Zylinderblock<br />
ein zweitesmal ein- und abmontiert werden<br />
musste. Ferner hat er Ihnen auch nicht den Mehrverbrauch<br />
an Benzin und Petrol, die erhöhten<br />
Frachtauslagen usw zu bezahlen.<br />
Wie aber Ihr Kunde den Anspruch darauf hat,<br />
dass Sie als Unternehmer und Reparateur Ihre<br />
Arbeit von Anfang an richtig ausführen, so können<br />
auch Sie verlangen, dass die Spezialfirma für<br />
Zylinderblockreparaturen ihre Arbeit von Anfang<br />
an einwandfrei ausführt. Sie können daher von<br />
jener Firma den Ersatz aller Mehrkosten verlangen,<br />
die durch die erste, unsachgemässe Reparatur<br />
des Zylindcrblockes entstanden sind. *<br />
Anfrage 395. Rücktritt vom Kaufvertrag. Ich<br />
verkaufte letztes Jahr eine Limousine (Jahrgang<br />
1930, Neupreis Fr. 25,000) zu Fr. 3500 an einen<br />
Autohändler unter folgendem Vertrag.<br />
Kaufvertrag.<br />
X Y. in Z. kaufte heute von A. B. in Z. ein<br />
Automobil Marke X., Mod. 1930, Motor Nr....,<br />
Chassis Nr zum Preis von Fr. 3500 (. ..),<br />
zahlbar Fr. 3000 am 2. Februar <strong>1934</strong>, Fr. 500 am<br />
17. Februar <strong>1934</strong>.<br />
Der Wagen bleibt bis zur vollständigen Bezahlung<br />
Eigentum von A. B. in Z.<br />
Unterschriften:<br />
Lieferfrist: Sofort.<br />
Der Vertrag wurde am 22. Januar <strong>1934</strong> auf<br />
Eigentumsvorbehalt amtlich eingetragen.<br />
Der Käufer hat bis heute Fr. 1200 bezahlt und<br />
auf persönliche Besuche, Schreiben usw. nicht mehr<br />
reagiert. In einem .Chargeschreiben wurde er alsdann<br />
aufgefordert, bis 22. März die Restsumme<br />
zu entrichten. Der Empfänger versprach mir Be*<br />
Zahlung bis ? ?, ohne indessen auch wirklich zu><br />
leisten.<br />
Es stellt sich somit die Frage nach dem weiten!<br />
Vorgehen. Darf ich den Wagen jetzt schon zurücknehmen,<br />
da ich einen ernsten Interessenten<br />
dafür habe?'Wie gross stellt sich die zu fordernde<br />
Entschädigung? M. Z. in Z.<br />
Antwort: Wird irgendeine Kaufsache, im<br />
vorliegenden Falle also das fragliche Auto, unter<br />
Eigentumsvorbehalt verkauft, so gewährt das Gesetz<br />
dem Verkäufer im Falle des Verzuges zweierlei<br />
Rechte. Der Verkäufer kann beim Verzüge mit<br />
einer Rate die Teilzahlung verlangen und unter<br />
Umständen, wenn sie nicht freiwillig geleistet wird,<br />
Betreibung für diese Teilrate einleiten. Will er<br />
jedoch auf sein Eigentumsrecht an dem verkauften<br />
Fahrzeug nicht verzichten, so darf bei einer<br />
event. Pfändung nicht auch die Einpfändung des<br />
unter Eigentumvorbehalt verkauften Autos verlangen.<br />
Wird die Pfändung trotzdem vorgenommen,<br />
so hat er die Entlassung aus der Pfändung<br />
zu verlangen, andernfalls der Verzicht auf den<br />
Eigentumsvorbehalt gefolgert wird. Er kann jedoob<br />
auch sein Eigentum geltend machen, d. h. die verkaufte<br />
Sache vom Käufer zurückfordern. In diesem<br />
Falle hat der Käufer Anspruch auf Rückerstattung<br />
der seinerzeit geleisteten Anzahlungen*<br />
der Verkäufer dagegen Anspruch auf einen angemessenen<br />
Mietzins und eine Entschädigung für<br />
Abnützung der Sache. Die Festsetzung des Mietzinses<br />
und der Entschädigung für Abnützung der<br />
Sache bietet nun sehr oft Schwierigkeiten. Matt<br />
geht deshalb häufig in der Weise vor, dass vorläufig<br />
die Anzahlungen beim Richter hinterlegt<br />
werden und dass der Wagen weiterverkauft wird.<br />
Die Differenzen zwischen ursprünglichem Kaufpreis<br />
und dem Preis beim Weiterverkauf kann als<br />
Abnützung betrachtet werden. Ausserdem hat unseres<br />
Erachtens aber der Käufer noch weiter ein»<br />
billige Entschädigung für die Benützung des Fahrzeuges<br />
zu bezahlen, die wir auf Fr. 5.— bis 10.—*<br />
pro Tag festsetzen möchten. Die Berechnung von<br />
Mietzins und Amortisation kann aber auch nach<br />
allgemeinen Sätzen erfolgen. Die Höhe dieses Satzes<br />
ist natürlich abhängig von dem Zustando und<br />
dem Werte des Wagens. Nach Ihren Angaben hart»<br />
delt es sich um einen verhältnismässig noch we-t<br />
mg alten Wagen. Wir glauben deshalb, dass für<br />
Mietzins und Amortisation ein Betrag von Fr. 15<br />
täglich den Verhältnissen durchaus • angezeigt ist.<br />
Was nun das praktische Vorgehen anbetrifft,<br />
so empfehlen wir Ihnen, dem Käufer nochmalseine<br />
kurze Frist von fünf Tagen anzusetzen zui<br />
Zahlung des Restkaufpreises unter der gleichzeitigen<br />
Androhung, dass, wenn der Restbetrag inner«<br />
halb dieser Frist nicht bezahlt wird, Sie von dem<br />
Vertrage zurücktreten und Ihr Eigentum geltend^<br />
machen. Gleichzeitig fordern Sie den Käufer auf,<br />
Ihnen nach Ablauf der Frist den Wagen zur Ver<<br />
fügung zu stellen. Kommt er dieser Aufforderung<br />
nicht nach, so können Sie beim Audienzrichter des<br />
Bezirksgerichts Z. einen provisorischen Befehl au)<br />
Herausgabe des Wagens erwirken. Dem Käufei<br />
wird dann eine kurze Frist angesetzt, um sein«<br />
Einwendungen zu erheben. Möglicherweise wird et<br />
eben die Rückzahlung der Anzahlungen verlangen<br />
und nur eine geringe Miete anerkennen. In diesem.<br />
Falle müssten Sie dann die Anzahlungen beim Gerichte<br />
hinterlegen, wobei dann dem Befohl ohnö<br />
weiteres Folge gegeben wird.<br />
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besteht aus Stoffbahnen von Baumwolle und<br />
Leinen. Das reissfestere Leinen ist verwendet<br />
für die Bugkappe, das Heck, das Leitwerk<br />
und die Firstbahnen. Die Hülle ist mit dem<br />
Gerippe und ihren einzelnen Bahnen untereinander<br />
verschnürt und verklebt. Damit sie<br />
gute Spannung zwecks Verringerung des<br />
Luftwiderstandes aufweist, ist sie mehrmals<br />
lackiert und ausserdem mit Aluminiumpulver<br />
behandelt, so dass der Einfluss wärmender<br />
Strahlen auf das Gas verringert- wird. — Als<br />
Traggas wird Helium verwendet. Der durch<br />
Betriebsstoffverbrauch hervorgerufenen Gewichtserleichterung<br />
des Luftschiffes begegnen<br />
die Amerikaner durch Gewinnung von<br />
Ballastwasser während der Fahrt. Die hiefür<br />
erforderliche Apparatur verursacht jedoch<br />
einen derartigen Fahrtwiderstand, dass der<br />
Luftschiffbau Zeppelin ein anderes Mittel<br />
zum Gewichtsausgleich benützt: Innerhalb<br />
der Heliumzelle befindet sich eine kleinere<br />
Wasserstoffzelle, so dass das Helium als<br />
Schutzmittel das Wasserstoffgas umgibt. Die<br />
Wasserstoffzelle ist mit einem Manövrierventil<br />
versehen und zum Gewichtsausgleich<br />
wird das billigere (Wasserstoffgas) abgegeben.<br />
Dieses Abwiegen des Luftschiffes erfolgt<br />
zwei- bis dreimal täglich während längerer<br />
Fahrt. Zur Erhöhung der Sicherheit besitzen<br />
die Wasserstoffzellen keine Ueberdruckventile,<br />
sie können also, wenn etwa das Luftschiff<br />
durch eine Gewitterböe hochgerissen<br />
wird, niemals ungewollt Gas abblasen.<br />
Die Momentballastanlage besteht aus Wasserballasthosen<br />
zu je 300 kg Inhalt. Ausserdem<br />
sind noch Wassersäcke zu je 1000 kg<br />
an verschiedenen Stellen nach Bedarf vorgesehen,<br />
die ebenso wie die Ballasthosen vom<br />
Führerstand aus bedient werden können.<br />
Der Führerraum, die sogenannte Brücke,<br />
also Steuerraum und Navigationsraum, liegen<br />
nicht wie beim « Graf Zeppelin » neben den<br />
Fahrgasträumen. Während sich die Passagierräume<br />
mittschiffs befinden, liegt die<br />
Brücke in einer Gesamtlänge von ca. 10 m<br />
am Bugteil des Luftschiffes. Um vom Führer-*<br />
räum aus eine Sicht auf das Achterschiff zu<br />
ermöglichen, ist ein Periskop eingebaut. Die<br />
Kabine der Funkstation liegt über dem<br />
Führerraum. Der für die Funkstation nötige<br />
Strom wird nicht, wie beim « Graf Zeppelin »,<br />
in einem ausschwenkbaren, durch Windmotor<br />
(Fahrtwind) gespeisten Generator erzeugt —<br />
dies bedeutete einen sehr erheblichen Fahrtwiderstand<br />
—, sondern in der sogenannten<br />
elektrischen Zentrale. Bei « Graf Zeppelin »<br />
war diese Zentrale in einer besonderen<br />
Gondel untergebracht. Diese Gondel ist beim<br />
Neubau nicht mehr aussen zu sehen, sondern<br />
in das Schiffsinnere verlegt. Sie wird durch<br />
zwei Oelmotoren betrieben. Die elektrische<br />
Zentrale liefert auch ausserdem den Strom<br />
für das Lichtnetz des Luftschiffes, die elektrische<br />
Küche, und das Warmwasser ihrer<br />
Oelmotoren dient zugleich der Speisung einer<br />
kombinierten Warmwasserluft - Heizanlage,<br />
die sich über alle Fahrgasträume erstreckt.<br />
Die vier Tandem-Motorgondeln sind so angeordnet,<br />
dass ihre Propellerkreise sich nicht<br />
überdecken. Der Zugang vom Schiffskörper<br />
aus erfolgt über eine Klappleiter. Im Innern<br />
des Luftschiffes ist durch entsprechende<br />
Gerippe-Einbauten ein schmaler, katakombenartiger<br />
Gang vom Laufgang bis zur Klappleiter<br />
vom Gasraum freigehalten. Als Triebkraft<br />
kommen gefahrlose Rohölmotoren in<br />
Frage.<br />
An Stelle der fortgefallenen Achtergondel<br />
tritt ein Landebock, der während der Fahrt<br />
aufgeklappt wird zur Vermeidung des Luftwiderstandes.<br />
Er hat eine Puffervorrichtung<br />
zur Aufnahme eines etwaigen Landungsstosses<br />
und wird, wenn das Luftschiff an den<br />
Ankermast genommen wird, in einer Lagerschale<br />
auf einem Wagen befestigt, der sich<br />
kreisförmig um den Ankermast herum auf<br />
einem Schienenkranz, jeder Windänderung<br />
folgend, bewegt.<br />
Die Landetechnik ist zweckmässig und<br />
grosszügig geändert. Zum Beispiel können<br />
die Landetaue durch eine Winde jederzeit<br />
wieder eingeholt werden und brauchen, wenn<br />
ein Landungsversuch wiederholt werden muss,<br />
nicht von neuem gekappt werden.<br />
Und nun die Fahrgasträume! Für diese<br />
Gesamtanlage ist der Unterteil einer Schotte<br />
in ihrer Gesamtlänge von 16 cbm Gasraum<br />
ausgesperrt. Steuerbord und backbord gelangt<br />
der Fahrgast in den symmetrischen<br />
Treppenraum, der vom unteren zum oberen<br />
Deck heraufführt. Das obere Deck enthält<br />
26 Kabinen mit je zwei Betten. Backbord<br />
liegt der grosse Speisesaal, der einen<br />
Flächeninhalt von 87 qm (14,5 X 6 m) aufweist.<br />
Seitlich davon iat ein Wandelgang<br />
oder das sog. Promenadendeck angegliedert.<br />
Zwischen Speisesaal und Promenadendeck<br />
st die räumliche Einheit gewahrt, und zwar<br />
Nicht nur beim Einlaufen neuer oder revidierter Motoren, sondern<br />
auch im Dauergebrauch ist es von Vorteil, dem Oel stets AUTO-<br />
„KOLLGRIT" zuzusetzen.<br />
AUTO-,.KOLLGRIT" kann, so wie es ist, allen bekannten Marken-<br />
Oelen zugesetzt werden, auch solchen, die Rizinusöl enthalten.<br />
des langsamen Niedersenkens zu betrachten<br />
ist, entsteht dabei von selbst.<br />
Fraglich ist jedoch, was beim «Aerogire»-<br />
Fiugzeug in dem Moment geschieht, in dem<br />
die Verkupplung des untern Flügels vom<br />
Rumpf gelöst wird und der Flügel seinen<br />
Anstellwinkel verändert, bevor er die Rotation<br />
aufnimmt. Eine ständige Rotation des<br />
Flügels kommt ja wohl wegen des hohen<br />
sonst zu erwartenden Vorwärtsbewegungs-<br />
Widerstandes nicht in Frage. m.<br />
Flugzeugbau und Luftfahrt, Heft 22: Fiugmotorenkunde,<br />
Teil II, Hilfseinrichtungen, von<br />
Dipl. Ing. K. Schaefer, Re;?.-Baumeister imBeichsluftfahrtministerium,<br />
i'A Bogen Gr.-Ofctav mit 59<br />
Abbildungen und 4 Tabellen, steif kart. BM. 2.50.<br />
Verlag C. J E. Volckmann Nachfolger G. m. b. H.,<br />
Berlin-Charlottenburg 2.<br />
Während im ersten Teil der grundsätzliche<br />
Aufbau und die physikalischen Grundlagen des<br />
Flugmotors behandelt •wurden, bespricht der Verfasser<br />
im zweiten Teil die Hilfseinrichtungen, die<br />
in den meisten flugtechnischen Abhandlungen vernachlässigt<br />
werden. Es ist dem Verfasser als Verdienst<br />
anzurechnen, dass er ddese meist zu wenig<br />
beachteten Gebiete bearbeitet und somit vielen Piloten<br />
und Monteuren Gelegenheit gibt, tiefer in die<br />
Materie des Flugmotors einzudringen. In zwei<br />
weiteren Kapiteln werden die verschiedensten Anlasssysteme<br />
und Untersetzungsgetriebe besprochen,<br />
die heute — durch die stärkeren Motoren bedingt<br />
— von besonderer Wichtigkeit sind. Es ist nicht<br />
damit getan, dass man das Vieltaktverfahren oder<br />
ähnlich Grundlegendes beherrscht, vom Flieger und:<br />
dem, der es werden will, wird mehr verlangt, er<br />
muss auch die verschiedensten Schmierungsarten,<br />
Pumpen, Kühlsysteme usw kcntion.<br />
Arlbergstrasse gesperrt. Da auf der Arlbergstrasse<br />
Reparaturen an der Radonaund<br />
Stelzistobelbrücke zwischen den Ortschaften<br />
Wald 1 und Dalaas ausgeführt werden,<br />
ist das Strassenstück zwischen den<br />
genannten Ortschaften von Dienstag den 24.<br />
April 8 Uhr bis Freitag den 27. April 18 Uhr<br />
für den gesamten Wagenverkehr gesperrt.<br />
Der Arlbergpass selber ist für den Verkehr<br />
auch noch nicht geöffnet.<br />
'<br />
Osterbesuch über den Maloia. Ein grosses<br />
Kontingent am Engadiner Osterverkehr lieferten<br />
auch die italienischen Automobilisten,<br />
die in Scharen über den Maloia zogen, um<br />
Ostersonne und Osterschnee von St. Moritz;<br />
zu gemessen. Man zählte annähernd hundert<br />
italienische Automobile. Das zeigt erneut,<br />
was für ein wichtiger Faktor gute und ganzjährig<br />
geöffnete Paßstrassen für unsern<br />
Fremdenverkehr bedeuten.<br />
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in höchst geschmackvoller Lösung der Raumfrage.<br />
Die Fenster des Promenadendecks<br />
stehen im Winkel von 45 Grad, so dass freier<br />
Ausblick auch zum Horizont gegeben ist.<br />
Backbord liegt dasselbe Promenadendeck,<br />
aber hier ist eine Unterteilung erfolgt zwischen<br />
Salon einerseits und Lese- und Schreibzimmer<br />
anderseits. Das Lesezimmer ist mit<br />
einer Bibliothek ausgestattet. — Das untere<br />
Deck enthält einen Toilettenraum, anschliessend<br />
ein geräumiges Bad. Das abgelassene<br />
Badewasser wird zweckdienlich als Ballastwasser<br />
verwendet. Anschliessend sind Küche<br />
mit Anrichte und Aufzug zum Speisesaal.<br />
Küche wie Anrichte haben Eisschränke. An<br />
die Küche schliessen sich die Offiziersräume,<br />
Messe genannt. Steuerbord liegen mehrere<br />
Toilettenräume, anschliessend das Schiffsbureau,<br />
und, durch eine reguläre Schleuse<br />
getrennt, der zum erstenmal in einem Luftschiff<br />
gestattete Rauchsalon. Er ist für sich<br />
so gross, wie der jetzige Passagierraum des<br />
«Graf Zeppelin». Vom Gang zwischen<br />
Schiffsbureau und Rauchsalon führt auch eine<br />
Türe in den unteren Laufgang;. Passagiere,<br />
die zum Führerraum zu gehen wünschen,<br />
melden sich dem Schiffsdiener oder Steward,<br />
der eine Kontrolle ausübt über den Verkehr<br />
zwischen Passagierraum und Führerraum.<br />
Grösste Sicherheit und zweckdienlichste<br />
Bequemlichkeit sind bei diesem neuen Luftschiff<br />
gewährleistet. Das Luftschiff führt<br />
kein Benzinlager mehr mit sich, das Traggas<br />
Helium ist nicht brennbar. Anderseits bietet<br />
das neue Zeppelin-Luftschiff LZ 129 seinen<br />
Passagieren die Bequemlichkeit eines modernen<br />
Ueberseedampfers. — Die Fertigstellung<br />
des Luftriesen dürfte im kommenden Sommer<br />
erfolgen. (Korr. Authent E. 0.)<br />
Das «Aerogire »-Flugzeujt. In den Caudron-Werken<br />
wird gegenwärtig ein neuartiger<br />
Flugzeugtyp gebaut, von dem man sich<br />
die Fähigkeit eines fast senkrechten Niedergehens<br />
verspricht. Dieser « Aerogire > weist<br />
als Hauptmerkmal eine untere Tragfläche<br />
auf, die um ihre mittlere horizontale Längsachse<br />
rotieren kann, während die obere,<br />
durchgehende Tragfläche in der üblichen Art<br />
mit dem Rumpf fest verbunden ist.<br />
Der interessante Versuch wurde durch die<br />
Beobachtung veranlasst, dass eine lange<br />
schmale Fläche, z. B. ein Papierstreifen, in<br />
die Luft geworfen, unter rascher Eigenrotation<br />
um seine Längsachse relativ langsam<br />
niedersinkt, ohne seine wagrechte Lage zu<br />
verändern. Die Rototation. die als Ursache<br />
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r<br />
o<br />
II
NO 33 - <strong>1934</strong><br />
A. C. S.<br />
Offener Brief an Herrn Dr. E. Tilgenkamp.<br />
Geehrter Herr!<br />
In der Sektions-Chronik der Autosektion Zürich<br />
des T. C. S., Nr. 13, haben Sie einen Artikel, betitelt<br />
« Benzinkampf», veröffentlicht, in welchem<br />
Sie sich wiederholt anmassend herausnehmen, im<br />
Namen aller Automobilisten und Benzinkonsumenten<br />
zu sprechen. Wörtlich schreiben Sie folgendes:<br />
c Bleiben wir ruhig bei unserer bisherigen Annahme,<br />
die Trustgesellschaften haben nur ein Interesse:<br />
aus den Konsumenten herauszuholen, was<br />
zu holen ist. Wir erklären nochmals, namens<br />
der Konsumenten (von uns gesperrt), wir<br />
lassen uns dies nicht gefallen .. Wir wissen uns<br />
in diesem Kampf einig mit den deutschsprachigen<br />
Sektionen des T. G. S., mit dem Aerztesyndikat und<br />
mit allen Automobilisten (von uns gesperrt).<br />
Wir verlangen, dass sich die Automobilisten<br />
(von uns gesperrt) in ihrem<br />
eigensten Interesse restlos hinter unseTe Parolen<br />
stellen... »<br />
Woher Sie das Recht nehmen, «namens der<br />
Konsumenten» und « einig mit allen Automobilisten<br />
», mithin auch im Namen des A. C. S. zu reden,<br />
ist uns schlechthin unerfindlich. Wir stellen<br />
fest, dass Sie sich diese Kompetenz zu Unrecht aneigneten,<br />
da wir Sie weder ermächtigt haben, noch<br />
als qualifiziert erachten, in der Frage des Benzinkampfes<br />
Ihre Ausführungen im Namen aller Konsumenten<br />
und Automobilisten zu machen. Wir<br />
müssen Sie daher in aller Form auffordern, inskünftig<br />
in Ihren Darlegungen alle Uebertreibungen<br />
beiseite zu lassen, die den Eindruck erwecken könnten,<br />
unser Club sei mit Ihrem Vorgehen ebenfalls<br />
einverstanden.<br />
Die fragliche Materie ist derart heikel und kompliziert,<br />
dass es einer besondern Vertrautheit mit<br />
den Verhältnissen, sowie klarer Absichten bedarf,<br />
um den Anspruch erheben zu können, in den Bestrebungen<br />
zur Neuregelung der Dinge ernst genommen<br />
zu werden. Dies zumal dann, wenn man,<br />
wie Sie, in überheblicher Weise verlangt, dass sich<br />
die Gesamtheit der Automobilisten restlos hinter<br />
Ihre Parolen stelle. Soweit wir Gelegenheit hatten,<br />
Ihre Tätigkeit auf diesem Gebiete zu beurteilen, erklären<br />
wir Ihnen offen, dass wir Ihrer Aktion<br />
nicht die Bedeutung zuerkennen, die Sie ihr beizulegen<br />
sich bemühen, in der offensichtlichen Absicht,<br />
die Oeffentlichkeit vom Bestehen einer unter<br />
Ihrer Führung stehenden allgemeinen schweizerischen<br />
Aktion zu überzeugen, hinter die sich angeblich<br />
alle Automobilisten stellen. Tatsache ist<br />
vielmehr, dass es sich bei Ihrem Vorgehen durchaus<br />
um eine Einzelaktion handelt.<br />
Wie Sie genau wissen, haben die nationalen Ver-<br />
^tehrsverbände eine Spezialkommission, die «Comission<br />
Inter-Associations », bestellt, bestehend aus<br />
aem Präsidenten der Chambre syndicale de l'Automobile,<br />
sowie je einem Vertreter des A. C. S., der<br />
A. S. P A. und des T. C. S., welche in ihrem vollen<br />
Vertrauen zielbewusst, energisch und mit der hiezu<br />
unerlässlichen Sachkenntnis die Interessen und<br />
Rechte der Benzinkonsumenten verficht. Diese wird<br />
sich in ihren fortgesetzten Bemühungen um eine gerechte<br />
und vernünftige Ordnung des schweizerischen<br />
Benzinmarktes nicht durch das unverantwortliche<br />
Treiben von Aussenseitern beirren lassen, welche<br />
nicht im Interesse der Allgemeinheit, sondern aus<br />
egoistischen Gründen handeln.<br />
Mit vorzüglicher Hochachtung<br />
Namens des A. C. S.:<br />
Der Zentralpräsident: sig. Dr. Mende.<br />
Der Direktor: sig. Primault.<br />
SEKTION BERN. Geschicklichkeitsprüfung vom<br />
22. April <strong>1934</strong>. Die Anmeldungen für das heurige<br />
Geschicklichkeitsfahren laufen in erfreulicher Zahl<br />
ein. Der Concours automobile im Hofe des kant.<br />
Zeughauses beginnt wenn möglich erst 13 Uhr,<br />
nur im Falle unerwarteter Massenanmeldungen<br />
müsste ein Teil der Konkurrenten ihre Aufgaben<br />
schon vormittags erfüllen. Genaue Auskunft erteilt<br />
>ab Samstag vormittag das Sektionssekretariat, das<br />
v<br />
ich bis 12 Uhr mittags Anmeldungen zum einjachen<br />
Einsatz entgegennimmt. Die Bekanntgabe<br />
der bis zu Beginn der Konkurrenzen geheimgehal-<br />
' tonen Prüfungsaufgaben erfolgt Sonntag, den<br />
22. April, 15 Minuten nach der offiziellen Besammlungszeit<br />
gleichzeitig mit einer gemeinsamen Begehung<br />
der Hindernisbahn. Die Preisverteilung ist<br />
auf 20 Uhr im Grünen Saal des Kursaals angesetzt.<br />
Die Kursaaldirektion hat die A. C. S.-Legitimationskarte<br />
als Passepartout anerkannt. Auch das blosse<br />
Zuschauen im kant. Zeughaushöf kostet nichts, der<br />
Zutritt ist aber nur A. C. S.-Mitgliedern und deren<br />
Angehörigen oder Bekannten gegen Ausweis der<br />
Mitgliederkarte gestattet.<br />
Im Falle ausgesprochen schlechter Witterung<br />
wird die Veranstaltung um 8 Tage verschoben, Auskunft<br />
kann hierüber ab 10 Uhr von der Telephonzentrale<br />
Bern, Nr. 11, eingeholt werden. h.<br />
SEKTION ZÜRICH. «Ausverkauft», so lautete<br />
Samstagmorgen die Parole für die Vortragsmatinee,<br />
der grösste Kino Zürichs vollständig besetzt für<br />
den Lichtbilder- und Filcnvortrag von Herrn Dr.<br />
Lutz' Heck. Der Name des zu den besten Tiexkennern<br />
zählenden Referenten, einer Autorität auf dem<br />
Gebiet der zoologischen Gärten, hatte bewirkt, dass<br />
man seinem Vortrag « Im Auto auf Tierfang in<br />
Ostafrika > das grösste Interesse entgegenbrachte.<br />
Und mit Recht, denn es war nicht nur äusserst<br />
spannend, sondern ein wahrer Genuss, den Ausführungen<br />
Dr. Lutz' folgen zu können, der nicht<br />
nur in wahrer Tierkenner, sondern auch ein grosser<br />
Tierfreund ist. Nach der Begrüssung durch<br />
Herrn Vizepräsident Gassmann-Hanimann, Zürich,<br />
referierte Herr Dr. Heck über zwei itn Auftrag des<br />
Zoologischen Gartens Berlin durchgeführte Grosstierexpeditionen<br />
nach Afrika. Das eine Mal ging<br />
es nach Abessinien und dem Somaliland. Die<br />
zweite Expedition betraf das Gebiet des ehemaligen<br />
Deutschostafrika. Eine grosse Zahl Lichtbilder und<br />
ein 1000 m langer Film zauberten prächtige und<br />
spannende Tier- und Jagdbilder vor Augen, wobei<br />
manche der Aufnahmen vom Auto aus geknipst<br />
wurden. Die aufregenden Jagden nach d'en Grosstieren<br />
dürfen wohl ihresgleichen suchen. Hier gibt<br />
es nichts Gestelltes, die Zuschauer konnten die<br />
Wettrennen zwischen Reiter und Giraffe, die<br />
Kämpfe mit dem Nashorn und das bunte Treiben<br />
eines Tierfanglagers miterleben, das schliesslich<br />
eine Beute von über 200 Tieren beherbergte. Und<br />
da war es besonders interessant zu konstatieren,<br />
mit welcher Liebe und Sachverständnis Dr. Heck<br />
sich seiner Pfleglinge annahm. Ausser einem jungen<br />
Nashorn brachte die Expedition fünf Giraffen,<br />
zahlreiche Zebras, Strausse, Antilopen, Nilpferde,<br />
Löwen, Geparde, Riesenschlangen, seltene Vögel<br />
und andere wissenschaftliche Seltenheiten mit<br />
nach Hause. Mit einer Grammophonplatte « Schrei<br />
der Steppe », durch Verstärker übertragen, gab der<br />
Vortragende auch ein treffendes Schaltbild •von all<br />
dem Tierstimmengewirr, wie man es Tag für Tag<br />
in der afrikanischen Wildnis erleben kann. Und<br />
schliesslich wurde man auch eingeweiht in all die<br />
Gefahren, die solche Grosstierexpeditionen für die<br />
Teilnehmer mit sich bringen.<br />
Der mächtige Beifall dürfte dem Referenten<br />
wohl am Besten dargetan haben, wie sehr man. seinen<br />
hochinteressanten und spannenden Vortrag zu<br />
schätzen wusste, den man auch andern Clubs sehr<br />
anempfehlen darf.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
GRUPPE APPENZELL I.-RH., GRUPPE AP-<br />
PENZELL A.-RH. Die beiden Vorstände obiger<br />
Gruppen treffen sich 'Samstag, den 21. April <strong>1934</strong>,<br />
bei ihrem Mitglied Zuberbühler, z. Sonne, Thal,<br />
Urnäsch, zwecks Besprechung einer gemeinsamen<br />
Maien-Tour. Die beiden Gruppenpräsidenten.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Vortragsabend. Die automatische<br />
Verkehrsregelung, als<br />
eines der aktuellsten Probleme<br />
im heutigen Verkehrswesen, waT<br />
letzten Mittwoch, unter Leitung<br />
von Herrn Dir. Bader der A. E.<br />
G., Wädenswil, Gegenstand eines<br />
vorzüglichen Referates und reger<br />
Diskussion. Der Vortrags-Schwerpunkt bildete<br />
die an der Kreuzung Bahnhof-Uraniastrasse gebaute<br />
Signalanlage. Der Referent orientierte eingangs<br />
über prinzipielle Fragen, und konnte dann<br />
an Hand von Diagrammen und Schemas genaue<br />
Angaben über Verkehrsdichte und Wartezeiten am<br />
betreffenden Orte geben. Auf Grund statistischer<br />
Unterlagen konnte nachgewiesen werden, dass ein<br />
« Go and Stop »-'System, selbst für Zeiten des Stossverkehrs,<br />
an dieser Kreuzungsstelle unzweckmässig<br />
wäre, so dass nur die Individualregelung ein Minimum<br />
an Wartezeit garantieren vermochte.<br />
Ein Ingenieur der Erbauerin dieser Anlage,<br />
diente .mit leichtverständlichen Aufklärungen über<br />
Konstruktion ,und Arbeitsweise, wobei es überraschte,<br />
wie einfach und doch allen Anforderungen<br />
entsprechend und vor allem betriebssicher dieses<br />
Signal arbeitet. Auf alle Fälle ist eine falsche<br />
Signalisierung ausgeschlossen.<br />
In der reichlich benützten Diskussion konnte<br />
man interessante Beobachtungen über die praktische<br />
Erfahrung mit Verkehrssignalen vernehmen.<br />
Daraus Hess sich die wichtige Schlussfolgerung ziehen,<br />
dass bei der nötigen Vertrautheit des Autolenkers<br />
mit solchen automatischen VerkehTsreglern,<br />
und noch einigen verkehrstechnischen Ergänzungen,<br />
die Anlagen ein sicheres Passieren der Kreuzungen<br />
gewährleisten.<br />
Den Herren Referenten sei auch an dieser Stelle<br />
für die Durchführung des Vortragsabends gedankt.<br />
STRASSENVERKEHRSKOMMISSION DER<br />
STADT LUZERN<br />
Letzten Mittwoch versammelte sich die Strassenverkehrskommission<br />
der Stadt Luzern zu ihrer zweiten<br />
diesjährigen Sitzung. Anwesend waren die Vertreter<br />
des T. C. S., S. R. B., Arbeiter-Touring-Bund,<br />
AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Chauffeur-Club, Motorfahrer-Club, Motorsport-Club,<br />
die Baudirektion der Stadt Luzern, Polizeikommissariat<br />
und Stadtingenieur. Entschuldigt hatten sich<br />
die Vertreter des A. C. S., Offiz. Verkehrsbureau, Direktion<br />
der Trambahn Luzern, sowie Stadtgeometer.<br />
Das Protokoll der'letzten Sitzung vom 17. Januar<br />
<strong>1934</strong> wurde verlesen und verdankt.<br />
Hierauf kam der von Herrn Dr. Lienert, Adj.<br />
des Polizeikommissärs, bearbeitete Entwurf für die<br />
städtische Verkehrsordnung zur Sprache, der von<br />
der Polizeidirektion zur Begutachtung zur Verfügung<br />
gestellt wurde. Hier ist zu vermerken, dass<br />
dieser Entwurf alle Strassenbenützer betrifft und<br />
im Kreise der Strassenverkehrskommission volle' Anerkennung<br />
gefunden hat. Es ist wirklich nötig,<br />
dass, nachdem das neue Bundesgesetz über den Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradverkehr schon mehr als<br />
ein Jahr in Kraft ist, auch auf dem Gebiet der<br />
Stadt Luzern, sowie in vielen andern Städten eine<br />
Verordnung herausgegeben wird.<br />
Nach der Verhandlung der Verordnung hielt Dr.<br />
Lienert ein Referat über die verschiedenen Unfallnester<br />
in der Stadt. Es ergibt sich z. B., dass am<br />
Kreuzstutz im Jahre 1933 16 Unfälle zu verzeichnen<br />
sind, am Hirschengraben 19, beim Hotel Gotthard-<br />
Bahnhof 18, Seebrücke Südseite 22, Schwanenplatz<br />
31, Obergrundstrasse-Moosstrasse 9, Horwerstrasse-<br />
Obergrundstrasse 9, Bundesplatz 14, Pilatusplatz 11<br />
und Luzernerhof 14. Die meisten Unfälle sind auf<br />
menschliches Verschulden zurückzuführen. Sämtliche<br />
anwesenden Vereine haben einstimmig beschlossen,<br />
im Kreise der Clubs stetsfort auf die Gefahren<br />
aufmerksam zu machen, und alles aufzuwenden,<br />
um Fahrer wie Fussgänger auf ein striktes<br />
Verhalten auf den Strassen und Plätzen aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Weiter wurde für das Jahr <strong>1934</strong>/1935 der bisherige<br />
Präsident Max Segesser sowie Sekretär Paul<br />
Bischoff unter bester Verdankung ihrer geleisteten<br />
Dienste wiedergewählt.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen<br />
Bulletin Nr. 16<br />
vom 19.—25. April <strong>1934</strong>. Nachdruck verboten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Aargau: Sperrungen : Ortsverbindungsstrasse<br />
von Schinznach-Dorf über die weisse Trotte nach<br />
Wallbach gesperrt. Die hölzerne Brücke zwischen<br />
Lauffohr und Vogelsang ist für allen Fährverkehr<br />
gesperrt. Ortsyerbindungsstrasse Niederwil-Nesselnbach.<br />
Umleitung über die Landstrasse<br />
Meilin gen-Bremgarten.<br />
Appenzell I.-Rh.: Bauarbeiten: Appenzell-Haslen<br />
bei Appenzell (Brückenreparatur).<br />
Baselland: Bauarbeiten: Schweizerhalle-Augst;<br />
Liestal-Arisdorf; Maisprach-Buns; Oberdorf-Reigoldswil<br />
bei Liedertswil; Strasse Basel-Allschwil<br />
auf der nördlichen Linie nur in dieser Richtung<br />
fahrbar; Strasse Allschwil-Basel, südliche Linie<br />
nur in genannter Richtung fahrbar.<br />
Bern, Kreis I: Sperrungen: Sigriswil-Tschingel-Strasse<br />
f. schwere Fuhrwerke Umleitung über<br />
Gunten-Längenschachen; Grimselstrasse ab Guttannen<br />
; Gsteig - Pillon - Strasse. Vorübergehend<br />
gesperrt: Aarebrücke in Innertkirchen an der<br />
Meiringen-Grimsel-Strasse bis 21. Juni <strong>1934</strong>; Tragfähigkeit<br />
der Notbrücke 3,5 Tonnen,<br />
Kreis IV: Sperrung; Strasse Utzensdorf-Wiler,<br />
Umleitung über Zihlebach.<br />
Freiburg: Sperrung: Freiburg - Tavel ab 16.<br />
April gesperrt; Strasse Le Bry-Freiburg von Le<br />
Bry bis zur Abzweigung bei Corpataux, Umleitung<br />
über Vuisternens-Ogoz.<br />
Bauarbeiten: Montet - Frasses (Payerne-<br />
Estavayer); Chätonnaye innerorts; Bulle - Montbovon<br />
zwischen Albeuve und Montbovon; Kerzers<br />
- Fräschels; Strasse Romont-Sedeilles zwi»-<br />
sehen Romont und der Kantonsgrenze.<br />
Genf: Bauarbeiten: Strasse nach Ferner;<br />
Strasse nach Thonex bei Chene; Satigny - Peney<br />
bei Satigny; Strasse nach Lancy; Strasse nach<br />
Meyrin; Strasse bei Pont Butin.<br />
Glarus: Sperrung: Klausenpass.<br />
Graubünden: Sperrung: Albula (Bergün-Ponte),<br />
Bernina (Pontresina-Poschiavo), ;Ofenberg (Zernez-Cierfs),<br />
Flüela (Sü3-Davos), Lukmanier<br />
(Platta - Grenze). Oberalp (Sedrun - Oberalppass -<br />
Oberalp), Splügen (Splügen - Grenze), Samnaun<br />
Martinsbruck-Samnaun); St. Bernhardin (Hinterrhein-Mesocco);<br />
Umbrail (Sta. Maria-Grenze);<br />
Safien (Versam-Safien); Lugnez (Furth-Vaüe);<br />
Avers (Innerferrera - Gresta).<br />
Bauarbeiten: Chur - Masans; Cazis - Rhäzüns;<br />
Jenaz - Küblis, im Laufe des Monats April;<br />
Casaocia - Castasegna (Bergell); Süs-Schuls;<br />
Laax-Sohleuis; Schnaus - Ruis.<br />
Luzern: Bauarbeiten: Weggis - Vitznau, bei<br />
Vitznau; Strasse Huttwil - Sursee bei Zeil, Ettiswil<br />
und Mauensee; Strasse Ruswil - Luzern bei<br />
Ruswil und Hellbühl; Emmenbrücke I. O. und A.<br />
0.; Strasse Münster - Luzern zwischen Romerswil<br />
und Rothenburg; Strasse Emmensee bis Richensee:<br />
Hitzkirch I. 0.; Strasse Luzern - Udligenswil<br />
zwischen Adligenswil und TTdligenswil; Strasse<br />
Entlebuch-Wolhusen bei Entlebuch; Strasse Altishofen<br />
- Willisau zwischen Nebikon und Schot?.<br />
Neuenburg: Bauarbeiten: Strasse Neuenburg-<br />
Peseux I. 0. und A. O.<br />
Nidwaiden: Bauarbeiten: Brünifstrasse,<br />
Stansstad - Alpnachstad und Acherbrücke - Delli,<br />
südlich am Lopperberg bis Kantonsgrenze. Engelbergstrasse<br />
Stane - Dallenwil - Wolfenschiessen,<br />
Buochs - Beckenried beim Hobiel; ßtans -<br />
Kerns beim Allweg.<br />
Obwalden: Bauarbeiten: Giswil - Lungern,<br />
unterhalb Kaiserstuhl und Kaiseretuhl - Lungern;<br />
Kerns-Stans beim Rufibach; Engelbergstrasse<br />
bei Obermatt und vor Engelberg.<br />
St. Gallen: Sperrung: Strasse Steinach-Arbon.<br />
Umleitung Richtung Steinach-Arbon über Schöntalbrücke-Gaswerk-Arbon<br />
und in Richtung Arbon-<br />
Steinach über Landquart - Obersteinach; Wil -<br />
Wattwäl, zwischen Rickenbach und Bazenheid<br />
•gesperrt, Umleitung über Kirchberg.<br />
Bauarbeiten: Strasse Wagen - St. Dionys;<br />
Mosnang innerorts; Strasse St. Gallen - Heiden<br />
im Dorf Eggersriet.<br />
Schaffhausen: Sperrung: Obere Strasse, zweite<br />
Klasse, Sohaffhausen - Neuhausen in Richtung<br />
Neuhausen - Schaffhausen gesperrt.<br />
Bauarbeiten: Neunkirch-Oberhallau.<br />
Schwyz: Sperrung: Ibergeregg.<br />
Bauarbeiten : Strasse Richterewil-Wollerau;<br />
Arth-Immensee; Schindellegi-Pfäffikon.<br />
Soiothurn: Sperrung: Gempen-Nuglar.<br />
Bauarbeiten: Lostorf, innerorts; Bättwit-<br />
Witterswil - Kantonsgrenze gegen Ettingen; Beinwil<br />
- Erschwil - Büsserach; Flühen - Bättwil - Kantonsgrenze<br />
gegen Benken.<br />
Tessin: Bauarbeiten: Ascona, innerorts; Lugano-Cassarate;<br />
Biasca-Osogna.<br />
Thurgau: Sperrungen: Untere Seestrasse Güttingen<br />
- Münsterlingen; Umleitung über Altnau-<br />
Scherzingen; Weinfelden-Mauren; Umleitung über<br />
Bürglen.<br />
Bauarbeiten: Emmishofen-Ober-Neuwilen.<br />
Strasse Matzingen-Lommis bei Stettfurt; Strasse<br />
Erlen-Ehstegen-Riedt.<br />
Uri: Sperrungen- Furkastrasse ab Realp;<br />
Gotthardstrasse ab Hospental; Oberalpstrasse ab<br />
Andermatt; Klausenpass, ab Urigen.<br />
Bauarbeiten: Gotthardstrasse ober- und<br />
unterhalb Wassen; Erstfeld-Amsteg bei Erstfeld.<br />
Waadt: Sperrungen: Strasse Lignerolle-'Station<br />
Onnens zwischen Vuiteboeuf und La Mothe<br />
bis Ende Juni; Chessel - La Porte du Scex ab<br />
16. April gesperrt; Umleitung über Vouvry - Colombey<br />
- St. Triphon - Aigle und umgekehrt," Col<br />
du Pillon; Col du Marchairuz; Col des Mosses.<br />
Wallis: Sperrungen; Furkapass ab Reckingen;<br />
'Simplonpass, Grosser St. Bernhard ab Pont<br />
Alleves; Forclapass; Romeling-Leukerbad; Grimsel.<br />
Zug: Sperrung: Zug-St. Adrian für Lastwagen<br />
und Autocars gesperrt.<br />
Bauarbeiten: Strasse vor Unterägeri und<br />
bis Oberägeri.<br />
Zürich: Sperrungen: Küsnacht: Seestrasse zwischen<br />
Dorfbachbrücke und der Fabrik Terlinden<br />
in Goldbach, Richtung nach Zürich gesperrt;<br />
Geroldswil: rechtsufrige Limmattalstrasse zwischen<br />
Oetwil a. L. und Geroldswil bis zirka<br />
Ende Juli <strong>1934</strong> für den Fahrverkehr gesperrt.<br />
Der rechtsufrige Verkehr mit Baden wird von<br />
Weiningen an über Dietikon; Richtung Zürich<br />
von Würenlos an über Hüttikon-Regensdorf umgeleitet;<br />
Aeugst a. A.: innerorts, Umleitung über<br />
Wengibad; Oberrieden: alte Landstrasse von<br />
Grenze Thalwil bis Bruggstrasse bis Ende April;<br />
Herrliberg, Forchstrasse vom Gemeindehaus bis<br />
Unter-Dorf; Mönchaltorf: Mönchaltorf bis Kies;<br />
Maur-Wannwies-Hinteregg; Regensdorf: Kreuzstrasse<br />
bis Watt bis Ende April; Kilchberg:<br />
Hornhalctenstrasse II. Kl., Seestrasse - alte Landstrasse,<br />
abschnittsweise vom Einlenker der Weinbergstrasse<br />
auf- oder abwärts bis Ende April gesperrt;<br />
Meilen: Kirchgasee I. Kl. von der Seestrasse<br />
aufwärts bis Ende April gesperrt; Stäfa:<br />
Bergstrasse von Goethestrasse bis Bewiesstrasse<br />
bis Ende April gesperrt. Umleitung über Grundstrasse;<br />
Pfäffikon: Usterstrasse zwischen. Pfäffikon<br />
und Faichrüti. Umleitung über Fehraltdorf-<br />
Freudwil-Uster-Opfikon-Glattbrugg: Wallisellerstrasse<br />
in Glattbrugg bis Ende April; Wallisellen-<br />
Dübendorf: I. Kl. Strasse von Neugut bis zur<br />
Ueberlandstrasse Zürich-Dübendorf gesperrt bis<br />
Ende Mai.<br />
Bauarbeiten: Adliswil: Albisstrasse, «wischen<br />
Bahnhofstrasse und dem Bahnübergang;<br />
Maur: Fällanden - Mönchaltorf im Dorf Maur;<br />
Männedorf: Seestrasse, zwischen Langackerstrasse<br />
und Hafenanlage; Wädenswil: Seestrasse von<br />
Rietliau bei Tiefenhof; Bauma; Tösstalstrasse zwischen<br />
Wyden und Bauma; Richterswil: Seestrasse<br />
zwischen Mühlenen und Bürgerheim; Rüti-Bubikon:<br />
zwischen Rütiwald und Kämmoos; Strasse<br />
Mönchaltorf-Uster zwischen Riedikon und Thalacker;<br />
Langnau: Sihltalstrasse innerorts; Wetzikon:<br />
Usterstrasse in Stegen.<br />
(Wegen Platzmangel mussten die Strassenarbeiten<br />
in einigen Kantonen zurückgestellt werden.)<br />
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