E_1934_Zeitung_Nr.042
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BERN, Dienstag, 22. Mai <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang — N» 42<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralbiatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Ericheint laden Dienstag nnd Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
totem nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtllche Bestellung 30 REDAKTION o. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung II1/414.<br />
Telephon 28.223<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Der schweizerische Motorfahrzeugbestand<br />
«Was lange währt, wird endlich gut!»<br />
Nach einjährigem Unterbruch ist die Motorfahrzeugstatistik,<br />
von zahlreichen Interessenten<br />
mit Ungeduld erwartet, wiederum erschienen.<br />
Der Ausfall im Jahre 1932, der weiter<br />
unten noch seine nähere Begründung findet,<br />
hat wenigstens ein Gutes für sich gehabt, nämlich<br />
allen Interessenten zu illustrieren, welche<br />
Bedeutung dieser jährlichen Zusammenstellung<br />
zukommt und dass man sie auf keinen<br />
Fall mehr missen möchte.<br />
Zu den nachstehend publizierten Ergebnissen,<br />
die allerdings provisorisch sind, aber nurmehr<br />
ganz geringe Aenderungen erfahren werden,<br />
hat das Eidg. Statistische Amt ein Kommentar<br />
geliefert, den wir ebenfalls folgen lassen<br />
und dem kaum mehr etwas beizufügen ist.<br />
Es mag auf den ersten Blick sehr überraschen,<br />
dass von 1931 bis Ende 1933 der Bestand<br />
an Automobilen nur um rund 3500 Einheiten<br />
zugenommen hat, während die Vergrösserung<br />
des schweizerischen Automobilparkes<br />
in den Vorjahren ganz andere Dimensionen<br />
aufzuweisen hatte. Schuld daran ist<br />
dieunerwartet hohe Zahl von rund 15.000 Personenwagen,<br />
welche innerhalb zwei Jahren<br />
aus dem Verkehr gezogen wurden. Diese Stilllegung<br />
erhärtet die von uns immer wieder gemachte<br />
Feststellung, dass die fiskalische Belastung<br />
der Motorfahrzeuge die obere Grenze<br />
•der Tragfähigkeit bereits überschritten hat.<br />
Das Bestreben des Fiskus, aus dem Motorfahrzeugwesen<br />
möglichst hohe Abgaben herauszupressen,<br />
hat zu einer künstlichen Unterbindung<br />
der weiteren Motorisierung unseres<br />
Verkehrs geführt. Es zeigt sich, hier mit aller<br />
Deutlichkeit, dass hohe Steueransätze noch<br />
keineswegs gleichbedeutend sind mit entsprechend<br />
erhöhten Steuereinnahmen.<br />
Die Probe auf das Exempel haben<br />
Deutschland und Italien geliefert, in welchen<br />
Staaten die Automobilwirtschaft seit der Einführung<br />
weitgehender Steuererleichterungen<br />
einen geradezu ungeahnten Aufschwung genommen<br />
hat, welcher der Gesamtwirtschaft<br />
und nicht zuletzt dem Staate in anderer Form<br />
wiederum zugute kommt. Auch England ist<br />
nun diesem Beispiel gefolgt und hat für dieses<br />
Jahr die Steuern auf Automobile um einen<br />
Viertel reduziert. Wenn man sich in der<br />
Schweiz ganz allgemein dazu verstehen<br />
könnte, wenigstens für die altern Fahrzeuge<br />
eine Steuererleichterung zu gewähren, wie<br />
dies in den meisten Nachbarländern und ganz<br />
F E U I L L E T O N<br />
Die ewige Wahrheit.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(29. Fortsetzung)<br />
In diesen Tagen der Finsternis erhellte ein<br />
Ereignis den Weg des Arztes, ein Vorfall,<br />
der ihn wenigstens für einige Stunden alles<br />
vergessen liess. Eine Abordnung aller geistigen<br />
Gesellschaften der Stadt hatte bei ihm<br />
vorgesprochen, die Vorstände der Kliniken,<br />
der Spitäler, auch das Hospital für einheimische<br />
Aerzte und das chinesische Hospital, das<br />
Anatomische Institut, die Akademie für Kunst<br />
und Wissenschaft, um ihn zu bitten, seinen<br />
gefassten Beschluss, Batavia zu verlassen,<br />
rückgängig zu machen. Am selben Tage<br />
wurde er in das Gouvernementsgebäude gebeten,<br />
und der Generalgouverneur selbst<br />
legte ihm mit bewegten Worten nahe, seinen<br />
Entschluss zu ändern.<br />
In gehobener Stimmung trat er auf die<br />
Strasse. Im Augenblicke hatte ihn wieder<br />
seine düstere Stimmung gepackt. Heute war<br />
Freitag... wenn er in den englischen Klub<br />
ginge... vielleicht träfe er McCarthy..: und<br />
dieses verdammte Weib... wenn er vorsichtig<br />
frage ... vielleicht...<br />
Er nahm nachdenklich die Goldbrille ab,<br />
Die Ergebnisse auf 31. Dezember 1933.<br />
vereinzelt in einigen Kantonen bei uns der<br />
Fall ist, so würden mit einem Schlage die<br />
vielen Tausend brachliegenden Vehikel und<br />
die darin investierten Kapitalaufwendungen<br />
in nutzbringender Weise der Wirtschaft wiederum<br />
zugeführt. Durch das starre Festhalten<br />
am bisherigen fiskalischen System sind<br />
auch in der Schweiz dem Staate schon Millionenbeträge<br />
entgangen. Dieser von uns<br />
schon verschiedentlich geäusserten Warnung<br />
verhielten sich die Kantone bisher sehr skeptisch<br />
gegenüber. Es wäre nur zu wünschen,<br />
dass wenigstens die jetzt bekannt gewordenen<br />
Zahlen der Automobilstatistik die Zweifler<br />
eines Besseren belehren könnten!<br />
Das Fehlen der Motorfahrzeugstatistik<br />
im Jahre 1932 und die etwas verspätete Bekanntgabe<br />
der Resultate von 1933 hat verschiedenerorts<br />
zu Kritik Anlass gegeben, die<br />
auch in der Fach- und Tagespresse ihren<br />
zog sein Taschentuch, putzte sie blank und<br />
setzte sie wieder auf. Wie wenn er nun durch<br />
sie die Wahrheit der Zukunft besser erkennen<br />
würde.<br />
Nein! Er werde nicht hingehen! Es sei<br />
ganz zwecklos! Nur um auf das Geschwätz<br />
dieses bösartigen Weibes zu hören! Es sei<br />
das klügste, ihr aus dem Wege zu gehen und<br />
Ablenkung in der Arbeit zu finden. Wie erleichtert<br />
unter diesem erlösenden Gedanken<br />
wanderte er mit langen Schritten seiner Klinik<br />
zu.<br />
Im Fluge vergingen die Stunden. Wie ein<br />
rotglühender Feuerball versank die Sonnenscheibe<br />
in den bleigrauen Fluten des Ozeans.<br />
Ohne jeden Uebergang der Dämmerung umfingen<br />
ihn die Schatten der Nacht. Die Arbeitsräume<br />
um ihn bereits menschenleer. Wie<br />
immer war er der letzte. Rings um ihn Totenstille.<br />
Nur hie und da drang von aussen<br />
der auf den Steinfliesen hallende Schritt<br />
eines Krankenwärters herein. Der Professor<br />
drehte das Licht seiner Schreibtischlampe an<br />
und griff nach einem Vortrag, den er am<br />
kommenden Tage im chinesischen Hospital<br />
zu halten versprochen hatte, und in dem Augenblicke,<br />
in dem er nach dem Entwürfe<br />
griff, liess er die Hand wieder sinken... sein<br />
Blick war auf das Bild seiner Frau gefallen,<br />
das im schmalen Goldrahmen neben der<br />
Lampe stand. Regungslos sah er hin. Noch<br />
Widerhall fand. Da sich auch einige an uns<br />
gerichtete Zuschriften in ähnlichem Sinne<br />
äusserten, haben wir die Gelegenheit wahrgenommen<br />
um dem Chef des Eidg. Statistischen<br />
Amtes hierüber zu befragen. Herr Dr.<br />
h. c. Brüschweiler gab uns den gewünschten<br />
Aufschluss, der erkennen lässt, dass in materieller<br />
Hinsicht eine Kritik wohl kaum be
Jahresende Lastwagen<br />
(ohne Autobusse)<br />
1631 . 17 195<br />
1932*) 19 242<br />
1933 18 258<br />
Dass das Ergebnis für Ende 1932 zu hoch<br />
ist, leuchtet ohne weiteres ein, denn es liegt<br />
nicht in der Entwicklungslinie von 1931 bis<br />
1933. Der Anstieg von über 2000 in einem<br />
Jahr ist unmöglich. Noch krassere Unterschiede<br />
offenbaren sich für einzelne Kantone,<br />
wie aus folgenden Proben hervorgeht.<br />
Lastwagenbestand (ohne Autobusse)<br />
Ende<br />
Kantone 1931 1932**) 1933<br />
Zürich 3891 . 4668 3805<br />
Waadt 1408 1271 1716<br />
Genf 1524 1673 1501<br />
Baselstadt 1307 1460 1362<br />
Diese Beispiele dürften genügen. Sie zeigen<br />
deutlich, dass das Eidgenössische Statistische<br />
Amt gut tat, den Zeitpunkt für eine<br />
einwandfreie Erhebung abzuwarten.<br />
Im übrigen erläutert das Amt seine Zahlen<br />
wie folgt:<br />
Waren die bisherigen Jahreserhebungen<br />
über den Bestand der. Motorfahrzeuge in der<br />
Schweiz auf die freiwillige Mitarbeit der Kantone<br />
angewiesen, so gehört die neueste Zählung<br />
für das Jahr 1933 jener Reihe statistischer<br />
Arbeiten an, die gesetzlich verankert<br />
sind. Artikel 77 der Vollziehungsverordnung<br />
zum Bundesgesetz vom 15. März 1932 über<br />
den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr verpflichtet<br />
die Kantone, dem Eidgenössischen<br />
Statistischen Amt sowohl die in ihrem Gebiet<br />
bereits eingetragenen als auch alle an- und<br />
abgemeldeten Motorfahrzeuge anzuzeigen.<br />
Nach dieser Neuregelung lässt sich der Bestand<br />
künftighin durch Fortschreibung bestimmen,<br />
so dass die direkten Zählungen bei<br />
den Kantonen vorläufig wegfallen können.<br />
Infolge der Mehrarbeit, die den Kantonen<br />
durch die Einführung des Gesetzes erwachsen<br />
ist, musste auf die Ende 1932 fällige Erhebung<br />
verzichtet werden. Die durch die neueste<br />
Aufnahme nachgewiesenen Veränderungen<br />
in der Zusammensetzung des schweizerischen<br />
Motorfahrzeugparkes beziehen sich demnach<br />
auf die zweijährige Periode von Ende 1931<br />
bis Ende 1933. Zu bemerken ist, dass die<br />
nachstehenden Zahlen nur provisorischen<br />
Charakter tragen.<br />
Motoriahrzeugbestand Ende 1931 und 1933 ^<br />
Fahrzeugarten 1931 UW) i f t o /<br />
Personenwagen . .<br />
Autobusse<br />
Lastwagen 2 ) . . .<br />
Automobile im ganz.<br />
Traktoren. . . . .<br />
Motorräder . . . .<br />
Motorfahrzeuge im<br />
63 945 66 310 2 365 3,7<br />
1 161 1273 112 9,6<br />
17 195 18 258 1063 6,2<br />
82 301 85 841 3 540 4,3<br />
2 032 2 176 144 7,1<br />
46 875 31 432 —15 443 —32,9<br />
ganzen 131208 119 449—11759 —9,0<br />
Ende 1933 standen dem Personenverkehr<br />
zur Verfügung 66.310 Personenwagen, 1273<br />
Autobusse und 31.432 Motorräder. Ferner<br />
wurden 18.258 Lastautos und 2176 Traktoren<br />
gezählt. Hat in den letzten zwei Jahren die<br />
Zahl der Autobusse noch um gegen zehn Prozent<br />
zugenommen, so vermehrten sich die<br />
Personenwagen um keine vier Prozent. Die<br />
auffallendste Veränderung ist jedoch der Abbau<br />
des Motorradbestandes um ein Drittel.<br />
Heute fahren in der Schweiz nicht viel mehr<br />
Motorräder als im Jahre 1927.<br />
Die zwei letzten -Bestandesaufnahmen gestatten<br />
in Verbindung mit der laufenden Statistik<br />
über die "in der Zwischenzeit erstmalig<br />
in den Verkehr gelangten Fahrzeuge den Umfang<br />
der Abgänge zu bestimmen. Das Ergebnis<br />
dieser Berechnung für die Jahre 1932<br />
*) Zahlen des Verbandes.<br />
**) Zahlen des Verbandes. Diese Ergebnisse sind<br />
dazu noch unvollständig, da sie die Bundeswagen<br />
nicht enthalten, die nur im schweizerischen Total<br />
inbegriffen sind.<br />
x ) Im Jahre 1932 wurde keine Bestandesaufnahme<br />
durchgeführt. Die Zahlen für 1933 sind provisorisch.<br />
a) Inbegriffen Lieferungs- u. Spezialwagen.<br />
Motorräder • —15 443 5 973 21 416<br />
Ueber 21.000 Motorräder und rund 15.000<br />
Personenwagen wurden in den beiden Jahren<br />
1932 und 1933 aus dem Verkehr gezogen.<br />
Für die vorhergehenden Jahre 1930 und 1931<br />
ergeben sich schätzungsweise 8600 Streichungen<br />
von Motorrädern und rund 8000 von<br />
Personenwagen. Die grossen Unterschiede in<br />
diesen beiden Perioden zeigen deutlich, däis<br />
seit 1932 viele Motorfahrzeuge nicht durch*<br />
ordentliche Abnützung, sondern offenbar durch<br />
Stillegung ausgeschieden sind. Tausende von<br />
Personenwagen und Motorrädern stehen zur-<br />
Zeit unverwendet in den Garagen, was auch<br />
als ein Krisenzeichen betrachtet werden<br />
muss.<br />
Sehr ungleich hat sich der Motorfahrzeugbestand<br />
seit 1931 in den einzelnen Kantonen<br />
verändert. Die Wagen für den Personenverkehr<br />
haben sich einerseits verhältnismässig<br />
stark vermehrt, wie in Basel-Land, Freiburg<br />
und Tessin, anderseits sich namentlich<br />
in Appenzell A.-Rh., Neuenburg und Genf<br />
vermindert. Vom gesamten Zuwachs an<br />
Last- und Lieferungswagen entfallen gegen<br />
neun Zehntel auf Bern, Waadt, Solothurn<br />
und Tessin allein; fast alle übrigen Kantone<br />
verzeichnen entweder eine belanglose Erweiterung<br />
oder eine Verkleinerung ihres Lastwagenparks.<br />
Die auffallende Abnahme im<br />
Kanton Nidwaiden ist auf die Bereinigung<br />
der Register zurückzuführen. Aehnlich lässt<br />
sich die noch erheblichere Senkung des Motorradbestandes<br />
im Kanton Appenzell A. Rh.<br />
erklären. Sämtliche Kantone zählen viel weten<br />
die blendenweissen Dresses der einheimischen<br />
Diener auf, um den Kopf turbanartig<br />
gestreifte Kopftücher gewickelt, das<br />
blauschwarze Haar im Nacken zu einem<br />
Knoten gedreht.<br />
Eine Gruppe Damen trat ein. Unmerklich<br />
zuckte der Arzt zusammen. Die eine von<br />
ihnen, zwar sah er ihr Gesicht nicht, gedeckt<br />
durch ihre Nachbarin, musste sie sein. Er sah<br />
nur die veilchenblaue Stutzfeder, die hoch<br />
oben auf der Frisur thronte. Jetzt wandte sie<br />
den Kopf.<br />
Mrs. McCarthy!<br />
Im selben Augenblick sah sie zu ihm herüber.<br />
Mit einem süsslichen Lächeln nickte sie<br />
ihm zu. Der Professor grüsste zurück und<br />
sah beiseite. Es war für ihn selbstverständlich,<br />
dass er ihr aus dem Wege gehen werde.<br />
Wegen der war er nicht hierhergekommen.<br />
Als er wieder hinschielte, waren die Damen<br />
verschwunden. Jetzt sah er die Frau des<br />
Reverend allein in die Türe treten und unschlüssig<br />
stehenbleiben, scheinbar ohne den<br />
Professor zu beachten. Einen Augenblick<br />
überlegte er... griff nach seinem Whiskyglase<br />
... mit einem plötzlichen Entschlüsse<br />
stellte er es wieder auf den Tisch... und erhob<br />
sich. Das Weib sollte doch nicht glauben,<br />
dass er sich vor ihr fürchte. Langsam<br />
trat er auf sie zu. Sie lächelte.<br />
Zusammenarbeit zwischen den Ford- und<br />
Mathis-Werken.<br />
Wie verlautet, ist kürzlich zwischen den<br />
Ford- und Mathis-Werken ein Abkommen<br />
getroffen worden, dass eine weitgehende Zusammenarbeit<br />
zwischen beiden Unternehmen<br />
auf dem Gebiete der Automobilproduktion<br />
und -montage vorsieht. Durch diese Zusammenarbeit<br />
jedoch bleibt die Unabhängigkeit<br />
beider Automobilgesellschaften gewahrt. Man<br />
rechnet damit, dass sich die Automobilproduktion<br />
in den Strassburger Werken jährlich<br />
auf rund 25,000 Einheiten stellen wird.<br />
Bilanz des italienischen Strassenbaues.<br />
Wie aus einer jetzt veröffentlichten Zusammenstellung<br />
hervorgeht, hat die italienische<br />
Regierung in den zwölf Jahren ihres<br />
Bestehens rund 25 Milliarden Lire für Arbeitsbeschaffung<br />
aufgewendet. 8650 Kilometer<br />
Strassen wurden erneuert und 1120 Kilometer<br />
Militärstrassen für Zivilzwecke hergerichtet.<br />
Neu gebaut wurden 525 Kilometer Staatsstrassen,<br />
1143 Kilometer Provinzialstrassen,<br />
3844 Kilometer Kommunalstrassen und rund<br />
436 Kilometer Autobahnen.<br />
Die erste Lärmabwehr-Ausstellung.<br />
Demnächst wird in Frankfurt am- Main<br />
die erste deutsche Lärm-Abwehr-Ausstellung<br />
eröffnet werden. Im Mittelpunkt der Aus-<br />
und 1933 ist in der nachstehenden Uebersicht<br />
festgehalten.<br />
Bestandes- Neu in den Ver- Ans dem Ver-<br />
Fahrzeugarten zunähme kehr gesetzt kehr gezogen<br />
Personenwagen 2 365 17 232 14 867<br />
Autobusse 112 167 55<br />
Lastwagen') 1063 2 765 1702<br />
Traktoren 144 426 282<br />
) Inbegriffen Lieferungs-, Spezialwagen.<br />
«Guten Abend, Mrs. McCarthy. Wann<br />
geht es wieder nach Singapore?»<br />
«Uebermorgen, Professor.» Sie lächelte<br />
noch immer. Der Arzt schob die erkaltete<br />
Pfeife in die Rocktasche und wartete. Mrs.<br />
McCarthy wartete auch. Wie zwei Kämpfer<br />
in Fechterstellung standen sie sich gegenüber,<br />
jeder auf eine Blösse des anderen lauernd.<br />
In einer plötzlichen Ueberlegung hob<br />
der Professor den Kopf, entschlossen, auf sein<br />
Ziel loszusteuern.<br />
«Sie hatten vorige Woche recht, Mrs.<br />
McCarthy. Meine Frau war um diese Zeit in<br />
Italien, ich verwechselte nur die italienischen<br />
Namen, dachte, sie sei an der Adria gewesen,<br />
und erst gestern fiel mir ein Brief von<br />
ihr zufällig in die Hände, der...»<br />
«... eigentlich nicht schön von Ihnen,<br />
Professor, Ihre liebe Frau so mutterseelenallein<br />
durch die Welt fahren zu lassen.» Der<br />
Professor zuckte die Achseln. Die Frau des<br />
Reverend kniff die kleinen Maulwurfsäuglein<br />
zusammen. «Freilich, wir Frauen finden<br />
in solchen Fällen immer Beschützer.» Der<br />
Professor nickte.<br />
«Wie meinen. Sie das, Mrs. McCarthy?»<br />
Fast hätte er mit dieser Frage seinen verhaltenen<br />
Unmut verraten.<br />
(Fortsetzung im eAutler-Feierabend».)<br />
AUTOMOBIL-EEVm, - N°42<br />
istischer<br />
Stellung steht die Einschränkung des Strassenlärms,<br />
soweit dieser durch Motorräder,<br />
Automobile und sonstige Nützfahrzeuge verursacht<br />
wird. Die Ausstellung wird weiterhin<br />
Methoden zur Beseitigung und Verringerung<br />
des Lärms durch schalldämpfende<br />
Materialien, Instrumente usw. zeigen.<br />
Versuchsstrasse mit Juteeinlage.<br />
In einer Lausitzer gemeinde wird in Zusammenarbeit<br />
zwischen den amtlichen Stellen<br />
und einem Textilunternehmen zurzeit die<br />
erste Versuchsstrecke mit elastischer Juteeinlage<br />
erstellt.<br />
Deutsches Automobilsteueraufkommen,<br />
Im März <strong>1934</strong> belief sich das Steueraufkommen<br />
für Automobile auf 11,4 MM. RM.<br />
(11,6). Für das Rechnungsjahr 1933/34, d. h.<br />
vom 1. April 1933 bis 31. März <strong>1934</strong> ergibt<br />
sich ein Gesamtaufkommen von 211,57 Mill.<br />
RM. gegenüber dem Voranschlag von 228<br />
Mill. Im Vergleich zum Gesamtaufkommen<br />
im vorhergehenden Rechnungsjahr 1932/33<br />
ergibt sich ein Mehraufkommen in der Höhe<br />
von 39£ Mill. RM. Die günstige Entwicklung<br />
der Einnahmen aus den Automobilsteuern<br />
dürfte in erster Linie auf die Zunahme der<br />
Nutzkraftfahrzeuge und der Omnibusse zurückzuführen<br />
sein.<br />
niger Motorräder als vor zwei Jahren, Zürich<br />
sogar beinahe um die Hälfte weniger.<br />
Unter den Kantonen weist Ende 1933, genau<br />
wie vor zwei Jahren, Zürich den grössten<br />
und Bern den zweitgrössten Bestand an<br />
Personenwagen wie an Lastautos auf, jener<br />
Kanton im ganzen 15.370, dieser 13.278 Automobile.<br />
Bern besitzt fast ebensoviele Personenwagen<br />
wie Zürich, aber bedeutend weniger<br />
Lastwagen. Dafür hat der Kanton Bern<br />
am meisten Motorräder.<br />
Auf diese Kantone folgen wieder zwei mit<br />
annähernd gleichen Beständen; Genf zählt<br />
9443, die Waadt 9347 Motorwagen. An fünfter<br />
Stelle steht der Kanton Basel-Stadt mit<br />
gegen 5000 Automobilen, unter denen • die<br />
Eastwagen relativ stark hervortreten. In den<br />
genannten fünf autoreichsten Kantonen sind<br />
über drei Fünftel aller Motorwagen überhaupt<br />
eingeschrieben, dagegen kaum die<br />
Hälfte sämtlicher Motorräder domiziliert<br />
Verkehrsvorschriften<br />
auf Bergpoststrassen.<br />
Eine Bergstrasse nach der-andern wird<br />
diesen Monat wieder für den Verkehr geöffnet,<br />
und .kaum sind diese Strassen fahrbar,<br />
so setzt mit Macht anch der Motorfahrzeugverkehr<br />
ein. Gleich nach der Strassenöffnung<br />
nehmen auch die Postkurse ihren Betrieb auf<br />
— auf gewissen. Strecken hat er schon mit<br />
dem 15. Mai begonnen —,und da mag es am<br />
Platze seirr, wieder einmal auf die bestehenden<br />
amtlichen Vorschriften, die für das Befahren<br />
der .Bergpoststrassen gültig sind, hinzuweisen.<br />
Zu wiederholten Malen sind uns auch aus<br />
Kreisen der Postchauffeure Zuschriften zugegangen,<br />
die darüber Klage führen, dass in<br />
weiten Kreisen der Automobilisten noch eine<br />
erstaunliche Unkenntnis über die Vorschriften<br />
herrsche; die beim Begegnen mit Postautomobilen<br />
zu beachten sind. Besonders sei<br />
auch darauf hingewiesen, dass die im Nachfolgenden<br />
angeführten Bestimmungen auch<br />
auf solchen Bergpoststrassen gültig sind, auf<br />
denen die Postverwaltung nicht selber die<br />
Kurse ausführt, sondern, sie an konzessionierte<br />
Unternehmen vergeben hat.<br />
Für alle Bergpoststrassen gelten die Vorschriften,<br />
dass einem vorfahrenden Motorfahrzeug<br />
sowie einem schweren Fuhrwerk<br />
der Postwagen immer bergseits ausweicht.<br />
Bei Begegnungen an gefährlichen Stellen hat<br />
das andere Fahrzeug auf Verlangen des Postführers<br />
bis zu einer für die Kreuzung geeignete<br />
Stelle rückwärts zu fahren. Auf Bergpoststrecken,<br />
die von regelmässigen Postkursen<br />
befahren werden, dürfen die Postwagen<br />
Anhänger zur Beförderung von Postsachen<br />
usw. mitführen.<br />
Für besonders schwierige Bergpoststrassen,<br />
die speziell bezeichnet sind (die Bezeichnungen<br />
werden weiter unten noch angeführt),<br />
hat das Post- und Eisenbahndepartement<br />
noch besondere Vorschriften erlassen. So<br />
weicht dort auch bei Kreuzungen der Postwagen<br />
nach der Bergseite aus. (Z. B. auf der<br />
Walliserseite der Grimsel, auf der Furka<br />
zwischen Gletsch und Realp, auf dem Lukmanier<br />
zwischen Acquarossa und Disentis.)<br />
Auf einigen Strassen, wie z. B. im obern Teil<br />
des Grossen St. Bernhard und auf den Strekken<br />
Champex-les-Valettes und Lourtier-<br />
Fionnay, darf während den Postverkehrszeiten<br />
nur in einer Richtung gefahren werden.<br />
Fahrzeuge, die auf einer Einbahnstrasse<br />
m verbotener Richtung fahren, haben den<br />
Postwagen bei Kreuzungen die Bergseite,<br />
einzuräumen. Auf Strecken, wo das bergseits-Ausweichen<br />
der Postwagen auch für<br />
Kreuzungen vorgeschrieben ist, dürfen Qesellschaftswagen<br />
und Lastwagen sowie<br />
schwere Fuhrwerke mit den Personenfahrten<br />
der Post nur auf den besondern Ausweichstellen<br />
und -strecken kreuzen.<br />
In allen Fällen wo-für die Kreuzung das<br />
Bergseitsausweichen der Postwagen vorgeschrieben<br />
ist, darf der Postführer auf der<br />
äussern Seite vorbeifahren, wenn sich das<br />
andere Fahrzeug bereits so aufgestellt hat,<br />
dass die Fahrbahn der Strasse für sicheres<br />
Befahren der Postwagen genügend frei bleibt.<br />
Viel zu wenig beachtet, werden heute<br />
noch immer die Erkennungsmerkmale der<br />
Postwagen. Wir möchten deshalb ganz besonders<br />
darauf hinweisen, bei Befahren der<br />
Alpenstrassen in Zukunft auf diese Zeichen<br />
zu achten. Die gleichen Erkennungszeichen<br />
gelten überhaupt für alle Postautomobile auch<br />
auf andern als nur Bergstrassen. Die Postautomobile<br />
zeigen vorn: ein gelbes Nummernschild<br />
und eine Scheibe mit gelbem Posthorn<br />
auf schwarzem Grund; hinten: ein Kontrollschild<br />
mit dem eidgenössischen Wappen so*<br />
wie dem Buchstaben P und der Wagennum- ?<br />
mer schwarz auf gelbem Grund. Folgen dem<br />
ersten Automobil eines Postkurses noch-<br />
Beiwagen, so zeigt jedes Postauto, dem ein<br />
weiteres folgt, vorn neben dem Motor eine<br />
rote Scheibe mit weissem Diagonal-Strich.<br />
Die Postautomobile verwenden ein Dreiklanghorn.<br />
Mehrklanghörner dürfen auf Bergpoststrassen<br />
nur von Postautomobilen verwendet<br />
werden.<br />
Die Kennzeichnung der Bergpoststrassen<br />
ist folgende: Die gewöhnlichen Bergpoststrassen<br />
sind an beiden Enden durch eine,<br />
schwarze Scheibe mit gelbem Rand und gelbem<br />
Posthorn auf der Vorderseite, und durch<br />
eine schwarze Scheibe mit gelbem Rand,<br />
gelbem Posthorn und gelbem Querbalken auf<br />
der Rückseite kenntlich gemacht.<br />
Die besonders schwierigen Bergpoststrassen<br />
auf denen die Postwagen auch bei<br />
Kreuzungen bergseits auszuweichen haben,<br />
sind an beiden Enden durch eine schwarze,<br />
Scheibe mit gelbem Rand und gelbem Posthorn<br />
auf der Vorderseite und durch eine<br />
schwarze Scheibe mit gelbem Rand auf der<br />
Rückseite,, kenntlich gemacht. Unter der<br />
Scheibe ist eine rechteckige weisse Aufklärungstafel<br />
, mit schwarzer Aufschrift angebracht.<br />
(2.' B.: Postautomobile kreuzen bergseits.)<br />
Wo das Ende des Bergseits-Kreuzens<br />
mit dem Ende der Bergpoststrasse zusammenfällt,<br />
ist die schwarze Scheibe mit gelbem<br />
Rand, gelbem Posthorn und gelbem Querbalken<br />
sowie die rechteckige weisse Aufklärungstafel<br />
«Ende des Bergseits-Kreuzens»<br />
aufgemacht.<br />
Die Strecken, wo während der Postverkehrszeiten<br />
nur in einer Richtung gefahren<br />
werden darf (z. B. Grosser St. Bernhard)<br />
sind an beiden Enden durch die oben bezeich-,<br />
neten Signalzeichen gekennzeichnet, unter<br />
denen Tafeln mit Angabe der Verkehrszeiten<br />
angebracht sind.<br />
Alle diejenigen, die unsere prächtigen Alpenstrassen<br />
im Laufe dieses Sommers befahren<br />
werden, möchten wir besonders bitten,<br />
sich die oben angeführten Bestimmungen<br />
einzuprägen. Jeder trägt damit ein gut Teil<br />
dazu bei. die Verkehrssicherheit, auf die wir<br />
in allererster Linie Rücksicht zu nehmen<br />
haben, noch zu erhöhen. Genussreich werden<br />
Alpenfahrten nur dann, wenn wir auf alle<br />
Mitbenützer der Strasse die notwendige<br />
Rücksicht nehmen.<br />
Lr.<br />
Erleichterungen im schweizerisch-österreichischen<br />
Motorfahrzeugverkehr. In konsequenter<br />
Verfolgung der für den Fremdenverkehr<br />
einzig richtigen Politik der Reiseerleichterungen<br />
ist es dem Eidg. Justiz- und<br />
Polizeidepartement nunmehr gelungen, auch<br />
mit Oesterreich eine Vereinbarung zu treffen,<br />
wie sie auf der Grundlage der Gegenseitigkeit<br />
bereits mit Deutschland und Italien<br />
besteht. Die vor kurzem gemeldete provisorische<br />
Vereinbarung konnte nunmehr in ein<br />
endgültiges Abkommen umgewandelt werden,<br />
das nicht wie, das erstere zeitlich befristet<br />
ist. Ueber die Vereinbarung hat das<br />
Justiz- und Polizeidepartement folgendes<br />
Communique' herausgegeben:<br />
Zwischen der Schweiz und Oesterreich ist eine<br />
Vereinbarung zustande gekommen, derzufolge vom<br />
1. Juni <strong>1934</strong> an die Führer der im einen Lande<br />
immatrikulierten Motorfahrzeuge, die vorübergehend<br />
im andern Lande verkehren, auf Grund<br />
ihrer nationalen Ausweise für Fahrzeug, und Führer<br />
zum Grenzübertritt zugelassen werden. Die<br />
Vorweisung der im internationalen Abkommen Vom<br />
24. April 1926 über Kraftfahrzeugverkehr vöTgesehenen<br />
internationalen' Zulassungs- und Führerscheine<br />
ist also nicht mehr notwendig. Dagegen<br />
muss das Fahrzeug nach wie vor mit den nationalen<br />
Polizeischildern und dem in Art. 5 des genannten<br />
Abkommens vorgesehenen Unterscheidungszeichen<br />
(Buchstaben CH für die Schweiz, Buchstabe<br />
A für Oesterreich) versehen sein. Diese Regelung<br />
bezieht sich auch auf die der allgemeinen Benützung<br />
zugänglichen Betriebe zur gemeinsamen.<br />
Personenbeförderung, nicht aber auf den Betrieb<br />
von Kraftfahrliiiieu mir Güterbeförderung.
N»42 - AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Der Automobilsport in Amerika<br />
und Europa.<br />
Der Start der zwei amerikanischen Rennfah'-<br />
Per Lou Moore und de Paolo auf Miller-Wageii<br />
beim Grossen Preis von Tripolis lenkte die europäischen<br />
Interessen in vermehrtem Masse auf deii<br />
Autosport in Amerika. Es fehlte nicht an Vergleichen,<br />
die zwischen dem Sport der alten Wejt<br />
und dem der U. S. A. gezogen wurden. Die meisten<br />
dieser Vergleiche hinken jedoch, da eine derartige<br />
Gegenüberstellung gar nicht ohne weiteres<br />
möglich ist. Aus diesem Grunde wäre es auTh<br />
verfehlt, kurzerhand auf eine Suprematie d(es<br />
europäischen Autosportes schliessen zu wolle) n.<br />
Wir veröffentlichen im Nachfolgenden die Ausführungen<br />
eines Kenners der amerikanischen<br />
Verhältnisse, die zur Abklärung des heute viel orörterten<br />
Prohlemes in willkommener Weise beitragen<br />
dürften.<br />
Die Red.<br />
Der mittelmässige Erfolg der beiden Amerikaner<br />
am Grossen Preis von Tripolis darf: —<br />
wie das an verschiedenen Orten geschehen, ist<br />
— nicht ohne weiteres als eine Ueberlegenheit<br />
der europäischen Industrie ausgelegt w; erden.<br />
Eine solche Folgerung beruht vielmehr<br />
auf einer Verkennung der wahren Verhältnisse.<br />
In der U. S. A. steht der Automobilsport<br />
in Wirklichkeit auf sehr hoher Stufe. Er richtet<br />
sich jedoch nach ganz andern Gesichtspunkten<br />
als bei uns. Das amerikanische Reglement<br />
verbietet bekanntlich den Kompressor,<br />
und beschränkt auch den Oel- un^l den<br />
Benzinverbrauch. Im weitern müssen die Wagen<br />
mit einem elektrischen Anlasser vet sehen<br />
sein. In Europa dagegen gelten Limiten des<br />
Wagengewichtes, der Karosseriehöhe und<br />
-breite usw. Selbstverständlich hat sich nun<br />
der Rennwagenbau nach diesen Bestimmungen<br />
zu richten.<br />
Man darf auch nicht vergessen, dasts Amerika<br />
sozusagen nur die Rennbahnen! kennt,<br />
während bei uns die eigentlichen Strassenrennen<br />
dominieren. Daraus ergeben sich, als notwendige<br />
Konsequenzen die Vernachläissigung<br />
der Bremsen und des Getriebes. Gerade diese<br />
beiden Organe werden aber in Europa sehr<br />
gepflegt, obwohl auch die Bremsen europäischer<br />
Rennwagen immer wieder zu wünschen<br />
übrig lassen. Es sei nur an den Grossen Preis<br />
von Nizza vom letzten Jahre erinnert, den die<br />
«Automobil-Revue» folgendermassen kommentierte:<br />
«Es zeigte sich, dass keim Wagen<br />
bis zum Schluss intakte Bremsen htatte; alles<br />
Hess zu wünschen übrig: die Betätigung, die<br />
Gestänge, die Bremsbacken, die Beläge, die<br />
Trommeln, die Steifheit und die Kjühlung der<br />
Bremsen. Man musste den eigentlichen Eindruck<br />
haben, dass bei den modernen Rennwagen<br />
die Bremsen noch der meisten Vollendungsarbeit<br />
bedürfen.»<br />
Wenn man sich die genannter] Tatsachen<br />
vor Augen hält, so begreift man sehr leicht,<br />
weshalb der europäische Automobilsport mit<br />
dem amerikanischen gar nicht verglichen werden<br />
kann. Die Rennwagen der *U. S. A. sind<br />
für europäische Strassen so ungeeignet wie<br />
unsere Maschinen für amerikanische Rennen<br />
auf eigentlichen Autodromen. Dfie eine Industrie<br />
braucht also der andern durchaus nicht<br />
überlegen zu sein. Wenn Nuvolari <strong>1934</strong> den,<br />
Grossen Preis von Indianapolis auf einem<br />
amerikanischen Wagen bestreiken wollte, so<br />
tat er das in der richtigen Erkenntnis, dass<br />
nur mit einem amerikanischem Wagen ein<br />
amerikanisches Rennen gewonnen werden<br />
kann. Es ist auch sehr fraglich, ob jemals<br />
ein Miller in einem europäischen Rennen Sieger<br />
wird.<br />
Das Avusrennen wird gelegentlich als<br />
« schnellstes Rennen der We lt» bezeichnet.<br />
Das stimmt durchaus nicht. Das Indianapolisrennen,<br />
das in Europa am bekanntesten wurde,<br />
ist in Wirklichkeit das fangsamste aller<br />
amerikanischen Rennen. So erreichte der<br />
U. S. A.-Fahrer Ray Keech im 150-Meilen-Rennen<br />
von Atlantic-City schon 1928 eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 212 km/St, und<br />
Bennet Hill'auf der Culver-C ity-Rennbahn gar<br />
einen Durchschnitt von 22V km/St. 1933 erzielte<br />
der bekannte Fahrer Wilbur Shaw auf<br />
der Legion-Ascot-Bahn bei Los Angeles in einem<br />
Rennen Durchschnitte, von 270 km/St. In<br />
der reinen Schnelligkeit i$;t Amerika Europa<br />
demnach überlegen.<br />
Vor 1920, wo die Konstruktionstendenzen<br />
noch nicht so stark voneinander abwichen, gelang<br />
es gelegentlich auch -noch Europäern, bei<br />
amerikanischen Rennen zm gewinnen (1913 in<br />
Indianapolis: Goux auf Peugeot, 1914 in Indianapolis:<br />
Thomas auf Delage). Anderseits<br />
gewann Murphy auf Düsenberg den<br />
Grossen Preis von Frankreich vor zehn Jahren<br />
und Olson das 24-Stjjnden-Rennen von Le<br />
Mans. Seither sind aber, Europäer in Amerika<br />
und Amerikaner in Eunopa meistens schlecht<br />
weggekommen. 1923 mfussten in Indianapolis<br />
alle Bugatti-Wagen aiafgeben, und die Mercedes<br />
gelangten auf di
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42 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Autosport über Pfingsten<br />
Varzi<br />
gewinnt die 25. Targa Florio.<br />
Mageres sportliches Ergebnis. — Schlechtes<br />
Wetter beeinträchtigt das Rennen.<br />
Mit der Targa Florio scheint es definitiv<br />
vorbei zu sein. Ein Unglücksstern steht über<br />
diesem einst weltberühmten Anlass, der noch<br />
vor Jahren im internationalen Autosport tonangebend<br />
war. Schon 1931 begann der Abstieg.<br />
Damals rauschten Gewitterfluten über<br />
Sizilien, als die «Targa» ausgefahren wurde,<br />
die damit sehr an Spannung verlor. 1932<br />
zeigte sich ein auffallendes Desinteressement<br />
der Fahrer, 1933 traten nur noch wenige Italiener<br />
zum Starte an, und letzten Sonntag<br />
nun waren es ganze 12 Italiener, die die<br />
Targa Florio noch verlockt hatte! Und dabei<br />
wusste man wenige Wochen vorher noch<br />
nicht einmal, ob dieses Jahr überhaupt eine<br />
«Jubiläumsveranstaltung» bringen würde.<br />
Erst jetzt spürt man, dass Vincenzo Florio<br />
sich zurückzog.<br />
Das Rennen vom Sonntag ist erneut buchstäblich<br />
ins Wasser gefallen, ebensosehr zum<br />
Leidwesen der Fahrer wie der Organisatoren.<br />
Die Piloten, die trotz dem ständig rieselnden<br />
Nass sich auf die 72 km lange Bahn wagten,<br />
setzten ihr Leben in eigentliche Todesgefahr.<br />
Die Madonie-Rundstrecke — schon bei normalen<br />
Verhältnissen sehr kitzlig — wird bei<br />
Regenwetter unheimlich kotig, glitschig und<br />
damit für Rennen ungeeignet. Es spricht für<br />
die Qualität der 12 Konkurrenten, dass fast<br />
alle ohne Stürze ans Ende kamen. Nur Alloati<br />
tat einen bösen Sturz, der zur Ueberführung<br />
des verletzten Fahrers ins Spital zwang. Ein<br />
eigentlicher Kampf war von vorherein illusorisch.<br />
Dazu brauchte es bessere Strassen —<br />
und mehr Fahrer.<br />
Ueber die ersten Runden bekämpften sich<br />
lediglich Varzi und Ghersi, beides Leute der<br />
Scuderia Ferrari. Varzi besass den neuen<br />
Alfa Romeo-3000 ccm, und Ghersi den altern<br />
"\2600-Monoposto. Was Ghersi zu Beginn an<br />
"Rasse zeigte, musste er bald bitter büssen.<br />
Seine Maschine schoss über die Strasse hinaus<br />
und musste längere Hilfe bei den Boxen<br />
in Anspruch nehmen. Damit sah Varzi den<br />
Weg frei, und er fuhr mit grösster Regelmässigkeit<br />
die 6 Runden zu Ende. Barbieri<br />
— ein Neuling dieser Strecke — erkämpfte<br />
sich den guten 2. Platz, während Magistri<br />
3. und Balestrero 4. wurde. Die schnellste<br />
Runde war Ghersi mit der ersten gefahren.<br />
(73,6 km/St.)<br />
Die Resultate:<br />
1. Varzi (Alfa Romeo 3000 ccm), 6 Std. 14 Min.<br />
28% SeK. (69,2 km/St.).<br />
2. N. Barbieri (Alfa Romeo 2600 com), 6 Std. 27<br />
Min. 14% Sek.<br />
3. Magistri (Alfa Romeo 1750 ccm), 6 Std. 40 Min<br />
02% Sek.<br />
i. Balestrero (Alfa Romeo),<br />
5. Pages (Alfa Romeo).<br />
6. Ghersi (Alfa Romöo).<br />
Chiron Erster in Casablanca.<br />
Spannendes marokkanisches Rennen. —<br />
Glänzende Leistung Etancelins.<br />
So schlecht das Wetter in Sizilien war, so<br />
gut verhielt es sich in Marokko. Der Grand<br />
Prix von Casablanca vereinigte eine ganze<br />
Anzahl erstklassiger internationaler Fahrer<br />
und gestaltete sich damit zu einem Rennen<br />
von bedeutenden Ausmassen. Die Targa<br />
Florio wirkte sich allerdings als Störenfried<br />
aus.<br />
Bei idealem Wetter erteilte am Pfingstsonntag<br />
um 14 Uhr der bekannte französische<br />
Fachjournalist — der Leiter des ganzen<br />
Anlasses — Charles Faroux — vierzehn Fahrern<br />
den Start. Als Favoriten galten die Konkurrenten<br />
der Scuderia Ferrari, Chiron und<br />
Lehoux, sowie der französische Einzelfahrer<br />
Etancelin. Sofort nach dem Start gab Chiron<br />
den Ton an. Er legte mit dem alten Alfa<br />
Romeo - Monoposto 2600 ccm mächtig los<br />
und brauste schon nach der ersten Runde<br />
an der Spitze vorbei. Hinter ihm her rasten<br />
Lehoux (Alfa Romeo-Monoposto 2600 ccm)<br />
und Etancelin (Maserati 3000 ccm), dann<br />
folgten Whitney Straight (Maserati 3000 ccm)<br />
und Hamilton (Maserati 3000 ccm). Runde<br />
um Runde vermochte sich Chiron mehr zu<br />
distanzieren, und nach einer halben Stunde<br />
lag Lehoux 40 Sekunden hinter ihm.<br />
Die ersten zehn Runden hatte Chiron mit<br />
dem Durchschnitt von 131,5 km/St, zurückgelegt.<br />
Der Monegaske zeigte sich als überlegener<br />
Beherrscher der Situation und bildete<br />
das Entzücken der ungeheuren Menschenmassen,<br />
die sich längs der ausgebauten<br />
Anfa-Rundstrecke eingefunden hatten. In der<br />
22. Runde schlug Chiron den bestehenden<br />
Rundenrekord mit der Zeit von 2 Min. 49 Sek.<br />
(Stundenmittel 135,6 km/St.) Lehoux und<br />
Etancelin hatten sich ständig hinter dem Monegasken<br />
gehalten. Aufs Neue zeigte der Südfranzose<br />
Etancelin sein überragendes Können.<br />
Er hatte wie gewohnt als Einzelfahrer niemals<br />
die grosszügigen Möglichkeiten der Vorbereitung<br />
und der Hilfe bei den Boxen wie<br />
sie die Scuderia-Ferrari-Leute genossen.<br />
Trotzdem machte er Chiron und Lehoux auf<br />
ihren schnellen Monoposti das Leben sauer,<br />
und lange Zeit lag er direkt hinter Chiron als<br />
Zweiter. In der 24. Runde vermochte Lehoux<br />
den zweiten Platz einzunehmen, doch nur 8<br />
Runden erfreute er sich dieser Position. Kurz<br />
vor Ende des Rennens musste er wegen eines<br />
Pneudefektes anhalten. Durch die Auswechslung<br />
der zwei Vorderräder fiel er stark zurück,<br />
und machte somit Etancelin den Weg<br />
frei. Dieser konnte den zweiten Platz endgültig<br />
halten, trotzdem auch er nach der 37.<br />
Runde wegen eines Radwechsels bei den<br />
Boxen anlegen musste. Chiron kam ohne Gefährdung<br />
ans Ziel, und hinter Etancelin folgte<br />
Lehoux, dann schlössen sich diesem der aufstrebende<br />
Straight und der Italiener Comotti<br />
an. Der ebenfalls als ernstlicher Konkurrent<br />
gestartete Sommer (Maserati 3000 ccm)<br />
musste schon in der ersten Hälfte des Rennens<br />
wegen Maschinendefektes aufgeben.<br />
Die meisten Konkurrenten gönnten sich<br />
keine lange Ruhefrist in Casablanca. In aller<br />
Eile wurden die Zelte abgebrochen und abgereist,<br />
Richtung Berlin. Denn dort steigt nächsten<br />
Sonntag das überaus vielversprechende<br />
Avus-Rennen mit einer Besetzung sondergleichen.<br />
Die Resultate:<br />
1. Chiron (Alfa Romeo, 2600 com) 60 Runden in<br />
2 Std. 55 Min. 42 Sek. (Std.-mittel 130,5 km/St.)<br />
2. Etancelin (Maserati, 3000 ccm) 2 Std. 56 Min.<br />
32 Sek.<br />
3. Lehoux (Alfa Romeo, 2600 ccm) 59 Runden.<br />
4. Straight (Maserati, 3O00 ccm) 58 Runden.<br />
5. Comotti (Alfa Romeo, 2600 ccm) 58 Runden.<br />
' 6. Minozzi (Alfa Romeo) 57 Runden.<br />
7. Zanelli (Alfa Romeo).<br />
Französisches Bol d'Or-Rennen. Im BoJ<br />
d'Or-Rennen der Automobile über 24 Std.<br />
in Saint-Germain-en-Laye verzeichnete Chevalilier<br />
auf Chevallier (1100 ccm) die beste<br />
Tagesleistung mit 1814,120 km (Stundenmittel<br />
75,588 km/St.).<br />
Eine Alpenfahrt für Lastwagen ? Wir haben<br />
kürzlich in der Rubrik « Querschnitt»<br />
die Meldung von dem Plane gebracht, in<br />
diesem Jahre auch eine internationale Alpenfahrt<br />
für Lastwagen durchzuführen, bei der<br />
die Regelmässigkeit, die Ausdauer, sowie<br />
die Anwendung von verschiedenen Brennstoffen<br />
zu prüfen wären. Wie wir von der<br />
A.S.P.A. erfahren, bestehen tatsächlich Absichten<br />
dieser Art. Bevor jedoch an die Organisation<br />
der Fahrt geschritten werden<br />
kann, müssen einige wichtige Fragen geklärt<br />
werden, vor allem diejenige, welche<br />
Konstrukteure sich für diese Fahrt interessieren.<br />
Erst wenn man darüber Klarheit hat,<br />
kann an die Durchführung des an und für<br />
sich sehr begrüssenswerten Planes geschritten<br />
werden. Eine auf letzten Samstag angesetzte<br />
Konferenz in Innsbruck wurde deshalb<br />
auf später verschoben.<br />
Monzabahn für grosse Rennen ungenügend.<br />
Der IV. Grosse Preis von Europa, der vor<br />
6 Jahren in -Monza ausgefahren wurde, hat<br />
erst kürzlich noch ein letztes Nachspiel erfahren.<br />
Die Schuldfrage der Katastrophe, bei<br />
der 22 Personen getötet wurden, ist jetzt<br />
definitiv gelöst. Die Besitzer des Autodroms<br />
von Monza und der R.A.C.I. sind auch in<br />
letzter Instanz verurteilt worden. Durch Experten<br />
wurde festgestellt, dass der R.A.C.Iund<br />
die Autodromverwaltung ihren Pflichten<br />
woh! nachgekommen sind, indessen wurde<br />
die Beschaffenheit der Monzarennbahn für<br />
schnelle Rennen als ungenügend taxiert. Die<br />
Monzarennbahn bringt durch ihre Konstruktion<br />
Gefahrenmöglichkeiten mit sich, mit denen<br />
die Veranstalter eben zu rechnen haben.<br />
Nach diesem Urteil dürfte die Monzabahn<br />
vor ihrem völligen Umbau kaum mehr für<br />
grosse Rennen benützt werden.<br />
Wieder einer! Soeben wird die Nachricht<br />
von der Absage des Grossen Preises von<br />
Lernberg bekannt, der auf Anfang Juni angesetzt<br />
war, und somit eine Konkurrenz für<br />
das Rennen von Montreux bedeutete. Das<br />
« Grand-Prix-Sterben » nimmt langsam beängstigende<br />
Ausmasse an...<br />
Strassen<br />
Alpenstrassen-Initiative.<br />
Vom Alpenstrassen-Initiativkomitee ist der Bundeskanzlei<br />
eine erste Lieferung von 143,320 Unterschriften<br />
zugestellt worden. Weitere Bogen sollen<br />
später noch eingereicht werden. Die 143,320 Unterschriften<br />
verteilen sich folgendermassen auf die<br />
einzelnen Kantone: Bern 28,685, Zürich 24,899,<br />
Luzern 4480, Uri 680, Schwyz 1871, Obwalden 117,<br />
Nidwaiden 351, Zug 786, Glarus 1163, Freiburg<br />
2387, Solothurn 3033, Baselstadt 6784, Baselland<br />
3090. Schaffhausen 2640, Appenzell A.-Rh. 1808,<br />
Appenzell I.-Rli. 134, St. Gallen 6103, Graubanden<br />
14,103, Aargau 4867, Thurgau 4198, Tessin 5697,<br />
Waadt 6210, Wallis 9361, Neuenburg 3295, Genf<br />
6488.<br />
83 km Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
Drei Adler standen mit dieser außerordentlichen Leistung<br />
an der 2000 km-Fahrt durch Deutschland an erster Stelle;<br />
Tmimphleiatung der „Adler-Trumpf mit 8 Steuer-P.S.<br />
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Luftfahrt<br />
Stratosphärenflug in offener Gondel. Der<br />
geplante amerikanische Stratosphärenflug<br />
soll insofern unter ganz neuartigen Bedingungen<br />
durchgeführt werden, als nicht mehr<br />
wie bisher eine geschlossene, luftdichte Gondel<br />
benützt wird. Um den durch den geringen<br />
Aussenluftdruck drohenden Gefässzerreissungen<br />
vorzubeugen, wollen die Amerikaner<br />
sich vollständig einbandagieren lassen,<br />
so dass der ganze Körper dauernd unter dem<br />
gleichen Aussendruck steht. Einzig der Kopf<br />
bleibt unbandagiert; diesen überdeckt ein<br />
Helm, ähnlich dem Taucherhelm, in dem die<br />
Sauerstoffatmung ausgeführt werden kann.<br />
An den Fingern müssen die Bandagen so gelegt<br />
werden, dass Gummifinger ein Hantieren<br />
an Geräten ermöglichen. Gegen die<br />
Kälte muss jeder Gondelinsasse in der bekannten<br />
Weise durch Heizdrähte in der Kleidung<br />
geschützt werden. Der Ballon selbst<br />
wird nur zu etwa einem Zehntel gefüllt. Mit<br />
vermindertem Aussendruck dehnt sich das<br />
Gas aus und erfüllt die Hülle erst in höchsten<br />
Höhen: damit ist dann d'e Steigmöglichkeit<br />
abgesch'ossen. Ob irgendein besonderer<br />
Strahlungsschutz nötig ist, lässt sich noch<br />
nicht feststellen. Aufnahmen der Erdoberfläche<br />
erfolgen der Wolken wegen mit Infrarotolatten.<br />
Aus dem schweizerischen Luftverkehr.<br />
Dem Bericht des Bundesrates über seine<br />
Geschäftsführung im Jahre 1933 entnehmen<br />
wir folgende über Fragen des Luftverkehrs<br />
orientierende Zusammenfassungen :<br />
Die Regelmässigkeit und Pünktlichkeit im Linienbetrieb<br />
(internationale und interne Linien ohne<br />
Vermichslinien) hat während der Hauptverkehrs-<br />
Periode vom 1. Mai bis 1 Oktober gegenüber der<br />
gleichen Periode des Vorjahres eine Verbesserung<br />
aufzuweisen<br />
Die durchschnittliche<br />
Durchführung der Passagierkurse erreichte 98.1%<br />
(1932: 98.0%) und die Pünktlichkeit des Eintreffens<br />
(mit 30 Minuten Toleranz) 90.3% (1932- 88,7%).<br />
Die Flugleistungen betrugen im gesamten Liniennetz<br />
während der Hauptverkehrsperiode 1,877.220<br />
Flugkilometer (1932: 1,795,467). Es wurden befördert<br />
•<br />
Zahlende Passagiere 32,543 (1932: 28,441)<br />
Post<br />
255,209 kg (1932: 206.424 kg)<br />
Fracht<br />
369,437 kg (1932: 355,759 kg)<br />
TTebergepäck 75,498 kg (1932: 67,228 k?)<br />
Die Gesamtleistung der schweizerischen Zivilaviatik<br />
pro 1933 weist folgende Zahlen auf:<br />
Flüge 35,361 (1932: 38,463)<br />
Flugkilometer 1,915,600 (1932: 1,808.500)<br />
Passagiere 39,347 (1932: 38,670)<br />
Post. Fracht, bezahltes<br />
Gepäck 362.869 kg (1932: 307,329 kg)<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 42<br />
Darin ist nicht berücksichtigt der Sport mit mo- im allgemeinen auf eine international anerkannte<br />
^ö^^^<br />
torlosen Flugzeugen, welcher bei einer Gesamtzahl Höhe zu bringen. Für den erstmalig regelmässig _-».-"^-_ K^Bfefe^<br />
von 59 Flugzeugen (1932: 33 Flugzeuge) in total durchgeführten Winterverkehr Berlin-Zürich und ^^^s^Z^m^^^t.<br />
128 Flugstunden (1932: 66 Flugstunden) 8871 Starts Wien-Zürich (Deutsche Lufthansa) wurde, unter ^-°^SMe^gsg»«^^ssSs^^^Bfe»^ _. •gjjj<br />
(1932: 8044 Starts) aufweist. Verwendung des vorhandenen Peilers, ein Verfah- " • ^ ^ ^ g ^ ^ S S ^ I ^ ^ ^ ^<br />
Der Bestand der immatrikulierten MotoTflug- ren für das Herunterpeilen aus dem Blindflüge «^=j^^^^^^^^^^^^^^^M^^^^^fe<br />
im Besitze einer Führerbewilligung sind, beträgt tig zustande gekommen, um die Weiterentwicklung ~~SP^'^"''"" ^t*-*=33^üs»& 1 is «ill&2r**v5/<br />
auf Ende 1933: 246 (gegenüber 220 auf Ende letz- der besonderen Winterflugsicherung zu ermöglichen. '^tßf/^i- ' " "' ~ "*• 1 •'•jsöS^'" 1 *^<br />
ten Jahres). Dazu kommen 26 Freiballonführer. Auf dem Flugplatz Basel wurde ein« moderne V.—* Pil^Sm^-''' BBW<br />
Im Flugsport mit Motorflugzeugen ereigneten Peilanlage errichtet, welche den Dätnmerungs- und<br />
sich zwei schwere Unfälle (1 Pilot und 2 Passa- Nachtverzerrungen nicht unterworfen ist, und für « ^ — • — • " — —<br />
giere tot, 1 Pilot schwer verletzt), bei einer Total- die Nachtpostlinie Basel-Frankfurt Bedeutung ha- (j em geringen Umfang der schweizerischen Flugzahl<br />
von 25,373 Sportflügen und 699,100 Flugkilo- hen wird. In Verbindung mit deutschen Luftfahrt- zeugindustrie, verhältnismäßig selten. Die nötigen<br />
metern. Ferner ist ein Pilot anlässlich eines Re- behörden wurden Vorbereitungen für die Beleuch- wissenschaftlichen Grundlagen sind inzwischen<br />
kordfluges in Afrika verschollen. Im Flusport mit lungsanlagen der Naehtflügstrecke Basel-Frankfurt durch Zustandekommen der Studienkommission für<br />
motorlosen Flugzeugen sind zwei schwere Unfälle getroffen. Auf dem Flugplatz Genf vollzieht sich Luftfahrt und den wissenschaftlichen Ausschuss<br />
zu verzeichnen (2 Piloten tot), bei total 8871 Starts. i n Anbetracht der meteorologisch günstigeren Ver- für LuftfahrtexpeTtisen an der E. T. H. geschaffen<br />
Ferner ereignete sich ein tödlicher Platzunfall hältnisse der Ganzjahresflugdienst vorläufig noch worden. In versuchstechnischer Hinsicht sind di«<br />
(beim Anwerfen des Propellers). Im gewerbsmäs- ohne besondere Neuerungen. Möglichkeiten durch Bereitstellung von Prüfeinsigen<br />
Flugunterricht (156 Flüge, 2000 Flugkilo- Im allgemeinen kann festgestellt werden, dass richtungen beim Institut für Flugzeugstatik vermeter)<br />
ereignete sich, ein Unfall, bei dem der Flug- die Technik nun immer mehr die Mittel zur Verfü- bessert; das aerodynamische Institut wird gegen<br />
lehrer und der Flugschüler den Tod fanden. gung stellt, um auch in unserem schwierigen Ge- Ende des Jahres <strong>1934</strong> über einen Windkanal ver-<br />
Im gewerbsmässigen allgemeinen Luftverkehr lande den Ganzjahresdienst der Fluglinien, der auf fügen.<br />
und im Linienverkehr der schweizerischen Flug- den Hauptlinien des Auslandes zur Regel geworden I«_-I.«-J- w „»,<br />
Unternehmungen ist auch 1933 kein Unfall mit i st , mit der gewünschten Regelmäßigkeit und Si- ,<br />
DeT<br />
ne»e«te Stand der• Flug-Weltrekorde.Nach<br />
schwerem Personenschaden zu verzeichnen, bei cherheit durchzuführen. Auch bei strenger Be- f e . m neuesten Stand der offiziellen Flug-Welthochsteiner<br />
Totalzahl von 9832 Flügen und 1,214,500 Flug- schränkung des Winterflugdienstes auf die wich- leistungen gibt es zur-Zeit insgesamt 43 Weltkilometern,<br />
tigsten Verkehrszentren des Landes werden ver- «*orde, Tfi Tlt ?• * JT^V^LJSI<br />
Im Berichtsjahr haben 8 Sektionen des Aero- mehrte Mittel für den Flugsicherungsdienst auf- Deutschland, 6 auf Italien, 3 auf die Vereinigten<br />
Clubs der Schweiz theoretische und praktische gewendet werden müssen. Staaten und 1 auf Spanien _entfallen. Der Entfer-<br />
Kurse nach den vom Luftamt genehmigten Grund- Landungsplätze. Die im letzten Gen<br />
" ngs : Rek ° r * f<br />
g " a d "<br />
L f v f f„ / i , <br />
Sätzen für die Pilotenausbildung durch- Schäftsbericht erwähnten Arbeiten auf dem Zoll- f « " : * er Geschwindigk eitsrekord 682 078<br />
geführt und dadurch das Anrecht auf den Bezug flujrplatz Genf-Cointrin wurden weiter gefördert. S v •iT l lf j;„TZ,,,;!<br />
von Ausbildungsprämien des Luftamtes erworben. Auf dem- Zollflugplatz; Zürich-Dübendorf konnte die le?stungen%£ n f n ternationakn Rekorde^fur<br />
Das Reglement des Aero-Clubs der Schweiz für die neu erstellte Piste für den ZiviUuftverkehr im Landfl gtaffeln sich wie fol t: Entfernung<br />
Prüfungen zur Erlangung der schweizerischen Bre- Herbst des Berichtsjahres zur Benutzung freige- fa der Linie „ 1M7 km (Frankreicn); absolut<br />
vets für Luftfahrzeugfuhrer wurde im Berichtsjahr geben werden Beim Zollflugplatz Basel wurden fe Entfer 9106,330 km (Frankreich);<br />
revidiert im Sinne einer Erhöhung der Tamings- die Ein- und Ausflugmoglichkeiten durch Beseiti- g^sste Geschwindigkeit 490,800 km (U. S. A.), über<br />
und Pufungsanforderungen. gung von Hindernissen verbessert. Der Landungs- l o o k m 4Ol,279km (Ö.S.A.), über 10 000 km<br />
Die Ueberwachungsorgamsation des Aero-CMbs platz La Chaux-de-Fonds/Le Locle, dessen Piste u g g53 km (Frankreich), grösste Nutzlast anf<br />
der Schweiz für das motorlose Flugwesen (ca 300 auf das Frühjahr 1933 nivelliert wurde, ist nun 2000 m 10000 kg (Italien), grösste Höhe: mit 500 kg<br />
Piloten und Schüler) wurde auf Ende des Jahres Zollflugplatz III. Klasse. Der Landungsplatz Lu- N u t z j as t 10 285 m (Frankreich) mit 1000 kg Nutzeiner<br />
Bereinigung unterworfen. *>rn (Allmend), der übrigens bisher aus techni- , ast 8980 m ( Frankreich ) j m ;t 2000 kg Nutzlast<br />
In Anbetracht der allmählichen Ausdehnung der sehen Gründen nur beschrankt verwendungsfahig 7507 m (Frankreich), mit 5000 kg Nutzlast 2586 m<br />
Flugsaison in den Winter hinein und zur Vorbe- war, wurde auf den 1. JanuaT <strong>1934</strong> infolge der (Frankreich) und mit 10 000 kg Nutzlast 3231 m<br />
Begelmässigkeit in derreitung des Anschlusses der Schweiz an das euro- vermehrten militärischen Belegung für den Zivil- (Italien) Geschwindigkeit über 1000 km Entferpäische<br />
Nachtflugnetz für Postverkehr wurden luftverkehr gesperrt. nung. „^ne Nutzlast 358,159 km (Frankreich), mit<br />
Studien und Versuche für Winter- und Studien für die Anlage von Landungsplätzen im 500 kg Nutzlast 347,477 km (Deutschland), mit<br />
Nachtflüge durchgeführt. Wenn auch der Alpengebiet (Tessin, Graubünden. Wallis) sind im IOOO kg Nutzlast 281,250 km (Frankreich) und mit<br />
technische und personelle Ausbau des Flugsiche- Gange.<br />
2000 kg Nutzlast 259,556 km (Frankreich). Gerungsdienstes<br />
im Rahmen der beschränkten Bud- Die zwei Ingenieure des Luftamtes feiten als schwindigkeit über 1000 km Entfernung: ohne Nutzgetmöglichkeiten<br />
nur ein bescheidener sein konnte, technisches Zentralorgan die Kontrolle des j ag j 345310 km (Deutschland), mit 500 kg Nutzlast<br />
so war doch die glatte Abwicklung des Verkehrs Flugparkes und des Betriebes (sowie den 255,253 km (Frankreich), mit 1000 kg Nutzlast*<br />
dank der vorbildlichen Dienstauffassung des Ra- Flugsicherungsdienst), unter Mithilfe des techni- 255,253 km (Frankreich), und mit 2000 kg Nutzlal<br />
diopersonals gesichert. sehen Sekretariates des Aero-Clubs der Schweiz. 255,253 km (Frankreich). Die höchste Geschwin-<br />
Die Erfüllung der au£ diesem Gebiete durch Für Zustandskontrollen wird der technische Dienst digkeit über 5000 km Entfernung beträgt ohne<br />
internationale Bestimmungen gegebenen Verpflich- durch die dezentralisierten Flugzeugkontrolleure Nutzlast 208,152 km (Spanien). Die restlichen intungen<br />
wird häufig dadurch erschwert, dass auch des Aero-Clubs wesentlich entlastet. Diese Orga- ternationalen Flugrekorde sind von Seeflugzeugen<br />
die Flugplatzbesitzer (Kantone, Städte, Unternen- nisation hat sich für einfachere Fälle bewährt, aufgestellt worden. Deutschland hält den Rekord<br />
mungen) nur schwer die nötigen Mittel aufbringen, Für schwierigere Fälle hält es immer noch schwer, für grösste Nutzlast auf 2000 m mit 5450 kg, für<br />
um im Ausbau ürrer Sicherungsanlagen der ra- in den verschiedenen Landesteilen die Spezialexper- grösste Höhe mit 5000 kg Nutzlast (2000 m), für<br />
sehen Entwicklung des Flugwesens zu folgen, ten mit der nötigen Vorbildung und Erfahrung zu grösste Geschwindigkeit über 1000 km ohne Nutz-<br />
Trotz diesen Schwierigkeiten ist es momentan finden.<br />
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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - No 42<br />
Das Flugzeun als Versuchsobjekt. Ein Amerikaner hat nach 18jährigen Versuchsarbeiten in Los Angeles<br />
einen Eindecker vorgeführt, bei dem der Anstellwinkel der Flügel im Flug verändert werden<br />
kann. Der Apparat soll vollkommen cnarrensicher» sein, was aber wohl mit der speziellen Bauart, die<br />
trotz ihrer Kompliziertheit keine prinzipiellen Vorteile bietet, nichts zu tun hat.<br />
Verkehr<br />
Die Verkehrsteilung in Frankreich. Unlängst<br />
hat Minister Fländin dem Kabinettsrat<br />
ein Reorganisationsprojekt der -französischen<br />
Eisenbahnen vorgelegt. Von Interesse<br />
ist speziell die darin vorgesehene Betriebsumstellung<br />
nach dem Grundsatz, verwal-<br />
-tungstechnisch die Transporte per Bahn von<br />
denjenigen per Auto zu trennen. Darnach<br />
würde den Eisenbahngesellschaften nicht<br />
mehr das Recht zustehen, selber Automobiltransporte<br />
zu organisieren, sondern diese<br />
hätten die Transporte auf den langen Strekken<br />
zu übernehmen, und zwar mit verminderten<br />
Zwischenhalten, während die Bedienung<br />
der kleinen Zwischenstationen und umliegenden<br />
Gegenden in die Sphäre des Automöbildienstes<br />
fallen würde. Auf dem Gebiete<br />
der Nebenlinien ist vorgesehen, den Eisenbahnverkehr<br />
soweit als möglich einzuschränken<br />
oder durch Schienenautobüsse zu<br />
ersetzen. Durch diese Reorganisation wurde<br />
das Bahnnetz von den unrentablen Nebenlinien<br />
befreit, wodurch ein Personalabbau<br />
von etwa 60,000 Angestellten und Arbeitern<br />
vorgenommen werden könnte. In der Bedie^<br />
nung der kleinen Strecken und der regionalen<br />
Gebiete würde das Automobil eine Entschädigung<br />
für den Verlust der langen<br />
Transporte finden, auf denen es zur Zeit der<br />
Eisenbahn scharfe Konkurrenz macht. -Für<br />
allfällige Differenzen zwischen den beiden<br />
Organisationen ist ein unter dem Vorsitz<br />
des Ministers der öffentlichen Arbeiten ster<br />
hendes Einigungsamt vorgesehen, in dem dem<br />
Regierungsvertreter der Endentscheid zufällt.<br />
Aus dieser Reorganisation hofft man<br />
eine Ersparnis von 2 Milliarden Franken zu<br />
erzielen.<br />
a<br />
Autobusse statt Strassenbahnen in Manchester.<br />
Vom städtischen Strassenbahnneiz<br />
sind nun 34 km stillgelegt und durch.Auto-'<br />
busbetriebe ersetzt worden. Letztes Jä&HlF<br />
Von der Dref-Tatfe-Fahrt im Harz. An dieser jjross aufgezogenen Zuverlässigkeitsfahrt wurde allerlei<br />
Terrain-Akrobatik verlangt, die an Fahrer und Wagen beträchtliche Anforderungen stellte.<br />
eine Linie von 21,5 km aufgegeben worden,<br />
nachdem sich ein Teil derselben als erneuerungsbedürftig<br />
gezeigt hatte. Mit der Stilllegung<br />
dieser Linie hat die Stadt ein gutes<br />
Geschäft gemacht. Nachdem vorher in einem<br />
Vefgleichszeitraum von 31 Wochen bei einem<br />
Verkehr von 2,028,604 Fahrgästen der Wagenkilometer<br />
69,2 Rp. gekostet aber nur<br />
66,3 Rp. eigebracht hatte, ergab sich im laufenden<br />
Geschäftsjahr in der gleichen Zeit ein<br />
Verkehr von 2,929,709 Fahrgästen..mit einer<br />
Kilometereinnahme von 74,9 Ro. und einer<br />
Öetriebsausgabe von 59,5 Rt>. Die Omnibusse<br />
verkehren mit einer mittleren kommerziellen<br />
Geschwindigkeit von 18 km in<br />
der Stunde gegenüber 15 km bei der Strassenbahn,<br />
was. bei der früher 65 Minuten dauernden<br />
Fahrt eine Zeitersparnis von 10 Minuten<br />
ermöglichte. Z.<br />
Neue Autobuslinien Jm Elsass. Von der französischen<br />
Automobilfabrik Citroen wurde<br />
Ende März ein regelmässiger Autobusdienst<br />
eingerichtet, der einerseits Mülhausen mit<br />
Basel und umgekehrt, sowie Basel mit Beifort<br />
und umgekehrt verbindet. Auf der Mülhauserier<br />
Einre •verkehren Mri-emer "Richtung<br />
4 Wagen, bei einer Gesamtfahrzeit von 55<br />
Minuten. Die Linie führt über St-Louis,<br />
Laragenhäuser, La Chaussee, Bartenheimt<br />
Sierenz, Schlierbach, Habsheim, Mülhausen.<br />
Der Kurs Basel-Belfort, der täglich in jeder<br />
Richtung dreimal verkehrt, führt über die<br />
Ortschaften Bourgfelden, Tagsdorf, Altkirch,<br />
Dännemarie nach Beifort und benötigt eine<br />
Fahrzeit von 110 Minuten.<br />
a<br />
Automobilverkehr Thun-Stocken-Giirbetal. Dieses<br />
Unternehmen vereinnahmte im vergangenen Geschäftsjahr<br />
aus den Personentränsporten 42,050 Fr.<br />
aus Ueberlan-dfahrten 22,085 Fr., aus Postbeförderung<br />
19,200 Fr., und aus dem Güterverkehr 1312<br />
Franken; Totaleinnahmen 85,297 Fr., denen Ausgaben<br />
in der Höhe von 57,012 Fr. gegenüberstehen.<br />
Obschon die Frequenzziffer gegenüber dem Vorjahre<br />
eine weitere Zunahme zu verzeichnen hat,<br />
sind die Einnahmen wegen dem im letzten S' ^^<br />
mer vorgenommenen Taxabbau leicht zurückgegi—,.<br />
gen. Erfreulich entwickelte sich namentlich während<br />
der Badesaison der Autobusverkehr Thun-<br />
Strandbad, indem während zwei Monaten durch<br />
diesen Kurs nicht weniger als 15,700 Personen befördert<br />
wurden. Dagegen vermochte ein im Herbst<br />
eingeführter Vorortsverkehr keine Rendite abzuwerfen,<br />
so dass das Untenehmen in diesem Sommer<br />
nur während der Badesaison den Autoverkehr<br />
Thun-Dürrenast (Strandbad) aufrecht zu erhalten<br />
gedenkt. ' ** :<br />
• '."'v ; >V' di<br />
Verlag Hallwag« Abt. für Autotouristik «Bern
II. Blatt<br />
BERN, 22. Mai <strong>1934</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 22. Mai <strong>1934</strong><br />
Ted.<br />
• Rundschau<br />
Störung der Benzinzufuhr durch Gasblasen.<br />
Viel häufiger als man immer noch glaubt sind<br />
an Störungen der Benzinzufuhr Gasblasen<br />
schuld, die sich in einer Benzmleitung bilden.<br />
Die Gasblasen sind imstande, vermöge ihrer<br />
Oberflächenspannung den Durehfluss durch<br />
die Leitung völlig zu unterbinden, besonders<br />
dann, wenn sie sich vor einer Verengung des<br />
Leitungsquerschnittes ansammeln. Sie verstopfen<br />
dann die Leitung genau gleich wie<br />
ein fester Fremdkörper, sind aber als Störungsurheber<br />
noch viel unangenehmer, weil<br />
man ihre Anwesenheit in den meisten Fällen<br />
nicht feststellen kann und deshalb in der<br />
Störungsdiagnose nur zu leicht irregeführt<br />
wird. Ihre Entstehung hängt meist mit einer<br />
Erwärmung der Benzinleitung zusammen.<br />
Besonders häufig tritt deshalb die Störung<br />
im Sommer auf. Ueberlässt man den Wagen<br />
sich selbst, damit der Motor und die Leitungen<br />
sich abkühlen können, so wird in der<br />
Regel die Störung verschwinden. Gerade<br />
diese Erscheinung verführt vielfach auch zu<br />
Fehldiagnosen. Manche Fahrer und auch<br />
Mechaniker erblicken im plötzlichen Stillstehen<br />
des Motors ein Aussetzen der Zündung<br />
und warten dann ab, bis die «Zündspule»<br />
sich etwas abgekühlt hat. Zweifellos wurden<br />
früher zahlreiche Störungen der Brennstoffzufuhr<br />
auch zu unrecht dem Vakuumförderer<br />
zugeschrieben, während es sich in Wirklichkeit<br />
um Störungen infolge Gasblasenbildung<br />
handelte.<br />
Seit der Einführung der mechanischen<br />
Brennstoff-Förderpumpen haben die Störungen<br />
eher noch zugenommen, hauptsächlich<br />
wohl deshalb, weil die Pumpe, die meist direkt<br />
am Kurbelgehäuse angebaut ist, gegen<br />
Wärmeaufnahme nicht gut isoliert Werden<br />
kann und weil sich auch die Verlegung der<br />
Leitungen in der Nähe von wärmeausstrahlenden<br />
Teilen nur schwer vermeiden lässt.<br />
Immerhin beherrscht man heute, nachdem<br />
die Ursache der Störung einmal erkannt<br />
wurde, die Verhältnisse schon besser.<br />
Als ein in jedem Fall sicher wirkendes<br />
Abwehrmittel gegen die Störung wurde jedoch<br />
von Tecalemit der oben skizzierte,<br />
nachträglich einbaubare Apparat geschaffen.<br />
Schnitt durch den vor d««n Vergaser einzubauenden<br />
Apparat zur Unsphadltehmachüng von Gasblasen in<br />
der 'Benzinleitung. Links: Stellung des Schwimmers<br />
bei normalem Benzinnachfluss. Rechts: Schwhmrierstellune<br />
bei fehlendem Benzinnachfluss.<br />
Seine Wirkungsweise besteht darin, dass<br />
eventuell entstehende Brennstoffdärhpfe sich<br />
in einem Behälter sammeln und von Zeit zu<br />
Zeit in das Saugrohr überströmen. Der Apparat<br />
wird direkt vor dem Vergaser eingebaut.<br />
Bei 3 wird er mit der Brennstoffleitung,<br />
bei 4 mit dem Vergaser und bei 5 mit<br />
dem Saugrohr verbunden. Normalerweise ist<br />
der Behälter mit Brennstoff etwa halb gefüllt.<br />
Senkt sich das Brennstoffniveau, weil<br />
Gasblasen in den Behälter eingetreten sind,<br />
so gibt schliesslieh der herabsinkende<br />
Schwimmer 2, bezw. der Ventilkegel 1 die<br />
Verbindung zum Saugrohr frei, die den Gasen<br />
Abzug verschafft, bevor sie sich störend<br />
auswirken können. Gleichzeitig wird wieder<br />
Brennstoff in den Behälter nachgesaugt, bis<br />
der Schwimmer mit dem Ventilkegel die<br />
Verbindung zum Saugrohr abschliesst.<br />
Eine weitere willkommene Wirkung des<br />
Apparates ist diejenige als Pumpe. Ist nach<br />
wochenlangem Stehen des Wagens der<br />
Brennstoff im Schwimmergehäuse des Vergasers<br />
verdunstet oder ausgelaufen,'-so germiepen<br />
bei Anwendung des Apparates wenige<br />
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zum Anlaufen des Motors anzusaugen,<br />
während die viel weniger rasch arbeitende<br />
mechanische Pumpe vielleicht ein künstliches<br />
Auffüllen des Schwimmergehäuses, sicher jedoch<br />
ein langes Betätigen des Anlassers oder<br />
4er Andrehkurbel notwendig machen würde.<br />
Flammen gegen Rutschgefahr. Nach einem<br />
kürzlich in Deutschland zum Patent angemeldeten<br />
Verfahren erfolgt die Beseitigung<br />
der schlüpfrigen Schmutzschicht von Asphaltstrassen<br />
dadurch, dass die öligen und fettigen<br />
Bestandteile verkokst werden. Zu diesem<br />
Zweck wird auf die Strassendecke ein<br />
Flammenstrahl von hoher Temperatur gerichtet.<br />
Zunächst tritt rasch eine Trocknung<br />
von örtlicher Begrenzung ein. Fast gleichzeitig<br />
mit der Beseitigung des Wassers werden<br />
die öligen und fettigen Bestandteile, soweit<br />
sie nicht in Gasform übergehen und<br />
verbrennen, verkokst. Die Koksbildung, wird<br />
dadurch gefördert, dass der Flammenstrahl<br />
wenig atmosphärischen Sauerstoff an die erhitzten<br />
Stellen treten lässt. Zurück bleibt auf<br />
der Strassendecke nur noch ein Ueberzug<br />
von Koks und Asche, die nicht nur nicht<br />
schmieren, sondern sogar eine besonders<br />
gute Adhäsion für die Reifen der Fahrzeuge<br />
ergeben. Wenn dabei eine mehr oder minder<br />
grosse Verbrennung auch des Kohlenstoffgehaltes<br />
der Oele und der sonstigen brennbaren<br />
Bestandteile des Strassenschmutzes erfolgt,<br />
so schadet das nichts. Es ist in jedem<br />
Falle von Vorteil, dass dabei mit Sicherheit<br />
nur vergasende oder aschenartige Bestandteile<br />
entstehen.<br />
-y-<br />
durchsetzen wird, dürfte die Kostenfrage<br />
sein.<br />
Pvakt^che Winke<br />
Normalausrüstung mit Reservezündspule.<br />
Das letzte Modell eines bekannten .englischen<br />
Luxuswagens wird nun serienmässig<br />
mit einer fest eingebauten Reservezündspule<br />
versehen. Man hat also auch seitens der<br />
Konstrukteure eingesehen, dass die Zündspulen<br />
noch nicht die erwünschte hundertprozentige<br />
Zuverlässigkeit besitzen. -at-<br />
Wenn der Pedalabstand zu kurz ist und<br />
sich weder die Pedale verstellen noch der<br />
Sitz mehr nach hinten verschieben lässt,<br />
kann man sich trotzdem oft einen bequemeren<br />
Sitz schaffen, indem man das Sitzpolster<br />
an der Vorderkante durch eine Unterlage<br />
etwas hebt. Provisorisch kann man auch<br />
nur, das Sitzpolster durch ein aufgelegtes,<br />
nicht zu weiches Kissen um 5+-10 cm erhöhen.<br />
Bei zu langem Pedalabstand hilft umgekehrt<br />
ein hinter den Rücken geschobenes<br />
Kissen.<br />
at.<br />
Autofahren und Schuhsohlenabnützung. Unglaublich,<br />
aber wahr ! Mancher Autofahrer<br />
nützt die Sohlen seiner Schuhe rascher ab<br />
als ein Fussgänger, selbst wenn er keinen<br />
Kilometer zu Fuss geht. Wenn aber nur immer<br />
gerade der rechte Schuh zuerst ein Loch<br />
hat, während sein linker Bruder wie neu aussieht,<br />
so kann man vielleicht neugierig werden,<br />
den möglichen Ursachen nachforschen<br />
Das Verfahren ist im Gegensatz zu den und schliesslieh finden, dass ein rauhes,<br />
bekannten Warmbehandlungen von Strassendecfcen<br />
zwecks Aufrauhung oder Verbindung der Drehpunkt des Pedals noch so, dass<br />
eisernes Gaspedal daran schuld ist. Liegst<br />
•mit einem neuen Ueberzug auch dort anwendbar,<br />
wo das Material derselben durch ständig auf der Pedalplatte gleitet, dann<br />
man beim Gasgeben oder -wegnehmen be-<br />
Hitze nicht-erreicht wird.<br />
wird das beste Leder in erstaunlich kurzer<br />
Zweckmässigerweise soll eine sehr heisse Zeit durchgescheuert.<br />
Flamme angewandt werden, die schnell weitergeführt<br />
wird, so dass in kurzer Zeit eine platte mit einem ledernen «Pedalschuh » be-<br />
Abhilfe : Man lässt vom Sattler die Pedal-<br />
sehr grosse Fläche behandelt werden kann. kleiden oder sorgt für eine grössere Auflageflache,<br />
oder schraubt einen Gummiabsatz auf<br />
Zur Erzeugung des Flammenstrahles kann<br />
»cman eine beliebige der bekannten Einrich- die Platte, oder gar eine Rolle, wie das<br />
.tungen verwenden. Wesentlich dafür, ob sich einige Konstrukteure von Haus auch machen.<br />
•das neue Verfahren in s:rösserem Umfange<br />
-s.<br />
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•««§•<br />
Frage 9073. Lebensdauer von Flugmoforen. Wie<br />
gross ist die Lebensdauer der heutigen Flugmotoren<br />
und nach welcher Betriebsdauer müssen diese Motoren<br />
überholt werden? G. J. in Z.<br />
AntwoTt: Moderne Flugzeugmotoren haben<br />
eine Haltbarkeit von etwa 2500 Stunden und ein<br />
Ueberholen ist alle 250 bis 300 Stunden nötig. Grössere<br />
Zeitabstände zwischen den Ueberholungsarbeiten<br />
sind durch Verbesserung der Auspuffventile und<br />
Verringerung der Fremdkörper im •Schmieröl zu erwarten.<br />
Bessere Ventilsitze und ein sorgfältiges<br />
Filtern von Luft und Oel, .um einem Schmutzzutritt<br />
vorzubeugen, könnten dahin führen, dass ein<br />
Ueberholen der Motoren nur alle 800 Stunden<br />
nötig ist.<br />
tung zu tragen und die Unterhandlungen mit Ver-<br />
und Behörden zu führen?<br />
Frage 9074. Befahren von Bahnübergangen. rege Gasentwicklung auftritt. Die Dauer der La-sicherungedung richtet sich nach der Kapazität der zu laden-<br />
G. A. H. in E.<br />
Ueberquert man Niveauübergänge im spitzen Winkel<br />
oder senkrecht? , A. F. in S. den Batterie und der jeweiligen Ladestromstärke.<br />
Antwort 1<br />
Antwort: Zunächst einmal ist zu unterscheiden<br />
zwischen , der Haftung der Versicherung<br />
Die Meinungen gehen hier auseinander."<br />
Bei verlangsamter Fahrt dürfte dem senk-<br />
Es ist nicht ohne weiteres möglich, Auto- und Motorrad-Batterien<br />
hintereinander zu schalten und zusammen<br />
aufzuladen, da die Motorrad-Batterien mit<br />
rechten Ueberqueren der Vorzug zuzusprechen sein;<br />
und der Haftung des Halters selbst. Die Versicherung<br />
hat alle Unfälle zu decken, die durch den<br />
denn im anderen Falle benötigt man viel Platz, die einer geringeren Stromstärke aufgeladen werden<br />
Uebergänge weisen aber meist nur eine geringe<br />
Gebrauch des Motorfahrzeuges entstehen, es sei<br />
müssen als die Starterbatterien. Um die Ladestromstärke<br />
feststellen zu können, muss in den<br />
Breite auf. Pa ferner zuerst ein Vorderrad tiefer<br />
denn, dass es sich um eine ausgesprochene Strolchenfahrt<br />
handelt, ohne das? den Halter an dem<br />
sinkt, dann das andere und sich bei den Hinterrädern<br />
dieses Nacheinander wiederholt, können be-<br />
unerlaubten Gebrauch des Motorfahrzeuges irgend-<br />
Stromkreis ein Amperemeter und ein Regulierwiderstand<br />
geschaltet werden. Der Regulierwiderstand<br />
sonders bei grosser Belastung des Fahrzeuges Spannungen<br />
am Rahmen auftreten, die sich nachteilig<br />
auch Fahrten gegen Entgeltung versichert sind,<br />
ein Verschulden trifft. Da in Ihrer Versicherung<br />
muss so eingestellt werden, dass in dem Stromkreis<br />
die verlangte Ladestromstärke vorhanden ist. Als<br />
auswirken. Hauptsache ist, dass das Tempo angemessen<br />
vermindert wird.<br />
das Fahrzeug ausnahmsweise einer Garage zur<br />
so haftet die Versicherung auch dann, wenn Sie<br />
Elektrolyt dient verdünnte, chemisch reine Schwefelsäure<br />
mit einem spezifischen Gewicht von 1,24. Ausführung einer Mietfahrt überlassen. Schwieriger<br />
ist jedoch die Beantwortung der Frage, ob,<br />
Frage 9075. Auspuff unter Wasser. Was ge-Solchschieht, wenn das Auspüffrohr des Wagens beim zeichnung Akkumulatorensäure in Elektrizitätswer-<br />
über die Versicherungssumme hinaus, eofern ein<br />
verdünnte Schwefelsäure ist unter der Be-<br />
Durchfahren eines Gewässers unter Wasser kömmt? ken und Fachgeschäften erhältlich. Falls in den Unfall, entstehen würde, dessen finanzielle Folgen<br />
Ein Bekannter von mir behauptet, der Motor bleibe Zellen der Säurespiegel gesunken ist, darf nur destilliertes<br />
Wasser nachgefüllt werden. Nur für den<br />
die Versicherungssumme übersteigen. Sie als Hal-<br />
darin unweigerlich stehen, was er selbst mehrmals<br />
erfahren habe. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen,<br />
wie der geringe Wasser-Ueberdruck, um deneine entsprechende Menge von<br />
Fall, dass die Säure verschüttet wurde, darf wieder<br />
Akkumulatorensäure<br />
es sich doch nur handeln kann, eine solche Wirkung<br />
haben soll und andere Wirkungen, die den<br />
Stillstand des Motors erklären könnten, sehe ich<br />
nicht. Wie stellen Sie sich dazu? H. M. in B.<br />
Antwort: Dass der im Auspuffsystem entstehende<br />
Ueberdruck nicht als Ursache für das<br />
Stillstehen des Motors-in Frage kommen kann, lässt<br />
sich auch daran ermessen, dass nichts geschieht,<br />
wenn man eine nicht sehr dichte Atispuffleitung mit<br />
der Schuhsohle absichtlich verschliesst. Zum Teil<br />
hat aber Ihr Bekannter trotzdem recht. Ein kurzes<br />
Gaswegnehmen beim Durchfahren des Gewässers<br />
kann zur Folge haben, dass sich die Auspuffleitung<br />
mit Wasser mehr oder weniger anfüllt- Die darauf<br />
folgenden neuen Auspuff-Impulse haben dann<br />
nicht genügend Kraft, um das Wasser rasch genug<br />
wieder auszutreiben. Da sich die Zylinder von den<br />
Verbrennungsgasen nicht vollständig entleeren, gerät<br />
beim Oeffnen der Einlassventile das Frischgas<br />
schon vor dem Eintritt in die Zylinder in Brand<br />
und verpufft in der Saugleitung, wo es natürlich<br />
keine Arbeit leisten kann. Der Motor, bleibt also<br />
mangels an Frischgasladungen stehen.<br />
Wenn es Ihnen sehr daran liegt, tiefere Gewässer<br />
durchfahren zu können, so raten wir Ihnen das<br />
entweder mit Vollgas zu tun oder dann vorher das<br />
Auspuffrohr auf «Hochwasserbetrieb» hin speziell<br />
zu verlegen<br />
at.<br />
Frage 9076. Aufladen der Akkumulatoren. In<br />
welchem Verhältnis zur Zellenspannunsr muss die<br />
Lancia - Augusta<br />
Limousine Luxe, 4plätzig, 7 PS, Modell <strong>1934</strong>, fabrikneu,<br />
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Spannung der Stromquelle beim Aufladen von Batterien<br />
stehen? Wie hoch ist die anzuwendende Ladestromstärke?<br />
Wie lange muss die Ladung fortgesetzt<br />
werden? Ist es möglich, Batterien verschiedener<br />
Grosse, z. B. Auto- und Motorrad-Batterien,<br />
hintereinander zu schalten und gemeinsam zu laden?<br />
Wann muss neue Säure nachgefüllt werden und<br />
welche Konzentration soll diese haben? K. S. in B.<br />
Antwort: Die Spannung der Lademaschine<br />
muss stets höher sein als die Gesamtspannung der<br />
hintereinandergeschalteten Zellen in geladenem Zustande.<br />
Die zulässige Ladestromstärke hängt von<br />
der Bauart und Grosse der Batterie ab. Die höchstzulässige<br />
Ladestromstärke ist am Deckel oder am<br />
Gehäuse der Batterien angeschrieben. Jeder Akkumulator<br />
kann mit einer kleineren als der vorgeschriebenen<br />
Ladestromstärke geladen werden, allerdings<br />
dauert dann die Ladung entsprechend länger.<br />
Die Ladung ist dann beendet, wenn an den Platten<br />
nachgefüllt werden.<br />
Frage 9077. Zunahme des Brennstoffverbrauches.<br />
Bei meinem Wagen, Modell 1931, ist in den letzten<br />
Monaten ohne- ersichtlichen Grund der Brennstoffverbrauch<br />
von 18 Liter auf 22 Liter pro 100.km<br />
gestiegen. Welche Ursachen könnte das haben?<br />
A. K. in R.<br />
Antwort: Zunächst ist- festzustellen, ob der<br />
Motor auf allen Zylindern gleichmässig arbeitet, ab<br />
also die Kompression gleichmässig ist und die<br />
Zündung ordnungsgetnäss erfolgt. Die Kompression<br />
einer Maschine kann unter bestimmten Voraussetzungen<br />
schnell nachlassen, sei es durch undichte<br />
Kolbenringe, sei es durch undichte Ventile. Die<br />
Ventile können hängen bleiben, wenn vorübergehend<br />
oder dauernd Oel für die Maschine verwandt<br />
wird, das zum Verharzen und zur Kohlebildung<br />
neigt. Auch durch das Lösen einiger Verbrennungsrückstände,<br />
das Daawischeijklemmen dieser<br />
Teilchen zwischen Ventil und Ventilsitz kann ein<br />
schlechtes Schliessen bzw. Verbrennen der Venüle<br />
herbeigeführt werden.<br />
Ferner ist es möglich, dass die Steuerkette des<br />
Wagens (die Kette, 'die die Verbindung zwischen<br />
Kurbelwelle und Nockenwelle herstellt) ausgedehnt<br />
ist und zu spätes Oeffnen bzw. Schliessen der Ventile<br />
herbeiführt.<br />
Wir empfehlen Ihnen also, die Kompression der<br />
einzelnen Zylinder der Maschine prüfen zu lassen,<br />
die Oeffnungszeiten der Ventile zu kontrollieren^ die-<br />
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Brennstoffwechsel vorgenommen ist, zu korrigieren<br />
und die Zündung, Verteiler/usw. zu prüfen.<br />
Schliesslich könnte der Mehrverbrauch durch tun, sich immer entsprechende Erklärungen von<br />
ständig schleifende Bremsen oder, auch nur Un-dedichtigkeiten am Vergaser oder am Brennstoffbe-<br />
Dritten geben zu lassen und prüfen, wie seine<br />
hälter oder einer Leitung'' verursacht werden.<br />
Anfrage 409. Wagenausmiete. Ich besitze ein<br />
6—7plätziges Auto, welches von einem Garagier<br />
für einen Tag gemietet werden möchte. Wie ver-°<br />
hält es sich mit den Versicherungen? Ich habe<br />
Haftpflicht-, Insassen- und Zusatz-Versicherung<br />
«gegen Entgelt«. Wenn nun zufällig an diesem Tag<br />
ein Unfall passiert, habe ich dann die Verantwor-<br />
ter anzusehen sind oder der Dritte, an den Sie<br />
das Motorfahrzeug ausmieten. Wir haben über<br />
diese Frage begreiflicherweise noch, überhaupt<br />
keine Rechtsprechung, und sie lässt sich deshalb<br />
vorerst nur theoretisch lösen. Halter des Motorfahrzeuges<br />
ist, wer das Motorfahrzeug für seine<br />
Zwecke upd in seinem Interesse in nicht nur vorübergehendem<br />
Gebrauch hat, und die zu diesem<br />
Gebrauche nötige umfassende Verfügungsgewalt<br />
über das Fahrzeug besitzt. Nun trifft es zweifellos<br />
zu,' dass der Dritte, der mit dem Auto eine<br />
Mietfahrt ausführen will, das Fahrzeug für seine<br />
Zwecke und seine wirtschaftlichen Interessen benützt.<br />
Dagegen handelt es sich anderseits eigentlich<br />
mehr nur um einen vorübergehenden Gebrauch,<br />
und es fehlt dem Dritten die nötige umfassende<br />
Verfügungsgewalt, d. h. er kann in nur<br />
ganz beschränktem Massstabe über das Fahrzeug<br />
verfügen, nämlich nur für eine einzelne genau<br />
festgelegte Fahrt. Ich würde deshalb unbedingt<br />
annehmen, dass als Halter des Motorfahrzeuges<br />
nicht der Dritte, der die Mietfahrten ausführt, anzusehen<br />
ist, 6ondem Sie selbst. Es hätte nun das<br />
zur Folge, dass Sie bei Schadenersatzforderungen,<br />
die über die Versicherungssumme hinausgehen,<br />
persönlich mit Ihrem Vermögen haften würden.<br />
Sie besitzen nun allerdings, sofern den Dritten<br />
an dem Unfälle ein Verschulden treffen sollte, ein<br />
Rückgriffsrecht gegen ihn. Sie können aber ausserdem<br />
mit ihm noch weiter vereinbaren, dass er<br />
Ihnen ersatzpflichtig wird, selbst wenn ihn ein<br />
Verschulden nicht treffen sollte. Sie ersehen also<br />
aus diesen Ausführungen, dass nach dem neuen<br />
2/4-Plätzer, Mod. 33. Der Wagen ist über den Winter<br />
nicht gefahren worden und befindet sich mechanisch<br />
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Automobil-Revue. Bureau Zürich.<br />
Automobilgesetz das Ausleihen von Fahrzeugen<br />
unter Umständen mit ziemlichen Risiken verbunden<br />
sein kann, und man wird deshalb gut daran<br />
Solvenz ist. Es ist event. auch möglich, dass ein<br />
Gericht sowohl Sie wie den Dritten.als Halter ansehen<br />
würde. Unsere Gerichte haben sich noch<br />
nicht darüber ausgesprochen, ob es sogenannte<br />
Doppelhalter gibt. Die deutschen Gerichte dagegen<br />
haben eine solche Doppelhalterschaft schon wiederholt<br />
angenommen. Meiner Ansicht nach sollte<br />
allerdings wenn immer möglich vermieden werden,<br />
Dop.pelhalterschaft anzunehmen, da diese<br />
nur noch zu einer Komplizierung der ohnehin nicht<br />
einfachen Rechtsverhältnisse führt.<br />
O<br />
Anfrage 410. Haftung des Dienstherrn. Ende<br />
November 1932 ereignete sich in der Westschweiz<br />
ein Autounfall, dadurch, dass beim Hineinfahren<br />
in eine Kurve und Abbremsen auf glitschiger<br />
Strasse der Wagen in die anliegende Wiese geschleudert<br />
wurde, wobei der Besitzer des Wagens<br />
und der in seinem Dienste stehende Chauffeur erheblich<br />
verletzt .wurden. Der letztere war gezwungen,<br />
über 3 Monate ärztliche Hilfe in Anspruch, «u<br />
nehmen, und war auch längere Zeit gänzlich arbeitsunfähig.<br />
Da nun der Autobesitzer seinen<br />
Ohauffeur nur für Taggeld und nicht auch für<br />
Heilkosten versichert hatte, verweigerte er dem<br />
Arzte gegenüber die Begleichung der Honorarforde-'<br />
rung, mit dem Ersuchen, die Rechnung persönlich<br />
dem Chauffeur zuzustellen. Nun die Frage: Ist der<br />
Besitzer des verunglückten Autos nicht von Gesetzes<br />
wegen pflichtig, bei Unverschulden des Chauffeurs<br />
für dessen Heilkosten aufzukommen?<br />
Dr. H. S. in Z.<br />
Antwort: Bevor das Bundesgesetz über den.<br />
Motorfahrzeugverkehr in Kraft trat, haftete der<br />
Dienstherr für Betriebsunfälle seines Chauffeure<br />
nur dann, wenn ihn ein Verschulden traf. Der<br />
wichtigste Fall ist in Art. 339 OR geregelt, deT. beistimmt,<br />
dass der Arbeitgeber für genügende Schutzmassregeln<br />
gegen die Betriebsgefahren zu sorgen<br />
habe, soweit ihm dies billigerweise zugemutet werden<br />
könne. Der Dienstherr würde also für einen<br />
Unfall haften, der seinem Ohauffeur deshalb zu»<br />
stösst, weil er ihn einen schlecht unterhaltenen<br />
oder fehlerhaft konstruierten Wagen führen lässt,<br />
es sei denn, der Dienstherr könne nachweisen, dass<br />
ihn bezüglich des schlechten Zustandes des Fahrzeuges<br />
kein Verschulden trifft z. B. weil der Chauffeur<br />
selber für den Unterhalt verantwortlich ist).<br />
Eine Haftung des Dienstherrn könnte sich, abgesehen<br />
von den in Art. 339 vorgesehenen Fällen<br />
aber auch daraus ergeben, dass er den Chauffeur<br />
anweist, zu rasch zu fahren, oder dass er ihn<br />
zwingt, in übermüdetem Zustande den Wagen zu<br />
lenken. Voraussetzung ist aber wie gesagt immer,<br />
dass ihn ein Verschulden trifft. Immerhin muss<br />
nicht der Chauffeur nachweisen, dass ein Verschulden<br />
gegeben ist, sondern der Arbeitgeber bat zu,<br />
beweisen, dass er die nötige Vorsicht aufgewendet'<br />
habe.<br />
Seit dem 1. Januar 1933 ist nun die Rechtslage<br />
eine völlig andere geworden: Heute haftet der<br />
Halter nach richtiger Auslegung dos Art. 37 MFG<br />
für jeden Unfall, der durch den Betrieb seines<br />
Fahrzeuges verursacht wird, gleichgültig, ob ein<br />
Dritter oder sein eigener Ohauffeur geschädigt<br />
worden ist. Die Haftung ist grundsätzlich unabhängig<br />
von einem Verschulden des Halters. *<br />
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>
Bern, Dienstag, 22. Mai <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 42<br />
Die Legion<br />
Dem kürzlich im «Autler Feierabend > besprochenen<br />
Buch des bekannten italienischen<br />
Journalisten Paolo Zappa € Die Legion marschiert<br />
>, das einen objektiven Einblick in die<br />
harte Welt der Fremdenlegion ermöglicht, entnehmen<br />
wir mit freundlicher Erlaubnis des Montana-Verlages<br />
(Horw-Luzern) einige charakterische<br />
Proben.<br />
Die Red.<br />
Als ich in Bellis Geschäft"zurückkam, begleiteten<br />
mich Trentuno und Kalender, mit<br />
denen ich dicke Freundschaft geschlossen<br />
hatte. Unser Gespräch drehte sich um das<br />
Ereignis des Tages: den Rapport, den der<br />
erste Adjutant dem Kommandanten am Morgen<br />
nach der Auszahlung des Pret (Sold) gemacht<br />
hatte.<br />
Er war besonders erbaulich. Es ergab sich<br />
folgendes: acht Legionäre sassen im Gefängnis<br />
wegen Ungehorsams oder Insubordination<br />
gegen Vorgesetzte, vier, weil sie untereinander<br />
gerauft hatten, dazu kamen hundertvierundzwanzig,<br />
die beim Appell abends um halb<br />
zehn, und drei, die beim Morgenappell gefehlt<br />
hatten.<br />
c Diese drei, Weber, Bernabas und Cuel»,<br />
meinte Trentuno, « kommen sicher in ein paar<br />
Tagen zurück. Es sind drei vieux chameaux.»<br />
Vieux chameaux sind die Legionäre, die wie<br />
die Kamele an den Bled (Wüste) gewöhnt<br />
sind, Desperados, die auf alle Freiheiten, ausser<br />
der einen: sich vollzutrinken, verzichtet<br />
haben. Sie wollen trinken, aber mit der Sicherheit,<br />
nicht ihren Posten und mit dem Porten<br />
Brot und Wein, die wichtigsten Grundlagen<br />
ihres Daseins, zu verlieren. Die vieux<br />
chameaux trinken ganz vernünftig wie Leute,<br />
die eine lange Erfahrung vorsichtig gemacht<br />
hat. Wenn sie merken, dass sie nicht mehr<br />
ganz sicher auf den Beinen stehen, machen sie<br />
rasch, dass sie ins Lager kommen und strekken<br />
sich auf ihrem Feldbett aus. Aber zuweilen<br />
geschieht es doch, dass sie wegen einer<br />
Bemerkung, die ihnen ungerecht scheint, wegen<br />
eines Uebergriffes des Unteroffiziers oder<br />
wegen eines wirklichen oder eingebildeten Unwohlseins,<br />
das der Arzt nicht anerkannt hat,<br />
vom Cafard übermannt werden und dass sie<br />
dann en bombe sich davonmachen.<br />
« Partir en bombe » nennt man bei der Legion<br />
eine Flucht, die aber nicht als Desertion<br />
gedacht ist, sondern ein Verlassen des<br />
Lagers mit dem Gedanken, dahin wieder zurückzukehren,<br />
aber einmal für Stunden oder<br />
ein paar Tage wieder die vollständige Freiheit<br />
zu haben, zu tun oder zu lassen, was man<br />
will, nach acht, zehn oder zwölf Jahren treuen<br />
Dienstes.<br />
Meist wird der Entschluss dazu bei einem<br />
Liter Pinard (Wein) an einem Tag des Pret<br />
gefasst. Zufällig fällt im Gespräch das Wort:<br />
fliehen. Einer hält einen Augenblick inne, um<br />
sein Glas zu leeren. Fliehen? Und dann fliehen<br />
sie eben. Der Abend ist angenehm. Es<br />
ist einer jener Abende, an denen es dem lieben<br />
Gott gefällt, die Menschen mit dem Bazillus<br />
der Sehnsucht und des Heimwehs zu infizieren.<br />
Während der ersten Kilometer sind sie<br />
lustig und forsch, marschieren mit dem gleichmassigen<br />
Schritt des alten Wüstentrotters, der<br />
ihnen im Blui; liegt. Beim Einbruch der Nacht<br />
sind sie schon weit vom Lager, mitten im<br />
marschiert...<br />
Von Paolo Zappa. ,<br />
Bled, in dem gewaltigen eintönigen Bled, in<br />
dem Meer von Alfa, dem Klettergras der<br />
Wüste.<br />
Sie schlafen am Ufer eines Ued oder in irgendeinem<br />
verlassenen Fort ohne Decken und<br />
Stroh unter freiem Himmel. Meist bestimmen<br />
die verstauchten Glieder und die kalte Luft sie<br />
bald wieder zur Umkehr. Wenn aber der Cafard<br />
noch nicht vorbei ist oder wenn der<br />
Wein, den sie getrunken haben, schlecht war,<br />
dann ziehen sie weiter und biegen von der<br />
Hauptstrasse ab, um nicht von den Arabern<br />
entdeckt zu werden. Der Marsch im Sand<br />
zwischen den Alfabüscheln und manchmal<br />
auch über steinigen Boden wird bald fürchterlich.<br />
Nachdem sie zwei oder drei Mahlzeiten<br />
überschlagen und das salzige Wasser des Ued<br />
getrunken haben, merken sie, dass die Freiheit<br />
sie zu drücken anfängt. Noch ein, zwei<br />
Tage, und sie werden als Deserteure erklärt;<br />
Kriegsgericht, Biribi und Zwangsarbeit. Noch<br />
zwei, drei Jahre über die fünfzehn Jahre hinaus,<br />
die das Recht auf eine Pension von dreihundert<br />
Franken monatlich geben und die der<br />
ganze Zweck ihres Daseins gewesen ist. Deserteure?<br />
Bei ihrem Abmarsch hatten sie ja<br />
gar nicht die Absicht, zu desertieren. Sie hatten<br />
ja auch wirklich gar nichts vorbereitet<br />
und nennen jetzt weder Karten noch Kompass<br />
noch Lebensmittel noch Wein ihr eigen.<br />
Ein geheimer Wunsch steigt in ihrer Seele<br />
auf: einer Patrouille zu begegnen, die sie gefangen<br />
nimmt, oder einem Araber, der sie anzeigt,<br />
um vor den Kameraden wenigstens den<br />
Schein zu wahren. Wenn aber am Ende des<br />
vierten Tages ihnen weder eine Patrouille noch<br />
ein Araber begegnet ist, dann beeilen sie sich,<br />
ins nächste Dorf zu kommen und sich der Polizei<br />
zu stellen.<br />
Manchmal tun die vieux chameaux aber<br />
auch nur so, als flöhen sie. Sie verabreden<br />
sich mit einem Araber und lassen sich zwei<br />
oder drei Stunden nach dem Zapfenstreich erwischen.<br />
Sie sind zu viert Der Araber bekommt<br />
100 Franken, so dass bei gleichen Teilen<br />
auf den Mann 20 Franken kommen. Und<br />
20 Franken, das heisst fünf Liter Pinard, wiegen<br />
bei einem alten Legionär, der den Wein<br />
liebt, ganz gut acht Tage Gefängnis auf. Das<br />
ist eine Spekulation wie eine andere.<br />
« Hat der Boxkampf zwischen Rimmer und<br />
dem Russen noch ein Nachspiel gehabt? »<br />
« Es hat mit einer Messerstecherei geendet.<br />
Der Russe wird für dreissig Tage etwa genug<br />
haben.» «Und kommt Rimmer vor das<br />
Kriegsgericht? » «Ich glaube nicht. Höchstens<br />
bekommt er .fünfzehn plus acht'.»<br />
« Was heisst das? »<br />
« Fünfzehn Tage Gefängnis nnd acht «tombeau<br />
», das heisst, er muss acht Tage lang je<br />
zwölf Stunden in einer Art von Graben liegen,<br />
der Sonne und dem Regen ausgesetzt, ohne<br />
sich zu rühren, ohne zu essen, zu trinken oder<br />
zu rauchen.»<br />
« Das ist zwar keine vergnügliche Angelegenheit,<br />
aber andererseits sind die Messerstechereien<br />
hier auch überaus wohlfeil.»<br />
« Fünfzehn plus acht Tage sind der Tarif,»<br />
antwortet mir Kalender. Und er erzählt:<br />
«In Marrakesch putzte ein paar Tage vor<br />
dem Abmarsch Klapowski, der Bursche von<br />
Leutnant Dupuy, den Revolver seines Offiziers,<br />
als er mit dem Deutschen Duschek in<br />
Streit kam. Von Worten gingen sie in Tätlichkeiten<br />
über, und Klapowski schoss schliesslich<br />
einfach auf seinen Gegner los. Glücklicherweise<br />
ging der Schuss fehl. Die Geschichte<br />
kam vor Oberst Matthieu, den Kommandeur<br />
des vierten Regimentes, der dem<br />
Schuldigen fünfzehn plus acht aufbrummte,<br />
weil er sich, ohne Erlaubnis einzuholen, eines<br />
Gegenstandes bedient hatte, der einem Vorgesetzten<br />
gehörte. In dem gleichen Tagesbefehl<br />
wurde ein Schweizer Legionär vor das Kriegsgericht<br />
gebracht, ,weil er in wenig gehöriger<br />
Art einen Befehl eines Vorgesetzten glossiert<br />
habe'.»<br />
« Was hat er denn gesagt? »<br />
« Je m'en fiche et je m'en contrefiche. »<br />
Mangelnder Respekt vor einem Vorgesetzten<br />
ist eine ernste Sache. Trotzdem wird man<br />
ein gewisses Missverhältnis in den beiden Verfahren<br />
finden. Aber ihr müsst wissen, dass<br />
man bei der Legion nicht die gleiche Art und<br />
die gleichen Grundsätze anwenden kann wie<br />
bei den gewöhnlichen Truppen. Man darf<br />
nicht vergessen, dass die Legion zum allergrössten<br />
Teil aus Anormalen, aus der Bahn<br />
Geworfenen besteht, aus Männern ohne Treu<br />
und Glauben. Eben dieser Mangel an Grundsätzen,<br />
nach denen sie ihr Leben einrichten,<br />
hat sie ja zur Legion gebracht. Nur eine eiserne<br />
Zucht, eine Autorität, die jede ihrer<br />
Handlungen überwacht und über die Macht<br />
unmittelbarer und strenger Strafe verfügt,<br />
kann sie zusammenhalten. Alles, was diese<br />
Autorität und diese Zucht schwächt, wird aufs<br />
härteste geahndet. Wenn aber der Dienst genau<br />
eingehalten und die Disziplin beachtet<br />
wird, dann ist auf der andern Seite auch die<br />
Nachsicht gross. Daher werden Fälle, die in<br />
andern Truppenteilen leicht erscheinen würden,<br />
unerbittlich bestraft. Für andere aber, die<br />
sonst ohne weiteres eine lange Gefängnisstrafe<br />
zur Folge haben würden, erhalten die<br />
-ILegibnäre höchstens ein paar Tage. Sehr oft<br />
sogar lassen die Offiziere einfach Gnade für<br />
Recht ergehen, besonders wenn der Schuldige<br />
betrunken war. Betrunkenheit, die im Militärkodex<br />
aller Länder ein erschwerender Umstand<br />
ist, wird in der Legion geduldet und<br />
gilt immer als mildernder Umstand. « Meine<br />
Legionäre,» sagt auch Oberst Roller, der<br />
Kommandant des ersten Regimentes, «trinken<br />
tüchtig, aber sie kämpfen auch tüchtig! »<br />
Das Bataillon brauchte vier Tage, um die<br />
60 Kilometer zurückzulegen, die Kelaa de<br />
M'Gouna Von Bu-Malem trennen. Das letzte<br />
Stück des Marsches war besonders mühsam.<br />
Das Panzerauto hatte uns 25 Kilometer hinter<br />
Kelaa des M'Gouna wieder erreicht. Ebenso<br />
rasch wie ein paar Tage früher das Gerücht<br />
von seinem Eintreffen, hatte sich nachher<br />
die Nachricht von seiner Panne verbreitet<br />
Daher waren verschiedene Gish im Südosten<br />
von Bu-Malem gemeldet. Alle nötigen<br />
Anordnungen wurden getroffen. Das Bataillon<br />
rückte mit äusserster Vorsicht vor.<br />
Nach Kelaa änderte sich die Landschaft<br />
vollständig. Die Hügel wurden höher und<br />
wirkten noch trostloser und wilder; ein furchtbares<br />
Land aus Lava und erloschenen Vulka-<br />
Lampions in der Mainacht<br />
Von Hermann Hesse.<br />
Warm in dunkler Gartenkühle,<br />
Schweben bunte Ampelreih'n,<br />
Senden aus dem Laubgewühle<br />
Zart geheimnisvollen Schein.<br />
Eine lächelt hell zitronen,<br />
Rot und weisse lachen feist,<br />
Eine blaue scheint zu wohnen<br />
Im Geäst wie Mond und Geist.<br />
Eine plötzlich steht in Flammen,<br />
Zuckt empor, ist rasch verloht...<br />
Schwestern schauern still zusammen,<br />
Lächeln, warten auf den Tod:<br />
Mondblau, Weingelb, Sammetrot.<br />
nen. Die nackten und steinigen Grate des Gebel<br />
Sagro mit ihren steil abstürzenden Abhängen<br />
umschliessen enge und verlassene Täler:<br />
Täler des Todes und der Furcht.<br />
Die Beschaffenheit des armseligen Landes<br />
ist für einen Hinterhalt besonders günstig. Auf<br />
diesem Gelände, das eigens für den Guerillakrieg<br />
geschaffen scheint, nutzt der Shleh wunderbar<br />
seine Eigenschaften aus: überraschende<br />
Schnelligkeit, Widerstandskraft und vor<br />
allem jene Raubtierart beim Angriff, die durch<br />
lange Uebung im Kriegführen gezüchtet wird.<br />
Gleichgültigkeit dem Tod gegenüber verstärkt<br />
noch diese natürliche Befähigung zum Kampf,<br />
die aus dem Moslim je nach den Umständen<br />
einen gefährlichen Gegner oder einen wertvollen<br />
Verbündeten macht.<br />
Plötzlich, ungefähr 18 Kilometer vor Bu-<br />
Malem, ertönte ein schriller Pfiff. Die Kolonne<br />
machte an einer scharfen Biegung des<br />
Weges halt.<br />
Die Mokhazni hatten einen kleinen Hügel<br />
hundert Meter weiter vorn erklommen. Sie<br />
suchten aufmerksam und unruhig den Horizont<br />
ab. Es schien, als ob in der Ferne einige<br />
Flintenschüsse ertönten. Man konnte nur<br />
schlecht hören wegen des dauernden Auspuff-<br />
KlHdaetwdieeattfacUu&M.<br />
Die ewige Wahrheit.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />
«Wje ich das meine? Sehr einfach. Wenn<br />
die Herren Ehemänner für ihre Frauen keine<br />
Zeit haben. Freilich... auf Sie, Professor,<br />
trifft das nicht zu, denn Ihre Berufslast ist<br />
ungeheuerlich. Man kann nicht gleichzeitig<br />
in Sorrent, in Rom, in Florenz und in Batavia<br />
sein.» Sie lachte. «Und gerade in Italien<br />
ist es angenehm, Gesellschaft zu finden. Wir<br />
Asiaten haben für die Schätze der Kultur, die<br />
uns dort geboten werden, eigentlich wenig<br />
Verständnis.»<br />
«Ich bin ganz Ihrer Ansicht.»<br />
«Ich freute mich damals, Ihre liebe Frau<br />
zu sehen. Ich möchte sagen, es ist ein gewisses<br />
Gefühl der Anhänglichkeit. Wenn ich<br />
auch persönlich mit ihr nie in Berührung kam.<br />
Ich sehe sie noch als kleines Mädchen vor<br />
mir. Sie wissen doch, wie exklusiv die Offizierskreise<br />
sind. Namentlich in Singapore.<br />
Mein Mann und ich kamen dann auch bald<br />
nach Srinagar.» Der Professor hatte das Gefübl<br />
sie ging die die Katze um den heissen<br />
Brei. Er schwieg und wartete. «Ein sehr<br />
netter Mensch, mit dem sie beisammen war.»<br />
Sie hob herausfordernd das Kinn, wie wenn<br />
sie eine Antwort erwarte. Keine Miene regte<br />
sich im Gesichte des Professors. «Was der<br />
Zufall oft für eine Rolle spielt. Kein Wunder,<br />
wenn man abergläubisch wird. In Sorrent...<br />
wer sitzt im Speisesaal neben uns am Tische?<br />
Ihre liebe Frau. Ein auffallend hübscher<br />
Mensch, der mit ihr war. Wen sehen wir am<br />
Forum Romanum? Ihre liebe Frau! Ihr Begleiter<br />
führte sie am Arm. Meinem Mann ist<br />
es nicht eingefallen, mir dort den Arm zu<br />
geben, trotzdem man sich in diesem historischen<br />
Steinbruch die Beine brechen kann.<br />
Und dann... dieser Zufall...», theatralisch<br />
hob sie die Hand, an der ihr Perlenbeutel mit<br />
dem Reservegebiss baumelte, «... wer steht<br />
in Florenz am Grabmal der Medici, wenn man<br />
schon dort ist, sieht man es sich auch an...<br />
Ihre liebe Frau und dieser reizende Mensch.<br />
Arm in Arm. Ich finde das sehr nett von ihm.»<br />
Endlich schwieg sie. Der Professor zog das<br />
Taschentuch und fuhr sich über die Stirne,<br />
die ein leichter Schweiss bedeckte. Keine<br />
Linie regte sich an ihm. Die Frau des Reverend<br />
wartete mit einem verkniffenen Lächeln<br />
auf eine Antwort.<br />
«Meine Frau hatte damals Glück auf ihrer<br />
Reise», langsam fügte der Professor Wort<br />
an Wort, «sie traf unterwegs einen Bekannten<br />
von uns, ich glaube, er ist von Beruf<br />
Kunsthistoriker. Auf einer italienischen Reise<br />
eine grosse Annehmlichkeit.» Der Professor<br />
war sich selbst nicht klar, wen er mit dieser<br />
von ihm geistesgegenwärtig erfundenen Person<br />
meinte. «Sie werden zugeben», er lächelte<br />
gezwungen, «dass Mrs. van der Witte sich<br />
auf einer Reise nicht von irgendeinem Fremden<br />
und Unbekannten Gesellschaft leisten<br />
lässt.»<br />
«Das dachte ich auch. Ich hielt ihn sogar<br />
für einen Verwandten.»<br />
«Verzeihen Sie, Mrs. McCarthy, wenn ich<br />
mich von Ihnen verabschiede, ich habe morgen<br />
einen schweren Arbeitstag vor mir. Gute<br />
Ueberfahrt.» Mit einem äusserlich freundlichen<br />
Lächeln reichte er ihr die Hand. Sie<br />
nickte herablassend.<br />
Der Professor warf sein Geld auf den<br />
Tisch und trat auf die Strasse. Wie ein Nebel<br />
lag es vor seinen Augen, die Kehle war ihm<br />
wie zugeschnürt. Eine heisse Backofenluft<br />
nahm ihm den Atem. Ihm war, wie wenn er<br />
einen eisernen Reif um die Stirne trüge.<br />
Wenn er sie wenigstens noch gefragt hätte,<br />
was sie mit dem Philipp Haines meinte? Am<br />
Koningsplein warf ihn ein heisser Windstoss<br />
fast um. Er drückte sich in eine der kleinen<br />
Nebenstrassen, in denen ihn der Wind und<br />
der aufwirbelnde Staub nicht so zu fassen<br />
vermochte. Rechter Hand über einer chinesischen<br />
Wäscherei baumelte als Aushängeschild<br />
an einem Bambusstäbchen ein rot beleuchteter<br />
Papierlampion wie eine Feuerkugel<br />
im Wind hin und her. Und hier war es,<br />
dass oft ein kleinster und unbedeutender Nebenumstand<br />
in den Gedanken eines Menschen<br />
eine Brücke zu schlagen vermag. In dem<br />
Augenblicke, in dem er den rotbeleuchteten,<br />
baumelnden Papierlampion vor sich sah, erinnerte<br />
er sich... wer Philipp Haines war...<br />
der dem Manne so ähnlich, mit dem seine<br />
Frau in Italien gesehen wurde.<br />
Auf Jahre eilten seine Gedanken zurück.<br />
Er sah sich auf einem Regimentsfest der<br />
Lancashire-Füsiliere... ein tobendes Durcheinander<br />
weingeröteter Gesichter... dazwischen<br />
die schmetternden Klänge der Regimentsmusik<br />
... ein Stimmenchaos lachender,<br />
grölender Menschen... mitten auf einer langen<br />
Tafel in einem Wirrwarr zerbrochener,<br />
übereinandergeworfener Schüsseln, Teller,<br />
Gläser... stand einer, den Kragen seines<br />
Waffenrockes in der erstickenden Hitze weil<br />
geöffnet...<br />
'Fortsetzung folgt.)
gerausches vom Motor des Panzerautos. Nach<br />
ein paar Minuten Aufenthalt nahm das Bataillon<br />
seinen Marsch wieder auf. Man zog an<br />
einem sehr grossen Eingebornendorf vorbei,<br />
das vor kurzem in Brand gesteckt worden<br />
war. In der weissglühenden Luft schien es<br />
noch zu brennen. Nur die Hunde der Eingeborenen,<br />
die wie Katzen niemals ihre Wohnungen<br />
im Stich lassen, waren dort geblieben<br />
und heulten in die Wüste hinein.<br />
Der Weg stieg allmählich an einem Hügel<br />
empor und schmiegte sich all seinen Vor-<br />
$prüngen und Ausbuchtungen an. An einem<br />
dieser Vorsprünge sprangen die Mokhaznis<br />
vom Pferd, machten die Gewehre schussbereit<br />
und versteckten sich hinter Felsen. Das Bataillon<br />
hielt sofort an. Das grosse Schweigen,<br />
das folgte, wurde nur vom Ticktack der<br />
Schüsse unterbrochen.<br />
Die Kolonne wurde von einer Schar Ait Yafelmans<br />
angegriffen, die auf einem Hügel gegenüber,<br />
der die Strasse beherrschte, aufgestellt<br />
war. In voller Ruhe, als handle es sich<br />
um ein einfaches Manöver auf dem Exerzierplatz,<br />
aber sehr schnell und bestimmt, hatte<br />
sich das Bataillon um die Maschinengewehre<br />
und das Panzerauto gruppiert.<br />
Unterdessen erklomm die erste Abteilung<br />
Maschinengewehre, von zehn Mann mit aufgepflanztem<br />
Bajonett begleitet, den Hügelkamm,<br />
von dem die Schüsse gefallen waren.<br />
Aber dieser Angriff auf den Kopf der Kolonne<br />
war nur eine Finte gewesen, um den Ueberfall<br />
einer andern Schar Ait Yafelmans auf das<br />
Ende des Bataillons zu erleichtern. Und wirklich,<br />
kaum hatte die Maschinengewehrabteilung<br />
den Gipfel des Hügels erreicht, da tauchte<br />
von einem andern Grat her die Schar von<br />
schwarzen Burnussen auf und stürzte sich auf<br />
die Nachhut.<br />
Der Kommandant hatte diesen Angriff vorausgesehen.<br />
Die Läufe aller Maschinengewehre<br />
waren auf einen Uebergang, der überschritten<br />
werden musste, gerichtet, die genau<br />
eingestellten Schüsse warfen einen um den<br />
andern der Angreifer nieder.<br />
In weniger als einer Viertelstunde konnte<br />
das Bataillon den Marsch fortsetzen. Nach<br />
200 Metern trennte sich eine Maschinengewehrabteilung<br />
von der Gruppe und nahm auf<br />
dem Kamm des nächsten Hügels Aufstellung,<br />
um die Mannschaften zu decken, die weiter<br />
als erste abrückten. Unter dem schützenden<br />
Feuer dieser Abteilung zog sich die erste in<br />
guter Ordnung zurück und besetzte den Kamm<br />
eines andern Hügels. Und so wechselte allmählich<br />
jede Abteilung von einem zum nächsten<br />
Hügel in vollkommener Ordnung hinüber,<br />
indem sie den Rücken der andern deckte und<br />
für die Sicherheit des Bataillons sorgte.<br />
Ein solches Manöver heisst im Jargon des<br />
Kolonialkrieges decrochage. Der Marsch des<br />
Bataillons war bis nach Bu-Malem eine einzige<br />
dauernde decrochage.<br />
Man kann sich leicht vorstellen, was für ein<br />
Vergnügen unser Marsch war. Immerhin waren<br />
die Verluste gering: vier Leichtverwundete<br />
und acht Vermisste.<br />
(Schhiss tolgU<br />
„Djateste<br />
Eine kleine Geschichte von der Frauen List.<br />
Um die Geschichte, die hier erzählt werden<br />
wird, zu verstehen, muss man wissen,<br />
dass in Arabien ein Spiel — auch bei uns<br />
ist es bekannt, und zwar unter der Bezeichnung<br />
« J'y pense » — « Ich denke daran » —<br />
im Gebrauch ist, welches in einer Wette be-<<br />
steht, nichts von dem anderen anzunehmen,,<br />
ohne dabei das Wort « diäteste » auszusprechen.<br />
Solch ein Scherzspiel dauert oft<br />
Wochen hindurch, denn beide Teile strengen<br />
nicht nur ihre Aufmerksamkeit, sondern auch<br />
ihren Scharfsinn an, um einander zu überraschen<br />
und so den Gegenspieler zu verleiten,<br />
ohne an «diäteste» zu denken, etwas anzunehmen<br />
und damit die Wette zu verlieren.<br />
Bin Sufis, der als Philosoph in Dchidda<br />
lebte, hatte — nun ja, er war hübsch, lebensfroh<br />
und nicht unempfindlich gewesen —<br />
jahrelang dem weiblichen Geschlecht gehuldigt,<br />
doch als mit dem Alter der Verstand<br />
gekommen, nahm sich Bin Sufis vor, klüger<br />
und vorsichtiger werden zu wollen. Er<br />
schrieb daher über der Frauen List und<br />
Ränke ein Buch, das er stets auf seinen<br />
Reisen bei sich führte, um sich bei jeder<br />
Gelegenheit daraus Rat holen zu können.<br />
Eines Tages kam Bin Sufis an einem<br />
Beduinenlager vorüber. Am Eingang des<br />
Zeltes hockte eine wunderschöne, gutgewachsene<br />
und junge Frau, die den gebotenen<br />
Gruss freundlich erwiderte und den Fremdling<br />
gastfrei einlud, sich im Zelte auszuruhen.<br />
Der Philosoph hatte kaum Platz<br />
genommen, da fühlte er sich von dem Zauber,<br />
der von dem liebenswerten Weibe ausging,<br />
gefesselt. Da ihn dieses Gefühl nicht<br />
angenehm deuchte — denn ihm .bangte um<br />
die Festigkeit seiner Philosophie —, so nahm<br />
er Zuflucht zu seinem Buch, las und las und<br />
schlug die Augen nicht mehr auf.<br />
Den andächtig Lesenden störte die Frau:<br />
«Es ist wohl ein treffliches Buch, in das<br />
du dich vertiefst?»<br />
«Allerdings,» gab der Philosoph zur Ant-*<br />
wort, «viele Geheimnisse enthält dieses<br />
Buch...»<br />
«Die du mir nicht offenbaren willst?» fiel<br />
ihm mit schmollenden Tönen die Frau in<br />
die Rede.<br />
«Es enthält,» belehrte er sie, «das vollständige<br />
'.eichnis aller Künste schlauer.<br />
Frauen. Du~a da du aus diesem Buch, nichts<br />
Neues lernen könntest, so. dürfte • esÄfk<br />
kaum belustigen.»<br />
«Und bist du wirklich sicher,» lächelte die<br />
Araberin, «dass alle Frauenlisten darin enthalten<br />
sind?»<br />
«Gewiss!» versicherte der Weise, «schrieb<br />
ich doch selbst jene Zeilen. Seite für Seite<br />
nach meinen Erfahrungen...»<br />
«Erfahrungen!» jubelte die schöne Frau.<br />
«Ach, ich bitte dich, erzähle ein wenig aus<br />
deinem Leben.»<br />
Da vergass der Philosoph sein Buch und<br />
alle seine Weisheit. Je kühner er sprach, je<br />
feuriger er erzählte, um so stiller, versonnener<br />
und liebreizender wurde die schöne<br />
Frau. Beider Herzen entflammten. Plötzlich<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
sah die junge Frau ihren Mann vom Felde<br />
heimkehren.<br />
«Um Allahs Willen! Wir sind verloren!»<br />
rief sie aufs höchste erschrocken. «Wenn<br />
mein Gemahl dich sieht, ermordet er uns<br />
beide — schnell, verbirg dich in dieser<br />
Kiste!»<br />
Der knieschlotternde Philosoph besann sich<br />
nicht lange und schlüpfte in den leeren<br />
Kasten, den die Frau hastig verschloss. Dann<br />
lief sie ihrem Gatten entgegen.<br />
«Allah sei Dank, mein Gebieter!» sprach<br />
sie ihn erregt an. «Du kommst gerade zur<br />
rechten Zeit. Ein Fremdling besuchte mich,<br />
ein Philosoph, der ein dickes Buch geschrieben<br />
hat, das von der Frauen List handelt —<br />
jedoch der Mann schien nicht nur weise zu<br />
sein, denn bald wurde er verwegen und redete<br />
zu mir nur von Liebe.»<br />
Die eifersüchtige Wut, in die der Beduine<br />
bei den Worten seines Weibes geriet, war<br />
gering, gemessen an der Todesangst des<br />
Philosophen, der in seinem Versteck jedes<br />
Wort wie einen Dolchstoss fühlte.<br />
«Wo ist der Elende!» schrie der Sohn der<br />
Wüste. «Wo ist der räudige Hund, den ich<br />
mit meinen Händen erdrosseln will?»<br />
«Hier in diesem Kasten,» entgegnete die<br />
Frau und reichte dem Tobenden den Schlüssel.<br />
Mit Tönen, die wie das Brüllen eines verwundeten<br />
Löwen klangen, stürzte sich der<br />
Wütende auf die Kiste — da lachte sein<br />
junges Weib hellauf, lachte und lachte, dass<br />
der Gatte ganz verdutzt zurückschreckte.<br />
«Gewonnen! Gewonnen!» rief sie, vergnügt<br />
in die Hände klatschend, «du nahmst den<br />
Schlüssel, ohne .djateste' zu sagen!»<br />
Da Hess der Mann die Arme fallen und<br />
knickte zusammen.<br />
«0, Weib,» sagte er leise, «gewonnen hast<br />
du — doch du Böse hättest mir den Schreck<br />
ersparen können.»<br />
Artig gab er den Schlüssel zurück und verliess<br />
— ein besiegter Ehemann — das Zelt.<br />
Als er ausser Sicht, zog die junge Frau<br />
den halbtoten Philosophen aus der Kiste<br />
hervor.<br />
«Tiefgelehrter, weiser Herr,» sprach sie<br />
mit feinem Lächeln, «ziehe ruhig deiner<br />
Strasse, aber vergiss nicht, dieses kleine<br />
Stückchen ebenfalls in dein Buch einzutragen.»<br />
P. P.<br />
Bunte Chronik<br />
Das Glück von Edenhall zerbricht.<br />
Das Schloss von Edenhall, dessen junger<br />
Lord einst das Schicksal herausgefordert<br />
hat, ist tatsächlich jetzt dem Abbruch verfallen.<br />
Jahrhundertelang war es die Heimat<br />
der Familie Musgrave, die zu den allerältesten<br />
Geschlechtern Englands gehört. Ihre<br />
Vorfahren sind schon in den Urkunden erwähnt,<br />
die über die Schlacht von Hastings<br />
im Jahre 1066 vorhanden sind, Unter König<br />
Jakob I. erhielten die Musgraves den Grafentitel.<br />
Edenhall war immer wegen seiner<br />
glanzvollen Einrichtung bekannt. Aber noch<br />
bekannter ist der Becher, der von Uhland<br />
besungen worden ist. Es ist ein alter Glasbecher<br />
sarazenischer Herkunft, der wohl aus<br />
den Kreuzzügen stammt und jetzt in der<br />
Bank von England aufbewahrt wird. Vor<br />
Jahrhunderten soll ein Bedienter nachts an<br />
einer heiligen Quelle Wasser geschöpft haben.<br />
Als er sich der Quelle näherte, tanzten<br />
um ihn herum Feen, die beim Anblick des<br />
Menschen schleunigst auseinanderstoben. Der<br />
Diener konnte rasch das wundervolle Glas<br />
ergreifen, aus dem die Feenköniein trank.<br />
Das Glas wurde seitdem in der Familie d«r<br />
Besitzer von Edenhall sorgsam aufbewahrt,<br />
damit sich der Fluch der Feenkönigin nicht<br />
erfüllen sollte. Es handelt sich um einen Becher,<br />
der fast 20 cm hoch und 10 cm breit<br />
ist; er gehört zu den feinsten Trinkgefässen,<br />
die aus dem Mittelalter erhalten sind. Aber<br />
wenn er auch erhalten ist. so hat sich, wie<br />
«Daily Telegraph» berichtet, an Edetihall<br />
doch das Schicksal erfüllt. Das Land ist verkauft<br />
worden, da aber kein Liebhaber für<br />
das Landschloss sich gefunden hat, wird es<br />
jetzt abgebrochen werden.<br />
Vernichtungsfeldzug gegen Tauben.<br />
Die Stadt Asrram hat erst kürzlich «ine<br />
sogenannte «Entrattungswoche» durchgeführt,<br />
der jetzt eine « Enttaubungswoche »<br />
folgen soll. Die Tauben von Agram haben<br />
sich, ähnlich wie die von Venedig, zu einer<br />
wahren Landplage entwickelt, ohne dass sie,<br />
wie in der italienischen Stadt, besonders geschätzt<br />
würden. Ihr Fleisch ist ungen'essbar,<br />
da es nach — Benzin schmecken soll!<br />
Ein Fisch, der sich totkitzeln lässt.<br />
Im Golf von Mexiko lebt ein Stachelfisch<br />
Corbina, welcher sich aufbläht, wenn man<br />
ihn unterm Bauche streichelt. Die Kinder<br />
der Indios machen sich ein Vergnügen daraus,<br />
den Fisch so lange zu kitzeln, bis er<br />
platzt und zusammensinkt.<br />
Erdbeben erschllesst zwei Gasauellen.<br />
Rumänien ist in den letzten Wochen von<br />
mehreren kleinen Erdbeben heimgesucht<br />
worden, die ziemlich viel Unheil anrichtetr"\<br />
der Gemeinde Turan aber Segen brachten.<br />
In unmittelbarer Nähe des Ortes öffneten<br />
sich nämlich Erdspalten, von denen zwei<br />
Gas ausströmten, das industriell nutzbar gemacht<br />
werden kann. Die Bauern, auf deren<br />
Feldern die Erdspalten sich aufgetan haben,<br />
dürften durch die Gasquellen zu Millionären<br />
geworden sein.<br />
Was heisst « blitzschnell» ?<br />
Durch zahlreiche photographische und filmische<br />
Aufnahmen in einem komplizierten<br />
Apparat stellte man fest, dass die Geschwindigkeit<br />
des Blitzes zwischen 20.000—100,000<br />
Kilometer in der Sekunde beträgt.<br />
Handels-'<br />
<strong>1934</strong> — *NM2<br />
idemaim<br />
Eine neue<br />
Erika!<br />
Modell 6 mit vollwertigem<br />
Sei z* ab»« i a-<br />
lor. 44 Tasten, Stechwalze,<br />
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N°42 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
EDILEI3Q<br />
ffFEPX^XD<br />
Dame und Auto<br />
Von Ninoru<br />
Der Autosport ist für die Dame nicht mehr<br />
neu. Er kam mit der veränderten Lebensauffassung<br />
und Einstellung der Frau überhaupt;<br />
er war die Folge ihrer Empörug gegen die<br />
dmmer weiter, greifende Einengung ihres Wesens<br />
in ungesunde und verknöcherte Konveaiienz,<br />
die keinen Inhalt, sondern eben nur<br />
noch Form bedeutete. Und da das Auto als<br />
einer der Rettungsengel aus der Enge dieser<br />
Form kam, wurde es auch sofort mit der Vehemenz<br />
ergriffen, die uns Damen vom Gefühl<br />
eingegeben wird.<br />
• Heute werden nun aber auch die konservativsten<br />
unter den Damen zugeben müssen,<br />
dass wir nicht mehr von der modernen Entwicklung<br />
fernzuhalten sind.<br />
Die Dame hat, in rascher Besitzergreifung<br />
einer grossen Zahl neuer, ihr bisher verschlossener<br />
Gebiete in mancher Beziehung<br />
bewiesen, dass sie sich auch den Problemen<br />
der Technik gegenüber nicht laienhaft einstellt.<br />
Ging die technische Entwicklung des<br />
Mannes harmonisch, langsam durch Jahrhunderte<br />
vor sich, so machte die Frau den gleichen<br />
Weg im Zeitraum einer Generation. Und<br />
in Anbetracht der Tatsache, dass wir nur<br />
sprunghaft und im Tempo unserer jetzigen<br />
Lebensauffassung fortgeschritten sind, muss<br />
doch anerkannt werden, dass wir im Grunde<br />
genommen in dieser so kurzen Zeit viel gelernt<br />
haben. Oder nicht?<br />
Doch — und das möchte ich ganz besonders<br />
betonen 1 — unsere Einstellung zum Auto<br />
ist anders als die des Mannes, bedingt durch<br />
die Wesensverschiedenheit der Naturen. Der<br />
Herr ist imstande, immer wieder neue technische<br />
Verbesserungen hervorzubringen, selten<br />
aber wird sich eine Dame derart mit<br />
Technik befassen können, dass sie wesentliche<br />
Neuerungen zu schaffen imstande ist.<br />
Die Dame nimmt das Auto als fertige Schöpfug,<br />
sie pflegt es, gibt ihm ihre Gedanken,<br />
ihr Gefühl.<br />
Deshalb soll man nicht allgemein von Vermännlichung<br />
und Snobismus reden, wenn<br />
man von der Dame spricht, die versucht, sich<br />
auf den verschiedensten Gebieten des modernen<br />
Lebens den Herren anzupassen. Sicherlich<br />
ist auch die physische Gesundung<br />
der Frau gerade mit der Verwirklichung der<br />
Forderung nach Natürlichkeit und gleichzeitig<br />
mit der Anspannung unserer Sinnesorgane<br />
beim Sporttreiben in einem grossen Masse<br />
bei der Autofahrerin auf die Benutzung des<br />
Wagens zurückzuführen.<br />
Die Zeiten sind vorüber, welche die autofahrende<br />
Frau als Novum anstaunten. Viele<br />
machen täglich ihre Fahrprüfung und wenn<br />
das so weitergeht, wird die Zahl der Fahrerinnen<br />
gegenüber den Fahrern nicht mehr<br />
erheblich zurückstehen.<br />
Doch die Zahl der Fahrerinnen, die sich<br />
vollständige Klarheit über das Verhältnis der<br />
Dame zum Auto geben, ist ausserordentlich<br />
kleinu Um nicht altmodisch zu scheinen oder<br />
der Freundin nicht nachstehen zu müssen,<br />
fahren sie einen Wagen, den sie nicht beherrschen.<br />
Ich kenne Damen, die beim Fahren<br />
Tantalusqualen ausstehen, an Platzfurcht<br />
leiden und nach jeder Fahrt krank sind. Sie<br />
wollen nicht zugeben, dass das Auto für sie<br />
niemals ein vollständig zu assimilierendes<br />
Wesen bedeutet.<br />
Hut ab vor den Berufsfahrerinnen, besser<br />
gesagt — vor den Zweckfahrerinnen. Was<br />
nicht aus Vergnügen geschieht, ist immer Arbeit,<br />
und wenn die Arbeit bei der Frau in Beruf<br />
ausartet, ist Achtung und Beachtung am<br />
Platz. Ihr Wagen ist nicht immer der sauberste<br />
und der Autodress ist auch nicht immer<br />
wie er sein sollte. Aber diese Fahrerinnen<br />
können fahren und wissen eine Vergnügungsfahrt<br />
zu schätzen.<br />
Die Rennfahrerin ist noch eine ziemlich<br />
seltene Erscheinung. Sie spielt ihre Hosenrolle<br />
zu gründlich, ihr Herz ist in die Versenkung<br />
gefallen. Warum tut sie was Halbes?<br />
Sie ist ein halber Mann — zu einem<br />
ganzen wird es doch niemals reichen.<br />
Wir sollen den Autosport nicht zu intensiv<br />
betreiben, nicht bis zur Uebermüdung.<br />
Denn eine unausgeruhte Frau ist im Haushalt<br />
nichts wert, und wenn Haus und Hof<br />
leidet, ist es mit dem häuslichen Frieden vorbei.<br />
Betrachten wir das Auto als Kamerad,<br />
der uns grosse Freuden vermittelt, schöne<br />
Erlebnisse bringen kann und ein Wesen voll<br />
Kraft. Darum haben wir auch in uns den fiebernden<br />
Wunsch mach der Beherrschung dieser<br />
Kraft, nach der Bändigung und Ausnützung<br />
aller der in ihm verborgenen Möglichkeiten.<br />
Mit dem Auto kam für uns ein tieferes<br />
Eindringen in die Schönheiten der Natur.<br />
Als Kind beneideten wir die Vögel als die Bezwinger<br />
von Raum und Zeit, als unabhängige<br />
Geschöpfe von kleinen und kleinlichen Dingen.<br />
Das Auto erfüllt ein wenig unsere Wünsche,<br />
es den Beneidenswerten gleichzutun.<br />
Hinaus in die Natur! Lernen wir Land und<br />
Leute kennen. In der Stille der Einsamkeit<br />
werden wir viel Urwüchsigkeit, viel Unverdorbenheit<br />
begegnen, die wohltuend sein<br />
wird. Bewundern wir den Sonnenuntergang,<br />
gemessen wir einmal die Stille der Nacht,<br />
den Sternenhimmel über uns, den Wald neben<br />
uns, das Unendliche vor uns — dann haben<br />
wir Gott in uns.<br />
Einen grossen Gewinn dürfen wir auf das<br />
Konto unseres Autos buchen. Der Verkehr<br />
auf der Strasse zwingt uns zur Wachsamkeit,<br />
er schärft unsere Beobachtunggabe.<br />
Wir sehen Dinge, die uns früher gar nicht<br />
auffielen, wir bekommen einen sicheren Blick,<br />
wir lernen besser sehen. Nur für die Schaufenster-Auslagen<br />
haben wir kein verweilendes<br />
Interesse mehr, aber das kommt unserer<br />
Kasse zugute.<br />
Ich habe nicht den Eindruck, dass wir —<br />
mit gutem Willen — eine Gefahr für den<br />
Verkehr bedeuten, und gute Fahrerinnen haben<br />
das Recht, dass vollste Vertrauen ihrer<br />
Kollegen zu verlangen. Die Dame am Volant<br />
wird immer strenger kritisiert werden ajs<br />
der Mann, und nicht selten ist das Urteil ungerecht;<br />
sie wird immer kämpfen müssen um<br />
objektive Anerkennung. Dabei fährt die<br />
Dame viel vorsichtiger als der Herr, viel<br />
langsamer, teils aus Verantwortungsgefühl,<br />
und dann begibt sich die Frau nicht gern in<br />
Gefahr. Es ist in der Unfallstatistik nachgewiesen,<br />
dass der Mann ein viel grösserer<br />
Unheilstifter ist als die Frau; das will zwar<br />
im Autoverkehr nicht viel sagen, da die meisten<br />
Frauen zum Vergnügen fahren, während<br />
der Mann eilige Geschäfte abzuwickeln hat.<br />
Das Tempo des Autosoorts stellt gestei-<br />
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desto vorteilhafter ist sie im Gebrauch.<br />
Machen Sie einmal folgenden Versuch<br />
Sie rasieren sich am ersten Tag mit<br />
der Maag-Klinge, am zweiten mit einer<br />
andern, am dritten wiederum mit der<br />
Maag-Klinge usw.; Sie werden dann<br />
selber feststellen, wie aussergewöhnlieh<br />
lange die Maag-Klingen scharf<br />
bleiben.<br />
Sie erhalten Moag-Klingen, die in der<br />
Schweiz hergestellt werden, in ollen<br />
grösseren einschlägigen Geschäften.<br />
Hch. Jenny & Co., Zürich<br />
«lultllllMl 7- T»l»pho« Jd.»O»
16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 42<br />
gerte Anforderungen an die fahrende Dame<br />
im Vergleich zu früher. Nur ein gesunder<br />
Körper kann ihnen gewachsen sein. Da dieser<br />
durch wenig Bewegung zum Fettansatz<br />
neigt, so ist Turnen oder sonst Körperbewegung<br />
unbedingt erforderlich.<br />
Einen streng vorgeschriebenen Autodress<br />
gibt es nicht. Im geschlossenen Wagen, geschützt<br />
von Wind und Wetter, genügt jeder<br />
Sportanzug, der Jahreszeit angepasst; Mäntel<br />
und Kappen sind als Schutz im offenen<br />
Wagen nötig. Von einer einheitlichen Mode<br />
kann man nicht sprechen, aber immer wird<br />
die Frage sein, ob wir uns sportlich betätigen<br />
oder zur Unterhaltung und Zerstreuung<br />
fahren. Wir werden uns für eine Weltreise<br />
anders anziehen, als für eine kurze Fahrt<br />
durch sonnige Gegenden. Hin und wieder<br />
sieht man noch Autos, deren Insassen den<br />
Eindruck erwecken, als ob sie eine Nordpolfahrt<br />
unternehmen wollten, dabei machen<br />
sie eine kleine Spazierfahrt. Kürzlich sah ich<br />
eine Familie Neureich mit ungeheuer langen<br />
Ledermänteln, Sturzhelmen und Riesenhandschuhen,<br />
sogar der Hund trug eine Autobrille.<br />
Seien wir praktisch, seien wir sachlich, verbinden<br />
wir Hygiene und Aesthetik.<br />
Die Frau, die eine grössere Reise allein<br />
machen will, sollte ihren Wagen kennen wie<br />
ihr Herz. Solange die Automobilisten keine<br />
technische Prüfung zu absolvieren haben,<br />
muss uns das Studium des Motors ein Privatvergnügen<br />
sein. Wir werden erst dann an<br />
unserem Wagen richtige Freude haben, wenn<br />
wir ihn kennen, ihn zu behandeln verstehen<br />
und fähig sind, kleine Störungen selbst zu<br />
beheben.<br />
Wie stellt sich der Mann zu der autofahrenden<br />
Dame?<br />
Wir Frauen sollen uns da nicht täuschen.<br />
Ein Mann ist viel zu gerecht, um eine gute<br />
Leistung nicht anzuerkennen, aber bewundern<br />
wird er eine Dame am Volant nie, er<br />
bekommt vielleicht Respekt. Das ist aber<br />
auch alles.<br />
Der Mann als Begleiter ist, sofern es nicht<br />
der gütige Mann des Herzens ist, ein schlechter<br />
Fahrgast und für eine nicht ganz sichere<br />
Fahrerin eine direkte Gefahr. Das sind besonders<br />
diejenigen Männer, die keine Ahnung<br />
vom Fahren haben, überhaupt mit der<br />
Technik auf Kriegsfuss stehen. Sie sind beim<br />
Fahren nervös und misstrauisch, halten sich<br />
manchmal an der Türe fest, um im Falle einer<br />
Gefahr schnell draussen zu sein. Einesteils<br />
kommen sie nicht rasch genug ans Ziel,<br />
anderseits suchen sie mit ängstlichen Augen<br />
den Kilometerzähler. Deshalb ist ein einzelner<br />
männlicher Fahrgast immer ein unbehagliches<br />
Gefühl, mehrere sind in diesem<br />
Falle besser; der einzelne wird dan
N°42 — 193* AÜTÖJVtOBTt-RCVUC<br />
Fahrten durchs Bärnerland<br />
Sehenswert: Die Gegend um den Bieler- und<br />
Murtensee. Von Biel dem See entlang über Twann,<br />
L i g e r z nach N e u v e v i 11 e. Prächtiges Rebgelände<br />
mit reizvollem Ausblick auf See und Alpen.<br />
Neuveville gegenüber die vielbesuchte Petersinsel.<br />
Weiter durch das malerische Weinstädtchen Erlach<br />
mit seinem imposanten Schloss und schönem<br />
Rathaus. Auch die Uferstrasse über N i d a u und<br />
Lüscherz nach Erlach ist abwechslungsreich und<br />
führt durch eine frohe Landschaft. Empfohlen sei<br />
aber vor allem die prächtige Höhenstrasse über<br />
Orvin und Lignieres (Chasseral) nach St. Blaise und<br />
der Ausflug nach Macolin.<br />
Hübsch ist Murten, das altertümliche, mauerumgürtete<br />
Städtchen am gleichnamigen See, der die<br />
wärmsten Strandbäder der Schweiz besitzt. Die<br />
Strasse von Bern nach Murten ist die grosse Verkehrsader<br />
zwischen Mittelschweiz und Genfersee,<br />
gut ausgebaut, und bietet viele schöne Landschaftsbilder<br />
und Ausblicke auf den Jura und die Alpen.<br />
Murten gegenüber befinden sich Mötier, Praz und<br />
Sugiez, drei kleine, frohmütige und malerische Dörflein<br />
und beliebte Ausflugsziele.<br />
Lohnend sind die zahlreichen Abstecher, die sich<br />
von der Emmenthaler Hauptroute aus unternehmen<br />
lassen. Hervorragend schön ist die Schallenbergroute<br />
durchs Emmental. Strassenzustand gut, Ge-<br />
Tour überstrahlt beinahe allzusehr all die übrigen<br />
Tausender werden. Der Rühm dieser herrlichen<br />
birgscharakter, starko Steigungen und Gefälle. Möglichkeiten, die das Ländchen bietet und die wir<br />
Prächtige Ausblicke auf die fruchtbaren Täler und deshalb auch ins Licht setzen möchten. Da ist einmal<br />
die Kerenzerbergstrasse (700 m)i vor Höhen der Emme und einen Teil der Alpen.<br />
Jahren<br />
Bei Schüpbach zweigt die Strasse links ab in<br />
das breite Tal der grossen Emme und führt ziemlich<br />
eben zum hübsch gelegenen E g g i w i 1. Dann<br />
scharf ansteigend bergwärts und nach mehreren<br />
grossen Schleifen zur Passhöho des Schallenberg,<br />
die einen unvergesslichen Rundblick bietet. In mehreren<br />
Schleifen und starkem Gefälle zum Strassenkreuzpunkt<br />
Süderen und dann durch Wald und<br />
Weiden mit massigem Gefälle nach Schwarzenegg<br />
und, stark fallend, über Steffisburg nach Thun.<br />
Eine lohnende Variante führt auf guter Strasse<br />
über Röthenbach nach Süderen oder nach dem<br />
wohlbekannten Schlegwegbad mit seinen schönen<br />
Waldungen und von hier über Heimenschwand<br />
nach Kreuzweg, wo dann die Strasee vom Schallenberg<br />
her einmündet.<br />
Die frohmütige Emmentaler Landschaft liegt<br />
breit und behäbig im lieblichen Bärnerland, und die<br />
Strasse, die durchs Emmental und Entlebuch Bern<br />
mit Luzern verbindet, bietet durch die Abwechslung<br />
der verschiedenen Landschafts- und Siedelungsformen<br />
viel Reizvolles.<br />
Eine der schönsten Bergfahrten durch die Berner<br />
und Freiburger Alpen ist unzweifelhaft die<br />
Fahrt von Bern über den Gurnigel nach dem beliebten<br />
Schwefelbergbad und ins Frciburger Ländchen.<br />
Landschaftlich herrlich!<br />
Erst über Kehrsatz, Riggisberg und Dürrbach,<br />
wo die eigentliche Gurnigelstrecke beginnt, die sich<br />
in vielen Windungen scharf bergan durch prächtigen<br />
Wald mit schönen Ausblicken zum bestbekannten<br />
Bad Gurnigol hinzieht. Von hier an<br />
wird die Strasse schmäler und steigt in zahlreichen<br />
Schleifen und vielen, zum Teil engen Kurven, zur<br />
Passhöhe Selibühl.<br />
Hier einzigartige Rundblicke auf den Thunorsee<br />
und die Berner Alpen; im Vordergrund die wilde<br />
Stockhornkette mit Gantrisch. Weiter führt die<br />
Strasse in starkem, kurvenreichen Gefälle zum<br />
Schwefelbergbad und von da auf schmaler, kurvenreicher<br />
Strecke über Sangernboden nach Zollhaus,<br />
von wo aus man, wenn man links abzweigt, einen<br />
sehr reizvollen Abstecher nach dem von Bergen und<br />
Wald umrahmten Schwarzsee unternehmen und<br />
wenn man rechts abzweigt die Route über Plaffeien<br />
und Giffers nach der schöngelegenen alten Zähringerstadt<br />
Fribourg einschlagen kann.<br />
Das Gurnigelbad kann auch auf der Strasse<br />
Bern, Köniz, Schwarzenburg, Wislisau, Dürrbach<br />
erreicht werden oder auf der schönen Höhenstrasse<br />
Bern, Kehrsatz, Zimmerwald, Riggisberg. lieber<br />
Süfternen, Schwarzbühl-Hotel nach Riffenmatt und<br />
Schwarzenburg zweigt eine schöne Höhenstrasse<br />
kurz nach der Wasserscheide unterhalb Selibühl ab.<br />
Auch dio Strecke Bern - Langenthai wird für<br />
Tourismus<br />
Fahrten von Bern aus in die Bärnerland-Gegend<br />
viel benützt. Die Strasse ist vorzüglich ausgebaut,<br />
Eine landschaftlich recht lohnende Abzweigung<br />
führt von Kirchberg über Burgdorf und Lützelflüb<br />
nach dem Emmental. Ein reizvoller Abstecher: Von<br />
Langenthai nach H u 11 w i 1, am beliebten Bad<br />
Gutenburg vorbei nach Madiswil und nach weiteren<br />
7 km zum wohlbekannten Häbernbad bei<br />
Huttwil. Sehr empfohlen sei auch die Route von<br />
Madiswil über Ursenbach nach dem hübschen A f -<br />
foltern i. E., oder nach den typischen Emmentaler<br />
Dörfern Sumiswald und Traehselwald, von wo<br />
aus Langnau noch 12 km entfernt ist.<br />
Um Langenthai selbst gruppieren sich ebenfalls<br />
eine Anzahl, von vielen Automobilisten als Ausflugsziel<br />
erkorene Ortschaften, wie Roggwil, Wynau,<br />
Aarwangen, Murgenthal, und auf der Strecke<br />
von Wangen nach Solothurn die ebenfalls noch zum<br />
Bärnerland gehörende freundliche Sommerfrische<br />
Attisholz.<br />
Be.<br />
Glarnerland. Dem Autler Kraucht vom Glarnerland<br />
eigentlich gar nicht mehr viel gesagt zu werden.<br />
Wer auch nur einigermassen zum « Fach » gehört,<br />
dem bedeutet die Klausenstrasse längst eine<br />
Fahrt in die Extraklasse der Naturschönheiten; das<br />
Klausenrennen wird auch dies Jahr der Treffpunkt<br />
eine einzige Staubschlange, heute eine fast durchgebend<br />
prachtvoll ausgebaute staubfreie Bergstrasse<br />
ersten Ranges, die zudem den Vorzug herrlicher<br />
Aussicht auf den Wallensee bietet. Ebenfalls in gutem<br />
Zustand, wenn auch nicht asphaltiert, sind die<br />
Strassen von Glarus an den Klöntalersee (800 m),<br />
von Schwanden in den Kurort Elm (1000 m), von<br />
Linthal in das stillromantische Tal der Wasserfälle,<br />
ins Tierfpl'd am Fu.ss der Tödi. Ebenfalls dem Auto<br />
zugänglich ist von Näfels aus der Obersee (1000 m,<br />
nur im Sommer volle Wasserhöhe, ebenso der Klöntalersee)<br />
und das Gelände der Mullernberge am<br />
Frohnalpstock. Die Kantonsstrasse ist durchwegs in<br />
ausgezeichnfiter Weise renoviert. Garagen und Tankstellen<br />
reichlich; Gaststätten für jede Ansprüche<br />
ebenfallff und zu massigen Preisen. Fr.<br />
See- und Oberwynental.<br />
« In des Weltlärms Hast und Gellen — denk' an<br />
diesen stillen See... > an den HallwilersBe<br />
nämlichl Wenn schon J V v. 'Scheffel in seinem<br />
schönen Gedicht über den Hallwilersee diesen Ausepruch<br />
tut, um wieviel passender ist er erst heute!<br />
Unser Seetal hat seine Ruhe bis heute noch bewahrt,<br />
und das ist wohl auch ein Grund, dass so<br />
viele, aus dem Alltag kommend, an diesem herrlichen<br />
Erdenfleckchen Erholung suchen, und sei es<br />
auch nur über den Sonntag! Man r'-f nicht etwa<br />
glauben, die neue Zeit sei ganz spurlos an ihm<br />
vorüber gegangen. Nein: gute Strassen und Wege<br />
führen kreuz und quer durchs Tal und auch reich 1<br />
liehe Eisenbahnverbindung besteht, so dass jedermann,<br />
zu Fuss, per Rad, im Zug oder gar im<br />
Auto diesen einzigschönen Ort besuchen kann. Sogar<br />
die modernste Technik hat hier, im oberen Wy„-<br />
nental, in Münster, ihrer Zelte* aufgeschlagene
18 AUTOMOBIL-REVUE 193i -<br />
n Qualitäti.<br />
Stumpen in sehr<br />
bequemer, besonders<br />
für Automobilisten<br />
geeigneter<br />
Einreihen.<br />
Packung:<br />
7Stuck Fr.l-<br />
Rennen<br />
Jagd- und Flachrennen für Soldaten,<br />
Unteroffiziere, Offiziere und<br />
Herrenreiter, Trahfahren,<br />
Zudittrabfahren<br />
(Schachen)<br />
Sonntag den 27. Mai <strong>1934</strong><br />
Beginn 77 2 Uhr<br />
In den Zwischenpausen :<br />
Durchführung einer kombinierten<br />
Seaia ** ^jj 3 ! 1 -<br />
Uf nachm. 8M Ohr.<br />
Di. abend 22. Mai 8 Uhr: Volksvorstellung (Fr. 2.-,<br />
1.50 n. 1.-): Strassenmusik.<br />
Mi. abend 23. Mai 1 8 rjhr: Richard III. v. Shake-<br />
DO. abend 24. Mai j speare (mit Bassermann).<br />
Fr. abend 25. Mai Strassenmusik, Lustspiel m. Musik<br />
von Schüret<br />
Sa. abend 26. Mai Raub der Sabinerinnen, mit Bassermann,<br />
«n<br />
nachm. 27. Mai Strassenmusik.<br />
tn abend 27. Mai Raub der Sabinerinnen, mit Bassermann.<br />
Im Cafi: Barnabäs von Geczy, das Sensationsgastspiel.<br />
In der Bar: Albert Holzer am Flügel.<br />
Im Tabarin: Phil. Bernie and his boys und<br />
die neuen Tanzattraktionen.<br />
Die beliebte Unterhaltungsstätte. Konzert<br />
und Variete. Anerkannt gute Küche.<br />
Parkplatz — ButterkGche.<br />
Propr. H. Broder-Huwyler.<br />
fiiDENPLATZ<br />
Neue Direkt- AirV DflTU<br />
KARTEN<br />
Grand Cafe Esplanade,ut O quai 21<br />
Conditorei Tea-Room A. Hauser<br />
Bahnhofstrasse 52<br />
Grand Cafe Astoria, st.<br />
Bundnerstube, Spezialitätenküche.<br />
y-Bar, Beatenaasse T5<br />
Die erösste und schönste von Zürich.<br />
Koller Speiserestaurant<br />
> Zähringerstrasse 21<br />
Das feine Champagnerbier.<br />
Restaurant Urania, uraniastr. 9<br />
Roter Ochsen<br />
Zett-Restaurant u. Roxy Bar<br />
Rebgasse 8<br />
Mittag- und Abendessen von Fr. 1.60 an.<br />
Täglich Konzert, Humor, Stimmung.<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.
N" 42 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Sp<br />
••#•«£• dwadvl^n<br />
Internationales Eifelrennen. Nur 8 Tage<br />
nach dem Avusrennen wird auf dem Nürburgring<br />
als zweite grosse deutsche Sportveranstaltung<br />
das Eifelrennen durchgeführt.<br />
Am gleichen Tage starten Motorräder und<br />
Automobile. Die neu ausgebaute Bahn wird<br />
schnellere Stundenmittel als bisher erlauben,<br />
und somit auch die Spannung der Rennen<br />
steigern. Trotzdem am 3. Juni auch der<br />
Qrosse Preis von Montreux stattfindet, der<br />
eine ernstliche Konkurrenz für die deutsche<br />
Veranstaltung darstellt, wird auf dem Nürburgring<br />
eine ganze Anzahl von erstklassigen<br />
Fahrern vereinigt sein. Besonders bemerkenswert<br />
sind in der grossen Wagenklasse<br />
die Meldungen der Auto-Union und<br />
der Daimler-Benz A.-G., die mit je drei Wagen<br />
eingeschrieben sind. Die neuen P-Wagen<br />
werden sich in den Händen von Stuck, Prinz<br />
zu Leiningen und Sebastian befinden, und<br />
die neuen Mercedes werden von Brauchitsch,<br />
Henne und Fagioli anvertraut. Das erste Zusammentreffen<br />
der beiden deutschen Equipen<br />
auf dem Nürburgring, wo neben der Leistungsfähigkeit<br />
des Wagens auch die des<br />
Fahrers sehr stark mitspielt, verspricht äusserst<br />
interessant zu werden. Auf Alfa Romeo<br />
wird der Schwede Widengreen starten,<br />
während die Italiener Siena und Minozzi<br />
mit Maserati 3000 ccm ins Rennen gehen.<br />
Die Liste dürfte in nächster Zeit noch<br />
eine weitere Bereicherung erfahren. In der<br />
1,5 1-Klasse erregen die drei neuen 12 Zylinder<br />
- Zoller - Zweitakt - Wagen besonderes<br />
Aufsehen. Als Fahrer mit diesen neuen Maschinen<br />
wurden Macher, von Delius und<br />
Wimmer bestimmt. Vagniez und Graf Castelbarco<br />
starten auf Maserati 1500 ccm, auf Bugatti<br />
Burggaller, Mme Hier, Seibel, Simons,<br />
Schmidt und der bekannte Budapester Hartmann.<br />
Bekanntlich wird auf dem Nürburgring<br />
jeweils auch ein Rennen der kleinsten Wagenklasse<br />
bis 800 ccm ausgetragen, die bis<br />
jetzt mit drei Nennungen noch etwas mager<br />
dasteht. Der Münchener Kohlrausch wird mit<br />
seinem M. Q. Magic, mit dem der Engländer<br />
yston bereits mehrere Weltrekorde schlug,<br />
auch auf dem Nürburgring fahren.<br />
Massnahmen bei Unglücksfällen. Mit dem zunehmenden<br />
Verkehr der Saison mehren sich auch<br />
die Unglücksfälle in verstärktem Masse. Es kann<br />
deshalb allen Strassenbenützern nicht genug Vorsicht<br />
empfohlen werden.<br />
So sollen Fussgänger in Ortschaften die Strassen<br />
nur an den mit Nägeln oder weissen Streifen<br />
bezeichneten Stellen überqueren. Diese Uebergänge<br />
gewähren ihnen das Vortrittsrecht vor Fahrzeugen,<br />
welche solche Stellen nur in ganz massigem Tempo<br />
überfahren dürfen.<br />
Auf der Landstrasse benützen die Fussgänger<br />
nur den äussersten Strassenrand. Dabei ist ihnen<br />
die linke Seite zu empfehlen, da sie dort der ihnen<br />
entgegenkommenden, rechtsfahrenden Fahrzeuge am<br />
besten gewahr werden. Anderseits sind sie so<br />
nachts den Automobilisten am besten sichtbar.<br />
Die Radfahrer dürfen nicht vergessen, dass die<br />
Strasse allen Benutzern derselben gehört und dass<br />
sie nicht zu mehreren nebeneinander fahren dürfen.<br />
Sei Einbruch der Dämmerung muss ihr Velo ge-<br />
.läss Gesetz vorn mit einem weissen, nicht blendenden<br />
Licht und hinten mit einem rückwärtswirkenden<br />
Leuchtzeichen versehen sein. Durch Nichtbeachtung<br />
dieser Vorschriften werden zahlreiche<br />
Unfälle verursacht.<br />
Ereignet sich jedoch trotz aller Vorsichtsmassnahmen<br />
ein Unfall, so ist die erste Pflicht, dem<br />
Opfer Hilfe zu leisten. In keinem Falle darf der<br />
Automobilist oder Motorradfahrer sein Opfer verlassen,<br />
so unbedeutend auch der Unfall sei. Nach<br />
einer raschen Untersuchung des Zustandes des Verletzten<br />
wird man ihm sofort Hilfe angedeihen lassen,<br />
ihn von der Strasse wegtragen, den nächsten<br />
Arzt rufen und den ersten Polizeiposten benachrichtigen.<br />
Man wird ferner den Zeitpunkt des Unfalles<br />
merken, Zeugen sichern und darauf achten,<br />
dass die Experten den Sachbestand genau aufnehmen<br />
können.<br />
Es entspricht dem Anstände, Opfern eines Unfalles<br />
beizustehen, an dem man auch nicht direkt<br />
beteiligt ist. Nach dem Gesetze kann ein Strassenbenützer,<br />
der seine Pflicht gegenüber Opfern eines<br />
Unfalles, an dem er beteiligt ist, vernachlässigt hat,<br />
verfolgt werden und setzt sich Strafmassnahmen<br />
aus.<br />
Wenn der Urheber des Unfalles, und im allgemeinen<br />
jede an demselben beteiligte Person gegen<br />
die Dritthaftpflicht versichert ist, so hat er sofort<br />
seine Versicherungsgesellschaft davon zu benachrichtigen<br />
und das Formular auszufüllen, damit<br />
diese den Fall erledigen kann. Bei Nichtbeachtung<br />
dieser Bedingung kann der Versicherte seiner<br />
Rechte verlustig gehen und riskiert, so persönlich<br />
für die Genugtuung haftbar gemacht zu werden.<br />
(Chronik T. C. S.)<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
ORTSGRUPPE TOGGENBURG. Verschiedene anderweitige<br />
Veranstaltungen haben den Besuch der<br />
auf Sonntag, den 6. Mai anberaumten Hauptversammlung<br />
so ungünstig beeinflusst, dass<br />
man von der Abhaltung derselben Umgang nahm<br />
und sie auf Freitagabend, den 2 5. Mai<br />
in den «Ochsen» in Ebnat festsetzte. Bei<br />
diesem Anlasse wird Sektionskassier Müller (Herisau)<br />
die Versammlungsteilnehmer mit einem Lichtbilder-Vortrag<br />
über die neue Krätzerlistrasse beehren<br />
und belehren. Wir erwarten daher bestimmt<br />
vollzähligen Aufmarsch seitens unserer Mitglieder.<br />
Die Kommission.<br />
GRUPPE APPENZELL A.-RH.<br />
Unser <strong>1934</strong>er-Gruppenprogramm hat einen schönen<br />
Anfang genommen. Wie Ihnen aus früheren<br />
Berichten bekannt ist, wird die Gruppe dieses Jahr<br />
kaum weitere Ausflüge von Bedeutung unternehmen,<br />
zufolge der leider immer noch bestehenden<br />
Krise will man zurückhalten. — Dagegen haben<br />
die Mitglieder Gelegenheit genug zum Ausfliegen,<br />
die Sektion bietet ihnen eine Fülle des Schönen.<br />
Ich möchte nochmals folgendes in Erinnerung rufen:<br />
2. Juni: Exkursion-Besichtigung der Automobilfabrik<br />
Saurer in Arbon. 23.—25. Juni: Jurafahrt.<br />
18.—22. August: nach den- Dolomiten. Im<br />
Herbst: Exkursion in die Pneufabrik Huber-Pallas,<br />
Pfäffikon. 17. November: T. C. S.-Fest in<br />
St. Gallen. Die Gruppenmitglieder sind gebeten,<br />
sich zahlreich zu diesen Veranstaltungen zu melden.<br />
Im übrigen wird die Gruppe in diesem Jahr<br />
noch Vorträge, Filmvorführungen und event. eine<br />
Herrenfahrt zur Besichtigung der Arbeiten an der<br />
Kräzerlistrasse und der Säntisbahn durchführen.<br />
Dag Hauptaugenmerk wird sie aber für den Aufund<br />
Ausbau der Gruppe verwenden und die Interessen<br />
der appenzellischen T. G. S.-Automobilisten<br />
fördern..<br />
Die geschätzten Mitglieder werden gebeten, die<br />
Werbung für Gruppe und Sektion nicht zu vergessen<br />
und wenn der Ruf. an sie geht, den Vorstand<br />
tüchtig zu unterstützen.<br />
In absehbarer Zeit werden wir Ihnen den Jahresbericht<br />
der Gruppe für <strong>1934</strong> in Druck zustellen<br />
und bitten dabei die verehrten Mitglieder, denselben<br />
angemessen zu würdigen. Er vermittelt Ihnen<br />
augenfällig die grossen Vorzüge, die eine Mitgliedschaft<br />
im T. C. S. bedeutet.<br />
Für Wünsche und Anregungen aus Ihrer Mitte<br />
ist Ihnen der Vorstand dankbar, er wird sie prüfen<br />
und verfolgen, soweit es im Rahmen der Möglichkeit<br />
Hegt. Die Anträge der letzten Hauptversammlung<br />
sind bearbeitet; über deren Ergebnis<br />
werden wir Ihnen zu gegebener Zeit Bericht erstatten.<br />
Von der Wagenkontrolle im Mai in St. Gallen<br />
haben eine grosse Zahl von unseren Gruppenmitgliedern<br />
profitiert. Wir danken den Herren des<br />
Stadtgruppenvorstandes für ihr freundliches Entgegenkommen.<br />
Wir möchten allen Mitgliedern<br />
nochmals ans Herz legen: Vergessen Sie nicht,<br />
Ihren Wagen restlos den Vorschriften der V. Verordnung<br />
anzupassen: «Fahre vorsichtig»,<br />
jedem sind diese Worte von so grosser Bedeutung<br />
diese Woche von Genf ans Auto geflogen. Beherzigen<br />
wir diesen berechtigten Ma, h n r u f.<br />
Zeigen Sie uns alle an, die uns mit der Raserei<br />
Schaden zufügen (Selbsthilfe), wir werden das weitere<br />
veranlassen.<br />
Umgekehrt, wenn Ihnen per Gelegenheit in einer<br />
Tageszeitung tendenziös aufgebauschte Berichte<br />
über Autounfälle vor Augen kommen, so<br />
senden Sie uns die betreffenden Artikel zu. Die<br />
Sektion wird nach Prüfung der Sache die Richtigstellung<br />
besorgen.<br />
Der Kampf um den Benzinpreis wird von Genf<br />
aus tatkräftig unterstützt, durch die grosse Sektion<br />
Zürich mit Energie weitergeführt, hoffentlich<br />
mit Erfolg. Ueber alles, was die Gruppe weiter interessiert,<br />
halten wir sie auf dem laufenden, sei<br />
es durch Zirkularschreiben, oder durch, unser<br />
obligatorisches Fachorgan, die<br />
«Automobil-Revue».<br />
V. C. S. A. C. S.<br />
SEKTION BERN. Ausfahrt mit den Pfleglingen<br />
des Asyls Gottesgnad Ittlgen. Mit Rücksicht<br />
auf den vom 25. bis 27. Mai stattfindenden schweizerischen<br />
Verkehrskongress hat die Touristikkommission<br />
im Einvernehmen mit der Anstaltsleitung<br />
die Ausfahrt nach Aeschi ob Spiez um 8 Tage, d. h.<br />
auf den 2. Juni <strong>1934</strong> verschoben. Das Programm<br />
? sieht vor:<br />
13.00 Uhr: Sammlung der angemeldeten Wagen<br />
beim Asyl Ittigen.<br />
13.30 Uhr: Abfahrt. Reiseroute: Bern, Belp, Kirebenthurnen,<br />
Mühlethurnen, Wattenwil,<br />
Blumenstein, Wimmis, Aeschi ob Spiez.<br />
15.00 Uhr: Ankunft in Aeschi, Z'vieri im Hotel<br />
Seeblick.<br />
17.00 Uhr: Rückfahrt über Spiez, Thun, Münsingen,<br />
Muri bei Bern, Bern nach Ittigen.<br />
18.30 Uhr: Abschiedshock der Wagenlenker und<br />
Lenkerinnen im «Sternen», Bolligen.<br />
Die 'Sektionsmitglieder werden nach Pfingsten<br />
mittels Zirkularschreiben zur Stellung der Wagen<br />
eingeladen. Das Sekretariat und der Leiter der<br />
Ausfahrt, Herr W. Eberhardt, Muri bei Bern, nehmen<br />
schon von heute an Anmeldungen mit aufrichtigem<br />
«Vergelts Gott» entgegen. Die Ittiger Pfleglings-Ausfahrt<br />
ist beim A. C. S. Tradition geworden.<br />
Machen auch Sie diesmal mit und schenken Sie<br />
den sehnsüchtig wartenden Anstaltinsassen einen<br />
halben Tag freudige Abwechslung, dex ihnen für<br />
Wochen frohe Erinnerungen bringt. h.<br />
SEKTION LUZERN. Blust- und Burgenfahrt.<br />
Eine unerwartet grosse Kolonne Luzerner Autos<br />
bewegte sich am Auffahrtstage gegen Winterthur,<br />
um sich dort der Führung des Herrn Architekten<br />
Probst, Präsident des Schweiz. Burgenvereins, zur<br />
Besichtigung ostschweizerischer Burgen anzuvertrauen.<br />
— Punkt 9.45 Uhr gings in gemeinsamer<br />
Fahrt Richtung Fiauenfeld und trafen wir nach<br />
einigen Minuten bei der Burg Hegi ein. Laut den<br />
kurzen Einführungsworten des Herrn Probst sind<br />
Anzeichen vorhanden, dass diese Burg bereits im<br />
11. Jahrhundert bestanden haben muss. Dieselbe<br />
wurde vom 1930 verstorbenen Prof. Hegi restauriert,<br />
und es stammen auch die angelegten Sammlungen<br />
von grösstem historischen Werte von ihm.<br />
Bei wolkenlosem Himmel ging die Fahrt weiter<br />
über idyllische Feldwege nach unserem zweiten<br />
Ziel: der Kyburg. Sie ist eine der sehenswürdigsten<br />
mittelalterlichen Anlagen der Schweiz. Sie erhebt<br />
sich stolz und kühn oberhalb eines bewaldeten<br />
Berghanges. Schon im 11. Jahrhundert hat die<br />
Kyburg gestanden und eine nicht unbedeutende<br />
•Rolle gespielt. Sie ist wohl eine der ersten steinernen<br />
Wehrbauten auf dem Gebiete der heutigen<br />
deutschen Schweiz. Bis 1798 bewohnt, hatten gerade<br />
die Wohnräume berechtigtes Interesse der<br />
Besucher gefunden.<br />
Im sauberen, neben der Kyburg gelegenen Hotel<br />
wurde ein währschaftes Mittagessen serviert,<br />
wobei in liebenswürdigster Weise die Ortsgruppe<br />
Winterthur des A. C. S. sämtliche anwesenden Damen<br />
mit einem wundervollen Nelken-Bouquet überraschte.<br />
— Unser Präsident, Dr. Oscar Hübscher,<br />
hielt in bekannt geläufiger Weise die Tafelrede,<br />
wobei er die anwesenden Vertreter der Ortsgruppe<br />
Winterthur begrüsste und namens unserer Sektion<br />
Herrn Architekt Probst für seine Zuvorkommenheit,<br />
die historische Führung zu übernehmen, in<br />
herzlichen Worten dankte. Herr Hörni, der Ortsgruppe<br />
Winterthur, zieht mit einem besonderen<br />
Sinn für Humor Vergleiche zwischen Winterthur<br />
und Luzern und zum Schluss seiner mit grösstem<br />
Beifall aufgenommenen Rede erwähnte er, dass wir<br />
uns anhand des Gesehenen überzeugen konnten,<br />
dass auch ihre, wie früher unsere Vorfahren für<br />
Freiheit und Gleichberechtigung gekämpft haben.<br />
In aufgeschlossener Kolonne ging es nun in rascher<br />
Fahrt via Schloss Liebenfels nach dem<br />
prächtig gelegenen Mammern. An den blühenden<br />
Gestaden des Rheines entlang gelangten wir zum<br />
Clou unserer heutigen Ausfahrt: Stein am Rhein,<br />
mit dem ehemaligen Kloster St. Georgen. — Stein<br />
darf wohl mit Recht als eines der malerischsten<br />
Städtchen der Schweiz bezeichnet werden und sein<br />
Besuch allein würde eine Tagesausfahrt lohnen.<br />
— St. Georgen wird im Jahre 1005 zum ersten<br />
Male erwähnt. Ein Rundgang durch die Prälatur,<br />
Atrium, Refektorium usw zeigte uns die teilweise<br />
noch sehr gut erhaltenen Wandmalerein und Fresken.<br />
Als Automobilisten interessierte uns insbesondere<br />
die Freske unseres Schutzpatrons Christophorus,<br />
die auf einer Seitenwand der Feststube<br />
von Ambrosius Holbei verewigt wurde.<br />
Nach leider allzukurzer Besichtigung des Städtchens<br />
Stein musste wieder zum Aufbruch geblasen<br />
werden, und nach einer raschen Besichtigung des<br />
Rheinfalls gelangten wir an Hitlers Tore. Da in<br />
Deutschland der Benzinpreis nur noch 18 Pfennig<br />
(sie!) beträgt, wurde eines jeden Automobilisten<br />
Benzinvorrat vom schweizerischen Zöllner mit einem<br />
Meterstab gemessen und registriert, bevor wir<br />
unsere ca. einstündige Fahrt durch die Enklave<br />
antreten konnten. Ohne jedwelchen Zwischenfall<br />
gelangten wir in etwas gelockerter Kolonne nach<br />
Zürich. — Im Gasthaus Morgenthal auf dem Hirzel<br />
fand sich die Automobilisten-Gemeinde noch<br />
einmal zu einem Abendünbiss, wobei auch ein<br />
Tanzorchester nicht fehlen durfte. — Dieser erste<br />
Sektionsanlass war ein lOOprozentiger Erfolg und<br />
sämtliche Teilnehmer waren des Lobes voll über<br />
das Gesehene und die von unserem Präsidenten<br />
und dem weiteren Vorstand bis in alle Details so<br />
vorzüglich vorbereitete Organisation. C. B.<br />
SEKTION ZÜRICH. An Stelle der leider nicht<br />
mehr durchführbaren Autavia wird am 26. Mai<br />
eine Radiofuchsjagd gemeinsam mit der<br />
Vereinigung der Zürcher Amateure durchgeführt,<br />
wo es gilt, mit Hilfe eines Peilmannes den versteckten<br />
Sendeposten in möglichst kurzer Zeit aufzufinden.<br />
Die Besammlung der Teilnehmer erfolgt<br />
um 13 Uhr am Neumühlequai in Zürich; 13.15 Uhr<br />
ist die Abfahrt zum Startoxt anberaumt. Nach<br />
Schluss der Konkurrenz begeben sich die Teilnehmer<br />
zur Resultatbekanntgabe und Preisverteilung<br />
ins Flugplatz-Restaurant, in Dübendorf. Der Wettbewerb<br />
gilt für die neugeschaffene Sektionsmeisterschaft.<br />
Da für die erste Burgenfahrt vom 13. Mai<br />
nur die eine Hälfte der angemeldeten Mitglieder<br />
berücksichtigt werden konnte, wird die Fahrt am<br />
27. Mai nach gleichem Programm wiederholt.<br />
Die Damenmitglieder bestreiten am 9. Juni eine<br />
Ziel- und Orientierung sfahrt in Form<br />
eines neuartig angelegten Wettbewerbes, welcher<br />
abends mit einem Nachtessen, Preisverteilung und<br />
Tanzvergnügen im Morgental auf dem Hirzel beschlossen<br />
wird.<br />
Aus der schweizerischen<br />
Automobil-Industrie.<br />
Wie bei manchem andern einheimischen Industriezweig<br />
widerspiegeln sich namentlich auch auf<br />
dem Gebiete der inländischen Automobilindustrie<br />
die weltwirtschaftlichen und nationalen Schwierigkeiten.<br />
Eine übersichtliche Darstellung über die<br />
TäajjS der schweizerischen Automobilindustrie ergibt<br />
sich aus dem jüngsten Geschäftsbericht der A.-G.<br />
Adolph Saurer in Arbon für das abgelaufene Geschäftsjahr,<br />
wird, doch darin ausgeführt, dass die<br />
im Jahre 1932 konstatierte, scharf rückläufige Entwicklung<br />
unseres Lastautogeschäfts in der Berichtsperiode<br />
in der Schweiz sozusagen zum Stillstand<br />
gekommen ist.<br />
«Bestellungseingung und Umsatz sind nur ganz<br />
unwesentlich unter die entsprechenden Ziffern des<br />
Vorjahres gesunken. Ein gewisse Belebung des Inlands-Geschäfts<br />
wäre nicht ausgeschlossen gewesen,<br />
wenn nicht einzelne, die Wirtschaftlichkeit des<br />
Lastwagentransports gefährdende Bestimmungen<br />
der Vollziehungsverordnung zum Automobilgesetz,<br />
sowie Massnahmen der Eisenbahnen im Kampf gegen<br />
die Automobilkonkurrenz die Absatzmöglichkeiten<br />
erschwert hätten. Die im Juni 1933 zustande<br />
gekommene Verständigung zwischen Automobilinteressenten<br />
und Eisenbahnen dürfte in absehbarer<br />
Zeit zur praktischen Auswirkung gelangen.<br />
Wir befürchten, dass sie, zum mindesten vorübergehend,<br />
eine stärkere Hemmung im Absatz unserer<br />
schweren Lastwagen mit sich bringen wird; anderseits<br />
wird sie zweifellos in verschiedener Hinsicht<br />
sanierend auf die gegenwärtig unbefriedigenden<br />
Gütertransportverhältnisse auf der Strasse wirken.<br />
Vom Standpunkt der Wirtschaft aus wäre es sehr<br />
zu begrüssen, wenn es den Bemühungen der am<br />
Lastautotnobil interessierten Kreise gelingen sollte,<br />
den Bundesrat zu einer Auflockerung der in der erwähnten<br />
Vollziehungsverordnung vorgesehenen Einschränkungen<br />
des Lastwagenverkehrs zu bewegen.<br />
Die Beförderung von 10 Tonnen Nutzlast auf der<br />
Strasse und 'damit der Abtransport einer normalen<br />
Eisenbahnwagenladung in einer Fuhre ist eine<br />
Grundbedingung für die wirtschaftliche Beförderung<br />
von Gütern im Werkverkehr von und zu den<br />
Bahnstationen und für die rationelle Zusammenarbeit<br />
von Eisenbahn und Auto im allgemeinen.<br />
Durch Bundesratsbeschluss vom 15. September<br />
1933 ist die Automobileinfuhr kontingentiert und<br />
damit der schweizerischen Lastwagenindustrie ein<br />
vermehrter Schutz gegenüber der ausländischen<br />
Konkurrenz gewährt worden. Diese behördliche<br />
Massnahme erfolgte allerdings nicht nur zum<br />
Schütze der inländischen Produktion, sondern<br />
auch zur Erlangung von handelspolitischen Vorteilen<br />
im Kompensationsverkehr mit dem Ausland.<br />
Auf Grund des genannten Bundesratsbeschlusses<br />
sind wir dem Problem der Montage mit sukzessive<br />
steigender Teilfabrikation eines geeigneten ausländischen<br />
Tourenwagens näher getreten. Die gegen<br />
Jahresende mit der Ghrysler-Export-Corporation in<br />
Detroit (U. 'S. A.) einerseit und den Bundesbehörden<br />
anderseit geführten Unterhandlungen haben<br />
zur Aufstellung eines Programms .geführt, welches<br />
die Aufnahme der Montage der gangbarsten Typen<br />
der bestbekannten Chrysler-Produkte in unsern Arboner<br />
Werkstätten vorsieht. In dieser Absicht haben<br />
wir uns die Mitarbeit schweizerischer Industriefirenen<br />
gesichert, die von Anfang an einen Teil<br />
der Wagenausrüßtung, den wir mit der Zeit zu erhöhen<br />
hoffen, liefern werden.<br />
Im Export haben sich die Absatzverhältnisse gegenüber<br />
dem Vorjahr im allgemeinen verschlechtert.<br />
Die autarkische Bewegung ist fast in allen Staaten<br />
im weitern Steigen begriffen. Der übermächtige<br />
Druck der unter ganz erheblich günstigeren Bedingungen<br />
arbeitenden ausländischen Konkurrenz<br />
zwingt uns zu andauernden Rationalisierungs- und<br />
Abbaumassnahmen. Erschwerend wirkten in vielen<br />
Absatzgebieten die unsichern Kreditverhältnisse,<br />
die schwankenden Wechselkurse und Transferschwierigkeiten.<br />
Der Geschäftsgang unserer Lastwagenbranche<br />
gestaltete sich in den letzten Jahren nicht nur der<br />
allgemeinen Wirtschaftskrise wegen ungünstig. Die<br />
Einführung des Dieselmotors, die Anpassung der<br />
Konstruktionen an die durch die Luftbereifung ermöglichten<br />
höheren Fahrgeschwindigkeiten und an<br />
die in den einzelnen Ländern erlassenen verschiedenen<br />
technischen Vorschriften hinsichtlich der zulässigen<br />
Gewichte, Dimensionen und Fahrgeschwindigkeiten,<br />
haben die technischen Entwicklungsspesen<br />
stark, in die Höhe schnellen lassen. Mit besonderer<br />
Genugtuung konstatieren wir anderseits<br />
die technischen Fortschritte, die wir gegen Ende<br />
der Berichtsperiode auf dem Gebiete des Dieselmotors<br />
erzielt haben und die sich in einer weitern<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit unserer Lastautomobile<br />
auswirken werden. Unser Automobil-Dieselmotor<br />
findet, insbesondere bei unsern Lizenznehmern,<br />
mehr und mehr Verwendung für Eisenbahntriebwagen.<br />
Dies veranlasste uns, einige grössere<br />
Motortypen speziell für diesen Zweck zu bauen. »<br />
Infolge der herrschenden Handels- und Wirtschaftsverhältnisse<br />
sieht sich unsere schweizerische<br />
Exportindustrie immer mehr und mehr genötigt,<br />
durch Verlegung der Fabrikation ins Ausland,<br />
sei es durch Aufnahme der Eigenfabrikation<br />
oder durch Lizenzbeteiligung, nach Möglichkeit zu<br />
versuchen, diese Absatzgebiete weiterhin behaupten<br />
zu können. Zu derartigen Interessenverbindungen<br />
ist auch die Firma Saurer gezwungen worden und<br />
hat mit der Zeit an verschiedene ausländische Unternehmungen<br />
Lizenzen vergeben. Nachstehende<br />
Ausführungen geben einen Ueberblick über dieses<br />
Auslandsgeschäft:<br />
«Trotz der andauernden wirtschaftlichen Depression<br />
in Spanien hat sich die Verkaufstätigkeit<br />
unserer dortigen Organisation günstiger gestaltet.<br />
Eine sehr befriedigende Entwicklung hat unsere<br />
italienische Lizenznehmerin, die Fabricca Bresciana<br />
Automobili «0M» in Brescia genommen. Sie konnte<br />
ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr wesentlich<br />
steigern.<br />
Anderseits haben die Schwierigkeiten, denen die<br />
Armstrong-'Saurer Conunercial Vehicles Ltd., Newcastle-upon-Tyne,<br />
in der Anpassung ihrer Konstruktionen<br />
an die neuen britischen Gesetzesbestimmungen<br />
für den Strassengütertransport begegnet, die<br />
Verkaufstätigkeit dieses Unternehmens im Vereinigten<br />
Königreich ausserordentlich gehemmt. Durch<br />
die Aufnahme der Fabrikation neuer Chassis-Typen<br />
wurden grosse finanzielle Mittel .gebunden und erhebliche<br />
Lagerbestände alter Teile stark entwertet.<br />
Die Prüfung der Verhältnisse hat zu einer Reorganisation<br />
der technischen Leitung und der Fabrikation<br />
geführt. Auch wurden Verhandlungen über<br />
eine finanzielle Rekonstruktion des Unternehmens<br />
eingeleitet. Diese Situation und das ungünstige<br />
Jahresergebnis der englischen Lizenzfirma haben<br />
unserer Arboner Gesellschaft starke Verluste verursacht.<br />
Die WeiterfühTung unseres polnischen Automobilgeschäfts<br />
hat uns auch im Berichtsjahr nicht<br />
wenig Sorgen bereitet. Unter grossen finanziellen<br />
Opfern wurde die Loslösung von unserer bisherigen<br />
Verkaufsvertretung in Warschau durchgeführt. Alle<br />
unsere Anstrengungen, den Stadtomnibusbetrieb in<br />
Wilna, an dem wir finanziell stark interessiert sind,<br />
auf eine wirtschaftliche Grundlage zu bringen, sind<br />
an den bestehenden Verhältnissen gescheitert. Wir<br />
sahen,uns veranlagst, in unserer Bilanz dieser Situation<br />
weitgehend Rechnung zu tragen. Die Verhandlungen<br />
mit unserer Lizenznehmerin, den staatlichen<br />
Ingenieurwerken in Warschau, zu einer Neuordnung<br />
unserer geschäftlichen Verhältnisse zu gelangen,<br />
sind noch nicht zum Abschluss gekommen.<br />
Die S. A. _ Automobiles Industrieis Saurer in<br />
Suresnes (Seine) war während des ganzen Jahres<br />
befriedigend beschäftigt und vermochte ihren vorjährigen<br />
Umsatz annähernd beizubehalten, währenddem<br />
bei den Oesterreiehischen Saurer-Werken<br />
A.-G. in Wien unter dem Drucke der wirtschaftlichen<br />
Depression ein Rückschlag im Geschäftsgang<br />
eingetreten ist. ><br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Unerkannter Automobilist. Ausserhalb des Dorfes<br />
Lyss, bei der sog. Mühlebrücke, wurde Mittwoch,<br />
den 16. Mai, der 36jährige Handlanger Johann<br />
N o b s , wohnhaft in Lobsigen. Amtsbezirk Aarberg,<br />
als er um 21 Uhr mit seinem Fahrrad Richtung<br />
Bern fuhr, von einem in gleicher Richtung fahrenden<br />
Automobil (Limousine) von hinten an einem<br />
auf dem Gepäckträger des Fahrrades befestigten<br />
Korb angefahren und umgeworfen. Der Automobilist<br />
fuhr jedoch ohne anzuhalten weiter. Möglicherweise<br />
hat er vom Unfall wirklich nichts wahrgenommen.<br />
Da Nobs einen Armbruch erlitt, wird<br />
immerhin auf diesem Wege der Versuch gemacht,<br />
den Automobilisten zu ermitteln. Meldungen wären<br />
zu machen an den nächsten Polizeiposten oder an<br />
das Polizeikommando des Kantons Bern. Telephon<br />
Nr. 21.342.<br />
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