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E_1934_Zeitung_Nr.042

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BERN, Dienstag, 22. Mai <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang — N» 42<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralbiatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Ericheint laden Dienstag nnd Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

totem nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtllche Bestellung 30 REDAKTION o. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Rappen. Postcheck-Rechnung II1/414.<br />

Telephon 28.223<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Der schweizerische Motorfahrzeugbestand<br />

«Was lange währt, wird endlich gut!»<br />

Nach einjährigem Unterbruch ist die Motorfahrzeugstatistik,<br />

von zahlreichen Interessenten<br />

mit Ungeduld erwartet, wiederum erschienen.<br />

Der Ausfall im Jahre 1932, der weiter<br />

unten noch seine nähere Begründung findet,<br />

hat wenigstens ein Gutes für sich gehabt, nämlich<br />

allen Interessenten zu illustrieren, welche<br />

Bedeutung dieser jährlichen Zusammenstellung<br />

zukommt und dass man sie auf keinen<br />

Fall mehr missen möchte.<br />

Zu den nachstehend publizierten Ergebnissen,<br />

die allerdings provisorisch sind, aber nurmehr<br />

ganz geringe Aenderungen erfahren werden,<br />

hat das Eidg. Statistische Amt ein Kommentar<br />

geliefert, den wir ebenfalls folgen lassen<br />

und dem kaum mehr etwas beizufügen ist.<br />

Es mag auf den ersten Blick sehr überraschen,<br />

dass von 1931 bis Ende 1933 der Bestand<br />

an Automobilen nur um rund 3500 Einheiten<br />

zugenommen hat, während die Vergrösserung<br />

des schweizerischen Automobilparkes<br />

in den Vorjahren ganz andere Dimensionen<br />

aufzuweisen hatte. Schuld daran ist<br />

dieunerwartet hohe Zahl von rund 15.000 Personenwagen,<br />

welche innerhalb zwei Jahren<br />

aus dem Verkehr gezogen wurden. Diese Stilllegung<br />

erhärtet die von uns immer wieder gemachte<br />

Feststellung, dass die fiskalische Belastung<br />

der Motorfahrzeuge die obere Grenze<br />

•der Tragfähigkeit bereits überschritten hat.<br />

Das Bestreben des Fiskus, aus dem Motorfahrzeugwesen<br />

möglichst hohe Abgaben herauszupressen,<br />

hat zu einer künstlichen Unterbindung<br />

der weiteren Motorisierung unseres<br />

Verkehrs geführt. Es zeigt sich, hier mit aller<br />

Deutlichkeit, dass hohe Steueransätze noch<br />

keineswegs gleichbedeutend sind mit entsprechend<br />

erhöhten Steuereinnahmen.<br />

Die Probe auf das Exempel haben<br />

Deutschland und Italien geliefert, in welchen<br />

Staaten die Automobilwirtschaft seit der Einführung<br />

weitgehender Steuererleichterungen<br />

einen geradezu ungeahnten Aufschwung genommen<br />

hat, welcher der Gesamtwirtschaft<br />

und nicht zuletzt dem Staate in anderer Form<br />

wiederum zugute kommt. Auch England ist<br />

nun diesem Beispiel gefolgt und hat für dieses<br />

Jahr die Steuern auf Automobile um einen<br />

Viertel reduziert. Wenn man sich in der<br />

Schweiz ganz allgemein dazu verstehen<br />

könnte, wenigstens für die altern Fahrzeuge<br />

eine Steuererleichterung zu gewähren, wie<br />

dies in den meisten Nachbarländern und ganz<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die ewige Wahrheit.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(29. Fortsetzung)<br />

In diesen Tagen der Finsternis erhellte ein<br />

Ereignis den Weg des Arztes, ein Vorfall,<br />

der ihn wenigstens für einige Stunden alles<br />

vergessen liess. Eine Abordnung aller geistigen<br />

Gesellschaften der Stadt hatte bei ihm<br />

vorgesprochen, die Vorstände der Kliniken,<br />

der Spitäler, auch das Hospital für einheimische<br />

Aerzte und das chinesische Hospital, das<br />

Anatomische Institut, die Akademie für Kunst<br />

und Wissenschaft, um ihn zu bitten, seinen<br />

gefassten Beschluss, Batavia zu verlassen,<br />

rückgängig zu machen. Am selben Tage<br />

wurde er in das Gouvernementsgebäude gebeten,<br />

und der Generalgouverneur selbst<br />

legte ihm mit bewegten Worten nahe, seinen<br />

Entschluss zu ändern.<br />

In gehobener Stimmung trat er auf die<br />

Strasse. Im Augenblicke hatte ihn wieder<br />

seine düstere Stimmung gepackt. Heute war<br />

Freitag... wenn er in den englischen Klub<br />

ginge... vielleicht träfe er McCarthy..: und<br />

dieses verdammte Weib... wenn er vorsichtig<br />

frage ... vielleicht...<br />

Er nahm nachdenklich die Goldbrille ab,<br />

Die Ergebnisse auf 31. Dezember 1933.<br />

vereinzelt in einigen Kantonen bei uns der<br />

Fall ist, so würden mit einem Schlage die<br />

vielen Tausend brachliegenden Vehikel und<br />

die darin investierten Kapitalaufwendungen<br />

in nutzbringender Weise der Wirtschaft wiederum<br />

zugeführt. Durch das starre Festhalten<br />

am bisherigen fiskalischen System sind<br />

auch in der Schweiz dem Staate schon Millionenbeträge<br />

entgangen. Dieser von uns<br />

schon verschiedentlich geäusserten Warnung<br />

verhielten sich die Kantone bisher sehr skeptisch<br />

gegenüber. Es wäre nur zu wünschen,<br />

dass wenigstens die jetzt bekannt gewordenen<br />

Zahlen der Automobilstatistik die Zweifler<br />

eines Besseren belehren könnten!<br />

Das Fehlen der Motorfahrzeugstatistik<br />

im Jahre 1932 und die etwas verspätete Bekanntgabe<br />

der Resultate von 1933 hat verschiedenerorts<br />

zu Kritik Anlass gegeben, die<br />

auch in der Fach- und Tagespresse ihren<br />

zog sein Taschentuch, putzte sie blank und<br />

setzte sie wieder auf. Wie wenn er nun durch<br />

sie die Wahrheit der Zukunft besser erkennen<br />

würde.<br />

Nein! Er werde nicht hingehen! Es sei<br />

ganz zwecklos! Nur um auf das Geschwätz<br />

dieses bösartigen Weibes zu hören! Es sei<br />

das klügste, ihr aus dem Wege zu gehen und<br />

Ablenkung in der Arbeit zu finden. Wie erleichtert<br />

unter diesem erlösenden Gedanken<br />

wanderte er mit langen Schritten seiner Klinik<br />

zu.<br />

Im Fluge vergingen die Stunden. Wie ein<br />

rotglühender Feuerball versank die Sonnenscheibe<br />

in den bleigrauen Fluten des Ozeans.<br />

Ohne jeden Uebergang der Dämmerung umfingen<br />

ihn die Schatten der Nacht. Die Arbeitsräume<br />

um ihn bereits menschenleer. Wie<br />

immer war er der letzte. Rings um ihn Totenstille.<br />

Nur hie und da drang von aussen<br />

der auf den Steinfliesen hallende Schritt<br />

eines Krankenwärters herein. Der Professor<br />

drehte das Licht seiner Schreibtischlampe an<br />

und griff nach einem Vortrag, den er am<br />

kommenden Tage im chinesischen Hospital<br />

zu halten versprochen hatte, und in dem Augenblicke,<br />

in dem er nach dem Entwürfe<br />

griff, liess er die Hand wieder sinken... sein<br />

Blick war auf das Bild seiner Frau gefallen,<br />

das im schmalen Goldrahmen neben der<br />

Lampe stand. Regungslos sah er hin. Noch<br />

Widerhall fand. Da sich auch einige an uns<br />

gerichtete Zuschriften in ähnlichem Sinne<br />

äusserten, haben wir die Gelegenheit wahrgenommen<br />

um dem Chef des Eidg. Statistischen<br />

Amtes hierüber zu befragen. Herr Dr.<br />

h. c. Brüschweiler gab uns den gewünschten<br />

Aufschluss, der erkennen lässt, dass in materieller<br />

Hinsicht eine Kritik wohl kaum be


Jahresende Lastwagen<br />

(ohne Autobusse)<br />

1631 . 17 195<br />

1932*) 19 242<br />

1933 18 258<br />

Dass das Ergebnis für Ende 1932 zu hoch<br />

ist, leuchtet ohne weiteres ein, denn es liegt<br />

nicht in der Entwicklungslinie von 1931 bis<br />

1933. Der Anstieg von über 2000 in einem<br />

Jahr ist unmöglich. Noch krassere Unterschiede<br />

offenbaren sich für einzelne Kantone,<br />

wie aus folgenden Proben hervorgeht.<br />

Lastwagenbestand (ohne Autobusse)<br />

Ende<br />

Kantone 1931 1932**) 1933<br />

Zürich 3891 . 4668 3805<br />

Waadt 1408 1271 1716<br />

Genf 1524 1673 1501<br />

Baselstadt 1307 1460 1362<br />

Diese Beispiele dürften genügen. Sie zeigen<br />

deutlich, dass das Eidgenössische Statistische<br />

Amt gut tat, den Zeitpunkt für eine<br />

einwandfreie Erhebung abzuwarten.<br />

Im übrigen erläutert das Amt seine Zahlen<br />

wie folgt:<br />

Waren die bisherigen Jahreserhebungen<br />

über den Bestand der. Motorfahrzeuge in der<br />

Schweiz auf die freiwillige Mitarbeit der Kantone<br />

angewiesen, so gehört die neueste Zählung<br />

für das Jahr 1933 jener Reihe statistischer<br />

Arbeiten an, die gesetzlich verankert<br />

sind. Artikel 77 der Vollziehungsverordnung<br />

zum Bundesgesetz vom 15. März 1932 über<br />

den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr verpflichtet<br />

die Kantone, dem Eidgenössischen<br />

Statistischen Amt sowohl die in ihrem Gebiet<br />

bereits eingetragenen als auch alle an- und<br />

abgemeldeten Motorfahrzeuge anzuzeigen.<br />

Nach dieser Neuregelung lässt sich der Bestand<br />

künftighin durch Fortschreibung bestimmen,<br />

so dass die direkten Zählungen bei<br />

den Kantonen vorläufig wegfallen können.<br />

Infolge der Mehrarbeit, die den Kantonen<br />

durch die Einführung des Gesetzes erwachsen<br />

ist, musste auf die Ende 1932 fällige Erhebung<br />

verzichtet werden. Die durch die neueste<br />

Aufnahme nachgewiesenen Veränderungen<br />

in der Zusammensetzung des schweizerischen<br />

Motorfahrzeugparkes beziehen sich demnach<br />

auf die zweijährige Periode von Ende 1931<br />

bis Ende 1933. Zu bemerken ist, dass die<br />

nachstehenden Zahlen nur provisorischen<br />

Charakter tragen.<br />

Motoriahrzeugbestand Ende 1931 und 1933 ^<br />

Fahrzeugarten 1931 UW) i f t o /<br />

Personenwagen . .<br />

Autobusse<br />

Lastwagen 2 ) . . .<br />

Automobile im ganz.<br />

Traktoren. . . . .<br />

Motorräder . . . .<br />

Motorfahrzeuge im<br />

63 945 66 310 2 365 3,7<br />

1 161 1273 112 9,6<br />

17 195 18 258 1063 6,2<br />

82 301 85 841 3 540 4,3<br />

2 032 2 176 144 7,1<br />

46 875 31 432 —15 443 —32,9<br />

ganzen 131208 119 449—11759 —9,0<br />

Ende 1933 standen dem Personenverkehr<br />

zur Verfügung 66.310 Personenwagen, 1273<br />

Autobusse und 31.432 Motorräder. Ferner<br />

wurden 18.258 Lastautos und 2176 Traktoren<br />

gezählt. Hat in den letzten zwei Jahren die<br />

Zahl der Autobusse noch um gegen zehn Prozent<br />

zugenommen, so vermehrten sich die<br />

Personenwagen um keine vier Prozent. Die<br />

auffallendste Veränderung ist jedoch der Abbau<br />

des Motorradbestandes um ein Drittel.<br />

Heute fahren in der Schweiz nicht viel mehr<br />

Motorräder als im Jahre 1927.<br />

Die zwei letzten -Bestandesaufnahmen gestatten<br />

in Verbindung mit der laufenden Statistik<br />

über die "in der Zwischenzeit erstmalig<br />

in den Verkehr gelangten Fahrzeuge den Umfang<br />

der Abgänge zu bestimmen. Das Ergebnis<br />

dieser Berechnung für die Jahre 1932<br />

*) Zahlen des Verbandes.<br />

**) Zahlen des Verbandes. Diese Ergebnisse sind<br />

dazu noch unvollständig, da sie die Bundeswagen<br />

nicht enthalten, die nur im schweizerischen Total<br />

inbegriffen sind.<br />

x ) Im Jahre 1932 wurde keine Bestandesaufnahme<br />

durchgeführt. Die Zahlen für 1933 sind provisorisch.<br />

a) Inbegriffen Lieferungs- u. Spezialwagen.<br />

Motorräder • —15 443 5 973 21 416<br />

Ueber 21.000 Motorräder und rund 15.000<br />

Personenwagen wurden in den beiden Jahren<br />

1932 und 1933 aus dem Verkehr gezogen.<br />

Für die vorhergehenden Jahre 1930 und 1931<br />

ergeben sich schätzungsweise 8600 Streichungen<br />

von Motorrädern und rund 8000 von<br />

Personenwagen. Die grossen Unterschiede in<br />

diesen beiden Perioden zeigen deutlich, däis<br />

seit 1932 viele Motorfahrzeuge nicht durch*<br />

ordentliche Abnützung, sondern offenbar durch<br />

Stillegung ausgeschieden sind. Tausende von<br />

Personenwagen und Motorrädern stehen zur-<br />

Zeit unverwendet in den Garagen, was auch<br />

als ein Krisenzeichen betrachtet werden<br />

muss.<br />

Sehr ungleich hat sich der Motorfahrzeugbestand<br />

seit 1931 in den einzelnen Kantonen<br />

verändert. Die Wagen für den Personenverkehr<br />

haben sich einerseits verhältnismässig<br />

stark vermehrt, wie in Basel-Land, Freiburg<br />

und Tessin, anderseits sich namentlich<br />

in Appenzell A.-Rh., Neuenburg und Genf<br />

vermindert. Vom gesamten Zuwachs an<br />

Last- und Lieferungswagen entfallen gegen<br />

neun Zehntel auf Bern, Waadt, Solothurn<br />

und Tessin allein; fast alle übrigen Kantone<br />

verzeichnen entweder eine belanglose Erweiterung<br />

oder eine Verkleinerung ihres Lastwagenparks.<br />

Die auffallende Abnahme im<br />

Kanton Nidwaiden ist auf die Bereinigung<br />

der Register zurückzuführen. Aehnlich lässt<br />

sich die noch erheblichere Senkung des Motorradbestandes<br />

im Kanton Appenzell A. Rh.<br />

erklären. Sämtliche Kantone zählen viel weten<br />

die blendenweissen Dresses der einheimischen<br />

Diener auf, um den Kopf turbanartig<br />

gestreifte Kopftücher gewickelt, das<br />

blauschwarze Haar im Nacken zu einem<br />

Knoten gedreht.<br />

Eine Gruppe Damen trat ein. Unmerklich<br />

zuckte der Arzt zusammen. Die eine von<br />

ihnen, zwar sah er ihr Gesicht nicht, gedeckt<br />

durch ihre Nachbarin, musste sie sein. Er sah<br />

nur die veilchenblaue Stutzfeder, die hoch<br />

oben auf der Frisur thronte. Jetzt wandte sie<br />

den Kopf.<br />

Mrs. McCarthy!<br />

Im selben Augenblick sah sie zu ihm herüber.<br />

Mit einem süsslichen Lächeln nickte sie<br />

ihm zu. Der Professor grüsste zurück und<br />

sah beiseite. Es war für ihn selbstverständlich,<br />

dass er ihr aus dem Wege gehen werde.<br />

Wegen der war er nicht hierhergekommen.<br />

Als er wieder hinschielte, waren die Damen<br />

verschwunden. Jetzt sah er die Frau des<br />

Reverend allein in die Türe treten und unschlüssig<br />

stehenbleiben, scheinbar ohne den<br />

Professor zu beachten. Einen Augenblick<br />

überlegte er... griff nach seinem Whiskyglase<br />

... mit einem plötzlichen Entschlüsse<br />

stellte er es wieder auf den Tisch... und erhob<br />

sich. Das Weib sollte doch nicht glauben,<br />

dass er sich vor ihr fürchte. Langsam<br />

trat er auf sie zu. Sie lächelte.<br />

Zusammenarbeit zwischen den Ford- und<br />

Mathis-Werken.<br />

Wie verlautet, ist kürzlich zwischen den<br />

Ford- und Mathis-Werken ein Abkommen<br />

getroffen worden, dass eine weitgehende Zusammenarbeit<br />

zwischen beiden Unternehmen<br />

auf dem Gebiete der Automobilproduktion<br />

und -montage vorsieht. Durch diese Zusammenarbeit<br />

jedoch bleibt die Unabhängigkeit<br />

beider Automobilgesellschaften gewahrt. Man<br />

rechnet damit, dass sich die Automobilproduktion<br />

in den Strassburger Werken jährlich<br />

auf rund 25,000 Einheiten stellen wird.<br />

Bilanz des italienischen Strassenbaues.<br />

Wie aus einer jetzt veröffentlichten Zusammenstellung<br />

hervorgeht, hat die italienische<br />

Regierung in den zwölf Jahren ihres<br />

Bestehens rund 25 Milliarden Lire für Arbeitsbeschaffung<br />

aufgewendet. 8650 Kilometer<br />

Strassen wurden erneuert und 1120 Kilometer<br />

Militärstrassen für Zivilzwecke hergerichtet.<br />

Neu gebaut wurden 525 Kilometer Staatsstrassen,<br />

1143 Kilometer Provinzialstrassen,<br />

3844 Kilometer Kommunalstrassen und rund<br />

436 Kilometer Autobahnen.<br />

Die erste Lärmabwehr-Ausstellung.<br />

Demnächst wird in Frankfurt am- Main<br />

die erste deutsche Lärm-Abwehr-Ausstellung<br />

eröffnet werden. Im Mittelpunkt der Aus-<br />

und 1933 ist in der nachstehenden Uebersicht<br />

festgehalten.<br />

Bestandes- Neu in den Ver- Ans dem Ver-<br />

Fahrzeugarten zunähme kehr gesetzt kehr gezogen<br />

Personenwagen 2 365 17 232 14 867<br />

Autobusse 112 167 55<br />

Lastwagen') 1063 2 765 1702<br />

Traktoren 144 426 282<br />

) Inbegriffen Lieferungs-, Spezialwagen.<br />

«Guten Abend, Mrs. McCarthy. Wann<br />

geht es wieder nach Singapore?»<br />

«Uebermorgen, Professor.» Sie lächelte<br />

noch immer. Der Arzt schob die erkaltete<br />

Pfeife in die Rocktasche und wartete. Mrs.<br />

McCarthy wartete auch. Wie zwei Kämpfer<br />

in Fechterstellung standen sie sich gegenüber,<br />

jeder auf eine Blösse des anderen lauernd.<br />

In einer plötzlichen Ueberlegung hob<br />

der Professor den Kopf, entschlossen, auf sein<br />

Ziel loszusteuern.<br />

«Sie hatten vorige Woche recht, Mrs.<br />

McCarthy. Meine Frau war um diese Zeit in<br />

Italien, ich verwechselte nur die italienischen<br />

Namen, dachte, sie sei an der Adria gewesen,<br />

und erst gestern fiel mir ein Brief von<br />

ihr zufällig in die Hände, der...»<br />

«... eigentlich nicht schön von Ihnen,<br />

Professor, Ihre liebe Frau so mutterseelenallein<br />

durch die Welt fahren zu lassen.» Der<br />

Professor zuckte die Achseln. Die Frau des<br />

Reverend kniff die kleinen Maulwurfsäuglein<br />

zusammen. «Freilich, wir Frauen finden<br />

in solchen Fällen immer Beschützer.» Der<br />

Professor nickte.<br />

«Wie meinen. Sie das, Mrs. McCarthy?»<br />

Fast hätte er mit dieser Frage seinen verhaltenen<br />

Unmut verraten.<br />

(Fortsetzung im eAutler-Feierabend».)<br />

AUTOMOBIL-EEVm, - N°42<br />

istischer<br />

Stellung steht die Einschränkung des Strassenlärms,<br />

soweit dieser durch Motorräder,<br />

Automobile und sonstige Nützfahrzeuge verursacht<br />

wird. Die Ausstellung wird weiterhin<br />

Methoden zur Beseitigung und Verringerung<br />

des Lärms durch schalldämpfende<br />

Materialien, Instrumente usw. zeigen.<br />

Versuchsstrasse mit Juteeinlage.<br />

In einer Lausitzer gemeinde wird in Zusammenarbeit<br />

zwischen den amtlichen Stellen<br />

und einem Textilunternehmen zurzeit die<br />

erste Versuchsstrecke mit elastischer Juteeinlage<br />

erstellt.<br />

Deutsches Automobilsteueraufkommen,<br />

Im März <strong>1934</strong> belief sich das Steueraufkommen<br />

für Automobile auf 11,4 MM. RM.<br />

(11,6). Für das Rechnungsjahr 1933/34, d. h.<br />

vom 1. April 1933 bis 31. März <strong>1934</strong> ergibt<br />

sich ein Gesamtaufkommen von 211,57 Mill.<br />

RM. gegenüber dem Voranschlag von 228<br />

Mill. Im Vergleich zum Gesamtaufkommen<br />

im vorhergehenden Rechnungsjahr 1932/33<br />

ergibt sich ein Mehraufkommen in der Höhe<br />

von 39£ Mill. RM. Die günstige Entwicklung<br />

der Einnahmen aus den Automobilsteuern<br />

dürfte in erster Linie auf die Zunahme der<br />

Nutzkraftfahrzeuge und der Omnibusse zurückzuführen<br />

sein.<br />

niger Motorräder als vor zwei Jahren, Zürich<br />

sogar beinahe um die Hälfte weniger.<br />

Unter den Kantonen weist Ende 1933, genau<br />

wie vor zwei Jahren, Zürich den grössten<br />

und Bern den zweitgrössten Bestand an<br />

Personenwagen wie an Lastautos auf, jener<br />

Kanton im ganzen 15.370, dieser 13.278 Automobile.<br />

Bern besitzt fast ebensoviele Personenwagen<br />

wie Zürich, aber bedeutend weniger<br />

Lastwagen. Dafür hat der Kanton Bern<br />

am meisten Motorräder.<br />

Auf diese Kantone folgen wieder zwei mit<br />

annähernd gleichen Beständen; Genf zählt<br />

9443, die Waadt 9347 Motorwagen. An fünfter<br />

Stelle steht der Kanton Basel-Stadt mit<br />

gegen 5000 Automobilen, unter denen • die<br />

Eastwagen relativ stark hervortreten. In den<br />

genannten fünf autoreichsten Kantonen sind<br />

über drei Fünftel aller Motorwagen überhaupt<br />

eingeschrieben, dagegen kaum die<br />

Hälfte sämtlicher Motorräder domiziliert<br />

Verkehrsvorschriften<br />

auf Bergpoststrassen.<br />

Eine Bergstrasse nach der-andern wird<br />

diesen Monat wieder für den Verkehr geöffnet,<br />

und .kaum sind diese Strassen fahrbar,<br />

so setzt mit Macht anch der Motorfahrzeugverkehr<br />

ein. Gleich nach der Strassenöffnung<br />

nehmen auch die Postkurse ihren Betrieb auf<br />

— auf gewissen. Strecken hat er schon mit<br />

dem 15. Mai begonnen —,und da mag es am<br />

Platze seirr, wieder einmal auf die bestehenden<br />

amtlichen Vorschriften, die für das Befahren<br />

der .Bergpoststrassen gültig sind, hinzuweisen.<br />

Zu wiederholten Malen sind uns auch aus<br />

Kreisen der Postchauffeure Zuschriften zugegangen,<br />

die darüber Klage führen, dass in<br />

weiten Kreisen der Automobilisten noch eine<br />

erstaunliche Unkenntnis über die Vorschriften<br />

herrsche; die beim Begegnen mit Postautomobilen<br />

zu beachten sind. Besonders sei<br />

auch darauf hingewiesen, dass die im Nachfolgenden<br />

angeführten Bestimmungen auch<br />

auf solchen Bergpoststrassen gültig sind, auf<br />

denen die Postverwaltung nicht selber die<br />

Kurse ausführt, sondern, sie an konzessionierte<br />

Unternehmen vergeben hat.<br />

Für alle Bergpoststrassen gelten die Vorschriften,<br />

dass einem vorfahrenden Motorfahrzeug<br />

sowie einem schweren Fuhrwerk<br />

der Postwagen immer bergseits ausweicht.<br />

Bei Begegnungen an gefährlichen Stellen hat<br />

das andere Fahrzeug auf Verlangen des Postführers<br />

bis zu einer für die Kreuzung geeignete<br />

Stelle rückwärts zu fahren. Auf Bergpoststrecken,<br />

die von regelmässigen Postkursen<br />

befahren werden, dürfen die Postwagen<br />

Anhänger zur Beförderung von Postsachen<br />

usw. mitführen.<br />

Für besonders schwierige Bergpoststrassen,<br />

die speziell bezeichnet sind (die Bezeichnungen<br />

werden weiter unten noch angeführt),<br />

hat das Post- und Eisenbahndepartement<br />

noch besondere Vorschriften erlassen. So<br />

weicht dort auch bei Kreuzungen der Postwagen<br />

nach der Bergseite aus. (Z. B. auf der<br />

Walliserseite der Grimsel, auf der Furka<br />

zwischen Gletsch und Realp, auf dem Lukmanier<br />

zwischen Acquarossa und Disentis.)<br />

Auf einigen Strassen, wie z. B. im obern Teil<br />

des Grossen St. Bernhard und auf den Strekken<br />

Champex-les-Valettes und Lourtier-<br />

Fionnay, darf während den Postverkehrszeiten<br />

nur in einer Richtung gefahren werden.<br />

Fahrzeuge, die auf einer Einbahnstrasse<br />

m verbotener Richtung fahren, haben den<br />

Postwagen bei Kreuzungen die Bergseite,<br />

einzuräumen. Auf Strecken, wo das bergseits-Ausweichen<br />

der Postwagen auch für<br />

Kreuzungen vorgeschrieben ist, dürfen Qesellschaftswagen<br />

und Lastwagen sowie<br />

schwere Fuhrwerke mit den Personenfahrten<br />

der Post nur auf den besondern Ausweichstellen<br />

und -strecken kreuzen.<br />

In allen Fällen wo-für die Kreuzung das<br />

Bergseitsausweichen der Postwagen vorgeschrieben<br />

ist, darf der Postführer auf der<br />

äussern Seite vorbeifahren, wenn sich das<br />

andere Fahrzeug bereits so aufgestellt hat,<br />

dass die Fahrbahn der Strasse für sicheres<br />

Befahren der Postwagen genügend frei bleibt.<br />

Viel zu wenig beachtet, werden heute<br />

noch immer die Erkennungsmerkmale der<br />

Postwagen. Wir möchten deshalb ganz besonders<br />

darauf hinweisen, bei Befahren der<br />

Alpenstrassen in Zukunft auf diese Zeichen<br />

zu achten. Die gleichen Erkennungszeichen<br />

gelten überhaupt für alle Postautomobile auch<br />

auf andern als nur Bergstrassen. Die Postautomobile<br />

zeigen vorn: ein gelbes Nummernschild<br />

und eine Scheibe mit gelbem Posthorn<br />

auf schwarzem Grund; hinten: ein Kontrollschild<br />

mit dem eidgenössischen Wappen so*<br />

wie dem Buchstaben P und der Wagennum- ?<br />

mer schwarz auf gelbem Grund. Folgen dem<br />

ersten Automobil eines Postkurses noch-<br />

Beiwagen, so zeigt jedes Postauto, dem ein<br />

weiteres folgt, vorn neben dem Motor eine<br />

rote Scheibe mit weissem Diagonal-Strich.<br />

Die Postautomobile verwenden ein Dreiklanghorn.<br />

Mehrklanghörner dürfen auf Bergpoststrassen<br />

nur von Postautomobilen verwendet<br />

werden.<br />

Die Kennzeichnung der Bergpoststrassen<br />

ist folgende: Die gewöhnlichen Bergpoststrassen<br />

sind an beiden Enden durch eine,<br />

schwarze Scheibe mit gelbem Rand und gelbem<br />

Posthorn auf der Vorderseite, und durch<br />

eine schwarze Scheibe mit gelbem Rand,<br />

gelbem Posthorn und gelbem Querbalken auf<br />

der Rückseite kenntlich gemacht.<br />

Die besonders schwierigen Bergpoststrassen<br />

auf denen die Postwagen auch bei<br />

Kreuzungen bergseits auszuweichen haben,<br />

sind an beiden Enden durch eine schwarze,<br />

Scheibe mit gelbem Rand und gelbem Posthorn<br />

auf der Vorderseite und durch eine<br />

schwarze Scheibe mit gelbem Rand auf der<br />

Rückseite,, kenntlich gemacht. Unter der<br />

Scheibe ist eine rechteckige weisse Aufklärungstafel<br />

, mit schwarzer Aufschrift angebracht.<br />

(2.' B.: Postautomobile kreuzen bergseits.)<br />

Wo das Ende des Bergseits-Kreuzens<br />

mit dem Ende der Bergpoststrasse zusammenfällt,<br />

ist die schwarze Scheibe mit gelbem<br />

Rand, gelbem Posthorn und gelbem Querbalken<br />

sowie die rechteckige weisse Aufklärungstafel<br />

«Ende des Bergseits-Kreuzens»<br />

aufgemacht.<br />

Die Strecken, wo während der Postverkehrszeiten<br />

nur in einer Richtung gefahren<br />

werden darf (z. B. Grosser St. Bernhard)<br />

sind an beiden Enden durch die oben bezeich-,<br />

neten Signalzeichen gekennzeichnet, unter<br />

denen Tafeln mit Angabe der Verkehrszeiten<br />

angebracht sind.<br />

Alle diejenigen, die unsere prächtigen Alpenstrassen<br />

im Laufe dieses Sommers befahren<br />

werden, möchten wir besonders bitten,<br />

sich die oben angeführten Bestimmungen<br />

einzuprägen. Jeder trägt damit ein gut Teil<br />

dazu bei. die Verkehrssicherheit, auf die wir<br />

in allererster Linie Rücksicht zu nehmen<br />

haben, noch zu erhöhen. Genussreich werden<br />

Alpenfahrten nur dann, wenn wir auf alle<br />

Mitbenützer der Strasse die notwendige<br />

Rücksicht nehmen.<br />

Lr.<br />

Erleichterungen im schweizerisch-österreichischen<br />

Motorfahrzeugverkehr. In konsequenter<br />

Verfolgung der für den Fremdenverkehr<br />

einzig richtigen Politik der Reiseerleichterungen<br />

ist es dem Eidg. Justiz- und<br />

Polizeidepartement nunmehr gelungen, auch<br />

mit Oesterreich eine Vereinbarung zu treffen,<br />

wie sie auf der Grundlage der Gegenseitigkeit<br />

bereits mit Deutschland und Italien<br />

besteht. Die vor kurzem gemeldete provisorische<br />

Vereinbarung konnte nunmehr in ein<br />

endgültiges Abkommen umgewandelt werden,<br />

das nicht wie, das erstere zeitlich befristet<br />

ist. Ueber die Vereinbarung hat das<br />

Justiz- und Polizeidepartement folgendes<br />

Communique' herausgegeben:<br />

Zwischen der Schweiz und Oesterreich ist eine<br />

Vereinbarung zustande gekommen, derzufolge vom<br />

1. Juni <strong>1934</strong> an die Führer der im einen Lande<br />

immatrikulierten Motorfahrzeuge, die vorübergehend<br />

im andern Lande verkehren, auf Grund<br />

ihrer nationalen Ausweise für Fahrzeug, und Führer<br />

zum Grenzübertritt zugelassen werden. Die<br />

Vorweisung der im internationalen Abkommen Vom<br />

24. April 1926 über Kraftfahrzeugverkehr vöTgesehenen<br />

internationalen' Zulassungs- und Führerscheine<br />

ist also nicht mehr notwendig. Dagegen<br />

muss das Fahrzeug nach wie vor mit den nationalen<br />

Polizeischildern und dem in Art. 5 des genannten<br />

Abkommens vorgesehenen Unterscheidungszeichen<br />

(Buchstaben CH für die Schweiz, Buchstabe<br />

A für Oesterreich) versehen sein. Diese Regelung<br />

bezieht sich auch auf die der allgemeinen Benützung<br />

zugänglichen Betriebe zur gemeinsamen.<br />

Personenbeförderung, nicht aber auf den Betrieb<br />

von Kraftfahrliiiieu mir Güterbeförderung.


N»42 - AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Der Automobilsport in Amerika<br />

und Europa.<br />

Der Start der zwei amerikanischen Rennfah'-<br />

Per Lou Moore und de Paolo auf Miller-Wageii<br />

beim Grossen Preis von Tripolis lenkte die europäischen<br />

Interessen in vermehrtem Masse auf deii<br />

Autosport in Amerika. Es fehlte nicht an Vergleichen,<br />

die zwischen dem Sport der alten Wejt<br />

und dem der U. S. A. gezogen wurden. Die meisten<br />

dieser Vergleiche hinken jedoch, da eine derartige<br />

Gegenüberstellung gar nicht ohne weiteres<br />

möglich ist. Aus diesem Grunde wäre es auTh<br />

verfehlt, kurzerhand auf eine Suprematie d(es<br />

europäischen Autosportes schliessen zu wolle) n.<br />

Wir veröffentlichen im Nachfolgenden die Ausführungen<br />

eines Kenners der amerikanischen<br />

Verhältnisse, die zur Abklärung des heute viel orörterten<br />

Prohlemes in willkommener Weise beitragen<br />

dürften.<br />

Die Red.<br />

Der mittelmässige Erfolg der beiden Amerikaner<br />

am Grossen Preis von Tripolis darf: —<br />

wie das an verschiedenen Orten geschehen, ist<br />

— nicht ohne weiteres als eine Ueberlegenheit<br />

der europäischen Industrie ausgelegt w; erden.<br />

Eine solche Folgerung beruht vielmehr<br />

auf einer Verkennung der wahren Verhältnisse.<br />

In der U. S. A. steht der Automobilsport<br />

in Wirklichkeit auf sehr hoher Stufe. Er richtet<br />

sich jedoch nach ganz andern Gesichtspunkten<br />

als bei uns. Das amerikanische Reglement<br />

verbietet bekanntlich den Kompressor,<br />

und beschränkt auch den Oel- un^l den<br />

Benzinverbrauch. Im weitern müssen die Wagen<br />

mit einem elektrischen Anlasser vet sehen<br />

sein. In Europa dagegen gelten Limiten des<br />

Wagengewichtes, der Karosseriehöhe und<br />

-breite usw. Selbstverständlich hat sich nun<br />

der Rennwagenbau nach diesen Bestimmungen<br />

zu richten.<br />

Man darf auch nicht vergessen, dasts Amerika<br />

sozusagen nur die Rennbahnen! kennt,<br />

während bei uns die eigentlichen Strassenrennen<br />

dominieren. Daraus ergeben sich, als notwendige<br />

Konsequenzen die Vernachläissigung<br />

der Bremsen und des Getriebes. Gerade diese<br />

beiden Organe werden aber in Europa sehr<br />

gepflegt, obwohl auch die Bremsen europäischer<br />

Rennwagen immer wieder zu wünschen<br />

übrig lassen. Es sei nur an den Grossen Preis<br />

von Nizza vom letzten Jahre erinnert, den die<br />

«Automobil-Revue» folgendermassen kommentierte:<br />

«Es zeigte sich, dass keim Wagen<br />

bis zum Schluss intakte Bremsen htatte; alles<br />

Hess zu wünschen übrig: die Betätigung, die<br />

Gestänge, die Bremsbacken, die Beläge, die<br />

Trommeln, die Steifheit und die Kjühlung der<br />

Bremsen. Man musste den eigentlichen Eindruck<br />

haben, dass bei den modernen Rennwagen<br />

die Bremsen noch der meisten Vollendungsarbeit<br />

bedürfen.»<br />

Wenn man sich die genannter] Tatsachen<br />

vor Augen hält, so begreift man sehr leicht,<br />

weshalb der europäische Automobilsport mit<br />

dem amerikanischen gar nicht verglichen werden<br />

kann. Die Rennwagen der *U. S. A. sind<br />

für europäische Strassen so ungeeignet wie<br />

unsere Maschinen für amerikanische Rennen<br />

auf eigentlichen Autodromen. Dfie eine Industrie<br />

braucht also der andern durchaus nicht<br />

überlegen zu sein. Wenn Nuvolari <strong>1934</strong> den,<br />

Grossen Preis von Indianapolis auf einem<br />

amerikanischen Wagen bestreiken wollte, so<br />

tat er das in der richtigen Erkenntnis, dass<br />

nur mit einem amerikanischem Wagen ein<br />

amerikanisches Rennen gewonnen werden<br />

kann. Es ist auch sehr fraglich, ob jemals<br />

ein Miller in einem europäischen Rennen Sieger<br />

wird.<br />

Das Avusrennen wird gelegentlich als<br />

« schnellstes Rennen der We lt» bezeichnet.<br />

Das stimmt durchaus nicht. Das Indianapolisrennen,<br />

das in Europa am bekanntesten wurde,<br />

ist in Wirklichkeit das fangsamste aller<br />

amerikanischen Rennen. So erreichte der<br />

U. S. A.-Fahrer Ray Keech im 150-Meilen-Rennen<br />

von Atlantic-City schon 1928 eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 212 km/St, und<br />

Bennet Hill'auf der Culver-C ity-Rennbahn gar<br />

einen Durchschnitt von 22V km/St. 1933 erzielte<br />

der bekannte Fahrer Wilbur Shaw auf<br />

der Legion-Ascot-Bahn bei Los Angeles in einem<br />

Rennen Durchschnitte, von 270 km/St. In<br />

der reinen Schnelligkeit i$;t Amerika Europa<br />

demnach überlegen.<br />

Vor 1920, wo die Konstruktionstendenzen<br />

noch nicht so stark voneinander abwichen, gelang<br />

es gelegentlich auch -noch Europäern, bei<br />

amerikanischen Rennen zm gewinnen (1913 in<br />

Indianapolis: Goux auf Peugeot, 1914 in Indianapolis:<br />

Thomas auf Delage). Anderseits<br />

gewann Murphy auf Düsenberg den<br />

Grossen Preis von Frankreich vor zehn Jahren<br />

und Olson das 24-Stjjnden-Rennen von Le<br />

Mans. Seither sind aber, Europäer in Amerika<br />

und Amerikaner in Eunopa meistens schlecht<br />

weggekommen. 1923 mfussten in Indianapolis<br />

alle Bugatti-Wagen aiafgeben, und die Mercedes<br />

gelangten auf di


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42 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der Autosport über Pfingsten<br />

Varzi<br />

gewinnt die 25. Targa Florio.<br />

Mageres sportliches Ergebnis. — Schlechtes<br />

Wetter beeinträchtigt das Rennen.<br />

Mit der Targa Florio scheint es definitiv<br />

vorbei zu sein. Ein Unglücksstern steht über<br />

diesem einst weltberühmten Anlass, der noch<br />

vor Jahren im internationalen Autosport tonangebend<br />

war. Schon 1931 begann der Abstieg.<br />

Damals rauschten Gewitterfluten über<br />

Sizilien, als die «Targa» ausgefahren wurde,<br />

die damit sehr an Spannung verlor. 1932<br />

zeigte sich ein auffallendes Desinteressement<br />

der Fahrer, 1933 traten nur noch wenige Italiener<br />

zum Starte an, und letzten Sonntag<br />

nun waren es ganze 12 Italiener, die die<br />

Targa Florio noch verlockt hatte! Und dabei<br />

wusste man wenige Wochen vorher noch<br />

nicht einmal, ob dieses Jahr überhaupt eine<br />

«Jubiläumsveranstaltung» bringen würde.<br />

Erst jetzt spürt man, dass Vincenzo Florio<br />

sich zurückzog.<br />

Das Rennen vom Sonntag ist erneut buchstäblich<br />

ins Wasser gefallen, ebensosehr zum<br />

Leidwesen der Fahrer wie der Organisatoren.<br />

Die Piloten, die trotz dem ständig rieselnden<br />

Nass sich auf die 72 km lange Bahn wagten,<br />

setzten ihr Leben in eigentliche Todesgefahr.<br />

Die Madonie-Rundstrecke — schon bei normalen<br />

Verhältnissen sehr kitzlig — wird bei<br />

Regenwetter unheimlich kotig, glitschig und<br />

damit für Rennen ungeeignet. Es spricht für<br />

die Qualität der 12 Konkurrenten, dass fast<br />

alle ohne Stürze ans Ende kamen. Nur Alloati<br />

tat einen bösen Sturz, der zur Ueberführung<br />

des verletzten Fahrers ins Spital zwang. Ein<br />

eigentlicher Kampf war von vorherein illusorisch.<br />

Dazu brauchte es bessere Strassen —<br />

und mehr Fahrer.<br />

Ueber die ersten Runden bekämpften sich<br />

lediglich Varzi und Ghersi, beides Leute der<br />

Scuderia Ferrari. Varzi besass den neuen<br />

Alfa Romeo-3000 ccm, und Ghersi den altern<br />

"\2600-Monoposto. Was Ghersi zu Beginn an<br />

"Rasse zeigte, musste er bald bitter büssen.<br />

Seine Maschine schoss über die Strasse hinaus<br />

und musste längere Hilfe bei den Boxen<br />

in Anspruch nehmen. Damit sah Varzi den<br />

Weg frei, und er fuhr mit grösster Regelmässigkeit<br />

die 6 Runden zu Ende. Barbieri<br />

— ein Neuling dieser Strecke — erkämpfte<br />

sich den guten 2. Platz, während Magistri<br />

3. und Balestrero 4. wurde. Die schnellste<br />

Runde war Ghersi mit der ersten gefahren.<br />

(73,6 km/St.)<br />

Die Resultate:<br />

1. Varzi (Alfa Romeo 3000 ccm), 6 Std. 14 Min.<br />

28% SeK. (69,2 km/St.).<br />

2. N. Barbieri (Alfa Romeo 2600 com), 6 Std. 27<br />

Min. 14% Sek.<br />

3. Magistri (Alfa Romeo 1750 ccm), 6 Std. 40 Min<br />

02% Sek.<br />

i. Balestrero (Alfa Romeo),<br />

5. Pages (Alfa Romeo).<br />

6. Ghersi (Alfa Romöo).<br />

Chiron Erster in Casablanca.<br />

Spannendes marokkanisches Rennen. —<br />

Glänzende Leistung Etancelins.<br />

So schlecht das Wetter in Sizilien war, so<br />

gut verhielt es sich in Marokko. Der Grand<br />

Prix von Casablanca vereinigte eine ganze<br />

Anzahl erstklassiger internationaler Fahrer<br />

und gestaltete sich damit zu einem Rennen<br />

von bedeutenden Ausmassen. Die Targa<br />

Florio wirkte sich allerdings als Störenfried<br />

aus.<br />

Bei idealem Wetter erteilte am Pfingstsonntag<br />

um 14 Uhr der bekannte französische<br />

Fachjournalist — der Leiter des ganzen<br />

Anlasses — Charles Faroux — vierzehn Fahrern<br />

den Start. Als Favoriten galten die Konkurrenten<br />

der Scuderia Ferrari, Chiron und<br />

Lehoux, sowie der französische Einzelfahrer<br />

Etancelin. Sofort nach dem Start gab Chiron<br />

den Ton an. Er legte mit dem alten Alfa<br />

Romeo - Monoposto 2600 ccm mächtig los<br />

und brauste schon nach der ersten Runde<br />

an der Spitze vorbei. Hinter ihm her rasten<br />

Lehoux (Alfa Romeo-Monoposto 2600 ccm)<br />

und Etancelin (Maserati 3000 ccm), dann<br />

folgten Whitney Straight (Maserati 3000 ccm)<br />

und Hamilton (Maserati 3000 ccm). Runde<br />

um Runde vermochte sich Chiron mehr zu<br />

distanzieren, und nach einer halben Stunde<br />

lag Lehoux 40 Sekunden hinter ihm.<br />

Die ersten zehn Runden hatte Chiron mit<br />

dem Durchschnitt von 131,5 km/St, zurückgelegt.<br />

Der Monegaske zeigte sich als überlegener<br />

Beherrscher der Situation und bildete<br />

das Entzücken der ungeheuren Menschenmassen,<br />

die sich längs der ausgebauten<br />

Anfa-Rundstrecke eingefunden hatten. In der<br />

22. Runde schlug Chiron den bestehenden<br />

Rundenrekord mit der Zeit von 2 Min. 49 Sek.<br />

(Stundenmittel 135,6 km/St.) Lehoux und<br />

Etancelin hatten sich ständig hinter dem Monegasken<br />

gehalten. Aufs Neue zeigte der Südfranzose<br />

Etancelin sein überragendes Können.<br />

Er hatte wie gewohnt als Einzelfahrer niemals<br />

die grosszügigen Möglichkeiten der Vorbereitung<br />

und der Hilfe bei den Boxen wie<br />

sie die Scuderia-Ferrari-Leute genossen.<br />

Trotzdem machte er Chiron und Lehoux auf<br />

ihren schnellen Monoposti das Leben sauer,<br />

und lange Zeit lag er direkt hinter Chiron als<br />

Zweiter. In der 24. Runde vermochte Lehoux<br />

den zweiten Platz einzunehmen, doch nur 8<br />

Runden erfreute er sich dieser Position. Kurz<br />

vor Ende des Rennens musste er wegen eines<br />

Pneudefektes anhalten. Durch die Auswechslung<br />

der zwei Vorderräder fiel er stark zurück,<br />

und machte somit Etancelin den Weg<br />

frei. Dieser konnte den zweiten Platz endgültig<br />

halten, trotzdem auch er nach der 37.<br />

Runde wegen eines Radwechsels bei den<br />

Boxen anlegen musste. Chiron kam ohne Gefährdung<br />

ans Ziel, und hinter Etancelin folgte<br />

Lehoux, dann schlössen sich diesem der aufstrebende<br />

Straight und der Italiener Comotti<br />

an. Der ebenfalls als ernstlicher Konkurrent<br />

gestartete Sommer (Maserati 3000 ccm)<br />

musste schon in der ersten Hälfte des Rennens<br />

wegen Maschinendefektes aufgeben.<br />

Die meisten Konkurrenten gönnten sich<br />

keine lange Ruhefrist in Casablanca. In aller<br />

Eile wurden die Zelte abgebrochen und abgereist,<br />

Richtung Berlin. Denn dort steigt nächsten<br />

Sonntag das überaus vielversprechende<br />

Avus-Rennen mit einer Besetzung sondergleichen.<br />

Die Resultate:<br />

1. Chiron (Alfa Romeo, 2600 com) 60 Runden in<br />

2 Std. 55 Min. 42 Sek. (Std.-mittel 130,5 km/St.)<br />

2. Etancelin (Maserati, 3000 ccm) 2 Std. 56 Min.<br />

32 Sek.<br />

3. Lehoux (Alfa Romeo, 2600 ccm) 59 Runden.<br />

4. Straight (Maserati, 3O00 ccm) 58 Runden.<br />

5. Comotti (Alfa Romeo, 2600 ccm) 58 Runden.<br />

' 6. Minozzi (Alfa Romeo) 57 Runden.<br />

7. Zanelli (Alfa Romeo).<br />

Französisches Bol d'Or-Rennen. Im BoJ<br />

d'Or-Rennen der Automobile über 24 Std.<br />

in Saint-Germain-en-Laye verzeichnete Chevalilier<br />

auf Chevallier (1100 ccm) die beste<br />

Tagesleistung mit 1814,120 km (Stundenmittel<br />

75,588 km/St.).<br />

Eine Alpenfahrt für Lastwagen ? Wir haben<br />

kürzlich in der Rubrik « Querschnitt»<br />

die Meldung von dem Plane gebracht, in<br />

diesem Jahre auch eine internationale Alpenfahrt<br />

für Lastwagen durchzuführen, bei der<br />

die Regelmässigkeit, die Ausdauer, sowie<br />

die Anwendung von verschiedenen Brennstoffen<br />

zu prüfen wären. Wie wir von der<br />

A.S.P.A. erfahren, bestehen tatsächlich Absichten<br />

dieser Art. Bevor jedoch an die Organisation<br />

der Fahrt geschritten werden<br />

kann, müssen einige wichtige Fragen geklärt<br />

werden, vor allem diejenige, welche<br />

Konstrukteure sich für diese Fahrt interessieren.<br />

Erst wenn man darüber Klarheit hat,<br />

kann an die Durchführung des an und für<br />

sich sehr begrüssenswerten Planes geschritten<br />

werden. Eine auf letzten Samstag angesetzte<br />

Konferenz in Innsbruck wurde deshalb<br />

auf später verschoben.<br />

Monzabahn für grosse Rennen ungenügend.<br />

Der IV. Grosse Preis von Europa, der vor<br />

6 Jahren in -Monza ausgefahren wurde, hat<br />

erst kürzlich noch ein letztes Nachspiel erfahren.<br />

Die Schuldfrage der Katastrophe, bei<br />

der 22 Personen getötet wurden, ist jetzt<br />

definitiv gelöst. Die Besitzer des Autodroms<br />

von Monza und der R.A.C.I. sind auch in<br />

letzter Instanz verurteilt worden. Durch Experten<br />

wurde festgestellt, dass der R.A.C.Iund<br />

die Autodromverwaltung ihren Pflichten<br />

woh! nachgekommen sind, indessen wurde<br />

die Beschaffenheit der Monzarennbahn für<br />

schnelle Rennen als ungenügend taxiert. Die<br />

Monzarennbahn bringt durch ihre Konstruktion<br />

Gefahrenmöglichkeiten mit sich, mit denen<br />

die Veranstalter eben zu rechnen haben.<br />

Nach diesem Urteil dürfte die Monzabahn<br />

vor ihrem völligen Umbau kaum mehr für<br />

grosse Rennen benützt werden.<br />

Wieder einer! Soeben wird die Nachricht<br />

von der Absage des Grossen Preises von<br />

Lernberg bekannt, der auf Anfang Juni angesetzt<br />

war, und somit eine Konkurrenz für<br />

das Rennen von Montreux bedeutete. Das<br />

« Grand-Prix-Sterben » nimmt langsam beängstigende<br />

Ausmasse an...<br />

Strassen<br />

Alpenstrassen-Initiative.<br />

Vom Alpenstrassen-Initiativkomitee ist der Bundeskanzlei<br />

eine erste Lieferung von 143,320 Unterschriften<br />

zugestellt worden. Weitere Bogen sollen<br />

später noch eingereicht werden. Die 143,320 Unterschriften<br />

verteilen sich folgendermassen auf die<br />

einzelnen Kantone: Bern 28,685, Zürich 24,899,<br />

Luzern 4480, Uri 680, Schwyz 1871, Obwalden 117,<br />

Nidwaiden 351, Zug 786, Glarus 1163, Freiburg<br />

2387, Solothurn 3033, Baselstadt 6784, Baselland<br />

3090. Schaffhausen 2640, Appenzell A.-Rh. 1808,<br />

Appenzell I.-Rli. 134, St. Gallen 6103, Graubanden<br />

14,103, Aargau 4867, Thurgau 4198, Tessin 5697,<br />

Waadt 6210, Wallis 9361, Neuenburg 3295, Genf<br />

6488.<br />

83 km Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

Drei Adler standen mit dieser außerordentlichen Leistung<br />

an der 2000 km-Fahrt durch Deutschland an erster Stelle;<br />

Tmimphleiatung der „Adler-Trumpf mit 8 Steuer-P.S.<br />

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Luftfahrt<br />

Stratosphärenflug in offener Gondel. Der<br />

geplante amerikanische Stratosphärenflug<br />

soll insofern unter ganz neuartigen Bedingungen<br />

durchgeführt werden, als nicht mehr<br />

wie bisher eine geschlossene, luftdichte Gondel<br />

benützt wird. Um den durch den geringen<br />

Aussenluftdruck drohenden Gefässzerreissungen<br />

vorzubeugen, wollen die Amerikaner<br />

sich vollständig einbandagieren lassen,<br />

so dass der ganze Körper dauernd unter dem<br />

gleichen Aussendruck steht. Einzig der Kopf<br />

bleibt unbandagiert; diesen überdeckt ein<br />

Helm, ähnlich dem Taucherhelm, in dem die<br />

Sauerstoffatmung ausgeführt werden kann.<br />

An den Fingern müssen die Bandagen so gelegt<br />

werden, dass Gummifinger ein Hantieren<br />

an Geräten ermöglichen. Gegen die<br />

Kälte muss jeder Gondelinsasse in der bekannten<br />

Weise durch Heizdrähte in der Kleidung<br />

geschützt werden. Der Ballon selbst<br />

wird nur zu etwa einem Zehntel gefüllt. Mit<br />

vermindertem Aussendruck dehnt sich das<br />

Gas aus und erfüllt die Hülle erst in höchsten<br />

Höhen: damit ist dann d'e Steigmöglichkeit<br />

abgesch'ossen. Ob irgendein besonderer<br />

Strahlungsschutz nötig ist, lässt sich noch<br />

nicht feststellen. Aufnahmen der Erdoberfläche<br />

erfolgen der Wolken wegen mit Infrarotolatten.<br />

Aus dem schweizerischen Luftverkehr.<br />

Dem Bericht des Bundesrates über seine<br />

Geschäftsführung im Jahre 1933 entnehmen<br />

wir folgende über Fragen des Luftverkehrs<br />

orientierende Zusammenfassungen :<br />

Die Regelmässigkeit und Pünktlichkeit im Linienbetrieb<br />

(internationale und interne Linien ohne<br />

Vermichslinien) hat während der Hauptverkehrs-<br />

Periode vom 1. Mai bis 1 Oktober gegenüber der<br />

gleichen Periode des Vorjahres eine Verbesserung<br />

aufzuweisen<br />

Die durchschnittliche<br />

Durchführung der Passagierkurse erreichte 98.1%<br />

(1932: 98.0%) und die Pünktlichkeit des Eintreffens<br />

(mit 30 Minuten Toleranz) 90.3% (1932- 88,7%).<br />

Die Flugleistungen betrugen im gesamten Liniennetz<br />

während der Hauptverkehrsperiode 1,877.220<br />

Flugkilometer (1932: 1,795,467). Es wurden befördert<br />

•<br />

Zahlende Passagiere 32,543 (1932: 28,441)<br />

Post<br />

255,209 kg (1932: 206.424 kg)<br />

Fracht<br />

369,437 kg (1932: 355,759 kg)<br />

TTebergepäck 75,498 kg (1932: 67,228 k?)<br />

Die Gesamtleistung der schweizerischen Zivilaviatik<br />

pro 1933 weist folgende Zahlen auf:<br />

Flüge 35,361 (1932: 38,463)<br />

Flugkilometer 1,915,600 (1932: 1,808.500)<br />

Passagiere 39,347 (1932: 38,670)<br />

Post. Fracht, bezahltes<br />

Gepäck 362.869 kg (1932: 307,329 kg)<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 42<br />

Darin ist nicht berücksichtigt der Sport mit mo- im allgemeinen auf eine international anerkannte<br />

^ö^^^<br />

torlosen Flugzeugen, welcher bei einer Gesamtzahl Höhe zu bringen. Für den erstmalig regelmässig _-».-"^-_ K^Bfefe^<br />

von 59 Flugzeugen (1932: 33 Flugzeuge) in total durchgeführten Winterverkehr Berlin-Zürich und ^^^s^Z^m^^^t.<br />

128 Flugstunden (1932: 66 Flugstunden) 8871 Starts Wien-Zürich (Deutsche Lufthansa) wurde, unter ^-°^SMe^gsg»«^^ssSs^^^Bfe»^ _. •gjjj<br />

(1932: 8044 Starts) aufweist. Verwendung des vorhandenen Peilers, ein Verfah- " • ^ ^ ^ g ^ ^ S S ^ I ^ ^ ^ ^<br />

Der Bestand der immatrikulierten MotoTflug- ren für das Herunterpeilen aus dem Blindflüge «^=j^^^^^^^^^^^^^^^M^^^^^fe<br />

im Besitze einer Führerbewilligung sind, beträgt tig zustande gekommen, um die Weiterentwicklung ~~SP^'^"''"" ^t*-*=33^üs»& 1 is «ill&2r**v5/<br />

auf Ende 1933: 246 (gegenüber 220 auf Ende letz- der besonderen Winterflugsicherung zu ermöglichen. '^tßf/^i- ' " "' ~ "*• 1 •'•jsöS^'" 1 *^<br />

ten Jahres). Dazu kommen 26 Freiballonführer. Auf dem Flugplatz Basel wurde ein« moderne V.—* Pil^Sm^-''' BBW<br />

Im Flugsport mit Motorflugzeugen ereigneten Peilanlage errichtet, welche den Dätnmerungs- und<br />

sich zwei schwere Unfälle (1 Pilot und 2 Passa- Nachtverzerrungen nicht unterworfen ist, und für « ^ — • — • " — —<br />

giere tot, 1 Pilot schwer verletzt), bei einer Total- die Nachtpostlinie Basel-Frankfurt Bedeutung ha- (j em geringen Umfang der schweizerischen Flugzahl<br />

von 25,373 Sportflügen und 699,100 Flugkilo- hen wird. In Verbindung mit deutschen Luftfahrt- zeugindustrie, verhältnismäßig selten. Die nötigen<br />

metern. Ferner ist ein Pilot anlässlich eines Re- behörden wurden Vorbereitungen für die Beleuch- wissenschaftlichen Grundlagen sind inzwischen<br />

kordfluges in Afrika verschollen. Im Flusport mit lungsanlagen der Naehtflügstrecke Basel-Frankfurt durch Zustandekommen der Studienkommission für<br />

motorlosen Flugzeugen sind zwei schwere Unfälle getroffen. Auf dem Flugplatz Genf vollzieht sich Luftfahrt und den wissenschaftlichen Ausschuss<br />

zu verzeichnen (2 Piloten tot), bei total 8871 Starts. i n Anbetracht der meteorologisch günstigeren Ver- für LuftfahrtexpeTtisen an der E. T. H. geschaffen<br />

Ferner ereignete sich ein tödlicher Platzunfall hältnisse der Ganzjahresflugdienst vorläufig noch worden. In versuchstechnischer Hinsicht sind di«<br />

(beim Anwerfen des Propellers). Im gewerbsmäs- ohne besondere Neuerungen. Möglichkeiten durch Bereitstellung von Prüfeinsigen<br />

Flugunterricht (156 Flüge, 2000 Flugkilo- Im allgemeinen kann festgestellt werden, dass richtungen beim Institut für Flugzeugstatik vermeter)<br />

ereignete sich, ein Unfall, bei dem der Flug- die Technik nun immer mehr die Mittel zur Verfü- bessert; das aerodynamische Institut wird gegen<br />

lehrer und der Flugschüler den Tod fanden. gung stellt, um auch in unserem schwierigen Ge- Ende des Jahres <strong>1934</strong> über einen Windkanal ver-<br />

Im gewerbsmässigen allgemeinen Luftverkehr lande den Ganzjahresdienst der Fluglinien, der auf fügen.<br />

und im Linienverkehr der schweizerischen Flug- den Hauptlinien des Auslandes zur Regel geworden I«_-I.«-J- w „»,<br />

Unternehmungen ist auch 1933 kein Unfall mit i st , mit der gewünschten Regelmäßigkeit und Si- ,<br />

DeT<br />

ne»e«te Stand der• Flug-Weltrekorde.Nach<br />

schwerem Personenschaden zu verzeichnen, bei cherheit durchzuführen. Auch bei strenger Be- f e . m neuesten Stand der offiziellen Flug-Welthochsteiner<br />

Totalzahl von 9832 Flügen und 1,214,500 Flug- schränkung des Winterflugdienstes auf die wich- leistungen gibt es zur-Zeit insgesamt 43 Weltkilometern,<br />

tigsten Verkehrszentren des Landes werden ver- «*orde, Tfi Tlt ?• * JT^V^LJSI<br />

Im Berichtsjahr haben 8 Sektionen des Aero- mehrte Mittel für den Flugsicherungsdienst auf- Deutschland, 6 auf Italien, 3 auf die Vereinigten<br />

Clubs der Schweiz theoretische und praktische gewendet werden müssen. Staaten und 1 auf Spanien _entfallen. Der Entfer-<br />

Kurse nach den vom Luftamt genehmigten Grund- Landungsplätze. Die im letzten Gen<br />

" ngs : Rek ° r * f<br />

g " a d "<br />

L f v f f„ / i , <br />

Sätzen für die Pilotenausbildung durch- Schäftsbericht erwähnten Arbeiten auf dem Zoll- f « " : * er Geschwindigk eitsrekord 682 078<br />

geführt und dadurch das Anrecht auf den Bezug flujrplatz Genf-Cointrin wurden weiter gefördert. S v •iT l lf j;„TZ,,,;!<br />

von Ausbildungsprämien des Luftamtes erworben. Auf dem- Zollflugplatz; Zürich-Dübendorf konnte die le?stungen%£ n f n ternationakn Rekorde^fur<br />

Das Reglement des Aero-Clubs der Schweiz für die neu erstellte Piste für den ZiviUuftverkehr im Landfl gtaffeln sich wie fol t: Entfernung<br />

Prüfungen zur Erlangung der schweizerischen Bre- Herbst des Berichtsjahres zur Benutzung freige- fa der Linie „ 1M7 km (Frankreicn); absolut<br />

vets für Luftfahrzeugfuhrer wurde im Berichtsjahr geben werden Beim Zollflugplatz Basel wurden fe Entfer 9106,330 km (Frankreich);<br />

revidiert im Sinne einer Erhöhung der Tamings- die Ein- und Ausflugmoglichkeiten durch Beseiti- g^sste Geschwindigkeit 490,800 km (U. S. A.), über<br />

und Pufungsanforderungen. gung von Hindernissen verbessert. Der Landungs- l o o k m 4Ol,279km (Ö.S.A.), über 10 000 km<br />

Die Ueberwachungsorgamsation des Aero-CMbs platz La Chaux-de-Fonds/Le Locle, dessen Piste u g g53 km (Frankreich), grösste Nutzlast anf<br />

der Schweiz für das motorlose Flugwesen (ca 300 auf das Frühjahr 1933 nivelliert wurde, ist nun 2000 m 10000 kg (Italien), grösste Höhe: mit 500 kg<br />

Piloten und Schüler) wurde auf Ende des Jahres Zollflugplatz III. Klasse. Der Landungsplatz Lu- N u t z j as t 10 285 m (Frankreich) mit 1000 kg Nutzeiner<br />

Bereinigung unterworfen. *>rn (Allmend), der übrigens bisher aus techni- , ast 8980 m ( Frankreich ) j m ;t 2000 kg Nutzlast<br />

In Anbetracht der allmählichen Ausdehnung der sehen Gründen nur beschrankt verwendungsfahig 7507 m (Frankreich), mit 5000 kg Nutzlast 2586 m<br />

Flugsaison in den Winter hinein und zur Vorbe- war, wurde auf den 1. JanuaT <strong>1934</strong> infolge der (Frankreich) und mit 10 000 kg Nutzlast 3231 m<br />

Begelmässigkeit in derreitung des Anschlusses der Schweiz an das euro- vermehrten militärischen Belegung für den Zivil- (Italien) Geschwindigkeit über 1000 km Entferpäische<br />

Nachtflugnetz für Postverkehr wurden luftverkehr gesperrt. nung. „^ne Nutzlast 358,159 km (Frankreich), mit<br />

Studien und Versuche für Winter- und Studien für die Anlage von Landungsplätzen im 500 kg Nutzlast 347,477 km (Deutschland), mit<br />

Nachtflüge durchgeführt. Wenn auch der Alpengebiet (Tessin, Graubünden. Wallis) sind im IOOO kg Nutzlast 281,250 km (Frankreich) und mit<br />

technische und personelle Ausbau des Flugsiche- Gange.<br />

2000 kg Nutzlast 259,556 km (Frankreich). Gerungsdienstes<br />

im Rahmen der beschränkten Bud- Die zwei Ingenieure des Luftamtes feiten als schwindigkeit über 1000 km Entfernung: ohne Nutzgetmöglichkeiten<br />

nur ein bescheidener sein konnte, technisches Zentralorgan die Kontrolle des j ag j 345310 km (Deutschland), mit 500 kg Nutzlast<br />

so war doch die glatte Abwicklung des Verkehrs Flugparkes und des Betriebes (sowie den 255,253 km (Frankreich), mit 1000 kg Nutzlast*<br />

dank der vorbildlichen Dienstauffassung des Ra- Flugsicherungsdienst), unter Mithilfe des techni- 255,253 km (Frankreich), und mit 2000 kg Nutzlal<br />

diopersonals gesichert. sehen Sekretariates des Aero-Clubs der Schweiz. 255,253 km (Frankreich). Die höchste Geschwin-<br />

Die Erfüllung der au£ diesem Gebiete durch Für Zustandskontrollen wird der technische Dienst digkeit über 5000 km Entfernung beträgt ohne<br />

internationale Bestimmungen gegebenen Verpflich- durch die dezentralisierten Flugzeugkontrolleure Nutzlast 208,152 km (Spanien). Die restlichen intungen<br />

wird häufig dadurch erschwert, dass auch des Aero-Clubs wesentlich entlastet. Diese Orga- ternationalen Flugrekorde sind von Seeflugzeugen<br />

die Flugplatzbesitzer (Kantone, Städte, Unternen- nisation hat sich für einfachere Fälle bewährt, aufgestellt worden. Deutschland hält den Rekord<br />

mungen) nur schwer die nötigen Mittel aufbringen, Für schwierigere Fälle hält es immer noch schwer, für grösste Nutzlast auf 2000 m mit 5450 kg, für<br />

um im Ausbau ürrer Sicherungsanlagen der ra- in den verschiedenen Landesteilen die Spezialexper- grösste Höhe mit 5000 kg Nutzlast (2000 m), für<br />

sehen Entwicklung des Flugwesens zu folgen, ten mit der nötigen Vorbildung und Erfahrung zu grösste Geschwindigkeit über 1000 km ohne Nutz-<br />

Trotz diesen Schwierigkeiten ist es momentan finden.<br />

last (222,277 km) und mit 500 kg Nutzlast mit<br />

gelungen, den schweizerischen FlugsicherungsiteBst»' ! Flugzeugimisterprüfuitgen sind, entsprechend" 222,277 km. K. K.<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - No 42<br />

Das Flugzeun als Versuchsobjekt. Ein Amerikaner hat nach 18jährigen Versuchsarbeiten in Los Angeles<br />

einen Eindecker vorgeführt, bei dem der Anstellwinkel der Flügel im Flug verändert werden<br />

kann. Der Apparat soll vollkommen cnarrensicher» sein, was aber wohl mit der speziellen Bauart, die<br />

trotz ihrer Kompliziertheit keine prinzipiellen Vorteile bietet, nichts zu tun hat.<br />

Verkehr<br />

Die Verkehrsteilung in Frankreich. Unlängst<br />

hat Minister Fländin dem Kabinettsrat<br />

ein Reorganisationsprojekt der -französischen<br />

Eisenbahnen vorgelegt. Von Interesse<br />

ist speziell die darin vorgesehene Betriebsumstellung<br />

nach dem Grundsatz, verwal-<br />

-tungstechnisch die Transporte per Bahn von<br />

denjenigen per Auto zu trennen. Darnach<br />

würde den Eisenbahngesellschaften nicht<br />

mehr das Recht zustehen, selber Automobiltransporte<br />

zu organisieren, sondern diese<br />

hätten die Transporte auf den langen Strekken<br />

zu übernehmen, und zwar mit verminderten<br />

Zwischenhalten, während die Bedienung<br />

der kleinen Zwischenstationen und umliegenden<br />

Gegenden in die Sphäre des Automöbildienstes<br />

fallen würde. Auf dem Gebiete<br />

der Nebenlinien ist vorgesehen, den Eisenbahnverkehr<br />

soweit als möglich einzuschränken<br />

oder durch Schienenautobüsse zu<br />

ersetzen. Durch diese Reorganisation wurde<br />

das Bahnnetz von den unrentablen Nebenlinien<br />

befreit, wodurch ein Personalabbau<br />

von etwa 60,000 Angestellten und Arbeitern<br />

vorgenommen werden könnte. In der Bedie^<br />

nung der kleinen Strecken und der regionalen<br />

Gebiete würde das Automobil eine Entschädigung<br />

für den Verlust der langen<br />

Transporte finden, auf denen es zur Zeit der<br />

Eisenbahn scharfe Konkurrenz macht. -Für<br />

allfällige Differenzen zwischen den beiden<br />

Organisationen ist ein unter dem Vorsitz<br />

des Ministers der öffentlichen Arbeiten ster<br />

hendes Einigungsamt vorgesehen, in dem dem<br />

Regierungsvertreter der Endentscheid zufällt.<br />

Aus dieser Reorganisation hofft man<br />

eine Ersparnis von 2 Milliarden Franken zu<br />

erzielen.<br />

a<br />

Autobusse statt Strassenbahnen in Manchester.<br />

Vom städtischen Strassenbahnneiz<br />

sind nun 34 km stillgelegt und durch.Auto-'<br />

busbetriebe ersetzt worden. Letztes Jä&HlF<br />

Von der Dref-Tatfe-Fahrt im Harz. An dieser jjross aufgezogenen Zuverlässigkeitsfahrt wurde allerlei<br />

Terrain-Akrobatik verlangt, die an Fahrer und Wagen beträchtliche Anforderungen stellte.<br />

eine Linie von 21,5 km aufgegeben worden,<br />

nachdem sich ein Teil derselben als erneuerungsbedürftig<br />

gezeigt hatte. Mit der Stilllegung<br />

dieser Linie hat die Stadt ein gutes<br />

Geschäft gemacht. Nachdem vorher in einem<br />

Vefgleichszeitraum von 31 Wochen bei einem<br />

Verkehr von 2,028,604 Fahrgästen der Wagenkilometer<br />

69,2 Rp. gekostet aber nur<br />

66,3 Rp. eigebracht hatte, ergab sich im laufenden<br />

Geschäftsjahr in der gleichen Zeit ein<br />

Verkehr von 2,929,709 Fahrgästen..mit einer<br />

Kilometereinnahme von 74,9 Ro. und einer<br />

Öetriebsausgabe von 59,5 Rt>. Die Omnibusse<br />

verkehren mit einer mittleren kommerziellen<br />

Geschwindigkeit von 18 km in<br />

der Stunde gegenüber 15 km bei der Strassenbahn,<br />

was. bei der früher 65 Minuten dauernden<br />

Fahrt eine Zeitersparnis von 10 Minuten<br />

ermöglichte. Z.<br />

Neue Autobuslinien Jm Elsass. Von der französischen<br />

Automobilfabrik Citroen wurde<br />

Ende März ein regelmässiger Autobusdienst<br />

eingerichtet, der einerseits Mülhausen mit<br />

Basel und umgekehrt, sowie Basel mit Beifort<br />

und umgekehrt verbindet. Auf der Mülhauserier<br />

Einre •verkehren Mri-emer "Richtung<br />

4 Wagen, bei einer Gesamtfahrzeit von 55<br />

Minuten. Die Linie führt über St-Louis,<br />

Laragenhäuser, La Chaussee, Bartenheimt<br />

Sierenz, Schlierbach, Habsheim, Mülhausen.<br />

Der Kurs Basel-Belfort, der täglich in jeder<br />

Richtung dreimal verkehrt, führt über die<br />

Ortschaften Bourgfelden, Tagsdorf, Altkirch,<br />

Dännemarie nach Beifort und benötigt eine<br />

Fahrzeit von 110 Minuten.<br />

a<br />

Automobilverkehr Thun-Stocken-Giirbetal. Dieses<br />

Unternehmen vereinnahmte im vergangenen Geschäftsjahr<br />

aus den Personentränsporten 42,050 Fr.<br />

aus Ueberlan-dfahrten 22,085 Fr., aus Postbeförderung<br />

19,200 Fr., und aus dem Güterverkehr 1312<br />

Franken; Totaleinnahmen 85,297 Fr., denen Ausgaben<br />

in der Höhe von 57,012 Fr. gegenüberstehen.<br />

Obschon die Frequenzziffer gegenüber dem Vorjahre<br />

eine weitere Zunahme zu verzeichnen hat,<br />

sind die Einnahmen wegen dem im letzten S' ^^<br />

mer vorgenommenen Taxabbau leicht zurückgegi—,.<br />

gen. Erfreulich entwickelte sich namentlich während<br />

der Badesaison der Autobusverkehr Thun-<br />

Strandbad, indem während zwei Monaten durch<br />

diesen Kurs nicht weniger als 15,700 Personen befördert<br />

wurden. Dagegen vermochte ein im Herbst<br />

eingeführter Vorortsverkehr keine Rendite abzuwerfen,<br />

so dass das Untenehmen in diesem Sommer<br />

nur während der Badesaison den Autoverkehr<br />

Thun-Dürrenast (Strandbad) aufrecht zu erhalten<br />

gedenkt. ' ** :<br />

• '."'v ; >V' di<br />

Verlag Hallwag« Abt. für Autotouristik «Bern


II. Blatt<br />

BERN, 22. Mai <strong>1934</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 22. Mai <strong>1934</strong><br />

Ted.<br />

• Rundschau<br />

Störung der Benzinzufuhr durch Gasblasen.<br />

Viel häufiger als man immer noch glaubt sind<br />

an Störungen der Benzinzufuhr Gasblasen<br />

schuld, die sich in einer Benzmleitung bilden.<br />

Die Gasblasen sind imstande, vermöge ihrer<br />

Oberflächenspannung den Durehfluss durch<br />

die Leitung völlig zu unterbinden, besonders<br />

dann, wenn sie sich vor einer Verengung des<br />

Leitungsquerschnittes ansammeln. Sie verstopfen<br />

dann die Leitung genau gleich wie<br />

ein fester Fremdkörper, sind aber als Störungsurheber<br />

noch viel unangenehmer, weil<br />

man ihre Anwesenheit in den meisten Fällen<br />

nicht feststellen kann und deshalb in der<br />

Störungsdiagnose nur zu leicht irregeführt<br />

wird. Ihre Entstehung hängt meist mit einer<br />

Erwärmung der Benzinleitung zusammen.<br />

Besonders häufig tritt deshalb die Störung<br />

im Sommer auf. Ueberlässt man den Wagen<br />

sich selbst, damit der Motor und die Leitungen<br />

sich abkühlen können, so wird in der<br />

Regel die Störung verschwinden. Gerade<br />

diese Erscheinung verführt vielfach auch zu<br />

Fehldiagnosen. Manche Fahrer und auch<br />

Mechaniker erblicken im plötzlichen Stillstehen<br />

des Motors ein Aussetzen der Zündung<br />

und warten dann ab, bis die «Zündspule»<br />

sich etwas abgekühlt hat. Zweifellos wurden<br />

früher zahlreiche Störungen der Brennstoffzufuhr<br />

auch zu unrecht dem Vakuumförderer<br />

zugeschrieben, während es sich in Wirklichkeit<br />

um Störungen infolge Gasblasenbildung<br />

handelte.<br />

Seit der Einführung der mechanischen<br />

Brennstoff-Förderpumpen haben die Störungen<br />

eher noch zugenommen, hauptsächlich<br />

wohl deshalb, weil die Pumpe, die meist direkt<br />

am Kurbelgehäuse angebaut ist, gegen<br />

Wärmeaufnahme nicht gut isoliert Werden<br />

kann und weil sich auch die Verlegung der<br />

Leitungen in der Nähe von wärmeausstrahlenden<br />

Teilen nur schwer vermeiden lässt.<br />

Immerhin beherrscht man heute, nachdem<br />

die Ursache der Störung einmal erkannt<br />

wurde, die Verhältnisse schon besser.<br />

Als ein in jedem Fall sicher wirkendes<br />

Abwehrmittel gegen die Störung wurde jedoch<br />

von Tecalemit der oben skizzierte,<br />

nachträglich einbaubare Apparat geschaffen.<br />

Schnitt durch den vor d««n Vergaser einzubauenden<br />

Apparat zur Unsphadltehmachüng von Gasblasen in<br />

der 'Benzinleitung. Links: Stellung des Schwimmers<br />

bei normalem Benzinnachfluss. Rechts: Schwhmrierstellune<br />

bei fehlendem Benzinnachfluss.<br />

Seine Wirkungsweise besteht darin, dass<br />

eventuell entstehende Brennstoffdärhpfe sich<br />

in einem Behälter sammeln und von Zeit zu<br />

Zeit in das Saugrohr überströmen. Der Apparat<br />

wird direkt vor dem Vergaser eingebaut.<br />

Bei 3 wird er mit der Brennstoffleitung,<br />

bei 4 mit dem Vergaser und bei 5 mit<br />

dem Saugrohr verbunden. Normalerweise ist<br />

der Behälter mit Brennstoff etwa halb gefüllt.<br />

Senkt sich das Brennstoffniveau, weil<br />

Gasblasen in den Behälter eingetreten sind,<br />

so gibt schliesslieh der herabsinkende<br />

Schwimmer 2, bezw. der Ventilkegel 1 die<br />

Verbindung zum Saugrohr frei, die den Gasen<br />

Abzug verschafft, bevor sie sich störend<br />

auswirken können. Gleichzeitig wird wieder<br />

Brennstoff in den Behälter nachgesaugt, bis<br />

der Schwimmer mit dem Ventilkegel die<br />

Verbindung zum Saugrohr abschliesst.<br />

Eine weitere willkommene Wirkung des<br />

Apparates ist diejenige als Pumpe. Ist nach<br />

wochenlangem Stehen des Wagens der<br />

Brennstoff im Schwimmergehäuse des Vergasers<br />

verdunstet oder ausgelaufen,'-so germiepen<br />

bei Anwendung des Apparates wenige<br />

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zum Anlaufen des Motors anzusaugen,<br />

während die viel weniger rasch arbeitende<br />

mechanische Pumpe vielleicht ein künstliches<br />

Auffüllen des Schwimmergehäuses, sicher jedoch<br />

ein langes Betätigen des Anlassers oder<br />

4er Andrehkurbel notwendig machen würde.<br />

Flammen gegen Rutschgefahr. Nach einem<br />

kürzlich in Deutschland zum Patent angemeldeten<br />

Verfahren erfolgt die Beseitigung<br />

der schlüpfrigen Schmutzschicht von Asphaltstrassen<br />

dadurch, dass die öligen und fettigen<br />

Bestandteile verkokst werden. Zu diesem<br />

Zweck wird auf die Strassendecke ein<br />

Flammenstrahl von hoher Temperatur gerichtet.<br />

Zunächst tritt rasch eine Trocknung<br />

von örtlicher Begrenzung ein. Fast gleichzeitig<br />

mit der Beseitigung des Wassers werden<br />

die öligen und fettigen Bestandteile, soweit<br />

sie nicht in Gasform übergehen und<br />

verbrennen, verkokst. Die Koksbildung, wird<br />

dadurch gefördert, dass der Flammenstrahl<br />

wenig atmosphärischen Sauerstoff an die erhitzten<br />

Stellen treten lässt. Zurück bleibt auf<br />

der Strassendecke nur noch ein Ueberzug<br />

von Koks und Asche, die nicht nur nicht<br />

schmieren, sondern sogar eine besonders<br />

gute Adhäsion für die Reifen der Fahrzeuge<br />

ergeben. Wenn dabei eine mehr oder minder<br />

grosse Verbrennung auch des Kohlenstoffgehaltes<br />

der Oele und der sonstigen brennbaren<br />

Bestandteile des Strassenschmutzes erfolgt,<br />

so schadet das nichts. Es ist in jedem<br />

Falle von Vorteil, dass dabei mit Sicherheit<br />

nur vergasende oder aschenartige Bestandteile<br />

entstehen.<br />

-y-<br />

durchsetzen wird, dürfte die Kostenfrage<br />

sein.<br />

Pvakt^che Winke<br />

Normalausrüstung mit Reservezündspule.<br />

Das letzte Modell eines bekannten .englischen<br />

Luxuswagens wird nun serienmässig<br />

mit einer fest eingebauten Reservezündspule<br />

versehen. Man hat also auch seitens der<br />

Konstrukteure eingesehen, dass die Zündspulen<br />

noch nicht die erwünschte hundertprozentige<br />

Zuverlässigkeit besitzen. -at-<br />

Wenn der Pedalabstand zu kurz ist und<br />

sich weder die Pedale verstellen noch der<br />

Sitz mehr nach hinten verschieben lässt,<br />

kann man sich trotzdem oft einen bequemeren<br />

Sitz schaffen, indem man das Sitzpolster<br />

an der Vorderkante durch eine Unterlage<br />

etwas hebt. Provisorisch kann man auch<br />

nur, das Sitzpolster durch ein aufgelegtes,<br />

nicht zu weiches Kissen um 5+-10 cm erhöhen.<br />

Bei zu langem Pedalabstand hilft umgekehrt<br />

ein hinter den Rücken geschobenes<br />

Kissen.<br />

at.<br />

Autofahren und Schuhsohlenabnützung. Unglaublich,<br />

aber wahr ! Mancher Autofahrer<br />

nützt die Sohlen seiner Schuhe rascher ab<br />

als ein Fussgänger, selbst wenn er keinen<br />

Kilometer zu Fuss geht. Wenn aber nur immer<br />

gerade der rechte Schuh zuerst ein Loch<br />

hat, während sein linker Bruder wie neu aussieht,<br />

so kann man vielleicht neugierig werden,<br />

den möglichen Ursachen nachforschen<br />

Das Verfahren ist im Gegensatz zu den und schliesslieh finden, dass ein rauhes,<br />

bekannten Warmbehandlungen von Strassendecfcen<br />

zwecks Aufrauhung oder Verbindung der Drehpunkt des Pedals noch so, dass<br />

eisernes Gaspedal daran schuld ist. Liegst<br />

•mit einem neuen Ueberzug auch dort anwendbar,<br />

wo das Material derselben durch ständig auf der Pedalplatte gleitet, dann<br />

man beim Gasgeben oder -wegnehmen be-<br />

Hitze nicht-erreicht wird.<br />

wird das beste Leder in erstaunlich kurzer<br />

Zweckmässigerweise soll eine sehr heisse Zeit durchgescheuert.<br />

Flamme angewandt werden, die schnell weitergeführt<br />

wird, so dass in kurzer Zeit eine platte mit einem ledernen «Pedalschuh » be-<br />

Abhilfe : Man lässt vom Sattler die Pedal-<br />

sehr grosse Fläche behandelt werden kann. kleiden oder sorgt für eine grössere Auflageflache,<br />

oder schraubt einen Gummiabsatz auf<br />

Zur Erzeugung des Flammenstrahles kann<br />

»cman eine beliebige der bekannten Einrich- die Platte, oder gar eine Rolle, wie das<br />

.tungen verwenden. Wesentlich dafür, ob sich einige Konstrukteure von Haus auch machen.<br />

•das neue Verfahren in s:rösserem Umfange<br />

-s.<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 42<br />

Teahn»<br />

<br />

•««§•<br />

Frage 9073. Lebensdauer von Flugmoforen. Wie<br />

gross ist die Lebensdauer der heutigen Flugmotoren<br />

und nach welcher Betriebsdauer müssen diese Motoren<br />

überholt werden? G. J. in Z.<br />

AntwoTt: Moderne Flugzeugmotoren haben<br />

eine Haltbarkeit von etwa 2500 Stunden und ein<br />

Ueberholen ist alle 250 bis 300 Stunden nötig. Grössere<br />

Zeitabstände zwischen den Ueberholungsarbeiten<br />

sind durch Verbesserung der Auspuffventile und<br />

Verringerung der Fremdkörper im •Schmieröl zu erwarten.<br />

Bessere Ventilsitze und ein sorgfältiges<br />

Filtern von Luft und Oel, .um einem Schmutzzutritt<br />

vorzubeugen, könnten dahin führen, dass ein<br />

Ueberholen der Motoren nur alle 800 Stunden<br />

nötig ist.<br />

tung zu tragen und die Unterhandlungen mit Ver-<br />

und Behörden zu führen?<br />

Frage 9074. Befahren von Bahnübergangen. rege Gasentwicklung auftritt. Die Dauer der La-sicherungedung richtet sich nach der Kapazität der zu laden-<br />

G. A. H. in E.<br />

Ueberquert man Niveauübergänge im spitzen Winkel<br />

oder senkrecht? , A. F. in S. den Batterie und der jeweiligen Ladestromstärke.<br />

Antwort 1<br />

Antwort: Zunächst einmal ist zu unterscheiden<br />

zwischen , der Haftung der Versicherung<br />

Die Meinungen gehen hier auseinander."<br />

Bei verlangsamter Fahrt dürfte dem senk-<br />

Es ist nicht ohne weiteres möglich, Auto- und Motorrad-Batterien<br />

hintereinander zu schalten und zusammen<br />

aufzuladen, da die Motorrad-Batterien mit<br />

rechten Ueberqueren der Vorzug zuzusprechen sein;<br />

und der Haftung des Halters selbst. Die Versicherung<br />

hat alle Unfälle zu decken, die durch den<br />

denn im anderen Falle benötigt man viel Platz, die einer geringeren Stromstärke aufgeladen werden<br />

Uebergänge weisen aber meist nur eine geringe<br />

Gebrauch des Motorfahrzeuges entstehen, es sei<br />

müssen als die Starterbatterien. Um die Ladestromstärke<br />

feststellen zu können, muss in den<br />

Breite auf. Pa ferner zuerst ein Vorderrad tiefer<br />

denn, dass es sich um eine ausgesprochene Strolchenfahrt<br />

handelt, ohne das? den Halter an dem<br />

sinkt, dann das andere und sich bei den Hinterrädern<br />

dieses Nacheinander wiederholt, können be-<br />

unerlaubten Gebrauch des Motorfahrzeuges irgend-<br />

Stromkreis ein Amperemeter und ein Regulierwiderstand<br />

geschaltet werden. Der Regulierwiderstand<br />

sonders bei grosser Belastung des Fahrzeuges Spannungen<br />

am Rahmen auftreten, die sich nachteilig<br />

auch Fahrten gegen Entgeltung versichert sind,<br />

ein Verschulden trifft. Da in Ihrer Versicherung<br />

muss so eingestellt werden, dass in dem Stromkreis<br />

die verlangte Ladestromstärke vorhanden ist. Als<br />

auswirken. Hauptsache ist, dass das Tempo angemessen<br />

vermindert wird.<br />

das Fahrzeug ausnahmsweise einer Garage zur<br />

so haftet die Versicherung auch dann, wenn Sie<br />

Elektrolyt dient verdünnte, chemisch reine Schwefelsäure<br />

mit einem spezifischen Gewicht von 1,24. Ausführung einer Mietfahrt überlassen. Schwieriger<br />

ist jedoch die Beantwortung der Frage, ob,<br />

Frage 9075. Auspuff unter Wasser. Was ge-Solchschieht, wenn das Auspüffrohr des Wagens beim zeichnung Akkumulatorensäure in Elektrizitätswer-<br />

über die Versicherungssumme hinaus, eofern ein<br />

verdünnte Schwefelsäure ist unter der Be-<br />

Durchfahren eines Gewässers unter Wasser kömmt? ken und Fachgeschäften erhältlich. Falls in den Unfall, entstehen würde, dessen finanzielle Folgen<br />

Ein Bekannter von mir behauptet, der Motor bleibe Zellen der Säurespiegel gesunken ist, darf nur destilliertes<br />

Wasser nachgefüllt werden. Nur für den<br />

die Versicherungssumme übersteigen. Sie als Hal-<br />

darin unweigerlich stehen, was er selbst mehrmals<br />

erfahren habe. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen,<br />

wie der geringe Wasser-Ueberdruck, um deneine entsprechende Menge von<br />

Fall, dass die Säure verschüttet wurde, darf wieder<br />

Akkumulatorensäure<br />

es sich doch nur handeln kann, eine solche Wirkung<br />

haben soll und andere Wirkungen, die den<br />

Stillstand des Motors erklären könnten, sehe ich<br />

nicht. Wie stellen Sie sich dazu? H. M. in B.<br />

Antwort: Dass der im Auspuffsystem entstehende<br />

Ueberdruck nicht als Ursache für das<br />

Stillstehen des Motors-in Frage kommen kann, lässt<br />

sich auch daran ermessen, dass nichts geschieht,<br />

wenn man eine nicht sehr dichte Atispuffleitung mit<br />

der Schuhsohle absichtlich verschliesst. Zum Teil<br />

hat aber Ihr Bekannter trotzdem recht. Ein kurzes<br />

Gaswegnehmen beim Durchfahren des Gewässers<br />

kann zur Folge haben, dass sich die Auspuffleitung<br />

mit Wasser mehr oder weniger anfüllt- Die darauf<br />

folgenden neuen Auspuff-Impulse haben dann<br />

nicht genügend Kraft, um das Wasser rasch genug<br />

wieder auszutreiben. Da sich die Zylinder von den<br />

Verbrennungsgasen nicht vollständig entleeren, gerät<br />

beim Oeffnen der Einlassventile das Frischgas<br />

schon vor dem Eintritt in die Zylinder in Brand<br />

und verpufft in der Saugleitung, wo es natürlich<br />

keine Arbeit leisten kann. Der Motor, bleibt also<br />

mangels an Frischgasladungen stehen.<br />

Wenn es Ihnen sehr daran liegt, tiefere Gewässer<br />

durchfahren zu können, so raten wir Ihnen das<br />

entweder mit Vollgas zu tun oder dann vorher das<br />

Auspuffrohr auf «Hochwasserbetrieb» hin speziell<br />

zu verlegen<br />

at.<br />

Frage 9076. Aufladen der Akkumulatoren. In<br />

welchem Verhältnis zur Zellenspannunsr muss die<br />

Lancia - Augusta<br />

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Spannung der Stromquelle beim Aufladen von Batterien<br />

stehen? Wie hoch ist die anzuwendende Ladestromstärke?<br />

Wie lange muss die Ladung fortgesetzt<br />

werden? Ist es möglich, Batterien verschiedener<br />

Grosse, z. B. Auto- und Motorrad-Batterien,<br />

hintereinander zu schalten und gemeinsam zu laden?<br />

Wann muss neue Säure nachgefüllt werden und<br />

welche Konzentration soll diese haben? K. S. in B.<br />

Antwort: Die Spannung der Lademaschine<br />

muss stets höher sein als die Gesamtspannung der<br />

hintereinandergeschalteten Zellen in geladenem Zustande.<br />

Die zulässige Ladestromstärke hängt von<br />

der Bauart und Grosse der Batterie ab. Die höchstzulässige<br />

Ladestromstärke ist am Deckel oder am<br />

Gehäuse der Batterien angeschrieben. Jeder Akkumulator<br />

kann mit einer kleineren als der vorgeschriebenen<br />

Ladestromstärke geladen werden, allerdings<br />

dauert dann die Ladung entsprechend länger.<br />

Die Ladung ist dann beendet, wenn an den Platten<br />

nachgefüllt werden.<br />

Frage 9077. Zunahme des Brennstoffverbrauches.<br />

Bei meinem Wagen, Modell 1931, ist in den letzten<br />

Monaten ohne- ersichtlichen Grund der Brennstoffverbrauch<br />

von 18 Liter auf 22 Liter pro 100.km<br />

gestiegen. Welche Ursachen könnte das haben?<br />

A. K. in R.<br />

Antwort: Zunächst ist- festzustellen, ob der<br />

Motor auf allen Zylindern gleichmässig arbeitet, ab<br />

also die Kompression gleichmässig ist und die<br />

Zündung ordnungsgetnäss erfolgt. Die Kompression<br />

einer Maschine kann unter bestimmten Voraussetzungen<br />

schnell nachlassen, sei es durch undichte<br />

Kolbenringe, sei es durch undichte Ventile. Die<br />

Ventile können hängen bleiben, wenn vorübergehend<br />

oder dauernd Oel für die Maschine verwandt<br />

wird, das zum Verharzen und zur Kohlebildung<br />

neigt. Auch durch das Lösen einiger Verbrennungsrückstände,<br />

das Daawischeijklemmen dieser<br />

Teilchen zwischen Ventil und Ventilsitz kann ein<br />

schlechtes Schliessen bzw. Verbrennen der Venüle<br />

herbeigeführt werden.<br />

Ferner ist es möglich, dass die Steuerkette des<br />

Wagens (die Kette, 'die die Verbindung zwischen<br />

Kurbelwelle und Nockenwelle herstellt) ausgedehnt<br />

ist und zu spätes Oeffnen bzw. Schliessen der Ventile<br />

herbeiführt.<br />

Wir empfehlen Ihnen also, die Kompression der<br />

einzelnen Zylinder der Maschine prüfen zu lassen,<br />

die Oeffnungszeiten der Ventile zu kontrollieren^ die-<br />

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Vergasereinstellung, insbesondere dann, wenn ein<br />

Brennstoffwechsel vorgenommen ist, zu korrigieren<br />

und die Zündung, Verteiler/usw. zu prüfen.<br />

Schliesslich könnte der Mehrverbrauch durch tun, sich immer entsprechende Erklärungen von<br />

ständig schleifende Bremsen oder, auch nur Un-dedichtigkeiten am Vergaser oder am Brennstoffbe-<br />

Dritten geben zu lassen und prüfen, wie seine<br />

hälter oder einer Leitung'' verursacht werden.<br />

Anfrage 409. Wagenausmiete. Ich besitze ein<br />

6—7plätziges Auto, welches von einem Garagier<br />

für einen Tag gemietet werden möchte. Wie ver-°<br />

hält es sich mit den Versicherungen? Ich habe<br />

Haftpflicht-, Insassen- und Zusatz-Versicherung<br />

«gegen Entgelt«. Wenn nun zufällig an diesem Tag<br />

ein Unfall passiert, habe ich dann die Verantwor-<br />

ter anzusehen sind oder der Dritte, an den Sie<br />

das Motorfahrzeug ausmieten. Wir haben über<br />

diese Frage begreiflicherweise noch, überhaupt<br />

keine Rechtsprechung, und sie lässt sich deshalb<br />

vorerst nur theoretisch lösen. Halter des Motorfahrzeuges<br />

ist, wer das Motorfahrzeug für seine<br />

Zwecke upd in seinem Interesse in nicht nur vorübergehendem<br />

Gebrauch hat, und die zu diesem<br />

Gebrauche nötige umfassende Verfügungsgewalt<br />

über das Fahrzeug besitzt. Nun trifft es zweifellos<br />

zu,' dass der Dritte, der mit dem Auto eine<br />

Mietfahrt ausführen will, das Fahrzeug für seine<br />

Zwecke und seine wirtschaftlichen Interessen benützt.<br />

Dagegen handelt es sich anderseits eigentlich<br />

mehr nur um einen vorübergehenden Gebrauch,<br />

und es fehlt dem Dritten die nötige umfassende<br />

Verfügungsgewalt, d. h. er kann in nur<br />

ganz beschränktem Massstabe über das Fahrzeug<br />

verfügen, nämlich nur für eine einzelne genau<br />

festgelegte Fahrt. Ich würde deshalb unbedingt<br />

annehmen, dass als Halter des Motorfahrzeuges<br />

nicht der Dritte, der die Mietfahrten ausführt, anzusehen<br />

ist, 6ondem Sie selbst. Es hätte nun das<br />

zur Folge, dass Sie bei Schadenersatzforderungen,<br />

die über die Versicherungssumme hinausgehen,<br />

persönlich mit Ihrem Vermögen haften würden.<br />

Sie besitzen nun allerdings, sofern den Dritten<br />

an dem Unfälle ein Verschulden treffen sollte, ein<br />

Rückgriffsrecht gegen ihn. Sie können aber ausserdem<br />

mit ihm noch weiter vereinbaren, dass er<br />

Ihnen ersatzpflichtig wird, selbst wenn ihn ein<br />

Verschulden nicht treffen sollte. Sie ersehen also<br />

aus diesen Ausführungen, dass nach dem neuen<br />

2/4-Plätzer, Mod. 33. Der Wagen ist über den Winter<br />

nicht gefahren worden und befindet sich mechanisch<br />

Modell 1931, 1 % Tonnen, 17 PS, mit neuer kraft-sowihydr. Rückwärts-Kippbrücke, revidiert, günstiger gef. km 18 000. Preis Fr. 4000.—. Haftpflicht bis<br />

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Automobil-Revue. Bureau Zürich.<br />

Automobilgesetz das Ausleihen von Fahrzeugen<br />

unter Umständen mit ziemlichen Risiken verbunden<br />

sein kann, und man wird deshalb gut daran<br />

Solvenz ist. Es ist event. auch möglich, dass ein<br />

Gericht sowohl Sie wie den Dritten.als Halter ansehen<br />

würde. Unsere Gerichte haben sich noch<br />

nicht darüber ausgesprochen, ob es sogenannte<br />

Doppelhalter gibt. Die deutschen Gerichte dagegen<br />

haben eine solche Doppelhalterschaft schon wiederholt<br />

angenommen. Meiner Ansicht nach sollte<br />

allerdings wenn immer möglich vermieden werden,<br />

Dop.pelhalterschaft anzunehmen, da diese<br />

nur noch zu einer Komplizierung der ohnehin nicht<br />

einfachen Rechtsverhältnisse führt.<br />

O<br />

Anfrage 410. Haftung des Dienstherrn. Ende<br />

November 1932 ereignete sich in der Westschweiz<br />

ein Autounfall, dadurch, dass beim Hineinfahren<br />

in eine Kurve und Abbremsen auf glitschiger<br />

Strasse der Wagen in die anliegende Wiese geschleudert<br />

wurde, wobei der Besitzer des Wagens<br />

und der in seinem Dienste stehende Chauffeur erheblich<br />

verletzt .wurden. Der letztere war gezwungen,<br />

über 3 Monate ärztliche Hilfe in Anspruch, «u<br />

nehmen, und war auch längere Zeit gänzlich arbeitsunfähig.<br />

Da nun der Autobesitzer seinen<br />

Ohauffeur nur für Taggeld und nicht auch für<br />

Heilkosten versichert hatte, verweigerte er dem<br />

Arzte gegenüber die Begleichung der Honorarforde-'<br />

rung, mit dem Ersuchen, die Rechnung persönlich<br />

dem Chauffeur zuzustellen. Nun die Frage: Ist der<br />

Besitzer des verunglückten Autos nicht von Gesetzes<br />

wegen pflichtig, bei Unverschulden des Chauffeurs<br />

für dessen Heilkosten aufzukommen?<br />

Dr. H. S. in Z.<br />

Antwort: Bevor das Bundesgesetz über den.<br />

Motorfahrzeugverkehr in Kraft trat, haftete der<br />

Dienstherr für Betriebsunfälle seines Chauffeure<br />

nur dann, wenn ihn ein Verschulden traf. Der<br />

wichtigste Fall ist in Art. 339 OR geregelt, deT. beistimmt,<br />

dass der Arbeitgeber für genügende Schutzmassregeln<br />

gegen die Betriebsgefahren zu sorgen<br />

habe, soweit ihm dies billigerweise zugemutet werden<br />

könne. Der Dienstherr würde also für einen<br />

Unfall haften, der seinem Ohauffeur deshalb zu»<br />

stösst, weil er ihn einen schlecht unterhaltenen<br />

oder fehlerhaft konstruierten Wagen führen lässt,<br />

es sei denn, der Dienstherr könne nachweisen, dass<br />

ihn bezüglich des schlechten Zustandes des Fahrzeuges<br />

kein Verschulden trifft z. B. weil der Chauffeur<br />

selber für den Unterhalt verantwortlich ist).<br />

Eine Haftung des Dienstherrn könnte sich, abgesehen<br />

von den in Art. 339 vorgesehenen Fällen<br />

aber auch daraus ergeben, dass er den Chauffeur<br />

anweist, zu rasch zu fahren, oder dass er ihn<br />

zwingt, in übermüdetem Zustande den Wagen zu<br />

lenken. Voraussetzung ist aber wie gesagt immer,<br />

dass ihn ein Verschulden trifft. Immerhin muss<br />

nicht der Chauffeur nachweisen, dass ein Verschulden<br />

gegeben ist, sondern der Arbeitgeber bat zu,<br />

beweisen, dass er die nötige Vorsicht aufgewendet'<br />

habe.<br />

Seit dem 1. Januar 1933 ist nun die Rechtslage<br />

eine völlig andere geworden: Heute haftet der<br />

Halter nach richtiger Auslegung dos Art. 37 MFG<br />

für jeden Unfall, der durch den Betrieb seines<br />

Fahrzeuges verursacht wird, gleichgültig, ob ein<br />

Dritter oder sein eigener Ohauffeur geschädigt<br />

worden ist. Die Haftung ist grundsätzlich unabhängig<br />

von einem Verschulden des Halters. *<br />

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>


Bern, Dienstag, 22. Mai <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 42<br />

Die Legion<br />

Dem kürzlich im «Autler Feierabend > besprochenen<br />

Buch des bekannten italienischen<br />

Journalisten Paolo Zappa € Die Legion marschiert<br />

>, das einen objektiven Einblick in die<br />

harte Welt der Fremdenlegion ermöglicht, entnehmen<br />

wir mit freundlicher Erlaubnis des Montana-Verlages<br />

(Horw-Luzern) einige charakterische<br />

Proben.<br />

Die Red.<br />

Als ich in Bellis Geschäft"zurückkam, begleiteten<br />

mich Trentuno und Kalender, mit<br />

denen ich dicke Freundschaft geschlossen<br />

hatte. Unser Gespräch drehte sich um das<br />

Ereignis des Tages: den Rapport, den der<br />

erste Adjutant dem Kommandanten am Morgen<br />

nach der Auszahlung des Pret (Sold) gemacht<br />

hatte.<br />

Er war besonders erbaulich. Es ergab sich<br />

folgendes: acht Legionäre sassen im Gefängnis<br />

wegen Ungehorsams oder Insubordination<br />

gegen Vorgesetzte, vier, weil sie untereinander<br />

gerauft hatten, dazu kamen hundertvierundzwanzig,<br />

die beim Appell abends um halb<br />

zehn, und drei, die beim Morgenappell gefehlt<br />

hatten.<br />

c Diese drei, Weber, Bernabas und Cuel»,<br />

meinte Trentuno, « kommen sicher in ein paar<br />

Tagen zurück. Es sind drei vieux chameaux.»<br />

Vieux chameaux sind die Legionäre, die wie<br />

die Kamele an den Bled (Wüste) gewöhnt<br />

sind, Desperados, die auf alle Freiheiten, ausser<br />

der einen: sich vollzutrinken, verzichtet<br />

haben. Sie wollen trinken, aber mit der Sicherheit,<br />

nicht ihren Posten und mit dem Porten<br />

Brot und Wein, die wichtigsten Grundlagen<br />

ihres Daseins, zu verlieren. Die vieux<br />

chameaux trinken ganz vernünftig wie Leute,<br />

die eine lange Erfahrung vorsichtig gemacht<br />

hat. Wenn sie merken, dass sie nicht mehr<br />

ganz sicher auf den Beinen stehen, machen sie<br />

rasch, dass sie ins Lager kommen und strekken<br />

sich auf ihrem Feldbett aus. Aber zuweilen<br />

geschieht es doch, dass sie wegen einer<br />

Bemerkung, die ihnen ungerecht scheint, wegen<br />

eines Uebergriffes des Unteroffiziers oder<br />

wegen eines wirklichen oder eingebildeten Unwohlseins,<br />

das der Arzt nicht anerkannt hat,<br />

vom Cafard übermannt werden und dass sie<br />

dann en bombe sich davonmachen.<br />

« Partir en bombe » nennt man bei der Legion<br />

eine Flucht, die aber nicht als Desertion<br />

gedacht ist, sondern ein Verlassen des<br />

Lagers mit dem Gedanken, dahin wieder zurückzukehren,<br />

aber einmal für Stunden oder<br />

ein paar Tage wieder die vollständige Freiheit<br />

zu haben, zu tun oder zu lassen, was man<br />

will, nach acht, zehn oder zwölf Jahren treuen<br />

Dienstes.<br />

Meist wird der Entschluss dazu bei einem<br />

Liter Pinard (Wein) an einem Tag des Pret<br />

gefasst. Zufällig fällt im Gespräch das Wort:<br />

fliehen. Einer hält einen Augenblick inne, um<br />

sein Glas zu leeren. Fliehen? Und dann fliehen<br />

sie eben. Der Abend ist angenehm. Es<br />

ist einer jener Abende, an denen es dem lieben<br />

Gott gefällt, die Menschen mit dem Bazillus<br />

der Sehnsucht und des Heimwehs zu infizieren.<br />

Während der ersten Kilometer sind sie<br />

lustig und forsch, marschieren mit dem gleichmassigen<br />

Schritt des alten Wüstentrotters, der<br />

ihnen im Blui; liegt. Beim Einbruch der Nacht<br />

sind sie schon weit vom Lager, mitten im<br />

marschiert...<br />

Von Paolo Zappa. ,<br />

Bled, in dem gewaltigen eintönigen Bled, in<br />

dem Meer von Alfa, dem Klettergras der<br />

Wüste.<br />

Sie schlafen am Ufer eines Ued oder in irgendeinem<br />

verlassenen Fort ohne Decken und<br />

Stroh unter freiem Himmel. Meist bestimmen<br />

die verstauchten Glieder und die kalte Luft sie<br />

bald wieder zur Umkehr. Wenn aber der Cafard<br />

noch nicht vorbei ist oder wenn der<br />

Wein, den sie getrunken haben, schlecht war,<br />

dann ziehen sie weiter und biegen von der<br />

Hauptstrasse ab, um nicht von den Arabern<br />

entdeckt zu werden. Der Marsch im Sand<br />

zwischen den Alfabüscheln und manchmal<br />

auch über steinigen Boden wird bald fürchterlich.<br />

Nachdem sie zwei oder drei Mahlzeiten<br />

überschlagen und das salzige Wasser des Ued<br />

getrunken haben, merken sie, dass die Freiheit<br />

sie zu drücken anfängt. Noch ein, zwei<br />

Tage, und sie werden als Deserteure erklärt;<br />

Kriegsgericht, Biribi und Zwangsarbeit. Noch<br />

zwei, drei Jahre über die fünfzehn Jahre hinaus,<br />

die das Recht auf eine Pension von dreihundert<br />

Franken monatlich geben und die der<br />

ganze Zweck ihres Daseins gewesen ist. Deserteure?<br />

Bei ihrem Abmarsch hatten sie ja<br />

gar nicht die Absicht, zu desertieren. Sie hatten<br />

ja auch wirklich gar nichts vorbereitet<br />

und nennen jetzt weder Karten noch Kompass<br />

noch Lebensmittel noch Wein ihr eigen.<br />

Ein geheimer Wunsch steigt in ihrer Seele<br />

auf: einer Patrouille zu begegnen, die sie gefangen<br />

nimmt, oder einem Araber, der sie anzeigt,<br />

um vor den Kameraden wenigstens den<br />

Schein zu wahren. Wenn aber am Ende des<br />

vierten Tages ihnen weder eine Patrouille noch<br />

ein Araber begegnet ist, dann beeilen sie sich,<br />

ins nächste Dorf zu kommen und sich der Polizei<br />

zu stellen.<br />

Manchmal tun die vieux chameaux aber<br />

auch nur so, als flöhen sie. Sie verabreden<br />

sich mit einem Araber und lassen sich zwei<br />

oder drei Stunden nach dem Zapfenstreich erwischen.<br />

Sie sind zu viert Der Araber bekommt<br />

100 Franken, so dass bei gleichen Teilen<br />

auf den Mann 20 Franken kommen. Und<br />

20 Franken, das heisst fünf Liter Pinard, wiegen<br />

bei einem alten Legionär, der den Wein<br />

liebt, ganz gut acht Tage Gefängnis auf. Das<br />

ist eine Spekulation wie eine andere.<br />

« Hat der Boxkampf zwischen Rimmer und<br />

dem Russen noch ein Nachspiel gehabt? »<br />

« Es hat mit einer Messerstecherei geendet.<br />

Der Russe wird für dreissig Tage etwa genug<br />

haben.» «Und kommt Rimmer vor das<br />

Kriegsgericht? » «Ich glaube nicht. Höchstens<br />

bekommt er .fünfzehn plus acht'.»<br />

« Was heisst das? »<br />

« Fünfzehn Tage Gefängnis nnd acht «tombeau<br />

», das heisst, er muss acht Tage lang je<br />

zwölf Stunden in einer Art von Graben liegen,<br />

der Sonne und dem Regen ausgesetzt, ohne<br />

sich zu rühren, ohne zu essen, zu trinken oder<br />

zu rauchen.»<br />

« Das ist zwar keine vergnügliche Angelegenheit,<br />

aber andererseits sind die Messerstechereien<br />

hier auch überaus wohlfeil.»<br />

« Fünfzehn plus acht Tage sind der Tarif,»<br />

antwortet mir Kalender. Und er erzählt:<br />

«In Marrakesch putzte ein paar Tage vor<br />

dem Abmarsch Klapowski, der Bursche von<br />

Leutnant Dupuy, den Revolver seines Offiziers,<br />

als er mit dem Deutschen Duschek in<br />

Streit kam. Von Worten gingen sie in Tätlichkeiten<br />

über, und Klapowski schoss schliesslich<br />

einfach auf seinen Gegner los. Glücklicherweise<br />

ging der Schuss fehl. Die Geschichte<br />

kam vor Oberst Matthieu, den Kommandeur<br />

des vierten Regimentes, der dem<br />

Schuldigen fünfzehn plus acht aufbrummte,<br />

weil er sich, ohne Erlaubnis einzuholen, eines<br />

Gegenstandes bedient hatte, der einem Vorgesetzten<br />

gehörte. In dem gleichen Tagesbefehl<br />

wurde ein Schweizer Legionär vor das Kriegsgericht<br />

gebracht, ,weil er in wenig gehöriger<br />

Art einen Befehl eines Vorgesetzten glossiert<br />

habe'.»<br />

« Was hat er denn gesagt? »<br />

« Je m'en fiche et je m'en contrefiche. »<br />

Mangelnder Respekt vor einem Vorgesetzten<br />

ist eine ernste Sache. Trotzdem wird man<br />

ein gewisses Missverhältnis in den beiden Verfahren<br />

finden. Aber ihr müsst wissen, dass<br />

man bei der Legion nicht die gleiche Art und<br />

die gleichen Grundsätze anwenden kann wie<br />

bei den gewöhnlichen Truppen. Man darf<br />

nicht vergessen, dass die Legion zum allergrössten<br />

Teil aus Anormalen, aus der Bahn<br />

Geworfenen besteht, aus Männern ohne Treu<br />

und Glauben. Eben dieser Mangel an Grundsätzen,<br />

nach denen sie ihr Leben einrichten,<br />

hat sie ja zur Legion gebracht. Nur eine eiserne<br />

Zucht, eine Autorität, die jede ihrer<br />

Handlungen überwacht und über die Macht<br />

unmittelbarer und strenger Strafe verfügt,<br />

kann sie zusammenhalten. Alles, was diese<br />

Autorität und diese Zucht schwächt, wird aufs<br />

härteste geahndet. Wenn aber der Dienst genau<br />

eingehalten und die Disziplin beachtet<br />

wird, dann ist auf der andern Seite auch die<br />

Nachsicht gross. Daher werden Fälle, die in<br />

andern Truppenteilen leicht erscheinen würden,<br />

unerbittlich bestraft. Für andere aber, die<br />

sonst ohne weiteres eine lange Gefängnisstrafe<br />

zur Folge haben würden, erhalten die<br />

-ILegibnäre höchstens ein paar Tage. Sehr oft<br />

sogar lassen die Offiziere einfach Gnade für<br />

Recht ergehen, besonders wenn der Schuldige<br />

betrunken war. Betrunkenheit, die im Militärkodex<br />

aller Länder ein erschwerender Umstand<br />

ist, wird in der Legion geduldet und<br />

gilt immer als mildernder Umstand. « Meine<br />

Legionäre,» sagt auch Oberst Roller, der<br />

Kommandant des ersten Regimentes, «trinken<br />

tüchtig, aber sie kämpfen auch tüchtig! »<br />

Das Bataillon brauchte vier Tage, um die<br />

60 Kilometer zurückzulegen, die Kelaa de<br />

M'Gouna Von Bu-Malem trennen. Das letzte<br />

Stück des Marsches war besonders mühsam.<br />

Das Panzerauto hatte uns 25 Kilometer hinter<br />

Kelaa des M'Gouna wieder erreicht. Ebenso<br />

rasch wie ein paar Tage früher das Gerücht<br />

von seinem Eintreffen, hatte sich nachher<br />

die Nachricht von seiner Panne verbreitet<br />

Daher waren verschiedene Gish im Südosten<br />

von Bu-Malem gemeldet. Alle nötigen<br />

Anordnungen wurden getroffen. Das Bataillon<br />

rückte mit äusserster Vorsicht vor.<br />

Nach Kelaa änderte sich die Landschaft<br />

vollständig. Die Hügel wurden höher und<br />

wirkten noch trostloser und wilder; ein furchtbares<br />

Land aus Lava und erloschenen Vulka-<br />

Lampions in der Mainacht<br />

Von Hermann Hesse.<br />

Warm in dunkler Gartenkühle,<br />

Schweben bunte Ampelreih'n,<br />

Senden aus dem Laubgewühle<br />

Zart geheimnisvollen Schein.<br />

Eine lächelt hell zitronen,<br />

Rot und weisse lachen feist,<br />

Eine blaue scheint zu wohnen<br />

Im Geäst wie Mond und Geist.<br />

Eine plötzlich steht in Flammen,<br />

Zuckt empor, ist rasch verloht...<br />

Schwestern schauern still zusammen,<br />

Lächeln, warten auf den Tod:<br />

Mondblau, Weingelb, Sammetrot.<br />

nen. Die nackten und steinigen Grate des Gebel<br />

Sagro mit ihren steil abstürzenden Abhängen<br />

umschliessen enge und verlassene Täler:<br />

Täler des Todes und der Furcht.<br />

Die Beschaffenheit des armseligen Landes<br />

ist für einen Hinterhalt besonders günstig. Auf<br />

diesem Gelände, das eigens für den Guerillakrieg<br />

geschaffen scheint, nutzt der Shleh wunderbar<br />

seine Eigenschaften aus: überraschende<br />

Schnelligkeit, Widerstandskraft und vor<br />

allem jene Raubtierart beim Angriff, die durch<br />

lange Uebung im Kriegführen gezüchtet wird.<br />

Gleichgültigkeit dem Tod gegenüber verstärkt<br />

noch diese natürliche Befähigung zum Kampf,<br />

die aus dem Moslim je nach den Umständen<br />

einen gefährlichen Gegner oder einen wertvollen<br />

Verbündeten macht.<br />

Plötzlich, ungefähr 18 Kilometer vor Bu-<br />

Malem, ertönte ein schriller Pfiff. Die Kolonne<br />

machte an einer scharfen Biegung des<br />

Weges halt.<br />

Die Mokhazni hatten einen kleinen Hügel<br />

hundert Meter weiter vorn erklommen. Sie<br />

suchten aufmerksam und unruhig den Horizont<br />

ab. Es schien, als ob in der Ferne einige<br />

Flintenschüsse ertönten. Man konnte nur<br />

schlecht hören wegen des dauernden Auspuff-<br />

KlHdaetwdieeattfacUu&M.<br />

Die ewige Wahrheit.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

«Wje ich das meine? Sehr einfach. Wenn<br />

die Herren Ehemänner für ihre Frauen keine<br />

Zeit haben. Freilich... auf Sie, Professor,<br />

trifft das nicht zu, denn Ihre Berufslast ist<br />

ungeheuerlich. Man kann nicht gleichzeitig<br />

in Sorrent, in Rom, in Florenz und in Batavia<br />

sein.» Sie lachte. «Und gerade in Italien<br />

ist es angenehm, Gesellschaft zu finden. Wir<br />

Asiaten haben für die Schätze der Kultur, die<br />

uns dort geboten werden, eigentlich wenig<br />

Verständnis.»<br />

«Ich bin ganz Ihrer Ansicht.»<br />

«Ich freute mich damals, Ihre liebe Frau<br />

zu sehen. Ich möchte sagen, es ist ein gewisses<br />

Gefühl der Anhänglichkeit. Wenn ich<br />

auch persönlich mit ihr nie in Berührung kam.<br />

Ich sehe sie noch als kleines Mädchen vor<br />

mir. Sie wissen doch, wie exklusiv die Offizierskreise<br />

sind. Namentlich in Singapore.<br />

Mein Mann und ich kamen dann auch bald<br />

nach Srinagar.» Der Professor hatte das Gefübl<br />

sie ging die die Katze um den heissen<br />

Brei. Er schwieg und wartete. «Ein sehr<br />

netter Mensch, mit dem sie beisammen war.»<br />

Sie hob herausfordernd das Kinn, wie wenn<br />

sie eine Antwort erwarte. Keine Miene regte<br />

sich im Gesichte des Professors. «Was der<br />

Zufall oft für eine Rolle spielt. Kein Wunder,<br />

wenn man abergläubisch wird. In Sorrent...<br />

wer sitzt im Speisesaal neben uns am Tische?<br />

Ihre liebe Frau. Ein auffallend hübscher<br />

Mensch, der mit ihr war. Wen sehen wir am<br />

Forum Romanum? Ihre liebe Frau! Ihr Begleiter<br />

führte sie am Arm. Meinem Mann ist<br />

es nicht eingefallen, mir dort den Arm zu<br />

geben, trotzdem man sich in diesem historischen<br />

Steinbruch die Beine brechen kann.<br />

Und dann... dieser Zufall...», theatralisch<br />

hob sie die Hand, an der ihr Perlenbeutel mit<br />

dem Reservegebiss baumelte, «... wer steht<br />

in Florenz am Grabmal der Medici, wenn man<br />

schon dort ist, sieht man es sich auch an...<br />

Ihre liebe Frau und dieser reizende Mensch.<br />

Arm in Arm. Ich finde das sehr nett von ihm.»<br />

Endlich schwieg sie. Der Professor zog das<br />

Taschentuch und fuhr sich über die Stirne,<br />

die ein leichter Schweiss bedeckte. Keine<br />

Linie regte sich an ihm. Die Frau des Reverend<br />

wartete mit einem verkniffenen Lächeln<br />

auf eine Antwort.<br />

«Meine Frau hatte damals Glück auf ihrer<br />

Reise», langsam fügte der Professor Wort<br />

an Wort, «sie traf unterwegs einen Bekannten<br />

von uns, ich glaube, er ist von Beruf<br />

Kunsthistoriker. Auf einer italienischen Reise<br />

eine grosse Annehmlichkeit.» Der Professor<br />

war sich selbst nicht klar, wen er mit dieser<br />

von ihm geistesgegenwärtig erfundenen Person<br />

meinte. «Sie werden zugeben», er lächelte<br />

gezwungen, «dass Mrs. van der Witte sich<br />

auf einer Reise nicht von irgendeinem Fremden<br />

und Unbekannten Gesellschaft leisten<br />

lässt.»<br />

«Das dachte ich auch. Ich hielt ihn sogar<br />

für einen Verwandten.»<br />

«Verzeihen Sie, Mrs. McCarthy, wenn ich<br />

mich von Ihnen verabschiede, ich habe morgen<br />

einen schweren Arbeitstag vor mir. Gute<br />

Ueberfahrt.» Mit einem äusserlich freundlichen<br />

Lächeln reichte er ihr die Hand. Sie<br />

nickte herablassend.<br />

Der Professor warf sein Geld auf den<br />

Tisch und trat auf die Strasse. Wie ein Nebel<br />

lag es vor seinen Augen, die Kehle war ihm<br />

wie zugeschnürt. Eine heisse Backofenluft<br />

nahm ihm den Atem. Ihm war, wie wenn er<br />

einen eisernen Reif um die Stirne trüge.<br />

Wenn er sie wenigstens noch gefragt hätte,<br />

was sie mit dem Philipp Haines meinte? Am<br />

Koningsplein warf ihn ein heisser Windstoss<br />

fast um. Er drückte sich in eine der kleinen<br />

Nebenstrassen, in denen ihn der Wind und<br />

der aufwirbelnde Staub nicht so zu fassen<br />

vermochte. Rechter Hand über einer chinesischen<br />

Wäscherei baumelte als Aushängeschild<br />

an einem Bambusstäbchen ein rot beleuchteter<br />

Papierlampion wie eine Feuerkugel<br />

im Wind hin und her. Und hier war es,<br />

dass oft ein kleinster und unbedeutender Nebenumstand<br />

in den Gedanken eines Menschen<br />

eine Brücke zu schlagen vermag. In dem<br />

Augenblicke, in dem er den rotbeleuchteten,<br />

baumelnden Papierlampion vor sich sah, erinnerte<br />

er sich... wer Philipp Haines war...<br />

der dem Manne so ähnlich, mit dem seine<br />

Frau in Italien gesehen wurde.<br />

Auf Jahre eilten seine Gedanken zurück.<br />

Er sah sich auf einem Regimentsfest der<br />

Lancashire-Füsiliere... ein tobendes Durcheinander<br />

weingeröteter Gesichter... dazwischen<br />

die schmetternden Klänge der Regimentsmusik<br />

... ein Stimmenchaos lachender,<br />

grölender Menschen... mitten auf einer langen<br />

Tafel in einem Wirrwarr zerbrochener,<br />

übereinandergeworfener Schüsseln, Teller,<br />

Gläser... stand einer, den Kragen seines<br />

Waffenrockes in der erstickenden Hitze weil<br />

geöffnet...<br />

'Fortsetzung folgt.)


gerausches vom Motor des Panzerautos. Nach<br />

ein paar Minuten Aufenthalt nahm das Bataillon<br />

seinen Marsch wieder auf. Man zog an<br />

einem sehr grossen Eingebornendorf vorbei,<br />

das vor kurzem in Brand gesteckt worden<br />

war. In der weissglühenden Luft schien es<br />

noch zu brennen. Nur die Hunde der Eingeborenen,<br />

die wie Katzen niemals ihre Wohnungen<br />

im Stich lassen, waren dort geblieben<br />

und heulten in die Wüste hinein.<br />

Der Weg stieg allmählich an einem Hügel<br />

empor und schmiegte sich all seinen Vor-<br />

$prüngen und Ausbuchtungen an. An einem<br />

dieser Vorsprünge sprangen die Mokhaznis<br />

vom Pferd, machten die Gewehre schussbereit<br />

und versteckten sich hinter Felsen. Das Bataillon<br />

hielt sofort an. Das grosse Schweigen,<br />

das folgte, wurde nur vom Ticktack der<br />

Schüsse unterbrochen.<br />

Die Kolonne wurde von einer Schar Ait Yafelmans<br />

angegriffen, die auf einem Hügel gegenüber,<br />

der die Strasse beherrschte, aufgestellt<br />

war. In voller Ruhe, als handle es sich<br />

um ein einfaches Manöver auf dem Exerzierplatz,<br />

aber sehr schnell und bestimmt, hatte<br />

sich das Bataillon um die Maschinengewehre<br />

und das Panzerauto gruppiert.<br />

Unterdessen erklomm die erste Abteilung<br />

Maschinengewehre, von zehn Mann mit aufgepflanztem<br />

Bajonett begleitet, den Hügelkamm,<br />

von dem die Schüsse gefallen waren.<br />

Aber dieser Angriff auf den Kopf der Kolonne<br />

war nur eine Finte gewesen, um den Ueberfall<br />

einer andern Schar Ait Yafelmans auf das<br />

Ende des Bataillons zu erleichtern. Und wirklich,<br />

kaum hatte die Maschinengewehrabteilung<br />

den Gipfel des Hügels erreicht, da tauchte<br />

von einem andern Grat her die Schar von<br />

schwarzen Burnussen auf und stürzte sich auf<br />

die Nachhut.<br />

Der Kommandant hatte diesen Angriff vorausgesehen.<br />

Die Läufe aller Maschinengewehre<br />

waren auf einen Uebergang, der überschritten<br />

werden musste, gerichtet, die genau<br />

eingestellten Schüsse warfen einen um den<br />

andern der Angreifer nieder.<br />

In weniger als einer Viertelstunde konnte<br />

das Bataillon den Marsch fortsetzen. Nach<br />

200 Metern trennte sich eine Maschinengewehrabteilung<br />

von der Gruppe und nahm auf<br />

dem Kamm des nächsten Hügels Aufstellung,<br />

um die Mannschaften zu decken, die weiter<br />

als erste abrückten. Unter dem schützenden<br />

Feuer dieser Abteilung zog sich die erste in<br />

guter Ordnung zurück und besetzte den Kamm<br />

eines andern Hügels. Und so wechselte allmählich<br />

jede Abteilung von einem zum nächsten<br />

Hügel in vollkommener Ordnung hinüber,<br />

indem sie den Rücken der andern deckte und<br />

für die Sicherheit des Bataillons sorgte.<br />

Ein solches Manöver heisst im Jargon des<br />

Kolonialkrieges decrochage. Der Marsch des<br />

Bataillons war bis nach Bu-Malem eine einzige<br />

dauernde decrochage.<br />

Man kann sich leicht vorstellen, was für ein<br />

Vergnügen unser Marsch war. Immerhin waren<br />

die Verluste gering: vier Leichtverwundete<br />

und acht Vermisste.<br />

(Schhiss tolgU<br />

„Djateste<br />

Eine kleine Geschichte von der Frauen List.<br />

Um die Geschichte, die hier erzählt werden<br />

wird, zu verstehen, muss man wissen,<br />

dass in Arabien ein Spiel — auch bei uns<br />

ist es bekannt, und zwar unter der Bezeichnung<br />

« J'y pense » — « Ich denke daran » —<br />

im Gebrauch ist, welches in einer Wette be-<<br />

steht, nichts von dem anderen anzunehmen,,<br />

ohne dabei das Wort « diäteste » auszusprechen.<br />

Solch ein Scherzspiel dauert oft<br />

Wochen hindurch, denn beide Teile strengen<br />

nicht nur ihre Aufmerksamkeit, sondern auch<br />

ihren Scharfsinn an, um einander zu überraschen<br />

und so den Gegenspieler zu verleiten,<br />

ohne an «diäteste» zu denken, etwas anzunehmen<br />

und damit die Wette zu verlieren.<br />

Bin Sufis, der als Philosoph in Dchidda<br />

lebte, hatte — nun ja, er war hübsch, lebensfroh<br />

und nicht unempfindlich gewesen —<br />

jahrelang dem weiblichen Geschlecht gehuldigt,<br />

doch als mit dem Alter der Verstand<br />

gekommen, nahm sich Bin Sufis vor, klüger<br />

und vorsichtiger werden zu wollen. Er<br />

schrieb daher über der Frauen List und<br />

Ränke ein Buch, das er stets auf seinen<br />

Reisen bei sich führte, um sich bei jeder<br />

Gelegenheit daraus Rat holen zu können.<br />

Eines Tages kam Bin Sufis an einem<br />

Beduinenlager vorüber. Am Eingang des<br />

Zeltes hockte eine wunderschöne, gutgewachsene<br />

und junge Frau, die den gebotenen<br />

Gruss freundlich erwiderte und den Fremdling<br />

gastfrei einlud, sich im Zelte auszuruhen.<br />

Der Philosoph hatte kaum Platz<br />

genommen, da fühlte er sich von dem Zauber,<br />

der von dem liebenswerten Weibe ausging,<br />

gefesselt. Da ihn dieses Gefühl nicht<br />

angenehm deuchte — denn ihm .bangte um<br />

die Festigkeit seiner Philosophie —, so nahm<br />

er Zuflucht zu seinem Buch, las und las und<br />

schlug die Augen nicht mehr auf.<br />

Den andächtig Lesenden störte die Frau:<br />

«Es ist wohl ein treffliches Buch, in das<br />

du dich vertiefst?»<br />

«Allerdings,» gab der Philosoph zur Ant-*<br />

wort, «viele Geheimnisse enthält dieses<br />

Buch...»<br />

«Die du mir nicht offenbaren willst?» fiel<br />

ihm mit schmollenden Tönen die Frau in<br />

die Rede.<br />

«Es enthält,» belehrte er sie, «das vollständige<br />

'.eichnis aller Künste schlauer.<br />

Frauen. Du~a da du aus diesem Buch, nichts<br />

Neues lernen könntest, so. dürfte • esÄfk<br />

kaum belustigen.»<br />

«Und bist du wirklich sicher,» lächelte die<br />

Araberin, «dass alle Frauenlisten darin enthalten<br />

sind?»<br />

«Gewiss!» versicherte der Weise, «schrieb<br />

ich doch selbst jene Zeilen. Seite für Seite<br />

nach meinen Erfahrungen...»<br />

«Erfahrungen!» jubelte die schöne Frau.<br />

«Ach, ich bitte dich, erzähle ein wenig aus<br />

deinem Leben.»<br />

Da vergass der Philosoph sein Buch und<br />

alle seine Weisheit. Je kühner er sprach, je<br />

feuriger er erzählte, um so stiller, versonnener<br />

und liebreizender wurde die schöne<br />

Frau. Beider Herzen entflammten. Plötzlich<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

sah die junge Frau ihren Mann vom Felde<br />

heimkehren.<br />

«Um Allahs Willen! Wir sind verloren!»<br />

rief sie aufs höchste erschrocken. «Wenn<br />

mein Gemahl dich sieht, ermordet er uns<br />

beide — schnell, verbirg dich in dieser<br />

Kiste!»<br />

Der knieschlotternde Philosoph besann sich<br />

nicht lange und schlüpfte in den leeren<br />

Kasten, den die Frau hastig verschloss. Dann<br />

lief sie ihrem Gatten entgegen.<br />

«Allah sei Dank, mein Gebieter!» sprach<br />

sie ihn erregt an. «Du kommst gerade zur<br />

rechten Zeit. Ein Fremdling besuchte mich,<br />

ein Philosoph, der ein dickes Buch geschrieben<br />

hat, das von der Frauen List handelt —<br />

jedoch der Mann schien nicht nur weise zu<br />

sein, denn bald wurde er verwegen und redete<br />

zu mir nur von Liebe.»<br />

Die eifersüchtige Wut, in die der Beduine<br />

bei den Worten seines Weibes geriet, war<br />

gering, gemessen an der Todesangst des<br />

Philosophen, der in seinem Versteck jedes<br />

Wort wie einen Dolchstoss fühlte.<br />

«Wo ist der Elende!» schrie der Sohn der<br />

Wüste. «Wo ist der räudige Hund, den ich<br />

mit meinen Händen erdrosseln will?»<br />

«Hier in diesem Kasten,» entgegnete die<br />

Frau und reichte dem Tobenden den Schlüssel.<br />

Mit Tönen, die wie das Brüllen eines verwundeten<br />

Löwen klangen, stürzte sich der<br />

Wütende auf die Kiste — da lachte sein<br />

junges Weib hellauf, lachte und lachte, dass<br />

der Gatte ganz verdutzt zurückschreckte.<br />

«Gewonnen! Gewonnen!» rief sie, vergnügt<br />

in die Hände klatschend, «du nahmst den<br />

Schlüssel, ohne .djateste' zu sagen!»<br />

Da Hess der Mann die Arme fallen und<br />

knickte zusammen.<br />

«0, Weib,» sagte er leise, «gewonnen hast<br />

du — doch du Böse hättest mir den Schreck<br />

ersparen können.»<br />

Artig gab er den Schlüssel zurück und verliess<br />

— ein besiegter Ehemann — das Zelt.<br />

Als er ausser Sicht, zog die junge Frau<br />

den halbtoten Philosophen aus der Kiste<br />

hervor.<br />

«Tiefgelehrter, weiser Herr,» sprach sie<br />

mit feinem Lächeln, «ziehe ruhig deiner<br />

Strasse, aber vergiss nicht, dieses kleine<br />

Stückchen ebenfalls in dein Buch einzutragen.»<br />

P. P.<br />

Bunte Chronik<br />

Das Glück von Edenhall zerbricht.<br />

Das Schloss von Edenhall, dessen junger<br />

Lord einst das Schicksal herausgefordert<br />

hat, ist tatsächlich jetzt dem Abbruch verfallen.<br />

Jahrhundertelang war es die Heimat<br />

der Familie Musgrave, die zu den allerältesten<br />

Geschlechtern Englands gehört. Ihre<br />

Vorfahren sind schon in den Urkunden erwähnt,<br />

die über die Schlacht von Hastings<br />

im Jahre 1066 vorhanden sind, Unter König<br />

Jakob I. erhielten die Musgraves den Grafentitel.<br />

Edenhall war immer wegen seiner<br />

glanzvollen Einrichtung bekannt. Aber noch<br />

bekannter ist der Becher, der von Uhland<br />

besungen worden ist. Es ist ein alter Glasbecher<br />

sarazenischer Herkunft, der wohl aus<br />

den Kreuzzügen stammt und jetzt in der<br />

Bank von England aufbewahrt wird. Vor<br />

Jahrhunderten soll ein Bedienter nachts an<br />

einer heiligen Quelle Wasser geschöpft haben.<br />

Als er sich der Quelle näherte, tanzten<br />

um ihn herum Feen, die beim Anblick des<br />

Menschen schleunigst auseinanderstoben. Der<br />

Diener konnte rasch das wundervolle Glas<br />

ergreifen, aus dem die Feenköniein trank.<br />

Das Glas wurde seitdem in der Familie d«r<br />

Besitzer von Edenhall sorgsam aufbewahrt,<br />

damit sich der Fluch der Feenkönigin nicht<br />

erfüllen sollte. Es handelt sich um einen Becher,<br />

der fast 20 cm hoch und 10 cm breit<br />

ist; er gehört zu den feinsten Trinkgefässen,<br />

die aus dem Mittelalter erhalten sind. Aber<br />

wenn er auch erhalten ist. so hat sich, wie<br />

«Daily Telegraph» berichtet, an Edetihall<br />

doch das Schicksal erfüllt. Das Land ist verkauft<br />

worden, da aber kein Liebhaber für<br />

das Landschloss sich gefunden hat, wird es<br />

jetzt abgebrochen werden.<br />

Vernichtungsfeldzug gegen Tauben.<br />

Die Stadt Asrram hat erst kürzlich «ine<br />

sogenannte «Entrattungswoche» durchgeführt,<br />

der jetzt eine « Enttaubungswoche »<br />

folgen soll. Die Tauben von Agram haben<br />

sich, ähnlich wie die von Venedig, zu einer<br />

wahren Landplage entwickelt, ohne dass sie,<br />

wie in der italienischen Stadt, besonders geschätzt<br />

würden. Ihr Fleisch ist ungen'essbar,<br />

da es nach — Benzin schmecken soll!<br />

Ein Fisch, der sich totkitzeln lässt.<br />

Im Golf von Mexiko lebt ein Stachelfisch<br />

Corbina, welcher sich aufbläht, wenn man<br />

ihn unterm Bauche streichelt. Die Kinder<br />

der Indios machen sich ein Vergnügen daraus,<br />

den Fisch so lange zu kitzeln, bis er<br />

platzt und zusammensinkt.<br />

Erdbeben erschllesst zwei Gasauellen.<br />

Rumänien ist in den letzten Wochen von<br />

mehreren kleinen Erdbeben heimgesucht<br />

worden, die ziemlich viel Unheil anrichtetr"\<br />

der Gemeinde Turan aber Segen brachten.<br />

In unmittelbarer Nähe des Ortes öffneten<br />

sich nämlich Erdspalten, von denen zwei<br />

Gas ausströmten, das industriell nutzbar gemacht<br />

werden kann. Die Bauern, auf deren<br />

Feldern die Erdspalten sich aufgetan haben,<br />

dürften durch die Gasquellen zu Millionären<br />

geworden sein.<br />

Was heisst « blitzschnell» ?<br />

Durch zahlreiche photographische und filmische<br />

Aufnahmen in einem komplizierten<br />

Apparat stellte man fest, dass die Geschwindigkeit<br />

des Blitzes zwischen 20.000—100,000<br />

Kilometer in der Sekunde beträgt.<br />

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N°42 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

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Dame und Auto<br />

Von Ninoru<br />

Der Autosport ist für die Dame nicht mehr<br />

neu. Er kam mit der veränderten Lebensauffassung<br />

und Einstellung der Frau überhaupt;<br />

er war die Folge ihrer Empörug gegen die<br />

dmmer weiter, greifende Einengung ihres Wesens<br />

in ungesunde und verknöcherte Konveaiienz,<br />

die keinen Inhalt, sondern eben nur<br />

noch Form bedeutete. Und da das Auto als<br />

einer der Rettungsengel aus der Enge dieser<br />

Form kam, wurde es auch sofort mit der Vehemenz<br />

ergriffen, die uns Damen vom Gefühl<br />

eingegeben wird.<br />

• Heute werden nun aber auch die konservativsten<br />

unter den Damen zugeben müssen,<br />

dass wir nicht mehr von der modernen Entwicklung<br />

fernzuhalten sind.<br />

Die Dame hat, in rascher Besitzergreifung<br />

einer grossen Zahl neuer, ihr bisher verschlossener<br />

Gebiete in mancher Beziehung<br />

bewiesen, dass sie sich auch den Problemen<br />

der Technik gegenüber nicht laienhaft einstellt.<br />

Ging die technische Entwicklung des<br />

Mannes harmonisch, langsam durch Jahrhunderte<br />

vor sich, so machte die Frau den gleichen<br />

Weg im Zeitraum einer Generation. Und<br />

in Anbetracht der Tatsache, dass wir nur<br />

sprunghaft und im Tempo unserer jetzigen<br />

Lebensauffassung fortgeschritten sind, muss<br />

doch anerkannt werden, dass wir im Grunde<br />

genommen in dieser so kurzen Zeit viel gelernt<br />

haben. Oder nicht?<br />

Doch — und das möchte ich ganz besonders<br />

betonen 1 — unsere Einstellung zum Auto<br />

ist anders als die des Mannes, bedingt durch<br />

die Wesensverschiedenheit der Naturen. Der<br />

Herr ist imstande, immer wieder neue technische<br />

Verbesserungen hervorzubringen, selten<br />

aber wird sich eine Dame derart mit<br />

Technik befassen können, dass sie wesentliche<br />

Neuerungen zu schaffen imstande ist.<br />

Die Dame nimmt das Auto als fertige Schöpfug,<br />

sie pflegt es, gibt ihm ihre Gedanken,<br />

ihr Gefühl.<br />

Deshalb soll man nicht allgemein von Vermännlichung<br />

und Snobismus reden, wenn<br />

man von der Dame spricht, die versucht, sich<br />

auf den verschiedensten Gebieten des modernen<br />

Lebens den Herren anzupassen. Sicherlich<br />

ist auch die physische Gesundung<br />

der Frau gerade mit der Verwirklichung der<br />

Forderung nach Natürlichkeit und gleichzeitig<br />

mit der Anspannung unserer Sinnesorgane<br />

beim Sporttreiben in einem grossen Masse<br />

bei der Autofahrerin auf die Benutzung des<br />

Wagens zurückzuführen.<br />

Die Zeiten sind vorüber, welche die autofahrende<br />

Frau als Novum anstaunten. Viele<br />

machen täglich ihre Fahrprüfung und wenn<br />

das so weitergeht, wird die Zahl der Fahrerinnen<br />

gegenüber den Fahrern nicht mehr<br />

erheblich zurückstehen.<br />

Doch die Zahl der Fahrerinnen, die sich<br />

vollständige Klarheit über das Verhältnis der<br />

Dame zum Auto geben, ist ausserordentlich<br />

kleinu Um nicht altmodisch zu scheinen oder<br />

der Freundin nicht nachstehen zu müssen,<br />

fahren sie einen Wagen, den sie nicht beherrschen.<br />

Ich kenne Damen, die beim Fahren<br />

Tantalusqualen ausstehen, an Platzfurcht<br />

leiden und nach jeder Fahrt krank sind. Sie<br />

wollen nicht zugeben, dass das Auto für sie<br />

niemals ein vollständig zu assimilierendes<br />

Wesen bedeutet.<br />

Hut ab vor den Berufsfahrerinnen, besser<br />

gesagt — vor den Zweckfahrerinnen. Was<br />

nicht aus Vergnügen geschieht, ist immer Arbeit,<br />

und wenn die Arbeit bei der Frau in Beruf<br />

ausartet, ist Achtung und Beachtung am<br />

Platz. Ihr Wagen ist nicht immer der sauberste<br />

und der Autodress ist auch nicht immer<br />

wie er sein sollte. Aber diese Fahrerinnen<br />

können fahren und wissen eine Vergnügungsfahrt<br />

zu schätzen.<br />

Die Rennfahrerin ist noch eine ziemlich<br />

seltene Erscheinung. Sie spielt ihre Hosenrolle<br />

zu gründlich, ihr Herz ist in die Versenkung<br />

gefallen. Warum tut sie was Halbes?<br />

Sie ist ein halber Mann — zu einem<br />

ganzen wird es doch niemals reichen.<br />

Wir sollen den Autosport nicht zu intensiv<br />

betreiben, nicht bis zur Uebermüdung.<br />

Denn eine unausgeruhte Frau ist im Haushalt<br />

nichts wert, und wenn Haus und Hof<br />

leidet, ist es mit dem häuslichen Frieden vorbei.<br />

Betrachten wir das Auto als Kamerad,<br />

der uns grosse Freuden vermittelt, schöne<br />

Erlebnisse bringen kann und ein Wesen voll<br />

Kraft. Darum haben wir auch in uns den fiebernden<br />

Wunsch mach der Beherrschung dieser<br />

Kraft, nach der Bändigung und Ausnützung<br />

aller der in ihm verborgenen Möglichkeiten.<br />

Mit dem Auto kam für uns ein tieferes<br />

Eindringen in die Schönheiten der Natur.<br />

Als Kind beneideten wir die Vögel als die Bezwinger<br />

von Raum und Zeit, als unabhängige<br />

Geschöpfe von kleinen und kleinlichen Dingen.<br />

Das Auto erfüllt ein wenig unsere Wünsche,<br />

es den Beneidenswerten gleichzutun.<br />

Hinaus in die Natur! Lernen wir Land und<br />

Leute kennen. In der Stille der Einsamkeit<br />

werden wir viel Urwüchsigkeit, viel Unverdorbenheit<br />

begegnen, die wohltuend sein<br />

wird. Bewundern wir den Sonnenuntergang,<br />

gemessen wir einmal die Stille der Nacht,<br />

den Sternenhimmel über uns, den Wald neben<br />

uns, das Unendliche vor uns — dann haben<br />

wir Gott in uns.<br />

Einen grossen Gewinn dürfen wir auf das<br />

Konto unseres Autos buchen. Der Verkehr<br />

auf der Strasse zwingt uns zur Wachsamkeit,<br />

er schärft unsere Beobachtunggabe.<br />

Wir sehen Dinge, die uns früher gar nicht<br />

auffielen, wir bekommen einen sicheren Blick,<br />

wir lernen besser sehen. Nur für die Schaufenster-Auslagen<br />

haben wir kein verweilendes<br />

Interesse mehr, aber das kommt unserer<br />

Kasse zugute.<br />

Ich habe nicht den Eindruck, dass wir —<br />

mit gutem Willen — eine Gefahr für den<br />

Verkehr bedeuten, und gute Fahrerinnen haben<br />

das Recht, dass vollste Vertrauen ihrer<br />

Kollegen zu verlangen. Die Dame am Volant<br />

wird immer strenger kritisiert werden ajs<br />

der Mann, und nicht selten ist das Urteil ungerecht;<br />

sie wird immer kämpfen müssen um<br />

objektive Anerkennung. Dabei fährt die<br />

Dame viel vorsichtiger als der Herr, viel<br />

langsamer, teils aus Verantwortungsgefühl,<br />

und dann begibt sich die Frau nicht gern in<br />

Gefahr. Es ist in der Unfallstatistik nachgewiesen,<br />

dass der Mann ein viel grösserer<br />

Unheilstifter ist als die Frau; das will zwar<br />

im Autoverkehr nicht viel sagen, da die meisten<br />

Frauen zum Vergnügen fahren, während<br />

der Mann eilige Geschäfte abzuwickeln hat.<br />

Das Tempo des Autosoorts stellt gestei-<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 42<br />

gerte Anforderungen an die fahrende Dame<br />

im Vergleich zu früher. Nur ein gesunder<br />

Körper kann ihnen gewachsen sein. Da dieser<br />

durch wenig Bewegung zum Fettansatz<br />

neigt, so ist Turnen oder sonst Körperbewegung<br />

unbedingt erforderlich.<br />

Einen streng vorgeschriebenen Autodress<br />

gibt es nicht. Im geschlossenen Wagen, geschützt<br />

von Wind und Wetter, genügt jeder<br />

Sportanzug, der Jahreszeit angepasst; Mäntel<br />

und Kappen sind als Schutz im offenen<br />

Wagen nötig. Von einer einheitlichen Mode<br />

kann man nicht sprechen, aber immer wird<br />

die Frage sein, ob wir uns sportlich betätigen<br />

oder zur Unterhaltung und Zerstreuung<br />

fahren. Wir werden uns für eine Weltreise<br />

anders anziehen, als für eine kurze Fahrt<br />

durch sonnige Gegenden. Hin und wieder<br />

sieht man noch Autos, deren Insassen den<br />

Eindruck erwecken, als ob sie eine Nordpolfahrt<br />

unternehmen wollten, dabei machen<br />

sie eine kleine Spazierfahrt. Kürzlich sah ich<br />

eine Familie Neureich mit ungeheuer langen<br />

Ledermänteln, Sturzhelmen und Riesenhandschuhen,<br />

sogar der Hund trug eine Autobrille.<br />

Seien wir praktisch, seien wir sachlich, verbinden<br />

wir Hygiene und Aesthetik.<br />

Die Frau, die eine grössere Reise allein<br />

machen will, sollte ihren Wagen kennen wie<br />

ihr Herz. Solange die Automobilisten keine<br />

technische Prüfung zu absolvieren haben,<br />

muss uns das Studium des Motors ein Privatvergnügen<br />

sein. Wir werden erst dann an<br />

unserem Wagen richtige Freude haben, wenn<br />

wir ihn kennen, ihn zu behandeln verstehen<br />

und fähig sind, kleine Störungen selbst zu<br />

beheben.<br />

Wie stellt sich der Mann zu der autofahrenden<br />

Dame?<br />

Wir Frauen sollen uns da nicht täuschen.<br />

Ein Mann ist viel zu gerecht, um eine gute<br />

Leistung nicht anzuerkennen, aber bewundern<br />

wird er eine Dame am Volant nie, er<br />

bekommt vielleicht Respekt. Das ist aber<br />

auch alles.<br />

Der Mann als Begleiter ist, sofern es nicht<br />

der gütige Mann des Herzens ist, ein schlechter<br />

Fahrgast und für eine nicht ganz sichere<br />

Fahrerin eine direkte Gefahr. Das sind besonders<br />

diejenigen Männer, die keine Ahnung<br />

vom Fahren haben, überhaupt mit der<br />

Technik auf Kriegsfuss stehen. Sie sind beim<br />

Fahren nervös und misstrauisch, halten sich<br />

manchmal an der Türe fest, um im Falle einer<br />

Gefahr schnell draussen zu sein. Einesteils<br />

kommen sie nicht rasch genug ans Ziel,<br />

anderseits suchen sie mit ängstlichen Augen<br />

den Kilometerzähler. Deshalb ist ein einzelner<br />

männlicher Fahrgast immer ein unbehagliches<br />

Gefühl, mehrere sind in diesem<br />

Falle besser; der einzelne wird dan


N°42 — 193* AÜTÖJVtOBTt-RCVUC<br />

Fahrten durchs Bärnerland<br />

Sehenswert: Die Gegend um den Bieler- und<br />

Murtensee. Von Biel dem See entlang über Twann,<br />

L i g e r z nach N e u v e v i 11 e. Prächtiges Rebgelände<br />

mit reizvollem Ausblick auf See und Alpen.<br />

Neuveville gegenüber die vielbesuchte Petersinsel.<br />

Weiter durch das malerische Weinstädtchen Erlach<br />

mit seinem imposanten Schloss und schönem<br />

Rathaus. Auch die Uferstrasse über N i d a u und<br />

Lüscherz nach Erlach ist abwechslungsreich und<br />

führt durch eine frohe Landschaft. Empfohlen sei<br />

aber vor allem die prächtige Höhenstrasse über<br />

Orvin und Lignieres (Chasseral) nach St. Blaise und<br />

der Ausflug nach Macolin.<br />

Hübsch ist Murten, das altertümliche, mauerumgürtete<br />

Städtchen am gleichnamigen See, der die<br />

wärmsten Strandbäder der Schweiz besitzt. Die<br />

Strasse von Bern nach Murten ist die grosse Verkehrsader<br />

zwischen Mittelschweiz und Genfersee,<br />

gut ausgebaut, und bietet viele schöne Landschaftsbilder<br />

und Ausblicke auf den Jura und die Alpen.<br />

Murten gegenüber befinden sich Mötier, Praz und<br />

Sugiez, drei kleine, frohmütige und malerische Dörflein<br />

und beliebte Ausflugsziele.<br />

Lohnend sind die zahlreichen Abstecher, die sich<br />

von der Emmenthaler Hauptroute aus unternehmen<br />

lassen. Hervorragend schön ist die Schallenbergroute<br />

durchs Emmental. Strassenzustand gut, Ge-<br />

Tour überstrahlt beinahe allzusehr all die übrigen<br />

Tausender werden. Der Rühm dieser herrlichen<br />

birgscharakter, starko Steigungen und Gefälle. Möglichkeiten, die das Ländchen bietet und die wir<br />

Prächtige Ausblicke auf die fruchtbaren Täler und deshalb auch ins Licht setzen möchten. Da ist einmal<br />

die Kerenzerbergstrasse (700 m)i vor Höhen der Emme und einen Teil der Alpen.<br />

Jahren<br />

Bei Schüpbach zweigt die Strasse links ab in<br />

das breite Tal der grossen Emme und führt ziemlich<br />

eben zum hübsch gelegenen E g g i w i 1. Dann<br />

scharf ansteigend bergwärts und nach mehreren<br />

grossen Schleifen zur Passhöho des Schallenberg,<br />

die einen unvergesslichen Rundblick bietet. In mehreren<br />

Schleifen und starkem Gefälle zum Strassenkreuzpunkt<br />

Süderen und dann durch Wald und<br />

Weiden mit massigem Gefälle nach Schwarzenegg<br />

und, stark fallend, über Steffisburg nach Thun.<br />

Eine lohnende Variante führt auf guter Strasse<br />

über Röthenbach nach Süderen oder nach dem<br />

wohlbekannten Schlegwegbad mit seinen schönen<br />

Waldungen und von hier über Heimenschwand<br />

nach Kreuzweg, wo dann die Strasee vom Schallenberg<br />

her einmündet.<br />

Die frohmütige Emmentaler Landschaft liegt<br />

breit und behäbig im lieblichen Bärnerland, und die<br />

Strasse, die durchs Emmental und Entlebuch Bern<br />

mit Luzern verbindet, bietet durch die Abwechslung<br />

der verschiedenen Landschafts- und Siedelungsformen<br />

viel Reizvolles.<br />

Eine der schönsten Bergfahrten durch die Berner<br />

und Freiburger Alpen ist unzweifelhaft die<br />

Fahrt von Bern über den Gurnigel nach dem beliebten<br />

Schwefelbergbad und ins Frciburger Ländchen.<br />

Landschaftlich herrlich!<br />

Erst über Kehrsatz, Riggisberg und Dürrbach,<br />

wo die eigentliche Gurnigelstrecke beginnt, die sich<br />

in vielen Windungen scharf bergan durch prächtigen<br />

Wald mit schönen Ausblicken zum bestbekannten<br />

Bad Gurnigol hinzieht. Von hier an<br />

wird die Strasse schmäler und steigt in zahlreichen<br />

Schleifen und vielen, zum Teil engen Kurven, zur<br />

Passhöhe Selibühl.<br />

Hier einzigartige Rundblicke auf den Thunorsee<br />

und die Berner Alpen; im Vordergrund die wilde<br />

Stockhornkette mit Gantrisch. Weiter führt die<br />

Strasse in starkem, kurvenreichen Gefälle zum<br />

Schwefelbergbad und von da auf schmaler, kurvenreicher<br />

Strecke über Sangernboden nach Zollhaus,<br />

von wo aus man, wenn man links abzweigt, einen<br />

sehr reizvollen Abstecher nach dem von Bergen und<br />

Wald umrahmten Schwarzsee unternehmen und<br />

wenn man rechts abzweigt die Route über Plaffeien<br />

und Giffers nach der schöngelegenen alten Zähringerstadt<br />

Fribourg einschlagen kann.<br />

Das Gurnigelbad kann auch auf der Strasse<br />

Bern, Köniz, Schwarzenburg, Wislisau, Dürrbach<br />

erreicht werden oder auf der schönen Höhenstrasse<br />

Bern, Kehrsatz, Zimmerwald, Riggisberg. lieber<br />

Süfternen, Schwarzbühl-Hotel nach Riffenmatt und<br />

Schwarzenburg zweigt eine schöne Höhenstrasse<br />

kurz nach der Wasserscheide unterhalb Selibühl ab.<br />

Auch dio Strecke Bern - Langenthai wird für<br />

Tourismus<br />

Fahrten von Bern aus in die Bärnerland-Gegend<br />

viel benützt. Die Strasse ist vorzüglich ausgebaut,<br />

Eine landschaftlich recht lohnende Abzweigung<br />

führt von Kirchberg über Burgdorf und Lützelflüb<br />

nach dem Emmental. Ein reizvoller Abstecher: Von<br />

Langenthai nach H u 11 w i 1, am beliebten Bad<br />

Gutenburg vorbei nach Madiswil und nach weiteren<br />

7 km zum wohlbekannten Häbernbad bei<br />

Huttwil. Sehr empfohlen sei auch die Route von<br />

Madiswil über Ursenbach nach dem hübschen A f -<br />

foltern i. E., oder nach den typischen Emmentaler<br />

Dörfern Sumiswald und Traehselwald, von wo<br />

aus Langnau noch 12 km entfernt ist.<br />

Um Langenthai selbst gruppieren sich ebenfalls<br />

eine Anzahl, von vielen Automobilisten als Ausflugsziel<br />

erkorene Ortschaften, wie Roggwil, Wynau,<br />

Aarwangen, Murgenthal, und auf der Strecke<br />

von Wangen nach Solothurn die ebenfalls noch zum<br />

Bärnerland gehörende freundliche Sommerfrische<br />

Attisholz.<br />

Be.<br />

Glarnerland. Dem Autler Kraucht vom Glarnerland<br />

eigentlich gar nicht mehr viel gesagt zu werden.<br />

Wer auch nur einigermassen zum « Fach » gehört,<br />

dem bedeutet die Klausenstrasse längst eine<br />

Fahrt in die Extraklasse der Naturschönheiten; das<br />

Klausenrennen wird auch dies Jahr der Treffpunkt<br />

eine einzige Staubschlange, heute eine fast durchgebend<br />

prachtvoll ausgebaute staubfreie Bergstrasse<br />

ersten Ranges, die zudem den Vorzug herrlicher<br />

Aussicht auf den Wallensee bietet. Ebenfalls in gutem<br />

Zustand, wenn auch nicht asphaltiert, sind die<br />

Strassen von Glarus an den Klöntalersee (800 m),<br />

von Schwanden in den Kurort Elm (1000 m), von<br />

Linthal in das stillromantische Tal der Wasserfälle,<br />

ins Tierfpl'd am Fu.ss der Tödi. Ebenfalls dem Auto<br />

zugänglich ist von Näfels aus der Obersee (1000 m,<br />

nur im Sommer volle Wasserhöhe, ebenso der Klöntalersee)<br />

und das Gelände der Mullernberge am<br />

Frohnalpstock. Die Kantonsstrasse ist durchwegs in<br />

ausgezeichnfiter Weise renoviert. Garagen und Tankstellen<br />

reichlich; Gaststätten für jede Ansprüche<br />

ebenfallff und zu massigen Preisen. Fr.<br />

See- und Oberwynental.<br />

« In des Weltlärms Hast und Gellen — denk' an<br />

diesen stillen See... > an den HallwilersBe<br />

nämlichl Wenn schon J V v. 'Scheffel in seinem<br />

schönen Gedicht über den Hallwilersee diesen Ausepruch<br />

tut, um wieviel passender ist er erst heute!<br />

Unser Seetal hat seine Ruhe bis heute noch bewahrt,<br />

und das ist wohl auch ein Grund, dass so<br />

viele, aus dem Alltag kommend, an diesem herrlichen<br />

Erdenfleckchen Erholung suchen, und sei es<br />

auch nur über den Sonntag! Man r'-f nicht etwa<br />

glauben, die neue Zeit sei ganz spurlos an ihm<br />

vorüber gegangen. Nein: gute Strassen und Wege<br />

führen kreuz und quer durchs Tal und auch reich 1<br />

liehe Eisenbahnverbindung besteht, so dass jedermann,<br />

zu Fuss, per Rad, im Zug oder gar im<br />

Auto diesen einzigschönen Ort besuchen kann. Sogar<br />

die modernste Technik hat hier, im oberen Wy„-<br />

nental, in Münster, ihrer Zelte* aufgeschlagene


18 AUTOMOBIL-REVUE 193i -<br />

n Qualitäti.<br />

Stumpen in sehr<br />

bequemer, besonders<br />

für Automobilisten<br />

geeigneter<br />

Einreihen.<br />

Packung:<br />

7Stuck Fr.l-<br />

Rennen<br />

Jagd- und Flachrennen für Soldaten,<br />

Unteroffiziere, Offiziere und<br />

Herrenreiter, Trahfahren,<br />

Zudittrabfahren<br />

(Schachen)<br />

Sonntag den 27. Mai <strong>1934</strong><br />

Beginn 77 2 Uhr<br />

In den Zwischenpausen :<br />

Durchführung einer kombinierten<br />

Seaia ** ^jj 3 ! 1 -<br />

Uf nachm. 8M Ohr.<br />

Di. abend 22. Mai 8 Uhr: Volksvorstellung (Fr. 2.-,<br />

1.50 n. 1.-): Strassenmusik.<br />

Mi. abend 23. Mai 1 8 rjhr: Richard III. v. Shake-<br />

DO. abend 24. Mai j speare (mit Bassermann).<br />

Fr. abend 25. Mai Strassenmusik, Lustspiel m. Musik<br />

von Schüret<br />

Sa. abend 26. Mai Raub der Sabinerinnen, mit Bassermann,<br />

«n<br />

nachm. 27. Mai Strassenmusik.<br />

tn abend 27. Mai Raub der Sabinerinnen, mit Bassermann.<br />

Im Cafi: Barnabäs von Geczy, das Sensationsgastspiel.<br />

In der Bar: Albert Holzer am Flügel.<br />

Im Tabarin: Phil. Bernie and his boys und<br />

die neuen Tanzattraktionen.<br />

Die beliebte Unterhaltungsstätte. Konzert<br />

und Variete. Anerkannt gute Küche.<br />

Parkplatz — ButterkGche.<br />

Propr. H. Broder-Huwyler.<br />

fiiDENPLATZ<br />

Neue Direkt- AirV DflTU<br />

KARTEN<br />

Grand Cafe Esplanade,ut O quai 21<br />

Conditorei Tea-Room A. Hauser<br />

Bahnhofstrasse 52<br />

Grand Cafe Astoria, st.<br />

Bundnerstube, Spezialitätenküche.<br />

y-Bar, Beatenaasse T5<br />

Die erösste und schönste von Zürich.<br />

Koller Speiserestaurant<br />

> Zähringerstrasse 21<br />

Das feine Champagnerbier.<br />

Restaurant Urania, uraniastr. 9<br />

Roter Ochsen<br />

Zett-Restaurant u. Roxy Bar<br />

Rebgasse 8<br />

Mittag- und Abendessen von Fr. 1.60 an.<br />

Täglich Konzert, Humor, Stimmung.<br />

Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.


N" 42 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Sp<br />

••#•«£• dwadvl^n<br />

Internationales Eifelrennen. Nur 8 Tage<br />

nach dem Avusrennen wird auf dem Nürburgring<br />

als zweite grosse deutsche Sportveranstaltung<br />

das Eifelrennen durchgeführt.<br />

Am gleichen Tage starten Motorräder und<br />

Automobile. Die neu ausgebaute Bahn wird<br />

schnellere Stundenmittel als bisher erlauben,<br />

und somit auch die Spannung der Rennen<br />

steigern. Trotzdem am 3. Juni auch der<br />

Qrosse Preis von Montreux stattfindet, der<br />

eine ernstliche Konkurrenz für die deutsche<br />

Veranstaltung darstellt, wird auf dem Nürburgring<br />

eine ganze Anzahl von erstklassigen<br />

Fahrern vereinigt sein. Besonders bemerkenswert<br />

sind in der grossen Wagenklasse<br />

die Meldungen der Auto-Union und<br />

der Daimler-Benz A.-G., die mit je drei Wagen<br />

eingeschrieben sind. Die neuen P-Wagen<br />

werden sich in den Händen von Stuck, Prinz<br />

zu Leiningen und Sebastian befinden, und<br />

die neuen Mercedes werden von Brauchitsch,<br />

Henne und Fagioli anvertraut. Das erste Zusammentreffen<br />

der beiden deutschen Equipen<br />

auf dem Nürburgring, wo neben der Leistungsfähigkeit<br />

des Wagens auch die des<br />

Fahrers sehr stark mitspielt, verspricht äusserst<br />

interessant zu werden. Auf Alfa Romeo<br />

wird der Schwede Widengreen starten,<br />

während die Italiener Siena und Minozzi<br />

mit Maserati 3000 ccm ins Rennen gehen.<br />

Die Liste dürfte in nächster Zeit noch<br />

eine weitere Bereicherung erfahren. In der<br />

1,5 1-Klasse erregen die drei neuen 12 Zylinder<br />

- Zoller - Zweitakt - Wagen besonderes<br />

Aufsehen. Als Fahrer mit diesen neuen Maschinen<br />

wurden Macher, von Delius und<br />

Wimmer bestimmt. Vagniez und Graf Castelbarco<br />

starten auf Maserati 1500 ccm, auf Bugatti<br />

Burggaller, Mme Hier, Seibel, Simons,<br />

Schmidt und der bekannte Budapester Hartmann.<br />

Bekanntlich wird auf dem Nürburgring<br />

jeweils auch ein Rennen der kleinsten Wagenklasse<br />

bis 800 ccm ausgetragen, die bis<br />

jetzt mit drei Nennungen noch etwas mager<br />

dasteht. Der Münchener Kohlrausch wird mit<br />

seinem M. Q. Magic, mit dem der Engländer<br />

yston bereits mehrere Weltrekorde schlug,<br />

auch auf dem Nürburgring fahren.<br />

Massnahmen bei Unglücksfällen. Mit dem zunehmenden<br />

Verkehr der Saison mehren sich auch<br />

die Unglücksfälle in verstärktem Masse. Es kann<br />

deshalb allen Strassenbenützern nicht genug Vorsicht<br />

empfohlen werden.<br />

So sollen Fussgänger in Ortschaften die Strassen<br />

nur an den mit Nägeln oder weissen Streifen<br />

bezeichneten Stellen überqueren. Diese Uebergänge<br />

gewähren ihnen das Vortrittsrecht vor Fahrzeugen,<br />

welche solche Stellen nur in ganz massigem Tempo<br />

überfahren dürfen.<br />

Auf der Landstrasse benützen die Fussgänger<br />

nur den äussersten Strassenrand. Dabei ist ihnen<br />

die linke Seite zu empfehlen, da sie dort der ihnen<br />

entgegenkommenden, rechtsfahrenden Fahrzeuge am<br />

besten gewahr werden. Anderseits sind sie so<br />

nachts den Automobilisten am besten sichtbar.<br />

Die Radfahrer dürfen nicht vergessen, dass die<br />

Strasse allen Benutzern derselben gehört und dass<br />

sie nicht zu mehreren nebeneinander fahren dürfen.<br />

Sei Einbruch der Dämmerung muss ihr Velo ge-<br />

.läss Gesetz vorn mit einem weissen, nicht blendenden<br />

Licht und hinten mit einem rückwärtswirkenden<br />

Leuchtzeichen versehen sein. Durch Nichtbeachtung<br />

dieser Vorschriften werden zahlreiche<br />

Unfälle verursacht.<br />

Ereignet sich jedoch trotz aller Vorsichtsmassnahmen<br />

ein Unfall, so ist die erste Pflicht, dem<br />

Opfer Hilfe zu leisten. In keinem Falle darf der<br />

Automobilist oder Motorradfahrer sein Opfer verlassen,<br />

so unbedeutend auch der Unfall sei. Nach<br />

einer raschen Untersuchung des Zustandes des Verletzten<br />

wird man ihm sofort Hilfe angedeihen lassen,<br />

ihn von der Strasse wegtragen, den nächsten<br />

Arzt rufen und den ersten Polizeiposten benachrichtigen.<br />

Man wird ferner den Zeitpunkt des Unfalles<br />

merken, Zeugen sichern und darauf achten,<br />

dass die Experten den Sachbestand genau aufnehmen<br />

können.<br />

Es entspricht dem Anstände, Opfern eines Unfalles<br />

beizustehen, an dem man auch nicht direkt<br />

beteiligt ist. Nach dem Gesetze kann ein Strassenbenützer,<br />

der seine Pflicht gegenüber Opfern eines<br />

Unfalles, an dem er beteiligt ist, vernachlässigt hat,<br />

verfolgt werden und setzt sich Strafmassnahmen<br />

aus.<br />

Wenn der Urheber des Unfalles, und im allgemeinen<br />

jede an demselben beteiligte Person gegen<br />

die Dritthaftpflicht versichert ist, so hat er sofort<br />

seine Versicherungsgesellschaft davon zu benachrichtigen<br />

und das Formular auszufüllen, damit<br />

diese den Fall erledigen kann. Bei Nichtbeachtung<br />

dieser Bedingung kann der Versicherte seiner<br />

Rechte verlustig gehen und riskiert, so persönlich<br />

für die Genugtuung haftbar gemacht zu werden.<br />

(Chronik T. C. S.)<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

ORTSGRUPPE TOGGENBURG. Verschiedene anderweitige<br />

Veranstaltungen haben den Besuch der<br />

auf Sonntag, den 6. Mai anberaumten Hauptversammlung<br />

so ungünstig beeinflusst, dass<br />

man von der Abhaltung derselben Umgang nahm<br />

und sie auf Freitagabend, den 2 5. Mai<br />

in den «Ochsen» in Ebnat festsetzte. Bei<br />

diesem Anlasse wird Sektionskassier Müller (Herisau)<br />

die Versammlungsteilnehmer mit einem Lichtbilder-Vortrag<br />

über die neue Krätzerlistrasse beehren<br />

und belehren. Wir erwarten daher bestimmt<br />

vollzähligen Aufmarsch seitens unserer Mitglieder.<br />

Die Kommission.<br />

GRUPPE APPENZELL A.-RH.<br />

Unser <strong>1934</strong>er-Gruppenprogramm hat einen schönen<br />

Anfang genommen. Wie Ihnen aus früheren<br />

Berichten bekannt ist, wird die Gruppe dieses Jahr<br />

kaum weitere Ausflüge von Bedeutung unternehmen,<br />

zufolge der leider immer noch bestehenden<br />

Krise will man zurückhalten. — Dagegen haben<br />

die Mitglieder Gelegenheit genug zum Ausfliegen,<br />

die Sektion bietet ihnen eine Fülle des Schönen.<br />

Ich möchte nochmals folgendes in Erinnerung rufen:<br />

2. Juni: Exkursion-Besichtigung der Automobilfabrik<br />

Saurer in Arbon. 23.—25. Juni: Jurafahrt.<br />

18.—22. August: nach den- Dolomiten. Im<br />

Herbst: Exkursion in die Pneufabrik Huber-Pallas,<br />

Pfäffikon. 17. November: T. C. S.-Fest in<br />

St. Gallen. Die Gruppenmitglieder sind gebeten,<br />

sich zahlreich zu diesen Veranstaltungen zu melden.<br />

Im übrigen wird die Gruppe in diesem Jahr<br />

noch Vorträge, Filmvorführungen und event. eine<br />

Herrenfahrt zur Besichtigung der Arbeiten an der<br />

Kräzerlistrasse und der Säntisbahn durchführen.<br />

Dag Hauptaugenmerk wird sie aber für den Aufund<br />

Ausbau der Gruppe verwenden und die Interessen<br />

der appenzellischen T. G. S.-Automobilisten<br />

fördern..<br />

Die geschätzten Mitglieder werden gebeten, die<br />

Werbung für Gruppe und Sektion nicht zu vergessen<br />

und wenn der Ruf. an sie geht, den Vorstand<br />

tüchtig zu unterstützen.<br />

In absehbarer Zeit werden wir Ihnen den Jahresbericht<br />

der Gruppe für <strong>1934</strong> in Druck zustellen<br />

und bitten dabei die verehrten Mitglieder, denselben<br />

angemessen zu würdigen. Er vermittelt Ihnen<br />

augenfällig die grossen Vorzüge, die eine Mitgliedschaft<br />

im T. C. S. bedeutet.<br />

Für Wünsche und Anregungen aus Ihrer Mitte<br />

ist Ihnen der Vorstand dankbar, er wird sie prüfen<br />

und verfolgen, soweit es im Rahmen der Möglichkeit<br />

Hegt. Die Anträge der letzten Hauptversammlung<br />

sind bearbeitet; über deren Ergebnis<br />

werden wir Ihnen zu gegebener Zeit Bericht erstatten.<br />

Von der Wagenkontrolle im Mai in St. Gallen<br />

haben eine grosse Zahl von unseren Gruppenmitgliedern<br />

profitiert. Wir danken den Herren des<br />

Stadtgruppenvorstandes für ihr freundliches Entgegenkommen.<br />

Wir möchten allen Mitgliedern<br />

nochmals ans Herz legen: Vergessen Sie nicht,<br />

Ihren Wagen restlos den Vorschriften der V. Verordnung<br />

anzupassen: «Fahre vorsichtig»,<br />

jedem sind diese Worte von so grosser Bedeutung<br />

diese Woche von Genf ans Auto geflogen. Beherzigen<br />

wir diesen berechtigten Ma, h n r u f.<br />

Zeigen Sie uns alle an, die uns mit der Raserei<br />

Schaden zufügen (Selbsthilfe), wir werden das weitere<br />

veranlassen.<br />

Umgekehrt, wenn Ihnen per Gelegenheit in einer<br />

Tageszeitung tendenziös aufgebauschte Berichte<br />

über Autounfälle vor Augen kommen, so<br />

senden Sie uns die betreffenden Artikel zu. Die<br />

Sektion wird nach Prüfung der Sache die Richtigstellung<br />

besorgen.<br />

Der Kampf um den Benzinpreis wird von Genf<br />

aus tatkräftig unterstützt, durch die grosse Sektion<br />

Zürich mit Energie weitergeführt, hoffentlich<br />

mit Erfolg. Ueber alles, was die Gruppe weiter interessiert,<br />

halten wir sie auf dem laufenden, sei<br />

es durch Zirkularschreiben, oder durch, unser<br />

obligatorisches Fachorgan, die<br />

«Automobil-Revue».<br />

V. C. S. A. C. S.<br />

SEKTION BERN. Ausfahrt mit den Pfleglingen<br />

des Asyls Gottesgnad Ittlgen. Mit Rücksicht<br />

auf den vom 25. bis 27. Mai stattfindenden schweizerischen<br />

Verkehrskongress hat die Touristikkommission<br />

im Einvernehmen mit der Anstaltsleitung<br />

die Ausfahrt nach Aeschi ob Spiez um 8 Tage, d. h.<br />

auf den 2. Juni <strong>1934</strong> verschoben. Das Programm<br />

? sieht vor:<br />

13.00 Uhr: Sammlung der angemeldeten Wagen<br />

beim Asyl Ittigen.<br />

13.30 Uhr: Abfahrt. Reiseroute: Bern, Belp, Kirebenthurnen,<br />

Mühlethurnen, Wattenwil,<br />

Blumenstein, Wimmis, Aeschi ob Spiez.<br />

15.00 Uhr: Ankunft in Aeschi, Z'vieri im Hotel<br />

Seeblick.<br />

17.00 Uhr: Rückfahrt über Spiez, Thun, Münsingen,<br />

Muri bei Bern, Bern nach Ittigen.<br />

18.30 Uhr: Abschiedshock der Wagenlenker und<br />

Lenkerinnen im «Sternen», Bolligen.<br />

Die 'Sektionsmitglieder werden nach Pfingsten<br />

mittels Zirkularschreiben zur Stellung der Wagen<br />

eingeladen. Das Sekretariat und der Leiter der<br />

Ausfahrt, Herr W. Eberhardt, Muri bei Bern, nehmen<br />

schon von heute an Anmeldungen mit aufrichtigem<br />

«Vergelts Gott» entgegen. Die Ittiger Pfleglings-Ausfahrt<br />

ist beim A. C. S. Tradition geworden.<br />

Machen auch Sie diesmal mit und schenken Sie<br />

den sehnsüchtig wartenden Anstaltinsassen einen<br />

halben Tag freudige Abwechslung, dex ihnen für<br />

Wochen frohe Erinnerungen bringt. h.<br />

SEKTION LUZERN. Blust- und Burgenfahrt.<br />

Eine unerwartet grosse Kolonne Luzerner Autos<br />

bewegte sich am Auffahrtstage gegen Winterthur,<br />

um sich dort der Führung des Herrn Architekten<br />

Probst, Präsident des Schweiz. Burgenvereins, zur<br />

Besichtigung ostschweizerischer Burgen anzuvertrauen.<br />

— Punkt 9.45 Uhr gings in gemeinsamer<br />

Fahrt Richtung Fiauenfeld und trafen wir nach<br />

einigen Minuten bei der Burg Hegi ein. Laut den<br />

kurzen Einführungsworten des Herrn Probst sind<br />

Anzeichen vorhanden, dass diese Burg bereits im<br />

11. Jahrhundert bestanden haben muss. Dieselbe<br />

wurde vom 1930 verstorbenen Prof. Hegi restauriert,<br />

und es stammen auch die angelegten Sammlungen<br />

von grösstem historischen Werte von ihm.<br />

Bei wolkenlosem Himmel ging die Fahrt weiter<br />

über idyllische Feldwege nach unserem zweiten<br />

Ziel: der Kyburg. Sie ist eine der sehenswürdigsten<br />

mittelalterlichen Anlagen der Schweiz. Sie erhebt<br />

sich stolz und kühn oberhalb eines bewaldeten<br />

Berghanges. Schon im 11. Jahrhundert hat die<br />

Kyburg gestanden und eine nicht unbedeutende<br />

•Rolle gespielt. Sie ist wohl eine der ersten steinernen<br />

Wehrbauten auf dem Gebiete der heutigen<br />

deutschen Schweiz. Bis 1798 bewohnt, hatten gerade<br />

die Wohnräume berechtigtes Interesse der<br />

Besucher gefunden.<br />

Im sauberen, neben der Kyburg gelegenen Hotel<br />

wurde ein währschaftes Mittagessen serviert,<br />

wobei in liebenswürdigster Weise die Ortsgruppe<br />

Winterthur des A. C. S. sämtliche anwesenden Damen<br />

mit einem wundervollen Nelken-Bouquet überraschte.<br />

— Unser Präsident, Dr. Oscar Hübscher,<br />

hielt in bekannt geläufiger Weise die Tafelrede,<br />

wobei er die anwesenden Vertreter der Ortsgruppe<br />

Winterthur begrüsste und namens unserer Sektion<br />

Herrn Architekt Probst für seine Zuvorkommenheit,<br />

die historische Führung zu übernehmen, in<br />

herzlichen Worten dankte. Herr Hörni, der Ortsgruppe<br />

Winterthur, zieht mit einem besonderen<br />

Sinn für Humor Vergleiche zwischen Winterthur<br />

und Luzern und zum Schluss seiner mit grösstem<br />

Beifall aufgenommenen Rede erwähnte er, dass wir<br />

uns anhand des Gesehenen überzeugen konnten,<br />

dass auch ihre, wie früher unsere Vorfahren für<br />

Freiheit und Gleichberechtigung gekämpft haben.<br />

In aufgeschlossener Kolonne ging es nun in rascher<br />

Fahrt via Schloss Liebenfels nach dem<br />

prächtig gelegenen Mammern. An den blühenden<br />

Gestaden des Rheines entlang gelangten wir zum<br />

Clou unserer heutigen Ausfahrt: Stein am Rhein,<br />

mit dem ehemaligen Kloster St. Georgen. — Stein<br />

darf wohl mit Recht als eines der malerischsten<br />

Städtchen der Schweiz bezeichnet werden und sein<br />

Besuch allein würde eine Tagesausfahrt lohnen.<br />

— St. Georgen wird im Jahre 1005 zum ersten<br />

Male erwähnt. Ein Rundgang durch die Prälatur,<br />

Atrium, Refektorium usw zeigte uns die teilweise<br />

noch sehr gut erhaltenen Wandmalerein und Fresken.<br />

Als Automobilisten interessierte uns insbesondere<br />

die Freske unseres Schutzpatrons Christophorus,<br />

die auf einer Seitenwand der Feststube<br />

von Ambrosius Holbei verewigt wurde.<br />

Nach leider allzukurzer Besichtigung des Städtchens<br />

Stein musste wieder zum Aufbruch geblasen<br />

werden, und nach einer raschen Besichtigung des<br />

Rheinfalls gelangten wir an Hitlers Tore. Da in<br />

Deutschland der Benzinpreis nur noch 18 Pfennig<br />

(sie!) beträgt, wurde eines jeden Automobilisten<br />

Benzinvorrat vom schweizerischen Zöllner mit einem<br />

Meterstab gemessen und registriert, bevor wir<br />

unsere ca. einstündige Fahrt durch die Enklave<br />

antreten konnten. Ohne jedwelchen Zwischenfall<br />

gelangten wir in etwas gelockerter Kolonne nach<br />

Zürich. — Im Gasthaus Morgenthal auf dem Hirzel<br />

fand sich die Automobilisten-Gemeinde noch<br />

einmal zu einem Abendünbiss, wobei auch ein<br />

Tanzorchester nicht fehlen durfte. — Dieser erste<br />

Sektionsanlass war ein lOOprozentiger Erfolg und<br />

sämtliche Teilnehmer waren des Lobes voll über<br />

das Gesehene und die von unserem Präsidenten<br />

und dem weiteren Vorstand bis in alle Details so<br />

vorzüglich vorbereitete Organisation. C. B.<br />

SEKTION ZÜRICH. An Stelle der leider nicht<br />

mehr durchführbaren Autavia wird am 26. Mai<br />

eine Radiofuchsjagd gemeinsam mit der<br />

Vereinigung der Zürcher Amateure durchgeführt,<br />

wo es gilt, mit Hilfe eines Peilmannes den versteckten<br />

Sendeposten in möglichst kurzer Zeit aufzufinden.<br />

Die Besammlung der Teilnehmer erfolgt<br />

um 13 Uhr am Neumühlequai in Zürich; 13.15 Uhr<br />

ist die Abfahrt zum Startoxt anberaumt. Nach<br />

Schluss der Konkurrenz begeben sich die Teilnehmer<br />

zur Resultatbekanntgabe und Preisverteilung<br />

ins Flugplatz-Restaurant, in Dübendorf. Der Wettbewerb<br />

gilt für die neugeschaffene Sektionsmeisterschaft.<br />

Da für die erste Burgenfahrt vom 13. Mai<br />

nur die eine Hälfte der angemeldeten Mitglieder<br />

berücksichtigt werden konnte, wird die Fahrt am<br />

27. Mai nach gleichem Programm wiederholt.<br />

Die Damenmitglieder bestreiten am 9. Juni eine<br />

Ziel- und Orientierung sfahrt in Form<br />

eines neuartig angelegten Wettbewerbes, welcher<br />

abends mit einem Nachtessen, Preisverteilung und<br />

Tanzvergnügen im Morgental auf dem Hirzel beschlossen<br />

wird.<br />

Aus der schweizerischen<br />

Automobil-Industrie.<br />

Wie bei manchem andern einheimischen Industriezweig<br />

widerspiegeln sich namentlich auch auf<br />

dem Gebiete der inländischen Automobilindustrie<br />

die weltwirtschaftlichen und nationalen Schwierigkeiten.<br />

Eine übersichtliche Darstellung über die<br />

TäajjS der schweizerischen Automobilindustrie ergibt<br />

sich aus dem jüngsten Geschäftsbericht der A.-G.<br />

Adolph Saurer in Arbon für das abgelaufene Geschäftsjahr,<br />

wird, doch darin ausgeführt, dass die<br />

im Jahre 1932 konstatierte, scharf rückläufige Entwicklung<br />

unseres Lastautogeschäfts in der Berichtsperiode<br />

in der Schweiz sozusagen zum Stillstand<br />

gekommen ist.<br />

«Bestellungseingung und Umsatz sind nur ganz<br />

unwesentlich unter die entsprechenden Ziffern des<br />

Vorjahres gesunken. Ein gewisse Belebung des Inlands-Geschäfts<br />

wäre nicht ausgeschlossen gewesen,<br />

wenn nicht einzelne, die Wirtschaftlichkeit des<br />

Lastwagentransports gefährdende Bestimmungen<br />

der Vollziehungsverordnung zum Automobilgesetz,<br />

sowie Massnahmen der Eisenbahnen im Kampf gegen<br />

die Automobilkonkurrenz die Absatzmöglichkeiten<br />

erschwert hätten. Die im Juni 1933 zustande<br />

gekommene Verständigung zwischen Automobilinteressenten<br />

und Eisenbahnen dürfte in absehbarer<br />

Zeit zur praktischen Auswirkung gelangen.<br />

Wir befürchten, dass sie, zum mindesten vorübergehend,<br />

eine stärkere Hemmung im Absatz unserer<br />

schweren Lastwagen mit sich bringen wird; anderseits<br />

wird sie zweifellos in verschiedener Hinsicht<br />

sanierend auf die gegenwärtig unbefriedigenden<br />

Gütertransportverhältnisse auf der Strasse wirken.<br />

Vom Standpunkt der Wirtschaft aus wäre es sehr<br />

zu begrüssen, wenn es den Bemühungen der am<br />

Lastautotnobil interessierten Kreise gelingen sollte,<br />

den Bundesrat zu einer Auflockerung der in der erwähnten<br />

Vollziehungsverordnung vorgesehenen Einschränkungen<br />

des Lastwagenverkehrs zu bewegen.<br />

Die Beförderung von 10 Tonnen Nutzlast auf der<br />

Strasse und 'damit der Abtransport einer normalen<br />

Eisenbahnwagenladung in einer Fuhre ist eine<br />

Grundbedingung für die wirtschaftliche Beförderung<br />

von Gütern im Werkverkehr von und zu den<br />

Bahnstationen und für die rationelle Zusammenarbeit<br />

von Eisenbahn und Auto im allgemeinen.<br />

Durch Bundesratsbeschluss vom 15. September<br />

1933 ist die Automobileinfuhr kontingentiert und<br />

damit der schweizerischen Lastwagenindustrie ein<br />

vermehrter Schutz gegenüber der ausländischen<br />

Konkurrenz gewährt worden. Diese behördliche<br />

Massnahme erfolgte allerdings nicht nur zum<br />

Schütze der inländischen Produktion, sondern<br />

auch zur Erlangung von handelspolitischen Vorteilen<br />

im Kompensationsverkehr mit dem Ausland.<br />

Auf Grund des genannten Bundesratsbeschlusses<br />

sind wir dem Problem der Montage mit sukzessive<br />

steigender Teilfabrikation eines geeigneten ausländischen<br />

Tourenwagens näher getreten. Die gegen<br />

Jahresende mit der Ghrysler-Export-Corporation in<br />

Detroit (U. 'S. A.) einerseit und den Bundesbehörden<br />

anderseit geführten Unterhandlungen haben<br />

zur Aufstellung eines Programms .geführt, welches<br />

die Aufnahme der Montage der gangbarsten Typen<br />

der bestbekannten Chrysler-Produkte in unsern Arboner<br />

Werkstätten vorsieht. In dieser Absicht haben<br />

wir uns die Mitarbeit schweizerischer Industriefirenen<br />

gesichert, die von Anfang an einen Teil<br />

der Wagenausrüßtung, den wir mit der Zeit zu erhöhen<br />

hoffen, liefern werden.<br />

Im Export haben sich die Absatzverhältnisse gegenüber<br />

dem Vorjahr im allgemeinen verschlechtert.<br />

Die autarkische Bewegung ist fast in allen Staaten<br />

im weitern Steigen begriffen. Der übermächtige<br />

Druck der unter ganz erheblich günstigeren Bedingungen<br />

arbeitenden ausländischen Konkurrenz<br />

zwingt uns zu andauernden Rationalisierungs- und<br />

Abbaumassnahmen. Erschwerend wirkten in vielen<br />

Absatzgebieten die unsichern Kreditverhältnisse,<br />

die schwankenden Wechselkurse und Transferschwierigkeiten.<br />

Der Geschäftsgang unserer Lastwagenbranche<br />

gestaltete sich in den letzten Jahren nicht nur der<br />

allgemeinen Wirtschaftskrise wegen ungünstig. Die<br />

Einführung des Dieselmotors, die Anpassung der<br />

Konstruktionen an die durch die Luftbereifung ermöglichten<br />

höheren Fahrgeschwindigkeiten und an<br />

die in den einzelnen Ländern erlassenen verschiedenen<br />

technischen Vorschriften hinsichtlich der zulässigen<br />

Gewichte, Dimensionen und Fahrgeschwindigkeiten,<br />

haben die technischen Entwicklungsspesen<br />

stark, in die Höhe schnellen lassen. Mit besonderer<br />

Genugtuung konstatieren wir anderseits<br />

die technischen Fortschritte, die wir gegen Ende<br />

der Berichtsperiode auf dem Gebiete des Dieselmotors<br />

erzielt haben und die sich in einer weitern<br />

Steigerung der Wirtschaftlichkeit unserer Lastautomobile<br />

auswirken werden. Unser Automobil-Dieselmotor<br />

findet, insbesondere bei unsern Lizenznehmern,<br />

mehr und mehr Verwendung für Eisenbahntriebwagen.<br />

Dies veranlasste uns, einige grössere<br />

Motortypen speziell für diesen Zweck zu bauen. »<br />

Infolge der herrschenden Handels- und Wirtschaftsverhältnisse<br />

sieht sich unsere schweizerische<br />

Exportindustrie immer mehr und mehr genötigt,<br />

durch Verlegung der Fabrikation ins Ausland,<br />

sei es durch Aufnahme der Eigenfabrikation<br />

oder durch Lizenzbeteiligung, nach Möglichkeit zu<br />

versuchen, diese Absatzgebiete weiterhin behaupten<br />

zu können. Zu derartigen Interessenverbindungen<br />

ist auch die Firma Saurer gezwungen worden und<br />

hat mit der Zeit an verschiedene ausländische Unternehmungen<br />

Lizenzen vergeben. Nachstehende<br />

Ausführungen geben einen Ueberblick über dieses<br />

Auslandsgeschäft:<br />

«Trotz der andauernden wirtschaftlichen Depression<br />

in Spanien hat sich die Verkaufstätigkeit<br />

unserer dortigen Organisation günstiger gestaltet.<br />

Eine sehr befriedigende Entwicklung hat unsere<br />

italienische Lizenznehmerin, die Fabricca Bresciana<br />

Automobili «0M» in Brescia genommen. Sie konnte<br />

ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr wesentlich<br />

steigern.<br />

Anderseits haben die Schwierigkeiten, denen die<br />

Armstrong-'Saurer Conunercial Vehicles Ltd., Newcastle-upon-Tyne,<br />

in der Anpassung ihrer Konstruktionen<br />

an die neuen britischen Gesetzesbestimmungen<br />

für den Strassengütertransport begegnet, die<br />

Verkaufstätigkeit dieses Unternehmens im Vereinigten<br />

Königreich ausserordentlich gehemmt. Durch<br />

die Aufnahme der Fabrikation neuer Chassis-Typen<br />

wurden grosse finanzielle Mittel .gebunden und erhebliche<br />

Lagerbestände alter Teile stark entwertet.<br />

Die Prüfung der Verhältnisse hat zu einer Reorganisation<br />

der technischen Leitung und der Fabrikation<br />

geführt. Auch wurden Verhandlungen über<br />

eine finanzielle Rekonstruktion des Unternehmens<br />

eingeleitet. Diese Situation und das ungünstige<br />

Jahresergebnis der englischen Lizenzfirma haben<br />

unserer Arboner Gesellschaft starke Verluste verursacht.<br />

Die WeiterfühTung unseres polnischen Automobilgeschäfts<br />

hat uns auch im Berichtsjahr nicht<br />

wenig Sorgen bereitet. Unter grossen finanziellen<br />

Opfern wurde die Loslösung von unserer bisherigen<br />

Verkaufsvertretung in Warschau durchgeführt. Alle<br />

unsere Anstrengungen, den Stadtomnibusbetrieb in<br />

Wilna, an dem wir finanziell stark interessiert sind,<br />

auf eine wirtschaftliche Grundlage zu bringen, sind<br />

an den bestehenden Verhältnissen gescheitert. Wir<br />

sahen,uns veranlagst, in unserer Bilanz dieser Situation<br />

weitgehend Rechnung zu tragen. Die Verhandlungen<br />

mit unserer Lizenznehmerin, den staatlichen<br />

Ingenieurwerken in Warschau, zu einer Neuordnung<br />

unserer geschäftlichen Verhältnisse zu gelangen,<br />

sind noch nicht zum Abschluss gekommen.<br />

Die S. A. _ Automobiles Industrieis Saurer in<br />

Suresnes (Seine) war während des ganzen Jahres<br />

befriedigend beschäftigt und vermochte ihren vorjährigen<br />

Umsatz annähernd beizubehalten, währenddem<br />

bei den Oesterreiehischen Saurer-Werken<br />

A.-G. in Wien unter dem Drucke der wirtschaftlichen<br />

Depression ein Rückschlag im Geschäftsgang<br />

eingetreten ist. ><br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Unerkannter Automobilist. Ausserhalb des Dorfes<br />

Lyss, bei der sog. Mühlebrücke, wurde Mittwoch,<br />

den 16. Mai, der 36jährige Handlanger Johann<br />

N o b s , wohnhaft in Lobsigen. Amtsbezirk Aarberg,<br />

als er um 21 Uhr mit seinem Fahrrad Richtung<br />

Bern fuhr, von einem in gleicher Richtung fahrenden<br />

Automobil (Limousine) von hinten an einem<br />

auf dem Gepäckträger des Fahrrades befestigten<br />

Korb angefahren und umgeworfen. Der Automobilist<br />

fuhr jedoch ohne anzuhalten weiter. Möglicherweise<br />

hat er vom Unfall wirklich nichts wahrgenommen.<br />

Da Nobs einen Armbruch erlitt, wird<br />

immerhin auf diesem Wege der Versuch gemacht,<br />

den Automobilisten zu ermitteln. Meldungen wären<br />

zu machen an den nächsten Polizeiposten oder an<br />

das Polizeikommando des Kantons Bern. Telephon<br />

Nr. 21.342.<br />


12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 12<br />

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