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E_1934_Zeitung_Nr.046

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BERN, Dienstag, 5. Juni <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - NM6<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dlenftaa «nd Freltef MonatBeh „CMfce IMUT<br />

HalbjahrneU Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-. Im Atuland unter Portozmehtat<br />

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lawratemehraM 4 Tage vor Erscheinen 4er Nnmnern<br />

Der erste Grosse Preis von Montreux<br />

Ein grosser Tag des internationalen Autosportes. — Nach einem sensationellen Duell zwischen Etancelln (Maserati) und der<br />

Scuderla Ferrari wird Graf Trossl mit dem Mittel von 101,04 km/St Ueberraschungssleger.— Hervorragendes Rennen von Etancelin.<br />

— Gewaltige Zuschauermengen. — Glänzender organisatorischer Erfolg des ersten Stadtrundstrecken-Rennens in der<br />

Schweiz.<br />

Zwei Tage vorher.<br />

Montreux, 1. Juni <strong>1934</strong>.<br />

Ein grosses Automobilrennen in Montreux<br />

bildet eine Verlockung zu vielen andern, in<br />

dieser von Natur und Menschenhand geschaffenen<br />

Stätte der "Schönheit, ein Wochenende<br />

zu verbringen. Als wir heute Montreux zustrebten,<br />

breitete es sich im ganzen Zauber<br />

eines Juni-Nachmittages aus. Der See und<br />

die Berge umfassten den langgestreckten<br />

Ort mit den leuchtenden Farben des Vorsommers.<br />

Vom andern Ufer schimmerten die<br />

höchsten Berge mit weissem Schneelicht,<br />

während in den sonnenreichen Gärten des<br />

Kurortes schon die Rosen in voller Blüte standen.<br />

Ein Autorennen in diesem Rahmen —<br />

glücklich die Stadt, die das zu bieten hat!<br />

Das grosse sportliche Ereignis kündigte sich<br />

Sphäre der letzten Vorbereitungen, die Ungewissheit<br />

über den Ausgang des Kampfes,<br />

das Neuartige dieser noch nie gesehenen<br />

Veranstaltung schlägt alle Bewohner dieses<br />

schönen Erdenfleckes in ihren Bann. Der<br />

kleinste eingeborene Knirps weiss ebenso gut<br />

Bescheid über Varzi wie der schläfrigste englische<br />

Hotelgast. Längs den Strassen reihen<br />

sich kleine Mäjuercheh von Sandsäcken, und<br />

an besonders künstigen Stellen staffeln sich<br />

die 'Bankreihen der Tribünen. Die Trottoirs,<br />

Bäume, Häuserecken, die sich längs der<br />

Rennstrecke besonders weit vorwagen,<br />

sind vorsorglich mit weisser Farbe überstrichen.<br />

Bretterwände und aufgespannte Tücher<br />

sind dazu ausersehen, allzu Vorwitzigen, die<br />

kein Scherflein zu der gewaltigen Arbeit beizutragen<br />

gedenken, vor die Nase gesetzt zu<br />

werden. Ganz Montreux hat sich zu einer<br />

Der Start zum Rennen: Links vornr der Animator des Rennens, Etancelin auf Maserati; rechts: der<br />

Engländer Whitney Straight auf Maserati. In der zweiten Reihe links: Moll auf Alfa Romeo.<br />

schon lange vor Montreux an. Von allen<br />

Wänden leuchtete das Plakat mit den roten<br />

Rennwagen, und auf gelben Zetteln wurden<br />

die Namen der definitiven Startenden aufgegeführt.<br />

Montreux selber hat dieses Rennen<br />

gänzlich umgewandelt. Die fieberhafte Atmopittoresken<br />

Rennbahn verwande.lt, und die<br />

Hälfte aller Einwohner ist zum Mindesten<br />

irgendwie mit der ungeheuren Weitgespannten<br />

Organisation verbunden. Das spürt man auf<br />

Schritt und Tritt: die Gespräche drehen sich<br />

nur noch um dieses eine Ereignis neben dem<br />

das Narzissenfest zur Bedeutungslosigkeit<br />

verblasst<br />

Ganz in der Nähe des Startes sind auf einer<br />

grossen Tafel die Rundenzeiten beim Training<br />

notiert. Dieser Ort ist zum Treffpunkt<br />

der ganzen Jugend von Montreux geworden,<br />

die mit Ausdauer und Fachkenntnis die Chancen<br />

jedes einzelnen Konkurrenten abmisst.<br />

Auf Schritt und Tritt begegnet man Persönlichkeiten,<br />

die in der Welt des Automobilsportes<br />

etwas gelten, und besonders Glücklichen<br />

gelingt es auch, beim Eingang einer<br />

Garage irgendeine der farbigen, als Wundertiere<br />

angestaunten Maschinen zu entdekken.<br />

Programmverkäufer, <strong>Zeitung</strong>sausrufer<br />

— und daneben die ersten auswärtigen Besucher,<br />

die sich staunend diesen Betrieb ansehen<br />

— unwillkürlich reisst die Stimmung<br />

der Vorerwartung mit, und so ist auch das<br />

Erste, das man nach der Ankunft tun kann,<br />

sich sofort nach allen möglichen Einzelheiten<br />

vom Rennen zu erkundigen.<br />

Noch stehen alle Tribünen leer, Aufschrifttafeln<br />

liegen herum, Bäume- und Mauern<br />

werden deutlich sichtbar Ihepinselt, und die<br />

Jugend von Montreux tollt über die nassen<br />

Sandsäcke-JVlauern. Noch 48 Stunden, und<br />

dieses Chaos wird sich in einen gewaltigen<br />

Riesenzirkus verwandelt haben, in dem mitten<br />

durch die Strassen von Montreux, an den<br />

Hotelpalästen, den Villen, Gärten und dem<br />

See vorbei die Maschinen rasen.<br />

Die Trainingstage.<br />

Moll fuhr am Freitag mit 102,2 km/St, die<br />

scflnellste Runde.<br />

Das Training von heute nachmittag hat einen<br />

ersten Begriff vom dex Wucht dieses Schauspiels<br />

vermittelt, das die Besucher am Sonntag erwartet<br />

Halb Montreux streikte während der<br />

Trainingsstunde, zwischen 14 und 15 Uhr, teilweise<br />

auch gezwungenermassen, weil der Verkehr in der<br />

Innerstadt natürlich unterbunden blieb. Eine<br />

warme Sonne gönnte dem Training ihre Aufmerksamkeit.<br />

An allen Fenstern drängten sich die Menschen,<br />

sogar auf die Hausdächer hinauf wagten sie<br />

sich. Auch die Tribünen waren zum Teil besetzt.<br />

Erst heute konnte man von einem regelrechten Training<br />

sprechen, nachdem — wie noch in unserer<br />

letzten Freitagnummer gemeldet — der Donnerstag<br />

nur vier Wagen an den Start brachte. Besonderes<br />

Aufsehen erregte natürlich die Scuderia Ferrari,<br />

die heute geschlossen auf dem Damm war und mit<br />

ihren drei Alfa-Romeo-Monoposto grossen Eindruck<br />

machte. Das Publikum wartete mit Ungeduld, bis<br />

die am meisten erwähnten Varzi und Moll bei den<br />

Boxen sichtbar wurden. Ausser Braillard und Falchetto<br />

waren alle Fahrer vertreten.<br />

Etancelin, Trossi und Moll erwiesen sich bald<br />

als die stärksten Draufgänger. Sie drehten ihre<br />

Runden mit stets steigenden Geschwindigkeiten.<br />

Trossi kam zuerst auf 100,4 km/St., dann Etancelin<br />

auf 101,1 km/St, und schliesslich Moll sogar auf<br />

102,2 km/St Varzi verhielt sich eher etwas reserviert,<br />

und man hatte den Eindruck, als könnte der<br />

Italiener noch bedeutend stärker aufschrauben. Mit<br />

seinem besten Durchschnitt von 97,2 zeigte er keine<br />

besondere Leistung.<br />

An Unfällen war lediglich Hamiltons sehr harmloser<br />

Zusammenstoss mit einem Streckenzaun bei<br />

der berüchtigten Palace-Tribüne zu melden. Sonst<br />

wickelte sich das Rennen ohne jede Störung ab. Als<br />

die Fleissigsten erwiesen sich im übrigen Zehender<br />

und Soffietti, die je 20 Runden erledigten. Punkt<br />

drei Uhr sank die Startflagge, knirschend zogen<br />

die Bremsen an, und bald flutete wieder das gewohnte<br />

Leben aber die für kurze Zeit abgesperrte<br />

Strecke.<br />

Etancelin stellte am Samstag mit 104,7 km/St<br />

einen neuen Rundenrekord auf.<br />

Das Training vom. Samstae morgen brachte die<br />

Dar Sieger Graf Trossi wird von der begeisterten<br />

Menge gefeiert.<br />

Einleitung des grossen sportlichen Wochenendes von<br />

Montreux. Am Freitagabend hatten sich über den<br />

Savoyerbergen dichte Wolken geballt, aus denen<br />

es bald wild zu blitzen begann. Ein wilder Sturm<br />

fegte über den See und schüttete dichte Regengüsse<br />

über die Stadt. Während der Nacht hielt der Regen<br />

an, und am Morgen kämpften Nebel und Sonne um<br />

die Vormacht. Die Strecke war nur halb trocken,<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Die ewige Wahrheit.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(33. Fortsetzung)<br />

Schweigend lag es vor ihm. Das kleine eiserne<br />

Gartentor verschlossen, die Fensterladen<br />

herabgelassen. Nichts regte ,sich.. Er<br />

rüttelte mit verkrampften Fingern an.dem<br />

Eisengitter, das das kleine Vorgärtchen umschloss,<br />

wie wenn er. alles, niederreissen<br />

wolle, das ihm den Eintritt verwehre. Was<br />

war hier vorgegangen?<br />

Er raffte sich auf, klingelte an den Nachbarhäusern<br />

und fragte. Man zuckte die Achseln.<br />

Vielleicht dass man im Haus gegenüber<br />

etwas wisse. Die Frau des Hauses kam ihm<br />

entgegen, als er durch den Vorgarten schritt.<br />

Er nahm den Hut ab, drehte ihn verlegen wie<br />

ein Schuljunge zwischen den Händen, vergass<br />

sich vorzustellen. Ob sie nichts wisse?<br />

Lächelnd zuckte sie die Achseln. Wie ein Betrunkener<br />

ging er seines Weges.<br />

Verzweifelt suchte er bei mir Rat, fragte<br />

mich tausend Dinge, die ich ihm alle nicht beantworten<br />

konnte, und ging kopfschüttelnd.<br />

Beide vermochten wir das Rätsel nicht zu<br />

lösen.<br />

Wenige Tage später taumelte er bei mir<br />

herein. Totenblass. Ich erschrak, als ich ihn<br />

ansah. Wortlos hielt er mir ein Blatt Papier<br />

hin, wenige Worte darauf hingekritzelt.<br />

«Ich bin auf dem Wege nach Batavia. Verurteile<br />

mich nicht und warte auf mich. Ich<br />

weiss, ich sehe Dich wieder. Enid.»<br />

Meine Blicke suchten den Poststempel:<br />

Amsterdam!<br />

Schweigend standen wir uns gegenüber.<br />

Keiner wusste, was er dem anderen zu sagen<br />

habe. Was ich ihn auch immer fragte, kein<br />

Wort kam über seine Lippen, nur seine Augen<br />

sprachen. Der Blick eines Menschen, der<br />

seiner Sinne nicht mehr mächtig ist. Bis er<br />

die ersten Worte stammelte: «Hilf mir.»<br />

Ich sah nur, dass Worte des Trostes die<br />

einzige Beruhigung sein konnten, aber mit<br />

keiner Silbe erwiderte er mir, wie wenn er<br />

keines Wortes fähig wäre. Schweigend<br />

wandte er sich; zum Gehen. Ich fasste ihn bei<br />

den Schultern, riss ihn zu mir herum, aber er<br />

Stiess mich zurück und war verschwunden.<br />

Einen Augenblick dachte ich daran, ihm nachzueilen,<br />

und tat es nicht in dem Bewusstsein,<br />

den niederschmetternden Eindruck des ersten<br />

Augenblickes müsse er in sich selbst überwinden.<br />

Tage vergingen, er Hess sich nicht bei mir<br />

sehen. Beunruhigt eilte ich zu ihm. Man<br />

wusste mir nur zu sagen, er sei verreist, unbekannt,<br />

wohin.<br />

Plötzlich stand er wieder vor mir. Heruntergekommen,<br />

abgemüdet. Ohne zu grüssen<br />

trat er ein, warf den Hut in die nächste Ecke<br />

und Hess sich in einen Stuhl fallen. Mit geschlossenen<br />

Augen lehnte er sich zurück<br />

und fuhr sich nach seiner Gewohnheit mit<br />

beiden Händen durch den hellen Haarschopr.<br />

Endlich brach ich das Schweigen.<br />

«Von wo kommst du, Jul?»<br />

«Von Amsterdam.»<br />

«—? —» Wir schwiegen beide. Endlich fuhr<br />

er fort.<br />

«Enid ist mit ihrem Manne auf dem Wege<br />

nach Batavia.» Noch immer sass er mit geschlossenen<br />

Augen vor mir. Mit erheuchelter<br />

Gleichgültigkeit, schleppend, ein Wort hinter<br />

das andere setzend, sprach er vor sich hin.<br />

«Welchen Zweck verfolgst du mit der<br />

Reise?»<br />

Er zuckte die Achseln, griff nach einer Zigarette<br />

und zündete sie umständlich an. Dieses<br />

unscheinbare Lebenszeichen richtete mich<br />

auf. Besser wie diese stumpfe, unheimliche<br />

Ruhe, die mich beunruhigte. Er machte einige<br />

Züge, sah nachdenklich in die Glut der brennenden<br />

Zigarette und warf sie achtlos zu<br />

Boden. Ohne ein Wort zu sprechen, stand ich<br />

auf und trat sie aus.<br />

«Welchen Zweck die Reise verfolgte? Ich<br />

musste wissen, ob dieses Leben für mich<br />

noch einen Zweck hat.» Absichtlich gab ich<br />

meiner Antwort eine Wendung, die seinem<br />

verschleierten Gedankengang nicht folgte.<br />

«Du zweifelst also an Enid?»<br />

Seine Augen öffneten sich. Den Kopf müde<br />

zurückgelehnt, mit finster zusammengezogenen<br />

Brauen, sah er zu mir herüber.<br />

Ich trat auf ihn zu und legte ihm begütigend<br />

die Hand auf die Schulter.<br />

«Warum liest du nicht immer wieder die<br />

letzte Zeile, die dir Enid schrieb: «Ich weiss,<br />

ich sehe dich wieder.»<br />

Den Kopf tief gebeugt, sank er zusammen.<br />

Das Gesicht in den Händen vergraben. Meine<br />

Hand, die noch immer auf seiner Schulter<br />

lag, fühlte das Zittern, das durch seinen Körper<br />

ging.


E AUTOMOBIL-REVUE lÄiii!<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Der erfolgreiche Julier.<br />

Mit der Oeffnung der meisten Alpenpässe<br />

im Verlaufe des letzten Monats und der Erschliessung<br />

der restlichen hochalipinen<br />

Ueberfahrten im Verlaufe der nächsten Tage,<br />

war man nicht nur in Automobilistenkreisen,<br />

sondern auch in der gesamten Schweiz. Verkehrswirtschaft<br />

und Fremdenindustrie gespannt,<br />

welche Frequenzziffern der diesjährige<br />

Versuch, den Julier auch während der<br />

schneereichen Wintermonate dem Automobil<br />

offen zu halten, zur Folge haben würde. Vom<br />

23. Januar <strong>1934</strong>, dem ersten Tag der durchgehenden<br />

Fahrmöglichkeit, bis zum 5. Mai,<br />

d. h. in rund 95 Tagen, haben diesen Pass<br />

nicht weniger als 4000 Automobile befahren.<br />

Eine während dieser Zeit durchgeführte Kontrolle<br />

ergibt folgendes Nationalitätenbild:<br />

Bündner-Wagen 480, übrige Schweiz 363,<br />

Deutschland 405, Italien 74, Frankreich 27,<br />

Oesterreich 27, Grossbritannien 23, Fürstentum<br />

Lichtenstein 14, Tschechoslowakei 7,<br />

Holland 5, Dänemark 3, Polen 2, Spanien 2,<br />

Belgien 1 total also 1463 Wagen. Wie aus<br />

dieser Zusammenstellung hervorgeht, haben<br />

843 schweizerische und 590 ausländische<br />

Automobilisten dem Reiz nicht widerstehen<br />

können, eine winterliche Alpenfahrt auszuführen.<br />

Diese Tatsache, resp. das Verhältnis<br />

der einheimischen zn den ausländischen<br />

Wagen, illustriert mit aller Deutlichkeit die<br />

Richtigkeit der von uns anlässlich der Analyse<br />

der monatlichen autotouristischen Statistik<br />

aufgestellten Behauptung, dass die ununterbrochene<br />

Zunahme von Qrenzübertritten<br />

während der Wintermonate zum grossen<br />

Teil auf die Oeffnung des Julier zurückzuführen<br />

sei. Im weitern hat die erste Versuchsperiode<br />

klipp und klaT bewiesen, dass es<br />

allerhöchste Zeit für unser Land war, eine<br />

durchgehende winterliche Alpentraversierung<br />

zu ermöglichen. Besonders ist dieser Punkt<br />

unter dem Gesichtswinkel der Fremdenverkehrswerbung,<br />

sowie unter demjenigen der<br />

Umfahrung schweizerischen Territoriums in<br />

Rechnung zu stellen. Immerhin sind beim<br />

diesjährigen Versuch noch die verschiedenen<br />

Unsicherheitsfaktoren mitzuberücksichtigen,<br />

die einer bedeutend stärkeren Frequenz entgegenstanden.<br />

Wir möchten in dieser Hinsicht<br />

nur auf die noch nicht'in alle Auto-,<br />

mobilistenkreise dringende Bekanntmachung<br />

über die Oeffung hinweisen, auf den Charakter<br />

des Schneebruchs und der Strassenfreilegung<br />

als ausgesprochene Versuchsarbeiten,<br />

sowie auf eine gewisse zurückhaltende Einstellung<br />

vieler Automobilisten gegenüber<br />

winterlichen Passfahrten. Zweifellos wird die<br />

Wiederholung und die damit in Verbindung<br />

stehende stärkere Propagierung die Frequenzziffer<br />

im nächsten Winter nicht unerheblich<br />

ansteigen lassen.<br />

Die Offenhaltung der Strecke Tiefenkastel-<br />

Mühlen-Bivio hat seit 1. Januar <strong>1934</strong> ohne<br />

Wegmacherlöhne Fr. 12,679 gekostet. Dazu<br />

kommen die üblichen Ausgaben für Bekiesung,<br />

sodass bis Ende des Jahres der Kanton Graubünden<br />

mit einer BudgetübeTschrcitung von<br />

8000 Fr zu rechnen hat. Da die erheblichen<br />

Mehrkosten für die Offenhaltung nicht mehr<br />

aus dem kantonalen Strassenausbauiprogramm<br />

bestritten werden konnten* verlangte der Regiierungsrat<br />

in seiner letzten Sitzung einen<br />

entsprechenden Nachkredit, was auch stillschweiget!<br />

zugestanden wurde. Wie "aus der<br />

Frenquenzziffer hervorgeht, hat sich das initiative<br />

Vorgehen der Bündner gerechtfertigt,<br />

und sie haben sicherlich damit nicht nur ihrer<br />

notleidenden Fremdenindustrie, sondern dem<br />

schweizerischen Strassenwesen im besondern<br />

einen Markstein in der Geschichte der winterlichen<br />

Hochalpenerschliessung gesetzt. Auf<br />

Grund der ersten Versuchsetappe wird es<br />

Afghanistan wird motorisiert.<br />

Demnächst sollen europäische 'Automobilfabriken<br />

auf spezielle Einladung der Nationalbank<br />

von Afghanistan, der Inhaberin des<br />

Monopols für die Automobil-Einfuhr, sachverständige<br />

Vertreter zum Studium der dortigen<br />

Verkehrsverhältnisse nach Kabul entsenden.<br />

Die Regierung soll sich entschlossen<br />

haben, einer < AufSchliessung des Landes mit<br />

Hilfe des Autos nicht nur keine Hindernisse<br />

in den Weg zu legen, sondern sie sogar durch<br />

Modernisierung des Strassennetzes einerseits,<br />

der Gesetzgebung andererseits zu fördern.<br />

Der erste Autobahnhof der Reichsbahn.<br />

Demnächst werden die Bauarbeiten, die<br />

zur Umwandlang der ehemaligen Dragonerkaserne<br />

in Mainz in einen Autobahnhof der<br />

Reichsbahn in Angriff genommen wurden, beendet<br />

sein. Die umfangreichen Stallgebäude<br />

und Reithallen sind nun zweckmässig umge~<br />

baut und bieten Raum für rund 60 Lastwagen.<br />

Dieser Wagenpark wird im rhein-mainischen<br />

Wirtschaftsgebiet zwischen den Städten<br />

Mainz, Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt<br />

einerseits und Mainz, Worms, Mannheim,<br />

Ludwigshafen anderseits eingesetzt zwecks<br />

Beschleunigung und Verbesserung der Stückgütbeförderung.<br />

Trustbildung In der japanischen Automobflindustrie.<br />

Um die Konkurrenzfähigkeit der 'japanischen<br />

Automobilindustrie zu forcieren, unterstützt<br />

die Regierung die Bestrebungen innerhalb<br />

dieses Industriezweiges auf einen Zusammenschluss<br />

der führenden Automobilfirmen<br />

zu einer Exportgemeinschaft. Dieser<br />

Block der japanischen Automobilindustrie,<br />

dessen Zustandekommen aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach demnächst zu erwarten ist, wird<br />

5 Grossunternehmen umfassen. Welche Konkurrenzkraft<br />

der europäischen und amerikanischen<br />

Automobilindustrie daraus erwachsen<br />

wird, dürfte aus holländischen Quellen<br />

hervorgehen, wonach in Südafrika Automo-,<br />

bile japanischer Herkunft bereits für 480 fi:<br />

und schwere Motorräder für 120 fl. erhältlich<br />

sein sollen.<br />

Benzin aus Reis.<br />

,~VTT'<br />

Die japanische Presse berichtet z. Zt. in<br />

grosser Aufmachung von einer Erfindung des<br />

japanischen Forschers Dr. Isobe, nach der es<br />

nun möglich sein, die im Verlaufe der letzten<br />

fünf Monate gesammelten Erfahrungen<br />

auszuwerten und eventuell auch auf einige<br />

andere Passstrassen zu übertragen, wobei<br />

allerdings auf die starke Variabilität der einzelnen<br />

Pässe in unserem *AIpengebiet hinsichtlich<br />

ihres Schneereichtums gebührend<br />

Rücksicht genommen werden muss. Erinnern<br />

wir uns nur der beiden letzten Winterperioden,<br />

so zeigt sich typisch dieser starke Unter-<br />

istischer<br />

möglich ist, Benzin aus Reis herzustellen.<br />

Es handelt sich hierbei um ein besonderes<br />

Hydrierungsverfahren, das auch die Hydrierung<br />

von Reis ermöglicht. Die Japanische<br />

Automobilindustrie hat Dr. Isobe bereits mehrere<br />

Versuchsiahrzeuge zur Verfügung gestellt.<br />

Sie sollen mit Reis-Benzin betrieben<br />

werden und den Beweis dafür erbringen, dass<br />

das aas dem Reis gewonnene Benzin den<br />

übrigen Brennstoffen an Qualität nicht nachsteht.<br />

Deutschlands Autostener-Aufkommen.<br />

Im Monat April stellt sich das deutsche<br />

Steuer-Aufkommen auf 13,2 Mill. RM. gegenüber<br />

11,4 Mil. RM. im Vormonat. Die entsprechende<br />

Vorjahresziffer wurde nur um 12<br />

Mill. unterschritten. Dieses Ergebnis konnte<br />

erzielt werden trotz Steuerfreiheit aller seit<br />

dem 31. März 1933 erstmalig in den Verkehr<br />

gesetzten Personenwagen,<br />

Bau polnischer Fernrerkehrsstrassen.<br />

Das polnische Verkehrsministerium ventiliert<br />

zur Zeit die Frage der Erstellung eines<br />

modernen Fernverkehr-Strassennetzes. Im<br />

Mittelpunkt der Diskussion steht die Ausarbeitung<br />

eines 5-Jahres Plans, der von 1935—<br />

1940 die Realisierung grösserer Verkehrsprojekte<br />

vorsieht. Die Finanzierung dieser<br />

Arbeiten soll aus öffentlichen Mitteln erfolgen.<br />

Amerikas Autoexporte.<br />

Während der ersten Quartals des laufenden<br />

Jahres sind nach Angaben der amerikanischen<br />

Automobilhandelskammer 240J000 Wagen auf<br />

den ausländischen Absatzmärkten untergebracht<br />

worden, was gegenüber der vorjährigen<br />

Parallelperiode einer Zunahme um den<br />

doppelten Betrag gleichkommt. In amerikanischen<br />

Automobilkreisen erhofft man<br />

durch Revision der Weltzolltarife einen weiteren<br />

kräftigen Wiederaufschwung des Automobilgeschäftes<br />

erwarten zu dürfen. Allerdings<br />

ist es merkwürdig, dass man erst heute<br />

in Amerika zur Erkenntnis der Revisionsbeßürftigkeit<br />

der Zolltarife gelangt, waren es<br />

doch im besonderen die Amerikaner, welche<br />

seit 1929 systematisch ihre Grenzen gegenüber<br />

dem Auslande abriegelten, so dass sich<br />

die übrigen Länder notgedrungenermassen<br />

zur Einführung von Abwehrmassnahmen genötigt<br />

sahen.<br />

schied im diesjährigen zum letztjährigen<br />

Verhältnis vom Gotthard zum Klausen.<br />

Während der letztere beinahe mühelos dem<br />

Automobil freigegeben werden konnte im<br />

Vergleich zu den vorjährigen grossen Schneebruoharbeiten,<br />

war es beim Gotthard erst<br />

14 Tage später als 1933 möglich und nur<br />

unter Einsatz eines grossen Kontingents von<br />

Arbeitskräften diesen dem durchgehenden<br />

Verkehr zu erschliessen.<br />

Der diesjährige Versuch am Julier hat<br />

einerseits deutlich die unbedingte Notwendigkeit<br />

einer winterlichen Erschliessung unserer<br />

berühmten Passtrassen gezeigt, anderseits<br />

auch die" Möglichkeit, dass es heute<br />

mit den zur Verfügung stehenden technischen<br />

Mitteln verantwortet werden kann, auch im<br />

Winter eine bis über 2000 m hinaufsteigende<br />

Strasse freizulegen und freizuhalten. Allerdings<br />

sei vorläufig noch davor gewarnt, als<br />

ob nun jeder Kanton seine eigene winterliche<br />

Durchgangstrasse besitzen müsse. Die<br />

Auflösung der Verkehrsinteressen des gesamten<br />

Landes in verschiedene Einzelaktionen<br />

muss speziell auf diesem Gebiete<br />

zu einem Fiasko führen. Je schwieriger<br />

unsere Wirtschaftslage sich gestaltet und je<br />

drängender sich der Automobilverkehr entwickelt,<br />

um so notwendiger wird auch auf<br />

dem Gebiete des Alpenstrassenbaues, wie<br />

auch auf demjenigen der winterlichen Erschliessung<br />

der Alpenpässe, eine Konzentration<br />

der Kräfte allein nur für weitere Erfolge<br />

genügende Gewähr bieten. -my-.<br />

N°«<br />

Grosser Preis von Montreux<br />

(Fortsitzung von Seite 1)<br />

als die ersten Wagen in der Ferne wild aufxubrrmvmen<br />

begannen, nnd darauf, von Mechanikern besetzt,<br />

vor den Boxen hielten. Montreux war an diesem<br />

Tag früh aufgestanden. Das letzte Training,<br />

dieses letzte Rüsten vor dem Kampfe, bedeutete ein<br />

ernsthaftes Erproben der Kräfte. Seit sieben Uhr<br />

morgens wurde man an allen Ecken von Polizisten<br />

angehalten, die den Circuit peinlich freihielten, so<br />

dass punkt acht Uhr die ersten Maschinen losbrummen<br />

konnten. Wieder waren die meisten Fenster<br />

und Hotelterrassen dicht belagert, und auch auf<br />

den Tribünen hatte sich eine grosse Menge Interessierter<br />

eingefunden, von denen viele leidenschaftlich<br />

mit Stoppuhr und Bleistift hantierten. »<br />

Etancelin beherrschte das ganze Training. Der<br />

Tuchhändler aus Ronen, immer zwischen Spanien<br />

und Polen auf Reisen zu Autorennen unterwegs,<br />

setzte sich im gewöhnlichen Strassentenue in die<br />

Maschine, um darauf mit tollen Geschwindigkeiten<br />

durch die Stadt zu brausen. Seine Draufgängerei<br />

wurde von den Scuderia-Ferrari-Leuten nicht geteilt,<br />

die sich wiederum zurückhaltend zeigten.<br />

Diesmal war Varzi der Schnellste, doch auch er<br />

ging nicht über die lOO-km/St.-Marg© hinaus. Der<br />

Engländer Straight, der zusammen mit Hamilton<br />

direkt bei seiner an der Rennstrecke gelegenen Garage<br />

gestartet war, so dass die zwei weissen Maserati<br />

ganz unversehens vorüberdonnerten, fuhr<br />

ebenso ausgeglichen wie schnell. Er kam bis auf<br />

Mittel von 102,2 km/St, heran. Auch Falchetto<br />

schraubte heute auf und überschritt den 100-km/St.-<br />

Durchschnitt. Gegen den Ansturm Etancelins kam<br />

keiner auf. Der Franzose erledigte die schnellste<br />

Runde »mit dem Durchschnitt von 104,7 km/St<br />

Auch der Samstag verlief in jeder Beziehung<br />

ohne Störung. Varzi hatte oberhalb der 'Tribünen<br />

einmal das re


*P>»<br />

— 1954 AUTOMOBTL-REVUB<br />

kritischen Haarnadelkurve um und zieht sich nun<br />

durch die obere Stadt zurück. Wieder findet sich<br />

hier ein hinderndes Tramgeleise. Die S-Kurve bei<br />

der englischen Kirche, die zum Bahnhof hinaufführt,<br />

gilt allgemein als der giftigste Punkt des ganzen<br />

Parcours, da die Schwierigkeit hier unterschätzt<br />

wird. Die Bahn steigt dann leicht an. Die Avenue<br />

des Alpes verläuft ziemlich gerade. Wieder reihen<br />

sich hier links und rechts Schaufenster aneinander.<br />

Auch an Bahnhof und Post geht der Kurs vorbei.<br />

Zwei grosse Kurven führen die Strecke dann von<br />

der oberen Stedt wieder zurück zum Start. Der<br />

Stampfasphalt der Hauptstraasen wurde auf das<br />

Rennen hin mit einem Rauhbelat überzogen, der<br />

die Griffigkeit der Bahn st*rk erhöht und sich gün-<br />

«tir auswirken muss.<br />

Der grosse Tag.<br />

Montreux, 3. Juni 1994.<br />

Auch' wer lö der Samstag-Nacht in ausgiebiger<br />

Weise von den vielen Anlässen profitierte,<br />

die überall in dem auf Hochbetrieb<br />

eingestellten Kurort stattfanden, wurde heute<br />

morgen zeitig aus seinen Träumen gerissen.<br />

Draussen summte und lärmte es von unzähligen<br />

Atitos und Motoren, vom See hupten<br />

die Extraschiffe, und auf den Trottoirs wimmelte<br />

es bereits von den überall her eintreffenden<br />

Besuchern- Schon morgens 9 Uhr<br />

war Montreux ein einziger Ameisenhaufen,<br />

ein tolles Durcheinander von Einheimischen,<br />

die fast alle irgendwo ein Amt zu erfüllen<br />

hatten, und von Fremden. Zwischen den<br />

Menschenmassen bahnten sich hupend die<br />

Autos ihren Weg. Ununterbrochen schleppten<br />

die blauen Tramwagen Massen daher.<br />

Auf dem Bahnhof gab es an diesem Tag<br />

nichts zu lachen. Seit dem frühen Morgen<br />

führten auch die Züge Zuschauermassen herbei,<br />

die sich rechtzeitig ihre Plätze sichern<br />

wollten. Vor den Häusern, an denen noch<br />

Plätze an Fenstern frei waren, stellten sich<br />

fliegende Kassen auf, die die letzten Billette<br />

bald den Besuchern in die Hände gedrückt<br />

hatten. Lautsprecher schallten über den<br />

Platz, an den Tribünen wurde noch gehämmert<br />

und letzte Hand angelegt. Tausend<br />

Ritzen von Strassen und Gässchen galt es<br />

verstopfen, durch die die Menschenmassen<br />

die Bahn dringen konnten. Ueberall<br />

musste rechtzeitig eingegriffen werden, und<br />

dazu wurden gewaltige Massen Verkehrspolizei<br />

aufgeboten, denen auch Privatleute<br />

helfend zur Seite standen.<br />

Auch am Samstag-Abend hatte sich wieder<br />

ein Gewitter über der Stadt entladen, das dafür<br />

gute Witterung für den Sonntag versprach.<br />

In dem Getriebe der letzten Stunden<br />

vor dem Rennen beachtete man kaum, wie<br />

sich,über dem See neue dicke Wolken ballten,<br />

die sich bald riesengross ausbreiteten<br />

und rhlt Windeseile den ganzen Himmel verdunkelten.<br />

Der Wind peitschte den See zu<br />

hohen Wellen, begann in den Bäumen zu<br />

singen, und bald wirbelte er alles auf, was<br />

nicht niet- und nagelfest war. Ein rasender<br />

Sturni fegte über Montreux, und es schien<br />

•beinahe, als trage er diesen ganzen Grand<br />

Prix in alle Lüfte davon. Die Herren Organisatoren<br />

und alle Bewohner von Montreux<br />

fangen fassungslos die Hände. Was sollte es<br />

lür ein Rennen auf diesen Strassen geben,<br />

Ober die jetzt Bäche dahinschossen ? Die<br />

Hoffnung, das Unwetter, das einige Sekunden<br />

sogar noch Hagel bescherte, verziehe sich<br />

bald, schien sich lange nicht erfüllen zu wollen.<br />

Erst gegen Mittag hin zeigte sich über<br />

dem See ein heller Streifen, der sich bald<br />

ausbreitete und dem starken Regen Einhalt<br />

gebot. Die Verkehrspolizei wagte sich wieder<br />

aus ihren Haustoren hervor, auf den<br />

Strassen begann das Leben wieder zu pulsen,<br />

und so klappte die Organisation dennoch<br />

reibungslos, als die Zeiger der Uhr<br />

langsam auf 14 Uhr rückten, diesen Zeitpunkt,<br />

dem die Stadt seit Tagen, vielleicht<br />

seit Wochen mit fiebernder Erwartung entgegengesehen<br />

hatte.<br />

Schon lange bevor ein Erster der wilden<br />

S?enner auftauchte, ergriff das in gewaltigen<br />

Massen anwesende Publikum von seinen<br />

Plätzen Besitz. Fenster um Fenster wurde<br />

dicht belagert, auf den Baikonen hingen sie<br />

wie Trauben, hoch auf den Zinnen stauten<br />

sich die Menschen, und ganz Waghalsige<br />

setzten säch kurzerhand auf die Dachränder.<br />

Kein vorstehender Punkt, wo nicht irgend<br />

ein Neugieriger sich eingefunden hätte, kein<br />

Fenster, aus dem sich nicht gleichzeitig ein<br />

halbes Dutzend Köpfe gestreckt hätten. So<br />

weit der Blick überall reichte, waren nichts<br />

als Menschenmassen zu entdecken, die alle<br />

verfügbaren Plätze besetzt hielten. Die Tribüne<br />

wurde im Sturm genommen. Rund 100<br />

Pressevertreter hatten ihre Bleistifte gezückt.<br />

Elegante Toiletten durften sich unter dem<br />

gnädigen Lächeln der Sonne ans Tageslicht<br />

wagen, und so sah man manche elegante<br />

Frau auf den Tribünen.<br />

Nur langsam liefen die Minuten. Die ersten<br />

Wagen wurden an die Boxen geführt, sorgsam<br />

betreut von den Mechanikern. Sobald<br />

ein Fahrer auftauchte, reckten sich die<br />

Köpfe. Jeder wollte ihn zuerst gesehen haben.<br />

Bald war jeder Mechaniker in seinem<br />

bläuen Ueberkleid eine «grosse Kanone >.<br />

Plötzlich sah man Moll in den Boxen, den<br />

hübschen jungen Burschen mit liebenswürdigem<br />

Gesicht. In seinen weissen Hosen und<br />

dem sportlichen Sommerhemd schien er eher<br />

für eine Seglerpartie verabredet zu sein, als<br />

für diesen wilden Kampf um die Geschwindigkeit.<br />

Varzi hatte seine ewige Zigarette im<br />

Mund, wie gewohnt im blauen Ueberkleid.<br />

Ein paar junge Italiener entdeckten ihn und<br />

baten ihn um einen Gruss. Liebenswürdig<br />

drückte ihnen Varzi die Hand, zur fassungslosen<br />

Freude der jungen Landsleute. Der<br />

junge Straight, ein hübscher Typ von überaus<br />

gewinnendem Benehmen, grüsste Freund<br />

und Feind mit der gleichen Herzlichkeit.<br />

Zehender sass mit Maserati zusammen in<br />

der Boxe und besprach mit dem bekannten<br />

Konstrukteur die letzten Chancen. Charles<br />

Faroux etablierte sich in der Boxe von Veyron,<br />

trnd Etancelin war bis zum letzten Moment<br />

mit seinem gewöhnlichen hellen Strassenanzug<br />

zu sehea<br />

Kurz nach 2 Uhr erhielten die Fahrer ihre<br />

letzten Anweisungen, Dlie Wagen wurden<br />

zum Start geschoben. Gleichmütig rauchten<br />

die Piloten ihre letzte Zigarette. Freundlich<br />

winkten sie zu der Tribüne hinauf. Dr. Mende<br />

erschien bereits mit seiner Startfahne. Der<br />

grosse Augenblick war da... Fiebernd starrte<br />

man auf die zwölf Renner, die voll verhaltener<br />

Kraft lauerten, auf den ersten Wink<br />

loszuschiessen. Da — mm stieg ein brüllendes<br />

Donnern zum Himmel. Die beiden ersten<br />

Wagen stürzten vor. Geschlossen hetzte das<br />

Feld davon, ein herrliches Bild der Kraft in<br />

der dahinstürmenden Wucht dieser stählernen<br />

Leiber. Langs-am formierte sich aus dem<br />

in Doppelreihe gestarteten Feld eine Linie.<br />

Blauer Rauch wehte über die Bahn. Schon<br />

versackte unten der letzte Lärm in den<br />

Häusergassen. Der Grand Prix von Montreux<br />

hatte begonnen... Kaum hatte man<br />

richtig Zeit, seiner ersten Aufregung richtig<br />

Herr zu werden, und schon scholl von der<br />

Obern Stadt neues Geheul. Ein Aufbrüllen<br />

— und die Spitze raste mit vollem Tempo<br />

vorüber. Einer nach dem andern folgte, ein<br />

ständig wechselndes Bild. Kaum aufgetaucht,<br />

war der Spuk wieder verschwunden. So zog<br />

sich nun der gespenstische Korso der Schnelligkeit<br />

auf diesem Kurs dahin, auf Geraden,<br />

durch Kurven, bergauf und bergab, ein tolles<br />

Karussel.<br />

Nach einiger Zeit fand man auch Zeit, sich<br />

wieder etwas umzusehen. Das Wetter hatte<br />

sich aufgeheitert, über den Felsen und Hängen<br />

strahlte ©in klarer Sonnenhimmel. In<br />

den Boxen war bereits wieder Ruhe eingekehrt.<br />

Auf den Tribünen bedeutete das<br />

Auftauchen der Spitze immer eine Sensation.<br />

Der neue<br />

Die erste grosse Aufregung bemächtigt sich<br />

der Massen, als Moll schon nach kurzer Zeit<br />

bei den Boxen wieder hielt. Die, Mechaniker<br />

warfen sich mit grösster Behendigkeit unter<br />

seinen Wagen, unterdessen trank der junge<br />

Avus-Sieger gierig aus einer Flasche. (Mit<br />

Ruhe sah er sich die Arbeiten an, um dann<br />

wieder in den Wagen zu springen und davon<br />

zu hetzen. Die Konkurrenz dieser gefährlichen<br />

roten Maschinen, Maserati, stand<br />

schweigend m der Boxe und kontrollierte<br />

stoisch die Zeiten von Zehender. Das Publikum<br />

gebärdet« sich zehnmal aufgeregter<br />

als alle, die am Rennen direkt oder indirekt<br />

beteiligt waren- Schon legten auch die ersten<br />

Wagen bei den Boxen an, um darauf<br />

auf einem Trottoir von ihrer allzu kurzen<br />

Reise auszuruhen.<br />

Runde um Runde zog vorbei, ohne, jede<br />

Störung wickelte sich das Rennen ab. Die<br />

Organisation klappte bis in alle Details. Eine<br />

Tatsache, die bewunderungswürdig ist, wenn<br />

man weiss, in welch kurzer Frist dieses Rennen<br />

auf die Beine gestellt wurde. Eine für die<br />

Pressebulletins bestimmte kleine Schachtel<br />

schaukelte hoch über der Rennstrecke von<br />

dem Chronometerhäuschen auf die andere<br />

Strassenseite, bezeichnenderweise mit einer<br />

Ente bemalt!<br />

Eine Nervenprobe bedeutete es jedesmal,<br />

mitzuerleben, wie ein Fahrer überholt wurde.<br />

Rasend zogen die Maschinen aneinander vorbei.<br />

Ein einziger Fehlgriff. — und der Rest<br />

wäre nicht auszudenken. Die Boxensignalisation<br />

offenbarte wieder geniale Einfälle. So<br />

bedeutete, wie wir wenigstens vermuten, eine<br />

gezeichnete Spitze mit einer Zahl daneben<br />

für den betreffenden Fahrer den Rundenstand<br />

der Spitze. Eine Runde nachher erhielt<br />

dieser gleiche Konkurrent dann auch<br />

seine eigene Rundenzahl mitgeteilt. Farben,<br />

Buchstaben und Zahlen dienten abwechslungsweise<br />

dazu, die Fahrer über die Position<br />

im Felde zu orientieren.<br />

Zur Sensation wurde der Halt VarzSs an<br />

der Boxe, nachdem er in bester Position gelegen<br />

war. Das flog aus diesen Mechanikerhänden,<br />

dass es eine Lust war! Varzi nestelte<br />

sich rasch eine andere Schutzbrille<br />

hervor und nahm einen Schluck Wasser.<br />

Unterdessen war der Wagen wieder fit,<br />

und unter dem donnernden Beifall des Publikums<br />

ging der Alfa Romeo wieder auf die<br />

Strecke.<br />

Molls Aufgabe wurde mit Bedauern vermerkt.<br />

Den jungen Fahrer schien der Ehrgeiz<br />

zu stechen, jedenfalls kleidete er sich<br />

ist wirklich<br />

ein wunderbarer Wagen<br />

Er ist eine der ersten Leistungen der Automobil-<br />

Technik, von der man in aller Wirklichkeit behaupten<br />

kann, dass sie die wirtschaftlichen Vorteile des<br />

Kleinwagens mit den Vorzügen eines grossen Wagens<br />

verbindet. Probieren Sie ihn! Sie werden sich davon<br />

überzeugen und seine Schnelligkeit, seine<br />

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wieder fürs Rennen ein, um Trossi abzulösen.<br />

Dieser .wollte partout nicht — er hatte<br />

dann auch wirklich Recht!<br />

So rollte sich dieses hochdramatische Schauspiel<br />

während dreier Stunden ab, verfolgt<br />

von einer ungeheuren Menschenmasse, die<br />

fasziniert diese gewaltigen Geschwindigkeiten<br />

verfolgte. Gegen Ende des Rennens schien<br />

es nochmals, als ob ein neues Unwetter den<br />

Schlusspunkt hinter die Veranstaltung setzen<br />

wollte. Es blieb glücklicherweise bei der<br />

Drohung, denn genau bis zum Rennsehluss<br />

hielt der Himmel die ersten Tropfen zurück.<br />

Dann sandte er noch einen linden Guss über<br />

die Stadt, gleichsam schon zum Abschied.<br />

Als die letzten Runden nahten, und der<br />

Sieger Trossi sich aus mittlerer Position bis<br />

nach vorne gekämpft hatte, ergriff höchste<br />

Spannung die Massen. Etancelin und Trossi<br />

rangen um die Führung, müde und abgehetzt<br />

der eine, noch voller Kraiftreserven und immer<br />

schneller deT andere. Und dann kam<br />

es, dass kurz vor dem Schluss der Sieg entschieden<br />

wurde. Jubelnd wurden Besiegte<br />

und Sieger empfangen, und von den Behörden<br />

und führenden Persönlichkeiten des<br />

Automobilismus beglückwünscht. Jetzt gab<br />

es für die Menge kein Halten mehr — innert<br />

Minutenfrist war die Bahn schwarz von<br />

Menschen, und wieder wurde Montreux zum<br />

Chaos, in dem es sich nur noch schwer zurechtfinden<br />

Hess. — Das erste Stadtrundstreckenrennen<br />

der Schweiz wurde ein<br />

grosser Erfolg. Man wird es wiedersehen<br />

wollen!<br />

bo.<br />

Der Film des Rennens.<br />

cAfle angemeldeten Fahrer erschienen am<br />

Start», konnte das erste Pressebulletin mit<br />

berechtigtem Stolz melden. Genau ein Dutzend<br />

von Konkurrenten, von denen kein einziger<br />

nach der Einiführune bei unsern Lesern<br />

bedürfte, haben mit ihrer Teilnahme in Montreux<br />

mitgeholfen, dieses reizvolle Rennen<br />

aus der Taufe zu heben, das nun wohl einen<br />

dauernden und ehrenvollen Platz im künftigen<br />

schweizerischen und internationalen<br />

Rettnkalender einnehmen wird. Braillard, der<br />

einzige Einheimische in dieser erlesenen<br />

Phalanx, konnte nicht, wie vorgesehen, mit<br />

seinem neuen Maserati starten, Hess sich<br />

aber dadurch nicht abhalten und zog den<br />

kampferprobten Bugatti 2,3 l wieder zu<br />

Ehren. Die Reihenfolge für<br />

den Start<br />

war durch die Trainingszeiten bestimmt, ein<br />

Verfahren, das immer mehr Anklang findet<br />

und damit den blinden Zufall eines Loses mit<br />

Recht ausscheidet. In der vordersten Reihe<br />

Standen Etancelin und Straight, dahinter hatten<br />

Moll und Falchfttto Aufstellung genommen,<br />

gefolgt von den übrigen Zweiergruppen.<br />

Gleich vom Start weg, den Dr. Mende<br />

gab, zoz Etancelin mächtig aus, gefolgt von<br />

einem geschlossenen Feld. Rasch vermag<br />

der Franzose an Terrain zu gewinnen und<br />

distanziert auch seine nächsten Verfolger<br />

bereits recht deutlich. Die Spitzengruppe,<br />

der Straight, Moll, Falchetto und Trossi angehören,<br />

hat sich bereits merklich in die<br />

Länge gezogen, und auch das Gros weist<br />

schon allerlei Verschiebungen undi Lücken<br />

auf. Nach ', i, ,><br />

Öer 5. Runde<br />

l "Wt \<br />

ergibt siefc folgendes Klassement:<br />

1. Etanqelin ; 10' 07"<br />

! I 2. Straight |]lpl"M 10' 13"<br />

' ' S. Moll FTT! 10" 16"<br />

*. Falchetto ' 10' 22"<br />

5. Comte F. Trossi 10" 31"<br />

Etancelin hat sich also in dieser kurzen Zeit<br />

einen Vorsprung von 6 Sekunden auf seinen<br />

vorläufig schärfsten Widersacher Straight<br />

erkämpft, und seine bestimmte und forsche<br />

Haltung lässt erwarten, dass er seine Spitzenposition<br />

immer mehr festigen werde. Er erweist<br />

sich übrigens auch in Montreux, wie schon<br />

an so manch anderem Grossen Preis, als der<br />

Animator und Schrittmacher des Rennens.<br />

Er ist daher überall ein gern gesehener Gast<br />

und geschätzter Pilot, der immer für Bewegung<br />

im Felde sorgt und keine Ruhe und<br />

Rast kennt. Leider aber hat er diese Angriffslust<br />

schon mit so viel Pech und Enttäuschungen<br />

bezahlt, dass man ihn nur immer<br />

aufs neue wegen seines ungebrochenen<br />

Mutes bewundern kann. Auch heute hielt ihn<br />

eine launische Fortuna zum Narren und<br />

nachdem er bis wenige Minuten vor der<br />

Schlussrunde alle konzentrierten Angriffe abzuwehren<br />

verstanden hatte und jede Attacke<br />

mit einem eigenen Vorstoss beantwortete,<br />

musste er den scheinbar sicheren Sieg noch<br />

abtreten. Als ein ebenso verwegener Draufgänger<br />

und dennoch fein abwägenden Piloten<br />

hat sich Moll erwiesen, der mit seinem<br />

Siege in Monte Carlo, einem Kometen gleich,<br />

aus bescheidenem Hintergrunde aufzog und<br />

seither schon viel von sich reden gemacht<br />

hat.,. In der achten Runde gelingt es ihm,<br />

nach verschiedenen Versuchen. Straight zu<br />

überholen und damit auf den zweiten Platz<br />

aufzurücken, den er dann allerdings nicht<br />

lange halten konnte, da ihn wenig später ein<br />

Defekt an der Öelleitung zu längerem Aufenthalt<br />

zwingt. Obwohl er dann in fast<br />

(Fortsetzung SeiteIOJ<br />

!


AUTOMOBIL-T2EVUE <strong>1934</strong> - N° 4«<br />

Das Rennen in der Stadt im Bild<br />

Auf der Verfolgung. Der nachmalige Sieger Trossi (No. 6) setzt eben an, um nach der Kurve Zehen- M„ Vo„ vorau$j Auf der etwas abfali eniden Geraden vor der Tribüne wurden sehr hohe Geschwinder<br />

auf Maserati, 4 Zyl. (No. 8), der übrigens ein vorzügliches Rennen fuhr, zu überholen, digkeiten erreicht. Das Bild zeigt, wie zäh sich ein Fahrer an den andern anheftete. Trosei, der<br />

Sieger, iat hier in Führung des nachfolgenden Mittelfeldes,<br />

Varzi,<br />

nach<br />

ein Favorit des Rennens, hatte längere. Zeit die best« Aussicht<br />

der Führung überholte er einen Wagen um den andern. Hier<br />

bracht.<br />

auf den Sieg. Bei seiner Jagd<br />

hat er Sommer hinter sich ge-<br />

Etancelin, der, SehrittmacKw des Rennens, nimmt in seinem ihm eigenen Bauhexen Stil ein« Kurve.<br />

Apres avoir<br />

BBHBmflBBI^HBuHHBBBI<br />

triomphe dans<br />

GRAND PRIX K MONTREUX<br />

(298 km.)<br />

2<br />

ER<br />

EME<br />

ComteTROSSIs. ALFA-ROMEO<br />

ETANCELIN sur MASERATI<br />

le Rallye de Monte-Carlo<br />

le Grand-Prix de Monaco<br />

les Mille Milles de Brescia<br />

le Grand-Prix d'Alessandria<br />

le Grand-Prix de Tripoli<br />

I'International Trophy de Brookland<br />

la Targa Florio<br />

le Grand-Prix de Casablanca<br />

CHAMPION r:";; Palmarös <strong>1934</strong><br />

le Grand-Prix de Montreux<br />

1 cr ComteTrossi - 2 me Etancelin - 3 me Varzi - 4 me Straight - 5 rae Hamilton<br />

Tousavec BOUGIES<br />

CHAMPION<br />

3<br />

EME<br />

VARZI sur ALFA-ROMEO<br />

TOUS TROIS<br />

SANS CHANGER<br />

LEURS


N° 46 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Techn. Rundschau<br />

Federungsprobleme.<br />

Die Kurvenstabilität.<br />

(Schluss aus Nummer 44.)<br />

Der Grad, in welchem die Karosserie beim<br />

Durchfahren von Kurven sich nach aussen<br />

neigt, hängt ausser von der Fahrgeschwindigkeit<br />

von der Lage des Karosserie- oder<br />

Wagenschwerpunktes, von der Weichheit der<br />

Federn und von der Breite der Federbasis<br />

ab. Liegt der Schwerpunkt hoch über dem<br />

sogenannten Momentanzentrum, d. h. dem<br />

Punkt, um welchen sich der Aufbau beim<br />

Auswärtshängen dreht, so neigt sich der<br />

Aufbau bei gleicher Fahrgeschwindigkeit,<br />

gleicher Federhärte und gleich breiter Federbasis<br />

stärker nach aussen, als bei geringem<br />

Abstand zwischen Schwerpunkt und<br />

Momentanzentrum. Ein stärkeres Auswärtshängen<br />

des Aufbaues haben auch weiche<br />

Federn und eine schmale Federbasis zur<br />

Folge. Man hat es also in der Hand, den<br />

Grad der Auswärtsneigung durch verschiedene<br />

Faktoren zu beeinflussen. Aber auch<br />

hier sind wieder nur Komprömiss-Lösungen<br />

möglich.<br />

Wählt man härtere Federn, so verschlechtert<br />

man die Fahreigenschaften bei Gradausfahrt.<br />

Bleibt man bei den weichen Federn,<br />

vergrössert aber die Breite der Federbasis,<br />

so kommt es zu einer stärkeren<br />

Uebertragung einseitiger Strassenstösse auf<br />

den Wagenaufbau. Auch dann, wenn nur die<br />

Räder der einen Wagenseite eine Unebenheit<br />

überfahren, wird der Aufbau,noch stärker<br />

aus der Ruhelage gebracht.<br />

Abb. 1. Vorderrad-Einzelfe-derung mit Parallelogramm-Führung.<br />

Sie beseitigt die Kreiselwirkung<br />

der Räder und schützt damit vor Lenküngsunruhen,<br />

ergibt jedoch- in der Regel geringere Kurven-Stabilität<br />

als die Starrachsfederung.<br />

Abb. 2. Eine aüdere Abart von Vorderfa/d-Einfcelfederung,<br />

bei der als- Federelemente auf Torsion<br />

beanspruchte Stablstänien dienen. Auch hier sind<br />

durch die Parallelführung der Räder Kreiselwirkungen<br />

ausgeschlossen.<br />

Die grösste Aussicht, um gleichzeitig eine<br />

gute Kurven-Stabilität und weiche Federung<br />

bei Gradausfahrt zu erhalten, müssen<br />

Konstruktionen bieten, bei welchen der Abstand<br />

zwischen dem Schwerpunkt und dem<br />

Momentanzentrum ein Mindestmass beträgt.<br />

Die Einzelradfederungs-Systeme mit parallelogrammartig<br />

geführten Rädern sind in<br />

dieser Hinsicht der Starrachsfederung unterlegen.<br />

Bei den erstgenannten Systemen liegt<br />

nämlich das Mamentanzentrum meist auf<br />

der Höhe der Fahrbahn, der ganze Wagen<br />

sucht sich in der Kurve mit samt den Rädern<br />

um den Auflagepunkt der Räder am<br />

Boden nach auswärts zu neigen. Der Abstand<br />

zwischen dem Schwerpunkt und dem<br />

Momentanzentrum kann dann unter Umständen<br />

doppelt so gross sein als beim Wagen<br />

mit Starrachsfederung, bei welchem zwar<br />

der Schwerpunkt meist nicht tiefer liegt, dafür<br />

aber das. Momentanzentrum bedeutend<br />

weiter oben, etwa in der Höhe der Federn zu<br />

suchen ist.<br />

Wenn man also bei Einzelradfederung mit<br />

parallelogrammartig geführten Rädern nicht<br />

eine Einbusse an Kurvenstabilität in Kauf<br />

nehmen will, muss man entweder auf geeignete<br />

Art gleichzeitig einen tieferen Wagenschwerpunkt<br />

anstreben oder dann besondere<br />

neue Massnahrhen treffen, durch welche das<br />

Manko an Kurven-Stabilität ausgeglichen<br />

wird. Da die Tieferlegung des Wagenschwerpunktes<br />

meist gerade bei Einzelradfederung<br />

grosse Schwierigkeiten ; macht, lassen sich<br />

sogar in der Mehrzahl der Fälle die «besonderen<br />

Massnahmen» nicht umgehen. Als<br />

solche kommen einmal der Einbau sogenannter<br />

« Stabilisatoren > in Frage, d.h. Vorrichtungen,<br />

wie etwa in Abbildung,, 6 darge^<br />

stellt, durch welche die seitliche Bewegungs-<br />

freiheit des Aufbaues in bezug auf die Räder<br />

wieder beschränkt wird. Das zweite viel<br />

angewandte Mittel zur Verbesserung der Kurven-Stabilität<br />

stellt die Ausbildung der Hinterachse<br />

als Schwingachse dar.<br />

In bezug auf die Kurven-Stabilität verhält<br />

sich nämlich die Schwingachse gerade umgekehrt<br />

wie die Einzelradfederung mit parallelogrammartig<br />

geführten Rädern. Liegen<br />

bei ihr die Drehpunkte der Achshälften<br />

ausserhalb des Differentialgehäuses, so treten<br />

beim Kurvenfahren in den Drehpunkten<br />

Kräfte auf, die den Wagenaufbau sogar nach<br />

Abb. 3. Einzelabgefedertes, in einer Hülse geführtes<br />

Vorderraid. Ein besonderes Merkmal f^ser Abfederung<br />

ist die relativ breite Fed?>>>asis.<br />

einwärts zu neigen trachten. Das Momentanzentrum<br />

liegt' bei der Schwingachse noch<br />

höher als bei der Starrachse, der Hebearm,<br />

an dem die Zentrifugalkraft angreift, ist nur<br />

noch kurz und die effektive Auswärtsneigung<br />

des Aufbaues nur gering.<br />

Wie man sieht, erfüllt die Schwingachse<br />

gleichzeitig zwei Aufgaben: Die Verminderung<br />

der unabgefederten Massen und die Verbesserung<br />

der Kurven-Stabilität. Sie bedingt<br />

allerdings, wie die Stabilisatoren, die<br />

gleichzeitige .Anwendung eines besonders<br />

torsionsst&'fen "Ghassisrahmens, da sonst der<br />

"weniger kurvenstabile, einzelradgefederte<br />

Vösrd'erwagen auf 'Kosten'der Verbände-Beanspruchung<br />

trotzdem "na'cH äussen hangt.*<br />

Nicht selten wird als Nachteil der Schwing-<br />

Aibb. 4. Die eigentliche Schwingachse, bei der die<br />

Halbachsen um Drehpunkte ausserhalb der Wagen,<br />

mitte schwingen. Sie ergibt erhöhte Kurven-Stabilität<br />

und verbessert das Verhältnis der abgefederten<br />

zu den unabgefederten Massen, lässt eich jedoch<br />

wegen der starken Kippung der Radebenen<br />

nicht für die Vorderräder verwenderr.<br />

Abb. 5. Eine andere Bauart der Schwingachse, bei<br />

welcher die Schraubenfedern durch auf Torsion<br />

beanspruchte Stahlstangen ersetzt sind.<br />

achse die ständige Spurveränderung beim<br />

Durchfedern bezeichnet, indem man daraus<br />

eine erhöhte Reifenabnützung ableiten will.<br />

Praktisch trifft das kaum zu, da auf der<br />

Fahrt solche Spurveränderungen nur nach<br />

und nach vor sich gehen und die hochelastischen<br />

modernen Reifen genügend nachgiebig<br />

sind, um ihnen ohne Radieren folgen zu können.<br />

Ein kleiner Vorteil der Spurveränderung<br />

ist sogar darin zu verzeichnen, dass die<br />

Anwendung besonderer Stossdärnpfer überflüssig<br />

wird, da die Spurveränderung selbst<br />

schwingungsdämpfend wirkt.<br />

Leider lässt sich die eigentliche Schwingachse<br />

nicht auch für die Vorderräder verwenden.<br />

Die Kippung der Radebenen beim<br />

Ueberfahren von Bodenunebenheiten ist bei<br />

ihr besonders gross, so dass die Beunruhigung<br />

der Lenkung durch Kreiselkräfte noch<br />

grösser wäre als bei der Starrachse.<br />

Eine aussergewöhnlich gute Kurven-Stabilität<br />

lässt sich auch erreichen, indem man<br />

bei Starrachsfederungen die Federn möglichst<br />

hoch anordnet, so dass wiederum das<br />

Momentanzehtrum nahertrat dem Schwerpunkt<br />

zusammenfällt. Um eine solche An-<br />

Mille Miglia <strong>1934</strong><br />

tfARZI<br />

Absoluter Sieger<br />

Avus-Rennen <strong>1934</strong><br />

MOLL Sieger<br />

Der Verlauf beider Rennen stand ganz unter dem<br />

Einfluös der regnerischen Witterung, die den Fahrern<br />

mit Gleitschutz einen bedeutenden Vorteil verschaffte.<br />

Sowohl Varzi wie Moll hatten ihre Pneus nach<br />

dem Adersol -Verfahren behandeln lassen, wodurch<br />

sie auch auf nassen Fahrbahnen mit unverminderter<br />

Geschwindigkeit fahren konnten.<br />

Die fein gefrlsten, ganz naht» anelnanderiiefenden, scharfkantigen<br />

„ ADERSOL" - Gleitschutr-Rillen bleiben immer schärf.<br />

Sie durchschneiden den sich zwischen Strasse und Reifen<br />

bildenden klebrigen, gefährlichen Film, der das Gleiten<br />

des Wagens verursacht.<br />

„ADERSOL"-Apparate befinden sich bei den nachstehenden Firmen:<br />

Aigle: Uarage uanz<br />

Lausanne: Garage des Jordils, Fontenailles 13<br />

Basel: Auto-Service, Aeschenplau<br />

Lausanne! Red-Star, Avenue du Uman 2<br />

Basel: City-Carage, Heuwage<br />

Lenzburg; Garage Wirthlln, SchOtzenmattgarage<br />

Basel: Pneuhaus A.-G., Dufourstrasse SO<br />

Basel: C. Schlotterbeck, Viaduktstrasse 40 Luzern: Pneumatikhaus, Obergrundstrasse 26<br />

Basel: Soller A.-G., Zwingerstrasse 25 Montreux: A. Belhl, Garage<br />

Bern: Pneuhandels, Moserstrasse 52<br />

Morges: W. Clarer-Laffely<br />

Bienne: Pneuhaus A.-G., GouiffIstrasse 0 Ölten: Pneuhaus A.-G., Aarauerstrasse 75<br />

Burgdorf: Bahnhof-Garage<br />

Porrentruy: Auto-Station S.A.<br />

Chur: Garage Willy &. Co.<br />

Sargans: Garage Hans Good<br />

Davos-Platz: Central-Garage, M. Oberrauch Schaff hausen: Tivoli-Garage, Guyan & Co.<br />

Delemont: Garage Ch. Mercey<br />

Solöthurn: Garage Schnetz & Co.<br />

Fribourg: Garage de la Gare, Spicher &. Co. St. QalUn: Pneuservice, Leonhardstrasse 63<br />

Geneve: Ernest Bally, rue des Päquis 43 St. Gallen: Uhler & Co., Marktplatz 13<br />

Glarus: Garage Milt<br />

Vevey: Auto-Stand<br />

Langenthai: Garage Gelser<br />

Zürich: A.-G. für Automolble. Pflanzschulstr.9<br />

Lausanne: Garage de l'Est. Perdonnet 3<br />

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Abb. 6. Beispiel eines StaMlisatoTS zur Erhöhung<br />

der Kurven-Stabilität.<br />

Ordnung handelt es sich beispielsweise bei<br />

der Hinterachsfederung. wie sie seit Jahren<br />

bei den Bugatti-Wagen zu finden ist. Die<br />

Federn liegen hier auf der Höhe der Oberkante<br />

der Bremstrommeta. Eine ähnliche<br />

Wirkung, nämlich eine absichtlich gesteigerte<br />

Kurven-Stabilität, wird bei einem D.<br />

K. W.-Typ durch die sogenannte Schwebeachse<br />

erreicht, - einem Starrachs-System, bei<br />

welchem das elastische Organ, eine Querfeder,<br />

ebenfalls ungewöhnlich hoch gelagert<br />

ist.<br />

Man könnte sich diese Verhältnisse noch<br />

übertrieben und die Feder z. B. so hoch angeordnet<br />

denken, dass das Momentanzentrum<br />

oberhalb des Schwerpunktes zu liegen<br />

käme. Statt auswärts, würde sich dann ein<br />

solcher Wagen in der Kurve einwärts zu<br />

neigen trachten. Praktisch lässt sich jedoch<br />

die extreme Anordnung, auch abgesehen von<br />

konstruktiven Gründen, nicht ohne weiteres<br />

verwirklichen, weil sich sonst einseitige Aufund<br />

Abwärtsbewegungen der Achsen immer<br />

stärker auch als seitliche Stösse auf den abgefederten<br />

Aufbau übertragen.<br />

Die Strassenhaltung<br />

gilt heute bei vielen Fahrern noch als Sammelbegriff<br />

für alle möglichen Federungsund<br />

Fahreigenschaften. Wir möchten sie<br />

hier als den Begriff aufgefasst wissen, der<br />

angibt, ob ein Wagen mehr oder weniger<br />

Neigung zum Schleudern und mehr oder<br />

weniger eigene Rjchtungsstabilität hat.<br />

Die Strassenhaltung in der Kurve hängt<br />

hauptsächlich von der Massenverteilung des<br />

Wagens und dem GleichförmigkeitS'grad, in<br />

welchem die Räder den Bodenunebenheiten<br />

folgen und auf den Boden pressen, ab, Im<br />

allgemeinen erhöht eine Schwanzlastigkeit<br />

des Wagens die Schleudertendenz des Hinterwagens<br />

und Kopflastigkeit die Schleudertendenz<br />

des Vorderwagens. Gleichzeitig wird<br />

die Schleudertendenz aber auch durch die<br />

Federung beeinflusst. Bleiben die Räder beständig<br />

mit dem Boden in Kontakt und<br />

macht der Wagenaufbau keine starken<br />

Schwingungen, die eine länger andauernde<br />

Verminderung des Rad-Kontaktdruckes bewirken,<br />

so wird die Schleudertendenz vermindert,<br />

neigen die Räder stark zum Springen<br />

und werden sie zeitweise durch Schwingungen<br />

des Wagenaufbaues stark entlastet,<br />

so wird sie erhöht. Ausser beim Kurvenfahren<br />

wirken sich die Federungseigenschaften<br />

in ähnlicher Weise auch bei Gradausfahrt<br />

aus, nur mit dem Unterschied, dass sie dann<br />

statt der Schleudertendenz vornehmlich die<br />

Präzision der Lenkung beeinflussen.<br />

Umgekehrt wird die Strassenhaltung auch<br />

indirekt durch die Lenkungseigenschaften<br />

beeinflusst. Mancher Wagen scheint seinem<br />

Führer nur deshalb unsicher auf der Strasse<br />

zu liegen — und er fährt sich dann tatsächlich<br />

auch unsicher — weil er sich infolge<br />

einer ungeeignet durchgebildeten Lenkung<br />

nicht genügend genau führen lässt. Die hoch<br />

übersetzten modernen Lenkungen sind in<br />

dieser Beziehung bestimmt nachteilig, wenn<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N" 46<br />

sie auch anderseits den Vorteil haben, nur<br />

ganz geringer Kräfte zur Bedienung zu bedürfen.<br />

Die geringsten Abweichungen des<br />

Wagens aus der Richtung verlangen dann<br />

1t<br />

1<br />

gietcnqenenwm Hvi6e*>eW9<<br />

ROchstettinamente tnentgegengesetzt gerichteten M/ttewefrtfe<br />

ffi'enMraftmoment \<br />

A Änderung der Spurweite<br />

bei gte/chgeriehteten<br />

ta enrgtgengntnt gerichteten Hutbetteganqtn J<br />

vom Fahrer starke Korrekturbewegungen<br />

am Lenkrad und beim Auftreten eines stärkeren<br />

Schleuderns ist die Aussicht, das Fahrzeug<br />

wieder in die Gewalt zu bekommen,<br />

nur noch klein. Mit der zu stark übersetzten<br />

Lenkung verliert der Fahrer auch vollständig<br />

den gefühlsmässigen Kontakt mit der<br />

Strasse. Indem er in der Kurve den Druck<br />

} Khmnf<br />

Art. 7. Auch 'durch Anordnung<br />

der Federn in der<br />

Nähe des Wagen-Schwerpunktes<br />

lässt sich das<br />

Auswärtshängen der Karosserie<br />

beim Kurvenfahxen<br />

Yermindein.<br />

K25SI<br />

Abb. 8: Die mechanischen Haupteigenschaften der gegenwärtig meist angewandten Federongs-Systeme<br />

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N°4« - <strong>1934</strong><br />

des Wagens nach aussen Im Lenkrad nicht<br />

mehr spürt, verschätzt er sich nur allzu<br />

leicht in der noch zulässigen Geschwindigkeit<br />

und der Wagen gerät dann eventuell ins<br />

Schleudern, obschon seine eigentliche Strassenhaltung<br />

sonst nichts zu wünschen übrig<br />

lässt. •<br />

Eine andere ungünstige Erscheinung, die<br />

vielfach als schlechte Strassenhaltung bezeichnet<br />

wird, ist auch die, dass verschiedene<br />

Querwölbungen der Strasse oder auch<br />

nur einseitig angefahrene Unebenheiten den<br />

Wagen aus der Richtung zu bringen suchen.<br />

Häufiger als mit der Federung hängt dieser<br />

Fehler wiederum mit der Lenkung zusammen.<br />

Unsicher wird die Führung des Wagens<br />

auch dann, wenn schon ein Heraushängen<br />

der Karosserie die Lenkung beeinflusst.<br />

Man erkennt aus diesen wenigen Hinweisen,<br />

dass es durchaus nicht so einfach ist,<br />

einem Automobil bestmögliche Fahreigenschaften<br />

zu verleihen. Man hat deshalb allen<br />

Anlass, sich nicht einfach mit den bisherigen<br />

Systemen zufrieden zu geben, sondern die<br />

ganzen Verhältnisse von Grund auf neu zu<br />

durchforschen. Zahlreiche unerwartete Er-,<br />

kenntnisse stehen immer noch bevor, m.<br />

Zehn Gebote für Reifenbehandlung.<br />

1. Pumpe die Reifen richtig nach der Luftdrucktabelle<br />

auf!<br />

2. Kontrolliere den Luftdruck wöchentlich<br />

mindestens einmal !<br />

3. Achte darauf, dass die Räder richtig<br />

spuren ! Vorderräder dürfen nur eine Vorspur<br />

haben, die nicht grösser ist als 5 mm.<br />

4. Ueberlaste weder den Wagen noch die<br />

Pneus, den Schaden hast nur du !<br />

5. Lass aufgetretene Schäden durch Verletzungen<br />

(Nagelstiche usw.) sofort reparieren<br />

!<br />

6. Reinige öfters die Felgen, befreie sie<br />

von Rost und Schmutz und fahre niemals<br />

mit verbeulten, oder gebrochenen Felgen !<br />

7. Führe neue Pneus nicht zu lange in der<br />

^1 ere, wechsle öfter! Lasse dich nicht<br />

v-CTeiten, ohne Reserve zu fahren.<br />

8. Schütze die Reifen vor Frost und Hitze !<br />

9. Lasse die Reifen nicht in Oel- und Benzinpfützen<br />

stehen!<br />

10. Lasse dich belehren und höre auf den<br />

T?at von Fachleuten !<br />

Tedh<br />

Sp>v^daKea<br />

Frage 9084. Zwei Freunde und ein Auto. Ist es<br />

praktisch durchführbar und anzuraten, dass zwei<br />

Freunde zusammen ein Auto kaufen, sich in die<br />

Spesen nach gefahrenen Kilometern teilen? Der<br />

eine braucht den Wagen jeden Wochentag, um<br />

seine Arbeitsstätte ausser der Stadt aufzusuchen,<br />

der andere reflektiert nur auf Benützung über das<br />

eine oder andere Weekend •und einmal pro Woche<br />

über die Nacht, um seine Familie in der nächsten<br />

Stadt zu besuchen. Vielleicht hat ein Leser den Fall<br />

am eigenen Leib ausprobiert? W. W. in S.<br />

Frage 9085. Ueberspringen eines Funkens aussen<br />

an der Zündkerze. Woher kommt es, dass bei einem<br />

Motor die Zündfunken auf deT Aussenseite der<br />

Zündkerzen den Isolator überspringen, trotzdem<br />

hier der Abstand etwa 1 Zentimeter beträgt und der<br />

Isolator selbst sauber ist? Was ist dagegen zu<br />

tun? _ M. L. in F.<br />

AntwoTt: Wenn der Isolator der Zündkerzen<br />

sauber und trocken ist, deutet die beobachtete Erscheinung<br />

auf einen zu grossen Abstand der Zündkerzenelektroden.<br />

Wenn der Elektrodenabstand<br />

auch nicht so .gross sein wird wie der Weg, den der<br />

Funken aussen über den Isolator nehmen muss,<br />

lang ist, so bedeutet das allein noch nichts. Es<br />

muss nämlich auch in Betracht gezogen •werden,<br />

dass der Entladung über die Elektroden durch den<br />

komprimierten Zustand der Gase im Zylinder ein<br />

grösserer Widerstand in den Weg gelegt -wird, als<br />

ihn die freie äussere Atmosphäre darbietet. Die<br />

Entlädung geht also leichter in der freien Atmosphäre<br />

vor sich, trotz des längeren Weges, als über<br />

den kurzen Elektrodenabstand, aber unter der<br />

hemmenden Wirkung der Kompression.<br />

Ziemlich<br />

stehenden Zündkerzen der Elektrodenabstand auch<br />

anormal gross. Bei hoch komprimierenden Motoren<br />

soll er nicht mehr als */io Millimeter betragen. Nur<br />

bei niedrig Verdichtetenden Motoren sind Elektrodenabstände<br />

bis 0,8 Millimeter zulässig. at.<br />

Frage 9086. Einfluss des Differentials auf das<br />

Schleudern. Stimmt es, dass das Schleudern eines<br />

Automobils durch das Differential verursacht wird?<br />

Können Wagen ohne Differentialgetriebe nicht ins<br />

Schleudern geraten? M. H. in K.<br />

Antwort: Ein Schleudern tritt immer dann<br />

ein, wenn quer zur Fahrrichtung eine Kraft auf<br />

den Wagen einwirkt, die grösser ist als der Widerstand<br />

der Bäder gegen seitliches Gleiten. Als solche<br />

Kraft kommt in den meisten Fällen die beim Befahren<br />

von Kurven auftretende «Zentrifugalkraft»<br />

in Fra.ge. Diese Kraft ist bei ein und derselben GeschwindiVkeit<br />

und gleichem Kurvenradius natürlich<br />

genau sleich gross. ob es sich nun um einen Wasen<br />

mit oder ohne Differentialgetriebe handplt. Ein<br />

Schleudern könnte also beim Wagen mit Differential<br />

nur dann leichter eintreten, wenn hier die<br />

Räder einer seitlichen Gleitbewegung weniger Widerstand<br />

entTOsrensetJien.<br />

Diese Möglichkeit ist mm allerdings nicht ganz<br />

von der Hand zu weisen. Die mit Differential ausgerüstete<br />

Hinterachse ist erstens etwas schwerer<br />

unrl liegt weniger gut am Boden als dieipmge ohne<br />

Differential. Aussßrdem kann sich der Widerstand<br />

ses-en seitliches GMten eines Bades hier reitweise<br />

•dadurch vermindern, dass dag Rad, nachdem es<br />

eine Bodenunebenheit übersprungen hat, einige Momente<br />

leer und mit grösserer Tourenzahl leer<br />

durchdreht, worauf es dann kurz nachher noch<br />

gleitend wieder auf den Boden aufprallt.<br />

Der Unterschied im Verhalten des einen und des<br />

andern Wagens ist jedoch nicht gross. Und sicher<br />

kann auch ein Wagen ohne Differential ins Schleudern<br />

geraten.<br />

at.<br />

lunsf.<br />

S»<br />

edh<br />

Anfrage 412. Konzessionspflicht. Ist ein Automobilist<br />

verpflichtet, bei gelegentlicher Mitnahme<br />

von Fahrgästen in seinem eigenen Wagen gegen<br />

'Spesenteilung, sich um den speziellen Führerausweis<br />

laut Art. 35 b des Bundesgesetzes über den<br />

Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr vom 15. März<br />

1932 zu bewerben?<br />

Ist die gelegentliche Mitnahme von Fahrgästen<br />

bei Spesenteilung eine gewerbsmässige Ausführung<br />

von Personentransporten? A. K. in B.<br />

Antwort: Ein besonderer Führerausweis im<br />

Sinne von Art. 35, lit. b, der Vollziehungsverordnung<br />

kann unseres Erachtens nur dann verlangt<br />

werden, wenn der Führer Gäste mitnimmt; in der<br />

Absicht, damit Geld zu verdienen, und wenn ferner<br />

solche Fahrten nicht bloss zufällig und vereinzelt,<br />

sondern planmässig ausgeführt werden. Sofern<br />

die eine oder andere Voraussetzung nicht gegeben<br />

ist, kann von gewerbsmässigen Transporten<br />

nicht gesprochen werden (vgl. Burckhardt: Kommentar<br />

zur B. V., Seite 311).<br />

In den von Ihnen angeführten Fällen fehlt die<br />

ErweTbsäheicht, da ja der Gast nur einen Teil der<br />

Auslagen vergütet, der Automobilist also nichts<br />

verdient. Es fehlt aber auch die zum Begriffe der<br />

sicher Ist aber bei den in Frage gewerbsmässigen Transporte gehörende Plannlässigkeit.<br />

— *<br />

lierstoffe genügen nur teilweise diesen Anforderungen.<br />

Deshalb gibt es Frühzündungen und verrusste<br />

Kerzen.<br />

Die Forschung hat nicht aufgehört, nach einem<br />

neuen Baustoff zu suchen, der den bisherigen<br />

Isolierstoffen an Wärmeleitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit<br />

überlegen ist. Sie hat dabei im<br />

Sinterkorund ein Material igefunden, dessen Anwendungsbereich<br />

über den Zündkerzenbau weit<br />

hinausgeht. Fingerzeige auf den Sinterkorund bietet<br />

die Natur. Man findet in Basalt- und Granitschichten<br />

ein graues kristallisches Mineral, das<br />

Korund heisst. Es ist nächst dem Diamanten das<br />

härte$t% aller Mineralien, hat einen sehr hohen<br />

Schmeßpunkt und eine außerordentlich geringe<br />

Leitfähigkeit für Elektrizität Chemfcch ist es<br />

nichts weiter als Aluminiumoxyd, eine Verbindung<br />

des Sauerstoffs mit Aluminium. Stellt man sich<br />

jedoch in Laboratorien Aluminiumoxyd her, so erhält<br />

man ein weiches amorphes Pulver. Lange<br />

Zeit gelang es nicht, dieses Kristallpulver, wie es<br />

handelsüblich ist, rein in die Form eines festen<br />

Körpers zu bringen. Man musste es mit Ton,<br />

Kaolin und anderen Bindemitteln vermischen, damit<br />

durch Brennen bei etwa 1400° G ein porzellanartiges<br />

Material entstand.<br />

Durch ein neues Verfahren der Formgebung<br />

und des Brennens ist es jetzt gelungen, reines Aluminiumoxyd<br />

in einen völlig dichten Körper überzuführen.<br />

Durch Brennen bei der hohen Temperatur<br />

von ca. 1750 bis 1800° G entsteht ein kristalliner<br />

Körper, der sich ausschliesslich aus einem<br />

dichten Gefüge innig miteinander verwachsener<br />

Korundkristalle zusammensetzt. Der Körper stellt<br />

also einen künstlich erzeugten Korund dar, den<br />

man im Hinblick auf seine Entstehung als Sinterkorund<br />

bezeichnet.<br />

Die physikalischen Eigenschaften des Sinterkorunds<br />

beweisen seine hohe Bedeutung als Werkstoff:<br />

Das Material hat seinen Schmelzpunkt bei<br />

2050° C, bei 1730° C erst beginnt es sich zu erweichen.<br />

Die Warmfestigkeit bei etwa 600° C übertrifft<br />

die aller übrigen Isolierstoffe bei weitem, die<br />

von Hartporzellan beispielsweise um das Vierfache,<br />

die von Sillimanit, dem bisher wärmebeständigsten<br />

Isolierstoff, immerhin noch um die Hälfte.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit von Sinterkorund beträgt<br />

16,8, während vergleichsweise Porzellan eine Wärmeleitfähigkeit<br />

von 0,8, Sillimanit eine solche von<br />

1,45 aufweist. Der elektrische Widerstand des<br />

Sinterkorunds ist ganz ausserordentlich hoch. Er<br />

beträgt noch bei 400° C über 1,5 Billionen Ohm je<br />

cm und übertrifft damit den elektrischen Widerstand<br />

von Porzellan um das lOO.OOOfache. In chemischer<br />

Hinsicht ist besonders wichtig seine Beständigkeit<br />

gegen Alkalien sowie gegen Schmelzen<br />

von Metallen und Schlacken aller Art.<br />

Handel mm, Indusfne<br />

In den Zündkerzen der Hochleistungsmotoren<br />

übernimmt der Sinterkorundstein gleichzeitig die<br />

Die Sinterkorund-Kerze. Zündkerzen in Hochleistungsmotoren<br />

sind ein Beispiel dafür, in welchen<br />

wärmeableitenden Metallteile verzichten und<br />

Wärmeabführung, so dass man auf die bisher üblichem<br />

Grade und in welch vielseitiger Weise heute der Kerze in ihrem inneren Aufbau eine Form<br />

die Baustoffe in der Technik beansprucht werden. geben kann, die Glühzündungen und Verschmutzungen<br />

verhindert. Den Beanspruchungen ver-<br />

Von dem Isolierstein der Zündkerze verlangt man<br />

gleichzeitig hohe mechanische Festigkeit, hohe schiedener Art, denen die Kerzen in Hochleistungsmotoren<br />

unterliegen, ist der Sinterkorund-<br />

Wärmeleitfähigkeit und ein möglichst geringes<br />

Leitvermögen für Elektrizität. Diese Eigenschaften<br />

soll der Baustoff bei normalen ebenso wie bei<br />

stein wegen seiner vielseitigen, hochwertigen Ei-<br />

hohen Temperaturen behalten. Die bisherigen Iso-<br />

genschaften gewachsen. Wegen seiner Beständigkeit<br />

gegen schroffe Temperaturwechsel erträgt er<br />

das Schwanken der Temperaturen im Zylinder<br />

ohne weiteres, so dass Risse und Sprünge im Isolator<br />

kaum noch vorkommen. Er ist chemisch indifferent<br />

und verbindet sich nicht mit den Metalloxyden,<br />

die sich auf dem Isolierkörper niederschlagen.<br />

Es können daher keine leitenden Schichten<br />

entstehen, die bekanntlich Kriechwege für die<br />

Zündspannung darstellen würden. Die hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

dieses Steines ermöglicht- es, lange<br />

Isolierwege und Hohlräume vorzunehmen und damit<br />

die Kerze russ- und ölfest zu machen. Dieselbe<br />

Wärmeleitfähigkeit verhindert anderseits ein<br />

Glühen der Kerze und damit Frühzündungen sowie<br />

einen vorzeitigen Abbrand der Elektroden. S.<br />

Grand 9rix Automobile in SJKontreux<br />

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N»4« -1954<br />

LUFTFAHR<br />

Fokker Ober den amerikanischen<br />

Flugzeugbau.<br />

ra. — Bekanntlich hat der holländische<br />

Flugzeug-Konstrukteur Fokker unlängst die<br />

Rechte für den Bau der amerikanischen<br />

Douglas- und Lockheed-Schnellflugzeuge erworben.<br />

Dieses sein Vorgehen wurde vielfach<br />

mit Kopfschütteln aufgenommen. Selbst<br />

manche Fachleute wollen es immer noch nicht<br />

wahr haben, dass Amerika Europa im Bau<br />

von Verkehrsflugzeugen heute überlegen ist.<br />

Nicht weniger gerissen denn als Flieger und<br />

Konstrukteur ist jedoch Fokker als Kaufmann.<br />

Ueber die zahlreichen Gründe, die<br />

ihn zum Erwerb der amerikanischen Lizenzen<br />

bewogen haben, äusserte er sich kürzlich<br />

im englischen «Aeroplane» in einem Interview<br />

ungefähr wie folgt:<br />

«Seit jeher hatte ich die Leidenschaft,<br />

meine Flugzeuge äusserlich möglichst gut<br />

zu glätten. Nachdem ich jedoch Douglasund<br />

Lockheed-Maschinen gesehen hatte,<br />

musste ich mich fast schämen, dass meine<br />

Konstruktionen jemals meinen Namen getragen<br />

haben. Die Bau-Lizenzen der amerikanischen<br />

Maschinen sind das ausgegebene<br />

Geld mehr als wert. So, wie das Douglas-Verkehrsflugzeug<br />

heute dasteht, hat es an Entwicklungskosten<br />

etwa 154 Millionen Franken<br />

gekostet. Selbst wenn ich über einen gleich<br />

grossen Betrag zur Entwicklung eines neuen<br />

Typs verfügen könnte, vergingen mindestens<br />

zwei Jahre, bis ich etwas Aehnliches herausbrächte.»<br />

«Uebrigens» — fügte Fokker bei — «habe<br />

ich mit den Lizenz-Rechten nicht nur die<br />

Kenntnis erworben, wie ein Flugzeug beschaffen<br />

sein muss, um mit relativ geringer<br />

Motorleistung so hohe Geschwindigkeiten zu<br />

erreichen, sondern auch alle die unzähligen<br />

.Tricks und Erfahrungen rationellster Fabrikation.<br />

Es kann einen Techniker mit Begeisterung<br />

erfüllen, wenn er sight, wie raffiniert<br />

ausgeklügelt fast alle fabrikatorischen Details<br />

sind, welche sinnreichen SpezialweTkzeuge<br />

und Vorrichtungen die Amerikaner<br />

zum rationellen Bau ihrer Maschinen erfunden<br />

haben. Das Mittelstück des Flügels, das<br />

bei uns zwischen den beiden Holmen Hegt,<br />

besteht z. B. bei den amerikanischen Maschinen<br />

aus einem einfachen Kasten aus<br />

Leichtmetallblech, an welchem die Flügel-<br />

Eintrittskante und die Austrittskante als separate<br />

Einheiten auf einfachste Art befestigt<br />

sind. Der Bau des Rumpfes ist genau so aufregend<br />

schön wie die Herstellung von Bierfässern.»<br />

«Der für die Lizenz-Rechte ausgegebene<br />

Betrag stellt wirklich nur eine bescheidene<br />

Entschädigung für die bei der Entwicklung<br />

der Apparate aufgewandte Gehirnarbeit dar.<br />

In unzähligen Versuchen, darunter solchen im<br />

320 km/St.-Windkanal der Universität von<br />

Kalifornien, wie er in ganz Europa nicht aufzutreiben<br />

ist, wurde die Geschwindigkeit der<br />

Maschinen Kilometer um Kilometer erhöht.<br />

So ergab sich einmal ein wesentlicher Geschwindigkeitsgewinn<br />

ausschliesslich dadurch,<br />

dass man die Köpfe einer Nietreihe<br />

an der Rumpfnase versenkte, statt erhaben<br />

ausführte. Selbst die von Anfang an tropfenförmig<br />

gestalteten Türgriffe der Kabine<br />

wurden im Anschluss an Versuche nochmals<br />

umgestaltet Bisher hat man sich Im Flugzeugbau<br />

noch viel zu wenig um derartige Details<br />

bekümmert. Um die Geschwindigkeit zu<br />

erhöhen, erhöhte man— seit dem Krieg an<br />

Benzinverschwendung gewöhnt — einfach<br />

die Motorleistung. Was würde wohl ein Motorboot-Konstrukteur<br />

gegen die Zumutung<br />

sagen^ die Geschwindigkeit seines Motorbootes<br />

durch zusätzliche, an Auslegern aufgehängte<br />

Motoren zu erhöhen? Nur weil man<br />

es aber beim Flugzeug nicht wie beim Motorboot<br />

spritzen sieht, wenn schlechte Strömungsverhältnisse<br />

vorliegen, wird vielfach<br />

noch die schauerlichste Aerodynamik angewandt.<br />

«Von meinem von vielen Leuten noch so<br />

respektvoll betrachteten Flügel habe ich<br />

heute nur noch eine geringe Meinung. Die<br />

Flügel der Amerikaner gehören zum Schönsten,<br />

was ich je gesehen habe. Alle Kräfte<br />

werden durch die Metallbeplankung aufgenommen.<br />

Man kann die Materialbeanspruchung<br />

so allerdings ebensowenig berechnen<br />

wie bei meinen Flügeln, aber die schärfsten<br />

Prüfungen haben gezeigt, dass die Flügel halten.<br />

Die drei leichten Holme und die Rippen<br />

dienen faktisch nur noch dazu, um das Metalliblech<br />

der Beplankung in der richtigen<br />

Form zu halten.»<br />

«Hochinteressant ist es, den geeignetsten<br />

Elastizitätsgrad der Flügel zu studieren. Eine<br />

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EINZELBOXEN - GROSSE EINSTELLHALLE<br />

AUTOMOBIL-REVUE 9<br />

amerikanische Verkehrslinie hatte viel Umstände<br />

mit Maschinen, deren Flügel ungeeignet<br />

elastisch waren, weil die Passagiere beständig<br />

gegen die Decke geworfen wurden<br />

und ihre Skalps beschädigten, wenn man sie<br />

bei böigem Wetter nicht festschnallte. Bei<br />

den Junkers-Maschinen dagegen, bei welchen<br />

die Flügeldurchbiegungen besonders stark<br />

sind, kommen solche Missstände wieder gar<br />

nicht vor. Bei den Douglas-Maschinen biegen<br />

sich die Flügel-Enden maximal etwa 30<br />

Zentimeter durch. In allen Fällen vermindert<br />

die Elastizität die Bruchgefahr.><br />

«Die amerikanischen Maschinen haben<br />

keine verstellbaren Schwanzflossen mehr. Es<br />

hat sich gezeigt, dass sich bei ihrer Geschwindigkeit<br />

eine genügend widerstandsfähige<br />

verstellbare Konstruktion nicht ausführen<br />

lässt und dass der bei den notwendigen<br />

Fugen eindringende Luftstrom alles in<br />

Stücke reissen würde. Zum Austrimmen der<br />

Maschine bedient man sich deshalb kleiner<br />

Flettner-Fortsätze an den Höhenrudern.»<br />

«Ausserordentlich geschickt haben die<br />

Akustiker von Douglas und Lockheed gearbeitet.<br />

Als die Kabine durch Wattierung und<br />

andere Lärmisolationen schon so geräuschlos<br />

geworden war, dass man sich in ihr im<br />

Flüsterton unterhalten konnte, fiel einem<br />

Akustiker eines Tages das Rauschen des<br />

Ventilators auf. Was tat er ? Er baute nicht<br />

etwa den Ventilator um, sondern brachte ein<br />

System von Orgelpfeifen an* deren Wellenlänge<br />

ein Geräusch gab, das das Rauschen<br />

des Ventilators auslöschte. Der Auspufflärm<br />

des Motors wurde weitgehend vermindert<br />

indem lediglich am Auspuffsammeirohr drei<br />

Abflussrohre von verschiedener, aber genau<br />

abgestimmter Länge angeordnet wurden.<br />

Gegenseitige Bekämpfung der Schallwellen,<br />

divide et impera ! »<br />

«Alle Modernisierungen der Zelle nützen<br />

aber nichts, wenn nicht auch die Maschinenanlage<br />

gleichzeitig modernisiert wird. Man<br />

hat schon mehrfach den Bau eines Schnellflugzeuges<br />

ohne verstellbare Propeller verlangt,<br />

was aber ebensowenig durchführbar<br />

ist, wie der Bau eines Schnellflugzeuges mit<br />

Verstellpropellern, aber unmoderner Zelle.<br />

Zu der modernen Maschinenanlage gehört<br />

auch der untersetzte Propellerantrieb und<br />

der Kompressor.»<br />

«Diese meine Ansichten sollen keine<br />

blosse Reklame für amerikanische Produkte<br />

sein. Ich spreche sie aus in der Hoffnung,<br />

dass sie andern ebenso nützlich sein werden,<br />

wie sie es mir gewesen sind.»<br />

Flu^nofizen<br />

Schwingungen, die Ursache von Propellerbrüchen.<br />

Das amerikan. Bureau of Standards<br />

hat festgestellt, dass die Vermutung, Brüche<br />

von Metallpropellern würden von Schwingungen<br />

verursacht, zutrifft. Von neun untersuchten<br />

gebrochenen Metallpropellern wies<br />

nur. ein einziger einen Materialfehler auf.<br />

Bei den andern war deutlich zu erkennen,<br />

dass durch Vibrationen das Material stellenweise<br />

ermüdet war, bis es schliesslich zum<br />

Bruch kam. ^.<br />

Höhenrekord mit Diesel - Fluemotor. Am<br />

11. Mai erreichte der Engländer Penrose auf<br />

seinem Westland-Wapiti-Flugzeug, das mit<br />

einem Bristod - Phoenix - Motor von 400 PS<br />

ausgerüstet war, eine Höhe von 85O0 Meter,<br />

was einen neuen Weltrekord für Flugzeuge<br />

mit Dieselmotoren darstellt. Der Bristol-<br />

Phoenix-Dieselmotor hat 9 Zylinder in Sternanordnung,<br />

einen Zylinderinhalt von 28,7 1,<br />

eine Normaldrehzahl von 1900 und ein Gewicht<br />

von 450 kg.<br />

Technisch ist dier Flug besonders deshalb<br />

•interessant, weil man bisher die Eignung<br />

von Dieselmotoren für Höhenflüge für fraglich<br />

hielt. Trotzdem die Luftdichte in der<br />

angegebenen Höhe nur ungefähr 40 Prozent<br />

derjenigen auf Meereshöhe beträgt und obschon<br />

die Lufttemperatur mit 40 Grad unter<br />

Null gemessen wurde, arbeitete der Bristol-<br />

Phoenix-Motor jedoch absolut einwandfrei.<br />

Versuche zeigten, dass die Leistung des Motors<br />

mit zunehmender Höhe nur ungefähr<br />

halb so rasch wie bei einem Vergasermotor<br />

von gleicher Nennleistung abnahm. -s.<br />

Offizieller Flugplan <strong>1934</strong>. Zum achtenmal hat<br />

die Schweiz. Luftverkehrs-TJnion in Zürich den<br />

Offiziellen Flugplan herausgegeben. Die darin enthaltenen<br />

Zeiten erstrecken sich nicht nur, wie bisher,<br />

auf die eigentliche Sommeraaison, sondern bis<br />

zum 31. Oktober, dem Beginn des Winterluftverkehrs.<br />

Der Flugplan enthält aale wichtigen Angaben<br />

über die 12 internationalen und die 7 internen<br />

Luftverkehrslinien der Schweiz. Erstmalig<br />

sind auch die Tarife für Hin- und Rückflug, für<br />

welchen bekanntlich 30% Ermässigung gewährt<br />

werden, angeführt. Er enthält ferner wichtige Angaben<br />

über die Luftposttarife, die schweizerische<br />

Flugtouristik und Alpenflüge, einen Auszug über<br />

•die allgemeinen Beförderungsbedingungen, die<br />

Luftexpress-Annahmestellen, die schweizerischen<br />

Zollflugplätze, den Aero-Club der Schweiz, den<br />

Flugsicherungsdienst, Statistisches sowi« Abbildungen<br />

bekannter Verkehrsflugzeuge. Der Flugplan<br />

kann bei allen Dienststellen, Reisebureaus,<br />

Flugplätzen sowie beim Herausgeber gratis bezogen<br />

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10 <strong>1934</strong> 46<br />

Der Grosse Preis von Montreux.<br />

(Fortsetzung von Seite 3.)<br />

hoffnungsloser Position das Rennen wieder<br />

aufnehmen kann, lässt er nicht nach und gewinnt<br />

neuerdings an Terrain, bis er dann<br />

später zur Aufgabe gezwungen wird.<br />

Auch Varzi, der anfänglich an 7. Stelle<br />

rangiert, macht die Jagd,mit und rückt mit<br />

erstaunlicher Regelmässigkeit auf, bis er in<br />

der<br />

10. Runde<br />

bereits an vierter Stelle liegt. Diese weist<br />

übrigens folgende Rangordnung auf:<br />

1. Etancelin 19' 56"<br />

2 Moll 20' 08"<br />

3. Straight 20' 15" %<br />

4. Varzi 20' 25"<br />

5. Trossi 20' 37"<br />

Inzwischen hat Falchetto wegen Bremsschwierigkeiten<br />

bereits an der Boxe angehalten,<br />

sucht dann aber nach kurzem Halt wiederum<br />

Anschluss an das Mittelfeld. Etancelin<br />

führt mit 12 Sekunden Zeitgewinn und<br />

hat in dieser Zeit mit 1' 56" auch die schnellste<br />

Runde für sich gebucht. Moll versucht sich<br />

an den Vordersten anzuhängen, doch fragt<br />

man sich, ob diese Jagd nicht den einen oder<br />

andern zur Strecke bringen wird und ob dabei<br />

nicht schliesslich die übrigen Konkurrenten<br />

den Gewinn aus diesem Duell davontragen.<br />

Der längere Halt von Moll an der Boxe in<br />

der 11. Runde gibt gleich die Antwort auf<br />

diese Frage. Während die übrigen mit unvermindertem<br />

Tempo ihre Runden ziehen, sieht<br />

Moll gezwungenermassen der fieberhaften<br />

Arbeit seiner Mechaniker zu und verkürzt sich<br />

dabei die Zeit mit einer Zigarette. Dieser Qenuss<br />

ist zwar recht teuer mit verlorenen Minuten<br />

bezahlt, aber er zeigt, wie dieser junge<br />

Pilot, der alles Zeug zu einem der besten<br />

Fahrer Europas in sich hat, seine Nerven<br />

wohl im Zügel zu halten versteht. In der Führung<br />

hat sich nichts geändert, und die<br />

15. Runde<br />

gibt ein genaues Spiegelbild des seit einiger<br />

Zeit obwaltenden Kräfteverhältnisses, nämlich<br />

1. Etancelin 29' 44" %.<br />

2. Straight 30' 19"<br />

3. Varzi 30' 25"<br />

4. Gomte F. Trossi 30' 38"<br />

5. Hamilton 30' 46"<br />

In der 17. Runde fällt Braillard aus und<br />

bald darauf meldet der Läutsprecher, dass<br />

er wegen Defekt aufgeben musste. Unser<br />

einziger Landsmann ist also das erste Opfer<br />

der scharfen Auseinandersetzung, die sich<br />

Piloten und Maschinen im kleinen Monte<br />

Carlo liefern. Da er schon in Bezug auf den<br />

Wagen, der doch den neuesten Modellen von<br />

Alfa und Maserati niemals gewachsen war,<br />

mit Handicap startete, war dieser Ausgang<br />

kaum überraschend. Auf den vorderen Plätzen<br />

hatte sich in der Zwischenzeit nichts geändert.<br />

Die Fahrer schienen vorläufig nur<br />

darauf bedacht, ihre Position zu halten, um<br />

nach deren Festigung und gründlicher Abwägung<br />

aller Chancen möglicherweise neue<br />

Vorstösse zu unternehmen. So ergibt die<br />

20. Runde<br />

keinerlei Verschiebung, wie das nachstehende<br />

Resultat illustriert:<br />

1. Etancelin 39' 36"<br />

2. Straight 40' 17"<br />

3. Varzi 40' 23"<br />

4. Trossi 40' 40"<br />

5. Hamilton 40' 53"<br />

Etancelin hat neuerdings einen Vorsprung<br />

von 7 Sekunden erzielt und damit seinen Zeitgewinn<br />

auf den Zweiten auf 41 Sekunden<br />

hinaufgeschraubt. Nun hält Falchetto schon<br />

zum zweitenmal, fährt dann noch zwei Runden<br />

und muss sich beim dritten Halt nach<br />

Prüfung seiner Bremsen dazu entsohliessen<br />

aufzugeben. Damit haben sich die Aussichten<br />

des Rennstalles Braillard erheblich vermindert,<br />

denn Sommer ist nun allein noch von<br />

der Partie und liegt zudem auf hinterem<br />

Platz, den er übrigens trotz anerkennenswerter<br />

Zähigkeit nicht mehr zu verlassen vermag.<br />

Auch die<br />

25. und 30. Runde<br />

bringen keine Positkmsänderungen von Bedeutung.<br />

Auf alle Fälle bleibt das Spitzenfeld<br />

in seiner Zusammensetzung das gleiche:<br />

1. Etancelin 49' 25"<br />

2. Straight 50' 17"<br />

3. Varzi 50' 25"<br />

4. Trossi 50' 42"<br />

5. Hamilton 50' 56"<br />

30. Runde<br />

1. Etancelin 59' 17"<br />

2. Straight 1 h. 00' 21"<br />

3. Varzi 1 h. 00' 26"<br />

4. Trossi 1 h. 00' 37"<br />

5. Hamilton 1 h. 00' 56"<br />

Etancelin hat den Schluss der Kolonne bereits<br />

überrundet und sich trotz aller Gegenwehr<br />

schon mit über einer Minute von den<br />

übrigen Konkurrenten distanziert. Nun wird<br />

auch das Ausbleiben von Soffietti registriert,<br />

der ebenfalls wegen ungenügender Funktion<br />

der Bremsen anhält und auf die Weiterfahrt<br />

endgültig verzichtet. Damit ist nach<br />

dem ersten- Drittel des Rennens der vierte<br />

Teil der Fahrer ausgeschieden. Nach den"'<br />

üblichen Erfahrungen dürfte es damit auf<br />

längere Zeit sein Bewenden haben, denn die<br />

meisten Ausfälle ereignen sich gewöhnlich in<br />

dieser Zeitspanne. In der Tat ist mir mehr<br />

ein weiterer Rückzug zu verzeichnen, während<br />

8 von den 12 gestarteten Konkurrenten<br />

die 90 Runden durchstehen.<br />

Ein Vergleich der einzelnen Rundenzeiten<br />

ergibt bei den verschiedenen Fahrern eine<br />

erstaunliche Regelmässigkeit. So kreist Varzi<br />

ständig mit einem Durchschnitt von 2 Minuten.<br />

Moll dagegen zieht immer wieder Runden<br />

von l 1 58" und 1' 59" und rückt damit<br />

allmählich wieder ins Mittelfeld auf, wobei<br />

er mit grösster Eleganz und Sicherheit diesen<br />

oder jenen Wagen überholt, der gerade vor<br />

ihm liegt. Sommer erweist sich dabei als ein<br />

durchaus korrekter Gegner und findet sogar<br />

Zeit seinem Verfolger das Zeichen zum Vorfahren<br />

mit der Hand zu geben, eine Geste,<br />

die man leider allzuoft sowohl an Rennen wie<br />

auf der Strasse vermissen muss. Von der<br />

Boxe der Scuderia Ferrari aus wird ihren<br />

Fahrern das Zeichen zum Aufdrehen vermittelt<br />

und unverzüglich nimmt das Tempo wiederum<br />

zu. Diese Leute halten glänzend Disziplin<br />

und besonders Moll spurtet mit echt<br />

jugendlichem Elan, der ihm in dieser Saison<br />

schon ;zu einigen vielbeneideten Siegen verhalf.<br />

Auch Varzi zieht tüchtig los und nähert<br />

sich immer mehr dem Amerikaner Straight,<br />

der bisher unbestritten an zweiter Stelle lag.<br />

Etancelin hat sich durch seinen bisherigen<br />

Zeitgewinn keineswegs dazu verleiten lassen,<br />

sich etwa in Ruhe zu wiegen, sondern er<br />

fährt äusserst wachsam und reagiert alsbald<br />

auf jeden Vorstoss. So bucht er in der<br />

35. Runde<br />

abermals einen Vorsprung von mehreren Sekunden,<br />

während sich im übrigen die Plätze<br />

ziemlich gleich bleiben:<br />

1. Etancelin 1 h. 09' 08"<br />

2. Straight 1 h. 10' 21"<br />

3. Varzi 1 h. 10' 23"<br />

4. Hamilton 1 h. 10" 52"<br />

5. Trossi 1 h. 12' 32"<br />

Ferrari hält offenbar die Zeit für einen Generalangriff<br />

gekommen und seine Piloten fahren,<br />

was die Maschine hergibt. Aller drei nehmen<br />

jegliche Gelegenheit wahr, um an ihren<br />

Konkurrenten vorbeizuziehen, was vom Publikum<br />

jepeilen mit grösster Spannung verfolgt<br />

und mit lebhaftestem Beifall quittiert<br />

wird. In der 38 Runde rückt nun Varzi auf<br />

den 2. Platz vor und bevor die<br />

40. Runde<br />

um ist, so muss Straight auch seinen dritten<br />

Rang an den nachstürmenden Trossi abtreten.<br />

Damit steht den beiden Vertretern Ferraris<br />

der Weg nun offen, um Etancelin aufs<br />

Korn zu nehmen. Noch hat dieser 72 Sekunden<br />

auf seiner Aktivseite als wertvollste Zeitreserve,<br />

wie die Resultate dieser Runde darlegen:<br />

1. Etancelin 1 h. 19' 00"<br />

2. Varzi 1 h. 20' 12"<br />

3. Trossi 1 h. 20' 23"<br />

4. Straight 1 h. 20' 25"<br />

5. Hamilton 1 h. 20' 50"<br />

In verhältnismässig kurzer Zeit hat sich<br />

die Spitze also nicht unwesentlich umgruppiert,<br />

und damit für grösste Abwechslung<br />

gesorgt. Es zeigt sich hier der sportliche Vorteil<br />

und die reizvolle Ungewissheit bei einem<br />

Rundstreckenrennen mit kurzem Parcours in<br />

bestem Lichte. Moll, als Dritter im Bunde<br />

hält aber erneut an der Boxe, um die Oelleitung<br />

kontrollieren zu lassen. Bald startet<br />

er wieder, doch ist seine Fahrweise nicht mehr<br />

so überzeugend und man hat das Gefühl, als<br />

ob es sich hier nurmehr um die künstliche<br />

Hinauszögerung eines doch unvermeidlichen<br />

Rennabbruches handelte. Tatsächlich hält er<br />

bald darauf wieder und deutet nun durch Zeichen<br />

nach der Tribüne an, dass er aufgeben<br />

muss. Diese steten Attacken und Anstrengungen,<br />

um verlorenes Terrain wieder aufzuholen,<br />

sind weder an ihm noch der Maschine<br />

spurlos vorübergegangen und so muss auch<br />

er seinen Tribut für die unaufhörliche<br />

Jagd entrichten. Er gibt sich aber damit<br />

nicht geschlagen und hofft offenbar doch noch<br />

einmal in das Rennen eingreifen zu können.<br />

Lange Zeit hält er sich bereit und gibt seinen<br />

Stallgenossen zu verstehen, dass er bereit<br />

wäre einen von ihnen abzulösen. Diese aber<br />

sehen keinerlei Veranlassung von der Offerte •<br />

Gebrauch zu machen und denken nicht daran<br />

ihre guten Chancen einem anderen abzutreten.<br />

Kurz vor 16 Uhr wird die<br />

45. Runde<br />

vollendet, die nachstehenden Stand auf den<br />

ersten Plätzen ergibt:<br />

1. Etancelin 1 h. 28' 55"<br />

2. VaTzi 1 h. 29' 59"<br />

3. Trossi 1 h. 30' 13"<br />

4. Straight 1 h. 30' 15"<br />

5. Hamilton 1 h. 30' 57"<br />

Bereits hat sich also der Abstand zwischen<br />

Etancelin und Varzi um 8 Sekunden verringert,<br />

denn dieser 1 vermag seine Rundenzeiten<br />

immer mehr zu verbessern. Jetzt verzeichnet<br />

Varzi Runden mit 1' 54" */ 5 und nähert<br />

sich damit der besten Trainingszeit von<br />

1' 54", die einem Stundenmittel von 104,76<br />

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NO 4« AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

kmföt. entspricht. Er legt noch mehr zu und<br />

verbessert die Zeit abermals um eine Fünftelssekunde.<br />

In der<br />

SO. Rande<br />

hat sich, wie die Zahlen zeigen, die Differenz<br />

zwischen den ersten Beiden neuerdings um<br />

zehn Sekunden vermindert:<br />

1. Etancelin 1 h. 38' 48"<br />

2. Vaxzi 1 h. 39' 42"<br />

3. Trossi 1 h. 39* 57"<br />

4. Straight 1 h. 40' 14"<br />

5. Hamilton 1 h. 40' 53"<br />

rast unbemerkt hat auch Trossi aktiviert und<br />

leistet seinem Stallgenossen bei der Verfolgung<br />

von Etancelin forsche Gefolgschaft. Im<br />

übrigen beginnen sich die Runden etwas anzugleichen<br />

und in Bezug auf die Reihenfolge<br />

in den einzelnen Plätzen und die gefahrenen<br />

Zeiten stellt sich im Mittelfeld eine gewisse<br />

Uniformität ein. Vor allem bemerkt man die<br />

beiden Anglosachsen, die unbekümmert um<br />

die Hetze um sie herum mit fast mathematischer<br />

Gleichartigkeit und Regelmässigkeit<br />

Runde an Runde reihen. Nach der<br />

55. Runde<br />

hat Varzi schon bis auf 48 Sekunden aufgeholt<br />

und man beginnt bereits damit zu rechnen,<br />

wann der Zeitpunkt kommen werde, da<br />

er den Vorsprung von Etancelin egalisieren<br />

werde. Sonst bietet die Rangfolge keinerlei<br />

Aenderungen:<br />

1. Etancelin 1 h. 48' 32"<br />

2. Vaxä 1 h. 49' 20"<br />

S. Trossi 1 h. 49' 42"<br />

4. Straig« 1 h. 50' 12"<br />

5. Hamilton 1 h. 50' 53"<br />

Etancelin ist bei der ganzen Angelegenheit<br />

entschieden im Nachteil. Es ist für einen<br />

Piloten immer besser Verfolger anstatt Verfolgter<br />

zu sein und das um so eher, wenn<br />

zwei Mann vom Formate der beiden Scuderia-<br />

Fahrer am Werke sind. Dazu verfügt Etancelin<br />

offensichtlich nicht über eine ebenso<br />

wirksame Organisation an seiner Boxe, von<br />

wo aus er nur spärlich mit den nötigsten Informationen<br />

über die Lage im Rennen versehen<br />

wird, während für Varzi und Trossi<br />

ein ständiger Zeichendienst unterhalten wird,<br />

der ihnen immer wieder neuen Impuls zu<br />

Vorstössen zu verleihen scheint, wie dies aus<br />

den Resultaten der<br />

gut ersichtlich ist:<br />

1. Etancelin<br />

2. .Varzi<br />

3. Trossi<br />

4. Straight<br />

5. Hamihon<br />

60. Runde<br />

1 h. 58* 15"<br />

1 h. 58' 55"<br />

1 h. 59' 20"'<br />

2 h. 00' lö"<br />

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tapferen Widersacher mit zäher Energie<br />

mit jeder Runde einige Sekunden seines Vorsprunges<br />

ab. In der<br />

65. Runde<br />

ist dieser bereits auf 29 Sekunden zusammengeschmolzen:<br />

1. Etancelin 2 h. 08* 00"<br />

2. Varzi 2 h. 08' 29"<br />

3. Trossi 2 h. 09' 03"<br />

4. Straight 2 h. 10' 14"<br />

5. Hainilton 2 h. 10' 59"<br />

Nun wird die Situation für Etancelin offensichtlich<br />

rtfcht kritisch, erfährt aber unerwarteterweise<br />

eine Entspannung, als Varzi<br />

sich wegen Defekt an der Oelleitung ebenfalls<br />

zu einem Halt an der Boxe entschliessen<br />

muss. Er wird vom Publikum mit grösstem<br />

Jubel empfangen. In wenigen Sekunden sind<br />

die Tanks seiner Maschine aufgefüllt, die<br />

Oelleitung mit Isolierband abgedichtet und<br />

schon geht der Rummel aufs Neue los. Allerdings<br />

hat er dabei seinen guten zweiten Platz<br />

an Trossi abgeben müssen, der seinerseits<br />

zwar noch mehr als eine Minute hinter Etancelin<br />

zurückliegt, aber auch seine Position<br />

bei dem bisherigen Verfolgungsrennen erheblich<br />

verbessert hat. Der Franzose muss<br />

also auch mit ihm rechnen und Trossi gönnt<br />

ihm kaum eine Atempause, denn er rückt<br />

bereits mit Runden von 1' 53" *A auf. Die<br />

70. Runde<br />

bringt mit ihrem Stand also eine wesentlich<br />

veränderte Note in das vorherige Bild:<br />

1. Etancelin 2. 17" 49"<br />

2. Trossi 2 'h. 18' 56"<br />

3. Varii 2 h. 20' 16"<br />

4. Straight 2 h. 20' 23"<br />

5. Hamilton 2 h. 21' 07"<br />

Kaum hat nun Etancelin sich Varzi etwas<br />

vom Halse geschafft, so wird er unablässig<br />

von Trossi bedrängt, der ihm innerhalb fünf<br />

Runden 28 Sekunden abnimmt und damit nun<br />

das von Varzi angefangene Katz- und Mausspiel<br />

in verbesserter Auflage fortsetzt. Die<br />

75. Runde<br />

hat in der Verteilung der ersten Plätze noch<br />

keine Aenderung erfahren:<br />

1. Etancelin 2 h, 27' 54"<br />

2. Trossi 2 h. 28' 33"<br />

3. Varzi 2 h. 30' 04",<br />

4. Straigfci 2 h. 30' 25"<br />

5. Hamilton 2 h. 31' 09"<br />

Derweilen hält Sommer, der seit längerer Zeit<br />

die Schlusslampe markiert, an der Boxe an<br />

und man hofft nur. dass nicht auch noch der<br />

CoIIection<br />

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Printemps<br />

letzte Mann vom Stalle Braillard kapitulieren<br />

müsse. Nach kurzer Pneukontrolle und<br />

einem kühlen Trunke, zieht er aber wieder<br />

davon, ohne jedoch auf die sich immer spannender<br />

gestaltende Situation an der Spitze<br />

irgendwelchen Einfluss nehmen zu können.<br />

Bei der<br />

80. Runde<br />

hat Trossi abermals dem ersten Mann im<br />

Felde einige Sekunden abgenommen, während<br />

die Plätze sich sonst gleich geblieben<br />

sind:<br />

1. Etanceüa 2 h. 37' 44"<br />

2. Trossi 2 h. 38' 15"<br />

3. Varzi 2 h. 39' 43"<br />

4. Straight 2 b. 40' 28"<br />

5. Hamilton 2 h. 41' 20"<br />

Das ganze Rennen spitzt sich zu einem<br />

dramatischen Dreikampf zwischen den drei<br />

ersten Spitzenfahrern zu, und wird gleichzeitig<br />

zu einem bedeutsamen Austrag zwischen<br />

den beiden führenden italienischen<br />

Marken. Etancelin, der offenbar alles aus<br />

seiner Maschine herausholt, muss es sich gefallen<br />

lassen, dass Varzi an ihm vorbeizieht,<br />

und auch Trossi heftet sich endgültig an seine<br />

Fersen. In der<br />

85. Runde<br />

liegt der Italiener nurmehr 13 Sekunden hinter<br />

dem Ersten, und wenn Etancelin nicht zu<br />

einem letzten Endspurt ansetzen kann, dann<br />

mag die Partie noch im letzten Augenblick<br />

verloren werden.<br />

1. Etancelin 2 h. 47' 40"<br />

2. Trossi 2 h. 47' 53"<br />

3. Varzi 2 h. 49' 24"<br />

4. Straight 2 h. 50' 34"<br />

5. Hamilton 2 h. 51' 35"<br />

Varzi, der offensichtlich eine Hetze zugunsten<br />

seines Stallgenossen Trossi betreibt,<br />

hat selbst keinerlei Aussicht Etancelin noch<br />

zu überrunden. Sein Boxenhalt hat ihn zu<br />

viel Zeit gekostet, und es ist selbst für einen<br />

Varzi unmöglich, bei dem mörderischen Tempo<br />

der letzten Runden noch mehr als eine<br />

Minute, also mehr als zehn Sekunden pro<br />

Runde aufzuholen. Aber er deckt durch seine<br />

ständigen Attacken den von Trossi beabsichtigten<br />

entscheidenden Vorstoss, der immer<br />

noch Mittel fändet, um Sekunden einzusparen.'<br />

So fährt er die Piste in 1' 52" V« ab und<br />

stellt damit den endgültigen Rundenrekord<br />

für das diesjährige Rennen auf» Etancelin<br />

wejss, worum es geht und wehrt sich nach<br />

besten Kräften. Physisch vermöchte er dem<br />

Ansturm noch standzuhalten, ihn sogar abzuweisen,<br />

allein man erkennt, dass seine Maschine<br />

den Dienst zu versagen beginnt: die<br />

Bremsen lassen nach, und Etancelin muss<br />

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seine Fahrweise entsprechend ändern, muss<br />

eher verhalten fahren, wenn er nicht noch<br />

schlussendlich einen Unfall provozieren will.<br />

Einmal-mehr hängt sich ihm die bald sprichwörtlich<br />

gewordene Pechsträhne an, und in<br />

der vorletzten Runde muss er Trossi das Feld<br />

räumen, der blitzartig an ihm vorüberzieht<br />

und mit wenig mehr als 100 m und einer<br />

Zeitdifferenz von 7*/s Sekunden den Grossen<br />

Preis von Montreux unerwartet gewinnt.<br />

Man hat von dem verstorbenen grossen<br />

deutschen Fahrer von Morgen als dem<br />

« ewigen Zweiten » gesprochen, dem es trotz<br />

aller hervorragenden Qualitäten einfach nie<br />

vergönnt war, ein wirklich grosses Rennen<br />

als Sieger zu beenden. Etancelin ist sein französisches<br />

Gegenstück, dem es kaum besser<br />

geht. Wir haben noch kein Rennen miterlebt,<br />

an dem der Leinenfabrikant von Rouen (als<br />

solcher betätigt sich nämlich Etancelin im<br />

Hauptberuf) nicht eines der interessantesten<br />

Kampfelemente gewesen wäre und den besten<br />

Anwärtern auf den Sieg den endgültigen Erfolg<br />

immer sehr schwer, oftmals sogar unmöglich<br />

gemacht hat. Aber noch selten hat<br />

er selbst für sein Draufgängertum die Früchte<br />

geerntet. Gewöhnlich blieb er irgendwo<br />

hängen, und lachende Dritte heimsten ein, wo<br />

Etancelin die Ernte vorbereitet hatte. Nun<br />

ist es auch in Montreux nicht anders geworden<br />

! Es wäre wirklich ein wohlverdienter<br />

Sieg gewesen, den ihm das ganze Publikum<br />

von Herzen gegönnt hätte. Nach beendigtem<br />

Rennen verlangte es denn auch immer wieder<br />

nach Etancelin, der von dem nervenzerreissenden<br />

Duell und dem unerwarteten Ausgang<br />

noch ganz benommen, sich nur spät<br />

dazu entschliessen konnte, das für ihn bereit<br />

gehaltene Bouquet in Empfang zu nehmen.<br />

Das Schlussklassement<br />

ergibt folgende Rundenergebnisse:<br />

1. Trossi 90 Runden 2 h. 57' 25" %<br />

(101,040 km/St.)<br />

2. Etancelin 90 » 2 h. 57' 33"<br />

3. Varzi 89 » 2 h. 57' 18" %<br />

4. Straight 89 » 2 h. 58* 46"<br />

5. Hamilton 88 > 2h.57'47"H<br />

6. Zehender 88 » 2 h. 58' 48"<br />

7. Veyron 86 » 2 h. 59' 21"<br />

Es 8. gebührt Sommer sich 84 aber » auch des 2 h. 57" Siegers 52" und<br />

seines Helfers Varzi zu gedenken, der in sauberem<br />

Stil und mit viel Geschick und taktischem<br />

Verständnis das Rennen sich entwickeln<br />

sah, um dann im richtigen Moment<br />

die.sich ihm bietende Chance voll auszunützen.<br />

So hat sieh Graf Trossi bereits zum<br />

(Schluss Seite 14.)<br />

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N» 46<br />

II. Blatt<br />

BERN, 5. Juni <strong>1934</strong><br />

N° 46<br />

II. Blatt<br />

BERN, 5. Juni <strong>1934</strong><br />

Stf*«asxcn<br />

Die Autostrada Genua-Serravalle. Wenn in<br />

Italien ein Projekt ausgearbeitet und gebilligt<br />

ist, so heisst das nicht, wie bei uns, dass<br />

nun das Diskutieren und Vertagen beginnt,<br />

sondern da setzt Mussolini gleich den Tag<br />

der Einweihung fest und ohne langes Fackeln<br />

wird mit der Arbeit begonnen. So war es<br />

auch mit dem Projekt einer Autostrada Genua-Serravalle:<br />

am 18. Juni 1932 wurde der<br />

Bau beschlossen und auf den 21. April 1935,<br />

den Qründungstag Roms, wurde die Eröffnung<br />

der Strasse festgesetzt. So wurde denn<br />

unverzüglich mit den Arbeiten begonnen, die<br />

nun schon so weit fortgeschritten sind, dass<br />

man bereits ein gutes Bild erhält von der zukünftigen<br />

Autostrasse Qenua-Serravalle.<br />

Bei dieser neuen Strasse handelt es sich<br />

nicht so sehr um eine Verbesserung zugunsten<br />

des Tourismus als viel mehr um die<br />

Schaffung einer direkten Verbindungsroute<br />

vom Hafen Genuas nach dem Hinterland.<br />

Von diesem Gesichtspunkt aus ist auch die<br />

ganze Strasse angelegt, nämlich so, dass ohne<br />

Schwierigkeit Lastzüge darauf Verkehren<br />

können, d. h. Lastwagen mit 3, 4 oder noch<br />

mehr Anhängern. Damit das möglich ist,<br />

musste das Hauptgewicht darauf verlegt<br />

werden, eine Strasse mit nur geringer Steigung<br />

und grossen Kurvenradien zu bauen.<br />

Da aber auf verhältnismässig kleine Distanz<br />

eine Höhendifferenz von ca. 400 m überwunden<br />

werden musste, wurden zahlreiche<br />

Kunstbauten notwendig, die der Strasse einen<br />

sehr interessanten Charakter geben, wie<br />

wir Ihn sonst nur bei Eisenbahnen finden.<br />

Die Strasse hat durchwegs eine Breite von<br />

9 m, so dass also für jede Fahrrichtung 4,5<br />

Meter zur Verfügung stehen. Die Steigung<br />

beträgt nie mehr als 4% und die Halbmesser<br />

der Kurven sind mindestens 100 m gross.<br />

Serpentinen konnten überhaupt ganz weggelassen<br />

werden. Als Strassenbelag dient eine<br />

20 cm dicke Betonschicht, die aus Zement<br />

und Kieselstein besteht. Dann folgt eine 5<br />

Millimeter dicke Sandschicht, die die Aufgabe<br />

hat, auf sehr hohen Druek elastisch zu<br />

wirken, und als dritte Schicht kommt die gepresste<br />

Chaussierung der Strasse. Um einer<br />

Längsspaltung der Zementschicht vorzubeugen<br />

wurde die Strasse durch zwei Längsfugen<br />

in drei Fahrbahnen geteilt, damit bei<br />

zunehmender Hitze der Zement sich in die<br />

Breite ausdehnen kann und nicht Längsrisse<br />

entstehen. Durch diese Einteilung in drei<br />

Spuren ist auch dem Verkehr geholfen, indem<br />

dann je die beiden äussern dem eigentlichen<br />

Fahrverkehr dienen und die mittlere<br />

zum Vorfahren benützt werden kann. Alle<br />

fünf bis sechs Meter folgen auch Querungen,<br />

die Querrisse vermeiden sollen Die Fugen<br />

sind durch einen elastischen Stoff ausgefüllt.<br />

Was die architektonische Seite des Baus<br />

betrifft, so war eigentlich schon ganz am<br />

Anfang ein schwieriges Problem zu lösen,<br />

nämlich wie konnte der Kontakt mit dem Hafen<br />

in Genua gefunden werden? Eine gute<br />

Verlademöglichkeit war Hauptbedingung,<br />

wenn sich die Strasse für den Gütertransport<br />

bewähren sollte. So wurde etwas westlich<br />

von Genua, 22 m über dem Meer, ein eigentlicher<br />

Autobahnhof geschaffen, der mit<br />

allen notwendigen Einrichtungen versehen<br />

ist, wo die Güter bequem umgeladen werden<br />

können. Durch eine mächtige Rampe ist der<br />

Autobahnhof mit dem Hafen verbunden. Von<br />

diesem Ausgangsplatz aus führt ein kühner<br />

Viadukt an die Peripherie der Stadt.<br />

Von den Kunstbauten auf der Strecke interessieren<br />

vor allem die beiden grossen Tunnels,<br />

Galleria del Littorio und die Galleria<br />

del 28 ottobre und die beiden Viadukte von<br />

Torbella und Fontanes). Alle vier sind gigantische<br />

Werke der Technik und werden<br />

überall viel Bewunderung und Nachahmung<br />

finden. Die Galleria del Littorio hat eine<br />

Länge von fast einem Kilometer und der andere<br />

misst auch ca. 500 m. Der Viadukt von<br />

Torbole besitzt fünf parabolische Bogen von<br />

25,50 m Spannweite, der von Fontanesi besitzt<br />

sogar sechs Bogen und daneben noch<br />

vier kleinere; er hat eine Höhe von 46 m<br />

und bietet ein einzigartiges Bild von Eleganz<br />

und Stabilität. Ausserdem weist die Strasse<br />

noch über 20 grössere oder kleinere Brücken<br />

auf. Da die Abgase in den Tunnels durch natürliche<br />

Ventilation beseitigt werden müssen,<br />

ist auch eine Regulierung des Verkehrs<br />

erforderlich, so dass z. B. nicht zwei Lastzüge<br />

in kurzem Abstand die Strasse passieren<br />

und durch die Auspuffgase eine schäd- s<br />

liehe Wirkung hervorrufen. Eine solche Regulierung<br />

kann aber sehr gut im Autobahnhof<br />

in Genua ausgeübt werden. Ueberhaupt<br />

werden für eine solch aussergewöhnliche Verkehrsader<br />

nicht die üblichen Polizeivorschriften<br />

Geltung haben können; denn es ist in<br />

der Verkehxsordnung besonders auch dem<br />

Verhältnis der Strasse zum Hafen von Genua<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Damit führt Italien endlich das Problem<br />

Eisenbahn—Auto aus dem Schlamassel unfruchtbarer<br />

Diskutiererei heraus und erprobt<br />

durch einen Versuch, wie die Verhältnisse in<br />

der Praxis stehen; denn die Strasse ist eigentlich<br />

an Stelle einer Eisenbahnlinie erbaut<br />

worden, und man hat die Hoffnung, dass<br />

sie die Eisenbahn zu ersetzen vermag. Man<br />

sieht daher in der ganzen Welt diesem Versuch<br />

mit Interesse entgegen und ist gespannt,<br />

ob tatsächlich die Strasse mit der Eisenbahn<br />

für Gütertransporte auf weitere Strecken<br />

konkurrenzieren kann.<br />

lz.<br />

Bündner Strassen. Neben der Bewilligung<br />

zusätzlicher Kredite für die Schneeräumungsarbeiten<br />

und den Strassenunterhalt am Julier<br />

bewilligte der Grosse Rat des Kantons Graubünden<br />

ebenfalls weitere 20,000 Fr. für die<br />

Sicherung der Strasse zwischen Porclas und<br />

Trinsermühle. Dieses Strassenstück ist wegen<br />

Steinschlag nicht unerheblich gefährdet,<br />

so dass ohne grössere Kunstbauten für genügende<br />

Verkehrssicherheit keine Gewähr<br />

mehr geleistet werden konnte. Der ausgesetzte<br />

Betrag dient denn auch zur Errichtung<br />

von starken aus Rundholz bestehenden<br />

Wänden, sog. Steinfangkästen, welche die<br />

heraibrollenden Steine auffangen sollen, womit<br />

man glaubt, die Strasse genügend sichern<br />

zu können. Ventiliert wurde aber auch die<br />

Frage einer Verlegung der Strecke, und<br />

zwar mittels einer Tunnellierung. Aus finanziellen<br />

Gründen musste naturgemäss von<br />

diesem Projekt Abstand genommen werden.<br />

Einen erheblichen Beitrag erforderte auch<br />

der Brückenumbau bei Felsberg, ein zwischen<br />

Chur und Reichenau gelegener Rheinübergang.<br />

Da die bestehende hölzerne<br />

Brücke baufällig geworden war, konnte deren<br />

Instandstellung nicht mehr weiter hinausgeschoben<br />

werden, und weil die Reparaturarbeiten<br />

allein den schönen Betrag von<br />

Fr, Heansnrucht hätten, hat man einer<br />

neuen Brücke aus Eisen oder Eisenbeton<br />

den Vorzug gegeben. Nach dem Kostenvoranschlag<br />

dürfte ein Neubau aul etwa 120,000<br />

Fr. zu stehen kommen, wobei die Fahrbahn<br />

von 3 auf 4,5 m verbreitert werden kann.<br />

Gleichzeitig wäre die neue Brücke auch für<br />

Lastwagen passierbar, was bisher bei der<br />

alten ausgeschlossen war. Der Kleine Rat<br />

hatte bereits einen Beitrag von 72,000 Fr.<br />

gutgeheissen, dem nun auch der Grosse Rat<br />

beipflichtete.<br />

-my-<br />

Eine Autostrasse über die Anden ? Die<br />

Tatsache, dass der Betrieb der Eisenibahnstrecke<br />

über die Anden durch Witterungseinflüsse,<br />

Erdbewegungen usw. immer wieder<br />

auf mehr oder weniger lange Zeit unterbrochen<br />

werden muss, hat eine amerikanische<br />

Gesellschaft zu dem Plan veranlasst,<br />

den beteiligten Ländern (Argentinien und<br />

Chile) die schleunige Ersetzung der Eisenbahn<br />

durch eine Automobilverkehrslinie vorzuschlagen.<br />

Zu diesem Zweck musste über<br />

die Anden eine Autostrasse gebaut werden,<br />

für die man allerdings in der Hauptsache das<br />

Bett der stillgelegten EisembahnÜnie benutzen<br />

will. Die Amerikaner fordern für den Fall<br />

des Zustandekommens dieses Projektes ein<br />

Verkehrsmonopol auf der Andenstrasse. Eine<br />

vorbereitende Sitzung soll schon demnächst<br />

in MendoSa. dem chilenischen Ausgangspunkt<br />

der Andenbahn, stattfinden. cpr.<br />

Kesselbergstrasse verbessert. Die im Jahre<br />

1492 angelegte Kesselbergstrasse, die als erste<br />

der bayrischen Abenstrassen in den Jahren<br />

1893—1897 umgebaut, von 2.860 km auf<br />

5.820 km verlängert und ihrer bis zu 27 %<br />

betragenden Steilheit enthoben wurde, ist<br />

neuerdings verbessert worden. Die Anfahrt<br />

zu den ersten Kurven wurde verbreitert und<br />

srestattet dadurch den Teilnehmern ein schärferes<br />

Heran gehen an den Bergeinschnitt zwischen<br />

Joc.TiHerg und Herzogstand. womit der<br />

Ruf der Strasse als hervorragende Prüfstrecke<br />

für wagemutigen Soortgeist und<br />

Fahrtechnik noch weiter gefestigt wird.<br />

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zweitenmal in der Schweiz ausgezeichnet:<br />

am Ceneri und in Montreux, wobei er aus<br />

beiden Rennen als Tagessieger hervorging.<br />

Der tüchtige Varzi erwies sich als disziplinierter<br />

Stallgenosse und ein draufgängerischer<br />

Streiter, dem keine Schwierigkeit zu<br />

gross ist, um ihr nicht beikommen zu wollen.<br />

Er hat eigentlich Etancelins Stellung unterminiert,<br />

als er während vieler Runden an<br />

zweiter Stelle lag und dem Spitzenfahrer stetig<br />

und eindrücklich näher kam. Er Hess auch<br />

in seiner Taktik und Fahrweise dann nicht<br />

nach, als ein Sieg für ihn selbst nicht mehr<br />

in Frage kam.<br />

Sportlich betrachtet war Montreux gleich<br />

auf den ersten Anhieb ein voller Erfolg.<br />

Ueber Nacht haben wir unser Rennen in der<br />

Stadt, unser Monaco en miniature erhalten.<br />

Die Startliste, die hervorragenden sportlichen<br />

Ergebnisse, der unfallfreie Verlauf, die erstklassige<br />

Organisation (die wohltuend von der<br />

improvisierten Schönheitskonkurrenz abstach)<br />

und last not least der, sehr erfreuliche Besuch<br />

haben zusammen die Voraussetzungen für<br />

eine kommende und regelmässige Wiederholung<br />

des Rennens gebracht. Wie anlässlich<br />

des Presseempfanges erklärt wurde, steht<br />

die Durchführung im nächsten Jahre bereits<br />

fest. Hoffentlich sind dann die Pressempfänge<br />

allerdings nicht mehr eine Stunde nach<br />

dem Rennen, wenn Journalisten, Draht und<br />

Schreibmaschine unter Hochdruck stehen!<br />

Die Veranstaltung hat aber auch gezeigt,<br />

dass in der Schweiz ein ebenso sportfreudiges<br />

und sportverständiges Publikum zu<br />

Hause ist, wie anders wo im Ausland. Diese<br />

Feststellung ist für den einheimischen Automobilsport,<br />

der offensichtlich einer neuen<br />

Entfaltung entgegengeht, doppelt wertvoll.<br />

Sie ist vor allem ein gutes Omen für den<br />

nächsten Grossen Preis, denjenigen der<br />

Schweiz in Bern. Denen von Montreux aber<br />

Dank und Gratulation für das vortreffliche<br />

Gelingen. Es braucht offenbar nur ein gutes<br />

Stück unerschütterliches Selbstvertrauen, um<br />

beispielsweise mit offenen und ungedeckten<br />

Tribünen selbst dem drohendsten Gewitter<br />

die Stirn zu bieten und es zu bannen, bis der<br />

Sieger das Zielband überfahren hat! Sei dem<br />

wie ihm wolle, so dürfen Montreux und die<br />

Initianten dieses Rennens stolz sein auf ihre<br />

neue Attraktion! b.<br />

Technische Betrachtungen.<br />

Eine Strecke wie die des Grossen Preises Ton<br />

Montreux stellt ganz besonders auch an die Rennwagen<br />

ausserordentliche Anforderungen. Während<br />

es bei Langstreckenrennen und Bergrennen ausser<br />

auf das Können der Fahrer in erster Linie auf<br />

höchste Motorleistung und höchst» Ausdauer des<br />

Motors ankommt, werden hier zudem noch die<br />

Bremsen und Getriebe einer schärfsten Zerreissprobe<br />

unterworfen. Die 300 km von Montreux<br />

schliessen etwa-1000 Kurven in sich ein, von denen<br />

manche fast bis zum völligen Abstoppen zwingen.<br />

Nahezu die ganze Motorleistung von über 200 PS<br />

— in Form von kinetischer Energie im Wagen aufgespeichert<br />

— muss dabei von den Bremsen wieder<br />

in wenigen Sekunden vernichtet werden. Die Getriebe<br />

werden gequält und geschunden, als gälte es,<br />

sie absichtlich zu zerstören, denn für feines Schalten<br />

hat der Fahrer natürlich keine Zeit Ihre Beanspruchung<br />

ist so gross, dass das Getriebeöl bis<br />

zum Sieden kommen kann. Nicht weniger wird die<br />

Kupplung misshandelt. Und schliesslich wirkt sich<br />

der ganze gewaltige Kräfteablauf über die Reifen<br />

aus, die ohnehin durch die Wucht des Fahrzeuges<br />

schon schweren Beanspruchungen unterworfen sind.<br />

Gemessen mit dem Maßstab, den man an die<br />

Serienwagen des Aütomarktes anzulegen gewöhnt ist,<br />

muss schon das blosse Durchhalten dieser Organe<br />

in Staunen versetzen. Darüber hinaus stellte sich<br />

aber für den Konstrukteur die Aufgabe, die Ge- ,<br />

triebe und andere Uebertragungsorgane den Eigenheiten<br />

der Strecke bestmöglich anzupassen, wollte<br />

er einigermassen Aussicht auf Erfolg haben. So<br />

war von grösster Bedeutung die Wahl der günstigsten<br />

Getriebeübersetzungen, das günstigste Hinterachsübersetzungsverhältnis.<br />

Die Motoren mussten<br />

Zündkerzen erhalten, die gleichzeitig weder zu empfindlich<br />

gegen Verölen noch zu empfindlich gegen<br />

Ueberhitzung waren, wechselten doch auf der<br />

Strecke höchste Motorbeanspruchung und Auslauf<br />

ständig miteinander ab. Bei der Reifentype war<br />

auf das Wetter und die Strassenbeschaffenheit<br />

Rücksicht zu nehmen, denn ein heisser, trockener<br />

Strassenbelag bedingt ein ganz anderes Pneuprofil<br />

als eine kühle, feuchte, eventuell schlüpfrige Strasse.<br />

In Anbetracht all dessen muss die Zahl der Ausfälle<br />

im Verlauf des Rennens als unerwartet gering<br />

bezeichnet werden. Nur zwei Wagen, diejenigen<br />

von Falchetto und Sommer, fielen wegen Bremsstörungen<br />

aus. Beim Wagen von Falchetto schien eine<br />

rasch vorgenommene Nachstellung 1 den Mangel behoben<br />

zu haben, was sich jedoch nach einigen weiteren<br />

Runden doch nicht als zutreffend erwies. Die<br />

Reifen standen die ganze Prüfung ohne einen einzigen<br />

Versager durch. Manches Gleitschutzprofil<br />

war zum Schluss noch nicht bis zur Hälfte abgefahren.<br />

Interessant war übrigens die Feststellung,<br />

dass die Mehrzahl der diesjährigen Rennwagen vorn<br />

kleinere Reifen aufweist als hinten. Alle Konkurrenten<br />

hatten ausserdem ihre Reifen zur Erhöhung<br />

des Gleitschutzes mit Sägeschnitten versehen lassen.<br />

Nicht weniger glänzend als die Reifen haben sich<br />

die früher so delikaten Zündkerzen gehalten. Bei<br />

den < Oelrohrbrüchen >, die Moll um ausgezeichnete<br />

Aussichten und Varzi um den fast sicheren ersten<br />

Platz brachten, handelte es eich unseren Beobachtungen<br />

nach wohl eher um eine Unzulänglichkeit<br />

der Oelpumpe, die das Öel aus dem Kurbelgehäuseunterteil<br />

in den Behälter zurückfördern soll. Nach<br />

Entleerung des Kurbelgehäuses waren die Wagen<br />

sofort wieder marschbereit.<br />

Der Sieger Trossi und Varzi, der al« Drittklastierter<br />

einkam, fuhren den neuen Alfa-Romeo-<br />

Manoposto mit 2650-ccm-Motor und doppeltem Hinterachsgetriebe,<br />

den wir schon mehrmals beschrieben<br />

haben, Etancelin den neuen 3-Liter-MpnopostoTi<br />

Maserati, der ebenfalls bekannt ist. Der 2,5-LHer-<br />

Maserati von Zehender, mit dem dieser als Sechster<br />

AUTOMOBIL-REVÖH<br />

ahschloss, machte als einziger Vierzylinder unter<br />

Wagen von Anfohindltnk<br />

sonst lauter Achtzylindern einen guten Eindruck. Gruppe A (Serienkarosserien).<br />

_,,-,,... ti . , _ . 1. Preis: Stuber (Peugeot)<br />

Die Schonheltskonkurrenz am Samstag. Gruppe B (Speziaikarosserien).<br />

Am Samstag nachmittag fand bekanntlich eine 1. Ehrenpreis: Ruckstuhl (Bugatti)<br />

Schönheitskonkurrenz statt, an der sich überra- 1. Preis: Garage Maurer (Voisin) ;<br />

sehend viele Konkurrenten beteiligten. Ueber 100 2. » S. A. Renault (Renault)<br />

Wagen wurden im ganzen vergeführt, ein Zahl, mit Gruppe B (Serienkarosserien),<br />

der man niemals zu rechnen gewagt hatte. So- 1. Preis: Garage Schweizer (Horch)'<br />

wohl Privatwagen wie auch Wagen von Händlern 2. » Garage Schweizer (Maybach)'<br />

wurden sehr viele gezeigt. Die Schau wickelt sich ex aequo: Garage Schweizer (Horch)<br />

in vornehmem Rahmen ab. Das Kasino bot den Gruppe C (Speziaikarosserien).<br />

rechten Hintergrund für diese auserlesen schönen 1. Ehrenpreis: Safia S. A. M. Wieland (Lancia)<br />

Maschinen, die meist von zarter Damenhand ge- 2. Preis: Lehoux (Hotchkiss)<br />

führt wurden.<br />

Gruppe C (Serienkarosserien).<br />

Nachmittags fand sich in dem prachtvollen Gar- 1. Preis: Garage Ramuz S.A. (Cadillac)<br />

ten ein sehr gutes Publikum ein, das die notwendi- 2. » Garage Ramuz S. A. (La Salla)<br />

gen Urteile über die Maschinen zu bilden befähigt 3. m Garage du Kursaal (Citroen)<br />

war. Vor einer Jury hatten die Wagen zu de- flae IT!* I D A n H B n<br />

filieren, nachdem eine Anzahl Fachleute die Fahr- U3S tlT6l~ti6nnCn*<br />

zeuge bereits vorher einzeln geprüft hatte. Leider Ttrmicfilteoli (Meroerioi RMITI r<br />

wickelte sich die Schau nicht mit der wünschensvon<br />

Br aU cn «S c n IMercedes-BenzJ bieger.<br />

werten Promptheit ab. denn kurz vor vier — fast Das Eifelrennen hatte durch die Konkureine<br />

Stunde zu spät — tauchten die Wagen auf. renzierunz von Montreux eine Beschränkung<br />

Man sah auserlesen schöne Wagen, und die der Besetzung erfahren, so dass sich die Ver-<br />

Worte und der Raum fehlen dem Berichterstatter, anstaltung bei den grossen Wagen fast auSum<br />

alle neue Wagen richtig schildern zu können, ... ... , . T, , . , ,<br />

die für den Geschmack und die Kultur der Kon- Schliesslich auf einen Kampf zwischen den<br />

strukteure und der Karosseure zeugten. Die Strom- neuen deutschen Rennwagen beschränkte,<br />

linie machte sich überall bemerkbar, ohne jedoch Schon beim Training fuhren die neuen Mazu<br />

eigentlichen revolutionären Aenderungen geführt<br />

19» -N» 4«<br />

schi n en sehr hohe Rundenmittel, so dass ein<br />

^Sn. ^^•S^SrÄ'^h^ toTffi hochinteressantes Duell zwischen den Mer-<br />

"monischen Fluss der Linien, «iie alle Uebertrieben- Cedes-Benz- und den P-Wagen ZU erwarten<br />

heiten vermeidet und Einfachheit und Vornehm- war. Ueber 200 000 Zuschauer wohnten dem<br />

heit zum ersten Prinzip erhebt. In den Farben- grossen Kampfe bei. Die Führung übernahm<br />

Ä Ä Ä<br />

U Dunk n el Z^SiSTer M,t «erst Fagioli auf dem neuen Mercedes-Benz<br />

derzahl vertreten, vielleicht entsprechend der som- Vor seinem Staligenossen von Brauchitsch<br />

merlichen Jahreszeit... Ein grosser. dunkelblauer und den P-Wagenfahrern Stuck und Prinz<br />

Lancia, dessen Polster innen hellgelb getönt war, von Leiningen. Von Brauchitsch konnte schon<br />

nÄnclT m^dSroSr^lsfe? t S » a ner Zeit Fagioli Überholen und kam<br />

Ehrenpreis wurde auch ein pTachtvoll karossierter nun zur Führung. Er fuhr die schnellste Run-<br />

Bugatti der Firma Ruckstuhl, Luzern bedacht. Eine de des Tages mit 125,3 km/St., was einem<br />

erfreuliche Belohnung einheimischer Qualität«- neuen Rundenrekord gleichkommt. Da die<br />

arbeit! Am Abend fand dann im KuTsaal die Preia- Mprcerte«; Rpn7 T put* nach Hpr Hälft* A\e><br />

Verteilung, mit Tanz und Unterhaltung, etatt Mercefles-tsenz-Leute nach der Haltte die<br />

Die Resultate.<br />

Reifen wechselten, ging Stuck nach vorne.<br />

Privatwagen.<br />

Doch auch ihn warf der Pneuwechsel wieder<br />

Gruppe A. zurück. Von Brauchitsch übernahm aufs<br />

1. Preis: Bompart (Peugeot) Neue die Führung des Feldes vor Stuck und<br />

Chiron auf Alfa<br />

Gruppe'B Ä°ial5r2rien):<br />

R°meo-Monop O sto. Bis zum<br />

1. Preis: R. Fisher (Alfa-Romeo) Schiluss gab er den ersten Platz nicht ab.<br />

2.<br />

3.<br />

» Hirsiger (Bugatti)<br />

» Brunschwig (Renault)<br />

p»,<br />

U1C<br />

ppcnifo*«<br />

Resultate.<br />

Gruppe B (Serienkarosserien). Klasse bis 800 cem (2'?3,72 km): 1. Bruder<br />

1. Preis: Zolla (Mercedes) (Breslau), auf M. G., 2:50:19,2 (Stundenmittel 96,5<br />

2. » Hirschv (Audi) km/St.).<br />

3. » Jago (Renault) Klasse bis 1500 cem (273,72 km): 1. Castelbarco<br />

Gruppe C (Speziaikarosserien)'. (Italien), auf Maserati, 2:36:23,1 (104,9 km/St.); 2.<br />

1. Ehrenpreis: Frau Corte (Lancia) Schmidt (Tschechoslowakei), auf Bugatti, 2:36:42,4;<br />

2. Preis: J. Meyer (Bugatti) 3. Burggaller (Berlin), auf Bugatti.<br />

3. » E. Attillio (Lancia) Klasse Ober 1500 cem (342,15 km): 1. r. Brau-<br />

Gruppe C (Luxuskarosserien). chitsch (Berlin), auf Mercedes, 2:47:36,4 (122,5<br />

1. Preis: Block (Hotchkiss) km/St, Rekord); 2. Stuck (Berlin), auf Auto-<br />

2. » A. Mayer (Buick) Union, 2:48:56,1 (120,6 km/St.); 3. Ghiron (Paris),<br />

3. » Frau Payot-Schnheider (La Sälle) auf Alfa Romeo, 2:53,20,1; 4. Pietsch (Berlin), auf<br />

4. » Frau Kramer (Chrysler) Alfa Romeo; 5. Penn Hughes (England), auf Alfa<br />

5. » Frau Daucourt (Peugeot) Romeo. bo<br />

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Bessere Ordnung tut not! Wer in den<br />

letzten Tagen seinen Wagen mit etwas offenen<br />

Augen durchs Land gesteuert hat, der<br />

konnte die recht betrübliche Beobachtung<br />

machen, wie seitens vieler in- und ausländischer<br />

Automobilisten gewisse Picknickplätze<br />

in einer Art und Weise «geschmückt»<br />

werden, die leider als eine sich immer breiter<br />

machende «Sauordnung> qualifiziert werden<br />

muss. Wir wollen hier nicht untersuchen,<br />

aus welchen Gründen das Lagerleben<br />

und die Picknickfahrten in den letzten Jahren<br />

immer grössere Dimensionen annahmen,<br />

sondern einzig und allein feststellen, dass<br />

parallel zur touristischen Entwicklung eine<br />

Verschandelung und Verunreinigung manch<br />

schöner landschaftlicher Aussichtspunkte und<br />

Ruheplätze eingesetzt hat. Was mit wenigen<br />

Ausnahmen zum elementarsten Anstandsgeffihl<br />

eines Alpinisten gehört, scheint in breiten<br />

Automobilistenkreisen noch gar nicht<br />

ins ABC der Ordnung auf und neben der<br />

Landstrasse eingedrungen zu sein. Eher hat<br />

es den Anschein, als ob mit der weitern Entwicklung<br />

des Automobils sich eine Zügellosigkeit<br />

durchsetzen wolle, die den Automobiliismus<br />

als solchen in Misskredit bringen<br />

könnte. Wenn man in den letzten Wochen<br />

z. B. auf dem Kerenzerberg, am Jaunpass,<br />

auf der Schallenbergpasshöhe, am Vierwaldstättersee<br />

und Zugersee oder an der Strasse<br />

Spiez-Faulensee, um nur einige der wenigen<br />

Beispiele herauszugreifen, sich derartiges<br />

Lagerleben näher betrachtet, so musste man<br />

sich schon die Frage stellen, ob gewisse<br />

Leute überhaupt noch Sinn für Ordnung, Natur<br />

und Anstand haben. Papierabfälle, Orangen-<br />

und Bananenschalen und allerlei andere<br />

Ueberreste zeugen an mancher Stelle unseres<br />

kleinen Landes von einer Hinterlassenschaft,<br />

die auch den anständigen Autotourismuss<br />

unweigerlich in Verruf bringen muss.<br />

,Dem Bauer wird das Gras zertreten, um mit-<br />

?cn in einer Wiese, unter einem schattigen<br />

Baum, seinen Hunger stillen zu können. Mit<br />

Steinen wird alsdann noch die Schiesskunst<br />

auf geleerte Flaschen geprüft, ohne jedoch<br />

die das Weidevieh gefährdenden Scherben<br />

etwa nachher zu entfernen oder es wird zudem<br />

der Wagen nach dem Motto parkiert:<br />

Der andere soll schauen, wie er durchkommt.<br />

Bereits hat sich die Landpresse dieser Sorte<br />

von Automobilisten in dem Sinne angenom-.<br />

men, dass auch für den anständigen Fahrer<br />

wenig Schmeichelhaftes mehr übrigbleibt.<br />

Im Interesse aller dürfte es deshalb dringend<br />

geboten sein, wenn speziell die Automobilistenverbände<br />

hier einen Riegel vorstossen<br />

würden. Nur die öffentliche Bekanntgabe derartiger<br />

Schmierfinken kann Ordnung mit sich<br />

bringen, denn der weitaus grösste Teil der<br />

übrigen Fahrer lässt sich sicher nicht gern<br />

wegen ein paar Wildlingen mit Anhang auf<br />

ein und dieselbe Anklagebank setzen, -my-<br />

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die<br />

Ablehnung der bündnerischen Verkehrssteuer.<br />

Nach achtstündiger Beratung hat der<br />

Grosse Rat mit 42 gegen 37 Stimmen letzten<br />

Freitag beschlossen, auf die Gesetzesvorlage<br />

betr. Verkehrsabgabe nicht einzutreten.<br />

Mit diesem Entscheid ist das Bündnervolk<br />

vor einer Auseinandersetzung bewahrt worden,<br />

die sicherlich nicht im Interesse dieses<br />

Berglandes gelegen und nur neue Risse unter<br />

den verschiedenen Bevölkerungsschichten<br />

hinterlassen hätte. Bei dieser Vorlage handelte<br />

es sich um die Einführung einer Spezialsteuer,<br />

die zur teilweisen Verzinsung und<br />

Amortisation der im Strassenbauprogramm<br />

vorgesehenen Aufwendungen im Betrage von<br />

17 Millionen Fr. dienen sollte. Als Träger<br />

der neu zu schaffenden Abgaben waren vorgesehen<br />

Hotellerie, Garagegewerbe und Benzinhändler.<br />

Erstere sollte je nach Rang pro<br />

Logiernacht 5, 7,5 oder 10 Cts., die Garagen<br />

20 Cts./Auto und die letztern 10—20 % des<br />

Bruttogewinnes an die Staatskasse abliefern.<br />

Eine damit verbundene Plakatgebühr sollte<br />

des weitern noch 20 Cts./Plakat einbringen.<br />

Speziell im Hinblick auf die derzeitigen im<br />

bündnerischen Hotelgewerbe herrschenden<br />

Verhältnisse war zum vorneherein auf eine<br />

starke, von wirtschaftlichen Erwägungen getragene<br />

Opposition zu rechnen. Aber auch<br />

vom Gesichtswinkel der Verfassungsmässigkeit<br />

aus wurde die Vorlage der Regierung<br />

angegriffen, abgesehen von den bedeutsamen<br />

Fragen ihrer Zweckmässigkeit oder Auswirkung.<br />

Während die Befürworter erklärten,<br />

dass eine Steuerfusserhöhung unmöglich sei,<br />

argumentierten die Gegner mit der Verbundenheit<br />

des ganzen Volkes mit dem Fremdenverkehr,<br />

weshalb die Aufwendungen für<br />

den Strassenbau von allen Steuerzahlern zu<br />

tragen sei und nicht nur von einem Teil derselben.<br />

Nachdem in der ausgiebigen Debatte<br />

die verschiedenen Standpunkte zum Worte<br />

gelangten, hat sich der Rat in seiner Mehrheit<br />

dem gegnerischen Standpunkt angeschlossen<br />

und sich damit auf einen Boden<br />

gestellt, der die Bedeutung der Strasse als<br />

moderner Verkehrsträger, als fördernder<br />

Wirtschaftsfaktor und als ergiebige Geldquelle<br />

für den Kanton anerkennt -my-<br />

UNTERSEKTION WIGGERTAL. Mit besonderer<br />

Befriedigung können wir' wieder auf eine gut<br />

gelungene Ausfahrt zurückblicken. Am 30. Mai<br />

wurden die Insassen des Altersheims Sennhof in<br />

Vordemwald durch 14 Clubfreunde, nebst weitem<br />

Zuzug, ins schöne Emmental geführt, was für die<br />

alten Leute eine wirkliche Freude und Abwechslung<br />

bedeutete, waren doch einzelne dabei, welche<br />

ihr ganzes Leben lang noch nie in einem Auto sassen.<br />

In Affoltern wurde ein Zobig eingenommen<br />

und nachher gings über die Lueg nach Burgdorf<br />

wieder heim. Allen unsern Mitgliedern, welche sich<br />

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in eo freundlicher Weis« zxa Verfügung gestellt<br />

haben, sei auch an dieser Stelle nochmals auf*<br />

beste gedankt.<br />

Mitte Juni wird durch die Muttersektion eine<br />

Fahrt nach Pfäffikon zur Besichtigung der<br />

Pneufabrik arrangiert. Auch wir wollen uns<br />

mit einigen Wagen daran beteiligen, da diese Veranstaltung<br />

sehr interessant zu werden verspricht.<br />

Anmeldungen sind an den Präsidenten zu richten,<br />

da eine Zahl der Gewerbetreibenden sich an der<br />

Ausfahrt gerne beteiligen würden und somit eine<br />

gewisse Platzzahl gegen. Vergütung reserviert<br />

werden sollte.<br />

Der Hauptpunkt unserer diesjährigen Veranstaltungen<br />

aber wird die Fahrt ins Blaue<br />

sein, verbunden mit einem Wettbewerb über vorschriftsgemässes<br />

Fahren, und zwar bei verdecktem<br />

Km-Zähler. Die Sternfahrten sind in allen<br />

Sektionen bei den Mitgliedern sehr beliebt, wir<br />

möchten nun aber einmal etwas Besonderes machen<br />

und das Fahrgefühl in anderer Weise erproben.<br />

Zudem führt die Fahrt in eine landschaftlich<br />

sehr schöne Gegend, welche nur wenigen unter uns<br />

bekannt ist und sicher jedermann befriedigen<br />

wird. Da zudem damit eine Picknickfahrt verbunden<br />

ist, soll dies eine wirklich gemütliche Familienausfahrt<br />

sein, wie man es besser und schöner<br />

nicht wünschen kann. Man merke sich den 24.<br />

Juni zur Fahrt ins Blaue.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die Damen der Sektion<br />

finden sich am 9. Juni zu einer neuartig aufgezogenen<br />

sportlichen Konkurrenz, deren erster Teil<br />

in einer Zielfahrt besteht, die mit einem gewissen<br />

Durchschnittstempö nach aufgestelltem Itineraire<br />

zu absolvieren ist, der zweite in" einer Orientierungsfahrt,<br />

wo nur Start und Ziel bekannt sind.<br />

19.30 Uhr besammelt man sich zum Nachtessen mit<br />

Preisverteilung im Gasthof « Morgental > auf dem<br />

Hirzel.<br />

Auf den 23. Juni ist ferner diö Flugzeugverfolgung<br />

vorgesehen, als zweite Konkurrenz der ausgeschriebenen<br />

Sekitonsmeisterschaft <strong>1934</strong>.<br />

Von den zwei Projekten für die Auslandstourenfahrt<br />

wurde der Fahrt nach Sachsen und in die<br />

Tschechoslowakei der Vorzug gegeben. Sie wird<br />

anfangs September durchgeführt und dauert 12 bis<br />

14 Tage.<br />

Burgfest zu Rapperswil. Samstag, den 23. Juni,<br />

treffen sich die Mitglieder der Sektion mit ihren<br />

Freunden vom Schweiz. Burgenverein zum Burgfest<br />

zu Rapperswil. Die polnische Gesandtschaft hat zu<br />

diesem Zwecke das ganze Schloss zur Verfügung<br />

gestellt Zu Schiff und zu Wagen treffen die Teilnehmer<br />

nach 18 Uhr in der Rösenstadt ein, um<br />

alsdann in der herrlichen Lindenallee vor dem<br />

Schloss ein kaltes Nachtessen einzunehmen. Nach<br />

2Q Uhr beginnen die künstlerischen Darbietungen,<br />

bestehend in einem Lagerleben der Reisläufer und<br />

ihrer Dirnen im Schlosshof, Gesangsvorträgen des<br />

Männerchors und der Stadtmutfk Rapperswil, des<br />

Trachtenvereins und in verschiedenen Produktionen<br />

von Bänkelsängern, Gauklern, Komödianten und<br />

Spassmachern. Dazu ein belebtes Tanzvergnügen<br />

und die Illumination des Schlosses.<br />

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Mittwoch, 6. Juni, 20.15 Uhr,<br />

findet im Vereinslokal zum Du<br />

Pont, 1. Stock, die ordentliche<br />

Juni-Monatsversammlung statt,<br />

zu der wir alle unsere verehrten<br />

Vereinscnitglieder freundlichst<br />

einladen. Wir hoffen auf einen<br />

pünktlichen und vollzähligen.<br />

Besuch. Die Wichtigkeit der Geschäftsordnung erheischen<br />

die Teilnahme aller Aktivmitglieder, auch<br />

unsere Ehren-, Frei- und Passivmitglieder sind<br />

ebenfalls herzlich willkommen. Die Anmeldungen<br />

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eingesandt werden, um die nötigen Plätze<br />

sichern zu können. Alles Nähere durch die Kommission.<br />

An diesen Veranstaltungen können auch<br />

Freunde und Gönner teilnehmen.<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

Bulletin vom 1. Juni <strong>1934</strong>.<br />

Bis auf nachstehende Alpenpässe: Bernina,<br />

Grimsel, Furka, Grosser St. Bernhard und Umbrail<br />

sind nun alle schweizerischen Alpenstrassen dem<br />

Fahrverkehr geöffnet. Albula ist seit 1. Juni durchgehend<br />

ohne Ketten befahrbar. Bernina und Furka<br />

sind ab Samstag, den 2. Juni, passierbar. Der<br />

genaue Stand der heute noch gesperrten Alpenstrassen<br />

lautet:<br />

Bernina: Die Strasse ist nur noch auf eine kurze<br />

Strecke zwischen den Ailas-Galerien und dem<br />

Hospiz gesperrt; durchgehende Oeffnung auf Samstag,<br />

den 2. Juni vorgesehen.<br />

Furka: Urnerseite schneefrei, Walliserseite, zwischen<br />

Gletsch und Belvedere unpassierpar; durchgehende<br />

Oeffnung auf Samstag, 2. Juni, mittags,<br />

erwartet.<br />

Grimsel: Bernerseite ohne Ketten befahrbar bis<br />

zum Hotel Grimsel Hospiz, Wallieerseite offen bis<br />

Passhöhe; Oeffnung Mitte nächster Woche.<br />

Grosser St. Bernard: Schweizer schneefrei bis<br />

Hospitalet; Oeffnung ca. 10. Juni.<br />

Umbrail: Schweizerseite offen bis Alp Muranza,<br />

Italienerseite von Bormio her bis zur IV. Cantoniera<br />

befahrbar; Oeffnung ca. 8./10. Juni.<br />

Italien; Unpassierbar sind: Catnpo di Carlomagno-Campiglio,<br />

Falzarego, Gavia, Jaiifen, Pordoi<br />

und Stilfserjoch. Die durchgehende Oeffnung<br />

der Dolomitenstrasse dürfte auf Mitte nächster<br />

Woche zu erwarten sein.<br />

Frankreich: Mit Ausnahme des Col du Lautaret<br />

sind noch «amtliche Pässe der Route d'ete des<br />

Alpes unpassierbar. Kleiner St. Bernhard gesperrt.<br />

Zollwesen. ,<br />

Deutschland. Kraftfahrzeugsteuer für<br />

ausländische Kraftfahrzeuge. Laut<br />

Berieht des Finanzministeriums gilt nunmehr für<br />

die Einreise Schweiz. Kraftfahrzeuge nach Deutschland<br />

folgende Regelung:<br />

a) Private Personenkraftfahrzeuge (Automobile<br />

und Motorräder), die zum vorübergehenden Aufenthalt<br />

in das Deutsche Reich gelangen, sind steuerfrei,<br />

wenn der einzelne inländische Aufenthalt die<br />

Dauer von drei aufeinanderfolgenden Monaten nicht<br />

überschreitet.<br />

b) Kraftfahrzeuge von Unternehmungen, welche<br />

regelmässige Personenrund- oder Personenlinienfahrten<br />

betreiben, sind gemäss § 46 ff. AB zu versteuern.<br />

c) Alle sonstigen, in der Schweiz zugelassenen,<br />

also auch die der entgeltlichen Personenbeförderung<br />

oder der Güterbeförderung dienenden Kraftfahrzeuge<br />

sind — soweit sie nicht unter b fallen —<br />

steuerfrei, wenn der vorübergehende Aufenthalt im<br />

Inland jeweils die Dauer von 14 unmittelbar aufeinanderfolgenden<br />

Tagen nicht überschreitet.<br />

Tschechoslowakei. Zehntägige Triptyks<br />

für ausländische Automobilisten. Das Tschechoslowakische<br />

Finanz-Ministerium in Prag hat kürzlich<br />

seine Genehmigung dazu gegeben, dass sämtliche<br />

tschechoslowakischen Grenzzollämter den ausländischen<br />

Automobilisten kurzfristige Triptyks für die<br />

Einreise nach der Tschechoslowakei ausstellen dürfen.<br />

Diese Triptyks haben eine Gültigkeitsdauer<br />

von zehn Tagen und werden gegen eine Gebühr von<br />

Ke. 30.— abgegeben.<br />

verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Buchi, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Qr, E. Waldmeyer. — M. Bolliger.<br />

Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwag).<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />

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Bern, Dienstag, 5. Juni <strong>1934</strong><br />

III. Blatt der „Automobil-Revue" No.46<br />

Der Mann im Moor<br />

Es war eine gute Idee gewesen, fand er,<br />

in dies entlegene Gebirge zu gehen. Hier<br />

konnte man ungestört überlegen, sich klarer<br />

werden, einen Entschluss fassen.<br />

Er nahm die Mütze ab und Hess den frischen<br />

Kammwind um den Kopf sausen. Der<br />

Weg war einsam, es war schon eine halbe<br />

Stunde her, seit er den letzten Wanderer begegnete,<br />

einem jungen Paar, das ernst und<br />

glücklich aus windzerwehten Gesichtern In<br />

den tiefen Grund schaute, der zwischen feinen<br />

Nebeln mystisch heraufschimmerte. So,<br />

dachte er, müssen Marianne und ich ausgesehen<br />

haben, vor zehn Jahren, als wir unsere<br />

erste Bergwanderung zusammen machten,<br />

in diesem selben Gebirge.<br />

Ja, zehn Jahre lang waren sie an Meeren<br />

nnd auf Bergen miteinander gegangen, durch<br />

dick und dünn, und das nicht nur in buchstäblichem<br />

Sinne — warum mochte man nun<br />

auf einmal nicht mehr miteinander gehen?<br />

Mochte? Oh, man mochte schon. Aber man<br />

konnte nicht, aus irgend welchen dunklen<br />

Gründen. Es war nicht nur das junge Mädchen<br />

mit den grossen blauen Augen in dem<br />

zarten Gesicht, unter wehendem Schwarzhaar,<br />

das sich einem hindernd in den Weg<br />

stellte — oder war es doch nur das junge<br />

Mädchen? Kein zwangsläufiges Auseinander-<br />

-iallen der Bindungen überhaupt?<br />

^* Nun, zum Teufel, und wenn es nur das<br />

junge Mädchen war! Hatte man nicht ein<br />

Recht auf sich? Marianne hatte das selber<br />

zugegeben, vor acht Tagen. «Selbstverständlich,<br />

mein Lieber», hatte sie gesagt — welche<br />

schöne Anrede übrigens, fand er, so mütterlich<br />

und kameradschaftlich zugleich — «nichts<br />

ist sinnloser als Zwang. Und um mich sorge<br />

dich nicht, in keiner Weise, weder materiell<br />

noch ideell.» Damit hatte sie ihm nach ihrer<br />

Gewohnheit zart übers Haar gestrichen, er<br />

spürte es noch.<br />

Als er am Nachmittag aus der Stadt kam,<br />

war sie fort gewesen. Ein kurzer freundlicher<br />

Brief verhiess ihm ihre Adresse für später.<br />

«Und sei versichert, dass ich stets deine<br />

beste Freundin sein werde, auch wenn ich<br />

nicht mehr deine Frau bin.»<br />

«Irrsinnige Idee», hatte er zuerst gedacht,<br />

«wer in aller Welt soll denn meine Frau sein<br />

wenn nicht Marianne?» Aber dann war ihm<br />

das junge Mädchen eingefallen. Dennoch war<br />

er zuerst hierher gefahren. Warum hierher?<br />

Er wusste es nicht.<br />

Ein starker Wind kam auf und wickelte<br />

ihn in lange wehende Wolkentücher. Der<br />

Weg war schwer erkennbar, nun, vor Dunkelwerden<br />

würde er eine Unterkunft haben.<br />

Er zog die Zigarettendose aus der Westentasche<br />

und zündete eine Zigarette an. Eigentlich<br />

war der Weg ausgezeichnet, so weich<br />

und glatt, er hatte ihn viel steiniger im Gedächtnis.<br />

Vielleicht ging überhaupt alles glatter...<br />

«O Leben, du bist doch schön!» sagte er<br />

laut und trotzig. Dabei stiess er den Stock<br />

kräftig- auf den Boden.<br />

Von Julius Hufschmied.<br />

Was war das? Wie gebannt blieb er stehen.<br />

Der Stock war bis zur Hälfte mühelos in die<br />

Erde gefahren. Merkwürdig auf diesem Felsweg,<br />

sehr merkwürdig. —<br />

Aber war denn das ein Felsweg? Er sah'<br />

hinab, seine Füsse staken bis zu den Knöcheln<br />

in dunklem, weichem Erdreich. Er<br />

machte ziellos ein paar Schritte vorwärts,<br />

rückwärts, seitwärts, immer derselbe weiche,<br />

dunkle, seltsame Boden. Er beugte sich nieder,<br />

deutlich sah er jetzt die aufquirlenden<br />

Wasserbläschen um seine Füsse.<br />

Er erblasste. Das Moor! Das grosse, grundlose<br />

Satansmoor auf der Kammwiese, aus dem<br />

die Bergflüsse hier herum gespeist wurden!<br />

«Wer hier hineingerät, ist verloren», hatte<br />

einer ihm mal gesagt. «Verloren...», dachte<br />

er.<br />

Dann riss er sich zusammen. Wieso verloren?<br />

Man musste nur zurück, bis auf den<br />

festen Kammweg. Aber wo war der Kammweg?<br />

Er zauderte, wandte sich um, nichts war<br />

erkennbar in dem dichten Nebel, nicht Richtung<br />

noch Fusspur. «Westwärts!» dachte er<br />

aufatmend, und: «Mein Kompass!»<br />

Er griff in die Westentasche und erstarrte.<br />

Der Kompass war fort. Hatte er ihn mit der<br />

Zigarettendose zusammen herausgerissen?<br />

Der Mann konnte nicht hindern, dass ihn<br />

ein leichtes Zittern überkam. Wie rasch es<br />

dunkelte! Die Wolken kamen heran, grosse<br />

Urwelttiere, die unheimlich die Gestalt wechselten,<br />

sie griffen nach ihm und leckten<br />

nach ihm.<br />

«Chaos!» dachte er, «aber ich will nicht<br />

darin versinken, nein, ich will nicht!» Drohend<br />

griff das Moorwasser nach seinenFüssen,<br />

er wollte weitereilen — aber wohin sollte<br />

er gehen? Mit jedem Schritt konnte er in ein<br />

Moorloch stürzen, er erinnerte lieh dieser<br />

Löcher, die braun und grundlos neben dem<br />

abgesteckten Weg lagen. -.,, .^<br />

Wie das Wasser stieg! Ja natürlich, er<br />

durfte nicht stehen bleiben, er musste vorsichtig<br />

weiter, vielleicht fand er einen festen<br />

Fleck Erde oder einen Stein, auf dem würde<br />

er bleiben, bis der Nebel vorbei, war, bis die<br />

Nacht vorbei war.<br />

Wie er langsam weiterschritt, von Nebeln<br />

umbraut, von der fallenden Nacht furchtbar<br />

gemahnt, berief er die beiden Frauen zu sich,<br />

er konnte nicht anders. Neben ihm schwebten<br />

sie ins Moor hinein. Die nächste Stunde war<br />

die seltsamste in seinem Leben. Lange Wanderung,<br />

innerer Zwiespalt, Nebeigewoge und<br />

lauernder Schlammtod Hessen ihn nicht mehr<br />

zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden.<br />

Er hörte die Frauen reden, sein<br />

Unterbewusstsein holte ihr tiefstes Wesen<br />

hervor.<br />

Marianne ging schweigend neben ihm, immer<br />

ein wenig voraus, den Weg prüfend.» Wie<br />

oft hatte er sich darüber geärgert, jetzt begriff<br />

er ihr instinktives Verantwortungsgefühl<br />

für die, die um sie waren.<br />

Das junge Mädchen klammerte sich an<br />

seinen Arm und hinderte seine Schritte. «0<br />

Gott», jammerte das junge Mädchen, «wir<br />

haben uns im Satansmoor verirrt! Ich will<br />

heraus, ich will nach Hause, bringt mich nach<br />

Hause!»<br />

Mariane lächelte beruhigend.<br />

«Du hättest nicht mit mir hierhergehen<br />

dürfen!» schluchzte das junge Mädchen, «ich<br />

werde hier versinken, und dann bin ich so<br />

müde, ich will ausruhen!»<br />

«Wenn du zu müde wirst, werden wir dich<br />

tragen», sagte Marianne sanft, «jetzt geht es<br />

sicher noch so!» und zu ihm: «Alles halb so<br />

schlimm, mein Junge, in einer Stunde lachen<br />

wir darüber.»<br />

Alles halb so schlimm. In wieviel kleinen<br />

und grossen Fährnissen dieser letzten zehn<br />

Jahre hatte sie das nicht schon gesagt!<br />

Da schrie das junge Mädchen laut auf. «Ich<br />

bin ganz tief eingesunken», wimmerte es,<br />

«mein rechter Schuh ist fort, ich kann doch<br />

nicht auf Strümpfen gehen, das bin ich nicht<br />

gewohnt, das habe ich noch nie getan, nein,<br />

nie —•»<br />

Wie wohltuend Mariannes warmes, unbekümmertes<br />

Lachen war! «Hoffen wir, dass es<br />

nie schlimmer im Leben kommt, Kind», sagte<br />

sie, aber das junge Mädchen klammerte sich<br />

heftig an ihn : «Rette mich, oder du hast<br />

mich auf dem Gewissen!»<br />

Er erbebte. Dann sank er mit allen beiden<br />

zusammen in den Rand eines tiefen Moorlochs<br />

ein. Das junge Mädchen stiess ihn fort,<br />

sein Gewicht vermehrte ja die Gefahr. Er<br />

taumelte, aber Marianne warf sich zurück<br />

und riss ihn mit sich fort.<br />

'••• «Ich kann nicht mehr!» wimmerte das<br />

junge Mädchen, «wir kommen nie mehr<br />

heraus ! 0, hätte ich dich niemals gesehen,<br />

niemals, ach, ich"'hasse, dich, ja !»<br />

'«Armes kleines Wesen», sagte Marianne,<br />

"«tjiü Nerven spielten ihr einen schlimmen<br />

Sjr^ich.» Dann strich sie, nach ihrer Gewohnheit;<br />

.sahft'über sein Haar. «Ist eine üble<br />

'Sac'he für dich, mein Junge, du tust mir so<br />

leid;»<br />

«Leid?» dachte er, «wieso?» Ach, wegen<br />

des jungen Mädchens ! Aber was ging ihn<br />

das junge Mädchen an, eine zufällige Bekannte,<br />

nichts weiter. Schade, wenn ihr was<br />

zustiessj natürlich — aber warum sollte ihm<br />

das näher gehen als einem anderen? Dagegen,<br />

wenn Marianne etwas geschah — es war<br />

nicht auszudenken !<br />

— — Die beiden Frauen waren fort, er war<br />

nun ganz tief im Moor, und wohl verloren.<br />

Er war nass von Moorwasser, in das er mehrfach<br />

gestürzt war, und so matt, wie lange<br />

wanderte er schon? Es war stockdunkle<br />

Nacht, kein Stern zu sehen.<br />

«Nun,» dachte er, «einen Tod muss jeder<br />

sterben, dann also ist es dieser —»<br />

Aber dann fuhr ein scharfer Schmerz durch<br />

seine Brust. Marianne ! Als ein Abtrünniger,<br />

als ein Verräter war er von ihr geschieden,<br />

nie würde sie wissen, dass er nur sie geliebt<br />

hatte und immer nur sie, bis in den Tod<br />

Ein Lied kam ihm in den Sinn, ein altes<br />

Soldatenlied, das Mantellied. Wie oft hatten<br />

sie es zusammen gesummt, gepfiffen, es war<br />

ihnen eine Art Symbol gewesen.<br />

Straff richtete er sich auf, räusperte steh.<br />

Klar sollte der letzte Gruss an den Kameraden<br />

klingen.<br />

Seine Füsse sanken ein, aber das war nun<br />

gleich. Er sang die erste Strophe, die zweite,<br />

setzte zur dritten an...<br />

War das nicht ein Pfiff ? Er lauschte, pfiff<br />

es nicht noch einmal ? War das nicht der<br />

scharfe Jungenspfiff, Mariannes Signal, o<br />

Gott, und noch einmal...<br />

Mechanisch hob er die Finger an den Mund<br />

und erwiderte den Pfiff.<br />

Atemlos verharrte er, dann fiel er in die<br />

Knie. Es war Antwort gekommen, man hatte<br />

ihm geantwortet! Man!? Wer? Marianne?<br />

Ein Lichtstrahl irrte durch die Nacht, jemand<br />

schwang eine Laterne. Eine Männerstimme<br />

schrie : «Stehenbleiben !» Und nach<br />

endloser Zeit lösten sich drei Gestalten aus<br />

der Nacht, zwei grosse und eine kleinere.<br />

Der Mann rührte sich nicht, auch nicht, als<br />

die kleinere Gestalt auf ihn zutrat und ihm<br />

zart und zitternd über den gebeugten Kopf<br />

strich. «Gottlob, mein Junge», sagte die Gestalt,<br />

bemüht, einen leichten Ton anzuschlagen,<br />

was aber misslang.<br />

Auf dem Rückweg ging Marianne<br />

sorglich ein wenig voraus, damit sein Schritt<br />

gesichert sei, obwohl doch nun die zwei Führer<br />

da waren, und die Laterne.<br />

Er sah auf seinen Kompass, den sie ihm gereicht<br />

hatte.<br />

«Als ich den Kammweg entlangging», sagte<br />

sie, «— übrigens zum dritten Male, seit ich<br />

hier bin, ich liebe ihn so — blitzte etwas seitlich<br />

im Moor, in dem einzigen Sonnenstrahl,<br />

der durch den Nebel kam. Ich hob es auf, ich<br />

erkannte deinen Kompass, er lag mehrere<br />

Meter vom Wege ab, ich ängstigte mich —<br />

dann holte ich die Führer, und wir gingen auf<br />

die Suche, und hörten dich, und ich pfiff —<br />

Alles ganz einfach, wie' du siehst, keine<br />

Hexerei.»<br />

Alles 1 ganz einfach *~o Marianne !<br />

«Ich habe viel erlebt im Moor», sagte er<br />

stockend.<br />

«Ich weiss es», sagte sie leise und legte<br />

für einen Augenblick die Hand auf seinen<br />

Arm, « sage mir nichts.»<br />

Er begriff, woran sie nie gezweifelt hatte.<br />

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Die ewige Wahrheit.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

«Ich wiederhole dir, Jul, ihre eigenen<br />

Worte, die ich hier in ihrer Liebe zu dir von<br />

Enid gehört. — Nie werde ich bereuen, was<br />

ich getan.»<br />

Da gestand er mir, in einem Brief habe er<br />

bei ihr darauf angespielt, und sie schrieb<br />

ihm, er möge ihr armes Herz nicht bekümmern,<br />

wenn er schon nicht auf sie höre, dann<br />

möge er den Worten eines anderen sein Ohr<br />

schenken... dein Freund Hannes würde sagen<br />

...?<br />

Eines Tages fiel er mir mit einem neuen<br />

Plan ins Haus. Er sei entschlossen, auszuwandern.<br />

Gleich wusste ich, was er damit<br />

meine. Nach Holländisch-Indien. Ich winkte<br />

ihm ab und gab ihm nicht einmal eine Antwort.<br />

Aber innerlich freute ich mich über diese<br />

Dummheit. Das erste Genesungszeichen.<br />

Als der erste Winter ins Land kam, packte<br />

den Zerfahrenen eine plötzliche Arbeitswut.<br />

Bin Bekannter von mir wollte seine Bibliothek<br />

registrieren. Zwanzigtausend Bände. Ich<br />

schlug Jul vor. Aber vorerst bat ich den Besitzer,<br />

die ganzen zwanzigtausend Bände auf<br />

einen Haufen zu schmeissen • und durcheinander<br />

zu wirbeln. Leider tat er es nicht, und<br />

zwei Monate später war Jul wieder da.<br />

Gleichzeitig ein Schreiben des Schlossherrn,<br />

dass er froh sei, dass der junge Mann mit<br />

seiner Arbeit fertig sei. Er wisse nicht, wer<br />

in ihn mehr verliebt, sei, seine Frau oder<br />

seine Tochter.<br />

Wieder ging ein Jahr dahin.<br />

Einem Unbefangenen konnte es scheinen,<br />

er habe alles in sich überwunden, aber ich<br />

kannte ihn besser und wusste, wie der Schein<br />

trügt. Er sehnte sich, die Abende bei mir<br />

hocken zu dürfen, die Taschen vollgestopft<br />

mit Enids Briefen, mir von ihr erzählend.<br />

Nun kam die Reisewut über ihn. Fast ein<br />

Jahr läng trieb er sich in der Welt herum,<br />

bald da, bald dort. Tauchte plötzlich bei mir<br />

auf, verschwand wieder. Aber das eine Anzeichen,<br />

auf das ich sehnlichst wartete, blieb<br />

aus. Die Frauen. Verstohlen klopfte ich an.<br />

Er verzog verächtlich das Gesicht. Ich sagte<br />

mir, bevor dies nicht komme, sei er nie geheilt.<br />

Ich hoffte immer wieder auf dieses<br />

letzte Heilmittel, auf dieses Durchbrechen der<br />

Natur, die sich nie verleugnen lasse. Dass<br />

Enid wiederkomme, glaubte ich in mir nicht<br />

mehr.<br />

Fast ein Jahr verschwand er im Kaukasus.<br />

Mit zweien seiner Bergfreunde und einem<br />

Naturwissenschaftler» der wissenschaftliche<br />

Ziele verfolgte. Ihm war es nur um seine tolle<br />

Beresteigerei za tun. Ich hielt ihn nicht zurück.<br />

Ich musste ihm nur versprechen, eigenhändig<br />

dafür zu sorgen, dass ihm die Briefe<br />

Enids nachgesandt werden. Um sicher zu<br />

sein, an unser Konsulat nach Tiflis.<br />

Selten iekam ich von dort Nachrichten<br />

von ihm. Immer nur einige hingeworfene Zellen<br />

mit seinem Dank für die nachgesandten<br />

Briefe Enids. Und ich möge besorgt sein, dass<br />

sie ihm weiter pünktlich zugehen. Das war<br />

wohl der Hauptzweck seiner spärlichen Mitteilungen.<br />

Eines Tages kam die Nachricht, er<br />

rüste zur Heimkehr, ich möge weitere Nachsendungen<br />

einstellen.<br />

Ueberraschend stand er plötzlich vor mir.<br />

Braungebrannt wie ein Siouxindianer, alles<br />

an ihm nur Haut und Knochen. Stundenlang<br />

erzählte er von seinen Fahrten. Eine Sturzflut<br />

unaussprechlicher Namen ergoss sich über<br />

mich, Berge, Täler, Flüsse, Städte, Menschen,'<br />

Nur über eines schwieg er... über Enid.<br />

Sollte er geheilt sein? Sein Eindruck war<br />

jedenfalls ein anderer wie der, als er sich<br />

vor vielen, vielen Monaten auf den Weg<br />

mächte. Kein Wunder! Tausend Eindrücke<br />

hatten ihn überwältigt und auf andere Gedankenwege<br />

gedrängt. Fast drei Jahre waren<br />

es nun, dass Enid verschwunden war, und<br />

meine grösste Hoffnung von allem Anbeginn,<br />

dass die Zeit einzig und allein ihn heilen<br />

könne, schien sich verwirklicht zu haben.<br />

Mitten in dem Berichte seiner abenteuerlichen<br />

Fahrten brach er ab. Die Ellbogen auf die<br />

Knie aufgestützt, das Kinn in den Händen<br />

vergraben, sah er nachdenklich vor sich hin.<br />

«Und das Schönste aller meiner Erinnerungen,<br />

Hannes, ist eines. Die Abende am Lagerfeuer.»<br />

Mit geschlossenen Augen reckte er<br />

die Rechte weit von sich, wie wenn er Gedanken<br />

aus der Ferne an sich reissen. wolle.<br />

«Wenn in dem Nachtdunkel des Hochwaldes<br />

die Flammenzungen aufloderten, einer meiner<br />

Georgier einen Holzklotz ins Feuer stiess,<br />

dass knisternde Goldfunken aufstoben, ihre<br />

Schatten riesenhaft um uns tanzten, wir ermüdet<br />

und erschöpft ringsum im Kreise lagerten,<br />

dann griff ich nach ihren Briefen. So<br />

las ich oft noch, bis das erste Morgengrauen<br />

aufdämmerte.» Sinnend sah er vor sich hin.<br />

Mit einer heftigen Gebärde, wie wenn er alles<br />

von sich abschütteln wolle, erhob er sich und<br />

reichte mir die Hand. «Auf Wiedersehen,<br />

Hannes. Morgen.»<br />

Er schien sich doch nicht viel geändert zu<br />

haben.<br />

Wieder gingen Monate dahin. Mein einziges<br />

Bestreben ging dahin, ihn irgendwie zu beschäftigen;<br />

damit er nicht in seinen früheren<br />

Trübsinn verfalle, und der Zustand der Aufheiterung,<br />

dem er sichtlich entgegenging, sich<br />

erweitere. Ich hatte das Gefühl... ein kurzes<br />

Jahr noch... und Jul war genesen.<br />

Arme Enid!<br />

(Fortsetzung auf Seite 21.)


13 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N°46<br />

Bunte Chronik<br />

Die bestbezahlte Advokatin der Welt.<br />

Die bestbezahlte Advokatin der Welt, die<br />

sogar höhere Honorare vereinnahmt als ihre<br />

männlichen Berufskollegen, dürfte die amerikanische<br />

Advokatin Fanny Holtzmann sein.<br />

Sie hält sich gegenwärtig in London auf,<br />

denn vor kurzem erst hat sie einen sensationellen<br />

Prozess in der Themsestadt ausgefochten.<br />

Sie war nämlich der Rechtsbeistand<br />

der Prinzessin Jussupoff in dem Prozess, den<br />

diese gegen eine Filmgesellschaft führte. Es<br />

handelte sich dabei bekanntlich um jenen<br />

« Rasputin »-Film, in dem die Rolle der Prinzessin<br />

nicht den historischen Tatsachen entsprach.<br />

Die Advokatin hatte ihrer Partei<br />

einen Schadenersatz von über 400.000 Fr.<br />

erstritten. Selbstverständlich erhält sie dafür<br />

auch ein aussergewöhnlich hohes Honorar.<br />

Nun hört man, dass dieselbe Advokatin noch<br />

mehrere Prozesse dieser Art anstrengen<br />

will, und zwar in den Ländern, in denen der<br />

Film bisher gezeigt worden ist, vor allem in<br />

Frankreich, Amerika, Spanien und Italien.<br />

Eine so viel beschäftigte Frau wie diese Advokatin<br />

lässt sich ihre Zeit auch teuer bezahlen.<br />

Sie unterhält Büros nicht nur in<br />

New York, sondern auch in Hollywood und<br />

London. Mit der Zeit hat sich diese Frau<br />

auch eine Spezialpraxis geschaffen, sie ist<br />

allmählich der Rechtsbeistand aller prominenten<br />

Bühnen- und Filmkünstler Amerikas<br />

geworden. Selbstverständlich sind ihr die<br />

amerikanischen Journalisten dauernd auf den<br />

Fersen, denn sie gilt als diejenige Person,<br />

die am besten Bescheid weiss über alle intimen<br />

Einzelheiten des Privatlebens der<br />

Stars. Die Advokatin aber fühlt sich nicht<br />

nur durch ihr Berufsgeheimnis gebunden, sie<br />

zählt auch sonst zu den verschwiegensten<br />

Menschen der Welt. Obwohl sie gegenwärtig<br />

in London dauernd um Interviews bestürmt<br />

wird, weigert sie sich energisch, sich<br />

von irgend jemand, sprechen zu lassen, der<br />

sie nicht in ihrer Berufseigenschaft aufsucht.<br />

Einige besonders gewitzte Journalisten<br />

versuchten es, unter der Maske von<br />

Klienten Zutritt zu finden, aber die Advokatin<br />

erkannte bald, wen sie vor sich hatte,<br />

und verHess fluchtartig das Sprechzimmer.<br />

Seit diesem Vorfall ist sie noch misstrauischer<br />

geworden und es ist praktisch unmöglich<br />

für einen Fremden, sie zu sprechen.<br />

las: zu einem originellen Trick. Es wurde angekündigt,<br />

dass der Roman einen einzigen,<br />

absichtlich herbeigeführten, aber sehr geschickt<br />

verborgenen Druckfehler aufweisen<br />

würde. Wer ihn als erster entdecke, habe<br />

Anspruch auf einen Preis von 30,000 Dollar.<br />

Kaum war der Detektivroman im Buchhandel<br />

erschienen, als ein wahres Druckfehlerfieber<br />

die Leserschaft des Landes ergriff.<br />

Alles suchte nach dem verborgenen Fehler;<br />

er bildete den Gesprächsstoff bei allen geselligen<br />

Zusammenkünften. Das Buch fand reissenden<br />

Absatz. Innerhalb einer Woche wurden<br />

nicht weniger als .150,000 Exemplare<br />

verkauft.<br />

Es dauerte volle vier Wochen, bis sich der<br />

erste glückliche Bewerber meldete. Er hatte<br />

tatsächlich den genial verborgenen Fehler<br />

auf der vorletzten Seite entdeckt und damit<br />

den Preis von 30,000 Dollar gewonnen.<br />

Der Gewinner ist ein zwanzigjähriger arbeitsloser<br />

Mechaniker, der das Geld sehr gut<br />

brauchen kann. Er hat seinen Erfolg übrigens<br />

nicht einem blinden Zufall zu verdanken,<br />

sondern dem Umstand, dass er ganz<br />

planmässig zu Werke gegangen war. Er las<br />

jeden Tag nur ganz wenige Seiten, « siebte ><br />

aber sorgfältig jedes Wort, bis er endJich<br />

das gesuchte fand.<br />

Er will Lepra.<br />

Sensationelle Mitteilungen über den Charakter<br />

der gefurchtsten Lepra und ihre Heilung<br />

macht der Costariquenser Arzt Dr. Aniceto<br />

Montero, der sich zur Zeit auf der Rückkehr<br />

vom Panamerikanischen Medizinerkongress<br />

in Caracas aufhält. Die Lepra, so erklärte<br />

Dr. Montero, sei nicht ansteckend und<br />

könne nur durch Vererbung erworben' werden.<br />

Er selbst habe sich wiederholt zu infizieren<br />

versucht, ohne dass ihm dies gelungen sei;<br />

und wolle sich nunmehr in der Leprastation<br />

Cabo Blanco Blut eines im letzten Stadium<br />

befindlichen Leprakranken einspritzen lassen,<br />

um seine Behauptung endgültig zu stützen.<br />

Des weiteren habe er ein Präventivmittel<br />

gefunden und werde in kurzem die<br />

Anwendung dieses Mittels, das im wesentlichen<br />

aus einem unter dem Namen Rucu<br />

oder Achiote bekannten Kraut bestehe, in<br />

einer Arbeit veröffentlichen. Dr. Montero betrachtet<br />

übrigens auch die Tuberkulose als<br />

r<br />

Erbkrankheit.<br />

Nochmals „Ecke des guten Beispiels tt<br />

Trotzdem wir unsere «Ecke des guten<br />

Beispiels » offiziell schon vor einigen Wochen<br />

ateuschliessen gedachten, sind in der Zwischenzeit<br />

wieder verschiedene Zuschriften<br />

in unsern Besitz gelangt. Sie befassen sich<br />

wieder mit den Problemen der Verkehrssicherheit<br />

und des anständigen Verhaltens<br />

auf der Strasse und wollen ebenfalls zur<br />

Hebung guter Verkehrssitten beitragen. Es<br />

sei ihnen deshalb nochmals Platz eingeräumt:<br />

Unterrichte die Unterrichtenden!<br />

«Hallo, Waltet, willst Du mitfahren?», so rief<br />

ich dem auf der Strasse einsam dahingehenden<br />

Fussgänger, einem jungen Lehrer in dem kleinen<br />

Dörfchen an der verkehrsreichen LanrJstrasse, zu.<br />

Dieser Hess sich nicht zweimal einladen' und setzte<br />

sich mit lebhaften Dankesbezeugungen au mir. Unser<br />

Ziel war der nächste Hauptort des Bezirkes.<br />

«So», meinte ich,


N° 46 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REYUE 19<br />

EP/O^ID<br />

Die unverstandene Frau<br />

Von Arthur Kahane.<br />

I.<br />

Diagnose.<br />

Erstes Symptom: sie langweilt sich.<br />

Ihr Mann hat etwas zu tun, sie nicht.<br />

Ihr Mann hat zu wenig Zeit, sie zu viel.<br />

„Die Glückliche! Sie hat Zeit. Wie ist<br />

sie zu beneiden! Weiss sie denn nicht,<br />

dass, was den meisten Menschen zum<br />

Glücke fehlt, die Zeit ist? Was Hesse sich<br />

alles anfangen, wenn man Zeit hätte! Warum<br />

fängt sie mit ihrer Zeit nichts an?<br />

Was soll sie denn mit ihrer Zeit anfangen?<br />

Wenn sie das wüsste!<br />

Alles. Man kann träumen. Man kann<br />

denken Man kann lesen. Man kann arbeiten.<br />

Man kann geniessen.<br />

Träumen? Sie hat als Mädchen genug<br />

geträumt. Denken? Aber was? Lesen?<br />

Die dummen Bücher. Arbeiten? Dazu hat<br />

sie nicht geheiratet. Geniessen? Es ist<br />

doch alles so langweilig.<br />

Jetzt wird der Fall schon klarer. Wie<br />

nennt man einen Menschen, der keine<br />

Phantasie hat zu träumen, keine Gedanken<br />

zu denken, kein Verständnis zu lesen,<br />

keine Lust zu arbeiten und kein Talent zu<br />

geniessen? Als Arzt hat man die Verpflichtung<br />

zu ungalanter Grobheit. Entweder<br />

unbegabt oder faul. Am richtigsten<br />

beides. Langweile ist immer ein Zeichen<br />

versagender Energie, unzulänglichen Talents<br />

und mangelnder Fülle. Da wundert<br />

sie sich, dass ihr Mann sie nicht versteht?<br />

Was soll er denn an ihr verstehen? Ihre<br />

Leere? Fülle, die nicht da ist, ist Leere.<br />

Was ist an der Leere zu verstehen oder<br />

^eht zu verstehen?<br />

• Zweites Symptom: sie ist enttäuscht.<br />

Sie hat sich das anders vorgestellt. Sie<br />

hat sich als Mädchen die Ehe viel schöner<br />

geträumt.<br />

Was hat sie sich eigentlich 1 vorgestellt?<br />

Was hat sie sich als Mädchen von der Ehe<br />

erträumt?<br />

Das kann sie nicht sagen. Das weiss sie<br />

nicht. Nichts Bestimmtes. Nur so im Allgemeinen.<br />

Aber sehr süss war es.<br />

Das ist es eben. Wer keine wirkliche<br />

Phantasie hat, der hat sich nie etwas Bestimmtes<br />

vorgestellt und immer nur vage<br />

geträumt. Eigentlich kann er sich gar<br />

nichts vorstellen und kann gar nicht träumen,<br />

sondern gibt sich nur einer vagen<br />

Stimmung willenlos hin. Und gegen die soll<br />

irgendeine Wirklichkeit aufkommen? Dann<br />

verlangt man von der Wirklichkeit, dass<br />

sie etwas erfüllen soll, das es gar nicht gibt,<br />

das nicht einmal in der Vorstellung vorhanden<br />

war. Oder hat sie sich am Ende<br />

das so -vorgestellt, dass ihr Mann gar nichts<br />

anderes zu tun hat als den ganzen Tag mit<br />

seinem Täubchen zu turteln?<br />

Um Gottes willen, das erst recht nicht.<br />

Das wäre ja noch ärger. Das wäre unerträglich.<br />

Immerfort mit einem und demselben<br />

Menschen Zusammensein!<br />

Immerhin scheint der Begriff Ehe mit<br />

dieser Vorstellung nicht ganz unvereinbar.<br />

Sie muss sich die Sache jedenfalls nicht<br />

ganz anders vorgestellt haben. Es wäre<br />

ihr demnach ebenso unerwünscht, wenn<br />

ihr Mann Zeit für sie hätte, wie es ihr unerwünscht<br />

ist, dass er keine Zeit für sie<br />

hat. Sie weiss also selber nicht, was sie<br />

will. Aber darin wünscht sie, begriffen zu<br />

werden.<br />

Drittes Symptom: sie ist unglücklich.<br />

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Gewiss, denn zum Glück gehört Talent.<br />

Nicht bloss das Talent zum Glück, sondern<br />

Talent im allgemeinen. Zu allen Positionen<br />

gehört Talent. Negieren ist talentlos. Um<br />

zum Leben ja zu sagen, die Schönheiten des<br />

Lebens und der Welt zu entdecken, das<br />

setzt Begabung voraus, ein begabtes Auge,<br />

das schauen kann, Fingerspitzengefühl,<br />

innere Kräfte, innere Arbeit, Bewegtheit,<br />

eine Fülle innerer Assoziationen, die auf<br />

die äusseren Eindrücke zu reagieren verstehen.<br />

Wer gegen das Glück des Lebens<br />

und seiner Schönheit stumpf zu bleiben<br />

vermag, ist talentlos. Wer sich, selbstbesessen,<br />

nicht über seine kleinen Wünsche<br />

und Prätentionen an das Leben zu erheben<br />

vermag, ist talentlos. Wer sich nicht mit<br />

dem Leben und mit anderen Menschen zu<br />

beschäftigen weiss und nur auf dem einen<br />

besteht, dass man sich mit ihm beschäftige,<br />

der ist talentlos. Und es ist talentlos, neben<br />

einem Manne hinzuleben, er sei, wie er<br />

sei, und nicht einmal den Versuch gemacht<br />

zu haben, ihm sein Wesentliches abzugewinnen.<br />

Wer sich nicht selbst bemüht, seinen<br />

Nächsten zu verstehen, kann nicht ver-<br />

dann kommt sie auch. Nicht jeder, der<br />

für die Liebe begabt ist, ist auch für die<br />

Ehe begabt. Aber der für die Liebe Unbegabte<br />

ist es auch für die Ehe und wird unglücklich.<br />

Viertes Symptom: die unverstandene<br />

Frau ist' interessant.<br />

Ich finde zwar, dass, wer sich langweilt,<br />

vor allem auch den andern langweilt, und<br />

ich weiss nicht, warum man übereingeköm-*<br />

men ist, das Langweilige interessant zu<br />

nennen. Aber sie kommt sich, in ihrem wählt. Als Ergänzung für die von der Mode<br />

Unglück, nun einmal interessant vor, undfür den Sommer prophezeite Senf färbe, die<br />

darum gilt sie auch dafür Sie trägt den man in Leinen, Krepp und leichtem Tweed<br />

leidenden Gesichtsausdruck, die interessante tragen wird, sind die oberwähnten Schminken<br />

die einzig mögliche Ergänzung.<br />

Blässe, den interessanten Augenaufschlag<br />

und den schmerzlichen Zug um die Mund-<br />

Eine der modernsten Nuancen ist ein Braun<br />

winkel, das traditionelle Kostüm der Unverstandenen,<br />

und es steht ihr gut. Ihre<br />

Zunge sitzt ziemlich locker, und es ist nicht<br />

allzu schwer, sie dahin zu bringen, dass sie<br />

den- Schleier von dem noch nie enthüllten<br />

Geheimnis ihres Frauenschicksals fortzieht<br />

und den Fremden in das Martyrium ihrer<br />

Seele hineinsehen lässt. Sie lässt recht tief<br />

hineinsehen und kann es nicht oft genug<br />

hören, dass sie, wie alle Frauen dieser Art,<br />

anders als alle anderen Frauen ist. Sie<br />

hat offenbar doch mehr Bücher gelesen, als<br />

sie zugibt.<br />

Fünftes Symptom: sie braucht Mitgefühl.<br />

Das Bekenntnis hat sie sichtlich erleichtert.<br />

Mitleid tut wohl. Verdient sie es<br />

nicht? Ist ihr Geschick nicht das Beklagenswerteste<br />

von allen? Ist es nicht unerhört,<br />

was die Dulderin leiden muss? Sie<br />

könnte Dinge erzählen, o Dinge! Sie tut es<br />

nicht, weil sie zu schamhaft ist. Weil sie<br />

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sie die Dinge, o Dinge, doch! Immerhin,<br />

Fuhrknechte würden erröten. Ein<br />

Beichtvater nicht so leicht. Der ist das gewöhnt.<br />

Und keinen Mensche zu haben, dem<br />

man sich anvertrauen darf. Es ist so<br />

schmerzlich, mutterseelenallein im Leben<br />

zu sein. Und von keiner mitfühlenden Seele<br />

verstanden zu werden. Das kommt davon,<br />

wenn man unter seinem Niveau ... Wenn<br />

ein Mann so tief unter einem steht, statt<br />

dass man zu ihm hinauf blicken könnte! Er<br />

hat natürlich keine Ahnung, was in der<br />

Seele einer Frau vorgeht. Er hält sie für<br />

restlos glücklich. Bloss weil er ihr den bescheidenen<br />

Wohlstand (Toiletten, Auto,<br />

Sommerreise, Wintersport) schafft, ohne<br />

den sie nicht leben kann. Woher sollte er<br />

auch eine Ahnung haben, was in ihr vorgeht?<br />

Er hat ja nur Sinn für seine langweiligen<br />

Geschäfte (Fabrik, Geschäft, Patienten,<br />

Bücher, Bilder). Und gar keinen<br />

für die höheren Bedürfnisse einer Frauenseele.<br />

Die hungernde Arme!<br />

Schwer unterdrückt sich die Frage:<br />

cPardon, gnädige Frau, was geht eigentlich<br />

in ihrer Seele vor? Und ist Seele auch<br />

wirklich der entsprechende Ausdruck für<br />

das?»<br />

(Schluss folgt.)<br />

Kleiderfarbe und<br />

Schminken<br />

Kleopatra und Frau Tutankhamen waren<br />

gut dran. Ganz egal, ob ihr Staatskleid rot,<br />

grün oder gelb war, sie griffen nach dem<br />

Karmintiegel, strichen Wangen und Lippen<br />

rot an und fertig. Heute aber ist das Ver-<br />

langen, von ihm -verstanden zu werden.<br />

Kann sie dafür, dass die grosse Liebe ausgeblieben<br />

ist? Gewiss, denn sie hat sie ein ganz anderes, sehr kompliziert und noch<br />

hältnis zwischen Schminke und Kleiderfarbe<br />

nicht bloss für den einen nicht, sie hat sie mehr raffiniert, Vielleicht ist es gut, vielleicht<br />

überhaupt nicht. Bei dem ist sie ausgeblieben,<br />

bei einem andern wäre sie einge-<br />

die Sache ungefähr so aus:<br />

hilft es so mancher Frau. In der Praxis sieht<br />

schlafen. Mit der Liebe ist es wie mit dem<br />

Glück, man hat sie oder man hat sie nicht,<br />

Die Farbe der Schminkpräparate, also des<br />

sie wird einem nicht von aussen herangebracht,<br />

und wenn man die Kraft dazu hat,<br />

Puders, Rouge und des Lippenstiftes soll mit<br />

der primären Farbe des Kleides harmonieren.<br />

Grün und Braun enthalten Gelb. Die Schminke<br />

muss also eine Mischung von Rot und<br />

Gelb sein, wodurch ein feuriges Rot erzielt<br />

wird, das heute unter dem Namen «capucine»<br />

bekannt ist. Bananengelber Puder ergänzt<br />

logischerweise dieses Farbschema, vor dem<br />

niemand zurückzuschrecken braucht. Andere<br />

Farbtöne sind zu Grün und Braun unmöglich.<br />

Die Augenlider, die von der Mode heute<br />

zuro.Teil gefärbt vorgeschrieben sind und wie<br />

"matfes Wachs leuchten müssen, werden zu<br />

dem gelbroten Schminkton bronzefarben ge-<br />

in der Farbe reifer Mispeln. Auch diese Farbe<br />

erheischt Schminke mit Orange und Puder<br />

in der Farbe der Bananen oder Marillen.<br />

Ohne die Ergänzung dieser lebhaften und<br />

etwas gewagten Farben wirkt das Braun<br />

trist und schmutzig. Wer's nicht glaubt, lasse<br />

sich von einem Maler beraten.<br />

Sie wollen wissen, welche Ergänzung zu<br />

den hellblauen Tönen gehört und zu der ganzen<br />

Skala lichter Pastellfarben, die von der<br />

Idee des Sommers untrennbar sind, wie es<br />

mit reinem und schmutzigem Weiss, Spagatfarbe<br />

und Rot aussieht? Und nicht zuletzt<br />

mit Schwarz!<br />

Dunkelblau, nach dem einstimmigen Votum<br />

von Paris und London die Farbe, die<br />

man mit Begeisterung trägt, verlangt eine<br />

ganz andere Schminknüance. Der Widerschein<br />

ist ein bläulichblasser Schatten, auf<br />

dem alle flammendroten oder orangegetönten<br />

Schminken ins Grünliche spielen würden. Zu<br />

Dunkelblau also gehört Karmin- oder Pelargoneienrot,<br />

welch letztere Farbe im internationalen<br />

Handel unter dem englischen Namen<br />

Geranium bekannt ist.<br />

Hellblaue Töne wirken am besten im Einklang<br />

mit Geraniumrot, das nicht so vulgär<br />

wirkt wie Karmin. Möglich und sogar sehr<br />

hübsch sind in diesem Falle hartrosa lackierte<br />

Nägel, während dieser Nagellack sonst leicht<br />

abstossend und billig aussieht.<br />

Korrekt sind perlmutterrosa angehauchte<br />

Nägel, die zu allen Pastelltönen passen, nur<br />

nicht zu Gelb, das wiederum Orange- oder<br />

Geraniumrot erfordert. Zu dem graublauen<br />

Kopenhagener Blau sieht ein sattes Geraniumrosa<br />

sehr gut aus. Dasselbe gilt für.<br />

Mandelgrün. Schwerer ist es, eine zu Rosa<br />

passende Nuance zu finden. Zu einem gelblichen<br />

Rosa passt ein sehr dunkles Orangerot,<br />

das in Paris, London, Amerika und auch<br />

sonst unter der Bezeichnung «sunset» gehandelt<br />

wird. Zum bläulichen Rosa gehört<br />

ein dunkles Karmin. Auch zu Violett passt<br />

Karminrot. Orange und Violett bilden eine<br />

unerträgliche Dissonanze.<br />

Zu Weiss sind alle Töne mit Ausnahme<br />

von Karmin richtig. Viel hängt dabei von<br />

den Akzessorien, der Handtasche, dem Gürtel,<br />

den Schuhen, dem Hut usw. ab. Natürlich<br />

wird niemand zu einem geraniumroten<br />

Gürtel karminrote Nägel tragen! Schmutzigweiss,<br />

Hanffarben und Semmelblond sehen<br />

mit Orange am besten aus.<br />

Dies wären in grossen Umrissen die Regeln,<br />

die Ihre eigene Finesse ergänzen muss.<br />

Die Herstellung der richtigen Nuance ist bei<br />

der Reichhaltigkeit der Palette jeder<br />

Schminkfirma eine Kleinigkeit. Rosa Puder<br />

ist ein für allemal passe. Blaue, grüne oder<br />

gar schwarze Augenlider sind unmöglich.<br />

In den Pariser<br />

Kollektionen sieht man:<br />

— dreiviertellange, lose Mäntel in weitem<br />

Kimonoschnitt. Sie haben oft einen kleinen<br />

Kragen, der durch einen Clips zusammengehalten<br />

wird; manchmal werden Sie durch<br />

drei grosse Knöpfe geschlossen.<br />

— ausgestopfte Vögel als Garnierung von<br />

Abendkleidern. Eine weisse Möve breitet<br />

ihre Flügel über die Brust eines schwarzen<br />

Abendkleides, zwei blaue Wellensittiche<br />

sitzen auf den Schultern eines blauen Abendkleides.<br />

— ein kurzes Abendcape aus rosa Rosen.<br />

— sehr weit geschnittene Strandanzüge,<br />

Jacke und Hose sehr lose und lang, fast<br />

sehlotternd.<br />

—' wieder raschelnde Taftunterröcke unter<br />

Abendkleidern, Taille und Taft für Blusen,<br />

Jacken, Kostüme und Abendkleider.<br />

— einen Hut, Stil «Heilsarmee», der mit<br />

einem Band unter dem Kinn gebunden wird.<br />

Er ist mit zwei Blumensträusschen geschmückt:<br />

das eine-sitzt rechts am Kopf,<br />

das zweite unter dem Kinn an dem Knoten<br />

der Schleife.<br />

— häufig kurze Boleros.<br />

— Taft- oder Organdikleider für den Abend,<br />

welche hinten mit so riesigen Schleifen geschmückt<br />

sind, dass sie die Figur auf beiden<br />

Seiten überragen.<br />

— Strohknöpfe für Sportkostüme.<br />

— Cocktailkleider, welche bis zum Knöchel<br />

reichen und etwas längere Sportkleider als<br />

in den letzten Jahren.<br />

Cellophan in verschiedenen Formen, in<br />

Wollstoff eingewebt, als Gürtel verarbeitet,<br />

als Band für Schals und Abend Jäckchen.<br />

— Pailettenstickereien aller Art auf Organdi<br />

und Pique.<br />

— einen Mantel, dessen Aermel ganz aus<br />

stachligen Pailetten bestehen, die wie eine<br />

Art gläserner Pelz wirken.<br />

— sehr grosse, flache Spitzenhüte oder Hüte<br />

aus bedrucktem Musselin oder Organdi.<br />

angenehm riechend,<br />

macht die-Haut geschmeidig,<br />

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20 * AUTOMOBIL-REVUE 1954 - 46<br />

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auf dem Handrücken.<br />

— schöne schwarze Spitzen — oder Tüllkleider.<br />

— Falten und Pliss^s für Röcke, Kleider,<br />

Capes und Jabots.<br />

— zweifarbige Abendkleider, deren Röcke so<br />

gearbeitet sind, dass man sie abwechselnd<br />

hell oder dunkel tragen kann.<br />

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Nimm zunächst: mal 2! Du- erhälst 286,714.<br />

Das sind dieselben Ziffern wie zuvor, ja in<br />

derselben Reihenfolge: nur ist 14 vorn abgeschnitten<br />

und hinten angesetzt<br />

Nimm: mal 3! Du erhälst 428,571. Das sind<br />

wiederum die gleichen Ziffern: nur ist diesmal<br />

bloss die 1 vorn weggenommen und! am<br />

Ende angefügt. Weiterhin ist 142,857X4 =<br />

571,428' und 142,857X5 = 714,285 und<br />

142,857X6 = 857,142.<br />

- Es sind immer die gleichen Ziffern m der<br />

gleichen Folge: nur beginnt die Reihe allemal<br />

wo anders. Erst beim Vervielfachen mit<br />

7 geschieht etwas anderes. Du erhälst<br />

999,999. Und nun weisst du auch, wie du die<br />

Wunderzahl bilden kannst, wenn du sie einmal<br />

vergessen habe« solltest Du brauchst<br />

die Zahl mit den sechs Neunen nur durch 7<br />

zu teilen, und schon ist die vergessene wieder<br />

gefunden.<br />

Mit Papaselen heizen.<br />

Das ist wohl das letzte, wofür man einen<br />

Papagei ansehen möchte: als Heizmaterial.<br />

Und doch berichten alte Islandfahrer, dass<br />

auf Island cmit Papageien» geheizt würde,<br />

Wieso, fragt man sich zuerst erstaunt, kom-<br />

Für Ihre Reisen kreuz und auer durch<br />

Europa.<br />

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Der Stulpenhandschuh mit Rüschen<br />

ist eine ganz entzückende Idee: Modelle<br />

dieser Art nehmen sich denn auch sowohl<br />

zum Kleid als auch zum Kostüm und zum<br />

Frühjahrsmantel ungemein elegant und sehr<br />

vorteilhaft aus. Man wählt solche Handschuhe<br />

im allgemeinen in emem schönen<br />

Mittelton, vorzugsweise in heller Sandfarbe,<br />

um sie zu jeder Frfthjahrsschattienms: tragen<br />

zu können. Diese ritterstulpenartigen Handschuhe<br />

wirken sehr elegant und doch anspruchslos,<br />

werden also der Frau von Geschmack<br />

gewiss zusagen. Wir zeigen das<br />

neueste RÜschenhandschuhmodell in unserem'<br />

Bilde, das gleichzeitig einen die neueste<br />

Frühjahrstype darstellenden, aufgeschlagenen<br />

und aus dem Gesicht gerückten Hut vor Auzea<br />

führt<br />

k<br />

Der Tagesfilm<br />

TOURING<br />

AUTOMOBILFUHRER<br />

VON<br />

EUROPA<br />

men Papageien überhaupt nach Island? Nun,<br />

diese Frage ist berechtigt. Unser alter Islandfaihrer<br />

hat sich geirrt: es sind keine Papageien,<br />

obgleich sie eben ein Laie dafür halten<br />

mag. Es handeilt sich um eine Atkenart, die<br />

sich zu gewissen Wanderzeiten in grosseo<br />

Schwärmen an der isländischen Küste niederlässt.<br />

Von altersher haben die Isländer,<br />

auf deren einsamer Insel kein Nutzholz<br />

wächst diese Söhwärme gefangen, entweder<br />

mit Riesennetzen oder auf andere Arten: in<br />

der Neuzeit werden die Schwärme gesprengt<br />

Man sammelt die toten Vögel, schneidet<br />

ihnen das Brustfleisch aus und verwendet es<br />

zum Braten. Dann werden sie auf Schnüre<br />

gereiht und getrocknet wie Dörrfisch. Sind<br />

sie holztrocken, so werden sie auch wie<br />

Holzscheite sauber gestapelt und zum Heizen<br />

verwendet. Wie der Beduine in seiner holzlosen<br />

Wüste mit getrocknetem Kametmlst<br />

heizt so hat auch hier die Not den Menschen<br />

erfinderisch gemacht Warum nur ist es uns<br />

ein so schmerzlicher Anblick, die Vögel der<br />

freien Lüfte in Schnüren im Wind baumeln<br />

zu sehen, da wir uns doch schon durchaus<br />

an das Trocknen des Klippfisches gewohnt<br />

haben? Es mutet uns grausamer an, ein mit<br />

der Stimme begabtes Geschöof so zum «Material»<br />

degradiert zu wissen, ein Geschöpf<br />

höherer Ordiiuog eewissermassen als die<br />

stumme Kreatur der Fische, die gleichwohl<br />

nicht zu schlecht waren, die Predigt des<br />

Heiligen Antonius zu hören. Gewohrib^i<br />

stumpft den Menschen ab. Und wenn in«-*<br />

einem Isländer vorwerfen sollte, dass er mit<br />

Papageien heizt, so würde er lachend antworten:<br />

« Dummheit! Ammenmärchen! Es<br />

sind doch « nur > Alken!»;,<br />

Die Sängerin mit dem höchsten Ton.<br />

Auf den Ruhm, den höchsten Ton in ihrer<br />

Kehle zu haben, der bisher von einer Sängerin<br />

gefunden wurde, macht die 26iährig© Koloratur-Sopranistin<br />

der New-Yorker Metropolitan-Oper<br />

Lily Pons Anspruch, die Jetzt<br />

zum erstenmal auch in Europa ihre Kunst<br />

zeigen will. Die junge Dame, die m Cannes<br />

als Kind eines französischen Vaters und einer<br />

italienischen Mutter das Licht der Welt erblickte,<br />

bildet« sich zunächst als Pianistin<br />

aus und nahm erst mit 21 Jahren Gesangsunterricht.<br />

Dann trat sie in kleinen französischen<br />

und italienischen Städten auf, wtmte<br />

in Montpellier von einem früheren Tenor dejs<br />

Metropolitan-Oper entdeckt und nach New»<br />

York gebracht, wo sie sofort einen fünfjährigen<br />

Vertrag erhielt. Sie ist die kleinste<br />

Primadonna der Welt, misst nur 1,58 Meter<br />

und hat ein Gewicht von wenig über 50 kg.<br />

Sie muss daher alles tun, um ihr Gewicht<br />

wenigstens zu erhalten, wenn sie auch nicht<br />

zunimmt. Ihr Stimmumfang reicht vom mittleren<br />

C über das hohe C hinaus bis ans hohe<br />

A. Die berühmtesten Sopranistinnen der Vergangenheit,<br />

wie die Patti. die Melba, die<br />

Sembrich und die Gerster, gingen im öffentlichen<br />

Vortrag nie über das hohe F hinaus,<br />

obwohl die Gerster auch das hohe G erreichte.<br />

Der Goldklumpen des Fremdenlejdonärs.<br />

In der Nähe von Casablanca wurde ein<br />

Fremdenlegionär angehalten, der als Deserteur<br />

einen mehr als faustgrossen Goldklumpen<br />

mit sich führte. Der Verhaftete gab an,<br />

den Klumpen gelegentlich eines Vormarsches<br />

im Kampfe gegen die wilden Berberstämme<br />

mit seinem Spaten aus der Erde gegraben<br />

zu haben. Die Stelle in dem unwegsamen<br />

Teil des Atlasgebirges, an der sich die Kompagnie<br />

seinerzeit nach einem Angriff eingraben<br />

musste, habe er sich genau gemerkt.<br />

Felsenfest sei der Deserteur davon überzeugt,<br />

dass er auf eine grössere Goldader<br />

gestossen sei, für deren Ausbeute er jetzt im<br />

Geheimen Interessenten suche. Zu diesem<br />

Zweck habe er auch eigenmächtiz die Fremdenlegion<br />

verlassen. Auf Grund der Aussage<br />

des Festgenommenen hat sich der Abenteurer<br />

aus allen Herren Länder in Marokko bereits<br />

so etwas wie ein kleines Goldfielber bemächtigt.<br />

Die Behörden, die den gelben<br />

Klumpen zwar als echtes Gold anerkennen<br />

mussten, stehen den Angaben des Fremdenlegionärs<br />

jedoch skeptisch gegenüber.


— <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE,<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die ewige Wahrheit.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(Fortsetzung von Seite 1 dls A.-F.)<br />

Nur kurzer Ueberredungskunst meinerseits<br />

bedurfte es, um Jul zu bewegen, seine Bergfahrten<br />

im Kaukasus literarisch zu verarbeiten,<br />

und vor allem waren es auch seine<br />

Wanderfreunde, die mich darin unterstützten,<br />

ohne zu ahnen, welchen Zweck ich damit verfolge.<br />

Mit einer Begeisterung, die ich nie erwartet<br />

hätte, stürzte er sich in die Arbeit. Wie In<br />

einem Rausch lebte der Zauber des fernen<br />

Kaukasus wieder in ihm auf, vom frühen<br />

Morgen bis zum späten Abend lief seine<br />

Feder über das Papier, eine wohltuende, geistige<br />

Ermattung umfing ihn — und lenkte ihn<br />

ab.<br />

Verstohlen beobachtete ich ihn auf seinem<br />

Weg der Heilung. Aber das Schicksal wollte<br />

es anders. Aus heiterem Himmel ein aufflammender<br />

Blitz, ein dröhnender Donnerschlag!<br />

Plötzlich schien er mir zerfahren, ermüdet,<br />

abgelenkt, weltverloren. Anfangs schwieg<br />

ich und deutete es für einen vorübergehenden<br />

Rückfall. Bis ich mich entschloss, die Ursache<br />

zu ergründen. Bestürzung las ich In<br />

seinen Zügen, als er nach langem Widerstand<br />

erzählte...<br />

... fast ein Monat sei verstrichen, ohne<br />

dass ihn eine Nachricht von Enid erreichte.<br />

Ich sah an seinem Gemütszustand, ich hatte<br />

im letzten Augenblick eingegriffen. Es war<br />

nicht Niedergeschlagenheit, die ihn ergriff,<br />

er taumelte bereits am Abgrund der Verzweiflung,<br />

und sofort wusste ich, dass ich ihn<br />

mit starker Hand halten müsse, um ihn vor<br />

einem Sturz in die Tiefe zu bewahren.<br />

Anfangs beruhigte ich ihn, beschwichtigte,<br />

aber je mehr die Zeit fortschritt, ohne dass<br />

sie Jul ein Lebenszeichen von Enid brachte,<br />

um so schwieriger wurde es für mich, ihn<br />

aufzurichten. Im ersten Anfang genügten<br />

Worte der Besänftigung, aber gar buld versagte<br />

ihre Wirkungskraft. Ratlos, verzweifelt,<br />

suchte ich ein Heilmittel, ohne es zu<br />

finden. Mein Glaube an seine Rettung hatte<br />

mich getäuscht. In wenigen Stunden sah Ich<br />

zusammenstürzen, was Jahre aufgebaut hatten.<br />

Ich sah ihn in einem Zustand wie damals,<br />

als ihn Enid vor drei langen Jahren verlassen<br />

hatte. Alles was dazwischen lag, war<br />

vergeblich gewesen. Alles, was ich gehofft<br />

hatte, ein Trugschluss.<br />

Ein dritter Monat ging vorüber, ohne ein<br />

Lebenszeichen von Enid.<br />

Der Kampf war schwer. Aber, als ich nach<br />

Stunden von ihm ging, hatte ich gesiegt. Nur<br />

fort von hier, wo ihn jeder Schritt an sie erinnerte.<br />

Seine Unabhängigkeit erleichterte<br />

ihm die Durchführung dessen, was ich ihm<br />

empfahl. In einem Hochtal der grünen Steiermark<br />

besass er ein Gut, ein Erbstück seiner<br />

Mutter. Umschlossen von himmelragenden<br />

Bergen. Am nächsten Tag reiste er dorthin<br />

ab, nachdem er mir in die Hand versprochen<br />

hatte, binnen drei Monaten stehe er mit dem<br />

fertigen Manuskript über seine Kaukasusreise<br />

vor mir.<br />

Nur eines musste ich ihm beschwören. Täglich<br />

darüber zu wachen, ob Briefe für ihn einliefen,<br />

um sie ihm nachzusenden. Armer Jul!<br />

Ich verstand ihn.<br />

Wochen gingen dahin. Fünf volle Monate<br />

waren vergangen, seit Enid das letztemal<br />

von sich hören Hess. Vier volle Jahre, seit<br />

sie Jul verlassen. Vier volle Jahre! Es war<br />

vielleicht klug von ihr, jeden Zusammenhang<br />

mit Jul zerstört zu haben. Wohl in der Erkenntnis,<br />

dass alles vorüber.<br />

Von Jul kamen gute Nachrichten. Nach seinen<br />

Briefen schien er in seinen Gedanken<br />

nur seinem Buche zu leben.<br />

Ich stand am Fenster und sah in den sinkenden,<br />

trüben Herbstabend hinaus. Ein Geräusch<br />

Hess mich den Kopf wenden. Die<br />

Post, die mir täglich für Jul weitergegeben<br />

wurde. Ein Telegramm ! Ein Gefühl des Unbehagens<br />

überfiel mich... die Ahnung eines<br />

Unerwarteten... unwillkürlich zitterten<br />

meine Hände, als ich es öffnete.<br />

«Ich bin in Paris. Kann ich dich wiedersehen<br />

? Enid.» Darunter der Wohnort, wo sie<br />

zu erreichen.<br />

Wie von einem Schlage betäubt taumelte<br />

ich zurück. Immer wieder las ich die wenigen<br />

Worte.<br />

Das Zimmer lag in tiefe Dunkelheit getaucht,<br />

noch immer starrte ich auf das Blatt<br />

Papier in meiner Hand, auf dem die Worte<br />

unleserlich vor meinen Augen tanzten. Mit einem<br />

Achselzucken der Ratlosigkeit griff ich<br />

nach meinem Hut und ging, um es wörtlich<br />

weiterzugeben. Vielleicht war es gut, vielleicht<br />

war es schlecht. Wer konnte in die Zu-<br />

TBMüffiTfyy^^^fcwi B M •'^•••^^••^•••••^^^I^^ ^VPH B ^M fll ^^Kr<br />

kunft sehen! Durfte ich mich Oberhaupt einer<br />

Unterschlagung schuldig machen? Ich<br />

spielte und kämpfte mit diesem Gedanken,<br />

weil ich wusste, ein zweites Mal überwinde<br />

Jul den Verlust Enids nicht.<br />

Den ganzen folgenden Tag wartete ich auf<br />

seine Ankunft. Er kam nicht. Als ich spät<br />

abends von einem kurzen Spaziergang heimkehrte,<br />

hörte ich, Jul sei hiergewesen. Nachricht<br />

für mich liege auf meinem Schreibtisch.<br />

Er lasse sich entschuldigen, dass er nicht<br />

Gelbet Päckli 70 Cts<br />

wartete, er fürchtete seinen Zug zu ver-<br />

Rotes „ 80 „<br />

Havanna gepresst und<br />

rund Fr. 1.—<br />

säumen.<br />

Auf den Rand einer <strong>Zeitung</strong> hatte er einige<br />

Worte hingekritzelt. «Ich bin auf dem Wege<br />

nach Paris. Du siehst mich nur mit Enid<br />

wieder. Sei für alles bedankt.»<br />

Mein Einfluss war nun zu Ende. Aber eines<br />

hielt mich für die Zukunft aufrecht, womit<br />

ich nichts verloren gab : der Glaube an<br />

Enid.<br />

Wochen gingen dahin. In wenigen Tagen<br />

waren drei volle Monate verstrichen, seit Jul<br />

verschwand. Spärliche, kurze Nachrichten<br />

erreichten mich, immer nur einige nichtssagende<br />

Zeilen, wenige Worte. Stets darunter<br />

von ihr In zierlichen, senkrechten Buchstaben,<br />

ohne ein Wort der Zugabe, ihr Name.<br />

Enid. Weiter nichts.<br />

Eia trüber, einsamer Winterabend näherte<br />

sich seinem Ende. Ein kalter Regen, zwischen<br />

dem nasse Schneeflocken tanzten, peitschte<br />

durch die Strassen, die triefend im letzten<br />

Licht des Tages versanken. Durchfroren kam<br />

ich heim und schüttelte die Nässe von mir ab.<br />

Eine Dame warte auf mich.<br />

Eine Dame?<br />

Erstaunt und erwartungsvoll betrat ich<br />

mein Arbeitszimmer. Nur die kleine Lampe<br />

auf dem Schreibtisch brannte. Aus dem weiten<br />

Lehnstuhl in der Ecke erhob sich bei<br />

meinem Eintritt langsam eine dunkle Frauengestalt.<br />

In einen Pelz gehüllt. Ein kleines<br />

Samthütchen, ein dunkler Schleier verhüllte<br />

ihre Züge. Zögernd trat sie auf mich zu und<br />

reichte mir die Hand hin. Forschend lasen<br />

meine Blicke in der Dunkelheit der Zimmerecke,<br />

wohin das Licht der kleinen Stehlampe<br />

nicht drang. Stumm standen wir uns Hand<br />

in Hand gegenüber.<br />

«Kennen Sie mich nicht mehr, Freund<br />

Hannes?»<br />

Bei den ersten Worten wusste ich, wer vor<br />

mir stand. Die langsame Sprechweise, der<br />

englische Tonfall in der Sprache.<br />

Enid van der Witte !<br />

Mit der Leidenschaft der Ueberraschung<br />

zog ich ihre Hand an meine Lippen und bedeckte<br />

sie mit Küssen.<br />

«Ich erkannte Sie nicht in der Dunkelheit,<br />

gnädige Frau, verzeihen Sie vielmals.»<br />

«Nur wegen der Dunkelheit ?» Was meinte<br />

sie damit?<br />

«Sie vergassen, wir haben einen Vertrag.<br />

Freilich ist es schon lange her.» Wehmütig<br />

schüttelte sie den Kopf. «Sie sind für mich<br />

Freund Hannes, und, ich für Sie — Enid.»<br />

«Ich danke Ihnen, Frau Enid, dass Sie sich<br />

daran erinnern. Ich danke Ihnen. Zuerst...<br />

darf ich Ihnen den Pelz abnehmen ? Und nun<br />

will ich Licht machen.» Abwehrend streckte<br />

sie die Hand aus.<br />

«Lassen Sie es, wie es ist, Freund Hannes.<br />

Es ist traulich in der dunklen Ecke zu plaudern.<br />

Rücken Sie sich einen Stuhl hierher.»<br />

Gehorsam erfüllte ich ihren Wunsch.<br />

Meine Blicke forschten durch den Schleier.<br />

Sie schien mir verändert, auch in ihrem<br />

Wesen.<br />

«Und Jul?»<br />

«Er holt mich hier ab.»<br />

In diesem Augenblick fuhr ich erschrocken<br />

zusammen. Ich sah ihr schwarzes Kleid...<br />

«Frau Enid... Sie sind in Trauer...»<br />

Sie Hess den Kopf hängen. Stumm sassen<br />

wir uns gegenüber. Ein feierliches Schweigen.<br />

Man hörte nur das Klatschen des Regens<br />

an den Fensterscheiben. Endlich hob sie den<br />

Kopf, und durch den Schleier sah ich den<br />

müden Blick der grauen Augen unter den<br />

halbgeschlossenen Lidern.<br />

«•Mein Mann ist tot»<br />

«Arme Frau Enid.»<br />

Ergriffen haschte ich nach ihren schmalen<br />

Händen. Regungslos Hess sie es geschehen.<br />

«Ich verlor einen guten Mann. Und<br />

doch...» ihre Stimme sank zum Flüstern<br />

herab, «ich bin nicht verlassen... ich habe<br />

Jul. Es wird Sie vielleicht verstimmen, dass<br />

ich seinen Namen gerade in diesem Augenblicke<br />

ausspreche, allein», ein Seufzer entrang<br />

sich ihr, «ich liebe Jul, wie ich ihn geliebt<br />

habe. Gerade Ihnen darf ich es sagen.<br />

Nur Ihnen. Kein anderer Mann würde mich<br />

verstehen. Es scheint wie ein Zwiespalt, wie<br />

ein Widerspruch meines Herzens, und ist es<br />

doch nicht.» Schmerzlich verneinend schüttelte<br />

sie den Kopf.<br />

Mein Blick hatte sich an die Dunkelheit gewöhnt,<br />

ich sah durch den verdunkelnden<br />

Schleier ihre abgehärmten Züge, ihr Leid<br />

wurde das meine, es schnürte mir die Kehle<br />

zusammen, ich suchte nach Worten des Trostes<br />

und fand sie nicht.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Raucht die altbewährten<br />

Mella<br />

Stumpen<br />

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-ti AUTOMOBIL-REVUb <strong>1934</strong> - N°<br />

Die aasgebaute Seestrasse<br />

Greppen- Weggis- Vitznaa.<br />

Tourismus<br />

Meggen wurde relativ rasch dem Grossver-<br />

angemessen, der sie befährt. Schwyz<br />

Es hat eine Zeit gegeben — und die istkehr<br />

noch gar nicht so lange her — da war die reichte die Hand und baute sein Stück bis<br />

berühmte Strasse längs des schönen Vierwalditstättersees<br />

nicht das schönste Automo-<br />

seinem Teil, Luzern wieder an und legte das<br />

nach Greppen säuberlich aus. Dann griff, auf<br />

bilvergnügen. Staub, Kurven, Enge, Löcher: prächtige Strassenstück Greppen - Weggisdas<br />

war ein übler Vierklang. Und wenn man Vitznau für die Vierwaldstättersee-Riviera<br />

trotzdem die Route machte, und gerne so vorbildlich zurecht, wie es diese Visitenstube<br />

Luzerns, der Schweiz, ja man darf sa-<br />

machte, bewies man, wie sehr man Idealis't<br />

und Naturschwärmer war. Gottlob bemächtigte<br />

sich dann der Realismus der Strasse. jahr sind die Arbeiten bei Vitznau fertig gegen<br />

einer Welt, verdient. In diesem Früh-<br />

Sehr unter Führung Luzerns, das muss anworden:<br />

in zwei Jahren hat Luzern somit<br />

erkannt werden. Die Halden-Ausfällstrasse<br />

der Leuchtenstadt, die Linie bis und durch<br />

die 12 Kilometer Greppen-Nase ausgebaut,<br />

d. h. es fehlen nur noch die letzten 400 m bis<br />

zur Kantonsgrenze daran, die nun nächsten<br />

Winter fertiggestellt werden. Der Ausbau<br />

ging nach den Normalien der Hauptstrasse<br />

zweiter Klasse vor sich : 6 m breite Fahrbahn,<br />

Trottoir 2 m, geräumiger Kurvenradius.<br />

Die Kosten belaufen sich auf 1,7 Millionen<br />

Fr. Solch teurer und forcierter Ausbau<br />

wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht<br />

vorher ein rechtlicher Untergrund gelegt<br />

worden wäre; 1932 Hess man die Seestrasse<br />

von einer Gemeindestrasse zur Kantonsstrasse<br />

erheben, und dies historische Faktum<br />

und Datum ist für den Tourismus von<br />

grösster Bedeutung geworden. Wenn es erlaubt<br />

ist, darf man da von einer Winkelriedtat<br />

des Grossen Rates reden. Es steht nur zu<br />

hoffen, dass Schwyz sich daran ein Beispiel<br />

nehme, auf dass die Vollendung des Werkes<br />

über Gersau bis Brunnen gleitig vor sich<br />

ginge.<br />

Zur Besichtigung der Neuanlagen hatte das<br />

kantonale Baudepartement in Verbindung<br />

mit der Gemeinde Vitznau die Vertreter- der<br />

Verkehrsinstanzen und die Presse freundlichst<br />

eingeladen, und bei der Gelegenheit<br />

stellte sich auch der neue Baudirektor, Regierungsrat<br />

Dr. Winiker, der den Automobilisten<br />

ja recht nahe steht, amtlich und<br />

menschlich in persona vor. Vorgängig der<br />

Strassenschau erläuterte Herr Kantonsingenieur<br />

Enzmann die Strassenverhältnisse Luzerns<br />

: der Kanton, der im System der fünf<br />

grossen Durchgangsstrassen und weiterer<br />

wichtiger Talstrassen liegt, hat 295 Strasseiv<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners CH Tourlng, Führer fQr<br />

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Küche. Confiserie. Stets lebende<br />

Forellen. Garage. Seebäder. Tel.<br />

Nr. 31. Fam. BRITSCHGI, Bes.<br />

(Brünfgroute)<br />

Haus mit gutgeführter Küche. Diner a 2—4 Fr., sowie diverse<br />

Spezialitäten. Pension ä Fr. 6.50. Garten-Terrassenrestaurant.<br />

Autopark. Garage. E. Moll-Steiner, Küchenchef.<br />

Tel. 76. Gr. Terrasse. Prachtvolle<br />

Rundsicht. Vorz. Küche.<br />

Spez.: QQggell und Forellen.<br />

Pension ab Fr. 7.-. Prospekte.<br />

W. Mathys, Küchenchef.<br />

Tel. 12. Grosser schattiger<br />

Garten, direkt am See. Spezialität<br />

in Fisch und Geflügel.<br />

Massige Preise. Garage, grosser<br />

Parkplatz.<br />

Tel. 132. Gr. schat. Garten.<br />

Alle Zimmer m. fliess. Wasser.<br />

Eigener Strand. Eig. Forellenzucht.<br />

Güggeli. Pens. v. Fr.<br />

7.50. Diners v. Fr. 3.- u. 4.-.<br />

Garage. J. Zimmermann<br />

Keine Autotour an den Vierwaldstättersee ohne eine Fahrt auf das<br />

1900 m Retourü<br />

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geruhsam speisen.<br />

Das ist fürwahr das Tun des Weisen.<br />

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Komfortabel. Elektr. Heizung in allen Zimmern. Stets lebende<br />

Forellen. Grossartige Bergtouren. Grosse Garage, Benzin. Daa<br />

„„„,.« Toi,,, „nnffnpt. Gottardo-Lom hardl. Bes.<br />

an der Autostrasse<br />

Einsiedeln-Ibergeregg-<br />

Schwyz.<br />

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Bachforellen. — Zimmer mit fliess.<br />

Wasser. Appart. m. Bad. Weekend-<br />

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an. Strandbad. Auto-Boxen. Tel. 12<br />

Familie Hubll.<br />

Klausen-Passhöhe - r.tt«MW<br />

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Rosenfest 30. Juni<br />

Eigene<br />

Bergbahn<br />

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Terrassen-Dancing<br />

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Sportprogramm.<br />

Altbekanntes Haus, direkt an der Brünigstrasse. Prima Küche<br />

und Keller. — Bescheidene Preise. — Freundliche Zimmer.<br />

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in geschütztester Lage am lieblichen Zugersee. Eine der schönsten Kuranstalten der Zentralschweiz. Moderner<br />

Neubau inmitten von Wald direkt am See. Pension von Fr. 7.— an. Diners zu Fr. 3.—, 4.— und 4.50. Spezialität:<br />

Fischküche, Forellen. Wald-Strandbad. Alle Wassersporte. Telephon 1. Autos fahren bis Anstalt Immensee (bewachter<br />

Parkplatz) von hier zu Fuss in 15 Minuten ebenen Weges dem wunderbaren Seeufer entlang.<br />

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Aussicht auf See und Gebirge. Bekannt für Küche und Keller. Forellen. Bescheidene Preise. Grosser Parkplatz.<br />

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Behagliches Familienhötel. 150 Betten. Fliessendes Wasser. Schattiger<br />

Park mit Tennis. Bestbekannte Restaurationen mit Terrasse. Qualitatskuche.<br />

Mahlzeiten zu jeder Tageszeit. Spez.: Bachforellen. Bescheidene<br />

Preise. Garage, Boxen. Tel. 13.<br />

Qebr. Odermatt.<br />

Grosse Lokale lür Gesellschaften u. Vereine. Schattiges Gartenrestaurant.<br />

Lebende Forellen. Diner zu jeder Tageszeit von Fr. 2.50 an. Garage.<br />

Pension von Fr. 9.— an. WeekendarrangemenU. Schattiger Parkplatz.<br />

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Familie Nlederberger<br />

Das Parkparadies des sonnig-schönen<br />

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40 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-BEVUE<br />

Kilometer, dazu kommen 500 km GemetTKlestrassen<br />

und 800 km Güterstrassen. Seit 1922<br />

wurde die Anpassung der Strassen an den<br />

modernen Verkehr emsig betrieben, mit<br />

einem Kostenaufwand von 17 Millionen Fr.<br />

erneute man 180 km völlig und 30 km provisorisch<br />

; als Notstandsarbeiten gab und<br />

gibt man jahrlich 2,5 Millionen Fr. aus. Diese<br />

Leistungen zeigen sich bereits in einem stark<br />

erhöhten Verkehr, der auf der Brünig-, Seeund<br />

Zürich-Linie 5—6000 Motorfahrzeuge an<br />

einem guten Weekend laufen lässt. Mit weiterem<br />

Ausbau werden es mehr werden. Da<br />

das kantonale Baudepartement von den<br />

Autogebühren (die netto \2 Millionen Fr.<br />

betragen) 900,000 Fr. bekommt, dazu vom<br />

Benzinzollanteil 3—400,000 Fr., total an Einnahmen<br />

also über 1,2 Millionen Fr. verfügt,<br />

müssen die eigenen Staatsmittel 1.2—1,3 Millionen<br />

Fr. jährlich dazugeben.<br />

Dass mit diesem Geld nun wirklich etwas<br />

geleistet wh-d, ergab dann die Strassen-<br />

TOPSENSPRECHSAAL<br />

TEL 28.222 BERN<br />

Was der Tourenonkel stets<br />

gern wissen möchte,<br />

wenn er eine Anfrage zu beantwor-<br />

* • _ i _<br />

1. Reiseziel.<br />

2. Zeitpunkt der Reise.<br />

3. Die zur Verfügung stehende Zeit.<br />

4. Grosse der Tagesetappen.<br />

Touren -Antwo rten<br />

T. A. 959, Wie geht der Gebrauch der Registermark<br />

vor sich? Die Beschaffung der Registermark<br />

ist sehr einfach. Man geht mit seinem Reisepasa<br />

zu irgendeiner Schweizerbank oder einem Reisebureau<br />

und kauft sich dort soviel Schecks, als man<br />

voraussichtlich benötigt. Der gegenwärtige Kurs<br />

beträgt 90 Fr. für 100 Hm. (statt 123 Fr.). Diese<br />

Schecks werden in Deutschland gegen Passeintrag<br />

von jeder deutschen Bank sofort in Reichsmark<br />

umgewechselt, und zwar dürfen pro Tag und<br />

Kopf 50 Rm. eingelöst und verbraucht werden.<br />

Für höhere Beträge bedarf es einer besonderen<br />

Bewilligung. Dieses Geld kann zur Bestreitung der<br />

schau. Komfortabel glitt man auf neuen<br />

Strassen. In Greppen war die Umfahrung<br />

des lieblichen Dörfchens, das so für den<br />

Fussgänger reserviert bleibt, das Schaustück.<br />

Diese Umfahrung ergab sich aus<br />

zwingenden verkehrstechnischen Gründen,<br />

ist flüssig gestaltet und tut im übrigen der<br />

Wirtschaftlichkeit des als Ausflugsziel bekannten<br />

Obstbauntweilers keinen Eintrag.<br />

Von hier geht der Fussgängerweg seine eigenen<br />

vorbildlichen Pfade, bis zum Zopf vor<br />

Weggis, wo er die Autostrasse wieder erreicht<br />

und nun bis zur Vitznauernase als<br />

2 m breites Trottoir sie angenehm begleitet.<br />

Mit Recht hat man gerade auch auf die Ausgestaltung<br />

dieses Fussgängerwegs volle<br />

Rücksicht genommen; bei einem Gebiet wie<br />

dem Vierwaldstättersee, dem Ziel von so<br />

vielen Wanderfrohen, ist das ebenfalls<br />

Pflicht. Im Zopf vor Weggis ist die alte<br />

rechtwinklige Kurve mit dem berüchtigten<br />

Birnbaum glatt verlegt: schon wächst<br />

Gras über dem Trac6 von einst, das uns<br />

Heutigen schon unverständlich ist. Vitznau<br />

empfängt mit dem glatten Teerasphaltschotterbelag,<br />

der sich nun als der beste Belag —<br />

auch in finanzieller Hinsicht — herausgestellt<br />

hat. Prächtig hat die Gemeinde an den Eingang<br />

ihres Dorfes den neuen Brouzier-Park<br />

gesetzt, eine wundervolle Seeanlage, däe den<br />

Prachtsblick über die Wasser famos wie mit<br />

einer Kamera einfängt.<br />

Höchst eindrucksvoll Ist das Nasenstück<br />

ausgebaut. Hier waren «rosse Sprengungen<br />

Wie man am sichersten<br />

Schwertfische fängt<br />

Budapest, Erd, Ercsi, Adony, Duna-Földvar,<br />

notwendig und das Trottoir musste — wie Paks, Szekszard, Mohacs, Baranjavar, Darda,<br />

auch schon an vielen Stellen vorher — über<br />

den See hinausgeführt werden. J.N.<br />

Reisekosten in Deutschland (Verpflegung, Unterkunft,<br />

Benzin, sonstig« tägliche Auslagen u. dgl.)<br />

verwendet werden, nicht *ber rur Begleichung von<br />

Verbindlichkeiten anderer Art, z. B. *us Handelsgeschäften;<br />

Registermark dürfen, abgesehen von<br />

einem kleinen Rest Hartgeld, aus Deutschland<br />

nicht ausgeführt werden. Ein eventuell nicht verbrauchter<br />

Betrag müsste deshalb auf das Deutschland-Konto<br />

der Bank oder des Reisebureaus, das<br />

die Schecks verkaufte, wieder einbezahlt werden.<br />

Auf alle Fälle empfiehlt es sich, für nach Deutschland<br />

eingeführte Bargelder bei der Einreise an<br />

der Grenze sich eine Bescheinigung geben zu lassen,<br />

da man dann innerhalb eines Monats den<br />

gleichen Betrag wieder ausführen darf. Sollten Sie<br />

länger als einen Monat in Deutschland bleiben, so<br />

können Sie diese Bescheinigung bei dem zuständigen<br />

Landesfinanzanut des Bezirkes, in dem Sie<br />

sich gerade aufhalten, ohne weiteres verlängern<br />

lassen.<br />

Wenn Sie diese wenigen Bestimmungen beachten,<br />

ßind Komplikationen so gut wie ausgeschlossen.<br />

R. D. V. in Z.<br />

T. A. 960. Auf guten Strassen durch Jugoslawien.<br />

Da Sie schon einmal bis Wien gefahren sind,<br />

werden Sie sicher über dieses Routenstück Bescheid<br />

wissen. Von Wien aus rate ich Ihnen zu<br />

folgender Route: Wien, Schwechat, Fischamerid,<br />

Hainburg, Hittsee, Rajka, Moson, Györ, Szöny,<br />

Süttö, Tat, Dorog, Budapest, 255 km.<br />

Humor<br />

Wenn Sie schon einmal in Ungarn sind, werden<br />

Sie gewiss auch gern die berühmte Puszta<br />

kennenlernen. Die berühmteste ist die Hortobagyer<br />

Puszta, zu der Sie auf folgendem Weg gelangen:<br />

Budapest, Uellö, Cegled, Szolnok, Török-Szentmiklos,<br />

Kisujszallas, Karcag, Füspökladany, Hajduszobszlo,<br />

Debrecen, Nagy, Hortobagy, 257 km.<br />

Osijek, 252 km.<br />

Osijek, Vukovar, Tovarnik, Kuzmin, Martinci,.<br />

Sr. Mitrovica, Ruma, Stara-Pazova, Baiajnica, Zemun,<br />

Beograd, 179 km.<br />

Beograd, Obrenovac, Skela, Debrc, Sabac, Ribari,<br />

Loznica, Zvornik, Vlasenica, Sokolac, Sarajevo,<br />

40 km.<br />

Sarajevo, Tarcin, Ivanpass, Konjica, Qstroztc,<br />

Jablanica, Mostar, Metkovik, Neum,. Slano, Valdi-'<br />

noce, Dubrovnik, 257 km.<br />

Von Dubrovnik aus empfehle ich Ihnen einen<br />

Abstecher nach der bekannten Bucht von Kotor<br />

und von da aus eine Fahrt über den Lovcenpass<br />

(kunstvoll angelegte Strasse mit überwältigender<br />

Aussicht auf die Passhöhe). Die Strecke Dubrovnik-Lovcenpass<br />

und zurück misst ca. 250 km;<br />

Dubrovnik, Slano, Neum, Metkovic, Yrgorae,<br />

Kozice, Tucepi, Brela, Duare, Omis, Split (berühmr<br />

ter Kaiserpalast des Diokletian), 245 km<br />

Split, Solin (alte Ruinenstadt), Klis, Sinj,<br />

Vrlika, Knin, Gracac, Medak, Gospic, Otocac, Senj,<br />

275 km.<br />

Senj, Novi, Crkvenica, Kraljevica, Susak, Fiume,<br />

Castua, Ruppa, Bisterza, Torrenova, S. Pietro,<br />

Postumia (ganz in der Nähe die berühmten Adelsberger<br />

Grotten), Porevalkv Senosecchia, Stroje,<br />

Trieste, 172 km.<br />

Für die Rückreise in die Schweiz Ist Ihnen<br />

also, wie Sie sagen, die Route wieder bekannt:<br />

Die in obigem Tourenvorschlag angeführten<br />

Strassen in Jugoslawien sind in einwandfreiem<br />

Zustand und können etwa mit den mittelguten<br />

schweizerischen Strassen verglichen werden;<br />

Ueberhaupt hat dag Strassennetz Jugoslawiens in<br />

"den letzten Jahren grös'se Fortschritte gemacht,<br />

ljesonders die Hauptstrassen *on Belgrad nach<br />

Der verkannte Strahlar. «Donnerwetter, wie dieser<br />

Lautsprecher eine entsetzliche Hitze ausströmt.<br />

Es ist unbedingt Feuer ausgebrochen auf der Sen.deetation!»<br />

Süden sind oft in ganz erstklassigem Zustand; ; die<br />

Strassen zweiter Ordnung sind natürlich noch<br />

grosstenteils mangelhaft.<br />

Wenn ich Ihnen auf Ihre Reise noch einen<br />

Rat mitgeben darf, so ist es der: lernen Sie das<br />

cyrilische Alphabet; denn meistens existieren im<br />

östlichen Jugoslawien nur Wegweiser in cyrilischer<br />

Schrift.<br />

Touren-Fragen:<br />

T. F. 961. Reist man in Spanien sicher? Ich<br />

wäre Ihnen dankbar für zuverlässige Nachricht,<br />

ob die politischen Verhältnisse in Spanien es erlauben,<br />

ohne Sorge dorthin zu reisen. Die Berichte<br />

von Verwandten aus Spanien sind ziemlich beruhigend,<br />

im Gegensatz zu den <strong>Zeitung</strong>snachrichten.<br />

Ferner bitte ich noch um folgende Auskunft: Ich<br />

habe zwar meinen dauernden Wohnsitz in der<br />

Schweiz, bin aber deutsche Staatsangehörige und<br />

weiss nicht ganz sicher, ob ich für Spanien ebenfalls,<br />

wie für Frankreich, dass Passvisum haben<br />

muss. E. L. in B.<br />

Fr 10.— & 15.— pro Person<br />

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seine vor 1930 erschienene<br />

Literatur im Preise so angesetzt,<br />

dass fast Jedes Bändchen<br />

nur noch 20 Rp. kostet, einige<br />

ganz grosse 50 Rp. Wer für<br />

wenig Geld ein gutes Buch<br />

erwerben will, wende sich an<br />

obige Adresse um Gratiszustellung<br />

des Verzeichnisses.<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind «rslohtlich In O. R. Wagners<br />

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Zwischen Zürich und<br />

Winterthur liegt<br />

Nenerdingt sehr beliebter Ausflugsort, an der alten Heerstrasse. Im neurenovierten, in Mitte der<br />

Ortschaft gelegenen<br />

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Preisen. Pensionspreis Fr. 6.—. Schönster Autenthalts- und Ausflugsort.<br />

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A. Imboden, Küohenchef.<br />

Zürcher Oberland. Altbekannter Landgasthof. Gute Küohe und<br />

Keller. Eigene Metzgerei. Sohattiger Garten. Schöner GeielliohaftsV<br />

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r»!«» VM.otolInni.n. Rosenlaui(6letscherschlucht),Schwarzwaldalp,Innertkirchen, Gut.<br />

DieKUrStatlOnen. tannerii Handeck, Grimselhospiz, Steingletscher, Engstlenalp<br />

Die Pässe: Brünig, Große Scheidegg, Grimsel, Susten und Jochpaß.<br />

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Prospekte durch den Verkehrsverein Melringen u. U.<br />

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Zürcher<br />

Wochenprogramm<br />

Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Di. abend 5. Juni Das Wandbild, Oper v. O. Schoeck,<br />

hierauf: Venus, Oper von 0.<br />

Schoeck, mit A. Cavara.<br />

Mi. abend 6. Juni Die Venus von Tivoli.<br />

Do. abend 7. Juni Das Wandbild, hierauf: Venus.<br />

Fr. abend 8. Juni Antigone, von A. Honegger, in<br />

Anwesenheit des Komponisten;<br />

Amphion, von A. Honegeer.<br />

Sa. abend 9. Juni Die Venus von Tivoli.<br />

So. nachm. 10. Juni Die Zauberflöte.<br />

So. abend 10. Juni Tosca, Oper von G. Puccini. Von<br />

der Stagione d'opera italiaha.<br />

Schauspiel haUS Abends 8Yt Uhr. Sonntag<br />

nachm. 3H Uhr.<br />

Spielplan vom 2.—10. Juni <strong>1934</strong>.<br />

Täglich 8K Uhr, Sonntags 3K und 8^4 Uhr:<br />

Ensemble-Gastspiel mit Grete Mosheim in<br />

der Schlager-Operette Wien's: «Katz im<br />

Sack », Operette von Szilagyi und Eisemann.<br />

Conditorei Tea-Room A. Hauser<br />

Bahnhofstrasse 52<br />

Grand Cafe Astoria, st.<br />

Bündnerstube, Spezialitätenküche.<br />

Beatengasse 15<br />

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Koller Speiserestaurant<br />

Stadtkeller, Zähringerstrasse 21<br />

Das feine Champagnerbier.<br />

Roter Ochsen weinpratz<br />

Parkplatz — Butterküche.<br />

Propr. H. Broder-Huwyler.<br />

Zett-Restaurant u. Roxy Bär<br />

Rebnasse 8<br />

Mittag- und Abendessen von Fr. 1.60 an.<br />

Täglich Konzert, Humor, Stimmung.<br />

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