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E_1934_Zeitung_Nr.054

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BERN, Dienstag, 3. Juli <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang — N° 5 t<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Ericheint Jeden Dienstag trad Freltao Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, jährlich F*. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />

sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtüche Bestellung 30 REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Rappen. Postcheck-Rechnung III/414.<br />

Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Erneuerung auch im Verkehrswesen!<br />

Wir leben in einer politisch bewegten leit. Es geht ein frischer Zug durchs Land, der<br />

mit mancher veralteten Einrichtung abfahren und die ausgelaufenen Teile in unserer teilweise<br />

schwerfälligen Staatsmaschinerie ersetzen möchte. An guten Vorschlägen, an Initiativen<br />

und auch an gutem Willen fehlt es, wenigstens bei den Initianten, nicht. Die<br />

öffentliche Meinung und die Tagespresse ist so sehr damit beschäftigt, sich mit all diesen<br />

Problemen auseinanderzusetzen, dass darob die den Automobilisten naheliegenden<br />

Angelegenheiten zu Unrecht etwas in den Hintergrund gedrängt werden.<br />

Dabei bringt gerade das zweite Semester einige sehr bedeutsame und verkehrswirtschaftlich<br />

weittragende Neuordnungen, so die Einführung der Hauptstrassen mit Vortrittsrecht,<br />

dann das Inkrafttreten der Arbeits- und Ruhezeit-Verordnung für berufsmässige<br />

Motorfahrzeugführer. Das damit verbundene Nachtfahrverbot, das offensichtlich mehr<br />

dem Wunsche entsprang, den Eisenbahnen behilflich zu sein, zeigt deutlich, wie gerade<br />

auch das Parlament in Verkehrsangelegenheiten noch viel zu sehr in einer Begriffswelt<br />

befangen ist, die zu Beginn des Jahrhunderts berechtigt gewesen sein mag. Es kann daher<br />

kaum überraschen, wenn die Interessenten des Strassenverkehrs mit sehr gemischten<br />

Gefühlen der weiteren Entwicklung und Behandlung des Verkehrsteilungsgesetzes<br />

entgegensehen.<br />

Der Ruf nach Erneuerung, der die politische Arena erfüllt, findet daher auch in Verkehrskreisen<br />

ein verständnisvolles Echo. Schon allzulange harren eine Reihe dringender<br />

Postulate ihrer endlichen Verwirklichung. Denken wir nur an den für unser Land so<br />

eminent wichtigen Ausbau der Alpenrouten und Zufahrtsstrassen. Wohl ist die Strassenbauinitiative<br />

mit einer überaus stattlichen Zahl von Unterschriften zustande gekommen,<br />

doch hört man schon wieder von Verwässerungs- und Kompromissabsichten. Wohl<br />

ertönen überall bewegte Klagen über die immer noch hohe Zahl von Verkehrsunfällen,<br />

allein es hat sich noch kaum eine Schulbehörde aufgerafft, um den Verkehrsunterricht<br />

als obligatorisch zu erklären. Es wird angesichts unserer passiven Handelsbilanz<br />

über die weitgehende Abhängigkeit der Automobilwirtschaft vom Auslande gejammert,<br />

aber noch keine Steuerbehörde hat daran gedacht, dem ausländischen Beispiel zu folgen<br />

und durch Steuerermässigungen und anderweitige Erleichterungen der inländischen<br />

Industrie an die Hand zu gehen. Es ist bekannt, dass ein bedeutendes Kapital in älteren,<br />

aber noch verkehrstüchtigen Fahrzeugen festgefroren ist und dass deren Inbetriebnahme<br />

dem Fiskus neue Einnahmemöglichkeiten schaffen würde, allein ein einziger Kanton<br />

hat sich bis heute entschlossen, die Abgaben für diese Wagen herabzusetzen. Alle Verkehrsfachleute<br />

sind sich darüber einig, dass nur Verkehrsvorschriften, die alle Strassenbenützer<br />

umfassen, Aussicht auf eine flotte Verkehrsabwicklung und auf Verminderung<br />

der Unfallzahlen bieten. Zwar wurde das Ausland in manchen Dingen nachgeahmt, so<br />

in der Einführung der Fussgängerstreifen, allein man blieb wiederum auf halbem Wege<br />

stehen und will nur den Fahr zeug führer verpflichten, diesen Markierungen Rechnung zu<br />

tragen. Diese wenigen Beispiele dürften genügen, um zu zeigen, wie notwendig es wäre,<br />

auch auf dem Gebiete des Strassenverkehrswesens die ausgefahrenen Wege zu verlassen<br />

und neue Richtungen einzuschlagen.<br />

Aber auch der Standard der Fahrzeugführer muss gehoben werden. Die Zeit der<br />

Strassenlümmel sollte endgültig vorbei sein. Wer sich nicht der Verantwortung bewusst<br />

wird, die er sich und seinen Mitmenschen gegenüber beim Führen eines raschen Fahrzeuges<br />

schuldig ist, der gehört im Zeichen des neuen Verkehrsgesetzes nicht mehr an<br />

den Volant. Da immer noch viel zu oft solche Elemente durch das allzu weitmaschige<br />

Netz der Verkehrspolizei schlüpfen, so haben erfreulicherweise einzelne Clubs die Initiative<br />

ergriffen und Selbsthilfe organisiert.<br />

So harren noch eine Grosszahl von Verkehrsproblemen ihrer Inangriffnahme und<br />

ihrer Lösung. Die « Automobil-Revue» macht es sich seit dreissig Jahren zur Pflicht,<br />

all diesen Angelegenheiten ihre ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Mit Befriedigung<br />

dürfen wir feststellen, dass sie in der Oeffentlichkeit als das Sprachrohr der Automobilisten<br />

anerkannt ist. Sie will aber auch der gegenseitigen Aussprache und Aufklärung<br />

im eigenen Lager dienen und hält daher alle ihre Rubriken und den vielseitigen Sprechsaal-Dienst<br />

ihren Abonnenten und Lesern offen. Sie stellt sich voll und ganz der so notwendigen<br />

Erneuerungsbewegung in der Verkehrswirtschaft zur Verfügung und ist stets<br />

bestrebt, auch in ihrem eigenen Aufbau und Inhalt mit der Zeit Schritt zu halten. Der<br />

vermehrte Bilderdienst, die Einschaltung neuer Rubriken, haben ein erfreuliches Echo bei<br />

der Leserschaft gefunden, das uns ermuntert, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumarschieren.<br />

Um den Abonnenten des Blattes auch in ihrer rein privaten und wirtschaftlichen<br />

Sphäre an die Hand gehen zu können, wird mit dem zweiten Semester <strong>1934</strong> eine fakultative<br />

Unfallversicherung eingeführt, über die an anderer Stelle dieser Ausgabe eingehend<br />

zu berichten ist. Wir hoffen, durch diesen Versicherungsdienst, der uns erhebliche<br />

neue Aufwendungen bringt, den bisherigen Freunden des Blattes und den Neuabonnenten<br />

einen weiteren praktischen Beweis unseres Dienstes am Leser zu liefern und gleichzeitig<br />

den zahlreichen Wünschen nach einer besseren Sicherstellung der Zukunft von<br />

Fahrern und Angehörigen entsprochen zu haben. Mögen uns alle durch die Einlösung<br />

des Abonnements oder die Anmeldung zur Versicherung hiefür die Bestätigung bringen!<br />

F E U I L L E T O N<br />

Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendon.<br />

Copyright by Verlag Knorr & Hirth. G.m.b.H.,<br />

München.<br />

(1. Fortsetzung)<br />

«So, so? — mit die Katzen? — Es heisst<br />

aber: mit den Katzen, Cilly.»<br />

«Hailoh, wie jeht's, oller Junge!» ertönt da<br />

eine echt berlinische Stimme. Es ist der Zirkusinspektor<br />

Friedenthal, ehemals ein bekannter<br />

Löwendompteur, der mit dem Oberstallmeister<br />

Siebert gerade des Weges<br />

kommt<br />

Verlag und Redaktion der « Automobil-Revue ».<br />

Die beiden Männer begrüssen Bux wie einen<br />

alten guten Freund und stellen ein paar<br />

Fragen nach seinem Ergehen. —<br />

«Ich komme eben vom Bahnhof und will<br />

mich jetzt erst mal ein bisschen säubern,«<br />

schliesst Bux nach einem kurzen Gespräch<br />

und geht dann mit Tom, der wieder aufgetaucht<br />

ist, davon.<br />

«Wer ist der Herr gewesen?» fragt Cilly<br />

den Inspektor gespannt.<br />

«Bux — wer sonst?»<br />

Da weiten sich Cillys Augen in masslosem<br />

Respekt. Sie schaut Bux mit offenem Munde<br />

nach und sagt endlich, fast atemlos: «Er hat<br />

sich eine ganze Weile mit mir unterhalten.»<br />

«Na. Cilly, du tust ja, als wenn du mit'nem<br />

Wie in letzter Ausgabe bereits angekündigt,<br />

hat sich unser Verlag nach gründlicher<br />

Erwägung und Prüfung der Angelegenheit<br />

mit Versicherungsfachleuten und Lesern unseres<br />

Blattes entschlossen, mit dem zweiten<br />

Halbjahr <strong>1934</strong> eine freiwillige Abonnentenversicherung<br />

einzuführen, die bereits ihre<br />

Genehmigung durch das eidg. Versächerungsamt<br />

gefunden hat.<br />

Aus einer umfangreichen Korrespondenz<br />

mit Lesern konnten wir im Laufe des Jahres<br />

ersehen, dass nur ein kleiner Teil der Automobilisten<br />

über die gesetzlich verlangte Haftpflichtversicherung<br />

hinaus, die bekanntlich<br />

mir Drittpersonen, also weder den Halter<br />

noch den Ehegefährten des Halters oder<br />

seine Blutsverwandten in auf- und absteigender<br />

Linie umfasst, gegen die zahlreichen Risiken,<br />

die mit dem Automobilbetrieb verbunden<br />

bleiben, gedeckt sind. Das Automobil hat<br />

in zahlreiche Einzel- und Kleinbetriebe Eingang<br />

gefunden, wo es zu einem unentbehrlichen<br />

Betriebsfaktor geworden ist. Viele Tausende<br />

von Fahrzeughaltern werden aber finanziell<br />

durch die Verkehrssteuern, die übrigen<br />

Betriebskosten und die obligatorische<br />

Versicherung so weitgehend beansprucht,<br />

dass es ihnen beim besten Willen kaum<br />

mehr möglich ist, weitere private Versicherungen<br />

einzugehen und dabei auch an sich<br />

selbst und die nächsten Familienangehörigen<br />

zu denken.<br />

Was einem einzelnen aber nicht möglich ist,<br />

das erleichtert eine Kollektivversicherung,<br />

weil sich durch die Zusammenfassung der<br />

Versicherten eine fühlbare Vereinfachung im<br />

Geschäftsbetrieb ergibt, die es der Gesellschaft<br />

erlaubt, mit einem Prämiensatz auszukommen,<br />

der bei einer Einzelversicherung<br />

wesentlich höher ist. Um nun die Versicherung<br />

auch wirksam zu gestalten und in ihrer<br />

fürsorglichen Funktion nicht wiederum einzuschränken,<br />

kamen wir zum Entschluss, sie<br />

so zu gestalten, dass bei einer einheitlichen<br />

und wirtschaftlich wohl tragbaren Prämie<br />

der Versicherungsabschluss nicht nur für den<br />

Abonnenten, sondern gleichzeitig für eine<br />

zweite, von ihm zu bezeichnende Person gilt.<br />

Im weitern hätte die Versicherungskombination<br />

ihren Zweck wohl kaum in dem beabsichtigten<br />

Umfang erfüllt, wenn sie sich<br />

ausschliesslich auf die Folgen von Verkehrsunfällen<br />

beschränkt hätte. Die Bedingungen<br />

des mit einer bestbekannten und leistungsfähigen<br />

schweizerischen Gesellschaft getroffenen<br />

Abkommens, die an anderer Stelle dieser<br />

Nummer in extenso veröffentlicht sind, sehen<br />

daher vor, dass das Selbstlenken, Mitfahren,<br />

sowie das Hantieren am Fahrzeug für Personen-,<br />

Lastwagen und Traktoren inbegriffen<br />

ist. Auch zahlreiche Unfallmöglichkeiten<br />

des täglichen Lebens sind einbezogen worden,<br />

die mit dem Autobetrieb in keinem Zu-<br />

König gesprochen hättest,» neckt der Oberstallmeister<br />

die Kleine.<br />

Bux aber hat unterdessn schon sein gemütliches<br />

Heim betreten, — seine eigene Wohnung,<br />

in der man in Mailand wohnen kann<br />

oder in Habana oder in Posemuckel, ohne<br />

deshalb seinen Wohnsitz dort haben zu müssen,<br />

— seine Wohnung, deren Erwähnung<br />

den berühmten Clown und Dresseur bei<br />

Herrn Major von Prastelny in den Verdacht<br />

eines Hochstaplers gebracht hat: seinen grünen<br />

Wohnwagen!<br />

Am nächsten Morgen — es war am 1. April<br />

— prangte an allen Plakatflächen ein<br />

grosses buntes Bild, das einen Clown inmitten<br />

einer Tierschar zeigte; und die Aufschrift:<br />

INSERTIONS-PREISt Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen ans dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />

Inseratenschluss 4 Tnne vor Erscheinen der Nummern<br />

Fakultative Abonnenten-Unfallversicherung.<br />

sammenhang stehen. Unfälle in Haus und<br />

Hof, bei Bergwanderungen, ja selbst beim<br />

Skifahren fallen alle unter die Wirkung unserer<br />

Abonnentenversicherung.<br />

Wenn wir bereits erklärten, die damit verbundenen<br />

finanziellen Leistungen seien sehr<br />

wohl für jedermann tragbar, so wird das angesichts<br />

des zum normalen <strong>Zeitung</strong>sabonnementspreise<br />

hinzukommenden Aufschlages<br />

von 20 Fr. im Jahr, der also<br />

einer Ausgabe von 20 Rp. pro versicherte<br />

Person und pro Woche<br />

entspricht, wohl kaum bestritten werden.<br />

Trotzdem bietet die Versicherung an Entschädigungen<br />

die Höchstsummen, die überhaupt<br />

gesetzlich für solche Abkommen in<br />

Kombination mit einem <strong>Zeitung</strong>sabonnement<br />

zulässig sind. Der Einzug des Zuschlages<br />

kann natürlich bei unserm Abonnementssystem<br />

des Postversandes nicht wöchentlich erfolgen,<br />

doch erleichtern wir die Zahlung weitgehend<br />

dadurch, dass Abonnementsbetrag samt Versicherungsaufschlag<br />

überall da, wo nicht<br />

ganz oder halbjährliche Vorausbezahlung erfolgt,<br />

in vierteljährlichen Raten- von 7 Fr. 50<br />

per Nachnahme erhoben werden.<br />

Auch den der Schweiz. Unfallversieherungsanstalt<br />

in Luzern (Suival) unterstellten Lesern bedeutet unser<br />

Abkommen eine wertvolle Ergänzung ihrer Versicherung,<br />

indem bekanntlich die Nichtbetriebsunfälle<br />

dort teilweise ausgeschlossen sind. Ferner kann die<br />

obligatorische Betriebsversicherung nicht beansprucht<br />

werden, wenn es sich beispielsweise um aussergeschäftliches<br />

Autclenken an einem Sonntag oder sonstigen<br />

Feiertag handelt, die der Wagenlenker nicht<br />

im Auftrage des Dienstherrn macht. Weiterhin sind<br />

manche Berufsgruppen, so z. B. die Herrschaftschauffeure,<br />

welche offiziell zu den privaten Dienstboten<br />

gezählt werden, überhaupt nicht der Suva!<br />

angeschlossen. Diese Institution kommt andererseits<br />

nur für 80% des Lohnausfalles während der<br />

dem Unfall folgenden Heilungszeit auf. Mit unserer<br />

Versicherung ist es möglich, den dadurch entstehenden<br />

Ausfall zu decken.<br />

Wir wissen, dass die Abonnentenversicherung<br />

zwar der Mehrzahl unserer Leser eine<br />

willkommene Gelegenheit für eine Versicherungsfürsorge<br />

bieten wird, andern Abonnenten<br />

dagegen nichts Neues bringt, weil diese<br />

in der Lage sind, sich weitgehend durch<br />

eigene Versicherungen zu schützen. Daher<br />

wurde unsere Kombination als<br />

fakultative Versicherung<br />

aufgenommen, ohne an der bisherigen Erscheinungsweise,<br />

am Inhalt oder der Aufmachung<br />

der « A.-R.» irgend etwas zu ändern.<br />

Wir wollen keineswegs ein Versicherungsblatt<br />

werden, dem die Versicherung fast<br />

Hauptzweck ist, sondern nur vielen hundert<br />

Freunden unseres Blattes durch die Zusammenfassung<br />

aller Anmeldungen zu einer Versicherung<br />

verhelfen, wie sie der einzelne unter<br />

gleichen Bedingungen nie abschliessen<br />

könnte. Dabei bietet uns die Vertragsgesellschaft<br />

Gewähr für korrekte, wohlwollende<br />

und prompte Erledigung der Schadenfälle.<br />

Noch diese Woche werden unseren Lesern<br />

die Abonnementsnachnahmen für das zweite<br />

Halbjahr zugehen. Ihr beigegeben findet sich<br />

eine Anmeldung für den Beitritt zur Versicherung,<br />

nach deren Empfang vom Verlag<br />

aus der Versicherungszuschlag bis Ende dieses<br />

Jahres, resp. für ein Vierteljahr eingezogen<br />

und für die Zustellung der Versicherungsbestätigung<br />

gesorgt wird. Die mit diesem<br />

Abkommen für uns bedingte Mehrarbeit<br />

und neuen Aufwendungen nehmen wir gerne<br />

auf uns, wenn wir damit nur einer möglichst<br />

grossen Zahl von Abonnenten einen weiteren<br />

Dienst erweisen können, um auf diese Weise<br />

die bisherigen Beziehungen zwischen Verlag<br />

und Abonnent noch enger zu gestalten.<br />

Der Verlag der Automobil-Revue.<br />

Nel Circo Kreno:<br />

BUX<br />

il piü celebre del mondo<br />

verkündete den Mailändern, dass der berühmte<br />

Clown von heute ab in dem grossen<br />

Zirkus auftreten werde. —<br />

Schon um 8 Uhr morgens begann Bux in<br />

dem grossen Chapiteau (Zeltzirkus) zu proben.<br />

Bei der ersten seiner zwei Nummern<br />

waren alle seine Tiere, ausser der Tigerin<br />

Judith, beschäftigt. Alles klappte vorzüglich;<br />

nichts Hess erkennen, dass die Tiere seit<br />

Wochen nicht mehr gearbeitet hatten.<br />

Als Bux schon bei dem Schlusstrick dieser<br />

Nummer war, trat unter die wenigen Artisten,<br />

die als Zuschauer der Probe um die Arena


Bergrennen Rheineck-Walzenhausen<br />

Der erste Berglauf für die nationale Meisterschaft <strong>1934</strong> bringt reiche sportliche Ausbeute.<br />

H. Ruesch fährt auf Maserati beste Tageszeit O. Zwimpfer erzielt auf Chrysler einen neuen<br />

Tourenwagenrekord, U. Maag auf Bugatti ist in neuer Rekordzeit Schnellster der Kategorie<br />

Sportwagen.<br />

Das Bergrennen in der Ostmark unseres<br />

Landes hat, solange wir uns erinnern können,<br />

stets gehalten, was es versprach; und<br />

so ist es für die grosse Mehrzahl der aktiven<br />

schweizerischen Fahrer eigentlich eine<br />

Selbstverständlichkeit, diese Veranstaltung<br />

mit an erster Stelle in ihr Programm aufzunehmen.<br />

Auch die immer zahlreicher sich<br />

einfindende Zuschauerschar von nah und<br />

fern kommt immer auf ihre Rechnung und<br />

fühlt sich inmitten der dortigen sportfreudigen<br />

und gastfreundlichen Bevölkerung recht<br />

wohl, besonders wenn sich die Gegend, wie<br />

heute, wieder in ihrem besten Sonntagsstaate<br />

zeigt. Die Organisation ist auf Einfachheit<br />

abgestellt, dafür um so solider, die Beziehungen<br />

zwischen Fahrer, Veranstaltern und<br />

übrigen Offiziellen sind kameradschaftlich<br />

und herzlich, und man ist in Walzenhausen<br />

und derenden gut aufgehoben, alles Voraussetzungen<br />

für ein hundertprozentiges sportliches<br />

Week-end!<br />

Trotzdem stand die diesjährige Wiederholung<br />

bis vor wenigen Wochen noch in<br />

Frage und eine nicht gerade durchwegs erbauliche<br />

Vorgeschichte hätte uns alle beinahe<br />

um den flotten Tag gebracht. Einmal machten<br />

sich pessimistische Stimmen innerhalb der<br />

organisierenden Sektion geltend, welche von<br />

einer gewissen Renn- oder vielmehr Organisationsmüdigkeit<br />

zeugten, dann machte die<br />

st. gallische Regierung unerwartet einige<br />

Schwierigkeiten. Die Erlaubnis zur Durchführung<br />

des Rennens auf st. gallischem Boden<br />

Hess bis knapp zwei Wochen vor dem<br />

Austrag auf sich warten, und als sie endlich<br />

eintraf, war sie von dem recht sonderbaren<br />

Ratschlag begleitet, man möchte in späteren<br />

Jahren auf eine Wiederholung der Veranstaltung<br />

verzichten, da die Automobiltechnik ja<br />

bereits einen so hohen Stand erreicht habe,<br />

dass weitere Rennen kaum mehr etwas verbessern<br />

könnten! Die hohe Meinung der Regierung<br />

über die konstruktive Seite des Autofaches<br />

in allen Ehren, aber das Argument<br />

vermag um so weniger zu überzeugen, als<br />

heute noch die Rennerfahrungen den Autoindustriellen<br />

und Konstrukteuren wertvolle<br />

Ergebnisse und Fingerzeige liefern. Ob für<br />

diese Stellungnahme die Stimmung einiger<br />

Miespeter mitverantwortlich war, die sich<br />

über die Störung der Sonntagsruhe beklagen,<br />

mag dahingestellt bleiben. Wenn diese<br />

Leute 50 Sonntage im Jahr nach ihrer Fasson<br />

feiern können, dann dürfen sie schon<br />

mit Rücksicht auf die vielen Gewerbetreibenden<br />

und die dortige Hotellerie, die aus der<br />

Veranstaltung doch allerlei Nutzen ziehen,<br />

einen einzigen Feiertag für den Autosport<br />

opfern!<br />

Glücklicherweise obsiegte aber auch dieses<br />

Mal die positive Richtung, die mit traditioneller<br />

Sportsfreude und uneigennütziger<br />

Arbeitswilligkeit das Heft in die Hand nahm<br />

und die einmal in Angriff genommene Arbeit<br />

auch zum guten Ende führte. Die appenzellischen<br />

Behörden und vorab die Gemeinde<br />

Walzenhausen stehen übrigens auf anderem<br />

Boden und der dortige Gemeindevertreter<br />

wusste die Bedeutung des Rennens für die<br />

anliegenden Ortschaften anlässlich seiner<br />

Ansprache am Bankett ins richtige Licht zu<br />

rücken. Wie wir hören, so würde die Konkurrenz<br />

auch dann weiterhin ausgetragen,<br />

wenn St. Gallen auf seinem altvaterischen<br />

Standpunkt beharren sollte, indem dann der<br />

Start einfach nach Thal verlegt werden<br />

könnte. Bis nächstes Jahr haben sich aber<br />

hoffentlich die Ansichten etwas geändert und<br />

die massgebende Behörde vielleicht auch<br />

etwas verjüngt! Auf alle Fälle hat der Sonntag<br />

den Optimisten rechtgegeben.<br />

Das Training<br />

wickelte sich nicht gerade unter den idealsten<br />

Witterungsverhältnissen ab, indem Nebel,<br />

Regen und eine tüchtig durchnässte<br />

Strasse die Aufgabe der Fahrer wesentlich<br />

erschwerte. Es hat dann auch nicht an kleineren<br />

Intermezzis gefehlt, die verschiedene<br />

Reparaturen zur Folge hatten. Es ging aber<br />

durchwegs mit Sachschaden ab, der glücklicherweise<br />

in den meisten Fällen noch rechtzeitig<br />

behoben werden konnte. Ganz übel<br />

hat das Pech allerdings dem Schaffhauser<br />

Rampinelli mitgespielt, der nach einem vielversprechenden<br />

Saisonanfang am Kesselberg<br />

frischfröhlich nach Rheineck gezogen war.<br />

Da die Strasse durch einen havarierten Wagen<br />

teilweise blockiert war, so konnte Rampinelli,<br />

der in vollem Schuss dem Ziel zufuhr,<br />

seine Maschine nicht rechtzeitig abbremsen<br />

und kollidierte daher recht unsanft<br />

mit einer Hausecke. Das Resultat war ein<br />

arg mitgenommenes Chassis, das einer sorgfältigen<br />

und zeitraubenden Reparatur unterzogen<br />

werden muss, so dass ein Start am<br />

Bis 1100 cc.<br />

1500—2000 cc<br />

2000—3000 cc<br />

3000—5000 cc.<br />

Bis 1100 ce.<br />

1100—1500 cc.<br />

1.<br />

2.<br />

Solo<br />

Solo<br />

Solo<br />

Solo<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

1.<br />

2.<br />

Solo<br />

Solo<br />

X.<br />

2.<br />

3.<br />

Solo<br />

G. Sanfelice<br />

„Julon"<br />

P. Müller<br />

Ch. Kautz<br />

J. Studer<br />

Ü. Pilloud<br />

H. Gübelin<br />

H. Pfäffli<br />

F. Locher<br />

H. Streb<br />

E. Sohmid<br />

0. Zwimpfer<br />

E.Ryi<br />

U. Maag<br />

H. Kessler<br />

M. Christen<br />

H. Hucsch<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 54<br />

TOÜRENWAGEN:<br />

Exp. Fiat-Ballila<br />

Ford<br />

Etp. Adler<br />

Amat. A.C.<br />

Exp. Ansaldo<br />

Amat. Fiat<br />

Exp/ Plymouth<br />

Chrysler<br />

Bugatti<br />

Amat. Chrysler<br />

Bugatti<br />

Exp. Chrysler<br />

Sonntag leider gar nicht in Frage kam. Der<br />

Pechvogel hat wenigstens das Glück, selbst<br />

einer anerkannten Garage vorzustehen, so<br />

dass die Instandstellung der Maschine nicht<br />

so schwer ins Gewicht fällt.<br />

Im übrigen wurden trotz der aufgeweichten<br />

und stellenweise «lebendigen > Piste<br />

Zeiten gefahren, die ein ganzes "Schock neuer<br />

Rekorde voraussehen Hessen und auch der<br />

bisherigen besten Tageszeit das Lichtlein<br />

auszublasen schienen.<br />

Das Rennen<br />

selbst wies mit 38 Nennungen, wovon 14 auf<br />

die Touren-, 14 auf die Sport- und 9 auf die<br />

Rennwagen entfielen, eine ausgezeichnete<br />

Besetzung auf. Fast alle letztjährigen Konkurrenten,<br />

dazu die jüngste Garde unter den<br />

Fahrern und einige treue Gäste aus dem benachbarten<br />

Deutschland und Oesterreich,<br />

hatten sich für den ersten Berglauf der Saison<br />

eingefunden. Im übrigen warteten die<br />

Organisatoren mit einigen Bereicherungen<br />

des Programmes auf, die vorteilhaft zu einer<br />

dauernden Institution werden könnten. Bestimmt<br />

war der Anfang recht zufriedenstellend.<br />

Da war einmal die Autoschau als Einleitung<br />

zum Rennen selbst, wobei ein stattlicher<br />

Korso neuer Wagen der verschiedensten<br />

Marken bergauf und -abwärts paradierten.<br />

Dann sorgte eine Lautsprecheranlage<br />

mit mehreren Stationen für die fortlaufende<br />

Orientierung des Publikums über den Stand<br />

des Rennens und füllte auch die wenigen und<br />

fast unvermeidlichen kurzen Kunstpausen<br />

mit allerlei Kurzweil aus. Diese Reportage<br />

längs der Rennstrecke kommt einem weitgehenden<br />

Bedürfnis entgegen und kann unter<br />

Heranziehung weiterer technischer Hilfsmittel<br />

noch sehr gut ausgebaut werden. Etwas<br />

weniger populär dürfte der erste Versuch<br />

gewesen sein, ein bescheidenes Eintrittsgeld<br />

von den Zuschauern zu erheben. Immerhin<br />

ist die Mehrzahl der Besucher gerne mit den<br />

paar Batzen herausgerückt. Schliesslich<br />

Die Resultate des Rheineck-Walzenhausen-Rennens.<br />

Klasse Bang Fahrer Marke Zeiten Bemerkungen<br />

Ueber 5000 cc.<br />

Bis 1100 ce. 1.<br />

2.<br />

3.<br />

1100—1500 cc. Solo<br />

Solo<br />

2000—8000 cc. Solo<br />

3000—5000 cc. 1.<br />

2.<br />

Ueber 5000 cc. Solo<br />

2000—3000 cc.<br />

A. Frey Exp.<br />

W. Wustrow „<br />

H. Schumacher „<br />

E. Schneider „<br />

Frau Stürzinger Amat.<br />

ü. Maag Exp v<br />

H. Stuber „<br />

Frl. Orteüi „<br />

R. Itten „<br />

SPORTWAGEN:<br />

RENNWAGEN:<br />

Exp. E. R.-Kompr.<br />

Maserati-Kpr.<br />

Maserati-Kpr.<br />

Aston-Martin<br />

Maserati-Epr.<br />

7.39,0<br />

7.59,8<br />

8.10,6<br />

6.40,2<br />

6.25,4<br />

7.06,0<br />

6.04,8<br />

6.35,8<br />

6.39,8<br />

6.41,2<br />

6.56,4<br />

5.58,2<br />

Fiat-Siata 6.28,4<br />

M. G. Kompr. 6.33,0<br />

B. M. W. 7.37,2<br />

Derby Kompr.. 6.40,4<br />

Bugatti 7.23,2<br />

Bugatti-Eompr. 5.19,8<br />

Alfa-Romeo-K. 5.22,0<br />

Plymouth 6.28,8<br />

Chrysler 6.01,8<br />

6.57,8<br />

5.14,0<br />

5.14,6<br />

6.11,6<br />

5.08,8<br />

Neuer Klassenrekord<br />

Bester Tourenwagen-Amat.<br />

Neuer Klassenrekoru.<br />

Neuer Klassen- u. Kat.-Rekord.<br />

Std.-Mittel: 65,3 km.<br />

Neuer Klassenrekord.<br />

Bester Sportwagen-Amateur.<br />

Neuer Klassen- u. Kat.-Rekord.<br />

Std.-Mittel: 73,1 km.<br />

Neuer Klassenrekord.<br />

Beste Damenzeit.<br />

Neuer Klassenrekord.<br />

Neuer Klassenrekord.<br />

Beste Zeit der Rennwagen n. de;<br />

Tages. Std.-Mittel: 75,7 km<br />

dürfen die Organisatoren, die keine Mühe<br />

und Kosten scheuen, wohl einen kleinen Beitrag<br />

des Publikums an die sehr erheblichen<br />

Aufwendungen erwarten, und zwar um so<br />

eher, als für andere sportliche Anlässe zum<br />

Teil Preise angesetzt werden, die im Vergleich<br />

zum hier erhobenen Eintritt geradezu<br />

als Luxus erscheinen. Die Konkurrenz in den<br />

drei Kategorien wickelte sich in annehmbarer<br />

Zeit und ohne jeglichen IJnfall ab. Freilich<br />

ist das weniger das Verdienst einer Anzahl<br />

unvorsichtiger Zuschauer, die trotz allen<br />

gutgemeinten Ratschlägen und Anweisungen<br />

der diensteifrigen Streckenbewachung<br />

gerade immer dann die Strasse glaubte benützen<br />

oder gar überqueren zu müssen, wenn<br />

ein Wagen im Anzug war. Durch dieses Verhalten,<br />

das an eine üble Gewohnheit des<br />

Hühnervolkes erinnert, wurden leider wiederum<br />

einige Konkurrenten behindert, indem<br />

sie einmal von ihrer eigentlichen Aufgabe<br />

abgelenkt wurden und zum anderen dadurch<br />

an ausschlaggebender Zeit einbüssten. Im<br />

übrigen hat die renntechnische Organisation,<br />

vorab die Zeitabnahme, der Start, die Zielkontrolle<br />

und last not least der Pressedienst<br />

zur besten Zufriedenheit funktioniert. Die<br />

Serie der<br />

Tourenwagen<br />

wurde gleich mit einem neuen Klassenreiord eröffnet,<br />

indem Sanfelioe mit seinem Fiat Ballila mit<br />

erheblichem Zeitvorsprung durchs Ziel ging. In<br />

•den folgenden Gruppen lernte man eine Keihe von<br />

Fahrern kennen, die zum ersten Male im Rennsport<br />

ihr Glück versuchten und dabei recht erfreuliche<br />

Resultate zeitigten. Hier zeigt sich einmal mehr<br />

die Nützlichkeit der Beibehaltung einer Tourenwagenkategorie,<br />

die bekanntlich eine Sonderheit des<br />

schweizerischen Rennreglementes geblieben ist, indem<br />

bei fast allen ausländischen Rennen nur mehr<br />

in der Sport- und Rennu'agenklasse gestartet wird.<br />

Solange mit einem Tourenwagen in separater<br />

Gruppe konkurriert werden kann, besteht für Automobilisten,<br />

die sich gerne einmal im Rennsport versuchen<br />

möchten, vielmehr Anreiz und auch «rute<br />

Aussicht, ehrenvoll abzuschneiden. Wer dann auf<br />

Grund einiger Erfahrungen das Zeug für einen<br />

Rennfahrer in sich fühlt, wird rieh viel leichteT zur<br />

Anschaffung eines hiefür besonders geeigneten Wagens<br />

enfcschliessen, als wenn er von Anfang an<br />

einen solchen Versuch auf ausgesprochenen Sportund<br />

Rennmaschinen unternehmen müsste, der sich<br />

eventuell als recht kostspieliges Experiment erweisen<br />

könnte. Unter den « Erstlingen » gelang es H.<br />

Strub, auf Chrysler, gleich einen Sieg unter den<br />

Amateuren seiner Klasse einzuheimsen und dies in<br />

einer beachtlichen Zeit. Gübelin zeigte in der nämlichen<br />

Klasse, was den Experten vom Amateur •unterscheidet<br />

und unterbot, um die Demonstration<br />

recht eindrücklich zu gestalten, seinen eigenen<br />

Klassenrekord um volle 9 Sekunden. Man sollte<br />

wirklich meinen, dass auch einem Plymouth Leistungsgrenzen<br />

gezogen sind, aber eben, der Routinier<br />

findet immer wieder einen Vorteil, man möchte fast<br />

sagen Trick, in seiner Fahrtechnik heraus, um die<br />

durch die Maschine gebotenen Möglichkeiten immer<br />

noch besser auszunützen. Wenn Pfäffli, der an<br />

zweiter 'Stelle einkam, durch den letztjährigen Tourenwagen-Meister<br />

auch erheblich distanziert wurde,<br />

so tut das anderseits seinem Renndebut in Rheineck<br />

keinerlei Abbruch und er darf mit seiner Zeit<br />

wohl zufrieden sein. In der Gruppe bis zu 3 Liter<br />

hatte Studer, auf Ansaldo, leider keine Gelegenheit,<br />

sich mit einem ernsthaften Gegner zu messen, doch<br />

hätte es von dritter Seite allerlei Anstrengungen<br />

bedurft, um sein Resultat zu unterbieten. Den<br />

Schlusseffekt der Kategorie brachte einmal mehr<br />

O. Zwimpfer, der dieses Jahr bereits die Absicht<br />

kundgab, sich vom aktiven Rennsport zurückzuziehen<br />

und dies sage und schreibe mit dem Hinweis<br />

auf das Alter. Dabei zeigt er immer wieder durch<br />

neue Bestleistungen, dass er sich füglich noch mit<br />

allen messen kann und weder er, noch sein 8-ZyIinder<br />

Chrysler, der nun schon zahlreiche Rennen und<br />

viele tausend Kilometer auf der Aktivseite hat,<br />

auch nur im geringsten irgendwelche c Alterserscheinungen<br />

» erkennen lassen. Mit 5' 58,2" fuhr<br />

er nicht nur die kürzeste Zeit aller Tourenwagen,<br />

sondern entthronte sogar noch den von Scheibler<br />

auf Bugatti aufgestellten Rekord. Das war eine<br />

Glanzleistung, die wirklich ihresgleichen sucht!<br />

(Fortsetzung auf Seite 6.)<br />

herumstanden, Jack Benson. Dieser Artist,<br />

der beim Zirkus einen Cowboy-Akt vorführte,<br />

stammte aus dem Staate Mississippi<br />

und hatte offenbar ein wenig Negerblut in den<br />

Adern; die Augen und die Fingernägel verrieten<br />

es. Und als dieser Jack Benson nun die<br />

ganz eigenartige Dressurnummer von Bux<br />

betrachtete, fiel ihm etwas ein:<br />

Vor einigen Monaten hatte er in einem in<br />

New Orleans erscheinenden Blatte, von dem<br />

ihm gelegentlich durch seine dortigen Verwandten<br />

ein paar Nummern zugesandt wurden,<br />

den Bericht über einen sensationellen<br />

Prozess gelesen. Der eines schweren Verbrechens<br />

Angeklagte war in diesem Prozess<br />

ein Artist gewesen, — ein Clown, der mit<br />

dressierten Tieren arbeitete. Jack Benson erinnerte<br />

sich zwar nicht mehr an den Namen<br />

des angeklagten Artisten, aber er entsann<br />

sich genau, dass der seltsame Dressur-Akt,<br />

den der Angeklagte bis zu seiner Verhaftung<br />

allabendlich in einem grossen Variete in New<br />

Orleans vorgeführt hatte, in dem geschwätzigen<br />

<strong>Zeitung</strong>bericht beschrieben gewesen. Und<br />

jener Dressurakt hatte eine verdächtige<br />

Aehnlichkeit mit dem, was Jack Benson jetzt<br />

bei Buxens Probe vor sich sah.<br />

Noch ein paar Minuten beobachtete Benson<br />

die Arbeit von Bux und seinen Tieren. Dann<br />

liess ihm die Neugier keine Ruhe mehr. Er<br />

eilte, gefolgt von seinem Hund, aus dem Chapiteau<br />

und hielt Umschau nach dem Neger<br />

Tom. Er traf ihn im Eingang zum Aufsitzraum<br />

und sprach ihn sofort an: «Hailoh, du!<br />

Sag mal, wart ihr im vorigen Herbst mit<br />

eurer Nummer in New Orleans?»<br />

«Jawohl, da waren wir auch,» gab Tom<br />

arglos zurück. «Mister Bux hat dort aber<br />

nicht im Zirkus, sondern im Variete gearbeitet.»<br />

«Aha! — War Mister Bux dort nicht in<br />

einen unangenehmen Prozess verwickelt?»<br />

Tom stutzte einen Augenblick. Dann aber<br />

aber sagte er scheinbar gleichgültig: « Ich<br />

weiss nicht, was Sie meinen», und drehte<br />

Jack Benson den Rücken zu.<br />

«Why! Very stränge! » murmelte Benson<br />

durch die Zähne und schlenderte sinnend<br />

weiter.<br />

Als Bux die Probe seiner ersten Nummer<br />

beendet hatte,, wurde der grosse Zentralkäfig<br />

aufgebaut, der den ganzen Raum der<br />

zu einer grossen Arena vereinten drei Manegen<br />

einnahm. Dann liess der Dompteur<br />

Montez seine aus sechzehn Tigern bestehende<br />

Gruppe durch den Laufkäfig hineintreiben,<br />

trat unter die umherspringenden<br />

Raubtiere und jagte sie mit Peitschenknallen<br />

auf ihre Postamente, die in gleichmässigen<br />

Abständen an dem Rundgitter verteilt<br />

waren.<br />

Ausserhalb des Zentralkäfigs standen Direktor<br />

Kreno und. Bux beisammen.<br />

«Fertig?» rief Bux dem Dompteur zu. '-<br />

«Jawohl!»<br />

«Sie wissen, Bux», sagte der Direktor<br />

warnend, «dass die Gruppe jetzt anders zusammengesetzt<br />

ist als vor zwei Jahren, als<br />

Sie bei mir arbeiteten. Wenn Ihre Judith<br />

Herrn Montez angreift oder mit den andern<br />

Katzen Beisserei anfängt... Sie tragen die<br />

volle Verantwortung.»<br />

«Selbstverständlich, Herr Direktor.» Bux<br />

wendete sich wieder dem Dompteur zu:<br />

«Also pass auf, Montez: Wenn Judith hereinkommt,<br />

wird sie ganz von selbst auf das<br />

freie Postament springen. Sie greift bestimmt<br />

keins von deinen Tieren an, und die<br />

werden sich auch nicht so leicht an Judith<br />

heranwagen. Du hast also während deiner<br />

Nummer nur ab und zu so zu tun, als ob du<br />

Judith zum Mitarbeiten treiben wolltest.<br />

Dann wird sie dich fürchterlich anfauchen<br />

und nach dir schlagen. Dann lässt du sie<br />

wieder in Ruhe und tust so, als mit ihr eben<br />

nichts zu machen wäre. Zum Schluss deiner<br />

Nummer, wenn du deine Tiger wieder aus<br />

dem Käfig treibst, machst du mit Judith wieder<br />

dasselbe Theater. Sie wird absolut nicht<br />

den Käfig verlassen wollen. Du tust ratlos,<br />

und nach einem kurzen Wortwechsel mit<br />

mir komme ich, als Herr aus dem Publikum,<br />

in den Käfig, um mein eHil mit Judith zu versuchen!»<br />

«Bien compris!c sagte Montez. Aber die<br />

Sache war ihm doch nicht recht geheuer.<br />

«Also los, Tom!» rief Bux nach dem Reitergang<br />

zu. «Lass Judith rein!»<br />

Noch ein paar Augenblicke vergingen.<br />

Dann jagte- Judith durch den Laufkäfig heran,<br />

stürzte sich mit lautem Gebrüll in den<br />

Zentralkäfig und blieb in dessen Mitte, mit<br />

erhobenem Haupte um sich blickend, stehen.<br />

Eine grosse Unruhe über das Eindringen der<br />

unbekannten riesigen Tigerin ergriff sofort<br />

die anderen Tiere. Aber Judith kümmerte<br />

sich neiht darum. Sie hatte das letzte freie<br />

Postament schon erspäht, sprang mit einem<br />

Satz hinauf und blieb ruhig undi brav, wie<br />

es Bux vorausgesagt hatte, dort sitzen.<br />

Dompteur Montez begann nun mit seinen<br />

Tieren zu proben. Doch die ungewohnte Anwesenheit<br />

von Judith beunruhigte die übrigen<br />

Tiger so sehr, dass sie nicht recht bei<br />

der Sache waren.<br />

«Sie werden die Nummer heute abendl<br />

noch nicht machen können», sagte irektor<br />

Kreno. «Das sehe ich schon.»<br />

«Ja, wir werden noch ein- oder zweimal<br />

proben müssen, Herr iDrektor», stimmte Bux<br />

ihm bei.<br />

«Also passen iSe gut auf, dass kein Unheil<br />

geschieht!» Der Direktor wandte sich<br />

zum Gehen, sah aber plötzlich im Hintergrund<br />

des Reiterganges die kleine Cillo<br />

Berndt und rief freundlich: Na, komm nur<br />

her, Cillyic Und zu Bux gewendet fuhr er<br />

fort: «Das kleine Töchterchen von Bern und<br />

Berna ist ganz verrückt nach Raubtierdressuren.<br />

Bei jeder Probe drückt sie sich irgendwo<br />

im Hintergrund herum.»<br />

(Fortsetzung folgt.)


N°54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Italien triumphiert in Montlhery<br />

Chiron gewinnt den Grossen Preis von Frankreich. — Die Scuderia Ferrari belegt<br />

die drei ersten Plätze. — Alle deutschen Wagen ausgefallen. — Unerhörter Kamp!<br />

um die europäische Vorherrschaft im Autosport.<br />

Dieser Grosse Preis von Frankreich geht<br />

als ein Ereignis von überragender Bedeutung<br />

in die Geschichte des internationalen Autosportes<br />

ein. Man muss zwei Jahrzehnte zurückblättern,<br />

um ein Rennen von ähnlicher<br />

Wichtigkeit wie diesen Grand Prix vom letzten<br />

Sonntag zu finden. Die gesamte Sportwelt<br />

Europas fieberte dem Ausgang dieses<br />

Kampfes entgegen, der die neuen Rennmaschinen<br />

Deutschlands den bewährten italienischen<br />

und französischen Kräften gegenüberstellte.<br />

Rund dreieinhalb Stunden lang<br />

tobte über die 12,5 km lange Bahn von Montlhery<br />

am Sonntag eine gigantische Schlacht,<br />

die eine weit über 100,000 Zuschauer zählende<br />

Menschenmenge verfolgte. Selten noch<br />

hat ein Rennen mit einem überraschenderen<br />

Resultat geendet. Die Erfahrung hat über den<br />

kühnen Wagemut zu Neuerungen triumphiert:<br />

die Scuderia Ferrari, in unzähligen harten<br />

Kämpfen auf allen Pisten Europas erprobt,<br />

hat ihren grössten Erfolg dieses Jahres errungen.<br />

Drei rote Wagen stellten sich zum<br />

Start, und die gleichen drei Maschinen belegen<br />

auch die ersten Plätze des auf vier<br />

Mann zusammengeschrumpften Gesamtklassements!<br />

Deutschland, dessen Start mit ungeheurer<br />

Spannung erwartet wurde, hat dieses<br />

Mal die romanische Vorherrschaft noch<br />

nicht gebrochen. Die italienischen Löwen<br />

zeigten ihre Krallen, und das Ergebnis spricht<br />

deutlich für die Kraft des südländischen<br />

Rennstalles, der auch den schwersten Angriffen<br />

zu trotzen weiss. Das Ergebnis von<br />

Montlhery ist jedenfalls sportlich und technisch<br />

eine Sensation, und wenn man auch<br />

die Härten dieses 500-km-Rennens nicht<br />

übersah, so rechnete man doch in weiten<br />

Kreisen mit einem bedeutend besseren Ab-<br />

< schneiden der deutschen Wagen. Die romanische<br />

Vorherrschaft ist für dieses Mal noch<br />

nicht erledigt, und was in Deutschland<br />

nach dem Eifelrennen etwas allzu schnell<br />

verkündet wurde, bleibt fernerhin zu beweisen.<br />

Deutschlands Stunde hatte noch nicht<br />

geschlagen. Vielleicht wird das Resultat des<br />

Grossen Preises von Deutschland dann ein<br />

etwas anderes Gesicht zeigen.<br />

Das Training.<br />

Das Training zum Grossen Preis von<br />

Frankreich liess keine entscheidenden<br />

Schlüsse auf den Ausgang des Rennens zu.<br />

Die deutschen Maschinen zeigten sich, wie<br />

man erwartet hatte, ausserordentlich schnell<br />

und stellten mehrmals neue Rundenrekorde<br />

auf. Da jedoch das Training meistens nur<br />

Fahrten über relativ kurze Strecken brachte,<br />

konnten die Wagen auf ihre Ausdauer nicht<br />

geprüft werden, so dass man über ihre Leistungsfähigkeit<br />

dennoch im unklaren blieb.<br />

Während sich die Deutschen sehr abmühten<br />

und alles daran setzten, möglichst schnell<br />

über die Bahn zu kommen, verhielten sich<br />

die romanischen Marken meistens ruhig.<br />

Kein Konkurrent von Alfa Romeo, Bugatti<br />

und Maserati kam ganz an die Spitzenleistungen<br />

der deutschen Wagen heran. Man<br />

merkte deutlich die Tendenz, die Wagen auf<br />

keinen Fall zu stark zu beanspruchen. Das<br />

Training vom Donnerstag ergab bereits einen<br />

neuen Rundenrekord, Stuck fuhr auf<br />

einem P-Wagen die schnellste Runde in<br />

5 Min. 6 Sek. Nur zum Vergleich sei erwähnt,<br />

dass Nuvolari letztes Jahr die schnellste<br />

Runde mit 5 Min. 19 Sek. drehte. Die neuen<br />

Wagen sind jedenfalls im Verhältnis zum<br />

letzten Jahre bedeutend schneller geworden.<br />

Am Donnerstag waren bereits alle Mannschaften<br />

eifrig an der Arbeit. Alfa Romeo<br />

trainierte mehrere Stunden lang, auch die<br />

weissen Wagen der Auto-Union kreisten auf<br />

der Bahn, und die am Mittwoch wieder in<br />

Paris eingetroffenen Mercedes-Benz-Wagen<br />

traten am Donnerstag ebenfalls erneut in<br />

Erscheinung. Sehr verhalten zeigte sich Bugatti,<br />

die « unbekannte Grosse », der über die<br />

Trainingsresultate auch nichts verlauten<br />

Hess.<br />

Besondere Schwierigkeiten bereiteten den<br />

Deutschen die Steilwände des Autodroms.<br />

Die Fliehkraft drückte die Wagen jeweils bis<br />

an den oberen Rand der steilen, haushohen<br />

Wände. Die Fahrer hatten deshalb anfangs<br />

mit Schwindelgefühl zu kämpfen, und Stuck<br />

empfand in der Kurve immer einen sehr hinderlichen<br />

Druck auf den Magen. Die Franzosen<br />

und Italiener kennen die Montlhery-<br />

Bahn bereits von früher her und waren deshalb<br />

an diese unheimlichen Kurven gewöhnt.<br />

Der Freitag brachte einen neuen Rundenrekord.<br />

Von Brauchitsch erreichte mit dem<br />

Mercedes-Benz-Traningswagen 5 Min. 5 2 / 5<br />

Sek. Bugatti war am Freitag nicht zu sehen,<br />

dafür bereitete Alfa Romeo den Deutschen<br />

eine etwas peinliche Ueberraschung. Chiron<br />

drehte an diesem Tage über wenige Runden<br />

einmal voll auf, und dabei zeigte es sich, dass<br />

die italienischen Wagen auch in der Geschwindigkeit<br />

an die deutschen herankommen<br />

können. Mit 5 Min. 8 Sek. fuhr Chiron<br />

die beste Runde. Es gab mehr als einen<br />

deutschen Fachmann, der nach diesem Training<br />

von Alfa Romeo Bedenken über einen<br />

Sieg der weissen Wagen hatte. Der Samstag<br />

sah noch einmal alle Fahrer auf der Bahn,<br />

doch beschränkten sie sich auf eine letzte<br />

Ueberprüfung der Wagen, ohne allzusehr zu<br />

forcieren.<br />

Das Rennen.<br />

Am Freitag herrschte über dem Plateau<br />

von St. Eutrope, über dessen welliges Gelände<br />

sich die kurvenreiche Rennstrecke hinzieht,<br />

sehr schlechtes Wetter. Regen machte<br />

die Bahn glitschig, und dazu kam als weiteres<br />

Hindernis ein starker Westwind. Die<br />

Aussichten auf den Sonntag waren somit<br />

nicht sehr günstig. Mit um so grösserer<br />

Freude begrüsste man am Samstag die erste<br />

Aufhellung. Der Sonntag brach mit einem<br />

wundervollen blauen Sommerhimmel an, der<br />

sich den ganzen Tag über in wolkenloser<br />

Reinheit über der Gegend wölbte. So schnell<br />

wie die Rennwagen auf der Bahn dahinsausen,<br />

so langsam vollzog sich der Zustrom<br />

der ungeheuren Publikumsmassen zum Autodrom.<br />

Für die 28 km von Paris bis nach<br />

Montlhery brauchte es Stunden.<br />

Mehrere kilometerlange Autokolonnen bewegten<br />

sich vom frühen Morgen an in der<br />

Richtung gegen Montlhery, und alle Vorsichtsmassn<br />

ahmen gegen Verkehrsstockungen<br />

hatten nur teilweise gefruchtet. Die einzigartige<br />

Bedeutung des bevorstehenden<br />

Kampfes verfehlte ihre Wirkung nicht; man<br />

geht nicht fehl, wenn man die Zahl der Besucher<br />

auf mindestens 150,000 schätzt. Ueber<br />

schönes Wetter hatte man sich demnach<br />

nicht zu beklagen; es gab wohl keine Besucher,<br />

die einen bedeckten Himmel dieser<br />

fürchterlichen Bruthitze nicht vorgezogen<br />

hätten. Bei 40° C stundenlang auszuharren<br />

bedeutet ein Opfer, das nur der Sport fordern<br />

kann.<br />

Längs der Bahn entfaltete sich im Grünen<br />

ein idyllisches Weekendleben. Unter jedem<br />

schattenspendenden Baum oder Strauch hatten<br />

sich Gruppen gebildet, die ihr Mittagessen<br />

verzehrten und dabei mit vollendeter<br />

GOODYEAR *<br />

ist der bedeutendste<br />

Reifenfabrikant der Welt dank seinen Errungenschaften<br />

in der Herstellung besserer<br />

Reifen. — Vor einem Vierteljahrhundert<br />

schenkte Goodyear der Welt den ersten<br />

Reifen mit vollkommenem Gleitschutz in<br />

der Mitte der Lau (fläche ... jetzt noch ausschließlich<br />

eine Eigenschaft der Goodyear«<br />

Reifen. In neuerer Zeit entwickelte Goodyear<br />

als erste den Höchstgeschwindigkeits-Reifen<br />

für Lieferungswagen, Autobusse und Traktoren;<br />

erste in der Herstellung jener grossen,<br />

weichen „Federbett"-Reifen für Flugzeuge<br />

und erste, die sie den Motorfahrzeugen anpasste.<br />

Aus diesen Gründen hat die Welt<br />

Goodyear-Reifen als die Ersten an Wert<br />

anerkannt. Auf der ganzen Welt fahren<br />

heute mehr Automobilisten... mehr Waren-<br />

- tonnen .... auf Goodyear-Reifen als auf<br />

irgendeinem andern Reifen.<br />

Denke daran, wenn Du Reifen brauchst<br />

und beschliesse:<br />

glch taufe<br />

den<br />

nur^haejTführenden Reifen]*<br />

Sachkenntnis über die Chancen der Konkurrenten<br />

diskutierten, die vorläufig noch unsichtbar<br />

blieben. Bald waren die riesigen<br />

Tribünen bis auf den letzten Platz gefüllt,<br />

und je näher der Augenblick des Startes<br />

rückte, um so fiebriger wurde die Spannung.<br />

Einen ersten Begriff von den zu erwartenden<br />

Schnelligkeiten vermittelten die paar<br />

vorgeführten Wagen die auf der Bahn<br />

früher Rekorde etabliert hatten. So stellte<br />

sich, begeistert beklatscht, der berühmte<br />

Engländer Eyston dem Publikum vor und<br />

fuhr mit seinem bekannten alten Panhard,<br />

mit dem er schon eine ganze Serie von Rekorden<br />

aufgestellt hat, einige Runden im<br />

205-km/St.-Tempo. Auch der Hotchkiss, der<br />

Renault und der Delahaye, die kurz nacheinander<br />

jeweils den 48-Stunden-Weltrekord zu<br />

schlagen vermochten, rasten über die Piste,<br />

gefolgt vom Austin-Yacco, mit dem der<br />

40,00O-km-Weltrekord aufgestellt wurde.<br />

Schliesslich liess sich auch noch die Inhaberin<br />

des Rundenrekordes von Montlhery,<br />

Mme Stewart auf Derby, erblicken, und es<br />

liegt ganz im Wesen des Franzosen, dass er<br />

diese schnellste Frau der Welt mit besonderem<br />

Beifall überschüttete.<br />

Unterdessen war der Zeitpunkt des Startes<br />

langsam nähergerückt. Aus der grossen<br />

Garage rollten die blauen Monteure die<br />

in verschiedenen Farben gehaltenen Wagen.<br />

Sie lagen an der Sonne wie schlafende Tiere<br />

und die lähmende Ruhe vor dem Kampfe,<br />

die sich nun über die Bahn ausbreitete,<br />

spannte die Nerven geradezu unerträglich<br />

an. Im leichten Sommerwind flatterten die<br />

am Rande der Tribünen aufgestellten Flaggen<br />

der Nationen.<br />

Bald schoben die Mechaniker die weissen<br />

deutschen Wagen, die blauen Bugatti und die<br />

roten Alfa Romeo und Maserati zum Start,<br />

der direkt vor den Tribünen erteilt wurde.<br />

Nun tauchten auch die ganz in weiss gehaltenen<br />

Fahrer auf, denen der Präsident des<br />

französischen Automobil-Clubs, Vicomte de<br />

Rohan, die letzten Instruktionen erteilte.<br />

Schon begannen die ersten Wagen aufzubrüllen,<br />

alle übertönt von dem durchdringenden<br />

Geheul der Mercedes-Benz-Maschinen.<br />

Die Sekunden schienen zu Stunden zu werden<br />

... Der Sportpräsident des französischen<br />

A. C, Perouse, hob seine Flagge, die vorwitzigen<br />

Photographen mussten sich zurückziehen,<br />

rasch bestiegen die Konkurrenten<br />

ihre Maschinen, und punkt 2 Uhr startete das<br />

Feld mit ohrenbetäubendem Getöse. 13 Fahrer<br />

waren auf die Fahrt gegangen: Caracciola,<br />

Fagioli und Brauchitsch für Mercedes-<br />

Benz, Stuck und Momberger für Auto-Union,<br />

Chiron, Varzi und Graf Trossi für Alfa Romeo,<br />

Nuvolari, Benoist und Dreyfus für Bugatti<br />

und Etancelin und Zehender für Maserati.<br />

Prinz von Leiningen, der ursprünglich<br />

für die Auto-Union gemeldet war, blieb dem<br />

Starte fern. Stuck, der in der ersten Dreierreihe<br />

gelegen war, schoss als Erster davon,<br />

doch hinter ihm her folgte dicht aufgeschlossen<br />

die ganze rasende Meute. Der rote Alfa<br />

Romeo von Chiron schob sich schon wenige<br />

100 Meter nach dem Start an Stuck vorbei<br />

und ging an die Spitze. Mit rasendem Tempo<br />

fegte der Monegaske über die Rundstrecke<br />

dahin, und von der äussersten Bahnkurve von<br />

La Biscorne wurde die siegreiche Vorbeifahrt<br />

des populären Chiron gemeldet. Hinter ihm<br />

her jagten Caracciola und Fagioli. Den beiden<br />

sehr gefährlichen Mercedes-Benz-Fahrern<br />

mutete man anfangs ohne weiteres ein<br />

Vordringen auf den ersten Platz zu, doch<br />

Chiron schlug sich mit unerhörter Bravour<br />

und behielt verbissen die Spitze. In der zweiten<br />

Runde mischte sich Stuck in die Spitzengruppe<br />

ein. Bereits hatte er Caracciola erreicht<br />

und liess sich in einen Kampf mit Fagioli<br />

ein. Chiron führte auch weiterhin den<br />

unerhört scharfen Kampf an. Gegen den Elan<br />

von Stuck vermochten die zwei Spitzenreiter<br />

mit der Zeit jedoch nichts auszurichten; der<br />

Deutsche fuhr die 3. Runde bereits mit dem<br />

Durchschnitt von 143,7 km/St. Er kam so an<br />

die Spitze, während der rote Alfa Romeo<br />

nun an zweiter Stelle lag, gefolgt von •Fagioli,<br />

Caracciola, Varzi, Graf Trossi, Manfred<br />

von Brauchitsch und Dreyfus. Die 4.<br />

Runde ergab keine neuen Aenderungen.<br />

Stuck schraubte noch mehr auf und erledigte<br />

diese Runde in 5 Min. 9 Sek., was dem<br />

Durchschnitt von 145,4 km/St, entspricht.<br />

Chiron schien sich jedoch ganz besonders<br />

darauf versteift zu haben, den Deutschen<br />

eine Revanche für das Eifelrennen zu liefern<br />

und war trotz allen Anstrengungen nicht abzuschütteln.<br />

Das Publikum verfolgte mit höchster<br />

Gespanntheit den Kampf, der sich so<br />

vielversprechend anliess und vom ersten Augenblick<br />

an zu einem Duell*zwischen Alfa<br />

Romeo einerseits und Mercedes-Benz und<br />

der Auto-Union anderseits geworden war.<br />

Nach 50 km bot das Klassement folgendes<br />

Bild:<br />

1. Stuck 21 Min. 14 Sek. (St.-Mittel 141,2 km/<br />

St.), 2. Chiron 21 Min. 19 Sek. 2 /io, 3. Fagioli 21<br />

Min. 28. Sek., 4. Caracciola 21 Min. 38 Sek., 5. Varzi<br />

21 Min. 42 Sek., 6. Trossi, 7. Brauchitsch, 8. Dreyfus,<br />

9. Zehender, 10. Etancelin.<br />

Nuvolari hatte schon in der 3. Runde Pech.<br />

Sein blauer Bugatti legte bei den Boxen an,<br />

und die Mechaniker mussten in rasender Eile<br />

die Kerzen wechseln. Stuck führte auch die<br />

folgenden Runden hindurch an. Auch Zehender<br />

stoppte rasch bei den Boxen ab, ebenfalls<br />

Etancelin. Beide verloren jedoch soviel Zeit,<br />

dass Maserati für den Sieg schon jetzt nur<br />

noch schwerlich in Frage kam. Chiron lag<br />

in der 7. Runde noch 6 Sek. hinter Stuck.<br />

Fagioli hatte der Monegaske bereits wieder<br />

um 20 Sek. Distanz hinter sich gebracht. Caracciola<br />

kämpfte auch weiterhin an 4. Stelle.<br />

Varzi, der bis jetzt eher verhalten gefahren<br />

war, schien nun einen Vorstoss gegen Caracciola<br />

zu unternehmen. Nach einiger Zeit<br />

hielt auch von Brauchitsch mit seinem Mercedes-Benz<br />

vor den Boxen. Der Deutsche<br />

hatte Schwierigkeiten mit dem Kompressor.<br />

Nach 100 km hatte das Klassement folgendes<br />

Bild:<br />

1. Stuck 42 Min. 11 Sek. 5 /io (St.-Mittel 142,1<br />

km/St), 2. Chiron 42 Min. 15 Sek. 4 /io, 3. Fagioli,<br />

4. Caracciola, 5. Varzi.<br />

Während der 10. Runde vermochte Chiron<br />

in der Kurve von Biscorne Stuck wieder zu<br />

erreichen und nach kurzem Duell zu überholen.<br />

Der Monegaske fand sich somit erneut<br />

an der Spitze, und die deutschen Rennwagen<br />

hatten alle Mühe, mit dem phantastischen<br />

Tempo dieses Draufgängers Schritt halten<br />

zu können. Nuvolari legte erneut bei den Boxen<br />

an und zeigte auf sein krankes Bein,<br />

das ihm immer noch Schwierigkeiten zu machen<br />

schien. Der Bugatti-Ersatzfahrer Wimille<br />

übernahm nun die Führung des Wagens,<br />

der jedoch bereits den Schluss des Feldes<br />

bildete. Der Kampf zwischen Caracciola und<br />

Varzi hatte inzwischen begonnen. Rad an<br />

Rad fegten die zwei Maschinen über die<br />

Piste dahin. Stuck hielt zum erstenmal bei<br />

den Boxen, um Brennstoff zu tanken und die<br />

Pneus zu wechseln. Mit rasender Eile wurde<br />

die Arbeit vollzogen. Fagioli hetzte noch immer<br />

hinter Chiron her und fuhr eine Runde<br />

mit dem Durchschnitt von 146,8 km/St. Die<br />

Chancen der Auto-Union schwanden stark,<br />

da auch Momberger aufgeben musste und<br />

Stuck nun bereits etwas nach hinten gedrängt<br />

war. Der Kampf konzentrierte sich nun auf<br />

Alfa Romeo und Mercedes-Benz. Doch auf<br />

überaus überraschende Weise fand dieses<br />

Duell seinen Ausgang. In der 12. Runde<br />

musste auch Etancelin das Rennen, das für<br />

ihn hoffnungslos geworden war, beenden.<br />

Kurz nachher wurde auch die erste Aufgabe<br />

eines Mercedes-Benz-Wagens gemeldet. Von<br />

Brauchitsch blieb mitten auf der Strecke liegen.<br />

Fagioli tankte nun ebenfalls und, wie<br />

sich von den Tribünen aus feststellen liess,


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N» 54 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

deutete er lebhaft auf die Hinterachse. Die<br />

Härten des Circuits setzten, wie es sich<br />

zeigte, den Wagen überaus stark zu. Chiron<br />

führte nun das Rennen ungehindert an und<br />

schlug mit 147 km/St, erneut den Rundenrekord.<br />

In der 14. Runde wurde auch Fagioli<br />

ein Opfer der Schwierigkeiten des Rennens.<br />

Ein Bremsdefekt verhinderte ihn in rons milderte diese Enttäuschung. Wohl noch<br />

hatte sich nicht erfüllt, doch der Erfolg Chi-<br />

einer Kurve kurz vor dem Autodrom, rechtzeitig<br />

zu bremsen, so dass er über die Bahn geisterter gefeiert, und wie Chiron nach sei-<br />

selten wurde der sympathische Monegaske be-<br />

hinausschoss, glücklicherweise ohne sich zu ner Ankunft stammelnd vor Freude erklärte,<br />

verletzen. Chiron hielt nun bei den Boxen bedeutet für ihn dieseT Grosse Preis von<br />

und tankte, während das Publikum ihn mitFrankreich die Krönung der Arbeit vieler<br />

ungeheurem Beifall überschüttete. Varzi hatte<br />

dadurch die Spitze erreicht, immerhin nur für<br />

kurze Zeit, da auch er bald bei den Boxen<br />

anlegte und somit Chiron den Weg wieder<br />

frei machte. Caracciola vervollständigte das<br />

Pech der Mercedes-Benz-Equipe. Er blieb<br />

mitten auf der Strecke wegen eines Defektes<br />

der Brennstoffzuleitung liegen. Damit war<br />

Deutschland im Gründe genommen schon<br />

eliminiert. Stuck, der noch allein übrigblieb,<br />

hatte ebenfalls mit Schwierigkeiten in der<br />

Brennstoffzuleitung zu kämpfen und musste<br />

mehrmals nacheinander bei den Boxen anhalten,<br />

um immer wieder neu zu tanken.<br />

Auch Wimille hatte das aussichtslose Rennen<br />

aufgegeben, kurz nachher legte ferner<br />

Dreyius bei den Boxen endgültig an. Nach<br />

250 km führte Chiron mit 1 St. 47 Min. 17<br />

Sek. •** (Std.-Mittel 139,8 km/St.), 2. war<br />

Varzi mit 1 Min. Abstand, 3. Stuck, 4. Moll,<br />

der bereits einige Zeit Graf Trossi abgelöst<br />

hatte, 5. Benoist auf Bugatti und 6. Zehender<br />

auf Maserati. Das Interesse an dem Rennen<br />

schwand nun langsam, da der Kampf sehr<br />

einseitig wurde. Der mit einem halbwegs<br />

funktionierenden P-Wagen fahrende Stuck<br />

konnte gegen die gesamte Scuderia-Ferrari-<br />

Equipe nicht mehr viel ausrichten. Trotzdem<br />

sich Stuck verzweifelt wehrte und vor allem<br />

zu Beginn des letzten Drittels des Rennens<br />

sich hervorragend schlug, konnte er nichts<br />

mehr ändern. Kurz vor Schluss reihte sich<br />

auch dieser P-Wagen den andern defekten<br />

deutschen Maschinen an, die bei den Boxen<br />

standen. «Der Friedhof der deutschen Illusionen»<br />

— spöttelten ironisch die Besucher.<br />

Chiron hatte von Varzi und Moll keine Angriffe<br />

mehr zu befürchten, 50 km vor Schluss<br />

gab auch noch Zehender auf Maserati auf,<br />

so dass noch vier Wagen im Rennen verblieben.<br />

Unbehindert fuhren die drei Scuderia-<br />

Ferrari-Wagen ihre letzten Runden. Benoist<br />

rettete für Bugatti einen bemerkenswerten<br />

Ehrenplatz. Der berühmte französische Fahrer<br />

hatte während der ganzen Zeit nie forciert<br />

und kam nun hinter die Scuderia-Ferrari-Fahrer<br />

auf den 4. Platz zu liegen. Der<br />

französische Traum eines Bugatti-Sieges<br />

Jahre. Unter dem ungeheuren Beifallsjubel<br />

der Menge, die sofort nach der Ankunft des<br />

Siegers die Bahn überschwemmte und in<br />

wildem Chaos durcheinanderströmte, ging<br />

dieser denkwürdige Grosse Preis von Frankreich<br />

<strong>1934</strong> unter.<br />

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Die Resultate.<br />

1. Chiron (Affa Romeo), 3 Std. 39 Min. 14,6 Sek.<br />

(Std.-Mittel 136,8 km/St.).<br />

2. Varzi (Alfa Romeo), 3 Std. 42 Min. 31,4 Sek.<br />

3. Trossi-Moll (Alfa Romeo), 3 Std. 43 Min. 23.8 Sek.<br />

4. Benoist (Bugatti)<br />

Erste technische Betrachtungen.<br />

«Der Erfolg an einem Rennen hängt 75%<br />

vom Glück und 25% vom Fahrer ab. Nur den<br />

Rest vermag der Konstrukteur zu beeinflussen.»<br />

Dieser nicht gerade optimistische Satz<br />

stammt von Mark Birkigt, der es wissen<br />

musste, war er doch selbst der Konstrukteur<br />

berühmter Rennwagen. Bringen wir die kleine<br />

Uebertreibung in Abzug, die jeder solche<br />

Stoßseufzer enthält, so können wir doch gerade<br />

wieder am Beispiel des Grossen Preises<br />

von Frankreich erkennen, wie unwahrscheinlich<br />

es ist, dass sich ein Rennsieg erzwingen<br />

lässt. Nach ihrer Leistung am Eifelrennen<br />

und am Kesselberg hätte man fast<br />

sicher die Mercedes- oder die P-Wagen als<br />

die Hauptanwärter auf den Siegertitel zu<br />

bezeichnen gewünscht. Man wusste, dass<br />

diese beiden deutschen Rennwagen den Italienern<br />

und dem Bugatti sowohl an Maximalgeschwindigkeit<br />

wie an Anzugsvermögen und<br />

wohl auch an Strassenhaltung überlegen waren,<br />

und dass ihre Fahrer sich durchaus mit<br />

ihren Konkurrenten messen konnten. Und<br />

dennoch hat Alfa Romeo gesiegt!<br />

Man wusste zwar von Anfang an, dass die<br />

Piste von Montlhery ein gänzliches Ausfahren<br />

der Wagen nicht gestattet. Und es war<br />

deshalb kaum zu erwarten, dass die Höchstgeschwindigkeit<br />

der Deutschen wesentlich<br />

über derjenigen der andern stehen würde.<br />

Trotzdem verblieb ihnen der Vorteil des höheren<br />

Beschleunigungsvermögens, das durch<br />

die fast 50 PS grössere Motorleistung zustande<br />

kommt, verblieb der Vorteil der besseren<br />

Strassenlage als Folge der unabhängig<br />

gefederten Räder, verblieb die Begünstigung<br />

durch eine aerodynamisch raffiniert durchgebildete<br />

Karosserie.<br />

Keine Kette ist jedoch stärker als ihr<br />

schwächstes Glied. Und da ein Rennwagen<br />

aus vielen Tausenden von Gliedern besteht,<br />

von denen das Versagen eines einzigen die<br />

ganze Kette zum Reissen bringt, bedeuten<br />

drei noch so grosse Vorteile nur wenig. Die<br />

hohe Kunst des Konstrukteurs besteht vornehmlich<br />

darin, alle Glieder der Kette aufeinander<br />

abzustimmen. Ein einziger zu<br />

schwach bemessener Bolzen, eine kleine unbeachtete<br />

Vibration, ein kleiner Irrtum in der<br />

Einschätzung von Materialeigenschaften kann<br />

jede Chance vereiteln. Manche Verhältnisse<br />

lassen sich überhaupt nicht von Anfang an<br />

überblicken. Hier hilft nur der Versuch und<br />

die Erfahrung, und beides erfordert Zeit. Ein<br />

Rennwagen, der zum erstenmal die Werkstatt<br />

verlässt, ist vorläufig nur ein technisches<br />

Prunkstück. Seine Charaktereigenschaften,<br />

seine Seele gibt er dem Konstrukteur<br />

erst nach vielen Fahrten zu erkennen,<br />

und zu manchem muss er erst noch erzogen<br />

werden.<br />

Ein Kapitel, von dem sich der Laie meist<br />

keinen annähernd richtigen Begriff macht,<br />

stellen die Vibrationen dar. Vor allem sie<br />

sind es, die die schönsten Berechnungen des<br />

Konstrukteurs oft mit gerade teuflischer<br />

Perfidie durchkreuzen. Sie lockern Verbände,<br />

die man sonst nur mit dem Vorschlaghammer<br />

klein kriegen könnte, verursachen Brüche<br />

von Leitungen, die solid genug für Jahrtausende<br />

verlegt erschienen, lassen massive<br />

Bauteile in Ermüdung zerkrümmein und zerfallen<br />

und spotten sehr oft aller Versuche,<br />

ihrer habhaft zu werden. Wie böse Geister<br />

oder zerstörende Bakterien wandern die Vibrationen<br />

im Leib des Wagens herum, treten<br />

bald hier bald dort auf, sind in der einen<br />

Minute vorhanden, in der andern aber nichts<br />

als nichtexistent. 6000 Touren laufen die modernen<br />

Rennmotoren, und bei jeder einzelnen<br />

Tourenzahl kann eine bestimmte, vielleicht<br />

zerstörende Vibration zum Ausbruch kommen,<br />

vielleicht bei 3801, bei 5217, bei 4338,<br />

wer weiss?<br />

Ingenieur Janos Alfa Romeo-Wagen haben<br />

mit Janos Erfahrung gesiegt. Der neue Alfa<br />

Romeo-Typ B ist nichts weiter als eine verbesserte<br />

Auflage des letztjährigen Achtzylinders,<br />

der ebenfalls schon seinen berühmten<br />

Vorgänger hatte. Hunderte und Aberhunderte<br />

kleiner Mängel wurden auf Grund der Erfahrungen<br />

an diesen Wagen schon beseitigt. Anderseits:<br />

Wie kläglich hat auch der Alfa<br />

Romeo-Achtzylinder seinerzeit versagt, als<br />

er das Erbe seines Vorgängers übernehmen<br />

sollte.<br />

Die Brennstoffleitungsundichtigkeiten von<br />

Stuck und Caracciola dürften durch nichts<br />

anderes als solche Vibrationen verursacht<br />

worden sein. Auch der Bruch der Oeldruckleitung<br />

des Bremssystems, der Fagioli seiner<br />

Bremsen beraubte, ihn über die Böschung<br />

hinausfahren Hess und zum Aufgeben zwang,<br />

dürfte mit Vibrationen zusammenhängen.<br />

Brauchitsch hatte Anstände mit seinem Kompressor<br />

und Momberger verlor seine Chancen<br />

mit einem sonstigen mysteriösen Defekt.<br />

Die Alfa Romeo-Dreiliterwagen waren daneben<br />

wieder die Beständigkeit selbst Sie<br />

dürfen auch dann, wenn die Mercedes- und<br />

die P-Wagen weiter von kleineren Mängeln<br />

gesäubert sind, noch respektable Gegner darstellen.<br />

Der neue 3,3-Liter-Achtzylinder-Bu-<br />

gattiwagen hat sich verhältnismässig gut gehalten<br />

und zeichnete sich vor allem, wie<br />

schon seine Vorgänger, durch vorzügliche<br />

Strassenhaltung aus. m.<br />

Grosser Preis von Deutschland. Nur zwei<br />

Wochen nach dem Grossen Preis von Frankreich<br />

findet auf dem Nürburgring der klassische<br />

Grosse Preis von Deutschland statt.<br />

Während das französische Rennen ausschliesslich<br />

für Equipen reserviert war, ist<br />

die deutsche Veranstaltung auch für Einzelfahrer<br />

offen, deren Maschinen der neuen<br />

internationalen Rennformel entsprechen. Der<br />

D. D. A. C. verfügt bereits über 24 Nennungen.<br />

Die Auto-Union meldete 3 Wagen mit<br />

Stuck, Prinz zu Leiningen und Momberger,<br />

die Daimler-Benz A.-G. 4 Maschinen mit<br />

Manfred von Brauchitsch, Caracciola, Fagioli<br />

und Henne. Bugatti schrieb ebenfalls<br />

3 neue Wagen ein. Nuvolari wird auch auf<br />

dem Nürburgring mit einem Wagen der<br />

Molsheimer Firma starten. Auch die Scuderia<br />

Ferrari ist mit ihren Spitzenfahrern<br />

vertreten. Die Scuderia Siena entsendet weiterhin<br />

auf Maserati zwei Vertreter und ferner<br />

starten: Pietsch auf Alfa Romeo, Hartmann<br />

auf Bugatti, Hamilton auf Maserati,<br />

Zanelli, Balestrero und Soffietti auf Alfa Romeo<br />

und Rüesch auf Maserati.<br />

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Mittag- und Abendessen von Fr. 1.60 an.<br />

Täglich Konzert, Humor, Stimmung.<br />

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Bergrennen Rheineck-Walzenhausen<br />

CHRYSLER<br />

stellt neue Rekorde auf<br />

O. Zwimpfer fährt mit Chrysler 8 Zylinder in der Klasse 3-5 Liter<br />

die beste Zeit der Tonrenwagen<br />

in neuer Rekordzeit von 5.58,3<br />

Tourenwagenklasse 3-5 Liter<br />

1. H. Gfibelin auf Plymouth, 6.04,8, neuer Rekord<br />

2. H. Pfäffli, 6.35,8<br />

3. H. Strnb, bester Amateur, 6.41,2<br />

Sportwagenklasse 3-5 Liter<br />

Frl. H. Ortelli, Gewinnerin de» Damenpreises, 6.28,8<br />

Sportwagenklasse 5-8 Liter<br />

JtC. Itten, auf Chrysler 8 Zyl., 6.01,8, neuer Rekord<br />

Mit<br />

PNEUSund<br />

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Solche Resultate bestätigen, aufs neue die Überlegenheit<br />

der Chrysler- und Plymouth-Wagen.<br />

Die Fabrikvertreter:<br />

AMAG, Automobil- und Motoren A.-G., ZÜRICH<br />

BLANC & PAICHE, BERN und GENF<br />

RITZI & WAGNER, AMRISWIL und ST.GALLEN<br />

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Nr. 4008 fahrbar, Leist. pro Minute 60 L., 0,4 PS Fr. 240.-<br />

Nr. 4010 tragbar, Leist. pro Minute 75 L., 0,75 PS Fr. 235.-<br />

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Bergrennen Rheineck-Walzenhausen<br />

Fortsetzung von Seite 2<br />

Die Sportwagen<br />

leisteten sich bereits einen lecht scharfen Kampf<br />

und die Zeiten des letzten Jahres wurden fast auf<br />

der ganzen Linie wesentlich verbessert. Die Strasse<br />

war mittlerweile in ihren Hauptpartien, die der<br />

Sonne ausgesetzt sind, vollständig getrocknet und<br />

bot eine tadellose Piste, während die kurzen Strekken,<br />

die durch Wald führten oder sonstwie im<br />

Schatten lagen, noch sehr aufgeweicht blieben, wobei<br />

die Oberfläche beinahe eine einzige schmutzige<br />

Pastete hildete. Dass es dabei zu allerlei Kapriolen<br />

der Wagen kam, lässt sich leicht -denken, doch<br />

verstand es die Mehrzahl der Fahrer, ihre Maschinen<br />

in Kurs zu behalten und glücklich alle Fährnisse<br />

zu überwinden.<br />

Gleich 'die Gruppe der Kleinsten brachte Tempo<br />

in die Sache hinein, wo A. Frei, auf seinem Liliputaner<br />

Fiat, eine äusserst achtbare Zeit erreichte<br />

und den Klassenrekord mit einer Verbesserung um<br />

21 Sekunden in Grund lind Boden hineinfuhr. Freilich<br />

hätten ihm Wustrow, der als Zweiter einkam<br />

und Schumacher, ein alter Kenner der Strecke,<br />

unter normalen Umständen gefährlich werden können.<br />

Der erstere hatte aber Pleueldefekt im Training<br />

und scheint die Reparatur nicht mehr innert<br />

nützlicher Frist fertig gebracht zu haben. Dann<br />

wollte Schumacher seine bisherige Tradition, jedes<br />

Jahr einen neuen KlassenTekord aufzustellen, beibehalten<br />

und zog daher mit grossem Elan los. Dieser<br />

erwies sich aber offenbar doch nicht ganz als<br />

der Strecke angepasst, denn der Stuttgarter landete<br />

unvermutet im Grünen und verlor gut eine halbe<br />

Minute Zeit, bis sein «Wägele > wieder richtigen<br />

Kurs hatte. E. Schneider hatte leider keine Gelegenheit,<br />

sich mit seinem neuen Rivalen Hummel<br />

zu messen, da der letztere wegen Kardandefekt atisgerechnet<br />

in der obersten Kurve und angesichts<br />

des Zieles stecken blieb. Schneider machte übrigens<br />

infolge seines Schneides ebenfalls einen kleinen<br />

Ausflug auf die Wiese, der aber die programmmässige<br />

Beendung des Rennens nicht behinderte.<br />

Maag hat sich trotz seiner Neuacquisition von<br />

seinem alten Bugatti noch nicht getrennt und auch<br />

mit Recht. Dass beide gut aufeinander eingestellt<br />

sind und die Maschine trotz all den Stürmen, die<br />

sie schon erlebt hat, immer noch in bester Form<br />

ist, zeigte sich am Sonntag, wo Maas eines seiner<br />

schönsten Rennen in einwandfreiem Stil fuhr. Der<br />

Erfolg Hess denn auch nicht auf sich warten, und<br />

mit 5 Min. 19,8 Sek. sorgte er für einen neuen<br />

Klassenrekord, stellte sich an die Spitze aller Fahrer<br />

der Kategorie und holte auch zum entscheidenden<br />

Schlag gegen die Kategorie-Bestzeit aus. die<br />

um weitere 6 Sekunden gekürzt wurde. Wir möchten<br />

wünschen, dass Maag, der in 14 Tagen unsere<br />

Farben am 1 Grossen Preis von Deutschland, zusammen<br />

mit Ruesch, vertreten wird, dort ebenso ausgezeichnete<br />

Figur macht wie am klassischen Bergrennen<br />

der Ostschweiz. Man war allgemein auf das<br />

Debüt von H. Stuber in der Kategorie der Sportwagen<br />

und auf die Möglichkeiten gespannt, die ihm<br />

dort sein Alfa Romeo einräumen würde. Dass in<br />

der Maschine, die aus dem aufgelösten Rennstalle<br />

des leider zu früh geschiedenen Barons von Waldthausen<br />

stammte, allerhand steckt, Hess schon der<br />

erste Lauf dieser Saison erkennen, bei welcher Gelegenheit<br />

der ebenfalls auf Alfa Romeo aufgestellte<br />

Klassenrekord um gute 4 Sek. korrigiert wurde.<br />

Stuber scheint sich auf dem Wagen bereits recht<br />

zu Hause zu fühlen, immerhin -wurde die saubere<br />

Fahrt durch verschiedene deutliche Aussetzer des<br />

Motors um einiges verlangsamt. Die Maschine<br />

scheint Wert darauf zu legen, um den neuen Besitzer<br />

und sein Faktotum Schneider gleich von Anfang<br />

an mit ihren Starallüren und -launen bekannt<br />

zu machen! Dass natürlich Frl. Ortelli mit<br />

ihrem Plymouth in der nämlichen Klasse gegen<br />

solch hochgezüchtete Sportmaschinen nichts auszurichten<br />

hatte, liegt auf der Hand. Es wird auch<br />

niemand so naiv sein, die Zeiten vorbehaltlos<br />

miteinander zu vergleichen. Betrachtet man aber<br />

die von dieser Amazone gefahrene Zeit mit den Ergebnissen<br />

bei den Tourenwagen der gleichen Stärke<br />

(diese Parallele ist durchaus am Platze, da es sich<br />

dabei ja um Gübelins Plymouth handelt), so wird<br />

man der Leistung der Luzerner Damenfahrerin alle<br />

Hochachtung zollen und einige Vertreter des c starken<br />

Geschlechtes» werden sich wohl veranlasst<br />

sehen, ihrem Beispiel nachzueifern.<br />

Mit Stuber hätten gleichzeitig noch Rampinelli<br />

und Ruesch, beide auf Alfa, antreten sollen, der<br />

Erstere schied jedoch, wie bereits oben gemeldet,<br />

infolge heftiger Kollision im Samstags-Training aus,<br />

während der Letztere schon in den Vortagen stets<br />

mit Maschinenschwierigkeiten zu kämpfen hatte<br />

und, anstatt sich weiter zu ärgern, seine Anstrengungen<br />

und Kräfte auf den Start bei den Rennwagen<br />

konzentrierte. R. Itten, der letzte Saison<br />

leider nur kurze, aber um so eindrücklichere «Gastspiele»<br />

gab, verspricht eine Hauptstütze des<br />

Chrysler-« Stalles» zu werden und scheint schon<br />

jetzt in die bewährten Fußstapfen von Zwimpfer<br />

einzutreten. Mit 6'01,8" hat er sich bis auf weniges<br />

der Rekordzeit der Tourenwagen (mit einem solchen<br />

fuhr er auch, obwohl der Start bei den Sportwagen<br />

erfolgte) genähert und damit eine Zeit erreicht, die<br />

andere nicht einmal mit Kompressorenhilfe zu<br />

schaffen vermochten. Schade, dass sein Opponent<br />

Hahn ausfiel, indem ein Vergleich der Ergebnisse<br />

allerhand interessante Schlüsse zugelassen hätte.<br />

Die Rennwagen.<br />

Ed. Ryf hat besondere Freude und Geschick für<br />

technisches Basteln, obwohl er beruflich ganz auf<br />

anderem Gebiete tätig ist. Um einen Chappuis-<br />

Motor herum hat er einen Wagen nach eigenen<br />

Plänen gebaut, wobei sogar der Chassisrahmen<br />

durchaus eigene Arbeit darstellt. Die «E. R.» getaufte<br />

Konstruktion sieht recht gut, ja sogar originell<br />

aus. Schade, dass Ryf einen Sologang zu bestreiten<br />

hatte, da mit seiner Zeit auf diese Weise<br />

wenig anzufangen ist. Der Klassenrekord steht<br />

auf alle Fälle um rund eine Minute besser, so dass<br />

noch allerhand zugesetzt werden muss, wenn er einmal<br />

fallen soll. Die nächste Gruppe sollte ein interessantes<br />

Duell zwischen Maag und Kessler bringen,<br />

die beide auf ihren Neuanschaffungen, nämlich auf<br />

1500 com ausgebauten, ursprünglichen 1100 ccm Maserati-Maschinen,<br />

am Start erschienen. Kesslers<br />

Renner ist als Monoposto karossiert, und wir haben<br />

uns schon oft gewundert, wie ein Fahrer überhaupt<br />

in dem kleinen, Bchachtartigen Ausschnitt<br />

Platz findet. Dazu kommt noch, dass der Schalthebel<br />

einfach unmöglich unmittelbar unter dem<br />

Lenkrad postiert ist, so dass es akrobatische Verrenkungen<br />

nötig macht, wenn die Gänge gewechselt<br />

werden sollen. Kessler wollte nach eigenen Plänen<br />

Schalthebel und Lenkrad gegeneinander versetzen,<br />

um wenigstens nicht noch bei den maschinellen<br />

Manipulationen Schwierigkeiten zu haben, da schon<br />

alle Aufmerksamkeit auf die Strecke selbst konzentriert<br />

werden sollte. Die Zeit reichte aber nicht<br />

mehr, und so kam es eben, dass sich selbst ein alter<br />

Routinier wie Kessler verschaltete und dann beträchtlich<br />

Zeit verlor, bis der Fehler durch Herabschalten<br />

wieder korrigiert war. Auch Maags Maschine<br />

lief nicht ganz hundertprozentig. Immerhin<br />

gelang es ihm gerade noch, ein «gewisses Etwas>,<br />

nämlich drei Zehntel Sekunden herauszuschinden,<br />

um sich vor Kessler den ersten Platz zu sichern.<br />

Wir dürfen uns in einem nächsten Rennen auf eine<br />

spannende Revanche gefasst machen. Gegen die<br />

beiden Maserati nahm sich der Aston-Martin von<br />

Christen wie ein Bummelfahrzeug aus, und er blieb<br />

denn auch bei allem guten Willen und Können des<br />

Fahrers fast um eine volle Minute distanziert. In<br />

der Gruppe der Wagen über 2 1 Inhalt sollte sich<br />

ein scharfes Ringen abspielen. Wenigstens Hessen<br />

Trainingsresultate und Nennungen damit rechnen.<br />

Aber die Glanznummer des Programms verlor<br />

schon deshalb viel von ihrem Reize, als die Sportkommissäre<br />

entschieden, dass Stuber mit seinem<br />

Sportwagen nicht mit den Rennmaschinen starten<br />

könne. So hätte es immerhin zu einem Duell Ruesch-<br />

Hug gereicht, wenn nicht verölte Kerzen nochmals<br />

einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten.<br />

Hug hatte sich zusammen mit Ruesch im Training<br />

stets als der Schnellste erwiesen, verschiedene Beobachter<br />

und Horchposten hatten für ihn sogar die<br />

besten Zeiten notiert, und im Lager der übrigen<br />

Fahrer sagte man dem Stuber'schen Rekord aus<br />

dem Jahre 1932 ein unbedingtes Ende voraus. Hug<br />

sah sich dann aber schon bei der ersten Kurve veranlasst,<br />

von einer Weiterfahrt abzusehen, da die<br />

Maschine einfach nicht auf Touren kam und ein<br />

Kerzenwechsel viel zu viel Zeit beansprucht hätte.<br />

Ein zweiter Start war nicht mehr möglich, und so<br />

ergab er sich ins Unvermeidliche, machte aber wenigstens<br />

gute Miene zum bösen Spiel. Ruesch<br />

legte sich tüchtig ins Zeug und bot mit seinem<br />

Ergebnis, das die beste Tageszeit werden sollte,<br />

eine vorzügliche Leistung. Wenn damit auch der<br />

absolute Streckenrekord mit drei Sekunden Vorsprung<br />

noch weiter in seinem Rechte bestehen<br />

bleibt, so wurde doch gegenüber der letztjährigen<br />

Bestzeit ein wesentlicher Zeitgewinn gebucht. Der<br />

Maserati-Monoposto scheint aber nicht für<br />

Bergrennen geschaffen zu sein. Es musste geradezu<br />

verwundern, wie der Pilot die Maschine in der<br />

Hand zu halten vermochte, trotzdem sie die tollsten<br />

Seitensprünge unternahm. Ruesch hat zwar die sehr<br />

ungünstige Gewichtsverteilung, die ihn schon am<br />

Kesselberg handikapierte, dadurch wenigstens teilweise<br />

behoben, indem er die Vorderachse etwas versetzte,<br />

um mehr Gewicht auf sie zu verlegen und<br />

gleichzeitig auch die Vorderradabfederung verbesserte.<br />

Dennoch braucht es eiserne Nerven und eine<br />

geschickte Hand, um diesen Wagen, der ganz einem<br />

überaus nervösen und hochgradig empfindlichen<br />

Vollblutpferd gleicht, in Bergrennen zu meistern. Es<br />

ist übrigens bezeichnend, dass in der diesjährigen<br />

Saison von all den internationalen Fahrern, die bis<br />

dato auf dieser Maschine gestartet sind, bereits die<br />

Mehrzahl Zwischenfälle zu verzeichnen hatten, weil<br />

der Wagen aus der Bahn hinausgetragen wurde.<br />

Wer aber einen grösser dimensionierten Rennwagen<br />

fahren will, ist ausschliesslich auf Maserati<br />

angewiesen, indem bekanntlich die diesjährigen<br />

Alfa-Modelle nur an Italiener und nicht ins Ausland<br />

abgegeben werden, während Mercedes und die Auto-<br />

Union vorläufig nicht daran denken, über den Bedarf<br />

ihrer Fabrikmannschaften hinaus weitere Maschinen<br />

zu bauen.<br />

Das Baukett<br />

nahm wie üblich im Kurhaus Walzenhausen einen<br />

recht angenehmen Verlauf, wozu fachgemässe Bedienung<br />

und Menü das Ihrige beitrugen. Der Reigen<br />

der offiziellen Reden wurde mit der Begrüssung<br />

der Fahrer, Behörden und Gäste durch Präsident<br />

Walser eingeleitet. Während er in seinen trefflichen<br />

Ausführungen die eigene Person allzusehr<br />

in den Hintergrund stellte, hatten dann weitere Redner<br />

Gelegenheit, auf seine Verdienste als Animator<br />

dieses Rennens gebührend hinzuweisen. Recht sympathisch<br />

wirkten auch die verständnisvollen Worte<br />

des Gemeindevertreters von Walzenhausen, welche<br />

Ortschaft dem Rennen nach wie vor volle Sympathie<br />

entgegenbringt und die damit bedingte vorübergehende<br />

Belebung ihres auch bescheidener gewordenen<br />

Fremdenverkehres sehr zu schätzen weiss. Die Preisverteilung<br />

brachte den Fahrern und Siegern die<br />

verdiente Ehrung und bleibenden Lohn in Form<br />

einer Reihe währschafter Silberpreise.<br />

Alles in allem wieder ein Rennen, das als<br />

vollauf gelungen bezeichnet werden darf und<br />

seinen Platz in der Reihe der für die Meisterschaft<br />

zählenden Bergrennen richtig ausfüllt.<br />

Mit uns können sicher viele hundert<br />

Sportsfreunde und auch die meisten Fahrer<br />

die Veranstaltung gar nicht aus dem Saisonprogratnm<br />

wegdenken. Es wäre kaum vollwertiger<br />

Ersatz vorhanden und zudem hat<br />

Rheineck - Walzenhausen mit all , seinem<br />

Drum und Dran einen besonderen Charme,<br />

der eben nur dort oben voll zur Geltung<br />

kommt. Also wollen wir es gleich fürs nächste<br />

Jahr wieder vormerken und den Sportsinstanzen,<br />

wie auch den hohen Behörden nurmehr<br />

die Sorge um die Wahl des geeigneten<br />

Datums überlassen! b.<br />

Die Rekorde<br />

von Rheineck—Walzenhausen.<br />

Klasse Fahrer Marke<br />

Tourenwagen:<br />

Bis 750 cc. Buchwald (B.M.W.)<br />

1100 cc. G. Sanfelice (Fiat-Balilla)<br />

1500 cc. A. Keller (Alfa Romeo)<br />

2000 cc. A. Keller (Alfa Romeo)<br />

3000 cc. A. Scheibler (Bugatti)<br />

5000 cc. A. Gübelin (Plymouth)<br />

8000 cc. 0. Zwimpfer (Chrysler)<br />

Sportwagen:<br />

Bis 750 cc. H. E. Schumacher (BMW.)<br />

1100 cc. A. Frei (Fiat-Siata)<br />

1500 cc. R. Emery (Derby)<br />

2000 cc. Zbinden (Bugatti)<br />

3000 cc. U. Maag (Bugatti)<br />

5000 cc. H. Stuber (Alfa Romeo)<br />

8000 cc. R. Itten (Chrysler)<br />

Ueber8000cc. CafHsch (Mercedes-B 1 .)<br />

Rennwagen:<br />

Bis 750 cc. Markiewicz (Austin)<br />

1100 cc. H. Kessler (Amilcar)<br />

1500 cc. U. Maag (Maserati)<br />

2000 cc. M. Maag (Bugatti)<br />

3000 cc H. Stuber (Busatti)<br />

Jahr<br />

Zeit<br />

1930 7.57,8<br />

<strong>1934</strong> 7.39,0<br />

1931 6.22,2<br />

1932 6.13,6<br />

1932 5.59,8<br />

<strong>1934</strong> 6.04,8<br />

<strong>1934</strong> 5.58,2<br />

1933 7.23,4<br />

<strong>1934</strong> 6.28,4<br />

1932 6.06,0<br />

1930 6.37,4<br />

<strong>1934</strong> 5.19,8<br />

<strong>1934</strong> 5.22,0<br />

<strong>1934</strong> 6.01,8<br />

1931 6.46,0<br />

1931 6.30,8<br />

1932 5.45,4<br />

<strong>1934</strong> 5.14,0<br />

1933 5.24,06<br />

1932 5.03,2


N° 54 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Allgemeine Bedingungen für die fakultative Unfallversicherung<br />

der „AUTOMOBIL-REVUE"<br />

S 1. Die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />

in Bern (nachstehend kurz „Allgemeine" genannt)<br />

versichert unter den nachstehenden Bedingungen<br />

die in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein<br />

wohnenden Abonnenten der <strong>Zeitung</strong> „Automobil-Revue"<br />

und die von diesen zur Mitversicherung<br />

angemeldete Person gegen körperliche Unfälle.<br />

1. Die Versicherung gilt jeweilen für diejenigen<br />

zwei Personen, die in der vom Verlag dem Abonnenten<br />

auszuhändigenden Versicherungsbestätigung genannt<br />

sind. Neben dem Abonnenten kann dessen Ehegatte<br />

oder eine andere Person (Vater, Mutter, Bruder,<br />

Schwester, Sohn, Tochter, Braut, Bräutigam usw.)<br />

versichert werden, jedoch nie zwei männliche Personen<br />

durch das gleiche Abonnement.<br />

Lautet das Abonnement auf eine Familie, einen<br />

Verein, eine Gesellschaft usw., so können beliebige<br />

zwei, aber nie zwei männliche Personen gleichzeitig<br />

zur Versicherung aufgegeben werden.<br />

Scheidet eine der in der Versicherungsbestätigung<br />

genannten Personen von der Versicherung aus, so<br />

kann an deren Stelle eine andere Person im Sinne<br />

vorstehender Bestimmungen, unter Angabe von Namen<br />

und «Geburtsdatum beim Verlag angemeldet werden.<br />

Die Versicherung gilt für die neue Person erst vom<br />

Moment an, wo der Verlag dem Abonnenten die Aufnahme<br />

in die Unfallversicherung durch Aushändigung<br />

einer neuen Versicherungs-Bestätigung bestätigt hat.<br />

2. Nicht als versichert gelten, auch wenn sie in<br />

der Versicherungsbestätigung aufgeführt sind und der<br />

Versicherungsbeitrag bezahlt sein sollte:<br />

a) Personen, die zur Zeit des Unfalles das 16. Altersjahr<br />

noch nicht vollendet und solche, die das<br />

70. Altersjahr zurückgelegt haben.<br />

Ist der Versicherungsbeitrag über das vollendete<br />

70. Altersjahr hinaus weiter entrichtet<br />

worden, so werden auf Verlangen des Abonnenten<br />

die irrtümlich bezahlten Versicherungsbeiträge<br />

zurückerstattet.<br />

b) Mit schweren Gebrechen behaftete Personen,<br />

nämlich Taube, Blinde, hochgradig in der Sehkraft<br />

geschwächte oder stark schwerhörige Personen,<br />

ferner Epileptische, ganz öder teilweise<br />

Gelähmte, Geisteskranke, schon einmal vom<br />

Schlagfluss Betroffene und Trunksüchtige, ferner<br />

solche, die durch Krankheit oder Unfälle invalid<br />

geworden sind und deren Invalidität nach den<br />

vorliegenden Bedingungen mit 40 % oder höher<br />

zu schätzen ist.<br />

Tritt ein solcher Zustand erst nach Aufnahme<br />

in die Versicherung ein, so fällt die Versicherung<br />

für die betreffende Person von diesem Zeitpunkt<br />

an dahin.<br />

§ 2. 1. Als Unfälle Im Sinne dieser Versicherunfl<br />

gelten Körperbeschädigungen, die der Versicherte innerhalb<br />

der Grenzen Europas, in oder ausser seinem<br />

Beruf oder auf Reisen, durch ein von aussen plötzlich<br />

auf ihn einwirkendes, gewaltsames Ereignis unfreii<br />

Willis erleidet.<br />

"Ü Als Unfälle in diesem Sinne gelten auch: Verletzungen<br />

durch Blitz oder elektrische Schläge; Verbrennungen,<br />

Ersticken oder Körperbeschädigungen infolge<br />

unfreiwilligen Einatmens plötzlich ausströmender<br />

Gase oder Dämpfe (oder Tod infolge Ersticken<br />

durch ausströmende Gase laufender Motoren in Garagen);<br />

Zerrungen oder Zerreissungen von Muskeln<br />

infolge einer plötzlichen und ausserordentlichen Kraftleistung;<br />

Blutvergiftungen, sofern sie durch einen versicherten<br />

Unfall hervorgerufen sind; ferner Unfälle<br />

bei rechtmässiger Verteidigung oder Rettung von Personen<br />

oder Sachen; beim Feuerwehrdienst oder bei<br />

Erfüllung der Dienstpflicht in Friedenszeit und im<br />

Grenzbesetzungsdienst in der schweizerischen Armee.<br />

Eingeschlossen sind auch Unfälle bei Benützung<br />

von Personen- oder Lastautomobilen oder Traktoren<br />

(Selbstlenken, Mitfahren, Hantieren am Fahrzeug),<br />

Tretradfahren (ausgenommen jedoch jegliches Wettund<br />

Trainingsfahren) ferner Unfälle bei Bergwanderungen,<br />

soweit der Versicherte gebahnte Wege benützt<br />

oder abseits von solchen begangenes pfadloses Gelände<br />

auch für Ungeübte leicht begehbar ist. Im übrigen<br />

sind alle Unfälle eingeschlossen, welche nicht ausdrücklich<br />

unter §2 und 3 ausgeschlossen sind.<br />

IL Nicht als Unfälle gelten: Krankheitszustände<br />

aller Art, auch die Berufs-, Infektions- und Seuchenkrankheiten,<br />

Ansteckungen und Vergiftungen, Malaria,<br />

gelbes Fieber und Typhus, ohne Rücksicht auf die<br />

Ursache; Beschädigungen durch Aufnahme von Speise<br />

und Trank, Medizin und schädlichen Stoffen; Eingeweidebrüche<br />

(Hernien) aller Art und Darmyerschliessungen,<br />

gleichviel welchen Ursprungs; epileptische,<br />

Schlag- und Ohnmachtsanfälle und dabei eintretende<br />

Verletzungen; die Folgen von Krampfadern, auch wenn<br />

sie durch Unfall verschlimmert werden; Blutungen<br />

aus inneren Organen ohne erkennbare äussere Verletzungen;<br />

Erkältungen, Erfrieren, Sonnenstich, überhaupt<br />

die Folgen von Temperatureinflüssen; Hexen-<br />

«chuss (Lumbago) und Ischias und die Folgen fortgesetzter<br />

körperlicher Anstrengungen; operative Eingriffe<br />

jeder Art und ihre Folgen, wenn sie nicht durch<br />

einen versicherten Unfall bedingt sind; die Folgen<br />

lediglich psychischer Einwirkungen; die Folgen von<br />

Eingriffen jeder Art, die der Versicherte am eigenen<br />

Körper vornimmt, wie Schneiden von Nägeln, Hühneraugen,<br />

Kratzen.<br />

§ 3. Von der Versicherung sind ausgeschlossen:<br />

a) Unfälle bei Wettkämpfen, Rennen, beim Ringen<br />

und Schwingen, Fussballspielen, Bobsleigh- und<br />

Skeletonfahren, Motorradfahren (Selbstlenken und<br />

Mitfahren), bei Automobil-Wett- und Trainingsfahrten<br />

(Rennen), bei Benützung von Flugzeugen,<br />

Luftschiffen oder ungewöhnlichen Transportmitteln,<br />

bei Berg-, Hochgebirgs- und Gletschertouren,<br />

die nicht unter § 2, Ziffer I, Absatz 3, fallen.<br />

b) Ertrinkungstod bei Bootfahrten, die der Versicherte<br />

ohne Beisein einer anderen erwachsenen Person<br />

ausführt, oder beim Baden, es sei denn, dass er<br />

nachweislich die Folge eines Unfallereignisses war.<br />

Nicht als versichert gilt. Ermüdung beim Schwimmen,<br />

alle körperlichen Beeinträchtigungen, insbesondere<br />

auch der Atmung, durch ungewöhnliche<br />

Körperhaltung, Temperatureinflüsse, Wasserdruck<br />

oder -zug (z. B. Strömung, Wirbel).<br />

c) Körperverletzungen, die der Versicherte im ausländischen<br />

Militärdienst, durch Kriegsereignisse,<br />

bei bürgerlichen Unruhen, Erdbeben oder Bergstürzen<br />

erleidet.<br />

d) Unfälle bei der Teilnahme an Verbrechen oder<br />

Vergehen (oder dem Versuche dazu), im Duell, bei<br />

Schlägereien, im Raufhandel, bei Akrobatik, endlich<br />

Verletzungen, die der Versicherte im Zustande<br />

der Geistes- oder Bewusstseinsstörung (z. B. Delirium,<br />

Schlafwandel) oder im Zustande offenbarer<br />

Trunkenheit erleidet.<br />

e) Unfälle in Sprengstoff-, Pulver- und Dynamitfabriken,<br />

soweit sie infolge einer Explosion entstehen.<br />

§ 4. Voraussetzung für die Gültigkeit der Versicherung<br />

ist, dass der Abonnent den Abonnementsbetrag<br />

(einschliesslich Versicherungsbeitrag) für denjenigen<br />

Zeitraum in dem sich der Unfall ereignete,<br />

und zwar vor dessen Eintritt, entrichtet hat.<br />

Für Beginn, Unterbruch und Beendigung der Versicherung<br />

gelten im übrigen folgende nähere Bestimmungen:<br />

a) Die Versicherung beginnt nach zweiwöchigem, ununterbrochenem<br />

Bestand des Abonnementes. Als<br />

Beginn des Abonnements gilt der Zeitpunkt der<br />

Einlösung der ersten Nachnahme.<br />

b) Die Versicherung endigt mit der Abbestellung oder<br />

dem Unterbruch des Abonnements.<br />

Wird eine Nachnahme nicht eingelöst, so gilt<br />

das Abonnement als unterbrochen vom Moment<br />

der Nichteinlösung an, frühestens aber vom Ablauf<br />

der Zeit an, für die das Abonnement bezahlt<br />

war.<br />

Das Abonnement, bzw. die Versicherung, beginnt<br />

in diesen Fällen erst wieder 8 Tage nachdem<br />

sämtliche rückständigen Beträge bezahlt worden<br />

sind.<br />

c) Fällt der Vertrag zwischen dem Verlag und der<br />

Gesellschaft aus irgendwelchen Gründen dahin, so<br />

ist der Verlag verpflichtet, die Aufhebung des Vertrages<br />

in drei aufeinanderfolgenden Nummern der<br />

<strong>Zeitung</strong> an augenfälliger Stelle bekanntzugeben,<br />

unter genauer Angabe des Ablaufes des Vertrages.<br />

Wird diese Veröffentlichung durch den Verlag<br />

nicht vorgenommen, so ist die Gesellschaft berechtigt,<br />

diese mit gleicher Wirkung gegenüber<br />

den Abonnenten im Schweizerischen Handelsamtsblatt<br />

vorzunehmen.<br />

Die Versicherung erlischt in diesem Fall für<br />

den einzelnen Abonnenten (unter Vorbehalt der<br />

Bestimmungen betreffend Unterbruch der Versicherung<br />

infolge nicht rechtzeitiger Bezahlung des<br />

Versicherungsbeitrages laut vorstehendem Absatz b)<br />

mit Ablauf des Zeitraumes, für den der Versicherungsbeitrag<br />

entweder schon bezahlt ist oder gemäss<br />

Bestellschein noch entrichtet werden muss,<br />

soweit es sich nicht etwa um erst nach Ablauf der<br />

Kündigungsfrist herausgegebene Abonnements han*<br />

delt, für welche die Gesellschaft nicht haftet.<br />

Die Gesellschaft kann die noch ausstehenden<br />

Versicherungsbeiträge für die Zeit vom Dahinfallen<br />

des Vertrages an bis zum Erlöschen der einzelnen<br />

Versicherungen direkt einziehen. Es steht<br />

aber den Abonnenten frei, durch einfache Nichtzahlung<br />

eines solchen Beitrages die Versicherung<br />

mit sofortiger Wirkung zur Aufhebung zu bringen.<br />

d) Werden die allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />

geändert, so ist der Verlag verpflichtet, die Aenderungen<br />

mit ihrem genauen Wortlaut in einer Nummer<br />

der <strong>Zeitung</strong> an augenfälliger Stelle zu veröffentlichen.<br />

Die zu Ungunsten des Abonnenten<br />

abgeänderten und veröffentlichten Versicherungsbedingungen<br />

werden für diesen erst nach Ablauf<br />

des Zeitraumes verbindlich, für den er den Versicherungsbeitrag<br />

entweder schon bezahlt hat oder<br />

gemäss Bestellschein noch entrichtet werden muss.<br />

e) Der Abonnent ist verpflichtet, allfällige Adressänderungen<br />

dem Verlag unverzüglich anzuzeigen<br />

und dem Verlag davon Kenntnis zu geben, falls<br />

er eine Nummer nicht: erhalten hat.<br />

§ 5. Die Versicherungssummen-betragen pro versicherte<br />

Person:<br />

Fr. 5000.— im Todesfall;<br />

Fr. 5000.— im Falle gänzlicher Invalidität;<br />

bis Fr. 5000.-T im Teilinvaliditätsfall;<br />

Fr. 2.— Taggeld pro Arbeitstag bei vorübergehender<br />

gänzlicher Arbeitsunfähigkeit vom 8. Tage<br />

nach Beginn der ärztlichen Behandlung an bis<br />

zum Höchstbetrage von Fr. 50.—.<br />

Bei der Suval versicherte Personen haben nur in<br />

dem Masse Anspruch auf dieses Taggeld, als der von<br />

ihnen erlittene Schaden nicht durch Leistungen von<br />

anderer Seite (Suval etc.) voll gedeckt ist.<br />

Falls bei Bestellung des Abonnements bzw. bei<br />

Aufnahme in die Versicherung von efner oder beiden<br />

der versicherten Personen auf die Mitversicherung der<br />

Entschädigung für vorübergehende Arbeitsunfähigkeit<br />

(Taggeld) verzichtet wird, tritt an dessen Stelle ein<br />

Sterbegeld von Fr. 100.— nach einjährigem Bestand<br />

des Abonnements.<br />

Als Aufnahmegrenze für das Sterbegeld gilt das<br />

vollendete 55. Lebensjahr. Betreffs des Sterbegeldes<br />

wird noch auf die. besondern Bedingungen verwiesen.<br />

§ C. I. Die Todesfallentschädigung wird geschuldet,<br />

wenn der Unfall sofort oder binnen Jahresfrist vom<br />

Unfall tage an den Tod des Versicherten herbeigeführt<br />

hat. •• .. '" .,<br />

Bezugsberechtigt ist in erster Linie der überlebende<br />

Ehegatte. Hinterlässt der Verunfallte keinen Ehegatten,<br />

so fällt die Todesfallentschädigung der mitversicherten<br />

Person zu. Ist eine solche nicht vorhanden,<br />

dann sind die Kinder des Verunfallten, beim Fehlen<br />

solcher, seine Eltern und, falls auch solche nicht vorhanden<br />

sind, seine Geschwister bezugsberechtigt, unter<br />

Ausschluss aller anderen Hinterbliebenen.<br />

Wer den Tod des Versicherten durch ein Verbrechen<br />

oder Vergehen herbeigeführt hat, verwirkt<br />

zugunsten der anderen Bezugsberechtigten seinen<br />

Anspruch.<br />

II. Die Invaliditätsentschädigung wird geschuldet,<br />

wenn infolge des Unfalles sofort oder binnen Jahresfrist<br />

vom Unfalltage an die Arbeitsfähigkeit des Versicherten<br />

bleibend völlig aufgehoben oder bleibend<br />

beeinträchtigt wird. Bei Ganzinvalidität besteht die<br />

Entschädigung in der vollen Versicherungssumme und<br />

bei Teilinvalidität in einem nach dem Grade der Invalidität<br />

abgestuften Teil davon. Die Zahlung der<br />

Invaliditätsentschädigung erfolgt, sobald die bleibende<br />

Invalidität und deren Grad endgültig festgestellt<br />

sind.<br />

Der Verlust bzw. die Beschädigung eines vor dem<br />

Unfall bereits verkrüppelten, verstümmelten oder gebrauchsunfähigen<br />

Körperteils begründet keinen Anspruch<br />

auf Entschädigung für bleibende Invalidität.<br />

Im übrigen kann beim Bestehen solcher anderweitiger<br />

Körperbeschädigungen die durch den Unfall verursachte<br />

Invalidität nicht höher taxiert werden, als sie<br />

zu taxieren wäre, wenn der Unfall eine körperlich<br />

intakte Person betroffen hätte.<br />

Kann nach Schluss des Heilverfahrens noch nicht<br />

sicher festgestellt werden, ob und in welchem Masse<br />

eine bleibende Invalidität zurückbleiben wird, so kann<br />

die endgültige Feststellung bis auf höchstens ein Jahr<br />

vom Abschluss des Heilverfahrens an verschoben<br />

werden.<br />

Als Fälle von Ganzinvalidität gelten ausschliesslich:<br />

Verlust beider Augen oder vollständige Aufhebung<br />

ihrer Sehkraft, der Verlust oder die vollständige<br />

unheilbare Gebrauchsunfähigkeit beider Arme<br />

oder Hände, beider Beine oder Füsse, eines Armes<br />

oder einer Hand und zugleich eines Beines oder Fusses,<br />

unheilbare Geistesstörung, die jede Erwerbstätigkeit<br />

auss^hliesst.<br />

b) Für lebenslängliche Teilinvalidität wird die<br />

Höhe der Entschädigung in Prozenten von Fr. 5000.—<br />

bestimmt, nach der dauernden Beeinträchtigung,<br />

welche die Arbeitsfähigkeit des Versicherten ohne<br />

Rucksicht auf dessen spezielle Berufsverhältnisse erfahren<br />

hat. Massgebend sind tue Schätzungen der<br />

patentierten Aerzte, eventuell von Spezialärzten.<br />

Bei gänzlichem Verlust oder gänzlicher unheilbarer<br />

Gebrauchsunfähigkeit nachbezeichneter Körperteile<br />

gelten folgende Invaliditätssätze:<br />

Für den rechten Arm oder Hand . 60%<br />

Für den linken Arm oder Hand . 50%<br />

Für ein Bein im Hüftgelenk ... 60%<br />

Für ein Bein im Oberschenkel . . 50%<br />

Für ein Bein im Unterschenkel und<br />

Fuss<br />

40%<br />

Für ein Auge . . . . . . . . . . . . . 25%<br />

Für das Gehör, einseitig 10%<br />

Für das Gehör, beidseitig . . . . 60%<br />

Für den rechten Daumen . . . . 20%<br />

Für den linken Daumen . . . . . 18%<br />

Für den rechten Zeigefinger ... 12%<br />

Für den linken Zeigefinger . . . . 8%<br />

Für den rechten Mittelfinger ... 8%<br />

Für den linken Mittelfinger 6%<br />

Für den rechten Ringfinger, ... 6%<br />

Für den linken Ringfinger . . . . 6%<br />

Für den rechten Kleinfinger ... 6%<br />

Für den linken Kleinfinger . . . . 6 %<br />

Für die Grosszehe 8%<br />

Fr.<br />

3000<br />

2500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1250<br />

500<br />

3000<br />

1000<br />

900<br />

600<br />

400<br />

400<br />

300<br />

300<br />

300<br />

300<br />

300<br />

400<br />

150<br />

Für jede andere Zehe 3%<br />

Für unheilbare Nervenkrankheiten<br />

als Folge eines versicherten Unfalles<br />

. . . . . . . . . . . . 20% „ 1000<br />

Bei gleichzeitigem Verlust oder gänzlicher unheilbarer<br />

Gebrauchsunfähigkeit mehrerer Glieder oder Organe<br />

werden die betreffenden Entschädigungsbeträge zu-<br />

sammengerechnet; die Gesamtsumme darf aber den<br />

Betrag von Fr. 5000.— nicht überschreiten.<br />

Bei nur teilweisem Verlust oder nur teilweiser<br />

Aufhebung der Gebrauchsfähigkeit wird ein entsprechender<br />

Teil der vorstehend für den Totalverlust<br />

festgesetzten Beträge vergütet.<br />

Geringfügige bleibende Invaliditäten, die mit<br />

weniger als 3% einzuschätzen sind, berechtigen zu<br />

keiner Entschädigung.<br />

In den vorstehend nicht genannten Fällen bleibender<br />

Invalidität ist der Invaliditätsgrad nach der<br />

dauernden und unheilbaren Beeinträchtigung zu bestimmen,<br />

welche nach ärztlichem Gutachten die<br />

Arbeitsfähigkeit des Versicherten, ohne Berücksichtigung<br />

seiner Berufstätigkeit, durch den Unfall erfahren<br />

hat. Die Entschädigung besteht in dem dem<br />

festgestellten Invaliditätsgrad entsprechenden Prozentsatz<br />

der für den Ganzinvaliditätsfall versicherten<br />

Summe.<br />

III. Vorübergehende Arbeitsunfähigkeit. Für<br />

Unfälle, die weder den Tod noch eine bleibende Invalidität,<br />

jedoch eine länger als sieben Tage dauernde<br />

gänzliche Arbeits- oder Erwerbsunfähigkeit zur Folge<br />

haben, wird vom 8. Tage nach Beginn der ärztlichen<br />

Behandlung an, eine Entschädigung von Fr. 2.—• pro<br />

Arbeitstag vergütet, und zwar während längstens 25<br />

Arbeitstagen; vorbehalten bleibt § 5, Absatz 2 und 3.<br />

, § 7. 1. War der Unfall-nicht-die alleinige Ursache<br />

des Todes, der Invalidität oder der vorübergehenden<br />

Arbeitsunfähigkeit, sondern haben schon besiehende<br />

Krankheitszustände oder Gebrechen oder hinzugetretene<br />

Krankheiten, die nicht erst durch den Unfall<br />

hervorgerufen sind, mitgewirkt, so wird nur ein verhältnismässiger<br />

Teil der Entschädigung geleistet, entsprechend<br />

dem vom ärztlichen Sachverständigen abzuschätzenden<br />

prozentualen Anteil des Unfalles.<br />

2. Ist der Unfall auf grobe Fahrlässigkeit des<br />

Verunfallten zurückzuführen, so reduziert sich die<br />

Entschädigung auf die Hälfte derjenigen Summe, die<br />

sonst zu zahlen gewesen wäre.<br />

§ 8. Ein und derselbe Unfall berechtigt immer nur<br />

zu einer der in § 5 genannten Entschädigungen,-entweder<br />

derjenigen für Tod oder derjenigen für Invalidität<br />

oder derjenigen für vorübergehende Arbeitsunfähigkeit<br />

mit der Massgabe jedoch, dass, wenn der<br />

Tod des für teilweise Invalidität entschädigten Versicherten<br />

binnen Jahresfrist, vom Unfalltage an gerechnet,<br />

als direkte Folge des Unfalles eintritt, die<br />

Todesfallsumme, abzüglich der bereits geleisteten Entschädigung,<br />

bezahlt wird; desgleichen wird für einen<br />

und denselben Unfall die Entschädigung nur einmal<br />

gewährt, gleichviel, ob die verunglückte Person durch<br />

ein oder mehrere Abonnements der <strong>Zeitung</strong> „Automobil-Revue"<br />

versichert war.<br />

Werden von einem und demselben unter die Versicherung<br />

fallenden Unfallereignis mehrere durch<br />

diese <strong>Zeitung</strong> versicherte Personen betroffen, so beschränkt<br />

sich die Deckung der Gesellschaft zusammen<br />

auf die Summe von Fr. 50,000.—. Reicht diese Summe<br />

zu den normalen Entschädigungen nicht aus, so werden<br />

alle Entschädigungen gleichmässig herabgesetzt.<br />

Bezieht jedoch ein Abonnent die Automobil-Revue<br />

mit Versicherung sowohl in deutscher als auch in<br />

französischer Sprache, so werden ohne weiteres aus<br />

jeder einzelnen Versicherung, also für jede <strong>Zeitung</strong>,<br />

die vollen bedingungsgemässen Versicherungssummen<br />

ausbezahlt.<br />

Unfallmcldunoen,<br />

§ 9. Tritt infolge eines Unfalls der Tod des Versicherten<br />

ein, so ist der Allgemeinen Versicherungs-<br />

Aktiengesellschaft in Bern, Agentur H. in Ölten, beim<br />

sonstigen Verlust des Entschädigungsanspruchs, sofort<br />

telegraphisch, jedenfalls aber so rechtzeitig Kenntnis<br />

zu geben (und zwar auch dann, wenn der betreffende<br />

Unfall bereits angemeldet worden ist), dass es der<br />

Gefejllschaft möglich ist, selbst eine ärztliche Untersuchung<br />

oder die Sektion anzuordnen.<br />

'.' i «D$e Angehörigen sind auf Verlangen der Gesellöcäiäft"<br />

verpflichtet, ,4ie Sektion der Leiche zu bewilligen/ansonst<br />

keine Entschädigungspflicht besteht.<br />

' Unfälle, die eine bleibende Invalidität oder vorübergeheftde<br />

gänzliche Arbeitsunfähigkeit zur Folge<br />

haben, sind zur Vermeidung des Verlustes des Versicherungsanspruches<br />

innerhalb 10 Tagen vom Unfall<br />

an der obgenannten Meldestelle schriftlich anzumelden,<br />

unter Beifügung der Versicherungsbestätigung und<br />

Nachnahmekarte für die laufende Zeit.<br />

§ 10. Nach dem Unfall ist sobald als möglich auf<br />

Kosten des Versicherten bzw. der Anspruchsberechtigten<br />

ein patentierter Arzt beizuziehen und für die<br />

Wiederherstellung des Versicherten auch sonst gehörig<br />

Sorge zu tragen.<br />

Der Versicherte bzw. seine Angehörigen sind verpflichtet,<br />

dem Beauftragten der Gesellschaft den Zutritt<br />

zum Verletzten zu gestatten und dem Vertrauensarzte<br />

der Gesellschaft dessen Untersuchung zu ermöglichen.<br />

Der Versicherte ermächtigt zum voraus alle<br />

Aerzte, welche ihn wegen des Unfalles oder wegen<br />

anderer Unfälle oder Erkrankungen behandelt haben,<br />

zur Erteilung jeder von der Gesellschaft gewünschten<br />

Auskunft.<br />

Der Versicherte bzw. die Anspruchsberechtigten<br />

sind ferner verpflichtet, der Gesellschaft auf ihr Verlangen<br />

nach bestem Wissen und Können jede von ihr<br />

gewünschte Auskunft über die näheren Umstände<br />

des Unfalles und seine Folgen, den Heilungsverlauf<br />

oder über allfällige frühere Unfälle oder Erkrankungen<br />

des Versicherten zu erteilen, sowie ihr die zur Feststellung<br />

der Entschädigungspflicht erforderlichen Belege<br />

(ärztliche Zeugnisse usw.) einzureichen. Die Gesellschaft<br />

kann unter schriftlicher Androhung der<br />

Säumnisfolgen den Versicherten bzw. die Anspruchsberechtigten,<br />

auffordern, innert einer bestimmten<br />

Frist die verlangten Angaben zu machen und die notwendigen<br />

Belege einzureichen.<br />

Die Kosten für die Arztzeugnisse über den Uhfall<br />

und dessen Folgen gehen zu Lasten des Versicherten<br />

bzw. der Anspruchsberechtigten; die Gesellschaft ist<br />

berechtigt, diese Kosten an den ausstellenden Arzt<br />

oder eine von ihm bezeichnete Stelle direkt zu bezahlen<br />

und den bezüglichen Betrag von der Entschädigung<br />

iri Abzug zu bringen. Die Kosten der von Gesellschaft<br />

veranlassten vertrauensärztlichen Untersuchungen und<br />

Gutachten werden von ihr selbst getragen.<br />

§11. Falsche Angaben in der Unfallanzeige oder<br />

in den weiteren Mitteilungen über den Unfall, sowie<br />

die Verletzung einer der in den § § 9 und 10 vorgesehenen<br />

Obliegenheiten durch den Versicherten oder<br />

seine Rechtsnachfolger ziehen den Verlust der Entschädigungsansprüche<br />

nach sich, sofern nicht die Verletzung<br />

den Umständen nach als eine unverschuldete<br />

anzusehen ist.<br />

Eine ohne Verschulden erfolgte Verletzung kann<br />

sofort nach Wegfall des Hindernisses nachgeholt<br />

werden.<br />

§ 12. Für etwaige Streitigkeiten aus dieser Versicherung<br />

anerkennt die Gesellschaft den Gerichtsstand<br />

ihres Sitzes in Bern, sowie denjenigen des<br />

schweizerischen Wohnortes des Versicherten oder Anspruchsberechtigten.<br />

§ 13. Im übrigen gelten für diese Versicherung<br />

die einschlägigen Bestimmungen des Bundesgesetzes<br />

über den Versicherungsvertrag vom 2. April 1908.<br />

ALLGEMEINE BEDINGUNGEN<br />

für die Sterbcgcldverslr.herung der Abonnenten der<br />

<strong>Zeitung</strong> „Automobil-Revue".<br />

§ 1. Die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />

in Bern versichert unter den nachstehenden<br />

Bedingungen die in der Schweiz oder im Fürstentum<br />

Liechtenstein wohnenden Abonnenten der Zeltung<br />

AUTOMOBIL-REVUE und die von diesen zur Mitversicherung<br />

angemeldete Person, welche auf die<br />

durch die Erwachsenen-Unfallversicherung vorgesehene<br />

Taggeld-Vergütung verzichtet haben, für ein<br />

Sterbegeld.<br />

Die Versicherung gilt jeweilen für diejenigen Per*<br />

sonen, welche in den vom Verlag dem Abonnenten<br />

auszuhändigenden Versicherungs-Bestät'igtingen für<br />

die Sterbegeld-Versicherung vorgemerkt sind.<br />

Scheidet eine der in der Versicherungsbestätigung<br />

genannten Personen von der Sterbegeld-Versicherung<br />

aus, so kann an deren Stelle eine andere Person im<br />

Sinne vorstehender Bestimmungen, unter Angabe von<br />

Namen und Geburtsdatum, beim Verlag angemeldet<br />

werden.<br />

Die in § 3, Ziffer 1, vorgesehenen Wartefristen<br />

beginnen für diese neue Person erst von dem Zeitpunkt<br />

an zu laufen, wo der Verlag dem Abonnenten<br />

die Aufnahme in die Sterbegeldversicherung bestätigt<br />

hat<br />

Ḟür die vor dem zurückgelegten 55. Altersjahr<br />

aufgenommenen Personen gilt die Sterbegeldversicherung<br />

bis ans Lebensende.<br />

Nicht als versichert gelten, auch wenn sie in der<br />

Versicherungsbestätigung aufgeführt sind und der Versicherungsbeitrag<br />

bezahlt sein sollte: Personen, die<br />

im Zeitpunkt des Todes das 16. Altersjahr noch nicht<br />

vollendet oder bei Abschluss des Abonnements mit<br />

Sterbegeldversicherung das 55. Altersjahr bereits zurückgelegt<br />

haben; im letzteren Falle sind die Betreffenden<br />

für Taggeld versichert.<br />

§ 2. Das Sterbegeld wird bezahlt beim Tode einer<br />

versicherten Person, sofern der Tod innerhalb der<br />

Grenzen Europas eintritt. Ausgenommen sind jedoch:<br />

Todesfälle durch Kriegsereignisse, bei bürgerlichen<br />

Unruhen, Selbsttötung (ausgenommen bei Urteilsunfähigkeit)<br />

sowie bei Cholera-, Pest- und Typhus-<br />

Epidemien..<br />

§ 3: Das Sterbegeld beträgt pro versicherte Person:<br />

Fr. 100.— nach einjährigem, ununterbrochenem Bestand<br />

des Abonnements.<br />

2. Bezugsberechtigt ist in erster Linie der überlebende<br />

Ehegatte. Hinterlässt der Verstorbene keinen Ehegatten,<br />

so fällt das Sterbegeld der mitversicherten<br />

Person zu; ist eine solche nicht vorhanden, so sind<br />

die Kinder des Verstorbenen, beim Fehlen solcher<br />

die Eltern und falls auch solche nicht vorhanden<br />

sind, seine Geschwister bezugsberechtigt.<br />

Sind auch keine Geschwister vorhanden, so wird<br />

derjenigen Person, die die Kosten der Beerdigung des<br />

Verstorbenen getragen hat, der dafür nachweislich<br />

aufgewendete Betrag (nur bare Auslagen) zurückerstattet,<br />

indessen nicht mehr als die Versicherungssumme.<br />

Wer den Tod des Versicherten durch ein Verbrechen<br />

oder Vergehen herbeigeführt hat, verwirkt zugunsten<br />

der anderen Bezugsberechtigten seinen Anspruch.<br />

3. Das Sterbegeld wird nur einmal gewährt, gleichviel,<br />

ob die verstorbene Person durch ein oder mehrere<br />

Abonnements der <strong>Zeitung</strong> AUTOMOBIL-REVUE versichert<br />

war.<br />

Bezieht jedoch ein Abonnent die Automobil-Revue<br />

mit Versicherung sowohl in deutscher als auch in<br />

französischer Sprache, so wird ohne weiteres aus<br />

jeder einzelnen Versicherung, also für jede <strong>Zeitung</strong>,<br />

die volle bedingungsgemässe Versicherungssumme ausbezahlt.<br />

Sterbefalimeldnngen.<br />

§ 4. 1. Ein unter diese Sterbegeldversicherung<br />

fallender Todesfall ist binnen 14 Tagen nach dessen<br />

Eintritt an die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />

in Bern, Agentur H Ölten, schriftlich anzuzeigen.<br />

2. Ferner sind von den Bezugsberechtigten innerhalb<br />

30 Tagen nach Eintritt des Todes dem Verlag<br />

die folgenden Schriftstücke einzusenden:<br />

a) die Versicherungsbestätigung,<br />

b) ein amtlicher Totenschein.<br />

Die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft in-<br />

Bern kann unter Androhung der Säumnisfolgen die<br />

Anspruchsberechtigten auffordern, innert der obigen<br />

Frist die notwendigen Schriftstücke einzureichen.<br />

8 5. Die Verletzung einer der in § 4 vorgesehenen<br />

Obliegenheiten durch die Anspruchsberechtigten zieht<br />

den Verlust der Entschädigungsansprüche nach sich,<br />

sofern nicht die Verletzung den Umständen nach als 1<br />

eine unverschuldete anzusehen ist.<br />

Eine ohne Verschulden erfolgte Verletzung kann<br />

sofort nach Wegfall des Hindernisses nachgeholt<br />

werden.<br />

§ 6. Die Auszahlung des Sterbegeldes erfolgt innerhalb<br />

fünf Tagen nach Feststellung der Zahlungsverpflichtung.<br />

§ 7. Im übrigen gelten für diese Sterbegeld-Versicherung,<br />

insbesondere was den Beginn, den Unterbruch<br />

und die Beendigung der Versicherung anbelangt,<br />

die einschlägigen Bestimmungen der Versicherungs-<br />

Bedingungen der Erwachsenen-Unfallversicherung sowie<br />

die Bestimmungen des Bundesgesetzes, über den<br />

Versicherungs-Vertrag.<br />

'"<br />

Strassen und Tourismus<br />

Der unhaltbare Zustand unserer Alpenstrassen.<br />

Es ist an dieser Stelle in den letzten<br />

Jahren eindringlich darauf hingewiesen<br />

worden, wie sehr die Schweiz mit dem unbefriedigenden<br />

Zustand ihrer Alpenstrassen<br />

gegenüber andern Touristikländern ins Hintertreffen<br />

geraten ist und dass der Zeitpunkt<br />

vielleicht nicht mehr so ferne liegt, wo man<br />

im Ausland den Automobilisten anempfiehlt,<br />

die sonst landschaftlich so prächtigen<br />

schweizerischen Alpenstrassen zu meiden.<br />

In der offiziellen Clubzeitung des Automobile<br />

Club de France veröffentlichte kürzlich<br />

dessen Präsident, Vicomte de Rohan, einen<br />

Bericht eines Clubkollegen über eine Autoreise<br />

nach Norditalien und der Schweiz.<br />

Während er sich über den Zustand der italienischen<br />

Strassen gerechterweise sehr lobend<br />

äussert, schreibt er anschliessenid 1 über<br />

die schweizerischen Strassenverhältnisse ungefähr<br />

folgendes':<br />

Für die Süd-Nord-Durchcnierung der Schweiz<br />

ist es empfehlenswert, die Gotthardstrasse zu meiden,<br />

denn selbst wenn man den Wagen mit der<br />

Bahn durch den Tunnel transportiert, eo ist die<br />

nördliche Abfahrt von Göschenen bis Altdorf gefährlich,<br />

weil die Strasse sehr eng, ohne Schutzmauern<br />

und oft mit einer Eisschicht bedeckt ist.<br />

Diese Konstatierung zeigt wieder deutlich,<br />

wie man den- Zustand unserer Alpenstrassenheute<br />

im Ausland 1 einschätzt. Wirklich keine<br />

Reklame, wenn solche Warnungen in einer<br />

vielgelesenen und angesehenen Automobilistenzeitung<br />

des Auslandes figurieren. Herr<br />

Vicomte de Rohan nimmt in einem an-<br />

•schliessenden Artikel zu den Ausführungen<br />

seines Glubkollegen Stellung, als Gentleman<br />

schweigt er sich allerdings zur vorgenommenen<br />

Kritik der Schweizer Alpenstrassen<br />

aus, Jndem er lakonisch, aber, vielleicht .auch<br />

vielsagend* ausführt: « Je prends, par ailleurs,<br />

bonne note des renseignements que<br />

vous me donnez sur les meilleures routes<br />

pour parcourir Ia Suisse du Nord au Sud... »<br />

Wirklich keine Reklame für die Inner- und<br />

Südschweiz, die doch gerade heute so sehr<br />

am ungenügenden Zufluss von Auslandsgästen<br />

leiden. Möge die Alpenstrassenirtitiative<br />

die Geister, die da träumen, aus ihrem<br />

Dauerschlaf erwecken.<br />

V


Q<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> —<br />

Chinin, der überlegene Sieger des Grossen Preises von Frankreich unmittelbar vor dem Start zu einem<br />

.der grössten bisherigen Erfolge seiner Rennfahrer-Laufbahn,<br />

Ein weiterer Favorit das Grossen Preises war H. Stack mit seinem P-Wagten 3er Auto-Union. Link»<br />

ijon ihm der Rennleiter der Fabrik, Ing. Walb, rechts der Konstrukteur des .Wagens, Dt, Ine,<br />

[Porsche, der sein Werk noch einmal kritisch überprüft.<br />

Vom Bergrennen<br />

Rheineck Walzenhausen<br />

Bü3 links: Die drei schnellsten Fahrer des Tages.<br />

Hier sehen wir die drei Kategoriensieger wiederum<br />

«in Zivil» und natürlich in bester Laune. Von links<br />

nach rechts: Ruesch, der Tagessieger, Zwimpfer<br />

und Maag, die in der Tourenwagen- resp.<br />

Sportwagenkategorie neue Bestzeiten aufstellten«<br />

Kid rechts: Der Wagen nies Siegers. Hier seHed<br />

wir Ruesch auf seinem 3-Liter-Maserati Monoposto,<br />

einer äusserst schnittigen Maschine, die aber besser<br />

aul Rennbahnen als auf Bergstrecken zu Hause ist.<br />

Ob's woffl turn bamenpretfs gereicht<br />

hat? Das ist die erste<br />

Frage, die sich nach der Ankunft<br />

am Ziel auch Frl. Ortelli<br />

stellte, die auf Plymouth eine<br />

sehr gute Zeit fuhr und tatsächlich<br />

Preisträgerin wurde,<br />

Das Rennen um die Trophäe des britischen Kaiserreiches. Das auf 8er Brooklandsbahn abgehaltene grosse sportliche Ereignis<br />

führte in 100 Runden über 300 Meilen, Hier sehen wir das Feld, aus dem Eyston auf M.G, als Sieger hervorging, an einer der<br />

künstlich eingeschalteten Spitzkehren,<br />

Auto-Heber<br />

für Personen- und Lastwagen.<br />

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N» 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

T«£«l*n, Rundschau<br />

Die Mode der hoch übersetzten<br />

Lenkung.<br />

Ein sicher nicht geringer Prozentsatz von<br />

Automobilunfällen hängt heute mit der Len<br />

kung zusammen. Von vornherein seien hie<br />

aber die Fälle ausgenommen, in denen die<br />

Lenkung «versagt» hat. In Wirklichkei<br />

kommt ein solches Versagen der Lenkung<br />

äusserst selten vor oder doch erst dann,<br />

wenn der Unfall bereits eingetreten und der<br />

Wagen auch sonst schon mehr oder weniger<br />

stark beschädigt ist. Der Zusammenhang,<br />

auf den wir hinzuweisen beabsichtigen, besteht<br />

vielmehr nur indirekt, indem manche<br />

Lenkrad wäre wie bei der Lenkung einer<br />

Dampfwalze mit einer Kurbel ver-<br />

! Sehr oft gelingt die Korrektur<br />

moderne Lenksysteme nicht mehr den An-seheforderungen<br />

entsprechen, welche die heu-detigen hohen Fahrgeschwindigkeiten an ihre spät, der Wagenhinterteil schleudert nach<br />

Schleuderbewegung nur halb oder zu<br />

Wirkungsweise stellen.<br />

der andern Seite hinüber und wenn nicht<br />

Gerade in den letzten Jahren war dabei<br />

eher eine Verschlimmerung zu beobachten<br />

Im Bestreben, die Lenkung möglichst bequem<br />

zu machen, haben manche Konstrukteure<br />

Lenkungsübersetzungen angewandt, die<br />

für hohe Fahrgeschwindigkeiten durchaus<br />

ungeeignet sind. Früher bedingte der volle<br />

Einschlag der Vorderräder nach rechts oder<br />

links ungefähr eine halbe Lenkradumdrehung<br />

nach der entsprechenden Seite. Heute benötigt<br />

man durchschnittlich für den gleichen<br />

Radeinschlag schon mindestens eine ganze<br />

Radumdrehung, in einzelnen Fällen sogar<br />

nahezu zwei Lenkradumdrehungen. Der Vorteil<br />

der Anwendung eines so hohen Uebersetzungsverhältnisses<br />

sticht nur zu deutlich<br />

hervor : Jede Frau und selbst jedes Kind<br />

vermögen den schwersten Wagen mit zwei<br />

Fingern zu lenken, und alle Rückwirkungen<br />

Eine hoch übersetzte Dampfwalzen-Lenkung eignet<br />

sich nicht für hohe Fahrgeschwindigkeiten.<br />

von Strassenstössen auf dem Lenkrad fallen<br />

dahin. Wer einen Wagen mit derart hoch<br />

übersetzter Lenkung mit massigen Geschwindigkeiten<br />

fährt, wird auch kaum etwas von<br />

Nachteilen bemerken. Die hoch übersetzte<br />

Lenkung wird aber direkt gefährlich, wenn<br />

sie in einem Wagen eingebaut ist, den man<br />

gelegentlich auch voll ausfahren will. Aber<br />

sogar auch schon bei ganz niedrigen Geschwindigkeiten<br />

kann sie verhängnisvoll werden,<br />

wenn der Wagen einmal ins Schleudern<br />

gerät. Der Fahrer hat dann gewöhnlich nicht<br />

genügend Zeit, um die zum Abfangen der<br />

Schleuderbewegung notwendige Lenkungskorrektur<br />

zu vollführen. Es sei denn, das<br />

Bei älteren, niedrig übersetzten<br />

Lenkungen genügte<br />

oft zum vollständigen Einschlagen<br />

der Vorderräder<br />

nach links oder rechts<br />

eine halbe Lenkradumdrehung,<br />

wogegen bei modernen,<br />

hoch übersetzten Lenkungen<br />

oft mehr als eine<br />

volle<br />

Lenkradumdrehung<br />

erforderlich ist.<br />

sehr viel Platz zur Verfügung steht, ist der<br />

Unfall unvermeidlich.<br />

Zum mindesten bedeutet die hoch übersetzte<br />

Lenkung deshalb eine Gefahr, weil<br />

sie den gefühlsmässigen Kontakt zwischen<br />

dem Fahrer, der Massenträgheit des Wagens<br />

und der Strasse stark herabsetzt. Bei niedrig<br />

übersetzter Lenkung bedarf es oft eines beträchtlichen<br />

Kraftaufwandes, um den Wagen<br />

n raschem Tempo durch eine stärkere Kurve<br />

zu lenken. An diesem Kraftaufwand fühlt der<br />

Fahrer genau, was er der Strassenhaftung<br />

umutet. Mit der Zeit wird er ihm zum genauen<br />

Maßstab für das beim Kurvenfahren<br />

erade noch zulässige Tempo. Feinfühlige<br />

Wagenlenker vermögen am Widerstand, den<br />

sie am Lenkrad spüren, sogar die Griffigkeit<br />

der Strassenoberfläche abzuschätzen.<br />

Durch eine hoch übersetzte Lenkung ist<br />

man dagegen von der Strasse gleichsam isoliert.<br />

Da die Reaktion der bei Richtungsveränderungen<br />

auftretenden Massenträgheitskräfte<br />

des Wagens im Lenkrad fast vollkommen<br />

unterbleibt, muss der Fahrer nun die<br />

Zulässigkeit seiner Lenkbewegung viel stär-<br />

In manchen Fällen Hesse<br />

sich die Lenkung ohne Erhöhung<br />

des Uebersetzungsverhältnisses<br />

erleichtern,<br />

indem die Reibung im<br />

Lenkmechanismus, z. B. in<br />

der Achsschenkellagerung,<br />

vermindert würde.<br />

ker nur mit dem Augenmass abwägen. Er<br />

empfindet die «Geschwindigkeit nicht mehr<br />

unmittelbar in der Hand, sondern nur noch<br />

über den viel weniger genauen und viel<br />

leichter zu täuschenden Gesichtssinn. Bestenfalls<br />

kommt ihm dabei noch etwas die Empfindlichkeit<br />

der Gesässmuskeln zu Hilfe, die<br />

ihn erkennen lässt, wenn der Wagen in der<br />

Kurve besonders stark nach aussen drängt.<br />

Die Feinfühligkeit der Hand ist jedoch durch<br />

nichts zu ersetzen.<br />

Kleine Schleuderbewegungen des Wagens<br />

korrigiert der Fahrer bei niedrig übersetzter<br />

Lenkung ganz unbewusst und auch bei grösseren<br />

Schleuderbewegungen genügt meist<br />

ein kurzer rascher Lenkradausschlag, Die<br />

Verhältnisse werden noch dadurch begünstigt,<br />

dass bei niedrig übersetzter, wenig<br />

Selbsthemmung besitzender Lenkung die<br />

Korrektur auch mehr oder weniger selbsttätig<br />

erfolgt, da die Vorderräder unter ihrer<br />

Kreiselwirkung ihre ursprüngliche Richtung<br />

leichter beibehalten. Stellt man sich die<br />

Kreiselwirkung der Vorderräder übertrieben<br />

stark vor, so ist auch der Fall denkbar, dass<br />

sich das Schleudern ganz selbsttätig korrigiert.<br />

Die Vorderräder würden dann bei jedem<br />

Schleudern in ihrer ursprünglichen<br />

Fahrtrichtung verbleiben und nun — bei<br />

einem System mit wenig Selbsthemmung —<br />

das Lenkrad von sich aus in die entsprechende<br />

Stellung einschlagen.<br />

Wahrscheinlich kommt dieser heute noch<br />

kaum beachteten Erscheinung einer mehr<br />

oder weniger ausgeprägten Selbstkorrektur<br />

von Schleuderbewegungen eine nicht zu<br />

unterschätzende Bedeutung in der Erhöhung<br />

der Fahrsicherheit zu. Sie ist aber nur dort<br />

festzustellen, wo der Lenkmechanismus noch<br />

keine zu grosse Selbsthemmung hat. Ein<br />

Lenksystem mit hoher Selbsthemmung in<br />

der einen Uebertragungsriehtung (und dazu<br />

gehören die meisten hoch übersetzten modernen<br />

Lenkungen) schliesst sie aus.<br />

Ausser durch das Bestreben, dem Kunden<br />

einen « bequemen » Wagen anbieten zu können,<br />

sieht sich allerdings der Automobilfabrikant<br />

auch noch aus andern Gründen zur Anwendung<br />

eines hohen Lenkübersetzungsverhältnisses<br />

veranlasst. Bekanntlich neigen seit<br />

dem Aufkommen der Vorderradbremsen und<br />

der Niederdruckpneus die Vorderräder mancher<br />

Wagen zum Flattern. Durch die Anwendung<br />

der Superballonreifen und noch weicherer<br />

Federn wurde die Flattertendenz noch<br />

vergrössert. Um ihr abzuhelfen, bestand ein<br />

Ausweg im Verzicht auf die starre Achse.<br />

Indem man die Räder so mit dem Chassisrahmen<br />

verbindet, dass sie beim Ueberrollen<br />

von Bodenunebenheiiten sich nur noch senkrecht<br />

auf- und abwärtsbewegen, kann man<br />

tatsächlich manche Lenkungsunruhen vermeiden.<br />

Mancher andere Konstrukteur zog<br />

es indessen vor, angesichts der heute noch<br />

wenig abgeklärten Verhältnisse auf dem Gebiet<br />

der Federung die starre Achse vorläufig<br />

beizubehalten und der Flatterneigung der<br />

Räder durch andere Massnahmen beizukommen,<br />

so gerade auch durch die Lenkung<br />

mit grösserer Selbsthemmung. Die Flatterneigung<br />

besteht hier wohlverstanden nach<br />

wie vor, kann sich jedoch wegen der starken,<br />

bei der hohen Lenkungsübersetzung auftretenden<br />

Reibung nicht auswirken, jedenfalls<br />

nicht bis zum Lenkrad.<br />

Die Tatsache, dass ein gewisses Mindest-<br />

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Woche einen Ausflug in herrlich duftende Wälder oder an<br />

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sich kreuz und quer, durch und über den<br />

Alpenwall ein Gewebe von Strassen, die<br />

an Landschaftsbitdem das Erhabenste und<br />

Schönste vermitteln, das unser Kontinent,<br />

vielleicht sogar die Welt, zu zeigen hat.<br />

Diese Gebiete zu erschliessen, dem Fahrer<br />

ein Wegweiser und Berater zu sein, ist<br />

der Zweck dieses Führers; Hunderte von<br />

Alpenfahrten fanden in diesem Buch ihren<br />

Niederschlag; keine Pass-, keine Tal- oder<br />

Hochstrasse, die nicht der Herausgeber und<br />

dessen Mitarbeiter in jüngster Zeit befahren<br />

und in Wort und Bild festgehalten hätten.<br />

Dem Führer ist vom gesamten Alpengebiet eine treffliche Karte (50 zusammenhängende<br />

Ausschnitte) im Maßstab 1 : 500,000 beigefügt; etwa<br />

150 herrliche Photos veranschaulichen die Landschaft. Die meisten Aufnahmen<br />

sind von der Strasse aufgenommen, zeigen also genau das Bild,<br />

wie es der Automobilist sieht. Erklärungen am Bildrand geben eine vorzügliche<br />

Orientierung.<br />

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AVERLAG HALLWAG BERNA<br />

A B T E I L U N G AUTOTOURISTIK<br />

J V^


10 AUTOMOBIL-REVUE 193t - No 54<br />

mass von Reibung in vielen Fällen in der<br />

Lenkung erwünscht erscheint, bildet auch<br />

den Grund der.häufig noch zu beobachtenden,<br />

mechanisch noch so primitiven Ausbildung<br />

des Lenksystems. Hätte man die Reibung<br />

nicht zur Dämpfung der Flättertendenz<br />

nötig, so Hesse sich der zur Lenkungsbedienung<br />

erforderliche Kraftaufwand statt durch<br />

Erhöhung des Uebersetzungsverhältnisses<br />

weitgehend auch noch durch mechanische<br />

Vervollkommnungen erreichen. Zur Druckübertragung<br />

zwischen Achsschenkel und<br />

Achse könnte man beispielsweise Kugellager<br />

verwenden, während heute ausser bei Lastwagen<br />

fast immer nur Reibflächen aufeinander<br />

gleiten, die dazu noch sehr oft unzulänglich<br />

bemessen und geschmiert sind. Auch im<br />

eigentlichen Lenkmechanismus Hesse sich<br />

noch manche Quelle von Reibung vermeiden.<br />

Mit Rücksicht auf die Flattertendenz der Räder<br />

sieht man sich aber in manchen Fällen<br />

im Gegenteil zur Einführung zusätzlicher<br />

Reibungen in Form von « Flatterdämpfern »<br />

gezwungen.<br />

Letzten Endes hat die Sicherheit allen andern<br />

Rücksichten voranzugehen. Da mit der<br />

starren Achse keine Lenkungsübersetzung<br />

gleichzeitig absolut Flatter- und Stossfreiheit<br />

einerseits und genügend rasche Wirkung und<br />

* Strassenkontakt» anderseits zu ergeben<br />

vermag, halten wir es für besser auf ein<br />

Höchstmass jener Lenkungseigenschaften zu<br />

verzichten, die nur der Bequemlichkeit dienen.<br />

Im Interesse einer erhöhten Sicherheit<br />

bei grösseren Fahrgeschwindigkeiten wird<br />

jeder erfahrene Automobilist gerne eine etwas<br />

härter arbeitende, dafür aber präzise Lenkung<br />

in Kauf nehmen, wenn unumgänglich<br />

sogar auch eine härtere Abfederung des Vorderwagens.<br />

Anderseits sollten sich die Konstrukteure<br />

von Wagen mit unabhängigen Vorderrädern<br />

Ihres Vorteils bewusst sein und nicht durch<br />

Anwendung zu hoch übersetzter Lenkungen<br />

dieselben Lenkungsmängel schaffen, um die<br />

man bei mancher Starraehs-Konstruktion anscheinend<br />

nicht herumkommt. -s.<br />

Totmannvorrichtung für Autos. Durch<br />

einen neuen auf dem deutschen Markt erschienenen<br />

Apparat sollen die gefährlichen<br />

Folgen einer übermässigen Ermüdung des<br />

Wagenführers aus der Welt geschafft sein.<br />

Der Apparat tritt in Funktion, sobald der<br />

Fahrer das Lenkrad nicht mehr wenigstens<br />

mit einer Hand sicher festhält. Ein elektrisches<br />

Relais lässt dann zuerst die Hupe ertönen,<br />

um gleich darauf auch die Zündung<br />

des Motors zu unterbrechen. Die<br />

Steuerung des Relais geschieht durch einen<br />

unten am Lenkrad angeordneten elastischen<br />

^ing, den der Fahrer normalerweise ständig<br />

mit der einen oder anderen Hand zuammenpresst.<br />

Durch einfache Umschaltung<br />

lässt sich die Vorrichtung auch als Diebstahlssicherung<br />

verwenden. —at—<br />

i»iual«t<br />

S«l* 4»<br />

Der schönste Steckschlüssel nützt nichts,<br />

wenn man den dazu gehörigen Dorn verlegt<br />

hat. Bei Reparaturen auf der Landstrasse<br />

macht sich ein Dorn auch nur allzuleicht<br />

selbständig. Man tut deshalb gut, einen viel<br />

Der verbesserte Steckschlüssel.<br />

gebrauchten Steckschlüssel, wie z. B. den<br />

Kerzensteckschlüssel, ein für allemal mit<br />

einem eigenen fixen Dorn auszurüsten. Das<br />

einfachste Verfahren den Dorn zu fixieren<br />

besteht darin, dass man ihn, wie oben skizziert,<br />

durch ein Stückchen Gummischlauch<br />

hindurchschiebt, das vorher in den Steckschlüssel<br />

eingeführt wurde. -a-<br />

Improvislerte Reparahirrampe. Bei den<br />

niedrigen Automobil-Bauarten sind Reparaturen<br />

oder Instandhaltungsarbeiten an der<br />

Wagenunterseite für den Durchschnittsfahrer,<br />

dem keine Putzgrube und kein Autolift<br />

zur Verfügung steht, nur schwer durchführbar.<br />

Behelfmässig kann man sich jedoch<br />

Der Putzgruben- oder Autolift-Ersatz.<br />

nl*e<br />

zweier Rampen bedienen, die, wie unten<br />

skizziert, aus einigen starken Brettern zurecht<br />

gezimmert werden. Wer einige Mehrarbeit<br />

oder Mehrkosten nicht scheut, der kann<br />

die Rampen auch zusammenlegbar gestalten,<br />

sodass sie sich bei Nichtgebrauch ohne<br />

grossen Platzbedarf unterbringen lassen.<br />

—at—<br />

«tcfl»<br />

Tech<br />

*•»<br />

II. Antwort 9101. Entfernen von Teer. Die durch<br />

Befahren frisch geteerter Strassen hauptsächlich an<br />

den Innenflächen der Kotflügel und auch an der<br />

Karosserie entstehenden Teerbeschmutzungen lassen<br />

sieh nach meiner praktischen Erfahrung am leichtesten<br />

und ohne Schaden für die Lackierung mit<br />

Rohöl (Naphta) beseitigen. Es ist dies zugleich<br />

auch -das billigste Entteerungsmittel.<br />

Beschaffen 'Sie sich einen Zerstäuber, wie man<br />

ihn für das bekannte Motten- und Insektenvertilgungsmittel<br />

«Flit» fast in allen Drogerien bekommt.<br />

Die mit Teer beschmutzten Stellen des Wagens werden<br />

alsdann tüchtig mit Rohöl durch den Zerstäuber<br />

bespritzt. Man lässt das Rohöl eine kurze Zeit<br />

lang einwirken, bis der Teer flüssig wird. Mit<br />

einem scharfen, jedoch schräg gegen die Fläche<br />

gerichteten Wasserstrahl lässt eich der Teer dann<br />

fortschwemmen. Verbleibende Spuren entfernt man<br />

mit ganz sauberen Putzfäden, die etwas mit Rohöl<br />

befeuchtet (getränkt) sind. Den letzten Rest besorgt<br />

das Nachpolieren.<br />

Die Anwendung des Wasserstrahles ist deshalb<br />

wichtig, -weil man damit die im Teer enthaltenen<br />

Sandkörner zuerst entfernt und somit ein Verkratzen<br />

der hochpolierten Flächen vermeidet. Ist<br />

man auf seinen Fahrten zur Passage eines frisch<br />

geteerten Strassenstückes gezwungen, so empfiehlt<br />

es sich in allen Fällen, mit der Fahrgeschwindigkeit<br />

bis zum Schritt-Tempo herunterzugehen. Dieser<br />

relativ kleine Zeitverlust enthebt einen oft der<br />

immerhin mehr Zeit in Anspruch nehmenden Entfernung<br />

von Teerflecken. Zu erwähnen ist noch,<br />

dass sich mit Rohöl auch bereits angetrocknete<br />

Teerspritzer ziemlich leicht entfernen lassen.<br />

H. M., Ing. in L.<br />

Frage 9107. Celsius und Fahrenheit. Bei den<br />

meisten Amerikaner-Wagen ist das Kiihlwasserthermometer<br />

in Fahrenheit-Graden geeicht. Wie<br />

kann man daraus die entsprechende Temperatur<br />

in Celsius ereehen? M. 'S. in W.<br />

Antwort: Zur Umrechnung der Fahrenheit-<br />

Grade in Celsius subtrahiere man vom rorliegenden<br />

Wert die Zahl 32, dividiere dann das Ergebnis<br />

durch 9 und multipliziere den letzten Betrag<br />

mit 5. Es entsprechen so z. B. 212 Grad Fahrenheit<br />

100 Grad Celsius, da 212 minus 32 = 180,<br />

180 dividiert durch 9 = 20 und 20 mal 5 = 100.<br />

Um Celsius-Grade in Fahrenheit-Grade umzurechnen,<br />

dividiere man den vorliegenden Wert<br />

durch 5, multipliziere das Ergebnis mit 9 und addiere<br />

zu dem Produkt die Zahl 82.<br />

Anhand der Skalen-Zusammenstellung unten<br />

können Sie übrigens die meisten der in<br />

kommenden Werte direkt ablesen.<br />

|u»fstf.<br />

«•»<br />

'«eck<br />

Frage<br />

at.<br />

Anfrage 421. Haftpflichtversicherung. Im letzten<br />

August stiess ich mit meinem Wagen, den ich<br />

neu für Fr. 7000 gekauft habe und mit welchem<br />

ich seither 40,000 km zurücklegte, mit einem Motorradfahrer<br />

zusammen. Laut Polizeibericht lag<br />

auf meiner Seite kein Verschulden vor.<br />

Die Versicherungsgesellschaft des Motorfahrerg<br />

war mit der Reparatur meines Wagens einverstanden.<br />

In der dafür beauftragten Werkstätte<br />

glaubte man den Wagen in zirka 14 Tagen wieder<br />

fahrbereit hergestellt zu haben und anerbot eich,<br />

während dieser Zeit mir einen.Ersatzwa.gen zu stellen.<br />

Nun stellte sich heraus, dass ein Motor-ErsaUstück<br />

nirgends aufzutreiben war, so dass dasselb«<br />

aus Amerika bezogen werden musste.<br />

Die Reparaturrechnung stellte sich auf Fr. 1600<br />

Der Ersatzwagen für 4 Monate > 1800<br />

Die Auslagen für Arzt usw. » 60<br />

Minderwert des Wagens » 600<br />

Total Fr. 3960<br />

Nun weigert sich die Versicherungsgesellschaft,<br />

diesen Betrag zu zahlen, mit der Begründung, der<br />

Wagenwert hätte vor der Kollision Fr. 1400 betragen,<br />

die Reparatur hätte auch viel zu lange gedauert<br />

usw.<br />

Im Gesetz heisst es doch, dass derjenige, der<br />

einem andern Schaden zufügt, für solchen auch<br />

voll und ganz aufzukommen hat. Die Versicherung<br />

offeriert mir Fr. 2500, ich verlange aber volle Begleichung<br />

der Rechnungen, bin jedoch bereit, auf<br />

den Minderwert des Wagens zu verzichten.<br />

K. B. in Sp.<br />

Antwort: Jede Vrrsicherungsgesellschafthat<br />

bis zur Höhe der Versicherungssumme für allen<br />

Schaden aufzukommen, den ihr Versicherter durch<br />

eine Kollision verursacht hat.<br />

Von diesem Grundsatz gibt es Ausnahmen, und<br />

zwar solche, die eine Haftung ganz beseitigen und<br />

solche, die sie bloss mindern.<br />

In Ihrem Falle scheint die gegnerische Gesellschaft<br />

grundsätzlich eine Schadenersatzpflicht anzuerkennen,<br />

sie geht jedoch bezüglich der Schadenhöhe<br />

nicht mit Ihnen einig.<br />

Sie haben daher nachzuweisen, dass Veine<br />

Gründe vorliegen, die eine Haftbarkeit der gegnerischen<br />

Haftpflichtversicherung mindern und dasa<br />

Ihr Schaden wirklich Fr. 3960 und nicht Fr. 2500<br />

beträgt. Der von Ihnen erwähnte Polizeibericht<br />

scheint genügend Handhabe dafür zu bieten, den<br />

Nachweis zu erbringen, dass das Verschulden in<br />

100% auf Seite des Motorvelofahrers liegt. Was<br />

Ihre Schadenrechnung anbetrifft, so können wir<br />

anhand der blossen Zahlen nichts Genaues aus-*<br />

sagen. *<br />

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N"'54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Unfallhaftung.<br />

(Aus dem Bundesgericht.)<br />

Auf der Strasse Thayngen-Bibern überfuhr<br />

ein auf der linken Strassenseite in übersetztem<br />

Tempo daherkommender Motorradfahrer<br />

ein ihm auf dem Fahrrad entgegenkommendes<br />

13^ Jahre altes Mädchen, das infolge<br />

einer Ktiieverletzung einen erheblichen<br />

bleibenden Körperschaden davontrug. Das<br />

Mädchen klagte gegen den unvorsichtigen<br />

Fahrer auf 24,048 Fr. Schadenersatz und Genugtuung;<br />

in diesem Betrage waren 20,000<br />

Franken Schadenersatz für bleibende Invalidität<br />

und 3000 Fr. Genugtuungssumme inbegriffen.<br />

Der Beklagte wollte bloss eine<br />

Schadenersatzpflicht bis zum Betrage von<br />

4000 Fr. anerkennen.<br />

Das ärztliche Gutachten schätzte die infolge<br />

der verringerten Beweglichkeit eingetretene<br />

Einbusse an Arbeitsfähigkeit bei Ausübung<br />

des landwirtschaftlichen Berufes auf<br />

40% und bei Ergreifung eines sitzenden Berufes<br />

auf 20%, unter Umständen sogar nur<br />

10%, während, wenn ohne Rücksicht auf einen<br />

bestimmten Beruf auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt abgestellt werde, eine Invalidität<br />

von 30% angenommen werden müsse. Die<br />

untere kantonale Instanz, das Kantonsgericht<br />

Schaffhausen, ging von der letzteren Schätzung<br />

der Invalidität aus und nahm an, die<br />

Klägerin hätte ohne den Unfall jährlich 2400<br />

Franken verdient, so dass die Erwerbseinbusse<br />

von 30% jährlich 720 Fr. ausmache;<br />

dies ergab kapitalisiert für den Nachteil teilweiser<br />

Arbeitsunfähigkeit einen vom Beklagten<br />

zu leistenden Schadenersatz von 15,084<br />

Fr., und da der Klägerin ausserdem 3000 Fr.<br />

Genugtuung sowie der Ersatz für Behandlungskosten<br />

und Kleiderschaden zugesprochen<br />

wurde, hatte der Beklagte insgesamt<br />

17,960 Fr. zu bezahlen. Das Schaffhauser<br />

Obergericht bestätigte diesen Entscheid. Es<br />

ging dabei freilich von der Annahme aus,<br />

dass die Klägerin beim "Bauernberuf bleibe,<br />

die Invalidität somit 40% betrage, veranschlagte<br />

aber dafür das normale Einkommen<br />

auf nur 1800 Fr. jährlich, so dass sich<br />

bei einer als Folge der Verletzung eintretenden<br />

Einbusse von 40% des Erwerbes wiederum<br />

ein vom Beklagten zu ersetzender Verlust<br />

von jährlich 720 Fr. ergab.<br />

Dieses Urteil ist vom Bundesgericht am<br />

27. Juni bestätigt worden. Mit aller Schärfe<br />

wurde dabei die Behauptung des Beklagten<br />

abgelehnt, der Schadenersatz sei deswegen<br />

herabzusetzen, weil die erst 14jähige Klägerin<br />

einen andern Beruf als den von ihr erwählten<br />

landwirtschaftlichen ergreifen und<br />

so die Erwerbseinbusse vermindern könne.<br />

Wer durch eine unerlaubte Handlung geschädigt<br />

wird, soll allerdings den Schaden<br />

nicht verschlimmern. Trifft den Geschädigten<br />

ein Mitverschulden oder ist der Unfall<br />

teilweise eine Folge des Zufalls, kann vom<br />

Geschädigten auch erwartet werden, dass<br />

er den Schaden zu verringern trachtet. Hier<br />

aber ist der Unfall einzig der groben Fahrlässigkeit<br />

des Beklagten zuzuschreiben und<br />

nun verlangt er auch noch, sein Opfer solle<br />

auf den von ihr erwählten Beruf verzichten<br />

und eine sitzende Lebensweise wählen, nur<br />

damit ein geringerer Grad von Invalidität angenommen<br />

werden könne und der Beklagte<br />

weniger Schadenersatz leisten müsse! Das<br />

ist eine ganz unsinnige Zumutung und geht<br />

weit über die Regel hinaus, dass der Geschädigte<br />

den Schaden wenn möglich zu vermindern<br />

suchen solle. Uebrigens hat der Beklagte<br />

dabei übersehen, dass er auch die Kosten<br />

für die Ausbildung zu einem andern Berufe<br />

zu ersetzen hätte und dass, wenn bei<br />

diesem andern Berufe ein höheres. Einkommen<br />

zu erwarten wäre, dann auch die Erwerbseinbusse<br />

auf Grund dieses höhern Einkommens<br />

berechnet werden müsste. Wp.<br />

C»4E»S.«»tfz$&«Ki*Un^<br />

Güterbeförderung mit Motorfahrzeugen. Soeben<br />

wird vom Bundesrat eine ausführlich<br />

gehaltene Botschaft betreffend den Erlass<br />

eines Bundesgesetzes über die Regelung der<br />

Beförderung von Gütern mit Motorfahrzeugen<br />

auf öffentlichen Strassen an die Bundesversammlung<br />

erlassen. In der Einleitung<br />

wird bemerkt, dass der Entwurf seinem<br />

wichtigsten Inhalte nach eine Verständigungslösung<br />

darstelle, die die bisherigen Gegensätze<br />

im Verkehrswesen mildern solle.<br />

Giundsätzlich dreht sich die Vorlage um Gewährung<br />

eines genügenden Schutzes der in<br />

den Eisenbahnen investierten Milliardenwerte,<br />

da das Gegenteil den Ruin vieler<br />

Einzelexistenzen zur Folge haben würde.<br />

Der Entstehungsgeschichte des Entwurfes,<br />

geschlossen und seither von den zuständigen<br />

Instanzen ratifiziert worden ist. Diese Übereinkunft<br />

ist jedoch nicht identisch mit dem<br />

< Allgemeinen Verständigungsabkommen »<br />

von dem in Art. 14, Ziff. 4, die Rede ist, wogegen<br />

wichtige Bestandteile dieser Uebereinkunft<br />

nach Annahme des Gesetzes in das<br />

neu abzuschliessende und vom Bundesrat<br />

zu genehmigende « Verständiigungsabkommen<br />

> aufzunehmen sein werden. Nach Annahme<br />

des Gesetzes werden auch verschiedene<br />

Bestimmungn der Uebereinkunft hinfällig<br />

werden. In den Schlussbemerkungen vertritt<br />

der Bundesrat die Ansicht, dass die Regelung<br />

des Verhältnisses von Eisenbahn und<br />

Automobil eine wesentliche Voraussetzung<br />

zur dauernden Sanierung der Finanzlage der<br />

Bundesbahnen sei. Mit der weitern Ausdehnung<br />

der Lastwagentransporte, namentlich<br />

auf längere Entfernungen, würde eine der<br />

wichtigsten Voraussetzungen, auf denen der<br />

Sanierungsplan beruht, dahinfallen.<br />

Nach Ansicht des Bundesrates stellt die<br />

Koordination von Eisenbahn und Motorlastwagen,<br />

wie sie im Gesetzesentwurf<br />

enthalten ist, die praktisch beste Lösung dar,<br />

die auch am raschesten zu verwirklichen ist,<br />

bezweckt sie sich doch einer Verkehrsorganisation<br />

zu nähern, wie sie voraussichtlich<br />

entstanden wäre, wenn der Motorlastwagen<br />

vor der Erfassung der Klein- und Kurztransporte<br />

durch die Eisenbahn, als Verkehrsmittel<br />

hätte eingegliedert werden können. Ohne<br />

gründliche Umstellung des Eisenbahnbetriebes<br />

und dessen aufrichtige Zusammenarbeit<br />

mit dem Strassenverkehr sei eine fortschrittliche<br />

Organisation der Verkehrswirtschaft<br />

nicht mehr denkbar. Nachdem der bundesrätliche<br />

Gesetzesentwurf vom 23. Januar <strong>1934</strong><br />

im Ständerat bereits während der letzten<br />

Session behandelt worden war und derselbe<br />

mit einigen geringfügigen Abänderungen der<br />

Vorlage zugestimmt hat, wird nun auch der<br />

Nationalrat sich mit dieser nicht gerade einfachen<br />

Materie zu befassen haben. In der<br />

nächsten Nummer werden wir ausführlicher<br />

über obige Botschaft berichten. my.<br />

die verfassungsrechtlichen Grundlagen für Ein unverständliches Parkverbot. Obwohl<br />

das Konzessionsgesetz, sowie die Grundizüge Zürich nicht reich an grösseren Parkplätzen<br />

des Entwurfes finden in der Botschaft eingehende<br />

Würdigung. Als Anhang ist dieser holt Anlass zu Aussprachen zwischen Poli-<br />

ist und die Parkierungsnot schon wieder-<br />

die Uebereinkunft beigegeben, wie sie zwischen<br />

dien Eisenbahnverwaltungen und den in letzter Zeit feststellen, dass die Automozei<br />

und Verbänden gegeben hat, muss man<br />

Automobilinteressenten am 27. Mai 1933 ab-bilisten nach und nach verschiedener wich-<br />

fciger Parkierungsgelegenheiten an Strassen<br />

« beraubt» werden. So ist letztes Jahr für<br />

den Abschnitt der Uraniastrasse beidseits<br />

der Bahnhofstrasse ein Parkverbot erlassen<br />

worden, obwohl das dort zugelassene Auffahren<br />

der Fahrzeuge in Zweierkolonne nur<br />

ein Parkverbot auf einer Strassenseite gerechtfertigt<br />

hätte. Noch weniger verständlich<br />

ist aber das jüngst erlassene Parkverbot<br />

an der Rämistrasse zwischen Limmatquai<br />

und Oberdorfstrasse. In diesem wichtigen<br />

Geschäftszentrum ist ein starkes Bedürfnis<br />

für Parkplätze zweifellos vorhanden,<br />

zumalen das alte Tonhalleareal, trotz den<br />

Eingaben der Verbände, nicht für das Aufstellen<br />

von Fahrzeugen freigegeben wird,<br />

und die nächstgelegenen Parkflächen meist<br />

beansprucht sind. Wieso hier ein Parkverbot<br />

erlassen wurde, ist unverständlich; ein<br />

solches wäre beispielsweise eher am untern<br />

Teil der wichtigen Ausfallstrasse des Utoquais<br />

zu rechtfertigen. A. C. S. und Anstösser<br />

haben nun in Eingaben an die Polizeibehörden<br />

die Rückgängigmachung des Verbotes<br />

beantragt, das dem Vernehmen nach auf<br />

Veranlassung der Strassenbahnen erlassen<br />

wurde.<br />

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Sommer-Alpenposten. In der ersten Betriebswoche<br />

vom 18. bis 34. Juni <strong>1934</strong> wurden auf den<br />

von der eidg. Postverwaltung betriebenen Linien<br />

16 552 Passagiere oder 8183 mehr befördert als in<br />

der vorjährigen Parallelperiode. An der über hundertprozentigen<br />

Frequenzsteigerung -waren vor<br />

allem die Kurslinien Lenzerheide mit + 1369 und<br />

Nesslau-Buchs mit + 1215 Reisenden beteiligt. Aber<br />

auch viele andere Strecken haben bemerkenswerte<br />

Frequenzerhöhungen zu verzeichnen, wie die Grimsel<br />

(+ 635), Furka (+ 560), St. Moritz-Maloja<br />

(+528), Thusis-Splügen (+429), Flüela (+427),<br />

Melchtal (+325) und Julier (+304). Mit einer zwischen<br />

201 und 300 liegenden Mebrfrequenz sind die<br />

Linien Ghur - Tschiertschen, Reichenau - Flims und<br />

Maloja-Castasegna beteiligt, während auf den Strek,<br />

ien Les Mosses, Sion - Les Mayens de Sion, Simplon,<br />

Klausen, Ofen und Schuls-Landeck Frequenzerhöhungen<br />

erzielt wurden, die zwischen 100 und<br />

199 liegen. Dieses günstige Resultat ist vor allein<br />

auf die anhaltend gute Wetterlage zurückzuführen,<br />

war doch im Vorjahr der Verkehr um die nämliche<br />

liehe Zeit über Grimsel, Gotthard und Klausen je 2<br />

Tage und die Furka während drei Tagen unterbrochen.<br />

verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

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Fabriken verwendet werden. In manchen<br />

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Qualität darstellen, die nur für die teuersten<br />

Wagen verwendet werden. Sie sind jedoch<br />

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N»5i<br />

II. Blatt<br />

BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />

Die schweizerische Automobilindustrie<br />

im Wirtschaftskampf.<br />

Nirgends dokumentiert sich die Umstellung<br />

und Neuorientierung des heutigen Verkehrs<br />

gegenüber dem Eisenbahnzeitalter wohl<br />

deutlicher, wie in den hohen Beständen von<br />

Personen- und Lastwagen. Während im Bau<br />

von neuen Eisenbahnlinien bereits in den<br />

Vorkriegsjahren ein merkbarer Stillstand zu<br />

beachten war, hat sich demgegenüber der<br />

Strassenverkehr immer mehr und mehr entwickelt.<br />

Als ausgeprägtes Merkmal dieser<br />

Auflockerung des schienengebundenen Verkehrs<br />

kann die von 1922—1933 erfolgte Zunahme<br />

des Welt-Automobilbestandes um<br />

18.500.000 Einheiten angesehen werden. Mit<br />

einem Bestandesmaximum von 35.400.000<br />

Wagen im Jahre 1930 dürfte zur Genüge die<br />

gewaltige Bedeutung des Faktors Automobil<br />

in der gesamten Verkehrswirtschaft der<br />

Welt erwiesen sein. Wenn auch seither unter<br />

dem Einfluss der weltwirtschaftlichen<br />

Verschiebungen eine Abnahme auf 33.170.000<br />

Einheiten zu verzeichnen ist, so hat immerhin<br />

das Motorfahrzeug eine höhere Krisenunempfindlichkeit<br />

an den Tag gelegt, als die<br />

• auf eine bedeutend längere Tradition zurückblickende<br />

Eisenbahn. Jeder Verkehrsfortschritt<br />

bedeutet aber zugleich auch Leistungssteigerung<br />

der gesamten Wirtschaft,<br />

deren hauptsächlichstes Streben auf allen Gebieten<br />

auf Verbesserung, Verbilligung und Beschleunigung<br />

hin tendiert. Zu diesem Zwecke<br />

dienen vornehmlich die in den 33 Mill. Motorfahrzeugen<br />

ruhenden Energiequellen von<br />

350—400 Mill. PS, wogegen in den Lokomotivbeständen<br />

der Welt nur etwa 130 Mill. PS<br />

enthalten sein dürften. Dass die wirtschaftliche<br />

Ausbeutung derart gewaltiger Kraftträger<br />

dem modernen Verkehrsleben einen besonders<br />

gearteten Stempel aufdrücken muss,<br />

liegt auf der Hand. Schon die Schaffung dieser<br />

in Millionen von fahrbaren Einheiten aufgelösten<br />

Kraftquellen mussten auch auf dem<br />

Gebiete der Maschinenindustrie tiefgreifende<br />

Spuren hinterlassen. Erklärlich dürfte unter<br />

Berücksichtigung dieses Zahlenmaterials auch<br />

die hohe Bedeutung der Automobilindustrie<br />

als Arbeitsfaktor sein, und gerade diejenigen<br />

Länder, deren Verkehrsformen den fortschrittlichsten<br />

Stand erreicht haben, vermögen<br />

am meisten aus der dadurch bedingten<br />

Steigerung der Produktivität und des Wohlstandes<br />

Nutzen zu ziehen.<br />

Innerhalb der internationalen Automobilindustrie<br />

nimmt dieser Zweig fabrikatorischer<br />

Tätigkeit in der Schweiz eine besondere Stellung<br />

ein. Im grossen und ganzen sind es nur<br />

7 Produktionsstaaten, die in der Hauptsache<br />

den Weltbedarf von Motorfahrzeugen dekken.<br />

Obschon unser Land in maschinenbautechnischer<br />

Hinsicht eine Spitzenstellung unter<br />

den Weltkonkurrenten einnimmt, so hat es<br />

sich auf dem Gebiete des Automobilbaus im<br />

Rahmen seiner Gesamtbedeutung nur sekundären<br />

Einfluss zu erobern vermocht. Nicht<br />

etwa Mangel an technischen Fähigkeiten, an<br />

genügenden Kapitalien oder an Qualitätsarbeitern<br />

haben diese Lage geschaffen, sondern<br />

es sind neben preispolitischen und andern<br />

speziellen Marktfragen, vor allem die<br />

eigenartige Stellung der Schweiz als Standort<br />

für die Automobiliridustrie und die serienfabrikationstechnischen<br />

Sonderheiten des<br />

Automobilbaus, die für diese Entwicklung<br />

verantwortlich gemacht werden müssen.<br />

Wenn man den historischen Aufbau der<br />

schweizerischen Personenautomobil- und<br />

Lastwagenindustrie verfolgt, so lassen sich<br />

sowohl vom technischen wie vom kommerziellen<br />

Standpunkt aus vier Entwicklungsphasen<br />

feststellen. Die durch den Kriegsausbruch<br />

begrenzte, d. h. die sogenannte Gründer-<br />

und erste Aufbauetappe ist durch einen<br />

ruhigen, ununterbrochenen technischen Fortschritt<br />

gekennzeichnet. Wie bei allen der<br />

Landesverteidigung dienenden Industrien<br />

sorgte die Kriegszeit auch im Automobilgewerbe<br />

für eine Phase der Hochkonjunktur,<br />

in deren Verlaufe die Produktionsanlagen<br />

erweitert und die maschinellen Einrichtungen<br />

erneuert wurden, wodurch sich die Leistungsfähigkeit<br />

auf der ganzen Linie erheblich<br />

steigern Hess. Parallel den Schwierigkeiten<br />

in andern Industriezweigen brachten<br />

die Nachkriegsjahre auch der schweizerischen<br />

Automobilindustrie grosse Sorgen um<br />

die Erhaltung ihrer Position. Neben einer<br />

weitern Durchbildung des Automobilbaus zu<br />

grösserer technischer Vollkommenheit ging<br />

wohl eine finanzielle Konsolidierung einher,<br />

die aber unter dem Ansturm ausländischer<br />

Dumpingware und verschleuderter Heereslastwagen<br />

ins Schwanken geraten musste.<br />

Zudem war diese 3. Phase ausgefüllt von<br />

mühevoller Werbearbeit zwecks Rückeroberung<br />

der während den Kriegsjahren verlorenen<br />

Auslandsmärkte, vor allem der überseeischen<br />

Absatzgebiete. Als 4. Entwicklungsetappe<br />

können wir das Verschwinden der schweizerischen<br />

Personenautomobilindustrie unter den<br />

Schlägen der Weltwirtschaftskrise bezeichnen,<br />

sowie die gegenwärtigen Bestrebungen,<br />

durch Aufnahme der Montagefabrikation ausländischer<br />

Fahrzeuge nach Möglichkeit diese<br />

Arbeitslücken auszufüllen.<br />

Bereits im letzten Jahrhundert wurde in<br />

der Schweiz der Versuch unternommen, der<br />

Automobilfabrikation die ersten Grundlagen<br />

zu verschaffen. Allerdings konnte von einer<br />

eigentlichen Automobilindustrie noch nicht<br />

die Rede sein, da es sich nur um Werkstätten<br />

handelte, die auf Bestellung hin Motorfahrzeuge<br />

zu bauen versuchen. Sofern wir<br />

richtig orientiert sind, dürfte das erste motorbetriebene<br />

Fahrzeug von den Orion-Werken<br />

in Zürich gebaut worden sein. Nach anfänglich<br />

guten Resultaten wurde jedoch die<br />

Fabrikation wieder aufgegeben. Auch die von<br />

Soller in Basel gebauten Wagen verschwanden<br />

allmählich wieder von der Bildfläche. In<br />

die Reihe der Lastauto-Pioniere gehören<br />

dann auch Ballabay in Nyon und Weber-<br />

Landolt in Menziken. Martini hatte als erster<br />

den Bau von Personenwagen aufgenommen,<br />

gefolgt von Turicum in Uster, Ajax und Fischer<br />

in Zürich, Stella und Sigma in Genf.<br />

Teils schon vor dem Kriege, teils während<br />

dem Kriege sind mit Ausnahme der Martini-<br />

Werke, die ihre Fabrikation nachher in St-<br />

Blaise konzentrierten, alle wieder verschwunden.<br />

Das in den Nachkriegs jähren in<br />

No U<br />

II. Blatt<br />

BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />

Oerlikon gegründete Unternehmen G. W.<br />

Müller konnte sich ebenfalls nicht lange behaupten.<br />

Eine Zeitlang haben auch die beiden<br />

Motorradfabriken Moser in St-Aubin und<br />

Condor in Courfaivre durch Aufnahme der<br />

Personenwagenfabrikation ihr Produktionsprogramm<br />

zu erweitern versucht. Alle diese<br />

Firmen, mit Ausnahme von Martini, sind<br />

auf dem Gebiete des Automobilbaues nur<br />

von vorübergehender Bedeutung gewesen.<br />

Die daneben auf solider Finanzbasis gegründeten<br />

Betriebe wie Picard-Pictet, Genf, Saurer,<br />

Arbon, Berna, Ölten, Brozincevic, Wetzikon,<br />

und Oetiker in Albisrieden vermochten<br />

zum Teil bis heute ihre Betriebe fabrikationstechnisch<br />

auf der Höhe zu halten, vor allem<br />

aber ihre Erzeugnisse den sich stark ändernden<br />

Verhältnissen anzupassen und auch<br />

schwere Krisenzeiten zu überstehen. Dann<br />

aber hat der Schrumpfungsprozess weitere<br />

Opfer gefordert und vor allem in jüngster<br />

Zeit mit der letzten Personenwagenfabrik in<br />

St-Blaise aufgeräumt, nachdem in den Nachkriegsjahren<br />

schon das Genfer Unternehmen<br />

seine Tore schliessen musste.<br />

Es waren keineswegs etwa technische<br />

Minderleistungen, die unsere Personenautoindustrie<br />

zum Verschwinden brachten, sondern<br />

im Gegenteil durfte sich hinsichtlich<br />

qualitativer Rangstelle unsere Produktion<br />

wohl sehen lassen. Die beschränkte Absatzmöglichkeit<br />

im Inland, die ausländische Serienfabrikation<br />

und die dadurch bedingte<br />

Konkurrenzlage haben zwangsläufig zu diesem<br />

betrüblichen Resultat führen müssen.<br />

Erfolgreicher als die Personenwagenfabriken<br />

konnten sich die Lastwagenunternehmen halten,<br />

über deren heutige Lage von fachmännischer<br />

Seite der nächste Artikel Auskunft gibt.<br />

Wenn wir im Nachstehenden die Bedeutung<br />

der Automobilindustrie im weitern<br />

Sinne im Rahmen unserer Volkswirtschaft<br />

zu skizzieren versuchen, so handelt es sich<br />

dabei um alle diejenigen Zweige industrieller<br />

und gewerblicher Tätigkeit, die in irgend<br />

einer Weise mit dem Motorfahrzeugverkehr<br />

zusammenhängen, d.h. direkt oder indirekt<br />

mit ihm verbunden sind. Wie wir bereits<br />

einleitend bemerkten, hat sich die Welle der<br />

Motorisierung auch bei uns weder durch behördliche<br />

noch durch bahnpolitische Massnahmen<br />

eindämmen lassen. Während 1910<br />

noch 2676 Personenwagen und 326 Lastwagen<br />

in unserm Lande zirkulierten, waren es<br />

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1920 bereits 10,429 Personenwagen und 3945<br />

Lastwagen, 1933 dagegen schon 67,583 Personenwagen<br />

und 18,258 Lastwagen. Viel zu<br />

wenig wird diese Tatsache berücksichtigt,<br />

d. h. in welch starkem Masse das Motorfahrzeug<br />

in alle Volksschichten und Erwerbszweige<br />

eingedrungen ist. Aus dieser mehr<br />

oder weniger bewussten Unkenntnis resultiert<br />

das vielfach zu beachtende Bestreben,<br />

dem Automobil alle möglichen Hindernisse in<br />

den Weg zu legen, in der Meinung, eine Entwicklung<br />

vornehmlich zugunsten der Bahnen<br />

aufhalten zu können, die nicht nur in der Luft<br />

liegt, sondern geradezu wirtschaftlich bedingt<br />

ist. Wo immer möglich, wird der Faktor<br />

Automobil als Arbeitbeschaffungsmittel<br />

unterdrückt. Während die Bahnen ihre diesbezügliche<br />

Stellung als Arbeitgeber nicht<br />

eindringlich und hoch genug auf ihre Fahnen<br />

schreiben können, weiss man im Volke noch<br />

wenig und in den Ratsälen überhaupt nichts,<br />

dass in der Schweiz rund 40,000 Menschen<br />

mit dem Automobil auf Gedeihen und Verderben<br />

verbunden sind, also 7000 Personen<br />

mehr, als von den S.B.B, unmittelbar beschäftigt<br />

werden. Die letzte in unserm Lande<br />

durchgeführte Betriebszählung führt 124 Fabrikationsbetriebe<br />

für Karosserien und Fahrzeuge<br />

mit einem Bestand von 3809 Personen<br />

auf, 1241 Reparaturwerkstätten mit 6940 Personen<br />

und 212 Handelsunternehmungen für<br />

Automobile, Bestandteile und Traktoren mit<br />

940 Personen. In diesen Ziffern sind die zahlreichen<br />

und über das ganze Land verbreiteten<br />

Unternehmungen, welche sich auf das<br />

Automobil spezialisiert haben, nicht enthalten,<br />

wie Sattlereien, Spenglereien, Lackierund<br />

Malerwerkstätten, Fabriken für elektrische<br />

Zubehörmaterialien, Eisen- und Stahlwerke<br />

für die Herstellung von Rahmen,<br />

Pressteilen und Rädern, Reifenfabriken usw.<br />

Aber auch die am Strassenbau in grosser<br />

Zahl beschäftigten Ingenieure, Techniker und<br />

Erdarbeiter können zum grössten Teil auf<br />

das Konto des motorisierten Strassenverkehrs<br />

gesetzt werden, sowie die vielen in<br />

Steinbrüchen, Asphalt- und Kiesgruben, Zement-<br />

und Eisenwerken beschäftigten Hände.<br />

Nicht weniger als 1,5 Milliarden Fr. dürften<br />

in Garagen, Fahrzeugen und Fabriken investiert<br />

sein, eine Summe, die allein schon die<br />

Orösse der Bedeutung des Automobilismus<br />

illustriert. Während die Bundesbahnen beinahe<br />

steuerfrei ausgehen — dürfen doch nur<br />

jene Liegenschaften besteuert werden, die<br />

nicht mit dem Bahnbetrieb zusammenhängen,<br />

so dass z. B pro 1931 nur 662,000 Fr. an Gemeinde-<br />

und Staatssteuern abgeliefert werden<br />

mussten —, bringen die direkt und indirekt<br />

mit dem Automobil verbundenen Unternehmungen<br />

und Einzelpersonen ca. 12 % sämtlicher<br />

Steuern auf. An Motorfahrzeugsteuem<br />

wurden 1932 27,8 Millionen Fr., und an andern<br />

Gebühren aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />

3,1 Mill. Fr., zusammen also rund 30,9<br />

Mill. Fr. aufgebracht. Die Automobil- und<br />

Reifenzölle erforderten weiter eine Summe<br />

von 18 Mill, Fr. und der Benzinzoll sogar<br />

44,7 Mill. Fr., im gesamten somit über volle<br />

93 Mill. Fr., ein Jahresbetrag also, den die<br />

politischen Krisentheoretiker beinahe als genügend<br />

erachten, um der Arbeitslosigkeit<br />

energisch auf den Leib zu rücken. Wenn<br />

noch berücksichtigt wird, wie viele Millionen<br />

von Franken an Löhnen für Fabrikarbeiter,<br />

für Last- und Privatwagenführer, an Personen<br />

in Reparaturwerkstätten und Garagen,<br />

für Tankstellenhalter, an kaufmännische Angestellte<br />

der Automobilbetriebe, Handelsgesellschaften<br />

usw. ausgerichtet werden, neben<br />

den Lohnquoten für Hunderte am Bau und<br />

Unterhalt der Strassen Beschäftigte, so wird<br />

man auch als eingefleischter Automobilgegner<br />

zugeben müssen, dass auch dem Autogewerbe<br />

ein Platz selbst an der schweizerischen<br />

Wirtschaftssonne gehört, ein Platz,<br />

der demjenigen der Bahnen keineswegs<br />

nachsteht.<br />

Dass man an massgebender Stelle sich<br />

dieser Situation wohl bewusst ist und nach<br />

Möglichkeit die einheimische Automobilindu-<br />

rung des Strassenverkehrs oder in einem<br />

strie zu schützen versucht, hat der am 15. weitern Anziehen der Steuerschraube wird<br />

September 1933 erlassene Bundesratsbeschluss<br />

über die Automobileinfuhr bewiesen. bedachte Verkehrspolitik erschöpfen, son-<br />

sich eine weise, auf das ganze Volkswohl<br />

Diese bereits drei Tage später in Kraft gesetzte<br />

Verordnung dient aber nicht etwa nur ertragbaren Erfassung aller direkt und indidern<br />

gerade umgekehrt in einer möglichst<br />

einzig dem Automobilgewerbe, sondern hat rekt mit dem Autogewerbe verbundenen<br />

zusammen mit vielen andern Beschlüssen der Personen. Bahn, Automobil und Flugzeug<br />

inländischen Arbeitsbesorgung wie als Kompensationsobjekt<br />

dem Export zu dienen. In einigt, in deren Rahmen es gilt, sich<br />

gehören in einer Interessengemeinschaft ver-<br />

gegen-<br />

Berücksichtigung des hohen technischen<br />

Standes unserer Lastwagenindustrie und der<br />

Vorzüglichkeit ihrer Produkte lag es auf der<br />

Hand, zu ihrem Schütze Einfuhrbeschränkungen<br />

für Lastwagen, Cars alpins und Omnibusse<br />

zu erlassen, während sich die Einfuhrbeschränkung<br />

auf Personenwagen sehr gut in<br />

den Dienst des schweizerischen Exportgeschäftes<br />

stellen Hess. Welche Bedeutung<br />

diese Eingriffe für den Inlandsmarkt haben,<br />

illustriert wohl am besten die Tatsache, dass<br />

seit Erlass dieser handelspolitischen Massnahmen<br />

bis Ende Mai <strong>1934</strong>, d. h. also in einer<br />

Zeitspanne von etwas mehr als 8 Monaten,,.<br />

AUTOMOBIL-REVUE I93


Die daraufhin einsetzende Wirtschaftskrise<br />

und das übermächtige Erstarken der<br />

amerikanischen Industrie brachten dem<br />

schweizerischen Export einen schweren<br />

Rückschlag. Im Jahre 1925 wurden nur noch<br />

238 Lastwagen im Werte von 5.499.000 Fr.<br />

ausgeführt. Die Ausfuhr stieg hierauf wieder<br />

langsam und erreichte im Jahre 1928 für die<br />

Lastwagen 14.700.000 Fr. Von da an ging<br />

der Export dauernd zurück, einesteils wegen<br />

der erneut und in bisher nie dagewesen<br />

scharfen Wirtschaftskrise auf der ganzen<br />

Welt, mehr aber noch wegen der durch •Valutaentwertung<br />

und Dumpingmassnahmen<br />

stärker gewordenen ausländischen Konkurrenz,<br />

Die sich überall zeigende nationale<br />

Einstellung trug das ihre dazu bei, den Export<br />

zu erschweren, und so sah sich Saurer<br />

gezwungen, Lizenzen an Firmen in England,<br />

Italien und Polen zu erteilen. Auch Berna<br />

und F. B. W. hatten, wenigstens zeitweise,<br />

Lizenznehmer im Auslande. Man hat diesen<br />

Umstand der schweizerischen Lastwagenindustrie<br />

oft zum Vorwurf gemacht und ihr<br />

vorgeworfen, sie schwäche der Lizenzgebühren<br />

wegen die eigenen Exportmöglichkeiten.<br />

Dies ist unrichtig, sicher aber, dass ohne diese<br />

Einnahmen die einheimischen Firmen ihre<br />

grossangelegten und ein zahlreiches technisches<br />

Personal umfassenden Forschungs-,<br />

Studien- und Konstruktionsbureaus nicht hätten<br />

weiterhin unterhalten können.<br />

In den letzten Jahren hat der Export<br />

einen geradezu katastrophalen Niedergang<br />

erlitten. Im Jahre 1930 wurden nur noch<br />

160 Lastwagen im Wert von 14,4 Millionen<br />

Franken exportiert, im Jahre 1931 noch 157<br />

Wagen und 1932 die erschreckend kleine<br />

Zahl von 51 Fahrzeugen. Für 1933 sind die<br />

Exportzahlen nicht bekannt, sie dürften aber<br />

nicht besser sein.<br />

Fragt man nach den Ursachen dieses<br />

Rückgangs, so sind sie rasch aufgezählt. In<br />

einigen Staaten, so insbesondere in den Balkanländern,<br />

in Südamerika und auch im fer-fabriken auch die Zubehörteilindustrie in beschäftigungsrückgang<br />

bei den Lastwagennen<br />

Osten, ist die Kaufkraft der Bevölkerung<br />

stark zurückgegangen. Dafür sind die Zölle<br />

sehr stark angestiegen und dazu sind die bekannten<br />

Devisenschwierigkeiten gekommen,<br />

die den Kauf schweizerischer Hochqualitätsprodukte<br />

nahezu verunmöglichen. Ueberall<br />

sind neue Fabriken entstanden, deren Konkurrenz<br />

sich fühlbar macht. Mächtig drängt<br />

nicht nur die vom Staate mustergültig unterstützte<br />

deutsche Industrie überall vor,<br />

sondern mit starker finanzieller Hilfe auch<br />

die englische und selbst die schwedische.<br />

Anderseits hatte bis vor kurzer Zeit die einheimische<br />

Industrie sozusagen keine behördliche<br />

Unterstützung, d. h. keine solche, die<br />

dem Export förderlich gewesen wäre. Trotz<br />

unerhörter Anstrengungen, die den einheimischen<br />

Werken gewaltige finanzielle Verluste<br />

brachten, ging ein Absatzgebiet um das andere<br />

verloren, da die Preise jenen der Länder<br />

mit entwerteter Valuta nicht angenasst<br />

werden konnten. Zwar war technisch unsere<br />

Industrie immer noch an erster Stelle,<br />

aber bei der geschwächten Kaufkraft unserer<br />

Abnehmerländer spielte und spielt heute<br />

noch der Anschaffungspreis für die Fahrzeuge<br />

eine fast ausschlaggebende Rolle.<br />

Behörden und auch bei der Käuferschaft einsehen<br />

lernt, dass der Niedergang einer so<br />

grossen Industrie die Volksallgemeinheit<br />

trifft und unserer Wirtschaft schwersten<br />

Schaden zufügt. Es sei hier anerkannt, dass<br />

der Bund versucht hat, der Industrie durch<br />

Kontingentierungsrciassnahmen Schutz atigedeihen<br />

zu lassen. Dies genügt aber nicht,<br />

um sie über Wasser zu halten. Sie kann,<br />

wenigstens was die grösseren Werke betrifft,<br />

nur leben, wenn eine Exportsteigerung<br />

erreicht wird. Das Mittel dazu bilden die<br />

Kompensations- und Clearingabkommen und<br />

eine tatkräftige Unterstützung durch die<br />

gleichen Hilfsmittel, deren sich die auslän-<br />

Leider konnte unsere Industrie im Indische<br />

Industrie erfreut, durch Subventionen<br />

aus den Mitteln der produktiven Arbeitsfürsorge.<br />

Wichtig ist aber vor allem auch, dass<br />

sich die Einstellung unserer Bundes- und<br />

landsverkauf keinen Ausgleich für die Verluste<br />

im Export finden. In der verhältnismässig<br />

guten Zeit der Jahre 1929 und 1930<br />

setzte der behördliche Kampf gegen den<br />

Lastwagen ein. Zu dem sehr hohen Benzinzoll<br />

kamen die immer höher werdenden<br />

Steuern, dann die Massnahmen der Bahnen<br />

und endlich noch das Automobilgesetz mit<br />

seinen schwerwiegenden Folgen. Während<br />

im Jahre 1929 die schweizerischen Lastwagenfabriken<br />

noch 622 Fahrzeuge herstellten,<br />

ging die Produktion im folgenden Jahr<br />

auf 553, im Jahre 1931 auf 513, 1932 auf 341<br />

und im Jahre 1933 auf 330 Fahrzeuge zurück.<br />

In diesen Zahlen sind die Leichtlastwagen<br />

inbegriffen, die Berna in den Jahren 1932 und<br />

1933 baute, um einen bescheidenen Ausgleich<br />

für den Rückgang in der Produktion schwerer<br />

Typen zu finden.<br />

Während die schweizerischen Lastwagenfabriken<br />

im Jahre 1929 noch einen blühenden<br />

Wirtschaftszweig darstellten, der etwa 3600<br />

Arbeitern Beschäftigung gab, ist heute die Arbeiterzahl<br />

auf weniger als 2000 Mann gesunken<br />

und auch von diesen arbeitet ein<br />

grosser Teil mit stark reduzierter Arbeitszeit.<br />

Es ist ohne weiteres klar, dass der Be-<br />

denklichem Umfange getroffen hat, also die<br />

Stahlwerke, Presswerke, die Fabriken von<br />

Rädern, Kühlern, elektrischen Ausrüstungen,<br />

von Blechteilen, Kilometerzählern, Uhren,<br />

Reifen, Farben und die Lieferanten des Rohmaterials.<br />

Zahlenmässig lässt sich der Rückgang<br />

in der Beschäftigung nicht feststellen,<br />

da Hunderte von Lieferanten betroffen<br />

werden.<br />

AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Kantonsbehörden zum Lastwagen ändert<br />

und vor allem die unglücklichen Bestimmungen<br />

über die Höchstgewichte revidiert werden.<br />

Die Gewichtsbestimmungen, ein Fluch<br />

für unsere nationale Industrie, waren nutzlos<br />

und müssen so schnell als möglich fallen.<br />

Ebenso aber auch die Bestimmungen des<br />

Kantons Graubünden über die Höchstgewichte<br />

der Lastwagen auf den bündnerischen<br />

Strassen, die einem Verbot schweizerischen<br />

Fabrikats gleichkommen. Wie im<br />

Ausland sollten aber auch bei uns die Behörden<br />

die nationale Automobilindustrie durch<br />

Erteilung vermehrter Aufträge stützen und<br />

den Absatz durch Steuererleichterungen oder<br />

Subventionen fördern.<br />

Die heutige Lage unserer Industrie wirkt<br />

besonders betrübend, wenn damit die Verhältnisse<br />

im Ausland verglichen werden. Die<br />

deutsche Lastwagenindustrie hat, unter dem<br />

Ansporn und der Hilfe der Regierung, 1933<br />

ihre Produktion verdoppeln können. Auch die<br />

englische, italienische und amerikanische<br />

Industrie hat sich kräftig erholt und eine<br />

sehr starke Erhöhung ihrer Produktionszahlen<br />

erreicht. Auch hier war es besonders<br />

die Förderung der Industrie durch den Staat,<br />

die den Umschwung gebracht hat. Findet<br />

die schweizerische Industrie die gleiche Hilfe,<br />

so wird sie bald ihre frühere Stellung<br />

wieder erreichen können und zwar, wenn<br />

auch mit Mühe, im Export. Die Hoffnung dazu<br />

gibt der starke technische Fortschritt, der in<br />

den letzten Monaten besonders beim Dieselmotor<br />

erreicht wurde. Nichts illustriert die-<br />

Trotz dieser kritischen Lage ist die Si-setuation der schweizerischen Lastwagenfabri-<br />

beispielsweise Saurer bei seinem neuen Mo-<br />

Fortschritt besser als die Tatsache, dass<br />

ken nicht verzweifelt, sofern man bei den tor auf einer Brennstoffverbrauchskurve angelangt<br />

ist, die 15 % niedriger als die der<br />

besten ausländischen Fabrikate ist.<br />

Aber auch die Privatwirtschaft muss unserer<br />

Industrie helfen. Sie muss erkennen,<br />

dass die Wirtschaftlichkeit des Lastwagenbetriebes<br />

nicht beim Anschaffungspreis, sondern<br />

bei den auf die Lebensdauer verteilten<br />

Gesamtausgaben liegt. Daneben muss sie<br />

aber auch dem Solidaritätsgedanken etwas<br />

mehr Raum als bisher einräumen. Es geht<br />

nicht, dass die Brauereien in Inseraten, in<br />

Plakaten fordern « Trinkt Schweizerbier»,<br />

und einzelne Brauer dieses Schweizerbier<br />

mit ausländischen Lastwagen verführen. Es<br />

geht auch nicht, wenn landwirtschaftliche<br />

Betriebe Stetsfort Unterstützung verlange»,<br />

solche auch erhalten, dann aber fremde Wagen<br />

anschaffen. Das gleiche gilt von vielen<br />

andern Gewerben, von den Mostereien, den<br />

Molkereien usw. Im Ausland ist man in dieser<br />

Hinsicht weiter und es gibt Staaten, wo<br />

die Käufer ausländischer Lastwagen nahezu<br />

als Verräter an der eigenen Wirtschaft betrachtet<br />

werden. Soweit braucht man es bei<br />

uns nicht zu treiben, aber der Leitsatz « Einer<br />

für Alle, Alle für Einen » dürfte auch auf<br />

wirtschaftlichem Gebiete etwas mehr zur<br />

Geltung kommen. ®<br />

Traktoren.<br />

Unter bestimmten betriebstechnischen Voraussetzungen<br />

vermag das Lastautomobil das<br />

Lastfuhrwerk mit Pferdetraktion nicht vollständig<br />

zu ersetzen. Es trifft das beispielsweise<br />

dort zu, wo die Verhältnisse räumlich<br />

sehr begrenzt sind und eine aussergewöhnliche<br />

hohe Wendigkeit verlangt wird. Anderseits<br />

bestehen aus der Zeit der Pferdetraktion<br />

noch eine beträchtliche Anzahl Spezialfuhrwerke,<br />

die aus wirtschaftlichen Gründen<br />

nicht ohne weiteres ausrangiert werden können,<br />

z. B. Möbelwagen, Tiefladelastwagen<br />

zum Transformatortransport usw. In diesen<br />

Fällen wird das Pferd mit grossem Vorteil<br />

durch den Traktor ersetzt. Im weiteren hat<br />

sich der Traktor in landwirtschaftlichen<br />

Grossbetrieben schon vor vielen Jahren als<br />

Zugmaschine für landwirtschaftliche Geräte<br />

eingeführt, wobei der Nutzen um so grösser<br />

ist, als sich diese Traktoren auch als stationäre<br />

Antriebsquellen für Dreschmaschinen,<br />

Pumpen und eine grosse Anzahl weiterer<br />

Hilfsmaschinen verwenden lassen. Inländische<br />

Traktorenfabriken haben es verstanden,<br />

ihre Erzeugnisse den speziellen Anforderungen<br />

der landwirtschaftlichen und gewerblichen<br />

Verwendung der Traktoren ausgezeich-<br />

Seitdem es<br />

Autos gibt<br />

fabrizieren die<br />

j."ard Lack- & Farbenwerke A.-G.<br />

gegründet 1850<br />

in ihrer Fabrik in<br />

Zürich-Altstetten<br />

alles was für die Lackierung<br />

und deren Unterhalt nötig ist.<br />

Moderne Carrosserien aus Stahl und Anticorodal baut<br />

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net anzupassen. Trotz starker ausländischer<br />

Konkurrenz stehen Schweizer Traktoren in<br />

beträchtlicher Anzahl in Gebrauch.<br />

Anhängerund<br />

Bremsen-Fabrikation.<br />

Die Entwicklung, die der Strassentransport<br />

genommen hat, wäre undenkbar, wenn<br />

die Verwendung von Anhängern diese neue<br />

Transportart nicht wirtschaftlicher gestaltet<br />

hätte. In vielen Fällen ist die Frage, ob ein<br />

Anhänger verwendet werden kann, geradezu<br />

entscheidend darüber, ob sich der Strassentransport<br />

lohnt oder nicht.<br />

Der Anhängerbau dürfte in seinem Gesamtumfang<br />

an Wichtigkeit wenig hinter<br />

demjenigen der Lastwagenindustrie stehen.<br />

Rund zwei Dutzend Firmen, worunter solche,<br />

die seit 30 Jahren und noch länger bestehen,<br />

beliefern die schweizerische Wirtschaft mit<br />

allen möglichen Arten von Anhängern. Man<br />

braucht sich nur einmal die Mühe zu nehmen,<br />

an einer belebten Durchgangsstrasse zu prüfen,<br />

welcher Art die verschiedenen Anhänger<br />

sind, um sich darüber Rechenschaft abzugeben,<br />

wie weit verzweigt und kompliziert dieses<br />

Gebiet ist.<br />

Eine besondere Bedeutung hat seit Inkrafttreten<br />

des Verkehrsgesetzes der Bau von<br />

Leichtmetallanhängern erhalten. Durch die<br />

Beschränkung des Totalgewichtes des ganzen<br />

Lastenzuges wurde es notwendig, den<br />

Anhänger bei einer grossen Tragkraft so<br />

leicht wie möglich zu bauen. Die Lösung lag<br />

darin, dass als Rohmaterial in weitgehendem<br />

Masse Leichtmetall verwendet wird, wodurch<br />

Fahrzeuge entstehen, die bis das vierfache<br />

ihres Eigengewichtes zu tragen vermögen.<br />

Die Verwendung von Leichtmetall hat auch<br />

für die schweizerische Volkswirtschaft einen<br />

Vorteil, weil sie die Verwendung von Rohstoffen<br />

ermöglicht, die, im Gegensatz zu Eisen<br />

und Stahl, im Inlande gewonnen werden.<br />

Mit der Verwendung von Anhängern hängt<br />

ebenfalls die Konstruktion und der Bau von<br />

Bremsen eng zusammen. Solange es sich<br />

nur darum handelte, die Zugfahrzeuge mit<br />

einer Bremse zu versehen, bestand für eine<br />

nationale Bremsenindustrie nur ein kleineres<br />

Betätigungsfeld. Erst als die Anhänger in<br />

vermehrtem Masse verwendet wurden und<br />

das Problem ihrer Bremsen in ein akutes<br />

Stadium trat, war der Boden für einen neuen<br />

Betätigungszweig geschaffen. Heute werden<br />

in der Schweiz neben den Motorbremsen älteren<br />

Datums Servobremsen, Unterdruckund<br />

Auflaufbremsen verschiedener Systeme<br />

hergestellt, von denen die ersteren nicht nur<br />

für die Anhänger, sondern auch für alleinfah- bei sie ihre Produkte in beträchtlichen Menrende<br />

Fahrzeuge Verwendung finden. gen auch ins Ausland lieferten. Seit dem<br />

KfDDer<br />

Weltkrieg hat sich diese Industrie jedoch<br />

ippui.<br />

grösstenteils auf den Inlandverbrauch umge-<br />

Für Lastwagen, die vorwiegend Schutt- stellt. Wenn auch durch das Verschwinden<br />

gut zu transportieren haben, stellt die kipp- einer einheimischen Personenwagenfabrikabare<br />

Ladebrücke die weitaus Wirtschaft- tion der Absatz einige Zeit gefährdet erlichste<br />

Aufbauform dar. Je weniger Zeit zum schien, so war doch auf diesem Gebiet in der<br />

Entladen des Wagens aufgewandt werden Folge wiederum eine erfreuliche Entwicklung<br />

muss, um so besser lässt sich dieser für sei- festzustellen. Einesteils sind die Kühler der<br />

nen eigentlichen Transportzweck ausnützen, i n grossen Mengen fabrizierten Automobile<br />

um so geringer ist also das tote investierte rascher ersatzbedürftig geworden, andern-<br />

Kapital. Seit langem hat man eingesehen, teils machen die besonderen Verhältnisse undass<br />

selbst der Zeitunterschied zwischen dem seres Landes einen solchen Ersatz recht oft<br />

Kippen einer Ladebrücke von Hand und dem schon von Anfang an angezeigt, indem die<br />

Kippen mit Motorkraft für die Wirtschaft- vom Konstrukteur vorgesehene und für das<br />

lichkeit des Betriebes stark ins Gewicht Flachland absolut ausreichende Wirkung des<br />

fällt. Trotz der anfänglichen Mehrkosten Originalkühlers auf unseren Gebirgsrouten<br />

wird deshalb nur noch selten auf eine moto- nicht genügt. Durch Einbau eines schweizerrische<br />

Kippvorrichtung verzichtet<br />

ischen Spezialkühlers kann dann nicht selten<br />

Die mechanische Durchbildung solcher die Leistungsfähigkeit des Wagens erstaun-<br />

Kippvorrichtungen stiess allerdings beim Auf- lieh verbessert »werden,<br />

kommen der Kardanwagen anfänglich auf Der Ersatz des Originalkühlers durch einen<br />

beträchtliche Schwierigkeiten, da für den Kühler einheimischer Fabrikation wird viel-<br />

Einbau der Hebevorrichtung nur wenig fach auch dort angezeigt sein, wo sich sonst<br />

Raum zur Verfügung stand. Durch hydrau- die Notwendigkeit grösserer Reparaturen<br />

lische Kipper mit Teleskop-Kolben und an- einstellt. Manche in Großserienfabrikation<br />

dere sinnreiche Anordnungen, an deren Ent- hergestellte Kühler eignen sich nach einiger<br />

Wicklung speziell die Schweizerindustrie Gebrauchsdauer nur noch sehr schlecht zur<br />

grosse Verdienste hat, Hess sich die Aufgabe<br />

aber trotzdem einwandfrei lösen.<br />

AXrrOMOBIL-REVUB <strong>1934</strong> — No 54<br />

Reparatur, da ihre Erzeuger diesen Fall von<br />

vornherein nicht vorsahen.<br />

Jahrelang erschien die Reifenfabrikation Akkumulatoren.<br />

Die<br />

als undurchbrechbares Privilegium des Aus- Akkumulatoren stellen ausgesprochene<br />

landes, vor allem Amerikas, Frankreichs Vertrauensartikel dar. Ihre Dauerhaftigkeit<br />

und Englands. Das Fallen der Rohgummiun


54 -1034 AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

Herstellung von Kugel- und Rollenlagern<br />

durch unsere vorzüglich geschulten, an Qualitätsarbeit<br />

gewöhnten Arbeitskräfte. Schweizerischem<br />

Erfindungsgeist sind auch zahlreiche<br />

Verbesserungen und Neuerungen im<br />

Bau von Bearbeitungsmaschinen der Wälzlager-Fabrikation<br />

zu verdanken.<br />

Zahnräder.<br />

Die Entstehung der Zahnräder-Industrie<br />

reicht weit in die Zeit vor der Einführung<br />

des Automobils zurück; sie ist also kein Kind<br />

des Automobilwesens. Und dennoch hat sie<br />

es verstanden, sich durch geschickte Anpassung<br />

an die neuen Bedürfnisse ein wertvolles<br />

Absatzfeld zu erschliessen. Wenn auch<br />

die Lieferung von Originalersatzteilen durch<br />

die Vertreter der einzelnen Marken für die<br />

Spezialanfertigung von Zahnrädern, Anlasserkränzen<br />

und dergleichen ein Hindernis bildet,<br />

so bleibt für die einheimische Industrie<br />

doch noch ein grosses Betätigungsfeld übrig;<br />

denken wir nur zum Beispiel daran, dass<br />

gegenwärtig in der Schweiz mehrere tausend<br />

Wagen laufen, für die keine Originalersatzteile<br />

mehr erhältlich sind; ferner, dass<br />

nicht nur das Automobil, sondern auch die<br />

Garageeinrichtungen über unzählige Zahnräder<br />

verfügen und für die, wo dies notwendig<br />

ist, unsere in der ganzen Welt bekannte Industrie<br />

den vollwertigen Ersatz zu Liefern<br />

imstande ist.<br />

Bordinstrumente.<br />

Es bedarf eigentlich keines besonderen<br />

Hinweises, dass die Schweiz als Wiege der<br />

Uhrmacherkunst für die Fabrikation feiner<br />

Bordinstrumente geradezu prädestiniert ist.<br />

Zahlreiche ausländische Automobilfabrikanten<br />

rüsten ihre Wagen übrigens standardmässig<br />

mit schweizerischen Uhren und Geschwindigkeitsmessern<br />

aus. An anderen einschlägigen<br />

Erzeugnissen, die sich grosser<br />

Wertschätzung erfreuen, finden wir aber<br />

auch Manometer für die verschiedensten<br />

Messzwecke, Tourenzähler, Thermometer<br />

mit direkter oder mit Fernübertragung, dann<br />

elektrische Strom- und Spannungsmess-Apparate,<br />

Batterieprüfgeräte, Neigungs- und<br />

Beschleunigungsmesser usw. usw. Als Spezialität<br />

fabriziert eine unserer bekanntesten<br />

Uhrenfabriken seit einiger Zeit einen Registrierapparat,<br />

der den Wagenbesitzer erkennen<br />

lässt, wann und wielange sich das Fahrzeug<br />

unterwegs befand, und wie lange die<br />

Fahrpausen waren. Im Gegensatz zu beste- ,<br />

henden ähnlichen Apparaten hat dieser «Rekorder»<br />

dabei den Vorzug, volle acht Tage<br />

ohne Wartung zu arbeiten.<br />

Garageapparate und<br />

-Einrichtungen.<br />

Hand in Hand mit der Motorisierung der<br />

Schweiz und der Entwicklung des Automobilgewerbes<br />

entstand auch eine immer wachsende<br />

Nachfrage nach Garagemaschinen und<br />

-Einrichtungen. Es ist äusserst interessant zu<br />

verfolgen, wie im Laufe von rund drei Jahrzehnten<br />

die Fabrikation gewisser Apparate<br />

auf einen hohen Stand entwickelt wurde, so<br />

dass auf dem betreffenden Spezialgebiet die<br />

Verwendung ausländischer Fabrikate praktisch<br />

nicht mehr in Frage kommt. Ohne alle<br />

anzuführen, erwähnen wir nur: Benzinsäulen,<br />

Tankanlagen, hydraulische Autoheber<br />

usw. Es sind allerdings auch hier meistens<br />

Firmen, die sich schon vorher auf ähnlichen<br />

Gebieten betätigten und denen dann für die<br />

Lösung der neuen Aufgaben eine wertvolle<br />

Erfahrung zur Verfügung stand.<br />

Wenn die Schweiz jährlich für Garagemaschinen<br />

noch eine erkleckliche Summe an<br />

das Ausland abführt, so hängt das wohl damit<br />

zusammen, dass, ähnlich wie im Personenwagenbau,<br />

die rationelle Fabrikation solcher<br />

Erwerbszeuge meist nur durch die<br />

grosse Produktion möglich ist, wozu sich"<br />

das kleine Absatzgebiet der Schweiz im allgemeinen<br />

nicht eignet.<br />

Je mehr das Automobil Volksgut wird,<br />

um so mehr muss sich der Automobilbesitzer<br />

selbst der Pflege seines Wagens annehmen.<br />

Die Verwendung des Autos als Werkzeug<br />

zum Zeitgewinn lässt es ausserdem wünschbar<br />

erscheinen, dass der Einstellraum des<br />

Wagens der Wohnung möglichst nahe liegt.<br />

Der Bau von Privatgaragen nimmt deshalb<br />

einen immer grösseren Aufschwung, um so<br />

mehr als sich zahlreiche Firmen auf den<br />

Bau solcher Garagen spezialisiert haben und<br />

diese nun zu sehr massigen Preisen erstellen.<br />

Je nach den Umständen können dabei verschiedene<br />

Eigengarage-Typen in Frage kommen.<br />

Automobilbesitzern, die sich an keinem<br />

bestimmten Orte festlegen können, stehen<br />

auch transportable Garagebauten zur Verfügung,<br />

während im übrigen durch spezielle;<br />

Bauarten selbst auf extreme klimatische,,,<br />

Ä^WSSSSSSSSS:*<br />

Privatgarage-Bau.<br />

Verhältnisse, wie sie sich im Schweizer-<br />

Hochland darbieten, Rücksicht genommen<br />

werden kann.<br />

Eine ganz eigene Stellung nimmt in der<br />

einschlägigen Industrie die Herstellung von<br />

GaTagetoren ein. Gerade in der Behandlung<br />

dieses scheinbar nebensächlichen Gebietes<br />

kann man wieder die ganze Sorgfalt nach<br />

bestmöglicher Durchbildung eines Werkstückes<br />

erkennen.<br />

Motorbestandteile.<br />

Wenn auch der Personenwagenbau in der<br />

Schweiz als unrentabel aufgegeben werden<br />

musste, so gibt es doch nach wie vor zahlreiche<br />

'Motorbestandteile, in denen unsere<br />

einschlägige Industrie sogar noch exportfähig<br />

ist. In Spezialfabriken werden bei uns<br />

heute Kolben, Kolbenringe und Ventile hergestellt,<br />

die nicht nur europäische, sondern<br />

selbst überseeische Firmen als ständige Grossabnehmer<br />

haben. Patentierte, sinnreiche Herstellungsverfahren,<br />

die Produkte von unvergleichlicher<br />

Qualität ermöglichen, haben diesen<br />

Firmen eine gewisse Monopolstellung verschafft.<br />

Eine andere ausgedehnte Branche befasst<br />

sich mit der Erzeugung und Verarbeitung der<br />

Leichtmetalle und ihrer zahlreichen Legierungen.<br />

Wenn man weiss, dass die Leistungsfähigkeit<br />

der heutigen Automobile zum grossen<br />

Teil der Entwicklung der Leichtmetall-<br />

Technik zu verdanken ist, kann man die Bedeutung<br />

dieser Industrie nicht unterschätzen.<br />

Auch auf dem Gebiet der Leichtmetall-Verarbeitung<br />

wurden übrigens von schweizerischen<br />

Technikern zahlreiche neue Verfahren<br />

eingeführt; mit dem sogenannten Spritzgussprozess<br />

werden heute unter hohem Druck<br />

Teile hergestellt, die nach der Entnahme aus<br />

der Form kaum mehr irgendwelcher Nacharbeit<br />

mehr bedürfen. Mancher Bestandteil,<br />

der früher unter grossen Kosten und Zeitaufwand<br />

durch Handarbeit seine Form erhielt,<br />

wird heute in einem einzigen Arbeitsgang fertiggestellt.<br />

Andere neue Verfahren ermöglichen wiederum<br />

den früher lange Zeit für ummöglich<br />

gehaltenen Wiederaufbau defekter Leichtmetallgegenstände.<br />

Eingerissene und teilweise<br />

zertrümmerte Kurbelgehäuse, abgebrochene<br />

Motortragarme usw. lassen sich heute mit<br />

aller Garantie auf Haltbarkeit wieder herstellen,<br />

in manchen Fällen wird die Festigkeit<br />

vdes reparierten Werkstückes die des Neufabrikates<br />

noch übertreffen.<br />

Warum gehärtete<br />

Elektrische<br />

Ausrüstungsbestandteile<br />

für Automobile stellen ein weiteres Gebiet<br />

dar, auf dem es unsere einheimische Industrie<br />

leicht mit dem Ausland aufnehmen kann.<br />

Auch hier siegt in erster Linie die Qualität<br />

der Konzeption und der Ausführung. Mit ihren<br />

Magnetos hat die Solothurner Firma<br />

Scintilla im Zündapparate-Bau schon vor Jahren<br />

neue Wege beschriften und grösste Erfolge<br />

erzielt. Das Zutrauen, das man diesen<br />

Apparaten in aller Welt entgegenbringt, geht<br />

am deutlichsten daraus hervor, dass fast alle<br />

Ozeanflüge und anderen grossen Raids mit<br />

Scintilla-Magnetos durchgeführt wurden und<br />

dass sich die amerikanische Militärfliegerei<br />

nahezu ausschliesslich dieser Magnetos bedient.<br />

Zu den wichtigsten neuen Produkten<br />

der Scintilla gehört der Vertex-Magnet, der<br />

die Vorteile der Batteriezündung mit denen<br />

der Magnetzündung vereinigt, die Leistung<br />

der Motoren erhöht und ihr Anlassen erleichtert.<br />

Ganz neue Wege wurden weiter im Bau<br />

von Anlassern beschriften, während in der<br />

Fabrikation von Scheinwerfern und andern<br />

Beleuchtungskörpern, Signalapparaten und<br />

anderweitigem elektrischem Zubehör mindestens<br />

der Höchststandard der Weltproduktion<br />

erreicht werden konnte.<br />

Werkzeuge.<br />

Ohne gutes Werkzeug vermag auch der<br />

geschickteste, gewissenhafteste Arbeiter keine<br />

gute Arbeit zu leisten. Die hochqualitative<br />

Arbeit unserer Fabriken und Werkstätten ist<br />

deshalb zum guten Teil einer guten Werkzeugausrüstung<br />

zu verdanken. In manchen<br />

Fällen ist die Werkzeugausrüstung wiederum<br />

schweizerischen Ursprungs. Vor allem<br />

grössere Werkzeugmaschinen schweizerischer<br />

Herkunft sind in der ganzen Welt bekannt.<br />

Hervorragendes haben daneben die inländischen<br />

Fabriken im Bau von Feinmessgeräten<br />

und Werkstatt-Hilfseinrichtungen geleistet.<br />

Nicht zuletzt verfügen wir über Firmen,<br />

welche die Veredelung halbfertiger<br />

Auslandsfabrikate als Spezialität betreiben.<br />

Wir verweisen in dieser Hinsicht auf die<br />

Drehstahlfabrikation u. a. m.<br />

Wegen starken Stofiandranges auf den<br />

anderen Gebieten muss unsere Flugseite ausnahmsweise<br />

auf die nächste Nummer verschoben<br />

werden.<br />

Auch bei kleineren Wagen<br />

lohnt es sich, ein Spezial-Cabriolet<br />

erstellen zu lassen.<br />

Auf Grund langjähriger Erfahrung<br />

haben wir eine Bauart geschaffen,<br />

die rationell und doch zweckmässig<br />

ist und die auch in ein bescheideneres<br />

Budget passt. Ein 46jähriger<br />

Ruf bürgt für die Qualität.<br />

Anlasserkränze einbauen?<br />

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18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 54<br />

Schweizer Carrosserle.<br />

Noch immer können wir es nicht verstehen, dass<br />

durch die letzthin beschlossene Liquidation der Martini<br />

AG. der Bau von Schweizer Personenautomobilen<br />

endgültig aufgegeben sein soll. Es ist tief bedauerlich,<br />

dass es der schweizerischen Volkswirtschaft<br />

durch eine zielbewusste Unterstützung durch<br />

Behörden und Automobilisten nicht gelungen ist, die<br />

Preisgabe der einst — um die Jahrhundertwende —<br />

blühenden Personenwagenindustrie zu verhindern.<br />

Unser Industriestaat besitzt heute keine eigene Personenwagenindustrie<br />

mehr, und dies im Zeitalter<br />

des Motors! Wir sind dem Auslande tributpflichtig<br />

geworden, und Millionen Schweizerfranken rollen<br />

jährlich ins Ausland; sogar unsere Militärverwaltung<br />

ist für die nächste Zukunft bei Personenwagen<br />

vom Auslande abhängig. Ob dies gut und notwendig<br />

war, möge jeder besser selber entscheiden.<br />

Vor kurzem, als die Standardisierung im Automobilbau<br />

immer grössere Triumphe feierte, schien<br />

es, als ob die schweizerische Carrosserie-Industrie<br />

über kurz oder lang dasselbe Schicksal erleiden sollte.<br />

Die Sorge um unsere durch den Automobilimport<br />

verschlechterte Handelsbilanz, der Ruf nach Beschäftigung<br />

der Arbeitslosen und das Bestreben, unserm<br />

Lande wenigstens die Lastwagenindustrie zu<br />

erhalten, führten dann bekanntlich zu gewissen Importerschwerungen<br />

des Bundes gegenüber einigen<br />

Auslandsstaaten. Dank diesen wohlerwogenen<br />

Schutzmassnahmen ist es gelungen, den Niedergang<br />

auch der schweizer. Carrosserie-Industrie aufzuhalten<br />

und solche zu schöner Entwicklung zu bringen.<br />

In der Schweiz bestehen heute wiederum über 60<br />

leistungsfähige Carrosseriebetriebe, welche in der<br />

Lage sind, ca. 3000 Arbeitern Arbeit und Verdienst<br />

zu geben. Der früher oft gehörte Vorwurf, die<br />

schweizer. Carrosserie-Industrie sei leistungsunfähig<br />

und viel zu teuer, sie verstehe die Serienfabrikation<br />

nicht und könne "nicht qualitativ so gut liefern wie<br />

das Ausland, ist auf einmal verstummt. Es hat sich<br />

gezeigt, dass lediglich die Preisgabe dieser Branche<br />

durch die Behörden während einigen Jahren den<br />

Niedergang der Carrosserie-Industrie in der Schweiz<br />

ins Rollen gebracht hatte; heute, bei einem bescheidenen,<br />

aber durchaus gerechtfertigten Schütze, ist<br />

eine bodenständige Industriegruppe zu neuem pulsierendem<br />

Leben erweckt worden. Es handelt sich<br />

nicht nur um die ca.. 3000 Arbeitnehmer, sondern<br />

es ist darauf zu verweisen, dass Hunderte von weitern<br />

Arbeitern beschäftigt werden in denjenigen<br />

Schweizer Betrieben, welche als Lieferanten der<br />

Carrosserie-Industrie in Frage kommen: Rosshaarspinnereien,<br />

Gummistoff-Fabriken, Beschlägefabrikanten,<br />

Glasindustrie, Spengler, Maler, Lederfabrikanten,<br />

Tuchfabriken etc.<br />

Die Schweiz. Carrosserie-Industrie stellt heute<br />

serienmässig mit viel Geschick und Erfolg Hunderte<br />

von rassigen Cabriolets für den Schweizermarkt her<br />

und zu Preisen und Qualität, die sich mit jeder<br />

ausländischen Konkurrenz messen dürfen.<br />

Eine relativ kleine Verteuerung des fertig car<br />

rossierten Wagens ist bedingt wegen der im Vergleich<br />

zum Ausland doppelt so hohen Löhne und<br />

der in der Schweiz allgemein — wenigstens im Vergleich<br />

zum Auslande — übersetzten allgemeinen<br />

Unkosten, eine Folge unseres hohen Lebensstan<br />

dardös.<br />

Dass auch der Staat nach Möglichkeit versucht,<br />

diesen immer mehr an Bedeutung zunehmenden<br />

Erwerbszweig unter den heutigen Wirtschaftsverhältnissen<br />

zu schützen, geht aus dem seinerzeitigen<br />

Erlass über eine 4Oprozenüge Zollrückvergütung<br />

hervor, und zwar für diejenigen importierten<br />

Automobilchassiß, die in unserem Lande carrossiert<br />

werden. Diese, im Zeichen der Unterstützung<br />

einheimischer Gewerbe und Erhaltung<br />

schweizerischer Arbeitskraft stehende Zollmassnahme<br />

versucht somit zum vorneherein dem<br />

Automobilimporteur einen finanziellen Anreiz zu<br />

verleihen, das hochstehende Carrosseriegewerbe der<br />

Schweiz zu berücksichtigen. Dass sich dieser Erwerbszweig<br />

mit der ausländischen Konkurrenz auf<br />

der ganzen • Linie hinsichtlich Qualität ihrer Produkte<br />

messen kann, ergibt sich deutlich aus den an<br />

internationalen Automobilausstellungen erzielten Erfolgen,<br />

Postautomobilverkehr und Zusammenhänge<br />

mit dem Autogewerbe.<br />

(Ing. Rob. Endtner, Abteilungschef bei der Generaldirektion<br />

PTT.)<br />

Wenn man vom Postautomobilverkehr spricht,<br />

denkt jedermann unwillkürlich an die Alpenposten,<br />

das heisst an jenen Zweig der Reisepost, der sich<br />

vorwiegend mit dem Fremden- und Touristenverkehr<br />

befasst. Von Lichtbildervorträgen und <strong>Zeitung</strong>sartikeln<br />

her ist ihm hauptsächlich diese Art<br />

des Postautomobilbetriebes bekannt. Neben den<br />

Alpenposten bestehen aber noch weitere Zweige des<br />

Postautomobildienstes, die weniger auffällig sind,<br />

für die keine Propaganda gemacht wird, jedoch<br />

ebenso unentbehrlich und wichtig sind.<br />

Jedermann kommt täglich, direkt oder indirekt,<br />

mit den Postautomobilen in Berührung, die ausschliesslich<br />

dem Postsachentransport vorbehalten<br />

sind und innerhalb von bestimmten Ortschaften verwendet<br />

werden. Sie besorgen zweierlei Verrichtungen:<br />

Den Uebermittlungs- und den Zustelldienst,<br />

die kurzerhand als Ortsdienst bezeichnet werden.<br />

Der Uebermittlungsdienst umfasst die Abholung<br />

von Briefen an den Briefeinwürfen, den Transport<br />

von Sendungen aller Art, wie Briefe, Drucksachen,<br />

Waren, Geld usw., die der Post zum Versand anvertraut<br />

worden sind, von den einzelnen Ortspoststellen<br />

zum Zentralpostamt oder zu einer Sammelstelle<br />

oder zum Bahnhof. Ferner die Abholung der für<br />

die bestimmte Ortschaft von auswärts mit der Bahn<br />

oder andern Verkehrsmitteln zu fahrplanmässigen<br />

Zeiten eintreffenden Postsendungen und deren Verbringung,<br />

sei es zur Zentralpoststelle oder an Postfilialen.<br />

Der Zustelldienst umfasst alle die dienstlichen<br />

Handlungen, die mit der Vertragung der Post, d. h.<br />

mit der Beförderung der Postsachen zwischen Poststelle<br />

und Postempfänger im Zusammenhang stehen.<br />

Sowohl Uebermittlungs- als auch Zustelldienst<br />

wurden früher, besonders an Orten, wo der Postverkehr<br />

einen bedeutenden Umfang angenommen<br />

hatte, mit Pferdewagen und an kleineren, verkehrsärmeren<br />

Orten mit Handkarren durchgeführt.<br />

Seit einer Reihe von Jahren jedoch verwendet<br />

die Postverwaltung für beide Dienstarten nicht allein<br />

in den grösseren Städten, sondern auch in kleineren<br />

Ortschaften Motorfahrzeuge; gegenwärtig in mehr<br />

als 30 Ortschaften.<br />

Den Anfang machte Zürich, wo am 7. Juli 1904<br />

zum erstenmal die Abholung der Postsachen bei den<br />

Postfilialen mit einem Benzinfourgon besorgt worden<br />

ist.<br />

Während und besonders nach dem Kriege hatten<br />

die Schwierigkeiten, Futtermittel für die im Post-<br />

dienst verwendeten Pferde zu beschaffen, immer und im Winter aus den Fahrern, die nur im Sommer<br />

Saisonlinien, hauptsächlich die Alpenposten,<br />

grösseren Umfang angenommen. Der Pferdebetrieb<br />

gestaltete sich immer mehr unwirtschaftlich. führen müssen. Seitdem nun aber der Telephonund<br />

der Telegraphendienst und mit dem neuen<br />

Die praktischen Erfahrungen, die die Verwendung<br />

des ersten Benzinautomobils im Uebermittlungsdienst<br />

ermöglicht hatte, legten immer mehr die triebe und Verwaltungen ihre Wagen zur Kontrolle<br />

Automobilgesetz auch verschiedene andere eidg. Be-<br />

Motorisierung des Posttransportes nahe. Anderseits und Instandstellung der Post zur Verfügung halten<br />

müssen, ist diese Werkstätte auch über den<br />

erlaubten die damaligen Benzinpreise, die beschränkte<br />

Benzineinfuhr, ferner die Betriebsstörungen,<br />

die nur durch private Handwerker behoben im Jahr 1933 aus 23 Mann. In dieser Werkstätte<br />

Sommer im Betrieb. Das ständige Personal bestand<br />

werden konnten, und schliesslich auch die verhältnismässig<br />

schwierige Bedienung, nicht einen soforgeführt:<br />

wurden im gleichen Jahr 108 Hauptrevisionen austigen,<br />

allseitigen Uebertritt zum Automobildienst. an 71 Wagen des Postdienstes,<br />

Sobald in der Schweiz das erste brauchbare elektrische<br />

Fahrzeug konstruiert worden war, befasste an 8 Motorrädern des Telegraphen- und Tele-<br />

an 29 Wagen des Telegr.- und Telephondienstes,<br />

sich die Postverwaltung mit dem Gedanken, die finanziellen<br />

Vorteile des in der Schweiz leicht zu be-<br />

dazu 104 Teilrevisionen und grössere Reparaturen.<br />

phondienstes,<br />

schaffenden Betriebsstromes auszunützen. Sie Die Kursgruppen, selbständigen Linien und die<br />

machte einen ersten Versuch mit dem elektrischen Ortsgruppen haben überdies Garagen, verbunden<br />

Dreirad von Tribelhorn und wiederum war Zürich<br />

zur erstmaligen Verwendung eines neuen Verkehrsmittels<br />

bestimmt. Dies erfolgte am 1. Oktober 1916.<br />

Heute verkehren im* Ortsdienst rund 180 Benzinfahrzeuge<br />

und rund 80 elektrische Fahrzeuge.<br />

Wenn wir eingangs von Alpenposten und Reisepost<br />

gesprochen haben, so müsste nun hervorgehoben<br />

werden, dass der wesentlichere Teil des Postautomobildienstes<br />

gerade die Personenbeförderung<br />

betrifft. In Ausführung von Art 36. der Bundesverfassung,<br />

der lautet: «Das Post-und Telegraphenwesen<br />

im ganzen Umfange der Eidgenossenschaft<br />

ist Bundessache, ist der Postverwaltung durch das<br />

Postverkehrsgesetz vom 2. Oktober 1924 das ausschliessliche<br />

Recht verliehen worden, Reisende mit<br />

regelmässigen Fahrten zu befördern. Das nämliche<br />

Verkehrsgesetz bestimmt, dass für die gewerbemässige<br />

Reisendenbeförderung mit regelmässigen Fahrten<br />

Konzessionen erteilt werden können. Von diesem<br />

verfassungsmässigen Recht macht die Postverwaltung<br />

dadurch Gebrauch, dass sie die Personentransporte<br />

teils in Regie ausführen läset, d. h. mit<br />

Wagen und Fahrpersonal der Verwaltung; teils aber<br />

vergibt sie die Führung von Postkursen vertraglich<br />

gegen feste Zahlungen an Unternehmer — Fostautohalter<br />

genannt —, die mit eigenen, von ihrem<br />

Personal gesteuerten Fahrzeugen Postreißende und<br />

Postsachen befördern. Im Jahr 1932 Betriebslänge<br />

in Regie: 1156 km, während in Autohalterkursen.<br />

2238 km.<br />

Oder sie erteilt an Privatunternehmungen Konzessionen,<br />

womit diese Unternehmungen zur regelmässigen<br />

und periodischen Beförderung von Personen<br />

auf Grund eines Fahrplans und eines Tarifs<br />

ermächtigt werden, dafür aber auf Verlangen der<br />

Postverwaltung verpflichtet werden können, Postsendungen<br />

aller Art mit allen fahrplanmässigen<br />

Kursen zu befördern.<br />

Die Motorsierung des Postbetriebes brachte die<br />

Notwendigkeit, für die laufenden Reparaturen und<br />

Revisionen der eigenen Wagen Werkstätten zu<br />

schaffen, die nicht nur für die sorgfältigste Bereithaltung,<br />

sondern auch für die rasche Instandstellung<br />

des Fahrmaterials aufzukommen haben.<br />

In Bern befindet sich die Hauptreparaturwerkstätte<br />

und die Hauptreserve. Die Reparaturwerkstätte<br />

besorgt im allgemeinen sämtliche grösseren<br />

Reparaturen und Revisionen der mechanischen<br />

Teile des Chassis, während die Karosserien durch<br />

Private repariert, revidiert und neu erstellt werden.<br />

.Das Personal dieser Reparaturwerkstätte rekrutiert<br />

sich aus den Ueberzähligen, dem Reservebestand<br />

^nhan^evLuppelun^<br />

mit kleineren Reparaturwerkstätten, die von einem<br />

verantwortlichen Garagechef geleitet werden. Aufgabe<br />

dieses Garagechefs ist es, den Betrieb seiner<br />

Gruppe technisch zu leiten, durch fortwährend<br />

guten Unterhalt der Fahrzeuge die Kilometerleistung<br />

möglichst hoch zu halten, ohne dass Reparaturen<br />

vorzeitig nötig werden. Nur in seltenen<br />

Fällen und in neueren grösseren Garagen, wie in<br />

Zürich, oder Chur, oder St. Moritz kommt es ausnahmsweise<br />

vor, dass Revisionen vorgenommen<br />

werden, wenn der Transport in die Hauptwerkstätte<br />

nicht mehr möglich ist.<br />

Vielfach und nicht allein in Kreisen der interessierten<br />

Jfrivatindustrie wird gegen die Postverwaltung<br />

der Vorwurf erhoben, durch die Angliederung<br />

von Automobilbetrieben zur Bedienung von Linien,<br />

die ausgesprochen touristischen Charakter aufweisen,<br />

konkurrenziere sie unbefugterweise die freierwerbenden<br />

Garagisten. Ferner habe sie, dadurch<br />

dass sie die nach Bedarf ausgeführten regelmässigen<br />

Autofahrten dem Konzessionszwang unterstelle,<br />

gegen die Gewerbefreiheit verstossen. Es ist manchmal<br />

schwer, gegen vorgefasste, von privaten Interessen<br />

beeinflusste Meinungen zu kämpfen, selbst<br />

dann, wenn deren Grundlosigkeit leicht nachweisbar<br />

ist.<br />

Durch die Herausgabe der Alpenbücher und die<br />

Erstellung der bekannten Routenkärtchen wird in<br />

ein breites Publikum eine gediegene und nebenbei<br />

bildende Propaganda getragen, deren Auswirkung<br />

nicht in erster Linie der Post zugute kommt, sondern<br />

es wird beabsichtigt, den Verkehr im allgemeinen<br />

zu heben. Nicht zuletzt profitieren die Automobilgesellschaften<br />

im In- und Auslande: auch der<br />

Automobilverkehr mit kleineren Wagen, also das<br />

Automobilgewerbe im allgemeinen zieht Nutzen<br />

davon.<br />

Wenn die Postverwaltung über die Alpenpässe<br />

und in die verschiedensten Alpentäler hinein Postkurse<br />

auf ihre Verantwortung eingeführt hat, so<br />

hat sie es nicht aus Gründen des Erwerbes getan,<br />

sondern um dem Touristen und dem Fremden die<br />

Möglichkeit zu verschaffen, unser Land kennen zu<br />

lernen. Dadurch aber, dass das Postauto verschiedene<br />

für den Reiseverkehr nicht ungefährliche.<br />

Routen befahren hat, mussten automatisch die<br />

Strassen verbessert werden, um den notwendig sich<br />

steigernden Automobilverkehr aufnehmen zu können.<br />

Der Postautomobilverkehr im Bündnerland<br />

darf wohl als Schrittmacher für den Automobilverkehr<br />

und damit für das Automobilgewerbe im Kanton<br />

Graubünden bezeichnet werden. Wenn der Winter-Autoverkehr<br />

über die Maloja seit 1928 und die-<br />

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N° 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Verbindungen mit Lenzerheide-Tiefencastel bis Bivio<br />

und von Chur bis Flims hergestellt worden sind,<br />

so liegt das Verdienst nicht zuletzt bei der Postverwaltung;<br />

sie hat durch Anschaffung und Eigenkonstruktion<br />

von technischen Hilfsmitteln, angefangen<br />

beim einfachen Schneepflug bis zur Schneeschleuder,<br />

mit grossen finanziellen Opfern das Problem<br />

«Das Befahren der Passstrassen mit Automobilen<br />

im Winter» verwirklichen helfen. Die gesammelten<br />

Erfahrungen und selbst die Konstruktionen<br />

wurden der Oeffentlichkeit und dem Gewerbe<br />

zur Verfügung gestellt, um auch in dieser Hinsicht<br />

unnötige Ausgaben und Misserfolge zu vermeiden.<br />

Nur zu oft wird kritisiert, dass das von der<br />

Postverwaltuns auf den Alpen verwendete Wagenmaterial<br />

einen Luxus in der Ausführung aufweise,<br />

der sich nicht mit dem finanziellen Ergebnis in Ein-<br />

Wang bringen lasse.<br />

Es ist bekannt, dass der Reisedienst der Postverwaltung<br />

defizitär ist. Wenn aber gerade mit den<br />

Alpenposten Propaganda gemacht werden will, kann<br />

sich auch die Postverwaltung den neuesten Errungenschaften<br />

auf dem Gebiete des Karosseriebaues<br />

nicht entziehen. Den Bedürfnissen entsprechend,<br />

wurden die Karosserien bequem ausgestattet; erst<br />

die Neukonstruktionen oder vielmehr die Umbauten<br />

haben ermöglicht, dass auch das Reisegepäck vor<br />

Verstauben und Beschmutzen geschützt' mitgeführt<br />

werden kann. Bei den neuesten Umbauten wurde<br />

hauptsächlich darnach getrachtet, bei gleicher Nutzlast<br />

das Eigengewicht zu vermindern. Die Verwendung<br />

des Antikorodals (Schweizer Produkt) in Verbindung<br />

mit Holz und wo nötig Stahl, wurde mit<br />

nicht geringen Opfern gefördert. Eine Reihe von<br />

Karossiers und Wagner hat dadurch eine nicht zu<br />

unterschätzende Arbeitsgelegenheit gefunden; dem<br />

Automobilgewerbe wurde aus den gemachten Erfahrungen<br />

heraus die Möglichkeit gegeben, sich über<br />

Bauart und Verwendung von Materialien für den<br />

Autobus bei der Postverwaltung orientieren und beraten<br />

zu lassen.<br />

Wenn vorgängig gesagt wurde, dass die Postverwaltung<br />

die Motorfahrzeuge in einer eigenen Werkstätte<br />

in Bern und zum Teil in verschiedenen Garagen<br />

der Kursgruppen Revisionen und Reparaturen<br />

selber durchführt, so muss jedem einleuchten,<br />

dass für die Durchführung dieser Ueberholungsarbeiten<br />

Material und Ersatzteile nötig sind, die mit<br />

wenigen Ausnahmen in der Schweiz beschafft werden<br />

können.<br />

Es ist ferner einleuchtend, dass dadurch dem<br />

Automobilgewerbe, inbegriffen die Karosserie-,<br />

Chassis- und Automobilfabriken der Schweiz, Arbeit<br />

und Beschäftigung zugeführt wird.<br />

Auch dem Rohölmotor hat die Postverwaltung<br />

frühzeitig das volle Interesse entgegengebracht.<br />

Für die Popularisierung hat sie dadurch gesorgt,<br />

dass sie einen Wagen ausschliesslich in den Alpen,<br />

und zwar in St. Moritz und auf der Route Zernez-<br />

> Ofenberg-Stilfserjoch bis Meran im Sommer und im<br />

Winter in Dienst gestellt hat. Die gemachten Erfahrungen<br />

und Betriebsresultate haben wesentlich<br />

dazu beigetragen, ein günstiges Urteil über die Verwendung<br />

des Rohölmotors für Personentransportwagen<br />

abzugeben.<br />

Wenn heute die Postverwaltung Holzgasgeneratoren<br />

in ihren Betrieb genommen hat, so tat sie es<br />

wiederum nicht in erster Linie um Ersparnisse zu<br />

machen, sondern um die Frage der Wirtschaftlichkeit<br />

und Betriebssicherheit dieses für unser Land<br />

so wichtigen Motorbrennstoffes abklären zu helfen.<br />

Zum Schlüsse kann gesagt werden, dass .. die.<br />

Amerikas Autoproduktion.<br />

In den Vereinigten Staaten von Amerika<br />

und in Kanada wurden während den ersten 5<br />

Postverwaltung es sich immer wird angelegen sein<br />

lassen, Neuerungen im Automobilverkehr dann einzuführen,<br />

wenn Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

einigermassen gewährleistet sind. Und sie<br />

wird damit auch dem Automobilgewerbe nur Dienste<br />

erweisen, die sich jeder Interessent zunutze machen<br />

kann.<br />

Die Idee der Autostrasse durch den Mont-<br />

Blanc marschiert. Vor einigen Monaten hat',<br />

wie erinnerlich, in dem savoyischen Städtchen<br />

Bonneville eine grosse französisch-itar<br />

Herrische Kundgebung zugunsten des bekann*<br />

Einsender die Ausrüstung der Omnibusse mit<br />

Monaten des laufenden Jahres total 1,477,770einer Notbremse, die immer dann, wenn der<br />

Automobile produziert, gegen 784,978 Wa-Wagenführegen in der vorjährigen Parallelperiode. So-sagt, automatisch oder durcfi Ziehen eines tunnels durch das Mont-Blanc-Massiv statt-<br />

aus irgendeinem Grund ver-<br />

ten Projektes der Anlage eines Autostrassenmit<br />

zeigt im Jahre <strong>1934</strong>, gegenüber dem Vorjahre,<br />

die Automobilproduktion eine Zunah-<br />

Ausdruck gelangt ist, scheint vorläufig nicht<br />

Handgriffes in Funktion tritt.<br />

gefunden. Der Optimismus, der damals zum<br />

me um nicht weniger als 88%.<br />

Polnische Spirituosen gegen amerikanische allzu übertrieben gewesen zu sein, da nach<br />

Automobile.<br />

dem, was man von beiden Seiten hört, die<br />

Olivenöl als Motorschmiermlttel.<br />

In Frankreich kommt das im Inland in<br />

grossen Mengen zur Verfügung stehende Olivenöl<br />

als Motorschmiermittel zu immer grösserer<br />

Bedeutung. Nachdem man es noch vor<br />

kurzer Zeit als für Schmierzwecke unbrauchbar<br />

hielt, hat man nun erkannt, dass dieses<br />

vegetabilische Oel bei genügender Reinheit<br />

und nach sorgfältiger Entsäuerung eine Reihe<br />

wertvoller Eigenschaften besitzt, die es in<br />

manchen Fällen sogar dem Mineralöl überlegen<br />

erscheinen lassen. So hat das Oel eine<br />

ausgesprochen hohe Schmierfähigkeit und<br />

eine sich mit der Temperatur nur wenig verändernde<br />

Viskosität.<br />

Wandel im Automobil-Ausstellungswesen in<br />

Amerika ?<br />

Die nationale Automobil-Handelskammer<br />

prüft zurzeit einen Vorschlag, vom Jahre 1935<br />

hinweg auf die beiden grossen nationalen<br />

Ausstellungen in New York und Chicago zu<br />

verzichten und dafür in der zweiten Hälfte<br />

Februar eine sogenannte nationale Automobilwoche<br />

durchzuführen. Im Rahmen derselben<br />

würden gleichzeitig in über hundert [<br />

grösseren Städten Teilausstellungen stattfinden.<br />

Ein endgültiger Entscheid hierüber ist<br />

jedoch noch nicht getroffen worden.<br />

Welt-Automobilproduktion.<br />

Auf Grund neuester Produktionsschätzungen<br />

wird die Welt-Automobilerzeugung für das<br />

Jahr 1933 auf 3,16 Millionen Wagen veranschlagt.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet<br />

diese Produktionsziffer einen Anstieg um<br />

über 50 Prozent, wurden doch 1932 rund<br />

2 Millionen und 1931 2,7 Millionen Automobile<br />

erzeugt. ,..<br />

Braucht der Omnibus eine Notbremse ?<br />

In einem deutschen Fachblatt verlangt ein<br />

Nachdem bereits Rumänien mit den Vereinigten<br />

Staaten ein ähnliches Kompensationsabkommen<br />

abgeschlossen hat, bemüht<br />

sich zur Zeit auch die polnische Regierung,<br />

gegen den Austausch einheimischer Spirituosen<br />

amerikanische Automobile importieren<br />

zu können. Diese Verhandlungen zielen weniger<br />

auf ein direktes Kompensationsabkommen<br />

zwischen den beiden beteiligten Staaten<br />

hin, sondern wollen vielmehr der amerikanischen<br />

Automobilindustrie weitgehende Zollerleichterungen<br />

in Polen einräumen, sobald<br />

sich Amerika bereit erklärt, grössere polnische<br />

Spiritusmengen abzunehmen.<br />

Sich selbst auswechselnde Autoräder!<br />

In einem englischen Fachblatt verlangt ein<br />

Einsender nicht mehr und nicht weniger, als<br />

dass moderne Autos mit sich selbst auswechselnden<br />

Rädern ausgerüstet würden, damit<br />

man nicht, wie schon vor dreissig Jahren,<br />

durch jeden lausigen Pneudefekt zum Anhalten<br />

gezwungen ist. Die gewünschte Lösung<br />

der Aufgäbe verlängt allerdings einen Super-<br />

Edison.<br />

istischer<br />

Vernickelte Zylinder und Kolben.<br />

Die Forschung der letzten Jahre hat erwiesen,<br />

dass als eine der Hauptursachen der<br />

raschen Zylinderabnützung chemische Korrosionen<br />

zu betrachten sind. In England wurden<br />

nun mit Erfolg Versuche angestellt, um<br />

dieser Korrosion durch Vernickelung der<br />

Zylinderwände zu begegnen. Nach dem Tryposit-Prozess<br />

erhalten auch die Kolbenring-<br />

Nuten einen Nickelbeschlag. Durch längeres<br />

dichthalten der Kolbenringe wird dadurch<br />

die Zylinderabnützung nochmals vermindert.<br />

Stvassc^m<br />

Idee marschiert. Nachdem auf französischer<br />

Seite das bei jenem Anlass vorgesehene provisorische<br />

Initiativkomitee sich inzwischen<br />

in einen ständigen Ausschuss verwandelt<br />

hat, sind in diesen Tagen auf einer in Anne^<br />

masse abgehaltenen Sitzung vom Präsidenj<br />

ten der Beratungen, dem Gemeindevorsteher<br />

von Cluses (Hochsavoyen), Trappier, interessante<br />

Mitteilungen über den Stand der<br />

Angelegenheit in Paris gemacht worden;<br />

Darnach hat, nach einer Prüfung der Frage<br />

und einem Expose des Senators von Hochsavoyen,<br />

Fernand David, der Conseil Superieur<br />

der öffentlichen Arbeiten beschlossen,<br />

das Projekt zunächst den Ministerien des<br />

Auswärtigen und der Landesverteidigung zu<br />

unterbreiten, was für die Bedeutung spricht,'<br />

die man ihm beimisst. Das neue Komitee hat,<br />

nach einer Dankesadresse an seinen Ehrenvorsitzenden,<br />

Senator David, für seine Intervention,<br />

und der Erörterung verschiedener<br />

Einzelfragen, sein Bureau bestellt. Dieses<br />

umfasst die leitenden Persönlichkeiten der<br />

Handelskammer von Annecy, verschiedene<br />

Politiker und Gemeindevorsteher Hochsavoyens,<br />

sowie Vertreter der wichtigsten<br />

Verkehrsorganisatiotien jenes Gebietes.<br />

Gleichzeitig erfahren wir, dass auch auf<br />

italienischer Seite für das Projekt gearbeitet<br />

wird. So veranstaltet am 30. Juni der Bürgermeister<br />

von Aosta, im Einvernehmen mit<br />

dem Präfekten der dortigen Provinz, eine<br />

grosse Versammlung, vor der, wie schon in<br />

Bonneville, der frühere Genfer Regierungsrat<br />

Antoine Bron in einem umfassenden Vortrag<br />

die technische, wirtschaftliche und verkehrspolitische<br />

Seite des Problems entwikkeln<br />

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N» 54 - 1334 AUTOMOBTL-REVUE 21<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Liste der für Gesellschaftswagen bis zu<br />

22 m 40 Breite geöffneten Strassen.<br />

Ein Bundesratsbeschluss, der am 10. Juli<br />

d. J. in Kraft tritt, hat erneut die Liste der<br />

für Gesellschaftswagen bis zu 2,4 m Breite<br />

geöffneten Strassen festgelegt. Diese Liste<br />

wurde erstmalig, ebenfalls durch Bundesratsbeschluss,<br />

am 9. Juni 1. J. publiziert und enthielt<br />

damals 108 Strassenzüge. Am 29. August<br />

wurden dann noch vier weitere Strassen<br />

bekanntgegeben, die ebenfalls für die bis<br />

2,4 m breiten Autocars geöffnet wurden. Mit<br />

dem neuesten Bundesratsbeschluss ist die<br />

Zahl dieser Strassn auf 134 angestiegen, die<br />

wir im nachfolgenden veröffentlichen:<br />

1. Genf - Vesenaz - Anieres (douane) - Landesgrenze<br />

- (Evian).<br />

2. Genf - Chene - Landesgrenze - (Annemasse).<br />

3. Genf - Veyrier - Landesgrenze.<br />

4. Genf - Groix-de-Rozon - Landesgrenze.<br />

5. Genf - Perly - Landesgrenze - (St-Julien).<br />

6. Genf - Ghancy - Landesgrenze.<br />

7. Genf - Meyrin - Landesgrenze - (St-Genis).<br />

8. Genf - Grand-Saconnex - Landesgrenze - (Ferney-Voltaire).<br />

9. Genf - Rolle - Morges - Lausanne.<br />

10. Nyon - St-Cergue - La Cure - Landesgrenze.<br />

11. Lausanne - Mex - Cossonay - La Sarraz - Vallorbe<br />

- Landesgrenze.<br />

12. Lausanne - Yverdon - Neuenburg.<br />

13. La Sarraz - Orbe - Yverdon. .<br />

14. Yverdon - Ste-Croix - L'Auberson - Landesgrenze<br />

- (Pontarlier).<br />

15. Lausanne - Moudon-Payerne-Murten-Bern.<br />

16. Lausanne - Savigny - Oron-la-Ville - Vaulruz.<br />

17. Carrouge - Mezieres - Cornes-de-Cerf - Chexbres<br />

- Vevey.<br />

18. Lausanne - Aigle - St-Maurice - Sitten - Brig-<br />

Gondo - Landesgrenze.<br />

19. St-Maurice - St-Gingolph.<br />

20. Villeneuve - Porte-du-Scex.<br />

21. Vevey - Chätel-Saint-Denis - Bulle - Posieux-<br />

Freiburg - Flamatt - Bern.<br />

22. Freiburg - Rose - Prez-vers-Noreaz - Payerne.<br />

23. Freiburg - Murten.<br />

24. Löwenberg - Ins - St-Blaise.<br />

25. Löwenberg - Kerzers - Aarberg - Lyss.<br />

26. Kerzers - Ins.<br />

27. -Neuenburg - Travers - Fleurier - Les Verrieres -<br />

Landesgrenze.<br />

28. Neuenburg - La Chaux-de-Fonds - Le Locle-<br />

Col-des-Roches - Landesgrenze.<br />

29. Col-des-Roches - Les Brenets - Landesgrenze.<br />

30. Neuenburg - Biel - Solothurn.<br />

31. Bern - Lyss - Biel - Sonceboz _ Münster - Delsberg<br />

- Reinach - Basel.<br />

32. Schönbühl - Bätterkinden - Solothurn - Oensia.<br />

gen - Bälsthal - Liestal - Muttenz - Basel.<br />

33. Zollikofen - Kirchberg . Murgenthal - Lenzburg<br />

- Baden.<br />

34. Bern - Langnau - Wolhusen - Luzern.<br />

35. Bern - Münsingen - Thun - Spiez - Interlaken -<br />

Brünig - Luzern.<br />

36. Brienz - Meiringen.<br />

37. Meiringen - Aareschlucht.<br />

38. Meiringen - Reichenbachfallstation.<br />

39. Achereggbrücke - Stansstad - Status.<br />

40. La Chaux-de-Fonds - Sonceboz.<br />

41. DeLsberg - Pruntrut - Boncourt . Landesgrenze -<br />

(Delle).<br />

42. Pruntrut - Damvant - Landesgrenze.<br />

43. Pruntrut - Alle - Bonfol - Beuraevesin - Landesgrenze<br />

- (Pfetterhausen).<br />

44. Oensingen - Ölten - Aarau - Wildegg.<br />

45. Biberiet - Nieder--Gerlafingen.<br />

46. Solothurn - Derendingen - Attisholz.<br />

47. Ölten - Niedergösgen -'Schönenwerd.<br />

48. Obergösgen - Lostorf.<br />

49. Reinach - Dornachbrugg - Dornach - Gempen.<br />

50. Reinach -Therwil - Benken - Landesgrenze.<br />

51. Dornach - Gcetheanum.<br />

52. Basel - Oberwil - Ettingen - Bättwil.<br />

53. Basel - Allschwil - Schönenbuch - Landesgrenze.<br />

54. Oberwil - Benken - Bättwil - Metzerlen.<br />

55. Basel - Ausfallstrassen:<br />

a) nach Frankreich:<br />

Hüningerstrasse,<br />

Elsässerstrasse,<br />

Burgfelderstrasse,<br />

Hegenheimerstrasse;<br />

b) nach Deutschland:<br />

Grenzacherstrasse,<br />

Lörracher- und Baselstrasse,<br />

Freiburgerstrasse,<br />

Hiltalingerstrasse.<br />

56. Basel - Schweizerhalle, einschliesslich Abzweigung<br />

nach Kunimatt (Pratteln) - Stein - Frick -<br />

Brugg - Baden - Neuenhof - Industriestrasse -<br />

Zürich.<br />

57 Stein - Laufenburg.<br />

58. Liestal - Läufelfingen - Ölten - Dagmerseüen -<br />

Sursee - Nottwil - Emmenbrücke - Luzern.<br />

59. Sissach - Eptingen.<br />

60. Wolhusen - Willisau - Dagmersellen. ><br />

61. Willisau - Sursee - Beromünster - Emmenbrücke.<br />

!<br />

62. Emmenbrücke - Ruswil - Ettiswil.<br />

63. Wolhusen - Ruswil.<br />

64. Luzern Kriens.<br />

65. Luzern - Littau. '<br />

66. Emmenbrücke - Eschenbach - Gelfingen - Beinwil<br />

- Seon - Hunzenschwil - Aarau.<br />

67. Ebikon - Buchrain - Eschenbach.<br />

68. Aarau - Frick.<br />

69. Hunzenschwil - Wildegg.<br />

70. Seon - Lenzburg.<br />

71. Luzern - Gisikon - Cham - Zug - Sihlbrugg-<br />

Adliswil - Zürich.<br />

72. Gisikon - Eschenbach.<br />

73. Gisikon - Muri . Lenzburg - Wildegg - Brugg -<br />

Stilli (bis Strasse Baden - Koblenz).<br />

74. Baden - Koblenz - Landesgrenze.<br />

75. Gelfingen - Villmergen - Bremgarten - Schlief<br />

ren - Industriestrasse.<br />

76. Luzern - Arth - Schwyz - Brunnen.<br />

77. Cham - Affoltern a. A. - Zürich.<br />

78. Zug - Nidfurren - Ober-Aegeri - Morgarten.<br />

79. Baar - Nidfurren - Menzingen.<br />

80. Zürich - BKilach - Rafz - Landesgrenze und<br />

Landesgrenze - Schaffhausen.<br />

81. Zürich - Brüttisellen - Kemptthal - Winterthur.<br />

82. Abzweigung von der Strasse von -Zürich nach<br />

Winterthur - Dübendorf - Fehraltorf - Pfäffikon<br />

- Turbenthal - Münchwilen.<br />

83. Hegnau - Uster - Hinwil - Rüti - Rapperswil.<br />

84. Zürich - Forch - Esslingen.<br />

85. Zürich - Meilen . Rapperswil - Uznach - Niederurnen<br />

- Glarus - Linthal. ,<br />

86. Zürich - Wädenswil - Pfäffikon (Schwyz) - Niederurnen.<br />

Mersey-Tunnel: Einfahrt in den Tunnel auf dem alten Heumarkt in Liverpool. (Siehe Artikel auf S. 22.) J%-. • Mündung des Zufahrttunnels Liverpool in den Mersey-Haupttunnel.<br />

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KE AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 54<br />

87. Rappers-vril - Pfäffikon (Schwyz) - Biberbrücke -<br />

j Einsiedeln.<br />

88. Ziegelbrücke - Weesen.<br />

89. Näfels - Mühlehorn.<br />

90. Neuhausen. - Neunkirch - Trasadingen - Landesgrenze.<br />

91. Neuhausen - Schieitheim - Landesgrenz«.<br />

92. Schaffhausen - Bargen - Landesgrenze.<br />

93 Schaffhausen- Thayngen - Landesgrenze - (Gottmadingen)<br />

94. Thayngen - Höfen - Landesgrenze.<br />

95. Schaffhausen - Burg - Kreuzungen - Station<br />

Altnau - Romanshorn - Rorschach.<br />

96. Stein am Rhein - Station Ramsen - Landes,<br />

grenze - (Singen).<br />

97. Station Schlatt- Neunforn - Frauenfeld.<br />

98. Schaffhausen - Andelfingen - Winterthur.<br />

99. Andelfingen - Unter-Stammheim - Stein am Rh.<br />

100. Winterthur - Turbenthal.<br />

101. Winterthur - Frauenfeld - Weinfelden - Amris-<br />

•wil - Romanshorn.<br />

102. Amriswil - Arbon.<br />

103. Frauenfeld - Pfyn - Tägerwilen - Landesgrenze-<br />

(Konstanz).<br />

104. Pfyn - Steckborn.<br />

105. Winterthur - Aadorf - Wange - Wil - Oberbüren<br />

- Gossau (St. Gallen) - St. Gallen.<br />

106. Frauenfeld - Wängi.<br />

107. Wil - Affeltrangen - Märstetten - Wäldi.<br />

108. Wil - Oberuzwil - Gossau (St. Gallen).<br />

109. Wil - Lichtensteig - Wattwil . Nesslau - Garns -<br />

Buchs - Landesgrenze - (Feldkirch).<br />

110. Gams - Haag.<br />

111. Landesgrenze - Kreuzungen - Sulgen . Bischofszell<br />

- Gossau (St. G.) - Herisau.<br />

112. Kronbühl — Amriswil - KesswiL<br />

113. St. Gallen - Roggwil . Arbon.<br />

114. St. Gallen - Rorschach - St. Margrethen - Altstätten<br />

- Haag - Buchs - Sargans - Ragaz -<br />

Landquart - Chur.<br />

115. Sarganz - Wallenstadt.<br />

116. St. Margrethen - Rheinstrasse - Landesgrenze -<br />

(Bregenz).<br />

117. Heerbrugg - Diepoldsan. - Landesgrenze - (Hohenems).<br />

118. St. Gallen - Eggereriet - Heiden - Berneck - Au.<br />

119. St. Gallen - Trogen.<br />

120. St. Gallen - Teufen - Gais.<br />

121. Winkeln - Herisau - Waldstatt - Schönengrund<br />

- Lichtensteig.<br />

122. Waldstatt - Hundwil - Teufen - Trogen - Heiden<br />

- Rheineck.<br />

123. Waldstatt - Urnäsch - Appenzell - Gais - Altstätten.<br />

124. Hundwil - Appenzell.<br />

125. Wattwil - Ricken - Esehenbach - Rapperswil.<br />

126. Ricken - Go'mmiswald - Kaltbrunn,<br />

127. Gommiswald - Uznach.<br />

128. Ragaz - Maienfeld - Landijuart.<br />

128. Chiasso - Lugano - Mte Ceneri - Bellinzona -<br />

Biasca - Gotthard (Hoepiz).<br />

130. Biasca - Olivone.<br />

131. Lugano - Sorengo - Ponte Tresa.<br />

132. Bellinzona - Locarno - Brissago - Landesjrrenze<br />

133. Ostarietta - Agno.<br />

134. Gadenazzo - Magadino.<br />

Der Merseytunnel zu Liverpool.<br />

Eine 3% km lange Automobilstrasse unter dem<br />

Merseyfluss.<br />

Ein monumentales Werk auf dem Gebiete der<br />

Fahrbahntechnik ist der Autotunnel unter dem<br />

Merseyfluss, der die beiden Städte Liverpool und<br />

Birkenhead und darüber hinaus Lancashire und<br />

Cheshire, Wales und Mittelengland miteinander verbindet.<br />

Schon seit einem dreiviertel Jahrhundert<br />

hatte sich die TIeberwindung des Merseyflusses in<br />

unmittelbarer Nähe der Welthafenstadt Liverpool<br />

zu einem immer dringlicher werdenden Problem angewachsen.<br />

Während dieser Zeit waren verschiedene<br />

Brücken- und Tunnelprojekte erwogen und wieder<br />

verworfen worden. Der Bau begann im Dezember<br />

1923.<br />

Von dem Ausmass der nun folgenden Bauperiode<br />

an dem 3H km und einschliesslich aller unterirdischen<br />

Zufahrtswege sogar beinahe 4!4 km langen<br />

Tunnel geben folgende Zahlen einen Begriff:<br />

Die Menge des ausgeschachteten Felsenmaterials<br />

beträgt 1 200 000 Tonnen, während 270 000 Tonnen<br />

Beton und 82 000 Tonnen Eisen von den Wänden<br />

des in seinem Hauptteile einen Durchmesser von<br />

zirka 13K m und in seinen Anschlüssen einen 'solchen<br />

von 8 m besitzenden Tunnels verschlungen<br />

wurden.<br />

Die Anlage des Tunnels ist dergestalt, dass sich<br />

sowohl an der Liverpooler wie auch an der Birkenheader<br />

Seite je zwei Zugangstunnels befinden, deren<br />

einer den Verkehr aus der Stadt, der andere den<br />

vom Hafen abnimmt Diese beiden Tunnels vereinigen<br />

sich dann im Haupttunnel. Das Gefälle im<br />

Tunnel einschliesslich der Zufahrtstunnel übersteigt<br />

niemals 3^%. Die Pflasterbreite des Haupttunnels<br />

einschliesslich der in der Stadt mündenden Zufahrtstunnels<br />

beträgt 12 m, eine Breite, die vier<br />

Fahrzeugreihen nebeneinander Platz bietet. Die<br />

Hafenzufahrtsüinnels haben eine für zwei Fahrzeugreihen<br />

ausreichend« Breite.<br />

Als Baumaterial wurden gusseiserne Ringe verwendet,<br />

die durch Querstützen miteinander verschraubt<br />

sind. Eine Mischung von Beton und Sand<br />

wurde in flüssigem Zustand von innen zur Füllung<br />

der Lücke zwischen der Felshöhlung und der Eisenkonstruktion<br />

unter Druck herausgepumpt, so dass<br />

sehliesslich nach mehrfacher Wiederholung dieser<br />

Prozedur ein wasserdichter Betonmantel um den<br />

Tunnel herum entstand. Im Innern ist unter den<br />

Fahrbahnen ein Kanalsystem vorgesehen, worin<br />

elektrische Leituneen u. dgl. untergebracht sind.<br />

Von innen ist der Tunnel nochmals in seiner Höhlung<br />

wasserdicht ausrementiert. Die Seitenwände<br />

sind mit schwarzen Glasplatten, zusammengehalten<br />

durch Stahlrippen, dekoriert. Die Fahrbahn selbst<br />

besteht aus armiertem Beton. Die Markierungslinien<br />

zur Trennung der Fahrbahnen sind in bernsteingelbem<br />

Gummi eingelassen.<br />

Da es sich um einen ausschliesslich dem Autoverkehr<br />

gewidmeten Tunnel handelt, ist die Ventilation<br />

von eminenter Wichtigkeit. Die Lüftungsanlage<br />

ist daher in sechs Stationen ausserhalb des<br />

Tunnels auf die beiden Ufer verteilt worden. Die<br />

Leistung der auf diese beiden Stationen verteilten<br />

30 Saugzug- und Druck-Ventilatoren beziffert sich<br />

auf 2% Millionen Kubikmeter Frischluft pro Minute<br />

unter gleichzeitiger Beseitigung der gleichen Menge<br />

verunreinigter Luft. Gefahrencruellen sind durch<br />

doppeltes Vorhandensein jedes einzelnen Ventilators,<br />

einschliesslich Antrieb ausgeschlossen. .,,,.<br />

Um Feuersgefahr vorzubeugen, beherbergt der<br />

Tunnel in Abständen von zirka 50 m Feuermeldestellen,<br />

ausgerüstet mit Hydranten, Telephon sowie<br />

verschiedenen Rettungsmaterialien. Obgleich aus<br />

Sicherheitsgründen auf eine vollautomatische Betätigung<br />

aller mit dem Betrieb des Tunnels zusammenhängenden<br />

Apparaturen verzichtet wurde, so ist<br />

doch die Lüftungsanlage völlig automatisch und<br />

braucht nur einen einzigen Mann zur Bedienung.<br />

Dieser ist von Beobachtungsinstrumenten jeder Art<br />

umgeben, die es ihm nicht nur ermöglichen, den<br />

Kohlenoxydgehalt der Luft, sondern diese selbst auf<br />

Sichtigkeit zu untersuchen.<br />

Ein weiterer Kontrollraum zur Ueberwachung<br />

der gesamten elektrischen Apparate, der Beleuchtung,<br />

der Pumpanlagen und der Feuermelder kann<br />

als das Gehirn der Anlage bezeichnet werden. Von<br />

dort aus ist es möglich, vermittels Fernmeldeanlagen<br />

die Vorgänge an jeder einzelnen Stelle des<br />

Tunnels zu erfassen. Weitere Sicherheitsvorkeh-rungen<br />

sind automatische Zeichen, welche die Kraftfahrzeugführer<br />

verständigen sollen, ihre Maschinen<br />

auszuschalten, wenn Gefahr im Verzug ist, damit in<br />

solchen Momenten keine schädlichen Auspuffgase<br />

die Luft des Tunnels verunreinigen.<br />

Die Bauperiode des gewaltigen Werkes -wird am<br />

18. Juli <strong>1934</strong> abgeschlossen sein, an welchem Datum<br />

es durch den König von England dem Verkehr übergeben<br />

werden soll. Der Kostenaufwand wird bis zu<br />

diesem Tage, soweit heute geschätzt werden kann,<br />

7 077 800 Pf. St. betragen. Hiervon werden 2,5<br />

Millionen Pf. St. durch die Regierung, der Rest<br />

durch Anleihen aufgebracht. Letztere sollen aus Benutzungsgebühren<br />

im Laufe der Jahre amortisiert<br />

werden.<br />

Die Einfahrt in den Tunnel befindet sich in der<br />

Stadt Liverpool selbst auf dem alten Heumarkt. Er<br />

wird hier mit einer Steigung von 1 • 30 ziemlich<br />

rasch in die Erde geführt. Ein zweiter Einfahrtsweg<br />

jst an der Hafen seite der Stadt Liverpool. Auf<br />

diese Art ist es möglich, sowohl von der verkehrsbelebten<br />

Hafenvorstadt Liverpools wie auch von der<br />

eigentlichen Geschäftsmitte, der City, in wenigen<br />

Minuten vor der unterirdischen Hauptmündung des<br />

Tunnels zu stehen.<br />

Die geologische Formation des Bautraktes unter<br />

dem Merseyflusse war technisch nicht zu schwierig.<br />

Es handelte sich um Keuper und Buntsandstein mit<br />

daraufliegenden Schichten, welche in einer Menge<br />

von 1,2 Millionen Tonnen abgetragen wurden und<br />

günstige Strebenstützungen ohne weiteres zuliessen.<br />

Eine harte Muschelkalkbank an der Hafenseite der<br />

Stadt Liverpool musste gesprengt werden und verursachte<br />

durch sackende Lagerschichten und eindringendes<br />

Wasser, welches im zweiten Baujahre<br />

einen Stollen zum Ersaufen brachte, einen nicht unerheblichen<br />

Zeitverlust. —<br />

Die Einfahrt auf dem alten Heumarkt zu Liverpool<br />

besitzt die Grundlinienform eines gleichschenkligen<br />

Dreiecks. Zwei Trottoirs führen bis an die<br />

Mündung des Haupttunnels heran. Sie sind beiderseitig<br />

durch Sperrhäuser flankiert. Ein Lichtturm<br />

vor der Mündung sendet sein Scheinwerferlicht bis<br />

tief in die Mündung der Rampe hinein. Zu jedem<br />

der beiden Einfahrtsgeleise führen drei Zufahrtewege,<br />

welche durch Schalterhäuschen flankiert werden,<br />

an welchen die Tunnelbenützungsgebühren erhoben<br />

werden sollen. Nach der Einfahrt in den<br />

Vortunnel führt eine verkehrstechnisch leichte Kurve<br />

in die entgegengesetzte Richtung zurück, in der<br />

dann nach einer Fahrt durch den bogenförmigen<br />

Zufahrtstunnel zusammen mit dem Zufahrtstunnel<br />

der Hafenseite die Auffahrt zum Haupttunnel liegt<br />

Ueberholen ist nur ganz beschränkt gestattet, das<br />

Ausweichen kommt nicht in Betracht, da es eich<br />

in» Tunnel durchweg um Einbahnstrassen handelt<br />

Die Erleuchtung des Tunnels erfolgt durch prismatische<br />

Wandkandelaber, die jeweilig sechs Glühbirnen<br />

unter Glas tragen. Ausserdem ist die Tunnelwölbung<br />

mit geschliffenen Platten belegt, welche<br />

das Licht ganz besonders gut reflektieren.<br />

Automatisch bediente Verkehrsschilder, Warntafeln,<br />

Richtungsanzeiger, Geschwindigkeitsregler<br />

und so weiter hängen an Verstrebungen jeweilig an<br />

den Kreuzungen oder in Augenhöhe über der Fahrbahn.<br />

Die Hauptventilationsstation an der Hafenseite<br />

der Stadt Liverpool erhebt sich direkt über dem<br />

Haupttunnel und ist baulich als domartiger Aufbau<br />

gehalten. Auf einem nahezu kubischen Grundbau<br />

ruht ein massiger Turm, der sich in einen aufgesetzten<br />

Würfel verjüngt. In diesem Turm verlaufen<br />

die von den Ventilatoren ausgenutzten Ventilationsschächte<br />

in senkrechter Lage. Zur Rechten und zur<br />

Linken des Grundbaues sind seitenflügelartige Vorbauten<br />

errichtet, in denen Auskunfts- Verwaltungsund<br />

Kassenräume der neu zu gründenden Tunnelgesellschaft<br />

untergebracht werden sollen.<br />

Dr. W. K.<br />

Erlass, Ermässigung und Rückvergütung von<br />

Automobilsteuern und -gebühren im Kanton Solothurn.<br />

Der Regierungsrat des Kantons Solothurn<br />

hat auf Antrag des Polizeidepartementes ein «Regulativ<br />

über Erlass, Ermässigung und Rückvergütung<br />

von Automobilsteuern und -gebühren» erlassen,<br />

um eine allgemein gültige Grundlage für die<br />

Erledigung der Gesuche zu besitzen, die um derartige<br />

Erleichterungen und Vergünstigungen gegenüber<br />

der allgemeinen Steuerpflicht im Motorfahrzeugverkehr<br />

an ihn gerichtet werden. Darnach<br />

kann das Polizeidepartement:<br />

1. Vollständigen Steuererlass gewähren:<br />

Gemeinden für Motorfahrzeuge, die ausschliesslich<br />

dem Transport von Kranken, dem<br />

Feuerwehrdienst oder der Strassenreinigung und<br />

dem Strassenunterhalt dienen; ferner Angehörigen<br />

des kant. Polizeikorps für Motorfahrzeuge, die für<br />

den Dienstbetrieb als notwendig oder als erwünscht<br />

zu betrachten sind; sodann Gemeindepolizeiorganen<br />

für Motorfahrzeuge, die überwiegend für den<br />

Polizeidienstbetrieb verwendet werden; konzessionierten<br />

Automobil-Postunternehmungen für Motorwagen,<br />

die zu fahrplanmässigen Fahrten auf<br />

zum voraus bestimmten Strecken verwendet werden,<br />

sofern das Gesellschaftskapital nicht mehr als<br />

4% Rendite abwirft; gemeinnützigen Institutionen<br />

oder Privaten für Motorwagen, die ausschliesslich.<br />

zum Transport von Kranken verwendet werden,<br />

sofern für die Transporte nur ein Entgelt gefordert<br />

wird, das die Selbstkosten deckt; Vereinigungen<br />

von Arbeitern für Motorwagen, die ohne<br />

Erwerbszweck zu Arbeitertransporten vom Wohnort<br />

zur Arbeitsstelle und zurück verwendet werden;<br />

endlich invaliden Personen für Motorfahrzeuge,<br />

auf die sie aus Erwerbsgründen angewiesen<br />

sind.<br />

2. Teilweiser Erlass wird gewährt in<br />

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N° 54 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />

Kreisen, sofern sich ihre Tätigkeit ansserhalb ihjres<br />

Kreises nur auf Notfälle beschränkt, bis zu<br />

60%; an konzessionierte Privat-Postautohalter für<br />

Motorwagen, welche zu fahrplanmäßigem Fahren<br />

auf Strecken verwendet werden, die zum voraus<br />

bestimmt sind, bis zu 50%; an Arbeitgeber oder<br />

Private für Motorwagen, die ausschliesslich zu<br />

Arbeitertransporten vom Wohnort zur Arbeitsstätte<br />

und zurück oder zu andern damit in unmittelbarem<br />

Zusammenhang stehenden Zwecken verwendet<br />

werden, soweit damit eine Erwerbsabsicht<br />

nur nebensächlich verbunden ist, bis zu 50%; endlich<br />

an Private für Motorwagen, bei denen eine<br />

Löscheinrichtung eingebaut ist, sofern dieselben<br />

bei Feuer- oder Wassernot den Behörden jederzeit<br />

xur Verfügung gestellt werden.<br />

" 3. Eine Rückvergütung Ton Steuern<br />

tritt ein, wenn während des Steuerjahres die Voraussetzungen<br />

zu einem Steuererlasse sich erfüllen,<br />

und zwar werden im oben erwähnten Masse<br />

ganze Monatsbetreffnisse berücksichtigt.<br />

Soweit die Bestimmungen des Regulativs. Man<br />

wird sich der Zweckmässigkeit einer gesetzlichen<br />

Regelung der Angelegenheit nicht entziehen können,<br />

aber gleichwohl nicht übersehen dürfen, dass<br />

im einzelnen, so beispielsweise gegenüber Polizisten<br />

und gegenüber den Arbeitgebern und Privaten,<br />

die Grenze nicht leicht zu ziehen sein wird,<br />

wo die Verwendung der Motorfahrzeuge für den<br />

Staat bzw. für die Arbeiterschaft beginnt, und wo<br />

die persönliche Verwendung beginnt, bzw die Erwerbsabsichten<br />

nicht « nebensächlich » sind. Die<br />

Begründung des Steuererlasses für Motorfahrzeuge<br />

von Arbeitervereinigungen könnte schliesslich<br />

auch von anderen Motorfahrzeuginhabern anjerufen<br />

werden, welche mit ihren Wagen der Arbeit<br />

nachgehen müssen. In einigen Kantonen geniessen<br />

deshalb auch die Aerzte, in andern die<br />

Geistlichen gewisse Vergünstigungen. Wenn der<br />

solothurnische Regierungsrat mit Bezug auf die<br />

Gewährung derartiger Erleichterungen zurückhaltend<br />

war, so mag neben der Wahrung der fiskalischen<br />

Interessen auch der Umstand mitbestimmend<br />

fewesen sein, dass es schwer ist, die Grenze der<br />

Berechtigung zu Steuererlassen oder -reduktionen<br />

zu ziehen. Leider konnte, wie mitgeteilt wird, bei<br />

dieser Gelegenheit auch das alte Postulat der Automobilisten<br />

nicht berücksichtigt werden, es sei von<br />

«wei Wagen eines und desselben Besitzers, von denen<br />

stets nur einer verkehrt, nur derjenige mit<br />

der höheren Steuer zu besteuern. Diese Aenderung<br />

der kantonalen Automobilverordnung vom 19. Juni<br />

1933 drängt sich ihrer inneren Berechtigung wegen<br />

so sehr auf, dass ihre Zulassung nur eine<br />

Frage der Zeit sein kann.<br />

Korr.<br />

A- C. S.<br />

SEKTION LUZERN. «Fahrt ins Grüne». Eine<br />

pikante Sache setzte uns dieses Mal Sportpräsident<br />

Bartholomäi vor : « Eine Fahrt ins Grüne », verbunden<br />

mit einer Fuchsjagd. Eine endlose Reihe<br />

Autos stellte sich Sonntag, den 24. Juni a. c.<br />

vor dem Kunsthaus ein und mit Abständen von je<br />

einer Minute wurden über 30 Konkurrenten auf die<br />

Ungewisse Fahrt geschickt. An den 3 Hauptausfängen<br />

unserer Stadt sind Kontrollposten aufgestellt<br />

worden, wovon einer nach freier Wahl passiert<br />

werden musste. Hier wurde dem Konkurrenten<br />

ein Kirvert in die Hand gedrückt, in welchem die<br />

nächste Kontrolle angegeben war. Es war nun T. C. S.<br />

Sache der Konkurrenten, an Hand der Skizze die<br />

betreffende Stelle auf der Landkarte zu suchen und<br />

hiernach auf dem kürzesten Wege dorthin zu gelangen.<br />

Dort angekommen, hatte er eine Aufgabe Neue Bureaux und Sitzungszimmer. Bekanntlich<br />

Autosektion Waldstätte<br />

zu lösen, für welche bei nicht richtiger Lösung hat die Sektion unlängst eine Dislokation ihrer Lokalitäten<br />

vorgenommen und diese ins Genfer-Haus Strafpunkte erteilt wurden. So waren insgesamt<br />

verlegt.<br />

fünf Posten aufgestellt, Geschwindigkeiten waren<br />

keine vorgeschrieben, immerhin musste die im günstigsten<br />

Falle auf ca. 110 km bemessene Strecke<br />

innert 3 Stunden bewältigt werden.<br />

Die herrlich oberhalb des Klöntalersees gelegene<br />

Alp war Ziel und Picknick-Platz und hätte wohl<br />

schwerlich ein schönerer Punkt gefunden werden<br />

können. — Unter Leitung des altbewährten Vergnügungspräsidenten<br />

Inspektor Bucher, wurde sodann<br />

mit dem vorgesehenen Sportprogramm begonnen,<br />

wo alt und jung voll auf ihre Rechnung kamen.<br />

Sogar ein Fussballmatch wurde improvisiert. Daran<br />

anschliessend wurden durch Trompetenstösse die<br />

ca. 140 Teilnehmenden zu einer Automobilisten-Landsgemeinde<br />

zusammengerufen. Mit markanten Worten<br />

begrüsste unser Präsident, Herr Dr. Oskar Hübscher<br />

die anwesenden Automobilisten und insbesondere<br />

die Vertreter der Sektion Glarus des S.A.G.<br />

Er dankte dem Forstverwalter Oppliger, Glarus, für<br />

das entgegenkommende Zurverfügungstellen der<br />

Alpweide als Picknickplatz, dem Sekretär Staub<br />

der Sektion Glarus für seine grosse Arbeit, die er<br />

bei der Organisation des Anlasses geleistet hatte,<br />

sowie der Direktion der Elmer-Citrowerk. Sportpräsident<br />

Bartholomäi übernahm hierauf das Wort,<br />

um die Preisverteilung vorzunehmen. In seiner bekannt<br />

geläufigen Art spendete er vorgängig allen<br />

Konkurrenten uneingeschränktes Lob für ihr sportliches<br />

und automobilißtisches Können, wies gleichzeitig<br />

jedoch auf die grossen Versager hin, die die<br />

gestellten Fragen gebracht haben. Ein reicher Gabentisch<br />

sorgte dafür, dass die vollbrachten Leistungen<br />

gebührend bewertet wurden und beinahe der<br />

letzte Konkurrent konnte noch mit einem Preis bedacht<br />

werden. — Nach Landsgemeindeart wurde<br />

darüber abgestimmt, welcher Rückweg eingeschlagen<br />

werden sollte und mit Mehrheit gab das Volk<br />

dem Klausenpass den Vorzug.<br />

In Brunnen fand dieser genussreiche Tag bei<br />

einer gemütlichen Zusammenkunft seinen Abschluss.<br />

C.B.<br />

SEKTION ZÜRICH. Der Vorstand hat allen<br />

Mitgliedern des Kantonsrates die bereits an dieser<br />

Stelle besprochene vorzügliche Broschüre des italienischen<br />

Fremdenverkehrsamtes Enit « Auf italienischen<br />

'Strassen > zukommen lassen und sie gleichzeitig<br />

mit einem Zirkular auf das grosse Werk des<br />

Ausbaues des italienischen Strassennetzes aufmerksam<br />

gemacht. Es dürfte durch diese Aktion das<br />

Interesse der Volksvertreter erneut auf das Strassenwesen<br />

hingewiesen worden sein, was im Hinblick<br />

auf die Beratung des neuen kantonalen Verkehrsgesetzes<br />

von besonderer Bedeutung ist.<br />

Als nächster Anläse findet am 15. event. am<br />

22. Juli ein Picknick-und Strandbadfest<br />

statt, für welches verschiedene Attraktionen vorgesehen<br />

sind. — Die Damenmitglieder finden sich<br />

am 5. Juli zu einem Rendez-vous mit den Clubkolleginnen<br />

der Sektionen Aargau und Luzern in Brestenberg.<br />

Ab 14 Uhr ist Treffpunkt im dortigen<br />

Strandbad. — Für den 5. August ist der Besuch des<br />

Klausenrennens vorgesehen. s.<br />

Sie befinden sich nun in einem Verkehrsmittelpunkt<br />

Luzerns, und zwar an der internationalen Durchgangsstrasse<br />

Nord-Süd, Richtung Gotthard. Von<br />

den Bureaux aus geniesst der Besucher einen Rundblick<br />

auf Stadt, Pilatus und den See. Leider ist<br />

jedoch ein Auffinden des neuen Sitzes nicht so<br />

leicht, wie man annehmen dürfte, macht doch nur<br />

eine kleine, bescheidene Aufschrift an der Haustüre<br />

auf diese Lokale aufmerksam. Die Sektion würde<br />

nicht schlecht beraten sein, wenn sie für ihr Office<br />

und Sekretariat einen grösseren Firmenschild mit<br />

Leuchtschrift anbrächte. Alle Automobilfahrer, die<br />

Luzern traversieren, würden dadurch auf den T.<br />

C.S.-Sitz aufmerksam gemacht, was zugleich eine<br />

gute Reklame wäre.<br />

J^us de« Verbänden<br />

CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />

UND UMGEBUNG<br />

Protokoll der Juniversanwnlung.<br />

Der Präsident eröffnete<br />

die letzte Versammlung um 8.20<br />

Uhr. Das Protokoll wurde verlesen<br />

und einstimmig genehmigt.<br />

Unter Mutationen war ein Austritt<br />

(Jos. Bucher, Gysatstr. 8)<br />

zu genehmigen. Als neues Aktivmitglied konnte<br />

Hans Schwendimann von Kriens aufgenommen<br />

werden.<br />

Für die Vereinsferien wurden von der Versammlung<br />

die Monate Juli und August bestimmt. Wir<br />

ersuchen jedoch die in Luzern anwesenden Mitglieder,<br />

sich jeden Samstagabend am Stammtisch im<br />

Rest. «Weieses Schloss» einzufinden. W. H.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Protokoll-Auszug der Monatsversammlung<br />

vom 6. Juni <strong>1934</strong>.<br />

Nach einer kurzen Begrüssung<br />

eröffnete der Vizepräsident an<br />

Stelle des verhinderten Präsidenten<br />

um 21 Uhr die Versammlung.<br />

Mutationen waren keine<br />

zu behandeln.<br />

Wie den Mitgliedern bekannt sein sollte, war<br />

auf den 8. Juli a. c. eine Familien-Ausfahrt vorgesehen,<br />

die jedoch wegen den beiden kurz darauffolgenden<br />

Exkursionen von der Versammlung einstimmig<br />

verworfen und 6omit vom Programm gestrichen<br />

wurde.<br />

Auch wurde der Besuch des Klausen-Rennens,<br />

den geringen Anmeldungen wegen, als nichtoffizielle<br />

Vereinsfahrt erklärt; diejenigen wenigen Mitglieder,<br />

die trotzdem das Rennen besuchen wollen,<br />

möchten dies rechtzeitig bekanntgeben, so daea ein<br />

Privatwagen seitens eines unserer Mitglieder zur<br />

gleichen Fährtaxe, wie bereits festgesetzt, besorgt<br />

werden kann.<br />

Im Hinblick auf den bevorstehenden Kassa-<br />

Halbjahresabschluss werden die Mitglieder dringend<br />

gebeten, ihre rückständigen Beiträge wie auch Sterbebeiträge<br />

zu begleichen. Obiges betrifft besonders<br />

die Sterbegelder, da der Verein diesen Monat lei-<br />

der wieder einen harten Schicksalschlag erlitten hat,<br />

indem unser langjähriges und treues Mitglied Rob.<br />

Bischoff in Schaffhausen nach langer Krankheit<br />

gestorben ist.<br />

Nach rascher Erledigung der Traktanden konnte<br />

die Versammlung unter bester Verdankung an die<br />

Anwesenden um 22 Uhr geschlossen werden. H. G.<br />

Veranstaltungen.<br />

Grosser Preis der Schweiz für Motorräder.<br />

Eine Rekordzahl weisen die Anmeldungen auf, welche<br />

von in- und ausländischen Fahrern zum Grosesen<br />

Preis der Schweiz für Motorräder <strong>1934</strong> abgegeben<br />

wurden. Diese Veranstaltung, die am 7. und<br />

8. Juli in Bern durchgeführt wird, verzeichnet nicht<br />

weniger als 115 Nennungen in den verschiedenen<br />

Klassen.<br />

Um einige bekanntere Namen herauszugreifen,<br />

erwähnen wir, dass sich unter den Konkurrenten<br />

in der 250-ccm-Klasse der Irländer Stanlev Woods<br />

auf Guzzi, die Engländer Mellors auf Excelsior und<br />

Tyrell Smith auf Rudge mit dem Franzosen Boetsch<br />

auf Terrot, den Deutschen Kohfink auf Imperia,<br />

Voigt auf Guzzi und Kahrmann auf D.K.W, im<br />

Wettbewerbe gegenüberstehen werden.<br />

Bei den 29 Konkurrenten der Kategorie 350 cem<br />

wird man Hänni auf Motosacoche im Kampfe mit<br />

den Italienern Sandri auf Aciuila und Panella auf<br />

Jonghi bewundern können. Als weitere ernste Gegner<br />

dieser Klasse nennen wir noch die Nortonfahrer<br />

Simpson, Rusk, Vidal und Klein, dann Ernie Nott<br />

auf Husqvarna.<br />

Im Rennen der Seitenwagen mit 600 und 1000<br />

cem Zylinderinhalt sind unter den 28 Konkurrenten<br />

zahlreiche bekannte Namen zu finden, so die beiden<br />

Stärkle, die Deutschen Dürr und Moritz.<br />

Die 500-ccm-Kanonen rücken in der Zahl von<br />

42 Konkurrenten auf. Hier wird uns Stanley Woods<br />

erstmals seine neue Husqvarna vorführen, von welcher<br />

Marke mehrere Exemplare im Rennen liegen<br />

werden, die von den Schwedon Kaien und Sunqvist<br />

gelenkt werden. Aber auch die Norton-Werke sind<br />

gut vertreten, so durch Simpson und Rusk, Gordey<br />

und Runtsch. A. Bizzozero und Ernst Hänni verteidigen<br />

unsere Landesfarben.<br />

Diese kleine Auslese aus der Startliste dürfte<br />

dartun, dass am Grossen Preis der Schweiz für<br />

Motorräder <strong>1934</strong> den Besuchern in einem<br />

Rennen ein rassiger Sport geboten werden wird.<br />

(Mitset.)<br />

jeden<br />

Personelles:<br />

J. Bianchi, Garage. Chene Bourg. Inhaber der<br />

Firma ist Josef L. Bianchi, in Genf. Betrieb einer<br />

Garage und Reparaturwerkstätte. Domizil: Rue<br />

Jean Pelletier.<br />

Verlängerung der Nachlaßstundung.<br />

Walter Lienhard, Automobile, Kriens. Verlängerung<br />

der Stundung bis und mit 17 Juli.<br />

Einstellung des Konkursverfahrens.<br />

Garage de la Rosiere, S. A. en liq., Neuchätel.<br />

Ueber diese Aktiengesellschaft ist durch Verfügung<br />

vom 28. April der Konkurs eröffnet, das Verfahren<br />

aber mit Verfügung vom 18. Juni mangels Aktiven<br />

wieder eingestellt worden.<br />

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24 AUTOMOBIL-REVUE 54<br />

Jetzt ist der Bundesratsbesch.ass über die 195 Hauptstrassen mit<br />

in Kraft getreten. .<br />

ist sich von der Tragweite dieser Neuordnung der<br />

Vortrittsstrassen bewusst und fährt nur noch<br />

mit einer Karte, diegenau der neuen Bestimmung<br />

angepasst ist.<br />

Wir haben auf den 1. Juli eine solche Karte herausgebracht<br />

Als Grundlage diente unsere bewährte<br />

Karte im Masstab 1:350000. Das<br />

Strassennetz hingegen trägt der neuen Vorschrift<br />

peinlich genau Rechnung. - Preis Fr. 2.80<br />

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N° 51<br />

III. Blatt<br />

BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />

Die Automobilmontage,<br />

ein neuer Zweig der Schweiz. Automobilwirtschaft<br />

Die Chrysler- und Dodge-<br />

Montage bei Aktiengesellschaft<br />

Ad. Saurer in Arbon.<br />

Die wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens.<br />

Die zahllosen Schwierigkeiten mit denen<br />

die einheimische Automobilfabrikation je und<br />

je zu kämpfen hatte, sind nachgerade bekannt<br />

genug, als dass sie in diesem Zusammenhang<br />

nochmals einer eingehenden Erörterung<br />

bedürften. Sie scheinen aber manchenorts<br />

und nicht zuletzt bei den massgebenden Behörden<br />

nicht in ihrer ganzen Schwere beachtet<br />

und verstanden worden zu sein, sonst<br />

hätte es doch bei der anerkannten Qualitätsleistung<br />

der schweizerischen Fabrikationswerkstätten<br />

und dem stets steigenden Bedarf<br />

an Motorfahrzeugen gewiss möglich<br />

sein können, der einheimischen Industrie tatkräftig<br />

an die iHand zu gehen, ohne damit<br />

die heilsame Konkurrenz etwa auszuschliessen<br />

oder extrem nationalistische Wirtschaftspolitik<br />

zu betreiben. Sei dem wie ihm wolle,<br />

so haben die immer geringer werdenden<br />

Exportmöglichkeiten, die mit der Entwertung<br />

fremder Währungen zusammenhängenden<br />

Devisenschwierigkeiten und auch der<br />

überall spürbare Schutz der Bahninteressen<br />

die wenigen inländischen Automobilfabriken<br />

in eine sehr prekäre Lage gebracht, während<br />

die Einfuhr aus fremden Landen immer noch<br />

im Steigen begriffen war. Unsere Betriebe<br />

gönnten dabei nicht einmal daran denken,<br />

! $)."fcn Inlandsabsatz zu erweitern, sondern<br />

müssten nachgerade froh sein, wenn sie<br />

wenigstens imstande waren, ihren bisherigen<br />

Anteil am Inlandsmarkt zu halten. Erst dieser<br />

Tage ist wiederum ein Kapitel in der<br />

Automobil-Revue<br />

Geschichte der nationalen Automobilindustrie<br />

abgeschlossen worden. Die einzige noch<br />

verbleibende schweizerische Fabrik von Perund<br />

Privatwirtschaft zu ausserordentlichen<br />

Leistungen anspornte, die nicht ohne gute<br />

Früchte blieben. 'Die ständige und erschrekkende<br />

Zunahme der Passivität unserer Aussenhandelsbilanz<br />

brachte seit dem letzten<br />

Jahre eine Flut von Einfuhrbeschränkungen<br />

und Kontingentierungsmassnahmen mit sich,<br />

die entweder zum Schütze der inländischen<br />

Industrie erlassen oder in den Dienst der<br />

Exportindustrie gestellt wurden. Auch der<br />

Automobilhandel wurde durch Bundesratsbeschluss<br />

vom 15. September 1933 in diese<br />

Massnahmen einbezogen, die natürlich die<br />

bisher gewohnte Freizügigkeit im Qewerbe<br />

erheblich einschränkten und daher nicht eitel<br />

Die Idee der Montage fremder Automobile<br />

im eigenen Lande ist nicht etwa neu. In Ländern,<br />

die durch hohe Schutzzölle eine eigene<br />

hochentwickelte Automobilindustrie unterstützten,<br />

bestehen seit Jahren grosse Anlagen<br />

ausländischer Fabriken, in denen vermittels<br />

einheimischer Arbeitskräfte und teilweise<br />

auch eigenem Rohmaterial die meistens aus<br />

überseeischen Unternehmungen stammenden<br />

Einzelteile für Chassis und Karosserie zusammengesetzt<br />

werden. So hat z. B. Ford in<br />

England, Deutschland, Belgien und den nordischen<br />

Staaten solche Montageabteilungen,<br />

sogenannte «assembling plants». Citroen,<br />

Chrysler und auch Saurer etc. gingen ausserhalb<br />

ihres Heimatlandes gleiche Wege. Auch<br />

in der Schweiz hat man diese Möglichkeit<br />

schon früher erwogen, doch kam man nirgends<br />

über den ersten Anlauf und über Verhandlungen<br />

hinaus. Erst die vorerwähnten<br />

staatlichen Eingriffe in den freien Warenaustausch<br />

brachten die endgültige Verwirklichung<br />

der bisherigen Projekte, deren Umsonenwagen,<br />

die vor Jahren sogar ihre Fahrzeuge<br />

ins Ausland liefern konnte, hat ihre<br />

Tore endgültig geschlossen. Die einst viel<br />

geschätzte Fabrikmarke gehört der Vergangenheit<br />

an.<br />

Die unerhörte Störung des Gleichgewichtes,<br />

welcher der Weltmarkt unterlag und die<br />

heute noch nicht ausgeglichen ist, hat neben<br />

solchen wirtschaftlichen Tragödien aber auch<br />

positive Ergebnisse gezeitigt, indem sie Staat I Freude auslösten. Das Ergebnis Hess aber<br />

Die Saurer-Werke In Arbon. Flugaufnahme des idyllisch am See gelegenen Städtchens. Im<br />

Vordergrunde die Hauptfabrikanlage der Saurer A.-G.<br />

N° 54<br />

III. Blatt<br />

BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />

nicht auf sich warten, und wenn wir richtig<br />

orientiert sind, so wurden seit dem letzten<br />

September, also in weniger als Jahresfrist,<br />

bereits gegen zwei Millionen Franken kompensationsweise<br />

Bestellungen bei der schweizerischen<br />

Industrie gemacht. Damit ist<br />

wenigstens teilweise für den Import fremder<br />

Waren ein Ausgleich geschaffen und vermehrte<br />

Arbeitsmöglichkeit im Inland geboten.<br />

Einen Schritt weiter geht aber noch die<br />

Automobil-Montage, wobei nicht einmal mehr<br />

alle die hiezu benötigten Einzelteile aus anderen<br />

Staaten zu beziehen sind, sondern<br />

einheimische Produkte mitverwendet werden,<br />

soweit dies mit einer serienmässigen Fertigstellung<br />

des Endproduktes unter Beibehaltung<br />

der ursprünglichen Qualität vereinbar<br />

ist. Diese Lösung scheint uns volkswirtschaftlich<br />

noch vorteilhafter zu sein, indem<br />

es für den Anteil der einheimischen Arbeit<br />

und inländischer Produkte gar nichts mehr<br />

im Kompensationsverkehr entgegenzunehmen<br />

gilt, sondern diese Quote ein ausschliessliches<br />

Plus zugunsten unserer Wirtschaft darstellt.<br />

Mit 5 Franken<br />

« Ausgaben für Brennstoff wird mit dem neuen Saurer-Leichtlastwagen<br />

von 1Va—27a Tonnen Tragkraft eine Fahrleistung<br />

von<br />

350 km<br />

erreicht<br />

SAURER-Dieselwasen sind die betriebswirtschaftlichsten Fahrzeuse


II AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 54<br />

An amerikanischen Verhältnissen gemessen,<br />

erscheinen diese Zahlen noch sehr bescheiden.<br />

Allein für unsere Volkswirtschaft<br />

will das sehr viel bedeuten, wenn 150 arbeitslose<br />

Berufsleute wiederum in den Produktionsprozess<br />

eingegliedert werden können,<br />

wenn sie niemand mehr zur Last fallen<br />

und imstande sind, ihre Familien und Angehörigen<br />

wiederum durch eigener Hände Arbeit<br />

izu ernähren. Allein an reinen Arbeitslöhnen<br />

dürften künftig jährlich wenigstens<br />

250,000 Fr. im Lande bleiben, welche Lohnsumme<br />

wiederum ihren Teil zur Belebung<br />

der übrigen Wirtschaftszweige beizutragen<br />

bestimmt ist. Dabei handelt es sich hier ausschliesslich<br />

um die Leistungen in der Fabrik<br />

von Saurer selbst.<br />

Wie nämlich bereits angedeutet, beschränkt<br />

sich der Import an Einzelteilen<br />

nur auf solche Stücke, die in gleicher Qualität<br />

und bei annähernd gleichem Preise<br />

wegen der kleinen Serien im Inland nicht<br />

hergestellt werden könnten. Dort aber, wo<br />

unsere einheimische Industrie und vor allem<br />

die Fabrikation von Zubehör bereits seit<br />

Jahren leistungsfähig ist, wird sie in weitgehendem<br />

Masse berücksichtigt und in den<br />

neuen Wirtschaftsprozess miteingespannt. So<br />

werden die elektr. Ausrüstung, die Scheinwerfer,<br />

Winker, die Batterie, die Dynamo,<br />

Anlasser, Pneus und Kühler von Schweiz.<br />

Produzenten beizogen'. Ferner wird 1 die Karrosserie<br />

im Inland gespritzt und fertig ausstaffiert,<br />

indem von Amerika nur die gepressten<br />

aber sonst noch rohen Karosserieteile<br />

geliefert werden. Es ist daher einleuchtend,<br />

dass durch die Montage eine weit über<br />

die Fabrik iin Arbon hinausgehende Arbeitsund<br />

Verdienstmöglichkeit für schweizerische<br />

Erwerbende geschaffen wird. In welchem<br />

Umfange dies heute schon der Fall ist,<br />

dürfte der Umstand aufzeigen, dass der<br />

schweizerische Anteil an Waren und Arbeit<br />

bereits jetzt 48 % des Gesamtwertes des<br />

Wagens darstellt! Es wird aber nicht mehr<br />

allzulange dauern, bis die grössere Hälfte<br />

ziehen können, als dies bei uns der Fall ist<br />

und daher für die Nichtlieferung solcher<br />

Stücke nur einen bescheidenen Abzug im<br />

Preis bewilligen. Hier musste also die Zollverwaltung<br />

ausgleichend eingreifen und wie<br />

man uns versichert, hat diese Verwaltungsabteilung<br />

erfreuliches Verständnis für die<br />

praktischen Bedürfnisse und besonderen Verhältnisse<br />

bewiesen, so dass auch diese Seite<br />

der Angelegenheit im gegenseitigen Interesse<br />

geordnet werden konnte. Es darf dies hier<br />

anerkennend um so eher erwähnt werden,<br />

als es leider trotz aller Krisen da und (dort<br />

immer noch schwer hält, « Mr. le bureau^<br />

vom Schema abzubringen.<br />

•<br />

Bück in die grosse Montage-Halle der Saurer-Werke, deren eine Hälfte vollständig für die Montage<br />

der Plytnoiitli- und Dodge-Wagen in Anspruch genommen ist. Unser Bild zeigt links vorn teilweise<br />

ausgepackte Karosseriebestandteile, rechts den Beginn der ;Karosserie-Montage-«Linie». Im Hintergrund<br />

rechts die Boxen der Spritzlackiererei.<br />

Setzung in die Praxis um so gegebener erschienen,<br />

als uns ja in den schweizerischen<br />

Fabriken für Lastwagen tüchtiges und fachkundiges<br />

Personal, geeignete Räumlichkeiten<br />

und Maschinenanlagen zur Verfügung stehen.<br />

Zu Beginn dieses Jahres -wurde nun zwischen<br />

den Saurer-Weriken in Arbon einerseits<br />

und den schweizerischen Vertretern<br />

von Ghrysiler-Plymouth sowie von Dodge.,<br />

welche Fabriken ja iin einem grossen amerikanischen<br />

Konzern zusammengeschlossen<br />

sind, ein Vertrag abgeschlossen, der vorläufig<br />

für drei Jahre Gültigkeit hat. Demzufolge<br />

liefern die Werke in Amerika nurmehr<br />

die dort nach wie vor in grossen Serien<br />

hergestellten wichtigsten Einzelteile, deren<br />

Herstellung bei uns zufolge der geringen<br />

Stückzahl viel zu teuer zu stehen käme, so<br />

Motor, Achsen, Chassisrahmen, die gepressten<br />

aber nicht verscjos^ejssien Karjasserie,-<br />

stücke usw. Diese 'werdpn in .^ganzen;<br />

Schiffsladungen, welche jewöilen §e£ien /von<br />

30—50 Stück umfassen, nach Europa verfrachtet,<br />

vom europäischen Meenhafen dann<br />

seinen schweizerischen Arbeitskollegen so<br />

lange mit Rat und Tat zur Seite zu stehen,<br />

bis der ganze Mechanismus der Fertigstellung<br />

von Wagen reibungslos und einwandfrei<br />

läuft.<br />

In iArbon steht eine an die Lastwagenabteilung<br />

angegliederte mächtige Halle aus-<br />

schliesslich für die Montage zur Verfügung,<br />

wo nach dem System des laufenden Bandes,<br />

aber nicht im gleichen mörderischen Tempo<br />

und ohne dass die Arbeit jedes Einzelnen zu<br />

einer eintönigen, geisttötenden und rein mechanischen<br />

Tätigkeit wird, der Zusammenbau<br />

der Wagen erfolgt. Der Betrieb wujpde<br />

mit einem neueingestellten Personal von<br />

rund 80 Mann, die hier nun dauernd ihr<br />

Auskommen finden sollen, aufgenommen.<br />

Sie sind bereits so aufeinander eingespielt,<br />

dass die Produktion schon fünf Wagen pro<br />

.Arbeitstag erreicht hat. Ab nächsten Monat<br />

soll nun in Doppelschicb'fäg^'arbeiflt werden*<br />

wodurch sich die Belegschaft auf 150 Mann<br />

erhöhen wird. Dann rechnet man mit einer<br />

Tagesleistung von 10 Wagen.<br />

..W,ie^die....K.aii06serieii aus Amerika eintrsjfjgn. Sie bestehen •vorläufig a«s~gepressten und gestanzten<br />

Einzelteilen, die in grossen Kielen unterT\6ctister Raumausnülzüng verpacKl wurden.<br />

Was wird nun eigentlich montiert? Vorläufig<br />

beschränkt sich der Arbeitsprozess auf<br />

die bestbekannten Plymouth-Modelle sowie<br />

den Sechszylinder Dodge. Für beide Marken<br />

liegen von seiten der schweizerischen<br />

Vertreter bereits feste Aufträge für rund<br />

640 Wagen vor, indem erfreulicherweise<br />

schon vor der Inangriffnahme der Montage<br />

Käufe getätigt wurden. Allein die Tatsache,<br />

dass bei diesen Automobilen etwa zur Hälfte<br />

schweizerische Arbeit beteiligt ist, hat ge-<br />

awf die inländischen Werte entfällt, indem<br />

systematisch jede Möglichkeit geprüft wird,<br />

wo schweizerische Arbeitnehmer berücksichtigt<br />

werden können. So ist es sehr wohl<br />

möglich, dass mit der Zeit auch die Räder,<br />

Stoßstangen u. a. m. nicht mehr importiert<br />

zu werden brauchen.<br />

Diese Vergebung von Aufträgen an<br />

schweizerische Zubehörfabriken hatte natürlich<br />

eine besondere Zollbehandlung der importierten<br />

Teilstücke zur Voraussetzung.<br />

Wenn die fertigen Wagen einer genügenden<br />

Nachfrage begegnen sollen, so dürfen sie,<br />

selbst wenn der Anteil schweizerischer Arbeit<br />

und Qualität recht beträchtlich ist, im<br />

Preise nicht viel teurer zu stehen kommen,<br />

als fertig importierte Fahrzeuge. Würden<br />

die Einzelteile aber zolltarifarisch so behandelt,<br />

wie die Fertigwaren, so hätte das<br />

die ganze Preiskalkülation über den Haufen<br />

geworfen. Zudem ist nicht zu vergessen,<br />

dass die amerikanischen Fabriken, zufolge<br />

ihrer gewaltigen Serien Zubehör wie Scheinwerfer,<br />

Pneus usw. bedeutend billiger benügt,<br />

eine Reihe von einsichtigen Interessenten<br />

zu veranlassen, sich für diese Wagen zu<br />

entscheiden. Der Verkauf erfolgt nicht etwa<br />

ab Fabrik Arbon, sondern ausschliesslich<br />

durch die Vertreterorganisation von Chrysler-Plymouth<br />

und von Dodge. Die Montage<br />

wurde mit Recht vorläufig auf die beiden<br />

Marken beschränkt, um die Organisation im<br />

Betriebe nicht zum vorneherein zu überlasten.<br />

Bereits aber wird die Möglichkeit studiert,<br />

in absehbarer Zeit andere Typen von Chrysler<br />

und Dodge und event. sogar De Soto mit<br />

in den Fabrikationsprozess einzubeziehen.<br />

Aber selbst die Beschränkung auf zwei Typen<br />

bringt schon genügend Variationen nrji<br />

sich, indem diese zusammen in 13 verschiedenen<br />

Modellen verlangt und geliefert werden,<br />

je nach der Zahl der Fenster und Türen<br />

und was die Wünsche jedes einzelnen<br />

Kunden noch für Abarten mit sich bringen<br />

mögen.<br />

Ueber den technischen Werdegang orientiert<br />

der nachstehende besondere Bericht.<br />

Abschliessend möchten wir in bezug auf die<br />

Die Vereinigung der Karosserie-'Seitenwände mit der Rückwand.<br />

als Bahntransport nach Arbon versandt, wo<br />

nun die Montage zum fahrbereiten Wagen<br />

erfolgt.<br />

Dieser Werdegang hört sich recht einfach<br />

an, bedingte aber sehr umfangreiche Vorarbeiten,<br />

organisatorische Studien und nicht<br />

zuletzt die Bereitstellung der hierfür geeigneten<br />

Arbeitskräfte, der Räumlichkeiten und<br />

die Anschaffung eines recht kostspieligen<br />

Parkes von Spezialmaschinen.<br />

Es wurden mehrere Fabrikingenieure von<br />

Saurer, sowie eine Anzahl als künftige Vorarbeiter<br />

bestimmte Handwerker und Mechaniker<br />

für längere Zeit nach London delegiert,<br />

wo sie in den dortigen Montagewerken<br />

von Chrysler mit ihrer neuen Aufgabe<br />

gründlich vertraut gemacht wurden. Zudem<br />

ist heute noch ein Werkstättechef aus den<br />

amerikanischen Chrysler-Hauptwerken im<br />

neugeschaffenen Arboner Betrieb tätig, um<br />

Anbau des Karosserie-Vorderteils in einer Vorrichtung, die. ein genaues Ausgerkhtetsein und<br />

Masshaltung der Karosserie sichert.<br />

präzise


N° 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE III<br />

CHRYSLER<br />

Sechszylinde p<br />

14 und 17 PS<br />

Preise abFr. 5950.'<br />

nunmehr ab SAURER-WERKE, Arbon lieferbar<br />

mit 48% Schweizer-Arbeit und Material<br />

Gesamte elektrische Ausrüstung von Scintilla, Schweizerkühler, -Pneus und -Batterie<br />

Der Wagen f. die Schweiz<br />

mit seinen markanten Vorteilen:<br />

1. Robust und dauerhaft.<br />

2. Aeusserst sparsam im Betrieb.<br />

3. Grosse Schnelligkeit in der Ebene und unerreichterBergsteiger.<br />

4. Erstklassige Strassenlage mit den sichersten hydraul. Bremsen.<br />

Technische Vorteiles<br />

Schwebender Motor - Auswechselbare StahJventilsitze - Stopfbüchsenfreie<br />

Wasserpumpe - Geräuschloses Getriebe - Schwingachsen<br />

vorn - Speziell stark kreuzverstrebtes Tiefrahmenchassis<br />

- Ganzstahlkarosserie (Luxusmodelle mit Freilauf und zugfreier<br />

Karosserieentlüftung - Antiquietschfederung etc.)<br />

DIE FABRIKVERTRETUNGEN:<br />

AMAG Automobil und Motoron A..G. ZÜRICH<br />

BLANC & PAICHE<br />

BERN und GENF<br />

RITZI * WAGNER AMRISWIL u. ST. GALLEN<br />

FERRARI. BERNASCONI * Co., 8. A. LUGANO


V AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong><br />

Qualität der schweizerisch-amerikanischen<br />

Plymouth- und Dodge-Wagen nur die Versicherung<br />

eines anlässlich unseres Besuches<br />

in Arbon weilenden amerikanischen Automobilingenieurs<br />

zitieren, der erklärte, nirgends<br />

iin der Welt ein so verständiges, gewissenhaftes<br />

und handwerklich geschicktes<br />

Personal angetroffen zu haben, wie hier in<br />

der Schweiz. Es ist klar, dass der Vorzug,<br />

über durchwegs geschulte Arbeiter disponieren<br />

zu können, auch dem Arbeitsprodukt zugute<br />

kommt. Man darf sich also über diesen<br />

neuen Zweig unserer Automobilfabrikation,<br />

aufrichtig freuen. Er stellt eine glückliche<br />

Kombination der besten Werte aus zwei<br />

Ländern dar und zeigt einen sehr interessanten<br />

Ausweg aus dem Irrgarten der übersetzten<br />

Importe und der eigenen Arbeitslosigkeit,<br />

b.<br />

Rundgang<br />

durch die Montagehalle.<br />

Der Umfang und Charakter der Einrichtungen,<br />

die Saurer für die Montage der<br />

Plymouth- und Dodge-Wagen getroffen hat,<br />

bieten ein vorzügliches Beispiel für wohlüberlegte<br />

Organisation. Bei den vorgeseduktionszahlen<br />

— ca. 600 Plymouth- und<br />

henen verhältnismässig bescheidenen Pro-<br />

200 Dodge-Wagen — konnten natürlich Anlagen,<br />

wie sie etwa die Amerikaner für die<br />

Massenherstellung von Automobilen verwenden,<br />

nicht in Frage kommen. Der Besucher<br />

späht also umsonst nach Konveyern, laufenden<br />

Bändern und anderen ähnlichen Einrichtungen,<br />

durch welche die Handarbeit und der<br />

Zeitbedarf auf das letzte Minimum herabgesetzt<br />

werden. Es handelt sich ja auch nicht<br />

darum, die vorgesehene Serie Wagen in<br />

einem Tag fertigzustellen und die^ Arbeitskräfte<br />

und Einrichtungen hierauf brach liegen<br />

.zu lassen, im Gegenteil. So wie die Organisation<br />

getroffen ist, bietet sie höchste<br />

Garantie für bestmögliche Ausnützung der<br />

schon bestehenden Werte.<br />

Im übrigen ist natürlich durch scharf<br />

durchdachte Planmässigkeit dafür gesorgt,<br />

dass jede vermeidbare Leerlaufarbeit vermieden<br />

wird. Dje einzelnen Arbeitsvorgänge<br />

schliessen sich in der Reihenfolge aneinander<br />

an, die sich in langen Versuchen als die<br />

günstigste herausgestellt hat, und die Werkzeuge<br />

und Hilfsmaschinen, die ganz bedeutende<br />

Kapitalinvestitionen erforderten, wurden<br />

in ihrer Art oind, Anzahl genau-den-^orgesehenen<br />

Produktionszahlen angepässt<br />

Es versteht sich von selbst, dass man daneben<br />

aber auch so gut wie möglich von den<br />

Tricks und Erfahrungen des amerikanischen<br />

Automobilbaues zu profitieren suchte. Für<br />

die ersten Monate hat man sich zur Mitberatung<br />

in organisatorischen Fragen und zur<br />

Schulung und Instruktion der Arbeitskräfte<br />

einen amerikanischen Vorarbeiter verpflichtet.<br />

Die Bestandteile des in Entstehung begriffenen<br />

Wagens wandern von Montage-<br />

Station zu Montage-Station in zeitlich genau<br />

festgelegten Intervallen, so dass sie automatisch<br />

in einem bestimmten Moment zusammenlaufen.<br />

Jede Montage-Station hat ihre<br />

ständig gleichen Arbeitskräfte, ihre eigenen,<br />

sorgfältig ausgewählten Werkzeuge und<br />

Vorrichtungen. Das mehr oder weniger rasche<br />

Gelingen einer Arbeit ist überall vom<br />

Zufall weitgehend unabhängig gemacht. Ein<br />

Suchen nach Einzelbestandteilen oder ein<br />

weitläufiges Herholen von Hilfsmitteln gibt<br />

es nicht, denn alles ist vorbedacht und überall<br />

herrscht System.<br />

Die zur Fertig-Montage eines Wagens notwendige<br />

Arbeitszeit beträgt heute noch etwa<br />

300 Stunden. Mit der Zeit hofft man aber die<br />

Blick in eine der Spritzboxen, in denen die Karosserien ihren Anstrich erhalten.<br />

Eine Serie von Karosserien, die bereits den ersten Grundierungsanstrich aufweisen.<br />

gleiche Arbeit in 220 Stunden erledigen zu<br />

können.<br />

Ein erster allgemeiner Ueberblick über die<br />

Montage Iässt drei Haupt-«Linien» erkennen:<br />

die Montage-Linie der Karosserien, diejenige<br />

des Chassis und diejenige der Motoren. Etwa<br />

in der Mitte der Halle mündet die Motoren-<br />

Linie in die Chassis-Linie ein, während kurz<br />

vor dem Ausgang der Halle, durch den die<br />

fertigen Wagen ins Freie rollen, die Karosserie-Unie<br />

in die Chassis-Linie übergeht.<br />

«Am Anfang war das «Chaos». Hier gilt<br />

das allerdings nur insofern, als man beim<br />

Eintritt in die Halle noch nichts von den<br />

Montage-Linien erkennen kann. Soeben hat<br />

der grosse Laufkran eine riesige Kiste abgesetzt,<br />

die nun von einigen Spezialisten geöffnet<br />

wird. .Raffiniert ausgeknobelt, sinnreich<br />

ineinandergeschachtelt, enthält die<br />

Kiste die Bestandteile von nicht weniger als<br />

einem halben Dutzend Automobilen. Das<br />

Entfernen der äussersten Verschalung bringt<br />

Karosserie-Bestandteile zum Vorschein :<br />

Qrosse gepresste und gestanzte Blechtafeln,<br />

welche die Seiten- und Rückwände der Karosserien<br />

darstellen. Aufeinandergelegt sind<br />

6 Seitenwände von Karosserien, nicht viel<br />

dicker als 6 Handbreiten. Auch die Karosserie-Rückwände<br />

und Torpedo-Vorbauten passen<br />

so vollkommen ineinander hinein, dass<br />

man glauben könnte, sie hätten ihre besondere<br />

Form speziell im Hinblick auf die günstige<br />

Verpackungsmöglichkeit erhalten. Weg<br />

damit, im Schwung an der Krankette hinüber<br />

mit ihnen ins Lager, wo schon Dutzende<br />

gleicher Bestandteile auf ihre Abberufung zu<br />

den «Linien» warten.<br />

Nun stehen wir vor einem hochgetürmten,<br />

regelmässigen Stapel eiserner Rahmen, den<br />

Chassisrahmen. Ihre unverrückbare Lage erhielten<br />

sie durch eine kleinere Kiste, die ihren<br />

ganzen Innenraum einnimmt. Der Stapel<br />

Chassisrahmen bildete derart auch gleichsam<br />

die Armierung dieser « Kiste in der Kiste ».<br />

deren Volumen wiederum bis zum letzten<br />

No 54<br />

Kubikdezimeter ausgenützt ist. Zu unterst<br />

auf schweren Bolen, sind die Motoren verankert.<br />

Ueber ihnen, wiederum unverrückbar<br />

eingebaut, finden wir Achsen, Federn und<br />

anderes «Kleinzeug».<br />

Gleich neben der Stelle, an der das angekommene<br />

Material ausgepackt und sortiert<br />

wird, beginnt<br />

die Karosserle-Montage-Linie.<br />

Gehen wir ihr nach. Zuerst werden die<br />

beiden Karosserieseitenwände mit der Rückwand<br />

vereinigt. Die Vorderkanten der Seitenwände<br />

stecken in Bodenvertiefungen, so<br />

dass die Rückwand auf Brusthöhe der-Arbeiter<br />

zu liegen kommt. Einige Klammern<br />

geben den drei Teilen den provisorischen Zusammenhalt.<br />

Die definitive Vereinigung der<br />

Stossfugen geschieht durch autogene Schweissung.<br />

In wenigen Minuten haben geübte<br />

Schweisser Schweissnähte von etwa 1,5 Meter<br />

Länge fertiggestellt. Die nächste Operation<br />

besteht in der Glättung dieser Nähte.<br />

Eine mit einem Elektromotor angetriebene<br />

Schmirgelscheibe besorgt die Vorarbeit. Die<br />

endgültige Glättung geschieht durch Auftragen<br />

von Lötzinn, das zuerst in Klümpchen<br />

direkt vom Zinnstaub weg längs der ganzen<br />

Schweissnaht aufgeschmolzen, nachher, nach<br />

nochmaliger Erhitzung, mit einem Bunsenbrenner,<br />

mittels eines Holzlöffels glattgestrichen<br />

und schliesslich mit einer Schmirgelscheibe<br />

plangeschliffen wird.<br />

Zum Einbau der Torpedo-Haube mit<br />

den Dachpfeilern bedient man sich eines<br />

leicht montier- und abmontierbaren starren<br />

Rahmens, der wie eine Lehre die genaue<br />

Masshaltigkeit und das genaue Auswinkeln<br />

der Karosserieteile garantiert. Die in diesen<br />

Rahmen eingespannten Seitenwände und der<br />

Karosserievorderteil werden dann wiederum<br />

durch autogene Schweissung weniger Nähte<br />

in ein paar Minuten zu einem starren Ganzen<br />

vereinigt. Anschliessend folgt die Glättung<br />

der Schweissnähte, wie oben beschrieben.<br />

Das Stahlblech-Gebilde, das nun, nachdeipf<br />

auch noch die Türen eingesetzt worden sinct,"<br />

der späteren Karosserie schon sehr ähnlich<br />

sieht, wandert weiter in die erste Spritzbox,<br />

um hier, nachdem es gründlich entfettet<br />

wurde, die erste Lackgrundierung zu erhalten.<br />

Nach kurzer Trockenzeit kommt es in<br />

eine zweite Box, wo ein Spezialist wiederum<br />

in kürzester Zeit mit der Spritzpistole die<br />

erste Farbschicht aufträgt. Jede Karosserie<br />

erhält ausser der Grundierung drei Farbaufträge<br />

mit Nitrocelluloselack, deren ohnehin<br />

schon kurze Trockenheit in einer der vier<br />

Heizboxen verkürzt wird. Alle zum Anstrich<br />

der Karosserien dienenden Boxen wurden<br />

längs der Karosserie4Montage-Linie neu errichtet.<br />

Sie zeigen modernste Durchbildung,<br />

haben schattenfreie iMehrfach-Beleuchtung<br />

und werden durch grosse Ventilatoren, welche<br />

die Luft aus einer Oeffnung der Rückwand<br />

absaugen, fortlaufend gründlich mit<br />

Frischluft versorgt. Die isolierten Tröcknungskammern<br />

werden durch automatische<br />

Regler stets auf gleicher Temperatur gehalten.<br />

Im Anschluss an die Spritzboxen werden<br />

die Karosserien von Politur-Spezialisten in<br />

Empfang genommen, die teils mit mechanisch<br />

angetriebenen Polierscheiben, teils von Hanü<br />

dem Lack seinen Spiegelglanz verleihen. So<br />

einfach diese Arbeit auch aussieht, verlangt<br />

gerade sie doch auch wieder grosse Sachkenntnis<br />

und Erfahrung. Die mit ihr betrauten<br />

Spezialisten haben auch auf eventuelle<br />

Mängel der Spritzarbeit zu achten und für<br />

deren Beseitigung zu sorgen. Einige Schritte<br />

weiter befinden wir uns im Bereich der Satt-<br />

Ein Teil der Sattlerei-Abteilung. Hier werden die Polster mit ihrer Wattierung und ihrem Ueberzug<br />

versehen.<br />

Ausarbeitung des Karosserie-Innern. Die Innenwände und Türen haben soeben ihre Bespannung erhalten.


N» 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Unfall? Zirkusarbelt?Nein: Versuchs-<br />

Terrain. 600 Stunden ähnlicher Leistungen<br />

musste dort der Dodge <strong>1934</strong><br />

durchmachen bevor er ais endgültiges<br />

Muster angenommen wurde. Moraste,<br />

. Sandflächen,45°/ 0 Steigungen, Kurven,<br />

Schleudern, sogar von 400Meter hohem<br />

Berggelände heruntergestürzt. Und er<br />

hielt es aus. Er musste es aushalten,<br />

sonst wäre er kein Dodge.<br />

DR, 18.17 PS<br />

DRX. 14.22 PS<br />

Radstand 2.97 m<br />

Automat. Kupplung<br />

Unabhängig aufgehängte Vorderräder<br />

Zugfreie Ventilation<br />

Alle Gänge geräuschlos<br />

Schwebender Motor<br />

Super-Ballons-Pneus, 16x6,25<br />

Schweizer Batterie, Kühler und Pneus<br />

Komplette elektrische Sei nti i la- Ausrüstung<br />

MONTAGE SAURER<br />

VERTRETER<br />

DODGE BROTHERS<br />

Zürich A.B.C. Garage A.G. Fleurler R. Gammeter<br />

Bern Gebrüder Marti Neuchätel Garage Central S.A.<br />

Basel Ed. Contelly St. Gallen Widler & Hürsch<br />

Lausanne W. Zweigart Bellinzona Grand Garage S. A.<br />

Geneve Ch. Hoffer Locarno E. Broggini<br />

Winterthur H. Roos Wohlen J. Henggi<br />

Brugg F. Zulauf Solothurn W. Bircher<br />

Sion Revaz Freres Baar Stierli & Cie.(cam.)<br />

Langenthai Moser & Cie. Vevey Auto-Stand S.A.<br />

(camions)<br />

Generalvertreter für die Schweiz:<br />

FRATELLI AMBROSOLI, Locarno


V AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> 54<br />

ler und Tapezierer, des Fachmannes zum<br />

Einbau der Fensterscheiben und der zahlreichen<br />

andern Experten für die Ausarbeitung<br />

des Wageninnern. Die Stoffbespannung der<br />

Karosseriewände, die zugehörigen Borten<br />

und alle andern Textilprodukte werden von<br />

der Fabrik fertig zugeschnitten geliefert. Die<br />

Bespannung und die Borten brauchen deshalb<br />

im grossen ganzen nur mit Stiften an den dazu<br />

vorgesehenen Holzleisten des Stahlblechaufbaues<br />

aufgenagelt zu werden. Die Polster<br />

erreichen die Fabrik in der Gestalt von<br />

Rahmen-Feder-Gerippen, Stoff-Paketen und<br />

Watteballen, sind 1 aber ebenfalls in kürzester<br />

Zeit an Ort und Stelle eingebaut. Nachdem<br />

schliesslich die Karosserie noch ihre elektrische<br />

Installation und die Dachbespannung<br />

erhalten hat, nachdem die Instrumente, die<br />

Instrumentenverschalung eingebaut und die<br />

Fensterkurbeln, die Türklinken und anderes<br />

Kleinmaterial befestigt worden sind, hat sie<br />

die Stelle erreicht, an der sie in die Chassislinie<br />

übergeht.<br />

Die Montage des Chassis<br />

ist nicht weniger interessant. Sie beginnt da-<br />

mit, dass der Chassisrahmen mit dem Versteifungskreuz<br />

versehen wird, dessen Verbindung<br />

mit den Längsträgern durch Vernietung<br />

und autogene Schweissung geschieht.<br />

In diesem Zustand kann der Chassisrahmen<br />

noch leicht von zwei Mann gehoben werden.<br />

Auf das eigentliche Montagebett, einem etwa<br />

20 Meter langen Eisenbock, der gewissermassen<br />

die Rolle des Transportbandes spielt,<br />

kommt er erst mit eingebautem Kreuz. Beidseitig<br />

-des iMontagebettes werden fortlaufend<br />

die zum Einbau in den Chassisrahmen bestimmten<br />

Teile vorbereitet. Dort sind ausserdem<br />

an einzelnen «Stationen» in genau bestimmten<br />

Abständen die Werkzeuge bereit<br />

gestellt, die zum Einbau dieser und jener<br />

Teile gebraucht werden. Vorläufig liegt der<br />

Rahmen auf dem Rücken und wartet<br />

auf seine Beine, d. h. den Einbau seiner<br />

Achsen. Die Hinterachse ist als fertiges<br />

Aggregat in wenigen Minuen an die Federn<br />

angeschlossen und durch diese mit dem Rahmen<br />

vereinigt. Ihre Bremsen wurden wie diejenigen<br />

der Vorderräder bereits durch einen<br />

Spezialisten mit Lehren genauestens eingestellt.<br />

Nachdem auch die einzelgeführten<br />

Einbau des Motors.<br />

Ein Teil der Chassis-Montage-«Linie» Einziehen der Kabel, Auffüllen der Bremsen. Links: Einige<br />

zum Einbau fertig vorbereitete Motoren.<br />

Vorderräder den Anschluss an den Chassisrahmen<br />

erhalten und die widerspenstigen<br />

Schraubenfedern sich dem Willen der Arbeiter<br />

gefügt haben, nachdem ferner die Räder<br />

montiert und alle Verbindungen nochmals genau<br />

überprüft worden sind, tut der angehende<br />

Wagen seine ersten Schritte ins Dasein. Der<br />

herbeigerufene Kran hebt das Chassis auf,<br />

wendet es um und stellt es auf seine eigenen<br />

Beine.<br />

Mit sinnreichen Präzisionsmessapparaten<br />

wird nun zur Einstellung und Kontrolle der<br />

Vorspur des Radsturzes und des Vorlautes<br />

•geschritten. Bekanntlich versteht man unter<br />

Vorspur den Winkelbetrag, um den die<br />

Vorderräder eines Automobils einwärtsschielen<br />

müssen, damit sie später auf dej-<br />

Fahrt mit Rücksicht'auf die Elastizität dt*£-<br />

Lenkgestänges genau parallel stehen, unter<br />

Sturz die Neigung der Radebenen gegenüber<br />

der Horizontalen und unter Vorlauf die<br />

Neigung der Vorderachszapfen gegenüber<br />

der Senkrechten. Eine ungeeignete Vorspur<br />

vergrössert den Pneuiverschleiss, und un-<br />

L.CHYTIL-STRAUB •KÜHLER-FABRIK<br />

RORSCHACH TEL. 248 FILIALE ST. ۥ AL L E N T E L. 23 71


N°54 - <strong>1934</strong> \UT0M0BIL-REVUE VI<br />

setzen sie millimetergenau auf den Chassisrahmen,<br />

so dass es nur noch einige Muttern<br />

anzuziehen und Kabel- und Gestänge-Verbindungen<br />

herzustellen gilt, um den fertigen<br />

Wagen marschbereit zu machen. Gleichsam<br />

wie zur Dokumentation seiner Maturität, erhält<br />

der funkelnde Plymouth schliesslich<br />

noch seine Motorhaube, um dann zur Halle<br />

hinaus zu rollen.<br />

Obwohl während der hier in aller Kürze<br />

beschriebenen Arbeitsvorgänge jede erdenkliche<br />

Sorgfalt aufgewandt und somit eigentlich<br />

das einwandfreie Strassenverhalten des<br />

Wagens schon in jeder Hinsicht gewährleistet-ist,<br />

lässt man es mit dem guten Glauben<br />

nicht bewenden. Im Schlepptau eines<br />

anderen Personenwagens wird der neugeborene<br />

Plymouth vorerst einmal um den<br />

Fabrikkomplex herumgeführt, damit vor<br />

allem anormale Geräusche noch rechtzeitig<br />

erkannt werden könnten. Anschliessend betätigt<br />

der Fahrer den Anlasser, der Motor<br />

springt an und der Wagen erwacht zu eigenem<br />

Leben. Ueber eine Fahrtstrecke von<br />

etwa 10 Kilometer wird er zu beweisen haben,<br />

dass er über alle die erwarteten Eigenschaften<br />

auch wirklich verfügt und dass sich<br />

nicht, trotz allem, doch noch kleine 'Mängel<br />

eingeschlichen haben.<br />

So wie die Montage der Amerikanerwa-<br />

>gen gegenwärtig in den Saurerwerken organisiert<br />

ist, scheint sie den Inbegriff der<br />

Zweckmässigkeit darzustellen. Trotzdem ist<br />

eine Anzahl findiger Köpfe immer noch mit<br />

der Fahndung nach neuen Vereinfachungen<br />

und Verbesserungen beschäftigt. Nicht zuletzt<br />

muss sich auch jeder Arbeiter in den<br />

-Gedankengang der amerikanischen Konstrukteure<br />

-hineinfinden, der in jedem Fall<br />

darauf gerichtet war, auch die kleinste vermeidbare<br />

Verlustarbeit auszuschliessen. Die<br />

Montage-Organisation wird so schliesslich<br />

selbst zu einer nahezu reibungslos arbeitenden<br />

Hochleistungsmaschine. m.<br />

Aufsetzen der Karosserie, die vom Ende der Karosserie-Linie herübergebracht<br />

geeigneter Radsturz, sowie zuviel oder zu<br />

wenig Vorlauf beeinträchtigen die LenJtungseigenschaften.<br />

Zur Messung der Vorspur<br />

wird der Vorderwagen mit den Rädern auf<br />

zwei Meta'llplatten hinaufgerollt, deren vorderes<br />

Ende seitlich verschiebbar ist. Einer<br />

bestimmten Vorspur entspricht dann eine<br />

ganz bestimmte Seitenverschiebung dieser<br />

Platten, die an einer Skala abgelesen werden<br />

kann. Ganz einfach lässt sich der Radsturz<br />

ermitteln, indem ein zweiter Apparat<br />

an die Radfelge angelegt und eine mit ihm<br />

wurde.<br />

nächsten Station erwartet. Dank des schwebenden<br />

Dreipunkt-Einbaues geht auch diese<br />

Arbeit'erstaunlich rasch vor sich. Längere<br />

Dauer beansprucht schon der Anschluss und<br />

die Verbindung der zahlreichen Gestänge,<br />

Rohr- und Schlauchleitungen, so dass gleichzeitig<br />

die Prüfung der Vorderradeinstellung<br />

mit Spezialinstrumenten, das Auffüllen der<br />

hydraulischen Bremsen und der Einbau der<br />

elektrischen Leitungen und der Batterie vorgenommen<br />

werden können. Dann wird das<br />

fahrbereite Chassis einige Schritte weiter zur<br />

verbundene Wasserwage zum Einspielen letzten Nachkontrolle weitergeschoben.<br />

gebracht wird. Schlägt man nun das Rad Unterdessen sind wir an der Einmündungsstelle<br />

der Karosserie-Linie angelangt. Hat<br />

nach links oder rechts ein, so muss infolge<br />

.des Vorlaufes eine Neueinstellung der Was- das Chassis die Kontrolle bestanden und besteht<br />

absolute Gewissheit, dass auch an kei-<br />

"^brwage stattfinden. Der zum Einspielen der<br />

Wasserwage in jedem Fall erforderliche ner der später verdeckten Stellen noch Muttern<br />

oder Schrauben nachgezogen werden<br />

Korrekturbetrag ergibt dann, an einer Skala<br />

abgelesen, die gesuchten Werte.<br />

müssen, so rollt es unter den Kran, an dessen<br />

Die nächste Operation besteht im Einbau Haken bereits eine einbaufertige Karosserie<br />

des Motorgetriebeblockes, der fertig montiert<br />

und einreguliert das Chassis auf der herab, wenige wohlgeübte<br />

baumelt. Langsam schwebt die Karosserie<br />

Kranbewegungen<br />

Nach dem Einbau der Kotflügel und einer letzten Gcsamtkontrolle ist der Wagen fahrbereit und<br />

rollt auf die Prüfstrecke hinaus.<br />

OERUKON<br />

Rassiger Start<br />

sichere Fahrt<br />

mit einer Batterie aus der altbekannten<br />

Accuimilatoren-Fabrik Oerlikon<br />

R.&E.HUBER A?G PFÄFFIKr>N-7ru<br />

Ziirich-Oerlikon<br />

Telephon: Zürich 68.420<br />

Bureaux und Werkstätten für die französische Schweiz:<br />

LAUSANNE: 14, Passage de Montriond, Telephon 29.361<br />

Bureau und Werkstätte für Genf:<br />

GENF: 18. Rue Gourgas, Telephon 49.942


VIII AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - NO 54<br />

Stahl-<br />

Einlagen<br />

NELSON- BOHNAUTE<br />

KOLBEN<br />

Adler<br />

Armstrong-Siddeley<br />

Bernard<br />

Bianchi<br />

B. M. W.<br />

Brennabor<br />

Cottin- Desgouttes<br />

Berna<br />

Daim ler- Gaggenau<br />

Delage<br />

Fiat<br />

Hanomag<br />

Horch<br />

Hotchkiss<br />

Humber<br />

Auburn<br />

Chrysler<br />

Cord<br />

De Soto<br />

f* NOVA "V<br />

Einige Referenzen unter den zahlreichen Fabriken in der Welt, die unsere Kolben serienmässig verwenden:<br />

SCHWEIZ:<br />

Martini<br />

EUROPA:<br />

Impena<br />

Isotta-Fraschini<br />

Itala<br />

Lagonda<br />

Leon Bollee<br />

Licorne<br />

Lorraine<br />

Dodge<br />

Franklin<br />

Graham<br />

Hudson<br />

AMERIKA:<br />

F.B.W.<br />

Magirus<br />

Maybach<br />

Mercedes-Ben*<br />

Minerva<br />

N. A. G.<br />

N. S. U.<br />

Opel<br />

Hupmobiie<br />

Nash<br />

Packard<br />

Pierce Arrow<br />

Saurer<br />

Praga<br />

Renault<br />

Rochet-Schnelder<br />

Steyr<br />

Stoewer<br />

Skoda<br />

Tatra<br />

Reo<br />

Studebaker<br />

Stutz<br />

Unic<br />

Voisln<br />

Vomag<br />

Vauxhall<br />

Wanderer<br />

^KER »FERBER NOVA'WERKE, ZÜRICH<br />

ROTOFF-Druck HALL^AG A.-G. Haliersche Buehdruckerei & Wagnerscho Verlagsanstalt, Bern.

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