E_1934_Zeitung_Nr.054
E_1934_Zeitung_Nr.054
E_1934_Zeitung_Nr.054
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BERN, Dienstag, 3. Juli <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang — N° 5 t<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Ericheint Jeden Dienstag trad Freltao Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, jährlich F*. 10.—. Im Ausland unter Portozuschlag,<br />
sofern nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtüche Bestellung 30 REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung III/414.<br />
Telephon 28.222<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Erneuerung auch im Verkehrswesen!<br />
Wir leben in einer politisch bewegten leit. Es geht ein frischer Zug durchs Land, der<br />
mit mancher veralteten Einrichtung abfahren und die ausgelaufenen Teile in unserer teilweise<br />
schwerfälligen Staatsmaschinerie ersetzen möchte. An guten Vorschlägen, an Initiativen<br />
und auch an gutem Willen fehlt es, wenigstens bei den Initianten, nicht. Die<br />
öffentliche Meinung und die Tagespresse ist so sehr damit beschäftigt, sich mit all diesen<br />
Problemen auseinanderzusetzen, dass darob die den Automobilisten naheliegenden<br />
Angelegenheiten zu Unrecht etwas in den Hintergrund gedrängt werden.<br />
Dabei bringt gerade das zweite Semester einige sehr bedeutsame und verkehrswirtschaftlich<br />
weittragende Neuordnungen, so die Einführung der Hauptstrassen mit Vortrittsrecht,<br />
dann das Inkrafttreten der Arbeits- und Ruhezeit-Verordnung für berufsmässige<br />
Motorfahrzeugführer. Das damit verbundene Nachtfahrverbot, das offensichtlich mehr<br />
dem Wunsche entsprang, den Eisenbahnen behilflich zu sein, zeigt deutlich, wie gerade<br />
auch das Parlament in Verkehrsangelegenheiten noch viel zu sehr in einer Begriffswelt<br />
befangen ist, die zu Beginn des Jahrhunderts berechtigt gewesen sein mag. Es kann daher<br />
kaum überraschen, wenn die Interessenten des Strassenverkehrs mit sehr gemischten<br />
Gefühlen der weiteren Entwicklung und Behandlung des Verkehrsteilungsgesetzes<br />
entgegensehen.<br />
Der Ruf nach Erneuerung, der die politische Arena erfüllt, findet daher auch in Verkehrskreisen<br />
ein verständnisvolles Echo. Schon allzulange harren eine Reihe dringender<br />
Postulate ihrer endlichen Verwirklichung. Denken wir nur an den für unser Land so<br />
eminent wichtigen Ausbau der Alpenrouten und Zufahrtsstrassen. Wohl ist die Strassenbauinitiative<br />
mit einer überaus stattlichen Zahl von Unterschriften zustande gekommen,<br />
doch hört man schon wieder von Verwässerungs- und Kompromissabsichten. Wohl<br />
ertönen überall bewegte Klagen über die immer noch hohe Zahl von Verkehrsunfällen,<br />
allein es hat sich noch kaum eine Schulbehörde aufgerafft, um den Verkehrsunterricht<br />
als obligatorisch zu erklären. Es wird angesichts unserer passiven Handelsbilanz<br />
über die weitgehende Abhängigkeit der Automobilwirtschaft vom Auslande gejammert,<br />
aber noch keine Steuerbehörde hat daran gedacht, dem ausländischen Beispiel zu folgen<br />
und durch Steuerermässigungen und anderweitige Erleichterungen der inländischen<br />
Industrie an die Hand zu gehen. Es ist bekannt, dass ein bedeutendes Kapital in älteren,<br />
aber noch verkehrstüchtigen Fahrzeugen festgefroren ist und dass deren Inbetriebnahme<br />
dem Fiskus neue Einnahmemöglichkeiten schaffen würde, allein ein einziger Kanton<br />
hat sich bis heute entschlossen, die Abgaben für diese Wagen herabzusetzen. Alle Verkehrsfachleute<br />
sind sich darüber einig, dass nur Verkehrsvorschriften, die alle Strassenbenützer<br />
umfassen, Aussicht auf eine flotte Verkehrsabwicklung und auf Verminderung<br />
der Unfallzahlen bieten. Zwar wurde das Ausland in manchen Dingen nachgeahmt, so<br />
in der Einführung der Fussgängerstreifen, allein man blieb wiederum auf halbem Wege<br />
stehen und will nur den Fahr zeug führer verpflichten, diesen Markierungen Rechnung zu<br />
tragen. Diese wenigen Beispiele dürften genügen, um zu zeigen, wie notwendig es wäre,<br />
auch auf dem Gebiete des Strassenverkehrswesens die ausgefahrenen Wege zu verlassen<br />
und neue Richtungen einzuschlagen.<br />
Aber auch der Standard der Fahrzeugführer muss gehoben werden. Die Zeit der<br />
Strassenlümmel sollte endgültig vorbei sein. Wer sich nicht der Verantwortung bewusst<br />
wird, die er sich und seinen Mitmenschen gegenüber beim Führen eines raschen Fahrzeuges<br />
schuldig ist, der gehört im Zeichen des neuen Verkehrsgesetzes nicht mehr an<br />
den Volant. Da immer noch viel zu oft solche Elemente durch das allzu weitmaschige<br />
Netz der Verkehrspolizei schlüpfen, so haben erfreulicherweise einzelne Clubs die Initiative<br />
ergriffen und Selbsthilfe organisiert.<br />
So harren noch eine Grosszahl von Verkehrsproblemen ihrer Inangriffnahme und<br />
ihrer Lösung. Die « Automobil-Revue» macht es sich seit dreissig Jahren zur Pflicht,<br />
all diesen Angelegenheiten ihre ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Mit Befriedigung<br />
dürfen wir feststellen, dass sie in der Oeffentlichkeit als das Sprachrohr der Automobilisten<br />
anerkannt ist. Sie will aber auch der gegenseitigen Aussprache und Aufklärung<br />
im eigenen Lager dienen und hält daher alle ihre Rubriken und den vielseitigen Sprechsaal-Dienst<br />
ihren Abonnenten und Lesern offen. Sie stellt sich voll und ganz der so notwendigen<br />
Erneuerungsbewegung in der Verkehrswirtschaft zur Verfügung und ist stets<br />
bestrebt, auch in ihrem eigenen Aufbau und Inhalt mit der Zeit Schritt zu halten. Der<br />
vermehrte Bilderdienst, die Einschaltung neuer Rubriken, haben ein erfreuliches Echo bei<br />
der Leserschaft gefunden, das uns ermuntert, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumarschieren.<br />
Um den Abonnenten des Blattes auch in ihrer rein privaten und wirtschaftlichen<br />
Sphäre an die Hand gehen zu können, wird mit dem zweiten Semester <strong>1934</strong> eine fakultative<br />
Unfallversicherung eingeführt, über die an anderer Stelle dieser Ausgabe eingehend<br />
zu berichten ist. Wir hoffen, durch diesen Versicherungsdienst, der uns erhebliche<br />
neue Aufwendungen bringt, den bisherigen Freunden des Blattes und den Neuabonnenten<br />
einen weiteren praktischen Beweis unseres Dienstes am Leser zu liefern und gleichzeitig<br />
den zahlreichen Wünschen nach einer besseren Sicherstellung der Zukunft von<br />
Fahrern und Angehörigen entsprochen zu haben. Mögen uns alle durch die Einlösung<br />
des Abonnements oder die Anmeldung zur Versicherung hiefür die Bestätigung bringen!<br />
F E U I L L E T O N<br />
Bux.<br />
Zirkusroman von Hans Possendon.<br />
Copyright by Verlag Knorr & Hirth. G.m.b.H.,<br />
München.<br />
(1. Fortsetzung)<br />
«So, so? — mit die Katzen? — Es heisst<br />
aber: mit den Katzen, Cilly.»<br />
«Hailoh, wie jeht's, oller Junge!» ertönt da<br />
eine echt berlinische Stimme. Es ist der Zirkusinspektor<br />
Friedenthal, ehemals ein bekannter<br />
Löwendompteur, der mit dem Oberstallmeister<br />
Siebert gerade des Weges<br />
kommt<br />
Verlag und Redaktion der « Automobil-Revue ».<br />
Die beiden Männer begrüssen Bux wie einen<br />
alten guten Freund und stellen ein paar<br />
Fragen nach seinem Ergehen. —<br />
«Ich komme eben vom Bahnhof und will<br />
mich jetzt erst mal ein bisschen säubern,«<br />
schliesst Bux nach einem kurzen Gespräch<br />
und geht dann mit Tom, der wieder aufgetaucht<br />
ist, davon.<br />
«Wer ist der Herr gewesen?» fragt Cilly<br />
den Inspektor gespannt.<br />
«Bux — wer sonst?»<br />
Da weiten sich Cillys Augen in masslosem<br />
Respekt. Sie schaut Bux mit offenem Munde<br />
nach und sagt endlich, fast atemlos: «Er hat<br />
sich eine ganze Weile mit mir unterhalten.»<br />
«Na. Cilly, du tust ja, als wenn du mit'nem<br />
Wie in letzter Ausgabe bereits angekündigt,<br />
hat sich unser Verlag nach gründlicher<br />
Erwägung und Prüfung der Angelegenheit<br />
mit Versicherungsfachleuten und Lesern unseres<br />
Blattes entschlossen, mit dem zweiten<br />
Halbjahr <strong>1934</strong> eine freiwillige Abonnentenversicherung<br />
einzuführen, die bereits ihre<br />
Genehmigung durch das eidg. Versächerungsamt<br />
gefunden hat.<br />
Aus einer umfangreichen Korrespondenz<br />
mit Lesern konnten wir im Laufe des Jahres<br />
ersehen, dass nur ein kleiner Teil der Automobilisten<br />
über die gesetzlich verlangte Haftpflichtversicherung<br />
hinaus, die bekanntlich<br />
mir Drittpersonen, also weder den Halter<br />
noch den Ehegefährten des Halters oder<br />
seine Blutsverwandten in auf- und absteigender<br />
Linie umfasst, gegen die zahlreichen Risiken,<br />
die mit dem Automobilbetrieb verbunden<br />
bleiben, gedeckt sind. Das Automobil hat<br />
in zahlreiche Einzel- und Kleinbetriebe Eingang<br />
gefunden, wo es zu einem unentbehrlichen<br />
Betriebsfaktor geworden ist. Viele Tausende<br />
von Fahrzeughaltern werden aber finanziell<br />
durch die Verkehrssteuern, die übrigen<br />
Betriebskosten und die obligatorische<br />
Versicherung so weitgehend beansprucht,<br />
dass es ihnen beim besten Willen kaum<br />
mehr möglich ist, weitere private Versicherungen<br />
einzugehen und dabei auch an sich<br />
selbst und die nächsten Familienangehörigen<br />
zu denken.<br />
Was einem einzelnen aber nicht möglich ist,<br />
das erleichtert eine Kollektivversicherung,<br />
weil sich durch die Zusammenfassung der<br />
Versicherten eine fühlbare Vereinfachung im<br />
Geschäftsbetrieb ergibt, die es der Gesellschaft<br />
erlaubt, mit einem Prämiensatz auszukommen,<br />
der bei einer Einzelversicherung<br />
wesentlich höher ist. Um nun die Versicherung<br />
auch wirksam zu gestalten und in ihrer<br />
fürsorglichen Funktion nicht wiederum einzuschränken,<br />
kamen wir zum Entschluss, sie<br />
so zu gestalten, dass bei einer einheitlichen<br />
und wirtschaftlich wohl tragbaren Prämie<br />
der Versicherungsabschluss nicht nur für den<br />
Abonnenten, sondern gleichzeitig für eine<br />
zweite, von ihm zu bezeichnende Person gilt.<br />
Im weitern hätte die Versicherungskombination<br />
ihren Zweck wohl kaum in dem beabsichtigten<br />
Umfang erfüllt, wenn sie sich<br />
ausschliesslich auf die Folgen von Verkehrsunfällen<br />
beschränkt hätte. Die Bedingungen<br />
des mit einer bestbekannten und leistungsfähigen<br />
schweizerischen Gesellschaft getroffenen<br />
Abkommens, die an anderer Stelle dieser<br />
Nummer in extenso veröffentlicht sind, sehen<br />
daher vor, dass das Selbstlenken, Mitfahren,<br />
sowie das Hantieren am Fahrzeug für Personen-,<br />
Lastwagen und Traktoren inbegriffen<br />
ist. Auch zahlreiche Unfallmöglichkeiten<br />
des täglichen Lebens sind einbezogen worden,<br />
die mit dem Autobetrieb in keinem Zu-<br />
König gesprochen hättest,» neckt der Oberstallmeister<br />
die Kleine.<br />
Bux aber hat unterdessn schon sein gemütliches<br />
Heim betreten, — seine eigene Wohnung,<br />
in der man in Mailand wohnen kann<br />
oder in Habana oder in Posemuckel, ohne<br />
deshalb seinen Wohnsitz dort haben zu müssen,<br />
— seine Wohnung, deren Erwähnung<br />
den berühmten Clown und Dresseur bei<br />
Herrn Major von Prastelny in den Verdacht<br />
eines Hochstaplers gebracht hat: seinen grünen<br />
Wohnwagen!<br />
Am nächsten Morgen — es war am 1. April<br />
— prangte an allen Plakatflächen ein<br />
grosses buntes Bild, das einen Clown inmitten<br />
einer Tierschar zeigte; und die Aufschrift:<br />
INSERTIONS-PREISt Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen ans dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />
Inseratenschluss 4 Tnne vor Erscheinen der Nummern<br />
Fakultative Abonnenten-Unfallversicherung.<br />
sammenhang stehen. Unfälle in Haus und<br />
Hof, bei Bergwanderungen, ja selbst beim<br />
Skifahren fallen alle unter die Wirkung unserer<br />
Abonnentenversicherung.<br />
Wenn wir bereits erklärten, die damit verbundenen<br />
finanziellen Leistungen seien sehr<br />
wohl für jedermann tragbar, so wird das angesichts<br />
des zum normalen <strong>Zeitung</strong>sabonnementspreise<br />
hinzukommenden Aufschlages<br />
von 20 Fr. im Jahr, der also<br />
einer Ausgabe von 20 Rp. pro versicherte<br />
Person und pro Woche<br />
entspricht, wohl kaum bestritten werden.<br />
Trotzdem bietet die Versicherung an Entschädigungen<br />
die Höchstsummen, die überhaupt<br />
gesetzlich für solche Abkommen in<br />
Kombination mit einem <strong>Zeitung</strong>sabonnement<br />
zulässig sind. Der Einzug des Zuschlages<br />
kann natürlich bei unserm Abonnementssystem<br />
des Postversandes nicht wöchentlich erfolgen,<br />
doch erleichtern wir die Zahlung weitgehend<br />
dadurch, dass Abonnementsbetrag samt Versicherungsaufschlag<br />
überall da, wo nicht<br />
ganz oder halbjährliche Vorausbezahlung erfolgt,<br />
in vierteljährlichen Raten- von 7 Fr. 50<br />
per Nachnahme erhoben werden.<br />
Auch den der Schweiz. Unfallversieherungsanstalt<br />
in Luzern (Suival) unterstellten Lesern bedeutet unser<br />
Abkommen eine wertvolle Ergänzung ihrer Versicherung,<br />
indem bekanntlich die Nichtbetriebsunfälle<br />
dort teilweise ausgeschlossen sind. Ferner kann die<br />
obligatorische Betriebsversicherung nicht beansprucht<br />
werden, wenn es sich beispielsweise um aussergeschäftliches<br />
Autclenken an einem Sonntag oder sonstigen<br />
Feiertag handelt, die der Wagenlenker nicht<br />
im Auftrage des Dienstherrn macht. Weiterhin sind<br />
manche Berufsgruppen, so z. B. die Herrschaftschauffeure,<br />
welche offiziell zu den privaten Dienstboten<br />
gezählt werden, überhaupt nicht der Suva!<br />
angeschlossen. Diese Institution kommt andererseits<br />
nur für 80% des Lohnausfalles während der<br />
dem Unfall folgenden Heilungszeit auf. Mit unserer<br />
Versicherung ist es möglich, den dadurch entstehenden<br />
Ausfall zu decken.<br />
Wir wissen, dass die Abonnentenversicherung<br />
zwar der Mehrzahl unserer Leser eine<br />
willkommene Gelegenheit für eine Versicherungsfürsorge<br />
bieten wird, andern Abonnenten<br />
dagegen nichts Neues bringt, weil diese<br />
in der Lage sind, sich weitgehend durch<br />
eigene Versicherungen zu schützen. Daher<br />
wurde unsere Kombination als<br />
fakultative Versicherung<br />
aufgenommen, ohne an der bisherigen Erscheinungsweise,<br />
am Inhalt oder der Aufmachung<br />
der « A.-R.» irgend etwas zu ändern.<br />
Wir wollen keineswegs ein Versicherungsblatt<br />
werden, dem die Versicherung fast<br />
Hauptzweck ist, sondern nur vielen hundert<br />
Freunden unseres Blattes durch die Zusammenfassung<br />
aller Anmeldungen zu einer Versicherung<br />
verhelfen, wie sie der einzelne unter<br />
gleichen Bedingungen nie abschliessen<br />
könnte. Dabei bietet uns die Vertragsgesellschaft<br />
Gewähr für korrekte, wohlwollende<br />
und prompte Erledigung der Schadenfälle.<br />
Noch diese Woche werden unseren Lesern<br />
die Abonnementsnachnahmen für das zweite<br />
Halbjahr zugehen. Ihr beigegeben findet sich<br />
eine Anmeldung für den Beitritt zur Versicherung,<br />
nach deren Empfang vom Verlag<br />
aus der Versicherungszuschlag bis Ende dieses<br />
Jahres, resp. für ein Vierteljahr eingezogen<br />
und für die Zustellung der Versicherungsbestätigung<br />
gesorgt wird. Die mit diesem<br />
Abkommen für uns bedingte Mehrarbeit<br />
und neuen Aufwendungen nehmen wir gerne<br />
auf uns, wenn wir damit nur einer möglichst<br />
grossen Zahl von Abonnenten einen weiteren<br />
Dienst erweisen können, um auf diese Weise<br />
die bisherigen Beziehungen zwischen Verlag<br />
und Abonnent noch enger zu gestalten.<br />
Der Verlag der Automobil-Revue.<br />
Nel Circo Kreno:<br />
BUX<br />
il piü celebre del mondo<br />
verkündete den Mailändern, dass der berühmte<br />
Clown von heute ab in dem grossen<br />
Zirkus auftreten werde. —<br />
Schon um 8 Uhr morgens begann Bux in<br />
dem grossen Chapiteau (Zeltzirkus) zu proben.<br />
Bei der ersten seiner zwei Nummern<br />
waren alle seine Tiere, ausser der Tigerin<br />
Judith, beschäftigt. Alles klappte vorzüglich;<br />
nichts Hess erkennen, dass die Tiere seit<br />
Wochen nicht mehr gearbeitet hatten.<br />
Als Bux schon bei dem Schlusstrick dieser<br />
Nummer war, trat unter die wenigen Artisten,<br />
die als Zuschauer der Probe um die Arena
Bergrennen Rheineck-Walzenhausen<br />
Der erste Berglauf für die nationale Meisterschaft <strong>1934</strong> bringt reiche sportliche Ausbeute.<br />
H. Ruesch fährt auf Maserati beste Tageszeit O. Zwimpfer erzielt auf Chrysler einen neuen<br />
Tourenwagenrekord, U. Maag auf Bugatti ist in neuer Rekordzeit Schnellster der Kategorie<br />
Sportwagen.<br />
Das Bergrennen in der Ostmark unseres<br />
Landes hat, solange wir uns erinnern können,<br />
stets gehalten, was es versprach; und<br />
so ist es für die grosse Mehrzahl der aktiven<br />
schweizerischen Fahrer eigentlich eine<br />
Selbstverständlichkeit, diese Veranstaltung<br />
mit an erster Stelle in ihr Programm aufzunehmen.<br />
Auch die immer zahlreicher sich<br />
einfindende Zuschauerschar von nah und<br />
fern kommt immer auf ihre Rechnung und<br />
fühlt sich inmitten der dortigen sportfreudigen<br />
und gastfreundlichen Bevölkerung recht<br />
wohl, besonders wenn sich die Gegend, wie<br />
heute, wieder in ihrem besten Sonntagsstaate<br />
zeigt. Die Organisation ist auf Einfachheit<br />
abgestellt, dafür um so solider, die Beziehungen<br />
zwischen Fahrer, Veranstaltern und<br />
übrigen Offiziellen sind kameradschaftlich<br />
und herzlich, und man ist in Walzenhausen<br />
und derenden gut aufgehoben, alles Voraussetzungen<br />
für ein hundertprozentiges sportliches<br />
Week-end!<br />
Trotzdem stand die diesjährige Wiederholung<br />
bis vor wenigen Wochen noch in<br />
Frage und eine nicht gerade durchwegs erbauliche<br />
Vorgeschichte hätte uns alle beinahe<br />
um den flotten Tag gebracht. Einmal machten<br />
sich pessimistische Stimmen innerhalb der<br />
organisierenden Sektion geltend, welche von<br />
einer gewissen Renn- oder vielmehr Organisationsmüdigkeit<br />
zeugten, dann machte die<br />
st. gallische Regierung unerwartet einige<br />
Schwierigkeiten. Die Erlaubnis zur Durchführung<br />
des Rennens auf st. gallischem Boden<br />
Hess bis knapp zwei Wochen vor dem<br />
Austrag auf sich warten, und als sie endlich<br />
eintraf, war sie von dem recht sonderbaren<br />
Ratschlag begleitet, man möchte in späteren<br />
Jahren auf eine Wiederholung der Veranstaltung<br />
verzichten, da die Automobiltechnik ja<br />
bereits einen so hohen Stand erreicht habe,<br />
dass weitere Rennen kaum mehr etwas verbessern<br />
könnten! Die hohe Meinung der Regierung<br />
über die konstruktive Seite des Autofaches<br />
in allen Ehren, aber das Argument<br />
vermag um so weniger zu überzeugen, als<br />
heute noch die Rennerfahrungen den Autoindustriellen<br />
und Konstrukteuren wertvolle<br />
Ergebnisse und Fingerzeige liefern. Ob für<br />
diese Stellungnahme die Stimmung einiger<br />
Miespeter mitverantwortlich war, die sich<br />
über die Störung der Sonntagsruhe beklagen,<br />
mag dahingestellt bleiben. Wenn diese<br />
Leute 50 Sonntage im Jahr nach ihrer Fasson<br />
feiern können, dann dürfen sie schon<br />
mit Rücksicht auf die vielen Gewerbetreibenden<br />
und die dortige Hotellerie, die aus der<br />
Veranstaltung doch allerlei Nutzen ziehen,<br />
einen einzigen Feiertag für den Autosport<br />
opfern!<br />
Glücklicherweise obsiegte aber auch dieses<br />
Mal die positive Richtung, die mit traditioneller<br />
Sportsfreude und uneigennütziger<br />
Arbeitswilligkeit das Heft in die Hand nahm<br />
und die einmal in Angriff genommene Arbeit<br />
auch zum guten Ende führte. Die appenzellischen<br />
Behörden und vorab die Gemeinde<br />
Walzenhausen stehen übrigens auf anderem<br />
Boden und der dortige Gemeindevertreter<br />
wusste die Bedeutung des Rennens für die<br />
anliegenden Ortschaften anlässlich seiner<br />
Ansprache am Bankett ins richtige Licht zu<br />
rücken. Wie wir hören, so würde die Konkurrenz<br />
auch dann weiterhin ausgetragen,<br />
wenn St. Gallen auf seinem altvaterischen<br />
Standpunkt beharren sollte, indem dann der<br />
Start einfach nach Thal verlegt werden<br />
könnte. Bis nächstes Jahr haben sich aber<br />
hoffentlich die Ansichten etwas geändert und<br />
die massgebende Behörde vielleicht auch<br />
etwas verjüngt! Auf alle Fälle hat der Sonntag<br />
den Optimisten rechtgegeben.<br />
Das Training<br />
wickelte sich nicht gerade unter den idealsten<br />
Witterungsverhältnissen ab, indem Nebel,<br />
Regen und eine tüchtig durchnässte<br />
Strasse die Aufgabe der Fahrer wesentlich<br />
erschwerte. Es hat dann auch nicht an kleineren<br />
Intermezzis gefehlt, die verschiedene<br />
Reparaturen zur Folge hatten. Es ging aber<br />
durchwegs mit Sachschaden ab, der glücklicherweise<br />
in den meisten Fällen noch rechtzeitig<br />
behoben werden konnte. Ganz übel<br />
hat das Pech allerdings dem Schaffhauser<br />
Rampinelli mitgespielt, der nach einem vielversprechenden<br />
Saisonanfang am Kesselberg<br />
frischfröhlich nach Rheineck gezogen war.<br />
Da die Strasse durch einen havarierten Wagen<br />
teilweise blockiert war, so konnte Rampinelli,<br />
der in vollem Schuss dem Ziel zufuhr,<br />
seine Maschine nicht rechtzeitig abbremsen<br />
und kollidierte daher recht unsanft<br />
mit einer Hausecke. Das Resultat war ein<br />
arg mitgenommenes Chassis, das einer sorgfältigen<br />
und zeitraubenden Reparatur unterzogen<br />
werden muss, so dass ein Start am<br />
Bis 1100 cc.<br />
1500—2000 cc<br />
2000—3000 cc<br />
3000—5000 cc.<br />
Bis 1100 ce.<br />
1100—1500 cc.<br />
1.<br />
2.<br />
Solo<br />
Solo<br />
Solo<br />
Solo<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
1.<br />
2.<br />
Solo<br />
Solo<br />
X.<br />
2.<br />
3.<br />
Solo<br />
G. Sanfelice<br />
„Julon"<br />
P. Müller<br />
Ch. Kautz<br />
J. Studer<br />
Ü. Pilloud<br />
H. Gübelin<br />
H. Pfäffli<br />
F. Locher<br />
H. Streb<br />
E. Sohmid<br />
0. Zwimpfer<br />
E.Ryi<br />
U. Maag<br />
H. Kessler<br />
M. Christen<br />
H. Hucsch<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 54<br />
TOÜRENWAGEN:<br />
Exp. Fiat-Ballila<br />
Ford<br />
Etp. Adler<br />
Amat. A.C.<br />
Exp. Ansaldo<br />
Amat. Fiat<br />
Exp/ Plymouth<br />
Chrysler<br />
Bugatti<br />
Amat. Chrysler<br />
Bugatti<br />
Exp. Chrysler<br />
Sonntag leider gar nicht in Frage kam. Der<br />
Pechvogel hat wenigstens das Glück, selbst<br />
einer anerkannten Garage vorzustehen, so<br />
dass die Instandstellung der Maschine nicht<br />
so schwer ins Gewicht fällt.<br />
Im übrigen wurden trotz der aufgeweichten<br />
und stellenweise «lebendigen > Piste<br />
Zeiten gefahren, die ein ganzes "Schock neuer<br />
Rekorde voraussehen Hessen und auch der<br />
bisherigen besten Tageszeit das Lichtlein<br />
auszublasen schienen.<br />
Das Rennen<br />
selbst wies mit 38 Nennungen, wovon 14 auf<br />
die Touren-, 14 auf die Sport- und 9 auf die<br />
Rennwagen entfielen, eine ausgezeichnete<br />
Besetzung auf. Fast alle letztjährigen Konkurrenten,<br />
dazu die jüngste Garde unter den<br />
Fahrern und einige treue Gäste aus dem benachbarten<br />
Deutschland und Oesterreich,<br />
hatten sich für den ersten Berglauf der Saison<br />
eingefunden. Im übrigen warteten die<br />
Organisatoren mit einigen Bereicherungen<br />
des Programmes auf, die vorteilhaft zu einer<br />
dauernden Institution werden könnten. Bestimmt<br />
war der Anfang recht zufriedenstellend.<br />
Da war einmal die Autoschau als Einleitung<br />
zum Rennen selbst, wobei ein stattlicher<br />
Korso neuer Wagen der verschiedensten<br />
Marken bergauf und -abwärts paradierten.<br />
Dann sorgte eine Lautsprecheranlage<br />
mit mehreren Stationen für die fortlaufende<br />
Orientierung des Publikums über den Stand<br />
des Rennens und füllte auch die wenigen und<br />
fast unvermeidlichen kurzen Kunstpausen<br />
mit allerlei Kurzweil aus. Diese Reportage<br />
längs der Rennstrecke kommt einem weitgehenden<br />
Bedürfnis entgegen und kann unter<br />
Heranziehung weiterer technischer Hilfsmittel<br />
noch sehr gut ausgebaut werden. Etwas<br />
weniger populär dürfte der erste Versuch<br />
gewesen sein, ein bescheidenes Eintrittsgeld<br />
von den Zuschauern zu erheben. Immerhin<br />
ist die Mehrzahl der Besucher gerne mit den<br />
paar Batzen herausgerückt. Schliesslich<br />
Die Resultate des Rheineck-Walzenhausen-Rennens.<br />
Klasse Bang Fahrer Marke Zeiten Bemerkungen<br />
Ueber 5000 cc.<br />
Bis 1100 ce. 1.<br />
2.<br />
3.<br />
1100—1500 cc. Solo<br />
Solo<br />
2000—8000 cc. Solo<br />
3000—5000 cc. 1.<br />
2.<br />
Ueber 5000 cc. Solo<br />
2000—3000 cc.<br />
A. Frey Exp.<br />
W. Wustrow „<br />
H. Schumacher „<br />
E. Schneider „<br />
Frau Stürzinger Amat.<br />
ü. Maag Exp v<br />
H. Stuber „<br />
Frl. Orteüi „<br />
R. Itten „<br />
SPORTWAGEN:<br />
RENNWAGEN:<br />
Exp. E. R.-Kompr.<br />
Maserati-Kpr.<br />
Maserati-Kpr.<br />
Aston-Martin<br />
Maserati-Epr.<br />
7.39,0<br />
7.59,8<br />
8.10,6<br />
6.40,2<br />
6.25,4<br />
7.06,0<br />
6.04,8<br />
6.35,8<br />
6.39,8<br />
6.41,2<br />
6.56,4<br />
5.58,2<br />
Fiat-Siata 6.28,4<br />
M. G. Kompr. 6.33,0<br />
B. M. W. 7.37,2<br />
Derby Kompr.. 6.40,4<br />
Bugatti 7.23,2<br />
Bugatti-Eompr. 5.19,8<br />
Alfa-Romeo-K. 5.22,0<br />
Plymouth 6.28,8<br />
Chrysler 6.01,8<br />
6.57,8<br />
5.14,0<br />
5.14,6<br />
6.11,6<br />
5.08,8<br />
Neuer Klassenrekord<br />
Bester Tourenwagen-Amat.<br />
Neuer Klassenrekoru.<br />
Neuer Klassen- u. Kat.-Rekord.<br />
Std.-Mittel: 65,3 km.<br />
Neuer Klassenrekord.<br />
Bester Sportwagen-Amateur.<br />
Neuer Klassen- u. Kat.-Rekord.<br />
Std.-Mittel: 73,1 km.<br />
Neuer Klassenrekord.<br />
Beste Damenzeit.<br />
Neuer Klassenrekord.<br />
Neuer Klassenrekord.<br />
Beste Zeit der Rennwagen n. de;<br />
Tages. Std.-Mittel: 75,7 km<br />
dürfen die Organisatoren, die keine Mühe<br />
und Kosten scheuen, wohl einen kleinen Beitrag<br />
des Publikums an die sehr erheblichen<br />
Aufwendungen erwarten, und zwar um so<br />
eher, als für andere sportliche Anlässe zum<br />
Teil Preise angesetzt werden, die im Vergleich<br />
zum hier erhobenen Eintritt geradezu<br />
als Luxus erscheinen. Die Konkurrenz in den<br />
drei Kategorien wickelte sich in annehmbarer<br />
Zeit und ohne jeglichen IJnfall ab. Freilich<br />
ist das weniger das Verdienst einer Anzahl<br />
unvorsichtiger Zuschauer, die trotz allen<br />
gutgemeinten Ratschlägen und Anweisungen<br />
der diensteifrigen Streckenbewachung<br />
gerade immer dann die Strasse glaubte benützen<br />
oder gar überqueren zu müssen, wenn<br />
ein Wagen im Anzug war. Durch dieses Verhalten,<br />
das an eine üble Gewohnheit des<br />
Hühnervolkes erinnert, wurden leider wiederum<br />
einige Konkurrenten behindert, indem<br />
sie einmal von ihrer eigentlichen Aufgabe<br />
abgelenkt wurden und zum anderen dadurch<br />
an ausschlaggebender Zeit einbüssten. Im<br />
übrigen hat die renntechnische Organisation,<br />
vorab die Zeitabnahme, der Start, die Zielkontrolle<br />
und last not least der Pressedienst<br />
zur besten Zufriedenheit funktioniert. Die<br />
Serie der<br />
Tourenwagen<br />
wurde gleich mit einem neuen Klassenreiord eröffnet,<br />
indem Sanfelioe mit seinem Fiat Ballila mit<br />
erheblichem Zeitvorsprung durchs Ziel ging. In<br />
•den folgenden Gruppen lernte man eine Keihe von<br />
Fahrern kennen, die zum ersten Male im Rennsport<br />
ihr Glück versuchten und dabei recht erfreuliche<br />
Resultate zeitigten. Hier zeigt sich einmal mehr<br />
die Nützlichkeit der Beibehaltung einer Tourenwagenkategorie,<br />
die bekanntlich eine Sonderheit des<br />
schweizerischen Rennreglementes geblieben ist, indem<br />
bei fast allen ausländischen Rennen nur mehr<br />
in der Sport- und Rennu'agenklasse gestartet wird.<br />
Solange mit einem Tourenwagen in separater<br />
Gruppe konkurriert werden kann, besteht für Automobilisten,<br />
die sich gerne einmal im Rennsport versuchen<br />
möchten, vielmehr Anreiz und auch «rute<br />
Aussicht, ehrenvoll abzuschneiden. Wer dann auf<br />
Grund einiger Erfahrungen das Zeug für einen<br />
Rennfahrer in sich fühlt, wird rieh viel leichteT zur<br />
Anschaffung eines hiefür besonders geeigneten Wagens<br />
enfcschliessen, als wenn er von Anfang an<br />
einen solchen Versuch auf ausgesprochenen Sportund<br />
Rennmaschinen unternehmen müsste, der sich<br />
eventuell als recht kostspieliges Experiment erweisen<br />
könnte. Unter den « Erstlingen » gelang es H.<br />
Strub, auf Chrysler, gleich einen Sieg unter den<br />
Amateuren seiner Klasse einzuheimsen und dies in<br />
einer beachtlichen Zeit. Gübelin zeigte in der nämlichen<br />
Klasse, was den Experten vom Amateur •unterscheidet<br />
und unterbot, um die Demonstration<br />
recht eindrücklich zu gestalten, seinen eigenen<br />
Klassenrekord um volle 9 Sekunden. Man sollte<br />
wirklich meinen, dass auch einem Plymouth Leistungsgrenzen<br />
gezogen sind, aber eben, der Routinier<br />
findet immer wieder einen Vorteil, man möchte fast<br />
sagen Trick, in seiner Fahrtechnik heraus, um die<br />
durch die Maschine gebotenen Möglichkeiten immer<br />
noch besser auszunützen. Wenn Pfäffli, der an<br />
zweiter 'Stelle einkam, durch den letztjährigen Tourenwagen-Meister<br />
auch erheblich distanziert wurde,<br />
so tut das anderseits seinem Renndebut in Rheineck<br />
keinerlei Abbruch und er darf mit seiner Zeit<br />
wohl zufrieden sein. In der Gruppe bis zu 3 Liter<br />
hatte Studer, auf Ansaldo, leider keine Gelegenheit,<br />
sich mit einem ernsthaften Gegner zu messen, doch<br />
hätte es von dritter Seite allerlei Anstrengungen<br />
bedurft, um sein Resultat zu unterbieten. Den<br />
Schlusseffekt der Kategorie brachte einmal mehr<br />
O. Zwimpfer, der dieses Jahr bereits die Absicht<br />
kundgab, sich vom aktiven Rennsport zurückzuziehen<br />
und dies sage und schreibe mit dem Hinweis<br />
auf das Alter. Dabei zeigt er immer wieder durch<br />
neue Bestleistungen, dass er sich füglich noch mit<br />
allen messen kann und weder er, noch sein 8-ZyIinder<br />
Chrysler, der nun schon zahlreiche Rennen und<br />
viele tausend Kilometer auf der Aktivseite hat,<br />
auch nur im geringsten irgendwelche c Alterserscheinungen<br />
» erkennen lassen. Mit 5' 58,2" fuhr<br />
er nicht nur die kürzeste Zeit aller Tourenwagen,<br />
sondern entthronte sogar noch den von Scheibler<br />
auf Bugatti aufgestellten Rekord. Das war eine<br />
Glanzleistung, die wirklich ihresgleichen sucht!<br />
(Fortsetzung auf Seite 6.)<br />
herumstanden, Jack Benson. Dieser Artist,<br />
der beim Zirkus einen Cowboy-Akt vorführte,<br />
stammte aus dem Staate Mississippi<br />
und hatte offenbar ein wenig Negerblut in den<br />
Adern; die Augen und die Fingernägel verrieten<br />
es. Und als dieser Jack Benson nun die<br />
ganz eigenartige Dressurnummer von Bux<br />
betrachtete, fiel ihm etwas ein:<br />
Vor einigen Monaten hatte er in einem in<br />
New Orleans erscheinenden Blatte, von dem<br />
ihm gelegentlich durch seine dortigen Verwandten<br />
ein paar Nummern zugesandt wurden,<br />
den Bericht über einen sensationellen<br />
Prozess gelesen. Der eines schweren Verbrechens<br />
Angeklagte war in diesem Prozess<br />
ein Artist gewesen, — ein Clown, der mit<br />
dressierten Tieren arbeitete. Jack Benson erinnerte<br />
sich zwar nicht mehr an den Namen<br />
des angeklagten Artisten, aber er entsann<br />
sich genau, dass der seltsame Dressur-Akt,<br />
den der Angeklagte bis zu seiner Verhaftung<br />
allabendlich in einem grossen Variete in New<br />
Orleans vorgeführt hatte, in dem geschwätzigen<br />
<strong>Zeitung</strong>bericht beschrieben gewesen. Und<br />
jener Dressurakt hatte eine verdächtige<br />
Aehnlichkeit mit dem, was Jack Benson jetzt<br />
bei Buxens Probe vor sich sah.<br />
Noch ein paar Minuten beobachtete Benson<br />
die Arbeit von Bux und seinen Tieren. Dann<br />
liess ihm die Neugier keine Ruhe mehr. Er<br />
eilte, gefolgt von seinem Hund, aus dem Chapiteau<br />
und hielt Umschau nach dem Neger<br />
Tom. Er traf ihn im Eingang zum Aufsitzraum<br />
und sprach ihn sofort an: «Hailoh, du!<br />
Sag mal, wart ihr im vorigen Herbst mit<br />
eurer Nummer in New Orleans?»<br />
«Jawohl, da waren wir auch,» gab Tom<br />
arglos zurück. «Mister Bux hat dort aber<br />
nicht im Zirkus, sondern im Variete gearbeitet.»<br />
«Aha! — War Mister Bux dort nicht in<br />
einen unangenehmen Prozess verwickelt?»<br />
Tom stutzte einen Augenblick. Dann aber<br />
aber sagte er scheinbar gleichgültig: « Ich<br />
weiss nicht, was Sie meinen», und drehte<br />
Jack Benson den Rücken zu.<br />
«Why! Very stränge! » murmelte Benson<br />
durch die Zähne und schlenderte sinnend<br />
weiter.<br />
Als Bux die Probe seiner ersten Nummer<br />
beendet hatte,, wurde der grosse Zentralkäfig<br />
aufgebaut, der den ganzen Raum der<br />
zu einer grossen Arena vereinten drei Manegen<br />
einnahm. Dann liess der Dompteur<br />
Montez seine aus sechzehn Tigern bestehende<br />
Gruppe durch den Laufkäfig hineintreiben,<br />
trat unter die umherspringenden<br />
Raubtiere und jagte sie mit Peitschenknallen<br />
auf ihre Postamente, die in gleichmässigen<br />
Abständen an dem Rundgitter verteilt<br />
waren.<br />
Ausserhalb des Zentralkäfigs standen Direktor<br />
Kreno und. Bux beisammen.<br />
«Fertig?» rief Bux dem Dompteur zu. '-<br />
«Jawohl!»<br />
«Sie wissen, Bux», sagte der Direktor<br />
warnend, «dass die Gruppe jetzt anders zusammengesetzt<br />
ist als vor zwei Jahren, als<br />
Sie bei mir arbeiteten. Wenn Ihre Judith<br />
Herrn Montez angreift oder mit den andern<br />
Katzen Beisserei anfängt... Sie tragen die<br />
volle Verantwortung.»<br />
«Selbstverständlich, Herr Direktor.» Bux<br />
wendete sich wieder dem Dompteur zu:<br />
«Also pass auf, Montez: Wenn Judith hereinkommt,<br />
wird sie ganz von selbst auf das<br />
freie Postament springen. Sie greift bestimmt<br />
keins von deinen Tieren an, und die<br />
werden sich auch nicht so leicht an Judith<br />
heranwagen. Du hast also während deiner<br />
Nummer nur ab und zu so zu tun, als ob du<br />
Judith zum Mitarbeiten treiben wolltest.<br />
Dann wird sie dich fürchterlich anfauchen<br />
und nach dir schlagen. Dann lässt du sie<br />
wieder in Ruhe und tust so, als mit ihr eben<br />
nichts zu machen wäre. Zum Schluss deiner<br />
Nummer, wenn du deine Tiger wieder aus<br />
dem Käfig treibst, machst du mit Judith wieder<br />
dasselbe Theater. Sie wird absolut nicht<br />
den Käfig verlassen wollen. Du tust ratlos,<br />
und nach einem kurzen Wortwechsel mit<br />
mir komme ich, als Herr aus dem Publikum,<br />
in den Käfig, um mein eHil mit Judith zu versuchen!»<br />
«Bien compris!c sagte Montez. Aber die<br />
Sache war ihm doch nicht recht geheuer.<br />
«Also los, Tom!» rief Bux nach dem Reitergang<br />
zu. «Lass Judith rein!»<br />
Noch ein paar Augenblicke vergingen.<br />
Dann jagte- Judith durch den Laufkäfig heran,<br />
stürzte sich mit lautem Gebrüll in den<br />
Zentralkäfig und blieb in dessen Mitte, mit<br />
erhobenem Haupte um sich blickend, stehen.<br />
Eine grosse Unruhe über das Eindringen der<br />
unbekannten riesigen Tigerin ergriff sofort<br />
die anderen Tiere. Aber Judith kümmerte<br />
sich neiht darum. Sie hatte das letzte freie<br />
Postament schon erspäht, sprang mit einem<br />
Satz hinauf und blieb ruhig undi brav, wie<br />
es Bux vorausgesagt hatte, dort sitzen.<br />
Dompteur Montez begann nun mit seinen<br />
Tieren zu proben. Doch die ungewohnte Anwesenheit<br />
von Judith beunruhigte die übrigen<br />
Tiger so sehr, dass sie nicht recht bei<br />
der Sache waren.<br />
«Sie werden die Nummer heute abendl<br />
noch nicht machen können», sagte irektor<br />
Kreno. «Das sehe ich schon.»<br />
«Ja, wir werden noch ein- oder zweimal<br />
proben müssen, Herr iDrektor», stimmte Bux<br />
ihm bei.<br />
«Also passen iSe gut auf, dass kein Unheil<br />
geschieht!» Der Direktor wandte sich<br />
zum Gehen, sah aber plötzlich im Hintergrund<br />
des Reiterganges die kleine Cillo<br />
Berndt und rief freundlich: Na, komm nur<br />
her, Cillyic Und zu Bux gewendet fuhr er<br />
fort: «Das kleine Töchterchen von Bern und<br />
Berna ist ganz verrückt nach Raubtierdressuren.<br />
Bei jeder Probe drückt sie sich irgendwo<br />
im Hintergrund herum.»<br />
(Fortsetzung folgt.)
N°54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Italien triumphiert in Montlhery<br />
Chiron gewinnt den Grossen Preis von Frankreich. — Die Scuderia Ferrari belegt<br />
die drei ersten Plätze. — Alle deutschen Wagen ausgefallen. — Unerhörter Kamp!<br />
um die europäische Vorherrschaft im Autosport.<br />
Dieser Grosse Preis von Frankreich geht<br />
als ein Ereignis von überragender Bedeutung<br />
in die Geschichte des internationalen Autosportes<br />
ein. Man muss zwei Jahrzehnte zurückblättern,<br />
um ein Rennen von ähnlicher<br />
Wichtigkeit wie diesen Grand Prix vom letzten<br />
Sonntag zu finden. Die gesamte Sportwelt<br />
Europas fieberte dem Ausgang dieses<br />
Kampfes entgegen, der die neuen Rennmaschinen<br />
Deutschlands den bewährten italienischen<br />
und französischen Kräften gegenüberstellte.<br />
Rund dreieinhalb Stunden lang<br />
tobte über die 12,5 km lange Bahn von Montlhery<br />
am Sonntag eine gigantische Schlacht,<br />
die eine weit über 100,000 Zuschauer zählende<br />
Menschenmenge verfolgte. Selten noch<br />
hat ein Rennen mit einem überraschenderen<br />
Resultat geendet. Die Erfahrung hat über den<br />
kühnen Wagemut zu Neuerungen triumphiert:<br />
die Scuderia Ferrari, in unzähligen harten<br />
Kämpfen auf allen Pisten Europas erprobt,<br />
hat ihren grössten Erfolg dieses Jahres errungen.<br />
Drei rote Wagen stellten sich zum<br />
Start, und die gleichen drei Maschinen belegen<br />
auch die ersten Plätze des auf vier<br />
Mann zusammengeschrumpften Gesamtklassements!<br />
Deutschland, dessen Start mit ungeheurer<br />
Spannung erwartet wurde, hat dieses<br />
Mal die romanische Vorherrschaft noch<br />
nicht gebrochen. Die italienischen Löwen<br />
zeigten ihre Krallen, und das Ergebnis spricht<br />
deutlich für die Kraft des südländischen<br />
Rennstalles, der auch den schwersten Angriffen<br />
zu trotzen weiss. Das Ergebnis von<br />
Montlhery ist jedenfalls sportlich und technisch<br />
eine Sensation, und wenn man auch<br />
die Härten dieses 500-km-Rennens nicht<br />
übersah, so rechnete man doch in weiten<br />
Kreisen mit einem bedeutend besseren Ab-<br />
< schneiden der deutschen Wagen. Die romanische<br />
Vorherrschaft ist für dieses Mal noch<br />
nicht erledigt, und was in Deutschland<br />
nach dem Eifelrennen etwas allzu schnell<br />
verkündet wurde, bleibt fernerhin zu beweisen.<br />
Deutschlands Stunde hatte noch nicht<br />
geschlagen. Vielleicht wird das Resultat des<br />
Grossen Preises von Deutschland dann ein<br />
etwas anderes Gesicht zeigen.<br />
Das Training.<br />
Das Training zum Grossen Preis von<br />
Frankreich liess keine entscheidenden<br />
Schlüsse auf den Ausgang des Rennens zu.<br />
Die deutschen Maschinen zeigten sich, wie<br />
man erwartet hatte, ausserordentlich schnell<br />
und stellten mehrmals neue Rundenrekorde<br />
auf. Da jedoch das Training meistens nur<br />
Fahrten über relativ kurze Strecken brachte,<br />
konnten die Wagen auf ihre Ausdauer nicht<br />
geprüft werden, so dass man über ihre Leistungsfähigkeit<br />
dennoch im unklaren blieb.<br />
Während sich die Deutschen sehr abmühten<br />
und alles daran setzten, möglichst schnell<br />
über die Bahn zu kommen, verhielten sich<br />
die romanischen Marken meistens ruhig.<br />
Kein Konkurrent von Alfa Romeo, Bugatti<br />
und Maserati kam ganz an die Spitzenleistungen<br />
der deutschen Wagen heran. Man<br />
merkte deutlich die Tendenz, die Wagen auf<br />
keinen Fall zu stark zu beanspruchen. Das<br />
Training vom Donnerstag ergab bereits einen<br />
neuen Rundenrekord, Stuck fuhr auf<br />
einem P-Wagen die schnellste Runde in<br />
5 Min. 6 Sek. Nur zum Vergleich sei erwähnt,<br />
dass Nuvolari letztes Jahr die schnellste<br />
Runde mit 5 Min. 19 Sek. drehte. Die neuen<br />
Wagen sind jedenfalls im Verhältnis zum<br />
letzten Jahre bedeutend schneller geworden.<br />
Am Donnerstag waren bereits alle Mannschaften<br />
eifrig an der Arbeit. Alfa Romeo<br />
trainierte mehrere Stunden lang, auch die<br />
weissen Wagen der Auto-Union kreisten auf<br />
der Bahn, und die am Mittwoch wieder in<br />
Paris eingetroffenen Mercedes-Benz-Wagen<br />
traten am Donnerstag ebenfalls erneut in<br />
Erscheinung. Sehr verhalten zeigte sich Bugatti,<br />
die « unbekannte Grosse », der über die<br />
Trainingsresultate auch nichts verlauten<br />
Hess.<br />
Besondere Schwierigkeiten bereiteten den<br />
Deutschen die Steilwände des Autodroms.<br />
Die Fliehkraft drückte die Wagen jeweils bis<br />
an den oberen Rand der steilen, haushohen<br />
Wände. Die Fahrer hatten deshalb anfangs<br />
mit Schwindelgefühl zu kämpfen, und Stuck<br />
empfand in der Kurve immer einen sehr hinderlichen<br />
Druck auf den Magen. Die Franzosen<br />
und Italiener kennen die Montlhery-<br />
Bahn bereits von früher her und waren deshalb<br />
an diese unheimlichen Kurven gewöhnt.<br />
Der Freitag brachte einen neuen Rundenrekord.<br />
Von Brauchitsch erreichte mit dem<br />
Mercedes-Benz-Traningswagen 5 Min. 5 2 / 5<br />
Sek. Bugatti war am Freitag nicht zu sehen,<br />
dafür bereitete Alfa Romeo den Deutschen<br />
eine etwas peinliche Ueberraschung. Chiron<br />
drehte an diesem Tage über wenige Runden<br />
einmal voll auf, und dabei zeigte es sich, dass<br />
die italienischen Wagen auch in der Geschwindigkeit<br />
an die deutschen herankommen<br />
können. Mit 5 Min. 8 Sek. fuhr Chiron<br />
die beste Runde. Es gab mehr als einen<br />
deutschen Fachmann, der nach diesem Training<br />
von Alfa Romeo Bedenken über einen<br />
Sieg der weissen Wagen hatte. Der Samstag<br />
sah noch einmal alle Fahrer auf der Bahn,<br />
doch beschränkten sie sich auf eine letzte<br />
Ueberprüfung der Wagen, ohne allzusehr zu<br />
forcieren.<br />
Das Rennen.<br />
Am Freitag herrschte über dem Plateau<br />
von St. Eutrope, über dessen welliges Gelände<br />
sich die kurvenreiche Rennstrecke hinzieht,<br />
sehr schlechtes Wetter. Regen machte<br />
die Bahn glitschig, und dazu kam als weiteres<br />
Hindernis ein starker Westwind. Die<br />
Aussichten auf den Sonntag waren somit<br />
nicht sehr günstig. Mit um so grösserer<br />
Freude begrüsste man am Samstag die erste<br />
Aufhellung. Der Sonntag brach mit einem<br />
wundervollen blauen Sommerhimmel an, der<br />
sich den ganzen Tag über in wolkenloser<br />
Reinheit über der Gegend wölbte. So schnell<br />
wie die Rennwagen auf der Bahn dahinsausen,<br />
so langsam vollzog sich der Zustrom<br />
der ungeheuren Publikumsmassen zum Autodrom.<br />
Für die 28 km von Paris bis nach<br />
Montlhery brauchte es Stunden.<br />
Mehrere kilometerlange Autokolonnen bewegten<br />
sich vom frühen Morgen an in der<br />
Richtung gegen Montlhery, und alle Vorsichtsmassn<br />
ahmen gegen Verkehrsstockungen<br />
hatten nur teilweise gefruchtet. Die einzigartige<br />
Bedeutung des bevorstehenden<br />
Kampfes verfehlte ihre Wirkung nicht; man<br />
geht nicht fehl, wenn man die Zahl der Besucher<br />
auf mindestens 150,000 schätzt. Ueber<br />
schönes Wetter hatte man sich demnach<br />
nicht zu beklagen; es gab wohl keine Besucher,<br />
die einen bedeckten Himmel dieser<br />
fürchterlichen Bruthitze nicht vorgezogen<br />
hätten. Bei 40° C stundenlang auszuharren<br />
bedeutet ein Opfer, das nur der Sport fordern<br />
kann.<br />
Längs der Bahn entfaltete sich im Grünen<br />
ein idyllisches Weekendleben. Unter jedem<br />
schattenspendenden Baum oder Strauch hatten<br />
sich Gruppen gebildet, die ihr Mittagessen<br />
verzehrten und dabei mit vollendeter<br />
GOODYEAR *<br />
ist der bedeutendste<br />
Reifenfabrikant der Welt dank seinen Errungenschaften<br />
in der Herstellung besserer<br />
Reifen. — Vor einem Vierteljahrhundert<br />
schenkte Goodyear der Welt den ersten<br />
Reifen mit vollkommenem Gleitschutz in<br />
der Mitte der Lau (fläche ... jetzt noch ausschließlich<br />
eine Eigenschaft der Goodyear«<br />
Reifen. In neuerer Zeit entwickelte Goodyear<br />
als erste den Höchstgeschwindigkeits-Reifen<br />
für Lieferungswagen, Autobusse und Traktoren;<br />
erste in der Herstellung jener grossen,<br />
weichen „Federbett"-Reifen für Flugzeuge<br />
und erste, die sie den Motorfahrzeugen anpasste.<br />
Aus diesen Gründen hat die Welt<br />
Goodyear-Reifen als die Ersten an Wert<br />
anerkannt. Auf der ganzen Welt fahren<br />
heute mehr Automobilisten... mehr Waren-<br />
- tonnen .... auf Goodyear-Reifen als auf<br />
irgendeinem andern Reifen.<br />
Denke daran, wenn Du Reifen brauchst<br />
und beschliesse:<br />
glch taufe<br />
den<br />
nur^haejTführenden Reifen]*<br />
Sachkenntnis über die Chancen der Konkurrenten<br />
diskutierten, die vorläufig noch unsichtbar<br />
blieben. Bald waren die riesigen<br />
Tribünen bis auf den letzten Platz gefüllt,<br />
und je näher der Augenblick des Startes<br />
rückte, um so fiebriger wurde die Spannung.<br />
Einen ersten Begriff von den zu erwartenden<br />
Schnelligkeiten vermittelten die paar<br />
vorgeführten Wagen die auf der Bahn<br />
früher Rekorde etabliert hatten. So stellte<br />
sich, begeistert beklatscht, der berühmte<br />
Engländer Eyston dem Publikum vor und<br />
fuhr mit seinem bekannten alten Panhard,<br />
mit dem er schon eine ganze Serie von Rekorden<br />
aufgestellt hat, einige Runden im<br />
205-km/St.-Tempo. Auch der Hotchkiss, der<br />
Renault und der Delahaye, die kurz nacheinander<br />
jeweils den 48-Stunden-Weltrekord zu<br />
schlagen vermochten, rasten über die Piste,<br />
gefolgt vom Austin-Yacco, mit dem der<br />
40,00O-km-Weltrekord aufgestellt wurde.<br />
Schliesslich liess sich auch noch die Inhaberin<br />
des Rundenrekordes von Montlhery,<br />
Mme Stewart auf Derby, erblicken, und es<br />
liegt ganz im Wesen des Franzosen, dass er<br />
diese schnellste Frau der Welt mit besonderem<br />
Beifall überschüttete.<br />
Unterdessen war der Zeitpunkt des Startes<br />
langsam nähergerückt. Aus der grossen<br />
Garage rollten die blauen Monteure die<br />
in verschiedenen Farben gehaltenen Wagen.<br />
Sie lagen an der Sonne wie schlafende Tiere<br />
und die lähmende Ruhe vor dem Kampfe,<br />
die sich nun über die Bahn ausbreitete,<br />
spannte die Nerven geradezu unerträglich<br />
an. Im leichten Sommerwind flatterten die<br />
am Rande der Tribünen aufgestellten Flaggen<br />
der Nationen.<br />
Bald schoben die Mechaniker die weissen<br />
deutschen Wagen, die blauen Bugatti und die<br />
roten Alfa Romeo und Maserati zum Start,<br />
der direkt vor den Tribünen erteilt wurde.<br />
Nun tauchten auch die ganz in weiss gehaltenen<br />
Fahrer auf, denen der Präsident des<br />
französischen Automobil-Clubs, Vicomte de<br />
Rohan, die letzten Instruktionen erteilte.<br />
Schon begannen die ersten Wagen aufzubrüllen,<br />
alle übertönt von dem durchdringenden<br />
Geheul der Mercedes-Benz-Maschinen.<br />
Die Sekunden schienen zu Stunden zu werden<br />
... Der Sportpräsident des französischen<br />
A. C, Perouse, hob seine Flagge, die vorwitzigen<br />
Photographen mussten sich zurückziehen,<br />
rasch bestiegen die Konkurrenten<br />
ihre Maschinen, und punkt 2 Uhr startete das<br />
Feld mit ohrenbetäubendem Getöse. 13 Fahrer<br />
waren auf die Fahrt gegangen: Caracciola,<br />
Fagioli und Brauchitsch für Mercedes-<br />
Benz, Stuck und Momberger für Auto-Union,<br />
Chiron, Varzi und Graf Trossi für Alfa Romeo,<br />
Nuvolari, Benoist und Dreyfus für Bugatti<br />
und Etancelin und Zehender für Maserati.<br />
Prinz von Leiningen, der ursprünglich<br />
für die Auto-Union gemeldet war, blieb dem<br />
Starte fern. Stuck, der in der ersten Dreierreihe<br />
gelegen war, schoss als Erster davon,<br />
doch hinter ihm her folgte dicht aufgeschlossen<br />
die ganze rasende Meute. Der rote Alfa<br />
Romeo von Chiron schob sich schon wenige<br />
100 Meter nach dem Start an Stuck vorbei<br />
und ging an die Spitze. Mit rasendem Tempo<br />
fegte der Monegaske über die Rundstrecke<br />
dahin, und von der äussersten Bahnkurve von<br />
La Biscorne wurde die siegreiche Vorbeifahrt<br />
des populären Chiron gemeldet. Hinter ihm<br />
her jagten Caracciola und Fagioli. Den beiden<br />
sehr gefährlichen Mercedes-Benz-Fahrern<br />
mutete man anfangs ohne weiteres ein<br />
Vordringen auf den ersten Platz zu, doch<br />
Chiron schlug sich mit unerhörter Bravour<br />
und behielt verbissen die Spitze. In der zweiten<br />
Runde mischte sich Stuck in die Spitzengruppe<br />
ein. Bereits hatte er Caracciola erreicht<br />
und liess sich in einen Kampf mit Fagioli<br />
ein. Chiron führte auch weiterhin den<br />
unerhört scharfen Kampf an. Gegen den Elan<br />
von Stuck vermochten die zwei Spitzenreiter<br />
mit der Zeit jedoch nichts auszurichten; der<br />
Deutsche fuhr die 3. Runde bereits mit dem<br />
Durchschnitt von 143,7 km/St. Er kam so an<br />
die Spitze, während der rote Alfa Romeo<br />
nun an zweiter Stelle lag, gefolgt von •Fagioli,<br />
Caracciola, Varzi, Graf Trossi, Manfred<br />
von Brauchitsch und Dreyfus. Die 4.<br />
Runde ergab keine neuen Aenderungen.<br />
Stuck schraubte noch mehr auf und erledigte<br />
diese Runde in 5 Min. 9 Sek., was dem<br />
Durchschnitt von 145,4 km/St, entspricht.<br />
Chiron schien sich jedoch ganz besonders<br />
darauf versteift zu haben, den Deutschen<br />
eine Revanche für das Eifelrennen zu liefern<br />
und war trotz allen Anstrengungen nicht abzuschütteln.<br />
Das Publikum verfolgte mit höchster<br />
Gespanntheit den Kampf, der sich so<br />
vielversprechend anliess und vom ersten Augenblick<br />
an zu einem Duell*zwischen Alfa<br />
Romeo einerseits und Mercedes-Benz und<br />
der Auto-Union anderseits geworden war.<br />
Nach 50 km bot das Klassement folgendes<br />
Bild:<br />
1. Stuck 21 Min. 14 Sek. (St.-Mittel 141,2 km/<br />
St.), 2. Chiron 21 Min. 19 Sek. 2 /io, 3. Fagioli 21<br />
Min. 28. Sek., 4. Caracciola 21 Min. 38 Sek., 5. Varzi<br />
21 Min. 42 Sek., 6. Trossi, 7. Brauchitsch, 8. Dreyfus,<br />
9. Zehender, 10. Etancelin.<br />
Nuvolari hatte schon in der 3. Runde Pech.<br />
Sein blauer Bugatti legte bei den Boxen an,<br />
und die Mechaniker mussten in rasender Eile<br />
die Kerzen wechseln. Stuck führte auch die<br />
folgenden Runden hindurch an. Auch Zehender<br />
stoppte rasch bei den Boxen ab, ebenfalls<br />
Etancelin. Beide verloren jedoch soviel Zeit,<br />
dass Maserati für den Sieg schon jetzt nur<br />
noch schwerlich in Frage kam. Chiron lag<br />
in der 7. Runde noch 6 Sek. hinter Stuck.<br />
Fagioli hatte der Monegaske bereits wieder<br />
um 20 Sek. Distanz hinter sich gebracht. Caracciola<br />
kämpfte auch weiterhin an 4. Stelle.<br />
Varzi, der bis jetzt eher verhalten gefahren<br />
war, schien nun einen Vorstoss gegen Caracciola<br />
zu unternehmen. Nach einiger Zeit<br />
hielt auch von Brauchitsch mit seinem Mercedes-Benz<br />
vor den Boxen. Der Deutsche<br />
hatte Schwierigkeiten mit dem Kompressor.<br />
Nach 100 km hatte das Klassement folgendes<br />
Bild:<br />
1. Stuck 42 Min. 11 Sek. 5 /io (St.-Mittel 142,1<br />
km/St), 2. Chiron 42 Min. 15 Sek. 4 /io, 3. Fagioli,<br />
4. Caracciola, 5. Varzi.<br />
Während der 10. Runde vermochte Chiron<br />
in der Kurve von Biscorne Stuck wieder zu<br />
erreichen und nach kurzem Duell zu überholen.<br />
Der Monegaske fand sich somit erneut<br />
an der Spitze, und die deutschen Rennwagen<br />
hatten alle Mühe, mit dem phantastischen<br />
Tempo dieses Draufgängers Schritt halten<br />
zu können. Nuvolari legte erneut bei den Boxen<br />
an und zeigte auf sein krankes Bein,<br />
das ihm immer noch Schwierigkeiten zu machen<br />
schien. Der Bugatti-Ersatzfahrer Wimille<br />
übernahm nun die Führung des Wagens,<br />
der jedoch bereits den Schluss des Feldes<br />
bildete. Der Kampf zwischen Caracciola und<br />
Varzi hatte inzwischen begonnen. Rad an<br />
Rad fegten die zwei Maschinen über die<br />
Piste dahin. Stuck hielt zum erstenmal bei<br />
den Boxen, um Brennstoff zu tanken und die<br />
Pneus zu wechseln. Mit rasender Eile wurde<br />
die Arbeit vollzogen. Fagioli hetzte noch immer<br />
hinter Chiron her und fuhr eine Runde<br />
mit dem Durchschnitt von 146,8 km/St. Die<br />
Chancen der Auto-Union schwanden stark,<br />
da auch Momberger aufgeben musste und<br />
Stuck nun bereits etwas nach hinten gedrängt<br />
war. Der Kampf konzentrierte sich nun auf<br />
Alfa Romeo und Mercedes-Benz. Doch auf<br />
überaus überraschende Weise fand dieses<br />
Duell seinen Ausgang. In der 12. Runde<br />
musste auch Etancelin das Rennen, das für<br />
ihn hoffnungslos geworden war, beenden.<br />
Kurz nachher wurde auch die erste Aufgabe<br />
eines Mercedes-Benz-Wagens gemeldet. Von<br />
Brauchitsch blieb mitten auf der Strecke liegen.<br />
Fagioli tankte nun ebenfalls und, wie<br />
sich von den Tribünen aus feststellen liess,
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 54<br />
INTERNATIONAL<br />
Strassen» Traktor<br />
pneubereift, ausgerüstet nach dem Gesetz, gegenwärtig<br />
im Betriebe bei einer städtischen Verwaltung, wegen<br />
Anschaffung eines Lastwagens preiswert abzugeben.<br />
— Anfragen erbet, unt. Chiffre 14422 an die<br />
u0 * 7<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
PNEUS<br />
für landwirfschaffl. Traktoren, Superund<br />
Air - Ballons, Grand - Tourisme,<br />
Autobusse- und Lastwagenpneus aller<br />
Marken, billigst, bei 10532<br />
Tobler & Co., Basel<br />
Autobereifung- und Vulkanisier-Werkstätten,<br />
Schönaustr. 80. Teleph. 45.980.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Kompressor<br />
für Spritzlackiererei 1<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 3011 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Einbau von<br />
ÖLDRUCK- u.<br />
VORDERRAD-<br />
Bremsen<br />
J. GOOD,<br />
Trübbach, St, Gallen<br />
w* N^<br />
Inlirsü<br />
Für Garagebesitzer oder Autoelektriker<br />
Mflfittl<br />
infolge eingetretener Verhältnisse zu günstigem<br />
Preis und Bedingung.<br />
Anfragen unter Chiffre 63922 an die<br />
Automobil-Revue, Bern,<br />
Bateaux<br />
de tous genres<br />
Vedettes<br />
de 6.60 m.<br />
occasions except.:<br />
Canot automobile<br />
8 m.<br />
mot Scripps, 6cyl.<br />
en parfait ötat.<br />
1 kompl.<br />
MOTEURS<br />
amovibles<br />
„Archimedes"<br />
„Sachs", „Trim"<br />
„Effzett", „Rothart?'<br />
1V„ 2V 3 ,"4, 6, 9, 12 et<br />
20 CV.<br />
Groupes marinst<br />
GRAI, LARIO, PENTA<br />
Chantier Naval, Corsier-Port<br />
Q E N E V E<br />
Zu verkaufen<br />
Benzintanksäule<br />
2000 Liter<br />
mit Säule in verschliessb. Eisenschrank, wegen<br />
Nichtgebrauch äusserst preiswert zu verkaufen.<br />
Anfragen: Telephon Zürich 54.521. 63948<br />
Benzin-Säule<br />
möglichst letztes Modell, nur in ganz tadellosem<br />
Zustand, also bereits wie neu,<br />
1 bis 6 Stück<br />
Zukaufen* gesucht<br />
Offerten unter Chiffre Z 3014 an die<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Gesucht in Auto-Garage der "Westschweiz ein zuverlässiger,<br />
energischer, branchekundiger<br />
Angestellter<br />
f. Buchhaltung, Korrespondenz sowie sämtl. übrige<br />
Bureauarbeiten; Deutsch u. Französ. Bedingung. Off.<br />
m. Zeugnisabschriften, Gehaltsanspr. u. Photo unt.<br />
Chiffre R 21531 U an Publiciias, Bern. 63937<br />
Gesucht<br />
per sofort<br />
Auto-Spengler<br />
m Grossfirma auf dem Platze Zürich. Es kommt<br />
nur jüngere, tüchtige Kraft in Frage. Bewerber<br />
wollen sich unter Beilage von Zeugniskopien melden<br />
unter Chiffre Z 3012 an die 63913<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Mehrjährige, besteingeführte Motorradhandlung<br />
der Ostschweiz sucht<br />
Vertretung für Kleinautos<br />
zu übernehmen. — Offerten mit näheren Angaben<br />
unter Chiffre 63963 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
xooooooooooocooooooooooooooooooc<br />
Karosserie<br />
mit Rollverdeck<br />
Preis Fr. 1500.—<br />
E. Frech-Hoch, Carrosserie-Werke,<br />
Sissach. Telephon<br />
96. 11297<br />
Mooooooooooooeoooooooooeooooooa<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Wellblech- oder<br />
Eternit-Garage<br />
Zu verkaufen<br />
schöne, geräum. 8-Plätzergebraucht,<br />
aber gut erhalten,<br />
Mindestgrösse im<br />
Lichte 480/280 cm. Aeusserste<br />
Angebote unt. Chiffre<br />
63942 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
1B00T<br />
Mahagoni 6,50 m lang,<br />
neu, mit Aussenbordmotor<br />
Johnson, noch<br />
unter Garantie, 4 Zyl.,<br />
26 PS, mit elektrischem<br />
Anlasser, eingebautem<br />
Steuerrad, Bedienung<br />
wie beim Automobil,<br />
Fr. 3100.-, statt 4500.-.<br />
Allied Machlnery 10 ""<br />
Comp., Zürich, Löwenstrasse<br />
14. Tel. 51.157.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Auto-Garage<br />
aus Wellblech od. Eternit,<br />
in gutem Zustand. —• Offerten<br />
mit Preisangabe<br />
bitte baldigst an<br />
J. Osterwalder, Möbelgeschäft,<br />
Bazenheid (Kt.<br />
St. Gallen). 63962<br />
•••••••••HBMBHHBUBBH<br />
Auto-<br />
Mechaniker<br />
Fachbild., Motorw.-U.-Off.,<br />
bewandert in europ. und<br />
amerik. Marken, absolut<br />
seriöser und selbständiger<br />
Arbeiter,<br />
sucht Stelle<br />
in gröss. Reparaturwerkstättei<br />
— Offerten unter<br />
Chiffre 63947 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Gesucht<br />
junger Bursche<br />
als Hilfs-Chauffeur sowie<br />
zur Besorgung der Futtermühle<br />
und Lagerhausarbeiten.<br />
— Nur ganz seriöser<br />
Mann kommt in Frage.<br />
Deutsch u. Franz. bedingt.<br />
— Anmeldungen m.<br />
Beilage von Zeugnisabschriften<br />
u. Photographie<br />
eml<br />
sind zu richten an<br />
E. Küffer-Blank, Landesprodukte<br />
u. Weinkeltereien,<br />
Ins. Tel. 32.<br />
Was ist<br />
Tüchtiger, solider<br />
Automechaniker<br />
23 Jahre alt,<br />
SAURER-SPEZIALIST<br />
(Benzin und Diesel), mit<br />
Fahrbewilligung der Kategorien<br />
A, D und E,<br />
sucht Stelle<br />
in Garage od. als CHAUF-<br />
FEUR. Eintritt sofort od.<br />
nach Uebereinkunft.<br />
Offerten unter<br />
63911 an die<br />
Worte allein sind nicht imstande die Sensation zu beschreiben, die*<br />
«man erlebt, wenn man den Ford V-8 fährt.<br />
Blitzartige Beschleunigung, spielend leichte Lenkung und Handhabung,<br />
welche Federung, äusserst sanftes Arbeiten des Motors, alle diese Eigenschaften<br />
werden Sie nirgends besser vorfinden als beim Ford V-8.<br />
Der Ford V-8 ist von einem äusserst erschwinglichen Preis, b'etef<br />
Ihnen alle obigen Vorteile und ist noch dabei erstaunlich sparsam im<br />
Benzinverbrauch, während er fast gar kein Oel benötigt.<br />
Vergönnen Sie sich deshalb nicht länger den Reiz einen 8 Zylinder in<br />
V-Form gefahren haben.<br />
Wir sind gerne bereit Ihnen diese Freude zu bereiten, und zwar ohne<br />
jegliche Verbindlichkeit für Sie.<br />
Chiffre<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Seltene «»»<br />
OCCASION!<br />
1 Citroen B14<br />
n bestem Zustände, für<br />
1200 Fr., von A. Waidenmeyer,<br />
Wald (Zürich).<br />
Vertreter in allen grösseren Orten der Schweiz<br />
Liegenschafts-Markt<br />
Zu mieten gesucht<br />
Auto-Garage<br />
oder ein LOKAL an einer Hauptstrasse, das sich<br />
zu demselben Zwecke eignen würde.<br />
Offerten unter Chiffre 63934 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Taxi - Unternehmen<br />
mittelgross, Bahnhofkonzession, nachweisbar rentabel,<br />
krankheitshalber abzugeben. Nötiges Kapital mind.<br />
Fr. 30000.—. 11152<br />
Osc. Schlatter, Zürich, Bahnhofstrasse 40. (2624)<br />
Zu verkaufen, ev. zu vermieten, am Platze Schwyz<br />
an Durchgangsstr. gelegene, neuerbaute, mod., grosse<br />
Auto-Garage<br />
Innenmasse 25X15 m, mit zwei herrschaftlichen<br />
5-Zimmerwohnungen mit Bad, Zentralheizung, Gas,<br />
Waschküche, Keller etc., mit ziemlich Umgelände,<br />
wird unter sehr günstigen Bedingungen an seriösen<br />
Fachmann veräussert. Preis und Anzahlung günstig.<br />
Anfragen an Franz Ehrler, Bankverwalter, Schwyz.<br />
VILLA<br />
in grossein, schattigem Garten (23 a) an<br />
schöner, freier und geschützter Lage am<br />
Thunersee<br />
ist umständehalber per sofort zu verkaufen.<br />
6 Zimmer, Küche m. elektr. Kochherd, Speisekammer,<br />
Badzimmor, Waschküche, Keller,<br />
Estrich, kleines Vestibül, geräumige Veranda<br />
u. Balkon mit wundervoller Aussicht auf See<br />
und Berge. Reicher Obst- u. Beerenertrag.<br />
Preis Fr. 35 000.—. Nähere Auskunft erteilt<br />
S. Kunz, Leissigen. 63892<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
ein kleinerer<br />
Postkursbetrieb<br />
m.1 od. 2 Wagen<br />
Wenn Sie in Lausanne<br />
oder Umgebung eine<br />
zu kaufen suchen, wenden<br />
Sie sich gefL an Galland<br />
& Cie., 3. pl. St-Francois,<br />
Lausanne, welche Ihnen<br />
od. ein Transportgeschaft gratis und franko die vollständige<br />
Liste senden wer-<br />
mit Akkordarbeiten.<br />
den. 11082<br />
Offerten unter Chiffre<br />
63957 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
VILLA
N» 54 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
deutete er lebhaft auf die Hinterachse. Die<br />
Härten des Circuits setzten, wie es sich<br />
zeigte, den Wagen überaus stark zu. Chiron<br />
führte nun das Rennen ungehindert an und<br />
schlug mit 147 km/St, erneut den Rundenrekord.<br />
In der 14. Runde wurde auch Fagioli<br />
ein Opfer der Schwierigkeiten des Rennens.<br />
Ein Bremsdefekt verhinderte ihn in rons milderte diese Enttäuschung. Wohl noch<br />
hatte sich nicht erfüllt, doch der Erfolg Chi-<br />
einer Kurve kurz vor dem Autodrom, rechtzeitig<br />
zu bremsen, so dass er über die Bahn geisterter gefeiert, und wie Chiron nach sei-<br />
selten wurde der sympathische Monegaske be-<br />
hinausschoss, glücklicherweise ohne sich zu ner Ankunft stammelnd vor Freude erklärte,<br />
verletzen. Chiron hielt nun bei den Boxen bedeutet für ihn dieseT Grosse Preis von<br />
und tankte, während das Publikum ihn mitFrankreich die Krönung der Arbeit vieler<br />
ungeheurem Beifall überschüttete. Varzi hatte<br />
dadurch die Spitze erreicht, immerhin nur für<br />
kurze Zeit, da auch er bald bei den Boxen<br />
anlegte und somit Chiron den Weg wieder<br />
frei machte. Caracciola vervollständigte das<br />
Pech der Mercedes-Benz-Equipe. Er blieb<br />
mitten auf der Strecke wegen eines Defektes<br />
der Brennstoffzuleitung liegen. Damit war<br />
Deutschland im Gründe genommen schon<br />
eliminiert. Stuck, der noch allein übrigblieb,<br />
hatte ebenfalls mit Schwierigkeiten in der<br />
Brennstoffzuleitung zu kämpfen und musste<br />
mehrmals nacheinander bei den Boxen anhalten,<br />
um immer wieder neu zu tanken.<br />
Auch Wimille hatte das aussichtslose Rennen<br />
aufgegeben, kurz nachher legte ferner<br />
Dreyius bei den Boxen endgültig an. Nach<br />
250 km führte Chiron mit 1 St. 47 Min. 17<br />
Sek. •** (Std.-Mittel 139,8 km/St.), 2. war<br />
Varzi mit 1 Min. Abstand, 3. Stuck, 4. Moll,<br />
der bereits einige Zeit Graf Trossi abgelöst<br />
hatte, 5. Benoist auf Bugatti und 6. Zehender<br />
auf Maserati. Das Interesse an dem Rennen<br />
schwand nun langsam, da der Kampf sehr<br />
einseitig wurde. Der mit einem halbwegs<br />
funktionierenden P-Wagen fahrende Stuck<br />
konnte gegen die gesamte Scuderia-Ferrari-<br />
Equipe nicht mehr viel ausrichten. Trotzdem<br />
sich Stuck verzweifelt wehrte und vor allem<br />
zu Beginn des letzten Drittels des Rennens<br />
sich hervorragend schlug, konnte er nichts<br />
mehr ändern. Kurz vor Schluss reihte sich<br />
auch dieser P-Wagen den andern defekten<br />
deutschen Maschinen an, die bei den Boxen<br />
standen. «Der Friedhof der deutschen Illusionen»<br />
— spöttelten ironisch die Besucher.<br />
Chiron hatte von Varzi und Moll keine Angriffe<br />
mehr zu befürchten, 50 km vor Schluss<br />
gab auch noch Zehender auf Maserati auf,<br />
so dass noch vier Wagen im Rennen verblieben.<br />
Unbehindert fuhren die drei Scuderia-<br />
Ferrari-Wagen ihre letzten Runden. Benoist<br />
rettete für Bugatti einen bemerkenswerten<br />
Ehrenplatz. Der berühmte französische Fahrer<br />
hatte während der ganzen Zeit nie forciert<br />
und kam nun hinter die Scuderia-Ferrari-Fahrer<br />
auf den 4. Platz zu liegen. Der<br />
französische Traum eines Bugatti-Sieges<br />
Jahre. Unter dem ungeheuren Beifallsjubel<br />
der Menge, die sofort nach der Ankunft des<br />
Siegers die Bahn überschwemmte und in<br />
wildem Chaos durcheinanderströmte, ging<br />
dieser denkwürdige Grosse Preis von Frankreich<br />
<strong>1934</strong> unter.<br />
bo.<br />
Die Resultate.<br />
1. Chiron (Affa Romeo), 3 Std. 39 Min. 14,6 Sek.<br />
(Std.-Mittel 136,8 km/St.).<br />
2. Varzi (Alfa Romeo), 3 Std. 42 Min. 31,4 Sek.<br />
3. Trossi-Moll (Alfa Romeo), 3 Std. 43 Min. 23.8 Sek.<br />
4. Benoist (Bugatti)<br />
Erste technische Betrachtungen.<br />
«Der Erfolg an einem Rennen hängt 75%<br />
vom Glück und 25% vom Fahrer ab. Nur den<br />
Rest vermag der Konstrukteur zu beeinflussen.»<br />
Dieser nicht gerade optimistische Satz<br />
stammt von Mark Birkigt, der es wissen<br />
musste, war er doch selbst der Konstrukteur<br />
berühmter Rennwagen. Bringen wir die kleine<br />
Uebertreibung in Abzug, die jeder solche<br />
Stoßseufzer enthält, so können wir doch gerade<br />
wieder am Beispiel des Grossen Preises<br />
von Frankreich erkennen, wie unwahrscheinlich<br />
es ist, dass sich ein Rennsieg erzwingen<br />
lässt. Nach ihrer Leistung am Eifelrennen<br />
und am Kesselberg hätte man fast<br />
sicher die Mercedes- oder die P-Wagen als<br />
die Hauptanwärter auf den Siegertitel zu<br />
bezeichnen gewünscht. Man wusste, dass<br />
diese beiden deutschen Rennwagen den Italienern<br />
und dem Bugatti sowohl an Maximalgeschwindigkeit<br />
wie an Anzugsvermögen und<br />
wohl auch an Strassenhaltung überlegen waren,<br />
und dass ihre Fahrer sich durchaus mit<br />
ihren Konkurrenten messen konnten. Und<br />
dennoch hat Alfa Romeo gesiegt!<br />
Man wusste zwar von Anfang an, dass die<br />
Piste von Montlhery ein gänzliches Ausfahren<br />
der Wagen nicht gestattet. Und es war<br />
deshalb kaum zu erwarten, dass die Höchstgeschwindigkeit<br />
der Deutschen wesentlich<br />
über derjenigen der andern stehen würde.<br />
Trotzdem verblieb ihnen der Vorteil des höheren<br />
Beschleunigungsvermögens, das durch<br />
die fast 50 PS grössere Motorleistung zustande<br />
kommt, verblieb der Vorteil der besseren<br />
Strassenlage als Folge der unabhängig<br />
gefederten Räder, verblieb die Begünstigung<br />
durch eine aerodynamisch raffiniert durchgebildete<br />
Karosserie.<br />
Keine Kette ist jedoch stärker als ihr<br />
schwächstes Glied. Und da ein Rennwagen<br />
aus vielen Tausenden von Gliedern besteht,<br />
von denen das Versagen eines einzigen die<br />
ganze Kette zum Reissen bringt, bedeuten<br />
drei noch so grosse Vorteile nur wenig. Die<br />
hohe Kunst des Konstrukteurs besteht vornehmlich<br />
darin, alle Glieder der Kette aufeinander<br />
abzustimmen. Ein einziger zu<br />
schwach bemessener Bolzen, eine kleine unbeachtete<br />
Vibration, ein kleiner Irrtum in der<br />
Einschätzung von Materialeigenschaften kann<br />
jede Chance vereiteln. Manche Verhältnisse<br />
lassen sich überhaupt nicht von Anfang an<br />
überblicken. Hier hilft nur der Versuch und<br />
die Erfahrung, und beides erfordert Zeit. Ein<br />
Rennwagen, der zum erstenmal die Werkstatt<br />
verlässt, ist vorläufig nur ein technisches<br />
Prunkstück. Seine Charaktereigenschaften,<br />
seine Seele gibt er dem Konstrukteur<br />
erst nach vielen Fahrten zu erkennen,<br />
und zu manchem muss er erst noch erzogen<br />
werden.<br />
Ein Kapitel, von dem sich der Laie meist<br />
keinen annähernd richtigen Begriff macht,<br />
stellen die Vibrationen dar. Vor allem sie<br />
sind es, die die schönsten Berechnungen des<br />
Konstrukteurs oft mit gerade teuflischer<br />
Perfidie durchkreuzen. Sie lockern Verbände,<br />
die man sonst nur mit dem Vorschlaghammer<br />
klein kriegen könnte, verursachen Brüche<br />
von Leitungen, die solid genug für Jahrtausende<br />
verlegt erschienen, lassen massive<br />
Bauteile in Ermüdung zerkrümmein und zerfallen<br />
und spotten sehr oft aller Versuche,<br />
ihrer habhaft zu werden. Wie böse Geister<br />
oder zerstörende Bakterien wandern die Vibrationen<br />
im Leib des Wagens herum, treten<br />
bald hier bald dort auf, sind in der einen<br />
Minute vorhanden, in der andern aber nichts<br />
als nichtexistent. 6000 Touren laufen die modernen<br />
Rennmotoren, und bei jeder einzelnen<br />
Tourenzahl kann eine bestimmte, vielleicht<br />
zerstörende Vibration zum Ausbruch kommen,<br />
vielleicht bei 3801, bei 5217, bei 4338,<br />
wer weiss?<br />
Ingenieur Janos Alfa Romeo-Wagen haben<br />
mit Janos Erfahrung gesiegt. Der neue Alfa<br />
Romeo-Typ B ist nichts weiter als eine verbesserte<br />
Auflage des letztjährigen Achtzylinders,<br />
der ebenfalls schon seinen berühmten<br />
Vorgänger hatte. Hunderte und Aberhunderte<br />
kleiner Mängel wurden auf Grund der Erfahrungen<br />
an diesen Wagen schon beseitigt. Anderseits:<br />
Wie kläglich hat auch der Alfa<br />
Romeo-Achtzylinder seinerzeit versagt, als<br />
er das Erbe seines Vorgängers übernehmen<br />
sollte.<br />
Die Brennstoffleitungsundichtigkeiten von<br />
Stuck und Caracciola dürften durch nichts<br />
anderes als solche Vibrationen verursacht<br />
worden sein. Auch der Bruch der Oeldruckleitung<br />
des Bremssystems, der Fagioli seiner<br />
Bremsen beraubte, ihn über die Böschung<br />
hinausfahren Hess und zum Aufgeben zwang,<br />
dürfte mit Vibrationen zusammenhängen.<br />
Brauchitsch hatte Anstände mit seinem Kompressor<br />
und Momberger verlor seine Chancen<br />
mit einem sonstigen mysteriösen Defekt.<br />
Die Alfa Romeo-Dreiliterwagen waren daneben<br />
wieder die Beständigkeit selbst Sie<br />
dürfen auch dann, wenn die Mercedes- und<br />
die P-Wagen weiter von kleineren Mängeln<br />
gesäubert sind, noch respektable Gegner darstellen.<br />
Der neue 3,3-Liter-Achtzylinder-Bu-<br />
gattiwagen hat sich verhältnismässig gut gehalten<br />
und zeichnete sich vor allem, wie<br />
schon seine Vorgänger, durch vorzügliche<br />
Strassenhaltung aus. m.<br />
Grosser Preis von Deutschland. Nur zwei<br />
Wochen nach dem Grossen Preis von Frankreich<br />
findet auf dem Nürburgring der klassische<br />
Grosse Preis von Deutschland statt.<br />
Während das französische Rennen ausschliesslich<br />
für Equipen reserviert war, ist<br />
die deutsche Veranstaltung auch für Einzelfahrer<br />
offen, deren Maschinen der neuen<br />
internationalen Rennformel entsprechen. Der<br />
D. D. A. C. verfügt bereits über 24 Nennungen.<br />
Die Auto-Union meldete 3 Wagen mit<br />
Stuck, Prinz zu Leiningen und Momberger,<br />
die Daimler-Benz A.-G. 4 Maschinen mit<br />
Manfred von Brauchitsch, Caracciola, Fagioli<br />
und Henne. Bugatti schrieb ebenfalls<br />
3 neue Wagen ein. Nuvolari wird auch auf<br />
dem Nürburgring mit einem Wagen der<br />
Molsheimer Firma starten. Auch die Scuderia<br />
Ferrari ist mit ihren Spitzenfahrern<br />
vertreten. Die Scuderia Siena entsendet weiterhin<br />
auf Maserati zwei Vertreter und ferner<br />
starten: Pietsch auf Alfa Romeo, Hartmann<br />
auf Bugatti, Hamilton auf Maserati,<br />
Zanelli, Balestrero und Soffietti auf Alfa Romeo<br />
und Rüesch auf Maserati.<br />
Der Achtzylinder von höchster Vollendung und unübertrefflichen Leistungen:<br />
HUDSON<br />
Grosser Radsland • Nur Sl Steuer-HP * Sehr ökonomisch, ca. 18 Liter per<br />
100 km • Schwingachse • Weiche, wirksame 4-Radbremse • Stabilisator<br />
C. SCHLOTTERBECK, AUTOMOBILE A.G., BASEL-ZÜRICH<br />
VERLANGEN SIE DIE ADRESSE UNSERES NÄCHSTEN VERTRETERS<br />
Und Sie<br />
kennen<br />
7ft&<br />
noch nicht?<br />
Zu verkaufen<br />
PEUGEOT 301<br />
Limousine, 4 PL, 12 000<br />
km gefahren, Zustand wie<br />
neu, Vertexzündg., Steuer<br />
u. Versich, bez. Preiswürdig.<br />
— Offerten unter<br />
Chiffre 63959 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
FIAT<br />
-ERSATZTEILE<br />
älterer Modelle zu<br />
Li qui dati onspreisen<br />
Franz A.-G., Zürich<br />
Telephon 52.607<br />
Zukaufen gesucht<br />
5-Tonnen-Lastwagen<br />
womöglich Kipper, nur tadellos erhalten.<br />
Angebote mit ausführlicher Beschreibung und<br />
Preisangabe unter Chiffre 63943 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu kaufen, gesucht<br />
nur aus erster Privathand 63919<br />
6/7-Plätzer-LJmousine<br />
bis 20 PS, ev. Ciel ouvert, nur neueres Modell, ab<br />
1931. — Amerikaner bevorzugt.<br />
Daselbst HBF* zu verkaufen:<br />
CHEVROLET, Mod. 30<br />
in sehr gutem Zustand (Limousine), passend für Reisenden,<br />
aus Privathand. Preis Fr. 250O.—. Nehme<br />
auch 6/7-Plätaer an Zahlung. — Offerten sind zu<br />
richten an H. Sute, Feld-Meilen. Telephon 927.043.<br />
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOt<br />
Lincoln-Wagen<br />
neueres Modell, 6/7-Plätzer, in prima Zustand, mit<br />
Rollverdeck, 2 kompletten Reserverädern, Gepäckträger,<br />
per sofort preiswert abzugeben. 63949<br />
H. Dublin, Beethovenstr. 47, Zürich 2. Tel. 72.545.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
5-Tonnen-LASTWAGEN<br />
3-Seitenkipper, in tadellosem<br />
Zustand, nicht unter<br />
Mod. 1930. — Offert, unt.<br />
Chiffre Q 1736 Gg an Publicitas<br />
A.-G., Gossau (Kt.<br />
St. Gallen). 63897<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
KLEIN-AUTO<br />
bis 6 PS. Jos. Kessler,<br />
Service-Station, Schlieren,<br />
Industriestrasse 6. Telephon<br />
917.358.<br />
Delage<br />
-Spez.-Rep.-Werkstätte<br />
H. LANZ, ROHRBACH<br />
b. Huttwil. Teleph. 22.38.<br />
Ein vornehmer Wagen, mit wunderbarer, äusserst komfortabler<br />
Karosserie. Bei jedem Tempo geräuschlos und geschmeidig, auf<br />
schlechtester Strasse erschütterungsfrei. Beste Strassen- und Kurvenhaltung<br />
(Schwingachse und Stabilisator), spielend leicht zu steuern.<br />
In Acceleration und Steigvermögen viel stärkeren Wagen überlegen.<br />
Seine Qualität und Fahreigenschaften werden von keinem Wagen -<br />
gleich welcher Preisklasse - überlroff en. Eine Probefahrt überrascht den<br />
verwöhntesten Fahrer. Verlangen Sie unsere günstige Tauschofferte.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
gebrauchter<br />
5—7-Plätzer<br />
LIMOUSINE, event. mit<br />
Schiebeverdeck, oder CA-<br />
BRIOLET, 12—30 St.-PS.<br />
Barzahlung. 63899<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 3008 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
ein<br />
Autocar<br />
in einwandfreiem Zustd.,<br />
mit 26—30 Sitzplätzen, ev.<br />
mit auswechselbarer Ladebrücke.<br />
— Offerten sind<br />
zu richten unter Chiffre<br />
63960 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
geschlossener<br />
Wagen<br />
4-Plätzer, 8—10 PS, neu.<br />
An Zahlungsstatt müsste<br />
erstklassig. Marken-Autoöl<br />
genommen werden.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
63807 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
offener<br />
Sechs-<br />
Plätzer<br />
bis 17 PS, ev. Tausch an<br />
Limousine CHEVROLET.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
63940 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Berücksichtigt die Inserenten dieses Blattes!<br />
Zürcher<br />
Wochenprogramm<br />
ConditoreiTea-RoomA. Hauser<br />
Bahnhofstrasse 52<br />
Jonny-Bar, Beatengasse 15<br />
Die grösste und schönste von Zürich.<br />
Koller Speiserestaurant<br />
Stadtkeller, Zähringerstrasse 21<br />
Das feine Champagnerbier.<br />
Roter Ochsen weinpiatz<br />
Parkplatz — Butterküche.<br />
Propr. H. Broder-Huwyler.<br />
Restaurant Urania, uraniastr. 9<br />
Die beliebte Unterhaltungsstätta. Konzert<br />
und Variätä. Anerkannt gute Küche.<br />
Zett-Restaurant u. Roxy Bar<br />
Rebgasse 8<br />
Mittag- und Abendessen von Fr. 1.60 an.<br />
Täglich Konzert, Humor, Stimmung.<br />
JDENPLATZ
Bergrennen Rheineck-Walzenhausen<br />
CHRYSLER<br />
stellt neue Rekorde auf<br />
O. Zwimpfer fährt mit Chrysler 8 Zylinder in der Klasse 3-5 Liter<br />
die beste Zeit der Tonrenwagen<br />
in neuer Rekordzeit von 5.58,3<br />
Tourenwagenklasse 3-5 Liter<br />
1. H. Gfibelin auf Plymouth, 6.04,8, neuer Rekord<br />
2. H. Pfäffli, 6.35,8<br />
3. H. Strnb, bester Amateur, 6.41,2<br />
Sportwagenklasse 3-5 Liter<br />
Frl. H. Ortelli, Gewinnerin de» Damenpreises, 6.28,8<br />
Sportwagenklasse 5-8 Liter<br />
JtC. Itten, auf Chrysler 8 Zyl., 6.01,8, neuer Rekord<br />
Mit<br />
PNEUSund<br />
TEXACO-MOTOB-OIIi<br />
Solche Resultate bestätigen, aufs neue die Überlegenheit<br />
der Chrysler- und Plymouth-Wagen.<br />
Die Fabrikvertreter:<br />
AMAG, Automobil- und Motoren A.-G., ZÜRICH<br />
BLANC & PAICHE, BERN und GENF<br />
RITZI & WAGNER, AMRISWIL und ST.GALLEN<br />
FERRARI, BERNASCONI & Co. S.A.! LUGANO<br />
Nr. 4007 tragbar, Leist. pro Minute 60 L., 0,4 PS Fr. 185.-<br />
Nr. 4008 fahrbar, Leist. pro Minute 60 L., 0,4 PS Fr. 240.-<br />
Nr. 4010 tragbar, Leist. pro Minute 75 L., 0,75 PS Fr. 235.-<br />
Nr. 4011 fahrbar, Leist. pro Minute 75 L., 0,75 PS Fr. 295.-<br />
Die Luftpumpen sind mit Universal - Motor ausgerüstet, sehr stark gebaut, eignen sich al<br />
Reifenfüller, wie für Farbspritzanlagen.<br />
Stationäre Luftpumpen, Transmissions-Luftpumpen. Alle Typen sofort<br />
ab Lager lieferbar.<br />
1926, 6/7 PL, Allwetter,<br />
schöner Wagen, sehr geeignet<br />
für Mietfahrten.<br />
Fr. 700.—<br />
gut gepflegter Wagen, guter<br />
Zustand. — Grosser 1927, 14 PS, 4/5 Platz.,<br />
Koffer.<br />
Fr. 500.-. — Beide Wagen<br />
Anfragen unter Chiffre sind sehr gut ausgerüstet,<br />
63839 an die<br />
maschinell und Farbe in<br />
prima Zustand. 63939<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Anfragen an Jos. Suter,<br />
Garage Rosenberg, Winterthur.<br />
Tel. 22.800.<br />
Elektr. Luftpumpen<br />
Anschluss an Licht- u. Kraftstrom 125, 220, 250 Volt<br />
E. STEINER, Autozubehör, BERN Christoffelsasse<br />
ESSEX1931,<br />
SUPERSIX, Modell<br />
prima Occasion<br />
Zu verkaufen<br />
PEUGEOT<br />
OAKLAND<br />
MOSER-Anttänger<br />
£<<br />
au Le icht metal I si nd führend<br />
Nutzlast 4 Tonnen Eigengewicht 1 Tonne<br />
E. MOSER - Anhängerfabrik - BERN<br />
Schwarztorstrasse 101 - Telefon 22.381<br />
OCCASIONS WAGEN<br />
W E R NERIRISCH ZÜRICH<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 53<br />
„Fremo"-<br />
Luft-B rem se<br />
Bergrennen Rheineck-Walzenhausen<br />
Fortsetzung von Seite 2<br />
Die Sportwagen<br />
leisteten sich bereits einen lecht scharfen Kampf<br />
und die Zeiten des letzten Jahres wurden fast auf<br />
der ganzen Linie wesentlich verbessert. Die Strasse<br />
war mittlerweile in ihren Hauptpartien, die der<br />
Sonne ausgesetzt sind, vollständig getrocknet und<br />
bot eine tadellose Piste, während die kurzen Strekken,<br />
die durch Wald führten oder sonstwie im<br />
Schatten lagen, noch sehr aufgeweicht blieben, wobei<br />
die Oberfläche beinahe eine einzige schmutzige<br />
Pastete hildete. Dass es dabei zu allerlei Kapriolen<br />
der Wagen kam, lässt sich leicht -denken, doch<br />
verstand es die Mehrzahl der Fahrer, ihre Maschinen<br />
in Kurs zu behalten und glücklich alle Fährnisse<br />
zu überwinden.<br />
Gleich 'die Gruppe der Kleinsten brachte Tempo<br />
in die Sache hinein, wo A. Frei, auf seinem Liliputaner<br />
Fiat, eine äusserst achtbare Zeit erreichte<br />
und den Klassenrekord mit einer Verbesserung um<br />
21 Sekunden in Grund lind Boden hineinfuhr. Freilich<br />
hätten ihm Wustrow, der als Zweiter einkam<br />
und Schumacher, ein alter Kenner der Strecke,<br />
unter normalen Umständen gefährlich werden können.<br />
Der erstere hatte aber Pleueldefekt im Training<br />
und scheint die Reparatur nicht mehr innert<br />
nützlicher Frist fertig gebracht zu haben. Dann<br />
wollte Schumacher seine bisherige Tradition, jedes<br />
Jahr einen neuen KlassenTekord aufzustellen, beibehalten<br />
und zog daher mit grossem Elan los. Dieser<br />
erwies sich aber offenbar doch nicht ganz als<br />
der Strecke angepasst, denn der Stuttgarter landete<br />
unvermutet im Grünen und verlor gut eine halbe<br />
Minute Zeit, bis sein «Wägele > wieder richtigen<br />
Kurs hatte. E. Schneider hatte leider keine Gelegenheit,<br />
sich mit seinem neuen Rivalen Hummel<br />
zu messen, da der letztere wegen Kardandefekt atisgerechnet<br />
in der obersten Kurve und angesichts<br />
des Zieles stecken blieb. Schneider machte übrigens<br />
infolge seines Schneides ebenfalls einen kleinen<br />
Ausflug auf die Wiese, der aber die programmmässige<br />
Beendung des Rennens nicht behinderte.<br />
Maag hat sich trotz seiner Neuacquisition von<br />
seinem alten Bugatti noch nicht getrennt und auch<br />
mit Recht. Dass beide gut aufeinander eingestellt<br />
sind und die Maschine trotz all den Stürmen, die<br />
sie schon erlebt hat, immer noch in bester Form<br />
ist, zeigte sich am Sonntag, wo Maas eines seiner<br />
schönsten Rennen in einwandfreiem Stil fuhr. Der<br />
Erfolg Hess denn auch nicht auf sich warten, und<br />
mit 5 Min. 19,8 Sek. sorgte er für einen neuen<br />
Klassenrekord, stellte sich an die Spitze aller Fahrer<br />
der Kategorie und holte auch zum entscheidenden<br />
Schlag gegen die Kategorie-Bestzeit aus. die<br />
um weitere 6 Sekunden gekürzt wurde. Wir möchten<br />
wünschen, dass Maag, der in 14 Tagen unsere<br />
Farben am 1 Grossen Preis von Deutschland, zusammen<br />
mit Ruesch, vertreten wird, dort ebenso ausgezeichnete<br />
Figur macht wie am klassischen Bergrennen<br />
der Ostschweiz. Man war allgemein auf das<br />
Debüt von H. Stuber in der Kategorie der Sportwagen<br />
und auf die Möglichkeiten gespannt, die ihm<br />
dort sein Alfa Romeo einräumen würde. Dass in<br />
der Maschine, die aus dem aufgelösten Rennstalle<br />
des leider zu früh geschiedenen Barons von Waldthausen<br />
stammte, allerhand steckt, Hess schon der<br />
erste Lauf dieser Saison erkennen, bei welcher Gelegenheit<br />
der ebenfalls auf Alfa Romeo aufgestellte<br />
Klassenrekord um gute 4 Sek. korrigiert wurde.<br />
Stuber scheint sich auf dem Wagen bereits recht<br />
zu Hause zu fühlen, immerhin -wurde die saubere<br />
Fahrt durch verschiedene deutliche Aussetzer des<br />
Motors um einiges verlangsamt. Die Maschine<br />
scheint Wert darauf zu legen, um den neuen Besitzer<br />
und sein Faktotum Schneider gleich von Anfang<br />
an mit ihren Starallüren und -launen bekannt<br />
zu machen! Dass natürlich Frl. Ortelli mit<br />
ihrem Plymouth in der nämlichen Klasse gegen<br />
solch hochgezüchtete Sportmaschinen nichts auszurichten<br />
hatte, liegt auf der Hand. Es wird auch<br />
niemand so naiv sein, die Zeiten vorbehaltlos<br />
miteinander zu vergleichen. Betrachtet man aber<br />
die von dieser Amazone gefahrene Zeit mit den Ergebnissen<br />
bei den Tourenwagen der gleichen Stärke<br />
(diese Parallele ist durchaus am Platze, da es sich<br />
dabei ja um Gübelins Plymouth handelt), so wird<br />
man der Leistung der Luzerner Damenfahrerin alle<br />
Hochachtung zollen und einige Vertreter des c starken<br />
Geschlechtes» werden sich wohl veranlasst<br />
sehen, ihrem Beispiel nachzueifern.<br />
Mit Stuber hätten gleichzeitig noch Rampinelli<br />
und Ruesch, beide auf Alfa, antreten sollen, der<br />
Erstere schied jedoch, wie bereits oben gemeldet,<br />
infolge heftiger Kollision im Samstags-Training aus,<br />
während der Letztere schon in den Vortagen stets<br />
mit Maschinenschwierigkeiten zu kämpfen hatte<br />
und, anstatt sich weiter zu ärgern, seine Anstrengungen<br />
und Kräfte auf den Start bei den Rennwagen<br />
konzentrierte. R. Itten, der letzte Saison<br />
leider nur kurze, aber um so eindrücklichere «Gastspiele»<br />
gab, verspricht eine Hauptstütze des<br />
Chrysler-« Stalles» zu werden und scheint schon<br />
jetzt in die bewährten Fußstapfen von Zwimpfer<br />
einzutreten. Mit 6'01,8" hat er sich bis auf weniges<br />
der Rekordzeit der Tourenwagen (mit einem solchen<br />
fuhr er auch, obwohl der Start bei den Sportwagen<br />
erfolgte) genähert und damit eine Zeit erreicht, die<br />
andere nicht einmal mit Kompressorenhilfe zu<br />
schaffen vermochten. Schade, dass sein Opponent<br />
Hahn ausfiel, indem ein Vergleich der Ergebnisse<br />
allerhand interessante Schlüsse zugelassen hätte.<br />
Die Rennwagen.<br />
Ed. Ryf hat besondere Freude und Geschick für<br />
technisches Basteln, obwohl er beruflich ganz auf<br />
anderem Gebiete tätig ist. Um einen Chappuis-<br />
Motor herum hat er einen Wagen nach eigenen<br />
Plänen gebaut, wobei sogar der Chassisrahmen<br />
durchaus eigene Arbeit darstellt. Die «E. R.» getaufte<br />
Konstruktion sieht recht gut, ja sogar originell<br />
aus. Schade, dass Ryf einen Sologang zu bestreiten<br />
hatte, da mit seiner Zeit auf diese Weise<br />
wenig anzufangen ist. Der Klassenrekord steht<br />
auf alle Fälle um rund eine Minute besser, so dass<br />
noch allerhand zugesetzt werden muss, wenn er einmal<br />
fallen soll. Die nächste Gruppe sollte ein interessantes<br />
Duell zwischen Maag und Kessler bringen,<br />
die beide auf ihren Neuanschaffungen, nämlich auf<br />
1500 com ausgebauten, ursprünglichen 1100 ccm Maserati-Maschinen,<br />
am Start erschienen. Kesslers<br />
Renner ist als Monoposto karossiert, und wir haben<br />
uns schon oft gewundert, wie ein Fahrer überhaupt<br />
in dem kleinen, Bchachtartigen Ausschnitt<br />
Platz findet. Dazu kommt noch, dass der Schalthebel<br />
einfach unmöglich unmittelbar unter dem<br />
Lenkrad postiert ist, so dass es akrobatische Verrenkungen<br />
nötig macht, wenn die Gänge gewechselt<br />
werden sollen. Kessler wollte nach eigenen Plänen<br />
Schalthebel und Lenkrad gegeneinander versetzen,<br />
um wenigstens nicht noch bei den maschinellen<br />
Manipulationen Schwierigkeiten zu haben, da schon<br />
alle Aufmerksamkeit auf die Strecke selbst konzentriert<br />
werden sollte. Die Zeit reichte aber nicht<br />
mehr, und so kam es eben, dass sich selbst ein alter<br />
Routinier wie Kessler verschaltete und dann beträchtlich<br />
Zeit verlor, bis der Fehler durch Herabschalten<br />
wieder korrigiert war. Auch Maags Maschine<br />
lief nicht ganz hundertprozentig. Immerhin<br />
gelang es ihm gerade noch, ein «gewisses Etwas>,<br />
nämlich drei Zehntel Sekunden herauszuschinden,<br />
um sich vor Kessler den ersten Platz zu sichern.<br />
Wir dürfen uns in einem nächsten Rennen auf eine<br />
spannende Revanche gefasst machen. Gegen die<br />
beiden Maserati nahm sich der Aston-Martin von<br />
Christen wie ein Bummelfahrzeug aus, und er blieb<br />
denn auch bei allem guten Willen und Können des<br />
Fahrers fast um eine volle Minute distanziert. In<br />
der Gruppe der Wagen über 2 1 Inhalt sollte sich<br />
ein scharfes Ringen abspielen. Wenigstens Hessen<br />
Trainingsresultate und Nennungen damit rechnen.<br />
Aber die Glanznummer des Programms verlor<br />
schon deshalb viel von ihrem Reize, als die Sportkommissäre<br />
entschieden, dass Stuber mit seinem<br />
Sportwagen nicht mit den Rennmaschinen starten<br />
könne. So hätte es immerhin zu einem Duell Ruesch-<br />
Hug gereicht, wenn nicht verölte Kerzen nochmals<br />
einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten.<br />
Hug hatte sich zusammen mit Ruesch im Training<br />
stets als der Schnellste erwiesen, verschiedene Beobachter<br />
und Horchposten hatten für ihn sogar die<br />
besten Zeiten notiert, und im Lager der übrigen<br />
Fahrer sagte man dem Stuber'schen Rekord aus<br />
dem Jahre 1932 ein unbedingtes Ende voraus. Hug<br />
sah sich dann aber schon bei der ersten Kurve veranlasst,<br />
von einer Weiterfahrt abzusehen, da die<br />
Maschine einfach nicht auf Touren kam und ein<br />
Kerzenwechsel viel zu viel Zeit beansprucht hätte.<br />
Ein zweiter Start war nicht mehr möglich, und so<br />
ergab er sich ins Unvermeidliche, machte aber wenigstens<br />
gute Miene zum bösen Spiel. Ruesch<br />
legte sich tüchtig ins Zeug und bot mit seinem<br />
Ergebnis, das die beste Tageszeit werden sollte,<br />
eine vorzügliche Leistung. Wenn damit auch der<br />
absolute Streckenrekord mit drei Sekunden Vorsprung<br />
noch weiter in seinem Rechte bestehen<br />
bleibt, so wurde doch gegenüber der letztjährigen<br />
Bestzeit ein wesentlicher Zeitgewinn gebucht. Der<br />
Maserati-Monoposto scheint aber nicht für<br />
Bergrennen geschaffen zu sein. Es musste geradezu<br />
verwundern, wie der Pilot die Maschine in der<br />
Hand zu halten vermochte, trotzdem sie die tollsten<br />
Seitensprünge unternahm. Ruesch hat zwar die sehr<br />
ungünstige Gewichtsverteilung, die ihn schon am<br />
Kesselberg handikapierte, dadurch wenigstens teilweise<br />
behoben, indem er die Vorderachse etwas versetzte,<br />
um mehr Gewicht auf sie zu verlegen und<br />
gleichzeitig auch die Vorderradabfederung verbesserte.<br />
Dennoch braucht es eiserne Nerven und eine<br />
geschickte Hand, um diesen Wagen, der ganz einem<br />
überaus nervösen und hochgradig empfindlichen<br />
Vollblutpferd gleicht, in Bergrennen zu meistern. Es<br />
ist übrigens bezeichnend, dass in der diesjährigen<br />
Saison von all den internationalen Fahrern, die bis<br />
dato auf dieser Maschine gestartet sind, bereits die<br />
Mehrzahl Zwischenfälle zu verzeichnen hatten, weil<br />
der Wagen aus der Bahn hinausgetragen wurde.<br />
Wer aber einen grösser dimensionierten Rennwagen<br />
fahren will, ist ausschliesslich auf Maserati<br />
angewiesen, indem bekanntlich die diesjährigen<br />
Alfa-Modelle nur an Italiener und nicht ins Ausland<br />
abgegeben werden, während Mercedes und die Auto-<br />
Union vorläufig nicht daran denken, über den Bedarf<br />
ihrer Fabrikmannschaften hinaus weitere Maschinen<br />
zu bauen.<br />
Das Baukett<br />
nahm wie üblich im Kurhaus Walzenhausen einen<br />
recht angenehmen Verlauf, wozu fachgemässe Bedienung<br />
und Menü das Ihrige beitrugen. Der Reigen<br />
der offiziellen Reden wurde mit der Begrüssung<br />
der Fahrer, Behörden und Gäste durch Präsident<br />
Walser eingeleitet. Während er in seinen trefflichen<br />
Ausführungen die eigene Person allzusehr<br />
in den Hintergrund stellte, hatten dann weitere Redner<br />
Gelegenheit, auf seine Verdienste als Animator<br />
dieses Rennens gebührend hinzuweisen. Recht sympathisch<br />
wirkten auch die verständnisvollen Worte<br />
des Gemeindevertreters von Walzenhausen, welche<br />
Ortschaft dem Rennen nach wie vor volle Sympathie<br />
entgegenbringt und die damit bedingte vorübergehende<br />
Belebung ihres auch bescheidener gewordenen<br />
Fremdenverkehres sehr zu schätzen weiss. Die Preisverteilung<br />
brachte den Fahrern und Siegern die<br />
verdiente Ehrung und bleibenden Lohn in Form<br />
einer Reihe währschafter Silberpreise.<br />
Alles in allem wieder ein Rennen, das als<br />
vollauf gelungen bezeichnet werden darf und<br />
seinen Platz in der Reihe der für die Meisterschaft<br />
zählenden Bergrennen richtig ausfüllt.<br />
Mit uns können sicher viele hundert<br />
Sportsfreunde und auch die meisten Fahrer<br />
die Veranstaltung gar nicht aus dem Saisonprogratnm<br />
wegdenken. Es wäre kaum vollwertiger<br />
Ersatz vorhanden und zudem hat<br />
Rheineck - Walzenhausen mit all , seinem<br />
Drum und Dran einen besonderen Charme,<br />
der eben nur dort oben voll zur Geltung<br />
kommt. Also wollen wir es gleich fürs nächste<br />
Jahr wieder vormerken und den Sportsinstanzen,<br />
wie auch den hohen Behörden nurmehr<br />
die Sorge um die Wahl des geeigneten<br />
Datums überlassen! b.<br />
Die Rekorde<br />
von Rheineck—Walzenhausen.<br />
Klasse Fahrer Marke<br />
Tourenwagen:<br />
Bis 750 cc. Buchwald (B.M.W.)<br />
1100 cc. G. Sanfelice (Fiat-Balilla)<br />
1500 cc. A. Keller (Alfa Romeo)<br />
2000 cc. A. Keller (Alfa Romeo)<br />
3000 cc. A. Scheibler (Bugatti)<br />
5000 cc. A. Gübelin (Plymouth)<br />
8000 cc. 0. Zwimpfer (Chrysler)<br />
Sportwagen:<br />
Bis 750 cc. H. E. Schumacher (BMW.)<br />
1100 cc. A. Frei (Fiat-Siata)<br />
1500 cc. R. Emery (Derby)<br />
2000 cc. Zbinden (Bugatti)<br />
3000 cc. U. Maag (Bugatti)<br />
5000 cc. H. Stuber (Alfa Romeo)<br />
8000 cc. R. Itten (Chrysler)<br />
Ueber8000cc. CafHsch (Mercedes-B 1 .)<br />
Rennwagen:<br />
Bis 750 cc. Markiewicz (Austin)<br />
1100 cc. H. Kessler (Amilcar)<br />
1500 cc. U. Maag (Maserati)<br />
2000 cc. M. Maag (Bugatti)<br />
3000 cc H. Stuber (Busatti)<br />
Jahr<br />
Zeit<br />
1930 7.57,8<br />
<strong>1934</strong> 7.39,0<br />
1931 6.22,2<br />
1932 6.13,6<br />
1932 5.59,8<br />
<strong>1934</strong> 6.04,8<br />
<strong>1934</strong> 5.58,2<br />
1933 7.23,4<br />
<strong>1934</strong> 6.28,4<br />
1932 6.06,0<br />
1930 6.37,4<br />
<strong>1934</strong> 5.19,8<br />
<strong>1934</strong> 5.22,0<br />
<strong>1934</strong> 6.01,8<br />
1931 6.46,0<br />
1931 6.30,8<br />
1932 5.45,4<br />
<strong>1934</strong> 5.14,0<br />
1933 5.24,06<br />
1932 5.03,2
N° 54 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Allgemeine Bedingungen für die fakultative Unfallversicherung<br />
der „AUTOMOBIL-REVUE"<br />
S 1. Die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />
in Bern (nachstehend kurz „Allgemeine" genannt)<br />
versichert unter den nachstehenden Bedingungen<br />
die in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein<br />
wohnenden Abonnenten der <strong>Zeitung</strong> „Automobil-Revue"<br />
und die von diesen zur Mitversicherung<br />
angemeldete Person gegen körperliche Unfälle.<br />
1. Die Versicherung gilt jeweilen für diejenigen<br />
zwei Personen, die in der vom Verlag dem Abonnenten<br />
auszuhändigenden Versicherungsbestätigung genannt<br />
sind. Neben dem Abonnenten kann dessen Ehegatte<br />
oder eine andere Person (Vater, Mutter, Bruder,<br />
Schwester, Sohn, Tochter, Braut, Bräutigam usw.)<br />
versichert werden, jedoch nie zwei männliche Personen<br />
durch das gleiche Abonnement.<br />
Lautet das Abonnement auf eine Familie, einen<br />
Verein, eine Gesellschaft usw., so können beliebige<br />
zwei, aber nie zwei männliche Personen gleichzeitig<br />
zur Versicherung aufgegeben werden.<br />
Scheidet eine der in der Versicherungsbestätigung<br />
genannten Personen von der Versicherung aus, so<br />
kann an deren Stelle eine andere Person im Sinne<br />
vorstehender Bestimmungen, unter Angabe von Namen<br />
und «Geburtsdatum beim Verlag angemeldet werden.<br />
Die Versicherung gilt für die neue Person erst vom<br />
Moment an, wo der Verlag dem Abonnenten die Aufnahme<br />
in die Unfallversicherung durch Aushändigung<br />
einer neuen Versicherungs-Bestätigung bestätigt hat.<br />
2. Nicht als versichert gelten, auch wenn sie in<br />
der Versicherungsbestätigung aufgeführt sind und der<br />
Versicherungsbeitrag bezahlt sein sollte:<br />
a) Personen, die zur Zeit des Unfalles das 16. Altersjahr<br />
noch nicht vollendet und solche, die das<br />
70. Altersjahr zurückgelegt haben.<br />
Ist der Versicherungsbeitrag über das vollendete<br />
70. Altersjahr hinaus weiter entrichtet<br />
worden, so werden auf Verlangen des Abonnenten<br />
die irrtümlich bezahlten Versicherungsbeiträge<br />
zurückerstattet.<br />
b) Mit schweren Gebrechen behaftete Personen,<br />
nämlich Taube, Blinde, hochgradig in der Sehkraft<br />
geschwächte oder stark schwerhörige Personen,<br />
ferner Epileptische, ganz öder teilweise<br />
Gelähmte, Geisteskranke, schon einmal vom<br />
Schlagfluss Betroffene und Trunksüchtige, ferner<br />
solche, die durch Krankheit oder Unfälle invalid<br />
geworden sind und deren Invalidität nach den<br />
vorliegenden Bedingungen mit 40 % oder höher<br />
zu schätzen ist.<br />
Tritt ein solcher Zustand erst nach Aufnahme<br />
in die Versicherung ein, so fällt die Versicherung<br />
für die betreffende Person von diesem Zeitpunkt<br />
an dahin.<br />
§ 2. 1. Als Unfälle Im Sinne dieser Versicherunfl<br />
gelten Körperbeschädigungen, die der Versicherte innerhalb<br />
der Grenzen Europas, in oder ausser seinem<br />
Beruf oder auf Reisen, durch ein von aussen plötzlich<br />
auf ihn einwirkendes, gewaltsames Ereignis unfreii<br />
Willis erleidet.<br />
"Ü Als Unfälle in diesem Sinne gelten auch: Verletzungen<br />
durch Blitz oder elektrische Schläge; Verbrennungen,<br />
Ersticken oder Körperbeschädigungen infolge<br />
unfreiwilligen Einatmens plötzlich ausströmender<br />
Gase oder Dämpfe (oder Tod infolge Ersticken<br />
durch ausströmende Gase laufender Motoren in Garagen);<br />
Zerrungen oder Zerreissungen von Muskeln<br />
infolge einer plötzlichen und ausserordentlichen Kraftleistung;<br />
Blutvergiftungen, sofern sie durch einen versicherten<br />
Unfall hervorgerufen sind; ferner Unfälle<br />
bei rechtmässiger Verteidigung oder Rettung von Personen<br />
oder Sachen; beim Feuerwehrdienst oder bei<br />
Erfüllung der Dienstpflicht in Friedenszeit und im<br />
Grenzbesetzungsdienst in der schweizerischen Armee.<br />
Eingeschlossen sind auch Unfälle bei Benützung<br />
von Personen- oder Lastautomobilen oder Traktoren<br />
(Selbstlenken, Mitfahren, Hantieren am Fahrzeug),<br />
Tretradfahren (ausgenommen jedoch jegliches Wettund<br />
Trainingsfahren) ferner Unfälle bei Bergwanderungen,<br />
soweit der Versicherte gebahnte Wege benützt<br />
oder abseits von solchen begangenes pfadloses Gelände<br />
auch für Ungeübte leicht begehbar ist. Im übrigen<br />
sind alle Unfälle eingeschlossen, welche nicht ausdrücklich<br />
unter §2 und 3 ausgeschlossen sind.<br />
IL Nicht als Unfälle gelten: Krankheitszustände<br />
aller Art, auch die Berufs-, Infektions- und Seuchenkrankheiten,<br />
Ansteckungen und Vergiftungen, Malaria,<br />
gelbes Fieber und Typhus, ohne Rücksicht auf die<br />
Ursache; Beschädigungen durch Aufnahme von Speise<br />
und Trank, Medizin und schädlichen Stoffen; Eingeweidebrüche<br />
(Hernien) aller Art und Darmyerschliessungen,<br />
gleichviel welchen Ursprungs; epileptische,<br />
Schlag- und Ohnmachtsanfälle und dabei eintretende<br />
Verletzungen; die Folgen von Krampfadern, auch wenn<br />
sie durch Unfall verschlimmert werden; Blutungen<br />
aus inneren Organen ohne erkennbare äussere Verletzungen;<br />
Erkältungen, Erfrieren, Sonnenstich, überhaupt<br />
die Folgen von Temperatureinflüssen; Hexen-<br />
«chuss (Lumbago) und Ischias und die Folgen fortgesetzter<br />
körperlicher Anstrengungen; operative Eingriffe<br />
jeder Art und ihre Folgen, wenn sie nicht durch<br />
einen versicherten Unfall bedingt sind; die Folgen<br />
lediglich psychischer Einwirkungen; die Folgen von<br />
Eingriffen jeder Art, die der Versicherte am eigenen<br />
Körper vornimmt, wie Schneiden von Nägeln, Hühneraugen,<br />
Kratzen.<br />
§ 3. Von der Versicherung sind ausgeschlossen:<br />
a) Unfälle bei Wettkämpfen, Rennen, beim Ringen<br />
und Schwingen, Fussballspielen, Bobsleigh- und<br />
Skeletonfahren, Motorradfahren (Selbstlenken und<br />
Mitfahren), bei Automobil-Wett- und Trainingsfahrten<br />
(Rennen), bei Benützung von Flugzeugen,<br />
Luftschiffen oder ungewöhnlichen Transportmitteln,<br />
bei Berg-, Hochgebirgs- und Gletschertouren,<br />
die nicht unter § 2, Ziffer I, Absatz 3, fallen.<br />
b) Ertrinkungstod bei Bootfahrten, die der Versicherte<br />
ohne Beisein einer anderen erwachsenen Person<br />
ausführt, oder beim Baden, es sei denn, dass er<br />
nachweislich die Folge eines Unfallereignisses war.<br />
Nicht als versichert gilt. Ermüdung beim Schwimmen,<br />
alle körperlichen Beeinträchtigungen, insbesondere<br />
auch der Atmung, durch ungewöhnliche<br />
Körperhaltung, Temperatureinflüsse, Wasserdruck<br />
oder -zug (z. B. Strömung, Wirbel).<br />
c) Körperverletzungen, die der Versicherte im ausländischen<br />
Militärdienst, durch Kriegsereignisse,<br />
bei bürgerlichen Unruhen, Erdbeben oder Bergstürzen<br />
erleidet.<br />
d) Unfälle bei der Teilnahme an Verbrechen oder<br />
Vergehen (oder dem Versuche dazu), im Duell, bei<br />
Schlägereien, im Raufhandel, bei Akrobatik, endlich<br />
Verletzungen, die der Versicherte im Zustande<br />
der Geistes- oder Bewusstseinsstörung (z. B. Delirium,<br />
Schlafwandel) oder im Zustande offenbarer<br />
Trunkenheit erleidet.<br />
e) Unfälle in Sprengstoff-, Pulver- und Dynamitfabriken,<br />
soweit sie infolge einer Explosion entstehen.<br />
§ 4. Voraussetzung für die Gültigkeit der Versicherung<br />
ist, dass der Abonnent den Abonnementsbetrag<br />
(einschliesslich Versicherungsbeitrag) für denjenigen<br />
Zeitraum in dem sich der Unfall ereignete,<br />
und zwar vor dessen Eintritt, entrichtet hat.<br />
Für Beginn, Unterbruch und Beendigung der Versicherung<br />
gelten im übrigen folgende nähere Bestimmungen:<br />
a) Die Versicherung beginnt nach zweiwöchigem, ununterbrochenem<br />
Bestand des Abonnementes. Als<br />
Beginn des Abonnements gilt der Zeitpunkt der<br />
Einlösung der ersten Nachnahme.<br />
b) Die Versicherung endigt mit der Abbestellung oder<br />
dem Unterbruch des Abonnements.<br />
Wird eine Nachnahme nicht eingelöst, so gilt<br />
das Abonnement als unterbrochen vom Moment<br />
der Nichteinlösung an, frühestens aber vom Ablauf<br />
der Zeit an, für die das Abonnement bezahlt<br />
war.<br />
Das Abonnement, bzw. die Versicherung, beginnt<br />
in diesen Fällen erst wieder 8 Tage nachdem<br />
sämtliche rückständigen Beträge bezahlt worden<br />
sind.<br />
c) Fällt der Vertrag zwischen dem Verlag und der<br />
Gesellschaft aus irgendwelchen Gründen dahin, so<br />
ist der Verlag verpflichtet, die Aufhebung des Vertrages<br />
in drei aufeinanderfolgenden Nummern der<br />
<strong>Zeitung</strong> an augenfälliger Stelle bekanntzugeben,<br />
unter genauer Angabe des Ablaufes des Vertrages.<br />
Wird diese Veröffentlichung durch den Verlag<br />
nicht vorgenommen, so ist die Gesellschaft berechtigt,<br />
diese mit gleicher Wirkung gegenüber<br />
den Abonnenten im Schweizerischen Handelsamtsblatt<br />
vorzunehmen.<br />
Die Versicherung erlischt in diesem Fall für<br />
den einzelnen Abonnenten (unter Vorbehalt der<br />
Bestimmungen betreffend Unterbruch der Versicherung<br />
infolge nicht rechtzeitiger Bezahlung des<br />
Versicherungsbeitrages laut vorstehendem Absatz b)<br />
mit Ablauf des Zeitraumes, für den der Versicherungsbeitrag<br />
entweder schon bezahlt ist oder gemäss<br />
Bestellschein noch entrichtet werden muss,<br />
soweit es sich nicht etwa um erst nach Ablauf der<br />
Kündigungsfrist herausgegebene Abonnements han*<br />
delt, für welche die Gesellschaft nicht haftet.<br />
Die Gesellschaft kann die noch ausstehenden<br />
Versicherungsbeiträge für die Zeit vom Dahinfallen<br />
des Vertrages an bis zum Erlöschen der einzelnen<br />
Versicherungen direkt einziehen. Es steht<br />
aber den Abonnenten frei, durch einfache Nichtzahlung<br />
eines solchen Beitrages die Versicherung<br />
mit sofortiger Wirkung zur Aufhebung zu bringen.<br />
d) Werden die allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />
geändert, so ist der Verlag verpflichtet, die Aenderungen<br />
mit ihrem genauen Wortlaut in einer Nummer<br />
der <strong>Zeitung</strong> an augenfälliger Stelle zu veröffentlichen.<br />
Die zu Ungunsten des Abonnenten<br />
abgeänderten und veröffentlichten Versicherungsbedingungen<br />
werden für diesen erst nach Ablauf<br />
des Zeitraumes verbindlich, für den er den Versicherungsbeitrag<br />
entweder schon bezahlt hat oder<br />
gemäss Bestellschein noch entrichtet werden muss.<br />
e) Der Abonnent ist verpflichtet, allfällige Adressänderungen<br />
dem Verlag unverzüglich anzuzeigen<br />
und dem Verlag davon Kenntnis zu geben, falls<br />
er eine Nummer nicht: erhalten hat.<br />
§ 5. Die Versicherungssummen-betragen pro versicherte<br />
Person:<br />
Fr. 5000.— im Todesfall;<br />
Fr. 5000.— im Falle gänzlicher Invalidität;<br />
bis Fr. 5000.-T im Teilinvaliditätsfall;<br />
Fr. 2.— Taggeld pro Arbeitstag bei vorübergehender<br />
gänzlicher Arbeitsunfähigkeit vom 8. Tage<br />
nach Beginn der ärztlichen Behandlung an bis<br />
zum Höchstbetrage von Fr. 50.—.<br />
Bei der Suval versicherte Personen haben nur in<br />
dem Masse Anspruch auf dieses Taggeld, als der von<br />
ihnen erlittene Schaden nicht durch Leistungen von<br />
anderer Seite (Suval etc.) voll gedeckt ist.<br />
Falls bei Bestellung des Abonnements bzw. bei<br />
Aufnahme in die Versicherung von efner oder beiden<br />
der versicherten Personen auf die Mitversicherung der<br />
Entschädigung für vorübergehende Arbeitsunfähigkeit<br />
(Taggeld) verzichtet wird, tritt an dessen Stelle ein<br />
Sterbegeld von Fr. 100.— nach einjährigem Bestand<br />
des Abonnements.<br />
Als Aufnahmegrenze für das Sterbegeld gilt das<br />
vollendete 55. Lebensjahr. Betreffs des Sterbegeldes<br />
wird noch auf die. besondern Bedingungen verwiesen.<br />
§ C. I. Die Todesfallentschädigung wird geschuldet,<br />
wenn der Unfall sofort oder binnen Jahresfrist vom<br />
Unfall tage an den Tod des Versicherten herbeigeführt<br />
hat. •• .. '" .,<br />
Bezugsberechtigt ist in erster Linie der überlebende<br />
Ehegatte. Hinterlässt der Verunfallte keinen Ehegatten,<br />
so fällt die Todesfallentschädigung der mitversicherten<br />
Person zu. Ist eine solche nicht vorhanden,<br />
dann sind die Kinder des Verunfallten, beim Fehlen<br />
solcher, seine Eltern und, falls auch solche nicht vorhanden<br />
sind, seine Geschwister bezugsberechtigt, unter<br />
Ausschluss aller anderen Hinterbliebenen.<br />
Wer den Tod des Versicherten durch ein Verbrechen<br />
oder Vergehen herbeigeführt hat, verwirkt<br />
zugunsten der anderen Bezugsberechtigten seinen<br />
Anspruch.<br />
II. Die Invaliditätsentschädigung wird geschuldet,<br />
wenn infolge des Unfalles sofort oder binnen Jahresfrist<br />
vom Unfalltage an die Arbeitsfähigkeit des Versicherten<br />
bleibend völlig aufgehoben oder bleibend<br />
beeinträchtigt wird. Bei Ganzinvalidität besteht die<br />
Entschädigung in der vollen Versicherungssumme und<br />
bei Teilinvalidität in einem nach dem Grade der Invalidität<br />
abgestuften Teil davon. Die Zahlung der<br />
Invaliditätsentschädigung erfolgt, sobald die bleibende<br />
Invalidität und deren Grad endgültig festgestellt<br />
sind.<br />
Der Verlust bzw. die Beschädigung eines vor dem<br />
Unfall bereits verkrüppelten, verstümmelten oder gebrauchsunfähigen<br />
Körperteils begründet keinen Anspruch<br />
auf Entschädigung für bleibende Invalidität.<br />
Im übrigen kann beim Bestehen solcher anderweitiger<br />
Körperbeschädigungen die durch den Unfall verursachte<br />
Invalidität nicht höher taxiert werden, als sie<br />
zu taxieren wäre, wenn der Unfall eine körperlich<br />
intakte Person betroffen hätte.<br />
Kann nach Schluss des Heilverfahrens noch nicht<br />
sicher festgestellt werden, ob und in welchem Masse<br />
eine bleibende Invalidität zurückbleiben wird, so kann<br />
die endgültige Feststellung bis auf höchstens ein Jahr<br />
vom Abschluss des Heilverfahrens an verschoben<br />
werden.<br />
Als Fälle von Ganzinvalidität gelten ausschliesslich:<br />
Verlust beider Augen oder vollständige Aufhebung<br />
ihrer Sehkraft, der Verlust oder die vollständige<br />
unheilbare Gebrauchsunfähigkeit beider Arme<br />
oder Hände, beider Beine oder Füsse, eines Armes<br />
oder einer Hand und zugleich eines Beines oder Fusses,<br />
unheilbare Geistesstörung, die jede Erwerbstätigkeit<br />
auss^hliesst.<br />
b) Für lebenslängliche Teilinvalidität wird die<br />
Höhe der Entschädigung in Prozenten von Fr. 5000.—<br />
bestimmt, nach der dauernden Beeinträchtigung,<br />
welche die Arbeitsfähigkeit des Versicherten ohne<br />
Rucksicht auf dessen spezielle Berufsverhältnisse erfahren<br />
hat. Massgebend sind tue Schätzungen der<br />
patentierten Aerzte, eventuell von Spezialärzten.<br />
Bei gänzlichem Verlust oder gänzlicher unheilbarer<br />
Gebrauchsunfähigkeit nachbezeichneter Körperteile<br />
gelten folgende Invaliditätssätze:<br />
Für den rechten Arm oder Hand . 60%<br />
Für den linken Arm oder Hand . 50%<br />
Für ein Bein im Hüftgelenk ... 60%<br />
Für ein Bein im Oberschenkel . . 50%<br />
Für ein Bein im Unterschenkel und<br />
Fuss<br />
40%<br />
Für ein Auge . . . . . . . . . . . . . 25%<br />
Für das Gehör, einseitig 10%<br />
Für das Gehör, beidseitig . . . . 60%<br />
Für den rechten Daumen . . . . 20%<br />
Für den linken Daumen . . . . . 18%<br />
Für den rechten Zeigefinger ... 12%<br />
Für den linken Zeigefinger . . . . 8%<br />
Für den rechten Mittelfinger ... 8%<br />
Für den linken Mittelfinger 6%<br />
Für den rechten Ringfinger, ... 6%<br />
Für den linken Ringfinger . . . . 6%<br />
Für den rechten Kleinfinger ... 6%<br />
Für den linken Kleinfinger . . . . 6 %<br />
Für die Grosszehe 8%<br />
Fr.<br />
3000<br />
2500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1250<br />
500<br />
3000<br />
1000<br />
900<br />
600<br />
400<br />
400<br />
300<br />
300<br />
300<br />
300<br />
300<br />
400<br />
150<br />
Für jede andere Zehe 3%<br />
Für unheilbare Nervenkrankheiten<br />
als Folge eines versicherten Unfalles<br />
. . . . . . . . . . . . 20% „ 1000<br />
Bei gleichzeitigem Verlust oder gänzlicher unheilbarer<br />
Gebrauchsunfähigkeit mehrerer Glieder oder Organe<br />
werden die betreffenden Entschädigungsbeträge zu-<br />
sammengerechnet; die Gesamtsumme darf aber den<br />
Betrag von Fr. 5000.— nicht überschreiten.<br />
Bei nur teilweisem Verlust oder nur teilweiser<br />
Aufhebung der Gebrauchsfähigkeit wird ein entsprechender<br />
Teil der vorstehend für den Totalverlust<br />
festgesetzten Beträge vergütet.<br />
Geringfügige bleibende Invaliditäten, die mit<br />
weniger als 3% einzuschätzen sind, berechtigen zu<br />
keiner Entschädigung.<br />
In den vorstehend nicht genannten Fällen bleibender<br />
Invalidität ist der Invaliditätsgrad nach der<br />
dauernden und unheilbaren Beeinträchtigung zu bestimmen,<br />
welche nach ärztlichem Gutachten die<br />
Arbeitsfähigkeit des Versicherten, ohne Berücksichtigung<br />
seiner Berufstätigkeit, durch den Unfall erfahren<br />
hat. Die Entschädigung besteht in dem dem<br />
festgestellten Invaliditätsgrad entsprechenden Prozentsatz<br />
der für den Ganzinvaliditätsfall versicherten<br />
Summe.<br />
III. Vorübergehende Arbeitsunfähigkeit. Für<br />
Unfälle, die weder den Tod noch eine bleibende Invalidität,<br />
jedoch eine länger als sieben Tage dauernde<br />
gänzliche Arbeits- oder Erwerbsunfähigkeit zur Folge<br />
haben, wird vom 8. Tage nach Beginn der ärztlichen<br />
Behandlung an, eine Entschädigung von Fr. 2.—• pro<br />
Arbeitstag vergütet, und zwar während längstens 25<br />
Arbeitstagen; vorbehalten bleibt § 5, Absatz 2 und 3.<br />
, § 7. 1. War der Unfall-nicht-die alleinige Ursache<br />
des Todes, der Invalidität oder der vorübergehenden<br />
Arbeitsunfähigkeit, sondern haben schon besiehende<br />
Krankheitszustände oder Gebrechen oder hinzugetretene<br />
Krankheiten, die nicht erst durch den Unfall<br />
hervorgerufen sind, mitgewirkt, so wird nur ein verhältnismässiger<br />
Teil der Entschädigung geleistet, entsprechend<br />
dem vom ärztlichen Sachverständigen abzuschätzenden<br />
prozentualen Anteil des Unfalles.<br />
2. Ist der Unfall auf grobe Fahrlässigkeit des<br />
Verunfallten zurückzuführen, so reduziert sich die<br />
Entschädigung auf die Hälfte derjenigen Summe, die<br />
sonst zu zahlen gewesen wäre.<br />
§ 8. Ein und derselbe Unfall berechtigt immer nur<br />
zu einer der in § 5 genannten Entschädigungen,-entweder<br />
derjenigen für Tod oder derjenigen für Invalidität<br />
oder derjenigen für vorübergehende Arbeitsunfähigkeit<br />
mit der Massgabe jedoch, dass, wenn der<br />
Tod des für teilweise Invalidität entschädigten Versicherten<br />
binnen Jahresfrist, vom Unfalltage an gerechnet,<br />
als direkte Folge des Unfalles eintritt, die<br />
Todesfallsumme, abzüglich der bereits geleisteten Entschädigung,<br />
bezahlt wird; desgleichen wird für einen<br />
und denselben Unfall die Entschädigung nur einmal<br />
gewährt, gleichviel, ob die verunglückte Person durch<br />
ein oder mehrere Abonnements der <strong>Zeitung</strong> „Automobil-Revue"<br />
versichert war.<br />
Werden von einem und demselben unter die Versicherung<br />
fallenden Unfallereignis mehrere durch<br />
diese <strong>Zeitung</strong> versicherte Personen betroffen, so beschränkt<br />
sich die Deckung der Gesellschaft zusammen<br />
auf die Summe von Fr. 50,000.—. Reicht diese Summe<br />
zu den normalen Entschädigungen nicht aus, so werden<br />
alle Entschädigungen gleichmässig herabgesetzt.<br />
Bezieht jedoch ein Abonnent die Automobil-Revue<br />
mit Versicherung sowohl in deutscher als auch in<br />
französischer Sprache, so werden ohne weiteres aus<br />
jeder einzelnen Versicherung, also für jede <strong>Zeitung</strong>,<br />
die vollen bedingungsgemässen Versicherungssummen<br />
ausbezahlt.<br />
Unfallmcldunoen,<br />
§ 9. Tritt infolge eines Unfalls der Tod des Versicherten<br />
ein, so ist der Allgemeinen Versicherungs-<br />
Aktiengesellschaft in Bern, Agentur H. in Ölten, beim<br />
sonstigen Verlust des Entschädigungsanspruchs, sofort<br />
telegraphisch, jedenfalls aber so rechtzeitig Kenntnis<br />
zu geben (und zwar auch dann, wenn der betreffende<br />
Unfall bereits angemeldet worden ist), dass es der<br />
Gefejllschaft möglich ist, selbst eine ärztliche Untersuchung<br />
oder die Sektion anzuordnen.<br />
'.' i «D$e Angehörigen sind auf Verlangen der Gesellöcäiäft"<br />
verpflichtet, ,4ie Sektion der Leiche zu bewilligen/ansonst<br />
keine Entschädigungspflicht besteht.<br />
' Unfälle, die eine bleibende Invalidität oder vorübergeheftde<br />
gänzliche Arbeitsunfähigkeit zur Folge<br />
haben, sind zur Vermeidung des Verlustes des Versicherungsanspruches<br />
innerhalb 10 Tagen vom Unfall<br />
an der obgenannten Meldestelle schriftlich anzumelden,<br />
unter Beifügung der Versicherungsbestätigung und<br />
Nachnahmekarte für die laufende Zeit.<br />
§ 10. Nach dem Unfall ist sobald als möglich auf<br />
Kosten des Versicherten bzw. der Anspruchsberechtigten<br />
ein patentierter Arzt beizuziehen und für die<br />
Wiederherstellung des Versicherten auch sonst gehörig<br />
Sorge zu tragen.<br />
Der Versicherte bzw. seine Angehörigen sind verpflichtet,<br />
dem Beauftragten der Gesellschaft den Zutritt<br />
zum Verletzten zu gestatten und dem Vertrauensarzte<br />
der Gesellschaft dessen Untersuchung zu ermöglichen.<br />
Der Versicherte ermächtigt zum voraus alle<br />
Aerzte, welche ihn wegen des Unfalles oder wegen<br />
anderer Unfälle oder Erkrankungen behandelt haben,<br />
zur Erteilung jeder von der Gesellschaft gewünschten<br />
Auskunft.<br />
Der Versicherte bzw. die Anspruchsberechtigten<br />
sind ferner verpflichtet, der Gesellschaft auf ihr Verlangen<br />
nach bestem Wissen und Können jede von ihr<br />
gewünschte Auskunft über die näheren Umstände<br />
des Unfalles und seine Folgen, den Heilungsverlauf<br />
oder über allfällige frühere Unfälle oder Erkrankungen<br />
des Versicherten zu erteilen, sowie ihr die zur Feststellung<br />
der Entschädigungspflicht erforderlichen Belege<br />
(ärztliche Zeugnisse usw.) einzureichen. Die Gesellschaft<br />
kann unter schriftlicher Androhung der<br />
Säumnisfolgen den Versicherten bzw. die Anspruchsberechtigten,<br />
auffordern, innert einer bestimmten<br />
Frist die verlangten Angaben zu machen und die notwendigen<br />
Belege einzureichen.<br />
Die Kosten für die Arztzeugnisse über den Uhfall<br />
und dessen Folgen gehen zu Lasten des Versicherten<br />
bzw. der Anspruchsberechtigten; die Gesellschaft ist<br />
berechtigt, diese Kosten an den ausstellenden Arzt<br />
oder eine von ihm bezeichnete Stelle direkt zu bezahlen<br />
und den bezüglichen Betrag von der Entschädigung<br />
iri Abzug zu bringen. Die Kosten der von Gesellschaft<br />
veranlassten vertrauensärztlichen Untersuchungen und<br />
Gutachten werden von ihr selbst getragen.<br />
§11. Falsche Angaben in der Unfallanzeige oder<br />
in den weiteren Mitteilungen über den Unfall, sowie<br />
die Verletzung einer der in den § § 9 und 10 vorgesehenen<br />
Obliegenheiten durch den Versicherten oder<br />
seine Rechtsnachfolger ziehen den Verlust der Entschädigungsansprüche<br />
nach sich, sofern nicht die Verletzung<br />
den Umständen nach als eine unverschuldete<br />
anzusehen ist.<br />
Eine ohne Verschulden erfolgte Verletzung kann<br />
sofort nach Wegfall des Hindernisses nachgeholt<br />
werden.<br />
§ 12. Für etwaige Streitigkeiten aus dieser Versicherung<br />
anerkennt die Gesellschaft den Gerichtsstand<br />
ihres Sitzes in Bern, sowie denjenigen des<br />
schweizerischen Wohnortes des Versicherten oder Anspruchsberechtigten.<br />
§ 13. Im übrigen gelten für diese Versicherung<br />
die einschlägigen Bestimmungen des Bundesgesetzes<br />
über den Versicherungsvertrag vom 2. April 1908.<br />
ALLGEMEINE BEDINGUNGEN<br />
für die Sterbcgcldverslr.herung der Abonnenten der<br />
<strong>Zeitung</strong> „Automobil-Revue".<br />
§ 1. Die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />
in Bern versichert unter den nachstehenden<br />
Bedingungen die in der Schweiz oder im Fürstentum<br />
Liechtenstein wohnenden Abonnenten der Zeltung<br />
AUTOMOBIL-REVUE und die von diesen zur Mitversicherung<br />
angemeldete Person, welche auf die<br />
durch die Erwachsenen-Unfallversicherung vorgesehene<br />
Taggeld-Vergütung verzichtet haben, für ein<br />
Sterbegeld.<br />
Die Versicherung gilt jeweilen für diejenigen Per*<br />
sonen, welche in den vom Verlag dem Abonnenten<br />
auszuhändigenden Versicherungs-Bestät'igtingen für<br />
die Sterbegeld-Versicherung vorgemerkt sind.<br />
Scheidet eine der in der Versicherungsbestätigung<br />
genannten Personen von der Sterbegeld-Versicherung<br />
aus, so kann an deren Stelle eine andere Person im<br />
Sinne vorstehender Bestimmungen, unter Angabe von<br />
Namen und Geburtsdatum, beim Verlag angemeldet<br />
werden.<br />
Die in § 3, Ziffer 1, vorgesehenen Wartefristen<br />
beginnen für diese neue Person erst von dem Zeitpunkt<br />
an zu laufen, wo der Verlag dem Abonnenten<br />
die Aufnahme in die Sterbegeldversicherung bestätigt<br />
hat<br />
Ḟür die vor dem zurückgelegten 55. Altersjahr<br />
aufgenommenen Personen gilt die Sterbegeldversicherung<br />
bis ans Lebensende.<br />
Nicht als versichert gelten, auch wenn sie in der<br />
Versicherungsbestätigung aufgeführt sind und der Versicherungsbeitrag<br />
bezahlt sein sollte: Personen, die<br />
im Zeitpunkt des Todes das 16. Altersjahr noch nicht<br />
vollendet oder bei Abschluss des Abonnements mit<br />
Sterbegeldversicherung das 55. Altersjahr bereits zurückgelegt<br />
haben; im letzteren Falle sind die Betreffenden<br />
für Taggeld versichert.<br />
§ 2. Das Sterbegeld wird bezahlt beim Tode einer<br />
versicherten Person, sofern der Tod innerhalb der<br />
Grenzen Europas eintritt. Ausgenommen sind jedoch:<br />
Todesfälle durch Kriegsereignisse, bei bürgerlichen<br />
Unruhen, Selbsttötung (ausgenommen bei Urteilsunfähigkeit)<br />
sowie bei Cholera-, Pest- und Typhus-<br />
Epidemien..<br />
§ 3: Das Sterbegeld beträgt pro versicherte Person:<br />
Fr. 100.— nach einjährigem, ununterbrochenem Bestand<br />
des Abonnements.<br />
2. Bezugsberechtigt ist in erster Linie der überlebende<br />
Ehegatte. Hinterlässt der Verstorbene keinen Ehegatten,<br />
so fällt das Sterbegeld der mitversicherten<br />
Person zu; ist eine solche nicht vorhanden, so sind<br />
die Kinder des Verstorbenen, beim Fehlen solcher<br />
die Eltern und falls auch solche nicht vorhanden<br />
sind, seine Geschwister bezugsberechtigt.<br />
Sind auch keine Geschwister vorhanden, so wird<br />
derjenigen Person, die die Kosten der Beerdigung des<br />
Verstorbenen getragen hat, der dafür nachweislich<br />
aufgewendete Betrag (nur bare Auslagen) zurückerstattet,<br />
indessen nicht mehr als die Versicherungssumme.<br />
Wer den Tod des Versicherten durch ein Verbrechen<br />
oder Vergehen herbeigeführt hat, verwirkt zugunsten<br />
der anderen Bezugsberechtigten seinen Anspruch.<br />
3. Das Sterbegeld wird nur einmal gewährt, gleichviel,<br />
ob die verstorbene Person durch ein oder mehrere<br />
Abonnements der <strong>Zeitung</strong> AUTOMOBIL-REVUE versichert<br />
war.<br />
Bezieht jedoch ein Abonnent die Automobil-Revue<br />
mit Versicherung sowohl in deutscher als auch in<br />
französischer Sprache, so wird ohne weiteres aus<br />
jeder einzelnen Versicherung, also für jede <strong>Zeitung</strong>,<br />
die volle bedingungsgemässe Versicherungssumme ausbezahlt.<br />
Sterbefalimeldnngen.<br />
§ 4. 1. Ein unter diese Sterbegeldversicherung<br />
fallender Todesfall ist binnen 14 Tagen nach dessen<br />
Eintritt an die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft<br />
in Bern, Agentur H Ölten, schriftlich anzuzeigen.<br />
2. Ferner sind von den Bezugsberechtigten innerhalb<br />
30 Tagen nach Eintritt des Todes dem Verlag<br />
die folgenden Schriftstücke einzusenden:<br />
a) die Versicherungsbestätigung,<br />
b) ein amtlicher Totenschein.<br />
Die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft in-<br />
Bern kann unter Androhung der Säumnisfolgen die<br />
Anspruchsberechtigten auffordern, innert der obigen<br />
Frist die notwendigen Schriftstücke einzureichen.<br />
8 5. Die Verletzung einer der in § 4 vorgesehenen<br />
Obliegenheiten durch die Anspruchsberechtigten zieht<br />
den Verlust der Entschädigungsansprüche nach sich,<br />
sofern nicht die Verletzung den Umständen nach als 1<br />
eine unverschuldete anzusehen ist.<br />
Eine ohne Verschulden erfolgte Verletzung kann<br />
sofort nach Wegfall des Hindernisses nachgeholt<br />
werden.<br />
§ 6. Die Auszahlung des Sterbegeldes erfolgt innerhalb<br />
fünf Tagen nach Feststellung der Zahlungsverpflichtung.<br />
§ 7. Im übrigen gelten für diese Sterbegeld-Versicherung,<br />
insbesondere was den Beginn, den Unterbruch<br />
und die Beendigung der Versicherung anbelangt,<br />
die einschlägigen Bestimmungen der Versicherungs-<br />
Bedingungen der Erwachsenen-Unfallversicherung sowie<br />
die Bestimmungen des Bundesgesetzes, über den<br />
Versicherungs-Vertrag.<br />
'"<br />
Strassen und Tourismus<br />
Der unhaltbare Zustand unserer Alpenstrassen.<br />
Es ist an dieser Stelle in den letzten<br />
Jahren eindringlich darauf hingewiesen<br />
worden, wie sehr die Schweiz mit dem unbefriedigenden<br />
Zustand ihrer Alpenstrassen<br />
gegenüber andern Touristikländern ins Hintertreffen<br />
geraten ist und dass der Zeitpunkt<br />
vielleicht nicht mehr so ferne liegt, wo man<br />
im Ausland den Automobilisten anempfiehlt,<br />
die sonst landschaftlich so prächtigen<br />
schweizerischen Alpenstrassen zu meiden.<br />
In der offiziellen Clubzeitung des Automobile<br />
Club de France veröffentlichte kürzlich<br />
dessen Präsident, Vicomte de Rohan, einen<br />
Bericht eines Clubkollegen über eine Autoreise<br />
nach Norditalien und der Schweiz.<br />
Während er sich über den Zustand der italienischen<br />
Strassen gerechterweise sehr lobend<br />
äussert, schreibt er anschliessenid 1 über<br />
die schweizerischen Strassenverhältnisse ungefähr<br />
folgendes':<br />
Für die Süd-Nord-Durchcnierung der Schweiz<br />
ist es empfehlenswert, die Gotthardstrasse zu meiden,<br />
denn selbst wenn man den Wagen mit der<br />
Bahn durch den Tunnel transportiert, eo ist die<br />
nördliche Abfahrt von Göschenen bis Altdorf gefährlich,<br />
weil die Strasse sehr eng, ohne Schutzmauern<br />
und oft mit einer Eisschicht bedeckt ist.<br />
Diese Konstatierung zeigt wieder deutlich,<br />
wie man den- Zustand unserer Alpenstrassenheute<br />
im Ausland 1 einschätzt. Wirklich keine<br />
Reklame, wenn solche Warnungen in einer<br />
vielgelesenen und angesehenen Automobilistenzeitung<br />
des Auslandes figurieren. Herr<br />
Vicomte de Rohan nimmt in einem an-<br />
•schliessenden Artikel zu den Ausführungen<br />
seines Glubkollegen Stellung, als Gentleman<br />
schweigt er sich allerdings zur vorgenommenen<br />
Kritik der Schweizer Alpenstrassen<br />
aus, Jndem er lakonisch, aber, vielleicht .auch<br />
vielsagend* ausführt: « Je prends, par ailleurs,<br />
bonne note des renseignements que<br />
vous me donnez sur les meilleures routes<br />
pour parcourir Ia Suisse du Nord au Sud... »<br />
Wirklich keine Reklame für die Inner- und<br />
Südschweiz, die doch gerade heute so sehr<br />
am ungenügenden Zufluss von Auslandsgästen<br />
leiden. Möge die Alpenstrassenirtitiative<br />
die Geister, die da träumen, aus ihrem<br />
Dauerschlaf erwecken.<br />
V
Q<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> —<br />
Chinin, der überlegene Sieger des Grossen Preises von Frankreich unmittelbar vor dem Start zu einem<br />
.der grössten bisherigen Erfolge seiner Rennfahrer-Laufbahn,<br />
Ein weiterer Favorit das Grossen Preises war H. Stack mit seinem P-Wagten 3er Auto-Union. Link»<br />
ijon ihm der Rennleiter der Fabrik, Ing. Walb, rechts der Konstrukteur des .Wagens, Dt, Ine,<br />
[Porsche, der sein Werk noch einmal kritisch überprüft.<br />
Vom Bergrennen<br />
Rheineck Walzenhausen<br />
Bü3 links: Die drei schnellsten Fahrer des Tages.<br />
Hier sehen wir die drei Kategoriensieger wiederum<br />
«in Zivil» und natürlich in bester Laune. Von links<br />
nach rechts: Ruesch, der Tagessieger, Zwimpfer<br />
und Maag, die in der Tourenwagen- resp.<br />
Sportwagenkategorie neue Bestzeiten aufstellten«<br />
Kid rechts: Der Wagen nies Siegers. Hier seHed<br />
wir Ruesch auf seinem 3-Liter-Maserati Monoposto,<br />
einer äusserst schnittigen Maschine, die aber besser<br />
aul Rennbahnen als auf Bergstrecken zu Hause ist.<br />
Ob's woffl turn bamenpretfs gereicht<br />
hat? Das ist die erste<br />
Frage, die sich nach der Ankunft<br />
am Ziel auch Frl. Ortelli<br />
stellte, die auf Plymouth eine<br />
sehr gute Zeit fuhr und tatsächlich<br />
Preisträgerin wurde,<br />
Das Rennen um die Trophäe des britischen Kaiserreiches. Das auf 8er Brooklandsbahn abgehaltene grosse sportliche Ereignis<br />
führte in 100 Runden über 300 Meilen, Hier sehen wir das Feld, aus dem Eyston auf M.G, als Sieger hervorging, an einer der<br />
künstlich eingeschalteten Spitzkehren,<br />
Auto-Heber<br />
für Personen- und Lastwagen.<br />
Wasser-} Luft- oder Oeldruck»<br />
1—10 Tonnen Tragkraft.<br />
Sorgfältige Installation.<br />
MASCHINENFABRIK<br />
BUCHER GUYER<br />
N IEDERWEN INGEN ZÜRICH<br />
ist führend<br />
Leichtmetall-Ausfuhrung:<br />
Eigengewicht 1000 kg<br />
Nutzlast 4000 kg<br />
Verlangen Sie Offerte und Referenzen<br />
Joh.<br />
Knupp, St. Gallen-W<br />
KONSTRUKTIONS-WERKSTÄTTE<br />
Telephon 626<br />
.Verlag, Administration, Druck und Clieherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche yerlacsanstalt, Bern,
N» 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
T«£«l*n, Rundschau<br />
Die Mode der hoch übersetzten<br />
Lenkung.<br />
Ein sicher nicht geringer Prozentsatz von<br />
Automobilunfällen hängt heute mit der Len<br />
kung zusammen. Von vornherein seien hie<br />
aber die Fälle ausgenommen, in denen die<br />
Lenkung «versagt» hat. In Wirklichkei<br />
kommt ein solches Versagen der Lenkung<br />
äusserst selten vor oder doch erst dann,<br />
wenn der Unfall bereits eingetreten und der<br />
Wagen auch sonst schon mehr oder weniger<br />
stark beschädigt ist. Der Zusammenhang,<br />
auf den wir hinzuweisen beabsichtigen, besteht<br />
vielmehr nur indirekt, indem manche<br />
Lenkrad wäre wie bei der Lenkung einer<br />
Dampfwalze mit einer Kurbel ver-<br />
! Sehr oft gelingt die Korrektur<br />
moderne Lenksysteme nicht mehr den An-seheforderungen<br />
entsprechen, welche die heu-detigen hohen Fahrgeschwindigkeiten an ihre spät, der Wagenhinterteil schleudert nach<br />
Schleuderbewegung nur halb oder zu<br />
Wirkungsweise stellen.<br />
der andern Seite hinüber und wenn nicht<br />
Gerade in den letzten Jahren war dabei<br />
eher eine Verschlimmerung zu beobachten<br />
Im Bestreben, die Lenkung möglichst bequem<br />
zu machen, haben manche Konstrukteure<br />
Lenkungsübersetzungen angewandt, die<br />
für hohe Fahrgeschwindigkeiten durchaus<br />
ungeeignet sind. Früher bedingte der volle<br />
Einschlag der Vorderräder nach rechts oder<br />
links ungefähr eine halbe Lenkradumdrehung<br />
nach der entsprechenden Seite. Heute benötigt<br />
man durchschnittlich für den gleichen<br />
Radeinschlag schon mindestens eine ganze<br />
Radumdrehung, in einzelnen Fällen sogar<br />
nahezu zwei Lenkradumdrehungen. Der Vorteil<br />
der Anwendung eines so hohen Uebersetzungsverhältnisses<br />
sticht nur zu deutlich<br />
hervor : Jede Frau und selbst jedes Kind<br />
vermögen den schwersten Wagen mit zwei<br />
Fingern zu lenken, und alle Rückwirkungen<br />
Eine hoch übersetzte Dampfwalzen-Lenkung eignet<br />
sich nicht für hohe Fahrgeschwindigkeiten.<br />
von Strassenstössen auf dem Lenkrad fallen<br />
dahin. Wer einen Wagen mit derart hoch<br />
übersetzter Lenkung mit massigen Geschwindigkeiten<br />
fährt, wird auch kaum etwas von<br />
Nachteilen bemerken. Die hoch übersetzte<br />
Lenkung wird aber direkt gefährlich, wenn<br />
sie in einem Wagen eingebaut ist, den man<br />
gelegentlich auch voll ausfahren will. Aber<br />
sogar auch schon bei ganz niedrigen Geschwindigkeiten<br />
kann sie verhängnisvoll werden,<br />
wenn der Wagen einmal ins Schleudern<br />
gerät. Der Fahrer hat dann gewöhnlich nicht<br />
genügend Zeit, um die zum Abfangen der<br />
Schleuderbewegung notwendige Lenkungskorrektur<br />
zu vollführen. Es sei denn, das<br />
Bei älteren, niedrig übersetzten<br />
Lenkungen genügte<br />
oft zum vollständigen Einschlagen<br />
der Vorderräder<br />
nach links oder rechts<br />
eine halbe Lenkradumdrehung,<br />
wogegen bei modernen,<br />
hoch übersetzten Lenkungen<br />
oft mehr als eine<br />
volle<br />
Lenkradumdrehung<br />
erforderlich ist.<br />
sehr viel Platz zur Verfügung steht, ist der<br />
Unfall unvermeidlich.<br />
Zum mindesten bedeutet die hoch übersetzte<br />
Lenkung deshalb eine Gefahr, weil<br />
sie den gefühlsmässigen Kontakt zwischen<br />
dem Fahrer, der Massenträgheit des Wagens<br />
und der Strasse stark herabsetzt. Bei niedrig<br />
übersetzter Lenkung bedarf es oft eines beträchtlichen<br />
Kraftaufwandes, um den Wagen<br />
n raschem Tempo durch eine stärkere Kurve<br />
zu lenken. An diesem Kraftaufwand fühlt der<br />
Fahrer genau, was er der Strassenhaftung<br />
umutet. Mit der Zeit wird er ihm zum genauen<br />
Maßstab für das beim Kurvenfahren<br />
erade noch zulässige Tempo. Feinfühlige<br />
Wagenlenker vermögen am Widerstand, den<br />
sie am Lenkrad spüren, sogar die Griffigkeit<br />
der Strassenoberfläche abzuschätzen.<br />
Durch eine hoch übersetzte Lenkung ist<br />
man dagegen von der Strasse gleichsam isoliert.<br />
Da die Reaktion der bei Richtungsveränderungen<br />
auftretenden Massenträgheitskräfte<br />
des Wagens im Lenkrad fast vollkommen<br />
unterbleibt, muss der Fahrer nun die<br />
Zulässigkeit seiner Lenkbewegung viel stär-<br />
In manchen Fällen Hesse<br />
sich die Lenkung ohne Erhöhung<br />
des Uebersetzungsverhältnisses<br />
erleichtern,<br />
indem die Reibung im<br />
Lenkmechanismus, z. B. in<br />
der Achsschenkellagerung,<br />
vermindert würde.<br />
ker nur mit dem Augenmass abwägen. Er<br />
empfindet die «Geschwindigkeit nicht mehr<br />
unmittelbar in der Hand, sondern nur noch<br />
über den viel weniger genauen und viel<br />
leichter zu täuschenden Gesichtssinn. Bestenfalls<br />
kommt ihm dabei noch etwas die Empfindlichkeit<br />
der Gesässmuskeln zu Hilfe, die<br />
ihn erkennen lässt, wenn der Wagen in der<br />
Kurve besonders stark nach aussen drängt.<br />
Die Feinfühligkeit der Hand ist jedoch durch<br />
nichts zu ersetzen.<br />
Kleine Schleuderbewegungen des Wagens<br />
korrigiert der Fahrer bei niedrig übersetzter<br />
Lenkung ganz unbewusst und auch bei grösseren<br />
Schleuderbewegungen genügt meist<br />
ein kurzer rascher Lenkradausschlag, Die<br />
Verhältnisse werden noch dadurch begünstigt,<br />
dass bei niedrig übersetzter, wenig<br />
Selbsthemmung besitzender Lenkung die<br />
Korrektur auch mehr oder weniger selbsttätig<br />
erfolgt, da die Vorderräder unter ihrer<br />
Kreiselwirkung ihre ursprüngliche Richtung<br />
leichter beibehalten. Stellt man sich die<br />
Kreiselwirkung der Vorderräder übertrieben<br />
stark vor, so ist auch der Fall denkbar, dass<br />
sich das Schleudern ganz selbsttätig korrigiert.<br />
Die Vorderräder würden dann bei jedem<br />
Schleudern in ihrer ursprünglichen<br />
Fahrtrichtung verbleiben und nun — bei<br />
einem System mit wenig Selbsthemmung —<br />
das Lenkrad von sich aus in die entsprechende<br />
Stellung einschlagen.<br />
Wahrscheinlich kommt dieser heute noch<br />
kaum beachteten Erscheinung einer mehr<br />
oder weniger ausgeprägten Selbstkorrektur<br />
von Schleuderbewegungen eine nicht zu<br />
unterschätzende Bedeutung in der Erhöhung<br />
der Fahrsicherheit zu. Sie ist aber nur dort<br />
festzustellen, wo der Lenkmechanismus noch<br />
keine zu grosse Selbsthemmung hat. Ein<br />
Lenksystem mit hoher Selbsthemmung in<br />
der einen Uebertragungsriehtung (und dazu<br />
gehören die meisten hoch übersetzten modernen<br />
Lenkungen) schliesst sie aus.<br />
Ausser durch das Bestreben, dem Kunden<br />
einen « bequemen » Wagen anbieten zu können,<br />
sieht sich allerdings der Automobilfabrikant<br />
auch noch aus andern Gründen zur Anwendung<br />
eines hohen Lenkübersetzungsverhältnisses<br />
veranlasst. Bekanntlich neigen seit<br />
dem Aufkommen der Vorderradbremsen und<br />
der Niederdruckpneus die Vorderräder mancher<br />
Wagen zum Flattern. Durch die Anwendung<br />
der Superballonreifen und noch weicherer<br />
Federn wurde die Flattertendenz noch<br />
vergrössert. Um ihr abzuhelfen, bestand ein<br />
Ausweg im Verzicht auf die starre Achse.<br />
Indem man die Räder so mit dem Chassisrahmen<br />
verbindet, dass sie beim Ueberrollen<br />
von Bodenunebenheiiten sich nur noch senkrecht<br />
auf- und abwärtsbewegen, kann man<br />
tatsächlich manche Lenkungsunruhen vermeiden.<br />
Mancher andere Konstrukteur zog<br />
es indessen vor, angesichts der heute noch<br />
wenig abgeklärten Verhältnisse auf dem Gebiet<br />
der Federung die starre Achse vorläufig<br />
beizubehalten und der Flatterneigung der<br />
Räder durch andere Massnahmen beizukommen,<br />
so gerade auch durch die Lenkung<br />
mit grösserer Selbsthemmung. Die Flatterneigung<br />
besteht hier wohlverstanden nach<br />
wie vor, kann sich jedoch wegen der starken,<br />
bei der hohen Lenkungsübersetzung auftretenden<br />
Reibung nicht auswirken, jedenfalls<br />
nicht bis zum Lenkrad.<br />
Die Tatsache, dass ein gewisses Mindest-<br />
Jetzt Apena<br />
rfen<br />
Ob Sie in die Ferien fahren oder nach einer arbeitsreichen<br />
Woche einen Ausflug in herrlich duftende Wälder oder an<br />
einen Badestrand machen, die meiste Freude bereitet doch ein<br />
B. M.W. - Cabriolet<br />
Wie sicher und pünktlich führt es Sie immer an Ihren<br />
Bestimmungsort 1 Bei diesem Wagen gibt es fceine unangenehmen<br />
Ueberraschungen. Im Gegenteil, staunen werden<br />
Sie über dieses hochwertige Automobil mit seinen geradezu<br />
phantastischen Leistungen. Auch die Karosserie ist erstklassig,<br />
elegant in der Linie und mit prima Lederpolsterung.<br />
Der Preis? Nur Fr. 7 400.- für ein 6-Zylinder, 4-Plätzer<br />
Cabriolet. Ist das nicht ein Rekord?<br />
Wir möchten Sie gerne von den Qualitäten des B. M. W.<br />
überzeugen. Eine Probefahrt ist für Sie frei und unverbindlich.<br />
Kataloge mit allen Details werden gerne zugesandt.<br />
PERCY WIEDMER<br />
GARAGE MODERNE<br />
BASEL<br />
AESCHENG RABEN 13<br />
TELEPHON 24.800<br />
Von Wien, der schönen Donaustadt, bis<br />
hinunter zur blauen Azurküste spinnt<br />
sich kreuz und quer, durch und über den<br />
Alpenwall ein Gewebe von Strassen, die<br />
an Landschaftsbitdem das Erhabenste und<br />
Schönste vermitteln, das unser Kontinent,<br />
vielleicht sogar die Welt, zu zeigen hat.<br />
Diese Gebiete zu erschliessen, dem Fahrer<br />
ein Wegweiser und Berater zu sein, ist<br />
der Zweck dieses Führers; Hunderte von<br />
Alpenfahrten fanden in diesem Buch ihren<br />
Niederschlag; keine Pass-, keine Tal- oder<br />
Hochstrasse, die nicht der Herausgeber und<br />
dessen Mitarbeiter in jüngster Zeit befahren<br />
und in Wort und Bild festgehalten hätten.<br />
Dem Führer ist vom gesamten Alpengebiet eine treffliche Karte (50 zusammenhängende<br />
Ausschnitte) im Maßstab 1 : 500,000 beigefügt; etwa<br />
150 herrliche Photos veranschaulichen die Landschaft. Die meisten Aufnahmen<br />
sind von der Strasse aufgenommen, zeigen also genau das Bild,<br />
wie es der Automobilist sieht. Erklärungen am Bildrand geben eine vorzügliche<br />
Orientierung.<br />
In allen grösseren Buchhandlungen des Inund<br />
Auslandes erhältlich, sowie beim<br />
AVERLAG HALLWAG BERNA<br />
A B T E I L U N G AUTOTOURISTIK<br />
J V^
10 AUTOMOBIL-REVUE 193t - No 54<br />
mass von Reibung in vielen Fällen in der<br />
Lenkung erwünscht erscheint, bildet auch<br />
den Grund der.häufig noch zu beobachtenden,<br />
mechanisch noch so primitiven Ausbildung<br />
des Lenksystems. Hätte man die Reibung<br />
nicht zur Dämpfung der Flättertendenz<br />
nötig, so Hesse sich der zur Lenkungsbedienung<br />
erforderliche Kraftaufwand statt durch<br />
Erhöhung des Uebersetzungsverhältnisses<br />
weitgehend auch noch durch mechanische<br />
Vervollkommnungen erreichen. Zur Druckübertragung<br />
zwischen Achsschenkel und<br />
Achse könnte man beispielsweise Kugellager<br />
verwenden, während heute ausser bei Lastwagen<br />
fast immer nur Reibflächen aufeinander<br />
gleiten, die dazu noch sehr oft unzulänglich<br />
bemessen und geschmiert sind. Auch im<br />
eigentlichen Lenkmechanismus Hesse sich<br />
noch manche Quelle von Reibung vermeiden.<br />
Mit Rücksicht auf die Flattertendenz der Räder<br />
sieht man sich aber in manchen Fällen<br />
im Gegenteil zur Einführung zusätzlicher<br />
Reibungen in Form von « Flatterdämpfern »<br />
gezwungen.<br />
Letzten Endes hat die Sicherheit allen andern<br />
Rücksichten voranzugehen. Da mit der<br />
starren Achse keine Lenkungsübersetzung<br />
gleichzeitig absolut Flatter- und Stossfreiheit<br />
einerseits und genügend rasche Wirkung und<br />
* Strassenkontakt» anderseits zu ergeben<br />
vermag, halten wir es für besser auf ein<br />
Höchstmass jener Lenkungseigenschaften zu<br />
verzichten, die nur der Bequemlichkeit dienen.<br />
Im Interesse einer erhöhten Sicherheit<br />
bei grösseren Fahrgeschwindigkeiten wird<br />
jeder erfahrene Automobilist gerne eine etwas<br />
härter arbeitende, dafür aber präzise Lenkung<br />
in Kauf nehmen, wenn unumgänglich<br />
sogar auch eine härtere Abfederung des Vorderwagens.<br />
Anderseits sollten sich die Konstrukteure<br />
von Wagen mit unabhängigen Vorderrädern<br />
Ihres Vorteils bewusst sein und nicht durch<br />
Anwendung zu hoch übersetzter Lenkungen<br />
dieselben Lenkungsmängel schaffen, um die<br />
man bei mancher Starraehs-Konstruktion anscheinend<br />
nicht herumkommt. -s.<br />
Totmannvorrichtung für Autos. Durch<br />
einen neuen auf dem deutschen Markt erschienenen<br />
Apparat sollen die gefährlichen<br />
Folgen einer übermässigen Ermüdung des<br />
Wagenführers aus der Welt geschafft sein.<br />
Der Apparat tritt in Funktion, sobald der<br />
Fahrer das Lenkrad nicht mehr wenigstens<br />
mit einer Hand sicher festhält. Ein elektrisches<br />
Relais lässt dann zuerst die Hupe ertönen,<br />
um gleich darauf auch die Zündung<br />
des Motors zu unterbrechen. Die<br />
Steuerung des Relais geschieht durch einen<br />
unten am Lenkrad angeordneten elastischen<br />
^ing, den der Fahrer normalerweise ständig<br />
mit der einen oder anderen Hand zuammenpresst.<br />
Durch einfache Umschaltung<br />
lässt sich die Vorrichtung auch als Diebstahlssicherung<br />
verwenden. —at—<br />
i»iual«t<br />
S«l* 4»<br />
Der schönste Steckschlüssel nützt nichts,<br />
wenn man den dazu gehörigen Dorn verlegt<br />
hat. Bei Reparaturen auf der Landstrasse<br />
macht sich ein Dorn auch nur allzuleicht<br />
selbständig. Man tut deshalb gut, einen viel<br />
Der verbesserte Steckschlüssel.<br />
gebrauchten Steckschlüssel, wie z. B. den<br />
Kerzensteckschlüssel, ein für allemal mit<br />
einem eigenen fixen Dorn auszurüsten. Das<br />
einfachste Verfahren den Dorn zu fixieren<br />
besteht darin, dass man ihn, wie oben skizziert,<br />
durch ein Stückchen Gummischlauch<br />
hindurchschiebt, das vorher in den Steckschlüssel<br />
eingeführt wurde. -a-<br />
Improvislerte Reparahirrampe. Bei den<br />
niedrigen Automobil-Bauarten sind Reparaturen<br />
oder Instandhaltungsarbeiten an der<br />
Wagenunterseite für den Durchschnittsfahrer,<br />
dem keine Putzgrube und kein Autolift<br />
zur Verfügung steht, nur schwer durchführbar.<br />
Behelfmässig kann man sich jedoch<br />
Der Putzgruben- oder Autolift-Ersatz.<br />
nl*e<br />
zweier Rampen bedienen, die, wie unten<br />
skizziert, aus einigen starken Brettern zurecht<br />
gezimmert werden. Wer einige Mehrarbeit<br />
oder Mehrkosten nicht scheut, der kann<br />
die Rampen auch zusammenlegbar gestalten,<br />
sodass sie sich bei Nichtgebrauch ohne<br />
grossen Platzbedarf unterbringen lassen.<br />
—at—<br />
«tcfl»<br />
Tech<br />
*•»<br />
II. Antwort 9101. Entfernen von Teer. Die durch<br />
Befahren frisch geteerter Strassen hauptsächlich an<br />
den Innenflächen der Kotflügel und auch an der<br />
Karosserie entstehenden Teerbeschmutzungen lassen<br />
sieh nach meiner praktischen Erfahrung am leichtesten<br />
und ohne Schaden für die Lackierung mit<br />
Rohöl (Naphta) beseitigen. Es ist dies zugleich<br />
auch -das billigste Entteerungsmittel.<br />
Beschaffen 'Sie sich einen Zerstäuber, wie man<br />
ihn für das bekannte Motten- und Insektenvertilgungsmittel<br />
«Flit» fast in allen Drogerien bekommt.<br />
Die mit Teer beschmutzten Stellen des Wagens werden<br />
alsdann tüchtig mit Rohöl durch den Zerstäuber<br />
bespritzt. Man lässt das Rohöl eine kurze Zeit<br />
lang einwirken, bis der Teer flüssig wird. Mit<br />
einem scharfen, jedoch schräg gegen die Fläche<br />
gerichteten Wasserstrahl lässt eich der Teer dann<br />
fortschwemmen. Verbleibende Spuren entfernt man<br />
mit ganz sauberen Putzfäden, die etwas mit Rohöl<br />
befeuchtet (getränkt) sind. Den letzten Rest besorgt<br />
das Nachpolieren.<br />
Die Anwendung des Wasserstrahles ist deshalb<br />
wichtig, -weil man damit die im Teer enthaltenen<br />
Sandkörner zuerst entfernt und somit ein Verkratzen<br />
der hochpolierten Flächen vermeidet. Ist<br />
man auf seinen Fahrten zur Passage eines frisch<br />
geteerten Strassenstückes gezwungen, so empfiehlt<br />
es sich in allen Fällen, mit der Fahrgeschwindigkeit<br />
bis zum Schritt-Tempo herunterzugehen. Dieser<br />
relativ kleine Zeitverlust enthebt einen oft der<br />
immerhin mehr Zeit in Anspruch nehmenden Entfernung<br />
von Teerflecken. Zu erwähnen ist noch,<br />
dass sich mit Rohöl auch bereits angetrocknete<br />
Teerspritzer ziemlich leicht entfernen lassen.<br />
H. M., Ing. in L.<br />
Frage 9107. Celsius und Fahrenheit. Bei den<br />
meisten Amerikaner-Wagen ist das Kiihlwasserthermometer<br />
in Fahrenheit-Graden geeicht. Wie<br />
kann man daraus die entsprechende Temperatur<br />
in Celsius ereehen? M. 'S. in W.<br />
Antwort: Zur Umrechnung der Fahrenheit-<br />
Grade in Celsius subtrahiere man vom rorliegenden<br />
Wert die Zahl 32, dividiere dann das Ergebnis<br />
durch 9 und multipliziere den letzten Betrag<br />
mit 5. Es entsprechen so z. B. 212 Grad Fahrenheit<br />
100 Grad Celsius, da 212 minus 32 = 180,<br />
180 dividiert durch 9 = 20 und 20 mal 5 = 100.<br />
Um Celsius-Grade in Fahrenheit-Grade umzurechnen,<br />
dividiere man den vorliegenden Wert<br />
durch 5, multipliziere das Ergebnis mit 9 und addiere<br />
zu dem Produkt die Zahl 82.<br />
Anhand der Skalen-Zusammenstellung unten<br />
können Sie übrigens die meisten der in<br />
kommenden Werte direkt ablesen.<br />
|u»fstf.<br />
«•»<br />
'«eck<br />
Frage<br />
at.<br />
Anfrage 421. Haftpflichtversicherung. Im letzten<br />
August stiess ich mit meinem Wagen, den ich<br />
neu für Fr. 7000 gekauft habe und mit welchem<br />
ich seither 40,000 km zurücklegte, mit einem Motorradfahrer<br />
zusammen. Laut Polizeibericht lag<br />
auf meiner Seite kein Verschulden vor.<br />
Die Versicherungsgesellschaft des Motorfahrerg<br />
war mit der Reparatur meines Wagens einverstanden.<br />
In der dafür beauftragten Werkstätte<br />
glaubte man den Wagen in zirka 14 Tagen wieder<br />
fahrbereit hergestellt zu haben und anerbot eich,<br />
während dieser Zeit mir einen.Ersatzwa.gen zu stellen.<br />
Nun stellte sich heraus, dass ein Motor-ErsaUstück<br />
nirgends aufzutreiben war, so dass dasselb«<br />
aus Amerika bezogen werden musste.<br />
Die Reparaturrechnung stellte sich auf Fr. 1600<br />
Der Ersatzwagen für 4 Monate > 1800<br />
Die Auslagen für Arzt usw. » 60<br />
Minderwert des Wagens » 600<br />
Total Fr. 3960<br />
Nun weigert sich die Versicherungsgesellschaft,<br />
diesen Betrag zu zahlen, mit der Begründung, der<br />
Wagenwert hätte vor der Kollision Fr. 1400 betragen,<br />
die Reparatur hätte auch viel zu lange gedauert<br />
usw.<br />
Im Gesetz heisst es doch, dass derjenige, der<br />
einem andern Schaden zufügt, für solchen auch<br />
voll und ganz aufzukommen hat. Die Versicherung<br />
offeriert mir Fr. 2500, ich verlange aber volle Begleichung<br />
der Rechnungen, bin jedoch bereit, auf<br />
den Minderwert des Wagens zu verzichten.<br />
K. B. in Sp.<br />
Antwort: Jede Vrrsicherungsgesellschafthat<br />
bis zur Höhe der Versicherungssumme für allen<br />
Schaden aufzukommen, den ihr Versicherter durch<br />
eine Kollision verursacht hat.<br />
Von diesem Grundsatz gibt es Ausnahmen, und<br />
zwar solche, die eine Haftung ganz beseitigen und<br />
solche, die sie bloss mindern.<br />
In Ihrem Falle scheint die gegnerische Gesellschaft<br />
grundsätzlich eine Schadenersatzpflicht anzuerkennen,<br />
sie geht jedoch bezüglich der Schadenhöhe<br />
nicht mit Ihnen einig.<br />
Sie haben daher nachzuweisen, dass Veine<br />
Gründe vorliegen, die eine Haftbarkeit der gegnerischen<br />
Haftpflichtversicherung mindern und dasa<br />
Ihr Schaden wirklich Fr. 3960 und nicht Fr. 2500<br />
beträgt. Der von Ihnen erwähnte Polizeibericht<br />
scheint genügend Handhabe dafür zu bieten, den<br />
Nachweis zu erbringen, dass das Verschulden in<br />
100% auf Seite des Motorvelofahrers liegt. Was<br />
Ihre Schadenrechnung anbetrifft, so können wir<br />
anhand der blossen Zahlen nichts Genaues aus-*<br />
sagen. *<br />
Ist so angenehm für den<br />
geschlossenen Waren.<br />
EIN ROLLDACH DAS TETTO -ROLLDACH BERN<br />
ist billig, garantiert<br />
lautlos u. wasserdicht.<br />
Eigerp'atz 13<br />
Tel. 28.299<br />
bauen TETTO schnell und<br />
zuverlässig ein.<br />
Cliches Hallwag sind erstklassig<br />
CHEVROLET<br />
-Spezialwerkstätte<br />
in Zürich, Badenerstrasse 313<br />
übernimmt zu coulanten<br />
Bedingungen Reparaturen<br />
und Revisionen aller Chevrolet-Modelle,<br />
sowie jeder<br />
anderer Marke bei Verwendung<br />
von Original-Ersatzteilen<br />
zu niedrigsten<br />
Preisen. Garantie für fachgem.,<br />
rasche Bedienung.<br />
Verlangen Sie Kostenvoranschlag.<br />
Telephon 52 607<br />
Automobilwerke Franz AG.<br />
Zürich<br />
Occasionen!<br />
MERCEDES-Lastwagen<br />
19 PS, 1%—2 Tonnen,<br />
Brücke 190/320, ev. mit<br />
Verdeck, Doppelbereifg.,<br />
in Ia. Zustand, fahrbereit,<br />
Fr. 5200.—<br />
ARBENZ-Lastwagen<br />
4—5 T., Brücke 190/400<br />
cm, Kardan - Antrieb,<br />
Luftkammer -Bereifung,<br />
Bosch-Beleuchtung, revidiert,<br />
Fr. 3000.—<br />
CHEVROLET, 1932<br />
m. Hintertüre, Einrichtung<br />
für Brottransport,<br />
garantiert nicht über<br />
15 000 km, in tadellosem<br />
Zustand, Fr. 3600.—<br />
HÜPMOBILE-Goupe<br />
3/4 PL, prima Zustand,<br />
kontrollbereit,<br />
Fr. 2900 —<br />
FIAT 503<br />
mit Ladebrücke, kontrollbereit,<br />
Fr. 1200.—<br />
RENAULT<br />
1Ö28, 4 PL, Limousine,<br />
Motor revidiert, in Ia.<br />
Zustand, Fr. 1500.—<br />
SWALLOW<br />
Limousine, Sportmodell,<br />
mit Schiebedach, 10,44<br />
PS, 1933, schwarz mit<br />
roter Lederpolsterung,<br />
wie neu, Fr. 6000.—<br />
Auf allen Wagen wird<br />
ev. Zahlungserleichterung<br />
eingeräumt. 11192<br />
STELLA-GARAGE A.-G.,<br />
WINTERTHUR<br />
Frauenfelderstrasse 44.<br />
Tel. 23.100.<br />
HUPMOBILE<br />
Limousine<br />
16 PS, sehr gut erhalten,<br />
zuverlässig, kontrollbereit,<br />
Fr. 1700.—<br />
Mercedes-Benz-Automobil-<br />
A.-G., Badenerstrasse 119,<br />
Zürich. Telephon 61.693.<br />
Fnermöül -<br />
Ist In seiner Wirkung einfach grossartig<br />
Stock-Lager: Basel: C.Weckerie & Cie. A.-G., Holbelnstr.56.<br />
St.Qallen: A.Wlnterhalter, Schmiedgasse26<br />
Bern: H. Fleury.Bogenschützenstr. 6. Qenl: E.Kochat<br />
Auto-Htees, nie de Ia Boaoderie 6. Zürich: Autopartt<br />
A.-G., Talstrasse 83.<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
Paul Landis, Ingenieur,. Zürich4<br />
8tauffacherstr. 54 AlltO-Expeftd Tel. 36.530<br />
Zu verkaufen<br />
TALBOT<br />
Typ K75, Modell 1930, 6 Zylinder, 14 PS, wundervolles<br />
Cabriolet, 4plätzig, in neuem Zustand, samt<br />
Zubehör zum Preise von Fr. 5500.—, Neupreis<br />
Fr. 17 000.—. Offerten unt. Chiffre G. 1780 an die<br />
11325 Automobil-Revue, Bureau Genf.<br />
Günstig f. Taxameter od. Hotel!<br />
Zu verkaufen eine 63954<br />
Lincoln<br />
Limousine, 6/7-Plätzer, mit Separation, tadellos erhalten,<br />
fertig f. Kontrolle, zum Preise v. Fr. 2900.—.<br />
W. Roth, Hohlstr. 176, Zürich 4. Telephon 58.188.<br />
Gelegenheit<br />
5-Tonnen-Dreiseiten-Kipper<br />
BERNA 63936<br />
wegen Nichtgebrauch billig zu verkaufen. — Nähere<br />
Angaben unter P. 5969 Y. an Publicitas, Bern.<br />
DODGE-CABRIOLET<br />
Wir sind in der Lage, sofort abzugeben<br />
1 CABRIOLET (Kellner, 4 Fenster), Modell<br />
1933, gefahren 5000 km garantiert, Farbe<br />
grau, Stoffpolsterung, 6-Zyl.-Motor, 17 PS,<br />
6 Räder, prachtvolles Stück, volle Garantie.<br />
DODGE-Vertretung, Bern. Telephon 23.941.<br />
Zu verkaufen<br />
roen<br />
C6<br />
Limousine, Typ Berlin, 4<br />
Türen, 13 PS, Mod. 29, in<br />
tadellosem Zustand. Preis<br />
Fr. 1900.—.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
63956 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
wird auch Sie<br />
verblüffen !<br />
Odlll tSl<br />
5 T., Dreiseitenkipper, Typ<br />
5 AE, auf Pneus, elektr.<br />
Beleuchtung, günstig abzugeben.<br />
Off. unt. Chiff.<br />
Z 3007 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Occasionswagen<br />
FIAT<br />
Wir verkaufen zu günstigen<br />
Preisen verschiedene<br />
sehr gute Innenlenker,<br />
5 und 7 PS. 11416<br />
Telephon 44.741, Zürich.<br />
FIAT<br />
Occasionswanen<br />
reinigt und poliert Ihren<br />
Wagen ohne Wasser..Wer<br />
kennt nicht dieses altbewährte<br />
Putzmittel ?<br />
Seit 7 Jahren haben wir<br />
darin eine treue, zufriedene<br />
Kundschaft.<br />
(Neue Packung).<br />
Grossenbacher & Co., Bern<br />
Autozubehör und Ersatzteile<br />
Hirschengraben 6 - Tel. 27.751
N"'54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Unfallhaftung.<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
Auf der Strasse Thayngen-Bibern überfuhr<br />
ein auf der linken Strassenseite in übersetztem<br />
Tempo daherkommender Motorradfahrer<br />
ein ihm auf dem Fahrrad entgegenkommendes<br />
13^ Jahre altes Mädchen, das infolge<br />
einer Ktiieverletzung einen erheblichen<br />
bleibenden Körperschaden davontrug. Das<br />
Mädchen klagte gegen den unvorsichtigen<br />
Fahrer auf 24,048 Fr. Schadenersatz und Genugtuung;<br />
in diesem Betrage waren 20,000<br />
Franken Schadenersatz für bleibende Invalidität<br />
und 3000 Fr. Genugtuungssumme inbegriffen.<br />
Der Beklagte wollte bloss eine<br />
Schadenersatzpflicht bis zum Betrage von<br />
4000 Fr. anerkennen.<br />
Das ärztliche Gutachten schätzte die infolge<br />
der verringerten Beweglichkeit eingetretene<br />
Einbusse an Arbeitsfähigkeit bei Ausübung<br />
des landwirtschaftlichen Berufes auf<br />
40% und bei Ergreifung eines sitzenden Berufes<br />
auf 20%, unter Umständen sogar nur<br />
10%, während, wenn ohne Rücksicht auf einen<br />
bestimmten Beruf auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt abgestellt werde, eine Invalidität<br />
von 30% angenommen werden müsse. Die<br />
untere kantonale Instanz, das Kantonsgericht<br />
Schaffhausen, ging von der letzteren Schätzung<br />
der Invalidität aus und nahm an, die<br />
Klägerin hätte ohne den Unfall jährlich 2400<br />
Franken verdient, so dass die Erwerbseinbusse<br />
von 30% jährlich 720 Fr. ausmache;<br />
dies ergab kapitalisiert für den Nachteil teilweiser<br />
Arbeitsunfähigkeit einen vom Beklagten<br />
zu leistenden Schadenersatz von 15,084<br />
Fr., und da der Klägerin ausserdem 3000 Fr.<br />
Genugtuung sowie der Ersatz für Behandlungskosten<br />
und Kleiderschaden zugesprochen<br />
wurde, hatte der Beklagte insgesamt<br />
17,960 Fr. zu bezahlen. Das Schaffhauser<br />
Obergericht bestätigte diesen Entscheid. Es<br />
ging dabei freilich von der Annahme aus,<br />
dass die Klägerin beim "Bauernberuf bleibe,<br />
die Invalidität somit 40% betrage, veranschlagte<br />
aber dafür das normale Einkommen<br />
auf nur 1800 Fr. jährlich, so dass sich<br />
bei einer als Folge der Verletzung eintretenden<br />
Einbusse von 40% des Erwerbes wiederum<br />
ein vom Beklagten zu ersetzender Verlust<br />
von jährlich 720 Fr. ergab.<br />
Dieses Urteil ist vom Bundesgericht am<br />
27. Juni bestätigt worden. Mit aller Schärfe<br />
wurde dabei die Behauptung des Beklagten<br />
abgelehnt, der Schadenersatz sei deswegen<br />
herabzusetzen, weil die erst 14jähige Klägerin<br />
einen andern Beruf als den von ihr erwählten<br />
landwirtschaftlichen ergreifen und<br />
so die Erwerbseinbusse vermindern könne.<br />
Wer durch eine unerlaubte Handlung geschädigt<br />
wird, soll allerdings den Schaden<br />
nicht verschlimmern. Trifft den Geschädigten<br />
ein Mitverschulden oder ist der Unfall<br />
teilweise eine Folge des Zufalls, kann vom<br />
Geschädigten auch erwartet werden, dass<br />
er den Schaden zu verringern trachtet. Hier<br />
aber ist der Unfall einzig der groben Fahrlässigkeit<br />
des Beklagten zuzuschreiben und<br />
nun verlangt er auch noch, sein Opfer solle<br />
auf den von ihr erwählten Beruf verzichten<br />
und eine sitzende Lebensweise wählen, nur<br />
damit ein geringerer Grad von Invalidität angenommen<br />
werden könne und der Beklagte<br />
weniger Schadenersatz leisten müsse! Das<br />
ist eine ganz unsinnige Zumutung und geht<br />
weit über die Regel hinaus, dass der Geschädigte<br />
den Schaden wenn möglich zu vermindern<br />
suchen solle. Uebrigens hat der Beklagte<br />
dabei übersehen, dass er auch die Kosten<br />
für die Ausbildung zu einem andern Berufe<br />
zu ersetzen hätte und dass, wenn bei<br />
diesem andern Berufe ein höheres. Einkommen<br />
zu erwarten wäre, dann auch die Erwerbseinbusse<br />
auf Grund dieses höhern Einkommens<br />
berechnet werden müsste. Wp.<br />
C»4E»S.«»tfz$&«Ki*Un^<br />
Güterbeförderung mit Motorfahrzeugen. Soeben<br />
wird vom Bundesrat eine ausführlich<br />
gehaltene Botschaft betreffend den Erlass<br />
eines Bundesgesetzes über die Regelung der<br />
Beförderung von Gütern mit Motorfahrzeugen<br />
auf öffentlichen Strassen an die Bundesversammlung<br />
erlassen. In der Einleitung<br />
wird bemerkt, dass der Entwurf seinem<br />
wichtigsten Inhalte nach eine Verständigungslösung<br />
darstelle, die die bisherigen Gegensätze<br />
im Verkehrswesen mildern solle.<br />
Giundsätzlich dreht sich die Vorlage um Gewährung<br />
eines genügenden Schutzes der in<br />
den Eisenbahnen investierten Milliardenwerte,<br />
da das Gegenteil den Ruin vieler<br />
Einzelexistenzen zur Folge haben würde.<br />
Der Entstehungsgeschichte des Entwurfes,<br />
geschlossen und seither von den zuständigen<br />
Instanzen ratifiziert worden ist. Diese Übereinkunft<br />
ist jedoch nicht identisch mit dem<br />
< Allgemeinen Verständigungsabkommen »<br />
von dem in Art. 14, Ziff. 4, die Rede ist, wogegen<br />
wichtige Bestandteile dieser Uebereinkunft<br />
nach Annahme des Gesetzes in das<br />
neu abzuschliessende und vom Bundesrat<br />
zu genehmigende « Verständiigungsabkommen<br />
> aufzunehmen sein werden. Nach Annahme<br />
des Gesetzes werden auch verschiedene<br />
Bestimmungn der Uebereinkunft hinfällig<br />
werden. In den Schlussbemerkungen vertritt<br />
der Bundesrat die Ansicht, dass die Regelung<br />
des Verhältnisses von Eisenbahn und<br />
Automobil eine wesentliche Voraussetzung<br />
zur dauernden Sanierung der Finanzlage der<br />
Bundesbahnen sei. Mit der weitern Ausdehnung<br />
der Lastwagentransporte, namentlich<br />
auf längere Entfernungen, würde eine der<br />
wichtigsten Voraussetzungen, auf denen der<br />
Sanierungsplan beruht, dahinfallen.<br />
Nach Ansicht des Bundesrates stellt die<br />
Koordination von Eisenbahn und Motorlastwagen,<br />
wie sie im Gesetzesentwurf<br />
enthalten ist, die praktisch beste Lösung dar,<br />
die auch am raschesten zu verwirklichen ist,<br />
bezweckt sie sich doch einer Verkehrsorganisation<br />
zu nähern, wie sie voraussichtlich<br />
entstanden wäre, wenn der Motorlastwagen<br />
vor der Erfassung der Klein- und Kurztransporte<br />
durch die Eisenbahn, als Verkehrsmittel<br />
hätte eingegliedert werden können. Ohne<br />
gründliche Umstellung des Eisenbahnbetriebes<br />
und dessen aufrichtige Zusammenarbeit<br />
mit dem Strassenverkehr sei eine fortschrittliche<br />
Organisation der Verkehrswirtschaft<br />
nicht mehr denkbar. Nachdem der bundesrätliche<br />
Gesetzesentwurf vom 23. Januar <strong>1934</strong><br />
im Ständerat bereits während der letzten<br />
Session behandelt worden war und derselbe<br />
mit einigen geringfügigen Abänderungen der<br />
Vorlage zugestimmt hat, wird nun auch der<br />
Nationalrat sich mit dieser nicht gerade einfachen<br />
Materie zu befassen haben. In der<br />
nächsten Nummer werden wir ausführlicher<br />
über obige Botschaft berichten. my.<br />
die verfassungsrechtlichen Grundlagen für Ein unverständliches Parkverbot. Obwohl<br />
das Konzessionsgesetz, sowie die Grundizüge Zürich nicht reich an grösseren Parkplätzen<br />
des Entwurfes finden in der Botschaft eingehende<br />
Würdigung. Als Anhang ist dieser holt Anlass zu Aussprachen zwischen Poli-<br />
ist und die Parkierungsnot schon wieder-<br />
die Uebereinkunft beigegeben, wie sie zwischen<br />
dien Eisenbahnverwaltungen und den in letzter Zeit feststellen, dass die Automozei<br />
und Verbänden gegeben hat, muss man<br />
Automobilinteressenten am 27. Mai 1933 ab-bilisten nach und nach verschiedener wich-<br />
fciger Parkierungsgelegenheiten an Strassen<br />
« beraubt» werden. So ist letztes Jahr für<br />
den Abschnitt der Uraniastrasse beidseits<br />
der Bahnhofstrasse ein Parkverbot erlassen<br />
worden, obwohl das dort zugelassene Auffahren<br />
der Fahrzeuge in Zweierkolonne nur<br />
ein Parkverbot auf einer Strassenseite gerechtfertigt<br />
hätte. Noch weniger verständlich<br />
ist aber das jüngst erlassene Parkverbot<br />
an der Rämistrasse zwischen Limmatquai<br />
und Oberdorfstrasse. In diesem wichtigen<br />
Geschäftszentrum ist ein starkes Bedürfnis<br />
für Parkplätze zweifellos vorhanden,<br />
zumalen das alte Tonhalleareal, trotz den<br />
Eingaben der Verbände, nicht für das Aufstellen<br />
von Fahrzeugen freigegeben wird,<br />
und die nächstgelegenen Parkflächen meist<br />
beansprucht sind. Wieso hier ein Parkverbot<br />
erlassen wurde, ist unverständlich; ein<br />
solches wäre beispielsweise eher am untern<br />
Teil der wichtigen Ausfallstrasse des Utoquais<br />
zu rechtfertigen. A. C. S. und Anstösser<br />
haben nun in Eingaben an die Polizeibehörden<br />
die Rückgängigmachung des Verbotes<br />
beantragt, das dem Vernehmen nach auf<br />
Veranlassung der Strassenbahnen erlassen<br />
wurde.<br />
V<br />
AaB&€*I«aBH»ss«»<br />
Sommer-Alpenposten. In der ersten Betriebswoche<br />
vom 18. bis 34. Juni <strong>1934</strong> wurden auf den<br />
von der eidg. Postverwaltung betriebenen Linien<br />
16 552 Passagiere oder 8183 mehr befördert als in<br />
der vorjährigen Parallelperiode. An der über hundertprozentigen<br />
Frequenzsteigerung -waren vor<br />
allem die Kurslinien Lenzerheide mit + 1369 und<br />
Nesslau-Buchs mit + 1215 Reisenden beteiligt. Aber<br />
auch viele andere Strecken haben bemerkenswerte<br />
Frequenzerhöhungen zu verzeichnen, wie die Grimsel<br />
(+ 635), Furka (+ 560), St. Moritz-Maloja<br />
(+528), Thusis-Splügen (+429), Flüela (+427),<br />
Melchtal (+325) und Julier (+304). Mit einer zwischen<br />
201 und 300 liegenden Mebrfrequenz sind die<br />
Linien Ghur - Tschiertschen, Reichenau - Flims und<br />
Maloja-Castasegna beteiligt, während auf den Strek,<br />
ien Les Mosses, Sion - Les Mayens de Sion, Simplon,<br />
Klausen, Ofen und Schuls-Landeck Frequenzerhöhungen<br />
erzielt wurden, die zwischen 100 und<br />
199 liegen. Dieses günstige Resultat ist vor allein<br />
auf die anhaltend gute Wetterlage zurückzuführen,<br />
war doch im Vorjahr der Verkehr um die nämliche<br />
liehe Zeit über Grimsel, Gotthard und Klausen je 2<br />
Tage und die Furka während drei Tagen unterbrochen.<br />
verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />
W. Ma«hy$. — Or. E. Waldmeyer. — M. Bolliaer.<br />
Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwag).<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
Preiswert zu verkaufen wegen Geschäftsaufgabe<br />
FIAT 509 A<br />
Limousine, 4plätzig, in sehr gutem Zustande, den<br />
neuen Vorschriften entsprechend, Steuer u. Versich.<br />
- pro <strong>1934</strong> bezahlt. — Offerten an E. Neuenschwander,<br />
Frutigstrasse 15, Thun. 63901<br />
Wegen Nichtgebrauch zu verkaufen<br />
5-Tonnen-Berna-Lastvvagen<br />
sehr gut gepflegt und unterhalten, kürzlich revidiert,<br />
eventuell gegen Lieferung von Holz.<br />
Offerten unter Chiffre 63861 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
ZU VERKAUFEN<br />
ein AUTO, Modell 33, Marke<br />
OPEL<br />
4 PL, Limousine, 4 Zylinder, mit Koffer und Gepäckträger,<br />
tadellos in Stand, ev. mit Garantie. Preis<br />
Fr. 2800.-. — Offerten unter Chiffre 63953 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
14plätziger<br />
Car Alpin BERNA<br />
neu, wegen Anschaffung eines grösseren Wagens,<br />
umständehalber sofort mit Fabrikgarantie abzugeben.<br />
Offerten unter Chiffre 14420 an die 11097<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
DODGE<br />
5-t-Dreiseitenkipper Wirz<br />
fahrbereit, jedoch reparaturbedürftig, wegen Anschaffung<br />
eines BERNA-Wagens billig zu verkaufen, mit<br />
od. ohne Revision. — Off. unt. Chiff. 14418 an die<br />
11097<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
3UGATTI<br />
Mod. 1931, Typ 5 Liter, 8 Zylinder, Cabriolet, demontierbar,<br />
4plätzig, in neuem Zustand abzugeben.<br />
Als Tourenwagen ausgerüstet. Sehr massiger Preis.<br />
Offerten unter Chiffre G. 1779 an die 11325<br />
Automobil-Revue. Genf.<br />
So leicht<br />
un«j einfach<br />
schmtat««»<br />
entrostet<br />
Hilfsger Ata<br />
BlRlT<br />
Vi-kg-Kanno mit<br />
Auselessrohr Fr.7.50<br />
Verlangen Sie ausführlichen<br />
Prospekt<br />
LUBAR1T-DEPOT<br />
CHAM<br />
Vertreter gesucht<br />
Wirkliche<br />
OCCASION !<br />
6 Zyl., feine amenkan.<br />
Limousine<br />
Mod. 32/33, 16 PS, 6fach<br />
bereift, mit allen modernen<br />
Schikanen sehr preiswert<br />
abzugeben.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
63878 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Chevrolet<br />
Orig.-Ersatzteile<br />
Neue niedrigere Preise.<br />
Prompt ab Lager.<br />
FRANZ A.-G., ZÜRICH<br />
Tel. 62.607 , M . 8<br />
Sehr schönes Kabriolet<br />
PACKARD<br />
5 Plätze, also 3 Plätze mit Spider,<br />
Modell 1931, 8 Zylinder, 27 PS,<br />
in ausgezeichnetem Zustande,<br />
preiswert abzugeben durch die<br />
minerva<br />
Fabrikf liale ZÜRICH<br />
Badenerstr. 330 • Tel. 27.083 u. 59.372<br />
Neue B.M. W.-Wagen<br />
6 Zylinder, 6 PS<br />
Infolge Todesfall und Aufgabe der Vertretung sind<br />
einigt neue B. M. W.-Wagen mit Garantie<br />
zu stark reduzierten Preisen abzugeben.<br />
Anfragen an: 7525<br />
Kehrer & Co., Lausanne<br />
46, rue de Geneve. Telephon 29.503.<br />
Allein-Vertreter für die Schweiz der IN0IAN- und<br />
A. J. S.-Motorräder.<br />
Unter der gleichen Adresse ist ein gutgepflegter<br />
0 AKLAN D-Wagen<br />
6 Zylinder, Limousine, Modell 1929, mit Garantie, in<br />
vorzüglichem, fahrbereitem Zustande, zum Preise von<br />
Fr. 700.— abzugeben.<br />
Zu verkaufen<br />
wegen Nichtgebrauch oder Tausch gegen kielnern<br />
Wagen, 4- oder 6-Zylinder, 11527<br />
MERCEDES<br />
20 PS, Cabriolet. 7-Plätzer<br />
Modell 1929, 6 Zyl., Schweizer Karosserie, sorgfältig<br />
gepflegt, Wagen im Jahre 1932 in den Mercedes-<br />
Werken revidiert (2700 Mark).<br />
W. Zweigart, Lausanne<br />
Garage MAJESTIC, av. de Morges. — Tel. 29.453<br />
Agence: PEUGEOT und D0DGE.<br />
SAURER AD, 3K-Tonnen-Lastwagen,<br />
Pneus 38<br />
X7, mit Brückenverdeck,<br />
revidiert, wird mit Garantie<br />
wegen Arbeitsmangel<br />
sofort zu günst. Bedingungen<br />
abgegeben. — Anfragen<br />
an Emil Hänggl,<br />
Gesellschaftsfahrten, Nunningen<br />
(Sol.). Tel. 52. ••"•<br />
Zu verkaufen<br />
Fiat503<br />
Torpedo<br />
in gutem Zustande, neu<br />
bereift, Steuer pro <strong>1934</strong><br />
bezahlt, zu Fr. 900.—. 2<br />
Offerten unter Chiffre<br />
63912 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
Peugeot<br />
301 C<br />
wie neu, nur 4000 km gefahr.,<br />
umständehalb, sehr<br />
günstig abzugeben.<br />
Anfragen an Postf. 14,<br />
Bern 17. 63956 II<br />
•••••••••••••••<br />
CHRYSLER-<br />
IMPERIAL<br />
Limousine, 7-Plätzer, 52 000 km gefahren, 24 PS,<br />
in Ia. Zustand, billig zu verkaufen. Sehr geeignet<br />
für Herrschafts-Taxi. 10803<br />
Gefl. Anfragen erbet, unt. Chiffre Z 3013 an die<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Rasieren Sie sich<br />
ohne Rasiermesser<br />
I<br />
EIn wlrkjich aahwar<br />
• behandelnd«' Bart.<br />
SHOW bat mloh bomtonm *•>wMbntm<br />
In verschiedenen Landern bereits hat dieses<br />
Erzeugnis einen ungeheuren Erfolg erzielt<br />
Millionen von Männern sind begeistert von<br />
dieser leichten, angenehmen und modernen<br />
Art sich zu rasieren und möchten sich um<br />
keinen Preis mehr des Rasiermessers bedienen.<br />
Jatxt I** äaa Kaalarem kolna<br />
Qual mofcf.<br />
Lassen Sie ein Kr alle Mal, Seite, Rasier,<br />
pinsel, Rasiermesser und Raslerklingen bei<br />
Seite, die Ihnen nicht erlauben so glatt<br />
rasiert zu sein, wie Sie es wünschen. Benützen<br />
Sie "SNOW ' Ohne Mitleid mit dem<br />
Bart zu haben, ist "SNOW" garantiert vollkommen<br />
unschädlich für die Haut<br />
Nur «Inan kurien Augen.<br />
• bliok "SNOW" auttragen<br />
7<br />
Aus Privathaus zu verkaufen:<br />
Tadellee raelart...<br />
* imd ohne Rnalarm*M*r<br />
ttanh aiußf wunüoflaanttn Eiwit"<br />
Lange und kostspielige Laboratorlurrjs-Fof.<br />
schungen haben zur Entstehung des hervorragenden<br />
Erzeugnisses. "SNOW" geführt,<br />
weiches die Benützung des Rasiermessers<br />
überflüssig macht und Ihnen gestattet,<br />
immer tadellos rasiert zu sein.<br />
Vorauohon Slm molhat «SHOW.<br />
Die Dose "SNOW" für mehr als einen<br />
Monat ausreichend kostet Fr. 3.71 (vorgeschriebener<br />
Preis).<br />
lia tkhebts tofintea na<br />
enlfernl_lbrea_ßjrl in kurier Zeit<br />
BESTELLSCHEIN<br />
Senden Sie mir bitte franko eine Dose «SNOW» mit Gebrauchsanweisung.<br />
Beiliegend Fr. 3.7S (Mandat, Scheck,<br />
Briefmarken oder Postcheckanweisung 1.6411. Bei Nachnahme<br />
Fr. 0.15 Zuschlag). Sehr leserlich schreiben.<br />
Adresse.<br />
Ort<br />
Kanton.<br />
Ausactinaldan und «r. (olgendo Adraa» aandant<br />
DALTOS A.Q., 41, Quai Wilson - 6ENF<br />
AR 3
13 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> -<br />
N°54<br />
ncehnie<br />
AUT<br />
Wer mfichfe sich der Gefahr<br />
aussetzen, mit leeren<br />
Akkumulatoren wegzufahren.<br />
Sind die dadurch verursachten<br />
unangenehmen<br />
folgen nicht jedermann bekannt?<br />
Sorgen Sie dafür, da» die<br />
elektrische Anlage Ihres<br />
Wagens regelmSssig durch<br />
SCHAEFER't<br />
O-ELECTRIC-<br />
SERY<br />
nachgeprüft und instand<br />
gehalten wird. Somit schonen<br />
Sie Ihren Wagen und<br />
ihr Geld.<br />
ICE<br />
Alles Elektrische für'* Auto<br />
»eil von<br />
Gutenbergstr. 10 (Telephon 31223) Zürich<br />
Beinsfrasse 24 (Telephon 28701) Bern<br />
AUTO-REPARATUREN<br />
Abschlepp -Dienst<br />
Offizieller Martini-Service<br />
Martini-Ersatzteile<br />
Rathgeb & Ofner, Zürich 2<br />
Telephon : Werkstätte 54.502, ausser Geschäft 54.183<br />
Grosser Preis der Schweiz <strong>1934</strong><br />
für Motorräder und Seitenwagen-Maschinen<br />
auf der n<br />
e u e n Bremgartenwald-<br />
Rundst recke<br />
7. und 8. Juli in Bern<br />
organisiert vom M. C. Bern. Die populärsten<br />
Rennfahrer, die schnellsten<br />
Seitenwagen-Cracks treffen sich am<br />
Start. STANLEY WOODS auf<br />
Husqvarna I Extrazüge ; bewachte<br />
Parkplätze. Gedeckte Tribüne mit<br />
4000 Sitzplatzen und Restauration.<br />
Der Sportfreund besucht die Veranstaltung und sichert sich gute<br />
Plätze zu bescheidenen Eintrittspreisen im Vorverkauf I<br />
Aus der Liquidationsmasse MARTINI<br />
vorteilhaft zu verkaufen:<br />
Handelsware<br />
Stangensfahl in verschiedenen Dimensionen, Rundmessing, Vierkantmessing,<br />
Messingrohre, Schrauben, Muttern, Nieten, Federn,<br />
Profileisen etc. etc. 63944<br />
Durc ^iiüaiöbol<br />
1 Occasion BUICK<br />
Modell 1927, 6 Zylinder, 23 PS, Limousine, 4türig, 6 PL, davon<br />
2 Strapontins, innen Plüsch, Farbe blau, Koffer und<br />
1 Reserverad, Fr. 1800.—<br />
1 Faux-Cabriolet MARTINI<br />
6 Zylinder, 23 PS, Blechkarosserie, dunkelblau, 2 Türen,<br />
4 PL, Modell 1928, 2 Reserveräder, Fr. 2400.—<br />
St. B1 aise, Telephon 78.23.<br />
Neue Automobil-A.-G. MARTINI en liq.: Der Liquidator.<br />
Kundenservice, Ersatzteillieferungen und Ersatzteilfabrikation<br />
durch die<br />
Motorwagenfabrik Berna A.-G., Ölten.<br />
Ta usche<br />
Willys-Knight<br />
6 Zyl., prima Wagen, ß-<br />
fach bereift, neues Licht,<br />
gegen 63902<br />
Lieferwagen<br />
800 kg Tragkraft. — Offert,<br />
an Ed. Kretz, Markgräflerstr.<br />
70, Basel.<br />
WWYWWWWWWV<br />
Lancia<br />
offen, in gutem Zustand,<br />
billigst gegen Kassa abzugeben,<br />
bei 63950<br />
E. Gehrig, Florastr. 40,<br />
Zürich 8.<br />
4-PIätzer<br />
Zu verkaufen<br />
infolge Geschäftsaufgabe<br />
preisw ein sehr gut erhalt.<br />
Lastwagen<br />
Marke GMC.<br />
Erstellungsjahr 1931, mit<br />
17 Steuer-PS u. 3 Tonnen<br />
Tragkraft. — Anfragen an<br />
Theiler & Co., Wollerau.<br />
Tel. 238. 63862<br />
OCCASIONEN<br />
Packard, 1930, Torpedo, 4/5 PL,<br />
Packard, 1930, Cabriolet, 7/8 PL,<br />
Packard, 1928, Limousine, B/7 Pl<br />
Oakland, 1929, Serian, 4/5-PI.<br />
Packard, 1926, Torpedo, 6/7 PL,<br />
3800.—<br />
5800.—<br />
2400.—<br />
1800.—<br />
1200.—<br />
Sämtliche Wagen befinden sich in wie neuem Zustande<br />
und werden mit 6monat. Garantie abgegeben.<br />
Zahlungserleichterung. "9C<br />
H. KESSLER, Feldeggstrasse 88, ZÜRICH 8.<br />
Tel. 28.122; ausSer 'Ge'söhäftszeit 25.492.<br />
Zu verkaufen 1 AUTOMOBIL<br />
FIAT 514 .<br />
Mod. 1931, 8 Steuer-P$, in sehr gutem Zustande u.<br />
mit allem Zubehör ausgerüstet, zum Preis v. 1800 Fr,<br />
Anfragen bei J. Zurflüh, Post, Infschi b. Amsteg (üri),<br />
Spritzen Sie Ihr Auto selbst<br />
Sie können es bei unbedeutenden Auslagen<br />
während Jahren, wie neu erhalten.<br />
FARBSPRITZPISTOLE<br />
Sohweizer-Präzisionsarbeit, mit regulierbarer<br />
Düse und Luf teuführung, sowie ausweohselb.<br />
Glas- oder Aluminium behälter.<br />
Fr. 19.50 Aluminiumbehälter<br />
Brook'and-Celluloselacke<br />
spritzfertig, iusserst haltbar, werden in<br />
allen Farbtönen geliefert, trocknen sofort<br />
und ergeben einen glatten, gleichmässigen<br />
Belag von seltener Pracht- Der<br />
Name Brookland bietet Gewähr für beste<br />
wetterbeständige und widerstandsfähige<br />
Celluloselaeke. Sie dürfen ihm vertrauen.<br />
Simtliche Utensilien für Autobemalung,<br />
Spachtelkitt, Dndercoat, Polituren usw.<br />
Beratung n allen Anstrichfragen<br />
E.J. WALTER-ZÜRICH 1<br />
Siolstrun 65—69 Telephon 63.253<br />
Du nouveau<br />
dans notre choix de voitures<br />
d'occasion<br />
Essex, 6 cyl., 13 CV., c. int.. 4 portes<br />
De Soto 1932, cond. int., 2 portes . .<br />
Buick 1928, cond. int., 2 portes . . .<br />
Buick, torpedo<br />
Nash, 8 cyl., 4 pJaces, cabriolet . . .<br />
Tal bot, 11 CV., torpedo<br />
Fiat 503, conduite interieure<br />
Citroen, 10 CV., L. Berline, comm. . .<br />
Citroen, C. 6. F., cond. int., 4 places .<br />
Citroen, C. 4, cond. int., 4 places . .<br />
Erskine, 6 cyl., 12 CV., cond. int., 4 pl.<br />
Renault, Monasix, cabriolet<br />
La Salle, cabriolet. 4 places . . . . .<br />
Studebacker, President 8, c. int., 7 pl.<br />
Hotchkiss, 6 cyl.. 1931. c. int., Monaco<br />
2300.—<br />
3800<br />
2200.—<br />
1200.—<br />
4500.—<br />
850<br />
1500<br />
3800.—<br />
2800<br />
1900.—<br />
1800<br />
1800.—<br />
3800<br />
6500.—<br />
5500.—<br />
Voitures en parfait etat, vendues en toute confiance, disponibles<br />
de suite sauf vente. Possibilitä d'echanees.<br />
GARAGE ET ATELIERS DES JORDILS S.A.<br />
T6I. 23.745<br />
LAUSANNE<br />
Ouchy<br />
b<br />
ei Sargans J - QRAF »<br />
ST. GALLEN<br />
Auto-Reparaturen<br />
INGENIEUR<br />
Tel. 62. Mitglied des T. C. S.<br />
Hinter dem Stadttheater - Telephon 28.71<br />
Dampf-Vulkanisieranstalt<br />
Reparaturen<br />
Pneu-Service<br />
Neugummierung, mit hohen<br />
Stollen - Profilen für Sommer und Winter<br />
A. L E D E R G E R B E R<br />
DUMIÖP<br />
Der N.A.W.-Patent-Auspufftopf Ist<br />
der beste für alle Explosions-Motoren<br />
Verlangen Sie Prospekte vom Alleinfabrikanten<br />
W. Wetter, Autospenqierel<br />
Zürich 8<br />
B.Frick&Co.<br />
PNEUMATIK-HAUS<br />
Oufourstr. - Ecke Krenzstr. 15<br />
Telephon 21.333<br />
« Double-Diamond »-<br />
Teüerräder mit Antriebskolben. Differentialund<br />
Kardanwellen, gehärtete Anlasser-Zahnkränze<br />
entsprechen in den Massen und der<br />
Konstruktion genau den Ersatzteilen, wie sie<br />
als Standard-Fabrikat von den Automobil-<br />
Fabriken verwendet werden. In manchen<br />
Fällen übertreffen «Double-Diamond»-Stücke<br />
die Original-Teile, weil sie das Maximum an<br />
Qualität darstellen, die nur für die teuersten<br />
Wagen verwendet werden. Sie sind jedoch<br />
nicht teurer als andere, weniger zuverlässige<br />
Erzeugnisse. Deshalb gibt es eine grosse Zahl<br />
von Reparateuren, die aus Ueberzeugung nur<br />
noch «Double-Diamond-Teile einbauen.<br />
WEWERKA<br />
Spezialhau8 für Auto-Ersatzteile<br />
ZÜRICH Tel. 41.626. Seehofstr. 3<br />
BASELTel. 47.977, Stelnentorstr. 11<br />
ES E? E3 Ikl •«»_• nn «A*% minLi **_«._ *\r+<br />
Verlag, Administration, Druck und Cliche'rie: HALLWAG A.-G. Hallersche Bucndruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.
N»5i<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />
Die schweizerische Automobilindustrie<br />
im Wirtschaftskampf.<br />
Nirgends dokumentiert sich die Umstellung<br />
und Neuorientierung des heutigen Verkehrs<br />
gegenüber dem Eisenbahnzeitalter wohl<br />
deutlicher, wie in den hohen Beständen von<br />
Personen- und Lastwagen. Während im Bau<br />
von neuen Eisenbahnlinien bereits in den<br />
Vorkriegsjahren ein merkbarer Stillstand zu<br />
beachten war, hat sich demgegenüber der<br />
Strassenverkehr immer mehr und mehr entwickelt.<br />
Als ausgeprägtes Merkmal dieser<br />
Auflockerung des schienengebundenen Verkehrs<br />
kann die von 1922—1933 erfolgte Zunahme<br />
des Welt-Automobilbestandes um<br />
18.500.000 Einheiten angesehen werden. Mit<br />
einem Bestandesmaximum von 35.400.000<br />
Wagen im Jahre 1930 dürfte zur Genüge die<br />
gewaltige Bedeutung des Faktors Automobil<br />
in der gesamten Verkehrswirtschaft der<br />
Welt erwiesen sein. Wenn auch seither unter<br />
dem Einfluss der weltwirtschaftlichen<br />
Verschiebungen eine Abnahme auf 33.170.000<br />
Einheiten zu verzeichnen ist, so hat immerhin<br />
das Motorfahrzeug eine höhere Krisenunempfindlichkeit<br />
an den Tag gelegt, als die<br />
• auf eine bedeutend längere Tradition zurückblickende<br />
Eisenbahn. Jeder Verkehrsfortschritt<br />
bedeutet aber zugleich auch Leistungssteigerung<br />
der gesamten Wirtschaft,<br />
deren hauptsächlichstes Streben auf allen Gebieten<br />
auf Verbesserung, Verbilligung und Beschleunigung<br />
hin tendiert. Zu diesem Zwecke<br />
dienen vornehmlich die in den 33 Mill. Motorfahrzeugen<br />
ruhenden Energiequellen von<br />
350—400 Mill. PS, wogegen in den Lokomotivbeständen<br />
der Welt nur etwa 130 Mill. PS<br />
enthalten sein dürften. Dass die wirtschaftliche<br />
Ausbeutung derart gewaltiger Kraftträger<br />
dem modernen Verkehrsleben einen besonders<br />
gearteten Stempel aufdrücken muss,<br />
liegt auf der Hand. Schon die Schaffung dieser<br />
in Millionen von fahrbaren Einheiten aufgelösten<br />
Kraftquellen mussten auch auf dem<br />
Gebiete der Maschinenindustrie tiefgreifende<br />
Spuren hinterlassen. Erklärlich dürfte unter<br />
Berücksichtigung dieses Zahlenmaterials auch<br />
die hohe Bedeutung der Automobilindustrie<br />
als Arbeitsfaktor sein, und gerade diejenigen<br />
Länder, deren Verkehrsformen den fortschrittlichsten<br />
Stand erreicht haben, vermögen<br />
am meisten aus der dadurch bedingten<br />
Steigerung der Produktivität und des Wohlstandes<br />
Nutzen zu ziehen.<br />
Innerhalb der internationalen Automobilindustrie<br />
nimmt dieser Zweig fabrikatorischer<br />
Tätigkeit in der Schweiz eine besondere Stellung<br />
ein. Im grossen und ganzen sind es nur<br />
7 Produktionsstaaten, die in der Hauptsache<br />
den Weltbedarf von Motorfahrzeugen dekken.<br />
Obschon unser Land in maschinenbautechnischer<br />
Hinsicht eine Spitzenstellung unter<br />
den Weltkonkurrenten einnimmt, so hat es<br />
sich auf dem Gebiete des Automobilbaus im<br />
Rahmen seiner Gesamtbedeutung nur sekundären<br />
Einfluss zu erobern vermocht. Nicht<br />
etwa Mangel an technischen Fähigkeiten, an<br />
genügenden Kapitalien oder an Qualitätsarbeitern<br />
haben diese Lage geschaffen, sondern<br />
es sind neben preispolitischen und andern<br />
speziellen Marktfragen, vor allem die<br />
eigenartige Stellung der Schweiz als Standort<br />
für die Automobiliridustrie und die serienfabrikationstechnischen<br />
Sonderheiten des<br />
Automobilbaus, die für diese Entwicklung<br />
verantwortlich gemacht werden müssen.<br />
Wenn man den historischen Aufbau der<br />
schweizerischen Personenautomobil- und<br />
Lastwagenindustrie verfolgt, so lassen sich<br />
sowohl vom technischen wie vom kommerziellen<br />
Standpunkt aus vier Entwicklungsphasen<br />
feststellen. Die durch den Kriegsausbruch<br />
begrenzte, d. h. die sogenannte Gründer-<br />
und erste Aufbauetappe ist durch einen<br />
ruhigen, ununterbrochenen technischen Fortschritt<br />
gekennzeichnet. Wie bei allen der<br />
Landesverteidigung dienenden Industrien<br />
sorgte die Kriegszeit auch im Automobilgewerbe<br />
für eine Phase der Hochkonjunktur,<br />
in deren Verlaufe die Produktionsanlagen<br />
erweitert und die maschinellen Einrichtungen<br />
erneuert wurden, wodurch sich die Leistungsfähigkeit<br />
auf der ganzen Linie erheblich<br />
steigern Hess. Parallel den Schwierigkeiten<br />
in andern Industriezweigen brachten<br />
die Nachkriegsjahre auch der schweizerischen<br />
Automobilindustrie grosse Sorgen um<br />
die Erhaltung ihrer Position. Neben einer<br />
weitern Durchbildung des Automobilbaus zu<br />
grösserer technischer Vollkommenheit ging<br />
wohl eine finanzielle Konsolidierung einher,<br />
die aber unter dem Ansturm ausländischer<br />
Dumpingware und verschleuderter Heereslastwagen<br />
ins Schwanken geraten musste.<br />
Zudem war diese 3. Phase ausgefüllt von<br />
mühevoller Werbearbeit zwecks Rückeroberung<br />
der während den Kriegsjahren verlorenen<br />
Auslandsmärkte, vor allem der überseeischen<br />
Absatzgebiete. Als 4. Entwicklungsetappe<br />
können wir das Verschwinden der schweizerischen<br />
Personenautomobilindustrie unter den<br />
Schlägen der Weltwirtschaftskrise bezeichnen,<br />
sowie die gegenwärtigen Bestrebungen,<br />
durch Aufnahme der Montagefabrikation ausländischer<br />
Fahrzeuge nach Möglichkeit diese<br />
Arbeitslücken auszufüllen.<br />
Bereits im letzten Jahrhundert wurde in<br />
der Schweiz der Versuch unternommen, der<br />
Automobilfabrikation die ersten Grundlagen<br />
zu verschaffen. Allerdings konnte von einer<br />
eigentlichen Automobilindustrie noch nicht<br />
die Rede sein, da es sich nur um Werkstätten<br />
handelte, die auf Bestellung hin Motorfahrzeuge<br />
zu bauen versuchen. Sofern wir<br />
richtig orientiert sind, dürfte das erste motorbetriebene<br />
Fahrzeug von den Orion-Werken<br />
in Zürich gebaut worden sein. Nach anfänglich<br />
guten Resultaten wurde jedoch die<br />
Fabrikation wieder aufgegeben. Auch die von<br />
Soller in Basel gebauten Wagen verschwanden<br />
allmählich wieder von der Bildfläche. In<br />
die Reihe der Lastauto-Pioniere gehören<br />
dann auch Ballabay in Nyon und Weber-<br />
Landolt in Menziken. Martini hatte als erster<br />
den Bau von Personenwagen aufgenommen,<br />
gefolgt von Turicum in Uster, Ajax und Fischer<br />
in Zürich, Stella und Sigma in Genf.<br />
Teils schon vor dem Kriege, teils während<br />
dem Kriege sind mit Ausnahme der Martini-<br />
Werke, die ihre Fabrikation nachher in St-<br />
Blaise konzentrierten, alle wieder verschwunden.<br />
Das in den Nachkriegs jähren in<br />
No U<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />
Oerlikon gegründete Unternehmen G. W.<br />
Müller konnte sich ebenfalls nicht lange behaupten.<br />
Eine Zeitlang haben auch die beiden<br />
Motorradfabriken Moser in St-Aubin und<br />
Condor in Courfaivre durch Aufnahme der<br />
Personenwagenfabrikation ihr Produktionsprogramm<br />
zu erweitern versucht. Alle diese<br />
Firmen, mit Ausnahme von Martini, sind<br />
auf dem Gebiete des Automobilbaues nur<br />
von vorübergehender Bedeutung gewesen.<br />
Die daneben auf solider Finanzbasis gegründeten<br />
Betriebe wie Picard-Pictet, Genf, Saurer,<br />
Arbon, Berna, Ölten, Brozincevic, Wetzikon,<br />
und Oetiker in Albisrieden vermochten<br />
zum Teil bis heute ihre Betriebe fabrikationstechnisch<br />
auf der Höhe zu halten, vor allem<br />
aber ihre Erzeugnisse den sich stark ändernden<br />
Verhältnissen anzupassen und auch<br />
schwere Krisenzeiten zu überstehen. Dann<br />
aber hat der Schrumpfungsprozess weitere<br />
Opfer gefordert und vor allem in jüngster<br />
Zeit mit der letzten Personenwagenfabrik in<br />
St-Blaise aufgeräumt, nachdem in den Nachkriegsjahren<br />
schon das Genfer Unternehmen<br />
seine Tore schliessen musste.<br />
Es waren keineswegs etwa technische<br />
Minderleistungen, die unsere Personenautoindustrie<br />
zum Verschwinden brachten, sondern<br />
im Gegenteil durfte sich hinsichtlich<br />
qualitativer Rangstelle unsere Produktion<br />
wohl sehen lassen. Die beschränkte Absatzmöglichkeit<br />
im Inland, die ausländische Serienfabrikation<br />
und die dadurch bedingte<br />
Konkurrenzlage haben zwangsläufig zu diesem<br />
betrüblichen Resultat führen müssen.<br />
Erfolgreicher als die Personenwagenfabriken<br />
konnten sich die Lastwagenunternehmen halten,<br />
über deren heutige Lage von fachmännischer<br />
Seite der nächste Artikel Auskunft gibt.<br />
Wenn wir im Nachstehenden die Bedeutung<br />
der Automobilindustrie im weitern<br />
Sinne im Rahmen unserer Volkswirtschaft<br />
zu skizzieren versuchen, so handelt es sich<br />
dabei um alle diejenigen Zweige industrieller<br />
und gewerblicher Tätigkeit, die in irgend<br />
einer Weise mit dem Motorfahrzeugverkehr<br />
zusammenhängen, d.h. direkt oder indirekt<br />
mit ihm verbunden sind. Wie wir bereits<br />
einleitend bemerkten, hat sich die Welle der<br />
Motorisierung auch bei uns weder durch behördliche<br />
noch durch bahnpolitische Massnahmen<br />
eindämmen lassen. Während 1910<br />
noch 2676 Personenwagen und 326 Lastwagen<br />
in unserm Lande zirkulierten, waren es<br />
et<br />
y.»\«<br />
sind<br />
m<br />
passen überall<br />
Sittd äb * r *" erhä/tl/ch<br />
RO YAL-Petrolvergaser sind für Personen- und Lastwagen geeignet.<br />
Aaraii<br />
Bürglen (Thg.)<br />
Dietikon<br />
Gutenburg: (Bn.)<br />
Küssnacht a. Rigi<br />
Lachen (Schw.)<br />
Langenthai<br />
Langnau-Gattikon<br />
Liestal<br />
Lugano<br />
Morees<br />
Einbau eines ROYAL-PetrolVergasers !<br />
An die vielen Anfragesteller!<br />
Gewaltige Reduktion der Betriebskosten.<br />
Unsere Einbaustellen garantieren für Qualität und Arbeiit:<br />
Ernst Rebmann, Garage<br />
Fritz Gubler, Adler-Garage<br />
Ed. Scheibler, Garage<br />
Auto A.-G.<br />
Gebr.Meyer.Garage Moderne<br />
Ferd. Bernhard, Rotbach-<br />
Garage<br />
Garage Geiser<br />
TJoebos A.-G.<br />
Konrad Peter & Cie., A.- G.<br />
Flli. Blanditi, Garage Molino<br />
Nuovo<br />
W. Clarer-Laffely, Garage<br />
Neuenkirch (Luz.) Alb. Klöti, Garage Central<br />
Ölten<br />
Frey & von Feibert, Ring-<br />
Garage<br />
Schaffhausen Fr. Hübscher, Rhein-Garage<br />
Sevelen<br />
Paul Thalmann, Garage<br />
Solothurn Conr. Peter & Cie., A.-G.,<br />
Touring-Garage<br />
Winterthur Grossgar. E. Meier-Gerzner<br />
Worb<br />
Tschanz £ Bossert, Garage<br />
Wortlauten Gebr. Bärtschi, Garage<br />
Zürich<br />
E. Ruckstuhl, Garage,<br />
Florastrasse<br />
•^-1 MM £*e*O •rnnirtu Moinoticlnacco QQ
1920 bereits 10,429 Personenwagen und 3945<br />
Lastwagen, 1933 dagegen schon 67,583 Personenwagen<br />
und 18,258 Lastwagen. Viel zu<br />
wenig wird diese Tatsache berücksichtigt,<br />
d. h. in welch starkem Masse das Motorfahrzeug<br />
in alle Volksschichten und Erwerbszweige<br />
eingedrungen ist. Aus dieser mehr<br />
oder weniger bewussten Unkenntnis resultiert<br />
das vielfach zu beachtende Bestreben,<br />
dem Automobil alle möglichen Hindernisse in<br />
den Weg zu legen, in der Meinung, eine Entwicklung<br />
vornehmlich zugunsten der Bahnen<br />
aufhalten zu können, die nicht nur in der Luft<br />
liegt, sondern geradezu wirtschaftlich bedingt<br />
ist. Wo immer möglich, wird der Faktor<br />
Automobil als Arbeitbeschaffungsmittel<br />
unterdrückt. Während die Bahnen ihre diesbezügliche<br />
Stellung als Arbeitgeber nicht<br />
eindringlich und hoch genug auf ihre Fahnen<br />
schreiben können, weiss man im Volke noch<br />
wenig und in den Ratsälen überhaupt nichts,<br />
dass in der Schweiz rund 40,000 Menschen<br />
mit dem Automobil auf Gedeihen und Verderben<br />
verbunden sind, also 7000 Personen<br />
mehr, als von den S.B.B, unmittelbar beschäftigt<br />
werden. Die letzte in unserm Lande<br />
durchgeführte Betriebszählung führt 124 Fabrikationsbetriebe<br />
für Karosserien und Fahrzeuge<br />
mit einem Bestand von 3809 Personen<br />
auf, 1241 Reparaturwerkstätten mit 6940 Personen<br />
und 212 Handelsunternehmungen für<br />
Automobile, Bestandteile und Traktoren mit<br />
940 Personen. In diesen Ziffern sind die zahlreichen<br />
und über das ganze Land verbreiteten<br />
Unternehmungen, welche sich auf das<br />
Automobil spezialisiert haben, nicht enthalten,<br />
wie Sattlereien, Spenglereien, Lackierund<br />
Malerwerkstätten, Fabriken für elektrische<br />
Zubehörmaterialien, Eisen- und Stahlwerke<br />
für die Herstellung von Rahmen,<br />
Pressteilen und Rädern, Reifenfabriken usw.<br />
Aber auch die am Strassenbau in grosser<br />
Zahl beschäftigten Ingenieure, Techniker und<br />
Erdarbeiter können zum grössten Teil auf<br />
das Konto des motorisierten Strassenverkehrs<br />
gesetzt werden, sowie die vielen in<br />
Steinbrüchen, Asphalt- und Kiesgruben, Zement-<br />
und Eisenwerken beschäftigten Hände.<br />
Nicht weniger als 1,5 Milliarden Fr. dürften<br />
in Garagen, Fahrzeugen und Fabriken investiert<br />
sein, eine Summe, die allein schon die<br />
Orösse der Bedeutung des Automobilismus<br />
illustriert. Während die Bundesbahnen beinahe<br />
steuerfrei ausgehen — dürfen doch nur<br />
jene Liegenschaften besteuert werden, die<br />
nicht mit dem Bahnbetrieb zusammenhängen,<br />
so dass z. B pro 1931 nur 662,000 Fr. an Gemeinde-<br />
und Staatssteuern abgeliefert werden<br />
mussten —, bringen die direkt und indirekt<br />
mit dem Automobil verbundenen Unternehmungen<br />
und Einzelpersonen ca. 12 % sämtlicher<br />
Steuern auf. An Motorfahrzeugsteuem<br />
wurden 1932 27,8 Millionen Fr., und an andern<br />
Gebühren aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />
3,1 Mill. Fr., zusammen also rund 30,9<br />
Mill. Fr. aufgebracht. Die Automobil- und<br />
Reifenzölle erforderten weiter eine Summe<br />
von 18 Mill, Fr. und der Benzinzoll sogar<br />
44,7 Mill. Fr., im gesamten somit über volle<br />
93 Mill. Fr., ein Jahresbetrag also, den die<br />
politischen Krisentheoretiker beinahe als genügend<br />
erachten, um der Arbeitslosigkeit<br />
energisch auf den Leib zu rücken. Wenn<br />
noch berücksichtigt wird, wie viele Millionen<br />
von Franken an Löhnen für Fabrikarbeiter,<br />
für Last- und Privatwagenführer, an Personen<br />
in Reparaturwerkstätten und Garagen,<br />
für Tankstellenhalter, an kaufmännische Angestellte<br />
der Automobilbetriebe, Handelsgesellschaften<br />
usw. ausgerichtet werden, neben<br />
den Lohnquoten für Hunderte am Bau und<br />
Unterhalt der Strassen Beschäftigte, so wird<br />
man auch als eingefleischter Automobilgegner<br />
zugeben müssen, dass auch dem Autogewerbe<br />
ein Platz selbst an der schweizerischen<br />
Wirtschaftssonne gehört, ein Platz,<br />
der demjenigen der Bahnen keineswegs<br />
nachsteht.<br />
Dass man an massgebender Stelle sich<br />
dieser Situation wohl bewusst ist und nach<br />
Möglichkeit die einheimische Automobilindu-<br />
rung des Strassenverkehrs oder in einem<br />
strie zu schützen versucht, hat der am 15. weitern Anziehen der Steuerschraube wird<br />
September 1933 erlassene Bundesratsbeschluss<br />
über die Automobileinfuhr bewiesen. bedachte Verkehrspolitik erschöpfen, son-<br />
sich eine weise, auf das ganze Volkswohl<br />
Diese bereits drei Tage später in Kraft gesetzte<br />
Verordnung dient aber nicht etwa nur ertragbaren Erfassung aller direkt und indidern<br />
gerade umgekehrt in einer möglichst<br />
einzig dem Automobilgewerbe, sondern hat rekt mit dem Autogewerbe verbundenen<br />
zusammen mit vielen andern Beschlüssen der Personen. Bahn, Automobil und Flugzeug<br />
inländischen Arbeitsbesorgung wie als Kompensationsobjekt<br />
dem Export zu dienen. In einigt, in deren Rahmen es gilt, sich<br />
gehören in einer Interessengemeinschaft ver-<br />
gegen-<br />
Berücksichtigung des hohen technischen<br />
Standes unserer Lastwagenindustrie und der<br />
Vorzüglichkeit ihrer Produkte lag es auf der<br />
Hand, zu ihrem Schütze Einfuhrbeschränkungen<br />
für Lastwagen, Cars alpins und Omnibusse<br />
zu erlassen, während sich die Einfuhrbeschränkung<br />
auf Personenwagen sehr gut in<br />
den Dienst des schweizerischen Exportgeschäftes<br />
stellen Hess. Welche Bedeutung<br />
diese Eingriffe für den Inlandsmarkt haben,<br />
illustriert wohl am besten die Tatsache, dass<br />
seit Erlass dieser handelspolitischen Massnahmen<br />
bis Ende Mai <strong>1934</strong>, d. h. also in einer<br />
Zeitspanne von etwas mehr als 8 Monaten,,.<br />
AUTOMOBIL-REVUE I93
Die daraufhin einsetzende Wirtschaftskrise<br />
und das übermächtige Erstarken der<br />
amerikanischen Industrie brachten dem<br />
schweizerischen Export einen schweren<br />
Rückschlag. Im Jahre 1925 wurden nur noch<br />
238 Lastwagen im Werte von 5.499.000 Fr.<br />
ausgeführt. Die Ausfuhr stieg hierauf wieder<br />
langsam und erreichte im Jahre 1928 für die<br />
Lastwagen 14.700.000 Fr. Von da an ging<br />
der Export dauernd zurück, einesteils wegen<br />
der erneut und in bisher nie dagewesen<br />
scharfen Wirtschaftskrise auf der ganzen<br />
Welt, mehr aber noch wegen der durch •Valutaentwertung<br />
und Dumpingmassnahmen<br />
stärker gewordenen ausländischen Konkurrenz,<br />
Die sich überall zeigende nationale<br />
Einstellung trug das ihre dazu bei, den Export<br />
zu erschweren, und so sah sich Saurer<br />
gezwungen, Lizenzen an Firmen in England,<br />
Italien und Polen zu erteilen. Auch Berna<br />
und F. B. W. hatten, wenigstens zeitweise,<br />
Lizenznehmer im Auslande. Man hat diesen<br />
Umstand der schweizerischen Lastwagenindustrie<br />
oft zum Vorwurf gemacht und ihr<br />
vorgeworfen, sie schwäche der Lizenzgebühren<br />
wegen die eigenen Exportmöglichkeiten.<br />
Dies ist unrichtig, sicher aber, dass ohne diese<br />
Einnahmen die einheimischen Firmen ihre<br />
grossangelegten und ein zahlreiches technisches<br />
Personal umfassenden Forschungs-,<br />
Studien- und Konstruktionsbureaus nicht hätten<br />
weiterhin unterhalten können.<br />
In den letzten Jahren hat der Export<br />
einen geradezu katastrophalen Niedergang<br />
erlitten. Im Jahre 1930 wurden nur noch<br />
160 Lastwagen im Wert von 14,4 Millionen<br />
Franken exportiert, im Jahre 1931 noch 157<br />
Wagen und 1932 die erschreckend kleine<br />
Zahl von 51 Fahrzeugen. Für 1933 sind die<br />
Exportzahlen nicht bekannt, sie dürften aber<br />
nicht besser sein.<br />
Fragt man nach den Ursachen dieses<br />
Rückgangs, so sind sie rasch aufgezählt. In<br />
einigen Staaten, so insbesondere in den Balkanländern,<br />
in Südamerika und auch im fer-fabriken auch die Zubehörteilindustrie in beschäftigungsrückgang<br />
bei den Lastwagennen<br />
Osten, ist die Kaufkraft der Bevölkerung<br />
stark zurückgegangen. Dafür sind die Zölle<br />
sehr stark angestiegen und dazu sind die bekannten<br />
Devisenschwierigkeiten gekommen,<br />
die den Kauf schweizerischer Hochqualitätsprodukte<br />
nahezu verunmöglichen. Ueberall<br />
sind neue Fabriken entstanden, deren Konkurrenz<br />
sich fühlbar macht. Mächtig drängt<br />
nicht nur die vom Staate mustergültig unterstützte<br />
deutsche Industrie überall vor,<br />
sondern mit starker finanzieller Hilfe auch<br />
die englische und selbst die schwedische.<br />
Anderseits hatte bis vor kurzer Zeit die einheimische<br />
Industrie sozusagen keine behördliche<br />
Unterstützung, d. h. keine solche, die<br />
dem Export förderlich gewesen wäre. Trotz<br />
unerhörter Anstrengungen, die den einheimischen<br />
Werken gewaltige finanzielle Verluste<br />
brachten, ging ein Absatzgebiet um das andere<br />
verloren, da die Preise jenen der Länder<br />
mit entwerteter Valuta nicht angenasst<br />
werden konnten. Zwar war technisch unsere<br />
Industrie immer noch an erster Stelle,<br />
aber bei der geschwächten Kaufkraft unserer<br />
Abnehmerländer spielte und spielt heute<br />
noch der Anschaffungspreis für die Fahrzeuge<br />
eine fast ausschlaggebende Rolle.<br />
Behörden und auch bei der Käuferschaft einsehen<br />
lernt, dass der Niedergang einer so<br />
grossen Industrie die Volksallgemeinheit<br />
trifft und unserer Wirtschaft schwersten<br />
Schaden zufügt. Es sei hier anerkannt, dass<br />
der Bund versucht hat, der Industrie durch<br />
Kontingentierungsrciassnahmen Schutz atigedeihen<br />
zu lassen. Dies genügt aber nicht,<br />
um sie über Wasser zu halten. Sie kann,<br />
wenigstens was die grösseren Werke betrifft,<br />
nur leben, wenn eine Exportsteigerung<br />
erreicht wird. Das Mittel dazu bilden die<br />
Kompensations- und Clearingabkommen und<br />
eine tatkräftige Unterstützung durch die<br />
gleichen Hilfsmittel, deren sich die auslän-<br />
Leider konnte unsere Industrie im Indische<br />
Industrie erfreut, durch Subventionen<br />
aus den Mitteln der produktiven Arbeitsfürsorge.<br />
Wichtig ist aber vor allem auch, dass<br />
sich die Einstellung unserer Bundes- und<br />
landsverkauf keinen Ausgleich für die Verluste<br />
im Export finden. In der verhältnismässig<br />
guten Zeit der Jahre 1929 und 1930<br />
setzte der behördliche Kampf gegen den<br />
Lastwagen ein. Zu dem sehr hohen Benzinzoll<br />
kamen die immer höher werdenden<br />
Steuern, dann die Massnahmen der Bahnen<br />
und endlich noch das Automobilgesetz mit<br />
seinen schwerwiegenden Folgen. Während<br />
im Jahre 1929 die schweizerischen Lastwagenfabriken<br />
noch 622 Fahrzeuge herstellten,<br />
ging die Produktion im folgenden Jahr<br />
auf 553, im Jahre 1931 auf 513, 1932 auf 341<br />
und im Jahre 1933 auf 330 Fahrzeuge zurück.<br />
In diesen Zahlen sind die Leichtlastwagen<br />
inbegriffen, die Berna in den Jahren 1932 und<br />
1933 baute, um einen bescheidenen Ausgleich<br />
für den Rückgang in der Produktion schwerer<br />
Typen zu finden.<br />
Während die schweizerischen Lastwagenfabriken<br />
im Jahre 1929 noch einen blühenden<br />
Wirtschaftszweig darstellten, der etwa 3600<br />
Arbeitern Beschäftigung gab, ist heute die Arbeiterzahl<br />
auf weniger als 2000 Mann gesunken<br />
und auch von diesen arbeitet ein<br />
grosser Teil mit stark reduzierter Arbeitszeit.<br />
Es ist ohne weiteres klar, dass der Be-<br />
denklichem Umfange getroffen hat, also die<br />
Stahlwerke, Presswerke, die Fabriken von<br />
Rädern, Kühlern, elektrischen Ausrüstungen,<br />
von Blechteilen, Kilometerzählern, Uhren,<br />
Reifen, Farben und die Lieferanten des Rohmaterials.<br />
Zahlenmässig lässt sich der Rückgang<br />
in der Beschäftigung nicht feststellen,<br />
da Hunderte von Lieferanten betroffen<br />
werden.<br />
AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Kantonsbehörden zum Lastwagen ändert<br />
und vor allem die unglücklichen Bestimmungen<br />
über die Höchstgewichte revidiert werden.<br />
Die Gewichtsbestimmungen, ein Fluch<br />
für unsere nationale Industrie, waren nutzlos<br />
und müssen so schnell als möglich fallen.<br />
Ebenso aber auch die Bestimmungen des<br />
Kantons Graubünden über die Höchstgewichte<br />
der Lastwagen auf den bündnerischen<br />
Strassen, die einem Verbot schweizerischen<br />
Fabrikats gleichkommen. Wie im<br />
Ausland sollten aber auch bei uns die Behörden<br />
die nationale Automobilindustrie durch<br />
Erteilung vermehrter Aufträge stützen und<br />
den Absatz durch Steuererleichterungen oder<br />
Subventionen fördern.<br />
Die heutige Lage unserer Industrie wirkt<br />
besonders betrübend, wenn damit die Verhältnisse<br />
im Ausland verglichen werden. Die<br />
deutsche Lastwagenindustrie hat, unter dem<br />
Ansporn und der Hilfe der Regierung, 1933<br />
ihre Produktion verdoppeln können. Auch die<br />
englische, italienische und amerikanische<br />
Industrie hat sich kräftig erholt und eine<br />
sehr starke Erhöhung ihrer Produktionszahlen<br />
erreicht. Auch hier war es besonders<br />
die Förderung der Industrie durch den Staat,<br />
die den Umschwung gebracht hat. Findet<br />
die schweizerische Industrie die gleiche Hilfe,<br />
so wird sie bald ihre frühere Stellung<br />
wieder erreichen können und zwar, wenn<br />
auch mit Mühe, im Export. Die Hoffnung dazu<br />
gibt der starke technische Fortschritt, der in<br />
den letzten Monaten besonders beim Dieselmotor<br />
erreicht wurde. Nichts illustriert die-<br />
Trotz dieser kritischen Lage ist die Si-setuation der schweizerischen Lastwagenfabri-<br />
beispielsweise Saurer bei seinem neuen Mo-<br />
Fortschritt besser als die Tatsache, dass<br />
ken nicht verzweifelt, sofern man bei den tor auf einer Brennstoffverbrauchskurve angelangt<br />
ist, die 15 % niedriger als die der<br />
besten ausländischen Fabrikate ist.<br />
Aber auch die Privatwirtschaft muss unserer<br />
Industrie helfen. Sie muss erkennen,<br />
dass die Wirtschaftlichkeit des Lastwagenbetriebes<br />
nicht beim Anschaffungspreis, sondern<br />
bei den auf die Lebensdauer verteilten<br />
Gesamtausgaben liegt. Daneben muss sie<br />
aber auch dem Solidaritätsgedanken etwas<br />
mehr Raum als bisher einräumen. Es geht<br />
nicht, dass die Brauereien in Inseraten, in<br />
Plakaten fordern « Trinkt Schweizerbier»,<br />
und einzelne Brauer dieses Schweizerbier<br />
mit ausländischen Lastwagen verführen. Es<br />
geht auch nicht, wenn landwirtschaftliche<br />
Betriebe Stetsfort Unterstützung verlange»,<br />
solche auch erhalten, dann aber fremde Wagen<br />
anschaffen. Das gleiche gilt von vielen<br />
andern Gewerben, von den Mostereien, den<br />
Molkereien usw. Im Ausland ist man in dieser<br />
Hinsicht weiter und es gibt Staaten, wo<br />
die Käufer ausländischer Lastwagen nahezu<br />
als Verräter an der eigenen Wirtschaft betrachtet<br />
werden. Soweit braucht man es bei<br />
uns nicht zu treiben, aber der Leitsatz « Einer<br />
für Alle, Alle für Einen » dürfte auch auf<br />
wirtschaftlichem Gebiete etwas mehr zur<br />
Geltung kommen. ®<br />
Traktoren.<br />
Unter bestimmten betriebstechnischen Voraussetzungen<br />
vermag das Lastautomobil das<br />
Lastfuhrwerk mit Pferdetraktion nicht vollständig<br />
zu ersetzen. Es trifft das beispielsweise<br />
dort zu, wo die Verhältnisse räumlich<br />
sehr begrenzt sind und eine aussergewöhnliche<br />
hohe Wendigkeit verlangt wird. Anderseits<br />
bestehen aus der Zeit der Pferdetraktion<br />
noch eine beträchtliche Anzahl Spezialfuhrwerke,<br />
die aus wirtschaftlichen Gründen<br />
nicht ohne weiteres ausrangiert werden können,<br />
z. B. Möbelwagen, Tiefladelastwagen<br />
zum Transformatortransport usw. In diesen<br />
Fällen wird das Pferd mit grossem Vorteil<br />
durch den Traktor ersetzt. Im weiteren hat<br />
sich der Traktor in landwirtschaftlichen<br />
Grossbetrieben schon vor vielen Jahren als<br />
Zugmaschine für landwirtschaftliche Geräte<br />
eingeführt, wobei der Nutzen um so grösser<br />
ist, als sich diese Traktoren auch als stationäre<br />
Antriebsquellen für Dreschmaschinen,<br />
Pumpen und eine grosse Anzahl weiterer<br />
Hilfsmaschinen verwenden lassen. Inländische<br />
Traktorenfabriken haben es verstanden,<br />
ihre Erzeugnisse den speziellen Anforderungen<br />
der landwirtschaftlichen und gewerblichen<br />
Verwendung der Traktoren ausgezeich-<br />
Seitdem es<br />
Autos gibt<br />
fabrizieren die<br />
j."ard Lack- & Farbenwerke A.-G.<br />
gegründet 1850<br />
in ihrer Fabrik in<br />
Zürich-Altstetten<br />
alles was für die Lackierung<br />
und deren Unterhalt nötig ist.<br />
Moderne Carrosserien aus Stahl und Anticorodal baut<br />
CARROSSERIE E.FRECH-HOCH, SISSACH, Tel.96<br />
1894 <strong>1934</strong><br />
40 Jahre<br />
SPEZIALITÄTEN:<br />
Royalin - Emaillackfarben<br />
Celleroy - Nitrocelluloselacke<br />
Motorenfarben, hitzebeständig<br />
Chassischwarz, Verdecklack<br />
Hochglanzpolitur, Polish 77<br />
Kugel u. Rollenlager<br />
SP.O-Kugellager-Verkaufs A.-G., Zürich<br />
Telephon 58.966<br />
Bleicherweg 7<br />
Telegramme ESSERO Zürich
net anzupassen. Trotz starker ausländischer<br />
Konkurrenz stehen Schweizer Traktoren in<br />
beträchtlicher Anzahl in Gebrauch.<br />
Anhängerund<br />
Bremsen-Fabrikation.<br />
Die Entwicklung, die der Strassentransport<br />
genommen hat, wäre undenkbar, wenn<br />
die Verwendung von Anhängern diese neue<br />
Transportart nicht wirtschaftlicher gestaltet<br />
hätte. In vielen Fällen ist die Frage, ob ein<br />
Anhänger verwendet werden kann, geradezu<br />
entscheidend darüber, ob sich der Strassentransport<br />
lohnt oder nicht.<br />
Der Anhängerbau dürfte in seinem Gesamtumfang<br />
an Wichtigkeit wenig hinter<br />
demjenigen der Lastwagenindustrie stehen.<br />
Rund zwei Dutzend Firmen, worunter solche,<br />
die seit 30 Jahren und noch länger bestehen,<br />
beliefern die schweizerische Wirtschaft mit<br />
allen möglichen Arten von Anhängern. Man<br />
braucht sich nur einmal die Mühe zu nehmen,<br />
an einer belebten Durchgangsstrasse zu prüfen,<br />
welcher Art die verschiedenen Anhänger<br />
sind, um sich darüber Rechenschaft abzugeben,<br />
wie weit verzweigt und kompliziert dieses<br />
Gebiet ist.<br />
Eine besondere Bedeutung hat seit Inkrafttreten<br />
des Verkehrsgesetzes der Bau von<br />
Leichtmetallanhängern erhalten. Durch die<br />
Beschränkung des Totalgewichtes des ganzen<br />
Lastenzuges wurde es notwendig, den<br />
Anhänger bei einer grossen Tragkraft so<br />
leicht wie möglich zu bauen. Die Lösung lag<br />
darin, dass als Rohmaterial in weitgehendem<br />
Masse Leichtmetall verwendet wird, wodurch<br />
Fahrzeuge entstehen, die bis das vierfache<br />
ihres Eigengewichtes zu tragen vermögen.<br />
Die Verwendung von Leichtmetall hat auch<br />
für die schweizerische Volkswirtschaft einen<br />
Vorteil, weil sie die Verwendung von Rohstoffen<br />
ermöglicht, die, im Gegensatz zu Eisen<br />
und Stahl, im Inlande gewonnen werden.<br />
Mit der Verwendung von Anhängern hängt<br />
ebenfalls die Konstruktion und der Bau von<br />
Bremsen eng zusammen. Solange es sich<br />
nur darum handelte, die Zugfahrzeuge mit<br />
einer Bremse zu versehen, bestand für eine<br />
nationale Bremsenindustrie nur ein kleineres<br />
Betätigungsfeld. Erst als die Anhänger in<br />
vermehrtem Masse verwendet wurden und<br />
das Problem ihrer Bremsen in ein akutes<br />
Stadium trat, war der Boden für einen neuen<br />
Betätigungszweig geschaffen. Heute werden<br />
in der Schweiz neben den Motorbremsen älteren<br />
Datums Servobremsen, Unterdruckund<br />
Auflaufbremsen verschiedener Systeme<br />
hergestellt, von denen die ersteren nicht nur<br />
für die Anhänger, sondern auch für alleinfah- bei sie ihre Produkte in beträchtlichen Menrende<br />
Fahrzeuge Verwendung finden. gen auch ins Ausland lieferten. Seit dem<br />
KfDDer<br />
Weltkrieg hat sich diese Industrie jedoch<br />
ippui.<br />
grösstenteils auf den Inlandverbrauch umge-<br />
Für Lastwagen, die vorwiegend Schutt- stellt. Wenn auch durch das Verschwinden<br />
gut zu transportieren haben, stellt die kipp- einer einheimischen Personenwagenfabrikabare<br />
Ladebrücke die weitaus Wirtschaft- tion der Absatz einige Zeit gefährdet erlichste<br />
Aufbauform dar. Je weniger Zeit zum schien, so war doch auf diesem Gebiet in der<br />
Entladen des Wagens aufgewandt werden Folge wiederum eine erfreuliche Entwicklung<br />
muss, um so besser lässt sich dieser für sei- festzustellen. Einesteils sind die Kühler der<br />
nen eigentlichen Transportzweck ausnützen, i n grossen Mengen fabrizierten Automobile<br />
um so geringer ist also das tote investierte rascher ersatzbedürftig geworden, andern-<br />
Kapital. Seit langem hat man eingesehen, teils machen die besonderen Verhältnisse undass<br />
selbst der Zeitunterschied zwischen dem seres Landes einen solchen Ersatz recht oft<br />
Kippen einer Ladebrücke von Hand und dem schon von Anfang an angezeigt, indem die<br />
Kippen mit Motorkraft für die Wirtschaft- vom Konstrukteur vorgesehene und für das<br />
lichkeit des Betriebes stark ins Gewicht Flachland absolut ausreichende Wirkung des<br />
fällt. Trotz der anfänglichen Mehrkosten Originalkühlers auf unseren Gebirgsrouten<br />
wird deshalb nur noch selten auf eine moto- nicht genügt. Durch Einbau eines schweizerrische<br />
Kippvorrichtung verzichtet<br />
ischen Spezialkühlers kann dann nicht selten<br />
Die mechanische Durchbildung solcher die Leistungsfähigkeit des Wagens erstaun-<br />
Kippvorrichtungen stiess allerdings beim Auf- lieh verbessert »werden,<br />
kommen der Kardanwagen anfänglich auf Der Ersatz des Originalkühlers durch einen<br />
beträchtliche Schwierigkeiten, da für den Kühler einheimischer Fabrikation wird viel-<br />
Einbau der Hebevorrichtung nur wenig fach auch dort angezeigt sein, wo sich sonst<br />
Raum zur Verfügung stand. Durch hydrau- die Notwendigkeit grösserer Reparaturen<br />
lische Kipper mit Teleskop-Kolben und an- einstellt. Manche in Großserienfabrikation<br />
dere sinnreiche Anordnungen, an deren Ent- hergestellte Kühler eignen sich nach einiger<br />
Wicklung speziell die Schweizerindustrie Gebrauchsdauer nur noch sehr schlecht zur<br />
grosse Verdienste hat, Hess sich die Aufgabe<br />
aber trotzdem einwandfrei lösen.<br />
AXrrOMOBIL-REVUB <strong>1934</strong> — No 54<br />
Reparatur, da ihre Erzeuger diesen Fall von<br />
vornherein nicht vorsahen.<br />
Jahrelang erschien die Reifenfabrikation Akkumulatoren.<br />
Die<br />
als undurchbrechbares Privilegium des Aus- Akkumulatoren stellen ausgesprochene<br />
landes, vor allem Amerikas, Frankreichs Vertrauensartikel dar. Ihre Dauerhaftigkeit<br />
und Englands. Das Fallen der Rohgummiun
54 -1034 AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
Herstellung von Kugel- und Rollenlagern<br />
durch unsere vorzüglich geschulten, an Qualitätsarbeit<br />
gewöhnten Arbeitskräfte. Schweizerischem<br />
Erfindungsgeist sind auch zahlreiche<br />
Verbesserungen und Neuerungen im<br />
Bau von Bearbeitungsmaschinen der Wälzlager-Fabrikation<br />
zu verdanken.<br />
Zahnräder.<br />
Die Entstehung der Zahnräder-Industrie<br />
reicht weit in die Zeit vor der Einführung<br />
des Automobils zurück; sie ist also kein Kind<br />
des Automobilwesens. Und dennoch hat sie<br />
es verstanden, sich durch geschickte Anpassung<br />
an die neuen Bedürfnisse ein wertvolles<br />
Absatzfeld zu erschliessen. Wenn auch<br />
die Lieferung von Originalersatzteilen durch<br />
die Vertreter der einzelnen Marken für die<br />
Spezialanfertigung von Zahnrädern, Anlasserkränzen<br />
und dergleichen ein Hindernis bildet,<br />
so bleibt für die einheimische Industrie<br />
doch noch ein grosses Betätigungsfeld übrig;<br />
denken wir nur zum Beispiel daran, dass<br />
gegenwärtig in der Schweiz mehrere tausend<br />
Wagen laufen, für die keine Originalersatzteile<br />
mehr erhältlich sind; ferner, dass<br />
nicht nur das Automobil, sondern auch die<br />
Garageeinrichtungen über unzählige Zahnräder<br />
verfügen und für die, wo dies notwendig<br />
ist, unsere in der ganzen Welt bekannte Industrie<br />
den vollwertigen Ersatz zu Liefern<br />
imstande ist.<br />
Bordinstrumente.<br />
Es bedarf eigentlich keines besonderen<br />
Hinweises, dass die Schweiz als Wiege der<br />
Uhrmacherkunst für die Fabrikation feiner<br />
Bordinstrumente geradezu prädestiniert ist.<br />
Zahlreiche ausländische Automobilfabrikanten<br />
rüsten ihre Wagen übrigens standardmässig<br />
mit schweizerischen Uhren und Geschwindigkeitsmessern<br />
aus. An anderen einschlägigen<br />
Erzeugnissen, die sich grosser<br />
Wertschätzung erfreuen, finden wir aber<br />
auch Manometer für die verschiedensten<br />
Messzwecke, Tourenzähler, Thermometer<br />
mit direkter oder mit Fernübertragung, dann<br />
elektrische Strom- und Spannungsmess-Apparate,<br />
Batterieprüfgeräte, Neigungs- und<br />
Beschleunigungsmesser usw. usw. Als Spezialität<br />
fabriziert eine unserer bekanntesten<br />
Uhrenfabriken seit einiger Zeit einen Registrierapparat,<br />
der den Wagenbesitzer erkennen<br />
lässt, wann und wielange sich das Fahrzeug<br />
unterwegs befand, und wie lange die<br />
Fahrpausen waren. Im Gegensatz zu beste- ,<br />
henden ähnlichen Apparaten hat dieser «Rekorder»<br />
dabei den Vorzug, volle acht Tage<br />
ohne Wartung zu arbeiten.<br />
Garageapparate und<br />
-Einrichtungen.<br />
Hand in Hand mit der Motorisierung der<br />
Schweiz und der Entwicklung des Automobilgewerbes<br />
entstand auch eine immer wachsende<br />
Nachfrage nach Garagemaschinen und<br />
-Einrichtungen. Es ist äusserst interessant zu<br />
verfolgen, wie im Laufe von rund drei Jahrzehnten<br />
die Fabrikation gewisser Apparate<br />
auf einen hohen Stand entwickelt wurde, so<br />
dass auf dem betreffenden Spezialgebiet die<br />
Verwendung ausländischer Fabrikate praktisch<br />
nicht mehr in Frage kommt. Ohne alle<br />
anzuführen, erwähnen wir nur: Benzinsäulen,<br />
Tankanlagen, hydraulische Autoheber<br />
usw. Es sind allerdings auch hier meistens<br />
Firmen, die sich schon vorher auf ähnlichen<br />
Gebieten betätigten und denen dann für die<br />
Lösung der neuen Aufgaben eine wertvolle<br />
Erfahrung zur Verfügung stand.<br />
Wenn die Schweiz jährlich für Garagemaschinen<br />
noch eine erkleckliche Summe an<br />
das Ausland abführt, so hängt das wohl damit<br />
zusammen, dass, ähnlich wie im Personenwagenbau,<br />
die rationelle Fabrikation solcher<br />
Erwerbszeuge meist nur durch die<br />
grosse Produktion möglich ist, wozu sich"<br />
das kleine Absatzgebiet der Schweiz im allgemeinen<br />
nicht eignet.<br />
Je mehr das Automobil Volksgut wird,<br />
um so mehr muss sich der Automobilbesitzer<br />
selbst der Pflege seines Wagens annehmen.<br />
Die Verwendung des Autos als Werkzeug<br />
zum Zeitgewinn lässt es ausserdem wünschbar<br />
erscheinen, dass der Einstellraum des<br />
Wagens der Wohnung möglichst nahe liegt.<br />
Der Bau von Privatgaragen nimmt deshalb<br />
einen immer grösseren Aufschwung, um so<br />
mehr als sich zahlreiche Firmen auf den<br />
Bau solcher Garagen spezialisiert haben und<br />
diese nun zu sehr massigen Preisen erstellen.<br />
Je nach den Umständen können dabei verschiedene<br />
Eigengarage-Typen in Frage kommen.<br />
Automobilbesitzern, die sich an keinem<br />
bestimmten Orte festlegen können, stehen<br />
auch transportable Garagebauten zur Verfügung,<br />
während im übrigen durch spezielle;<br />
Bauarten selbst auf extreme klimatische,,,<br />
Ä^WSSSSSSSSS:*<br />
Privatgarage-Bau.<br />
Verhältnisse, wie sie sich im Schweizer-<br />
Hochland darbieten, Rücksicht genommen<br />
werden kann.<br />
Eine ganz eigene Stellung nimmt in der<br />
einschlägigen Industrie die Herstellung von<br />
GaTagetoren ein. Gerade in der Behandlung<br />
dieses scheinbar nebensächlichen Gebietes<br />
kann man wieder die ganze Sorgfalt nach<br />
bestmöglicher Durchbildung eines Werkstückes<br />
erkennen.<br />
Motorbestandteile.<br />
Wenn auch der Personenwagenbau in der<br />
Schweiz als unrentabel aufgegeben werden<br />
musste, so gibt es doch nach wie vor zahlreiche<br />
'Motorbestandteile, in denen unsere<br />
einschlägige Industrie sogar noch exportfähig<br />
ist. In Spezialfabriken werden bei uns<br />
heute Kolben, Kolbenringe und Ventile hergestellt,<br />
die nicht nur europäische, sondern<br />
selbst überseeische Firmen als ständige Grossabnehmer<br />
haben. Patentierte, sinnreiche Herstellungsverfahren,<br />
die Produkte von unvergleichlicher<br />
Qualität ermöglichen, haben diesen<br />
Firmen eine gewisse Monopolstellung verschafft.<br />
Eine andere ausgedehnte Branche befasst<br />
sich mit der Erzeugung und Verarbeitung der<br />
Leichtmetalle und ihrer zahlreichen Legierungen.<br />
Wenn man weiss, dass die Leistungsfähigkeit<br />
der heutigen Automobile zum grossen<br />
Teil der Entwicklung der Leichtmetall-<br />
Technik zu verdanken ist, kann man die Bedeutung<br />
dieser Industrie nicht unterschätzen.<br />
Auch auf dem Gebiet der Leichtmetall-Verarbeitung<br />
wurden übrigens von schweizerischen<br />
Technikern zahlreiche neue Verfahren<br />
eingeführt; mit dem sogenannten Spritzgussprozess<br />
werden heute unter hohem Druck<br />
Teile hergestellt, die nach der Entnahme aus<br />
der Form kaum mehr irgendwelcher Nacharbeit<br />
mehr bedürfen. Mancher Bestandteil,<br />
der früher unter grossen Kosten und Zeitaufwand<br />
durch Handarbeit seine Form erhielt,<br />
wird heute in einem einzigen Arbeitsgang fertiggestellt.<br />
Andere neue Verfahren ermöglichen wiederum<br />
den früher lange Zeit für ummöglich<br />
gehaltenen Wiederaufbau defekter Leichtmetallgegenstände.<br />
Eingerissene und teilweise<br />
zertrümmerte Kurbelgehäuse, abgebrochene<br />
Motortragarme usw. lassen sich heute mit<br />
aller Garantie auf Haltbarkeit wieder herstellen,<br />
in manchen Fällen wird die Festigkeit<br />
vdes reparierten Werkstückes die des Neufabrikates<br />
noch übertreffen.<br />
Warum gehärtete<br />
Elektrische<br />
Ausrüstungsbestandteile<br />
für Automobile stellen ein weiteres Gebiet<br />
dar, auf dem es unsere einheimische Industrie<br />
leicht mit dem Ausland aufnehmen kann.<br />
Auch hier siegt in erster Linie die Qualität<br />
der Konzeption und der Ausführung. Mit ihren<br />
Magnetos hat die Solothurner Firma<br />
Scintilla im Zündapparate-Bau schon vor Jahren<br />
neue Wege beschriften und grösste Erfolge<br />
erzielt. Das Zutrauen, das man diesen<br />
Apparaten in aller Welt entgegenbringt, geht<br />
am deutlichsten daraus hervor, dass fast alle<br />
Ozeanflüge und anderen grossen Raids mit<br />
Scintilla-Magnetos durchgeführt wurden und<br />
dass sich die amerikanische Militärfliegerei<br />
nahezu ausschliesslich dieser Magnetos bedient.<br />
Zu den wichtigsten neuen Produkten<br />
der Scintilla gehört der Vertex-Magnet, der<br />
die Vorteile der Batteriezündung mit denen<br />
der Magnetzündung vereinigt, die Leistung<br />
der Motoren erhöht und ihr Anlassen erleichtert.<br />
Ganz neue Wege wurden weiter im Bau<br />
von Anlassern beschriften, während in der<br />
Fabrikation von Scheinwerfern und andern<br />
Beleuchtungskörpern, Signalapparaten und<br />
anderweitigem elektrischem Zubehör mindestens<br />
der Höchststandard der Weltproduktion<br />
erreicht werden konnte.<br />
Werkzeuge.<br />
Ohne gutes Werkzeug vermag auch der<br />
geschickteste, gewissenhafteste Arbeiter keine<br />
gute Arbeit zu leisten. Die hochqualitative<br />
Arbeit unserer Fabriken und Werkstätten ist<br />
deshalb zum guten Teil einer guten Werkzeugausrüstung<br />
zu verdanken. In manchen<br />
Fällen ist die Werkzeugausrüstung wiederum<br />
schweizerischen Ursprungs. Vor allem<br />
grössere Werkzeugmaschinen schweizerischer<br />
Herkunft sind in der ganzen Welt bekannt.<br />
Hervorragendes haben daneben die inländischen<br />
Fabriken im Bau von Feinmessgeräten<br />
und Werkstatt-Hilfseinrichtungen geleistet.<br />
Nicht zuletzt verfügen wir über Firmen,<br />
welche die Veredelung halbfertiger<br />
Auslandsfabrikate als Spezialität betreiben.<br />
Wir verweisen in dieser Hinsicht auf die<br />
Drehstahlfabrikation u. a. m.<br />
Wegen starken Stofiandranges auf den<br />
anderen Gebieten muss unsere Flugseite ausnahmsweise<br />
auf die nächste Nummer verschoben<br />
werden.<br />
Auch bei kleineren Wagen<br />
lohnt es sich, ein Spezial-Cabriolet<br />
erstellen zu lassen.<br />
Auf Grund langjähriger Erfahrung<br />
haben wir eine Bauart geschaffen,<br />
die rationell und doch zweckmässig<br />
ist und die auch in ein bescheideneres<br />
Budget passt. Ein 46jähriger<br />
Ruf bürgt für die Qualität.<br />
Anlasserkränze einbauen?<br />
Weil Schweizerfabrikat und von anerkannt guter Qualität!<br />
Weil nicht teurer als gleichwertige importierte Kränze!<br />
Weil zu allen europ. und amerik. Marken sofort lieferbar!<br />
Weil sie Grossisten und Reparateuren ihren Verdienst sichern!<br />
Hersteller: GEBR. GRELL, Mech. Werkstätte, RHEINFELDEN<br />
Telephon 99. Rasche Bedienung Gefl. Katalog und Konditionen verlangen.<br />
S o c i e t e i n d u s t r i e I I e d e<br />
Carrosserie S.A. - F. Gerber, Adm.<br />
3 Rue Jean-Jaquet G E N F Telephon 28.479<br />
Cabrioletspezialist<br />
Extra schnelle Lieferung<br />
C<br />
Ihren<br />
Bedarf in<br />
arrosseriebeschlägen<br />
wie: Exzenter- und Winkelverschlüsse; Seitenladenscharniere jeder Art, fest und aushängbar;<br />
Geländerstützen verschiedener Ausführung, aufsteck- und abklappbar;<br />
Beschläge für Kippbrücken, Führersitz- und Cabrioletsverdecke; Türscharniere,<br />
Türschlösser für Omnibusse, Entlüfter, kombinierte Heiz- und Auspufftöpfe.<br />
Geschmiedete Konstruktionsteile nach Muster oder Zeichnung<br />
decken Sie bei PAUL KOENIG, ARBON, Telephon 104
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 54<br />
Schweizer Carrosserle.<br />
Noch immer können wir es nicht verstehen, dass<br />
durch die letzthin beschlossene Liquidation der Martini<br />
AG. der Bau von Schweizer Personenautomobilen<br />
endgültig aufgegeben sein soll. Es ist tief bedauerlich,<br />
dass es der schweizerischen Volkswirtschaft<br />
durch eine zielbewusste Unterstützung durch<br />
Behörden und Automobilisten nicht gelungen ist, die<br />
Preisgabe der einst — um die Jahrhundertwende —<br />
blühenden Personenwagenindustrie zu verhindern.<br />
Unser Industriestaat besitzt heute keine eigene Personenwagenindustrie<br />
mehr, und dies im Zeitalter<br />
des Motors! Wir sind dem Auslande tributpflichtig<br />
geworden, und Millionen Schweizerfranken rollen<br />
jährlich ins Ausland; sogar unsere Militärverwaltung<br />
ist für die nächste Zukunft bei Personenwagen<br />
vom Auslande abhängig. Ob dies gut und notwendig<br />
war, möge jeder besser selber entscheiden.<br />
Vor kurzem, als die Standardisierung im Automobilbau<br />
immer grössere Triumphe feierte, schien<br />
es, als ob die schweizerische Carrosserie-Industrie<br />
über kurz oder lang dasselbe Schicksal erleiden sollte.<br />
Die Sorge um unsere durch den Automobilimport<br />
verschlechterte Handelsbilanz, der Ruf nach Beschäftigung<br />
der Arbeitslosen und das Bestreben, unserm<br />
Lande wenigstens die Lastwagenindustrie zu<br />
erhalten, führten dann bekanntlich zu gewissen Importerschwerungen<br />
des Bundes gegenüber einigen<br />
Auslandsstaaten. Dank diesen wohlerwogenen<br />
Schutzmassnahmen ist es gelungen, den Niedergang<br />
auch der schweizer. Carrosserie-Industrie aufzuhalten<br />
und solche zu schöner Entwicklung zu bringen.<br />
In der Schweiz bestehen heute wiederum über 60<br />
leistungsfähige Carrosseriebetriebe, welche in der<br />
Lage sind, ca. 3000 Arbeitern Arbeit und Verdienst<br />
zu geben. Der früher oft gehörte Vorwurf, die<br />
schweizer. Carrosserie-Industrie sei leistungsunfähig<br />
und viel zu teuer, sie verstehe die Serienfabrikation<br />
nicht und könne "nicht qualitativ so gut liefern wie<br />
das Ausland, ist auf einmal verstummt. Es hat sich<br />
gezeigt, dass lediglich die Preisgabe dieser Branche<br />
durch die Behörden während einigen Jahren den<br />
Niedergang der Carrosserie-Industrie in der Schweiz<br />
ins Rollen gebracht hatte; heute, bei einem bescheidenen,<br />
aber durchaus gerechtfertigten Schütze, ist<br />
eine bodenständige Industriegruppe zu neuem pulsierendem<br />
Leben erweckt worden. Es handelt sich<br />
nicht nur um die ca.. 3000 Arbeitnehmer, sondern<br />
es ist darauf zu verweisen, dass Hunderte von weitern<br />
Arbeitern beschäftigt werden in denjenigen<br />
Schweizer Betrieben, welche als Lieferanten der<br />
Carrosserie-Industrie in Frage kommen: Rosshaarspinnereien,<br />
Gummistoff-Fabriken, Beschlägefabrikanten,<br />
Glasindustrie, Spengler, Maler, Lederfabrikanten,<br />
Tuchfabriken etc.<br />
Die Schweiz. Carrosserie-Industrie stellt heute<br />
serienmässig mit viel Geschick und Erfolg Hunderte<br />
von rassigen Cabriolets für den Schweizermarkt her<br />
und zu Preisen und Qualität, die sich mit jeder<br />
ausländischen Konkurrenz messen dürfen.<br />
Eine relativ kleine Verteuerung des fertig car<br />
rossierten Wagens ist bedingt wegen der im Vergleich<br />
zum Ausland doppelt so hohen Löhne und<br />
der in der Schweiz allgemein — wenigstens im Vergleich<br />
zum Auslande — übersetzten allgemeinen<br />
Unkosten, eine Folge unseres hohen Lebensstan<br />
dardös.<br />
Dass auch der Staat nach Möglichkeit versucht,<br />
diesen immer mehr an Bedeutung zunehmenden<br />
Erwerbszweig unter den heutigen Wirtschaftsverhältnissen<br />
zu schützen, geht aus dem seinerzeitigen<br />
Erlass über eine 4Oprozenüge Zollrückvergütung<br />
hervor, und zwar für diejenigen importierten<br />
Automobilchassiß, die in unserem Lande carrossiert<br />
werden. Diese, im Zeichen der Unterstützung<br />
einheimischer Gewerbe und Erhaltung<br />
schweizerischer Arbeitskraft stehende Zollmassnahme<br />
versucht somit zum vorneherein dem<br />
Automobilimporteur einen finanziellen Anreiz zu<br />
verleihen, das hochstehende Carrosseriegewerbe der<br />
Schweiz zu berücksichtigen. Dass sich dieser Erwerbszweig<br />
mit der ausländischen Konkurrenz auf<br />
der ganzen • Linie hinsichtlich Qualität ihrer Produkte<br />
messen kann, ergibt sich deutlich aus den an<br />
internationalen Automobilausstellungen erzielten Erfolgen,<br />
Postautomobilverkehr und Zusammenhänge<br />
mit dem Autogewerbe.<br />
(Ing. Rob. Endtner, Abteilungschef bei der Generaldirektion<br />
PTT.)<br />
Wenn man vom Postautomobilverkehr spricht,<br />
denkt jedermann unwillkürlich an die Alpenposten,<br />
das heisst an jenen Zweig der Reisepost, der sich<br />
vorwiegend mit dem Fremden- und Touristenverkehr<br />
befasst. Von Lichtbildervorträgen und <strong>Zeitung</strong>sartikeln<br />
her ist ihm hauptsächlich diese Art<br />
des Postautomobilbetriebes bekannt. Neben den<br />
Alpenposten bestehen aber noch weitere Zweige des<br />
Postautomobildienstes, die weniger auffällig sind,<br />
für die keine Propaganda gemacht wird, jedoch<br />
ebenso unentbehrlich und wichtig sind.<br />
Jedermann kommt täglich, direkt oder indirekt,<br />
mit den Postautomobilen in Berührung, die ausschliesslich<br />
dem Postsachentransport vorbehalten<br />
sind und innerhalb von bestimmten Ortschaften verwendet<br />
werden. Sie besorgen zweierlei Verrichtungen:<br />
Den Uebermittlungs- und den Zustelldienst,<br />
die kurzerhand als Ortsdienst bezeichnet werden.<br />
Der Uebermittlungsdienst umfasst die Abholung<br />
von Briefen an den Briefeinwürfen, den Transport<br />
von Sendungen aller Art, wie Briefe, Drucksachen,<br />
Waren, Geld usw., die der Post zum Versand anvertraut<br />
worden sind, von den einzelnen Ortspoststellen<br />
zum Zentralpostamt oder zu einer Sammelstelle<br />
oder zum Bahnhof. Ferner die Abholung der für<br />
die bestimmte Ortschaft von auswärts mit der Bahn<br />
oder andern Verkehrsmitteln zu fahrplanmässigen<br />
Zeiten eintreffenden Postsendungen und deren Verbringung,<br />
sei es zur Zentralpoststelle oder an Postfilialen.<br />
Der Zustelldienst umfasst alle die dienstlichen<br />
Handlungen, die mit der Vertragung der Post, d. h.<br />
mit der Beförderung der Postsachen zwischen Poststelle<br />
und Postempfänger im Zusammenhang stehen.<br />
Sowohl Uebermittlungs- als auch Zustelldienst<br />
wurden früher, besonders an Orten, wo der Postverkehr<br />
einen bedeutenden Umfang angenommen<br />
hatte, mit Pferdewagen und an kleineren, verkehrsärmeren<br />
Orten mit Handkarren durchgeführt.<br />
Seit einer Reihe von Jahren jedoch verwendet<br />
die Postverwaltung für beide Dienstarten nicht allein<br />
in den grösseren Städten, sondern auch in kleineren<br />
Ortschaften Motorfahrzeuge; gegenwärtig in mehr<br />
als 30 Ortschaften.<br />
Den Anfang machte Zürich, wo am 7. Juli 1904<br />
zum erstenmal die Abholung der Postsachen bei den<br />
Postfilialen mit einem Benzinfourgon besorgt worden<br />
ist.<br />
Während und besonders nach dem Kriege hatten<br />
die Schwierigkeiten, Futtermittel für die im Post-<br />
dienst verwendeten Pferde zu beschaffen, immer und im Winter aus den Fahrern, die nur im Sommer<br />
Saisonlinien, hauptsächlich die Alpenposten,<br />
grösseren Umfang angenommen. Der Pferdebetrieb<br />
gestaltete sich immer mehr unwirtschaftlich. führen müssen. Seitdem nun aber der Telephonund<br />
der Telegraphendienst und mit dem neuen<br />
Die praktischen Erfahrungen, die die Verwendung<br />
des ersten Benzinautomobils im Uebermittlungsdienst<br />
ermöglicht hatte, legten immer mehr die triebe und Verwaltungen ihre Wagen zur Kontrolle<br />
Automobilgesetz auch verschiedene andere eidg. Be-<br />
Motorisierung des Posttransportes nahe. Anderseits und Instandstellung der Post zur Verfügung halten<br />
müssen, ist diese Werkstätte auch über den<br />
erlaubten die damaligen Benzinpreise, die beschränkte<br />
Benzineinfuhr, ferner die Betriebsstörungen,<br />
die nur durch private Handwerker behoben im Jahr 1933 aus 23 Mann. In dieser Werkstätte<br />
Sommer im Betrieb. Das ständige Personal bestand<br />
werden konnten, und schliesslich auch die verhältnismässig<br />
schwierige Bedienung, nicht einen soforgeführt:<br />
wurden im gleichen Jahr 108 Hauptrevisionen austigen,<br />
allseitigen Uebertritt zum Automobildienst. an 71 Wagen des Postdienstes,<br />
Sobald in der Schweiz das erste brauchbare elektrische<br />
Fahrzeug konstruiert worden war, befasste an 8 Motorrädern des Telegraphen- und Tele-<br />
an 29 Wagen des Telegr.- und Telephondienstes,<br />
sich die Postverwaltung mit dem Gedanken, die finanziellen<br />
Vorteile des in der Schweiz leicht zu be-<br />
dazu 104 Teilrevisionen und grössere Reparaturen.<br />
phondienstes,<br />
schaffenden Betriebsstromes auszunützen. Sie Die Kursgruppen, selbständigen Linien und die<br />
machte einen ersten Versuch mit dem elektrischen Ortsgruppen haben überdies Garagen, verbunden<br />
Dreirad von Tribelhorn und wiederum war Zürich<br />
zur erstmaligen Verwendung eines neuen Verkehrsmittels<br />
bestimmt. Dies erfolgte am 1. Oktober 1916.<br />
Heute verkehren im* Ortsdienst rund 180 Benzinfahrzeuge<br />
und rund 80 elektrische Fahrzeuge.<br />
Wenn wir eingangs von Alpenposten und Reisepost<br />
gesprochen haben, so müsste nun hervorgehoben<br />
werden, dass der wesentlichere Teil des Postautomobildienstes<br />
gerade die Personenbeförderung<br />
betrifft. In Ausführung von Art 36. der Bundesverfassung,<br />
der lautet: «Das Post-und Telegraphenwesen<br />
im ganzen Umfange der Eidgenossenschaft<br />
ist Bundessache, ist der Postverwaltung durch das<br />
Postverkehrsgesetz vom 2. Oktober 1924 das ausschliessliche<br />
Recht verliehen worden, Reisende mit<br />
regelmässigen Fahrten zu befördern. Das nämliche<br />
Verkehrsgesetz bestimmt, dass für die gewerbemässige<br />
Reisendenbeförderung mit regelmässigen Fahrten<br />
Konzessionen erteilt werden können. Von diesem<br />
verfassungsmässigen Recht macht die Postverwaltung<br />
dadurch Gebrauch, dass sie die Personentransporte<br />
teils in Regie ausführen läset, d. h. mit<br />
Wagen und Fahrpersonal der Verwaltung; teils aber<br />
vergibt sie die Führung von Postkursen vertraglich<br />
gegen feste Zahlungen an Unternehmer — Fostautohalter<br />
genannt —, die mit eigenen, von ihrem<br />
Personal gesteuerten Fahrzeugen Postreißende und<br />
Postsachen befördern. Im Jahr 1932 Betriebslänge<br />
in Regie: 1156 km, während in Autohalterkursen.<br />
2238 km.<br />
Oder sie erteilt an Privatunternehmungen Konzessionen,<br />
womit diese Unternehmungen zur regelmässigen<br />
und periodischen Beförderung von Personen<br />
auf Grund eines Fahrplans und eines Tarifs<br />
ermächtigt werden, dafür aber auf Verlangen der<br />
Postverwaltung verpflichtet werden können, Postsendungen<br />
aller Art mit allen fahrplanmässigen<br />
Kursen zu befördern.<br />
Die Motorsierung des Postbetriebes brachte die<br />
Notwendigkeit, für die laufenden Reparaturen und<br />
Revisionen der eigenen Wagen Werkstätten zu<br />
schaffen, die nicht nur für die sorgfältigste Bereithaltung,<br />
sondern auch für die rasche Instandstellung<br />
des Fahrmaterials aufzukommen haben.<br />
In Bern befindet sich die Hauptreparaturwerkstätte<br />
und die Hauptreserve. Die Reparaturwerkstätte<br />
besorgt im allgemeinen sämtliche grösseren<br />
Reparaturen und Revisionen der mechanischen<br />
Teile des Chassis, während die Karosserien durch<br />
Private repariert, revidiert und neu erstellt werden.<br />
.Das Personal dieser Reparaturwerkstätte rekrutiert<br />
sich aus den Ueberzähligen, dem Reservebestand<br />
^nhan^evLuppelun^<br />
mit kleineren Reparaturwerkstätten, die von einem<br />
verantwortlichen Garagechef geleitet werden. Aufgabe<br />
dieses Garagechefs ist es, den Betrieb seiner<br />
Gruppe technisch zu leiten, durch fortwährend<br />
guten Unterhalt der Fahrzeuge die Kilometerleistung<br />
möglichst hoch zu halten, ohne dass Reparaturen<br />
vorzeitig nötig werden. Nur in seltenen<br />
Fällen und in neueren grösseren Garagen, wie in<br />
Zürich, oder Chur, oder St. Moritz kommt es ausnahmsweise<br />
vor, dass Revisionen vorgenommen<br />
werden, wenn der Transport in die Hauptwerkstätte<br />
nicht mehr möglich ist.<br />
Vielfach und nicht allein in Kreisen der interessierten<br />
Jfrivatindustrie wird gegen die Postverwaltung<br />
der Vorwurf erhoben, durch die Angliederung<br />
von Automobilbetrieben zur Bedienung von Linien,<br />
die ausgesprochen touristischen Charakter aufweisen,<br />
konkurrenziere sie unbefugterweise die freierwerbenden<br />
Garagisten. Ferner habe sie, dadurch<br />
dass sie die nach Bedarf ausgeführten regelmässigen<br />
Autofahrten dem Konzessionszwang unterstelle,<br />
gegen die Gewerbefreiheit verstossen. Es ist manchmal<br />
schwer, gegen vorgefasste, von privaten Interessen<br />
beeinflusste Meinungen zu kämpfen, selbst<br />
dann, wenn deren Grundlosigkeit leicht nachweisbar<br />
ist.<br />
Durch die Herausgabe der Alpenbücher und die<br />
Erstellung der bekannten Routenkärtchen wird in<br />
ein breites Publikum eine gediegene und nebenbei<br />
bildende Propaganda getragen, deren Auswirkung<br />
nicht in erster Linie der Post zugute kommt, sondern<br />
es wird beabsichtigt, den Verkehr im allgemeinen<br />
zu heben. Nicht zuletzt profitieren die Automobilgesellschaften<br />
im In- und Auslande: auch der<br />
Automobilverkehr mit kleineren Wagen, also das<br />
Automobilgewerbe im allgemeinen zieht Nutzen<br />
davon.<br />
Wenn die Postverwaltung über die Alpenpässe<br />
und in die verschiedensten Alpentäler hinein Postkurse<br />
auf ihre Verantwortung eingeführt hat, so<br />
hat sie es nicht aus Gründen des Erwerbes getan,<br />
sondern um dem Touristen und dem Fremden die<br />
Möglichkeit zu verschaffen, unser Land kennen zu<br />
lernen. Dadurch aber, dass das Postauto verschiedene<br />
für den Reiseverkehr nicht ungefährliche.<br />
Routen befahren hat, mussten automatisch die<br />
Strassen verbessert werden, um den notwendig sich<br />
steigernden Automobilverkehr aufnehmen zu können.<br />
Der Postautomobilverkehr im Bündnerland<br />
darf wohl als Schrittmacher für den Automobilverkehr<br />
und damit für das Automobilgewerbe im Kanton<br />
Graubünden bezeichnet werden. Wenn der Winter-Autoverkehr<br />
über die Maloja seit 1928 und die-<br />
WS C* f\**<br />
mmiM \nhan^epbveniie 99*"- *^* ^-^<br />
ST.GALLEN<br />
Zürcherstrasse 68<br />
Reparaturen von Auto-Kühlern. Auslaugen<br />
verstopfter Kühler. Einsetzen<br />
neuer Elemente. Neue Kühler einzeln<br />
und in Serien werden im Expressdienst<br />
erstellt.<br />
Telefon<br />
Die modernste und sicherste Konstruktion der Gegenwart!<br />
Weltpatente. Gutachten und Zeugniese von Industrie und Behörden.<br />
Auskunft durch die grösste u. älteste Firma der Branche<br />
l SCHLAGENHAUF, ZÜRICH-Oerion, Tel. 68.130<br />
Der neue 5-Tonnen-<br />
HÜRLIMANN - INDUSTRIE- TRAKTOR<br />
«st eines der wirtschaftlichsten Nutzfahrzeuge der Gegenwart<br />
TECHNISCHE DATEN:<br />
!<br />
y<br />
Jede Karosseriearbeit tip-top,<br />
wie sie dem erfahrenen Fachmann<br />
zur Ehre gereicht. \<br />
Elekro- und Autogen- (<br />
SCH WEISSEREI<br />
Massige Preise<br />
^Si*BÄ^is^^?Ö^*^!S^qY^3^JjfÄ:<br />
Leergewicht: 4 Tonnen<br />
Max.-Geschwindigkeit: 40 km<br />
Radstand: 2 m<br />
Spurweite: 1,86 m<br />
Lenkradius: 2,5 m<br />
Motorsystem: Zürcher<br />
Steuerleistung: 19,2 PS<br />
Bremsleistung 55 PS<br />
Zylinderzahl: 4<br />
Bohrung: 100 mm<br />
Hub: 120 mm<br />
Zylinderinhalt: 3770 cm 8<br />
Kurbelwellen - Hauptlager und<br />
Pleuellager: 55 mm 0<br />
Hinterachse: 65 mm 0<br />
Hinterachslagerung nachstellbar,<br />
mittels 2 Schrägrollenlager<br />
Zündung: Magnet Scintilla<br />
Verlangen Sie Offerte und Gratiskataloge<br />
Vergaser: Petrolvergaser<br />
Auf Wunsch mache Ich Ihnen kostenlos und unverbindlich ei<br />
ne Vorführung auf<br />
HANS HÜRLIMANN TRAKTORENFABRIK<br />
TELEPHON 94<br />
Uebersetzungen: 3 vorwärts,<br />
1 rückwärts<br />
Kühlung: Orion-Kühler<br />
Kupplung: Einplatten-Trockenlamellen.<br />
Zahl der Achsen: 1 Hinter- und<br />
1 Vorderachse<br />
Triebachsen: 1 Hinterachse<br />
Federung vorn: Dreipunktfederung<br />
Fussbremse: 1 Fuss- and 1 Getriebebremse<br />
Handbremse: 1 Handbremse<br />
Lenkung: Kegelrad<br />
Bereifung: hinten 40x8<br />
vorn 2,75x20<br />
Elektr. Ausrüstung: Anlasser,<br />
Dynamo, Batterie<br />
Brennstoffverbrauch: 4,2 Liter<br />
Petrol pro Stunde<br />
Ihrem eigenen Betriebe<br />
WIL (St. Gallen)
N° 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Verbindungen mit Lenzerheide-Tiefencastel bis Bivio<br />
und von Chur bis Flims hergestellt worden sind,<br />
so liegt das Verdienst nicht zuletzt bei der Postverwaltung;<br />
sie hat durch Anschaffung und Eigenkonstruktion<br />
von technischen Hilfsmitteln, angefangen<br />
beim einfachen Schneepflug bis zur Schneeschleuder,<br />
mit grossen finanziellen Opfern das Problem<br />
«Das Befahren der Passstrassen mit Automobilen<br />
im Winter» verwirklichen helfen. Die gesammelten<br />
Erfahrungen und selbst die Konstruktionen<br />
wurden der Oeffentlichkeit und dem Gewerbe<br />
zur Verfügung gestellt, um auch in dieser Hinsicht<br />
unnötige Ausgaben und Misserfolge zu vermeiden.<br />
Nur zu oft wird kritisiert, dass das von der<br />
Postverwaltuns auf den Alpen verwendete Wagenmaterial<br />
einen Luxus in der Ausführung aufweise,<br />
der sich nicht mit dem finanziellen Ergebnis in Ein-<br />
Wang bringen lasse.<br />
Es ist bekannt, dass der Reisedienst der Postverwaltung<br />
defizitär ist. Wenn aber gerade mit den<br />
Alpenposten Propaganda gemacht werden will, kann<br />
sich auch die Postverwaltung den neuesten Errungenschaften<br />
auf dem Gebiete des Karosseriebaues<br />
nicht entziehen. Den Bedürfnissen entsprechend,<br />
wurden die Karosserien bequem ausgestattet; erst<br />
die Neukonstruktionen oder vielmehr die Umbauten<br />
haben ermöglicht, dass auch das Reisegepäck vor<br />
Verstauben und Beschmutzen geschützt' mitgeführt<br />
werden kann. Bei den neuesten Umbauten wurde<br />
hauptsächlich darnach getrachtet, bei gleicher Nutzlast<br />
das Eigengewicht zu vermindern. Die Verwendung<br />
des Antikorodals (Schweizer Produkt) in Verbindung<br />
mit Holz und wo nötig Stahl, wurde mit<br />
nicht geringen Opfern gefördert. Eine Reihe von<br />
Karossiers und Wagner hat dadurch eine nicht zu<br />
unterschätzende Arbeitsgelegenheit gefunden; dem<br />
Automobilgewerbe wurde aus den gemachten Erfahrungen<br />
heraus die Möglichkeit gegeben, sich über<br />
Bauart und Verwendung von Materialien für den<br />
Autobus bei der Postverwaltung orientieren und beraten<br />
zu lassen.<br />
Wenn vorgängig gesagt wurde, dass die Postverwaltung<br />
die Motorfahrzeuge in einer eigenen Werkstätte<br />
in Bern und zum Teil in verschiedenen Garagen<br />
der Kursgruppen Revisionen und Reparaturen<br />
selber durchführt, so muss jedem einleuchten,<br />
dass für die Durchführung dieser Ueberholungsarbeiten<br />
Material und Ersatzteile nötig sind, die mit<br />
wenigen Ausnahmen in der Schweiz beschafft werden<br />
können.<br />
Es ist ferner einleuchtend, dass dadurch dem<br />
Automobilgewerbe, inbegriffen die Karosserie-,<br />
Chassis- und Automobilfabriken der Schweiz, Arbeit<br />
und Beschäftigung zugeführt wird.<br />
Auch dem Rohölmotor hat die Postverwaltung<br />
frühzeitig das volle Interesse entgegengebracht.<br />
Für die Popularisierung hat sie dadurch gesorgt,<br />
dass sie einen Wagen ausschliesslich in den Alpen,<br />
und zwar in St. Moritz und auf der Route Zernez-<br />
> Ofenberg-Stilfserjoch bis Meran im Sommer und im<br />
Winter in Dienst gestellt hat. Die gemachten Erfahrungen<br />
und Betriebsresultate haben wesentlich<br />
dazu beigetragen, ein günstiges Urteil über die Verwendung<br />
des Rohölmotors für Personentransportwagen<br />
abzugeben.<br />
Wenn heute die Postverwaltung Holzgasgeneratoren<br />
in ihren Betrieb genommen hat, so tat sie es<br />
wiederum nicht in erster Linie um Ersparnisse zu<br />
machen, sondern um die Frage der Wirtschaftlichkeit<br />
und Betriebssicherheit dieses für unser Land<br />
so wichtigen Motorbrennstoffes abklären zu helfen.<br />
Zum Schlüsse kann gesagt werden, dass .. die.<br />
Amerikas Autoproduktion.<br />
In den Vereinigten Staaten von Amerika<br />
und in Kanada wurden während den ersten 5<br />
Postverwaltung es sich immer wird angelegen sein<br />
lassen, Neuerungen im Automobilverkehr dann einzuführen,<br />
wenn Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
einigermassen gewährleistet sind. Und sie<br />
wird damit auch dem Automobilgewerbe nur Dienste<br />
erweisen, die sich jeder Interessent zunutze machen<br />
kann.<br />
Die Idee der Autostrasse durch den Mont-<br />
Blanc marschiert. Vor einigen Monaten hat',<br />
wie erinnerlich, in dem savoyischen Städtchen<br />
Bonneville eine grosse französisch-itar<br />
Herrische Kundgebung zugunsten des bekann*<br />
Einsender die Ausrüstung der Omnibusse mit<br />
Monaten des laufenden Jahres total 1,477,770einer Notbremse, die immer dann, wenn der<br />
Automobile produziert, gegen 784,978 Wa-Wagenführegen in der vorjährigen Parallelperiode. So-sagt, automatisch oder durcfi Ziehen eines tunnels durch das Mont-Blanc-Massiv statt-<br />
aus irgendeinem Grund ver-<br />
ten Projektes der Anlage eines Autostrassenmit<br />
zeigt im Jahre <strong>1934</strong>, gegenüber dem Vorjahre,<br />
die Automobilproduktion eine Zunah-<br />
Ausdruck gelangt ist, scheint vorläufig nicht<br />
Handgriffes in Funktion tritt.<br />
gefunden. Der Optimismus, der damals zum<br />
me um nicht weniger als 88%.<br />
Polnische Spirituosen gegen amerikanische allzu übertrieben gewesen zu sein, da nach<br />
Automobile.<br />
dem, was man von beiden Seiten hört, die<br />
Olivenöl als Motorschmiermlttel.<br />
In Frankreich kommt das im Inland in<br />
grossen Mengen zur Verfügung stehende Olivenöl<br />
als Motorschmiermittel zu immer grösserer<br />
Bedeutung. Nachdem man es noch vor<br />
kurzer Zeit als für Schmierzwecke unbrauchbar<br />
hielt, hat man nun erkannt, dass dieses<br />
vegetabilische Oel bei genügender Reinheit<br />
und nach sorgfältiger Entsäuerung eine Reihe<br />
wertvoller Eigenschaften besitzt, die es in<br />
manchen Fällen sogar dem Mineralöl überlegen<br />
erscheinen lassen. So hat das Oel eine<br />
ausgesprochen hohe Schmierfähigkeit und<br />
eine sich mit der Temperatur nur wenig verändernde<br />
Viskosität.<br />
Wandel im Automobil-Ausstellungswesen in<br />
Amerika ?<br />
Die nationale Automobil-Handelskammer<br />
prüft zurzeit einen Vorschlag, vom Jahre 1935<br />
hinweg auf die beiden grossen nationalen<br />
Ausstellungen in New York und Chicago zu<br />
verzichten und dafür in der zweiten Hälfte<br />
Februar eine sogenannte nationale Automobilwoche<br />
durchzuführen. Im Rahmen derselben<br />
würden gleichzeitig in über hundert [<br />
grösseren Städten Teilausstellungen stattfinden.<br />
Ein endgültiger Entscheid hierüber ist<br />
jedoch noch nicht getroffen worden.<br />
Welt-Automobilproduktion.<br />
Auf Grund neuester Produktionsschätzungen<br />
wird die Welt-Automobilerzeugung für das<br />
Jahr 1933 auf 3,16 Millionen Wagen veranschlagt.<br />
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet<br />
diese Produktionsziffer einen Anstieg um<br />
über 50 Prozent, wurden doch 1932 rund<br />
2 Millionen und 1931 2,7 Millionen Automobile<br />
erzeugt. ,..<br />
Braucht der Omnibus eine Notbremse ?<br />
In einem deutschen Fachblatt verlangt ein<br />
Nachdem bereits Rumänien mit den Vereinigten<br />
Staaten ein ähnliches Kompensationsabkommen<br />
abgeschlossen hat, bemüht<br />
sich zur Zeit auch die polnische Regierung,<br />
gegen den Austausch einheimischer Spirituosen<br />
amerikanische Automobile importieren<br />
zu können. Diese Verhandlungen zielen weniger<br />
auf ein direktes Kompensationsabkommen<br />
zwischen den beiden beteiligten Staaten<br />
hin, sondern wollen vielmehr der amerikanischen<br />
Automobilindustrie weitgehende Zollerleichterungen<br />
in Polen einräumen, sobald<br />
sich Amerika bereit erklärt, grössere polnische<br />
Spiritusmengen abzunehmen.<br />
Sich selbst auswechselnde Autoräder!<br />
In einem englischen Fachblatt verlangt ein<br />
Einsender nicht mehr und nicht weniger, als<br />
dass moderne Autos mit sich selbst auswechselnden<br />
Rädern ausgerüstet würden, damit<br />
man nicht, wie schon vor dreissig Jahren,<br />
durch jeden lausigen Pneudefekt zum Anhalten<br />
gezwungen ist. Die gewünschte Lösung<br />
der Aufgäbe verlängt allerdings einen Super-<br />
Edison.<br />
istischer<br />
Vernickelte Zylinder und Kolben.<br />
Die Forschung der letzten Jahre hat erwiesen,<br />
dass als eine der Hauptursachen der<br />
raschen Zylinderabnützung chemische Korrosionen<br />
zu betrachten sind. In England wurden<br />
nun mit Erfolg Versuche angestellt, um<br />
dieser Korrosion durch Vernickelung der<br />
Zylinderwände zu begegnen. Nach dem Tryposit-Prozess<br />
erhalten auch die Kolbenring-<br />
Nuten einen Nickelbeschlag. Durch längeres<br />
dichthalten der Kolbenringe wird dadurch<br />
die Zylinderabnützung nochmals vermindert.<br />
Stvassc^m<br />
Idee marschiert. Nachdem auf französischer<br />
Seite das bei jenem Anlass vorgesehene provisorische<br />
Initiativkomitee sich inzwischen<br />
in einen ständigen Ausschuss verwandelt<br />
hat, sind in diesen Tagen auf einer in Anne^<br />
masse abgehaltenen Sitzung vom Präsidenj<br />
ten der Beratungen, dem Gemeindevorsteher<br />
von Cluses (Hochsavoyen), Trappier, interessante<br />
Mitteilungen über den Stand der<br />
Angelegenheit in Paris gemacht worden;<br />
Darnach hat, nach einer Prüfung der Frage<br />
und einem Expose des Senators von Hochsavoyen,<br />
Fernand David, der Conseil Superieur<br />
der öffentlichen Arbeiten beschlossen,<br />
das Projekt zunächst den Ministerien des<br />
Auswärtigen und der Landesverteidigung zu<br />
unterbreiten, was für die Bedeutung spricht,'<br />
die man ihm beimisst. Das neue Komitee hat,<br />
nach einer Dankesadresse an seinen Ehrenvorsitzenden,<br />
Senator David, für seine Intervention,<br />
und der Erörterung verschiedener<br />
Einzelfragen, sein Bureau bestellt. Dieses<br />
umfasst die leitenden Persönlichkeiten der<br />
Handelskammer von Annecy, verschiedene<br />
Politiker und Gemeindevorsteher Hochsavoyens,<br />
sowie Vertreter der wichtigsten<br />
Verkehrsorganisatiotien jenes Gebietes.<br />
Gleichzeitig erfahren wir, dass auch auf<br />
italienischer Seite für das Projekt gearbeitet<br />
wird. So veranstaltet am 30. Juni der Bürgermeister<br />
von Aosta, im Einvernehmen mit<br />
dem Präfekten der dortigen Provinz, eine<br />
grosse Versammlung, vor der, wie schon in<br />
Bonneville, der frühere Genfer Regierungsrat<br />
Antoine Bron in einem umfassenden Vortrag<br />
die technische, wirtschaftliche und verkehrspolitische<br />
Seite des Problems entwikkeln<br />
wird.<br />
BLUM-ANHANGER<br />
der Qualitätswagen zu vorteilhaftem Preis.<br />
Blum -Anhänger - Bremse<br />
zuverlässig, unverwüstlich, billig.<br />
ROBERT BLUM, Maschinen- und Anhängerbau, BASEL<br />
Blotzhe!merstra8se 29 Telephon 45.616<br />
Alle Arten Automobil-Anhänger<br />
sowie speziell<br />
Leichtmetall-Zweirad-Anhänger mit 4 Tonnen Nutzlast (sind massgebend!)<br />
In<br />
solidester Ausfuhrung durch<br />
BUCHER-PETER & CIE., Anhängerbau, WIIMTERTH UR<br />
DRUCKREDUZIERVENTILE<br />
für hochgespannte Gase<br />
liefern vorteilhaft<br />
Sauerstoff-& Wasserstoff-Werke Ä.-G.<br />
Luzern Telephon 23.023<br />
Fabrikation von<br />
Aufo- Batterien<br />
Reparaturen samt I. Systeme<br />
Eleldro-WerksfäHe für<br />
Aulomobil - Beleuchtung<br />
BKTIENGESElLSCHflFT<br />
Zürich • Seefeld - Uüiesenstr-11 Tel: 27-020<br />
Erhöhen Sie sich die Freude an Ihrem Wagen durch den<br />
Einbau eines Schiebedaches. Verblüffend einfaches System,<br />
daher bescheiden im Preis. Keine Verunstaltung des Wagens.<br />
A. WYSS 9 Carrosserie, WETZIKON<br />
ikK&tofotf/<br />
Ausführung i.Anticorodal<br />
Eigengewicht 1000 kg,<br />
Nutzlast 4000 kg<br />
Offerten und Referenzen durch<br />
J. MERK, Anhängerfabrik<br />
FRAUENFELD - Telephon 137
20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 54<br />
fabelhaft<br />
einfach!<br />
Pat. No. 155649<br />
und ausländische<br />
Patente<br />
Das neuzeitliche Gleitverdeck<br />
für Automobile, Omnibusse,<br />
Lieferungs- und Lastwagen.<br />
Es gibt nichts<br />
Einfacheres mehr!<br />
Der Wagen steht wie<br />
festgeschraubt. Eine<br />
LECLANCHE-<br />
BATTERIE<br />
vermeidet solche<br />
Ärgernissei<br />
TANK-ANLAGEN<br />
für Gasöl und Benzin<br />
KESSELBAU<br />
reines Schweizer-Fabrikat<br />
LEHMANN & DIE., ZOFINGEN<br />
Absolut wasserdicht!<br />
Erfind<br />
Occasiosi<br />
OAKLAMD<br />
LIMOUSINE<br />
17 PS, 6 Zylinder, 4/5plätzig, total durchrevidiert,<br />
Fr. 850.—.<br />
Offerten unter Chiffre 63797 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Einfache Handhabung, zuverlässig!<br />
H. Lange, Carosserie, Erlenbach-Zeh.<br />
ReifenfülBer<br />
mit Manometer, Rückschlagventil,<br />
Entleerungsventil.<br />
Unübertroffen, unentbehrlich für<br />
alle Luftanlagen.<br />
Fr. 42.—<br />
E. STEINER, Autozubehör, BERN<br />
UHRENFABRIKEN ZENITH Ä.-G.<br />
LE LOCLE<br />
ZENITH-Recorder<br />
//£<br />
LECLANCH<br />
Funkelnagelneu, was?<br />
Keine Spur; der hat schon 45000 km auf<br />
dem Buckel.<br />
Nicht möglich! Der glänzt und»spiegelt ja, wie<br />
direkt von der Fabrik geliefert.<br />
Nicht wahr? Das ist eben eine Schweizer*<br />
Karosserie mit<br />
Mth&cfatfoU' Spritzlackierung.<br />
Großartig, wunderbar! Mit was lassen Sie ihn<br />
•polieren?<br />
Jeden Monat einmal mit ECLATIN-POUSH,<br />
dann glänzt er wieder wie neu.<br />
Jede gute Lackierwerkstätte verwendet auf<br />
Wunsch NITRECLATIN-Spritzlack.<br />
ECLATIN-POLISH erhalten Sie in Garagen<br />
und Drogerien. Auskunft erteilt bereitwilligst;<br />
Fernkontrolle:<br />
die registrierende Autouhr<br />
meldet zuverlässig und wahrheitsgetreu<br />
wann Ihre Fahrzeuge ausgefahren sind,<br />
wie lange sie jeweils fuhren,<br />
auch bei Nacht und während Ihrer Abwesenheit,<br />
wann, wie oft und wie lang sie stillstanden.<br />
Der „Zenith-Recorder" schützt Sie gegen<br />
kostspielige Schwarzfahrten,<br />
unpünktliche Arbeit der Fahrer und<br />
Geschäftsreisenden,<br />
heimliche Aufenthalte und unnötige Überstunden,<br />
unsinniges Rasen beim Einholen vergeudeter Zeit,<br />
Unfällen und Schäden.<br />
„Zenith-Recorder" bringt neue Vorteile!<br />
Ihr Wagen kann monatelang unterwegs oder auswärts stationiert sein.<br />
Der Fahrer erhält dann den Schlüssel selbst. Die Kontrolle ist trotzdem<br />
absolut zuverlässig (zusätzliche Oeffnungs- und Anwesenheitskontrolle).<br />
Die unangenehme Bedienung bleibt Ihnen also künftig erspart.<br />
Sämtliche Zenith-Recorder sind Wochenautomaten; sie liefern aber dennoch<br />
für jeden Tag ein übersichtliches, separates Kontrollblatt.<br />
Kleintyp für<br />
Personenwagen<br />
Scheibenbündel fürautomat. Wochenkontrolle.<br />
Für jeden Tag ein sep. Blatt<br />
Meßscheibe zur Ermittlung der Gesamtfahrzelt<br />
und Durchschnittsgeschwindigkeit.<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A--G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt,* Bern.
N» 54 - 1334 AUTOMOBTL-REVUE 21<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Liste der für Gesellschaftswagen bis zu<br />
22 m 40 Breite geöffneten Strassen.<br />
Ein Bundesratsbeschluss, der am 10. Juli<br />
d. J. in Kraft tritt, hat erneut die Liste der<br />
für Gesellschaftswagen bis zu 2,4 m Breite<br />
geöffneten Strassen festgelegt. Diese Liste<br />
wurde erstmalig, ebenfalls durch Bundesratsbeschluss,<br />
am 9. Juni 1. J. publiziert und enthielt<br />
damals 108 Strassenzüge. Am 29. August<br />
wurden dann noch vier weitere Strassen<br />
bekanntgegeben, die ebenfalls für die bis<br />
2,4 m breiten Autocars geöffnet wurden. Mit<br />
dem neuesten Bundesratsbeschluss ist die<br />
Zahl dieser Strassn auf 134 angestiegen, die<br />
wir im nachfolgenden veröffentlichen:<br />
1. Genf - Vesenaz - Anieres (douane) - Landesgrenze<br />
- (Evian).<br />
2. Genf - Chene - Landesgrenze - (Annemasse).<br />
3. Genf - Veyrier - Landesgrenze.<br />
4. Genf - Groix-de-Rozon - Landesgrenze.<br />
5. Genf - Perly - Landesgrenze - (St-Julien).<br />
6. Genf - Ghancy - Landesgrenze.<br />
7. Genf - Meyrin - Landesgrenze - (St-Genis).<br />
8. Genf - Grand-Saconnex - Landesgrenze - (Ferney-Voltaire).<br />
9. Genf - Rolle - Morges - Lausanne.<br />
10. Nyon - St-Cergue - La Cure - Landesgrenze.<br />
11. Lausanne - Mex - Cossonay - La Sarraz - Vallorbe<br />
- Landesgrenze.<br />
12. Lausanne - Yverdon - Neuenburg.<br />
13. La Sarraz - Orbe - Yverdon. .<br />
14. Yverdon - Ste-Croix - L'Auberson - Landesgrenze<br />
- (Pontarlier).<br />
15. Lausanne - Moudon-Payerne-Murten-Bern.<br />
16. Lausanne - Savigny - Oron-la-Ville - Vaulruz.<br />
17. Carrouge - Mezieres - Cornes-de-Cerf - Chexbres<br />
- Vevey.<br />
18. Lausanne - Aigle - St-Maurice - Sitten - Brig-<br />
Gondo - Landesgrenze.<br />
19. St-Maurice - St-Gingolph.<br />
20. Villeneuve - Porte-du-Scex.<br />
21. Vevey - Chätel-Saint-Denis - Bulle - Posieux-<br />
Freiburg - Flamatt - Bern.<br />
22. Freiburg - Rose - Prez-vers-Noreaz - Payerne.<br />
23. Freiburg - Murten.<br />
24. Löwenberg - Ins - St-Blaise.<br />
25. Löwenberg - Kerzers - Aarberg - Lyss.<br />
26. Kerzers - Ins.<br />
27. -Neuenburg - Travers - Fleurier - Les Verrieres -<br />
Landesgrenze.<br />
28. Neuenburg - La Chaux-de-Fonds - Le Locle-<br />
Col-des-Roches - Landesgrenze.<br />
29. Col-des-Roches - Les Brenets - Landesgrenze.<br />
30. Neuenburg - Biel - Solothurn.<br />
31. Bern - Lyss - Biel - Sonceboz _ Münster - Delsberg<br />
- Reinach - Basel.<br />
32. Schönbühl - Bätterkinden - Solothurn - Oensia.<br />
gen - Bälsthal - Liestal - Muttenz - Basel.<br />
33. Zollikofen - Kirchberg . Murgenthal - Lenzburg<br />
- Baden.<br />
34. Bern - Langnau - Wolhusen - Luzern.<br />
35. Bern - Münsingen - Thun - Spiez - Interlaken -<br />
Brünig - Luzern.<br />
36. Brienz - Meiringen.<br />
37. Meiringen - Aareschlucht.<br />
38. Meiringen - Reichenbachfallstation.<br />
39. Achereggbrücke - Stansstad - Status.<br />
40. La Chaux-de-Fonds - Sonceboz.<br />
41. DeLsberg - Pruntrut - Boncourt . Landesgrenze -<br />
(Delle).<br />
42. Pruntrut - Damvant - Landesgrenze.<br />
43. Pruntrut - Alle - Bonfol - Beuraevesin - Landesgrenze<br />
- (Pfetterhausen).<br />
44. Oensingen - Ölten - Aarau - Wildegg.<br />
45. Biberiet - Nieder--Gerlafingen.<br />
46. Solothurn - Derendingen - Attisholz.<br />
47. Ölten - Niedergösgen -'Schönenwerd.<br />
48. Obergösgen - Lostorf.<br />
49. Reinach - Dornachbrugg - Dornach - Gempen.<br />
50. Reinach -Therwil - Benken - Landesgrenze.<br />
51. Dornach - Gcetheanum.<br />
52. Basel - Oberwil - Ettingen - Bättwil.<br />
53. Basel - Allschwil - Schönenbuch - Landesgrenze.<br />
54. Oberwil - Benken - Bättwil - Metzerlen.<br />
55. Basel - Ausfallstrassen:<br />
a) nach Frankreich:<br />
Hüningerstrasse,<br />
Elsässerstrasse,<br />
Burgfelderstrasse,<br />
Hegenheimerstrasse;<br />
b) nach Deutschland:<br />
Grenzacherstrasse,<br />
Lörracher- und Baselstrasse,<br />
Freiburgerstrasse,<br />
Hiltalingerstrasse.<br />
56. Basel - Schweizerhalle, einschliesslich Abzweigung<br />
nach Kunimatt (Pratteln) - Stein - Frick -<br />
Brugg - Baden - Neuenhof - Industriestrasse -<br />
Zürich.<br />
57 Stein - Laufenburg.<br />
58. Liestal - Läufelfingen - Ölten - Dagmerseüen -<br />
Sursee - Nottwil - Emmenbrücke - Luzern.<br />
59. Sissach - Eptingen.<br />
60. Wolhusen - Willisau - Dagmersellen. ><br />
61. Willisau - Sursee - Beromünster - Emmenbrücke.<br />
!<br />
62. Emmenbrücke - Ruswil - Ettiswil.<br />
63. Wolhusen - Ruswil.<br />
64. Luzern Kriens.<br />
65. Luzern - Littau. '<br />
66. Emmenbrücke - Eschenbach - Gelfingen - Beinwil<br />
- Seon - Hunzenschwil - Aarau.<br />
67. Ebikon - Buchrain - Eschenbach.<br />
68. Aarau - Frick.<br />
69. Hunzenschwil - Wildegg.<br />
70. Seon - Lenzburg.<br />
71. Luzern - Gisikon - Cham - Zug - Sihlbrugg-<br />
Adliswil - Zürich.<br />
72. Gisikon - Eschenbach.<br />
73. Gisikon - Muri . Lenzburg - Wildegg - Brugg -<br />
Stilli (bis Strasse Baden - Koblenz).<br />
74. Baden - Koblenz - Landesgrenze.<br />
75. Gelfingen - Villmergen - Bremgarten - Schlief<br />
ren - Industriestrasse.<br />
76. Luzern - Arth - Schwyz - Brunnen.<br />
77. Cham - Affoltern a. A. - Zürich.<br />
78. Zug - Nidfurren - Ober-Aegeri - Morgarten.<br />
79. Baar - Nidfurren - Menzingen.<br />
80. Zürich - BKilach - Rafz - Landesgrenze und<br />
Landesgrenze - Schaffhausen.<br />
81. Zürich - Brüttisellen - Kemptthal - Winterthur.<br />
82. Abzweigung von der Strasse von -Zürich nach<br />
Winterthur - Dübendorf - Fehraltorf - Pfäffikon<br />
- Turbenthal - Münchwilen.<br />
83. Hegnau - Uster - Hinwil - Rüti - Rapperswil.<br />
84. Zürich - Forch - Esslingen.<br />
85. Zürich - Meilen . Rapperswil - Uznach - Niederurnen<br />
- Glarus - Linthal. ,<br />
86. Zürich - Wädenswil - Pfäffikon (Schwyz) - Niederurnen.<br />
Mersey-Tunnel: Einfahrt in den Tunnel auf dem alten Heumarkt in Liverpool. (Siehe Artikel auf S. 22.) J%-. • Mündung des Zufahrttunnels Liverpool in den Mersey-Haupttunnel.<br />
Feuer- und explosionssidiere<br />
Tankanlagen für Benzin, Rohöl,<br />
Schmieröle etc. gehören seit Jahren<br />
in unser Fabrikationsprogramm-<br />
Unsere grossen Erfahrungen<br />
auf diesem Gebiet gestatten<br />
uns, Sie fachmännisch, zu<br />
Ihrem Besten zu beraten. Wir erstellen<br />
Anlagen in allen Grossen<br />
und für alle Bedürfnisse, nach<br />
eigenen Systemen und Patenten.<br />
Modernisierung von veralteten<br />
Anlagesystemen. Prospekte,<br />
Offerten und Ingenieurbesuch<br />
kostenlos und unverbindlich.<br />
Servlee-Organlsatleneii<br />
B E R N • Z ü R<br />
n<br />
A S EL • LA L S I AI
KE AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 54<br />
87. Rappers-vril - Pfäffikon (Schwyz) - Biberbrücke -<br />
j Einsiedeln.<br />
88. Ziegelbrücke - Weesen.<br />
89. Näfels - Mühlehorn.<br />
90. Neuhausen. - Neunkirch - Trasadingen - Landesgrenze.<br />
91. Neuhausen - Schieitheim - Landesgrenz«.<br />
92. Schaffhausen - Bargen - Landesgrenze.<br />
93 Schaffhausen- Thayngen - Landesgrenze - (Gottmadingen)<br />
94. Thayngen - Höfen - Landesgrenze.<br />
95. Schaffhausen - Burg - Kreuzungen - Station<br />
Altnau - Romanshorn - Rorschach.<br />
96. Stein am Rhein - Station Ramsen - Landes,<br />
grenze - (Singen).<br />
97. Station Schlatt- Neunforn - Frauenfeld.<br />
98. Schaffhausen - Andelfingen - Winterthur.<br />
99. Andelfingen - Unter-Stammheim - Stein am Rh.<br />
100. Winterthur - Turbenthal.<br />
101. Winterthur - Frauenfeld - Weinfelden - Amris-<br />
•wil - Romanshorn.<br />
102. Amriswil - Arbon.<br />
103. Frauenfeld - Pfyn - Tägerwilen - Landesgrenze-<br />
(Konstanz).<br />
104. Pfyn - Steckborn.<br />
105. Winterthur - Aadorf - Wange - Wil - Oberbüren<br />
- Gossau (St. Gallen) - St. Gallen.<br />
106. Frauenfeld - Wängi.<br />
107. Wil - Affeltrangen - Märstetten - Wäldi.<br />
108. Wil - Oberuzwil - Gossau (St. Gallen).<br />
109. Wil - Lichtensteig - Wattwil . Nesslau - Garns -<br />
Buchs - Landesgrenze - (Feldkirch).<br />
110. Gams - Haag.<br />
111. Landesgrenze - Kreuzungen - Sulgen . Bischofszell<br />
- Gossau (St. G.) - Herisau.<br />
112. Kronbühl — Amriswil - KesswiL<br />
113. St. Gallen - Roggwil . Arbon.<br />
114. St. Gallen - Rorschach - St. Margrethen - Altstätten<br />
- Haag - Buchs - Sargans - Ragaz -<br />
Landquart - Chur.<br />
115. Sarganz - Wallenstadt.<br />
116. St. Margrethen - Rheinstrasse - Landesgrenze -<br />
(Bregenz).<br />
117. Heerbrugg - Diepoldsan. - Landesgrenze - (Hohenems).<br />
118. St. Gallen - Eggereriet - Heiden - Berneck - Au.<br />
119. St. Gallen - Trogen.<br />
120. St. Gallen - Teufen - Gais.<br />
121. Winkeln - Herisau - Waldstatt - Schönengrund<br />
- Lichtensteig.<br />
122. Waldstatt - Hundwil - Teufen - Trogen - Heiden<br />
- Rheineck.<br />
123. Waldstatt - Urnäsch - Appenzell - Gais - Altstätten.<br />
124. Hundwil - Appenzell.<br />
125. Wattwil - Ricken - Esehenbach - Rapperswil.<br />
126. Ricken - Go'mmiswald - Kaltbrunn,<br />
127. Gommiswald - Uznach.<br />
128. Ragaz - Maienfeld - Landijuart.<br />
128. Chiasso - Lugano - Mte Ceneri - Bellinzona -<br />
Biasca - Gotthard (Hoepiz).<br />
130. Biasca - Olivone.<br />
131. Lugano - Sorengo - Ponte Tresa.<br />
132. Bellinzona - Locarno - Brissago - Landesjrrenze<br />
133. Ostarietta - Agno.<br />
134. Gadenazzo - Magadino.<br />
Der Merseytunnel zu Liverpool.<br />
Eine 3% km lange Automobilstrasse unter dem<br />
Merseyfluss.<br />
Ein monumentales Werk auf dem Gebiete der<br />
Fahrbahntechnik ist der Autotunnel unter dem<br />
Merseyfluss, der die beiden Städte Liverpool und<br />
Birkenhead und darüber hinaus Lancashire und<br />
Cheshire, Wales und Mittelengland miteinander verbindet.<br />
Schon seit einem dreiviertel Jahrhundert<br />
hatte sich die TIeberwindung des Merseyflusses in<br />
unmittelbarer Nähe der Welthafenstadt Liverpool<br />
zu einem immer dringlicher werdenden Problem angewachsen.<br />
Während dieser Zeit waren verschiedene<br />
Brücken- und Tunnelprojekte erwogen und wieder<br />
verworfen worden. Der Bau begann im Dezember<br />
1923.<br />
Von dem Ausmass der nun folgenden Bauperiode<br />
an dem 3H km und einschliesslich aller unterirdischen<br />
Zufahrtswege sogar beinahe 4!4 km langen<br />
Tunnel geben folgende Zahlen einen Begriff:<br />
Die Menge des ausgeschachteten Felsenmaterials<br />
beträgt 1 200 000 Tonnen, während 270 000 Tonnen<br />
Beton und 82 000 Tonnen Eisen von den Wänden<br />
des in seinem Hauptteile einen Durchmesser von<br />
zirka 13K m und in seinen Anschlüssen einen 'solchen<br />
von 8 m besitzenden Tunnels verschlungen<br />
wurden.<br />
Die Anlage des Tunnels ist dergestalt, dass sich<br />
sowohl an der Liverpooler wie auch an der Birkenheader<br />
Seite je zwei Zugangstunnels befinden, deren<br />
einer den Verkehr aus der Stadt, der andere den<br />
vom Hafen abnimmt Diese beiden Tunnels vereinigen<br />
sich dann im Haupttunnel. Das Gefälle im<br />
Tunnel einschliesslich der Zufahrtstunnel übersteigt<br />
niemals 3^%. Die Pflasterbreite des Haupttunnels<br />
einschliesslich der in der Stadt mündenden Zufahrtstunnels<br />
beträgt 12 m, eine Breite, die vier<br />
Fahrzeugreihen nebeneinander Platz bietet. Die<br />
Hafenzufahrtsüinnels haben eine für zwei Fahrzeugreihen<br />
ausreichend« Breite.<br />
Als Baumaterial wurden gusseiserne Ringe verwendet,<br />
die durch Querstützen miteinander verschraubt<br />
sind. Eine Mischung von Beton und Sand<br />
wurde in flüssigem Zustand von innen zur Füllung<br />
der Lücke zwischen der Felshöhlung und der Eisenkonstruktion<br />
unter Druck herausgepumpt, so dass<br />
sehliesslich nach mehrfacher Wiederholung dieser<br />
Prozedur ein wasserdichter Betonmantel um den<br />
Tunnel herum entstand. Im Innern ist unter den<br />
Fahrbahnen ein Kanalsystem vorgesehen, worin<br />
elektrische Leituneen u. dgl. untergebracht sind.<br />
Von innen ist der Tunnel nochmals in seiner Höhlung<br />
wasserdicht ausrementiert. Die Seitenwände<br />
sind mit schwarzen Glasplatten, zusammengehalten<br />
durch Stahlrippen, dekoriert. Die Fahrbahn selbst<br />
besteht aus armiertem Beton. Die Markierungslinien<br />
zur Trennung der Fahrbahnen sind in bernsteingelbem<br />
Gummi eingelassen.<br />
Da es sich um einen ausschliesslich dem Autoverkehr<br />
gewidmeten Tunnel handelt, ist die Ventilation<br />
von eminenter Wichtigkeit. Die Lüftungsanlage<br />
ist daher in sechs Stationen ausserhalb des<br />
Tunnels auf die beiden Ufer verteilt worden. Die<br />
Leistung der auf diese beiden Stationen verteilten<br />
30 Saugzug- und Druck-Ventilatoren beziffert sich<br />
auf 2% Millionen Kubikmeter Frischluft pro Minute<br />
unter gleichzeitiger Beseitigung der gleichen Menge<br />
verunreinigter Luft. Gefahrencruellen sind durch<br />
doppeltes Vorhandensein jedes einzelnen Ventilators,<br />
einschliesslich Antrieb ausgeschlossen. .,,,.<br />
Um Feuersgefahr vorzubeugen, beherbergt der<br />
Tunnel in Abständen von zirka 50 m Feuermeldestellen,<br />
ausgerüstet mit Hydranten, Telephon sowie<br />
verschiedenen Rettungsmaterialien. Obgleich aus<br />
Sicherheitsgründen auf eine vollautomatische Betätigung<br />
aller mit dem Betrieb des Tunnels zusammenhängenden<br />
Apparaturen verzichtet wurde, so ist<br />
doch die Lüftungsanlage völlig automatisch und<br />
braucht nur einen einzigen Mann zur Bedienung.<br />
Dieser ist von Beobachtungsinstrumenten jeder Art<br />
umgeben, die es ihm nicht nur ermöglichen, den<br />
Kohlenoxydgehalt der Luft, sondern diese selbst auf<br />
Sichtigkeit zu untersuchen.<br />
Ein weiterer Kontrollraum zur Ueberwachung<br />
der gesamten elektrischen Apparate, der Beleuchtung,<br />
der Pumpanlagen und der Feuermelder kann<br />
als das Gehirn der Anlage bezeichnet werden. Von<br />
dort aus ist es möglich, vermittels Fernmeldeanlagen<br />
die Vorgänge an jeder einzelnen Stelle des<br />
Tunnels zu erfassen. Weitere Sicherheitsvorkeh-rungen<br />
sind automatische Zeichen, welche die Kraftfahrzeugführer<br />
verständigen sollen, ihre Maschinen<br />
auszuschalten, wenn Gefahr im Verzug ist, damit in<br />
solchen Momenten keine schädlichen Auspuffgase<br />
die Luft des Tunnels verunreinigen.<br />
Die Bauperiode des gewaltigen Werkes -wird am<br />
18. Juli <strong>1934</strong> abgeschlossen sein, an welchem Datum<br />
es durch den König von England dem Verkehr übergeben<br />
werden soll. Der Kostenaufwand wird bis zu<br />
diesem Tage, soweit heute geschätzt werden kann,<br />
7 077 800 Pf. St. betragen. Hiervon werden 2,5<br />
Millionen Pf. St. durch die Regierung, der Rest<br />
durch Anleihen aufgebracht. Letztere sollen aus Benutzungsgebühren<br />
im Laufe der Jahre amortisiert<br />
werden.<br />
Die Einfahrt in den Tunnel befindet sich in der<br />
Stadt Liverpool selbst auf dem alten Heumarkt. Er<br />
wird hier mit einer Steigung von 1 • 30 ziemlich<br />
rasch in die Erde geführt. Ein zweiter Einfahrtsweg<br />
jst an der Hafen seite der Stadt Liverpool. Auf<br />
diese Art ist es möglich, sowohl von der verkehrsbelebten<br />
Hafenvorstadt Liverpools wie auch von der<br />
eigentlichen Geschäftsmitte, der City, in wenigen<br />
Minuten vor der unterirdischen Hauptmündung des<br />
Tunnels zu stehen.<br />
Die geologische Formation des Bautraktes unter<br />
dem Merseyflusse war technisch nicht zu schwierig.<br />
Es handelte sich um Keuper und Buntsandstein mit<br />
daraufliegenden Schichten, welche in einer Menge<br />
von 1,2 Millionen Tonnen abgetragen wurden und<br />
günstige Strebenstützungen ohne weiteres zuliessen.<br />
Eine harte Muschelkalkbank an der Hafenseite der<br />
Stadt Liverpool musste gesprengt werden und verursachte<br />
durch sackende Lagerschichten und eindringendes<br />
Wasser, welches im zweiten Baujahre<br />
einen Stollen zum Ersaufen brachte, einen nicht unerheblichen<br />
Zeitverlust. —<br />
Die Einfahrt auf dem alten Heumarkt zu Liverpool<br />
besitzt die Grundlinienform eines gleichschenkligen<br />
Dreiecks. Zwei Trottoirs führen bis an die<br />
Mündung des Haupttunnels heran. Sie sind beiderseitig<br />
durch Sperrhäuser flankiert. Ein Lichtturm<br />
vor der Mündung sendet sein Scheinwerferlicht bis<br />
tief in die Mündung der Rampe hinein. Zu jedem<br />
der beiden Einfahrtsgeleise führen drei Zufahrtewege,<br />
welche durch Schalterhäuschen flankiert werden,<br />
an welchen die Tunnelbenützungsgebühren erhoben<br />
werden sollen. Nach der Einfahrt in den<br />
Vortunnel führt eine verkehrstechnisch leichte Kurve<br />
in die entgegengesetzte Richtung zurück, in der<br />
dann nach einer Fahrt durch den bogenförmigen<br />
Zufahrtstunnel zusammen mit dem Zufahrtstunnel<br />
der Hafenseite die Auffahrt zum Haupttunnel liegt<br />
Ueberholen ist nur ganz beschränkt gestattet, das<br />
Ausweichen kommt nicht in Betracht, da es eich<br />
in» Tunnel durchweg um Einbahnstrassen handelt<br />
Die Erleuchtung des Tunnels erfolgt durch prismatische<br />
Wandkandelaber, die jeweilig sechs Glühbirnen<br />
unter Glas tragen. Ausserdem ist die Tunnelwölbung<br />
mit geschliffenen Platten belegt, welche<br />
das Licht ganz besonders gut reflektieren.<br />
Automatisch bediente Verkehrsschilder, Warntafeln,<br />
Richtungsanzeiger, Geschwindigkeitsregler<br />
und so weiter hängen an Verstrebungen jeweilig an<br />
den Kreuzungen oder in Augenhöhe über der Fahrbahn.<br />
Die Hauptventilationsstation an der Hafenseite<br />
der Stadt Liverpool erhebt sich direkt über dem<br />
Haupttunnel und ist baulich als domartiger Aufbau<br />
gehalten. Auf einem nahezu kubischen Grundbau<br />
ruht ein massiger Turm, der sich in einen aufgesetzten<br />
Würfel verjüngt. In diesem Turm verlaufen<br />
die von den Ventilatoren ausgenutzten Ventilationsschächte<br />
in senkrechter Lage. Zur Rechten und zur<br />
Linken des Grundbaues sind seitenflügelartige Vorbauten<br />
errichtet, in denen Auskunfts- Verwaltungsund<br />
Kassenräume der neu zu gründenden Tunnelgesellschaft<br />
untergebracht werden sollen.<br />
Dr. W. K.<br />
Erlass, Ermässigung und Rückvergütung von<br />
Automobilsteuern und -gebühren im Kanton Solothurn.<br />
Der Regierungsrat des Kantons Solothurn<br />
hat auf Antrag des Polizeidepartementes ein «Regulativ<br />
über Erlass, Ermässigung und Rückvergütung<br />
von Automobilsteuern und -gebühren» erlassen,<br />
um eine allgemein gültige Grundlage für die<br />
Erledigung der Gesuche zu besitzen, die um derartige<br />
Erleichterungen und Vergünstigungen gegenüber<br />
der allgemeinen Steuerpflicht im Motorfahrzeugverkehr<br />
an ihn gerichtet werden. Darnach<br />
kann das Polizeidepartement:<br />
1. Vollständigen Steuererlass gewähren:<br />
Gemeinden für Motorfahrzeuge, die ausschliesslich<br />
dem Transport von Kranken, dem<br />
Feuerwehrdienst oder der Strassenreinigung und<br />
dem Strassenunterhalt dienen; ferner Angehörigen<br />
des kant. Polizeikorps für Motorfahrzeuge, die für<br />
den Dienstbetrieb als notwendig oder als erwünscht<br />
zu betrachten sind; sodann Gemeindepolizeiorganen<br />
für Motorfahrzeuge, die überwiegend für den<br />
Polizeidienstbetrieb verwendet werden; konzessionierten<br />
Automobil-Postunternehmungen für Motorwagen,<br />
die zu fahrplanmässigen Fahrten auf<br />
zum voraus bestimmten Strecken verwendet werden,<br />
sofern das Gesellschaftskapital nicht mehr als<br />
4% Rendite abwirft; gemeinnützigen Institutionen<br />
oder Privaten für Motorwagen, die ausschliesslich.<br />
zum Transport von Kranken verwendet werden,<br />
sofern für die Transporte nur ein Entgelt gefordert<br />
wird, das die Selbstkosten deckt; Vereinigungen<br />
von Arbeitern für Motorwagen, die ohne<br />
Erwerbszweck zu Arbeitertransporten vom Wohnort<br />
zur Arbeitsstelle und zurück verwendet werden;<br />
endlich invaliden Personen für Motorfahrzeuge,<br />
auf die sie aus Erwerbsgründen angewiesen<br />
sind.<br />
2. Teilweiser Erlass wird gewährt in<br />
folgendem Höchstmass. An Hebammen in grossen<br />
LEKHTMETALL-<br />
Kein Schmieden Kein Härten<br />
bieten jede Garantie<br />
für<br />
grösste Wirtschaftlichkeit<br />
bei allen Ihren<br />
ED. JFANGER, Werkzeugfabrik. USTER<br />
Hat Ihr Lastenzng automatisch<br />
wirkende Bremsen?<br />
Ich besorge den Einbau von automatischen<br />
Westinghouse-, Servo- und Luftdruckbremsen<br />
als Spezialität nach eidgen. Vorschriften.<br />
Prospekte und Offerten sofort unverbindlich.<br />
MULLER, Anhängerban, THUN<br />
Telephon 27.16<br />
Dreharbeiten<br />
Automobilheber<br />
Tragkraft 2500 bis 12000 kg<br />
AlrifcngMeüschaft der Eteen-and Stahlwerk»<br />
vorauls Georg Flacher. Schaf fiwusen (Schweiz)<br />
Persönliche Ueberwachung<br />
aller Arbeiten,<br />
darum GARANTIE<br />
für solide Werkmannsarbeit,<br />
rationelle Arbeitsweise und<br />
dadurch niedrige Preise.<br />
Eigene<br />
WAGNEREI<br />
SCHMIEDE<br />
SPENGLEREI<br />
SATTLEREI<br />
GLASEREI<br />
AIle Arbeiten, besonders<br />
Unfal1-Reparaturen kurzfristig.<br />
Alfred Hänni<br />
Ueberlandstr. 110 Tel. 69.173<br />
Zürich - Schwamendingen<br />
DA.R System<br />
enorme Vorteile<br />
/acht, solid u. geräumig<br />
Kurbehzrdzck D.RP<br />
Czl' ouvert<br />
SEITZ & Co.. Karosseriewerke, Kreuzungen §<br />
Raths<br />
Anhänger<br />
sind seit Jahren bewährt<br />
Anfertigung von Leichtmetall-Anhängern.<br />
Verlangen Sie Offerte und Referenzen.<br />
J. C. Raths, Winterthur<br />
Telephon 26.893 - Waeen- und Anhangerbau • Neustadt 10 und 12<br />
Tausende<br />
Im Betrieb<br />
Bestbewährtes<br />
Fabrikat lür<br />
leichte und<br />
schwere,<br />
neue und gebrauchte<br />
Wagen<br />
selbstverständlich WIRZ-KIPPER<br />
E. WIRZ, Kipperfabrik, Uetikon am Zürichsee
N° 54 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />
Kreisen, sofern sich ihre Tätigkeit ansserhalb ihjres<br />
Kreises nur auf Notfälle beschränkt, bis zu<br />
60%; an konzessionierte Privat-Postautohalter für<br />
Motorwagen, welche zu fahrplanmäßigem Fahren<br />
auf Strecken verwendet werden, die zum voraus<br />
bestimmt sind, bis zu 50%; an Arbeitgeber oder<br />
Private für Motorwagen, die ausschliesslich zu<br />
Arbeitertransporten vom Wohnort zur Arbeitsstätte<br />
und zurück oder zu andern damit in unmittelbarem<br />
Zusammenhang stehenden Zwecken verwendet<br />
werden, soweit damit eine Erwerbsabsicht<br />
nur nebensächlich verbunden ist, bis zu 50%; endlich<br />
an Private für Motorwagen, bei denen eine<br />
Löscheinrichtung eingebaut ist, sofern dieselben<br />
bei Feuer- oder Wassernot den Behörden jederzeit<br />
xur Verfügung gestellt werden.<br />
" 3. Eine Rückvergütung Ton Steuern<br />
tritt ein, wenn während des Steuerjahres die Voraussetzungen<br />
zu einem Steuererlasse sich erfüllen,<br />
und zwar werden im oben erwähnten Masse<br />
ganze Monatsbetreffnisse berücksichtigt.<br />
Soweit die Bestimmungen des Regulativs. Man<br />
wird sich der Zweckmässigkeit einer gesetzlichen<br />
Regelung der Angelegenheit nicht entziehen können,<br />
aber gleichwohl nicht übersehen dürfen, dass<br />
im einzelnen, so beispielsweise gegenüber Polizisten<br />
und gegenüber den Arbeitgebern und Privaten,<br />
die Grenze nicht leicht zu ziehen sein wird,<br />
wo die Verwendung der Motorfahrzeuge für den<br />
Staat bzw. für die Arbeiterschaft beginnt, und wo<br />
die persönliche Verwendung beginnt, bzw die Erwerbsabsichten<br />
nicht « nebensächlich » sind. Die<br />
Begründung des Steuererlasses für Motorfahrzeuge<br />
von Arbeitervereinigungen könnte schliesslich<br />
auch von anderen Motorfahrzeuginhabern anjerufen<br />
werden, welche mit ihren Wagen der Arbeit<br />
nachgehen müssen. In einigen Kantonen geniessen<br />
deshalb auch die Aerzte, in andern die<br />
Geistlichen gewisse Vergünstigungen. Wenn der<br />
solothurnische Regierungsrat mit Bezug auf die<br />
Gewährung derartiger Erleichterungen zurückhaltend<br />
war, so mag neben der Wahrung der fiskalischen<br />
Interessen auch der Umstand mitbestimmend<br />
fewesen sein, dass es schwer ist, die Grenze der<br />
Berechtigung zu Steuererlassen oder -reduktionen<br />
zu ziehen. Leider konnte, wie mitgeteilt wird, bei<br />
dieser Gelegenheit auch das alte Postulat der Automobilisten<br />
nicht berücksichtigt werden, es sei von<br />
«wei Wagen eines und desselben Besitzers, von denen<br />
stets nur einer verkehrt, nur derjenige mit<br />
der höheren Steuer zu besteuern. Diese Aenderung<br />
der kantonalen Automobilverordnung vom 19. Juni<br />
1933 drängt sich ihrer inneren Berechtigung wegen<br />
so sehr auf, dass ihre Zulassung nur eine<br />
Frage der Zeit sein kann.<br />
Korr.<br />
A- C. S.<br />
SEKTION LUZERN. «Fahrt ins Grüne». Eine<br />
pikante Sache setzte uns dieses Mal Sportpräsident<br />
Bartholomäi vor : « Eine Fahrt ins Grüne », verbunden<br />
mit einer Fuchsjagd. Eine endlose Reihe<br />
Autos stellte sich Sonntag, den 24. Juni a. c.<br />
vor dem Kunsthaus ein und mit Abständen von je<br />
einer Minute wurden über 30 Konkurrenten auf die<br />
Ungewisse Fahrt geschickt. An den 3 Hauptausfängen<br />
unserer Stadt sind Kontrollposten aufgestellt<br />
worden, wovon einer nach freier Wahl passiert<br />
werden musste. Hier wurde dem Konkurrenten<br />
ein Kirvert in die Hand gedrückt, in welchem die<br />
nächste Kontrolle angegeben war. Es war nun T. C. S.<br />
Sache der Konkurrenten, an Hand der Skizze die<br />
betreffende Stelle auf der Landkarte zu suchen und<br />
hiernach auf dem kürzesten Wege dorthin zu gelangen.<br />
Dort angekommen, hatte er eine Aufgabe Neue Bureaux und Sitzungszimmer. Bekanntlich<br />
Autosektion Waldstätte<br />
zu lösen, für welche bei nicht richtiger Lösung hat die Sektion unlängst eine Dislokation ihrer Lokalitäten<br />
vorgenommen und diese ins Genfer-Haus Strafpunkte erteilt wurden. So waren insgesamt<br />
verlegt.<br />
fünf Posten aufgestellt, Geschwindigkeiten waren<br />
keine vorgeschrieben, immerhin musste die im günstigsten<br />
Falle auf ca. 110 km bemessene Strecke<br />
innert 3 Stunden bewältigt werden.<br />
Die herrlich oberhalb des Klöntalersees gelegene<br />
Alp war Ziel und Picknick-Platz und hätte wohl<br />
schwerlich ein schönerer Punkt gefunden werden<br />
können. — Unter Leitung des altbewährten Vergnügungspräsidenten<br />
Inspektor Bucher, wurde sodann<br />
mit dem vorgesehenen Sportprogramm begonnen,<br />
wo alt und jung voll auf ihre Rechnung kamen.<br />
Sogar ein Fussballmatch wurde improvisiert. Daran<br />
anschliessend wurden durch Trompetenstösse die<br />
ca. 140 Teilnehmenden zu einer Automobilisten-Landsgemeinde<br />
zusammengerufen. Mit markanten Worten<br />
begrüsste unser Präsident, Herr Dr. Oskar Hübscher<br />
die anwesenden Automobilisten und insbesondere<br />
die Vertreter der Sektion Glarus des S.A.G.<br />
Er dankte dem Forstverwalter Oppliger, Glarus, für<br />
das entgegenkommende Zurverfügungstellen der<br />
Alpweide als Picknickplatz, dem Sekretär Staub<br />
der Sektion Glarus für seine grosse Arbeit, die er<br />
bei der Organisation des Anlasses geleistet hatte,<br />
sowie der Direktion der Elmer-Citrowerk. Sportpräsident<br />
Bartholomäi übernahm hierauf das Wort,<br />
um die Preisverteilung vorzunehmen. In seiner bekannt<br />
geläufigen Art spendete er vorgängig allen<br />
Konkurrenten uneingeschränktes Lob für ihr sportliches<br />
und automobilißtisches Können, wies gleichzeitig<br />
jedoch auf die grossen Versager hin, die die<br />
gestellten Fragen gebracht haben. Ein reicher Gabentisch<br />
sorgte dafür, dass die vollbrachten Leistungen<br />
gebührend bewertet wurden und beinahe der<br />
letzte Konkurrent konnte noch mit einem Preis bedacht<br />
werden. — Nach Landsgemeindeart wurde<br />
darüber abgestimmt, welcher Rückweg eingeschlagen<br />
werden sollte und mit Mehrheit gab das Volk<br />
dem Klausenpass den Vorzug.<br />
In Brunnen fand dieser genussreiche Tag bei<br />
einer gemütlichen Zusammenkunft seinen Abschluss.<br />
C.B.<br />
SEKTION ZÜRICH. Der Vorstand hat allen<br />
Mitgliedern des Kantonsrates die bereits an dieser<br />
Stelle besprochene vorzügliche Broschüre des italienischen<br />
Fremdenverkehrsamtes Enit « Auf italienischen<br />
'Strassen > zukommen lassen und sie gleichzeitig<br />
mit einem Zirkular auf das grosse Werk des<br />
Ausbaues des italienischen Strassennetzes aufmerksam<br />
gemacht. Es dürfte durch diese Aktion das<br />
Interesse der Volksvertreter erneut auf das Strassenwesen<br />
hingewiesen worden sein, was im Hinblick<br />
auf die Beratung des neuen kantonalen Verkehrsgesetzes<br />
von besonderer Bedeutung ist.<br />
Als nächster Anläse findet am 15. event. am<br />
22. Juli ein Picknick-und Strandbadfest<br />
statt, für welches verschiedene Attraktionen vorgesehen<br />
sind. — Die Damenmitglieder finden sich<br />
am 5. Juli zu einem Rendez-vous mit den Clubkolleginnen<br />
der Sektionen Aargau und Luzern in Brestenberg.<br />
Ab 14 Uhr ist Treffpunkt im dortigen<br />
Strandbad. — Für den 5. August ist der Besuch des<br />
Klausenrennens vorgesehen. s.<br />
Sie befinden sich nun in einem Verkehrsmittelpunkt<br />
Luzerns, und zwar an der internationalen Durchgangsstrasse<br />
Nord-Süd, Richtung Gotthard. Von<br />
den Bureaux aus geniesst der Besucher einen Rundblick<br />
auf Stadt, Pilatus und den See. Leider ist<br />
jedoch ein Auffinden des neuen Sitzes nicht so<br />
leicht, wie man annehmen dürfte, macht doch nur<br />
eine kleine, bescheidene Aufschrift an der Haustüre<br />
auf diese Lokale aufmerksam. Die Sektion würde<br />
nicht schlecht beraten sein, wenn sie für ihr Office<br />
und Sekretariat einen grösseren Firmenschild mit<br />
Leuchtschrift anbrächte. Alle Automobilfahrer, die<br />
Luzern traversieren, würden dadurch auf den T.<br />
C.S.-Sitz aufmerksam gemacht, was zugleich eine<br />
gute Reklame wäre.<br />
J^us de« Verbänden<br />
CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />
UND UMGEBUNG<br />
Protokoll der Juniversanwnlung.<br />
Der Präsident eröffnete<br />
die letzte Versammlung um 8.20<br />
Uhr. Das Protokoll wurde verlesen<br />
und einstimmig genehmigt.<br />
Unter Mutationen war ein Austritt<br />
(Jos. Bucher, Gysatstr. 8)<br />
zu genehmigen. Als neues Aktivmitglied konnte<br />
Hans Schwendimann von Kriens aufgenommen<br />
werden.<br />
Für die Vereinsferien wurden von der Versammlung<br />
die Monate Juli und August bestimmt. Wir<br />
ersuchen jedoch die in Luzern anwesenden Mitglieder,<br />
sich jeden Samstagabend am Stammtisch im<br />
Rest. «Weieses Schloss» einzufinden. W. H.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Protokoll-Auszug der Monatsversammlung<br />
vom 6. Juni <strong>1934</strong>.<br />
Nach einer kurzen Begrüssung<br />
eröffnete der Vizepräsident an<br />
Stelle des verhinderten Präsidenten<br />
um 21 Uhr die Versammlung.<br />
Mutationen waren keine<br />
zu behandeln.<br />
Wie den Mitgliedern bekannt sein sollte, war<br />
auf den 8. Juli a. c. eine Familien-Ausfahrt vorgesehen,<br />
die jedoch wegen den beiden kurz darauffolgenden<br />
Exkursionen von der Versammlung einstimmig<br />
verworfen und 6omit vom Programm gestrichen<br />
wurde.<br />
Auch wurde der Besuch des Klausen-Rennens,<br />
den geringen Anmeldungen wegen, als nichtoffizielle<br />
Vereinsfahrt erklärt; diejenigen wenigen Mitglieder,<br />
die trotzdem das Rennen besuchen wollen,<br />
möchten dies rechtzeitig bekanntgeben, so daea ein<br />
Privatwagen seitens eines unserer Mitglieder zur<br />
gleichen Fährtaxe, wie bereits festgesetzt, besorgt<br />
werden kann.<br />
Im Hinblick auf den bevorstehenden Kassa-<br />
Halbjahresabschluss werden die Mitglieder dringend<br />
gebeten, ihre rückständigen Beiträge wie auch Sterbebeiträge<br />
zu begleichen. Obiges betrifft besonders<br />
die Sterbegelder, da der Verein diesen Monat lei-<br />
der wieder einen harten Schicksalschlag erlitten hat,<br />
indem unser langjähriges und treues Mitglied Rob.<br />
Bischoff in Schaffhausen nach langer Krankheit<br />
gestorben ist.<br />
Nach rascher Erledigung der Traktanden konnte<br />
die Versammlung unter bester Verdankung an die<br />
Anwesenden um 22 Uhr geschlossen werden. H. G.<br />
Veranstaltungen.<br />
Grosser Preis der Schweiz für Motorräder.<br />
Eine Rekordzahl weisen die Anmeldungen auf, welche<br />
von in- und ausländischen Fahrern zum Grosesen<br />
Preis der Schweiz für Motorräder <strong>1934</strong> abgegeben<br />
wurden. Diese Veranstaltung, die am 7. und<br />
8. Juli in Bern durchgeführt wird, verzeichnet nicht<br />
weniger als 115 Nennungen in den verschiedenen<br />
Klassen.<br />
Um einige bekanntere Namen herauszugreifen,<br />
erwähnen wir, dass sich unter den Konkurrenten<br />
in der 250-ccm-Klasse der Irländer Stanlev Woods<br />
auf Guzzi, die Engländer Mellors auf Excelsior und<br />
Tyrell Smith auf Rudge mit dem Franzosen Boetsch<br />
auf Terrot, den Deutschen Kohfink auf Imperia,<br />
Voigt auf Guzzi und Kahrmann auf D.K.W, im<br />
Wettbewerbe gegenüberstehen werden.<br />
Bei den 29 Konkurrenten der Kategorie 350 cem<br />
wird man Hänni auf Motosacoche im Kampfe mit<br />
den Italienern Sandri auf Aciuila und Panella auf<br />
Jonghi bewundern können. Als weitere ernste Gegner<br />
dieser Klasse nennen wir noch die Nortonfahrer<br />
Simpson, Rusk, Vidal und Klein, dann Ernie Nott<br />
auf Husqvarna.<br />
Im Rennen der Seitenwagen mit 600 und 1000<br />
cem Zylinderinhalt sind unter den 28 Konkurrenten<br />
zahlreiche bekannte Namen zu finden, so die beiden<br />
Stärkle, die Deutschen Dürr und Moritz.<br />
Die 500-ccm-Kanonen rücken in der Zahl von<br />
42 Konkurrenten auf. Hier wird uns Stanley Woods<br />
erstmals seine neue Husqvarna vorführen, von welcher<br />
Marke mehrere Exemplare im Rennen liegen<br />
werden, die von den Schwedon Kaien und Sunqvist<br />
gelenkt werden. Aber auch die Norton-Werke sind<br />
gut vertreten, so durch Simpson und Rusk, Gordey<br />
und Runtsch. A. Bizzozero und Ernst Hänni verteidigen<br />
unsere Landesfarben.<br />
Diese kleine Auslese aus der Startliste dürfte<br />
dartun, dass am Grossen Preis der Schweiz für<br />
Motorräder <strong>1934</strong> den Besuchern in einem<br />
Rennen ein rassiger Sport geboten werden wird.<br />
(Mitset.)<br />
jeden<br />
Personelles:<br />
J. Bianchi, Garage. Chene Bourg. Inhaber der<br />
Firma ist Josef L. Bianchi, in Genf. Betrieb einer<br />
Garage und Reparaturwerkstätte. Domizil: Rue<br />
Jean Pelletier.<br />
Verlängerung der Nachlaßstundung.<br />
Walter Lienhard, Automobile, Kriens. Verlängerung<br />
der Stundung bis und mit 17 Juli.<br />
Einstellung des Konkursverfahrens.<br />
Garage de la Rosiere, S. A. en liq., Neuchätel.<br />
Ueber diese Aktiengesellschaft ist durch Verfügung<br />
vom 28. April der Konkurs eröffnet, das Verfahren<br />
aber mit Verfügung vom 18. Juni mangels Aktiven<br />
wieder eingestellt worden.<br />
A utomobiiistes!<br />
Evitez vous des pannes et des ennuis de toutes sortes en<br />
exigeant de votre garagiste ou electricien ta bStterie SIHSS6<br />
AutomoMtisten!<br />
Vermeiden Sie Pannen, Aerger u. Verdmss, indem Sie bei Ihrem<br />
Garagisten oder Ihrer Elektro-Werkstätte die Schweizer Batterie<br />
un produit qui vous assure un maximum de garantie.<br />
Fabrique ä l'Orient (Val de Joux)<br />
RepMsentants:<br />
Vertreter!<br />
Auto-Parts, Zürich<br />
MM. Grossenbacher & Co., Berne<br />
MM. Weckerle & Co., Bäle MM. Winterhalter, St-Gall<br />
ARSA S. A., Geneve et Lausanne<br />
verlangen, ein Produkt, welches Ihnen das Maximum<br />
an Qualität bietet.<br />
Fabrik in Orient (Val de Joux)<br />
Einbau von Hintertüren<br />
in geschlossene Wagen.<br />
Versetzen der Reserveräder<br />
in die vorderen Kotflügel<br />
Fabrikation und Verkauf von Radhaltern<br />
und Pneumulden.<br />
Reparatur von Unfallwagen.<br />
Carrosserie-Reparaturen.<br />
Otto Siebenmann<br />
Auto-Werkstätte Telefon 41<br />
Matzingen (Thurgau)<br />
Erstkl., fabrikneuer<br />
2 1 /2-Tonnen-<br />
Lastwagen<br />
mit grosser Ladebrücke u.<br />
geschl. Führerkabine, kpl.,<br />
mit Fabrikgarantie, umständehalber<br />
weit unter<br />
Katalogpreis 10500<br />
zu verkaufen<br />
Pastlagerkarte 276, Zürich,<br />
Helvetiapl.<br />
FIAT 501, neue Kolben,<br />
revid., m. Ballonpn., neuer<br />
Batt., Lederpolst., bequem<br />
einger., Steuer u. Vers,<br />
bez., ev. m. Brückli zum<br />
Einst., absol. reeller Verk.<br />
Preis statt 1800 Fr. nur<br />
1200 Fr. Auch Tausch geg.<br />
neue od. gebr. Möbel. —<br />
Beyeler, Möbelhdl., Bern,<br />
Eilgut-Schützenmätte. Telephon<br />
27.758. 63883<br />
OCCASION !<br />
Lieferungswagen<br />
FORD<br />
17 PS, wie neu. 63879<br />
Ed. Altermatt, z. Frohsinn,<br />
Winterthur.<br />
Studebaker<br />
President<br />
ätzine Limousine<br />
8 Zyl., Mod. 1931, hochelegant,<br />
sehr geräumig,<br />
wenig gefahren, komplett<br />
durchrevid., in einwandfreiem<br />
Zustand, kontrollabnahmebereit,<br />
zum Occasionspreis<br />
von Fr. 5800.-<br />
(Neupreis Fr. 25 000.—).<br />
ROCKNE<br />
Modell 1933<br />
Limousine<br />
6 Zyl., 16 PS, 5-Plätzer,<br />
sehr wenig gefahren, kontrollabnahmebereit,<br />
in einwandfreiem<br />
Zustand, wie<br />
neu, mit Garantie, zu vorteilhaftem<br />
Preise 63914<br />
zu verkaufen<br />
Grossgarage<br />
ßinelli & Ehrsam A.-G.,<br />
Stampfenbachplatz.<br />
6/7-Plätzer, 15 PS, Modell<br />
30/31, sehr preiswert<br />
Jos. Kessler, Service-<br />
Station, Schlieren, Industriestr.<br />
6. Tel. 917.358.<br />
Musterflasche Nr. 1 (ungefähr 1 Deziliter) für 40 Liter Brennstoff Fr. - .85<br />
Bidon, plombiert Nr. 2 „ 2 Liter „ 800 „ n Fr. 11.50<br />
Nr. 3 „ 5 „ „ 2000 n „ Fr. 35. -<br />
Nr. 4 „ 10 „ „4000 „ „ Fr. 48.-<br />
Nr. 5 „ 20 „ „8000 „ „ Fr. 90.-<br />
MEINE<br />
SPEZIALITÄT<br />
Ist das<br />
Richten und Instandstellen<br />
HOTCHKISS<br />
prachtvolle Limousine<br />
zu verkaufen<br />
Das ideale Obenschmieröl zu einem normalen Preis<br />
verbogener Felgen-, Scheiben- und Drahtspeichenräder,<br />
sowie das Richten von Vorderund<br />
Hinterachsen, wie auch von Gehäusen.<br />
Ich verfertige alle<br />
DRAHTSPEICHEN<br />
in beliebiger Stärke und Länge.<br />
Für die Zuweisung derartiger Spezlal-Aufträge<br />
empfiehlt sich<br />
AUTU-liEPAHA TUH WERKSTATTE<br />
ZÜRICH, Dufourstrasse 201. Tel. 46.868<br />
Ffir einige Gebiete werden noch serieuse und<br />
rührige Vertreter-Depositäre gesucht.<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
Raffineries Ed. Fulliquet, Petit-Lancy - Genf
24 AUTOMOBIL-REVUE 54<br />
Jetzt ist der Bundesratsbesch.ass über die 195 Hauptstrassen mit<br />
in Kraft getreten. .<br />
ist sich von der Tragweite dieser Neuordnung der<br />
Vortrittsstrassen bewusst und fährt nur noch<br />
mit einer Karte, diegenau der neuen Bestimmung<br />
angepasst ist.<br />
Wir haben auf den 1. Juli eine solche Karte herausgebracht<br />
Als Grundlage diente unsere bewährte<br />
Karte im Masstab 1:350000. Das<br />
Strassennetz hingegen trägt der neuen Vorschrift<br />
peinlich genau Rechnung. - Preis Fr. 2.80<br />
Ab 1. Juli die neue M&iis^ag-Schivei^e^keas'te<br />
wenn Sie unliebsame Schwierigkeiten und Unfälle<br />
vermeiden wollen. - Erhältlich in allen<br />
grösseren Buchhandlungen.<br />
A VERLAG HALLWAG BERN A
N° 51<br />
III. Blatt<br />
BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />
Die Automobilmontage,<br />
ein neuer Zweig der Schweiz. Automobilwirtschaft<br />
Die Chrysler- und Dodge-<br />
Montage bei Aktiengesellschaft<br />
Ad. Saurer in Arbon.<br />
Die wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens.<br />
Die zahllosen Schwierigkeiten mit denen<br />
die einheimische Automobilfabrikation je und<br />
je zu kämpfen hatte, sind nachgerade bekannt<br />
genug, als dass sie in diesem Zusammenhang<br />
nochmals einer eingehenden Erörterung<br />
bedürften. Sie scheinen aber manchenorts<br />
und nicht zuletzt bei den massgebenden Behörden<br />
nicht in ihrer ganzen Schwere beachtet<br />
und verstanden worden zu sein, sonst<br />
hätte es doch bei der anerkannten Qualitätsleistung<br />
der schweizerischen Fabrikationswerkstätten<br />
und dem stets steigenden Bedarf<br />
an Motorfahrzeugen gewiss möglich<br />
sein können, der einheimischen Industrie tatkräftig<br />
an die iHand zu gehen, ohne damit<br />
die heilsame Konkurrenz etwa auszuschliessen<br />
oder extrem nationalistische Wirtschaftspolitik<br />
zu betreiben. Sei dem wie ihm wolle,<br />
so haben die immer geringer werdenden<br />
Exportmöglichkeiten, die mit der Entwertung<br />
fremder Währungen zusammenhängenden<br />
Devisenschwierigkeiten und auch der<br />
überall spürbare Schutz der Bahninteressen<br />
die wenigen inländischen Automobilfabriken<br />
in eine sehr prekäre Lage gebracht, während<br />
die Einfuhr aus fremden Landen immer noch<br />
im Steigen begriffen war. Unsere Betriebe<br />
gönnten dabei nicht einmal daran denken,<br />
! $)."fcn Inlandsabsatz zu erweitern, sondern<br />
müssten nachgerade froh sein, wenn sie<br />
wenigstens imstande waren, ihren bisherigen<br />
Anteil am Inlandsmarkt zu halten. Erst dieser<br />
Tage ist wiederum ein Kapitel in der<br />
Automobil-Revue<br />
Geschichte der nationalen Automobilindustrie<br />
abgeschlossen worden. Die einzige noch<br />
verbleibende schweizerische Fabrik von Perund<br />
Privatwirtschaft zu ausserordentlichen<br />
Leistungen anspornte, die nicht ohne gute<br />
Früchte blieben. 'Die ständige und erschrekkende<br />
Zunahme der Passivität unserer Aussenhandelsbilanz<br />
brachte seit dem letzten<br />
Jahre eine Flut von Einfuhrbeschränkungen<br />
und Kontingentierungsmassnahmen mit sich,<br />
die entweder zum Schütze der inländischen<br />
Industrie erlassen oder in den Dienst der<br />
Exportindustrie gestellt wurden. Auch der<br />
Automobilhandel wurde durch Bundesratsbeschluss<br />
vom 15. September 1933 in diese<br />
Massnahmen einbezogen, die natürlich die<br />
bisher gewohnte Freizügigkeit im Qewerbe<br />
erheblich einschränkten und daher nicht eitel<br />
Die Idee der Montage fremder Automobile<br />
im eigenen Lande ist nicht etwa neu. In Ländern,<br />
die durch hohe Schutzzölle eine eigene<br />
hochentwickelte Automobilindustrie unterstützten,<br />
bestehen seit Jahren grosse Anlagen<br />
ausländischer Fabriken, in denen vermittels<br />
einheimischer Arbeitskräfte und teilweise<br />
auch eigenem Rohmaterial die meistens aus<br />
überseeischen Unternehmungen stammenden<br />
Einzelteile für Chassis und Karosserie zusammengesetzt<br />
werden. So hat z. B. Ford in<br />
England, Deutschland, Belgien und den nordischen<br />
Staaten solche Montageabteilungen,<br />
sogenannte «assembling plants». Citroen,<br />
Chrysler und auch Saurer etc. gingen ausserhalb<br />
ihres Heimatlandes gleiche Wege. Auch<br />
in der Schweiz hat man diese Möglichkeit<br />
schon früher erwogen, doch kam man nirgends<br />
über den ersten Anlauf und über Verhandlungen<br />
hinaus. Erst die vorerwähnten<br />
staatlichen Eingriffe in den freien Warenaustausch<br />
brachten die endgültige Verwirklichung<br />
der bisherigen Projekte, deren Umsonenwagen,<br />
die vor Jahren sogar ihre Fahrzeuge<br />
ins Ausland liefern konnte, hat ihre<br />
Tore endgültig geschlossen. Die einst viel<br />
geschätzte Fabrikmarke gehört der Vergangenheit<br />
an.<br />
Die unerhörte Störung des Gleichgewichtes,<br />
welcher der Weltmarkt unterlag und die<br />
heute noch nicht ausgeglichen ist, hat neben<br />
solchen wirtschaftlichen Tragödien aber auch<br />
positive Ergebnisse gezeitigt, indem sie Staat I Freude auslösten. Das Ergebnis Hess aber<br />
Die Saurer-Werke In Arbon. Flugaufnahme des idyllisch am See gelegenen Städtchens. Im<br />
Vordergrunde die Hauptfabrikanlage der Saurer A.-G.<br />
N° 54<br />
III. Blatt<br />
BERN, 3. Juli <strong>1934</strong><br />
nicht auf sich warten, und wenn wir richtig<br />
orientiert sind, so wurden seit dem letzten<br />
September, also in weniger als Jahresfrist,<br />
bereits gegen zwei Millionen Franken kompensationsweise<br />
Bestellungen bei der schweizerischen<br />
Industrie gemacht. Damit ist<br />
wenigstens teilweise für den Import fremder<br />
Waren ein Ausgleich geschaffen und vermehrte<br />
Arbeitsmöglichkeit im Inland geboten.<br />
Einen Schritt weiter geht aber noch die<br />
Automobil-Montage, wobei nicht einmal mehr<br />
alle die hiezu benötigten Einzelteile aus anderen<br />
Staaten zu beziehen sind, sondern<br />
einheimische Produkte mitverwendet werden,<br />
soweit dies mit einer serienmässigen Fertigstellung<br />
des Endproduktes unter Beibehaltung<br />
der ursprünglichen Qualität vereinbar<br />
ist. Diese Lösung scheint uns volkswirtschaftlich<br />
noch vorteilhafter zu sein, indem<br />
es für den Anteil der einheimischen Arbeit<br />
und inländischer Produkte gar nichts mehr<br />
im Kompensationsverkehr entgegenzunehmen<br />
gilt, sondern diese Quote ein ausschliessliches<br />
Plus zugunsten unserer Wirtschaft darstellt.<br />
Mit 5 Franken<br />
« Ausgaben für Brennstoff wird mit dem neuen Saurer-Leichtlastwagen<br />
von 1Va—27a Tonnen Tragkraft eine Fahrleistung<br />
von<br />
350 km<br />
erreicht<br />
SAURER-Dieselwasen sind die betriebswirtschaftlichsten Fahrzeuse
II AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 54<br />
An amerikanischen Verhältnissen gemessen,<br />
erscheinen diese Zahlen noch sehr bescheiden.<br />
Allein für unsere Volkswirtschaft<br />
will das sehr viel bedeuten, wenn 150 arbeitslose<br />
Berufsleute wiederum in den Produktionsprozess<br />
eingegliedert werden können,<br />
wenn sie niemand mehr zur Last fallen<br />
und imstande sind, ihre Familien und Angehörigen<br />
wiederum durch eigener Hände Arbeit<br />
izu ernähren. Allein an reinen Arbeitslöhnen<br />
dürften künftig jährlich wenigstens<br />
250,000 Fr. im Lande bleiben, welche Lohnsumme<br />
wiederum ihren Teil zur Belebung<br />
der übrigen Wirtschaftszweige beizutragen<br />
bestimmt ist. Dabei handelt es sich hier ausschliesslich<br />
um die Leistungen in der Fabrik<br />
von Saurer selbst.<br />
Wie nämlich bereits angedeutet, beschränkt<br />
sich der Import an Einzelteilen<br />
nur auf solche Stücke, die in gleicher Qualität<br />
und bei annähernd gleichem Preise<br />
wegen der kleinen Serien im Inland nicht<br />
hergestellt werden könnten. Dort aber, wo<br />
unsere einheimische Industrie und vor allem<br />
die Fabrikation von Zubehör bereits seit<br />
Jahren leistungsfähig ist, wird sie in weitgehendem<br />
Masse berücksichtigt und in den<br />
neuen Wirtschaftsprozess miteingespannt. So<br />
werden die elektr. Ausrüstung, die Scheinwerfer,<br />
Winker, die Batterie, die Dynamo,<br />
Anlasser, Pneus und Kühler von Schweiz.<br />
Produzenten beizogen'. Ferner wird 1 die Karrosserie<br />
im Inland gespritzt und fertig ausstaffiert,<br />
indem von Amerika nur die gepressten<br />
aber sonst noch rohen Karosserieteile<br />
geliefert werden. Es ist daher einleuchtend,<br />
dass durch die Montage eine weit über<br />
die Fabrik iin Arbon hinausgehende Arbeitsund<br />
Verdienstmöglichkeit für schweizerische<br />
Erwerbende geschaffen wird. In welchem<br />
Umfange dies heute schon der Fall ist,<br />
dürfte der Umstand aufzeigen, dass der<br />
schweizerische Anteil an Waren und Arbeit<br />
bereits jetzt 48 % des Gesamtwertes des<br />
Wagens darstellt! Es wird aber nicht mehr<br />
allzulange dauern, bis die grössere Hälfte<br />
ziehen können, als dies bei uns der Fall ist<br />
und daher für die Nichtlieferung solcher<br />
Stücke nur einen bescheidenen Abzug im<br />
Preis bewilligen. Hier musste also die Zollverwaltung<br />
ausgleichend eingreifen und wie<br />
man uns versichert, hat diese Verwaltungsabteilung<br />
erfreuliches Verständnis für die<br />
praktischen Bedürfnisse und besonderen Verhältnisse<br />
bewiesen, so dass auch diese Seite<br />
der Angelegenheit im gegenseitigen Interesse<br />
geordnet werden konnte. Es darf dies hier<br />
anerkennend um so eher erwähnt werden,<br />
als es leider trotz aller Krisen da und (dort<br />
immer noch schwer hält, « Mr. le bureau^<br />
vom Schema abzubringen.<br />
•<br />
Bück in die grosse Montage-Halle der Saurer-Werke, deren eine Hälfte vollständig für die Montage<br />
der Plytnoiitli- und Dodge-Wagen in Anspruch genommen ist. Unser Bild zeigt links vorn teilweise<br />
ausgepackte Karosseriebestandteile, rechts den Beginn der ;Karosserie-Montage-«Linie». Im Hintergrund<br />
rechts die Boxen der Spritzlackiererei.<br />
Setzung in die Praxis um so gegebener erschienen,<br />
als uns ja in den schweizerischen<br />
Fabriken für Lastwagen tüchtiges und fachkundiges<br />
Personal, geeignete Räumlichkeiten<br />
und Maschinenanlagen zur Verfügung stehen.<br />
Zu Beginn dieses Jahres -wurde nun zwischen<br />
den Saurer-Weriken in Arbon einerseits<br />
und den schweizerischen Vertretern<br />
von Ghrysiler-Plymouth sowie von Dodge.,<br />
welche Fabriken ja iin einem grossen amerikanischen<br />
Konzern zusammengeschlossen<br />
sind, ein Vertrag abgeschlossen, der vorläufig<br />
für drei Jahre Gültigkeit hat. Demzufolge<br />
liefern die Werke in Amerika nurmehr<br />
die dort nach wie vor in grossen Serien<br />
hergestellten wichtigsten Einzelteile, deren<br />
Herstellung bei uns zufolge der geringen<br />
Stückzahl viel zu teuer zu stehen käme, so<br />
Motor, Achsen, Chassisrahmen, die gepressten<br />
aber nicht verscjos^ejssien Karjasserie,-<br />
stücke usw. Diese 'werdpn in .^ganzen;<br />
Schiffsladungen, welche jewöilen §e£ien /von<br />
30—50 Stück umfassen, nach Europa verfrachtet,<br />
vom europäischen Meenhafen dann<br />
seinen schweizerischen Arbeitskollegen so<br />
lange mit Rat und Tat zur Seite zu stehen,<br />
bis der ganze Mechanismus der Fertigstellung<br />
von Wagen reibungslos und einwandfrei<br />
läuft.<br />
In iArbon steht eine an die Lastwagenabteilung<br />
angegliederte mächtige Halle aus-<br />
schliesslich für die Montage zur Verfügung,<br />
wo nach dem System des laufenden Bandes,<br />
aber nicht im gleichen mörderischen Tempo<br />
und ohne dass die Arbeit jedes Einzelnen zu<br />
einer eintönigen, geisttötenden und rein mechanischen<br />
Tätigkeit wird, der Zusammenbau<br />
der Wagen erfolgt. Der Betrieb wujpde<br />
mit einem neueingestellten Personal von<br />
rund 80 Mann, die hier nun dauernd ihr<br />
Auskommen finden sollen, aufgenommen.<br />
Sie sind bereits so aufeinander eingespielt,<br />
dass die Produktion schon fünf Wagen pro<br />
.Arbeitstag erreicht hat. Ab nächsten Monat<br />
soll nun in Doppelschicb'fäg^'arbeiflt werden*<br />
wodurch sich die Belegschaft auf 150 Mann<br />
erhöhen wird. Dann rechnet man mit einer<br />
Tagesleistung von 10 Wagen.<br />
..W,ie^die....K.aii06serieii aus Amerika eintrsjfjgn. Sie bestehen •vorläufig a«s~gepressten und gestanzten<br />
Einzelteilen, die in grossen Kielen unterT\6ctister Raumausnülzüng verpacKl wurden.<br />
Was wird nun eigentlich montiert? Vorläufig<br />
beschränkt sich der Arbeitsprozess auf<br />
die bestbekannten Plymouth-Modelle sowie<br />
den Sechszylinder Dodge. Für beide Marken<br />
liegen von seiten der schweizerischen<br />
Vertreter bereits feste Aufträge für rund<br />
640 Wagen vor, indem erfreulicherweise<br />
schon vor der Inangriffnahme der Montage<br />
Käufe getätigt wurden. Allein die Tatsache,<br />
dass bei diesen Automobilen etwa zur Hälfte<br />
schweizerische Arbeit beteiligt ist, hat ge-<br />
awf die inländischen Werte entfällt, indem<br />
systematisch jede Möglichkeit geprüft wird,<br />
wo schweizerische Arbeitnehmer berücksichtigt<br />
werden können. So ist es sehr wohl<br />
möglich, dass mit der Zeit auch die Räder,<br />
Stoßstangen u. a. m. nicht mehr importiert<br />
zu werden brauchen.<br />
Diese Vergebung von Aufträgen an<br />
schweizerische Zubehörfabriken hatte natürlich<br />
eine besondere Zollbehandlung der importierten<br />
Teilstücke zur Voraussetzung.<br />
Wenn die fertigen Wagen einer genügenden<br />
Nachfrage begegnen sollen, so dürfen sie,<br />
selbst wenn der Anteil schweizerischer Arbeit<br />
und Qualität recht beträchtlich ist, im<br />
Preise nicht viel teurer zu stehen kommen,<br />
als fertig importierte Fahrzeuge. Würden<br />
die Einzelteile aber zolltarifarisch so behandelt,<br />
wie die Fertigwaren, so hätte das<br />
die ganze Preiskalkülation über den Haufen<br />
geworfen. Zudem ist nicht zu vergessen,<br />
dass die amerikanischen Fabriken, zufolge<br />
ihrer gewaltigen Serien Zubehör wie Scheinwerfer,<br />
Pneus usw. bedeutend billiger benügt,<br />
eine Reihe von einsichtigen Interessenten<br />
zu veranlassen, sich für diese Wagen zu<br />
entscheiden. Der Verkauf erfolgt nicht etwa<br />
ab Fabrik Arbon, sondern ausschliesslich<br />
durch die Vertreterorganisation von Chrysler-Plymouth<br />
und von Dodge. Die Montage<br />
wurde mit Recht vorläufig auf die beiden<br />
Marken beschränkt, um die Organisation im<br />
Betriebe nicht zum vorneherein zu überlasten.<br />
Bereits aber wird die Möglichkeit studiert,<br />
in absehbarer Zeit andere Typen von Chrysler<br />
und Dodge und event. sogar De Soto mit<br />
in den Fabrikationsprozess einzubeziehen.<br />
Aber selbst die Beschränkung auf zwei Typen<br />
bringt schon genügend Variationen nrji<br />
sich, indem diese zusammen in 13 verschiedenen<br />
Modellen verlangt und geliefert werden,<br />
je nach der Zahl der Fenster und Türen<br />
und was die Wünsche jedes einzelnen<br />
Kunden noch für Abarten mit sich bringen<br />
mögen.<br />
Ueber den technischen Werdegang orientiert<br />
der nachstehende besondere Bericht.<br />
Abschliessend möchten wir in bezug auf die<br />
Die Vereinigung der Karosserie-'Seitenwände mit der Rückwand.<br />
als Bahntransport nach Arbon versandt, wo<br />
nun die Montage zum fahrbereiten Wagen<br />
erfolgt.<br />
Dieser Werdegang hört sich recht einfach<br />
an, bedingte aber sehr umfangreiche Vorarbeiten,<br />
organisatorische Studien und nicht<br />
zuletzt die Bereitstellung der hierfür geeigneten<br />
Arbeitskräfte, der Räumlichkeiten und<br />
die Anschaffung eines recht kostspieligen<br />
Parkes von Spezialmaschinen.<br />
Es wurden mehrere Fabrikingenieure von<br />
Saurer, sowie eine Anzahl als künftige Vorarbeiter<br />
bestimmte Handwerker und Mechaniker<br />
für längere Zeit nach London delegiert,<br />
wo sie in den dortigen Montagewerken<br />
von Chrysler mit ihrer neuen Aufgabe<br />
gründlich vertraut gemacht wurden. Zudem<br />
ist heute noch ein Werkstättechef aus den<br />
amerikanischen Chrysler-Hauptwerken im<br />
neugeschaffenen Arboner Betrieb tätig, um<br />
Anbau des Karosserie-Vorderteils in einer Vorrichtung, die. ein genaues Ausgerkhtetsein und<br />
Masshaltung der Karosserie sichert.<br />
präzise
N° 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE III<br />
CHRYSLER<br />
Sechszylinde p<br />
14 und 17 PS<br />
Preise abFr. 5950.'<br />
nunmehr ab SAURER-WERKE, Arbon lieferbar<br />
mit 48% Schweizer-Arbeit und Material<br />
Gesamte elektrische Ausrüstung von Scintilla, Schweizerkühler, -Pneus und -Batterie<br />
Der Wagen f. die Schweiz<br />
mit seinen markanten Vorteilen:<br />
1. Robust und dauerhaft.<br />
2. Aeusserst sparsam im Betrieb.<br />
3. Grosse Schnelligkeit in der Ebene und unerreichterBergsteiger.<br />
4. Erstklassige Strassenlage mit den sichersten hydraul. Bremsen.<br />
Technische Vorteiles<br />
Schwebender Motor - Auswechselbare StahJventilsitze - Stopfbüchsenfreie<br />
Wasserpumpe - Geräuschloses Getriebe - Schwingachsen<br />
vorn - Speziell stark kreuzverstrebtes Tiefrahmenchassis<br />
- Ganzstahlkarosserie (Luxusmodelle mit Freilauf und zugfreier<br />
Karosserieentlüftung - Antiquietschfederung etc.)<br />
DIE FABRIKVERTRETUNGEN:<br />
AMAG Automobil und Motoron A..G. ZÜRICH<br />
BLANC & PAICHE<br />
BERN und GENF<br />
RITZI * WAGNER AMRISWIL u. ST. GALLEN<br />
FERRARI. BERNASCONI * Co., 8. A. LUGANO
V AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong><br />
Qualität der schweizerisch-amerikanischen<br />
Plymouth- und Dodge-Wagen nur die Versicherung<br />
eines anlässlich unseres Besuches<br />
in Arbon weilenden amerikanischen Automobilingenieurs<br />
zitieren, der erklärte, nirgends<br />
iin der Welt ein so verständiges, gewissenhaftes<br />
und handwerklich geschicktes<br />
Personal angetroffen zu haben, wie hier in<br />
der Schweiz. Es ist klar, dass der Vorzug,<br />
über durchwegs geschulte Arbeiter disponieren<br />
zu können, auch dem Arbeitsprodukt zugute<br />
kommt. Man darf sich also über diesen<br />
neuen Zweig unserer Automobilfabrikation,<br />
aufrichtig freuen. Er stellt eine glückliche<br />
Kombination der besten Werte aus zwei<br />
Ländern dar und zeigt einen sehr interessanten<br />
Ausweg aus dem Irrgarten der übersetzten<br />
Importe und der eigenen Arbeitslosigkeit,<br />
b.<br />
Rundgang<br />
durch die Montagehalle.<br />
Der Umfang und Charakter der Einrichtungen,<br />
die Saurer für die Montage der<br />
Plymouth- und Dodge-Wagen getroffen hat,<br />
bieten ein vorzügliches Beispiel für wohlüberlegte<br />
Organisation. Bei den vorgeseduktionszahlen<br />
— ca. 600 Plymouth- und<br />
henen verhältnismässig bescheidenen Pro-<br />
200 Dodge-Wagen — konnten natürlich Anlagen,<br />
wie sie etwa die Amerikaner für die<br />
Massenherstellung von Automobilen verwenden,<br />
nicht in Frage kommen. Der Besucher<br />
späht also umsonst nach Konveyern, laufenden<br />
Bändern und anderen ähnlichen Einrichtungen,<br />
durch welche die Handarbeit und der<br />
Zeitbedarf auf das letzte Minimum herabgesetzt<br />
werden. Es handelt sich ja auch nicht<br />
darum, die vorgesehene Serie Wagen in<br />
einem Tag fertigzustellen und die^ Arbeitskräfte<br />
und Einrichtungen hierauf brach liegen<br />
.zu lassen, im Gegenteil. So wie die Organisation<br />
getroffen ist, bietet sie höchste<br />
Garantie für bestmögliche Ausnützung der<br />
schon bestehenden Werte.<br />
Im übrigen ist natürlich durch scharf<br />
durchdachte Planmässigkeit dafür gesorgt,<br />
dass jede vermeidbare Leerlaufarbeit vermieden<br />
wird. Dje einzelnen Arbeitsvorgänge<br />
schliessen sich in der Reihenfolge aneinander<br />
an, die sich in langen Versuchen als die<br />
günstigste herausgestellt hat, und die Werkzeuge<br />
und Hilfsmaschinen, die ganz bedeutende<br />
Kapitalinvestitionen erforderten, wurden<br />
in ihrer Art oind, Anzahl genau-den-^orgesehenen<br />
Produktionszahlen angepässt<br />
Es versteht sich von selbst, dass man daneben<br />
aber auch so gut wie möglich von den<br />
Tricks und Erfahrungen des amerikanischen<br />
Automobilbaues zu profitieren suchte. Für<br />
die ersten Monate hat man sich zur Mitberatung<br />
in organisatorischen Fragen und zur<br />
Schulung und Instruktion der Arbeitskräfte<br />
einen amerikanischen Vorarbeiter verpflichtet.<br />
Die Bestandteile des in Entstehung begriffenen<br />
Wagens wandern von Montage-<br />
Station zu Montage-Station in zeitlich genau<br />
festgelegten Intervallen, so dass sie automatisch<br />
in einem bestimmten Moment zusammenlaufen.<br />
Jede Montage-Station hat ihre<br />
ständig gleichen Arbeitskräfte, ihre eigenen,<br />
sorgfältig ausgewählten Werkzeuge und<br />
Vorrichtungen. Das mehr oder weniger rasche<br />
Gelingen einer Arbeit ist überall vom<br />
Zufall weitgehend unabhängig gemacht. Ein<br />
Suchen nach Einzelbestandteilen oder ein<br />
weitläufiges Herholen von Hilfsmitteln gibt<br />
es nicht, denn alles ist vorbedacht und überall<br />
herrscht System.<br />
Die zur Fertig-Montage eines Wagens notwendige<br />
Arbeitszeit beträgt heute noch etwa<br />
300 Stunden. Mit der Zeit hofft man aber die<br />
Blick in eine der Spritzboxen, in denen die Karosserien ihren Anstrich erhalten.<br />
Eine Serie von Karosserien, die bereits den ersten Grundierungsanstrich aufweisen.<br />
gleiche Arbeit in 220 Stunden erledigen zu<br />
können.<br />
Ein erster allgemeiner Ueberblick über die<br />
Montage Iässt drei Haupt-«Linien» erkennen:<br />
die Montage-Linie der Karosserien, diejenige<br />
des Chassis und diejenige der Motoren. Etwa<br />
in der Mitte der Halle mündet die Motoren-<br />
Linie in die Chassis-Linie ein, während kurz<br />
vor dem Ausgang der Halle, durch den die<br />
fertigen Wagen ins Freie rollen, die Karosserie-Unie<br />
in die Chassis-Linie übergeht.<br />
«Am Anfang war das «Chaos». Hier gilt<br />
das allerdings nur insofern, als man beim<br />
Eintritt in die Halle noch nichts von den<br />
Montage-Linien erkennen kann. Soeben hat<br />
der grosse Laufkran eine riesige Kiste abgesetzt,<br />
die nun von einigen Spezialisten geöffnet<br />
wird. .Raffiniert ausgeknobelt, sinnreich<br />
ineinandergeschachtelt, enthält die<br />
Kiste die Bestandteile von nicht weniger als<br />
einem halben Dutzend Automobilen. Das<br />
Entfernen der äussersten Verschalung bringt<br />
Karosserie-Bestandteile zum Vorschein :<br />
Qrosse gepresste und gestanzte Blechtafeln,<br />
welche die Seiten- und Rückwände der Karosserien<br />
darstellen. Aufeinandergelegt sind<br />
6 Seitenwände von Karosserien, nicht viel<br />
dicker als 6 Handbreiten. Auch die Karosserie-Rückwände<br />
und Torpedo-Vorbauten passen<br />
so vollkommen ineinander hinein, dass<br />
man glauben könnte, sie hätten ihre besondere<br />
Form speziell im Hinblick auf die günstige<br />
Verpackungsmöglichkeit erhalten. Weg<br />
damit, im Schwung an der Krankette hinüber<br />
mit ihnen ins Lager, wo schon Dutzende<br />
gleicher Bestandteile auf ihre Abberufung zu<br />
den «Linien» warten.<br />
Nun stehen wir vor einem hochgetürmten,<br />
regelmässigen Stapel eiserner Rahmen, den<br />
Chassisrahmen. Ihre unverrückbare Lage erhielten<br />
sie durch eine kleinere Kiste, die ihren<br />
ganzen Innenraum einnimmt. Der Stapel<br />
Chassisrahmen bildete derart auch gleichsam<br />
die Armierung dieser « Kiste in der Kiste ».<br />
deren Volumen wiederum bis zum letzten<br />
No 54<br />
Kubikdezimeter ausgenützt ist. Zu unterst<br />
auf schweren Bolen, sind die Motoren verankert.<br />
Ueber ihnen, wiederum unverrückbar<br />
eingebaut, finden wir Achsen, Federn und<br />
anderes «Kleinzeug».<br />
Gleich neben der Stelle, an der das angekommene<br />
Material ausgepackt und sortiert<br />
wird, beginnt<br />
die Karosserle-Montage-Linie.<br />
Gehen wir ihr nach. Zuerst werden die<br />
beiden Karosserieseitenwände mit der Rückwand<br />
vereinigt. Die Vorderkanten der Seitenwände<br />
stecken in Bodenvertiefungen, so<br />
dass die Rückwand auf Brusthöhe der-Arbeiter<br />
zu liegen kommt. Einige Klammern<br />
geben den drei Teilen den provisorischen Zusammenhalt.<br />
Die definitive Vereinigung der<br />
Stossfugen geschieht durch autogene Schweissung.<br />
In wenigen Minuten haben geübte<br />
Schweisser Schweissnähte von etwa 1,5 Meter<br />
Länge fertiggestellt. Die nächste Operation<br />
besteht in der Glättung dieser Nähte.<br />
Eine mit einem Elektromotor angetriebene<br />
Schmirgelscheibe besorgt die Vorarbeit. Die<br />
endgültige Glättung geschieht durch Auftragen<br />
von Lötzinn, das zuerst in Klümpchen<br />
direkt vom Zinnstaub weg längs der ganzen<br />
Schweissnaht aufgeschmolzen, nachher, nach<br />
nochmaliger Erhitzung, mit einem Bunsenbrenner,<br />
mittels eines Holzlöffels glattgestrichen<br />
und schliesslich mit einer Schmirgelscheibe<br />
plangeschliffen wird.<br />
Zum Einbau der Torpedo-Haube mit<br />
den Dachpfeilern bedient man sich eines<br />
leicht montier- und abmontierbaren starren<br />
Rahmens, der wie eine Lehre die genaue<br />
Masshaltigkeit und das genaue Auswinkeln<br />
der Karosserieteile garantiert. Die in diesen<br />
Rahmen eingespannten Seitenwände und der<br />
Karosserievorderteil werden dann wiederum<br />
durch autogene Schweissung weniger Nähte<br />
in ein paar Minuten zu einem starren Ganzen<br />
vereinigt. Anschliessend folgt die Glättung<br />
der Schweissnähte, wie oben beschrieben.<br />
Das Stahlblech-Gebilde, das nun, nachdeipf<br />
auch noch die Türen eingesetzt worden sinct,"<br />
der späteren Karosserie schon sehr ähnlich<br />
sieht, wandert weiter in die erste Spritzbox,<br />
um hier, nachdem es gründlich entfettet<br />
wurde, die erste Lackgrundierung zu erhalten.<br />
Nach kurzer Trockenzeit kommt es in<br />
eine zweite Box, wo ein Spezialist wiederum<br />
in kürzester Zeit mit der Spritzpistole die<br />
erste Farbschicht aufträgt. Jede Karosserie<br />
erhält ausser der Grundierung drei Farbaufträge<br />
mit Nitrocelluloselack, deren ohnehin<br />
schon kurze Trockenheit in einer der vier<br />
Heizboxen verkürzt wird. Alle zum Anstrich<br />
der Karosserien dienenden Boxen wurden<br />
längs der Karosserie4Montage-Linie neu errichtet.<br />
Sie zeigen modernste Durchbildung,<br />
haben schattenfreie iMehrfach-Beleuchtung<br />
und werden durch grosse Ventilatoren, welche<br />
die Luft aus einer Oeffnung der Rückwand<br />
absaugen, fortlaufend gründlich mit<br />
Frischluft versorgt. Die isolierten Tröcknungskammern<br />
werden durch automatische<br />
Regler stets auf gleicher Temperatur gehalten.<br />
Im Anschluss an die Spritzboxen werden<br />
die Karosserien von Politur-Spezialisten in<br />
Empfang genommen, die teils mit mechanisch<br />
angetriebenen Polierscheiben, teils von Hanü<br />
dem Lack seinen Spiegelglanz verleihen. So<br />
einfach diese Arbeit auch aussieht, verlangt<br />
gerade sie doch auch wieder grosse Sachkenntnis<br />
und Erfahrung. Die mit ihr betrauten<br />
Spezialisten haben auch auf eventuelle<br />
Mängel der Spritzarbeit zu achten und für<br />
deren Beseitigung zu sorgen. Einige Schritte<br />
weiter befinden wir uns im Bereich der Satt-<br />
Ein Teil der Sattlerei-Abteilung. Hier werden die Polster mit ihrer Wattierung und ihrem Ueberzug<br />
versehen.<br />
Ausarbeitung des Karosserie-Innern. Die Innenwände und Türen haben soeben ihre Bespannung erhalten.
N» 54 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Unfall? Zirkusarbelt?Nein: Versuchs-<br />
Terrain. 600 Stunden ähnlicher Leistungen<br />
musste dort der Dodge <strong>1934</strong><br />
durchmachen bevor er ais endgültiges<br />
Muster angenommen wurde. Moraste,<br />
. Sandflächen,45°/ 0 Steigungen, Kurven,<br />
Schleudern, sogar von 400Meter hohem<br />
Berggelände heruntergestürzt. Und er<br />
hielt es aus. Er musste es aushalten,<br />
sonst wäre er kein Dodge.<br />
DR, 18.17 PS<br />
DRX. 14.22 PS<br />
Radstand 2.97 m<br />
Automat. Kupplung<br />
Unabhängig aufgehängte Vorderräder<br />
Zugfreie Ventilation<br />
Alle Gänge geräuschlos<br />
Schwebender Motor<br />
Super-Ballons-Pneus, 16x6,25<br />
Schweizer Batterie, Kühler und Pneus<br />
Komplette elektrische Sei nti i la- Ausrüstung<br />
MONTAGE SAURER<br />
VERTRETER<br />
DODGE BROTHERS<br />
Zürich A.B.C. Garage A.G. Fleurler R. Gammeter<br />
Bern Gebrüder Marti Neuchätel Garage Central S.A.<br />
Basel Ed. Contelly St. Gallen Widler & Hürsch<br />
Lausanne W. Zweigart Bellinzona Grand Garage S. A.<br />
Geneve Ch. Hoffer Locarno E. Broggini<br />
Winterthur H. Roos Wohlen J. Henggi<br />
Brugg F. Zulauf Solothurn W. Bircher<br />
Sion Revaz Freres Baar Stierli & Cie.(cam.)<br />
Langenthai Moser & Cie. Vevey Auto-Stand S.A.<br />
(camions)<br />
Generalvertreter für die Schweiz:<br />
FRATELLI AMBROSOLI, Locarno
V AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> 54<br />
ler und Tapezierer, des Fachmannes zum<br />
Einbau der Fensterscheiben und der zahlreichen<br />
andern Experten für die Ausarbeitung<br />
des Wageninnern. Die Stoffbespannung der<br />
Karosseriewände, die zugehörigen Borten<br />
und alle andern Textilprodukte werden von<br />
der Fabrik fertig zugeschnitten geliefert. Die<br />
Bespannung und die Borten brauchen deshalb<br />
im grossen ganzen nur mit Stiften an den dazu<br />
vorgesehenen Holzleisten des Stahlblechaufbaues<br />
aufgenagelt zu werden. Die Polster<br />
erreichen die Fabrik in der Gestalt von<br />
Rahmen-Feder-Gerippen, Stoff-Paketen und<br />
Watteballen, sind 1 aber ebenfalls in kürzester<br />
Zeit an Ort und Stelle eingebaut. Nachdem<br />
schliesslich die Karosserie noch ihre elektrische<br />
Installation und die Dachbespannung<br />
erhalten hat, nachdem die Instrumente, die<br />
Instrumentenverschalung eingebaut und die<br />
Fensterkurbeln, die Türklinken und anderes<br />
Kleinmaterial befestigt worden sind, hat sie<br />
die Stelle erreicht, an der sie in die Chassislinie<br />
übergeht.<br />
Die Montage des Chassis<br />
ist nicht weniger interessant. Sie beginnt da-<br />
mit, dass der Chassisrahmen mit dem Versteifungskreuz<br />
versehen wird, dessen Verbindung<br />
mit den Längsträgern durch Vernietung<br />
und autogene Schweissung geschieht.<br />
In diesem Zustand kann der Chassisrahmen<br />
noch leicht von zwei Mann gehoben werden.<br />
Auf das eigentliche Montagebett, einem etwa<br />
20 Meter langen Eisenbock, der gewissermassen<br />
die Rolle des Transportbandes spielt,<br />
kommt er erst mit eingebautem Kreuz. Beidseitig<br />
-des iMontagebettes werden fortlaufend<br />
die zum Einbau in den Chassisrahmen bestimmten<br />
Teile vorbereitet. Dort sind ausserdem<br />
an einzelnen «Stationen» in genau bestimmten<br />
Abständen die Werkzeuge bereit<br />
gestellt, die zum Einbau dieser und jener<br />
Teile gebraucht werden. Vorläufig liegt der<br />
Rahmen auf dem Rücken und wartet<br />
auf seine Beine, d. h. den Einbau seiner<br />
Achsen. Die Hinterachse ist als fertiges<br />
Aggregat in wenigen Minuen an die Federn<br />
angeschlossen und durch diese mit dem Rahmen<br />
vereinigt. Ihre Bremsen wurden wie diejenigen<br />
der Vorderräder bereits durch einen<br />
Spezialisten mit Lehren genauestens eingestellt.<br />
Nachdem auch die einzelgeführten<br />
Einbau des Motors.<br />
Ein Teil der Chassis-Montage-«Linie» Einziehen der Kabel, Auffüllen der Bremsen. Links: Einige<br />
zum Einbau fertig vorbereitete Motoren.<br />
Vorderräder den Anschluss an den Chassisrahmen<br />
erhalten und die widerspenstigen<br />
Schraubenfedern sich dem Willen der Arbeiter<br />
gefügt haben, nachdem ferner die Räder<br />
montiert und alle Verbindungen nochmals genau<br />
überprüft worden sind, tut der angehende<br />
Wagen seine ersten Schritte ins Dasein. Der<br />
herbeigerufene Kran hebt das Chassis auf,<br />
wendet es um und stellt es auf seine eigenen<br />
Beine.<br />
Mit sinnreichen Präzisionsmessapparaten<br />
wird nun zur Einstellung und Kontrolle der<br />
Vorspur des Radsturzes und des Vorlautes<br />
•geschritten. Bekanntlich versteht man unter<br />
Vorspur den Winkelbetrag, um den die<br />
Vorderräder eines Automobils einwärtsschielen<br />
müssen, damit sie später auf dej-<br />
Fahrt mit Rücksicht'auf die Elastizität dt*£-<br />
Lenkgestänges genau parallel stehen, unter<br />
Sturz die Neigung der Radebenen gegenüber<br />
der Horizontalen und unter Vorlauf die<br />
Neigung der Vorderachszapfen gegenüber<br />
der Senkrechten. Eine ungeeignete Vorspur<br />
vergrössert den Pneuiverschleiss, und un-<br />
L.CHYTIL-STRAUB •KÜHLER-FABRIK<br />
RORSCHACH TEL. 248 FILIALE ST. ۥ AL L E N T E L. 23 71
N°54 - <strong>1934</strong> \UT0M0BIL-REVUE VI<br />
setzen sie millimetergenau auf den Chassisrahmen,<br />
so dass es nur noch einige Muttern<br />
anzuziehen und Kabel- und Gestänge-Verbindungen<br />
herzustellen gilt, um den fertigen<br />
Wagen marschbereit zu machen. Gleichsam<br />
wie zur Dokumentation seiner Maturität, erhält<br />
der funkelnde Plymouth schliesslich<br />
noch seine Motorhaube, um dann zur Halle<br />
hinaus zu rollen.<br />
Obwohl während der hier in aller Kürze<br />
beschriebenen Arbeitsvorgänge jede erdenkliche<br />
Sorgfalt aufgewandt und somit eigentlich<br />
das einwandfreie Strassenverhalten des<br />
Wagens schon in jeder Hinsicht gewährleistet-ist,<br />
lässt man es mit dem guten Glauben<br />
nicht bewenden. Im Schlepptau eines<br />
anderen Personenwagens wird der neugeborene<br />
Plymouth vorerst einmal um den<br />
Fabrikkomplex herumgeführt, damit vor<br />
allem anormale Geräusche noch rechtzeitig<br />
erkannt werden könnten. Anschliessend betätigt<br />
der Fahrer den Anlasser, der Motor<br />
springt an und der Wagen erwacht zu eigenem<br />
Leben. Ueber eine Fahrtstrecke von<br />
etwa 10 Kilometer wird er zu beweisen haben,<br />
dass er über alle die erwarteten Eigenschaften<br />
auch wirklich verfügt und dass sich<br />
nicht, trotz allem, doch noch kleine 'Mängel<br />
eingeschlichen haben.<br />
So wie die Montage der Amerikanerwa-<br />
>gen gegenwärtig in den Saurerwerken organisiert<br />
ist, scheint sie den Inbegriff der<br />
Zweckmässigkeit darzustellen. Trotzdem ist<br />
eine Anzahl findiger Köpfe immer noch mit<br />
der Fahndung nach neuen Vereinfachungen<br />
und Verbesserungen beschäftigt. Nicht zuletzt<br />
muss sich auch jeder Arbeiter in den<br />
-Gedankengang der amerikanischen Konstrukteure<br />
-hineinfinden, der in jedem Fall<br />
darauf gerichtet war, auch die kleinste vermeidbare<br />
Verlustarbeit auszuschliessen. Die<br />
Montage-Organisation wird so schliesslich<br />
selbst zu einer nahezu reibungslos arbeitenden<br />
Hochleistungsmaschine. m.<br />
Aufsetzen der Karosserie, die vom Ende der Karosserie-Linie herübergebracht<br />
geeigneter Radsturz, sowie zuviel oder zu<br />
wenig Vorlauf beeinträchtigen die LenJtungseigenschaften.<br />
Zur Messung der Vorspur<br />
wird der Vorderwagen mit den Rädern auf<br />
zwei Meta'llplatten hinaufgerollt, deren vorderes<br />
Ende seitlich verschiebbar ist. Einer<br />
bestimmten Vorspur entspricht dann eine<br />
ganz bestimmte Seitenverschiebung dieser<br />
Platten, die an einer Skala abgelesen werden<br />
kann. Ganz einfach lässt sich der Radsturz<br />
ermitteln, indem ein zweiter Apparat<br />
an die Radfelge angelegt und eine mit ihm<br />
wurde.<br />
nächsten Station erwartet. Dank des schwebenden<br />
Dreipunkt-Einbaues geht auch diese<br />
Arbeit'erstaunlich rasch vor sich. Längere<br />
Dauer beansprucht schon der Anschluss und<br />
die Verbindung der zahlreichen Gestänge,<br />
Rohr- und Schlauchleitungen, so dass gleichzeitig<br />
die Prüfung der Vorderradeinstellung<br />
mit Spezialinstrumenten, das Auffüllen der<br />
hydraulischen Bremsen und der Einbau der<br />
elektrischen Leitungen und der Batterie vorgenommen<br />
werden können. Dann wird das<br />
fahrbereite Chassis einige Schritte weiter zur<br />
verbundene Wasserwage zum Einspielen letzten Nachkontrolle weitergeschoben.<br />
gebracht wird. Schlägt man nun das Rad Unterdessen sind wir an der Einmündungsstelle<br />
der Karosserie-Linie angelangt. Hat<br />
nach links oder rechts ein, so muss infolge<br />
.des Vorlaufes eine Neueinstellung der Was- das Chassis die Kontrolle bestanden und besteht<br />
absolute Gewissheit, dass auch an kei-<br />
"^brwage stattfinden. Der zum Einspielen der<br />
Wasserwage in jedem Fall erforderliche ner der später verdeckten Stellen noch Muttern<br />
oder Schrauben nachgezogen werden<br />
Korrekturbetrag ergibt dann, an einer Skala<br />
abgelesen, die gesuchten Werte.<br />
müssen, so rollt es unter den Kran, an dessen<br />
Die nächste Operation besteht im Einbau Haken bereits eine einbaufertige Karosserie<br />
des Motorgetriebeblockes, der fertig montiert<br />
und einreguliert das Chassis auf der herab, wenige wohlgeübte<br />
baumelt. Langsam schwebt die Karosserie<br />
Kranbewegungen<br />
Nach dem Einbau der Kotflügel und einer letzten Gcsamtkontrolle ist der Wagen fahrbereit und<br />
rollt auf die Prüfstrecke hinaus.<br />
OERUKON<br />
Rassiger Start<br />
sichere Fahrt<br />
mit einer Batterie aus der altbekannten<br />
Accuimilatoren-Fabrik Oerlikon<br />
R.&E.HUBER A?G PFÄFFIKr>N-7ru<br />
Ziirich-Oerlikon<br />
Telephon: Zürich 68.420<br />
Bureaux und Werkstätten für die französische Schweiz:<br />
LAUSANNE: 14, Passage de Montriond, Telephon 29.361<br />
Bureau und Werkstätte für Genf:<br />
GENF: 18. Rue Gourgas, Telephon 49.942
VIII AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - NO 54<br />
Stahl-<br />
Einlagen<br />
NELSON- BOHNAUTE<br />
KOLBEN<br />
Adler<br />
Armstrong-Siddeley<br />
Bernard<br />
Bianchi<br />
B. M. W.<br />
Brennabor<br />
Cottin- Desgouttes<br />
Berna<br />
Daim ler- Gaggenau<br />
Delage<br />
Fiat<br />
Hanomag<br />
Horch<br />
Hotchkiss<br />
Humber<br />
Auburn<br />
Chrysler<br />
Cord<br />
De Soto<br />
f* NOVA "V<br />
Einige Referenzen unter den zahlreichen Fabriken in der Welt, die unsere Kolben serienmässig verwenden:<br />
SCHWEIZ:<br />
Martini<br />
EUROPA:<br />
Impena<br />
Isotta-Fraschini<br />
Itala<br />
Lagonda<br />
Leon Bollee<br />
Licorne<br />
Lorraine<br />
Dodge<br />
Franklin<br />
Graham<br />
Hudson<br />
AMERIKA:<br />
F.B.W.<br />
Magirus<br />
Maybach<br />
Mercedes-Ben*<br />
Minerva<br />
N. A. G.<br />
N. S. U.<br />
Opel<br />
Hupmobiie<br />
Nash<br />
Packard<br />
Pierce Arrow<br />
Saurer<br />
Praga<br />
Renault<br />
Rochet-Schnelder<br />
Steyr<br />
Stoewer<br />
Skoda<br />
Tatra<br />
Reo<br />
Studebaker<br />
Stutz<br />
Unic<br />
Voisln<br />
Vomag<br />
Vauxhall<br />
Wanderer<br />
^KER »FERBER NOVA'WERKE, ZÜRICH<br />
ROTOFF-Druck HALL^AG A.-G. Haliersche Buehdruckerei & Wagnerscho Verlagsanstalt, Bern.